Einzelnummer 10. Pfennige
V a
Nt
A
*
W
Abn
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
A uudentlich 7maligem Erſcheinen monatlich Mk. 2.20
m Auus einſchl. Boſenlohn und Transporttoſſen.
Ab=
zANk. 2.—. Poſtbezugepreis Mk. 2.40 einſchl.
Poſi=
zu eriſungsgebühr und ausſchließlſch Poffzuſtellgeld.
Rwideinen einzelner Nummern infolge höherer
aw berechtigt den Bezleher nicht zur Kürzung des
Bwweiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Fernruf ohne Verbindlichkeſt für uns.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 158
Dienstag, den 11. Juni 1935
197. Jahrgang
Anzeigenpreis:
Die 22 mm breite Zeile im Anzeigentell, 1 mm hoch.
7 pfennig. Die 92 mm breite Zeile im Texttel 1 mm
boch 80 Pfennig. Platzaufſchlag (nach vorherlger
Ver=
einbarung) für Unterbringung unter Text oder an
be=
ſtimmter Stelle 25%Nachlaß nach Staffel C.Wortanzeigen
(einſpaltig) das fettgedruckte Ueberſchriſiewort 20 Pfg.,
ſedes weitere Wort 8 pfennig. Familſen= Anzeigen
die 22 mm breſte Zelle 1 mm hoch 6 Pfennig. Zur Zeit
iſt Preisliſte Nr. 3 gültig.
poſiſcheckonio: Franffurt a. M. 1301. Banklonio:
DD.=Bank und Darmſtädter und Natſonalbanf.
Zeichen ſchwelender Feuer!
Werika und die Ereigniſſe in Fernoft
ſſörer und U-Booke nach Tienkſin abgedampft.
EP. Waſhington, 10. Juni.
lach dem „New York Herald” verurſacht die neue
chineſiſch=
japra ſche Spannung ſtarke Beunruhigung in den amerikaniſchen
poyitchen Kreiſen. Die Politik der Vereinigten Staaten im
Fer=
nei Oſten laſſe ſich folgendermaßen zuſammenfaſſen: 1. Enge
Zuſſumenarbeit mit Großbritannien, 2. Aeußerſte
Zurückhal=
jumgum Japan nicht zu reizen, ſolange irgendwelche Hoffnung
gur lusſöhnung zwiſchen den beiden fernöſtlichen Mächten
be=
ſtehnt,3, Abſolute Einhaltung der Neutralität und 4. Feſter
Ent=
ſchlauf Mandſchukuo nicht anzuerkennen.
indererſeits meldet das Blatt, daß 13 amerikaniſche
Zer=
ſtöne und eine Unterſeebootflottille den Befehl erhalten haben,
ſof)n Tientſin anzulaufen. In maßgebenden amerikaniſchen
Krmiſn erklärt man, daß die amerikaniſchen Kriegsſchiffe „ledig=
Uch’enöver in den chineſiſchen Gewäſſern” ausführen werden.
Buuan hak eine neue chineſiſche Provinz
eroberk.
China unkerwirft ſich dem Allimakum.
EP. Schanghai, 10. Juni.
ſas von den japaniſchen Militärbehörden an Nordchina ge=
KEſtelktUlltimatum iſt von China bedingungslos angenommen wor=
„dem die japaniſchen Forderungen auf Unterdrückung ſämtlicher
volſächer Organiſationen einſchließlich der chineſiſchen
Regie=
rumgsartei, der Kuomintang, die Entlaſſung verſchiedener
Gene=
räll, arunter des Generals Yuh Sueh=tſchung, und der
Abtrans=
por” er im Norden der Provinz Tſchili ſtationierten zwei
chineſi=
ſſcheyr Ywiſionen werden ſofort durchgeführt werden. Der
Ab=
ſtramsort der Truppen hat bereits begonnen und von den ört=
Nich41 Büros der Kuomintang ſind ſchon die Schilder entfernt
womhr. Die chineſiſche Militärakademie in Peking wird ſchon in
denn ſichſten Tagen nach Nanking verlegt werden, während die
Veumltung der Provinz Tſchili nach Paoting überführt wird. —
Tamit hat Japan ohne alles Blutvergießen, nur durch
denn luck ſeiner Waffen, den größten Teil einer weiteren
chine=
ſiſcht,Provinz mit Einſchluß der alten Hauptſtadt Peking und
des ichtigen Hafens Tientſing erobert. Ganz Nord=Tſchili
winh u einer „entmilitariſierten Zone” erklärt, deren chineſiſche
Veumltung von japaniſchen Beamten überwacht und deren
Poli=
zei ſo japaniſchen Offizieren geführt werden wird.
Nausländiſchen Kreiſen wird angenommen, daß die
Einver=
leiblu der Provinz in Mandſchukuo und die Krönung des
mand=
ſchuuſen Kaiſers Kang Teh zum Kaiſer von China in Peking
der znihſte Schritt Japans ſein wird.
Aihrend ſo die Zentralregierung von Nanking im Norden
wießl ein wichtiges Einflußgebiet verloren hat, ſcheint ſich im
Sütie ine Einigung zwiſchen Nanking und
Kan=
ton nzubahnen. Nach einer Meldung aus Hongkong hat der
Fühin der gegen Nanking gerichteten Fraktion in der
Kanton=
kegigetng, Huhanmin, Kanton verlaſſen, womit das letzte
Hinder=
nis enk ein Zuſammengehen mit Nanking aus dem Weg geräumt
wor) iſt.
abokageakkte der abziehenden Chineſen.
EP. Peking, 10. Juni.
Phrend der Räumung von Nord=Tſchili durch die chineſiſchen
Trucn haben ſich, wie aus japaniſcher Quelle gemeldet wird,
zahll nhe Sabotageakte ereignet. Die zurückgehenden Truppen
ſol=
len ſuhtige Telegraphenlinien, darunter auch die japaniſche Linie
zwi cr Peking und Tientſin, zerſtört haben. Japaniſche Truppen
ſnde on Tientſin abgegangen, um die Telegraphenlinie wieder
derd Allen. — In chineſiſchen Kreiſen befürchtet man
Zuſammen=
ſoß”e wiſchen dieſen japaniſchen Abteilungen und chineſiſchen
Trumn, die unter dem Kommando eines Generals ſtehen, deſſen
Endſnung von Japan in ſeinem Ultimatum gefordert
wor=
denſ hr.
i Propaganda= und Organiſakionsverbok
der Nanking=Regierung.
2 Nanking=Regierung hat eine Verfügung erlaſſen, nach der
Ioe ſzeriſche Herausforderung in Wort oder Tat, die die
Erhal=
ü0 Treundſchaftlicher Beziehungen zu Chinas Nachbarländern
Korlegkönnte, verboten iſt. Ebenfalls verboten iſt die Gründung
Im aganiſationen, die propagandiſtiſch gegen andere Länder
Kossin ſollen. Die Verfügung betont ferner die vordringliche
Dechkeit der Erhöhung der inneren Verwaltungsleiſtungen, die
Deem nationaler Stärke, die treue Innehaltung internationaler
DeNctungen und die Erhaltung des Weltfriedens.
Jenukidſe nach Oſtſibirien verbannk.
DNB. Moskau, 10. Juni.
s Bundeskommiſſarat des Innern (OGPU.) hat den ehe=
NA Sichr Vorſitzenden des Vollzugsausſchuſſes der Kaukaſiſchen Re=
SI und früheren Generalſekretär des Präſidium des Voll=
Da Zöſchuſſes der Sowjetunion, Jenukidſe, zur Verbannung nach
„Dibiriſchen Stadt Boidibo ohne Angabe des Zeitraums ver=
Nach der Bundesverfaſſung der Sowjetunion kann die
A Verbannung von 5 bis 10 Jahren verhängen.
½s Privatarchiv Jenukidſes und bei ihm vorgefundene
Par=
aAmente wurden beſchlagnahmt. Außerdem hat die Partei=
LaA angeordnet, daß ſämtliche Bilder von Jemukidſe binnen
4 Anden entfernt werden.
Skeigende engliſche Beſorgnis
wegen der Enkwicklung des italieniſch=abefſiniſchen
Konflikks.
EP. London, 10. Juni.
Wie der diplomatiſche Mitarbeiter des „Daily Telegraph”
heute meldet, wird die Entwicklung des italieniſch=abeſſiniſchen
Konflikts in engliſchen Regierungskreiſen mit ſteigender
Beſorg=
nis verfolgt. Es ſetze ſich hier, ſo ſchreibt das Blatt, immer
mehr die Ueberzeugung durch daß Italien entſchloſſen ſei, unter
allen Umſtänden und um jeden Preis ein Protektorat über
Abeſſinien zu errichten, was weder England noch Frankreich
gerne ſehen würden, und zwar England nicht nur, weil damit
ſeine wirtſchaftlichen Intereſſen in Abeſſinien bedroht werden
würden, ſondern auch weil damit das Quellengebiet des Nils
unter italieniſchen Einfluß käme. Weiter deutet das Blatt an,
daß Italien allen Vermittlungsverſuchen Englands die kalte
Schulter zeige und dabei in Rom betont würde, daß die Zeit
für Vermittlungen vorüber ſei.
Muſſolini und die öffenkliche Meinung des Auslandes
Muſſolini hat ſich heute im Flugzeug von der ſardiniſchen
Hauptſtadt Cagliari nach Saſſari auf Nordſardinien begeben, wo
er eine neue Anſprache an die Schwarzhemden richtete. Nach
einer Würdigung der ſeit ſeinem vor zwölf Jahren erfolgten
letzten Beſuch auf Sardinien durchgeführten Verbeſſerungen kam
Muſſolini auf die öffentliche Meinung des Auslandes zu
ſpre=
chen und ſagte hierbei, ſie ſei nur eine lächerliche Marionette,
die von der Glut der Schwarzhemden verbrannt werde. Der
Duce verſicherte, die Schlacht werde fortgeſetzt für den Fortſchritt
der Nation, für die Wohlfahrt des Volkes und die Ehre der
Fahne.
*
Laval am Skeget.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 9. Juni.
Nach einer dreitägigen Kriſe, die ganz Europa in Atem
hielt, die im Auslande Aufregung und in Frankreich
ſtunden=
weiſe Panik verurſachte, hat man eine Flandin=Laval= und eine
Laval=Flandin=Regierung umgebildet. Das Ergebnis iſt ohne
Zweifel imponierend.
Parlamente haben ihre Nerven, damit muß man rechnen. Je
näher die Kammerwahlen kommen, um ſo nervöſer werden die
Deputierten. Und — das gehört ſchon zur Mechanik der
Partei=
politik — gewiſſe, mehr demonſtrative Geſten müſſen vor den
Wahlen vollbracht werden. So war es notwendig, nochmals den
Beweis dafür zu erbringen, daß eine Regierung, die auf die
Zuſammenarbeit der Radikalen mit den marxiſtiſchen Parteien
aufgebaut iſt, im Augenblick nicht beſtehen kann. Das wußte
man zwar im voraus, aber mit Rückſicht auf die Wahlen, bei
denen die Radikalen wieder mit den Marxiſten zuſammengehen
werden, war dieſe Demonſtration des guten Willens
unver=
meidlich.
Dennoch wäre es falſch, in der Kriſe und in der
Regierungs=
bildung Lavals nur einen bedeutungsloſen Abſchnitt zu erblicken.
Die Regierung Laval=Flandin unterſcheidet ſich weſentlich von
der Regierung Flandin=Laval, trotzdem bereits Flandin zuletzt,
infolge ſeines Geſundheitszuſtandes, mehr die Rolle eines
Staatsminiſters geſpielt hat.
Die neue Regierung Laval bedeutet einen Ruck nach links.
Dem Weſen nach bleibt ſie zwar, wie ihre Vorgänger, eine
breite Konzentrationsregierung — „von Marin bis Froſſard”
lautet die Definition — aber der Schwerpunkt hat ſich nach links
verſchoben. Nur eine militäriſche Perſönlichkeit ſtatt drei, die
Finanz= und Innenminiſterien mit Radikalſozialiſten beſetzt, die
Entwicklung iſt unverkennbar. Als am 6. Februar 1934 die
Re=
gierung Daladier von außen geſtürzt wurde und Doumergue
die Macht übernahm, gab es einen Ruck nach rechts, die Linke
war geſchlagen, man nahm keine Rückſicht auf die
Mehrheits=
verhältniſſe in der Kammer. Seitdem ging die Entwicklung
lang=
ſam nach links. Die letzten Spuren des 6. Februar ſind beſeitigt.
Es iſt charakteriſtiſch, daß die Bildung des Kabinetts Laval
durch die Hilfe Chautemps' ermöglicht wurde, deſſen Name
ſeinerzeit als rotes Tuch auf die Rechte wirkte.
Die ſachlichen Probleme blieben dieſelben. Man wird aber
jede brutale „energiſche” Löſung vermeiden, die ſich bei den
näch=
ſten Wahlen kataſtrophal auswirken könnte. Eher noch wird man
ſich mit Proviſorien begnügen. Und die Empfindlichkeit der
Kam=
mer wird in jeder Weiſe geſchont.
Für die Außenpolitik iſt die charakteriſtiſche Tatſache
ſelbſt=
verſtändlich, daß Laval am Quai d’Orſay bleibt. Das bedeutet
die Fortſetzung ſeiner Politik, man ſoll aber nicht vergeſſen, daß
die Lage eines Außenminiſters in der Regierung, der er
ange=
hört, unmerklich ſeine Politik beeinflußt. Laval hat in der
jetzigen Regierung die denkbar größte Bewegungsfreiheit.
Léon Blum wird „eines Tages ſeine Repolukion
haben”.
Die Altſozialiſten hielten über die Pfingſtfeiertage in
Mühl=
hauſen ihre Jahreskonferenz ab. Sämtliche Redner ſtellten das
geradezu kataſtrophale Schwinden der Mitgliedſchaften feſt.
Wäh=
rend die einen Redner dafür das Zuſammengehen mit den
Kom=
muniſten verantwortlich machte und behaupteten, daß die
An=
hänger Moskaus eine ganze Anzahl Genoſſen in ihre Reihen
hin=
übergezogen hätten, proteſtierten die anderen gegen dieſe
Auffaſ=
ſung. Schließlich verſöhnte der Parteiführer Léon Blum die
Par=
teiführer mit dem Verſprechen, daß „wir eines Tages unſere
Re=
volution haben werden”. Mit großer Mehrheit wurde daraufhin
der von dem Vorſtand ausgearbeitete Bericht über die Tätigkeit
der Partei angenommen.
„Hal der Bauer Geld..."
Erhöhung der landwirtſchaftlichen Verkaufserlöſe.
auf 8,2 Milliarden.
Die ſtatiſtiſchen Erhebungen über die Verkaufserlöſe der
Landwirtſchaft im Wirtſchaftsjahre 1934/35 haben zu einem recht
bedeutſamen Ergebnis geführt: das Konjunkturforſchungsinſtitut
glaubt die Erlöſe auf 8,2 Milliarden RM. ſchätzen zu können.
Das würde bedeuten, daß ſie gegenüber 1933/34 um rund
34 Milliarden RM. oder um 10 Prozent höher ſind gegenüber
dem tiefſten Stand von 1932/33 iſt ſogar eine Beſſerung um
28 Prozent zu verzeichnen.
Die Dinge liegen nun allerdings nicht ſo, daß die deutſchen
Landwirte die Mehreinnahmen reſtlos in die eigene Taſche
geſteckt und auf die hohe Kante gelegt haben. Soweit möglich,
hat der deutſche Bauer natürlich geſpart, aber die Mehrerlöſe
ſind doch zum weſentlichſten Teil wieder abgefloſſen. Gerade
in dieſem Falle bewahrheitet ſich das alte Sprichwort: „Hat der
Bauer Geld, hat’s die ganze Welt!‟ Denn im Zuge der
Er=
zeugungsſchlacht ſind zahlreiche Neuanſchaffungen nötig
ge=
worden, die für den Landwirt, Viehzüchter oder Gärtner
Aus=
gaben bedeuteten. Die Preisſteigerung hat aber auch für ihn,
ſoweit er ſich mit Futtermitteln oder Dünger eindecken mußte,
Mehrausgaben zur Folge gehabt. Was alſo dem Landwirt in
den letzten Jahren gegeben wurde das hat er von ſich aus
wieder in die Arbeitsbeſchaffung hineingeſteckt und damit ſehr
viele Erwerbsloſe in Brot gebracht. Die Landwirtſchaft ſteht
heute auf weſentlich feſteren Beinen als früher und iſt auch
wieder zu einem großen Abnehmer in der deutſchen
Volks=
wirtſchaft geworden.
Zuſammenſchluß der Kleinſiedler
im Gau Heſſen=Naſſau.
LPD. Frankfurt a. M., 10. Juni.
Die Verhandlungen über den Zuſammenſchluß der
Siedler=
organiſationen des Gaues Heſſen=Naſſau ſind zu einem günſtigen
Abſchluß gekommen. Die ſeitherige Landesgruppe des Reichsbundes
der Kleinſiedler iſt der Gaugruppe Heſſen=Naſſau des Deutſchen
Siedlerbundes beigetreten. Damit ſind die Vorausſetzungen für
den aktiven Einſatz der Siedlerorganiſation innerhalb des
Sied=
lungsprogramms des Gauheimſtättenamtes geſchaffen.
Die Aufgaben des Deutſchen Siedlerbundes ſind die Schulung
und Betreuung der Siedleranwärter und der bereits angeſetzten
Siedler, die Förderung des geſamten Siedlungswerkes ſowie der
ideelle und materielle Schutz der Siedler in allen die Siedlerſtelle
betreffenden Fragen. Die Hauptaufgabe liegt in der laufenden
Schulung und Beratung der Siedler in der richtigen
Bewirtſchaf=
tung von Stall und Garten, denn gerade hierbei entſcheidet es ſich,
ob die Siedlerſtelle zum Segen der Siedler wird oder zu einer
Laſt. Das Ziel iſt die Schaffung wirtſchaftlich geſunder und
lebens=
fähiger Siedlungen.
Die Führung der Gaugruppe Heſſen=Naſſau des DSB. liegt in
der Hand des Abteilungsleiters im Gauheimſtättenamt, Pg.
Maintz. Die Geſchäftsſtelle befindet ſich Frankfurt a. M.,
Bürger=
ſtraße 69/77.
Vom Tage.
Die deutſche Flottendelegation unter Führung von Botſchafter
von Ribbentrop traf in München ein. Botſchafter von Ribbentrop
erſtattete dem Führer und Reichskanzler Bericht über den
bisheri=
gen Verlauf der Verhandlungen. Im Laufe dieſer Woche wird ſich
die deutſche Delegation zur Weiterführung der Verhandlungen
wieder nach London begeben.
Die Reſerve=Fliegeroffiziere der Jahrgänge 1885 und folgende
werden in Italien für eine zweimonatige Ausbildung einberufen.
Aus Bukareſt wird gemeldet, daß der frühere Finanzminiſter
Michael Popowitſchi von ſeinem Bruder Dr. Stephan Popowitſchi
in ſeiner Villa durch einen Revolverſchuß, der das Herz traf, ſehr
ſchwer verletzt wurde. Stephan Popowitſchi verbarrikadierte ſich
nach der Tat in einem Zimmer und beging Selbſtmord. Die Aerzte
erklären, daß der frühere Finanzminiſter außer Lebensgefahr ſei,
Die griechiſchen Wahlen ſind in voller Ruhe durchgeführt
worden. Die Wahlenthaltung war verhältnismäßig gering,
ob=
wohl die Veniſeliſten Stimmenthaltung angekündigt hatten. Von
. 300 Sitzen entfallen 287 auf die Regierungspartei. Die Liſte des
Generals Metaxas konnte nur ſieben Mandate erlangen;
außer=
dem wurden ſechs unabhängige Kandidaten gewählt.
Die Meldung über ein angebliches Attentat auf den Hofzug
des Kaiſers von Abeſſinien wird von abeſſiniſcher Seite als
un=
wahr bezeichnet. Der kaiſerliche Hofzug ſei ohne Zwiſchenfall
wohlbehalten eingetroffen.
Amtlich wird mitgeteilt, daß zwiſchen den im Gran Chaco=
Streit vermittelnden Mächten und den Außenminiſtern der beiden
kriegführenden Staaten am Pfingſtſonntag eine Einigung zuſtande
gekommen iſt. Das Abkommen tritt nach Unterzeichnung durch die
Regierungen von Paraguay und Bolivien und nach Ratifizierung
durch die Parlamente der beiden Länder in Kraft,
Nach einer amtlichen Mitteilung ſind für die Dauer des
Haupt=
reiſeverkehrs, das iſt vom 6. Juli bis einſchließlich 15. September,
ſämtliche öffentlichen Verſammlungen und Kundgebungen in
Oeſterreich verboten worden.
Das öſterreichiſche Bundeskanzleramt hat das Verbot der
Verbreitung aller im Deutſchen Reich erſcheinenden
Tageszeitun=
gen und gewiſſer Zeitſchriften im gleichen Umfang für einen
Zeit=
raum von weiteren drei Monaten — bis 16, Sept. — verlängert.
Die kommuniſtiſche Pariſer. „Humanité” berichtet aus Algier,
daß es dort anläßlich kommuniſtiſcher Kundgebungen gegen den
Fascismus zu heftigen Zuſammenſtößen mit der Polizei
gekom=
men ſei. Die Stadt befinde ſich gewiſſermaßen in
Belagerungs=
zuſtand. Bei den Zuſammenſtößen ſeien zahlreiche kommuniſtiſche
Kundgeber verletzt und Hunderte von ihnen verhaftet worden.
Der Aufenthalt des tſchechoſlowakiſchen Außenminiſters
Be=
neſch in der ſowjetruſſiſchen Hauptſtadt vollzog ſich ungefähr in
dem gleichen äußeren Rahmen wie der Aufenthalt des franzöſiſchen
Außenminiſters Laval vor einigen Wochen: Unterredungen,
Früh=
ſtücke, Empfänge und Diners wechſeln in bunter Reihenfolge ab.
— Am Montag iſt Beneſch nach Leningrad gefahren, wo er ſich
zwei Tage aufhalten wird.
Seite 2 — Nr. 158
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 11. Junf 1935
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadi, 11. Juni 1935
Das Programm zum Alkrheinfeſt 1935
am 22.723. Juni.
Schöne Pfingſten.
Rieſiger Verkehr. — Alle Ausflugsorke überfüllk.
Ueber Erwarten ſchnell hatte ſich zu den diesjährigen
Pfingſt=
feiertagen das herrlichſte Sommerwetter eingeſtellt. Es waren
überhaupt die erſten beſtändigen Sommertage, die uns in dieſem
Jahre beſchieden waren. Der Wettergott hatte noch in letzter
Stunde ein Einſehen und änderte energiſch ſeinen bisherigen
Kurs. So konnte die Herrlichkeit verſchwenderiſch ſchöner
Pfingſt=
tage unſere Sinne gefangen nehmen, und das Feſt wurde zum
großen Wander= und Ausflugstag für Millionen deutſcher
Volks=
genoſſen. Dieſes Pfingſtfeſt war ein Feſt höchſter Lebensbejahung,
riß jeden aus des Alltags Mühen und Sorgen mitten hinein in
die Hochzeit der Natur, die ſich in ihrem ſchönſten Brautſchmuck
dem Sommer zuneigt.
Der Verkehr mit der Bahn, per Auto, Fahrrad oder zu Schiff
übertraf alle Erwartungen. Bei der Reichsbahn ſetzte der
Pfingſt=
verkehr in den Morgenſtunden des Freitags ein und nahm bis
zum Samstagabend ſtändig zu. Der Fernverkehr erreichte ſeinen
Höhepunkt am Samstag nachmittag. Um dieſe Zeit mußten die
Verſtärkungen der Züge noch erhöht und einzelne Züge ſogar
dreifach gefahren werden. Hauptziele der Pfingſtausflügler waren
in unſerem Bezirk wie immer Odenwald, Bergſtraße, Taunus,
Speſſart und der Rhein. Aber auch alle anderen Verkehrsmittel,
wie Straßenbahnen und Omnibuſſe, hatten während der
Feier=
tage gewaltige Verkehrszahlen aufzuweiſen.
In allen Ausflugsorten war der Zuſtrom der
Wan=
derer ſo ſtark, daß die Gaſthäuſer manchmal kaum in der Lage
waren, den Bedürfniſſen an Speiſe und Trank allſeitig gerecht zu
werden, geſchweige denn den Tauſenden von Gäſten über Nacht
Unterkunft zu gewähren. Vielfach mußten Privatquartiere zur
Verfügung geſtellt werden. Beſonders ſtark beſucht waren die
Kurorte.
Daß es bei einem ſo gewaltigen Verkehr nicht ganz ohne
Un=
fälle abgeht, liegt auf der Hand, doch ſind glücklicherweiſe bisher
ſchwerere Fälle nicht bekannt geworden.
Jörg=Mager=Votkrag!
Am kommenden Freitag, dem 14. Juni, findet um 20 Uhr ein
neuer Vortrag Jörg Magers über ſeine elektro=akuſtiſche Orgel
im Prinz=Emil=Schlößchen ſtatt (Eingang: „nur Alte
Nieder=
ſtraße). Der letzte Mager=Abend hatte einen Rekordbeſuch von
über 180 Volksgenoſſen zu verzeichnen. Viele mußten ſogar
wie=
der umkehren! Wir hoffen, daß auch am Freitag viele kommen,
um die Arbeit des genialen Erfinders zu bewundern!
Eintritts=
preis wie immer: 20 Pfg. Karten nur in der Geſchäftsſtelle
„Kraft durch Freude‟, Bismarckſtraße 19.
— Die Mediziniſche Fakultät der Univerſität Gießen
veran=
ſtaltet in der Woche vom 13. Oktober bis einſchließlich 19. Oktober
1935 für praktiſche Aerzte einen allgemeinen
Fortbildungskurs mit dem Hauptthema „vorbeugendes
Schaffen des Arztes”. Am Mittwoch findet ein mit Vorträgen bzw.
Vorweiſungen verbundener Ausflug nach Bad=Nauheim ſtatt. Zur
Deckung der Unkoſten wird von jedem Teilnehmer der Betrag
von 10 RM. erhoben; weitere Koſten entſtehen nicht. Proſpekte
und Anfvagen durch Profeſſor Georg Herzog, Pathologiſches
In=
ſtitut Gießen, Klinikſtraße 32 g.
S. A. L. Sturm II/4. Der nächſte Sturmabend findet am
Donnerstag, den 13. Juni, abends 20,30 Uhr, im Reſtaurant
Kaiſerſaal, Grafenſtraße, ſtatt. Vortrag: Kamerad Prof. Wentzel
über „Die Grundlagen der japaniſchen Weltpolitik” Erſcheinen
Pflicht. Kameraden, die der SAL. nicht angehören, ſind herzlichſt
eingeladen.
Heſſiſches Landeskheaker Darmſtadt.
GROSSES HAUS Mittwoch.12. Juni Anfang 20.00, Ende 22.00 Uhr. — Außer Miete.
2. Chorkonzert des Heſſ. Landestheaters, zugleich
4. ordentliches Konzert des Muſikvereins: „Das
Tagewerk”, ein Chorzyklus von Arthur Piechler. Donnerstag,
13. Juni Anfang 20.00, Ende nach 22.30 Uhr. — Kraft durch
Freude (geſchloſſene Vorſtellung), „Rigoletto”,
Oper von Giuſeppe Verdi. Freitag,
14. Juni Anfang 20.00, Ende nach 22.15 Uhr — Hauptmiete
D, 25. Vorſtellung. „Friedemann Bach”, Oper von
Paul Graener. Samstag,
15. Jun Anfang 19.00, Ende nach 23.15 Uhr. — Deutſche
Bühne K, 19. Vorſtellung. „Lohengrin” große
romantiſche Oper von Richard Wagner. Sonntag.
16. Juni Anfang 19.30, Ende gegen 21.45 Uhr. — Deutſche
Bühne O., 18. Vorſtellung. „Hier ſind Gemſen zu
ſehen”, Volkskomödie von Sigmund Graff.
— Heſſiſches Landestheater. Morgen abend kommt im Großen
Haus des Heſſiſchen Landestheaters im Rahmen eines
Chorkon=
zerts, das zugleich das 4. ordentliche Konzert des Muſikvereins iſt,
der Chorzyklus „Das Tagewerk” von Arthur Piechler, nach
Wor=
en von Richard Billinger, zur Erſtaufführung. Unter der Leitung
von Generalmuſikdirektor Karl Friderich wirken das Orcheſter
und der Chor des Landestheaters, der Chor des Muſikvereins und
als Soliſten Suſanne Horn=Stoll und Heinrich Blaſel mit.
Die Tage des großen Altrheinfeſtes in Erfelden rücken immer
näher und dementſprechend ſteigert ſich auch das Intereſſe der
Be=
völkerung Darmſtadts und in den ganzen Riedorten. Zahlreiche
prominente Vertreter der Partei und des Staates haben bereits
ihren Beſuch zugeſagt. Das Programm wurde im Einvernehmen
mit den maßgebenden Körperſchaften (Turn= und Sportamt der
Landesregierung, Kreisleitung der NSDAP., Reichsbund für
Leibesübungen und der Gemeinde Erfelden) wie folgt endgültig
feſtgelegt: Samstag: 21 Uhr: Fackelzug (Aufſtellung am
Orts=
eingang in der Straße nach Goddelau), 21.30 Uhr:
Sonnen=
wendfeier der Ortsgruppe Erfelden, Goddelau, Stockſtadt,
Lee=
heim uſw. (Klm. 8 an der Pappelreihe) 1. Fanfarenmarſch, 2.
Be=
grüßung, 3. Lied der vereinigten Sängerſchaft, 4. Feuerrede. Dir.
Löwer, 5. Flamme empor, gemeinſames Lied, 6. Feuerſpruch,
7. Großer Zapfenſtreich, 8. Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied,
9. Bengaliſche Beleuchtung, 10. Schlußmarſch; 22.30 Uhr: Tanz
in den Gaſthäuſern „Deutſches Haus” und „Krone ,
Zeltlager=
abend der Paddler.
Sonntag: 9 Uhr: Altrheinregatta (Vorläufe); 11 Uhr:
Platz=
konzert am Altrheinufer; 14 Uhr: Eintreffen des
Gau=
leiters und Reichsſtatthalters, Auffahrt aller
Boote; 14.45 Uhr: Tauffeier der vier
Zehnerkana=
dier. 1. Feſtmarſch, 2. Lied der vereinigten Sängerſchaft. 3.
Feſt=
rede, Dir. Lower, 4. Eintreffen der Staffel: Darmſtadt—Erfelden,
5. Taufe der Boote durch Gauleiter und Reichsſtatthalter
Spren=
ger, 6. Lied der Jugend: Ich hab mich ergeben 7. Anſprache
des Gaujugendleiters Dr. Seydler, Frankfurt, vom Fachamt
Kanu=
ſport, 8. Auffahrt der getauften Boote. 9. Deutſchland= und Horſt=
Weſſel=Lied. 10. Badenweiler Marſch. Fahrt auf den Motorbooten
Heſſen=Naſſau und „Rheinſtrom” zur Schwedenſäule. 16 bis 18
Uhr: Altrheinregatta (Schlußläufe),
waſſerſport=
liche und turneriſche Vorführungen, Konzert und
Wirtſchaftsbetrieb rund um das Bootshaus der
Darm=
ſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846; 20 Uhr
Siegerver=
kündung und Preisverteilung im „Deutſchen Haus”.
Den muſikaliſchen Teil des geſamten Programms
ha=
ben in uneigennütziger Weiſe das Muſikkorps der
Landes=
oolizei Darmſtadt unter Leitung von Obermuſikmeiſter
Buslau, ſowie die Muſikabteilung der Darmſtädter Turn=
und Sportgemeinde 1846 übernommen.
Die Feſtabzeichen zu der Veranſtaltung zum Preiſe von 20 Pfg.
kommen demnächſt durch die Propagandawarte der einzelnen
Orts=
gruppen der NSDAP. zur Ausgabe. Nähere Anweiſungen in
dieſer Beziehung ergeben noch durch die Kreisleitung.
1000 Handwerksgeſellen
geben ſich in Frankfurk a. M. ein Skelldichein.
Die tauſend Handwerksgeſellen, die kürzlich von der
Reichs=
betriebsgemeinſchaft Handwerk auf die Wanderſchaft geſchickt
wor=
den ſind, und denen Dr. Ley ſelbſt herzliche und ernſte Worte
mit auf den Weg gab, unterbrechen Mitte Juni ihre Wanderſchaft,
um am Reichshandwerkertag in Frankfurt a. M. teilzunehmen.
Drei bis vier Tage vor der Frankfurter Veranſtaltung haben ſich
die Handwerksgeſellen, die ſich um dieſe Zeit in den verſchiedenen
Teilen des Reiches aufhalten, bei dem Obermeiſter oder
Kreis=
betriebsgemeinſchaftswalter des Ortes zu melden, den ſie gerade
berühren. Der Obermeiſter oder Kreisbetriebsgemeinſchaftswalter
hat nunmehr dafür Sorge zu tragen, daß die Geſellen koſtenlos
mit dem Sonderzug oder einem vielleicht für die
Innungsmitglie=
der bereitgeſtellten Autobus nach Frankfurt befördert und nach
dem Reichshandwerkertag auch koſtenlos wieder zurückbefördert
werden. Während des Reichshandwerkertages findet ein großer
Aufmarſch der Handwerksgeſellen vor dem Leiter der Deutſchen
Arbeitsfront Dr. Ley und dem Reichshandwerksmeiſter W. G.
Schmidt ſtatt.
Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
Das Union=Theater zeigt ab heute ein ſorgfältig
zuſammen=
geſtelltes Programm: „Schach der Eva” nach dem bekannten
Volksſtück von J. Pohl „Die drei Eisheiligen”. Im Vorprogramm
läuft unter anderem ein Luſtſpiel des bekannten Münchener
Komikerpaares Lieſl Karlſtadt u. Karl Valentin: „Der Firmling”.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen bis einſchl. Donnerstag das
groß=
angelegte Kunſtwerk der Ufa: „Barcarole”, ein Film von
Ger=
hard Menzel. Hauptrollen: Guſtav Fröhlich, Lida Baarova, Willy
Birgel, Hilde Hildebrandt. Will Dohm. Muſik nach Motiven aus
„Hoffmanns Erzählungen” von Hans Otto Borgmann.
Die Palaſt=Lichtſpiele haben einen Sondererfolg bei Publikum
und Preſſe mit dem nach dem gleichnamigen Roman bekannten
Film „Lockſpitzel Aſew”. In den Hauptrollen ſpielen Fritz
Raſp. Olga Tſchechowa, Hilde von Stolz und Wolfgang
Lieben=
einer. Regie: Phil Jutzi.
— Belida zeigt heute zum letzten Male „Die Katz im
Sack” mit Theo Lingen, Magda Schneider und Wolf Albach
Retty. Ein Operettenfilm, wie er beſſer nicht gedreht werden kann.
Vereins= und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
R. D. O. Donnerstag den 13. Juni, abends 20.00 Uhr:
Vortrag des Generals Dr. Bethcke aus Gießen über das
Thema „Staatsmann und Feldherr”, bei Chriſt, in
Grünen Zimmer Grafenſtraße. Es wird empfohlen, wenn irgend
möglich, dieſen Vortrag zu beſuchen. Eingeführte Gäſte ſind will
kommen. — Auf den Vortrag am 2 1. Juni, in der Otto=Berndt=
Halle, des Herrn Generalleutnants v. Cochenhauſen über „
Wehr=
wiſſenſchaften” wird heute ſchon hingewieſen und ebenfalls
empfohlen. Eintritt frei.
Großes Haus. — Pfingſtſonntag, den 9. Juni 1935.
Zahlreiche Neubeſetzungen hatten eine neue Einſtudierung
des Rigoletto nötig gemacht. Bei faſt ausverkauftem Haus hatte
die Aufführung ſtarken Erfolg. Hans Blümer leitete mit
gro=
ßer Ueberlegenheit und fein muſikaliſchem Eingehen auf das
Werk und die Singenden. Das Orcheſter ſpielte fein abgetönt
und ſehr rückſichtsvoll. Hervorragend war die Beſetzung der
Hauptrollen. Karl Köther war vor allem darſtelleriſch ein
ausgezeichneter Rigoletto und auch ſein Geſang wirkte ergreifend
durch den Reichtum an ſeeliſchem Ausdruck. Eins ſcheint uns
dieſem vorzüglichen Sänger und Künſtler noch zu fehlen, ein
völlig konzentrierter, groß und dramatiſch wirkender Ton an den
geſanglichen Höhepunkten. Er wirkt ſtets am ſtärkſten in Szenen
ſeeliſcher Erſchütterung, und dann ſingt er verhältnismäßig
hauchig. Ebenbürtig war Lea Piltti als Gilda, bei ihr ragt in
erſter Linie das Geſangliche hervor, trotzdem ſie ſich wegen
Indispoſition entſchuldigen ließ, klang die Stimme glockenrein
und völlig ausgeglichen, die Koloratur tadellos. Hermann
Schmid=Berikoven ſang den Herzog und erfreute durch
ſtimmliche Friſche, gutes Erfaſſen des italieniſchen Geſangsſtils
und ſein ſchönes, klares Organ. Schauſpieleriſch dürfte er noch
mehr aus ſich herausgehen. Den Bravo und ſeine Schweſter
gaben Heinrich Schlüter und Johanna Blatter, beide
ſtimmlich wie darſtelleriſch gleich ausgezeichnet. Sehr
eindrucks=
voll und dämoniſch ſang Johannes Biſchoff den Grafen
Monterone. Die kleineren Rollen waren durch die Damen Ria
Hellmund. Margarethe Siebert, Claire Licht und die
Herren Rudolf Buchner, Curt Theo Ritzhaupt, Eugen
Vogt und Emil Deckart gut beſetzt, Chor und Tanzgruppe
fügten ſich verſtändnisvoll ein, und die Spielleitung von Eugen
Vogt bewährte ſich ebenſo gut wie die ſchöne Szenerie, die
wir ſeit einigen Jahren kennen. Bei der reichlich
unſympathi=
ſchen Handlung ſtört mich am meiſten die letzte Szene, bei der
die ſchon geraume Zeit mit dem Dolch ins Herz getroffene Gilda
ſich noch einmal aufrichtet und bildſchön zu ſingen beginnt. Gegen
ſolche Unwahrſcheinlichkeiten der italieniſchen Oper bäumt ſich
das deutſche dramatiſche Gewiſſen auf, und ich frage mich, könnte
man den Schluß nicht ſo kürzen, Rigoletto erkennt ſeine Tochter,
erkennt in ſeinem Geſchick den Fluch des alten Grafen und bricht
zuſammen.
F. N.
Die Haupt= und Grundaufgabe der Geſundheitsämter wird
künftig darin beſtehen, eine erbbiologiſche Beſtandsaufnahme
der Bevölkerung durchzuführen. Oberregierungsrat Dr. Linden
vom Reichsinnenminiſterium beſchäftigt ſich in der Zeitſchrift
„Der öffentliche Geſundheitsdienſt” ſehr eingehend mit der Erb=
und Raſſenpflege bei den Geſundheitsämtern und der
erb=
biologiſchen Beſtandsaufnahme, bei der jeder Bezirk ſyſtematiſch
vorgehen müſſe. Man müſſe hier unterſcheiden zwiſchen den
Sammeln aller zur Beurteilung einer Perſon notwendigen
An=
gaben in einer erbbiologiſchen Akte und den Weiterungen des
Materials, das zur Beurteilung des Erbwerts der Sippe der
inzelnen Perſonen notwendig iſt. Das weitere Vorgehen werde
darin beſtehen, daß man bei allen Perſonen, die eine
erb=
biologiſche Akte aufweiſen, eine Sippentafel aufſtellen läßt. Die
Sippentafel iſt als erſtes Blatt in der erbbiologiſchen Akte
ein=
zuheften. Neben der Aufſtellung dieſer Sipptafel und der
An=
legung einer erbbiologiſchen Akte würden die Geſundheitsämter
mehr, wie bisher die Erbwerte der von ihnen ſonſtwie Unterſuchten
und begutachteten Perſonen zu erforſchen haben.
Zuſammen=
ſaſſend ſtellt Dr. Linden feſt, daß die erbbiologiſche
Beſtands=
aufnahme der Bevölkerung durch die Geſundheitsämter folgende
Arbeitsgänge umfaßt: erſtens Anlage einer erbbiologiſchen
Stammrolle über jedes Kind an Hand der Aufzeichnungen der
Hebamme, Säuglingsfürſorgeſtelle, Schulfürſorge uſw., zweitens
Erfaſſung der Erbuntüchtigen und beſonders erbtüchtigen
Sip=
pen des Bezirks und drittens Ergänzung des Materials durch
die laufende Arbeit des Geſundheitsamtes. Auf dieſe Weiſe
würden ſich allmählich die Geſundheitsämter ein Material
ſchaffen, daß ſie in die Lage verſetze, den Erbwert eines
Men=
ſchen an Hand objektiver Aufzeichnungen zu beurteilen. Die
Mitwirkung der Geſundheitsämter bei der Durchführung des
Dier Toke bei Verkehrsunfällen
Twahrend der Pmingitiierlinge.
Am Pfingſtſonntag gegen 9.35 Uhr, ereignete ſich arm
Marienplatz ein Verkehrsunfall, der ein blühendes Menſchem
leben forderte. Ein Stuttgarter Perſonenkraftwagen fuhr duro=z
die Heidelbergerſtraße in der Richtung Darmſtadt. An der Mariem
platzkaſerne lief ein 5jähriges Mädchen über den Fahr,
damm, direkt vor das Fahrzeug. Schwerverletzt wurde das Kinn
in das Stadtkrankenhaus verbracht, wo es unterdeſſen ſeine
Verletzungen erlegen iſt.
Um 12,34 Uhr ereignete ſich an der Straßenkreuzung Nieder=
Ramſtädter= und Heinrichſtraße ein Zuſammenſtoß zwiſchen einenn
Motorradfahrer und einem Perſonenkraftwagen. Der Motorratz)
fahrer und Soziusfahrer wurden hierbei leicht verletzt.
Am gleichen Tage, um 23,14 Uhr, ereignete ſich an der
Kreut=
zung Kaup= und Pankratiusſtraße ein Zuſammenſtoß
zwiſche=
einem Perſonenkraftwagen und einem Motorrad mit Seitem
wagen. Der Seitenwagen kippte hierbei um. Der Fahrer, From
und Kind wurden verletzt und durch die Rettungswache in dm
Stadtkrankenhaus verbracht. Der Perſonenkraftwagen wurde leicht
beſchädigt, während das Motorrad mit Seitenwagen ſtark demzu
liert worden iſt.
Am Pfingſtmontag, gegen 12 Uhr, ereignete ſich auf den
Kreuzung der Provinzialſtraßen Jugenheim-Bickenbach urm
Jugenheim—Alsbach ein Verkehrsunfall zwiſchen zwee
Motorradfahrern — einer aus Arheilgen und der ande=n
aus Wetzlar —, der zwei Menſchenleben forderte. Do
eine Motorrad aus Arheilgen fuhr von Bickenbach kommend durn
Jugenheim und wollte nach Darmſtadt zu fahren. Der andern
Motorradfahrer aus Wetzlar fuhr von Jugenheim nach Alsbace
Auf der Straßenkreuzung erfolgte der Zuſammenſtoß. Der Arheif
ger Fahrer und ſein Beifahrer kamen zu Fall und wurden ſchwsi
verletzt. Die Sanitätskolonne verbrachte ſie in das
Stadtkranker=
haus Darmſtadt. Bereits auf dem Transport trat der Tod einn
Der Motorradfahrer aus Wetzlar blieb unverletzt, dagegen trun
ſeine Beifahrerin einen Oberſchenkelbruch davon. Auch ſie wurk.
der Rei
in das Stadtkrankenhaus Darmſtadt verbracht
Faſt um die gleiche Zeit ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrr
unfall in der Eberſtädter Villenkolonie, dem ebenfall
ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Hier verſuchte ein
unbekannter Radfahrer noch kurz vor einem in der Richtung Ebe M: Der Reichsſpori
ſtadt fahrenden Perſonenkraftwagen die Fahrbahn zu überquere:0 Oſten hielt anlaßlig
wobei er von dem Perſonenkraftwagen erfaßt und zu Boden gg uhen Turnerſchaft
misſaal der Veſte Col
ſchleudert wurde. Der Tod trat auf der Stelle ein.
Um 14,15 Uhr kam es an der Ecke Rhein= und Otto=Wolſ.” mauiſche Rede. Nach
kehl=Straße zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen einem Omnibus urm ) ßer das Weſen un
einem Motorrad. Hier entſtand nur geringer Sachſchaden.
ms Jahn umriß er di
Wer iſt der Tote?
M Zurnerſchaft und gie
Am Pfingſtmontag, gegen 12.15 Uhr, wurde auf der Strafu der Deutſchen Turn=
Darmſtadt—Eberſtadt ein unbekannter Radfahrer bei einem 3:4 m Nachkriegszeit ein.
eit dann zu dem in
ſammenſtoß mit einem Perſonenkraftwagen getötet
Beſchreibung des Toten: Zirka 30 Jahre alt, 1,85 Meter gras, zilichen Reichsbund f
Haare mittelblond, graue Augen, faſt vollſtändiges Gebiß. D0, ſrhrte u. g. weiter
Tote trug 333karätigen Trauring mit der Gravur „O. D. 12.10.27
Bekleidung: Faſt neue braune Halbſchuhe (Größe 41), beigs ich habe nach einer
geſtreiftes Hemd, weiße Normalunterhoſe, Knickerbockerhoſe (Pfsi//Ffriſt im Juli 194
fer=und=Salz=Fiſchgrätmuſter), mit dem Firmenzeichen „Stegmüll) üchen Reichsbund f!
Darmſtadt” brauner Ledergürtel, fleiſchfarbene Sportſtrümptn de, denn ich war ü
Beſchreibung des Fahrrades: Aelteres Herrenrad (Marke Viktorn yg t, den Marſch in
Nr. 829 611), Karbidbeleuchtung (Marke Radſonne), hochgebogk,n Seibesübungen zu
ner Lenker, rote Gummigriffe, Gummiklotzpedale, rote Bereifun, en und entſcheidende
Gepäcktrager.
Der Tote gehört vermutlich den Handwerker= oder Arbeiten Ywen Bund zu wur
kreiſen an. Die Leiche wurde nach dem Friedhof Eberſtadt geeutſchen fachlich
bracht. Mitteilungen ſind an das Landeskriminalpolizeiam Aem Verbände an
chöämter des Reichs
Darmſtadt, Hügelſtraße 31—33, zu richten
Auf der Hauptſtraße Reichenbachs i. Odw. verſuchte der Rau z, die geſamten
tech=
fahrer Georg Pfeifer aus Knoden ſich an einem Laſiſ von den Verbänden
kraftwagen feſtzuhalten. Er griff jedoch daneben, ſtürze, Aseibesübungen an
und wurde von dem Anhänger des Laſtwagens überfahren. — ch der Leibesühunge,
war auf der Stelle tot,
Ein achtjähriger Junge hatte ſich in Auerbach hinten au —uſt foſt ein Jahr
einen Milchwagen gehängt, um mitzufahren. Plötzlich verließ e/ BAſmen haben ſich
ſeinen Platz und lief über die Straße. Dabei wurde er von einermM. ober ein Stehen
entgegenkommenden Auto erfaßt und zu Boden geſchleuden, möglich, denn au
Schwer verletzt mußte er in das Krankenhaus gebracht werden.— Ennvoll, wenn ſie gl
viklung geſehen wer!
Ni. Recht iſt mir ge
Em Waldbrand zerſtörk in vier Skunden die Arber A-uiſchen Zurnerſcha
F hres geſagt word
von 60 Jahren. — Helft Waldbrände verhüten! ℳ der doch eine i
Aift ſei, nicht vert
* in En ebenſo viele
Aungen habe, un
Briefkaſten.
ergeben. Da=
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen weiden Eiheit in der
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkelt.
de Verwaltung
K. M. Nach § 25 des Reichsgeſetzes vom 22. Juli 1913 ve
liert ein Deutſcher, der im Inland weder ſeinen Wohnſitz nau 0 eimes ganzen
ſeinen dauernden Aufenthalt hat, ſeine Staatsangehörigkeit um gen nicht ei
damit jetzt die Reichsangehörigkeit mit dem E:Aeſes würde d
werb einer ausländiſchen Staatsangehörigken ſtte
Verfügu=
wenn dieſer Erwerb auf ſeinen Antrag erfolgt. Dieſer Verlu) ſeilungen erhal
tritt ſofort ein, nicht etwa erſt nach Ablauf einer gewiſſen en hat, und da
Friſt. Die Frage entſteht alſo, ob eine Wiedereinbürgerung n!
Deutſchen Reiche überhaupt erfolgt. Darüber wäre zunächſt 9.
naue Erkundigung beim Kreisamt Darmſtadteii, Weiht alſo
auf
zuziehen, bevor ein Entſchluß, nach dem alten Vaterland zurüol. „lteren
zukehren, überhaupt gefaßt werden kann. Anders läge die Sachl Meit mögliche
nur dann, wenn der Betreffende vor dem Erwerbe 9709 un. Mit dieſem
ausländiſchen Staatsangehöxigkeit auf ſeinen
denn die
Antrag die ſchriftliche Genehmigung des Heimatſtaates zur BSe Aiche
nahme
behaltung ſeiner Staatsangehörigkeit erhalten hätte.
in
Volkswohlfahrt. Wir raten Ihnen, ſich mit Ihrem Hauud Anm ihr die Zei
beſitzer freundſchaftlich zu einigen.
Dien den dben
Baufzuſp
Geſetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes werde in die mi, , Mitzumachen
nächſten Jahren noch im Mittelpunkt der Arbeit auf dieſem Ge7Tberlangt werden
biete ſtehen. Die Geſundheitsämter ſollen auch der Kriminche: Lcherſchaft
biologie ihr Intereſſe zuwenden und die ſich mit entſprechendich. Ih ei Jreh
Erhebungen befaſſenden Stellen weitgehend unterſtützen. 29 ſch Cntz —ſchlict
wicklung
dem Artikel Dr. Lindens wird noch das Thema der zielbewußhn.
Eheberatung angeſchnitten und darauf hingewieſen, daß die
erfolgreichen Eheberatung auch geſetzliche Unterlagen für Eoke
verbote gehören, die geſchaffen werden müſſen. Eheverbote /.0
al der
zunächſt nur für ungeheilte Geſchlechtskranke, Geiſteskranke uun
wegen Geiſtesſchwäche entmündigte Perſonen, ſchwere Alkoyolli.
und ſchwer Aſoziale zu fordern. Auch die Zuwanderung
darf einer gründlichen Siebung. Hier ſpielen ſowohl erbgeſti.
heitliche wie raſſenkundliche Fragen eine Rolle. Auch bei M.0
Begutachtung von Adoptionen haben die Geſundheitsämter."
zuwirken. Weiter kommt Dr. Linden auf die Fürſorge
Erbgeſunde zu ſprechen, die zur vornehmſten Aufgabe der 9e
ſundheitsämter werden müſſe. Als Grundſatz ſtellt er ſchie
lich auf: alles, was im Geſundheitsamt und den ihm and
gliederten Fürſorgeſtellen geſchieht, muß in den Dienſt der. "."
geſunden Raſſenpflege geſtellt werden.
Oſtpreußen, Land meiner Liebe. Landſchaftsbilder und Gedich.
von Leontine Wyſzomirſki v. Groeling. (Berult
Schmidt u. Thelow. Gotha.)
„Land meiner Liebe” nennt Leontine Wyſzomirln
ihr ſchmuckes Oſtpreußenbuch. Tatſächlich fühlt man bei Lee”
Zeile die große Liebe und Begeiſterung, die die Verfaſſerin, M
gleich nicht ſelbſt geborene Oſtpreußin, für dieſes Oſtland empl"
det. Mit künſtleriſchem Auge erſchaut ſie das Land. weiß in ve
kendem Stil Bild und Stimmung feſtzuhalten und dem Leſer 4"
ſchaulich zu machen, ſo daß in ihm unwillkürlich der Wunſch lEb.
dig wird, die reizvollen Schönheiten dieſes von den übrigen D—
wohnern des Reiches oft ganz verkannten und für unwirtin
gehaltenen Oſtpreußen mit eigenen Augen kennenzulernen. —
bunter Reihe wechſelt Proſa mit Gedicht, und gefeſſelt und."."
zückt von der flüſſigen, maleriſchen Sprache empfindet man. "
Stimmungen und landſchaftlichen Reize dieſer urwüchſigen. ..
deutſchen Provinz. Mit herrlichen Bildern geſchmückt und in.
vorragender Druckausſt aitu: 3 her=eſt.llt, dürfte das Buch peie.
willkommen ſein.
Nr. 158
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
hiemstag, 11. Juni 1935
Der Meuadſtad den Ssdlien dip donenden
Der Reichsſporkführer von Tſchammer=Often über die Ziele des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen.
B. Der Reichsſportführer von Tſchammer
umd Iten hielt anläßlich der 75=Jahrfeier der
Deſuſchen Turnerſchaft am Pfingſtſamstag im
Kölmsſaal der Veſte Coburg eine große
pro=
grumnatiſche Rede. Nach längeren
Ausführun=
geuu her das Weſen und Wirken des
Turn=
vaſet Jahn umriß er die Geſchichte der
Deut=
ſchhnkurnerſchaft und ging auf die
Zerſplitte=
rundder Deutſchen Turn= und Sportbewegung
in iu Nachkriegszeit ein. Der Reichsſportführer
leitel dann zu dem in Nürnberg verkündeten
einmelichen Reichsbund für Leibesübungen über
un) ihrte u. a. weiter folgendes aus:
79 habe nach einer hinreichend bemeſſenen
PAmugfriſt im Juli 1934 in Nürnberg, den
Deſuthen Reichsbund für Leibesübungen
ver=
kürto, denn ich war überzeugt, daß die Zeit
dräme, den Marſch in die Einheit der
deut=
ſchemtLeibesübungen zu beginnen. Mit dieſem
erſüſtn umd entſcheidenden Schritt auf den
ein=
heintliueer Bund zu wurde die Uebergabe aller
innuckentſchen fachlichen Aufgaben der
bis=
herngt Verbände an die neu eingerichteten
Fauckimnter des Reichsbundes vollzogen; das
beifü die geſamten techniſchen Aufgaben
gin=
genumt den Verbänden, gleichſam den Ländern
der Aivesübungen, an den Bund, auf das
Reischdier Leibesübungen, über. Seit Nürnberg
nu glt, faſt ein Jahr verfloſſen. Die neuen
Malzif men haben ſich eingeſpielt und
be=
wälinz aber ein Stehenbleiben bei ihnen iſt
nicht nöglich, denn auch ſie wieder ſind nur
„danntimvoll, wenn ſie als ein Abſchnitt in der
Entnokung geſehen werden.
9.Recht iſt mir gerade aus den Kreiſen
der 94tſchen Turnerſchaft während des
letz=
ten ähres geſagt worden, man könne einen
Vemall Der doch eine in ſich geſchloſſene
Kame=
radſchft ſei, nicht verwaltungs= und ideen=
Smäßtin in ebenſo viele Stücke ſchneiden, wie er
Abtſellt gen habe und jedes Stück einem
Fach=
amüu bergeben. Das juäre die Zerſtörung
der Enheit in der Zelle! Man kann aber
auch te Verwaltung und die weltanſchauliche
Betreung eines ganzen Vereins mit mehreren
Abtſüngen nicht einem Fachamt anvertrauen,
denm ie ſes würde damit zum mindeſten eine
beſchſneilte Verfügungsgewalt über ſolche
Fachucteilungen erhalten, die es gar nicht zu
betrtein hat, und damit den Sinn der
Fach=
amtuz nteilung auf den Kopf ſtellen.
0Fbleibt alſo gar keine andere Wahl, als
einen veiteren Schritt auf das notwendige
undd lein mögliche Ziel, den Reichsbund
hin 4 tun. Mit dieſem Schritt kann nicht
ge=
warn werden, denn die der Vereinheitlichung
ſördesiche Maßnahme der reinen
Fachamts=
gie zung ſchlägt in ihr Gegenteil um,
wenennan ihr die Zeit läßt, die
Leibesübun=
ſen (ichſam von oben nach unten, alſo
ſach=
lich /üllig aufzuſpalten. Eine ſolche
Entwihung mitzumachen, könnte von niemand
We Nizer verlangt werden, als von der
Deut=
ſchen furnerſchaft, deren großes Verdienſt es
derakiſt, ein überfachlicher Bund zu ſein.
EinlEilche Entwicklung kann ich aber auch als
Neie Fportführer nicht wünſchen noch zulaſſen.
Die deutſche Turnerſchaft, am 17. und 18.Qunt,
den Gedenktagen, an welchen die Ehre und
Un=
abhängigkeit des gemeinſamen Baterlandes
Aafra
gegen fremden Abermuth ſiegreich gewahrt
worden iſt, — zum erſten Hale in ihrer
Ge=
ſammtheit hier vertreten und vereinigt, gibt in ungetheilter Anerkennung der
Aber=
zeugung Ausdruck: daß vor Allem die That kraſtentfaltender Leibesübung als
Gemeingut des Bolkes, als Grundlage des Wohles des Einzelnen und Ganzen,
ins=
beſondere als ſicherſte Gewähr der Wehrhaftigkeit zu Kutzen und Frommen des
Baterlandes zu hegen und zu pflegen ſei und erläßt an fedweden deutſchen Güngling
und Mann die dringende Bite und Mahnung, überall im Baterlande für Einführung
und Derbreitung der Turnſache mit allen Aräſten und von ganzem Berzen zu wirken 4
Am Kamen und Auftrag der deutſchen Turnerſchaft
Coburg, den 18. Gunt 1860.
Der Feſtpräſident Georgt”
Dies iſt der Aufruf, mit dem die Deutſche Turnerſchaft im Juni des Jahres 1860 das deutſche Volk
zur Leibesübung und Wehrhaftigkeit aufforderte.
(Deutſche Turnerſchaft=M.)
Daſn und Geſtalt des Reichsbundes.
„ſſehe mich deswegen genötigt, in dieſer
Stun im Schatten einer 75jährigen Tradition
z Aifen, daß
4Aſachlichen Gliederung des Reichs=
Aes nunmehr die überfachliche,
regionale treten wird.
Nach urchführung dieſer überfachlichen
Glie=
deru) wird der Reichsbund, kurz umriſſen,
ſolglae Geſtalt haben. An der Spitze des
Reiekundes, der großenSelbſtverwal=
1Aüchorganiſation der deutſchen
LeAsübungen, ſteht der amtlich
be=
ſelleichsſportführer. Er beruft die
Leit er 23 Fachämter des Reichsbundes.
Dieſſ zuülden mit weiteren bis zu zehn vom
Neistkurtführer zu berufenden
Perſönlichkei=
tenT Führerrat. Der Reichsſportführer
N2 447ührer des Deutſchen Reichsbundes für
Leilsübuungen beruft für jeden Gau
in Gauführer des
Reichsbun=
deuäir beſtätigt auf Vorſchlag der
Fachamts=
leit gür jedes Fachamt einen
Gaufach=
wil e iter. Unter dem Gauführer bilden
die Aſachamtsleiter den Führerrat des
Laßs. Die gleiche Regelung gilt
ncamäß für die Bezirke und
rie. Die Aufgaben der Gau=, Bezirks=
DukAeisführer des Reichsbundes ſind über=
fachlicher Art und umfaſſen kurz folgende
Ge=
biete:
1. Allgemeine (überfachliche) Verwaltung;
2. Volkstumsarbeit (Dietweſen); 3. Verkehr mit
den Behörden über die Beauftragten, deren
Arbeitsgebiet damit in Zukunft auf die
Aus=
übung der ſtaatlichen Hoheitsfunktionen
be=
ſchränkt wird: 4. Preſſe= Film= und
Werbe=
weſen; 5. Allgemeine Veranſtaltungen des
Reichsbundes: 6. Verſicherungsweſen; 7.
Rechts=
beratung: 8. Statiſtik.
Die Aufgaben der den Gauführern
beigeordneten Gaufachamtsleiter
ſin rein fachlicher Art und beſchränken
ſich auf die Betreuung, Verwaltung und
Rechts=
ſprechung des jeweiligen Fachzweiges nach
Maßgabe einer vom Reichsſportführer zu
ge=
nehmigenden Fachamtsordnung. Die
Gaufach=
amtsleiter erhalten ihre Weiſungen vom
Reichsfachamtsleiter unmittelbar. Das gleiche
gilt ſinngemäß für die Bezirke und Kreiſe.
Deutſche Turnerſchaft als Muſter.
In großen Zügen entſpricht ſomit die
zukünf=
tige Organiſation des Reichsbundes der der
Deutſchen Turnerſchaft, die als größter
über=
fachlicher Verband allein als Muſter für die
Organiſation herangezogen werden konnte. Der
einzige anmerkbare Unterſchied liegt allein in
der ſtärkeren Betonung der fachlichen
Auf=
gaben, wiewohl auch die Deutſche Turnerſchaft
nicht ohne ein bis unten durchgegliedertes
Fach=
warteweſen und Fachausſchüſſe ausgekommen iſt.
Dieſe Organiſation des Reichsbundes wirkt
einerſeits der dem Sport innewohnenden
Neigung der fachtechniſchen und
individualiſti=
ſchen Ausuferung entgegen; andererſeits
beugt ſie ebenſo der Gefahr einer
gleich=
machenden Vermaſſung vor, die beim
Turnen ohne Bejahung des fachlichen
Lei=
ſtungsprinzips nicht ohne weiteres von der
Hand zu weiſen iſt. Die Organiſationsform des
Reichsbundes iſt ihrem Weſen nach
natio=
nalſozialiſtiſch, weil ſie den Grundſatz
der Leiſtung mit dem der Unterordnung
unter die Gemeinſchaft innig verbindet
und eine organiſch gegliederte Gemeinſchaft
darſtellt.
Die finanzielle Seile.
Ich muß an dieſer Stelle auch notwendig noch
einige Worte über das Beitragsweſen des
Reichsbundes ſagen. Und zwar zunächſt etwas
Grundſätzliches: Es iſt mein
unerſchüt=
terlicher Wille, die Verwaltung
der Leibesübungen, alles in allem
geſehen, weſentlich zu verbilligen.
Das kann aber leider nur Schritt für Schritt
im Zuge der Vereinfachung und damit der
Ver=
billigung der Verwaltung geſchehen.
Sodann muß ich darauf hinweiſen, daß der
Reichsbund mit ſeinen ſämtlichen
Untergliede=
rungen und ſeinen Fachämtern nicht, wie die
Deutſche Turnerſchaft, durch eine allgemeine
gleiche Kopfſteuer finanziert werden kann. Der
allgemeinen gleichen Kopfſteuer widerſprechen
ſoziale Gründe. In den Reichsbund ſtoßen
auch die betriebsteuren und damit in
Verwal=
tung und Betreuung koſtſpieligeren
Leibes=
übungsarten, die naturgemäß meiſt von
wirt=
ſchaftlich beſſergeſtellten Volksgenoſſen betrieben
werden. Wenn alſo alle Ausgaben aus einer
Kaſſe beſtritten würden, in die alle
gleich=
mäßig zu ſteuern hätten, ſo würde der
un=
mögliche Zuſtand eintreten, daß die
Aerme=
ren die durch die Reicheren verurſachten
Mehrkoſten mitzutragen hätten. Es wird
da=
her folgende Regelung Platz greifen:
Die allgemeinen Arbeiten des Reichsbundes
und ſeiner regionalen Untergliederungen
kommen gleichmäßig allen Mitgliedern zugute,
ſie werden deswegen durch eine niedrige
allgemeine gleiche Kopfſteuer
finan=
ziert. Der geſamte Geldbedarf der
Fachämter iſt grundſätzlich von
den=
jenigen aufzubringen, die die von
dem betreffenden Fachamt betreute
Leibesübung wettkampfmäßig
be=
treiben. Nur ſo iſt das natürliche Wachstum
eines jeden Zweiges der Leibesübungen und die
wirtſchaftlichſte Verwendung der Mittel
ge=
währleiſtet, nur ſo wird die
Eigenverantwor=
tung, der geſunde Ehrgeiz und der Opferwille
der Einzelnen zugunſten aller erhalten. Von
dem Grundſatz der ausſchließlichen
Selbſt=
finanzierung wird nur bei einigen
weni=
gen Fachämtern abgewichen, und zwar bei
ſol=
chen, die neben der Betreuung einer Sportart
Aufgaben zu erfüllen haben, die als
Brauch=
kunſt oder als natürliche Grundlagen aller
an=
deren Sportarten gleichmäßig der
Allgemein=
heit zugute kommen. In dieſem Fall iſt es recht
und billig, nach Maßgabe der Notwendigkeit
aus allgemeinen Mitteln Zuſchüſſe zu leiſten.
Durch beſondere Maßnahmen wird verhindert
werden, daß ein Mitglied des Reichsbundes, das
ſich hauptſächlich etwa im Fachamt für
Geräte=
turnen betätigt, aber den Wunſch hat,
gelegent=
lich auch an einem Wettkampf in dieſer oder in
jener anderen Leibesübung teilzunehmen,
drei=, vier= oder vielfache Fachamtsbeiträge
lei=
ſten muß. Andererſeits iſt es klar, daß ein
Ver=
ein, der eine Mannſchaft oder
Abtei=
lung regelmäßig an den
Veranſtaltun=
gen (Meiſterſchaften) eines Fachamtes
mitwir=
ken läßt, auch die Koſten, die durch die
Teil=
nahme entſtehen, anteilmäßig tragen muß. Die
Neuregelung wird ſchrittweiſe durchgeführt, und
zwar ſo, daß ſie zu Beginn des neuen
Etats=
jahres abgeſchloſſen iſt.
Gegen unſinnige Gerüchte.
Ich habe nun mit allem Freimut über den
künftigen Aufbau der deutſchen Leibesübungen
geſprochen. Ich habe dieſe Ausſprache für nötig
gehalten, weil die ſeltſamſten Gerüchte über die
Abſichten des Nationalſozialismus in bezug auf
die Leibesübungen nach 193,6 im Umlauf ſind.
Der Nationalſozialismus will, den lebensecht
gegliederten Aufbau aller deutſchen
Kultur=
werte. Er weiß deshalb, daß die Zukunft der
Leibesübungen nur in einer von höchſtem
Ver=
antwortungsgefühl getragenen freiwilligen
Selbſtverwaltung geſichert ſein kann. Ich hoffe.
daß nach dieſen Darlegungen die Ruhe eintritt,
die wir für 1936 gebrauchen. Es ſind auch
Stim=
men durch das Land gegangen, die von einer
Zerſchlagung der Verbände und von einer
Ein=
ziehung ihrer Vermögen geſprochen haben. Ich
habe, wie ich hoffe, mit hinreichender Klarheit
vom Standpunkte nationalſozialiſtiſcher
Welt=
anſchauung über die Verbände geſprochen; aber
Pfingſtſpork auf Kurzwelle.
Allzu reichhaltig war das Sportprogramm der
Pfingstage zwar nicht, es gab aber immerhin
eine ganze Reihe intereſſanter und wichtiger
Ver=
anſtaltungen.
Der Fußball war im Pfingſtprogramm
diesmal nicht allzuſtark vertreten. Es gab zwei
Gauſpiele zwiſchen Mittelrhein und
Nord=
heſſen in Köln und Kreuznach, die mit 2:2 und
2:1 zugunſten der Mittelrheiner endeten. Im
Aufſtiegskampf war nur der Gau Südweſt
beſchäftigt; hier dürſte ſich der FV. Saarbrücken
nach einem 3:1=Sieg in Darmſtadt bereits die
erſte Klaſſe erkämpft haben, die fehlenden zwei
Punkte dürften ihm in drei ausſtehenden Spielen
ſicher zufallen. Außerdem wurden zwei Spiele
um den Vereinspokal nachgeholt, in denen
ſich Gauligavereine in die nächſte Runde
ſpiel=
ten. In Süddeutſchland herrſchte nicht viel
Be=
trieb, dafür weilten zahlreiche ſüddeutſche
Mann=
ſchaften im Reich und Ausland. Sie ſpielten mit
wechſelndem Erfolge. Beim Brüſſeler
Oſter=
turnier, das im Endſpiel Ajax Amſterdam gegen
Sochaux 2:1 gewann, ſchieden die beteiligten
deutſchen Mannſchaften in der Vorrunde aus.
Nachdem Chemnitz von Krakau ausgeſchaltet
worden war, unterlagen die Offenbacher Kickers
dem ſpäteren Turnierſieger Amſterdam knapp
und nicht ganz verdient mit 1:2.
In der Leichtathletik ſtanden zwei große
Vierklubkämpfe im Vordergrund. Das größte
Ereignis war der Stuttgarter Kampf, denn die
„Kickers” mit 9899,76 Punkten vor 1860 München
(9762,13), ASV. Köln (9628,37) und VfB.
Stutt=
gart gewannen. Der Kampf ergab allein drei
Jahresbeſtleiſtungen und den „Kickers”, die faſt
die erſehnten 10 000 Punkte erreichten, wird die
Deutſche Vereinsmeiſterſchaft nicht mehr zu
neh=
men ſein. In Kaſſel ſiegte im gleichen Kampf
Heſſen — Preußen Kaſſel mit 8879,95 Punkten
vor Allianz Berlin, DSC. Düſſeldorf und JA.
Frankfurt.
Im Tennisſport brachten die Feiertage
in der Europazone zum Davispokalwettbewerb
die Kämpfe um den Eintritt in die
Vorſchluß=
runde, in der ſich „oben‟ Deutſchland und
Auſtra=
lien in Berlin und „unten” Tſchechoſlowakei und
Südafrika in Prag gegenüberſtehen werden,
Deutſchland ſiegte in Berlin 4:1 über Italien,
Auſtralien ſchaltete in Paris mit 3:2 Frankreich
aus, mit dem gleichen Ergebnis gewann
Süd=
afrika gegen Polen in Warſchau, und in Prag
ſiegten die Tſchechen mit 4:1 gegen Japan.
Im Radſport herrſchte auf Bahn und
Straße Hochbetrieb. In Frankfurt gab es zum
Jubiläum der Sportfeld=(Stadion=/Bahn einen
Amateurländerkampf Deutſchland
— Schweiz, den die Deutſchen mit 99:75
Punk=
ten für ſich entſchieden. Im Dauerrennen über
eine Stunde ſiegte der Einheimiſche Schäfer vor
Hille Leipzig, das 20=Kilometer=Rennen gewann
der Berliner Ehmer vor Wißbröcker. Das „
Gol=
dene Rad von Forſt” ſah den Bochumer
Lohmann erfolgreich, in Berlin gab es eine
zweitägige Veranſtaltung auf der
Olympia=
bahn, am erſten Tage gewannen Wambſt=
Grö=
ning einen Steher=Mannſchaftskampf, am
zwei=
ten bewies der Bochumer Lohmann ſeine große
Klaſſe durch Gewinn des Großen Preiſes über
2 mal 50 Kilometer.
ich kann ſagen, daß ich nichts, tun werde, um ſie
aufzulöſen, denn ich vertraue der gewaltigen
Einigungskraft des Nationalſozialismus, und
ich vertraue der mit dieſer Weltanſchauung
her=
anwachſenden jungen Generation, die einmal
willig und ſelbſtverſtändlich vollenden
wird, was wir mühſam begonnen haben.
Und nun werden etliche unter Euch ſein, liebe
Turnbrüder, die da bitter ſagen: „Alſo doch!
Coburg, das Begräbnis erſter Klaſſe. Wo die
Deutſche Turnerſchaft geboren wurde, nimmt
man ihr Seele und Atem.” Ich aber rufe Euch
zu, das iſt alles andere als ein Begräbnis, das
iſt vielmehr neuer Aufbruch! Max Schwarze,
unſer unvergeßlicher Turnbruder hat im
Geleit=
wort zu ſeinem Buch der Deutſchen Turnerſchaft
ſeheriſch geſchrieben: Wenn Geſchlechter gehen
und Geſchlechter kommen, dann müſſen
For=
men zerſpringen und Satzungen verjähren.
Aber was nicht zerſpringen und nicht
ver=
jähren darf, das iſt der Geiſt, der das Tur=
Nr. 158
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 11. Juni 1941
nen und die Turnerſchaft geboren hat. Dieſen
Geiſt gilt es ganz frei zu machen!
Wenn es je eine Zeit gegeben hat, in der
Formen zerſpringen mußten, weil neues
Werden nachdrängte, ſo iſt es die Zeit Adolf
Hitlers. Allein niemals hat es zugleich eine
Zeit gegeben, die mit heißerer Inbrunſt
ſich den Inhalt aller echten arteigenen
deutſchen Werte eingetan hat. Ein ſolcher
un=
veräußerlicher und unerſetzlicher Wert iſt das
deutſche Turnen, ſo wie es charakterlicher
Hal=
tung und inniger völkiſcher Verpflechtung
Friedrich Ludwig Jahn in das deutſche Volk
hineingetragen hat. Der Alte im Bart hat nie
in die Enge eines noch ſo weit geſteckten
Ver=
bandes zu wirken getrachtet, ſein Wollen
ging ſtets in die ganze Weite ſeines
Volkes. Und Ihr nun, Ihr Jünger Friedrich
Ludwig Jahns, da ſeht Ihr vor Euch, von der
Hand unſeres Führers geſchaffen, endlich
das einige Deutſche Reich, dem das
erſchüt=
ternde und ergreifende Bekenntnis Jahns galt.
Da fühlt Ihr jenes Unſagbare mitten unter
Euch das heimgetragen wurde aus den not=
und blutgetränkten Schützengräben; das
Unſag=
bare, das wir Fronterlebnis oder
Kamerad=
ſchaft nennen und das ein unbekannter
Ge=
freite des großen Krieges in 14 ſchweren
Jah=
ren zu dem Begriff der Volksgemeinſchaft
er=
hoben hat.
Die Aufgabe der Turner.
Und vor Euch liegt eine Aufgabe. Größer
als ſie auf dem Gebiete der Leibesübungen je
einer Generation geſtellt war: Denn
vornehm=
lich Ihr, deutſche Turner, ſollt hinausgehen
ins Land, ſollt Jahns Turnkunſt, Jahns
völ=
kiſche Gedanken, Jahns Haltung
und Jahns Weſen hineintragen in ein 66=
Millionen=Volk. Frei von allen Hemmungen
und Verbandsgrenzen ſollt Ihr wirken für das
Ganze, fürs Volk, für Deutſchland, 75 Jahre
Geſchichte blicken jetzt auf Euch herab, 75 Jahre
voller Tradition, Werte ſind darin geſchaffen
worden und Ihr habt ſie, von Euren Vätern
ererbt, getreu in den Schreinen echter
Turner=
herzen bewahrt. Ich weiß wohl, manchmal tut
Größerwerden weh. Der Menſchen Herz hängt
an dem Gewohnten und Herkömmlichen. Aber
wir Lebenden, die wir Tragpfeilern
glei=
chen zwiſchen Geſtern und Morgen und
in uns den Feueratem einer neuen Zeit
bren=
nen fühlen, dürfen um der glücklicheren
Zu=
kunft unſeres Volkes willen im Herzen
nicht ſchwach werden. Unter dem Baum, den
wir heute pflanzen, finden unſere Nachfahren
einſt einen ſchattigen Ruheplatz. Dieſer Gedanke
iſt uns Lohn für die ſelige Mühe des
Pflonzens!
Und ſo beſchwöre ich noch einmal die Sätze
jener Denkſchrift, die vor 75 Jahren hier
ver=
faßt worden iſt und in der von der in Coburg
geſchloſſenen Gemeinſchaft deutſcher Männer
geſagt iſt, daß ſie der Anfang ſein wolle, „der
in ſeinem Fortgang kein Ende, ſondern reiches
Leben, Kraft und Wohlſein für jeden
Einzel=
nen, Macht und Größe für das Ganze” haben
ſollte. Die Männer um Georgii und
Kallen=
berg und alle jene die vor 75 Jahren nach
Coburg gekommen ſind, haben hier in Coburg
Deutſchland geſucht und Deutſchland
gewollt. In dieſes Deutſchland der
Leibes=
übungen ſollt Ihr nun eintreten. Niemano
will, daß Ihr Euer Turnertum, ſo wie es mit
Herz und Hand gewachſen iſt, ablegt. Im
Gegenteil, feſter denn je ſollt Ihr es
hal=
ten denn nach Wert und
Vergangen=
heit, nach Brauchtum und Wollen ſeid
Ihr die Garde des Reichsbundes. Einſt hatte
es Sinn, Euch abzuſchließen und unter Euch
zu bleiben, weil Ihr von einer undeutſchen
Welt bedroht wart. Heute gibt es nichts
Undeutſches mehr im Reiche Adolf Hitlers.
Dieſe Tat des Nationalſozialismus legt
Euch nun die heilige Pflicht auf,
hinauszutre=
ten unter Eure Volksbrüder und
Volks=
ſchweſtern und, mitten unter ihnen ſtehend,
deutſches Turnertum beiſpielhaft
vorzu=
leben. Wer wirklich Geiſt vom Geiſte
Jahns iſt, der fühlt dieſe Verpflichtung wie
ein feierliches letztes Vermächtnis des Alten.
Wer aber nationalſozialiſtiſch zu denken
ver=
mag und dennoch zögert, dem rufe ich des
Führers Worte zu: „Nur durch ein
Ueber=
maß an nationaler Willenskraft, an
Freiheits=
durſt und höchſter Leidenſchaft wird
wieder ausgeglichen werden, was uns einſt
fehlte!”
der Schwur.
Mit dieſem Uebermaß höchſter
Lei=
denſchaft ergreift mir, Ihr Turnbrüder, die
alten Fahnen. Unſichtbar ſind ſie über Jahns
Haupt geflattert, ſichtbar ſind ſie als eine
un=
geſtillte Sehnſucht durch ſatte und hungrige
Jahrzehnte deutſchen Werdens und deutſcher Not
getragen worden. Endlich ſind ſie an dem von
Jahn erträumten, von Adolf Hitler
verwirklich=
ten Ziel angelangt. Darum ſtoßt mir nun die
Schäfte der alten Turnerfahnen der deutſchen
Zwietracht mitten ins Herz. Zieht dann herauf
das rote Banner des Dritten Reiches mit dem
heiligen Sonnenzeichen im weißen Feld. Und
laßt uns gemeinſam, ſo weit die deutſche Zunge
klingt, den Rütliſchwur aller leibestüchtigen
Deutſchen ſprechen: „Wir wollen ſein ein einig
Volk von Brüdern!"
Wenn dieſer Schwur die Kraft hat,
lebendi=
ges Werk zu werden, dann, aber auch n ur
dann, wird es von Geſchlecht zu Geſchlecht
hei=
ßen: „Wer das Turnertum angreift, greift
Deutſchland an!‟ Denn echtes Turnertum iſt
aus deutſchem Blut gekommen, und es ſoll ewig
darin lebendig bleiben.
Coburg 1860, Ruf zur Sammlung!
Coburg 1935, abermals Ruf zur Sammlung!
Und Sinn des 75jährigen Geſchehens iſt, daß
ſich Jahns Werk endlich vollende. Laßt mich
ſchließen mit ſeinen Worten:
„Deutſchlands Einheit war der Traum meines
erwachenden Lebens, das Morgenrot meiner
Jugend, der Sonnenſchein der Manneskraft,
und iſt jetzt der Abendſtern, der mir zur ewigen
Ruhe winkt.”
Wohlan, laßt uns Vollſtrecker ſein dieſes
er=
greifenden Bekenntniſſes!
Es lebe Deutſchland und ſein Führer!
Sieg Heil!
Aufſegtfpieie i da eaweft.
Die Fußball=Ergebniſſe.
Gauſpiele:
Köln: Mittelrhein — Nordheſſ. (So.) 2:2 (1:0).
Bad Kreuzn.: Mittelrh. — Nordh. (Mo.)2:1 (0:0)
Aufſtiegsſpiele im Gau Südweſt.
Hüddeutſche Freundſchaftsſpiele.
VfB. Friedberg — Eintracht Frankfurt (Sa.)
1:2: SV. Waldhof — Phönix Ludwigshafen
(Sa.) 0:0; Freiburger FC. — FC.
Solo=
thurn (So.) 3:1; Amicitia Viernheim —
Karlsruher FV. (Mo.) 1:2; FV. Lörrach —
Phönix Karlsruhe (Mo.) 3:7; Kurheſſen
Kaſſel — BV. 06 Kaſſel 3:3; Germania
Kaſ=
ſel — Sport Kaſſel 4:2.
Süddeutſche Vereine auf Reiſen.
FC. Olten (Schweiz) — Phönix Karlsruhe (So.)
3:7; FC. Lugano — Bayern München (So.)
0:5; Gradjanſki Agram — 1860 München
3:0; Guts Muts Dresden — FSV.
Frank=
furt (Sa.) 1:3; VfB. Leipzig — FSV.
Frank=
furt (Mo.) 4:5; VfB. Leipzig — FC.
Ha=
nau 93 (So.) ausgef.; Wacker Halle — FC.
Hanau 93 (Mo.) ausgef.; Sppg. Falkenſtein
— Schwab. Augsb. 2:0 Steinach 08 — FC.
Bayreuth 2:0; VfB. Erfurt — Heſſen
Hers=
feld 6:2; FC. Lugano — BC. Augsburg
(Mo.) 1:0: SC. Panitz — Schwaben
Augs=
burg 4:2; Jeuneß Eſch — Eintracht Trier 1:1;
Union Luxemburg — Germ. Bochum 2:4.
Turnier in Brüſſel (Sieger: Ajax Amſterdam):
Lierſchke SK. — Feijenoord 4:2; Wisla
Kra=
kau — Polizei Chemnitz 7:5 n. Verlg.; Ajax
Amſterdam — Kickers Offenbach 2:1: FC.
Sochaux — Daring Brüſſel 2:1; FC. Sochaux
— Lierſchke SK. 8:0; Ajax Amſterdam —
Wisla Krakau 5:3; Lierſchke SK. — Wisla
Krakau 3:2; Ajax Amſterdam — FC.
So=
chaux 2:1.
Turnier in Nizza: FC. Bologna — SC.
Frei=
burg —; FC. Bologna — OGG. Nizza 3:1;
OGG. Nizza — FC. Freiburg 2:1.
Spiele im Reich.
Gau Oſtpreußen: Preußen Danzig — Sturm
Lauenburg —.
Gau Pommern: Pfeil Lauenburg — Union
Ober=
ſchöneweide 2:6.
Gau Brandenburg: Union Oberſchöneweide —
Union Kottbus 5:4; Berliner SV. 92 —
As=
kania Forſt 7:3; SC. Charlottenburg —
Vor=
wärts Breslau (Pokal) 2:3.
Gau Schleſien: VfB. Breslau — VfB. Gleiwitz
2:5; Beuthen 09 — Dresdner SC. 0:1; VfB.
Gleiwitz — VfB. Breslau 1:3.
Gau Sachſen: SC. Zwickau — Tura Leipzig 2:2;
VfB. Chemnitz — VfB. Dresden 5:4.
Gau Mitte: Fortuna Magdeburg — Lamborn 07
3:0; Sppg. Erfurt — Hamborn 07 0:6; Spfr.
Halle — VfB. Spandau 7:1; TuSB.
Pieſte=
ritz — Tennis Boruſſia Berlin 4:3; SV.
Kahle — VfB. Leipzig 3:3.
Gau Nordmark: Boruſſia Kiel — Boruſſia
Har=
burg 5:2.
Gau Niederſachſen: Sppg. Göttingen — Linden
07 3:4; VfB. Schinkel Osnabrück — SV.
Hön=
trop 6:1.
Gau Weſtfalen: BC. Siegen — Hüſten 09 0:1;
Hüſten 09 — Kölner BC. ausgef.
Gau Niederrhein: SV. Barmen — Union
Kre=
feld 1:2: Turu Düſſeldorf — Alemannia
Aachen 2:1; Union Hamborn — VfB.
Spel=
dorf 0:1; VfL. Preußen Krefeld — FC.
Schalke 04 0:4.
Fußball im Ausland.
Schweiz: Lauſanne Sport — Rapid Wien 4:4;
FC. Bern — Rapid Wien 2:5; Graßhoppers
Zürich — Juventus Turin 1:2.
Polen: Städteſpiel: Krakau — Berlin 0:2 (0:1);
Ruch Bismarckhütte — Dresdner SC. 1:2;
LKS. Lodz — Viktoria 89 Berlin 2:3.
Holland: Velocitas Gronningen — Werder
Bre=
men 1:4.
FV. Saarbrücken wieder an
der Spike.
Im Gau Südweſt kamen an den Pfingſttagen
zwei Aufſtiegsſpiele zum Austrag. Der FV.
Saarbrücken ſiegte am Sonntag in Darmſtadt
mit 3:1 (0:1) und ſetzte ſich wieder an die Spitze
der Tabelle. Wenn er auch noch nicht endgültig
als neuer Gauligiſt feſtſteht, ſo iſt doch nicht
mehr daran zu zweifeln, daß ſich die Conen=
Mannſchaft in ihren ausſtehenden drei Spielen
die beiden Punkte ſichert, die ihr zum
endgül=
tigen Aufſtieg noch fehlen. Germania Bieber
hat ihre Ausſichten wohl verſpielt, denn die
Ger=
manen wurden am Montag in Ludwigshafen
von „04” mit dem glatten Ergebnis von 4:0
des Bild: Tab elle zeigt folgen= FV. Saarbrücken. 10:3 11:3 Opel Rüſſelsheim. 16:12 10:6 Germania Bieber. 17:18 9:9 Reichsb. Rotw. Frankf. 20:14 8:8 Ludwigshafen 04 . 14:26 7:13 Polizei Darmſtadt . . 12:16 5:11
OD. Snmrorgaen ſiegt m Barmtſtaen.
die Gauliga=Kandidaken
Pol. Darmſtadt — FV. Saarbrücken (So.) 1:3;
Ludwigshafen 04 — Germ. Bieber (Mo.) 4:0.
Pokalſpiele im Gau Südweſt: 1. FC.
Kaiſers=
lautern — SV. Gersweiler (Mo.) 7:0. Gau
Württemberg: SV. Feuerbach — FV.
Korn=
weſtheim (Sa.) 4:2.
Polizei Darmſtadt-
39. Juutorauet 1.3 U.05.
* Es wär” ſo ſchön geweſen ..."
Angt
Mannſchaftsſorgen noch und noch.
Das war auch am Pfingſtſonntag zu dem
wich=
tigen Spiel gegen den FV. Saarbrücken nicht
anders: Der etatsmäßige Torhüter Klein
verletzt, und eine der ſtärkſten Säulen der
Elf, der Mittelläufer Doumont, am
Sams=
tag an einer Knöchelverletzung operiert im
La=
zarett. So war denn Erſatz für dieſe beiden
not=
wendig. Daß die Verantwortlichen mit der
Neu=
formation ſelbſt nicht ganz einig gingen,
bewie=
ſen die neuen Verſuche in der zweiten Halbzeit.
Sie änderten an der Niederlage nichts mehr,
immerhin hätten wir uns nach den Leiſtungen
in früheren Spielen eine ſtärkere Beſetzung des
Sturmes von vornherein ausdenken können
(Hardter, Blank?)
Polizei erſchien
mit Mankelt; Math, Balſer; Kaſpar,
Keck, Kaufmann; Göbel, Seipp 1.,
Sauer, Pfeiffer, Müller; Mankelt
im Tor unterlief ein dicker Fehler und der
führte zum 2. Treffer der Blau=Weißen.
Abge=
ſehen davon, daß der Torwächter manchmal beim
Herauslaufen noch zögerte, darf man mit ſeinen
Leiſtungen zufrieden ſein, denn er parierte einige
unerwartet und ſcharfe Schüſſe des Gäſteſturmes
ſicher. In der Verteidigung erfreute Muth mit
ſeinem Eifer und überlegtem Spiel, lediglich
einmal ließ er ſeinen Linksaußen abſauſen und
da wars natürlich „geſchehen”, Balſer ſchaffte
mit großer Ruhe und wuchtigen Abſchlägen Luft
im Strafraum. Keck als Mittelläufer hatte die
Bewachung Conens übernehmen müſſen, der vor
allem durch ſeine raſenden Durchbrüche zu Toren
kommen ſuchte, jedoch oft in die Abſeitsfalle der
Darmſtädter Verteidigung rannte. Im
Defenſiv=
ſpiel erfüllte Keck ſeine Aufgabe ſehr gut, aber
er fehlte doch viel mehr im Angriff, der dadurch
beträchtlich an Durchſchlagskraft verlor.
Lobens=
wert beide Außenläufer Kaufmann und
Kaſpar. Im Sturm waren Pfeiffer und
Sauer die treibenden Kräfte. Seipp ſpielte
ſo kurz nach ſeinem Unfall im Kampf Mann
gegen Mann noch etwas verhalten, dafür um ſo
ſchöner ſein Aufbau. Schade, daß Göbel nicht
genügend auf ſeine Abſichten einging und oft
unnötig zum Spiel nach der Mitte zwang.
Im=
merhin war Göbel als Rechtsaußen am
brauch=
barſten. Sauer und Pfeiffer tauſchten zeitweiſe
die Plätze, bis Keck den Mittelſtürmerpoſten
ein=
nahm und Sauer zurückging. Müller und
Pfeiffer verſtanden ſich beſſer und Müllers
Eifer trug weſentlich zum Treffer bei.
Unverkennbar, daß die Landespoliziſten gegen
Saarbrücken ihr neues Sicherheitsſpiel nicht
kon=
ſequent zur Anwendung brachten, ſondern „
miſch=
ten‟. Das ging vor der Pauſe verhältnismäßig
gut, aber als Saarbrückens Sturm nach dem
Sei=
tenwechſel prachtvoll auf Touren kam, da wurde
es im grünen Strafraum ſehr oft brenzlich.
Den=
noch war, hätten die Darmſtädter ihr flaches
Zu=
ſpiel feſtgehalten, ein Unentſchieden oder noch
mehr möglich! Der Sieg der Gäſte iſt verdient,
aber um ein Tor zu hoch ausgefallen.
Der Aufſtiegsfavorik SB. Saarbrücken
hatte ſeine angekündigte beſte Vertretung zur
Stelle. Grund genug, um über 4500 Zuſchauer
auf den Exerzierplatz zu locken. Man war
natür=
lich auf das Spiel Conens, Solds und ihrer
Ka=
meraden wie ein Regenſchirm geſpannt. Manche
Zuſchauer waren aber über das, was Conen bot,
etwas enttäuſcht. G=wiß zeigte er ſeine
hervor=
ragende Ballbehandlung und taktiſche Begabung,
aber daß er ſich lediglich zwiſchen den grünen
Abwehrreihen weit vor auf die Lauer legte und
mit Durchbrüchen ſein Heil und Tore verſuchte,
das war für die Anſpruchsvollen „etwas zu
wenig‟. Dazu hatte er mit einigen
Bomben=
ſchüſſen Pech und erzielte gerade das „billigſte
Tor” des Treffens. Man muß aber die Taktik
des FV. Saarbrücken nehmen, wie ſie iſt: um
Conen ſtehen jedenfalls mit Lambeng. Gelf,
Heimer und Benzmüller vier Stürmer,
deren Gefährlichkeit, Schnelligkeit und
Schuß=
kraft nichts zu wünſchen übrig läßt.
In der Läuferreihe beſitzen die Blau=Weißen
mit Sold einen Mann, der ganz koſtbar iſt und
ſtreckenweiſe das Feldſpiel überhaupt diktierte.
Am nächſten kam ihm ſein linker Nebenmann
Harig, der Müller auf der anderen Seite
noch etwas übertraf. Das Schlußdreieck —
Schwarz im Tor und die beiden ſtrammen und
harten Verteidiger Seiler=Kelter — war
für die Darmſtädter Grünen faſt unüberwindlich.
Die Unterſtützung des eigenen Sturmes aus der
Läuferreihe mit exakten Vorlagen war bei
Saarbrücken weſentlich produktiver als bei
Darmſtadt.
Nach dem 2:1 Sieg der Polizei=Jugend gegen
Urberachs Jugend brtraten dann
nämlich die Revanche für die knappe 1:0=
Nieder=
lage des Vorſpiels in Saarbrücken und damit
das bißchen Hoffnung, doch noch bei der
Ver=
gebung eines der Glücksplätze mitreden zu
kön=
nen. Aber „es hat nicht ſollen ſein".
Es iſt wirklich eine finſtere Pechſträhne, die
den Fußballern der Darmſtädter Landespolizei
in ihren Spielen um den Aufſtieg zur Gauliga
anhängt. Auf den Auswärtsplätzen meiſt ganz
knappe Niederlagen und dazu
die Göſte
das Spielfeld. Herrlichſte Pfingſtſonne bram
auf die über 4500 Zuſchauer nieder, ſoweitt) ein Vorlage an 9
nicht die reſtlos beſetzte Tribüne mit ihrw der inwiſchen M
Schatten aufgeſucht hatten. Neben einer ſtar, ſann Muth nicht.
Kolonie Saarbrückener Anhänger, waren m „e 9cenlopf raſt
viele aus dem näheren Kreis erſchienen, diesn ſ ſt den Bal jetzt 1
nals komnt C0
an der Anfeuerung der Gäſte nicht fehlen ließßn
Das iſt eine Tatſache, aber keine ſchöne FFt esit aber Nankelt
ſtellung.
Hauf ce on del
Polizei wählte zunächſt die Sonne im Rügg
Auch Poliei erzl
und ſchon hat der SR. den Ball freigegebön ſe u einem Gedränge
Saarbrückens Anſtoß wird, abgefangen, dd4 feia mebr.
Pfeiffer kommt nicht mehr zum Torſchuß. / wu beendet SN. W.
Gäſte ſetzen ſofort ihren Angriff „im 3. Gar
ſois zu nachſichtig geb
ein und ſie werden auch in den erſten 10 MN.
neinen ſportlich
im Feldſpiel etwas überlegen. Da läuft der B81
eifen.
ſchön von Pfeiffer zu Müller und er ſoll zum
herangeſpurteten Sauer rollen, da erreicht En
Pingl
Gäſteläufer Müller gerade noch das Leder, —m
es ins Aus zu befördern. Als Seipp wieder es
mal nach vorne dribbelte und zu Göbel lem)”
d7 50.
kommt der zu ſpät.
Die Gäſte kommen dann zu ihrer erſten Ei.,
die Kaſpar ins Feld befördert, und anſchließe (905000 —
nach Zuſammenſpiel Conen=Gelf zur 1. klann
Torchance: doch die wird knapp vergeben.
1.3
Morannſchaft zu
Mnian Wiehauft
Ueberraſchend gehl Darmſtadt
in Führung:
In der 15. Minute ſchickt Pfeiffer ſeinen Außim. An Pfingſtſonntag
Müller auf Fahrt, der ſpurtet mit dem Ball nuziu uſüurter Sportſreunt
innen, flankt ſcharf und Göbel vollendet zznſit ei eine Ungrupbie
Arommen, hatten dafu
unhaltbaren Treffer.
Das Geſchehen iſt nun verteilt. Coneusulven Sldt=Mittelliu
Huſarenritte beginnen oft zu früh und Keck ze züprend Egelsbach auf
dem SR. „Abſeits” an oder er unterbindet IeAEktelläufer berüichte
Angriffe des Gäſte=Tanks gerade noch rechtzei kauuſiellung n
na ion Egel
vor dem Elfmeter=Punkt.
In der 17. Minute haben die Gäſte wieke?, 9il
eine Ausgleichsmöglichkeit, aber Benzmüar8. z00
knallt um wenige Zentimeter neben den Pfoſth. herm
ins Aus. Die zweite Ecke wird von Conen ürſFe ſei
das Tor verlängert. Anſchließend köpft Keck An” die Veber
Gäſten die 3. Ecke in den Schoß, aber er befördate, znerlenn
auch die Hereingabe mit dem Kopf aus dem 00 0deur Herrn a.
fahrenbereich. Dann erwiſcht Müller eine V.‟% mpf
lage Pfeiffers im Gäſteſtrafraum etwas zu hch ſſen
und Göbel verſchießt anſcheinend kurz neben Os Meſ.
Gehäuſe. Anſchließend raſt Conen mit dem Bl. Wenn die
Wir=
durch, aber ſein Schuß knallt auf., Manke 2sMontag geglaubt
Trikot.
Große Aufregung dann: bei einem Agru 1che Können an
hatte der Darmſtädter Hüter den Ball unter ſii.MBten ſie den
Conen „angelt” an einem grünen Verteidigis20 Gäſte litten
das Leder und befördert es über die Linie, aklc?ſi/e oder waren
der SR. hatte vorher abgepfiffen, und es mrih aß abgekämp
ſSienen, er
kein Tor.
Wieder klärt der Gäſtehüter eine brenzlfſter letzten Be
Situation, als Pfeiffer gerade ausſichtsreich zm”eſil und
Zug kam. Der Gäſtelinksaußen ſpitzelt einen Burus, aber 2
gerade auf die Oberlatte des grünen Heiligtuns emüdlichen
Im Gegenzug iſt Conen ſchon wieder durchck eleinten Komb
brannt, doch Kaſpar ſtürzt ſich dazwiſchen uug clie. Bis zu
ur durch einen
haut den Ball noch weg.
Führung. Nach
Dann begibt man ſich in die Pauſe.
iedeutend beſſer,
Nach Wiederbeginn reißt
zsen noch bei
Me3 war das z
der kemperamenkvolle, mitreibende Hiediger Unjurs
Acene Ecke
Kampf
Me. Ein Treffer
keinen Augenblick ab. Auf beiden Seiten lim enohenen Mittelſt
man nicht nach, wenn auch ein Plus an Eiza Vbermäßig reiz
und beſſerem Zuſpiel bei Saarbrücken jetzt des Mu 0us Zwing
licher wird. Darmſtadt läßt ſich immer wielsideBbrichter ſah.
auf das hohe Spiel des Gegners ein, wobei Mu ee-TSG. Erzbauf
ſen beſſere Kopfballtechnik meiſt überlegen winſe.
Und die Peſſimiſten, die das erſte Tor imnnt
als das „Kainsmal” des am Schluß Beſieoto 20, 40 Darmſfe
mit drei Kreuzen aufnehmen, ſcheinen allmähle.
recht zu bekommen. Eben hat Keck gerade !
1:10.
Strafraum Conen noch vom Ball drängen ib
nen, da zeigt der SR. auf den Strafſtoßpund De Unſtellung
Polizei baut eine Mauer auf, Conen ſchießt C. ſ. dem Antreien
die freie Lücke, in der gerade Mankelt wane,””, haiten ſich vur
und den Ball hält. Anſchließend kommt Heinp Mrden,
denen ſich
frei zum Schuß, mit Glück und Wind ſtreiſt 2 M rlch hochſtehen
Ball die Torlatte entlang. Aber in der vierze0las vohl daran
Minute
e aidten Site
Hie Micke, nir
Mter ihren ſon
Hälf der verdienie Anschleich. bltege lihe
Eine ſchöne Kombination beendet Gelf mit 10Nn.
i Seclarif
haltbarem Schuß.
Suiel bra
Nun haben die Gäſteſtürmer „Blut geroche””0
Ihre Angriffe wurden jetzt breitzügiger angelled
und noch gefährlicher. Eben hat Conen kuo)
daneben gebombt, dann mußte Balſer den dutb.
gebrochenen Conen den Ball abjagen und
ſchließend klärt Kaſpar eine bedrohliche Sit 179
tion. Beide Hüter haben ſich über Arbeit nichtr. G,
beklagen, obwohl Mankelt viel uehr in V.ſt
ſpruch genommen wird.
Nach 15 Min. wechſeln Sauer und Pfeint
mit der Sturmführung.
Ein feines Zuſammenſpiel Müller=Samu”
Pfeiffer endet knapp daneben. Dann wird
Sor=
regelwidrig vom Ball gedrängt, aber der —
greift wieder nicht ein. Dann iſt Göbel in
durchgetribbelt, ſeine Vorlage in den Torkan
kommt für Pfeiffer und Sauer etwas zu Me
Die Saarbrücker Verteidigung erwehrt ſich.
vermehrten günen Angiffe jetzt etwas robuſt”
Seipp wird regelwidrig geſtoppt, der Straſſ
Kecks geht daneben. Polizei kommt zum 1. 00
ball, den Seipp nicht ins Spiel bringt.
Vom Torabſtoß weg in drei Zügen iſt. EA
Leder beim Gäſte=Rechtsaußen, der flant heh
für Conen. Mankelt ſauſt aus dem Tor, ſprin.
der Vorlage entgegen, nicht hoch geuug. Der 8e
ar in der 30. Minute erzielt.
Sauer und Keck wechſeln die Plätze. K=ck
mmt die Sturmführung wieder ein. Eben hat
zwei Mann umſpielt, für Pfeiffer vorgelegt,
er paßt zu ihm zurück, aber Schwarz hält den
ſmbenſchuß Kecks.
Dann verhilft Kaufmann den Gäſten zur 4.
ſte, die ungefährlich bleibt.
Aber der näſtche Angriff, in der 35. Minute,
ſingt
die Gäſte 1:3 in Fronk.
Eine Vorlage an den Gäſtelinksaußen
Hei=
ger, der inzwiſchen mit Benzmüller getauſcht
ltte, kann Muth nicht mehr erreichen. Der
ſwarze Lockenkopf raſt auf Mankelt zu und
ſtzelt den Ball jetzt unhaltbar ins Netz.
Nochmals kommt Conen ungehindert zum
chuß, aber Mankelt pariert, und die
anſchlie=
nnde 5. Ecke köpft Kaſpar den Gäſten ins Feld
nück. Auch Polizei erzwingt noch einen Eckball,
dr zu einem Gedränge führt, aber zu keinem
leifer mebr.
Da beendet SR. Weingärtner, der oft
was zu nachſichtig gegen die Gäſte war, das
u allgemeinen ſportlich anſtändig ausgetragene
leffen.
des FC. Egelsbach.
gelsbach — Sporkfreunde Frankfurk
5:0 (1:0).
Union Wirhauſen — Egelsbach
0:3 (0:1).
Am Pfingſtſonntag gaſtierten die ſpielſtarken
funkfurter Sportſreunde in Egelsbach. Sie
ſaten eine Umgruppierung im Sturm
vor=
gommen, hatten dafür aber ihren
repräſen=
aven Sladt=Mittelliuſer Dietſch zur Stelle,
uhrend Egelsbach auf den Halblinken und den
Mttelläufer verzichten mußte, wodurch eine
Arſtellung notwendig wurde. Dieſe
Neufor=
ytion Egelsbachs hat ſich jedoch im
allgemei=
v gut bewährt. Bis zur Pauſe konnten die
Hite zwar dem Angriffsſpiel der Platzelf noch
igermaßen ſtandhalten und es bei einem
Efſer bewenden laſſen, aber nachher mußten
jiedie Ueberlegenheit E. durch 4 ſchöne
Tref=
jeanerkennen. Das Spiel ſah einen
Darm=
füäter Herrn als guten Unparteiiſchen. Am
mof des Vorſonntags gemeſſen wirkte das
afſen ſchon etwas wie „Sommer=Fußball”.
Rrſ. 2:2 (2:0), Alte Herren 2:3 (1:1).
Wenn die Wixhäuſer Zuſchauer am
Pfingſt=
intag geglaubt hatten, in Egelsbach eine
Nunſchaft zu ſehen, die ein überdurchſchnitt=
Iß4 Können an den Tag legen würde, ſo
nuzten ſie den Platz leicht enttäuſcht verlaſſen.
2N Gäſte litten entweder ſtärker unter der
Lpie oder waren noch vom Spiel des Vortags
atas abgekämpft. Obwohl die Gäſte komplett
rhienen, erreichten ſie nicht die Höchſtkurve
deletzten Begegnungen. Gewiß waren ſie in
sik und Spielaufbau den Blau=Weißen
ons, aber Wixhauſen brachte dafür einen
ueniüdlichen Eifer auf, der ſelbſt die
beſt=
geeinten Kombinationen der Gäſte im Keime
grfckte. Bis zur Pauſe ging denn auch E.
nu durch einen Bombenſchuß des Halbrechten
inFährung. Nach dem Wechſel klappte es bei
Cfbedeutend beſſer, aber viele ſchöne Chancen
nuden noch vergeben. Das ſchönſte Tor des
Iſes war das zweite, wobei allerdings ein
2ßeteidiger Unions eine von rechts
herein=
geebene Ecke unmittelbar ins eigene Tor
klihe. Ein Treffer des im Alleingang
durch=
gebochenen Mittelſtürmers Haller beſchloß das
mich übermäßig reizvolle Spiel, das in einem
Kſrn aus Zwingenberg einen entſprechenden
Sſtedsrichter ſah. — Reſerv. gewannen 5:8,
Schler—TSG. Erzhauſen 21:1, 2. Schüler 4:0.
sch.
5G. 46 Darmſtadt — 07 Haßfurk
1:1 11:1).
Die Umſtellung nicht bewährt!
zu dem Antreten der Bayern an der
Rhein=
alle hatten ſich nur zirka 200 Zuſchauer
ein=
genden, denen ſich ein Spiel bot, das keine
merlich hochſtehende Leiſtungen brachte.
Ein=
hulag es wohl daran, daß ſich die lange
Auto=
hm in der großen Hitze bei den Gäſten ſtark
bmikbar machte, während andererſeits die
26weit unter ihren ſonſtigen Leiſtungen blie=
Eeund die neue Aufſtellung der Stürmerreihe
hals ein Fehlgriff erwies.
las Spiel brachte gleich zu Beginn inſo=
Meine Ueberraſchung, als es den Gäſten mit
2QAnſtoß gelang, den Führungstreffer durch
2hHalbrechten zu erzielen. Es dauerte lange,
Eſich die 46er zuſammenfinden, um durch
Tſller den Ausgleich herzuſtellen. — Nach der
Ae ſah man eine geraume Zeit die Bayern
ge Angriffe vortragen, überhaupt ein gutes
Al von den Gäſten. Wäre hier nicht die Ab=
9 der 46er voll auf ihrem Poſten geweſen,
De eine deutliche Niederlage in dieſem
Zeit=
un wohl nicht zu vermeiden geweſen. Die
Viertelſtunde gehörte dann wieder den
, aber auch hier ohne einen zählbaren Er=
A ſo daß es bei dem Pauſenreſultat blieb.
rftik: Die Leiſtungen der Gäſte laſſen in
Hetracht der bereits eingangs erwähnten Um=
Ie ſchwerlich eine richtige Kritik zu. Nach
Wechſel ſah man einige Zeit jedoch die Elf
Aſpielen, was auf eine recht achtbare
Spiel=
e normalerweiſe ſchließen läßt.
Ne 46er hatten einen ſchwarzen Tag.
Da=
am, daß der neue Sturm vollſtändig
ver=
be. Immerhin mag dieſes Spiel für den Ver=
Wortlichen der Mannſchaftsaufſtellung
lehr=
für die kommenden Verbandsſpiele geweſen
. Bei den Spielen der 46er am kommenden
Astag auf dem Stadion gegen SV. 98 und
Darmſtädter Tagblatt /
am Sonntag gegen Aſchaffenburg an der
Rhein=
allee wird man ſicher wieder auf bewährte
Kräfte zurückgreifen.
Als Schiedsrichter amtietre Enzler (
Reichs=
bahn) in aufmerkſamer und korrekter Weiſe.
eba.
04 Arheilgen (Reſ.) — TSG. 46 (Reſ.) 0:6
04 Arheilgen (3. M.) — TSG. 46 (3. M.) 2:3.
Die beiden Mannſchaften, der 46er weilten
am Pfingſtſonntag am Mühlchen und lieferten
dort den gleichen Mannſchaften der Spiel=
Ver=
einigung einen Beweis ihrer derzeitigen
Spiel=
ſtärke. Während es der dritten Mannſchaft
ge=
lang, ihren Gegner nur knapp zu ſchlagen,
lan=
dete die Reſerve einen in jeder Beziehung
über=
legenen hohen Sieg.
Neueſte Nachrichten
Gau Mittelrhein: FV. Neuendorf — FV.
Hom=
burg (Saar). Köln 99 — Duisburg 99.
CfR. Köln oder Brachbach — Duisburg 08
oder Turu Düſſeldorf.
Gau Niederrhein: Hamborn 07 — Schwarzweiß
Eſſen. Fortuna Düſſeldorf — oder Union
Hamborn — Mühlheimer SV. oder
Sport=
freunde Sieglar.
Ludwigshafens glatter Sieg.
Germania Bieber 4:0 (2:0) geſchlagen.
Bei großer Hitze bekamen die 700 Zuſchauer
ein recht anſprechendes Treffen zu ſehen, das
beide Mannſchaften mit Erſatz beſtritten. Aller=
Nr. 158
dings ließen ſich die Erſatzleute bei
Ludwigs=
hafen recht gut an. Bald nach Beginn lagen die
Pfälzer durch ihren Mittelſtürmer Dauth mit
1:0 in Führung, und eine Viertelſtunde ſpäter
ſtand es durch den Halblinken Biſſinger 2:0.
Bieber kam nur gelegentlich zu Angriffen, die
aber erfolglos blieben. Dagegen gelang
Lud=
wigshafen bald nach der Pauſe durch den
Halb=
rechten Karl ein drittes Tor. Bieber kam nun
ſtark auf, hatte aber kein Glück, während die
Einheimiſchen kurz vor Schluß, obwohl nun die
Gäſte dauernd drängten, durch Verwandlung
eines Handelfmeters ihren vierten und letzten
Treffer erzielten. Verteidiger Lang hatte die
Exekution vollſtreckt. Schiedsrichter war Beck=
Wiesbaden.
TSG. 46 — Germania Eſchollbrücken 1:2.
In dieſem Treffen an der Rheinallee machten
ſich die Strapazen des Vortages bei den 46ern
ſtark bemerkbar. Trotz dauernder
Ueberlegen=
heit der 46er ſiegten die Gäſte knapp, wobei die
Platzmannſchaft noch die Ausgleichsmöglichkeit
in Form eines Elfmeters vergab. —
Schieds=
richter gut.
Die Jugend hatte an Pfingſten keine
Spiele, dafür ſiegten die beiden
Schülermann=
ſchaften am Samstag in Griesheim über
Vik=
toria. Die 1. Schüler gewannen 4:2, die 2.
Schüler mit 1:0. Am Montag waren beide
Mannſchaften bei dem Jubiläum von
Weiter=
ſtadt beſchäftigt. Die 1. Schüler ſiegten 9:2, die
2. Schüler mit 4:0.
SV. Weiterſtadt — 07 Haßfurth 6:7 (3:3).
Am zweiten Tag gaſtierten die Bayern zu
einem Jubiläumsſpiel in Weiterſtadt und
konn=
ten dort, nachdem ihnen im erſten Spiel an der
Rheinallee ein Unentſchieden glückte, knapp
ge=
winnen. Kurz vor Schluß führten die
Weiter=
ſtädter noch mit 6:5, mußten ſich aber dem
End=
ſpurt der Bayern beugen und dieſen den
knap=
pen Sieg überlaſſen.
E.
Skarkenburger Freundſchaftsſpiele.
FC Egelsbach — SFr. Frankfurt 5:0 (1:0),
Union Wixhauſen — FC. Egelbach 0:3 (0:1),
TSG. 46 Darmſtadt — Haßfurth 1:1 (1:1),
SV. Weiterſtadt — Haßfurth 6:7,
FSV. Groß=Zimmern — Haſſia Dieburg 4:3,
Germ. Eberſtadt — Merck Darmſtadt 5:6 (2:5),
Reſerven 4:1.
Um den Bereinspokal
Me9 93b.
Die Paarungen der nächſten Runde
der Gruppe 4.
In der Gaugruppe 4 (Gaue Mittelrhein,
Niederrhein, Südweſt=Baden) hat der
Gruppen=
ſportwart Knehe=Duisburg für die nächſte Runde
um den Vereinspokal des DFB., die am 23. Juni
ausgetragen wird, die Paarungen angeſetzt. Da
die Durchführung der Spiele nicht immer
termin=
mäßig möglich iſt, können die Vereine mit
Ein=
verſtändnis mit ihren Gauſportwarten
Ver=
legungen über Tag, Ort und Stunde vornehmen,
die Spiele müſſen aber bis ſpäteſtens 30. Juni
beendet ſein. Spielbeginn aller Treffen iſt 17
Uhr, ſofern nicht die vorerwähnten
Veränderun=
gen vorgenommen werden. Die Paarungen der
Spiele lauten:
Gau Südweſt:
Wormatia Worms — Haſſia Dieburg.
Saar 05 Saarbrücken — Eintracht Kreuznach.
Opel Rüſſelsheim — FC. Egelsbach.
Gau Baden: 1. FC. Pforzheim — FV. Bretten.
Freiburger FC. — FV. Raſtatt. Karlsruher
FV. — FC. Kaiſerslautern. SV. Waldhof
VfB. Mühlburg oder Polizei Darmſtadt
die ſich am Samstag, 15. 6., begegenen).
Deutſchland ſiegk 4:1.
Der erſte Tag: 1:1.
und Italien begann am Pfingſtfamstag auf den
Berliner Rotweiß=Plätzen am Hundekehlenſee
mit dem Einzelſpiel zwiſchen Italiens
Spitzen=
ſpieler
Georgic de Stefani
und dem Berliner Heinrich Henkel.
Innerhalb einer knappen Stunde machte de Ste= Heinrich Henkel, unſer zweitbeſter
Tennis=
fani vor nur mäßig beſuchten Tribünen den
ſpieler. Henkel konnte während des ganzen
Spieles ſeine Aufgeregtheit nicht ablegen und
verlor lediglich durch ſein überaus fehlerhaftes
Spiel. Er riskierte viel und machte dadurch
die Punkte für de Stefani, ſpielte taktiſch mäßig
und verſtand es ſelten, den ſchwachen Aufſchlag
des Italieners auszunützen. Der wenig befrie= ſpieler Mangold geſchlagen bekennen mußte,
digende Geſamteindruck dieſes Treffens wurde
durch ſchlechte Linienrichter noch verſtärkt.
Das zweite Einzelſpiel zwiſchen dem deutſchen
Meiſter und Spitzenſpieler
Gottfried von Cramm
und dem Italiener Mangold
verlief im Gegenſatz zum erſten Treffen
bedeu=
tend intereſſanter. Man bekam ſogar zeitweilig
beſte Tenniskunſt von beiden Seiten zu ſehen,
da ſich der junge Italiener, deſſen Aufſtellung
für den ſchweren Kampf gegen Deutſchland
etwas überraſchte, als ein ausgezeichnet
veran=
liener ſpielte ungemein temperamentvoll und
verlangte von Cramm in den beiden letzten
Rückhand des Italieners machte von Cramm
allerdings zum „Zuſehen” verurteilt, denn
Gott=
fried befand ſich in beſter Laune und brachte die
ſechs Spiele in etwas mehr als zehn Minuten
an ſich. Im zweiten Satz aber hatte ſich
Man=
gold gefaßt, er jagte von Cramm von einer Ecke
in die andere, ſo daß man ſchon an einen
Rol=
lentauſch glaubte und eine Senſation witterte.
Der deutſche Meiſter ließ ſich aber nicht aus der
Ruhe bringen und nahm Mangold langſam,
aber ſicher die Luft weg. Schließlich erlag
Man=
gold dem Tempo des Kampfes und mußte von
Cramm davonziehen laſſen. Der zweite Satz
währte 20 Min., der dritte eine halbe Stunde.
Cramm/ Denker gewinnen das Doppel
Rund 2500 Zuſchauer hatten die laſtende Hitze
nicht geſcheut, um dem entſcheidenden Spiel der
Begegnung Deutſchland — Italien beizuwohnen.
Sie wurden einmal durch einen überaus glatten
Sieg, der nur anfänglich nicht ganz ſicher
ſpie=
lenden Deutſchen entſchädigt. Mit 6:3 2:6 6:3
6:1 dominierten v. Cramm/Denker ihre Cramm befand ſich gleich von Anfang an groß
jungen Gegner jederzeit ſicher. Beſonders der
Deutſche Meiſter bot wieder eine ausgezeichnete
Leiſtung. Aber Denker war ihm doch eine gute
Stütze. Die beiden pumpten durch ſorgfältiges
und genaues Spiel ihre beiden Gegner ſo aus,
Der Davispokalkampf zwiſchen Deutſchland, daß ſie gegen Schluß des Treffens kaum mehr
nennenswertenWiderſtand zu leiſten vermochten.
Doppelſieg am Monkag.
Henkel holte mit 6:1, 6:8 6:4, 6:3 gegen
Mangold den dritten Punkt. — v. Cramm
ſchlug de Stefani mit 6:3, 6:4, 5:7, 6:1.
ſpieler, hat am Pfingſtmontag viel von dem,
erſten Punkt für ſein Land, und zwar mit 6:1 was er am Samstag gegen de Stefani ver=
6:3 6:4 gegen Deutſchlands zweiten Tennis= dorben hatte, wieder gutgemacht, und die 4000
Zuſchauer auf dem Rotweiß=Meiſterſchaftsplatz
am Hundekehlenſee freuten ſich herzlich über
die letzten Endes etwas überraſchend
gekom=
mene Formverbeſſerung des jungen Berliners.
Das Ergebnis von 6:1, 6:8, 6:4, 6:3, mit dem
ſich der ausgezeichnete italieniſche
Nachwuchs=
wurde von Heinrich Henkel glatt und ſicher
er=
reicht. Daß der Jubel auf den Tribünen, auf
denen man auch den Reichsfinanzminiſter von
Schwerin=Kroſigk bemerkte, groß war, läßt ſich
denken, zumal durch den Erfolg Henkels der
Endſieg gegen Italien bereits feſtſtand.
Gott=
fried von Cramm hatte im letzten Einzel
da=
her nur mehr die Aufgabe, das Ergebnis
mög=
lichſt „ſchön” zu geſtalten. Das gelang dem
deut=
ſchen Spitzenſpieler in überzeugender Manier,
denn de Stefani hatte 6:3, 6:4, 5:7, 6:1 für
Cramm nicht viel zu beſtellen.
Mangold hatte keine Siegeschance.
lagter Jungſpieler erwies. Der blonde Ita= Wie bedeutend der Formanſtieg Heinrich
Henkels war, konnte man daraus erſehen, daß
ſein Gegner Mangold eigentlich nie eine
Sätzen allerhand ab. Beſonders die glänzende Siegeschance hatte. Bei 4:0 im erſten Satz
machte der Italiener ſeinen erſten Punkt. Der
viel zu ſchaffen. Im erſten Satz war Mangold auf Tempo drückende Henkel ließ zwei
Sieg=
ſpiele folgen und brachte ſo den erſten Satz
mühelos an ſich. Der zweite Satz ergab dann
einen offenen Kampf. Henkel ließ ſich an der
Grundlinie feſtnageln und verlor ſo mit 6:8.
Kritiſch für den Deutſchen ließ ſich der dritte
Satz an. Mangold führte ſchon 4:3, als Henkel
plötzlich aufdrehte, drei Spiele hintereinander
machte und 6:4 gewann. Nach der Pauſe lag
erſt Henkel durch ſchöne Paſſierſchläge mit 2:1,
dann Mangold mit überraſchenden
Schmetter=
bällen 3:2 in Front. Aber der Reſt gehörte
wie=
der Henkel, der mit den nächſten vier Spielen
auf und davon ging und nach 40:0 gleich den
erſten Matchball gewann. Deutſchland führte
3:1, der Kampf gegen Italien war gewonnen.
Auch von Cramm gewann ſicher.
Im letzten Match des Davispokaltreffens
zwiſchen Deutſchland und Italien traten ſich
die Spitzenſpieler beider Länder,
der Deutſche Gottfried von Cramm und der
Italiener Georgio de Stefani gegenüber, von
in Fahrt, führte im erſten Satz mit 5:2 und
ſicherte ſich dieſen ſchließlich mit 6:3. Im
zwei=
ten Satz war das Bild ähnlich. Der Deutſche
hatte jederzeit das Kommando und kam wieder
ſchnell zu einer 5:2=Führung. Hier raffte ſich
der Italiener auf und machte zwei Spiele, aber
gleich darauf holte ſich von Cramm den Satz
mit 6:4. Im dritten Satz hatten die Zuſchauer
einige bange Minuten zu überſtehen. Cramm
hielt ſich etwas zurück, während der Italiener
ganz aus ſich herausging. Nach einer 4:2=
Füh=
rung des Deutſchen erreichte de Stefani mit
7:5 den Satzgewinn. Im letzten Satz machte
dann von Cramm kurzen Prozeß. Er gab nur
das erſte Spiel ab und gewann die folgenden
ſechs hintereinander. Damit endete der
Davis=
pokal=Kampf mit 4:1 für Deutſchland, das nun
am nächſten Wochenende gegen Auſtralien
wie=
der auf den Berliner Rotweiß=Plätzen
anzu=
treten hat. Auſtralien kam in Paris über
Frankreich in die nächſte Runde.
Auſtralien Deutſchlands Gegner.
Die Auſtralier ſchlagen Frankreich im
Davis=
pokalkampf mit 3:2 Siegen.
Wie erwartet, hat ſich Auſtralien als
Deutſch=
lands Vorſchlußrundengegner in der Europa=
Zone des Davispokals qualifiziert. Die
Ent=
ſcheidung fiel im vierten Spiel, das Jack
Craw=
ford und Chriſtian Bouſſus beſtritten und das
der Auſtralier nach verbiſſen durchgeführtem
Kampf nur ganz knapp 2:6 6:4 6:4 3:6 9:7
ge=
wann. Mit der 3:1=Führung für Auſtralien
war der anſchließend durchgeführte Kampf
An=
dré Merlin-Vivian McGrath, den Merlin mit
6:4, 5:7 6:3 6:4 für ſich entſchied,
bedeutungs=
los. Auſtralien ſiegte alſo über Frankreich mit
3 zu 2.
Trotz der glühenden Hitze hatten ſich an die
10 000 Zuſchauer im Pariſer Roland Garros=
Stadion eingefunden, die einen wundervollen
Kampf Bouſſus zu ſehen bekamen. Der Franzoſe
wuchs über ſich ſelbſt hinaus und führte im
ent=
ſcheidenden fünften Satz bereits mit 7:6. Das
Publikum raſte, ſtand doch Frankreich vor dem
2:2=Ausgleich. Aber in dieſem Augenblick
ver=
lor der Franzoſe die Nerven und damit das
Match. — Im letzten Einzel gab ſich McGrath
gegen André Merlin keine Mühe mehr. So kam
Merlin zu einem 6:4 5:7 6:3 6:4=Sieg.
Bei dem Internationalen Reitturnier in Aachen konnte die deutſche Reitermannſchaft den Sieg
im Preis der Nationen erkämpfen. Sie eroberte damit gleichzeitig den Goldpokal des verewigten
Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg, den die Italiener im vergangenen Jahre über die Alpen
entführten. Hier iſt die ſiegreiche Mannſchaft. Von links nach rechts: Rittmeiſter Freiherr von
Nagel (auf Wotan), Hauptmann Schunck (Nelke), Rittmeiſter Haſſe (Nemo) und Haupt=
(Weltbild=M.)
mann Großkreutz (Harras),
Nr. 158
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 11. Juni 1935
Am 6. Juni waren es 70 Jahre ſeit der
Gründung der Turngemeinde Beſſungen. Und
wir ſind ſtolz darauf, in dieſem Monat in
ein=
facher und ſchlichter Weiſe den Geburtstag der
Turngemeinde in Anweſenheit zweier Gründer,
Friedr. Baumbach und Karl Fr. Bender,
begehen zu können. Die aus Anlaß des 70 Beſtehens ſtattfindenden
Veranſtaltun=
gen finden am 22.—29 und 30. Juni ds. Js.
in dem Vereinshaus ſtatt. Zu dieſen
Veran=
ſtaltungen iſt es der Turngemeinde gelungen,
die Fechterſchaft des Turnvereins 1860
Frank=
furt, ſowie die Kunſtturnriege des
Turnver=
eins Weinheim a. d. B. mit dem badiſchen
Kunſtturnmeiſter zu verpflichten. Den
Darm=
ſtädter Turnern und Sportlern werden an
die=
ſen Tagen hervorragende Leiſtungen geboten.
Fechten.
Im Juni ſind 70 Jahre ſeit der Gründung
der Turngemeinde Beſſungen im Jahre 1865
verfloſſen. Dieſer 70. Geburtstag wird durch
verſchiedene Veranſtaltungen würdig gefeiert
werden. Den Reigen der ſportlichen
Darbietun=
gen werden die Fechter am 22. Juni 1935 mit
einer Fechtakademie eröffnen. Die Leitung
des fechteriſchen Teiles wird der Meiſter der
Abteilung, Dipl. Fechtmeiſter Cſomon,
Frank=
furt a. M., übernehmen. Die an dieſem Abend
von dem Meiſter und ſeinen Schülern gezeigten
Darbietungen werden ſchon deshalb ſehr
inter=
eſſant ſein, war doch Meiſter Cſomor in
Frank=
furt a. M. Lehrer des Olympiakurſes der
deutſchen Spitzenfechter im leichten Säbel für
die Olympiade in Berlin 1936.
Wie weiſen heute bereits auf die erſte
Ver=
anſtaltung der Fechter am 22. Juni, 20.30 Uhr.
hin. Karten zu 0,25 RM. ſind im Vorverkauf
bei Gg. Ldw. Künzel, Beſſunger Straße 59,
Hausmeiſter Demmel, Beſſunger Turnhalle, den
Mitgliedern der Fechtabteilung und an der
Abendkaſſe zu haben.
Handball in Starkenburg.
Germania Eberſtadt — Braunshardt 9:13 (3:4).
Die Eberſtädter Germanen hatten ſich mit der
Verpflichtung des Bezirksmeiſters Braunshardt
eine große Aufgabe geſtellt und ſie können mit
der Auswertung ihrer Leiſtung voll zufrieden
ſein. Durch Erſatz war die Abwehr geſchwächt,
aber auch bei den Gäſten fehlten einige
Etats=
mäßige. Die erſte Hälfte zeigte leichten Vorteil
der Gäſte. Doch die Platzelf wuchs an der Leiſtung
des Gegners und erzielte Gegentreffer, ſo daß
das Halbzeitergebnis mit 3:4 für Braunshardt
als normal anzuſprechen iſt. Dann erhöhten die
Gäſte auf 3:5. Ueberraſchend gab es eine
Wen=
dung. In raſcher Folge ſchoſſen die Germanen
drei Tore und riſſen mit 6:5 die Führung an ſich.
Doch das war Braunshardt „zuviel des Guten”.
Alſo Dampf auf! Hinzu kam die Sorgloſigkeit
der Nicht=Etatsmäßigen in Eberſtadts Abwehr.
Und ſo drehte ſich das Blatt. Mit 9:13 klang das
ſpannende Treffen befriedigend aus.
Bemerkens=
wert iſt noch, daß Braunshardts Wurfkanone
Wagner einige Strafwürfe ſchön geſetzt hatte,
aber auch Eidmann erzielte für die Platzelf
eben=
ſolche Gegentreffer.
TV. Lorſch — Mannheim=Seckenheim 4:5 (2:1).
Mit der Verpflichtung der ſpielſtarken
Mann=
heimer hatte Lorſch einen guten Griff getan.
Zu=
nächſt gleichwertige Leiſtungen. Allmählich ſchälte
ſich jedoch eine leichte Ueberlegenheit der Platzelf
heraus, und ſo wurden mit 2:1 die Seiten
ge=
wechſelt. Lorſch ließ jetzt im Tempo merklich nach.
Mannheim kam zum Ausgleich. Nochmals raffte.
ſich der Gaſtgeber auf und zog mit 4:2 davon.
Das beſſere Ende ſollten aber die Gäſte
behal=
ten. Denn ſie ſchafften den Ausgleich 4:4 und
buchten kurz vor Schluß den Siegestreffer. Das
Unentſchieden 4:4 wäre allerdings gerechter
ge=
weſen. In allem: ein ſchönes Spiel.
Weitere Ergebniſſe: TV. Hoffnung Hahn —
TV. Eberſtadt 9:3 (5:2); 2. Mſch. 6:1 (3:0).
Turnperein König i. 9dw. —
Tbd. Jahn 1875 Darmſtadk 12:12 (2:8)
Einer Einladung folgend, begab ſich der Tbd.
Jahn am 1. Pfingſtfeiertag nach König i. Odw.
zu einem Freundſchaftstreffen. Beide
Mann=
ſchaften mit Erſatz, Tv. König mit 10 Mann,
kämpften unter der Leitung von Schiedsrichter
Balonier=Lützel=Wiebelsbach. Darmſtadi nimmt
van Anbeginn das Spiel in die Hand. Die
Hin=
termannſchaft arbeitet hervorragend, wehrt den
Anſturm von König geſchickt ab und füttert den
Sturm mit Bällen, der auch in ganz prächtiger
Kombination bis zur Halbzeit acht Tore ſchoß,
denen König nur 2 entgegenſetzte. Nach der
Halb=
zeit jedoch änderte ſich das Bild. Daz man im
Odenwald auch Handball ſpielen kann, wurde
den zahlreich erſchienenen Zuſchauern jetzt gezeigt.
Königs Angriffswelle durchbricht die
Darmſtäd=
ter Hintermannſchaft und ſchon ſteht das Spiel
4:8. Die 75er, ihrer Lage bewußt, kämpften wie
die Löwen, doch dem Anſturm von König waren
ſie nicht mehr gewachſen. Unter den Zurufen
der begeiſterten Zuſchauer folgt Tor auf Tor
und bis zur Beendigung der regulären Spielzeit
ſteht das Spiel 10:11. Unbegreiflicherweiſe läßt
der Schiedsrichter 4 Minuten länger ſpielen.
Darmſtadt ſchießt noch ein Tor, König noch zwei.
Als der Ausgleich da war, wird das Spiel zu
Ende gepfiffen.
Zur Kritik ſei folgendes geſagt: König mit
nur 10 Mann und Erſatz hat Großes geleiſtet,
nur ein Spieler ſollte das Nachtreten im Spiel
unterlaſſen. Bei Darmſtadt immer noch der
wunde Punkt; es wird nur im Innenſturm
ge=
ſpielt, die Außenſtürmer werden kaltgeſtellt,
be=
kommen nur dann den Ball, wenn ſich der
In=
nenſturm an der Deckungsmauer feſtgebiſſen hat.
Man ſollte doch jetzt bei den
Freundſchaftsſpie=
len eine andere Spielweiſe aufbauen, denn die
ſeitherige hat ſich in den Verbandsſpielen übel
ausgewirkt.
Die Jugend der TSG, 46 weilte beim TV.
Erbach zu Gaſt und konnte einen hohen 9:17
(3:12) Sieg mit nach Hauſe nehmen. Es war ein
überaus ſchönes und ſtrammes Spiel mit
wer=
bendem Charakter. Die neuen
Freundſchafts=
bande wurden bei der gaſtfreundlichen Aufnahme
vertieft und die Darmſtädter ſind beſtrebt, beim
Rückſpiel ihren Dank abzuſtatten.
O
Mannſchaftsringen im Gau Südweſt.
Ludwigshafen — 88 Mainz 8:7.
Der auf neutraler Matte in Bensheim
ausgetragene Wiederholungskampf zwiſchen 88
Mainz und Siegfried Ludwigshafen — den
Vor=
kampf hatten die Mainzer 11:6 gewonnen —
endete diesmal mit einer knappen Niederlage
des ſeinerzeitigen Siegers. Die einzelnen
Be=
gegnungen waren heiß umſtritten und gingen
mit einer Ausnahme über die volle Zeit. In
ihrer Geſamtheit waren ſich die Mannſchaften
ebenbürtig, und das knappe Endergebnis hätte
ebenſo umgekehrt lauten können.
Deutſchland an zweiker Skelle
im Golf=Dreiländerkampf Frankreich-
Holland-Deukſchland.
In St. Germain wurde am Pfingſtmontag
der 3tägige Golf=Länderkampf zwiſchen
Frank=
reich, Deutſchland und Holland abgeſchloſſen.
Deutſchland belegte im Geſamtergebnis hinter
Frankreich und vor Holland den 2. Platz. Am
Pfingſtſamstag hatte Deutſchland die Holländer
mit 5:4 beſiegt, am erſten Feiertag blieben die
Franzoſen über Holland mit 5:2 erfolgreich, und
am Pfingſtmontag endlich holte Frankreich —
Deutſchland einen knappen Sieg von 3½:2½
heraus.
Die Deutſche Turnerſchaft hielt im
Rahmen ihrer 57=Jahr=Feier in Coburg den
22. Deutſchen Turntag ab. Bei der Führerwahl
wurde der Reichsſportführer einſtimmig als
Erſter Führer der DT. wiedergewählt.
Beicialgleiltfent des Teu, Manſter.
* Der Nachwuchs drängk
nach vorn.
Weniger Spitzenklaſſe, aber deſto mehr ſtarke
Jugendkonkurrenzen. Die Olympiakandidaten
Haag= 98 Darmſtadt und Göriſch=46
Darm=
ſtadt laufen in ihrer Klaſſe trotz ſchlechten
Bo=
dens gute Zeiten. — B.Jgd. Hochſprung 1,60 m.
Das vom Sportverein Münſter
traditions=
gemäß an Pfingſten zum Austrag gelangende
Leichtathletikfeſt hatte auch in dieſem Jahre
wie=
der eine gute Beſetzung aufzuweiſen. Der
rüh=
rige Verein Münſters läßt ſich die Mühe nicht
verdrießen, um auch auf dem flachen Lande dem
Olympiſchen Sport Verbreitung zu verſchaffen.
Es iſt dies den kleinen Landvereinen nicht hoch
genug anzurechnen und ſo betonte der Sprecher,
beim Aufmarſch beſonders die Treue der
Ver=
eine, die es ihm ermöglicht, jedes Jahr aufs
neue dieſe große und überaus ſtarke Konkurrenz
von Vereinen mit Ruf nach Münſter einzuladen,
der ſie immer wieder freudig Folge leiſten. Es
war wieder eine gehörige Arbeit zu leiſten, die
die Vereinsleitung von Münſter nicht zu
fürch=
ten brauchte, denn die Sportleitung unter dem
Kommando des Kreisfachamtsleiters H. Lindner
mit ſeinem Stab ſorgte für eine reibungsloſe
und ſchnelle Abwickelung.
Um die ſtarke Beteiligung zu lichten, mußten
am Vormittag faſt in allen Läufen noch Vor=
und Zwiſchenläufe eingelegt werden, um
über=
haupt am Nachmittag alles erledigen zu können.
Gut 200 Teilnehmer in mehreren Kampfarten
waren eine nicht zu unterſchätzende Arbeit, die
erledigt ſein wollte. Wenn es hier immer gut
klappte, dann darf das auch auf die Diſziplin
und Erziehungsarbeit bei den Ausübenden
ge=
ſehen, als ein gutes Zeichen angeſehen werden.
Die Gluthitze, die ſchon am Vormittag einſetzte,
konnte den Teilnehmern nicht viel anhaben.
Wenn auch manche ſchlechtere Zeiten dadurch
zu=
ſtande kamen, ſo hatte die Mehrzahl der
Sport=
ler ſich mit der Sommerſonne bald abgefunden,
manche wieder mußten eine verbrannte Haut mit
in Kauf nehmen.
Am Start waren
Vereine aus Frankfurt, Offenbach=
Aſchaffenburg. Darmſtadt, Worms
und der näheren Umgebung vertreten, beſonders
Groß=Frankfurts und Darmſtadts Elite kämpften
verbiſſen um die Lorbeeren. Die Eintracht Frkft.,
„FSV. Frkft., 99 Offenbach, 98 und 46 Darmſtadt,
Tgde. Worms waren es, die mit ihrem
Nach=
wuchs ſtarke Konkurrenzen entfachten. Hierbei
ſei beſonders erwähnt der gute Hochſprung von
1,60 Meter des Frankfurters B=Jugendlichen
Lörzer (SV. 80). Die langen Strecken
brach=
ten für Haag=98 Darmſtadt keine Konkurrenzen
und er blieb eine Klaſſe beſſer, auch der andere
Darmſtädter Olympiakandidat Göriſch=46 blieb
in vorderſter Front. In der Klaſſe B und C der
Jugend hatten Eintracht Frankfurt und SV. 98
Darmſtadt ihre Beſten faſt alle in die
Entſchei=
dung bringen können, ſo daß hier die Siege
ge=
teilt nach Frankfurt und Darmſtadt fielen. In
dem Nachwuchs der TSG. 46 hat die Jgd. des
SV. 98 Darmſtadt einen bald ebenbürtigen
Geg=
ner gefunden, der bei den nächſten Wettkämpfen
einen erfreulichen Wettbewerb in den
Jugend=
klaſſen bringen wird.
Die weſenklichen Reſulkake.
Aktive: 100 Meter: 1. Göriſch=TSG. 46
Darmſtadt 11,7 Sek., 2. Dörflinger=Tg. Offenb.
11,8, 3. Gliſche=98 Darmſtadt 12,2. 200 Meter:
1. Göriſch=46 Darmſt. 24,3 Sek., 2. Dörflinger=
Offenbach 24,4 Sek., 3. Gliſche=98 D. 25,4 Sek.
800 Meter: 1. Dehn=Eintracht Frkft. 2:04,2 Min.,
2. Creter=98 Darmſt. 2:04,2 Min. (handbreit
zu=
rück), 3. Müller=Eppertshauſen 2:08,4 Min.
5000 Meter: 1. Haag=98 Darmſt. 16:23,2, 2.
For=
noff=TSG. 46 Darmſt. 17:26, 3. Budmer=Kickers
Aſchaffenburg 17:52. Hochſprung: 1. Maliſch=F.=
S.V. Frkft. 1,71 Meter, 2. Waldmann=Tv.
Ep=
pertshauſen 1,66 Meter, 3. Groll=FSV. Frkft.
1.60 Meter. 4mal 100 Meter: 1. TSG. 46
Darm=
ſtadt 48,1 Sek., 2. SV. 80 Frkft. 49,00. 3mal 1000
Meter: 1. SV. 98 Darmſtadt 8:43,8 Min., 2.
Eintracht Frkft. 8:45,2, 3. SV. Münſter 9:13,00,
4. TSG. 46 Darmſt. 9:26,00.
Alte Herren, Dreikampf (Jahrgang 1909 03):
1. Müller=Reichsbahn Frkft. 1569 Punkte, 2.
Müller=Groß=Zimmern 1056, 3. Rieble=TSG. 46
Darmſtadt 1444. Alte Herren, Jahrgang 99 und
früher: 1. Pfeil=98 Darmſt. 1325 Punkte, 2. Graf=
Poſt Frkft. 1265 Punkte.
Dreikampf der Frauen: 1. Jak=Eintracht Frkft.
146 Punkte, 2. Groll=FSV. Frkft. 131. Punkte.
Frauen, 4mal 100 Meter: 1. Eintracht=
Frkft. 54,2, 2. FSV. Frkft. 55,7, 3. 98 Darmſtadt
56,4. 100 Meter: 1. Croll=FSV. Frkft. 13.1, 2.
Ewe=Eintracht 13.3, 3. Jak=Eintracht 13.3,
hand=
breit zurück. Diskus: 1. Jak=Eintracht 22,41,. 2.
Croll=FSV. 22,33, 3. Schotter=Eintracht 21,00.
Hochſprung: 1. Jak=Eintracht 1,50 Meter, 2.
Bettwieſer=Eintracht, 3. Ritter=1880 Frkft. 1.40.
Junioren, 100 Meter: 1. Kühn=Eintracht
11,5 Sek., 2. Kleinhans=80 Frkft. 11,6, 3. Schmidt=
TSG. 46 Darmſt. 11,9. 400 Meter: 1. Malich=
FSV. Frkft. 56 Sek., 2. Klein=ASC. Darmſtadt
56,4, 3. Kreuder=98 Darmſtadt 58,9. 1500 Meter:
1. Held=98 Darmſtadt 4:21,6 Min., 2. Annhäuſer=
Eintracht 4:31,8, Weitſprung: 1. Modſchiedler=
Spvgg. 30 Frkft. 6.11 Meter, 2. Henrich=FSV.
Frkft. 6,07 Meter. 3000 Meter: 1. Ries=SV.
Mün=
ſter 10:18,8, 2. Leonhardt=SV. Meſſel 10:46,2,
3. Heckwolf=SV. Münſter, 13:16,2. Kugelſtoßen:
1. Vermöhlen=99 Offenb. 10,21 Meter, 2.
Klein=
hans=SC. 80 Frkft. 10,18 Meter, 3. Henrich=FSV.
10,16 Meter. Schwedenſtaffel: 1. SC. 80 Frkſt.
2:15,2 Min., 2. FSV. Frkft. 2:16,4, 3. SV. 98
Darmſtadt 2:18,6.
A Jugend, 100 Meter: 1. Rompel=80
Frank=
furt 11,7 Sek., 2. Ritzel=99 Offenbach 12,2 Sek.,
3. Hermann=80 Frankfurt 12,3 Sek. 800 Meter:
1. Horn=Eintracht 2:16,3 Sek., 2. Raab=98 Dſtdt.
2:16,4 Sek., 3. Schmank=98 Dſtdt. 2:17,6 Sek.
4 mal 100 Meter: 1. 99 Offenbach 49,9 Sek., 2.
St.=80 Frankfurt 50,2 Sek. 3000 Meter: 1.
Wei=
gel=Arbeitsdienſt Dieburg 10:14,6 Min., 2. Buſch=
TG. Worms 10:20,2 Min., 3. Schmank=98 Dſtdt.
10:29,6 Min. Weitſprung: 1. Ritzel=99 Offenbach
6,04 Meter, 2. Buſch=TG. Worms 5,84 Meter,
3. Sahm=Worms 5,64 Meter. Kugelſtoßen: 1.
Hermann=80 Frankfurt 13,72 Meter, 2. Ritzel=99
Offenbach 12,69 Meter.
B Jugend, 100 Meter: 1. Löwe=80 Frankfurt
12,2 Sek., 2. Müller=80 Frankfurt 12,4 Sek., 3.
Rocke=80 Frankfurt 12,5 Sek. 4 mal 100 Meter:
1. SC. 80 Frankfurt 50,3 Sek., 2. TSG. 46 Dſtdt.
1590 Meter: 1. Carl=FSV. 4:50 Min., 2. Creter=
SV 98 Dſtdt. 4:52 Min., 3. Aleim=Poſt Frankf.
4:52,04 Min. Hochſprung: 1. Lörzer=80 Frankf.
1,60 Meter, 2. Rocke=80 Frankf. 1,55 Meter.
Ku=
gelſtoßen: 1. Lörzer=80 Frankf. 12,62 Meter, 2.
Fiedler=46 Dſtdt. 10,86 Meter.
C. Jugend, 100 Meter: 1. Schönfels=Eintracht
13,9 Sek., 2. Herdt=Eintracht 14,1 Sek., 3. Boßler=
98 Dſtdt. 14,6 Sek. 4 mal 100 Meter: 1. Eintracht
58,5 Sek., 2. 98 Dſtdt. 60,6 Sek., 3. 98 B. Dſtdt.
1.04 Min. 1000 Meter: 1. Herdt=Eintracht 3:19,1
Min., 2. Michel=98 Dſtdt. 3:21,14 Min., 3.
Leicht=
lein=98 Dſtdt. 3:25,5 Min. Kugelſtoßen: 1.
Boß=
ler=98 Dſtdt. 9,38 Meter, 2. Michel=98 Dſtdt. 8,83
Meter. Weitſprung: 1. Saalfeld=Eintracht 4,69
Meter, 2. Beck=SV. Münſter 4,53 Meter, 3.
Diet=
rich=Eintracht 4,47 Meter.
Sluktgarter Kickers Deutſcher
Vereinsmeiſter?
An den Pfingſttagen fand in der Stuttgart
„Adolf=Hitler=Kampfbahn” ein leichtathletiſche
Vierklubkampf zwiſchen den Stuttgarter Kicker
dem SV. 1860 München, dem ASV. Köln
u=
dem VfB. Stuttgart ſtatt. Mithin waren vi
der beſten deutſchen Leichtathletik=Vereine an
Start. Es galt, bei dieſem Kampfe die letzte G
legenheit wahrzunehmen, die Prüfungen zu
Deutſchen Vereins=Meiſterſchaft noch vor de
Inkrafttreten des Startverbotes für die Olym
pia=Kandidaten abzuwickeln. Wie beim Zuſam
mentreffen von ſo ausgezeichneten Mannſchaft
nicht anders zu erwarten war, gab es in Stut
gart prächtige Leiſtungen, zumal das
Wette=
beiden Tagen recht hold war und die Veranſta
tung begünſtigte. Mit ihren 9899,76 Punkte
dürften die Stuttgarter Kickers i
Deutſchland wohl nicht mehr übertroffen wer
den und man wird, daher die Schwaben al=
„Deutſchen Vereinsmeiſter 1935” anſprechen dür
fen. Die bisher in der Rangliſte der deutſche
Leichtathletikvereine führenden Berliner Verein
DSC. und BSC. wurden in ihren letzten Beſt
leiſtungen von den „Kickers” um 300 bzw. 40
Punkte übertroffen. Im Endergebnis ſiegten di
Stuttgarter mit 9899,76 Punkten vor Müncher
1860 mit 9762,13 Punkten, ASV. Köln mi
9628,37 Punkten und dem VfB. Stuttgart mi
8633,71 Punkten. Auch München und Köln über
trafen die letzten Beſtleiſtungen der Berliner und
auch der VfB. Stuttgart bot eine bisher von ihn
noch nicht erreichte Leiſtung.
Schon am erſten Tage, der allerdings nu
ſchwachen Beſuch brachte, ſicherten ſich die Kicker
die Führung. Es gab einige prächtige Leiſtungen
So durchlief Borchmeyer die 200 Meter in
der Jahresbeſtzeit von 21,4 Sekunden und Deſ
ſecker erreichte über 800 Meter mit 1:54,8 ſo
gar eine Europa=Jahresbeſtzeit, und im gleichen
Wettbewerb blieb Fink (VfB. Stuttgart) mi
1:54,8 noch unter der Beſtzeit, die Nehb vor eini
gen Wochen mit 1:55 gelaufen hatte. Famoſ
Zeiten gab es über 5000 Meter durch Dom
pert (Kickers) und Bertſch (VfB.), di
15:29,2 bzw. 15:35,2 erreichten. Huber (Kickers
lief die 110 Meter Hürden in 15 Sekunden un
ließ Nottbrock hinter ſich. Ueber 1500 Meter
lie=
fen Dompert und Deſſecker 3:57,7 bzw
3:58,2 und eine weitere Jahresbeſtzeit erreicht
Borchmeyer über 400 Meter mit 49,1 Sek.
„r00
Aff
Kreil=
einge
Der 6. Reichs=Modell=Segelflugwettbewerb
an den Pfingſtfeiertagen auf der Waſſerkuppe=
in der Rhön war begünſtigt von glänzenden;
Witterungsverhältniſſen. Die Veranſtaltung
bot=
den 30 000 Zuſchauern und 400 Wettbewerbs=
teilnehmern eine Fülle von unvergeßlichen Ein=;
drücken.
Gegen 11 Uhr am Pfingſtſonntag wurde der
weder ge
gsbe
im Bei
Start eröffnet, und bald ſchon ſchwirrten die
kleinen Modelle über den Hängen der Waſſer=, ſegelten bei ſchwachem Winde, der kaum: swee Wil
größere Streckenflüge ermöglichte, aber für= nBichter des Giüſe
beides der
Dauerflüge, beſonders um die Mittagsſtundes n=u
herum, ſehr geeignet war. Gegen ½1 Uhr ſtar== F w Wild nichlt. L
tete auch der 15jährige Frankfurter Unterſekun=r Ait um Aocltle. L
daner Klaus Schmidtberg ſein ſchwanzloſes Mo== / fündige Eutzchtsthe.
dell von 1,80 Meter Spannweite, das ſich 377 az0weoh.
rund und Boden Ni4t
Minuten und 41 Sekunden über der Waſſerkuppes „E, Grundſtücks au
in der Luft hielt (im Vorjahr 3 Minuten unda zugnicht eintritt. Im
31 Sekunden Beſtleiſtung). Bis in die Abend=; ſmg=behörde endgültig.
ſtunden hinein dauerte der Wettbewerbsbetrieb i rne Verminderung.
fort, und mehr als 1200 Starts wurden mittels z ſeigrmeiſter an; ſe
der Handſtartmethode durchgeführt. Mit Ein=weiten innerhalb dei
bruch der Dämmerung marſchierten bei Fackel= uves mit Rückſicht A.
ſchein die Wettbewerbsteilnehmer, Jungfliegerr Mlange der ſſole.
und Jungvolk zum Fliegerdenkmal. Oberſt Lör= Pfugt der Berechlis
zer gedachte der toten Flieger des Weltkrieges; zweſter für deſſen Dec
und der Nachkriegsjahre und ermahnte dieslgie Wig ſi. Bee
Fliegerjugend, in ihrem Geiſte weiterzuſtreben. 0 woertichlele
Der zweite Pfingſtfeiertag war den Hoch=- Han deſe Anorahldl.
ſtartmethoden vorbehalten. Wiederum herrſchtes Ar Kreisſagermeile
ur jaufichtsſtelle Eige
Hochbetrieb an den Startplätzen, und Segelflie=; fſcherei dienenden
ger und Motorflieger führten Kunſtflüge vor. z der Verordnung ſe
ueher, Fiſchadler, Kor
Die Preisverteilung
nahm Fliegerkapitän Röhre am Montag abenda Achuhner, für küd
zter, die der Fiſche
vor. Den Wanderpreis des DLV. erhielt ders z.d der Schonzeit zu
1. Sieger des 6. Reichs=Modell=Wettbewerbss ſraffe zu erlegen. 9
Klaus Schmidtberg=Frankfurt/M., etlich beſchränkt ſeit
für einen Flug ſeines ſchwanzloſen Modells vony mändigen.
37 Min. 41 Sek. Auch der Ehrenpreis dess Eires Jagdſcheins bed
Reichsjugendführers wurde Schmidtberg zuge== chr Ermächtigung darf
ſprochen, der auch einen Ehrenpreis des Ober=u z werden muß, nicht
bürgermeiſters Staatsrat Dr. Krebs=Frankfurty Bzuglich ſonſtiger Be
r. M., der am Montag auf der Waſſerkuppes drrf in größerem Au
weilte, erhielt. 2. Sieger wurde Hanss neiden, die ein Aus
Kiefer=Breslau, deſſen Modell 2800 Metern / m Schwarzwild
Strecke zurücklegte. Kiefer erhielt den Ehren= ches gilt nicht das
preis des Reichsminiſters Ruſt. Den Rudolfs 8 41 bis 50 des G.
Biehler=Gedächtnispreis erhielt Rud. Gruhne= y m Grundſtück, das
Berlin, deſſen Modell mittels Hochſtartmethodes mt oder dieſem an
inen 30=Minuten=Flug zurückgelegt hatte. Einenn wilde Kaninck
weiteren Ehrenpreis erhielt auch Karl Auguſth die Jagdgenoſſenſcha
Stenzig=Hildesheim für einen 5900— Erſatz iſt von de
Meter=Streckenflug ſeines Modells mittels Hoch= i= des Flächeninhal
ſtartmethode. Vier weitere Ehrenpreisträgern T9dpachtvertrage ka
für Sonderleiſtungen ſind: Guſtav Als, Schadenserſatz gar
E=ſatzpflicht den P
dinger=Cannſtatt 7 Min. 38 Sek., Edgaru bit aber beſtehen, ſt
Kuhn=Fulda 2500 Meter Strecke, A. Bens t erlangen kann.
ix=Dresden 2300 Meter Strecke, alle Leiſtun= APildſchaden gn ein
gen mittels Handſtart, Karl. Auguſt Stenzig=u er hat der Berechtig,
Hildesheim mittels Hochſtart 5900 Meter Streſe. Aie Erſatzpflicht kan
ſiee kann mit Zuſtit
arung zwiſchen Verp
ent (8 44).
Merd Wildſchat
g hegtes Stück C
Mise erſatzpflichti=
chir Pächter oder
Deutſchlands Amateure ſchlagen die Schweiz Auf ſicht über das
mit 99: 75 Punkten. Spannende Dauerrennen. achgewieſer
Schäfer=Frankfurt gewinnt das Stundenrennen.) ek von Dritten b.
Ehmer=Berlin ſiegt im 30 Klm.=Rennen. „noglicht wurde
Die Radrennbahn im Frankfurter Stadion feierte.. behege ſind die
ſelen, die gegen das
am zweiten Pfingſtfeiertage ihr 10jähriges Be=” ha me von Federm
ſtehen mit einem hochwertigen Flieger= und eedigt ſind und kei
Steherprogramm. Im Mittelpunkt der Veranſtal=) mnn der Abſchuß
tung ſtand der Länderkampf Deutſchland — geſehenen Abſch
Schweiz der Amateurflieger, den die deutſchen Achußplan auch für
Mannſchaft, die in der gleichen Beſetzung vor N2 eine Be
einer Woche in Hannover gegen Holland geſiegtt.!clen von G
hatte, mit 99:75 Punkten gewann. Obwohl diet Ac wird.
Eriaszpilicht nack
Eidgenoſſen gut und tapfer fuhren, war der W getrennten, ober
Sieg der aus Merkens=Köln, Haſſelberg=Bochum.)
Hoffmann=Offenbach, Karſch=Leipzig, Klöckner=
Köln und Ihbe=Leipzig beſtehenden deutſchem
Mannſchaft ſchon nach dem zweiten Wettbewerd0
geſichert.
Aus
Im 1000 Meter=Zeitfahren erreichte der deute
ſche Meiſter Toni Merkens mit 1:09,6 Mih-1 Koſdorf, 8. Juni
den kürzlich von dem belgiſchen Straßenwelts1 Eigehung hatte u a.
meiſter Kaers aufgeſtellten Bahn=Weltrekord0 742 Hetar Gartenl=
Merkens gewann auch das aus zahlreichen Vor=” .* beltar Gebäude=
Zwiſchen= und Endläufen beſtehende Hauptfah” /, der Gemarkung
ren über 1000 Meter; hier hatte er aber einenn ſhu find ühlrige Impft
harten Kampf mit dem Schweizer Kaufmann duch
Wet eine Woch
beſtehen, der ſich aber nur um Reifenſtärke ge:20 Jerſau 8. Juni,
Wfür
ſchlagen gab. Nach dieſen beiden Wettbewerberl” m
beſſen wurde d
Niüinge der H.
ſtand der Länderkampf bereits 87:69 P, ſo daß1 1 As naktiſche Arb=
der deutſche Sieg feſtſtand. Im Mannſchafts:s riebenen
Verfolgungsrennen ſiegte dann die aus allen” ſcheuier und Fikel
ſechs Fahrern beſtehende deutſche Mannſchaft in
4:51,6 Min, gegen die Schweizer, die 25 Meteis Eund
Rückſtand hatten. Im Geſamtergebnis ſiegte, ſ de
die deutſche Vertretung mit 99:75 Punkten.
Die Dauerfahrer hatten zwei Prüfungen oll
beſtreiten. Das 20 Klm.=Rekordfahren ſah ann
fangs Schön und Wißbröcker in hartem Kampff
aus dem ſchließlich der Berliner Ehmer proſ!n
tierte, der ſich an die Spitze ſetzen konnte und Ne=
bis ins Ziel verteidigte, während Schön au n
dee letzten Platz zurückfiel. Das Stundenrennell
um den „Großen Jubiläumspreis” ſah zuerſiſſ
den Frankfurter Schäfer vor Hille und WißK
bröcker an der Spitze. Der Hannoveraner gin4
dann an Hille vorbei, fiel aber durch zwei Rel”
fenſchäden wieder zurück. Im Bemühen, Me=
Spitze wieder zu erreichen, gab ſich Wißbröcer
ſtark aus. Dazu kamen ſtarke Sitzbeſchwerden!
ſo daß er das Rennen 12 Minuten vor Schlng.
aufgeben mußte. Inzwiſchen hatte Hille all”
verſucht, den Frankfurter von der Spitze zu be.*
drängen. Schäfer ließ aber nicht locker, vertel
digte verbiſſen ſeinen Vorſprung und erreichle
unter großem Jubel ſeiner Landsleute als Sle*
ger das Ziel. Die 8000 Zuſchauer ware.n
von dem gebotenen Sport begeiſtert.
Bei der Ruderregatta in Oſten)e
gewann der WSV. Godesberg den Vierer „mlt
zud den Vierer „ohne‟. Im Einer ſieste Füühe
Rüſſelsheim und den Doppelzweier holteniſtche
Füth=Brumme.
Austag, 11. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 158 — Seite 7
Wild= und Jagdſchäden und deren neue Regelung.
Alſewahren!
Ausſchneiden!
Eine genaue Kenntnis des neuen Rechtes erſcheint gerade
im ln dlichen Kreiſen unerläßlich. Wir geben deshalb im
Nytehenden eine eingehende Schilderung der bezüglichen
Be=
ſtümungen.
as Geſetz ſetzt an die Spitze des 8. Abſchnitts (Wild= und
Jctzhaden) die Wildſchadensverhütung.
er Jagdausübungsberechtigte ſowie der Eigentümer und
Nwzeßer eines Grundſtücks ſind berechtigt zur Verhütung von
ſolic Schäden das Wild von den Grundſtücken abzuhalten oder
zum ntreiben. Der Jagdausübungsberechtigte darf, dabei das
Gufuſtück nicht beſchädigen, der Eigentümer oder Nutznießer darf
dahp das Wild weder gefährden noch verletzen.
er Jagdausübungsberechtigte, der zum Abſchuß zu Schaden
gelgtegen Wildes im Bezirk weilt, hat Eigentümer, Nutznießer
odzuLächter des Grundſtücks von ſeiner Anweſenheit Kenntnis
zuugen; iſt beides der Fall, ſo dürfen Eigentümer und
Nutz=
nierß das Wild nicht verſcheuchen; auch brauchen, wenn der Be=
rechülſte zum Abſchuſſe zu Schaden gehenden Wildes im Bezirk
wenu ſtändige Einrichtungen zur Fernhaltung des Wildes nicht
beſteigt zu werden. Der Berechtigte darf Wildzäune auf
frem=
dema ſrund und Boden nur errichten, wenn hierdurch eine
Schädi=
gumans Grundſtücks auch hinſichtlich der landwirtſchaftlichen
Nuſtzug nicht eintritt. Im Streitfalle entſcheidet die untere
Ver=
walmgsbehörde endgültig.
Ene Verminderung übermäßigen Wildſtandes ordnet der
Krüuägermeiſter an; ſie erfolgt alsdann unabhängig von den
Schgeiten innerhalb beſtimmter Friſt in beſtimmtem Umfang.
wemudies mit Rückſicht auf das gemeine Wohl, insbeſondere auf
dien klange der Forſt=, Land= und Fiſchereiwirtſchaft notwendig
iſt. gefolgt der Berechtigte die Anordnung nicht, ſo kann
Kreis=
jägsneiſter für deſſen Rechnung den Wildſtand vermindern laſſen.
Daſ clegte Wild iſt gegen angemeſſenes Schußgeld dem
Berech=
tigien zu überlaſſen.
Egen dieſe Anordnungen iſt Beſchwerde zuläſſig.
2r Kreisjägermeiſter kann im Einvernehmen mit der
Fiſſſhee aufſichtsſtelle Eigentümer, Nutznießer und Pächter ſolcher
zuru ſiſcherei dienenden Seen und Teiche, die nicht unter § 9
Abſſt der Verordnung fallen, ermächtigen, jagdbare Tiere wie
Fiſſzuiher, Fiſchadler, Kormorane, Möven, Haubentaucher, Säger
Schtwaffe zu erlegen. Die Ermächtigung muß ſchriftlich gegeben
und utlich beſchränkt ſein. Erlegte Tiere ſind dem Berechtigten
aushuändigen.
Enes Jagdſcheins bedarf es hierzu nicht. Die jederzeit
wider=
ruflſie Ermächtigung darf Perſonen, denen nach § 23 des Geſetzes
verſun werden muß, nicht erteilt werden.
Xzüglich ſonſtiger Beſchränkungen der Hege gilt:
Schwarz=
willt ſarf in größerem Ausmaße nur in ſolchen Einfriedungen
ge=
hegu terden, die ein Ausbrechen desſelben verhüten. Das
Aus=
tzeu von Schwarzwild und wilden Kaninchen iſt verboten; als
in ſohes gilt nicht das Ausſetzen in vollkommen abgeſchloſſenen
Geht an.
944 bis 50 des Geſetzes behandeln den Wildſchadenserſatz.
Wirfd i Grundſtück, das zu einem gemeinſchaftlichen Jagdbezirk
gehöar oder dieſem angegliedert iſt, durch Schalenwild
od iw ilde Kaninchen beſchädigt, ſo haftet für den Scha=
den
leiſtin
hältl
Im
den
die
nich ”,
1
uſtücknt
den,
d. Jagdgenoſſenſchaft. Der aus der Genoſſenſchaftskaſſe ge=
Erſatz iſt von den einzelnen Jagdgenoſſen nach dem
Ver=
u des Flächeninhalts ihrer beteiligten Grundſtücke zu tragen.
Jgopachtvertrage kann vereinbart werden, daß der Pächter
Ehrdenserſatz ganz oder teilweiſe übernimmt. Hier trifft
ſſockzpflicht den Pächter. Die Haftung der Genoſſenſchaft
bleifnaser beſtehen, ſoweit der Berechtigte Erſatz vom Pächter
lnngen kann.
Alpſchaden an einem Eigenjagdbezirk angegliederten
Grund=
hat der Berechtigte zu erſetzen.
2e Erſatzpflicht kann auf andere Wildarten ausgedehnt wer=
Eann mit Zuſtimmung des Kreisjägermeiſters durch Ver=
einblzung zwiſchen Verpächter und Pächter eines Jagdbezirks ers
jolgaen (S 44)
Ar Wildſchaden durch aus einem Gehege ausgetretenes und
dort= hegtes Stück Schalenwild angerichtet, ſo iſt ausſchließlich
derjgnge, erſatzpflichtig, dem als Berechtigten, Eigentümer.
Nieß=
brauchu. Pächter oder aus einem ähnlichen Nutzungsverhältnis
die Afſicht über das Gehege obliegt. Die Erſatzpflicht entfällt,
wenm achgewieſenermaßen das Gehege durch höhere
Ge=
wal” der von Dritten beſchädigt und dadurch dem Wild der
Aus=
tritn em öglicht wurde. (8 45.)
Az Gehege ſind die vollſtändig eingefriedigten Grundſtücke
anzu ſeen, die gegen das Ein= und Auswechſeln von Wild — mit
Auslome von Federwild, Kaninchen und Raubwild — dauernd
eingeſiedigt ſind und keine Einſprünge beſitzen. Hege liegt nur
vor.run der Abſchuß wiederholt im weſentlichen Umfange hinter
demmurgeſehenen Abſchußplan zurückbleibt. Für ſolche Reviere iſt
ein „Aſchußplan auch für Schwarzwild aufzuſtellen.
As eine Beſchädigung des Geheges (§ 45) gilt auch das
Offehnlſſen von Gattertoren, durch das dem Wild das Auswechſeln
ermwſucht wird
De Erſatzpflicht nach 88 44, 45 begreift auch den Schaden, der
an y getrennten, aber noch nicht eingeernteten Erzeugniſſen
Aus Heſſen.
Roßdorf, 8. Juni. Bodenbenutzungserhebung.
Die „Ehebung hatte u. a. folgende Ergebniſſe: 605 Hektar
Acker=
lande, 3,83 Hektar Gartenland, 158 Hektar Wieſenland, 498 Hektar
Wand 22 Hektar Gebäude= und Hofflächen. Die ermittelte
Ge=
ſam aſſche der Gemarkung beträgt 1385,8 Hektar. —
Impfter=
mi ſt Der diesjährige Impftermin iſt auf den 21. Juni feſtgeſetzt,
Nachſau findet eine Woche ſpäter ſtatt.
Werſau, 8. Juni. Die erſte Geſellenprüfung der
Drechſler=
innmn für Heſſen wurde dieſer Tage durchgeführt. Es waren
ins=
geſaſy 14 Prüflinge der Holz=, Kunſthorn= und
Federhalterfabri=
latiſn Als praktiſche Arbeit mußte jeder in ſeiner Branche einen
vorge riebenen Artikel anfertigen, der unter Aufſicht der
Prü=
lunmseiſter und Prüfungsgeſellen aufs genaueſte geprüft wurde.
Die Yoretiſche Prüfung wurde dann am Samstag im Saale zum
lühlte Grund gemeinſam vorgenommen. Allen Prüflingen wird
demachſt der Geſellenbrief überreicht werden.
Nieder=Klingen, 8. Juni. Schulungsabend Inder
Win Maft von Pg. V. Willems II. hielt die NSDAP. am Donners=
1a8 äcen gutbeſuchten Schulungsabend ab. Nach dem gemeinſamen
Lien” „Märkiſche Heide und märkiſcher Sand” eröffnete Zellen=
F leitälSg. Wolff II. den Abend und erteilte
Ortsgruppenſchulungs=
leitülsg. Hammen das Wort zu einem Vortrag über die
Juden=
kame — In dieſen Tagen wurden durch die NSV. in unſerer
Oruswpe etwa 5 bis 6 erholungsbedürftige Pflegekinder aus
Gelshuſen ihren Pflegeeltern übergeben.
bſch, 7. Juni. Einweiteres Todesopfer des
Mo=
kouſdunglücks im Lorſcher Wald. Im Lorſcher Wald
ereiscte ſich dieſer Tage bekanntlich ein ſchweres Motorradunglück,
DS” en Toten, zwei Schwer= und einen Leichtverletzten forderte.
Wie anmehr bekannt wird, iſt inzwiſchen auch der bei dieſem Un=
Auckſwerverletzte Schuvowachtmeiſter aus Darmſtadt im
Worm=
ſer ihmkenhaus ſeinen Verletzungen erlegen.
Nauheim, 7. Juni. Seinen 79. Geburtstag konnte am
2 A/9. Bäckermeiſter Juſtus Diehl feiern.
Groß=Gerau, 7. Juni. Auf der Straße von Groß=Gerau
Fe üttelborn fand man morgens einen Anhänger ſtehen. Der
Husher, der mit Flaſchen beladen war, ſcheint von einem Laſt=
Dei verloren gegangen zu ſein. Hunderte von Flaſchen lagen
Mfs Straße und waren zerbrochen.
Mainz, 7. Juni. Rheindampferfahrten ſollen
*chöner werden. Um den Ausblick von den
Rheindamp=
eruEcch bei windigem Wetter zu einem Genuß werden zu laſſen,
Dte/ Köln=Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt auf ihren Damp=
EIhe neue Bank= und Stuhlordnung durchgeführt. Einige
„dr haben auch neue Sonnendecks erhalten, und außer den
Velechutzſcheiben wurden beſondere Zellenſcheiben angebracht,
eß Sicht nicht beeinträchtigen. Expreßfahrten werden in
die=
en immer nur noch rheinabwärts durchgeführt, die
Schnell=
en dagegen nach wie vor in beiden Richtungen. Neueingeführt
wus
verbilligte Wochenendreiſen.
eines Grundſtücks eintritt. Werden Bodenerzeugniſſe, deren voller
Wert ſich erſt zur Zeit der Ernte bemeſſen läßt, vor dieſem
Zeit=
punkt durch Wild beſchädigt, ſo iſt der Schaden in dem
Um=
fange zu erſetzen, wie er ſich zur Zeit der Ernte
darſtellt. Bei Feſtſtellung der Schadens höhe iſt jedoch zu
berückſichtigen, ob der Schaden nach den Grundſätzen einer
ordent=
lichen Wirtſchaft durch Wiederanbau im gleichen Wirtſchaftsjahre
ausgeglichen werden kann. Iſt fürden ganzen
oderteil=
weiſen Verluſt der Ernte Erſatz geleiſtet, ſokann
wegen Beſchädigungen im gleichen
Wirtſchafts=
jahre Erſatznur verlangt werden, wenn die
Neu=
beſtellung im Rahmen der üblichen Wirtſchaft
liegt.
Ueber Schutzvorrichtungen iſt zu ſagen, daß ein
Scha=
denerſatzanſpruch nicht beſteht, wenn der Verletzte die vom
Jagd=
berechtigten zur Abwehr von Wildſchaden getroffenen Maßnahmen
unwirkſam macht. Der Wildſchaden, der an Gärten, Obſtgärten,
Weinbergen, Baumſchulen, Alleen, einzelſtehenden Bäumen,
Forſt=
kulturen oder Freilandpflanzungen von Garten= oder hochwertigen
Handelsgewächſen angerichtet wird, iſt nicht zu erſetzen, wenn
die Herſtellung von üblichen Schutzvorrichtungen unterblieb, die
unter gewöhnlichen Umſtänden zur Abwendung des Schadens
aus=
reichen. Als ſolche Vorrichtungen nennt die Verordnung
bei=
ſpielsweiſe:
a) gegen Rot= und Damwild Drahtgeflechtzaun in Höhe von 1,80
Meter,
b) gegen Rehwild ſolches in Höhe von 1,50 Meter,
c) gegen Haſen und wilde Kaninchen ſolche Zäune in Höhe von
1,30 Meter über der Erde, 20 Zentimeter in die Erde
ein=
gegraben, 40 Millimeter Maſchenweite.
Jagdſchaden: Wer die Jagd ausübt, iſt verpflichtet,
da=
bei die berechtigten Belange der Grundeigentümer zu beachten,
insbeſondere beſäte Felder und nicht abgemähte Wieſen tunlichſt
zu ſchonen. Die Ausubung der Such= oder Treibjagd auf Feldern,
die mit reifender Halm= oder Samenfrucht oder mit Tabak
beſtan=
den ſind, iſt verboten: die Suchjagd iſt jedoch inſoweit zuläſſig,
als ſie ohne Schaden für die reifenden Früchte durchgeführt
wer=
den kann. Der Jagdberechtigte haftet dem
Grund=
eigentümer oder Nutznießer für jede aus
miß=
bräuchlicher Jagdausübung entſtehenden
Schä=
den; er haftet auch für den durch einen von ihm
beſtellten Berufsjäger oder Jagdaufſeher oder
durch einen Jagdgaſt angerichteten Schaden.
(8 48.)
Jagdſchäden, die durch die rechtmäßige Ausübung
des Jagdſchutzes entſtehen, werden nicht erſetzt. Der
An=
ſpruch auf Erſatz von Wild= oder Jagdſchäden erliſcht, wenn der
Berechtigte nicht binnen 3 Tagen, nachdem er von dem
Scha=
den Kenntnis erhalten hat oder bei Anwendung gehöriger
Sorg=
falt hätte erhalten können, bei der für das beſchädigte Grundſtück
zuſtändigen Ortspolizeibehörde ſchriftlich oder zu Protokoll
anmel=
det. Die Anmeldung ſoll die als erſatzpflichtig in Anſpruch
ge=
nommene Perſon bezeichnen.
Das Verfahren iſt in 8 50 der Verordnung geregelt.
Zur Schadensabſchätzung ernennt die untere
Verwaltungs=
behörde auf Vorſchlag des Kreisjägermeiſters für 3 Jahre für
jeden Jagdkreis, und zwar in der Regel für jede Gemeinde, einen
Schätzer und einen Stellvertreter. Das Verfahren gliedert ſich in
ein polizeiliches Vorverfahren und ein
amts=
gerichtliches Nachverfahren. Es wird im erſteren
Ver=
fahren zur Schadensermittlung und Herbeiführung gütlicher
Eini=
gung ein Termin an Ort und Stelle anberaumt. Jedem
Be=
teiligten ſteht das Recht zu, im Termin zu
bean=
tragen, daß die Feſtſetzung des Schadens erſt in
einem zweiten, kurz vor der Ernte
abzuhalten=
den Termin erfolgen ſoll. Dieſem Antrag muß
ſtattgegeben werden.
Eine gütliche Einigung wird durch eine von allen Beteiligten
unterzeichnete Niederſchrift feſtgelegt, aus ihr erfolgt eine Woche
nach Zuſtellung die Zwangsvollſtreckung nach den bisherigen
lan=
desrechtlichen Beſtimmungen.
Kommt ſolche Einigung nicht zuſtande, ſo wird ein neuer
Ter=
min angeſetzt, zu dem auch der Schätzer zu laden iſt. Auf Grugd
von deſſen Schätzung erläßt die Ortspolizeibehörde einen
ſchrift=
lichen, mit Gründen zu verſehenden „Vorbeſcheid”. Auch aus ihm
erfolgt zwei Wochen nach Zuſtellung die Zwangsvollſtreckung. Die
Zuſtellung erfolgt, in vereinfachter Form durch Einſchreibebrief
oder gegen ſchriftliche Empfangsbeſtätigung an die Beteiligten.
Gegen den Vorbeſcheid und den den Anſpruch ablehnenden
Beſcheid ſteht den Beteiligten binnen einer Notfriſt von 2 Wochen
ſeit Zuſtellung die Klage beim Amtsgericht offen. Sie iſt zu
richten: a) vom Erſatzberechtigten gegen den Erſatzverpflichteten
auf Zahlung des verlangten Mehrbetrages, b) vom
Erſatzver=
pflichteten gegen den Erſatzberechtigten auf Aufhebung des
Vor=
beſcheides. Das Gericht prüft die Zuläſſigkeit, der Klage von
Amts wegen. Vor der ſachlichen Entſcheidung über Umfang und
Urſache eines Wildſchadens ſoll der Kreisjägermeiſter oder ſein
Beauftragter gehört werden; in den Fällen des 8 45 des
Jagd=
geſetzes (Wildſchaden durch Wild aus Gehegen) muß dieſe
An=
hörung geſchehen.
Wegen Einſtellung der Zwangsvollſtreckung und der
Auf=
hebung der Vollſtreckbarkeit des Vorbeſcheids finden die
Vorſchrif=
ten der 88 717 bis 719 der Zivilprozeßordnung entſprechende
An=
wendung.
Inſerake! Inſerake!
Weil die Sparſamkeit dem Weſen
Jeder klugen Frau entſpricht,
Muß ſie Inſerate leſen,
Glaubt mir, ſie bereut es nicht!
Ob ſie hochgeſtellt, ob arm iſt,
Vorteil nimmt ſie immer wahr,
Ob es winterkalt, ob warm iſt,
Alles bietet ſich ihr dar!
Frühjahrsmäntel, Markenbutter,
Babywäſche, Suppenhuhn,
Hemden und Kaninchenfutter,
Kieler Sprotten und Kattun.
Harzer Roller, Kinderwagen,
Büſtenhalter, Pflaumenmus.
Gurken, Schnaps, Chinchillakragen.
Schlafanzug und Spiritus.
Dackel, Couch und Dauerwellen,
Auto (18 Monat Ziel),
Cello, Bruſttee. Landparzellen,
Seifenflocken, Kinderſpiel,
Sommerrundfahrt nach Sizilien,
Schweinerippchen und Brokat,
Gasherd, Anſchluß an Familien,
Honig. Rundfunkapparat.
Blumenkrippen, Waſchmaſchinen,
Leſepult für Großmama,
Kinderfräulein, Oelſardinen,
Darlehn. Mundharmonika.
Schlüpfer, Marmelade, Reiſig,
Sporttrikot für Dauerlauf.
Faltboot, Lippenſtift und Zeiſig,
Und dann erſt der Ausverkauf!
Alles, was in meinem Leben
Irgendwie Bedeutung hat.
Was Erfolg und Glück gegeben,
Danke ich dem Inſerat.
Kurzſchluß gab es in der Leitung
Einmal nur, zu meinem Gram.
Als ich, gleichfalls durch die Zeitung,
Puck.
Damals meinen Mann bekam!
Skimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffenilſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltion keinerlei
Ver=
antwortung; für ſie bleißt auf Grund des 9 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzet in vollem Umfange
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, lönnen nicht
zurückgeſandt, die Ablebnung nicht begründei werden.
Wäre es nicht zu bewerkſtelligen, daß das Lokal des
Verkehrs=
vereins in der Sommerzeit ſchon um 8 Uhr früh dem
Publi=
kum zur Benutzung freigegeben würde?
Die hygieniſche Beireuung der Lager der Hiklerjugend
Lpd. Der Regierungsrat in Wiesbaden teilt mit:
Der Sommer ſteht vor der Tür. Die Bannführung der
Hitler=
jugend fordert zur Teilnahme am Hitlerjugendlager auf. Und die
deutſche Jugend möchte dieſer Aufforderung folgen. Zunächſt wohl
hauptſächlich begeiſtert von der Romantik, die über ſolchem
Lager=
leben liegt.
Aber die Eltern wiſſen: Mit der Romantik allein iſt die
Be=
deutung dieſes Gemeinſchaftslebens nicht erſchöpft. Vielmehr ſoll
das Lagerleben eine Erziehung in den Gedanken unſerer neuen
deutſchen Welt ſein. Dieſe Welt iſt — ſchon zeitlich geſehen —
hauptſächlich die Welt der deutſchen Jugend, denn ihr Leben ragt
weiter in die Zukunft hinein als das Leben ihrer Eltern. Und
deshalb möchten Vater und Mutter ihrem Kinde die Tore der
Zu=
kunft mitöffnen helfen.
Aber Vater und Mutter bleiben auch hierbei die Eltern, die
ſich um das Kind ſorgen, wenn es fern von ihnen iſt, die es
be=
hüten wollen, ſolange es noch nicht ſicher und feſt eigene Wege
gehen kann. Vater und Mutter wiſſen, daß das Zuſammenleben
vieler Menſchen auf engem Raum gewiſſe Gefahren für die
kör=
perliche Geſundheit mit ſich bringen kann: Erhöhte
Anſteckungs=
gefahr mit den Keimen der Infektionskrankheiten, erhöhte
Un=
fallgefahr, Schädigung durch unzureichende Verſorgung mit
ein=
wandfreiem Trinkwaſſer und mangelhafte Beſeitigung der
Ab=
wäſſer — um nur wenige Geſichtspunkte zu nennen.
Deshalb haben die Eltern das Recht, zu verlangen, daß ſolchen
Gefahren vorgebeugt wird.
Und der Staat, der verlangt, daß die Eltern ihren Kindern
den Weg in die Hitlerjugend nicht verſchließen, erkennt dieſes
Recht der Eltern an und folgert aus ihm die Pflicht, ſeinerſeits
das Menſchenmöglichſte und Denkbare zu tun, damit die Kinder
aus dem Lager auch körperlich geſund wieder nach Hauſe
zurück=
kehren.
Bei der hygieniſchen Betreuung der Lager der Hitlerjugend
wirken die Kreisärzte mit, alſo die ſtaatlichen Medizinalbeamten,
die auch ſonſt für die allgemeine Hygiene verantwortlich ſind.
Die Kreisärzte beſitzen für ihre Aufgaben eine wiſſenſchaftliche
Sonderausbildung. Sie beſitzen aber noch ein Zweites, was erſt
ihrer Arbeit den Wert für die Oeffentlichkeit gibt: Sie ſind in
ihrer amtlichen Gutachter= und Sachverſtändigentätigkeit abſolut
frei. Hierfür tragen ſie die volle Verantwortung, und zwar allein,
und auf dieſen Teil ihrer amtlichen Tätigkeit nimmt ihre
vor=
geſetzte Dienſtbehörde abſichtlich und wohlbedacht keinen Einfluß,
um die Dienſtfreudigkeit zu erhalten und das
Verantwortungs=
gefühl nicht abzuſchwächen.
Bevor ein Hitlerjugendlager bezogen und in Betrieb
ge=
nommen wird, iſt es kreisärztlich begutachtet worden.
Nach menſchlichem Ermeſſen iſt vorbeugend vorgeſorgt, daß die
Kinder nicht von Infektionskrankheiten befallen werden, gute Koſt
erhalten, einwandfreies Trinkwaſſer zur Verfügung geſtellt
be=
kommen, daß die Körperpflege beachtet wird, die
Abwaſſerbeſei=
tigung geregelt iſt und was ſonſt noch zu den vielen
Geſichtspunk=
ten einer guten Lagerhygiene gehört.
Auch das muß den Eltern verſichert werden. Dann wird es
am leichteſten erreicht werden, was wir wünſchen: Freudige und
freiwillige Mitarbeit des Elternhauſes und verſtändnisvolle
Zu=
ſammenarbeit zwiſchen ihm und der Hitlerjugend.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Dienstag, 11. Juni
6.00: Choral, Morgenſpruch; Gymnaſtik. 6.15: Köln:
Früh=
konzert. Ltg.: Obermuſikzugführer Warwas. In der
Pauſe: 7.00: Zeit, Nachr. 8.00: Waſſerſtand Zeit,
Wet=
ter. 8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30: Von
Schlan=
genbad: Frühkonzert. Ltg.: Muſikdir. Kurts. 9.00: Nur
Freiburg: Werbekonzert. 9.15: Nur Freiburg: Dritter
Freiburger Sängerwettſtreit. 10.00: Sendepauſe. 10.45:
Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00:
Werbekonzert. 11.20: Meldungen. 11.30: Sozialdienſt.
111.45: Bauernfunk.
12.00: Leipzig: Mittagskonzert. Ltg.: Th. Blumer. Dazw.:
13.00: Zeit, Nachr. 14.00: Zeit, Nachr. 14.15:
Wirt=
ſchaftsbericht. 14.30: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 14.40:
Wetter. 14.45: Sendepauſe. 15.00: Nur Freiburg:
Nach=
richten. 15.15: 1. Mürter berühmter Söhne. 2.
Er=
zählung am Nachmittag.
16.00: Lieder und Klaviermuſik von Bodo Wolf. 16.30:
Von der Rennbahn Niederrad: Um den Frankfurter
Gold=
pokal. Funkbericht. 16.45: Dr. Kühn: Der Kilometerſtein
0,0 und die Bedeutung Frankfurts in der
Verkehrsge=
ſchichte des Rhein=Main=Gebietes. 17.00: Königsberg:
Nachmittagskonzert. 18.30: Kaiſerslautern: Verſteigerung
des hiſtoriſchen Lambrechter Geisbock in Deidesheim.
18.45: Der Handwerker braucht Geld! 18.55: Meldungen.
19.00: Vom Deutſchlandſender: Sonnenſchein und weiße
Segel. Kapelle Jlja Livſchakoff. 19.50: Hitler erobert
die Wirtſchaft. Die neue Broſchüre von Reichsſendeleiter
Hadamovſky. 20.00: Zeit, Nachr.; anſchl.: Tagesſpiegel.
20.15: Berlin: Stunde der Nation: Ariadne auf Naxos.
Von Rich. Strauß. 21.45: Vom Frankfurter Wäldchestag.
Funkbericht. 22.00: Zeit, Nachr, 22.15: Wetter, Nachr.,
Sport. 22.20: Kaſſel: Schloß Schönfeld und ſeine Gäſte.
Ein Abend mit Clemens Brentano im Kreiſe der
Roman=
tiker. 23.00: München: Nachtmuſik. Bunte Platte. 24.00:
1. Werke von W. A. Mozart. 2. Kammermuſik.
Dienstag, 11. Juni
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nation: Ariadne
auf Naxos. Oper in einem Aufzuge von Rich, Strauß.
Breslau: 19.10: Deutſche im Ausland, hört zu!
Deut=
ſche Volkslieder. Anſchl.: Ein Hof in Böhmen zu
verſtei=
gern. Erzählung von Hugo Scholz.
Stuttgart: 21.45: Mackenſen. Der letzte deutſche
Feld=
marſchall des Weltkrieges. Erzählung von Carl Lange.
Königsberg: 21.45: Oſtpreußenabend, anläßl, der
Ta=
gung des Deutſchen Sängerbundes.
Riga: 19.10: Werke von Kalman u. Lehar.
Stockholm: 19.30: Amerikaniſche Muſik.
Kopenhagen: 20.00: Orcheſter u. Soliſten.
Warſchau: 20.10: Soliſtenkonzert.
Wien: 20.30: Franzöſiſche Operettenmuſik.
London: 22.10: Tanzkapelle Kyte.
Budapeſt: 22.30: Konzert des Opernorcheſters.
Kopenhagen: 23.00: Moderne Tanzmuſik.
Die Ende der Vorwoche aufgekommene Umgeſtaltung der
Großwetterlage hat zunächſt einmal ganz Mitteleuropa in den
Genuß freundlicher, ſommerlicher Witterung gebracht. Der neu
bei Großbritannien zur Entwicklung gekommene Tiefdruckwirbel,
der am Montag im Kanalgebiet ſchon Anlaß zu verbreiteten
Ge=
wittern gab, wird zwar keinen direkten Einfluß auf unſer Wetter
nehmen, aber eine Zufuhr feuchtwarmer Subtropikluft
begün=
ſtigen. Bei gleichzeitig immer gleichförmig werdender
Luftdruck=
verteilung kann auch bei uns mit aufkommender Gewitterneigung
gerechnet werden, doch bleibt die Witterung freundlich.
Ausſichten für Dienstag: Im weſentlichen freundlich, ſowie
wär=
mer und ſchwül. Schwache Gewitterneigung, meiſt ſüdl. Winde.
Ausſichten für Mittwoch: Vielfach heiter und recht warm.
Ge=
witterneigung.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich ſür Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; ſür den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: ſür den Sport: Karl Böhmann;
ſür „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. V. 35. 20019. Pl. 3. Druck und Verlag: Darmſtädter
Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei, Darmſtadt. Nheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Nückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
[ ← ][ ]Seite 8 — Nr. 158
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienslag, 11. Juni 1935
ROMAN VON
WOLECANG MARKEN
Jakob ſieht ihn hilflos an. „Tſcha, gnädiger Herr ... da war
nichts zu machen. Was die gnädige Frau Berching war, die ließ
mich doch nicht zu Ihnen ins Krankenzimmer. Wie ſollt’ ich mich
da wehren? Sie waren doch richtig abgeſchloſſen, nöch? Und da
bin ich eben gegangen.”
„Aber jetzt biſt du wieder da, Jakob! Und es wird dich keiner
mehr gehen heißen.
„Ach, gnädiger Herr ich freue mich man bloß, daß Sie
wie=
der ſo leidlich auf dem Damme ſind! Jawoll, das freut mich
ban=
nig, gnädiger Herr! Wo doch Frau Berching immer geſagt hat,
es würde wohl nix mehr mit dem gnädigen Herrn werden.”
„Und es iſt doch wieder geworden, Jakob! Ich ſollte noch nicht
fort von dieſer ſchönen Welt.”
Der alte Diener kann ſich gar nicht genug wundern. Er kennt
ſeinen Herrn gar nicht wieder. Georg von Rapp vermag wieder
zu reden, flott wie ein Junger. Jetzt iſt ihm nicht mehr bange
um ihn.
Wer hat ihn nur ſo verändert? Fragend blickt Jakob auf
Margarete.
„Fräulein Lange wird jetzt meinem Hauſe vorſtehen”, gibt
Rapp Beſcheid. „Wenn ſie etwas anordnet, dann gilt es, Jakob!
Da darſſt du keinen Dickkopf aufſetzen.”
„Ach, gnädiger Herr, das war man doch nie nich ſo gemeint!“
Verlegen blickt der Alte auf Margarete und fährt, wie ſich
ent=
ſchuldigend, fort: „Tſcha, wenn der gnädige Herr immer nicht an
ſeine Geſundheit denkt und den Mantel nicht nehmen will und
auch nicht den Pelz, da muß doch der Diener aufmucken, nöch?
Beide lachen. Mit dieſem Fräulein Lange, die eine „arg
ſchmucke Deern” iſt, wird er ſchon ins Geſchick kommen, denkt Jakob.
Das hat er im Gefühl.
Georg von Rapp reicht ihm die Hand.
„Schon gut, mein Alter! Weiß ja, wie du dich immer um mich
gekümmert haſt! Tus weiter ſo! Vielleicht dank ichs dir jetzt mehr,
als ichs einſtens tat. Und nun ſoll alles wieder ſeinen gewohnten
Gang gehen, wie früher.”
„Und ... die gnädige Frau Berching ... die kommt nicht
wieder?‟
„Nein, keinesfalls, nicht in alle Ewigkeit!”
Pfingſtſonntag!
Der Tag iſt hell und warm, er lockt förmlich hinaus in den
Garten, in dem eine muntere Vogelſchar fröhlich lärmt. Der
Flieder blüht, ſein Duft dringt weich und wohltuend in das Haus.
Rapp will heute im Garten zu Mittag ſpeiſen.
Margarete lehnte den Wunſch ab, ſie meint, daß man noch
ſehr achtgeben müſſe, aber Rapp möchte ſeinen Willen durchſetzen
und ruft Dr. Poeck telephoniſch an.
Poeck iſt gerade nicht anweſend, aber die Schweſter am
Appa=
rat verſpricht, dem Arzt Beſcheid zu geben.
Eine Stunde ſpäter kommt Dr. Poeck in die Rappſche Villa.
Man hört ihn ſchon am Gartentor, als er den alten Jakob, den
er von früher her kennt, mit ſeinem dröhnenden Organ begrüßt.
Er hat ein herzhaftes Lachen, dieſer Dr. Poeck, es klingt wie
das Lachen eines Mannes, der nicht Tod und Teufel fürchtet.
Freundlich begrüßt er dann Margarete und ſeinen Patienten.
„Sie ſehen ſchon ganz zufriedenſtellend aus, Herr von Rapp!
War eine verteufelte Sache! Wenn Sie nicht ſo eine Viechsnatur
hätten — entſchuldigen Sie den derben, aber richtigen Ausdruc=
— dann hätten Sie die Geſchichte nicht überſtanden.
„Ich weiß es, Doktor! Ich wündere mich jetzt ſelber Tag um
Tag, daß ich noch lebe.”
„Und Sie finden es wieder ganz hübſch, was?”
„Schöner wie früher auf alle Fälle!”
Margarete iſt eine Veränderung an Dr. Poeck aufgefallem
Gewiß, er gibt ſich friſch und munter wie immer, aber zwiſcher,
den Augen ſitzt eine tiefe Falte.
„Herr von Rapp wird langſam ein ſehr eigenwilliger Patient:
Herr Doktor”, bemerkt ſie lächelnd.
„Ja, Schweſter” entgegnet der Arzt, was kann man do
machen! Eben noch ſo ein Elendshäufchen, kehrt Herr von Ravw
kaum wieder leidlich auf den Beinen, ſchon den Chef heraus!”
Rapp lachte herzlich.
„Sie verkennen mich!” wehrte er ſich. „Ich habe lediglich
de=
beſcheidenen Wunſch geäußert, das Mittageſſen heute im
Garte=
einzunehmen."
„Ich fürchtete, die Luft könnte Hetrn von Rapp ſchaden;
meinte Margarete.
„Schaden? Es mag zwar geſchehen, daß er ein bißchen ſchwau
wird, Schweſter, weil die Luft heute ſo bannig weich iſt. Aber
fu=
denke, das gibt ſich gleich wieder. Alſo erlauben Sie es getroſt!
„Gut, ich geſtatte es!“
„Und ich bedanke mich ganz ergebenſt bei meinen geſtrenges
Herren und Gebietern! Zugleich wage ich die Bitte
auszuſprechen=
daß Sie mit uns ſpeiſen, Herr Doktor. Meine getreue Köchäu
Roſine hat es fertiggebracht, eine leckere Gans auf den Tiſch zu.
ſetzen.”
„Jetzt zu Pfingſten?” ſtaunte Poeck.
„Ja, nicht wahr, da wundern Sie ſich? Aber ich habe da
Untier bereits pflichtſchuldigt von Schweſter Margarete koſtes
laſſen, und da es — wie die Schweſter ſagt — butterweich iſſ.
werden Sie gewiß eine Keule vertragen können.”
„Dankend angenommen! — Einen anſtändigen Tropfen habeg.
Sie ſicher auch im Hauſe.”
„Da hoffe ich Sie ganz zufriedenzuſtellen”, lachte Rapp. „
We=
chen Wein lieben Sie denn beſonders?”
„Ja, was trinkt man denn an hohen Feſttagen? Uebrigem
müſſen Sie, lieber Herr von Rapp, zuſchauen, das heißt, höchſtenm
ein Glas leichten Moſel könnte ich Ihnen bewilligen.”
(Fortſetzung folgt.)
er neue Konflikt zwi
iw bedrohliche Formen
eni worden dadurch, da
nngen der Japa
Nur noch 3 Tage!
Ab heute in Erstaufführung!
Nur noch 3 Tage!
Der überwälligende UFA-
Spitzenfilm:
Baroafole
Das Muster eines stilechten Filmprogrammes.
Heltere Fllmstunden
erleben Sie bei
dem Lustspiel:
Der größte und
geheimnis-
vollste Spion u. Verräter
aller Zeiten:
„Lockspitzel
(Venetianische Liebesnacht)
mit Gustau Fröhlich
Lida Baarova
Willy Birgel
Beginn: 3.,45. 6.00, 5.230
BAAOt-RIA
Asew
mit Fritz Rasp (V535
Hilde von Stolz
Olga Tschechowa
Mr 70 6000, 750
Rut 3403
Karlstraße 7
gegenüber d. Schulen
Kyg. Damplbügelanstalt
für Herren- u. Damenkleider
Entstaub., Entfleck.,Entglänz.,
Ausbessern. Annahme f. Chem.
Beinig., Färben, Kunststopfen
Die Jagd geht auf!
Jetzt müſſen die Waffen
inſiand=
geſetzt und eingeſchoſſen werden.
Zielfernrohre und
(245a
Montagen.
Robert Hübner
Büchſenmacher=Meiſter
11 Ernſt=Ludwigſtraße 11.
Dr. Blecher
verreist
zur Musterung ab 15. 6.
Vertreter:
Herr Dr. Haußmann
(5363)
LandMerkStaute Anlon
erledigt alle Reparaturen
fachmännisch und billigst.
3721a) Mühlstr. 23. Fernruf 2362
Ph. Gaydoul
Der Dauerweller
nach dem populären Volksstück von J. Pohl:
„Die drei Eisheiligen‟
Hauptdarsteller: Schmid-Wildy, Heinz Evelt,
Hansi Thomas, Toni Dietel, Hans Fitz.
Im Vorprogramm: —
Elektro-Hotoren
Reparaturen, Neu- und
Umwickelungen für
In-
dustrie, Gewerbe und
Haushalt nur bei
Mühlstraße 7 Fernruf 4467
Bitte auf Firma achten. (2690a
KarlValentin, LieslKarlstadt
in der zwergfellerschütternden Groteske
„DER FIRMLING‟
EinLustspiel zum Totlachen u. Nachdenken
Paul Kauf
Hügelstr. 29, Telef. über 3939.
Friſchespargel
für Suppe und
Hemüſe Pfd.20.5
Friſche Bruchſpargel
3 Pfd. 45 Z.
Faßbender
Ludwigſtr. 6 (e
Saalbauſtr. 38.
sigentlich Intereſſant
geſucht z.
herr Verk. unſ.
Zigarren
an Wirte uſw.
H. Jürgenſen E
Co., Hamburg 22
(II. Bln. 5334)
Inkaſſo
Koch & Glenz,
Rheinſtraße 47,
Telefon 1784. (a
Skeppdecken
Anfertigung von
Woll= u. Daunen=
Decken ſowie ge
wiſſenh.
Umar=
beit, alt. Decken.
Frieda Kleiß,
vormals (=
Minna. Amendt,
Gutenbergſtr. 11
Neue (a
Erfindung!
Wir längen und
weiten
Schuheb. 2 Nr.
garantiert.
Schnellbacher,
Eliſabethenſtr. 35
Karlsſtr. 47, Lad.
Fahrrad=
Zubehör
Bereifungen
(auch rote) nir
gends billiger. (a
Baltsalern=
Aainigamg
Kulkur=Tonfllm! UFA-Tonwoche!
Beginn: 3.45, 6.00, 8.20 Uhr
mit neuester Maschine
im Beisein der Kundschaft
Bettfedern, Daunen, Barchente,
Drelle,Matratzen, Polstermöbel.
Neuanfertigung. Reparaturen.
Entmotten von Polstermöbeln.
Sahrschute Nahr
Elegante
Dauerweller
schnell und ohne
Hitzebelästigung durch
Weiß-Wel!
das Vollschutzverfahren f. jed. Haar
salon Ga.Micklas
3177a) Grafenstraße 24. Tel. 3723
H. Rotf
Heidelberger Straße 16 - Telefon 3553
Gewissenhafte Ausbildung
auf modernen Wagen, 421sa
DKW.• Oitroén
Magdalenenstr. 11
Ruf 1084 (827a
Teppich=, Fenſter=
und Parkettboden=
Heinigung
Oider a. Hidränmangen
größtes und leistungsſähigstes
Fachgeschäft am Platze. (2884a
Langheinz, Schulstr. 10.
ſorgfältig, prompt und billig
Ibel & Lotz (2956
Eliſabethenſtr. 31
Ruf 461.
Graue Haare?
Gloria
(Wiederhersteller)
gibt grauen Haaren die
Naturfarße zurück.
Sicher wirkend und
(3622a
unſchädlich!
Kl. Flaſche 0.90, Fl. 2.—
Große Flaſche 3.60.
Parfüm, Tillmann
Eliſabethenſtraße 21
Verſand gegen Nachnahme
das einzigarti-
Janr
Anur „UCfezL.S ge, wirksame
Präparat zur völligen Beseitigung. RM 3.—,
3.50. Probetube RM I.60. Gegen Pickel,
Mir-
esser Venus Stärke A.-Arztlich empiohlen.
Partümerie Frank, Elisabethenstraße 9
Friedrich Schaefer, Ludwigsplatz 7
Drogen-Liebig, Luisenstraße 4
(II BIn 1679
Verkauf O
Reparatur
Auto-Holzinger
Landwehrstraße 42, Ruf 4343
Tanzen
lehrt in
Einzel=
ſtund. u. Kurſen
Tanzſchule
Bäulke,
Wilhelmſtr. 25,
Ruf 3151. (
Schuh=
Reparaluren
jeder Art
in kürzeſter Zeit.
Schuh=Hübner,
Liebfrauenſtr. 81
Gebr. (IV.57‟
Schreib=
maſchinen
mit Garantie
billigſt zu verkf
Leonh. Luß
22 Rheinſtr. 22
Fernſprech. 3409.
Gütting
WSchuchordzis.16
TARIENBAS
Wannen-, Kur- und Heilbäder
Spezial-Ischias-Massage• Nerven-Punkt-Massage
Streng individuelle Behandlung • Fachärztl. Anerkennun
Bel allen Krankenkassen zugelassen.
la den heutigen sanitären Verhältnissen entsprechende
Behandlungs- und Ruhe-Aufenthaltsräume.
We
Geöffnet tägllch von 8 bis 20 Uhr,
Landgraf-Philipp-Anlage 62 • Tel. 3486 • Inh.: Ludwig
ehem. langjähr. Masseur a. d. Univers.-Klinik Heidelberg.
Zu verkaufen:
weißes
Steiner=
bett
mitRoßhaar=
matratze u.
Dau=
nenfederbett,pol
Waſch= u.
Nacht=
tiſch
mitMarmor=
platte u. Spiegel,
1 faſt neues Zim.=
Kloſett m.
Waſſer=
ſpülung, Paneele
Kranichſteinerſtr
S1, Villa Karlshof.
Guterh.
Herren=
u. Damenfahrrad
billig abzugeb. (e
Eliſabethenſtr. 35,
Gartenſtühle,
größere, Anzahl,
zu verkaufen.
Dieburgerſtr. 89
Gebrauchte
Sülei0
mit Garantie (a
billigſt zu verkf.
Wanzen
Motten u. Käfer
vernichket
100%ig
T-Gas
Geruchlos, keine
Beſchädigung,
verſönl. Arbeit!
R. Joedecke
Mackenſenſtr. 16
Staatl. gepr.
Des=
infektor, amtlich
gepr.
Schädlings=
bekämpfer. Tel.
Nr. 2598. (=
Huhner=
Augen
und Hornhaut
ſeilt „Schmer;
laß nach"
Tube 509 (a
Fußbäder 45 9
Müller, am
Weißen Turm.
V
Dompfaff
entflogen.
Guten=
bergſtr. 58, II. ((
Fahrſchule Wilh. Lehe
Ecke Roßdörfer= und Wienerſtraße (808a
Bründliche Ausbildung für alle Klaſſen
WINKEL
8Rheinſtraße28
A
Seitfedern=Reinigungtra dem Zuar
mfll ſelbſt, ſondern die
Der iſt und ausgetrage
nä erung zwiſchen
Chin=
ton den Diplomaten
Mirzdigung getroffen, di
zu. Botſchaften ihren
* Zeichen der
Entſpan=
tirnatum hinein, da
Nilitärs gegen
4ik unter Ber
n)svertrag here
m exſt wohl nach zieml
grch die amtliche Bil
na iſt in der Zwangs
hick ſeine Beamten a
igwwaren. Es hat ſein
*Alache Propaganda in
Dus Ergebnis iſt
im Beiſein der Kundſchaft. Neuanfertigung un emſteht, angeblich
Umarbeiten v. Deckbetten, Kiſſen, Matratzem ic uet ſich damit zufrie
Stepp= u. Daunendechen. Kompl. Ausſtattunger: 9. Düden bis über Pe
nandſchuriſchen Grei
ermaßen China vom
D. D. Mengee Mimit der Aſcht
2428a)
Möbel und Betten
un langſam einen
Gbeſtandsdarlehen. Bleichſtraße 17—Telefon uanl 7m teſſen?
Fei kann.
Die erste PPlicht
D—3 Fall zeigt aber,
m rnoch i
Dein Augenlicht! Hhsin
Optiker
Spaethe
Schuchardstraße 11.
(G4te fo
eſten geführt
n aber hat ein
tlicht, worin es
ftek wendet ur
Verſicherungen
mmotheken
Immobillen
Fel. 245
Alfred Biehl Rheinſte.123
ar Sowjetruf
aus Man
rnd in der zu
ſie ſehr dünn
Mien ruſſiſch=
Moskau-Nan
uinführun
Utige Feſtl
diren Entwicklu
ElBen gesdeht- Mädſen ſind
Ueſtimmt. Schlie
Mkebundes und
Nter dus ie Sitl
Mgrige Behandlur
Perut Darlichtshal
Triumph,
Kardan,
ſteuer=
u. führerſcheinfr.,
kaum gefahren,
wegen
Wagen=
anſchaffung zum
Taxpreis z. verk.
Evtl. Teilzahlg.
Fiat,
Frank=
furterſtr. 26.
„Framo”=
Liefer=
wagen,
Hinter=
lader, ſteuer= u.
führerſcheinfrei,
mit geſchloſſenen
Führerhaus. 10
Ztr. Tragkr., z.
verkaufen. Roth
Bismarckſtraße
Ecke Feldbergſtr.
Standard=
Tankſtelle.
GT
ſämtl. Modelle
auf Lager und
ſofort lieferbar
v. 200—600 ccm
Donges E Wieſt
Ecke Grafen= u.
Eliſabethenſtr.
(IV.966)
vernichtet Wanzen, Moften und Käfer
100prozentig
Geruchlos • Keine Beschädigung
Elisabethenstr. 31
belcLofz Teiefon Nr. 4S1. (8677a
Fachmänn. Vernichtung durch amtlich geprüftes Personal
Die Erben des verſtorbenen Rentenempfängen, Frage kon
Hermann Proy, geb. am 12. 1. 1864 zu Naugar”?
ollen ermittelt werden zwecks Aufteilung des Na81 1 Mifd ganz no.
aſſes. Die Eltern waren die Eheleute Strafanſtalt.*
Aufſeher Guſtav Proy und Luiſe, geb. Gore
Etwaige Erben wollen ſich mit mir in Verbindun! 9 ſtelbertretende
Go0 f7 Diens
ſetzen.
Rendsburg (Bismarckſtraße 1), den 4. Junf 1988 5 der Leiter
inder in Beling
Johannes Hagge. Nachlaßpfieger. Iis Mnlfangelersen
A
Frei geleg.,ſonn.
6-Zi.-Wohn.
mit Zubehör. 1.
Etg.,
Wittmann=
ſtraße 29. Ecke
Bruchwieſenſtr.,
per 1. Juli zu
vermieten.
Aus=
kunft b.
Haus=
beſitzer=Verein,
Rheinſtr. 1. (=
Zwei große
Zimmer
mit Küche,
Zen=
tralheiz., in
gu=
em Hauſe zum
. 7. zu vermiet.
Näh. Geſchſt.
Schön
möbl. Wohn= und
Schlafzim, ſofort
zu vermiet,
Frie=
drichſtr. 22, part.
Schlageterſtraße
95, III.: Möbl.
Zimmer billig.
Mauerſtraße
15: Möbl. Zim
Stall
und Scheuer zu
verpachten.
Beſſungerſtr. 7
ainder Alie, Dir
ſiſchen Streitf
Hie Dr Koleis
De
Obyniſck. e den die
Ner dem Teſſe
S4
Schlagt
Eeie eil
da
Aus zi Kfüd
Des großen Erfolges
hrenden. n Gel
wegen 1 Tag verlängert!
Perſön
nd
Die
Katz im
Sack
mit Thee Lingen,
Magda Schneider
und Wolf Albach Reit)
Ein Lachschlager
allerersten Ranges!
Ab morgen
LUIS TRENKER
R
Bäfbtarke
Kf. 750 700 7550