Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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zeüchentlich 7maligem Erſcheinen monatlich Mk. 2.20
mdauus einſchl. Boienlohn und Transportkoſten. Ab=
M M. 2.—. Poſibezugspreis Mk. 2.40 einſchl.
Poſf=
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Fernruf ehne Verbindlichkeit für uns.
Margenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattei.
Nummer 152
Dienstag, den 4. Juni 1935
197. Jahrgang
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die 22 mm brelte Zelle Imm hoch 6 pſemſg. Zur Zeilt.
iſt Prelsliſte Nr. 3 gültlig.
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DD=Bank und Darmſtädter und Natlonalbank.
Von der Reichswehr zum Reichsheer.
Bor der Regierungserklärung Bouiſſons.
Von
Dr. Paul Harms.
Lſehnung jeder Mikkeilung über die Abſichten der Regierung auf finanziellem und wirtſchaftlichem Gebiet.
Bouiſſon forderk Berkagung ſämklicher Inkerpellakionen und ſoforlige Bewilligung
der außerordenklichen Vollmachten von der franzöſiſchen Kammer.
Bouiſſons Skärke.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 3. Juni.
lie neue Regierung Fernand Bouiſſon iſt, wie zu erwarten
war eicht zuſtande gekommen. Man hat Fernand Bouiſſon, den
Prliſienten der Kammer, ſchon Wochen vorher als möglichen
Nalhilger Flandins erwähnt. Bouiſſon, der „Techniker=
Präſi=
demt der Kammer, hat ſeit langen Jahren durch ſeine
vorzüg=
licht= Lenntnis der Parteipolitik und ungewöhnliche Energie das
Fuchſtonieren der franzöſiſchen Kammer überhaupt möglich
ge=
manht Er kommt aus den Reihen der Sozialiſten. Seine
über=
paunſliche Tätigkeit hat ihn jedoch von allen parteipolitiſchen
ſintdngen befreit. Sein Kabinett iſt nach dem Muſter des
Ka=
ſindt Flandin gebildet, es ſteht jedoch auf breiterer Grundlage
ls4½5 Flandins und es iſt mehr nach links orientiert. Das ſind
beh ur Nuancen. Bouiſſons Perſönlichkeit iſt der Rechten
ſymwahiſcher als die ſeines Vorgängers. Er war es nämlich,
nder ſnerzeit der Kombination Doumergue in den Sattel half,
wählred Flandin von der Rechten als der Verantwortliche für
den Eurz Doumergues angeſehen wurde.
19s Kabinett Bouiſſon iſt weſentlich ſtärker als ſein
Vor=
gänte. Es braucht auch die Autorität, um die Verantwortung
für ds Kommende übernehmen zu können.
10e Kammer geht auf ſechs Monate in Ferien, nachdem ſie
ie 9llmachten, dieſelben Vollmachten, die Flandin verlangte,
gtiſy hat. Der Beruf eines Deputierten wird in Frankreich
mnzerweniger anſtrengend . . .
ündins ſtarke Worte, wonach das Schickſal der Finanzen
h Beſtand ſeiner Regierung abhängt, ſind widerlegt. Im
4udrehen iſt eine ähnliche Regierung wie die ſeine entſtan=
Ach iſt die Frage des Franken, techniſch wenigſtens, nicht ſo
ſechtwie es viele glaubten und glauben machen wollten.: Es
umöglich, durch ein kühnes Manöver von außen eine
Wäh=
te auf rieſige Goldreſerven geſtützt iſt, zum Fall zu
brin=
ber die Anhänger der Devalvierung haben die Waffe
grudhn noch nicht geſtreckt.
ihn ſpricht nicht mehr von Devalvierung oder von
Devalo=
riſierzm, ſondern von „Alignement”, von einer „Anreihung” der
„Wähſug an die internationalen Notwendigkeiten. Der
Unter=
ſchies nag den Philologen intereſſieren.
neue Regierung iſt ſtark und nicht unvolkstümlich. Die
Vollitchten werden ihr eine lange Sicherheit bieten. Sie
ver=
ſügt füter alles, was nötig iſt, um über die augenblicklichen
Schuagkeiten Herr zu werden. Aber die
großenprinzi=
die ln Probleme, die Flandins Sturz verurſachten,
be=
ehAweiter.
a derklung der franzöfiſchen Kamnzer bevorſtehend.
EP. Paris, 3. Juni.
Tineue Regierung Bouiſſon wird am Dienstag vormittag
ihlrn erſten Miniſterrat zuſammentreten, um die
Regie=
aſzerklärung auszuarbeiten. Dieſe Erklärung, die am
ſachraſtag von dem Miniſterpräſidenten in der Kammer und
Atizminiſter Pernot im Senat verleſen werden wird,
iſtek ſehr kurz ausfallen. Im Anſchluß an die Verleſung
Meihess logramms wird Bouiſſon von der Kammer ſofort die Be=
Migly der außerordentlichen Vollmachten verlangen, die Ab=
Mmman ohne Ausſprache beantragen und dazu die
Vertrauens=
age Iſlen. Der Miniſterpräſident wird jede nähere Mittei=
Ni9 jüir die Abſichten der Regierung auf finanziellem und
wirt=
daſtlk om Gebiet ablehnen und die Vertagung ſämtlicher
Inter=
elatügn fordern.
Urr„Echo de Paris” glaubt zu wiſſen, daß Bouiſſon beab=
Aige, as Parlament bereits am 9. Juni bis zum 31. Oktober
dieh irien zu ſchicken. An dieſem Tage werde er das
Parla=
nt 10 Ratifizierung der Notverordnungen einberufen, die die
*Me uy im Rahmen der ihr übertragenen Vollmachten erlaſſen
o, uch die Finanzlage zu ſanieren, die Währung zu verteidi=
Aas Wirtſchaftsleben wieder in Gang zu bringen.
Caillaur an der Arbeik.
De ranzöſiſche Finanzminiſter Caillaux hat am Montagvor=
Magr )s Finanzminiſterium von ſeinem Vorgänger
Germain=
artin vernommen.
Wärſte Maßnahme hat der neue Finanzminiſter einen
SlAß zur Reform des Finanzmarktes einge=
A½ uc aus vier Mitgliedern, darunter dem Syndikus der
ecſellheler und dem Vorſitzenden des Verbandes der zur
Wert=
werblle zugelaſſenen Bankiers beſteht. Der Ausſchuß ſoll die
Dungmer für die Gründung einer Art Bankier=
D m ” ausarbeiten, die bereits ſehr bald erfolgen ſoll. Die
anr tammer ſoll die Oberaufſicht über ſämt=
2 En Börſenhandel zugelaſſenen und zuzu=
E len Wertpapiere ausüben. Sie wird alle
erfor=
lachforſchungen anſtellen. Wer außerhalb der Bankier=
Aendwelche Wertpapiere auszugeben verſucht, ſoll ſtrenge
gewärtigen haben.
iſt die Einſetzung eines
Kammeraus=
beabſichtigt, der Ausgabebeſchränkungen
bärungen am Haushalt prüfen und
hen ſoll. Dieſer Ausſchuß ſoll mit dem
General=
am Rechnungshof zuſammenarbeiten.
Im iniſter Caillaux hatte am Montag eine Unterredung
erpräſident Bouiſſon über den finanziellen Teil der
Ferklärung, in dem die Notwendigkeit der reſt=
loſen Aufrechterhaltung des Währungsſtandes
und der ſchleunigen Herſtellung des
Gleichge=
wichts zwiſchen Ausgaben und Einnahmen betont
werden ſoll. Caillaux will den Franc verteidigen
und die Finanzlage Frankreichs beſſern, auch im
Hinblick auf die internationale Währungslage. Er will ſich
be=
mühen, durch einen Verſuch der allgemeinen
Einglie=
derung (alignement) der Währungen eine größere
finan=
zielle Stabilität zu verwirklichen.
In politiſchen Kreiſen bezeichnet man Caillaux bereits als
den geeigneten Mann, der in dieſem Sinne die Initiative zu
einer internationalen Währungskonferenz
er=
greifen könnte.
Eine Erklärung, die der Finanzminiſter der „Information”
zur Verfügung geſtellt hat, beſtätigt dieſe Annahme. Caillaux
ſagte: „Die Wiederbelebung des Austauſches ſteht im Vordergrund
meiner Bemühungen. Sie wird beträchtlich erleichtert werden,
wenn die anderen Währungen, außer der franzöſiſchen, demnächſt
den Gegenſtand einer gemeinſam beſchloſſenen Stabiliſierung
ab=
geben könnten.”
Die Generalrakswahlen im Seine=
Deparkemenk.
Zei „koke Gürkel” um Paris verſtärkt ſich.
EP. Paris, 3. Juni.
Am Sonntag fand der zweite Wahlgang zu den
General=
ratswahlen des Seinedepartements in den Vorſtädten von Paris
ſtatt. Die Kommuniſten haben, nachdem ſie bereits im erſten
Wahlgang 8 Sitze gewonnen hatten, weitere 11 Sitze
hinzu=
bekommen. Dieſer Zuwachs der äußerſten Linken ging aber nicht,
wie angekündigt worden war, auf Koſten der mit den
Kom=
muniſten in der Einheitsfront verbündeten Sozialiſten, die
viel=
mehr einen Sitz hinzuerrangen. Dagegen mußten faſt alle
an=
deren Parteien von den Neuſozialiſten hin bis zur Rechten
Sitze an die Kommuniſten abgeben, nämlich die Neuſozialiſten
einen, die Unabhängigen Sozialiſten einen, die Radikalſozialiſten
zwei und die Unabhängigen Republikaner vier.
Unter Berückſichtigung des Ergebniſſes beider Wahlgänge
im Seine=Departement ergibt ſich folgende Verteilung der Sitze:
Kommuniſten 29 (— 19); Altſozialiſten 7 (—— 1): Neuſozialiſten 2
(unverändert); Unabhängige Sozialiſten 2 (— 2);
Radikal=
ſozialiſten 0 (— 3); Linksrepublikaner 6 (unverändert);
Unab=
hängige Republikaner 2 (— 4); Demokratiſche Volkspartei 2
(+ 1). Rechnet man die Pariſer Stadträte, die von rechtswegen
Mitglieder des Generalrats ſind, hinzu, ſo ergibt ſich folgende
Zuſammenſetzung: 33 Kommuniſten, 10 Kommuniſtiſche
Splitter=
parteien 12 Altſozialiſten, 5 Neuſozialiſten, 7 Unabhängige
Sozialiſten und Republikaniſche Sozialiſten, 5 Radikalſozialiſten,
insgeſamt alſo 72 Generalratsmitglieder der Linken, während
die Mitte und Rechte 68 Sitze erhalten hat.
Der „rote Gürtel” um Paris prägt ſich alſo immer ſchärfer
aus. Außerdem iſt aber im geſamten Generalrat die bisherige
Mehrheit von den Rechtsparteien auf den linken Flügel
über=
gegangen. Das wird wahrſcheinlich zur Folge haben, daß an
der Spitze des Generalrates ein Vertreter der roten
Einheits=
front ſtehen wird, an der Spitze des Stadtrates aber ein
Ver=
treter der Rechten. Man ſieht in Paris heute ſchon unangenehme
politiſche und verwaltungstechniſche Verwicklungen voraus, die
ſich aus einer ſolchen Lage ergeben können.
Werden die Pariſer Kaufleuke ſtreiken?
Die Pariſer Kleinhändler haben in der vergangenen Woche
in einer Rieſenverſammlung beſchloſſen, am kommenden
Diens=
tag ihre Geſchäfte zu ſchließen, falls das Parlament bis dahin
die Reviſion der Handelsfonds nicht vorgenommen hat.
In=
zwiſchen iſt jedoch die Kriſe eingetreten und allerdings bereits
wieder gelöſt worden. Das Parlament hat natürlich keine Zeit
gehabt, ſich über die Reviſion der Handelsfonds auszuſprechen.
Da am Dienstag das neue Kabinett ſich dem Parlament
vor=
ſtellen wird, wird dies auch nicht mehr bis dahin geſchehen.
Werden daher die 60 000 Kleinhändler am Dienstag morgen
9 Uhr ihre Geſchäfte ſchließen wie ſie es beſchloſſen haben? Die
Not der Geſchäftsleute, die in den Blütenjahren vor 1929 die
Geſchäfte für hohe Preiſe erworben haben und infolge der
immer mehr zunehmenden Kriſe ihre Laſten nicht mehr
auf=
ringen können, iſt ſehr groß. Die Gerichte zeigen ſich allerdings
gegenwärtig entgegenkommend gegenüber den ſäumigen Zahlern,
aber der unbeſtimmte Zuſtand laſtet ſchwer auf dem Gewerbe.
Wenn der Streik durchgeführt wird, würde Paris ohne Brot,
Wein und alle Lebensmittel ſein. Die Hotels dürften keine
neuen Kunden mehr aufnehmen, die Cafés müßten ſchließen.
Die Geſchäftsleute erklären, daß durch ihre Forderungen auch
die Sache des Konſumenten verteidigt wird. Sie fordern
da=
her ihre Kunden auf, ſich mit ihnen ſolidariſch zu erklären und
ſpäter nur in den Geſchäften zu kaufen, die geſtreikt und
da=
durch bekundet haben, daß ſie eine allgemeine Herabſetzung der
Lebenshaltungskoſten wünſchen. Da der Streik in die Pariſer
Saiſon” fallen würde, dürften die Behörden nichts unverſucht
laſſen, um die Kaufleute zu beruhigen. Die Theater haben
be=
kanntlich ebenfalls mit dem Streik gedroht, wenn die
Sonder=
ſteuern nicht herabgeſetzt werden, aber bisher ihr Vorhaben nicht
durchgeführt. Vor einigen Tagen ſtreikten die „Midinettes”, um
gegen die Herabſetzung ihrer Löhne zu proteſtieren,
Sind Kulturmacht und Wehrmacht Gegenſätze? Es war
einmal in Deutſchland Mode, das zu glauben. In jener Zeit
kleinmütiger Selbſtbeſcheidung nämlich, als die Maßgeblichen
der Weimarer Republik es für verdienſtvoll und nützlich hielten,
öffentlich Buße zu tun dafür, daß das deutſche Volk vier Jahre
und vier Monate lang einer Welt in Waffen widerſtanden
hatte. Da kam in den Kreiſen der „Wiſſenden” die Meinung
auf, daß das Militär etwas ſei, deſſen man ſich eigentlich zu
ſchämen habe.
Nur wenn es ſich um entlegene Zeiten handelte empfand
man es immer noch als ſelbſtverſtändlich, daß ein Kulturvolk
ſich vor der Geſchichte als Einheit darſtellt. Man ließ die Taten
eines Leonidas, eines Miltiades oder eines Themiſtokles als
Spitzenleiſtungen helleniſcher Kultur gelten, ebenſo wie man die
überlegene militäriſche Kraftentfaltung des römiſchen Volkes
ge=
laſſen als eine Höchſtleiſtung der ihm eigentümlichen Kultur
hin=
nahm. Nur bei uns und in der Gegenwart ſollte das anders
ſein? Wir brauchen nur genauer hinzuſehen auf die
Entwick=
lung zwiſchen 1918 und 1933, um mit gutem Gewiſſen bekennen
zu können: daß wir unſern Platz als ſelbſtändiges Kulturvolk
im Herzen Europas heute wieder feſt behaupten. Und das
ver=
danken wir nicht zuletzt — der Reichswehr!
Heute, wo wir das Schlimmſte hinter uns haben, ſind wir
geneigt, die große Gefahr zu unterſchätzen, wozu in jenen
andert=
halb Jahrzehnten die drohende Ueberfremdung angewachſen
war. Süden und Norden, Weſten und Oſten fühlten ſich nicht
mehr an einen Mittelpunkt gebunden, ſondern ſtrebten
aus=
einander. Und zugleich überfluteten romaniſche, angelſächſiſche,
bolſchewiſtiſche und ſüdöſtlich=galiziſche Einflüſſe von allen Seiten
das Land, dem das Gleichgewicht ſeiner völkiſchen Seele
ab=
handen gekommen war. Und das nur darüber nicht zur
Klar=
heit kommen konnte welchem fremden Kultureinfluß es ſich in
die Arme werfen ſollte.
Gewiß, es hat auch damals immer noch Kräfte gegeben,
die ſich der Ueberfremdung widerſetzten und die Selbſtbeſinnung
auf das ureigenſte Weſen unſeres Volkstums forderten. Aber
hätten dieſe Kräfte ſich im allgemeinen Wirrwarr behaupten,
ſich durchſetzen, und ſchließlich die Oberhand gewinnen können,
wenn hinter ihnen nicht, in ſchweigender Bereitſchaft, die
Reichs=
wehr geſtanden hätte?
Das Beſte an dem, was die übermenſchliche Leiſtung des
Widerſtandes der 4½ Jahre übriggelaſſen hatte, hat ſie an ſich
gezogen, gepflegt und für die Wirkſamkeit in neuer; beſſerer
Zukunft geſchult. Von welcher Art das war? Vor kurzem jährte
ſich zum 12. Male der Tag, an dem auf der Golzheimer Heide
bei Düſſeldorf Albert Leo Schlageter von den Kugeln
fran=
zöſiſcher Friedensbrecher fiel. Er war der Typus wertvollſten
Frontkämpfertums wie es der Krieg aus dem Volk in Waffen
entwickelt hatte: einer, dem der Ehrendienſt am deutſchen Volke
Selbſtverſtändlichkeit dem er Lebensbedürfnis geworden war.
Dieſen wertvollſten Typ vor der Heimatloſigkeit und — als die
Gefahr dazu am größten war — von dem Abgleiten in
partei=
politiſches Landsknechtstum bewahrt zu haben, iſt das Verdienſt
der Reichswehr geweſen, des kleinen aber ausgewählten
Be=
rufsheeres der 100 000 Mann.
In der zunehmenden Zerſplitterung des Parteiweſens war
ſie, die Stumme, die Parteiloſe, die Ueberparteiliche, von
An=
fang an — wenn man ſo ſagen will — die ſtärkſte Partei. Und
für alle, die ſich klar darüber waren, daß Deutſchlands
Ge=
neſung abhänge von der Ueberwindung ſolcher Parteien, die ſich
Selbſtzweck geworden waren, iſt ihr bloßes Daſein der ſtärkſte
Rückhalt und eine ſtetige Quelle der Krafterneuerung geweſen.
Ohne die ſchweigende Bereitſchaft der Reichswehr hätte
Hinden=
burgs Präſidentſchaft ſich nicht zu einer Macht über den
ſtreiten=
den Parteien auswachſen können. Ohne ihre ſchweigende
Bereit=
ſchaft wäre dem Führer — er ſelbſt hat es bezeugt! — die
Ueberwindung des Parteienſtaates nicht ſo raſch und glatt
ge=
lungen, wie ſie zu unſerm Heil gelungen iſt.
Nationalſozialis=
mus iſt keine Geheimwiſſenſchaft. Und wenn die Reichswehr
den Ehrendienſt am Volke praktiſch aber ſchweigend übte, ſo
konnte ſie wiſſen, daß ſie damit auf getrenntem Wege zum
gleichen Ziel marſchierte, wie die in der toſenden Arena des
Tages kämpfende Bewegung Adolf Hitlers.
Nun iſt die Reichswehr am Ziel. Sie hat ihren
Daſeins=
zweck erfüllt und geht auf in die neue Wehrmacht der
all=
gemeinen Wehrpflicht. Darum iſt der Abſchied von ihr auch
nicht ſchmerzhaft. Denn in der neuen Wehrmacht lebt die alte
Reichswehr weiter. Sie übergibt ihr den Schatz an
Soldaten=
tugenden, den ſie vom Frontkämpfertum des alten Heeres
über=
nommen, treulich bewahrt und gehegt hat: die Tapferkeit, die
nicht Tollkühnheit iſt und nicht Draufgängertum, ſondern immer
neues Ueberwinden der Selbſtſucht, die jedem Menſchen
ein=
geboren iſt. Den Geiſt der Kameradſchaft, wie er „in
Stahl=
gewittern” ſich zu einem ſittlichen Höchſtwerk entwickelt hat. Die
Hilfsbereitſchaft, in dem die Ritterlichkeit mittelalterlichen
Soldatentums weiter lebt. Den Geiſt des Gehorſams, der nicht
Schwäche iſt, ſondern ſtärkſtes Pflichtgefühl, das ſich in
pral=
tiſches Handeln umſetzt. Indem die Reichswehr das junge
Ge=
ſchlecht für das neue Reichsheer, Kriegsmarine und Luftwaffe
ſelbſtredend einbegriffen, in die Schule dieſer Soldatentugenden
nimmt, erweiſt ſie dem Volk und ſeinem Staat einen
unſchätz=
baren Dienſt: ſie verhütet den Bruch in der Entwicklung, der
ſonſt gar leicht hätte eintreten können.
Zu lange und zu tief hat der Krieg unſer ganzes Volk
durchwühlt und umgepflügt, als daß eine ſtetige
Weiterentwick=
lung noch ſelbſtverſtändlich geweſen wäre. Wer Augen hat zu
ſehen, kann deutlich erkennen, wo die Gefahr der Bruchſtelle
Hente
HeNOP Komam
Seite 2 — Nr. 152
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 4. Juni 1935
gelegen hat. Es iſt ein anderes Denken in denen, die noch durch
die Schule des alten Heeres gegangen ſind, und in denen, die
in der Zeit unſerer Wehrloſigkeit zur politiſchen
Selbſtſtändig=
keit erwacht ſind! Ueber dieſe mögliche Bruchſtelle hat uns das
Berufskriegertum beſter Art, wie es in der Reichswehr lebendig
war, hinweg geholfen. Und wenn erſt wieder ein paar
Jahr=
gänge durch die Schule der allgemeinen Wehrpflicht gegangen
ſind, dann kann die Gefahr des Bruches als völlig überwunden
gelten. Denn dieſe Schule richtet den Blick des werdenden
Staatsbürgers, ohne viel davon zu reden, aus auf das Ganze,
auf Volk und Staat und Vaterland. Sie fordert, daß der, den
ſie ſchult, ſich ganz und ungeteilt dem Ganzen gebe, bis zur
Bereitſchaft, das Opfer des eigenen Lebens ohne Beſinnen
dar=
zubringen. „Wehrdienſt iſt Ehrendienſt am deutſchen Volke‟ —
und es iſt wahrhaftig alles andere als ein Vorzug, von dieſem
Dienſt ausgeſchloſſen zu ſein.
Wehrdienſt iſt Ehrendienſt am Volke, und „Gemeinnutz geht
vor Eigennutz” — es ſind verſchiedene Ausdrucksformen der
gleichen Willensrichtung. Aber erſt in dem die Allgemeinheit des
Wehrdienſtes wieder hergeſtellt wird, wird die Entwicklung des
ganzen Volkes feſt und dauerhaft da wieder angeknüpft, wo ſie
unter dem Zwang des Verſailler Diktats einen gefährlichen
Knick bekommen hatte. Nun fließt wieder der Kraftſtrom
ununterbrochen durch die Jahrhunderte, vom Großen Kurfürſten
zu Friedrich dem Großen, vom Großen Friedrich zu den
Frei=
heitskriegen, von den Freiheitskriegen zu Bismarck und Moltke,
von Bismarck und Moltke zu Adolf Hitler und der neuen
deut=
ſchen Wehrmacht. Und er wird die Kultur des Dritten Reiches
befruchten und beſtimmen, wie er die Kultur der
Vergangen=
heit befruchtet und beſtimt hat. Soldaten des friderizianiſchen
Heeres waren es, die nach dem Zufammenbruch von 1806 das
neue Preußen aufgebaut haben. Soldaten des alten deutſchen
Volksheeres waren es, die nach dem Zuſammenbruch von 1918—19
die Reichswehr aufgebaut und für Volk und Staat der Zukunft
damit das eherne Rückgrat erhalten haben. Nun iſt, dank Adolf
Hitlers willensſtarker Führung, die Schule des wehrhaften
Sol=
datentums dem ganzen Volke wieder aufgetan, und die
An=
gehörigen der alten Reichswehr ſind die berufenen Lehrkräfte
darin.
Schlieffen, der Kriegslehrmeiſter der alten Wehrmacht, hat
den großen Moltke einmal geprieſen uls den Mann, der das
Selbſt und das Ich nicht kannte. Damit hat er den weſenhaften
Kern alles Soldatentums herausgehoben. Wer das Ich und das
Selbſt nicht wertet, wer aber um ſo mehr das Volk und ſeinen
Staat und beider Einheit; das Vaterland kennt, der iſt Soldat!
Und dem iſt es eine Selbſtverſtändlichkeit, daß Gemeinnutz vor
Eigennutz geht. Zu ſolch verinnerlichtem Soldatentum in der
überparteilichen Schule der allgemeinen Wehrpflicht zu erziehen
und dabei alle Lehren der bittern Kriegs= und Nachkriegsjahre
fruchtbar für unſere Zukunft zu machen, das iſt die
verant=
wortungsvolle Aufgabe, die die neue Wehrmacht von der
Reichs=
wehr übernommen hat.
Die Beflaggung der öffenklichen Gebäude.
DNB. Berlin, 3. Juni.
In Zukunft wird die geſamte Jugend des
national=
ſozialiſtiſchen Deutſchlands die Schule der Wehrmacht
durch=
laufen. Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der
Wehrmacht hat daher angeordnet, daß künftig neben der
Reichskriegsflagge auch die Hakenkreuzflagge
zu ſetzen iſt. Gebäude mit drei Flaggenmaſten ſetzen in der
Mitte die Reichskriegsflagge, rechts und links die
Hakenkreuz=
flagge. Bei zwei Maſten wird vom Innern des Gebäudes aus
geſehen, rechts die Hakenkreuzflagge, links die Reichskriegsflagge
geſetzt. Bei Gebäuden mit einem Maſt bleibt es bei der
bis=
herigen Regelung, daß nur die Reichskriegsflagge geſetzt wird.
* Die Anordnung des Reichskriegsminiſters und
Ober=
befehlshaber der Wehrmacht, General v. Blomberg, ergänzt den
am 23. April ergangenen Flaggenerlaß des Reichs= und
preußi=
ſchen Innenminiſters Dr. Frick. Die Beflaggung der
öffentlichen Gebäude hat hiermit bis zur endgültigen
Beſtimmung der Reichsfarben ihre Regelung gefunden.
Haken=
kreuzflagge und ſchwarz=weiß=rote Flagge ſind ſtets gemeinſam
zu hiſſen. Der Hakenkreuzflagge gebührt der erſte Platz. Iſt nur
ein Flaggenſtock vorhanden, ſo ſetzen die militäriſchen Gebäude
die Reichskriegsflagge, alle übrigen die Hakenkreuzflagge,
während die ſchwarzeweiß=rote Flagge an der Hauptfront des
Gebäudes auszuhängen iſt. Sind zwei Maſten vorhanden, ſo
wird die Hakenkreuzflagge rechts, die Reichskriegsflagge, bzw.
die ſchwarz=weiß=rote Flagge links geſetzt, vom Inneren des
Gebäudes aus geſehn. Bei Vorhandenſein von drei Maſten iſt
rechts und links die Hakenkreuzflagge, in der Mitte die
Reichs=
kriegsflagge, bzw. die ſchwarz=weiß=rote Flagge zu ſetzen.
Körperſchaften Anſtalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts,
welche eine eigene Flagge führen, können dieſe an Stelle der
zweiten Hakenkreuzflagge zeigen.
Vom Tage.
Die Mitglieder des öſterreichiſchen Freiheitsbundes, die vor
dem 1. Februar 1934 dieſer Formation angehört haben, werden
in die Wehrfront übernommen. Die anderen Mitglieder werden
ausgeſchieden und in die chriſtliche Arbeiterbewegung
einge=
gliedert.
Das Salzburger Schwurgericht hat den Angeklagten Anton
Poſchacher wegen Verbrechens gegen das Sprengſtoffgeſetz zum
Tode durch den Strang verurteilt. Poſchacher verzichtete auf
je=
des Rechtsmittel und verlangte die ſofortige Vollſtreckung des
Urteils.
Der Präſident der tſchechoſlowakiſchen Republik hat die Liſte
der Mitglieder der neuen Regierung gemäß dem Vorſchlag des
Vorſitzenden der Regierung Malypetr genehmigt. Am Dienstag
nachmittag wird er von den Mitgliedern der neuen Regierung
den vorgeſchriebenen Eid entgegennehmen.
Die neugewählte ſüdſlawiſche Skuptſchtina trat am Montag
unter dem Vorſitz des älteſten Abgeordneten Stewa Jankowitſch
zum erſten Male zuſammen. Die Sitzung hatte nur formalen
Charakter. Die Abgeordneten überreichten dem vorläufig
ge=
wählten Präſidenten ihre Vollmachten. Die Oppoſition blieb der
Sitzung fern.
Der italieniſch=abeſſiniſche Schlichtungsausſchuß tritt in dieſer
Woche in Mailand zum erſten Male zuſammen.
Mit dem Poſtdampfer aus Mogadiscio und Maſſaua ſind die
Frauen und Kinder der italieniſchen Beamten in Somaliland
und Erytrea in Italien eingetroffen. In Erwartung der
mili=
täriſchen Ereigniſſe werden die Familienangehörigen der
Beam=
ten und Angeſtellten — wie die italieniſche Preſſe bei dieſem
An=
laß betont — nach der Heimat abgeſchoben.
Der holländiſche Wirtſchaftsminiſter Dr. Steenberghe iſt
über=
raſchend zurückgetreten mit der Begründung, daß ſeiner Auffaſſung
nach allein eine Devalvation die Wirtſchaftslage der Niederlande
grundlegend verbeſſern könne. Da er jedoch mit dieſer
Auffaſ=
ſung innerhalb des Kabinetts faſt allein geſtanden habe, habe er
ſich zum Rücktritt entſchloſſen.
Bolivien hat den von der Vermittlergruppe gemachten
Vor=
ſchlag zur Herbeiführung der Waffenruhe im Chacoſtreit
ange=
nommen. Die endgültige Antwort Paraguays iſt noch nicht
be=
fannt.
DNB. Montevidev, 2. Juni.
Auf den Präſidenten von Uruguay Terra wurde am
Sonn=
tag ein Anſchlag verübt, als er einer Rennveranſtaltung zu
Ehren des in der uruguayiſchen Hauptſtadt weilenden
braſi=
lianiſchen Präſidenten Vargas beiwohnte. Terra kam mit einer
Beinverletzung davon.
Der Täter, Bernado Garcia, ein Anhänger der
Unab=
hängigen Nationaliſtenpartei näherte ſich dem Präſidenten, als
dieſer Dr. Vargas zu einem Büfett begleitete, und feuerte aus
unmittelbarer Nähe mit einem Revolver einen Schuß auf ihn
ab. Terra ſtürzte ſich ſofort auf den Täter und riß ihm die
Waffe aus der Hand. Garcia verſuchte zu fliehen, wurde aber
von der Menge feſtgehalten und mißhandelt. Nach ſeiner
Feſt=
nahme verſuchte er Selbſtmord zu verüben, wobei er ſich
ver=
wundete.
Die Verletzung des Präſidenten erwies ſich als
ungefähr=
lich, und er konnte am Sonntag abend einem Feſteſſen zu Ehren
des braſilianiſchen Präſidenten beiwohnen.
In Montevideo herrſcht angeſichts des Anſchlages auf
Präſident Terra größte Erregung.
Jetzt werden Einzelheiten über den Verlauf des Anſchlages
bekannt. Der in Montevideo zum Staatsbeſuch weilende
braſi=
lianiſche Präſident Vargas befand ſich mehrere Schritte hinter
Terra, als dieſer von der Kugel getroffen wurde. Präſident
Vargas kam inmitten der erregten Menge zu Fall, konnte ſich
aber ſofort wieder erheben und ſich zu dem verletzten uruguayiſchen
Präſidenten durchdrängen. Er begleitete Terra in ein
Sanato=
rium, wo die Kugel entfernt wurde. Die Verwundung hat ſich
als ſo leicht herausgeſtellt, daß Terra am Abend bereits wieder
an einem ihm zu Ehren von Präſident Vargas gegebenen
Bankett auf dem Schlachtſchiff „Sao Paulo” teilnehmen konnte.
Im Laufe des Sonntags ſind im Zuſammenhang mit dem
Attentat bereits verſchiedene Verhaftungen erfolgt. Der Täter
iſt ein 60 Jahre alter Doktor der Rechte und ein geſchworener
Feind Terras. Er wurde bei ſeiner Feſtnahme durch einen
Säbelhieb eines Poliziſten verwundet.
Die erſte und zweite Nummer von „Graphologie” dem
Organ der kürzlich neu gegründeten Graphologiſchen Geſellſchaft
von Frankreich (Toulon=ſur=Mer) liegen jetzt vor. Als
Schirm=
herren der neuen Geſellſchaft zeichnen bedeutende Namen,
wie der Philoſoph Henri Bergſon, der Nobelpreisträger für
Phyſik Louis de Bröglie, die Schriftſteller André Gide,
Georges Duhamel Charles Richet vom Inſtitut, Paul Valéry
von der Franzöſiſchen Akademie und einige andere. Von
der früheren graphologiſchen Geſellſchaft hatte ſich ihr
Ehren=
präſident, der greiſe Altmeiſter der franzöſiſchen
Graphologen=
ſchule, J. Crépieux=Jamin (Rouen), ſchon ſeit längerer Zeit aus
Gründen der Mißbilligung zurückgezogen. Die durch den
Rück=
tritt Crépieux=Jamins ihrer berufenen und überlegenen
gei=
ſtigen Führung und auch ſonſtiger wertvoller Mitarbeiterſchaft
beraubte Geſchäftsführung und Schriftleitung verlor dann bald
immer mehr an Bedeutung und Anſehen, denn die beſten
Graphologen ſammelten ſich wieder um ihren verehrten Meiſter.
Die Neugründung, die mit der Zuſtimmung von Crépieux=
Jamin nun erfolgt iſt, ſieht den heute über 77jährigen Meiſter=
Graphologen und weltberühmten Autor jetzt wieder als
Ehren=
präſidenten der Graphologiſchen Geſellſchaft von Frankreich. Sein
Name iſt nicht nur repräſentatives Aushängeſchild, ſondern der
noch erſtaunlich rüſtige und geiſtig regſame Meiſter hat es ſich
nicht nehmen laſſen, gleich die erſte Nummer der neuen
Zeit=
ſchrift mit einem eigenen Beitrag, dem in jeder Nummer weitere
folgen ſollen, zu beſchicken.
Jeder, der ſich mit Graphologie ernſthafter beſchäftigt,
wird es begrüßen, daß die Bewegung in dem Urſprungsland
der Graphologie, in der wieder erfolgten Zuſammenfaſſung und
Zuſammenarbeit ihrer beſten Vertreter, neuen Auftrieb
bekom=
men hat. Die verheißungsvolle Einſtellung der neuen
Schrift=
leitung beleuchtet die Tatſache, daß die ſoeben erſchienene zweite
Nummer der Zeitſchrift der Geſellſchaft einige weſentliche Stellen
des bedeutenden graphologiſchen Werkes von Dr. Ludwig
Klages in Ueberſetzung bringt. Die Zeitſchrift iſt zweigeteilt.
Der erſte Teil wird fortlaufend der Lehre des 50jährigen
Lebens=
werkes von Crépieux=Jamin, den Grundſätzen ſeiner Methode, ihrer
Erläuterung und praktiſchen Anwendung gewidmet ſein,
wäh=
rend die Spalten des zweiten Teiles Beiträgen dokumentariſchen
Charakters geöffnet ſein werden, ſo daß neue Anregungen.
fremde Syſteme und Gedanken an dieſer Stelle zur Sprache und
Erörterung gelangen können. Es iſt auch geplant, weiterhin
Aus=
züge aus wertvollen Werken oder in= und ausländiſchen
Neu=
erſcheinungen verwandter Gebiete in dieſem zweiten Teil den
Mitgliedern zur Kenntnis zu bringen.
Was J. Crspieux=Jamin nicht nur für die franzö=
ſiſche Graphologenſchule, ſondern für die Graphologie überhaupt
bedeutet, wird nur der ganz ermeſſen können, der ſich einmal
eingehender mit ſeinen Hauptwerken: „Handſchrift und
Charak=
ter” (1888, 10. Auflage 1934), „Alter und Geſchlecht in der
Handſchrift” „Die Elemente der Handſchrift der
Minderwerti=
gen” „Die Grundlagen der Graphologie” und vor allem mit
dem letzten, dem monumentalen Hauptwerk, dem „A. B C der
Graphologie”, mit ſeinen 649 Beiſpielen, befaßt hat.
Allgemein gilt der Abbs Jean=Hyppolyte Michon (1806 bis
1881) als der Begründer der ſyſtematiſchen Graphologie.
Wenn dieſer ſprachbegabte Prediger und Romanſchriftſteller
auch die letzten Jahre ſeines vielſeitigen, arbeitsreichen Lebens
ſich faſt ausſchließlich mit Graphologie befaßt den Namen
„Graphologie”, und eine Reihe anderer, noch heute gültiger,
ſehr packender, treffſicherer Fachausdrücke geprägt und viele
Mög=
lichkeiten der Graphologie ſeheriſch geahnt hat, ſo laſſen ſich doch
ſchon vor ihm, abgeſehen davon, daß ſein perſönlicher Lehrer
der Graphologie, der Abbé Flandrin war, mehrere Vorläufer
feſtſtellen, ſo der Italiener Baldo (Traktat 1622), Edouard
Hoc=
quart (1812. Die Kunft Geiſt und Charakter eines Menſchen
aus ſeiner Handſchrift zu deuten), der Deutſche Adolf Henze,
Leipzig, der in den ſechtziger Jahren durch ſeine witzigen
graphologiſchen Skizzen eine Zeitberühmtheit geworden war,
ſowie einige andere. Bei aller genialiſchen Urſprünglichkeit, die
das Werk Michons auszeichnen, blieb es doch J. Crépieux=
Jamin vorbehalten, der vor 50 Jahren die Michon’ſche
wert=
volle aber etwas verworrene graphologiſche Hinterlaſſenſchaft
antrat, dieſe erſt einmal zu ſichten und zu ordnen und dann
nach und nach, in zäher, zielbewußter Forſcherarbeit auf die hohe
Stufe wiſſenſchäftlicher Erkenntnis und Geſetzmäßigkeit zu
brin=
gen, auf der ſie ſich heute in den Hauptwerken Crépieux=Jamins
ſo überzeugend darſtellt.
Es muß immer wieder betont werden, daß es das weſentliche
Verdienſt J. Crépieux=Jamins war, als erſter den Michonſchen
Irrtum der „Fixzeichen” beſeitigt zu haben, und einem und
demſelben Zeichen eine nur relative, wandelbare, bzw. mehrere,
und je nachdem es ſich um einen Hochwertigen oder einen
minderwertigen Menſchen handelt, eine günſtige oder eine
ungünſtige Deutung zu geben. So einfach dies ſcheint, ſo
bedeutſam wirkt ſich dieſe Erkenntnis in der praktiſchen
Grapho=
logie aus. In ſeinem „Syſtem der Graphologie” ſagt Michon
noch (Seite 53) „Dank der Unwandelbarkeit, der Beſtändigkeit
eines Zeichens, irre ich mich nicht!” dann an anderer Stelle:
„Ein poſitives Zeichen, das nicht vorhanden iſt, deutet
unbedingt auf das Vorhandenſein der dem (nicht vorhandenen)
poſitiven Zeichen entgegengeſetzten Charaktereigenſchaft hin.”
Wirkte ſich dieſer weſentliche Irrtum bei Deutungen die
der geiſtreiche, lebenserfahrene und hochgebildete Abbé ſelbſt
vornahm, nicht allzu häufig und allzu ſchlimm aus, ſo mußte er
beutiche Re
N78 20004
eine Denkſe
ſch=ſowjet
Erfurt, 3. Juni.
Reichsinnenminiſter Dr. Frick hielt auf der Kundgebung dor
Politiſchen Leiter Thüringens eine Rede, in der er — nach DNR
auch u. a. ausführte: Alle Erfolge, ſo groß ſie auch ſind, dürfn
uns nicht zu einem Machtrauſch verleiten. Wir wollen als ecte
Nationalſozialiſten das bleiben, was wir waren: einfach un
ſchlicht, genau ſo wie uns der Führer das Beiſpiel gibt. Niäu
Aeußerlichkeiten beſtimmen den Wert eines Mannes, ſondeen
lediglich treue Pflichterfüllung und die Leiſtung. Wir lehnen jetde
M
Bonzentum, jede Kliquenwirtſchaft ab, weil wir wiſſen, daß de
der Tod jedes Gemeinweſens iſt. Gerechtigkeit iſt immer noch de
Fundament jedes Staatsweſens.
Es wurde ſchon in einer der vorausgegangenen Reden geſcat!
daß mancher Parteigenoſſe glaubte, es gehe zu langſam mit Ze/ha/
nationalſozialiſtiſchen Revolution, daß das Tempo ein ſchnelle-u/ Ile HN.
ſein müſſe, daß radikalere Maßnahmen getroffen werden müßttyn
Ich warne vor den 150prozentigen Nationalſozialiſten. Wenn oe0l/ W=berikg9-"
ſich dieſe Leute anſehen, ſo findet man oft, daß ſie in der Zeit 79½ hwoft zuhlchle. L
Kampfes nicht in unſeren Reihen ſtanden, ſondern daß ſie da estähtl ggbenes. S
weder bei den Gegnern waren oder der Bewegung überha—ng M eine Mzſole.
gleichgültig gegenüberſtanden. Nicht das Erheben möglichſt reriwl, neit ge9eh. bo.
kaler Forderungen qualifiziert zu einem echten Nationalſozialiſtincr-u brauls Moshe
Ich behaupte, daß in dieſen Leuten eine große Gefahr liegt. eiß 5itzengliſche. D. L
ſind wirkliche Saboteure der nationalſozialiſtiſchen Revolution. M19 ſlhſt 0M0k Bericbi
Wir ſelbſt wiſſen genau, daß noch große Probleme gelöſt wrinleuſer
Medri=
den müſſen, und daß wir vieles erſt angepackt, aber noch nicht mi LoeſkhN.2
lendet haben. Aber wir wiſſen auch, daß Rom nicht an einem T—yalh der 21.4
erbaut worden iſt. Sowenig die Judenfrage mite Mcen Pollila.
b=
geworfenen Fenſterſcheiben gelöſt werden kar,/y Verhältns di0le
ſowenig läßt ſich auch der Kirchenſtreit mit d Alftulien, und eille. Si
Polizeiknüppel löſen. Wir brauchen zu all dieſen Fraxug amſft die Vokalslee
Zeit. Das Wichtigſte iſt, daß unſere Jugend im mi M Vertrag gelele
orurno ſchließlich au
tionalſozialiſtiſchen Geiſte erzogen wird.
Ich ſprach eben von der Kirche, es iſt dies eine ſchwierige W England und zſicht
nerpolitiſche Frage. Aber ich darf Sie verſichern, auch ſie wird /werſſehen ihre Amſeiſ
löſt werden, ſo oder ſo. Grundſätzlich möchte ich ſagen: Par==Mtihung gilt bei der
und Staat miſchen ſich nicht ein in Glaubensan c” cenſogut fur Deul
legenheiten. Es iſt abſolut das friderizianiſche Rezept unß ſun iſt der ſrand
gebend, daß jeder nach ſeiner Faſſon ſelig werden kann. AEh.ſſummen, der auf W.
eiferſüchtig werden wir darüber wachen, daß klſwis auf den Voltero.
Kirche ihren Kirchenbezirk, nicht überſchreity/i ein Gegenſatz zm
Die Aufgabe der Kirche iſt die Seelſorge, niätuden, in der Praxis
aber iſt es ihre Aufgabe, aufdaspolitiſche Geb eſſwodie beiden 2
überzugreifen. Hier werden wir unerbittlich ſein, und;0 Konflikte entnt
ſtärker unſer Staat iſt, deſto weniger werden auch ſolche Mcxſlder Sicherheit
iberten geeignet
anſprüche irgendeinen Boden im deutſchen Volke finden.
Man kann dem nationalſozialiſtiſchen Staat nicht vorwer me die Sir John S
daß er ſeinem Grundſatz in dem Parteiprogramm vom Jahre —Zwſnander der beiden
untreu geworden ſei, der da lautet, daß die Partei eintritt un hinſieht, darauf
ein poſitives Chriſtentum. Der nationalſozialiſtiſche Staat iſt uſt bei Fuß ſtehen wi
ſolut bereit, mit den chriſtlichen Kirchen zuſammenzuarbeiten, ucſ deutſchland
es iſt eine Selbſtverſtändlichkeit, daß auch die Volksverbundemenl
der Kirchen da ſein muß, d. h., auch die Kirche muß ſich volksse un muß ſich nun einm
bunden fühlen und darf niemals in einen Gegenſatz zur natio achillung verlaufen kann.
ſozialiſtiſchen Staatsführung kommen, denn wenn ſich die K=mſeich über Deutſchland
nicht volksverbunden fühlt, dann beſteht kein Grund mehr de=ühmr Angreifer und das
daß der Staat noch in dem ſo engen Verhältnis zur Kirche bl.hſuzöſiſche Beiſtandspfli
wie das bisher der Fall iſt. Das bedeutet aber dann eine Euzuikungen dieſen Vertre
Scheidung von Kirche und Staat.
Anacht, während der
zuleit ſchaffen ſollte und
Aßland mit Deutſchla
Die Zahl der Ehrenkrenzverleihangen.
switere davon abh‟
Wie das Reichs= und preußiſche Miniſterium des Innern Ahgriffsbeſtimmu
teilt, ſind bis Ende März 1935 an Ehrenkreuzen des Weltkriigmnallein in der
verliehen worden;
ilende Inſtanz
3648 763,
Für Frontkämpfer
kie, falls eine
530 035,
für Kriegsteilnehmer
uine ſolche En
176 973.
für Witwen
Sea durchaus in
für Eltern
193 085.
auspilicht ge=
Arneugt ſind, da
Die Geſamtzahl der bis Ende März 1935 verliehenen Ehrenkr.y unter dieſen 1
beträgt hiernach 4 548 856.
mſt im Rat ſchließ
Der Führer und Reichskanzler hat den vom Schwurgerichn /0 ſt ein beliebi
Tilſit am 28. September 1934 wegen Mordes zum Tode ve—ud Gegenſätzli
teilten Emil Dobels zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadiex Riſchiedlichkei
Der Führer der deutſchen Flottendelegation, Herr von 2ſMergeben. Auck
bentrop, hatte geſtern eine erſte längere Unterredung mit Auueickrifsbeſtimmu
miniſter Sir John Simon. Im Anſchluß daran ſtattete Herr. Aollen aber der ir
Ribbentrop auch dem Miniſterpräſidenten Macdonald und ſpiz, eben weil wir
dem Marineminiſter Sir Bolton Epres=Monſell Beſuche ab. ang ſondern der
Der Führer und Reichskanzler hat S. M. dem König
Großbritannien anläßlich des ſchweren Erdbebenunglücks in h Sshalh iſt auch
tiſch=Belutſchiſtan ſeine und des deutſchen Volkes aufrichni.”ander der
Anteilnahme übermittelt. Der König von England hat fürz0, Rleßlich iſt es ja
wohltuende Bekundung der Anteilnahme an dem fürchterli ſiee nich dazu äußern, ir
Unglück telegraphiſch gedankt.
Duten ſich verenge
Nör
da
Z
bei weniger ſcharfſinnigen Schülern, Halbgebildeten oder gar
berufenen geradezu kataſtrophale Charakterdeutungen und 79A kennt und geſehe
urteile zeitigen. So einfach iſt die graphologiſche Wiſſenſſ— 1ch heute, wie
nicht, daß jeder, der im Beſitz einer Aufſtellung aller nur mögli el n0 Winkelmeſſer
Zeichen wäre, nun jeden Menſchen mittels deſſen Handſchrift chog. . Ynalhſen von g
terologiſch analyſieren könnte. Und Crépieux=Jamin hat anhlas ier Sorgfalt und
vieler Beiſpiele bewieſen, wie verhängnisvoll der Michora.” henn der Meiſte=
Irrtum im Gebrauch von Stümpern ſein mußte. Crépif c. a0 ſeine „intuitihe
Jamin hebt auch immer wieder hervor, daß ein mittelmäßk!s 31 Michons Zeiten
Kopf unmöglich einen bedeutenden Menſchen richtig graphl / , ehem „Ag,
der
giſch=pſychologiſch deuten kann. (Man erinnert ſich da unwilltun L, Schitionen (Deutun
lein, ſte
an Goethes Worte: „Du gleichſt dem Geiſt, den du begr I. uſten werden mit
nicht mir!“) Nach Crépieux=Jamin ſollte die graphologiſche Wi!
ſchaft das Reſervat einer fachlich=geſchulten Elite ſein. Ber ſ.ſe
im Jahre 1888 ſchrieb Crepieur=Jamin: „Unſer Organis”7 Eindrücken.
reagiert manchmal in pſychologiſch verſchiedenen Zuſtan9 e
gleichartig; ebenſo ſtellt ein graphiſches Zeichen in zwei
ſchiedenen Handſchriften nicht notwendiger Weiſe einen und
ſelben Charakterzug dar.” Hieraus leitet ſich die Relatibitan.
Bedeutung graphiſcher Ausdrucksbewegungen ab. Beiſt ie
Schlängelige Schrift: bei feſtgeſtellter Hochwertigkeit: „
Ol"=
matie”; bei feſtgeſtellter Mittelmäßigkeit: „Gewandtheit‟
feſtgeſtellter Minderwertigkeit: „Luge‟. In ſeinem Erſtluke
werk „Praktiſches Lehrbuch der Graphologie‟ (1885), 1
Crépieux=Jamin bereits die graphologiſchen Prüflinge
„Supérieurs” — „Hochwertige” und „Inférieurs” — „Mſſ!
wertige‟ Erſt nach dieſer vorläufigen Scheidung bekam ein D.
ſeinen mehr poſitiven oder negativen Wert zugeſproche!
Rahmen dieſes Referates iſt zu eng, um die Geſetze darzute
nach denen nach wiſſenſchaftlich einwandfreier Methode die 2e
grade der einzelnen Perſönlichkeiten beſtimmt werden. Nur DiS
hier geſagt ſein, daß Crépieux=Jamin der „activité” — dem 2‟
keitsdrang, der Arbeitsleiſtung, den höchſten Rang eiſtet
denn was wäre Energie ohne Tatendrang, eine nubzlole."
liegende Macht! Was wäre Empfindſamkeit ohne den Wite.”n
die Tat werden läßt? Nicht aus dem guten Vorſatz, I
der Tat gedeiht erſt die ſegensreiche Handlung! Daher ſie)
Ermittlung menſchlicher Ueberlegenheit „Tatendrang — 7.
leiſtung” an erſter Stelle, neben Klarheit, Einfachheit, Nbs S
Vornehmheit uſw. In der Handſchrift Minderwertiger beſli
Grobheit, Verwirrung, Kompliziertheit, Uebertriebenhe‟.
Harmonie, Unordnung, Hochmut, Schwäche uſw. den Mebl.
Wertung.
In Anbetracht der erſtaunlichen praktiſchen Leſſti
Crépieux=Jamins wurde ihm wie von ungefähr eine.
gewöhnliche intuitive Begabung zugeſprochen und Vo..
ganz perſönlichen „Intuition” war dann auch immer Me.
Beſprechungen ſeiner Bücher und ſeines Werkes die Rede, Liel
Jamin iſt aber alles andere als ein geheimnisvoller Zauche.
enstag, 4. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 152 — Seite 3
Beutſce oingent un die TormrneMächie.
Reſloſe Klärung des Verhältniſſes zwiſchen dem Locarno=Verkrag und dem
franzöſiſch=
ſowiekrufſiſchen Paki notwendig.
len, daß auch nach dem franzöſiſch=ruſſiſchen Ver=
Um deit Locarno=Verkrag.
trag der Locarno=Vertrag, ſeinen Inhalt und
ſeine Bedeutung als Grundlage der europäiſchen
gie deutſche Reichsregierung hat den Mäch= Politik nicht verloren hat.
die das Locarno=Abkommen unterze ichnet
hien, eine Denkſchrift zugehen laſſen, worin
hre Bedenken über das Verhältnis des
flunzöſiſch=ſowjetruſſiſchen Paktes zum
Lo=
uno=Vertrag entwickelt. Die Franzoſen machen ſich
j. mAntwort zunächſt ſehr leicht. Auf ein zweifellos vom Quai
gſhayh gegebenes Stichwort möchten ſie die ganze
Angelegen=
beals eine juriſtiſche Spitzfindigkeit abtun, wenn ſie nicht
amo weit gehen, uns nachzuſagen, daß wir aus dem Locarno=
Aicag heraus möchten, um gleichzeitig einen Keil zwiſchen das
fy möſiſch=engliſche Verhältnis zu treiben. Sie wiſſen aber
mgrlich ſelbſt gut genug, daß die Dinge im Grunde doch ſehr
viiſernſter liegen.
der Locarno=Vertrag iſt im Laufe der letzten Jahre
egilich der Drehpunkt der ganzen
weſteuro=
pöchen Politik geweſen. Er iſt beſtimmend geblieben
fühas Verhältnis zwiſchen Deutſchland, Frankreich, England
myſtalien, und eine einſeitige Interpretation würde bedeuten,
da damit die Vorausſetzungen ſich verſchieben können, unter
dam der Vertrag geſchloſſen worden iſt. Vergeſſen wir nicht,
damlocarno ſchließlich auch für Deutſchland Sicherheit ſchaffen
ſoM England und Italien verpflichteten ſich, dem zweifellos
lagriffenen ihre Unterſtützung zukommen zu laſſen und dieſe
Uhaſiſtützung gilt bei der theoretiſchen Durchkonſtruktion des
Ver=
neg ebenſogut für Deutſchland wie für Frankreich.
ſun iſt der franzöſiſch=ruſſiſche Pakt
hinzu=
geimmen, der auf Wunſch Lavals nachträglich durch einen
imis auf den Völkerbund ergänzt wurde. Formaljuriſtiſch
Foo ein Gegenſatz zwiſchen dieſen beiden Verträgen nicht
wkhiden, in der Praxis ſind aber ſehr wohl Fälle
denk=
lakz wo die beiden Verträge ſich überſchneiden,
alſ Konflikte entſtehen können, die das
Ge=
fühlder Sicherheit aus dem Locarnovertrag zu
emiterten geeignet ſind. Wir denken nur an die
Aus=
leglum, die Sir John Simon im engliſchen Unterhaus dem
Nelſteeinander der beiden Verträge gab. Sie laufen, wenn man
gewa hinſieht, darauf hinaus, daß England unter Umſtänden
Geſur bei Fuß ſtehen würde, auch wenn nach dem Locarno=
„Velng Deutſchland ſein Recht auf Schutz beanſpruchen
witztl
Lan muß ſich nun einmal klar machen, wie im Ernſtfall die
zumEntuklung verlaufen kann. Wenn nach dem Locarno=Vertrag
u Frtreich über Deutſchland herfallen würde, dann wäre
Frank=
u reicher Angreifer und das Verhältnis wäre geklärt. Nun kommt
diet unzöſiſche Beiſtandspflicht für Rußland hinzu, die ja in ihren
Aularkungen dieſen Vertrag zu einem Moment der Unruhe im
Oſtſnnacht, während der Locarno=Vertrag im Weſten Ruhe und
Sieſteveit ſchaffen ſollte und auch geſchaffen hat. Nehmen wir an,
daft ſußland mit Deutſchland in einen Krieg gerät. Dann iſt
hllels veitere davon abhängig, wer als Angreifer zu gelten hat.
Dieß Fgriffsbeſtimmung darüber aber haben die Franzoſen und
Rusu allein in der Hand. Sie haben zwar den Völkerbund als
entuhdende Inſtanz eingeſchaltet, haben ſich aber freie Hand
vor=
behſlltn, falls eine Entſcheidung in Genf nicht zuſtande kommt.
Anü ine ſolche Entſcheidung zu verhindern, haben ſie als
Rats=
mächiſja durchaus in der Hand. Frankreich wird dann durch ſeine
Beittndspflicht gezwungen, in Deutſchland einzumarſchieren. Was
achy unter dieſen Umſtänden England und Italien, ſelbſt wenn
ſſie =hrzeugt ſind, daß Deutſchland der angegriffene Teil iſt, ſelbſt
wer ie im Rat ſchließlich ihre Auffaſſung vertreten haben?
19s iſt ein beliebig konſtruierbarer Fall, der nur gewählt iſt,
u nd Gegenſätzlichkeiten zu zeigen, die ſich aus der
Unüeſchiedlichkeit der beiden Verträge unter
Um=
ſtänze ergeben. Auch juriſtiſch läßt ſich unſchwer nachweiſen, daß
die Ngriffsbeſtimmungen, um die es hier geht, ſich nicht decken.
Wiul vollen aber der franzöſiſchen Preſſe auf dieſes Gebiet nicht
tiü M folghr eben weil wir der Meinung ſind, daß nicht die juriſtiſche
ſuich” Auslltung, ſondern der politiſche Inhalt ausſchlaggebend iſt. Und
geroloedeshalb iſt auch eine reſtloſe Klärung des
Ne=
beienander der beiden Verträge notwendig.
Den hließlich iſt es ja nicht damit getan, daß die einzelnen
R Mäü ſich dazu äußern, inwieweit ihre Verpflichtungen aus den
beidknPakten ſich verengern oder erweitern. Nein, es geht um
bels nhr! Es geht darum, einwandfrei feſtzuſtel=
Frankreich will ankworken.
EP. Paris, 3. Juni.
Offiziös wird mitgeteilt, daß die franzöſiſche Regierung am
Dienstag auf das deutſche Memorandum mit den Vorbehalten
hin=
ſichtlich der Beſtimmungen des Ruſſenpaktes antworten wird.
Tendenziöſe Deukung
der deutſchen Polikik durch die franzöſiſche Preſſe.
DNB. Paris, 3. Juni.
Die deutſche Auffaſſung über die Beeinträchtigung des
Lo=
carno=Abkommens durch den franzöſiſch=ſowjetruſſiſchen Pakt vom
2. Mai findet in der Pariſer Preſſe vom Sprachrohr des Großen
Generalſtabes bis zum kommuniſtiſchen Organ eine ſo einmütige
Beurteilung, daß ein offiziöſes Stichwort unverkennbar iſt. Man
verſucht, mit juriſtiſchen Spitzfindigkeiten nachzuweiſen, daß die
Artikel des franzöſiſch=ſowjetruſſiſchen Paktes und des
beigegebe=
nen Protokolls die deutſchen Bedenken wegen einer Schwächung
der Locarno=Verpflichtungen bereits widerlegt hätten. Politiſch
unterſtellt man Deutſchland, daß es nichts anderes erreichen wolle,
als Großbritannien von Frankreich zu trennen, rachdem es ihm
bereits gelungen ſei, die Streſa=Front fühlbar zu ſchwächen.
Die Außenpolitikerin des „Oeuvre” erklärt, Deutſchland
wolle Frankreich zwingen, zwiſchen Großbritannien und
Sowjet=
rußland zu wählen. Die deutſche Auffaſſung ſei hauptſächlich
gegen die Organiſierung der Sicherheit in Oſteuropa gerichtet
und ordne ſich in den Rahmen des diplomatiſchen Spiels
Deutſch=
lands ein, die Aufrichtung eines Syſtems der allgemeinen
Sicher=
heit in Europa zu verhindern. Vor drei Monaten ſei Italien
noch bereit geweſen zu einer militäriſchen Zuſammenarbeit mit
Frankreich, während es ſich heute trotz der ausführlichen
Beſpre=
chungen mit dem franzöſiſchen Luftfahrtminiſter Denain allen
Fragen entziehe, die andere Gebiete als die Zivilluftfahrt
beträfen.
Die Schweizer Kriſeninikiakive.
Nach einem von beiden Seiten mit größter Erbitterung
durchgeführten Kampf hat das Schweizer Volk am Sonntag das
von den Sozialdemokraten beantragte Volksbegehren zur
Be=
kämpfung der Wirtſchaftskriſe und =nöte mit 566 000 gegen
425 000 Stimmen abgelehnt.
Hinter dieſem Referendum, das kurzweg als Kriſeninitiative
bezeichnet wird, verbarg ſich ſehr geſchickt ein ſozialiſtiſcher
Vor=
ſtoß, der in ſeinen praktiſchen Wirkungen eine Sozialiſierung des
Staates und der Wirtſchaft anſtrebte. Verlangt wurde die
Auf=
nahme eines Artikels in die Bundesverfaſſung, wonach der Bund
Maßnahmen zu treffen hätte, deren Ziel die Sicherung einer
ausreichenden Exiſtenz für alle Schweizer Bürger war. In dieſen
Vollmachten ſollten enthalten ſein Bekämpfung des Abbaues der
Produktionspreiſe, Lohn= und Preisſchutz zur Sicherung eines
genügenden Arbeitseinkommens, Arbeitsbeſchaffung, Erhaltung
tüchtiger Bauern= und Pächterfamilien, Arbeitsloſenverſicherung
und alles, was das Herz ſonſt nur wünſchen kann, in der Theorie
alſo die Beſeitigung aller wirtſchaftlichen Nöte durch einen
ein=
zigen Federſtrich.
Kein Wunder, daß bei den vielen, die mit ſchweren
Exiſtenz=
ſorgen zu kämpfen haben, das Referendum großen Anklang fand,
weil ſie davon eine Verbeſſerung ihrer Lage erwarteten, zumal
da die Sozialiſten auch noch eine Rechnung aufmachten, wonach
jährlich 50 bis 60 Millionen, höchſtens 100 Millionen zur
Durch=
führung dieſes Programms erforderlich wären. Von bürgerlicher
Seite wurde dieſe Rechnung beſtritten. Der Bundesrat kam noch
mit ganz anderen Zahlen, wobei er nachwies, daß für die
Be=
ſchäftigung eines Arbeitsloſen einen jährlichen Aufwand von über
7000 Franken notwendig ſei. Das ohnehin ſtark angeſpannte
Gleichgewicht würde alſo förmlich zerſtört mit dem notwendigen
Ergebnis eines Abrutſchens des Frankens vom Goldſtand.
Die Bedenken der Vernunft haben ſchließlich über das
Schlag=
wort geſiegt. Aber die ganze Entwicklung des Wahlkampfes hat
doch gezeigt, wie ernſt die Gefahr einer Mehrheit für die Ini
tiative genommen wurde. Aus den Zahlen geht auch hervor,
daß die Parolen der Parteien nicht einheitlich befolgt worden
ſind. Ein Teil der Bauern hat für die Sozialiſten geſtimmt.
Dagegen hat in Genf vermutlich unter den ſegensreichen
Wir=
kungen der Herrſchaft des Linksſozialiſten Nicolai die Initiative
nur eine Minderheit gefunden. Die Entſcheidung haben wohl
die Katholiken gebracht, deren Kantone die Stimmenzahl
auf=
brachte, um die Gegenſtimmen der Städte und Kantone in Bern,
Baſel und Schaffhauſen auszugleichen. Die Ablehnung der
Ini=
tiative iſt gleichzeitig auch eine Niederlage der Börſenſpekulation
gegen den Franken, ſo daß die Schweiz jetzt wohl die Sorge um
die Ernährung für einige Zeit los iſt und der Bundesrat die
Arme frei hat, um den Kampf gegen die Kriſe jetzt aufnehmen
zu können.
Der 70. Geburkskag des Königs
von England.
DNB. London, 3. Juni,
Am heutigen Montag wurde in allen Teilen des britiſchen
Weltreichs der 70. Geburtstag König Georgs gefeiert. Der König
hatte ſich von ſeiner Krankheit ſoweit erholt, daß er an der
gro=
ßen Parade teilnehmen konnte. Es war dies ſeit 3 Jahren das
erſtemal, daß der König einer Parade beiwohnte.
Bei herrlichſtem Wetter bewegte ſich der Zug des Königs
durch die feſtlich geſchmückten Straßen der
Stadt, die von einer vieltauſendköpfigen Menge umſäumt
waren, um dem einzigartigen militäriſchen Schauſpiel beizu=,
wohnen. Unbeſchreiblicher Jubel begleitete den König auf
ſei=
nem Wege vom Schloß zum Paradeplatz. Die Königin nahm in
ihrem Wagen in Begleitung ihrer Schwiegertöchter und ihrer
beiden kleinen Enkelinnen an dem Aufzug teil. Der König trug
Uniform und ritt in Begleitung ſeiner vier Söhne. Weiterhin
ſah man verſchiedene indiſche Fürſten in ihren herrlichen
Unifor=
men, ſowie die ausländiſchen Militärattachés.
Auf dem Paradefeld hatten etwa 2000 Mann der Garden
mit ſechs Muſikzügen Aufſtellung genommen. Nachdem die
Trup=
pen am König vorbeimarſchiert waren und der Salut gefeuert
worden war, ſetzte ſich der König ſelber an die Spitze der
Trup=
pen und begab ſich zum Buckingham=Palaſt zurück.
Glückwunſchkelegramm des Führers
an den König von Großbrikannien.
DNB. Berlin, 3. Juni.
Der Führer und Reichskanzler hat S. M. des Königs von
Großbritannien anläßlich ſeines heutigen Geburtstages folgendes
Telegramm übermittelt:
„Ew. Majeſtät bitte ich zum Geburtstag meine aufrichtigſten
Glückwünſche entgegenzunehmen. Zugleich erneuere ich meine
beſten Wünſche für das perſönliche Wohlergehen Ew. Majeſtät und
das weitere Gedeihen des britiſchen Reiches.
Bor der Ambildung des engliſchen Kabinetts.
DNB. London, 3. Juni.
Die Umbildung des engliſchen Kabinetts dürfte, wie in
unter=
richteten Kreiſen allgemein angenommen wird, am Freitag dieſer
Woche, unmittelbar nach dem Rücktritt Macdonalds und der
Be=
trauung Baldwins mit der Bildung einer neuen Regierung
be=
kanntgegeben werden. Bis zu dieſem Zeitpunkt werden
voraus=
ſichtlich die letzten Entſcheidungen über die Umbeſetzung und in
zwei oder drei Fällen über die Neubeſetzung von Miniſterpoſten
gefallen ſein.
Sowiekrußlands Pläne
in der äußeren Mongolei.
DNB. Tokio, 2. Juni.
„Nitſchi Nitſchi” veröffentlicht eine aufſehenerregende
Mel=
dung ihres Korreſpondenten in Tſitſikar, aus der hervorgeht,
daß die Sowjets die größten Anſtrengungen
unter=
nehmen, um nach dem Verluſt ihres Einfluſſes in der
Mandſchurei durch die Aufgabe der Oſtchinabahn nunmehr in
der an Sibirien grenzenden äußeren Mongolei feſten
Fuß zu faſſen. Das Blatt meldet u. a. daß die
Sowjet=
regierung alle Fabriken, die ſtaatlichen
Landwirt=
ſchaftbetriebe und die Rohſtoffvorräte in
Sibirien unter die Kontrolle der
Heeresver=
waltung geſtellt hat. Mit dem Barerlös aus dem
Ver=
kauf der Oſtchinabahn hätten die Sowjetbehörden ein
Kavallerie=
korps aufgeſtellt und bauten ſtrategiſche Eiſenbahnlinien.
ſetzen, er muß ſie abſtufen und kombinieren. Die Zeichen haben
keinen abſoluten Wert, da ſie durch das Auftreten anderer
Zeichen in ihrer Bedeutung gewandelt werden können. Sind
letztere von der gleichen Familie, verſtärken, vervielfachen
ſie die Bedeutung der erſteren; ſie ſchwächen, mindern ſie
aber, wenn ſie zu ihnen in einem gewiſſen Widerſpruch ſtehen.
Damit kommen wir zu der großartigen, überaus geſchmeidigen
„Reſultantentheorie‟ Crépieux=Jamins. Auch hier müſſen wir uns
wegen Raummangel mit ein paar ganz allgemeinen,
oberfläch=
lichen Andeutungen begnügen. Beiſpiel: Empfindungsreich
ab=
geſtufte Handſchrift — feine Empfindſamkeit; die Schrift iſt
gleichzeitig ſchlängelig — geiſtige Geſchmeidigkeit; ſie iſt auch
ge=
zügelt — umſichtige Vorſicht. Reſultante: „Diplomatie‟. —
Bereicherte Schrift (große Schnörkel) — Ziererei; (Hochmut,
Eitelkeit) — Eitelkeit. Reſultante: „Große Eitelkeit”.
Sehr harmoniſche Handſchrift — überlegener Geiſt; gleichzeitig
ſehr unregelmäßig — lebhafte Empfindſamkeit. Reſultante:
„Sehr lebhafte geiſtige und moraliſche Empfindſamkeit!“
Nur mäßig harmoniſche Handſchrift — mittelmäßiger Geiſt;
gleich=
zeitig ſehr unregelmäßig — Beeindrucksfähigkeit. Reſultante:
Sehr lebhaft empfindend, Leidenſchaft, mangelhaftes Urteil!”
Dieſe, nur angedeutete Methode iſt das wiſſenſchaftliche, in
ſeinen mit klaſſiſcher Klarheit geſchriebenen Werken,
nachprüf=
bare Werkzeug der graphologiſchen Arbeitsweiſe von Crépieux=
Jamin und nicht jene ſagenhafte „Intuition”.
Wenn man ſein Buch „Handſchrift und Charakter” zur Hand
nimmt, das kürzlich in 10. Auflage neu erſchienen iſt, oder das
„A B C der Graphologie”, dann könnte man erſtaunt ſein, über
die Hartnäckigkeit, mit der ſich der einmal irgendwo angewandte
Begriff der „Intuition” erhält, wenn man ſich nicht der
Goetheſchen Mahnung bewußt wäre, daß eine Wahrheit immer
wieder und wieder verkündet werden muß, wenn ſie der
zäh=
lebige Irrtum nicht überwuchern und erſticken ſoll.
Adolf Ziegler.
Kreisliederkag
des Hängerkreiſes Bergſtraße in Hähnlein.
Dem Wertungsſingen in Bickenbach bei dem ein Drittel der
Vereine des Kreiſes Bergſtraße ihre Kunſt zeigten, folgte das
Singen in Hähnlein, wo die weiteren zwei Drittel in zwei
Sälen ſangen. Unſtreitig iſt die Bergſtraße einſtweilen eine
Landſchaft, die im Gegenſatz zur Mainſpitze und zum Rodgau
dem Chorſingen wenig günſtig ſcheint. Sehr ſtarke Vereine
fehlen, viele von den kleineren Vereinen haben mit
verhältnis=
mäßig ungünſtigem Stimmenmaterial zu kämpfen, und im
Verz in kennt und geſehen hat, wie dieſer beſcheidene peinlich
geuchue noch heute, wie vor 50 Jahren, mit Lupe, ſtumpfem
Griſäillin d Winkelmeſſer arbeitende Forſcher ſeine graphologiſchen
Slizcn Analyſen von Bildumfang und gerichtlichen Gutachten
mit Inßter Sorgfalt und Gewiſſenhaftigkeit ausarbeitet, der
ver=
ſehtA” wenn der Meiſter nur geringſchätzig die Achſeln zuckt,
beu& nan ſeine „intuitive Begabung” lobt, eine „Intuition”,
mit 19 zu Michons Zeiten ſo viel Mißbrauch getrieben worden
ſt. hſeinem „A B C der Graphologie” ſagt Crépieux=Jamin:
„Gule definitionen (Deutungen) erhält man nicht ohne Arbeit!”
Bar”ſhriften werden mittels ihrer graphiſchen Eigenſchaften
ſedegie groß, klein, ſteil, leicht ſchwer, eckig, teigig, bogig
ein=
ſch, Akeinfacht geziert, ſchwülſtig uſw.) nicht aber nach pſycho=
Lgifche Eindrücken (dumm, furchtſam neugierig, boshaft, ſtolz,
Hels lv.), denn damit würde man „Intuition” an Stelle
kon=
lieter beobachtung ſetzen, d. h. den Pflug vor die Ochſen
ſpan
Fahre 1886 wurden in der Geſellſchaft für phyſiologiſche
P9gM gie von H. Ferrari, J. Héricourt und Ch. Richet mittels
erZu cher Suggeſtionen Verſuche gemacht, um feſtzuſtellen, in=
Weiei ſich Veränderungen der Handſchrift einſtellen, ſobald
Mchrie hypnotiſch=ſuggeſtive Beeinfluſſung eine andere Per=
DuiWgit von dem Medium Beſitz ergriffen hat. Dieſe Verſuche
Miell inen ſcheinbaren Erfolg. Die verſchiedenen Schriftproben
D2 Eldiums einer ſomnambulen Frau waren von ihrer nor=
Nies handſchrift recht verſchieden, als ſie z. B. in die Perſön=
Noekl in es 12jährigen Mädchens zurückverſetzt worden war, oder
NAM29 Napoleon zu ſein, der in Waterloo ſchrieb: „Grouchh foll
Den Immen, ſofort! Es iſt höchſte Zeit! Der Feind durchbricht
Meiu4 in ien! Napoleon.”
Züche ähnlicher Art ſind auch unter dem Einfluß von
DMund Haſchiſch gemacht worden. Crépieux=Jamin, der
Deiet brſuche natürlich mit großer Aufmerkſamkeit und Anteil=
Mceerfolgte, machte ſeinerſeits Experimente. Durch einfache
Teſgache Beeinfluſſung und Ueberzeugung kam er in einer
DeiElon Fällen zu ganz ähnlichen Ergebniſſen. Allerdings
ureß ſt Treffer nur bei intelligenten, beſonders bei jüngeren
DSw M. Bei geiſtig ſtumpferen Menſchen waren ſeine Verſuche
Miur Asfolglos. Crépieux=Famin ſtellte aber überall, trotz der
ei Dſm großen Veränderung der Handſchrift feſt, daß der weſent=
DeE ſtakter des Schrifturhebers und nicht der Charakter der
Lih ulten Perſönlichkeit in den geänderten Schriftzügen zum
iSch kommt. Der graphologiſche Grundſatz: „Die Varia=
Abweichungen) der Handſchriften ſind Funktionen der
Na hen (Abweichungen) der Perſönlichkeiten”, gilt nach
SerRtJamin für all dieſe durch nkünſtliche Mittel” er=
Se Pariationen der Perſönlichkeiten nicht! Was dem
Sne De Farben ſind, das ſind dem Graphologen die
Sin per: Zeichen, er muß ſie an den richtigen Platz
Uebrigen ſcheint das milde, oft faſt treibhausartige Klima für
die Pflege beſonders guter Stimmen anſcheinend nicht günſtig.
Um ſo mehr muß anerkannt werden, wie treu die Vereine
ge=
arbeitet haben, wie ſehr ſich die Chorleiter bemüht haben, mit
den ihnen zur Verfügung ſtehenden Mitteln möglichſt günſtige
Leiſtungen zu erzielen. Mit einer öffentlichen Kundgebung in
der Mitte des Ortes begann das Feſt. Von klangvoll geſungenen
Maſſenchören der teilnehmenden 20 Männerchöre umrahmt, die
von Muſikdirektor Döbert=Bensheim umſichtig und
temperament=
voll geleitet wurden, ſtanden Anſprachen des Bürgermeiſters
von Hähnlein und des Kreiswalters, Lehrer Beltz=Seeheim.
Dieſer ging in beredten Worten auf die Schwierigkeiten ein,
mit denen viele Vereine gegenwärtig zu kämpfen haben, ſprach
über die Art der Pflege des Kulturgutes des Deutſchen Liedes,
wie ſie vom Deutſchen Sängerbund gewünſcht wird, wies in
unmißverſtändlicher Weiſe hämiſche Angriffe zurück, wie ſie zur
großen Beunruhigung der Sänger gerade vor kurzem wieder
gegen die Tätigkeit der Geſangvereine geäußert wurden, und
bat die Sänger um treue und rege Mitarbeit an den Zielen
der Sängerbewegung.
In beiden Sälen waren dann einige ſehr gute Leiſtungen
zu hören, daneben aber manches, was im Klang ſehr ſpröde
war, ferner einige Lieder, die einer überwundenen
Vergangen=
heit angehörten neben anerkennenswert viel neuem und
wert=
vollem Chorgut. Ein nicht ſelten vorkommender Mangel iſt es
auch, wenn Chorlieder zwar techniſch ganz gut, aber im
Vor=
trag zu mechaniſch und zu ſehr am Notenbild klebend
vor=
getragen werden. Wie in den meiſten anderen Kreiſen Heſſens
wurde auch in Hähnlein die Beſprechung der geſanglichen
Leiſtungen in Gegenwart ſämtlicher Sänger, ſoweit ſie ſich
da=
für intereſſierten, vorgenommen, ſo daß dem Wertungsſingen
damit auch eine nicht gering einzuſchätzende Bedeutung als
Vereinsſchulung gegeben wurde. Man hatte das Empfinden,
als ob dieſe Neuerung bei ſehr vielen Sängern auf reges
Intereſſe rechnen kann. Die Treue älterer Sänger wird wohl
am beſten dadurch gekennzeichnet, daß ein alter Sänger am
Auf=
treten ſeines Vereins teilnahm, obwohl er an dieſem Tage das
Feſt ſeiner goldenen Hochzeit beging. Andrerſeits war es aber
bei vielen Vereinen zu beklagen, daß der junge Nachwuchs nur
in ſehr ſpärlichem Maße vorhanden iſt. Hier kann auf die
Dauer nur die aufopfernde Tätigkeit muſikaliſch und perſönlich
geeigneter Chorleiter helfen, die es fertig bringen muß, unſer
herrliches Liedgut in einer Weiſe den Chören näher zu bringen
und in der Oeffentlichkeit vortragen zu laſſen, daß das Lied von
Herzen kommend zu Herzen geht und immer weiteren
Volks=
kreiſen ein ſeeliſches Ausdrucksbedürfnis wird. Auf dieſem Wege
iſt jedes Wertungsſingen ein kleiner Halt, der wie ein
künſt=
leriſcher Appell wirken muß.
E.N.
Seite 4 — Nr. 152
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadi, 4. Juni 1935
An die Bevölkerung der Stadt Darmſtadt!
Der Gautag des Gaues Heſſen=Naſſau 1935 iſt vorüber. Wir
hatten die Freude, über hunderttauſend Volksgenoſſen aus allen
Teilen unſerer engeren Heimat am Samstag und Sonntag in
unſeren Mauern zu ſehen. Vereinigt mit dieſen Volksgenoſſen hat
ganz Darmſtadt ein Treuebekenntnis zu Führer und
National=
ſozialismus abgelegt.
Unter Führung des Gauleiters wurde dieſes größte politiſche
Ereignis unſerer rhein=mainiſchen Heimat in unſerer Stadt
muſter=
gültig durchgeführt. Ich danke allen Volksgenoſſen, die bei der
Durchführung dieſes Gautages mitgewirkt und die überwältigende
Geſtaltung ermöglicht haben.
Darmſtadt hat gezeigt, was es leiſten kann und was es leiſten
wird, wenn ihm die Möglichkeiten dazu gegeben ſind.
Unter nationalſozialiſtiſcher Führung iſt deutſcher
Volksver=
bundenheit inmitten der Stadt ſichtbarer Ausdruck gegeben
wor=
den. Während die Syſtemzeit mit den Gütern der Vergangenheit
nichts anzufangen wußte, hat der Nationalſozialismus die
Schön=
heit unſerer Stadt mitten in das flutende Leben unſeres Gaues
geſtellt. Es freut mich, heute bekennen zu dürfen, daß ganz
Darm=
ſtadt dabei gehofen hat. Darmſtadt wird das werden, was wir aus
ihm machen.
Es lebe der Führer! Es lebe Deutſchland!
Heil Hitler!
Wamboldt,
Kreisleiter und Oberbürgermeiſter.
Darmſtadt den 3. Juni 1935.
Darmſtadt — die Stadi der Tagungen!
Der Gautag 1935 des Gaues Heſſen=Naſſau der NSDAP. iſt
vorbei. In wenigen Tagen wird Darmſtadt abermals der
Treff=
punkt einer großen Anzahl von Fremden ſein. Im Anſchluß an
den Reichshandwerkertag in Frankfurt am Main kommen in
Darm=
ſtadt die Mitglieder des Reichsverbandes der Tapezier,
Deko=
rateure uſw. zuſammen. Aus dieſem Anlaß werden 300 gute
Pri=
vatzimmer geſucht. Für jede Nacht wird eine Uebernachtungsgebühr
von 2,50 RM. bezahlt, worin das Frühſtück für morgens
enthal=
ten iſt. Jeder Darmſtädter Bürger, der ein Fremdenzimmer zur
Verfügung ſtellt, erhält vorher Nachricht über die Belegung.
Um=
gehende Anmeldung an das Städtiſche Verkehrs= und Preſſeamt
Darmſtadt, Rheinſtraße 16 und 18, erbeten.
Konſularnachricht. Der zum Kaiſerlich Japaniſchen
General=
konſul in Hamburg ernannte Herr Sentaro Yedo iſt anerkannt und
zur Ausübung konſulariſcher Verrichtungen im Volksſtaat Heſſen
zugelaſſen worden.
Paula Kapper, früheres Mitglied des Darmſtädter
Landes=
theaters wurde heute vom württembergiſchen Kultminiſter der
Titel „Kammerſängerin” verliehen.
— Käthe Walters Giuditta=Erfolg in Brüſſel. Das frühere
beliebte Mitglied unſeres Landestheaters, Käthe Walter, ſang
bei der franzöſiſchen Uraufführung des neueſten Werkes Franz
Lehars im Theater de la Monnaie auf Wunſch und unter
Leitung des Komponiſten die Titelrolle in „Giuditta”.
Lehar hatte in Prag die Künſtlerin gehört und ihre Beurlaubung
für das Brüſſeler Gaſtſpiel durchgeſetzt. Dem begeiſterten Erfolg,
den das Publikum der Weltausſtellungs=Stadt der Künſtlerin
be=
reitete, ſchloß ſich die geſamte Brüſſeler Preſſe an. So ſchreibt
„Nation Belge‟: ... „Um eine beſonders glanzvolle Aufführung
des jüngſten Werkes von Lehar zu ermöglichen, berief die
Direk=
tion des Theaters de la Monnaie eine erſtklaſſige Künſtlerin:
Frau Käthe Walter=Lippert, welche die Titelrolle von „Giuditta”,
am Deutſchen Theater in Prag creiert hatte. Mit ihrem beſonders
ausdrucksvollen Mienenſpiel, ihren graziöſen, weichen Bewegungen
und ihrer ſelten modulationsfähigen und ſchönen Stimme geſtaltete
Käthe Walter=Lippert die Giuditta ungewöhnlich eindrucksvoll.
Mit Recht erhob ſie das Publikum zur Heldin des Abends, denn
ſie iſt eine Künſtlerin im wahrſten Sinne des Wortes. . .. Ihre
geſchmackvollen und originellen Toiletten erregten Senſation.”
In „La Dernier Heure leſen wir: „Schon die illuſtrierten Blätter
machten uns mit der ſtrahlenden und feſſelnden Schönheit der
Künſtlerin bekannt. Sie iſt eine ideale Giuditta. Der Zauber ihrer
Perſönlichkeit vereinigt ſich mit einer glanzvollen Stimme, von
einer ſeltenen Intelligenz geführt. Sie iſt auch eine vollendete
tem=
veramentvolle Schauſpielerin. Ihr Erfolg war außerordentlich.”
— Im „LIndependance Belge” ſteht: „Wir freuen uns, die
Be=
kanntſchaft Frau Käthe Walter=Lipperts gemacht zu haben, deren
ſchöne, geſunde und kräftige Stimme ſich mit einem ſehr
perſen=
lichen, ausdrucksvollen und ungemein gewinnenden Spiel vereint.”
—Aehnlich äußern ſich „Le Soir” „La Libre Belgique” u. a.
Blätter. Käthe Walter, die auch im Brüſſeler Sender geſungen
hat, gaſtiert noch bis Mitte Juni an der Brüſſeler Oper und will
auf der Rückreiſe ihre Darmſtädter Freunde beſuchen. —
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS
4. Juni Anfang 20,00. Ende 22.15 Uhr. — Hauptmiete 4.
23. Vorſtellung. „Hier ſind Gemſen zu ſehen”,
Volkskomödie von Sigmund Graff. Mittwoch,
5. Juni Anfang 20,00. Ende gegen 22.30 Uhr — Deutſche
Bühne Volksmiete, 6. Vorſtellung. „Figaros Hoch=
zeit”, komiſche Oper von W. A. Mozart. KLEINES HAUS Dienstag,
4. Juni Anfang 16.30, Ende nach 18.30 Uhr. — Deutſche
Bühne, Jugendring II. (Geſchloſſene Vorſtellung).
„Robinſon ſoll nicht ſterben”. Mittwoch.
5. Juni Anfang 15.00, Ende nach 17.00 Uhr. — Deutſche
Bühne, Jugendring II. (Geſchloſſene Vorſtellung).
„Robinſon ſoll nicht ſterben”. Donnerstag,
6. Juni Anfang 15.00. Ende nach 1700 Uhr. — Deutſche
Bühne, Jugendring II. (Geſchloſſene Vorſtellung).
„Robinſon ſoll nicht ſterben”.
— Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters kommt heute abend die erfolgreiche Komödie
„Hier ſind Gemſen zu ſehen” von Sigmund Graff zur
Aufführung. — Für morgen abend muß eine Aenderung des
Spielplans eintreten: Infolge der Erkrankung von Bernd
Alden=
hoff wird ſtatt der Oper „Friedemann Bach” die komiſche Oper
„Figaros Hochzeit” von W. A. Mozart in der neuen
In=
ſzenierung gegeben.
— Erweiterter Pfingſt=Spielplan des Landestheaters. Nach
dem außerordentlichen Erfolg, den am Sonntag abend die
Erſt=
aufführung des Stückes „Robinſon ſoll nicht ſterben.
von Friedrich Forſter hatte und der bereits mehrfache Wünſche
nach einer Wiederholung der öffentlichen Aufführung laut
wer=
den ließ, hat ſich die Generaldirektion des Heſſiſchen
Landes=
theaters entſchloſſen, das Werk an den beiden Pfingſtfeiertagen
abends im Kleinen Haus zu geben. „Robinſon ſoll nicht ſterben!“
wird in dieſer Woche ausſchließlich in geſchloſſenen Vorſtellungen
für den Jugendring der Deutſchen Bühne gegeben. Die beiden
öffentlichen Vorſtellungen an den Pfingſtfeiertagen finden zu
ganz kleinen Preiſen ſtatt. Der Pfingſtſpielplan des Heſſiſchen
Landestheaters ſieht demnach an beiden Feiertagen Vorſtellungen
in beiden Häuſern vor; im Großen Haus kommt am Sonntag
„Rigoletto” (in neuer Einſtudierung) und am Montag
„Friedemann Bach” vor. Der Vorverkauf für ſämtliche
Vorſtellungen an den Feiertagen (auch für die neuangeſetzten
Aufführungen von „Robinſon ſoll nicht ſterben!” hat bereits
begonnen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 4. Juni 19353
(röffnung der OAF.=Grundlehrwerkſtätte.
Berufserzieheriſche Aufgabe, Bedeukung und Ziel der Grundlehre.
konnten. Ihre Bedeutung wurde vor allem von Prof. Dipl.=J5,
Botſch, dem Leiter des Hauptausſchuſſes für Berufserziehru
Die Grandiehre zar Herufsgeränoitoang beim Rhein=Mainiſchen Induſtrie= und Handelstag, erkannt.
die Vorlehre von Anfang an in die Bahn wies, auf der ſie
heute weiterentwickelt. Der Deutſchen Arbeitsfront unterſtel,
der Jugend.
zurzeit in Frankfurt 4, in Mainz 3, in Darmſtadt 1 Grundls=,
* Mit einer ſchlichten Feier wurde geſtern vormittag die
D.A. F.=Grundlehrwerkſtätte, Sitz bei der Induſtrie= und
Handels=
kammer Darmſtadt, die ſich in der Ploeniesſtraße 7. Ecke
Pallas=
wieſenſtraße, befindet, eröffnet. Eine große Zahl geladener Gäſte,
u. a. Vertreter der Stadt der Induſtrie= und Handelskammer, der
Handwerkskammer, der Motorſtaffel, HJ. uſw. hatte ſich in dem
großen Werkſtättenarbeitsraum eingefunden. Die Kameradſchaft
der HJ. mit ihren Fahnen marſchierte ein, ihnen folgten die neuen
Lehrlinge etwa 170 an der Zahl, in ihren Arbeitsanzügen. Nach
der Stärkemeldung durch Werkſtattleiter Roth begrüßte der
Leiter der Grundlehrwerkſtätte Dr. Sauer alle Gäſte,
beſon=
ders auch die Eltern der jungen Lehrlinge. Anſchließend hielt der
Kreisberufswalter der D. A. F. Darmſtadt Heilmann eine
Anſprache, in der er
Grundſähliche Bekrachkungen über die
Grundlehrewerkſtätke
anſtellte. Er betonte, daß im Geſamtrahmen der Erziehung des
deutſchen Menſchen im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland die
be=
rufliche Ertüchtigung des deutſchen Werkmannes, ſeine Erziehung
zur Leiſtungswilligkeit und Leiſtungsfähigkeit von vordringlicher
Bedeutung ſei. Der D. A. F., Abteilung für Berufserziehung, Gau
Heſſen=Naſſau, Sitz beim Rhein=Mainiſchen Induſtrie= und
Han=
delstag, iſt im rhein=mainiſchen Wirtſchaftsgebiet u. a. die
Auf=
gabe zugewieſen, die Berufserziehungsmaßnahmen durchzuführen,
die eine gewiſſenhafte und gründliche Facharbeitererziehung
ge=
währleiſten. Die Fehler und Mängel der früheren
Facharbeiter=
ausbildung, die in der liberaliſtiſchen Wirtſchaftsführung und
=geſtaltung ihren Urſprung hatten, müſſen beſeitigt werden. Eine
gute Facharbeiterausbildung iſt aber ſehr erſchwert, wenn der
Lehrling von allem Anfang an in Tempo und Maſchinenarbeit
des Fabrikationsprozeſſes mit einbezogen oder ſogar von Anfang
ſeiner Lehre an als Spezialiſt ausgebildet wird, geſchweige denn,
wenn er einen Lehrherrn hat, der in ihm in der Hauptſache eine
billige Arbeitskraft ſieht. Das Lehrverhältnis darf nicht in erſter
Beziehung Arbeitsverhältnis ſein, ſondern muß als
Erziehungsverhältnis aufgefaßt werden, zwiſchen
Lehr=
meiſter und Lehrling muß eine wirkſame, lebendige Verbindung
beſtehen. Lehrmeiſter dürfen nur Männer ſein, die in fachlicher
und charakterlicher Hinſicht dem Lehrling Vorbild Meiſter ſein
können. Eine fortdauernde Ueberwachung des
Ausbildungsfort=
ſchrittes der Lehrlinge, der Feſtſtellung der geleiſteten
Ausbil=
dungsarbeit und des erreichten Ausbildungsſtandes iſt nötig. Für
jeden Beruf muß eine verbindliche
Mindeſtausbildungs=
höhe feſtgeſetzt werden, die jeder nachweiſen muß, der die
Be=
zeichnung Geſelle, Facharbeiter führen will.
Redner beleuchtete dann die bereits getroffenen
berufserziehe=
riſchen Maßnahmen der D. A. F., wies auf die Schulung und
Er=
nennung von Lehrlingswarten hin, auf die
Ausbil=
dung der Lehrlinge in zwei Stufen: die Vermittlung der
grundlegenden handwerklichen Fertigkeiten und Fähigkeiten in der
betreffenden Berufsgruppe und, darauf aufbauend, auf der
zwei=
ten Stufe die Ausbildung in den verſchiedenen
Betriebsabtei=
lungen des Unternehmens. Er erinnerte an die Einführung des
Werkarbeitsbuches, der Halbjahresprobearbeit,
der Einführung des neuen Lehrvertrags, der
Er=
richtung von Lehrgängen zur Vorbereitung auf
die Geſellenprüfung uſw. Durch alle dieſe
berufserziehe=
riſchen Maßnahmen wird die Werklehre zu dem gemacht, was ſie
ihrem Sinn und Zweck nach ſein ſoll und muß.
Die Grundlehrwerkſtätte will die Jugendlichen erfaſſen, die
Oſtern 1934 keine Lehrſtelle fanden oder ſich für keine entſcheiden
Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadk.
Ernannt wurden: am 20. Mai 1935 der Kanzleigehilfe beim
Amtsgericht Michelſtadt Karl Heiſt zum Kanzliſten bei dieſem
Gericht mit Wirkung vom 1. Mai 1935; am 20. Mai 1935 der
Ver=
ſorgungsanwärter Wilhelm Meyer, zur Zeit beim Amtsgericht
Groß=Gerau unter Berufung in das Beamtenverhältnis zum
Kanz=
lei=Aſſiſtenten beim Amtsgericht Groß=Gerau mit Wirkung vom
30. Mai 1935: am 22. Mai 1935 der Juſtizinſpektor beim
Amts=
gericht Höchſt i. Odw. Erich Lippold zum geſchäftsleitenden
Juſtizinſpektor beim Amtsgericht Wörrſtadt mit Wirkung vom
1. Juni 1935.
In den dauernden Ruheſtand verſetzt wurde: der
Strafanſtalts=
oberwachtmeiſter beim Landeszuchthaus Marienſchloß Joſeph
Bordo Bodenröder auf ſeinen Antrag mit Wirkung vom
1. Juni 1935.
Aus dem Reichsdienſt entlaſſen wurde: auf Grund des § 1
Abſ. 2 des Geſetzes über die Rechtsſtellung der weiblichen
Beam=
ten vom 30. Mai 1932 (RGBl. I S. 245) in der Faſſung des
Ge=
ſetzes vom 30. Juni 1933 (RGBl. I S. 433) die Kanzliſtin beim
Amtsgericht Ober=Ingelheim Maria Topp, geb. Saalwächter.
Verſtorben iſt: am 14. April 1935 der Gerichtsvollzieher i. R.
Heinrich Jakob Heutzenröder in Büdingen.
In die Liſte der Rechtsanwälte wurde eingetragen: am 21.
Mai 1935 der Gerichtsaſſeſſor Hans Geibel in Darmſtadt bei
dem Amtsgericht und dem Landgericht in Darmſtadt: am 22. Mai
1935 der Rechtsanwalt Dr. Walter Dingeldey in Alsfeld,
gleichzeitig bei dem Landgericht in Gießen.
In der Liſte der Rechtsanwälte wurde gelöſcht: am 13. Mai
1935 der Rechtsanwalt Paul Kraemer in Worms (verſtorben)
bei der Kammer für Handelsſachen in Worms und dem
Amtsge=
richt in Worms, ſowie bei dem Landgericht in Mainz; am 15. Mai
1935 der Rechtsanwalt Oſann in Darmſtadt (Aufgabe der
Zulaſ=
ſung) bei dem Landgericht Darmſtadt und der Kammer für
Han=
delsſachen in Offenbach a. M.
— Deutſchglaube und Chriſtusglaube. Ueber dieſes Thema
ſpricht auf Veranlaſſung des Evangeliſchen Bundes am
Mitt=
woch, abends 8 Uhr, Profeſſor Dr. Knevels=Heidelberg,
Es wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß der Vortrag nicht
im Städtiſchen Saalbau ſtattfinden kann und darum in der
Stadtkirche ſein wird. Der Eintritt iſt für jedermann frei. Da
Profeſſor Knevels, der wiederholt literariſch zu dieſem Thema
das Wort genommen hat, als beſonders guter Kenner des
Gegen=
ſtandes gilt, wird er allen denen, die nach Klarheit in dieſer
wichtigen Frage ringen, beſonders Wertvolles zu ſagen haben.
Der neue Sommerfahrplan für den Kraftwagenverkehr des
Rhein=Mainiſchen Wirtſchaftsgebietes enthält wiederum
ſämt=
liche Kraftfahrlinien des vorgenannten Bezirks, einerlei, von
welchem Unternehmen ſie betrieben werden. Außerdem ſind nach
wie vor die Anſchlüſſe an die Reichsbahn angegeben. Aus der
dem Fahrplan beigegebenen Ueberſichtskarte ſind die einzelnen
Linien erſichtlich. Der Fahrplan iſt koſtenlos bei den
Poſtanſtal=
ten, Reiſebüros und Verkehrsvereinen erhältlich.
Ehrenpflichk für jeden Bekriebsführer iſt es.
dem Hiklerjungen Freizeit für das Zelklager zu geben.
werkſtätten mit 900 Vorlehrſchülern in der Werkſtatt, die an zu
Wochentagen die Berufsſchule beſuchen und an einem Tag in
HJ. körperlich ertüchtigt werden. Dadurch wird beruflich=fachl;
Ausbildung, geiſtig=weltanſchauliche Erziehung und körperliche
tüchtigung zur Einführung ins Berufsleben vermittelt. Dieſe nun
faſſende und geſchloſſen nach nationalſozialiſtiſchen Grundſäig
ausgerichtete Facharbeitererziehung hat zunächſt zur Aufgabe,
Grundſchulung des jungen Werkmannes durchzuführen, ihnen gen
breite, ſichere Grundlage handwerklicher Fertigkeiten und Fär/
keiten zu geben, ſie zu Qualitäts= und Höchſtleiſtungsarbeitern rihl.
anzubilden. Das Endziel der Grundlehre iſt die Erziehung
neuen Facharbeitertypes des Werkers, der den Aufgaben des
rufs und Lebens gewachſen iſt und der als vollwertiges Gliewisu
der Volksgemeinſchaft ſteht und am Aufbau und Ausbau exeuugemeinde, Orts
Vorſtellung
ein vill, ſei hiermit g
nationalſozialiſtiſchen Staates in treuer Pflichterfüllung mii
wirken vermag. Der Aufgabenkreis der Grundlehrer erſtreckt
weiter auf die Aktivierung der Berufserziehung des Facharbeif
nachwuchſes. Die Grundlehre ſtellt eine wirkſame Anſchauumz
ſtätte für Betriebsführer und Gefolgſchaft, aber auch für die Mip
glieder der Ueberwachungsſtellen, für Lehrlingsausbildung h0
ſie zeigt, daß in allen Betrieben Lehrwerkſtätten ohne grare ohrerbund, Arbeitsot
wirken vermag. Der Aufgabenkreis der Grundlehre erſtreckt Ugonnerst
den die Grundformen für die geplanten Grundlehrwerkſtätten
derer Berufsgruppen entwickelt, und in ihr iſt ein Mittel Kuuſal der Aictzor,
Berufsfindung und Berufslenkung — z. B. gegenwärtig für Mud Genthallipes.
Berufe in der mittelverarbeitenden Induſtrie — gegeben.
Redner wandte ſich dann an die jungen Lehrlinge, die mit :
heutigen Eröffnung der D.A.F.=Grundlehrwerkſtätte einen grag
Feſttag begehen, ſie ſollen ſich würdig zeigen des Vertrauens,
in ſie geſetzt wird. Dankbar ſollen ſie ihren Eltern ſein für
Erziehung und unſerem Führer, der ihnen die Möglichkeit ab die Betriebsührung
tüchtige Männer zu werden. So verpflichtete er ſie Malen einem 2
der Grundlehre und ermahnte ſie, getreu nach dem Wäiehleſchloſſen in
des Führers zu handeln. Heil Hitler!
Referendar Kratz der Sozialreferent der HJ. Darmſtt,thicht im 2
erinnerte in kurzen, nachdrücklichen Worten an alles das, was hu
im Geiſte des Führers für die deutſche Jugend und zu deren iAlen wal
tüchtigung geleiſtet und geſchaffen wurde. Die Jugend muß ilich ſie ſelſt.
helfen und ſoviel ſchaffen und arbeiten, daß ſie dermaleinſt ün m Anonatlid
nehmen kann, was ihr übergeben wird. Die junge und alte Gärſihi
ration müſſen ſich ergänzen, zuſammenſtehen und jeder an ſe= Blksgenoſſe, der
Stelle ſeine ganze Kraft einſetzen. Aller Hader und kleinliäe beſchämen laſſen?
Nörgeleien müſſen fallen, im Glauben und Vertrauen auf / bkläre noch heute De
Führer muß jeder an die Arbeit gehen. Heil Hitler!
Nach dem Geſang des HJ.=Liedes ſprach Werkſtattleiter R
ein kurzes Schlußwort und gelobte, mit Hilfe der vier neuverpffig Was die Lich
teten Lehrmeiſter die ihm anvertrauten 180 Lehrlinge zu r.
tigen Männern heranzubilden. Er dankte allen Stellen für 9
Helia=
Mitarbeit im vergangenen Jahre, es ſei gelungen, alle vomü
rigen Schüler in Lehrſtellen unterzubringen. Er bat auch umd 18 Anlaß der Koll
gleiche Hilfe in dieſem Jahr, namentlich auch um die Unterſtüttreihnalige, recht gut
der Eltern. Wenn jeder Junge den Leitſpruch, ich will” undehiüſet der Kolonialge
Worte des Gauleiters und Reichsſtatthalters Sprenger behe—n”l, brach einige einl
„Jeder Gefolgsmann hat ſeine Treue in der Tat zu be =Aonialbeſitzes für
ſen”, dann wird der Erfolg nicht ausbleiben. Als Treuebekenm-pohillm „Por””,
zu unſerem Führer Adolf Hitler wurde ein dreifaches Sieg==elloſt. Leider wies
ausgebracht und die Feier mit dem Horſt=Weſſel=Lied geſchleeluſ, mit unzulän
In den hellen Lehrwerkſtätten wird jetzt an 60 Arbeitsplaufiſige Senſati
mit Schraubſtöcken und Werkzeugen in drei Schichten handwerrfint nicht g
gearbeitet. Die Schichten ſind wiederum in Kameradſchaften IMN dus Tierleb
je 15 Lehrlingen eingeteilt. — Eine Beſichtigung der vorjähr,g” hamera zu
Arbeiten gab einen Einblick in die erfolgreiche Tätigkeit in 1½ vielen Herden zu
ſen Grundlehrwerkſtätten. Möge der gleiche Erfolg auch der N00 Marabu
Sif det belannten
beit von 1935 beſchieden ſein!
Fnien Filmtert
Meder der N
ſiurmenarbeit
Boof „Heſſen=Naſſau” des Marineſturmes.
ſarner in
getvollen P
weäugend.
Am Samstag vormittag erregte der Transport eines gr. 0us Union=Thegte
und ſchmucken hellfarbenen Motorbootes durch die Straßen M0 großen
Stadt berechtigtes Aufſehen. Es handelte ſich um das Mard uinner, Hilde
boot des Marineſturms 7/1, das in monatelanger, ſelbſtloſer Willen. Regie
beit des Marineſturms, die dankenswerterweiſe tatkräftige Ume= die Helig=dic
ſtützung durch die Heſſiſche Regierung und die heimiſche UrTäuzliche Milit
nehmerſchaft fand, hergeſtellt worden war. Das Boot w.
vor dem Zeughaus am Paradeplatz aufgeſtellt und während 0 mit Wei
Gautage von Tauſenden von Gäſten und Einheimiſchen beſicke
unter der Führung von Angehörigen des Marineſturms, die 4 Die Palaſt=9
Mitag den
und Nacht Wache hielten.
Im Rahmen des Gautages der NSDAP. fand in Anwa/”ſthl9 des
heit des Oberbürgermeiſters und Kreisleiters Wamboldtu,t Karten
Taufe des Bootes ſtatt, zu welcher der Marineſturm und 10 ich Freude
NSDFB. (Stahlhelm) angetreten waren. Oberſturmfür)ſTheater
Herzbruch vollzog die Taufe, die viele Zuſchauer herbeila”)in „Ein falſo
Er nannte das Boot, Heſſen=Naſſau”, erinnerte daran, daßl ie Engliſch.
dieſen Tagen vor 19 Jahren die deutſche Seemacht mit der 7
ſchlacht am Skagerrak ihren größten Erfolg errang, und ſod
mit einem Gelöbnis der Treue zum Führer und ſeinem Wer” 5N0sfrauenbund
Mit der Beendigung des Gautages wird das Boot, das Whrt nach dem
einem Motor von 50 PS ausgeſtattet iſt und 25—30 Mann
f.
ſatzung faßt, ſeine Fahrten auf dem Rhein aufnehmen, um
ſeemänniſchen Schulung der deutſchen Jugend zu dienen.
Maſſenbeſuch im Landesmuſeum.
Das Heſſiſche Landesmuſeum, in dem zurzeit die Deut
Glasauſtellung mit ihren wundervoll geformten Hohll.”
ſern und herrlichen Glasmalereien gezeigt wird, hatte am Euc
tag einen bisher noch nie dageweſenen Maſſenbeſuch zu verzs”
nen. Von den Beſuchern des Gautages hat etwa ein Vieſ
das Muſeum beſichtigt. Der Beſuch war begreiflicherweiſe
Vormittag ſchwächer als am Nachmittag. Immerhin betrug
vormittags 3100 und am Nachmittag über 20 000 Perſonen.
Beſucher verweilten nicht nur in der Glasausſtellung, ſom
auch in den anderen Abteilungen des reich ausgeſtatteten Lana
muſeums. Die rund 25 000 Beſucher bilden eine Rekordzahl
den Beſuch eines Muſeums an einem Tag — nicht nur für 204
ſtadt.
Perſonalien aus dem Bezirk der Abteilung Darmſtadl.
Reichspoſtdirektion Frankfurt (Main). Angenommen, Iie
als Poſtanwärter: die Poſtſchaffner Mende aus Worms”
Aachen und Seibold aus Mainz in Kaſſel: als Poſtſcha!
auf Probe: die Verſorgungsanwärter Haas, in Vilbel
Metzger in Heppenheim (Bergſtr.); als Hilfspoſtſchafiner:
Poſtbetriebsarbeiter Burger in Ober=Ramſtadt, Fornof
Neu=Iſenburg, Hafner in Darmſtadt, Medert in
Lamml=
heim und Nothnagel in Sprendlingen (Kr. Offenbachl.
Uebertragen ſind; Poſtſekretärſtellen; den Poſtaſſten
Bleſſing in Groß=Gerau. Geibel in Offenbach und Sch.
fer in Sprendlingen (Rheinheſſen); eine Oberpoſtſchafferſe
dem Telegraphenoberleitungsaufſeher Völckel in Alsfeld?”
Beſtätigt iſt: als Poſtſchaffner: der Poſtſchaffner auf der
Seibold in Mainz. — Verſetzt ſind: der Poſtrat Dr. 90.
zel von Darmſtadt nach Berlin, der Poſtamtmann Stocha.
von Erfurt nach Darmſtadt, der Poſtinſpektor Heinrich Ge
von Frankfurt (Main) nach Darmſtadt, der Poſtinſpektor 9.
ſam von Büdingen nach Treyſa (Bz. Kaſſel), der Poſtvernd”
Kehnſcherver von Reichelsheim (Odenw.) nach Abrensh.
Glt=
die Poſtaſſiſtentin Magdalene Lorenz von Lewin
Gi=
nach Fürth, der Oberpoſtſchaffner Götz von Langen nach.
bach, die Poſtſchaffner Böck von Münſter (Weſtf.) nach Büche
Dreißigacker von Bremen nach Worms, Katzenn.
von Darmſtadt nach Langen. Nohe von Offenbach nach Lu.
gen, Schäfer von Alsheim nach Oppenheim, Weine)
Offenbach nach Gießen. — In den Ruheſtand getreten ſ.
Oberpoſtſekretär Rau und der Oberpoſtſchaffner 3:9"
Mainz.
Aenstag, 4. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 152 — Seite 5
die Betriebsführung und Belegſchaft einer Hütte in Bad
Ohauſen, einem großen Eiſenwerk im öſtlichen Weſtfalen, ſind
jazigeſchloſſen in einer großen Kundgebung der 1500
Betriebs=
mutieder der NSV. beigetreten. Dieſe ſozialiſtiſche Großtat
tricht im gleichen Maße der vorbildlichen, vertrauensvollen
ſmmenarbeit zwiſchen Betriebsführer und Gefolgſchaft, wie
hdem wahrhaft nationalſozialiſtiſchen Opfermut der Arbeiter.
Oſglich ſie ſelbſt in dürftigen Verhältniſſen leben, geben ſie von
nuumin allmonatlich noch den vollen Beitrag für die NS.=
Volks=
wuhlahrt.
Volksgenoſſe, der Du noch abſeits ſtehſt, willſt Du Dich
beſchämen laſſen?
irkläre noch heute Deinen Beitritt zur NSV.!
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
Helia=Theater: Pori.
us Anlaß der Kolonial=Ausſtellung fand geſtern im Helia
Aus der Haoup.
Aktiviſten!
Am 2. Juni 1925 traten nachfolgende Parteigenoſſen wenige
mate nach der Wiedergründung der Partei der Bewegung Adolf
ers erneut bei, um ſich als Aktiviſten und unentwegte
Gefolg=
ztsleute für ſeine Idee einzuſetzen. Es ſind: 1. Aller, Wilhelm,
nolieds=Nr. 5376; 2. Aller, Marie, 5383; 3. Brunn, Karl, 5246;
l)umuſcheidt, Auguſt, 5248; 5. Enzner, Hans, 5267; 6. Gützkow,
gs. 5219; 7. Grebe, Heinrich, 5386; 8. Geis, Albert, 5220; 9.
ßatz, Günther, 5274; 10. Gimbel, Adalbert, 5250; 11. Hoffmann,
Aiter, 5315: 12. Heil, Karl, 5319; 13. Jauß, Karl, 5271: 14. Kun=
Hermann, 5218; 15. Kaiſer, Reinhard, 5323; 16. Röſer,
gander, 5292; 17. Rödel, Willi, 5340; 18. Schwab, Jakob, 5352;
uShröder, Otto, 5338; 20. Schmitt, Heinrich, 5223; 21. Schmitz,
melm, 5349; 22. Schinke, Adolf, 5333; 23. Thoma, Willi, 5875;
NThrum, Arno, 5320; 25. Vogt, Hans, 5227: 26. Vietor,
Edu=
n 5247; 27. Will, Willi, 5330; 28. Weber, Eliſabeth, 5303;
MPagner, Heinrich, 5304; 30. Zeifang, Arnold, 5332.
Der Kreisleiter:
amfür Volkswohlfahrt, Ortsgr. Beſſungen, Eſchollbrücker Str. 18.
Die Sammlung des Lebensmittelopferrings für den Monat
ſu wird ab 4. Juni durchgeführt. Wir bitten, die Spenden, in
müten verpackt, zur Abholung bereitzuſtellen.
gFKulturgemeinde, Ortsverband Darmſtadt.
Unſere Vorſtellungen in dieſer Woche: Mittwoch, den 5. Juni
u9Volksmiete 6. Vorſtellung „Friedemann Bach”,
Kartenaus=
ga: Dienstag und Mittwoch von 9—13 Uhr; Mittwoch ½ Stunde
noBeginn der Vorſtellung. — Pfingſtmontag, 10. Juni 1935,
Aſte H, 13. Vorſtellung „Friedemann Bach”.
'Lehrerbund, Arbeitsgruppe Mädchenturnen.
donnerstag, 6. Juni, 18.30 Uhr, Zuſammenkunft
urnſaal der Viktoriaſchule. Wer nicht der Fachſchaft
ange=
ſnund Grenzballſpiel (Landesjugendwettkämpfe) genau
kennen=
mn will, ſei hiermit gleichfalls eingeladen.
inſte inmalige, recht gut beſuchte Sondervorſtellung ſtatt. Ein
ſehiieter der Kolonialgeſellſchaft, der ehemalige Kolonialdeutſche
tei, ſprach einige einleitende Worte über die Notwendigkeit
ſeik ſolonialbeſitzes für Deutſchland. Als Hauptfilm lief ein
Stäunfilm „Pori” hergeſtellt von der Oſtafrikaniſchen
Film=
geſtllhaft. Leider wies auch er den Fehler der meiſten
Afrikt=
uneauf, mit unzulänglichen weißen Darſtellern eine vollkommen
iberfüſſige Senſationshandlung zu bieten. Der Film hatte das
ſhinnt nicht nötig, da es dem Operateur gelungen war,
ins=
ſynere das Tierleben des afrikaniſchen Buſches geſchickt mit
inte Kamera zu belauſchen und im Bild feſtzuhalten, ſo den
Zurdr vielen Herden zur Tränke oder den Streit zwiſchen
Aas=
zeitrind Marabu um eine Beute. Vorher wurde ein ſehr netter
Filinder bekannten Fliegerin Elly Beinhorn, die ſelbſt den
be=
gleſteden Filmtext ſprach, gezeigt, der vom Treiben der
deut=
ſicheü Farmer in Südweſt erzählt, von ihrer Edelſchafzucht, die
dem ertvollen Perſianer liefert, und von der Sonnwendfeier der
N(
Jayprjugend.
Das Union=Theater zeigt noch bis einſchließlich
Donners=
gydn großen Jubiläumsfilm „Artiſten” mit Harry Piel,
Suſt lanner, Hilde Hildebrandt und Hans Junkermann in den
Hauotollen. Regie Harry Piel, Muſik Fritz Wenneis.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen ab heute in Neuaufführung das
unvereßliche Militärluſtſpiel „Die Mutter der
Kom=
panne”, mit Weiß Ferdl, Grit Haid, Leo Peukert und Paul
Heiuerann.
*Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch bis einſchließlich
Lomnstag den Film vom Reichsparteitag 1934 in Nürnberg
Tlumphdes Willens” Geſamtleitung und Regie: Leni
Rieſtenahl. Karten zum ermäßigten Eintrittspreis der NSG.
Krakt urch Freude auf dem Büro Rheinſtraße 4.
Reſi=Theater zeigt die überaus luſtige und ſpannende
Erſt=
auffſtihung „Ein falſcher Fuffziger” mit Adele
Sand=
rockALcie Engliſch, Georg Alexander, Theo Lingen, Hilde
Hilde=
brand.
Hausfrauenbund. Des unbeſtimmten Wetters wegen muß
e Fhrt nach dem Einſiedel noch einmal verſchoben
wer=
den.) (inen weiteren Termin geben wir wieder bekannt.
Die deutſche Arbeitsfront
Der Kreiswalter.
Fachgruppe Hausgehilfinnen.
Die Sprechſtunden für Hausgehilfinnen finden jeden Dienstag
von 4 bis 6 Uhr in der Geſchäftsſtelle, Lagerhausſtraße 20, im alten
Lagerhaus „Bahnbedarf” ſtatt.
Berufsgruppe der Kaufmanns=, Büro= und Behördengehilfen.
Fachgruppe Lebensmittel=Einzelhandel.
Der für Mittwoch, den 5. Juni, vorgeſehene Vortrag „
Ge=
winnung der Seife” fällt aus.
Gruppe der weiblichen Angeſtellten.
Der Vortrag „Frauenarbeitsdienſt” findet am Mittwoch, den
19. Juni, ſtatt.
Berufsgruppe der Werkmeiſter.
Fachgruppe Metall=Vortragsreihe.
Dienstag, den 4. Juni, 20.30 Uhr, „Die Kraftmaſchine” im
Saal 5, Rheinſtraße 14, II., Eingang Grafenſtraße. Vortragender:
Dipl.=Ing. Finkbeiner, Darmſtadt.
„Kabarekt der Komiker.”
Am Pfingſtſamstag, dem 8., und Pfingſtſonntag, dem 9.
Juni, gaſtiert im Saalbau das große Kabarett der Komiker.
Ein hervorragendes Ballett, Original=Nationaltänze verbinden
die großen humoriſtiſchen Glanznummern zu einem genußreichen,
Abend. Kartenvorverkauf in der Kreisdienſtſtelle „Kraft durch
Freude‟, Bismarckſtraße 19, und bei den bekannten
Vorverkaufs=
ſtellen.
* Wildernde Hunde, die Peſt der Wildſtände.
Ein in Nr. 135 dieſer Zeitung erſchienener Aufſatz „Jäger,
Hunde und Katzen” gibt mir zu einer Berichtigung und
Schilde=
rung der Qualen Anlaß, welche die Rehe und anderes Wild durch
mordgierige Hunde taglich erdulden. Es wurde geſchrieben, die
vielen Rehmorde im Weſterwald ſeien nicht von Hunden, ſondern,
wie der Düſſeldorfer „Mittag” geſchrieben habe, von Füchſen
ver=
ubt worden. Der „Mittag” hat dieſe nicht zutreffende Angabe
be=
richtigt, nachdem ich den Sachverhalt auf Grund von Feſtſtellungen
am Ort genau geklärt hatte. Mit Lebensgefahr drang ich in den
250 Meter langen, ſchon 40 Jahre außer Betrieb ſtehenden
Berg=
werksſtollen bei Ehringshauſen (Fuchsbau kommt nicht in Frage)
ein und konnte feſtſtellen, daß im Laufe der Zeit ſich Skelette
ver=
ſchiedener Wildarten dort angeſammelt haben. Die auf 30 Stück
geſchätzten Schädel ſtammen durchweg von Rehkitzen, ſie ſind durch
das lange Lagern ſo vermodert, daß ſie beim Anfaſſen zerbrechen.
Dieſe Funde haben mit den vielen Rehmorden
jüngſter Zeit nichtszutun, auchwarkeineinziger
Schadel aus den letzten zwei bis drei Jahren
zu=
gegen. Syſtematiſch wurde von der Tatſache des Reißens der
Rehe durch Hunde abgelenkt durch die Behauptung, ein Luchs halte
ſich in den Wäldern auf. Nachher wurden die Füchſe beſchuldigt.
Die Eigenſchaften der Füchſe ſind zweifelsfrei
die gleichen geblieben, aber die Mehrzahl der
heute gezüchteten Hunde hat in erhöhtem Maße
die Neigung zum Wildern und erfolgreichem
Reißen der Rehe und Hirſchkälber angenommen.
Infolge der Aufforderung einer Jägerzeitung gehen mir aus ganz
Deutſchland Nachrichten über Mordgier der Schäferhunde und
ihrer Kreuzungen in ſo reichem Maße zu daß ich hierüber ein
Buch ſchreiben könnte. Nach vielfachen Feſtſtellungen entfallen
auf die beim Wildern abgeſchoſſenen Hunde über 90 Prozent auf
Schäferhunde und deren Miſchlinge. Es iſt erſchreckend, wie die
Wolfsnatur beim Schäferhund immer mehr in Erſcheinung tritt.
So wurden verwilderte Hündinnen feſtgeſtellt, die im Walde
ge=
worfen hatten und ausſchließlich von geriſſenem Wilde lebten.
Viele Fälle ſind bekannt, in denen durch Schäferhunde Rehen
Muskelſtücke bei lebendigem Leibe herausgeriſſen und
aufgefreſ=
ſen worden waren. Auch ſind wiederholt Menſchen angefallen
worden, beſonders wenn ſie ſich dem Tatort näherten. Ich
erhielt vom Forſthaus Loh bei Redlinghauſen die Nachricht,
erſtatter von einem Schäferhund totgebiſſen. Eines Tages kam
zu ihm hilfeſuchend ein Schäfer, deſſen Schafe von zwei
Schäfer=
hunden angefallen worden waren. Ein Stück iſt bereits tot
ge=
weſen und der Schäfer konnte ſich den Mordgierigen nicht ohne
Gefahr nähern. In vergangener Woche erhielt ich die Nachricht,
von 110 Schafen ſeien durch einen ähnlichen Ueberfall 45 Stück
umgekommen, und andere waren gebiſſen. Solche Beiſpiele gibt
es gar viele. Schafe werden aus dieſen Gründen ja auch nicht
von Geſellſchaften gegen Unfall in die Verſicherung
aufgenom=
men. Das Beſtreben, in Deutſchland die Schafzucht zu beleben,
ſcheitert namentlich durch die Gefahr der dauernden Vermehrung
mordgieriger Schäferhunde.
Ich bewundere den Mut des „Tier= und Hundefreundes”, der
ſchreibt: „Wenn man im Wilde wertvolles Volksgut erblickt, iſt
dies beim Hunde in noch höherem Grade der Fall”. Hierauf iſt
zu entgegnen, daß Tauſende von Schweinen mit dem gemäſtet
werden könnten, was die große Zahl der zwecklos gehaltenen
Hunde vertilgt; beſonders gilt das für die maſſenhaft gezüchteten
Schäferhunde, welche die kleinen wachſamen Hunderaſſen immer
mehr verdrängen. Faſt jeder Beſitzer einer Schäferhündin fühlt
ſich berufen, die nimmerſatten Freſſer mit ihrem Drang zum
Lau=
fen und Wildern züchten zu ſollen.
Am 19. v. M. wurde in der „Oberheſſiſchen Volkszeitung”
im Kreiſe Biedenkopf geſchrieben: 80 wildernde Hunde ſeien in
jenem Kreis abgeſchoſſen worden. Ein Jagdpächter fand einen
kapitalen Bock, dem von Hunden der Leib aufgeriſſen und Fetzen
Fleiſch herausgeriſſen waren, noch lebend vor. Solcher
Hunde=
abſchuß beſeitigt die Peſt der Wildſtände leider noch nicht,
im=
mer wieder wird für Nachzucht mordgieriger
Köter in ſtetig ſteigendem Maße geſorgt.
Aus Eſſen ſchreibt mir Herr Wyshoff: „Es gibt in
Deutſch=
land ſogenannte Schäferhundefreunde, welche ihre Familien dar=
ben laſſen, um den nimmerſatten Freſſer zu ſättigen und damit in
Wald und Feld ſpäzieren zu gehen, vielmehr Unfug zu treiben.
In hieſigem Induſtriegebiet hann ich täglich ſolche häßlichen
Bil=
der ſehen.” Von anderer Seite wird der Schäferhund mit Recht
als „Wolf in Zivil” bezeichnet. Daß die Züchtung einer
Hunde=
raſſe auf die Urform ſeiner Abſshnmung ein verhängnisvoller
Mißgriff iſt, wird immer mehr erkannt. Vorläufig iſt der
Schäferhund Modeſache. Wer ſich einen Hund anlegt, ſollte ſeine
Wahl nach Zweckmäßigkeit und nicht gedankenlos nach Angebot
und Mode treffen. Für Gehöfte iſt der Schäferhund ein ſchlechter
Wächter; wenn nicht angekettet, unternimmt er nächtliche
Strei=
fen; bei Tagesgrauen ſchläft er dann in ſeiner Hütte wie ein
un=
ſchuldiges Lamm.
Geheimrat Dr. Olt=Gießen,
Jägerſchaft des Kreiſes Darmſtadt.
Wieder einmal iſt der Juni gekommen und damit für viele
deutſche Jäger der Beginn der ſchonſten Jagdzeit, der Jagd auf
den roten Bock in dem ſommerlichen Wald. Ihnen allen, die Sie
hinausziehen, wünſche ich von Herzen Weidmannsheil!
Die Abſchußpläne ſind Ihnen zugegangen, verbunden mit der
Bitte, den Abſchuß des jagdbaren Bockes bis zum 1. Auguſt zu
ver=
ſchieben und vorerſt den Abſchuß der Artverderber durchzuführen.
„Ich wiederhole dieſe Bitte auch an dieſer Stelle, damit wir dem
Ziel des Reichsjagdgeſetzes, der Entſtehung eines kräftigen und
geſunden Rehſtandes, möglichſt bald nahe kommen.
Glaubt aber ein verantwortungsbewußter und weidgerechter
Jäger ſchon vor dem 1. Auguſt einen guten Bock ſtrecken zu
können, ſo ſoll ihm das neue Jagdgeſetz die Freude daran nicht
verderben; es muß nur die Ausnahme bleiben.
Die vorgeſchriebenen Abſchußmeldungen müſſen alsbald nach
Zuſendung der Urſprungsſcheine nachgeholt werden.
d. k. Kreisjägermeiſter. O. Hildebrand.
Kreisausſchuß.
v. 1. Klage des Kaufmanns Julius Sipp zu Darmſtadt, Ernſt=
Ludwig=Straße 1, wegen Entziehung des Führerſcheins.
Das Kreisamt Darmſtadt hat durch Entſcheid vom 17. April
1935 den Führerſchein für Klaſſe 2 und 3 entzogen: Sipp ſoll am
30. Oktober 1933 in Worms ein Auto geſteuert haben, obwohl er
unter der Einwirkung geiſtiger Getränke geſtanden hätte. Zwei
Radfahrer wurden verletzt. Die Sache fiel unter die Amneſtie,
Kläger will nur zwei Gläſer Wein damals getrunken haben. Das
kreisärztliche Gutachten betont, daß Kläger unter dem Einfluß
von Alkoholgenuß am fraglichen Tage geſtanden habe. In der
Verhandlung weiſt der klägeriſche Vertreter noch darauf hin, der
Autofahrer beſitze ſchon ſeit 16 Jahren den Führerſchein, fahre
tagaus tageiſ und bisher ſei ihm nichts dabei paſſiert, es habe
ihn auch keine Strafe getroffen, zudem ſei der Wagen ein
Röhr=
wagen alten Typs mit ungleichmäßiger Bremſung geweſen, wie
dies Sachverſtändige beſtätigt hätten; der eine Radfahrer habe
auch zweifellos ein Mitverſchulden gehabt. Das Urteil hebt
den kreisamtlichen Entſcheid auf.
2. Klage des Karl Bauer zu Frankfurt am Main wegen
Ent=
ziehung des Führerſcheins.
Das Kreisamt Darmſtadt hat am 9. April 1935 den
Führer=
ſchein für Klaſſe 3d entzogen. Der Schein wurde anläßlich der
Verkehrskontrolle, weil unleſerlich, beanſtandet. Es ergaben die
Nachforſchungen darauf eine Anzahl Vorſtrafen. Die Klage
bean=
ſtandet, die Entziehung hätte nicht erfolgen dürfen, nur eine
Er=
neuerung des Scheins wäre am Platz geweſen. Der Vertreter des
Klägers betont, daß bei den Vorſtrafen nur ſolche in Betracht zu
ziehen wären, die mit dem Kraftfahrweſen und der Befähigung
des Autofahrers in Beziehung ſtänden, von einem aſozialen
Ver=
halten des Klägers könne doch auch angeſichts der Vorſtrafen keine
Rede ſein. Kläger, der von Beruf Ingenieur geweſen, ſei nun als
Vertreter einer Leipziger Feuerverſicherungsanſtalt tätig. Zur
Ver=
leſung kommen Zeugniſſe von ſeither innegehabten Stellungen.
Kläger beſitzt den Führerſchein ſeit 1923 und hat die
Fahrlehrer=
berechtigung erworben. Das Urteil weiſt die Klage ab.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 4. Juni 1935
* 12 000 Stahlhelmkameraden in Skulkgark.
Der Landesappell auf dem Cannſtatter Waſen. — Vorführungen
der Wehrmacht.
Die große Feſtwieſe zwiſchen der Adolf=Hitler=Kampfbahn und
dem Neckar bot am Sonntag um die Mittagszeit ein ſtolzes Bild.
12367 Kameraden vom NSDFB. (Stahlhelm) marſchierten zum
diesjährigen Landesappell des Landesverbandes Württemberg=
Hohenzollern auf. Viele Sonderzüge hatten Kameraden aus dem
Rheinland, aus Heſſen und Kurheſſen, aus der Pfalz, aus Baden
und Bayern und ſogar aus Mitteldeutſchland, aus der
Magdebur=
ger und der Harzgegend, nach Stuttgart gebracht. Am Samstag
abend waren die auswärtigen Landesführer und Gauführer im
„Hoſpiz Viktoria” begrüßt und Konzerte der anweſenden
Landes=
kapellen in zwei großen Gartenlokalen veranſtaltet worden. Nach
dem Wecken am Sonntag früh und einem Feldgottesdienſt im Hofe
des Neuen Schloſſes marſchierten die Teilnehmer zum Cannſtatter
Waſen und nahmen auf der Feſtwieſe Aufſtellung. Als Ehrengäſte
waren der Befehlshaber im Wehrkreis V. Generalleutnant
Geyer, Finanzminiſter Dr. Dehlinger und zahlreiche
Gene=
räle der alten Armee erſchienen.
Nach dem Einmarſch der 370 Fahnen umfaſſenden
Fahnen=
abteilung ſchritt Landesführer Lenſch unter den Klängen des
Präſentiermarſches die Front ab. Kamerad Kleemann, der
erſte Stellvertreter des Landesführers Württemberg=Hohenzollern,
begrüßte die Gäſte und Kameraden im Namen des Landesfährers
und damit im Namen des Landesverbandes mit herzlichen
Wor=
ten. Zum Gedenken an die im Weltkrieg Gefallenen, an die Toten
der NSDAP., der SA. und SS. und an die 251 alten
Stahlhelm=
kameraden, die ihre Treue im Nachkriegskampfe mit dem Tode
be=
ſiegelt haben, erklang das Lied vom guten Kameraden. Beſonderen
Dank erſtattete der Redner den von auswärts trotz oft großer
Ent=
fernung gekommenen Kameraden ab, desgleichen dem Reichsheer
und der Landes= und Schutzpolizei für ihre kameradſchaftliche
Un=
terſtützung und der Einwohnerſchaft von Stuttgart für ihr
bereit=
williges Entgegenkommen in der Unterkunftsfrage. Lebhaften
Beifall begegnete die Verleſung des von Landesführer Lenſch
an Reichskanzler Adolf Hitler gerichteten Telegramms und
der bereits eingetroffenen, freundlich gehaltenen Antwort des
Führers.
Hierauf ſprach Kamerad Paſtor Friedrich, der
ſtellvertre=
tende Landesführer des Landesverbands Mitte, im Namen der
2000 Kameraden ſeines Landesverbandes, die mit ihm die
ſchwä=
biſche Landeshauptſtadt aufgeſucht hatten. Er dankte in beredten
Worten für die Wiedererlangung der deutſchen Wehrfreiheit, pries
die Treue als das von jeher geltende Fundament des deutſchen
Soldatentums und gelobte ſelbſtverſtändliches Feſthalten an der
dem Führer bis in den Tod geſchworenen Treue, um mit den
Wor=
ten zu ſchließen: „So ſtehen wir eingebaut in die große
Schick=
ſalsfront des nationalſozialiſtiſchen Staates als Brücke zwiſchen
geſtern und morgen, als lebendige Gegenwart. Wir wollen in jeder
Not und Gefahr für Deutſchland kämpfen!“
Das Wort ergriff nun Landesführer Lenſch, der in
weit=
greifender Rede die Ziele des NSDFB. abſteckte und die
Um=
ſetzung des frontſoldatiſchen Erlebniſſes in das Wollen des Neuen
Reiches eingehend kennzeichnete. Er gliederte das praktiſche
Auf=
gabengebiet des Bundes nach den drei Grundrichtungen: Schulung
der Kameraden im Sinne Adolf Hitlers, ſozialwirtſchaftliche
Be=
tätigung im Sinne des Geſetzes zur Ordnung der nationalen
Arbeit und Einſatz der Kameraden, für den Landesſchutz durch
Kameradſchaftspflege, wehrpolitiſche Erziehung und körperliche
Er=
tüchtigung. „Im deutſchen Schickſalskampf”, rief der Redner aus,
„hat der Führer uns den Weg gewieſen, daß ehrliches Wollen,
gutes Gewiſſen und mannhaftes Einſtehen die beſten Waffen ſind,
um ſich die Anerkennung von Ehre und Gleichberechtigung zu
er=
werben. Am nationalſozialiſtiſchen Wollen beginnt die Erziehung
des deutſchen Menſchen, und in ihr wird die Dankesſchuld dem
Führer gegenüber zur Ehrenpflicht!”
Nach der Rede des Landesführers, die im gemeinſamen Geſang
des Deutſchland= und des Horſt=Weſſel=Liedes ausklang, nahmen
Generalleutnant Geyer, der Befehlshaber im Wehrkreis V und
Landesführer Lenſch den Vorbeimarſch der über 12 000
Stahlhelm=
kameraden ab. Die vorzügliche Haltung der alten Soldaten löſte
häufig ſpontanen Beifall aus. Generalleutnant Geyer ließ nachher
ſeine beſondere Anerkennung ausſprechen.
Größte Bewunderung, beſonders auch von ſeiten der früheren
Kriegsteilnehmer, die ſich inzwiſchen rings um die Feſtwieſe
auf=
geſtellt hatten, fand die feldmäßige Vorführung einer Kraftrad=
Schützen=Kompagnie der Kraftfahrabteilung Cannſtatt unter
Ma=
jor Schmelzer. Die blitzartige Geſchwindigkeit und die
Prä=
ziſion der ausgeführten Operationen bewieſen die vorzügliche
Aus=
bildung und Ausrüſtung der Truppe.
Feldküchenverpflegung auf dem Waſen, Rückmarſch zum
Karls=
platz in Stuttgart und Gartenkonzerte in den erwähnten Lokalen
beſchloſſen den erlebnisreichen Tag.
Einrichlung des Techniſchen Reiſedienſtes des 29AC.
Der Deutſche Automobil=Club, ſtets beſtrebt, ſeinen
Mitglie=
dern Großes zu bieten, hat neuerdings eine für ſeine Mitglieder
völlig koſtenloſe Ueberwachung der Kraftfahrzeuge
eingeführt, eine Einrichtung, die allein ſchon den Klubmitgliedern
einen großen Teil des Beitrages erſetzt.
Nach vorheriger Benachrichtigung der Klubmitglieder befährt
ein beſonders fähiger Ingenieur des Klubs die einzelnen Orte
jedes Gaugebietes und prüft dort unentgeltlich die Fahrzeuge der
Mitglieder, wobei ſich die Unterſuchung nicht allein auf das
Fahr=
geſtell, die Bremſen uſw. beſchränkt, ſondern auch auf Motor,
Ge=
triebe, elektriſche Anlage uſw. ausdehnt. In dieſer Tätigkeit
wer=
den die Reiſe=Ingenieure des Klubs durch einen reichhaltig
aus=
geſtatteten Gerätewagen mit Spezialmeßinſtrumenten verſehen,
unterſtützt, ſo daß wirklich genaueſte Arbeit gewährleiſtet iſt. Ueber
den Befund der Unterſuchung wird ſofort ſchriftliche Mitteilung
gemacht.
Bei dieſer Gelegenheit gibt der Reiſe=Ingenieur auch auf Fra=, die ſich nicht auf Technik allein beziehen, bereitwilligſt Aus=;
kunft. Ebenſo ſtehen die Reiſe=Ingenieure an zwei Tagen der
Woche in der Gau=Geſchäftsſtelle in Koblenz, Emil=Schüller=Str. 188
für alle techniſchen Anfragen den Mitgliedern koſtenlos zu=
Verfügung.
Jedes DDAC.=Mitglied hat die Gelegenheit, mindeſtens zweiß.
mal im Jahr ſein Fahrzeug durch den Techniſchen Dienſt prüfer
zu laſſen. Der als rührig bekannte DDAC. hat damit zur Hebun,
der Verkehrsſicherheit und zur ſtreng objektiven Betreuunn
ſeiner Mitglieder eine Einrichtung geſchaffen, die beiſpiellos i.
der Geſchichte der deutſchen Kraftfahrt ſteht und ſehr zur Moten
riſierung Deutſchlands beitragen wird.
Hervorheben möchten wir noch, daß es den Reiſe=
Ingenieure=
des Deutſchen Automobil=Clubs ſtreng unterſagt iſt, Reparaturem
auch kleinſten Ausmaßes, vorzunehmen. Dies ſoll ausſchließlich
Ar=
beit des Fachhandwerks ſein. Teilnahmeberechtigt ſind nur Mi=, die den Beitrag für das laufende Geſchäftsjahr
entrichte=
haben.
Für den Bezirk Darmſtadt finden die Kraftfahrzeugunte.
ſuchungen am Dienstag, den 4. Juni. Mittwoch, den 5. Juni, unm
Donnerstag, den 6. Juni, von 9 Uhr vormittags ab in
Anweſe=
der Firma Eiſen=Rieg, Komm.=Geſ., Darmſtadt, Rheinſtr. 25, ſtatt.
Des weiteren weiſen wir unſere Leſer darauf hin, daß an
Dienstag, den 4. Juni, abends um 20.30 Uhr, ein Vortragsabern
im Gartenſaal des Städt. Saalbaus in Darmſtadt ſtattfindet, bo
dem noch nähere Ausführungen über den Techniſchen Reiſediern
gemacht werden. Alle Kraftfahrer von Darmſtadt und
Umgebung=
auch Nichtmitglieder des DDAC., ſind zu dieſem Vortragsabem
herzlichſt eingeladen.
Vereins- und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Hugo=Wolf=Abend des Muſikvereins. Wege
Erkrankung der Sopraniſtin Frau König=Bomatſch kann leid
das für Mittwoch, den 5. Juni, angeſetzte außerordentliche Koo xbeichsbetriebsgemel
zert, an dem das geſamte Italieniſche Liederbuch von Hugo Wc46 Schmidt daher
zu Gehör gebracht werden ſollte, nicht ſtattfinden und wird aumigelegt hat, ſo tat er
September verſchoben.
uß der Weſten durch
Reichsbund ehem. Militärmuſiker e. V. Heuti ung, Inflation uſw.
abends 8 Uhr, Monatsverſammlung mit anſchließendem Kamerau= dm Bewußtſein hera
ſchaftsabend bei R. Dörr, Eliſabethenſtraße 26. Erſcheinen Iſſteinen beſonders wür
Pflicht.
„Iu werde, die zum erſte
Waffenring der Flugabwehr. Mittwoch, do
5. Juni, abends 8.30 Uhr, Monatsverſammlung im
Jagdzimmu=
der Krone, Schuſtergaſſe 18. Gäſte willkommen.
Alt=Darmſtadt=Verein. Am Donnerstag, den
Ault
6. d. M., um 20,15 Uhr, ſpricht im Fürſtenſaal Herr Gg. Rödou
über Heilpflanzen unſerer Heimat”, mit Lichtbildern, wozu ur
ſere Mitglieder und Freunde des Vereins beſtens eingelad
ſind. Gäſte können durch Mitglieder eingeführt werden.
ane peite it
Ihre Vermählung zeigen an
Rechtsanwalt Dr. Ludwig Engel
und Frau Luzi, geb. Hofferbert
Geſtorbene.
Darmſtadt: Frank, Friedrich, Oberreallehrer
i. R., verh., 69 Jahre.
Bittong, Anna, Witwe, geb. Belany, verh.
gew. mit dem Stadttheater=Direktor, 87 J.
Kleemann. Johann,
Oberbahnhofsvor=
ſteher i. R., verh., 59 Jahre.
Ober=Ramſtadt: Suppes, Elſe, led., 15 Jahre.
Roßdorf: Emig V., Philipp, Bahnarbeiter,
ver=
heir., 53 Jahre.
4 Auf der Reichsnähr
uger Ziegenzucht bere
Bwertungen fielen in
ESAauZ
Mackenſenſtraße 41.
Darmſtadt
Taunusſtraße 19
Kirchliche Trauung: Mittwoch, 5. Juni, 2 Uhr, Stadikapelle
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meine liebe Frau, unſere gute Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter und
Schweſter
Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Mitteilung,
daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, meinen
lieben guten Mann, unſeren treuſorgenden Vater,
Schwiegervater, Großvater, Bruder und Schwager
Herrn Fritz Frank
Oberreallehrer i. R.
heute nacht um 2 Uhr im Alter von 69 ½ Jahren
zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Marie Frank, geb. Amrhein
Fritz Frank und Frau Gertrud, geb. Boſſow
Richard Frank und Frau Betty, geb. Gehm
und 4 Enkelkinder.
Darmſtadt, den 2. Juni 1935.
Hermannſtr. 19.
Die Beiſetzung findet am Mittwoch, den 5. Juni,
nachmittags 2 Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof in
aller Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man Abſtand nehmen
zu wollen.
Unndelhe Diſcher
geb. Mittelſtädter
nAlter von 65 Jahren zu ſich zu nehmen.
Heinrich Fiſcher und Kinder.
Tocn Hielf/ SGtAn Konkurenz war
das spielt gar keine große Rolle, denn Eüuſch in
Nitere Böcke: 1. Preis
1 Preis: Gemeinde
Fritzlar; 3. Preis:
g. 1b=Preis: Ludwig
F9=Pfungſtadt:
10 Kumpf=Roßdorf;
uee Ziegen: 1. Preis:
wie auch anderwe
Arheilgen, Nieder=Modau, 2. Juni 1935.
Die Beerdigung findet Dienstag,
nach=
mittags 17 Uhr, vom Trauerhauſe,
Weiterſtädterſtraße 72 aus ſtatt.
mitstarkem Beschlag,ab K. unzählige Arten, ab Vo9 Hausschuhe
Statt beſonderer Anzeige.
Nach einem arbeitsreichen Leben entſchlief ſanft
mein treuer Lebensgefährte, unſer lieber Vater,
Großvater und Urgroßvater
Max Siemenſen
im 80. Lebensjahr.
Im Namen aller Hinterbliebenen:
Sophie Siemenſen Wwe.
Darmſiadt, den 30. Mai 1935.
Mackenſenſtr. 8.
Die Beiſetzung fand auf Wunſch des Eniſchlafenen in
aller Stille ſtatt.
Gleſchzeitig ſage auf dieſem Wege für erwieſene
Anteil=
nahme herzlichen Dank.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Anteil=
nahme bei dem Heimgange meines lieben
Mannes und treuſorgenden Vaters
Georg Hahn III.
ſagen wir hiermit unſeren herzlichſten Dank.
Beſonderen Dank Herrn Pfarrer Grein für
ſeine tröſtenden Worte, Herrn Dr. Volz und
den Krankenſchweſtern, für ihre liebevolle
Pflege, ſowie der Krieger= und
Soldaten=
kameradſchaft, dem Turnverein, dem
Ver=
waltungswerkſtättenamt, den
Arbeitskame=
raden, dem Werkſtättenverein, der NSKOV,
dem Eiſenbahnverein, den Schulkameraden
und Schulkameradinnen und für die vielen
Kranz= und Blumenſpenden.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Georg Hahn.
Arheilgen, den 3. Mai 1935.
Uhneraugen
Hornhaut, Schwielenularzen beseitigt
schnell, sicher
L undschmeris Kuklrot
Arztlich empfohll
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2
9 Schachtel 75 Pfg- in dretthals. Dregerien ehuticht
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Jacob gibt’s auch für wenig Geld gute War
ſ* Arheilgen,
noch dazu in einer Huswahl, die stadtbekannt iin
M und
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brietzten Jahren
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len letzten Wo
* Vor allem w.
Eund nach einer
* für die Schn
ſine ſtabile Brücke
M Sprungbretter
Abecken hergeſtellt.
M ein auf der li
Mönet in den
Anieſten vorb
oeben den Bad
Aund Sport. Au
Mveranſtaltung ſtatt
des Reichsbundes
Finden ſich am 2.
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Mmtlich an der
Fetgatesdienſt
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Wngende, im
gleich=
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DamenrHäte
Schuchard-/ beim Param=
Dankſagung.
Anna Bersch straßes Eishein. 9
Hüte werden nach den neuestem ſlwe Griesbeim
Für die erwieſene herz=
Formen umgearbeitet.
Soce, is Mer Geneinl
liche, warme Teilnahme
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bei dem Heimgang un=
Sicidt. Kamera
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ſeres lieben, unvergeß=
Dertvolle.
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lichen Vaters danken
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Die trauernden
lichen Vortr
dann O)
nur „eeftzf. S ge, Wikeans 2 n0 ſein Fſt und 1
Hinterbliebenen
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
ustag, 4. Juni 1935
Nr. 152 — Seite 7
Frankfurt a. M., die Stadt des Reichshandwerkertages.
ſrankfurt a. M. hat eine uralte Handwerkertradition. Wenn
t leichsbetriebsgemeinſchaftsleiter und Reichshandwerksmeiſter
Mei. Schmidt daher den Reichshandwerkertag 1935 in dieſe
Süa) gelegt hat, ſo tat er dies nicht nur aus der Erkenntnis
her=
aus aß der Weſten durch die ſchweren Jahre der Vergangenheit
(Bſeſtzung, Inflation uſw.) beſonders gelitten hat, ſondern auch
aun em Bewußtſein heraus, daß die Handwerkstradition dieſer
Stä) einen beſonders würdigen Rahmen für eine Kundgebung
bilde werde, die zum erſten Male den Dreiklang Meiſter, Geſelle
Aus Heſſen.
Erſte preiſe für Starkenburger Ziegenzuchl.
I. Auf der Reichsnährſtandsſchau in Hamburg legte die
Star=
kenzuger Ziegenzucht beredtes Zeugnis, ihrer Leiſtung ab. Von
fünn ſewertungen fielen in drei die erſten Preiſe in unſere
Ge=
genn ämlich:
Altere Böcke: 1. Preis: Gemeinde Pfungſtadt. — Zweijährige
Böchte:1. Preis: Gemeinde Hähnlein. — Jungböcke: 1. Preis:
Ge=
meind Fritzlar; 3. Preis: Ortsfachgruppe Roßdorf. — Aeltere
Zieter. 1b=Preis: Ludwig Wenz 6.=Pfungſtadt: 1c=Preis: Phil.
Rädty 9.=Pfungſtadt: 2b=Preis: Georg Hirſchel=Richen; 3a=Preis:
Heinuh Kumpf=Roßdorf; 3b=Preis: Phil. Rädche 9.=Pfungſtadt.
gümuee Ziegen: 1. Preis: Fr. Baſſermann=Langenſelbold.
M Konkurrenz war äußerſt ſcharf, und man merkte es
deut=
lich, Ave auch anderwärts an der Ziegenzucht gearbeitet wird,
zungmnenlich in Langenſelbold.
½ Arheilgen, 2. Juni. Eröffnung des
Schwimm=
able. Mit dem geſtrigen Tage hat unſer landſchaftlich recht
ſeizugl und idylliſch beim Arheilger Mühlchen gelegenes
Ge=
heindchwimmbad ſeine Pforten zur neuen Badeſaiſon eröffnet.
in iſe letzten Jahren von vielen auswärtigen Badegäſten immer
bieder gerne beſucht, wird unſer Naturbad auch im kommenden
Fomur ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen. Dies um ſo mehr,
ſ jü den letzten Wochen eine gründliche Erneuerung durchgeführt
urke Vor allem wurden die Brücken und Sprunganlagen
ver=
leſſextund nach einer Reinigung des großen Beckens die Ufer
be=
iſtign Für die Schwimmkundigen wurde längs der 50=Meter=
Rahn ene ſtabile Brücke errichtet. Im Kinderbad hat man die
un=
ſoticke Sprungbretter entfernt und für die ganz Kleinen ein
Plan cecken hergeſtellt. Sämtliche Bänke wurden neu
hergerich=
ſiet un ein auf der linken Seite aufgeſtellter Pavillon fügt ſich
uusg zchnet in den Geſamtrahmen. Eine Naturbühne iſt der
Ab=
haltun größerer Veranſtaltungen und Aufführungen bei
Schmamfeſten vorbehalten. Die angrenzenden großen
Wieſen=
lächängeben den Badegäſten Gelegenheit zu Sonnenbädern und
Schi und Sport. Auch in dieſem Jahre ſoll eine größere
Schummveranſtaltung ſtattfinden, deren Durchführung der
Orts=
ausſchu des Reichsbundes für Leibesübungen in die Hand
ge=
nomutz, hat. — Goldene Konfirmation. Auch in dieſem
Jahrie inden ſich am 2. Pfingſtfeiertag die im Jahre 1885
Kon=
ſirminzen unſerer Gemeinde zu einer gemeinſamen Feier
zuſam=
ſen. 1In den damals 77 Konfirmierten ſind noch 49 am Leben,
lſämtlich an der Feier teilnehmen. Vormittags 10. Uhr
inden in Feſtgottesdienſt mit anſchließender Feier des heiligen
benbmhls ſtatt. Der Nachmittag vereint die Teilnehmer im
Ge=
ſeingſaus zu einem gemütlichen Beiſammenſein. In unſerem
urte guhnende, im gleichen Jahre auswärts Konfirmierte ſind
benfnl zur Teilnahme an der Erinnerungsfeier eingeladen und
wollen ies beim Pfarramt melden.
briesheim, 2. Juni. Reichsluftſchutzbund.
Ge=
einieruppe Griesheim. Am vierten Abend des
Ausbildungs=
ehrgüges unſerer Gemeindegruppe wurde zunächſt der
Schutz=
nuun i Frau Jakob Hofmann 11. Wwe., Neue Darmſtädter
Straßſe, beſichtigt. Kamerad Berufsſchullehrer Engel erklärte
irichtungen des Raumes und gab zugleich zahlreiche
Rat=
ſclägieind wertvolle Hinweiſe für den Bau von Schutzräumen
Wonhäuſern. Die Schulung fand dann in der Kochſchule
ue attſetzung. Bezirksgruppenführer Kapitän Velten gab
eiäſt ausführlichen Vortrag einen Ueberblick über den
Luft=
utz En allgemeinen und über den Aufbau des Reichsluftſchutz=
Lundes und ſein Aufgabengebiet. Seine Ausführungen
behan=
gelten ann eingehend die Pflichten des Luftſchutzhauswartes
se Maßnahmen zur Vorbereitung und Durchführung des
Selbſs ſtitzes innerhalb der Hausgemeinſchaft. Zugleich ſtreifte
dii lufgaben der Blocklöſchgemeinſchaften, denen bei unſeren
hr üdlich gearteten Verhältniſſen größte Bedeutung zukommt.
Au UnStellung der Frau im Luftſchutz wurde ebenfalls
hinge=
eir Einige aus dem Kreiſe der Lehrgangsteilnehmer
ge=
ſelltes fagen brachten eine rege Ausſprache.
AEberſtadt, 3. Juni. Anläßlich des Gauparteitages in
Darm=
t hfen hierorts zahlreiche Teilnehmer aus Oberheſſen ein=
5ſ. Außerdem waren Abteilungen des Arbeitsdienſtes aus
lius dorſch, Bensheim, Lampertheim in Maſſenquartieren in
hull än untergebracht und von der NS.=Frauenſchaft verpflegt
Norde, Eberſtadt glich am Samstag einem kleinen Garniſonſtädt=
*9 1Mäußerſt lebhaftem Straßenverkehr. Größere und kleinere
rupich Ar beitsdienſtler, SA., Amtswalter der DAF. bevölkerten
Bachmittagsſtunden die Straßen. An der Wartehalle der
n Straßenbahn erfreute gegen Abend eine Kavelle des
eishenſtes durch ein Platzkonzert. Um 10 Uhr blies es zum
eich für die Arbeitsdienſtler, die am Sonntag früh nach
rMAt marſchierten zum Gauparteitag. — Silberne
Hoch=
ie Eheleute Ludwig Haller und Frau,
Frankenſteiner=
ierten am Sonntag ihr 25jähriges Ehejubiläum. — Zu=
An ſtoß. Am Samstag mittag ſtieß an der ev. Kirche ein
ich Men gegen die elektriſche Straßenbahn, ohne weiteren
Scha=
ehmen.
Nieder=Ramſtadt, 3. Juni. Hohes Alter. Der Gärt=
Fdel Häuſer I. vollendete heute ſein 77. Lebensjahr. Er
uon guter Geſundheit und körperlich und geiſtig vollkom=
0is, ſo daß er noch in der Lage iſt, ſeinen Beruf auszu=
Traiſa, 3. Juni. Zum Gauparteitag in Darmſtadt
Son NS. Arbeitsdienſt Lager Bensheim, zirka 120 Mann
Em Ort einquartiert. Nach Eintreffen am
Samstagnach=
ig leichtigten die braunen Arbeitsmänner das fertiggeſtellte
Soml ſthad, wo ſich auch bald mehrere in dem köſtlichen Naß
nnrin. Am Abend hörten wir nach langen Jahren auch in
er MOrt wieder einmal zum Zapfenſtreich blaſen.
und Lehrling in den Mittelpunkt ſtellt und darauf abgeſtimmt iſt,
das ſchöne alte Handwerkergut mit den großen Zielen der neuen
Zeit in Einklang zu bringen.
Das einzigartige Stadtbild bietet ungeheuer viele Schönheiten
und Sehenswürdigkeiten, die es verdienen, in weiteſten Kreiſen
bekannt zu werden. Vom Römer, dem hiſtoriſchen Rathaus von
Frankfurt a. M., hat wohl jeder ſchon gehört. In ſeinem
Feſt=
ſaal wurden einſt die Krönungsmähler der deutſchen Kaiſer
ab=
gehalten. Ein beſonders charakteriſtiſches Bild von der hohen
Baukunſt des Mittelalters bietet das „Haus zur goldenen Wage‟
am Alten Markt, das 1618 erbaut wurde und ein wahres
Pracht=
werk darſtellt.
Unzählige ſolcher Gebäude kann man in Frankfurt a. M. auf
Schritt und Tritt ſehen. Doch das Bild wäre unvollſtändig, wollte
man nicht den Kaiſerdom erwähnen, in dem ſeit hohem Mittelalter
die deutſchen Kaiſer gewählt und ſeit 1562 auch gekrönt wurden.
Winklige Gaſſen und Plätze in der ſchönen Altſtadt
vervollſtän=
digen den wunderbaren und zugleich anheimelnden Zauber, der
von dieſer Stadt ausſtrömt.
Der Mainzer Spargelmarkt.
Mainz, 3. Juni. Durch die Initiative des Mainzer
Verkehrs=
vereins im Zuſammenwirken mit der Stadtverwaltung Mainz
wurde der „Mainzer Spargelmarkt” ins Leben gerufen, der
wei=
tere Kreiſe auf einen wichtigen Prgduktionszweig des Mainzer
Becken aufmerkſam machen ſoll. Bringt doch das Mainzer Becken
in jeder Saiſon etwa 200 000 Zentner Spargel auf den Markt. In
den Nachmittagsſtunden des Samstags warb ein Propagandaumzug
durch die Straßen der Stadt, der Rieſenſpargel, mit ſich führte,
für den Beſuch der abendlichen Veranſtaltungen, in ſämtlichen
Räumen der Stadthalle. Im großen Saal gruppierten ſich um den
Weinbrunnen maleriſch eine Reihe von Jahrmarktbuden, unter
denen Schießſtand und Karuſſell nicht fehlten. Muſik brachte echt
rheiniſche Fröhlichkeit, und bald wiegte, ſich das junge Volk im
Tanz.
Bei einem Empfang der Vertreter des Neuen Kurvereins
Wiesbaden, der Stadt Düſſeldorf und der Preſſe betonte Direktor
Dr. Pricken als Sprecher des Mainzer Verkehrsvereins, die bittere
Notwendigkeit ſei die Mutter des Gedankens geweſen, den
Spar=
gelmarkt ins Leben zu rufen. Mainz müſſe die Verluſte
auszu=
gleichen ſuchen, die die Nachkriegsentwicklung ihm gebracht habe.
Hört, was Frau Wagner ſagt,
eine ſchlichte heſſiſche Hausfrau!
„Ich laß mich nit davon abbringe, mei Mutter, die hatn auch
ſchon immer getrunke, den Kathreiner, un mei Kinner, die hab
ich auch alle drei damit groß gezoge. Milch mit Kathreiner, das
nehme ſie lieber als die reine Milch, un ich hab gemerkt, daß
ihne das auch beſſer bekömmt. Früher, da hab’ ich ihn nur
über=
brüht. Aber ich hab' geleſe, daß er richtig aufkoche ſoll. Un es
ſtimmt, ſo ſchmeckt er noch beſſer. Das ſagt mei Mann auch.”
Was Frau Wagner in Obertiefenbach weiß, müßten alle
Hausfrauen wiſſen. Dann würde ihnen der Kathreiner noch
(1 4720
viel beſſer ſchmecken!
Fb. Groß=Zimmern, 3. Juni Auszeichnung. Auf der
Reichsnährſtand=Ausſtellung in Hamburg erhielt der
Marken=
milchbetrieb Heinrich Dreſſel von hier den 1. Siegerpreis, die
kleine ſilberne Preismünze, für die höchſterreichbare Punktzahl.
Der Betrieb erhielt ſchon früher bei den gleichen Ausſtellungen
in Köln und München 1. Preiſe. Dieſes iſt ein Erfolg, der
Beach=
tung verdient.
Bb. Klein=Zimmern, 3. Juni. Der alteſte Ortseinwohner und
Altveteran von hier, Bäckermeiſter Jakob Danz, hat im Alter
von 91 Jahren ſeine Augen für immer geſchloſſen. Der
Verſtor=
bene war 40 Jahre Mitglied des hieſigen Ortsgerichts und war
durch ſein jederzeit offenes Weſen in ſeiner Heimatgemeinde
all=
gemein beliebt. — Die in der Peter=Gemeinder=Straße
vorge=
nommenen Umpflaſterungs= und Verbreiterungsarbeiten ſind nun
beendet. Es iſt damit eine für den neuzeitlichen Verkehr
wün=
ſchenswerte Verbeſſerung geſchaffen worden und ein alter
Uebel=
ſtand, die Unüberſichtlichkeit des Dorfeinganges, zur Erleichterung
der Kraftfahrzeugfahrer und Verkehrsſicherheit weſentlich behoben.
r. Babenhauſen, 3. Juni. Vom VDA. An der diesjährigen
Pfingſtfahrt zur VDA.=Tagung nach Königsberg beteiligt ſich auch
unſere Ortsgruppe. Die Stadtverwaltung hat in richtiger
Erkennt=
nis der volksdeutſchen Belange für zwei Volksſchüler die
Fahrt=
koſten dorthin ganz bezahlt und gewährt für 4 Schüler der
Real=
ſchule einen Zuſchuß. — Vom Turnverein. Bei dem in
Mo=
mart i. O. abgehaltenen Turngang des Turnkreiſes 17 (
Oden=
wald) konnten unſere 3 Turnerinnen Gerda Roſe, Henny Kraft
und Martha Ranis ſchöne Erfolge erringen. — Der
Reichspartei=
tagfilm „Triumphdes Willens” wird am 12. und 13. Juni
in den Capitol=Lichtſpielen dahier, vorgeführt. Den Vorverkauf
hat die NSG. „Kraft durch Freude” übernommen. —
Zur Tagung des WSG. 1935.
i. Weinheim, 2. Juni.
Am Samstagmittag fand in einer ſchlichten Feier die
Pflan=
zung einer Saarlinde am Eingang zur Wachenburg ſtatt, die den
kommenden Generationen von dem Kampfe, den die deutſchen
Brüder an der Saar durchzufechten hatten, berichten ſoll Vertreter
der Patenſchaftsorte an der Saar waren anweſend.
Regierungs=
baumeiſter Baris pflanzte die Linde mit einem Gedenkwort an den
Führer, durch deſſen Größe das Saarland bedingungslos zum Reich
zurückerobert wurde.
Der Feſtkommers am Samstagabend vereinigte den
W. S. C. mit zahlreichen Gäſten, unter ihnen der badiſche
Mini=
ſterpräſident Köhler, Landrat Dr. Compter, Oberbürgermeiſter
Huegel, Kreisleiter Friedrich. Der Senior des präſidierenden
Corps, Marko=Gueſtaphalia=Aachen, Luce, entwarf in ſeiner
Be=
grüßungsanſprache ein Bild der corpsſtudentiſchen Arbeit der
letz=
ten Jahre. Miniſterpräſident Köhler betonte in ſeiner
An=
ſprache: Sie erwarten mit Recht, daß der Nationalſozialismus
Ihnen jene Achtung entgegenbringt, die Sie auf Grund Ihrer
Tradition, Ihrer ſtaatserhaltenden Eigenſchaften und Ihrer Treue
zu Volk und Vaterland verdienen. Der Nationalſozialismus iſt
bereit, Ihnen dieſe Achtung entgegenzubringen. Ich kann keinen
Grund erblicken, der es hindern könnte, daß das alte Gewachſene
des deutſchen Waffenſtudententums ſich nicht harmoniſch mit dem
vorwärtsſtrebenden Nationalſozialismus zuſammenfinden könnte.
Neben der Pflege der Tradition dürfen Sie nicht vergeſſen, die
Vorwärtsentwicklung im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland mit
den alten Traditionen zu vereinigen, um ein neues
Waffenſtuden=
tentum großzuziehen, das im neuen Deutſchland den Platz
ein=
nimmt, der ihm gebührt. Die Rede, die wiederholt von
begeiſter=
ter Zuſtimmung unterbrochen wurde, ſchloß mit einem Sieg=Heil
auf den Führer.
Oberbürgermeiſter Huegel ſprach namens der Stadt
Wein=
heim warme Worte des Dankes und hob abermals die innerliche
Verbundenheit zwiſchen Einwohnerſchaft und Corpsſtudenten
her=
vor. Prof. Schneider=Darmſtadt wünſchte ſeitens der
Darm=
ſtädter Hochſchulbehörden nach den Jahren der Kämpfe Erreichung
des Zieles und ein Blühen, Wachſen und Gedeihen des W. S. C.
Den Höhepunkt der Tagung bildete am Sonntagvormittag die
Weihe des Denkmals für Axel Schaffeld vom Corps
Macaro=Viſurgia=Hannover, eines jener Weinheimer
Corpsſtuden=
ten, die im Kampfe um die Erneuerung Deutſchlands als SA.=
Männer ihr Leben hingaben.
Ehrenabordnungen der Parteiformationen hatten am Axel=
Schaffeld=Platz Aufſtellung genommen, als der Zug der W.S. Cer.
einmarſchierte. Als Corpsbruder des Gefallenen hielt A. H.
Mager die Weiherede. Wie in Berlin der junge Corpsſtudent
Horſt Weſſel in die roten Viertel eindrang, ſo kämpfte Axel
Schaf=
feld im roten Braunſchweig für die Idee des Führers. Am 31. Juli
1932 war er zum Sturmführer ernannt worden. Am 1. Auguſt
lag er mit ihm anläßlich der Reichstagswahlen in
Alarmbereit=
ſchaft. Heimkehrend wurde der Sturm aus dem Hinterhalt
über=
fallen, den Sturmführer traf die mörderiſche Kugel. Mit dem
Gelöbnis, den gefallenen Kämpfern der Bewegung nachzueifern,
und das ganze Selbſt Gut und Blut dem Volke zu weihen, dem
der Führer Adolf Hitler ſeinen Stolz zurückgab, fiel die Hülle:
Eine ragende Granitſäule, gekrönt vom Reichsadler, in der Mitte
eine Plakette, die Arel Schaffeld zeigt.
Der Erbauer der Wachenburg Prof Wienkoop=
Darm=
ſtadt, hat das Mal geſchaffen, die Entwürfe der Plakette und des
Adlers ſtammen von dem Darmſtädter Künſtler Emil
Eden=
bänder. — Oberbürgermeiſter Huegel nahm das Denkmal in
die Obhut der Stadt Weinheim. Miniſterpräſident Köhler legte
namens der nationalſozialiſtiſchen Bewegung einen Kranz nieder,
dem ſich Kranzniederlegungen ſeitens der Corps anſchloſſen.
So wurde dieſe Tagung des Weinheimer Senioren=Convents
mit der Weihe eines Denkmals beſchloſſen, das noch lange den
kommenden Geſchlechtern von dem harten und ſchweren Kampfe
um die Geſtaltung des Dritten Reiches künden wird.
m. Beerfelden 3. Juni. Neue Urlauber ſind
angekom=
men. Zu etwa 14tägigem Aufenthalt trafen geſtern vormittag
für unſere Oberzent über 150 Urlauber „Kraft durch Freude‟
hier ein. Wohl die Pfingſtfeiertage, an denen manche Familie
ſelbſt Beſuch bekommt, ſind die Urſache dafür, daß die damit
be=
trauten Herren Mühe hatten, die Gäſte unterzubringen, und ſo
lernen letztere auch rundum in den Ortſchaften das Landleben
kennen.
Ex. Klein=Hauſen. 3. Juni. Vom Pfuhlfaß
erſchla=
gen. Von einem ſchweren Unglück wurde hier der 30jährige
Landwirt Volk betroffen. Als derſelbe mit ſeinem Fuhrwerk,
mit zwei Kühen beſpannt, eine Umgehungsſtraße an der
Auto=
bahn paſſieren wollte, ſcheuten durch das Vorbeifahren eines
Ma=
terialzuges die beiden Kühe und riſſen das Fuhrwerk die
Bö=
ſchung hinunter. Hierbei kam der Landwirt unter das ſchwere
Pfuhlfaß zu liegen, und erlitt derſelbe ſo ſchwere Verletzungen,
daß er bei der Einlieferung ins Bensheimer Krankenhaus
ver=
ſtarb
Ex. Bürſtadt, 3. Juni. Verkehrsverein. Unter dem
Vorſitz von Herrn Bürgermeiſter Kraft hielt der Verkehrsverein
im Saale von Hch. Bub eine Verſammlung ab, die eine
reichhal=
tige Tagesordnung aufwies. Es wurde u. a. beſchloſſen, jedes
Jahr hier ein Volksfeſt abzuhalten, an dem ſich ſämtliche
Gemein=
den des Rieds beteiligen. Ein Schützendorf, wo der Schützenkönig
und die Schützenkönigin ermittelt werden ſollen, ſoll einen
Haupt=
anziehungspunkt bilden. Eine geräumige Tanzbühne und trauliche
Gaſtſtuben bilden die Unterkunft für die Fremden. Dem Feſtzug
werden die geſchichtliche Entwicklung der Schußwaffen, Szenen
aus „Wilhelm Tell”, aus dem Nibelungenlied und die
Bürger=
wehren aus der näheren und weiteren Umgebung ein feſtliches
Gepräge geben. Die Durchführung wurde in dieſem Jahre auf
den 31. Auguſt, ſowie den 1. und 2. September feſtgelegt.
— Gernsheim, 3. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
2. Juni 1,92 Meter, am 3. Juni 2,13 Meter.
Seite 8 — Nr. 152
Darmſtädter Tagblatt? Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 4. Junf DE?
Reich und Ausland.
Der Ausklang des
Deutſchland=
fluges 1935.
Berlin. Zur Preisverteilung an die Sieger
des Deutſchlandfluges 1935 hatte der Präſident
des Deutſchen Luftſportverbandes, Oberſt Lörzer,
am Sonntagabend zu einem Empfang eingeladen.
Oberſt Lörzer betonte in ſeiner
Begrüßungsan=
ſprache, daß als Geſamteindruck vom
Deutſchland=
flug 1935 ein voller Erfolg zu verzeichnen ſei. Zu
erinnern ſei daran, daß noch nicht einmal ein
Verluſt von 10 v. H. entſtanden ſei. Das ſei eine
Zahl, wie ſie weder in Deutſchland, noch irgendwo
im Ausland jemals habe erreicht werden können.
Wie hoch dieſes Ergebnis zu werten ſei, gehe ſchon
daraus hervor, daß bei früheren Veranſtaltungen
dieſer Art durchſchnittlich 40 v. H. Verluſte
ent=
ſtanden ſeien. — Nicht die Leiſtung des
Ein=
zelnen, ſo führte Oberſt Lörzer u. a. weiter aus,
ſollte wie in früheren Jahren diesmal
ausſchlag=
gebend ſein, ſondern die Leiſtung der geſamten
Mannſchaft. Im verſtärkten Maß müſſe auch die
Leiſtung des Bodenperſonals gewürdigt werden.
Dies ſei in dieſem Jahre darin zum Ausdruck
ge=
kommen, daß etwa 100 Ehrenpreiſe an die
Kame=
raden auf der feſten Erde ausgegeben werden
konnten. — Zuſammenfaſſend könne geſagt
wer=
den, daß die Diſziplin in dieſem Jahre eine ganz
außergewöhnlich vorbildliche geweſen ſei. Allen
Beteiligten ſei in gleichem Maße zu danken.
Beſ=
ſer als in der vielfältigen Zuſammenarbeit könne
die Volksverbundenheit nicht zum Ausdruck
kom=
men. Oberſt Lörzer ſchloß ſeine Anſprache mit
einer perſönlichen Ehrung für Hauptmann
Hüb=
ner, dem Organiſator des Deutſchlandfluges 1935,
und für Kapitän Angermund, der für die
Wer=
bung verantwortlich zeichnete. — Für den
Staats=
ſekretär für Luftfahrt und den Reichsminiſter des
Innern übermittelte dann General Weber
beſon=
dere Grüße, ſowie Dank und Anerkennung für die
geleiſtete Arbeit. Er ſchloß mit einem dreifachen
Hurra auf den Führer und General Göring,
worauf die Verſammlung ſpontan die nationalen
Weihelieder ſang. — Oberſt Chriſtianſen brachte
dann in launigen Worten den Dank der
Flieger=
kameraden für die in ſo reichem Maße erwieſenen
Ehren zum Ausdruck. Beſondere Freude, ſo ſagte
er, herrſche bei allen Beteiligten darüber, daß die
Leiſtungen gegenüber dem Vorjahre um
minde=
ſtens 50 v. H. verbeſſert werden konnten. Mit
Ge=
nugtuung überreichte er Hauptmann Hübner ein
Ehrenzeichen und ſchloß mit einem dreifachen
Sieg=Heil auf den Deutſchen Luftſportverband. —
Mit der Siegerehrung ſchloß die Veranſtaltung.
er Deutſchen Reichsärzkeſchaft eingeweihl.
Die erſte 3
Abſchluß der Reichsnährſtand
ausſtellung.
Hamburg. Die 2.
Reichsnährſtandausſtel=
lung in Hamburg hat ihre Tore am Sonntag, um
20 Uhr geſchloſſen. Reichsernährungsminiſter und
Reichsbauernführer Darré hat im Namen des
geſamten Landvolkes, und damit des
Reichsnähr=
ſtandes, ein Telegramm an den regierenden
Bür=
germeiſter Krogmann gerichtet, in dem er für die
überaus herzliche und gaſtfreundliche Aufnahme
in Hamburg dankt. Er hoffe, daß in Zukunft
Hamburg Vorbild und Beiſpiel in Organiſation
und Durchführung der Reichsnährſtandſchauen
werden möge. Ich darf nochmals, ſo erklärte
Darré, dem Wunſche Ausdruck geben, daß die enge
Fühlungnahme zwiſchen der Führerſchaft des
Reichsnährſtandes und den Hamburger Seefahrts=
und Seehandelskreiſen die ſo erfolgreich
aufge=
nommene Zuſammenarbeit im Sinne einer
Förde=
rung der Geſamtwirtſchaft unſeres deutſchen
Vol=
kes weiter vertiefen möge.
In Altrehſe bei Neubrandenburg in Mecklenburg wurde in Anweſenheit des Stellvertreters des Führers Rudolf Heß die erſte Führerſchule der Deutſche
Aerzteſchaft feierlich eingeweiht. Man ſieht hier eines der ſtrohgedeckten Gebäude der Reichsärzteſchaft. Im Vordergrund die Teilnehmer der Kauſ
während der Rede von Rudolf Heß. (Scherl=M.)
Die Kataſtrophe in Quetta.
Ein amklicher engliſcher Bericht über die Ausmaße des Erdbebens
in Britiſch=Belutſchiſtan.
Die Stadt des Grauens.
Grauſiger Fund im Walde.
Joachimstal (Uckermark). Im Revier der
Förſterei Voigtwieſe entdeckte man in einer
Wald=
ſchlucht eine kleine vierſitzige Opellimouſine, in der
ſich zwei Tote befanden. Bei dem Mann handelt
es ſich um einen 35 Jahre alten Berliner, der
Name der Frau konnte noch nicht feſtgeſtellt
wer=
den. Das Paar, das eng umſchlungen im Wagen
aufgefunden wurde, muß ſchon ſeit einigen Tagen
tot ſein. Die Ermittlungen haben ergeben, daß es
ſich um einen Selbſtmord durch Gift handelt.
Schweres Unglück auf der Wolga.
12 Menſchen ertrunken.
Jaroslaw. Auf der Wolga ereignete ſich
am Sonntag ein Bootsunglück, dem 12 Menſchen
zum Opfer fielen. Wie die Taß meldet, kenterte
in der Nähe der Eiſenbahnbrücke ein Motorboof
mit 28 Fahrgäſten, die ſich überſetzen laſſen
woll=
die übrigen 12 gingen unter. Bisher konnte eine
Leiche geborgen werden. Die Unterſuchung hat
ein geradezu verbrecheriſches Verhalten der
Waſ=
ſertransportorganiſation auf der Wolga
feſtge=
ſtellt. Der Führer des Motorbootes, der erſt vor
einem Monat in Dienſt geſtellt worden war,
hatte nicht die geringſte Ahnung von der
Steue=
rung eines Motorfahrzeuges. Die geretteten
Per=
ſonen berichten, daß der an der Unglücksſtelle
vor=
beifahrende Dampfer „Birjuſa”, deſſen Kapitän
und Bootsmann Augenzeuge der Kataſtrophe
wa=
ren, nicht die geringſten Anſtalten zur Rettung
unternommen habe. Sie ſind verhaftet worden.
Sibi (Britiſch=Belutſchiſtan). Ein engliſcher Stromverſorgung iſt ſeit Samstagabend
wieder=
in Sibi eintraf, gab dem Vertreter des DNB.
einen amtlichen Bericht über die Lage im
Erd=
bebengebiet. Danach dauerte der erſte Erdſtoß au:
Freitag 30 Sekunden. Er brachte die ganze
Innen=
ſtadt und die im Süden liegenden Nachbardörfer merkbar machten, von der Trümmerſtätte
fernzu=
zum Einſturz. Außerdem ſtürzten das außerhalb
liegende Krankenhaus, das Gebäude des
Kom=
miſſars des Generalgouverneurs ſowie die Häuſer auf 26 000 geſchätzt. Ob Quetta wieder aufgebaut
ſeines Stabes ein. Zerſtört wurde auch das
Stadt=
viertel, in dem ſich die Militärluftfahrtanlagen
befanden. Es blieb dort kein Stein auf dem
an=
deren. Da die Gebäude der übrigen
Militärver=
waltung keine ernſten Schäden nahmen, konnte
das Militärkommando ſofort die Stadtverwaltung
übernehmen. Das Glück wollte es, daß zur Zeit I
des Bebens annähernd die Hälfte der Garniſon I
von Quetta zu Nachtübungen ausmarſchiert war.
Sofort wurde die Nachtübung abgebrochen und
das Militär zur Hilfeleiſtung eingeſetzt. Das
Feuer, das beim Eintreffen der Soldaten ſich
er=
heblich ausgedehnt hatte, war nicht mehr zu
lö=
ſchen. Man verſuchte, durch Sprengung von
Nach=
barhäuſern und durch Wegſchaffung leicht
brenn=
baren Materials eine Ausbreitung des Brandes
zu verhindern.
Beim erſten Erdſtoß wurde der größte Teil der
ſtädtiſchen Polizei, etwa 160 Mann, getötet. Auch
das Gefängnis fiel zuſammen. Von den Inſaſſen
hat ſich anſcheinend niemand retten können. Bei
den Rettungsarbeiten vollbrachten die Soldaten,
die unermüdlich wirkten, erſtaunliche Taten. Ein
britiſcher Offizier konnte z. B. am erſten Tage
42 Lebende aus den Trümmern hervorziehen.
Schwierig wurde die Lage, da kein
Zivilkranken=
wagen mehr betiebsfähig war. Am Freitag wurde
eine Erkundung durchgeführt. Sie ergab, daß noch
eine Verbindung mit Indien über den Bolan=Paß
beſtand. Wäre er geſperrt geweſen, ſo wäre die
Kataſtrophe noch viel ſchlimmer geworden. Die
Erkundung ergab weiter, daß alle Dörfer bis nach
Khalat zerſtört ſind, einſchließlich der Stadt
Ma=
ſtung, wo die Toten nach Tauſenden zählen.
Etwa 200 Laſtwagen hatten am erſten Tage
voll damit zu tun, die Verwundeten und
Ueber=
lebenden fortzuſchaffen. Gleichzeitig wurden von
vielen hundert Mauleſelwagen die Toten aus der
Stadt gebracht. Tauſende von Eingeborenen
wur=
den in einem Notlager auf der Rennbahn
unter=
gebracht. Zurzeit werden rund 50 000 Menſchen
täglich aus den Heeresproviantlagern verpflegt.
ten. Nur 16 Perſonen gelang es, ſich zu retten. Die Verluſte in der britiſchen Luftſtreitmacht
an Toten betragen 1 Offizier und 49 Mann. Bis
Samstagabend hatten die Truppen 2277
Einhei=
miſche beerdigt oder verbrannt. Hinzu kommen
noch ungefähr 3000 Ziviliſten, die von ihren
Landsleuten als Leichen geborgen wurden.
Das indiſche Militärlazarett behandelte am
erſten Tage rund 3500 Perſonen, obwohl es nur
eine Aufnahmefähigkeit für 400 Perſonen hat. Die
Militärlazarette ſind glücklicherweiſe nicht ernſtlich
beſchädigt.
Am zweiten Tag nach dem Beben wurden
wei=
tere Notlager eingerichtet. Viele Flugzeuge mit
Aerzten und Krankenſchweſtern trafen zur
Ver=
ſtärkung ein. Da die Erdſtöße immer noch
anhal=
ten und man Nahrungsmangel befürchtet, ſoll die
Zivilbevölkerung fortgeſchafft werden. Am Sonn=
tagnachmittag, um 15 Uhr, erfolgte wieder ein
ſchwerer Stoß, der aber keinen Schaden mehr
au=
richten konnte, da alles zerſtört iſt. Die elektriſche
Nachrichtenoffizier, der am Sonntag aus Quetta hergeſtellt. Obwohl die Waſſerleitungen geborſten
ſind, halten Pioniere die Waſſerverſorgung
auf=
recht. Die Stadt iſt von Kavallerie und
Kraftfahr=
truppen von der Außenwelt abgeſchloſſen, um
Schauluſtige, die ſich bereits in großer Zahl
be=
halten.
Die Zahl der Toten wird in Quetta allein
wird, iſt noch fraglich.
Die Trümmerſtätte von Quetta.
Sibi (Britiſch=Beludſchiſtan). Am Sonntag
tobte hier ein ſchwerer Sandſturm von
ungewöhn=
licher Stärke. Man glaubt, daß er mit dem
Erd=
beben im Zuſammenhang ſteht. Er macht es
un=
möglich, nach Quetta zu fliegen. Vier
Sonder=
züge, die hier aus Quetta einliefen, waren
über=
füllt. Anſcheinend verläßt die indiſche
Bevölke=
rung von Quetta die Stadt, die doch nur ein
großes Trümmerfeld iſt. Den Bekannten und
Verwandten der Einwohner von Quetta iſt es
verboten, ſich über Sibi hinaus Quetta zu nähern.
ſo daß der Bahnhof von Sibi fortgeſetzt der
Schau=
platz herzzerreißender Szenen iſt. Auf die Fragen
der Leute, die Verwandte und Freunde in
Quetta hatten, antworten die Flüchtlinge nur
kurz: „Sie leben nicht mehr!‟ Die Waſſerverſor=
gung iſt in Quetta ſtillgelegt. Lebensmittelmame
beſteht glücklicherweiſe einſtweilen noch nicht,
ein Eiſenbahnzug mit viel lebendem Vieh beret
nach Quetta durchgebracht werden konnte. Un
läufig kann der Bahnbetrieb nur eingleiſig aaf
recht erhalten werden, da die Brücken auf
Strecke geſchont werden müſſen, zumal man
fürchtet, daß ſie Schaden genommen haben.
Der Sachſchaden wird, nunmehr
offis=
auf nahezu 50 Millionen Reichshou
geſchätzt. Ueber die Verluſte an Menſchau
leben liegen noch immer keine genauen Zaß‟
vor. Eine halbamtliche Schätzung nennt die Zciu
der Todesopfer 40 000.
Ret
gutmütige See
Frut
Die Jungfernfahrt der „Normandies .ſ und
dß der
Paris. Zur erſten Ueberfahrt des frar;oſche
ſiſchen Rieſenſchiffes „Normandie” über E7 ud
Atlantik gibt die Transatlantique=Reederei ℳ Ein
vor der Ankunft des Schiffes in New York Vin den
kannt, daß verſchiedene Dinge das Schiff hin=)u faſt tä
en, das Blaue Band des Ozeans zu erringen. erwelt mit fi
Jahreszeit ſei beſonders ungünſtig für einen Ihe Rede. Glei
artigen Verſuch geweſen. Weiter hätten Nebel 2y ſaninchen, Haſen
heftige Hagelböen den Kapitän des Schiffes i9 nuß denn freilich
zwungen, einen Umweg von mehr als 100 cn und Gärtner ma
meilen zu machen. Eine kleine Havarie, Asdüur nicht immer un
außerdem die Höchſtgeſchwindigkeit der „Nornn
die” für mehrere Stunden auf 28 Knoten he
gedrückt. Trotzdem habe das Schiff von Southaun
ton ab eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von
Knoten und von Biſhop Rock ab eine ſolche
29,92 Knoten erreicht, während die „Bremen”,
ihrer Rekordfahrt nur 28,53 Knoten gelaufen 14
Der Sonderberichterſtatter des „Intranſigeg‟
gibt ſeinen Leſern einen Bericht von der end
Ueberfahrt, in dem er von dem fieberhaften E”
auf der „Normandie” ſpricht, mit dem ſie die Kl
kurrenz mit der ſechs Stunden vorher aus Cuk
bourg ausgelaufenen „Europa” aufgenommen I
Die kakalaniſchen Verſchwörer vor Gerichl.
In Madrik begann ſoeben der große Prozeß gegen die Führer der katalaniſchen Verſoſg..
Unſer Bild zeigt die Bank der Angeklagten, von links nach rechts: der Expräſident der Ge
niſchen Republik Companys und ſeine Miniſter Lluhi, Comorera, Ventura.
ſols und Barrera. Es fällt an dieſem Bilde auf, daß die Angeklagten auf Polſterſtühle.
und Expräſident Companys mit ausgeſuchter Eleganz zur Gerichtsverhandlung erſchien. (Sche.
V1
OPEEUM
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LnfEHEEMM
3 Würgee Pür 109g. engeben 3/k Liter Leinste FLeischbtue
[ ← ][ ][ → ]ſenstag, 4. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 152 — Seite 9
Kleine feuchke Kakafkrophen.
ßon den großen, jahreszeitlich bedingten Kataſtrophen, wie
zie Frühjahrsüberſchwemmungen des Gelben und Blauen
iſtg, in China, des mächtigen Indus in Vorderindien, von
Zſuy=, Blizzard= und Hitzekataſtrophen, die regelmäßig in
ge emſim Monaten Hunderte und Tauſende von Menſchenleben
qlſzepfer erfordern: von alledem wird mit Recht viel
Auf=
hoebs gemacht. Darüber werden lange Berichte mit allen
Elſlheiten gegeben. Jedoch die zahlreichen kleinen
Kata=
ſtywen, die ebenſo jahreszeitlich bedingt ſind, und vielleicht
nig geringeren Schaden anrichten als dieſe großen
Natur=
eneſiſſe — über ſie wird kurz hinweggegangen. Dabei iſt es
mähten gerade ſo wie mit der Mäuſeplage. Dem Einzelnen
finſolp eine Mäuſefamilie vielleicht nur geringen Schaden zu.
Rietet man aber oder beſſer ſchätzt man die Verluſte, die
einge Dorfe, einer Stabt oder gar einem Volke erwachſen, ſo
kouyſt man auf jährlich Milliardenbeträge, welche das Unweſen
diczſ kleinen Nager zu einer Rieſenwelle aus zahlloſen kleinen
Kilerophen machen.
für und wieder leſen wir, daß ein kleiner Mühlbach bei
jrohe einem Dorf über die Ufer getreten iſt, ein kleines
Berg=
tpmſſe hat ſich unter der Schneeſchmelze in einen reißenden
Güeach verwandelt. Aber wenn nicht gerade Häuſer
fort=
gemiſn werden und Menſchenleben in Gefahr geraten oder
Die Retter aus Waſſersnot.
Zei gutmütige Seelen retten kleine Zicklein vor den
(Keyſtone)
bedrohlichen Fluten.
gar zurluſtig gegangen ſind, ſo bleiben ſolche Nachrichten lokale
Notaz und unter „Vermiſchtem” finden wir etwa die
Nach=
richt ſaß dem Bauern X. ein Kalb ertrunken iſt. Dabei finden
wir yſoche kleinen Mitteilungen zu beſtimmten Zeiten des
Früh=
jahrf und Herbſtes in allen Zeitungen regelmäßig
wieder=
kehrnn Eine Unſumme kleiner Kataſtrophen!
In den großen Verluſten, die gerade ſolche kleinen
Kata=
ſtroſehn faſt täglich am Wildbeſtand, an unſerer Vogel= und
Kleirterwelt mit ſich bringen, iſt bei alledem noch nicht
ein=
mallde Rede. Gleichwohl koſten ſie ungezählten Scharen von
jungen Kaninchen, Haſen, Vögeln und Kleintieren das Leben.
Dabllimuß denn freilich auch hervorgehoben werden, daß dem
Lanunrt und Gärtner manche ſolcher kleinen Kataſtrophen in
yr. Mtur nicht immer unwillkommen ſind, wenn zum Beiſpiel
in einem ſchneearmen ſtrengen Winter der Boden beſonders
tief einfriert, und dabei auch Engerlinge, die Larven der
Mai=
käfer, in ungeheurer Zahl zugrunde gehen, dann iſt das für
manche Landſtriche, die in milden Wintern mit regelmäßigem
Abſtand eine Maikäferplage für das Frühjahr in Rechnung
ſtellen mußten, ein nicht geringer Gewinn. Umſtritten iſt
manch=
mal die Einwirkung ſolcher Naturkataſtrophen im kleinen bei
den Maulwürfen, die der eine für ebenſo nützlich, wie ſie der
andere hingegen den Wieſen für ſchädlich hält. Allerdings ſagt
man auch von Kaninchen und Maulwürfen, daß ſie es auf
bisher noch ungeklärte Weiſe in ihrem Inſtinkte haben, ob im
Frühjahr der Grundwaſſerſtand der Wieſen hoch oder niedrig
ſein wird und die Wieſen überſchwemmt werden; und dem=
entſprechend heißt es, legten dieſe Tiere ihre unterirdiſchen
Wohnungen an.
Dies mit Sicherheit feſtzuſtellen, dürfte allerdings ſeine
Schwierigkeiten haben. Darum bleibt uns nur die ſichere
Beob=
achtung übrig hinſichtlich der Verluſte, die uns an kleineren
und größeren Haustieren bei den alljährlichen und
regel=
mäßigen kleinen Kataſtrophen der Natur zugefügt werden. Auch
hier verſuchen wir, uns mit der Umſicht und Vorſorge, welche
dem Menſchen eigen ſind, vor Verluſten zu ſchützen; auch hier
ſorgt der Menſch nicht nur für ſich, ſondern zugleich auch für
die Tierwelt, die ihm naheſteht, wenn er gegen ſolche kleinen
Kataſtrophen Abhilfe ſchafft und falls ſie doch eintreten, zum
Retter wird.
Autzd
Eine mitleidige Seele.
(h) Prag. Der Dieb iſt unbekannt. Aber die Geſchichte iſt
verbürgt. Und immerhin gibt ſie Anlaß zu der Frage, ob es
einem Dieb bei der Gelegenheit eines Einbruchs ſchlecht werden
darf und ob ein Arzt in dieſem Falle verpflichtet iſt, Hilfe zu
leiſten, ſelbſt wenn der Einbrecher bei ihm ſelbſt einbrach.
Der Arzt war vorzeitig von einer Abendveranſtaltung
heim=
gekehrt. Er fand in ſeinem Arbeitszimmer im Seſſel vor ſeinem
Schreibtiſch einen Mann, der ein kleines Bündel blanker Dietriche
auf die Schreibplatte gelegt hatte und im übrigen den Eindruck
eines total Kampfunfähigen machte. Dem Einbrecher war es
in=
folge von Herzkrämpfen bei ſeiner Arbeit ſo ſchlecht geworden,
daß er nicht einmal mehr aus dem Hauſe konnte.
Der Arzt dachte eine Sekunde nach — — — und nahm dann
die nötigen Medikamente, brachte den Einbrecher wieder zu ſich,
miſchte ihm noch ein Fläſchchen mit Herztropfen und ſchickte ihn
dann — eine mitleidige Seele — nach Hauſe.
Der inhallsreiche Blumenkopf.
(ma) Brüſſel. Bei dem Unwetter, das kürzlich über das
deutſch=belgiſche Gebiet dahinraſte, ſchleuderte der Sturm von
einem Fenſter einer kleinen Villa in Pepinſter an der Strecke
Aachen-Lüttich einen Geranientopf auf die Straße, der unten
auf dem Bürgerſteig der Straße zerſchellte, ohne glücklicherweiſe
jemanden zu treffen. Ein Poliziſt jedoch eilte näher, um die
Scherben von der Straße aufzuleſen. Er entdeckte zu ſeiner
Ver=
wunderung mitten in der ausgeſtreuten Blumenerde einen von
dieſer angeſchwärzten Brief, der aber noch deutlich genug die
Anſchrift des zuſtändigen Staatsanwalts trug. Dem
übermit=
telte man den Fund, und als der Staatsanwalt den Umſchlag
öffnete, fand er darin das ſchriftliche Geſtändnis eines Herrn
Gaſton Fecter ſen,, daß er im Jahre 1932 gemeinſam mit einem
Ungenannten in eine Fabrik des Ortes eingedrungen ſei und den
Geldſchrank geplündert habe. Das Gewiſſen laſſe ihm nun aber
keine Ruhe mehr. Deshalb habe er dieſes Geſtändnis geſchrieben
und verſteckt, damit es erſt nach ſeinem Tode aufgefunden werde.
Das Verſteck ſei in ſeinem Teſtament angegeben.
Da Gaſton Fecter ſen, aber immer noch rüſtig und
kreuz=
lebendig iſt, ſah die Staatsanwaltſchaft keinen Anlaß, dieſen
Brief zu den Akten zu legen. Sie ließ den Herrn Villenbeſitzer
verhaften, den man gerade dabei antraf, ſeine Koffer zu packen,
denn ſelbſtverſtändlich hatte auch er das Fehlen des
Geranien=
topfes und ſeines verräteriſchen Inhalts bemerkt . . .
Ein 98jähriger will heiraken!
(th) New York. „Alter ſchützt vor Torheit nicht”. —
Im=
merhin ſcheint ſelbſt dieſer nicht ganz unwahre Spruch nicht ganz
auszureichen, um die Heiratsluſt jenes Herrn Charles Jeanette
zu erklären, der in Old Forge (New York) wohnt und der ſich
vor kurzem ſowohl durch Heiratsanzeigen wie auch durch Anfragen
bei einem Ehevermittlungsbüro an die heiratsluſtige Damenwelt
gewandt hat, um eine Lebensgefährtin zu ſuchen. Dieſer Charles.
Jeanette, einer der letzten Veteranen des nordamerikaniſchen
Bürgerkrieges, hat nämlich nicht weniger als ſage und ſchreibe
achtundneunzig Jahre auf dem Rücken!
Seine letzte Ehe hatte der unternehmungsluſtige alte Herr
erſt zu Weihnachten 1934 geſchloſſen; ſeine Frau iſt aber in
die=
ſem März in Montreal geſtorben. Und da Charles Jeanette
nicht ganz allein ſein möchte, geht er eben wieder auf die Freite,
denn, ſo erklärte er wenigſtens, „wenn man erſt 100 Jahre alt iſt,
iſt es eigentlich zu ſpät zum Heiraten. ...
Eine, die es ſehr eilig hakte!
(th) New York. Dieſen Rekord wird ihr in Amerika ſelbſt
ſo leicht keiner ſtreitig machen! Die Filmſchauſpielerin Rosmary
Ames in Chicago hat nämlich eine „Weltleiſtung” in der
Wieder=
verheiratung ſofort nach der eben erſt ausgeſprochenen Scheidung
aufgeſtellt. Ihre Scheidungs= und Trauzeugen haben dieſen
Re=
kord einwandfrei — mit dem Chronometer in der Hand! —
feſt=
geſtellt: Vormittags um 11 Uhr trug Rosmary beim Gericht ihre
Scheidung vom Theaterunternehmer Bertie Meyer an. Um 11 Uhr
6 Minuten war dieſe Scheidung bereits ausgeſprochen. Und punkt
12 Uhr mittags erhielt die unternehmungsluſtige Dame von einer
anderen Inſtanz bereits die nachgeſuchte Erlaubnis zur
Wieder=
verheiratung, die ſie dann auch eine Stunde ſpäter mit Herrn
Stillwell vollzog. Die Dame, die damit zum erſten Male in
Ame=
rika fertig bekam, was übrigens in Sowjetrußland ſchon ſeit
Jah=
ren im Schwunge ſein ſoll, iſt damit trotz ihrer erſt 23 Jahre ſchon
zum dritten Male verheiratet.
Ankarkkis=Eroberung nur inoffiziell.
(th) Waſhington. Nachdem Admiral Byrd aus der
Antarktis glücklich zurückgekehrt iſt und vom Präſidenten
Rooſe=
velt empfangen und beglückwünſcht wurde, intereſſiert man ſich
in Amerika etwas lebhafter dafür, welchen Nutzen USA.
eigent=
lich aus dieſer Byrd=Fahrt ziehen könnte. Man weiß, daß Byrd
250 000 Quadratmeilen neuen Landes entdeckt hat. Aber die
Staatsdepartements haben eifrigſt die Nachricht dementiert, daß
dieſe Gebiete von den USA. als eigener Beſitz beſchlagnahmt
würden.
Daran ſind nämlich engliſche Reklamationen ſchuld, auf die
Amerika hören mußte. Admiral Byrd hat zwar die Antarktis
erobert, aber nur inoffiziell. Während man vor ein paar
Mo=
naten noch etwas ganz anderes las, wird heute verſichert, daß
der Südpol niemals ein großes Geſchäft werden würde.
Ent=
täuſcht und verärgert und mit einem Verluſt von 50 000 Dollar:
für nichtgedeckte Expeditionskoſten geht Byrd an die
wiſſen=
ſchaftliche Auswertung ſeiner Expedition — als der große
in=
offizielle Eroberer für Amerika.
ROMAN VON WOLEGANG MARKEN
Erſter Teil.
I.
Meinem Villenvorort Hamburgs, in der Bülow=Allee, ſteht
eine Rachtvilla neben der anderen, und viele Menſchen, die
durch ſeſe ſtille vornehme Straße gehen, beneiden ihre Beſitzer.
Pſchönſte Villa gehört dem bekannten Hamburger
Expor=
keuk zud Reeder Georg von Rapp.
hr wenn ihn jetzt jemand in ſeinem Krankenſtuhle ſähe,
dnn fürde wohl der Neid aus deſſen Herzen ſchwinden und
einensrliefen Mitleid Platz machen.
hrg von Rapp iſt krank, ſehr krank. Er iſt halb gelähmt
und, he es ſcheint, dem Tode nicht mehr zu entreißen, obwohl
e eisſſachtundvierzig Jahre zählt.
2P Kranke befindet ſich oben allein in ſeinem Zimmer.
hner ſeiner Freunde würde ihn heute wiedererkennen.
Deic And ſiech lehnt er im Stuhl. Die Wangen ſind eingefallen,
De 2chen glänzen wie die eines Baſedowkranken.
ſp fühlt, daß es mit ihm zu Ende gehen wird.
ſgſt hat er ſich damit abgefunden, aber hin und wieder,
Genil Ite Erinnerungen an das große Glück von einſt in ihm
Dache trden, ſucht er ſich doch noch gegen den Tod zu ſtemmen.
An packt ihn die entſetzliche Angſt vor dem Ende.
Awill nicht ſterben!
i jetzt in dieſem Augenblick überfällt ihn wieder dieſe
Reiniag de Angſt. Rapps Stiefſchweſter, Margarete, die ihn
egYveilt gerade zuſammen mit ihren Brüder Alfons Szola,
mlkzt, deſſen Frau und Sohn und Bertie Szola, dem
Peu=Inger, mitten im Garten, wo ein kleiner Familienrat
9Menhäuschen tagt.
hp klingelt heftig.
* M Dienſtmädchen Mönke erſcheint ſofort. Es iſt ein junges
AAs dem Holſteinſchen und kaum erſt ſechs Tage im Hauſe.
Diäuhſargarete hat kürzlich dem bisherigen Dienſtperſonal
Seruwgutz, weil ſie ſich mit den Leuten nicht vertrug. Sogar der
w. Aner Jakob hat ſeinen Poſten verlaſſen müſſen.
W Mädchen tritt dicht an den Kranken heran und fragt
hämpfter Stimme: „Der gnädige Herr befehlen?”
9z leiſe nur kann er ſprechen.
Rimal muß Rapp es ſagen, daß ſeine Schweſter Mar=
8areweommen ſoll.
Mie nickt, macht einen Knicks und geht.
Aſie draußen iſt, weiß ſie nicht recht, was ſie tun ſoll.
Abeſter Margarete ſoll kommen? überlegte ſie. Sie hat
iel hnung, daß Frau Berching, die Stiefſchweſter Georg
von Zops, damit gemeint iſt.
Skommt ihr eine Erleuchtung.
* Villa gegenüber liegt ein Schweſternheim Kranken=
* Cnen, die in den Tropen Dienſt gemacht haben, erholen
M von ihrer anſtrengenden Tätigkeit.
Dß meint der gnädige Herr die Schweſter Margarete,
das freundliche blonde Weſen, mit dem ich geſtern ein paar
Worte gewechſelt habe, denkt Mönke.
Mönke läuft hinüber nach dem Schweſternheim.
Sie hat Glück, ſie trifft die blonde Schweſter im Garten.
Man ſieht es der hochgewachſenen, ſchönen Margarete mit dem
Oin Scnttags-und die
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friſchen roſigen Geſicht und den leuchtenden Augen nicht an, daß
ſie kaum erſt eine ſchwere Krankheit überwunden hat.
In acht Tagen ſoll es wieder fortgehen, diesmal nach
Braſilien.
„Wen ſuchen Sie?” fragt Schweſter Margarete das
Mäd=
chen freundlich.
„Sie, Schweſter! Herr Rapp hat nach Ihnen verlangt!”
Margarete iſt über alle Maßen erſtaunt.
„Das kann doch nicht möglich ſein, Fräulein! Er kennt mich
doch gar nicht.”
Da miſcht ſich eine Kollegin ein.
„Herr von Rapp iſt ſchwer krank, Schweſter. Vielleicht hat
er Sie vom Fenſter aus geſehen und will Sie als Pflegerin
aufnehmen. Gehen Sie nur einmal hinüber! Und iſt’s ein
Irrtum, nun, dann wird ſich’s raſch aufklären.”
Da folgt Schweſter Margarete der voranſchreitenden Mönke.
Sie iſt ein klein wenig verlegen, als ſie das vornehme Haus
betritt.
Georg von Rapp blickt beim Eintritt der beiden auf. Er
will ſeinen Augen nicht trauen, als er neben Mönke ein ſchlankes,
ſchönes Mädchen vor ſich ſtehen ſieht.
„Ich bin Schweſter Margarete”, ſpricht die Fremde einfach.
Sie haben mich zu ſich gebeten.”
Der Kranke begreift allmählich. Ein Lächeln huſcht über
ſeine Züge.
„Ich... meine allerdings meine Schweſter . . . Margarete,
Frau Berching”, ſagte er leiſe. Mönke iſt ſchrecklich verlegen
und will gleich Frau Berching rufen.
Aber Georg von Rapp winkt aufgeregt ab.
„Nicht . .. nein! Schweſter Margarete ſoll bei mir bleiben!
Das ... das war gut ſo! Sie . . . Sie ſind doch aus dem
Schweſternheim . . . da drüben?"
„Ja, Herr von Rapp” beſtätigte die Pflegerin und läßt ſich,
während Mönke aus dem Zimmer läuft, am Lager des Kranken
nieder. „Wir haben mit Bedauern gehört, daß Sie leidend ſind.”
„Freund Hein ſteht an der Tür!” entgegnet der Kranke
bitter.
Margarete ſagt mit unveränderlicher Ruhe: „Das dürfen
Sie nie denken, Herr von Rappl. Darf ich fragen, was Ihnen
fehlt?"
„Seit . .. ſeit Monaten ſchreitet eine Lähmung ſtändig
vor . . . ein . . ein Verfall der Kräfte. Meine Muskeln
ſcheinen zu ſchwinden trocknen gleichſam ein. Die Aerzte
ſtehen vor einem Rätſel!”
Ein Schwächeanfall packt ihn, er ſinkt hintenüber, ſein Atem
geht keuchend.
Die Schweſter langt raſch nach dem Glas mit Waſſer, das
auf dem Tiſche ſteht, um dem Kranken ein paar Schlucke
ein=
zuflößen, aber als ſie es hoch nimmt, dringt plötzlich ein
ſelt=
ſamer Geruch ihr in die Naſe.
Sie erſchrickt.
Margarete iſt die Tochter eines Arztes, der in Südamerika
dem gelben Fieber erlag, und ſie beſitzt mediziniſche Kenntniſſe,
mit denen ſie ſchon manchen Arzt in Staunen verſetzte.
Sie kennt den ſeltſamen Geruch ganz genau, weiß, daß das
gefürchtete Tropengift Colicerum, benannt nach ſeinem
Ent=
decker, in dem Glaſe ſich befindet.
Und in einer Menge — das verrät ihr ſchon der Geruch —
die über jede Doſis, die als Arzneimittel geſtattet iſt, weit
hinausgeht.
Eine Ahnung, daß hier ein Verbrechen oder gar eine
Fahr=
läſſigkeit vorliegt, ſteigt in ihr auf.
Sie ſtellt das Glas beiſeite und klingelt.
„Schnell ein Glas Waſſer!” ruft ſie dem eintretenden
Dienſt=
mädchen zu. Mönke eilt, das Verlangte zu holen und kommt
gleich wieder damit zurück.
Die Pflegerin löſt eine Pyramidontablette auf und flößt
vorſichtig die Löſung dem Ohnmächtigen ein. Langſam kommt
er wieder zu ſich.
(Fortſetzu
TAtdle Tttatt
Sport,
Jugenderziehung und Spork.
Derkeichsſporkführer vor den künftigenJugendwarken
Ganz überraſchend ſtattete der Reichsſportführer v.
Tſcham=
mer und Oſten der Führerſchule des Berliner
Hochſchul=
inſtituts für Leibesübungen in Neuſtrelitz einen
Be=
ſuch ab. Die Führerſchule iſt die Nachfolgerin der Stammſchule
für Geländeſport, an der u. a. rund hundert Sportſchriftleiter
aus dem Reiche während des vergangenen Winters in zwei
Sportkurſen zuſammengezogen waren. Der Reichsſportführer
ſchritt zunächſt die Front des Lehrganges ab, der im Schloßhof
angetreten war, und beſichtigte ſodann die Unterkunftsräume
ſo=
wie die ſportlichen Anlagen im Tiergarten und in der
Schloß=
koppel. Beſonders erweckten die Sporthallen im früheren
Mar=
ſtall das Intereſſe des Gaſtes.
Am Schluß ſprach der Reichsſportführer ſpäter zu den
Kurſus=
teilnehmern. In einer temperamentvollen Rede machte er
zu=
nächſt Ausführungen über die Funktionen der künftigen Kreis=
und Bezirks=Jugendwarte in bezug auf das Arbeitsgebiet des
Reichsſportführers, wobei zwiſchen den Aufgaben des Staates
und denen der Jugenderziehung zu unterſcheiden wäre, die aber
gleichwohl miteinander in Einklang zu bringen ſeien. Der
Neu=
aufbau der Leibesübungen verlange vor allem die Ausſchaltung
des Problems der Konfeſſionen, er ſelbſt, könne z. B. keinen
Unterſchied ſehen zwiſchen einer evangeliſchen und einer
katholi=
ſchen Rieſenwelle. Durch die hiſtoriſche Stunde der Einführung
der Wehrpflicht am 16. März ſei ein gewiſſer Abſchluß der erſten
Entwicklungsphaſe der nationalen Revolution erreicht, heute und
fernerhin komme es darauf an, daß der Staat alle Deutſchen
er=
faſſe. Letzten Endes müſſe der Staat die Urzelle in der Familie
ſuchen und nicht in einer beſtimmten Organiſation; auch der
Wehrgedanke müſſe auf dem Elternhaus aufbauen.
Bei Uebernahme ſeines Amtes habe man ihm viele Rezepte
auf den Tiſch gelegt, aber er ſei ſeinen geraden Weg gegangen
und gehe von dem Gedanken aus, auf dem Guten aus der
Ver=
gangenheit aufzubauen und dies weiterzuentwickeln.
Nachdem der Reichsſportführer die außenpolitiſche Bedeutung
der Olympiſchen Spiele geſtreift hatte, warnte er vor einer
Ueber=
laſtung der Jugend durch übermäßige Anſtrengungen. Der
Kriegs=
miniſter könne keine „Plattfußindianer” brauchen oder junge
Menſchen mit Herzerweiterung, ſondern nur kerngeſunde
Jun=
gens. Er ſelbſt und der Reichsbund für Leibesübungen wollen
aber neben dem geſunden auch den kranken Menſchen erfaſſen und
dieſen durch die Leibesübungen an Leib und Seele geſund machen.
„Paſſen Sie, meine Freunde, als künftige Jugendwarte auf, daß
hier nichts verſäumt wird! Und wenn Sie ſagen, es fehlen uns
die Etatsmittel, ſo ſtützen Sie ſich getroſt auf die alten und
be=
währten Turner und Sportler, die vielleicht mehr an Zeit und
Geld geopfert haben, als manche, die ſich gegen die „Turnväter
mit langen Bärten” wenden.”
Auch die Frage der früheren Parteizugehörigkeit dürfe keine
Rolle ſpielen, denn anzuerkennen ſeien alle, die mitarbeiten
wollen und ſich bewährt hätten. Der Reichsſportführer ſchloß mit
dem Hinweis, daß er in ſeiner Arbeit eine ſtarke Anſchlußlinie
an die Arbeit des Reichserziehungsminiſters, ſowie die des
Reichs=
jugendführers gefunden habe.
Seine Aufgabe ſei es, an der Heranbildung eines neuen
Typs von Turnlehrern zu arbeiten, die als geſunde Lehrer
ge=
ſunde Leibesübungen trieben. Daneben gehe die ethiſche
Er=
ziehung des Nationalſozialismus. In dieſer Zielſetzung gehe der
Reichsbund auf, der als nationalſozialiſtiſche Organiſation
aner=
kannt ſei und nicht mehr zerſtört werden könne. Er könne ſich
ſelbſt als Nationalſozialiſt, SA.=Mann und Frontſoldat keine
ſchönere Aufgabe denken als die, die ihm geſtellt ſei, und er
ge=
lobe in der gleichen Eigenſchaft jedem treue Kameradſchaft, der
mitarbeiten wolle!
Stürmiſche Zuſtimmung bewies dem Reichsſportführer, daß
ſeine Gedanken und Worte auf fruchtbaren Boden gefallen waren.
Im Kreiſe der Lehrer der Führerſchule und der
Lehrgangsteil=
nehmer nahm der Reichsſportführer dann das ſchlichte
Abend=
eſſen ein.
Fußball.
Kickers Aſchaffenburg—TSG. 46 Darmſtadt 3:3 (2:3).
Am Sonntag waren die 46er Fußballer nach Aſchaffenburg
zu den Kickers verpflichtet und konnten dort dem Bayeriſchen
Be=
zirksklaſſenvertreter ein gleichwertiges Spiel liefern, das mit
dem Reſultat einen verdienten Ausgang fand. Vor der Pauſe
waren die 46er die beſſere Mannſchaft und konnten auch
dem=
gemäß die Führung halten. Nach dem Wechſel drehten dann die
Kickers mächtig auf und es gelang ihnen, aber erſt kurz vor
Schluß, der verdiente Ausgleich. Der Schiedsrichter leitete den
harten, aber nie unfairen Kampf zur Zufriedenheit beider
Parteien.
Bayeriſche Bezirksklaſſe Pfingſten an der Rheinallee!
Am erſten Pfingſtfeiertag empfangen die 46er die ſpielſtarke
Mannſchaft des FC. 07 Haßfurt in Bayern. Die Gäſte werden
am zweiten Feiertag ein weiteres Spiel in Weiterſtadt anläßlich
eines Jubiläums austragen. Das Spiel der Bayern am erſten
Tag in Darmſtadt findet wegen des Aufſtiegsſpiels auf dem
Po=
lizeiplatz erſt um 6 Uhr an der Rheinallee ſtatt.
Union Wixhauſen — Sp.Vgg. 04 Arheilgen 3:1 (2:1).
Mit dieſem Reſultat trennten ſich beide Mannſchaften. Immer
wenn ſich beide alten Rivalen treffen, gibt es einen raſſigen
Kampf, und ſo war es auch vorgeſtern, wo man ein bis zum Schluß
ſpannendes Spiel zu ſehen bekam. Es wurde im ganzen ritterlich
gekämpft, wenn auch keiner dem anderen etwas ſchenkte, und da
auch die Leiſtungen über dem Durchſchnitt ſtanden, verließen die
Zuſchauer befriedigt den Platz.
Arheilgen brachte, im Gegenſatz zu ſeinen letzten
Aufſtellun=
gen, eine gute Mannſchaft mit, bei der beſonders Körber, Traſer,
Reitz, Becker und Rückrich gefielen. In der Wixhäuſer Mannſchaft
mußte man kurz vorher noch für den am Ende der Woche zur
Polizei Darmſtadt abgewanderten Mittelſtürmer Arheilger einen
Erſatzmann einſtellen; dieſer konnte ſich jedoch nicht ſo in das
Mannſchaftsgefüge einſtellen. Mit der Verteidigung und der
Läu=
ferreihe konnte man zufrieden ſein, dagegen gab es im Sturm noch
manche Hemmungen. Hier gefiel der rechte Flügel beſſer als der
linke. Das Spiel, das mit Ausnahme der erſten Viertelſtunde ſtets
im Zeichen einer leichten Ueberlegenheit von Wixhauſen ſtand,
ſah zuerſt verteiltes Spiel. In der 10. Minute kam der
Rechts=
außen von Arheilgen gut durch und ſeine Flanke lenkte der
Links=
außen Beiſel ein. Den Ausgleich verſchaffte ſich Wixhauſen durch
ſeinen Halbrechten Stork, der auch in der 30. Minute eine ſchöne
Kombination mit erfolgreichem Torſchuß abſchloß. In der zweiten
Hälfte ließ die Stürmerreihe von Arheilgen, ſtark nach, ſo daß
Wixhauſen noch feldüberlegener wurde, aber die Arheilger
Ver=
teidigung ließ nichts mehr durch. Erſt ein Elfer brachte durch
Fiedler den endgültigen Spielſtand.
Schiedsrichter des Spieles war Gaubatz=Dietzenbach.
Die 2. Mannſchaft von Wixhauſen brachte aus Münſter einen
hohen 9:5=Sieg mit.
Die Alten Herren ſpielten am Samstag abend gegen
Ar=
heilgen und gewannen 2:0.
Am 2. Pfingſtfeiertag empfängt Wixhauſen die heute
im ganzen Gaugebiet ſo populäre Mannſchaft von Egelsbach.
Am den Aufſtieg zur Bezirksklaſſe Hüdheſſen
gab es am Sonntag eine Begegnung, nämlich Alemannia
Klein=Auheim — 11 Hofheim 2:1 (1:0). Die Platzelf
war in der 40. Minute durch ihren Linksaußen Häuſer in Führung
gegangen. Hoffmann konnte 10 Min. nach der Pauſe durch Braun
Gleichſtand erzielen, doch ein Handelfer ergab 10 Min. vor
Spiel=
ende den knappen Sieg der Einheimiſchen. Beiderſeits ſtanden die
beſten Kräfte in den Abwehrreihen.
Die Tabelle nach dem 2. Juni:
Fußball=Nachleſe.
Blauweiß Bürgel — Viktoria Walldorf 0:1 (0:1).
Haſſia Dieburg — Teutonia Hauſen 2:2 (1:1).
Viktoria Urberach — 03 Langen 4:1 (0:1).
Turnkreis 18 (Darmſtadt) 22.
Gauwanderturnlehrer Buegger an der Arbeit.
Morgen, den 5. Juni, beendet der Gauwanderturnlehrer ſeinen
dreitägigen, mit beſtem Erfolg durchgeführten Lehrgang in
Bens=
heim und ſetzt ſodann die Lehrarbeit am 7. Juni in
Eber=
ſtadt, in der Turnhalle des Turnvereins 1876, fort. Die
Kreis=
vereine werden auf die günſtige Gelegenheit der Ausbildung von
Turnwarten und Vorturnern beſonders hingewieſen und gebeten,
dieſe recht zahlreich zu dem Lehrgang zu entſenden. Die Lehrzeit
dauert in Eberſtadt vom 7. bis einſchließlich 9. Juni und findet
jeweils abends von 20 bis 22 Uhr ſtatt. Ab 17. bis 19. Juni lehrt
der Gauwanderturnlehrer in der Turnhalle des Turnvereins
Arheilgen. Es iſt geſtattet am Lehrgang in Eberſtadt
ſo=
wohl, als auch in Arheilgen teilzunehmen. In Groß=Gerau
findet ein gleicher Lehrgang in der Zeit vom 20. bis 22 Juni
ſtatt.
Handball.
TSG. 46 Darmſtadt — Handballabteilung.
Das auf Mittwoch abend angeſetzte Freundſchaftsſpiel gegen
Reichsbahn Darmſtadt muß umſtändehalber ausfallen. Das
Trai=
ning findet wie üblich Mittwoch abend auf unſerem Platze ſtatt.
Unſere erſte Jugendmannſchaft ſpielt am Mittwoch, 5. Juni,
auf dem Reichsbahnſportplatz um 6 Uhr. Wir bitten die
Jugend=
ſpieler, ſich dort zeitig einfinden zu wollen.
Zührungswechſel bei den Südweſt=Ringern.
Bei den Meiſterſchaftskämpfen der Ringer in Südweſt fiel
die entſcheidende Begegnung Saarbrücken=Weſt—
Sieg=
fried Ludwigshafen aus. Mainz 88 unterlag 6:8
beim KSCl. Thaleiſchweiler und führte gegen die
Ent=
ſcheidungen des Kampfrichters lebhafte Klage. Zu einem
Kampf=
abbruch kam es in Schifferſtadt, wo die Tgde.
Die=
burg nach der Begegnung im Leichtgewicht 5:2 aufhörte. Bis
zur Entſcheidung der Sportbehörde iſt die Begegnung in der
Ta=
belle 17:2 für Schifferſtadt gewertet.
Kpfe. gew. un. verl. Siegv. Pkte.
47:43 8:4
KSK. Thaleiſchweiler
56:50 6:6
VfK. Schifferſtadt
56:50 6:4
VfK. Schifferſtadt
49:43
KSK. Saarbrücken=Weſt
30:24 4:2
Siegfried Ludwigshafen
Turngemeinde Dieburg
33:58 1:9
Frauenleichkakhlekik des Kreiſes Statkenburg (18).
An alle Vereine (DSB., DT., DFB. u. a.).
Hiermit werden nochmals alle Vereine des Kreiſes
Starken=
burg aufgefordert (1. Veröffentlichung geſchah bereits am 23. 5. 35
an dieſer Stelle), nachſtehende Fragen durch die Vereinsführer
ſelbſt oder durch die zuſtändigen Mitarbeiter bis ſpäteſtens 10.
Juni 1935 zu beantworten:
1. Pflegt der Verein Frauenleichtathletik in ſeinen Reihen:
wenn ja wie lange ſchon? 2. Wird nur an Uebungsabenden
Leicht=
athletik getrieben oder werden auch Wettkämpfe beſchickt? 3. Wie
ſtark (Anzahl) iſt die Abteilung? 4. Aufſtellung einer
nament=
lichen Liſte der Abteilung, unter Angabe des Alters, gepflegte
Uebungen und bis jetzt erreichte Beſtleiſtungen der einzelnen
Frauen und Mädchen. 5. Tag und Zeit der Uebungsſtunden. 6. Wie
lautet die Anſchrift des Leiters bzw. der Leiterin? 7. Hat der
Verein für die Durchführung von Uebungs= und Werbeabenden
beſonderes Intereſſe?
Die Antworten ſind ſchriftlich an den Kreisfrauenſportwart
Heinrich Stephan, Darmſtadt, Frankfurter Str. 2, bis ſpäteſtens
10. Juni 1935 zu richten. Ich weiſe nochmals darauf hin, daß bei
Meidung einer Ordnungsſtrafe die Vereinsführer für die
unbe=
dingte Beantwortung dieſer notwendigen Fragen verantwortlich
ſind. Bis zu dem angegebenen Schlußtermin iſt eine
Beantwor=
tung dieſer Fragen ohne weiteres möglich
Im Intereſſe unſerer Frauenleichtathletik erwarte ich von den
Vereinen genaueſte Erledigung dieſer Veröffentlichung. Heinrich
Stephan, Kreisfrauenſportwart.
Olympia=Kundgebung in Goddelau.
Am 29. Mai fand in Goddelau eine Großkundgebung aus
An=
laß der Sportwerbewoche ſtatt. Eingeleitet wurde dieſelbe durch
ein Platzkonzert der Standartenkapelle 115 unter Leitung von
M.Z.=Führer Schlupp am Rathaus. Die Darbietungen wurden
beifallsfreudig aufgenommen. Anſchließend folgte dann die
eigent=
liche Kundgebung in den Rühlſchen Feſtſälen. Nach einem
Muſik=
vortrag der Standartenkapelle eröffnete der ſtellvertretende
Orts=
gruppenleiter Schuchmann die Kundgebung mit einem
Hin=
weis auf die Bedeutung der Leibesübungen und der Olympiſchen
Spiele. Nach einem Vorſpruch „Deutſchland, mein Deutſchland”
ergriff der inzwiſchen zuſammen mit dem Kreisbeauftragten
Schad=Groß=Gerau eingetroffene Bezirksbeauftragte des
Reichs=
ſportführers, Topp=Frankfurt a. M., das Wort zu grundſätzlichen
Ausführungen über die Stellung der Leibesübungen im neuen
Staat und die wirtſchaftliche und politiſche Bedeutung der
Olym=
piſchen Spiele. Er ſchloß ſeine Ausführungen mit einem Aufruf
zur Mitarbeit aller. Dann folgten die eigentlichen turneriſchen
und ſportlichen Darbietungen, in bunter Reihe: unvorbereitete
Freiübungen der Schüler, Barrenturnen, Volkstanz der Mädels,
Boxen, Fechten, Reckturnen. Beſondere Aufmerkſamkeit erregte die
Sportarten, die vielen noch unbekannt waren: Boxen und Fechten.
Sie wurden von den entſprechenden Abteilungen der Turn= und
Sportgemeinde 1846 Darmſtadt vorgeführt. Die Darbietungen an
Barren und Reck erfolgten gemeinſam, durch Turnerbund Jahn
Darmſtadt und dem Turnverein Goddelau. Soweit die
Vorführun=
gen es geſtatteten wurden ſie durch die klangſchön ſpielende
Ka=
pelle gefällig begleitet. Nach nochmaliger Unterſtreichung der
Be=
deutung der Leibesübungen und des Olympia 1936 und einem
warmherzigen Appell zur Mitarbeit konnte, der Sachberater für
Sportwerbung, Dipl.=Handelslehrer Debus, in deſſen Händen
die Geſamtleitung des Abends gelegen hatte, die Kundgebung
ſchließen mit einem „Sieg=Heil” auf Volk und Führer, worauf die
Anweſenden begeiſtert in das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied
einſtimmten.
Allen Mitwirkenden aber, die ſich uneigennützig in den Dienſt
der Sache ſtellten, auch an dieſer Stelle beſten Dank, insbeſondere
der Standartenkapelle 115, der Turn= und Sportgemeinde
Darm=
ſtadt und dem Thd. Jahn Darmſtadt, ohne deren Mitarbeit der
Abend in dieſem Rahmen nicht hätte ſtattfinden können.
Radländerſieg über Dänemark.
Deutſche Bahnamateure überlegen.
Zu einem ganz überlegenen Sieg kamen die deutſchen
Awa=
teure im Radländerkampf gegen Dänemark in Hannover. Die
Dänen gewannen nicht einen einzigen der vier Wettbewerbe und
wurden im Geſamtergebnis mit 57:21 Punkten geſchlagen. Den
Hauptanteil an dem deutſchen Erfolg hat natürlich Meiſter Toni
Merkens, der nicht nur ſeine Zweierläufe und das Malfahren
ge=
wann, ſondern auch mit Karſch im Zweiſitzerfahren ſowie im
Ver=
folgungsrennen in der deutſchen Mannſchaft tonangebend war. Im
Verfolgungsrennen wurden die Dänen ſoaar überrundet, obwohl
unſere Vertreter einen denkbar ſchlechten Start hatten.
Ergebniſſe: Malfahren (3000 Meter): 1. Merkens 4:49; 2. Ihbe
½ Lg.: 3. Haſſelberg ½ Lg.; 4. Hoffmann: 5. Reeanderſen; 6.
Ole=
ſen. Verfolgungsrennen: 1. Deutſchland 6:04,2: 2. Dänemark
über=
rundet. Zweiſitzerfahren (2000 Meter): 1. Merkens=Karſch 2:57,4:
2. Ihbe=Klöckner: 3. Hoffmann=Raſſelberg; 4. Oleſen=Birſch; 5.
Meyer/Anderſen=Toft.
Kanuſpork.
Darmſtädter Paddler ſiegen in Saarlouis.
TSG. 46 hatte zur 4. Weſtmark=Langſtreckenregatta in S
tund
louis am Sonntag eine großere Mannſchaft an den Start.
ſchickt und konnte ſehr gute Erfolge mit nach Hauſe nehmen.
Einer für Anfänger über 12,8 Km. ſiegte Otto Sommer
Mebet
ſcharfem Kampfe im Spurt im toten Rennen mit Wind
Mannheim. Erich Herzig—A. Frietſch konnten ſich im Anfär
m eiten
De=
ſamt um etwa
Zweier über 12,8 Km. den zweiten Platz ſichern. Eine go
Ueberraſchung bereitete Irmgard Wagenführ, indem es ihr
jeſe Zunahn
lang, die Europameiſterin Guſſy Wenzel=Poſt Frankfurt kla
Lindergruppe=
ſchlagen und ſich einen überlegenen Sieg zu erkämpfen. Im
faſt 9 v.H.
gend=Zweier kamen Chriſtmann—Gerſtenſchläger infolge Ku
uf üinter dem S
ſion nur auf den 3. Platz.
die Erge
Die kurze Strecke am Nachmittag brachte weitere
Erf=
z4. ig ergibt ſich d0=
Erich Herzig konnte ſich den Einerkajak für Anfänger nach
raußereuropäiſchen 2
tem Kampfe ſichern, während im 2. Lauf des gleichen Ren.
A. Frietſch den 2. und Alfred Neidt den 3. Platz belegten. N ug dr Beüge. 8.
Intereſſe hatte man dem Start der Zehner=Kanadiermannhſk di Einſuhr aus Li
h in unterſchie
entgegengeſehen, die ſich gegen Rheinbrüder Karlsruhe ſehr
ere die
ſchlugen und einen 2. Platz belegten. Die Jugend konnt=
Zehner nach einem äußerſt erbitterten Kampfe mit Undine S
louis im toten Rennen den 1. Platz ſichern. Mit insgeſamt
erſten, drei zweiten und drei dritten Preiſen kann die Mäu
ſchaft mit ihren Erfolgen zufrieden ſein. Die Ergebni ſſlineralölel, Schve)
Zweierfaltbot, Jugend, 2,4 Km.: 1. Rheinbrüder Karlsiwen hat demgegenist.
(Schneider, Bitter) 9 Min. 8 Sek. 2. Poſt Frankfurt a. M. 7N=Luendurg (Wolle
ling, Hofmann) 9,12, 3. TSG. 46 Darmſtadt (Chriſtmann, e veſchiedene Lebensmi
ſtenſchläger) 9,14. Einerfaltboot für Damen, 2,4 Km.: 1. D3uu in der Entwicklung
chtliche Unterſchiede.
46 Darmſtadt (J. Wagenführ) 10,30, 2. KC. Mannheim (E.
ger) 10.41, 3. TSG. 46 Darmſtadt (J. Müller) 11.13. Einero die Einfuhr erheblich
boot, Anfänger, 12,8. Km.: 1. TSG. 46 Darmſtadt (O. SomVereinigten Staaten.
mer) und KC. Mannheim (S. Wind) 1:1,17, 2. Rheinbuict Ausnahmen von die
Karlsruhe (Umhauer) 1:1 19, 3. Blau=Weiß. SaarbrMmhr aus Außereufope
(Schmidt). Zweierfaltboot, Anfänger, 12,8 Km.: 1. Rheinbrüſſnern, deren Handelsbe
Karlsruhe (Körner, Heß) 58:26, 2. TSG. 46 Darmſtadt, Ha igemeine Verrechnungs
Frietſch) 59:03, 3. Blau=Weiß Saarbrücken (Meier, Köbn nch Deutſchland durch
61:20. Einerkajak, Anfänger, 800 Meter: 1. Lauf: 1. TSG Aleeinſlußt wurde. So
Darmſtadt (Herzig) 2:59, 2. Rheinbrüder Karlsruhe (Darir=a drei Monaten dieſe
3:01, 3. Undine Saarlouis (Pahl) 3:06. 2. Lauf: 1. Ur zu, Braſilien mehr als
Saarlouis (Trautvetter) 3:01,7, 2. TSG. 46 Darmſtadt (Fri Aſtzeitraum.
3:17, 3. TSG. 46 Darmſtadt (Neidt) 3:19. Zehner=Kanadier ZeAusfuhr iſt vom
beſchränkt, 800 Meter: 1. Rheinbrüder Karlsruhe 3:03, 2. —Juhr 1055 insgeſamt
46 Darmſtadt 3:08 (Sommer, Krautſchneider, Schmitt. Hsdnu der im weſentlic
Stuckert, Chriſtmann, Gerſtenſchläger Roßkopf. Klöppi. Mä aui die europ
Neidt. Steuer: Hergt), Zehner=Kanadier, Jugend 500 MStAuſchland um faſt 1
1. TSG. 46 Darmſtadt 2:38 (Chriſtmann. Gerſtenſchläger, /ſin Vierteljahr 1934
der 1., Bender 2., Bickelhaupt, Geyer, Schäfer, Karn, Wiesſuypa um faſt ein Fü
Feichtmaier Steuer: Roßkopf.) 2. Undine Saarlouis totes iſypa iſt dagegen g
nen), 3. KC. Saarbrücken.
—Stm.
Tor außereuropä
tieg daher wie
Reichsbahn Turn= und Sportverein Darmſtadt e. V.
nach Europa ſind
Am Mittwoch, den 5. Juni, um 20.15 Uhr, findet im Nöus die Hälfte geri
zimmer der Kegelbahn unſeres Sportplatzes für ſämtliche 2zuäiſchen Abſatzg
lungsleiter, Vorturner, Vorturnerinnen, Spielführer und 2in Erhöhung des Al
Stellvertreter eine wichtige Sitzung ſtatt. Erſcheinen iſt unlu die gſiatiſchen Lä
dingte Pflicht.
(gez.): Allgayer. Dietwcuun haben, ferner auf
Geſtiegen iſt im
Hülien und Chile.
ſtien Staaten von A
Kiunismäßig geringe
Reichsſender Franrfürenden der Aſt
handelsbilanz
Fnjuhrüberſchuß
Frankfurt: Dienstag, 4. Juni
6.00: Choral, Morgenſpruch; Gymnaſtik. 6.15: Köln: 8M lleichen Vierte
uenverkehr mit U
konzert. In der Pauſe, 7.00: Nachr. 8.00: Waſſerſ:0n/ Enroya der
8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30: Bad Salzſchlirf: SM nit 28 Mill.
konzert. 9.00: Nur Freiburg:; Werbekonzert. 9.15: Mſies im Verkehr
Freiburg: Feſttage im Markgräfler Land. 1. 1200 Sßölanz um insgeſan
Hartheim am Rhein. Funkbericht. 2. 100 Jahre Gefinu allem aus den
iten Aktiwvſaldo
verein Müllheim. 10.00: Sendepauſe. 10.15: Sihen, der
Schwei=
funk: Wunder der Pflanzenwelt. 10.45: Praktiſche /uellropa hat dem
ſchläge für Küche und Haus. 11.00:-Werbekonzert. 1—9 Mill. RM.) abger
Meldungen. 11.30: Sozialdienſt. 11.45: Bauernf.00Men Reichsmark.
12.00: Leipzig: Mittagskonzert. Dazw.: 13.00: Zeit, Näc bedeutend
14.00: Zeit, Nachr. 14.15: Wirtſchaftsbericht. 1—3k anlangt. G
Zeit Wirtſchaftsmeldungen. 14.40: Wetter. 14.45: M Sowjetunion
depauſe. 15.00: Nur Freiburg: Nachr. 15.15: Meſitzt ebenfalls
die Frau! Deutſche Kunſtwerkſtätten — Deutſche Pſlen, Frankreich
trachten.
16.00: Lieder von Roderich von Moiſiſoviez. 16.30-I Mill RM.) auf=
Türkei, die Pforte nach Groß=Aſien. Ein Wirtſchaft.9 dann Belgien
von Dr. Klinghardt. 16.45: Glas, ein lebenswichAff ſ ünſer Hand
aftiv. Den grö
Werkſtoff. Ein Zwiegeſpräch. 17.00: Königsberg: 2Am Argentinien !1
mittagskonzert. 18.30: Dr. Braun: Meiſter Eckh.&I RM.).
Ein Gottſucher der deutſchen Myſtik. 18.45: Die derſ”t Ziſſern ge
Technik arbeitet an der Löſung des Rohſtoffprobächo der Intenſität u.
18.55: Meldungen.
Me Deiteres Au
19.00: Stuttgart: Im Frühjahr, wenn die Vögel ſir)iden haben Länder
Eine bunte Stunde Volksmuſik. 19.50: Dr. Otte: When, müſſen uns
litiſche Rundfunkwirtſchaft. 20.00: Zeit, Nachr.; an s haben wir au=
Tagesſpiegel. 20.15: Leipzig: Reichsſendung: Stundeik lin der
Nation: Zum 125. Geburtstage Rob. Schumanns. 2 Pn
1. Humor der Faulheit. 2. (21.15): Wenn man
Reiſe tut — kann jeder etwas anderes erzählen. 2—
Chorkonzert. Altdeutſche Lieder. 22.00: Zeit, 2ä‟
22.15: Wetter, Nachr., Sport. 22.20: Kleines Virtu
Konzert. Ausf.: Kapelle Hauck und ihre Soliſten. 2—
München: Volksmuſik. 24.00: Sonne im Glas. —
Moſel ſingt. 1.00: Nachtkonzert.
Dienstag, 4. Juni
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nation: N
Schumann zum 125. Geburtstag.
Breslau: 19.00: Deutſche im Ausland, hört zu! B:
den. Kleiner Chor der Stadtpfarrkirche St. Maria,
then DS. Ltg.: E. Lokay.
München: 21.00: Die Glücksritter, Hörſpiel nach
Novelle von Eichendorff.
Leipzig: 21.00: Volldampf voraus!
Momentaufnal=
aus der Zeit für die Zeit.
Wien: 19.35: Oratorium von Händel.
Bukareſt: 20.15: Aus Verdis Opern.
Luxemburg: 20.40: Belgiſche Muſik.
Mailand: 20.55: Werke von Cimaroſa.
Beromünſter: 21.10: Jodlergruppe, Ländlerkapelle2, /0
Stockholm: 22.00: Werke alter Meiſter.
London: 22.10: Tanzkapelle S. Kyte.
Toulouſe: 22.45: Hawai=Gitarren.
Weiterbericht.
Deutſchland liegt am Südrande einer ausgedehnten
druckrinne, in der fortgeſetzt vom Atlantik her Störungen oſioe.
wandern. Eine Zufuhr feuchter, vom Ozean ſtammender. *
maſſen begünſtigt dabei das Auftreten von Niederſchläge.
vielfach noch gewittriger Natur ſein werden.
Ausſichten für Dienstag: Veränderlich, noch überwiegend D.
und weitere, teilweiſe gewittrige Regenfälle, mäßig —
doch etwas ſchwül, ſüdweſtliche Winde.
Ausſichten für Mittwoch: Fortdauer der überwiegend behe.
und zu Niederſchlägen neigenden Witterung, AyP, We
weſtliche Winde.
urnmer 152
Dienstag, 4. Juni
2. D 2 4
Im erſten Vierteljahr 1935 war die deutſche Ein=
hinsgeſamt um etwa 2 v.H. höher als im vierten Viertel=
34. Dieſe Zunahme der Einfuhr entfällt auf die außer=
wſche Ländergruppe. Während die Einfuhr aus Ueberſee
scnt um faſt 9 v.H. geſtiegen iſt, blieben die Bezüge aus
„u etwas hinter dem Stand des Vorvierteljahres zurück.
bgleicht man die Ergebniſſe mit denen des erſten
Viertel=
wel934, ſo ergibt ſich das umgekehrte Bild, nämlich ein
Rück=
inmt außereuropäiſchen Lieferungen um rd 28. v.H. und eine
ſetgung der Bezüge aus Europa um 21 v.H. An dieſer
Zu=
homder Einfuhr aus Europa waren faſt alle wichtigen
Län=
nonn auch in unterſchiedlichem Grad, beteiligt. Beträchtlich
niſt insbeſondere die Einfuhr aus ſolchen Ländern, mit
„Verrechnungsbakommen beſtehen, ſo z. B. aus Dänemark
gmittel), Italien (Rohſeide, Hanf) Jugoſlawien (Mais
rſchiedene Rohſtoffe), Norwegen (Tran), Rumänien (
Ge=
eimtMineralöle), Schweden (Eiſenerze, Holz, Zellſtoff).
Ab=
men hat, demgegenüber die Einfuhr in erſter Linie aus
ſeLuxemburg (Wolle und andere Rohſtoffe) den
Nieder=
uverſchiedene Lebensmittel) und Griechenland (Rohtabak).
Ach in der Entwicklung der Einfuhr aus Ueberſee ergeben
ſtichtliche Unterſchiede. Bei der großen Mehrzahl der
Län=
ſudie Einfuhr erheblich abgenommen. Der Rückgang betrug
MVereinigten Staaten von Amerika 60 v.H., bei Kanada
Ausnahmen von dieſer allgemeinen Rückgangtendenz in
ffuhr aus Außereuropa ergeben ſich lediglich bei
denjeni=
dern, deren Handelsbeziehungen zu Deutſchland entweder
zagemeine Verrechnungsabkommen geregelt ſind oder deren
uach Deutſchland durch Kompenſationsgeſchäfte
ausſchlag=
fdreeinflußt wurde. So war die Einfuhr aus der Türkei in
Inn drei Monaten dieſes Jahres faſt dreimal und die
Ein=
kus Braſilien mehr als doppelt ſo hoch, als im gleichen
ᛋuszeitraum.
i Ausfuhr iſt vom vierten Vierteljahr 1934 zum erſten
telihr 1935 insgeſamt um etwa 10 v.H. geſunken. Dieſer
ag, der im weſentlichen ſaiſonbedingt iſt, entfällt
aus=
hin auf die europäiſche Ländergruppe, deren Warenbezug
tetſchland um faſt 15 v.H. abgenommen hat. Im Vergleich
ten Vierteljahr 1934 ergibt ſich, daß diesmal die Ausfuhr
eropa um faſt ein Fünftel geringer war, der Abſatz nach
mopa iſt dagegen annähernd ein Zehntel geſtiegen. Der
hler außereuropäiſchen Länder an der deutſchen Geſamt=
Ufhſtieg daher wieder auf faſt 20 v.H. An dem Rückgang der
ſ4) nach Europa ſind außer Rußland, deſſen Bezüge um
o die Hälfte geringer waren, in erſter Linie die großen
tlig heiwäiſchen Abſatzgebiete Deutſchlands beteiligt.
hrer ufiErhöhung des Abſatzes nach Außereuropa entfällt vor
nen ſmmef die aſiatiſchen Länder, deren Bezüge faſt durchweg
zu=
er Di=wiann haben, ferner auf den Abſatz nach Süd= und
Mittel=
un Geſtiegen iſt im letzteren Fall vor allem der Abſatz
Flönſilien und Chile. Dagegen hat die Ausfuhr nach den
ſeiniſten Staaten von Amerika und Argentinien, wenn auch
veuhitnismäßig geringem Umfange, abgenommen. Rückgängig
verdem der Abſatz nach Afrika.
TiHandelsbilanz ſchließt im erſten Vierteljahr 1935 mit
manfuhrüberſchuß von 149 Mill. RM. gegenüber 53 Mill.
Ingleichen Vierteljahr 1934 ab. An dieſer Paſſivität war
(aenverkehr mit Ueberſee mit 121 Mill. RM., der
Aus=
nr Europa, der damit zum erſten Male einen Paſſivſaldo
1mit 28 Mill. RM. beteiligt. Gegenüber dem Vorjahr
futet dies im Verkehr mit Europa eine Paſſivierung der
ſdulsilanz um insgeſamt 276 Mill. RM., und zwar ergibt ſich
e ſu allem aus dem Handel mit den Niederlanden.
Groß=
tartnun, der Schweiz. Frankreich und Rußland. Im Verkehr
Außreuropa hat demgegenüber der Einfuhrüberſchuß weiter
M73Mill. RM.) abgenommen und beträgt diesmal nur mehr
Eillonen Reichsmark.
Aiſt bedeutendſter Handelspartner iſt, was
ihr anlangt, Großbritannien, an zweiter Stelle
M Sowjetunion, dann folgt Italien. In der deutſchen
hrbeſitzt ebenfalls Großbritannien den erſten Platz, dann
dalien, Frankreich. Schweiz.
enhöchſten Aktivſaldo weiſt unſer Außenhandel mit Hol=
47 Mill. RM.) auf; dann kommt die Schweiz mit 21,2
1MN., dann Belgien mit 13 Mill. RM. Im Verkehr mit
reiopa iſt unſer Handel nur mit Mexiko und Japan (20
M.) aktiv. Den größten Paſſivſaldo verzeichnen wir im
nellr nit Argentinien (47,3 Mill. RM.) und der Sowjetunion
MEil RM.).
D96 Ziffern geben nicht ohne weiteres ein Bild vom Um=
8 rnder Intenſität unſerer Handelsbeziehungen. Auch geben
niſhohne weiteres Aufſchluß, welche tieferen Gründe die
libſahn haben. Länder, die an uns Kapitalforderungen
aus=
hen Rſben, müſſen uns eine aktive Handelsbilanz zubilligen.
ergyits haben wir auch Verſtändnis für den Selbſtbehaup=
Eichſen der anderen Volkswirtſchaften. Eines dürfen wir
ſlotern: Verſtändnis auch für unſere Lage. Und dies
fin=
bFricht überall im notwendigen Ausmaß. Es geht
Deutſch=
iüt darum, den Partnern unſere Ware und unſere
Lei=
inhzuſchleudern. Aber wir wollen ein feſtes
Austauſch=
ſun ſichern, ,das den internationalen Warenverkehr von
okratiſchen Hemmungen befreit und uns die Gewähr
hre Verpflichtungen zu erfüllen.
Bießmärkke.
Dänſtädter Viehmarkt vom 3. Juni. Aufgetrieben waren
Sccine. Die Preiſe ſtellten ſich für Kl. a) auf —, b) 48—
(452, d) 47—50 Pfg. pro Pfund. Es wurden verkauft
ers faſſe a) 8. b) 153, c) 429. d) 74 Stück. Marktverlauf:
bgäumt.
Füeulmarkt Groß=Gerau. Auftrieb: 447 Ferkel. Bezahlt
4—27 RM. pro Stück. — Der nächſte Ferkelmarkt findet
MShoch, 12. Juni, vormittags 8.30 Uhr, auf dem Marktplatz
Mämheimer Viehmarkt vom 3. Juni. Auftrieb: 72 Ochſen,
Buxur 222 Kühe, 156 Färſen, 917 Kälber, 16 Schafe und 1920
denn Verlauf: für alle Gattungen lebhaft. Preiſe pro 50
Aandgewicht in RM.: Ochſen Kl. a) 42. b) 39—41, c) 33
Zullen a) 41—42, b) 39—40. c) 35—38; Kühe a) 37—
1—36, c) 25—31, d) 20—24: Färſen a) 42. b) 40—41,
V Kälber: Doppelender 72—85, Kl. a) 60—64, b) 53—
452, d) 36—43: Schweine a) 2. 49—51, b) 48—51, c)
Ae 46—50, g) 2. 43—46. Schafe nicht notiert.
Aufurter Viehmarkt vom 3. Juni. Auftrieb: Rinder 951
am letzten Montagsmarkt) darunter 126 Ochſen, 95
4 Kühe und 266 Färſen. Kälber 838 (568), Schafe 16
ine 4154 (3689). Notiert wurde pro Zentner Lebend=
AE RM.: Ochſen a) 42 (am 27. Mai 42), b) 41—42 (41—
4—40 (37—40), d) 36—38 (—); Bullen a) 42 (42),
2 1441), c) 38—40 (37—39), d) 34—36 (35—36), Kühe
(40—42) b) 35—40 (34—39), c) 28—34 (27—33), d)
26); Färſen a) 42 (42), b) 41—42 (40—41), c) 37
—39), d) 31—36 (34—36); Kälber a) 61—63 (61—
—50 (56—60), c) 45—55 (45—55), d) 36—44 (32—
mer und Hammel b) 2. Weidemaſthammel 38—39 (—),
—); Schafe nicht notiert; Schweine a) 1. 48—52
48—52 (48—51), b) 48—52 (47—51), c) 47—52 (46—
30 (44—49), e) 41—45 (40—44), g) 1. 43—46 (44—
36—42 (38—43). Marktverlauf: Rinder ſehr lebhaft,
Kälber und Schweine rege, ausverkauft; Hammel
ruhig. Ueberſtand: 4 Kühe und 3 Schafe.
ſankfurter Schlachtviehmarkt findet nach Pfingſten an
Tagen ſtatt: Dienstag, den 10. Juni, und Don=
den 12. Juni.
Auch geſtern ſollen an der Berliner Börſe aus
Publikums=
kreiſen wieder die Kaufaufträge überwogen haben, doch zeigte ſich
auch verſchiedentlich Glattſtellungsbedürfnis. Die Kuliſſe ſchritt
faſt allgemein zu Abgaben, ſo daß die Kurſe nach den letzttägigen
Befeſtigungen um etwa 1—1½ Prozent und vereinzelt auch
dar=
über hinaus zurückgingen. Nach den vorangegangenen ſtarken
Steigerungen wird die Bewegung wieder etwas ausgeglichener,
zumal ſich auch am Valutenmarkt eine ruhigere Entwicklung
durch=
geſetzt hat. Valutenwerte waren allgemein ſcharf angeboten. Am
Montanaktienmarkt waren Abſchwächungen bis 1 Prozent
feſtzu=
ſtellen, Braunkohlenwerte ermäßigten ſich bis zu 1½ Proz. Kali=
und chemiſche Aktien waren 1 Prozent niedriger. Farben
eröff=
neten 151¾ zu 151½ nach 152½. Am Elektroaktienmarkt waren
u. a. Siemens u. Schuckert ½ Prozent niedriger. Im Verlaufe
bröckelten die Kurſe weiter ab. In der zweiten Börſenſtunde war
die Haltung teilweiſe etwas freundlicher. Größeres Intereſſe
beſtand für Großbankaktien. Am Rentenmarkt fiel der Rückgang
von Altbeſitz auf 112¾ auf. Die Umſchuldungsanleihe kam mit
89½—89¾ zur Notiz. Pfandbriefe und Kommunalobligationen
lagen ſtill.
Rhein=Mainiſche Börſe: Was man bereits ſeit
eini=
gen Tagen erwartet hatte, iſt nunmehr eingetreten: die
anhal=
tende Steigerung an den Aktienmärkten wurde abgeſtoppt. Die
Beruhigung an den internationalen Deviſenmärkten, die durch
die Ablehnung der ſchweizeriſchen Kriſen=Initative noch verſtärkt
wurde, veranlaßte zu abwartender Haltung. Die Kuliſſe ſchritt
in ſtärkerem Umfange zu Realiſationen, dagegen lagen von der
Kundſchaft immer noch Kaufaufträge vor,, die aber durch die
vor=
erwähnten Verkäufe überſchattet wurden, ſo daß die Tendenz
überwiegend ſchwächer war. Im Durchſchnitt ergaben ſich
Ab=
ſchwächungen von 1—2 Prozent. Einige Papiere vermochten ſich
noch weiter zu befeſtigen. Stärker unter Druck ſtanden
Montan=
aktien. Stärkere Rückſchläge erfuhren auch Elektroaktien. Matt
lagen ferner Maſchinenwerte. Am Chemiemarkt gingen JG.
Far=
ben ½ Prozent zurück, während Scheideanſtalt voll behauptet
blieb. Der Rentenmarkt lag trotz der neueren Entwicklung des
Aktienmarktes vernachläſſigt und die Kurſe lagen ſogar ſchwächer.
Man nimmt an, daß teilweiſe Verkäufe zur Finanzierung der
letzten Aktienkäufe vorgenommen wurden. Pfandbriefe waren
ebenfalls angeboten. Im Verlaufe war das Geſchäft ſehr klein
und die Kursentwicklung lag nicht ganz einheitlich, es überwogen
aber noch leichte Abſchwächungen von etwa ¼—¼ Prozent. Am
Rentenmarkt bröckelten Altbeſitz auf 113½ Prozent ab, ſonſt
er=
gaben ſich keine Veränderungen.
Die Abendbörſe lag nach den Abſchwächungen im
Mit=
tagsverkehr gut behauptet. Nennenswertes Angebot lag nicht
mehr vor. Die Kuliſſe ſchritt verſchiedentlich zu kleinen
Rückkäu=
fen, doch entwickelte ſich kein größeres Geſchäft, da man noch
ziem=
lich Zurückhaltung bekundete. Gegen den Berliner Schluß war
die Kursentwicklung nicht ganz einheitlich, die Veränderungen
hielten ſich aber mit ¼—½ Prozent nach beiden Richtungen in
engen Grenzen. Das Rentengeſchäft war unbedeutend und auch
kursmäßig traten kaum Aenderungen ein.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der AR. der Deutſchen Länderbank AG. Berlin, ſchlägt der
HV. am 22.JJuni für das abgelaufene Geſchäftsjahr eine
Divi=
dende von 6 (5) Prozent vor.
Der Zollkrieg zwiſchen Frankreich und Spanien verſchärft ſich.
Der ſpaniſche Miniſterrat hat den Beſchluß gefaßt, auf die
Ein=
fuhr franzöſiſche Kraftwagen nach Spanien Sonderzölle zu legen.
Da Frankreich bei der Einfuhr von Kraftwagen nach Spanien
bisher an erſter Stelle ſtand, handelt es ſich um einen
ſchwer=
wiegenden Beſchluß.
Zum erſten Male ſeit Auguſt 1933 weiſt die Handelsbilanz
der Vereinigten Staaten für April einen Einfuhrüberſchuß aus.
Die Ausfuhr ſtellte ſich auf 164,35 Mill. Doll. gegen 185 Mill.
Doll. im März und 179,43 Mill. Doll. im April 1934. Die
Ein=
fuhr betrug 170,57 gegen 177 Mill. Doll. im März und 146,52
Mill Doll. im April 1932. Der Einfuhrüberſchuß belief ſich alſo
im April dieſes Jahres auf 6,22 Millionen, während im März
noch ein Ausfuhrüberſchuß von rund 8 Mill. Doll. und im April
1934 ein ſolcher von 32,91 Mill. Doll. zu verzeichnen war.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. Mai 1933 hat
ſich in der Ultimowoche die geſamte Anlage der Bank um 497,1
Millionen auf 4542,7 Mill. RM. erhöht. Dieſe gegenüber dem
Vormonat höhere Belaſtung erklärt ſich aus der anormal großen
Entlaſtung im Laufe des Monats Mai. Sie iſt gleichzeitig ein
Zeichen dafür, daß die Reichsbank wieder mehr die Fühlung mit
dem Geldmarkt gewonnen hat durch die letzten Aktionen der
Gold=
diskontbank. Durch dieſe Maßnahmen wird auch in Zukunft der
Auf= und Abſtieg jeweils etwas größer ſein als ſeither.
Bemer=
kenswert iſt im einzelnen die Zunahme der Reichsſchatzwechſel
um 62,7 auf 63,1 Mill. RM., während die Vergrößerung, der
Lombardforderungen um 35,5 auf 86,0 Mill. RM. nicht mehr groß
iſt. Die Zunahme der ſonſtigenWechſel und Schecks um 404,4 auf
3731,5 Mill. RM. liegt im normalen Rahmen. Deckungsfähige
Wertpapiere ſtiegen um 0,5 auf 337,7 Mill. RM., dagegen
nah=
men die Beſtände an ſonſtigen Wertpavieren um 6,1 auf 324,4
Mill. RM. ab. Der Umlauf an Reichsbanknoten hat ſich in der
Ultimowoche um 399,2 auf 3810,0 Mill. RM. erhöht. Der geſamte
Zahlungsmittelumlauf betrug am Monatsende 5913 Mill. RM.
gegenüber 5848 Mill. RM. Ende April 1935 und 5999 Mill. RM.
Ende Mai 1934. Der gegenüber dem Vormonat erhöhte Umlauf
iſt mit darauf zurückzuführen, daß der Ultimo gleichzeitig ein
Wochenzahltag war; der Lohnbedarf der Induſtrie drückt ſich alſo
hierin aus. Das zeigt ſich auch in der Abnahme der Girogelder,
die ſich in der Berichtswoche um 39,2 auf 770,4 Mill. RM.
ver=
ringerten und ſomit 180 Mill. RM. niedriger als vor einem
Mo=
nat ſind. Gleichzeitig iſt die Bewegung der beiden Poſten „
No=
tenumlauf” und „Girogelder” auch ein Ergebnis der
Golddiskont=
bankaktien, da die von dieſer begebenen Wechſel ja von den
Ab=
nehmern bezahlt werden mußten. Bei den Girogeldern ſelbſt iſt
die übliche Verminderung der öffentlichen und eine Zunahme der
privaten feſtzuſtellen. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen
Deviſen ſtellte ſich bei einer Zunahme um 77 000 RM. auf rd.
86,43 Mill. RM.
Frankfurter Getreidemarkt vom 3. Juni. Die Lage an dem
Getreidegroßmarkt erfuhr keine Veränderung. Das
Brotgetreide=
angebot geht immer noch über die Nachfrage hinaus, beſonders
Roggen aus Novddeutſchland wird ſtark offeriert. Hieſiger Weizen
war nur knapp vorhanden, dagegen ſtanden aus Norddeutſchland
und Bayern genügend zur Verfügung. Futtergerſte und Hafer
waren nicht angeboten, auch ölhaltige Artikel und Kleie fehlten;
die Nachfrage blieb ſtark. Nachmehle lagen vernachläſſigt. Der
Mehlmarkt verzeichnete weiterhin nur kleine Umſätze. Es
notier=
ten in RM.: Weizen W. 9 210, W. 13 214. W. 15 218, Roggen R. 9
170, R. 13 174, R. 15 178 — Großhandelspreiſe der Mühlen des
genannten Preisgebiets. Futtergerſte G. 9 172. G. 11 175, G. 12
177: Hafer H. 13 170, H. 14 172 — Großhandelspreiſe ab Station.
Bei Waſſerverladung über 100 To. RM. 3.— mehr.
Weizen=
mehl W. 13 27,70. W. 16 28,15; Roggenmehl Type 997 R. 13
23,80, Type 815 R. 13 24,30, Type 997 R. 15 24,20, Type 815 R. 15
24,70 plus 0,50 RM. Frachtausgleich. Weizennachmehl 17,25;
Weizenfuttermehl 13,50, Weizenkleie W. 13 10,92, W. 16 11.13;
Roggenkleie R. 13 10,20, R. 15 10,44 — Mühlenpreis ab
Mühlen=
ſtation; Soyaſchrot 13,00, Palmkuchen 13,30. Erdnußkuchen 14,50,
Fabrikpreiſe ab ſüddeutſcher Fabrikſtation; Treber 17,50—17,75:
Trockenſchnitzel 9,70—10,20, Heu 9,75, Weizen= und Roggenſtroh
drahtgepreßt oder gebündelt 5,10. — Kartoffeln: gelbfleiſchige
hieſiger Gegend RM. 3,10 (unv.) per 50 Kilo bei Waggonbezug.
Berliner Getreidemarkt vom 3. Juni. Zu Beginn der neuen
Woche ſetzte das Geſchäft im Berliner Getreideverkehr nur zögernd
ein und bewegte ſich auch im Verlaufe in recht ruhigen Bahnen.
An den Angebots= und Abſatzverhältniſſen hat ſich kaum etwas
geändert.” Weizen findet nach wie vor mehr Beachtung als
Rog=
gen. Am Oberrhein zeigt ſich für Sachſen/Saale=Weizen
Inter=
eſſe; aber auch am Platze macht ſich Aufnahmeneigung geltend.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann;
ſür „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette;
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. TV. 35. 20486. Pl. 3. Druck und Verlag: L. C. Wittich
Darmſtadt. Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Berliner Kursbericht
vom 3. Juni 1935
Deviſenmarkt
vom 3. Juni 1935
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloho
A. C. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl
122.—
95.—
95.—
33.—
34.875
41.125
132.25
121.625
95.50
18.50
156.—
135.75
112.50
Me He
J. G. Farben
Geſ. f. elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund /
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
oksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
116.—
151.125
127.625
110.75
102.25
125.—
97.—
124.—
99.—
125.—
88.50
74.875
Orenſtein & Koppel
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka 1
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Drahl
Wanderer=Werke
Mee
10.625
122.75
175.50
36.75
84.25
124.875
90.875
16.—
123.75
59.50
128.25
116.75
140.—
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänema:
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
Währung
1ägypt.
Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 S.Stg.
100 eſtl. Kr.
00 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Brief
12.45
0.658
41.90
0.144
3.047
2.470
54.28
46.72
12.155
68.43
5.36
16.325
2.353
167.1
55.00
12.485
0.66.
42.06
0.151
3.053
2.474
54.38
16.82
2. 185
68.57
5.37
16.36!
2.35
67.49
55. 12
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Fürkei
Ingarn
Uruguay
Ver. Staaie!
Währung
100 Lire
1 Yen
100 Dina
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Escudos
100 Kronen
00 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1 türk. 8
00 Peng 5
1 Goldpeſo
1 Dollar
GeldBrief
20.51 120.55
0.715
5.649
80.92
61.09
48.95 42.05
62.68
80.32
13.86
10.335
0.717
5.661
81.08
61.21
1.035111.055
62.30
60.48
33.92
0.355
1.268 1.572
1.009 1.01t
2.471/ 2.475
ner Sunz
Frankfurter Kursbericht vom 3. Juni 1935.
Steuergutſcheine
„ Gr. IIp. 1934
„ „ „1935
„ „ „ 1936
„ „193‟
„ „ 1938
„ Gruppe I.
5% Dtſch. Reichsanl.
5½%Intern.,v. 30
9Baden .v. 27
%Bahern v. 27
4½%beſſen., b. 28
„ „. v. 29
41
½% Preuß. . v. 28
4½½ Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......."
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ......
4½%„......."
Dtſch. Anl. Ausl.
+ Ablöſung..
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe .. .."
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin .v. 24
4½%Darmſtadt.
4½% Dresden v. 26
4½%Frankfurt 20
4½%Heidelberg 26
4½%Mainz.. . . . .
Mannheim2?
4½ %Münchenv. 2.
4½%Wiesbaden28
4½%Heſſ. Landesb
4½% Goldobl.
5½% Heſſ.
Landes=
hyp.-Bk.=Liquid
103.6
107.7
108
106.6
105.5
106.25
1001),
gi
103.5
97.25
98.25
97.25
98.75
108‟,
97
96
100.5
100.85
100,6
112.75
90
94
91
89.75
91.75
36.75
80.5
96.25
94:/,
100.75
Dee
Komm.=Obl. . . .
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G.Pf.
4½% „Goldoblig.
4½% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
4½% desgl. R.12
4½% Kaſſ.
Landes=
kreditk. Goldpfb
4½%Naſſ.
Landes=
bank Goldpfb.. .
5½% Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser.
+Ausl. Ser, II
Dk. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
4½% Berl. Hhp. B.
Lig.=Pfbr.
4½%Frkf. Hhp.=B
5½% „ Lig.=Pfbr.
41
„ Goldoblig.
2 Frkf. Pfbr. B
6 „Lig.=Pfr. .
%Mein. Hyp. B.
„ Lig.=Pfr.
% Pfälz. Hyp. B.
Lig.=Pfb
4½% Rh. Hhyp.=Bl.
Lig.=Pfr
Goldobl.
½ %Südd,Boden=
Cred.=Bank ...."
„ Lia.=Pfbr.
4½%Württ. Hyp.
6%Daimler=Benz
6% Dt. Linol. Werke
o Klöcknerwerke
A.
94.75
Rg
96.75
100.75
A
130
96
100.5
96
100.5
93
96
101.3
96.5
101.25
97.25
100.75
96
100,
95
97.5
101:
97.75
104‟
102.25
101.75
Mainkrw. v. 26
6%Mitteld, Stahl
50 NeckarA. G.v. 23/
6% Rh. Stahl v. 25
6% Salzmann & Co.
6%Ver. Stahlwerke
5% „ RM.=Anl.
4¾%
4½%
6% Boigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B..
L. Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze.
4%Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
4½%0
42Türk. 1. Bagdad
49 „ II. Bagdad
4½¾Ungarn. 1913
1914
4½%
Goldr.
1910
4%
4½Budp. Stadtanl.
4%Liſſabon. ....
42 Stockholm. .
Aktien.
ccumulat.=Fabril
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G. .... ...."
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauere
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht
Brauhaus Nürnbg
Ve
102
a6
1011,
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[ ← ][ ]Seite 12 — Nr. 152
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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