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Tarmſtädti
Sagblatt
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 153
Mittwoch, den 5. Juni 1935
197. Jahrgang
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Oas Kabinett Bouiſſon geſtürzt.
Die ftanzöſiſche Kammer verweigerk der Regierung die von ihr geforderken Vollmachken.
Rückkrikk des Kabinetts. — Wird Laval Miniſterpräſidenk?
außergewöhnliche Maßnahmen unumgänglich.
dider Milnmenl in der Minderhent! um wirkſam zu ſein, müſſen dieſe Maßnahmen unverzüglich er=
EP. Paris, 4. Juni.
hi der Abſtimmung über das Ermächtigungsgeſetz wurde die
ehieung Bouiſſon in der Kammer mit 264 gegen 262 Stimmen
Minderheit verſetzt.
die kurze aber dramatiſche Sitzung in der franzöſiſchen
Kaurmr hat mit einer rieſigen Ueberraſchung geendet. Das ſchien
nochnat Dienstagvormittag eine Unmöglichkeit, obwohl unverkenn=
Mbar vor, daß unter den Parlamentariern ein ſtarker Stimmungs=
AKumſtwng zu verzeichnen war. Von der freundlichen Aufnahme,
ncadie uiw am Samstag, am Tage ihrer Bildung, die Regierung
„„Bounſſa gefunden hatte, war nichts mehr zu verſpüren. An ſeine
NmStellie var ein Mißtrauen getreten, aber trotzdem hat niemand
ſtrmt an ein Unterliegen der Regierung geglaubt. Denn
5eu uſn, der ſich ſeit Jahren zurückgehalten hat, war bei den Vor=
und iere ntngen zu ſeiner Regierungsbildung ſo vorſichtig geweſen,
ſ t eigentlich nichts paſſieren konnte. Er hat von allen
Par=
zAeienſt ichts der Sozialiſten Zuſagen erhalten. Er hatte nach der
weyuraktt oellen, wie nach der perſönlichen Seite ſein Kabinett auf
4 lreitäſtr Grundlage aufgebaut und durfte damit rechnen, daß die
Voll ſtuchten, die ſeinem Vorgänger Flandin doch hauptſächlich aus
—erſöhilhen Gründen verweigert waren, ihm zur Verfügung
ge=
ſelltlwrden.
ie Zweifel, wenn er am Samstag vor die Kammer
ge=
reiet päre, hätte ſich unter dem Druck der eben überſtandenen
ingit ine große Mehrheit ihm zur Verfügung geſtellt. Aber
zwiſten war der erſte Schreck überwunden und die Kriſe ſchien
ſchtoen. In demſelben Augenblick beſtand bei den Parteien
ſich on der Eindruck, daß ſie in ihrer entſagungsvollen Rolle
ieierung gegenüber zu weit gegangen ſeien. So iſt der
ück khag entſtanden, der zu einer Mehrheitsbildung gegen die
ziſug geführt hat. Auch die inhaltsloſe Regierungserklärung
ſm ihrige dazu beigetragen haben, um in der Kammer eine
viſte Katzenjammerſtimmung aufkommen zu laſſen, denn
jülP Drohung, daß er unter allen Umſtänden den Staats=
SB0 in Ordnung bringen würde, ließ befürchten, daß
nchetei alte Bräuche, die von den Parlamentariern mit Rück=
ihre Wähler ſorgſam gepflegt worden waren, nun in
Veggul kommen würden. Die Sorge alſo, daß die Kammer die
Geraanortung für alle unpopulären Maßnahmen tragen müßte
8 And ſt einzelnen Abgeordneten die Quittung bei den nächſten
Vahlgen dafür bekommen würden, wird auch eine Rolle geſpielt
aben
Folgen dieſes Beſchluſſes nach der finanziellen,
wirt=
ſcaftliten, aber auch nach der politiſchen Seite ſind im Augen=
Nick ſio vollkommen unüberſichtlich. Wieder ſteigt der Vergleich
ſ auf. Auch damals, als der Etat auseinanderzufallen
kohte vurde das Kabinett Caillaux bei ſeiner
Antrittsvorſtel=
ing 9otürzt, bis dann Poincaré in die Breſche ſprang. Das
abinnt Bouiſſon iſt den gleichen Weg gegangen. Was nun
eitett verden ſoll, darüber beſteht vorläufig noch Unſicherheit.
ſewic t nur, daß es ſich in Frankreich nicht nur um eine
Re=
eruſakriſe handelt, ſondern mindeſtens um eine
Parlaments=
ie, 5ü ſehr leicht zu einer Staatskriſe werden kann.
Hochſpannung
in der franzöſiſchen Kammer.
Kampfſtimmung bei den Parkeien.
EP. Paris, 4. Juni.
Uſheutige Kammerſitzung, in der ſich die neue Regierung
uiſſiy vorſtellte, bot das gleiche äußere Bild wie die Sitzung
m tzten Donnerstag, in der das Kabinett Flandin geſtürzt
uurde Sitzungsſaal, Preſſe= und Publikumstribünen waren
berfüll Zwar war die Atmoſphäre weniger erhitzt und man
(heſl ſich bei den Parteien größtenteils abwartend, aber
amc)ſtimmung herrſchte trotzdem. Die Gegner des
Ab aſeits haben ſeit geſtern abend eine rege
Tätig=
t MNaltet, um die noch ſchwankenden Abgeordneten auf ihre
Delte AAziehen. In den Mittelgruppen, vor allem bei den
Radi=
en Uhrd vielfach für eine Stimmenthaltung Propaganda
ge=
chtr anz beſonders aufgeregt gebärdet ſich die
riiſche Linke, die dem ehemaligen Genoſſen Bouiſſon,
DieKor zwei Jahren der Altſozialiſtiſchen Partei angehörte,
Not 1 Reihen kann, daß er an die Spitze einer „kapitaliſtiſchen”
ce Ig getreten iſt. Die Altſozialiſten haben denn auch als
Wic’s raktion bereits in einer am Vormittag abgehaltenen
Sburglieſchloſſen, gegen die Regierung zu ſtimmen. Während
r na/ Regierungschef die kurze Regierungserklärung verlas,
udch daher vor allem auf der äußerſten Linken ſtändig
ery en, die ihm „Verräter” „Renegat” und andere
Liebens=
konck ten zurief und ihn aufforderte, ſo ſchnell wie möglich
eiens latz wieder zu räumen.
VeTnaierungserklärung des Kabinekks Bouiſſon.
Selkegierungserklärung, die in der Kammer vom
Miniſter=
inD an Bouiſſon und im Senat von Juſtizminiſter Pernot
eIparde, führt u. a. aus: „Die Regierung, die ſich Ihnen
Nels bil det die breiteſte Einigungsformation, die ſeit dem
ieDEitzwirklicht worden iſt. Männer, die ſich geſtern noch
Sinechegenüberſtanden, haben ſich heute in enger Solidarität
griffen werden. Die Spekulanten haben nur wenige Tage
ge=
braucht, um ihre Angriffe vorzubereiten, unſer Gold anzugreifen
und zu verſuchen — übrigens vergebens — unſere Sparer in
Beunruhigung zu verſetzen. Der Gegenſtoß des Staates wird
brutal und entſcheidend ſein. Wenn wir Sie auffordern, uns
vorübergehend einen Teil der geſetzgebenden Vollmachten zu
übertragen, dann geſchieht das, um das Weſentliche des
Bürger=
geiſtes zu retten, um beſſer zu dienen, um die demokratiſchen
Einrichtungen zu bewahren, denen wir, wie Sie wohl wiſſen,
weiter ergeben ſind. Die erweiterten aber begrenzten
und zeitweiligen Vollmachten, die wir von Ihrer
Ein=
ſicht fordern, werden uns ermöglichen, die Spekulation ſofort zu
zerbrechen und den Franken vor jedem Angriff zu ſchützen. Sie
werden uns noch mehr ermöglichen; unſere Finanzen, unſere
Wirtſchaft, die durch die Wirkungen einer ſeit fünf Jahren
an=
dauernden Kriſe wiederholt in Unordnung gebracht worden ſind,
müſſen wieder hergeſtellt und ſaniert werden. Die
Wiederher=
ſtellung unſerer Finanzen wird
neue Anſtrengungen zur Erzielung des
Gleich=
gewichts im Skaakshaushaft
mit ſich bringen. In die erſte Reihe ſtellen wir die
Landwirt=
ſchaft, die den größten Teil unſerer Bevölkerung beſchäftigt und
die durch die Abſatzkriſe ihrer Erzeugniſſe im Begriffe ſteht,
ihre letzten Hilfsmittel zu erſchöpfen. Unſere Induſtrien und
unſere Kaufleute, die ebenfalls hart betroffen worden ſind,
wer=
den in ihrem Kampf gegen die Kriſe unterſtützt werden. Wir
werden alle Mittel anwenden, um die Arbeitsloſigkeit und das
damit verbundene foziale Elend und die Leiden der Familien
einzuſchränken. Es wird nur wenig nötig ſein, um die
Beun=
ruhigung, die man zu verbreiten ſucht, durch ein allgemeines
Gefühl der Hoffnung zu erſetzen. Während wir die moraliſche
Geſundheit der Nation mit der Sorge um eine ſchnelle und feſte
Juſtiz zu wahren ſuchen werden, während wir den
republika=
niſchen Staat verteidigen werden, werden wir nach außenhin
in unſerer Friedenspolitik verharren. Weil Frankreich
friedlich geſinnt iſt, muß es die ſtärkſte Sorge um die
nationale Verteidigung und die kollektive
Orga=
niſation der Sicherheit bewahren. Treu unſeren
Freund=
ſchaften und unſeren Bündniſſen appellieren wir an die
Mit=
arbeit aller. In Anhänglichkeit an den Völkerbund wird unſere
Anweſenheit in Genf aktiv und wachſam ſein. Die Männer, auf
die die ſchwere Regierungsverantwortung übergeht, wiſſen, daß
das zu vollendende Werk all ihren Mut und ihren ganzen Willen
erfordert. Sie werden nur ein Ziel haben: Zu handeln,
überall zu handeln, ſchnell zu handeln.
Die erweiterten Vollmachten, die wir von Ihrem Vertrauen
fordern, werden ausſchließlich zu dieſem Zweck angewandt
wer=
den. Sofort nach dem Wiederzuſammentritt des Parlaments
werden wir Ihnen darüber Rechenſchaft ablegen. Sie werden
unſere Handlungen beurteilen und das ſouveräne Parlament
wird ſagen, ob wir ſeine treuen Beauftragten und die guten
Diener des Landes geweſen ſind.”
Der Senat vertagte ſich nach Entgegennahme der
Regie=
rungserklärung, die mit mäßigem Beifall aufgenommen wurde,
auf Antrag des Finanzminiſters Caillaux auf Mittwoch
nach=
mittag zur Beratung über das Ermächtigungsgeſetz über das
die Kammer im Laufe des heutigen Abends Beſchluß faſſen wird.
Bouiſſon forderk Berkagung der Inkerpellakionen.
Bouiſſon beantragte im Anſchluß an die
Regierungserklä=
rung die ſofortige Vertagung der eingebrachten Interpellationen,
die hauptſächlich von der äußerſten Linken herrühren. Gegen
die=
ſen Regierungsantrag beabſichtigten zehn Abgeordnete zu
ſpre=
chen. Die Kommuniſten und die Altſozialiſten haben je zwei
Redner beſtimmt, um die von der Regierung geforderte
Ver=
tagung der Interpellationsdebatte ſowie die beantragten
Voll=
machten zu bekämpfen. Die Sozialiſten fahren ganz ſchweres
Ge=
ſchütz auf. Sie haben ihre beiden beſten Redner, Léon Blum und
Vincent Auriol, beſtimmt.
Miniſterpräſident Bouiſſon ſtellte für die Vertagung der
Interpellationen die Vertrauensfrage. Darauf erhielt
jeder der Interpellanten zehn Minuten Redezeit zugebilligt, um
ſich über die Gründe der Interpellation auszuſprechen.
Als erſter Redner beſtieg der Kommuniſt Ramette die
Tribüne, der der Regierung vorwarf, ein Vorſpann der
fasciſti=
ſchen Kreiſe zu ſein.
Bouiſſons erſter und letter Sieg.
Als der Führer der Altſozialiſten, Léon Blum, das Wort
ergriff, erhob ſich in der Kammer ein wilder Lärm. Die Rechte
und die Linke riefen ſich wüſte Schimpfworte zu. Blum konnte
nur wenige Sätze anbringen und verzichtete nach zehn Minuten
darauf, ſeine Rede zu Ende zu führen. Darauf wurde die „
Aus=
ſprache” über die Vertagung der Interpellationen geſchloſſen.
Die Abſtimmung ergab die Annahme des Regierungsantrages
mit der unerwartet großen Mehrheit von 390 gegen 192 Stimmen.
Miniſterpräſident Bouiſſon unterbreitete darauf dem Hauſe
den Geſetzesantrag über die Erteilung erweiterter Vollmachten
an die Regierung. Die Vorlage wurde ſofort der Finanz=
Kom=
miſſion zur Prüfung überwieſen. Die Sitzung wurde auf eine
Stunde unterbrochen, um der Kommiſſion Zeit zur Beratung zu
laſſen.
(Fortſetzung auf Seite 2, 3. Spalte.)
*
Englands nächſte Regierung.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
G. P. London, 2. Juni.
Es gilt nunmehr als feſtſtehend, daß die britiſche
Regie=
rung ſchon in allernächſter Zeit, vorausſichtlich noch vor
Pfingſten, von Grund aus umgebildet werden
wird. Der König empfängt bereits ſeit Wochen faſt täglich einen
anderen Kabinettsminiſter und führt mit ihnen lange
Be=
ſprechungen. Alle Blätter ſind von Mutmaßungen über die
Kabi=
nettsumbildung voll. Selbſt die „Times”, die ſich hierüber lange
Zeit ausgeſchwiegen hatten, geben nun die Tatſache des
un=
mittelbar bevorſtehenden Ereigniſſes „halboffiziell” zu. Ein
großes konſervatives Blatt iſt gar ſo weit gegangen, unter ſeinen
Leſern einen Wettbewerb auszuſchreiben: derjenige, der das beſte
Kabinett „bildet” erhält hundert Pfund Sterling (2000 Mark
nominal). Feſt ſteht vor allem, daß es ſich bei der kommenden
Kabinettsumbildung trotz aller Verſicherungen von der
Wünſch=
barkeit, am nationalen und Koalitionscharakter der Regierung
feſtzuhalten, in weitgehendſtem Maße um ein Sammeln und
Stärken der konſervativen Kräfte handeln wird.
Das Hauptſtreben iſt offen darauf gerichtet, ein eindrucksvolles
„Team” zu bilden, mit dem man bei den nächſten Wahlen, die
vorausſichtlich bereits im Herbſt ſtattfinden werden, mit
An=
ſtand vor die Wählerſchaft treten und der konſervativen Partei
abermals zu einem Siege verhelfen könnte. Ueber die Beſetzung
der einzelnen Miniſterpoſten hat nur Stanley Baldwin
zu beſtimmen. Und wenn es dem gradlinigen Charakter Baldwins
gewiß auch fern liegt, die bevorſtehende Kabinettsumbildung zum
Verfolgen enger perſönlicher und parteipolitiſcher Intereſſen zu
benutzen, ſo kann man es doch als ebenſo feſtſtehend betrachten,
daß er immerhin bemüht ſein wird, der neuen Regierung alle
zu ausgeſprochen links gerichteten Elemente möglichſt fern zu
halten und namentlich die Schlüſſelſtellungen der neuen
Regie=
rung mit Perſönlichkeiten zu beſetzen, die ihm und den
Kon=
ſervativen annehmbar erſcheinen.
Der bei weitem wichtigſte und bisher einzig feſtſtehende
Wechſel wird der Uebergang des Premieramtes
von Ramſay Macdonald auf Stanley Baldwin
ſein. Ramſay Maedonald ſoll aber nicht ſofort und nicht
voll=
kommen in der Verſenkung verſchwinden. Er wird vorausſichtlich
einen Poſten, wie denjenigen des Lord=Präſidenten des
Staats=
rates oder des Lord=Siegelbewahrers erhalten, der ihn von der
ſchweren Arbeitslaſt ſeines gegenwärtigen Poſtens, dem er
offen=
ſichtlich nicht mehr gewachſen iſt, befreien, ihn aber dennoch
nominell als Mitglied der Regierung weiter gelten laſſen wird.
Aber das Ausſchalten ſeines Einfluſſes von den wirklichen
Re=
gierungsgeſchäften dürfte deswegen kein unvollſtändigeres ſein.
Durch dieſes Ereignis wird erſtens ein Zuſtand legaliſiert, der
in den letzten Jahren tatſächlich bereits beſtanden hat: im
Grunde hat ja während der letzten Jahre ſowieſo weniger
Ram=
ſay Maedonald, als Stanley Baldwin regiert. Und zweitens
findet hiermit ein Prozeß ſeinen Abſchluß, der ſeit vielen
Monaten, eigentlich ſeit Jahren im Werden begriffen war, der
Prozeß des gegen die Perſönlichkeit Macdonalds von ſeinen
politiſchen Gegnern ſyſtematiſch und unabläſſig betriebenen
Keſſeltreibens. Selten iſt in der jüngeren Geſchichte Englands
ein Staatsmann ſo wenig verſtanden und ſo wenig gerecht
be=
handelt worden. Durch ſeine Mäßigung im Jahre 1924 half er
England den Schock der erſten Sozialiſten=Regierung glücklich
überwinden. Durch ſeine Opfertat im Herbſt 1931 bewahrte er
England vor ſchlimmſten politiſchen und wirtſchaftlichen
Erſchütterungen. Durch ſein weiteres loyales Zuſammenarbeiten
mit den Konſervativen ermöglichte er jenen wunderbaren
ſozia=
len und wirtſchaftlichen Geſundungsprozeß, den England im
Laufe der letzten drei Jahre durchgemacht hat. Doch die
wenig=
ſten wiſſen ihm heute für all das Dank. Von ſeinen ehemaligen
Parteifreunden geſchmäht und verleumdet, von ſeinen neuen
„Freunden” mehr oder weniger offen mißachtet, von der großen
Volksmaſſe nichts weniger als geliebt, geht er, der an der Spitze
Englands in ſchickſalsſchweren Jahren geſtanden hat, heute von
kaum jemand bedauert, ins Schattenreich der politiſchen
Ver=
geſſenheit ein. Sein Verfall iſt zu offenſichtlich. Er hat ſich
poli=
tiſch ebenſo wie körperlich verbraucht. Und der Umzug aus der
Amtswohnung „Downing Street Nr. 10” nach ſeinem
Privat=
hauſe in Hampſtead, den er nun vornehmen dürfte, wird mehr
als ein Wohnungswechſel, es wird faktiſch ein Zurückziehen in
den wohlverdienten Ruheſtand bedeuten.
Die Aufgabe, die ſich Stanley Baldwin mit der
Neube=
ſetzung der verſchiedenen Kabinettspoſten ſtellt,
iſt keineswegs eine leichte. Er wird dabei nicht nur den
bis=
herigen „nationalen” Charakter und die bisherige Proportion
der in der Regierung vertretenen Parteien (14 Konſervative, 3
Liberale und 3 Labourminiſter) beizubehalten beſtrebt ſein,
ſon=
dern auch ſolche Erwägungen wie z. B. eine entſprechende
Ver=
tretung der Regierung im Oberhauſe, eine möglichſt
repräſen=
tative Beſetzung der Schlüſſelſtellungen der Regierung uſw. in
Betracht ziehen müſſen. Unter den, ſoviel man hierüber bisher
erfährt, geplanten Perſonalveränderungen vermag man drei
Gruppen zu unterſcheiden. Zur erſten Gruppe der völlig aus dem
Kabinett ausſcheidenden, reſp. ins Oberhaus hinüberwandernden
Kabinettsmitglieder gehören: der Luftſchiffahrtsminiſter, Lord
Londonderry der Unterrichtsminiſter, Lord Halifax, der zur
Nationalen Arbeiterpartei zählende Lordkanzler, Lord Sankey,
der liberale Staatsſekretär für ſchottiſche Angelegenheiten, Sir
Godfrey Collins, der Volkswohlfahrtsminiſter Sir Hilton Young
und der Innenminiſter Sir John Gilmour. Die Tätigkeit einiger
dieſer Miniſter, wie vor allem diejenige Sir Hilton Youngs auf
dem Gebiete der Volkswohlfahrt, war nicht von ſonderlichem
Erfolg gekrönt. Ihre Erhebung zu Oberhausmitgliedern iſt daher
eine Art ehrenvolle Verabſchiedung. Die zweite Gruppe,
die=
jenige der bleibenden, reſp. andere Aemter erhaltenden Miniſter,
ſetzt ſich aus jenen Kabinettsmitgliedern zuſammen, die im Laufe
der letzten Jahre ſogenannte „Erfolge” geweſen ſind. Hierzu
gehören vor allem der Schatzkanzler Neville Chamberlain, der
Vorſitzende des Handelsamtes. Walter Runciman, der Miniſter
für Poſt und Telegraphen, Sir Kingsley Wood, der
Staats=
ſekretär für indiſche Angelegenheiten. Sir Samuel Hoare, und
der Miniſter für die Kolonien, Sir Philip Cunliffe=Liſter, endlich
der offiziell nicht dem Kabinett angehörende, aber ſehr tüchtige
Miniſter für Verkehrsweſen, Mr. Hore=Beliſha. All dieſe
Staats=
männer ſollen ſo oder anders promoviert und belohnt werden:
Mr. Hore=Beliſha wird vorausſichtlich Kabinettsrang erhalten,
Sir Philip Cunliffe=Liſter wird mit dem heute beſonders
wich=
tigen Amt des Luftſchiffahrtsminiſters betraut werden, Sir
Kingsley Wood ſoll ſeine organiſatoriſche Begabung auf dem
Gebiete der Volkswohlfahrt und des Häuſerbaues bezeugen uſw.
Die dritte Gruppe endlich iſt diejenige der völlig neu zu
er=
nennenden Miniſter, die der neuen Regierung wenn auch nicht
unbedingt junges, ſo doch mehr oder weniger „friſches Blut”
zuführen ſollen.
Diejenige der bevorſtehenden Neubeſetzungen jedoch, die
bis=
her das meiſte Gerede verurſacht hat und die dem nicht=britiſchen
Auslande begreiflicherweiſe als die intereſſanteſte erſcheint, iſt
natürlich die Beſetzung des Auswärtigen Amtes,
des Foreign Office. Hierüber iſt noch nichts Endgültiges
bekannt. Aber man weiß, daß gewiſſe Kreiſe der Konſervativen
heftig gegen den derzeitigen Inhaber dieſes Poſtens, Sir John
Simon, ankämpfen und daß dieſer ſich der an ihn geſtellten
Auf=
forderung zum Rücktritt mit Händen und Füßen widerſetzt. Man
weiß auch, daß der Lord=Siegelbewahrer, Anthony Eden, von
den gleichen Kreiſen als zukünftiger Außenminiſter vorgeſchlagen
wird und daß für ihn in der Tat vieles ſpricht; er iſt der
er=
klärte Protege Stanley Baldwins, er iſt einer der wenigen
jungen Konſervativen, die wirkliche Begabung haben und einen
ausgeſprochenen Inſtinkt für außenpolitiſche Dinge beſitzen, und
er hat ſich während der kurzen Zeit, da er als
Unterſtaats=
ſekretär für auswärtige Angelegenheiten fungiert, in den heiklen
Dingen der europäiſchen Politik eine ganze Reihe ſchöner
Er=
folge errungen. Trotz all dieſer ſtarken Pros und trotz der
Tat=
ſache, daß das Foreign Office ihm eines Tages ganz gewiß
zufallen wird, iſt es dennoch ſehr unwahrſcheinlich, daß Anthony
Eden ſchon jetzt dieſes, nächſt dem Premier vielleicht ehrenvollſte
Amt des geſamten Britiſchen Reiches erringen dürfte. Dazu
be=
trachten die älteren Kollegen ihn letzten Endes doch als „zu
jung und zu unerfahren” und dazu iſt die Zahl der anderen
ſeriöſen Anwärter auf dieſen Poſten, die hierauf ältere und
wohlbegründetere Rechte zu haben glauben, doch zu anſehnlich.
Vor allem muß die Kandidatur Sir Samuel Hoares,
der bei der Behandlung des ſo ſchwierigen Problems der
indi=
ſchen Verfaſſung ein außerordentliches diplomatiſches Geſchick
bezeugt hat, als ein ſehr ernſter Anwärter auf den
Außen=
miniſterpoſten bewertet werden. Sir Samuel gilt als kein
be=
ſonderer Freund der Sowjetruſſen.
Im übrigen ſcheint uns aber die Frage, wer von den
ge=
nannten reſp. nichtgenannten Staatsmännern ſchließlich Chef
des Foreign Office werden wird, für die Geſtaltung der weiteren
britiſchen Außenpolitik keineswegs von der
Bedeu=
tung, wie das mancherſeits angenommen wird
Es iſt kaum angängig, die im Rennen um dieſen Miniſterpoſten
mitlaufenden Anwärter in nach der franzöſiſchen, der deutſchen
oder irgendeiner anderen Richtung eingeſtellten Perſönlichkeiten
einzuteilen. Eine gewiſſe Sympathie für Frankreich und für
alles Franzöſiſche haben im Grunde genommen alle britiſchen
Staatsmänner, wie die meiſten Briten überhaupt. Geſchichtliche,
geographiſche und kulturelle Momente erklären das zur Genüge.
Dieſes iſt indeſſen lediglich eine Angelegenheit des Sentiments.
Sobald es zur Entſcheidung über Fragen der praktiſchen Politik
kommt, da hören ſie auf, und da erweiſen ſich ganz andere, viel
realere Erwägungen als ausſchlaggebend. Die britiſche Politik
wird mit Frankreich gehen, ſolange die britiſche Sicherheit es
erfordert. Sie wird Deutſchland ſtützen, ſobald die Furcht vor
Deutſchland geſchwunden ſein wird. Sie wird bei allem ſtets
ihr eigenes Intereſſe im Auge behalten und ſich letzten Endes
nur von der britiſchen „Richtung” beſtimmen laſſen. Das iſt gute
traditionelle oft als „Hypokriſie des perfiden Albion” mißdeutete
britiſche Politik. An ihr wird jeder britiſche Außenminiſter
feſthalten, ganz gleich, wie ſein Namelauten mag.
Die Organiſakion der Luftfahrl.
DNB. Berlin, 4. Juni.
In Ergänzung der über die Auswirkungen des Wehrgeſetzes
gemachten Veröffentlichungen wird über die Organiſation der
Luftfahrt folgendes bekanntgegeben:
Oberſte Reichsbehörde für die Luftfahrt iſt das
Reichsluft=
fahrtminiſterium. An ſeiner Spitze ſteht der
Reichsluftfahrtmini=
ſter und Oberbefehlshaber der Luftwaffe, der Herr General der
Flieger Hermann Göring. Seine Befugniſſe als Reichsminiſter
der Luftfahrt werden durch ſeine Zugehörigkeit zur Wehrmacht
als Oberbefehlshaber der Luftwaffe nicht berührt.
Wie das Heer das Reich in Wehrkreiſe teilt, ſo hat die
Luftwaffe 6 Luftkreiskommandos in Königsberg,
Berlin, Dresden, Münſter, München und Kiel gebildet, die die
militäriſche Befehlsgewalt ausüben und an deren Spitze ein
Befehlshaber im Generalsrang ſteht. Die
Luftfahrtver=
waltung liegt in Händen von 15 Luftämtern in
Königsberg, Stettin, Kiel, Berlin, Magdeburg, Hannover,
Bres=
lau, Dresden, Weimar, Frankfurt a. M., Münſter, Köln,
Nürnberg, München und Stuttgart.
Vom Tage.
Der Führer und Reichskanzler hat den Präſidenten der
Re=
publik Uruguay zu ſeiner Errettung von dem Attentat
beglück=
wünſcht und ihm dabei ſeine beſten Wünſche für ſeine baldige
Wiederherſtellung übermittelt.
Der kürzlich vom Berliner Schnellſchöffengericht wegen
fort=
geſetzten Deviſenverbrechens zu 10 Jahren Zuchthaus. 5 Jahren
Ehrverluſt und 350 000 RM. Geldſtrafe verurteilte
Franziskaner=
pater Otto Goertler aus Waldbreitbach (Kreis Neuwied) hat
gegen das Urteil Berufung eingelegt. Der Fall wird noch
ein=
mal vor der 4. Großen Strafkammer aufgerollt werden. Bis zur
Berufungsverhandlung dürften noch einige Wochen verſtreichen.
Durch Beſchluß des Direktoriums Bruvelaitis vom 3. Juni
iſt der großlitauiſche Stadtverordnete und ehemalige
Gouverne=
mentsrat Victor Gailius an Stelle von Simonaitis zu
kommiſ=
ſariſchen Oberbürgermeiſter der Stadt Memel mit den Befugniſſen
des 1. Bürgermeiſters ernannt worden.
Muſſolini hat dem Präfekten von Trient mitgeteilt, daß vom
1. September an dieſe Stadt Sitz der 1. Diviſion des
italieni=
ſchen Heeres ſein wird, die vollſtändig motoriſiert worden iſt.
Ferner wurde jetzt eine vierte Fliegerzone mit dem Sitz in Bari
unter dem Befehl des Fliegergenerals Lombard errichtet.
Der Oberbefehlshaber in Nordchina, General Yu, iſt
zurück=
getreten. Weiter iſt der Kommandeur der Nankinger
Gendar=
merie ſowie der Direktor des militäriſchen Ausbildungsweſens
zu=
rückgetreten. Damit iſt ein Teil der weſentlichen Forderungen des
japaniſchen Militärs erfüllt.
in Brüſſel f.
DNB. Brüſſel, 4. Juni.
Der deutſche Geſandte in
Brüſſel, Graf Adelmann v.
Adelmannsfelden, iſt am
Dienstag früh 9 Uhr in
Köln nach kurzer, ſchwerer
Krankheit geſtorben.
Aus dem preußiſchen
Ver=
waltungsdienſt
hervorge=
gangen, gehörte er lange
Zeit dem Reichsminiſterium
des Innern an, wo er
zu=
letzt in den ſchweren Zeiten
der Rheinland=Beſetzung
Stellvertreter des
Reichs=
kommiſſars für die beſetzten
rheiniſchen Gebiete war,
Am 1. Oktober 1930 wurde
er in den auswärtigen
Dienſt übernommen und
1931 mit der Leitung des Generalkonſulats in Kattowitz
beauf=
tragt. Seit 1934 war er Geſandter in Brüſſel.
Das Auswärtige Amt beklagt in dem Dahingeſchiedenen
einen beſonders begabten Beamten von hervorragender
Pflicht=
treue und bewährtem Charakter. Es wird ihm ſtets ein
ehren=
volles Andenken bewahren.
Bankſeierkage in Danzig.
DNB. Danzig, 4. Juni.
Die Preſſeſtelle des Danziger Senats gibt bekannt:
„Veranlaßt durch tendenziöſe Gerüchte, hat ſich in den letzten
Tagen ein Teil der Danziger Bevölkerung beunruhigen laſſen.
Infolgedeſſen fanden geſtern (Montag) ungewöhnliche
Deviſen=
abzüge ſtatt. Um einen geordneten Zahlungsverkehr weiter zu
gewährleiſten und Beruhigung eintreten zu laſſen, hat der Senat
beſchloſſen, einige Bankfeiertage geſetzlich feſtzulegen.”
Der Danziger Senat hat zur Durchführung ſeines Beſchluſſes
über die Einführung von Bankfeiertagen mit Wirkung vom
Diens=
tag eine Verordnung erlaſſen. Darin wird u. a. beſtimmt, daß
für die Bank von Danzig ſowie für ſämtliche Banken, Sparkaſſen
uſw. ab heute die Werktage bis auf weiteres zu Bankfeiertagen
erklärt werden. Auch die amtliche Effekten= und Deviſenbörſe
bleibt während der Bankfeiertage geſchloſſen. Für den 4. und 5.
Juni ruht auch der Poſtüberweiſungsverkehr nach dem Auslande.
Beſtimmte Wechſelkaſſen ſind offen zu halten, jedoch nur zur
Ent=
gegennahme von ausländiſchen Zahlungsmitteln. Wie lange die
Bankfeiertage ausgedehnt werden ſollen, wird in der Verordnung
nicht angegeben. Es wird jedoch angekündigt, daß für die
Auf=
rechterhaltung von Lohnzahlungen, des Hafen= und Schiffsver
kehrs, ſowie des ſonſtigen dringenden Zahlungsverkehrs weitere
Beſtimmungen für die Zeit ab Donnerstag, den 6. Juni, ergehen
ſollen. Für Zuwiderhandlungen gegen die Verordnung werden
hohe Geld= und Freiheitsſtrafen angedroht.
Um 17 Uhr 30 wurde die Kammerſitzung wieder aufgeu
men und das Haus trat in die allgemeine
Ausſprache über das Ermächtigungsgeſek
ein, das, wie der Berichterſtatter der Finanzkommiſſion. B
mitteilte, während der Unterbrechung der Kammerſitzung
der Kommiſſion mit 19 gegen 18 Stimmen gebilligt wordsn
Verſchiedene Redner der Rechten erklärten, für die
machten ſtimmen zu wollen Sie forderten aber von der M
rung nähere Aufklärung über den Gebrauch, den ſie vor
Vollmachten zu machen gedenke.
Der Abgeordnete de Laſteyrie richtete an den Finanzmi
Caillaux die Aufforderung, er möge ſich klar ausſprechen n=
Anſichten er über die Aufrechterhaltung des Goldfranker
die internationale Stabiliſierung der Währungen habe. E
gründete dieſe Aufforderung mit einer Rede, die Caillau
einiger Zeit gehalten hat und in der er ausführte daß
internationale Stabiliſierung der Währungen nur durch eim
paſſung der einzelnen Währungen aneinander möglich ſei
Abgeordnete ſchließt daraus, daß der franzöſiſche Frankeu
Koſten dieſer allgemeinen Stabiliſierung tragen ſolle. Das if
aber unter keinen Umſtänden geſchehen.
Der Finanzminiſter betonte in einer kurzen ErkLa/)dder Zoſ.
energiſch, ſolange er Finanzminiſter ſei, werde der franz=
Franken nicht entwertet und kein Goldausfuhrverbot er 4,/ᛋwude, dch A
werden.
Darauf begann das Haus mit der Artikel=Beratung. . on Simon h
Bouiſſon warnk und appelliert an die Kammpkt de Vehandlung
an das Haus, ſich hinter die Regierung und
Bemühungen für die Wiederaufrichtung
Nation zu ſtellen. (Große Bewegung.)
Das Kabinekt Bouiſſon entſchließt ſich zum Rüchk
Nach der Bekanntgabe des Abſtimmungsergebniſſes,
das die Regierung in die Minderheit geraten iſt, haben 7d
Mitglieder des Kabinetts in einen Sitzungsraum der Ku
begeben, um de Lage zu prüfen und das Rücktrittsſchreibet
den Präſidenten der Republik aufzuſetzen.
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Miniſterpräſident Bouiſſon erklärte ſodann in einer Sh 19,ud möglichſt. iah.
Anſprache, daß die Regierung keinerlei Verpflichtungen m/11m allerdngs bei
über irgendwelchen Intereſſengruppen inner= oder außerha b/y ſher Patt in Eiſſe
in einem ſpäter
Parlaments hinſichtlich der Vollmachten übernommen hab
5imon alle Türer
Regierung habe dagegen die volle Verantwortung dafür
nommen, den Goldfranken aufrechtzuerhalten und die Wirſa1z engliſche Oeiſel
des Landes wieder hoch zu bringen. Die Regierung über mel/ der Luſtpakiverl
die Verpflichtung, die Penſionen der ehemaligen Kriegsteltk aber möchte
mer nicht zu kürzen, oder wenigſtens erſt dann, wenn alle „1 neicht deshalb
ren Kategorien von Beamtengehältern gekürzt worden ſeiemElrſich alles für den
Regierung werde am Mittwoch bereits die notwendigen Wr/yc den Vorſchle
nungen erlaſſen. (Beifall auf der Rechten und in der Mitte=// olzu ſchwer ſein,
Kammer werde in Kürze vertagt werden, denn die Reg niu)spf aufzuſtellen, die
könne nicht frei arbeiten, wenn man ſie Tag für Tag durc. /40 Dann wäre endli
bringung von Interpellationen an nützlicher Arbeit hinderc. /) Tatſache eines
Regierung wolle das Parlament nicht ſchliafie-uiſch die günſtigſten
um es zu beſeitigen, ſondern um arbeite iſym durch die verſchi
können (große Bewegung im ganzen Haus). Wenn fu/, d Gegenſätze ermd
nächſten Tagen in der Kammer Interpellationen eingebrach 119, ſt praktiſch die en
den, werde der Miniſterpräſident ſie nicht beantworten. Er
duß es ſinnlos wärl
die Kammer, daß er in dieſem Falle ſofort das Schlußdekr aF)y dann auf Eis zu
leſen werde. Bouiſſon ſchloß mit einem energiſchen ARMfytet iſt, nur um das
hinter dem ſich ja
ſründe verbergen.
Cſenminiſter Lav
ſihen Botſchafter
Mu Reichsregierun
eiten Denkſchrift
Klauſeln
röündnisvertr
Lavar der neue Minlſterpeaftoenenctarno=wert
Eü Laval wird, wie
RP. Sofort nach dem Rücktritt des Kabinetts begann de Wan dOrſay
ausge=
ſident der Republik, Lebrun, ſeine Beſprechungen zur Löſu/r )egierung
Kriſe. Er empfing zunächſt den Präſidenten des Senats u.
Außenminiſter Laval, mit dem er eine halbſtündige Unterd9 üſlſche Botſcha
hatte. Laval lehnte jede Antwort auf die Fragen der Pr (ſe4200 im franzö
treter ab. Jedoch läuft in politiſchen Kreiſen das Gerücm ung veranlaßt
daß ihn der Präſident der Republik zur U
nahme der Kabinettsbildung aufgeforder
Verſtärkt wurde dieſes Gerücht noch dadurch, daß Laval ſofctcheſehierung, daß de
der Rückkehr an den Quai d’Orſay den Kolonialminiſter Mol/ Iſnnte, falls di
und den Unterſtaatsſekretär im Miniſterpräſidium, Cathe/M02. dieſem
Pa=
einer längeren Beſprechung zu ſich bat. Bekanntlich war./ Merſtützu
ſchon nach dem Sturz der Regierung Flandin als einer de Fülunten des
ſichtsreichſten Kandidaten für das Miniſterpräſidium Sml2 iher die
worden. Damals hatte er die Berufung mit der Begründe.
der ruſſiſ
iunge
gelehnt, daß er ſich weiter der Leitung der franzöſiſchen
politik widmen wolle, und daß dieſe Aufgabe ſeine Kraft, uNſcr
Anſpruch nehme.
dem
qder Formd
Reichsregie
* Bauernkulkur in der Hafenſtadk.
Eindrücke neben der Reichsnährſtandsſchau.
Von Frithjof Melzer.
Die in Hamburg durchgeführte 2.
Reichsnährſtandsausſtel=
lung, mit welcher die ſeit 50 Jahren bekannten
Wanderausſtel=
lungen der Deutſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft fortgeführt
werden, hat ſich mit der grundſätzlichen Aufmachung über den
rein wirtſchaftlichen Rahmen der Agrartechnik erhoben.
Bauern=
kultur iſt heute nicht mehr nur eine Angelegenheit von
Heimat=
forſchern oder von Trachtenvereinen; ſie wächſt wieder lebendig
und hat im Zeichen von Blut und Boden ihren neuen Sinn
als Ausdruck der Bodenſtändigkeit und der Volksverbundenheit
erhalten. Es iſt erſtaunlich, was alles an ſolider Bauernkultur
über die Jahrhunderte des Mißverſtehens bäuerlichen Weſens
hinweg erhalten geblieben iſt. Heute werden dieſe Dinge nicht
mehr künſtlich erhalten oder nur wiſſenſchaftlich regiſtriert. Sie
haben wieder ihre unmittelbare Daſeinsberechtigung und ſind
von blutvollem Leben erfüllt. So verlohnt es ſich ſchon, neben
der Betrachtung der mehr wirtſchaftlichen Seite der
Nährſtands=
ſchau, neben den Zuſammenhängen von Arbeitsſchlacht,
Er=
zeugungsſchlacht, Nahrungsfreiheit und Rohſtoffverſorgung auch
einen Blick auf dieſe Erſcheinungsformen eines neuen
bäuer=
lichen Kulturwillens in dem nicht alltäglichen Rahmen der
Hafen=
ſtadt Hamburg zu werfen. Es war ja wohl mehr als ein Zufall
daß die Reichsnährſtandsausſtellung eingeleitet wurde mit dem
„Tag der deutſchen Seefahrt” und daß ſie ausmündet in das
Internationale Tonkünſtlerfeſt. Wenn man heute ſo viel in der
großen Politik von „Unteilbarkeit des Friedens” redet, ſo iſt es
jedenfalls Tatſache, daß die Kultur unteilbar iſt; aber ſie ſetzt
ſich wie ein gewaltiges Moſaikbild zuſammen aus den
ver=
ſchiedenen Steinchen, die von allen Schichten des Volkes
zu=
ſammengetragen werden und die die unendliche Vielgeſtaltigkeit
des blühenden Lebens widerſpiegeln.
Der außerordentlich ſtarke Beſuch der Reichsnährſtandsſchau
war auch in anderer Beziehung ein kultureller Gewinn: Die
beiden wichtigen Volksſchichten, die die Ernährungswirtſchaft
und den Außenhandel tragen, haben die hiſtoriſche und praktiſche
Beweisführung dafür kennengelernt, daß geſunde Bauernpolitik
und geſunde Außenpolitik einander bedingen, und daß der Geiſt
bodenſtändiger Bauernpolitik aufs engſte verwandt iſt mit dem
Geiſt der Hanſe, wie das an dem Beiſpiel der Marktordnung
beſonders einleuchtet. So war der Bauernbeſuch in der
Hafen=
ſtadt eine Weitung des Geſichtsfeldes für beide Teile. Manch
ein Bauer hat zum erſten Mal einen wirklichen Hafen geſehen
und das große Waſſer gerochen, wie umgekehrt mancher Ham=
burger zum erſten Mal eine Vorſtellung von der
Vielgeſtaltig=
keit und Mühſeligkeit bäuerlicher Tagesarbeit bekommen hat.
Zu Beginn der Ausſtellung lagen Bord an Bord drei Schiffe
im Hamburger Hafen. Der Hapag=Dampfer „Hamburg” hat den
Blick auf die weiten Waſſer des Weltverkehrs gelenkt. Daneben
das Panzerſchiff „Deutſchland” der Stolz unſerer Flotte und
der Ausdruck der Wehrhaftigkeit zur See. Und ganz vorn „Hein
Godenwind”, das romantiſch anmutende Segelſchiff, die
ſchwim=
mende Jugendherberge, die in dieſen Tagen 500 Jungbauern
aus dem ganzen Reich beherbergte. Dieſe 500 friſchen Menſchen
ſind nicht nur als Gäſte zum Beſuch der Ausſtellung
ge=
kommen. Gewiß haben auch ſie die endloſen Straßen der
Aus=
ſtellungsſtadt durchzogen, um ſich mit den Fortſchritten der
Landtechnik vertraut zu machen und um das bäuerliche
Brauch=
tum anderer Gebiete, wie es auf der Ausſtellung in Ausſchnitten
gezeigt wurde, kennen zu lernen. Dieſe 500 jungen Menſchen
waren gleichzeitig das köſtlichſte Schauſtück der Ausſtellung. Auch
der bäuerliche Menſch iſt in Hamburo repräſentiert worden.
Dieſe Jugend hat auf dem Vorführungsring ſich nicht in
ſport=
lichen Höchſtleiſtungen überboten oder Kunſtſtücke gezeigt, ſondern
lediglich ſinnvolle Uebungen vorgeführt, die für den bäuerlichen
Menſchen eine Ergänzung der Berufsarbeit ſind, und den
Kör=
per ſtählen. Geſunde Leiber und aufrechte Seelen in
Ge=
ſchmeidigkeit Ausdauer und Kameradſchaft verkörpern die
Ein=
heit, die uns heute wieder als Schönheitsideal vorſchwebt.
Dieſer große Vorführungsring in der Ausſtellung hat in
der Hauptſache dem Reit= Spring= und Fahrturnier gedient,
Tauſende von Zuſchauern haben ſich Tag für Tag hier
ge=
drängt, um den bunten Wechſel reiterlicher Glanzleiſtungen zu
bewundern. Wie heute der ganze Turnierſport auf die
Prü=
fung für den praktiſchen Gebrauch zugeſchnitten iſt, ſo ſtanden
auch in Hamburg die Eignungsprüfungen und
Materialprüfun=
gen für Mann und Pferd im Vordergrund. Nicht etwa nur
wenige Spitzenreiter haben dabei ihre Kunſt gezeigt. In der
Hauptſache hat es ſich um den jungen Reiternachwuchs
gehan=
delt, der Tag für Tag hinter dem Pflug geht und nun wieder
die Beherrſchung des eigenen Körpers und des Pferdes gelernt
hat. Beſonders bemerkenswert iſt es, wie viel von bäuerlichem
Brauchtum in den Reitſport übergegangen iſt. Das
brauchtüm=
liche Reiten wird naturgemäß in erſter Linie von den
länd=
lichen Reitervereinen gepflegt. Aber auch der ſtädtiſche Reitſport
hat viel davon angenommen. Bald war das Oval gefüllt von
Scharen von Reitern in bunter Bauerntracht, daß der Schlag
von Tauſenden Hufen den lauten Beifall übertönte. Dann
wie=
der gab es luſtige Reiterſpiele, wie ſie ſich in allen Gauen
unſe=
res Vaterlandes erhalten haben: Bänderreiten, Zitronenreiten
und Ringſtechen, als beſonders großartige Leiſtung der Sprung
mit den Pferden durch den brennenden Ring. Als modernes
Gegenſtück dazu gab es Schaunummern, wie wir ſie ſon:
von Polizeiſchulen gewohnt ſind: die Dreſſurprüfur
Bauernpferden unter jungbäuerlichen Reitern im Lärm
de=
die Bahn und gemeinſam mit dem Pferd an den Hinde
vorbeiraſenden Motorräder. Wie alles, was wirklichen kulm!
Wert hat, zugleich ſeine ſinnvolle Bedeutung für das pr.
Nir
Leben beſitzt, ſo iſt das gerade bei der bäuerlichen Reiterſal
auch der Fall. So wirtſchaftlich wertvoll die
Ausſtellt-
übrigen geweſen iſt, bleibt doch der Eindruck haften, daß de
weiſe einer neuen lebendig und blutvoll wachſenden 2—
kultur der wertvollſte Ertrag dieſer Hamburger Woche
* Frankfurker Opernhaus.
Uraufführung: Werner Egk „Die Zaubergeige‟.
Der 34jährige Komponiſt iſt leider nicht oft an die Ee
lichkeit getreten. Er iſt Bayer, hat in Frankfurt und
muſiktheoretiſche und muſikwiſſenſchaftliche Studien
ge=
denen ein faſt zweijähriger Aufenthalt in Italien folgte
einigen nicht weiter auffallenden Frühwerken erſcheint 12
Oratorium: „Furchtloſigkeit und Wohlwollen” das
München uraufgeführt wurde. Der Stil betont das Sympl.
geht auch dem Melodiöſen nicht eben aus dem Wege. Danr
„Vier italieniſche Lieder” für Sopran und Orcheſter, die
einem der Frankfurter Muſeumskonzerte zu hören berang.
dem 1933 in München zuerſt aufgeführten Chorwerk „Col4!
entſteht 1934 „Georgica”, drei Bauernſtücke für Orcheſt
ebenfalls in Frankfurt aufgeführte Schöpfung, die in der
lung des Komponiſten inſofern von Bedeutung iſt, als ſte*
erſt mit dem Volksmäßigen, Erdgebundenen befaßt. In dek
dieſer Entwicklung liegt die Spieloper Die Zaubergeig
Komponiſten und L. Anderſens; Kaſpar, der Knecht, verlg
Stellung bei dem Bauer. Seinen Lohn erhält er nicht=
Das Libretto, das im weſentlichen ſich an ein Ma
Münchener Grafen Pocci anſchließt, entſtammt der Ger
Gretl, ſeine Liebſte, gibt ſich dem Bauer zum Pfand, ſie m.
abdienen, was der Kaſpar nach der Meinung des Bauern 4
ioch ſchuldig iſt. Mit drei Kreuzern, die ihm Gretl gibt. ..
in die Welt. Bezeichnend in der Faſſung und der Stimmt
Abſchiedsduett: „Iſt mein Glücke gleich geſonnen, mich zu 1u9 dir, o du Sonne meiner Wonnen, ſo verbleibſt ou
mir”. — „Ich bitte deinetwegen, von Gott dir ſoviel Se*
Fiſch im Meere gehn, als Stern am Himmel ſtehn .
Alle=
weg trifft der müde, hungernde Kaſpar Cuperus, den N.
Elementargeiſter, als Bettler. Dieſem gibt er aus Mitte
drei Kreuzer; die Szene verwandelt ſich, in des Cuperls
Kaſpar für ſeine gute Tat belohnt werden, ein Wunſch ſ.—
frei. Er wünſcht ſich eine Geige, „ihr Singen jeden zwinde
den Böſen und den Frommen”, aber Kaſpar muß „der Zie‟
5. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 153 — Seite 3
rankreichs „Alles oder Nichts=Standput
Laval auf Moskauer Einwirkungen hin zu ſeiner allen Linie zurückgekehrt.
Dem deutſchen Botſchafter Köſter ſetzte Laval eingehend die
* Der „unkeilbare” Frieden.
Vorbehalte auseinander, die hinſichtlich der Unterordnung des
einer
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rittsichn
beuant
zur
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zur
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Nach dem ſtarken Eindruck der Rede des deutſchen
Reichskanz=
war eine Zeitlang die Hoffnung vorhanden, daß vor allem
von der franzöſiſchen Politik vertretene „Alles oder
Nichts=
ſnopunkt” ſich nicht durchſetzen und dafür allein die
vernünf=
ire Auffaſſung zum Sieg kommen würde, die eine Löſung der
äiſchen Spannung durch allmähliche Fortſchritte erreichen
Nach den neueſten Meldungen, aus Paris ſcheint es, daß
ſval wieder auf Moskauer Einwirkungen hin
ſeiner alten Linie zurückgekehrt iſt. Er ſoll den
ſſen die bindende Zuſage gegeben haben, daß über einen
Luft=
wohl verhandelt werden könne, daß aber die Unterzeichnung
in Frage komme, wenn auch die übrigen Punkte des Londoner
ſamuniques, vor allem alſo der Oſtpakt und der Donau=Pakt,
inigt wären. Dann wären wir alſo wieder da, wo wir
unmit=
nach der Londoner Konferenz ſtanden: damals hatte
Eng=
ſich ſoweit durchgeſetzt, daß der Luftpakt als vordringlich
be=
inet wurde, daß aber auch damals ſchon — auf Moskauer Druck
— über Paris nachträglich die Interpretation des „
unteil=
in Friedens” ausgegeben wurde.
Sir John Simon hat ſich das letzte Mal etwas gewunden
aus=
ſückt. In ſeiner Unterhausrede hat er es für wünſchenswert
üirt, die Verhandlungen über das Luft=Locarno vorwärts zu
ſen und möglichſt ſchnell zu beſtimmten Abmachungen zu
kom=
hat allerdings den Nachſatz gebraucht, daß die Frage, wie
aßit Fißſolcher Pakt in eine allgemeine Regelung eingebaut werde,
ſerſt in einem ſpäteren Stadium erhebe. Damit hat ſich Sir
Simon alle Türen offengehalten.
Die engliſche Oeffentlichkeit wünſcht den beſchleunigten
Ab=
der Luftpaktverhandlungen, die engliſche
Regie=
aber möchte den Franzoſen gefällig ſein
weicht deshalb einer Feſtlegung aus, obwohl doch
htlich alles für den deutſchen Standpunkt ſpricht.
Nach den Vorſchlägen des deutſchen Reichskanzlers könnte es
allzu ſchwer ſein, Richtſätze für die Luftrüſtungen und den
Rampf aufzuſtellen, die von allen beteiligten Staaten gebilligt
den. Dann wäre endlich der Weg zu einem erſten Erfolg offen
die Tatſache eines ſolchen Vertragsabſchluſſes müßte auch
Riologiſch die günſtigſten Wirkungen haben. Nacheinander ließe
mm Fücn durch die verſchiedenſten Verträge allmählich der Aus=
G der Gegenſätze ermöglichen. Die franzöſiſche Methode
da=
lorten ſ.h hat praktiſch die entgegengeſetzte Wirkung, ganz abgeſehen
m. daß es ſinnlos wäre, den Luftpakt zum Abſchluß zu
brin=
bund dann auf Eis zu legen, bis die ganze Tagesordnung
auf=
ßöeitet iſt, nur um das Prinzip der Unteilbarkeit
aufrechtzuer=
hn. hinter dem ſich ja keine ſachlichen, ſondern nur machtpoli=
Gründe verbergen.
Ier deutſche und der ſowjetruſſiſche Botſchafter
bei Laval.
EP. Paris, 4. Juni.
lußenminiſter Laval empfing den deutſchen und den ſow=
Rſiſchen Botſchafter zu längeren Beſprechungen, die mit der
hder Reichsregierung in Paris, London, Rom und Brüſſel
ſceichten Denkſchrift über die Unvereinbarkeit
ge=
r Klauſeln des franzöſiſch=
ſowjetruſſi=
n Bündnisvertrages mit den Beſtimmungen
Locarno=Vertrags in Zuſammenhang ſtanden.
Außen=
ſter Laval wird, wie man weiß, heute die von den Juriſten
fQuai dOrſay ausgearbeitete Antwort der franzöſi=
Regierung nach Berlin übermitteln.
der ruſſiſche Botſchafter ſcheint, dem „Matin” zufolge, zu ſei=
Beſuch im franzöſiſchen Außenminiſterium durch die
Beun=
digung veranlaßt worden zu ſein, die in Moskau
hin=
ich der Formder franzöſiſchen Antwortnote
e Reichsregierung herrſcht. Offenbar befürchtet die
Hetregierung, daß der Wert des Ruſſenpaktes beeinträchtigt
hen könnte, falls die franzöſiſche Regierung allzu ſtark betont,
ſeus dieſem Pakt ſich ergebenden Verpflichtungen zur
militä=
in Unterſtützung hingen letzten Endes von der Entſcheidung
Röaranten des Locarno=Abkommens, vor allem England und
den, über die Frage ab, ob ein deutſcher Angriff vorliegt oder
Der ruſſiſche Botſchafter hat ſich daher mit Außenminiſter
eingehend, über die juriſtiſche Formulierung unterhalten,
ſodie Frankreich der Reichsregierung gegenüber ſeine Stellung
Men dem Ruſſenpakt und dem Locarno=Abkommen feſtlegen
Ruſſenpaktes unter die bereits beſtehenden internationalen
Ver=
pflichtungen Frankreichs, ganz beſonders unter das
Locarno=
abkommen, in dem zweiten Abſatz des Ausführungsprogramms
nie=
dergelegt ſind. — Außerdem habe ſich Laval, wie der „Matin” noch
zu berichten weiß, mit dem deutſchen Botſchafter über den Luftpakt
unterhalten.
Die Betrachtungen der ſehr gut über die Vorgänge im
fran=
zöſiſchen Außenminiſterium unterrichteten Blätter „Echo de Paris”
und „Oeuvre” befaſſen ſich eingehend mit dem Plan eines Luft=
Locarno, dem ſie alle möglichen Bedenken entgegenſetzen. Pertinax
unterſtreicht, daß es ſich bei dem Vorſchlag eines Luftpaktes im
Weſten, wie er in der Erklärung vom 3. Februar enthalten ſei,
nur um einen Teil einer Regelung zur Feſtigung des europäiſchen
Friedens handele. Die anderen Kapitel beträfen Abkommen über
die Landſtreitkräfte, den Nordoſt=Beiſtandspakt, das
Donauabkom=
men und die Rückkehr Deutſchlands nach Genf. Während
Lon=
don und Rom bereit ſeien, den Weſtluftpakt
geſon=
dert zu behandeln, ſei Laval der Auffaſſung,
daß nichts unterzeichnet werde und in Kraft
trete, wenn nicht über alle aufgeworfenen
Fra=
gen eine Einigung mit Berlin zuſtande komme.
Darüber habe der ſowjetruſſiſche Botſchafter am Montag
Zuſiche=
rungen erhalten.
Was will Tikulescu in Paris?
EP. Paris, 4. Juni.
Außenminiſter Laval hat am Dienstag mittag im Quai
d’Orſay den rumäniſchen Außenminiſter Titulescu empfangen,
der ſich auf der Durchreiſe in Paris befindet.
Der plötzliche Beſuch des rumäniſchen Außenminiſters
Titu=
lescu in Paris hat in lieſigen politiſchen Kreiſen beträchtliches
Aufſehen erregt. Der rumäniſche Außenminiſter weilte zur
Er=
holung in Mentone, und der Abſtecher nach Paris war nicht
vor=
geſehen. Man bringt daher das plötzliche Erſcheinen Titulescus
mit dem geſtrigen Beſuch des ruſſiſchen Botſchafters Potemkin im
Quai d’Orſay in Verbindung. Der „Intranſigeant” berichtet,
die Unterredung zwiſchen Titulescu und Laval habe über eine
Beginn der
deutſch=
engliſchen
Blokken=
beſprechungen.
Die deutſch=engliſchen
Flot=
ten=Beſprechungen wurden am
Dienstag vormittag im Foreign
Office eröffnet. Auf deutſcher
Seite nahmen teil Botſchafter
von Ribbentrop, Admiral
Schu=
ſter, Korvettenkapitän Kiderlen
und der deutſche Marineattaché
in London, Kapitän Waßner.
Die engliſchen Vertreter ſind der
ſtellvertretende
Unterſtaatsſekre=
tär im Foreign Office Craigie,
der ſtellvertretende Chef des
Marineſtabes, Vizeadmiral
Litt=
le, und Kapitän Danckwerts.
Zu Beginn der Beſprechungen
begrüßte der engliſche
Außen=
miniſter Sir John Simon die
Flottenſachverſtändigen im
Na=
men der britiſchen Regierung;
unmittelbar darauf wurde in
die ſachlichen Beſprechungen
ein=
getreten.
Die deutſch=engliſchen Flotten=
Beſprechungen wurden Dienstag
mittag um 13.45 Uhr nach über
dreiſtündiger Dauer auf den
Nachmittag vertagt und um 16
Uhr wieder aufgenommen. Die
Beſprechungen während des
Stunden.
Stunde gedauert und ſich zunächſt auf die allgemeine diplomatiſche
Lage und dann auf die im Gang befindlichen Verhandlungen
er=
ſtreckt. Ganz beſonders ſei das Problem des Donau=Pakts
ge=
prüft worden. Bekanntlich ſei für die nächſte Zeit eine
Konfe=
renz in Rom oder in einer anderen italieniſchen Stadt
vorge=
ſehen, die ganz beſonders die Staaten der Kleinen Entente und
des Balkanbundes intereſſiere. Die kürzlich abgegebenen
Erklä=
rungen des öſterreichiſchen Bundeskanzlers Schuſchnig und des
ungariſchen Miniſterpräſidenten General Gömbös hätten neue
Elemente in die auf die Vorbereitung der Donaukonferenz
bezüg=
lichen Unterhandlungen hineingetragen. Außerdem aber ſei der
Kleine Verband und der Balkanbund ganz beſonders beſorgt
hin=
ſichtlich des geplanten oſteuropäiſchen Nichtangriffspakts, und
die=
ſer Pakt habe daher Gegenſtand eingehender Beſprechungen
zwi=
ſchen Laval und Titulescu gebildet.
Die neue kſchechoflowakiſche Regierung.
DNB. Prag, 4. Juni.
Der Präſident der Republik hat durch ein Handſchreiben an
Jan Malypetr die neue Regierung ernannt. Die Regierung hat
am Dienstag bereits im Schloß Lany den vorgeſchriebenen Eid
in die Hand des Präſidenten abgelegt. Sie ſetzt ſich
folgender=
maßen zuſammen: Jan Malypetr, Miniſterpräſident (Agarier),
Dr. Joſeph Cerny, Innenminiſter (Agarier), Dr. Milan Hodza,
Landwirtſchaft (Agrarier), Franz Machnik, Nationale
Verteidi=
gung (Agrarier), Dr. Eduard Beneſch, Miniſter für Auswärtige
Angelegenheiten (Tſchechiſche Nationalſozialiſten), Dr. Emil
Franke, Poſt und Telegraphen (Tſchechiſche Nationalſozialiſten),
Dr. Jvan Berer, Juſtiz (Tſchechiſche Sozialdemokraten), Rudolf
Bechyne, Eiſenbahn (Tſchechiſche Sozialdemokraten), Ingenieur
Jaromir Necas, Soziale Fürſorge (Tſchechiſche
Sozialdemokra=
ten), Joſeph Najman, Induſtrie, Handel und Gewerbe (
Gewerbe=
parteiler), Ingenieur Johann Doſtalek, Oeffentliche Arbeiten
(Tſchechoſlowakiſche Volkspartei), Dr. Johann Sramek.
Geſetzes=
unifizierung und Verwaltungsorganiſation (Tſchechoſlowakiſche
Volkspartei), Dr. Ludwig Czech, Oeffentliches Geſundheitsweſen
und Körpererziehung (Deutſcher Sozialdemokrat), Dr. Franz
Spina, ohne Portefeuille (Bund der Landwirte), Dr. Karl Trapl,
Finanzen (gehört keiner Partei an), Univerſitätsprofeſſor Dr.
Jo=
hann Krcmar, Unterricht (gehört keiner Partei an).
Der Verteidigungsminiſter Machnik war bereits Vorſitzender=
Stellvertreter des Wehrausſchuſſes der Kammer.
Handelsmini=
ſter Najman war bereits in früheren Regierungen
Eiſenbahn=
miniſter.
Die Generalſtabschefs der Tſchechoſlowakei, Jugoſlawiens und
Rumäniens ſind in Niort eingetroffen, um den großen Manövern
in Weſtfrankreich beizuwohnen.
Ankunft des Außerordentlichen Botſchafters v. Ribbentrop in London.
Nachmittags dauerten faſt 1½ Das Funkbild zeigt die Begrüßung v. Ribbentrops (links) durch Unterſtaatsſekretär
Crai=
gie. In der Mitte Konteradmiral Schuſter, Mitglied der deutſchen Delegation. (Weltbild=M.)
Rniſagen, ſonſt verwirkt er ihre Gunſt”. Wieder auf der Erde
Hangt, trifft er mit Güldenſack zuſammen, einem habgierigen
chen, den er ſich nur durch das Spiel der Geige vom Leibe
kann. Zwei Strauchdiebe berauben den eingeſchlafenen
Aenſack ſeiner Barſchaft.
ſer Ninabella, einer reichen adeligen Dame, in der Dienſten
enſack und Gretl ſtehen, treffen wir Kaſpar wieder. Sein
Gei=
ſel hat ihn berühmt gemacht, er ſoll in einem Konzert
Nina=
ſpielen. Güldenſack vermeint, in ihm denjenigen
wieder=
ennen, der ihm ſein Geld geraubt hat. Er ſinnt auf Rache.
inem Stelldichein zwiſchen Kaſpar und Ninabella, die ihn
Ardt verletzt Kaſpar das Liebesverbot, die Geige verliert ihre
Güldenſack läßt Kaſpar feſtnehmen. Cuperus verhindert,
inſt Babinſky in „Schwanda” die Hinrichtung, er ſpürt die
Strauchdiebe auf und nimmt Gretl und Kaſpar mit in ſein
Kaſpar will die Geige nicht mehr, er hat gelernt „daß kein”
und Gut der Erden zu vergleichen iſt dem Glück, ein treues
beſitzen‟. Er will und darf auf Erden mit Gretl glücklich
u rieden leben.
as wäre der Idee, der übrigens nicht immmer in ſehr
gepfſeg=
uweilen ſtilloſen Verſen ſich bewegenden Handlung nach eine
g von romantiſcher Oper und von Volksoper, etwa von
he” und „Schwanda”, damit aber in jedem Falle ein
An=
en an Geſchehniſſe, die dem Fühlen des Volkes entſpringen
hm vertraut ſind. Alſo etwas, was dem Wollen unſerer Zeit
ſicht. Egk meidet jede romantiſche Strömung, er will „keine
Unliche Konvention ſondern die künſtleriſche Erfüllung eines
chen Stils mit einem erlebnisſtarken Gegenwartsgefühl”.
lar kann nicht ſagen, daß ſeine Muſik die Erfüllung dieſes
s bedeutet. Egks Stärke liegt, wie bereits die Bauernſtücke
in derben, robuſten Aeußerungen des Volksempfindens.
barocke Volksſzenen, ſchnadahüpfklartige Couplets, wie das
NSouplet der Banditen, finden einen muſikaliſchen Ausdruck,
enn er auch meiſt nicht originell iſt, doch auf ſtarke, innere
adme ſchließen läßt. Die Form wechſelt zwiſchen einfacheren
und der orcheſtralen Turbulenz der Ochs=Szenen des 3. Akts
avalier”. Inſofern iſt dieſe Muſik der Erde verwurzelt.
Eigen werden Wege gegangen, die weder einen perſönlichen
ee gen, noch erlebnisſtark wirken. Egk hat etwas gelernt. Er
was vor ihm war, hat es auch innerlich verarbeitet. Und es
ſar nicht verwerflich, das Geweſene ſtilvoll zu benutzen, das
viele tüchtige Muſiker getan. Aber dies geſchieht deshalb
Deil dem Komponiſten der Sinn für die ſtiliſtiſche Einheit
Verkes, vielleicht eines größeren Werkes überhaupt, fehlt.
Damnit iſt das Weſentliche geſagt. Bauerntänze und eine Oper
me große Sinfonie zu ſchreiben, iſt zweierlei. Der größere
Rahmen verlangt die größere, die umfaſſendere geiſtige
ie große Linie. Und dieſe fehlt. Mit ſehr viel gutem Wil=
Ni zuweilen im Kleinen faſt perſönlichen Einfällen wird dieſe
ng untermalt, aber es bleibt ein Miſchmaſch von
Einzel=
ocken, die zuſammen weder eine Spieloper noch eine Märchen=
Dch eine romantiſche Oper ſind. Damit iſt denn auch geſagt,
De Sprache des Orcheſters ſich der ſeit R. Wagner bis heute
bekannten, dem jeweiligen Momente angepaßten Mittel bedient,
die mit ſolidem Können beherrſcht werden. Dieſe Mittel werden
aber, außer in den hervorgehobenen Szenen, nicht in den Dienſt
einer größeren, ſchaffenden oder auch nachſchaffenden Idee geſtellt,
weil hierzu — bislang wenigſtens — die innere Triebkraft fehlt,
ſo daß die Zaubergeige mehr gekonnt als wie erlebt wirkt. — Daß
man das Werk des offenbar ſtrebſamen und ehrlichen Komponiſten
Egk zur Aufführung brachte, iſt als ein Zeichen der aufbauwilligen
Einſtellung der Frankfurter Bühnen zu begrüßen.
Die Aufführung mied ebenſo wie der Komponiſt romantiſche
Strömungen. Das Spieloperartige wurde betont. Ob man
hier=
bei nicht zu weit gegangen iſt, erſcheint zum mindeſten bei den
Bühnenbildern C. Nehers zweifelhaft. Dieſe Bilder waren
ſtili=
ſiert; ein brauner Wald und andere Unnatürlichkeiten nahmen
dem Zuhörer, der gerade hier eine natürliche Darſtellung
er=
wartete, von vornherein manches von zuſtimmen wollender Freude.
Auch die Regie D. Wälterlins wollte manchmal zuviel, ſtatt
der naiven Handlung einen naiven Verlauf zu laſſen.
Unter den Soliſten iſt das prachtvolle Gaunerpaar R. vom
Scheidt und O. Wittazek an erſter Stelle zu nennen. Das
war das, was der Komponiſt wohl wollte, aber nicht ſelbſt zu
ſchaffen vermochte: natürliche, unverkrampfte Kunſt. — Nicht in
allem gelang es Herbert Heſſe, in dem Kaſpar die Idee des
Werkes zu verkörpern. Der Sänger gab der Figur zu wenig
zu=
ſammenhaltenden Sinn, die einzelnen Szenen waren dagegen wohl
durchdacht und ſinngemäß verarbeitet. Das Geſangliche entbehrte
des erwärmenden Klanges, den gerade dieſe Partie verlangt.
M. Madlen Madſen trug als Gretl eher zum Verſtändnis der
Idee bei. — Mit viel Geſchmack in Stimme und Spiel gab E.
Heinmüller die Ninabella. Mit mächtigem Organ und
ro=
buſter Darſtellung formte H. Schwecks den Güldenſack, mit
geſtiſchen Feinheiten P. Reinecke den Amandus. Warm und
tonſchön ſang M. Mrakitſch den Cuverus.
Das Orcheſter wurde von B. Wetzelsberger ſicher und
zuverläſſig geleitet.
Die Aufführung, die in Gegenwart des Reichsſtatthalters,
Gauleiters Sprenger und des Oberbürgermeiſters ſtattfand
und an der auch der Komponiſt teilnahm, erhielt am Schluß
Dr. W. Kn.
freundlichen Beifall.
* Neues volkspolikiſches Schriftkum.
Der Verlag Grenze und Ausland (Berlin W. 30
und Stuttgart) geht in ſeiner „Grenzboten=Reihe” neue
Wege, indem er die Kenntnis vom Leben der Deutſchen
außer=
halb unſerer Reichsgrenzen weniger auf nüchtern=lehrhaftem Weg
vermitteln will, als auf dem Wege des Erlebniſſes, durch
Tat=
ſachenberichte, Urkunden. Erzählungen. Das Ziel liegt hier alſo
hauptſächlich in der wahrheitsgetreuen Schilderung
außendeut=
ſchen Daſeins, ohne literariſchen Ehrgeiz. So ſchildert A.
Berg=
holz in dem Heftchen „Aufſtand der Dakota” nach
zuver=
läſſigen Quellen ſachlich, doch ſpannend den Ueberfall auf Neu=
Ulm 1862. — In dem Heftchen „Kärnten, mein Leben
für Dich!” hat F. Perkonig Berichte aus dem Kärntner
Freiheitskampf 1919/20 zuſammengeſtellt und überarbeitet;
ſind Geſchichten von Heldenmut und Treue, ſchlicht erzählt. Aus
der Pionierzeit in den Vereinigten Staaten berichtet nach alten
Quellen H. Kranz in dem Heftchen „Deutſche im fernen
Weſten”, wobei auch der Humor zu ſeinem Recht kommt.
Vom ſelben Verfaſſer liegt — auch im gleichen Verlag —
Brücke zwiſchen
uremburg,
ein Bändchen vor:
Deutſch und Welſch?‟ Der Verfaſſer rollt Schickſal und
Ge=
ſchichte des Landes, bedingt durch ſeine eigenartige Zwiſchenlage,
vor uns auf: Zeittafeln geben uns ein ſicheres Gerüſt von
Zah=
len dazu. Die Schilderung der Landſchaft wird durch ſchönes
Bildmaterial anſchaulich gemacht. Volkstum, Sprache und
Schrift=
tum werden durch Sprichwörter, Kinderreime, Anekdoten
nahe=
gebracht.
Durch ſehr gute Bilder ausgezeichnet iſt das im gleichen
Ver=
lag erſchienene Bändchen „Die Alpen im deutſchen
Raum‟. Der Text, von F. Metz, behandelt die geographiſche
Natur der Alpen, das Volkstum und ſeine Geſchichte; der
Ver=
faſſer entwirft das Siedlungsbild der Alpen und berichtet von
den wirtſchaftlichen Werten des Gebietes. Vor allem wendet er
ſich gegen die künſtliche Konſtruktion eines öſterreichiſchen
Men=
ſchen” und betont das Gemeinſame des Volkstums diesſeits und
jenſeits der öſterreichiſchen Grenze.
Sämtliche Bändchen ſind durch Inhalt und Ausſtattung
ge=
eignet, innerhalb der volkspolitiſchen Erziehungsarbeit des
VDA. wertvolle Dienſte zu leiſten.
Der Mann, der den Führer modellierte. Ein deutſcher
Bild=
hauer iſt es, der die neue bildhaueriſche Aufgabe, die Führerköpfe
unſrer Zeit zu geſtalten, angepackt und gelöſt hat. Die Aufgabe
war vor gut zehn Jahren noch gar nicht da, denn erſt aus den
Er=
ſchütterungen und Verwirrungen, die der Weltkrieg hinterließ,
ſtieg er auf, der neue Typ von Männern, die wir „Führer” nennen.
Weſtermanns Monatshefte veröffentlichen in ihrer
Juni=
folge einen Beitrag von Carl Meißner „Führerköpfe”, der ſich mit
der Arbeit des Bildhauers Joſef Thorak befaßt. Bildnisplaſtiken
der vier größten Führerperſönlichkeiten unſerer Zeit: Hitler,
Muſſolini, Pilſudſki und Kemal Paſcha ſind vollendet
wiederge=
geben und zeigen die große Kunſt Thoraks. Beachtlich iſt, daß außer
der Büſte von Pilſudſki alle Bildniſſe nach dem Leben geformt
ſind, was den wenigſten Künſtlern ermöglicht wird.
— Der „Simpliciſſimus”, (die neue Nrr 10) bringt wiedet
eine Fülle ausgezeichneter Karikaturen aus Politik und
Privat=
leben. Arnold zeichnet: „Die franzöſiſchen Gemeindewahlen”
Gulz
Thöny: „Rußland und die Hungerhilfe des Auslandes”
branſſon: ein feines Erinnerungsblatt an Marſchall Pilſudſki,
ſowie eine prächtige Illuſtration zu einem Gedicht „Himmelfahrt”
von Dr. Owlglaß. Eine ganz entzückende Zeichnung von Schulz
mit einem prächtigen plattdeutſchen Witz iſt beſonders zu
er=
wähnen. Der Textteil iſt intereſſant und gut.
Seite 4 — Nr. 153
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichken
Mittwoch, 5. Juni 19:7
* England braucht 22500 Flieger!
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, im Juni.
Erſt vor wenigen Tagen gaben Stanley Baldwin im
Unter=
hauſe und Lord Londonderry im Houſe of Lords die von der
Re=
gierung beſchloſſene Verdreifachung der britiſchen
Luftſtreitkräfte bekannt, und ſchon iſt im ganzen Lande
die Aushebung der neuen Fliegerrekruten in vollem Gange. Laut
dem neuen Luftrüſtungsprogramm will England bekanntlich bis
zu Ende März 1937 über 1500 Flugzeuge der erſten Linie
ver=
fügen, gegen jetzt 580 Maſchinen, ohne Einrechnung der
Marine=
flugzeuge. Demnach müſſen rund 2500 neue Piloten und weitere
22 500 Soldaten für den übrigen Dienſt in der Royal Air Force
eingeſtellt werden. Zu dieſem Zwecke werden fünf neue
Flieger=
ausbildungsſchulen eröffnet. Statt der im derzeitigen
Baupro=
gramm vorgeſehenen 22, wird England in Zukunft 71
Fluggeſchwa=
der haben. Schließlich iſt der Bau von 31 neuen Flugplätzen, außer
den 18 bereits beſtehenden, geplant. All das wird natürlich einen
großen Aufwand an Menſchenmaterial und Geldausgaben
erfor=
derlich machen. Und die engliſchen Blätter ſind voll von Berichten
über die erſten Auswirkungen, die dieſe neue Maßnahme der
Re=
gierung bereits gezeitigt hat.
Noch in derſelben Woche, als Stanley Baldwin und Lord
Lon=
donderry das neue Luftrüſtungsprogramm der Regierung bekannt
gaben, ſind in London, Glasgow, Newcaſtle, Mancheſter,
Liver=
pool, Birmingham, Cardiff, Plymouth, Portsmouth, Belfaſt und
Leeds Aushebungsbüros für die neu
einzuſtellen=
den Flieger eröffnet worden. Das
Hauptaushebungs=
büro befindet ſich in London, im Victory Houſe am Kingsway.
Dieſes wird zurzeit von Anwärtern auf den neuen Dienſt förmlich
belagert. Vom frühen Morgen bis ſpät in den Nachmittag ſtrömen
die Rekruten in das Victory Houſe, und die Aushebungsoffiziere
haben alle Hände voll zu tun. Der ſtarke Andrang erklärt ſich zum
A
Oe
Heute ſtarb nach langem Teiden mein lieber
Mann, unſer treuſorgender Vater und
Groß=
bater
Georg Huf
Kreisſchulrat i. R.
im 73. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſiadt, den 3. Junl 1935
Taunusſtraße 18.
Dſe Belſetzung ſindet auf Wunſch des Verſtorbenen in
der Stille ſtatt.
Von Belleidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen.
Statt Karten.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben
Mann, Schwager und Onkel
Georg Hückmann
nach kurzer, ſchwerer Krankheit jedoch unerwartet zu
ſich zu nehmen.
In tiefer Trauer:
Emilie Hückmann, geb. Breitwieſer.
Darmſtadt, den 31. Mai 1935.
Wienerſtraße 60.
Die Beiſetzung fand auf Wunſch des Entſchlafenen in
aller Stille ſtatt.
Bleichzeitig danke ich Herrn Pfarrer Kornmann für die
troſtreichen Worte ſowie für die Kranzſpenden und
allen, die ihm die letzte Ehre erwieſen.
(5210
Am 2. Juni d. Js. verſiarb plötzlich infolge einer
akut aufgetretenen Diphterie unſer treuer, guter”
Sohn, unſer einziges Kind
Dr. jur.
Hermann Reuß
Regierungsrat im Reichsarbeitsminiſierium
im Alter von 37 Jahren.
Hermann Reuß
Tandgerſchtsdirektor i. R. und
Frau Eliſabeth
geb. Henſel.
Berlin W s0, den 3. Juni 1935
Prager Straße 9.
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C. & K. STEINMETZ
Friseure der Dame und des Herrn
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Teil dadurch, daß die Bedingungen für den Dienſt in der Royal
Air Force viel günſtiger als in den übrigen Waffengattungen
ſind: während die Soldaten der Armee und die Matroſen der
Flotte kaum mehr als ein Pfund pro Woche Löhnung erhalten,
beträgt dieſe beim Royal Air Force 4 Pfund die Woche für
ge=
wöhnliche Mannſchaften und ſogar 6 Pfund die Woche für gelernte
Piloten und Mechaniker. Eine ſo hoch bezahlte Stellung hat
natürlich für junge Leute, von denen ſehr viele bereits während
mehrerer Jahre arbeitslos waren, viel Verlockendes an ſich. Stark
ins Gewicht fällt aber auch die große Vorliebe, die die jungen
Engländer für „Abwechſlung und aufregende Abenteuer” haben.
All dieſes zeigen die Antworten, die die neu eingeſtellten Flieger
den ſie ausfragenden Zeitungsreportern gaben, mit Deutlichkeit.
„Ich bin zwei Jahre arbeitslos geweſen und freue mich, endlich
eine gutbezahlte Beſchäftigung erhalten zu haben”, ſagte der eine.
„Ich habe meine Büroarbeit in der City herzlich ſatt und ſehne
mich nach einer mehr abwechſlungsreichen Beſchäftigung”, erklärte
ein anderer. „Ich intereſſiere mich für Radio, Flugzeuge und jede
Art von Maſchinen und denke, daß der Dienſt im Fliegerkorps für
mich das Richtige iſt”, geſtand ein dritter. Die am öfterſten
vor=
kommende Antwort auf die Frage, weshalb ſie ſich zu der
Flieger=
waffe melden, lautete aber: „Weil wir etwas Aufregendes
er=
leben wollen.” („Because we want some excitement.”)
Nach Paſſieren der ärztlichen Unterſuchung und der
Eignungs=
prüfung für den Fliegerdienſt werden die jungen Männer
zu=
nächſt nach dem Fliegerlager, in Uxbridge zum
Training geſandt. Hier haben ſie auch den Treueid zu
lei=
ſten. Einer der neuen Rekruten ſchildert im „Daily Expreß”, wie
dieſe Prozedur vor ſich ging. Jeder der jungen Flieger erhielt
eine Bibel, mußte dieſe in die linke Hand nehmen, die Rechte zum
Schwur erheben und die Eidesformel nachſprechen. Zum Schluß
hielt der kommandierende Offizier an die neu eingeſtellten
Flie=
ger noch eine kurze Anſprache, die bewies, daß in der britiſchen
Armee kein weſentlich anderer Geiſt herrſcht, als in Deutſchland
und überhaupt in all jenen Ländern, die in einer moraliſchen und
körperlichen Ertüchtigung ihrer Jugend ihre erſte nationale Pflicht
ſehen. „Ihr ſeid nun als Mitglieder des Royal Air Force
eif=
ſchworen”, ſagt er, „ich beglückwünſche Euch zur Aufnahme in
dii=
ehrenvollen Dienſt. Davon, wie Ihr Euch zu ihm verhalten
det, wird es abhängen, ob er Eure Charaktere bilden oder brat
wird. Wenn Ihr in alles, was Ihr tut und anfaßt, Euer Bs
ſetzt und Eure Ehre über alles ſtellt, wenn Ihr Euren Vorgy
ten gegenüber Reſpekt und Gehorſam zeigt und alle
Be=
prompt und widerſpruchslos erfüllt, und wenn Ihr Euren S
darin ſetzen werdet, auch in Eurem Aeußeren und in
Eurem-
nehmen des ehrenvollen Dienſtes, dem Ihr nun angehört, wüün
zu erſcheinen, ſo zweifle ich keinen Augenblick daran, daß
Dienſt im Fliegerkorps Euch zu geſunden, kräftigen und geach=
Bürgern des Britiſchens Reiches machen wird.”
Menr int
1M
Amerika zu Berhandlungen mit England bereiſ
EP. Waſhington, 4. Jurui
Die Regierung der Vereinigten Staaten hat der engläd
Regierung eine Note übermittelt, in der daran erinnert wird,
die nach dem Abkommen über die Regelung der Kriegsſchn
fällige Rate am 15. Juni zahlbar ſei. Die Note gibt fernen
Geſamtbetrag an Kapital und Zinſen an, den England den
einigten Staaten ſchuldet. Die amerikaniſche Regierung ern
ſich erneut bereit, mit der engliſchen Regierung über jeden
ſchlag zu verhandeln, der zu dem Abſchluß eines endgültigen S
denabkommens führen könne.
In politiſchen Kreiſen rechnet man damit, daß die eng
Regierung, wie bereits in ähnlichen früheren Fällen, der amd
kaniſchen Regierung antworten wird, daß die Umſtände, die
land am 15. Juni 1933 zur Verweigerung der Kriegsſchulde
lungen veranlaßt haben, unverändert weiterbeſtehen.
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Geſtorbene.
Darmſtadt. Huff, Georg, Kreisſchulrat i. R.
verh., 72 Jahre.
delp, Phil. Jak., Schuhmachermeiſter, Witw.,
80 Jahre.
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme während der Krankheit
und beim Tode unſeres lieben Entſchlafenen
Adi Keil
Schuhmachermeiſter
ſowie für die vielen Kranz= und
Blumen=
ſpenden und die troſtreichen Worte am
Grabe ſagen wir allen auf dieſem Wege
unſeren Dank.
Im Namen der Heſtrauernden Hinterbllebenen:
Frau Lina Keil, geb. Sepp und Kind
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Familie A. Sepp.
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[ ← ][ ][ → ]Ni ttwoch, 5. Juni 1935
Nu
laus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 5. Juni 1935
NSV. und Hilfszug „Bayern”.
aachdem anläßlich des Gauparteitages am vergangenen
Sonn=
auf dem Exerzierplatz die Politiſchen Leiter und die D.A.F. glücklich und allerſeits zufriedenſtellend mit hilfsreicher
ier ſtützung der N.S.V.=Walter und der N.S.V.=Helferinnen,
an dieſem Tage ſich zum erſten Male in ihrer kleidſamen und
ucken Tracht vorſtellten, verpflegt wurden, geſchah etwas, was
1 — von den Eingeweihten abgeſehen — keiner erwarten
nie.
Um auch für einen unvorhergeſehenen Anſturm hinſichtlich
Verpflegung gerüſtet zu ſein, hatte der Hilfszug Bayern
der=
vorgeſorgt, daß eine große Menge zubereiteter kräftiger Koſt
der Verpflegung der Politiſchen Leiter und der DAF.=
Wal=
noch übrig geblieben war. Um einen Verderb dieſes guten
zu verhindern, wurde es von der NSV. noch am Sonntag
mittag an verſchiedenen Stellen der Stadt Darmſtadt und in
Landkreis Darmſtadt verteilt. In Darmſtadt wurden über
Portionen und in den größeren Landgemeinden weit über
Portionen Erbſenſuppe mit Speck und Dörrfleiſch ausge=
Durch den Einſatz der NSV. wurden alſo am Sonntag
ſ 10 000 bedürftige Volksgenoſſen mit einer guten Mahlzeit
jcht und damit wiederum viel Not gelindert. Die betreuten
sgenoſſen haben das ihnen dargereichte Eſſen freudig
ange=
men, zumal es ausgezeichnet, ſchmeckte und meiſtens noch
verabreicht werden konnte. Die frohen Geſichter bei jung
alt haben das gezeigt. Sehr viele Zuſchauer haben ſich über
Einſatz der NSV. und die ſachgenäße und raſche Verteilung
Eſſens anerkennend ausgeſprochen.
Volksgenoſſe! Auch bei dieſer Gelegenheit hat die NSV.
er gezeigt, daß der Sozialismus der Tat auf der ganzen
ße marſchiert. Willſt du mit dabei ſein — die Lücken müſſen
den noch abſeits Stehenden ausgefüllt werden —, ſo melde
noch Deinen Beitritt zur NSV. an.
Reichsbahn und Gauparkeitag.
Der Gauparteitag in Darmſtadt hat der Reichsbahn ganz
rordentliche Aufgaben geſtellt. 130 Sonderzüge mußten
ge=
werden. Zur Fahrt nach und von den Abſtellbahnhöfen
in außerdem 90 Leerzüge erforderlich. Mit den Sonderzügen
ſten rund 55 000, mit fahrplanmäßigen Zügen 20 000,
zuſam=
alſo rund 75 000 Reiſende nach Darmſtadt befördert.
krotz des gewaltigen Verkehrs, der ſich namentlich für die
Geförderung der Maſſen nach Beendigung der Tagung auf
Stunden zuſammendrängte, iſt es der Reichsbahn gelungen,
Verkehr glatt und reibungslos zu bewältigen. Das geſamte
mal, namentlich des Bahnhofs und der ſonſtigen Stellen in
nſtadt hat ſich mit der größten Aufopferung in den Dienſt der
mländiſchen Sache geſtellt und Höchſtleiſtungen vollbracht. Seine
gung verdient höchſte Anerkennung. Durch die Aenderung des
bramms und das ungünſtige Wetter wurde der Plan für die
beförderung der Teilnehmer geändert. Trotzdem iſt es möglich
wen, ſie auf ſchnellſtem Wege wieder in ihre Heimat zu
be=
hrn. Erſt in den ſpäteren Abendſtunden ließen ſich auf dem
ſngsbahnhof Darmſtadt kleinere Verſpätungen nicht ganz
ver=
en, die aber von dem frohgelaunten Publikum in Kauf
genom=
wurden.
Geſchäftsjubiläum. Vor 50 Jahren, am 5. Juni 1885, grün=
Herr Schloſſermeiſter Stadian Riehl, Darmſtadt, die in
reiſen des Darmſtädter Handwerks überall bekannte Firma
zuan Riehl. Schloſſerei und Eiſenbau. Seit dem im Jahre
Verfolgten Tod des Gründers wird die Firma von deſſen Sohn
irgeführt.
Auszeichnung. Beim Preiswettbewerb für Milch (
Mar=
ilch) hat Karl Emil Knell, Ueberau bei der 2. Reichs=
Atands=Ausſtellung in Hamburg den 1. Preis erworben.
Profeſſor Dr. Knevels=Heidelberg ſpricht, wie bereits
an=
digt, heute Mittwoch, abends 8 Uhr, in der Stadtkirche
das Thema „Deutſchglaube und
Chriſtus=
u5
Der Eintritt zu dieſer Veranſtaltung, zu der der
begeliſche Bund einlädt, iſt für jedermann frei. Notfalls
fin=
ine Parallelverſammlung in der Stadtkapelle ſtatt.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadt.
GROSSES HAUS
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 153 — Seite 5
Juni
Anfang 20,00. Ende gegen 22.30 Uhr. — Deutſche
Bühne, Volksmiete, 6. Vorſtellung. „Figaros
Hoch=
zeit”, komiſche Oper von W. A. Mozart.
terstag,
6. Juni
Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Miete C 26.
„Agnes Bernauer”. Ein deutſches Trauerſpiel von
Friedrich Hebbel.
Anfang 20.00, Ende gegen 22.30 Uhr. Miete E 26.
uttag,
8. Juni „Friedemann Bach”.
ugſttag,
9. Juni
Anfang 19.30. Ende nach 22,00 Uhr. Miete 4 24.
Neueinſtudiert: „Rigoletto”. Oper von Giuſeppe
Verdi.
Ungſtag, Anfang 19.30. Ende gegen 22,00 Uhr. — Deutſche
10. Juni Bühne H, 13. Vorſtellung. „Friedemann Bach”.
KLEINES HAUS
etstag,
6. Juni
woch,
ſ. Juni
Anfang 15.00. Ende nach 17.00 Uhr. — Deutſche
Bühne, Jugendring II. (Geſchloſſene Vorſtellung).
„Robinſon ſoll nicht ſterben”.
Anfang 15.00. Ende nach 17.00 Uhr. — Deutſche
Bühne, Jugendring II. (Geſchloſſexe Vorſtellung).
„Robinſon ſoll nicht ſterben”.
Junf
Anfang 16.30. Ende nach 18.30 Uhr. — Deutſche
(Geſchloſſene Vorſtellung).
Bühne, Jugendring
„Robinſon ſoll nicht ſterben”.
tag
4 Juni
Anfang 16.30. Ende nach 18.30 Uhr. — Deutſche
(Geſchloſſene Vorſtellung).
Bühne, Jugendring
„Robinſon ſoll nicht ſterben”.
Engſttag, Anfang 19.30 Ende 21.30 Uhr. — Außer Miete.
9 Juni „Robinſon ſoll nicht ſterben”, von Forſter.
Anfang 19.30 Ende 21.30 Uhr. — Außer Miete.
Fhrſttag, Robinſon ſoll nicht ſterben”, von Forſter.
Jun: Schluß der Spielzeit 1934/35 im Kleinen Haus.
Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus kommt heute
6 in Abänderung des Spielplans, die durch Erkrankung im
ahle notwendig geworden iſt, die komiſche Oper „Figaros
it” von Mozart zur Aufführung. Die muſikaliſche Lei=
At Generalmuſikdirektor Karl Friderich. Die Hauptpartien
Liſelott Ammermann, Erna von Geoxgi, Regina Harre
Für den erſten
Köther und Heinrich Schlüter.
feiertag bereitet die Oper des Heſſiſchen Landes=
Verdis „Rigelotto” vor, der am Sonntag zum
al in neuer Einſtudierung gegeben werden wird. — Am
en Feiertag kommt im Großen Haus „Friede=
Bach” zur Aufführung. Im Kleinen Haus finden
Den Pfingſtfeiertagen öffentliche Vorſtellungen von
Fried=
ſtatt, die
orſters Robinſon ſoll nicht ſterben”
Dielplan bisher nicht vorgeſehen waren. Der außerordentliche
den die urſprünglich als einzige öffentliche Vorſtellung an=
Erſtaufführung des Stückes am Sonntagabend hatte, hat
Teraldirektion des Heſſiſchen Landestheaters veranlaßt, die
I des Kleinen Hauſes über die Pfingſtfeiertage mit zwei
Aufführungen von „Robinſon ſoll nicht ſterben” auszu=
Beide Vorſtellungen im Kleinen Haus finden außer Miete
Sanz kleinen Preiſen ſtatt. Der Vorverkauf für die
Pfingſt=
e hat begonnen, und zwar für beide Häuſer an der Kaſſe
roßen Hauſes.
Das Rote Kreuz löſt Schickſalsrätſel.
Das Rote Kreuz — das iſt das Sinnbild ſteter
Hilfsbereit=
ſchaft und ſelbſtloſer Hilfeleiſtung. Wo es auf weißem Grunde
aufleuchtet, auf den Armbinden der Sanitätsmannſchaften und
auf den Haubenbändern der Schweſtern und Samariterinnen —
da iſt die erſte Hilfe in Not und Gefahr nahe, da werden Wunden
geſchloſſen und Schmerzen gelindert. Wo ein Maſſenunglück
ge=
ſchieht, da eilen Sanitätskolonnen und Schweſternſchaften vom
Roten Kreuz herbei, um zu helfen, zu heilen und zu retten. Das
iſt Rotkreuz=Arbeit, wie ſie die meiſten unſerer Volksgenoſſen
ken=
nen und ſchätzen gelernt haben. Aber es gibt noch eine andere Art
der Rotkreuz=Arbeit, die in aller Stille, aber nicht minder
ſelbſt=
los und unermüdlich geleiſtet wird: die vermittelnde Tätigkeit
des Deutſchen Roten Kreuzes als nationaler Orgamſation
allge=
meiner Hilfe im Zuſammenwirken mit Reichs=, Landes= und
Ge=
meindebehörden mit ausländiſchen Aemtern und gleichgerichteten
Verbänden anderer Kulturvölker. Die Aufhellung von
Menſchen=
ſchickſalen, die Zuſammenführung von Familienmitgliedern, die
durch kriegeriſche oder andere Ereigniſſe auseinandergeriſſen ſind,
die Nachforſchung nach Vermißten und Verſchollenen, die
Heim=
ſchaffung von Flüchtlingen in ihr Heimatland, auch die bloße
Be=
ſorgung von Urkunden und Vermittlung von Unterſtützungen
das gehört zu dieſer, gewiſſermaßen hinter den Kuliſſen der
Oeffentlichkeit durchzuführenden Aufgabe des Deutſchen Roten
Kreuzes und ſeiner Zweigverbände. Ganz beſonders nach dem
Weltkriege haben die Rotkreuz=Organiſationen, ſehr viele Fälle
dieſer Art zu bearbeiten. Zum größten Teil konnten ſie mit
glück=
lichem Erfolge erledigt werden. Die meiſten dieſer Fälle
betref=
fen ehemalige Kriegsteilnehmer und Kriegsgefangene, ſowie
Fra=
gen, die ſich aus der Beſetzung des Rheinlandes und Ruhrbezirks
ergeben haben.
Einige Fälle ſolcher Art mögen dieſe Seite der Arbeit des
Deutſchen Roten Kreuzes beleuchten. Sie klingen wie
Roman=
kapitel, aber es ſind nichts als nackte Tatſachenberichte: denn das
Leben ſchreibt die beſten Romane.
Da verhilft das Deutſche Rote Kreuz einem kleinen
Kauf=
mann in einer Hanſeſtadt dazu, nach dreijähriger Trennung
ſein Söhnchen wieder in die Arme ſchließen zu können, das ſeine
Frau, die ihn verlaſſen hatte, nach Chile mitgenommen hatte,
wo ſie plötzlich verſtarb und das Kind in hilfloſer Lage zurückließ.
Nach 14 Jahren führte das Rote Kreuz mit Unterſtützung des
Auswärtigen Amtes ein deutſch=ruſſiſches Mädchen, das
ſchon bei Pflegeeltern in Thüringen gut untergebracht war, ſeinen
nach Sibirien verbannten Eltern wieder zu. — Ein
Ruß=
landdeutſcher, jetzt ſtaatenloſer Bergmann war nach
Ame=
rika ausgewandert und hatte ſeine Eltern, Geſchwiſter und
Kin=
der in Rußland zurückgelaſſen. Nach Deutſchland zurückgekehrt,
er=
hielt er die Nachricht, daß ſie alle verhungert ſeien, mit Ausnahme
eines jetzt 15jährigen Mädchens. Erſt nach Ueberwindung größter
Schwierigkeiten, gelingt es dem um ſeine Hilfe angegangenen
Deutſchen Roten Kreuz und dem Internationalen
Ko=
mitee vom Roten Kreuz, in Genf durch ſeinen Delegierten in
Moskau, dem Mädchen die Reiſe nach Deutſchland zu
ermög=
lichen und ſie in die Arme ihres Vaters zurückzuführen.
Beſonders vielfältig iſt das Zuſammenwirken des Deutſchen
und des Amerikaniſchen Roten Kreuzes, was ſich durch die früher
häufigen Auswanderungen erklärt. Es iſt die Jagd nach der
Ur=
kunde in der deutſchen Heimat, die von Deutſchamerikanern mit
Hilfe des Deutſchen Roten Kreuzes, zumeiſt in Erbſchafts= und
Penſionsangelegenheiten angeſtellt wird. Bei einer ſolchen
Nach=
forſchung nach der Eheſchließungs=Urkunde der betagten Witwe
eines deutſch=amerikaniſchen Veteranen aus dem Bürgerkrieg ſtellte
ſich heraus, daß dieſer ſeine jetzige Witwe als junges Mädchen in
Weſtfalen entführt hatte, obwohl er bereits verheiratet war und
zwei Kinder hatte. Eine Eheſcheidung hat in Deutſchland
jeden=
falls nicht ſtuttgefunden, aber durch Beſchaffung anderer Urkunden
ſicherte das Rote Kreuz der Witwe die Rente der Vereinigten
Staaten. — In ähnlicher Weiſe konnte das Rote Kreuz der in
Berlin in dürftigen Verhältniſſen lebenden Mutter eines
deutſch=
amerikaniſchen ehemaligen Heeresangehörigen der Vereinigten
Staaten eine Rente ſichern, die ihr jetzt regelmäßig durch das
Amerikaniſche Generalkonſulat gezahlt wird.
So trägt das Rote Kreuz durch ſeine weitreichende
Organi=
ſation dazu bei, Menſchenrätſel zu löſen und Menſchenleben zu
erhalten.
Die Kreisamtsleitung Darmſtadt der NSB.
teilt mit: Am Montag, dem 3. Juni, fuhren 40 Mädels nach
Mainz in das Erholungsheim „Fort Hartenberg” Am Dienstag,
dem 4. Juni, kamen gegen 11 Uhr ungefähr. 60 Buben aus dem
Uebungslager Rimdidim zurück. Unter Führung ihrer beiden
Lehrer kamen ſie, von Sonne und friſcher Luft gebräunt, und
ſichtlich erholt, an der Kreisleitung an, wo die Eltern ſchon
be=
reit ſtanden, um ihre Schützlinge zu empfangen. Flugs wurde
nochmals im Vorhofe angetreten. Vg. Zöller, einer der
bei=
den Lehrer, ergriff das Wort und ſtreifte in kurzen Zügen all das
Schöne, was die Jungens erlebten, und wies beſonders darauf
hin, daß keiner die Kameradſchaft vergeſſen ſolle, die ſie in den
Wochen glücklichen, gemeinſamen Erlebens gehegt und gepflegt
als Kämpfer für den
Sozialismus der Tat
WERDE MTGLIED DERNSV
haben. Anſchließend nach dem Lied der HJ. brachten die
An=
weſenden ein Sieg=Heil auf Führer und Vaterland aus, und die
Eltern konnten ihre Buben wieder in ihre Obhut nehmen.
Am gleichen Tage gegen 14 Uhr trafen aus dem Kreis
Geln=
hauſen 70 Kinder ein, die im Rahmen der Kinderlandverſchickung
auf den Stadt= und Landkreis Darmſtadt verteilt wurden. Der
größte Teil von ihnen fuhr gegen 15 Uhr weiter nach den
Orts=
gruppen Traiſa, Nieder=Beerbach und Ober=Ramſtadt.
Am Pfingstsamstag
sind unsere sämtlichen Kassenschalter
geschlossen. et 5242
Städtische Sparkasse Darmstadt
— WSC.=Tagung in Weinheim. Der Name des jungen
Darm=
ſtädter Bildhauers, welcher in der künſtleriſchen Geſtaltung des
Axel=Schaffeld=Denkmals in Weinheim in beſonderer Weiſe
be=
teiligt iſt, iſt Emil Biedenbänder, Darmſtadt.
Haftung des Reiches für die Juſtizbeamten. Mit der am
April 1935 vollzogenen Ueberleitung der Rechtspflege auf das
Reich iſt vom gleichen Tage ab auch die Haftung für die
Juſtiz=
beamten neu geregelt worden. Auf die Amtspflichtverletzung von
Juſtizbeamten findet das Reichsgeſetz vom 22. Mai 1910
Anwen=
dung, das wiederum im Weſentlichen ſich auf § 839 BGB. ſtützt.
Es beſteht eine dreijährige Verjährung für die bezüglichen
Ent=
ſchädigungsanſprüche. Von einem Grundbuchbeamten kann das
Reich Erſatz nur verlangen, wenn ſeine Amtspflichtverletzung auf
Vorſatz oder grober Fahrläſſigkeit beruht. Für
Amtspflichtver=
letzungen der württembergiſchen Bezirksnotare haftet das Reich
nur, ſoweit es ſich um Geſchäfte handelt, für die die Gebühren zur
Staatskaſſe vereinnahmt werden. § 12 der Grundbuchordnung
vom 24. März 1897, der folgenden Wortlaut hat: „Verletzt ein
Grundbuchbeamter vorſätzlich oder fahrläſſig die ihm obliegende
Amtspflicht, ſo trifft den Beteiligten, gegenüber die im § 839
BGB. beſtimmte Verantwortlichkeit an Stelle des Beamten den
Staat oder die Körperſchaft, in deren Dienſt der Beamte ſteht,
Das Recht des Staates oder der Körperſchaft, von den Beamten
Erſatz zu verlangen, bleibt unberührt”, tritt außer Kraft.
Anzu=
fügen bleibt noch, daß nach § 5 des Reichsgeſetzes vom 22. Mai
1910 dieſes keine Anwendung findet, ſoweit es ſich um das
Ver=
halten ſolcher Beamten handelt, die, abgeſehen von der
Entſchä=
digung für den Dienſtaufwand, auf den Bezug von Gebühren
an=
gewieſen ſind.
Zum Kampf der Wagen und der Roſſe..
Der Darmſtädter Reiterverein hat ſoeben ſeine
Ausſchreibungen für das Sommer=Turn
Ka=
93,5
lender der Warm= und Kaltblutpferde veröffentlicht und ſie auch
den Turnier=Reitern und Pferdebeſitzern der näheren und weiteren
REIT- UN0 FAHR-TURNIER
DARMSTAOT
22:723.10M 1935
Umgebung bereits zugeſchickt, ſo daß am 22. /23. Juni, auf dem
Polizei=Sportplatz (Exert), wieder guter Sport zu
er=
warten ſein wird.
Vorgeſehen ſind je 2 bis 3 Eignungsprüfungen (Reitpferde
und Jagdpferde), Dreſſurprüfungen (A., L. und M.) und
Jagd=
ſpringen (L. und M.), eine Eignungsprüfung für Zweiſpänner,
ſo=
wie ein Wettbewerb der ſtädtiſchen Fuhrhalter, in welchem die
Ein=, Zwei= und Mehrſpänner der hieſigen Geſchäftsleute je in
ihren Klaſſen miteinander konkurrieren, wobei Güte. Gang und
Pflegezuſtand der Pferde, ihr Gefahrenſein ſowie auch die
Origi=
nalität der Aufmachung hinſichtlich Reklamewirkung bewertet
werden.
Für die SA.= und SS.=Reiterei iſt eine Vielſeitigkeitsprüfung
in Form eines Fünfkampfes vorgeſehen, die einen Einblick in die
vielſeitige wehrſportliche Ausbildung der braunen und ſchwarzen
Reiter unſeres Führers gewähren ſoll. Neben den rein reiterlichen
Fähigkeiten in Reiten und Springen werden noch
Kleinkaliber=
ſchießen und 100=Meter=Lauf bewertet ſowie Handpferdeführen”
d. h. jeder einzelne Reiter muß ſeine Geſchicklichkeit im Wegführen
von 4 Pferden im Galopp (vom Sattel aus) beweiſen.
Intereſſante und luſtige Schaunummern werden das
Pro=
gramm abrunden, darunter die berühmte Darmſtädter Voltigier=
Abteilung des Jugend=Reitlehrers Schubert, die ihre neueſten
Akrobatenkünſte am lebenden Pferd zeigt.
Nennungsſtelle für Teilnehmer: Reiter=Standarte 50,
Darm=
ſtadt, Riedeſelſtraße 39, Tel. 505 (Zinſel).
nicht,
Monakskalender für Tierſchuß.
Juni. — Brachert.
Wir nähern uns der Sommerſonnenwende. Es kommt jetzk
die Zeit, in der ſich die Wärme der Sonnenſtrahlen ſchon ſtark
be=
merkbar macht. Ueberanſtrenge an ſolchen Tagen deine Tiere
Verwehre ihnen niemals, den Durſt zu löſchen! Sorge durch
ſtändige Waſſerbereitſchaft dafür, daß ſie von den Qualen des
Durſtes verſchont bleiben.
Laß deinen Hund bei Hitze nicht unnötig hinter der
Straßen=
bahn herlaufen und laß ihn bei Fahrradausflügen lieber zu Hauſe!
Vergönne deinem Kettenhund an heißen Tagen, ſich einige
Stun=
den im Freien zu tummeln!
Laß deine Pferde und andere Zugtiere nicht in der grellen
Sonnenhitze auf dich warten, ſondern führe ſie an einen ſchattigen
Platz! Waſche deinem Pferd nach größerer Anſtrengung Augen
und Nüſtern mit einem feuchten Schwamm! Das Tier wird dir
dankbar ſein für dieſe Wohltat.
Wehre der gewinnſüchtigen Unſitte, den Pferden den Schweif
u kürzen. Durch dieſe Modetorheit wird das Tier ſeines
natür=
lichen Abwehrmittels gegen die Inſektenplage beraubt.
Setze deinen Vogelkäfig nicht zu lange den unmittelbaren
Sonnenſtrahlen aus und halte dein Aquarium im Halbdunkeln.
Wenn du jetzt im Sommer eine längere Reiſe unternimmſt,
dann ſorge bei Zeiten dafür, daß deine Lieblinge in andere
ſor=
gende Hände gebracht werden und überlaſſe ſie nicht einem
unge=
wiſſen Schickſal. Auf der Reiſe ſollſt du dich überall der
Sache des Tierſchutzes annehmen und Verſtändnis für das Recht
der unterdrückten Tiere erwecken, damit ſie barmherzig behandelt
und nicht vernachläſſigt werden.
C. W.
— Der Familientag der Familie Bernbeck, der ſeither in
Gie=
ßen ſtattfand, iſt nun zum erſten Male in Darmſtadt, und zwar
Mittwoch, den 12. Juni, im Saalbau. Veranlaſſung hierzu gibt der
Umſtand, daß ein großer Teil der Familie in der Provinz
Star=
kenburg wohnt, während die eigentliche Heimat Oberheſſen iſt. Der
Stammſitz iſt der Wirberg bei Grünberg. Die Leitung des Tages
hat der Senior der Familie Geh. Juſtizrat Wahl in Schlitz. Mit
zahlreicher Beteiligung iſt zu rechnen.
— „Ueberbrettl der Neuzeit” — Luſtiges Pfingſt=Gaſtſpiel im
Orpheum! Marga Peters und Guſtav Bertram ſeit
Jahren die bewährten Günſtlinge des Darmſtädter Publikums,
geben nach längerer Unterbrechung im Orpheum über die
Pfingſt=
feiertage ein kurzes Gaſtſpiel mit ihrem humorſprühenden
— Bertram, heute mehr denn je der
„Ueberbrettl der Neuzeit
Komiker von Format, wird alles aufbieten, ſeinem großen
Freun=
deskreis ein paar unvergeßliche heitere Pfingſtfeiertagsſtunden zu
bereiten.
— Frauenverein der Evang. Lukasgemeinde. Die nächſte
Zu=
ſammenkunft unſerer Mitglieder iſt am Donnerstag, dem 6. Juni,
abends, im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Zahlreiche Beteiligung
wird erwartet.
F
[ ← ][ ][ → ]Aus der NSDAP.
Der Kreisleiter.
Kreisfunkwart.
Achtung Ortsgruppen= und Betriebsfunkwarte! Die nächſte
Funkwarteſitzung findet am Donnerstag, 6. Juni, 20.15 Uhr, in
der Kreisrundfunkſtelle, Luiſenſtraße 36, ſtatt.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Maintor.
Am Mittwoch, 5. Juni, und Donnerstag, 6. Juni findet in
unſerer Ortsgruppe die übliche Pfundſammlung des
Lebensmittel=
opferrings ſtatt. Wir bitten unſere Spender, die Gaben, mit
Auf=
ſchrift verſehen, bereit zu halten.
Ortsgruppe Rheintor.
Pfundſammlung des Lebensmittelopferrings am Mittwoch, den
5. Juni. Es wird gebeten, die Spenden, in Sacktüten verpackt und
Die
ſeit=
mit Aufſchrift verſehen, zur Abholung bereitzuhalten.
herigen Helfer und Helferinnen wollen ſich wieder zur Verfügung
ſtellen und die Karteikarten umgehend auf der Geſchäftsſtelle,
Rheinſtraße 36 (Motorhaus) in Empfang nehmen.
NS. Deutſcher Frontkämpferbund (Stahlhelm). Heute
Mitt=
woch, den 5. Juni, ſpricht um 20.15 Uhr im Rummelbräu Kam.
Schon über „Taktik”. Erſcheinen aller Kameraden iſt Pflicht.
Der Kreisführer.
Der Polizeibericht meldet:
Verkehrsunfälle in Darmſtadt. Am 1. 6. 35, gegen 17.30 Uhr,
ereignete ſich auf der Griesheimer Chauſſee, an der Einfahrt zur
Autobahn, ein ſehr ſchwerer Verkehrsunfall. Hier ſtießen zwei
Perſonenkraftwagen zuſammen. Beide Fahrzeuge wurden ſtark
beſchädigt. 4 Perſonen mußten zum Teil mit ſchweren Verletzun=
Am
glei=
gen in das Stadtkrankenhaus eingeliefert werden.
chen Tage, um 19.30 Uhr, ereignete ſich ein Verkehrsunfall auf
der Straßenkreuzung Dieburger—Heinheimerſtraße. Dort war ein
Perſonenkraftwagen mit einem Lieferdreirad zuſammengeſtoßen.
Der Führer des Lieferdreirades, ein Bäckerburſche aus
Darm=
tadt, wurde hierbei verletzt und in das Stadtkrankenhaus
ver=
bracht. — Am 2. 6. 35 kam es auf der Straßenkreuzung Mag
ſen—Saalbauſtraße zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen dem PKW.
23 196 und dem PKW. V0 — 2549, wobei nur leichter
Sachſchaden entſtanden war.
Feſtnahme eines Anzahlungsbetrügers. Am 23. 5. 35 wurde
in Frankfurt a. M. der Verleger E. M. aus Weinheim
feſtge=
nommen. Mit ſeiner Frau ſuchte er Beſtellungen auf Bücher
und Broſchüren auf, die von dem Franzmathes=Verlag in
Frank=
furt a. M. gedruckt und überſandt werden ſollten. Gründer und
Inhaber des Franzmathes=Verlags iſt M., der zuweilen den
Doktortitel zu Unrecht führte. Obwohl Lieferungsmöglichkeit
nicht beſtand, wurden Anzahlungen und Ganzzahlungen
entgegen=
genommen, die 20—100 RM. betrugen. Die Beſtellungen wurden
eilweiſe 1931 und früher aufgegeben, Lieferung iſt trotz
Bezah=
lung bis heute nicht erfolgt. Erſcheinen ſollten: „Die
geſchicht=
liche Entwickelung der Sparkaſſen in Bayern und Heſſen”, „
Reiſe=
führer für Rheinheſſen und Pfalz”. „Die Volksbank” ein
Heſſen=
werk (Starkenburg und Umgebung), „Badiſches Frankenland”
und andere Werke. Wer wurde auf dieſe Weiſe geſchädigt?
Mit=
teilung erbittet das Landeskriminalpolizeiamt, Hügelſtr. 31—
33.
Einbruchsdiebſtähle in der Heinrich=Fuhr=Straße.
m.
Samstag, dem 1. 6. 35, zwiſchen 21 und 23 Uhr, wurden in de
Heinrich=Fuhr=Straße in zwei nebeneinander liegenden
Erd=
geſchoßwohnungen Einbruchsdiebſtähle verübt. Außer Bargeld
wurden folgende Sachen geſtohlen: 1 goldene Damenuhr mit
Sprungdeckel, 1 goldenes Medaillon, rund, Durchmeſſer 2½ cm.,
mit goldenem Anhängekettchen, 1 Broſche mit geſchliffenem,
run=
dem. lilafarbigen Stein, 1 goldener Herren=Siegelring mit rotem
tein und 1 ſchmale braune Damengeldbörſe. Der oder die
Täter ſind von der Heinrich=Fuhr=Straße aus über einen
Bretter=
zaun geſtiegen und dann an der Rückſeite der Häuſer von den
Balkonen aus durch kleine Fenſter in die Erdgeſchoßräume
ein=
gedrungen. Vor Ankauf der geſtohlenen Gegenſtände wird
ge=
warnt. Sachdienliche Mitteilungen erbittet das
Landeskriminal=
polizeiamt, Hügelſtr. 31—33, Zimmer 27.
Von ſeinem Arbeitskollegen beſtohlen. Am 31. 5. 35 wurde
dahier bei der Firma Merck einem Arbeiter im Ankleideraum
eine Armbanduhr aus ſeinem Rock geſtohlen. Der Tat verdächtig
erſchien ein Mitarbeiter aus Groß=Zimmern, der am 1. 6. 35 des
Diebſtahls überführt werden konnte.
Steuer= und Wirkſchaftskalender
für die Zeit vom 1. bis 15. Juni 1935.
Ausſchneiden!
Aufbewahren!
5. Juni: Abgabe der Beſcheinigung an die Finanzkaſſe,
daß die Summe der im Monat Mai 1935 abgeführten
teuerabzugsbeträge mit der Summe der im gleichen
Monat einbehaltenen Steuerbeträge übereinſtimmt.
Keine Schonfriſt.)
5. Juni: Abführung der Lohnſteuer fü rdie in der Zeit vom
16. bis 31. Mai 1935 erfolgten Lohnzahlungen. Falls die
bis zum 15. Mai 1935 einbehaltenen Lohnſteuerbeträge
für ſämtliche in einem Betriebe beſchäftigten
Arbeit=
nehmer den Betrag von 200.— RM. nicht überſtiegen
haben, Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit
om 1. bis 31. Mai 1935 erfolgten Lohnzahlungen.
(Keine Schonfriſt.
5. Juni: Abführung der Bürgerſteuer für Lohnſteuerpflichtige
an die Gemeindekaſſe auf Grund der näheren
Beſtim=
mungen.
6. Juni: Vorlage der Aufſtellungder Deviſengeſchäfte,
die von einem Unternehmen mit genereller Genehmigung
zum Deviſenerwerb im Monat Mai 1935 getätigt worden
ſind, (ſoweit ſolche Genehmigungen überhaupt noch
er=
teilt werden).
8. Juni:
blauf der Schonfriſt für das am 25. Mai 1935
fällig geweſene erſte (gemeindliche) Ziel der
Ge=
meinde=, Kreis= und Provinzialumlagen
für das Rechnungsjahr 1935/36. (Hellblauer Steuerzettel.)
blauf der Schonfriſt für das am 25. Mai 1935
8. Juni:
fällig geweſene erſte Ziel der Filialſteuer in der
ſtadt Darmſtadt für das Rechnungsjahr 1935/36.
8. Juni: Ablauf der Schonfriſt für das am 25. Mai 1935
jällig geweſene erſte Ziel der Warenhausſteuer
n der Stadt Darmſtadt für das Rechnungsjahr 1935/36.
8. Juni: Ablauf der Schonfriſt für das am 25. Mai 1935
fällig geweſene erſte Ziel der Müllabfuhr=,
Stra=
enreinigungs= und
Kanalbeutzungsge=
bühren in der Stadt Darmſtadt für das
Rechnungs=
jahr 1935/36. (Roſa Steuerzettel.)
Hinſichtlich der ſämtlichen letztgenannten, am 8. Juni
1935 fälligen gemeindlichen Steuern und Abgaben war
die Schonfriſt urſprünglich am 5. Juni 1935 abgelaufen.
Durch Bekanntmachung der Stadtkaſſe in
r. 149 des „Darmſtädter Tagblatts” vom 1. Juni 193
iſt die Schonfriſt biszum8. Juni 1935 erſtreckt
wor=
den. Nach Ablauf dieſer Friſt werden Koſten und der
Säumniszuſchlag erhoben
10. (11.) Juni: Umſatzſteuer=Voranmeldung und
Vorauszah=
lung für die monatlichen Zahler für den Monat
Mai 1935. Die Schonfriſt iſt fortgefallen.
10. (11.) Juni: Einkommenſteuer=Vorauszahlung für die
veranlagten Steuerpflichtigen. (Keine Schonfriſt.)
2. Vierteljahreszahlung.
10. (11.) Juni: Körperſchaftsſteuer=Vorauszahlung. (Keine
Schonfriſt.) 2. Vierteljahreszahlung.
11. Juni: Letzter Tag, an dem laut Mahnung der Stadtkaſſe
Darmſtadt (vgl. die Mahnung in Nr. 149 des „
Darm=
ſtädter Tagblatts” vom 1. Juni 1935) das Schulgeld
ur die Monate April und Mai 1935 für die
Darmſtädter höheren Schulen, die ſtädtiſchen Maſchinen=
bau=, Gewerbe=, Handels= und Haushaltungsſchulen bei
Meidung der Beitreibung und Koſtenberechnung noch ge=
zahlt werden kann.
15. Juni: Anmeldung und Zahlung der Börſenumſatzſteuer,
ſoweit dieſe im Abrechnungsverfahren
ent=
richtet wird. Abrechnung für den Monat Mai 1935 für
die monatlichen Zahler. G. F. Fehlanzeige nicht ver=
H. W. Wohmann.
geſſen!
Freizeik, Frohſinn, Kameradſchaft
erlebt die deutſche Jugend in den Zelklagern der HJ.
Die deutſche Arbeitsfront
Richkiger Einſak bringt Höchſtleiſtung.
Mit der Feſtigung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe und im
Hinblick auf die Behauptung Deutſchlands im Welthandel hat ſich
die Notwendigkeit ergeben, jeden Volksgenoſſen nach Möglichkeit
wieder auf den Platz zu ſtellen, der ſeinen Kenntniſſen und
Fähig=
keiten entſpricht. Die Einſchaltung in das Wirtſchaftsleben ſoll
dort erfolgen, wo er entſprechend ſeiner perſönlichen Eignung die
höchſten Leiſtungen zu vollbringen vermag. Dieſer Forderung
trägt die Stellenvermittlung der Deutſchen
Ar=
beitsfront weitgehend Rechnung. Ihre ganze Arbeit iſt auf
die Verwirklichung des Zieles: Jedem nicht nur einen, ſondern
einen Arbeitsplatz zu verſchaffen, abgeſtellt. Bei der Löſung
dieſer Aufgabe ſteht der Stellenvermittlung ein vorzügliches
Hilfs=
mittel zur Verfügung:
Das Sichtbogenſyſtem.
Berufliche Leiſtung, fachliches Wiſſen und charakterliche Eignung
werden auf die Erforderniſſe jedes zu beſetzenden Poſtens
abge=
ſtimmt. Der Sichtbogen, der die theoretiſchen und praktiſchen Be=
rufs= und Fachkenntniſſe der Bewerber aufzeigt, gibt hierzu
Möglichkeit. Die nachgeprüften Fähigkeiten und Kenntniſſe
den am Rand des Bogens, dem Sichtrand, durch verſchiedene F
ignale gekennzeichnet. Die Sichtbogen ſelbſt werden durch
innreiche Einrichtung in einem ſogenannten Schlitten zu
Flachkartei geordnet, d. h. auf kleinem Raum liegen Taufſn
von Sichtbogei überſichtlich nebeneinander. Danach iſt es
Vermittler möglich, durch ein Hinübergleiten über die in
tracht kommenden Spalten der einzelnen Sichtbogen alle für een
offenen Poſten geeigneten Bewerber ſofort zu ermitteln. In r
gen Minuten kann er aus Tauſenden von Bewerbern fofort
ſtellen, wer z. B. geeignet iſt für die ſelbſtändige Führung
ranzöſiſchen Korreſpondenz, oder welcher Reiſende im Aus
tätig war uſw. Wenn alſo ein Betriebsführer einen neuen
arbeiter braucht, ſo werden ihm zwangsläufig, immer nur dii
eignetſten Bewerber vorgeſchlagen.
Auf dieſe Weiſe ſorgt die Stellenvermittlung nicht nur dor
daß alle ſtellungsloſen Angeſtellten wieder in Arbeit und
gebracht werden, ſondern dient darüber hinaus der deutſchen 7
ſchaft dadurch, daß ſie ihr für jeden zu beſetzenden Poſten die
ſtungsfähigſte Arbeitskraft nachweiſt.
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193 eine Belebunt
* Vorleſungsreihe
„Nakionalpolikiſche Erziehung
Profeſſor Lacroic=Heidelberg ſpricht.
2. Teil. 3. Vortrag.
Hatte die letzte Vorleſung in der Vortragsreihe der Heſſiſchen
Verwaltungsakademie, von der „Ganzheitsauffaſſung” ausgehend,
eingehend und eindringlich das Thema „Volk” nach Weſen,
Ge=
ſtaltung und Begriff behandelt, um es im Sinne dieſer Ganzheit
Volksgemeinſchaft) aufzufaſſen, ſo betraf der dritte Vortrag,
dem die Hörerſchaft — in den Stoff mit jedem weiteren Vortrag
umſo gründlicher eingeführt — aufmerkſamſt mitgehend folgte,
die Auswirkungen dieſes „Volks”=Begriffes und die „Sprache.
Profeſſor Lacroix knüpfte, ſeiner bewährten Methode
an=
ſchaulicher Beiſpiele folgend, an den Begriff des „
Volksgan=
zen an und erläuterte dieſen Begriff wirkungsvoll an dem
Bei=
ſpiel des Bienenſtaates. Mag auch den meiſten Hörern das
We=
ſen des Bienenvolkes nicht fremd ſein, ſo wirkte doch die logiſche
und klare Schilderung der planmäßigen, aufeinander
abgeſtimm=
ten Verrichtungen im Bienenſtaat ungemein plaſtiſch und . . . zum
Nachdenken zwingend. Näher kam der Vortragende auf die
funk=
tionellen Beziehungen zu den Dingen zu ſprechen und ſtellte feſt,
daß man nicht bloß mit dem Auge ſehen kann (wenn auch hier
die phyſikaliſchen und phyſiologiſchen Geſetze richtig funktionieren),
ſondern alle Erſcheinungen — in alles überwölbender Ganzheit
denkeriſch zuſammenfaſſen muß. An den
Anti=
theſen „Erwachſener und Kind”, „Städter und Bauer”, „Indianer
und Kulturmenſch” zeigte Profeſſor Lacroix dann die
funktionel=
len Unterſchiede in der Betrachtungsweiſe. Kurz geſtreift
wur=
den weiterhin die Zuſammenhänge zwiſchen Triebhaftigkeit und
dem Erhaltungswillen eines Volkes in Erinnerung an das
be=
kannte Kapitel von Schopenhauer über die „Metaphyſik der
Ge=
ſchlechtsliebe‟. Auch auf die „Sprache” als ſolche kam Prof.
Lacroix noch einmal zu ſprechen und kriſtalliſierte die gewachſene
Volksſprache als Verſtändigungsmittel und als Ausdrucksmittel,
ſchließlich aber, und in der Hauptſache, als das geſtaltende
Weltbild, das in dieſer Gemeinſchaft
geſchicht=
ich geworden iſt. Im Gegenſatz hierzu könnten die
künſt=
lichen Sprachen (Volapük und Eſperanto) nur als
Verſtändi=
gungsmittel betrachtet werden. Ohne Sprache könne eine
Men=
ſchengruppe überhaupt nicht gedacht werden, und die Sprache habe
o wenig angefangen wie das Menſchengeſchlecht niemals „
ange=
fangen” habe! Wir könnten dieſen Satz zwar ausſprechen, aber
einen Sinn könne dieſer Satz niemals haben. Schließlich ſtellte
der Vortragende nochmals die Volksgemeinſchaft als Ganzes und
als einzigen Träger der Kultur, gegenüber anderen
Ge=
meinſchaften dar. Der Einzelne muß ſie gliedhaft im Rahmen
des Ganzen betätigen und hier den Sinn ſeines Lebens finden,
während auf der anderen Seite das Ganze zuſammenbricht, wenn
die einzelnen Glieder verſagen. In neuer Wertordnung
es Nationalſozialismus, geht das Ganze vor
den Teil! Das bedeutet hartes, aber unbeugſames
Lebens=
geſetz. Der Wert des Einzelnen liegt nur in ſeiner Gliedheit,
d. h. in ſeiner Beziehung und in ſeiner Wertung zum
Gan=
zen. Ein Maßſtab für die Bildung iſt, ob der Einzelne die Form
und die Art (Hingabe und Pflichterfüllung) gefunden hat, in der
er ſeinen Dienſt dem Ganzen gegenüber leiſtet.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Zwei Tage lang verhandelte die Große
Strafkam=
mer gegenden 24jährigen Wilhelm Roth aus
Schaaf=
heim und gegen den 41jährigen Auguſt Ittmann aus
Groß=Umſtadt wegen fortgeſetzten ſchweren
Be=
trugs. Roth und Ittmann hatten ſich zu gemeinſamen
Betrüge=
reien zuſammengetan. Im Jahre 1933 hatten beide zuſammen das
von der Reichszeugmeiſterei zugelaſſene nationalſozialiſtiſche
Be=
kleidungshaus in Aſchaffenburg übernommen, aus dem Ittmann
aber im Frühjahr 1934 wieder ausſchied. Aber das Geſchäft geriet
im Sommer 1934 in Zahlungsſchwierigkeiten, auch auf das mehr
oder weniger ſtrafbare Verhalten der beiden Angeklagten
zurück=
zuführen. Das Verfahren gegen ſie wurde aber damals auf Grund
der Amneſtie eingeſtellt. Im Juli aber taten ſich beide wieder
zuſammen, Roth legte ſich die von der Reichszeugmeiſterei
zuge=
laſſene Nummer des Aſchaffenburger Geſchäftes zu, und Ittmann
die ſeines väterlichen Geſchäftes in Groß=Umſtadt, in dem er
jahrelang gearbeitet hatte. Und nun beſtellten ſie ringsumher, in
allen Teilen Deutſchlands, Waren auf Kredit und erteilten ſich
gegenſeitig gute Referenzen. Der eine Verhandlungstag geht
da=
mit hin, die ſämtlichen geſchädigten Firmen aufzuzählen, 224 an
der Zahl, die zuſammen um mehr als 20 000 Mark geſchädigt ſind.
In den meiſten Fällen hatte Roth beſtellt und Ittmann Auskunft
erteilt, in denen er Roth immer unbedenklich eine Kreditfähigkeit
bis zu 1000 Mark zuſprach. Sie hatten ſich zu dieſem Zweck in
Ba=
benhauſen extra Kopfbogen drucken laſſen, mit dem hochtrabenden
Titel „Nationalſozialiſtiſche Bekleidungswerkſtätten‟. Teilweiſe
hatte Ittmann auch für Roth mit einem vollkommen unleſerlichen
Krackel unterſchrieben; man ſieht ein ſtetes Zuſammenarbeiten,
trotzdem man äußerlich ganz getrennt tat. Die Waren wurden
tändig von einem zum anderen Ort befördert. In Schaafheim,
n Groß=Umſtadt und in Frankfurt hatte man Lager, und die
bürotechniſchen Arbeiten wurden gemeinſam in der
Privat=
wohnung des Ittmann in Groß=Umſtadt ausgeführt. Roth
und Ittmann hatten anſcheinend, nach ihren Ausſprüchen
Zeugen gegenüber, die Abſicht, möglichſt viel Geld
zuſammenzu=
kriegen, und dann nach Braſilien auszuwandern, wo Ittmann
an=
geblich eine Hühnerfarm in Ausſicht hatte. Ittmann war ſchon
früher im Ausland. Er iſt bereits vorbeſtraft und iſt mit allen
Waſſern gewaſchen. — (
in verſönliches Pech, daß er ſich des
öfteren in Widerſprüche verwickelt, denn das beſte Gedächtnis hält
bei dieſem unendlichen Material nicht ſtand. Roth dagegen iſt noch
nicht vorbeſtraft. Er gibt von vornherein alles zu.
Das Gericht verurteilt beide wegen fortgeſetzten
ſchweren Betrugs nach dem neuen Geſetz vom Mai 1933
(Schädigung des Volkswohls) Roth zu zwei Jahren,
Itt=
mann zu drei Jahren Zuchthaus und erkennt Ittmann
die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünſ
Jahren ab. Das Gericht iſt der Auffaſſung, daß hier zweifellos
eine Schädigung des Volkswohls in Betracht komme, denn nach
einigen vorliegenden Entſcheidungen genüge es, wenn ein gewiſſer
eil des Volkes, hier die liefernden Firmen, geſchädigt werden.
Außerdem haben die beiden durch ihr Verhalten, aufs ſchwerſte
eine Einrichtung geſchädiat, die von der nationalen Regierung
zum Wiederaufbau der Wirtſchaft geſchaffen war. Ittmann, als
dem geiſtigen Urheber der Sache, gebühre die höbere Strafe. Roth
wird, da er von Anfang an geſtändig war, die Unterſuchungshaft
mit ſechs Monaten voll angerechnet.
Der Techniſche Reiſedienſt des 29224
Die Sonderleiſlungen des Klubs für ſeine Mitgli
* Mit der Einführung des Techniſchen Reiſedienſtes ha=
DDAC. ſeinen Mitgliedern die Möglichkeit gegeben, die
kehrs= und Betriebsſicherheit ihrer Wagen zu heben und echlt, u0 Landwirrſcheilt
liche Koſten durch rechtzeitige Erkennung von Mängeln an
Fahrzeugen einzuſparen. Der Techniſche Reiſedienſt im Gal//h
Weſtmark beſucht tunlichſt zweimal im Jahre die in den St o//Cuken, die in der 20
gu Vorſitzende der 5
ſuiſchaft hat mit Zuſt
z iſt unterſa.
gregirung der 2
und auf dem Lande wohnenden DDAC.=Mitglieder bzw. n.mfunt oder ſterniſert
lungen werden mit
an zentralen Plätzen Aufſtellung, zu denen die Mitglieden
kurze Anfahrtsſtrecken zurückzulegen brauchen. Zurzeit befn/ein Einzeliall deles
ſich der Reiſedienſt noch heute und Donnersta
9 Uhr vormittags) im Anweſen der Firma E
Rieg, Kom.=Geſ., Darmſtadt, Rheinſtraße 25. Der Sache
beiter des Techniſchen Reiſedienſtes, Ingenieur Bunsnru
Koblenz, unterzieht hier die ihm vorgeführten Wagen der 2
mitglieder mit Hilfe eines ſinnvoll konſtruierten „Höhrr.ch
und neueſter techniſcher Mittel genaueſtens auf ihre, wenn.a
gen die Wicht
nur kleinen „Krankheiten” An den Fahrzeugen werden
un in Kraft getreterb
½ Arheilgen, 4. Ju
eiwehr. Die Uebu
feuerwehr abgehalt
nien des Luftſch=
Ke
keit zu erhö
wiederum die A
dalbzue
teilten
*
penleiter des T
Braunshardt, 4.
liche Federn, Gelenke, Bolzen uſw. genau kontrolliert, der Dd im ſofort nach Darmſt
und die Getriebe überprüft, die Bremsvorrichtung ausge—Mcer und einer
n Meldef.
und ſchließlich dem Wagenbeſitzer ein Unterſuchungsbefund
eine Bremsprüfkarte ausgehändigt. Eine mündliche Ber—f
und techniſche Ratſchläge weiſen dann den Fahrer auf
ſtellende Mängel hin und bewahren ihn ſo vor erheblichen
ren Schädigungen. Ausdrücklich ſei darauf aufmerkſam gerM eſtere Webrleute G
daß nach dieſer Unterſuchung der Sachbearbeiter keinerlei 2
raturen vornimmt und vornehmen darf, dieſe müſſen von Mfnd noch eine Zugü
einſchlägigen Fachhandwerker vorgenommen werden. Der D:9
hat bei ſeinen Klubmitgliedern ſtarken Anklang gefunden,
dieſe haben durch die objektive Betreuung des Reiſedienſtes v/Feherwaltung, in
meinde zu erri
gehendſte Vorteile. Der Gau 15 Weſtmark war einer der
ſitas=Verbandes in
Gaue, die dieſe Einrichtung übernommen haben. Die Zerny
des Techniſchen Reiſedienſtes befindet ſich in Koblenz, Anſſnelt um Ueberlaſſt
Schüller=Straße 18.
jeſes gegenüber der
Geſtern abend hielt, Herr. Ingenieur, Bunsmanmſiluer des Garten
Gartenſaal des Städtiſchen Saalbaues ein Referat über denſenund hier das Ehrei
Habenhauſen, 3. J
Zweck und Aufgaben des Techniſchen Reiſedienſtes.
ſeier hielten ver
Der Einladung des Bezirksführers des DDAC., Bezirk
uſes „Zum Adler
kenburg und Rheinheſſen, Herrn Wilhelm Merck, warem /ſund der Kinderre
zahlreiche Intereſſenten gefolgt.
ab. Die dreiſti
Nachdem der Ortsgruppenführer des DDAC., Architekt
ue beſonders die L
bert, die Klubgenoſſen im Namen der Ortsgruppe des D0ſnAbend, gut Na
herzlich begrüßt hatte, ſprach Ingenieur Bunsmann eing
hauen, ſowie die R
über die koſtenloſe Unterſuchung von motoriſch angetrie el
Kücken ernteten
Fahrzeugen durch den Techniſchen Reiſedienſt. Der Zwech
Feier hätte ein
Arbeit iſt, den Worten des Führers folgend, die Motoriſkurg, Froß=Umſtadt 2
Deutſchlands zu ſteigern. Zur Motoriſierung eines Landes A
der Höchſt
auch u. a. die Preisfrage der Motorfahrzeuge. Hierauf hcye
Induſtrie ſchon weiteſtgehend Rückſicht genommen, weiter Bl
ſitzer faſt de
die Fahrzeugunterhaltung zur Motoriſierung, hier, am wun.
Punkt ſetzt der Dienſt ein, denn er will zur größten Wirtſcha!
enlo=
eicht ei
keit beitragen. Alle 6 Monate bereiſt er alle Gegenden des Et
50X4.I
Darſtellung die
Nicht allein die Verkehrs= und Betriebsſicherheit, auch die D
ſchaftlichkeit wird geprüft. Redner kam dann eingehend au
1100 graphiſck
Vorgang und die Durchführungder Unterſucht
Auguſt
terI.0.
zu ſprechen. Wir verweiſen auf unſere diesbezüglichen Auf
R ſich ein
rungen unſerer Nr. 148 vom 30. Mai (Seite 6). Die Unterſtu
grol
erfolgt in objektiver Weiſe, unter Benutzung neueſter techm
ahn an,
be,
Mittel, die in einem Spezialdienſtwagen mitgeführt werder
einzelnen vielfachen Mangelquellen wurden in großen Züge
und beſon
ſtreift. Der Fahrzeugbau, der Aufbau des Wagens und di
für Schw
W Weter
ſchreibung aller Mängel wurden in lebendiger, leicht humo
Weiſe beleuchtet. Der Techniſche Dienſt des DDAC. iſt das MIn härt, führt
alles zu unterſuchen, was mit der Technik zuſammenhängt.
—die Arl
Der Werbeleiter der Gauleitung des DDAC., Kl.
Reigeishein
Koblenz, gab dann einen Einblick in die Werbetätigkeit des Dyil
Erfreulich ſei, daß die Unterſuchung der Fahrzeuge in Darn
ſtark in Anſpruch genommen werde. Der Techniſche Reiſs
werde im nächſten Monat nochmals kommen, um alle Wün///er
befriedigen. Die Einrichtung, die mit dieſem Dienſt geſchaffe”
geſtalte die Verbindung mit den Mitgliedern und dem Z
noch inniger. Durch die Tätigkeit des DDAC. ſoll das gen ym
Kraftfahrweſen Nutzen haben. Es ſei unbegreiflich, daß
e=
fahrzeugbeſitzer gebe, die dem Klub noch nicht angehören. Be‟
Darbietungen, die der DDAC. leiſte, ſei der Beitrag nicht zu)
zu nennen ſeien als Leiſtungen u. a. die freiwilligen Wohlfe9
einrichtungen des DDAC., der Techniſche Ratgeber des Klubk44.)
die juriſtiſche Beratung und der Rechtsſchutz der Mitglieder, von Reiſeplänen, koſtenloſe Ausgabe von Streckenk2c (Xm
Verſicherungsberatung uſw.
Der Ortsgruppenführer dankte den Referenten und
unte=
deren Ausführungen. — Die Darlegungen der Redner des A.ffm
zeigten die Leiſtungsfähigkeit des Klubs in hellem Lichte.
den offiziellen Anſprachen blieb man bei angeregter Unterhe-)
noch einige Zeit zuſammen.
5. Reichslotterie für Arbeitsbeſchaffung.
Mark=Gewinn! Im Motorſporthaus, Rhein=,
ſtraße, wurden in der vergangenen Nacht die erſten „Hu.u
Hund=
Ecke V‟
Reichsmark” gewonnen. Höchſt erfreut über dieſen ſo ploße
Gewinn, waren einige Minuten ſpäter Gewinner und Ver
in der Geſchäftsſtelle, woſelbſt dem glücklichen Gewinner 100-
im vi
ing
2n
Siet
ausgehändigt wurden.
Städtiſche Sparkaſſe am Pfingsſamstag geſchloſſen.
Einleger der Sparkaſſe werden auch an dieſer Stelle darau
merkſam gemacht, daß die Sparkaſſe ihre ſämtlichen S0
ter, ſowohl bei der Hauptſtelle wie auch bei den Zweigſe.”
wirk
am Pfingſtſamstag geſchloſſen hält. E
beten, etwaige Aufträge und Verfügungen ſpäteſtens bis Gr.
zu treffen.
Was die Lichtſpieltheater bringen
— Das Union=Theater zeigt nur noch heute und morge.
100. Harry=Piel=Film „Artiſten” mit Harry Piel, Süll.
ner, Hilde Hildebrandt und Hans Junkermann. Regie;
Piel; Muſik: Fritz Wenneis. Jugendliche über 14 Jahre
laſſen.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen bis einſchließlich Donner
den 6. Juni, die Militärhumoreske. Die Mutterder 2g
pagnie”, mit Weiß=Ferdl. Grit Haid, Leo Peukert une
Heidemann in den Hauptrollen.
Die Palaſt=Lichtſviele zeigen nur noch heute und M.
den großen Film vom Reichsparteitag 1934 Triumpg
Willens
Geſamtleitung und Regie: Leni Rieſeme
Jugendliche haben Zutritt.
Reſi=Theater zeigt heute letztmalig die luſtige ſpane 2
Erſtaufführung „Ein falſcher Fuffziger” mit Lucie
liſch, Theo Lingen, Adele Sandrock, Georg Alexander. O
Hildebrand.
Mittwoch, 5. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 153 — Seite 7
e erdragang der deülſchen
ürachtronferven Suuftkie.
Tie bedeutendſten Betriebe unſerer
Obſtkon=
ei=Induſtrie liegen in der preußiſchen Pro=
und im Lande Sachſen, im Rheinland und
ſüddeutſchen Ländern Württemberg, Baden
in Heſſen. Obwohl jedem überall
Obſtkon=
en begegnen, werden dennoch höchſtens 3 bis
H. der geſamten deutſchen Obſternte in der
gſerveninduſtrie induſtriell verwertet. Auch
Induſtrie hat unter der Wirtſchaftskriſe
d zu leiden. Das lag zu einem großen Teil
Zuckerpreis, denn Marmelade z. B. beſteht zu
o. H. aus Zucker. Nach den jüngſt
veröffent=
ſten Produktionsergebniſſen hat jedoch ſchon im
re 1933 eine Belebung der geſamten Obſtkon=
— 1000 000
Dosen
Obſt in Ooſen
Geramterzeugung: 26 477 000 Dosen
ſerveninduſtrie eingeſetzt. Es wurden rund 26,5
Millionen ganze Doſen Obſtkonſerven und 55,6
Millionen Kilogramm Marmelade, Obſtmus und
Gelees erzeugt. Etwa 1 Million Zentner
Friſch=
obſt, darunter 335 000 Zentner Aepfel, 230000
Zentner Pflaumen, 96 000 Zentner Kirſchen,
75 000 Zentner Erdbeeren und 51 000 Zentner
Reineklauden und Mirabellen wurden
verar=
beitet. Die Produktionsziffern der Obſtkonſerven=
Induſtrie betrugen in den letzten Jahren: 1931
— 25,5 Millionen, 1932 — 19,3 Millionen und
1933 — 26,5 Millionen ganze Doſen. Die
ent=
ſprechenden Ziffern für Marmelade, Konfitüren,
Obſtmus uſw. betrugen 47,6, 42,4 und 55,6
Mil=
lionen Kilogramm. Im Jahre 1934 hat ſich die
Produktion der Obſtkonſerven=Induſtrie noch
wei=
ter geſteigert. Unſer Schubild gibt einen
Ueber=
blick über die Geſamterzeugung an deutſchen
Obſt=
konſerven im Jahre 1933. (Scherl=M.)
Aus Heſſen.
Dei
bot des Einſäuerns und Skeriliſierens von Gurken
vor dem 1. Juli 1935.
Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der Deutſchen
Garten=
orrtſchaft hat mit Zuſtimmung des Reichsminiſters für
Ernäh=
wund Landwirtſchaft und des Reichsnährſtandes folgendes
an=
dnet: Es iſt unterſagt, vor dem 1. Juli 1935 Gurken durck
ſhſäuregärung oder durch Steriliſation haltbar zu machen oder
Gurken, die in der Zeit vom 1. Juni bis 30. Juni 1935
ein=
uert oder ſteriliſiert worden ſind, Handel zu treiben.
Zuwider=
wlungen werden mit einer Ordnungsſtrafe bis zu 10 000 RM.
ieden Einzelfall belegt. Dieſe Anordnung iſt mit ihrer
Ver=
ſtung in Kraft getreten.
dier
M
Dien 1
mau
der
ites
Beit
ur
weitt
in
Dg. Arheilgen, 4. Juni. Uebung der Freiwilligen
ſuerwehr. Die Uebung, die geſtern abend von der Freiwil=
Feuerwehr abgehalten wurde, diente in der Hauptſache dem
ſnken des Luftſchutzes. Zugführer Knöbel erläuterte in
Zügen die Wichtigkeit des ſchnellen Eingreifens. Um die
ßügfertigkeit zu erhöhen, werden 4 Halbzüge gebildet, die h
im ſofort nach Darmſtadt abrücken. Jeder Halbzug hat einen
ſüer und einen Meldefahrer. Die Alarmierung geſchieht durch
Hauptmeldefahrer, der die Halbzugmeldefahrer alarmiert
dieſe wiederum die Wehrleute ihres Halbzuges. Die nicht in
Halbzüge eingeteilten Wehrleute ſtehen als Schutz der
Ge=
de zur Verfügung. Im Zuge der Uebung werden außerdem
nehrere Wehrleute Gasmasken ausgegeben, die von dem
Ge=
degruppenleiter des DLB., Stroh, verpaßt wurden.
Anſchlie=
fand noch eine Zugübung am Gerätehaus ſtatt.
Be. Braunshardt, 4. Juni. Bekanntlich beabſichtigt die
Ge=
deverwaltung, in Kürze ein Ehrenmal für die Gefallenen
Hemeinde zu errichten. Dieſer Tage iſt man mit dem Leiter
Caritas=Verbandes in Verbindung getreten und hat mit ihm
ſſeandelt um Ueberlaſſung eines Platzes für das Denkmal. Man
dieſes gegenüber der Wirtſchaft von Schuchmann aufſtellen.
MMdauer des Gartens ſoll an dieſer Seite etwas zurückgeſtellt
pen und hier das Ehrenmal Aufſtellung finden.
Babenhauſen, 3. Juni. Eine wohlgelungene
Mutter=
sfeier hielten vergangenen Samstag abend im Saale des
auſes „Zum Adler” die hieſigen Ortsgruppen des R. d. K.
Ahsbund der Kinderreichen) und der NS.=Frauenſchaft
uinſam ab. Die dreiſtimmig geſungenen hübſchen Volkslieder,
miter beſonders die Lieder „Die Blümelein, ſie ſchlafen”, und
hen Abend, gut” Nacht”, vorgetragen von einer Geſangsgruppe
Frauen, ſowie die Reigentänze und Tanzlieder des BDM.
der Kücken ernteten allſeits großen Beifall. Die ſorgfältig
rreitete Feier hätte einen beſſeren Beſuch verdient.
Groß=Umſtadt, 3. Juni. An dem Umbau des Schwimm
s an der Höchſter Straße wird z. Zt. fleißig gearbeitet. Es
viel freiwillige Arbeit geleiſtet; ſo fahren die hieſigen
ebeſitzer faſt das geſamte notwendige Material, wie Steine,
und dergl. koſtenlos an. Seit voriger Woche iſt vor dem
rgericht eine 2.50X4.50 Meter große Tafel aufgeſtellt, die in
ger Darſtellung die künftige Sport= und Schwimmanlage im
htab 1:100 graphiſch zeigt. Der Entwurf der Tafel ſtammt
ſpl.=Ing. Auguſt Bickelhaupt in Darmſtadt, die Ausführung
Malermeiſter J. Landzettel III., Groß=Umſtadt. Dem
Schwimm=
dchließt ſich ein großer Sportplatz mit einer 400 Meter
lan=
aufbahn an, ferner eine große Spielwieſe, die im Winter
eisbahn benutzt wird; auch iſt ein Parkplatz für Autos und
rräder und beſondere Plätze für Zuſchauer vorgeſehen. Die
ſimmbahn für Schwimmer iſt 50 Meter, die für Nichtſchwim=
Meter groß; letzterer ſchließt ſich noch ein Kinderbad an.
man hört, führt Architekt Bickelhaupt — ein geborener Gr. — die Arbeit unentgeltlich aus.
Reichelsheim, 4. Juni. Heute kamen durch die NSV.
ielsheim vier Knaben und ſieben Mädchen nach Frankfurt zu
längeren Erholung. Faſt alle wurden reſtlos durch das
werk eingekleidet. Hoffentlich kommen ſie wieder geſund
ekräftigt zurück. — Das Feuerwehrfeſt, verbunden mit
Mreisfeuerwehrtag, wird jetzt endgültig am 30. Juni abge
d. Michelſtadt, 2. Juni. Der weit über die Grenzen ſeiner
atſtadt und des Heſſenlandes hinaus bekannte Dichter des
wvaldliedes, Ludwig Kurz, wurde geſtern früh durch
Herzſchlag in die Ewigkeit abberufen. Kurz ſtand im
ebensjahr und wurde in Anerkennung ſeiner Verdienſte um
beimatſtadt vor einigen Jahren zum Ehrenbürger
Michel=
ernannt. Mit ihm iſt nun ein Stück Michelſtädter Geſchichte
gegangen, und trauert ganz Michelſtadt mit der Familie
Erbach, 3. Juni. Kunſtturner in Erbach. Dem
valde ſteht ein einzigartiges kunſtturneriſches Ereignis be=
Der Gau 13 (Südweſt) hat auf Anregung des derzeitigen
gen erſten Vorſitzers des Turnvereins 1860, Herrn F. Horn,
zutragenden Wettkampf ſeiner A= und B=Gaumannſchaften
täteturnen nach Erbach verlegt und Samstag, den 15. Juni,
anpftag feſtgeſetzt. Dazu treten die 18 Spitzenturner des
Gaugebietes an, von denen beſtimmt einer oder der an=
Deutſchland bei den Olympiſchen Spielen vertreten hilft.
werden Kürfreiübungen, Kürübungen an Reck, Barren,
und Längspferd, ſowie Uebungen an den Ringen. Da der
erein dieſes Jahr 75 Jahre beſteht, wird er mit dieſem
ſchen Ereignis ſeine ohnedies vorgeſehene Jubelfeier
ver=
ſo daß am 15. und 16. Juni unſere Kreisſtadt im Zeichen
ſiger Turn= und Sportdarbietungen ſtehen wird. In einer
amen Sitzung des Aelteſten= und des
Jubiläumsausſchuſ=
weiterhin Herr Bürgermeiſter Lenz als Vertreter der
Twaltung, ſowie Vertreter der Partei und ihrer Gliede
beiwohnten, wurde die Feſtfolge feſtgelegt und zu ihrer
)rung von allen Seiten weitgehendſte Unterſtützung zuge=
Muſterung. Die Muſterung der Dienſtpflichtigen der
urge 1914 und 1915 wird für den Kreis Erbach
vorausſicht=
ude Juli und Anfang Auguſt erfolgen. Allen
Geſtellungs=
den wird dringend empfohlen, ſich mit ihrem Urlaub oder
Replanten Reiſen danach zu richten. — Rheinausflüge
chulen. Das Kreisſchulamt Erbach veranſtaltet ſchon
er Reihe von Jahren gemeinſame Schulfahrten an den
nit alljährlich wechſelnden Zielen, die ſich bei alt und
15 größter Beliebtheit erfreuen. Die diesjährigen
Aus=
len in der Woche vom 19.—24. Auguſt ſtattfinden und
gendem Plan durchgeführt werden: Eiſenbahnfahrt bis
Dann Schiffahrt bis St. Goar und zurück nach
Aßmanns=
von da Fußmarſch über den Niederwald nach Rüdesheim
rt bis Mainz, und ſchließlich wieder Eiſenbahnfahrt nach
Inat. Auch diesmal können wieder Erwachſene, ebenfalls
Bigten Preiſen, teilnehmen. Baldige Anmeldung bei den
N Schulen iſt der bevorſtehenden Ferien wegen dringend
Kſcht, damit die notwendigen Vorbereitungen getroffen
wer=
önrien.
Himmelfahrtswanderung des Reichsbundes für
Leibesübungen auf den Felsberg.
Himmelfahrt iſt von je her der deutſche Wandertag. Um die
verſchiedenen Zweige des weiten Bundes ſeeliſch einander näher
zu bringen, um dem gewaltigen Gebäude der werdenden
Volks=
gemeinſchaft einen Stein einzufügen, hatte der Reichsbund für
Leibesübungen ſeine Gliederungen zu einer Sternwanderung auf
den Felsberg entboten. Hellfriſcher Maienſonnenſchein nach langen
Regenwochen ließ viel Volk zuſammenſtrömen. Hunderte friſcher
Jungen, beherzter Mädel machten die erſten Kletterverſuche;
ſchon ſahen ſie ſich als künftige Bezwinger ſteiler Alpenrieſen
Schadet nichts, wenn mancher mit wehen Knien, mit „wehem
Hoſenboden zurückkehrte. Die Urgewalten fordern nun einmal
ihren Tribut. Auch die alten Grauköpfe reizte es, noch einmal
ihre Kräfte zu verſuchen. Und daß das deutſche Mädel von heute
hinter dem Jungen nicht zurückbleiben darf, iſt ſonnenklar.
Schlag zwölf Uhr formten ſich nun die zahlreichen Turner
gruppen (die Sportwelt hat den Ruf der Einigung noch zu wenig
erfaßt), mit Gäſten mehr als 1500, im ragenden Waldesdom, in
und auf urigen Felsgruppen, zu einer großen Feiergemeinde
Ein würdig=ernſtes Gedenken galt jenem jungſtarken Helden,
der vor genau 12 Jahren ſein Leben für Volk und Vaterland
hingab, dem Schwarzwaldſohn Albert Leo Schlageter
des letzten blutigen Opfers des großen Krieges, eines der erſten
Blutzeugen des werdenden Dritten Reiches.
In markigen
Wor=
ten ließ der Bezirksbeauftragte des Reichsſportführers, Hermann
Topp=Frankfurt a. M., die Siegfried= und Frieſen=Geſtalt in
den Hörern lebendig werden. Keiner, in dem des Kämpen
ſpan=
nungsreiches Leben, ſein Drängen von Kampfesſtätte zu Kampfes
ſtätte, ſein bewußter Opfertod nicht zu tiefſtem Erlebnis
gewor=
den wäre
Miniſterialrat Ringshauſen, der Leiter des heſſiſchen
Erziehungsweſens, überraſchend eingetroffen, ſprach als alter
Turner zu Turnern. Er würdigte deutſches Turnertum, wie es
Altmeiſter Jahn geſchaffen, mit all ſeinen vielen Zweigen,
ins=
beſondere mit ſeinem Wandern, als den Jungbrunnen ewig
deut=
ſcher Jugendkraft. Die Ewig=Jungen wurzelnd in
Urboden heimatlichen Volkstums zugleich kühn
nach den Sternen greifend, ſind der tragende
Teil des Volkes, ſie müſſen dem Staat das
Ge=
präge geben. Deutſcher Turner, deutſcher
Sport=
ler erfaſſe die Aufgabe, die dir das deutſche
öchickſal in dieſer Wendeſtunde der Zeiten
ſtellt!
Hohe Vaterlandslieder hatten die Feier umrahmt. Nun
aber ſcharten ſich die Sangesfrohen um Kreisjugendwart
Kel=
ler, der in alter Meiſterſchaft ſeiner getreuen Gemeinde altes
und neues Liedgut nahe brachte. Es klangen die Lieder vom
ſchwingenden Leibe und der mitſchwingenden Seele, Hermann
Ohneſorges Schwurlied der Treue zu Volk und Führer, der alte
Gelöbnisſang: Wir wollen das Wort nicht brechen, nicht Buben
werden gleich, wollen predigen und ſingen vom heil’gen
Deut=
ſchen
Reich
Der Rhythmus der Seele klang aus in alten heſſiſchen
Tan=
zesweiſen, wie ſie von der Au in Bieneneifer geſammelt.
In den Nachhauſemarſch platzte ein heftiger Gewitterregen,
der aber die Stimmung und die Erinnerung an den frohen Tag
O
nicht mehr dämpfen konnte.
CREME: Dosen 1SPt.-RM 1.00, Tuben 40 u. 60 Pf. / DL. 35 Pf.—RM 1.20—
— Lindenfels, 4. Juni. Am Sonntag nach Pfingſten, dem
16. Juni, findet in Lindenfels das diesjährige große Dekanats
kirchenchorfeſt des Dekanats Zwingenberg ſtatt. Es nehmen
daran teil die Kirchenchöre des Dekanats, etwa 20 an der Zahl,
ſowie der Poſaunenchor Birkenau. Nachmittags um 2 Uhr iſt
der Feſtgottesdienſt in der Kirche. Die Feſtpredigt hat Pfarrer
Lohfink=Hammelbach übernommen. Anſchließend findet auf dem
Burghof, dem idealen Feſtplatz von Lindenfels, die Nachfeier ſtatt.
Neben Maſſenchören werden die einzelnen Vereine auch in
Grup=
pen und Einzelchören ihre Leiſtungsfähigkeit zeigen. Auf der
Nachverſammlung ſpricht der Dekan des Dekanats, ſowie der
Ver=
trauensmann für die Kirchenchöre, Anthes von Lampertheim, und
ein Vertreter des Landesverbandes. — Der evang.
Frauen=
verein unſeres Städtchens veranſtaltet ſeinen diesjährigen
Ausflug am Fronleichnamstag, 20. Juni. Die Fahrt ſoll über
Worms nach Bad Münſter am Stein und Bad Kreuznach gehen
Auch die Ebernburg ſoll beſichtigt werden. Auf dem Rückweg gehr
die Fahrt dann über Oppenheim mit ſeiner berühmten
Katha=
rinenkirche, nach Darmſtadt und die Bergſtraße zurück. Es
neh=
men etwa 100 Frauen daran teil.
Cf. Birkenau i. Odw., 3. Juni. Ueber Birkenau und
der nächſten Umgebung ging geſtern nachmittag ein
Un=
wetter nieder, wie es ſeit Menſchengedenken nicht den Ort
betrof=
fen hatte. Ein außerordentlich ſtarker, mit Hagel durchſetzter
Ge=
witterregen richtete in kurzer Zeit großen Schaden auf den Feldern
an. Die Straßen waren teilweiſe mit Erde und Schlamm überdeckt
und faſt nicht zu befahren. In einige Keller war Waſſer
einge=
drungen, ſo daß die Feuerwehr alarmiert werden mußte. Kar
toffeln wurden aus der Erde geſpült und Holz aus den Höfen
weg=
geſchwemmt.
Seeheim a. d. B., 4. Juni. Am 5. Juni begeht der
Ober=
ſtudienrat i. R. Profeſſor Dr. Philipp Roßmann in ſeinem
behaglichen, von Obſtgehölzen dicht ungebenem Hauſe in
Bieb=
rich=Wiesbaden ſeinen 77. Geburtstag. Seine Schulbücher
und Arbeiten der franzöſiſchen und engliſchen Sprache gehören zu
den verbreitetſten in aller Welt, einige davon haben bis zu 40
Auflagen erlebt. Roßmann, der 1858 in Seeheim geboren iſt, war
ſchon als Schüler der Darmſtädter Oberrealſchule von ganz
ſelte=
nem Fleiß. Er ſtudierte auf verſchiedenen Univerſitäten
Neu=
philologie und erwarb in Mürzburg den Doktortitel. Das ihm zu
der 50. Wiederkehr dieſes Tages erneuerte Diplom iſt ein ganz
ſeltenes Ehrenhlatt eines deutſchen Gelehrten. Seine körperliche
und geiſtige Rüſtigkeit iſt als eine geradezu jugendliche zu
bezeich=
nen. Möge dieſem echten Sohn der Odenwälder Berge, an denen
er mit großer Liebe hängt, ein geſegneter Lebensabend
beſchie=
den ſein
Hirſchhorn, 3. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
„74 Meter, am 3. Juni 1,78 Meter.
2. Juni
Gernsheim. 4. Juni. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 3. d. M.: 2.13 Meter, am 4. d. M.: 2.19 Meter—
jeweils morgens 5.30 Uhr.
* Lorſch, 3. Juni. Zu dem Verkehrsunfall in der Nähe der
Station Lorſcher Wald wird folgendes bekannt: Die beiden
Schutz=
leute Bernhard und Nikolaus Wahlig von hier, beide bei der
Polizeiverwaltung Worms tätig, wollten mit ihrem Motorrad
nach Worms zurückkehren, als an beſagter Stelle angeblich am
Vorderrad die Luft entwich, wodurch der Führer des Fahrzeuges
die Herrſchaft über das Rad verlor und das im ſelben Augenblick
ihnen begegnende Motorrad mit zwei Polizeileuten aus
Darm=
ſtadt anrannte. Alle Beteiligten erlitten ſchwere Verletzungen,
und wurden ſämtlich in das Krankenhaus nach Worms verbracht,
wo Nikolaus Wahlig in der Zwiſchenzeit verſtorben iſt. Auch an
dem Aufkommen der beiden Verletzten aus Darmſtadt wird
ge=
zweifelt, während die Verletzungen des Bernhard Wahlig ſich
nicht als ſo ſchwer herausgeſtellt haben. Die Fahrzeuge wurden
ſtark beſchädigt.
Dazu meldet der Polizeibericht: Am 1. 6. 35 ereignete ſich in
den Nachmittagsſtunden auf der Straße Lorſch-Bürſtadt, am
Aus=
gang des Lorſcher Waldes, ein ſchwerer Verkehrsunfall. Infolge
Reifenſchadens bam an der beſagten Stelle ein Movorradfahrer
aus Lorſch, der einen Soziusfahrer bei ſich hatte, ins Schleudern
wobei er auf einen ihm entgegenkommenden Motorradfahrer aus
Darmſtadt auffuhr. Die Fahrer wurden hierbei ſehr ſchwer
ver=
letzt und mußten in das Wormſer Stadtkrankenhaus verbracht
werden. Der eine Wormſer Fahrer ſoll inzwiſchen ſeinen ſchweren
Verletzungen erlegen ſein.
Bb. Bensheim, 3. Juni. Hauptverſammlung, des
Kur= und Verſchönerungsvereins, e. V. Die Tagung
wurde vom 1. Vorſitzer, Beigeordneten Stoll, geleitet und um
9 Uhr eröffnet. Seinen Begrüßungsworten folgte der
Jahres=
bericht des Vorſtandes durch den Vorſitzer, der davon zeugte, daß
der Verein im vergangenen Jahr eine rege Tätigkeit entwickelt
hat, die ſich auf alle Gebiete des Verkehrs und der
Fremdenwer=
bung beziehen. Durch den Verein wurden eine Reihe Neuanlagen
und Verbeſſerungen im Stadtbild geſchaffen, ſo der ſchöne
Kur=
garten, die verſchiedenen Kuranlagen, Bildaufſtellungen u. a. m.
Der Bericht über die Jahresrechnung, vorgetragen vom
Vereins=
rechner Knapp balancierte in Einnahme und Ausgabe mit
2702,60 RM. Das Vermögen beträgt 903,47 RM. Dem Vorſtand
und dem Rechner wurde einſtimmig Entlaſtung erteilt. Bei
Punkt 4 entſpann ſich eine rege Ausſprache in verſchiedenen An
gelegenheiten. Dem Vorſtand wurde aus der Mitte der
Verſamm=
lung für ſeine gewiſſenhafte und große Arbeitsleiſtung Dank und
Anerkennung gezollt. Die Zunahme an Mitgliedern iſt ſeit einem
Jahre ſehr groß, der Verein umfaßt heute 310 Mitglieder.
Em. Heppenheim a. d. B., 3. Mai.
Reichsluftſchutz=
bund. Die Ortsgruppe des Reichsluftſchutzbundes veranſtaltete
im Hofe der Volksſchule eine hochintereſſante Vorführung von
Kampfſtoffen, wie ſolche bei eventuellen Angriffen durch feindliche
Flugſtreitkräfte zur Verwendung kommen können.
Schulungs=
leiter Dr. Bentz gab Belehrungen zur wirkſamen Bekämpfung der
Gefahr und klärte die Bevölkerung über die Notwendigkeit des
Luftſchutzes auf. Die Sanitäter unter Kolonnenführer Kaiſer
führten eine entſprechende Uebung mit der Gasmaske vor, um zu
zeigen, daß auch bei Kraftaufwand die Gasmaske ihrem Zweck
ge=
recht wird. — Anläßlich der Luftſportwerbewoche ſtellte
der Fliegerſtützpunkt Heppenheim ſein im Bau befindliches
Segel=
lugzeug in der Turnhalle zur allgemeinen Beſichtigung aus.
Marineverein. Am 19. Jahrestag der großen Seeſchlacht vor
dem Skagerrak marſchierte der Marineverein geſchloſſen zum
Kriegerdenkmal, wo der Ehrenvorſitzende, Herr Konteradmiral
Meier, im Rahmen einer ſchlichten Feier einen Kranz zu Ehren
ſhre
Gol=
der damals gefallenen Kameraden niederlegte.
dene Hochzeit konnten bei gutem Befinden begehen: Herr
Geh. Medizinalrat Dr. Bieberbach und ſeine Gemahlin, geborene
Ludwig. Geheimrat Bieberbach ſteht im 87. Lebensjahr und war
lange Jahre hindurch Direktor der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt.
Seine Gattin iſt die Tochter des Gründers der Anſtalt.
t. Gernsheim, 3. Juni. Hieſigen Rheinfiſchern gelang ein ſehr
ſeltener Fang. Sie konnten einen Rheinſalm von über
Pfund fangen. Der Fiſch hatte eine Länge von über 1,20
Metern
Viernheim, 3. Juni. Die Eröffnung der Tell=
Spiele auf der Viernheimer Freilichtbühne.
Unter der Leitung von Hans Winkenbach wurde die diesjährige
Spielſaiſon auf der bekannten Viernheimer Freilichtbühne mit
der erſten Tell=Aufführung eröffnet. Der Spielleiter betonte in
ſeiner Begrüßungsanſprache die hohe Kulturaufgabe, die in erſter
Linie dazu dienen ſoll, Verſtändnis für die klaſſiſchen Werke in
die breite Maſſe des Volkes zu bringen. Die Herren der
Spiel=
leitung, Hans Hoock, Hans Winkenbach, haben mit ihrem
fach=
kundigen Berater, Berufsſchauſpieler Hegge=Mannheim, ein Werk
geſchaffen, das jeder Kritik gewachſen iſt und große Erfolge
ver=
ſpricht. Die Muſik lag in den Händen der Muſikvereinigung Viern
heim, die Chorleitung hatte Chormeiſter Gg. Hoock. Der geſtrigen
Aufführung, die von vollem Erfolg gekrönt war, wohnten außer
einer Anzahl Ehrengäſtr zirka 1200 Beſucher bei.
Be. Bauſchheim, 4. Juni. Altbürgermeiſter Kraft iſt in
Main=
in der Nähe des Fiſchtores von einem Autofahrer angefahren
wor=
den. Bei dem Unfall verlor Altbürgermeiſter Kraft ein Auge
und wurde außerdem an der Naſe ſchwer verletzt. Der
rückſichts=
loſe Autofahrer kümmerte ſich nicht um den im Alter von 74 Jahren
ſtehenden Altbürgermeiſter und fuhr weiter. Er konnte jedoch im
Laufe des Tages ermittelt werden.
Be. Biſchofsheim, 4. Juni. An dem großen Reichstreffen des
Stahlhelms in Stuttgart nahmen aus der hieſigen Gemeinde
etwa 30 Mitglieder teil.
Be. Wolfskehlen, 1. Juni. Unter Sandmaſſen ver
ſchüttet. Ein folgenſchwerer Unglücksfall ereignete ſich geſtern
in der Sandgrube zu Wolfskehlen. Als ein heftiger Regenguß
einſetzte, ſuchten die dort befindlichen Arbeiter Schutz unter den
überhängenden Sandmaſſen. Infolge der ſtarken Regengüſſe und
der Feuchtigkeit der Erde brach die Sanddecke plötzlich ein. Dabei
wurde der verheiratete Arbeiter Heinrich Hammann von den
zuſammengebrochenen Sandmaſſen verſchüttet. Seine
Berufskame=
raden gingen mit größter Eile daran, ihn zu befreien. Hamma in
erlitt offenbar ſchwere innere Verletzungen und mußte in das
Darmſtädter Krankenhaus übergeführt werden.
Dy. Sprendlingen, 4. Juni. Hohes Alter. Frau Philinv
Siebenborn Witwe, Vogtei hier, wird Sonntag, den 9. Jum I. J.
80 Jahre alt. Von der Jubilarin bann geſagt werden, daß ſie ein
arbeitsreiches Leben hinter ſich hat. — Fliegerſtützpunkt.
Der hieſige Fliegerſtützpunkt veranſtaltet Sonntag, den 9. Juni
1. J., eine Feſtlichkeit auf dem Mariahall=Gelände, was beſonders
für die Jugend gewidmet iſt, da Preiſe verteilt und als 1. Preis
ein Kinderfahrrad zur Verteilung kommt. — 100jährige
Ju=
belfeier des Geſangvereins „Liedertafel‟. Die
Vorarbeiten zu dieſer Jubelfeier ſind nun abgeſchloſſen und wird
ſich eine große Anzahl auswärtiger Brudervereine an der Feier
beteiligen, da ſich die Vereine an einem großen Wettſingen
be=
teiligen können.
Seite 8 — Nr. 153
Reich und Ausland.
Eröffnung der Ausſtellung „Volk und
„Ff” ft
Wirtſchah. in Breslau.
Breslau. In der Jahrhunderthalle fand
am Dienstag in Anweſenheit von Vertretern der
Reichs= und Staatsbehörden, der Parteiſtellen, der
Wirtſchaft und der Wiſſenſchaft eine
Eröffnungs=
feier für die mit der Tagung des Vereins
Deut=
ſcher Ingenieure verbundene Lehrſchau „Volk und
Wirtſchaft‟. Der Vorſitzende des Vereins
Deut=
ſcher Ingenieure, Dr.=Ing. Schult, nahm das
Wort zu grundſätzlichen Ausführungen, in denen
er beſonders darauf hinwies, daß die Ausſtellung
jedem einzelnen Volksgenoſſen richtige
Vorſtel=
lungen über die lebenswichtigen Zuſammenhänge
zwiſchen dem Volk und ſeiner Wirtſchaft
vermit=
teln wolle. Mit der Lehrausſtellung „Volk und
Wirtſchaft” wende man ſich an die breiteſten
Schichten des Volkes, die Arbeiter und
Angeſtell=
ten der verſchiedenen Betriebe, und nicht zuletzt
an die Frauen, durch die ein ſehr großer Teil
des im Umlauf befindlichen Geldes von Tag zu
Tag in die Wirtſchaft ſtröme. Die Ausſtellung
wolle durch einfache Tatſachen zum Nachdenken
über die wichtigſten Zuſammenhänge zwiſchen
Volk und Wirtſchaft anregen. Der Ausſtellung ſei
noch eine Schau angeſchloſſen, die von Kultur und
Technik handele und vor allem Zeugnis von der
großen Geſchichte der Technik ablegen wolle. Es
ſei bereits eine ganze Anzahl von
Kulturdenk=
mälern techniſcher Art geſchützt worden, um für
die kommenden Geſchlechter den einen oder
an=
deren techniſchen Arbeitspionier in geeigneter
Form zu erhalten. — Im Anſchluß an die kurze
Eröffnungsfeier fand eine Beſichtigung der
Aus=
ſtellung ſtatt, die einen lehrreichen Ueberblick über
die wirtſchaftliche und kulturelle Bedeutung der
Technik bietet.
Der „Tag der deutſchen Technik” in Breslau.
Breslau. Der „Tag der deutſchen Technik”.
das große Treffen der deutſchen Ingenieure in
Breslau, hat am Dienstag mit einer
Arbeits=
tagung begonnen. Ueber 2500 Fachleute aus allen
Teilen Deutſchlands nehmen an der Fachtagung
teil. In engſter Gemeinſchaft mit dem „Tag der
deutſchen Technik” hält der Verein deutſcher
Inge=
nieure ſeine 73. Hauptverſammlung ab, die
Tech=
niſche Hochſchule Breslau verbindet mit ihm die
Feier ihres 25jährigen Beſtehens.
Aushebung einer
Falſchmünzer=
werkſtäkte.
Frankfurt a. M. Der 27jährige Otto H.
weilte am Samstag den ganzen Nachmittag in
einer kleinen Wirtſchaft und markierte den
frei=
gebigen Gaſt, indem er alle erreichbaren Perſonen
in der Wirtſchaft freihielt. Er zahlte am Anfang
mit einem echten Zwanzigmarkſchein. Kurz vor
ſeinem Aufbruch am Abend wollte er von der
Wirtin nochmals einen Zwanzigmarkſchein
ge=
wechſelt haben. Der Schein erregte aber bei der
Wirtin Verdacht und ſie tat das, was eigentlich
alle Geſchäftsleute in ſolchen Fällen tun ſollten:
ſie ging nach einer nahen Amtskaſſe und ließ den
Schein dort prüfen. Er wurde als falſch erkannt,
und H. wurde von der Polizei feſtgenommen. Er
hatte noch 23 falſche Scheine bei ſich. Die ſofort
aufgenommenen Ermittlungen der Kriminalpoli
zei führten zur Auffindung der Werkſtätte in der
Wohnung des H. Es wurde ſämtliches Material
und Werkzeug, das zur Fälſchung benutzt wurde,
gefunden. H. behauptet, bisher keine Falſchſcheine
verausgabt zu haben. Es handelt ſich um
Fäl=
ſchungen der Ausgabe vom 22. Januar 1929, die
auf der Schauſeite rechts und als Waſſerzeichen
im Schaurand den Kopf Werner von Siemens
tragen. Die Ausführung ſelbſt iſt ſehr ſchlecht,
und die Scheine ſind ohne weiteres als falſch zu
erkennen. Das Papier iſt ſehr dick und fühlt ſich
fettig an. Die Scheine tragen durchweg die Nr.
L. 08 916 128. Unterſchriften und
Kontrollbuch=
ſtabe fehlen. Bemerkenswert iſt der
Oelfarbe=
geruch der Scheine.
3000 Jungen aus allen Teilen der Erde
kommen nach Deutſchland.
Am idylliſchen Baalſee im Kreiſe Oſtprignitz
entſteht jetzt das Deutſchland=Lager, in dem etwe
3000 Jungen aus 49 Staaten der Welt
zuſammen=
kommen werden. Die jungen Teilnehmer werden
in 400 Zelten untergebracht. Dies iſt die Plakette
des Deutſchlandlagers.
(Scherl=M.)
Mittwoch, 5. Juni 1931!
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
10-Jahres=Jubiläum der erſten SA=Kapelle.
Der Muſikzug Lobenhofer, der SA=Traditions=Standarde 14 in Nürnberg konnte in dieſen Tagen
ſein zehnjähriges Jubiläum feiern. Er iſt die älteſte deutſche SA=Kapelle. Aus Anlaß dieſes
Jubiläums fand auf dem Adolf=Hitler=Platz in Nürnberg ein Platzkonzert des Muſikzuges ſtatt.
Gauleiter Streicher widmete den treuen SA=Männern herzliche Worte des Dankes. (Scherl=M.)
Der Sieger im Deutſchlandflug.
Generalmajor Wever beglückwünſcht den Führer der ſiegreichen Danziger Staffel.
Viele Zehntauſende verfolgten am Sonntag auf dem Zentralflughafen Berlin=Tempelhof die
Rück=
kehr der Deutſchlandflieger, die in ſechs Tagen alle Grenzgaue des Reiches überflogen hatten. Nach
dem Eintreffen der Geſchwader beglückwünſchte Generalmajor Wever den Führer der Danziger
Staffel, die den Sieg in dieſem gewaltigen Wettbewerb davongetragen hatte. Hinter dem General
ſieht man den Präſidenten des Deutſchen Luftſport=Verbandes, Oberſt Loerzer, und ganz links
Reichsſportführer v. Tſchammer=Oſten. (Scherl=M.)
Helbſtmord einer Berlinerin
in einem buddhiſiſchen Tempel.
Schanghai. In dem in der Nähe des
chine=
ſiſchen Sommerkurorts Hangtſchu, in der
Tſche=
kiang=Provinz, liegenden Hwating=Tempel
ver=
übte die Berliner Herta Henſchel Selbſtmord
durch Erhängen. Herta Henſchel war vor zwei
Jahren gemeinſam mit anderen Berlinerinnen
dem internationalen Abenteurer und jetzigen
buddhiſtiſchen Mönch Trebitſch=Lincoln nach China
gefolgt, wo ſie ganz dem buddhiſtiſchen Glauben
lebte. Seit ihrer Ankunft in China bis zu ihrem
Tode weilte das Mädchen täglich im Hwating=
Tempel, wo ſie um ihr Seelenheil betete.
Tre=
bitſch=Lincoln hat für die Tote ein feierliches
buddhiſtiſches Begräbnis angeordnet.
Amerikaniſch=engliſche Konkurrenz
in der Antarktis.
London. Das engliſche Expeditionsſchiff
„Discovery II” iſt geſtern von einer
zwanzigmo=
natigen Forſchungsreiſe in der Antarktis nach
London zurückgekehrt. Die Blätter bezeichnen das
Forſchungsergebnis als ſehr wichtig. Dieſe
For=
ſchungsreiſe hat indeſſen auch eine politiſche Seite,
über die ſich die Blätter nicht äußern. Denn zu
einem gewiſſen Grad war die Expedition der
„Discovery II” auch durch die amerikaniſche
Süd=
polarexpedition des Admirals Byrd ausgelöſt;
denn obwohl der Kampf um die Antarktis erſt in
ſeinen Anfängen ſteht, iſt England ſichtlich
be=
müht, ſich dort eine günſtige Poſition zu ſichern.
In der Preſſe finden ſich Hinweiſe darauf, daß
die Leiter der „Discovery”=Expedition der
Re=
gierung einen vertraulichen Bericht über die
Zu=
kunft des Walfiſchfangs in der Südpolargegend
und über die Möglichkeiten einer ſtärkeren
engli=
ſchen Beteiligung an dieſer immer günſtiger
werdenden antarktiſchen Induſtrie übermitteln
werden.
Ein Unglücksfall auf dem Brüſſeler Ausſtellungs=
Gelände.
Brüſſel. Auf dem Gelände der
Weltaus=
ſtellung ereignete ſich am Montagabend ein
ſchwerer Unglücksfall. Ein Zug der Miniatur=
Eiſenbahn, die durch die Ausſtellung fährt,
ent=
gleiſte und fuhr in eine gläſerne Wartehalle
hin=
ein. Eine Frau wurde ſofort getötet, während
mehrere andere Fahrgäſte ſchwer verletzt wurden
und ins Krankenhaus gebracht werden mußten.
Neue Erdſtöße in Quekka.
Karachi. Die durch die vorgeſtrigen Erdſtöße
unterbrochenen Verbindungen mit Quetta ſind
wieder aufgenommen worden. Der Abtransport
der bei dem jüngſten Erdbeben verletzten
Per=
ſonen hat wieder begonnen und gleichzeitig ſind
weitere Hilfszüge in das Erdbebengebiet
abge=
gangen. Die vorgeſtrigen Erdſtöße waren von
einem ſeltenen Naturereignis begleitet. Ein
Hü=
gel unweit von Quetta barſt auseinander und es
entſtand eine Staubwolke, die mehrere Stunden
lang die Sonne verdunkelte.
Zur Jungfernfahrt der
„Normandie‟
Eine eigenarkige Rekordfahrt.
Paris. Der neue franzöſiſche Perſom
dampfer „Normandie” hat auf ſeiner Jungfe
reiſe nach New York eine Rekordfahrt gemoh
Für die Ueberfahrt von Südengland bis
Hudſon=Bucht wurden vier Tage, zwei Stung
vierzehn Minuten benötigt, während der von
Bremen” gehaltene Rekord vier Tage, vierz=
Stunden, ſiebenundzwanzig Minuten betrug.
„Normandie” hat eine Durchſchnittsgeſchwinn
keit von 55,525 Stundenkilometern erreicht.
* Nach vorſtehender Meldung würde, entge
dem franzöſiſchen Communigué der Reederei
„Normandie”, die Jungfernreiſe des Damp
eine Rekordfahrt geweſen ſein. Immerhin ſchu
doch keineswegs alles ſo verlaufen zu ſein,
man es ſich gewünſcht hat, den ein an Bord
Rieſenſchiffes befindlicher engliſcher Berichterſio
ter weiß reichlich merkwürdige Sachen mitzuue
len. Nach ſeiner Darſtellung ſoll das Schiff
Volldampf derart vibrieren, daß man ſich in
ſchiedenen Teilen des Schiffes überhaupt r
aufhalten könne. So habe man die Außenkabäi
räumen und die Fahrgäſte in den Innenkabäu) ungen Männern
unterbringen müſſen. Im hinteren Teil
großen Speiſeſaals würden die Gäſte ſo
geſ=
telt, daß ſie den Eindruck hinterließen, als ob
uiographen, noch nit
Schüttelfroſt hätten. Alles, was auf den Tißuür
liege, raſſele, und die vergoldeten Figuren ℳ1F
den Poſtamenten ſchwankten hin und her.
Wände bebten derart, daß ſie unausgeſetzt E
tern, außerdem machten ſich in den Veräg),
dungen der Kabinen verſchiedene Riſſe bemu
bar. Man könnte nun leicht zu der Annahme //) nenen Film mitger
gen, daß dieſer Engländer aus Bosheit und M
übertreibt und etwaige Fahrgäſte der im Wen
begriffenen „Queen Mary”, die noch größer
zutreiben ſoll. Aber das geſtrige
Commun=
der Reederei beſtätigt doch im Grunde das, 00n nur zu bekant
dieſer Berichterſtatter ſchon gemeldet hat.
Sucht man nun nach den Urſachen für das Uſyüuhren die ſeit 300
erträgliche Zittern des Schiffes, dann muß
ſich der Maſchinenkraft zuwenden. Der Sch Mueſtonden, und vit
bauer weiß heute, daß er über die Größen 9//z0 berumgeführt.
„Bremen” und „Europa” am beſten nicht hin=
geht. Frankreich wollte jedoch dieſen beiden fal/1) waren noch primit
haften deutſchen Schiffen die Kundſchaft ab ℳf N 30 Jahren. 9
men, darum baute es die „Normandie”, die M.
ter gemeinſam mit der „Queen Mary” den Ataſſt.
tikdienſt in einer Intereſſengemeinſchaft verſaM4n Ponys ſind die
uf Eriskay.
ſind Hals.
au nuetlich
e nichis 100
ofe. Ncht.
aiter Geb
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aie ickh eie.
Hun e
nicht einmal e
Weiße geben 1ole
land entfernt le
iürem Lebeß.
ues Janf nih .
pin war Tagen 14
jugl Maedonald 1
Jhre alt, zumh.
Ieuch London.
thiden=Inſel Eris
Luds, die ſie bis 31
u ihrem Leben
Gſtend, wie jungen
uis Reiches der M
lutomobile geſeh
inſtern. An Tierer
e: Inſel lebenden 4
ſchottiſche Zeitun
Nänner, die in eit
jwohnern der Inſe
ei der Ziviliſation z
etmenſchen freuten
den zu haben, denen
Himponieren konnte.
tnin der inzwiſchen
tin Gejährt. Da ihr
ſt gibt es auf ihr n
Dampfer etwa 52 000 Tonnen beträgt, mißt M1kel mit mehrere
„Normandie”, 68 000 Tonnen. Der Unterſci/leden Jungen nick
von 16 000 Tonnen hat nun den Einbau von un Fiſcherhütten i
ſchinen mit 160 000 Pferdekräften erforderlich/ A1icht einmal einen S
macht, während auf den deutſchen Schiffen iſFih aus Fenſter und
100 000 Pferdekräfte zu finden ſind. Die deut ſch/k die beiden, etwas
Dampfer laufen rund 28 Knoten, die „Norrnaſkende Fahrt in dem El
die” wollte es aber auf 30 Knoten bringen. Alren Blick auf eine Gr.
dem Communiaué wird jedoch nur von enla ſie vor Entſetzen
Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 29,5 Knoten Aadenden Verkehrs.
ſprochen, gleichzeitig jedoch auf die „verſchied ß hüingeln und Schre
Dinge” hingewieſen, die das Erreichen des Häcſlde Finger in die O.
tempos unmöglich machten. Aber die Havarie=/Ancenmaſſen, die de
angeblich nur einige Stunden gedauert ha chd die tauſenderlei
Die Maſchinen ſcheinen mit Rückſicht auf das SMMnslos und ſprachle
ihre vollen Kräfte nicht entfalten zu können. Mſoſte ſich zuerſt: „D.
haben es getan, um einen Rekord aufzuſte‟
ſt Mord. Das wir
haben aber das ganze Schiff in Gefahr gebmWt Eo lautet ſein Urte
und auch erreicht, daß die Welt aus dem Maylen Fortſchritte
eines engliſchen Journaliſten höchſt intereſſ WGMetehrslichter hielt=
Details erfuhr. Das Zittern und Vibrieren Muien, daß die oics
den Schluß zu, daß die „Normandie‟, Höch”
ſchwindigkeiten niemals mehr anſtreben wird.,d4. en und ſich im
man alſo ein ruhigeres Tempo anſchlagen u///calten könnten. Un
um die Fahrgäſte nicht zu ängſtigen, und daß g1 Mem Leben einen
ten Endes damit eine Fehlkonſtruktion zugeg 00½ deſer ihnen bein
iadis Rien ſe
wird.
Wirbelſturm in Meriko.
Mexiko. Ein heftiger Wirbelſturm, ver Mk 10, als eine
den mit ſintflutartigen Regenfällen, verwü
die Gegend von Xochimilco (San Pedro)
beiden jungen
Actopan. In San Pedro ſtürzte die Kirche „WTſch bald an ou
rend des Gottesdienſtes ein, wobei 200 Perſ-0
Des Gechut
ums Leben kamen. Durch das Unwetter wu.
ausgedehnte Ueberſchwemmungen hervorgerne
bei denen zahlreiche Einwohner ertranken.
Geſamtzahl der Toten wird auf über 500 geſch
Sicihe nicht für eine
Ei icter Kpfbede
S ind Rabe ſich d
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Nu=
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UDn
Een Ro
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Aidbenich
In den letzten Tagen haben ſich die Erdbeben in Belutſchiſtan wiederholt. Man ſchätzt Neut”
Zahl der Todesopfer auf 40 000. In Quetta iſt von 35 000 Einwohnern nur jeder Vierte am —
geblieben. Unſer Bild zeigt den Main=Bazar der Stadt, der nach dem Erdbeben einer De
kataſtrophe zum Opfer fiel. (Scherl=M.)
Uh
ao
Oie,
Dnner
Ryr
U,
von
14
[ ← ][ ][ → ]ittwoch, 5. Juni 1935
Aorrlfdtiort de Möta
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Von Georg Telberg.
1M
den
Zwei Schotten kommen aus der
Wildnis nach London — Weiße, die
niemals ein Auto, ein Kino oder ein
Geſchäft geſehen haben —
Verkehrs=
lichter ſind Zauberei — Zylinder
ſind Halskorſetts.
gibt natürlich viele Menſchen auf unſerer
ſt, die nichts von unſerer geprieſenen
Zivili=
wiſſen. Nicht nur Eingeborene aus den
ſendſten Gegenden Afrikas oder
Südame=
ſondern Millionen und aber Millionen von
ſten, die trotz eines tauſendjährigen
Kultur=
des von dem Stand unſerer techniſchen
Zivi=
ſion nicht einmal eine Ahnung haben. Aber
ges Weiße geben ſoll, die ſechzig Kilometer
England entfernt leben, und die noch
nie=
in ihrem Leben ein Automobil geſehen
un, das kann man ſich nicht gut vorſtellen.
ſor ein paar Tagen kamen zwei junge Schot=
„Lougal Macdonald und Bernard Flynn, 17
20 Jahre alt, zum erſten Male in ihrem
oun nach London. Sie ſind Einwohner der klei
Hebriden=Inſel Eriskay an der Weſtküſte
tlands, die ſie bis zu dieſem Zeitpunkt
nie=
in ihrem Leben verlaſſen hatten. Dieſen
jungen Männern war unſere Ziviliſation
fremd, wie jungen Chineſen aus dem
In=
des Reiches der Mitte. Noch niemals
hat=
ſe Automobile geſehen, noch niemals einen
matographen, noch niemals ein Geſchäft mit
fenſtern. An Tieren kannten ſie nur die
wer Inſel lebenden Ponys ſowie Kühe und
ſine ſchottiſche Zeitung wählte dieſe beiden
n Männer, die in einem auf der Inſel
auf=
innenen Film mitgewirkt hatten, aus den
Einwohnern der Inſel aus, um ihnen die
er der Ziviliſation zu zeigen. Abgebrühte
ſſtadtmenſchen freuten ſich, weiße Menſchen
den zu haben, denen man mit all dem, was
illen nur zu bekannt und ſelbſtverſtändlich
ſoch imponieren konnte. Es war ſo, als
wä=
ſorfahren, die ſeit 300 Jahren im Grabe
lie=
uferſtanden, und würden von ihren
Nach=
in der inzwiſchen ſo weit fortgeſchritte=
Velt herumgeführt. Nein, dieſe beiden
en waren noch primitiver als unſere
Vor=
vor 300 Jahren. Denn ſie kannten
über=
kein Gefährt. Da ihre Inſel keine Wege
ſo gibt es auf ihr nichts, das auf Rädern
Die Ponys ſind die einzigen
Transport=
auf Eriskay. Auch ein wirkliches Haus
ztein mit mehreren Stockwerken kannten
beiden Jungen nicht. Sie kannten nur die
ſiven Fiſcherhütten ihrer Inſel, von denen
ſicht einmal einen Schornſtein beſitzen, und
auch aus Fenſter und Tür entſtrömen muß.
die beiden, etwas eingeſchüchtert durch
iſende Fahrt in dem Expreßzug zum
erſten=
ren Blick auf eine Großſtadtſtraße warfen
ſie vor Entſetzen zurück. Das Geräuſch
randenden Verkehrs, das infernaliſche
Klingeln und Schreien ließ ſie
unwill=
die Finger in die Ohren ſtecken, während
unſchenmaſſen, die da an ihnen
vorbeiwog=
nd die tauſenderlei Fahrzeuge jeder Art
ſtungslos und ſprachlos machten. Flynn, der
ſaßte ſich zuerſt: „Das iſt nicht
Ziviliſa=
iſt Mord. Das wird die Menſchheit rui=
So lautet ſein Urteil über unſere ſtolzen
hen Fortſchritte.
Verkehrslichter hielten ſie für Zauberei.
aubten, daß die Lichter von ſich aus den
ſehen und ſich im richtigen Augenblick
ſumſchalten könnten. Und als ſie zum
erſten=
ihrem Leben einen Zylinderhut ſahen,
eite dieſer ihnen beinahe ebenſo wie ein
Allerdings hielten ſie die ſchwarze Angſt=
Reileibe nicht für einen Hut. Sie glaubten,
bitzer dieſer Kopfbedeckung leide an einem
Hals, und habe ſich dieſe ſchwarze Röhre
Btülpt, als eine Art von Halskorſett.
der Menſch ſehr anpaſſungsfähig iſt, ſo
dieſe beiden jungen Schotten von den
n ſich bald an all das, was wir
Groß=
ſeit unſerer Geburt kennen, gewöhnt
Vielleicht werden ſie ungern nach ihrer
Inſel zurückkehren. Vielleicht aber
wer=
dmit einem Seufzer der Erleichterung den
heimatlichen Boden betreten und voll Abſcheu
von dem berichten, was in der Welt vor ſich
geht. Bisher ſind ſie zufrieden geweſen mit dem
geſunden primitiven Leben, das ſie als Fiſcher
gelebt haben. Werden ſie nun unzufrieden ſein
und die Bevölkerung von Eriskay mit ihrer
Un=
zufriedenheit anſtecken, oder werden ſie alle
jun=
gen Männer und Mädchen vor der ſchrecklichen
Ziviliſation warnen? Aber ſo bald werden ſie
wahrſcheinlich London nicht wiederſehen. Denn
der Hauptgrund, warum ſie und die
Mitbewoh=
ner der Inſel nichts von der Ziviliſation wiſſen.
iſt die große Schwierigkeit vom Feſtland auf ihre
Inſel und umgekehrt zu gelangen.
Unſer täglich Brot
Deutſchland kauft täglich in 100 000 Bäckereien
für 6,5 Millionen Mark Brot.
„Unſer täglich Brot gib uns heute
Dieſes Gebet der geſamten Chriſtenheit und
all derer, die das Beten noch nicht verlernt
haben, klingt in allen Sprachen durch die ganze
Welt.
Das tägliche Brot iſt eine der erſten
Vor=
ausſetzungen für Sein und Fortbeſtand der
Geſellſchaft. Es iſt außerordentlich
bemerkens=
wert, wie der Brotverbrauch der Erde
zurückgegangen iſt.
In Deutſchland zeigte ſich 1895, alſo vor
genau 40 Jahren, bei einer Bevölkerungszahl
von 50 Millionen, folgendes Bild:
Je Kopf und Tag wurde 1 Pfund Brot
gegeſſen, was bei dem damaligen Brotpreis
von 15 Pfennigen das Pfund täglich für 7,5
Millionen Mark Brot, oder jährlich, bei 56
Mark Verbrauch je Kopf, 2,8 Milliarden
Mark betrug.
Heute ſieht das Bild weſentlich anders
aus:
An Großbrot rechnet man je Kopf und
Monat 8 Pfund an Kleinbrot 3 Pfund. Der
Preis von 15 Pfennig je Pfund (für
Roggen=
brot) iſt gleichgeblieben.
Das Kleingebäck kann mit 25 Pfennig
Durch=
ſchnittspreis das Pfund in Anſatz gebracht
werden.
Die Preiſe ſind ſchwankend, aber immerhin
kann man den Verbrauch je Kopf und Monat
mit 3 Mark anſetzen.
Das ſind 36 Mark je Kopf im Jahre
Das iſt, bei einer Bevölkerungszahl von
65 Millionen, ein Brotverbrauch von jährlich
„3 Milliarden Mark gegen 2,8 Milliarden im
Jahre 1895 bei einer Bevölkerungsziffer von
nur 50 Millionen.
Dieſer gewaltige Rückgang von über einen
Drittel des Verbrauchs hat verſchiedene Ur
ſachen:
Wenn der Arbeiter früher zu ſeiner 10—12 Arbeit ging, nahm er große Mengen
Brotes mit.
Heute erhält er in der Kantine für 30
Pfennig ein auskömmliches Mittageſſen.
Die Kinder nahmen früher weit mehr Brot
mit in die Schule, als heute,
Obſt, der Mehrverbrauch an Schokolade, die
grundlegende Umſtellung der geſamten
Er=
nährungsweiſe haben mitgewirkt, den
Brot=
verbrauch ſo ſtark zurückgehen zu laſſen.
Bekannt iſt, daß in Süddeutſchland mehr
Weizen= und Kleinbrot gegeſſen wird, als im
Norden, wo, beſonders in Nordweſtdeutſchland,
das dunkle Großbrot vorherrſcht.
Mit vielen hunderten von Namen hat der
deutſche Volksmund das tägliche Kleingebäck
belegt, das in rund 100 000 Bäckereibetrieben
in Deutſchland täglich abgegeben wird.
Vom Bremer Zwieback und
Ham=
burger Rundſtück bis zu den bayeriſchen
Brezen und „Römiſchen Weckerln” von den
Berliner Bernbrötchen, Schuſterjungen,
Sternbrötchen, Schrippen, Dampfbrötchen
Knüp=
peln, bis zu den ſächſiſchen
Dreierbröt=
chen, Sechſerzeilen, Groſchen= und
Franz=
ſemmeln, vom pommerſchen Pamel, bis zu
den überall heimiſchen Hörnchen, Mohn= und
Die
lchlafenden
Philolophen
Maleriſches Bild
von Flamingos beim
Mittagsſchläfchen
im Zoo.
(Scherl=M.)
Frecher Rerl
Von Franz Friedrichs.
Abend war das! Dirck Lobbe fühlte es
ließ ihm keine Ruhe. Er mußte zu einem
ß kommen. Er ſaß auf der Terraſſe eines
Pauſes und blickte über die illuſtrierten
en hinweg auf die Menſchen, die
ge=
auf den Gehſteigen vorüberbummelten
Wand er plötzlich auf, ging zum
Fernſpre=
utf die Marke ein.
dieſem Augenblick bemerkte er draußen
in kleinen Hof eine Katze, die eine
Droſ=
ullen hatte. Aber die Droſſel wehrte ſich;
mit den Flügeln, ſie fuhr mit Krallen
Mabel auf den Feind los, und entkam
kleinen Mauervorſprung. Ein heftiges
erfüllte den Hof.
te Amt und Nummer?” hörte Dirck. Er
ſicht ſofort eine Antwort geben; der
un=
grauſame Kampf draußen war Schuld
Amt und Nummer, bitte!” hörte er wie
endete den Kopf. „Oliva elf elf!” ſagte
Danken verloren vor ſich hin. Die Glocke
eine Mädchenſtimme, „ja!” ſagte Dirck.
daß du doch anrufſt!” hörte er.
h dachte, der Abend, es iſt ſo ſchön, wir
einen Spaziergang zum Neuen See
ein wenig bummeln .. .."
m nicht? Ich will mich ſchön machen.
halben Stunde holſt du mich ab?"
äſt da für ein Lärm?‟
Katze hat eine Droſſel überfallen, ich
e5 iſt ein Herr Droſſel. Aber der Vogel
nes Tier!”
Armes Tier?, dachte ſich Dirck. Sonſt hatte
Gertrud andere und nüchterne Worte.
„Ja”, gab er zurück. Aber das Geſpräch war
ſchon geſchloſſen. Dirck blieb noch einen
Augen=
blick. Ein Mann kam, und holte den Vogel vom
Mauervorſprung, er ſchrie wütend die Katze an
daß ſie mit einem erſchreckten Sprung über einen
Schutthaufen ſetzte.
Als Dirck wieder zu ſeinem Platz kam, ſaß
Hipp Jeſſen nebenan. „Hallo, Junge!” ſagte er.
„Siehſt bedrückt aus! Noch immer das Herz?
„Unſinn, Hipp. Habe eben eine Katze
ge=
ſehen, die eine Droſſel überfiel. Erledigt. Gut
ausgegangen. Ne, das mit Gertrud iſt plötzlich
in Ordnung. Rief ſie eben an, hole ſie in einer
halben Stunde ab, ſie iſt doch ein netter Kerl!
Hat ſich die Sache ſcheinbar überlegt; der Krach
von neulich hat gewirkt!
„Gertrud? Krach?” fragte Hipp, „träumſt
wohl!”
„Wieſo träumſt?"
„Menſchenkind, Gertrud ... alſo Geddy ..
ſitzt doch drüben im Kaiſercafé und ſonnt ſich mit
einem netten jungen Mann; kenn ihn nicht!“
„Mach keine Witze, Junge. Ich hab doch eben
mit ihr geſprochen!“
„Ulkig. Mal wetten? Komm mit!“
Dirck ſah nachdenklich vor ſich hin. Dann
mußte er lachen. Jawohl, trotz der wenig
erfreu=
lichen Nachricht lachte er. Er ſchnalzte mit den
Fingern, beugte ſich vor und ſagte: „Hör mal . .
ich hab das Amt verwechſelt! Die Nummer
ſtimmte, daran war dieſer Kampf ſchuld! Was
ſoll ich jetzt tun? Wer iſt ſie? Augenblick mal . . ."
Er ſtand wieder auf, lief wieder zum
Fern=
ſprecher, holte ſich die Auskunft. Und nach einer
Viertelſtunde wanderte er nach kurzem,
geheim=
nisvollen Abſchied von Hipp Jeſſen einer Gaſſe
zu, einem Haus. Hinter den Dächern guckte ein
Kirchturm heraus. Er hörte die Glocken der Uhr
ſchlagen. Dann ſtieg er die Treppen hinauf, in
den erſten Stock. Er war genau und pünktlich.
Da ſtand eine Tür einen winzigen Spalt offen.
Es war dämmerig auf dem Flur. Als er auf die
Tür zuging, wurde ſie ganz geöffnet.
„Bitte?" hörte er eine Mädchenſtimme
„Ja, da bin ich! Pünktlich!” ſagte Dirck. Er
ſah nur etwas hellgolden ſchimmern. War das
das Haar, oder ein Hut, oder, .. . er trat näher.
„Sie .. .? Was wollen Sie?
„Wir hatten doch vor einer halben Stunde
zuſammen telephoniert! Erlauben Sie?"
Dann drängte er ſie zurück, ſchloß die Tür,
es ging alles wie auf ein unhörbares
Kom=
mando. Er ſtand jetzt in einem hellen Zimmer.
Es ging nach rückwärts in einen Garten hinaus.
„Frecher Kerl!” ſagte das Mädchen.
„Iſt nicht ſo ſchlimm. Man muß alles dem
Schickſal überlaſſen! Entzückend ſiehſt du aus
Und für mich ſchön gemacht? Ganz allein
für mich?‟
Er trat auf ſie zu. Er hatte etwas in ſeinen
Augen, das ehrlich war und gut. Seine Hände
ergriffen ſie vorſichtig, drehten ſie zum Fenſter
um. „Ganz ſo, wie ich mir ein Mädchen träumte
ſiehſt du aus. Dieſe Augen, dieſer Mund ... iſ
es nicht ſonderbar? Wir müſſen wohl zuſammen
ausgehen. Und es iſt nicht ſo ſchlimm mit Dirck
Lobbe auszugehen. Würdeſt du es nicht
wenig=
ſtens einmal verſuchen mit mir?‟
Sie ſchwankte; das war ja ein richtiges
Aben=
teuer. Gab es denn ſo etwas noch? Wenn das
. .. aber ſie dachte nicht weiter. Sie braucht
einige Augenblicke, um ſich wieder in die Hand
zu bekommen. Sie blickte ihn immer wieder an.
Sie kämpfte mit ſich. Sie wollte grob ſein und
konnte nicht.
„Es iſt doch alles ganz natürlich. Mit
eini=
gen Worten iſt es erklärt. Ich rief eine Dame
an, verwechſelte das Amt, bekam Verbindung
Nr. 153 — Seite 9
Milchbrötchen gibt es die verſchiedenſten Namen
und Formen.
Vielleicht teilen uns freundliche
Leſerinnen einmal die ihnen, be
kannten Namen für das deutſche
Kleingebäck mit. Auf dieſe Weiſe würde
ein lebendiges Stück Heimatgeſchichte entſtehen,
das uns gleicherzeit die bewundernswerte
Vielſeitigkeit der deutſchen Stämme vor Augen
führt.
N. A.
Zictenkanafter
Von O. G. Fverſter.
Im Jahre 1768 wohnte in der Mauerſtraße
in Berlin ein alter Kriegsveteran, der
Tabaks=
händler Johann Bramigk. Sein kleiner Laden
wurde wenig beſucht, obgleich Bramigk beſſeren
Tabak führte als manches große Geſchäft in
den Hauptſtraßen der Stadt. Eines Tages ſaß
Bramigk mit ſeiner Frau über den
Geſchäfts=
büchern, ſorgenvoll und traurig; denn alles
Rechnen und Zählen ergab doch immer wieder,
daß die Einnahmen lange nicht mehr die
Aus=
gaben deckten. „Wir werden unſern Laden
verkaufen müſſen!” ſeufzte die Frau.
Da klingelte die Ladentür. Bramigk eilte
in den Laden und begrüßte reſpektvoll einen
ſeiner wenigen treuen Kunden den
Huſaren=
general von Zieten. Er legte ein Paket von
der Tabakſorte des Generals auf den Tiſch.
„8 iſt doch noch derſelbe? fragte Zieten.
„Zu Befehl, Exzellenz!” erwiderte Bramigk.
„Mir lieb, das zu hören!” ſprach der
Ge=
neral. „Sein Tabak iſt recht gut. Er führt
gute Waren zu honetten Preiſen. Wird wohl
viel los, was?‟
„Leider nicht, Exzellenz. Dies iſt heute der
erſte Groſchen, den ich eingenommen habe.”
Zieten ſah die trübe Miene der alten Frau,
die ihrem Mann gefolgt war. „Tut mir leid”
ſagte er, „aber woran liegt das? Er muß
mehr Brimborium machen von ſeinem Tabak!”
Dazu fehlt es mir an Geld. Exzellenz. Ich
habe noch zwei Töchter zu verſorgen, und die
Miete iſt auch ſehr hoch
„Hat Er keine Söhne?” fragte Zieten
„Einen hatten wir”, ſprach die Frau, „der
iſt bei Kolin geblieben . . ."
Zieten brummte ſcheinbar mißlaunig vor
ſich hin, als die Mutter leiſe zu weinen
be=
gann. „Wird ſchon wieder in floribus kommen,
Sein Geſchäft!” tröſtete er.
Dann ſchritt er zur Tür und verließ den
Laden
Doch ſchon drei Tage ſpäter kam der alte
Zieten wiederum in Bramigks Laden.
„Hör. Er, Bramigk!” begann er, ehe der
Händler noch nach ſeinen Wünſchen fragen
konnte, „was Er mir neulich erzählt hat, iſt
mir lange durch den Kopf gegangen. Ich hab
Ihm hier was mitgebracht, das Seine Boutique
in die Höhe bringen ſoll. Leſe Er mal dieſen
Zettel!”
Bramigk nahm das Papier und las
er=
ſtaunt einen ſeltſamen Vers:
„Ich kann euch hier was Gutes bieten,
denn dieſen Knaſter raucht der alte Zieten!”
„Hab ich ſelbſt gedichtet!” ſprach Zieten ſtolz
„War eine mühſame Arbeit für einen, der die
Federfuchſerei nicht leiden mag. Aber nun
hör Er zu: Er macht jetzt viele Pakete von
ſeinem Tabak und klebt auf jedes Paket einen
Zettel, wo mein Bild drauf iſt, und darunter
ſchreibt er dieſen Vers und oben drüber
noch=
mal ganz groß „Zietenkanaſter”. Mit dieſen
Paketen füllt Er das ganze Schaufenſter.”
Bramigk ſtammelte glückliche Dankesworte,
aber der alten Haudegen wehrte ab:
„Sei Er ſtill davon, und daß Er mir Ehre
macht mit Seinem Zietenkanaſter und keinen
ſchlechten Tabak hineintut.”
In den nächſten Wochen prangte der
Zieten=
kanaſter in dem Schaufenſter des Tabakladens
in der Mauerſtraße. Bürger und Soldaten
rauchten nichts anderes mehr, und ſelbſt
Hoſ=
kutſchen fuhren vor dem kleinen Geſchäft vor,
deren Inſaſſen den Tabak begehrten, den der
Vater Zieten rauchte. Bramigk war bald aller
Sorgen ledig — dank der Reklame, die ſein
alter General für ihn gemacht hatte. Jeden
18. Mai aber ſandte er dem alten Zieten ein
Paket Zietenkanaſter als Geburtstagsgeſchenk
und als Zeichen ſeiner Dankbarkeit.
mit dir, entdeckte, daß die Dame, — ſagen wir
einmal — nicht ganz das Richtige iſt, nach
mei=
nem Geſchmack. Das liebe Schickſal kam zu Hilfe.
Und da bin ich nun, und hole mir die Einlöſung
des Verſprechens ..."
„Doch frech!” ſagte das Mädchen.
„Darauf kommt es nicht an! Nun, ſieh mich
einmal an; ganz feſt, in die Augen, ſo . . . du . . ."
Da ſagte ſie nichts anderes mehr als „Gerda!”
„Das iſt gut ſo. Ehrlich, nun, Gerda, wir
wollen gehen!
Er drehte ſie wieder vom Fenſter zurück, in
der Mitte des Zimmers blieb er ſtehen. „
Augen=
blick”, ſagte er, „wir machen die Sache verkehrt!“
Er verbeugte ſich: „Geſtatten Sie, gnädiges
Fräulein, mein Name iſt Dirck Lobbe, ich bin
beſchäftigt in der Reichsbank, Zentrale,
Abtei=
lung römiſch ſechs!“
„Gerda, Hendricks, Reiſebüro,
Propaganda=
abteilung!
„Das iſt ein gutes Vorzeichen, Fräulein
Hen=
ricks. Wollen wir gehen? Oder erwarten Sie
noch einen Anruf?”
Da hob ſie den Kopf
„Es ging mir ſo ähnlich wie Ihnen, Herr
Lobbe. Sie haben recht, vielleicht war es das
Schickſal?‟
„Sonderbar, mit was für einfachen Mitteln
dieſe Macht mit uns Menſchen ſpielt!“
„Ja!” jetzt lachte Gerda Hendricks das erſte
mal. „Amt und Nummer, bitte?‟
Er küßte ihre Hand.
„Herz und Zukunft?” gab er zur Antwort.
„Bitte!”
Dann ſchritten ſie hinab. auf die Straße, über
den Damm, an den überfüllten Cafés vorbei.
In dieſen Abend hinein, darin etwas in der
Luft lag, etwas Erregendes, Geheimnisvolles,
Schönes und Klares!
Seite 10 — Nr. 153
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
1otewatdcraer HafttKefätcfrau
Und wie ſoll der Mann beſchaffen ſein? — Was eine Rundfrage ergab. — Gute und ſchlechte
Eigenſchaften.
In einer ſchwediſchen Zeitſchrift wurde vor
kurzem eine Rundfrage veranſtaltet, die Frauen
und Männer aufforderte, ſich zu äußern, welche
Eigenſchaften ſie am anderen Geſchlecht am
höch=
ſten ſchätzten. Es iſt eine große Zahl von
Ant=
worten eingel aufen, die ein ziemlich deutliches
Bild davon geben, welches das Ideal einer Frau
und welches das Ideal eines Mannes iſt.
Die Damen ſagten:
„Das ſchlimmſte, was es gibt, iſt ein ſchöner
Maun, der weiß, daß er ſchön iſt!“
„Die beſte Eigenſchaft des Mannes iſt
Ener=
gie, die ſchlechteſte Charme.
„Beim Manne leg ich am meiſten Wert
dar=
auf, daß er klug iſt, daß man ein geſcheites Wort
mit ihm reden kann, und daß er ſtark iſt, damit
er einen tüchtig rütteln und ſchütteln kann, was
bisweilen ſehr nötig iſt. Die ſchlechteſte
Eigen=
ſchaft des Mannes iſt Geiz und Neugier. Gibt es
etwas Schlimmeres als neugierige Männer?
Doch! Eingebildete!”
„Die beſte Eigenſchaft eines Mannes iſt
Männlichkeit, die ſchlechteſte: Eigenliebe.”
„Bei dem Manne bewundere ich am meiſten
Männlichkeit, Takt und die Fähigkeit, einer Frau
ein Gefühl der Sicherheit einzuflößen. Ich
ver=
abſcheue weichliche Anpaſſung, die in der Regel
Männer mit ſchlechtem Charakter auszeichnet.
Wenn ich ein verheirateter Mann wäre, würde
ich nicht durch Verſchwendung und vieles
Aus=
gehen meinen Kindern und meiner Frau das
Leben zerſtören.”
Die Männer wiederum äußern ſich
folgender=
maßen:
„Wenn ich eine Frau wäre, würde ich nicht
ſkandalgierig und ſchadenfroh ſein. Ich würde
nicht viele, ungefähr gleichlautende und gleich
leere Liebesromane leſen, ſich würde meinen Aus=
Schularbeiten
Von Ilſe Mahl.
Soll man Kindern bei den Schulaufgaben
helfen?
Man kann auf dieſe Frage mit Ja und Nein
antworten, je nachdem, was man unter Hilfe
verſteht.
Es gibt Eltern, die in den Hausarbeiten ihrer
Kinder nur ein notwendiges Uebel ſehen und bei
jeder Gelegenheit bereit ſind, dieſes Uebel ſo
raſch wie möglich aus der Welt zu ſchaffen,
in=
dem ſie ſich hinſetzen und die Rechenaufgabe, die
nicht aufgehen will, ſelbſt löſen oder ein paar
Sätze vom Aufſatz diktieren. Oder ſie treiben,
wenn ſie irgend etwas vorhaben, zur Eile an
und erziehen ſo ihre Kinder geradezu zur
Ober=
flächlichkeit.
Der Lehrer wird es dann am nächſten Tag
bald heraus haben, wenn bei den Schularbeiten
auf dieſe Weiſe „geholfen” wurde, und das Kind
kommt dadurch in eine unangenehme Lage, die
ihm die Eltern lieber erſparen ſollten.
Einſichtsvolle Eltern und Erzieher ſind ſich
auch darüber einig, daß man durch dieſe Hilfe
dem Kind nur ſchadet. Sie verfallen aber dann
leicht ins andere Extrem und laſſen den Dingen
ihren Lauf, wenn ſich nicht beſondere
Schwierig=
keiten zeigen.
Trotz aller Selbſtändigkeit, die viele Kinder
in Angelegenheiten der Schule an den Tag legen,
ſollte man ihre Hausarbeiten doch etwas
ver=
folgen, und wenn nötig, auch leiten, namentlich
wenn man als Mutter die Zeit dazu hat.
Eine große Hilfe bedeutet für das Kind das
Abhören. Die meiſten von uns werden noch aus
ihrer eigenen Schulzeit wiſſen, daß die Stoffe,
die ein oder mehrere Male abgehört wurden,
ſeien es nun Vokabeln, Geſchichtsdaten, Erdkunde,
Verſe oder andere Dinge, die man ſich ins
Ge=
dächtnis geprägt hatte, viel beſſer ſaßen als
ſolche, die man einfach für ſich gelernt hatte. Das
Abhören gibt dem Kind erſt das beruhigende
Gefühl, daß es mit ſeinen Aufgaben fertig iſt.
Dieſe Hilfe kann man auch leiſten, wenn man
ſelbſt den Stoff nicht beherrſcht. Im übrigen ſieht
man dabei ſofort, wo die Schwächen ſind und
kann zum beſſeren Verſtändnis zu irgend einer
Sache noch etwas Ergänzendes ſagen, ſie
viel=
leicht mit anderen Worten erklären, als es im
Buche ſteht, oder ein paar Bilder zeigen. Nur
ſoll man dabei dem Lehrer nicht vorgreifen,
da=
mit ſich das Kind in der Schule dann nicht
lang=
weilt.
Es ſchadet gar nichts, wenn man als Mutter
dabei das eigene Wiſſen etwas auffriſcht, denn
es iſt doch beſchämend, wenn man auf die meiſten
Fragen der Kinder mit „Das weiß ich nicht..."
antworten muß oder immer wieder zu hören
be=
kommt: „Da verſtehſt du ja doch nichts davon!“
Es macht den Kindern Spaß und feuert ſie an,
wenn ſie merken, daß man mit ihnen lernt.
Die liebe Gewpohnheit
Ehe wir uns verſehen, ſind wir in den
Klauen der Gewohnheit. Und es gibt kaum
einen größeren Tyrannen als ſie.
Da haben wir irgend eine kleine
Lieb=
haberei. Wir dienen ihr, ohne uns viel
Ge=
danken darüber zu machen. Sie bereitet uns
Freude, macht uns Spaß, lenkt uns ab und
wir denken: warum ſoll ich mir dieſe kleine
Annehmlichkeit nicht gönnen? Gewiß, dagegen
iſt im Grunde nicht viel zu ſagen. Aber im
Handumdrehen iſt eine Gewohnheit daraus
geworden, und ſchon ſehen die Dinge ganz
anders aus. Was harmlos ſchien, hat jetzt
Bedeutung. Es koſtet Zeit, koſtet Geld. Um
dieſer kleinen Gewohnheit willen vernachläſſigen
wir Familie, Freunde, gehören unſerm Beruf
und unſern Pflichten nicht mehr in dem Maße,
wie wir es wünſchen müßten.
So mancher hat eine ihm liebe oder ſelber
ſogar unangenehme Gewohnheit. Er hat ſich,
etwas zur Gewohnheit werden laſſen durch die
Regelmäßigkeit ſeiner Liebhaberei. Die Regel=
erkorenen nicht im Anfang für einen Heiligen,
einen Helden halten. Ich würde der Wirklichkeit
ins Auge ſehen, auch wenn ſie weniger angenehm
wäre. Ich würde nicht ganz ſo entrüſtet über die
Schwächen der Männer ſein. Ich würde nicht ſo
großen Wert auf Geſchenke legen. Die weibliche
Unmittelbarkeit und die hieraus ſich ergebende
weibliche Umgangskunſt iſt vorzüglich; die
weib=
liche äußere Diſziplin iſt lobenswert.
„Bei der Frau lege ich am meiſten Wert
darauf, daß ſie körperlich und geiſtig gut
ent=
wickelt iſt, daß ſie Kinder haben will und kann
und ſie vernünftig zu erziehen vermag. Daß ſie
nicht größere Anſprüche macht, als der Mann
mit ſeinem Einkommen befriedigen kann, und
daß ſie an den Vergnügungen ihres Mannes
teil=
nimmt und Freude daran hat. Die ſchlimmſten
Fehler der Frau ſind Eiferſucht, Egoismus,
Ab=
neigung gegen Kinder. Auch iſt es unangenehm,
wenn ſie ihre Mutter mehr liebt und mehr
Rück=
ſicht auf ſie nimmt als auf ihren Mann.”
„Wenn ich Frau wäre, würde ich nie öffentlich
Zigaretten rauchen. Ich würde nicht, ſobald der
Blick eines Mannes auf mich fiele, in den
Spie=
gel ſehen, würde nicht die Locken zurechtzupfen
oder kokett lächeln. Ich würde mir nie Haar oder
Brauen färben. Ich würde nicht die Abende in
Tanzlokalen oder Reſtaurants verbringen. Ich
würde nicht jede Laune der Mode mitmachen.
Ich würde mich nie von einem Manne küſſen
laſſen, wenn er mich das erſte Mal nach Hauſe
begleitet. Ich würde nie mit unbekannten Herren
Auto fahren. Ich würde nicht eiferſüchtig werden,
wenn ich meinen Bräutigam mit einem anderen
Mädchen zuſammenſähe.”
Nun mögen ſich Männer und Frauen einmal
anſehen, ob ſie ungefähr dem Idealbilde
ent=
ſprechen, das das andere Geſchlecht ſich von ihnen
macht!
E. B.
mäßigkeit iſt der eigentliche Feind. Sie kann
natürlich auch beſter Freund ſein. Man kann
ſich an regelmäßig frühes Aufſtehen und
regel=
rechte Arbeit ebenſo gewöhnen wie an ſpätes
Zubettgehen und ungeordneten Tagesablauf.
Und hier ſetzt im Grunde die Forderung
ein, die man an ſich zu ſtellen hat, wenn man
mit ſich ſelbſt gut zu Rande kommen will. Die
Regelmäßigkeit in den Dienſt ſtellen überall
dort, wo ſie wirklicher Diener, Helfer, Freund
iſt; da mag ſie ruhig zur Gewohnheit werden,
die ſo zwingend iſt, daß gar keine Abweichung
mehr möglich erſcheint. Aber die
Regelmäßig=
keit überall dort meiden wie die Peſt, wo es
ſich um kleine Liebhabereien handelt, die nur
zum Schmuck des Lebens da ſind. Und wenn
ſich wirklich ſo etwas wie eine Gewohnheit in
dieſen Dingen herausbilden will ſofort
Gegen=
dampf? Nein, damit iſt meiſt nicht all zu viel
getan. Denn man hält doch nicht durch.
Aber auf ein anderes Gleis kann man den
Zug rangieren. Und einmal am Tage oder
für eine Stunde das nicht tun, was man unter
gar keinen Umſtänden entbehren möchte! Man
wird merken, daß ſich auch ohne die chroniſche
Angewohnheit auskommen und ſogar beſſer
leben läßt. Erſt nur einmal die ſchlechte
Regel=
mäßigkeit durchbrechen! Einmal nur wechſeln
und etwas anderes ſtatt der Gewohnheiten
tun! Wie bald wird jeder da die Sinnloſigkeit
oder Zeitvergeudung erkennen, deren er ſich
durch ſeine liebe, ſchlimme Angewohnheit
ſchuldig macht.
Selbſtverſtändlich ſetzt das bewußte
Lebens=
führung voraus. Aber kann es ſich denn einer
leiſten, gedankenlos in den Tag hineinzuleben?
Humor im Straßenſchild.
In kleinen Städten und Ausflugsorten erfreuen
vielfach ſchöne holzgeſchnitzte Tafeln an Straßen
und Läden das Auge des Spaziergängers. Sehr
hübſch wirken durch die humoriſtiſche Darſtellung
dieſer Wegweiſer und das Ladenſchild in Lübben.
(Scherl=M.)
Mittwoch, 5. Juni 1935
Wußten Sie das ſchon?
Kohlen ſind gebildet worden durch
Zer=
ſetzen von Holz unter Luftabſchluß. Rieſige
Zeit=
räume ſind hierzu nötig geweſen. Die
Steinkoh=
len verdanken ihre Entſtehung hauptſächlich
Far=
nen, Schachtelhalmen und Bärlappengewächſen;
die viel jüngeren Braunkohlen ſind aus
Nadel=
hölzern, z. B. Sumpfzypreſſen, entſtanden.
Ausgewachſene Wanderfalken und
Ha=
bichte ſind leicht von einander zu unterſcheiden.
Nicht ſo einfach iſt die Sache bei jungen
unaus=
gefärbten Tieren. Ein ſicheres Kennzeichen aber
hat der Wanderfalke, das iſt ein zahnartiger
Auswuchs am Oberſchnabel, der ſogenannte
„Falkenzahn”.
Unſere Hauskatze hat auf der Zunge kleine
Hornzähnchen, mit deren Hilfe ſie das Fleiſch
von den Knochen abraſpeln kann. Man ſpürt
dieſe Hornzähnchen ſehr deutlich, wenn man ſich
von der Katze etwas Milch von der Hand
ab=
lecken läßt.
Das Alpenveilchen iſt kein Veilchen
ſondern es iſt ein Verwandter unſerer
Schlüſſel=
blume. Die einheimiſche Art kommt in den
Alpen vor. Das Alpenveilchen, das in
Blumen=
töpfen von uns gezogen wird, ſtammt aus
Per=
ſien. Im Gegenſatz zur letzten Art, die faſt
ge=
ruchlos iſt, entſtrömt unſerem wilden
Alpenveil=
chen ein gar köſtlicher Duft.
Wer vorſichtig an Gewäſſern entlang geht,
der wird gelegentlich einen herrlich blau und
grün ſchillernden Vogel aufſcheuchen, der dicht
über dem Waſſer dahinſchwirrt. Sein Gefieder
erſcheint im Sonnenſchein wie ein prächtiger
Edelſtein gefärbt. Es iſt der Eisvogel. Er
ernährt ſich von allerhand Waſſertieren,
beſon=
ders kleinen Fiſchen. Er zieht ſeine Jungen in
Ufergängen auf, die er ſelbſt gräbt.
„Es hat Schwefel geregnet”, ſagen die Leute
im nördlichen und öſtlichen Deutſchland und
meinen damit den plötzlich erſcheinenden gelle
Ueberzug ihrer herrlichen Seen. Die Erſcheinn.
beruht darauf, daß die Kiefer, eine windblüin
Pflanze, ungeheure Mengen von Blütee
ſtaub erzeugt, der auf dem Waſſer ſchwinrn
Auch Waſchen will gelernt ſein.
Es iſt zwar nicht ſchwer, aber die kleinen A
händchen ſpielen doch viel lieber mit der tra konnten ſich aber,
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Lugen ausgeträumt.
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ndes Reiches mit der
½ s Landesherrn hatte
Fat dieſe Schenkung.
Die Politik der Hoch.
us dem zu erober
gen; dieſer Plan wu
nsland nicht zum en
ſchäumenden Seife im Waſſer.
Nahrungsmittelkunde
Von Magda Retzlaff.
Das Beſtreben, eine leicht verdauliche,
ab=
wechſlungsreiche und dabei unſchwer
herzu=
ſtellende Koſt auf den Tiſch zu bringen, veran
laßt die heutige Frau, die Nahrungsmittel unter
ganz anderen Geſichtspunkten zu betrachten als
ehedem. Die meiſten Frauen wiſſen über
Vita=
minegehalt, Nährwert und die Verdaulichkeit
der einzelnen Lebensmittel genau Beſcheid. Auch
der Sättigungsgrad ſpielt bei der
Zuſammen=
ſtellung der wöchentlichen Speiſefolge eine nicht
unweſentliche Rolle. Nach einem ſehr
ſättigen=
den Hauptgericht muß ein leicht verdaulicher
Nachtiſch gegeben werden, während umgekehrt
ein weniger ſättigender Gang durch einen
nahr=
hafteren Nachfolger, in der Regel eine
Milchſüß=
ſpeiſe, ergänzt zu werden pflegt.
Als nahrhafteſte Lebensmittel, die für
ſchwer=
arbeitende, unterernährte und ſchwächliche
Men=
ſchen hauptſächlich in Frage kommen, gelten Oel,
Pflanzenfett. Butter, Schokolade, Blutwurſt,
Raffinadezucker, Rohſchmalz, Walnüſſe,
Hammel=
fleiſch, Schweizer Käſe, Teigwiren, Erbſen,
Boh=
nen, Linſen, Honig, Requefortkäſe uſw., wobei
die Reihenfolge in unſerer Aufzählung ſo
durch=
geführt iſt, daß jedes folgende Produkt weniger
Nährwerte (Kalorien) erhält als das
voran=
ſtehende.
Als mittelmäßig nahrhaft gelten: Huhn,
Ente, Taube, Bückling, Kaninchen, Kalbfleiſch,
Milch. Dieſe Lebensmittel kommen daher für
die Ernährung Magenleidender und Kränklicher
in Betracht.
Wenig nahrhaft ſind Birnen, Aepfel, friſche
Aprikoſen, Hechte und Karpfen, Orangen, grüne
Erbſen und Karotten.
Sauerkohl, Maronen, Kartoffelklöße, Puffer,
alle Arten von Hülſenfrüchten und beſonders
Fiſche machen durſtig. Da ſie ſonſt vorzügliche
Ernährungseigenſchaften beſitzen, pflegt man ſie
durch die Zitronenſaft, auch Aepfelſcheiben (wie
bei Rotkohl der Fall) und Fruchtſäfte zu
ver=
vollſtändigen. Wird als Abſchluß einer ſolchen
Mahlzeit friſches Obſt gegeſſen, ſo ſtellt ſich kein
Durſtgefühl ein. Alle Früchte, jedes Friſchobſt
außer Nüſſen, gilt als durſtſtillend. Auch ſaure
Milch ſowie Joghurt beſitzen dieſe Eigenſchaft in
hohem Maße. Aus dieſem Grunde wird erſtere
an Soßen und Suppen drangegeben.
Darmreinigend und abführend wirken alle
Obſtſorten. Nur drei, die mit B beginnen,
bil=
den eine Ausnahme. Es ſind das Birnen,
Ba=
nanen und Blaubeeren. Unter den
darmreini=
genden Früchten ſtehen Feigen an erſter Stelle.
Es folgen Aepfel, Stachelbeeren und Apfelſinen.
Die gleiche Wirkung wird auch dem Rhabarber
zugeſchrieben.
Unter den Brotſorten iſt Weißbrot am
mei=
ſten nahrhaft. Wer nicht ſtärker werden will,
halte ſich aus dieſem Grunde an gegenteiliges,
nämlich dunkles Brot. Pumpernickel und
Gra=
hambrot verhindern den Fettanſatz. Da Vita= und Verdaulichkeit dieſer Brotſorten
groß ſind, mehrt ſich der Kreis ihrer Abnehmer
beſtändig.
Nur Rlein=Abfälle‟
in den Lumpenjack?
Von A. Linke.
Da jetzt Lumpen wieder ſehr ſtark „gefragt
und vom Althändler auch höher bezahlt
wer=
den, ſo iſt die Hausfrau auch beim Sammeln
derſelben eifriger. Doch ſollte ſie ſich bei dieſem
ysfürſten verliehen u
ſriten: Bedeutungsvo
Bu Beginn an eng au
er und Papſt wurde
hn deren Hoheit von V.
Vierzehn Hochmeiſter
thwangen, dem erſten
ſiegangen, zweiundzwa
un ſeine Nachfolger.
Onr Hochmeiſter wurt
aſſetzen konnte, auf
ſich aus den Landm
hohen Ordensbeam
½ war erforderlich,
—igkeit betont wurde.
ngig von der Orde
des Deutſchen Orde
Sammeleifer nicht dazu berleiten laſſer nde Einnhnen vo
Lumpenſack oder der =kiſte Dinge einzuver
deren ſcheinbare Wertloſigkeit bei ſchäfpwe im Ordensbeſitz
Prüfen doch noch Werte in ſich berger, Pulcien Oeſterreich,
dieſem nur jene Abfälle zuführen, dies Ni nicht nur der höd
Schneidern und Nähen entſtehen.
Da ſind vorerſt die ausrangierten Se Mle hochmeiſterliche Ho
ſtrümpfe, kunſtſeidenen Tr
röcke und =ſchlüpfer zu nennen.
ſie zwar auch für den perſönlichen Ge
Aif
ausſchalten, ſo ganz beſtimmt kommen
einer Umwandlung als Badevorl
ür Kleink.
Spielteppich
Veranda= oder Balkonmatte
Bettvorleger in Frage. Dazu werke
Strumpflängen, am oberen Rande begiif
bis zum Fußſtück in fingerbreite Streic
ſchnitten, die ſich ſchlauchartig zuſammen
Desgleichen auch die erwähnten Röcke /h79
die dann in verſchiedenen Längen mit ent
Stichen aneinandergefügt und zu einem
aufgewickelt werden. Von dieſem hätll. A ßerr von Roher
mit ſehr grober Häkelnadel in einfacher Eplaſſen hot. 0
chentechnik einen runden oder viereckige, 4 Aſons Szolg
pich, deſſen Rippen zopfartig wirken —
der Struktur ſehr dick, alſo von faſt unwerß Mr
Stiefbrud=
licher Haltbarkeit wird. Will man den —yu
berſchrieh=
farbig haben, ſo lege man ihn nach
Kranke me
ſtellung in ein Farbbad von aufgelöſte
farbe, um ihn nach dem Spülen zu uM Z
und zu „ſtrecken”.
Hen Sie iet
Reſte von wollenen gleidermice,
Sie mi
Röcken, die auch nicht mehr für Kind.
zuarbeiten ſind, ergeben noch ſehr gute
D
lappen und Bohnertücher. Eih eiterum 14
dem Ausfranſen durch Umhäkeln in Lans‟, Loſſs
ſtich geſchützt werden. Mürbe Tiſch= Trü ſtort d
und Küchenwäſche kann ebenfalls noch P5N einem a
zu Fenſtertüchern, Aufwaſch=,
Dus
und Abſeiflappen verwendet
Stpeier. M
Ebenſo wie mürbegewordene Scheu=R/mrl
keinesfalls unter die Lumpen wandern
da je zwei aufeinandergeſteppt, wieder M2m Sie es
Dienſte ſolange leiſten, bis ſie wirklich a.
41
Meiner
Sch.
Slcben
ber
Undet
ei die 9
Käf
Deag
eunf
Händen als „Lumpen” fallen.
Der Kampf gegen die Flecke.
Wenn der Kakao oder die Schokolade
das friſchgewaſchene Tiſchtuch ergoſſen ha=
Mutter in den meiſten Fällen kein hochee!
Geſicht zu machen. Dann raſch, ſolange d
den noch friſch und der Fleck noch naß
Tuch vom Tiſch genommen und den Fleck
immer wieder in kochendes Waſſer getar
auch die letzte Spur von einem Fleck ve
den iſt! Iſt der Fleck ſchon eingetrocknet.
man ihn am beſten in kalte Milch und
Wd
das Tuch dann gründlich aus. — Hat eir=4
ter Tiſch Waſſerflecke bekommen, was
be=
unvorſichtigem Umgehen mit Blumenns
leicht geſchehen kann, ſo legt man angefe.
Salz auf die Flecke, trocknet ſie nach eine
gut ab und reibt ſie dann mit einem —.
),
Iſt Marmor fleckig und dadurch unanſeh—
iher
worden, ſo befeuchtet man die Flecke mn
verdünnter Schwefelſäure und hält de
ce
etwa 6—8 Minuten lang feucht. Darauf mi
Marmor mit einem ſauberen Woll= oder
lappen abgerieben, und der Fleck iſt ve.
den. — Schmutzige Eier reibt man
mi=
mit Eſſig befeuchteten Lappen ab, ſie werel
durch im Nu ſauber und appetitlich.
glas, das ſich ſchwer reinigen läßt, w.
einem weichen, in Petroleum getauchlen
lappen abgerieben und wird kriſtallklar.
Silbergegenſtände Roſtflecke bekommen,
fernt man dieſe, indem man ſie mit *
Ln 4.
Rho.
ncte
Eſſig abreibt. Haben ſilberne Löffel Eil,
kommen, ſo muß man die Flecke mit
reiben.
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Nr. 153 — Seite 11
Mittwoch, 5. Juni 1933
Aus dem deutſchen Oſten.
*
Der Deutſche Orden:
Der Hochmeiſter, die Großgebiefiger und
das Ordensheer.
„Das Land, das weiland unſere Ahnen,
Gehoben aus Barbarentum,
Das Land ſoll bleiben den Germanen,
Das iſt der Deutſchen Recht und Ruhm.
Felix Dahn.
Bur Zeit, als das alte Deutſchordenshaupthaus in Akkon
ge=
ſen war und die Hochmeiſter in Venedig Hof hielten, ruhte die
zuiſchordensmacht auf ſieben Säulen: Armenien, Apulien,
Ro=
mien, Alemannien, Oeſterreich, Livland und dem Pruzzenland,
wheutigen Oſtpreußen. Da die Verhältniſſe im Morgenlande ſich
mer ungünſtiger für den Deutſchen Orden geſtalteten, ſo war
Plan der Hochmeiſter, das Hauptarbeitsfeld des Deutſchen
dens an eine Stelle zu verlegen, die Ausſicht auf dauernden
Er=
verſprach, ein Zeichen von hoher politiſcher Einſicht. Dieſer
reifte, nachdem der Traum eines Deutſchordenslandes
Sie=
bürgen ausgeträumt war, unter dem Hochmeiſter Gottfried von
henlohe, der im Jahre 1302 ſelbſt nach dem Pruzzenland reiſte,
Geſtalt nahm er unter ſeinem Nachfolger Siegfried von
ſchtwangen an: als dieſer Hochmeiſter am 21. September 1309
die Marienburg einzog, da wurde dieſer deutſche Gralstempel
pthaus und Fürſtenſitz des Deutſchen Ordens! Dieſe
Hoch=
ſſterpolitik hatte ſchon faſt ein Jahrhundert früher damit
ein=
ſitzt, daß der Hochmeiſter Hermann von Salza ſich vom Kaiſer
edrich II. im Jahre 1226 das Kulmer Land und Preußen als
en des Reiches mit der Reichsfürſtenwürde und mit den Rechten
s Landesherrn hatte übertragen laſſen. Papſt Gregor IX.
be=
ſigte dieſe Schenkung.
Die Politik der Hochmeiſter ging von vornherein darauf
hin=
aus dem zu erobernden Lande einen ſouveränen Staat zu
hen; dieſer Plan wurde dadurch begünſtigt, daß das
Deutſch=
ſgensland nicht zum engeren Reichsverband gehörte. Die
Hoch=
ſiter konnten ſich aber, da ihnen vom Kaiſer die Würde eines
ſihsfürſten verliehen war, als ein Teil des Deutſchen Reiches
bachten: Bedeutungsvoll für den Deutſchen Orden war, daß er
tvon Beginn an eng an das deutſche Kaiſertum anſchloß, aber
ſiſer und Papſt wurden von den Hochmeiſtern nur angerufen,
nen deren Hoheit von Vorteil für den Deutſchen Orden erſchien.
Vierzehn Hochmeiſter im Morgenland waren Siegfried von
htwangen, dem erſten Hochmeiſter auf der Marienburg,
vor=
ßegangen, zweiundzwanzig in Preußen reſidierende Hochmeiſter
gen ſeine Nachfolger.
Der Hochmeiſter wurde vom Generalkapitel, das ihn auch
wie=
abſetzen konnte, auf Lebenszeit gewählt. Das Wahlkapitel
ſich aus den Landmeiſtern, den Ordensgebietigern und
an=
ſun hohen Ordensbeamten zuſammen. Einfacher
Mehrheitsbe=
dß war erforderlich, bei dem aber nach außen hin die
Ein=
mmigkeit betont wurde. Der hochmeiſterliche Treſſel war völlig
bhängig von der Ordenskaſſe. In die Kaſſe des Hochmeiſters
ben die Einnahmen von vier Komtureien, von vier Vogteien,
zwei im Ordensbeſitz befindlichen Kirchen und von den
Kam=
walleien Oeſterreich, Bozen, Elſaß und Koblenz. Da der
Hoch=
eier nicht nur der höchſte Beamte, ſondern auch der
Repräſen=
des Deutſchen Ordens war, ſo wurden große Anforderungen
ie hochmeiſterliche Hofhaltung und damit an die hochmeiſter=
liche Kaſſe geſtellt. Wenn die Großen und Fürſten Europas dem
Deutſchen Orden huldigende Beſuche machten und die Edelleute
des Weſtens den Ritterſchlag ſuchten, und wenn bei den
alljähr=
lichen Kapitelfeſten die Meiſter von Livland und Deutſchland mit
ihren Beamten auf der Marienburg erſchienen, dann koſtete das
ſolche Summen, daß der hochmeiſterlichen Hofhaltung von allen
Seiten Lebensmittel zugeſandt wurden; ſo ſchickte z. B. der
Pa=
pauer Komtur einmal hundert Schöpfe.
Daß die Hochmeiſter für den Deutſchen Orden aber auch ihr
Leben einſetzten, das vergegenwärtigen am Beſten der Heldentod
des Hofmeiſters Ulrich von Jungingen in der Schlacht bei
Tannen=
berg am 15. Juli 1410 und die Tragik des Hochmeiſters Heinrich
von Plauen, des Erretters der Marienburg, der wegen ſeiner ſehr
zeitgemäßen Reformen abgeſetzt, neun Jahre in Verbannung und
Haft lebte; wieder in Freiheit geſetzt, ſtarb dieſer große
Hoch=
meiſter auf der ihm als Wohnſitz angewieſenen Burg Lochſtädt.
Als der hohenzollernſche Markgraf Albrecht, der letzte
Hoch=
meiſter in Preußen, den Deutſchen Orden im Jahre 1525 in ein
evangeliſches weltliches erbliches Herzogtum umwandelte und
da=
mit den Grund zum Preußiſchen Staate legte, hörte der Deutſche
Orden zwar nicht auf zu beſtehen, aber er ſank immer mehr zur
Bedeutungsloſigkeit herab. Die hochmeiſterliche Würde ging auf
den Landmeiſter in Deutſchland oder Deutſchmeiſter über, aber
dieſe in Mergentheim und ſpäter in Oeſterreich reſidierenden
Hoch=
meiſter konnten den weiteren Verfall des Deutſchen Ordens nicht
mehr aufhalten.
Der Hochmeiſter ſtand über den Landmeiſtern und
Kom=
turen. Ein Rat von fünf, ſpäter ſechs Großgebietigern des
Deutſchen Ordens umgab den Hochmeiſter. Dieſe
Großwürden=
träger waren: Der Großkomtur — innere Verwaltung
der Vertreter des Hochmeiſters, Ordenskanzler und gleichzeitig
Komtur der Marienburg war; der Ordensmarſchall
Heerweſen —, der Führer des Ordensheeres war; ihm wurde die
Komturei Samland mit dem Sitz in Königsberg überwieſen, und
als Königsberg Hochmeiſterſitz wurde, übernahm der Marſchall die
Komturei Deutſch=Eylau; der Großtreßler — Finanzen
verwaltete den Ordensſchatz; er wohnte auf der Marienburg; nur
der Hochmeiſter, der Großkomtur und der Großtreßler beſaßen
Schlüſſel zum Ordensſchatz, und nur gemeinſam war ihnen der
Zu=
tritt zu dieſem möglich; der Großtrappier — Handel —, der
gleichzeitig Komtur der Chriſtburg war, ſorgte für die
Kriegsaus=
rüſtung; der Großſpittler — Kranken= und Pflegeweſen —
war gleichzeitig Komtur von Elbing; ihm unterſtanden die bei
allen Burgen vom Deutſchen Orden unterhaltenen Spitäler zum
Heiligen Geiſt und die Eliſabethſpitäler, ferner die Firmarien
oder Altersheime der Ordensbrüder und die Krankenſtuben der
Burgen; als ſechſter Großwürdenträger trat nach der
Beſitzergrei=
fung Preußens noch der Ordens=Großſchäffer hinzu, der
Handelsminiſter war, dem „Schäffer” als Helfer in den einzelnen
Landesteilen zur Seite ſtanden.
Nahm der Ordensmarſchall im Rate der ſechs Großgebietiger
die zweite Stelle, nämlich hinter dem Großkomtur, ein, ſo war
das Marſchallamt doch der umfangreichſte aller
Verwaltungs=
bezirke, und im Felde mußte ſich ihm ſogar der Großkomtur
unter=
ordnen. Dem Ordensmarſchall unterſtand das geſamte
Kriegs=
weſen, und hiermit waren ihm auch alle ritterlichen
Angelegen=
heiten anvertraut. Dem Ordensmarſchall unterſtanden alle Burgen
der Landſchaften Samland, Nadrauen und Schaulauen
einſchließ=
lich der Komturei Memel und der Komturei Ragnit, welch letztere
weit nach Samaiten hinübergriff, und zu der eine Reihe von
Burgen am Memelfluß bis Kowno hin gehörten.
R
NOLECANG MARKEN
Herr von Rapp” ſpricht Margarete, als Mönke das
Zim=
verlaſſen hat. „Welcher Arzt behandelt Sie?”
„Alfons Szola ... mein Stiefbruder” antwortet Rapp
„Ihr., Stiefbruder!? Und .. . hat er Ihnen auch die
zin verſchrieben in dem Glaſe da?‟
der Kranke merkt den ſeltſam=ernſten Unterton in der
Jal”
Haben Sie jeden Tag ſolch ein Glas mit Colicerum
ge=
en? Sie müſſen es an dem ſüßlichen Geſchmack gemerkt
m.”
Tal Was iſt mit . . . dieſem Mittel?”
Colicerum iſt ein Gift. Und ich habe das Gefühl, daß
Ooſis . .. viel, viel zu ſtark iſt
ſtapp ſtarrt die Pflegerin an.
Nit einem Male iſt eine ſchreckliche Erkenntnis über ihn
umen. Das leibhaftige Entſetzen erfaßt ihn.
Schweſter, man will mich vergiften! Schweſter! Bleiben
oei mir! Ich bitte Sie! Bleiben Sie bei mir!“
Wenn Sie es wollen, gern!”
ich werde
Ja, ja! Ich bitte Sie! Und ich werde es
meinen Verwandten ſagen! Nur Sie allein ſollen mich
en, Schweſter!“
Erlauben Sie, daß ich das Glas mit Colicerum zu unſerem
hinüberſchicke, damit er die Zuſammenſetzung unterſucht?
Ich bitte Sie darum, Schweſter!” fleht der Kranke in
der Aufregung.
Nargarete füllt den Inhalt des Glaſes in eine leere
klingelt nach Mönke und ſchickt ſie mit der Flaſche raſch
Etholungsheim zu Dr. Poeck.
lann geht die Pflegerin ins Nebenzimmer, wo das
Tele=
ſieht und läßt ſich mit dem Arzt verbinden.
r. Poeck? Hier iſt Schweſter Margarete! Ich bin eben
derrn von Rapp, der mich gebeten hat, ſeine Pflege zu
ehmen.”
Lie iſt denn das gekommen?‟ Der Arzt ſcheint
außer=
tlich verwundert.
ſch erkläre Ihnen noch alles, Herr Doktor! Das
Dienſt=
ſen bringt Ihnen jetzt eine Flaſche mit Colicerumlöſung.
tellen Sie die Doſis Colicerum darin feſt, und welche
lug ſie auf einen kranken Organismus haben kann.”
Kas hat das zu bedeuten, Schweſter?“
ſch fürchte . . . ein Verbrechen..” ſpricht das Mädchen
weſter Margarete weilt wieder bei dem Kranken.
Sorg von Rapp iſt ein wenig ruhiger geworden. Er
der Schweſter zu, wie ſie alle die Arzneifläſchchen, Pillen
Abletten, die auf dem Tiſch herumliegen, genau betrachtet.
ahlen Sie ſich kräftig genug, Herr von Rapp, um mir
Fragen zu beantworten?
Ir, fragen Sie!”
Lie lange nehmen Sie dieſe Medizin, die ich eben
weg=
habe, ſchon ein?”
Seit etwa vier Wochen ſchon . . . ſeit der Zeit, da die
ungserſcheinungen einſetzten.”
„Wer hat Sie damals behandelt, als die Erſcheinungen
auf=
raten?“
„Geheimrat von Senius.”
„Und ſeine Diagnoſe?
Der Kranke zuckt die Achſeln. „Er ſtand vor einem Rätſel!”
„Der Geheimrat hat die Behandlung niedergelegt?”
„Eigentlich nicht ganz. Er kommt alle acht Tage einmal,
aber er ſcheint mich als hoffnungsloſen Fall anzuſehen.”
„So! Sie ſprachen früher von einem Dr. Szola, der Sie
behandelt.”
Der Kranke nickt finſter
„Ja ... ja .. . ich ſtehe unter ſeiner ſtändigen ärztlichen
Aufſicht.”
„Jal Doktor Szola iſt nämlich mein Stiefbruder! Verſtehen
Sie, Schweſter? Er weilt hier mit . . . Frau und Sohn. Auch
meine Stiefſchweſter iſt anweſend! Und . . . Bertie — der
jüngſte von den Szolas — iſt ebenfalls mit ſeiner Familie
ge=
kommen. Ich muß ſterben, Schweſter. Alle warten ſchon auf
das Erbe.”
Rapps Atem fliegt nur ſo, als er jetzt nach Margaretes
Hand taſtet.
„Schweſter Margarete . . . verlaſſen Sie mich nicht!”
Nein, nein! Aber ich bitte Sie, bleiben Sie ganz ruhig!
Und beſtehen Sie darauf, daß ich allein Sie pflege.”
Der Kranke nickt und blickt das Mädchen dankbar und
be=
glückt an.
Uwe von Rapp, Georgs Vater, hatte zum zweiten Male
geheiratet und ſeine Wahl war auf die ſchöne, aber launenhafte
Frau Jlonka Szola gefallen, eine Polin, die von ihrem erſten
Gatten, einem Südamerikaner, geſchieden war.
Frau Ilonka brachte zwei Söhne und eine Tochter aus
erſter Ehe mit.
Uwe von Rapp fand die Hölle in ſeiner neuen Ehe. Seine
Frau betrog ihn mit allem und jedem.
Als Rapp ſenior die Augen ſchloß, ſetzte er ſeinen Sohn
Georg als Alleinerben ſeines Vermögens ein. Frau Jlonka
erhielt nur ein kleines Pflichtteil und eine laufende Rente.
Die Kinder dieſer Frau Ilonka Szola, die in Frankreich
lebt, ſind herangewachſen und haben geheiratet.
Augenblicklich haben ſich die drei Geſchwiſter mit ihren
Frauen im kleinen Gartenhäuschen der Villa Rapp zu einer
vertraulichen Ausſprache zuſammengefunden.
„Was hältſt du von Georgs Zuſtand?” fragte Frau Berching,
deren Gatte nicht anweſend iſt ihren Bruder. Sie iſt eine
große, ſtarkknochige Frau mit häßlichen Geſichtszügen.
Das Ordensheer wich, wohl in ſeinen hierarchiſchen Formen,
aber nicht im Weſen von dem Heerweſen der mittelalterlichen
Feudalſtaaten ab. Auch die „Deutſchherren” kannten nicht die hohe
Bedeutung der Manneszucht; ſie kannten aber doch ſchon eine
ge=
wiſſe „Schlachtordnung” und in einigen Dingen auch eine ſcharfe
Manneszucht, die z. B. darin beſtand, daß es dem einzelnen
Bru=
der ſtreng verboten war, ohne Erlaubnis aus dem Gliede zu
rei=
ten, ſo daß ein Abfangen einzelner faſt unmöglich wurde. Der
Schwerpunkt des Schlachtenkampfes lag deshalb bei den Führern,
die die Attacken anſetzten und größtenteils ſelbſt mitritten. Die
Hauptkampfesart des Ordensheeres war aber nicht die offene
Feldſchlacht, ſondern durch ihre Zwingburgen wurden die
Pruzzen unterworfen. Mit Hilfe der dauernd zuziehenden „
Kreuz=
fahrer” wurden immer neue Ordensburgen erbaut und gegen
die Angriffe der Eingeborenen behauptet.
Den Kern des Ordensheeres bildeten die ſchwergewappneten
Reiſigen, die in Einheiten eingeteilt, die etwa unſeren heutigen
Schwadronen entſprechen, von Rittern geführt wurden. Der Dienſt
in der Wehrpflicht des Deutſchen Ordens war kein perſönlicher,
ſondern laſtete auf dem Beſitz. Wer 40 Hufen — zirka 600 Hektar
— beſaß, war zum ſchweren Panzerdienſt verpflichtet, der aus dem
dazu Verpflichteten mit ſeinem ſchweren Streitroß, ſowie je einem
berittenen Knappen und Bogenſchützen und einem Tragpferd
be=
ſtand. Kleinere Beſitzer dienten mit leichtem Panzer, leichterem
Pferd, Helm und Lanze und bildeten die leichte Reiterei — die
„Sarjanten” genannt —; dieſe Sarjanten waren mit dem
Klein=
krieg gut vertraut, ſie trugen aber zum Unterſchied von den
Rit=
tern nicht den weißen Mantel mit dem ſchwarzen Kreuz, ſondern
einen grauen Mantel mit dem Ordenskreuz. Die eingewanderten
deutſchen Bauern mußten für je 10 Hufen Land einen
Ge=
wappneten ſtellen, ſie wurden aber teilweiſe nur im Troßdienſt
verwendet; die einheimiſchen „preußiſchen” Bauern wurden, da
man ihnen nicht traute, nur als „Landſturm” in Zeiten der
Ge=
fahr verwendet.
Die Städte waren für die Wehrpflicht in Quartiere eingeteilt,
an deren Spitze angeſehene Bürger als Hauptleute ſtanden; wer
nicht ſelbſt ausrücken konnte, mußte einen Stellvertreter ſtellen.
In Sachen der Wehrpflicht ſtanden die Bistümer den
Ordens=
bezirken gleich, denn auch in den Bistümern war der Deutſche
Orden Herr über Krieg und Frieden.
In Zeiten hoher Gefahr trat zu dieſer gebundenen Wehrpflicht
noch die ungebundene Wehrpflicht hinzu: alle waffenfähigen
Mann=
ſchaften mußten dann helfen, das Deutſchordensland zu verteidigen.
In der Regel veranſtaltete der Deutſche Orden oder
Abteilun=
gen desſelben in jedem Jahre eine Art „Kreuzzug” gegen die „
Un=
gläubigen‟. Da es keine Landkarten gab, ſo hielten ſich die
Deutſch=
herren noch ſogenannte „Leitsleute”, die gut beſoldet in feſtem
Dienſtverhältnis zum Deutſchen Orden ſtanden. Dieſe „Leitsleute‟
waren wetterfeſte Pfadfinder, die ſich im Urwald, in Sumpf und
Heide gut auskannten und Wege für den geplanten Kriegszug
aus=
kundſchafteten.
Im Feldzuge bzw. in der Schlacht führte der Ordensmarſchall
die Schaar der Ritter, der Untermarſchall die der Sarjanten.
Nahm der Hochmeiſter teil, ſo führte er den Oberbefehl und ihm
wehten die Ordensfahne — ein einfaches ſchwarzes Kreuz auf
weißem Tuch — und außerdem noch als Zeichen ſeiner Würde das
Banner mit dem goldenen Kreuz und ſchwarzen Adler voran! Durch
Bogen= und ſpäter durch Armbruſtſchützen wurden die Schlachten
eingeleitet, dann aber greifen die Reiter an: wogen doch damals
hundert Roſſe ebenſoviel wie tauſend Mann zu Fuß.
Der Deutſche Orden ſiedelte nur Deutſche an. Die Eroberung
Preußens — Oſtpreußens — durch den Deutſchen Orden war die
letzte, zugleich aber die größte Tat der von Kaiſer Heinrich I.
ein=
geleiteten Wiedereroberung des Deutſchen Oſtens. In dieſer Krone
deutſcher Kultur iſt das Deutſchordensland der hellſte
Stein!. Nach Oſtlaud wollen wir reiten!
Ei.
Noch eine Woche wird es dauern!” erwidert Doktor Szola
kurz.
„Biſt du davon überzeugt?” drängt die Frau.
„Felſenfeſt! Ich kenne mich aus in der Behandlung ſolcher
Krankheiten.”
Und du meinſt, daß wir als Erben dann tatſächlich in
Frage kommen?"
„Ja! In Ermangelung anderer Erben.”
„Wie hoch ſchätzt du Georgs Vermögen?”
„Das iſt ſchwer zu ſagen, aber jeder von uns wird ſicher
einige Millionen erhalten. Es iſt wie ein Ausgleich. Unſer
Stief=
vater hat Mutter ſo ſchlecht bedacht, daß es recht und billig iſt,
wenn wir jetzt an ſeinem Erbe teilhaben.
„Du meinſt, daß Mutter das Vermögen nicht erben wird?”
„Nein! Ich weiß zufällig, daß Georg bereits über ſein
Ver=
mögen verfügt hat. Er hat ausdrücklich beſtimmt, daß unſere
Mutter nichts erbt, ſondern daß das Vermögen an uns fällt!“
Die beiden Geſchwiſter Margarete und Bertie atmen auf.
„Wir werden ſelbſtverſtändlich Mutters Jahresgeld
ent=
ſprechend erhöhen”, meinte Bertie.
„Wenn nun aber ein Wunder eintritt, und er geſund wird?”
forſcht Bertie.
Ein grauſames Lächeln zuckt um die Mundwinkel des
Arztes, und die ſonſt ſo ſanften Augen blicken höhniſch, als er
kaltherzig ſagt: Ein ſolches Wunder iſt ganz ausgeſchloſſen!“
Bruder und Schweſter ſehen ſich verſtändnisvoll an.
Bertie iſt ahnungslos, ihm tut der ſchwerkranke Georg von
Rapp leid, da ihm aber ſcheinbar nicht zu helfen iſt, wird er
gern gemeinſam mit den Geſchwiſtern erben.
Als Frau Margarete Berching in das Krankenzimmer tritt,
gibt es für ſie eine unerwartete Ueberraſchung.
Sie glaubt zu träumen . . . eine Krankenſchweſter ſitzt am
Bett des Stiefbruders.
„Was tun Sie hier?” herrſcht Georgs Stiefſchweſter das
Mädchen an.
„Ich pflege Herrn von Rapp, gnädige Frau”, entgegnete
Margarete kühl und ruhig. „Herr von Rapp hat mich dazu
auf=
genommen.”
Frau Berching kann ſich nur mühſam beherrſchen.
Sie tritt an das Krankenlager und ſagt ſchweratmend: „Biſt
du mit mir unzufrieden, Georg? Daß du dir eine Fremde
nimmſt . . . Ich verſtehe dich nicht!“
Rapp ſieht an ihr vorbei, er fürchtet ſich vor ihrem Blick.
„Ich will, daß du entlaſtet wirſt”, entgegnet er.
„Mir iſt es nicht zu viel! Laß dich von deiner Schweſter
pflegen! Schick dieſe Perſon fort!“
Margarete bemerkt, wie der Kranke vergeblich nach einem
Ausweg ſucht.
„Gnädige Frau”, ſagt ſie, ihm zu Hilfe kommend, „ſehen Sie
nicht, wie Ihr Bruder leidet? Herr von Rapp ... wünſchen
Sie, daß ich dableiben ſoll?‟
„Ja, bitte . . . bleiben Siel ſtößt er hervor,
„Sie haben es gehört, gnädige Frau” ſpricht das Mädchen
ruhig. „Auf Herrn von Rapps Wunſch behalte ich die Pflege
bei. Ich bitte Sie dringend, den Kranken nicht aufzuregen.”
„Was unterſtehen Sie ſich ...
fährt Frau Berching auf.
Jetzt wird Schweſter Margarete herzerfriſchend grob: „Bitte
verlaſſen Sie das Zimmer, wenn es Ihnen um die Geſundung
des Kranken ernſthaft zu tun iſt, gnädige Frau!”
Da öffnet ſich die Tür, und Doktor Alfons Szola, der die
Auseinanderſetzung zum Teil von draußen gehört hat, tritt ein.
Er muß ſich mit Gewalt zuſammennehmen, ſo überraſcht ihn
die Gegenwart der fremden Krankenſchweſter.
Frau Berching ruft ihm gleich entgegen: „Alfons . . . ſtelle
dir vor, man will mir die Pflege meines Bruders aus der
Hand nehmen!“
(Fortſetzung folgt.)
Seite 12 — Nr. 153
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 5. Juni 1933
Sport, Spiel und Jucnen
Drei Fußballmeiſter des Auslandes werden
Sonntag in Juventus Turin (Italien), Ujpeſt Bud
MS
eſt (Ungarn) und Lauſanne Sports (Schweiz) ermittt
Mit Ausnahme von Deutſchland, Tſchechoſlowakei und Hollgy
ſtehen nun die Landesmeiſter der führenden europäiſchen Fußbaul
Zußball=Werbekurnier am Schorsberg
in Ober=Ramſtadt.
Das Werbeturnier der Fußballer der TSG. 1877 Ober=
Ram=
ſtadt war ein voller Erfolg. Alle Spiele nahmen einen
ſpannen=
den Verlauf und brachten ſehr ſchöne Kämpfe, durch die ſicher für
unſeren ſchönen Fußballſport recht viele treue Anhänger
gewon=
nen wurden. Die Spiele ſowie die Abendveranſtaltung erfreuten
ſich eines ſehr guten Beſuches. Im erſten Spiele, Ober=
Ram=
ſtadt —Groß=Gerau, konnten die Ober=Ramſtädter die
ſehr ſtarken Gäſte erſt in der Verlängerung mit 10 bezwingen.
Ober=Ramſtadt hatte durchweg etwas mehr vom Spiel, aber der
Sturm verſtand es nicht, eine der vielen Torgelegenheiten
auszu=
nutzen. Leider wurde der ſehr gute Rechtsaußen und der linke
Verteidiger ohne Schuld des Gegners verletzt. Erſterer mußte
ganz ausſcheiden, während der linke Verteidiger nach ſeinem
Wie=
dereintritt unter ſeiner Verletzung ſtark zu leiden hatte.
Trotz=
dem hielt ſich die Mannſchaft noch recht gut, als aber in der
erſten Verlängerung noch der Mittelſtürmer des Feldes verwieſen
wurde, ſanken die Ausſichten auf einen Sieg ganz erheblich. Um
ſo größer war die Freude, als der Mittelläuſer durch Strafſtoß
das Siegertor erzielte.
Im zweiten Spiele, Jahn Darmſtadt—
Epperts=
hauſen, überraſchten die Darmſtädter auf das angenehmſte,
ſie zeigten ein recht gutes Spiel und führten bis zur Pauſe 1:0.
Nach dem Wechſel kam Eppertshauſen beſſer zur Geltung und
konnte durch zwei Tore in Führung gehen. Bis dahin hatten die
Darmſtädter etwas mehr vom Spiel. Nun zeigten einzelne
Darm=
ſtädter ein ziemlich luſtloſes Spiel, ſo daß es Eppertshauſen nicht
ſchwer hatte, 1:3 den Sieg ſicherzuſtellen. — Im dritten Spiel
traten ſich die beiden Unterlegenen Groß=Gerau—Jahn
Darmſtadt, gegenüber. Von dem vorhergehenden Spiele
waren die Darmſtädter ſtark ermüdet, und ſo hatte es Groß=
Gerau leicht, einen hohen 6:0=Sieg zu erhalten. Darmſtadt war
nur in der erſten Viertelſtunde ein gleichwertiger Gegner und
für die reſtliche Spielzeit ſtark abgefallen. Alle drei Spiele
lei=
tete Willi Wedel=46 Darmſtadt, der ſeine ſchwere Aufgabe recht
gut löſte. Um den erſten und zweiten Platz kämpften Ober=
Ramſtadt—Eppertshauſen. Auf Grund der gezeigten
Leiſtungen im Spiele gegen Groß=Gerau rechnete man mit einem
Siege von Ober=Ramſtadt, das auch bald in Führung ging. Nach
dem Wechſel gelang den Gäſten der Ausgleich, ſo daß eine
Ver=
längerung notwendig wurde. Die erſten zehn Minuten brachten
keine Entſcheidung. Erſt in der letzten Minute nach dem Wechſel
gelang den Gäſten der vielbejubelte Siegestreffer. Ober=
Ram=
ſtadt mit zwei Mann Erſatz und einem verletzten Verteidiger
war nicht mehr ſo ſchlagkräftig, wie im Spiel gegen Groß=Gerau.
Eppertshauſen, das im Spiel gegen Darmſtadt nicht recht
über=
zeugen konnte, zeigte ein recht gutes Spiel, ſein 0:1=Sieg war
verdient. Schiedsrichter Klinger=Groß=Gerau leitete ſehr gut.
Hochſchule Darmſtadt—Tbd. Jahn 1875.
Heute Mittwoch, 6 Uhr, findet auf dem Hochſchul=Sta=
dion dieſes Spiel ſtatt. Das Vorſpiel endete 3:0 für die
Hoch=
ſchüler. Die 75er ſpielen in der Aufſtellung Lemſter; Ph.
Schä=
fer, Zahn; Hch. Schäfer. Mühlbach, Valf; Kahl, Straub, Gg.
Mark, Steimer, Daniel. Erſatz: Ph. Mark, V. Mühlbach.
Hoffent=
lich wird dieſes Spiel ſo anſtändig und fair ausgetragen, wie
das Vorſpiel. Eintritt frei.
Große Fußballgäſte über Pfingſten in Biebesheim!
Die Turn= und Sportgemeinde in Biebesheim konnte ſich für
den 1. Pfingſtfeiertag den SV. Rhenania 05 Würſelen=Aachen zu
einem Gaſtſpiel verpflichten. Die Mannſchaft ſteht mit einem
Verluſtpunkt mehr in der Tabelle der Bezirksklaſſe Gau 10
Nie=
derrhein an 2. Stelle hinter dem Spitzenreiter Alemannia Aachen.
Schon der Tabellenſtand verrät, daß es ſich hier um große
Fuß=
ballklaſſe handelt, um ſo mehr, da in der Mannſchaft zwei
ehe=
malige Repräſentative der Nationalmannſchaft — Finken und
Franken — ſtehen. Den Biebesheimern mal hier große
Fußball=
klaſſe zu zeigen, dürfte voll und ganz gelingen. Es wird auch der
verwöhnteſte Fußballkenner auf ſeine Rechnung kommen, und es
iſt deshalb ratſam ſich dieſe Gelegenheit nicht entgehen zu laſſen.
Am 2. Pfingſtfeiertag hat die Sportgemeinde
Frank=
furt=Oberrad zu Gaſt. Auch dieſe Mannſchaft
repräſen=
tiert gute Bezirksklaſſe und iſt auch hier mit einem ſchönen Spiel
zu rechnen.
Schön/Hürtgen die bekannten deutſchen Rennfahrer,
gingen in Lyon an den Start, wo ſie in einem auſtraliſchen
Ver=
folgungsrennen über 10 Km. hinter Peliſſier/Louviot den
zwei=
ten Platz belegten.
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K
Olympia=Prüfungskämpfe der Leichkathleken
in Darmſtadk?
Nationen ſämtlich feſt.
Marieluiſe Horn, die bei den Franzöſiſchen Tenon
meiſterſchaften in der Troſtrunde zum Fraueneinzel bis ins En
ſpiel gekommen war, gab dort im Kampf gegen die Franz;/
Pannetier nach dem zweiten Satz beim Stand von 6:4, 4:6 Su
erſichtlichen Grund auf.
Wie wir erfahren, ſollen die 2. Olympia=Prüfungskämpfe,
die im Gau 13 für die Gaue 12 und 13 durchgeführt werden, in
Darmſtadt ausgetragen werden, und zwar am 13./14. Juli 1935!
Dies würde im Zuſammenhang mit den ja ebenfalls hier
ſtatt=
findenden Gaumeiſterſchaften eine weitere Anerkennung der
er=
folgreichen Arbeit bedeuten, die Kreisfachamtsleiter Heinz
Lind=
ner=Darmſtadt ſeit nunmehr über 10 Jahren für den olympiſchen
Sport leiſtet.
Reichsſender Frankfurt
Aus den Vereinen u. Verbänden
Darmſtädter Schwimmklub Jung=Deutſchland.
Alle Mitglieder der Herren= und Jugendwettbampfmannſchaft.
die noch nicht den Grundſchein der DRLG. erworben haben, und
alle diejenigen, die am Rettungsſchwimmen Intereſſe haben, haben
heute abend um 18.15 Uhr im Hallenſchwimmbad zu
erſchei=
nen, wo ein Lehrgang beginnt. Die Teilnahme iſt für
Wettkämp=
fer, die den Grundſchein noch nicht haben, Pflicht, da ab 1. Juli
kein Wettkämpfer ohne den Grundſchein mehr zum Start
zuge=
laſſen wird.
TSG. 46 Darmſtadt.
Paddelabteilung: Heute abend 8.30 Uhr findet in der
Woogsturnhalle (Wirtſchaftsraum) die letzte Beſprechung für die
Teilnehmer an der Pfingſtfahrt, auf dem Main (Rothenfels—
Wertheim—Miltenberg) ſtatt. Erſcheinen aller Teilnehmer iſt im
Intereſſe einer einwandfreien Organiſation unbedingt
erforder=
lich. Letzter Termin für verbindliche Anmeldung und Entrichtung
der Fahrtkoſten.
Turngemeinde Beſſungen 1865.
Am kommenden Freitag, dem 7. Juni, findet pünktlich um
20 Uhr eine Verſammlung der Hand= und Fußballabteilung
im grünen Zimmer des Vereinshauſes ſtatt. In dieſer
Ver=
ſammlung ſpricht der Vereinsführer zu den Spielern. Jeder
Spieler hat dieſe Verſammlung zu beſuchen. Entſchuldigungen
Die
ſind vor der Verſammlung an den Spielwart zu richten.
Uebungsſtunde der Frauenabteilung in der Beſſunger
Mädchenſchule fällt am Freitag, 7. 6., aus. — Ferner findet am
Freitag um 20.45 Uhr eine Sitzung ſämtlicher
Abteilungs=
leiter ſtatt. Die Wichtigkeit dieſer Sitzung erfordert es, daß
alle Abteilungsleiter perſönlich anweſend ſind. — Die
Frauen=
abteilung unternimmt am zweiten Pfingſttag einen
Aus=
flug. Abmarſch 8.00 Uhr Ecke Landskron= und Goetheſtraße.
Angehörige ſind herzlichſt eingeladen. — Am zweiten Feiertag,
20.00 Uhr, treffen ſich alle Turner mit ihren Angehörigen zur
Zuſammenkunft im Vereinslokal.
Gaufeſt in Saarbrücken. Wir machen ſchon heute auf die am
Samstag, 15. Juni, ſtattfindende Zuſammenkunft aller Turner
und Turnerinnen, die beabſichtigen, zu dem Gaufeſt nach
Saar=
brücken zu fahren, aufmerkſam. In dieſer Zuſammenkunft ſind
alle Einzelheiten über das Feſt zu erfahren. Meldeſchluß zur
Teilnahme am Gaufeſt als Wettkämpfer oder Schlachtenbummler
iſt am 10. Juli.
Frankfurt: Mittwoch, 5. Juni
6.00: Choral, Morgenſpruch; Gymnaſtik. 6.15: Berliry,
Frühlonzert. In der Pauſe, 7.00: Nachr., Wetter. 8.00;
Waſſerſtand. 8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30: Bc)
Hersfeld: Frühkonzert. 9.00: Nur Freiburg; Werb.ey
konzert. 9.15: Nur Freiburg: 1. Dafnis. Ein lhriſchet
Portrait aus dem 17. Jahrhundert, 2. Wie der Mom,)- zuhſtein Aul L
und die Sterne an den Himmel hinaufkamen. Schwar.Arzgetzt. Die 4i
wälder Volksſage. 10.00: Sendepauſe. 10.15: Schur,Ahundwerk auch. "
funk: Anekdoten und Kurzgeſchichten über Muſik und Mr=ß
ſiker. 10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Hau:;
11.00: Werbekonzert 11.20: Meldungen. 11.30: S-e
zialdienſt. 11.45: Bauernfunk.
12.00: Breslau: Mittagskonzert. Ltg.: Topitz. Dazw=
13.00: Zeit, Nachr. 14.00: Zeit, Nachr. 14.15: Wir.
ſchaftsbericht. 14.30: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 14.40,
Wetter. 14.45: Sendepauſe. 15.00: Nur Kaiſerslautern
Nachrichten. 15.15: Von Kaiſerslautern: Bunte
Pfä=
zer Stunde.
16.00: Kleines Konzert auf zwei Klavieren. 16.30: Gt
ſchichte und Landſchaft am Wege: Neuwieder Becke=
17.00: Nachmittagskonzert. 18.30: Der Landarchite
erzählt. 18.45: Das Leben ſpricht. 18.55: Meldunge
19.00: Unterhaltungskonzert. Ltg.: G. Schumacher. 19.5
Bauernfunk. 20.00: Zeit, Nachr.; anſchl.: Tagesſpieg-(Kus Haushaltsrecht
20.15: Hamburg: Reichsſendung: Stunde der jungen M=wen hören r9. 350 L
tion: Gorch=Fock und ſeine Seefahrt. 20.45: Aus deenſ hen.
Opernhaus in Frankfurt: Der Bajazzo. Oper von
Leo=
cavallo. 22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Wetter, Nach=/
Sport. 22.30: Köln: Großes Funk=Operetten=Potpourn
24.00: Stuttgart: Konzert. Das NS.=Reichsſinfonieor-1) 20 Stromerzeugung.
ier Auoechiaid.
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glichen Wirtſchal
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tünftig noch bezirk.
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mit „Bezirksinnu=
OMistien dansamnen
Die Dreitage=Mikkelgebirgsfahrt.
Gutes Wetter am erſten Tag.
R
Reichsſendung: 20.15: Stunde der jungen Nati==
Gorch Fock und ſeine Seefahrt.
Leipzig: 19.00: Vom Hundertſten ins Tauſendſte.
München: 20.45: Funk=Kalender für Stadt und Lau
Juni, von Joſ. Maria Lutz.
Frankfurt: 20.45: Aus dem Opernhaus: Der B
jazzo. Oper von R. Levncavallo.
Beromünſter: 19.50: Wiener Operettenmuſik.
Helſingfors: 20.00: Tanzmuſik.
Riga: 20.15: Klaſſiſche Muſik.
London: 20.30: Wagner=, Brahms=Abend. Dir.: Art,
Toscanini.
Warſchau: 21.00: Werke von Chopin.
Luxemburg: 21.35: Polniſche Komponiſten.
Stockholm: 22.00: Moderne Tanzmuſik.
Budapeſt: 22.15: Konzert des Opernorch.
Wirtſchaft und St
Vergleichsſ
iberſchrilten. Der
ihlichen Stromverbre
hen Bere
war höher als im
en Stromverbrau
HiA Kwſtd. geſtiegen.
Nach dem wenig verheißungsvollen Auftakt
am Tage der
Abnahme regnete es in Strömen — war der erſte Fahrttag der
Dreitage=Mittelgebirgsfahrt, der Dienstag, von ſchönſtem
Son=
nenwetter begünſtigt. Die Landſtraßen in der Rhön waren gut
abgetrocknet, die Waldſtraßen dagegen doch noch ziemlich glatt
und aufgeweicht, ſo daß die Fahrer erhebliche Schwierigkeiten
antrafen. Den Ausſagen der Fahrtteilnehmer nach waren aber
dieſe Schwierigkeiten — verglichen mit denen der
Oſtpreußen=
nicht unüberwindlich.
fahrt —
Die Rhön war das Ziel des erſten Fahrttages. Unterwegs
waren als beſondere Wettbewerbe eine Bergprüfung am
Himmel=
gangberg und ſpäter eine Findigkeitsprüfung bei Geroda
einge=
ſchaltet. Der Tag brachte auch verſchiedene Ausfälle. So ſind
von den Mannſchaften bereits die Schutzpolizei Hamburg, die
Motorbrigade Niederſachſen, das Feldjägerkorps Berlin und die
Landespolizei Hannover geſprengt, bei den Wagen ſchied
Haupt=
mann Wimmer=Berlin wegen Getriebebruches aus.
Wekterberichl.
Nach dem Brüſſeler
ſuwärtig der kritiſchen
taat große Aufmer)
hr des Kong
Mrd. bfrs. im Jahre
ſaders ſtark mache ſie
hlbar. In de
biſcher Waren 189
n. Japan
Wes der Ein
Rüä.
duen können,
loen
Mu
im 225 P
in Induſtriellen und
nach dem Kongoſta)
einſtimmig zu der
zu denken ſei. Die
Das noch immer bei Irland liegende Tiefdruckgebiet iſ./ Erzeugniſſe iſt in
unſer Wetter beſtimmend. Es läßt von Südweſten her nache „Foſtaates unmöglich.
der wärmere und dann wieder kühlere Luftmaſſen über Framik
und Südweſtdeutſchland hinſtrömen, die bei uns wechſelvolle= 1
Dirſche
zu Niederſchlägen führendes Wetter verurſachen. Nach ſehr.n
breitetem Landregen am Dienstagabend wird zunächſt am.
Auleſaugs von Wertvy
wochmorgen wieder Aufheiterung folgen, ſpäterhin aber iſn Azwirtſchaftsminiſter
dem Auftreten von teilweiſen gewittrigen Niederſchläges:)/ Perfahren auf Grun
rechnen.
vom 4. Dezember
Ausſichten für Mittwoch: Nach verbreiteten Niederſch
Körſe zu Frankfurt
wechſelnd bewölktes Wetter mit einzelnen Niederſchlagsſcha 4 Nſchinenjghrik
Au=
bei ſüdweſtlichen bis weſtlichen Winden etwas friſcher.
Leilſchuldverſchreib=
Ausſichten für Donnerstag: Noch immer unbeſtändiges u.
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Niederſchlägen neigendes Wetter nur mäßig warm.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 153
datte
Mittwoch, 5. Juni
Vereinfachung der Organiſakionen
im Handwerk.
za der Anordnung des Reichswirtſchaftsminiſters über
Reichs=
hungsverbände vom 21. Mai 1935 teilt der Reichsſtand des
zurſchen Handwerks u. a. mit: Die Anordnung des
Reichswirt=
ſuftsminiſters über die bezirkliche und fachliche Gliederung der
sichsgruppe Handwerk innerhalb des organiſchen Aufbaues der
werblichen Wirtſchaft (vom 23. März 1935) hatte grundſätzlich
g Schlußſtein auf den vorläufigen Aufbau des deutſchen
Hand=
pls geſetzt. Die Anordnung hatte die Richtlinien gegeben, um
m Handwerk auch in fachlicher Hinſicht einen klaren, nach dem
ſörergrundſatz und der Facheinheit zweckmäßig geſtalteten
Auf=
zu ſchaffen.
Dieſe Richtlinien ſind jetzt in der Neuordnung des Reichs=
„tſchaftsminiſters in die Praxis umgeſetzt. Es handelt ſich
da=
um zweierlei: einmal um die Verminderung der
undwerklichen Reichsverbände: ſtatt der früheren
von über 70 handwerklichen Reichsverbänden haben wir
fftig nur 50 Reichsinnungsverbände; zweitens um die
Beſei=
dung der alten Landesfachverbände. Man hat
Landesfachverbände zum größeren Teil mit den
Reichs=
nungsverbänden vereinigt, zum kleineren Teil aufgelöſt.
So=
ut künftig noch bezirkliche Dienſtſtellen der
Reichsinnungsver=
ſide nötig ſind, werden in den Wirtſchaftsbezirken „
Bezirksſtel=
mit „Bezirksinnungsmeiſtern” errichtet; dieſe haben kein
ſines Haushaltsrecht und keine eigene Rechtsperſönlichkeit. Im
zen hören rd. 350 Landes= oder Bezirksfachverbände auf zu
ſehen.
Skromerzengung und Verbrauch März/April.
Die Stromerzeugung hielt ſich im April nach Ausführungen
„Wirtſchaft und Statiſtik” ungefähr auf der Höhe des
Vor=
mats. Der Vergleichsſtand des Vorjahres wurde um 15
Pro=
überſchritten. Der geringe Rückgang des arbeitstäglichen
erblichen Stromverbrauchs im März erklärt ſich lediglich aus
warbeitstäglichen Berechnungsweiſe. Der geſamte
Monats=
war höher als im Vormonat. Der Anſchlußwert der
ge=
geölichen Stromperbraucher bei den 103 Werken iſt auf über
Rill. Kwſtd. geſtiegen.
ſapaniſcher Wektbewerb im Belgiſchen Kongo.
Nach dem Brüſſeler „Soir” widmet die belgiſche Regierung
unwärtig der kritiſchen Lage der belgiſchen Ausfuhr nach dem
goſtaat große Aufmerkſamkeit. Die Beteiligung Belgiens an
Einfuhr des Kongos ſei ſeit 1929 ſtändig zurückgegangen v.
Mrd. bfrs. im Jahre 1929 auf 0,52 Mrd. bfrs. m Jahre 1933.
unders ſtark mache ſich der japaniſche Wettbewerb im
Kongo=
ſie
fühlbar. In den Jahren 1929 bis 1933 habe die Einfuhr
hrniſcher Waren 189 000, 208 000, 274 000, 577 000 und 1616 000
betragen. Japan ſei das einzige Land, das trotz des ſtändi=
Rückganges der Einfuhr ſeinen Anteil ununterbrochen habe
iern können, nämlich mengenmäßig um 180 Prozent und
wert=
ſüig um 225 Prozent. Das belgiſche Kolonialamt hat den
bel=
ien Induſtriellen und Kaufleuten eine Auswahl der von
Ja=
nach dem Kongoſtaat gelieferten Waren vorgelegt. Man
einſtimmig zu der Feſtſtellung, daß an einen Wettbewerb
denken ſei. Die Einführung von Vorzugszöllen für bel=
Erzeugniſſe iſt infolge des internationalen Status des
Fyoſtaates unmöglich.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Zulaſſung von Wertpapieren an der Frankfurter Börſe. Der
hswirtſchaftsminiſter hat folgende Wertpapiere in erleichter=
EiVerfahren auf Grund des Geſetzes über den
Wertpapier=
vom 4. Dezember 1934 mit Wirkung vom 15. Juni d. Js.
er Börſe zu Frankfurt a. M. zugelaſſen: 20 Mill. RM. Aktien
RMaſchinenfabrik Augsburg=Nürnberg AG., 60 Mill. RM.
Teilſchuldverſchreibungen der Friedr. Krupp AG. in Eſſen
1927 9 Mill. RM. Aktien der Deutſchen Eiſenhandel AG.,
huin, Reihe 7 der Pfandbriefe der Preußiſchen
Landespfand=
wanſtalt.
Veidenpreiſe. Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung
ich auf übereinſtimmenden Antrag aller Beteiligten (Erzeu=
ESchäler Händler und Verbraucher) mit gewiſſen, ſich aus der
szeitlichen Entwicklung und der praktiſchen Anwendung
er=
inden Abweichungen von den Weidenpreisverordnungen vom
ovember und vom 10. Dezember 1934 einverſtanden erklärt.
andelt ſich um die Neuregelung des Preiſes für trockene,
un=
kälte Weiden. Hier können je nach dem Grad der Eintrock=
Zuſchläge genommen werden, die jedoch 100 Prozent nicht
ſechreiten dürfen. Bei Abgabe kleinerer Mengen bis zu einem
eer kann ein Zuſchlag bis zu 30 Prozent genommen werden,
Pedoch auch dann nicht überſchritten werden darf, wenn meh=
Handelsſtufen an der Verteilung beteiligt ſind. Ferner iſt
aſſen worden, daß der in der Verordnung vom 10. Dez. 1934
ueſehene Zuſchlag von 15 Prozent bei Abnahme von 20—99
mer genommen werden darf. Die in der Verordnung vom
dez. 1934 feſtgeſetzten Preiſe für geſchälte Weiden gelten für
elsübliche, handverleſene, in den Längen verzogene und
egebundene Ware. Die Preisüberwachungsſtellen ſind
ent=
end unterrichtet worden.
Hehaltener Drahtmarkt im Mai. Wie der Drahtverband
mit=
hat ſich das Inlandsgeſchäft im Mai ziemlich auf der Höhe
Vormonats gehalten. Es muß jedoch in der Nachſaiſon mit
natürlichen Rückgang des Geſchäfts gerechnet werden. Der
hat nachgelaſſen. Auf einen größeren Zeitraum geſehen,
igegen das Auslandsgeſchäft mengenmäßig geſtiegen,
wäh=
preislich Opfer gebracht werden mußten.
us der Schwarzwälder Uhreninduſtrie. Wie auf einer
Kreis=
der D.A.F. Villingen mitgeteilt wurde, ſtellt die
Schwarz=
et Uhreninduſtrie gegenwärtig arbeitstäglich etwa 30 000
her, wozu im Monat 250 000 Kilo Meſſing benötigt wer=
Im vergangenen Jahr hat die deutſche Uhreninduſtrie für
ilionen RM. Uhren ins Ausland verkauft.
deutſche Zündholzfabriken AG., Berlin. Die Geſellſchaft
er=
einſchließlich 129 961 RM. Vortrag einen Gewinn von RM.
(1 409 961) Daraus ſoll eine unv. Dividende von 10
ent verteilt werden. Im Geſchäftsjahr 1934 ſind keine
Ver=
ungen des Fabrikationskontingentes gegenüber dem Stand
ende 1933 vorgenommen worden. Im neuen Jahre war der
z gleichbleibend befriedigend.
Nainzer Viehmarkt vom 4. Juni. Auftrieb: 24 Ochſen, 52
99 Kühe (7 direkt zugeführt), 88 (5) Färſen 392 (24)
ei. 861 (38) Schweine. Notiert wurden pro 50 Kilo Lebend=
in RM.: Ochſen a) 41—42, b) 37—40; Bullen a) 40—42,
b) 35—38, c) 27—34,
4—39, O) 31—35; Kühe a) 39—41
Färſen a) 42, b) 39—41, c) 34—38; Kälber a) 59—
58, c) 44—51. d) 30—43: Schweine b) 48—51. c) 47
45—49. Marktverlauf: Rinder lebhaft, ausverkauft;
Der lebhaft, ausverkauft; Schweine belebt, ausverkauft.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Wortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton. Reich
Slund und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; ſür den Schlußdienſt: Andrea
Böhmann=
Darmſtadt Rheinſtraß
werlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Numden der Schriftleitung; Vormittags 12—1 Uhr. nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
Beiiiner and ageineMaln=Borfe.
Tagung des Deutſchen Beamken
Nachdem ſchon an der geſtrigen Frankfurter Abendbörſe die
Kursrückgänge des Mittagsverkehrs zum großen Teil ausgeglichen
werden konnten, eröffnete der Berliner Verkehr in
ausgeſpro=
chen feſter Tendenz. Die zum Teil erheblichen Kursſteigerungen
ſind in erſter Linie auf Eindeckungen des berufsmäßigen Handels
zurückzuführen, während das Publikum mit Aufträgen ſtark
zu=
rückhält. Lebhaft diskutiert wird die energiſche Abwehr der
Dan=
ziger Regierung, mit der ſie den böswillig aufgebrachten
Gerüch=
ten über eine neue Abwertung des Guldens entgegengetreten iſt.
Am Montanmarkt hatten Harpener mit einem Anfangsgewinn
von 2½ Proz, die Führung. Braunkohlenwerte haben faſt
durch=
weg um 1—1½ Prozent feſter. In gleicher Höhe ſchwankten die
Kursgewinne der Kaliwerte. Von chemiſchen Papieren wurden
Farben zu einem um 1½ Prozent höheren Kurs geſucht.
Beſon=
ders feſt verkehrten Elektrowerte. Auch Maſchinenwerte wurden
zu etwa 1½—1½ Prozent höheren Kurſen gekauft. Als beſonders
feſt ſind ſchließlich Reichsbankanteile hervorzuheben. Am
Renten=
markt war das Geſchäft zwar weſentlich ruhiger, doch machte ſich
auch hier lebhafteres Anlageintereſſe als in den Vortagen
bemerk=
bar. Im Verlauf ſetzten faſt ſämtliche Aktienmärkte ihre
Auf=
wärtsbewegung fort, nichtsdeſtoweniger bildete ſich aber für
einige Spezialwerte ſtärkeres Intereſſe heraus. Die Rentenmärkte
verharrten demgegenüber weiter im Zuſtand faſt völliger
Ge=
ſchäftsloſigkeit. Etwas lebhafter verkehrten Stadtanleihen.
Die Rhein=Mainiſche Börſe hat ſich von ihrem
vor=
geſtrigen leichten Rückſchlag ſchnell erholt und lag geſtern wieder
ausgeſprochen feſt, nachdem bereits die Abendbörſe in etwas
feſterer Haltung verkehrte. Seitens des Publikums erfolgten
weitere Käufe am Aktienmarkt, denen ſich die Kuliſſe mit
wei=
teren Rückkäufen anſchloß; daneben wollte man auch wieder einige
Käufe auf Sperrmarkkonto beobachtet haben. Das Geſchäft war
allerdings nicht beſonders lebhaft, da nennenswertes Angebot
nicht gegenüberſtand. Infolge der Marktleere wurde auch die
Kursſteigerung bei manchen Werten ſtark begünſtigt. Die
Durch=
ſchnittserhöhungen betrugen etwa ½—1 Prozent. Starke
Befeſti=
gungen gab es am Elektromarkt. Am Chemiemarkt erhöhten ſich
JG. Farben um 1 Prozent, Scheideanſtalt um 1½ Prozent,
Me=
tallgeſellſchaft um 1 Prozent, Deutſche Erdöl= und Rütgerswerke
um je 9 Prozent. Feſt eröffneten noch u. a. Reichsbank mit 17938
bis 181 (179) Aku mit 57½ (56½) auf den Gewinnabſchluß,
Zell=
ſtoffaktien mit Gewinnen bis zu 1½ Prozent und Holzmann mit
plus ¼ Prozent. Maſchinenwerte lagen nur wenig verändert.
Der Rentenmarkt lag ebenfalls teilweiſe etwas feſter, doch
hat die Umſatztätigkeit noch keine nennenswerte Ausdehnung
er=
fahren. Im Verlaufe blieb die Tendenz feſt und im Durchſchnitt
ergaben ſich nochmalige Befeſtigungen von ½
1 Prozent. Am
Rentenmarkt konnten ſich Altbeſitz auf 113½ nach 113½ erhöhen,
ſonſt blieben die Kurſe behauptet.
Bei lebhaftem Geſchäft ſetzten ſich an der Abendbörſe die
Steigerungen auf faſt allen Gebieten des Aktienmarktes fort, nur
Schiffahrtswerte blieben — wie bisher — ohne Bewegung. Von
der Kundſchaft lagen große Aufträge vor, während kein Angebot
gegenüberſtand, zumal auch die Kuliſſe als Käufer auftrat.
Ren=
ten lagen vollkommen geſchäftslos und ohne Veränderung.
Ruhige Kartoffelmärkke.
Der Speiſekartoffelmarkt iſt durch den Ausgleich von
Anliefe=
rungen und Bedarf gekennzeichnet. Für gute, gelbfleiſchige
Kar=
toffeln hält die Nachfrage an. In Weſtdeutſchland wird der
Markt zumeiſt durch ſüddeutſche Zufuhren gedeckt. Süddeutſchland
gibt Reſtbeſtände an gelbfleiſchiger Ware nach Mitteldeutſchland
und an das Saargebiet ab.
Im Rhein=Maingebiet iſt das Angebot in Speiſekartoffeln
infolge der ſtetigen Abnahme der Vorräte zurückgegangen, ſo daß
der Verſand hier bis auf kleine Reſtmengen faſt zum Stillſtand
kam. Der größte Teil des Bedarfs wird aus Baden und Bayern
geliefert. Die Abgabepreiſe ab Großmarkthalle Frankfurt ſtellen
ſich auf etwa 3,75 RM. je Zentner für gelbfleiſchige Kartoffeln.
Die im Rahmen der Abſatzregelung von Kartoffeln
feſtgeſetz=
ten Erzeugerpreiſe, die nicht unterſchritten werden dürfen, lauten
bekanntlich für Speiſekartoffeln beim Erzeuger ſeit dem 24. 9. 3.
für die Pfalz 2,45, Baden 2,55, Heſſen=Naſſau 2.50 RM. Für gelbe
Sorten wird ein Zuſchlag von 20 Pfg. je 50 Kilo gezahlt.
j. Marktbericht des Obſt= und Gemüſe=Großmarktes Weinheim
Erdbeeren 90—103,
vom 3. Juni. Preiſe pro Pfund in Pfg.:
Kirſchen 31—34, Spargel 1. Sorte 34, 2. Sorte 25, 3. Sorte 18;
Rhabarber 3 Pfg.
Die wirlſchaftliche Bedeutung der Beamkenbanken.
Der Deutſche Beamten=Genoſſenſchaftsverband, die
Spitzen=
organiſation des deutſchen Beamten=Geldweſens, hielt in Baden=
Baden ſeinen diesjährigen Verbandstag ab. Die Tagung ergab,
wie der Deutſche Beamten=Genoſſenſchaftsverband e. V. mitteilt,
das Bild einer erfreulichen Feſtigung des Beamtengeldweſens,
das die Kriſenzeit der letzten Jahre überſtanden hat und ſich nach
konſequenter Beſchränkung auf die arteigenen Aufgabengebiete
auf dem Wege zur Konſolidierung befindet. Eines der
weſent=
lichſten Mittel zur Geſundung der Selbſthilfebetätigung auf dem
Gebiete des Beamtengeldweſens war die enge Anlehnung der
Be=
amtenbanken an den Reichsbund der Deutſchen Beamten, die
Ein=
heitsorganiſation des deutſchen Beamtentums, der den
beſtehen=
den Beamten=Selbſthilfeeinrichtungen wirkſame Förderung zuteil
werden läßt; dabei wird auch die Beamtengeldwirtſchaft
keines=
wegs als Selbſtzweck betrachtet, ſondern den Zielen des
Reichs=
bundes entſprechend nach ihrem Nutzen für die Volksgemeinſchaft
gewertet.
Die wirtſchaftliche Bedeutung der Beamtenbanken geht
dar=
aus hervor, daß die beſtehenden 62 Inſtitute Spareinlagen von
über 40 Mill. RM. und Beträge in laufender Rechnung in Höhe
von rd. 20 Mill. RM. aufweiſen. Eine ihrer weſentlichſten
Auf=
gaben erblicken die Beamtenbanken in der Darlehenshingabe an
die Mitglieder. Monatlich werden durchſchnittlich 4117 Darlehen
in Höhe von 1,3 Mill. RM. ausgegeben; die Darlehensſumme
beträgt gegenwärtig rd. 36 Mill. RM.
Im Rahmen der Tagung ſprachen u. a. der Direktor der
Deutſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe, Dr. Loeſt, über die „Reform
des deutſchen Genoſſenſchaftsrechts”
und
Dr. Bredenbreuker
(Dresdner Bank) über das genoſſenſchaftliche Prüfungsweſen als
Mittel zum Ausbau des Genoſſenſchaftsweſens. In den
Ausfüh=
rungen wurde betont, daß die Beamtenbanken nicht als
Branchen=
banken im herkömmlichen Sinne zu betrachten ſeien, da das
Riſiko ihres Kreditgeſchäfts unter dem Durchſchnitt liege. Als
Ziel der Entwicklung wurde bezeichnet, daß jeder Beamte
Mit=
glied nicht nur ſeines Berufsverbandes, ſondern auch ſeiner
wirt=
ſchaftlichen Organiſation ſein müſſe, eine Entwicklung, die der
rechtverſtandenen Deutung des berufsſtändigen Gedankens
ent=
ſpräche. An der Tätigkeit der Beamtenbanken iſt im übrigen nicht
nur die Beamtenſchaft, ſondern auch die Privatwirtſchaft
inter=
eſſiert, weil die gegenwärtig in Gang befindliche, vom
Reichs=
bund der Deutſchen Beamten durchgeführte Beamtenentſchuldung
insbeſondere ſich auch der Mitarbeit der
Beamtengenoſſenſchafts=
banken bedient. Die Beamtenbanken gehören ſeit etwa
Jahres=
friſt dem Deutſchen Genoſſenſchaftsverband an und ſind durch
die=
ſen in die Geſamtheit des Genoſſenſchaftsweſens eingegliedert.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Kohlengruben in Mittel= und Südfrankreich haben eine
Organiſation gebildet, die den Kohlenverkehr für die einzelnen
Zechen vornehmen und der Ausgangspunkt für eine Einigung
über die Preispolitik mit anderen Kohlengruben werden ſoll.
Durch dieſe Handelsorganiſation ſoll eine teilweiſe Sanierung
des mittel= und ſüdfranzöſiſchen Kohlenbergbaues ermöglicht
werden.
Der Präſident des amerikaniſchen Stahlwerkverbandes gab
bekannt, daß die Stahlinduſtrie der Vereinigten Staaten den
Spruch des Oberſten Gerichtshofe, durch den die N.R.A.=Geſetze
zur Regelung der Arbeitsbedingungen für ungültig erklärt
wor=
den ſind, unberückſichtigt laſſen werde. Die Stahlinduſtrie werde
alſo die Arbeitszeit und die Löhne beibehalten, die vor der
Ent=
ſcheidung des Oberſten Gerichtshofs in Kraft geweſen ſeien. Durch
dieſe Stellungnahme des Stahlwerksverbandes iſt in dieſem
In=
duſtriezweig die Streikgefahr beſeitigt worden.
Nach den Statiſtiken über die Arbeitsloſenunterſtützung in
den Vereinigten Staaten ſind rd. 11.7 Millionen hilfsbedürftige
Menſchen in 40 von 48 Staaten angemeldet. Man ſtellt
insbe=
ſondere eine ſteigende Verarmung des amerikaniſchen
Mittelſtan=
des feſt, der faſt alle ſeine Erſparniſſe aufgezehrt hat.
Infolge der durch die amerikaniſche Silberpolitik und den
Mangel an Zahlungsmtteln ausgelöſten ſteigenden
Wirtſchafts=
kriſe in China haben mehrere Banken den Zahlungsverkehr
ein=
geſtellt.
Berliner Kursbericht
vom 4. Juni 1935
Brulſche Bantt and Oibrontd Grfrafcaft
Oeviſenmarkt
vom 4. Juni 1935
Me
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. C. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
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Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas =
Deutſche Erdöl
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96.—
96.—
33.25
34. 625
14.125
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121.87.
95.—
119.—
158.50
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114.—
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J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
HarpenerBergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
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153.375
128.50
114.50
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127.50
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126.50
99.75
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89.25
7.25
Weee
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzbetfurth Ka
Weſdt: Kaufhof
Ve ein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.-Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werle
Lindes Eismaſch.
Bogel Telegr. Draht !
Wanderer=Werke
Mict
10.625
123.875
178.25
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85.75
126 2
KK
89.25
16.—
124.25
98.75
129.75
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141.375
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Bulgarie:
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100 Kronen
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Duriſtäuter ans Karionaloanr Burikaut, Filiate oei Sresoher Bunk
Frankfurter Kursbericht vom 4. Juni 1935.
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76
218
1257,
47
Seite 14 — Nr. 153
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
LANDES-
THEATER
Großes Haus
Mittwoch, 5. Juni
Anfang 20. Ende 23 Uhr
Deutſche Bühne, Volksmiete
6. Vorſtellung
Figaros Hochzeit
Komiſche Oper von Mozart
Muſikal, Leitung: Friderich
Inſzen.: Heyn=Fritzſche
Hauptpartien: Ammermann
von Georgi, Harre, Köther,
Schlüter.
Preiſe 0.70 bis 5.50 Mk.
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zuder am Donnerstag, 13. Jun 1935
bends 8½ Uhr pünktlich, in den
oberen Räumen des Brauerei=
Aus=
chanks „Zur Krone” ſtattfindenden
5. ordentlichen
General=Verſammlung
unſerer Genoſſenſchaft höflichſt ein
und bitten umzahlreiches Erſcheinen.
Darmſtadt, den 5. Juni 1935.
Der Vorſitzende des Aufſichtsrats:
L. Werner.
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Tagesordnung:
1. Geſchäftsbericht des Vorſtands
über das Geſchäftsjahr 1934 und
Prüfungsbericht des Aufſichtsrate
2. Vorlage der Bilanz für 1934.
3. Verleſung des Reviſionsberichts
vom Jahre 1934
4. Beſchlußfaſſung über die
Geneh=
migung der Bilanz nebſt Gewinn
nd Verluſtrechnung und die
Entlaſtung des Vorſtands und
Aufſichtsrats.
5. Ergänzungs=Wahlen zum
Auf=
ſichtsrat.
Satzungsänderungen (5 18).
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Einträge in das Handelsregiſter Abteilung
Am 20. Mai 1935 hinſichtlich der Firma: Gebrä
Seidel in Pfungſtadt: Der perſönlich haftende
ſellſchafter Walter Seidel in Pfungſtadt iſt infi=
Todes aus der Geſellſchaft ausgeſchieden.
Geſellſchaft wird mit dem einen noch verbleiben)
perſönlich haftenden Geſellſchafter Paul Seide
Pfungſtadt und zwei Kommanditiſten als K
manditgeſellſchaft, die am 1. Januar 1935 be
nen hat, fortgeſetzt. — Am 20. Mai 1935 hinſich/tt
der Firma: A. J. Supp in Darmſtadt: Geſod
ſamt Firma ſind auf Hermann Supp,
Kaufm=
in Darmſtadt, als Einzelkaufmann übergegame
der die ſeitherige Firma unverändert fortführ
Am 25. Mai 1935 hinſichtlich der Firma;
Conr. Herbert’ſche Hofbuchdruckerei Nachf. Dr. 20
Koch, Darmſtadt: Die Prokura der Dr. Adolf
Ehefrau Margarete geborenen Jucho in Darmſt
ſt erloſchen.
Abteilung B: Am 25. Mai 1935 hinſichtlich
Firma: Erſte Süddeutſche Bau= und Hypothal
beleihungs=Geſellſchaft mit beſchränkter Haf
(kurz „Sübag” genannt), Darmſtadt: Die Fün
wird auf Grund des § 2 des Reichsgeſetzes
) Oktober 1934 gelöſcht. — Am 25. Mai 1935
ſichtlich der Firma: Glasinduſtrie Darmſtadt Qe
hard Raſt & Co., G.m.b.H., Darmſtadt: Die Fär
wird auf Grund des § 2 des Reichsgeſetzes
9. Oktober 1934 gelöſcht.
Neueintrag: Am 22. Mai 1935, Abteilune
Firma: Heinrich Steinmetz, Roßdorf. Inha
Heinrich Steinmetz, Fabrikant in Roßdorf.
rura: Eliſabeth geborene Landzettel, Ehefrau
Fabrikanten Heinrich Steinmetz in Roßdorf
Friedrich Merz, Kaufmann in Roßdorf, ſins
Einzelprokuriſten beſtellt derart, daß jeder
ſelben für ſich allein zur Vertretung befugt,5
Darmſtadt, den 28. Mai 1935.
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