Einzelnummer 10 Pfennige
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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtiattet.
Nummer 140
Mittwoch, den 22. Mai 1935
197. Jahrgang
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Pt 4
Somggiograiitt der ſahtenn!
Aſfehr von den Perſailler Methoden. — Konſtruktive Vorſchläge zum Frieden
Europas. — Eindringlicher Appell an die Welt.
Adolf Hiklers 13 punkke.
Ein eſchichtliches Ereignis iſt die Rede geweſen, die der
leichsküner am Dienstag abend vor dem Reichstag und durch
un Reictztag dem deutſchen Volke, ja der ganzen Welt hielt.
it Sisonung hat man überall, darauf gewartet, was Adolf
etrasaiſtler „ndieſer Stunde zu ſagen hatte — wobei wir allerdings
—ſtellgn nöchten, daß dieſe Spannung nicht von uns geſchaffen
Den Pagen der europäiſchen Politik iſt eben vollſtändig
feſt=
ſahren Niemand ſah mehr einen Ausweg nach vorn und da
Kben acl anderen darauf gewartet, daß dann ſchließlich Adolf
itles en Anſtoß zu einer neuen Entwicklung
b. Aen der ehrliche Wille zu einer Verſtändigung auf der
Ge=
nſeitegmehanden iſt, dann muß ſie zugeben, daß der deutſche
ſanz!” die Erwartungen, die draußen auf ihn
ſetz; urden, erfüllt hat.
— AdollHitler hat ſich nicht damit begnügt, die Lage zu zeich=
„ wialſe wurde und wie ſie heute iſt, er hat gleichzeitig offen
ine Kirten auf den Tiſch gelegt und die Mög=
DerVchke un aufgezählt, unter denen auf die
Mitwir=
ng=Autſchlands bei einer wirklichen Arbeit
rdan Frieden gerechnet werden kann.
ihM Eim känzender Verſuch, den übrigen Völkern pſychologiſch
reiflilt zu machen, wo die Schuld in der Vergangenheit liegt.
an doſckſchon ſagen, daß er mit Menſchen= und Engelszungen
edet 4. um ein plaſtiſches Bild zu geben von der verzweifel=
Sitägon, in der Deutſchland ſich vor zwei Jahren befand,
d vom n Faktoren, die aus den Fehlern des Verſailler Sy=
—ns imtſe Verwirrung hineinführen mußten, woraus ſich dann
ſe wenites ergibt, daß Deutſchland Jahre und
Jahr=
anti inreichend mit ſich ſelbſt beſchäftigt iſt,
Unde olitiſchen und wirtſchaftlichen Aufbau
terchzzuühren, daß wir deshalb nötiger als alle
ſellſider Iden Frieden brauchen und nicht die
Ab=
cht hoen, irgendeinen unſerer Nachbarn
an=
greitn. Dabei können wir nichts gewinnen, denn der
tiorſozialiſtiſche Staat glaubt nicht daran,
promsß Vüler unſeres Zeitalters national enteig=
„it wei en können.
E.. Auf 1)r anderen Seite aber ergibt die Geſchichte
Deutſch=
dds ſeut 1918 unſer Mißtrauen gegen kollektive
Elſamnte narbeit — ſoweit die Auswirkung dieſes
Begrif=
nur 4 Siegerſtaaten vorbehalten bleibt —, ergibt die
fort=
fetztheKette von Vertragsbrüchen vornehmlich
fde ßebiet der Abrüſtung. Es iſt eine
erſchüt=
rnde ſegenüberſtellung, wie hier einmal knapp
auf=
üählt 130, was Deutſchland in der Abrüſtung
ge=
iſtetlht und was die anderen trotzdem an
Auf=
iſtungzeleiſtet haben, bis wir aus dem Lebensrecht
iſſeres, Akes heraus gezwungen waren, die Rechtsgleichheit
bt wiſſteherzuſtellen.
Unerſit eindrucksvoll war auch die Gegenüberſtellung des
sbewaten Nationalſozialismus und des volksverleugnenden
Aſchewachus, der alle Länder zu einer Sektion ſeiner
Inter=
ſtionali u machen wünſcht. Auch dies ein Beitrag zu dem
Reng, u Adie aggreſſiven Kräfte in Europa zu ſuchen ſind. Aber
* Fühnsgibt ſich nicht damit zufrieden, die Verantwortlichen)
Verg=wenheit feſtzulegen. In 13 Punkten ſtellt er die Vort
Sſetzung zuſammen, auf denen man nach deutſcher Auffaſſung
echtecſtiedenswerk aufbauen kann:
Able hng der Genfer Entſchließung.
Abletmug der Rückehr nach Genf, bis eine klare Trennung
ſchen Inr Verſailler Vertrag und dem Völkerbundsvertraß
urchgefücr iſt.
Ableimug der bisherigen Methoden, die uns fertige Konz
Kenzprolgmme aufzwangen und dann dafür verantwortlich!
ichen Unſer, wenn wir die Programme nicht annehmen.
Vorſellg eines allmählichen Fortſchrittes von Stufe zu Stufe.
Verwiſſtung auf die Innehaltung aller von Deutſchland
eiwilligſ bernommenen Verpflichtungen einſchließlich der
An=
kennungyet entmilitariſierten Zone, ſolange auch die anderen
4eu Vechichtungen aus dieſen Verträgen nachkommen.
Grungizliche Bereitſchaft zu einem Syſtem kollektiver Zu=
Anenapst bei Ofenhaltung vertraglicher Reviſionen.
Grungtzliche Bereitſchaft zu Nichtangriffspakten.
Zererſſaft zu einem Luftabkommen ſowie zu jedem Abbau
Offenzwaffen zu Lande, zu Waſſer und in der Luft, ſoweit
* Gegeuchtinkeit geſichert iſt.
Poſtutz Vorſchlag hier zu den Gedankengängen der Genfer
Sipentü udes Roten Kreuzes zurückzukehren mit dem Endziel,
en Bomiktzuurf außerhalb des Kriegsgebietes international zu
erfehmena
Dereiblark endlich zu einem Nichteinmiſchungsvertrag, wenn
Beasyider Nichteinmiſchung genau definiert iſt.
Inſ0 gramm alſo, das als Ganzes wie in ſeinen
ein=
inen Aül dem Frieden dient und den Frieden
LIderlaih Progrann, das wirlich den Weg zu einem
SblIſT. Europa öffnen könnte, wenn es mit
en aühen fanatiſchen Willen, zum Frieden
erinen und weitergetrieben wird, der
Lein dißti chen Führer und beim deutſchen Volke
Miniſterbeſprechung unker Vorſich
des Führers und Reichskanzlers.
Verabſchiedung des Wehrgeſekes. — Aenderung
des Reickenuſegeſenes.
DNB. Berlin, 21. Mai.
Vor der heutigen Reichstagsſitzung fand eine
Miniſter=
beſprechung unter dem Vorſitz des Führers und Reichskanzlers
ſtatt, in der das vom Reichswehrminiſter eingebrachte
Wehr=
geſetz beraten und beſchloſſen wurde. Ferner wurde ein Geſetz
über Aenderung des Reichsminiſtergeſetzes angenommen, wonach
allgemein aktive Soldaten Miniſter werden können. Bei einem
zum Reichsminiſter ernannten Soldaten ruht der Anſpruch auf
ſein Dienſteinkommen. Am Schluß der Sitzung dankte der
Führer und Reichskanzler in herzlichen Worten dem
Reichs=
kriegsminiſter von Blomberg für die große, bei der
Wiederher=
ſtellung der Wehrfreiheit des deutſchen Volkes geleiſtete Arbeit.
Verordnung des Führers über die Dauer
de Welmicl.
Zu 8 8 des Wehrgeſetzes vom 21. Mai 1935 hat der Führer
und Reichskanzler folgende Verordnung erkaſſen:
Die Dauer der aktiven Dienſtpflicht bei den drei
Wehr=
machtsteilen wird einheitlich auf 1 Jahr feſtgeſetzt.
Der Wortlaut des Wehrgeſetzes folgt!
Die Rede des Führers.
In ſeiner Rede vor dem Reichstag ſchilderte der Führer
und Reichskanzler zunächſt die außerordentlich ſchweren
Auf=
gaben im Innern, vor deren Löſung der nationalſozialiſtiſche
Staat in Deutſchland geſtellt worden iſt. Aufgaben, von denen
jede für ſich ein Jahrhundert zu erfüllen vermöge. Von zwei
Vorausſetzungen, von dem Ausmaß der vorhandenen Nuhe und
von der Dauer der zur Verfügung ſtehenden Zeit hänge es ab,
ob man alle dieſe Aufgabenldes ſtaatlichen und wirtſchaftlichen
Neuaufbaues zur Verwirklichung bringen könne. AAus der
aus=
ſchließlich aus nationalſozialiſtiſchem Gedankengut kommendet
Zielſetzung entwickelte der Fährer dann.
die Gründe, aus denen das neue Deutſchland und
aus denen der Nakionalſozialismus
deu Fieden Mſf.
Denn dieſer ſieht in der machtmäßig erzwungenen
Ein=
ſchmelzung eings Volkes in andere weſensfremde nicht nur kein
erſtrebenswertes politiſches Ziel, ſondern als Ergebnis eine
Gefährdung der inneren Einheit und damit der Stärke eines
Volkes auf lange Zeit berechnet. Seine Lehre lehnt daher
den Gedanken eintr nationalen Aſſimilation
dogmatiſch ab. Damit iſt auch der bürgerliche Glaube einer
möglichen/ „Germaniſation” widerlegt. Es iſt daher weder unſer
Wunſch noch unſere Abſicht, fremden Volksteilen das Vollstum
der Sprtche oder der Kultur wegzunehmen, um ihnen dgfür eine
fremde deutſche aufzuzwingen. Wir geben keine An= für die Verdeutſchung nichtdgutſcher
MNamen aus. Im Gegenteil: wir wünſchepdies
ntcht. Unſere volkliche Lehre ſieht daher in jedem Kkiege zur
Unterjochung, zur Beherrſchung eines fremden Volkes einen
Vor=
gang, der früher oder ſpäter den Sieger innerlich eberändert und
ſchwächt und damit in der Folge zum Beſiegten macht.
„Wir glauben aber auch gar nichk daran, daß in Europa
die durch und durch national exhärteten Völker im=Zeitalter
des Nationalitätsprinzips übechaupt noch nativnäl enteignet
werden könnten!”
Zudem, ſo führte der Führer weiter auls, ſtehe
das Bi duck auf dem gpnrſcäiſchen Kuinent.
ſeik 300 Jahren vergoſſen wurde, außer jedem
DerfälnfseT den zoliſcen Felſce
der Ereigniſſe.
Jeder Krieg verzehre auch zunächſt die Ausleſe der Beſten. Da
es in Europa aber einen leren Raum nicht mehr gebe, werde
jeder Sieg — ohne an der grundſätzlichen europäiſchen Not
etwas zu ändern — höchſtens eine ziffernmäßige Vermehrung
der Einwohner eines Staates mit ſich bringen können.
Deutſchland, ſo fuhr der Führer fort, braucht den
Frieden. Wenn ich nun aus dem Munde eines engliſchen
Staatsmannes höre, daß ſolche Verſicherungen nichts ſind, und
nur in der Unterſchrift unter kollektive Verträge die Gewähr
der Aufrichtigkeit liegt, ſo bitte ich Miſter Eden, dabei bedenken
zu wollen, daß es ſich in jedem Falle um eine „
Ver=
ſicherung” handelt. Es iſt manches Mal viel leichter, den Namen
unter Verträge zu ſetzen mit dem inneren Vorbehalt einer letzten
Nachprüfung ſeiner Haltung in entſcheidender Stunde als
an=
geſichts einer ganzen Nation in voller Oeffentlichkeit ſich zu
einer Politik zu bekennen, die dem Frieden dient, weil ſie die
Vorausſetzungen für den Krieg ablehnt.
Ich hätte die Unterſchrift unter 10 Verträge ſetzen können
mit der Erklärung, die ich anläßlich der Saarabſtimmung
Frankreich gegeben habe. Wenn ich als Führer und
Beauf=
tragter der deutſchen Nation vor der Welt und meinem Volke die
Verſicherung abgebe, daß ich mit der Löſung der Saarfrage an
Frankreich keine territorialen Forderungen mehr ſtellen werde,
ſo iſt dies ein Beitrag zum Frieden, der größer iſt als
manche Unterſchrift unter manchen Pakten. Ich glaube, daß mit
dieſer feierlichen Erklärung eigentlich ein langdauernder Streit
zwiſchen zwei Nationen abgeſchloſſen ſein müßte.
Wenn aber eine ſolche Erklärung nur die Würdigung findet,
„zur Kenntnis genommen zu werden”, dann bleibt natürlich auch
uns nichts anderes übrig, als dieſe Antwort ebenfalls „zur
Kenntnis zu nehmen”. Ich muß aber an dieſer Stelle
Prokeſt einlegen gegen jeden Verſuch, den Wert
von Erklärungen je nach Bedarf
verſchieden zu karieren.
Wenn die deutſche Reichsregierung verſichert, namens des
deut=
ſchen Volkes nichts anderes als den Frieden zu wünſchen, dann
iſt dieſe Erklärung entweder genau ſo viel wert wie ihre
Unter=
ſchrift unter eine beſondere Paktformulierung, oder dieſe könnte
ſonſt nicht mehr wert ſein als die erſte feierliche Erklärung!
Seit einiger Zeit lebt die Welt in einer förmlichen Manie
von kollektiver Zuſammenarbeit, kollektiver Sicherheit, kollektiven
Verſicherungen uſw., die alle auf den erſten Augenblick konkreten
Inhalts zu ſein ſcheinen, beim näheren Hinſehen zum Mindeſten
vielfachen Deutungen Spielraum geben.
Iſt nicht
der Begriff „kollekklve Zuſammenarbeit”
ſeit 17 Jahren in der verſchiedenſten Weiſe interpretiert worden?
Ich glaube, ich ſpreche es richtig aus, wenn ich ſage, daß
neben vielen anderen Rechten ſich die Siegerſtaaten des Verſailler
Vertrages auch das Recht vorweg genommen haben,
unwider=
ſprochen zu definieren, cas „kollektive Zuſammenarbeit” iſt und
was „kollektive Zuſammenarbeit” nicht iſt.
Wenn ich mir andieſer Stelle erlaube, eine Kritik an dieſem
Verfahren zu üben dann geſchieht es, weil dadurch am eheſten
die innere Notwendigkeit der letzten Entſchlüſſe der
Reichsregie=
rung klargelegt und das Verſtändnis für unſere wirklichen
Ab=
ſichten bewahrtewerden kann.
Der Führer wies in dieſem Zuſammenhang darauf hin, daß
der Gedanke kollektiver Zuſammenarbeit der Nationen
urſprüng=
lich von dem amerikaniſchen Präſidenten Wilſon komme, daß aber
ſchon im Jahre 1919, als der Friede von Verſailles dem deutſchen
Volke diktiert wurde, der kollektiven Zuſammenarbeit aller
Völ=
ker damit zunächſt das Todesurteil geſprochen worden war, in
dem nun an Stelle der Gleichberechtigung aller die Klaſſifizierung
in Sieger und Beſiegte trat. Im Friedensdiktat von Verſailles
ſei dennoch äusdrücklich feſtgeſtellt worden, daß die Abrüſtung
Deutſchlands nur vorausgehen ſoll zur Ermöglichung
der Abrüſtung der anderen. An dieſem einen Beiſpiel
eſei feſtzuſtellen, wie ſehr die Idee der kollektiven
Zu=
ſammenarbeit gerade von denen verletzt wurde,
die heute ihre lauteſten Fürſprecher ſind.
Der Vertragsbruch der Siegerſtaaken.
„Deutſchland hat die im Friedensvertrag auferlegten
Bedin=
gungen mit einem förmlichen Fanatismus erfüllt” — ſo erklärte
der Führer, um nun an Hand genauer, bis ins einzelne
gehen=
der Angaben zu zeigen, daß Deutſchland damit
ſeiner=
ſeits alle Vorausſetzungen geſchaffen hatte für
eine Zuſammenarbeit kollektiver Art im Sinne
der Gedanken des amerikaniſchen Präſidenten.
Er wies in zahlreichen Beiſpielen darauf hin, wie es auch in den
anderen Staaten nicht an mahnenden Stimmen gefehlt habe, die
zur Erfüllung der Verſailler Abrüſtungsverpflichtungen in den
Siegerſtaaten eintraten. Ausreden zur Entſchuldigung dieſes
Verſäumniſſes ſeien nicht ſchwer zu widerlegen. Militäriſch hatte
Deutſchland vollends abgerüſtet, und auch politiſch waren, was
Deutſchland anbetrifft, alle Vorausſetzungen zur Aufrichtung
einer kollektiven Zuſammenarbeit gegeben. Selbſt wenn man
ſchon glaube, ſo erklärte der Führer weiter, der damaligen Zeit
Bedenken zugute halten zu können wegen der vertraglich
ver=
letzten Nichtabrüſtung, ſo wird es wohl ſchwer ſein, die Gründe
anzuführen, die zu einer immer größeren Aufrüſtung Anlaß geben
konnten. Das ſei entſcheidend. Dabei kann der Einwand keine
Rolle ſpielen, daß man ja zum Teil eine verſonelle Beſchränkung
vorgenommen habe. Dieſe ſei reichlich wettgemacht worden durch
die techniſch planmäßige Vervollkommnung der
modernſten Kriegswaffen in den Siegerſtaaten,
Seite 2 — Nr. 140
Mit eindrucksvollen Beiſpielen zeigte der Führer an, wie gerade
von den Siegerſtaaten die für den Angriff
ge=
eigneten Waffen wie Flugzeuge, Tanks, ſchwere Artillerie,
U=Boote uſw. weiterentwickelt, verbeſſert und
ver=
mehrt wurden, während Deutſchland alle dieſe
Waffen vernichten mußte und auch tat.
„Wenn dies nicht ein eklatanter Vertragsbruch, und
zwar einſeitiger Vertragsbruch iſt, nachdem der
andere Partner ſeine Verpflichtungen reſtlos erfüllt hatte, wird
es ſchwer einzuſehen ſein, was in Zukunft die Unterzeichnung von
Verträgen überhaupt noch für einen Sinn haben kann.”
Nein:
es gibt dafür keine Beſchönigung
und keine Ausrede!
Denn
Deulſchland war wirklich alles andere eher, als
in ſeiner vollſtändigen Wehr= und Waffenloſigkeit
eine Gefahr für die anderen Staaken.
Trotz jahrelangem vergeblichem Warten auf die
Vertrags=
einlöſung der anderen Staaten war Deutſchland auch weiterhin
bereit, ſeine Hand zu einem wirklich kollektiven
Zuſammen=
arbeiten nicht zu verweigern.
Der engliſche Lordſiegelbewahrer Mr. Eden meint, daß die
Bereitwilligkeit zur Herſtellung einer Parität in der
ziffern=
mäßigen Feſtlegung der Wehrſtärken überall anzutreffen geweſen
ſei. Dann iſt es aber um ſo bedauerlicher, daß man daraus
nicht die praktiſchen Konſequenzen zog. Es war nicht
Deutſch=
land, das den Plan einer 200 000=Mann=Armee für alle
euro=
päiſchen Staaten zu Fall brachte, ſondern es waren die nicht
abrüſtenwollenden anderen Staaten, und es war endlich auch
nicht Deutſchland, das den engliſchen Vermittlungsvorſchlag im
Frühjahr 1934 verwarf, ſondern es war dies die franzöſiſche
Regierung, die am 17. März 1934 die Verhandlungen darüber
abbrach.
Es wird heute manchmal die Hoffnung ausgeſprochen,
Deutſchland möge doch ſelbſt mit einem konſtruktiven Plan
kommen.
Nun ich habe nicht einmal, ſondern ſchon
öfter Vorſchläge unterbreitet. Hätte man meinen
konſtruktiven Plan einer 300 000=Mann=Armee angenommen,
dann würde vielleicht heute manche Sorge geringer und manche
Laſt leichter ſein. Es iſt aber faſt zwecklos konſtruktive
Pläne vorzulegen, wenn ihre Ablehnung von
vornherein als ſicher angeſehen werden kann.
Wenn ich mich trotzdem entſchließe, noch einmal einen Aufriß
unſerer Gedanken zu geben, dann geſchieht es nur aus dem
Ge=
fühl der Pflicht heraus, nichts unverſucht zu laſſen,
um Europa die notwendige innere Sicherheit
und den europäiſchen Völkern das Gefühl der
Solidarität zurückzugeben.
Nachdem aber nun bisher nicht nur die Erfüllung der
Ab=
rüſtungsverpflichtungen der anderen Staaten unterblieben war,
ſondern auch alle Vorſchläge einer Rüſtungsbegrenzung eine
Ab=
lehnung erfuhren, ſah ich mich als vor Gott und meinem
Ge=
wiſſen verantwortlichen Führer der deutſchen Nation verpflichtet,
angeſichts der entſtehenden neuen Militärbündniſſe und nach
Er=
halt der Mitteilung, daß Frankreich zur Einführung der
zwei=
jährigen Dienſtzeit ſchreitet, nunmehr
die Rechtsgleichheit Deutſchlands.
die man ihm international verweigert hat, kraft des
Lebensrechtes der Nation ſelbſt wieder herzuſtellen.
Nicht Deutſchland hat damit eine ihm auferlegte
Vertragsver=
pflichtung gebrochen, ſondern jene Staaten, die uns zu dieſer
ſelbſtändigen Handlung gezwungen haben. Denn die
Ein=
führung der allgemeinen Wehrpflicht und die Verkündung des
Geſetzes über die Aufſtellung der neuen deutſchen Wehrmacht
war nichts anderes als die Zurückführung Deutſchlands auf
den niemand bedrohenden, aber Deutſchlands Sicherheit
garan=
tierenden Stand gleichen Rechtes!”
Im weiteren Verlauf ſeiner Rede übte der Führer Kritik an
gewiſſen internationalen Verhandlungsmethoden, um dann, ſoweit
Deutſchland in Frage kommt, dazu folgendes zu ſagen:
„Wir werden an keiner Konferenz mehr teilnehmen, an deren
Programgeſtalltung wir nicht von vor herein beteiligt geweſen ſind.
Wir denken nicht daran, wenn zwei oder drei Staaten ein
Vertrags=
gericht entwerfen, als Dritter dann die erſte Koſtprobe
vorzuneh=
men. Damit ſoll nicht geſagt ſein, daß wir uns nicht die Freiheit
vorbehalten, Verträgen unſere Zuſtimmung und unſere
Unter=
ſchrift auch noch nachträglich zu geben weil wir bei ihrer
Abfaſ=
ſung bzw. an den Konferenzen unbeteiligt waren. Durchaus nicht.
Es kann möglich ſein daß uns ein Vertrag — trotzdem
wir an ſeiner Abfaſſung oder an der Konferenz, die ihn für eine
Reihe von Staaten zum Beſchluß erhob, nicht teilnahmen —,
den=
noch in der endgültig zuſtandegekommenen Signierung zuſagt,
und als nützlich erſcheint. Allein dieſen Fall zu beſtimmen, muß
ſich die deutſche Reichsregierung ſelbſt vorbehalten.
Ich muß aber noch einmal betonen, daß mir die Methode falſch
zu ſein ſcheint, zu Konferenzen Programmentwürfe aufzuſtellen
mit der Ueberſchrift „Alles oder nichts”.
Ebenſo ſcheint es mir bedenklich, die Theſe der Unteilbarkeit
des Friedens als Vorwand zu Konſtruktionen zu mißbrauchen, die
weniger der kollektiven Sichexheit als vielmehr gewollt oder
un=
gewollt der kollektiven Kriegsvorbereitung dienen.
Der Welikrieg
ſollke hier eine ſchreiende Warnung ſein.
„Ich glaube nicht, daß Europa zum zweiten Male ohne die
furcht=
barſten Erſchütterungen eine ähnliche Kataſtrophe überdauern
wird. Sie kann aber um ſo leichter eintreten, je mehr
durch eine Anzahl internationaler Kreuz= und
Querverpflichtungen die Möglichkeit einer
Lo=
kaliſierung eines Konfliktes immer ſchwächer
und die Gefahr eines Mitgeriſſenwerdens
zahl=
reicher Staaten und Staatengruppen immer
größer wird.
Bas Deulſchland bekrifft, möchke ich keinen Zweifel
über folgendes offenlaſſen:
Deutſchland hat Frankreich gegenüber feierlichſt die nach der
Saarabſtimmung ſich ergebende Grenze angenommen und
garan=
tiert. Deutſchland hat mit Polen ohne Rückſicht auf das
Vergan=
gene einen Gewaltausſchließungsvertrag angenommen, als einen
weiteren mehr als wertvollen Beitrag zum europäiſchen Frieden,
den es nicht nur blind halten wird, ſondern von dem wir nur den
einen Wunſch haben einer ſtets aufs neue zu erfolgenden
Verlän=
gerung und eine ſich daraus immer mehr ergebende
freundſchaft=
liche Vertiefung unſerer Beziehungen. Wir, taten dies alles,
trotzdem wir damit z. B. endgültig auf Elſaß=Lothringen
Verzicht leiſten, einem Lande, um das auch wir zwei große
Kriege führten. Wirtaten esaber, um beſonders dem
eigenen deutſchen Volke für die Zukunft neue
blutige Opfer zu erſparen.
Wir ſind der Ueberzeugung, daß wir damit nicht nur unſerem
Volke, ſondern auch dieſem Grenzgebiet am meiſten nützen. Wir
wollen von unſerer Seite aus alles tun, um mit
dem franzöſiſchen Volke zu einem wahren
Frieden und zu einer wirklichen Freundſchaft
zu kommen. Wir anerkennen den polniſchen Staat als die
Heimſtätte eines großen national fühlenden Volkes mit dem
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 22. Mai 105
Verſtändnis und der herzlichen Freundſchaft aufrichtiger
Natio=
naliſten. Wenn wir aber dem deutſchen Volk ein weiteres
Blut=
vergießen erſparen wollen, ſelbſt dort, wo es für uns mit
Opfern verbunden iſt dann denken wir nicht daran, unſer Blut
wahllos für fremde Intereſſen zu verpfänden. Wir denken nicht
daran, für jeden irgendwie möglichen, von uns weder
beding=
ten noch zu beeinfluſſenden Konflikt unſer deutſches Volk, ſeine
Männer und Söhne vertraglich zu verkaufen!
Der deutſche Soldat iſt zu gut und wir haben unſer Volk
zu lieb, als daß wir es mit unſerem Gefühl der
Verant=
wortung vereinbaren könnten, uns in nicht abſehbare
Beiſtands=
verpflichtungen feſtzulegen.
Als Beiſpiel erwähnte der Führer den vorgeſchlagenen
Oſt=
pakt. Deutſchland wolle mit allen Nachbarſtaaten, auch den
kleinen Nationen, friedlich und freundſchaftlich verkehren, aber
ſo ſehr Deutſchland den Frieden liebe, ſo wenig liegt es in
unſerer Hand, daß nicht etwa gerade im Oſten zwiſchen
irgend=
welchen Staaten Konflikte auszubrechen vermögen. Bei
Be=
ginn eines ſolchen Konfliktes ſei zu fürchten, daß durch die
Bei=
ſtandsverpflichtung weniger der Weg zur Erkenntnis des
An=
greifers als vielmehr zur Unterſtützung des den eigenen
Inter=
eſſen nützlichen Staates führen werde. Der Sache des Friedens
ſei es wahrſcheinlich dienlicher, wenn bei Ausbruch eines
Kon=
fliktes ſich ſofort die Welt von beiden Teilen zurückzöge, als
ihre Waffen von vornherein vertraglich in den Streit
hinein=
tragen zu laſſen. In dieſem Zuſammenhang betonte der Führer,
hier liege noch ein beſonderer Fall vor, und zwar
„Mit dieſer Ausnahme aber — die jederzeit von den die
verantwortlichen Großmächten behoben werden kann — ſind m
bereit, mit jedem angrenzenden europäiſchen Staat durch eini
Nichtangriffs= und Gewaltausſchließungsvertrag jenes Gefünlz
Sicherheit zu erhöhen, das ja auch uns als der Gegenſeite
zuoe=
kommt. Wir haben aber nicht die Möglichkeit, ſolche
Vert=
durch Beiſtandsverpflichtungen zu ergänzen, die weltanſchwut
politiſch und ſachlich für uns untragbar ſind. Der
Nationaſſour=
lismus kann nicht Angehörige des deutſchen Volkes, d.
Anhänger, zum Kampf aufrufen für die Erhaltung eines Spſte,
das in unſerem eigenen Staate zumindeſt als unſer grimmia,
Feind in Erſcheinung tritt. Die Verpflichtung zum Frieden /=
Eine Kampfhilfe des Bolſchewismus ſelbſt wünſchen wir nicht
wären auch nicht in der Lage, ſie zu geben.
Im übrigen ſehen wir in dem Abſchluß, der uns bekannt
wordenen Beiſtandspakte eine Entwicklung, die ſich mi
mehr unterſcheidet von der Bildung der früheren Militi,
allianzen.
Wir bedauern dies beſonders deshalb, weil durch das
ſchen Frankreich und Rußland abgeſchloſſene Militärbündnis ,
Zweifel in den einzig klaren und wirklich
gego=
ſeitigen Sicherheitsvertrag in Europa, näm
den Locarno=Vertrag, ein Element der 1
ſicherheit hineingetragen wird. Die deutſche Reuſ”
regierung wird beſonders dankbar ſein, eine authentiſche Irk,esP.
der diamefrale Gegenſakz zwiſchen dem
Nakional=
ſozialismus des deutſchen Skaakes und
dem Kommunismus Rußlands,
pretation der Rückwirkungen und Auswirkungen des ruſm zn
franzöſiſchen Militärbündniſſes auf die Vertragsverpflichtung=yt
der einzelnen Vertragspartner des Locarno=Paktes zu erhaue
Sie möchte auch keinen Zweifel darüber aufkommen lalt.
daß ſie
dieſe Milikärallianzen als unvereinbar mit diülys: Woſte iutet
den er in einer eingehenden Gegenüberſtellung in allen
Einzel=
heiten ſchilderte. Darüber hinaus beſtänden zwiſchen dem
Nationalſozialismus und dem Bolſchewismus mehr als 400
er=
mordete nationalſozialiſtiſche Parteigenoſſen und allein über
43 000 Verletzte der NSDAP. „Soweit es ſich bei dem
Bolſche=
wismus um eine ruſſiſche Angelegenheit handelt, ſind wir an
ihm gänzlich unintereſſiert” erklärte der Kanzler. „Jedes Volk
ſoll nach ſeiner Facon ſeelig werden. Soweit dieſer
Bolſchewis=
mus auch Deutſchland in ſeinen Bann zieht, ſind wir ſeine
ingrimmigſten und fanatiſchſten Feinde. Tatſache iſt, daß der
Bolſchewismus ſich ſelbſt als weltrevolutionäre Idee und
Be=
wegung fühlt und auch ausgibt.”
Unmißverſtändlich betonte der Führer, daß Deutſchland bei
einem europäiſchen Kriege nichts zu gewinnen habe, daß wir nur
Freiheit und Unabhängigkeit wollen und aus dieſer Abſicht
her=
aus bereit waren, mit allen unſeren
Nachbarſtaa=
ten Nichtangriffspakte abzuſchließen.
und die Natiot
Abrechnung mik Likauen.
Wenn wir davon Litauen ausnehmen, ſo geſchieht
dies nicht deshalb, weil wir dort einen Krieg wünſchen, ſondern
weil wir nicht mit einem Staate politiſche
Ver=
träge eingehen können, der die primitivſten
Ge=
ſetze menſchlichen Zuſammenlebens mißachtet.
„Man hat durch einen nachträglich ſanktionierten Ueberfall, der
mitten im Frieden ſtattfand, die Deutſchen im Memelgebiet vom
Reich weggeriſſen und zur Strafe dafür, ſo betonte der Führer,
„da ſie nun doch am deutſchen Volkstum hängen, werden ſie
ver=
folgt, gefoltert und auf das barbariſchſte mißhandelt.” In ſcharfen
und beſtimmten Worten wandte ſich der Führer dagegen, daß man
gegen jedes Rechts= und Kulturempfinden den Deutſchen im
Me=
melland das Recht zur Anhänglichkeit an den alten Herrn und
an die alte angeborene Gemeinſchaft beſtreite, die jedem Tier noch
zugebilligt werde. Solange es den Garanten des
Me=
melſtatutes jedoch nicht möglich ſei, Litauen zur
Reſpektierung der primitivſten Menſchenrechte
zurückzuführen, könne Deutſchland mit dieſem
Staat irgendeinen Vertrag nicht abſchließen.
Geiſt und dem Buchſtaben des Völkerbundsſtalnde, zguberhal de
zu verfeme
hält."
Im weiteren Verlauf ſeiner Rede wandte ſich der Fürn
gegen die Unterzeichnung von Nichteinmiſchurnm Erſolg ſühen
verträgen, ſolange dieſer Begriff nicht en
genaue Definition erführe. Deutſchland hat amfllol /e5 A0
den allermeiſten Grund, ſich zu freuen, wenn eine Methodage
funden werden könnte, um die Einflußnahme von außen zuu/ A kegd0Mden
hindern, wobei er auf die vom Ausland her vorbereitetennu
geführten kommuniſtiſchen Aktionen in Deutſchland hinwies=
In dieſem Zuſammenhang ging der Reichskanzler in II0 Kſöränt
ren Ausführungen auf die Tätigkeit der Emigran
W
im Ausland gegen Deutſchland ein. Dabei erlüig nder der
er über die
u
Beziehungen zu Oeſterreich
folgendes:
te
„Deutſchland hat weder die Abſicht noch den Willen, ſich ſenflugzeuger
inneren öſterreichiſchen Verhältniſſe einzumengen, Oeſterreich ät vecklos ſelbſt
zu annektieren oder anzuſchließen. Das deutſche Volk um drrch die Genfer
deutſche Regierung haben aber aus dem einfachen Solidau=äſt. ng des wehrlos
gefühl gemeinſamer nationaler Herkunft den begreiffau erhindern, dann
Wunſch, daß nicht nur fremden Völkern, ſon nee Lmvention der
auch dem deutſchen Volk überall das Selb ſohiloſe Zivi
ſtimmungsrecht gewährleiſtet wird. Ich ſelbſt gauſlich überhaupt z.
daß auf die Dauer kein Regime, das nicht im Volk verankertaru hland ſieht in
Volk getragen und vom Volk gewünſcht wird, Beſtand habenny Follens eine 91
Wenn zwiſchen Deutſchland und der zu einem großen Praz//” m allen beſteh
auch deutſchen Schweiz ſolche Schwierigkeiten nicht beſtehen.0
einfach deshalb, weil die Unabhängigkeit und Selbſtändiglel ſeuſche R.
Schweiz eine tatſächliche iſt und weil niemand zweifelt, iml
Mei die zu
Grundſähliches zur Frage der Nichkangriffspakte.
Grundſätzlich erklärte der Führer zu der Frage der
Nichtan=
griffspakte wörtlich folgendes:
Regierung den wirklich legalen Ausdruck des Volkswillels
ſehen.
Die deutſche Regierung bedauert die durch den Kon ufllhd der ger
mit Oeſterreich bedingte Spannung um ſo mehr, als del
eine Störung unſeres früher ſo guten Verle) Meicike
niſſes zu Italien eingetreten iſt, einem Staat, mit den Leſe W
ſelbſt keinerlei Intereſſengegenſätze beſitzen.
enie Tanks. An
Wenn ich von dieſen allgemeinen Betrachtungen nunnäſten Grenze
gehe zu einer präziſeren Fixierung der vorliegenden alu40 dir ſchwerſten
Büitz einer gera
Probleme, ſo komme ich zu folgender
Siemmngnähie vei Veutſchen kieglerwwels iernai
Die deutſche Reichsregierung lehnt die am
17. Märzerfolgte Genfer Entſchließung ab. Nicht
Deutſchland hat den Vertrag von Verſailles einſeitig gebrochen,
ſondern das Diktat von Verſailles, wurde in den bekannten
Punkten einſeitig verletzt und damit außer Kraft geſetzt durch
jene Mächte, die ſich nicht entſchließen konnten, der von
Deutſch=
land verlangten Abrüſtung die vertraglich vorgeſehene eigene
folgen zu laſſen. Die durch dieſen Beſchluß Deutſchland in Genf
zugefügte neue Diskriminierung macht es der deutſchen
Reichs=
regierung unmöglich, in dieſe Inſtitution zurückzukehren, ehe nicht
die Vorausſetzung für eine wirklich gleiche Rechtslage aller
Teil=
nehmer geſchaffen iſt. Zu dieſem Zweck erachtet es die deutſche
Reichsregierung als notwendig, zwiſchen dem
Ver=
trag von Verſailles, der aufgebaut iſt auf der
Unter=
ſcheidung der Nationen in Sieger und Beſiegte, und dem
Völkerbund, der aufgebaut ſein muß aus der gleichen
Be=
wertung und Gleichberechtigung aller ſeiner Mitglieder, eine
klare Trennung herbeizuführen.
Dieſe Gleichberechtigung muß ſich auf alle Funktionen und
alle Beſitzrechte im internationalen Leben erſtrecken.
II.
Die deutſche Reichsregierung hat infolge der Nichterfüllung
der Abrüſtungsverpflichtung durch die anderen Staaten ſich
ihrer=
ſeits losgeſagt von den Artikeln, die infolge der nunmehr
ein=
ſeitigen vertragwidrigen Belaſtung Deutſchlands eine
Diskrimi=
nierung der deutſchen Nation für unbegrenzte Zeit darſtellen.
Sie erklärt aber hiermit feierlich, daß ſich dieſe ihre Maßnahme
ausſchließlich auf die moraliſch und ſachlich das deutſche Volk
dis=
kriminierenden und bekannt gegebenen Punkte bezieht. Die
deutſche Regierung wird daher die ſonſtigen das Zuſammenleben
der Nationen betreffenden Artikel einſchließlich der territorialen
Beſtimmungen unbedingt reſpektieren und die im Wandel
der Zeit unvermeidlichen Reviſionen nur auf
dem Wege friedlicher Verſtändigung durchführen.
III.
Die deutſche Reichsregierung hat die Abſicht, keinen
Ver=
trag zu unterzeichnen, der ihr unerfüllbar erſcheint. Sie wird
aber jeden freiwillig unterzeichneten Vertrag, auch wenn ſeine
Abfaſſung vor ihrem Regierungs= und Machtantritt ſtattfand,
peinlichſt einhalten. Sie wird insbeſondere daher alle aus dem
Locarnopakt ſich ergebenden Verpflichtungen ſolange halten und
erfüllen als die anderen Vertragspartner auch ihrerſeits bereit
ſind, zu dieſem Pakt zu ſtehen.
Die deutſche Reichsregierung ſieht in der Reſpektierung der
entmilitariſierten Zone einen für einen ſouveränen Staat
uner=
hört ſchweren Beitrag zur Beruhigung Europas. Sie glaubt
aber darauf hinweiſen zu müſſen, daß die fortgeſetzten
Truppen=
vermehrungen auf der anderen Seite keineswegs als eine
Er=
gänzung dieſer Beſtrebung anzuſehen ſind.
IV.
Die deutſche Reichsregierung iſt jederzeit bereit, ſich an
einem Syſtem kollektiver Zuſammenarbeit zur Sicherung des
MSland erlärt
M Artillerie, de
Auftimmen. 2
Rit und endlick
europäiſchen Friedens zu beteiligen hält es aber dann fünt Me zung des
wendig, den Geſetzen der ewigen Weiterentwicklung durd re Beſeitie
Offenhaltung vertraglicher Reviſionen entgegenzukommen. kegell
ſieht in der Ermöglichung einer geregelten Vertragsentwaluſer hing
ein Element der Friedensſicherung, in einem Abdroſſelnuſ ſt Werhau
notwendigen Wandlung eine Aufſtauung für ſpätere Explong/Mhan wer
Fießt.
Die deutſche Regierung iſt der Auffaſſung, daß der=!
aufbau einer europäiſchen Zuſammenarbeit ſich nicht im ſ/. Neichsreg
Form einſeitig aufoktroyierter Bedingungen vollziehen kann ,e Mernationale
glaubt, daß es richtiger iſt, ſich angeſichts der immer A e Milderung g
gelagerten Intereſſen ſtets mit einem Minimum zu beg M beeichen, verg
ſtatt dieſe Zuſammenarbeit infolge eines unerfüllbaren /ſ, wahnen e
mums an Forderungen ſcheitern zu laſſen.
unverantr
Sie iſt weiter der Ueberzeugung, daß ſich dieſel AZheaier erfolgret
ſtändigung mit dem großen Ziel im Auge nur ſchrittwei!
ziehen kann.
VI.
Die deutſche Reichsregierung iſt grundſätzlich be
Nichtangriffspakte mit ihren einzelnen
barſtaaten abzuſchließen und dieſe durch alle!
mungen zu ergänzen, die auf eine Iſolierung der R0M
führenden und eine Lokaliſierung des RrFſar
derdes abzielen. Sie iſt insbeſondere bereit zur UebeVo
aller Verpflichtungen, die ſich daraus für die Lieferung v00 10
nition und Waffen im Frieden oder Krieg ergeben mögen !
allen Partnern übernommen und reſpektiert werden.
VII.
Die deutſche Reichsregierung iſt bereit, zur Erogl
des Locarno=Paktes, einem Luftabkommen
ſtimmen und in ſofortige Erörterungen einzutreten.
VIII.
Die deutſche Reichsregierung hat das Ausmaß)*
ues der neuen deutſchen Wehrmacht belgmen
ben. Sie wird davon unter keinen Umſtände"
gehen. Sie ſieht weder zu Lande, noch zur Luft, noch zt *.
der Erfüllung ihres Programms irgendeine Bedrohung
eſt=
deren Nation. Sie iſt aber jederzeit bereit, in ihre
fenrüſtungen jene Beſchränkung vorzunehmeh, 9e
den anderen Staaten ebenfalls übern
wird. Die deutſche Reichsregierung haf !
reits beſtimmte Begrenzungen ihrer Abſichten mitgeie!.
damit im weſentlichen ihren guten Willen geienhie.
unbegrenztes Wettrüſten zu vermeiden. Tff
grenzung der deutſchen Luftrüſtung auf den Stand eile
mit den einzelnen anderen weſtlichen großen Natiole!.
jederzeit die Fixierung einer oberen Zahl., die dann milts
ſich Deutſchland bindend verpflichten wird. die B79
derdeutſchen Marine liegt mit 35 Prozeit vie.
liſchen, mit noch 15 Prozent unter dem Geſamttſck.
franzöſiſchen Flotte. Die deutſche Reichsregierung ertlt.
Dieſe Forderung iſt für Deutſchland eine end9!
bleibende.
ANsch, 22. Mai 1935
olſchland hat weder die Abſicht, noch die Notwendigkeit oder
as)4umögen, in irgendeine neue Flottenrivalität einzutreten.
wie gltche Regierung erkennt von ſich aus die überragende
gehawichtigkeit und damit die Berechtigung eines
dominieren=
den uäihes des britiſchen Weltreiches zur See an, genau ſo, wie ſie
umohztrt, entſchloſſen iſt, alles notwendige zum Schutze unſerer
eigemlontinentalen Exiſtenz und Freiheit zu tun. Die deutſche
gegizfuin hat die aufrichtige Abſicht, alles zu tun, um zum
bri=
tiſcheenſellk und Staat ein Verhältnis zu finden und zu erhalten,
das ue Wiederholung des bisher einzigen Kampfes zwiſchen
bei=
den MMzmen für immer verhindern wird.
IX.
eutſche Reichsregierung iſt bereit, ſich an allen
Beſtre=
hunguugEtiv zu beteiligen, die zur praktiſchen Begrenzung
„fe ſclſer Rüſtungen führen können. Sie ſieht den einzig
möghigt Weg hierzu in einer Rückkehr zu den
Gedan=
ken rngen der einſtigen Genfer Konvention des
Roty/Kreuzes. Sie glaubt zunächſt nur an die Möglichkeit
einern ſm ttweiſen Abſchaffung und Verfemung von
Kampfmit=
teln /u Kampfmethoden, die ihrem innerſten Weſen nach in
Widergſuuch ſtehen zur bereits geltenden Konvention des Roten
Kreu ze Sie glaubt dabei, daß ebenſo wie die Anwendung von
Dumnan geſchoſſen einſt verboten und im großen auch praktiſch
damimwhindert wurde, auch die Anwendung anderer beſtimmter
Waffſenzu verbieten und damit auch praktiſch zu verhindern iſt.
Sie vwreht darunter alle jene Kampfwaffen, die in erſter Linie
wenignden kämpfenden Soldaten, als vielmehr den am Kampfe
ſelbſt ubeteiligten Frauen und Kindern Tod und Vernichtung
Tbringnel
Tudeutſche Reichsregierung hält den Gedanken, Flugzeuge
a=abzuſ uhfen, aber die Bombardements offen zu laſſen, für irrig
MM A und 1wirkſam. Sie hält es aber für möglich, die Anwendung
beſtinzver Waffen international als völkerrechtswidrig zu ver=
Eü damme und die Nationen, die ſich ſolcher Waffen dennoch
be=
diene m ils außerhalb der Menſchheit und ihren Rechten und
Ge=
ſetzennſhend zu verfemen.
Seieglaubt auch hier, daß ein ſchrittweiſes Vorgehen am
ehe=
ſten zim Erfolg führen kann, alſo:
BAnak des Abwerfens von Gas=, Brand= und
Atengbomben außerhalb einer wirklichen
Kampfzone.
Dieſe kſchränkung kann bis zur vollſtändigen internationalen
„Verfeymg des Bombenabwurfes überhaupt fortgeſetzt werden.
Solammaber der Bombenabwurf als ſolcher freiſteht, iſt jede
Be=
grenzunn der Zahl der Bombenflugzeuge angeſichts der
Möglich=
ſiiei eit eian ſchnellen Erſatzes fragwürdig. Wird der
Bomben=
abwuf, aber als ſolcher als völkerrechtswidrige
yuBar ſcrei gebrandmarkt, ſo wird der Bau von
„Bomphn flugzeugen damit bald als überflüſſig
uind recklos ſelbſt ein Ende finden. Wenn es einſt
ſelangt, urch die Genfer Rote Kreuz=Konvention die an ſich
mög=
iche 2üung des wehrlos gewordenen Verwundeten oder
Gefan=
üt. den henen nuverhindern, dann muß es genau ſo möglich ſein, daß eine
Völken malogue Konvention den Bombenkrieg gegen die eben=
1 da falls ohrloſe Zivilbevölkerung zu verbieten
ird.;und endch überhaupt zur Einſtellung zu bringen.
D=äuchland ſieht in einer ſolchen grundſätzlichen Anfaſſung
m Voit
.d. Biay zieſes koblems eine größere Beruhigung und Sicherheit der
em uzufölkern g in allen beſtehenden Pakten und Militärkonventionen.
X.
Di= eutſche Reichsregierung iſt bereit, jeder Beſchränkung
zuſtüümen, die zu einer
Beſuſtgung der gerade für den Angriff beſonders
geeigneken ſchwerſten Waffen
Sy rihrt. lieſe Waffen umfaſſen 1. ſchwerſte Artillerie und
ſchware Tanks. Angeſichts der ungeheuren Befeſtigungen der
hanzöfften Grenze würde eine ſolche internationale
Be=
ſitigunſder ſchwerſten Angriffswaffen Frankreich automatiſch
denn kſitz einer geradezu 100prozentigen Sicherheit bringen.
XI.
De uhland erklärt ſich bereit, jeder Begrenzung der
Kaliber=
härke 6 Artillerie, der Schlachtſchiffe, Kreuzer und
Torpedo=
lſbote z mſtimmen. Desgleichen iſt die deutſche Reichsregierung
Aereit, je internationale Begrenzung der Schiffsgrößen zu
kzeptiſtm und endlich iſt die deutſche Reichsregierung bereit,
je Beymzung des Tonnengehalts der U.=Boote oder auch ihre
Follkonmne Beſeitigung für den Fall einer international
ültigem begelung zuzuſtimmen.
Dckier hinaus aber gibt ſie hierdurch die Verſicherung ab,
aß ſienß üüberhaupt jeder internationalen und im gleichen
Zeit=
um oſam werdenden Waffenbegrenzung oder
Waffenbeſei=
gung jachließt.
XII.
Dieſt dutſche Reichsregierung iſt der Auffaſſung, daß alle
Ver=
ſia giche, duy internationale oder mehrſtaatliche Vereinbarungen
ine win=ſime Milderung gewiſſer Spannungen zwiſchen einzelnen
ſaaten z erreichen, vergeblich ſein müßten, ſolange nicht durch
eeignet Naßnahmen eine Vergiftung der öffentlichen Meinung
er Völſiß durch unverantwortliche Elemente in Wort und Schrift,
m undrheater erfolgreich vorgebeugt wird.
XIII.
Dieſ dut ſche Reichsregierung iſt jederzeit bereit, einer
inter=
nionau Vereinbarung zuzuſtimmen, die in einer wirkſamen
Reile aVerſuche einer Einmiſchung von außen in andere
Raaten nterbindet und unmöglich macht. Sie muß jedoch
ver=
ungen, a)s eine ſolche Regelung international wirkſam gemacht
itWe uird und llen Staaten zugute kommt. Da die Gefahr beſteht, daß
7 I Landen mit Regierungen, die nicht vom allgemeinen Vertrauen
Bſes Wos getragen ſind, innere Erhebungen von intereſſierten
Aatenamr zu leicht auf äußere Einmiſchungen zurückgeführt
wer=
eEce erſſhint es notwendig, den Begriff „Einmiſchung” einer
ge=
weſchen 1 mnationalen Definition zu unterziehen.
Wbandnete! Männer des Deutſchen Reichstages! Ich habe
Nig besilt, ein Bild der Auffaſſungen zu geben, die uns heute
Degen” 5o groß auch die Beſorgniſſe im einzel=
EEnleillnögen, ich halte es mit meinem
Verant=
ortumhs gefühl als Führer der Nation und
ie *anzlizd es Reiches für
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 140 — Seite 3
als für die Herſtellung von Inſtrumenten zur Zerſtörung von
menſchlichem Leben und Gütern.
Wir glauben, daß, wenn die Völker der Welt ſich einigen
könnten, ihre geſamten Brand=, Gas= und Spreng=Bomben
ge=
meinſam zu vernichten, dies eine billigere Angelegenheit wäre,
als ſich mit ihnen gegenſeitig zu zerfleiſchen.
Wenn ich ſo ſpreche, dann rede ich nicht mehr als
Ver=
treter eines wehrloſen Staates, dem eine ſolche
Handlung anderer keine Verpflichtungen, ſondern nur Vorteile
bringen könnte. Es iſt nicht meine Abſicht, mich an der in letzter
Zeit an verſchiedenen Orten eingeriſſenen Diskuſſion über den
Wert anderer oder der eigenen Armee, über den fehlenden Mut
fremder und die hervorragende Tapferkeit der eigenen Soldaten
zu beteiligen.
Wir alle wiſſen, wieviel Millionen kühner und todesmutiger
Gegner uns leider im Weltkrieg gegenüberſtanden. Uns Deutſchen
aber kann die Geſchichte ſicherlich öfter das Zeugnis ausſtellen,
daß wir die Kunſt des vernünftigen Lebens weniger verſtanden
haben als die Kunſt des anſtändigen Sterbens. Ich weiß, der
Deutſche wird als Soldat, wenn je die Nation
ange=
griffen würde, unter dem Eindruck der anderthalb
Jahrzehnte=
langen Belehrung über das Schickſal beſiegter Völker mehr
denn je ſeine Pflicht erfüllen. Dieſe ſichere
Ueberzeu=
gung iſt für uns alle die Laſt einer ſchweren Verantwortung und
damit eine höchſte Verpflichtung. Ich kann die heutige Rede vor
Ihnen, meine Mitkämpfer und Vertrauensmänner der Nation,
nicht beſſer ſchließen als durch die
Wiederholung unſeres Bekennkniſſes zum Frieden.
Die Art unſerer Verfaſſung gibt uns die Möglichkeit, in
Deutſchland den Kriegshetzern das Handwerk zu legen. Möge es
auch den anderen Völkern gelingen, der wahren Sehnſucht ihres
Innern mutigen Ausdruck zu verleihen. Werin Europa die
Brandfackel des Krieges erhebt, kann nur das
Chaos wünſchen. Wir aber leben in der feſten
Ueber=
zeugung, daß ſich in unſerer Zeit nicht erfüllt der Untergang
des Abendlandes, ſondern eine
Wiederaufer=
ſtehung. Daß Deutſchland zu dieſem großen Werk einen
unver=
gänglichen Beitrag liefern möge, iſt unſere ſtolze Hoffnung und
unſer unerſchütterlicher Glaube.
Der Reichstag unterbrach ſehr oft mit ſtürmiſchem Beifall
und Händeklatſchen die Rede, ſo daß oft minutenlange Pauſen
eintraten. Zum Schluß der Rede wollte der Beifall kaum ein
Ende nehmen, und die Kundgebungen ſetzten ſich noch auf der
Straße fort, nachdem die Sitzung mit der einſtimmigen Annahme
des Vertrauens für den Führer ſchloß.
Wehrdienſt iſt Ehrendienſt.
Mgtierbar, auch nur einen Zweifel über die
MoMlkeit der Aufrechkerhallung des Friedens
auszuſprechen.
Diel ilizer wollen ihn, und es muß den Regierungen
mög=
in Reim Aih zu bewahren. Ich glaube, daß die Wiederherſtellung
er Delg en Wehrkraft zu einem Element dieſes
L edcs werden wird. Nicht weil wir beabſichtigen, ſie zu
er ihoſen Größe zu ſteigern, ſondern weil die einfache
alalt ihrer Exiſtenz ein gefährliches Vakuum
Eu ua beſeitigt. Deutſchland hat nicht die Abſicht,
Eecne RAiuszen ins Uferloſe zu ſteigern. Wir beſitzen keine
dag Zahtkenflugzeuge und werden ſie auch nicht bauen. Im
egentelßic ir haben uns ſelbſt jene Begrenzung auferlegt, die
Ltd, Hm er Ueberzeugung den Schutz der Nation gewährleiſtet,
ue B2 hen Gedanken einer kollektiven Sicherheit und ihre
uenetudkzu verſtoßen. Wir würden am glücklichſten ſein, wenn
Sie Mileilsgelung uns die Möglichkeit geben würde, den Fleiß
SMis für nützlichere Ptoduktionen verwenden zu können
Die Wehrmacht iſt der Waffenkräger und die ſoldaliſche Erziehungsſchule des deutſchen Volkes.
8 11.
Landwehr.
Das Wehrgeſek.
DNB. Berlin, 21. Mai.
Die Reichsregierung hat das folgende Geſetz beſchloſſen, das
hiermit verkündet wird:
Abſchnikk 1.
Allgemeines.
8 1.
(1) Wehrdienſt iſt Ehrendienſt am deutſchen
Volke.
(2) Jeder deutſche Mann iſt wehrpflichtig.
(3) Im Kriege iſt über die Wehrpflicht hinaus jeder deutſche
Mann und jede deutſche Frau zur Dienſtleiſtung für das
Vater=
land verpflichtet.
8 2.
Die Wehrmacht iſt der Waffenträger und die
ſoldatiſche Erziehungsſchule des deutſchen
Volkes.
Sie beſteht aus dem Heere, der Reichsmarine, der Luftwaffe.
§ 3.
(1) Oberſter Befehlshaber der Wehrmacht iſt der Führer und
Reichsbanzler.
(2) Unter ihm übt der Reichskriegsminiſter als
Oberbefehls=
haber der Wehrmacht Befehlsgewalt über die Wehrmacht aus.
Abſchnitt 2.
Die Wehrpflicht.
§ 4.
Dauer der Wehrpflicht.
Die Wehrpflicht dauert vom vollendeten 18. Lebensjahr bis
zu dem auf die Vollendung des 45. Lebensjahres folgenden 31.
März.
8 5.
Pflichten im Kriege.
(1) Alle Wehrpflichtigen haben ſich im Falle einer
Mobil=
machung zur Verfügung der Wehrmacht zu halten. Der
Reichs=
kriegsminiſter entſcheidet über ihre Verwendung.
(2) Die Belange der Wehrmacht gehen im Kriege allen
an=
deren vor.
8 6.
Erweiterung der Wehrpflicht.
Im Kriege und bei beſonderen Notſtänden iſt der
Reichs=
kriegsminiſter ermächtigt, den Kreis der für die Erfüllung der
Wehrpflicht in Betracht kommenden deutſchen Männer zu
er=
weitern.
8 7.
Wehrdienſt.
(1) Die Wehrpflicht wird durch den Wehrdienſt
erfüllt. Der Wehrdienſt umfaßt
a) den aktiven Wehrdienſt.
Im aktiven Wehrdienſt ſtehen:
1. Die Wehrpflichtigen während der Erfüllung der aktiven
Dienſtpflicht nach § 8 Abſ. 1.
2. Aktive Offiziere und ſolche Unteroffiziere und
Mannſchaf=
ten, die freiwillig länger dienen, als nach § 8 Abſ. 1
feſt=
geſetzt iſt,
3. die Wehrmachtbeamten, die nach Erfüllung der Dienſtpflicht
(Ziffern 1 und 2) als Beamte angeſtellt werden, ohne in
den Beurlaubtenſtand überführt zu werden,
4. die aus dem Beurlaubtenſtande zu Uebungen oder
ſonſti=
gem aktiven Wehrdienſt einberufenen Offiziere,
Unter=
offiziere und Mannſchaften und Wehrmachtbeamten nach
Ziffer 3.
b) Den Wehrdienſt im Beurlaubtenſtande.
Im Beurlaubtenſtande ſtehen die Angehörigen
1. der Reſerve,
2. der Erſatzreſerve,
3. der Landwehr.
(2) Die nach § 6 einberufenen Jahrgänge im Alter von über
45 Lebensjahren bilden den Landſturm.
8 8.
Aktive Dienſtpflicht.
(1) Der Führer und Reichskanzler ſetzt die Dauer der aktiven
Dienſtpflicht für die Wehrpflichtigen feſt.
(2) Die Wehrpflichtigen werden in der Regel in dem
Kalen=
derjahr, in dem ſie das 20. Lebensjahr vollenden, zur Erfüllung
der aktiven Dienſtpflicht einberufen. Freiwilliger Eintritt in die
Wehrmacht iſt ſchon früher möglich.
(3) Die Erfüllung der Arbeitsdienſtpflicht iſt eine
Voraus=
ſetzung für den aktiven Wehrdienſt. Ausnahmen werden durch
Sonderbeſtimmungen geregelt.
(4) Bei Freiheitsſtrafen von mehr als 30 Tagen Dauer
haben die Wehrpflichtigen die entſprechende Zeit nachzudienen,
falls ſie nicht nach § 23 aus dem aktiven Wehrdienſt ausſcheiden
müſſen.
8 9.
Reſerve.
Zur Reſerve gehören die Wehrpflichtigen nach der Entlaſſung
aus dem aktiven Heeresdienſt bis zum 31. März des
Kalender=
jahres, in dem ſie ihr 35. Lebensjahr vollenden.
8 10.
Erſatzreſerve.
Zur Erſatzreſerve gehören die Wehrpflichtigen, die nicht zur
Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht nach 8 8 Abſ. 1 einberufen
werden, bis zum 31. März des Kalenderjahres, in dem ſie ihr
35. Lebensjahr vollenden.
Zur Landwehr gehören die Wehrpflichtigen vom 1. April des
Kalenderjahres, in dem ſie ihr 35. Lebensjahr vollenden, bis zu
dem auf die Vollendung des 45. Lebensjahres folgenden 31. März.
8 12.
Erſatzweſen.
(1) Die Wehrpflichtigen werden durch die Erſatzdienſtſtellen
der Wehrmacht erfaßt. Der Reichskriegsminiſter regelt den
Auf=
bau der Erſatzdienſtſtellen, und ihr Zuſammenwirken mit den
Behörden der allgemeinen und inneren Verwaltung im
Einver=
nehmen mit dem Reichsminiſter des Inneren.
(2) In der entmilitariſierten Zone werden die
Wehrpflich=
tigen durch die Behörden der allgemeinen und inneren
Verwal=
tung erfaßt.
8 13.
Wehrunwürdigkeit.
(1) Wehrunwürdig und damit ausgeſchloſſen von der
Erfül=
lung der Wehrpflicht iſt, wer
a) mit Zuchthaus beſtraft iſt,
b) nicht im Beſitz der bürgerlichen Ehrenrechte iſt,
c) den Maßregeln der Sicherung und Beſſerung nach § 42a des
Reichsſtrafgeſetzbuches unterworfen iſt,
0) durch militärgerichtliches Urteil die Wehrwürdigkeit
ver=
loren hat,
e) wegen ſtaatsfeindlicher Betätigung gerichtlich beſtraft iſt.
(2). Der Reichskriegsminiſter kann Ausnahmen zu Abſ. 1a
und e) ergehen laſſen.
(3) Wehrpflichtige, gegen die auf Aberkennung der Fähigkeit
zum Bekleiden öffentlicher Aemter erkannt worden iſt, dürfen erſt
nach Ablauf der im Urteil für dieſe Ehrenſtrafe vorgeſehenen Zeit
einberufen werden.
§ 14.
Wehrpflichtmaßnahmen.
Zum Wehrdienſt dürfen nicht herangezogen werden:
1. Wehrpflichtige, die nach der Gutachten eines Sanitätsoffiziers
oder eines von der Wehrmacht beauftragten Arztes für den
Wehrdienſt untauglich befunden worden ſind,
2. Wehrpflichtige römiſch=katholiſchen Bekenntniſſes, die die
Sub=
diakonatsweihe erhalten haben.
8 15.
Ariſche Abſtammung.
(1) Ariſche Abſtammung iſt eine Vorausſetzung für den
akti=
ven Wehrdienſt.
(2) Ob und in welchem Umfange Ausnahmen zugelaſſen
wer=
den können, beſtimmt ein Prüfungsausſchuß nach Richtlinien, die
der Reichsminiſter des Innern im=Einvernehmen mit dem
Reichs=
kriegsminiſter aufſtellt.
(3) Nur Perſonen ariſcher Abſtammung können Vorgeſetzte
in der Wehrmacht werden.
(4) Den Angehörigen ariſcher Abſtammung der Wehrmacht
und des Beurlaubtenſtandes iſt das Eingehen der Ehe mit
Per=
ſonen nichtariſcher Abſtammung verboten. Zuwiderhandlungen
haben den Verluſt jedes gehobenen militäriſchen Dienſtgrades zur
Folge.
(5) Die Dienſtleiſtung der Nichtarier im Kriege bleibt
beſon=
derer Regelung vorbehalten.
8 16.
Zurückſtellung.
Wehrpflichtige können im Frieden von der Erfüllung der
aktiven Dienſtpflicht auf begrenzte Zeit zurückgeſtellt werden.
8 17.
Wehrpflichtige im Ausland.
(1) Auch die im Ausland lebenden Wehrpflichtigen haben
grundſätzlich ihre Wehrpflicht zu erfüllen.
(2) Wehrpflichtige, die im Ausland leben oder für längere
Zeit ins Ausland gehen wollen, können bis zu zwei Jahren, in
Ausnahmefällen bis zur Beendigung der Wehrpflicht aus dem
Wehrpflichtverhältnis beurlaubt werden. Von der Verpflichtung
nach 85 Abſ. 1 können ſie jedoch nur in beſonderen Ausnahmefällen
befreit werden.
8 18.
Reichsangehörigkeit.
(1) Reichsangehöriger im Sinne dieſes Geſetzes iſt jeder
Reichsangehörige, auch wenn er außerdem im Beſitz einer
aus=
ländiſchen Staatsangehörigkeit iſt.
(2) Reichsangehörige, die bereits in der Wehrmacht eines
anderen Staates aktiv gedient haben, ſind von der deutſchen
Wehrpflicht nicht befreit. Sie werden jedoch im Frieden nur
auf beſonderen Antrag, den der Reichskriegsminiſter entſcheidet,
zum aktiven Wehrdienſt zugelaſſen.
(3) Die Entlaſſung von Wehrpflichtigen aus der
Reichs=
angehörigkeit und damit aus dem Wehrpflichtverhältnis bedarf
der Genehmigung des Reichskriegsminiſters oder einer von ihm
gezeichneten Erſatzdienſtſtelle.
(4) Wer die deutſche Reichsangehörigkeit nicht beſitzt, bedarf
zum Eintritt in ein Wehrdienſtverhältnis der Genehmigung des
Führers, des Reichskanzlers, der die Befugnis zur Genehmigung
dem Reichskriegsminiſter übertragen kann.
8 19.
Wehrüberwachung.
(1) Alle Wehrpflichtigen unterliegen der Wehrüberwachung.
Sie wird durch die Erſatzdienſtſtellen der Wehrmacht im
Zu=
ſammenwirken mit den Behörden der allgemeinen und inneren
Verwaltung durchgeführt.
(2) Die Wehrpflichtigen des
Beurlaubten=
ſtandes werden in der Regel einmal jährlich zu
Wehrſammlungen zuſammengerufen. Von der
Seite 4 — Nr. 140
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 22. Maf.
Teilnahme können nur die Erſatzdienſtſtellen
befreien.
(3) Während der Dauer von Wehrverſammlungen, im
dienſt=
lichen Verkehr mit den Erſatzdienſtſtellen und beim Tragen der
Uniform eines Wehrmachtteiles ſind die Wehrpflichtigen des
Beurlaubtenſtandes der militäriſchen Befehlsgewalt
unter=
worfen.
Inwieweit ſie außerhalb des aktiven Wehrdienſtes der
mili=
täriſchen Diſziplinarſtrafgewalt, dem Militärſtrafrecht und der
Militärgerichtsbarkeit unterliegen, beſtimmen die militäriſchen
Difziplinarſtrafordnungen, das Militärſtrafgeſetzbuch und die
Militärſtrafgerichtsordnung.
8 20.
Uebungen.
Der Reichskriegsminiſter kann die Wehrpflichtigen der
Reſerve, der Erſatzreſerve und der Landwehr zu Uebungen
ein=
berufen und Vorſchriften für ihre ſonſtige Weiterbildung
er=
laſſen.
Abſchnitt 3.
Pflichten und Rechte der Angehörigen der Behrmacht
8 21.
Begriffsbeſtimmungen.
(1) Angehörige der Wehrmacht ſind die Soldaten und die
Wehrmachtbeamten.
(2) Soldaten ſind die im aktiven Wehrdienſt ſtehenden
Offi=
ziere, Unteroffiziere und Mannſchaften.
(3) Die Zugehörigkeit zur Wehrmacht dauert
für
a) die Soldaten vom Tage des Eintritts oder der Einrufung
(Geſtellungstag) zum Ablauf des Entlaſſungstages; „
b) die aktiven Wehrmachtbeamten vom Tage ihrer Ernennung
bis zum Ablauf ihres Entlaſſungstages;
c) die zu Uebungen als ſolche einberufenen Wehrmachtbeamten
des Beurlaubtenſtandes vom Tage der Einberufung (
Ge=
ſtellungstag) bis zum Ablauf des Entlaſſungstages.
S 22.
Zeitgerechte Entlaſſung.
(1) Aus dem aktiven Wehrdienſt werden entlaſſen;
a) Soldaten, die die aktive Dienſtpflicht erfüllt haben, nach
Ab=
lauf der nach § 8, Abſ. 1 feſtgeſetzten Zeit.
b) Unteroffiziere und Mannſchaften nach Ablauf der über die
aktive Dienſtpflicht nach § 8, Abſ. 1 hinaus freiwillig
einge=
gangenen Dienſtverpflichtung.
(2) Der Reichskriegsminiſter kann, wenn dienſtliche
Verhält=
niſſe es erfordern, die Soldaten begrenzte Dauer in der
Wehr=
macht zurückbehalten und Wehrpflichtige des Beurlaubtenſtandes
zum aktiven Wehrdienſt wieder einberufen.
8 23.
Ausſcheiden von Rechts wegen.
(1) Soldaten ſcheiden aus dem aktiven Wehrdienſt von Rechts
wegen aus, wenn gegen ſie erkannt worden iſt:
a) nach dem Militärſtrafgeſetzbuch auf Verluſt der
Wehrwür=
digkeit;
b) auf Gefängnis von längerer als einjähriger Dauer wegen
einer vorſätzlich begangenen Tat;
c) auf Unfähigkeit zum Bekleiden öffentlicher Aemter.
(2) In den Fällen nach Abſatz 1a ſcheiden ſie aus dem
Wehr=
pflichtverhältnis aus.
(3) In den Fällen nach Abſatz 1b und a wird das weitere
Wehrdienſtverhältnis durch die Erſatzdienſtſtellen, bei Offizieren
durch Oberbefehlshaber der Wehrmachtteile geregelt. Der
Reichs=
kriegsminiſter kann die Wehrpflichtigen nach Verbüßen der Strafe
wieder zum aktiven Wehrdienſt einberufen, in den Fällen nach
Abſatz 1e nach Ablauf der im Urteil feſtgeſetzten Zeit. Die vor
der Verurteilung abgeleiſtete Dienſtzeit iſt anzurechnen, falls ſie
länger als 30 Tage gedauert hat.
8 24.
Entlaſſung aus beſonderen Gründen.
(1) Soldaten müſſen aus dem aktiven Wehrdienſt entlaſſen
werden, wenn:
a) ſich herausſtellt, daß ſie nach dem Wehrgeſetz oder ſeinen
Aus=
führungsbeſtimmungen von der Erfüllung der Wehrpflicht
aus=
geſchloſſen ſind oder nicht zum aktiven Wehrdienſt herangezogen
werden durften;
b) ſie entmündigt oder unter vorläufige Vormundſchaft geſtellt
werden.
(2) Soldaten können aus dem aktiven Wehrdienſt entlaſſen
werden:
a) wegen Dienſtunfähigkeit, wenn ſie die zum aktiven Wehrdienſt
erforderlichen körperlichen oder geiſtigen Kräfte nach dem
Gut=
achten eines Sanitätsoffiziers oder eines von der Wehrmacht
beauftragten Arztes nicht mehr beſitzen;
* Das lleue Burgſeitſpier
im Dreieichenhainer Burggarken.
Von Gerhard Schwarz.
Dieſes neue Spiel, zugleich mein jüngſtes Werk, iſt mit Abſicht
der deutſchen Heldenſage entnommen, denn gerade dieſe iſt in
un=
ſerer heutigen Zeit noch viel zu unberückſichtigt geblieben. Auch
ſie birgt unendlich viel Aktuelles für uns! Sollten darum die
Werte, die eine frühe Zeit uns Heutigen zu geben hat, ungenützt
bleiben?
Die Flucht Walthers und Hiltgunts ſteht im Mittelpunkte der
Handlung. Darum gruppieren ſich in zwei großen Abteilungen zwei
verſchiedene Welten — einmal das Leben und Treiben am
Hun=
nenhofe, dann aber die weſtlich kultiviertere Welt des
Franken=
landes und Burgunds. Erſte Anklänge an das ſpätere Lied von
Jung=Siegfried werden hörbar — Hagen Tronjes ſtiller Kampf um
die Treue — König Gunthers Wankelmütigkeit — ſie ſpielen auch
in dieſem Stück eine große Rolle. Durch alles hindurch aber zieht
ſich die Flucht der beiden Liebenden, die von einem Spielmann
und deſſen Liebſten geleitet, nach allerhand Gefahren die Heimat
endlich erreichen. —
Inhalt des Spiels.
Vorſpiel: Der Spielmann ſingt ein Lied von der
ver=
lorenen Heimat.
1. Akt (Hof in der Burg Etzels); Hiltgunt geſteht der
Hun=
nenkönigin ihre Sehnſucht nach der Heimat. Der Spielmann wird
vorgeführt und verſpricht König Etzel aufzuheitern; in Wahrheit
aber überredet er Walther und Hiltgunt zur Flucht nach der
Hei=
mat. Sorgen drücken Etzel — Krieg droht auszubrechen — die
Königin rät ihm, auf Walther zu vertrauen, und ihm eine
Hun=
nin zum Weibe zu geben. Die Botſchaft vom Kriege wird gebracht.
Zwiſchenſpiel: Der Spielmann ſingt von der großen
Schlacht. Krieger kehren heim und ſtimmen einen Hymnus auf die
Heimat an.
2. Akt (Hof in der Burg Etzels): Der heimkehrende
Spiel=
mann trennt ſtreitende Mägde und ſingt ihnen das Lied vom
ſchneeweißen Täublein; durch ihn erfahren Hiltgunt und die
Kö=
nigin die Rückkehr der Sieger. Großer Einzug und Begrüßung.
Der Spielmann veranlaßt Etzel, ein großes Freudenfeſt zu geben,
um ungeſtört Walthers und Hiltgunts Flucht zu bewerkſtelligen.
Walther und Hiltgunt geſtehen ſich ihre gegenſeitige Liebe. (
Ver=
wandlung: Halle in der Burg Etzels.) Die Trunkenheit der
Zech=
kumpane ſteigt, angereizt durch den Spielmann und Walther. Als
Etzel ſinnlos betrunken, zuſammenbricht, verlaſſen Walther und
der Spielmann das Feſt.
Zwiſchenſpiel: Der Spielmann will fliehen, wird aber
von der Magd, die ſich in ihn verliebt hat, aufgehalten. Er er=
b) wegen mangelnder Eignung, wenn ſie nach dem Urteil ihrer
Vorgeſetzten die für ihre Dienſtſtelle nötige Eignung nicht mehr
beſitzen;
c) wegen unehrenhafter Handlungen, auch wenn dieſe vor dem
Dienſteintritt begangen worden ſind, ſofern nicht
Wehrunwür=
digkeit nach § 13. Abſ. 1 vorliegt.
1 auf eigenen Antrag in begründeten Fällen, Soldaten, die die
aktive Dienſtpflicht erfüllen, jedoch nur, wenn nach der
Einbe=
rufung ein Zurückſtellungsgrund eingetreten iſt.
(3) Offiziere können aus dem aktiven Wehrdienſt entlaſſen
werden, wenn für ſie keine Verwendungsmöglichkeit mehr beſteht.
(4) Die Abſicht der Entlaſſung iſt in den Fällen nach Abſ. 2
a) und b) und Abſ. 3 Offizieren drei Monate, Unteroffizieren
und Mannſchaften, die freiwillig länger dienen, als nach § 8
Abſ. 1 feſtgelegt iſt, einen Monat vorher unter Angabe der
Gründe bekannt zu geben. In allen übrigen Fällen bedarf die
Entlaſſung keiner befriſteten Ankündigung.
(5) Die Vorſchriften nach Abſ. 1 und 2 finden auf
Angehö=
rige des Beurlaubtenſtandes, die nicht im aktiven Wehrdienſt,
ſinngemäß Anwendung.
8 25.
Die Pflicht der Geheimhaltung.
(1) Die Angehörigen der Wehrmacht und des
Beurlaubten=
ſtandes ſind zur Verſchwiegenheit über dienſtliche Angelegenheiten,
deren Geheimhaltung erforderlich oder angeordnet iſt, verpflichtet.
(2) Dieſe Verpflichtung bleibt auch nach Ausſcheiden aus dem
Wehrdienſt beſtehen.
Sehr weſentlich iſt auch
8 26.
Politik in der Wehrmacht.
1. Die Soldaten dürfen ſich nicht politiſch betätigen. Die
Zu=
gehörigkeit zur NSDAP. oder einer ihrer Gliederungen oder zu
einem der ihr angeſchloſſenen Verbände ruht für die Dauer des
aktiven Wehrdienſtes. 2. Für die Sodaten ruht das Recht zu
wäh=
len oder zur Teilnahme an Abſtimmungen im Reiche. 3. Die
Sol=
daten bedürfen der Erlaubnis ihrer Vorgeſetzten zum Erwerb der
Mitgliedſchaft zu Vereinigungen jeder Art, ſowie zur Bildung von
Vereinigungen inner= und außerhalb der Wehrmacht. 4. Der
Reichskriegsminiſter kann Wehrmachtsbeamte und im Bereich der
Wehrmacht angeſtellte Zivilperſonen, wenn militäriſche
Notwen=
digkeiten dies erfordern, den Vorſchriften nach Abſ. 1 und 2
unter=
werfen.
8 27.
Heiratserlaubnis.
Die Angehörigen der Wehrmacht bedürfen zur Heirat der
Er=
laubnis ihrer Vorgeſetzten.
8 28
regelt die Frage der Nebenbeſchäftigung.
8 29
regelt die Frage der Vormundſchaften und Ehrenämter.
8 30
Gebührniſſe
beſagt: Die Anſprüche der Angehörigen der Wehrmacht auf
Ge=
bührniſſe und Heilfürſorge werden durch das
Reichsbeſoldungs=
geſetz geregelt.
8 32.
Die Verſorgung.
Hier wird beſtimmt:
(1) Soldaten, die nach Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht
in Ehren aus dem aktiven Wehrdienſt ſcheiden, haben bei
Be=
werbung um Beſchäftigung in öffentlichen Dienſten den
Vor=
rang vor ſonſtigen Bewerbern gleicher Eignung. Bei
Vermitt=
lung in Arbeitsplätze der freien Wirtſchaft ſind ſie bevorzugt
zu berückſichtigen. Bei Rückkehr in den Zivilberuf darf ihnen
aus der durch den aktiven Wehrdienſt bedingten Abweſenheit
kein Nachteil erwachſen. Die geſetzlich feſtgelegten Rechte der
Kriegsbeſchädigten werden hierdurch nicht berührt.
8 33.
Die Verabſchiedung mit der Uniform.
In § 34 Offiziere und Beamte des Beurlaubtenſtandes
heißt es u. a.:
(1) Bei Bewährung und Eignung können Unteroffiziere
und Mannſchaften, die nach ehrenvollem Dienſt aus dem aktiven
Wehrdienſt ausſcheiden, zu Offizieren oder Beamten des
Be=
urlaubtenſtandes ausgebildet und befördert werden.
8 35.
Zivilangeſtellte in der Wehrmacht.
Der Reichskriegsminiſter kann die im Bereich der Wehrmacht
eingeſtellten Zivilperſonen den für Soldaten geltenden geſetzlichen
Vorſchriften ganz oder teilweiſe unterwerfen, wenn und ſolange
die militäriſchen Notwendigkeiten es erfordern. Sie ſind für die
Dauer dieſer Anordnung Angehörige der Wehrmacht im Sinne
des § 21.
fährt, daß ſie ebenfalls keine Hunnin iſt, und ſie fliehen zuſammen,
dem Helden und ſeinem Mädchen nach.
3. Akt (Am Ufer des Mains): Die Flüchtigen laſſen ſich über
den Main auf König Gunthers Land überſetzen. Zum Lohne
bietet Walther dem Fährmann einige, aus der fernen Donau
ge=
fangene Fiſche. (Verwandlung: Ein Jagdſchloß Gunthers.) Gunther
ſitzt mit ſeinen Helden beim Mahl und wundert ſich über die
fremden Fiſche. Von dem, vom Koch herbeigeholten Fährmann
hört er nun von einem reichen Ritter und deſſen Mägdelein —
Hagen Tronje aber entnimmt den Worten des Fährmanns, daß
dies Walther und Hiltgunt ſein müſſen. Gunther beſchließt,
Wal=
ther ſeiner Reichtümer und der Maid zu berauben.
Zwiſchenſpiel: Der Spielmann reitet derweil mit der
Magd voraus, nach Burgund, um die Heimkehr der Königstochter
anzukündigen. Beide geſtehen ſich einander ihre Liebe. —
4. Akt (Walthers Lager im Walde): Walther will ſich
er=
mattet zur Ruhe legen, da naht Ortwin von Metz, Gunthers
Ab=
geſandter, und ſtellt des Königs Forderung. Es kommt zum Kampf:
Ortwin fällt. (Verwandlung; Lager der Franken.) Gunther
be=
leidigt Hagen; dieſer bleibt dem Kampfe fern. Von Walthers
Hand fallen alle fränkiſchen Helden. Hagen will nicht gegen ſeinen
Freund Walther zu Felde ziehen, als aber dieſer ſeinen Neffen
Patafriet im Kampf erſchlägt, beſchließt er, deſſen Blut zu rächen.
(Verwandlung: Walthers Lager im Walde.) Alle Helden hat
Walther erſchlagen und will weiterziehen, da treten ihm als Letzte
Gunther und Hagen zugleich in den Weg, und er macht auch ſie
kampfunfähig. Er ſelbſt erhält von Hagen eine ſchwere Wunde am
Arm; mannhaft feiern die drei Recken nunmehr Verſöhnung und
trinken auf ewige Freundſchaft. Da naht ein Troß burgundiſcher
Edler, geführt vom Spielmann, die Hiltgunt entgegenritten. Sie
finden die Verletzten und huldigen Hiltgunt und ihrem zukünftigen
Gemahl Walther. Man trennt ſich von Hagen und Gunther, jeder
kehrt in die Heimat zurück; der Spielmann und ſeine Liebſte
be=
enden das Spiel.
70 Laienkräfte werden ſich um die künſtleriſche Geſtaltung der
Aufführung bemühen, und ich muß ſchon ſagen, daß die bis jetzt
gediehenen Vorbereitungen einen ganzen Erfolg hoffen laſſen.
Der bekannte Schauſpieler Erich Sommer hat die Spielleitung in
Händen und ſpielt gleichzeitig den Walther. eGrtrud Volz, die
Hauptſtütze meines Frankfurter Laienſpielkreiſes, iſt für die
Hilt=
gunt gewonnen, um die Geſtaltung des Spielmanns werde ich mich
ſelbſt nach Kräften bemühen, und wir alle hoffen, daß das
Publikum, das uns auch in dieſem Jahre, hoffentlich recht
zahl=
reich, beſucht, wieder einen recht ſchönen Eindruck mit heimnimmt.
Die Uraufführung findet Samstag, den 25. Mai, abends 20.30
Uhr, ſtatt; anſchließend an die Vorſtellung iſt eine Burgbeleuchtung
geplant, die den Eindruck noch verſtärken ſoll. Für
Rückfahrmöglich=
keiten nach allen Strecken iſt Sorge getragen.
Kankate-Zeier in der evangeliſchen Markinskirche.
II. Uebergangsvorſchriften.
8 36.
(1) Unteroffiziere und Mannſchaften, die beim Reichs;
dem 1. April 1933 oder bei der Reichsmarine vor dem 1. H
eingeſtellt ſind und deren Verpflichtungsſchein nach dem W‟
vom 23. 3. 1921 auf 12 Jahre ausgeſtellt iſt, können bis :u
lauf dieſer Zeit im aktiven Wehrdienſt belaſſen werden.
rigen gelten für ſie uneingeſchränkt die Vorſchriften dieſes ;
(2) Der Abſatz 1 iſt ſinngemäß auf Verpflichtungen d.
ziere und Offizieranwärter des Reichsheeres und der
marine und die in die Wehrmacht übernommenen Angaf
der Landespolizei anzuwenden.
(3) Auf die beim Reichsheer nach dem 31. März uz
bei der Reichsmarine nach dem 30. Juni 1933 eingeſtelltu
ziere, Unteroffiziere und Mannſchaften findet das vorni
Geſetz uneingeſchränkt Anwendung.
(4) Die auf Grund des § 40a des Wehrgeſetzes vom:
1921 eingeſtellten Zivilperſonen können für die Dauen
ihrem Dienſtvertrag vereinbarten Zeit nach näheren
mungen des Reichskriegsminiſters in den aktiven Dien
nommen werden.
I. Schlußvorſchrifken.
8 37.
(1) Der Führer und Reichskanzler übt das militärät
ordnungsrecht aus. Er erläßt die zur Durchführung dess
erforderlichen Rechtsverordnungen und Verwaltunn
mungen. Die Rechtsverordnungen können Strafand
enthalten.
(2) Der Führer und Reichskanzler kann dem Reioc
miniſter etwa in Fragen des Erſatzweſens und der A
wachung, dem Reichsminiſter des Innern Befugn=
Abſ. 1 übertragen.
8 38.
(1) Dieſes Geſetz tritt am 21. Mai 1935 in Kraft,
(2) Mit dem gleichen Tage tritt das Wehrgeſetz
März 1921 RGBl. I. 329, das Aenderungsgeſetz vom
1921 und vom 20. Juli 1933 RGBl. 1921 I. S. 787,
S. 516, 566 außer Kraft.
Der Führer und Reichskanzler: gez. Adolf Hitla,
Der Reichswehrminiſter: gez. v. Blomberg.
Der Reichsinnenminiſter: gez. Frick.
über den Erfolg der Sudekendeutſchem
Prag, 2—
Während in tſchechiſchen Kreiſen das Anwachſen
wegung Henleins mit Beſorgnis betrachtet wird, weiſt. n
Stolz darauf hin, daß die Regierungsparteien ein md
zuverſtehendes Vertrauensvotum gegenüber der Regiert
geſtellt haben, denn alle Regierungsparteien hätten im
tion behauptet und ſogar verſtärkt mit Ausnahme der tſ-
Nationalſozialiſten, deren Verluſt vier Mandate betras,
Die tſchechiſche Preſſe aller Richtungen betont mit.
daß ſich die geſamtſtaatliche Politik durch die Verſchi.
deutſchen Lager in keine Abenteuer ſtürzen laſſen dirſ
einige Blätter deuten bereits an, daß die Henlei
gung verboten werden müſſe, wenn ſie ſich nicht
mit Worten auch mit Taten unzweideutig auf den E
tſchechoſlowakiſchen Staates ſtelle. Als Prüfſtein für weſ
politiſche Zuverläſſigkeit der Partei werden in den A
die militäriſchen Bedürfniſſe des nächſten Jahreshaus in
zeichnet, für die man nach Abſchluß des tſchechoſlowakiſch-
Bündnisvertrages ſogar die Kommuniſten zu gewinne.”
Aufruf Konrad Henleins.
ſer an
Brichte
Meu
F1
40 ar
Der Führer der Sudetendeutſchen Partei Konraz
richtet an ſeine Anhänger einen Aufruf, in dem es u.
Das Volk hat entſchieden. Die Idee der Volksgemeinne
geſiegt. Die Mehrheit des Sudetendeutſchtums hat /ſal
Kampffront von Volk und Heimat für Recht und Ordeu
geordnet. Das Vertrauen, das uns vom Volk entgeg /
wurde, verpflichtet uns, auch weiterhin alle Kraft in Eiſ
unſerer Sache zu ſtellen. Im Bewußtſein unſerer
wortung haben wir bewieſen, daß wir nicht nur zmMſſt
ſondern auch zu arbeiten verſtehen. Der geſtrige Tan
zeigt, daß es unmöglich iſt, gegen die Deutſchen
unſere=
zu regieren. Im neuen Parlament wird auch der der vul
Grundſatz Geltung erlangen müſſen, daß das ganze M
gleichgültig, ob ſeine Parteien in der Oppoſition vwhe
Regierung ſtehen — zur Mitarbeit und Mitbeſtimmmen!
gezogen wird. Der Wahlſieg gehört uns. Jetzt aber wNt0)
ter Kraft an die Arbeit.
Die Eröffnung der Reichsautobahn durch den Führer machte
es notwendig, die für den vergangenen Sonntag Kantate ge=
plante kirchenmuſikaliſche Feier auf Donnerstag, den 22
verlegen. In ihr wirkt außer dem Kirchenchor der
Kirche die Madrigal=Vereinigung Darmſtadt mit und ei
orcheſter von Schülern von Lu Metté. In der Vortrag 19
Georg Friedrich Händel und Heinrich Schütz
vertrete=
mit zwei großen Sätzen aus der Suite für Streichoon
G=Moll, letzterer mit der doppelchörigen Motette. Herml!
nur Dich habe‟. Den zweiten Teil der Veranſtaltung
im Vorjahre mit ſo großem Erfolg in deutſcher Ueber)
Bearbeitung uraufgeführte Oratorium von Giacomo
dem bedeutenden italieniſchen Zeitgenoſſen unſeres Hein=
Jephtas Tochter”. In großen, meiſt ſechsſtimmigen ——
breit angelegten Soloſzenen bringt Cariſſimi den alten
derart ergreifender Wirkung, daß man antik=griechil
aus dieſer Kompoſition ſpürt, die tatſächlich dem
Renaiſſance=Oper und deren Verſuch, das antike Drarnn
Friedrich
beleben, ſehr nahe ſteht.
Ein großer Erfolg FZurkwänglers in Lome
Die Londoner Saiſon erreichte am Montag abes
Königlichen Oper von Convent Garden mit einer vong
muſikdirektor Furtwängler dirigierten Aufführung bo.
und Iſolde” einen unbeſtreitbaren Höhepunkt. Furtwe
zum erſten Male ſeit 1½ Jahren in London den ei
wurde bei ſeinem Erſcheinen vom vollbeſetzten Haus M4
Beifall empfangen. Unter hervorragender Mitwirkunck=,
ſchen Enſembles, in dem Lauritz Melchior den 2
Frieda Leider die Jſolde verkörperten, ſowie des
Symphonieorcheſters geſtaltete ſich der Abend zu e=
Erfolg. Beſonders zu Beginn des dritten Aktes und"
wurden der Dirigent und die Mitwirkenden ſtürmee,
— Cherry Kearton: Mein Hund Simba. Die Abentel”5
terriers. Ueberſetzung aus dem Engliſchen von E. 2
J. Engelhorns Nachf., Stuttgart.)
Von den zahlreichen beliebten und berühmten Da”
die wir haben, unterſcheidet ſich dieſes reizende Wei
ten Naturforſchers und Tierphotographen gründlich. "
daß es die perſönliche Handſchrift dieſes unvergleich.
achters und edlen Tierfreundes trägt, der die Wallte.
äußerſten Notwehr gebraucht, ſondern auch die Schichlt.
nen von Kearton einem Londoner Hundeaſyl ent.
terriers und ſeine Abenteuer mit afrikaniſchem Giobe
erſtaunlich, daß man bei jedem anderen Berichterſiht.
die Schulter zucken würde. Und der Leſer verſteht ſ.
dieſer ritterliche „Bildjäger” eine rechte Freundſchalt
kleinen Kameraden mit ſeiner Munterkeit, Tapferl..
empfand. Kearton hat hier nicht nur einem unſcheinol.
Hund, ſondern ſich ſelber ein ſchönes Denkmal geſehe
ſwoch, 22. Mai 1935
us der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 22. Mai 1935
hakurſteinkagung der deutſchen Geologen
in Darmſtadt.
Deutſche Geologiſche Geſellſchaft hält vom 30. Mai bis
935 in Darmſtadt eine Frühjahrstagung ab, auf der die
gm=en, Gewinnung, Prüfung und Verwendung der deutſchen
Eenne in Vorträgen und Beſichtigungsfahrten zur Reichs=
und in den Odenwald behandelt werden. Die
Ge=
wlrung liegt in Händen des Inſtituts für Geologie und
h. Geſteinskunde an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt,
eeit Jahren in ſeiner vorbildlich ausgebauten
Verſuchs=
ſdie wiſſenſchaftliche Beratung der Fachgruppe Naturſteine
ſwland zur Aufgabe gemacht hat.
Deutſches Mädel, zurück aufs Land!
alle deutſchen Mädel im Alter von 17 bis 30 Jahren
er=
ſer Ruf: Zurück zur Scholle!
RReichsnährſtand führt eine große Erzeugungsſchlacht
die Nahrungsfreiheit des deutſchen Volkes ſicherſtellen
teutſche Bauernfrau, die im Haushalt, im Stall und auf
ſdee überall mit fleißiger Hand bei der Arbeit ſein muß,
euf Eure Hilfe. Wir rufen deshalb die geſund denkenden
wer Stadt auf: Folgt unſerem Ruf und helft der
deut=
uernfrau in ihrer großen Aufgabe.
Eſſen iſt reichlich und gut. Der monatliche
Reinver=
tnägt zwiſchen 25 und 30 RM. Die Freizeit verbringen
ſernſter und freudiger Gemeinſchaft, Singen, Spiel und
re dungen ſind ſofort zu richten an die
Landarbeits=
uefft Arbeitsdank Mecklenburg=Schwerin, Poſtfach 1.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 140 — Seite 5
Kreisjägerappell am 27. Mai.
NKreisjägermeiſter teilt mit: Am Montag, 27. Mai,
fin=
roßen Saale des Städtiſchen Tiergartens zu Frankfurt
Gisrägerappell der Kreisgruppe Frankfurt der Deutſchen
ſf ſtatt. Die Veranſtaltung beginnt mit einer
Füh=
vie Jägerſchaft durch den Städtiſchen Tiergarten um
DDie Führung iſt beſonders lohnend, weil jetzt
ver=
mJrungtiere des in= und ausländiſchen Wildes zu ſehen
tſSließend um 20. Uhr iſt im Saale Appell der Jäger.
titzuf
(ü0rann ſtarke Muſikkorps der Landespolizei unter
Stab=
cuvon Muſikmeiſter Walter hat ſich für die muſikaliſche
deſendenicsget ttu ng des Abends zur Verfügung geſtellt. Ferner ſpricht
htckwalt Dr. Fritz Pape über „Das Recht des Jägers und
ſcheihe Weidwerk‟. Darauf gemütliches Beiſammenſein.
An=
zWiimm oder Jagdanzug. Alle Jäger des Kreiſes
Groß=
iüt und Freunde der Jagd ſind zu dieſem Appell einge=
Fparteie
Bhinalien. Uebertragen wurde am 16. Mai 1935 der
lcyrim an der Studienanſtalt und Frauenſchule in Mainz
thazut: Grode eine, Reallehrerſtelle an der Schillerſchule
zeitzufd Frauenſchule) zu Friedberg mit Wirkung vom 20. 5.
ain Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeli=
Mze an der Volksſchule in Walheim, Kreis Alzey. Eine
heſſtrichtete Dienſtwohnung iſt vorhanden. Bewerber müſſen
mäſt ns acht Jahren die Prüfung abgelegt und eine
Anwär=
ſiem zit von mindeſtens fünf Jahren zurückgelegt haben.
enn
texariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Zur Pflege heimat=
MEeſrart veranſtaltet die Literariſch=Künſtleriſche
Geſell=
a mächſten Montag, dem 27. Mai, einen „
Fröh=
il end Frankfurter Mundart”. Zur
Mitwir=
ſutſrau Anni Hannewald und Herr Karl Luley,
geseichnete Mitglieder des Frankfurter Schauſpielhauſes
züſſua; waſchechte Frankfurter, gewonnen.
MDandesverband Heſſen des Sparerbundes wird uns
ge=
ebchrNach § 7 der Verordnung vom 27. Oktober 1926 waren
Atp ertungsſparguthaben bei heſſiſchen
mücen Sparkaſſen für die Einleger bis zum 1.
ſamie unkundbar. Von da ab konnte die Hälfte, vom
ſunr 1940 an der Reſt des Guthabens nach Maßgabe
ſcesbeſtimmungen der Sparkaſſen gekündigt werden.
rlmung vom 20. Dezember 1931 wurde dieſe Beſtim=
liEnde 1933 außer Kraft geſetzt. Der
Lan=
wiend iſt mit Eingabe vom 17. Februar
5t im Intereſſe der Altſparer beim Mini=
Uhworſtellig geworden. Das Miniſterium hat
ufAyB. Februar erwidert: „Auf Ihre Eingabe teilen wir
ndaß einige Sparkaſſen bereits dazu übergegangen ſind,
Auhruungsguthaben in voller Höhe zur Kündigung und
abtſig freizugeben. Es ſteht zu hoffen, daß auch bei den
ernvarkaſſen die volle Freigabe der Aufwertungsguthaben
dem 1. Januar 1940 möglich iſt. Hierüber
wer=
gevener Zeit weitere Verhandlungen, mit den
Spar=
hik werden.” Nun hat das Miniſterium am 6 d. M.
Mda ß die bisher noch nicht freigegebene letzte Hälfte der
Aurgguthaben zu 20 Prozent ab 1. Auguſt 1935
0Prozent ab 1. April 1936 nach Maßgabe der
Gder Sparkaſſen zur Rückzahlung gekündigt
Eſkann; ſoweit eine Freigabe dieſer Hälfte durch die
knoch nicht erfolgt iſt, wird den Sparkaſſen zugleich ge=
Freigabe bereits zu einem früheren
Aidurchzuführen, ſoweit ſie ſich dazu in der Lage
„In Fällen begründeter und
nachgewie=
werden die Sparkaſſen die reſtlichen
Aufwertungs=
uch vor den genannten Zeitpunkten ganz oder teilweiſe
Fſiſches Landestheaker Darmſtadt.
GROSSES HAUS
Anfang 20,00, Ende 22,00 Uhr. — 9. Sinfonie=
Konzert. Leitung: Karl Friderich. Soliſtin: Elſe
C. Krauß.
Anfang 19.30. Ende 22.30 Uhr. — Hauptmiete C.
24. Vorſtellung. „Der tolle Chriſtian”, ein Drama
von Theodor Haerten.
Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. — Deutſche Bühne
H. 12. Vorſtellung. „Figaros Hochzeit”, komiſche
Oper von W. A. Mozart.
KLEINES HAUS
Anfang 20,00. Ende 22.00 Uhr. — Deutſche Bühne
K. 17. Vorſtellung: Zuſatzmiete Xll; Kinderreiche
Mütter Nr. 251—300. „Ein Kerl, der ſpekuliert”,
Komödie von Dietrich Eckart.
Anfang 20,00. Ende 22.00 Uhr — Zuſatzmiete II
12. Vorſtellung; Kinderreiche Mütter Nr. 301—410.
„Ein Kerl, der ſpekuliert”, Komödie von D. Eckart.
Gei eitung:
Wernl ha nn Bach”, Oper von Paul Graener.
e yerin Fauny Elßler”, Operette von Johann Strauß.
Dges Landestheater. Heute abend findet das letzte
Onzert dieſer Spielzeit im Großen Haus ſtatt.
2Teit ung von Generalmuſikdirektor Karl Friderich ſpielt
D Ngraterorcheſter die gewaltige 3. Sinfonie von Beet=
DiM er dem Titel „Eroica” beſonders bekannt iſt. Als
1 Elſe C. Kraus, die aus Darmſtadt gebürtige
1.A-iſtin, das Klavierkonzert in D=Moll von Johannes
DE Ein Kerl, der ſpekuliert” von Dietric
Aufführung. Die Hauptrollen ſpielen Beatrice
Doe=
othe, Elli Hall, Edith Wien, Anton Gaugl. Ludwig
44 Luther, Hans Magel, Carl Raddatz, Willi Stee=
Iden. — Am kommenden Sonntag findet im Großen
wen Landestheaters eine Aufführung von Richard
tan und Iſolde”, in der neuen Inſzenierung von
müller und Prof. Leo Paſetti, ſtatt. Der
Vorver=
zt begonnen.
Der Tag der deutſchen Wanderer.
Zu den Skernwanderungen des Reichsverbandes Deutſcher Gebirgs= und Wandervereine
am Himmelfahrtskag 1935. — Großes Wanderkreffen in Heidelberg a. N.
Himmelfahrt! Der Tag ſtrahlender Maienſonne, friſchen
Waldesgrüns, duftender Blüten und Blumen, ſchwirrender Käfer
und gaukelnder Falter — welcher Tag wäre geeigneter,
hinaus=
zuziehen in die friſch erſtandene Waldespracht, um dem Schöpfer
zu danken für den neuen Frühling, den er über die Erde gehen
läßt, um ſich zu freuen und zu ſtärken am Bild der prangenden
Heimat? So iſt der Himmelfahrtstag ſeit jeher der
Tag des deutſchen Wanderns geweſen. Es iſt deshalb
ſelbſtverſtändlich, daß die deutſchen Gebirgs= und
Wan=
dervereine, die in einigen fünfzig Gebietsvereinen alle
orga=
niſierten Wanderer mit einer Mitgliederzahl von einer
Viertel=
million umfaſſen, an dieſem Tage Bekenntnis für den deutſchen
Wandergedanken, für die Ideale ihrer gemeinnützigen Arbeit für
Volk und Vaterland, zu Führer und Reich ablegen. In 46
Stern=
wanderungen in allen Teilen des Reichs werden
Tauſende und aber Tauſende heimat= und naturbegeiſterter
Men=
ſchen zuſammenſtrömen, nach froher Wanderfahrt ſich
zuſammen=
ſchließen zu machtvoller Kundgebung.
„Deutſches Wandertum will Körperſtählung, Willensbildung
und Seelenformung. Es erſtrebt durch bewußtes Erwandern und
Erwerben der Heimat, durch liebevolles Erkennen des Volkstums
und ſeiner unerſchöpflichen Werte die Erziehung ſeiner Anhänger
zu vertiefter, durch Ehrfurcht vor Blut und Boden geheiligter
Vaterlandsliebe. Deutſches Wanderertum ſchlägt Brücken
vom Volksgenoſſen zum Volksgenoſſen, es legt die Schranken
törichten Klaſſendünkels nieder und bindet Stadt und Land zu
echter Volksgemeinſchaft.
Deutſches Wanderertum iſt auf Selbſtloſigkeit gegründet, es
bedeutete von jeher die Verkörperung des erhabenen Sittengeſetzes
Gemeinnutz geht vor Eigennutz” und ſtellt ſich gern
hinter dieſe Loſung des neuen Reiches Adolf Hitlers.
Die deutſchen Wandersleute haben Wege angelegt und
gekenn=
zeichnet, Türme und Schutzhütten gebaut, Karten und Führer
her=
ausgegeben, dem Ganzen zum Heile. Mühevoll und koſtſpielig war
dieſe Arbeit; teuer vor allem Bau und Erhaltung der
Unterkunfts=
häuſer und Jugendherbergen. Trotzdem geſchah dies alles, ſelbſtlos
und ohne materiellen Vorteil lediglich vom Bewußtſein treulich
erfüllter Pflicht getragen. Und der Ruf: „Lernt erſt Deutſchland
kennen und dann das Ausland! Erwandert euch Heimat
und Vaterland!” iſt der Heroldsruf der deutſchen Gebirgs=
und Wandervereine von jeher geweſen, war eine von uns
Wan=
derern ſtets redlich erfüllte volksdeutſche Aufgabe und wird es
bleiben.”
Mit dieſen Worten hat der deutſche Wanderführer, Prof. Dr.
Werner=Darmſtadt, die Wirkung und Bedeutung der ihm
un=
terſtellten Verbände treffend gekennzeichnet. Zu dieſen Idealen
gilt es, ſich am Himmelfahrtstage erneut zu bekennen. Die
Ziel=
punkte der 46 Sternwanderungen liegen in allen Teilen des
Reiches: In Heidelberg a. N. treffen ſich Odenwaldklub,
Pfälzerwaldverein und Teile des Taunus und Vogelsberges, in
Gemünd und Kyllburg die Wanderer aus der Eifel, auf
Burg Lichtenberg die Leute von Moſel, Hochwald und
Huns=
rück. Die Schwarzwälder haben die Hornisgrinde,
Zavel=
ſtein und Ruine Rötteln zu Sammelpunkten erkoren, die
ſchwäbiſchen Aelbler tagen auf dem Raichberg, die Aelbler
aus Franken in Hiltpoltſtein, die Speſſarter in
Aſchaf=
fenburg Vogelsberg und Rhön in Gelnhauſen der
Sauerländiſche Gebirgsverein führt ſeine
Mitglie=
der an 11 Orten ihrer ſchönen Heimat zuſammen! Die
Weſter=
wälder ſammeln ſich in Weilburg (Lahn) mit Wanderfreunden
aus Taunus und Oberheſſen, die Wanderer vom Niederrhein in
Kempen und Jülich, die Heſſen=Waldecker, Knüllgebirgler,
Werratäler auf dem Bilſtein im Kaufunger Wald, der Thürin=
gerwald in Bad Blankenburg i. Thür. Sie ſchlagen damit
die Brücke nach dem Oſten des Vaterlandes: Das Vogtland hat
als Zielpunkt ſeiner Sternwanderung Irrgana bei
Falken=
ſtein erwählt, der Frankenwald Grafengehaig, die Lauſitzer
Bautzen und den Löbauer Berg, das Erzgebirge
Jo=
hanngeorgenſtadt, die Männer aus der ſächſiſchen Schweiz
Glashütte im Erzgebirge, der Oberpfälzerwaldverein in der
bayeriſchen Oſtmark Fahrenberg. Im gewaltigen
Gebirgs=
zug der Sudeten finden folgende Sterntreffen ſtatt: Auf der
Eulenbaude (Eulengebirgler), dem Königswalder
Spitzberg (Glatzer Gebirgsverein), in Liebau i. Schleſien
(Rieſengebirge), St. Annaberg (Schleſ. Sud. Geb.=V.). Im
Norden Deutſchlands ſammeln ſich die Harzklübler auf dem
Brok=
ken, Viktorshöhe, in Queſte und auf dem Großen
Knollen, der der Eggegebirgs=, Wiehengebirgsverein und der
Hannoverſche Gebirgs= und Wanderverein auf der Iburg bei
Bad Driburg i. Weſtf., der norddeutſche Wanderbund in den
Harburger Bergen, die Mecklenburger im Radebachtal
bei Warin und die Märkiſchen Wanderer in Werder a. d. Havel
— eine unerſchöpfliche Fülle ſchönſter deutſcher Landſchaftsbilder
wird ſich den wonnetrunkenen Augen der Teilnehmer an allen
Punkten erſchließen und die Grundſtimmung ſchaffen für ein
Ge=
löbnis der Treue zum deutſchen Wandergedanken, das in der
An=
nahme einer gleichen Entſchließung an allen Zielpunkten
gipfelt. Die deutſchen Wanderer marſchieren am Himmelfahrtstage
in der Gewißheit, daß ihr Tun notwendig iſt, und daß das Dritte
Reich auch ihre Mitarbeit braucht. Sie ſind erfüllt von der Loſung:
Nicht heraus aus den deutſchen Wandervereinen.
ſondern hinein! Die deutſche Heimat, ſie ruft
alle Volksgenoſſen. Lernt ſie kennen, erwandert
ſie euch zuewigem Beſitz damit ihrſie feſthaltet
mit allen Faſern eines heißen Herzens! Es lebe
die Heimat! Es lebe der Führer!
In unſerem Gebiete führt die zuſtändige Sternwanderung des
Himmelfahrtstages nach
Heidelberg a. N.,
alſo nach einer Stadt, die wie kaum eine zweite geeignet iſt,
naturfrohe Menſchen anzulocken. Es beteiligen ſich vor allem die
Ortsgruppen des Odenwaldklubs, die meiſten Ortsgruppen
des Pfälzerwaldvereins, ſtarke Abordnungen des
Tau=
nusbundes, die Zweigvereine des Vogelsberger
Hö=
henklubs ſüdlich des Mains, Teile des
Schwarzwaldver=
eins und benachbarte Sektionen des deutſchen und
öſter=
reichiſchen Alpenvereins. Insgeſamt dürften 6000
Wan=
derer und Wandererinnen am Neckarſtrand zuſammenkommen. —
Sonderzüge mit 60 Prozent Fahrpreisermäßigung die von
Mainz—Wiesbaden über Darmſtadt mit Zubringer von Frankfurt.
aus der Pfalz mit Zubringer von Worms anrollen, erleichtern die
Teilnahme. Der Vormittag iſt Beſichtigungen und
Kurzwanderun=
gen vorbehalten; am frühen Nachmittag wird ſich ein Feſtzug
durch Heidelbergs Straßen bewegen, der am neuen
Univerſitäts=
platz zu machtvoller Kundgebung für deutſches
Wandern aufmarſchiert. Der deutſche Wanderführer, Prof. Dr.
Werner=Darmſtadt, wird hier ſprechen. Ein
kamerad=
ſchaftliches Beiſammenſein in der Heidelberger
Stadt=
halle vereinigt die Wanderer bis zum Abgange der Sonderzüge.
Es ſteht zu erwarten, daß, namentlich bei ſchönem Wetter, auch
zahlreiche Nichtmitglieder von Wanderverbänden an der
Kund=
gebung, die im Rahmen der Werbewoche des
Reichsbun=
desfür Leibesübungen erfolgt, teilnehmen. Dr. Götz.
Der Deutſche Siedlerbund.
Der Siedlungsbeauftragte im Stabe des Stellvertreters des
Führers, Dr.=Ing. J. W. Ludowici, hat ſoeben den „Deutſchen
Siedlerbund e. V.” als Organiſation der deutſchen
Heimſtätten=
ſiedler anerkannt. Damit iſt für alle deutſchen Kleinſiedler die
große einheitliche Organiſation geſchaffen, welche nach den
Richt=
linien des Reichsheimſtättenamtes den Schutz und die Betreuung
der Siedler übernimmt. Der Deutſche Siedlerbund e. V.” wird
an dem großen Ziel der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, der
Seßhaftmachung des ſchaffenden deutſchen Menſchen und ſeiner
Verwurzelung mit dem deutſchen Heimatboden, tatkräftig
mit=
wirken. Denn nur, wenn auch die Aufgabe der Schulung und
Betreuung der Siedler mit größter Sorgfalt gelöſt wird, können
die bevölkerungspolitiſchen und volkswirtſchaftlichen
Auswir=
kungen der Idee der deutſchen Heimſtättenſiedlung zum Erfolg
geführt werden.
Ueber die Eingliederung der Landesgruppe der Kleinſiedler
des Reichsverbandes der Kleingärtner und Kleinſiedler in den
Deutſchen Siedlerbund e. V. laufen zur Zeit Verhandlungen, die
vor einem günſtigen Abſchluß ſtehen.
Die Geſchäftsſtelle der Gaugruppe Heſſen=Naſſau des Deutſchen
Siedlerbundes e. V. befindet ſich Frankfurt a. M., Bürgerſtraße
69777, 4. Stock.
Oeffenklicher Empfang
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstr. 25.
„Wunder des Fliegens”
Zur Erſtaufführung in Darmſtadt, am Samstag, 25. Mai.
Wie bereits angekündigt, wird dieſer von Ernſt Udet
ge=
flogene Film, der ſeit einigen Tagen an allen großen Plätzen
Deutſchlands zur Vorführung gelangt und begeiſtert aufgenommen
wird, nunmehr auch in Darmſtadt zur Erſtaufführung kommen.
Gerade weil dieſer Film als erſter deutſcher Fliegerfilm eine
wert=
volle Spielhandlung beſitzt, in der neben Ernſt Udet auch Käthe
Haack und Jürgen Ohlſen — bekannt als „Hitlerjunge Quex” —
mitwirken, wird dieſer Film jeden Beſucher in die Welt des
Flie=
gers führen, deſſen Element das Losgelöſtſein von der
Erdgebun=
denheit iſt. Der Film „Wunder des Fliegens” erhielt die
Prädi=
kate „volksbildend” und „ſtaatspolitiſch wertvoll”, iſt außerdem
jugendfrei. Schon durch dieſe Auszeichnung verrät der Film die
große Leiſtung ſeiner Träger.
Die Erſtaufführung erfolgt in Verbindung mit der
Flieger=Landesgruppe 11 des Deutſchen Luftſport=Verbandes und
wird zu einer beſonderen Veranſtaltung ausgebaut.
Die A..-Bontseeogrfaher raft Dia!
Gebe Deine Spende auf das Konto der
Kreisamts=
leitung des Amtes für Volkswohlfahrt Nr. 5990 der
Städt. Sparkaſſe und auf das Poſtſcheckkonto Nr. 8801
Frankfurt a. M.
von Teilnehmern an der Bundestagung ehem. Kriegsgefangener.
Der öffentliche Empfang einer Anzahl Radfahrer aus
Oſt= Nord= und Mitteldeutſchland, welche zu der vom 25. bis
27. Mai dauernden Bundestagung der
Reichsverei=
nigung ehem. Kriegsgefangener in St. Ingbert
(Saar) eilen, findet morgen, Donnerstag, zwiſchen 10.30 und
11 Uhr, durch eine Abordnung der hieſigen Ortsgruppe der
Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener vor dem
Muſeum ſtatt. Der Kreisleiter der NSDAP. und
Oberbür=
germeiſter der Stadt Darmſtadt wird die Anſprache halten. Ferner
beteiligen ſich am Empfang die Kapelle des Arbeitsdienſtes und
ein Ehrenſturm der SA., ſowie eine Ehrenkompagnie des NSDFB.
(Stahlhelm), beide mit Fahne. Nach der Anſprache wird durch die
Mitglieder der hieſigen Ortsgruppe der Elſa=Brandſtröm=
Werbe=
gemeinſchaft deutſcher Frauen ein Frühſtück gereicht. Die
Rad=
fahrerkolonne ſetzt ſich ausſchließlich aus Kämpfern der
vor=
derſten Linie des Weltkrieges zuſammen, die infolge
beſon=
ders ſchwieriger Pflichterfüllung in die Hände unſerer Gegner
fielen. Heute iſt der Geiſt der Stacheldrahtgemeinſchaft, der im
Feindesland ſchon damals die wahre deutſche Volksgemeinſchaft
verkörperte in den ehemaligen Kriegsgefangenen noch reſtlos
lebendig. Es muß berückſichtigt werden, daß die Radfahrer
Volks=
genoſſen ſind, bei denen ſowohl der Krieg, wie auch die
Gefangen=
ſchaft körper= und geſundheitsſchädigende Spuren mehr oder
we=
niger zurückgelaſſen hat. Trotzdem haben es dieſe Männer
unter=
nommen, aus dem äußerſten Oſten und Norden unſeres
Vaterlan=
des mit dem Rad durch die Gauen Deutſchlands zu eilen, um im
Saargebiet mit den Volksgenoſſen die Bundestagung der
ehema=
ligen Kriegsgefangenen, welche ein Markſtein in der Geſchichte
ſein wird, gemeinſchaftlich zu erleben.
Die Darmſtädter Bevölkerung kann ihren Dank an
die aus kerndeutſchen Männern beſtehende Radfahrerkolonne
da=
durch zum Ausdruck bringen, daß ſie ſich morgen, Donnerstag,
kurz nach 10.30 Uhr, recht zahlreich auf dem
Parade=
platz einfindet.
Deutſcher Reichskriegerbund „Kyffhäuſer”.
Deutſcher Reichskriegerkag in Kaſſel.
In den Tagen vom 6.—8. Juli d. J. findet der große
Reichskriegertag in Kaſſel ſtatt. Der
Reichskrieger=
tag wird im engſten Zuſammengehen mit der
Reichspropaganda=
leitung und den Gliederungen der NSDAP. geleitet. Dieſer
Reichskriegertag, der erſte im Zeichen des
wiedererſtande=
nen wehrhaften Deutſchlands, wird groß und
ein=
drucksvoll ſein. Der große Appell der alten Soldaten
des Kyffhäuſerbundes mit ſeinen 34 000
Kameradſchaf=
ten in einer Mitgliederzahl von über 3 Millionen wird von der
Geſchloſſenheit des deutſchen
Frontſoldaten=
tums zeugen. Niemand, der in der alten Armee gedient und
im Weltkrieg für ſein Vaterland gekämpft hat, wird fehlen. Die
alten Soldaten und Kameraden werden zur
Stelle ſein. Der 5. Deutſche Reichskriegertag des
Kyffhäuſer=
bundes iſt berufen, die Brücke aus der ruhmreichen Geſchichte und
der ſtolzen Vergangenheit des deutſchen Soldatentums in die
ehrenvolle Zukunft wiedererſtandener deutſcher Wehrhaftigkeit zu
ſchlagen. Zum erſten Male wird auch der Landesverband
Kurpfalz, in dem heſſiſche, rheiniſche, badiſche, pfälziſche und
vor allem unſere Saarkameraden vereinigt ſind, in
inne=
rer und äußerer Geſchloſſenheit vor dem Bundesführer ſeinen
feſten Marſchtritt ertönen laſſen. Die bis jetzt vorliegenden
An=
meldungen laſſen erkennen, daß der Landesverband Kurpfalz in
Kaſſel auf das ſtärkſte vertreten ſein wird. Kaſſel, eine der
ſchönſten Städten des deutſchen Vaterlandes, umgeben von einem
herrlichen Kranz heſſiſcher Wälder, vereinigt in ſich alle Vorzüge
einer von Natur, Kunſt und echter deutſcher Gaſtlichkeit
ausge=
zeichneten Feſtſtätte. Kaſſel wird ſeinen Gäſten im Herzen des
Heſſenlandes herrliche, feſtliche Tage bereiten. Auskunft erteilt
im weiteren die Geſchäftsſtelle des Landesverbandes Kurpfalz,
Darmſtadt, Artillerieſtraße 6, Fernruf 3574, oder die
Kreisver=
bände des Kyffhäuſerbundes bzw. die Kameradſchaften.
— Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Prof. Max Pauer
hält demnächſt beginnende Meiſterkurſe für Klavier ab.
Anmel=
dungen im Sekretgriat der Städtiſchen Akademie,
Eliſabethen=
ſtraße 36 „Fernruf 3500 (Stadtverwaltung).
Seite 6 — Nr. 140
Die Bögel brüken. — Halkel Kahen fern!
Der Reichstierſchutzbund ſchreibt: Es herrſcht vielfach noch
Unklarheit darüber, in welcher Weiſe der Menſch die brütenden
Vögel ſchützen und insbeſondere vor der Verfolgung durch Katzen
bewahren kann. Dies geht aus den zahlreichen Beſchwerden
her=
vor, die vom Reichs=Tierſchutzbund einlaufen.
Während der Brutzeit der Vögel, in den Monaten April
bis Juli, iſt es Pflicht aller Katzenhalter, ihre Katzen ſo zu
ver=
wahren oder zu beaufſichtigen, daß eine Störung des Brutgeſchäfts
der Vögel nicht eintritt. Auf jeden Fall muß verhindert
wer=
den, daß Katzen die Nacht außerhalb des Hauſes zubringen. Die
Katzen müſſen während der Brutzeit der Vögel beſonders
aus=
reichend gefüttert werden.
In den Fällen, in denen aus zwingenden Gründen Katzen
auch am Tage nicht ſtändig im Hauſe gehalten werden können,
muß wenigſtens dafür geſorgt werden, daß die Tiere nur
ge=
ſättigt ins Freie gelangen, und daß ihre Heimkehr durch
Verabreichung einer von den Katzen bevorzugten Nahrung im
Innern des Hauſes angeſtrebt wird. Junge Katzen können
zur Duldung von Vögeln angehalten werden,
was bei verſtändnisvoller Pflege auch vielfach gelingt.
In Gärten, in denen Vögel niſten, lege man um den Stamm
der betreffenden Brutbäume Dornenreiſig oder einen ſo breiten
Streifen dünnes Blech, daß die Katze nicht darüber
hinweggrei=
fen, alſo für ihre Krallen keinen Halt finden kann. Auch ein
lampenſchirmartig um den Stamm angebrachter Blechſtreifen
ver=
hindert das Weiterklettern. Neſter in größeren Sträuchern ſchütze
man ringsum durch Aufſtellung von Drahtgeflecht, das die Katzen
zurückhält. Es darf im heutigen Deutſchland nicht mehr
vorkom=
men, daß zwiſchen Vogelfreunden und Katzenhaltern
Schwierig=
keiten bei der Durchführung des Schutzes der einzelnen Tierarten
entſtehen.
Wer in ſeinem Garten fremde Katzen antrifft, die Vögeln
nachſtellen, verſuche zunächſt, durch Belehrung der Katzenhalter
eine Aenderung der Verhältniſſe herbeizuführen. Jede
Ver=
letzung oder Tötung einer fremden Katze kann beſtraft werden.
Der Gebrauch von Tellereiſen iſt für das ganze Reichsgebiet
ver=
boten.
In dieſem Zuſammenhang wird noch darauf hingewieſen, daß
die Zahl der herrenloſen, hungernden Katzen, die wegen
Ver=
nachläſſigung oder gar ſtrafbarer Ausſetzung auf den Vogelraub
hingelenkt ſind, durch menſchliche Schuld ſtändig vermehrt wird.
Es muß deshalb dafür geſorgt werden, daß nur ſo viele
Jung=
tiere zur Aufzucht gelangen, als in guten Händen beſtimmt
unterge=
bracht und ſtändig ausreichend verpflegt werden können. Nicht
erwünſchte Neugeborene müſſen ſofort nach der Geburt
getötet werden, bevor ſie am Muttertier geſogen haben.
Kann man die Jungen erſt ſpäter erreichen, ſo laſſe man eins
am Leben, weil ſonſt die alte Katze durch den Milchdrang krank
wird. Die Tötung junger Tiere geſchieht am einfachſten durch
Schläge auf den Kopf, nicht durch Ertränken, weil die jungen
Tiere mit unentwickelten Lungen im Waſſer nur ſchwer erſticken.
Wer die Tötung nicht ſelbſt durchführen kann oder will, wende
ſich an einen Tierarzt oder Tierſchutzverein, die die Jungtiere und
auch überzählige erwachſene Katzen in ſchmerzloſer Weiſe töten.
Kater, die man nicht zur Zucht verwenden will, und von denen
man wünſcht, daß ſie zu Hauſe bleiben, laſſe man im Alter von
fünf bis ſechs Monaten von einem Tierarzt kaſtrieren. Nur durch
ſo weitgreifende Vorbeugungsmittel wird es möglich ſein,
Vogel=
not und Katzenelend wirkſam zu beſeitigen.
Vom kommenden Luftſchukgeſeh.
Die hohe Bedeutung des zivilen Luftſchutzes für die geſamte
Bevölkerung wird von dem Abteilungsleiter im
Reichsluftfahrt=
miniſterium, Miniſterialrat Dr. Knipfer=Berlin, in der NS.=
Be=
amtenzeitung unterſtrichen. Erwähnt wurden die vier großen
Gruppen des Luftſchutzgeſetzes: der Flugmelde= und
Luftſchutzwarn=
dienſt der Sicherheits= und Hilfsdienſt, der Werkluftſchutz und
der Selbſtſchutz. Die geſamte Arbeit auf dem Gebiete des
Luft=
ſchutzes wurde bisher im weſentlichen auf freiwilliger Grundlage
geleiſtet. Die ungeheuere Ausdehnung der Aufgaben, ihr
Eingrei=
fen in alle öffentlichen Organiſationen und ſchließlich die
Notwen=
digkeit auch den einzelnen Menſchen zur Mitarbeit heranzuziehen,
zwingen aber dazu, das geſamte Gebiet des Luftſchutzes
ge=
ſetzlich zu regeln. Dies werde in Kürze erfolgen. Das
geſamte deutſche Volk, ſo ſchließt Dr. Knipfer, ſein Leben ſeine
Arbeit und ſeine Güter vor den Folgen von Luftangriffen zu
ſchützen, iſt die gewaltige Aufgabe, die dem Luftſchutz geſtellt iſt.
Alle hierzu erforderlichen Maßnahmen rechtzeitig zu treffen, iſt die
große Aufbauarbeit, die den Behörden zufällt. —
(Aus der Zeitſchrift „Bauwelt”, Heft Nr. 16, vom April
1935.)
Fern=Segelflug eines Darmſtädter Aka=Fliegers.
Der Segelflieger Vogel von der Akademiſchen Fliegerſchaft
Richthofen, der mit der „D Richthofen” vormittags 10.45 Uhr auf
dem Darmſtädter Flugplatz aufſtieg, landete nach ſechsſtündigem
Flug bei Corbach im Regierungsbezirk Waldeck. Die Strecke
dieſes Ueberlandfluges beträgt 156 Klm.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Das Bezirksſchöffengericht hatte Mitte April ein junges
Mädel, das hier in Stellung war, zu einem Jahr und drei
Mo=
naten Gefängnis verurteilt, weil ſie in den vergangenen Jahren
zweimal abgetrieben hatte und weil ſie im November 1934 bei
ihrer Herrſchaft Geld geſtohlen hatte. Das Gericht hatte damals
mildernd anerkannt, daß ſie durch ihren Bräutigam, der nicht
weniger wie 13mal vorbeſtraft iſt und auch diesmal wieder neben
ihr auf der Anklagebank ſaß, zu dem Diebſtahl verleitet worden
ſei. Das Mädchen hatte gegen dieſes Urteil Berufung verfolgt,
und am Dienstag verhandelt die Große Strafkammer
gegen ſie. Sie hatte ihre Straftaten zugegeben, behauptete aber
ſehr energiſch, ſie habe nur 1000 Mark geſtohlen, während 5000
Mark fehlten. Sie behauptet auch, ſie habe das Geld nicht aus
dem Safe, ſondern aus der auf dem Nachttiſch liegenden
Brief=
taſche genommen. Anfangs hatte ſie ſtrikt alles abgelehnt, und
erſt, als man ihr nachweiſen konnte, daß ſie in einem hieſigen
Geſchäft einen 1000=Mark=Schein hatte wechſeln laſſen, hatte ſie
das zugegeben. Von den übrigen 4000 Mark will ſie jedoch noch
heute nichts wiſſen. Das Gericht verwirft ihre Berufung und
erkennt vielmehr auf die Berufung der Staatsanwaltſchaft hin
auf eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr und ſechs
Monaten. Das Urteil iſt rechtskräftig.
— Heimabende für ortsfremde junge Mädchen,
Freundinnen=
heim, Sandſtraße 24. Jeden Donnerstag, abends 8.15—10.00 Uhr:
Zuſammenkunft. Jeden erſten und dritten Mittwoch im Monat:
Gymnaſtik. Jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat
Nähen und Zuſchneiden. Donnerstag, den 23. Mai 1935: Andacht
für ortsfremde junge Mädchen. Gäſte willkommen. Donnerstag,
den 30. Mai, fällt die Zuſammenkunft aus.
Wer kann Angaben machen? Am Dienstag, 14. Mai, gegen
16.40 Uhr, wurde in der Heidelberger Straße, in Höhe der
Anna=
ſtraße, ein Kandelaber von einer Straßenlaterne umgefahren.
Das Fahrzeug und der Täter ſind bis jetzt noch nicht bekannt
In der Nacht zum 17. Mai wurde die Scheibe von dem
Spiel=
planſchaukaſten des Heſſiſchen Landestheaters, der an der Ecke
Rheinſtraße und Paradevlatz (Jagdhaus) aufgehängt iſt, von
un=
bekannten Tätern zertrümmert. Sachdienliche Angaben werden
von dem Landeskriminalpolizeiamt, Hügelſtraße 31—33, Zimmer
29 a. entgegengenommen.
Vereins- und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Freunde der Darmſtädter Realanſtalten. Wir
laden unſere werten Mitglieder zur
Monatsverſamm=
lung auf Donnerstag, 23. Mai, zu Sitte, Karlsſtraße 15, ein und
hoffen auf zahlreiches Erſcheinen. Unter anderem ſoll über die
weiteren Veranſtaltungen beraten werden.
23.-Mikglieder erhalten ihr Rechl.
138 000 Auskünfte wurden erteilt. So heißt es
in einer Jahresbilanz der Gaurechtsberatungsſtelle der
Deutſchen Arbeitsfront ſachlich und lakoniſch. Welche Fülle von
Arbeit und Sachkenntnis in dieſer einen Zahl liegt, davon machen
ſich die wenigſten einen Begriff.
153 Rechtsberater und Angeſtellte ſind in Heſſen=Naſſau
damit beſchäftigt, die Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront zu
betreuen und ihr Recht zu wahren.
Nicht weniger als 75 Beratungsſtellen halten in
allen Teilen des Rhein=Maingebietes ihre Sprechſtunden ab. In
knapp einem Jahr wurden allein 10 688
Güteverhand=
lungen durchgeführt, von denen 9586 mit günſtigen
Vergleichen abgeſchloſſen werden konnten. Die Durchfechtung
arbeitsrechtlicher Klagen dagegen erwies ſich dank der
ſorgfältigen Betreuung durch die DAF. nur in 1914 Fällen
als notwendig. Die Zahl der eingereichten
Sozialverſiche=
rungsverfahren betrug rund 22000.
Die Aufgaben der Rechtsſchutzſtellen liegen in der
Bera=
tung aller DAF.=Mitglieder in ſämtlichen
Fra=
gen des Sozial= und Arbeitsrechts ſowie in der
Vertretung vor dem Arbeitsgericht und den
In=
ſtanzen der Sozialverſicherung.
Jeder ſchaffende deutſche Volksgenoſſe iſt den Wechſelfällen des
Lebens ausgeſetzt. Jeder kann in die Lage kommen, ſein Recht
verteidigen zu müſſen, und darum iſt es gut,
Mitglied der Deutſchen Arbeitsfront
zu ſein. Die Rechtsberatung der DAF. erfolgt koſtenlos und
wird ſofort von Beginn der Mitgliedſchaft an
gewährt.
Allein dieſes eine Arbeitsgebiet der DAF. macht es jedem
denkenden deutſchen Arbeiter, der heute noch abſeits der großen
Front ſteht, zur Pflicht, ſich einzugliedern in die Gemeinſchaft aller
Schaffenden, in die Deutſche Arbeitsfront.
Anmeldungen nehmen alle DAF.=Betriebswalter ſowie die
DAF.=Ortsgruppen entgegen.
NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟.
Jörg Mager!
Heute Mittwoch von 10 bis 1 Uhr und 3 bis 6 Uhr
unſerer Geſchäftsſtelle, Bismarckſtraße 19, noch Karten fiht
heute abend 20 Uhr ſtattfindenden Vortrag Jörg Magau
haben. Jörg Mager wird ſeine geniale Erfindung, die e
akuſtiſche Orgel, vorſpielen, die erſt kürzlich den Altmeiſter um
Muſik, Dr. Richard Strauß, begeiſtert hat.
Allen, die heute um 20 Uhr in das Prinz=Emil=Sch.,
kommen, ſteht ein intereſſanter und eindrucksreicher Abend
Wir betonen nochmals, daß der Eingang zum Prinz=Emil= von der Alten Niederſtraße aus erfolgen kann (Stu
bahnlinie 3), da die übrigen Tore (Heidelberger
Straße=
infolge der Vorbereitungen zur Dahlienſchau geſperrt ſinda
Eintrittspreis beträgt 20 Pfg. An der Abendkaſſe im
Emil=Schlößchen ſind noch Karten zu haben.
Kolonial=Ausſtellung.
Für die zur Zeit
ſtellung ſind Karten zu
ſtelle zu haben.
im Saalbau ſtattfindende Kolonio
30 Pfg. gleichfalls in unſerer Ges
Die Sporkkurſe der NSG. „Kraft durch Freu
beginnen.
Heute, Mittwoch, beginnen folgende Kurſe:
Kurs 12: Schwimmen (für Frauen). Bad: Hochſchul=
Zeit: 18—19 Uhr. Die erſte Stunde wird als Trocken=Sckh.
kurs durchgeführt.
Kurs 13: Sportfechten (Männer und Frauen). Halle;
gartenſtraße 11. Zeit: 20—21 Uhr.
Kurs 14: Tennis (Männer und Frauen). Platz: Hr
Stadion. Zeit: 18—19 Uhr.
Wir bitten die fortgeſchrittenen Teilnehmer, wegen
lung der Plätze und Zeiten auch zu erſcheinen.
Was die Lichtſpiel=Theater bringen.
Union=Theater: „Punks kommt aus Amerika”.
Nach dem Roman von Ludwig von Wohl hat Walter Jerven
das Drehbuch zu dieſem reizvollen Film geſchrieben. Unter Karl
Heinz Martins Spielleitung und der künſtleriſchen Oberleitung
von Robert Neppach, der ein ausgezeichnetes
Schauſpielerper=
ſonal einſpannt, iſt aus dieſem Romanfilm oder Filmroman eine
ungemein heitere, ſpannende, feſſelnde und liebenswürdige
An=
gelegenheit geworden, ein paar Stunden ausgezeichneter
Unter=
haltung. Wie ganz wenige iſt dieſer Film eine glänzend gelungene
Miſchung von Luſtſpiel=, Kriminal= und Abenteurerfilm.
Punks iſt einer von den Jungen, die wegen dummer Streiche
nach Amerika abgeſchoben wurden und es dort über allerhand
Umwege zu etwas gebracht haben. Er kann boxen, ſchießen, Golf
ſpielen, Auto fahren, kurz, er iſt jeder Situation gewachſen und
„Der Juwelier und sein Mündel!”
Pbot. Ufa
Szene aus dem R. N.-Film der Ufa „Punks kommt aus Amerika‟
mit Ralph Artur Roberts und Lien Devers
verfügt über unverwüſtlichen Humor, der ihn in keiner
Lebens=
lage verläßt. Er ſcheut auch — man lernt das drüben in
Amerika — vor gelegentlichen gewagten Stückchen nicht zurück,
obgleich er im Grunde genommen ein hochanſtändiger Kerl iſt.
Nach 8 Jahren kommt er, zum Entſetzen ſeines alten Onkels,
eines etwas nervöſen Juwelen= und Antiquitätenhändlers, zurück.
Des Onkels Entſetzen gründet ſich in erſter Linie auf die
Erin=
nerung an die Tatſache, daß ihm Punks einmal Petroleum in
den Kognak gegoſſen hat. Seine kleine Nichte iſt inzwiſchen zu
einem entzückenden kleinen Fräulein herangewachſen, das
ſelbſt=
verſtändlich auch Punks gefällt. Was Punks nun anſtellt, ſchon
auf dem Dampfer während der Ueberfahrt, dann, wie er ohne
einen Pfennig Geld im Auto von Hamburg nach Berlin fährt,
wie er dort ſeinen Onkel ohne deſſen Wiſſen vor einem
Rieſen=
verluſt bewahrt und ihn gegen Gauner ſchützt, wie er endlich ſich
die hübſche kleine Marlis erringt, das alles will man ſelbſt in
dem Film miterleben. Kein Beſucher wird ihn enttäuſcht
ver=
laſſen. Attila Hörbiger ſpielt den Tauſendſaſſa Punks
un=
gemein gewandt, Lien Deyers die reizende Marlis, Sibylle
Schmitz die vornehme Britta und Ralph Artur Roberts in
unglaublicher Maske den Antiquitätenhändler Holenius. Er
fügt ſeinen vielen ausgezeichneten Rollen eine hervorragende
hinzu. Oskar Sima, Erika Gläßner, Henry Lorenzen
u. v. a. vervollſtändigen das Enſemble. — Auch das Beiprogramm
iſt luſtig und ſehenswert.
AA
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen
den künſtleriſchen Großfilm der Ufa. Das Mädchen
Jo=
hanna”, mit Angela Salloker, Guſtaf Gründgens, Heinrich
George, Theodor Loos und Willy Birgel. Regie Guſtav Uciky.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen in Neuaufführung einen der
beſten Garbo=Filme der letzten Jahre Mata Hari” mit
Greta Garbo und Ramon Novarro. Die einzig daſtehende
Schau=
ſpielkunſt der Garbo vermittelt eindrucksreich das Leben der
ge=
heimnisvollſten Spionin des Weltkrieges.
Belida zeigt in Neuaufführung den Monumentalfilm Der
alte und der junge König”, mit Emil Jannings in der
Hauptrolle.
die Jeynerrärten ver Reicsoag
Die Deutſche Reichsbahn macht eine erfreuliche Mitt/
Die ſeit etwa einem Jahr in einigen Verbindungen mit 9
Verkehr beſtehenden Zehnerkarten erfahren eine weitemſ=u M
günſtigung.
Was ſind nun eigentlich Zehnerkarten? Am treffendſtin”
gleichen wir ſie mit den allgemein bekannten Fahrſcheinhet
ſiut nit der
Straßenbahnen und Omnibuslinien.
Die Zehnerkarten, alſo ein Bündel von 10 Fahrkarehuu
eine beſtimmte Nahverbindung, können an jedem beliebigen
gelöſt werden. Sie werden für die 3. Wagenklaſſe und, mid
Bedürfnis dafür vorliegt, auch für die 2. Wagenklaſſe an Xſc,
mann ausgegeben. Die Karten ſind übertragbar, d. h., ſche
nen auch von mehreren gemeinſam benutzt werden. Siel/
für alle Perſonenzüge: Eil= und Schnellzüge dürfen nuu
Zahlung des tarifmäßigen Zuſchlags benutzt werden.
Vom 1. Juni ab wird der Preis der Zehnerkarten T/
ſetzt. Während die Ermäßigung bisher 20 Prozent betruu,
ab 1. Juni die gleiche Ermäßigung wie bisher bei den So.)
rückfahrkarten gewährt, alſo 33½= Prozent. Die Geltums
wird von bisher einem Monat auf zwei Monate erhöht,
So wird der Nahverkehr durch dieſe Karten bedeu Wf
leichtert.
Zuſatz I: Es werden Zehnerkarten zwiſchen Wiesſih
und folgenden Bahnhöfen ausgegeben: Aßmannshauſen.9.9
gen=Medenbach, Bad Schwalbach, Bleidenſtadt, Chauſſeehaut
dersheim, Eiſerne Hand. Eltville, Erbach (Rheingau), Flim
am Main, Geiſenheim, Groß=Gerau, Hahn=Wehen, Hat —u
Hattersheim (Main), Hochheim (Main), Landesdenkmal, „Dci.
Biſchofsheim, Mainz=Guſtavsburg, Mainz Hbf., Mainu
Mainz=Süd, Niedernhauſen, Niederwalluf. Oeſtrich=Win//
desheim (Rhein), Rüſſelsheim Waldſtraße, Wiesbaden=24hg/
Wiesbaden=Oſt, Wiesbaden=Dotzheim, Wiesbaden=Erl:47 Nu, ob=
Wiesbaden=Jgſtadt und Wiesbaden=Schierſtein.
Etn
Zuſatz II: Es werden Zehnerkarten zwiſchen Mailzu,
folgenden Bahnhöfen ausgegeben: Bingen (Rhein), Binm/ M
Bodenheim, Budenheim, Darmſtadt Hbf., Eltville über Alen
Eltville unmittelbar, Gau=Algesheim, Gonſenheim, Grool;
Heidesheim (Rheinh.), Ingelheim, Kelſterbach, Klein=Eiſich,
heim=Ober=Olm, Laubenheim (Rhein), Mainz=Biſchofshein ku
Guſtavsburg, Mz.=Mombach, Mz.=Süd Mz.=Weiſenau, can
born (Heſſen). Nackenheim, Nieder=Olm, Nierſtein, Oprayun
Raunheim, Rüdesheim (Rhein) über Wiesbaden, Rüdesklicg
mittelbar, Rüſſelsheim, Wiesbaden Hbf., Wiesbaden=Bieb 6300
Wiesbaden, Wiesbaden=Biebrich unmittelbar. Wiesben40,
Wiesbaden=Schierſtein über Wiesbaden, Wiesbaden=Scchat
unmittelbar.
Zuſatz III: Es werden Zehnerkarten zwiſchen Mainn
und folgenden Bahnhöfen ausgegeben: Bodenheim, Al
Hauptbahnhof, Groß=Gerau, Kelſterbach. Laubenheim
Mainz=Biſchofsheim, Mz.=Guſtavsburg, Mz. Hbf., M.
ſenau, Nackenheim, Nierſtein, Oppenheim. Raunheim.
heim, Wiesbaden Hbf., Wiesbaden Oſt.
nüls
ruhl
lung
MNümer
Asſchla
dend
Kriegsgefangenenkagung im Saarland.
Die am 24./27. Mai in St. Ingbert (Saar) ſtattfindl
Bundestagung der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsle
ner (REK.) verſpricht zu einer eindrucksvollen Kundgebuu
Frontſoldaten zu werden, die das harte und bittere Scg
Gefangenſchaft durchmachen mußten.
Eine Ausſtellung Deutſches Volkstum ing!
wird in Dokumenten, Bildern und Handarbeiten Zeugnls
Kampf ohne Waffen der Deutſchen hinter Stacheldrahl !
Die Reihe der öffentlichen Veranſtaltungen beginnt I.
Grenzlandkundgebung am Weltkriegs=Ehrenmal auf 9e0
berg in Saarbrücken am Freitag abend.
Am Morgen des 25. Mai wird die Hitler=Jugend
Ingbert und Umgebung in einer Kundgebung unter Ie
gedanken „Nie wieder Knechtſchaft” von dem Schl.
kriegsgefangenen Frontſoldaten hören. Die öffentliche ?
am Samstag nachmittag wird einen Eindruck von der ſa”
bekannten ſachlichen und aufklärenden Arbeit der Reh.=)
teln. Eine Heimkehr=Gedenkfeier am Abend wird in 304
des Reichskommiſſars Gauleiter Bürckel die ſtarke ſi
bundenheit der vor 15 Jahren heimgekehrten Kriegspe.
mit den nun endlich auch ins Mutterland heimgekehrkel.”
diſchen Volksgenoſſen bekunden.
Eine Morgenfeier im Walde bei St. Ingbert am.
dem 26. Mai, iſt dem Gedenken an die toten Kamerſl.
met. Die anſchließende Feſtſitzung ſteht unter dem Lcc
„Der Kampf um deutſches Weſen, um ."
meinſchaft um neues Recht, um neuen 9..
Bei einem Aufmarſch der NS. Verbände und Tauſende."
Kriegsgefangenen zu einer großen Kundgebung ſpricht..
Bundesführer Frhr. v. Lersner=Potsdam über.!"
von einſt ſind Kämpfer von heute”, Fahte.
Kriegerfriedhöfen im ehem. Frontgebiet bei Verdun.O"
in das ſchöne Saarland bilden den Ausklang.
Anfragen an Lehrer Heinrich Bayer, St. Inol.
Albert=Weißgerber=Allee 5. (Die Reichsbahn gewält.
Beſuch der Tagung eine Fahrpreisermäßigung von.
— Sanitätswache vom Roten Kreuz Darmſtadt.
wache wurde im Monat April d. J. in 386 Fällen i0
nommen. Darunter 356 Transporte in Krankenwat”
kehrsunfälle, 13 Betriebsunfälle, 108 Transporte..
auswärts). Hilfeleiſtungen durch die Sanitätskoich)
anſtaltungen und Aufmärſchen 30. Die Verleihanſo.
51 Fällen in Anſpruch genommen
Aah Wuane
e fostet Loch. 1‟
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twoch, 22. „Mai 1935
Aus Heſſen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 140 — Scite 7
rArheilgen, 21. Mai, Fröhlicher Abend der
Ar=
rSpielſchar. Die Arheilger Spielſchar, die ſeither
Abjanſpielgruppe Mitglied des Reichsbundes „Volkstum und
„” war und kürzlich geſchloſſen in die Hitler=Jugend
ein=
tralßſt ganſtaltete als Abſchluß ihrer Arbeit im ſeitherigen
Rah=
meisluen Fröhlichen Abend. Der von über 500 Perſonen
be=
ſetzühſal,1 des Gemeindehauſes war der wackeren Schar wiederum
einſaweis für die Beliebtheit ihrer herzerfriſchenden Darbie=
Und auch dieſer Abend war in ſeiner programmatiſchen
ſhunſtellung dazu angetan, echte Volkskunſt zu bieten ſowie
und Frohſinn zu verbreiten. Den Reigen der mit leb=
Beifall aufgenommenen Darbietungen eröffnete der
In=
lkreis mit der flott wiedergegebenen „Titus”=Ouver=
Mozart. Am Anſchluß an drei Kanons für Chor und
ergriff der Begründer und Leiter, Herr Fritz Kräu=
Wort zu einer Anſprache, in der er einen Rückblick auf
ſtwegang und die Arbeit der jungen Schar ſeit ihrer
warf, die ſich in kurzer Zeit auf eine beachtliche Höhe
Fonnte und im ganzen Heſſenlande, einen guten Ruf
Er ſprach dann über die Aufgaben im neuen Rahmen
ſiage= und Spielkreis der Hitler=Jugend, und dankte den
9=farrer Grein und Lehrer Sauerwein ſowie allen Mit=
Es folgte dann die Aufführung einer Komödie aus
ſtert Norden von Max Mohr: „Hanſen und Janſen‟. Den
tzunkt des zweiten Teils, den das Orcheſter mit der
Ballett=
jüus „Roſamunde” von Schubert einleitete, bildete die
Auf=
führcy, es bühnenwirkſamen Luſtſpiels „Schwabenſtreiche” von
mMarbſſurdes, das, von köſtlichem Volkshumor durchwoben und
ausggämet dargeſtellt, die luſtigen Abenteuer der ſieben
„wangen.: Schwaben wiedergibt und, vom Orcheſter
wirkungs=
voll termalt, eine begeiſterte Aufnahme fand. Ihren
unge=
ſteiltichkank für, den köſtlichen Abend ſtatteten die Zuſchauer
durcthlnniſchen Beifall ab.
Scſtnäl Katfelad Kendedeſrugefſtdeir I. Beſt ſ
einen kurzen Ueberblick über die Zunahme des Mitgliederſtandes.
Kreisreferent Kölliſch=Dieburg überzeugte in einem Vortrag mit
Lichtbildern die Anweſenden von der Bedeutung des Luftſchutzes.
Die jetzt öfter ſtattfindenden Schulungsabende ſind dazu da,
Auf=
klärung über die Luftgefahr zu bringen und den Selbſtſchutz der
Bevölkerung durchzuführen. Der Luftſchutz iſt zu einer
Lebens=
frage für unſer ganzes Volk geworden. Die Mitarbeit aller
Volksgenoſſen iſt dringend notwendig.
r Babenhauſen, 21. Mai, Mit Kraft durch Freude‟
unternahm die Cellba, unſere hieſige Puppenfabrik, die
über hundert Arbeiter und Angeſtellte in ihrem Betrieb
beſchäf=
tigt, vergangenen Sonntag ihren diesjährigen Ausflug. Für die
Teilnehmer, die trotz des trübſeligen Wetters in heiterer Laune
mit drei großen Kraftwagen von hier wegfuhren, war es eine
Fahrt ins Blaue. Ueber Frankfurt gings nach dem Taunus, und
nächſtes Ziel war Bad Königſtein, wo das Mittageſſen
eingenom=
men wurde. Bei wechſelndem Wetter. Sonnenſchein, Regen und
Schnee, ging die Fahrt über den großen Feldberg und dann
zu=
rück nach Offenbach, wo man einkehrte, und wo alle
Fabrikange=
hörigen noch einige Stunden frohen, geſelligen Zuſammenſeins
bei humoriſtiſchen Vorträgen und Tanz verbrachten. — An dem
Ausflug nach Meſpelbrunn, den der Hiſtoriſche Verein für Heſſen
vergangenen Samstag unternahm, beteiligte ſich auch die hieſige
Ortsgruppe.
Aushauſen, 20. Mai. Reichsautoſtraße. Zur
Ein=
ihtch werſelben war die Ortsbehörde ſowie die
Einwohner=
chafu ic=lich bemüht, den Beſuchern, welche Erzhauſen naſſierten,
ſut zinenn umndlichen und herzlichen Willkomm zu bereiten. Die
Auto=
traßng ert von der Eiſenbahn 1,8 Kilometer entfernt; am
Aus=
jangu bOrtes gehen zwei Wege und zwei Uebergänge nach der
ſutadiz welche gut inſtandgeſetzt und mit Fahnenmaſten und
uu bitlatun en geſchmückt waren. Die Parkplätze für Autos
wa=
ſen anfur igsgemäß beſtellt und ausgefüllt; für Eſſen und Trinken
var uiſch ich geſorgt. Die peinlichſte Reinlichkeit der gepflegten
Ftranz machten einen beſonders guten Eindruck auf die
auswär=
igenn iſe.
1Kſucesheim, 21. Mai. Bekämpfung der Blutlaus.
ſachtze was Auftreten der Blutlaus namentlich an den
Apfel=
äumpf f=ſtgeſtellt worden iſt, hat die Bürgermeiſterei an alle
MENAAMSeſitz zivun Obſtbäumen die dringende Mahnung gerichtet, ihre
ßäumzzerl f das Vorhandenſein dieſes Schädlings zu unterſuchen
enſtelit ind ſichu hiervon befallene Bäume ſofort zu ſäubern. Im
In=
rbindung, ereſſti3 1 Obſtkultur iſt ein ſchnelles Eingreifen der Baumbeſitzer
berant twtwendig. Es wäre bedauerlich, wenn infolge
Nach=
fſigiſti er Baumbeſitzer die Ergreifung weiterer Maßnahmen
nſ itemus er Ortspolizeibehörde erforderlich würde. —
Herbſt=
eitillf. Die Bekanntmachung der Bürgermeiſterei wegen
Be=
ämpt au Ser Herbſtzeitloſe hat in den Kreiſen der Wieſenbeſitzer
ſicht zhienige Beachtung gefunden, die ihr im Intereſſe der
Lan=
niden disrskutzl sweifellos zukommt. Die Bürgermeiſterei hat deshalb
ochmul Eachdrücklichſt zur ſofortigen Entfernung der Schädlinge
Pnlik A ufge übert und beſonders darauf hingewieſen, daß im Falle wei=
Wurlif zren Azugs die beſtehenden Strafbeſtimmungen rückſichtslos zur
bertaglu unwerglng gebracht werden müſſen.
t wer
II
Lzüuge dunf
eiesheim, 21. Mai. Munitionsfund. Auf dem Ge=
nugt win ſeindttlimde neben dem Sportplatz der Turnerſchaft, auf dem
gs Ochion errichtet wird, fanden Arbeiter beim Fällen von
äummit, etwa einem halben Meter Tiefe mehrere ſcharfe Gra=
„aten urſchiedener Herkunft und Kaliber. Dieſe waren zur Zeit
er Beſung in einen Brunnenſchacht geworfen worden und mit
ner uctzmplatte verſchloſſen. Von dem Fund wurde die
Gen=
urmemi lenachrichtigt, die das weitere veranlaßte.
AIE erſtadt, 21. Mai. Geburtstag. Herr Peter
Edel=
ytnhaft Hügelſtraße, konnte in ſeltener Rüſtigkeit und
Friſche ſeinen 70. Geburtstag begehen. — NeuerArzt.
MWirth, ſeither in Babenhauſen tätig, hat die Praxis des
eiswehr nach Gießen übergetretenen Dr. Blum übernom=
7rühlingsfeſt. Die NS.=Frauenſchaft veranſtaltet
ginden Samstag ein Frühlingsfeſt im Saale „Zum
1 nach deſſen Vorbereitungen den Beſuchern ein
unter=
nizt ind abwechſlungsreicher Abend bevorſteht.
Avorf, 21 Mai Feldbereinigung. Am Montag,
MNari, abends 8.30 Uhr, findet eine Verſammlung der in
er Gi artung Roßdorf mit Feldbereinigungsgelände begüterten
ſrundzintümer im Saale des Gaſthauſes „Zur Sonne” ſtatt.
ſie V üymlung ſoll über die Aufbringung der
Feldbereini=
ungsüchly, d. h. die Höhe des Prozentabzugs für Maſſeland
ſo=
die dealusſchlag der nach dem Verkauf von Maſſeland noch
un=
edecktt hid enden Koſten beſchließen. — Unfall. Als der
Weiß=
inderzmſter Johs. Korndörfer 2. von ſeiner Arbeitsſtelle in
ſeorgentufen nach hier mit ſeinem Fahrrad zurückfuhr, kam er
erarty glücklich zu Fall, daß er eine Gehirnerſchütterung und
inige Frletzungen davontrug. Der Verunglückte mußte in be=
Lußtlose Zuſtande nach Hauſe und am nächſten Tage in ein
Frankehnus nach Darmſtadt transportiert werden. Sein Zuſtand
beſoinlinerregend.
Fd. Nieder=Klingen, 21. Mai. Seinen 74. Geburtstag feiert
in noch guter Rüſtigkeit am 24. Mai Herr Adam Hild,
Lin=
denſtraße
Ay. König i. O. (Stahlbad), 20. Mai. Wiederum iſt unſer
Badeſtädtchen Gaſtgeber für „Kraft durch Freude‟=Urlauber.
Etwa 150 Volksgenoſſen von der Saar trafen hier ein, um
er=
holende Freiſtunden im Odenwald zu genießen. Ein faſt endloſer
Zug, der noch einige hunderte Urlauber barg, um ſie nach
Michel=
ſtadt und Erbach zu bringen, traf am Samstag abend ein. Die
Urlauber wurden auf dem Bahnſteig von KdF.=Wart Arndt
empfangen. Vor dem Bahnhof hatte die PO.=Kapelle Aufſtellung
genommen und ſpielte den Badenweiler Marſch.
Ortsgruppen=
leiter Hill und der Ortsgruppenamtsleiter der Volkswohlfahrt,
Bürgermeiſter Keller, begrüßten die Urlauber und hießen ſie aufs
herzlichſte willkommen. Dann marſchierte die ganze Kolonne mit
Marſchmuſik zum Marktplatz, von wo aus die Urlauber zu den
Pen=
ſionen begleitet wurden. Auch nach dem Höhenluftkurort
Viel=
brunn kam ein Trupp Urlauber mittels bereitgeſtellter
Omni=
buſſe und Kraftwagen.
Cd. Michelſtadt, 21. Mai. Am Samstag abend trafen mit
Sonderzug zirka 300 Saarländer zu ſechstägigem
Ferien=
aufenthalt hier ein. Zu ihrer Begrüßung hatten ſich am Bahnhof
HJ., Jungvolk und BDM. eingefunden. Für die NS.=Gemeinſchaft
Kraft durch Freude” begrüßte H. Haag die Volksgenoſſen von der
Saar, Ortsgr.=LeiterFiſcher überbrachte herzlicheWillkommensgrüße
für die hieſige Ortsgruppe der NSDAP., ebenſo beſorgte dies im
Namen der Einwohnerſchaft, Bürgermeiſter Dr. Leber. Unter
Vorantritt der Betriebskapelle der Tuchfabrik Arzt ging es dann
nach dem Marktplatze, von wo die Saarländer in ihre Quartiere
verteilt wurden. — Vom Verkehrsverein. Ende der
letz=
ten Woche fand im Saale der Brauerei Dörr, die diesjährige
Hauptverſammlung des hieſigen Verkehrsvereins ſtatt.
Kaſſen=
wart Heß erſtattete den Kaſſenbericht, dann bemängelte
Bürger=
meiſter Dr. Leber ſehr den mäßigen Beſuch der Verſammlung.
Für das laufende Jahr wurden vom Verkehrsverein wieder
meh=
rere Aktionen zur Verkehrswerbung eingeleitet, insbeſondere wird
mehr Wert darauf gelegt, den Dauerverkehr über den ganzen
Sommer zu fördern, als auf einzelne größere Veranſtaltungen.
Ein Inſerat wurde in verſchiedenen Tageszeitungen aufgegeben,
ferner iſt vorgeſehen, in größeren Städten Werbeſchilder an
ver=
kehrsreichen Punkten aufzuſtellen. Als erſtes wurde ein ſolches
Schild in Frankfurt a. M. angebracht. Gegenſeitigkeitswerbung
wurde mit dem Leipziger Meſſeamt vereinbart. Der
Eiſenbahn=
verein Wiesbaden kommt im Juni hierher, weiter ſteht die
Stadt=
verwaltung noch mit anderen Körperſchaften in Verbindung, die
ebenfalls Michelſtadt beſuchen wollen.
Hapfverianntung der Mielhelniſchen Geſeliſaft
zu Mege Ner ud neuier Kuff.
Ah. Bingen a. Rh., 19. Mai. In Bingen hielt heute die
Mit=
telrheiniſche Geſellſchaft zur Pflege alter und neuer Kunſt (Sitz
Wiesbaden) ihre Hauptverſammlung ab. Die Mitglieder waren
recht zahlreich zu der Tagung, die vormittags mit den
geſchäft=
lichen Beratungen eröffnet wurde, erſchienen.
Regierungsbau=
meiſter Zichner=Wiesbaden, der als Vorſtand der Geſellſchaft
die Beſprechungen leitete, erſtattete ausführlich Bericht über die
im vergangenen Jahre vom Verein geleiſtete Arbeit im Intereſſe
der Pflege und Erhaltung alter Bau= und Kunſtdenkmäler im
Mittelrheingebiet. Dem Verein war es auch 1934 möglich,
erfolg=
reiche Arbeit für die Beſtrebungen im Sinne der Pflege alter und
neuer Kunſt zu leiſten. Beſichtigungen von Muſeen,
Baudenk=
mälern uſw., Vorträge und Fahrten fanden im vergangenen Jahr
ſtatt in Darmſtadt, Frankfurt a. M., Schwetzingen, Kiedrich i.
Rhg., Bacharach Speyer, Cronberg, Wiesbaden, Alzey und
Worms. Beſonderes Intereſſe fanden vor allem die Vorträge von
Regierungsbaumeiſter Zichner. In erfolgreicher Weiſe war es dem
Verein möglich, an der Ausgeſtaltung des Heimatmuſeums in
Rüdesheim Anteil zu nehmen, ſo vor allem durch Zuwendungen
von Kunſtgegenſtänden. Ueber die Mitgliederbewegung wurde
mit=
geteilt, daß im Jahr 1934 insgeſamt 36 neue Mitglieder und im
Jahre 1935 bis jetzt 24 der Geſellſchaft beigetreten ſind. In den
nächſten Monaten ſoll eine nachdrückliche Mitgliederwerbung
durchgeführt werden, damit es in Zukunft der Mittelrheiniſchen
Geſellſchaft möglich iſt, in noch größerem Maße als bisher die
alte und neue Kunſt zu fördern und zu pflegen. Den Kaſſenbericht
erſtattete Schatzmeiſter Frhr. v. Schröder. Die Einnahmen und
Ausgaben im vergangenen Jahr gleichen ſich etwa aus. Der
Vor=
ſtandſchaft wurde einſtimmig Entlaſtung erteilt. Ebenfalls
ein=
ſtimmig wurden drei Mitglieder der Vorſtandſchaft, die
turnus=
gemäß ausſchieden, wiedergewählt. An die Stadt Bingen ſoll
her=
angetreten werden, um das Heimatmuſeum, das ſich gegenwärtig
im Turm auf Burg Kopp befindet, in einem anderen Gebäude
unterzubringen. Es wurde in Vorſchlag gebracht, das Muſeum in
dem unter dem Namen „Alte Bubenſchule” bekannten Gebäude an
der Pfarrkirche einzurichten.
Der Nachmittag war der eingehenden Beſichtigung der
Bin=
ger Bau= und Kunſtdenkmäler vorbehalten. Beſichtigt wurden die
Pfarrkirche „St. Martin”, die Rochuskapelle auf dem Rochusberg,
die Goetheruhe, das Heimatmuſeum. Abſchließend fand ein
Rund=
gang durch Alt=Bingen ſtatt. zür die Teilnehmer verlief die
Ta=
gung in Bingen ſehr inhaltsreich und aufklärend, auch war
Ge=
legenheit gegeben, echte, frohe rheiniſche Stunden in Bingen zu
verleben.
Bb. Bensheim, 21. Mai Autounfall. Bensheims
Haupt=
verkehrsſtraßen bergen zwei bekannt gefährliche Kurven. Die eine
davon bildet das Ritterplatzdreieck mit ſeinen drei
Abfahrts=
ſtraßen, die andere liegt am Einlauf der Rodenſteinſtraße in die
Haupt= bzw. Heidelbergerſtraße, woſelbſt ſchon vielfach für die von
Süden anfahrenden Kraftwagen die ſpäte Sicht des
Richtungs=
anzeigers verhängnisvoll wurde. Auch am geſtrigen Sonntag wurde
dieſe Kurne vom Führer eines Perſonenautomobils wieder zu ſpät
bemerkt. Der Erfolg war, daß der Wagen gegen die dort
aufge=
ſtellte Plakatſäule fuhr. Einer der Inſaſſen erlitt einen
Ober=
ſchenkelbruch und mußte in die Heidelberger Klinik überführt
wer=
den. Am Wagen gab es böſe Schrammen und Glaszerſplitterungen.
Das Automobil kam aus dem Saargebiet.
Dp. Bickenbach, 21 Mai. In der letzten Gemeinderatsſitzung
wurde Herr Adam Hofmann als Gemeindefeldſchütz beſtimmt und
verpflichtet.
Dp. Hähnlein, 21. Mai. Das Wertungsſingen des
Kreiſes Bergſtraße im HSB., welches vorgeſtern mit Rückſicht auf
die Eröffnung der Autobahn nicht ſtattfinden konnte, iſt nun auf
den 23. Juni d. J. verlegt worden.
Em. Heppenheim a. d. B., 21. Mai. Bergſträßer
Feſt=
ſpiele in Heppenheim. Unſere Stadt wird bald wieder
im Teichen der Feſtſpiele ſtehen. Auf dem Marktplatz finden eben
die Proben zum diesſommerlichen Heimat=Freilichtſviel „Jörg
Ankel. Not und Opfer aus dem Peſtjahr 1635” von Hans Holzamer
ſtatt. Der Verfaſſer ſelbſt führt mit unermüdlicher Geduld die
Regie. 300 Spieler und 25 Reiter wirken mit. In ſeiner
Geſamt=
wirkung wird das diesjährige Spiel, das wie hineingebaut
er=
ſcheint in unſeren alten Marktplatz, die Leiſtung des letzten
Jah=
res noch übertreffen. Die Uraufführung findet am Samstag, den
1. Juni, ſtatt. — Jagdverpachtung. Die Jagdnutzung der
gemeinſchaftlichen Jagdbezirke 2 (Feldiagd, 924 Hektar), 3 (Wald=
und Feldjagd, vorwiegend Waldjagd, 1004 Hektar) und 4 (Wald=
und Feldiagd, 756 Hektar) der Stadt Heppenheim ſoll am
Frei=
tag, den 14. Juni, nachmittags 3 Uhr, im Saalbau in öffentlicher
Verſteigerung auf 9 Jahre meiſtbietend verpachtet werden.
Dp. Rodau, 21. Mai. Unſer älteſter Einwohner, Herr Philipp
Gieſing III, konnte am letzten Samstag ſeinen 80.
Geburts=
tag feiern. In erſtaunlicher Rüſtigkeit geht der Genannte noch
heute ſeinem Beruf als Butterhändler nach und marſchiert noch
täglich 10 bis 15 Kilometer.
Lpd. Aus Obexheſſen, 21. Mai. Schwere Schäden in der
Bienenzucht. Das langanhaltende ſchlechte Wetter der letzten
Wochen hat neben den Obſtanlagen auch an den Ständen der
Bienenzucht beträchtlichen Schaden angerichtet, ſo daß der Stand
der Bienenvölker zur Zeit als ſchlecht bezeichnet werden muß. Um
die Schäden nach Möglichkeit auszugleichen, werden alle
Vorberei=
tungen getroffen, um durch die Bienenwanderzucht in gewiſſem
Ausmaß Spättrachten, für die in erſter Linie der Schwarzwald ins
Auge gefaßt iſt, zuſtande zu bringen und zum Vorteil der
Ver=
ſorgung mit deutſchem Bienenhonig auszunutzen.
porklich tahzen und übenlegen sein.
Fast 100000 glückliche Opel-Besitzer kennen die
Uberlegen-
heit ihres 1,2 Ltr. Opel aus eigener Ertahrung — sie wissen, daß
er Leistungen vollbringt, deren kein anderer Wagen seiner
Stärke und zu seinem Preis fähig ist. Sie wissen, daß erschneller
ist und Berge sicherer meistert als andere, daß er den Komfort
und die Vorzüge größerer Wagen bietet, dafür aber viel
weni-
ger kostet-und sie wissen, daß er derWirtschattlichkeit anderer
Wagen nicht nachsteht, auch im Verbrauch nicht, wenn diese
Wagen die gleich hohen Leistungen vollbringen. Und dieses
Mehr an Leistung gibt dem Opel 1,2 Ltr. seine Uberlegenheit.
DLaa
1,ZLTR. 4 ZTL.
den
PREISE, Limousine RM 1850, Cabriolet-Limousine RM 1960, Spesial-
Limousine RM 2090 ab Werk Adam Opel A. G. Rüsselsheim am Main
Opel-GroBhAndler Haas & Bernhard, Darmstadt, Rheinstr. 19-21 • Tel. 825 U. 4577
[ ← ][ ][ → ]Mittwoch, 22. Mak 1ag
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 8 — Nr. 141
em Heeres=Jagdrennen in Karlshou
Schör
ffen der pommer
Bro
Scherl-Bildmaterndienst.
Auf dem Kreckower Feld in Stettin fand im Rahmen eines großen Treffens der Kriegsopfer Pom=
merns ein eindrucksvoller Appell ſtatt. In den Anſprachen des Reichskriegsopferführers
Oberlind=
ober und des Gauleiters Schwede (Coburg) kam der unbedingte Friedenswille der deutſchen
Front=
kämpfer zum Ausdruck. Im Anſchluß daran erfolgte ein Vorbeimarſch der Reichswehr, der Flieger
und aller Gliederungen der Partei. Unſer Bild gewährt einen Blick auf die Tribüne mit den
Kriegsopfern und den Ehrengäſten und zeigt davor eine Ehrenkompagnie des Reichsheeres.
Scherl-Bildmaterrni
In Gegenwart des Reichswehrminiſters, des Reichsſportführers, des Geſandten von Papen,
anderer Perſönlichkeiten fand auf der Berliner Hindernisbahn in Karlshorſt das Heeresjagdrm
ſtatt, bei dem der Preis des Führers und Oberbefehlshabers der Wehrmacht zur Entſcheidung iit
Sieger wurde Leutnant von Guſtedt für ſeinen ſchönen Ritt auf „Al Raſchid”.
Reich und Ausland.
Der Haupkkäter des Raubüberfalls auf
den Eilzug Breslau-Dresden verhaftel.
Die Mittäter noch geſucht.
Brieg (Schleſien). In der Nacht vom 11.
zum 12. Mai wurde, wie gemeldet, auf den
Eil=
zug 168 der Strecke Breslau—Dresden, an der
Blockſtelle Rothwaſſer, ein ſchwerer Raubüberfall
verübt, wobei den Verbrechern 52 000 RM. in die
Hände fielen. Die Dreiſtigkeit, mit der die Tat
ausgeführt wurde, veranlaßte den Breslauer
Polizeipräſidenten, eine Sonderkommiſſion für die
Ermittlung der Täter einzuſetzen und eine große
Fahndungsaktion über ganz Schleſien und
dar=
über hinaus aufzuziehen. Am Freitag, 17. Mai,
iſt der aus Brieg ſtammende Haupttäter Fritz
Schüller auf ſeiner Flucht in Strehlen (
Nieder=
ſchleſien) feſtgenommen worden.
Die weiteren Mittäter ſind feſtgeſtellt. Es ſind
dies ſeine Brüder Wille, Erich und Hermann
Schüller.
In einer amtlichen Verlautbarung des
Bres=
lauer Polizeipräſidenten heißt es u. a., daß die
vier genannten Brüder bereits wiederholt
vor=
beſtraft ſind. Die geſamte Bevölkerung wird unter
Hinweis auf die ausgeſetzte Belohnung von 5000
RM., die ſich wahrſcheinlich inſofern noch erhöhen
wird, als die Genannten auch andere Straftaten,
für deren Aufklärung namhafte Belohnungen
ausgeſetzt ſind, verübt haben werden, zur
Mitar=
beit an der Ergreifung von Willi, Erich und
Her=
mann Schüller aufgefordert.
Schwere Zuchthausſtrafen für die vierzehnköpfige
Schieberbande Rappaports und Genoſſen.
Berlin. Der Vorſitzende der 4. Großen
Strafkammer des Berliner Landgerichts ſprach
nach mehrwöchiger Verhandlung das Urteil in
dem Prozeß gegen die 14köpfige Regiſtermark=
Schieberbande Rappaports und Genoſſen. Die
An=
geklagte Hoja Okuns wurde zu 5 Jahren
Zucht=
haus und 3000 RM. Geldſtrafe verurteilt, der
Angeklagte Jzaks Rappaports erhielt 3½ Jahre
Zuchthaus und 3000 RM. Geldſtrafe, die
Ange=
klagten Moduchs Rubanenko und Schmul Spirſkis
erhielten ebenſo wie die 10 übrigen Angeklagten
je 3 Jahre Zuchthaus und 2000 RM. Geldſtrafe.
21 Millionen Deutſche
werden dieſes Buch erhalfen.
rſt v. Blomberg und Reichsminiſter Dr. Goebbels
Genert
prſ.
im
Scherl-Bildmaterndienst.
Reichswehrminiſter Generaloberſt v. Blomberg und Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels
beſich=
tigten das Olympiſche Dorf in Döberitz bei Berlin und ließen ſich von Architekt March ſowie von
dem Kommandanten des Lagers, Hauptmann Fürſtner, den Stand der Bauten erklären. Dieſes
Bild zeigt die Gäſte auf einem Hügel, von dem ſich die beſte Ausſicht über die geſamte Anlage bot,
Von links nach rechts: Hauptmann Fürſtner, Reichsſportführer v. Tſchammer=Oſten, Generaloberſt
v. Blomberg, Dr. Goebbels und Architekt March.
800 Toke
bei dem Grubenunglück in Scha
Schanghai. Nach Angaben der 39
„Schun Pao” hat ſich nunmehr die Zahl des
Leben gekommenen Bergleute bei dem ſchku
Grubenunglück bei Tſzetſchuan auf 800
Eine Rettung der noch im erſoffenen Schack
bliebenen Bergleute iſt ausgeſchloſſen, dor
Rettungsmannſchaften an die vergaſten Sch
nicht vordringen können, zumal die Stolle
ſtört und die Pumpen außer Betrieb geſetzt
Durch die Grubenkataſtrophe ſind 3000 Ber!
arbeitslos geworden.
mn,
19m.
5000 Kilogramm Sprengpulver
4Minner aus
in die Luft geflogen.
Fütrfimd jeder brit
Fünf Tote.
Buenos Aires. In der Nähe des Hüfiſn herziehe
ſchaft Ingeniero Jacobacci, im Territorium M0fronten hin en
Rio Negro, explodierte ein EiſenbahnwaggsR/i:/ſugehen in ſie
5000 Kilogramm Sprengpulver enthielt. MürHuſeht man der
wurden fünf Arbeiter getötet und ſechs 94him Legionen
verletzt. Der Waggon, der zu einem Trax M/ Franzoſen de
zug gehörte, wurde vollkommen zerſtört. TDeſ/ Moledem al
ſache der Exploſion iſt vorläufig nicht b 3ch0 üheder WVold d
Die Unglücksſtätte bietet ein Bild grauenhe/s (XJeutſcher
Zerſtörung, viele hundert Meter von den 220 MMenichlich
entfernt fand man noch Teile des Eiſe=Mt
wagens ſowie Reſte von zerfetzten menſollk.
Körpern.
Ee
k.
Petroleumtankdampfer im Piräus exploncditenuff
Athen. Im Piräus flog der PetroleunR
Hude gel
dampfer „Katherina” (3000 Tonnen) in dis Fr
Die 22 Mann ſtarke Beſatzung konnte ſich ſi0Lme
mend retten. Mehrere Seeleute haben
Brandwunden erlitten. In wenigen Sesd
glich das Schiff einer gewaltigen Feuerſäun
die Exploſion in nächſter Nähe großer V9
lager erfolgte, bemächtigte ſich der Bewohreſt
umliegenden Ortſchaften eine Panik.
die
neit er, wie
nea, imt
Das größte franzöſiſche Waſſerflugzeug
„Leuknank Paris” durch Feuer
ſchwer beſchädigt.
Paris. Das größte franzöſiſche
Waſſerflug=
zeug „Leutnant Paris”, das zunächſt für den
Süd=
ameriakdienſt beſtimmt war und ſpäter
möglicher=
weiſe für den Nordamerikadienſt eingeſetzt werden
ſollte, iſt durch einen Brand teilweiſe zerſtört
worden. Der Apparat, der in Dißcaroſſe bei
Bor=
deaux vor Anker lag, ſollte am Mittwoch vor dem
franzöſiſchen Luftfahrtminiſter Schauflüge
unter=
nehmen. Am Sonntag ereignete ſich jedoch
an=
geblich Kurzſchluß, und im Nu ſtand der rechte
Flügel in Flammen und verbrannte vollkommen.
Die übrigen Teile des Flugzeuges ſind
unbeſchä=
digt geblieben.
Autounfall des ſchweizeriſchen Bundeskanzlers.
Paris. Ein Auto, in dem ſich der
ſchweize=
riſche Bundeskanzler Minger und zwei andere
ſchweizeriſche Perſönlichkeiten befanden, iſt am
Montag in der Nähe von Annecy mit einem
Autobus zuſammengeſtoßen. Die drei Inſaſſen
erlitten Kopfverletzungen und mußten ſich
zu=
nächſt in Annecy in ärztliche Behandlung
bege=
ben. Sie konnten aber nach Anlegung von
Not=
verbänden in die Schweiz zurückkehren.
Weitere Wirbelſturmopfer
in den Vereinigten Staaten.
Scherl-Bildmaterndienst
Vom 1. Juni ab wird für insgeſamt 16 Betriebs
gruppen das Arbeitsbuch eingeführt, das alle
Arbeiter und Angeſtellte, deren Einkommen
1000 RM. im Monat nicht überſchreitet, erhalten
Ungefähr 21 Millionen Männer und Frauen
kommen in Deutſchland für dieſes Arbeitsbuch in
Betracht. Auf unſerem Bilde ſieht man die
Umſchlag=Vorderſeite des Arbeitsbuches.
New York. Nachdem, wie gemeldet, in Nord=
Texas und Oklahoma 20 Perſonen durch
Wirbel=
ſtürme getötet wurden, wurden am Montag auch
Teile der Staaten Arkanſas, Tenneſſee, Alabama,
Louiſiana und Miſſiſſippi von Wirbelſtürmen
verheert. Aus den betroffenen Gebieten werden
bisher drei Todesopfer und zahlreiche Verletzte
ſowie ungeheurer Sachſchaden gemeldet.
Zahl=
reiche Flüſſe traten über die Ufer und über
ſchwemmten verſchiedene Ortſchaften. Der in
Texas und Oklahoma durch die Wirbelſtürme und
Ueberſchwemmungen verurſachte Sachſchaden wird
auf drei Millionen Dollar geſchätzt.
Heftige Tätigkeit des Vulkans Aſama.
Tokio. Der nordweſtlich von Tokio gelegene
Vulkan Aſana befindet ſich wieder in Tätigkeit.
Es finden heftige Ausbrüche ſtatt. Die Ein”
die von Lavamaſſen bedroht ſind, wurdacke
geſperrt.
0 den e
vorki” abgeftürtz
Sowjek=Rußlands Lufkrief
n
Feierliche Beiſehung der Opfer der
„Marim=Gorki”-Flugzeugkakaſtrophe.
Moskau. Am Montag fand in Moskau die
feierliche Beiſetzung der Opfer der Kataſtrophe
des Flugzeuges „Maxim Gorki” ſtatt. Gewaltige
Menſchenmaſſen ſtrömten den ganzen Tag über
zum Gewerkſchaftshaus, wo im Kolonnenſaal die
Urnen und Särge mit den Ueberreſten der
Ver=
unglückten aufgebahrt waren. Ueber 100 000
Per=
ſonen erwieſen den Verſchiedenen die letzte Ehre.
Scherl-Bildmatere
Stalin, Molotow, Kaganowitſch und Dinle!
kidze hielten bei den Ueberreſten der Oy)e
ganzen Tag über die Ehrenwache. Wähle.
Leichen in feierlichem Zuge vom Geweit.
haus zum Friedhof geleitet wurden, treib.
Lüften ein Flugzeuggeſchwader, das del
glückten Kameraden das letzte Geleit 904
dem Friedhof hielten der Chef der Verel
flotte Tkatſchew, der Vorſitzende der 90gc.
Eidemann, und andere vor der Beſee.
ſprachen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Taedeo!
Dlottten
Nr. 140 — Seite 9
O
Opeſſart, edler Forſt!
Assatem zwiſchen Eichen und Tannen. / Der Speſſart in Sage und Dichtung.
Archaffenburg und die ſchönen Städte im romaniiſchen Land des Maintals.
Speſſartland.
Von Anton Dörfler,
„Brauchſta Ruah för Säl und Harz,
mach di guatsmuats ſpeſſartwarts.
Wos dei Sehna ſücht und will:
Feierli iſt’s dort und ſtill.”
Nikolaus Fey.
hu ere Schönheit einer Landſchaft ſpürt und erkennt
fünder eher als der Einheimiſche. Was anderes iſt es
A Roſzu em ᛋſoar in Worte zu bannenden Zauber einer
Land=
dern ni, tief wohl nur in jenen Menſchen wirkſam wird,
leußt Sinn mit Leib und Seele Teil haben an Boden
limle ner Gegend, deren Körper ſich aufbaute und weiter
mitzt 1—hten dieſer Erde, deren Seele und deren Väter
ſchh us dieſem Boden kamen. Solcherart kann aber
A M Meigſen nur ein kleines Gebiet des großen Vaterlandes
Angaben d eimeyinerden. Wir möchten aber doch unſer ganzes
nehr die zu hlanudnrt jener unmittelbaren Kindesliebe umfaſſen, die
eute bei dn das Aüggebrauchte Wort „Heimat” zum Erlebnis
aufſchlie=
uan af z ſn. g ½e erwanderte Heimat rückt nun zu allernächſt um
erſoſſenen sezirt/e uns geboren. Heute ſei verſucht, einer
Speſſart=
unes eſſten Gewinn zu formen, daß er den Neulingen
uß Sennern wohliges Erinnern ſchaffen möge.
die nui
8 watz man ſonſtwo von Deutſchlands großem Wald, der
zumal
ßer Beinic, Spart” der Alten? Die Kinder lernen von den
un d guchen des Spechtsharts und von ſeinem roten
ein. / umm raunt ihnen aus Sage und Dichtung manch
ges hmen traumbunte Geſchichten von unheimlichen
vory nis und Räubertum Später kommt Kunde von
zügen? jegsgreueln und Einſiedlern hinzu. Vom heiligen
Sprean
d hitzum Vater Einſiedel des Simpliciſſimus treten
e Mliner aus dieſem Zauberwald vor unſer ſtaunend
AAe hinz id jeder bringt mit ſich ein ander Leuchten, einen
Duhſir s dieſem Reich der Dämmerung unter wahren
eſenn oſ- Bäumen. Man ſieht die gewaltige Weſt=
Oſt=
voms hiefin herziehen und untertauchen im Speſſart eh
i, im Lenſrüber) kemiken hin entfaltet bis zu den Wäldern des
Fich=
ges’ ingehen in ſie und wieder hervorbrechen aus dieſen
bildete die uralte Poſtſtation Heſſenthal. Jahrhundertelang blieb
dann das breitkuppige Waldland ein Gebiet, in dem zwei
be=
deutende Machtſphären zuſammenſtießen, Kurmainz und
Würz=
burg. Die beiden Hauptwege waren im Norden das Aſchaff= und
das Lohrtal, im Süden der Main ſelbſt. Beide Ausgangspunkte,
Aſchaffenburg und Miltenberg waren mainziſch. Die
entſprechen=
den Riegel an der Oſtſeite hielten kleinere Geſchlechter, die
Rienecker und die Wertheimer. Faſt gleichzeitig ſtarben beide aus
um 1556 und 1559. Das Rieneckiſche Lohr fiel an Kurmainz.
Auch dieſe Dinge bedenkt der Speſſartwanderer und fühlt Land
und Boden, über die er hinſchreitet, als Mächte und Gewalten,
die Geſchichte hervorrufen und ſich der Menſchen und ihrer
Leidenſchaften bedienen, ſich zu vollenden.
Während er ſo geheimnisvollen Geſetzen nachſinnt und ſich
wehmütig die Naturſichtigkeit längſtvergangener
Menſchen=
geſchlechter zurückwünſcht, die mehr von den Dingen über und
zwiſchen uns und der Erde ahnten als wir Spätgeborenen, hat
ihn der Wald wieder Es gibt weniger Menſchen und auch
weniger Blumen im Speſſart als anderswo. Im Norden über=
burgen oder verträumte Bergſeen. Den Fernblick von den ſteilen
Abhängen nach dem Main, der Sinn und Kinzig ausgenommen,
gibt es wenig Punkte befreiender Umſchau. Und doch! Wer nur
einmal ins Elſavatal gezogen kam, wo einſt die Eiſenhämmer
pochten, wer weltentrückt vor Meſpelbrunn ſtand dder gar vom
Engelsberg bei Miltenberg den uralten Eſelspfad hinſchritt, auf
dem einſt aus dem Maintal der Wein nordwärts und von Orb
das Salz gen Süden gebracht wurde, wer die Gegend von
Weibersbrunn, das alt kurmainziſch Glashüttengebiet, aufſucht:
ganz gleich, es wird jedem die Stunde ſchlagen, wo er weiß,
nun heißt es wieder einmal zum deutſchen Wald und ſeinen
Frieden wallfahren, dort wo er noch echt iſt wie am erſten
Tag, heißt es, zum Speſſart kommen! Heimat iſt ein Schickſal.
Und als ſein perſönliches Schickſal, das er für ſich zu formen
hat, wenn er lebendig ſein will, muß jeder Deutſche ſein
Vater=
land kennen. Dazu gehört aber, daß er lernt,unbeirrt von
ver=
gänglichem Geſchrei auf die Stimme dieſes ſeines Landes zu
horchen. Er wird freilich weder Worte noch Orakel vernehmen.
Aber er wird während dieſes Horchens der heiligen Ruhe
teil=
haftig werden, deren Atemzüge Jahrhunderte ſind. Noch
un=
mittelbarer als der geſtirnte Himmel kann deutſcher Wald dem
deutſchen Menſchen die innere Gelaſſenheit reifen laſſen, die
ſeinem Tun und Urteil draußen im Kampf von heute die Kraft
ſpendet, den Lebenstag einzubauen in das übermenſchlich Große,
in das Göttliche, das ein Land und ſein Volk hervorzubringen
haben.
Allerlei vom Speſſartvolk.
gpulver müt fündie icht man der erſten Franken landerſtürmenden
Scha=
ſtötet ud m Ailte— Legionen, kaiſerliches und ſchwediſches Volk
ſer zu einen ung w Frranzoſen der Revolution und napoleoniſche
Er=
mmen zit. Uebeleulgedem aber wölbt ſich für die innere Schau Wald,
orläuig iüt und uüder Wald. Er iſt ja nun einmal das ganz große
ein Bill uie 18 deſ ädrutſchen, in dem, wie in wunderſamer Läuterung
in Ynnchliches Traumflügel findet, die ſonſt ſeinem
Uſett willfährig ſind. Hier im Wald fällt die Enge
aſſen 1o. die Dumpfheit der Gelehrtenſtube vom
Deut=
ſier Iutet er, wie über die ſchweren Jahrhunderte ſeines
8 hülner, immerzu Morgenluft, hier fühlt er durch alle
Usveultungen hindurch, daß es auch für ihn, den ſtets
Gepnzien, Muttergüte gibt die ihn aus ſeiner durch Mil=
Opfſerde geheiligten Erde in guten Stunden anruft.
keiznv ites Gebirge in Deutſchland, das ſo
ausſchließ=
nem /Alwe die tiefe Wirkung ſeines Zaubers verdankt,
FMü.-
Enack, ein jüngerer fränkiſcher Dichter, meint ſo:
er aᛋ ſminkler, herber und verſchwiegener und dies be=
Wcll urhaftes Rauſchen, Einſamkeit und märchen=
Dänmr und böſen Tierſchrei, fürchterlichen, ſagenhaften
zog ſſch den Speſſart, nordiſch aufgewölbt, trotzig und
oll Umh=nis, voll Dornen, Schlehen, ganz verſtrickt und
der müfrur, wer dies ſucht als ſeines Weſens rechte
bahn,uce der Freund anmutiger Schau und milden
8 außillem Tal herauf, findet, im Speſſart wandernd,
Beglükütia,, ganz einerlei, ob er nun aus den Wäldern
zumg ſarn vordringt, etwa gegen Miltenberg oder gar
dim hlmſoger ob er ins Elſavatal eingeht wie in rechtes
MandAnr ob er irgendwo dort verharrt, wo fünf auch
Vegeg tzweigen, plötzlich und uralter Spuk im
Monden=
ihn uumngt.
Geohſen, zählen den Speſſart mit Odenwald, Vogeſen
Ywarfml) zu jenen „gehobenen Forſten” die nach Ende
azeic ber die oberrheiniſche Tiefebene emporgepreßt
Imilllihalter der großen Rodungen gab es früh ſchon,
an A /Straße Würzburg—Aſchaffenburg planmäßig
* Niſerſſſungen. Den Mittelpunkt der Speſſartdörfer
Von Ph. Hahmann, Lohr.
Miltenberg, Marktplatz.
Richard Enders.
wiegt ohnehin längſt der Nadelwald und auch die mächtigen
Buchen= und Eichenſchläge des ſüdlichen Gebietes laſſen nicht
viel bunte Dinge aufkommen, ſogar die Wieſen der Täler ſind
bei ungewöhnlicher Grasdichte doch blumenarm, wenn man auch
da und dort Seltenheiten findet, z. B. die ſchwarze Flockenblume.
Daß die Jagd gut iſt kann man ſich denken.
Es iſt ein Unglück, daß in unſeren Schulleſebüchern ſo oft
Beſchreibungen deutſcher Lande ein halbes Jahrhundert lang
beibehalten werden und ſich in den Köpfen ganzer Generationen
feſtſetzen. Rhön und Lüneburger Heide können davon ein Lied
ſingen. Auch dem Speſſart hängt ſo manches
Längſtverſchwun=
dene an das dann der Neuling im Land vergeblich ſucht, ſehr
enttäuſcht tut, wenn er zum Beiſpiel nicht auf Schritt und Tritt
den rauchenden Kohlenmeilern, Baumrieſen, Wilderern
begeg=
net, wenn die Dörfer nicht aus lauter elenden, ungeſunden
und übermäßig bewohnten Häufern beſtehen. Wohl gibt es heute
wie überall auch im Speſſart Not und man bemüht ſich ſchon
ſeit Jahren um ſeine wirtſchaftliche Hebung und Erſchließung,
aber ſo, „daß den Wanderer graute” — wie mancher auf Grund
ſeiner Schulweisheit träumen möchte, iſt es wirklich nicht. Die
Randſtädtchen ſind blühende Gemeinweſen und die echten
Wald=
dörfer ganz mittendrin ſind nicht minder freundlich und frohen
Wanderern aufgetan. Vorbildliche Erſchließungsarbeit leiſtet ſeit
langem der „Speſſartbund” deſſen angeſchloſſene Vereine
teil=
weiſe ſchon ein halbes Jahrhundert für Wodans uralt
geheilig=
ten Spechtswald arbeiten.
Der tiefſte Sinn und Wert einer Speſſartwanderung, der
Gewinn, den ſie für den Menſchen von heute darſtellt: das follte
hier gezeigt werden. Denn man verläßt ſeine engere Heimat
doch ſchließlich nur, um etwas wo anders einzuheimſen, was
man zuhauſe eben nicht ſo voll und echt findet. Rhön, Harz,
Böhmerwald, Rieſengebirge uſw. ſind ganz beſtimmte Erlebniſſe
für den empfänglichen Menſchen, nach deren Wiederholung dann
und wann deutliche Sehnſucht aufſteigen kann. Wie iſt das nun
mit dem Speſſart? Er hat keine hochragenden Gipfel, keine Fels=
Kaiſer Karl der Große, um das zehnte Jahrhundert
mäch=
tigſter Herrſcher des heiligen römiſchen Reiches deutſcher Nation,
war ein großer Jagdliebhaber. Das edle Weidwerk erhob er zur
königlichen Tugend. Und wo dieſer Heros deutſcher Geſchichte mit
auserleſenem Gefolge jagte, wurde der Boden zum heiligen
Bannwald: keines Menſchen Fuß ſonſt durfte ihn betreten. Das
Lieblingsgejaid des großen Herrſchers ging auf Hirſch und Eber
die im Urwaldreichtum des gewaltigen Waldvierecks — des
Speſſartgebirges — dem fürſtlichen Jäger zahlloſe Beute
brachte.
Jahrhunderte zogen dahin in unaufhörlichem geſchichtlichem
Wechſel — der grüne Waldesdom des Speſſartforſtes rauſcht
heute noch das ewige Lied von Geſchichte, Sage und
Vergangen=
heit von ſtetem Werden und Vergehen. Ein unendliches
Wald=
gebiet, im Oſten und Süden vom Mainſtrom umſchlungen, im
Weſten die Kinzig, im Norden die Sinn als treue
Grenzbeglei=
ter, in ſeinem Innern auf gewaltigen Höhenzügen herrliche
jahrhundertealte Eichen= und Buchenforſte bergend, ſo zeigt ſich
dem ſchauenden Wanderer der weit über Deutſchlands Grenze
hinaus bekannte und berühmte Speſſartwald. Ueber
zweihun=
derttauſend Hektar umfaßt dies Gebiet mit ſeinen Wäldern
und Fluren, das im letzten Jahrzehnt zu einem beliebten Ziel
für alle jene geworden, die am Geſundbrunnen der Natur
Stär=
kung für Leib und Seele ſuchen. Ein Kranz lieblicher Städte
und Dörfer breitet ſich aus in den grünen Tälern des Speſſart,
der vom Hauptſchienenſtrang der wichtigen Bahnlinie Frankfurt
—Aſchaffenburg—Lohr—Würzburg durchzogen wird.
In dieſen grünen Tälern wohnt und ſchafft ein arbeitſames
zähes Volk. Um die Mitte des dreizehnten Jahrhunderts war
es den Mainzer Kurfürſten hörig, welche die einzelnen
Wald=
täler mit Leuten aus ihrem niederen Gefolge anſiedelten. Das
enge Waldtal wurde bergwärts in Streifen abgeteilt und den
Siedlern übergeben. Nur karg war der dem Walde abgerodete
Boden, und die Jagdfron, die der Speſſarter den Kurfürſten zu
leiſten hatte, drückte ſchwer die Jahrhunderte hindurch. Die
Familien wuchſen an, die Streifengutsanteile wurden immer
ge=
ringer, Kümmerlich ſchlug ſich ein arbeitſames Völklein durchs
Daſein. Holz= und Waldarbeiter wurden aus ihm, als der Staat
anfing, aus dem Holz=Reichtum des Speſſarts größten Nutzen
zu ziehen. In früheſter Morgenſtunde ſchon ſauſten die Aexte
der Waldarbeiter in das Lebensmark der Speſſartbäume, der
ſcheidende Sonnenſtrahl ſah noch die wetterharten
Schwellen=
hauer bei ihrer kräfteheiſchenden Arbeit. Doch nicht allen konnte
der Speſſartboden Brot und Arbeit ſchaffen. Viele der
Speſſart=
bewohner zogen im Laufe der Jahrzehnte in Gruppen hinaus,
bis weit über Deutſchlands Grenzen, ſich dort als Induſtrie=,
Kanal= oder Straßenbauarbeiter Verdienſt und Unterhalt zu
ſuchen. Der Waldreichtum Slavoniens wurde in Vorkriegszeiten
in der Hauptſache durch Speſſarter Holzfäller gelichtet, die in
Gruppen aus ihrem Heimatdorfe dorthin zogen, um erſt um die
Weihnachtszeit ihre Familie wiederſehen zu können. Vom
harten entbehrungsreichen Leben kann jeder Speſſarter ein
Liedlein ſingen, und doch liebt er ſeine Heimat über alles.
Kommt er nach langer Abweſenheit nach Hauſe, erfährt er von
der Mühſal, mit der ſein treues Weib die Berglandwirtſchaft
betreute, ſeine Kinder zur Erdbeeren= und Heidelbeeren=Ernte
auszogen, und doch die Not nicht zu bannen vermochten. In
einzelnen Speſſartorten iſt die ſchwere Holzabfuhr zum
Haupt=
ernährungszweige geworden, der jedoch ungeheure Arbeitskraft
von Menſch und Tier verlangt. Die ſchweren Speſſarteichen, der
Seite 10 — Nr. 110
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Stolz des Waldes, müſſen den Furnierwerken zugeführt werden,
rieſige Stapel von Grubenholz ſchichten ſie an den Bahnhöfen
zur Höhe, bis dieſe Ladungen zu den deutſchen Bergwerken
abrollen. Dem Speſſarter iſt kein roſig Schickſal beſchieden, der
Kampf ums tägliche Brot iſt für ihn hart, der Ertrag ſeiner
Arbeit gering.
Der wunderbarſte deutſche Wald beherbergt ein Volk, das
nur eine arme Heimat kennt.
Wer ihn mit leichtem Gepäck und wanderfrohem Sinn
durch=
ſtreift, lernt den göttlichen Zauber deutſcher Waldheimat fühlen.
Er lernt ein arbeitshartes Völklein ſchätzen und lieben und
ſammelt ſich Mut und Kraft zum neuen Tagwerk. — Drum
„Friſch auf” deutſcher Wanderer, ziehe in freien Stunden ins
Reich der deutſchen Eichen!
Lohr, das Speſſarttor.
Von Georg Ledermann.
Dort, wo der verkehrsreiche Schienenſtrang Frankfurt—
Würz=
burg die einſamſtillen Speſſartgründe verläßt und dem geſegneten
Maintal zuſtrebt, erwartet ſelbſt den verwöhnten Reiſenden eine
gar liebe Ueberraſchung. Vom Fenſter des dahinrollenden Zuges
aus bietet ſich dem entzückten Auge ein Landſchaftsbild von
ſelte=
ner Anmut: Ein ſonniger Talkeſſel tut ſich auf mit heiterem
Wie=
ſenland, üppigen Feldern und wohlgepflegten Gärten, durchzogen
von den ſtillen Fluten des Mainſtromes und umſtellt von einem
lieblichen Kranz ſanftgeſchwungener, waldgekrönter Bergkuppen —
das Ganze ein Bild geruhſamen Friedens.
Inmitten dieſes Rahmens liegt, hinter einem Wald von
Obſt=
bäumen halb verſteckt, das Städtchen Lohr, unter den vielen
maleriſchen Orten am Rand des Speſſarts keineswegs der letzte.
Zwar fehlt ſeinem Stadtbild eine Glanznummer wie Wertheim
ſie beſitzt in ſeiner ſtattlichen Burgruine, oder Miltenberg in
ſei=
nem wundervoll geſchloſſenen Marktplatz, doch dafür iſt es im
Kleinen reich an lockenden Motiven für den Stift des Zeichners
oder die Kamera des Photographen, und wer als Freund und
Ken=
ner der Geſchichte durch die Straßen ſchlendert, der findet
An=
regung auf Schritt und Tritt.
Die Wandervögel aller Sorten, die eine feine Spürnaſe
haben für die ſchönſten Punkte unſeres weiten Vaterlandes,
wiſ=
ſen ſeit langem die landſchaftlichen Reize Lohrs zu würdigen und
kommen zu jeder Jahreszeit in hellen Scharen gezogen, ob nun
der Mai gerade ſein alljährliches Blütenwunder wirkt, ob das
gleißende Gold des Ginſters im Sommerſonnenbrande leuchtet
oder ob der verſchneite Wald in tiefem Schlafe träumt und der
Rauhreif ſeine ſilbernen Märchengebilde ſchafft an Baum und
Stpauch.
Lohr empfiehlt ſich wie kaum ein zweiter Ort im Maintal
als Ausgangspunkt für Wanderungen noch allen Seiten.
Beſon=
ders bildet es das Einfalltor für Touren im Speſſart ſelber; gut
markierte Waldwege führen nach allen Himmelsrichtungen: der
hochgelegene Margaretenhof, das idylliſche Aurora, Lichtenau,
ſo=
wie Rohrbrunn und Meſpelbrunn, das Märchenſchloß inmmitten
dunkler Waſſer, ſind nur einige von den vielen lockenden
Wander=
zielen des herrlichen Speſſarts.
Das Städtchen Lohr hat einen guten Klang im ganzen
Fran=
kenland und weit darüber hinaus. Kein Wunder, daß ſeine
Be=
wohner mit ſeltener Treue und tiefer Liebe an ihrer Heimat
hän=
gen und daß ihnen, wie Marie v. Hutten launig ſchreibt, ein jeder
etwas minderwertig dünkt, der das Unglück hat, nicht in Lohr
geboren zu ſein.
Die holde Frau Hulda.
Im unteren Berge bei Haßloch am Main wohnt die Frau
Hulda, die bei den Landleuten daſelbſt und in der nächſten
Um=
gebung Frau Hulli oder auch Frau Holle heißt.
Ein Begebnis mit Frau Hulda hatte eine alte Frau von
Haßloch, namens Klara Behringer, gemeinhin „das Klärle”
ge=
nannt. Sie lebte bei ihren Verwandten und verrichtete, weil ſie
ſchon etwas altersſchwach war, nur leichte, häusliche Arbeiten.
Einſt trug ſie ihren Vettern, die im unteren Berge im Walde
arbeiteten, das Mittageſſen zu. So lange die Fahrſtraße im Tale
eben fortging, machte es der alten Frau keine Beſchwerde. Als ſie
aber ans Steigen kam, konnte ſie bald vor Müdigkeit nicht mehr
weiter. Das gewahrte Frau Hulda und kam mitleidig aus dem
Berge, um der Alten den ſchweren Speiſekorb abzunehmen und zu
tragen. Die wollte aber nichts davon wiſſen. „Fort! fort!” rief
ſie, „ich will ſchon mit meinem Korbe fertig werden; ich habe ihn
ſo lange getragen, da werde ich ihn auch noch länger tragen
kön=
nen. Mit Hexen will ich nichts zu tun haben!” Bei dieſen Worten
war Frau Hulda verſchwunden, zugleich aber wußte die alte
Klara plötzlich gar nicht mehr, wo ſie war. Mit irren Schritten
kam ſie vom guten Wege ab, kletterte über Felſen und
Stein=
haufen und ſchlug endlich durch das dichteſte Dorngeſträuch eine
ganz falſche Richtung ein. Dieſes ſeltſame Bergſteigen ſahen die
Vettern aus weiter Ferne mit an. „Was hat nur das „Klärle‟
heute vor”, ſprachen ſie untereinander. Als die Alte aber ganz
verkehrtes Zeug begann, ſich durch Dornen drängte und ihre
Klei=
der daran hängen ließ, da ſchrien ſie ihr aus Leibeskräften zu:
„Klärle, wo naus!” Bei dieſem Ruf kam die Alte wieder zu ſich,
denn das Beſchreien hatte den Zauber gebrochen. Sie erkannte wo
ſie ſich befand, und ſah auch ein, warum ſie in Dornen und
Neſ=
ſeln geführt worden. Ihre Kräfte waren vor Schrecken und Angſt
erſchöpft, ſie hielten ſie nicht mehr aufrecht. Da kamen die Vettern
herbeigeſprungen, der niedergeſunkenen Alten zu Hilfe und zogen
ſie aus den Dornen, verwunderten ſich aber ſehr, als ſie das
Nähere von ihr erfuhren. Die Frau Hulda ſelbſt hatten ſie nicht
geſehen.
(Aus: Herrlein, „Sagen des Speſſarts”.)
ttwoch, 22. Mo3
Aſchaffenburg / Von Auguſte Haarländer.
Frauen aus dem Speſſart.
Rie
inder=
Ein Frühlingsſonntag über fränkiſchem Land: Cantate.
Metallene Himmelsbläue, die Morgenluft voller Glockenſtimmen.
Ein Sonntag, um die Arme zu breiten in das ſchaffende Licht und
die Schönheit der Erde mit durſtigen Augen zu trinken.
Johannes Sternecker ſteht am Südfenſter ſeiner Stube. Er
hat auch eine beſondere Stube, ein beſonderes Amt. Er iſt Türmer
des ſtolzen Schweikhardtſchoſſes zu Aſchaffenburg und damit
Feuer=
wächter der Stadt.
Lauſchend beugt ſich der Türmer aus dem Fenſter. Feſtlich
gekleidete Beter eilen über den weiten Schloßhof zur Kapelle. In
dem linken Stiegenturm bimmeln die hochſtimmigen Glocken. Nur
das Feuerglöcklein, das auf dem Dachfirſt reitet, bleibt ſtill. In
ſeinem Gehäuſe ſpielen luſtig die weißbrüſtigen Schwalben. Dem
Türmer iſts, als ſei er ganz allein
auf einer Kanzel ins All geſtellt.
Einer, der ſo Jahr um Jahr,
Tag und Nacht, Stunde um
Stunde, hoch oben Wache hält, mit
Wolken und Geſtirnen Zwieſprache
führt, hat andere Augen als jene,
die unten in den Gaſſen am
Klei=
nen ſich ereifern. Lebloſe Dinge
ſind ihm im Wandel der Jahre und
Monde beſeelte Geſtalten geworden.
Wie eine Burg Gottes ragt das.
Sommerſchloß der alten
Mainzer Kurfürſten mit
ſeinem gewältigen Türmegeviert
über dem hellen Main. Aus der
Zeit, in die ſchon das
Wetterleuch=
ten des Dreißigjährigen Krieges
zuckte, ſtieg es auf mit
rotleuchten=
den Quadern. Schweikhardt von
Kronenberg hieß der erzbiſchöfliche
Bauherr, Riedinger, der
Straßbur=
ger, war Baumeiſter. Ahntet ihr,
daß euer Bau auch einmal das
Schönheitsverlangen ſpäterer Tage
tröſten würde? Die Erinnerung an
Herrn Willigis, den tüchtigen
Wag=
nersſohn auf dem Mainzer Thron,
hieltet ihr mit den Wappenrädern
an Fenſter und Tor wach,
unbe=
wußt, welche Rolle ſie in der
Stadt=
geſchichte ſo bald ſpielen ſollten. Als
Guſtav Adolf durch die Torhalle ritt. Aſchaffenburg.
da hing der Kapuzinerguardian, der
den abweſenden Bürgermeiſter
ver=
trat, ſo geſchickt ſeinen rettungsſuchenden Witz an dieſen Rädern
auf, daß er von dem ſtrengen König damit Schonung für Stadt
und Schloß erwirkte. Guſtav Adolf ſagte: „Wenn das Schloß Räder
hätte, ließ ichs nach Stockholm fahren. So will ichs verbrennen.”
Der Guardian erwiderte: „Seht doch die Räder an den Fenſtern.
Laßt nur einſpannen.” Wie ein Immergrünpflänzlein grüßt dieſe
Anekdote aus der Stadtchronik. Am Mälarſee aber zeugt ein
Schloß, das Ebenbild des Schloſſes zu Aſchaffenburg, von der
Deutſchlandfahrt ſeines unglücklichen Königs, mit deſſen
Erbau=
ung die Getreuen einen letzten Wunſch ehrten.
Oftmals des Nachts löſcht der einſame Türmer die Lampe.
Stehen nicht drüben auf den mächtigen Turmbalkonen über den
gigantiſchen Waſſerſpeiern die Herren von Mainz und lauſchen in
das ſchlafende Land? Nach der lenzjungen Ebene des
Wingart=
weiba, wo das Gold der Rapsfelder breitet, der Saft in den
Reben klopft, nach den Jagdgründen des Speſſarts, wo im
viel=
hundertjährigen Laubwald die Hirſche röhren und der Eber
ſtampft. Dann iſt mit einem Male die Stille keine Stille mehr.
Ein langer Hornruf lockt aus dem alten Krönungsforſt der
Karo=
linger. Und auf den Straßen, die weiß zwiſchen den
Samtſilhouet=
ten der Pappelreihen am jenſeitigen Ufer leuchten, zieht es über
die Stätten verſunkener Römerkaſtelle heran; ſchattenhafte Heere,
die ſeit grauen Zeiten über Stadt und Schloß gekommen ſind:
Spanier, Schweden, Slawen, Franzoſen, Engländer, Ruſſen und
dann wieder Franzoſen. Iſt nicht das Sturmgewölk am
ſilber=
grauen Nachthimmel der Heere Widerſchein? In ſolchen Nächten
ruht die Stadt mit verhaltenem Atem: Aus der Stromtiefe läuten
Glocken, die vor feindlichem Raub in die Waſſer flüchteten. In
ſol=
chen Nächten iſt das Geſicht der Stadt wie ein Menſchenangeſicht.
Alles Erleben iſt hineingeprägt, Not und Wohlergehen, Schuld
und Schickſal. Alle Türme, Glocken, Giebel und Bäume erzählen
Geſchichten von vornehmem Adel und ſchalkigem Bürgertum, von
eigenſinnigen Zünften und raufluſtigem Kleinvolk.
Wie aneinander Schutz ſuchend, ſteigen die Häuſer über die
Hügel, aus den engen Höfen wölbt manchmal eine
Birnbaum=
krone. In einer Reihe reichgliedriger Fachwerkbauten ſind
neu=
zeitliche bajazzofarbene Backſteinhäuſer gepatzt, ſie haften an dem
Stadtgeſicht wie Schminke.
Jenſeits des Walles der Alleen, die der Stadt ſchön
geſchwun=
gene Augenbrauen ſind, ragen die Schornſteine der Fabriken. Sie
ſind dem Pflichtenkreis des Türmers zugewachſen und ſchrieben
den Namen der Stadt in das Gedächtnis der induſtriellen Welt.
Aber wenn ihre dunklen Rauchfahnen am Sonntagabend über dem
Speſſartvorland zerfetzen, dann kehrt ſich das Herz des einſamen
Türmers immer der Altſtadt zu, wo die Romantik glanzvoller
Fürſtentage über den zierlichen Leinkrautteppichen der alten
Weinbergmauern und in der ſanften Melancholie der Eibenhaine
webt.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war Friedrich
Karl von Erthal Kurerzkanzler von Mainz. Mit ſeinem
Regie=
rungsantritt ſtieg für Aſchaffenburg, die von den Kriegshorden
dreier Jahrhunderte brandgeſchatzte Stadt, eine neue Zeit auf. Der
Mainſtrom wurde Lebensader. Er flößte die tauſendjährigen
Baumrieſen des Speſſarts zu Tal, die Erzeugniſſe der
Aſchaffen=
burger Töpfer und Seifenſieder, der Eiſenhämmer und
Glas=
bläſereien des Hinterlandes wurden als begehrte Dinge nach
nie=
derrheiniſchen Märkten verfrachtet. Aufwärts ſteuerten die
Main=
zer Jagdſchiffe und brachten Gäſte des Hofes. Eine ſchöne, ihrer
Lage würdige Reſidenz ſollte ſie aufnehmen. Erthal fühlte, dem
monumentalen Schloßbau fehlte der Ausklang in großen Gärten.
Skell, der geniale Gartenkünſtler, wurde ſeine rechte Hand. Aus
Stadtgraben und Auwald erwuchſen die reizvollen Waldgärten,
die heute die Lungen der Stadt ſind. Seine Vollendung feierte
der Schöpferwille Erthals in der Anlage des Schönbuſch jenſeits
des Maines. — Aus dem Weſtfenſter der Wachtſtube grüßt ſeine
ſanfte Waldlinie den Türmer. — Zum erſtenmal wurden hier mit
Erfolg die Baumarten aus fünf Weltteilen akklimatiſiert.
Herr=
liche Gruppen von Blutbuchen, Edeltannen, Tulpenbäumen,
Ge=
betszedern und Lebensbäumen überſchatten ſtimmungsvolle
Tem=
pel, chineſiſche Brücken, trauliche Landhäuslichkeiten. Schwäne
pflügen die blendenden Seeflächen. Das weiße Gartenſchoß war
Erthals Lieblingsaufenthalt, die Blüten der japaniſchen Quitte,
Scheinkerrie und des Flieders drängten in zartem Farbenſpiel
um die Freitreppen. Der Schönbuſch durfte ſich lange rühmen, der
herrlichſte und botaniſch ſehenswerteſte Park Deutſchlands zu ſein.
Gern folgte der Mainzer Adel ſeinem Fürſten in die aufblühende
Stadt. Behagliche Häuſer bauten ſich die Herren in lauſchige
Gär=
ten. Lombardiſche Kaufleute, deren einer die erſten Kartoffeln
als Blumenſtöcke pflegte, franzöſiſche Handwerker durchſetzten die
derbwitzige Bevölkerung der Altſtadt. Gelehrte und Künſtler
gin=
gen am Hof, wo Heinſe Bibliothekar war, ein und aus. Der
Frem=
denſtrom wurde durch die Stadt gelenkt, Geld kam unter die Leute,
Wein war reichlich da, ſüffig und billig, Gaſthausſchilder blinkten
mit urwüchſigen Namen, kein Wunder, wenn der Kumbeer (
Spitz=
name von franzöſiſch compere — Genoſſe) manchmal über die
Stränge ſchlug. Als der Kurſtaat Mainz vor den andri=
Franzoſen immer mehr zerfiel, zog ſich Erthal ganz noe
ſenburg wie nach einer Heimat zurück. Dalberg war
Erzbiſchof von Mainz, Fürſtprimas von Aſchaffenburg
ſieht die beiden Bilder: Erthal, Dalberg. Dort der Fürſ.
ſcharfen Profil voll Selbſtbeherrſchung und Ruhe, alles:
Linie; hier Dalberg, der Menſch mit dem leidenſchaftlict
und den ſprechenden Augen, in die Zwieſpältigkeiten
geriſſen. Ehrgeiz und Bewunderung treibt den durch
Herzensgüte Ausgezeichneten in die Gefolgſchaft des gor
dem er die Krönung zum deutſchen Papſt erhofft. Güter
Lob und Schuld. Die Schuld blaßt in der Geſchichte, di
lebt. Das geiſtige Leben der Stadt befruchtet ſich nocht
Richa:!
ſeinen großzügigen Schulſtiftungen, er war auch der at
Fürſt, der die guten Ideen der franzöſiſchen Revoluug
Geſetzgebung ſeines Landes verwirklichte.
Oft bedrängen den Türmer die Geſichte der Ve=
Tage gibt es, da es ihn aus ſeiner Einſamkeit zwiſckun
und Erde nach Geſellſchaft verlangt. Dann nimmt
Weib die Wache auf, und er ſteigt für Stunden hinny
ſich zu dem Konſervator des Stadtmuſeums in dem
Kreuzgang der Stiftskirche. In nie bedankter Mühe
Freund in den anſchließenden Kapitelſälen des ehem 11
lichen Hochſtifts tauſend Wahrzeichen der Stadt= uid
ſchichte angeſammelt. Und die Rede der beiden Alten.—90
hin? Aus der neuen, ſchwülen Zeit wie in einem
zurück zur alten, als ſei da immer eitel Friede gewelktiuverte Frank.
du, Sternecker, ’s iſt mir manchmal, als ſei der Stazu (m0/ Schgeſer
verſchüttet, oder werden uns Herz und Auge im Alte /Aos,
nüchtern, daß wir nicht mehr den Schimmer auf ihr: 4iemjöſele
mehr das Klingen hören wie in unſerer Bubenzeit Aueſtäte Aw
gegenwärtigen Menſchen iſt immer ein Widerſtreit:
den die Großväter nicht kannten. Wir haſſen die Fabu /
rings um die Stadt mit ihren kahlen Bauten ins
eingefreſſen haben, und ſind doch ſtolz, daß die Buntxcſſownni
lung von hier in die Welt gegangen iſt, ſo auch, wern!.!
ger in der Fremde den Heimatnamen auf einem Motoy4
zeug findet. Uns Alten iſt nur zu viel Lärm in der veut Mü
wir hängen noch in den Biedermeiertagen mit ihre WWh
Liedern, grün=weiß=goldenen Fahnen, MädchenſtränF)
Faſtenbrezelnbuden. Wir träumen und verkriechen urd. A.
Jungen wieder im Wirrwarr neuer Ideen zum Son//
fen. Wir ſtellen uns ſelbſt beiſeite. Und verſäumen /
über."
Pulter=
it ndder=
Muntere Marſchmuſik ſchmettert durch das San
und reißt den Türmer aus ſeinem Sinnen. Sein
wieder der Herrlichkeit des Lenztages. Ein Schwarm..
ben umkreiſt ſpielend die Schloßtürme und ſonnt ſich o
konen. Bald taucht die Muſik im Chor der Glockenſtitäho
Ueber dem Meer der zartroten Kaſtanienkerzen ve:=h)
meindegeſang aus der Kirche zu unſerer lieben Fraw a0
tendampfer gleitet auf dem hellen Strom heran und 124
Sonntagsruhe unter buntbewimpelte Kähne in den 2
Ruderboote mit fröhlichem Jungvolk ſchaukeln in /A
waſſer. Alte, beſinnliche Leute ſonnen ſich auf den ZNAler;Eri
Pompejanums, wo im Vorlenz die Mandeln blühen mcſ
herbſt Wein und Feigen reifen. Wie Kandelaber, ſo ſtPFſch
lich ſtehen die glänzendgrünen Pappeln an den weißtiſtAAu
die in Waldwellen münden.
Und der Türmer — überwältigt von ſo viel Sc
ſeine alten Augen wieder wie ein neues Wunder i9e
erleben — ſpricht mit gefalteten Händen über Stako /e00
das ſegnende Gebet ſeines Alters. Dann ſeilt er dens)
der Sonnenuhr vorüber, hinunter in die klaren Bnih2
wo ſeit Jahrhunderten die Waſſer der Tiefe ſich verzund ſin
Kraft des Volkes.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 12 — Nr. 140
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 22. Mai
Der „Hilfszug Bayern” in Frankfurt.
Ein Wunderwerk deutſcher Technik,
Organiſakions=
kunſt und Gemeinſchaftsgeiſtes.
Wenn bei den gewaltigen Aufmärſchen der NSDAP und
ihrer Gliederungen die Verpflegung der Hunderttauſende ohne
Schwierigkeiten glatt und reibungslos vor ſich ging, ſo hatte an
dieſer Tatſache der „Hilfszug Bayern” einen hervorragenden
Anteil. Auch am vergangenen Sonntag anläßlich der Eröffnung
der Reichsautobahn Frankfurt—Darmſtadt war dem „Hilfszug
Bayern” die Aufgabe übertragen worden, rund 100 000
Men=
ſchen zu verpflegen. Die Preſſe hatte am Donnerstag
Gelegen=
heit, dieſes Wunderwerk kennen zu lernen. Auf dem
Feſthallen=
gelände war eine kleine Stadt entſtanden, von der aus am
Sonn=
tag die Eſſenportionen in Tauſenden von Blechkübeln nach der
Autobahn und überall dahin, wo Abſperrmannſchaften ihren
ſchweren Dienſt zu verrichten hatten, geſchafft wurden. Der
Schöpfer und Leiter des Zuges, Oberſturmbannführer Seidler,
machte intereſſante Ausführungen über die Entſtehung des
Zuges. Er hob beſonders hervor, daß die Schaffung des Zuges
in erſter Linie einer Anregung des Gauleiters Sprenger zu
dauken iſt. Der Zug beſteht aus drei Teilen: einem Küchenzug,
einem techniſchen Zug und einem Lazarettzug. Die Küchenwagen
ſtellen wahre Meiſterwerke dar. Die Keſſel werden mit ſelbſt
erzeugter Elektrizität geheizt, und es iſt möglich, innerhalb 25
Minuten Speiſen gar zu kochen. Dabei handelt es ſich
keines=
wegs um die übliche Maſſenkoſt, die hier zubereitet wird
ſon=
dern die techniſchen Einrichtungen ermöglichen die Herſtellung
von Speiſen, wie ſie im Haushalt nicht ſchmackhafter bereitet
werden können. Die Höchſtleiſtung hat bisher der Hilfszug
Bayern auf dem Parteitag in Nürnberg vollbracht, wo er 200000
Menſchen ſechs Tage lang, jeden Tag mit einer anderen Speiſe,
verpflegt hat. Für kleinere Verpflegungsaufgaben ſtehen
zahl=
reiche Feldküchen zur Verfügung, die ſich aber ebenfalls von den
ſonſt üblichen Feldküchen in techniſcher Hinſicht vorteilhaft
unter=
ſcheiden. Die fertigen Speiſen fließen durch ſinnreiche
Vorrich=
tungen in die Transportkübel. Eine eigene Metzgerei liefert das
erforderliche Fleiſch. Ein Fleiſchwagen enthält Eismaſchinen,
eine Wurſtmaſchine uſw., außerdem befindet ſich hier ein großer
Teebehälter von 2000 Liter Inhalt. 20 000 Feldflaſchen können
in 4 Stunden gefüllt werden. Kartoffelſchälmaſchinen
ermög=
lichen es, 1000 Zentner in 10 Stunden zu ſchälen. Einzigartig iſt
die Sanitätsabteilung des Bayernzuges, an deſſen Spitze ein
erſtklaſſiger Chirurg ſteht. Beſonders intereſſant iſt der
Opera=
tionswagen, deſſen Einrichtung in einem erſtklaſſigen
Kranken=
haus nicht beſſer ſein kann. Hier können, wenn es die Not
er=
fordert, alle Operationen ſofort durchgeführt werden. Wie
leiſtungsfähig die Sanitätsabteilung iſt, geht daraus hervor,
daß ſie am 1. Mai in Berlin ſämtliche Sanitätsſtationen geſtellt
hat. In der techniſchen Abteilung des Zuges werden alle
Repa=
raturen und ſonſtigen Arbeiten ohne fremde Hilfe ausgeführt.
Die eigene Stromperſorgung erzeugt 350 Kilowattſtunden, und es
könnte beiſpielsweiſe durch den Beleuchtungswagen eine Straße
von 1 Km. Länge beleuchtet werden. Der ganze Zug iſt
inner=
halb von 12½ Wochen von der Firma Magirus erbaut worden.
Die unerreichten Leiſtungen, die der Bayernzug auf techniſchem
Gebiet faſt Sonntag für Sonntag vollbringt, wären aber nichts,
wenn die etwa 70 Mann ſtarke Belegſchaft nicht von einem echten
SA=Geiſt beſeelt wäre. Mit einem hohen Idealismus gibt ſie
ſich ihrer Arbeit hin und an den großen Tagen gibt es keine
achtſtündige Arbeitszeit, dann muß auch mal 24 Stunden
un=
unterbrochen geſchafft werden. Den 90 000 SA.=Männern, die am
Sonntag von dem Hilfszug Bayern verpflegt wurden,
mundete der ihnen gereichte Gulaſch mindeſtens ebenſo gut wie
der beſte Braten daheim bei Muttern
Nach dem Frankfurter Einſatz ſtehen dem Hilfszug Bayern
weitere große Tage bevor: am folgenden Sonntag in Hamburg
beim Seemannstag und am darauffolgenden Sonntag in
Darm=
ſtadt beim Gautag des Gaues Heſſen=Naſſau.
Lawrence von Arabien.
* Das abenteuerliche Leben dieſes Oberſten Lawrence hat
ein Ende gefunden, das man faſt banal nennen könnte: bei dem
Verſuch, zwei ſpielenden Knaben auszuweichen, überſchlug er ſich
mit ſeinem Motorrad und zog ſich einen ſchweren Schädelbruch
zu, um dann nach hartem Todeskampf einer hinzugetretenen
Lungenentzündung zu erliegen. Ganz England hat an dem
Krankenlager geſtanden, mehrmals täglich wurden Bulletins
aus=
gegeben, der König von England ſchickte ſeinen Leibarzt, aber
alle ärztliche Kunſt und die Zähigkeit dieſes widerſtandsfähigen
Körpers waren vergebens. Was Lawrence im Kriege geweſen
iſt, das wurde ja im weſentlichen aus ſeinen eigenen Büchern
bekannt. Sein Leben verlief ſpannender als ſelbſt die Phantaſie
eines Karl May es hätte erfinden können. Dieſer junge
Ge=
lehrte, der zum Kriegsdienſt nicht genommen wird oder zu
klein iſt, ſtellt ſich auf Grund ſeiner Sprach= und Ortskenntniſſe
dem Geheimdienſt zur Verfügung und wird der Mittelpunkt der
ganzen türkenfeindlichen Bewegung in Arabien. Er wird der
Freund der Araber, wird ſelbſt Scheich und bringt es fertig,
gegen die Zuſage eines einigen freien Araberreichs unter
eng=
liſchem Schutz alle Stämme zuſammenzubringen. Die
Unter=
ſtützung durch die Araber war die Vorausſetzung für die
eng=
liſchen Erfolge an der aſiatiſchen Front. Aber im Frieden
wurde nicht gehalten, was er den Arabern verſprochen hatte.
Empört zog er ſich zurück, legte ſeinen militäriſchen Rang nieder,
ſchickte ſeine Orden zurück und ſoll in einer Privataudienz dem
König von England ſehr deutlich ſeine Meinung geſagt haben.
Er hat es trotzdem noch erlebt, daß ſein Freund Feiſal
wenig=
ſtens einen großen Teil der arabiſchen Anſprüche verwirklichen
konnte, aber das Bewußtſein, daß ſein den Arabern verpfändetes
Wort nicht eingelöſt worden war, hat ihn verbittert;
gleich=
zeitig hat ihn der Ruhm ſeiner abenteuerlichen Taten
menſchen=
ſcheu gemacht. Er legte ſeinen Namen ab und diente als
ein=
facher Soldat zunächſt bei den Fliegern, ſpäter beim Tank. Das
hinderte aber nicht, daß er überall in Aſien genannt wurde,
ſobald Unruhen entſtanden, an der perſiſchen Front ſoll er
ge=
ſehen ſein, in den afghaniſchen Wirren, die zum Sturze
Amanullahs führten, will man ſeine Hand verſpürt haben. Aber
ſein Leben in den letzten Jahren war ſo undurchſichtig, daß
Wahres und Falſches der Phantaſie unbegrenzten Spielraum
gaben. Unwahrſcheinlich genug, daß ein Menſch der von Hauſe.
aus eine Gelehrtennatur war, länger als ein Jahrzehnt ſeine
Befriedigung darin gefunden haben ſollte, als einfacher Soldat
tätig zu ſein. Und wenn er weiter nichts geweſen wäre, würden
die umfaſſenden Vorſichtsmaßregeln, die ihn während des
Todes=
kampfes von der Oeffentlich abſchloſſen, vielleicht überflüſſig
ge=
weſen ſein. Wahrſcheinlich, daß hier noch ein Geheimnis liegt,
von dem man erſt ſpäter erfahren wird. Man hat geſagt, daß
er auf der Flucht vor ſeinem Namen geweſen ſei, daß er ſich
deshalb Roß und dann Shaw nannte, aber die befriedigende
Löſung iſt das nicht. Für die Engländer bleibt er jedenfalls der
Eroberer, der, obwohl nicht ganz unbeſtritten, die Entſcheidung
auf dem aſiatiſchen Kriegsſchauplatz herbeiführen half. Für ſie
wird er einer der Nationalhelden bleiben, eben weil in ihm
ſoviel typiſch Engliſches liegt.
Die Beiſehung von Oberſt Lawrence.
London. Auf dem kleinen Dorffriedhof von Moreton
er=
folgte geſtern nachmittag die Beiſetzung von Oberſt Lawrence,
die ſich in dem von dem Toten gewünſchten einfachen Rahmen
vollzog. Der mit der engliſchen Flagge bedeckte einfache Sarg
wurde von Freunden des Verſtorbenen, darunter einigen
An=
gehörigen der Wehrmacht, zu Grabe getragen. Entſprechend den
Wünſchen des Verſtorbenen war von allen Blumenſbenda!
geſehen worden, und die wenigen Perſonen, die an deru
ſetzung teilnehmen konnten, trugen auch keine Trauerklex
Dafür hatte ſich auf den umliegenden Wieſen und Feldern
große Menſchenmenge eingefunden. Vor der Beiſetzung fn
der Dorfkirche ein Trauergottesdienſt ſtatt, zu dem u. o
Winſton Churchill, Lord Lloyd und der Geſchäftsträgen
Frak erſchienen waren.
Am Vormittag war geſtern in Moreton die öfſn
Unterſuchung über das Unglück, bei dem Lawrence tödliß
letzt worden war. Dabei ergab ſich ein geheimnisvolleg
ſtand, den die Polizei vergeblich aufzuklären verſucht hag
einzige erwachſene Augenzeuge erklärte nämlich, daß zu
des Unfalles ein ſchwarzer Tourenwagen Lawrence begego=
und daß ſein Verſuch, zwiſchen dieſem Tourenwagen um
jugendlichen Radfahrer hindurchzukommen, zu dem Ungl.u
führt habe. Der Radfahrer ſelbſt ſagte jedoch aus, daß ern
Kraftwagen auf der Landſtraße geſehen habe, währern
Detektiv=Inſpektor erklärte, daß alle Bemühungen, dief:n
heimnisvollen ſchwarzen Tourenwagen feſtzuſtellen,
ver=
geweſen ſeien. Andererſeits iſt durch die Zeugenausſagg,
geſtellt, daß Lawrence mit einer Stundengeſchwindigkeſt
mindeſtens 100 Kilometern über die Landſtraße gefahren.
daß dieſe Geſchwindigkeit letzten Endes die eigentliche
des Unfalls geweſen iſt.
Sport, Spiel und Jucnen
Andie SchwimmſporkkreibendenBereine Aus den Vereinen u. Verbänt
SV. 98 Darmſtadt.
Darmſtadts!
Sporklehrer Tegekhoff vom Fachamt Schwimmen
des ARfL. heuke in Darmſtadt.
Den Schwimmſport treibenden Vereinen Darmſtadts wird
hiermit bekanntgegeben, daß heute der Sportlehrer Tegethoff
vom Fachamt Schwimmen des Deutſchen Reichsbundes für
Leibes=
übungen in Darmſtadt weilt, um hier den Schwimmſportlern
Darmſtadts in einem kurzen Lehrgang einen Einblick in die
mo=
derne Trainingsarbeit des Schwimmers zu geben. Da erſt geſtern
endgültig bekannt wurde, daß Herr Tegethoff nach Darmſtadt
kommt, geben wir hiermit allen Vereinen, ihren Schwimmwarten
bzw. Abteilungsleitern und vor allem allen aktiven
Schwimm=
ſportlern bekannt, daß dieſer Lehrgang heute abend um 18 Uhr
mit einem Training im Hallenſchwimmbad (
Männerſchwimm=
halle) beginnt, zu dem alle Darmſtädter Schwimmerinnen und
Schwimmer hiermit eingeladen ſind. Hierbei hat jeder
Gelegen=
heit, dem Fachamtsſportlehrer ſein Können zu beweiſen und
Be=
lehrungen entgegenzunehmen.
Abends um 20.30 Uhr findet in der Turnhalle am
Woogs=
platz (grünes Zimmer) ein Vortragsabend ſtatt, zu dem ebenfalls
alle eingeladen ſind. Es wird erwartet, daß die Mitglieder der
Wettkampfmannſchaften der Schwimmſport treibenden Vereine
Darmſtadts eifrig Gebrauch von dieſer einmaligen Gelegenheit
machen, unter der Leitung des Fachamtsſportlehrers zu
trainie=
ren und außerdem einen Vortrag über das moderne Training
des Schwimmers zu hören.
Wir weiſen ganz beſonders darauf hin, daß die Damen und
Mädchen heute abend ausnahmsweiſe um 18 Uhr in der
Männer=
ſchwimmhalle zugelaſſen ſind, um an dem Lehrgang teilnehmen
zu können.
Ortsgruppe Darmſtadt des R.f.L., Fachamt Schwimmen.
Darmſtädter Schwimmklub Jung=Deutſchland.
Wir erwarten von unſeren Mitgliedern, daß ſie zu dem
obigen Lehrgang des Sportlehrers Tegethoff vom Fachamt
Schwimmen des D.R.f.L. heute abend um 18 Uhr im Hallenbad
und um 20.30 Uhr in der Turnhalle am Woogsplatz reſtlos zur
Stelle ſind.
Im Auftrag des Leiters: (gez.) Leverzapf.
Fußball=Jungliga — Stadkmannſchaft
Darmſtadt
am Samstag, 25. Mai, in Darmſtadt, 98er Stadion.
Am Samstag, 25. Mai, um 17.30 Uhr, ſpielt eine Jungliga=
Mannſchaft gegen eine Stadtmannſchaft Darmſtadt auf dem Platz
des Sportvereins 98, Darmſtadt.
Die Jungliga ſpielt in folgender Aufſtellung:
Ruppel,
(98 Darmſtadt)
Muth,
Wettengel,
(Polizei Darmſtadt) (46 Darmſtadt)
Weicker,
H. Landgraf, L. Schupp,
(46 Darmſt.)
(Bobſtadt) (Wolfskehlen)
Seifert, Arheilger. O. Weinmann, Schmidt. Hofmann,
(98 Dſtdt.) (Wixh.) (Biebesheim) (Diebg.) (früh. 75 Dſtdt.)
Erſatz: Bernhardt, Merck, Darmſtadt; Lorenz, Egelsbach,
Ritter, Griesheim; Gg. Fach, Dieburg
Die Stadtmannſchaft ſpielt in folgender Aufſtellung:
Lemſter,
(75 Darmſtadt)
Geyer,
Balſer,
(98 Darmſtadt) (Polizei Darmſt.)
Müller,
Dumont,
Kaufmann,
(98 Darmſt.)
(Polizei Darmſtadt)
Mahr,
Sauer, Keck, Pfeiffer,
Hebeiſen,
(98 Darmſt.)
(Polizei Darmſtadt)
(98 Darmſt.)
Erſatz: Blank, Polizei Darmſtadt.
Sämtliche vorgenannten Spieler haben pünktlich um 17 Uhr
im Umkleideraum zu ſein. Die fraglichen Vereine ſind für das
Abſtellen und rechtzeitige Antreten der Spieler verantwortlich.
Sportverein 98 Darmſtadt baut den Platz und ſtellt die Bälle.
Je ein Satz Trikots und und Hoſe ſtellt Sportverein 98
Darm=
ſtadt und Polizei SV. Darmſtadt. Die Spieler haben Stiefel und
Stutzen mitzubringen.
Schiedsrichter und Linienrichter ſtellt Herr Hillgärtner.
Der Eintrittspreis beträgt pro Perſon 40 Pfg. und
für Erwerbsloſe und Damen 20 Pfg., einſchließlich
Sportgroſchen.
Die Kaſſe übernimmt SV. 98 Darmſtadt.
Dr. Grünewald,
Schäfer.
Die Tiſchtennisabteilung des Sportvereins 98 beginrn
ihr Sommertraining. Alle Mitglieder, die ſich daran bet
wollen, werden gebeten, heute abend um halb 9 Uhr su
Beſprechung in den Bürgerhof zu kommen.
igsdan!
Sola
drt er
gab
Schaff
Ortsgruppe Darmſtadt des R.f.L.
K
Wir machen nochmals auf die geſtrige Bekanntmachuug
merkſam, nach welcher die für heute vorgeſehene Vollverſann,
verd
irken
n4
der hieſigen Ortsgruppe des Deutſchen Reichsbundes für
ioßen ha
übungen auf den
Mittwoch nächſter
oche voi
wurde.
(gez.): 250
Handball=Gaukampf Nordheſſen—Südweſt.
Zwiſchen den Handball=Gauen Nordheſſen und Si
ein Auswahltreffen vereinbart worden. Der Kampf
2. Juni in Hanau ausgetragen.
Reichsſender Frankfunf
U
19u behaupten
ut e din Anfang de
lalen ihren Ma
uirechterhal
U as und von
tübringen laſſ
Zeti die Arbeitsbe
Ne Mu
higung a
zutite Sparer u
Frankfurt: Mittwoch, 22. Maf
6.00 und 7.00: Berlin: Frühkonzert. Als Einlage 0/
Gymnaſtik. 8.00: Waſſerſtand. 8.10: Stuttgart:
naſtik. 8.30: Bad Münſter a. St.: Frühkonzert.
Konzertmeiſter Boekwyt. 9.00: Nur Kaſſel: Werbeka;
9.15: Nur Kaſſel: Muſik am Morgen. Ltg.: R. Melt
10.00: Nachr. 10.15: Schulfunk: Welches
Inſtrumen=
ich ſpielen? 10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küchgr
Haus. 11.00: Werbekonzert. 11.25: Meldungen.
Sozialdienſt. 11.45: Bauernfunk.
12.00: Breslau: Mittagskonzert des Funkorcheſters.
Topitz. Dazw.: 13.00: Zeit, Nachr. 14 00: Zeit, a
14.15: Wirtſchaftsbericht. 14.30: Zeit, Wirtſchaftsma)
gen. 14.40: Wetter. 14.45: Sendepauſe. 15.00:- *
Kaiſerslautern: Nachr. 15.15: Kaſſel: 1. Heimatlich /E
ſen aus alter und neuer Zeit. 2. Bad Geſundbrund
Von d. Glanzzeit eines vergeſſenen Kurbades d. Goetcl
16.00: Kleines Konzert. 16.30: Vom Deutſchlandſe/“
Klingendes Kunterbunt. 17.00: Nachmittagsku,5
18.30: Dr. Kaufmann: Wie ich die nationalaranl
Bewegung erlebte. 18.45: Das Leben ſpricht.
Meldungen.
19.00: Vom Deutſchlandſender: Konzert. Imre Stefelkl.
ſpielt die 10. und 13. ungariſche Rhapſodie von 70
(Aufn.). 19.30: Vom Deutſchlandſender: Wie wir *
Dritte Reich regiert? 20.00: Zeit, Nachr.; anſchl
gesſpiegel. 20.15: Stuttgart: Reichsſendung: Stunnu
jungen Nation: Lager und Fahrt. 20.45: Lachendern
mit Guſt. Jacoby, Köln. 22.00: Zeit, Nachr. 2.
Wetter, Nachr., Sport. 22.20: Kaiſerslautern:
tritſche. Luſtiger Schwank von L. Reitz, 23.00: 1
Unterhaltungs= und Tanzmuſik. 24.00: Nachtmuſicti
pelle Franz Hauck.
veAufen, daß die
üniſte imn Fina=
V. der Gold
fihngzeſant ware.
lund vertreten.
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Aue jahmen
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Mietent. Die
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iütng der Ri
Uſeten Vor
M4 im April:
Mittwoch, 22. Mai
Reichsſendung: 20.15: Stunde der jungen Nich
Lager und Fahrt.
Breslau: 21.00: Bachkonzert des Funkorch. Lta” Me.
München: 20.45: Der träumende Fußgänger ode=
Mann im Mond. Eine heitere Stunde Verkehrzerziad”
Stuttgart: 20.45: Miſſa Solemnis, von Beethobet,
Helſingfors: 20.00: Tanzmuſik.
Stockholm: 20.00: Händel, Mozart, Turina u. C.
London: 20.30: Konzert aus der Queens Hall.
Rom: 20.50: Sinfoniekonzert.
Warſchau: 21.00: Werke von Chopin.
Luxemburg: 21.00: Moderne ſpaniſche Komponiſſet
Toulouſe: 21.10: Muſik aus Carmen, von Bizet.4
Sottens: 21.25: Werke von Beethoven.
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Rheinstr. 24, Fernr.: 100, 1010,3000,3001
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Bekanntmachung.
25 ha Wald, ſondern 56,46 ha umſchließt.
mittags 12 Uhr.
Roßdorf b. Darmſtadt, den 21. Mai 1935. (4750
Der Jagdvorſteher: Nieplay.
Weiterbericht.
Mit der Aufheiterung hat ſich auch wieder Druckfau.
Feſtland eingeſtellt, wobei mit dem Auftreten gewitrion Rtch
rungen, aber im ganzen mit der Fortdauer des verhäutn n.
freundlichen Wetters zu rechnen iſt.
Ausſichten für Mittwoch: Im ganzen freundlich, vielag.
einzelne Gewitterſtörungen, tagsüber wärmer, nord
öſtliche Winde.
Ausſichten für Donnerstag: Wolkig bis aufheiternd, poiche
lich leichte Abkühlung, Gewitterſtörungen.
Einträge in das Handelsregiſter, Abteilung A. /31. Auguſt 1935 einſchließlich geſetzt. d
Am 6. Mai 1935 hinſichtlich der Firma: Wilhelm/„Werkſtätten für Handwerkskunſt Albe.
Emrich Ww. zu Darmſtadt. Der Geſellſchafter in Darmſtadt ſoll von Amts wegen 8e09
s Karl Emrich iſt infolge Todes aus der Geſellſchaft den. Zur Geltendmachung eines Vo.
ausgeſchieden. Gleichzeitig iſt deſſen Witwe Sabineſwird den Rechtsnachfolgern des Z00c
geborene Maſſon in Darmſtadt als perſönlich haf= Friſt bis 31. Auguſt 1935 einſchließlich ”.
ltende Geſellſchafteria in die Geſellſchaft eingetre= Abteilung B. Am 6. Mai 1935 hiſel.
ten, die mit ihr fortgeſetzt worden iſt. Am 8 Mai Firma: Flughafen, Aktiengeſelſchaſt.
Zu der Verpachtung der gemeinſchaftlichen Jagd /1935 hinſichtlich der Firma: Gebrüder Mayer, Hauptmann a. D. Wilhelm Waſſung
der Jagdgenoſſenſchaft Roßdorf wird berichtigend Griesheim: Geſchäft ſamt Firma iſt auf Johannalkung vom 30. September 1994 aus ſchlilt
geborene Lichtenſtein, Witwe des Kaufmanns Wil= ausgeſchieden. Am 9 Mai 1935 h
vermerke, daß der Jagdbezirk 11 (Hundsrück) nicht ſhelm Mayer in Griesheim bei Darmſtadt als Firma: Heſſiſcher Handelshof Geſelſchg.
Einzelkaufmann übergegangen. Leovold Mayer in ſchränkter Haftung, Darmſtadt: Sll.
Ablauf der Bietungsfriſt am 4. Juni 1935, vor= Griesheim bei Darmſtadt iſt zum Prokuriſten be=ſbert Mößner in Darmſtadt iſt als Ge
ſtellt. Die Firma Meiſter & Weißheimer in Darm= ausgeſchieden. Syndikus Dr. jur, 2b
ſtadt ſoll von Amts wegen gelöſcht werden. Zur
Geltendmachung eines Widerſpruchs wird den
Rechtsnachfolgern des Inhabers eine Friſt bis
in Darmſtadt iſt zum Geſchäftsführer Neic
Darmſtadt, den 13. Mai 1935
Amtsgericht.
ummer 140
Mittwoch, 22. Mai
Ein neues kurzfrif
Golddiskonkbank gibt Solawechſel aus.
banzs tEhloſſen, in Wiederaufnahme eines bereits im Jahre 1927
geüß=m Verfahrens Solawechſel mit dreimonatiger Laufzeit
aus=
zugez. Die Wechſel werden durch Vermittlung der Reichsbank
an AbC und Geldinſtitute abgegeben, und zwar zu den
jeweili=
gen APingungen für Privatdiskonte. — Zur Verſtärkung ihrer
haftlhen Mittel wird die Deutſche Golddiskontbank ihr
Grund=
tapuſt” eheſtens um 200 Millionen RM. erhöhen.
Das/hanal wird alsdann, neben den beſonderen Zwecken
dienen=
den v2 Mill. RM. Aktien Lit. C 400 Mill. RM. betragen. Die
Reick ick wird die neuen Aktien voll übernehmen und die
Ein=
fahlr urch Hergabe von feſtverzinslichen Wertpapieren aus
hrenaſlen Reſerven zum Tageskurs leiſten. Die Deutſche
Gold=
ſiskoyank wird in Zukunft wieder monatlich ihre Ausweiſe ver=
Iiffemnbert.
hder Hauptverſammlung der Deutſchen Golddiskontbank
ahna)t ichsbankpräſident Dr. Schacht zur
Wieder=
infü hig von Solawechſeln Stellung. Die Begebung dieſer
echt ſeiltAll ſofort erfolgen.
verei
I0schacht gab einen Ueberblick über die Lage am
Geld=
mzark chit die Schaffung eines ſehr liquiden Anlagepapiers
be=
ingt öer wolle die Golddiskontbank eingreifen und benutze
azu zᛋ Mittel der Benutzung von Solawechſeln, durch die die
brig ſeldmarktmittel aufgeſaugt und den Banken liquideſte
des
Kittaulevoten werden. Denn die Solawechſel ſollen genau wie
Iriyairlsioonte wirken.
Ncsbankpräſident Dr. Schacht wandte ſich ſodann in aller
ſeichsdunde ſchärzſeg gen die böswillige und abſolut irreführende Mittei=
Moc ung geiei großen halbamtlichen ausländiſchen
Nachrichtenagen=
ſoe jr, 1Mzn behaupten wagte, dieſe Begebung von Solawechſeln
edeunte en Anfang der Inflation in Deutſchland. Die Reichsbanr
Südyt innger ihren Maßnahmen — ſo ſagte er — abſolut auf
je frechterhaltung geſunder
Geldverhält=
iffſeuus, und von dieſer Linie wird ſie ſich unter keinen
Um=
der Nändez hbringen laſſen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß im Laufe
r Zeide Arbeitsbeſchaffungswechſel durch Reichsanleihen und
Ingfrſſa Finanztransaktionen konſolidiert werden müſſen. Aber
is milalles zu ſeiner Zeit geſchehen und in einer Form, die
„kde 2ßeuhigung auf dem Geld= und Kapitalmarkt fernhält.
FTANlſer de gee Sparer und das deutſche Kreditweſen kann ſich
dar=
uf weuſen, daß die Reichsbank alles tun wird, die geſunden
2 Mu erhätltſe im Finanzweſen aufrechtzuerhalten.
MkbV. der Golddiskontbank genehmigte den Abſchluß für
ſwmr 34. Osxeſamt waren 395 369 200 RM. Kapital in der
Ver=
gmmlat wertreten. Davon entfielen auf Aktien, die ſich nicht
* Bezül Der Reichsbank befinden, lediglich 576 000 RM. Ins=
„ſamu a), ungefähr nur etwas über 5 Mill. RM. des
Grund=
pitaulsſes Bank nicht im Beſitze der Reichsbank. Aus dem AR.
eideſt beh. Finanzrat Dr. Bernhard=Berlin und
Reichsbank=
rektoln di. Schneider aus. An ihre Stelle wurden
Reichsbank=
rektahf)rhardt und Reichsbankdirektor Puhl gewählt.
Oibeenge des deukſchen Bergbaues im April.
Geſaſſen an den arbeitstäglichen Gewinnzahlen ergibt ſich
depſatſen Steinkohlenbergbau gegenüber dem
Vor=
ad Güu pnat Fgeſamt eine geringe Zunahme der Förderung (1
Pro=
urbade) nt), ſhiſch allerdings nur auf den Ruhr= den Aachener und
ſom Deufüuſ Sschezirk erſtreckt, während Oberſchleſien, Niederſchleſien
m.d Scrhi einen kleinen Rückgang verzeichnen. Die Steigerung
genülße ſem Vorjahre beträgt 14 Prozent. Bei etwas höherer
elegſoſßt werringerten ſich durchweg die Feierſchichten. Die
Hal=
mbeſtmre nahmen um ein geringes zu Der
Braunkohlen=
erglca ſteigerte ſeine arbeitstägliche Rohkohlengewinnung
genütihe dem Vormonat um 2.4 Prozent, ſeine Briketterzeugung
n 3.0Arisent. Die günſtige Lage im Eiſenerzbergbau
Welt alDem Metallerzbergbau brachte der April zwar
ne Elchung der Richtpreiſe doch liegen die Meßziffern
gegen=
der dAletzten Vorkriegsjahr noch ſehr tief. —
Erdölge=
innihg im April: 33 430 To. bei 3612 Mann Belegſchaft.
Irnine der Leipziger Herkſtmeſſe 1935.
Diek ewziger Herbſtmeſſe 1935 beginnt am Sonntag, dem
Aupyy und dauert bis einſchließlich Donnerstag, 29. Auguſt;
Teyine ſſe wird am Mittwoch, 28. Auguſt, beendet, während
e amden Zweige der Muſtermeſſe am 29. Auguſt ſchließen.
uf deinAusſtellungsgelände wird die Meſſe für Bau=,
Haus=
d Böleissbedarf durchgeführt; ſie dauert ebenfalls vom 25.
is eintſſexlich 29. Auguſt.
D
Junig=
Schwche
ſchweizte
ſeit vonn
ahlungy
ahme, 4
ewinn /
ſehindel!
ach ſchein
intſchiel
Aaita
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Voye: Frankfurter Börſe. Am Samstag vor Pfingſten,
i 8. imi bleiben die Börſenräume für jeden Verkehr
geſchloſ=
ellendbörſe fällt am Mittwoch, dem 29. Mai, Freitag,
t). Dienstag, 11. Juni, aus.
e: Franken und Export. Aus Baſel berichtet der Fwd.:
he Exporteure beklagen ſich darüber, daß ſeit einiger
usländiſchen Abnehmern der ſchweizeriſchen Ware die
Eiſſten willkürlich hinausgeſchoben würden, in der
An=
komme zu einer Abwertung des Schweizer Frankens
no dapmönne der Kunde bei der Bezahlung noch einen
Kurs=
ſtäen. Da dieſe ſpekulativen Abſichten entſpringende
ſtg des Zahlungsverkehrs auch die normale Nachfrage
Weriſchen Franken unterbinde, ſoll dagegen mit aller
ſenät, evtl. unter Anrufung von Rechtsmaßnahmen,
Aenwmmen werden.
Produktenmärkke.
Spotſpreiſe. Auf dem geſtrigen Zwingenberger
2hma war die Spargelanfuhr infolge des kalten Wetters
*r letztiMTage gering. Die Nachfrage war groß. Bezahlt
wur=
in Jur AIcprte 44—51. 2. Sorte 45—49, 3. Sorte 41—45,
tel B2, 5. Sorte 21—26 Pfg.
Berſiſt: Getreidegroßmarkt vom 21. Mat. Im Berliner
SEeGr handelte es ſich bei den Abſchlüſſen zumeiſt
er=
ch, um die Deckung des laufenden Bedarfs. In
Brot=
drs Angebot auf Baſis der Mühlenfeſtpreiſe reichlich,
undererſeits überwiegend nur zu Handelspreiſen
Ab=
ien zeigen. Nach wie vor iſt Weizen beſſer unterzu=
Roggen. An der Oder und am Rhein bekundet man
mAufnahmeneigung, auch am Platze zeigen ſich für
Amtäten zur ſpäteren Lieferung Abſatzmöglichkeiten.
TENor hingegen lediglich bei den kleineren Provinzmüh=
5Aggeren Lagermöglichkeiten unterzubringen.
Biehmärkte.
Wiehmarkt vom 21. Mai. Aufgetrieben waren 16
Wiehhof direkt 3), 17 (1) Bullen, 329 (12) Kühe,
D 286 (42) Kälber, 4 (2) Schafe, 747 (33) Schweine.
k.: Ochſen a) 41—42, b) 37—40, Bullen a) 41—42,
33—35, Kühe a) 38—41, b) 33—37, c) 26—32,
Färſen a) 42, b) 38—41, c) 30—37, Kälber a) 58—
2 41—49, d) 30—40; Schweine b) 48—50, c) 46
—48. Marktverlauf: bei Großvieh rege,
ausver=
mittelmäßig, geräumt: „Schweine mäßig belebt,
erſftand.
Kapikalerhöhung um 200 Millionen RM.
Beiiiner und Ahein Main Borſe.
Die Berliner Börſe ſetzte wieder uneinheitlich ein, war
aber im Verlaufe eher etwas ſchwächer, da anſcheinend auch in
Publikumskreiſen Hinweiſe auf die Bevorzugung der Aktien unter
Vernachläſſigung der Renten Eindruck gemacht haben. Hinzu kam,
daß Käufe gegen Sperrmark heute kaum noch erfolgten, ſo daß
die Kuliſſe überwiegend Glattſtellungen vornahm. Das Geſchäft
bewegte ſich in ruhigeren Bahnen. Im einzelnen waren
Mon=
tanwerte meiſt ¼—½ Prozent niedriger. Kaliwerte ermäßigten
ſich um 1 Prozent. Farben eröffneten ½₈ Prozent ſchwächer und
waren im Verlauf weitere ¾ Prozent gedrückt. Die übrigen
chemi=
ſchen Werte lagen anfangs überwiegend freundlicher, gaben aber
im Verlauf ebenfalls nach. Am Markt der Elektrizitätswerte
waren Abſchwächungen von ¼—½ Prozent die Regel. Für
Auto=
werte zeigte ſich unter Hinweis auf die ſteigenden
Neuzulaſſun=
gen Intereſſe. Metallwerte gewannen ½—1¾ Prozent.
Textil=
aktien lagen 1—1½ Prozent höher. Auch Papier= und
Zellſtoff=
werte bröckelten ab. Am Rentenmarkt war die Stimmung nicht
unfreundlich. Altbeſitzanleihe zogen um ½ Prozent an. Im
Ver=
laufe bröckelten die Aktienkurſe weiter ab. Starke Beachtung
fan=
den die Ausführungen des Reichsbankpräſidenten. Gegenüber den
Anfangskurſen waren Montanwerte 1 Prozent niedriger, Farben
ermäßigten ſich auf 147¾ (1495) Auch Elektroaktien bröckelten
weiter ab. In der zweiten Börſenſtunde behaupteten ſich die
Kurſe auf dem ermäßigten Niveau. Der Rentenmarkt lag ruhig.
Im Hinblick auf die Führerrede machte ſich an der Rhein=
Mainiſchen Börſe geſtern bei der Kundſchaft und der Kuliſſe
etwas Zurückhaltung bemerkbar. Infolge des kleinen Geſchäfts
bröckelten die Kurſe nach den letzten Befeſtigungen meiſt etwas
ab, insbeſondere nach Feſtſtellung der erſten Kurſe, zumal auf
dem erhöhten Niveau weitere kleine Realiſationen vorgenommen
wurden. Die Veränderungen erreichten nach beiden Seiten aber
nur kleines Ausmaß. Am Aktienmarkt waren JG. Farben
bei lebhafteren Umſätzen mehr gedrückt, und zwar gingen ſie auf
149—148½ (149½) zurück, während Scheideanſtalt noch 3 Proz.
anzogen. Montanwerte bröckelten überwiegend bis ¼ Proz. ab.
Reichsbankanteile wurden durch die Transaktion mit der
Gold=
diskontbank etwas angeregt und auf 163½—164 (162½) erhöht.
Schiffahrtswerte lagen ebenſo wie Maſchinenaktien voll
behaup=
tet. Auch an den Rentenmärkten war das Geſchäft klein, die Kurſe
lagen aber durchaus gut behauptet. Nachdem nach den erſten
Kurſen meiſt weitere Rückgänge von durchſchnittlich ¼—½ Proz.
eingetreten waren, zeigte ſich im Verlauf verſchiedentlich kleine
Rückkaufsneigung, ſo daß teilweiſe wieder leichte Erholungen zu
verzeichnen waren. Die Unternehmungsluſt blieb aber klein.
Weiter feſt lagen Reichsbank bis 165 (164), ferner kamen ſpäter
Metallgeſellſchaft um 1½ Prozent höher zur Notiz.
Mit Rückſicht auf die Führerrede verhielt man ſich an der
Abendbörſe abwartend, ſo daß bei wenig veränderten
Kur=
ſen kein nennenswertes Geſchäft zuſtande kam. Der Rentenmarkt
lag gleichfalls ruhig, die Kurſe konnten ſich aber gut behaupten.
Eine aſiakiſche Wirkſchaftskonferenz geplank.
Die japaniſche Preſſe kündigt an, daß der frühere japaniſche
Botſchafter in Rom, Matſuſhima, eine Reiſe durch die
Län=
der des Oſtens durchführen werde. In Frage kommen die
Län=
der Franzöſiſch=Indochina, Siam, Indien, Afghaniſtan, Iran, Irak
und die Türkei. Die Reiſe Matſuſhimas, der von wirtſchaftlichen
Sachverſtändigen begleitet werden wird, iſt von Japan als die
Vorbereitung einer aſiatiſchen
Wirtſchafts=
konferenz gedacht. Die Aufgabe einer ſolchen Konferenz würde
die Herſtellung einer wirtſchaftlichen
Koopera=
tion der aſiatiſchen Länder, einſchließlich
Chi=
nas, ſein, mit dem Japan zurzeit ja ſchon diesbezügliche
Ver=
handlungen, ſoweit es ſich um das Verhältnis der beiden Länder
zueinander handelt, führt. Ob eine ſolche aſiatiſche
Wirtſchafts=
konferenz tatſächlich ſtattfinden kann, iſt natürlich abhängig von
den Verhandlungen des japaniſchen Beauftragten, und ebenſo
muß offenbleiben, welches dieſer Länder die Einladungen
vor=
nehmen wird. Ob Japan die Einladungen verſenden wird, ſteht
jedenfalls noch nicht feſt.
Deulſchlands Gekreidereſerven ausreichend.
Nach der von der Marktberichtſtelle beim Reichsnährſtand
durchgeführten Erhebung ergibt ſich, daß die Abnahme der
Ge=
treidevorrate im April gegenüber dem Vormonat etwas
lang=
ſamer vor ſich gegangen iſt. Beim Roggen haben ſich die
Be=
ſtände um 5 Prozent der Geſamternte verringert, während ſich
im März noch eine Abnahme von 6 Prozent ergab. Die geringe
Abnahme erklärt ſich vor allem dadurch, daß die Mühlen infolge
der Auflockerung der Einlagerungspflicht als Abnehmer nicht
mehr ſo ſtark als bisher in Erſcheinung traten. Auch die
Verfüt=
terung von Roggen im Eigenbetrieb der Landwirtſchaft ſcheint
etwas geringer als bisher geweſen zu ſein. Die noch vorhandenen
Roggen=Reſtbeſtände reichen aber zur Brotgetreideverſorgung der
Bevölkerung ohne weiteres aus. Selbſt für Fütterungszwecke
werden noch einige Mengen zur Verfügung ſtehen. — Bei dem
Weizen iſt ebenfalls ein Rückgang der Beſtandsabnahme zu
verzeichnen. Die Beſtände werden beim Winterweizen bei einer
Abnahme von 4 Prozent im April auf 10 Prozent und bei dem
Sommerweizen auf 13 Prozent ausgewieſen. Die geringe
Ab=
nahme beim Sommerweizen iſt zu einem gewiſſen Teil auf den
Wegfall der Ausſaat zurückzuführen. Sonſt iſt die geringe
Be=
ſtandsabnahme eine Folge der Zurückhaltung der Mühlen beim
Einkauf auf Grund der unterdes in Kraft getretenen
Auflocke=
rung der Einlagerungspflicht. Die noch vorhandenen Beſtände
gewährleiſten aber ohne weiteres die Bedarfsdeckung bis zu der
neuen Ernte, ſelbſt wenn dieſe ſpäter als normal eingebracht
wer=
den ſollte. Die Vorräte bei Wintergerſte ſind ſo
gering=
fügig, daß ſie für den Markt keine Rolle mehr ſpielen. Bei der
Sommergerſte, deren Beſtände auf 12 Proz. ausgewieſen
werden, hat die Abnahme ſowohl gegenüber dem Vormonat als
auch gegenüber dem April des vergangenen Jahres geringere
Fortſchritte gemacht. Beim Hafer hat die Verminderung ſich
im gleichen Umfange wie im Vormonat vollzogen. Die noch
vor=
handenen Beſtände bei Gerſte und Hafer können als durchaus
be=
friedigend bezeichnet werden, zumal hinſichtlich der
Futtermittel=
verſorgung unterdes eine nicht unbeträchtliche Entſpannung
ein=
getreten iſt. Die ſtärkere Abnahme der Kartoffelvorräte
im April iſt vor allem auf den Saatgutbedarf und auf die
ſtär=
kere Verfütterung im Eigenbetrieb der Bauernſchaft
zurückzufüh=
ren. Die Vorräte ſind aber immer noch ſo, daß ſie nicht
uner=
hebliche zuſätzliche Futterreſerven abgeben.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Brown Boveri u. Cie Mannheim, hat für eine 50 Klm.
lange 150 KV.=Leitung in Frankreich die Projektierung und die
ge=
ſamte Materiallieferung in Auftrag erhalten.
Der dritte Internationale Sparkaſſenkongreß hielt am
Diens=
tag vormittag unter dem Vorſitz des Senators Lebere ſeine erſte
Arbeitsſitzung in Paris ab. Zu dem Kongreß haben 24 Länder
etwa 1000 Vertreter entſandt, darunter auch Deutſchland.
Finanzminiſter Morgenthau hat mit Zuſtimmung Rooſevelts
eine Verfügung erlaſſen, durch die die Einfuhr ausländiſcher
Sil=
bermünzen außer in genehmigten Fällen verboten wird. Die
Ver=
fügung erfolgte im Intereſſe der reibungsloſen Zuſammenarbeit
mit den Ländern, wo infolge des Steigens des Silberpreiſes der
Metallwert des Silbers den Münzwert überſteigt und wo aus
dieſem Grunde Silbermünzen in großem Umfange in Barren
um=
geſchmolzen wurden.
Nach einer vorläufigen Schätzung des braſilianiſchen
nationa=
len Kaffeeamtes beträgt die braſilianiſche Kaffee=Ernte 1935
vor=
ausſichtlich 18 Millionen Ballen gegen 14,1, 29,6 und 16,5 Mill.
Ballen in den drei Vorjahren. Sie iſt alſo faſt 28 Prozent
grö=
ßer als die letzte, aber faſt 40 Prozent kleiner als die zweitletzte
Ernte. Die Ausfuhr betrug in den letzten drei
Wirtſchaftsjah=
ren 15,85, 12.15 und 15,29 Millionen Sack. Die neue Ernte
über=
ſteigt alſo nach den bisherigen Ausſichten wieder den Bedarf.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; ſür den Schlußdienſt: Andrea3
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch: für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. IV. 35. 20486. Pl. 3. Truck und Verlag: 2. C. Wittich
Darmſtadt Rheinſtraße 23
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr,
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
Berliner Kursbericht
vom 21. Mai 1935
Deviſenmarkt
vom 21. Mai 1935
Berl. Handels. Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl
113—
93.75
93.75
32.75
34.625
39.—
131.50
113.75
94.50
115.50
194.25
131.25
10.875
Meie eee
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
ft
147.75
125.50
107.50
97.125
124.75
94.—
121.375
93.—
119.375
81.625
71.875
Orenſteinc Koppel
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
Ma
12.25
114,625
168.—
34.75
81.875
119.50
89.875
14.625
126.875
58.—
126.75
117.125
141.50
Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Ssland
Währung
1 ägypt. 2.
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1eanad. Doll
100 gronen
100 Gulden
1 2.Stg.
00 eſtl. Kr.
100 finn. Mk
100 Franken 16.365
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
100 Peng5 168.20 168.54 Uruguah 1 Golopeſo 0.999 55 37 55.4 Ver. Staaten 1 Dollar 2.30
4.720
5.661
81.08
31.50 61.62
42.05
11.13
63,21
g0.48
34.00
10.36
1.973
und Karicnarbanr Sarinftaut, Wlliute der Stescher Sunz
Frankfurter Kursbericht vom 21. Mai 1935.
Kenee
„ Gr. IIp. 1934
„1935
„
„ „ 1936
„ 1931
„ „ 1938
„ Gruppe l ..
5% Dtſch. Reichsanl.
5½% Intern.,v. 30
4½%Baden .v. 27
4½%Bahern v. 27
4½%Heſſen. . v. 28
„ .v.29
4½
4½% Preuß. b. 28
4½½ Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......"
20 Dt. Reichspoſt=
Schätze ..
4½%
Dtſch. Anl. Ausl.
„, Ablöſung.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin .v. 24
4½%Darmſtadt . .
4½% Dresden v. 26
4½%Frankfurt 26
4½½Heidelberg 26
4½%Mainz....
4½2Mannheim2?
4½%Münchenv. 29
4½ %Wiesbaden2s
4½½Heſſ. Landesb
% „ Goldobl.
5½3 Heſſ.
Landes=
hyp.=Bk.=Liquid.
03‟,
107.8
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100.75
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10.2
90
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Komm.=Obl. . ..
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblig.
4½%0 Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
4½% desgl. R.12
4½% Kaſſ.
Landes=
kreditk. Goldpfb.
4½%Naſſ.
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bank Goldpfb..
5½%„ Lig.-Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser.
FAusl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
4½% Berl. Hyp. B.
5½ Lig.=Pfbr.,
4½%Frkf. Hhp.=B.
5½%0 „ Lig.=Pfbr.
4½% „ Goldoblig.
4½% Frkf. Pfbr. B.
80 „ Lig.=Pfr.
4½ %Mein. Hyp.B.
5½
Lig.=Pfr
4½% Pfälz. Hhp. B
20 „ Lig=Pfb.
4½,% Rh. Hhp.=Bl.
Lig.=Pfr.
Goldobl.
4½%Südd. Boden=
(red.=Banl.
5½% „Lig.=Pfbr.
4½%Württ. Syp.
6%Daimler=Benz
6% Dt. Linol. Werl
2o Klöcknerwerke
95
96.75
94.75
96.25
100.75
115.5
129.25
21
96
100.75
96.7.
100.8
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101-,
96.-
101
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101
98
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101.7
101.5
8%Mainkrw. b.20
6%Mitteld. Stahl.
520 NeckarA. G. v. 23
6% Rh. Stahl v. 25
6% Salzmann &Co.
6% Ver. Stahlwerkel
5% „ RM.=Anl.
49%
4½%
6% Voigt & Häffner)
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. 2. E. B..
L.Inveſt.
5 %Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze.
42aOſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
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4% „ II. Bagdadl
4½%ungarn. 1913/
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Goldr.
42
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4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon. ..
42 Stockholm.
Abtien.
Accumulat.=Fabri!
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P..
Berk. Kraft u. Licht
Brauhaus Nürnbg.
01
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98.76
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38
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115
135
131
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Cement Heidelberg
Karlſtadt. .
J. G. Chemie, Baſell;
Chem. Werke Albert
Chade (A=C)
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz..
Dt. Atl. Telegr. ..1118.5
Erdöl ......."
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Dhckerhoffe Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft/127
Enzinger Union ..
EſchweilerBergwerk
Eßling Maſchinen.
Export=Malzfabrik.
Faber & Schleicher.
Fahr, Gebrüder...
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guillequme,
Frankfurter Hof ..
Geſ. f.elektr. Untern.
Goldſchmidt, Th... I.
Gritzner=Kayſer. . 38.5
Grün & Bilfinger..
Hafenmühle Frkft. 1102
Hanauer Hofbräuh. /135
Hanfwerke Füſſen,
Harpener Bergbau
Henninger, Lempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm./
Gochtief Eſſen
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olzmann Phil.
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1171/.
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Kali=Chemie. .....
Aſchersleben
glein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ..
Knorr C. H. ....
Konſerven Braun.
Lahmeyer & Co.
Laurahütte".
Lech. Augsburg.
Lokomf.KraußckCo
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz=Akt.=Br
Mannesm.=Mök
Mansfeld. Bergb
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau
Moenus ...
Motoren Darmſtadt
Neckarwerk Eßling.
Odenw. Hartſtein.
Park=u. Bürgerbr..
Rh. Braunkohlen.
Eleftr. Stamm
Stahlwerke ...
Riebeck Montan. ..
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke ....!
Salzdetſurth Kalt
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfabr.
Schuckert, Elektr.,
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
„ Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau ..
Liefer.=Geſ..
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Ver. Stahlwerke ..
Ver, Ultramarin ..!"
Weſtdte. Kaufhof..
Weſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof..
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank...!"
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher, Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ..
„ Sypotheibl.
Comm. u. Privatb
Dt. Ban1 u. Dise.
Dt. Eff. u. Wechſe..
Dresdner Ban!...
Frankf. Bank.
Hyp.=Ban!
Mein. Hhp.=Bant
Pfälz. Hyp.=Bank.
Reichsbank=Anl. .. .
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. Bf.
Württ Notenban!
A.=G. . Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftu
72 Dt. ReichsbVzg
Hapag.
Lübeck=Büchner,
Nordd.=Lloyzd
Südd Eiſenb. Geſ.
Altanz= u. Stuttg
Verſicherung ...!
Verein. Ver
Frankona Rück=u. M
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Otavi Minen
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93.75
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93.5
87
165
125
61.75
98.5
87.5
122.5
119.75
33 /.
79.25
35.25
72.5
219.75
19.5
[ ← ][ ]Seite 14 — Nr. 140
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 22. Mai U.
Gwarst du nie von mie gegangen=
35)
Eintönig verlaufen die Tage, einſam die Abende, da ihr nun
auch Livius nicht mehr Geſellſchaft leiſtet. An Sonntagen ſitzt ſie
ſogar mittags mutterſeelenallein, denn Livius iſt jetzt ſtets mit
Fred in Dornbach zu Tiſch geladen.
Auch im Geſchäft iſt es mit der ſelbſtherrlichen Oberleitung
vorbei, Fred hat dort alles ſtreng in beſtimmte Reſſorts eingeteilt
und jedem ſeine Arbeit zugewieſen. Der Mutter wurde nur die
Oberaufſicht im Detailgeſchäft gelaſſen.
Engrosgeſchäft und Außenhandel leitete Fred allein. Livius
war dabei ſeine rechte Hand und zugleich ſein Sprachrohr bei den
Angeſtellten — ja ſogar der Mutter gegenüber, was Frau Sophie
am meiſten ärgerte.
Wie gut Frau Sophie ſich auch zu beherrſchen verſteht und
ſich äußerlich nie etwas anmerken läßt — was ein
beiſeitegeſcho=
benes Mutterherz an Leiden und Schmerzen durchmachen kann,
lernt ſie erſt jetzt kennen.
Einmal, als Anſelma Meyersbach in Begleitung Freds und
Hallbergers durch die Kärntner Straße ſchreitet, um den
Kommer=
zienrat aus ſeinem Bureau abzuholen, da man einen gemeinſamen
Beſuch der Frühjahrsausſtellung beſprochen hat, begegnen ſie Frau
Sophie.
Anſelma erkennt ſie nicht und geht achtlos an der
ſchwarzge=
kleideten Dame vorüber, deren gebeugte Haltung und blaſſes,
ver=
kniffenes Geſicht in nichts mehr an Sophie Donawends ſtolz
auf=
rechte Haltung und ſelbſtbewußte Züge von früher erinnert.
Erſt als Fred ſtumm den Hut lüftet und auch Livius grüßt,
wird ſie aufmerkſam und fragt betroffen: „War das nicht deine
Mutter, Fred?‟
Er nickt. „Jawohl, haſt du ſie denn nicht erkannt?"
„Nein .. . ſie hat ſich ſehr verändert ... war ſie etwa krank?‟
„Soviel ich weiß, nein.”
„Ich möchte ſie doch anſprechen und mich entſchuldigen, daß ich
ſie nicht gegrüßt hobe. Wartet hier einen Augenblick auf mich.”
Und Anſelma wendet ſich raſch, um Frau Sophie nachzueilen.
Aber dieſe iſt bereits im Gewühl der Paſſanten verſchwunden oder
hat ein Geſchäft betreten — Anſelma kann wenigſtens keine Spur
mehr von ihr entdecken.
Nachdenklich kehrt Anſelma zu ihren Begleitern zurück.
Sie hat bisher wenig Mitleid mit Tante Sophie gehabt, ſie
Roman von Erich Ebenstein
Nachdruck verboten
gin ſie geworden; denn, dachte Anſelma, ein bißchen Strafe hat ſie
wohl verdient für ihr herzloſes Verhalten der armen Sigrid
gegenüber.
Jetzt aber hat der Anblick der alten Frau ihr ans Herz
ge=
griffen, und ſie nimmt ſich im ſtillen vor, die Freundin ihrer
ver=
ſtorbenen Mutter bei nächſter Gelegenheit zu beſuchen und
wo=
möglich eine Verſöhnung zwiſchen Mutter und Sohn anzubahnen.
Denn nur der Kummer über die Entzweiung mit Fred kann
die Urſache von Frau Sophies verändertem Ausſehen ſein, ſagt
ſich Anſelma ganz richtig.
Einundzwanzigſtes Kapitel.
Ein hartes Mutterherz.
Anſelma führt ihren Entſchluß ſchon einige Tage ſpäter aus.
Frau Sophies Geburtstag, der auf den 20. Mai fällt, bietet die
beſte Gelegenheit dazu.
Mit einem Strauß herrlicher Roſen im Arm, läßt ſie ſich
an=
melden und wird von Frau Sophie — die Anſelma ihre
Partei=
nahme für Sigrid noch nicht vergeſſen hat — mit gemeſſener
Höf=
lichkeit empfangen.
„Es iſt ſehr lieb von dir, Anſelma, daß du dich meines
Ge=
burtstages erinnerſt und ſogar Blumen mitbringſt, aber eigentlich
hätteſt du dich wirklich nicht zu bemühen brauchen. Ich bin nicht
mehr an Aufmerkſamkeiten gewöhnt und lege auch keinen Wert
darauf — — — wo ſie nicht von Herzen kommen.”
„Sie kommen aber von Herzen, Tante, auch wollte ich mich
nach deinem Befinden erkundigen und mich entſchuldigen, daß ich
neulich in der Kärntner Straße ohne Gruß an dir vorüberging,
aber ich hatte dich nicht gleich erkannt, und als ich mein Verſehen
gutmachen wollte, konnte ich dich nirgends mehr entdecken.”
„Bitte, du brauchſt dich nicht zu entſchuldigen, ich habe es gar
nicht bemerkt.”
Ueberall im Salon ſtehen Blumen herum. Auf dem Tiſch ein
beſonders ſchönes, großes Arrangement aus Nelken und Orchideen.
„Von Manfred.” ſagt Frau Sophie, als ſie Anſelmas Blick
darauf bemerkt. „Es iſt heute morgen direkt von der Gärtnerei
geſchickt worden . mit ſeiner Karte. Eine perſönliche
Gratu=
lation hat Manfred ſich erſpart. Ebenſo Rutte, der ſonſt immer
perſönlich kam. Auch er ſchickte nur einen Korb Blumen. Einzig
Livius überbrachte Blumen und Wünſche perſönlich. Und jetzt —
Der größte Film dieser
Spielzeit:
Das Mädchen Bis anf weiteres Spannend und lustig
zugleich:
Punks kommt Greta Garbof
in dem unvergeßlichen
Filmwerk:
MATA HARI aus Amerikar mit Attila Hörbiger
Lien Devers
R. A. Roberts Gate
Beginn: 5.45, 6.00, 8.20 Uhr
Mittwoch
LANDESTHEATER
Kassenstunden: Worktags 9.30 Uhr bis
13.30 und 1 Stunde vor der Vorstellung
GROSSES
HAUS
Anfang 20, Ende 22 Uhr
9. (letztes)
Sinfonie=Konzert
Leitung: Friderich
Soliſtin: Elſe C. Kraus
(Klavier)
Programm:
Beethoven—Brahms
Preiſe 0.80 bis 4.50 Mk.
KLEINES Mal1935
HAus
Anfang 20. Ende 22 Uhr
D. B. K, 17. Vſt., Zuſatzm. 12
Kinderr. Mütter Nr. 251—300
Ein Kerl, der spekuliert
Komödie von Dietrich Eckart
Inſzen.: Stieda=Lergen
Hauptrollen: Doering, Gothe
Hall, Wien, Gaugl,
Link=
mann, Luther, Magel,
Naddatz, Steegen, Verden,
Breiſe: 0.70 bis 3.80 Mk.
SellOSSNeNeT
Heute: Lustiger Abend
Motto: So Inen Bart!!
4761)
Es spielt die beliebte Kapelle Georg Rüppel.
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1. Feſte und
Amortiſationshypo=
theken für fertige Häuſer (Alt=
und Neubauten),
2. Hypothekendarlehen auf
a) geplante oder im Bau
be=
findliche Neubauten,
b) zur Errichtung von
Eigen=
heimen unter der
Voraus=
ſetzung, daß Eigenkapital
in Höhe von 30—35 Proz.
vorhanden iſt,
c) zu Inſtandſetzungs= u.
Um=
bauarbeiten.
werden zu günſtigen
Bedingun=
gen ausgeliehen.
(3399a
Alfred Biehl
Darmſtadt, Rheinſtr. 1234,
Telefon 243.
du, obwohl ja auch du unter meine Gegner gegangen biſt. g1
ſie mit kühlem Lächeln.
„Ich bin doch nur in einem einzigen Punkt deine Gegnu=
Tante."
„Ja, ja, ich weiß ſprechen wir nicht weiter darüber
Aber Anſelma, die ſich vorgenommen hat, ausgleichens
wirken, fährt unerſchrocken fort: „Und Fred? Nimmſt du ees
wirklich übel, daß er nicht perſönlich erſchien, um dir zu oo
lieren?”
„Uebel? Gott, nein. Es iſt mir vollkommen g1:
gültig. Wenn er ohne mich leben kann — ich kann
es=
beſſer ohne ihn.”
„Das glaubſt du ja ſelbſt nicht, Tante. Du hatteſt F70
doch immer unbändig lieb, und die Entfremdung, die zwiſchen
eingetreten iſt, muß dich notwendigerweiſe tief ſchmerzen.”
„Mich?” Frau Sophie lacht kalt und ſpöttiſch auf, „nüü
mindeſten.”
Aber Anſelma gibt nicht nach.
„Sieh, liebe Tante, wenn du nachdenkſt, mußt du dochk
einſehen, daß du Fred bitter weh getan haſt durch dein Vemo
Sigrid gegenüber und beſonders durch deine ungerechte Br)
digung.”
„Sie war nicht ungerecht. Wer ſollte den Mord ſonſt
gen haben?"
„Ach geh, Tante, auch das kannſt du bei ruhigem Nachhel
unmöglich ſelbſt glauben, daß Sigrid eine Mörderin und
iſt! Die Polizei hat doch auch herausgebracht, daß ein Arakln
„Ein Märchen, das ſie ausſtreut, weil ihr der
wahre=
verhalt unbekannt iſt. Sigrid und niemand ſonſt iſt die Schuu 0/Mur
„Gut — ſelbſt wenn du dies zu glauben vermagſt — n.
du es Fred ſagen und ſein Herz zerfleiſchen?”
„Ich bin immer ehrlich und ſage die Wahrheit!”
urnug in M
„Bedenke, wie ſehr er nun leidet! Und wie ſein Grruf
naturgemäß gegen dich kehren mußte. Was haſt du nun emeiſſti Mihe
Sein Herz haſt du verloren — ſonſt nichts!”
„Ich werde es zu tragen wiſſen.”
„Ach Gott, Tante Sophie, ſei doch nicht ſo furchtbar ko4i
ſtarrſinnig! Es handelt ſich doch um dein einziges Kind
Fred ein gutes, einlenkendes Wort.”
„Ich — ihm ?. Wo denkſt du hin?. Eher foll mir die 2/10/ M00AlN
im Munde verdorren!“
„Verſündige dich nicht, Tante. Vielleicht reut dich deinerd A. Wedereinfü
eines Tages noch. Jetzt wäre ein Einlenken noch möglich. 90 bimnen kurzem
Sigrid erſt zurück iſt, wird Fred den Weg zu dir vielleicht gazltt. Damit iſt
wiederfinden.”
tment das Gebät
„Sie wird es niemals wagen, in dieſes Haus zurüü/ wweſten Paragre
ren, deſſen bin ich ganz ſicher. Das iſt auch mein einziger ᛋs hule des d
(Fortſetzung folgt.)
Fiſchhaus
Ferdik,
Fofte das E
Markt 4 Tel. 641 Ludwia c pi. diem
vom Rhein!
Ia Delikateß=Sauerkrau/A wiles ſchweres
Pfund /1 Kulish das von
Hausm. Salzbohnen Su glaubte, ſterk
der in der Küche ſplen.
Pfund /0 4jugen wurde,
Neue Kartoffeln
m Talte, iſt ihn
Pfund /
Große Matjesfilet ſpeiheit gab d
Stna 1nech1 zurück
Große Salzgurken St.u,/ leht daß
da Fann man mal eine Stunde nach Herzensluſ
Ari wird
(269a)
lachen! dabei wird auf der Bühne gekocht! Und
Ataftüber un
die Kochproben werden im Publikum verteilt!
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„M. ior heute da
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