Einzelnummer 10 Pfennige
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Nummer 130
poſtſchecktonio: Franffurt a. M. 1301. Bankonio:
Sonntag, den 2. Juni 1935
197. Jahrgang
DD=Bank und Darmſtädter und Nationalbänk.
„Ner Dagggber
A
MTmmſtädt
Darmſkadt im Feſtgewand.
en Gäſten die von auswärts zum Gauparteitag nach
Amtadt gereiſt kamen, bot ſchon der Bahnhof ein feſtlich
Bild: Fahnenmaſten und grüner Schmuck grüßen ſchon
Fin Bahnſteigen, Bahnhofshalle und Warteſäle zeigen den
chn Schmuck. Auf dem Bahnhofsvorplatz wetteifert das Rot
ſeut eranienbeete mit dem Rot der Fahnen. Nimmt man den
Gtan die Stadt, ſo leuchten gleich rechts von der Rheinſtraße
diek iſigen Maſten an der Feſthalle auf und eine Allee von
fatlm führt, an dem Quartieramt und der Aufmarſchleitung
wouft auf die Halle zu. Die Rheinſtraße hinauf begegnen wir
ſchchn hie und da geſchmückten Verkaufsſtänden, und man be=
Gſontn ſo einen kleinen Vorgeſchmack von dem, was ſich an den
vuſlity der Stadt tut, wo das Volksfeſt gefeiert wird!
(9e Rheinſtraße ſelbft iſt, wie alle angrenzenden
Stra=
emt o berſchwenderiſch wie wohl noch ſelten mit Fahnen,
falugirlanden und jungen Birken geſchmückt. Es ſcheint faſt.
Aisl etteiferten die einzelnen Häuſer miteinander darin, ſich
ſeute echt geſchmackvoll und feſtlich zu präſentieren; die ſonſt ſo
ſialtenen Fronten ſind faſt nicht wiederzuerkennen. Beſonders
ſich nd die öffentlichen Gebäude und die Gaſtſtätten geſchmückt
nch t jede Nebenſtraße ſieht man wie in einen Fahnenwald
ſntkn Am langen Ludwig ſpringen luſtig die Spring=
Rutzun, und er ſelbſt iſt auch aufs Schönſte geſchmückt, am
ſuftzt nit reichem friſchem Grün verkleidet und oben mit
flat=
ſrntze Tannengirlanden und Fahnen dekoriert.
(9n reichſten Schmuck hat die Umgebung der Plätze, wo das
ſollzft ſtattfindet, angelegt: Da können ſich die Häuſer gar
ſſch enug tun an Birken= und Tannengrün und Fahnen jeder
e Der Marktplatz und der Schillerplatz, wo ein
Mtrkleidetes Holzpodium für die Darbietungen errichtet iſt,
Unrklich kaum wiederzuerkennen, Und auf dem
Parade=
iſt zwiſchen dem Muſeum und dem ganz beſonders groß=
und künſtleriſch geſchmückten Theater ein Rieſenzelt unter
uendn Iöitanien aufgeſchlagen; drum herum ſäumen grüne Wände
et roßen Sitzplatz mit Tiſchen und Bänken ein.
ſu dann in den Schloßhöfen! Eine umgebung, die
met eradezu idealen, außerordentlich maleriſchen Rahmen für
hellintbewegte Treiben des Volksfeſtes abgibt. Unter den
betungen ſteht Tiſch bei Tiſch, friſches Grün ſchlingt ſich um
Een löckel der ernſtblickenden Statuen und um all die ſchweren
ſtanfe Mauern, überall ſind Tannen und Birken aufgepflanzt,
Mnduct Terraſſen durch grüne Wände aufgeteilt. Der
Glocken=
burs iht herab auf ein Bild, wie er es in ſolcher Farbigkeit
Unditzwegtheit ſicher nicht oft geſehen hat: in der Mitte der
iähuinneren Höfe ſind hohe Maſten mit flatternden
Bänder=
utztaufgerichtet; von ihnen aus ſchwingen ſich breite bunte
eBnchu nach allen Seiten und dazwiſchen leuchten weite Bogen
ubtr Glühbirnen auf. Auch hier dichtgereihte Tiſche und
bäucend hölzerne Bühnen für die Darbietungen. — Rieſige
MFtänzte Fäſſer weiſen uns den Weg ins Weindorf,
Mneiner natürlichen Umgebung von altertümlichen Mauern
üuhem Grün, das aus dem Schloßgraben über die Brüſtung
Metmgt, ganz beſonders maleriſch und reizvoll daliegt!
wu die freundliche Juniſonne ſah den ganzen Tag herab
Straßen, in denen die fähnchengeſchmückten Straßen=
Weiklingelten, die Autos — zum Teil grünbekränzt — flitzten
W0R Menſchen ſich mit einer ungewohnten Lebhaftigkeit
Mtze und durcheinanderwimmelten.
Amſtadts Straßenbild hat ſich ſchon in den geſtrigen Vor=
Oſtunden gewaltig geändert. Ununterbrochen ſtrömen die
ſte der an dem Gauparteitaa Teilnehmenden durch die
roß, dank der ausgezeichneten Vorarbeit und Organiſation,
Biſtet wurde, wickelt ſich die Unterbringung und
Ver=
ein, der Hunderttauſend reibungslos ab. Kaum ein Haus=
Aut 4n Darmſtadt iſt ohne eine freudig erwartete
Einquartie=
e. Ununterbrochen haben 78 Sonderzüge immer neue Gäſte
c Wrmſtadt gebracht. Zahlreiche geſchloſſene Züge marſchieren
Na ie Straßen, das braune Ehrenkleid beherrſcht das
MFoild.
Appell der Hoheitskräger.
Eine Rede des Reichsſchulungsleikers
Dr. Frauendörfer.
Tagung der Hoheitsträger eröffnete der ſtellvertretende
Ar Regierungsrat Dr. Reiner mit einer herzlichen
Be=
be der Anweſenden und dem Sieg=Heil auf den Führer und
Reicshiler Adolf Hitler.
uleiter Reichsſtatthalter Sprenger nahm
A8 Wort zu zielweiſenden Ausführungen, die oft von
Bei=
urb rochen wurden.
Mkeßend ſprach der Reichsſchulungsleiter Dr.
ndörfer, der u. a. ausführte:
Jahre nationalſozialiſtiſcher Arbeit ſind geſchichtlich
ſch geſehen eine ſehr kurze Zeit, und dennoch haben ſie
eheure Umwandlung in Deutſchland gebracht. Führertum
Kunrgsprinzip, Gemeinnutz vor Eigennutz ſind Grundlagen
*lt anſchauung, aus deren Glauben wir geſiegt haben. Die
en hat den Bauplatz gewonnen, der Bau ſelbſt muß in
ſtelanger Arbeit Stück für Stück erſtehen. Dazu brauchen
aeſante Volk, das uns ſolange gehört, als wir die Alten
De Erfolge bis zum heutigen Tag geben uns den
Glau=
die Zukunft. Klare Fronten wollen wir ſchaffen, darum
tenntnis: Unſer Reich iſt von dieſer Welt. Reſtlos
un=
ſind uns jene Menſchen, die unſeren
Nationalſozialis=
ner Wiſſenſchaft und damit zum Streitobjekt einiger
Univerſitätsprofeſſoren machen. Nicht an Wiſſen und Logik
appel=
lieren wir, ſondern an das Gefühl und an das Herz.
Eins iſt nötig zum Aufbau der Nation, das ſeither dem
deutſchen Volk fehlte, die Tradition der Politik und das politiſche
Führerkorps, das Volk und Staat nach den ewig gültig
national=
ſozialiſtiſchen Grundſätzen ausrichtet und erzieht. Mit dieſer
Führerſchaft als Ausleſe des Volkes ſetzt der Nationalſozialismus
ſein Ziel durch.
Nationalſozialismus iſt Wille zur Hochwertigkeit auf allen
Gebieten des Lebens. Treue, Diſziplin, Tapferkeit und Opfermut
und die Leiſtung als nationalſozialiſtiſche Tat ſind Hochwerte, die
das Leben des einzelnen und der Nation beſtimmen ſollen. Der Weg
des Nationalſozialismus wird der Weg zum echten Sozialismus
ſein, den wir vom erſten Tage unſeres Kampfes an predigten.
Wenn jeder Deutſche auf dem Platz ſteht, auf den er gehört, dann
iſt dies Sozialismus. Wenn das ganze Volk die Sorgen und die
Freude teilt, wenn jeder Einzelne nach ſeiner Leiſtung Anteil an
den Gütern der Nation nimmt, ſo iſt das unſer Sozialismus. Auf
dem Wege zu dieſem Ideal ſind viele Hinderniſſe, und nie werden
wir dieſes Ideal ganz erreichen. Wenn jede Generation eine
Stufe höher ſteht als die vorangegangene, wenn jeder Führer auf
dem Wege einen Schritt weiterkommt als der vorhergehende,
wenn wir nach dem ewigen Grundſatz, daß das Leben für uns
Kampf bedeutet, und wir dieſen Kampf bejahen, handeln, wenn
wir die alten nationalſozialiſtiſchen Kämpfer bleiben, dann wird
auch das Ideal der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung kein
allzu fernes für uns ſein, und für ewige Zeiten wird der
Natio=
nalſozialismus das Volk zu ſeiner Größe führen.
Die erhebende politiſche Feierſtunde ſchloß mit dem
Deutſch=
land= und Horſt=Weſſel=Lied.
Die Tagung der Propagandaleiter.
Gaupropagandaleiter Pg. Müller=Scheld hatte ſeine
Propagandaleiter im Heſſiſchen Landestheater zuſammengerufen.
Das Theater war bis auf den letzten Platz beſetzt. Zu Beginn
der Tagung machte der Gaupropagandaleiter grundſätzliche
Aus=
führungen über die innen= und außenpolitiſche Lage des Dritten
Reiches und die ſich daraus ergebenden Konſequenzen
insbeſon=
dere für die Propagandaleiter der nationalſozialiſtiſchen
Be=
wegung.
Zunächſt ſchilderte er die außerordentlich ſchwierige
außen=
politiſche Situation, die durch das Friedensdiktat von Verſailles
geſchaffen war, und unter deren Einfluß Adolf Hitler ſein
Werk beginnen mußte. Der Weltkrieg hatte die Bedeutung,
Deutſchland ein= für allemal im Rahmen des großen
Weltgeſche=
hens auszuſchalten. Faſt hatte man ſein Ziel erreicht.
Deutſch=
land lag waffenlos und durch innere Gegenſätze zerſchlagen am
Boden. Gewiß hätte der Führer nach der Machtübernahme auch
als Erſtes eine völlige ſoziale Neuordnung durchführen können.
Jedoch hätte dies allein auf die Welt keinen Eindruck gemacht.
Zunächſt einmal mußte die Achtung Deutſchlands in der Welt
wiederhergeſtellt werden, und dies iſt durch die geniale Tat des
Führers buchſtäblich vor den Kanonenmündungen und unter
dem Schatten der Geſchwader der Welt geſchehen. Ein
phantaſti=
ſches Wunder ohne Beiſpiel in der Weltgeſchichte! Dieſe Aufgabe
war und iſt ſo rieſengroß, daß naturnotwendig zunächſt andere
Fragen, die allein betrachtet gewiß auch wichtig ſind (
Juden=
frage, Kirchenſtreit), vorerſt zurückſtehen. So wie der Führer das
kaum Glaubliche fertig brachte und in einer kurzen Zeitſpanne
36 deutſche Diviſionen aufſtellte, ſo wird er auch mit derſelben
Zauberkraft alle anderen Fragen löſen, wenn die Zeit reif iſt.
Wir alle dürfen in unerſchütterlichem Glauben und felſenfeſter
Treue zu ihm ſtehen und ihm ſo helfen, das Werk vollenden, das
unſer Deutſchland zu einem mächtigen, freien und ſtolzen Staat
gemacht hat.
Anſchließend an dieſe Ausführungen wurde von erſten
Kräf=
ten des Heſſiſchen Landestheaters eine Szene „Schach dem
Zaren” von Wilhelm Müller=Scheld, die auch im
Rundfunk bereits als Hörſpiel übertragen wurde, im Großen
Haus gegeben.
Kart
Mit Recht nennt der Verfaſſer den Zeitpunkt, den dieſe
Stunde ſchildert, eine Stunde von weltgeſchichtlicher Bedeutung!
1812 — Napoleon ſteht vor Moskau, die ruſſiſche Armee iſt vor
ihm zurückgewichen. In einem Kriegsrat in Gegenwart des
Zaren fordern die ruſſiſchen Generäle, die nach neuen Orden und
Ruhmestiteln begierig ſind, eine neue Schlacht mit Napoleon.
Der Zar — reſigniert, gleichgültig — will ſich ſchon in alles
fügen, als ihn der Baron von Stein aus ſeiner Apathie
wach=
rüttelt und ihm die Augen öffnet für die Untauglichkeit ſeiner
Generäle. In einem Geſpräch unter vier Augen gelingt es Stein,
den Zaren davon zu überzeugen, daß er Moskau opfern muß, um
Napoleon den Schrecken des ruſiſchen Winters in die Arme zu
treiben. Dieſer Winter iſt der beſte Verbündete Rußlands und
der ärgſte Feind Napoleons. Leicht wird es Stein nicht, den
Zaren zu überreden: dieſer ſteht ganz unter dem Eindruck, den
Napoleons Perſönlichkeit einſt in Erfurt auf ihn machte. Er iſt
wie hypnotiſiert von Napoleon, ſieht in ſchwächlicher Schwärmerei
ein höheres Weſen, eine gottgewollte Macht in ihm. Stein
da=
gegen verſteht es, wieder Glauben an ſich ſelbſt in ihm zu wecken,
ihm klar zu machen, daß „wir uns durch die Tat beweiſen
müſſen”.
Als dann der franzöſiſche Geſandte mit neuen ſchmählichen
Angeboten Napoleons erſcheint, ermächtigt der Zar Stein, ihm
zu antworten, und Stein antwortet in einer Weiſe, auf die der
Abgeſandte allerdings nicht vorbereitet war. — Nach dem
Ab=
gang des Geſandten bittet der Zar, der in Stein endlich einen
wahrhaft männlichen Berater gefunden hat, den Baron, für
immer am ruſſiſchen Hof zu bleiben. Stein hat darauf nur die
Antwort: „Majeſtät, ich habe ein Vaterland!”
Oberſpielleiter Jochen Poelzig hatte die Regie der Szene
geführt und es verſtanden, die Szene wie aus einem Guß= zu
(Fortſetzung auf Seite 2 erſte Spalte.)
*Die Woche.
Während die internationale Erörterung der großen
euro=
päiſchen Probleme im Anſchluß an die Rede Adolf Hitlers vor
dem deutſchen Reichstag allmählich wieder in Gang kam, haben
innerpolitiſche Ereigniſſe in Frankreich zum Sturz der
Regie=
rung Flandin geführt, einem Ereignis deſſen außenpolitiſche
Bedeutung vorerſt noch in keiner Weiſe abzuſehen iſt. Sehr lange
hat man in Frankreich den immer wachſenden finanziellen
Schwierigkeiten gegenüber eine ausgeſprochene Vogel=Strauß=
Politik betrieben, und man konnte das um ſo mehr, als die
breite Oeffentlichkeit nur zu gern daran glaubte, daß bei dem
gewaltigen Goldſchatz der Banque de France irgendwelche ernſte
Schwierigkeiten kaum entſtehen könnten. So hat allmählich der
Fehlbetrag im franzöſiſchen Staatshaushalt die phantaſtiſche
Höhe von faſt 25 Milliarden Franes, alſo rund 4 Milliarden
Mark nach unſerem Gelde, erreicht. Ueber die Gründe brauchen
nicht viel Worte verloren zu werden. Es iſt ſelbſtverſtändlich,
daß die geradezu ungeheuerlichen Rüſtungsausgaben der
Fran=
zoſen die Berechnungen jedes Finanzminiſters über den Haufen
werfen mußten. Gewiſſermaßen über Nacht kam der Ausbruch
der Kriſis, die beſonders ernſt deswegen iſt, weil es ſich um
eine ausgeſprochene Vertrauenskriſis handelt. Die Flucht aus
dem Franken hat zu ganz gewaltigen Goldabflüſſen geführt in
Höhe von rund 10 Milliarden Franken, und dieſe Goldabzüge
haben wiederum gewaltige pſychologiſche Wirkungen auf die
breiten Maſſen ausgeübt. So iſt der franzöſiſche Frane, trotzdem
die Bank von Frankreich auch heute noch über einen Goldbeſtand
von rund 70 Milliarden Franken verfügt, ernſthaft in Gefahr
gekommen, und Herr Flandin hatte die außerordentlich
undank=
bare Aufgabe, mit einem Sanierungsprogramm vor die
Kam=
mer treten zu müſſen, das für kaum irgendein Parlament der
Welt annehmbar geweſen wäre. Das Kabinett wurde geſtürzt,
indem die Kammer die von der Regierung geforderten
Voll=
machten mit 151 Stimmenmehrheit ablehnte. Vor einer überaus
ſchwierigen Aufgabe ſteht jeder Nachfolger. Nicht daß die Lage
an ſich unbedingt verzweifelt, die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten
unüberwindlich wären. Frankreich iſt auch heute noch trotz aller
Nöte ein reiches Land, und man könnte ſich ſehr gut vorſtellen,
daß eine entſchloſſene Regierung mit der nötigen
Hand=
lungsfreiheit ſich ſehr bald zum Herrn der Lage machen
könnte. Dieſe Handlungsfreiheit aber hat das Kabinett Flandin
gefordert, darüber wurde es geſtürzt.
Nicht ganz ſieben Monate hat es die Geſchicke Frankreichs
geleitet, und ebenſo kurzlebig war das Kabinett des greiſen
Doumergue, das über die gleichen Probleme fiel. Frankreich iſt
ein parlamentariſch regiertes Land nicht erſt ſeit heute und
geſtern, das franzöſiſche Parlament beſitzt ſogar eine gewiſſe
Tradition. Aber gerade deswegen bietet vielleicht das Frankreich
der Gegenwart einen beſonders lehrreichen Beweis dafür, daß
die parlamentariſche Regierungsform in kritiſchen Zeiten ihrem
Weſen nach verſagen muß, weil ſie im allgemeinen die Kräfte
eines Landes nicht ſo ſtraff zuſammenzufaſſen vermag, wie das
in ſolchen Zeiten notwendig iſt. Das engliſche Parlament iſt
kein Gegenbeweis. In England ſind Regierungsform und
Volkspſyche ſo glücklich aufeinander abgeſtimmt, iſt die
Jahr=
hunderte alte politiſche Tradition im Volke ſelbſt ſo lebendig,
daß das Parlament die Handlungsfreiheit der Regierung in
kritiſchen Zeiten kaum jemals einengt. Anders liegen die Dinge
in Frankreich, und wir haben in Deutſchland für dieſe
Ver=
hältniſſe vielleicht ein beſonderes Verſtändnis, weil wir einſt
ähnliche Verhältniſſe hatten. In Frankreich iſt das Parlament
ſozuſagen zum Selbſtzweck geworden, der Deputierte fühlt ſich
nicht ſo ſehr als Mandatar des Volkswillens, ſondern er iſt
innerlich — und manchmal auch äußerlich — abhängig von ſeinen
Wählern. Auch in Frankreich ſtellt das Parlament, wie einſt bei
uns, eine Atomiſierung des Volkswillens dar, und ſo muß es
ſeinem Weſen nach in der Stunde der Gefahr
handlungs=
unfähig ſein.
Dazu kommt, daß in Frankreich die Dinge auch in anderer
Beziehung noch beſonders ſchwierig liegen. Schon vor mehreren
Jahren hat der bekannte Senator Henry de Jouvenel in einem Buch
„Achthundert Jahre franzöſiſche Revolution” auf die gefährlichen
Spannungen hingewieſen, die in Frankreich beſtünden, und auf die
Gefahren, die ſich aus dieſen Spannungen für eine organiſche
Entwicklung des franzöſiſchen Staatsweſens ergäben. Die
fran=
zöſiſche Preſſe hat dieſes Buch ziemlich totgeſchwiegen, trotz ſeines
namhaften Verfaſſers. An den Dingen ſelbſt aber hat man
da=
durch nichts geändert. Auch die Entwicklung der wirtſchaftlichen
Verhältniſſe des Landes hat nicht gerade auf eine Beſeitigung
der beſtehenden Spannungen hingearbeitet. Es war daher ein
ge=
fährliches Experiment, daß man durch den Abſchluß des
Militär=
bündniſſes mit den Sowjets der bolſchewiſtiſchen Propaganda Tür
und Tor geöffnet hat. Man hat einen außerordentlich hohen
Preis für die Möglichkeit bezahlt, eine Außenpolitik weiterführen
zu können, die wenigſtens nach unſerer Auffaſſung ſchon längſt
ihren Sinn verloren hatte. Das Kabinett Flandin iſt geſtürzt,
nicht weil es unfähig war, ſondern weil es ebenſo wie ſeine
Vor=
gänger ſich Problemen gegenübergeſtellt ſah, die mit den
vor=
handenen Mitteln, mit den traditionellen Methoden der
franzö=
ſiſchen Politik kaum zu löſen ſind. Herr Bouiſſon, ſeit Jahren
Präſident der franzöſiſchen Kammer, genießt in weiten Kreiſen
des Landes ſtarkes Vertrauen. Wird er die ihm geſtellte Aufgabe
zu löſen vermögen? In der franzöſiſchen Kammer hat dieſer Tage
ein Redner davon geſprochen daß Frankreich jetzt einen Rooſevelt
oder einen Brüning brauche. Ueber die Schwierigkeiten, denen
der Präſident der Vereinigten Staaten zur Zeit gegenüberſteht,
iſtt gerade in den letzten Tagen mehrfach berichtet worden. Dr.
Brüning aber iſt ſeiner Zeit letzten Endes daran geſcheitert, daß
die ihm geſtellte gewaltige Aufgabe mit den Mitteln der
Partei=
politik, die ihm zur Verfügung ſtanden, nicht zu löſen war.
Die Formen des ſtaatlichen Lebens ſind in den Ländern ver=
Seite 2 — Nr. 150
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 2. Juni 1935
ſchieden, müſſen verſchieden ſein, weil die Charaktere der Völker /
verſchieden ſind. Es gibt keine abſolut guten und ſchlechten
Staats=
formen, ſondern Staatsformen ſind immer dann gut, wenn ſie
dem Charakter des Volkes entſprechen, für das ſie geſchaffen ſind.
Ueber die Wertung ſtaatlicher Formen entſcheidet die Geſchichte.
Für dieſe Wertung aber gibt es nur ein Kriterium, nämlich ob
die Formen eines Staatsweſens einer entſchloſſenen Führung die
Möglichkeit bieten, alle Kräfte des Landes und des Volkes in der
Stunde der Gefahr zuſammenzufaſſen. Aber man darf dabei eins
nicht überſehen: Bei all ihrer Bedeutung iſt die äußere Form,
insbeſondere des ſtaatlichen Lebens, keineswegs allein
entſchei=
dend, ſondern weit mehr noch der Geiſt, der dieſe Formen
be=
lebt. Wir wiſſen davon ein Lied zu ſingen. Lebensunfähig iſt ein
Volk, das von innerem Hader zerriſſen iſt, lebensfähig iſt nur ein
Volk, das getragen iſt von dem Bewußtſein unlöslicher
Gemein=
ſchaft aller ſeiner Angehörigen. Der nationalſozialiſtiſche Staat
hat ſich die hohe Aufgabe geſtellt, die deutſche Volksgemeinſchaft
zu ſchaffen, und das geſamte deutſche Volk iſt aus innerſtem
Her=
zen heraus bereit, an dieſer großen Aufgabe, jeder zu ſeinem Teil,
mitzuarbeiten. Dabei ſind wir uns darüber klar, daß echte
Volks=
gemeinſchaft mehr von uns verlangt als ein Lippenbekenntnis,
daß ſie eine geiſtige Haltung von uns verlangt, die unſer ganzes
Weſen erfüllt. Die Schaffung einer wahren deutſchen
Volks=
gemeinſchaft iſt einer der hervorragendſten Programmpunkte der
Nationalſozialiſtiſchen Partei. Im Zeichen der Volksgemeinſchaft
ſoll nach dem Ausſpruch des Gauleiters auch die impoſante
Kund=
gebung ſtehen, die heute in Darmſtadt ſtattfindet. Das deutſche
Volk ſteht im ſchweren Ringen um ſeine Lebensmöglichkeiten.
Echte Volksgemeinſchaft vermag alle Schwierigkeiten zu über=
M.
winden.
Die Tagung der Propagandaleiter.
(Fortſetzung von Seite 1 zweite Spalte.)
geſtalten, in ihr wirklich die Größe des geſchichtlichen Augenblicks
feſtzuhalten. Emil Lohkamps Zar Alexander war die
aus=
gezeichnete Studie eines weichen, energieloſen, aber nicht
un=
edlen Menſchen, dem ſchöngeiſtige Geſpräche näher liegen als
Taten, der in einer Umgebung von Schmeichlern einen Mann
ſucht, an den er ſich halten kann. Manche kleinen Einzelzüge,
wie etwa das Spiel mit Taſchentuch und Parfüm, gaben der
Darſtellung große Lebendigkeit. Sein großer Gegenſpieler Stein
wurde von Kurt Weſtermann ſchon in Haltung und Geſte
durchaus als Gegenſatz dazu geſtaltet. Der läſſigen Eleganz des
Zaren ſtellte Weſtermann die nüchterne Sicherheit eines Mannes
entgegen, der weiß, was er will, und auch, was er wert iſt, und
der deshalb nicht viel Aufhebens um ſich macht. Weſtermann
fand den überzeugenden Ton einer inneren Ergriffenheit von
ſeiner Idee, ſeiner Sendung. Ein grimmiger Humor, der
manch=
mal für Momente aufblitzte, vervollſtändigte das Charakterbild,
das er zeichnete. Karl Raddatz als Geſandter Napoleons
wußte die Begeiſterung für ſeinen großen Kaiſer glaubhaft zu
machen und blieb in ſeiner tadelloſen Haltung ein Gegner, dem
man nicht die Achtung verſagen konnte. Der Kriegsrat der
ruſſi=
ſchen Generäle ſpielte eine etwas klägliche Rolle, allerdings
durchaus nicht in der Darſtellung, denn die lange, gewundene
Eingangsrede der alten Exzellenz wurde von Hans Ausfelder
ausgezeichnet gegliedert vorgetragen!
Das Bühnengeſchehen war in einen Rahmen von ernſter
Feierlichkeit geſtellt, welcher der Wucht der Szene, in der jedes
Wort wie gehämmert fällt, entſprach. Der Beifall, der ſich auch
bei offener Szene meldete, rief zum Schluß mit den Schauſpielern
den Verfaſſer, Gaupropagandaleiter Pg. Müller=Scheld,
A. H.
mehrmals an die Rampe.
Die Arbeitstagung der NSB.
Nach kurzer Pauſe, die durch muſikaliſche Darbietungen der
SA.=Kapelle M. 50 ausgeführt wurde, erſchien, von den
Amts=
waltern begeiſtert begrüßt, Reichsſtatthalter
Gaulei=
ter Sprenger, der dann nach kurzer Begrüßung durch Pg.
Haug das Wort ergriff.
In markanten Worten und von anhaltendem Beifall
wieder=
holt unterbrochen, ſprach er den anweſenden Amtswaltern für die
geleiſtete aufopferungsvolle Arbeit ſeinen Dank aus. Unter kurzer
Voranſtellung der Aufgaben der Nationalſozialiſtiſchen
Volks=
wohlfahrt, als eine der Partei angeſchloſſene Organiſation, unter
Führung von Parteigenoſſen, betonte er, daß der Gau Heſſen=
Naſſau bezüglich ſeiner Leiſtungen mit an der Spitze der deutſchen
Gaue marſchiere. Der Gauleiter konnte aus eigener Erfahrung
auf eine erſprießliche Zuſammenarbeit mit der PO. hinweiſen
und gab ſeinem Wunſche Ausdruck, daß dies auch in Zukunft der
Fall ſein möge.
Die Arbeitstagung der NSV. fand ihrer Bedeutung
ent=
ſprechend in dem zweitgrößten Saal Darmſtadts, in der
Turn=
halle am Woogsplatz, ſtatt.
Der ſtellvertretende Gauamtsleiter Pg. Graf eröffnete
pünkt=
lich um 17.30 Uhr die Veranſtaltung, wonach der Gauamtsleiter
Pg. Haug das Wort ergriff.
Zunächſt überbrachte Pg. Haug allen Amtswaltern der
NSV. und des WHW. den Dank des Führers für die in Treue
und uneigennütziger Weiſe zum Wohl der Volksgemeinſchaft
ge=
leiſtete Arbeit. Von lebhaftem Beifall unterbrochen, führte Pg.
Haug in ſeiner Anſprache unter anderem folgendes aus:
Nachdem die NSV. auf eine unermüdliche und
aufopferungs=
volle zweijährige Tätigkeit zurückblicken kann, hat ſie bewieſen,
daß der nationale Sozialismus kein Lippenbekenntnis iſt, ſondern
vielmehr den Sozialismus der Tat verkörpert. Ueber alle
Schwie=
rigkeiten und Nöte hinweg haben die Amtswalter der NSV. als
Garanten der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung bewieſen,
daß der Glaube, wenn es ſein muß, Berge verſetzen kann.
In klarer und treffender Weiſe ſtellte Pg. Haug die zu
er=
füllenden Aufgaben der NSV. und die der caritativen Verbände
heraus, wobei er durch Aufzeichnen der Leiſtungen der NSV.
be=
weiſen konnte, daß wirkliches und praktiſches deutſches
Chriſten=
tum nicht durch Dogmen und konfeſſionelle Kompetenzſtreitigkeiten
verwirklicht werden könne. Die nationalſozialiſtiſche
Volkswohl=
fahrt ſtellt kein übertriebenes Fürſorgeprinzip dar, ſie fördert in
erſter Linie Selbſt= und Familienhilfe und erſt, wenn dieſe
ver=
ſagt, überwindet ſie durch die Volksgemeinſchaft die vorhandenen
Nöte. Abſchließend richtete Pg. Haug einen eindringlichen Appell
an ſeine Amtswalter.
Die Tagung der Kreiswirtſchaftsberaker
und Mikglieder der Dienſtgemeinſchaffen
nakionalſozialiſliſcher Wirkſchaftsfachleuke.
Die Erziehungsarbeit, die die Partei gerade auf
wirtſchafts=
politiſchem Gebiet zu leiſten hat, gibt der wirtſchaftspolitiſchen
Gruppe, die der Gauwirtſchaftsberater ſeit 1932 führt und die
ſich ausſchließlich aus Parteigenoſſen an führenden Stellen in
der Wirtſchaft zuſammenſetzt, ihre erhöhte Bedeutung.
Anläßlich des Gautages verſammelten ſich die
Kreiswirt=
ſchaftsberater und Mitglieder dieſer Dienſtgemeinſchaften zu
einer ergebnisreichen Arbeitstagung. Einleitend ergriff
Treu=
händer Pg. SS.=Standartenführer Schwarz das
Wort zu Ausführungen über die natſoz. Sozialpolitik
und ihre Aufgaben, die beſonders der Treuhänder der
Arbeit wahrzunehmen hat. Unter großem Beifall ſtellte Pg.
Schwarz die ausgezeichnete Zuſammenarbeit mit der
DAF. feſt. Trotz der kurzen, erſt einjährigen Anlaufzeit des
Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit iſt dank der
Geſin=
nungswandlung bei Betriebsführer und Gefolgſchaft ſeine
ſegens=
reiche Auswirkung raſch Tatſache geworden. So iſt z. B. ſeit
mehr als vier Monaten kein
Ehrengerichtsver=
fahren wegen aſſozialer Betriebsführung
not=
wendig geworden. SS.=Standartenführer Schwarz bezeichnete es
als beſondere Aufgabe, dafür zu ſorgen, daß die Tarifhoheit auch
praktiſchſt Wahrheit wird, was ſie niemals war. Die Notlage
der Heimarbeiter zu mildern, bildet eine weitere Sorge und
Zielſetzung des Treuhänders. Pg. Schwarz ſchloß mit einem
Appell, als wahrhafte Nationalſozialiſten zukünftigen
Generatio=
nen das neue Deutſchland zu bauen.
Anſchließend ergriff der Gauwirtſchaftsberater
Pg. Eckhardt das Wort zu grundſätzlichen Ausführungen über
die natſoz. Wirtſchaftspolitik.
Als vordringlichſte Aufgabe bezeichnete er die Förderung des
Außenhandels. Der Nationalſozialismus ſtellt ſich als Ideal keine
Autarkie vor.
Jedoch auch für den Außenhandel gilt der Grundſatz: Nicht
mehr kaufen, als wir bezahlen können, alſo nicht mehr einführen,
als wir ausführen.
Die Ausfuhrleiſtung jedes einzelnen trägt zur Einfuhr von
Rohſtoffen bei, ſchafft damit neue Arbeit, neue Kaufkraft, die
wiederum allen Schaffenden und ſomit auch dem Exporteur wieder
zugute kommt.
Auch im Außenhandel will der Nationalſozialimus
Unter=
nehmer im wahrſten Sinne des Wortes, nämlich ſolche, die etwas
unternehmen und die nach dem Leiſtungsprinzip gewertet
wer=
den. Keiner erwarte Hilfe durch Zuſchüſſe der Regierung, die
doch nur auf Koſten der Allgemeinheit gegeben werden könnten.
Die Partei erkennt durchaus an, daß eine große Anzahl von
Un=
ternehmern ihre Schuldigkeit auf dem Gebiet des Außenhandels
tut — auch in unſerem Gau —, aber klein iſt leider nicht die
Zahl derer, die glauben, gute Inlandsgewinne, Aufbaugewinne,
in die Taſche zu ſtecken und für ihren Export noch Prämien auf
Koſten ihrer Mitmenſchen einzuheimſen. Das iſt alles andere,
nicht aber Nationalſozialismus.
Gewiſſe Kreiſe glauben auch den Gedanken einer mehr oder
weniger ſtarken Abwertung propagieren zu müſſen, um
da=
durch entweder dem Nationalſozialismus zu ſchaden oder auf
Koſten des Volkes wieder Inflationsgewinne zu machen.
Solchem albernen Geſchwätz iſt auf das Schärfſte
entgegen=
zutreten.
Wer derartige Gedanken weiterträgt,
ſchä=
digt das Anſehen der Partei und wird zur
Ver=
antwortung gezogen werden.
Die Tagung wurde abgeſchloſſen durch eine kurze Sitzung
der Kreiswirtſchaftsberater, denen Pg. Eckhardt interne
An=
weiſungen für die zukünftige Arbeit gab."
Die Tagung der nakionalſozialiſtiſchen Beamten.
Die Sondertagung des Amtes für Beamte in dem mit
beſon=
derer Sorgfalt feſtlich geſchmückten „Kleinen Haus” wurde durch
den Leiter der Propaganda=Abteilung des Gauamtes, Pg.
Bach=
mann, eröffnet. Auf der Bühne hatten die Fahnen ſämtlicher
Fachſchaften Aufſtellung genommen. Eindrucksvoll geſtaltete ſich
der Fahnengruß, den die politiſchen Leiter den Symbolen der
Bewegung entgegenbrachten. Wuchtig erklang das Lied „Volk
ans Gewehr”.
Nach dieſem würdigen Auftakt ſprach Pg. Bachmann über
Fragen der Kleinarbeit. Im Mittelpunkte der
Sonder=
tagung ſtand die Rede des Gauamtsleiters Pg. Kremmer, der
einen Ueberblick über den Aufgabenkreis des Amtes für Beamte
gab und die Richtlinien für die kommende Arbeit aufzeichnete.
Die Anforderungen, die an die politiſchen Leiter des Amtes
ge=
ſtellt werden müßten, ſeien heute umfangreicher und
vielgeſtalti=
ger. Das revolutionäre Wollen der Aktiviſten der Bewegung
dürfe nie erlahmen und ſei ſtets im Einklang zu bringen mit den
praktiſchen Notwendigkeiten und Aufgaben, die ſich aus unſerer
Kampfſtellung ergeben. Die Beamtenſchaft des Gaues Heſſen=
Naſſau habe eine beſondere Tradition zu wahren, da in unſerem
Gau durch den Gauleiter Pg. Sprenger der Grundſtein gelegt
worden ſei für die nationalſozialiſtiſche Beamtenbewegung in
Deutſchland. Pg. Kremmer ſchilderte dann in großen Zügen
die Entwicklung der NS. Beamtenbewegung und betonte, daß erſt
durch das Wirken des Führers dem Volke der Glaube an ſeine
Zukunft wiedergegeben worden ſei. Dieſen Glauben gelte es zu
erfüllen.
Sonderkagung des NS9.-Stugenkenbundes.
Zur Sondertagung des NSD.=Studentenbundes waren über
250 Kameradinnen und Kameraden aus allen Teilen des
Gau=
gebietes gekommen und folgten mit größtem Intereſſe den für
das nächſte Semeſter grundlegenden Ausführungen des Gau=
Studentenbundesführers Pg. Walcher. Der NS.=Student ſei
ſich ſelbſt und dem Volke gegenüber in ſeiner Haltung
verant=
wortlich. Der NSDStB. werde ſich in ſeinen Lagern und
Ar=
beitsgemeinſchaften Menſchen ſchaffen müſſen, die, frei von allen
überkommenen Ueberlieferungen, nur die Ideen des Führers
ver=
treten würden. Als lebendige Kraft auf den Hoch= und
Fach=
ſchulen werde der Studentenbund wirken und im richtigen
Ver=
ſtändnis der Regierungsmaßnahmen das Programm der NSDAP.
zu verwirklichen ſuchen. Gerade der NSDStB. als
Parteigliede=
rung fordere den Einſatz aller Einzelperſönlichkeiten ſeiner
Mit=
glieder. Nur durch die reſtloſe Konſequenz in der Haltung des
Studierenden könne der Studentenbund jenen Typ des neuen
Studenten ſchaffen, der uns allen vorſchwebe.
Genau ſo wie die Partei Schrittmacher des Staates ſei, ſo ſei
auch der NSDStB. Vorkämpfer für den Nationalſozialismus auf
Deutſchlands hohen Schulen. Aus der Kameradſchaft der Häuſer
des NSDStB. werde einſt ein nationalſozialiſtiſcher Orden
ent=
ſtehen, der weſentlich wertvoller ſei als die durch die Verbände
geſchaffene Erziehungsgemeinſchaft.
Nach der erfolgreich angebahnten Zuſammenarbeit mit der
HJ. werde nun auch der NSDStB. mit der Organiſation „Kraft
durch Freude” zuſammenarbeiten.
Im Anſchluß an die Ausführungen des Gau=
Studenten=
bundsführers referierten die Gauſtellenleiter über die Gebiete
Schulung, Preſſe und Kulturarbeit.
die Tagung des raſſenpolikiſchen Amtes
der Gagleitung
vereinigte ſämtliche parteiamtlichen Raſſeredner unſeres Gaues
mit einer ſtattlichen Zahl von fachlich intereſſierten Vertretern
anderer Gliederungen, wie des NS. Lehrerbundes, der
Frauen=
ſchaft und zahlreicher Führerinnen des BDM., zu einer ziel= und
richtungweiſenden Zuſammenkunft im großen Saale des
Gaſt=
hauſes „Zur Krone”. An Stelle des durch die Leitung der
ärzt=
lichen Führerſchulung in letzter Stunde am Erſcheinen
verhinder=
ten Amtsleiters des raſſenpolitiſchen Amtes der Reichsleitung Dr.
Groß hielt der Beauftragte, für Raſſenfragen der Gauleitung,
Gauamtsleiter Dr. med. Kranz=Gießen, einen ausführlichen
Vortrag über den reichen Aufgabenkreis des Raſſenredners und
die wichtige Aufklärungsarbeit, welche von den im Dienſte dieſes
Amtes ſtehenden fachlich vorgebildeten Parteigenoſſen in engſter
Zuſammenarbeit mit dem Schulungsamt und der
Parteiorgani=
ſation zu leiten iſt.
An Hand einer genauen Zuſammenſtellung konnte mit
Be=
friedigung darauf hingewieſen werden, wie weitgehend die
ſeit=
herige diesbezügliche Arbeit bereits organiſatoriſch in unſerem
Gau auf= und ausgebaut werden konnte.
Das Volksfeft
anläßlich des Gauparteitages wickelte ſich in der Hauptſache auu
den zentralen Platzen der Stadt ab. Die NS Gemeinſchaft
„Kraft durch Freude” hatte ein zugkräftiges Programm gun
geſtellt, überall ſah man frohgeſtimmte Menſchen. — Auf dern
Paradeplatz hatten ſich 1000 Darmſtädter Sänger unter Leitunn
von Prof. Noack und die Kapelle der Landespolizei unter
Les=
tung von Obermuſikmeiſter Buslau zu einem offenen
Konze=
vereinigt. Ihre Darbietungen wurden begeiſtert aufgenommer
Zahlreiche Gebäude, das Schloß, die Stadtkirche, Rathaup=
Landesmuſeum und Theater waren abends von rieſigen
Schei=
werfern angeſtrahlt, beſonders eindrucksvoll wirkte das ſinnvark
geſchmückte Landestheater, auf deſſen Front ſechs große
Feugs=
ſchalen brannten, die ihr magiſches Licht in das Dunkel dor
Nacht ſandten. Auf der Ludwigsſäule brannte ein Kranz vumend
Glühbirnen, und die Fontänen der beiden Springbrunnen leuec) miniſter
teten in wechſelnden bunten Lichtfarben. Die Tauſende, a ſon
abends die Stadt durchfluteten, genoſſen zunächſt dieſe ung
wohnte Lichterpracht, ehe man ſich in einer der geſchmückten Gc,/wan
ſtätten, in denen zumeiſt Konzerte waren, oder in den eige-Ahan!
für das Feſt geſchaffenen Feſtplätzen zur Ruhe und zu eingene, iſter
friſchen Trunk niederſetzte. Beſonders das Schloß war der Ziz
punkt Hunderter und Tauſender, ſo daß die Tore zeitweiſe 700
ſchloſſen waren.
Im großen Schloßhof
war fröhliches Treiben, die bunten Bänder überzogen den ge
zen Hof, hunderte bunter Glühbirnen leuchteten, eine
Kape=
ſpielte zu einem ſtark beſuchten allgemeinen Tanz auf, ebem
ſpielten Kapellen im Weindorf auf der Schloßterraſſe, im kleinn
Schloßhof, als Abwechſlung, wirkten die luſtigen Landsknech
Kremer und Merz, der Humoriſt Balſer=Backes und andere mi
Ueberall herrſchte echte Feſtesſtimmung, die bis in die frühefnn=
Morgenſtunden anhielt.
Am Schillerplatz erreichte das Volksfeſt einen ſeirnk
RMu
Mu
2
nte
ments
Höhepunkte. Dort drängte ſich die Menſchenmenge ſo eng
ſammen, daß der ſprichwörtliche Apfel kaum zu Boden fall,
konnte. Punkt ½9 marſchierten unter luſtigen Marſchklänge
ſingende junge Menſchen, Oberheſſen, Odenwalder, Rheinheſſimde
ſogar Bayern, in ihren bunten Trachten auf den Platz uun
gruppierten ſich an langen Tiſchen um das Tanzpodium. u
Ortspoliziſt von Anno „Tobak” (er hieß J. Kraus) verkch
dete den Beginn der „Kerb” und ſagte auch mit viel Muttertzu/ Auſi0l
iet
die einzelnen Tänze und Vorträge an, füllte die Pauſen mn
ließ die Menge auf dem Schillerplatz nach dem Takte ſei 2s Kühime!
langen Säbels ſingen und lachen, kurz er ſorgte für die —ü Hepublik
tige Stimmung. Die Reichenbacher, die Schlitzer und die vieenstag nachmitta
anderen Jungen und Mädchen tanzten, daß die Röcke wirbel — Mniſterpräſident hat
und die Bahern legten einen zünftigen Schuhplattler hin, 1Aſſer die Vollmach
die Bretter dröhnten. Zwiſchendurch ſangen ſie Volkslieder,
der Schorſch Heß aus Oberheſſen und der Balſer Bael Ginzelheiten vom
aus Schlitz trugen in ihrer Mundart luſtige Sachen vor erz=RMgen und ohne De
ten von ihrer Heimat, und der Schorſch Heß erhielt ſtürmctuſin wird ſofart nach
Zuſtimmung, als er feſtſtellte, daß Land und Stadt zuſamnay mahme des Geſetzes
gehören, jetzt und für immer. Ein waſchechter Darmſtädter ze x vird etwaigen Redn
den vielen Gäſten aus nah und fern, daß man in der S Muß am vergangenen
des Datterich auch einen ſehr ſchönen Dialekt ſpricht.
Parteien ſich weitge
Auf dem Marktplatz ſpielten abwechſelnd 2 Kapellen,,Eyn haben.
der Standarte 115 und der Muſikzug von Merck und ihre heit=
und ernſten Darbietungen, ihre flotten Märſche und die ſchEin
Lieder, die der Merckschor zwiſchendurch zum Vortrag braut M AAſſ
lockten viele, dankbare Zuhörer herbei.
Auch in allen anderen Zelten herrſchte ebenſo wie im Fr.//M 3
regſtes, frohes Leben. Es war ein echtes Volksfeſt, wie es Da.xſkannt ger
ſtadt noch nicht erlebt hat, bei dem die Wellen der Fröhlic ”s ſonmentare über
und Kameradſchaft hoch ſchlugen, das aber dank der vorzüglähuſchen könnten
Organiſation überall in angemeſſenem Rahmen verlief.
* Frühlingsfeft im Schwalbenneſt.
Ein heiterer Abend im Orpheum.
Einen Abend vergnügteſter Laune feierte man geſtern a.ue M Ausnahme d
im Orpheum, wo Auge und Ohr in einem ſehr hübſchnc en und der Ke
ſammengeſtellten Programm voll auf ihre Koſten kamen! K”ſen. In den
ſympathiſcher junger Anſager — ſeinen Namen verſtanden 10mett am Diens
leider nicht — wußte die einzelnen Nummern geſchickt 99N Miniſterpräſiden
humorvoll zu verbinden und der herzliche Beifall, der ihm jacehen ſchicken zu wolle
mal bei ſeinem Erſcheinen begrüßte, bewies, daß er raſch gt‟ Sſ0atsverwaltung
Kontakt mit dem Publikum gewonnen hatte. Unermüdlich mu ” de Sanierung d
zierte das Landes=Sinfonie=Orcheſter unter der Zu/ lſchaft vornehmen
aus temperamentvollen Leitung von Paul Cornelius.=F” Lagen Geſet
dem Orcheſter bald ſchmiſſige Märſche, bald ſchmelzende Wa/” liehen kön
klänge oder auch phantaſtiſch=groteske Wirkungen, wie in 12Meſorm ſta
Froſchkönig=Ouvertüre, entlockte. Auch bei den geſanglichen 9.
tänzeriſchen Darbietungen war er mit ſeinem Orcheſter eima 8e
feuernder und ſicherer Begleiter.
Die beiden Künſtler, die den geſanglichen Teil des
gramms beſtritten, waren Henny Herze und Willi Eichekl
— bald einzeln, bald im Duett — allerhand Launiges odemOſſt
fühlvolles aus Operetten von Zeller und Millöcker ſangen, M
friſche helle Sopran von Henny Herze und ihre anmutige A
tragsart eroberten ſich bald im Sturm die Herzen der mmi
lichen Beſucher, und Willi Eichel ſang ſich mit ſeinem ſtraug
den Tenor mühelos in die Herzen der jungen Damen, Sc
Künſtler zeigten beſonders viel Temperament und Humor innkll 9. N
9 bre
Duetten und holten ſich wiederholt wahre Beifallsſtürme.
Eine Freude für das Auge waren die von Alixe 3ich
einſtudierten Tänze, die das Ballett des Landesk
ters tanzte. Ueberaus anmutig und beſchwingt, ſehr reizvcd
dien die neue
Kin den Kreiſer
Gmmt iſt, daß die
Me erhalten hab
handlungen
den
ſeiner Abwechſelung von Duo und Gruppentanz war der Ae."
„Roſen aus dem Süden” (wir kennen ihn aus der diesjähe!
Zigeunerbaron=Aufführung). Nicht zuletzt waren es die ein
kenden Koſtüme, die zu der Wirkung beitrugen. Die dni-
„Ballettſtunde”, die ſpäter getanzt wurde, mußte ſogar wiedel
werden: Der grotesk=geſtrenge Herr Tallettmeiſter mit
reizenden gelehrigen Schülerinnen gefielen gar zu guk.
Mit immer erneutem Beifall dankte das Publikum fur
Darbietungen, die ſich in langer bunter Folge Schlag auf —
folgten.
Kolonnenbefehl des Roken Kreuzes.
Das Deutſche Rote Kreuz, Sanitätskolonne 1, Darm”
unterſtützt durch Sanitätskolonne 2 und Nachbarkolonne.
nimmt am 1. und 2. Juni anläßlich des Gautages 1935 den Be
tätsdienſt auf den Straßen und Veranſtaltungsplätzen, ein e.
lich der Tagungslobale. Es werden beſetzt:
Am Sonntag, den 2. Juni 1935:
Bahnhof ab 6 Uhr mit 1 Führer, 8 Mann, 2 Schweſter=
Schloß ab 13.,30 Uhr: 1 Arzt. 4 Führer, 30 Mann, 2 Schwe
Schwimmbad ab 13,30 Uhr: 2 Führer, 12 Mann, 2 Schwe‟
Während des Vorbeimarſches werden außerdem die Si.
1. Rummelbräu mit 1 Führer, 6 Mann, 2 Schweſter!
2. Kunſthalle Rheintor mit 1 Führer, 6 Mann, 2 Schweſte*
3. Ecke Rhein=Kaſinoſtraße mit 1 Führer, 6 Mann. 2 Sſle.
4. Sanitätswache mit 2 Führer, 10 Mann, 2 Schwele."
5. Poſt mit 1 Führer, 6 Mann, 2 Schweſtern,
6. Hotel Traube mit 1 Führer, 6 Mann, 2 Schweſte."
7. Apotheke Merck mit 1 Führer, 6 Mann. 2 Schweſte."
beſetzt.
Außerdem ſtehen die 4 Krankenkraftwagen der S
kolonne 1 Darmſtadt bereit. Fernſprecher Nr. 400.
Der Kolonnenführer, (gez.) W*
Eutag, 2. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 150 — Seite 3
Neue franzöſiſche Regierung.
1.— Caillaur Zinanzminiſter.-Regierungserklärung am Dienstag
Das Kabinelk Bouiſſon
EP. Paris, 1. Juni.
Der franzöſiſche Kammerpräſident Bouiſſon hat in den
uen Morgenſtunden des Samstags ſein Kabinett endgültig
autdet. Es ſetzt ſich folgendermaßen zuſammen:
Miniſterpräſident und Inneres: Fernand
gzuiſſon (parteilos); Staatsminiſter: Joſ. Caillaux (rad.
utor); Ed. Herriot (rad.); Louis Marin (Gruppe
uyen Namens); Marſchall Pétain (parteilos);
Außen=
niſiſterium: Pierre Laval (parteilos); „Juſtiz: Pernot
gppe gleichen Namens); Krieg: General Maurin (Nichtparl.);
glugsmarine: Piétri (Linksrep.); Luftfahrt: General Denain
ſütparl.); Finanzen: Palmade (rad.); Oeffentliche Arbeiten:
Aſnon (rad.); Nationale Erziehung: Mario Rouſtan (rad.
futor); Arbeit: Froſſard (Altſoz.); Handel: Laurent=Eynac
w. Linke); Kolonien: Rollin (Rep. Zentrum); Poſt: Mandel
weilos); Penſionen: Perfetti (rad.); Oeffentl. Geſundheit:
Cmt Lafont (Neuſoz.); Ackerbau: Roy (rad. Senator);
Handels=
mſme: William Bertrand (rad.); Unterſtaatsſekretär d.
Miniſter=
pliäßentſchaft: Cathala (Rad. Linke).
das neue Kabinett iſt um eine Nuance nach links
tert worden. Zum erſten Mal iſt ein Altſozialiſt in einem
zöſiſchen Kabinett vertreten, nämlich Froſſard. Allerdings
iſtſieſer neu ernannte Miniſter ſofort ſeinen Austritt aus der
ſtiſtiſchen Parlamentsgruppe erklärt.
anzöſiſche Regierungserklärung am Dienskag.
as Kabinett wird heute vormittag 11 Uhr dem Präſidenten
der Republik vorgeſtellt werden und am kommenden
1odnstag nachmittag vor das Parlament treten. Der
Inez=Miniſterpräſident hat die Abſicht, dem Parlament das
Ge=
ſeiß ber die Vollmachten, das bereits am Donnerstag in
Pieie Einzelheiten vom Parlament angenommen worden iſt,
varzegen und ohne Debatte ſeine Annahme zu fordern.
jelt fim/ B=uſion wird ſofort nach Verleſung der Regierungserklärung
di zur dict Innahme des Geſetzes ohne Ausſprache fordern; die
Regie=
mſtädie rumgwird etwaigen Rednern nicht antworten. Sie iſt der
An=
in M ſickit daß am vergangenen Dienstag und Donnerstag die
ſämt=
ſliaet Parteien ſich weitgehend über den Geſetzentwurf ausge=
Mu ſpützgen haben.
Die Aufnahme des Kabinekts Bouiſſon.
EP. Paris, 1. Juni.
die Zuſammenſetzung der neuen Regierung Bouiſſon iſt zu
ſpät ekannt geworden, als daß die Pariſer Morgenblätter
be=
leißs Kommentare über die Zuſammenſetzung des Kabinetts
ver=
öffüluichen könnten. Im allgemeinen wird in den politiſchen
iin die neue Regierung wit Wohlwollen aufgenommen.
Sezh in den Kreiſen der äußerſten Rechten, wo man darüber
mutnmt iſt, daß die Radikale Partei wieder zu viele
Porte=
ſuls erhalten habe, will man das Kabinett nach
ſei=
ſehHandlungen beurteilen. Die linksgerichteten
Par=
itnnit Ausnahme der beiden extremiſtiſchen Gruppen, der
Alt=
zᛋuten und der Kommuniſten, ſcheinen die gleiche Haltung
ünhuehmen. In den politiſchen Kreiſen glaubt man daher, daß
mer hbinett am Dienstag eine ſtattliche Mehrheit erhalten wird.
Dec eue Miniſterpräſident hat, ohne das Parlament ſofort in
die Frien ſchicken zu wollen, die Abſicht, es von der Einmiſchung
m 9 in ſi Staatsverwaltung bis Ende des Jahres auszuſchließen, um
ew in ſiſche die Sanierung des Budgets und die Wiederankurbelung
emit, derk Artſchaft vornehmen zu können. Das Parlament wird in den
ſachm Tagen Geſetzentwürfe von untergeordneter Bedeutung
rhſhieden können; vielleicht wird auch eine Ausſprache über
hhlreform ſtattfinden, jedoch kaum zu einem entſcheidenden
Einchis geführt werden. Darauf dürfte das Parlament in die
Geme geſchickt werden, um nicht vor Ende Oktober wieder
zu=
rückszehren.
Die vo. Hegterung.
Ein franzöſiſcher Journaliſt hatte ſich in der Nacht der
Bil=
dung des Kabinetts Bouiſſon hingeſetzt und einmal nachgerechnet,
wie groß der Verbrauch an Regierungen in der Dritten Republik
bereits geweſen iſt. Er iſt dabei auf die ſtattliche Zahl von 97
ge=
kommen, ſo daß alſo die Regierung Bouiſſon die Nummer 98 hat.
Aber für die franzöſiſche Oeffentlichkeit iſt dieſes Kabinekt doch
etwas anderes als irgendeine parlamentariſche Regierung, die da
plötzlich kommt, um eines Tages, ſobald die parteipolitiſchen
Cli=
quen dazu das Signal geben, wieder in der Verſenkung zu
ver=
ſchwinden. Sie iſt vielmehr das Kabinett, das zum Schutz
der Währung gebildet iſt und für das es zunächſt auch nichts
anderes geben wird, als alle Maßnahmen zu ergreifen, die
ge=
eignet ſind, um den Franken zu retten.
Bouiſſon hat in der Preſſe eine verhältnismäßig freundliche
Aufnahme gefunden. Aber die Leitartikel, die im Anſchluß an die
Bekanntgabe ſeiner Miniſterliſte geſchrieben worden ſind,
be=
deuten nichts. Denn vorläufig weiß noch niemand,
wie Bouiſſon die Verteidigung des Franken
einrichten und wie er das Land vor ſchweren
Erſchütte=
rungen bewahren will, die nun einmal unausbleiblich
ſind, ſobald der Mann auf der Straße klar
er=
kannt hat, daß der Währung ernſte Gefahren
drohen, die für ihn ſelbſt die unangenehmſten
Begleiterſcheinungen auslöſen müſſen. Schon
ein=
mal hat der Franzoſe die Währungsentwertung zu ſpüren
bekom=
men, wenn auch keineswegs in dem Umfange, wie ſein öſtlicher
Nachbar. Aber das Abrutſchen des Franken und die damit
ver=
bundene Wertverminderung iſt ihm noch in friſcher Erinnerung.
Damals war es aber ein Poincaré, der als Retter im Augenblick
der höchſten Gefahr erſchien und der mit einigen einfachen
Grif=
fen das ganze Gebäude der Finanzen und der Währung wieder in
Ordnung brachte. Damals war die Situation ähnlich. Auf breiter
Front hatte eine unvergleichliche Deſizitwirtſchaft Platz gegriffen,
die es den Angreifern auf die Währung leicht machte, Erfolge
nach Hauſe zu bringen. Auch mußten Sparaktionen eingeleitet
werden, um die Finanzen in Ordnung zu bringen und damit das
allgemeine Vertrauen wieder herzuſtellen. Nun ſind die
Fehlbe=
träge ſo gewaltig, daß die Operation noch ſchmerzhafter ausfallen
muß, als ſeinerzeit.
Die große Frage iſt nun ob Bouiſſon der Mann iſt,
der ſich einem Poincaré an die Seite zu ſtellen vermag.
Viel=
leicht werden wir ſchon am kommenden Dienstag wiſſen, ob er
das entſprechende Format beſitzt und ob die Mehrheit, die hinter
ihm ſteht und die ſich ungefähr mit derjenigen des
vorauf=
gegangenen Kabinetts deckt, bereit iſt, ſein Programm
gutzu=
heißen. Aber wer wird dieſes Programm
aufſtel=
len? Urſprünglich ſollte der Radikalſozialiſt Palmade das
Finanzminiſterium betreuen. Er hat jedoch bevor es zum Kampf
kam, die Flagge geſtrichen, weil er offenbar fürchtete, daß
Caillaux, der als Staatsminiſter in das Kabinett
mithinein=
genommen worden war, zum unbequemen Konkurrenten werden
könnte. Vielleicht hat er aber auch eingeſehen, daß er nicht das
Zeug dazu hat, die Probleme zu meiſtern, die die Regierung
Flandin als Erbſchaft zurückgelaſſen hat. In das
Finanz=
miniſterium iſt nunmehr Caillaux eingezogen,
der ſchon zweimal an der gleichen Stelle ſtand.
Damit iſt in letzter Stunde eine perſönliche
Uimgruppierung vorgenommen worden, die ebenſo
inter=
eſſant wie bedeutſam iſt. Denn in Wirklichkeit wird nun nicht
die Regierung Bouiſſon, ſondern allein der Senator
Cail=
laux der Mann ſein, der über das Schickſal des
Franken zu wachen hat. Da er vorbelaſtet iſt, wird er
binnem kurzem ſchon in das Kreuzfeuer ſeiner politiſchen
Gegen=
ſpieler geraten. Inſofern iſt er eine Belaſtung für die
Regie=
rung. Aber da ſich Bouiſſon trotzdem für ihn entſchieden
hat, in einem Augenblick, dem größte Bedeutung zukommt, darf
man wohl annehmen, daß er volles Vertrauen zu Caillaux und
deſſen Plänen hat und daß er an die Durchſchlagskraft ſeines
Währungsprogramms glaubt, von dem nicht nur die Zukunft
des neuen Finanzminiſters, ſondern des ganzen 98. Kabinetts
der Dritten Republik abhängt.
Francois Poncek bei Laval.
Ausſprache über die Führerrede. — Deutſches
Memorandum zum franzöſiſch=ruſſiſchen Pakt.
EP. Paris, 1. Juni.
Der franzöſiſche Botſchafter in Berlin,
Fran=
gois=Poncet, der gegenwärtig ſeinen Urlaub in Paris
ver=
bringt, hatte am Freitag eine längere Unterredung mit
Außenminiſter Laval. Seit der Beſprechung, die der
Bot=
ſchafter mit dem Außenminiſter im Zuge von Berlin nach
Frank=
furt a. d. O. anläßlich der Reiſe von Laval nach Moskau und
Warſchau hatte, hatte ſich für Frangois=Poncet keine Gelegenheit
mehr ergeben, mit dem Außenminiſter nach der großen Rede des
Führers Rückſprache zu nehmen. Dieſe iſt nun geſtern erfolgt. Es
iſt ferner anzunehmen, daß in dieſer Beſprechung auch das dem
Quai d’Orſay, wie übrigens der engliſchen und der italieniſchen
Regierung überreichte deutſche Memorandum über
das franzöſiſch=ruſſiſche Abkommen beſprochen
wor=
den iſt. Der „Matin” meldet, daß dieſes Memorandum ſeit
Frei=
tag im Beſitz des Quai d’Orſay ſei. Die Reichsregierung ſei der
Auffaſſung, daß verſchiedene Beſtimmungen des
franzöſiſch=ruſſiſchen Hilfeleiſtungspaktes im
Widerſpruch zu dem Geiſt des Locarno=
Abkom=
mens ſtünden. Der franzöſiſch=ruſſiſche Pakt ſtelle eine Allianz
im eigentlichen Sinne des Wortes dar, durch die der freie
Ab=
ſchluß von mehrſeitigen Verträgen, wie ſie noch im franzöſiſch=
eng=
liſchen Memorandum vom 3. Februar anempfohlen wurden,
ver=
hindert werde.
Die deutſchen Erläukerungen zur Führerrede.
EP. London, 1. Juni.
Die von der engliſchen Regierung erbetenen Erläuterungen
der Reichsregierung zu einigen Punkten der Führer=Rede ſind in
London eingetroffen und werden über das Wochenende von den
zuſtändigen Miniſterien geprüft werden.
von Ribbenkrop zum außerordenklichen Botſchafter
in beſonderer Miſſion ernannk.
DNB. Berlin, 1. Juni.
Der Führer und Reichskanzler hat den Beauftragten für
Ab=
rüſtungsfragen Joachim von Ribbentrop zum außerordentlichen
und bevollmächtigten Botſchafter in beſonderer Miſſion ernannt.
Caillaux an der Arbeit.
Der neue Finanzminiſter Caillaux hat am Samstag mit
ſei=
nem Vorgänger Germain=Martin über die Finanz= und
Wäh=
rungslage verhandelt. Caillaux betonte, daß er
entſchloſ=
ſen ſei, die Goldparität des Franken mit allen
Mitteln zu verteidigen, der Spekulation
uner=
bittlich zu Leibe zu rücken und jede
Abwertungs=
tendenz zu bekämpfen. Caillaux übernimmt offiziell das
Finanzminiſterium am Montag. Möglicherweiſe wird er ſich einen
Parlamentarier als Unterſtaatsſekretär beigeben laſſen.
Die Entſcheidung über die endgültige Beſetzung des
Miniſte=
riums für die Handelsmarine, für das man den bisherigen
Miniſter Bertraud, der die Jungfernfahrt der „Normandie”
mit=
macht, beibehalten möchte, wird erſt nach deſſen Rückkehr fallen.
Interimiſtiſch wird der Kriegsminiſter auch die Geſchäfte des
Handelsminiſteriums führen.
Der dem Kabinett Bouiſſon angehörende Senator
Cail=
laux iſt 72 Jahre alt. Vor dem Kriege war er als
Finanz=
miniſter im Kabinett Waldeck=Rouſſeau. In den Kabinetten
Painlevé und Briand bekleidete er gleichfalls den Poſten des
Finanzminiſters.
Staatsminiſter Marſchall Pétain wurde im Jahre
1856 geboren. Im Weltkriege war er 1917 Befehlshaber der
Nordarmee, dann Mitarbeiter Fochs. Nach dem Kriege gehörte
er dem Oberſten Kriegsrat an und zeichnete ſich als Berater und
Organiſator für Landesverteidigungsfragen aus. Im Kabinett
Doumerque war er von Anfang 1934 an Kriegsminiſter.
Der neue Handelsminiſter. Abgeordneter Laurent=
Eynac war der erſte Unterſtaatsſekretär und dann erſter
Luft=
fahrtminiſter 1921—1922 (mit Unterbrechungen). Im Kriege war,
er einige Zeit Fliegeroffizier. Er ſteht im Alter von 49 Jahren.
Arbeitsminiſter Froſſard iſt im Jahre 1889
ge=
boren. Von Beruf Journaliſt, iſt er häufig als Debatte=Redner
hervorgetreten.
am Mittwoch, dem 29. Mai, zu Ende gegangene erſte
Mädter Kunſtauktion, über die wir einen ausführlichen
hicht aus der Feder des Grafen Hardenberg in Nr. 143
Zeitung brachten, hatte einen großen Erfolg. In erſter
e varen es die ſchönen alten Zinn= und Kupfergeräte
as prachtvolle Porzellan, die unter den zahlreichen
an=
dn Kunſtfreunden begeiſterte Abnahme fanden. Es
wur=
dieſe Gegenſtände zum Teil Preiſe bezahlt, die weit
n Taxen lagen. Auch die Gemälde fanden gute Ab=
und wurden mit wenigen Ausnahmen alle verkauft.
herrſchte ſtarke Nachfrage nach den wirklich ſchönen
Möbeln dieſer Sammlung, wenn auch für dieſe der
Ab=
reis ein kleinerer iſt, weil ja die heutige Raum=
Wenkung manchen Liebhaber dieſer Stücke die Anſchaffung
luich macht. Trotzdem erzielten auch die Möbel durchſchnitt=
Eue Preiſe.
A8 in allem darf geſagt werden, daß dieſe erſte
Darm=
ſaderKunſtauktion unter der umſichtigen und tüchtigen
Lei=
un Herrn Dr. Fritz Nagel, Mannheim, als vollauf
ge=
era bezeichnet werden kann. Schon die rege Anteilnahme
Adrei Tage währenden Ausſtellung der Gegenſtände, an
2Archſchnittlich wohl 400—500 Perſonen die ſchön
aus=
eſich dien Räume an der Wilhelminenſtraße aufſuchten, waren
Feſtliches Zeichen für den Kunſtſinn und das Intereſſe
Furmſtädter Publikums. Waren unter dieſen auch viele,
Ah eine gewiſſe Neugierde zum Beſuche der Ausſtellung
Lig lzt wurden, ſo darf auf der anderen Seite erfreulicher=
USſtgeſtellt werden, daß ſich während der eigentlichen Ver=
SI9 durchſchnittlich 100—120 ernſthaft Bietende und
Aie Ie eingefunden hatten. Auch die Darmſtädter
Kunſt=
ere nahmen regen Anteil an dieſem Ereignis und die=
Saug Auater ihnen, die es verſtanden, die gebotene Chance klug
hen, konnten manches wertvolle Stück zur Ergänzung
gers preiswert erwerben. So wirkte dieſe Auktion in
e anregend auf Publikum und Handel und es iſt im
Des Kunſthandels nur zu wünſchen, daß ihr bald eine
ſolgen wird.
Muſikverein.
ührung des Italieniſchen Liederbuches von Hugo Wolf.
INuſikverein wird am 5. Juni als letztes außerordent=
Tzert das geſamte „Italieniſche Liederbuch” von Hugo
Wiedergabe bringen ine Veranſtaltung, die den Namen
gentlich” ſchon deshalb verdient, weil es ſich um die
erſt=
eſige Wiedergabe des geſamten Liederwerkes handelt,
das 46 Geſänge umfaßt. Die einzelnen Lieder ſind allerdings
kurz, ſo daß die ganze Folge in normaler Zeit bewältigt werden
kann. Das erſte Lied lautet wie ein Motto des ganzen Zyklus:
„Auch kleine Dinge können uns entzücken”. In der Tat dürfte
es keine Liederfolge geben, die ſo im beſten Sinne „unterhaltend”
wirkt, die nicht, wie etwa die Müllerlieder oder die Winterreiſe
Schuberts, auf einen beſtimmten Gefühlsausdruck abgeſtimmt iſt
und dadurch leichter ermüdend wirken kann; die ein
abwechſlungs=
reiches Bild des Gefühlslebens einer Nation mit allen ihren
Lei=
denſchaften, ihrer Inbrunſt, ihrem Humor ihrer Tragik gibt,
kurz ein Bild der italieniſchen Volksſeele. Wolf hat dieſe
Volks=
poeſie, die von Paul Heyſe ins Deutſche übertragen iſt, gleichſam
„eingedeutſcht‟. Es herrſcht hier nicht, wie etwa bei ſeinem „
Spa=
niſchen Liederbuch”, das Nationalkolorit in der Muſik vor,
ſon=
dern Wolf hat die Gefühlsinhalte der einzelnen Gedichte durch
ſeine Kunſt gleichſam objektiviert und in deutſche Werte
um=
geſchmolzen. Die Gefühlsſphäre iſt weiteſt geſpannt, und ein
Kri=
tiker nannte dieſe kleinen Lieder einſt „Waſſertropfen, in denen ſich
eine Welt ſpiegelt‟. Die oft zu kühnen Vergleichen und
Ueber=
treibungen neigende Poeſie der Italiener bedingt eine große
muſi=
kaliſche Schwungkraft. Da wird die Geliebte mit Orvietos Dom
oder Viterbos größtem Brunnen verglichen; oder ihre Schönheit
höher geprieſen als die Erſchaffung des Meeres. Es iſt nun
er=
ſtaunlich, zu beobachten, wie Hugo Wolf die entſprechende
muſi=
kaliſche Schilderung durch Steigerung des Grundmotivs oder in
einem kurzen Nachſpiel mit feinſter Tonmalerei erreicht. Ein
wundervolles Stück iſt: „Und willſt Du Deinen Liebſten ſterben
ſehen”: dann ſoll die Geliebte, ihr Haar löſen. In zarteſten
Arpeggien, Goldfäden gleich, fließt die Muſik dahin. In „Mein
Liebſter ſingt am Haus im Mondenſchein” hört man in der
Be=
gleitung das Ständchen in inniger Kantilene, durch die der
Schmerz des Getrenntſeins durchklingt. Eine Perle iſt: „Was für
ein Lied ſoll Dir geſungen werden”. Wolf erfindet hierzu eine
Weiſe, wie ſie „ſelbſt den älteſten Leuten” nicht gelungen iſt. Ein
Prachtſtück iſt: „Daß doch gemalt all Deine Reize wären”. Zu der
großen Zahl von Liebesliedern ſtehen die vielen neckiſchen und
koketten Geſänge in wirkſamem Gegenſatz. Alle Regiſter, vom
Humor bis zum bitteren Sarkasmus, werden hier gezogen. „Du
denkſt mit einem Fädchen mich zu fangen” oder „Nein, junger
Herr, ſo treibt mans nicht fürwahr”. „Mein Liebſter iſt ſo klein”.
Hierher gehört das bekannte Schlußlied: „Ich hab in Penna einen
Liebſten wohnen”; das brillante Nachſpiel deutet an, daß zu den
vielen Liebhabern, die der Text namhaft macht, noch ungezählte
hinzukommen. — Auch geiſtliche Lieder finden ſich: „Benedeit, die
ſelige Mutter” und „Und ſteht Ihr früh am Morgen auf vom
Bette” ſind Glanzſtücke der Sammlung Feinſte Tonmalereien
von den Wonnen des Paradieſes („Wenn Du, mein Liebſter,
ſteigſt zum Himmel auf”), dem Pochen des Herzens („Heut Nacht
erhob ich mich”), dem komiſchen Violinſolo des ſchüchternen Lieb=
Jedenfalls iſt in dieſem Italieniſchen Liederbuch für reichſte
Ab=
wechſlung des Ausdrucks geſorgt, und jedes Stück bringt neue
Ueberraſchungen.
Freilich erfordert die Wiedergabe dieſer Lieder auch Sänger,
die tief in ihre Herrlichkeiten eingedrungen ſind. In Anni König=
Bomatſch und Peter Schäfer ſind die Künſtler gefunden, die ſich in
langem Studium in dieſe Kunſtwerke eingelebt haben. Am
Kla=
vier aber begleitet Generalmuſikdirektor Karl Friderich, der in
Darmſtadt ſchon oft für Wolfs Kunſt geworben hat. Als
Beglei=
ter Maria Reinings und Heinrich Blaſels in einer Liedermatinee
hat er ſich als feinſter Ausdeuter Wolfſcher Liedkunſt bewährt, die
an den Klavierſpieler größte Anforderungen in ſeeliſcher und
tech=
niſcher Hinſicht ſtellt.
Hugo Wolf war ſich bewußt, daß er in ſeinem Italieniſchen
Liederbuch die Vielgeſtaltigkeit des poetiſchen Ausdrucks mit
ſei=
ner Muſik richtig getroffen hatte, daß er die Menſchen mit allen
ihren Freuden und Leiden mit blutvollem Leben erfüllt hatte.
Als er die Lieder einſt ſeinen Freunden vorführte und dieſe vor
Ergriffenheit erſt nichts ſprechen konnten, da brach er ſelbſt das
Schweigen mit den Worten: „Gelt, dös ſan Leutln!“
W. Kleinſchmidt.
* Bergſträßer Feſtſpiele in Heppenheim a. d. B.
Uraufführung:
„Jörg Ankel”
Heimat=Freilichtſpiel von Hans Holzamer.
Der geſtrige erſte Abend der diesjährigen Bergſträßer
Feſt=
ſpiele auf dem hiſtoriſchen Marktplatz in Heppenheim a. d. B.
brachte einen vollen heimatkünſtleriſchen Erfolg. Das
Freilicht=
ſpiel von Hans Holzamer, das ein Stück Heimatgeſchichte aus
dem 30jährigen Krieg — Kriegs= und Peſtnöte der Stadt
Heppen=
heim — dramatiſch behandelt, wurde durchweg von Laienſpielern,
aber ganz ausgezeichnet aufgeführt und war von tiefer Wirkung
auf die Beſucher. — Bürgermeiſter Dr. Schiffer entbot dieſen
in längerer Rede im Namen der Stadt herzliches Willkommen
und ſprach über den Zweck und die Ziele der alljährlich
wieder=
kehrenden Heimatſpiele, die „ſtillem Heldentum ein lebendiges
Denkmal” errichten ſollen.
Wir kommen auf die Aufführung noch ausführlich zurück.
M. St.
Curt Elwenſpoek: „Ein Mädchen ohne Mutter”. Roman. (
Wolf=
gang Krüger Verlag.)
In ſpannungsreichem Geſchehen, rollt ſich hier das Schickſal
eines unehelichen Mädchens ab. Eine Fülle von teils komiſchen,
teils tragiſchen Ereigniſſen und Geſtalten dringt in buntem
Wech=
ſel auf den Leſer ein; nie läßt die Spannung nach. Das „
Mäd=
chen ohne Mutter” machte an ihrem Kinde gut, was an ihr
ſelbſt verſäumt wurde. Der Reiz dieſes Romans liegt in der
beſonderen Art der Darſtellung. Das Leben ſelbſt kommt hier zu
Wort in all ſeiner ſchickſalhaften Buntheit; der Erzähler tritt
ganz zurück, auf jede Reflexion und Stellungnahme zu den
Er=
eigniſſen wird verzichtet. Um ſo ſtärker kommt dadurch der tiefe
Sinn in all der ſcheinbaren Sinnloſigkeit dieſes Lebens zum
Aus=
druck, um ſo ergreifender und unmittelharer packt uns das
Schick=
ſal dieſer Frau. Beſonders wohltuend berührt, daß durch
meiſter=
hafte Darſtellung jede Sentimentalität vermieden wird.
Seite 4 — Nr. 150
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Muſterung und Aushebung 1938.
Die Meue Beroronang.
DNB. Berlin, 1. Juni.
Das Reichsgeſetzblatt Nr. 56 vom 1. Juni 1935 enthält die
vom Reichskriegsminiſter von Blomberg und vom Reichsminiſter
des Innern Frick unterzeichnete „Verordnung über die Muſterung
und Aushebung 1935”, die nachſtehend auszugsweiſe
wiederge=
geben wird.
In der Einführung über „Umfang und Zweck der Muſterung
und Aushebung 1935 wird in § 1 über den Perſonenkreis
noch=
mals feſtgeſtellt, daß zur Erfüllungderaktiven
Dienſt=
pflicht die Dienſtpflichtigen des Jahrgangs 1914
— in Oſtpreußen auch die des Jahrganges 1910 —
herange=
zogen werden. Zum Arbeitsdienſt ſind Dienſtpflichtige des
Jahr=
ganges 1915 beſtimmt.
8 2. Muſterung: Die Dienſtpflichtigen werden in der Zeit
vom Anfang Juni bis 15. Auguſt, in der entmilitariſierten Zone
dis 31. Auguſt gemuſtert.
8 3: Die wehrfähigen Dienſtpflichtigen des Jahrgangs 1915,
die noch nicht 26 Wochen Arbeitsdienſt geleiſtet haben, ſtehen
in der Zeit von Herbſt 1935 bis zum Herbſt 1936 dem
Arbeits=
dienſt zur Verfügung. Ueber ihre Heranziehung zur Erfüllung
der aktiven Dienſtpflicht wird durch die Aushebung im Jahre
1936 entſchieden.
I. Wehrpflicht.
In § 4: Umfang der Geſtellungspflicht, heißt es
m Abſatz 2 daß von der Verpflichtung ſich zur Muſterung zu
ſtellen die Dienſtpflichtigen befreit ſind, die zurzeit der
Muſte=
rung in der Wehrmacht oder Landespolizei aktiven Dienſt oder
Freiw. Arbeitsdienſt leiſten.
§ 7: Wohnſitzwechſel beſtimmt, daß ein
Dienſtpflich=
tiger, der vor der endgültigen Entſcheidung über die
Heran=
ziehung zum Wehrdienſt ſeinen Wohnſitz wechſelt, dies zur
Be=
richtigung des Perſonalblattes bei dem polizeilichen Meldebüro
innerhalb von 3 Tagen anmelden muß. Verzieht ein
Dienſt=
pflichtiger während der Muſterung in einen Bezirk, in dem die
Muſterung ſchon durchgeführt iſt, ſo beantragt die polizeiliche
Meldebehörde ſeine außerzeitliche Muſterung.
§ 8: Krankheitsverſäumung beſtimmt, daß ein
durch Krankheit an der Geſtellung zur Muſterung verhinderter
Dienſtpflichtiger ein Zeugnis des Amtsarztes einzureichen hat.
Die Verſäumung einer Geſtellung entbindet nicht von der
Ge=
ſtellungspflicht.
8 9: Befreiung von der Geſtellung: Die
Kreis=
polizeibehörde kann völlig wehruntaugliche (Geiſteskranke,
Krüp=
pel uſw.) auf Grund eines amtärztlichen Zeugniſſes von der
Ge=
ſtellung zur Muſterung befreien. Sie kann ferner auf Antrag
Schiffahrt treibende Dienſtpflichtige von der öffentlichen
Muſte=
rung befreien.
8 10 beſagt, daß Dienſtpflichtige, die ihren Wohnſitz oder
dauernden Aufenthalt im Ausland haben, zum Wehrdienſt im
Jahre 1935 noch nicht herangezogen werden.
8 11 enthält Strafvorſchriften für diejenigen, die
ihrer Geſtellungspflicht nicht oder nicht pünktlich nachkommen.
Ein Dienſtpflichtiger, der ſeiner Geſtellungspflicht nicht rechtzeitig
nachkommt, mit polizeilichen Zwangsmaßnahmen hierzu
angehal=
ten werden kann.
I. Wehrdienſt
heißt es in
8 12: Die Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht
der im Herbſt 1935 in das Heer und die Luftwaffe einzuſtellenden
Dienſtpflichtigen rechnet ab 1. Oktober 1935 ab mit der Maßgabe,
daß alle Dienſtpflichtigen, die noch bis zum 31. Dezember 1935
eingeſtellt werden, als am 1. Oktober 1935 eingeſtellt gelten.
§ 13 regelt die Ableiſtung des aktiven
Wehr=
dienſtes in der Kriegsmarine. Im Küſtendienſt
(Land) gilt die aktive Dienſtpflicht durch die neunmonatige
Dienſtzeit als erfüllt. Dienſtpflichtige der ſeemänniſchen oder
halbſeemänniſchen Bevölkerung werden zur Ableiſtung der
ak=
tiven Dienſtpflicht in der Kviegsmarine herangezogen.
In den folgenden Abſätzen wird im einzelnen beſtimmt, wer
der ſeemänniſchen bzw. halbſeemänniſchen Bevölkerung angehört.
8 14. Aktiver Wehrdie nſt in der Luftwaffe:
Dienſtpflichtige der fliegeriſchen Bevölkerung werden zur
Dienſt=
pflicht in der Luftwaffe herangezogen. In den folgenden Abſätzen
wird erklärt, wer hierzu gehört, ſo u. a. die Angehörigen des
Deutſchen Luftſportverbandes, das Perſonal der
Luftverkehrsge=
ſellſchaften und der Luftfahrtinduſtrie.
§ 15. Beſtimmungen über die Erſatzreſerve: Die
Erſatzreſerve gliedert ſich in die Erſatzreſerve I und II. In die
Erſatzreſerve I werden die überzähligen zurückgeſtellten Tauglichen
überführt, über die dahin entſchieden iſt, daß ſie nicht mehr zum
aktiven Wehrdienſt herangezogen werden. Der Erſatzreſerve II ſind
die beſchränkt Tauglichen und alle übrigen Wehrpflichtigen
zuzu=
weiſen.
Im Abſchnitt III Wehrfähigkeit wird im § 16
feſt=
geſtellt: Wehrfähig iſt der Dienſtpflichtige, der a) wehrfähig iſt,
b) tauglich I, tauglich II oder bedingt tauglich iſt, oder c) nicht
unter Wehrpflichtausnahmen fällt, und d) nicht zurückzuſtellen iſt.
§ 17 behandelt die Frage der Wehrunwürdigkeit
und die vom Reichskriegsminiſter zuzulaſſenden Ausnahmen
hierzu.
8 18 behandelt Wehrpflichtausnahmen und
bezeich=
net als ſolche: a) völlig untaugliche Dienſtpflichtige, d)
Dienſt=
pflichtige römiſch=katholiſchen Bekenntniſſes, die die
Subdiakonats=
weihe erhalten haben.
8 19: Ariſche Abſtammung, beſtimmt, daß ariſche
Abſtammung eine Vorausſetzung für den aktiven Wehrdienſt und
Arbeitsdienſt iſt. Als nichtariſch gilt, wer von nichtariſchen,
jüdi=
diſchen, Eltern oder Großeltern, abſtammt. Wehrfähige
Dienſt=
pflichtige nichtariſcher Abſtammung, die innerhalb von 2 Wochen
nach dem Muſterungstage keinen Antrag auf Heranziehung zum
aktiven Wehrdienſt einreichen, ſind der Erſatzreſerve II zu
über=
weiſen. Dienſtpflichtige ariſcher Abſtammung haben bei der
Muſterung eine Erklärung über ihre Abſtammung ſchriftlich
ab=
zugeben. Dieſe Erklärung iſt im Wortlaut in 8 19 wiedergegeben.
8 20 behandelt
die Zurückſtellungsgründe
a) wegen Ueberzähligkeit,
b) wegen zeitlicher Untauglichkeit,
c) wegen ſchwebenden Verfahrens, das von Einfluß auf die
Wehrwürdigkeit ſein kann,
() aus beſonderen häuslichen, wirtſchaftlichen oder
beruf=
lichen Gründen.
§8 21, 22, 23, 24, 25 und 27 enthalten die Einzelheiten über
die Zurückſtellung und ihre Möglichkeiten.
§ 25 enthält die Zurückſtellungsmöglichkeiten aus häuslichen,
wirtſchaftlichen oder beruflichen Gründen und bezieht ſich u. a.
auf diejenigen, die der einzige Ernährer ihrer Familie ſind uſw.
Die Verheiratung eines Dienſtpflichtigen, ſo heißt es in § 27, iſt
allein kein Zurückſtellungsgrund.
I. Erſahweſen.
Abſchnitt I behandelt den Aufbau des Erſatzweſens und die
Aufgliederung in die Wehrerſatzbezirke und Wehrbezirke. In den
88 31, 32 und 33 wird das Erſatzweſen in der
entmili=
tariſierten Zone geregelt.
Abſchnitt II beſtimmt das Erfaſſungsweſen. Er
be=
zieht ſich insbeſondere auf die Vorbereitung zur Muſterung,
ihren Zweck, die Bildung des Muſterungsſtabes und den
Muſte=
rungsplan. In bezug auf die ärztliche Unterſuchung wird in
8 47 Abſ. 7 erklärt, daß Täuſchungsmanöver nach 8 143 des
Strafgeſetzbuches beſtraft werden.
§ 48 behandelt den Entſcheid des
Wehrbezirks=
kommandeurs. Die wehrfähigen Dienſtpflichtigen des
Jahr=
gangs 1914 (in Oſtpreußen auch 1910) erhalten einen
vorläufi=
gen Beſcheid, daß über die Heranziehung zum aktiven Wehrdienſt
erſt durch die Aushebung entſchieden wird und daß ſie hierüber
ſpäteſtens Anfang Oktober ſchriftlich benachrichtigt werden.
Ge=
hören ſie jedoch der ſeemänniſchen oder halbſeemänniſchen
Bevöl=
kerung an, ſo werden ſie ſchon bei der Muſterung als zunächſt
überzählig zurückgeſtellt, da der Bedarf der
Kriegs=
marine für den Herbſt 1935 gedeckt iſt. Die
wehr=
fähigen Dienſtpflichtigen des Jahrganges 1915, die noch nicht
26 Wochen Arbeitsdienſt abgeleiſtet haben, erhalten außerdem
den Beſcheid über ihre Heranziehung zum Arbeitsdienſt vom
Leiter des Meldeamtes für den Arbeitsdienſt.
In § 49: Bekanntgabe und Beurkundung des
Entſcheides, heißt es in Abſatz II: Lautet der ärztliche
Ent=
ſcheid auf tauglich I, tauglich II, oder bedingt tauglich, ſo iſt unter
Berückſichtigung des Vorſchlages des 1. Arztes und des Berufes
in der Perſonalkarte die beſondere Eignung oder Nichteignung
für einen oder mehrere Wehrmachtteile der Waffengattungen
bei=
zufügen. Es kommen in Frage: a) beim Heere: Infanterie,
Ka=
vallerie, beſpannte leichte Artillerie, beſpannte ſchwere Artillerie,
motoriſierte leichte Artillerie, motoriſierte ſchwere Artillerie,
Kraftfahrerkampftruppe, Pioniere, Nachrichtentruppe,
Kraftfahr=
truppe, Sanitätstruppe; 0) bei der Kriegsmarine: Küſtendienſt
(Land), Küſtendienſt (See);; c) bei der Luftwaffe Fliegertruppe:
Flakartillerie, Luftnachrichtentruppe.
Der tauglich befundene Dienſtpflichtige kann ſich freiwillig
zur Aushebung unter Angabe des Wehrmachtsteiles einer
Waf=
fengattung melden. Ein Recht auf eine ſeinem Antrag
entſpre=
chende Einteilung erwächſt ihm dadurch nicht. Der Wunſch iſt
vor=
zumerken.
§ 51: Beſchwerde, beſagt: Gegen die Entſcheidung des
Wehrbezirkskommandeurs mit Ausnahme derjenigen, die ſich auf
die Tauglichkeit und Verteilung auf Wehrmachtsteile und
Waf=
fengattungen beziehen, hann der Dienſtpflichtige ſchriftlich
Be=
ſchwerde bei der Kreispolizeibehörde einlegen, die mit der Stel=
Sonderſchau im Römiſch Germaniſchen
„Aus Deutſchlands Vorzeit”.
Wer in den letzten Jahrzehnten die Säle des berühmten
Muſeums, das heute beſſer „Zentral=Muſeum deutſcher Vorzeit”
heißen würde, durchwandert hat, mußte oftmals den peinlichen
Eindruck unüberſehbarer Anhäufung wertvollſter Bodendenkmäler
gewinnen. Die Raumnot hatte immer ungeheuerlichere
Aus=
maße angenommen, und es war nicht mehr möglich, die
volks=
bildneriſchen Aufgaben des Muſeums auch nur annähernd zu
erfüllen. Um zu zeigen, daß dieſer Zuſtand nicht etwa der
Ein=
ſtellung der derzeitigen Leitung entſprach, ſondern ein Ergebnis
eines unerträglichen Zwanges war, waren vor mehreren Jahren
zwei Säle ſo eingerichtet worden, wie man ſich ſolche Schauſäle
denkt, in denen Fachmann wie intereſſierter Laie ein
ab=
geſchloſſenes Kulturbild irgend eines Zeitabſchnittes gewinnen
ſoll. Daneben nahmen ſich dann die anderen Säle um ſo
grotesker aus und ſanken immer mehr. da der Zuſtrom neuen
Materials naturgemäß nicht abgedroſſelt werden konnte, zu
bloßen Magazinen herab. Die von der Fachwelt wie vom
Publikum ſehr geſchätzten kleinen kulturgeſchichtlichen Abteilungen,
in denen irgend ein Kulturgedanke im Längsſchnitt durch alle
im Muſeum vertretenen Zeiten dargeſtellt wurde, mußten nach
kurzem Beſtehen wieder aufgelöſt werden, um den
allernotwen=
digſten Raum für die ſyſtematiſch=chronologiſchen Reihen zu
ge=
winnen. Daß die Beſucherzahl dabei in ſteigendem Maße
zurück=
gehen mußte, iſt nicht verwunderlich. Ehe noch die
Ueberſiede=
lung der ſtädtiſchen Sammlungen in eine ehemalige Kaſerne
auch dem Zentral=Muſeum weitere Ausdehnungsmöglichkeiten
zu geben vermag, eröffnete ſich eine willkommene Gelegenheit,
bisher nicht genügend aufgeſtellte Abteilungen unter neuzeitlichen
muſealen Geſichtspunkten zu zeigen, als dem Zentral=Muſeum
das Zeughaus zur Verfügung geſtellt wurde. So konnte
wenig=
ſtens ein Anfang mit einer immer wieder gehemmten
Entwick=
lung gemacht werden, die hoffentlich zu einer reicheren
Ver=
wertung der ungeheuren Schätze des Muſeums aus
vater=
ländiſcher Frühzeit führen wird. Nachdem am Freitag eine
Vor=
beſichtigung für die Preſſe ſtattgefunden hatte, wird am heutigen
Sonntag die neue Abteilung dem allgemeinen Verkehr
über=
geben.
Es iſt ohne weiteres klar und liegt in der niemals
ver=
laſſenen wiſſenſchaftlichen Geſinnung des Muſeums, daß die
Erſcheinungen, der germaniſchen Vorzeit überall und
allzeit bewußt im Vordergrund ſtehen und den Ausgangspunkt
für die Betrachtung geben. Es iſt insbeſondere die Hochblüte
des vorgeſchichtlichen Germanentums, die nordiſche Bronzezeit
(rund 1800 bis 500 vor Chriſti Geburt) berückſichtigt, doch ſind
auch die ſpäteren Perioden keineswegs vernachläſſigt. Betritt
man die Flucht der 3 langgeſtreckten Säle, ſo grüßt ſofort die
eindrucksvolle überlebensgroße Modellfigur eines
ger=
maniſchen Kriegers aus der Mitte des 4. nachchriſtl.
Jahrhunderts eine vornehm ritterliche Geſtalt, angetan mit den
prunkvollen Waffen, die ſich im Kriegsboot im Nydamer Moor
an der Flensburger Bucht fanden. Die altgermaniſche
Religion iſt in 3 kleineren Sälen dargeſtellt, in je einem die
Zeugen des bronzezeitlichen Götterglaubens, in dem der Kult
der Sonne herrſchte ſowie die Matronenſteine und die ſog.
Jupiter=Gigantenſäulen römiſcher Zeit. Wirtſchaftsgeſchichtlich
überaus intereſſant iſt die Abteilung „Germaniſcher
Handel der Bronzezeit‟. Enthält ſie vorerſt noch
durch=
weg nach Germanien eingeführte Gegenſtände, vor allem
zahl=
reiche bronzene Gefäße und Waffen, ſo ließe ſie ſich ſehr ſchön
vervollſtändigen durch die Gegengaben des Nordens an die
Völker des Mittelmeerkreiſes. Ein weiterer Saal bringt eine
Zuſammenſtellung der germaniſchen Runendenkmäler,
die älteren auf Schmuckſtücken, die ſpäteren auf Steinen,
dar=
unter die geſchichtlich wichtigen Denkmäler aus dem
wikinger=
zeitlichen Haithabu, wo eben wieder ſehr aufſchlußreiche
Aus=
grabungen zur Aufklärung dieſer älteſten Stadt
Norddeutſch=
lands ſtattfinden. Auch die früheſte Darſtellung der Sigurdſage
fehlt nicht.
In einem beſonderen Raum iſt eine ſehr lehrreiche
Relief=
karte von Rheinheſſen untergebracht, in einem anderen die
Abgüſſe von dem römiſchen Siegesdenkmal bei
Adam=
klifſi in der Dobrudſcha mit vielen Darſtellungen von
Ger=
manen. Zwei der drei langen Säle nehmen Modelle von
Häuſern, Gehöften, Feſtungsbauten und
Grä=
bern aller Zeiten ein. Schon in ihrem weſentlich kleineren
Aufbau im Stammhauſe im Kurfürſtlichen Schloſſe hatte dieſe
Abteilung infolge der Lebensnähe der dargeſtellten Erſcheinungen
beim Publikum beſonderes Intereſſe gefunden, das ihr in ihrer
Sonntag, 2. Juni 19355
lungnahme dem Wehrerſatzinſpekteur zur Entſcheidung im Eüt
vernehmen mit der höheren Verwaltungsbehörde zuzuleiten
Höhere Inſtanz iſt der Wehrkreisbefehlshaber. Die letzte Entſcho
dung trifft der Reichsinnenminiſter gemeinſam mit dem Reick=u
kriegsminiſter.
V.
8 52 behandelt die Nachweiſung über das Ergebnis 8
Muſterung;
8 53 die Muſterung für ſchiffahrttreibende Dienſtpflicht
(Schiffermuſterung).
8 54 behandelt die außerzeitliche Muſterung für Dienſtpflich
tige, die in den Muſterungsbezirken einziehen, die ſich zur öffesu
lichen Muſterung wegen Krankheit oder anderen Gründen
nißs=
geſtellt hatten, Dienſtpflichtige, die von See oder aus dem Als”.
land kommen und bei unvorhergeſehenem Erſatzbedarf.
II regelt die Erſatzverteilung der Wehrmacht. 8 56 beſtimu
daß der geſamte Erſatzbedarf für die Wehrmacht unter Berrg
ſichtigung der zum 1. September vorzulegenden Nachweiſunge,
über die Ergebniſſe der Muſterung durch das Reichskriegsminfuc
rium auf die Wehrkreiſe verteilt wird. Dieſe Erſatzverteilung geſ
den Wehrkreiskommandos zum 8. September zu.
Giundheitsbie
Die deutſche Verkeidigungsflokte.
Im Ausland beſchäftigt man ſich ſeit vielen Wochen mit 4zule und Hals ſich
fen Während in deil
Ausbau der deutſchen Kriegsmarine. Am 4. Juni finden Fu
gens, wie ſchon kürzlich berichtet wurde, mit den EnglänKziſt ſt de Hoceh.
entſprechende Verhandlungen ſtatt. Die deutſche Delegation /S undheit ihrer Lieben
unter der Führung des außerordentlichen Botſchafters, Herrn, ſi, ſugieniſche Erziehu
Ribbentrop. Dioſe Verhandlungen haben nun in den lertchürung der geſundhe
Tagen verſchiedene Auslandszeitungen benutzt, um in der il,ienung der geſundhei.
eigenen Art Tatſachenverdrehungen vorzunehmen und die Armk öie iſt die Grundiade
ſphäre zu vergiften. Wir kennen dieſes Spiel zur Genüge. (61 der Bekämpfung
regt uns längſt nicht mehr auf. Immerhin iſt zu bedenken, Akkkoſt. Wbei Maidte
derartige Schreibereien Verwirrung hervorzurufen vermögen,„R4 ür de Geſghden.
ſonders dann, wenn ſie geeignet ſind, Meinungsbildungen zu Pitzu Lenobolchis.
dern, die nachher im grellen Gegenſatz zur Wirklichkeit ſtehen, ſ urbeiten da Hand
Das iſt auch jetzt wieder der Fall. Man überſieht gefliſſenruſcht allen Geſundheits
uu welche durch vorſt
wugsfürſorgen (Wald
daß der Führer in ſeiner großen Rede keinen Zollbreit FAleiſten, Leider Sch
der Notwendigkeit eines Ausbaues der deutſchen Kriegsmaaifl zu Verſugl
heen Desinfektior
abgewichen iſt, daß er aber ganz klar jedes Wettrüſten rin
jede Rivalität abgelehnt hat. Er hat dieſe Ablehmſnimer wird d
ausgeſprochen, weil er ehrlich den Frieden wünſcht und weß” mund ihne
genau weiß, daß ein Wettrüſten letzten Endes doch auf SEifzm gute
Krieg hinausläuft. Zur Beruhigung des Auslandes hat er uſorz
hinzugefügt, daß Deutſchland auch gar nicht in der Lage ſei,
derartige Flottenrivalität hervorzurufen. Der Führer hat Hig
die überragende Lebenswichtigkeit und die Berechtigung un
dominierenden Schutzes des britiſchen Weltreiches zur See oriß,
kannt. Man ſollte eigentlich annehmen, daß auch uns gegen Mind
die Bedeutung einer Flote als lebenswichtiges Elſtongebracht,
ment nicht abgeſprochen würde, zumal es auf der Hand. Kutes, ja die Daſe
daß dieſe Flotte, über deren Größe der Führer ſich bereits 0e Hausfrau wird dah
äußert hat, keine andere Aufgabe hat, als die ſihre Familie nach
Küſtenverteidigung. Wollte man ſie mit allen Meu uſchöpfen. Wo g
malen einer Offenſivwaffe ausſtatten, dann müßten wir die Anu ſich einen 1.
unſerer Werften verzehnfachen, dann müßten wir ſchwimntyMt der jener Arzt,
Jnrd, für die Geſ
Feſtungen bauen, die man getroſt an die Seite der rieſigen e regelmäßige
zerſchiffe ſtellen kann, über die die Engländer, Franzoſen. „Awiſchwaſſer beigeff
rikaner, Japaner und die Italiener verfügen.
A wrden. Auch auf
Doch davon kann keine Rede ſein. Unſere Kriegsmarim;A iſt es doch oft
dieſe=
lediglich dazu da, die deutſchen Gewäſſer, die deutſchen K Auge ſind die We
unſere Häfen und unſere Flußmündungen zu verteidigen. Eoe eiggſung der
hmdel befindliche
anderes kommt nicht in Frage. Davon ſollte ſich auch die glä. e gut, doch iſt
Gemeinde nicht ernſt zu nehmender Winkelſchreiber überzerc greichen. Hier
Ein Blick auf die Landkarte muß übrigens jeden dahin bels g=Eniſtäuhen der
daß Deutſchland ſeine Küſtengebiete nicht mehr ſo wie bishe ſueden unzählige
geſchützt laſſen darf. Neben der Nordſee gibt, es immerhin,8 de ſich in den
Oſtſee, an der Deutſchland mit einer ſehr langen Küſte bethhen bei ihrem
Her=
iſt. In dieſem Gewäſſer entfaltet ſich aber in raſchem Tempp gührdet werden.
Flotte eines Landes, über deſſen kriegeriſche Abſichten kein My” ſuch dann, went
lnit einem ſolchen
mehr im Zweifel ſein, kann. Es würde geradezu fünen Auch eine
Verbrechen ſein, wollte man nicht alles tun: Mſt wichtig
unſere Oſtſeeküſten in Verteidigungszuſtieim Körver eine
zu ſetzen und ihnen die Flotte zu geben, auf die ſie mit IM bieler Art iſt al
Anſpruch erheben kann. Gerade die Verhältniſſe in der Oſtſeezmuien von
Krankbeit=
man ſich vor Augen halten, dann wird man auch begreifen, woh
wir uns eine Verteidigungswaffe zur See ſchmieden müſſen, Ms Landesmuſ
AA des Gaupartei
Rür dei freiem
Der Reichsanzeiger enthält eine Bekanntmachung, nach Aeitung des Kreis
auf Grund des Geſetzes über die Einziehung volks= und ſand /Mittags 9.1
feindlichen Vermögens, ſowie 8 1 des Geſetzes über Einzisſhezebäudes, Neckar
von kommuniſtiſchen Vermögen, das Guthaben des Profeſſor—99 ds Kreisausſchu
Friedrich Deſſauer, früher in Frankfurt a. M., jetzt in Iſta/ 4 09eSordnun
(Türkei) wohnhaft, in Höhe von 41 004 Mk. eingezogen lt, Ernſt=Lodwi
Das Guthaben, das ſich bei einem Frankfurter Bankhaus beff/ltens. 2. Klag
Riehung des Führe
Gnos
verfällt dem Preußiſchen Staat.
Der Wiener Miniſterrat hat ein Geſetz zum Schutze des‟
ſehens Oeſterreichs beſchloſſen. Nach dem Geſetz iſt ein
Ve=
tungsverbot für Druckwerke vorgeſehen, deren Inhalt eine uu Veſlche5 Lant
ſpottung, Beſchimpfung oder Schmähung Oeſterreichs oder
Verunglimpfung des Anſehens von um die vaterländiſche
ſchichte verdienten verſtorbenen Perſonen darſtellt.
planmäßigen Erweiterung ſicher in nicht geringerem Umm
beſchieden ſein wird. Den dritten Saal füllen Modellee!
Schiffen aller Völker und Zeiten des Altertums, begim
mit dem Einbau der Steinzeit und den merkwürdigen Se
bauten der nordiſchen Germanen in der Bronzezeit. Die
S=
der klaſſiſchen Völker, der Griechen und Römer, ſind ebenf
rückſichtigt wie die der orientaliſchen Kulturen, der Aſſhre
Aegypter. Der Glanzpunkt dieſer Abteilung iſt ein ſS
Modell des berühmten Schiffes von Gokſtad am Oslofior
dem um 860 ein Seekönig der Wikinger, Olaf Geirſtada=an
ſtattet wurde. Das Schiff macht mit ſeiner vollen Tand
dem geſchnitzten Drachenſteven und den an der Reling?
gereihten Schilder einen ungemein ſtattlichen Eindruck un
eine Vorſtellung vom ſeemänniſchen Unternehmungsgeiſt*
diſcher Germanen, die ſie zu den erſten Entdeckern. Am 1I
werden ließ. Eine naturgroße, in allen techniſchen Einzel—
getreue Nachbildung dieſes Schiffes hat am Ende des vaß
Jahrhunderts mit eigener Kraft die Fahrt über den
Ozean-
führen können, und dabei ein glänzendes Zeugnis in=
Schiffsbaukunſt der Wikinger abgelegt.
Getreu der führenden Rolle, die das Mainzer 3E
Muſeum unter ſeinem im Vorjahre verſtorbenen Diretig.”
Neugründer, Prof. Dr. Dr.=Ing. e. h. Karl Schumacher 7.
ſiedelungsgeſchichtlichen Forſchungsmei!
geſpielt hat, finden wir an den Wänden zahlreiche Kartel
Tabellen, vorwiegend zur Erläuterung der frühgerman=
Ausbreitungs= und Wanderungsgeſchichte bis zum Wel
Karls d. Gr. Ferner ſind bildliche Rekonſtruktionen zur
deutlichung der kulturellen Umwelt beſtimmter Volls= unde
gruppen aufgehängt als willkommene Ergänzung der
ten Modelle und anderen Gegenſtände.
Das Zentral=Muſeum hat hier weithin ſichtbar gezeſcht.
es mit ſeinen ſeit bald 80 Jahren angeſammelten Schüte.
die Verlebendigung deutſcher Vorzeit zu leiſten
vermac=
ihm der genügende Raum zum Atmen gegeben wird.
muß nachdrücklichſt ausgeſprochen werden: was hier lit
der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, iſt nur eil
Teil und nur ein Anfang. Soll das Muſeum ſeine.
nationalen Aufgabe gerecht werden können, die ihm Leie
gründer und nun wieder das neue Deutſchland geſtel.
muß auf dem betretenen neuen Wege zielbewußt wee
gangen werden. Das Muſeum iſt gewillt, ihn zu geheſ.
die Verantwortlichen ihm dazu die Möglichkeit geben”
Friedriſch
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 150 — Seite 5
ertag, 2. Juni 1935
Alus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 2. Juni 1935
Perſonalnachrichken.
rnannt wurde am 23. April 1935 der geſchäftsleitende
Ver=
gngsinſpektor Wilhelm Vatter in Groß=Gerau zum
ge=
hült itenden Verwaltungsoberinſpektor bei dem Kreisamt
Gueußerau mit Wirkung vom 1. April 1935.
ehertragen wurde am 17. Mai 1935 dem Gewerbelehrer
Geu Schuchmann zu Schotten, zur Zeit kommiſſariſch an der
Bauzſchule zu Friedberg, eine Gewerbelehrerſtelle an der
Be=
ruFulle zu Gießen mit Wirkung vom 20. Mai 1935 an.
Abteilung II.
eledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
„n Volksſchule in Ober=Schönmattenwag, Krefs
Hep=
gm. Sehr ſchöne, neu hergerichtete Dienſtwohnung iſt frei
ntömn ſofort bezogen werden. Bewerber müſſen ſeit mindeſtens
üſchen die Prüfung abgelegt und eine Anwärterdienſtzeit von
zoſtens 5 Jahren zurückgelegt haben.
Geſundheitspflege in Schule und Haus.
Schule und Haus ſind in der Geſundheitspflege aufeinander
geſen. Während in der Schule der Staat bzw. die Gemein=
6 für die Hygiene einſetzen, iſt es im Hauſe vornehmlich die
au, welche durch vorſorgliche hygieniſche Maßnahmen über
fundheit ihrer Lieben wacht.
hygieniſche Erziehung in der Schule iſt notwendig zur
ſerung der geſundheitlichen Lebensbedingungen und als
bſetzung der geſundheitsgemäßen Lebensführung der Schüler
Sie iſt die Grundlage der Verbreitung hygieniſcher Lehren
9k. der Bekämpfung der Volkskrankheiten und der Hebung
blkskraft. Aber darüber hinaus ſorgt die Schule auch des
von für die Geſundheit ihrer Zöglinge durch Stellung von
ſüzten, Verabfolgung von Eſſen und Milch und weitgehende
ingsfürſorgen (Waldſchulen), Architekten, Pädagogen und
uarbeiten da Hand in Hand zum Wohle der Pinder, um
Güiſt allen Geſundheitsforderungen für die Schulkinder
Ge=
eleiſten. Leider ſtehen den Schulen nicht immer genügende
Fe zur Verfügung, Schulzimmer, Aborte und Piſſoire mit
ſuten Desinfektionsmitteln von Krankheitskeimen befreien
ein.
o immer wird dieſe wichtige Arbeit den Schulwarten
über=
chnund ihnen dafür ein viel zu geringer Geldbetrag zur
Be=
hffug guter Präparate zur Verfügung geſtellt. Dabei haben
frimz hervorragende und ſehr preiswerte deutſche, geruchloſe,
tpeeſſernde und lufterfriſchende, abſolut keimtötende Mittel
zur fürfügung. Die rein ärztlichen Unterſuchungen und die
für=
ſorgnuhe Tätigkeit genügen nicht, um unſere Kinder vor
Krank=
bit in nach Möglichkeit zu bewahren.
M Hausfrau erſieht aus dieſen Ausführungen, wie ernſt es
Sta4kt und Gemeinden mit der Hygiene meinen, aber dieſe
Für=
bratz, angebracht, liegt doch in einer geſunden Jugend die Kraft
s Sates, ja die Daſeinsmöglichkeit eines Volkes!
9 Hausfrau wird daher alles aufwenden, um auch von ſich
s zü ihre Familie nach Möglichkeit alle hygieniſchen
Maßnah=
gennzerſchöpfen. Wo genügend Geldmittel zur Verfügung ſtehen,
Altl an ſich einen tüchtigen Hausarzt halten, der erſolgreicher
Is ſter oder jener Arzt, welcher von Fall zu Fall zu Rate ge=
„ogen dird, für die Geſundheit in der Familie ſorgen kann. Aber
uch de regelmäßige Anwendung von Desinfektionsmitteln, die
em 1Afwiſchwaſſer beigefügt werden, ſollte konſequent
durchge=
ſhrt rerden. Auch auf Entfernung von Ungeziefer muß geachtet
„hertnen iſt es doch oft dieſes, welches Krankheiten überträgt. Die
nuruage ſind die Wanzen. Ein rationelles Mittel gegen dieſe
die Vergaſung der befallenen Zimmer durch einen Fachmann.
ie lnHandel befindlichen Ungeziefervertilgungsmittel ſind zwar
ſutete gut, doch iſt ein voller Erfolg damit nur in ſeltenen
Fäl=
uerreichen. Hier wäre auch die Notwendigkeit für regel=
6lx Entſtäuben der Teppiche zu erwähnen. Durch das
Schuh=
pglurden unzählige Mengen von Bazillen, ins Zimmer
ge=
ſh die ſich in den Teppichen feſtſetzen, wodurch beſonders die
n bei ihrem Herumkriechen auf denſelben geſundheitlich
Igährdet werden. Die Teppiche ſollen regelmäßig geklopft
1u auch dann, wenn ein Staubſauger zur Verfügung ſteht,
int einem ſolchen läßt ſich eine rationelle Entſtäubung nicht
füren. Auch eine zweckentſprechende Ernährung iſt für die
mtheit wichtig. Gemüſe, Frucht= und Rübenſäfte ſind es,
belckke em Körper einen guten Heilſtoff zuführen: die Vitamine.
imn vieler Art iſt alſo die Möglichkeit für die Hausfrau, für
entuten von Krankheiten zu ſorgen!
das Landesmuſeum iſt heute wie jeden Sonntag geöffnet,
hſiy des Gauparteitages aber auch noch in der Zeit von 15
bis =ſlhr bei freiem Eintritt.
5itzung des Kreisausſchuſſes. Am Montag, dem 3. Juni
95 urmittags 9.15 Uhr, findet in dem Sitzungsſaal des
Re=
ermusgebäudes, Neckarſtraße 3, dahier eine öffentliche
tlu g des Kreisausſchuſſes des Kreiſes Darmſtadt mit
fol=
diTagesordnung ſtatt: 1. Klage des Julius Sipp zu
maidt. Ernſt=Ludwig=Straße 1 wegen Entziehung des
huerheins. 2. Klage des Karl Bauer zu Frankfurt a. M.
ntziehung des Führerſcheins.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadl.
GROSSES HAUS
Anfang 19.30 Ende 22,00 Uhr. Hauptmiete B 24.
Juni Friedemann Bach.
Juni
Anfang 20.00. Ende 22.15 Uhr. — Miete 4 23.
„Hier ſind Gemſen zu ſehen”. Volkskomödie von
Sigmund Graff.
Juni
Anfang 20.00, Ende gegen 22.30 Uhr. — Deutſche
Bühne, Volksmiete 6 Vorſtell. „Friedemann Bach”.
Oper von Paul Graener.
uni
ni
Anfang 19.30. Ende 21.45 Uhr. Außer Miete.
Ein=
zige öffentliche Vorſtellung (zu ganz kleinen
Prei=
ſen). Kinderreiche Mütter Nr. 1—410. Zum erſten
Male: Robinſon ſoll nicht ſterben.
Anfang 16.30, Ende nach 18.30 Uhr. Deutſche Bühne
Jugendring II. (Geſchloſſene Vorſtell.). „Robinſon
ſoll nicht ſterben‟. Ein Stück von Friedr. Forſter.
Anfang 20.00, Ende 22.00 Uhr. NS=Kulturgemeinde.
Liederabend Liſelotte Ammermann, Bernd
Alden=
hoff.
Anfang 16.30, Ende nach 18.30 Uhr. — Deutſche
uni Bühne, Jugendring II. (Geſchloſſene Vorſtellung).
„Robinſon ſoll nicht ſterben”.
Anfang 15.00, Ende nach 17.00 Uhr. — Deutſche
1.
Bühne, Jugendring II. (Geſchloſſene Vorſtellung).
Füuni
„Robinſon ſoll nicht ſterben”.
eſſiſches Landestheater. Im Großen Haus des Heſſiſchen
Featers geht heute abend die Oper „Friedemann
n Paul Graener in Szene, deren Erſtaufführung am
tug einen ſtarken Erfolg zu verzeichnen hatte — Im
haus wird im Rahmen einer einmaligen öffentlichen
a das Stück „Robinſon ſoll nicht ſterben!
edrich Forſter zum erſten Male aufgeführt, das auf
er NS.=Kulturgemeinde in den Spielplan aufgenommen
außer heute abend nur in geſchloſſenen Vorſtellungen
ellung kommen wird. Die Spielleitung der Aufführung
hard Lehmann; das Bühnenbild ſchuf Fritz Niedl. Die
en des Werkes ſpielen Martha Liebel, Edith Wien,
nkmann, Emil Lohkamp, Carl Raddatz, Erich Schudde,
gen und Heinz Weihmann. Um allen Volksgenoſſen
ichkeit zu geben, die einmalige öffentliche Vorſtellung
2 das bereits über faſt alle deutſchen Bühnen
gegan=
berall von Erwachſenen und der Jugend mit
Begei=
urgenommen worden iſt, zu beſuchen, hat die
General=
des Heſſiſchen Landestheaters ganz kleine Preiſe
ange=
die Vorſtellung werden außerdem die Karten für kin=
Mütter Nr. 1—410 aufgerufen.
Mai im Botaniſchen Garten zur Zeit der Rhododendronblüte.
Andauernde Trockenheit und häufige Nachtfröſte haben bis
vor kurzem den Pflanzenwuchs gehindert und geſchädigt.
Beſon=
ders die Zentral= und Oſtaſiaten haben darunter gelitten. Mit
Eintritt milderer, feuchterer Witterung beginnt das meiſte ſich
wieder zu erholen. Der ſchöne Wonnemonat Mai iſt nun doch
noch in ſeine Rechte getreten.
Myriaden weißer Blütchen ſchmücken nun den
Silberglöckchen=
baum (Halesia). Wunderbar wirkt der blütenüberladene Blüten=
Hartriegel (Cornus klorida), deſſen unſcheinbare Blütenſtände bei
der typiſchen Form mit großen, weißen, bei einer Abart (forma
rubra) mit roſenrot gefärbten Brakteen, oder Hochblättern
um=
geben ſind. Die Azaleen und Rhododendron, die alljährlich die
Blütenliebhaber Darmſtadts ſo entzücken, ſtehen nun wunderbar
in Blüte. Während die immergrünen Rhododendron durch ihre
lilafarbenen, purpurroten oder fleiſchfarbenen Farbentöne
auf=
fallen, haben ſich die Azaleen mit vorwiegend goldigen, orange
oder mennigroten Blütenfarben geſchmückt und verbreiten einen
fſeinen, angenehmen Duft, beſonders in ihren kleinblütigeren
For=
men, die von der pontiſchen und einigen amerikaniſchen
Azaleen=
arten abſtammen. So bilden denn dieſe Azaleen und
Rhododen=
dron=Gruppen eine wunderbare Farbenſymphonie, einzig in ihrer
Schönheit. Die Wildarten der Pfingſtroſen (Paeonia), die vor
der Eiszeit auch die Auen des Mainzer Beckens ſchmückten, haben
ihre roſenroten, gelblichen oder fleiſchfarbenen Blütenſchalen
ge=
öffnet. Die Lupinen in ihren neuen, prachtvollen, Abarten,
Schwertlilien, Feuermohn beginnen, zu blühen. Die mächtigen
Lilienſchweife (Erewurus=Arten) eine Zierde der zentralaſiatiſchen
Steppengebiete, beginnen gleichfalls ihre wuchtigen weißen oder
fleiſchfarbenen Blütenähren zu entfalten, ſind aber gegen andere
Jahre infolge ungünſtiger Witterungsverhältniſſe etwas
zurück=
geblieben. Ihre fleiſchigen, ſeeigelartig ausgebreiteten Wurzeln,
Schiviſch von den Ruſſen genannt, liefern in Zentralaſien einen
Klebſtoff. Die Steingruppen leuchten mit ihren farbigen
Blüten=
polſtern von kriechendem Phlox, Aubrietia (Blaukiſſen), Alyssum
(Steinſame), Hornveilchen und vielen anderen Alpinen. Mit
Wohlgefallen ruht das Auge auch auf den wuchtigen
Farngrup=
pen, deren friſchgrüne Wedel kaum noch eingerollt ſind. Sie haben
heuer kaum vom Froſt gelitten.
Wenden wir uns den Warmhäuſern zu, ſo feſſelt uns hier
das üppige tropiſche Wachstum aller Pflanzen. Dann fallen uns
hier auch, die blühenden Orchideen und Bromelüceen auf. Die
Königin und die Prinzeſſin der Nacht (Cereus grandiklorus und
nreticalus) haben wieder zahlreiche Knoſpen angeſetzt, die jedoch
nicht vor Anfang Juli erblühen werden.
Die zahlreichen Kalthauspflanzen und Agaven haben bereits
ihren Sommeraufenthalt auf dazu hergerichteten Beeten bei den
Gewächshäuſern bezogen. Es blühen ſchöne, leuchtende
Kugel=
kakteen, die eben ihr Winterquartier, das Kakteenhaus, mit dem
warmen Miſtbeetkaſten vertauſchen. Der Peitſchenkaktus (Cereus
flagelliformus) und Rhipsalis Gaertneri fallen durch ihre feurigen
Kolorite im Kakteenhaus auf.
Der Gartenfreund wie auch der Fachmann kommen immer auf
ihre Rechnung bei Beſuch des Gartens. Den Vogelfreund erfreut
Vogelſang und Nachtigallenſchlag.
Das Betreten der Raſenflächen. Abreißen von Blumen und
Mitnehmen von Pflanzen iſt ſtrengſtens verboten. Die Beſucher
werden gebeten, dem dienſthabenden Perſonal die Aufſicht zu
er=
leichtern. Die Wege, die zum Teich und der großen Pappelgruppe
führen, müſſen leider noch geſperrt bleiben wegen Abſturzgefahr
brüchiger Aeſte, bis im Winter durch Kappen der Bäume die
Ge=
fahr beſeitigt iſt.
Der Garten iſt Werktags von 7 Uhr, Sonn= und Feiertags von
8 Uhr geöffnet, ſowohl vom Roßdörfer= als auch vom Waldtor
aus. Abends wird der Garten um 7 Uhr geſchloſſen. Die
Ge=
wächshäuſer ſtehen Dienstag, Freitag und Sonn= wie Feiertag
von 2.00 bis 4.45 Uhr nachmittags offen. Der Eintritt iſt
unent=
geltlich.
K.
* Das Kunſtwerk des Monaks Juni
ausgeſtellt im Heſſiſchen Landesmuſeum.
Das Heſſiſche Landesmuſeum ſtellt als Kunſtwerk des Monats
Juni einen Deckelpokal Philipps des Großmütigen von Heſſen
aus, eine Leihgabe des Heſſiſchen Landesmuſeums Kaſſel, die
an=
läßlich der Ausſtellung Deutſches Glas — 2000 Jahre
Glas=
veredelung” zurzeit hier bei uns in Darmſtadt iſt. Es iſt
übri=
gens das erſte Mal ſeit dem Jahre 1530, daß dieſer Pokal aus
Kaſſel herauskommt, und wir werden es zu würdigen wiſſen, daß
dieſe erſte „Reiſe” zu uns hierher führte!
Der Pokal iſt ein Waldglas, wie es in den heſſiſchen
Glas=
hütten des früheren 16. Jahrhunderts hergeſtellt wurde, und das
eine wunderbar ruhige, tiefgrune Farbe hat. Dem ganz
ſchlich=
ten Material, das ſtark durch ſich ſelbſt wirkt, entſpricht eine
einfache, ungemein vornehme Form, in der eine gewiſſe Strenge
durch die ſelbſtverſtändliche Eleganz der Linienführung gemildert
iſt. Die Form erſcheint faſt wie ein ſehr geſtreckter ſchlanker
Römer. Fuß und Knauf und Cuppa ſind ſehr deutlich
gegen=
einander abgeſetzt. Der Deckel, der das Ganze abſchließt,
ge=
hörte vielleicht nicht von vornherein dazu; wir können uns
un=
ſchwer das Glas auch ohne ihn denken.
Wir dürfen in dem Pokal, zu dem übrigens auch eine alte
Urkunde vorhanden iſt, wohl ein Tiſchglas oder ſogenanntes
Mundglas Philipps des Großmütigen vermuten. Philipp, einer
der bedeutendſten Fürſten der Reformationszeit, ſtand in ſeiner
Eigenſchaft als Landesherr auch an der Spitze des
Gläsner=
bundes, dem außer heſſiſchen Hütten noch eine Reihe anderer
Glashütten aus verſchiedenen Teilen Deutſchlands angehörten.
Heſſen, das im 16. Jahrhundert in der Glasherſtellung große
Be=
deutung hatte, ſpielte in dem Gläsnerbund eine beſondere Rolle.
Der Bund hatte übrigens ſeine eigenen Satzungen und tagte in
Groß=Almerode, in deſſen Umkreis ſich viele Glashütten
befan=
den. Aus einer dieſer Hütten mag auch der Pokal ſtammen, von
heſſiſchen Gläsnern vielleicht eigens für den Landesherrn
her=
geſtellt. Wir können uns das Glas, wenn wir es heute ſo be=
4. H.
trachten, wohl auf eine fürſtliche Tafel denken!
— Kinderreiche Mütter=Vorſtellung im Landestheater. Für
die einmalige öffentliche Vorſtellung von „Robinſon ſoll
nicht ſterben” heute abend im Kleinen Haus des
Landes=
theaters werden die Karten für kinderreiche Mütter Nr. 1—410
aufgerufen. Die Ausgabe der Karten findet an der Tageskaſſe
des Kleinen Hauſes heute vormittag von 11—13 Uhr ſtatt.
— Treue Mieter. 35 Jahre wohnt Gerichtsaſſeſſor, jetzt i R.,
Dr. jur. Joſef Fricker in dem Hauſe Mathildenſtraße 3; ebenſo
lange iſt er verheiratet und ebenſo lange lieſt er das „Tagblatt”,
Stadtſekretär Eugen Fricker iſt ſein Sohn. Hauseigentümer jetzt
Ingenieur Heck, Mathildenſtraße 23.
— Vom Landesverband Heſſen des Sparerbundes wird uns
geſchrieben: Die Reichsſatzung des Sparerbundes vom 18. April
1934 iſt nunmehr mit Zuſtimmung der maßgebenden Behörden am
13. Mai 1935 im Vereinsregiſter des Amtsgerichts Berlin
ein=
getragen worden. Die Reichsführung der Sparerbundes hat Pg.
Götze übernommen.
Grenzdeutſche Vorkragsreihe.
Vortrag Prof. Dr.=Ing. Gruber.
Im Rahmen der vom NS. Dozentenbund an der Techniſchen
Hochſchule veranſtalteten „Grenzdeutſchen Vortragsreihe” ſprach
Prof. Dr.=Ing. Gruber vorgeſtern in der Otto=Berndt=Halle
über „Das Ordensland Preußen einſt und jetzt.
Prof. Gruber ging in ſeinem Vortrag von dem Gedanken
aus daß wir aus der Geſchichte — aus dem, was war — erkennen
müſſen, was heute iſt und was getan werden muß. Er gab alſo
einen Rückblick auf die Geſchichte des Landes im Oſten
das ſeinen Namen von dem litauiſchen Volksſtamm der Pruzzen
hat. Eingangs ging er kurz auf die geographiſche Lage Oſtpreußens
ein. —
Schon zur Bronzezeit ſaßen hier Oſtgermanen. Nach ihrem
Abzug ſtrömten um 600 Slawen herein, auch Dänen, Wikinger,
litauiſche Stämme. Im 12. Jahrhundert kommt der
Ziſterzienſer=
orden ins Land, damit findet der ferne Oſten Anſchluß an das
geiſtige Zentrum des Weſtens; Burgund. Im Jahre 1230 kommen
die Deutſchordensritter ins Land, von Polen gerufen, um die
Pruzzen zu bekehren. Von Thorn, Marienburg, Elbing,
Königs=
berg ausſtrahlend, beſiedeln ſie das Land. Ihnen folgt — eine
ge=
ſunde Schichtung! — der deutſche Bauer und endlich der deutſche
Bürger. Das Land wird dicht beſiedelt, im Süden bleibt eine
Wildnis als Schutz gegen Polen, Weſtpreußen, weniger fruchtbar
und ſchwächer beſiedelt, kommt erſt 1306 hinzu; dort halten ſich die
ſlawiſchen Kaſſuben.
Prof. Gruber ging dann näher auf das ein, was uns die
Rit=
termönche an Architektur hinterlaſſen haben. Er wies darauf hin,
daß in dieſer Architektur Anregungen aus der ganzen Welt
ver=
arbeitet ſind und hob die großzügige und weitſchauende Planung
und die monumentale Wirkung dieſer Bauten hervor. Von
treff=
lichen Bildern unterſtützt, führte er u. a. die Marienburg,
Marien=
werder Heilsberg vor. — Als Proben der folgenden bäuerlichen
Architektur ſahen wir u. a. ſtattliche Bauernhäuſer, in denen ſich
Niederſachſen= und Frankentum ausdrückt — war doch Oſtpreußen
das Amerika des Mittelalters, wo die Volksſtämme ſich wie in
einem Schmelztigel miſchen. — Als Proben bürgerlicher
Architek=
tur ſahen wir dann Baudenkmäler aus Thorn, und vor allem aus
Danzig — manches ſtark flandriſch anmutend.
Es folgt dann in der Geſchichte Oſtpreußens die Kataſtrophe
von 1410, die uns ungefähr die Landkarte von heute einbrachte.
Später geht der Hochmeiſter des Deutſchordens zum Luthertum
über und verwandelt das Ordensland in ein weltliches
Herzog=
tum, unter den Hohenzollern, die nun das Beſtreben haben, ihre
auseinanderliegenden Länder zu vereinigen.
Abſchließend ging der Redner dann auf den heutigen Zuſtand
ein und zog daraus die Schlüſſe, die ſich für unſer Handeln
er=
geben.
Vorſichk beim Sammeln von Maipilzen!
Von der Heſſiſchen Landesſtelle für Pilz= und Hausſchwamm=
Bera=
tung (Mykologiſches Inſtitut der Deutſchen Geſellſchaft für
Pilz=
kunde), Darmſtadt, Neckarſtraße 3.
Bei unſerer letzten Lehrwanderung erzählte eine Dame, daß
der Rundfunk auf den Maipilz als einen gar nicht zu
verwech=
ſelnden Speiſepilz hingewieſen habe. Das kann unter Umſtänden
ſehr verhängnisvoll werden. Man ſammle niemals
unbe=
kannte Pilze zum Eſſen, ohne daß man dieſe zuvor in unſerer
Beratungsſtelle (im früheren Gewerbemuſeum,
Neckarſtraße 3), wo der Maipilz eben auch ausgeſtellt iſt, vorgelegt
hat. Der Maipilz erſcheint im Frühjahr an graſigen Wegrändern,
auf Wieſen und ähnlichen Plätzen. Sein Hut wird meiſt kaum
breiter als 10 Zentimeter. Alle Teile des Pilzes: der Hut, die
Blätter auf der Hutunterſeite und der Stiel ſind weißlich bis
rahmgelblich. Beſonders auffallend iſt der ſtarke Geruch nach
friſchem Mehl oder nach Gurken. Man hüte ſich jedoch vor
Ver=
wechſlungen des Maipilzes mit den Rißpilzen, insbeſondere mit
dem lebensgefährlichen ziegelroten Rißpilz. Im
Merkblatt des Reichsgeſundheitsamtes, das unter unſerer
Mit=
wirkung entſtanden iſt, wird mit Recht auf die
Verwechſlungs=
möglichkeit mit den gefährlichen Rißpilzen hingewieſen, wie das
auch andere Fachleute (Gramberg, Profeſſor Dr. Räbiger,
Univer=
ſitätsprofeſſor Dr. Reinhardt) vor Jahren ſchon getan haben. Der
ziegelrote Rißpilz, der wiederholt ſchon Menſchen ums Leben
brachte, wächſt ebenfalls im Frühjahr bis Frühſommer auf graſigen
Plätzen. Er bleibt meiſt etwas kleiner wie der Maipilz, kommt
aber ebenfalls mit weißlicher bis gelblicher Färbung aus dem
Boden ähnlich wie der Maipilz und wird erſt ſpäter (insbeſondere
beim Liegen des herausgenommenen Pilzes) mehr oder weniger
ziegelrötlich, daher der Name. Im Gegenſatz zum angenehmen
Mehlduft des Maipilzes hat er einen viel ſtrengeren Geruch, der
gerade für den ziegelroten Rißpilz charakteriſtiſch iſt. Im
Gegen=
ſatz zu den weißlichen Blättchen des Maipilzes werden die Blätter
auf der Hutunterſeite des Rißpilzes bald mehr oder weniger
bräunlich, ähnlich wie beim Angerling (Champignon). Auf den
gefährlichen Rißpilz werden wir in einem beſonderen Merkblatt
verweiſen.
60 Prozenk Fahrpreisermäßigung für Ferienzüge.
Die Reichsbahndirektion Berlin hat jetzt für den Bezirk der
Reichshauptſtadt den Plan der Sommer=Ferien=Sonderzüge
be=
kannt gegeben, der Fahrten nach dem Schwarzwald und nach
Bayern, nach dem Rieſengebirge und nach Thüringen, nach der
Nord= und Oſtſee und nach Oſtpreußen aufweiſt. Die Ermäßigung
der Fahrpreiſe iſt für die verſchiedenen Entfernungen geſtaffelt.
So beträgt ſie bei einer Entfernung bis zu 500 Kilometern 331=
Prozent, über 500 Kilometer 40 Prozent und für die Ferienzüge
nach Oſtpreußen ſogar 60 Prozent. Damit ſoll für die
Ferien=
ſonderzüge ein neuer Anreiz gegeben werden, die bei dem
Publi=
kum nach Einführung der um 20 Prozent ermäßigten
Ferienkar=
en nicht mehr ſo eifrig wie in früherer Zeit wahrgenommen
wur=
den. Der Reichsbahn aber liegt ſehr an der Einrichtung der
Ferienſonderzüge, die den normalen Reiſeverkehr in den
Spitzen=
wochen des Reiſeverkehrs ſehr entlaſten können.
Von der Preußiſch=Süddeutſchen Staatslotterie. Der
Ober=
regierungsrat im Reichsluftfahrtminiſterium Dr.=Ing. Waldemar
Baron v. Dazuhr, iſt zum Präſidenten der Generaldirektion der
Preußiſch=Süddeutſchen Staatslotterie ernannt worden
Seite 6 — Nr. 150
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 2, Juni 1935
Aus der Hooag.
Der Kreisleiter.
Ortsgruppe Darmſtadt=Rheintor.
Betr. des Gautages wird bekanntgegeben, daß diejenigen
Parteigenoſſen, ſoweit ſie keiner Gliederung angehören oder kein
Amt in der Partei ausüben, von jedem Antreten befreit ſind.
Jedoch wird rege Beteiligung an allen öffentlichen
Veranſtal=
tungen erwartet.
Gleichzeitig wird es allen Parteigenoſſen zur Pflicht gemacht,
ihre Häuſer oder Fenſter mit der Fahne der Bewegung zu
be=
flaggen. An die übrigen Volksgenoſſen des Ortsgruppenbereiches
ergeht die Bitte, das gleiche zu tun.
Ortsgruppe Maintor.
Die Mitgliederverſammlung für den Monat Juni findet am
Montag, dem 17. Juni, ſtatt. Weiteres durch die Zellen= und
Blockleiter.
NS. Frauenſchaft Darmſtadt.
Wir machen unſere Frauenſchaftsmitglieder darauf
aufmerk=
ſam, daß am Montag, dem 3. Juni 1935, abends 8.30 Uhr, im
Helia=Theater (Peter=Gemeinder=Straße) ein Kolonialfilm über
Oſtafrika: „Pori” läuft. Karten ſind an der Abendkaſſe oder im
Saalbau bei der Ausſtellung erhältlich. Wir bitten unſere
Mit=
glieder, dieſen Film recht zahlreich zu beſuchen.
NS. Frauenſchaft — Ortsgruppe Gutenberg.
Die Mitglieder der NS. Frauenſchaft, Ortsgruppe
Guten=
berg, beteiligen ſich an der Beerdigung von Frau Tod am
Mon=
tag, dem 3. Juni 1935, nachmittags 3 Uhr, Alter Friedhof.
Amt für Volkswohlfahrt — Ortsgruppe Gutenberg.
Geſchäftsſtelle: Riegerplatz 3.
Die Sammlung des Lebensmittelopferringes für den Monat
Juni wird am 3. und 4. Juni durchgeführt. Wir bitten, die
Spenden, in Sacktüten gefüllt, zur Abholung bereitzuſtellen.
Landesbibliothek.
Neue Erwerbungen der Landesbibliothek (Auswahl)
vom 3. Juni 1935 an auf 14 Tage im Leſeſaal zur Anſicht
auf=
geſtellt.
1. Hans Bahlow: Deutſches Namenbuch. Neumünſter 1933.
34/2017. 2. Wilhelm Bettermann: Theologie und Sprache
bei Zinzendorf. Gotha 1935. 34/2018. 3. Karl J. Burckhardt:
Richelieu, der Aufſtieg zur Macht. München 1935. 34/2036. 4. Ernſt
Curtius: Olympia. Berlin 1935. 35/111. 5. Otto Dietrich:
Die philoſophiſchen Grundlagen des Nationalſozialismus.
Bres=
lau 1934. 34/1903. 6. J. Evola: Erhebung wider die moderne
Welt. Stuttgart, Berlin 1935. 34/2084. 7. Auguſt Forel:
Rück=
blick auf mein Leben. Zürich 1935. 34/2047. 8. Auguſt Full:
Fünfzig Jahre Togo. Berlin 1935. 34/1987. 9. Max Grühl:
Abeſſinien=ahoi! Berlin. 35/116. 10. Hans Himmelheber:
Negerkünſtler. Stuttgart 1934. 34/2004. 11. Alexandrine
Key=
erling: Um eine deutſche Prinzeſſin. Hamburg 1935. 35/8.
12. Ernſt Kleß: Michael Willmann. Breslau 1934. 35 A 21.
13. Albert Leitzmann: Wilhelm von Humboldts Briefe an
Gottfried Hermann. Weimar 1929. 34/1973. 14. Karl Löwith:
Nietzſches Philoſophie der ewigen Wiederkunft des Gleichen.
Ber=
lin 1935. 35/118. 15. Bella Martens: Meiſter Francke.
Ham=
burg 1929. 35 A 18. 16. Clemens Lothar Wenzel
Metter=
nich: Briefe des Staatskanzlers Fürſten Metternich=Winneberg
an den öſterreichiſchen Miniſter des Allerhöchſten Hauſes und des
Aeußern, Grafen Buol=Schauenſtein. München und Berlin 1934.
34/1909. 17. Andreas David Mordtmann: Anatolien. Sbizzen
und Reiſebriefe aus Kleinaſien. Hannover 1925. 34/2099. 18. H.
J. Moſer: Muſik=Lexikon. Berlin=Schöneberg 1935. Leſeſaal 15.
19. Hermann Oncken: Cromwell. Berlin 1935. 34/2040. 20. Das
Papier. Eine Berufschronik. Berlin 1935. 35/53. 21. Erich
Sander: Das Hochland von Abeſſinien, Habeſch. Heidelberg
1929. 34/2001. 22. Hermann Savelkouls: Das engliſche
Ka=
binettsſyſtem. München und Berlin 1934. 34/1935. 23.
Alexan=
der Schöpp: Alte deutſche Bauernſtuben. Berlin 1934. 35 A 19.
24. Robert von Srbik: Geologiſche Bibliographie der Oſtalpen.
München und Berlin 1935. 35/36. 25. Peter Supf: Das Buch
der deutſchen Fluggeſchichte. Berlin=Grunewald 1935. 35 A 16.
26. Arthur von Ungern=Sternberg: Freiheit und
Wirk=
lichkeit. Schleiermachers philoſophiſcher Reifeweg durch den
deut=
ſchen Idealismus. Gotha 1931. 34/2041. 27. Ernſt Wagemann:
Zwiſchenbilanz der Kriſenpolitik. Berlin 1935. 34/2093. 28.
Gu=
ſtav Wagemann und Karl Hopp: Reichserbhofgeſetz. 1935.
Sg. 79. 29. Harry Waldes: Die Mode in der Volkswirtſchaft.
Berlin 1935. 34/2002. 30. Chiſaburo Yamada: Die Chinamode
des Spätbarock. Berlin 1935. 35 A. 15.
Vormerkungen werden im Leſeſaal entgegengenommen.
Ver=
leihbar ab 17. Juni 1935.
Frühlings- und Blükenfeſte.
Mit Beginn der warmen Jahreszeit rüſten auch wieder
die verſchiedenſten Organiſationen und Vereine zu ihren
Volks=
feſten. Die einzelnen Gliederungen der Bewegung treffen ſich zu
gröeren Veranſtaltungen. Schützen= und Geſangvereine rufen zum
Beſuch ihrer Feier, Spargelfeſte ziehen Fremde an, und vieles
andere mehr. All’ dies bringt auch ein erhöhtes Verkehrsleben
mit ſich, das in unſerer Gegend durch die Fertigſtellung der erſten
Teilſtrecke der Reichsautobahn ſchon einen größeren Umfang
an=
genommen hat. Insbeſondere an Sonntagen werden die
Men=
ſchen Erholung von der Arbeit des Werktages ſuchen und mit
Autos, Motorrädern und Fahrrädern dem Rufe der um den
Be=
ſuch der Fremden eifernden Städte und Orte folgen.
Solche Veranſtaltungen führen meiſt aber auch zum Genuß
von Alkohol, und ſo mancher Fahrer iſt ſich nicht der
Verantwor=
tung bewußt, die hierbei auf ihm laſtet. Schon geringe Mengen
Alkohol bewirken, daß die Fahrſicherheit erheblich beeinträchtigt
wird, und die im Falle der Gefahr unbedingt erforderliche
Gei=
ſtesgegenwart geht verloren. Hierin ruht eine unabſehbare
Ge=
fährdung nicht nur für den Fahrer ſelbſt, ſondern ebenſo auch für
ſeine Mitmenſchen. Ein Fahrzeugführer, der — wenn auch nur
in geringem Maße — unter dem Einfluß von Alkohol ſteht hat
deshalb die Pflicht, ſich ſo lange nicht an das Steuer ſeines
Fahr=
zeugs zu ſetzen, als dieſer Einfluß beſteht. Iſt keine andere Perſon
zur Stelle, die das Fahrzeug führen kann, dann muß der Fahrer
ſonſtwie ſeinen Heimweg antreten und ſeinen Wagen ſtehen laſſen
und ſpäter abholen.
Die Polizeibehörden werden unnachſichtlich gegen jeden
Führer eines Kraftfahrzeugs und gegen jeden Radfahrer
vor=
gehen, der betrunken ſein Fahrzeug führt. Wo auch nur der
ge=
ringſte Verdacht in dieſer Hinſicht beſteht, wird in jedem Falle
von der Möglichkeit des § 81a StPO. Gebrauch gemacht werden,
d. h. der Fahrer wird einer Blutunterſuchung unterzogen werden,
durch die es möglich iſt, auch die geringſte Menge Alkohol im
Blute feſtzuſtellen. Geſchieht dies, dann beſteht für den Fahrer
kein Raum mehr für die Behauptung, er ſei hierdurch in keiner
Weiſe in der Zuverläſſigkeit der Fahrzeugführung beeinträchtigt.
Selbſt wenn im Einzelfalle der Fahrer Glück haben ſollte
und ohne einen Zuſammenſtoß ſeine Fahrt beendet, ſo daß zur
Ein=
leitung eines Strafverfahrens kein Grund vorliegt, dann ſind
demnach die Folgen, die einzig und allein darauf beruhen, daß
der Fahrer ſein Fahrzeug nach Alkoholgenuß geführt hat, recht
erheblich und können ſogar zum wirtſchaftlichen Ruin für den
Führer führen, der beruflich auf ſeinen Kraftwagen angewieſen
iſt. Entziehung des Führerſcheins, polizeiliche Sicherſtellung des
Fahrzeugs, Unterſagung der Führung von Fahrrädern ſind die
Folgen.
Jeder ſei ſich der Verantwortung bewußt, die er dem
Ver=
mögen wie der Geſundheit des deutſchen Volkes gegenüber trägt!
Der Führer fördert den Verkehr aus eigenſter Initiative, ſoweit
es überhaupt möglich iſt. Die Auswirkungen haben ſich bereits
in einem ſtarken Anwachſen des Verkehrs in allen Zweigen
ge=
zeigt. Aber je größer der Verkehr, um ſo größer auch die Gefahr!
Rückſicht des Einen auf den Anderen iſt erſtes Gebot!
Volksgenoſſe, die Kinderlandverſchickung erwartet
von Dir die Anmeldung einer Pflegeſtelle bei
Deiner NSV.=Ortsgruppe!
Die deutſche Arbeitsfront
Amt für Berufserziehung.
Berufsgruppe der Kaufmanns=, Büro= und Behördengehilfen.
Fachgruppe Lebensmittel=Einzelhandel.
Der für Mittwoch. 5. Juni, vorgeſehene Vortrag „
Ge=
winnung der Seife” fällt aus.
Gruppe der weiblichen Angeſtellten.
Der Vortrag „Frauenarbeitsdienſt” findet, am
Mittwoch, 19. Juni, ſtatt.
Berufsgruppe der Werkmeiſter.
Fachgruppe Metall=Vortragsreihe.
Dienstag, 4. Juni, 20.30 Uhr, (ſtatt Montag, 3. Juni);
„Die Kraftmaſchine” im Saal 5, Rheinſtr. 14, 2. Stock,
Eingang Grafenſtraße. Vortragender: Dipl.=Ing. Finkbeiner,
Darmſtadt.
N5.-Kulkurgemeinde, Orisverband Darmſtadt.
Zu unſerem Liederabend am 3. Juni im Kleinen Haus.
Zwei gern geſehene und gehörte Künſtler des Heſſiſchen
Lan=
destheaters geben am kommenden Montag zuſammen einen
Liederabend, Liſelott Ammermann und Bernd Aldenhoff.
Man hört zunächſt 5 Lieder von Beethoven: das machtvolle
„Die Himmel rühmen”, die beiden Klärchenlieder aus „Egmont”;
das ſoldatiſche. Die Trommel gerühret” und das innige „
Freud=
voll und leidvoll”, weiter das wundervolle, in ſeiner Leichtigkeit
und Schnelle techniſch ſchwierige „Neue Liebe, neues Leben” und
das einfache, innerliche „Ich liebe dich”.
Schubert und Hugo Wolf ſind mit je 2 Liedern vertreten,
Schubert mit dem Lobgeſang „Dem Unendlichen” und dem
him=
melſtürmenden „Raſtloſe Liebe‟, Wolf mit 2 heiteren Liedern,
Die „Braunen Glücksmänner” kommen!
Einheitlich im ganzen Deutſchen Reiche beginnt heute die
5. Reichslotterie für Arbeitsbeſchaffung, und
be=
nutzen wir dieſen Anlaß gerne, um an die Darmſtädter
Bevölke=
rung und an die Losverkäufer einige Worte über das Problem der
Arbeitsbeſchaffung zu richten.
Vom erſten Tage der Machtübernahme am 30. Januar 1933
an, hat der Führer alle Maßnahmen getroffen, um dem ſchlimmſten
Leiden des deutſchen Volkes, der Arbeitsloſigkeit, zu ſteuern.
15 Jahre Mißwirtſchaft hatten
7 Millionen Volksgenoſſen der Arbeit
und damit des täglichen Brotes beraubt.
Die Tatſache, daß es der nationalſozialiſtiſchen Regierung in
unglaublich kurzer Zeit gelungen iſt, von dieſen ſieben
Millionen Arbeitsloſen fünf Millionen wieder der
Arbeit zuzuführen, iſt allein ſchon der Garant dafür, daß das
große Werk der Arbeitsbeſchaffung zum Wohle unſeres
Vaterlan=
des reſtlos durchgeführt wird. Selbſtverſtändlich müſſen bei der
großen Arbeitsſchlacht ſämtliche verfügbaren Kräfte eingeſetzt
wer=
den und jedes der eingeſetzten Kampfmittel muß die
Förde=
rung und Unterſtützung des geſamten deutſchen
Volkes finden.
Auf Wunſch des Führers wurde für die Arbeitsbeſchaffung
auch eine Lotterie eingeſetzt. Dieſe ſoll nicht nur viele Millionen
für die vordringlichſten Arbeiten zur Verfügung ſtellen, ſie ſoll
darüber hinaus die Wichtigkeit der Arbeitsbeſchaffung täglich
je=
em Volksgenoſſen vor Augen führen.
In ganz Deutſchland ſind heute Tauſende von Volksgenoſſen
angetreten, die ſich mit der Uebernahme des Losverkaufs für die
Reichslotterie für Arbeitsbeſchaffung in vorderſte Front
im Kampfe gegen die Arbeitsloſigkeit ſtellen. Jeder
dieſer Losverkäufer iſt ein Rad im Getriebe des großen
Aufbau=
werkes unſeres Führers. Daher ſollt ihr braunen Glücksmänner
den Losverkauf nicht nur als eure Arbeit betrachten, ſondern als
eine Ehrenpflicht, für die ihr euch bis zum äußerſten einzuſetzen
habt.
Es kommt auf die Tüchtigkeit jedes einzelnen
Los=
verkäufers an, wieviele Volksgenoſſen ſchon allein durch ſeine
Tätigkeit wieder in Arbeit und Brot gebracht werden können.
Die tätige Mithilfe und die Unterſtützung des geſamten
deutſchen Volkes iſt die ſelbſtverſtändliche
Vor=
ausſetzung für das Gelingen des großen Werkes,
und ſie iſt eine Dankespflicht an unſeren Führer, deſſen
uner=
ſchütterlicher Wille und reſtloſe Tat uns ein
leuch=
tendes Vorbild iſt.
Volksbund für das Deutſchtum im Ausland. Alle
Mitglie=
der der Erwachſenen=Gruppen und der Schulgemeinſchaften ſowie
alle Freunde und Förderer der volksdeutſchen Arbeit werden
noch=
mals aufmerkſam gemacht, daß Montag, 3. Juni, 20 Uhr,
pünkt=
lich, in der Otto=Berndt=Halle im Rahmen der „Grenzdeutſchen
Vortragsreihe” der Techniſchen Hochſchule der Volkswirt Dr.
Günther Wehenkel von der VDA.=Bundesleitung in Berlin
über „Geſamtdeutſche Volkswirtſchaft” ſpricht. Der
Redner, der in Heſſen kein Unbekannter iſt, gilt als einer der
erſten Kenner dieſes Stoffgebietes. Sein Vortrag iſt geeignet,
auch Kennern der geſamtdeutſchen Zuſammenhänge neue, wichtige
Einblicke zu eröffnen.
dem Geſellenlied mit ſeiner netten Wortſpielerei und 7
„Rattenfänger”
Unter den 5 Richard=Strauß=Liedern befinden ſich u. a..
Mit
cilie” und „Ich liebe dich”.
Der 2. Teil der reichen Folge bringt neben der Ozean=2y,
ausſchließlich Arien aus italieniſchen Opern „Toska . „Turm 21
dot „Das Mädchen aus dem goldenen Weſten”. „Die Macht t0/
Schickſals” uſw.
Die Vortragsfolge dürfte in ihrer Vielſeitigkeit und RRM
haltigkeit auch den verwöhnteſten Anſprüchen etwas zu biin
haben. Außerdem iſt der Liederabend deswegen begrüßenswres felle ein
weil hier Theater und NS.=Kulturgemeinde beiſpielgebendo zsmin wurde. Er gee
ſiglieder, zu derer
ſammenarbeiten.
Es ſteht zu hoffen, daß die Darmſtädter zu dem letzten Lin hc= nſohen. Er begru
abend der zu Ende gehenden Spielzeit zahlreich erſcheinen. E-,ddie geladenen 0al
Heute, 18 Uhr, wird das Werkſpiel
„Hände her, Kameraden”
im Lok=Werk aufgeführt. Karten zu 30 Pfg. an der Kaſſſe
Lok=Werkes.
Die Sorgen einer Mukker um das Leben ihres Kindes
ſind groß. Helff mit dieſe lindern und ſpendei für
das Hilfswerk „Mukker und Kind”
auf das Konto Nr. 5990 bei der Städt. Sparkaſſe
und auf das Poſtſcheckkonto Nr. 8801 Frankfurt a. M.
Kommt in die Sporkkurſe der L..-Gemeinſchau krar Bachnank
„Kraft durch Freude‟
-üler uſw. wurde
daß (außer 5 Vertre
Hrweiend waren. Er
jridher durch den Ve
Penaſſenſchaftswille de
n5, der ſich in der fol=
(35 die Generalverſan
ſion von jeher die
An jedem Tag der Woche finden Sportkurſe der Ta3ſe: Eniſchloſſenheit M
„Kraft durch Freude” ſtatt. Durchgeführt werden Kurſe irn Maünſten alle von de
gemeiner Körperſchulung, Fröhlicher Gymnaſtik. Leichtatkh Ue Leiſtung und von
Schwimmen, Fechten, Tennis und Reiten. Die Koſten ſind — Aiheit erfüllt waren,
bar gering. Genaue Auskunft über jeden Sportkurs gibt „im als die Generalt
koſtenloſes Sportprogramm. Beſorge dir eine Jahresſporttiſſcht und ganz beſonde
Sie erſt berechtigt dich zur Teilnahme an unſeren Sportkrukſien Willen erfüllen.
Sie koſtet 30 Pf. verſichert dich dafür aber bis zum 31. Ihdnr gab dann eine
für alle unſere Sportkurſe. Sportprogramm und Jahres zchuund die Arbeit,
wa=
karte bei „Kraft durch Freude”, Bismarckſtraße 19 (Seitenucnem Jahren in der D.
Jagd im Juni.
neier Zeit, da Hader,
Mit dem Monat Juni geht für einen großen Teil der An Haben wir es gewal
erſt ſozuſagen die Jagd auf, da die Schußzeit für den Rehbuckſuein Werk in Angriff
ginnt. Leider beſuchen viele Jäger in der ſogenannten „1Kaſen und Gruppen,
Zeit” ihre Reviere nicht oder nur höchſt ſelten, was aber vocſſi Volksgen
dig falſch iſt, denn der weidgerechte Jäger und Heger muß 2”uſt geholfen und von
in der Schonzeit ein wachſames Auge auf ſein Wild und Sanch immer der beſte iſ
haben. Er muß beſorgt ſein, daß das Raubwild aller Art/Iürt, Die Delegierten,
überhand nimmt, und daß ſich Wilderer und Schlingenſtelle- en wiſſen am beſten.
ſicher fühlen. Der Abſchuß unſeres Rehwildes (Bock und MuEriolg nur zu erreichen
erfolgt gottlob nicht mehr wahllos, ſondern nach den von Ly die große Idee der (
ſtändigen Kreisjägermeiſtern genehmigten Abſchußliſten. Geſchaftshilfe
Leitwort dieſer iſt: Abſchuß in erſter Linie von zur Nachzu 30e beiden Grundpfeile
geeigneten, ſogenannten abſchußnötigen Böcken, d. h. Bock=”ſgen zehn Jahren
erri=
infolge ihrer ſchlechten Gehörnform und Entwicklung nicht 2/Zn den m
ſuchte Vererber erwünſcht ſind, ebenſo alten Böcken mit ſchl.g / für ſeine
Gehörn. Gut veranlagte junge Böcke ſind als Zukunftsbö ieyy und Sparern für
bedingt zu ſchonen, ebenſo ſoll der gute Bock, ſoweit er zuum ihm auch ferner
ſchuß freigegeben iſt, erſt nach dem 1. Auguſt erlegt werden. 24 15.Genoſſen zu über
heißt es für den Jager, ſein Wild gut zu beobachten, um An weiten Baumeiſter
niten durch unſer Volk
nd feindlich gegenub
„ta haben wir es gewagt
zu d
Abſchüſſe zu vermeiden.
ummlung. Anerkenn
An unſere Landwirtſchaft treibende Bevölkerung ergsſhen Es iſt heute dau
Bitte, vor dem Mähen ihre Kleeäcker und Wieſen einmal ſch- he Reſerven ſtark und
zu durchgehen, wodurch manches Rehkitzchen und auch viele. Ryd Gauen
Zeug=
unſerer Bodenbrüter vor den Meſſern der Mähmaſchine A1ſſen nicht ſchwer
werden können. Der Jäger wird gewiß ein derartiges S)0 die 9BS auf g.
dankbar anerkennen und belohnen.
ſein Geld und ſe
Die Ricken ſetzen zum Teil noch, und das Federwild Naſes Vertrauen unſ
bis Ende dieſes Monats, wenn auch einige Gelege ſchon Anital, die beſte
Kr=
ausfallen. — Wildenten führen in ſtillen Gewäſſern ihre. Zum haben mir zuſe
Die Kolbenhirſche bedürfen zur Entwicklung ihres Gso
jetzt beſonders des Salzes, das auch dem übrigen Schaun denage gefloſſen,
ſehr zuträglich iſt. — Rot= und Damwild ſetzen noch, und
Beaufſichtigung der Reviere iſt Pflicht jedes Weidmanns! Ke
Elſtern und ohne Aufſicht umherſtreunenden Hunden wie 7
iſt tunlichſt Abbruch zu tun, da ſie unſerem Jungwild enn
lichen Schaden zufügen.
Dankbar iſt anzuerkennen, daß im neuen
Reichsjagdge=
ſerem Wild erhöhter Schutz gewährt iſt. Er wird ſich, —
volkswirtſchaftlichen Vorteilen ganz abgeſehen, insbeſonde.!
lohnen für den Naturfreund, den ſtillen Beobachter des An
und Wirkens des großen Schöpfers in Wald und Feld.
weite Dank ſoll
hun dieſen Dank a
veiterleiten.
wenn nicht aus
en wäre, der W
und Erfolg zu h.
Wahlt wurde, den
Der Wille bege
realiſiert das
— Deutſche Kolonialgeſellſchaft Darmſtadt. In Verk,”oeem Jahr, da ſich d
mit der im Saalbau zur Zeit ſtattfindenden deutſchen Ku4)6 ht durfe
Ausſtellung läuft am Montag, den 3. Juni, 20,30 Uhr. imſſ. A iſt wahrhaft ein
Lichtſpielhaus außer dem „Elly=Beinhorn=Film” noch „Po=G, rrauens, und un
Film aus dem afrikaniſchen Buſch. Wir bitten unſere Mimſb, en haben teil an de
2es Vorſtandes n
die Ausſtellung ſowie die Filmvorführung recht zahlreich E. F Me all für eine
zu wollen. — Mitglieder und Intereſſenten, welche an derAſi Cſung die i
nialtagung in Freiburg (Breisgau) am 14. bis 16. Juni die fernere Arbei
men wollen, wollen ſich zwecks evtl. Auskunft an unſere G=Zun damit wird der
ſtelle, Riedlingerſtraße 29, wenden.
in beien oedien
Pfingſtpakete und Pfingſtgrüße. Solche Sendunge=19
Dagelgg=
den Empfängern pünktlich zum Feſt zugehen. Wie die Poſt ru
„Berlit
hat ſie hierfür wieder die nötigen Vorkehrungen getro 4ſüſe 2S der Deutſo
e Neuf
bittet aber auch die Verſender um ihre einſichtsvolle M:M
Niemand ſollte die Pakete, Poſtgüter und Päckchen ſool
Pfingſtgrüße erſt in allerletzter Stunde einliefern und ſie de
lichkeit einer Verſpätung ausſetzen, die leicht die Feſtfreu
den Empfängern beeinträchtigen kann. Die Paketſendunger
gut verpackt und verſchnürt, die Aufſchriften recht haltbar
bracht werden; obenauf in jede Sendung lege man ein Dom
Aufſchrift, damit die Feſtgabe ihr Ziel auch erreicht, we.
äußere Aufſchrift unterwegs etwa verloren gehen ſollte. 2
die kleineren Päckchen ſoll man nicht zu ſchwache Pappſi A
verwenden, da ſie bei der Beförderung in Säcken ſonſt leich!,
drückt werden können. Die Anſchrift des Empfängers und
ſenders ſollen auf den Paket= wie auf den Briefſendung
ſtändig und recht deutlich angegeben werden.
Was die Lichtſpieltheater bringen.
— Das Union=Theater zeigt bis auf weiteres den grc.
biläumsfilm des populärſten deutſchen Senſationsdſ-
Harry Piel. „Artiſten” iſt der Titel eines ſpannenge‟
aus dem Kreis der Manege. In den Hauptrollen ſpiele?
Harry Piel Suſi Lanner, Hilde Hildebrandt, Hans Jun.”
u. v. a. m. Regie: Harry Piel, Muſik: Fritz Wenheis.
liche über 14 Jahre zugelaſſen.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und
Sie und die Drei” mit Charlotte Suſa, Hans"
Harald Paulſen und Curt Veſpermann in den Hauptrol
— Helia. Morgen Montag findet in den Helia=Lic.
in Verbindung mit der Kolonialausſtellung eine einmat!
derveranſtaltung ſtatt. Zur Vorführung gelangt der 2.
der Ufa Pori”, der einen Einblick in das Leben wilde.
ſtämme gibt. Im Vorprogramm läuft u. a. der intereſſt.
Beinhorn=Film „Deutſche Kolonien‟. Der Kartenol.
hat begonnen.
— Deutſcher Reichskriegerbund „Kyffhäuſer”, Landes
Kurpfalz. Im Helia läuft am 3. Juni um 20.30 Uhr
Ein Film aus dem Buſch Deutſch=Oſtafrikas‟. Er kann. Le
raden beſtens empfohlen werden. Einmalige Aufführun=s
tenvorverkauf: Kolonial=Ausſtellung Saalbau
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen bis auf weiteres. L."
Film der Bewegung „Triumph des Willens:
den Bildern zieht der große Reichsparteitag 1930 I0
Augen vorbei. Geſamtleitung und Regie Leni Riefenlio!
liche zugelaſſen.
Reſi=Theater zeigt in Erſtaufführung einen großel."
Film vom Schickſal eines falſchen Fünfzig=Markſchell
ſcher Fuffziger” mit Lucie Engliſch. Theo Lingen, hat
Georg Alexander, Adele Sandrock, Hilde Hildebrand."
torff. Mittags Jugendvorſtellung.
Belida zeigt heute zum letzten Male Greta Gard.
Film, „Königin Chriſtine‟. Ab morgen Marlele.
„X. 27‟.
ſomntag, 2. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 150 — Seite 7
10. ordentliche Generalverſammlung der OBS.
aifige Geſchäftslage der 2B5., der älkeſten und größten Bauſparkaſſe auf genoſſenſchaftlicher Grundlage.
Weitgehendſte Berückſichkigung der Altſparer bei Vergebung von Darlehen.
Nach 77 000 RM. Abſchreibungen und 36 000 RM.
Vermeh=
rung der Verwaltungskoſtenrücklage ergibt ſich ein Reingewinn
UMadtighe Binndgang drr O9.- Beieaffe, vo 75600 RM., welcher dem geſetzlichen Reſervefonds zugeführt
Die diesjährige 10. ordentliche Generalverſammlung der
ſichen Bau= und Siedlungsgemeinſchaft (D. B. S.) fand in
nnit friſchem Grün und den Fahnen des Dritten Reiches
ge=
ſanckten Otto=Berndt=Halle ſtatt.
ſer A.=R.=Vorſitzende Kaufmann Heß, der die Verſammlung
laſte, ſtellte einleitend feſt, daß die 10. o. G.=V. ordnungsgemäß
eichufen wurde. Er gedachte der im verfloſſenen Jahr
verſtor=
ham Mitglieder, zu deren Ehren ſich die Anweſenden von ihren
Vſän erhoben. Er begrüßte herzlich alle Anweſenden
insbeſon=
damuch die geladenen Gäſte. Nach Ernennung der Protokoller,
zünnzähler uſw. wurde die Namensverleſung vorgenommen, die
no daß (außer 5 Vertretern) 51 Vertreter aus ganz
Deutſch=
uodrweſend waren. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß auch
wwieder durch den Verlauf der Verſammlung der geſchloſ=
5enoſſenſchaftswille der DBS. zum Ausdruck komme, ein
uch, der ſich in der folgenden Verſammlung in ſchöner Weiſe
tektor Bachmann begrüßte im Namen des Vorſtandes
S. die Generalverſammlung aufs herzlichſte. Wenn bei der
ſchon von jeher die Generalverſammlungen der Ausdruck
der Entſchloſſenheit waren, wenn bei dieſen alljährlichen
Zu=
mnkünften alle von berechtigtem Stolz auf die hinter uns
e Leiſtung und von gläubigem Willen für die vor uns lie=
Arbeit erfüllt waren, ſo ſoll die diesjährige
Generalver=
ſnung als die Generalverſammlung des 10jährigen Beſtehens
cht und ganz beſonders mit dieſem Stolz und mit dieſem
ſiyen Willen erfüllen.
Rdner gab dann einen kurzen Rückblick auf das was der
iſn und die Arbeit, was das Wollen und die Begeiſterung in
genzehn Jahren in der DBS. erſtrebte und erreicht und führte
„us:
9 einer Zeit, da Hader, Streit und Mißgunſt ſowie
Zerriſſen=
trtten durch unſer Volk gingen, und es in ſich kämpfende
Par=
uind feindlich gegenüberſtehende Intereſſentengruppen
auf=
la haben wir es gewagt, die Fahne der Gemeinſchaft
aufzu=
hte Haben wir es gewagt, auf wirtſchaftlichem und ideellem
ulein Werk in Angriff zu nehmen, das allen Schichten,
Stän=
imd ſaſſen und Gruppen, das jedem arbeits= und ſparwilligen
tſan Volksgenoſſen zu dienen berufen ſein ſollte. Wir haben
tſeoſt geholfen und von neuem erfahren und gelernt, daß dieſer
och immer der beſte iſt, der entſchloſſene Menſchen zum
Er=
ürt. Die Delegierten, die draußen mitten unter den
Genoſ=
ſiteen, wiſſen am beſten, daß dieſer Weg nur zu gehen und
uurfolg nur zu erreichen war mit dem unbeſiegbaren
Glau=
n die große Idee der Selbſthilfe und an die große Idee der
hünſchaftshilfe.
19ſe beiden Grundpfeiler haben den Bau geſtützt, der in den
ſtonen zehn Jahren errichtet wurde, und der erſte große
Bau=
iſte den man dazu benötigte, war eben dieſer Glaube. Er
er=
für ſeine Pflicht, anläßlich der Jubiläumstagung allen
emtſn und Sparern für dieſen Glauben zu danken und zu
er=
alnr ihm auch fernerhin zu bewahren und er bitte, dieſen Dank
Aeut BS.=Genoſſen zu übermitteln.
0n zweiten Baumeiſter gebühre bei dieſer Jubiläums=
Gene=
blukummlung Anerkennung und Hochachtung, dem
Ver=
ratun. Es iſt heute, da unſere Zuteilungen Millionen betragen,
hire Reſerven ſtark und beträchtlich ſind, da in allen
Landes=
ehr nd Gauen Zeugen unſerer Leiſtungsfähigkeit und
Stabi=
äſhen, nicht ſchwer, zur DBS. Vertrauen zu haben. Jeder
ß die DBS. auf gutem und ſolidem Grund ſteht, und daß
wſein Geld und ſeine Hoffnung ohne Sorge anvertrauen
lieſes Vertrauen unſerer Mitglieder und Sparer iſt das
1Apital, die beſte Kraft und Quelle der Energie. In dieſem
nen haben wir zuſammen gearbeitet, aus ihm ſind die vielen
1rBeträge gefloſſen, die heute in den DBS.=Eigenheimen
zweite Dank ſoll dem Vertrauen gelten und die
Delegier=
ien dieſen Dank allen treuen Sparern und unermüdlichen
nweiterleiten. — Was wäre aber Glauben und Vertrauen
een wenn nicht aus dieſen der größte und wirkungsvollſte
her=
gſtengen wäre, der Wille, der Wille zu wirken,
voranzu=
unte und Erfolg zu haben. Dieſer Wille liegt in jeder Mark,
nezahlt wurde, denn manchem iſt dieſe Mark oft recht ſchwer
etm. Der Wille begegnet den Schwierigkeiten, er baut die
uind realiſiert das Wunſchziel von Stück zu Stück, von Teil
nlieſem Jahr, da ſich der Geburtstag der DBS. zum zehnten
gjährt hat, dürfe man mit Stolz und Dankbarkeit ſagen:
Sieg iſt wahrhaft ein Sieg des Glaubens, unſer Werk ein
ihPVertrauens, und unſer Erfolg ein Triumph des Willens”.
oſſen haben teil an dem was geſagt und gearbeitet wurde.
Aſten des Vorſtandes wünſchte er der Tagung vollen Erfolg.
etz ſr alle, alle für einen! Glaube, Vertrauen und Willen, das
e antdie Loſung, die über der Tagung ſtehen möge, und von
alu die fernere Arbeit in und für die DBS. geleitet ſein
ſiges inn damit wird der DBS. und der Sache von Volk und
latealnd am beſten gedient.
Wagelaar, Berlin, der geſchäftsführende Direktor
esverbands der Deutſchen Bauſparkaſſen, überbrachte
herz=
ſrüße des Reviſionsverbandes und des Reichsverbandes
Bauſparkaſſen und der Fachgruppe der privaten Bau=
Die DBS. iſt in den verfloſſenen Jahren ſtark und
geworden, und ſie wird noch weiter wachſen. Es ſei ihm
Freude geweſen, daß in den Nachmittagsſtunden des
in kurzer Zeit Einigung in einer immerhin nicht
leich=
de erzielt wurde. Das beweiſe den guten Geiſt, der in der
ſrrſche. Beſonders wolle er auch herausſtellen, was die
Bauſparkaſſen ſind und was ſie geleiſtet haben. Sie haben
Uhnliche Beträge zuſammengebracht, um ſie der Wirtſchaft
un als langfriſtiges Baudarlehen. Eine ſolche
Spartätig=
keiner anderen Organiſation möglich geweſen. Auch in
ſoird man an den Deutſchen Bauſparkaſſen nicht
vorüber=
anen. Der Spartrieb wurde geweckt, der Sinn zum
Fa=
en wurde durch die Bauſparkaſſen geweckt. Wir wollen
ieren Weg weitergehen nach dem Wahlſpruch: „Jeder
Familie ſein Eigenheim”
ſtor Lehmann erſtattete dann zunächſt den
Ge=
bericht des Vorſtandes, Direktor Griebel die
e der Bilanz nebſt Gewinn= und
Verluſt=
ia für das Jahr 1934. Es iſt folgendes
Jahresergebnis
Bauſparkaſſe Deutſche Bau= und Siedelungsgemeinſchaft
eſchäftsjahr 1934 weitere aufſteigende Ergebniſſe im
* Bauſparkaſſe und in der Bewegung des Bauſparens
er=
e Bauſparkonten über 18,7 Millionen Antragsſumme
röffnet. An Spar= und Tilgungsbeträgen gingen 8,18
Reichsmark ein. Die Bilanzſumme iſt von 40 auf 47,5
Reichsmark geſtiegen. Die baren Mittel (Kaſſe, Poſt=
Bankguthaben) ſind von 2,95 auf 5,87 Millionen RM.
eR Die Summe der Hypotheken=Darlehen hat ſich von
08 Millionen RM. erhöht. Dem Sparguthaben von 34
und dem Fremdgeld von 5 Millionen oder insgeſamt
men ſtehen an Hypotheken 40,8 und an flüſſigen Mitteln
im ganzen 46,93 Millionen RM. gegenüber. Es iſt alſo
ſiche Ueberdeckung vorhanden.
Uiſteigenden Ergebniſſe des Geſchäftsjahres wurden un=
And verhältnismäßig geringer Mittel erzielt, ſo daß ſich
9 rechnung günſtig geſtaltete, Abzüglich der
Verſiche=
betrugen die Geſamtausgaben einſchl. Rückſtellungen
: Das ergibt auf die Bilanzſumme von 47,5 Millio=
wet nur 1,35 Prozent, ein auch im Verhältnis zu allen
ditinſtituten ſehr niedriger Prozentſatz. Faſt noch
ſtär=
günſtige Erfolge mit verhältnismäßig geringen
Mit=
nde Wirtſchaften der DBS. in der Berechnung des
nach Antragsſumme hervor. Für den Abſchluß der
warkonten von 18,7 Millionen RM. Antragsſumme
eirr Aufwand von 100 683 oder 538 RM. für 1000 RM.
Mne. Der Aufwand für Verwaltung von 237 Millionen
a gsſumme zugeteilter und nicht zugeteilter Bauſpar=
8 nur 2,56 RM. für 1000 RM. Antragsſumme, was
Risſten Ergebniſſen deutſcher Bauſparkaſſen zählt.
wird, der dadurch auf 200 000 RM. ſteigt. Das geſamte
Betriebs=
inventar iſt nunmehr vollſtändig abgeſchrieben. Auch auf die
bei=
den Geſchäftshäuſer und den ſonſtigen Grundbeſitz ſind reichliche
Abſchreibungen erfolgt. Da die DBS. ein gemeinnütziges
Unter=
nehmen iſt, fließt überhaupt nichts hinaus, ſondern jeder
Ueber=
ſchuß trägt zur inneren Stärke der Bauſparkaſſe bei.
Das neue Geſchäftsjahr hat ſich entſprechend dem allgemein
aufſteigenden Wirtſchaftsgang bisher ſehr gut angelaſſen. In den
erſten 4 Monaten betrug der Zugang an neuen Bauſparkonten
10 771 000 RM. Antragsſumme. Auch die Eingänge an
Spargel=
dern fließen reichlicher und zeigen einen Aufſtieg der
Bauſpar=
fähigkeit. Die Tilgungsbeträge gehen pünktlicher ein, und es
fin=
det ein ſtärkeres Begleichen von Tilgungsrückſtänden ſtatt.
Im einzelnen iſt aus dem ausführlichen
Geſchäftsbericht des Borſtandes,
den Direktor Lehmann erſtattete, noch hervorzuheben, daß im
Verlauf des Berichtsjahres 1600 neue Mitglieder aufgenommen
wurden, dagegen 3059 Genoſſen ausſchieden, ſo daß bis 31.
Dezem=
ber 1934 ein Beſtand von 331 222 Mitgliedern verblieb. 20 147
Anträge mit einer vertraglichen Bauſparſumme von 177 758 000
RM. iſt als Beſtand am Schluſſe des Geſchäftsjahres angeführt.
Die Geſamtvertragsſummen der zugeteilten und noch nicht
zuge=
teilten Bauſparer betragen RM. 237 102 000. Nach dem Stand
vom 31. 12. 34 wurden von der DBS. insgeſamt 7990 Wohnungen
und 898 Wirtſchaftsräume betreut. Nach einer Ueberſicht über die
Entwicklung der Landesverbände und den Erläuterungen der
Er=
folgszahlen ſchloß Direktor Lehmann mit den Worten:
„Das hohe Ziel der Reichsregierung, alle arbeitenden Stände
wieder zu verwurzeln mit Heim und Heimat, wird jeden echten
Deutſchen zur Mitarbeit bereit finden. Wir werden auch in den
kommenden Jahren unſere ganze Kraft einſetzen, um der deutſchen
Eigenheimbewegung zu dienen und ihr neue ſchaffensfrohe
Mit=
arbeiter in immer größerer Zahl zuzuführen. Mit allen unſeren
Bauſparern hegen wir den Wunſch, daß die die Entwicklung des
deutſchen Bauſparweſens noch immer hemmende Bauſparerſteuer
baldigſt beſeitigt werde. Allen unſeren Bauſparern, die in Treue
zu uns ſtehen, und allen Freunden und Förderern unſerer
Be=
wegung ſagen wir aufrichtigen Dank für ihre in uneigennütziger
Weiſe geleiſtete wertvolle Mitarbeit. Es ſoll unſer Beſtreben
ſein, in enger Verbundenheit mit allen unſeren Mitgliedern
un=
ſer gemeinſames Werk zu immer größeren Leiſtungen zu führen,
um damit unſer Teil beizutragen zur Förderung der deutſchen
Wirtſchaft und zur Geſundung unſeres Volkes.”
Es wurde betont, daß am 20. Januar dieſes Jahres 109
Dar=
lehen, am 31. März 105 Darlehen und am 30. Mai 114 Darlehen
vergeben wurden und daß zu erwarten ſei, daß im Laufe dieſes
Monats nochmals etwa 114 Darlehen vergeben werden könnten.
(Lebhafter Beifall.)
Aus der Gewinn= und Verluſtrechnung für 1934,
die von Direktor Griebel vorgetragen wurde, iſt zu bemerken,
daß die Abſchlußkoſten 100 683,29 RM., die laufenden Koſten
409 622,69 RM. Steuern, öffentliche Abgaben 9 113,38,
Verſiche=
rungsſteuer 90 034,80, Zinſen 780,58 RM., Aufwendungen für
eigenen Grundbeſitz 10 691,64, Abſchreibungen 77 194,02,
Vermeh=
rung der Verwaltungskoſtenrücklage 36 000 RM. und der
Ge=
winn des Geſchäftsjahres 75 632,35 RM. betragen. Dem
ſteht gegenüber die Summe der Verwaltungsgebühren, die
Ver=
mögens= und ſonſtigen Erträge mit der Geſamtbilanzſumme von
809 752,75 RM. Die Bilanz zum 31. Dezember 1934
ſchließt auf der Aktiv= und Paſſivſeite mit 47 508 005,37 RM. ab.
Die im einzelnen aufgeführten Poſten wurden vom Direktor
Griebel erläutert. Der Betrag der Haftſumme aller Mitglieder
zum 31. 12. 1934 beträgt RM. 3 312 500 RM., die Verminderung
der Haftſumme in 1934 145 900 RM., die Verminderung des
Ge=
ſchäftsguthabens aller Mitglieder zum 31. 12. 1934 29 180 RM.
Die Zahl der Mitglieder betrug (wie oben bereits angegeben)
am 31. 12. 1934: 33 122.
Der Wirtſchaftsprüfer Dr. Apelt betonte, daß er in dieſem
Jahre zum vierten Male das Zahlenwerk geprüft habe. Nach dem
abſchließenden Ergebnis der Prüfung entſprechen der
Rechnungs=
abſchluß, die zugrundeliegende Buchführung ſowie der
Jahres=
bericht des Vorſtandes den geſetzlichen Vorſchriften. Er betonte,
daß bei der DBS. ſehr ſparſam gewirtſchaftet werde. Die
Verwal=
tungskoſten, das müſſe er hervorheben, ſind alle auf das
ſpar=
ſamſte kalkuliert. Seit 1931 müſſe eine erhebliche Mehrarbeit
ge=
leiſtet werden. Der Geſamtaufwand der Verwaltung habe aber
trotz der Mehrarbeit und anderer ſteigender Tendenzen ein nicht
unerhebliches prozentuales Sinken aufzuweiſen (auf 620 000 RM.
im Jahre 1934 gegen 690 000 im Jahre 1932).
Den Bericht des Aufſichtsrates erſtattete der A. R.=Vorſitzende
Heß. Beanſtandungen haben ſich nicht ergeben.
Die Delegierten genehmigten einſtimmig die Bilanz und
er=
teilten dem Vorſtand Entlaſtung.
Da zu Punkt 6 „Aenderung der Satzung” keine Anträge
vor=
lagen, fand er damit ſeine Erledigung. — Sehr wichtige Anträge
wurden von den Delegierten zu Punkt 7 und 8 „Aenderung der
allgemeinen Geſchäftsbedingungen” und „Aenderung der
Kenn=
ziffer” vorgenommen. Danach erfolgt in Zukunft jede vierte
Zu=
teilung von Baudarlehen an Altſparer, unabhängig von der
Kennziffer, d. 1. wie es in dem angenommenen Antrag wörtlich
heißt: „Dieſe Regelung gilt jeweils für drei aufeinanderfolgende
Vergebungen. Jeder vierte Vergebung mit der gleichen Anzahl
Darlehen wie bei der vorhergehenden Zuteilung erfolgt dagegen
nach einem Liſtenſyſtem, welches alle
Darlehensanwartſchaftsbe=
rechtigten Sparkonten des geſamten Geſchäftsbereiches der
Bau=
ſparkaſſe zählt in der Reihenfolge des Eingangsmonats der erſten
vollen Sparrate. Bei gleichem Sparbeginn hat das Sparkonto mit
der niedrigeren Mitgliedsnummer den Vorrang.” Weiter wurde
einſtimmig der Antrag angenommen, daß Vorſtand und A.=R.
verpflichtet ſind, alle zur Verfügung ſtehenden Mittel unter
Ab=
zug der zur vorzeitigen Rückzahlung notwendigen Gelder dem
Zuteilungsſtock zuzuführen. Aus dem Kreiſe der Baufreunde kam
das Bekenntnis zur unbedingten Beibehaltung des zinsfreien
Gedankens, dem Vorſtand, Aufſichtsrat und Verſammlung lebhaft
zuſtimmten.
Dem Vorſtand und Aufſichtsrat ſowie allen Angeſtellten der
DBS. wurde durch einen Delegierten im Namen der
Verſamm=
lung Dank für ihre erſprießliche Tätigkeit ausgeſprochen. Auf
Anregung des Verſammlungsleiters wurden die ſatzungsmäßig
ausſcheidenden A.=R.=Mitglieder Becker, Dr. Bichmann, Rinkhorſt
und Mertens einſtimmig wiedergewählt. Als nächſtjähriger
Tagungsort wurde Weimar beſchloſſen. — Mit einem
drei=
fachen Sieg=Heil unſerem Führer Adolf Hitler wurde die
ein=
mütig verlaufene 10. ordentliche Generalverſammlung der DBS.
geſchloſſen. Nach Verleſen des Protokolls durch Dipl.=Volkswirt
Schröder erfolgte deſſen Unterzeichnung durch die Urkunds=
*
perſonen.
Bereins= und lokale Beranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Marine=Kameradſchaft Darmſtadt e. V.
Anläß=
lich der Deutſchen Kolonialausſtellung läuft am Montag, den
3. Juni 1935, im Helia=Theater um 20,30 Uhr der Film „Pori”,
ein Film aus dem afrikaniſchen Buſch. Die Kameraden werden
hiermit aufgefordert, dieſen Film zu beſuchen. Eintrittspreis im
Vorverkauf an der Tageskaſſe und im Saalbau bei der Leiterin
der Ausſtellung 20 Pfg.
Reſtaurant Sitte: Heute ſpielt Willy Melchior.
Städt. Saalbau. Sonntag mittag ab 4 Uhr: Fröhliches
Volksfeſt bei Konzert und Tanz. Leitung Willi Schlupp. Ein=
tritt frei.
Burachlerſchund ds Gundlage zur Mälerlunde.
In der letzten Sitzung des Sprachvereins hielt Herr
Dr. Michael einen Vortrag, der als Ergänzung zu ſeinen
früheren Ausführungen an derſelben Stelle über „Indogermaniſch=
Ariſch=Deutſch” in Ausſicht geſtellt war.
Er ſpannte noch einmal den Bogen über die Sprachweiten:
Indo=Germaniſch, rührte noch einmal an den gemeinſamen
Wur=
zeln des indogermaniſchen Sprachbaues, wandte ſich aber dann
deſſen germaniſchem Zweig zu und zeigte, welch Beſonderheiten
gerade dieſer — unſer — Zweig entwickelt hat. Alle Sprache iſt
Kundgebung des Volksgeiſtes, fängt dieſen ein und übermittelt
ihn fortzeugend den nachfolgenden Geſchlechtern. Aus der Sprache
läßt ſich daher der Geiſt eines Volkes erkennen. Sprachforſchung
tritt in den Dienſt der Völkerkunde. Ihre Entdeckungen könnten
wahrlich dem Deutſchen genug Stolz auf ſeine herrliche, tiefe,
art=
eigene Sprache beibringen und ihn zu einem Gefühl für
Sprach=
ehre und Sprachwürde erziehen. Geht drum nicht achtlos am
deutſchen Wortſchatz vorüber, ſucht ihn zu heben! Eures Volkes,
eurer Raſſe Geſchichte iſt auch aus ihm zu leſen.
Wie bezeichnend iſt es doch, daß der Germane das Wort
„Mann” ausgebildet hat, deſſen Bedeutung (wahrſcheinlich) „der
Denkende” iſt! — Da der Begriff „Mann” ſich zu „Menſch”
er=
weitert hat, ſo iſt in einer Zeit, die das Wort „Mann=Menſch”
noch zu lebhaft als Bezeichnung des männlichen Geſchlechts
empfand, der (heute vielfach mißdeutete) Zweifel verſtändlich, ob
die Frau auch als „Menſch” bezeichnet werden könne.
Das Wort „Frau” iſt aber nicht minder bedeutungsvoll in
ſeinem Urſinn. Es bedeutet die ſich gnädig Neigende und weiſt
heute noch auf die beſonders hohe ſittliche Würde der
germani=
ſchen Frau hin. Welch andere Stellung die Frau bei anderen
Völkern hatte, drückt ſich z. B. darin aus, daß das Wort der
Grie=
chen für „Frau” die Umworbene, die Gefreite bedeutet — und
daß der Lateiner ſeine Frau mit einem Wort bezeichnet, deſſen
Sinn, die Säugende” iſt.
Welche Schlüſſe läßt es ferner zu, wenn z. B. die Worte
„Heim” und beſonders „Heimweh” kaum überſetzbar ſind, da
eni=
ſprechende Wörter mit gleicher Gefühlsbetonung nicht vorhanden
ſind! Und wie drückt ſich die eigene Art der Germanen in dem
Worte „Welt” aus! „Wer” war der Mann, der Menſch. (Wir
kennen noch das „Wergeld” und den „Werwolf‟) Die Welt
(Werlt — Weralt) war alſo bei den Germanen die Geſamtheit
der erwachſenen Menſchen und nicht, wie bei den Griechen und
Lateinern, die „Schönheit” bzw. die „Ordnung”.
Und ſo läßt ſich an vielen, vielen Wörtern die Eigenart der
Germanen nachweiſen aus der Geſchichte fortdauernd bis auf den
heutigen Tag. Herr Dr. Michael gab viele Beiſpiele und die
Hörer dankten ihm. Seine Sachkenntnis und ſein Schöpfen aus
dem Vollen ſeien beſonders hervorgehoben.
Dem Vortrag folgte eine angeregte und reizvolle Ausſprache,
die noch weſentlich zur Ergänzung beitrug und manche Frage der
Zuhörer beantwortete. „Jedem Anweſenden wurde es wieder
be=
ſtätigt, wie der Deutſche allen Grund zu einem erheblichen
Sprach=
ſtolz beſitzt — den er leider im allgemeinen nicht ausgebildet hat.
Immer und immer wieder muß Klage geführt werden gegen
man=
gelnde Sprachwürde bei vielen Deutſchen. Der Ruf nach einem
Sprachamt klang in mancher Rede mit. Es iſt jetzt ſchwer, ihn
zu überhören. Die Hauptverſammlung des (heuer 50 Jahre
be=
ſtehenden) Sprachvereins in den Pfingſttagen zu Dresden wird
über die Frage des Sprachamts auch beraten. Erfreulich und
ehrend für den Darmſtädter Zweig iſt es, daß ſeine Ausſtellung
„Die deutſche Sprache” dort ebenfalls gezeigt werden ſoll.
Aufruf für die Zelklager!
34 Zeltlager mit je 200 Jg. Belegſchaft hat das Gebiet 15
Heſſen=Naſſau im Taunus, Odenwald, Speſſart, Vogelsberg und
Weſterwald errichtet, um jedem Hitler=Jungen und Pimpfen die
Möglichkeit zu geben. 8 oder 14 Tage Zeltlagerleben mitzumachen.
Er ſoll ſich bei Spiel und Sport tummeln, losgelöſt von ſeiner
gewohnten häuslichen Umgebung, frei vom Getriebe des Alltags.
Aber dies allein entſcheidet nicht für die Bedeutung der Zeltlager.
Wichtiger iſt uns, das wir im Lager ein Gemeinſchaftsleben
füh=
ren, das die Jg, ohne Unterſchied der Herkunft, des Berufes und
der Religion zuſammenführt.
Ich gab den Lagern die Parole:
„Haltung und Diſziplin.”
Wir verſtehen darunter die Erziehung zur Gemeinſchaft, damit
zur Kameradſchaft der Tat, zur Treue gegenüber dem Führer und
der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, gepaart mit
Einſatzbereit=
ſchaft, Mut und Selbſtbeherrſchung. Der Führer ſelbſt, deſſen
Namen wir tragen dürfen, iſt das größte Vorbild für unſeren
Weg.
Wenn ich mich an Eltern, Arbeitgeber und Lehrer wende
mit der Bitte, jedem Hitlerjungen den Lagerbeſuch zu
ermög=
lichen, dann geſchieht es in der Erkenntnis, daß wir
zuſammen=
arbeiten müſſen, um der Forderung des Führers an die deutſche
Jugend gerecht zu werden, uns zu einem freien und ſtolzen,
pflicht=
bewußten Geſchlecht zu erziehen.
Wir aber wollen dafür ſorgen, daß die Belegſchaften die
Lager verlaſſen, körperlich geſtählt gefeſtigt im Glauben und
ge=
ſtärkt in ihrer inneren Haltung. Dann haben wir den Sinn der
Zeltlager erfüllt.
Heil Hitler!
Der komm. Führer des Gebietes 13 Heſſen=Naſſau.
(gez.) Potthoff, Oberbannführer.
Der Polizeibericht.
Warnung vor einem falſchen Telephonprüfer.
Am Dienstag, den 28. Mai 1935, gegen 17 Uhr, erſchien bei
einer in der Roßdörferſtraße wohnenden Frau ein etwa 40 Jahre
alter Mann, der vorgab, daß er im Auftrage der Reichs=Prüfſtelle
das Telephon nachſehen wolle. Die betreffende Wohnungsinhaberin
frug den Unbekannten nach dem Namen und verlangte gleichzeitig
einen Ausweis. Dieſen konnte der Mann aber nicht vorzeigen,
auch ſeinen Namen nannte er der Frau gegenüber nicht.
Der Fremde verließ daraufhin mit dem Bemerke, daß er am
folgenden Tage gegen Mittag nochmals vorſprechen würde, wieder
das Haus. Er ließ ſich jedoch dann nicht mehr ſehen.
Beſchreibung: Etwa 40—45 Jahre alt, mittelgroß, dick,
Glatze mit etwas darübergekämmtem dunklem Haar, volles
auf=
fallend blaſſes Geſicht, war ohne Kopfbedeckung, trug dunklen
An=
zug und hatte eine Aktentaſche bei ſich. Da nach Mitteilung der
Poſtprüfſtelle Darmſtadt dort überhaupt nichts über den
angeb=
lichen Telephonprüfer bekannt iſt, kann es ſich in dem vorliegenden
Falle nur um das Auftreten eines Betrügers handeln, der ſich
offenbar auf dieſe Art Geld verſchaffen wollte.
Sachdienliche Angaben, die zur Ermittlung des unbekannten
Täters führen können, werden bei dem Landeskriminalpolizeiamt
Darmſtadt, Hügelſtraße 31—33, Zimmer 29a, 2. Stock,
entgegen=
genommen.
Brlefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsqulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindlichteli=
K., hier. Wenn Sie im Zweifel darüber ſind, ob eine ſolche
Verpflichtung im Fragefalle überhaupt beſteht, dürfte ſich
ſchrift=
liche Anfrage bei der Stelle empfehlen.
G. Ameiſen laſſen ſich durch Ausſtreuen von Inſektenpulver
vertreiben. Eine andere Möglichkeit: Ein in Zuckerlöſung
ge=
tauchter Schwamm wird an die Stelle gelegt, an der ſich die
Ameiſen vor allem aufhalten. Sobald der Schwamm voll Ameiſen
iſt, werfe man ihn in heißes Waſſer. Das Verfahren muß
mehrere Male wiederholt werden. Das Wichtigſte iſt ein
ſorg=
fältiges Zukitten oder Verſchmieren von Ritzen und Fugen, aus
denen die Ameiſen kommen.
A., hier. Die regelmäßige Verjährungsfriſt beträgt 30 Jahre;
dieſe Vorſchrift des Bürgerlichen Geſetzbuches findet auch auf die
vor 1. Januar 1900 entſtandenen Anſprüche Anwendung. Wenn
in Güte Zahlung nicht erfolgt, dürfte ſchwerlich etwas zu
unternehmen ſein.
Sch., hier. Alle Bekämpfungsmittel der Wühlmäuſe (
Löffler=
ſcher Mäuſetyphusbazillus, Strychnin, Ausgießen, der Löcher mit
Schwefelkohlenſtoff) waren bisher erfolglos. Wir möchten
emp=
fehlen, ſich an den Gartenbauverein hier (Im Geißenſee 8) oder
den Kleingärtnerverein „Darmſtadt=Nord” (Beckerſtraße 23) hier
zu wenden.
Seite 8 — Nr. 150
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 1. Juni. Beerdigung. Eine äußerſt
zahlreiche Trauergemeinde gab geſtern nachmittag dem im Alter
von 50 Jahren, verſtorbenen Georg Hahn das letzte Geleite.
Seit ſeinen Jugendjahren Mitglied des Turnvereins, erwies
die=
ſer dem verdienten Turner die letzte Ehre, ebenſo die Krieger=
und Soldatenkameradſchaft, deren nachmaliger Mitgründer der
Verblichene war, mit einem Ehrenſalut. Die zahlreichen
Kranz=
ſpenden zeugten von der Wertſchätzung, deren ſich der
Dahin=
geſchiedene allſeits erfreute. — Reichsſportwerbewoche.
Da für Samstag und Sonntag aus Anlaß des Gauparteitages
der NSDAP. keine Veranſtaltungen angeſetzt ſind, wurde die
Reichsſportwerbewoche geſtern in unſerem Orte abgeſchloſſen.
Nachdem der Gerätewettkampf des Turnvereins am Dienstag
abend wegen Nichtantretens des Gegners ausfallen mußte, brachte
der Mittwoch abend zunächſt ein ſchnelles und ſpannendes
Hand=
ballſpiel einer kombinierten Mannſchaft des Turnvereins und der
Sportvereinigung 04 gegen den vorjährigen Deutſchen Meiſter
Polizei Darmſtadt, das die routinierteren Grünen mit 9:5 für
ſich entſcheiden konnten. In der Pauſe wurde ein Staffellauf der
Schülerinnen, weiblichen Jugend und Damen über 4 mal 100
Meter geſtartet, der die Läuferinnen der Sportvereinigung 04
als Sieger durch das Ziel gehen ſah. Am Abend fand im „Haus
der Arbeit” eine gutbeſuchte Veranſtaltung ſtatt, die dem
Kraft=
ſport vorbehalten war. Einem Schauſtemmen der Athleten von
Polizei Darmſtadt und 04 Arheilgen folgte ein Ringen der
Jugend von 1910 Darmſtadt gegen die Jugend der
Sportvereini=
gung 04. Sieger in dieſem Kampfe blieb die Jugend der
Darm=
ſtädter. Im Anſchluß traten die aktiven Ringer der Darmſtädter
Poliziſten zu einem Kampf gegen die der Sportvereinigung G4
auf den Plan, den die Arheilger mit 6:5 Punkten zu ihren
Gun=
ſten entſchieden. Als Abſchluß führten die Boxer der Turn= und
Sportgemeinde 1846 Darmſtadt ein Schauboxen vor. Am Freitag
traten die Fußballer auf den Plan. Die 1. Mannſchaft des
Sport=
vereins 1898 Darmſtadt ſpielte am Arheilger Mühlchen in einem
recht intereſſant verlaufenen Kampf gegen eine Kombination von
Sportvereinigung 04 Arheilgen und Union Wixhauſen. Der
Kampf endete unentſchieden 3:3. Mit dieſem Treffen hatte die
Reichsſportwerbewoche in Arheilgen ihr Ende gefunden. In
einer Sitzung der Vertreter des Ortsausſchuſſes des Reichsbundes
für Leibesübungen am Freitag abend ſtand ein Sport= und
Werbeſchießen zur Sprache, das örtlichen Charakter trägt und am
7. und 14. Juli durchgeführt wird. In einer weiteren Sitzung am
kommenden Mittwoch abend ſteht das diesjährige Jugendfeſt zur
Beſprechung. — Treue Mieter. Am 1. Juni waren es
25 Jahre, daß Herr Fritz Fink mit ſeiner Familie bei Familie
Heinrich Keller, Jungfernſtraße 11, als Mieter wohnt; gewiß
ein Zeichen guten Einvernehmens beider Familien.
Ae. Gräfenhauſen, 1. Juni.
Jahreshauptverſamm=
lung der Spar= und Darlehenskaſſe. Der Vorſitzende des
Auf=
ſichtsrates, Ph. Bormet 7., eröffnete die Verſammlung und
er=
teilte dem Direktor Jakob Mager 4. das Wort zum
Geſchäfts=
bericht. Die Spar= und Darlehenskaſſe hat ſich im letzten Jahre
ſehr gut entwickelt. Der Umſatz konnte ſich gegenüber dem
Vor=
jahre verdoppeln und betrug 1 206 554,24 Mk. Bei den
Sparein=
lagen war eine Zunahme von 30 000 Mk. zu verzeichnen, ſo daß
der Stand Ende des Jahres 283 280 Mk. betrug. Die
Geſamtein=
nahmen an Kartengeldern betrugen 13 634 Mk., mithin eine
Zu=
nahme von 5100 Mk. Im laufenden Rechnungsverkehr war
eben=
falls eine ſtarke Zunahme zu verzeichnen. Die Aktiva beträgt
359 496,86 Mk., die Paſſiva 358 329,97 Mk., mithin konnte ein
Reingewinn von 1166,89 Mk. verbucht werden. Dieſer verteilt
ſich mit 4 Prozent auf die Geſchäftsanteile, 10 Prozent zum Re=
Rechner Georg Seibel. Der Verbandsreviſor
SchäferDarm=
ſtadt machte hierzu aufklärende und lehrreiche Erläuterungen
und ſprach zum Schluß dem Rechner Seibel für ſeine einwandfreie
Buchführung Anerkennung aus. Der Aufſichtsratsvorſitzende
Bormet erſtattete Bericht über die von dem Reviſionsverband
vorgenommene Reviſion. Aus dem Reviſionsbericht ging hervor,
daß ſowohl Buchführung als auch die Kaſſenführung in
muſter=
gültiger Ordnung befunden wurden. Die Einheitsſtatuten des
Verbandes Rhein=Main=Neckar wurden einſtimmig genehmigt.
o. Erzhauſen, 1. Juni. Zur Erholung ſind von hier 17
Kin=
der nach Oſtpreußen verſchickt worden. Aus Kurheſſen
wer=
den in den nächſten Tagen bei der hieſigen Ortsgruppe zur
Er=
holung Kinder eintreffen. — Hohes Alter. Am 3. Juni
be=
geht Altbürgermeiſter H. Wannemacher ſeinen 82. Geburtstag in
voller Geſundheit und Lebensfriſche. Witwe Ottilie Leiſer begeht
am 14. Juni ihren 80. Geburtstag. — Geſtern nachmittag wurde
auf der Provinzialſtraße, fünf Minuten von der Bahnſtrecke, von
einem Auto ein ſechsjähriges Mädchen namens Köhler
über=
fahren und war ſofort tot.
J. Griesheim, 1. Juni. Schadenverhütung. Vortrag
über Hausſchwamm. Herr Kallenbach, Direktor der Heſſ.
Landes=
ſtelle für Pilz= und Hausſchwammberatung, Geſchäftsſtelle im
Muſeum in Darmſtadt, konnte an Hand ſeines gezeigten
Bild=
materials den Beweis erbringen, daß der Hausſchwamm große
materielle Werte zerſtört, wenn nicht Abhilfe geſchaffen wird.
Der Vortrag war leider von den holzverarbeitenden
Handwer=
kern und auch von den Hausbeſitzern ſchlecht beſucht, was man im
Intereſſe der Sache nicht erwarten ſollte. Es ſoll demnächſt hier
eine Beratungsſtunde für Hausbeſitzer, bei denen der
Haus=
ſchwamm beſteht, ſtattfinden. Nähere Auskunft erteilt Herr Lehrer
Langner oder man wende ſich an die Heſſiſche Landesſtelle im
Muſeum.
Ar. Eberſtadt, 1. Juni. Sternwanderung.
Turnver=
ein und Turngeſellſchaft beteiligten ſich am Himmelfahrtstag an
der Sternwanderung des Reichsbundes für Leibesübungen nach
dem Felsberg, wo um 12 Uhr eine feierliche Kundgebung
ſtatt=
fand. Kreisführer Turner Roth vom 18. Turnkreis entbot den
zahlreich Erſchienenen herzliche Begrüßungsworte; ferner
über=
brachte ein Vertreter des R.f.L. aus Frankfurt die Grüße des
Reichsführers von Tſchammer=Oſten und des Gebietsführers
Beckerle Außerdem ſprach Miniſterialrat Ringshauſen in
län=
geren Ausführungen, die mit dem Horſt=Weſſellied endeten. Mit
Spielen Tänzen und frohen Liedern vergingen die ſchönen
Nach=
mittagsſtunden. — Auch der Odenwaldklub beteiligte ſich
mit einer ſtattlichen Mitgliederzahl an einer Sternwanderung
nach Heidelberg. — Der Kaninchenzuchtverein
veran=
ſtaltet über die Pfingſtfeiertage eine Kaninchen= und
Produkten=
ſchau im Reſtaurant „Zum Schwimmbad”.
Straßenbericht
für die Woche vom 2.—8. Juni 1935.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club e V., Gau 15
Weſtmark, Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
42 Erbach—Eberbach (zwiſchen Hetzbach und Kailbach) wegen
Stützmauerbrüches bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Beerfelden—Sensbach—Gaimühle.
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Affolterbach—Unter=Waldmichelbach vom 11. 2. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Fürth—Rimbach oder Beerfelden.
Fürth—Erlenbach vom 28. 3. bis auf weiteres geſperrt. Die
auf=
geſtellten Sch: der ſind zu beachten.
Frankfurt a. M.—Mannheim (zwiſchen Biebesheim und
Gerns=
heim) vom 2. 5. bis auf weiteres von Kilom. 19,865—20,665
(Ortseingang Gernsheim) geſperrt. Umleitung: Crumſtadt—
Bruchmühle oder Biebesheim-Bruchmühle.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen;
Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 28. 11. 1933 bis auf weiteres
ge=
ſperrt Umleitung: Eberſtadt-Pfungſtadt.
Biblis—Wattenheim-Nordheim vom 28. 1. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Hofheim.
Hähnlein — Jägersburg vom 25. 2 bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Rodau—Fehlheim—Schwanheim—
Autobahnunter=
führung—Jägersburger Wald.
Nauheim-Königſtädten vom 7. 3. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung von der Reichsſtraße 42 Darmſtadt—Mainz nach
Nau=
heim bzw. Königſtädten.
Hüttenfeld-Lampertheim vom 25. 5. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Lorſch-Bürſtadt.
Kühler Grund — Nieder=Beerbach vom 31. Mai bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Eberſtadt—Seeheim-Ober=Beerbach.
Rüſſelsheim-Haßloch (Ortsdurchfahrt Haßlocher Straße in
Rüſ=
ſelsheim) Klm. 0,6—1,6 vom 27. 5. bis 15. 7. geſperrt.
Um=
leitung: Waldſtraße, Waldfriedhofsweg und von Rüſſelsheim
nach Königſtädten über Hof Schönau
KLE
Ne
eufe 1ORNEANE DANENe
„0 BELEE
OUN
G !
1A
asehdle.
1EM
Ak. Nieder=Ramſtadt, 1. Juni. Schwere
Gewitterſchä=
den. Von dem am Himmelfahrt=Nachmittag über die hieſige
Ge=
gend niedergegangenen wolkenbruchartigen Gewitterregen
wur=
den die Felder und Straßen ſehr ſtark in Mitleidenſchaft gezogen.
Die Fluren ſind verwüſtet und der Mutterboden in die tiefer
ge=
legenen Stellen mit ſamt der angebauten Saat abgeſchwemmt.
In den tiefer gelegenen Ortsſtraßen liegt überall hoher Schlamm.
ſo daß der Verkehr in den vorgeſtrigen Abenſtunden teilweiſe ſtark
behindert war.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 1. Juni. Feuerwehr=Uebung.
Die für Sonntag, den 2. d. M., angeſetzte Feuerwehrübung fällt
aus Anlaß des Gauparteitages aus. — Rauchen im Walde.
Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß das Rauchen
innerhalb geſchloſſener Waldungen verboten iſt, ebenſo das
An=
zünden von Feuer. — Gemeindeſteuerbeſcheide. Die
Steuerbeſcheide für das Jahr 1935 ſind nunmehr reſtlos zugeſtellt.
Die Reklamationsfriſt von 1 Monat läuft vom 1. Juni I. J. und
iſt bei Meidung des Ausſchluſſes zu beachten.
G. Ober=Ramſtadt, 1. Juni. Goldenes Ehejubiläum.
Das ſeltene Feſt der Goldenen Hochzeit begingen dieſer Tage in
aller Stille Herr Rektor i. R. Hofmann und Frau,
Darm=
ſtädter Straße 100. Obwohl das Jubelpaar dieſen Tag nur im
engſten Familienkreiſe feierte, ging ihm aus allen Kreiſen eine
Fülle von Glückwünſchen und Geſchenken zu. Unter dieſen ſind
beſonders die Glückwunſchſchreiben des Führers und
Reichskanz=
lers Adolf Hitler, des Reichsſtatthalters in Heſſen und des
Lan=
desbiſchofs Naſſau=Heſſen hervorzuheben. Die Glückwünſche der
Gemeinde überbrachte Bürgermeiſter Jörgeling, diejenigen der
Evangel. Kirchengemeinde und des Kirchenvorſtandes, dem Herr
Hofmann ſchon viele Jahre angehört, Pfarrer Nürnberger.
Fb. Groß=Zimmern, 1. Juni. Hohes Alter. Frau
Katha=
rina Fröhlich Witwe, Kreuzſtraße 10, begeht in völliger
körper=
licher und geiſtiger Friſche ihren 85. Geburtstag. —
Nachmit=
tags wieder Poſtzuſtellung. Ab 1. Juni wird, wie in
früheren Jahren, wieder nachmittags Poſt zugeſtellt.
k. Dieburg, 1. Juni. Skagerrak=Feier der
Marine=
kameradſchaft Dieburg und Umgegend. Alljährlich
gedenkt die Deutſche Marine der Helden, die in der Seeſchlacht
vor dem Skagerrak für Deutſchlands Ehre ihr Leben ließen. Auch
die hieſige Marinekameradſchaft feierte am Himmelfahrtstage
dieſen Ehrentag in ihrem Vereinslokal. Unter dem neu
einge=
weihten Flaggenmaſt begrüßte der Kameradſchaftsführer
Ben=
der die Kameraden, ſtreifte mit kurzen Worten die
Denkwürdig=
keit des Tages, an dem vor 19 Jahren die Deutſche Marine die
größte Seeſchlacht aller Zeiten ſiegreich beſtanden hat. Zu Ehren
der gefallenen Helden erhoben ſich die Anweſenden von den Sitzen,
der Mandolinenkranz ſpielte „Ich hatt’ einen Kameraden‟. Nach
dieſer ſtimmungsvollen Trauerfeier ſchilderte Kamerad Bender
als Mitkämpfer die Vorbereitungen, die beiderſeitigen Stärken
und Bewaffnungen ſowie den Verlauf der Seeſchlacht. Mit einem
dreifachen Sieg=Heil auf die deutſche Wehrpflicht und unſeren
Führer Adolf Hitler wurde die eindrucksvolle Feier geſchloſſen.
Fd. Wembach=Hahn (Kr. Dieburg), 1. Juni. Die Arbeiten an
der Provinzialſtraße Wembach-Rohrbach ſind jetzt ſoweit
vorgeſchritten, daß die Straße für den öffentlichen Verkehr
frei=
gegeben wurde.
Sonntag, 2. Juni 19355
Inkereſſanker Ausländerbeſuch beim „Mainzer
Spargelmarkt”.
Dieſes Mainzer Volksfeſt, das vom 1. bis 3. Juni in
Mainzer Stadthalle durchgeführt wird, hat am Montag, der
Juni, intereſſanten Beſuch aus England zu verzeichnen. Es
kon=
ein ganzes Geſchwader engliſcher Sportflugzeuge ſowie ei fn
mehrmotorige engliſche Luftdroſchken am Montag mittag auf
Flugplatz Mainz=Wiesbaden an, um nach einer Beſichtigung
Wiesbaden und Mainz am Abend den Mainzer Spargelm
zu beſuchen. Unter den Flugzeugführern befinden ſich einige:
geſehene engliſche Kriegsflieger. Der Weiterflug erfolgt am Dnin
tag vormittag nach Baden=Baden.
R"
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Unglücklicher Ausgang einerhimmelfahrlswandert
Geſtorb
dsdorf
Ruhe,
Ah. Bingen a. Rh., 1. Juni. Am Morgen des Himmelfa.;
veorg
tages hatten zwei Binger Männer einen Waldgang ins linkss
niſche Waldgebiet unternommen. Dabei wurden ſie kurz
Mittag von einem ſchweren Gewitter überraſcht, das mel
Stunden über dieſer Gegend hing und ſtarken Regen, verbuu
mit Hagelſchlag, brachte. Die beiden Wanderer ſuchten vor
Regen Zuflucht unter dem Turm auf dem Franzoſenkopf im
derheimbacher Gemeindewald. Plötzlich ſchlug der Blitz inn
Turm. Es wurden einige Stücke heruntergeriſſen und im übn
die beiden ſchutzſuchenden Männer von dem Blitzſtrahl getrug
Der 37jährige Schreiner Otto Drillof aus Bingen wurde am
Stelle getötet. Sein Wanderfreund Heinrich Neumann:
Bingen wurde rechtsſeitig vom Blitz geſtreift und gelähmt.
Gruppe Herrenwanderer, die ſich in der Nähe befand, wurde:
des ſchreckliche Unglück aufmerkſam, da zwei von ihnen, di
kleines Stück vorausgegangen waren, ebenfalls vom Blitz gu
fen wurden; ſie erholten ſich aber bald wieder und konnten
Fußweg weiter fortſetzen. Dieſe Wanderer verſtändigten
das Forſthaus Lauſchhütte, und ein Kreuznacher Herr ſagt
Steuer
dem „Gerhardshof” Beſcheid. Mehrere Hitlerjungen, die S
wärtig in der Nähe des Gerhardshofes im Zeltlager ſind, bm
ſofort zur Unglücksſtätte auf. Auf einer ſelbſtgefertigten 22yucbün
brachten ſie den verletzten Neumann zum Gerhardshof,
wo=
ihn ſeiner durchnäßten Kleider entledigte und umkleidete.
dem Krankenauto wurde er darauf ins Heilig=Geiſt=Hoſpitakl
Bingen verbracht. Auch die Sanitätskolonne aus Trechtingg,
ſen traf bald ein und leiſtete erſte Hilfe. Der getötete D
wurde in der Leichenhalle Trechtingshauſen aufgebahrt.
4s. Erbach, 1. Juni. Von der Reichsſportwoch= M0t Augenprar” von He
Rahmen der Reichsſportwoche veranſtalteten die hieſigen
treibenden Verbände am Himmelfahrtstag zu Werbezwecken zwſodle Wbernowichen Ane
Sportnachmittag. Die Aufſtellung des Propagandazuges, am M Raumen weiſer.
ſich die PO., SA., SS., HJ. und BDM., Fuß= und Handbauſ
ler und die Schuljugend beteiligten, erfolgte um 1 Uhr am Augenaßzi Ur.
hof. Der Zug bewegte ſich unter Vorantritt des Spielmanns., Damſiadt / Rheinſt
der SAR. durch die Hauptſtraßen der Stadt nach dem Spomo
Auf dem Hauptſpielfeld des wunderbar gelegenen Sport= urt meſtunden: 10 bls 12½
holungsparkes entwickelte ſich bald ein reger Turn= und Oinw Sunstags nachmitt
betrieb. Ein beſonders farbenprächtiges Bild bot ſich
de=
ſchauern bei den Freiübungen der hieſigen Schuljugend. Dii Maſſen zu ſämtlicht
zelnen Felder des Platzes und die Aſchenbahn waren gut A
Leider mußten die Uebungen durch den immer ſtärker einſenhzz
Gewitterregen vorzeitig abgebrochen werden. — Vom
Kreisfilmſtelle. Die Filmſtelle des Kreiſes
Erback=
in den beiden letzten Wochen zwecks Ausbildung von
Fi=
führern einen Kurſus ab, an dem die Vertreter von 15 SN
des Kreiſes teilnahmen. Der Leiter der Kreisfilmſtelll.
Schüllermann=Güttersbach, hielt zunächſt einen einfih
den Vortrag über die Entſtehung und über das Weſen drs
weglichen Lichtbildes Anſchließend erfolgten die praci
Uebungen an dem Filmapparat. In den nachſten Tagen
Wochen gelangen in den einzelnen Bezirken mehrere Schmaf
zur Vorführung. — Vom NSLB. Pg. Fleckenſtein—)
bach eröffnet die letzte Bezirkstagung und erteilte Pg. S
Michelſtadt das Wort zu ſeinem Vortrag über Ludwig A0
Der Vortragende verſtand es meiſterhaft, den Lebensphutz
Klages einzureihen in die Geſchichte der Philoſophie, in diehe
unſerer großen Dichter und Denker.
Dp. Hähnlein, 31. Mai. Hohes Alter. Unſer 51
Einwohner, Herr Valentin Bernhard, vollendet he/t
bewundernswerter geiſtiger und körperlicher Friſche ſe=
Lebensjahr.
Dp. Zwingenberg, 31. Mai. Seit einigen Tagen werdan
dem hieſigen Obſtgroßmarkt in kleineren Mengen Kirſche=
Verkauf angeboten. Die Spargelernte iſt in vollem Gan MlarReſth
einem der letzten Tage wurden 150 Zentner angeliefem
ſchnellſtens verkauft. Dieſe Menge beweiſt die Notwerri
unſerer modernen Halle, welche in dieſen Tagen auf ein ichlieferner
jähriges Beſtehen zurückblicken kann.
Em. Heppenheim, 1. Juni. Bergſträßer Feſtſ
e, G.m. b.
in Heppenheim. Das neue Freilichtſpiel auf dem hiſt.
Marktplatz „Jörg Ankel” von Hans Holzamer wird erſtmall!
geführt am Samstag, den 1. Juni, abends. Sonntag, den 2
finden zwei Vorſtellungen ſtatt. Weitere Vorſtellungen ſrſt
den 9., 10., 16., 23. und 30. Juni und den 7. und 14. Juli 19
ſehen. Die am 30. Juni und 7. Juli ſtattfindenden Auffüku
ſind wieder mit dem zugkräftigen Volksfeſt im Fachwerkd.‟
dem Graben, „Bergſträßre Sommernächte” genannt, verkll
— Reichtbund der Kinderreichen. Um neuess!
in die Ortsgruppe zu bringen, fand im Goldenen Ank.
Werbeverſammlung ſtatt, auf der Kreiswart Kempf=Vienl
ſich über die Aufgaben des Bundes verbreitete. — Im KA
Gras=Ellenbach wurde in Anweſenheit des Regierungspräl‟
des Saargebiets, Dr. Jung, und der Kreisleiter der Kreiü
penheim und Bensheim das Jungvolklager „Sieg
burg” feierlich eröffnet. 400 Pimpfe waren angetreten.
— Gernsheim, 1. Juni. Waſſerſtand des R
(Pegel) am 31. Mai: 1.40 Meter, am 1. Juni: 1,60 M.
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Cp. Bauſchheim, 1. Juni. Todesfall. Bürgermeiſi.
hann Hübner, dem die Verwaltung der Gemeinden Batzb
und Aſtheim unterſtand, iſt geſtorben. Nach der Umſtellunsh
er zunächſt Bürgermeiſter von Bauſchheim. Bald danaau
nahm er noch die Verwaltung des Nachbarortes Aſtheim!
1840.
war er Ortsgruppenleiter für die beiden Gemeinden.
2150.,
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Nicht wahr? — Männer haben es immer eilig. Ihr Beruf, ihre Arbeit, ſie erfordern eiſle*
ganzen Kerl und da bleibt wenig Zeit zum Müßigſein übrig. — Aber wenn ſie nach 900
kommen, dann ſchätzen ſie dafür auch doppelt ein gemütliches Heim, dann freuen ſie Mei
wenn die Hausfrau es immer wieder verſteht, die Wohnung ſo recht heimiſch zu machell.
Darum, verehrte Leſerin, ſorgen Sie ſtets dafür, daß Ihr Gatte ſich im Hauſe wohl fühlle
ſparen Sie daran nicht! Was Sie für das Heim ausgeben, iſt niemals zuviel und weit.
Ihnen irgend etwas fehlt, ſo kaufen Sie ruhig. Sie erhöhen damit ja nicht nur die
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lichkeit im eigenen Heim, ſondern Sie helfen auch Freude ſchaffen in vielen anderen
Familien. Wer der Wirtſchaft Aufträge gibt, gibt Arbeit und Brot! Wer kauft, nützt nichl
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ſtag, 2. Juni 1935
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Elgadt: Büchler, Margarete, geb. Kern.
ſeirau des Schloſſers, 60 Jahre.
weim: Lenz, Anna Kath., Stütze, ledig,
5Jahre.
Verelnigung früherer
Leibgardlſten Darmſtadt.
Geſtern entſchlief unſer
langjähriges treues
Mit=
glied Kamerad
Johannes Hunsdorf
Steuererheber i. R.
terdigung Montag, den 3. Juni, nachm.
uhr, Waldfriedhof. Ich bitte die Kameraden,
Verſtorbenen durch recht zahlreiche
ceiligung die letzte Ehre zu erweiſen.
Der Vereinsführer.
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am 4. Jun 1935.
An Funi 1935 findet eine Zwiſchenzählung
e Sehine und Schafe ſtatt, mit der eine Ermit=
Eig k nicht beſchaupflichtigen Hausſchlachtungen
Nn ei Pßeſtſtellung der Kälbergeburten, beide in
Da Adten März, April und Mai 1935 ver=
Dunderert
Bei pſätzlich die Angaben, zu denen er bei
er Fclung durch beſondere Zähler aufgefordert
Sb JRſt erſtattet oder wer wiſſentlich unrichtige
Der U ſlſtändige Angaben macht, wird mit er=
Dich sSlrafen bedroht. Auch kann Vieh, deſſen
Du hark dſein verſchwiegen wurde, im Urteil für
Sße verfallen erklärt werden.
den 1. Juni 1935.
Bürgermeiſterei.
Nr. 150 — Seite 9
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe warmer Teilnahme,
insbeſondere für die vielen Blumen= und Kranzſpenden
bei dem Heimgang meiner lieben Frau ſprechen wir
hiermit unſeren tiefgefühlten Dank aus.
Im Namen der trquernden Familie:
Geheimer Schulrat Dr. Baur
Oberſtudiendirektor i. R.
Heppenheim a. d. B., Lengfeld und Darmſtadt
1. Juni 1935.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 150
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Die heutige Nummer hat 20 Seitell=
brmtag, 2. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 150 — Seite 11
leich und Ausland.
13 alte Marineflaggen erhielken das Fronkkämpferkrenz.
Affnung der 1. Deutſchen
Aerzke=
führerſchule in Alk=Rehſe.
zrſtrelitz. Die 1. Führerſchule der
Deut=
ſch ülerzteſchaft wurde am Samstag mittag in
qugebſe bei Neuſtrelitz mit einem feſtlichen
Sttzakt durch den Stellvertreter des Führers,
Ruof Heß, feierlich eröffnet. Die Aerzteſchule
fo0 /: 15tägigen Schulungskurſen je 100 deutſchen
inſ4 Praxis ſtehenden Aerzten über ihr
bis=
beups fachliches Wiſſen hinaus das Rüſtzeug
gelwwelches ſie als Aerzte im
nationalſozialiſti=
ſchtedeutſchland in volksgeſundheitlicher
Bezie=
huywunbedingt haben müſſen.
zder Eröffnungsfeier waren aus der
medi=
ziwäſtn. Welt mit Reichsärzteführer Dr. Wagner
nuy Spitze die Dekane faſt aller mediziniſchen
zſüiten, hervorragende Vertreter der medizi=
Wiſſenſchaft, der Leiter des
Raſſenpoliti=
nlmtes der NSDAP., Dr. Groß, der Präſi=
Reichsgeſundheitsamtes, Dr. Reiter, er=
Punkt 11 Uhr traf der Stellvertreter des
üzus ein.
erſter ſprach Reichsärzteführer Dr.
ſter. Der Name „Führerſchule der Deutſchen
ſhaft” umreißt ſchon das Programm dieſer
Es ſollen hier ärztliche Führer
herange=
werden, die vorher ſchon ihre
weltanſchau=
chulung in der Partei erhalten haben.
Me=
ſaſbes Wiſſen und die Beherrſchung der
Tech=
ſerer vielgeſtaltigen Berufstätigkeit zu
ver=
iſt auch in Zukunft Aufgabe der
Hoch=
uind der Klinik.
Deuſchl, der Schöpfer der Führerſchule,
den feſten Willen der
nationalſozialiſti=
lerzte, Vorkämpfer zu ſein für neue biolo=
5rundſätze in Medizin und
Naturwiſſen=
ie aufs engſte mit Blut und Boden von
ind Vaterland verbunden ſind.
IAStellvertreter des Führers, Reichsminiſter
iüHeß; führte u. a. aus, die Vorſtellung,
in vom rechten nationalſozialiſtiſchen Arzt
abetz iſt einfach zu umreißen. Im Mittelpunkt
Lebensaufgabe ſteht das Volk, deſſen
Ge=
ndeeiszuſtand zu beſſern bzw. gut zu erhalten,
ſeinStreben. Im Patienten ſieht er
ſelbſtver=
fändalit ſeinen Volksgenoſſen und nicht ſo ſehr
in ineiziniſches Problem oder eine
Einnahme=
gellle Eine deutſche Aerzteſchaft, wie ſie
heran=
ſae werden ſoll, wird nicht mehr das ſtarre
ſcheituund das Dogma höher ſtellen als manche
ſte ileerlieferung der Volksheilkunſt und ſo eine
ſluft aufkommen laſſen zwiſchen Arzt und
olk hidolf Heß ſchloß mit einem Dank an den
Mutführter
Rohe Tat zweier Burſchen.
LAnburg. In der Nacht zum Donnerstag
urdt us bisher unbekannten Gründen ein
jun=
s Xſächen von zwei älteren Burſchen die Felſen
(ſiunbruch auf dem Schafsberg
hinunterge=
uich wo es beſinnungslos liegen blieb. Mit
weteinneren und äußeren Verletzungen wurde
imids Krankenhaus eingeliefert. Die beiden
ſüert innten am Donnerstag vormittag
ver=
ſt erden.
Auukur Zwiſchenfall auf dem Bahnhof Dijon.
Phus. In der vergangenen Nacht nahmen
üfſichtsbeamte der Eiſenbahn auf dem
iſte Dijon einen Mann feſt, der ihnen
ver=
htich vorkam. Der Betreffende ließ ſich ohne
FMlobde hiund auf die Bahnhofswache führen, zog
der ineinem unbewachten Augenblick einen Re=
„Ave/ nd gab auf die drei Beamten mehrere
ſhüſſi, b, worauf er flüchtete. Einer der
Bahn=
kamteniſt ſeinen Verletzungen erlegen, die
bei=
maudren ſind ſchwer verwundet. Man hat An=
Altsrurte über die Perſönlichkeit des Täters,
Fam=Marſeille ſtammen ſoll.
Inke brachke ein Haus zum Einſturz
Scherl-Bildmaterndienst.
uſe in Heidenau (Sachſen) wurde die
eines dreiſtöckigen Hauſes durch eine
n zum Einſturz gebracht. Das Unglück
i Todesopfer und ſechs Verletzte. In
enwohnung war Gas ausgedrungen,
inen in der elektriſchen Klingel über=
Funken zur Entzündung gebracht
auf den Gasgeruch aufmerkſam
gewor=
wohner an der Tür der betreffenden
klingelten. Unſer Bild zeigt die
Unglücksſtätte.
Am Tage der ruhmvollen Seeſchlacht vor dem Skagerrak wurde in dem herrlichen Lichthof des
Ber=
liner Zeughauſes der alten Marine eine beſondere Ehrung zuteil. Der Oberbefehlshaber der
Kriegs=
marine, Admiral Dr. h. c. Raeder, zeichnete 13 Kriegsflaggen der alten Marine, darunter die
Flag=
gen der „Breslau” „Goeben” „Scharnhorſt” „Tſingtau” und verſchiedener U=Boote, mit dem
Ehrenkreuz für Frontkämpfer aus. Im Anſchluß daran fanden eine Kranzniederlegung am
Ehren=
mal und ein Vorbeimarſch der Wachkompanie ſtatt. Dieſes Bild vermittelt einen ſchönen Eindruck
von der erhebenden Feier in dem Lichthof des Berliner Zeughauſes. (Scherl=M.)
der 4. Tag des deutſchland=Fluges.
Ein abenkeuerlicher Höhenflng.
Berlin. Der vierte Tag des Deutſchland=
Fluges konnte zum erſten Male nicht glatt zu
Ende geführt werden. Die überaus ſchlechte
Wet=
terlage auf dem letzten Teil der Strecke machte es
notwendig, daß ſieben Verbänden in Stuttgart
Startverbot erteilt werden mußte, die nun dort
die Nacht verbringen. Bis zum Einbruch der
Dunkelheit waren in Freiburg 20 Verbände
nie=
dergegangen. Die übrigen müſſen, um weiter im
Wettbewerb bleiben zu können, bis Samstag
morgen 7.30 Uhr Freiburg angeflogen haben.
Eine Punktwertung läßt ſich ſomit bis jetzt für
Freitag noch nicht aufſtellen.
*
Freiburg i. Br. Die Deutſchlandflieger
ſind Samstag morgen wiederum auf Strecke
ge=
gangen. — In den frühen Morgenſtunden flogen
zunächſt die durch ſchlechtes Wetter in Stuttgart
feſtgehaltenen acht Verbände ab und legten den
letzten Teil, der vierten Etappe nach Freiburg
ſämtlich in der vorgeſchriebenen Zeit bis 7.30 Uhr
zurück.
Um 8.10 Uhr wurde in Freiburg der Start
zur fünften Tagesſtrecke über 906,3 Kilometer nach
Erfurt mit dem erſten Zwangslandeplatz
Kon=
ſtanz gegeben und in Abſtänden, nach der
Reihen=
folge ihres geſtrigen Eintreffens, flogen die
ein=
zelnen Verbände ab. Die Piloten wählten wegen
des unſichtigen Wetters durchweg den Weg längs
des Rheines, um über das obere Rheintal
Kon=
ſtanz zu erreichen.
rungen ergeben. Danzig arbeitete ſich mit 2196
Punkten an die Spitze vor Breslau (2149),
Han=
nover (2148) und der bisher führenden Bremer
Dreierkette mit 2136 Punkten. Die weitere
Pla=
cierung nach dem Abſchluß der vierten Etappe
lautet: 5. Stuttgart 2135, 6. Dresden 2130, 7.
Hal=
berſtadt 1932, 8. Eſſen 1929, 9. München 1923,
10. Danzig=Langfuhr 1891, 11. Reichsgruppe
Luft=
hanſa 1885, 12. Braunſchweig 1854, 13. Gleiwitz
1840, 14. Berlin=Staaken 1777, 15. Nordhauſen
1760, 16. Reichsluftfahrt=Miniſterium 1741, 17.
Mannheim 1631, 18. Nürnberg 1540 Punkte.
Prag. Einen abenteuerlichen Flug führte am
Freitag der Chefpilot Anderle der
Militärflug=
zeugfabrik Letnau aus. Er ſtieg kurz nach mittag
in einem Jagdflugzeug auf, um einen neuen
tſchechoſlowakiſchen Höhenrekord aufzuſtellen. Er
erreichte in 6 Minuten 40 Sekunden eine Höhe
von 5000 Metern, und in einer weiteren
Viertel=
ſtunde eine Höhe von 11000 Metern. Als der
Pilot noch höher ſteigen wollte, verlor er plötzlich
das Bewußtſein, und ſein Flugzeug begann mit
großer Geſchwindigkeit zur fallen. Unter den auf
dem Flugplatz befindlichen Zuſchauern entſtand
große Beunruhigung. In etwa 5000 Meter Höhe
erlangte Anderle das Bewußtſein wieder. Seine
Augenlider waren ihm jedoch infolge der großen
Kälte — 64 Grad unter Null — angefroren.
In=
ſtinktiv machte er Verſuche zu landen, was ihm
auch tatſächlich ſchließlich gelang. Er wurde nach
ärztlicher Unterſuchung in ſeine Wohnung
ge=
bracht. Die Höhenmeß=Inſtrumente befinden ſich
im Staatlichen Meteorologiſchen Inſtitut. Der
Flieger ſcheint tatſächlich eine Höhe von 11000
Metern erreicht zu haben; der bisher
tſchechoſlo=
wakiſche Rekord betrug 9400 Meter.
Blitzſchlag in ein Tanzlokal.
Prag. Während eines Tanzvergnügens in
der Ortſchaft Althütte bei Böhmiſch=Krumau ſchlug
der Blitz in das Gaſthaus. Die Wirtin, eine wei=
In der Wertung haben ſich einige Verände= tere Frau und ein Mann, die an der Wand ſaßen,
wurden vom Blitz getroffen. Während die beiden
Frauen ſofort tot waren, wurde der Mann
lebensgefährlich verletzt. In dem Saal tanzten im
Augenblick des Blitzeinſchlages rund 100 Perſonen.
Sie wurden alle zu Boden geſchleudert und
teil=
weiſe betäubt. Vielen von ihnen mußte ärztliche
Hilfe geleiſtet werden.
London. Nach den letzten in der Nacht zum
Samstag eingelaufenen Meldungen ſind bei dem
Erdbeben in Quetta 20000 Menſchen ums Leben
gekommen.
Scherl-Bildmaterndienst.
Unſer Bild zeigt eines der bedeutendſten und
ſchönſten Gebäude von Quetta.
Die Verluſte der Europäer betragen etwa
100 Tote und 200 Verletzte. Bisher ſind 50
Euro=
päer und 153 Inder lebend aus den Trümmern
geborgen und ins Krankenhaus gebracht worden.
Nach bisher unbeſtätigten Meldungen ſteht der
Hauptbazar im Zentrum von Quetta in Flammen,
die durch einen heftigen Sturm angefacht werden.
Die 60 Meilen nordöſtlich von Quetta entfernt
liegende Stadt Tſchaman ſoll durch das Erdbeben
dem Erdboden gleichgemacht ſein. Auch die
Ort=
ſchaften Kalat und Muſtang ſind zum großen Teil
zerſtört. Auf den offenen Plätzen in Quetta
wer=
den Zelte für die Obdachloſen errichtet. Von
Ka=
rachi ſind Sonderzüge und Flugzeuge unterwegs,
um Hilfe zu bringen.
„Randaſar
„Queſta
Lahont
Deeſi
BKNT. MMoicn
Ohmadabad
Karte zu der großen Erdbebenkataſtrophe
in Indien. (Scherl=M.)
Das engliſche Luftminiſterium veröffentlichte am
Freitag abend eine offizielle Liſte der 34 engliſchen
Flieger, deren Tod bisher feſtgeſtellt worden iſt.
Zwölf weitere Mitglieder der Fliegrtruppen
wer=
den für tot gehalten. Nach einem im
Indien=
miniſterium eingegangenen Bericht iſt beinahe die
geſamte Polizeitruppe von Quetta ums Leben
gekommen. Die Todesfälle unter dem Militär
da=
gegen ſollen gering ſein.
Ueberſchwemmungen in Amerika.
New York. Die Gegend von Colorado
Springs iſt durch ſchwere Ueberſchwemmungen
heimgeſucht worden. 20 Perſonen kamen durch
Ertrinken ums Leben. Das Waſſer ſteht in
zahl=
reichen Ortſchaften meterhoch. Viele einzeln
ge=
legene Häuſer ſind vollkommen iſoliert, und das
Schickſal ihrer Bewohner iſt ungewiß.
Kinderrazzien in der Sowjetunion.
Mörder im Kindesalter.
Moskau. Nachdem die Sowjetregierung
be=
ſondere Maßnahmen zur Bekämpfung des
Un=
weſens der verwahrloſten Kinder getroffen hat,
wurden in Moskau, Leningrad und anderen
gro=
ßen Städten der Sowjetunion Razzien auf
ver=
wahrloſte Kinder unternommen. Nach den
bis=
herigen Mitteilungen wurden in Leningrad über
800 Kinder aufgegriffen, in Moskau über 600.
Aus den anderen Städten liegen noch keine
zahlen=
mäßigen Angaben vor. Unter den in Leningrad
inhaftierten verwahrloſten Kindern befinden ſich
21 Kinder im Alter von 12 bis 15 Jahren, die
wegen Mordes und anderer Verbrechen von der
Kriminalpolizei geſucht werden.
Der entführte George Weyerhäuſer
von den Banditen in Freiheit geſetzt.
Seattle. Der vor einigen Tagen von
Ver=
brechern entführte neunjährige George
Weyerhäu=
ſer iſt nach Zahlung der 200 000 Dollar Löſegeld
von ſeinen Entführern in dem unwirtlichen
Wald=
gebiet bei Jſſaquah (25 Meilen nordöſtlich von
Tacoma) in Freiheit geſetzt worden. Der Knabe
kam nach ſtundenlanger Wanderung in die Nähe
eines Farmhauſes. Der Farmer nahm ſich des
Kin=
des an und brachte es zur Polizeiſtation Iſſaquah.
Eine große Zahl von Polizeibeamten hat jetzt die
Verfolgung der Entführer aufgenommen. Die
Nachricht von der Wiederauffindung des Knaben
hat in den Vereinigten Staaten größtes Aufſehen
erregt.
Der neue Stromlinien= Dan
machte ſoeben ſeine erſte Abnahmefahrt von Kaſſel nach Berlin. Dieſes intereſſante Bild zeigt die
gigantiſchen Formen dieſes neuen Schienen=Koloſſes, der eine Geſchwindigkeit von 175
Stundenkilo=
meter erreichen kann. (Ebert=M.)
Seite 12 — Nr. 150
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 2. Junk 1335
Spoct, Spiel und Jucnen
Aufſtieg zur Fußball= Gauliga.
Bei den Spielen um den Aufſtieg der oberſten Klaſſe findet
heute erneut ein Spiel ſtatt, und zwar ſtehen ſich Germania
Bieber — Reichsb. Rot=Weiß Frankfurt um den
zweitbeſten Platz gegenüber. Die Geſchichte der Aufſtiegſerie hat
ſich inzwiſchen nämlich ſoweit erledigt, daß der FV.
Saar=
brücken das Ziel erreicht hat. Wer aber die „Conen=Elf” in die
oberſte Klaſſe begleiten wird, muß erſt noch „ausgeknobelt” werden.
Die Pokalſerie hat zwei wichtige Spiele in:
Egels=
bach — Kickers Offenbach, Pol. Darmſtadt — VfB.
Mühlburg. Beide Spiele beginnen erſt um 5 Uhr. Die
Egels=
bacher haben übrigens ihren Platz um einige Meter erweitern
laſſen, ſo daß 3000 Zuſchauer Sichtmöglichkeit haben werden.
Am Himmelfahrtstag verlor der FV. Saarbrücken im
Wormſer Adolf=Hitler=Stadion vor 3000 Zuſchauern gegen
Wor=
matia ſein Pokalſpiel 0:3. Allerdings fehlten bei den Saarleuten
die vier „Kanonen” Conen, Sold, Heimer und
Benz=
müller. — In Mörfelden erzwangen die Hofheimer
beim Aufſtiegsſpiel zur Bezirksklaſſe ein ehrenvolles 1:1
Unent=
ſchieden.
Bei den ausgetragenen Freundſchaftsſpielen verlor
Olymp. Lampertheim in Bürſtadt 0:1; die Bibliſer
unterlagen in Gr=Gerau 3:4; Conc. Gernsheim blieb in
Dudenhofen 1:4 im Nachteil. Lorſch ſpielte gegen FC.
Bensheim 4:3.
Diesmal wurden bekannt: Haſſia Dieburg — Teutonia
Hau=
ſen; FV. Biblis — Spv. Horchheim; VfR. Bürſtadt — Spv.
Hoch=
heim; Tgde. Biebesheim — Concordia Gernsheim; Alem. Groß=
Rohrheim — Zwingenberg.
Heuke 17 Uhr das Pokalſpiel
Polizei Darmſtadt — P.ſ.B. Mühlburg.
Dieſes infolge des Parteitages von den Behörden zuerſt
ab=
geſetzte Pokalſpiel findet nunmehr doch am heutigen Sonntag
auf dem Polizeiſportplatz ſtatt. Die Polizei, die ſich in den
letz=
ten Spielen in eine beachtliche Form hineingeſpielt hat, muß
ſchon ein ganz großes Spiel liefern, wenn ſie nicht unter die
Räder kommen will. Der VfB. Mühlburg, der in den
vergan=
genen Punkteſpielen in der Gauliga eine ſehr gute Rolle
lie=
ferte wird jedenfalls nicht das Schickſal ſeines Vorgängers, des
Fußballſportvereins Frankfurt, der mit 3:0 das Nachſehen hatte,
teilen wollen. Auf alle Fälle wird das ſportliebende Publikum
wieder ein ſehr ſchönes Fußballſpiel zu ſehen bekommen, in dem
erſt mit dem Schlußpfiff der Sieger feſtgeſtellt ſein wird.
Spiel=
beginn: 17 Uhr.
Union Wixhauſen—Spielvereinigung Arheilgen.
Mit beſonderem Intereſſe ſieht man dem Treffen der
ge=
nannten Mannſchaften entgegen, das am heutigen Sonntag auf
dem Union=Sportplatze ſtattfindet. Die Begegnungen waren ſchon
von jeher ein Ereignis für alle Sportanhanger Arheilgens und
Wixhauſens. Da beide Mannſchaften zurzeit ſehr ſpielſtark ſind,
iſt der Beſuch dieſes Treffens zu empfehlen.
Sportverein 98 Darmſtadt.
Die Uebungsſtunden für die Jungmädchen=Gruppe,
die während des Winters eingeſtellt wurden, werden ab
mor=
gen Montag wieder aufgenommen. Beginn ½7 Uhr auf dem
Stadion am Böllenfalltor.
Der erſte Schrikt 1935‟
Waſſerball.
TSG. 46 Darmſtadt—Jung=Deutſchland Darmſtadt 6:1.
Am Freitag abend wurde im Woog das erſte Waſſerballſpiel
der diesjährigen Verbandsrunde ausgetragen. Bei der
Feſt=
ſetzung des Termins konnte man nicht annehmen, daß Ende Mai
noch eine derart ungünſtige Witterung herrſchen würde, wie dies
in dieſem Sommer leider der Fall iſt. So traten die beiden
Mannſchaften nicht nur untrainiert zum Kampfe an, ſondern
waren auch noch erſatzgeſchwächt. Dementſprechend muß das Spiel,
bei dem Jung=Deutſchland mit 3 Erſatzleuten und die TSG. 46
mit einem Erſatzmann ſpielten, gewertet werden. Der
Spielaus=
gang gibt deshalb auch keinen Vergleich über das tatſächliche
Stärkeverhältnis der beiden Mannſchaften. Die 46er waren
wäh=
rend der ganzen Spielzeit leicht überlegen und ſchoſſen in
regel=
mäßigen Abſtänden 6 Tore. Man merkte allen Spielern die
Un=
gewohntheit des offenen und kalten Waſſers deutlich an.
Schieds=
richter Schaal=Frankfurt hatte ein leichtes Amt. Hoffen wir,
daß die langerſehnte Sommerzeit nunmehr bald einſetzt damit
die weiteren Spiele unter günſtigeren Vorbedingungen
durchge=
fuhrt werden können.
Deutſchlands Auto=Rennwagen werden demnächſt
beim Eifel=Rennen und beim Großen Preis von Frankreich an
den Start gehen. Auf dem Nürburg=Ring ſchickt die Auto=Union
vier Wagen mit Stuck, Varzi, Pietſch und Roſemeyer ins Rennen,
während Mercedes=Benz für Montlhery bereits Caracciola,
Fa=
gioli und v. Brauchitſch genannt hat.
Nach einem Ruhetag in Bari wurde die Italien=
Rundfahrt mit der längſten und ſchwierigſten Etappe Bari—
Neapel über 333 Klm. fortgeſetzt. Spurtſieger wurde di Paco nach
11:45 Std. vor Martano, Guerra und Maſarati. Der Deutſche
Altenburger kam auf den 18. Platz. In der Geſamtwertung führt
Bergamaſchi klar vor Olmo.
Der Sternritt nach Hamburg war ein Rieſenerfolg
für den deutſchen Reitſport. 182 Pferde aus den verſchiedenſten
Gegenden Deutſchlands trafen in Hamburg ein, die ſämtlich mehr
als 150 Klm. zurückgelegt hatten. Zahlreiche Ehrenpreiſe
belohn=
ten die Reiter für ihre prächtigen Leiſtungen.
„Suche nach dem unbekannten Radfahrer”. — Nachwuchsſuche
für die olympiſchen Spiele 1936.
Zurzeit führt der Deutſche Radfahrer=Verband im ganzen
Deutſchen Reich dieſen Wettbewerb durch, der nach dem
beiſpiel=
loſen Erfolg des Vorjahres auch diesmal wieder bei lebhafter
Beteiligung der Radſportler glänzende Ergebniſſe zu zeitigen
ver=
ſpricht. In Darmſtadt findet dieſe Veranſtaltung für alle
Rad=
fahrer ariſcher Abſtammung und deutſcher Nationalität aus dem
Kreiſe Darmſtadt und den benachbarten Kreiſen am Sonntag,
dem 16. Juni, auf der Strecke Darmſtadt (Oſtbahnhof)—
Baben=
hauſen und zurück ſtatt. Der Ablauf der Fahrer erfolgt im
Maſſenſtart früh 7 Uhr ab Oſtbahnhof in folgenden Gruppen:
4) Für jugendliche Radfahrer von 14—18 Jahren, 50 Km.,
Darmſtadt—Babenhauſen und zurück. Erforderlich iſt die
Geneh=
migung des Erziehungsberechtigten. B) Für Radfahrer über 18
Jahre, 100 Km., die gleiche Strecke, die zweimal zu fahren iſt.
Teilnehmer auf Fahrrädern mit Wulſtbereifung erhalten eine
Vorgabe von 30 Sekunden, ſolche mit Drahtbereifung 15
Sekun=
den für je 10 Kilometer. Die Sieger beider Gruppen erhalten
Blumengebinde mit geſtickter Schleife und Ehrenurkunde und
be=
ſtreiten auf Koſten des Deutſchen Radfahrer=Verbandes am 15.
September die Entſcheidung in Berlin. Die nächſtplacierten neun
Fahrer erhalten eine Erinnerungsurkunde.
Nennungen ſind bis zum 8. Juni bei der Geſchäftsſtelle des
Kreisbeauftragten des Kreiſes 4 (Darmſtadt) des DRV. in
Darm=
ſtadt. Eliſabethenſtraße 25½ (Firma A. J. Supp), woſelbſt auch
die Meldebogen erhältlich ſind, einzureichen.
Die Wiesbadener Mokorſpork=Kämpfe.
Südweſtdeutſche Zuverläſſigkeitsfahrt.
Kraftwagen bis 1100 ccm.: 1. Schütte=Gießen (DKW.) 180
Punkte. Bis 1500 ccm.: 1. Hallwachs=Bensheim (BMW.) 225,
2. Schneider=Karlsruhe (Opel) 225, 3. Walter Glöckler=Frankfurt
(Hanomag) 195. Bis 2000 ccm.: 1. Karl v. Guilleaume=
Mün=
chen (Opel) 260 2. Kohlrauſch=München (Opel) 240, 3. Odendahl=
Köln (Opel) 206. Ueber 2000 ccm.: 1. Pätzold=Köln (Ford) 225,
2. Dubois=Bremen (Hanomag) 136, 3. Keidel=Heidelberg (
Stö=
wer) 108 Punkte. Motorräder bis 250 ccm.: 1. Döring=
Wies=
baden (DKW.) 105 Punkte, Bis 500 ccm.: 1. Leitert=Hanau
(Zündapp) 186, 2. Euler=Darmſtadt (NSU.) 180, 3. Reinhardt=
Bensheim (NSU.) 165 Punkte. Seitenwagen bis 1000 ccm.:
1. Dries=Wiesbaden (BMW.) 180 Punkte.
Hochleiſtungs=Prüfung: 1500—2000 ccm.: Sportwagen: 1.
Ma=
thuſius=Berlin (BMW.) 84,41 Stdkm., 2. Haſſe=Mittweida 80,38,
3. Lotte Bahr (Adler), 4. Bigalke (Audi), Tourenwagen: 1
Har=
denſtein=Karlsruhe (BMW.) 78,05, 2. Engeſſer=Karlsruhe (Opel),
3. Guilleaume=München (Opel), 4. Kohlrauſch=München (Opel).
Sonderklaſſe: 1. Schweder=München (Adler) 88,29 2 Sauerwein=
Mainz (Adler), 3. Weichelt=Saarbrücken (BMW.), 4. Becker=
Frankfurt (Adler). Bis 1100 ccm.: Sportwagen: 1 Wencher=
München (Fiat) 79 43 Stdkm., 2. Heiſterkampf=Delmenhorſt
(NSU.), 3. Vianden=München (Adler), Touren: 1. Klein=
Frank=
furt (NSU.) 67,66, 2. Schütte=Gießen (DKW.), 3. Sörgel=Köln
(DKW.), 4 Peukert=Berlin (DKW.). Sonderklaſſe: 1. Fuchs=
Breslau (MG.) 80,62, 2. Wetterau=Leipzig (Fiat), 3. Schreiber=
Frankfurt (Hanomag) 4. Vollmer=Eſſen (Auſtin). 1100—1500
ccm.: Sport: 1. W. Glöckler=Frankfurt (Hanomag) 84,68 2.
Wer=
meck=Partenkirchen (BMW.), 3. Hillegardt=Altona (Aſton=
Mar=
tin), Touren: 1. Hallwachs=Bensheim (BMW.) 76,07
Sonder=
klaſſe: 1. H. Glöckler=Frankfurt (BMW.) 81,60. Ueber 2000 ccm.:
Sport: 1. Dubois=Bremen (Hanomag) 80,14, 2. Wimmer=Berlin
(Adler), 3. Jaddatz=Berlin (Adler), 4. Berg=Altona (Mercedes).
Touren: Pätzold=Köln (Ford) 74,82. Motorräder: 250 ccm.:
1 Döring=Wiesbaden (DKW.) 65,52. Sonder: 1. Kern=Darmſtadt
(Horex) 70,68. Ueber 250 ccm.: 1. Leipold=Nürnberg (Triumph)
88,29 Sonder: Fallier=Nürnberg (Triumph) 91,59 Seitenwagen
bis 1000 ccm.: 1. Krabiell=Berlin (Zündapp) 69,76 Stdkm.
Eine erfundene Meldung.
In einigen Zeitungen des In= und Auslandes wird eine
Nachricht verbreitet, nach welcher der Makkabi=Weltverband den
jüdiſchen Sportlern die Teilnahme an der Feier der 11. Olympiade
1936 und an den Olympiſchen Winterſpielen verboten habe. Der
deutſche Makkabi=Kreis ſtellt in einem Schreiben vom 20. April
an das Organiſationskomitee feſt, daß dieſe Meldungen erfunden
ſind.
Frankreichs Tennis=Meiſterſchaften wurden
nach der Regenpauſe fortgeſetzt. Gottfried von Cramm ſchlug den
Tſchechen Hecht 6:3, 7:5, 6:2, dagegen verlor Heinrich Henkel gegen
Casca mit 3:6, 6:4, 6:3, 6:2.
Wekterbericht.
Am Freitag ſtieß von der Nordſee her ein Schub kälterer
Luftmaſſen in unſer Gebiet vor und verurſachte bei etwas
niedri=
geren Temperaturen allgemein ziemlich bewölktes Wetter. Am
Samstag gerieten, dieſe Luftmaſſen bereits ſchon in ſtarkes
Ab=
ſinken, ſo daß ſich über ganz Weſtdeutſchland allgemein
aufgehei=
tertes Wetter eingeſtellt hat. Ein von Irland her
heranziehen=
des neues Tiefdruckgebiet wird bei wieder einſetzender
ſüdweſt=
licher Luftſtrömung Erwärmung mit ſich bringen, wobei
gleich=
zeitig auch erneut Gewittertätigkeit hervorgerufen werden wird.
Ausſichten für Sonntag: Vielfach aufgeheitert und wieder
anſtei=
gende Tagestemperaturen; aufkommende Gewitterneigung;
veränderliche Winde.
Ausſichten für Montag: Bei vorwiegend ſüdlichen Winden
wol=
kig und noch immer Auftreten meiſt gewittriger
Nieder=
ſchlagsſchauer; ſchwül.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Sonntag, 2. Juni
6.00: Hamburg: Hafenkonzert. Die Glocken vom Großen
Michel. Choral: So nimm denn meine Hände. 8.05:
Stuttgart: Gymnaſtik. 8.15: Zeit, Wetter, Waſſerſtand.
8.25: Sendepauſe. 8.45: Orgelmuſik. 9.00: Katholiſche
Morgenfeier. 9.45: Bekenntniſſe zur Zeit: Paul Ernſt:
„Die Treue‟. 10.00: Vom Deutſchlandſender:
Reichs=
ſendung: Deutſche Feierſtunde der Hitlerjugend. 10.30;
Chorgeſang. 11.30: Leipzig: Reichsſendung: Bachkantade:
Ihr, die ihr euch von Chriſto nennet.
12.00: Kaſſel: Heimatfeſt in Altmorſchen 1935. (
Militär=
konzert). 13.00: Darmſtadt: Gauparteitag Gau Heſſen=
Naſſau. Es ſprechen: Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley
und Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger. 14.00:
Stutt=
gart: Kinderfunk: Kaſperle verdient Geld. 14.45: Das
Volk erzählt. 15.00: Stunde des Landes.
16.00: Wiesbaden: Städt. Kurorcheſter Wiesbaden, Ltg.:
E. Schalck. 18.00: Jugendfunk: Und wieder im Zelt. Es
ſprechen: Gauleiter Sprenger und Gebietsführer Potthoff
18.30: Deutſches Schatzkäſtlein. „Orplid, mein Land.”
Zum 60. Todestag Eduard Mörikes.
19.00: Neue deutſche Tanzmuſik. Kapelle Franz Hauck.
19.50: Sportbericht. 20.00: Freiburg: Internationales
Brucknerfeſt in Freiburg. Neunte Sinfonie von A.
Bruck=
ner (Urfaſſung). 21.00: Mit Strauß auf Konzertreiſen, hämatkunde
2. Balkan und Orient. 22.00: Zeit, Nachr. 22.15:
Wetter, Nachr., Sport. 22.20: Sportſpiegel des
Sonn=
tags. 22.45: München: Das Tanzfunkorcheſter. Ltg.:
Ranftl. 24.00: Stuttgart: Nachtkonzert. Ltg.: Steffen.
Frankfurt: Montag, 3. Juni
6.00: Choral, Morgenſpruch; Gymnaſtik. 6.15: Frühkon=. In der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00: Waſſerſtand.,
8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30: Sendepauſe. 9.00:=
Nur Kaiſerslautern: 1. (9.00): Hans Kaufmann,
Akkor=
deonhumoriſt, bringt frohe Grüße von der Saar. 2.
(9.20): Pfälziſche Städtebilder: Edenkoben. 3. (9.40)=
Klavierkonzert. 10.00: Sendepauſe. 10.15: Vom
Deutſch=
landſender: Schulfunk: Waffenträger der Nation. 10.50-
Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00:
Werbe=
konzert. 11.20: Meldungen. 11.30: Sozialdienſt. 11.45:
Funkbericht von der 2. Reichsnährſtandsſchau in Hamburg.,
12.00: Hannover: Mittagskonzert. Ltg.: von Soſen. Dazm.:;
13.00: Zeit, Nachr. 14.00: Zeit, Nachr. 14.15:
Wirt=
ſchaftsbericht. 14.30: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 14.40:
Wetter. 14.45: Sendepauſe. 15.00: Nur Kaſſel: Nachr=
115.15: Kinderfunk: Wie ſorgen wir für unſere Tiere
15.30: Was bringen die Zeitſchriften des Monats (Mai/:
15.40: Bücherfunk: Kleines Buchgebinde für Pfingſten
116.00: Kleines Konzert. Tänze f. Klavier zu zwei Händen:
16.30: Große Deutſche erleben Heimat und Welt.
Beſinn=
liche Rheinfahrt eines Muſikers. Von R. Schuwanm=
16.45: Kunſt und Glaube. Briefe für ſchöpferiſche Menuwin
ſchen. 17.00: Stuttgart: Landesorcheſter Gau Württenm
berg=Hohenzollern. Ltg.: Jul. Schröder. 18.30: Jugend
funk: Segelſchulſchiffe auf großer Fahrt. 18.45: DauMvn
Leben ſpricht. 18.55: Meldungen.
H19.00: Operettenkonzert. Ltg.: Rosbaud. 20.00: Zeit, Nach
richten; anſchl.: Tagesſpiegel. 20.15: Die Mitſchuldiger
Ein Luſtſpiel des jungen Goethe. 21.15: Liebes Mädcher,
hör mir zu. Serenaden=Muſik. 22.00: Zeit, Nachw
22.15: Wetter, Nachr., Sport. 22.20: Freiburg: Sonl
datenlied in Kriegs= und Friedenszeiten. 23.00:
Nachn=
muſik. Werke von Roderich von Mojſifovicz. 24.0)
Nachtkonzert.
Sonntag, 2. Juni
München: 20.00: Zwiſchen Hochgrat und Bodenſee. Eind
bunte Heimatſtunde aus Lindenberg im Allgäu.
Stuttgart: 20.00: Verbringt die ſchönſte Roſenzeit—
Freude und in Fröhlichkeit. Ein heiterer, bunter Aber/
aus Heidenheim.
Frankfurt: 20.00: Internationales Brucknerfeſt in Fre
burg. Neunte Sinfonie von Anton Bruckner (Urfaſſungt
ſung.)
Stockholm: 19.30: Peer Gynt von Grieg.
Wien: 20.00: Bunte muſikal. Darbietungen.
Beromünſter: 20.00: Orcheſter und Violinkonzert.
Straßburg: 20.30: Elſäſſiſcher Abend.
Brüſſel=fl.: 21.00: Konzert des Sinfonieorcheſters.
Helſingfors: 21.15: Militärmuſik.
Warſchau: 22.15: Polniſche Muſik.
Budapeſt: 23.10: Zigeunermuſik.
Montag, 3. Juni
Breslau: 20.10: SA. marſchiert. SA.=Standartenkapel.
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Stuttgart: 20.15: Wenn der Jasmin blüht . . . Eiü
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Leipzig: 20.40: Der goldene Topf. Hörſpiel nach E. TI)
A. Hoffmann von A. Arthur Kuhnert.
Riga: 19.10: Clivia, Operette von Doſtal.
Laibach: 20.00: Opernübertragung.
Warſchau: 20.00: Konzert des kl. Funkorch,
Wien: 20.00: Oeſterreichiſche Volkslieder.
Stockholm: 20.30: Militärmuſik.
London: 20.30: Cherubini, Brahms, Wagner u. 4=
Mailand: 20.55: Muſikal. Darbietungen.
Budapeſt: 22.45: Zigeunerkapelle Veres.
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D4
2
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Norgen um 11 Uhr
ſiegen wir!
ſimatkunde aus der Bogelſchau
Die Deutſche Lufthanſa hat eine Einrichtung geſchaffen, die
ie enn Schulkindern der Neichshauptſtadt, die ſie ſchon
kennen=
eint haben, helle Begeiſterung ausgelöſt hat. Jungens und
Inels aller Schulen dürfen an 10=Minuten=Nundflügen über
=Reichshauptſtadt teilnehmen, und jetzt ſoll das beſonders
beſtimmte Flugzeug, die „Kindermöve”, nach und nach
ere deutſche Großſtädte beſuchen, damit auch dort den
Schul=
lurn dieſes einzigartige Erlebnis, ihren Heimatort aus der
Veeſſchau kennenzulernen, zuteil werden kann. Man verſteht,
Indiejenigen, bei denen die „Kindermöve” ſchon geweſen iſt,
hſind auf das große Erlebnis ihres erſten Fluges, und man
chſich auch denken, wie ſehnſüchtig die Jungens und Mädels
nderen deutſchen Städte, die das Kinderflugzeug der
Luft=
noch nicht beſucht hat, auf dieſen großen Cag warten.
der Klaſſe iſt große Aufregung! Gerade hat der Lehrer
„Alſo, daß mir morgen vormittag jeder pünktlich vor
en Eingang zum Flughafen auf dem Cempelhofer Feld iſt;
kut 11 Uhr fliegen wir los!” Jeder weiß jetzt auf einmal
von Flugzeugen und vom Fliegen zu erzählen. Fritz hat
großen Bruder, der ſchon einmal mit der Lufthanſa von
nach Frankfurt flog, und der dann natürlich alle Einzel=
Weltbild (k.)
Auch mit dem Anſchnallen iſt es ſo eine Sache. Wenn einer dem
anderen kameradſchaftlich hilft, dann wird’s ſchon gehen.
brumme fliegt die „Kindermöve” ſo niedrig über das Nollfeld,
daß man faſt die Köpfe an den Fenſtern erkennen konnte. Kein
Wunder, daß ſich die Begeiſterung und die Ungeduld von Minute
zu Minute ſteigern. Auf dem Nollfeld ſelbſt herrſcht dicker
Be=
trieb. Das heißt, auf das Feld dürfen immer nur die, die gerade
am Fliegen ſind. Die andern müſſen ſchön hinter der Schranke
warten und können ſich das ganze Drum und Dran aus nächſter
Nähe anſehen.
Die „Kindermöve”, das Flugzeug, das den Kinderluftdienſt
verſieht, iſt von einer Nundfahrt zurückgekommen, und jetzt iſt
eine Gruppe junger Mädchen an der Neihe. Im Sturmſchritt
rennen ſie auf das Flugzeug zu. Ehrfürchtig beſtaunen ſie das
rieſige Ding. Sie gehen ein paarmal herum, um nur ja alle
Einzelheiten genau betrachten zu können. Der Schupo, der die
Aufſicht hat, und Walter, der kleine Steward, geben auf die
Khndtttt!
Weltbild (M.)
Eine Schülergruppe geht zum Flugzeng.
hundert und tauſend Fragen gern fachmänniſche Auskunft.
Man glaubt kaum, was ſchon ſolch ein kleines Mädchen alles für
techniſche Einzelheiten wiſſen will. Bald kommt aber das
er=
löſende Wort: „Alſo, nun mal alles einſteigen!” Wie die Wieſel
klettert eine nach der andern die kleine Leiter hinauf in die
Kabine. Wenn die Beine zu kurz ſind, greift der Schupo im
wahrſten Sinne des Wortes unter die Arme, und, hoppla, ſitzt
man in der „Kiſte‟.
Im Flugzeug iſt die Aufregung doppelt groß. Sunächſt
natür=
lich will jede mal einen Fenſterplatz haben. Erſt als der kleine
Steward verſichert, daß man das Brandenburger Cor vom
Mit=
telplatz aus genau ſo ſieht wie vom Fenſter, geben ſich die
Be=
ſitzer der Mittelplätze zufrieden; und außerdem, die Mutter von
Annemarie hat es nämlich geſagt, ſind die Mittelplätze bei der
„ſchrecklichen Kälte dort oben” bedeutend wärmer. Das
all=
gemeine gegenſeitige Anſchnallen, das jetzt in der ganzen Kabine
bei den zwanzig mehr als redſeligen Mädels einſetzt, gibt
reich-
lich Gelegenheit zu den herrlichſten Witzen. Die Cür wird feſt
zugemacht, der Propeller brummt, und los rollt die Maſchine
über das Feld. Sehn Minuten kreiſt das Flugzeug hoch über den
Dächern der Reichshauptſtadt, und dann landet die „
Kinder=
möve” in elegantem Flug wieder auf dem Feld. Sum erſten Male
in ihrem Leben haben die Kinder ihre Vaterſtadt mit den
ver=
trauten Straßen tief unter ſich liegen ſehen und haben geſtaunt,
wie klein die Häuſer, die unten ſo gewaltig wirken, von hier
oben ausſehen. Um ein großes Erlebnis reicher und voll neuer
Weltbild (M4.)
Dep heinen Annemarie iſt die Flugzeugleiter ſcheinbar noch ein
DheiN unſicher geweſen. Der dienſttuende Schupo hilft ihr auf
dieſe Weiſe beim Einſteigen.
garklein erzählt hat. Wie die Maſchine über das
Flug=
ite, wie ſie ſich auf einmal ganz leicht vom Boden löſte,
Pann auf einmal die großen Häuſer von Berlin wirkten,
durch die Wolken ſehen konnte.
man in einem Flugzeug hoch über der Erde denn nicht
Bwindelig oder ſeekrank werden könne, wagt der kleine
Kreiſe der Kameraden einzuwerfen. Ihm kommt das
beude Erlebnis noch nicht ſo ganz geheuer vor. Schallen-
LiHter iſt die Antwort. Ein Junge von 11 oder 12 Jah=
1 einem Flugzeug ſchwindelig werden? Das gibt’s ja
Auf jeden Fall, gefehlt hat keiner am anderen Mor=
2 die Klaſſe vor dem Flughafeneingang verſammelt war,
Tchon eine ganze Anzahl anderer Gruppen von Jungens
Nels unter Führung ihrer Lehrer und Lehrerinnen. Auch
Weltbild (M.)
ten fliegen. Auf einmal ſchreit ein kleines Mädel: „Da Lachende, fröhliche Kindergeſichter, denen die Begeiſterung um
das große Erlebnis aus den Augen leuchtet.
ſie ja!‟ Die Köpfe fliegen hoch. Mit großem Ge=
So ſieht das Brandenburger Cor von oben aus.
Hlansa Luftbild Gmbkl. (M.) Nr. 12680. Freigegeben durch
Prüf-
stelle für Luftbilder im RLM. It. Verfügung vom 15. Dez. 1933.
Eindrücke klettern ſie aus der Maſchine. Kaum können ſie es
aushalten, bis ſie wieder zu Hauſe ſind und den Eltern von ihrem
erſten Flug erzählen können. Nur Lotti macht beim Ausſteigen
ein bedenkliches Geſicht und fragt vorſichtig ihre Nachbarin:
„Sag’ mal, war dir’s zuerſt auch ſo komiſch?‟
Moderne Charakterkunde, e
Warum ſo oft aus Bagatellen
Tragödien entſtehen
Ein ſehr großer Ceil der
Meinungsverſchie-
denheiten und Intereſſengegenſätze, bei deren
Austrag die Menſchen einander oft bis zum
Weißbluten abkämpfen, iſt an ſich keineswegs
ſo ſchwer und unlösbar, daß er nicht bei
ruhi=
ger Beſinnung geſchlichtet werden könnte. Das
Leben der Einzelnen wie der Gruppen iſt voll
Streitigkeiten, markzehrenden und
lebenver=
giftenden Streitigkeiten, deren ſachlicher
Dif=
ferenzpunkt, genau beſehen, oft lächerlich
ge-
ringfügig anmutet. Auch die entſchiedenſte
ſach-
liche Gegnerſchaft braucht durchaus nicht zur
Feindſchaft auszuarten — jede ſauber geführte
wiſſenſchaftliche Auseinanderſetzung, jeder fair
ausgetragene ſportliche Kampf beweiſt es.
Woran liegt es, daß immer wieder aus
Mücken Elefanten werden, aus Bagatellen
Cragödien, aus Kleinigkeiten Kataſtrophen?
Weil, auch beim ſcheinbar Gebildetſten, aus den
unterbewußten Schichten der Seele unverſehens
unbeherrſchte Gefühlsregungen empordringen
und den wahren Sachverhalt zu verzerren
drohen. Weil in uns allen das Kind und der
Urmenſch viel dichter und viel bedrohlicher
un=
ter der dünnen Decke kultureller Beherrſchtheit
verborgen liegt, als wir uns meiſtens
einzu-
geſtehen wagen. Weil wir, nach Goethes
ern=
ſtem Wort, „ſämtlich auf Vulkanen ſchlafen”
und allen Grund haben, vor der eigenen Lava
und den eigenen Erdbebenzentren auf der Hut
zu ſein. Und darum lautet die wichtigſte
Ant=
wort auf die Frage nach der rechten Haltung
gegenüber unſerm etwaigen Gegner: Kämpfe,
wenn du kämpfen mußt — aber kämpfe
ſinn-
haft! Kämpfe ſo, daß wirklich der Kerngehalt
der zwiſchen euch auszutragenden Sache
her=
ausgeſtellt wird; aber hüte dich vor deinem
eigenen Irrtum und beſonders vor deinem
eige-
nen Serſtörungstrieb nicht minder wie vor dem
deines Gegners!
Kampf mit dem falſchen Gegner
Dieſe Warnung wird, manchem wie eine
Aufforderung zum Selbſtverrat klingen; ſie iſt
aber nur eine Aufforderung zu wahrhafter
Selbſtbewahrung. Um noch einmal Goethe zu
zitieren: „Der Menſch erlangt nicht leicht einen
größeren Vorteil, als wenn er die Vorzüge
ſei=
ner Widerſacher gewahr werden kann: dies
gibt ihm ein entſchiedenes Uebergewicht über
ſie.‟ Ein trefflicher Nat, den die Erfahrung
hundertfach beſtätigt.
Was uns aber an ſolcher richtigen, in
un=
ſerem eigenſten Intereſſe liegenden Einſchätzung
des Gegners hindert und uns immer wieder
das klare Urteil über die Sachlage trübt, iſt
der unzeitige Durchbruch verdrängter,
eigent=
lich gar nicht zur Situation gehöriger
Negun=
gen aus ganz anderen ſeeliſchen Bezirken. Wie
oft gilt der wahre Grimm unſerer
Affektaus=
brüche gar nicht ſo ſehr dem unmittelbaren, oft
ganz nichtigen Anlaß, als vielmehr einem tiefer
gelagerten, weit zurückliegenden! Der alte Satz:
„Den Sack ſchlägt man, den Eſel meint man”
beſtätigt ſich in einer erſtaunlich großen Sahl
von Fällen. Um ein kraſſes Beiſpiel zu nennen:
Ein politiſcher Attentäter ſchießt auf das
Staatsoberhaupt — aber im Unbewußten
meinte er eigentlich den Vater, mit deſſen
drückender Autorität er nie fertig geworden
war. Oder um einen harmloſeren Fall zu
wählen: der Chef, der ſich beim Frühſtück über
ſeine Frau geärgert hat, fährt ſeine Sekretärin
ob eines geringfügigen Verſehens ſo heftig an,
daß er ſich hinterdrein im ſtillen ſelbſt darüber
wundert — er hatte eigentlich die liebe Gattin
gemeint. Darum ſollten wir uns überall da, wo
wir von unſern eigenen feindſeligen Negungen
ſpürbar überraſcht werden, aufrichtig fragen,
aus welcher unbewußten Quelle ſie geſpeiſt
werden, damit wir nicht mit Kanonen auf
Spatzen knallen, während die wahren Geier uns
weiter unabgeſchoſſen an der Leber freſſen.
Siege, die keine ſind
Vor allem aber: Ehe wir „ſchießen”,
ſoll=
ten wir uns erſt gründlich überlegen, ob denn
auch wirklich geſchoſſen werden muß, ob es
nicht einen beſſeren Weg gibt, zu unſerm Necht
zu gelangen. Sumal wenn es ſich um unſere
Nächſten handelt, mit denen wir durch
Abſtam=
mung, Liebe, Freundſchaft oder Beruf
ver=
bunden ſind. Man kann es immer wieder mit
ſtillem Grauſen beobachten: Auch ſittlich
ziem-
lich hochſtehende Menſchen, die geſellſchaftlich
recht beherrſcht aufzutreten wiſſen, benehmen
ſich unter Umſtänden gegen ihre Nächſten und
Liebſten wie raſende Berſerker, erſäbeln im
Familienkreiſe ſchauderhafte Preſtige-Siege,
ohne zu ahnen, was ſie koſten.
Nun gibt es zweifellos Fälle, in denen es
auch für leidlich reife und friedliebende
Men=
ſchen ſchwer iſt, mit dem Segner im Guten
fec=
tig zu werden. Um ſo mehr Anlaß, ſich gerade
hier nicht zur Unzeit von ſeinem Unterbewußten
übermannen zu laſſen, vielmehr zu warten, bis
der richtige Augenblick kommt, dann aber deſto
wirkſamer ſeine Sache zu vertreten. Aber auch
hier ſollte man ſich ſorgfältig fragen, ob der
in Helfer im Alltag
Gegner wirklich unſer Feind iſt, ob er wirklich
aus einem ſchlechthin unverſöhnlichen
Weſens=
oder Intereſſengegenſatz heraus gegen uns
Stellung nimmt — oder ob nicht doch ein
Miß=
verſtehen vorliegt, das mit Geduld und
Auf=
klärung zu beheben wäre, ob nicht aus
unbe=
wältigtem Mißtrauen, unbewältigter Furcht
einer gegen den andern gereizter iſt, als der
Sachlage nach nötig wäre. „Wenn ihr euch
totſchlagt, iſt es ein Verſehen!” heißt es einmal
bei Heinrich von Kleiſt, und ein ſolches
Cot=
ſchlagen hat gewiß nichts mit Heroismus zu
tun. Es gibt im Leben Augenblicke, wo von
unſerer ſeeliſchen Haltung ein Schickſal
abhän=
gen kann, wo vielleicht ein einziger falſcher Con
Serwürfniſſe beſiegelt, die eine ganze Exiſtenz
verderben. Darum iſt jeder Millimeter
Fort=
ſchritt, den wir uns in Dingen der
Selbſt=
beherrſchung abringen, für uns wie für die
an=
dern oft ſchon ein fühlbarer Gewinn.
Goldene Brücken
Sobald wir merken, daß ein Menſch, den
wir für unſern Gegner hielten, es mehr infolge
von Verkennung als aus Böswilligkeit war,
ſollen wir ihm goldene Brücken bauen, zumal
wenn wir merken, daß auch er zum Einlenken
bereit iſt. Wir ſollen ihm dann vor allem die
Furcht nehmen, er könne von uns abſichtlich
mißverſtanden oder beeinträchtigt werden; ohne
die wahren Gegenſätze zu verwiſchen, ſollen wir
es niemals für unter unſerer Würde halten,
auch vom Gegner zu lernen, wenn er irgendwo
recht hat. Nichts iſt törichter, als ſich aus
ge=
fühlsmäßiger Voreingenommenheit gegen eine
Einſicht zu ſperren, von deren Nichtigkeit wir
bereits insgeheim überzeugt ſind. Aber wer
täte das bei Gelegenheit nicht doch einmal?
Völlig weſensfremden Naturen, mit denen
man beim beſten Willen nicht zuſammenſtimmt,
gehe man, wenn möglich, aus dem Wege; die
Welt iſt noch immer groß genug, um jedem
Naum zu bieten. Wo man aber Gegner vor
ſich hat, die eigentlich unſere Freunde ſein
könnten, habe man den Mut, die wahre
Pro=
blematik des Swieſpaltes unparteiiſch
durchzu=
denken und hüte ſich, den aufkeimenden
Ver=
ſtändigungswillen des anderen durch kindiſchen
Crotz oder ichhaftes Machthabertum wieder zu
erſticken.
Am richtigſten und bei aller Behutſamkeit
am mutigſten aber wird gewiß der mit ſeinem
Gegner umgehen, der ſich darüber klar iſt:
Auch unſer grimmigſter Feind vermag uns noch
immer nicht ſo ſchlimm zu ſchaden wie unter
Umſtänden — wir uns ſelber.
Dr. Friedrich Schulze=Maizier.
Erlebnis in Tirol
Eine Kindergeschichte von Mascha Schillskaja
Das Schönſte auf der Welt ſind
Eiſen=
bahnen, richtige, die auf blanken
Schienen=
ſträngen laufen, und ſolche, mit denen man im
Simmer ſpielen kann. Hanze Cage lang.
Natürlich hatte man die Eiſenbahn nach
Cirol mitgenommen. Man hatte hartnäckig
darauf beſtanden, und es war ein ruhiges,
ſchönes Gefühl, zu wiſſen, daß ſie gleich hinter
der großen Lokomotive, die einen nach Cirol
brachte, im Gepäckwagen mitfuhr. Auch die
50 Meter Schienen. So viele Schienen hatte
kein anderer Junge. Cirol war von Berlin gar
nicht ſo weit, wie man es ſich vorgeſtellt hatte.
Steffi holte einen vom Bahnhof ab. Sie war
Mädis Mama. Mädi war älter als man
ſelbſt, ſie hatte ſchrecklich lange und ſehr dünne
wie er mitten auf der Strecke war, ging die
Cür auf, es war Mädi, die etwas holen wollte,
ſie ſah die Schienen nicht und trat mit ihren
dünnen Beinen mitten auf eine ſcharfe Kurve,
und man hatte Mühe, ein furchtbares
Eiſen=
bahnunglück zu verhüten. Als ſie aus dem
Simmer ging, trat ſie auf eine Weiche, und
die war nicht mehr zu gebrauchen. Zu Hauſe
hätte man die Sange geholt und den
Schaden-
in Ordnung gebracht, aber hier, in Cirol,
durfte man das Handwerkszeug nicht benutzen,
der Sepp hatte es verboten. Der Sepp war
hier ſo etwas ähnliches wie ein König. Er
ver=
bot immer alles. Nach einer Weile kam Mädi
wieder ins Simmer, diesmal riß ſie die Cür weit
auf, die Schienen verſchoben ſich, und das
So ſitzen unſere Jüngſten auf der Schulbank. Scherl-Bildmaterndienst.
Die große Spannung der erſten Cage in der Schule iſt für die Kleinen vorüber. Sie haben ſich
ſchon eingewöhnt und ſind mit großem Eifer beim Stäbchenlegen und Modellieren. Ihr Lernen
iſt noch kindliches Spiel.
Beine, und zuerſt verſtand man überhaupt
nicht, wenn ſie etwas ſagte. In Cirol ſpricht
man tiroleriſch. Mädi hatte ein Simmer mit
vielen Spielſachen, aber die durfte man nicht
ifaſſen. Su Mädi kamen jeden Cag Kinder,
dann ſpielten ſie alle zuſammen in Mädis
herr=
lichem Simmer, man hätte gern mitgeſpielt,
aber Mädi ſchloß einem die Cür vor der Naſe
zu und lachte, und die anderen lachten auch, ſie
waren ja Beſuch. Da nahm man ſeine
Eiſen=
bahn und die 50 Meter Schienen und baute ſich
eine lange, lange Eiſenbahnſtrecke mit Kurven
und Brücken, einmal konnte man
Lokomotiv=
führer ſein und dann wieder Schaffner oder
Daſſagier, der zu ſpät kam und dem der Sug
davonfuhr, er mußte allein zurückbleiben, und
alle, die mitfuhren, durften ihn auslachen. Der
Sug fuhr direkt von Cirol nach Numänien, und
Eiſenbahnunglück war da, ſie ging wieder an
den Ciſch und trat wieder auf die Schienen,
und diesmal lachte ſie, und man merkte, daß jie
einen ärgern wollte. Warum hatte ſie ſolch einen
Spaß daran, einen immer zu ärgern? Beſtimmt
würde ſie, wenn ſie aus dem Simmer ging,
wie=
der auf die Schienen treten. Und ſo war es
auch. Davon bekam man einen dicken, heißen
Kloß im Halſe, und man hatte ſehr aufzupaſſen,
daß man vor Mädi nicht zu heulen anfing.
Weiterſpielen konnte man nicht, das beſte war,
man las in dem Buch, das die Mama
ge=
ſchickt hatte. Und die Cür konnte man
zu=
ſchließen.
Nach einiger Seit rüttelte jemand an der
Cür, man hatte ganz vergeſſen, daß ſie
zuge=
ſchloſſen war. Steffi machte ein Geſicht, an
dem man merkte, daß ſie etwas übelnahm.
Und ſie wollte wiſſen, warum man ſich hier ein=”
geſchloſſen hatte, warum man nicht mit den an=u
deren Kindern ſpielte, nur dies wollte ſie wiſſer=
und gerade dies konnte man ihr nicht ſagern
denn Klatſchen war etwas Häßliches. Und in
ſtand man ſchweigend da und guckte aus den
Fenſter und war traurig.
Etwas gab es in Cirol, worüber man ſia
nicht genug wundern konnte. Steffi hatte ein
ſie ſchon
Buch, das nahm man mit, wenn man zuu/W
aber er
Kaufmann ging, Geld brauchte man nicht. Mcn//P
d aber
ſagte, was man haben wollte, der Kaufmarrt /l." auf dem M
gab es einem, ſchrieb es ins Buch und d/kPNzn Bet, und
Sache war erledigt. So ſagte es der Kau1/E ſygſeſt hatte.
mann auch immer: „Erledigt!” Mädi holte fi7,/v
das Beſt
oft Schokolade mit dieſem Buch, ſie muft= , tonte
Schokolade eſſen, ſagte ſie, wegen ihrer Krandt./
heit. In Berlin darf man Schokolade eſſg.w 0
ohne k ank zu ſein.
rklärt
Eines Cages ging die Cür auf, und Mannw 6
war da. Nun war ſie alſo auch in Cirol. Stesic vr den hoter. Aa
Nama
war ihre Freundin. Klatſchen iſt etwas Häj=walle.
ber da
liches, aber die Mama ſagte, erzähle mir nurw ienl)
ruhig alles. Und da kam alles wie von ſellike upregt und ſchrie,
aus einem heraus. Man gab natürlich zu, dasiauct wäre,
dann
Steffi auch nett ſein konnte, aber doch meiſtern, er Füljiederhalter D0
wenn ſie nicht da war. Gerade an dem Cag, mnun hrem toten 2ucl
dem die Mama plötzlich auch in Cirol w=c
hatte man am Nachmittag ſolchen Hunger. UN
da hatte man das Buch genommen und m1
zum Kaufmann gegangen. Der Hanſel mr
mitgegangen, der hatte auch immer ſolch eitr
Hunger. Sechs Paar Landjäger holte mi
und der Kaufmann lagte wie immer: „E/ſ/ dem kaputt
ledigt!”
Fm ſe das ſagte, war
hone Haus mit al
uch von ihrem tote
h. antwortete, kont
ſht wufte ſie nicht,
älle k
Man ging vergnügt kauend mit dem Hattg
durch die Straße, von weitem ſah man
Mama kommen, ſie hatte es eilig, denn
trug einen Brief auf die Poſt. „Was kaut
denn da ſo vergnügt?” fragte die Mama
Vorübergehen. Und man antwortete ſtolz ru
ein bißchen geheimnisvoll: „Sechs Paar!” Ank "
wollte ſie neugierig machen und dann die EiN!
ſchichte von dem wunderbaren Buch erzähWſte!
aber die Mama hatte es zu eilig, und /Mie einem ein Stüd
mußte man bis zum Abend warten. Am Ab=Wſchneiden war ein Br
aber geſchah etwas ganz Unverſtändliches f und man hatte g
Steffi hatte im Buch geblättert, und als lektetu auch eſſen dürfe,
ſtand da: „Sechs Paar Landjäger”. Steffi „Gucken. Als man
den Seppl, und beide ſagten, ſie wüßten A16 kleine Mädchen
nicht, wer die Landjäger geholt hätte. Da ihie der Steff, er, Cor
die Mama plötzlich: „Jetzt wird mir clehpf geſtohlen, wie ein
klar!”
zur gelaufen und hätt
Man lag ſchon im Bett und war recht Ain Eiſch weggeſa
frieden mit der Welt, die Mama war= iſt Die Mama ver
Cirol, aber als die Mama kam, um Gau ruhig weiter.
nacht zu ſagen, war ihr Geſicht ſo ſtill. XLucbua, ich werd
ſetzte ſich wie immer auf das Bett, und —M ſagte: „Schrecklick
wollte gerade die ſchöne Geſchichte mit MA der nahm einen
Landjägern erzählen, da fing ſie ſchon 7/9
davon an und erklärte einem, wie alles mit 4
Buch vor ſich ging. Wenn der Kaufmann N
ledigt” ſagte, wäre es noch lange nicht erle 4
Die Steffi mußte, wem vier Wochen heru
waren, alles bezahlen. Man mußte lange n. WWine
denken, und zuletzt fiel einem Adamſohn
M nichts die 9
Adamſohn, der auch immer Pech hatte.
ſicht, Luft u
trachtete man ihn in den Bilderbüchern, muß
man zuerſt lachen, aber dann konnte er eg iwiſchen
leid tun. Da war zum Beiſpiel die Geſch/4 M0 heute,
mit dem Hufeiſen. Hufeiſen bedeuten Guue” gewinnen, ſche
Man hob ſie immer auf. Adamſohn fand3g 00 Unterſchied
der Straße ein Stück Glück, er freute ſich Eiteiolkhſein zweier
über. Vielleicht war es ſogar das erſte S4M Lächeln u
eiſen, das er gefunden hatte. An der Stra. ſil ilten Aufn
ecke ſtand ein Bettler, und der gute Adammpihlne. Es iſt no
legte ihm das ſoeben gefundene Glück läck:he Prau, die in
in den Hut, dann ging er weiter, und an 4 0f dem Cor
Nauch ſeiner Sigarre merkte man, daß er 900 erſchien, nu.
ſtolz darauf war, daß er es fertig gek-20 0grundtiefor
hatte, ſich von ſeinem Glück zu trennen. I beſe ſporttroibon
dem nächſten Bild aber kam etwas, we.30 Gefühl dafir
niemand, auch Adamſohn nicht vorbereitet eſtball u ein
Der Bettler machte ein böſes Geſicht und W Nie Unveroind=
Adamſohn das Glück von hinten an den RſI
kor
Und ſo konnte man der Mama nur antroce
ahnf
ten: „Ja, weißt du, jeder Menſch iſt dochk40,
langen
bißchen ein Adamſohn!‟ Die Mama guck2)
kurzen
eine Ecke und machte ein trauriges Geſicht1?
wurde man auch recht traurig. Es mih
nichts, daß Steffi einen aus der Gemeinſt5.
ausgeſchloſſen hatte, weil man einmal verg
hatte. Brot vom Bäcker zu holen. Wenn 9
nur mit der Mama immer eine Gemein/9!
war, dann brauchte man die anderen nicht.
Wenn die Mama im Atelier ſaß und *
nete, war man dabei und ſchrieb ruſſiſche 2
ſtaben in ein Heft mit dem Füllfederhalter2
Steffi gehörte. Man drehte ein bißchen an.
herum, und da war ſchon gleich etwas am
kaputt, man erſchrak. Was würden Steff
der Seppl dazu ſagen, man konnte es ſiche!
nicht ausdenken. Man bat die Mama,
nicht zu verraten, und ſie verſprach es beſtt!
nicht zu tun, morgen noch wollten ſie beide
Halter in eine Fabrik zum Neparieren
ſchicken. „Bis morgen aber legen wil
ich
Merkworte
Die Natur übt ein heimliches Gericht.*
und langmütig, aber unentrinnbar.
Feuchterslebe
Nichts iſt ſchlimmer, als Unklarhei
Billroty
das eigene Handeln.
Der weltgeſchichtliche Nuhm des deüſch.
Volkes iſt ſeine Arbeitskraft und Arb 4.,
Mit dem Eintritt unſeres Volkes in 9e
ſchichte bereitete ſich eine neue Epoch”."
Geſchichte der Arbeit vor. B. 5.3/4
Waſe, du mußt keine Angſt haben”, trö=
Sie Mama, „es wird ſchon alles gut wer=
Bei Ciſch aber fragte der Seppl auf
mel nach dem Füllfederhalter, ob die Mama
wüßte, wo er wäre. Gut war es, daß
wreben der Mama ſaß, man ſtieß ſie
heim=
ſtmrt dem Suß an und flüſterte: „Nicht
ver=
m!‟ Die Mama guckte auf den Celler,
y1 rot, die Knie fingen einem an zu zittern,
Ada ſagte ſie ſchon ganz ruhig: Nein, ſie
nue es nicht, aber er würde ſich ſchon noch
f ömn. Am Abend aber lag der kaputte
Füll=
whalter auf dem Nachtkaſtel neben der
haa ihrem Bett, und niemand wußte, wer
Uum hingelegt hatte. Die Mama ſagte, es
miü nun das Beſte, Steffi alles zu erklären.
Alwie konnte einem die kleine Mama leid
nuach ihr wünſchte Cirol nichts Gutes.
Aſ das offene Senſter konnte man hören,
müe Steffi alles erklärte, Steffi wußte auch
nicwer den Halter auf das Nachtkaſtel
ge=
jeigotte. Die Mama ſagte, man könnte auch
danſeppl fragen, aber da wurde Steffi
furcht-
bagufgeregt und ſchrie, daß der Seppl ſo
ge=
muzunicht wäre, und dann fing ſie an zu
wei=
nacher Füllfederhalter wäre das Einzige, was
ſio on ihrem toten Mann behalten hätte.
Aſim ſie das ſagte, war ganz unbegreiflich,
das höne Haus mit all den Sachen hatte ſie
daguuch von ihrem toten Mann. Was die
m antwortete, konnte man nicht hören,
jnticht wußte ſie nicht, was man darauf ſagen
Sit dem kaputten Füllfederhalter wollten
eſüglücksfälle kein Ende nehmen. Am
Sonn=
yſierte ſchon wieder einer. Man hatte ſich
tunzen Cag auf den Abend gefreut, denn
bend ſollten auf allen Bergſpitzen die
oisfeuer brennen. Man wollte zuſammen
it)r Mama auf der Galerie ſtehen und die
ßeite zählen. Am Nachmittag hatte man auf
eigim Fauſt der Nachbarin einen Beſuch ge=
„inaun die Frau hatte einen Gugelhopf gebacken
ſundt ſitte einem ein Stück davon geſchenkt.
Be nschneiden war ein Brocken auf den Ciſch
gefchll, und man hatte gefragt, ab man den
Bruan auch eſſen dürfe, und man bekam auch
den Focken. Als man beim Nachtmahl ſaß,
bang us kleine Mädchen der Nachbarin und
zahlt der Steffi, er, Core, hätte den ganzen
Gughelopf geſtohlen, wie ein Hund wäre er ins
Himne gelaufen und hätte den ganzen
Gugel=
pyim Ciſch weggeſchnappt und wäre
fort=
elatzin. Die Mama verſtand kein Ciroleriſch
niöruhig weiter. Der Sepp aber ſchrie:
dit ausbua, ich werde dich totprügeln!”
Rüſagte: „Schrecklich, ſchrecklich!‟ Die
tzuaber nahm einen bei der Hand, brachte
einen zu Bett und blieb auf dem Bett ſitzen.
Lange, lange. Man machte die Augen zu, nichts
mehr ſehen und hören. Man konnte nur an die
vielen ſchönen Seuer denken, und daß aus allem
nichts geworden war, und wenn die Berge ſetzt
noch ſo ſchön waren; wenn man Unglück hat,
ſieht man nichts. Es hatte gar keinen Sweck,
ſich zu verteidigen, das beſte war, man zog die
Decke über den Kopf und ſchwieg. Nun war es
ſchon ganz dunkel geworden, wahrſcheinlich war
es ſchon Nacht, die Feuer waren ſicher längſt
abgebrannt, alles war vorüber, und erſt nach
einem Jahr würden wieder Feuer auf den
Ber=
gen brennen, aber dann war man nicht mehr in
Cirol. Steffi kam herein und ſagte, es hätte
ſich alles aufgeklärt, das kleine Mädchen hätte
ſich alles ausgedacht, und ſie könnte es ſich gar
nicht denken, wie dies ſanfte Kind auf ſo etwas
käme. Am anderen Cag aber erzählte einem
die Coni, daß Mädi ſich die ganze Geſchichte
ausgedacht hätte, und ſie hätte der Chriſtel
da-
für den kleinen Mohren geſchenkt. „Es hat
keinen Sinn, über die ganze Sache viel zu
ſpre=
chen”, ſagte die Mama, und man mußte ihr
Recht geben.
Die Johannisbeeren ſollten gepflückt
wer=
den, und Steffi hatte viele Kinder dazu gebeten.
Das würde ein luſtiger Nachmittag werden..."
Aber als es ſo weit war und man in den
Gar=
ten kam, ſagte Steffi: „Du brauchſt nicht zu
helfen, gerne tuſt du es doch nicht”. Man ging
fort und ſetzte ſich an den Straßenrand auf
einen Stein. Er war ſchrecklich, von etwas
ausgeſchloſſen zu ſein, die anderen lachten im
Garten und waren alle zuſammen eine
Gemein=
ſchaft, und man ſaß hier ganz allein. Da lag
Holz, der Seppl kam, um es in den Stall zu
tragen, er ſah einen da ſitzen, und ſofort ſagte
er: „Na, mein Herr, Sie ſind wohl zu müde
zum Arbeiten, was, Sie Faultier?‟ Die Mama
hatte alles gehört; ſie kam aus dem Atelier und
ſagte: „Ironiſch darf man zu einem Kind nicht
ſein, ſo etwas verſtünde es nicht und könnte ſich
nicht verteidigen.” Sie fragte, warum man
nicht bei den andern im Garten wäre. Es blieb
einem nichts weiter übrig, als zu erzählen, daß
man aus der Gemeinſchaft ausgeſchloſſen wäre
und daß Steffi einen fortgeſchickt hätte. Der
Seppl ging ſofort zu Steffi in den Garten, und
ſofort kam Steffi zu der Mama und ſagte, daß
alles Lüge ſei, ſie hätte keinen fortgeſchickt und
ſie könnte dies ewige Lügen einfach nicht mehr
ertragen. Die Mama ſetzte ſich auch an den
Straßenrand, legte ihren Arm um einen und
ſagte: „Komm, mein Junge, wir fahren jetzt
zurück nach Berlin. Bosheit und
Schlechtig=
keit ſind mindeſtens ebenſo anſteckend wie
Scharlach und Maſern.”
„Umziehen und antreten!“
Jen nichts die Befreiung unſeres
Kör=
ur8MLicht, Luft und Sonne dartäte als ein
dch zwiſchen der Sportkleidung von
ind heute, ſo würde die Einſicht, die
Icei gewinnen, ſchon ausreichen, um den
ewalten Unterſchied in Körpergefühl und
Feiewußtſein zweier Seitalter aufzuzeich=
1Mit Lächeln und Rührung beſehen wir
ſt alten Aufnahmen aus der Kinderzeit
Cyrts. Es iſt noch gar nicht ſo lange her,
alu Frau, die in Pumphoſen und knappem
echte auf dem Cennisplatz, der
Nollſchuh=
hn 4üb. erſchien, nur mit knapper Not dem
Vorrhuf abgrundtiefer Verworfenheit
ent=
lieſe ſporttreibende Generation hatte
NeR Gefühl dafür, wie widerſinnig ſich ein
hmsürball zu einem ſteifen Stehkrägelchen
aßt vie unvereinbarlich eine Kniebeuge mit
en ſchbeinkorſett iſt. Und in der Männer=
Wes ganz ähnlich. Ueber die würdigen
anött die in langen weißen Hoſen oder — o
Mchel — in kurzen Hoſen und ſchwarzen
Münpfen mit ſchöngepflegten
Schnurr=
mec uf dem Fußballfeld antraten, begleitet
2 hin Schiedsrichter im Hochglanzzulinder,
Aur uns heute totlachen. Und daß wir
gſachen können, iſt der beſte Beweis
Foto: Erich Balg
Föhliches Leben auf den Cennisplätzen.
auge Mädchen freut ſich, die einge=
Wandgelenke wieder rühren zu dürfen.
dafür, wie ſelbſtverſtändlich uns unſere heutige
Sportkleidung erſcheint.
Wenn auf den Sportplätzen das Kommando
„Umziehen und antreten!” ertönt, dann beginnt
eine wilde Bewegung einzuſetzen,
Stadtköffer-
chen ſperren ihre Nachen auf, und das Um=
und Ausziehen vollzieht ſich in Windeseile. Es
iſt ja meiſt nicht viel, was die Sportlerin von
heute anzulegen hat. Badeanzug und
Sonnen=
badekoſtüm ſind ſo freizügig geſchnitten, daß ſie
dem Licht und der Sonne Zutritt zum Körper
laſſen. Die Leichtathletinnen brauchen, damit
ſie ſich frei bewegen können, ein kurzes
Hös=
chen, ein weißes Crikot und die entſprechenden
Schuhe. Symnaſtik treibende Mädchen und
Cänzerinnen fühlen ſich am wohlſten in ihrem
leichten, flatternden Canzkittelchen.
Dann gibt es gewiſſe Sportarten, bei denen
aus Gründen des guten Ausſehens und der
Diſziplin auf eine etwas reichhaltigere und
korrekte Kleidung Wert gelegt werden muß.
Dazu gehört beiſpielsweiſe das Cennis. Dieſes
Spiel, das ſich auch meiſt in einem gewiſſen
ge=
ſellſchaftlichen Nahmen vollzieht, erfordert für
die Frau das weiße luftdurchläſſige Hemd und
den kurzen, weißen Nock, an deſſen Stelle in
letzter Heit mitunter auch die kurze Hoſe
ge=
treten iſt. Sehr viele Cennisſpielerinnen lieben
es, am Schlagarm einen breiten Armreifen aus
Sdelmetall zu tragen, der nicht nur den Anzug
vervollkommnen ſoll, ſondern auch in gewiſſer
Weiſe dem Arm einen Halt gibt. Beim Hockey
müſſen Schienbein= und Knie= und Bruſtſchützer
angelegt werden, ſo daß der Corwart einer
Hockeymannſchaft einem grimmen Krieger aus
altchineſiſcher Seit ähnlich wird. Eine
Sport=
art, bei der es in ganz beſonderem Maße auf
die korrekte Kleidung ankommt, iſt der
Neit=
ſport. Stiefel und Neithoſe müſſen von
zweck=
mäßiger Beſchaffenheit ſein. Gewöhnlich trägt
die reitende Frau eine Neitkrawatte um den
Hals geſchlungen, die mit einer ſilbernen oder
goldenen, ſportliche Motive zeigenden Nadel
vorn gehalten wird, wenn ſie es nicht vorzieht,
einen Schal um den Hals zu legen, den ſie mit
einem ſchmückenden Clips oder einer
Schal=
nadel befeſtigt. Die wohlgefällige Erſcheinung
einer Neiterin wird nicht minder erhöht durch
den Ning an der Zügelhand, den Neithut und
die Reitpeitſche mit dem glänzenden
Metall=
knopf. Aehnlich wie das Neiten erfordert auch
das Golfſpiel eine größere „Angezogenheit” als
andere Sportarten. Während zum Beiſpiel für
das Fechten wieder ein beſonderer Fechtanzug
in Betracht kommt, der zum Körperſchutz dient.
So ſehen wir, daß faſt jede Sportart ihre
Kleidung verlangt, aber jede rein unter dem
Geſichtspunkt der Schöf eit, des Schutzes, der
Schaffung freien Spielraums für den Körper.
Wolken, Adler und ein Abſturz
Das aufregende Flugerlebnis einer jungen Fliegerin, die in Amerika
ihren Pilotenschein machte
Alſo erzählte ſie:
In Hudſon Ohio iſt überhaupt, alles ſehr
aufregend oder zum mindeſten ſeltſam geweſen.
Dort habe ich nämlich Fliegen gelernt. Und
nicht genug damit, zunächſt einmal gab es dort
nur einen einzigen, ſchwierigen Flugplatz, und
überhaupt keinen Komfort. Zweitens
mangel=
hafte Sprachkenntniſſe meinerſeits, ſo daß mir
recht und ſchlecht nichts anderes übrig blieb, als
das umfangreiche amerikaniſche
Luftverkehrs=
geſetz — ein wichtiges Kapitel des
Piloten=
examens — fachausdrücklich und überhaupt
vollkommen auswendig zu lernen. Drittens einen
unbarmherzigen Sluglehrer, der mich in 14
Cagen zu Code trainierte, um eine Pilotin aus
mir zu machen. Das nennt man Neklamel Nicht
zu vergeſſen, daß dieſe Uebungsflüge
unver=
ſichert für Leib und Leben vor ſich gingen. Das
Aufregendſte jedoch — — Alſoder Neihe nach!
Vorabend des Pilotenexamens. Morgen
ſoll ich meine Künſte und Tüchtigkeiten bewei=
Zeichnungen; H. Pauser
ſen. Ich glaube, die Examensnöte und ängſte
ſind überall auf dieſer Welt dieſelben, ob nun zu
Luft oder am grünen Ciſch. Und über den
be=
ſonderen Suſtand meiner Nerven brauche ich
Ihnen nach der Einleitung wohl nichts Näheres
zu erzählen. Jedenfalls Grund genug, daß mein
reklametüchtiger Sluglehrer beſorgt und ebenſo
aufgeregt war, und es hieß: Genug mit dem
Ueben, marſch, marſch ins Bett und
aus=
ſchlafen!
Ich fand beim beſten Willen keine Nuhe.
Gedanken wie: Morgen falle ich natürlich
gründlich vor der hohen Jury durch, ich kann
ja gar nichts — na, eben das übliche. Und es
juckt mich in den Fingern, noch einmal vor dem
großen Cag allein aufzuſteigen, zu probieren,
feſtzuſtellen, ob alles klappt. Es hält mich nicht
mehr im Bett, in aller Morgenfrühe — die
Sonne war gerade hochgekommen und der
Flugplatz noch verwaiſt und verſchlafen — ziehe
ich mich leiſe und notdürftig an, ſchleiche wie ein
Dieb zum Schuppen, rolle die kleine
Sport=
maſchine auf den Platz. Niemand iſt da,
nie=
mand hat mich bemerkt, Gott ſei dank. Denn
dieſe Heimlichkeiten ſind, wie geſagt, wider alle
guten Natſchläge und ernſthaften
Verwarnun=
gen. Der Start iſt gut und der Aufſtieg auch.
Das beruhigt. Ich bin vergnügt und ſage mir
ein „Na — alſol” Ein herrliches Gefühl, allen
Flugplätzen, allen Examina, allen Fluglehrern
der Welt zunächſt einmal entwiſcht zu ſein.
Ueberhaupt, Menſchen Erde und alles, was es
an Widerwärtigem gibt, los zu ſein und unter
ſich zu haben, das iſt wunderbar befreiend und
immer wieder erhebend.
Halt, da iſt in geringer Höhe eine nette,
morgendliche Wolkendecke. Schon habe ich ſie
unter mir. Watte, nichts als dicke, weiche,
weiße Watte, wenn man herunterſchaut — ſo,
als wenn gar nichts paſſieren könnte, wenn
man jetzt in dies lockende, pluſternde Sederbett
fallen würde. Ich reiße meine Vernunft
zuſam-
men, und das iſt nötig. Denn ich bin auf
ein=
mal nicht mehr allein. Eine Adlerfamilie,
Vater, Mutter und zwei Kinder, ſchießen
dun=
kel aus den Wolken und halten dicht auf mein
Flugzeug zu. Das iſt Gefahr, ernſte, wirkliche
Gefahr! Hundertundeine Fliegergeſchichte fallen
mir ein, in denen ſolche und andere Vögel
mör=
deriſche Vollen geſpielt haben. Dieſe Adler ſind
vielleicht genau ſo erſchrocken wie ich über die
unverhoffte Begegnung, und darum kann es
ſchlimm werden. Wenn ſie mir in den
Pro=
peller kommen oder ein Loch in das Cragdeck
ſchlagen — — Sch fliehe, ſo ſchnell ich kann.
Werfe den Cieren noch ein paar wohlgemeinte
engliſche Brocken hin. — Ob ſie verſtanden
haben? Sie haben mich nicht weiter oder gar
gefährlich beläſtigt.
Ich atme auf. Doch dies Entronnenſein hat
ſeine Cücken. In der Aufregung und Eile habe
ich alle Orientierung außer acht gelaſſen. Die
Landſchaft unter mir iſt fremd, und der gute,
kleine Flugplatz ſcheinbar ſehr, ſehr fern.
Un=
ten ſind ein paar verſtreute Bauernhäuſer und
vielleicht eine Möglichkeit zur Notlandung. Da
fällt es mir ſchwer aufs Herz — vergeſſen Sie
bitte nicht, daß ich eine Frau bin! — ich habe
ja nichts als meine Fliegerkombination auf dem
Körper, habe keinen Nock, keine Bluſe bei
mir, nichts, nicht einmal eine Sahnbürſte. Und
die Sprachkenntniſſe? Wie geſagt, mangelhaft.
Alſo kehrt!. Auf gut Glück oder Unglück!
Auf letzteres! Denn alle ſchöne Ausſicht iſt
fort. Die nette, kleine Wolkendecke iſt zu
un=
durchdringlichem, gefürchtetem Nebel geworden.
Es hilft nichts, ich muß durch. Länger als drei,
fünf Minuten darf dieſe Blindfliegerei nicht
dauern, auch für jemand, der nicht Anfänger
iſt. Sonſt — verliert man unweigerlich als
„Menſch aus Erde gemacht” das Gleichgewicht
und trudelt ab. Nebelinſtrumente ſind in ſolchen
Situationen ſehr hilfreich, aber Sportflugzeuge
haben dieſe Einrichtungen nicht. Und meines
hat außerdem nicht einmal einen Fallſchirm.
Und darum geſchah es! Ich ſtürze, ſtürze,
kann die Maſchine nicht mehr fangen, alles iſt
zu Ende! Drei, vier ſauſende Schreckſekunden
und — der Aufprall!
Da liege ich plötzlich auf meinem
Bettvor=
leger in der kleinen Baracke des kleinen
Flug=
platzes. Ein Craum — ſonſt nichts! Es iſt acht
Uhr, und der Fluglehrer trommelt bereits
un=
geduldig mit beiden Fäuſten gegen meine
Sim=
mertür. Iſt es noch nötig, zu ſagen, daß ich das
Pilotenexamen beſtanden, gut beſtanden habe?
Anny Nadolny.
Scherl-Bildmaterndienst.
Harte Alltagsarbeit.
Die Frau, der Lebenskamerad des Mannes,
ſchreckt auch vor den ſchweren Arbeiten nicht
zurück, wenn es das Wohl der Familie gilt
und keine Hände frei ſind, die ſie übernehmen
cönnten. Hart und ſchwer iſt ihr Los, aber ſie
trägt es mit dem freudigen Bewußtſein,
mit=
zuwirken am Aufbau der Samilie.
Aus welchen Raſſen beſteht das deutſche Volk?
Volk und Rasse — Was lehrt uns die deutsche Rassenkunde?
Anläßlich einer Suſammenkunft der
Un=
terrichtsminiſter aller deutſchen Länder wies
der Neichsminiſter des Innern Dr. Frick
darauf hin, daß eine der wichtigſten Aufgaben
für die Erziehung des jungen deutſchen
Men=
ſchen darin beſteht, ihm die Entwicklung und
die heutige Bedeutung der Naſſen
klar=
zumachen, aus denen ſich unſer Volk
zuſam=
menſetzt; ohne eingehende Erkenntnis auf
dieſem Gebiet iſt ein wirkliches Verſtändnis
für die Lebensfragen unſerer Nation nicht
möglich. Der nachſtehende Artikel gibt einen
kurzen Ueberblick über dieſe heute für jeden
Deutſchen außerordentlich wichtige Frage.
Wir erinnern uns von der Schule her, daß
man die Menſchen nach Hautfarbe,
Körper=
eigentümlichkeiten uſw. in verſchiedene Gruppen
einteilt, die Naſſen genannt werden.
Da=
mals lernten wir noch die alte Blumenbachſche
Einteilung in fünf Hauptraſſen (Kaukaſier,
Mongolen, Neger uſw., die ihrerſeits wieder in
Unterraſſen zerfielen. Heute iſt dieſe
Eintei=
lung überholt, und man teilt die Menſchen in
drei große Gruppen der „Europäiden”, „
Ne=
griden” und „Mongoliden” ein. Die natürlich
ſehr grobe Einteilung der Menſchen in einige
große Hauptraſſen wird von der Forſchung ſeit
langem vorgenommen — wenn auch über die
Art und Weiſe derartiger Gruppierungen noch
keineswegs Einigkeit beſteht — und auch die
Notwendigkeit der Aufſtellung von
Untergrup=
pen der großen Naſſen iſt ſtets anerkannt
wor=
den. Verhältnismäßig noch ſehr jungen Datums
iſt aber die Entdeckung, daß auch innerhalb
desſelben Sprachgebiets und desſelben
Kultur=
kreiſes außerordentlich große
Verſchiedenhei=
ten zwiſchen den Angehörigen desſelben Volkes
und der gleichen Hauptraſſe beſtehen, die zu
einer erneuten Untergliederung in zahlreiche
„Unterraſſen” zwangen.
Volk und Raſſe
Sunächſt müſſen wir uns darüber klar ſein,
daß die Begriffe „Volk” und „Naſſe”
grund=
lätzlich voneinander unterſchieden werden
müſ=
ſen: nur ganz wenige unbedeutende
Volks=
ſtämme der Erde ſind wirklich „reinraſſig”,
während alle großen Völker Gemiſche von
ver=
ſchiedenen Naſſen darſtellen. Entſcheidend iſt
die Art der an der Miſchung beteiligten Naſſen
und ihre Verteilung im Volkskörper. Von
dem Ueberwiegen der einen oder anderen Naſſe
hängt das Schickſal eines Volkes weit mehr ab
als von den ſcheinbar oft viel wichtigeren
äuße-
ren, z. B. kriegeriſchen Einwirkungen. Die
Forderungen der Naſſenhugiene, die
auf eine Verbeſſerung der Naſſe durch
För=
derung des wertvollen und Unterdrückung
ſchädlichen Erbgutes hinzielen, finden daher im
neuen Deutſchland endlich die ihnen gebührende
Beachtung.
Deutſchland iſt ebenſo ein Miſchvolk von
Angehörigen verſchiedener europäiſcher
Unter=
raſſen wie alle übrigen Nationen der Welt.
Neben den ſechs Naſſen, aus denen unſer Volk
in der Hauptſache beſteht, gibt es natürlich in
Deutſchland — wie bei jedem anderen Volk —
noch einige Gruppen anderer Naſſen, die aber
zahlenmäßig keine weſentliche Nolle ſpielen.
Die nordiſche Raſſe
Von den ſechs Raſſen, die am Aufbau des
deutſchen Volkskörpers beteiligt ſind, iſt als die
wichtigſte zunächſt die nordiſche Naſſe zu
nennen. Innerhalb Deutſchlands findet ſie ſich
vor allem an den Küſtenſäumen der Nord=
und Oſtſee, außerdem iſt ſie über große Ceile
Norddeutſchlands verbreitet, entſendet jedoch
ihre Ausläufer auch nach dem geſamten übrigen
Deutſchland, wo ſie namentlich unter den
adligen und fürſtlichen Familien, aber auch ſonſt
gerade unter den führenden Schichten eine
wichtige Nolle ſpielt. Die körperlichen
Merk=
male der nordiſchen Naſſe ſind folgende:
hoch=
gewachſen, breitſchultrig, ſchmalhüftig, Schädel
Völkerwanderung bis heute ſtets einen
beſon=
ders wertvollen Anteil innerhalb des deutſchen
Volkes geſtellt.
Die fäliſche Raſſe
Eine gewiſſe Aehnlichkeit mit der nordiſchen
beſitzt die fäliſche Naſſe. Die Angehörigen
die=
ſes Menſchentups kommen am reinſten und
verhältnismäßig am häufigſten in Weſtfalen,
aber auch im ganzen Norden Deutſchlands vor
und in beſtimmten Gegenden Skandinaviens.
Sie ſind außerordentlich hoch gewachſen, maſſiv
und kräftig gebaut, ihr Geſicht fällt durch den
breiten Unterkiefer und ein ſtark ausgebildetes
Kinn auf. Schon äußerlich wirkt der fäliſche
Nordiſche Raſſe.
„Bamberger Reiter” (Bamberger Dom).
Fäliſche Raſſe. Otto von Bismarck.
und Geſicht ſind lang und ſchmal, Haare meiſt
blond, helle Hautfarbe und blaue oder
blau=
graue Augen. Von den ſeeliſchen
Eigen=
ſchaften des nordiſchen Menſchen erwähnt der
bekannte. Naſſenforſcher Prof. Günther
namentlich Aktivität und Catkraft, Sähigkeit,
Machtwille und Herrſchergeiſt, kriegeriſche, ja
heroiſche Geſinnung, allerdings verbunden mit
einer häufig ſehr geringen Menſchenkenntnis
und einer großen Portion Leichtſinn. Der
nor=
diſche Menſch hat einen ſtarken Sinn für
Hal=
tung und Diſtanz; ſein Denken iſt mehr auf das
Sinnlich=Anſchauliche als auf das Geiſtige
ge=
richtet, er eignet ſich deshalb mehr zu
natur=
wiſſenſchaftlich=techniſcher, als etwa zu
philo=
ſophiſcher Forſchung. Suſammenfaſſend kann
man den Vertreter der nordiſchen Naſſe als
Leiſtungstyp bezeichnen; er iſt der
ge=
vorene Eroberer und hat ſeit den Cagen der
Dinariſche Raſſe. Bergführer.
Menſch wuchtig und ſchwer, ja oft ſchwerfällig,
und man erkennt ihn leicht an ſeinem
vier=
ſchrötigen Auftreten. Dieſe Menſchen, die
äußerlich oft verſchloſſen erſcheinen, aber dabei
grundehrlich und gutmütig ſind, findet man
be=
ſonders häufig unter den norddeutſchen
boden-
ſtändigen Bauern und Gutsbeſitzern. Die fäliſche
Raſſe ſpielt in der Geſchichte unſeres Volkes
eine ſehr bedeutende Nolle: Männer wie
Bis=
marck und Hindenburg gehören zu ihren
größ=
ten Vertretern.
Die dinariſche Raſſe
Die dinariſche Naſſe findet ſich innerhalb
Deutſchlands vor allem im Alpengebiet, ſie
er=
ſtreckt ihre Ausläufer aber auch weit hinein
nach Süd- und Mitteldeutſchland. Körperlich)
ähneln die Dinarier in manchen Punkten der
nordiſehen Naſſe: ſie ſind meiſt hochgewachſen
und weiſen ſchmale und hohe Schädelbilduig
auf. Cypiſch für die dinariſchen Menſchen ſind
die ſtark betonte Adler= oder Habichtsnaſe,
Haare und Augen ſind meiſtens dunkel. Die
Angehörigen der dinariſchen Naſſe pflegen zwar
gutmütig, im Sorn aber ſehr raufluſtig zu ſein;
ſie ſind, tapfere Soldaten, heimattreu,
zuver=
läſſig und ausdauernd. Sehr reine Cypen des
Dinariers treffen wir häufig unter den
Berg=
führern; das iſt ein Beruf, der dem Weſen des
Dinariers beſonders gut entſpricht. Geiſtig iſt
die dinariſche Raſſe nicht allzu produktiv; wenn
ſich aber — wie das in Deutſchland ſehr häufig
der Fall iſt — die dinariſche mit der nordiſchen
Naſſe vermiſcht, dann entſteht ein zur
Ausbil=
dung kultureller Leiſtungen beſonders
befähig=
ter Menſchenſchlag.
lem man ſich in du
Bmtſeidenmode ver
P ungeſichts der Ech
Oſtiſche Raſſe. Der Dichter Juſtinus Kerrusnfreudigkeit der
dir den Eindruck ger
Penenftick eines berühn
Die oſtiſche Raſſe
Eich zu haben, und e
Die oſtiſche Raſſe iſt in den öſtlichen Awiel durüber beſtehen.
vinzen (Schleſien), aber auch in Mittel= M Seidenfahriten ihre
i* gtlſächlich auf dieſe
namentlich in Süddeutſchland. (Alpengebiet
In weil es ſonſt ganz
Baden) ſehr ſtark vertreten. Die Menl fräre eine ſolche Ii
dieſer Naſſe ſind durchſchnittlich verhälttigzin und eine ſolche Pla
mäßig klein und gedrungen gebaut; der Sckhärs zu erreichen. Unſe
iſt rund und kurz die Stirn relativ niedriggdſch über alle dieſe E
Naſe klein, die Haut ziemlich dunkel. Ihre aff klur geworden und
mtine, die ſchon unzäl
liſchen Eigenſchaften ließen ſich ſchlagwort.
„ Kiagt war, immer wie
etwa folgendermaßen zuſammenfaſſen: ſexuGegrund der modiſchen
und behäbig, ſtarker Samilienſinn, geſi in vermocht,
fleißig und ſparſam, ausgeprägter Erwerbaféi wiſſen aber auch,
(nicht ſelten allzu „geſchäftstüchtig”) uns1 M der Buntſeide ſehr
ganzen ſehr für das eingenommen, wass üin werden müſſe, w
unz beſonders deutlich
Franzoſe als „Nentnerglück” bezeichnet. Giſ,
icht für ale geign
leiſtet die oſtiſche Naſſe allein nicht alzubi1g mderen Vorten gt
der Verbindung mit der nordiſchen Naſſe Ii ſol, daß eine Frau
ſie aber, wie auch die dinariſche, ſtark ku üchen, markanten Get
ſchöpferiſch. Um nur ein paar Beiſpie=/ leinen Umſtänden
Aütenmuſter wilk
nennen: Wilhelm Naabe, Jean Paul, T7
von Schwind, Johann Peter Hebbel und 2
bert Stifter waren nordiſch=oſtiſche Meu Bſuſckſtiliſierte Deſit
Neben den bisher erwähnten vier WiſAomme. Ebenſo ſin
in in ſtart und far
aus denen ſich unſer Volk in der Haup
„in Kleidern ein g
zuſammenſetzt, ſind noch zwei weitere Nal //
einem zahlenmäßig nur geringen ANE/ für modiſche
Deutſchland vertreten: die oſtbaltatſicke Frauen oder
Naſſe (ſie iſt der oſtiſchen ſehr ähnlich uns Ambedingt ſchlie
det ſich vor allem in Oſtreußen) unr Aſter wählen.
weſtiſche (mittelländiſche) Naſſe, die Füten „Paſtil
den romaniſchen Ländern völlig ihren Srtite, leine „Pebit
hund bollie
aufdrückt, in Deutſchland aber nur im 24 begenſatze dazu
Moſelgebiet — und auch dort nur ſehr ſeln Minde
Blumen=
zu finden iſt.
das ſo
Was wir disher lagten, iſt natürlich//. 94 Mürlich
Nen tadelloſen Ge
mehr als eine bloße Andeutung deſſen, herden mißte
ſich die deutſche Naſſenkunde in unſäglich TM ihren in der
voller Arbeit beſchäftigt. Wir wiſſen Mkrungenen Erfol
heute wenigſtens über die Grundlagen 10 n0ch übertreffen
Wiſſenſchaft einigermaßen Beſcheid, absi ” ſtand man
den Einzelheiten ſind noch ſo zahlreiche f Intereſſe un
egenüber,
bleme zu löſen, daß noch Jahrzehnte verc
je Frauen
werden, ehe wir über die raſſiſche SuſarMlt andere dieſer
ſetzung unſeres Volkes — deren Seſtſtik 14 müſſen ſum
durch ſtarke Vermiſchung der in Betrachtü/ A ſein), derar
menden Naſſen erſchwert wird — gerr4700d wird
Beſcheid wiſſen. Erfreulicherweiſe ſind jertel, ſchon in
Borausſetzungen dafür geſchaffen worder,!
endlich mit den entſprechenden Mitteln
großen Aufgaben völkiſcher Forſchung
weiteren Klärung zugeführt werden könnk
Dr. W. Fritzſy
in ſch darüber klar ſe
ſit ſie zur eine
zuder Anblick und
Kaach
Küchenzettel vom 3. bis 10. Juni.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Sauerampferſuppe, Speckeierkuchen
und Salat.
Dienstag: Geröſtete Grießſuppe
Schweine=
kotelett mit Spinat und Kartoffeln.
Mittwoch: Frühlingsſuppe, Kochfleiſch mit
grüner Tunke und Kartoffeln.
Donnerstag: Spärgelſuppe, Frikandellen,
geröſtete Kartoffeln und Salat.
Freitag: Kartoffelſuppe, Fiſchfrikaſſee im
Reisrand.
Samstag: Kerbelſuppe, Karthäuſerklöße mit
Weintunke.
Sonntag (1. Feiertag): Eisbouillon mit
Käſegebäck, gekochte Zunge, Spargelſalat mit
pikauter Kräutertunkexk) und Kartoffeln,
Erdbeeren mit Schlagſahne.
Montag (2. Feiertag): Rahmſuppe
Rum=
ſteaks mit Gurkenſalat, Strohkartoffeln,
Karamellpudding.
Schachnummer 626.
Endſpiel 89.
A. Troitzky.
a b d
Beides richtig gelöſt von H. Dubois de Luchet
in Zwingenberg, W. Rubröder in Darmſtadt,
Oblt. a. D. L. Ehrhardt in Darmſtadt, L.
Luck in Darmſtadt, cand. ger. met. W. Becker
in Eberſtadt, H. Meidinger in Eberſtadt und
G. Seeh in Eberſtadt.
Magiſche Quadrate.
II.
*) Spargelſalat mit pikanter Kräutertunke.
Man bereitet eine Tunke von einem tüchtig
ge=
ſchlagenen Ei 2 Eßlöffel Oel. 1 Eßlöffel Senf,
große Priſe Zucker, Eſſig, etwas Spargelbrühe
und vielen feingehackten Kräutern wie
Schnitt=
lauch, Peterſilie, Eſtragon, Boretſch Dill,
Pimpinelle und Kreſſe. In dieſe Gewürztunke
gibt man in Stücke geſchnittenen, abgekochten
Spargel und läßt ihn darin erkalten.
Weiß zieht und gewinnt.
Prüfſtellung: Kh1 Lh3 Bc4, e6, g2: Ke3, Td4
Endſpiel 90.
H. Rinck.
(Revue Suiſſe dEchecs, 1922.)
Weiß: Kh2 Ba3 (2 Steine);
Schwarz: Ka2 Bf3 (2 Steine).
Weiß zieht und gewinnt.
Löſungen der Partieſtellungen.
25. 25. . . . Dc2—e2: 26. Db1—b6: Ta8—b8
27. Db6—d6 De2—f1:4! und Weiß gab auf, denn nach
28. Kf1: wird er in 2 Zügen matt.
26. Nach 1. . . . Tg6—h6! kann die weiße Dame nicht
fortziehen: auch 2. Df7: rettet die Partie nicht, denn Schwarz
bietet auf e3 Schach und ſchlägt nach Uf1—f2 den Turm
einfach ur t Schach fort.
In vorſtehenden Quadraten ſind die Buchſtaben
ſo zu ordnen, daß die waagerechten und
ſenkrech=
ten Reihen gleichlautende Wörter von folgender
Bedeutung enthalten: I. Quadrat: 1
bewach=
ſene Fläche 2 Gott, 3 Geſtalt in der Over
Rheingold”, 4 Zahl; II. Quadrat: 1
Kör=
perteil mancher Tiere, 2 Staat der Union, 3 Stadt
an der Düng, 4 bibliſcher Name.
Die erſten Wörter beider Quadrate zuſammen
nennen ein Muſikinſtrument.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 22.
Silbenrätſel.
1 Marokko, 2 Überzieher, 3 Drilling, 4 Eibſee,
5 Sauerbrunnen. 6 Eiſack. 7 Ebro, 8 Linoleum,
9 Epſom, 10 Heilbutt, 11 Odenwald. 12 Förſterei,
13 Fichte, 14 Eukalyptus. 15 Niello, 16 Unter= „wäre, würde ich alles in Mohrentöpſe
walden, 17 Robinſon, 18 Medaille.
Der Vers des Liedes lautet: „Müde Seele teſt du doch gar nicht eſſen!“ — Doh.
Da=
hoffe nur, morgen kommt die Sonne‟.
(N—3 20—0
Schlaumeier.
„Du armer Kerl biſt von einem Autch.
fahren worden. Mußt du denn noch 10u
Krücken gehen?”
„Ich weiß ſelbſt nicht genau. Der Ank
geſagt, es wäre nicht nötig, aber mein E.
anwalt hat mir dazu bis zum Termin ger
Mohrenköpfe. Mutti, wenn ich ein
Zal=
deln und aufeſſen.” — „Aber Kind ſovel.
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23.— Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. — Fernſpr.
mich erſt in einen Elefanten verwandeine
1. 2389—2392— Alle Rechte vorbehalten. Nachd. Ne
Die neue welterobernde Buntſeisen=Mosel
denn man ſich in das Studium
nBuntſeidenmode vertieft wird
mo angeſichts der Schönheit und
AAnfreudigkeit der diesjährigen
Aner den Eindruck gewinnen, ein
Anenſtück eines berühmten Malers
wun ſch zu haben, und es kann kein
Ziwiel darüber beſtehen, daß ſich die
gyohn Seidenfabriken ihre
Anregun=
ge atſächlich auf dieſem Gebiete
hoſie, weil es ſonſt ganz
ausgeſchloſ=
ſeün väre, eine ſolche Intenſität der
Fiſtin und eine ſolche Plaſtizität des
Mtutrs zu erreichen. Unſere Frauen
ſinh ich über alle dieſe Einzelheiten
lätzg klar geworden und haben die
Buineide, die ſchon unzählige Male
„tatgſatgt” war, immer wieder in den
9ckurgrund der modiſchen Szene zu
ſbitin vermocht.
5e wiſſen aber auch, daß die
W4) der Buntſeide ſehr vorſichtig
getrgen werden müſſe, weil es ſich
hiet aunz beſonders deutlich zeigt, daß
alleinicht für alle” geeignet ſei, was
mint anderen Worten ausgedrückt
heiſti ſoll, daß eine Frau mit
charak=
ſterrühen markanten Geſichtszügen
unnei keinen Umſtänden ein „
ſüß=
lichk Blütenmuſter wählen dürfe,
ſonan ſich darüber klar ſein müßte,
daßt ür ſie nur eine „ſtrenge‟,
geoweriſch=ſtiliſierte Deſſinierung in
Fratpkomme. Ebenſo ſind unterſetzte
Frctzu in ſtark und farbenfroh
ge=
bluttin Kleidern ein geradezu „
be=
illemmnder” Anblick und der lebende
Getteß für modiſchen Unverſtand.
Auch jarke Frauen oder ältere Damen
ſollkenunbedingt ſchlichte,
unaufdring=
ſch0 Auſter wählen, ſeien es nun die
ſogehianten „Paſtillen=Ornamente‟
deu irte, kleine „Pepita=Karos”, die
den dund vollkommen bedecken.
An Gegenſatze dazu ſteht die
her=
brtt tinde Blumen=
Deſſinie=
fun) das ſogenannte „Streu=
Mutzetk das natürlich nur ganz
eſchlckun, tadelloſen Geſtalten
vorbe=
ſe haltün verden müßte. Die Buntſeiden
dürſte ihren in den vergangenen
„Jahlte errungenen Erfolg heuer wo=
„mögiü noch übertreffen, denn noch
hiemkal ſtand man ihnen mit ſo
ungAtiltem Intereſſe und ſo
erwar=
ungkall gegenüber, noch niemals
warän ich die Frauen in der Erkenntnis, ein
Dder /s andere dieſer Kleider unbedingt
beſitzten zu müſſen (um für den Sommer „
ge=
rüſtek zu ſein), derart einig!
Ainand wird ſich alſo wundern, den
Aumtieoen ſchon im vormittäglichen
Btraißbilde zu begegnen oder ihren großen
Sieg in der nachmittäglichen Mode
wahrzunehmen und ſchließlich zu erkennen,
daß ſie auch dazu auserſehen ſeien, die
Abendmode zu beherrſchen.
Es gibt hier allerdings inſofern einen
mar=
kanten Unterſchied, als das vormittägliche
Buntſeidenkleid unter allen Umſtänden eine
dunkle Grundfarbe bringt, während die
Nachmittagsmode mittelfarbige Muſter
bevorzugt und die abendliche Aufmachung
im Zeichen ganz heller, farbenreicher
Ge=
webe ſteht, die das Symbol ſommerlicher
Le=
bensfreude zu ſein ſcheinen! — Da ſich auch
die Machart an beſtimmte Richtlinien hält,
machen ſich auch in dieſer Hinſicht
unter den einzelnen Typen
gewal=
tige Unterſchiede geltend.
Betonte Schlichtheit
kenn=
zeichnet das vormittägliche
Buntſeidenkleid; hier wählt man —
wie ſchon früher angedeutet wurde —
lichte, geometriſche Muſter auf
dunk=
lemGrunde, etwa Weiß auf Schwarz,
Beige auf Blau uſw.
Wir zeigen ein Kaſak=gleid
dieſer Art im erſten Bilde und
ver=
weiſen auf die appetitlich=friſche
Wir=
kung einer Organdy=Schleife und
da=
mit übereinſtimmender Stulpen
ſo=
wie auf den weißen Ledergürtel, der
heuer großen Anklang zu finden
ſcheint. Der gewickelte Rock und die
aufgelegten Taſchen geben einem
ſolchen, für jede Geſtalt vorteilhaften
Kaſakmodell einen jackenkleidähnlichen
Charakter, der allgemein praktiſch und
reizvoll gefunden wird.
Nicht ſelten wird die Buntſeide
auch für Koſtüme von
ausge=
ſprochen nachmittäglichem
Ge=
präge verarbeitet: dies ſoll unſer
drittes Bild beweiſen, deſſen
mittel=
farbiges Buntſeidenmuſter für dieſen
Zweck ausgezeichnet geeignet erſcheint;
der Rock follte, da es ſich hier um
verhältnismäßig leichte Seidenhandelt,
glockig gearbeitet ſein und die Jacke
mit breiten Aufſchlägen verſehen
wer=
den, denen eine Rüſchenrandung
Weichheit und maleriſche Wirkung
gibt. Der Verſchluß kann durch
Binde=
bänder beſorgt werden, die ſich hier
viel beſſer ausnehmen als die für
dieſen Zweck zu ſchweren und zu
kom=
pakten Knopfverſchlüſſe oder die ein
wenig nüchternen” und „
börmittäg=
lichen” Gürtel.
Als neumodiſche Anregung wollen
wir die Buntſeiden=
Umhül=
len anführen und erwähnen, daß es
zu einfarbigen Kleidern nicht nur
d bunte Dreivierteljackenund ge=
2 muſterte loſe Paletots, ſondern
auch ſchmal=konturierte
Bunt=
ſeiden=Capes gibt, die als
In=
begriff geſchmackvollen Modeſchöpfens
allgemeine Anerkennung finden.
(Figur 2.)
Für das moderne Sommer=
Abendkleid ſind weiche, fließende
Linien charakteriſtiſch; ſie vereinigen ſich mit
dem neuerdings modern gewordenen
bau=
ſchigen Aermel und dem breiten Schärpengürtel
zu Schöpfungen von jugendlichſter Anmut
und Unbeſchwertheit und laſſen eine Mode
vor uns erſtehen, deren bildhafte Schönheit
nicht zu überbieten iſt. (Letztes Bild.)
Beueſten, bunt=ornamentierten
Smm natürlich nur für einfarbige Kleider
Bſicht, weil Modelle aus deſſiniertem
Rniche
Nateeze an ſich ſchon ſo wirkungsvoll ſind,
Ab um eine ruhige Geſamtwirkung zu
wahr &. nur ſchlichte und vor allen Dingen
enfa de Knöpfe in Frage gezogen werden
dürfell.
Sch anders liegt der Fall bei den aus
atum Materiale verfertigten
Sommer=
ſchens teill hier der bunte Knopf vielfach zur
Dichta/ Garnierung wird.
Ihl zier Zeit hat ſich nicht nur die
In=
triait der Schaffung neuer Knopfmodelle
ſondern auch das Kunſtgewerbe
dema aufgegriffen, ſo daß es an
Ein=
ſunn wahrhaftig nicht mangelt!
Nodeknöpfe werden aus Holz,
8. und aus Metall verfertigt, oft
verſchiedenartigem Materiale kom=
das wichtigſte aber iſt die Aus=
Wir zeigen als erſte Skizze einen wuchtigen,
für ein Sportkleid beſtimmten Holzknopf mit
bunter Bemalung.
Sehr geſchmackvoll ſind auch Glas= oder
durchſcheinende Galalith=Knöpfe, die den
Vor=
teil der Leichtigkeit bieten und gelegentlich auch
bemalt werden, wobei farbenfrohe Karomuſter
beſonders eindrucksvoll ſind (Bild 2).
Einen ellipſenförmigen, bunt=bemalten
Metallknopf mit flottem, modiſchem
Tupfenmuſter zeigen wir als erſte Skizze der
unterſten Reihe und einen aus Holz und aus
in Streifen bemaltem Galalith
kombi=
nierten „Dattel=Knopf” als letzten Entwurf.
Die Knopfgarnierungen haben damit einen
gewaltigen Erfolg errungen, der für die
ſom=
merliche Mode gewiß nicht bedeutungslos iſt!
Die Strand=Sandale
Die auffallend phantaſievolle Form der
neuen Modelle entſpringt nicht nur
künſt=
leriſcher Schaffensfreude, ſondern auch der
Er=
kenntnis, daß der Fuß der Luft und Sonne
ſo gut es geht ausgeſetzt werden ſolle
Leinen und Leder ſind die beiden für dieſen
Zweck in Betracht kommenden Materialien.
Da Leinen luftdurchläſſig und porös iſt,
ſpielt es keine Rolle wenn der Fuß etwas
mehr bedeckt iſt, ſo daß in dieſem Falle Modelle
in der Art unſeres erſten Entwurfes an der
Tagesordnung ſind. Zweifarbigkeit iſt hier
gerne geſehen, ſo daß der vorne aus hellem,
rückwärts aber aus grellfarbigem Leinen
ver=
fertigte Strandſchuh als vorbildlich gelten
darf.
Sehr reizvoll iſt auch die andere Type, die
wir heute beſprechen wollen, nämlich die aus
Lederſchnüren geflochtene Strandſandale.
deren lebhafte Struktur allgemein bewundert
wird (Figur 2.
Modern iſt: ein bemalter Krug mit
bunten Gläſern!
. . . Weil es ganz entzückend wirkt, wenn nach
der Mahlzeit friſches Waſſer im bemalten
Glas=Service gereicht wird, um ſo mehr als
bunte Wirkungen im modernen Haushalte ſehr
geſucht ſind, weil ſie jene Abwechſlung
ſchaf=
fen, die man immer anſtrebt!
Selbſtverſtändlich müßte es ſich hier um
„Dauerfarben” handeln, die auch bei häufiger
Inanſpruchnahme der Gläſer keinen Schaden
nehmen. Von Wichtigkeit iſt die Art der
Be=
malung, und es fehlt dank der reichen
Phan=
taſie unſerer Künſtler wahrhaftig niemals an
flotten Motiven! Als ganz entzückende
Zeich=
nung, die man leicht ſelbſt ausführen kann,
ſchlagen wir „Herzen und Blumen” vor; ſie
wird ihrer betonten Primitivität wegen gewiß
helſten Beifall auslöſen (Bild).
Selbſtgehäkelte moderne Gürtel
Da unter allen Gürtel=Neuheiten auch 2—3
dicke Schnuren nebeneinander, oft in der Farbe
verſchieden, alſo zum Kleiderausputz paſſend zu
finden ſind, ſo kann man ſich dieſe nicht eben
billige Neuheit ſelbſt anfertigen. Nachdem man
je nach der Stärke der Schnur 8—12 Maſchen
aufgeſchlagen und zum Ring geſchloſſen hat, häkle
man immer von innen heraus rundum feſte
Stäbchen, in den äußeren Rand ſtechend, damit
das krauſe linke Muſter nach außen kommt.
Die Rielfeder
iſt ein ebenſo flotter wie kleidſamer Aufputz,
der jeder Frau gefällt. Man verwendet dieſe
Garnierung für den vormittäglichen, für die
Stadt beſtimmten Strapazhut, ebenſo aber auch
für die nette Ausflugskopfbedeckung.
Für braune und grüne ſportliche
Teller=
hüte ſind bunte Kielfedern, die ein farbenfrohes
Geſamtbild ſichern, ſehr beliebt.
Eine wertvolle und eigenartige Bereicherung
erfährt dieſe Mode inſofern, als es jetzt
Kiel=
federn gibt, die auf eine Nadel montiert
wer=
den und als Broſche verwendbar ſind.
Die Kielfeder am Hute und eine damit
über=
einſtimmende Feder als Aufputz des Kleides..,
eine neumodiſche Anregung, über die wir
nach=
denken wollen ... (Bilde
Nummer 130
VarmſtäderCagblatte
DTagarlagbsſhfrtensieriaaftantet
Sonntag, 2. Juni
Die Entwicklung der Großhandelsumſätze.
Die Auswirkungen der Hamſterpſychoſe
von 1934.
FWPD. Zwiſchen den beiden treibenden Polen der Wirtſchaft,
der Erzeugung von Waren und dem Verbrauch, ſteht als
mitteln=
des und überbrückendes Bindeglied die Warenverteilung. Ihr
liegt es ob, nach beiden Seiten hin zu wirken, d. h., die
Stetig=
keit der Warenverſorgung des Verbrauchers ſicherzuſtellen, und
anderenteils dem Produzenten Abſatzmöglichkeiten für ſeine
Gü=
ter zu ſchaffen, mit anderen Worten: die Stetigkeit auch der
Er=
zeugung zu gewährleiſten. Dieſe Aufgabenſtellung ſchließt die
mannigfachſten Probleme ein.
Das Grundprinzip der Warenverteilung iſt die Lagerhaltung,
die praktiſch darin zum Ausdruck kommt, daß man die Ware, die
man zu kaufen beabſichtigt, auch ſtets beim Einzelhändler
vorzu=
finden gewohnt iſt. Und ſo wie dieſe Lagerhaltung die
Stetig=
keit der Verſorgung des Verbrauchers ſichert, ſo bedingt ſie auch
umgekehrt die Stetigkeit der Erzeugung, denn wenn der
Kauf=
mann rechtzeitig und reichhaltig eigkauft bzw. beſtellt, dann hat
der Produzent laufend zu tun, um die Aufträge auszuführen. Die
Entwicklung der Lagerhaltung iſt daher das beſte Kennzeichen
da=
für, in welchem Umfange der Handel ſeine Aufgaben erfüllt.
Die Forſchungsſtelle für den Handel beim R.K.W. hat in
ihrer neueſten Veröffentlichung die Entwicklung der
Großhandels=
umſätze im vergangenen Jahre bis einſchließlich des erſten
Vier=
teljahres 1935 bekanntgegeben. Dieſe Veröffentlichung iſt dadurch
von Bedeutung, daß ſie uns die Möglichkeit gibt, Rückſchlüſſe auf
die Lagerhaltung des Handels zu ziehen.
Die rückläufige Entwicklung de Einzelhandelsumſätze hatte
bekanntlich im Sommer 1933 ihren Tiefpunkt erreicht und begann
von der Zeit an wieder zu ſteigen, da das Volkseinkommen durch
die einſetzenden Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen bereits ſeine
erſten Steigerungen erfuhr. Das wirkte ſich für den Großhandel
dahin aus, daß bereits Anfang 1934 vom Einzelhandel
nennens=
werte Lagerauffüllungen vorgenommen werden mußten, d. h., daß
die Großhandelsumſätze ſchon in den erſten Monaten 1934
teil=
weiſe recht kräftige Zunahmen erlebten.
Die weitere Entwicklung der Handelstätigkeit im vergangenen
Jahre wurde bekanntlich durch die im Sommer und Herbſt
ein=
ſetzenden Angſtkäufe — neben ihrer an und für ſich ſtetigen
Auf=
wärtsbewegung — beſtimmend beeinflußt. Aus dieſem Grunde
mußte der Einzelhandel zu recht umfangreichen Eindeckungskäufen
ſchreiten, d.h. die Umſätze des Großhandels lagen im
Jahres=
durchſchnitt 1934 beträchtlich über den Umſätzen in den
entſpre=
chenden Einzelhandelszweigen, wozu auch nicht unweſentlich die
Furcht vor Preisſteigerungen beigetragen haben wird. Als ein
Beiſpiel, welches Ausmaß dieſes Auseinanderklaffen der Umſätze
im Einzel= und Großhandel angenommen hat, mag es gelten, daß
den knapp 16prozentigen Umſatzſteigerungen im Schuhgroßhandel
nur eine fünfprozentige Umſatzunahme im Einzelhandel mit
Schuhen gegenüberſtand. Im einzelnen zeigt die Umſatzgeſtaltuag
des Großhandels folgendes Bild: Nahrungsmittel 112 Prozent
(Umſatz 1934 in Prozent von 1933), Süßwaren 119. Tuche 173,
Kurz=, Galanterie= und Spielwaren 116, Schuhe 115,8, Leder 102.
Eiſenwaren 126,9. Uhren 135, Drogen und Chemikalien 117,
Kraftfahrzeug= und Fahrradteile 123.5, Bauſtoffe 150—170.
Mit der Ueberwindung der Hamſterpſychoſe zeigte ſich
allent=
halben im Handel eine zwar weiterhin ſtetige Aufwärtsbewegung,
Die z. T. recht unregelmäßigen und ſtoßweiſen Zunahmen des
Vorjahres mußten jetzt jedoch einer geſunden, d. h. allmählichen
Fortentwicklung Platz machen. Das wirkte naturgemäß auch auf
den Großhandel zurück, der in faſt allen Zweigen Anfang 1935
geringere Umſatzſteigerungen als im Jahresdurchſchnitt 1934
er=
zielte: Die Abnehmer des Großhandels übten größere
Zurückhal=
tung im Wareneinkauf, da eine weitgehende Beruhigung der
Käuferſchaft nach den Angſtkäufen bei einzelnen Waren
feſtzu=
ſtellen war. Zudem forderte der Mangel an flüſſigen Mitteln
von den Einzelhändlern nicht ſelten eine Einſchränkung der im
Vorjahr vielfach etwas großzügig vorgenommenen
Einkaufsdis=
poſitionen.
Freiwillige Zinsſenkung bei Verſicherungen.
Bekanntlich haben alle in Deutſchland arbeitenden
Verſiche=
rungsunternehmungen den Zinsſatz für ihre Hypothekenbeſtände
bereits vom 1. Januar 1934 ab freiwillig auf 5½ Prozent
herab=
geſetzt. Neuerdings haben im Einvernehmen mit dem Leiter der
Reichsgruppe Verſicherungen die Wirtſchaftsgruppe
Privatver=
ſicherung und die Wirtſchaftsgruppe Oeffentlich=Rechtliche
Verſiche=
rungen allen ihnen angeſchloſſenen Verſicherungsunternehmungen
dringend nahegelegt, den Zinsſatz einſchließlich
Verwaltungs=
koſtenbeitrag für beſtehende Hypotheken, ſoweit dies nicht ſchon
geſchehen iſt, ab 1. Januar 1936 weiterhin auf 5 Prozent
freiwil=
lig herabzuſetzen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Reichsrichtzahl für die Lebenshaltungskoſten im Mai 35.
Die Reichsrichtzahl für die Lebenshaltungskoſten ſtellt ſich für den
Monat Mai 1935 auf 1228 (1913—14 gleich 100) ſie iſt ſomit um
0,4 v.H. höher als im Vormonat (122,3). Die Richtzahl für
Er=
nährung hat ſich um 1.0 v. H. auf 120,2, die Richtzahl für
Beklei=
dung um 0,2 v. H. auf 117.7 und die Richtzahl für „Verſchiedenes”
um 0,1 v.H auf 140,05 erhöht. Dagegen iſt die Richtzahl für
Hei=
zung und Beleuchtung um 1,7 v. H. auf 124,7 zurückgegangen. Die
Richtzahl für Wohnen iſt mit 121,2 unverändert geblieben.
In=
nerhalb der Gruppe Ernährung haben die Preiſe für Gemüſe,
Kartoffeln und für Fleiſch (hauptſächlich für Rind= und
Kalb=
fleiſch) angezogen.
Kennziffer für Großhandelspreiſe für den 29. Mai. Die
Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 29. Mai wie
in der Vorwoche auf 100,9 (1913 gleich 100). Die Kennziffern der
Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 100,8 (plus 0,2 v. H.),
indu=
ſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 90,8 (plus 0,1 v. H.), induſtrielle
Fertigwaren 119,3 (minus 0,1).
Der Zementabſatz im April. Der Abſatz der geſamten deutſchen
Zementinduſtrie ſtellte ſich im April d. J. auf 716 000 To.
gegen=
über 606 000 To im März d. J., 365 000 To. im Februar und
277 000 To. im Januar 1935. Die vorgenannten Zahlen ſind mit
früheren Verſandmeldungen nicht vergleichbar, da dieſe nur den
Abſatz der verbandsmäßig zuſammengeſchloſſenen Zementinduſtrie
umfaßten
Erdölgewinnung Preußens im April 1935. Wie der Amtliche
Preſſedienſt mitteilt,. betrug die Erdölgewinnung Preußens im
April nach den vorläufigen Ergebniſſen der amtlichen Statiſtik
33 570 To. gegen 38 706 To. im Vormonat und 26 071 To. im
Monatsdurchſchnitt 1934.
Deutſche Effekten= und Wechſelbank, Frankfurt a. M. Das
Inſtitut verzeichnet 1934 einen Reingewinn, von 131 736 RM.
(123 951 RM.), der zur Erhöhung des Vortrages auf 495 451 RM.
(363 714 RM.) verwendet wird. Man habe es für richtig
gehal=
ten, auch in dieſem Jahre von der Ausſchüttung einer Dividende
Abſtand zu nehmen, da die Einnahmen immer noch in einem
Miß=
verhältnis zu den Speſen ſtänden.
Ulmer Wollauktion. Am 28. Juni findet die 1. Große Ulmer
Wollauktion ſtatt. Die Wollen ſind in Qualität vorzüglich und
durchweg gut gepflegt. Ausgeboten werden ca. 5000 Zentner
Rückenwäſche, ca. 15 000 Zentner Schweißwolle. Beſichtigung der
Wollen für die Käufer ab 22. Juni. Nächſte Auktionen am 19.
Juli in Würzburg, am 2. Auguſt in Ulm bzw. Augsburg.
Erhöhung des Diskontſatzes der Niederländiſchen Bank. Die
Niederländiſche Bank hat am Freitag ihren Diskontſatz mit
ſofor=
tiger Wirkung von 4 auf 5 v.H. erhöht. Wie erinnerlich, war
erſt am 16. Mai die Diskontrate von 4½ auf 4 v.H. herabgeſetzt
worden. — Dieſe Maßnahme muß als eine ſofortige Reaktion auf
die Vorgänge in Frankreich und auf die hartnäckigen
Baiſſean=
griffe auf den franzöſiſchen Fr. betrachtet werden, die auch die
holländiſche Währung in Mitleidenſchaft gezogen und erneut zu
Goldabgaben der Niederländiſchen Bank geführt haben.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Die Berliner Börſe eröffnete in zunächſt nicht ganz
ein=
heitlicher Haltung. Von der Kuliſſe wurden im Hinblick auf die
Sonntagsunterbrechung Glattſtellungen vorgenommen,
anderer=
ſeits lagen aber wieder zum Teil größere Kaufaufträge von ſeiten
des Publikums vor. Nach den erſten Kurſen nahm die Tendenz
auf faſt allen Marktgebieten ein feſteres Ausſehen an, ſo daß
an=
fängliche Kurseinbußen ſpäter wieder ausgeglichen wurden.
Be=
vorzugt wurden Montane. In Kaliwerten kamen nur kleine
Um=
ſätze bei nach beiden Seiten ſchwankenden Kurſen zuſtande Recht
feſt lagen Farben, die auf angebliche Sperrmarkkäufe bis auf
151½ anzogen. Autowerte lagen ruhig, Maſchinenfabriken leicht
gebeſſert; Metall= und Bau= ſowie Textilwerte hatten
nennens=
werte Kursveränderungen nicht aufzuweiſen. Papier= und
Zell=
ſtoff= Brauereiaktien konnten meiſt ½—½ Prozent höher
ange=
ſchrieben werden. Im Verlauf wurde es an den Aktienmärkten
ruhiger auf Glattſtellungen der Kuliſſe gaben die Kurſe meiſt um
½—½ Prozent nach. Der Rentenmarkt zeigte geſtern im
Ver=
gleich zu den Vortagen ein etwas freundlicheres Ausſehen. Eine
gewiſſe Anregung ging von der Heraufſetzung des Kurſes für die
Kommunalumſchuldungsanleihe auf 89.17½ bzw 89,92½ aus;
vereinzelt wurden auch Tauſchoperationen von Aktien in Renten
beobachtet.
Der Wochenſchluß der Rhein=Mainiſchen Börſe war
nach etwas uneinheitlichem Beginn nach den erſten Kurſen auf
den Aktienmärkten weiter befeſtigt. Von der Kundſchaft lagen
in größerem Umfange Aufträge vor, denen ſich auch die Kuliſſe,
die zunächſt etwas realiſiert hatte, mit neuen Käufen anſchloß.
Das Geſchäft war recht lebhaft und in einzelnen Spezialwerten
war die Umſatztätigkeit ſehr beachtlich. Aus der Wirtſchaft lagen
einige günſtige Nachrichten vor. Die ſchwache Haltung der
Gold=
valuten und die erneute holländiſche Diskonterhöhung wurden
viel beachtet. Sehr lebhaftes Geſchäft wieſen am Elektromarkt
AEG. auf, ferner gewannen Geſfürel und Schuckert je 1½ Proz.
Größeres Geſchäft hatten JG. Farben mit 151½—152½ (151½).
Feſt lagen Zement Heidelberg mit 121½ (119½); außerdem
eröff=
neten Zellſtoff= und Papieraktien bis ½ Prozent feſter. Der
deut=
ſche Rentenmarkt lag weiterhin ſtark vernachläſſigt und kursmäßig
kaum verändert. Im Verlaufe ſchrumpfte das Geſchäft ſtark
zu=
ſammen und die Kurſe lagen infolge von einigen
Gewinnmit=
nahmen etwas leichter. Die Grundtendenz blieb aber feſt und
das Niveau lag zumeiſt über geſtern abend. Renten blieben ſehr
ruhig.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Weitere Verlängerung der Friſt für Kapitalherabſetzung in
erleichterter Form. Durch eine 11. Verordnung zur Durchführung
der Vorſchriften über die Kapitalherabſetzung in erleichterter
Form vom 21. Mai 1935 werden die Friſten, bis zu deren Ablauf
eine Kapitalherabſetzung in erleichterter Form beſchloſſen werden
kann, weiter bis zum 31. Dezember 1935 verlängert. Nach den
Beſtimmungen der 10. Verordnung wäre die Friſt am 30. Juni
dieſes Jahres abgelaufen.
Der GV. der Süddeutſchen Eiſenbahn=Geſellſchaft, Darmſtadt,
am 25. Juni werden für das Geſchäftsjahr 1934 3 Prozent
Divi=
dende auf RM. 20,8 Millionen AK. vorgeſchlagen (i. V. erfolgte
keine Ausſchüttung; die letzte Dividende wurde 1932 mit
eben=
falls 3 Prozent ausgeſchüttet).
Am 1. und 2. Juni hält der Verein Deutſcher
Gießereifach=
leute bei Kroll in Berlin ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab.
Vom 12.—18. Mai 1935 (6 Arbeitstage) ſind 743 945
Güter=
wagen geſtellt worden. Nicht rechtzeitig geſtellt wurden 746
Güter=
wagen.
In der HV. der Kupferberg u. Co. Komm. a. A., Mainz, wurde
die Annahme ausgeſprochen, daß in dieſem Jahre der
Vorkriegs=
umſatz der deutſchen Schaumweininduſtrie von 12 Millionen
Fla=
ſchen erreicht werde; davon fallen mindeſtens die Hälfte auf den
Abſatz geringerer Preiſe.
Die Anglo Perſian Oil u. Co. Ltd. London wird der HV.
am 27. Juni die Verteilung einer Dividende auf die St.A. von
12½ Prozent, abzüglich Einkommenſteuer, vorſchlagen. In den
beiden vorhergehenden Jahren betrug die Dividende je 7½ Proz.
Der Gewinn für 1934 wird mit 3 183 195 Pfund ausgewieſen.
Berliner Kursbericht
vom 1. Juni 1935
die Geſelſchaft „Reichsaukobahnen‟ Ende April 1a0ut
Im April 1935 wurden 142 Klm. neu in Bau genommen, 2s
e über d
den Unternehmern wurden 91 733 Köpfe beſchäftigt gegen 72. N.r)M
Gedankel
im Vormonat. Die Zahl der bei den Unternehmern geleiſtes,„n
Tagewerke belief ſich auf 1 942 296, ſeit Baubeginn auf insgeſomsrs Mi.
ele begrüßt
17 162 472. An Ausgaben für den Bau der Kraftfahrbahnen”
im April d. J. 31,5 Mill. RM. verrechnet worden. Die Vernrig Au pe froh 10d Mt
führen. Insgeſamt wurden bei den Reichsautobahnen im Arn Zimin ſind. Beto 1u
im April gegen 4684 im März iſt auf Arbeitsſteigerung zurüct,uien Augen haben
führen. Insgeſamt wurden bei den Reichsautoabahnen im A.m Treppenhaus iſt
unmittelbar 96 704 Köpfe gegen 76 979 im Vormonat beſchäftig, zu ſ bewegt iſt ſie.
Die Zunahme betrug mithin 25,62 Prozent.
dien in Kortidor de
ſtrute gröte Ueberaſcht
Etes iu0 Wereicht die.
Vom Holzmarkk.
mn ihrer Herrin ..
Von Fachſeite wird uns berichtet: Trotzdem die TſchechrWf vie znädige Frau bea
wakei im Herbſt 1934 beſchloſſen hat, die Einſchläge wiederum
im Umfang des Jahres 1933 durchzuführen, und trotzdem annie” berdlich wiltehie.
Holzüberſchußländer dieſem Beiſpiel folgten, iſt die Geſamttzp ſie zungen Heriche
duktion in Schnittholz erheblich größer als der Bedarf am M.u Egid blickt ihren Gal
markt. Den Umfang der Einſchnitte kann man jetzt nach Bee=/ Vir vollen zuallerer
gung der Geſamtproduktion in vielen Ländern,
einſchlie=
zFr durch einen
Sowjetrußland, feſtſtellen. Es läßt ſich eben, die Ueberzeug ß,
Zimmer.
gewinnen, auch ausländiſche Holzfachkreiſe immer mehr der
ichzend
darf eines ſo wichtigen Holzeinfuhrlandes, wie es Deutſchlanz
und küßt
dauernd nicht aus der Geſamtrechnung der Holzproduktion
liebe S
deren Verwertung zu angemeſſenen Preiſen ausſtreichen.
es in
Intereſſe iſt in dieſem Zuſammenhang z. B. die Feſtſtellung, /0
der „Exportleß” in Moskau, der den Verkauf der ſowjetruſſiinn wie Sigrid es nie 3
Produktion zuſammenballt, genötigt war, eine beſondere Kon7umn überſt
ſion nach Kuba zu ſenden, um dort eine Dampferladung (;
Schnittholz unterzubringen. Aehnliche Beiſpiele kann man
ernd feſtſtellen. Es gibt alſo nur den Weg, daß die Staatenn) prch ni
Holzüberſchüſſen ſo viel Waren aller Art aus Deutſchland inndlchben dürfen
tieren, wie nötig ſind, um den Holzexport hierher in geres=
Bahnen zu leiten. Polen ſcheint allmählich, wie man hört,
den richtigen Weg zu kommen. Unterhandlungen um den Abf7100d endli
von Kompenſationsgeſchäften ſchweben. Der deutſche Holzrru Wehnun
iſt zur Zeit aufnahmefähig, weil die Betriebe an ihm zm 0. Und wieder verſinke
haben. Nur die Möbelinduſtrie iſt nicht ſo beſchäftigt, wiü gſie nichts als eine
Sommer 1934, und demzufolge auch nicht ſonderlich kaufl1½ ſ hinflutet.
Erſt im den allerletzten Tagen ſcheint ſich die Abſicht zu zeigem
Läger auch in Mittel= und Zopfkiefer wieder zu ergänzen. A8.,0) hein Glück —
ſtens konnten oſtpreußiſche Sägewerksbetriebe verſchiedene. Aſes Lieb!
ſchnitte von Mittel= und Zopfkiefer verkaufen. In neuer StamMein Alles — du! W.
kiefer waren die Umſätze zu Höchſtzuläſſigkeitspreiſen beträckue, füſtern ſie einande
Es iſt mit Befriedigung feſtzuſtellen, daß die Vorräte in
Stammware, die knapp zu ſein ſchien, bis jetzt gereicht habernun Geheimniſſe alles E
Beſtände ſogar noch vorhanden ſind.
Produkkenmärkke.
Mainzer Getreidegroßmarkt. Es notierten (Großhandels
je 100 Kilo loko Mainz) in RM.: Weizen W. 16 21,80, R
R. 15 17,80, Hafer H. 14 17,50 ab Station, Futtergerſte
17,20 plus Zuſchläge. Weizenkleie W. 16 11.13 (Mühlenpr=
Soyaſchrot 13,00, Fabrikpreis ab Fabrikſtation. Tendenz:
getreide unverändert, Gerſte und Hafer ohne nennenswerte
ſätze.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Während bishe
„Abſatz für Butter noch zufriedenſtellend und für, die, „billi!”
Sorten ausgeſprochen lebhaft war, zeigte ſich vor dem Ultimu
ſchwache Nachfrage. Man rechnet aber nach der Lohn= und
haltszahlung ſowie im Hinblick auf das Pfingſtfeſt mit einerrktrerien a
ziehen des Geſchäfts. Das Angebot hat noch keine nennens=t
Steigerung erfahren, wird aber in den nächſten Wochen wricht M.S.Monte Rozel
lich zunehmen. Es notierten in RM. pro 50 Kilo frei Fra
a. M. am Freitag (Großhandelsverkaufspreiſe an den Kleizerwegische Fſorge
del): Deutſche Markenbutter 143—145, feine deutſche Mo=4” ſmisdr1,fultin F.I
butter 143. deutſche Molkereibutter 140—142, Landbutter Pnen, bersen fo=
130, Kochbutter 115—120, Holländiſche Markenbutter 145—
Mne vestliche Mittelnl
Riuteb-Beialim Hamd
Viehmärkke.
Maueh Gbrsier, Balm=
Weinheimer Schweinemarkt vom 1. Juni. Zugeführt -Azb Mentonel Aiussals
246 Stück; verkauft wurden 156 Tiere. Milchſchweine m. Wnenlo, Kom) Ceite (ro
das Stück mit 13—18 und Läufer das Stück mit 15—29 RAII.
kauft. Marktverlauf: mittel.
Nevegiche Fol
S Ju4 z.
Deviſenmarkt
vom 1. Juni 190
Berl. Handels=Geſ. /.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag.
Nordd. Lloh=
A. C. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl
Mee
94.—
94.—
33.125
35.
40.—
133.25
123.
95.75
118.—
157.—
136.25
113,875
We
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
HarpenerBergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöchnerwerke.
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
116.575
151.375
128.—
111.875
103.50
125.—
98.25
127.75
100.—
125.50
89.75
76.50
Drenſtein ck Koppel
Bolzphonwerke.
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Ka1
Weſ dte. Laufhof
Vercin. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Ni
10.625
122.375
178.25
37.35
85.75
12n—
124.25
60.875
131.—
117.—
143.—
Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarier.
Canada.
Dänema!
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
3sland
D
1gghpt. s.
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2=Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
F
12.495
0.859
41.98
0.149
3.047
2.474
54.41
46.41
12.185
88.43
5.375
16.325
2.3531
1s5. 98
55.14
12.,515
0.662
42.08
0.15
3.053
2.47g
54.81
46.81
12.215
68.57
5.395
15.385
2.357
167.32
55.26
Italien
Japan
Jugoflawie:
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal.
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſtowat. 1
Türkei
Ungarn
Uruguah
Ver. Staa.e
Währung
100 Lire
1 Yen
100 Dina
100 Lats
100 Kronen
100 Schiling!t
100 Escudos
100 Kronen e
100 Franes 13
100 Peſetas !
100 Tſch.=Kr. 1
1 türk. 2
100 Peng3
1 Goldpeſo
1 Dollar
Gel14.
ao sr 21
dur 4
5.6434
so.3240
(Si.as -
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v, Ililate Der Arescner O
Frankfurter Kursbericht vom 1. Juni 1935.
Steuergutſcheine
„ Gr.IIp. 1934
„ 1935 1
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A. E. 6. ...
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Bad. Maſchinenfbr.
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107.5
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Otavi Minen
chantung50
ſomntag, 2. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichken
faſzinierenden Anblick bietet. Vielleicht wollte er auch erproben,
ob der Diamant bei längerer Betrachtung auch auf ihn eine
un=
heimliche Wirkung ausüben würde. Darum holte er ihn noch
ein=
mal aus dem Schrank und nahm ihn mit in ſein Schlafzimmer.”
„Das wäre allerdings denkbar. Aber dann?”
„Ich nehme an, daß er ſich zuerſt zu Bett begab und dann den
Stein betrachtete, den er ſpäter wohl wieder im Schrank
verwah=
ren wollte. Dabei nun mag er plötzlich durch ein Geräuſch
er=
ſchreckt worden ſein — ich nehme an, daß es das Eindringen des
Mörders im Nebenzimmer war, deſſen Schatten Frau Sigrid ja
von der oberen Treppe an der Wand hingleiten ſah. Dieſes
Ge=
räuſch mag Herrn Donawend veranlaßt haben, den Stein
inſtink=
tiv zu verbergen — irgendwo in ſeiner Nähe, wo er den Blicken
eines etwa Eintretenden entzogen war. An einen Mörder, oder
auch nur Dieb, wird er dabei ja nicht gedacht haben, denn er
wußte ſein Haus wohlverwahrt. Aber der Diener konnte noch
einmal kommen oder ſeine Frau — genug — niemand ſollte ihn
beim Anblick des Steines überraſchen, darum verbarg er ihn. Es
war wohl ein inſtinktiver Impuls, über den er ſich ſelbſt weiter
keine Rechenſchaft gegeben haben mag. Aber nur ſo kann ich mir
nach langem, reiflichem Nachdenken den Verlauf der Dinge
den=
ken und kam daher zur Ueberzeugung, daß der Stein unbedingt
noch hier ſein müſſe.”
„Es iſt möglich, daß Sie recht haben, Hoheit. In Ihrem
In=
tereſſe würde ich es herzlich wünſchen!“
„Und nun wollen wir ſuchen” ſagt der Emir. „Zuerſt im
Bett, denn es iſt am wahrſcheinlichſten, daß er die Kapſel mit dem
Stein — Frau Sigrid ſagte mir, daß er in einer kleinen
Silber=
kapſel verwahrt war — dort verſteckte.”
Der Emir rückt das Bett von der Wand ab, legt bedächtig
Stück um Stück der Kiſſen, Decken und Matratzen heraus — aber
keine Kapſel iſt zu entdecken. Er zieht die Lade des Nachtkäſtchens
heraus — es iſt nichts darin als ein Buch, ein Taſchentuch und
ein Brillenfutteral.
Im unteren Fach ſtehen ſäuberlich in Reih und Glied drei
Paar Hausſchuhe. Der Emir taſtet alle Zwiſchenräume und Ecken
ab — es iſt nichts da. Dann wendet er ſich einem
Wandſchränk=
chen über dem Bett zu. Es enthält nur Bücher und ein paar
Schächtelchen mit Medikamenten. Auch die Durchſuchung eines
größeren Bücherſchranks, mehrerer Fauteuils, einer Ottomane
und zweier Schränke mit Kleidern und Wäſche bleibt ergebnislos.
Das Geſicht des Inders nimmt allmählich einen Ausdruck
tiefer Enttäuſchung an.
Suchend blickt er umher, ob ſich nicht noch irgendwo ein
Ge=
genſtand oder Möbelſtück befindet, das als Verſteck hätte dienen
können.
Er ſieht nichts als eine große Pendeluhr in einem
Holzkaſten=
die an der Wand über dem Nachtkäſtchen hängt. Er hat ſie
bis=
her nicht beachtet, weil ſie als Verſteck ſchon darum kaum in
Be=
tracht kommt, da ſie zu hoch hängt, um vom Bett aus geöffnet
werden zu können.
Nun aber will er der Gründlichkeit halber doch auch ſie noch
unterſuchen. Dazu muß er das Nachtkäſtchen aber beiſeite ſchieben.
Mit einem ſchweren Seufzer macht er ſich daran. Fred hilft
ihm, da das Schieben auf dem dicken Teppich, der das ganze
Zimmer bedeckt, ſchwer geht.
(Schluß folgt.)
wärst au
Me uon mie gegangen=
Roman von Erich Ebenstein
Nachdruck verboten
Siebenundzwanzigſtes Kapitel.
Der Roſendiamant.
Dann kommt ein Tag, an dem die Zimmer des verſtorbenen
Johann Donawend, die ſeit ſeiner Beerdigung abgeſchloſſen waren,
wieder geöffnet werden, um den Emir, Fred und Sigrid
einzu=
laſſen.
Seit die Polizeibeamten dort ihres Amtes walteten und nach
ihnen der alte Severin Ordnung darin machte — nur flüchtig,
wie er ſelbſt zugibt, da die Zimmer ja vorläufig nicht mehr
be=
nutzt, ſondern abgeſchloſſen werden ſollten —, hat niemand ſie
mehr betreten.
Nun ſollten ſie durch den Emir noch einmal einer gründlichen
Durchforſchung unterzogen werden, denn er iſt nach wie vor
über=
zeugt, daß ſich der koſtbare Roſendiamant nur hier befinden kann.
Manfred allerdings glaubt nicht daran. Er iſt überzeugt,
daß ihn in dieſem Fall die Polizei oder Severin bereits entdeckt
haben müßten.
Sigrid hat die Fenſter geöffnet, um die warme Sommerluft
in die kühlen Räume einzulaſſen.
Noch einmal muß ſie auf die Bitte des Emirs die Vorgänge
jenes letzten Abends, den ſie hier mit ihrem Schwiegervater
ver=
bracht hat, erzählen.
Als ſie geendet, wendet ſich Manfred an den Emir.
„Daraus geht aber doch, wie Sie zugeben müſſen, Hoheit,
ein=
wandfrei hervor, daß mein Vater den Stein wieder in den
Kaſſen=
ſchrank verſchloß. Und da er ſich dort am nächſten Morgen nicht
mehr vorfand, kann ihn meiner Meinung nach doch nur der
Mör=
der entwendet haben — wenn er auch das Gegenteil verſichert!“
„Eben dieſe Meinung kann ich nicht teilen, Herr Donawend.
Wie ſollte Abner Kabuhl, ein ungebildeter, mit den
Einrichtun=
gen des Abendlandes völlig unvertrauter Araber, einen
moder=
nen, komplizierten Kaſſenſchrank haben öffnen können — noch
da=
zu, da er das Merkwort nicht kannte? Und wäre ihm ſelbſt dies
Wunder gelungen, warum wäre er uns dann nach Indien
ge=
folgt? Nein, nein — ſo ſchlecht dieſer Menſch auch iſt, in dieſem
Fall hat er nicht gelogen. Den Stein beſaß er nicht, ſonſt hätte
er ihn nicht bei Frau Sigrid oder mir geſucht.”
„Aber wie kann es dann zugegangen ſein, daß der Stein nicht
mehr im Kaſſenſchrank war?‟
„Ich ſtelle mir die Dinge ſo vor, Herr Donawend. Der
An=
blick des Steines, den er lange Jahre nicht geſeheen hatte, und das
ſich daran knüpfende Geſpräch mit ſeiner Schwiegertochter mögen
Ihren Vater erregt haben. Frau Sigrid empfand ein
unheim=
liches Gefühl beim Anblick des Steines und bat, ihn wegzutun.
Darum verſchloß ihn Ihr Vater wieder im Schrank. Später —
allein geblieben — überkam ihn der Wunſch, den ſeltſamen Stein
noch einmal mit Muße zu betrachten . . . befand er ſich doch
ge=
rade auf dem Höhepunkt ſeiner Leuchtkraft, wo er tatſächlich einen
„Dabei kam es dann — wie, das wußten wir nachher ſelber
ſchließt Livius, „wir lagen uns eben plötzlich in den Armen
liebgehabt haben wir uns nämlich ſchon lange und
mor=
ukommt ſie ſelbſt, es dir zu ſagen, Sigrid, und dich zu be=
Anen."
Sigrid und Fred gratulieren ihm herzlich. Beide empfinden
nuin der Freude über dieſe Verlobung auch eine ſtarke
Erleich=
eng bei dem Gedanken, daß nun auch Anſelma ihr Glück
ge=
f. men hat.
In der Diele begrüßt die Dienerſchaft Sigrid. Man ſieht es
qſtan, wie froh und zufrieden ſie über die Heimkehr ihrer
jun=
gaberrin ſind. Betty und der alte Severin beſonders, die
Trä=
mmn den Augen haben und immer wieder Sigrids Hände küſſen.
das Treppenhaus iſt ein Blumengarten. Aber Sigrid ſieht
es hum, ſo bewegt iſt ſie.
oben im Korridor des erſten Stockwerks erwartet Sigrid
alſdie größte Ueberraſchung: da ſteht die Krankenſchweſter Frau
Swes und überreicht ihr ein paar auserleſene ſchöne Roſen im
Mynn ihrer Herrin ..
Die gnädige Frau beauftragte mich, gnädige Frau in ihrem
Maan herzlich willkommen zu heißen, und ſie würde ſich ſehr
fy un, die jungen Herrſchaften bald bei ſich begrüßen zu können."
ſigrid blickt ihren Gatten an.
Wir wollen zuallererſt zu Mama gehen,” ſagt ſie leiſe, und
Adankt ihr durch einen leiſen Armdruck. Dann gehen beide
dru Sophies Zimmer.
Nit einem ſchluchzenden Laut ſinkt Sigrid neben der
Kran=
r die Knie und küßt deren Hände. Dieſe aber ſagt weich:
Sind — liebe — liebe Sigrid — kannſt du mir — vergeben?”
labei ſchimmert es in den gletſcherblauen Augen feucht und
nu wie Sigrid es nie zuvor darin geſehen hat.
m überſtrömender Rührung ſchlingt ſie die Arme um die
frau.
eorich nicht mehr davon, Mama! Ich möchte ja nichts als
Ubebhaben dürfen . . . und dir eine Tochter ſein!“
id endlich ſteht Sigrid mit ihrem Mann allein, oben in
ihrtr Wohnung, die gleichfalls einem wahren Blumengarten
gleſtch Und wieder verſinken Zeit und Welt um ſie, und wieder
fühüe ſie nichts als eine Welle unſäglichen Glückes, die brauſend
übeſt ſe hinflutet.
„u mein Glück — meine angebetete Köwigin — — mein
ſüißtzfüßes Lieb!"
„Nein Alles — du! Wie liebe ich dich — — —
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[ ← ][ ]Seite 20 — Nr. 150
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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