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Nummer 135
Freitag, den 17. Mai 1935
197. Jahrgang
GD=Banl und Darmſtädter und Natonalban!.
Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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jechel 2N—= poſbezugspreit M. 2.40 einſchl. poßt=
NAbrweitzerg bühr und ausſchlteßich Boſtzuſtellgeld.
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Hanzöſiſch=ſowjetrufſiſche „Freundſchaft”
„billigk” die Polikik der franzöſiſchen Landesverkeidigung. — Skepkiſche Beurkeilung der Skalin=
Erklärung in der Pariſer Preſſe. — Paktabſchluß zwiſchen Prag und Moskan.
Im Zeichen des Mars.
* Dem Zeſuch Lavals in Moskau iſt bemerkenswert geworden,
ct eirnal ſo ſehr durch das Ergebnis, das in der Form eines
ntrame ta ſchon vorher feſtſtand, ſondern durch die Begleit=
„eiſtänüe die den einſeitigen militäriſchen
Charak=
r deu uſſiſch=franzöſiſchen Zuſammengehens deutlich unterſtri=
„A hap. Die vorher kunſtvoll aufgebauten Kuliſſen ſind
weg=
iſſenuud unverhüllt ſteht vor uns eine
Militär=
liamreinſten Waſſers. Sie iſt gleichzeitig noch, um
ö dem Blindeſten die Binde von der Stirne zu reißen,
ver=
rktſ worden durch einen Vertrag zwiſchen
oskluund Prag der am Donnerstag endgültig
teryſichnet wurde. Beneſch hat alſo ſein Ziel erreicht,
er” ſien Vertrag noch vor den Wahlen unter Dach und Fach
rachti kt, ihn alſo propagandiſtiſch noch auszuwerten vermag.
exkſechoſlowakei iſt in dieſer Gruppierung nicht mehr.
Aüblzüſſiges Anhängſel, ſondern glaubt ſich als eine
ützel es militäriſchen Dreiecks Paris, Mos=
1. Mig.
Wir iſſen alſo jetzt, woran wir ſind. Deshalb iſt der
Oſt=
kt. ſA vie er im Moskauer Communigus noch
aufrechterhal=
rdl ſt. zentlich nicht mehr als ein Feigenblatt.
mn wuzpraktiſch noch ein Kollektivvertrag bedeuten ſoll neben
u MEEEm ſa an Militärbündnis, das ihn gerade im kritiſchen
Augen=
denenit imme überſchatten wird, weil es Tatſachen ſchafft, die ein
enlolſillektintaetrag gerade verhindern müßte, iſt nicht recht
einzu=
henhenten. Twelt widerſpruchsvoll aber wird die Lage, wenn man
vergeynwärtigt, daß die franzöſiſche Politik ja urſprünglich
eingn Sicherung der Oſtgrenze ausging, die ähnliche
Garan=
ud ſcharfn ſollte, wie im Weſten der Looarnovertrag — nach
akzöſfſihe Auffaſſnug angeblich zum Schutze Polens. Inzwiſchen
uen Betſchland und Polen auf deutſche Anregung hin ſich
gſt uruteinander verſtändigt und den einzigen poſitiven Frie=
Sbeit 40 geſchaffen, der in den letzten Jahren überhaupt zu
ſeichnnt iſt. Damit war ſachlich die Vorausſetzung für eine
ſe ſge Oßzwicklung gegeben. Aber wo das Ziel erreicht war,
ing Fftnkreich plötzlich über den polniſchen Bundesgenoſſen
Teg 1u entdeckte die ruſſiſche Kombination, die
gemil
keine Friedensſicherung
ſondesnin den gerade beruhigten Oſten mindeſtens eine neue
rub” ineinträgt, eben weil es letzten Endes Frankreich nicht
enskel
die ſwährleiſtung des Friedens ſchlechthin ankommt,
ſon=
n nuruaf die Gewährleiſtung eines Friedens, der Frankreichs
cherrſint aus dem Verſailler Vertrag ſicherſtellt.
Dazuu llen die Sowjets helfen, und ſie haben ſich bisher auch
dem Soil hergegeben, ſicherlich nur, weil ſie ſehr viel
weiter=
ende „ſie verfolgen. Denn der Bolſchewismus kann, wenn
ſch niich ſelbſt aufgeben will, auf Propagandamöglichkeiten
verzghen, mag er auch noch ſo oft und noch ſo bindende
Zu=
in geble wie eben wieder Frankreich gegenüber. Das wird
auch in Paris noch eines Tages einſehen müſſen, und deshalb
den acl Verſprechungen Stalins auf dem Papier ſtehen blei=
Der itzte Wahlſonntag in Frankreich hätte eigentlich den
ſiſer Aſſchthabern eine Lehre ſein ſollen. Aber ſie iſt noch
AKdeutfü genug geweſen. Der Glanz der ruſſiſchen Uniformen
vor ian das Gewicht der ruſſiſchen
Bomben=
ſawcet läßt alle Bedenken der franzöſiſchen
gietut ſchwinden.
Ein gefährliches Erperimenl.
Es iſt nicht nur ein Austauſch zwiſchen den
Generalſtabs=
offizieren geplant, wobei ſelbſtverſtändlich iſt, daß die Ruſſen ihre
Vertreter nicht allein nach ihrer militäriſchen Eigenſchaft
aus=
ſuchen. Darüber hinaus behauptet „Echo de Paris”, daß im
kom=
menden Sommer zwei franzöſiſche Regimenter in Uebungslagern
der Roten Armee untergebracht werden ſollen. Das iſt eine Form
der militäriſchen Zuſammenarbeit, wie ſie bisher noch nie üblich
war. Sie mag von den Franzoſen aufgegriffen worden ſein,
da=
mit es ihnen möglich iſt, auf dieſe Weiſe einmal hinter die
wirk=
liche militäriſche Stärke des ruſſiſchen Geſamtheeres, nicht nur der
Elitetruppen, zu kommen. Aber der Gedanke ſelbſt iſt ganz
zwei=
fellos von den Ruſſen. Denn ſie werden ſchon dafür ſorgen, daß
dieſe Regimenter trotz aller Abſperrungsverſuche propagandiſtiſch
in Angriff genommen werden und als überzeugte Kommuniſten
nach Frankreich zurückkehren, um dann innerhalb der franzöſiſchen
Armee den Zerſtörungsprozeß weiterzutreiben. Ein mehr als
ge=
fährliches Exveriment, an deſſen Durchführung der franzöſiſche
Generalſtab ganz gewiß keine Freude haben wird.
Das Communigue von Moskau.
EP. Moskau, 16. Mai.
Nach Abſchluß der franzöſiſch=ruſſiſchen Beſprechungen wurde
am Mittwoch abend ein Communiaué herausgegeben, das im
weſentlichen auf eine Verherrlichung des franzöſiſch = ruſſiſchen
Bündniſſes vom 2. Mai 1935 hinausläuft. Es heißt u. a. in dem
Communique, Stalin, Molotow, Litwinow und Laval hätten alle
Fragen geprüft, die für die Zuſammenarbeit beider Regierungen
in Frage kommen. Sie hätten dieſe Prüfung mit größter
Offen=
heit vorgenommen und könnten auf dieſe Art zu dem
gemein=
ſamen, weſentlichen Ziel mithelfen: Der Aufrechterhaltung
des Friedens in der Organiſation der
kollek=
tiven Sicherheit. Es falle den Regierungen zunächſt
die Pflicht zu. ihre Verteidigungsmittel nicht
ſchwächen zulaſſen. IndieſerBeziehung verſtehe
und billige Stalin vollſtändig die Politik der
Landesverteidigung, die von Frankreich
ver=
folgt werde, um ſeine bewaffnete Macht auf dem
Niveau dieſer Sicherheit zu erhalten. Weiter heißt
es, es ſei anerkannt worden, daß der Abſchluß des gegenſeitigen
Hilfeleiſtungspaktes zwiſchen Sowjetrußland und Frankreich in
nichts das Intereſſe an einer unverzüglichen Fortſetzung der
Bemühungen um die Verwirklichung eines
oſt=
europäiſchen Regionalpaktes vermindere. Die beiden
Regierungen würden weiterhin ihre Bemühungen vereinigen, um
zu dieſem Zweck das geeignetſte diplomatiſche Verfahren
einzu=
ſchlagen.
Zum Schluß des Communiqués heißt es, daß die Vertreter
Sowjetrußlands und Frankreichs das Vertrauen hätten, ihre feſte
Treue gegenüber einem konſtruktiven Werk bekräftigt zu haben,
das weit davon entfernt, irgendeine Mitarbeit auszuſchließen,
ſeine völlige Verwirklichung nur in der aufrichtigen
Zuſammen=
arbeit aller intereſſierten Staaten finden könne.
Der franzöſiſche Außenminiſter Laval hat am Mittwoch abend
Moskau verlaſſen. Er begab ſich nach Warſchau, um dort an den
Trauerfeierlichkeiten für Marſchall Pilſudſki teilzunebmen.
Sein Werk lebk!
Nach dem Heimgang Pilſudſkis.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
(W. St.) Warſchau, im Mai 1935.
Architektoniſch und maleriſch reizvoll liegt das weiße
Schlöß=
chen Belvedere am Ende der „Allee” der Warſchauer
Pracht=
ſtraße, die mit Recht unter den Eigenheiten und Schönheiten
der polniſchen Hauptſtadt eine rühmliche Stelle einnimmt. Der
Empirebau des Belvedere, wenig über hundert Jahre alt, hat
ſeine ſymboliſche Tradition: Seit er beſteht, wohnt im
Bel=
vedere=Schloß der Träger der höchſten Macht in Polen. Wenn
das Belvedere” ſprach, ſo war das letzte Wort geſprochen!
Für die zariſtiſchen Generalgouverneure, die Fremdherrſcher
in Warſchau, war das Schloß gebaut worden. Nach der
Wieder=
erſtarkung des polniſchen Staates zog Joſeph Pilſudſki ins
Bel=
vedere, der als „Chef des Staates” — ſo lautete ſein Titel 1918
bis Ende 1922 — die Fundamente zum inneren und äußeren
Aufbau des neuen Polen legte. In den Jahren 1922 bis 1926
bewohnte der Staatspräſident. Wojciechowſki das Belvedere. Es
waren die Jahre, in denen ſich Pilfudſki grollend abſeits hielt,
in denen er leidenſchaftlich mit Wort und Feder gegen die
Aus=
wüchſe des Parlamentarismus und die Mißwirtſchaft des
Par=
teienſyſtems ankämpfte, um endlich, als er ſein Lebensziel: ein
ſtarkes, aufblühendes freies Polen, gefährdet ſah, unter
Kano=
nendonner und Maſchinengewehrfeuer die Macht der Parteien
und des Parlaments zu brechen. Der 12. Mai 1926, an dem er
an der Spitze einiger treuer Truppen die Zügel des Staates
wieder in ſeine Hand nahm, führte ihn zurück ins Belvedere.
Er blieb dort, obſchon er die Wahl zum Staatspräſidenten
ab=
lehnte. Dank der aufrichtigen und tiefwurzelnden Verehrung,
mit der ſich nun die neuen Träger der Staatsgewalt freiwillig
unterordneten, wurde er zum ungekrönten moraliſchen Herrſcher.
Des Marſchalls Pilſudſkis Autorität bedurſte keiner juriſtiſchen
und verfaſſungsmäßigen Reformen: Nach dem Willen des
Bel=
vedere regelten ſich die Geſchicke Polens, ohne daß ſein
Be=
wohner durch Amt oder Titel ſeine entſcheidende Stimme zu
ſichern brauchte.
Wieder am 12. Mai, am neunten Jahrestage des Umſturzes,
hat der Marſchall im Belvedere die Augen für immer geſchloſſen.
Das Schloß ſoll zur Erinnerung an Pilſudſki ſo bleiben, wie er
es verließ. Zum Symbol wird das Belvedere: Es bleibt
weiter=
hin das „Pilſudſki=Schloß” um anzudeuten, daß in den
kom=
menden Zeiten das letzte entſcheidende Wort, das faſt
ſprichwört=
liche „Wort des Belvedere” in Pilſudſtis Geiſte von den Erben
ſeiner Idee geſprochen werden ſoll.
Die Männer, die bisher des Marſchalls Mitarbeiter waren
und nun ſeine Erben werden, ſind von dem Willen erfüllt, in
ſeinem Geiſte das Werk zu wahren und zu fördern, dem er ſein
ganzes Leben und all ſeine Kräfte geweiht, das er geſchaffen und
aufgebaut hat. Das Werk heißt: ein kraftvoller, polniſcher Staat.
Joſeph Pilſudſkt iſt als Jüngling, als Student ſchon von der
Idee des freien, des wiedererſtandenen Polenreiches ergriffen
worden. Allen ſchnächlichen Träumereien, von allen
Bedenklich=
keiten abſeits, und allen denen abhold, die über die Freiheit
ſprachen ſchrieben und debattierten, ſuchte er für die
Wieder=
errichtung des polniſchen Staates zu kämpfen im feſten
Glau=
ben, daß Revolution oder Krieg die „polniſche Frage” einmal
wieder aufrollen würde, und aus der Ueberzeugung heraus, daß
der polniſche Kampf ſich gegen Rußland als den Erbfeind des
Polentums richten müſſe. Das führte ihn als Student in die
Reihen der revolutionären Uuiverſitätsjugend, das brachte ihn
ſpäter zu den polniſchen Sozialiſten, der einzigen größeren
Or=
ganiſation, die nicht in Bitt= und Denkſchriften, ſondern im
Kampfe den Weg zur Wiedergeburt Polens ſah.
Die gleichen Gedanken veranlaßten während des
ruſſiſch=
japaniſchen Krieges ſeine Reiſe nach Japan, wo er die
Be=
waffnung der Polen zum Kampf gegen Rußland zu erreichen
ſuchte. Wenige Jahre ſpäter begann er in Oeſterreich=Galizien
mit dem Aufbau eigener Kampforganiſatiunen durch die
Grün=
dung des polniſchen „Schützenverbandes”, aus dem 1914 die
1MM
Pilſudſkis Aufbahrung im Belvedere=Schloß.
acken blauen Legionärsuniform, die er bei Lebzeiten ſtets trug, wurde Marſchall Pil=
(en. Saale des Belvedere=Schloſſes in Warſchau, der ganz mit ſchwarzem Tuch ausge=
Murfgebahrt. Viele Tauſende ſchritten an dem Sarg vorüber, um von dem toten Führer
N2. zu nehmen. Dieſes Bild zeigt die Aufbahrung des Marſchalls mit der Ehrenwache.
Ueberführung des Leichnams Pilſudſkis nach der St. Johann=Kathedrale.
Am ſpäten Abend des Mittwochs wurde der Leichnam des Marſchalls Pilſudſki vom Belvedere=
Schloß nach der St. Johann=Kathedrale überführt. Unſer Bild zeigt den Trauerzug mit dem Sarg,
der, bedeckt mit der weiß=roten Fahne Polens, auf einer Lafette gefahren wurde.
Seite 2 — Nr. 135
Legionen gebildet wunden, die im öſterreichiſchen Verbande gegen
Rußland kämpften und zuſammen mit militäriſchen
Geheim=
organiſationen der Kern der ſpäteren polniſchen Armee wurden.
Als der „Kommandant” der Legionen im November 1918
ſich als „Chef des Staates” an die Spitze des neuen Polens
geſtellt hatte, gab es für ihn nur noch ein Ziel: dieſen Staat
ſo auszubauen, zu ſichern und zu feſtigen, daß ſeine Dauer
ver=
bürgt wurde. Gewiß ſah er in der ſtarken Armee, deren
Schaf=
fung er ſich emſig widmete, dazu eines der wichtigſten Mittel —
das Entſcheidende aber ſchien ihm die Schaffung und
Heran=
bildung eines Geſchlechts, das die wiedergewonnene ſtaatliche
Freiheit aus innerer Kraft heraus zu wahren vermochte. Das
nannte er die „moraliſche Sanierung” in deren Namen er 1926
den Parteihader und Parteizwiſt beendete, weil ſie den neuen
Staat nicht nur nach außen ſchwächten, ſondern vor allem nach
innen demoraliſierten. Die Geſchichte des alten Polen lehrte
ihn, daß deſſen Untergang und Zerfall eine Folge der inneren
Schwäche, der Stände= und Cliquen=Herrſchaft, des
Ueber=
wucherns der eigenen Intereſſen und Sonderintereſſen über die
Staatsintereſſen war. Und darum ſein Lebenskampf um die
innere Geſundung der Nation, ſeine Rolle als „Erzieher”
ſeines Volkes zum ſtaatsbürgerlichen Pflichtbewußtſein und
ſoldatiſcher Tugend.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 17. Mai 199
Die Jahre 1926 bis 1935 werden in der polniſchen
Ge=
ſchichte die „Aera Pilſudſki” heißen. Nach dem Zuſammenbruch
des Parteiſyſtems ſind ſie die Jahre des Aufbaues Polens
zum gefeſtigten Staatsweſen geworden. Am 12. Mai 1926 gab
es einen ſchlecht verwalteten, innerlich zerſpaltenen und
zer=
riſſenen, einen ohnmächtigen Staat, der in ſeiner äußeren
Gel=
tung von der guten Laune Frankreichs abhängig war, und deſſen
Politik in Paris feſtgelegt wurde. Am 12. Mai 1935 ſtützte ſich
Polen auf ein gutes Schwert, und es hat erſt die übrige Welt
und zuletzt auch Paris davon überzeugt, daß es eine ſelbſtändige
Macht iſt, die ihre Politik nur nach ihren eigenen
Staats=
intereſſen regelt und ihre Stimme in allen oſteuropäiſchen
Fra=
gen wirkſam zur Geltung bringt. In dieſen neun Jahren hat
Polen durch ſeinen großen Meiſter gehen gelernt und iſt zum
gefeſtigten und geſicherten Staatsleben herangereift. Die neue
Verfaſſung, die das Werk Pilſudſkis krönte, ſchafft Sicherheiten
dafür, daß Polens Kräfte unter einheitlichem Willen
zuſammen=
gefaßt bleiben. Das außenpolitiſche Werk Pilſudſkis, die Löſung
der Abhängigkeit von den politiſchen Zielen anderer, die
Ver=
träge mit den Nachbarmächten und das Verſtändigungswerk mit
Deutſchland, ſichern Selbſtändigkeit und Frieden. Die ſorgſame
Heranziehung der beſten und fähigſten der Getreuen des
Mar=
ſchalls zu verantwortungsfreudiger Mitarbeit hat für die
Er=
haltung ſeines Werkes, für das Fortleben ſeines Geiſtes
vor=
geſorgt.
So ſteht Polen kraftbewußt im tiefſten Schmerz, aber nicht
voll ängſtlicher Unruhe an der Bahre ſeines größten Sohnes.
Für die Herzen iſt er viel zu früh heimgegangen — ſein Werk
aber iſt feſt gegründet und in Hände gelegt, die es in ſeinem
Sinne fortführen wollen. Für ſie bedeutet im Gegenſatz zu ihren
innerpolitiſchen Gegnern der Tod des Marſchalls nur hinſichtlich
ſeiner Perſönlichkeit den Abſchluß der „Aera Pilſudſki”, nicht
aber hinſichtlich des Geiſtes, der dieſen Zeitabſchnitt erfüllte.
Die Ueberführung der Leiche Pilſudfkis
vom Belvedere zur Kathedrale.
EP. Warſchau, 16. Mai.
Geſtern abend erfolgte die feierliche Ueberführung der
ſterb=
lichen Ueberreſte des Marſchalls Pilſudſki vom Belvedere zur
Kathedrale. Der Sarg wurde auf den Schultern von 20
Offi=
zieren aus dem Belvedere getragen. Die Häuſer, durch die ſich
der Leichenzug bewegte, hatten Trauerſchmuck angelegt. Der
Staatspräſident und die Regierung nahmen an den heutigen
Feierlichkeiten teil. Der Leichnam Pilſudſkis bleibt im Dom bis
Samstag früh öffentlich aufgebahrt. Hierauf erfolgt die
Ueber=
führung in einem Sonderzug nach Krakau wo in Anweſenheit
des Staatspräſidenten, der Regierung, des Diplomatiſchen Korps
ſowie zahlreicher anderer offizieller Trauergäſte die Beiſetzung
in der Königsgruft erfolgt.
Der finnländiſche Außenminiſter Hackzell iſt zu dem ſeit
längerer Zeit angekündigten Beſuch in Warſchau eingetroffen.
Der Miniſter, der ſich zwei Tage in der polniſchen Hauptſtadt
auf=
halten wird, wird auch an den Beiſetzungsfeierlichkeiten für
Mar=
ſchall Pilſudſki teilnehmen. Am Bahnhof wurde Miniſter Hackzell
vom polniſchen Außenminiſter Beck empfangen.
Einer der bekannteſten mazedoniſchen Terroriſtenführer der
Gruppe Protogeroff, namens Botſcheff, gegen den vor zwei Jahren
wegen Feme=Mordes ein Todesurteil erlaſſen worden war und
der von der Polizei ſeither geſucht wird, hat ſich in ſeinem Verſteck
in Sofia erſchoſſen.
Vom Tage.
Eine Abordnung höherer javaniſcher Marineoffiziere beſuchte
in Begleitung von Admiral Behncke die Berliner HJ. Die
japani=
ſchen Gäſte beſichtigten die Reichsjugendführung, die
Reichsführer=
ſchule in Potsdam, ein Jungvolkheim in Charlottenbura und ein
BDM.=Heim in Friedenau. Die Japaner, die auf einer Studien=
fahrt durch Deutſchland begriffen ſind, äußerten ſich ſehr begeiſtert
über das Geſehene.
Die Begegnung, die der ſüdflawiſche Miniſterpräſident Jeftit=
Ende dieſer Woche in Venedig mit dem italieniſchen Staatsſekretär
Suvich haben ſollte, iſt auf einen ſpäteren Zeitpunkt vertagt
wor=
den. Wie verlautet, wird Jeftitſch aus innerpolitiſchen Gründen
und mit Rückſicht auf die Arbeit der neuen Skupſchtina in Belgrad
zurückgehalten, ſo daß er ſich auch nicht zur Ratstagung nach Genf
begeben kann und dementſprechend der italieniſchen Regierung die
Verſchiebung der Beſprechung vorſchlagen mußte.
Die algeriſche Kleinſtadt Beni=Saf war am Mittwoch der
Schauplatz von blutigen Zuſammenſtößen zwiſchen Militär und
einem Teil der Bevölkerung.
Die ſiameſiſche Regierung plant bei führenden internationalen
Werften Angebote für den Ausbau der ſiameſikchen Flotte
einzu=
holen. Im ganzen iſt der Bau von dreißig Kriegsſchiffen vom
Flußkanonenboot bis zum kleinen Kreuzer vorgeſehen. Der
Vertre=
ter einer japaniſchen Werft iſt bereits in Bangkok eingetroffen,
um mit den zuſtändigen Stellen über die Vergebung des Auftrags
zu verhandeln.
Der franzöſiſche Marſchall Pétain wurde auf der Reiſe zur
Beiſetzung des Marſchalls Pilſudſki bei ſeiner Durchfahrt in
Ber=
lin im Auftrage des Führers und Reichskanzlers und des
Reichs=
wehrminiſters vom Chef des Wehrmachtamtes Generalmajor von
Reichenau begrüßt. General von Reichenau zeigte dem Marſchall
Pétain auf einer kurzen Rnudfahrt im Kraftwagen die
Haupt=
ſehenswürdigkeiten der Berliner Innenſtadt. Marſchall Pétain
verweilte bei dieſer Gelegenheit kurze Zeit im Ehrenmal.
Lehren der franzöſiſchen Munizipal
wahlen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 16. Mai.
Die franzöſiſchen Munizipalwahlen bedeuten einen
ausge=
ſprochenen Sieg der Kommuniſten. Beachtenswert iſt, daß
wäh=
rend der Wahlen alle Linksparteien zuſammenarbeiteten und den
Kommuniſten ziemlich viel Wohlwollen entgegenbrachten. Man
kann von keinem „Ruck nach links” ſprechen, denn die Ergebniſſe
bringen zahlenmäßig keine große Aenderung im Verhältnis zur
bisherigen Lage, mit Ausnahme von Paris, wo der Sieg der
Kommuniſten unleugbar iſt. Die für unerſchütterlich gehaltene
Poſition der Rechten in Paris iſt weſentlich ſchwächer geworden.
Die Munizipalwahlen pflegen an ſich keine Umwälzungen zu
bringen. Der Anteil der perſönlichen und lokalen Intereſſen an
ihnen bleibt überwiegend, auch wenn jetzt — ausnahmsweiſe —
die große Politik den Ton angibt. Aber nichtsdeſtoweniger
er=
geben ſich zwei Lehren aus den Wahlergebniſſen. Die
Stim=
mung iſt nach links, wohl auch wegen der allgemeinen
Unzu=
friedenheit. Die Kammerwahlen im nächſten Frühjahr
werden das aller Wahrſcheinlichkeit nach beſtätigen. Die zweite
Lehre beſagt, daß es unmöglich iſt, in der Außenpolitik den
Handlanger Moskaus zu ſpielen und innenpolitiſch die
Kommuniſtiſche Partei zu bekämpfen. In der Theorie haben
Innen= und Außenpolitik miteinander wenig Zuſammenhang,
aber in der Praxis laſſen ſich beide in Frankreich nicht
vonein=
ander trennen. Die franzöſiſche Rechte, die ſich für das
Militär=
bündnis mit Rußland begeiſtert, bekam prompt die Quittung in
der Form von kommuniſtiſchen Stimmzetteln.
Die Fragen der oſteuropäiſchen Politik treten jetzt in eine
beſonders kritiſche Phaſe. Wenn es ſich bewahrheitet, daß das
Ableben Marſchall Pilſudſkis die polniſche Außenpolitik
beein=
fluſſen wird — wir zweifeln daran —, dann kann die ruſſiſche
Orientierung Frankreichs in ein heikles Stadium kommen. Es
wird kaum möglich ſein, zugleich eine aufrichtige ruſſiſche und
pol=
niſche Orientierung zu befolgen. Jedenfalls wird aber der
Er=
folg der Kommuniſten in Frankreich die Begeiſterung für das
ruſſiſche Bündnis nicht erhöhen.
Eine franzöſiſch=polniſche Annäherung könnte übrigens unter
Umſtänden eine politiſche Entſpannung in Europa
bedeuten, wenn die franzöſiſche Politik dabei auf
manche ihrer aggreſſiven Tendenzen verzichten
würde. So manche hoffen in Paris, daß eine Beſſerung des
Verhältniſſes zu Warſchau Frankreich erlauben würde, das
Ver=
hältnis zu Moskau etwas zu lockern. Aber man gibt ſich hier in
dieſer Beziehung manchen Illuſionen hin, vor allem, was die
Haltung Polens betrifft. Dieſe kann nicht durch Liebe oder
Groll zu Frankreich beſtimmt werden, ſondern nur durch nüchterne
Intereſſen.
der Wchechtſch Toicerralwce BAt
DNB. Prag, 10
Am Donnerstag wurde im Prager Außenminiſteriune
tſchechoſlowakiſch=ſowjetruſſiſche Hilfeleiſtungspakt unterzein
Für die Tſchechoſlowakei unterzeichnete der Miniſter des 90.
ren Dr. Beneſch, für die Sowjetunion der hieſige ſowjetrmnn
Geſandte Alexandrowſki den Vertrag.
Der am Donnerstag unterzeichnete tſchechoſlowakiſch=ſanW
ruſſiſche Hilfeleiſtungspakt ſtimmt mit den erſten 3 Artikelm den
ſte
franzöſiſch=ſowjetruſſiſchen Beiſtandspaktes vollkommen überes —fr
Artikel 4 des Vertrages beſagt: Ohne Beeinträchtigunn”
vorhergehenden Beſtimmungen dieſes Vertrages wird feſta=”
daß ſich, wenn eine der hohen vertragsſchließenden Parteiers
einem oder mehreren dritten Staaten unter Bedingungen
griffen würde, die keine Grundlage zur Leiſtung von Hinn Md MM M0
Unterſtützung nach dieſem Vertrage bieten, die zweite hohez0l, der Gblehne
tragspartei verpflichtet, während der Dauer des Konflikts A/ß, die engliſche
direkt noch indirekt dem Angreifer oder den
Angreifern=
oder Unterſtützung zu gewähren, wobei jede der Parteien esyMe 0ch A.b
daß ſie durch keinerlei Hilfeleiſtungsabkommen gebunden ini ur ganogcie.
ie hier als R
mit dieſer Verpflichtung im Widerſpruch ſtünde.
milt
Artikel 5 beſagt: Die oben angeführten Verpflichtungen 1,6e d
in Uebereinſtimmung mit den Verpflichtungen der hohennnt
tragsparteien als Mitglieder des Völkerbundes; deshalb ä a
auch keiner Beſtimmung dieſes Vertrages eine Auslegung guud und
ben werden, die die Miſſion des Völkerbundes beſchränken unſich der Volleil
ſoweit es ſich um geeignete Maßnahmen zur wirkſamen Sicktzuge zu „konſultie
des Weltfriedens handelt oder die die Verpflichtungen beſchrazuſolini bei andel
würde, die ſich für die hohen Vertragsparteien aus dem Tuf England und
bundspakt ergeben.
zuien in europä
In Artikel 6 heißt es, daß der Vertrag nach Austaun/ gin ſallten.
Ratifikationsurkunden, der in Moskau erfolgen wird, ſofuſn eiter wird in den
Kraft tritt und 5 Jahre in Geltung bleibt. Falls er von nüſſuſſolinis diplor
der Vertragsparteien nicht nach einer mindeſtens einjäläud die kommende
Kündigung vor Ablauf dieſer Friſt gekündigt wird, bleibt eſanmenſetzung
unbeſchränkte Zeit in Gültigkeit.
mmiſſion „die
Auch Punkt I und III des Unterzeichnungsprotokolls ſimbellegung des K
denen des franzöſiſch=ſowjetruſſiſchen Protokolls identiſch. „mn recht ſcharf
Im Punkt II ſtellen die beiden Regierungen feſt, don hin, daß die Au
Tragweite der in den Artikeln I, II und III des Vertragez von beiden Ee
haltenen Verpflichtungen, der in dem Beſtreben abgeſchuKriegsvorbereitun
wurde, in Oſteuropa ein regionales Sicherheitsſyſtem nolichen Grenzwi
bauen, ſo abgegrenzt iſt, wie es in Punkt IV des unterzeich neinſame Grenze
Protokolls zu dem erwähnten Vertrag feſtgeſetzt iſt. Beitzt /ſößen zwiſchen e
gierungen anerkennen zugleich, daß die Verpflichtung zur Ɨen gekommen ſei.
ſeitigen Hilfeleiſtung zwiſchen ihnen nur ſoweit wirkſampſen dieſe an ſich
wird, als die in dieſem Vertrag vorgeſehenen Bedingungg= und die abeſſin
geben ſind und dem Opfer des Angreifers von ſeiten Fran 70ymal dieſe Regi
Hilfe gewährt wird.
Sämme in Sche
*das Blatt, würt
Pariſer Skepſis.
Gergeltungsme
„Die franzöſiſch=ſowjetruſſiſche Freundſchaft iſt beſiegelilodere Haltung an
den” erklärte Laval im Rundfunk kurz vor ſeiner Abreifi Adua mitgeſpie
Moskau. Als Beweis für die Richtigkeit dieſer Behaul3, beide Länder d
bucht die franzöſiſche Preſſe in ihrer großen Mehrheit dam und die Völl
weſentliches Ergebnis hervorgehobene Stelle der Schlußvellſtanzöſiſchen Ver
barung, in der erklärt wird, daß Stalin die Politi Wus auo nicht an
Landesverteidigung billige. Das ſei, meint die engliſche Oeffen
richterſtatterin des „Oeuvre” eine außergewöhnlichehon heraus jedet
klärung. Sie habe ſelbſt die ſowjetruſſiſchen Kreiſe über )ung in Wbeſſinien
Dieſe Erklärung könne auf die allgemeine, Iu leiſeſten Zwei
wicklung des Kommunismus einen bedeu,ſ0 daß die Uebe
den Einfluß haben. Stalin perſönlich greife ein, 19 Völkerhundsmi
andererſeits Pertinax im „Echo de Paris”, um die Doltri
franzöſiſchen Kommuniſten zu berichtigen. Das ſei wichti i,hd, ſchwer bela
zwei Gründen. Einmal lehne Moskau offiziell ſeine weſiwzſees Konflikts
päiſchen Nachbeter ab, ſo daß die franzöſiſche Regierung, Hn geſagt werd
ſie den Mut dazu aufbringe, nur noch die Verfechter pazifiſt eder bes
Gedanken zu droſſeln brauche, zum anderen trete Stalin
dieſe ſchriftlich feſtgelegte Erklärung aus dem geheimnis ?0
Uine Darnung
Dunkel, mit dem er ſich bisher umgeben habe, heraus.
Der Wert dieſer Zuſage wird allerdings von einer „een Brief an
franzöſiſcher Blätter in Zweifel gezogen. „Journal” erimeſl üher die Vo
daran, daß bereits 1932 die Sowjets mit Frankreich /00 meint, ein ab
Pakt abgeſchloſſen hatten, in dem die Einſtellung der rebonal ſein und ein
nären Propaganda verſprochen worden war, ohne daß i0e der Beſchlüſſe
Verſicherung eingehalten wurde. „Matin” erklärt, wenn dieil deſer Entſchl
muniſtiſche Propaganda im Heer nicht ſofort aufhöre, dannnk de kollektive
den die Sowjets erneut ihre Doppelzüngigkeit bewieſen AW Yülkerbundes
„Ami du Peuple” „Quotidien” und „Le Jour” bla30g der Vertri
äußerſt ſkeptiſch. Selbſt „Ere Nouvelle” ſcheint von der WirMZueit zwiſcher
nicht allzu überzeugt zu ſein.
Ne in dem unlän
Dus „eieine Bieio ervertt Beirſchtand
Schickſale und Abenteuer aus der hundertjährigen Geſchichte der
deutſchen Eiſenbahn.
Von O. G. Foerſter.
Im Jahre 1835 fuhr zwiſchen Nürnberg und
Fürth der erſte Eiſenbahnzug in Deutſchland. Zur
Feier dieſes denkwürdigen hundertjährigen
Jubi=
läums bereitet die Reichsbahn große Feiern vor.
UInter anderem wird ein abendfüllender Film „Das
Stahltier” gedreht, zu dem bereits die hiſtoriſchen
Lokomotiven im Bau ſind. Die Geſchichte der
Ent=
ſtehungsjahre der Eiſenbahn mit ihren Kämpfen und
ihren ernſten und heiteren Zwiſchenfällen lieſt ſich
heute noch wie ein ſpannender Roman.
100 Jahre ſind vergangen, ſeitdem die Lokomotive ihren
Siegeszug in Deutſchland begann. Die Geſchichte der erſten
deut=
ſchen Eiſenbahnen iſt zugleich eine Geſchichte der Irrungen und
Wirrungen, in der es nicht an humorvollen Abenteuern aber
auch nicht an tragiſchen Schickſalen fehlt. Ein neues Zeitalter
nahm mit der Eiſenbahn ſeinen Anfang, und es iſt nicht
un=
erklärlich, daß es erſt nach erbittertem Kampf mit ſeinen Gegnern
emporſtieg. Schon die engliſchen Erfinder vor allem
Stephen=
ſon, hatten die Vorurteile ihrer Zeit überwinden müſſen, ehe
ihnen ihr Werk gelang und die Eiſenbahn volkstümlich wurde.
Als Stephenſons „Rakete” im Oktober 1829 mit einer
Stunden=
geſchwindigkeit von 46 Kilometern im Wettrennen der
Lokomo=
tiven den Sieg davontrug — da erſt waren die Engländer zur
Lokomotive bekehrt.
Doch als in England bereits die erſten Eiſenbahnen das
Land durcheilten, da lebte man in Deutſchland noch ganz im
romantiſchen Zeitalter der Poſtkutſche. Es war das
un=
vergängliche Verdienſt tapferer und aufrechter Männer, den
großen neuen Gedanken und Plänen inmitten einer
fortſchritt=
feindlichen Welt die Bahn freigemacht zu haben.
Die erſte deutſche Lokomotive.
Nicht jene Stephenſonſche Lokomotive, die 1835 den erſten
deutſchen Eiſenbahnzug von Nürnberg nach Fürth brachte, iſt die
erſte Lokomotive in Deutſchland geweſen. Zur Ehre der deutſchen
Technik muß es geſagt werden: die erſte Lokomotive, die
Deutſch=
land ſah, ſtammte aus einer deutſchen Werkſtatt. Als
die Kunde von den engliſchen Eiſenbahnverſuchen nach
Deutſch=
land kam, fandte die preußiſche Bergbauverwaltung den Berliner
Inſpektor der Eiſengießerei Friedrich Krigar nach England, wo
er die Anwendung der Dampfkraft für den Verkehr ſtudieren
ſollte.
Nach ſeiner Rückkehr wurde Krigar mit dem Bau einer
Loko=
motive beauftragt, die zunächſt auf der Königshütte in
Ober=
ſchleſien zum Kohlenſchleppen benutzt werden ſollte. Im Juni
1816 war dieſes erſte „eiſerne Pferd” fertig. An dieſem Tage
meldeten die „Berliner Nachrichten”, daß der neue Dampfwagen
auf einer Rundbahn der Berliner Eiſengießerei täglich gegen
Eintrittsgeld von 4 Groſchen zu ſehen ſei und dort Probefahrten
mache. In der Eiſengießerei” ſo ſchreibt bewundernd eine
andere Zeitung, „iſt der neue erfundene Dampfwagen zu ſehen,
der ſich in eigenem Geleiſe ohne Pferde und mit eigener Kraft
dergeſtalt fortbewegt, daß er eine angehängte Laſt von 50
Zent=
nern ziehen kann.‟ Die Berliner betrachteten damals ſtaunend
dieſes Wunderwerk, das mehrere Monate hindurch Berlins
größte Senſation war.
Doch nach dieſem vielverſprechenden Anfang erfuhr die
Loko=
motive ein trübes und unrühmliches Schickſal. Sie wurde nach
der Königshütte transportiert — und da ſtellte ſich heraus, daß
die Spurweite ihrer Räder nicht zu den vorhandenen Geleiſen
paßte. Seit dieſer Zeit iſt die Maſchine verſchollen.
Auch von ihrem Bau weiß man nicht mehr viel. Denn als die
Berliner Eiſengießerei im tollen Jahre 1848 von Aufſtändiſchen
geſtürmt wurde, ging gerade jener Gebäudeteil in Flammen auf,
in dem die Konſtruktionszeichnungen der Krigarſchen Lokomotive
aufbewahrt wurden.
Abenteuer einer Schickſalsgefährtin.
Ein tragikomiſches Ende fand eine andere deutſche
Loko=
motive die 1816 in der Berliner Eiſengießerei gebaut wurde,
Saarländiſche Grubenbeſitzer hatten ſie beſtellt, um den
Loko=
motivbetrieb in den Saargruben einzuführen. Auf der 2½ Km.
langen Strecke zwiſchen der Grube Bauernwald und der Saar
ſollte ſie eingeſetzt werden.
Die Lokomotive wurde gebaut, tat auf Probefahrten in
Ber=
lin richtig ihren Dienſt und trat ihre lange Reiſe nach der Saar
an. Im Schiff reiſte ſie über Hamburg, Amſterdam, Köln,
Kob=
lenz, Trier nach Geislautern, wo ſie nach 4 Monaten am 4.
Februar 1819 glücklich anlangte. Im Triumph wurde ſie auf die
Strecke gebracht und den Technikern übergeben. Doch als ſie
glücklich auf dem Gleis ſtand, rückte und rührte ſie ſich nicht..."
Die Maſchiniſten glaubten, es müſſe etwas undicht ſein und
machten ſich unter Befolgung alter Rezepte an die Reparatur.
Zum Dichten des Keſſels und der Zylinder verbrauchten ſie
fol=
gendes Material: 1 Pfund Hanf, 2 Stück Käſe 2½=
Pfund Oel, 6 Ellen Leinwand, 15 Pfund Kitt
einen Kübel Rindslut 10 Pfund Mehl, 2 Maß
Eſſig. Indeſſen war alle Mühe vergebens. Die Lokomotive hat
nie einen Wagen gezogen. Im Jahre 1835, kurz bevor dieiſ der Enden —
Eiſenbahn fuhr, wurde ſie zum Abbruch verkauft
Eiſenbahn als Schreckgeſpenſt.
Pzend würden
ſchen Verbint
Eens Ausführung
Den meiſten Menſchen der „alten guten Zeit” erſchien 1.4, ſalte er in
Rauch gehüllte, donnernde Lokomotive keineswegs als andhie im ging, von
mes und zukunftsreiches Verkehrsmittel, ſondern viel ehe0 U hauen, erh.
in fürchterliches Schreckgeſpenſt und ein Werk des Leug Lunde. Die
Aberglaube und Unverſtand ſpannen düſtere Geſchichten undß, derrfalen,
iſerne Pferd. Bei den Verſuchen des engliſchen Loloſag.
erbauers Murdock begegnete er auf einer Probefahrt 2 N0en geon
Geiſtlichen, der ſchreckgelähmt ſtehen blieb und das feurigege Nru
geheuer für den leibhaftigen Teufel hielt. As 93
Stephenſon im engliſchen Parlament über ſeine Pläne beichlecht,
fragte ein Abgeordneter: „Nehmen wir an, es komme 9e. L
Geſchwindigkeit von 16 Km. eine Kuh der Maſchine ſll Mi
Weg. Glauben Sie nicht, daß das recht peinlich für Ihre”
motive werden könnte?‟ Ein anderer fragte, ob die Pſeig. Ro
ſcheu würden, wenn ſie den rotglühenden Schornſtein erhele zhr
„Ich hoffe” entgegnete Stephenſon, „die Pferde werden !e N
daß der Schornſtein nur rot angeſtrichen ſei ..."
Wie in England, ſo hegte man auch in Deutſchlahdls.
ſchlimmſten Befürchtungen von der Eiſenbahn. Die Lane
die aufgeklärt genug waren, wenigſtens ein Erzeugnis L.
licher Arbeit in ihr zu ſehen, prophezeiten, der vorbelte
Zug würde die Kühe beim Graſen ſtören und die Hä
erſchrecken, daß ſie keine Eier mehr legen würden. 2e
gaben Gutachten darüber ab, daß die Eiſenbahn die Geſhe.
des ganzen Volkes untergraben würde. Wer mit a
müßte entweder ſogleich vom Schlag getroffen werden."
irrſinnig werden. Schon der Anblick des fahrenden hod.
würde zahlloſe Krankheiten verurſachen ...
Der deutſche Vorkämpfer der Eiſenbahll
Bei ſolchen Anſchauungen von Lokomotive und Eil”
war es kein Wunder, daß ungeheure Schwierigkeiiel. ”
winden waren, ehe der deutſche Eiſenbahnfrühling Dee‟
erſte mutige Vorkämpfer des großen Gedankens wor.?"
Harkort, den man nicht vergeſſen ſollte, wenn Mo.
ſchichte der deutſchen Eiſenbahn überblickt. Hartlot. De
einer Maſchinenfabrik in Wetter an der Ruhr, eric
die gewaltigen Vorteile der Eiſenbahn für das Bele
ſchaftliche Leben des Staates. 1825 machte er i.S
fäliſchen Zeitung die deutſche Oeffentlichkeit mit he.
und wies beſonders auf die Vorzüge hiu, die dell
Handel durch Eiſenbahnen erwachſen würden, „Mal..
ſo ſchrieb Harkort damals, „Elberfeld, Köln und Luc.
Htag, 17. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 135 — Seite 3
EP. London, 16. Mai.
we die Londoner Preſſe meldet, iſt der engliſche Botſchafter
In R½ Sir Eric Drummond, nach London berufen worden, „um
mit ha Kabinett verſchiedene Fragen zu beſprechen”. Bei dieſen
Beſpürtungen dürfte es ſich in erſter Linie um die abeſſiniſche
Fragye ud die engliſchen Bemühungen um eine friedliche
Bei=
legumdes Konflikts handeln.
Mgnſcer Koionicteanerticht fur Sanen.
er brikiſche Botſchafter in Rom
nach London berufen.
Ehland von Muſſolinis Senaksrede enkkäuſcht.
Sfitz der ablehnenden Haltung Italiens gegen „jede
Einmi=
ſchunw’ſt die engliſche Regierung feſt entſchloſſen, ſowohl in Rom
elbſtg ſie auch in Addis Abeba und in Genf zu vermitteln und
ſeden ur gangbaren Weg zu beſchreiten, um kriegeriſche
Verwick=
ſungegydie hier als Kataſtrophe betrachtet würden, zu vermeiden.
B0 die halbamtliche „Times”, die dieſer Frage heute einen
Leitauſel widmet, ausführt, handle es ſich hierbei um keine „
In=
tervemtn”. Nichtsdeſtoweniger, fährt das Blatt fort, hätten
Englolty und Frankreich auf Grund der beſtehenden Verträge,
ein=
chließpli der Völkerbundsſatzung, das Recht, mit Italien über
die Rrue zu „konſultieren”, wobei die „Times” daran erinnert,
n gue aß Aſliolini bei anderen Gelegenheiten den Wunſch ausgedrückt
abe, dt England und Frankreich ſich zu ſofortiger Konſultierung
nit ſtlien in europäiſchen und afrikaniſchen Angelegenheiten
Serpflſigten ſollten.
Weier wird in dem Leitartikel ausgeführt, daß trotz der
Hal=
ung Mſſolinis diplomatiſche Unterhaltungen im Gange ſeien,
win und duſ die kommenden Verhandlungen im Völkerbundsrat über
ie Buſmmenſetzung und Aufgabe der italieniſch=abeſſiniſchen
ſchiedlskmmiſſion „die vielleicht letzte Gelegenheit” zu einer
fried=
ichen Bilegung des Konflikts bilden würden.
Dorin recht ſcharfem Ton gehaltene Leitartikel weiſt dann
erungen arauuin, daß die Ausmaße, die der Konflikt angenommen habe
Uu ds And dae von beiden Seiten, beſonders aber von Italien,
getrof=
beſtiche dnen Kiegsvorbereitungen in gar keinem Verhältnis zu dem
rſprüügichen Grenzzwiſchenfall ſtünden. England habe ſelbſt
ne gaminſame Grenze mit Abeſſinien, wo es wiederholt zu
Zu=
immenſößen zwiſchen engliſchen Patrouillen und abeſſiniſchen
tämnng gekommen ſei. Nichtsdeſtoweniger hätten die engliſchen
ehör e dieſe an ſich unvermeidlichen Zuſammenſtöße nie
auf=
bauſſchlund die abeſſiniſche Regierung dafür verantwortlich
ge=
acht, zmal dieſe Regierung ſtets bemüht geweſen ſei, die
halb=
ildem ſtämme in Schach zu halten. Derartige Zwiſchenfälle,
freibd ſas Blatt, würden von England nie zum Vorwand für
„oße Vegeltungsmaßnahmen gemacht werden. Italien habe
ne andre Haltung angenommen, wobei vielleicht die
Erinne=
ung an Adua mitgeſpielt hätte. Trotzdem müſſe feſtgeſtellt
wer=
dai hn, duaß beide Länder durch verſchiedene Verträge, wie den
Kel=
ben M gg=Pſrh und die Völkerbundsſatzung und auch den engliſch=
ita=
ielle M eniſchkſnnzöſiſchen Vertrag vom Jahre 1906 verpflichtet ſeien,
in 9/Mn Stuts quo nicht anzutaſten, und es müſſe feſtgeſtellt werden,
2a8 / iß diüt ngliſche Oeffentlichkeit aus politiſchen und moraliſchen
1940/rwäganen heraus jeden Verſuch Italiens, durch Waffengewalt
ſiſchen hi enugrung in Abeſſinien zu erreichen, ablehnen würde. „Es darf
Fallgihecht den leiſeſten Zweifel unterliegen” ſchreibt die „Times”
ab=
einel ſließen) „daß die Ueberzeugung, Italien beabſichtige gegen ein
hlich gel ederes Völkerbundsmitglied Krieg zu führen, die Freundſchaft
u Ait Englnd ſchwer belaſten müßte. Die baldige friedliche Bei=
9 gung deſes Konflikts iſt für Europa von größter Wichtigkeit,
hie end essdrf geſagt werden, daß eine ſolche friedliche Löſung nir=
Nends jrediger begrüßt werden würde, als vom italieniſchen Volk
Une Warnung Lord Cecils an Ikalien.
Im enem Brief an die „Times” zeigt ſich Lord Cecil ſehr
eunruyiſt über die Vorbereitungen zu einem Kriege in Abeſ=
Elien rIu meint, ein abeſſiniſcher Angriff auf Italien würde
„Pahnſii ſein und ein italieniſcher Einmarſch in Aethiopien ſollte
„ngeſichhsder Beſchlüſſe von Streſa als unmöglich betrachtet
wer=
en. Ji ſieſer Entſchließung hätten die drei Streſa=Mächte als
r Ziel ſie kollektive Aufrechterhaltung des Friedens im
Rah=
len des Völkerbundes bezeichnet und ſich gegen eine einſeitige
ſerleuyung der Verträge ausgeſprochen. Dieſe Grundſätze
müß=
en im Sreit zwiſchen Italien und Abeſſinien dieſelbe Gültigkeit
aben, w in dem unlängſt gegen Deutſchland verhandelten Fall.
bremen, der Emden — und Hollands Zölle ſind nicht mehr!
Bie glünend würden die Gewerbe von Rheinland=Weſtfalen
ei einurſolchen Verbindung mit dem Meere ſich geſtalten!“
Haulats Ausführungen erregten großes Aufſehen. Hierdurch
Fmutigt baute er in Elberfeld eine Probebahnſtrecke. Als er
Giedoch bann ging, von Steele an der Ruhr eine Eiſenbahn nach
elberfexdzu bauen, erhob ſich ein gewaltiges Proteſtgeſchrei im
anzen ande. Die Einnahmen aus den Landſtraßengeldern
bürdem rtfallen, und die Wagenbauer und Kohlenfuhrleute
mußtem (endiglich verhungern — und der preußiſche Staat
cenkte 2yſen gegneriſchen Stimmen Gehör und verbot Harkorts
Die Au=ſthyrung der Strecke.
Ingnzähligen wohlbegründeten Eingaben an den König,
ioen Lamag und die Behörden kämpfte Harkort unermüdlich
um die =rwirklichung ſeiner Pläne. Doch die preußiſche
Regie=
ruug lahre 1833 endgültig ihre Unterſtützung ab und machte
ſich bei ) Begründung dieſer Entſcheidung die Worte des
Ab=
beordnein Schuchart zu eigen: „Mir ſchaudert vor der
furcht=
baren!1 wälzung, wenn ich mir denke, daß Deutſchland, mit
den ſchömen Kunſtſtraßen überſät, nach allen Richtungen mit
Auten; kehrswegen verſehen, plötzlich mit einer Eiſenbahn
Durchſchtmen werden ſollte!‟ Der Geiſt der Poſtkutſchenzeit war
Nch zu tächtig, als daß man die Bedeutung der Harkortſchen
Pläne, Anrit hätte".
Ennſaſcht klagt Harkort einem Freunde: „Großes hätte man
SreicheM illes mit einem Schlage voranbringen können, wenn
De Sae xmergiſch angegriffen wurde. Pfui über unſere
unüber=
windlich,) schlafmützigkeit!”
In Bayern wackeln die Zöpfe . ..
Me=NGlück hatte der Nürnberger Johannes Scharrer. Er
ur deilgentliche Schöpfer der erſten deutſchen Eiſenbahnlinie,
De Bou 00 Jahren in Nürnberg feierlich eröffnet wurde.
Soſrren ſer ſpäter Bürgermeiſter von Nürnberg wurde plante
Sden 191330 eine Eiſenbahnverbindung zwiſchen Nürnberg
iu2 lien Fachbarſtadt Fürth. Um die Berechtigung des neuen
Serrehmſtels nachzuweiſen, veranſtaltete er vom 20. Januar
D2 ghaue bierzigtägige Zählung der Fußgänger, Wagen und
Jeler. A ſch auf der Landſtraße zwiſchen den beiden Städten
Lepegte n bierbei kam man zu dem überraſchenden Ergebnis,
N: Dne crittlich 1720 Perſonen täglich dieſen Weg zurück=
DeT, ltmeit erſchien die Hoffnung auf einen guten Erfolg
des Baßlurojektes hinreichend begründet.
SigA tiengeſellſchaft wurde gegründet, und am 14. Mai
Sn erskl die Aufforderung zur Zeichnung des notwendigen
S pital kurr 224000 Mark. Doch auch Scharrer und ſeine
LeStnonteiſten mit Mißgunſt und Gegnerſchaft zu rechnen. Die
Swpe iWeiken gewaltig in Bayern, als das phantaſtiſche Pro=
Es ſei unmöglich, im Nord Achtung vor dem Kollektivſyſtem zu
fördern und ſich im Süden darüber hinwegzuſetzen. Die Verletzung
von Teil V des Verſailler Vertrages könne nicht verurteilt
wer=
den, wenn nicht dieſelbe Unverletzlichkeit für Teil I des Verſailler
Vertrages (Völkerbundsſatzung) anerkannt werde. Auf jeden Fall
ſei die britiſche öffentliche Meinung ſehr beunruhigt über die
krie=
geriſchen Vorbereitungen, die jetzt im Zuſammenhang mit dem
italieniſch=abeſſiniſchen Streit im Gange ſeien.
Locarnodebakke im engliſchen Unkerhaus.
EP. London, 16. Mai.
Im Unterhaus fragte heute ein Abgeordneter, ob angeſichts
der Tatſache, daß der Locarnopakt erſt mit dem Eintritt
Deutſch=
lands in den Völkerbund in Kraft getreten ſei, die engliſche
Re=
gierung nach dem Austritt Deutſchlands aus dem Völkerbund noch
am Locarnopakt feſthalte oder ihn zuſammen mit den übrigen
Signatarmächten den neuen Verhältniſſen anzupaſſen gedenke.
In Beantwortung dieſer Frage führte Lordſiegelbewahrer
Eden aus, das zwar der Pakt tatſächlich erſt mit dem Eintritt
Deutſchlands in den Völkerbund in Kraft getreten ſei, daß darin
aber keinerlei Aenderung für den Fall, daß eine der
Unterzeichner=
mächte aufhören ſollte, dem Völkerbund anzugehören, enthalten
ſei. Wie bereits der Außenminiſter bei einer früheren Gelegenheit
im Unterhaus ausgeführt habe, vertreten die Rechtsberater der
engliſchen Regierung den Standpunkt, daß wenn eine der
Unter=
zeichnermächte ſich von dem Pakt zurückziehen ſollte, damit die
ſämtlichen Signatarmächten in dem Pakt auferlegten
Verpflich=
tungen nicht berührt würden. Dieſen Standpunkt habe die
eng=
liſche Regierung ſich zu eigen gemacht, und England habe in Streſa
ausdrücklich ſeine Verpflichtungen unter dem Locarnopakt beſtätigt
und dabei betont, daß es nötigenfalls dieſe Verpflichtungen
ge=
treulich erfüllen werde.
Mackenſen in Budapefk.
Ehrung der Helden des Welkkrieges. — Beſuch beim
Reichsverweſer.
DNB. Budapeſt, 16. Mai.
Generalfeldmarſchall von Mackenſen hatte Donnerstag
vor=
mittag auf dem deutſchen Heldenfriedhof vor den Gräbern der
dort ruhenden Helden des Weltkrieges einen Kranz niedergelegt.
Die kurze, eindrucksvolle Feier nahm einen ſehr würdigen Verlauf.
Der Generalfeldmarſchall beſichtigte ſodann eingehend die
zahlreichen deutſchen Heldengräber auf dem beſonders ſchön
gele=
genen, ſorgfältig und liebevoll gepflegten Friedhof und begab
ſich anſchließend zu dem ungariſchen Heldendenkmal, vor dem eine
Ehrenkompagnie mit Fahnen und Muſik,
Frontkämpferabteilun=
gen, eine Offiziersabordnung unter Führung eines Generals
und die Ortsgruppe der NSDAP. mit HJ. Aufſtellung
genom=
men hatte. Der Oberbefehlshaber der ungariſchen Armee,
Ge=
neral Shvoy, begrüßte den Generalfeldmarſchall, der unter den
Klängen der deutſchen und der ungariſchen Nationalhymnen die
Front der Ehrenkompagnie abſchritt und nach einer kurzen
An=
ſprache einen Kranz am Denkmal niederlegte.
Bei der Abfahrt wurde der Generalfeldmarſchall von der
viel=
tauſendköpfigen Menge, die ſich rings um den großen Platz
ver=
ſammelt hatte, ſtürmiſch gefeiert.
Um die Mittagszeit ſtattete der Generalfeldmarſchall dem
Reichsverweſer von Horthy ſeinen erſten Beſuch ab. Unter
Hör=
nerklang leiſtete die Palaſtwache des Reichsverweſers in den
alten traditionellen ungariſchen Uniformen dem deutſchen
Feld=
herrn die Ehrenbezeugung. Anſchließend fand beim
Reichsver=
weſer zu Ehren des Generalfeldmarſchalls ein Frühſtück im
klei=
nen Kreiſe ſtatt.
Beendigung der deutſch=belgiſch=luxemburgiſchen
Wirkſchaftsverhandlungen.
DNB. Berlin, 16. Mai.
Im Laufe der ſeit dem 13. d. M. im Gange befindlichen
Be=
ſprechungen zwiſchen Vertretern Deutſchlands und der
belgiſch=
luxemburgiſchen Wirtſchaftsunion über eine Verbeſſerung des
bei=
derſeitigen Waren= und Zahlungsverkehrs iſt die allgemeine
Aus=
ſprache am Donnerstag beendet worden. Die beiden Abordnungen
werden nunmehr ihren Regierungen Bericht erſtatten. Die
Ab=
ordnung der belgiſch=luxemburgiſchen Wirtſchaftsunion wird zu
dieſem Zwecke Berlin Donnerstag abend verlaſſen.
jekt ruchbar wurde. Nicht nur die unmittelbar Beteiligten, wie
Lohnfuhrleute und Wagenbauer ſchrien Zeter und Mordio über
die „unnütze Neuerung” — auch die hohe Wiſſenſchaft entſchied
ſich gegen die Eiſenbahn. Das Bayeriſche Obermedizinalkollegium
fällte damals jenes klaſſiſche vernichtende Urteil:
„Die ſchnelle Bewegung muß bei den Reiſenden unfehlbar
eine Gehirnkrankheit, eine beſondere Art des delirium furiosum
erzeugen. Wollen aber dennoch Reiſende dieſer gräßlichen
Ge=
fahr trotzen, ſo muß der Staat wenigſtens die Zuſchauer ſchützen,
ſonſt verfallen dieſe beim Anblick des ſchnell dahinfahrenden
Dampfwagens genau derſelben Gehirnkrankheit. Es iſt daher
notwendig, die Bahnſtrecke auf beiden Seiten mit einem hohen,
dichten Bretterzaun einzufaſſen.”
Aehnlich verhielt ſich die Regierung. Sie übernahm nur
zwei Aktien im Werte von rund 300 Mark, und König Ludwig
von Bayern gewährte dem Unternehmen einzig die Gunſt, ſeinen
Namen tragen zu dürfen. Am 18. November 1833 trat die „
Lud=
wigs=Eiſenbahngeſellſchaft” im Rathaus zu Nürnberg zuſammen.
207 Aktienbeſitzer waren erſchienen. Man faßte den Beſchluß,
den Bau in Angriff zu nehmen und einen Dampfwagen zu
be=
ſtellen. Vorſichtigerweiſe aber wurde zugleich feſtgeſetzt, daß
der Eiſenbahnbetrieb in der Hauptſache durch Zugpferde
voll=
zogen werden, „denn hieraus würde der Vorteil hervorgehen,
daß die Fahrt auch zur Nachtzeit ſtattfinden könnte und ſo auch
die Perſonen gewonnen werden könnten, die bei der
Dampf=
fahrt aus Beſorgnis und Furcht zurückbleiben würden . . .
Eine neue Schwierigkeit entſtand, als man einen Baumeiſter
für die Strecke ſuchte In ganze Deutſchland gab es keinen
Eiſenbahningenieur. Schon wollte man ſich für ſchweres Geld
einen engliſchen Ingenieur verſchaffen — da lernte Scharrer den
bayriſchen Bezirksingenieur Paul Denis kennen, der auf
Eng=
landreiſen den Bahnbau ſtudiert hatte und ſich zur Ausführung
des Streckenbaus bereit erklärte.
Der „Adler” und ſein Lenker.
Nach den Mißerfolgen der erſten beiden deutſchen
Loko=
motiven wagte die Nürnberger Geſellſchaft kein neues Experiment.
Als die Strecke angelegt war, beſtellte man eine Lokomotive aus
Stephenſons Werkſtatt in Newcaſtle. Sie koſtete 24 000 Mark und
beſaß eine Zugkraft von 15 Pferdeſtärken. Mit dem „Adler” —
ſo hatte man dieſen Dampfwagen getauft — wurde auch ein
Mechaniker nach Nürnberg geſandt. Das war Wilſon, der erſte
deutſche Lokomotivführer. Sehr bald war er eine populäre
Perſönlichkeit in Nürnberg. Wie ein untadeliger Gentleman
gekleidet, mit ſchwarzem Frack und hohem Zylinderhut, wanderte
er durch die Straßen, und in dieſer Kleidung verſah er auch
ſeinen Dienſt auf dem „Adler”. Wilſon war im Grunde der
Hoch=, Landes= und Volksverrak.
Im neuen deutſchen Strafrecht wird der Hoch=, Landes= und
Volksverrat eine beſondere Rolle ſpielen. Seit dem 30. Januar
1933 ſind verſchiedene Lücken des alten Strafgeſetzbuches
aus=
gefüllt worden. Die Praxis hat jedoch ergeben, daß noch ſehr
viel zu tun übrig geblieben iſt. In der Strafrechtskommiſſion,
deren Aufgabe es iſt, das neue deutſche Strafrecht abzufaſſen,
iſt man bei dem Paſſus über den Hoch= Landes= und
Volks=
verrat davon ausgegangen, daß die deutſche Volksgemeinſchaft
das politiſche Kraftzentrum und darum auch den Mittelpunkt
des modernen Rechts bildet, und daß die Volksgeſamtheit an
erſter Stelle ſchutzbedürftig erſcheint. Wenn auch in den
Vor=
ſchlägen der Kommifſion ſehr vieles aus der Vergangenheit
übernommen worden iſt, ſo befindet ſich doch mancherlei unter
den Arbeitsergebniſſen, was bedeutſam genug iſt, um der
All=
gemeinheit vermittelt zu werden. In dem Rechenſchaftsbericht
der Strafrechtskommiſſion hat ſich Univerſitätsprofeſſor Nagler
ſehr eingehend mit den Erkenntniſſen beſchäftigt, die im
Zu=
ſammenhang mit dem Hoch=, Landes= und Volksverrat zutage
gefördert wurden. Die Kommiſſion hat ſich beim Begriff des
Landesverrates auf den Standpunkt geſtellt, daß es nicht
mög=
lich iſt, eine Generalklauſel abzufaſſen. Der Landesverrat müſſe
vielmehr in die einzelnen Spezialtatbeſtände aufgeſpaltet werden.
Das iſt zunächſt der Geheimnisverrat, der in dem
vorſätzlich rechtswidrigen Verrat eines Staatsgeheimniſſes liegt.
Das Handlungsobjekt des Staatsgeheimniſſes wird dahin
definiert: Schriften, Zeichnungen, andere Gegenſtände, Tatſachen
oder Nachrichten, deren Geheimhaltung vor einer ausländiſchen
Regierung für das Wohl des Reiches, insbeſondere für die
Landesverteidigung erforderlich iſt. Strafbar iſt weiter die
Ausſpähung von Staatsgeheimniſſen. Sie
be=
ſteht in der widerrechtlichen und vorſetzlichen Beſchaffung von
Staatsgeheimniſſen, die verraten werden ſollen. Als
Straf=
delikt gilt auch der Verrat gefälſchter Staatsgeheimniſſe. Hier
hat man angeſichts der ſchwierigen außenpolitiſchen Lage in der
jüngſten Vergangenheit allerlei ſchlimme Erfahrungen gemacht.
Die von den gefälſchten Staatsgeheimniſſen drohenden Störungen
unſerer diplomatiſchen Beziehungen und die damit verbundene
Gefährdung des Reichswohls rufen nach einem energiſchen
Strafſchutz. Zur gleichen Rubrik gehört die landesverräteriſche
Fälſchung. Die vorſätzliche Gefährdung des Reichswohls durch
vorſätzliche öffentliche Mitteilung oder öffentliche Erörterung
früherer echter oder gefälſchter Staatsgeheimniſſe ergänzt die
bisherigen Tatbeſtände.
Eine im Laufe der letzten Jahre bitter empfundene Lücke
unſerer bisherigen Strafrechtsrüſtung wird durch die Beſtrafung
der fahrläfſigen Gefährdung des Reichswohls durch die
vor=
ſätzliche rechtswidrige Preisgabe eines echten vder gefälſchten
Staatsgeheimniſſes an einen anderen geſchloſſen. Es handelt
ſich hier nicht um eine Mitteilung an die ausländiſche Regierung
als den normalen Geheimnisgegner, ſondern um das
ſtaats=
gefährliche Ausplaudern überhaupt. Daher iſt es gleichgültig
ob „der andere” das Geheimnis bereits kennt oder nicht, ob
er es unter Diskretion entgegennimmt, ob er für verſchwiegen
gilt und gelten kann oder nicht. Wer ein Staatsgeheimnis nicht
für ſich behält, ſondern rechtswidrig an einen anderen (ſei es
auch nur an die Ehefrau oder an einen nahen Verwandten oder
Freund) gelangen läßt, geht ein ſchweres Riſiko ein. Strafbar
iſt auch die fahrläſſige Gefährdung des Reichswohls und die
fahrläſſig rechtswidrige Preisgabe eines echten
Staatsgeheim=
niſſes an einen anderen, das dem Täter Kraft ſeines Amtes
oder ſeiner dienſtlichen Stellung zugänglich war.
Landesverräteriſche Konſpiration ſoll auch dann verfolgt
werden, wenn ſchon eine deplacierte Geſchäftigkeit zu beobachten
iſt. Der Tatbeſtand der Konſpiration umfaßt das Anknüpfen
oder Unterhalten von Beziehungen zu einer ausländiſchen
Re=
gierung oder deren Agenten, welche die Mitteilung von echten
oder Pfeudoſtaatsgeheimniſſen zum Gegenſtand haben. Der
Be=
griff Konſpiration iſt bereits erfüllt, wenn ein Einverſtändnis
über den Eintritt in Verhandlungen oder auch nur über einen
unverbindlichen Gedankenaustauſch erzielt worden iſt.
Weiter hat ſich die Kommiſſion mit der landesverräteriſchen
Untreue (diplomatiſcher Landesverrat) beſchäftigt, ferner mit
der landesverräteriſchen Beweisvernichtung, die künftighin als
vorſätzliche Gefährdung des Reichswohls anzuſehen iſt. Die
Herbeiführung ſchwerer Schädigungen des Reiches, (
urſprüng=
licher Verrat am Frieden) iſt künftig ſtrafbar, wenn vorſätzlich
rechtswidrig mit einer ausländiſchen Regierung oder deren
Agenten konſpiriert wird, um Nachteile für das Reich zu
ver=
urſachen. Das Weſen der drohenden Schädigungen wird nicht
differenziert. Infolgedeſſen werden auch wirtſchaftliche
Benach=
teiligungen oder ſonſtige ſchwere Störungen der Beziehungen
zum Ausland getroffen. Der Entwurf zielt insbeſondere auf
die Entfeſſelung eines Krieges (d. hs jeder gegen das Reich
gerichteten Unternehmung feindlicher Streitkräfte) und auch die
Provokation von Zwangsregeln (z. B. von Repreſſalien,
Retor=
ſionen, Blockaden, Interventionen, Wirtſchaftsboykott.
Wirt=
ſchaftskrieg) ab. Unberufene dürfen ſich nicht vermeſſen, die
wichtigſte Mann in dem ganzen Unternehmen, von ſeinen
Fähig=
keiten hing der Erfolg und das Gelingen der erſten Dampffahrt
ab, er allein war mit dem Bau und der Bedienung der
ge=
heimnisvollen Maſchine vertraut. Das Anſehen, das er genoß,
kommt auch in dem ihm zugeſprochenen Gehalt zum Ausdruck.
Während z. B. Denis, der leitende Bauingenieur, nur ein
Ein=
kommen von 1360 Mark hatte, bezog Wilſon ein Jahresgehalt
von 2250 Mark
7. Dezember 1835: „Ein wunderwürdiges Phänomen!”
Am 7. Dezember 1835, morgens um 9 Uhr, erlebte Nürnberg
ſeine größte Senſation: die feierliche Eröffnung der Eiſenbahn.
Tauſende von Menſchen waren herbeigeſtrömt, um dies
Ereig=
nis mitzuerleben, unter ihnen Hunderte, die felſenfeſt davon
überzeugt waren, daß ſie Zeugen eines jämmerlichen Reinfalls
ſein würden. In den Berichten der Zeitungen ſpiegelt ſich das
gewaltige Erleben dieſer bedeutſamen Stunde:
„Die freudigſte und nicht zu erſchöpfende Aufmerkſamkeit
widmete man dem Dampfwagen ſelbſt, an welchem ſo viel
Un=
gewöhnliches, Rätſelhaftes zu bemerken iſt und den ſelbſt ein
Kenner nicht zu enträtſeln vermag. — Beſonders nahm uns das
ruhige, umſichtige, Zutrauen erweckende Benehmen des
eng=
liſchen Wagenlenkers in Anſpruch Keinen Augenblick müßig,
erſchien er als der regierende Geiſt der Maſchine. Als der
Dampf ſich entwickeln begann, regnete es etwas, und der
Gegen=
ſatz der glühenden Dämpfe und der Atmoſphäre machte, daß ein
Hagelſtaub herniederfiel".
Ein Kanonenſchuß verkündete den Abgang des erſten Zuges.
Neun offene Wagen waren dicht mit Fahrgäſten gefüllt.
Ins=
geſamt nahmen über 200 Perſonen an dieſer erſten Fahrt teil.
„Der Wagenlenker” — ſo ſchreibt der Berichterſtatter des
Stuttgarter Morgenblattes — „ließ die Kraft des Dampfes nach
und nach in Wirkſamkeit treten. Aus dem Schlot führen nun die
Dampfwolken in gewaltigen Stößen, die ſich mit dem Ausatmen
eines rieſigen antidiluvianiſchen Stieres vergleichen laſſen. Die
Wagen rollten dahin und waren in wenigen Augenblicken den
Augen entſchwunden. — Das zweite Mal bin ich auch
mit=
gefahren, und ich kann verſichern, daß die Bewegung durchaus
angenehm, ja ſogar wohltuend iſt. Die Menſchenmenge jauchzte
den Vorübergehenden zu, und der Anblick eines fahrenden
Zuges gewährt wirklich faſt ein größeres Vergnügen als das
Selbſtfahren. Das Schnauben und Qualmen verfehlt freilich
ſeine Wirkung nicht, Kinder haben geweint und manche Menſchen
bebten am ganzen Leibe. Ja es möchte wohl keiner ganz ruhigen
Gemütes beim erſten Anblick dieſes wunderwürdigen Phänomens
geblieben ſein.”
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Seite 4 — Nr. 135
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 17. Mai 1958
politiſche Vorſehung zu ſpielen. Strafbar iſt auch der Verſuch,
ſchwere Nachteile für einen Reichsangehörigen im Auslande
herbeizuführen.
Der Kriegsverrat richtet ſich gegen die militäriſche Poſition
des Reiches während eines Krieges. Es kann kein Zweifel
darüber aufkommen, daß im Strafgeſetz ein echtes
Gefährdungs=
verbrechen formuliert wird, Kriegsverrat iſt widerrechtliche
Waffenhilfe. Wer alſo der feindlichen Kriegsmacht mit der
Waffe in der Hand hilft, macht ſich ſtrafbar, gleichgültig, in
welcher Eigenſchaft er die feindliche Kriegsmacht unterſtützt,
oder wie er ſich betätigt. Der Begriff des „Waffentragens” für
den Gegner iſt außerordentlich weit gezogen. Kriegsverrat iſt
auch die Begünſtigung des Feindes durch Perſonen, die ſich im
Inlande aufhalten. Der Tatbeſtand iſt erfüllt, wenn einer
feindlichen Kriegsmacht Vorſchub geleiſtet oder der deutſchen
Kriegsmacht Nachteile zugefügt werden. Strafrechtlich werden
aber auch alle anderen Verſuche, etwa Zermürbung der ſeeliſchen
Widerſtandskraft des deutſchen Volkes oder Heeres erfaßt,
eben=
ſo Störungen des deutſchen Wirtſchaftslebens. Einen
hervor=
gehobenen Sonderfall der Feindbegünſtigung enthält die
Nicht=
erfüllung von Verträgen über Kriegsbedürfniſſe des Reiches.
Strafbar iſt weiter die Aufforderung oder Anreizung zum
Landesverrat, die landesverräteriſche Beſtechung eines
Deut=
ſchen, Aufforderung zum Ungehorſamſein gegen Anordnungen im
Intereſſe der Landesverteidigung, falſche Namensangabe in
Feſtungen, unbefugte Aufnahme in Feſtungen.
Im Abſchnitt Hochverrat wird die Volksgemeinſchaft genau
umgrenzt Eine Angriffshandlung auf die Unverſehrtheit des
deutſchen Staatsgebietes beſteht nach Anſicht der Kommiſſion in
der gewaltſamen Verbringung des Reichsgebietes oder eines
Teiles unter die Herrſchaft einer fremden Macht, in der
gewalt=
ſamen Losreißung eines Gebietsteiles, ohne das dieſer
Ge=
bietsteil unter die Herrſchaft eines fremden Staates gelangt,
in der gewaltſamen Schmälerung der Unabhängigkeit des
Reiches. Der Hochverrat gegen die rechtliche Grundordnung der
Volksgemeinſchaft entſpricht dem bisher unter dem Stichwort
„Verfaſſungsbruch” gehenden Verbrechenstatbeſtand. Geſchützt
werden alſo die innenpolitiſchen Grundintereſſen des Staates.
Der Hochverrat gegen die höchſte Volksführung beſteht darin,
daß der Führer und Reichskanzler ſeiner verfaſſungsmäßigen
Gewalt beraubt wird. Es geht hier um die Erſchütterung der
ſtaatsrechtlichen Stellung des Führers, der im heutigen Syſtem
der Volks= und Staatsführung den höchſten politiſchen Wert
bedeutet, der insbeſondere auch über die verfaſſungsgebende
Ge=
walt verfügt. Strafbar iſt die öffentliche Aufforderung und
An=
reizung vom Hochverrat. Typiſche Beiſpiele beſonders
gefähr=
licher Vorbereitungen ſind: Aufbau hochverräteriſcher
Organi=
ſationen, Zerſetzung der ſtaatlichen Machtmittel. Mißbrauch der
dem Täter anvertrauten öffentlichen Gewalt,
Mannſchafts=
werbung oder Materialbeſchaffung, Maſſenpropaganda und
Ein=
wirkung vom Ausland her.
Es bleibt ſchließlich der Volksverrat. In dieſe Nae,
kommen alle Verbrechen gegen die Volksgemeinſchaft alz
Die Volksgemeinſchaft als ſelbſtändiges organiſches Weſen
det die Subſtanz alles Rechtlichen, ſtaatlich politiſchen
kulturellen Lebens. Schutzwürdig und ſchutzbedürftig ſinde
allgemeinen Grundlagen des völkiſchen Daſeins und 8e
alſo die Volkskraft, Ehe und Familie, Moral und Sittlich
Neligion und Nationalvermögen. Ebenſo die idealen
Ro=
güter der Volksgemeinſchaft. Volksverrat iſt jedoch als
brechensgruppe Neuland, die Materie war bisher als Gadd
noch nicht geſehen und noch nicht in Angriff genommen,
g=
ziert werden jedoch nur die bereits erkannten klaren
beſtände. Unbeſtritten iſt die Schutzbedürftigkeit der Ehre zu
des Anſehens des deutſchen Volkes und des Deutſchen Reis=
Weiter bedürfen ſchon heute die großen Vertreter des deutz
Volkes in der Vergangenheit, deren Leben. Wirken oder
ben als Verkörperung deutſchen Weſens Gegenſtand der /om
ehrung des deutſchen Volkes geworden ſind, des Stra
gegen öffentliche Beſchimpfung oder Verächtlichmachung.
En=
bedarf die böswillige Herabwürdigung der Taten der
ſchen Volksheere oder des Heldentods der deutſchen Solne
der Sühne. Strafbar iſt auch die öffentliche Beſchimpfung
Verächtlichmachung nationaler Symbole. Die Strafeinſt,
der Angriffe gegen die deutſche Volksgemeinſchaft als ſolche zu
wegen ihrer unerträglichen Schamloſigkeit hochgegriffen wezt,
insbeſondere iſt auch Zuchthaus anzudrohen.
IE
Geſtorbene.
Darmſtadt. Petri, Eliſabethe, geb. Roth,
Ehe=
frau des Gaſtwirts, 46 Jahre.
Elmshauſen. Schneider, Hch., 2 Monate alt.
Woog, 16. Mai:
Waſſerhöhe, am
Pegel 3,84 Met.,
Luftwärme 8
Celſius,
Waſſer=
wärme vormitt.
7 Uhr 142 Celſ.
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Wache.
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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Frau,
Mutter, Tochter, Schweſter, Schwägerin und Tante
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Enfadeig Pein geb. Roth
AIA
(IV 616)
nach ſchwerem, langen Leiden in die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Petri, Gaſtiwirt
und Sohn Willi.
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Darmſtadt, den 16. Mai 1935
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2 Uhr, vom Portale des alten Friedhofs aus ſtatt, (4628
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nach einem langen reichgeſegneten Leben im 85. Lebensjahr.
Helene Chriſtaller, geb. Heyer
zugleich im Namen von 8 Enkeln und 17 Urenkeln.
Jugenheim (Bergſtr.), den 15. Mai 1935. (4630
Die Beerdigung findet am Samstag, den 18. Mai 1935,
mittags 12 Uhr, in Darmſtadt auf dem Friedhof an der
Nieder=Ramſtädter Straße ſtatt.
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1
Landesther
IV628
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Rog, 17. Mai 1935
s der Landeshauptſiadt
Darmſtadt, den 17. Mai 1935
jar Reichsaukobahn=Eröffnung
unn 1o. Mar 1333.
sſodieſem Tage wird beſonders auch Darmſtadt, und zwar am
Endwut der zur Eröffnung kommenden Strecke, größere
Menſichmaſſen verſammelt ſehen. Nicht nur aus Darmſtadt und
nächſitaulmgebung ſelbſt, ſondern auch aus dem Odenwald, der
Pfalzu9. aus benachbarten Gauen werden verſchiedene
Sonder=
züge rm Teilnehmern Darmſtadt erreichen.
A)u Darmſtädter Bevölkerung ſelbſt iſt ausreichend
Gelegzereit geboten, ſich beiderſeits der Strecke in dem für ſie
be=
un lanntyenſſelände geeignete Stellplätze zu ſuchen.
Füdie von auswärts zu erwartenden Gäſte iſt Vorſebung
getroſtſe um ſie auf einem guten Stellplatz unterzubringen, der
von di enO rdnern freigehalten wird. Soweit die Sonderzüge nach
Arheielyn, Griesheim, Wixhauſen und Erzhauſen geleitet werden
ollen,n orden die Sonderzugsteilnehmer unter Führung von
poli=
iſchenu Litern und beigegebenem Sanitätsperſonal geſchloſſen an
ſeeigmein Stellplätzen längs der Autobahnſtrecke aufgeſtellt, ſo daß
Ihnen nanfalls gute Gelegenheit gegeben wird, den Verlauf des
Staatyes zu verfolgen.
DMezu erwartende ſtarke Beteiligung erfordert unbedingte
Zelbſtwütvlin. Um unnötige Flurſchäden uſw. zu verhüten, iſt
ußerſneVorſicht notwendig. Da die Strecke ſtarken Waldbeſtand
ufwe nſt und Brandgefahren beſtehen könnten, iſt Rauchen
erbſoſen. Die zuſtändigen Beamten der Polizei und
Forſtver=
galtumg gleichfalls auch SA., die beſtimmte Plätze abſperren,
damumlten, für unbedingte Einhaltung der Ordnung zu ſor=
QyAnordnungen der Abſperrmannſchaften iſt ſelbſtverſtänd=
Fafll zu leiſten.
De im Wald nächſt der Stadt liegenden, von den
Wald=
enngern benützten Brünnchen ſind für dieſes Jahr wieder
Orddug gebracht. Das Waſſer der Brünnchen iſt auf ſeine Güte
d Wewendbarkeit zu Trink= und Gebrauchswaſſer unterſucht
ordem Rücksbrünnchen, Bernhardtsbrünnchen. Dieterbrunnen,
ahlernbunnen, Albertbrunnen, dgl. der Jägerbrunnen liefern
ſtes Imkwaſſer von ausgezeichneter Friſche Gewarnt muß
wer=
m vom dm Waſſer aus der Pumpe an der Scheftheimer Eiche und
is dem Nolkenbrunnen im Oberfeld: dieſe beiden Brunnen
lie=
omplel mien nun Hebrauchswaſſer und kein Trinkwaſſer. Die
Nicht=
wennürkeit des Waſſers dieſer beiden Brunnen als
Trink=
neu ſigmaſſer ſtdurch ein leicht ſichtbares Schild mit der Aufſchrift:
„Kein Trinkwaſſer”
chmagsbeſonders zur Kenntnis gebracht.
Diu ſtadt, der die Ueberwachung und Inſtandhaltung der
ge=
nnter Frunnenanlagen obliegt, empfiehlt dieſelben dem Schutze
Bezuter mit der Bitte, Beſchädigungen. Verunreinigungen,
regelsnßigkeiten im Waſſerzu= und Abfluß oder andere
Bean=
ndumne umgehend der Direktion der Städtiſchen Betriebe,
ankfntrſtraße 100, zu melden.
Handelsgewerbe am Meßſonnkag.
in Meßſonntag, den 19. Mai ds. Js., iſt dem
Handels=
werbe ſer Stadt Darmſtadt geſtattet, in der Zeit von 13 bis
Uhr de Ladengeſchäfte offen zu halten ſowie Gehilfen und
hrlinne zu beſchäftigen. Ferner iſt unter Beachtung der
Be=
mmunan der Reichsſtraßenverkehrsordnung für die gleiche Zeit
Augüung des Gewerbebetriebes im Umherziehen und der
ſulagt Gewerbebetrieb auf öffentlichen Wegen, Straßen und
ätzen eaubt.
Zlamſtädter Kunſtſchau 1935, Deutſche Meiſter
Mathilden=
he. 25 Ausſtellungsleitung der von der NS. Kulturgemeinde
6d dem äunſtverein für Heſſen veranſtalteten „
Darmſtäd=
rKriyſtſchau 1935‟, Deutſche Meiſter, gibt bekannt, daß
Austtelungspapiere, deren Druck ſich etwas verzögert hatte,
mehg leim Verwalter des Kunſtvereins, ſowie bei der Firma
Inl Göſlberg, Peter=Gemeinder=Straße 17½, erhältlich ſind.
Ayrnſängerin Hedwig Jungkurth ſingt am Sonntag, dem
ſſtz., abends 8 Uhr, in Stuttgart (Sender) die
Hauptpar=
in da ſchönen Oper „Aleſſandro Stradella”.
deſſiſches Landestheater Darmſtadi.
GROSSES HAUS
17.Mt
Anfang 19.30. Ende 22.30 Uhr. — Hauptmiete D.
22. Vorſtellung. „Figaros Hochzeit”, komiſche Oper
von W. A. Mozart.
Mstagt,
18.Mi
Anfang 19.30. Ende 22.30 Uhr. — Hauptmiete E.
24. Vorſtellung. „Figaros Hochzeit”, komiſche Oper
von W. A. Mozart.
nntags.
19.-Mt
Anfang 19.30. Ende nach 21.45 Uhr. — Hauptmiete
C, 23. Vorſtellung. Anläßlich der 25jährigen
Zu=
gehörigkeit von Curt Weſtermann zum Heſſiſchen.
Landestheater: Zum erſten Male: „Hier ſind
Gemſen zu ſehen”, Volksſtück von Sigmund Graff.
KLEINES HAUS
Stag
18.Ni
Anfang 19.30. Ende 21.30 Uhr. — Geſchloſſene
Vor=
ſtellung. „Ein Kerl, der ſpekuliert”, Komödie von
Dietrich Eckart.
Beſſches Landestheater. Im Großen Haus kommt heute
ſend Mmrts komiſche Oper „Figaros Hochzeit” in der
en enzugreichen Inſzenierung von Dr. Bruno Heyn und Max
litzſche A Aufführung. Die muſikaliſche Leitung hat
General=
ſſitdireür Karl Friderich. Die Hauptpartien ſingen Liſelott
mmernna:, Erna v. Georgi, Regina Harre, Karl Köther und
Eeinrich (Slüiter. — Am kommenden Sonntag bringt das
Schau=
del dess eſſiſchen Landestheaters die Volkskomödie. Hier
Ind Gäe ſen zu ſehen” von Sigmund Graff zur
Erſtauf=
hrung,1 jeſes neue Werk des Dichters von „Endloſe Straße‟,
Deimkelez es Matthias Bruck” und „Die vier Musketiere” — die
auch Darmſtadt mit nachhaltigem Erfolg aufgeführt wur=
E —Ials eine der bemerkenswerteſten Neuerſcheinungen
und Dorf zier ſind Gemſen zu ſehen” wird Jochen Poelzig
inſze=
ſeren; Bühnenbilder entwirft Fritz Riedl. — Das letzte
2inſouikonzert dieſer Spielzeit findet am Mittwoch, den
* Mai,ä ſt. Die Leitung hat Generalmuſikdirektor Karl Fri=
Frich. 2 Soliſtin wirkt die bekannte Pianiſtin Elſe C. Kraus
dem 1Knert mit. — Generalintendant Franz Everth hat das
Joma, krinz von Preußen” von Hans Schwarz zur Erſt=
QNuhrunnam Heſſiſchen Landestheater angenommen, die bereits
Anfolu der kommenden Spielzeit ſtattfinden wird.
Nr. 135 — Seite 5
„Alt=Darmſtadt” grüßt den Frühling.
Ein froher Feſtabend des Vereins für Ortsgeſchichke und Heimakkunde. — 459. Beranſtallung.
Bekennknis zu Heimak, Bolk und
Alljährlich, wenn der Frühling ſeinen frohbunten Feſtzug
hält und ein Wachſen und Werden anhebt, grüßt ihn „Alt=
Darm=
ſtadt”, wie man nur einen guten Freund nach langer, banger Zeit
grüßt. Birkengrün ſchmückte Wände und Tiſche im Fürſtenſaal, wo
ſich eine feſtlich geſtimmte Schar von Mitgliedern und Gäſten
ein=
gefunden hatte. Der erſte Vorſitzende entbot herzlichen Willkomm.
Alt=Darmſtadts Frühlingsfeier fällt auf den Vorabend des
Mut=
tertags. So wie die Mutter unerſchöpflich in ihren Gaben iſt, ſo
iſt auch der Lenz ein Spender, der in verſchwenderiſcher Pracht
ſchenkt. Des „Wandsbecker Boten” Matthias Claudius guter Geiſt
ſoll dieſen Abend umſchweben.
Sein Preislied auf Vaterland und Heimat „Stimmt an mit
hellem, hohem Klang” wurde gemeinſam geſungen. „Wir lieben
deutſches Fröhlichſein und alte deutſche Sitten” — ſo klang es
hin=
über in den alten Brauch des „Winteraustreibens”. Buben der
Ohlyſchule ſtanden ſich als Winter und Sommer mit ihren Geſellen
gegenüber, kämpften mit Worten und ſchließlich mit Fäuſten um
den Sieg: der Winter unterlag. Ein bunter Maibaum ward
her=
beigebracht, kleine Mädchen der Mornewegſchule tanzten in ihren
duftigen Kleidchen unter Leitung von Frl. Pfeiffer einen
Reigen nach dem uralten Sommertagslied: „Ri, ra, ro, der
Sum=
mer der iſt do.‟ Dann gingen ſie mit Birkenzweigen durch die
Reihen und gaben jedem einen Schlag mit der Lebensrute und
dazu den Wunſch: „Geſundes Leben mög‟ Gott Euch geben!” Ein
alter Brauch, der die Naturnähe unſerer Ahnen zeigt und einen
tie=
fen Sinn birgt, iſt hier wieder zu neuem Leben erwacht. Er hatte
längſt die Stadt und ihre überklugen Menſchen verlaſſen, um in
der Schlichtheit bäuerlichen Empfindens weiterzuleben. Wir
freuen uns, daß „Alt=Darmſtadt” ihn zurückholt und damit wieder
die Kette knüpft, die uns mit unſeren Vorderen verbindet. Frl. L.
Keil ſang mit feiner Empfindung und Anmut Frühlingslieder
von Schumann und Schubert und das Claudiusſche Gedicht auf den
Tod ſeines Kindes „Chriſtiane” in einer Vertonung von H.
Land=
zettel, die das ergreifend ſchöne Gedicht zu einem tiefen Erlebnis
werden ließ. Herr H. Landzettel ſelbſt ſang mit reifer Kunſt
„Mainacht” von Brahms. Herr A. Niebergall als
ausdrucks=
voller Begleiter hatte Teil an dem Erfolg.
Herr H. Eidmann, der eifrige Heimatforſcher, ſprach über
Matthias Claudius: Darmſtädter Jahr. Mit großen Hoffnungen
hatte Miniſter von Moſer auf Herders Empfehlung hin Cl. als
Oberlandkommiſſarius nach Darmſtadt gerufen — mit großen
Er=
wartungen kam Cl. mit ſeiner Familie hier an. Bald aber zeigte
ſich, daß die Schreibſtube des Dichters Wirkungsſtätte ſein ſollte,
der viel lieber als Burgvogt in einem Waldhaus gewohnt und
gearbeitet hätte. Spaziergänge in die Umgebung der Stadt, deren
Schönheit er bald erkannte und liebgewann, entſchädigten für ſo
Allen im Volke kommt es zuguke,
was die in der Arbeitsgemeinſchaft der freien
Wohlfahrts=
pflege Deutſchlands zuſammengeſchloſſenen
Wohlfahrtsver=
bände vollbringen. Auch die Caritas ſteht im Dienſte
des ganzen Volkes!
Der Carttas - Volksteg 1935 nöge
In Sinne volksgeneinschaftlichen Handelns der
Förderung der Freien Nohlfahrtspflege dienen.
Tarrht-
S U
Führer der Reichsarbeitsgene inschaft
der Freien Nohlfahrtspflege.
*
Zur Fahnenweihe des Bereins der Pioniere
und Verkehrskruppen Darmſtadt und Umgegend
am Sonntag, den 26. Mai 1935.
Jeder Volksgenoſſe, der den Krieg 1914—1918 an der Front
erleben durfte, weiß was ein Pionier iſt, weiß was er aus einem
Nichts ſchaffen kann, um ſeinen Kameraden der anderen Waffe
den Weg zu bahnen. Ebenfalls in beſter Erinnerung ſtehen die
Verkehrstruppen, die ja aus der Pionierwaffe hervorgegangen
ſind.
Im alten deutſchen Heere gab es keine Großherzöglich Heſſiſchen
Pioniere. Die zu den Pionieren ausgehobenen Heſſen=Darmſtädter
wurden meiſt im 1. Lothringiſchen Pionier=Bataillon Nr. 16 in
Metz eingeſtellt. Sie bildeten den Heſſiſchen Anteil an den in den
Reichslanden ſtehenden Truppen.
Vor 1872 beſtand eine Großherzoglich Heſſiſche Pionier=
Kom=
pagnie. Sie wurde am 1. Januar 1821 als Sappeur=Kompagnie
gebildet und bei der am 23. Auguſt 1858 erfolgten Neuaufſtellung
der „Friedensformation der Großherzöglichen Armeediviſion als
Pionier=Kampagnie dem Generalquartiermeiſterſtab (Generalſtab)
zugeteilt. Bei der Errichtung des Füſilier=Bataillons für das
In=
fanterie=Leibregiment Nr. 117 am 1. Januar 1872 wurde ſie als
9. Kompagnie verwendet. Ihre Angehörigen trugen hinfort als
Traditionsabzeichen einen ſilberfarbenen Spaten mit Kreuzhacke
auf dem Helmzierat.
Durch die faſt unheimlichen Fortſchritte der Technik erwachſen
den Pionieren in der Zukunft neue, ſchwierige, ſtändig
zuneh=
mende Aufgaben. Daß ſie gelöſt werden, dafür burgen die
Leiſtun=
gen des „ſchwarzen Korps” im großen Kriege.
Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß auch im neuen Heere
den Pionieren der ihnen gebührende Platz zugewieſen wird. Die
Bevölkerung von Darmſtadt und Umgegend wird es ſich nicht
nehmen laſſen, den alten Pionieren und Angehörigen der
Ver=
kehrstruppen an deren Ehrentage ihre Anteilnahme zu bezeigen.
manche Stunde zwiſchen Papier und Staub. Wie herrlich ließ ſich’s
aber auch ſtreifen, wie lockte die ernſte „Tanne” und der
roman=
tiſche Laubwald im Süden, den Freund Herder und Goethe zum
Dichterwald geweiht hatten. Dort atmete die Bruſt freier, dort
war der Naturfreund dem Schöpfergott nahe, dort auch rührte die
Muſe ihn an, zu ſingen und zu ſagen, was er geſchaut. Und doch
— die Arbeit gab ihm keine Befriedigung. Er hatte
Schwierig=
keiten mit Amtsgenoſſen, Miniſter Moſer war enttäuſcht von ihm.
Ein letzter Ausweg wurde begangen: Cl. übernahm die
Schrift=
leitung der neugegründeten „Heſſiſchen Landzeitung”, der bis 1935
erſchienenen ſpäteren „Darmſtädter Zeitung”. Aber Cl. und ſeine
Familie zog es in die alte, unvergeſſene Heimat, nach Wandsbek.
Nach einer ſchweren Krankheit löſte man die Verträge und Cl.
verließ Darmſtadt, das ihm auf ein Jahr Herberge geboten hatte.
— Der Vortrag gab durch die lebendige Geſtaltung und durch
ein=
geſtreute Briefſtellen ein Bild jenes Jahres. Darmſtadt wird den
liebenswürdigen, beſcheidenen Dichter nicht vergeſſen, ſolange
man ſein ſchönſtes Abendlied, der Welt ſchönſtes Abendlied ſingt.
Die Entſtehung dieſes Abendliedes, ſchilderte eine kleine, tief
empfundene und dichteriſch beſchwingte Novelle von H. Eidmann,
die Eduard Göbel eindrucksvoll nachſchuf. Und nun erklang
das Lied ſelbſt, vom Knabenchor der Ohlyſchule unter Leitung von
Herrn Landzettel ſo ſchlicht und herzlich geſungen, wie es
dieſem Lied gebührt.
Der kleine, gut geſchulte und ausgezeichnet begabte Chor ſang
im 2. Teil Volks= und Schelmenlieder, von denen beſonders „Im
Wald” von C. M. v. Weber genannt ſei. Der frohe Jägerchor mit
ſeinen den Hörnerklang nachahmenden Schrikten klang friſch,
während das Echo geradezu überirdiſch ſchön die Jagdrufe
ver=
klingen ließ. Wir bewundern bei dieſem Lied nicht nur die
Rein=
heit und Leichtigkeit der Stimmen, ſondern auch die Einfühlung
und die Ausdrucksfähigkeit der jungen Sänger. Es war
unſtrei=
tig das Glanzſtück des Abends. Zwiſchen den Liedern brachte Herr
E. Göbel Frühlingsgedichte — kleine Koſtbarkeiten aus dem
deutſchen Dichtergarten, geboten von einem Meiſter der
Vortrags=
kunſt. Zum Muttertag las Herr Göbel eine kleine Geſchichte „
Lie=
bes kleines Leben” von dem Darmſtädter Hans Landmann, in der
ein ſchweres Schickſal eingefangen und zart geſchildert war.
In der Ausſprache machte Herr Geh. Sanitätsrat
Hoff=
mann die Mitteilung, daß auf Empfehlung von Claudius hin
ſein Urgroßvater, der Rechtskandidat Hans Wilhelm Hoffmann
(1754—1813), Schriftleiter der „Heſſ. Landzeitung” wurde. Herr
Rechnungsdirektor Enders berichtete von einem Ausflug nach
Groß=Gerau und von dem Zimmer, in dem Cl. das Rhein= und
Weinlied „Bekränzt mit Laub” gedichtet haben ſoll. Der Abend
klang aus in ein Bekenntnis zu Heimat, Volk und Vaterland, dem
der Chor die bedeutungsvollen Worte aus Schillers Tell folgen
ließ: „Ans Vaterland, ans teure, ſchließ Dich an!“
Am 23. Mai ſpricht Herr Rechnungsrat i. R. Jungmann
über „Vom Hanswurſt zum Hoftheater”. Am 25. Mai fährt
„Alt=Darmſtadt” nach Lichtenberg und Niedernhauſen zum Beſuch
Stz.
der Odenwälder Heimarbeiter.
Aufruf!— Deutſche Volksgenoſſen!“
Die Nationalſozialiſtiſche Volkswohlfahrt ſteht wiederum vor
neuen großen Aufgaben. Sie wird auch während des
Sommer=
halbjahres in wirklich umfaſſender Weiſe dort helfen, wo es
not=
wendig iſt.
Die bis ins kleinſte durchgeführte NSV.=Organiſation iſt
tat=
ſächlich in der Lage, jede notleidende Familie zu erfaſſen und
ſie nach Maßgabe der zur Verfügung ſtehenden Mittel zu
be=
treuen. Zur Erleichterung der großen und vielſeitigen Arbeit
der ehrenamtlich tätigen Zellen= und Blockwalter werden in den
nächſten Tagen
in allen Häuſern der Stadt und der Vororte kleine rote
Haustafeln angebracht,
auf denen alle Hausbeſitzer bzw. Mieter hinſichtlich ihrer =
Zuge=
hörigkeit zur NSV. vermerkt werden.
Die Gauamtsleitung erwartet, daß alle Hausbeſitzer und
Ver=
walter, in der Erkenntnis der Notwendigkeit dieſes
organiſato=
riſchen Hilfsmittels für die NSV.=Arbeit, die Anbringung der
Haustafeln an geeigneter und gut ſichtbarer Stelle des Haus=
Heil Hitler!
flures fördern.
NSDAP., Amt für Volkswohlfahrt. Gau Heſſen=Naſſau.
— Konzert der „Concordia” im Konzert=Saale „Zur Krone‟
am Montag, den 20. Mai. Zu der Vortvagsfolge iſt noch zu
berich=
ten: Bruno Stürmers Werk „Deutſches Bekenntnis”, ein Zyklus
für Männerchor, der aus drei Teilen beſteht, wird in Darmſtadt
zum erſten Male erklingen, und zwar in ſeinen beiden erſten
Tei=
len: 1. „Unſer Leben”, 2. „Unſere Seele”, als Uraufführung, den
dritte Teil „Unſere Kraft” wurde nur einmal am 23. 3. 35 in
Leipzig mit großem Erfolg aufgeführt, ſo daß alſo das ganze
Werk in ſich geſchloſſen als Uraufführung betrachtet werden kann.
Der Text des Werkes iſt den Dichtungen für Sprechchöre „
Deut=
ſches Bekenntnis” von E. G. Kolbenheyer entnommen und
bedeu=
tet ein markiges Bekenntnis zu unſerem Deutſchtum, das ausklingt
in den Worten: „Wir können verſinken — Deutſchland wird ſein.”
Ueber die Werke Bruno Stürmers ſchreibt die „Deutſche
Sänger=
bundes=Zeitung”: Stürmers Stil verbindet eigenartige
muſika=
liſche Elemente, eindringliche Stimmung und allgemeine
Ver=
ſtändlichkeit. — Als weitere Erſtaufführung wird des Elberfelder
Komponiſten Kurt Lißmanns „Pſalm der Arbeit” ertönen, ein
Gebet des Arbeitsmannes der Fauſt und der Stirne, der ſeine
ganze Kraft dem Vaterland widmet und die Hände faltet zur
Bitte: „Reiß’ uns wieder aus grauem Leid: Arbeit du Herz der
Zeit‟. Dem Gedanken der Wehrhaftigkeit unſeres deutſchen
Vol=
kes gewidmet, folgen noch zwei Soldatenlieder mit eigenartiger
Inſtrumentenbegleitung: Rudolf Pehms „Matroſenlied” mit
Kla=
vier= und Akkordeon=Begleitung und Hans Langs bekanntes
Sol=
datenlied „Wenn’s die Soldaten durch die Stadt marſchieren” mit
kleiner Flöte und Schlagzeug. Als Abwechſelung der
Vortrags=
folge werden Fräulein Erika Pagenkopf Lieder für Sopran von
Richard Trunk: a) Willkommen, b) Der Mann im Mond. c) Das
Jungfräulein”, d) Putzmamſell; und Herr Jacob Orth eine
Polo=
naiſe für Violine von Arthur Seybold darbieten. Die
Klavier=
begleitung der einzelnen Solo= und Chornummern hat Fräulein
Annelieſe Orth übernommen. Alle drei letztgenannten Soliſten
ſind Mitglieder der „Concordia”. Als Inſtrumentaliſten zur
Be=
gleitung der Soldatenlieder wirken mit die Herren Fred Janſen
(Akkordeon), Fritz Bauer (Flöte), Karl Müller (Schlagzeug). Die
Texte der Chöre „Deutſches Bekenntnis” und „Pſalm der Arbeit”
werden von dem Ehrenmitglied des Vereins Herrn Emil Thomas
vorgeſprochen. Den Schluß der Vortragsfolge bildet ein
einſtim=
miger Chor mit Klavierbegleitung und unter Mitwirkung und
Mitſingen des Publikums: „Der deutſchen Arbeit Feiertag” nach
dem Gedicht von Albert Serpel, komponiert von Joſeph Haas, ein
Hymnus auf den „Deutſchen Feiertag”, den 1. Mai.
Hk-dr goß-Od Hle,
chsein.
Muhhaus Mercedes
Darmstadt
Ludwigsstraße 1
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 135
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der NSDAP.
Der Gauleiter.
Die vom „Bund National=Sozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten”
auf Montag, den 20. Mai 1935, abends 20 Uhr, angeſetzte
Gauver=
ſammlung im Tiergarten zu Frankfurt a. M., muß infolge
Ver=
hinderung des Redners, Pg. Staatsſekretär Stuckart, ausfallen. —
Es wird jedoch darauf hingewieſen, daß die Bezirksverſammlung
des BNSDJ. am Donnerstag, den 23. Mai 1935, ſtattfindet.
NS.=Bund Deutſcher Technik NSBDT/RTA.
Anläßlich der feierlichen Eröffnung der Reichsautobahn
Frank=
furt a. M.—Darmſtadt durch den Führer findet am Vortag,
Samstag, den 18. Mai 1935, abends 20.30 Uhr, im großen Saale
des Saalbaues in Frankfurt a. M. eine Kundgebung der
Techniker ſtatt. Bedeutſame Vorträge ſind vorgeſehen.
Füh=
rende Perſönlichkeiten von Partei und Behörden haben ihr
Er=
ſcheinen zugeſagt. Es wird erwartet, daß die Technikerſchaft ohne
Ausnahme zu dieſer Kundgebung erſcheint. Einlaßkarten bei den
Geſchäftsſtellen NSBDT./RTA. und an der Abendkaſſe, ſoweit
noch vorhanden, gegen Vorzeigen eines gültigen Techniker=
Ausweiſes koſtenlos erhältlich.
Der Kreisleiter.
Kreisſchulungsamt.
Kreisſchule.
Die Teilnehmer des 1. Lehrgangs werden nochmals darauf
aufmerkſam gemacht, daß ſie am Samstag, dem 18 Mai 1935,
bereits um 14 Uhr pünktlichſt anzutreten haben.
Amt für Technik.
Am Samstag, dem 18. Mai 1935, iſt um 17 Uhr in
Frank=
furt a. M., Saalgaſſe 1. Gaſthaus „Zum Storch” eine
Zuſammen=
kunft der Kreisamtsleiter und Mitarbeiter. Vorgeſehen ſind
Kurzreferate und Gelegenheit zur Beſprechung. Teilnahme iſt
freiwillig. 20.30 Uhr Großkundgebung der Techniker
im großen Saal des Saalbaues, Junghofſtraße, unter
Anweſen=
heit des Gauleiters, Pg. Dr. Todt, der Behörden und der
übri=
gen in Frankfurt anweſenden Vertreter der NSDAP. und
Reichs=
regierung.
Am Sonntag, dem 19. Mai 1935, um 10 Uhr: Treffpunkt
am Hauſe der Gauleitung, Gutleutſtraße 8/12, und Abfahrt zur
Teilnahme an der feierlichen Eröffnung der Reichsautobahn durch
den Führer. Anſchließend an den Staatsakt, etwa um 16 Uhr,
ſoweit möglich, Befahren der Reichsautobahn bis Darmſtadt und
wieder zurück.
Meldung bis 17. Mai 1935, 12 Uhr, an das Amt für Technik
bei der Kreisleitung.
Ortsgruppe Mitte.
Am Freitag, dem 17. Mai 1935, findet um 20.30 Uhr ein
Pflicht.
NS.=Frauenſchaft Darmſtadt.
Die Kreisamtsleitung de
den freiwilligen Spendern,
innung für ihre Mithilfe b
herzlich
Hitler=Jugend.
Bann 115 „Peter Frieß‟ Darmſtadt.
Sämtliche Gefolgſchaften, mit Ausnahme des Standortes
Darmſtadt, für den Sonderbefehl ergangen iſt, führen am
Sams=
tag, dem 18. Mai d. J., den gemeinſamen Gepäckmarſch zum HJ.=
Leiſtungsabzeichen durch. Zeit und Ort des Marſches ſind
um=
gehend an die Abteilung E des Bannes zu melden. Die
er=
ſorderlichen Leiſtungen für das HJ.=Leiſtungsabzeichen ſind im
inzelnen für den Gepäckmarſch: Stufe A (15 Jahre): 10
Kilo=
neter mit 2,5 Kilogramm Gepäck. Zeit: 2—2½ Stunden. Stufe
B (16 Jahre) 15 Kilometer mit 5 Kilogramm Gepäck. Zeit;
3 Stunden bis 3 Stunden 45 Minuten. Stufe C (17 Jahre):
20 Kilometer mit 7,5 Kilogramm Gepäck. Zeit: 4—5 Stunden.
Jehk anmelden zu den Sporkkurſen
der Nakionalſoz. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Unſere Sportkurſe beginnen!
Beſorge dir noch heute eine Jahresſportkarte (Preis 30 Pfg.).
Sie gilt für das ganze Jahr. Sie verſichert dich für alle
Sport=
kurſe. Sie iſt erſte Vorausſetzung für die Teilnahme an unſeren
Kurſen. Verlange unſer ausführliches koſtenloſes Sportprogramm.
Es enthält alles, was du wiſſen mußt.
Auskunft und Ausſtellung der Jahresſportkarte in der
Ge=
ſchäftsſtelle der NSG. „Kraft durch Freude, Bismarckſtraße 19
(Seitenbau), Telefon 3330.
Der Polizeibericht meldet:
Verkehrsunfälle.
Am 12. Mai 1935, gegen 13.15 Uhr, wurde in der
Alexander=
ſtraße der LKP mit dem polizeilichen Kennzeichen V8 14 330, der
in die Infanterie=Kaſerne einbiegen wollte, von dem PKW. mit
dem polizeilichen Kennzeichen II A 40 304 angefahren. Es entſtand
nur Sachſchaden.
Am gleichen Tage, gegen 18.55 Uhr, ereignete ſich auf der
Griesheimerlandſtraße an der Autobahn ein Zuſammenſtoß
zwi=
ſchen einem PKW. aus Darmſtadt und einem Motorradfahrer aus
Groß=Gerau. Der PKW. wurde von dem überholenden Motorrad
angefahren. Die auf dem Sozius ſitzende Frau wurde von dem
Motorrad auf die Straße geſchleudert und erlitt erhebliche Ver=
letzungen. Die Frau wurde von einem Privatwagen in das
Kran=
kenhaus in Groß=Gerau verbracht.
Am 13. Mai 1935, gegen 16.35 Uhr, wurde an der
Straßen=
kreuzung Hindenburgſtraße—Holzhofallee ein Darmſtädter
Motor=
radfahrer von einem Frankfurter PKW. angefahren und zirka 22
Meter mitgeſchleift Der erheblich verletzte Motorradfahrer wurde
von einem hieſigen Bäckermeiſter mit ſeinem PKW. in das Herz=
Jeſu=Hoſpital eingeliefert.
Am 14. Mai, gegen 8.44 Uhr, wurde an der Neckarſtraße der
PKW. mit dem polizeilichen Kennzeichen V 8 6824, der nach links
einbiegen wollte, von einem Eberſtädter PKW. mit dem
polizei=
lichen Kennzeichen V 8 9012 angefahren. Beide Fahrzeuge wurden
leicht beſchadigt.
Am 15. Mai, gegen 6 Uhr, ereignete ſich Ecke der Frankfurter=
und Schlageterſtraße ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem
Darm=
ſtädter PKW. und einem Motorradfahrer aus Semd. Der Motor=
radfahrer wurde leicht verletzt und in das Krankenhaus
eingelie=
fert. Das Motorrad wurde ſtark beſchädigt.
— Beendigung der Ausſtellung „Deutſches Theater hinterm
Stacheldraht”. Wie wir erfahren, wird wegen der
Vorbereitungs=
arbeiten zu der Glasgemäldeausſtellung das Heſſiſche
Oandes=
muſeum vom Beginn der nächſten Woche an für einige Zeit
ge=
ſchloſſen werden. Damit findet auch die Ausſtellung „Deutſches
Theater hinterm Stacheldraht” ihr Ende. Sie iſt nunmehr nur
noch heute, und zwar vormittags 11—1 Uhr und nachmittags von
3—5 Uhr und am kommenden Sonntag von 10—1 Uhr zu
beſich=
tigen; der Eintritt iſt frei. Im Laufe der letzten Wochen hat dieſe
erſte deutſche Ausſtellung über das Theater der Kriegsgefangenen
einen außerordentlich ſtarken Beſuch zu verzeichnen gehabt; vor
ihrer Schließung wird ſie ſicherlich noch manchen neuen und
man=
chen Beſucher, der ſie ſchon geſehen hat, anlocken.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsgulitung beizufügen. Anonyme Anfragen werde.
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichtelt.
R. Wenden Sie ſich an das Gewerbeaufſichtsamt,
Heinrich=
ſtraße 56, hier.
K. B. Jeder gute Verlag wird gut geſchriebene und
gemein=
verſtändliche Werke über Bankweſen, Handelsrecht und fremde
Sprachen beſchaffen können.
R. 7. Es erſcheint angebracht, dieſe Verhältniſſe zur
Kennt=
nis des Obermeiſters der Innung zu bringen, damit Abhilfe
ge=
ſchaffen wird. Im übrigen wird auch der Wortlaut der
Satzung der Innung von Einfluß ſein können.
Was die Lichtſpieltheater bringen.
Union=Theater: „Vorſtadtvarieté‟
Eigentlich nicht „Vorſtadtvariete”, aber vielleicht eine
Vor=
iet hat und
Bauernſohn, der Bauzeichner geworden iſt, verliebt ſich in die
Schweſter eines Volksſängers. Er muß zum Militär einrücken
und verſucht ſeine Braut bei den bauerlichen Eltern
unterzu=
bringen. Bauernſtolz und „Künſtlerſtolz” vertragen ſich nicht.
Nach wenigen Wochen kehrt die hübſche Mizzi in ihr Milieu
zurück, ſelbſtverſtändlich mit dem feſten Vorſatz, anſtändig zu
blei=
ben und auf den Geliebten zu warten. Sie hat auch die Kraft,
dieſem Vorſatz treu zu bleiben. Aber die Verhältniſſe ſind
ſtär=
ker. Sie wird, wider ihren Willen, zum Mittelpunkt einer
Tra=
gödie. Die künſtleriſche Verwandtſchaft bringt ſie mit reichen
Offizieren zuſammen, und der junge Leutnant Baron Daffinger
verliebt ſich in die Kleine. Er ſchafft es auch, ſie eines Tages
zum Beſuch in ſeiner Kaſernenwohnung zu veranlaſſen, und hier
ſieht ſie ihren Bräutigam wieder, der in des Leutnants
Kom=
pagnie dient. Wiederum treiben Mißverſtändniſſe die Tragödie
weiter. Der Soldat Kernthaler erfährt, daß ſeine Braut treu
war, und will alles wieder gut machen. Sie aber, die ſich
miß=
verſtanden glaubt, wirft ſich in der Verzweiflung vor einen
Eiſenbahnzug. Das Drama iſt zu Ende.
Die Vorſtadttragödie wird von einer Reihe erſtklaſſiger
Schauſpieler gut geſpielt, vor allem von der bildhübſchen Luiſe
Ullrich, dann auch von Mathias Wiemann, der den
Kern=
thaler ſehr einfach, primitiv menſchlich darſtellt. Hans Moſer
iſt ſein Vater, die ſchneidigen Offiziere Anton Pointner und
Otto Hartmann, Mizzis Bruder iſt Oskar Sima. Außerdem
ſpielen Olly Gebauer und Frieda Richard noch bedeutſame
Rollen, und das geſamte Enſemble müht ſich mit beſtem Erfolg,
ſowohl das Milieu des Bauernhofes, wie des Vorſtadtvarietes
und des Kaſernenlebens wirklichkeitsnahe zu zeigen. Eine Reihe
ſehr hübſcher und charakteriſtiſcher Bilder umrahmen die
vielſei=
tige Handlung.
Im Beiprogramm läuft ein ſehr intereſſanter Film aus dem
Leben deutſcher Artiſten. Wir erfahren daraus, daß eine große
Anzahl Artiſten von Weltruf mit fremdländiſchem Namen gute
Deutſche ſind, daß überhaupt die Varietekunſt in Deutſchland zur
höchſten Blüte gebracht wird, und erhalten vor allem Einblick in
das Leben der Artiſten während der Ruhe= und Erholungszeit
in einer Kolonie bei Berlin.
AK
Sommer-Ausgabe1935
ist erschienen
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstr. 25.
Palaſt: „Mein Leben für Maria Jſabell”.
„Maria Jſabell” iſt der Name des Regiments, zu dem der
Held des Films, ein öſterreichiſcher Fähnrich, ſtrafverſetzt wird,
weil er ſich in allzu temperamentvoller Weiſe ſich im Belgrader
Fronttheater Zutritt zur Loge einer Erzherzogin verſchafft hat,
um die Bekanntſchaft einer jungen Hofdame zu machen. Dies
Re=
giment, deſſen Mannſchaft aus allen Nationalitäten des alten
Oeſterreich, Kroaten, Serben, Polen uſw., gemiſcht iſt, befindet
ſich — die Handlung ſpielt 1918 — bereits im Zuſtand latenter
Meuterei. Der Oberſt läßt die Mannſchaft nochmals auf die
alte, ruhmreiche Fahne des Regiments vereidigen, aber als der
Befehl zum Vormarſch kommt, weigert ſich ein Teil der Truppe,
die Donau zu überſchreiten. In den darauffolgenden Kämpfen
mit den Deſerteuren und mit den Engländern, die inzwiſchen
Belgrad eingenommen haben, verteidigt der Fähnrich die
Standarte bis aufs äußerſte, und unter abenteuerlichen
Umſtän=
den gelingt es ihm, das Fahnentuch, das er unter ſeiner Uniform
verborgen hat, zu retten. Dabei ſetzt er nicht nur widerholt ſein
Leben aufs Spiel, ſondern auch das ſeiner Freundin — die
be=
greifen lernt, daß ihrem Geliebten die Treue zur Fahne noch
höher ſteht als die Liebe zu ihr. So verherrlicht der Film, der
reich an Spannung und Abenteuern iſt und der als Liebesfilm
beginnt und endet, im Grunde das männliche Ideal ſoldatiſcher
Treue.
Victor de Kowa, der den Fähnrich ſpielt, zeigt diesmal
ernſtere und härtere Züge, als wir an ihm gewohnt ſind. Maria
Andergaſt als ſeine Partnerin iſt in ihrem Spiel von
ſympa=
thiſcher Verhaltenheit und großer Innigkeit. Die Regie Erich
Waſchneks zeichnet ſich durch Straffheit in der Führung der
Handlung und Sorgfältigkeit in der hiſtoriſchen Widergabe aus.
Oragoner 6 aufgeſeſſen!
Am 30. Juni und 1. Juli feiern die 6er=Dvagoner ihr
riges Beſtehen, verbunden mit einer Wiederſehensfeier, in
alten, lieben Garniſonsſtadt Mainz.
Verfolgt man die Regimentsgeſchichte, ſo muß man
feſtſiä=
daß das Regiment ſeit ſeiner Gründung im Jahre 1860 öftru
nen Standort wechſelte, bis es am 1. Juli 1905 von Diedem
nach Mainz verlegt wurde. Der Ausbruch des Weltkriega
das Regiment in voller Kriegsbereitſchaft und auf hoher A
dungsſtufe. Als Div.=Kav. der 25. Heſſ. Inf.=Div. im Vew
des 18. A.=K. nahm es an den erſten Kämpfen in Belgien
te=
mancher brave 6er=Dragoner mußte auf Patrouille durch B.
tireurs ſein Leben laſſen. Als 1916 die einzelnen
Schwadron=
die Diviſionen verteilt wurden, kämpften die ſchwarzen
Dro=
faſt auf allen deutſchen Kriegsſchauplätzen. Auch im Schützn
ben ſtand der Dragoner ſeinen Mann. Vom primitivſten
Lyo=
zum bombenſicher ausgebauten Graben und Unterſtand
ler=
den Grabenkrieg kennen. Aber die Sehnſucht des Dragonerr
immer wieder der Reitertätigkeit.
Leider ſollten wir nach Kriegsſchluß nicht mehr das
haben, in unſere alte, liebe Garniſon zurückzukehren. Ein Tagſſen
Kameraden hat das Regiment ſchon auf dem Rückmarſch vem
der Reſt bezog in der Gegend von Hanau in verſchiedenen
Quartier und verließ, ſoweit er nicht zur Reichswehr übg
ſen.
das Regiment.
Aber auch hier in der Heimat haben die 6er=Dragoner
Jahren 1918—19 nochmals Anteil an der Befreiung Deutſcht
von den inneren Feinden genommen, indem ſie halfen, den
takusſpuk zu vertreiben.
Durch die Beſetzung der Stadt Mainz mit fremden
Try=
war ſelbſtverſtändlich an eine Wiederſehensfeier, nicht zu Auſen
efu
Trotzdem waren unſere Kameraden in Mainz nicht untätrüſhn
getarnter Form als Spar= und Vergnugungsverein waren ſeßnsMithzer, eimle
ermüdlich an der Arbeit.
Eit Me8 Nechte
leit herr
Kaum hatte der Franzoſe die Stadt verlaſſen, ſo riefen
vleriſch
Jahre 1930 die Kameraden auf, zu einer ſchlichten Standou
weihe zu kommen. Leider waren die wirtſchaftlichen und
tiſchen Verhältniſſe in dem dawaligen Deutſchland ſo ſchlecht. Ix
es den meiſten unmöglich war, zu kommen. Seit dieſer Zein im ſine Wild, o.
iſt der 1. Vorſitzende mit ſeinen Mitarbeitern des Mainzerik und zwar dem
eins fieberhaft damit beſchäftigt, allen ehemaligen ſchwarzer,?w win der V
gonern doch nochmals die Möglichkeit zu geben, ſich in
erein
wiederzuſehen. Schon vor vier Jahren glaubten ſie, daß das
1935 dafür in Frage käme. Wie ſehr ſie ſchon damals recht Tic, Bweis erbra
ſehen wir heute. Was man kaum für möglich hielt, ſoll wahay de ſogar von W
den. Alle ehemaligen ſchwarzen Dragoner treffen ſich am 3C00 ureſchrieben we
und 1. Juli in Mainz.
jahrene.
Die Darmſtädter 6er=Dragoner, welche an der Wiederßihgt jet und nie
feier teilnehmen und ihre Adreſſen noch nicht nach Mainz giz Fugsbau g
haben, treffen ſich am Samstag, den 18. Mai 1935, abend kſt auch von Fad
Uhr, bei Geßner, Ecke Saalbau= und Riedeſelſtraße.
ſauerhund Wolfsk
Deutſcher Reichskriegerbund „Kyffhäuſer
Deutſcher Reichskriegertag in Kaſſel.
In den Tagen vom 6. bis 8. Juli d. J. findet der
Reichskriegertag in Kaſſel ſtatt. Der Reichskriegertag wird ir=Wl iue Bewegul
ſten Zuſammengehen mit der Reichspropagandaleitung ur=
Gliederungen der NSDAP. geleitet. Dieſer
Reichskriegerta=
erſte im Zeichen des wiedererſtandenen wehrhaften Deutſch
wird groß und eindrucksvoll ſein. Der große Appell dem
Soldaten des Kyffhäuſerbundes mit ſeinen 34 000 Kameradſ=ſm.)r Umkrei
in einer Mitgliederzahl von über 3 Millionen wird von de
ſcee gegen den der
md ausſtellung in
ſuit Vermeter der
Neit geſchätzt wit
muis vom Standp
ut muß verlangt
(bensbedingu
ühen wegen des
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4 die Rückſick
Alzemeininterel)
Fal dieſen Grür
Fewartet werde
Reichsjagdg
ruch machen.
uin Staate ange
ſickſichtnahr
Anide gegenüt
Eld ides Unre
Sctädigung d
Goreueeeanit,Kammnt
ſchloſſenheit des deutſchen Frontſoldatent
zeugen. Niemand, der in der alten Armee gedient und im
kriege für ſein Vaterland gekämpft hat, wird fehlen. Dies
Soldaten und Kameraden werden zur Stelle ſein. Der 5. D0
Reichskriegertag des Kyffhäuſerbundes iſt berufen, die Brüs)
der ruhmreichen Geſchichte und der ſtolzen Vergangenheit des
ſchen Soldatentums in die ehrenvolle Zukunft wiedererſtan
deutſcher Wehrhaftigkeit zu ſchlagen. Zum erſtenmal wird aun
Landesverband Kurpfalz, in dem heſſiſche, rhen
badiſche, pfälziſche und vor allem unſere Saarkamer
vereinigt ſind, in innerer und äußerer Geſchloſſenheit vor
Bundesführer ſeinen feſten Marſchtritt ertönen laſſen.
jetzt vorliegenden Anmeldungen laſſen erkennen, daß der La.
verband Kurpfalz in Kaſſel auf das ſtärkſte vertreten ſein.
Kaſſel, eine der ſchönſten Städte des deutſchen Vaterlandes
geben von einem herrlichen Kranz heſſiſcher Wälder, vereiſ.
ſich alle Vorzüge einer von Natur, Kunſt und echter deutſche: !
lichkeit ausgezeichneten Feſtſtätte. Kaſſel wird ſeinen Gaſe,
Herzen des Heſſenlandes herrliche, feſtliche Tage bereifen
kunft erteilt im weiteren die Geſchäftsſtelle des Landesveioe,,
Kurpfalz, Darmſtadt, Artillerieſtr. 6, Fernruf 3574, OoeI
Kreisverbände des Kyffhäuſerbundes bzw. die Kameradſchalbe”.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen ab heute den Ufge0l.
„Das Mädchen Johanna” mit Angela Sallocker, Guſtal
gens, Heinrich George, Willy Birgel und Theodor 209s Le
dauptrollen. Regie Guſtav Ucicky, Drehbuch Gerhard Mehee.”
filmkammer verlieh dieſem einzigartigen Kunſtwerk die
rädikate, die ein Film bekommen kann.
Vereins= und lotale Beranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.!
Muſikverein. Heute abend findet Herrenprode.
ers „Das Tagewerk” ſtatt. Die nächſte Damenprobe iſt.
den 20 Mai. Vollzähliges Erſcheinen iſt notwendig.
Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchalk
Luckner, der „Seeteufel”, wird in ſeinem Vortrogl.
Freitag, 8 Uhr, im Feſtſaal Sandſtraße 10, von den y0)e
Erlebniſſen auf ſeinen berühmten Kaperfahrtel N
des Weltkrieges berichten, Karten zu 1 und 2 RM. (Stugell.
Schüler 50 Rpfg., Erwerbsloſe 30 Rpfg.) bei Buchhandliält.
ſträßer und an der Abendkaſſe.
Kriegerkameradſchaft Germanig. Die Nec
den der SAL. werden auf den heute, Freitag, 20 Uhr, ſiol.
den Sturmabend im „Gutenberg” aufmerkſam gemacht. Oie
werden die Kameraden, welche ſich am Reichskriegertol)
zu beteiligen beabſichtigen, zu dem vom Bundesführer Peis
Reichskriegertags=Appell auf morgen, Samstag, den
abends 8,30 Uhr, in das Vereinslokal eingeladen.
Der Kameradſchaftsſühr!?
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mag,
17. Mai 1935
Arbeikseinſah der Heimarbeiter.
wie Zweite Durchſührungsverordnung des Geſetzes über
n arbeit iſt am 1. Mai 1935 in Kraft getreten. Im
Voll=
erer Verordnung haben die Arbeitsämter unter anderem
uzirend vorgeſchriebenen Entgeltbelege der Heimarbeiter und
inserbetreibenden mit einem amtlichen Sichtvermerk zu
ver=
ſan auf Grund dieſer Entgeltbelege eine Kartei der
Heim=
nd Hausgewerbetreibenden anzulegen und fortlaufend
Geſetz über die Heimarbeit regelt zwar in erſter Linie
ieeltſchutz für die Heimarbeiter und Hausgewerbetreiben=
Vorſchriften über die Liſtenführung und die Erteilung
ſenermerks für die Entgeltbelege geben jedoch zugleich einen
wrden Aufſchluß über Umfang, Bedeutung und
Erſchei=
garnen der Heimarbeit ſowie einen umfaſſenden Ueberblick
wirtſchaftliche und ſoziale Lage der Heimarbeiter und
verbetreibenden. Damit ſind aber auch die
Vorausſetzun=
zlt, um den bisher wenig überſichtlichen und
unausge=
m Arbeitseinſatz der Heimarbeiter künftig planmäßiger als
gu geſtalten.
9 de Kafäer au eäflſchtäc Wefe
ſüunverzüglich eine genaue Kenntnis des neuen Rechts zu
ſaei und aus dieſem Grunde mit den Arbeitsämtern in
zuneg zu treten.
Jäger, Hunde und Kahen.
A)o ſchreibt uns: Nachdem in Nr. 132 der Jäger eine
Mah=
guv die Hundebeſitzer ergehen ließ, ſei auch dem
Hunde=
zie eſtattet, an den Jäger ein Wort der Mahnung zu rich=
.ſn der Artikel 40 des neuen Reichsjagdgeſetzes gibt dem
gdkughtigten Befugniſſe, die zu einer großen Schikane gegen
mnebeſitzer einer Erſchwerung der Hundehaltung und einer
irſtchug des Rechtsbewußtſeins im Volke führen konnen.
Eikunrnigkeit herrſcht darüber, daß das Wildern der Hunde
nu tierſchützleriſchen Gründen verurteilt und deshalb unter
zuſtrnden verhindert werden muß, namentlich in den
Mo=
tenrhri und Juni. Es iſt aber ebenſo zu mißbilligen, wenn
es ſwiſſene Wild, ohne hinlängliche Beweiſe, kurzerhand dem
ideß ind zwar dem deutſchen Schäferhunde, zur Laſt gelegt
ſw es in der Vergangenheit beliebt wurde.
belchem Hereinfall dies führt, dafür hat der Düſſeldorfer
in ſeiner Nummer vom 15. März v. J. einen
unwider=
znBeweis erbracht. Danach ſind die Rehmorde im Weſter=
„½ ſogar von Wiſſenſchaftlern (!) dem deutſchen
Schäfer=
ueſchrieben wurden, von Füchſen verübt worden!
fahrene Jäger haben einen ſolchen Fall
bſnttet und nicht weniger als 30 Rehköpfe in
mhuchsbau gefunden!
E=k auch von Fachmännern längſt widerlegt, daß der deut=
Schierhund Wolfsblut führt. Warum übrigens dieſe
dau=
iüte gegen den deutſchen Schäferhund, der — das hat die
lthityea usſtellung in Frankfurt a. M. beſtätigt — der reprä=
„Küſhütattrü Vertreter der deutſchen Hunderaſſen iſt und in der
zem lelt geſchätzt wird.
iu Kaſl Geiae vom Standpunkt unſerer hochentwickelten deutſchen
ndemuſt muß verlangt werden, daß dem Hund auch die natur=
J ſinde gäßezn ebensbedingungen gewährleiſtet werden. Dazu gehört
niegertaa puerſt/reinie Bewegungsfreiheit. Dieſe kann aber der Hund in
agundgleinn Stäülen wegen des Autoverkehrs, der Reinhaltung der Fuß=
Reſchshiuge riſt nicht genügend finden. Infolgedeſſen kann man dem
ehrhaſten Lnde ne noch im Freien den geſundheitlich notwendigen
Aus=
ße Apped gebr Deshalb müßte, wie in Berlin und anderen Städten,
34 000 Km nältte Umkreis der Stadt, ſoweit kein Feld= oder
mrtemaden zu beſorgen iſt, für den Auslauf der Hunde
frei=
ebein ierden.
Dals ”t auch aus Gründen des Tierſchutzes notwendig. Mit
ht undet ſich der Tierſchutz gegen das ſtändige Anketten der
nde.! Jas helfen aber alle ſchönen Worte über den Tierſchutz
übſerden Hund als den treueſten Freund des Menſchen, wenn
der izis des Lebens jede Möglichkeit ſeiner Bewegungsfrei=
und amit ſeiner Geſunderhaltung zerſtört wird?
Weln man im Wilde wertvolles Volksgut erblickt, iſt dies
m Qüe in noch höherem Grade der Fall; denn nach
fach=
hniſühe ! Berechnungen überſteigt der volkswirtſchaftliche
den iu Hundehaltung den der Jagd um das Mehrfache.
Des=
b licg die Rückſichtnahme auf die Hundehaltung nicht weni=
im „gemeinintereſſe als der Schutz der Jagdintereſſen.
Aus U dieſen Gründen darf von den Jagdberechtigten
billi=
weiſt rwartet werden, daß ſie von der Befugnis des Art. 40
neige Reichsjagdgeſetzes nur in tatſächlich begründeten Fäl=
Gebrach machen. Dieſe Bitte iſt um ſo berechtigter, als die
ungam Staate angeſtrebte Volksgemeinſchaft
gegenſei=
ſickſichtnahme vorausſetzt, die weidgerechten Jäger
deiz Wilde gegenüber gewiſſe Regeln der Humanität
be=
ſchtent nd jedes Unrecht eine ſchwere Rechtskränkung und
da=
eimt ſchädigung der Volksmoral und des Staates in ſich
Ein Tier= und Hundefreund.
Aus dem Gerichtsſaal.
Soſeph Nitſch aus Prag und Julius Buſer
Bürſl wurden Ende März wegen verſuchten Opiumankaufs
1n
Erſabnisſchein zu je zweieinhalb Jahren Gefängnis verur=
18de waren, allerdings getrennt, bei Merck erſchienen,
dortt Yorphium oder Kokain zu kaufen. Nitſch hatte
behaup=
iſ” lediglich Kokainſchmuggler verfolgt und dingfeſt
den ſalen, während Buſer zugibt, daß er Kokain ſelbſt
kau=
volgt Er ſchützt aber guten Glauben vor, denn in der
beiz /üre man allgemein, in Deutſchland ſei jetzt das Kokain
ſrei Er warf ſogar den Herren bei Merck, als ſie auf ſein
hreitht icht eingingen, vor, ſie ſeien ſchlechte Geſchäftsleute.
ranthich ſei das anders, da helfe noch die Polizei mit. Er
aMganz konkrete Vorſchläge, wie er das Kokain über die
iverbringen gedachte. Heute ſteht er da, als könne er
älſſechen trüben. Die Große Strafkammer iſt aber
fPaun g, daß er im Gegenteil recht gut Beſcheid weiß, und
Ine Berufung, während die Strafe Nitſchs, der wohl
ſeſte Gebiet nicht ſo beſchlagen erſcheint, auf zwei Jahre
bgeſiez wird.
Die ſiuße Strafkammer verhandelte noch am
Diens=
degandent 30jährigen Georg M. aus Griesheim wegen
Zu=
erei,” ſſ., der bei der Schupo und verheiratet war, hatte in
letztzuJahren regelrechte Verhältniſſe mit einer Frau und
dem Am
Ntrolle!
unen 16
rurtei.
erhandenl
ahre
hren
Ders
ſchtige
hen von hier, die beide ſchon jahrelang unter
Sitten=
hen, und ſcheute ſich nicht, von ſeinen beiden
Freun=
ſchenke Eſſen uſw. entgegenzunehmen. Das Gericht
den Angeklagten nach eingehender nichtöffentlicher
9 zu einer Geſamtſtrafe von zweieinhalb
Zuchthaus und erkennt die bürgerlichen
chte auf die Dauer von fünf Jahren ab.
Hrige Georg E von hier, der beſchuldigt war,
un=
md lungen mit einem noch nicht 14jährigen Mädchen
benonmay zu haben, und der das Kind auch noch nach ſeiner
Wechtentichun g beläſtigt haben ſoll, wird wegen tätlicher
leilhung zu acht Monaten zefängnis
verur=
beſtreitet, daß er dem Mädchen vor Vollendung des
Sepelah res irgendwie nahe trat, während er das andere
Dei 1ch Lie alleinige Ausſage des Mäochens, das recht ver
WDea” genügt dem Gericht nicht zu einer Verurteilung, ſo
n eir Punkt Freiſpruch erfolgt. Sechs Wochen
Unter=
chungs
wverden dem Angeklagten angerechnet.
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen. 16. Mai. Deutſche
Stenographen=
ſchaft. Als Auftakt zu dem am 25. und 26. Mai 1935 in
Arheil=
gen ſtattfindenden Kreisgebietstag des Kreisgebiets Darmſtadt
der Deutſchen Stenographenſchaft, verbunden mit
Gauwettſchrei=
ben, Schön= und Richtigſchreiben, veranſtaltete die Ortsgruppe
Arheilgen in der Schule ein Ortsgruppenwettſchreiben (Schön=
und Richtigſchreiben), an dem ſich etwa 20 Stenographen
beteilig=
ten. Geſchrieben wurde in den Abteilungen 60 bis 160 Silben.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 16. Mai. Impftermin.‟ Die
öffent=
liche Impfung der Kinder findet am kommenden Montag,
vor=
mittags 9 Uhr, im Schulhaus dahier ſtatt. Die Nachſchau iſt eine
Woche ſpäter, am 27. Mai, um die gleiche Zeit. — NS.
Volks=
wohlfahrt. Im Beiſein des Kreisamtsleiters Pg. Hanſel fand
am geſtrigen Abend eine Amtswalterſitzung der NSV. ſtatt. Es
wurden in ihr all die Fragen erörtert, die zurzeit im Vordergrund
des allgemeinen Intereſſes ſtehen, insbeſondere die Kinderland=
und Verwandtſchaftsverſchickung ſowie die Schaffung von
Freipflege=
ſtellen für Erwachſene. Benötigt werden noch dringend
Pflegeſtel=
len für Kinder und Erwachſene. In den erſten Tagen wird
noch=
mals eine Werbeaktion durch die H. J. durchgeführt, um die
not=
wendigſten Pflegeſtellen zuſammenzubringen. Es kann hierbei auch
eine Teilung in Schlaf= und Verpflegungsſtelle vorgenommen
werden. Auch die Mitgliederwerbung wurde berührt und dabei
beſonders ſcharf hervorgehoben, daß eine Zahl Volksgenoſſen
im=
mer noch der Sache fernſtehe. Der Kreisamtsleiter nahm alle
An=
regungeg entgegen.
G. Ober=Ramſtadt, 16. Mai. Aus dem Gemeinderat.
Die Einreichung eines Baugeſuches hat die Frage einer Reviſion
der Baufluchtlinie in der Darmſtädter Straße, bei den Anweſen
Nr. 11—23, wieder in den Vordergrund treten laſſen. Nach
in=
zwiſchen ſtattgefundener Ortsbeſichtigung durch einen Vertreter der
Landesbaubehörde und des Heſſiſchen Hochbauamts Darmſtadt,
wurde, unter Aufhebung des diesbezüglichen früheren Beſchluſſes,
die Baufluchtlinie neu feſtgelegt. — In Verbindung mit der
Feld=
bereinigung in der Gemarkung Roßdorf liegt ein Antrag auf
Ver=
ſchleifung, der in Gemarkung Ober=Ramſtadt liegenden
Irrwiſch=
hohl vor. Mit der Durchführung dieſes Projekts als „
Notſtands=
arbeit” erklärt ſich die Gemeinde grundſätzlich einperſtanden, unter
der Vorausſetzung, daß dazu vom Arbeitsamt Zuſchüſſe gezahlt
werden. — Die Dienſtanweiſung des Rohrmeiſters des
Waſſer=
werks wurde dahin geändert, als die Herſtellung der Neuanſchlüſſe
an das Waſſerrohrnetz von der Gemeinde künftig geſondert
ver=
geben wird. Der Rohrmeiſter hat dieſe Arbeiten zu überwachen
und jede Anbohrung gegen eine Vergütung von 1.50 RM., die von
dem ausführenden Meiſter zu entrichten iſt vorzunehmen. Die
Ausführung der Neuanſchlüſſe wird jeweils für ein Jahr an zwei
Unternehmer vergeben. — Philipp Krebs 2. bittet um käufliche
Ueberlaſſung eines Geländeſtreifens hinter ſeiner Scheune,
Bau=
ſtraße 8. Dem Antrag wird ſtattgegeben. Ebenſo ſoll dem
Hein=
rich Baumunk 2. ein Stück Gelände bei ſeinem Anweſen käuflich
überlaſſen werden. — Die Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie
iſt erneut wegen Ermäßigung des Pachtgeldes für den früheren
Gemeindeſportplatz beim Steinbruch Buchwald, der jetzt zur
Schuttablagerung benutzt wird, vorſtellig geworden. Es wird eine
Beſichtigung des Betriebsgeländes beſchloſſen, worauf die
Entſchei=
dung über den Antrag gefällt wird.
Der deulſche Staat braucht erbgeſunde Kinder!
Schüht die deutſche Mukker und dankk ihr!
Gebt eure Spende auf das Konto der Kreisamtsleitung
Amt für Volkswohlfahrt Nr. 5990 bei der Städtiſchen
Sparkaſſe und Poſtſcheckkonto Nr. 8801 Frankfurt a. M.
Roßdorf, 16. Mai. Feldſchutz. Friedrich Debus ſoll auf
Beſchluß des Gemeinderats wieder, wie im Vorjahre, als
Hilfs=
feldſchütze Dienſt in der Gemeinde tun. Debus hat ſeinen Dienſt
bereits am 15 d. M. angetreten. — Gewerbeſcheine. Die
Ge=
werbeſcheine für Rj. 1935 ſind eingetroffen und liegen bei der
Un=
tererhebeſtelle zur Abholung bereit. — Feldbereinigung.
Die dritte Rate der Feldbereinigungsgebühren iſt bis 20. d. M.
an den Feldbereinigungsrechner zu entrichten. —
Jagdver=
pachtung. Gegenwärtig liegen die Bedingungen für die
Ver=
pachtung der Jagd auf die Dauer von 14 Tagen zur Einſicht auf
der Bürgermeiſterei aus.
Fd. Nieder=Klingen, 15. Mai. Das Kreisprüfungsſchießen,
das am Sonntag im hieſigen Schützenverein ſeinen Abſchluß fand,
zeigte eine rege Beteiligung. Folgende Schützen erhielten
Aus=
zeichnungen: Die ſilberne Ehrennadel errangen Valentin Willems
mit 136 Ringen und Georg Friedrich Becker mit 125 Ringen,
die bronzene Ehrennadel errangen Adam Lutz 5. mit 117 Ringen,
Hilfsförſter Jakob Haſſenroth mit 109 Ringen, Adam Büchler
(Jungſchütze) mit 94 Ringen und Ernſt Willems (Jungſchütze)
mit 93 Ringen, die goldene Ehrennadel errang Georg Lutz (
Jung=
ſchütze) mit 133 Ringen.
Geidis Baiſchedn d iuen Ffenfin un Wucie
Echtheit und Treue wird der Beſuch aller Parteigenoſſen und der
Gliederungen erwartet. Auch die Ortsvereine und die
Einwoh=
nerſchaft werden zum Beſuch aufgerufen.
Fd. Lengfeld, 15 Mai. Im Gaſthaus. Zum Löwen” läuft
am Sonntag, 19. Mai, durch die Gaufilmſtelle der Tonfilm
Stoßtruppe 1917‟ Es wird erwartet, daß dieſer deutſche
Fronx ilm von echtem Soldatentum von allen Parteigenoſſen und
den Gliederungen beſucht wird. Auch die übrige Einwohnerſchaft
wird zum Beſuch aufgerufen.
Pe Reichelsheim, 16. Mai. Anläßlich der Einweihung der
erſten Teilſtrecke der Reichsautobahn, bei der ganz Heſſen
zugegen ſein will, geht auch ein Extrazug von Reichelsheim.
Bis jetzt haben ſich allein ſchon in unſerem Orte weit über hundert
Perſonen angemeldet. — Das Feuerwehrfeſt wird wegen der
Ein=
weihung verlegt. Bis jetzt wird der 16. Juni genannt, an dem
das Feſt abgehalten werden ſoll.
Ci. Erbach, 16. Mai, Sozialismus der Tat. Die
hie=
ſige Ortsgruppe der NS.=Frauenſchaft bereitete am Muttertage
den alten Frauen und Müttern eine freudige Ueberraſchung. Ihre
Mitglieder überbrachten geſpendete Kuchen und ließen dabei von
jungen Mädchen entſprechende Gedichtchen aufſagen, was von den
überraſchten Alten mit großer Freude und herzlicher Dankbarkeit
entgegengenommen wurde. — Wiederſehensfeier der
Fünfzigjährigen. Die Fünfzigjährigen des hieſigen
Kirch=
ſpiels geben ſich kommenden Sonntag ein Stelldichein. Der
Vor=
mittag wird durch gemeinſamen Beſuch des Gottesdienſtes
aus=
gefüllt, wobei der Männergeſangverein „Tugendbund” und der
Poſaunenchor mitwirken; der Nachmittag bleibt der Geſelligkeit
und der Gemütlichkeit vorbehalten. — Theaterabend der
NSG. „Kraft durch Freude‟. Die NSG. „Kraft durch
Freude” hielt im benachbarten Stockheim einen Theaterabend ab,
wobei eine Frankfurter Künſtlergrupne mit großem Erfolge das
Luſtſpiel „Die drei Eisbären” von Maximilian Vitus aufführte
und von der dankbaren Zuhörerſchaft mit lebhaftem Beifall
be=
lohnt wurde. — Maſſenanmeldung zur
Autobahn=
einweihung. Die Anmeldungen zum Beſuche der
Reichsauto=
bahneinweihung aus dem Kreiſe ſind ſo zahlreich, daß der
vor=
geſehene Sonderzug bei weitem nicht ausreicht und die Einlegung
weiterer Sonderzüge dringend notwendig wird.
Seeheim, 16. Mai. HSB., Kreis Bergſtraße. Das
Wertungsſingen zu Hähnlein am 19. 5. 35 wird wegen der
Eröffnung der Autobahn bis auf weiteres verſchoben. Der
Kreis=
liedertag zu Bickenbach am 26. 5. 35 bleibt.
Die Aufaueegelang für Karioffein.
Die Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau teilt mit: Wie bereits
durch die Preſſe bekanntgegeben wurde, iſt ab 1. Mai 1935 die
Hauptvereinigung der deutſchen Kartoffelwirtſchaft auf Grund
der Verordnung über den Zuſammenſchluß der Kartoffelwirtſchaft
vom 18. April 1935 gegründet worden. Danach wird in Zukunft
die geſamte Abſatzregelung der Früh= und Spätkartoffeln durch den
bei jeder Landesbauernſchaft vorgeſehenen
Kartoffelwirtſchafts=
verband durchgeführt werden. Hierfür werden in allernächſter Zeit
die endgültigen Anweiſungen, die im weſentlichen eine
Weiter=
führung und den Ausbau der bisherigen Maßnahmen und
Ein=
richtungen vorſehen, erlaſſen werden.
Um jede Störung und unerwünſchte Mißverſtändniſſe zu
ver=
meiden, weiſt der Gebietsbeauftragte für Heſſen=Naſſau zur
Rege=
lung des Abſatzes von Kartoffeln, der den Auftrag hat, vorläufig
die Geſchäfte weiterzuführen, ausdrücklich darauf hin, daß die
bis=
herigen Beſtimmungen bis zur Erteilung endgültiger
Anwei=
ſungen in Kraft bleiben, daß alſo nach wie vor der
Schlußſchein=
zwang beim Aufkauf von Kartoffeln beim Erzeuger beſtehen
bleibt, und die Erzeugermindeſtpreiſe wie bisher zu beachten ſind.
Nichk auf den fahrenden Zug ſpringen!
Vilbel, 16. Mai. Trotz zahlloſer Warnungstafeln und
mah=
nender Illuſtrationen können es „eilige” Reiſende nicht
unter=
laſſen, auf bereits fahrende Züge zu ſpringen. So kam geſtern im
Bahnhof Vilbel=Nord ein älterer Mann auf den Bahnſteia
ge=
ſtürmt, um den um 7.40 Uhr abgehenden, bereits in Fahrt
befind=
lichen beſchleunigten Perſonenzug noch zu erreichen. Der
Stations=
vorſteher wollte den Mann zurückhalten, der ſprang aber auf den
letzten Wagen des Zuges, erwiſchte auch noch einen Handgriff,
rutſchte aber vom Trittbrett ab und wurde ein gutes Stück
mitge=
ſchleift. Zuginſaſſen, die den Vorfall bemerkten, zogen die
Not=
bremſe, ſo daß der Unglückliche aus ſeiner peinlichen Lage befreit
werden konnte. Wunderbarerweiſe hatte er kaum Verletzungen
er=
litten, dafür wird ihm aber die Reichsbahnverwaltung einen
nach=
haltigeren Denkzettel für ſein unverantwortliches Tun geben.
Em. Heppenheim a. d. B., 16. Mai. Tödlicher
Ver=
kehrsunfall. Das fünfjährige Söhnchen des Steinhauers
Wenzel Vrba, das mit Eltern und Geſchwiſtern auf einem Acker
am „Geſalzenen Waſſer” war, wollte die Straße überqueren, um
ſich an der Quelle eine Flaſche zu füllen. Einen in Richtung
Laudenbach fahrenden Perſonenwagen ließ es vorbeifahren lief
aber dann in einen von dorther kommenden Wagen, deſſen Nahen
es nicht wahrgenommen hatte. Schwere innere und äußere
Ver=
letzungen führten den ſofortigen Tod des Kindes herbei. —
Ver=
kehrshindernis — eine Ziege. Eine verirrte Ziege
trieb ſich auf der Landſtraße am „Halben Mond” herum und
be=
wirkte zur Erheiterung der Zuſchauer ein gänzliches Stoppen des
Autoverkehrs. — Sommerlager des BDM. auf der
Starkenburg. In der für dieſen Zweck ſehr geeigneten
Jugendherberge im Turm der Starkenburg wurde das
Sommer=
lager des BDM., Untergau 249, durch die Untergauführerin
Luiſe Angelege in Anweſenheit des Ortsgruppenleiters des
Ver=
treters des Kreisleiters und der Jugendführer mit einer Feier
im Burghof eröffnet. Das
ſtens einmal im Jahre Erholung und Freude bringen. Etwa 36
Mädels aus den Kreiſen Heppenheim, Bensheim und Erbach
wer=
den jede Woche den Turm beziehen. Lagerleiterin iſt Katharina
Handwerk aus Biblis. — Ausflug des Kath.
Kirchen=
chors „St. Petrus”, Ueber Worms Mainz und Rüdesheim
ging es in Omnibuſſen nach Kloſſer Eibingen, das beſichtigt
wurde, und zum Niederwalddenkmal, von dem aus man ſich dem
Genuß der herrlichen Ausſicht hingab. Dann ging es zum Ziel
der Reiſe, dem prächtig gelegenen Kloſter Marienthal, wo ein
mehrſtündiger Aufenthalt genommen wurde. Auf der Heimfahrt
war Raſt im kath. Vereinshaus in Eltville.
Er. Biblis, 15. Mai. Die von der Landſtraße nach Groß=
Rohrheim bis zum Stellwerk Nord vor einigen Wochen errichtete
neue Straße wurde nunmehr dem Verkehr übergeben. Auch die
neue Zufuhrſtraße vom Wattenheimer Bahnübergang bis zum
Arbeitsdienſtlager iſt bereits fertiggeſtellt.
Am. Biebesheim, 15. Mai. Die Kirchweih ſteht vor der
Tür. Der kommende Sonntag bringt als eines der erſten
Kirch=
weihfeſte die Kerb in Biebesheim. Schon treffen auf dem
Markt=
platz Schiffſchaukel und Reitſchule ein. Die Kerweborſch ſind
eifrig an der Arbeit, die Kerwewagen für den Umzug zu ſchmücken
und ſich auf die zu ſchwingenden Kerwereden vorzubereiten, die,
wie alljährlich, auch in dieſem Jahre die Ortsereigniſſe des
ver=
gangenen Jahres in humorvoller Satire bringen werden.
Be. Groß=Gerau, 15. Mai. Erſte feierliche
Verpflich=
tung von Hausluftſchutzwarten. Im Adlerſaal fand
die erſte feierliche Verpflichtung von den Hausſchutzwarten durch
Kreisleiter und Bürgermeiſter Pg. Stavinoga ſtatt. Außer
vielen Volksgenoſſen waren der Bezirksgruppenführer des
Reichs=
luftſchutzbundes Luftſchutzkapitän Velten=Darmſtadt, der
Orts=
gruppenleiter der NSDAP., Schadt, der Führer der SA.=
Stan=
darte 221, Vertreter der Hitlerjugend, der NS.=Frauenſchaft, der
Behörde und die Bürgermeiſter der der Ortsgruppe Groß=Gerau
angeſchloſſenen Gemeinden erſchienen. Zu Beginn der Feier
mar=
ſchierten die Blockwarte des RLB. und die Feuerwehr unter
Füh=
rung von Kreisfeuerwehrinſpektor Schilgen ein. Dann nahm
der Ortsgruppenführer, Pg. Konzorek, das Wort zu einer
Be=
grüßungsanſprache. Er führte hierbei u. a. aus: Heute werden in
Groß=Gerau die erſten Luftſchutzhauswarte verpflichtet. Die
Ver=
pflichtung erfolgt durch die Polizei, hier bei uns durch den
ört=
lichen Polizeiverwalter, den Kreisleiter und Bürgermeiſter Pg.
Stavinoga. Sie erfolgt durch die Polizei, weil der
Luftſchutzhaus=
wart nach den Richtlinien des Reichsluftfahrtminiſterium beim
Aufruf des Luftſchutzes hilfspolizeiliche Machtbefugnis erhält. Er
kam weiter darauf zu ſprechen, daß gerade die Mehrzahl der
Haus=
warte Frauen ſind. Die deutſche Frau und Mutter will und ſoll
teilhaben an der Verteidigung des deutſchen Volksgutes und der
Heimat. Anſchließend nahm Bezirksgruppenführer des RLB.,
Luft=
ſchutzkapitän Velten das Wort und ſprach über die Bedeutung
des Luftſchutzes und die Vereidigung. Er übergab nunmehr die
zu vereidigenden Luftſchutzhauswarte Kreisleiter und
Bürgermei=
ſter Pg. Stavinoga der der Vereidigung eine kurze Anſprache
vor=
angehen ließ. Er ſagte dabei folgendes: Luftſchutz iſt Dienſt am
Volk. Als Hauswart berufen zu ſein heißt handeln als Vorbild.
Dieſes Vorbild muß ſich erſtrecken über die ganze Stadt Groß=
Gerau und darüber hinaus über ganz Deutſchland. Der
Luftſchutz=
hauswart, der weiß, worauf es ankommt, nämlich den Willen der
Nation erfüllen, wird ſeine Pflicht an der Volksgemeinſchaft tun
und kann mit Stolz bekennen: „Wir ſchützen Deutſchland”,
Kreis=
leiter und Bürgermeiſter Stavinoga vereidigte nun in feierlicher
Weiſe die Luftſchutzhauswarte, die ihm die Verpflichtungsformel
nachſagten. Den Abſchluß der Vereidigung bildete ein
Treugelöb=
nis zum Führer, das in einem dreifachen Sieg=Heil ausklang, dem
das Deutſchland= und das Horſt=Weſſel=Lied folgten.
El. Worms, 16. Mai. Ein 92jähriger
Handwerks=
meiſter noch berufstätig. Schneidermeiſter Johann Mann
feierte bei voller geiſtiger Friſche und in körperlicher Rüſtt
ſeinen 92. Geburtstag. Trotz ſeines hohen Alters iſt das
Geburts=
tagskind immer noch fleißig in ſeinem Beruf tätig. Bereits im
Vorjahr wurde ihm für 30jährige Mitgliedſchaft bei der
Schnei=
derinnung von dieſer eine Ehrenurkunde überreicht.
Gießen, 16. Mai. Eine Wieſe wird
Naturſchutz=
gebiet. Die zu der Kreisgemeinde Birklar gehörige, 20870
Quadratmeter große Wieſe am Lindberg iſt jetzt auf Antrag des
Reichsſtatthalters in Heſſen — Landesregierung wegen ihrer
Step=
penflora zum Naturſchutzgebiet erklärt worden. Die Wieſe iſt ſehr
reich an ſeltenen Pflanzen.
ab
zr noc
Hisf die Luft rauh. Darum schützen und pflegen Sie Ihre Haut mit
EMITALsstebene drraffrranie
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 8 — Nr. 135
eutdeeidia, der Seger von zuipo
Scherl-Bildmaterndienst.
Bei dem Kampf um den Großen Preis von Tripolis, der auf der Rundſtrecke von Mellaha (524 km)
durchgeführt wurde, gewann bekanntlich der deutſche Rennfahrer Caracciola auf Mercedes=Benz
mit 2:38:47,6 Stunden. Nach dem Siege wurde Caracciola von dem italieniſchen Gouverneur Balbo
(Mitte) und dem Herzog von Spoleto (links), dem Präſidenten des Königl. Italieniſchen
Automobil=
klubs, beglückwünſcht. Man ſieht hier Caracciola mit dem Siegespreis während der Beglückwünſchung.
Reich und Ausland.
Vier Fernſehempfangsſtuben in Berſin.
Berlin. Die billigſten Fernſehgeräte, die
heute von der Funkinduſtrie herausgebracht
wer=
den können, koſten noch immer 800 und 1000 RM.
Vom billigen Volksfernſehempfänger ſind wir
noch weit entfernt. In dem Beſtreben aber, der
großen Maſſe des deutſchen Volkes das Fernſehen
braktiſch vorzuführen und ſo ſelbſt ein Urteil über
den Stand der Technik zu ermöglichen, hat die
Reichsſendeleitung in Gemeinſchaft mit der
natio=
nalſozialiſtiſchen Hörerorganiſation, dem
Reichs=
verband deutſcher Rundfunkteilnehmer, vorläufig
vier öffentliche Fernſehempfangsſtuben in
Ber=
lin eingerichtet, die am Mittwochabend eröffnet
wurden. Dieſe vier Fernſehempfangsſtuben
be=
finden ſich in der Potsdamer Straße, in der
Rei=
nickendorfer Straße, am Wedding in Lichtenberg
und ſchließlich im Funkhaus. In dieſen
Emp=
fangsſtuben iſt es nunmehr jedermann möglich,
den regelmäßigen Fernſehſendungen an den
Mon=
tagen, Mittwochen und Samstagen, in der Zeit
von 20.30 bis 22 Uhr, koſtenlos beizuwohnen. Auf
die in den einzelnen Stadtteilen durch
Rundfunk=
werbewagen angekündigte Eröffnung ſtrömten
Tauſende zu den benachbarten
Fernſehempfangs=
ſtuben, um ſich dieſe neueſte Senſation ſchon vor
Inbetriebnahme anzuſehen. Am Abend ſelbſt
ſtei=
gerte ſich die Zahl der Beſucher noch ganz
erheb=
lich, ſo daß „ſchichtweiſe” geſehen werden mußte.
Zur Eröffnung ſprachen u. a. Reichsſendeleiter
Hadamowſky, der ſtellvertretende
Reichsſendelei=
ter Boeſe und Gaupropagandaleiter Schulze=
Wechſungen. Das Programm umfaßte eine
An=
zahl von Filmen. Die Uebertragungen gelangen
ganz ausgezeichnet und fanden den lebhaften
Bei=
fall der Erſchienenen. Wie wir erfahren, iſt
be=
abſichtigt, in der nächſten Zeit in den Berliner
Vororten noch eine Anzahl von
Fernſehempfangs=
ſtuben einzurichten, außerdem in einer Anzahl
von Betrieben und Arbeitslagern,
Verſenkbare Rektungsſtchlon
in der Telephonzelle.
Scherl-Bildmaterndienst
Eine intereſſante Neuerung auf dem Gebiet des
Rettungsweſens ſtellt eine Rettungsſäule auf dem
Dönhoffplatz in Berlin dar. Unterhalb einer
Telephonzelle befindet ſich eine Art Fahrſtuhl, der
durch Druck auf einen in der Telephonzelle
be=
findlichen Hebel eine unterirdiſche Rettungsſtation
ans Tageslicht befördert. Tragbahre,
Medika=
mente, Verbandszeug uſw. ſtehen dann griffbereit
zur Verfügung.
Wieder Neuſchnee im Allgän.
Kempten. Der Mittwoch brachte im
All=
gäu einen ſo ſtarken Temperaturrückgang, daß
am Abend bis auf 800 Meter herunter der
Re=
gen in Schnee überging. Am frühen Morgen zeigt
ſich der Kemptener Wald im weißen Winterkleid.
Die Temperatur liegt um 0 Grad.
Skagerrak=Gedenkfahrt nachWilhelmshaben
Berlin. Der DDAC. München beabſichtigt,
auch in dieſem Jahre zur Skagerrakfeier der
Marineſtation der Nordſee am 30. und 31. Mai
1935 eine Skagerrak=Gedenkfahrt nach
Wilhelms=
haven durchzuführen. Zweck der Veranſtaltung
iſt, einem möglichſt großen Kreis von
Kraftfah=
rern aus dem Binnenlande die Bedeutung des
Seegedankens und der Reichsmarine vor Augen
zu führen und möglichſt zahlreichen früheren
An=
gehörigen der Kaiſerlichen Marine und der
Reichsmarine ein Wiederſehen mit ihrer Waffe
zu ermöglichen. Mit der Durchführung dieſer
zweiten Skagerrak=Gedenkfahrt iſt der DDAC.,
Gau 19. Nordſee, in Bremen, Domsheide 10 bis
12. beauftragt worden.
Zwei oſtpreußiſche Elchkälber für die Schorfheide.
Berlin. Eine ungewöhnliche Fracht brachte
am Donnerstagnachmittag ein dreimotoriges
Junkersflugzeug „Ju. 52” aus Königsberg mit:
zwei Elchkälber, die auf Anordnung des
Mini=
ſterpräſidenten General Göring aus Oſtpreußen
geholt worden ſind, um den Wildbeſtand der
Schorfheide zu bereichern. Die kleinen
vierbei=
nigen Fluggäſte, die erſt wenige Tage alt ſind,
haben den 3½ſtündigen Flug durch Böen und
Regenwolken offenbar recht gut überſtanden. Sie
ſehen ſich, als ein Forſtbeamter ſie auf dem Arm
aus der Maſchine trug und liebevoll auf den
Aſphalt des Flugplatzes abſetzte, einem großen
Kreis von Preſſevertretern und Photographen
ge=
genüber, und man merkte es ihren verdutzten
Aeuglein an, daß ſie aus dem Staunen nicht
her=
auskamen. Neugierig beſchnupperten ſie dieſe
merkwürdige Umwelt. Man hatte ſie während
des Fluges im Paſſagierraum untergebracht, und
die Fluggäſte gaben ſich alle Mühe, ihnen dieſen
zwangsweiſen Aufenthalt ſo angenehm wie
mög=
lich zu machen. Nach kurzer Zeit wurden die
Tierchen in einem kleinen Privatauto in die
Schorfheide gebracht.
Eine der älkeſten ſchleſiſchen Kirchen
niedergebrannk.
Haynau. In der alten Kirche von
Alten=
lohm brach am Mittwochnachmittag Feuer aus.
Obwohl die Wehren aus der ganzen Umgebung
herbeigeeilt waren, konnte nichts mehr gerettet
werden. Die Flammen fanden in dem
Holzge=
bälk reiche Nahrung und legten, von heftigem
Oſtwind angefacht, das ganze Gebäude in Schutt
und Aſche. Man hatte Mühe, die benachbarten
Gebäude, die durch den ſtarken Funkenflug
ge=
fährdet waren, vor einem Uebergreifen des
Bran=
des zu ſchützen. Die Altenlohmer Kirche iſt eine
der älteſten Kirchen Schleſiens, die ſich urkundlich
bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen läßt. Der
gedrungene Holzbau war ein Wahrzeichen der
engeren und weiteren Umgebung. Er gehörte mit
zu den ſchönſten Kirchen Schleſiens. Als eine der
wertvollſten Kirchen ſpielte ſie in der Zeit nach
der Reformation und nach dem Dreißigjährigen
Krieg bei der Erhaltung des evangeliſchen
Glau=
bens in Schleſien eine große Rolle. 1711 wurde
die Kirche erneuert und bedeutend erweitert.
Ge=
ſchichtliche Werte, die ſich im Innern der Kirche
befanden und die für die Forſchung große
Be=
deutung hatten, fielen den Flammen zum Opfer.
In den letzten Wochen war man dabei, das
Kir=
chendach wieder zu erneuern. Bei dieſen Arbeiten
brach am Mittwoch der Brand aus. Die mit der
Ausbeſſerung beſchäftigten Zimmerleute konnten
ſich nur mit größter Mühe retten.
Dier Perſonen durch Gas vergifket.
Düſſeldorf. In der Franklin=Straße wurde
am Mittwoch die Familie Joſten, der Ehemann,
die Ehefrau ſowie die beiden 3 bzw. 1 Jahre
al=
ten Kinder, durch Gas vergiftet tot aufgefunden.
Die Milchfrau, die geſtern morgen nach
mehr=
fachem vergeblichen Klopfen an der
Wohnungs=
tür die Wohnung betrat, fand den Ehemann
Hu=
bert Joſten tot auf dem Sofa, daneben auf dem
Boden liegend, ebenfalls tot, das dreijährige
Töchterchen. In demſelben Raum wurde auch die
Ehefrau und das zweite, etwa 1 Jahr alte Kind
aufgefunden. Die näheren Feſtſtellungen
erga=
ben, daß der Gashahn geöffnet war. Zweifellos
handelt es ſich um einen bedauerlichen
Unglücks=
fall.
Hinrichkung in Berſin.
Berlin. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt
mit: Geſtern früh um 6 Uhr iſt im Hofe des
Strafgefängniſſes zu Berlin=Plötzenſee der am
13. Dezember 1912 geborene Arthur Orlowſky
hin=
gerichtet worden, der vom Schwurgericht in
Pots=
dam wegen Mordes und ſchweren Raubes zum
Tode verurteilt worden iſt. Der Verurteilte hatte
am 3. Juli 1934 die 81jährige Witwe Fehrmann
in Päweſin (Weſthavelland) überfallen und ihr
einen Herzſchuß beigebracht, um ſich in den Beſitz
ihres Geldes zu ſetzen. Von dem
Begnadigungs=
recht iſt kein Gebrauch gemacht worden, weil es
ſich bei dem ſchon mehrfach vorbeſtraften
Verur=
teilten um einen ungewöhnlich rohen Menſchen
von unverbeſſerlicher verbrecheriſcher Geſinnung
handelt, der den Plan zur Tat aus eigennützigen
Gründen erdacht und in heimtückiſcher, brutaler
Weiſe an einer Greiſin ausgeführt hat.
Furchtbarer Tod eines Autofahrers.
Augsburg. Am Mittwochabend, gegen 20
Uhr, iſt auf der Strecke Kempten=Isny, in der
Nähe von Kempten, bei Regen und ſtarkem
Schneegeſtöber, auf einem ſchrankenloſen
Bahn=
übergang ein Perſonenauto vom Zug überfahren
und in den Bahngraben geſchleudert worden. Das
ſchwerbeſchädigte Auto verbrannte zum Teil. Der
Wagenführer iſt im brennenden Wagen
umgekom=
men. Auf Grund der Autonummer konnte der
Verunglückte als der ledige, 42 Jahre alte
Ver=
treter Adolf Dreikorn aus Stuttgart erkannt
werden.
Großer Erdrutſch
an der Bundesſtraße Salzburg—Innsbruck.
Wien. Bei der Ortſchaft Land in Salzburg
ereignete ſich ein großer Erdrutſch des Berges
„Embacher Pleike‟. Der Erdrutſch, der mit einer
Geſchwindigkeit von 18 Meter zu Tal gleitet,
be=
droht die Bundesſtraße Salzburg—Innsbruck, von
der er nur noch 180 Meter entfernt iſt.
Dänemarks König weihke die Brücke über den Kleinen Belk.
Scherl-Bildmaterndienst
Ein denkwürdiger Tag für ganz Dänemark war die Einweihung der Brücke über den Kleinen Belt,
die zum erſten Male eine Feſtlandverbindung zwiſchen der Halbinſel Jütland und der Inſel Fünen
herſtellte. Unſer Bild zeigt einen Blick über die Brücke während der Eröffnung. Der Blitzzug, in
dem ſich der König befindet, zerreißt gerade das Brückenband.
Freitag, 17. Mai 18
Vorbeſichkigung der Bauabſchuinez
der Reichsaukobahnen.
in duch einen
nen, Palg
wurd
Scherl-Bildmaternor
Als Auftakt zu der am 19. Mai ſtattfinden
feierlichen Eröffnung der erſten Reichsautolad
ſtrecke Frankfurt a. M. — Darmſtadt fande=
Dienstag in ganz Deutſchland Preſſebeſichti
gen der einzelnen Bauabſchnitte ſtatt. Aru
Brückenbauſtelle über den Hohenzollernkanot ſtwerbe förder
der Berlin—Stettiner Strecke machte der
Ger=
inſpektor des deutſchen Straßenweſens Dr. 2d
(links), den Preſſevertretern ausführliche
An=
über das Fortſchreiten der Bauarbeiten=
ufyloſſen word
nun in große
Aſitergreifung
n harter und be
en wurde, was
dirſtellte. Der
Hrn
Urbeit
A man nun di
nd um 1914, ſo
nas uns entr
Me größte deu
Deutſe
Scherl-Bildmatern
Eine wertvolle Neuerung auf dem Geoble.
Röntgentechnik iſt die neue Siemenschoſe.
Kugel, eine Metallkugel, die kaum 9ibe.
eine Kegelkugel iſt. Durch Anſchluß an. De
leitung wird ſie eine ſofort betriebsfähd.
gen=Apparatur, mit der der Arzt ſchue.
Unfall oder Krankheit hervorgeruſene Le.
rungen des Knochengerüſtes feſtzuſtellen.L
Man ſieht hier links eine HochvoltRönick.
für 600 000 Volt im Vergleich mit dei.
Siemens=Röntgen=Kugel, einem handliche.
chen. An der linken Hand hängt eine Noche.
der Kathodenſtrahlen=Röhre, mit der Le
Röntgen vor 40 Jahren die nach ihm Dele.
Strahlen entdeckte.
Norden
tiliſche Eir
eine San)
die e
Eine Skratoſphären=Lokferiel Augallomneter
* Profeſſor Piccard hält ſich bekanntlichufliſchen Grenzen
einiger Zeit in Warſchau auf, um perſönliM Kongoſtaat u
Vorarbeiten zu ſeinem neuen geplanten Aultanbique und
in die Stratoſphäre zu leiten. Piccard wili,in Süden der
einem rieſigen Ballon von 115 000 Kubikl.Cunganjakaſee u
Faſſungsvermögen in die Höhe von 30000 2ſute Kilimand
ſteigen, um dort wieder wiſſenſchaftliche uch an landſchaft
meteorologiſche Arbeiten auszuführen. Abd: und Uſambara
werden noch große finanzielle Schwierigkeitt,ſaden und Kroke
überwinden ſein, um den Ballonrieſen zu 150 Piehzucht, da
len. Da iſt Prof. Piccard nun auf die Idag ſietet dem
kommen, eine Lotterie aufzulegen, deren Huadenſt. In d
gewinn die Teilnahme an dem Aufſtieg ſei=ühbumwolle. Sie
Dabei iſt es aber einerſeits zweifelhaft, ob 14/ Kopra und
Preisträger ſich überhaupt mit dem Aufſtier,yon
Baumw=
verſtanden erklären würde, und zum anderct Lurch den B
es doch reichlich gewagt, die Teilnahme an U9gwülaſee 1914
ebenſo gefährlichen, wie wiſſenſchaftlich u Wam Rilimand
wortlichen Unternehmung von dem Zufall eieren Aufſe
Lotteriegewinnes abhängig zu machen. ſe weiterzufük
Folgenſchwere Prügelei
zwiſchen indiſchen Polit
Simla. In der Stadt Gujrat gerieten
Poliziſten in einen Streit, der ſchließlich in
Prügelei ausartete, an der ſich noch zahl=
Freunde der beiden Streitenden beteiligten
das „Schlachtfeld” ſchließlich geräumt m
konnte, ergab ſich, daß 10 Leute bei der Pr
ihr Leben eingebüßt hatten. Der Streit ſo
durch entſtanden ſein, daß der eine Poliziſt
Kameraden zu vergiften verſucht hat.
ſen, die
durch den
* Schutztr.
Miſſ
rtſchaft
n die
Bang
Deutſ
[ ← ][ ][ → ]Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 135 — Seite 9
Mt Werden und Vergehen der deutſchen Kolonien.
Von Dr. Seriba.
II.
am 19 Juli 1884 zog Dr. Nachtigal an der Küſte der
hnie /0R7erun, ebenfalls die deutſche Flagge auf. und
gariy ſerers ſchloß 1884 mit mächtigen Negerhäuptlingen
dem i0igen Gebiete Deutſch=Oſtafrikas Verträge ab und
rb dMk ein ausgezeichnetes wertvolles Gebiet. Schon 1885
din/ Bebiete durch kaiſerlichen Schutzbrief unter den
deug euutſchen Reiches. Eine von Dr. Peters ins Leben
fene „„Aurmanditgeſellſchaft Deutſch=Oſtafrikaniſche
ellüſauft Karl Peters und Genoſſen konnte weiteren
faſſezandem dieſe weitere Verträge abſchloß und an allen
gen nAſtenplätzen, wie im Innern des Landes Stationen
tetenz
duundarauffolgenden Jahren dehnte das Deutſche Reich
gehll ialbeſitz auch in der Südſee weiter aus. Es er=
Deſüſch=Neuguinea (die Kolonie Kaiſer=
Wilhelms=
unm ſie 200 Inſelchen des Bismarckarchipels, ſowie die
ſchſte amſeln der Salomongruppe. Ferner wurden
Yitz die Marſchallinſeln, die mit dem 15.
cunter deutſche Schutzherrſchaft kamen.
z Jahrhundertwende erwarb das Deutſche Reich
4,ſuo durch einen Vertrag mit Spanien für 25 Peſetas
ulnen, Palau=Inſeln und die Marian=
Alleßlich wurde am 14. November 1897 die zur
Fovinz Schantung gehörige Kiautſchau=Bucht
zi Beſchlag belegt und am 27. April 1898 zum
tuklärt nachdem mit China ein Pachtvertrag auf
beſchloſſen worden war.
nun in großen Zügen die Momente der
deutſch=
üitzergreifung in Afrika und der Südſee, jedoch
harter und beſchwerlicher Weg, bis der
Kolonial=
wurde, was er bei Kriegsausbruch 1914 für
hlanyy urſtellte. Der geſamte Kolonialbeſitz war bei dem
be juü en achtziger Jahren, insbeſondere in Afrika, ein
wegulter und dünnbevölkerter Natur, das durch
Hungers=
derl=öſt nd nquernde innere Kriege heimgeſucht wurde. Der
Mai dumharat ſtand in höchſter Blüte. Ein Land ohne Handel
erſten Reit handal nußte kultiviert werden, erſchwert durch mannig=
Darmſto /4 Troznkrankheiten die den Europäern hart zuſetzten.
hland Prſtberlauef der Jahrzehnte entſtanden durch deutſchen Fleiß
ſchnitte zu ſutſchte Urbeit wohlgeordnete Länder, in denen Wege ge=
Hohenzalyl unv Eiſenbahnen gebaut wurden, die Landwirtſchaft,
ſecke machte / und ſewerbe fördern konnten. —
raßenweſens trachſte man nun die deutſchen Kolonien bei ihrem
Ent=
n ausfühtſti gsſtctn um 1914, ſo muß jedem Deutſchen zum
Bewußt=
der Bauzmme, vas uns entriſſen wurde.
erſt größte deutſche Kolonie
Deutſch=Oſtafrika,
000 Qadratkilometer groß iſt und 8 000 000 Einwohner
ſält ſich dirie potſiſchen Grenzen ſind im Norden Britiſch=Oſtafrika,
auf, um wſten m Kongoſtaat und als ſüdliche Grenze das
portu=
euen geplann Moganbique und Britiſch Rhodeſia. Die natürlichen
liten. Pirae ſinn m Süden der Rovumafluß und der Njaſſaſee, im
n 1500dder Inganjakaſee und im Norden den Viktoriaſee und
Höhe von zneebeidette Kilimandſcharo. — Die ertragreichſte Gegend
wiſſenſcruhl chic an landſchaftlichen Reizen am reichſten iſt das
ſührr e Walldand Uſambara. Die Kolonie iſt reich an
Waſſer=
ielle Stwiet Nilglieden und Krokodilen. Große Steppenlandſchaften
lonnen ſich ffür Viehzucht, da gute Weidegebiete vorhanden ſind.
nm af ſenjagi bietet dem Jäger eine gute Beute und einen
ulegen den Piedienſt. In der Hauptſache werden aus
Deutſch=
m Auftua Rolhlumwolle, Siſalhanf, Wachs Guttapercha,
Kaut=
s zweſtlleAfenltet, Kopra und Kaffee ausgeführt. Der
verſuchs=
mit din Lnbauu dn Baumwolle Kakao, Vanille Zuckerrohr zeitigte
d m folgg. Durch den Bau der Eiſenbahn Daresſalam—
Targnjikaſee 1914, die Uſambarabahn, die von Tanga
loſchi m Kilimandſcharo führte fand das
Wirtſchafts=
inen 1 vteren Aufſchwung. Der Plan, die Eiſenbahn bis
Ntorikſe weiterzuführen und eine Bahn von Kilun—
he—Bßidhafen, die die Küſte mit dem Njaſſaſee
verbin=
ſte, bdieen durch den Kriegsausbruch ein ſchönes Pro=
Die Hetſche Schutztruppe ſorgte für Sicherheit und Ruhe
e/ chritlhen Miſſionen konnten durch ihre aufopfernde
u die Mür wirtſchaftlich und kulturell fördern. Beſondere
rſältung; zungten die Orte Daresſalam, Lindi, Tabora,
i0 W)ho Aſſchi, Bangani und Saadani.
uF Kolline
Deutſch=Südweſtafrika,
Quaunkilometer groß mit 160 000 Einwohnern, bekannt
Den Heuroaufſtand 1904—1907, wird im Norden von por=
Angyol im Oſten von engliſch Betſchuanaland und im
von / Südafrikaniſchen Union begrenzt. Natürliche
ſini m Norden der Kunene= und im Süden der
Auß.* iſlmatiſche Einflüſſe verurſachen an der Küſte ein
Bebiett hw. eine Sandwüſte. Jedoch 70 Kilometer nach
ern Iyhört die Sandwüſte auf und wechſelt mit Buſch=
Daus binterland iſt für Viehzucht ganz beſonders
ge=
d hat u großen Erfolgen geführt. Die Kolonie iſt reich
auch ſt lan der Küſte der Fiſchfang ſehr ergiebig. Die
ung bM/Diamantfeldern bei der Lüderitzbucht führte zur
Aen /&Xſtändigkeit der Kolonie. In der Hauptſache iſt
eltſch=Sdwweſt Weideland. Die deutſchen Farmer hatten
cwereneampf zu beſtehen, infolge der Waſſerarmut. Die
ſten Skilungen wurden mit arteſiſchen Brunnen
ver=
nd unnülige Windmotore waren zur Hebung des
Grund=
vorharyen. Zu allen ungünſtigen Umſtänden kamen noch
gen Kihwfe mit den Eingeborenen hinzu, die die ſchwie=
Noniſiſ eng noch erſchwerte. Ein Meiſterſtuck deutſchen
* und zier deutſcher Arbeitskraft!
F haupAſchlichſten Produkte außer der Viehzucht, beſtanden
ſier Mnor, Blei und Diamanten. Als Hauptorte von
FSüdwif ſind Windhut, Swakopmund, Lüderitz und
Keet=
oop X vrzeichnen. Durch Eiſenbahnlinien, die in das
der Rlünie führten, wurden Handel und Wirtſchaft ſtark
Zütſche Kolonie
Kamerun
Lichrt tkilometer groß und zählt jetzt 3 500 000 Ein=
Die Atiſchen Grenzen ſind Britiſch=Nigeria und Fran=
zöſiſch=Aequatorialafrika und die ſpaniſche Munikolonie. Die
Kolonie erſtreckt ſich bis Tſadſee in kleinen Gebietsteilen bis zum
Ubangi und Kongofluß. Kamerun iſt durch ſein Klima eine echte
Tropenlandſchaft; beſtändige Wärme undhohe Luftfeuchtigkeit laſſen
einen reichen Pflanzenwuchs und eine große Tierwelt zu. Die
Gewäſſer ſind reich an Waſſer. Das ſogenannte Savannengebiet
weiſt nach der Küſte zu dunklen und feuchten Urwald auf. Das
Küſtengebiet iſt eine tropiſche Schwemmlandſchaft, von zahlreichen
Flußarmen durchzogen, in denen ungezählte Krabben und Krebſe
zu finden ſind. Der Name „Kamerun” bedeutet eigentlich
Krabben=
land. Majeſtätiſch erhebt ſich das Kamerungebirge mit einer
Höhe von 4070 Meter, das eine Vulkanlandſchaft iſt und 30
Krater aufzuweiſen hat. 1909 erfolgte der letzte Ausbruch aus
einem der Krater. —
Die Kolonie Kamerun iſt eine reine Plantagenkolonie,
be=
dingt durch den fruchtbaren Boden, die gleichmäßige Wärme und
den Regenreichtum. Die Tierwelt iſt ſtark vertreten durch
Schim=
panſen und Gorillas, Hhänen und Leoparden, Gazellen und
Antilopen. Die Beſtände an Elefantenherden haben einen
Rück=
gang zu verzeichnen. Die Produkte, die zur Ausführung kommen,
ſind Reis, Kakao, Palmkerne, Baumwolle Kautſchuk und
Elfen=
bein. — Als wichtigſter Ort kommt Duala in Frage.
Die deutſche Kolonie
Togo,
die die Größe von Bayern hat und rund 1000 000 Einwohner
zählt, iſt politiſch von dem engliſchen Beſitztum Aſchanti (
Gold=
küſte) und franzöſiſch Dahoms begrenzt. Die Küſte hat nur eine
Länge von 52 Kilometer. Eine natürliche Grenze iſt der
Volta=
fluß. Die klimatiſchen Verhältniſſe ſind in Togo durchaus nicht
ſo günſtig wie z. B. in Kamerun, da die Kolonie in einer Zone
liegt, die regenarm iſt. Es iſt aber immerhin noch Feuchtigkeit
genug vorhanden, damit Oel= und Kokospalme, Mango= und
Affenbrotbäume gedeihen können, ſowie der Anbau von
Baum=
wolle, Siſalhanf, Hirſe, Mais und der Erdnuß gewährleiſtet iſt.
Das Hochland iſt mit ſeinen Grasflächen eine gute Weide und
ſichert damit eine erſprießliche Viehzucht. Die ſogenannten
Eweneger, die ſich durch Fleiß und Geſchicklichkeit in der
Spinnerei, Schmiedekunſt, Töpferei und Flechterei auszeichnen,
bilden eine weſentliche wirtſchaftliche Ergänzung der kleinen
Kolonie. Ausfuhrprodukte ſind in der Hauptſache Kautſchuk,
Mais, Palmöl und Palmkerne. Bedeutende Orte ſind Lome,
Atakpame und Miſahöhe. Die Kolonie Togo iſt eine deutſche
Muſterkolonie, die ſich finanziell ſelbſt erhalten konnte, und keinen
Reichszuſchuß benötigte.
Wenden wir uns nun dem deutſchen kolonialen Beſitz in
der Südſee zu. Die ausgedehnteſte deutſche Kolonie iſt auf der
Inſel Neu=Guinea das
Kaiſer=Wilhelm=Land
mit 181650 Quadratkilometer und mit zirka 300000 Einwohnern.
Er herrſcht tropiſches Klima vor und ein fruchtbarer Boden läßt
einen reichen Pflanzenwuchs gedeihen. Außer großen Gras=
Zur Inkernakionalen Oſteuropäiſchen Poſtwerkzeichen=
Ausſtellung.
Vom 23. Juni bis 7. Juli findet in Königsberg eine
Internatio=
nale Oſteuropäiſche Briefmarken=Ausſtellung ſtatt, zu der die
Deutſche Reichspoſt dieſe Briefmarken herausgibt. Die
Marken=
bilder ſind nach Entwürfen von Profeſſor Marten=Königsberg
geſchaffen und zeigen das Schloß zu Allenſtein (3 Rpf.), das
Tannenberg=Nationaldenkmal (6 Rpf.), das Schloß zu Königsberg
(12 Rpf.) und das Schloß zu Heilsberg (25 Rpf.).
flächen, beſteht die Inſel Neu=Guinea aus einem rieſig
aus=
gedehnten Urwald, der einer einzigartige Vogelwelt birgt. An
der Aſtrolabai hat ſich ein wirtſchaftlich hochſtehender
Plantagen=
bau entwickelt. Der
Bismarck=Archipel,
beſtehend aus den Inſeln Neu=Pommern, Neu=Mecklenburg, Neu=
Hannover und den Admiralitätsinſeln, iſt fruchtbar, jedoch
vulkaniſcher Natur. Als Produkte kommen in der Hauptſache
Kokos, Bananen und Zuckerrohr in Frage. —
Die nördlichſten der Salomoninſeln ſind ebenfalls deutſcher
Beſitz. Dieſe liefern in der Hauptſache Kopra.
Die 15 Mariannen 700 Karolinen und die 32
Marſchall=
inſeln ſind faſt ausſchließlich Koralleninſeln, auf denen die
Kokospalme ein ſehr gutes Wachstum hat. —
Ferner noch die zum größten Teile deutſchen
Samoa=Inſeln,
die infolge des warmen Klimas ſehr fruchtbar ſind. Die
Haupr=
ausfuhrprodukte ſind Kokos, Kakao, Kautſchuk, Bananen und
Baumwolle.
(Fortſetzung folgt.)
geschichten aus aller Welt
Die Reliquien Henris II.: Zwei Locken.
(0) Brüſſel. Man weiß, daß der Leichnam Henris IV.
am 12. Oktober 1793 aus dem Totenkeller der Kapelle von Saint=
Denis herausgeriſſen und von den Revolutionären mit
brennen=
dem Kalk überſchüttet wurde. Die Leiche wurde dabei reſtlos
vernichtet. Aber ein Hiſtoriker hat nun in Erfahrung gebracht,
daß es in Europa noch zwei Reliquien von Henri IV. geben
muß. Die eine iſt eine Haarlocke und befindet ſich in einem
Medaillon, das urſprünglich der Madame de Staél gehörte, die
es dann dem Grafen von Villeneuve ſchenkte. Dann gibt es
noch eine zweite Locke, die in einem Ring eingebettet liegt. Die
Komteſſe de Montgermont iſt jetzt Beſitzerin dieſes Ringes.
Der Forſcher betont, daß die beiden Locken unzweifelhaft
echt ſeien. Sie ſtammen übrigens vom Barte des Königs.
Und um des Königs Bart ſoll man ja bekanntlich nicht
ſtreiten.
Ein vierbeiniger Scheidungsgrund.
(r.) Paris. Ein Scheidungsgrund, der einen mehr als
merk=
würdigen Hintergrund enthüllte, rollte dieſer Tage vor dem
Zivilgericht in Verſailles ab: Die Frau des Kaufmanns M. hatte
auf ſofortige Scheidung von ihrem Manne geklagt, weil er ihr
zugemutet habe, ſeit Beginn der Ehe Nacht für Nacht im
Ehe=
bette zwiſchen ſich und ihr einen großen, ausgewachſenen
Schäfer=
hund zu dulden. Das Tier lag mit unter der Steppdecke, den Kopf
auf ein weiches Kiſſen gebettet, und ſchlief den Schlaf des
Ge=
rechten.
Der Ehemann erwiderte vor Gericht auf die Vorhaltungen
des Vorſitzenden, er habe dieſe Abmachung mit ſeiner Frau ſchon
vor der Ehe getroffen, und dieſe ſei auch damit einverſtanden
ge=
weſen. Er könne ſich Tag und Nacht nicht von dieſem Tiere
trennen, weil es ihm in ſeinem Leben mehr Treue und
Anhäng=
lichkeit bewieſen habe als irgendein Menſch.
Der Hundeliebhaber wurde mit dem Hinweis verurteilt, er
habe ja, wenn ihm die Liebe und Treue des Vierbeiners über
alles gehe, nicht zu heiraten brauchen.
Es bleiben: ein Eſel und ein Ochſe.
(h.k.) Gibraltar. Auf dieſen Sieg iſt die Beſatzung von
Gibraltar ſehr ſtolz: ſie hat ihren Eſel gerettet. Der ſollte
ent=
ſprechend den Regierungsverfügungen über die Umſtellung in der
britiſchen Armee eigentlich längſt abgeſchafft ſein. Heute aber
ſteht es nun feſt: der Eſel von Gibraltar bleibt, und würde er alt
wie jener ſagenhafte Methuſalem!
Er iſt der letzte aller engliſchen Armee=Eſel. An eigenartigen
Tieren innerhalb der Armee findet man im übrigen nur noch
einen Ochſen, der auf Mauritius hauſt. Bis zum vorigen Jahre
hielt man an Stelle dieſes Ochſen ebenfalls einen Eſel. Warum
nun dieſer Eſel einem Ochſen Platz machen mußte, iſt nicht einmal
dem Generalſtab der britiſchen Armee ganz klar geworden.
Immerhin tröſtet man ſich über den letzten noch vorhandenen
Eſel hinweg mit dem Gedanken daran, daß manchmal ſogar auch
Eſel in der Geſchichte eines Landes eine große Rolle geſpielt
haben ..
Ein Kanonendiebſtahk und ſeine Folgen.
(ma) Schanghai. Kennzeichnend für die hohe
vater=
ländiſche Geſinnung, die auch das japaniſche Bauerntum beſeelt,
iſt folgende Begebenheit, die ſoeben von Schanghaier Blättern
aus dem Lande der Kirſchblüte berichtet wird:
In der Nähe eines japaniſchen Dorfes bezogen kürzlich
während eines Diviſionsmanövers japaniſche Truppen, darunter
Feldartillerie, ein Feldlager. Die Geſchütze werden nachts nicht
durch Poſten bewacht, da ſie unter dem Schutz der einheimiſchen
Götter ſtehen. (Allerdings auch nur, ſolange es ſich um
Frie=
densübungen handelt, denn im Felde reicht der Schutz dieſer
Götter offenbar doch nicht aus!) Dieſen Umſtand machten ſich
zwei Brüder Bewohner des nahen Dorfes zunutze und —
ſtah=
len eine leichte Kanone. Der Entdeckung des Diebſtahls folgte
die der Täter am nächſten Morgen auf dem Fuße. Sie wurden
alſo verhaftet. Damit aber gab ſich die Dorfbevölkerung nicht
zufrieden. Sie zog unter Lärm und Drohungen gemeinſam vor
das Haus der beiden Brüder, die ſchon längſt abgeführt waren,
und wollte die aus 17 Köpfen beſtehende Familie der beiden
Uebeltäter zwingen, ſofort ihre „Sachen zu packen” und für
ewig den heimatlichen Landſtrich zu verlaſſen. Eine Verbannung
alſo gleichſam durch einen Spruch der Lynchjuſtiz. Militär und
Polizei mußten einſchreiten, um die Familie vor dieſem Los
zu bewahren.
Daraufhin beſchloß das Dorf folgende Strafe für die 17
Angehörigen der beiden Geſchützdiebe: Zahlung einer Buße von
500 Yen an die japaniſche Armee, Verpflichtung jedes
Familien=
mitgliedes, täglich fünf Jahre lang zwei Stunden im Tempel
des Dorfes ein Sühnegebet zu verrichten und unentgeltliche
Uebernahme der Pflege und Beaufſichtigung des Dorffriedhofs
auf Lebenszeit.
Die Familie ging — während die beiden eigentlichen Diebe
inzwiſchen bereits zu Zwangsarbeit verurteilt worden waren —
auf dieſe ſchweren Bedingungen ein und wird nun jeden Tag
im Tempel durch Beauftragte des Dorfes in ihren Sühnegebeten
gewiſſenhaft kontrolliert. Sie zahlte auch ſofort die 500 Yen für
die Armee ein — erhielt ſie aber übrigens poſtwendend und
dankend zurück. — — Was die Diebe eigentlich mit der Kanone
wollten, wird leider nicht geſagt —
Tandslärlich: Miele nimmt keine verbrauchten Staubsauger in Zahlung.
ie käſten wir Ihnen denn ehrlicherweise ein wertloses Museumsstück
r 30 Md noch mehr Mark anrechnen, wenn unser Miele — der
Staub-
serT/r Spitzenklasse — fabrikneu schon ab RM80.— zu haben ist?
2nn 1hören wir doch gleich von Anfang an RM 50.— aufschlagen!
er FIiie ist wirklich ein Staubsauger besonderer Leistungsstärke.
Melior. .. . nu 80.-
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V
Seite 10 — Nr. 135
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
REuZNACH
2
Burgen und Geſtalken am Neckar.
Von Kaſimir Edſchmid.
Zwiſchen Heidelberg und Bienau treten die Odenwaldberge
dicht an den Neckar heran. Die Wälder umrauſchen ihn, die
Matten glänzen voll Licht, die Ufer ſind verwunſchen und
ver=
woben, und es hallt aus den Forſten heraus, als ob die
Sagen=
figuren wieder auferſtanden wären, die einmal an den
Märchen=
brunnen geweilt hatten. Dann wird der Neckar breiter, die Berge
treten zurück, und die Kornäcker gehen bis an das Ufer. Die
Leute ackern ihre Felder, ſchneiden ihre Blumen und mähen ihre
Wieſen bis dicht an das Waſſer heran. Es gibt keine Zäune und
keine Gitter, die den Fluß von den Menſchen und der Natur
ſcheiden. Alles gehört hier ungehemmt zueinander.
In der Nähe der Stelle, wo der Neckar nunmehr einer
klei=
nen Ebene ſich zuwendet, liegt über Neckarzimmern eine der
ſtolzeſten und größten Burgen des Tales, Schloß Hornberg.
Götz von Berlichingen kaufte ſie 1518. Er ſchrieb hier ſeine
Er=
innerungen nieder und ſtarb auch hier achtzigjährig, 1562.
Zwi=
ſchen dem Kauf der Burg und dem Tod Götzens auf der Burg
lag ſein Kampf mit den ſchwäbiſchen Städten, ſeine Tätigkeit
als Bauerngeneral und ſein Kampf gegen Türken und
Fran=
zoſen. Die Burg Hornberg iſt jetzt größtenteils verfallen, das
hiſtoriſche Fenſter ſteht freilich noch, und ein koloſſaler Turm
ragt wie ein Geſchützrohr in den Himmel. Sonſt haben
Him=
beeren und Farnkraut, Jasmin und Flieder die Räume erober:,
die einſtens der Pferdeſtall Götzens, ſeine Gefängniſſe und
Ver=
lieſe waren. Der Ritterfaal ſteht ohne Dach da, und von oem
Turm aus ſieht man die Schwalben um die Gemäuer ſegeln,
ſieht die Sonne untergehen, ſieht den ganzen Neckarbogen, ſieht
die Weinberge, die ſich den Burghügel hinaufziehen, und ſieht
auf die Ebene hinaus, an deren Rande Wimpfen liegt.
Eine kleine Strecke flußaufwärts erhebt ſich dann über
Gundelsheim Schloß Hornegg. Seine Türme erinnern an die
Bauart der Burgen, welche die Kreuzritter in Syrien errichtet,
und an die Kaſtelle, welche die Hohenſtaufen in Apulien
an=
gelegt haben. In dieſem ſiebeneckigen Schloß war einſt die
Reſidenz des Deutſchen Ritterordens, ehe er in den
Tauber=
grund nach Mergentheim überſiedelte, und der Ruhm dieſes rein
deutſchen Ordens, der einſt zur Krankenpflege in Paläſtina
ge=
gründet worden war und dann nach dem Krieg mit den
Arabern einer der Hauptverwalter der deutſchen
Koloniſations=
idee geworden war, geht noch magiſch von dieſem Gebäude aus.
Nun breitet die Ebene ſich mächtig aus, der Neckar durchzieht
ſie, als wolle er, der bergbedrängten Enge müde, ſich mit Genuß
in einem weiten Bogen erholen und auf dem Hügelrücken
des anderen Ufers erſcheint, langhingeſtreckt die Silhouette von
Wimpfen. Wer — zumal gegen Abend — zum erſten Mal dieſe
ſo außerordentlich kräftige, aber auch mit höchſter Grazie
ge=
zeichnete Silhouette vor dem Himmel erblickt, erkennt auf der
Stelle, daß Wimpfen, welches hier hoch über dem Flußufer aus
einem Wald von Bäumen und Heckenroſen auftaucht, in den
Kreis der Traumſtädte gehört, die in Rothenburg, Beſigheim,
Schwäbiſch=Hall und Dinkelsbühl ihre beſten Orte beſitzen.
Man muß über den Fluß ſetzen, um nach Wimpfen
hinauf=
zufahren. Links liegt unten Wimpfen im Tale am Ufer, mit
einer Kirche, die als erſte gotiſche im Neckartale gilt. Sie iſt
ein außerordentlich edler Bau und erhebt ſich an einem mit
kleinen Paläſten geſchmückten baumbepflanzten Platz. Ihr
Kreuz=
gang wirkt wie aus der Welt der Märchen, und der Hof iſt
voller Hecken, voller Bäume und voller Blumengerüche. Nach
Wimpfen ſelbſt zieht eine ſteile Straße hinauf, und man kommt,
kaum in die kleine Stadt eingetreten, auch gleich an das
Hohen=
ſtaufentor.
Das Hohenſtaufentor iſt ein Teil der Pfalz, die wohl um
1200 herum hier gebaut wurde und zu der die meiſten
Monu=
mente gehören, welche von weither die ſtolze und zugleich ſo
innige Silhouette von Wimpfen bilden. Der rote Turm, das
rieſige Steinhaus mit dem Staffelgiebel, die Arkaden, der blaue
Turm, deſſen Holzdach der Blitz einmal entzündete und das
nun neu erſtanden iſt . alle dieſe Bauten waren nur der
Rahmen für die Pfalz, die einmal mit kaiſerlicher Erhabenheit
hier über dem Neckar lag. Vor der Ausdruckskraft dieſer
Ge=
bäude und vor der Beſchwörungsſtärke, die von ihnen ausgehr,
verblaßt faſt alles andere, was Wimpfen in großer Fülle ſonſt
aufzuweiſen hat, . . . die alten prächtigen Fachwerkhäuſer, die
ſteilen Gaſſen, die Brunnen, die Pfarrkirche mit der ſteinernen
barbariſch wilden Kreuzigungsgruppe, die Dominikanerkirche
das ganze Spiel von Giebeln, Türmen und Gaſſen, von
mittel=
alterlicher Bau=Atmoſphäre und romantiſcher Verſponnenheit.
Ganz ähnlich wie in Ingelheim, wo die Stadt einfach über
die Pfalz der Kaiſer hinweggewachſen iſt, hatte auch in Wimpfen
der Ort verſucht, die Pfalz zu überwuchern, aber er hat die
Bauten der Pfalz nur verdeckt. Es kam in Wimpfen der
glück=
liche Umſtand hinzu, daß die Pfalz auf dem Rücken des ſcharf
abfallenden Uferhanges ſtand, und ihre Mauern eher dazu
reis=
ten, Häuſer daran zu lehnen, als ſie abzureißen. Es iſt ein
Verdienſt des letzten Großherzogs Ernſt Ludwig, Wimpfen, das
ziemlich vergeſſen und zugewachſen war, wieder in ſeiner
alter=
tümlichen Schönheit freigelegt und die Pfalz in ihrer
einzig=
artigen Anlage wieder deutlich gemacht zu haben. Die Kapelle,
die zum Palaſt gehörte, war lange Zeit in ihrem unteren Teil
ein Stall geweſen, darüber hatte man ein Stockwerk eingezogen,
und es wohnten vier Familien in dem Raum, in dem, vom
Kaiſerſaal hereintretend, die Hohenſtaufenkaiſer auf der Empore
dem Gottesdienſt beiwohnten. Kurz vor dem Kriege wurde die
Kapelle, die ebenfalls dicht am Hang ſteht, wieder hergeſtellt,
ſie iſt jetzt ein Muſeum, in dem viele Dinge von lokalem
Inter=
eſſe, die freilich die Weltgeſchichte berühren, aufbewahrt werden,
ſo Schenkungen der Fürſten an die Stadt. König Heinrich der
Siebente ſchenkte Wimpfen zum Beiſpiel einen Wald, aus
deſſen Erträgnis heute noch, ſiebenhundert Jahre ſpäter, die
Wimpfener Bürger jährlich einen Stoß Holz erhalten. Man
kann die Schenkungsurkunde nachleſen, ſie iſt eine nicht geringere
Koſtbarkeit als die hier ſtehenden Säulen der Arkaden, die
aus=
gewechſelt worden ſind, wenn der Sandſtein zu mürbe wurde.
An dieſe Arkaden, die ſich in der Mauer der Pfalz befinden,
kann man nur herankommen, wenn man ein dreihundertjähriges
Bauernhaus betritt, das der heſſiſche Staat zu dieſem Zweck erſt
erwerben mußte und das jetzt die Fahne der Deutſchen Jugeno=
Herberge trägt. Zwiſchen der Rückſeite des Hauſes und den
Arkaden iſt ein kleiner freier Raum, der ſchlicht überdacht
wor=
den iſt und jetzt den Tagesraum der durchmarſchierenden und
durchradelnden Jugend bildet. Da ſitzen nun die Jungens und
Mädels unter dem ſpitzen Giebel dieſes Daches und ſchauen
durch die wunderbaren mit rührender Innigkeit geformten
romaniſchen Bogen der Arkaden der Hohenſtaufenpfalz auf die
Landſchaft hinaus. Die Ebene unter ihnen, in welcher der
Neckar wie eine ſilberne Schlange dahingleitet, gehörte dem
deut=
ſchen Orden und heißt noch die Deutſchherrnebene. Sie iſt durch
die Felder wie ein Schachbrett aufgeteilt. Vom Ufer des Neckars
und vom Berghang duften die Jasmin= und die Fliederbüſche
herauf, die Roſenhecken klettern zwiſchen den Bäumen hin, und
eine unbeſchreibliche Ruhe erfüllt den ganzen Raum.
In der Ebene unten haben bereits die Römer gekämpft,
die Heere der Bauern ſind über ſie hingezogen, Tilly hat hier
eine Schlacht geſchlagen — und die Hohenſtaufen ſind auf dieſer
Ebene herangeritten, wenn ſie nach Wimpfen kamen, um
Pfalz abzuſteigen. Im Hintergund der flachen Landſchafti
auf den Berghöhen die Burgen Götz von Berlichingens u.
Deutſchritterordens, den ein Hohenſtaufenkaiſer erſt
mächtig und groß gemacht hat. Ein wichtiger Teil der dia
Geſchichte iſt in dieſen Neckarraum bei Wimpfen hineino
ben, und wenn die Jungens und Mädels hier raſten unn
die mit empfindſamer Kraft gebogenen Arkaden mit den
deren jede ein anderes Ornament trägt, in die blaue Hfen
weite hinausſchauen, ſo haben ſie eine Landſchaft unſ
wie ſie an Fruchtbarkeit und Fülle, an Erinnerung
unda=
heit der deutſchen Jugend kaum an einer anderen
habener geboten werden kann.
Aber nicht nur die Größe, ſondern die faſt ſtets daruit, mu Kaup!!
knüpfte Tragik der deutſchen Geſchichte lehrt Wimpfex ſ6 Erinnerungen. Hier in der Pfalz traf einſt
Kaiſe=
rich der Zweite, wie immer begleitet von ſeinen wildern!
und ſeiner Sarazenenleibwache, ein, um die Rebea/
dämpfen, die ſein jünglingshafter Sohn Heinrich, derſoſt
den Wimpfener Bürgern den Wald geſchenkt hatte, ge=
Imperium des Vaters entfacht hatte, während der Bu
Sizilien war, Friedrich hatte dem Sohn, den er zum 70/ Iu
König gemacht hatte, bereits ſchon einmal verziehen. Wlmu ein Unentſchie
hatte Heinrich wieder, mit einer Handvoll deutſcher Fürnsſitzin Spiel Fl
— was ein Staufe nie hätte tun dürfen — im Bund „m m letzten Sl
ſtaufiſchen Todfeinden, den lombardiſchen Städten, gauswe wich de
über den Vf.
Vater gemeutert. Friedrich der Zweite empfing den Soon
Grupt
als er im Wimpfener Hoflager eintraf, ſondern ließ ihg n Koſt
Nachhut des kaiſerlichen Zuges nach Worms bringen, „ondlichen Ka
dort die Inſignien des Königs und die Waffen nehrſenzvie
Gauliga=
einem wundervollen Brief ſchreibt der Kaiſer von den 19)e
die trotz ſolchen Unglücks in ſeiner Bruſt bleiben muukucklaſſe, und
er wohl Mitgefühl mit dem Sohne, aber nicht mit danid zewart. 2
den
räter des Staates haben dürfe. Der Jüngling, der nMſct
undzwanzig Jahren ſchon gegen das Reich rebelliert hatte, „M. Hline
irſter der erſten
nach Kalabrien in die Burg Nicaſtro, deren Trümmnfdn Kompf ge
noch ſtehen und die man ſieht, wenn man aus den Eänsenden Gaul
dern und Kaſtanienforſten des ſüditalieniſchen Gebirgs) eammf um d
die Ebene hineinfährt, die zum Mittelmeer und zur Suuf ſau Südwe
Meſſina führt, wo ſchon die Palmen wachſen. In die 2ryin (Sa.
verbrachte der junge König, der ſo ſtolz und ſo oft ASurbrücken
Wimpfener Pfalz auf die Neckarebene hinuntergeſchautz
Jahre der Bitternis, ehe er ſich, voll Heimweh nach De=)0
das Leben nahm. Er wurde in Coſenca beigeſetzt,
Alerich begraben liegt.
„Deutſchland” In der Mai=Nummer der Zeitſchriſt „Midsrichters Dr
land” bildet eine lebendige Schilderung Baden=Badens=y ud England g
Feder von Albert Herzog den Auftakt zu unterhaltſcutn gegen eine
lehrreicher Fahrt mit der „Schwarzwald=Bodenſee=Poſt”0, dus Treſſen
Alpen=Kraftpoſt von Lindau bis Berchtesgaden. Solck ſc einzige Kon
Reiſe durch den Süden — wie ſie Andreas Königsbaue=ſ09 Treſſen wi
ſonn=
— läßt die Herzen höher ſchlagen. Wunder reiht ſich anc”
Ueberraſchung an Ueberraſchung, die ganze Fahrt vog)
Baden durch den Schwarzwald und die Welt der Alpa
Hochgeſang auf die durchwanderte Landſchaft. Nicht mI x aſten Male
ſprechend ſind Schilderungen von Darmſtadt und dem Wländerkampf
Neckar. Eugenie von Garvens führt uns nach dem hohe, dutſchen Han
des Reiches und gibt uns Einblick in das Leben und Tr Oſterreich,
Helgoland und beſchreibt die Welt der kleinen Hallige Aſten und ſä
de Vries wirbt für „Oſtfriesland und ſeine Inſeln”, uudſal der
Bleicken ſingt ſeiner Inſel Sylt ein herrlich Lied, in de Wſoſte
reim See, Sand und Sonne widerklingen. Beſte Aufnary”ſ ode
ſiät ernſt betri
den behandelten Gebieten ſind eine wertvolle Ergär een Pro
Textteils des wohlgelungenen Heftes. — Probehefte —0 dann erſt
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LfHM
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Friedrich Schaefer-- Ludwigsplatz 7 C5l0
[ ← ][ ][ → ]Heg, 17. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 135 — Seite 11
9
Mbld Tltt
Der Sport des Sonntags.
nodt inmal Hochbekrieb im Raſenſpork.
AMyorletzte Sonntag im Mai iſt zwar ſportlich kein
Groß=
ſamptg wie ſeine Vorgänger, das Fußballprogramm iſt aber
ſuch ſohe Länderſpiel außerordentlich reichhaltig. Im
Fußball
gerdehum Kampf um die deutſche Meiſterſchaft folgende
echs jGugruppenſpiele durchgeführt: Gruppe 1: Hertha=BSC.
Zerliyn= Pol. Chemnitz, Vorw.=RSp. Gleiwitz — York
Inſter=
ura; ſiuppe 2: Hannover 96 — Tvb. Eimsbüttel; Gruppe
. 1. (.9 Jena — VfB. Stuttgart; Gruppe 4: Phönix
Ludwigs=
afen g-VfR. Mannheim, VfR. Köln — VfL. Benrath. Nachdem
deu ſiuppe 2 im deutſchen Meiſter Schalke 04 der erſte
Grup=
genmevüte und Teilnehmer der Vorſchlußrunde feſtſteht, dürfte der
ummu Sonntag auch in den übrigen Gruppen Klärungen
ringe In der Gruppe 1 benötigt der Berliner Meiſter gegen
hemiu ein Unentſchieden zum Gruppenſieg. In der Gruppe 3
ſird hiim Spiel Jena — Stutgart zeigen, wer der Fürther
vVg/ m letzten Spieltag am gefährlichſten werden kann. In
nr Gſwe 4 wird der VfL. Benrath mit dem ſicher zu
erwarten=
m Sitiee über den VfR. Köln Gruppenmeiſter. Mit Ausnahme
is Sters der Gruppe 3 dürften alſo am Sonntag die
Teilneh=
nu er diſrVorſchlußrunde feſtſtehen. In den ſchon ſeit Januar im
die Voſſn ang ihindlichen Kampf um den Vereinspokal greifen
Koſer y un auddie Gauliga=Vereine ein. In allen 16 deutſchen Gauen
effen de „Erſtklaſſigen” auf die „Ueberlebenden” der
Bezirks=
id Küuklaſſe, und nur in wenigen Fällen ſind Gauliga=Vereine
ſter ingepaart. Der Ausgang der wenigen ſchon ausgetragenen
viele 4t mit dem Ausſcheiden der Gauliga=Vereine Phönix
ſentarlsnailte, Eintracht und FSV. Frankfurt bereits bewieſen, daß
2.Velieter der erſten Klaſſe durchaus nicht überall als
Favo=
hen iten Kampf gehen. Auch der Sonntag wird nicht alle im
Imſ kampf um den Aufſtieg zur Gauliga ſind
vor=
ſehem bau Südweſt: Reichsb.=Rotweiß Frankfurt — Opel
ſſſelslym (Sa.), Polizei Darmſtadt — Germ. Bieber,
Fußball=
ſein Sarbrücken — Ludwigshafen 04. Gau Baden: VfR.
mſtauz — Amicitia Viernheim. Die Zahl der
Freund=
maftsviele iſt mit Rückſicht auf den Pokalkampf natürlich
kleln Hervorzuheben iſt die Reiſe der Frankfurter Eintracht
Weſtmrk Trier (Sa.) und Jeuneſſe Eſch (Luxemburg). Das
ßball grogramm im Ausland verzeichnet zwei wichtige
undernpile. In Amſterdam ſtehen ſich unter Leitung des
deut=
n Oſchedsrichters Dr. Bauwens=Köln die Mannſchaften von
llani nd England gegenüber. Es iſt das erſtemal, daß die
illänie gegen eine engliſche Berufsſpieler=Ländermannſchaft
ald=Bodenſt retem Das Treffen iſt übrigens entgegen bisheriger
Gepflo=
erchtesgaden zheitn ds einzige Kontinent=Gaſtſpiel der Engländer in dieſem
dreas Kwhre. Ds Treffen wird am Samstag im Olympiſchen Stadion
zgetntign. Am Sonntag, liefern ſich in Paris Frankreich und
„parm iren fälligen Länderkampf.
Handball.
Zumerſten Male wird am Sonntag in Augsburg ein
ndba lländerkampf Deutſchland — Schweiz
ausgetra=
ms nac mur Dic eutſchen Handballer, haben bisher zehn Länderſpiele
das Lebenngege: leſterreich, je 1 gegen Ungarn, Schweden und Dänemark)
er kleinen zugetrman und ſämtlich gewonnen. Die Schweizer ſind die fünfte
ſion nt der wir in Länderſpiel=Beziehungen treten und dazu
d all’ ſchſte Nation in dieſem Jahre noch Holland kommen. Die
genaſe haben ihre Vorbereitungen für den Augsburger
npf licht ernſt betrieben. Die vorgeſehene Länderelf wurde
ſchuveen Proben gegen ſpielſtarke Städtemannſchaften
unter=
en wnd dann erſt endgültig aufgeſtellt. Wie gegen Ungarn ſo
7. AM4 daseiſchamt Handball auch für den Kampf gegen die Schweiz
Veyaytung der deutſchen Farben einer ſüddeutſchen
Mann=
iſt ülletragen. Bis auf den Tormann. Mittelläufer, den Halb=
Sten M Linksaußen wurde die gleiche Elf aufgeſtellt, die im
embärn Darmſtadt gegen Ungarn mit 14:3 gewann. Die Elf
wiſt blgt: Olpv (Eßlinger TSV.); Pfeiffer (Pol. Darm=
4), 2lihm (VfR. Schwanheim); Rutſchmann (SV. Waldhof),
in (ſſtiers Stuttgart), Stahl (Pol. Darmſtadt); Goldſtein,
ſch (ſbede SpVgg. Fürth), Spengler (SV. Waldhof), Spalt,
theunel (beide Pol. Darmſtadt). Trotz aller guten
Vorbe=
lungew verden die Eidgenoſſen um eine klare Niederlage in
mecin Länderſpiel nicht herumkommen.
Hockey/Rugby.
n iſſen beiden Spielarten iſt die Saiſon ziemlich zu Ende.
Progvomm ſtehen nur noch wenige, weniger wichtige
Aotsſpiele.
Leichtatbletik.
*ſddeutſche Leichtathletik=Programm des Sonntags
ver=
lrr, eine Reihe recht intereſſanter und gut beſetzter
Ver=
tu ig. Zunächſt erwähnen wir die Städtekämpfe München
rmeg (Sa.), Karlsruhe — Heidelberg und Freiburg — Of=
MRhl, die jeweils am erſtgenannten Ort ſtattfinden. In
ein Straßenlaufen „Rund um die Kaiſerſtraße”
durch=
tionale Wettkämpfe werden in Stuttgart/Cannſtatt
ßen durchgeführt. In der Reichshauptſtadt verdienen
öſtſungsſportfeſt des BSV. 92 und das Stundenlaufen des
Nin Friedrichshain über Berlin hinausgehendes
ren
Rudern.
Die zeiſche Ruderſaiſon 1935 wird am Sonntag mit der
Re=
ta indKitz ſchenbrodg eingeleitet. Im Mittelpunkt der
Ver=
kalturiſteht der Erſte Einer, in dem Europameiſter Guſtav
dafer= iſsden auf Georg v. Opel=Rüſſelsheim und
Hasleben=
esdenrtfit.
Tennis.
Vien mispokal=Kämpfe ſtehen am Wochenende auf der
Arie, J.15cheveningen begegnen ſich Holland und Japan und in
kag ſtole ſich Tſchechoflowakei und Jugoſlawien gegenüber,
ben 9 zn noch zur erſten Runde zählenden Treffen ſteht mit
W Raun Polen — Südafrika in Warſchau bereits eine Begeg=
9 den veiten Runde auf dem Programm und in Mexiko=City
FiIAUSA. und Mexiko bereits den Endkampf der Nord=
Ge In Paris nehmen am Samstag mit deutſcher
Be=
gungyle Internationalen Meiſterſchaften von Frankreich, bei
O4gried von Cramm den Titel im Männer=Einzel zu
ver=
enAt ihren Anfang. An dem bis zum 2. Juni dauernden
Dw” nehmen wie in allen Jahren die Spitzenſpieler aus
LShrn teil Deutſchland iſt durch von Cramm, Henkel,
er 1/Marieluiſe Horn vertreten.
Radſport.
* chender der Bahnrennen verzeichnet diesmal Ver=
Saltung, in Berlin, Leivzig und Dortmund. Von den
Wrraßline nnen iſt der Große Straßenpreis des Saarlandes,
A WSe Sr Mrar Rind Sds Aene We Mitie Refe
* NebM2 o Kilometer führt das „Peter=Schleſinger=Gedächt=
SDennr, das mit Start und Ziel am Sportplatz auf dem
everevtis in Offenbach ausgefahren wird. Vier Nationen
Ne2. Im 4trnationalen Straßenfahrer=Kriterium bei Wangen
4ugd ülereiligt. Zwei bedeutende Straßenrennen des Auslan=
2 Jand2 xum 41. Male ſtattfindende Fernfahrt Bordeaur —
DriS u Eda9 Kilometer deren letzter Teil hinter Motoren ge=
SSI DAund die am Samstag beginnende Italien=Rundfahrt,
DEr Afappen und insgeſamt 3414 Kilometer zurückzulegen
nd.
Motorſport.
Schenähriger Pauſe wird bei Stuttgart wieder das
SeitvwdeEiuren ausgetragen Ueber 200 Meldungen ſind für die
Stchepist Klaſſen des Motorradrennens abgegeben worden,
tisfherrT aus dem Auslande. Die ganze deutſche Klaſſe der
Serts Hurfahrer iſt in Stutgart verſammelt. Alls was im
deutſchen Motorradſport einen Namen hat, iſt an der „Solitude‟
beteiligt. Wir nennen nur aus der reichhaltigen Starterliſte
Namen wie Geiß, Winkler, Klein, Soenius, Rüttchen, Mellmann,
Steinbach, Frentzen, Kohfink, Richnow, Bauhofer, Ley, Mansfeld,
Weyres u. a. m.
Pferdeſport.
Nach dem Henckel=Rennen ſteht in Hoppegarten mit dem
mit 13 300 Mark ausgeſtatteten Kiſaßzony=Rennen” eine weitere
wertvolle Prüfung auf dem Progkamm. Außer Hoppegarten
ver=
anſtalten am Sonntag noch die Bahnen in Hannover, Neuß und
Königsberg Rennen.
Verſchiedenes.
Im Ringen werden die Endkämpfe um die
Mannſchafts=
meiſterſchaft des Gaues Südweſt mit den Treffen Thaleiſchweiler
— Ludwigshafen, Dieburg — Saarbrücken und Schifferſtadt —
Mainz fortgeſetzt.
Um den Aufftieg zur Liga.
Polizei Darmſtadt — Germania Bieber.
Am kommenden Sonntag empfängt der Polizei=SV. als
erſten Gegner der Rückrunde Germania Bieber. Wegen der
Ein=
weihung der Reichsautobahn wurde das Spiel, um jedem
Inter=
eſſenten Gelegenheit zu geben, ſich dasſelbe anzuſehen, auf 17 Uhr
verlegt. Die Bieberer, die zurzeit die Tabelle anführen, werden
alles verſuchen, durch eine Wiederholung ihres Vorſpielſieges ihre
Spitzenpoſition zu feſtigen. Ob ihnen das gelingt, bleibt
abzu=
warten. Obwohl die Polizeielf im Vorſpiel nur infolge
miß=
licher Umſtände um den verdienten Sieg kam, darf ſie am
kom=
menden Sonntag das Spiel keineswegs auf die leichte Schulter
nehmen. Einen weiteren Verluſtpunkt kann ſich die Elf unter
keinen Umſtänden erlauben. Wenn die Form des Pokalſpiels
keine Augenblickserſcheinung war, ſo heißt am Sonntag abend
der Sieger jedenfalls „Polizei”, Spielbeginn 17 Uhr.
Samskag abend 6.30 Uhr an der Rheinallee:
TSG. 46—Sportfreunde Frankfurt.
Am Samstag abend 6.30 Uhr findet an der Rheinallee ein
recht intereſſantes Spiel ſtatt, das ſeine Anziehungskraft gewiß
nicht verfehlen wird. Die 46er erwarten dort mit den
Frank=
furtern einen Gegner, der gerade in den letzten Wochen in
Frank=
furter Kreiſen viel von ſich hören machte. Bekanntlich ſtanden
die Sportfreunde am Ende der Verbandsſpiele nur mit einem
kleinen Punktunterſchied an zweiter Stelle hinter dem Meiſter
Rot=Weiß Frankfurt.
Nickar Heidelberg — Jung=Deukſchland Darmſtadt
auf Monkag, den 20. Mai, verſchoben.
Infolge der am Sonntag ſtattfindenden Einweihung der
Reichsautobahn mußte der für Samstag abend vorgeſehene
Club=
wettkampf Darmſtädter Schwimmclub Jung=Deutſchland gegen
Nickar=Heidelberg auf Montag, den 20, Mai, in Heidelberg
ver=
ſchoben werden. Die Abfahrt nach Heidelberg zu dem Kampf.
der in ſeinem Programm eine Abänderung erfahren mußte
er=
folgt um 6 Uhr Montag nachmittag ab Marienplatz. Die
Mit=
glieder der Wettkampfmannſchaft werden gebeten, heute abend
um 18.30 Uhr zu einer kurzen Beſprechung im Vorraum des
Hallenſchwimmbades zu erſcheinen.
Alympia=Werbe=Kampfſpiele am Pfingſtmontag
des Sporkvereins 1919 Münſter bei Dieburg.
Zur Ausbreitung und Vertiefung des Olympiſchen Gedankens
im Hinblick auf die Olympiade 1936 bringt der Sportverein 1919
Münſter bei Dieburg am Pfingſtmontag, den 10. Juni 1935,
Olympia=Werbe=Kampfſpiele zur Durchführung.
Die leichtathletiſchen Einzel= und Mannſchaftskämpfe
um=
faſſen nahezu alle Diſziplinen. Alle Klaſſen haben
Startmöglich=
keit, und zwar neben öffenen Kämpfen ſind ſolche für Junioren,
alte Herren, Frauen und ſchließlich in 3 Jugendklaſſen
ausgeſchrie=
ben= Startberechtigt ſind alle Vereine des Gaues 13. Südweſt, die
dem RBfL. angehören.
Neben dieſen rein leichtathletiſchen Diſziplinen iſt noch als
neuartige Konkurrenz ein Gelände=Wehrſport=Mannſchaftskampf
ausgeſchrieben. Dieſer umfaßt: Gepäckmarſch 16,5 Klm.
Kleinkali=
berſchießen, Keulenzielwurf und Hindernislauf. Eine Mannſchaft
beſteht aus 3 Mann einſchließlich Führer. Außer den Vereinen,
die dem RBfL. angehören, ſind teilnahmeberechtigt: SA., SS.,
Arbeitsdienſt und Polizei, gerade dieſen Formationen will man
Gelegenheit zum friedlichen Wettkampf geben. Es verſteht ſich
da=
her von ſelbſt, daß das Intereſſe von dieſer Seite her für dieſe
neuartige Konkurrenz ein recht bedeutendes iſt.
Leichtathleten und Geländeſportler haltet Euch den
Pfingſt=
montag für Eure Teilnahme bei dieſen Kämpfen frei.
Melde=
ſchluß iſt der 6. Juni 1935. Vereine und Formationen, die
noch nicht im Beſitze von Ausſchreiben ſind, erhalten dieſe ſofort
auf Anforderung.
Aus den Vereinen u. Verbänden
Turngemeinde Beſſungen 1865.
Handballabteilung. Am kommenden Montag, den
20. Mai, findet im grünen Zimmer des Vereinshauſes eine
außer=
ordentliche Spielerverſammlung ſtatt. Pünktliches und vollzähliges
Erſcheinen um 8, 30 Uhr iſt Pflicht.
Schwimmabteilung. Die nächſten Schwimmſtunden
finden bis auf weiteres Samstags abends von 8—9 Uhr ſtatt. —
Die Dauerkarten für den Woog können beim 1. Schwimmwart in
Empfang genommen werden. Preis pro Stück 4,50 RM.
Turnkreis 18 (Darmſtadt) 9.T.
Uebungsſtunde für die Saarbrückenfahrerinnen.
Heute Freitag, den 17. Mai, abends von 20—22 Uhr, lehrt
die Gau=Frauenturnwartin Els Schröder (Kaiſerslautern) in der
Turnhalle der Turn= und Sportgemeinde 1846 Darmſtadt (
Woogs=
platz) in einer Uebungsſtunde. Dieſe Uebungsſtunde iſt für alle
diejenigen Turnerinnen, die am Gaufeſt in Saarbrücken
teil=
nehmen. Jedoch werden die Kreisvereine darauf hingewieſen,
daß möglichſt auch ſolche Turnerinnen. Abteilungsleiter (innen)
daran teilnehmen, die nicht am Wettkampf in Saarbrücken
be=
teiligt ſind. Els Schröder wird ſich auch mit dem Lehrſtoff für
den allgemeinen Turnbetrieb befaſſen. Die Kreisleitung rechnet
mit einem Maſſenbeſuch dieſer Uebungsſtunde. Deshalb der Ruf;
„Turnerinnen heraus!”
Hockey.
TSG. 1846 Darmſtadt.
Das Hockey=Training für die Sommerzeit wurde für Damen=
und Herren=Mannſchaft wie folgt neu geregelt: an jedem
Sams=
rag=Nachmittag ab 16 Uhr und Sonnvags vormittags ab 10 Uhr
auf der Woogswieſe. Wegen der ausfallenden Uebungsſtunden am
Sonntag, den 19. Mai, wird noch einmal beſonders auf das
Samstags=Training hingewieſen, das regelmäßig und vollzählig
zu beſuchen iſt. — Im Rahmen des Stadtſtaffeltages, der am
Sonntag, den 26. Mai, auf dem Hochſchulſtadion zum Austrag
kommt, wird auch ein Hockey=Werbeſpiel durchgeführt.
Voraus=
ſichtlicher Gegner für die Hockey=Elf der TSG. 46 Darmſtadt wird
die bekannte Sportgemeinde „Eintracht” Frankfurt ſein.
Tenniskurnier in Darmſtadt.
Das Fachamt Tennis der Darmſtädter Ortsgruppe des
Deut=
ſchen Reichsbundes für Leibesübungen tritt vor die Darmſtädter
Tennisgemeinde mit einer großzügigen Veranſtaltung, die der in
allen Sportarten angeſtrebten Trainingsgemeinſchaft zur Hebung
und Förderung des deutſchen Sportes dienen ſoll: In der Zeit
vom 25. bis 30. Mai findet erſtmalig dieſes Jahr ein
Ortstennis=
turnier in Darmſtadt ſtatt, das alle Spieler der Tennis treibenden
Vereine in Darmſtadt, alſo des Tennis= und Eisklub, der
Tennis=
abteilung der Turn= und Sportgemeinde 1846, der Turngemeinde
Beſſungen und des Sportvereins Merck, bei einer tennisſportlichen
Großveranſtaltung vereinigen ſoll.
Das Fachamt Tennis hat die Durchführung dieſes Turniers
dem Tennis= und Eisklub übertragen, und dieſer hat bereits die
offiziellen Ausſchreibungen an die Führer der Tennis treibenden
Vereine Darmſtadts ausgegeben. Wie bereits geſagt, ſoll dieſes
Turnier den Charakter einer Trainingsgemeinſchaft tragen, und
demgemäß hat der Tennis= und Eisklub das ſportliche Programm
des Turniers ſo zugeſchnitten, daß den Anſprüchen und Intereſſen
des Anfängers, des Fortgeſchrittenen und des routinierten
Tur=
nierſpielers in gleicher Weiſe Rechnung getragen wird. Die Spiele
werden in drei Klaſſen ausgetragen und bieten in nicht weniger
als elf Konkurrenzen gerade den ſchwächeren Spielern die
Mög=
lichkeit, ihre Leiſtungen zu verbeſſern und Turniererfahrung, dieſes
beim Tennis ſo wichtige Moment, zu ſammeln, Außer der
Teil=
nahme in einer der unteren Klaſſen iſt aber jeder Spieler
be=
rechtigt, auch in der Konkurrenz um die Darmſtädter Meiſterſchaft
zu ſtarten, wobei er bei einem Zuſammentreffen mit einem der
Spitzenſpieler die Gelegenheit zu einem gern erteilten Lehrſpiel
hat. Zudem iſt das Nenngeld äußerſt niedrig gehalten, um jedem
die Teilnahme zu ermöglichen. Das Fachamt Tennis erwartet,
daß jeder Tennisſpieler durch ſeine Teilnahme an dieſem Turnier
ſein Anteil an der Weiterentwicklung des Darmſtädter
Tennis=
ſports beiträgt und fordert die Sportwarte der betreffenden
Ver=
eine auf, in dieſem Sinne auf ihre Mitglieder einzuwirken.
Nähere Einzelheiten ſind aus den bei den Vereinen aufliegenden
Ausſchreibungen erſichtlich.
Gleichzeitig ſei auf eine andere Tennisveranſtaltung
hinge=
wieſen, die auf Anordnung des Fachamtes Tennis des DRfL. in
Darmſtadt ſtattfindet: In ganz Deutſchland werden am 18. und
19. Mai die männlichen Junioren, der Tennisnachwuchs, einer
eingehenden Sichtung und Prüfung unterzogen. Für den Gau XIII
hat der DRfL. Darmſtadt als Austragungsort dieſer
Sichtungs=
kurſe beſtimmt und den Tennis= und Eisklub mit der
Durchfüh=
rung des Lehrgangs betraut. Darmſtadt erwartet alſo am
Sams=
tag und Sonntag ungefähr 40 Junioren aus dem Gaugebiet, die
auf den Plätzen des Tennis= und Eisklub unter Leitung des
Fach=
amtsleiters der Ortsgruppe Darmſtadt, Herrn Walter
Senne=
wald, und des Tennislehrers Hermann Schüler in Gruppenſpielen
und einem Turnier die beſten Junioren des Gaues ausſpielen
ſollen.
Sgw.
Dr. Buhtz, unſer früher ſo erfolgreicher Skuller, der wegen
Krankheit dem aktiven Sport ſchon als verloren galt, befindet ſich
wieder in beſter Verfaſſung. Der Berliner ſteht in ſcharfem
Trai=
ning und wird als Vertreter Deutſchlands an den amerikaniſchen
Meiſterſchaften vom 18. bis 20. Juli bei New York teilnehmen.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Freitag. 17. Maf
6.0: Königsberg:
ihkonzert Kapelle der Landespoltzer Dan=
. Ltg.: Muſ
ektor S.ieberitz. — Dazw.: 6.45:
Gym=
naſtik. — 8.00: Waſſerſtand, Zeit, Wetter. — 8 10: Sruttgart:
Gymnaſtik.
30: Sendepauſe. — 9.0): Nur Freiburg:
Wer=
bekonzert und Nachr. — 9.15: Nur Freiburg: 1. Ein froher
Wandertag. Eine Folge gemütvoller Heimatlieder. — 2. Das
Handharmonika=Trio Aſal ſpielt. — 10 0): Nachr — 10.15:
München: Schulfunk: Friedrich Liſt. Hörſpiel. — 10.50: Prakt.
Ratſchläge für Küche und Haus. — 11.00: Werbekonzert.
11.25: Meldg. — 11.30: Sozialdienſt. 1. Gegen Krankheir
ver=
ſichern! 2. Wir geben Auskunft! — 11.45: Bauernfunk.
12.00: Mittagskonzert. Kapelle Franz Hauck, das Funkorcheſter Ltg.:
Dr. Merten. — Dczw. 13.00: Zeit, Nachr. — 14.00: Zeir u.
Nachr. — 14.15: Wirtſchaftsbericht. 1. Wie arbeitet ein
Ver=
treter. — 2. Stellengeſuche der DAF. — 14.30: Zeit,
Wirt=
ſchaftsmeldg. — 14.40: Wetter. — 14.45: Sendepauſe. — 15.00:
Nur Trier u. Koblenz: Nachr. — 15.15: Für die Frau: 1. Maria
Thereſia. Eine Frau auf dem deutſchen Kaiſerthron. — 2.,
Frau=
enbewegungen in Rußland, Südeuropa und Frankreich. — 3.
Beſuch m einer Geishaſchule.
16.00: Balladen von Carl Loewe. — 16.30: Kohlenzeche
Grubenfahrt in ein modernes Bergwerk. — 16.45: Was leiſtet
der Arbeitsdank? Geſpräch mit Oberfeldmeiſter Gauobmann Roth.
17.00: Hamburg: Bunte Muſik am Nachmittag. — 18.30:
Ju=
gendfunk: Hallo Jungmädels! Wir machen einen Lagerzirkus. —
18.45: Das Leben ſpricht, — 18.55: Meldungen.
19.00: Unterhaltungskonzert. Märſche — Walzer — Märſche. Ltg.:
Hans Rosbaud. — 20.09: Zeit, Nachr.; anſchl.: Tagesſpiegel.
20.15: Hamburg: Reichsſendung: Stunde der Nation: In
Fries=
land ſtieg der Tod an Land. Funkballade von P. Leuchſenring.
Muſik S. Scheffler. — 21.05: Operetten=Dialoge. Muſik und kl.
Dialogſzenen aus Polenblut, Fatinitza. Opernball. — 22.00:
Zeit, Nachr. — 22.15: Wetter Nachr., Sport — 22.35:
Die Sportſchau der Woche. — 23.00: Die Welt iſt groß — die
Welt iſt klein. Marco Polos Jahresreiſen und der Rekordflug
der engliſchen Auſtralienflieger. — 24.00: Uhm:
Unterhaltungs=
konzerr d. ſtädt. Orcheſters Ulm=Donau. Ltg.: Fr. Schikling.
OMldtiun dausaunnn
B
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nation: In
Fries=
land ſtieg der Tod an Land. Funkballade von Paul
Leuch=
ſenring. Muſik: S. Scheffler.
Königsberg: 21.05: Muſik der Landſchaft. Ltg.:
Wolf=
gang Brückner. Orcheſter des Danziger Staatstheaters.
München: 19.00: Funk=Komponiſten: Ludwig Kuſche. Ein
bunter Querſchnitt durch ſeine Hörſpielmuſiken.
Stuttgart: 18.30: Hitlerjugendfunk: Hörſt du die Stunde
der jungen Nation? Eine Rundfrage und was dabei
berauskam.
Helſingfors: 19.05: Konzert des Stadtorcheſters.
Wien: 19.40: Handwerk im Lied.
Sottens: 20.00: Quvertüre zur verkauften Braut u. a.
Warſchau: 20.15: Werke von Beethoven.
Agram: 20.30: Operetten=Abend.
Nom: 20.50: Kammermuſik.
London: 22.45: Tanzkapelle H. Roy.
T.oulouſe: 23.00: Operetten=Arien.
Weiterberichl.
Infolge der über Europa aufgekommenen Wirbeltätigkeit
haben ſich vornehmlich im Mittelmeer= und Oſtſeegebiet mit einer
Zufuhr feuchtwarmer Luftmaſſen erhebliche Niederſchläge
einge=
ſtellt. Weſt= und Süddeutſchland verblieben dagegen noch im
Be=
reich kalter Luftmaſſen, ſo daß ſich hier die Niederſchlagstätigkeit
im allgemeinen in mäßigen Grenzen gehalten hat. Ein über
Eng=
land aufgetretenes ausgedehntes Luftdruckfallgebiet wird auch uns
eine verſtärkte Zufuhr feuchter Ozeanluft bringen.
Ausſichten für Freitag: Veränderliches, doch überwiegend
bewölk=
tes Wetter und zeitweiſe auch Niederſchläge, bei weſtlichen und
nördlichen Winden Temperaturen wenig verändert.
Ausſichten für Samstag: Vorausſichtlich zunehmende
Nieder=
ſchlagstätigkeit und im ganzen milder.
Nummer 135
Freitag, 17. Mag
DarmſtadterCagblatte
Helfer am Aufbau.
Die gewerblichen Kreditgenoſſenſchaften
im Jahre 1934.
Anläßlich des 5. Verbandstages des
Genoſſen=
ſchaftsverbandes Heſſen Mittelrhein (Schulze=Delitzſch
e. V.), der heute und morgen in Bad Kreuznach
ſtatt=
findet, veröffentlichen wir folgenden Artikel:
Die gewerblichen Kreditgenoſſenſchaften haben ſich entſprechend
dem Gedanken der Selbſthilfe, dem ſie ihre Entſtehung verdanken,
von Anbeginn in den Dienſt des Aufbaus der deutſchen Wirtſchaft
geſtellt. Die Treue, die die Genoſſenſchaftsbanken auch in den
ver=
floſſenen Jahren der Notzeit ihren Kunden gehalten haben, hat
ſich bewährt. Das fortgeſetzte Anſteigen der Einlagen bei ihnen
beweiſt das am beſten. Das aber hat auch die Genoſſenſchaften
wiederum inſtand geſetzt, dem Kreditbedürfnis Rechnung zu
tra=
gen, das ſich im Zuſammenhang mit der allgemeinen
Wirtſchafts=
belebung bei der Kundſchaft geltend gemacht hat. Das aktive
Ein=
greifen in die Kreditgewährung, das ſich bereits 1933 erkenen
ließ, hat ſich 1934 fortgeſetzt. Wenn das in den Jahreszahlen des
verfloſſenen Jahres nicht mit entſprechender Deutlichkeit ſichtbar
geworden iſt, ſo liegt das an dem gleichzeitigen
Auflockerungs=
prozeß innerhalb des aus der Kriſenzeit verbliebenen
Schulden=
blocks. Die Genoſſenſchaften ſelbſt blieben fortgeſetzt bemüht, die
eigenen Schuldenlaſten abzubürden. Der Erfolg dieſer
Be=
mühungen iſt auch nicht ausgeblieben. Er iſt in Geſtalt einer
be=
deutſamen Feſtigung der eigenen finanziellen Stellung und
der=
jenigen im geſamten deutſchen Kreditgewerbe in Erſcheinung
ge=
treten. Der unlängſt veröffentlichte Jahresbericht der Deutſchen
Zentralgenoſſenſchaftskaſſe hat dieſes erfreuliche
Er=
gebnis der genoſſenſchaftilchen Aufbauarbeit ausdrücklich
aner=
kannt. Gleichzeitig hat aber auch die Entwicklung des Engagements
der Deutſchlandkaſſe dieſe befriedigende Entwicklung zahlenmäßig
beſtätigt. Binnen Jahresfriſt haben ſich die Einlagen der
gewerb=
lichen Kreditgenoſſenſchaften bei dieſem Spitzeninſtitut annähernd
verdreifacht, während die Kontokorrentſchulden um etwa ein
Fünftel, die Wechſelverpflichtungen um genau ein Drittel
ab=
nahmen.
Die eigenen Bilanzziffern der rund 1346 berichtenden
ſtädti=
ſchen Kreditgenoſſenſchaften, einſchließlich der über 50
Beamtenbanken, vermögen dieſen günſtigen Eindruck nur zu
unter=
ſtreichen. Die Bilanzſumme hat ſich bei ihnen um rund 87
Mil=
lionen auf 1833 Millionen RM. erhöht, und bezieht man die
Giroverbindlichkeiten ein, ſo wird die 2 Milliarden=Grenze bereits
knapp erreicht. Die Ausweitung des Bilanzrahmens beruht im
weſentlichen auf der beachtlichen Zunahme der Depoſiten. So
über=
ſchritten die Spareinlagen, die allerdings noch nicht nach den
neuen Beſtimmungen des Kreditweſen=Geſetzes erfaßt worden ſind,
mit 1044 (i. V. 977) Mill. RM. die Milliardenziffer, und die
Kon=
tokorrenteinlagen ſtiegen um 21 auf 292 Mill. RM. Da parallel
hierzu eine Abnahme der Barverſchuldung auf 51 Mill. RM. und
ein Rückgang der Giroverpflichtungen von 143 auf 107 Mill. RM.
eintrat, ſo ergab ſich eine namhafte Steigerung der flüſſigen
Mittel, die Ende des vorigen Jahres 255 (206) Mill. RM.
be=
trugen. Aber nicht allein die Liquidität — der Effektenbeſtand
bei den Kreditgenoſſenſchaften allein ſtieg auf 65 Mill. RM. —
hat eine weſentliche Beſſerung erfahren, auch die
Kreditausleihun=
gen konnten erweitert werden. So nahmen die kurzfriſtigen
Kre=
dite auf 1192 (1182) Mill. RM. zu und die Hypotheken=Darlehen
erhöhten ſich auf 142 (120) Mill. RM. Wird man auch die
Zu=
nahme der letzteren nicht voll der Neugewährung zurechnen
kön=
nen, ſo zeigt ſich doch darin die zunehmende finanzielle
Konſoli=
dierung. Das tritt auch bei den Eigenmitteln in Erſcheinung, die
am Jahresende 1934 rund 300 Mill. RM. ausmachten, wovon
faſt 200 Mill. RM. auf Geſchäftsguthaben entfielen.
Dieſe allgemeine Beſſerung der finanziellen Lage der
gewerb=
lichen Einzelgenoſſenſchaften mußte ſich naturgemäß auch den
13 Zentralgenoſſenſchaften mitteilen. Dieſe haben denn
auch im Jahre 1934 eine Umſatzſteigerung um über 22 Prozent
auf 6,57 Milliarden RM. erfahren. Begleitet war dieſe
Ausdeh=
nung des Geſchäftsumfanges ebenfalls von einer Stärkung der
finanziellen Lage und einer wachſenden Verflüſſigung. Das zeigt
ſowohl die Erhöhung der Einlagen auf 62,1 (Ende 1933: 46,7)
Mill. RM., wie die Minderung der Bankſchulden auf 50,3 (68,1)
Mill. RM., woneben auch die ſonſtigen Verbindlichkeiten
ab=
nahmen. Die an Genoſſenſchaften gewährten Kredite von 100,7
(118,7) Mill. RM. konnten ſomit zu mehr als der Hälfte aus
deren eigenen Einlagen beſtritten werden. Die Guthaben bei der
Deutſchlandkaſſe wurden um etwa 10 auf 13 Mill. RM. erhöht,
was etwa einem Drittel der bei dieſer beanſpruchten Kredite
ent=
ſpricht. Der Wertpapierbeſtand konnte auf 8,1 (3,7) Mill. RM.
mehr als verdoppelt werden. Auch die geſchäftlichen Erträgniſſe
vermochten zu befriedigen. Verluſte waren keine zu verzeichnen,
und wenn die Gewinne auf 0,6 (0,7) Mill. RM. abgenommen
haben, ſo iſt das lediglich eine Folge der ſinkenden Zinsſätze.
Hierbei tätig mitzuwirken, gehört aber zu den vornehmſten
Auf=
gaben des genoſſenſchaftlichen Kreditſektors.
Dieſe zuſammenfaſſende Würdigung des Geſchäftsverlaufs der
gewerblichen Kreditgenoſſenſchaften und ihrer Zentralkaſſen im
Jahre 1934 iſt geeignet, den ſchlüſſigen Nachweis dafür zu
erbrin=
gen, daß man beſtrebt geweſen iſt, auf dem Wege der Stärkung
der eigenen Finanzlage und durch Unterſtützung der
mittelſtän=
diſchen Kundſchaft zur Geſundung der beutſchen Wirtſchaft
beizu=
tragen. So haben ſich die gewerblichen Kreditgenoſſenſchaften als
tätige Helfer am Wiederaufbau erwieſen.
Produkkenmärkke.
Berliner Getreidemarkt vom 16. Mai. Die Abſatzverhältniſſe
im Getreideverkehr haben ſich nicht gebeſſert, Abſchlüſſe bleiben
auf kleine Bedarfsdeckungen beſchränkt, zumal beſondere
Anregun=
gen von der Verbraucherſeite fehlen. Die Zufuhren aus der
Land=
wirtſchaft ſind noch immer gering, auch Verkäufe der zweiten
Hand erfolgen bei den gegenwärtigen Preiſen nur vorſichtig. Zu
Mahlzwecken ſind Weizen und Roggen bei den Berliner Mühlen
kaum unterzubringen, an der Küſte und an den Oder=Stationen
macht ſich vereinzelt Kaufluſt geltend. Eoſin=Weizen blieb ziemlich
ſtetig. Mit Weizen= und Roggenmehlen ſind die Verarbeiter zunächſt
noch verſorgt. Hafer und leichte Futtergerſte werden auch bei
Ab=
nahme von Roggen oder Gegenlieferung von Kraftfuttermitteln
nur in mäßigem Umfange zum Verkauf geſtellt. In Brau= und
Induſtriegerſten hat ſich der Handel nicht belebt.
Piehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 16. Mai. Aufgetrieben waren
145 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich auf a) 57—62, b) 52—56,
c) 45—51, d) 35—44. Es wurden verkauft in der Klaſſe a) 30,
b) 32, c) 28, d) 56 Stück. Marktverlauf: lebhaft, geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 16. Maj. Auftrieb: 17 Kälber,
17 Schafe, 103 Schweine 1 Ziege, 235 Ferkel und 540 Läufer.
Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen per Stück 15 bis 20 RM., Ferkel
über ſechs Wochen per Stück 20 bis 26 RM. Läufer per Stück
27 bis 32 RM. Sonſt wurde nichts notiert. Marktverlauf: Ferkel
und Läufer lebhaft.
Frankfurter Viehmarkt vom 16. Mai. Auftrieb: Rinder 144
(gegen 52 am letzten Donnerstagmarkt), darunter 13 Ochſen, 1
Bulle, 125 Kühe und Färſen 5. ferner 1 Färſe zum Schlachthof
direkt. Kälber 817 (959), Schafe 51 (60), Schweine 359 (389).
Notiert wurden pro 1 Zentner Lebendgewicht in RM.: Kälber
Sonderklaſſe —, andere Kälber a) 60 (am 9. Mai 60), b) 51—59
(52—59), c) 42—50 (42—51). d) 32—41 (32—41). Hammel b2)
Weidemaſthammel 40 (40) c) mittlere 36—38 (36—38), d)
gerin=
gere 28—31 (30—35). Schafe nicht notiert. Schweine b) 47—50
(47—50). c) 46—49 (46—50), d) 42—48 (42—49). Marktverlauf:
Kälber mittelmäßig, ausverkauft. Hammel und Schafe langſam,
bei Schafen Ueberſtand. Schweine mittelmäßig, ausverkauft.
Ueberſtand: 114 Rinder, darunter 10 Ochſen, 101 Kühe und 3
Färſen. Schafe 10.
Der deutſche Außenhandel im April.
Die Abſakentwicklung der 1934er Weine.
Geringer Einfuhrüberſchuß.
Seit Wochen herrſcht eine mehr oder minder große Run
Die Einfuhr betrug im April 359 Mill. RM. gegen 353
Mill. RM. im Vormonat. Zugenommen hat die Einfuhr von
Roh=
ſtoffen und in geringem Maße von Fertigwaren. Die Einfuhr von
Lebensmitteln und Getränken hat im April weiter leicht
abge=
nommen. Zurückgegangen iſt die Einfuhr von Butter, Eiern und
Südfrüchten, denen eine Erhöhung der Einfuhr an Kaffee und
Obſt gegenüberſteht. An der Steigerung der Einfuhr ſind im
weſentlichen nur überſeeiſche Länder beteiligt. Beträchtliche
Zu=
nahmen ergeben ſich vor allem bei den Bezügen aus Braſilien
(Baumwolle), Argentinien (Oelfrüchte, Gerſte), Britiſch=Südafrika
(Wolle), etwas geſtiegen iſt auch die Einfuhr aus den USA.
(Baumwolle, Obſt). Die Bezüge aus europäiſchen Ländern waren
meiſt rückgängig. Abgenommen hat vor allem die Einfuhr aus
Spanien (Südfrüchte, Küchengewächſe), Norwegen (Tran)
Groß=
britannien (bearbeitete Wolle), Dänemark (Butter) und Belgiſch=
Luxemburg (bearbeitete Wolle). Nennenswert erhöht war jedoch
die Einfuhr aus Frankreich (Garne) ſowie aus Rußland (
Oel=
kuchen, Mineralöle). — Die Ausfuhr war mit rund 340 Mill.
RM. um 7 Prozent geringer als im März. Dieſer Rückgang ſtellt
ausſchließlich eine Saiſonerſcheinung dar. An dem Rückgang der
Geſamtausfuhr ſind in erſter Linie Fertigwaren beteiligt, aber
auch die Ausfuhr von Rohſtoffen iſt gegenüber dem Vormonat
ge=
ſunken. An dem Rückgang der Ausfuhr iſt die Mehrzahl der
euro=
päiſchen und überſeeiſchen Länder beteiligt. — Die
Handels=
bilanz, die im Vormonat mit 12 Mill. RM. aktiv war, ſchließt
im April mit einem geringen Einfuhrüberſchuß, und zwar in Höhe
von 19 Mill. RM. ab. Dieſe Paſſivierung, die ſich vorwiegend aus
dem Verkehr mit den überſeeiſchen Ländern ergibt, iſt im
weſent=
lichen als eine jahreszeitliche Erſcheinung zu betrachten.
Die lebhafte und z. T. mit beachtlichen Kursbeſſerungen
ver=
bundene Umſatzbelebung an der Berliner Börſe, die ſich heute noch
intenſiver geſtaltete, iſt auf anhaltende Käufe aus
Publikums=
kreiſen, Eindeckungen der Kuliſſe, und, wie man beobachten will,
auf erneute Käufe für Rechnung von Sperrmarkguthaben
zurück=
zuführen. Neben den ſchon an den Vortagen wirkſamen Gründen
für dieſe Entwicklung regten auch heute wieder vroliegende
gün=
ſtige Wirtſchaftsberichte an, ſo daß das ſaiſonmäßig beeinflußte
Ergebnis des Außenhandels eindruckslos blieb. Wie ſchon an den
Vortagen, erfuhren auch heute Elektrowerte eine Bevorzugung.
Auch Montane konnten Beſſerungen von ½—1 Prozent
verzeich=
nen. Kaliaktien gewannen weiter bis zu Prozent. Ruhiger lagen
chemiſche Papiere, Farben ſetzten /8 Prozent höher ein. Sehr feſt
lagen Schiffahrtswerte. Am Rentenmarkt blieb es ſtill, Altbeſitz
bröckelten um ¼ Prozent ab. — Im Verlauf wurde es an den
Aktienmärkten umſatzmäßig etwas ruhiger, doch konnten die
mei=
ſten Werte deſſenungeachtet weitere leichte Beſſerungen aufweiſen.
Die Rhein=Mainiſche Börſe lag am Aktienmarkt ausgeſprochen
feſt und lebhaft, dagegen wurden deutſche Renten ſtark
vernach=
läſſigt. Das Intereſſe der Kundſchaft am Aktienmarkt hat ſtark
zu=
genommen, die Kuliſſe verhielt ſich heute dagegen abwartend,
ohne aber als Abgeber aufgetreten zu ſein. Angebot lag
über=
haupt kaum vor. Elektroaktien ſetzten ihre Aufwärtsbewegung
fort. Stark befeſtigt waren am Montanmarkt Mansfelder
Berg=
bau mit 113½ Lebhaftes Geſchäft verzeichneten außerdem
Schiff=
fahrtsaktien. Aſchaffenburger Zellſtoff gingen auf 88¾ zurück. Feſt
eröffneten noch u. a. Metallgeſellſchaft mit 101, alſo 2 Prozent
über Pari. JG. Farbeninduſtrie lagen etwas ruhiger, blieben aber
mit 147—146¾ behauptet. — Der Rentenmarkt lag ſtark
vernach=
läſſigt. Altbeſitz gaben ½ Prozent nach. Am Auslandsrentenmarkt
zeigte ſich erneut Intereſſe für Mexikaner. — Im Verlaufe blieb
die Grundtendenz feſt, das Geſchäft wurde aber ruhiger, teilweiſe
bröckelten die Kurſe gegen den Anfang leicht ab, ſo JG. Farben,
Schuckert und Schiffahrtswerte. — Der Rentenmarkt blieb auch
in der zweiten Börſenſtunde ſehr ſtill, die Kurſe lagen indes
un=
verändert.
An der Abendbörſe blieb die Haltung des Aktienmarktes feſt,
da von der Kundſchaft weiter kleine Käufe erfolgten. Das Geſchäft
erreichte jedoch kein beſonderes Ausmaß, und auch die
Kursver=
änderungen gegen die Mittagsbörſe blieben klein; in den meiſten
Fällen konnten ſich die Kurſe auf der erhöhten Baſis gut
be=
haupten.
freihändigen Weingeſchäft. Daraus konnte bisher der Schlu=u
zogen werden, daß der Weinmarkt hinſichtlich der
Abſatzve=
niſſe nicht die gewünſchte günſtige Entwicklung nimmt, daſ:
llem der überwiegende Teil der letztjährigen Weinerntes
immer unverkäuflich in den Erzeugerkellern lagert. Daß diess
zutrifft, zeigen die neueſten Feſtſtellungen der Marktbericht,
des Reichsnährſtandes — Von dem Geſamtweinmoſtertra,
Jahres 1934 waren am 1. Novembe: 1934 rund 75 Prozent 2M
und rund 55 Prozent Rotwein eingelagert, der Reſt aber .9
vährend des Herbſtes als Trauben, Moſt oder Maiſche
vesal=
worden, wobei jedoch in den einzelnen Weinbaugebieten gchſ
liche Unterſchiede beſtanden. Am beſten geſtaltete ſich der Abſa=
ue 1935 war der Beſtand auf 30 Prozent der Gehm”
es M
an Weißwein zurückgegangen. Am 1. März 1935 waren nur.
22 Prozent der geſamten fränkiſchen Weißweinernte eingellys weſße 90
— Von der pfälziſchen Weinernte waren am 1. Novembemiiuen der Mad
66 Prozent Weiß= und 57 Prozent Rotwein eingelagert. Bij/
1. 1. 1935 verminderte ſich der Beſtand auf 59 Prozent bruſwie ich etwa jemd
Prozent. Am 1. März befanden ſich in der Pfalz noch ij.
(dr Sinmen. 1.
Erzeugerkellern 46 Prozent der Geſamtweißweinernte und 22/0abie trommelt
zent der Geſamtrotweinernte.
kſalute. Kampf
las bei ihren
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Mußt iſt.
625 Mill. RM. Wertpapierzuwachs an der Rhein=Mairykil — daß hoſl
Börſe. Die zur Rhein=Mainiſchen Börſe im Zuge der Zuſanmnd zu warſt ill.
faſſung vereinigten Börſen in Frankfurt a. M. und Mannyum entgegengehr
erhält nunmehr über die damalige regionale Ausweitung Hunem alles tat,
einen ſehr beachtlichen Zuwachs in amtlich notierten Wertst
20. Mai 1935 ſind in Frankfurt a. M. i. e. F. auf Grurn kuruf ſch gern b
Geſetzes über den Wertpapierhandel vom 4. Dezember 193
lich zugelaſſen: 15 Mill. RM. Aktien der Bayeriſchen Mauu) Neüchlerng
werke AG., München. 27,4 Mill. RM. der Feldmühle Papie=
huat ich hatte —
Zellſtoffwerke AG., Stettin, 9,0 Mill. RM. der Gebr. Stat hftg heraus.
AG. Köln, 7,5 Mill. RM. der Julius Berger Tiefbau AG.;
2 nir eiwa noch
lin, 16.0 Mill. RM. der Geſellſchaft für Lindes Eismau// Was gilt dir
AG., Wiesbaden, 235,6 Mill., RM. der Rhein=Weſtfäliſches=4
Berliner Kursbericht
vom 16. Mai 1935
trizitätswerk AG., Eſſen, 24,0 Mill. RM. der
Maſchinenbaua=
nehmungen AG. Duisburg 4.275 Mill. RM. Aktien der Derſſ
Steinzeugwarenfabrik für Kanaliſation und Chem. Induſträ 9 be ſie über au
Friedrichsfeld i. B. Schließlich ſind noch zugelaſſen inssſe.
GM. 286,05 Goldpfandbriefe der Preußiſchen Zentralſtal c
Berlin.
Roehm u. Haas AG., Darmſtadt. In dem geſtern veruff
lichten Abſchlußbericht iſt richtig zu leſen: die Geſellſchan
chemiſche Spezialerzeugniſſe erhöhte 1934 ihren Rohgewirn
2,075 (1,69) Mill. RM. Aus einem Reingewinn von 11.
der ſich durch den Vortrag auf 251 000 RM. ſtellt, werden 1
5 Prozent Dividende auf 2 Mill. RM. AK. verteilt.
Umfang des Poſtſcheckverkehrs im April. Die Zahl de
ſcheckkonten iſt im April um 708 auf 1056 456 geſtiegen. Ail
ſen Konten wurden bei 66,7 Millionen Buchungen 10315
RM. umgeſetzt. Davon ſind 8466 Mill. RM. oder 82,1 Po
bargeldlos beglichen worden. Das Guthaben auf den Pc/
konten betrug am Monatsende 575,5 Mill. RM., im Monatu
ſchnitt 592,2 Mill. RM.
Frühbezugsvergütung für Superphosphat. Für Supeiy
phat=Aufträge, die zur Lieferung im Juni beſtimmt ſind urd
zum 25. 6. erteilt werden, gewährt die Deutſche Superphu/
Induſtrie eine Frühbezugsvergütung von 45 RM. je 15 Hn
Im übrigen gelten im Juni ſowohl für Superphosphat a
für Superphosphat=Miſchungen die Maipreiſe weiter. Die
feſtſetzung für die ganze Herbſtverbrauchszeit ſind Ende Ry
erwarten.
Eröffnung der Breslauer Südoſt=Ausſtellung. In der 1
lauer Jahrhunderthalle wurde am Donnerstag die Breslaues”
oſt=Ausſtellung eröffnet. Es ſprach u. a. Gauleiter und Obsy
dent Joſef Wagner. Zum erſten Male weite ſich der tradit:
Breslauer Landmaſchinenmarkt zu einer wirklich umſand
Ausſtellung, die nicht nur Zeugnis von der ſchleſiſchen, ſie
von der ganzen deutſchen Wirtſchaft ablege und zugleich S21
bild des wirtſchaftlichen Charakters der Staaten des euron
Oſt= und Südoſttraumes ſei, die die Ausſtellung beſchickt 19
Deviſenmarkl
vom 16. Mai 129
füllt dein Den
hdert dich das
Berl. Handels= Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordb. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Aiec
93.75
93.75
33 50
35.125
39.375
129.50
112.25
91.625
116.—
152.75
127.50
111.375
„Mee Hee
F. 6. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcherwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Vee
146.625
121.75
106.75
96.25
122.—
92.50
125.375
92.—
117.875
80.—
72.25
„Ween
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali .
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Beſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
Mee
12.75
114.125
169.50
34.625
81.—
125.25
89.25
14.875
117.50
58.25
125.—
115.125
139—
Aeghpten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canaba
Dänemar.
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Bsland
D
gaypt. 2
1 Pap. Peſo
00 Belga
Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
12=Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Held Brieſ=
12.435/ 12.465
a. s59
71.98
0.179
3.047
2.386
54.19
zs.77
12.135
68.43
5.355
16.365
2.354
168.35
54. 32
0.662l
42.08
0.181
3.05
2.380
54.29
48.87
12.165
8.57
5.365
16.40:
2.359
168.69
55.021
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei.
ungam
Uruguah
Ver. Staaten
Währung
100 Lire
* Yen
100 Dina
100 Lats
100 Kronen
1o0 Schillin
100 Eseudos
100 gronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Ar.
1 türk. 2
100 Pengb
1 Goldpeſo
1 Dollar
ſ.
e0.
60.0
8.8
11.19.
6a.3
90.0
0
N.och
1.5
Durmſtäuter and
Frankfurter Kursbericht vom 16. Mai 1935.
B, Wllidte Mr Bresoner
Kurze
Kesnee
„ Gr. IIp. 1934
„. 1935
„ „ „1936
„ „ „ 193
„ „ 193‟
„ Gruppe l ..
5% Dtſch. Reichsanl.
5½0 Intern.,v. 30
4½BBaden „v. 27
4½%Bahern v. 27
4½½Heſſen.. v. 28
4
„ ..b. 29
4½%Preuß. b. 28
4½%Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze .......
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze .......
4½%.........
Dtſch. Anl. Ausl.
*. Ablöſung.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
49 %Bad.=Baden
4½%Berlin .v. 24
4½% Darmſtadt.
4½% Dresden v. 26
4½% Frankfurt 26
2 Heidelberg 26
„aMainz. . .
41.%Mannheim25
4½ %Münchenv. 29
4½%Wiesbaden28
4½½Heſſ. Landesb
4½,% Goldobl
5½% Heſſ.
Landes=
hyp.=Bk.=Liquid
103.35
107.5
107,
106.5
105.5
106.1
100
9671,
102.25
97.5
98.75
g),
98.25
108‟),
97
95.75
100.8
100.6
100.5
115.5
10.-
90.5
95.5
91.5
89.75
92
90
91.5
94.5
96.25
94
100.75
43%beſ. Landhypi
Komm.=Obl. . .
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% „Goldoblig.
4½% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.111
4½% desgl. R.12
4½½ Kaſſ.
Landes=
kreditk. Goldpfb.
4½%Naſſ.
Landes=
bank Goldpfb..
5½% Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser. II
FAusl. Ser. I.
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½% Berl. Hyp. B.
Lig.=Pfbr
4½ %Frkf. Hyp. B.
%0 „ Lig.=Pfbr
2 „ Goldoblig.
1½% Frf. Pfbr. B.
2o „ Lig.=Pfr.
2Mein. Hyp. B.
„ Lig.=Pfr.
4½%Pfälz. Hyp. B.
„ Lig.=Pfb
% Rh. Hhp.=Bl
„ Lig.=Pfr
Goldobl
4 ½2Südd Boden
Cred.=Bank ...
„Lig.=Pfbr
4½%Württ. Hyp.
52Daimler=Benz.
2 Dt. Linol. Werk
Klöcknerwerke
98
96.25
100.
115.5
128.5
21.25
96
100.5
96
100.8
93.5
96
101
96.2*
101.5
97.25
161.
96.25
101
95½),
97.5
101
98
102
101
Wnen 7
6%Mitteld. Stahl.
5%0 NeckarA. G.v. 23
6% Rh. Stahl v. 25
6% Salzmann cCo.
6%Ver. Stahlwerke
„ RM.=Anl.
43%
4½20
62Boigt & Häffner
J. 6. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
5% „ L.Inveſt.
5 %Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze.
42Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumänl
4½%
42Türk. I. Bagdadl
% „ II.Bagdad
4½%ungarn. 1913
1914
4½%0
4‟
Goldr.
4½
1910
4½Budp. Stadtanl.
42Liſſabon.
4½ Stockholm..
Aktien.
Accumulat.=Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G..
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht
Brauhaus Nürnbg.
1or
1021,
98.25
101.75
98.5
101.75
Nrk
100.75
1291,
825
166
53/
39‟),
121
106
89
129
113
133.75
131
Otn Ki
Eement Heidelberg
Karlſtadt.
J. 6. Chemie, Baſel
Chem.Werke Albert
Chade (A=C)
Eontin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr. .:/112.5
Erdöl
Dt. Gold=u. Silb
ſcheide=Anſtalt.
„ Linoleum .. . . /169
Dortm. Ritterbräu
Onckerhoffc Widm
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union ..
EſchweilerBergwer
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabrik.
Faber & Schleicher.
Fahr, Gebrüder..
J.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof..
Geſ. f.elektr. Untern.
Goldſchmidt, Th..
Gritzner=Kayſer.
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf 1
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.!=
Hochtief Eſſen ....
volzmann. Phil.
98
1161,
13921,
101
289
153.5
98),
1121,
222
86
108
93
107.25
126
112
250
G5.
129
129
146.75
77.5
97.5
1221),
98.25
36,
204.
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107.5
119
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114
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„ Genüſſe
Junghans ...
Kali=Chemie. ....
Aſchersleben.
glein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ...
Knorr C. H. .....
Konſerven Braun
Lahmeher & Co.
Laurahütte ...."
Lech, Augsburg.
Lokomf. KraußcCo.
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz=Akt.=Br. .
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
Moenus..
Motoren Darmſtadi
Neckarwert Eßling.
Odenw. Hartſtein.
Park=u. Bürgerbr..
Rh. Braunkohlen
Elektr. Stau
Stahlwerke..
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr. ...
Rütgerswerke ...
Salzdetfurth Kali".
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfabr.
Schuckert, Elektr..
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau.
Thür. Liefer.=Geſ..
Rae
126
An
69.5
126
22.5
95.5
95
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100.75
SSei.
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133.5
109),
102
104
114
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112,
109
16
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Ver. Stahlwerke ..
Ver. Ultramarin ..
Weſtdte. Kaufhof. .
Weſteregeln Kali
Zellſtoff Waldhoſ.
Allg. Dt. Ereditaniul
Badiſche Banl
Br. f. Brauinduſt.
Baher, Hnp. 1. B0
Berl. Handelsgeſ.
„ Hhpotbelb
Comm. u. Prwoatel
Dt. Banku. 2ise.
Dt. Ef.u Bechſe
Dresdner Banl
Frankf. Banl.
A e
Mein. Kyp.= Banl
Pfälz. Ghp.B0l
Reichsbanf= A1
Rhein. Hyp.”
Südd. Bod.d
Württ. Notenbalt
A.,G.f. Verlehrsen.”
Sid. Gien
Allianz= u. Ein
d
17. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 135 — Seite 13
au nie von mie gegangen=
Roman von Erich Ebenstein
aus beeilt ſich mit dem Frühſtück und ſteht dann auf.
du vielleicht beſondere Aufträge für mich, Tante?‟
gn. danke. Wenn etwas von Belang vorkommt, kannſt du
ue ephonieren; ſonſt auf Wiederſehen zu Mittag.”
Mter und Sohn ſind allein.
gwollteſt mich etwas fragen, Fred?” ſagt erſtere, nachdem
r Aeſ abgeräumt worden iſt.
Mama. Ich möchte wiſſen, was zwiſchen dir und Sigrid
horgazülenr iſt bei jener letzten Unterredung, die ihr miteinander
hattert”
„9babe dir doch bereits geſagt —‟
Yeidings, aber dieſe Erklärung kann mir nicht genügen.
oie ufgache, daß Sigrid im Bureau mitarbeiten wollte und du
mr diiſabſchlugſt — läßt es in keiner Weiſe verſtändlich erſchei=
„en, i. Sigrid danach in Ohnmacht fiel und einen
Nerven=
chouck nlitt.”
„Mdas weißt du auch ſchon? Da hat wohl Betty geſchwatzt?”
„Fick wohl gleichgültig — wer es mir erzählt hat.
Jeden=
alls ih du es mir verſchwiegen, was ich, gelinde geſagt, ſehr
nerkusiig finde!"
„Yhabe es dir durchaus nicht „verſchwiegen”, ſondern einfach
ergeſſ) weil es mir gleichgültig war.”
„Aweiß, du gingſt ja auch fort und überließeſt meine Frau
en Aſen der Mädchen. Eine Liebloſigkeit, die ihresgleichen
„Ge ich etwa jemals Liebe für deine Frau geheuchelt?"
Beſter Stimmen klingen von Minute zu Minute gereizter.
rau „Sohie trommelt in nervöſer Unruhe mit den Fingern auf
ſe Tuſchlatte. Kampfbereit ruht ihr Blick auf dem Geſicht des
, obnenz as bei ihren letzten Worten vor Schmerz und Empörung
ef euclßt iſt.
„Aleſt — das haſt du nie” ſagt er, ſich mühſam zur Ruhe
hingau „du warſt immer ihre Gegnerin, haſt ihr immer nur
Auswut bneichug entgegengebracht, obwohl ſie dir niemals Anlaß dazu
u. fhnern alles tat, um dir eine gute, liebevolle Tochter
u d ſeint.
„Asuauf ich gern verzichte. Ich habe Sigrid immer für
Bayenc ſſch jud heuchleriſch gehalten und ſie demgemäß behandelt.
Sie wt ich hatte — hat die Folge bewieſen!” ſtößt Frau
yphict eſtig heraus. „Hat ſie nicht auch uns beide entzweit?
ſt di mir etwa noch der gute, zärtliche Sohn, der du einſt
arffWas gilt dir heute noch deine Mutter? Nichts! Nur
e—füllt dein Denken aus — nur ihr gehört dein Herz!”
„Wlndert dich das wirklich, Mama? Sie iſt meine Frau,
dichtſebe ſie über alles auf der Welt! Und wenn wir beide
Nachdruck verboten
heute einander entfremdet ſind, Mama, ſo iſt gewiß nicht
Sigrid daran ſchuld ſondern nur du ſelbſt. Würdeſt
du dir nur ein wenig Mühe gegeben haben, ſie um meinetwillen
zu lieben, ich hätte es dir auf den Knien gedankt und wäre dir
ein doppelt zärtlicher Sohn geweſen. Statt deſſen muß ich nun
mit Entſetzen erkennen, daß deine Abneigung gegen Sigrid
während meiner Abweſenheit ſich in Haß verwandelt hat, ja daß
du allem Anſchein nach froh biſt, daß ſie fort iſt!“
„Ja — das bin ich und leugne auch gar nicht, daß ich
ſie haſſe, ſo ſehr, wie man einen Menſchen nur haſſen kann.”
„Mama!” ſchreit Fred entſetzt auf, „bedenke, was du ſprichſt!“
„Ich habe es nur zu wohl bedacht, und du wirſt ſogleich
begreifen, daß meine Worte gerechtfertigt ſind. Sie — deine
Frau — war es die deinen Vater ermordet und
den Roſendiamanten geſtohlen hat. Aus gemeiner
Habſucht! Und als ich ihr dies ins Geſicht ſagte — wußte ſie
nichts anderes zu tun, als in Ohnmacht zu fallen. Und am
ſelben Tage noch floh ſie aus dem Hauſe, damit ihre Schuld
indirekt zugebend. Ich hätte ſie der Polizei übergeben
können, es hätte mich nur ein Wort gekoſtet, aber ich tat es
nicht, deinetwegen und um des Anſehens unſerer Familie
willen. Ich ließ ſie einfach — laufen. Aber ſoll ich nicht froh
ſein, daß mein Haus nun befreit iſt von der Mörderin und
Diebin, die es geſchändet hat?”
Frau Sophie hat immer lauter und erregter geſprochen.
Darüber haben beide überhört, daß es geklopft hat, und da ſie
mit dem Rücken gegen die Tür ſitzen, auch nicht bemerkt, daß
dieſe leiſe geöffnet wird und Anſelma Meyersbach eintritt.
Anſelma iſt wie gelähmt an der Tür ſtehengeblieben.
Nachdem Frau Sophie geendet, herrſcht Totenſtille in dem
Gemache. Fred ſtarrt ſeine Mutter an, als habe er nicht recht
gehört. Kein Muskel zuckt in ſeinem aſchfahlen Geſicht, kein
Laut kommt über ſeine Lippen, aber in ſeinen Augen lodert ein
gefährliches Feuer.
Anſelma, die alles gehört hat, hätte ſich gern ſtillſchweigend
wieder entfernt, denn ſie iſt nur gekommen, um Fred zu
be=
grüßen, von deſſen Ankunft Livius Hallberger ſie telephoniſch
benachrichtigt hat. Aber ſo peinlich es ihr auch iſt, in dieſe
Aus=
einanderſetzung zwiſchen Mutter und Sohn hineingeraten zu
ſein — das, was ſie eben unfreiwillig hat mitanhören müſſen,
bannt ſie an die Stelle.
Sie fühlt: dies plötzliche Schweigen iſt die Stille vor dem
Sturm.
Denn beſſer als ſeine Mutter kann Anſelma beurteilen, wie
entſetzlich dieſe Beſchuldigung Sigrids den Mann dort treffen
muß . . hat ſie doch ſelber geliebt und weiß, was Liebe in
ſolchem Falle leiden muß.
Da iſt Fred auch ſchon aus ſeiner Erſtarrung erwacht und
zornbebend aufgeſprungen. Mit geballten Fäuſten, als wolle er
ſie zu Boden ſchmettern, ſteht er vor ſeiner Mutter.
„Du ... du .. . nimm dieſe ſchändliche Lüge zurück, oder,
bei Gott ich weiß nicht mehr was ich tue.” Fred zerbeißt
die Worte förmlich zwiſchen den Zähnen, und ſein Ausſehen iſt
ſo ſchrecklich, daß Frau Sophie unwillkürlich aufſpringt und
angſtvoll vor ihm zurückweicht.
Dabei erblickt ſie Anſelma und atmet erleichtert auf. Es iſt
ihr eine Beruhigung, in dieſem Augenblick mit dem Wüterich
nicht allein zu ſein.
Fred iſt ihr gefolgt. Rauh packt er ihren Arm und ſchüttelt
ihn.
„Nimm das zurück, elende Lügnerin und Verleumderin!“
Da tritt Anſelma raſch dazwiſchen und befreit Sophie von
ſeinem brutalen Griff.
„Laß das, Fred!. Du vergißt, daß es deine Mutter iſt,
mit der du ſprichſt! Und was immer du ihr auch vorzuwerfen
haben magſt — eine Lügnerin und Verleumderin iſt ſie nie
geweſen!“
Fred iſt einen Schritt zurückgetreten und ſtarrt die
Jugend=
freundin betroffen an.
„Du .. . Anſelma?”
„Ja, ich! Verzeiht, daß ich hier ungerufen eindrang. Ich
habe geklopft, aber niemand antwortete. Und was ich hörte. . ."
„Du haſt gehört, was meine Mutter behauptet”, ſtammelt
er in wieder erwachendem Zorn, „willſt du etwa auch
behaup=
ten, daß Sigrid eine Mörderin und Diebin iſt?”
„Nein”, antwortet Anſelma ruhig, „aber es würde mich
intereſſieren zu erfahren, was deine Mutter zu dieſer
Beſchul=
digung veranlaßte, denn unzweifelhaft muß ſie doch Gründe
dafür beſitzen.”
„Die habe ich!”
„Dann, bitte, teile ſie uns mit.”
Frau Sophie kommt der Aufforderung ohne Zögern nach,
obwohl ſie vor Aufregung noch am ganzen Leib zittert und ihre
Stimme erſt mit Gewalt zur Ruhe zwingen muß.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve= für Feuilleton, Reich
und Ausland und Geſſiſche Nachrichten: MarStreeſe: ſür den Schlußdienſt: Andreas
Bauer: für den Handel: Dr. C. b.Queſſch: für den Spor; Karl Böhmann;
ſür „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert N
Darmſtad, Nheinſtraße 29.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
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nachteilen aufgefordert, bis zum 15. Juni 145) Nenel geger
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