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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Bawiriwtlich 7maligem Erſcheinen monatlich Mk. 2.20
Einzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iUuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Alufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 133
Mittwoch, den 15. Mai 1935
197. Jahrgang
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Ar
Poſiſchecktonto: Franffurt a
1301. Danklonto:
DO.=Banl und Darmſtädter und Nationalbant.
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ſczuſt
Hite 2a 4paueliſche Geiſtliche zu ſchweren Freiheiksſkrafen und zum Tode verurkeilt. — Weitere Todesurkeile gegen
AAlunadeutſche wegen Annahme der Hungerhilfe aus dem Auslande bzw. wegen der Bikke um Hilfe.
Nuru4
Märkyrer ihres Deutſchkums.
en und ſchn
Libtus 0
Frau wihte
en geſat
DNB. Berlin, 14. Mai.
Düöterreichiſche Preſſe bringt in den Morgenblättern fol=
Leldung:
interkonfeſſionellen und übernationalen Hilfskomitee,
Arſitz Seiner Eminenz Kardinal Innitzer, geht ſoeben fol=
Tchricht zu:
„A54er Sowjetukraine wurden die Paſtoren Woldemar
os Dnjepropetrowſk und Friedrich Deutſchmann aus
zum Tode verurteilt und harren jetzt der
Voll=
tudieſes Urteilsſpruches. 27 Paſtoren befinden ſich
Gſeängnis. Der bekannte evangeliſche Propſt Birth
Uüpkow und Paſtor Baumann wurden zu je zehn
e Zwangsarbeit verurteilt. Im ganzen
hoder Sowjetunion ſind jetzt nur noch etwa
ſageliſche Pfarrer im Amte.”
Paſtoren Seib, Birth, Deutſchmann und Baumann ſind
ithdeutſche. Wie wir erfahren, ſind noch weitere
To=
juſreile gegen Deutſche in der Sowjetunion
hlägt worden, die ſämtlich aus der jüngſten Zeit ſtammen
nender Annahme der Hungerhilfe aus dem
ud, bzw, wegen der Bitte um Hilfe gefällt worden
Uder Bauer Derkſen; 2. der Bauer Kieſſen; 3. der Bauer
urighaaf. Neuſatz bei Odeſſa; 4. Johannes Hirſch,
Helenen=
ſet deſſa; 5. Michael Röhrig, Straßburg (Ukraine); 6. der
eif ?gehr, Altonau, Kreis Melitopol, ſind ſämtlich zum Tode
fei worden.
ſut hat der Terror gegen das deutſche Volkstum einen
ᛋppunkt erreicht,
Ableibt das europäiſche Gewiſſen?
ſieBolſchewiſten bilden ſich ſehr viel darauf ein, daß ſie
tionalitäten eine gewiſſe Selbſtverwaltung eingeräumt
Bundesſtaaten zuſammengefaßt haben. Sie haben auch
Aud eutſche Republik gegründet, die nur den einen Nachteil
un ihr die ruſſiſchen Elemente den Ausſchlag bilden,
wäh=
zugrößte Teil der Deutſchen außerhalb der Wolgadeutſchen
lebt. Von den wolgadeutſchen Bauern, die in der
einſt=
ſhenden Kolonie lebten, iſt heute nicht mehr viel übrig=
Was noch im Lande ſitzt, geht langſam dem Hungertod
was ſonſt noch lebt, ſitzt in den Konzentrationslagern
ſichen Eismeer.
ganze Wut der Bolſchewiſten haben neben den freien
Mmner wieder die Evangeliſchen Geiſtlichen zu ſpüren be=
AVon den deutſchen Pfarrern befinden ſich
urnoch wenige in Freiheit. Aber auch ſie
unter Polizeiaufſicht und können jeder=
Schickſal ihrer übrigen Amtsgenoſſen
er anderen deutſchen Bauern erleiden.
Awelchem fanatiſchen Haß das Deutſchtum in der
Sowjet=
ufolgt wird, geht aus den Maſſenurteilen gegen Geiſt=
Bauern hervor. Willkürlich ſind hier ſchwere Freiheitsſtra=
Todesurteile verhängt worden, obwohl irgendein
Ver=
iat vorlag. Dagegen wurde aus der Tatſache, daß dieſe
Volksgenoſſen reichsdeutſche Lebensmittelſendungen, die
dem Wunſch über die Torgſin=Einrichtung zugingen,
ſis Zuſendungen dieſer Art erbeten hatten, ein Strick
Nan ſtempelte ſie hohnlachend zu Staatsverbrechern und
ſoitete ſie dem Henker..
Maſſenurteile müßten eigentlich einen
der Entrüſtung in ganz Europa entfachen,
hnen ſpricht die unveränderte Abſicht und der unge=
Wille der Bolſchewiſten, alles, was nicht bolſchewiſtiſch
brwälzen und über die Klinge ſpringen zu laſſen. Denn
ukt, daß die Bolſchewiſten mit allen ihnen zur
Verfü=
enden Mitteln die Weltrevolution vorwärtstreiben und
n ihre Gewalt bringen wollen, hat ſich nichts geändert,
die Vertreter der Sowjetunion in Genf und in den
ber Hauptſtädten Friedensbeteuerungen aller Art
los=
alles iſt nur Spiegelfechterei, denn in Wirklichkeit
Bolſchewismus gar nicht daran, das geſteckte Ziel auf=
Er bedient ſich des ſowjetruſſiſchen Staates, der von ihm
und von ihm getragen wird, um europäiſche Politik in
mne zu machen, alſo die Völker gegeneinander aufzu=
NSt er dann im Trüben fiſchen kann.
m Syſtem hat Frankreich eigenartigerweiſe
geboten. Es hat ſich damit der
Begün=
er bolſchewiſtiſchen Infizierung
Euro=
dig gemacht. Es trägt aber auch gleichzeitig die
ung für das Austoben des Bolſchewismus im eigenen
m nachdem die kommuniſtiſchen Größen geſehen haben,
e mit den europäiſchen Völkern fertig werden können,
mehr der mindeſte Anlaß, auf die Gefühle dieſer
Völ=
zu nehmen. Hohnvollverurteilen ſie
Hun=
die aus einem anderen Land Gaben annehmen, zum
alachend jagen ſie Geiſtliche, weil ſie ſich
entum bekennen und es verteidigen, in die Urwär=
lördlichen Eismeer, wo ſie bei ſchwerer.
ines grauenhaften Todes ſterben ſollen.
2 Jwa will noch immer nicht erkennen, welches Doppel=
D Bolſchewiſten treiben. Es verſchließt krampfhaft davor
Daß der Bolſchewismus mit Hilfe weſteuropäiſcher
Hin urmer machtvoller wird. Es ſieht nicht, daß eines Tages
EAues benter ſtehen und diejenigen mit Maſchinengewehren
rich wecden, die ihnen utbeauem ſind. Noch iſt es nicht zu
bät.
Nann ſich Europa gegen den bewaffneten Bolſchewismus
Din Em Ss gewilt i, die Holſchewiſtiſche Gefahr
auch Mrallem Umfang zu erkennen.
Weikere Unkerredungen Lavals
in Moskau.
EP. Paris, 14. Mai.
Der franzöſiſche Außenminiſter Laval hat, wie aus Moskau
gemeldet wird, am Dienstag morgen eine Unterredung mit
Sta=
lin gehabt, in deren Verlauf alle aus dem Ruſſenpakt ſich
er=
gebenden Fragenkomplexe erörtert wurden. — Der „
Intranſi=
geant” betont, daß dieſer Pakt kein Endziel ſei,
ſon=
dern einen Anfang bedeute. Auf dieſem Pakt
ſollen andere Regionalpakte im Oſten Europas
und in Mitteleuropa aufgebaut werden. — Im
Verlaufe ſeines Beſuches im Kreml iſt der franzöſiſche
Außen=
miniſter auch vom Präſidenten des Rats der Volkskommiſſare,
Molotow, empfangen worden, der ihm zu Ehren ein Frühſtück
gab. Laval hat ferner dem Vorſitzenden des Zentral=
Vollzugs=
ausſchuſſes, Kalinin, einen Beſuch abgeſtattet. Alle dieſe
Beſpre=
chungen trugen jedoch nur allgemeinen Charakter. Die
wichtig=
ſten politiſchen Unterredungen wurden bereits am Montag
ge=
führt. — Der Reſt des Aufenthalts Lavals in Moskau iſt vor
allem dem Beſuch der Sehenswürdigkeiten der Stadt gewidmet.
„Früher oder ſpäker franzöſiſch=ſowiekruſſiſche
701
Generalſtabsbeſprechungen.”
Der Außenpolitiker des „Echo de Paris”, der die Reiſe
La=
vals noch Moskau mitmacht, erklärte, der Abſchluß des
franzöſiſch=
ſowjetruſſiſchen Paktes ſei erſt die negative Seite eines Werkes,
aus dem man im Laufe der Zeit auch poſitive Ergebniſſe zu
ge=
winnen hoffe. Ueber die poſitive Seite würden die kommenden
Monate oder Jahre entſcheiden. Jedenfalls hätten Laval und
Litwinow die Frage ſchon am Montag in Angriff genommen.
Sie ſei äußerſt heikel und verwickelt. Die
frü=
her oder ſpäter einſetzenden
Generalſtabs=
beſprechungen würden nur dann erfolgreich ſein, wenn
vor=
her viele andere Fragen geklärt ſeien. Hierzu gehöre der Faktor
Polen. Durch den Tod Pilſudſkis ſei eine neue Lage geſchaffen.
Lavals Verhandlungen in Warſchau ſeien
ziem=
lich unfruchtbar geweſen. Trotz ſeiner weniger
auswei=
chenden und zweideutigen Haltung habe ſich Beck doch nicht das
geringſte Verſprechen ablocken laſſen, was immer auch Laval
be=
haupten möge. Der wahre Lenker der polniſchen Außenpolitik
ſei nun von der Bühne abgetreten. Da dürfe man mit Recht
fragen, ob die ziemlich paradoxe Diplomatie Warſchaus die
bis=
herige Richtung beibehalten werde. Mit Pilſudſki
ver=
ſchwinde der Traum eines ukrainiſchen Reiches,
der Traum von Kiew, der Warſchau in die Arme Berlins
getrieben habe.
Auch die Sonderberichterſtatterin des „Oeuvre” betont, daß
das Ableben Pilſudſkis für die ſowjetruſſiſche Politik und damit
für die franzöſiſch=ſowjetruſſiſchen Beziehungen von
ausſchlag=
gebender Bedeutung werden könne. Mit dem Marſchall
verſchwinde für Polen der Traum einer
Erobe=
rung ruſſiſchen Gebietes.
Das Ergebnis der Balkan=Konferenz.
Zuſimmung zum Pariſer Pakk. — Vorbehalke
gegen=
über dem römiſchen Pakk.
Die Beratungen der Balkankonferenz ſind geſtern
abgeſchloſ=
ſen worden. Außenminiſter Titulescu verlas vor den
Journa=
liſten ein Communiqus, in dem u. a. erklärt wird:
„Der Ständige Rat des Balkanbundes habe die
Ueber=
zeugung gewonnen, daß die Stunde nahe ſei, in der ſich die
Aktion der Balkan=Verſtändigung auf dem Balkan verſtärken und
ausbreiten werde. Der franzöſiſch=ſowjetruſſiſche Pakt wird
be=
grüßt und als Grundlage der zukünftigen Organiſation der
Sicherheit in Oſteuropa betrachtet. Was den römiſchen Pakt
be=
treffe, ſei die Balkan=Union bereit, zur Verwirklichung dieſes
Planes beizutragen unter der Bedingung, daß ihren berechtigten
Intereſſen Rechnung getragen werde. Dieſe Intereſſen der
Bal=
kanſtaaten ſeien Gegenſtand einer ſehr eingehenden Prüfung
ge=
weſen, wobei die vollkommene Uebereinſtimmung der Anſichten in
allen Fragen feſtgeſtellt worden ſei. In wirtſchaftlicher Hinſicht
ſeien Maßnahmen zur Intenſivierung der Handelsbeziehungen,
zur Beſſerung der Verkehrsbedingungen uſw. getroffen worden.
Auch die Frage einer gemeinſamen Balkanbank ſei geprüft
wor=
den. Darüber würden die Notenbanken der vier Staaten ſpäter
in einer gemeinſamen Konferenz noch beraten.”
Die Kleine Enkenke gegen eine Beränderung der
öſterreichiſchen Skaalsform „für die nächſten Jahre‟.
Wie der diplomatiſche Mitarbeiter des „Daily Telegraph”
meldet, hat die Kleine Entente ihre Zuſtimmung zu
einem Gegenſeitigkeitsvertrag mit Italien u.
a. davon abhängig gemacht, daß Oeſterreichs
ge=
genwärtige Staatsform für eine gewiſſe Zahl
von Jahren unverändert bleiben müſſe. Mit
an=
deren Worten: Der Verband hat eine endgültige
Bar=
riere gegen die Habsburger Reſtaurierung in
jeder Form errichtet. — Das Blatt meldet weiter, daß
Bundes=
kanzler Schuſchnigg ſich genötigt geſehen habe, bei ſeiner letzten
Zuſammenkunft mit Muſſolini in Florenz dieſer Bedingung
zu=
zuſtimmen.
* Lavals Warſchauer „Aufklärungs=
7*
Beſug.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
W. St. Warſchau, 12. Mai 1935.
„Weſentlicher und wichtiger als der Buchſtabe iſt der Geiſt”
ſo ungefähr ließen ſich die meiſten polniſchen Stimmen über
den franzöſiſch=ſowjetruſſiſchen Vertrag vom 2. Mai auf einen
Generalnenner bringen. Gegen den „Buchſtaben” des Abkommens
war vom polniſchen Standpunkt aus nicht allzuviel einzuwenden;
von dem „Geiſte” aber der zu dieſem Vertrage geführt hatte und
der ihn künftighin erfüllen ſollte, ſah man in Polen die
wich=
tigſte Frage der Außenpolitik abhängig, nämlich die
polniſch=
franzöſiſchen Beziehungen und das polniſch=franzöſiſche Bündnis.
Miniſter Laval, deſſen Reiſeziel es war, Polen als erſten
neuen Partner für den geplanten Ausbau des franzöſiſch=
ſow=
jetiſchen Vertrages zu einem Sammelpakt der Staaten Oſt=,
Nord= und Mitteleuropas auf der Grundlage gegenſeitiger
mili=
täriſcher Hilfeleiſtung zu gewinnen, hat dieſes Ziel nicht erreicht.
Mehr noch, er hat ſich in Warſchau davon überzeugen müſſen,
daß Polen dieſem deutſchfeindlichen Pakte mit Moskau nicht nur
grundſätzlich ablehnend gegenüberſteht, ſondern ſeine praktiſche
Anwendung, ſoweit es ſich um ſowjetiſche Waffenhilfe für
Frank=
reich handelt, unmöglich macht. Unter gar keinen Umſtänden, hat
man hier ſehr deutlich und unmißverſtändlich erklärt, wird Polen
jemals ſowjetiſchen Truppen das Durchmarſchrecht durch
polni=
ſches Gebiet geben. Fürſt Radziwill, einer der einflußreichſten
polniſchen Politiker, hat in einem Artikel kurz vor der Ankunft
Lavals die allgemeine Anſicht in dem Gedanken zum Ausdruck
gebracht: wenn je der Pariſer Pakt mit Moskau zur Anwendung
käme, ſo würde Polen ſeine Truppen zum Schutze des Landes
vor den Sowjetarmeen einſetzen — und infolgedeſſen ſeine
mili=
täriſchen Bündnispflichten gegenüber Frankreich nicht erfüllen
können.
Herr Laval hat vermutlich angeſichts der feſten und klaren
Haltung Miniſters Beck die Unmöglichkeit eingeſehen, mit dem
Umwege über ſeinen Sowjetpakt den unglückſeligen, von Moskau
angeregten „Oſtpakt” doch noch für Warſchau ſchmackhaft zu
machen und wieder aufleben zu laſſen. Das iſt eines der
wichtig=
ſten Ergebniſſe des Warſchauer Beſuches Lavals. Es wird
da=
durch nicht geſchmälert, daß Polen es nicht ohne weiteres und
von vornherein ablehnt, etwaige ſpätere neue Vorſchläge
mehr=
ſeitiger Abkommen zu prüfen, ſofern ſie weder eine „gegenſeitige
militäriſche Hilfeleiſtung” noch ſonſt alle die Schönheitsfehler
aufweiſen, deretwegen Polen den Oſtpakt mit aller
Entſchieden=
heit abgelehnt hat.
Niemandem, der die völlig klare Linie der polniſchen
Außen=
politik verfolgt, wie ſie in den Oſtpaktverhandlungen, beim Eden=
Beſuch, in der Genfer Rede Becks und ſonſt deutlich zum
Aus=
druck gekommen iſt, kann das Scheitern der franzöſiſchen Wünſche
auf dieſem Gebiete eine Ueberraſchung ſein.
Für Miniſter Beck haben zweifellos die Unterhaltungen und
erneuten Klarſtellungen über dieſen bei Laval im Vordergrunde
ſtehenden Programmpunkt nicht das Weſentliche ſeiner Geſpräche
mit dem Leiter der franzöſiſchen Außenpolitik gebildet. Er hält
die zweiſeitigen Verträge mit Deutſchland und der Sowjetunion
für eine erheblich beſſere Sicherung des Friedens in Oſteuropa
als alle gekünſtelten und verworrenen Maſſenabkommen der
neu=
zeitlichen Paktomonie.
Für Polen war eine ganz andere Frage weſentlich und
dringend der Klärung bedürftig: die Frage der franzöſiſchen
Politik in Oſteuropa und damit die des polniſch=franzöſiſchen
Verhältniſſes. Das meinte man in Polen, wenn man nach dem
„Geiſte” fragte, der den franzöſiſch=ſowjetiſchen Pakt beſeele. Die
geſamte polniſche Preſſe hat dem Pariſer Gaſt zur Begrüßung
entgegengerufen: Polen hat ein Recht, Aufklärung zu verlangen,
wie ſich der Moskauer Pakt mit dem Warſchauer Bündnis
ver=
trägt; mit anderen Worten, ob Laval den Erſatz des polniſchen
durch den bolſchewiſtiſchen Bundesgenoſſen anſtrebe und bei der
Entſcheidung oſteuropäiſcher Fragen Moskaus Wünſche an erſter,
Warſchaus an zweiter oder auch letzter Stelle berückſichtigen
wolle. Aufklärung hierüber hat man gefordert — und erhalten.
Die Warſchauer Viſite Lavals verdient den Namen „Aufklärungs=
Beſuch” Man hat nicht „verhandelt”, ſondern man hat „offen
und ehrlich” (aus der Diplomatenſprache ins gewöhnliche Deutſch
überſetzt: „deutlich und ungeſchminkt”) Laval über die Linien der
polniſchen Politik „aufgeklärt” und ihn zu „Aufklärungen” über
die franzöſiſchen Abſichten veranlaßt.
Die Aufhellung ſcheint erreicht worden zu ſein und der
War=
ſchauer Beſuch Lavals kann einen weſentlichen Schritt zur
Beſſe=
rung des Verhältniſſes zwiſchen Warſchau und Paris bedeuten.
Das iſt das weſentliche Ergebnis der Reiſe Lavals vom
polniſchen Standpunkt aus. Die Franzoſen, die Polen den
Ver=
trag mit Deutſchland zum Vorwurf machten, die mißtrauiſch
gegen den Verbündeten an der Weichſel geworden waren und die
deshalb ihre plötzliche Liebe zum Kreml entdeckten, haben ſich in
Warſchau offenbar überzeugen laſſen, daß Polens Verträge mit
ſeinen Nachbarn nichts als die Sicherung friedlicher Verhältniſſe
in Oſteuropa im Auge haben. Der gefährdete Vorrang des alten
polniſchen Bündniſſes vor dem neuen ſowjetiſchen Pakte ſcheint
in den Warſchauer Beſprechungen ſich wieder durchgeſetzt zu
haben, und Miniſter Laval hat ſich wohl davon überzeugt, daß
das einſtige franzöſiſche Mündel inzwiſchen erwachſen iſt und ſich
in ſeine ureigenſten Angelegenheiten auch vom ehemaligen
Vor=
mund nicht mehr hineinreden läßt.
In Polen iſt man daher vom Beſuch Lavals recht befriedigt:
die vielen „Mißverſtändniſſe”, die in den letzten zwei Jahren
das Verhältnis zu Frankreich trübten, ſind letzten Endes daraus
entſtanden, daß man ſich in Paris nicht an den Gedanken
ge=
wöhnen konnte, daß Polen zwar der Verbündete Frankreichs,
aber nicht ſein Trabant zu ſein wünſcht. Daß es mit Frankreich
zuſammenarbeiten, aber nicht fränzöſiſche, ſondern polniſche
Poli=
tik machen will. Daß es in oſteuropäiſchen Fragen nicht von
ge=
ſchehenen Ereigniſſen unterrichtet, ſondern vor Entſcheidungen
gefragt und gehört ſein will.
Wenn die franzöſiſche Politik ſich jetzt damit abzufinden
be=
ginnt, daß Polen nicht mehr eine franzöſiſche Filiale an der
Weichſel, ſondern ein machtvoller Staat im europäiſchen Oſten
iſt, ſo iſt am franzöſiſch=polniſchen Bündnishimmel wieder die
Sonne im Durchbruch.
Seite 2 — Nr. 133
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
* Franzöſiſche Paktſorgen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 14. Mai.
Der Beſuch des franzöſiſchen Außenminiſters Laval in
War=
ſchau ſollte vor allem der Beruhigung Polens über die Folgen
bes ruſſiſch=franzöſiſchen Bündniſſes dienen. Das war jedenfalls
eine ſchwere Aufgabe, würdig der diplomatiſchen Geſchicklichkeit
Lavals. Wie vorauszuſehen war, brachte der Beſuch keine
prin=
zipielle Aenderung in den franzöſiſch=polniſchen Beziehungen. Die
Kommentare, die man in Paris hört, gehen weit auseinander, je
nachdem, ob ſie von offiziöſen Kreiſen ſtammen oder von ſolchen,
die ſich unabhängig zur Politik der Regierung ſtellen. Es iſt
zwar verſtändlich, daß das offiziöſe Frankreich ſo tut, als ob der
Beſuch Lavals das zwiſchen Warſchau und Paris beſtehende
„Mißverſtändnis” „beſeitigt” hätte. Andererſeits aber gibt ſich
jeder in Paris darüber Rechenſchaft, daß der Beſuch in Warſchau
kein glänzender diplomatiſcher Erfolg war. Es war aber auch
kein ausgeſprochener Mißerfolg, zumal bei einer nüchternen
Be=
urteilung der Lage niemand erwarten konnte, daß es Laval ge
lingen würde, Polen „umzuſtimmen”.
Das vielerwähnte Mißverſtändnis, das Frankreich und Polen
trennt beſteht eigentlich nur in Paris. Man kann es hier
ein=
fach nicht begreifen, daß es in Europa eine Politik geben kann,
die nicht durch die Stellungnahme zu Frankreich ihre Prägung
erhält.
Warſchau blieb Laval gegenüber kühl und reſerviert, wenn
auch der Empfang freundlicher war als der, welcher ſeinerzeit
Barthou zuteil wurde. Aber Warſchau bleibt nach wie vor ein
wichtiger Punkt für die franzöſiſche Außenpolitik und manche
möchten die Beziehung zu Polen ſchon darum um jeden
Preis pflegen, weil dieſe Beziehungen als Gegengewicht
zu einer allzu weitgehenden ruſſiſchen
Orien=
tierung dienen könnten. Jedenfalls ſteht ſchon jetzt feſt, daß
das franzöſiſch=ruſſiſche Bündnis auf Schwierigkeiten ſtößt, die
noch nicht überwunden ſind und die ſich aller Wahrſcheinlichkeit
nach auch noch in der Zukunft auswirken werden.
Selbſt die Kreiſe in Warſchau, die am meiſten mit Frankreich
ſympathiſieren haben von der Außenpolitik eine grundſätzlich
andere Auffaſſung als der Quai dOrſay. Das wird in Paris
übrigens ohne weiteres zugegeben.
Das weitverzweigte und unüberſichtliche Bündnisſyſtem mit
dem Frankreich ſeine Sicherheit garantieren will, wird in
War=
ſchau für verfehlt gehalten. Es iſt übrigens intereſſant, daß ſelbſt
in Paris ab und zu ſpöttelnde Bemerkungen über den „
Sicher=
heitsgürtel” wie er offiziös genannt wird, fallen. Er kann nicht
einmal graphiſch mit einiger Klarheit dargeſtellt werden. Zwei
Dimenſionen reichen dazu nicht aus. Aber noch iſt man hier weit
davon entfernt, zu verſtehen, daß summum seeuritatis gleich
summum inseduritatis iſt. Der kleinſte Konflikt auf dem
ent=
legenſten Punkte Europas genügt, um für Frankreich die
ſchwer=
ſten Verwicklungen zu bringen. Alle Länder der Welt ſind um
ihre Sicherheit beſorgt, aber keines von ihnen hat nuk annähernd
ſo viel Pakte wie Frankreich.
Es iſt noch nebelhaft, welche Bedeutung die Reiſe Lavals
für die Donaukonferenz in Italien haben wird. Die
Vorberei=
tung dieſer Konferenz iſt überhaupt ſehr vielſeitigen und
wechſel=
haften Einſlüſſen unterworfen. Selbſt von London her machen
ſich ſolche Einflüſſe geltend, trotzdem die Engländer mit frommer
Miene behaupten, an der Donaupolitik keinen Anteil zu nehmen.
So vorſichtig man ſich in aller Welt in der Darſtellung der
italieniſchen Politik in bezug auf die Donaukonferenz zeigt, ſo
kann man es auf die Dauer doch nicht verſchweigen, daß Italien
nur darum zu proviſoriſchen Konzeſſionen bereit iſt, weil der
Konflikt mit Abeſſinien ſchwer auf die italieniſche Außenpolitik
drückt. Die Schwankungen der Politik zwiſchen Rom und Addis
Abeba bilden einen abwechſlungsreichen Hintergrund zu der
Vor=
bereitung der Donaukonferenz.
Die Paktſorgen mit ihren unüberblickbaren Komplikationen laſſen
aber die Schwierigkeiten des Tages nicht vergeſſen. Als ſich
ſeinerzeit die belgiſche Währung vom Goldblock loslöſte, haben
nur vereinzelte Optimiſten gehofft, daß die Leiden des
Gold=
blocks damit ihren Höhepunkt erreichen würden. In Wirklichkeit
können die Angriffe gegen die Goldwährungen, die angeblich aus
London dirigiert werden, nur mit höchſter Mühe zurückgeſchlagen
wevden. So iſt wohl auch die Unruhe zu verſtehen, die man hier
für den Schweizer Franken empfindet. Man hofft hier nun, daß
die Stabiliſierungswelle von Ueberſee kommen wird, und zwar
ſowohl aus den Vereinigten Staaten, wie aus den engliſchen
Dominien, London ſcheint aber unbeugſam zu ſein. In den
fran=
zöſiſchen Finanz= und Wirtſchaftskreiſen manifeſtiert ſich
dem=
gemäß die Tendenz einer amerikaniſchen Orientierung. Wenn der
franzöſiſch=amerikaniſche Handelsvertrag zuſtandekommt — er ſoll
nach dem Muſter des belgiſch=amerikaniſchen ausfallen — wird
Frankreich wirtſchaftlich den USA näher ſein als England.
Vom Tage.
Der Reichsminiſter der Finanzen, Graf Schwerin von Kroſigk.
iſt von einem Erholungsurlaub zurückgekehrt und hat ſeine
Dienſt=
geſchäfte wieder übernommen.
Miniſterpräſident General Göring ſuchte geſtern morgen den
volniſchen Botſchafter Exzellenz Lipſki in der polniſchen Botſchaft
auf, um auch perſönlich ſeine Anteilnahme zu dem Hinſcheiden des
Marſchalls Pilſudſki zum Ausdruck zu bringen.
Der Reichsminiſter der Juſtiz, Dr. Gürtner, hat in die
amt=
liche Kommiſſion für die Aufſtellung eines Strafvollzugsgeſetzent
wurfes den Generalſtaatsanwalt Miniſterialrat Dr. Chriſtians in
Oldenburg berufen.
König Guſtaf V von Schweden hat den Stellvertreter des
Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, in Begleitung des Deutſchen
Geſandten, Prinzen zu Wied, und ſeines Adjutanten Leitgens, in
einer Privataudienz empfangen.
Der deutſche Botſchafter in Rom, von Haſſell, wurde am
Dienstag vom italieniſchen Regierungschef Muſſolini empfangen.
Die italieniſche Regierung hat ein Ausfuhrverbot für Silber
und Silbermünzen erlaſſen. Auslandsreiſenden wird die
Mit=
nahme von nur 50 Lire Silbergeld geſtattet.
Das erſte franzöſiſche Mittelmeer=Kreuzergeſchwader, das einige
Tage zu einem Flottenbeſuch nach Neapel gekommen war, hat den
Hafen wieder verlaſſen, um nach der Bucht von Cattaro in
Süd=
ſlawien zu fahren, wo der Vizeadmiral Mouget den ſüdſlawiſchen
Behörden einen Beſuch abſtatten wird.
Der türkiſche Außenminiſter hatte mit dem Bukareſter
ſowjet=
ruſſiſchen Geſandten eine Ausſprache über die türkiſch=ruſſiſchen
Beziehungen. Hauptſächlich ſoll die Meeresengenfrage erörtert
worden ſein.
Aus den bisherigen Berichten über die Volksabſtimmung auf
den Philippinen geht hervor, daß die Anhänger der neuen
Ver=
faſſung, die nach 10jähriger Gültigkeit zur völligen
Unabhängig=
keit der Philippinen hinüberleiten ſoll, eine ungeheure Mehrheit
errungen haben.
Von zuſtändiger japaniſcher Stelle wird mitgeteilt, daß der
Austauſch von Offizieren zwiſchen Japan und Sowjetrußland
un=
mittelbar bevorſtehe. Zufolge des Austauſchabkommens werden
bereits im Juni zwei Hauptleute der japaniſchen Armee nach
Rußland gehen.
Franzöſiſch=italieniſches Luftfahrk=
DNB. Rom, 13. Mai.
Zwiſchen dem franzöſiſchen Luftfahrtminiſter Denain und
dem italieniſchen Regierungschef Muſſolini iſt am Montag abend
eine Konvention über die Einrichtung von
Luft=
fahrtlinien unterzeichnet worden.
Nach einer amtlichen Mitteilung betrifft die Zuſammenarbeit
insbeſondere die Eröffnung der Linie Rom-Paris und den
Plan einer beiderſeitigen Verbindung zwiſchen Tunis und
Tri=
polis, ſowie die Organiſation von Landungsſtellen auf
italieni=
ſchem Gebiet für die franzöſiſche Luftlinie Marſeille—Beirut. Im
Verlauf eines weiteren Meinungsaustauſches ſind auch die tech.
niſche Zuſammenarbeit der franzöſiſchen und der italieniſchen
Luftwaffe wie auch die Maßnahme einer evtl. Verſtändigung
über die Sicherſtellung dieſer Zuſammenarbeit geprüft und be
ſchloſſen worden.
*
* Die italieniſche Regierung hat mit Frankreich ein
Luftfahrt=
abkommen abgeſchloſſen, das gerade in den letzten 14 Tagen die
Gemüter heftig erregte. Offiziell handelt es ſich dabei lediglich
um Vereinbarungen über den Luftverkehr zwiſchen den beiden
Ländern. Tatſächlich ſcheint aber auch überlegt worden zu ſein,
in welcher Form die franzöſiſch=italieniſchen Luftſtreitkräfte
zu=
ſammenarbeiten ſollen. Es genügt zu wiſſen, daß überhaupt an
ein militäriſches Zuſammengehen der beiden
Luftſtreitkräfte gedacht wird, um getroſt behaupten zu
können, daß man von dem Abſchluß eines
Luftbünd=
niſſes nicht mehr weit entfernt iſt.
Gerade in dieſem Zeitraum der Paktabſchlüſſe aller Art hat
man es recht eilig, auch die Verträge mit militäriſchem Charakter
unter Dach zu bringen. Wenn nun aber tatſächlich das
Zuſam=
menarbeiten der Luftſtreitkräfte ſichergeſtellt wird
— das geſchieht zumeiſt durch mehr oder minder offene
Militär=
verträge —, dann bedeutet das eben in der Praxis
auch ein Zuſammengehen der Land= und
See=
ſtreitkräfte. Denn wenn man jetzt überlegt, wie im
Ernſt=
fall die Luftſtreitkräfte des einen Staates zugunſten des anderen
eingeſetzt werden können, dann ſteht doch feſt, daß bei derartigen
kriegeriſchen Verwicklungen die Land= und Seeſtreitkräfte nicht
einfach ruhig in ihren Standorten bleiben können. Auch ſie müſſen
marſchieren, womit der Charakter derartiger
Luft=
verträge oder Verabredungen hinreichend ge
kennzeichnet iſt.
Mittwoch, 15. Maf 19
Rudolf Heß über das neue Deukſchlan
Stockholm, 14. P/,
Der Stellvertreter des Führers, Pg. Rudolf Heß, big !0
Dienstagabend vor der Deutſch=Schwediſchen Vereinigung inn2 1 I
holm einen Vortrag über das neue Deutſchland.
„Eine Erſcheinung, wie die deutſche nationalſozialiſtiſce
volution”, ſo führte Rudolf Heß aus, „wird auf die Daues
ohne Ausſtrahlungen auf die übrige Welt ſein, obwohl
Trägern der nationalſozialiſtiſchen Bewegung unterſagt
jaife
die inneren Verhältniſſe der anderen Staaten Einfluß aus.;
Aber die Gedanken, die die Revolution
tr=
können nicht ohne Wirkung auf die Ump
P
bleiben, und um ſo mehr müſſen Verantwortliche der in
Länder wohl ein Intereſſe daran haben, dieſe Gedanken „pAuf0 P
wandfreier Form und ihre Auswirkungen in dem Staat, de Mu
Hu et
ſie regiert wird, kennenzulernen.
Rudolf Heß gab dann einen Ueberblick über das Wer=/M30)
Nationalſozialismus und ſchilderte den unheilvollen Einfaf!!
die an vielen maßgebenden Stellen im Staat und in der Wz./M
A ASe
ſtehenden Juden im Deutſchland der vornationalſozialiſtiſckkyk, „oſen daß ſä
ausgeübt haben. Weiter kennzeichnete er das damit parallſte „sele eiſeht
fende Anwachſen des Bolſchewismus.
in dechiche.
Doch faſt zugleich mit dem Niederbruch Deutſchlam/” zu alle noiw
gannen auch die Verſuche zu einer Rettung vor dem Chaos K Ime laufe
Hitler glaubte fanatiſch an ſein Volk und beſonders an d. ß” ve s ſcheint,
ueuht, da
ei, ſtatt
der „Dail
der Völ=
ſchen Arbeiter, den er im Felde ſo opferbereit, tapfer und
ſehen hatte. Im Glauben an dieſes Volk ſtellte er dem A.
lismus der Zeit einen neuen Idealismus entgegen.
Den Gegnern ſind die Angriffspunkte, für ihre ze:
Tätigkeit genommen. Nur ein letzter Angriffspuufſ ſoſſen ſei
noch nicht ganz ausgeſchaltet. Dies ſind di
feſſionellen Gegenſätze. Demgemäß haben ſich
ſich über
Gegner in der Austragung des künſtlich hervorgerufenen
nflikt mit
ſtreites zuſammengefunden. Wir haben feſtgeſtellt, daß ſic
atheiſtiſche Kommuniſten, gottesleugneriſche Marxiſten, dii
aus der Kirche ausgetreten waren, nunmehr in irgenden g ” v Steitſau /
feſſionellen Organiſation kämpferiſch betätigen und den 11 M vor den
treit zu ſchüren bemühen. Sie haben nur ein Intereſſee /1 wſchen Ooll
ſchon ſonſt alle Gegenſätze geſchwunden ſind, wenigſtüneint, daß der 9
ſchwierigen
Gegenſätze der Konfeſſionen zu verſchärfen und einen (
ion nicht bol
zwiſchen Staat und den verſchiedenen Kirchen zu ſchaf
Der Nationalſozialismus will, daß wie einſt unter Scinz ſich aufs 90.
dem Großen „jeder nach ſeiner Faſſon ſelig werde‟. Dacſxdr weiteren
nalſozialiſtiſche Staat gibt den Kirchen, was der Kirch/ Merd Franzoſen
Kirchen haben dem Staate zu geben, was des Statwſ.!, wenn der
Darüber hinaus ſteht der nationalſozialiſtiſche Staat derinürt eine Kritn
Miulich, daß die
Zänkereien der Bekenntniſſe unintereſſiert gegenüber.
Von dieſem Grundſatz können uns auch noch ſo / kaus die Konſe
Ausland tendenziös verbreitete falſche Nachrichten über /hän die engliſch
chenſtreit in Deutſchland nicht abbringen, Nachrichten, zm us dem Völkerl
den einen Zweck verfolgen, gegen den Nationalſoziali=i An wäre nicht
Auslande zu wirken, nachdem ſo viele andere Lügen i—rm —nLondon geſtä
kung verloren haben, weil die Tatſachen gegen ſie ſprehn=
Völterbunde
Als Krönung der gewaltigen Anſtrengung um DenſetZudon und P
Näglichkeit ver
Wiederaufbau und zugleich als Vorausſetzung für den
Bettü=
petippt, ob ſie
Ganzen erſteht das neue deutſche Volksheer.
Nach der Feſtſtellung, daß das ideale Ziel derFl=en dürſten. D
tung des Friedens für Deutſchland zugle cinſurb geho
ſachliche Notwendigkeit ſei, fuhr Rudolf Heß firuelab verſchw
„Der Führer iſt Frontkämpfer! Und ich bin ja auhf /auz ungeblich
uche angebli
kämpfer, und faſt alle anderen Mitarbeiter des Führers
falls Frontkämpfer des furchtbarſten Krieges aller Zeiznl -dn ſchnell ver
wiſſen, was der Krieg bedeutet und lieben deshalb dem9 ½ un ſolchen A.
Wir wiſſen, daß der Weltkrieg 15 Millionen Tote gefod/! ſtaliener ſind
Wir wiſſen aber auch, daß der Friede um ſo beſſer geſicht um ü eigentlich ſcho
weniger etwa abenteuerluſtige Nachbarn das Gefühl hab=
Zlutheit, das da
daß der Einmarſch in deutſches Land ein militäriſcher Sruzden einer bewuß
ſei.‟ Die Welt wiſſe heute, daß ein ſolcher Marſch in deut ſbtumg der
engliſch=
kein Spaziergang ſein würde. Kaum je war ein Volk ſo e ſ0 —nen an, die
ſich bis zum letzten Mann zu wehren, wie das deutſche he
tereinbaren ſin
Daß Adolf Hitler, ſo wie er innerpolitiſch dorſ
olen zum G
Deutſchlands wurde, auch außenp litiſch ge nihe-ruf, daß ihre
Verhältniſſe ſchaffen und mit elfen wird.,
Geſundung der Welt, das ſprac) Rudolf. Heß
Ueberzeugung aus.
Wie der Führer ſelbſt betonte, brau. Deutſchland
Waffenehre willen keinen Krieg zu führe, denn es hat 5
loren. Daß aber ein neuer Krieg die wirtſchaftlichen
ſchen Verhältniſſe, welche die Folgen eines früheren Kre
nicht zu beſſern vermag, ſondern endgültig das Chaos
ren müßte, iſt eine für jeden deutſchen Politiker ſelbſtvei
Einſicht.
Der Stellvertreter des Führers ſchloß ſeine Red
Betonung, Deutſchland wolle keinen Krieg, ſondern der
ten Frieden.
kität wär
en daß die Itg
ſrilaniſchen 2
Er nicht gewa
ſpät entſtan
die Ital
E Truppen
us nicht ein
De Regi
WGohl da
öitzun
auige
itali
* Der Laie und der Jgnorank.
Von Wilhelm Michel.
Glied einer Volksgemeinſchaft ſein, heißt teilhaben an einem
weitverzweigten und ſchwer überſehbaren Ganzen. Die erſte
Tat=
ſache, mit der wir uns als Einzelne abzufinden haben, iſt die
daß wir ausgedehnten Strecken des Kullurorganismus als
„Laien” gegenüberſtehen.
Es iſt nur ein ſchmaler Ausſchnitt aus dem Ganzem eines
Volkslebens, den wir als Kundige, als Eingeweihte beherrſchen.
In unſerem Beruf ſind wir Fachleute. Von den allgemeinen
Dingen des Verkehrs, des Rechts der Geſundheitspflege wiſſen
wir ſo viel, daß es gerade zum Durchkommen reicht. Aber au
weiten Gebieten des Forſchens ſind wir Fremde, höchſtens
Zaungäſte. Die entlegeneren Frageſtellungen, die Arbeit in
Labo=
ratorien und Inſtituten, das Ringen um den phyſikaliſchen und
chemiſchen, um den biologiſchen und mediziniſchen Weiterbau
unſeres Weltbildes liegen außerhalb unſeres eigentlichen
Lebens=
raumes. Da ſind wir Laien.
Aber es gibt zwei völlig verſchiedene Arten von Laientum=
In den einfachſten Lebenskreiſen, unter Bauern. Handwerkern
Arbeitern trifft man häufig Menſchen, die bei allem Mangel an
Fachwiſſen über eine ungemein geſunde, treffende
Geſamt=
anſchauung menſchlicher Dinge verfügen. Sie ſind Laien; aber
man kann mit ihnen über ſchwierige Dinge des Geiſtes, der
Kunſt, der Forſchung reden. Sie haben ein offenes Gefühl für
das Wahre; und ſie erkennen das Wahre, das Andere gefunden
haben, gerne an. Wo man bei dem verrannten Halbgebildeten
oder bei dem grundſätzlichen Beſſerwiſſer auf eine Mauer ſtößt,
da findet man bei dem aufgeſchloſſenen Laien ein natürliches
Begreifen und ein ſchöpferiſches Urteil. Man findet einen friſchen
Blick.
Sehr oft hat dieſer friſche Außenſeiter=Blick ſogar den
Män=
nern der Zunft Dienſte erwieſen, neue Wege gezeigt. Und oft
iſt die zünftige Wiſſenſchaft in die Lage gekommen, daß ſie alte
Laienerkenntniſſe, die ſie erſt verworfen hatte, ſpäter anerkennen
mußte. Es iſt geradezu eine geiſtesgeſchichtliche Regel: So oft
die zünftige Wiſſenſchaft einen Schritt nach vorwärts tut findet
ſie gewiſſe uralte Laien=Einſichten beſtätigt. Die greifbarſten
Beiſpiele dafür liefert die Geſchichte der Medizin. Der
Knob=
lauchſaft ſteht ſeit langer Zeit in Ehren als Volksarznei gegen
die geſamte Krankheit der Verkalkung; aber 1933 erſt ſind die
wiſſenſchaftlichen Entdeckungen erfolgt, die den Wert dieſes
Heil=
mittels beſtätigen und einigermaßen erklären. Ebenſo hat die
Volksmedizin ſeit Jahrhunderten eine betonte Vorliebe für
Leber=Rezepte, überhaupt für Arzneien aus Organpräparaten
gehabt; die neue und neueſte Medizin iſt voll von Rückgriffen
auf Heilmittel dieſer Reihe, nachdem Verſuche ihre oft
erſtaun=
liche Wirkung erwieſen haben. Mit dem altgeübten Aderlaß
konnte die Heilkunde des 19. Jahrhunderts nichts anfangen; in
jüngſter Zeit iſt ſeine Zweckmäßigkeit für beſtimmte Fälle neu
feſtgeſtellt worden. Auch das Heilmittel der „künſtlichen
Krank=
heit” (man denke an die neue Bekämpfung der Gehirnerweichung
durch künſtliche Malaria, des Veitstanzes durch die
Luminal=
rankheit u. ſ. f.) hat ſeine deutlichen Vorſtufen im Heilbrauch
des Volkes; dieſer verwendet ſeit langem die künſtliche
Erzeu=
gung von Ausſchlägen oder Fiebern, um durch ſie „Gifte” aus
dem Körper herauszuſchaffen
In allen dieſen Fällen iſt der Laie der früheren Zeiten durch
richtiges Beobachten und richtiges Schließen zu zweckmäßigen
Verfahren gelangt, deren rational=wiſſenſchaftliche Ergreifung
erſt heute geleiſtet werden konnte
Es gibt eine natürliche Anlage des Laienblicks für ein
freies Auffinden des Wahren, des Wirklichen, des
Zweck=
mäßigen.
Dem aufgeſchloſſenen und wahrhaft unbefangenen Laien
aber ſteht der Jgnorant mit ſeiner geiſtigen Abſchließung und
ſeinem ſchnellfertigen Urteilen gegenüber, Laientum und
Jgno=
ranz ſind keineswegs das gleiche. Jgnoxanz bedeutet zwar dem
Wortſinne nach nur „Nicht=Wiſſen”. Aber wir wenden die
Be=
zeichnung „Jgnorant” nur da an, wo wir uns einem
grund=
legend fehlerhaften Tatſachenſinn, einer Verbohrtheit gegenüber
finden, die ſich gleichwohl für berufen hält, mitzureden. Ein
Jgnorant iſt Einer, der ſeine eigenen Grenzen nicht kennt. Nicht
ſein Mangel an Wiſſen iſt ſein Fehler, ſondern ein Mangel an
Wahrheitsgefühl, ein überhebliches oder ſtumpfſinniges
Vor=
übergehen an erwieſenen Tatſachen, an Erkenntniſſen, die die
Forſchung erarbeitet hat.
Der Menſch mit aufgeſchloſſenem Weltſinn wird trotz ſeines
Laientums in einem dankbaren Verhältnis zur zünftigen
Wiſſenſchaft ſtehen. Er wird etwas ahnen von den
Schwierig=
keiten ihres Mühens. Er wird ihre Ergebniſſe achten. Er wird
Sinn haben für die grundwichtige Wahrheit, daß die rationale
Erkenntnisweiſe der Wiſſenſchaft mit all ihrer „Befangenheit”
im Verſtandesmäßigen (wogegen ſo oft in neuerer Zeit Sturm
gelaufen wurde) dem Menſchen unentbehrlich iſt. Selbſt wenn
die wiſſenſchaftliche Heilkunde auf uralte Laien=Einſichten zurück
greift, iſt dies ja niemals ein bloßes Zurückgreifen auf einen
früheren Erkenntnisſtand, ſondern ein ganz neues,
zuver=
läſſiges Einarbeiten alter Verfahren in begriffene, geſicherte
Zuſammenhänge. Das Leber=Rezept, der Aderlaß, die künſtliche
Krankheit kehren heute nicht einfach wieder, ſondern ſie ſind
durch Verſuch und Forſchung zum erſten Male dem Arzt wvirklich
in die Hand gegeben und geſichert gegen unabſehbaren
Mißbrauch, den früher jeder Dorfbader, jeder Pfuſcher mit ihnen
verüben konnte. Die zünftige Wiſſenſchaft kommt oft dem Ahnen
und dem ſcharfen Beobachten des Laienvolkes nur lans
aber wenn ſie dann ihr Siegel unter dieſes Ahnen und
ten geſetzt hat, dann hat ſie den Menſchen wirklich z—
zum ſicheren Nutznießer davon gemacht. Das iſt der
unſchätzbare Dienſt, den die zünftige Forſchung ſtän
und von ihm hat derjenige, den wir hier den aufgeg
Laien nennen, einen ganz beſtimmten Begriff.
Laientum dieſer Art ſchließt keineswegs die Te
Ganzen der Volkskultur aus, ſelbſt nicht an ihren a.
ſchwerverſtändlichſten Funktionen: Durch Ehrfurcht,
ſtehendes Mitgehen können wir jederzeit in eine echte
zu ihnen treten.
Aber gerade dieſe Ehrfurcht geht dem Jgnorante.
iſt der Mangel, der ihn unfruchtbar und
unerträglich=
iſt in ſeinem Nicht=Wiſſen überheblich und unbele
zuckt die Achſeln über die Schulweisheit, er glaubt:
zwei, drei halbvergorene Ideen, die er kritiklos hat
ſie hinausgehoben. Dadurch kann er ſich und den Neb
gefährlich werden. Zeigt der aufgeſchloſſene Laie in
trachtungsweiſe manchmal alle Vorzüge des um
Außenſeitertums, ſo wird der Jgnorant zum
Pfuſ-
beim Laien manchmal eine friſche Intuition, ſo finden
Jgnoxanten oft eine töricht doktrinäre Verbohrtheit, 2—
Menſchenverſtand des Laien verträgt ſich in der ReE
der Wiſſenſchaft. Das Weltbild eines ſolchen
Laiel=
nach allen Seiten hin menſchenwürdiges und gul
Weltbild ſein. Aber der Jgnorant fällt aus dem Zuſe
heraus. Er iſt der Menſch einer Erfahrung, ein
einer Einſicht; und deren Geltungsbereich wird boſ.
los überdehnt, er macht ein Syſtem aus unzureichen.”
das ihn dann von der Fülle der Wirklichkeit abſche
Jgnorant iſt immer ein Ichmenſch; er iſt weder friſ.
befangen, und er ſtellt vor allen andern Menſchen‟
ſächlich den Nachwuchs für Aberglauben und *
aller Art.
Friſche des Empfindens, Friſche des Sehens un.
iſt etwas Großes; man kommt mit ihnen durch We
ſtrecken trefflich durch. Aber wo das Gefühl dafür ſch.
dieſe Naturgaben auf ein dankbares Zuſammengen.
naler, wiſſenſchaftlicher Tatſachenbearbeitung belt
da klafft eine Wunde im lebendigen Fleiſch. Laiehln
Entehrendes, ſchon deshalb nicht, weil ausnahmsils
der Höchſtgebildete, auf beſtimmten Gebieten Laie l"
ben muß. Jgnorantentum aber bricht einen Zülle
ohne den es kein Leben gibt; und da liegt Schuld.
lung gegen ein Ganzes. Teilhabe an der lebenshot.
ſchaft und Selbſtabſchließung gegen ſie — das iſt he
der Laientum und Ignorantentum ſtets geſchieden.""
G
[ ← ][ ][ → ]gproch, 15. Mai 1933
Nr. 133 — Seite 3
Familienzwiſt um Abeſſinien.
lehnk engliſche „Einmiſchung” mit Rückſicht auf ſeine „Zziviliſakoriſche Miſſion in Afrika” ab.
Drohung mit dem Auskrikk aus dem Völkerbund.
Italieniſche Berwahrungen.
EP. London, 14. Mai.
Vorſtellungen der engliſchen Regierung
„hm, im Zuſammenhang mit dem abeſſiniſchen Konflikt ſind,
jeng Heute aus der italieniſchen Hauptſtadt vorliegenden
Mel=
zunge deutlich wird, von der italieniſchen Regierung
utſmdeutig abgelehnt worden. Englands Argument,
nlrens Vorgehen in Oſtafrika ſeine Stellung in Europa
mt die Paktverhandlungen ungünſtig beeinfluſſen könnte,
wirc en, den römiſchen Regierungsſtellen mit dem Hinweis
zrü=hwieſen, daß ſämtliche nach Oſtafrika entſandten Truppen
muf „deStelle erſetzt würden. So meldet die „Times”, man ver=
19 Da/ iche n italieniſchen Regierungskreiſen, daß „bereits vor län=
A vor din ſierenc eik” alle notwendigen Maßnahmen getroffen worden ſeien,
Mdeizn im nöArmee laufend wieder aufzufüllen. Weiter vertritt
Ita=
ereit, tayſe eſywie es ſcheint, England und Frankreich gegenüber den
ſtellenſskoäupunkt, daß es in Abeſſinien eine
zivili=
entgenn at aiſche Miſſion zu erfüllen hätte, und daß die
lte für ſihn ſeid ens aaten, ſtatt es daran zu hindern, es dabei unterſtützen
Angrüznüßt
Der „Daily Expreß” meldet ſogar, daß Italien
Dies ſiy lmtuſtloſſen ſei, den Völkerbund zu verlaſſen,
mäß hahn alſſs der Völkerbundsrat darauf beſtehen
*Dorgerie
ſich über beſtimmte Grenzen hinaus in
geſtell, zu engſanflikt mit Abeſſinien einzumiſchen.
in in
er Streitfall zwiſchen Abeſſinien und Italien ſoll nun
in „AMai vor den Völkerbundsrat kommen. Der Gegenſatz
ie ßt hiain zwiſchen durch Abwehrmaßnahmen von beiden Seiten
ſgpitzt, daß der Hohe Rat bei ſeinen Vermittlungsverſuchen
ſchwierigen Aufgabe ſteht und die Gefahr einer
Ehlſion nicht von der Hand zu weiſen iſt. Während die
anr ſich aufs hohe Pferd ſetzen und mit angeblicher
Ge=
tſt der weiteren Entwicklung entgegenſehen, denken
Eng=
ſdſfund Franzoſen mit einigem Grauen daran, was daraus
Etenſoll, wenn der Rat zu einem Urteil kommen ſollte, das
Fdie eine Kritik an der Haltung Italiens in ſich ſchließt.
einlich, daß die Italiener ſich das nicht gefallen laſſen
enauts die Konſequenzen ziehen würden. Sie haben auch
inzin, die engliſche Preſſe eine Meldung lanciert, daß ſie
us dem Völkerbund ausſcheiden werden. Tun ſie das
ty wäre nicht nur die Zuſammenarbeit zwiſchen Rom—
rits no London geſtört. Auch das ohnehin ſchon brüchige
Ge=
de es Völkerbundes bekäme einen neuen Stoß. Die
Kabi=
ttLondon und Paris haben deshalb überlegt, wie ſich eine
fante Möglichkeit verhindern ließe und darum auch ganz
vor=
ngetippt, ob ſie in Rom ihre guten Ratſchläge
ſicen dürften. Damit haben ſie ſich aber einen
regel=
huta Korb geholt, und der ſchöne Plan iſt ſchnell wieder
ſtierkorb verſchwunden. Merkwürdig, wie das ſo geht: erſt
khas angeblich von zuſtändiger franzöſiſcher Seite gehört,
ſolche angebliche Vermittlungsaktion im Gange wäre.
ſerber ſchnell verſichern müſſen, daß er ſich verhört hätte,
von ſolchen Abſichten nicht die Rede ſein könne.
ſG Italiener ſind daraufhin ſehr deutlich geworden. Ver=
jutzf iſt eigentlich ſchon gar kein Ausdruck mehr für das Maß
Geiztheit, das darnach in Rom zum Ausdruck kam. Es
„eo einer bewußten Herausforderung geſprochen, von einer
mußng der engliſchen Preſſe. Die Auseinanderſetzung nahm
rXormen an, die mit der eben erſt geſchloſſenen Freundſchaft
vereinbaren ſind. Aber die Italiener begnügen ſich damit
(e holen zum Gegenſtoß aus und machen ihren Freunden
wurf, daß ihre Haltung auch ein Verſtoß gegen die euro=
Rolidarität wäre. Wenn man will, kann man daraus ſogar
Eſern, daß die Italiener größenwahnſinnige Anwandlungen
afrikaniſchen Völkern befürchten, wenn die europäiſche
nicht gewahrt bleibe. Schade, daß dieſe Erkenntnis in
ſo ſpät entſtanden iſt. Wir haben jedenfalls nichts davon
daß die Italiener im Weltkrieg gegen die Verwendung
ncher Truppen gegen Weiße Einſpruch erhoben haben. Wir
ans nicht einmal, daß es in Rom auffiel, als die
Fran=
ſwarze Regimenter in die Beſatzungszone am Rhein
auf=
bwohl damals doch mit der Hand zu greifen war, daß
husſetzungen, auf denen die europäiſche Stellung in Afrika
vt aufgebaut war, früher oder ſpäter vernichtet werden
Die italieniſche Erkenntnis kommt alſo zu ſpät. Sie wirkt
„Die Pfingſtorgel.”
(Frankfurter Schäuſpielhaus.)
e Bauernkomödie, kein Volksſtück ſondern eine
Mori=
mne echte, rechte Moritat, wie wir ſie in München auf der
eungen haben, nur ins Dramatiſche gewandt!
Eienmal erſcheinen die bayeriſchen Jahrmarktſänger Paul
deoen und Lony Rommel auf der Bühne und leiten
Wid=erſtehlicher Komik die Moritat unter den Klängen der
el ein. In ſieben Szenen ſpielt ſich die Moritat von der
digel” ab. Die „Pfingſtorgel” wird von den Muſi=
And Pfannenflickern und ſonſtigen fahrenden Leuten heim=
Nacht den geizigen Bewohnern des Dorfes Mauth in
geſtellt, um feurige Kohlen auf den Häuptern der
u ſammeln und zugleich dem jungen Muſikanten die
Sirgermeiſterstochter zur Frau zu verſchaffen.
der luſtige Szenen ſchließen ſich zu einer volkstümlichen
9 zuſammen. Jede erfüllt von urwüchſigem Leben und
ndigem Humor. Bühnenmäßig ein Wagnis, deſſen Erfolg
2 arſtellung abhängt!
=ankfurter Schauſpielhaus ſicherte eine aus=
194 Darſtellung den ſtarken und herzlichen Erfolg. Kaſpar
ſchuf entzückende Bühnenbilder, Walter Felſenſtein
Szenen ſaftiges, humor=durchtränktes Leben.
mblut iſt auf der Bühne ſelten. Aber die Schauſpieler
tem ſich äußerlich und innerlich mit Geſchick als ur=
Bauerntypen, ſo Toni Impekoven als Bürger=
Aarl Luley als Wirt, Lu Säuberlich als herrliche
ſrerl. Unter den Muſikanten wirkten W. Seyferth,
Ter, E. Sattler durch charakteriſtiſche Zeichnung.
Weſentliche aber war der am laufenden Band ſich
keizbolle Moritaten=Eindruck, der dem Verfaſſer Alois
I.
Lippl Hände und Herzen gewann.
* Neues aus der Schachwell.
Dem großen Moskauer Turnier, über das wir ſeiner=
Arlich berichteten, fanden noch zwei kleinere Turniere
Der ſchwediſchen Provinzſtadt Oerebro ſpielte Welt=
Allechin gegen die 9 beſten ſkandinaviſchen Spieler, ge=
Partien und ſchlichtete nur mit dem Stockholmer E.
Eine Ueberraſchung bedeutete der zweite Platz Lundins
au4 ſehr bekannten Landsleuten Stahlberg und Stoltz.
argate (Südengland) kam es zu dem traditionel=
AIeiturnier, an dem Capablanea, der Wiener Klein, die
tſch”
Beltmeiſterin Frl. Menſchik, der ehemalige polniſche
überfnabe Reſchewfky, L. Mieſes und die Engländer
Thit
Nel4h, Milner=Barry und Fairhurſt teilnahmen.
auch deswegen nicht überzeugend, weil ſich der Vorwurf noch gegen
ein Mitglied des Völkerbundes — das iſt ja Abeſſinien — richtet
und die Abeſſinier nun noch weniger zu einer Nachgiebigkeit
ge=
neigt ſein werden. Trotzdem, man ſoll die Bedeutung ſolcher
Aus=
einanderſetzungen nicht überſchätzen. Die Italiener bemühen ſich
nun, ihre etwas ſchwierige Stellung in Genf taktiſch zu verbeſſern
und werden dabei, wenn es darauf ankommt, ſogar auf die
wohl=
wollende Unterſtützung aus Paris und London rechnen können,
ſchon damit die Ergebniſſe von Rom und Streſa nicht von dieſer
Seite her gefährdet werden.
Die ikalieniſchen Mikglieder des
Schlichkungs=
ausſchuſſes für den Zwiſchenfall von Ualual.
Auf Grund der Vereinbarungen, die für die Aufklärung des
Zwiſchenfalles von Ualual getroffen wurden, wurden nunmehr
die beiden italieniſchen Mitglieder des nach Artikel 5 des
Ver=
trages vom Jahre 1928 vorgeſehenen Schlichtungsausſchuſſes
er=
nannt. Es handelt ſich um Botſchafter Aldrovandi Marescotti
und Staatsrat Montagna.
Die italieniſche Regierung hat ihren Geſandten in Addis
Abeba beauftragt, der abeſſiniſchen Regierung mitzuteilen, daß
ſie die italieniſchen Mitglieder des Schiedsausſchuſſes zur
Schlich=
tung des Zwiſchenfalls von Ualual bereits ernannt habe, was
von Abeſſinien noch nicht veranlaßt worden ſei. Italien vertritt
den Standpunkt, daß zuerſt der Zwiſchenfall von Ualual geprüft
und die Verantwortung ermittelt werden müſſe. Italien werde
ſich jedoch mit der Beilegung des Zwiſchenfalles allein nicht
begnügen, ſondern eine endgültige Klärung der Beziehungen und
Grenzen mit Abeſſinien fordern,
um Deutſchland.
EP. London, 14. Mai.
Im Unterhaus kam es heute wieder zu mehreren Anfragen
verſchiedener Abgeordneter mit Bezug auf Deutſchland, die
ſämt=
lich von dem von ſeiner Krankheit wieder hergeſtellten
Großſiegel=
bewahrer Eden beantwortet wurden. Ein Abgeordneter wollte
wiſſen, ob Deutſchland in der Frage der entmilitariſierten
Rhein=
landzone irgendwelche Vorſtellungen gemacht habe. Hierauf
er=
klärte Eden, daß dies nicht der Fall ſei. Auf eine zweite Frage,
ob eindeutig feſtſtehe, daß Englands Verpflichtungen aus dem
Locarnopakt ſich ſowohl auf Deutſchland wie auf Frankreich
be=
zögen, je nachdem, wer der Angreifer ſei, verwies Eden den
Frageſteller auf Artikel 4 des Locarnopaktes.
Im weiteren Verlauf dieſes Frage= und Antwortſpieles
ver=
langte der Arbeiterabgeordnete Kirkwood Maßnahmen zur
Unter=
bindung der Einfuhr von Nickel, Kupfer und Zinn nach
Deutſch=
land, weil, wie er behauptete, dieſe Rohſtoffe ausſchließlich für
die Herſtellung von Kriegsmaterial Verwendung fänden. Eden
wies darauf hin, daß Deutſchland 1. ſelber über Kupfervorkommen
verfüge, und daß 2., was die anderen Metalle anbetreffe, dieſe
Frage vornehmlich Kanada und Frankreich angehe. Soweit ihm
bekannt ſei, ſchloß Eden, plane keines dieſer beiden Länder
irgend=
welche Maßnahmen in dem von Kirkwood angedeuteten Sinne.
Der Dank des polniſchen Skaakspräſidenken
an den Führer.
Auf das Beileidstelegramm des Führers und Reichskanzlers
zum Ableben des Marſchalls Pilſudſki hat der polniſche
Staats=
präſident Moſcicki mit einem Telegramm geantwortet, das in
Ueberſetzung wie folgt lautet:
„Ich bitte Euer Exzellenz, meinen tiefbewegten Dank für die
ſo herzlichen Worte entgegenzunehmen, die Sie zu dem
ſchmerz=
lichen Verluſt, den die polniſche Nation ſoeben in der Perſon des
Marſchalls Pilſudſki erlitten hat, an mich und die polniſche
Regie=
rung zu richten die Güte hatten. Der Verſtorbene hat ſich mit
voller Hingabe darum bemüht, die guten und für die Sicherung des
europäiſchen Friedens ſo wertvollen Beziehungen zwiſchen unſeren
beiden Völkern glücklich zu feſtigen.
Jgnacy Moſcicki.”
Reſchewſky bewies, daß er tatſächlich ein ſehr guter Spieler iſt;
er verlor keine Partie, ſchlug u. a. Capablanca, und wurde
mit 7½ von 9 möglichen Zählern Turnierſieger, Capablanca, der
gegen den beſten Spieler Englands, Thomas, gewann, belegte
mit 7 Punkten vor Thomas (5 Punkte), Klein, Sergeant und
Reilly (je 4½ Punkte) den zweiten Platz.
In Dänemark, ſeiner Wahlheimat, ſtarb im Alter von 48
Jahren der lettiſche Schachgroßmeiſter Nimzowitſch.
Abge=
ſehen von ſeinen glänzenden theoretiſchen Arbeiten war
Nimzo=
witſch einer der beſten und ſicherſten Turnierſpieler des
Jahr=
zehntes nach dem Kriege. Er gewann unter anderem die großen
Turniere von Marienbad 1925, Dresden 1926, London 1927 (
ge=
teilt mit Tartakower), Berlin 1928, Karlsbad 1929 und
Frank=
furt 1930. In den letzten Jahren ſchien er den Zenith ſeines
Könnens bereits überſchritten zu haben, verlor einen
Schach=
wettkampf gegen Stahlberg und wurde im Turnier zu Zürich
Dr. G.
1934 nur Sechſter.
* Atlantis. Bibliographiſches Inſtitut, Leipzig. — In ſchöner
Weiſe vereinigt das Maiheft der Zeitſchrift „Atlantis”
Natur=
betrachtung und Kunſtbetrachtung. Unſerer Sehnſucht nach
ſonni=
gen Sommertagen kommen die lebendigen Betrachtungen
Salo=
mon Geßlers über die Wieſe entgegen, denen die denkbar
ſchön=
ſten Abbildungen beigegeben ſind. Auch der Bildbericht über die
„Krone des Hegau” kommt zu guter Zeit, denn mit dem
fort=
ſchreitenden Frühjahr entdecken wir ja jedesmal von neuem die
Schönheit der Landſchaft. Ein anderer Bildbericht zeigt luſtige
Aufnahmen über den „Frühling in der Vogelwelt”, und ein
wei=
terer von Fiſchreihern und Störchen. Dieſe Bilder ſind von einer
ſeltenen Natürlichkeit, und gewiß bedurfte es größter Geduld, bis
die ſchönen Aufnahmen, die wir bewundern, gewonnen waren.
Die 16 Kupfertiefdrucktafeln zeigen was hier beſonders
hervor=
gerufen werden ſoll. Köpfe der italieniſchen Renaiſſance aus der
Sammlung italieniſcher Skulpturen im Kaiſer=Friedrich=Muſeum
in Berlin und die wichtigſten Florentiner Bauwerke in vollendeter
*
Wiedergabe.
Graf Hermann Keyſerling, der bekanntlich von der Stadt
Flo=
renz als Ehrengaſt zum Maggio Muſicale Fiorentino eingeladen
worden iſt hielt, in der herrlichen Sala Degli Duocento des
Pallazzo Vecchio ſeinen angekündigten Vortrag über Kultur der
Schönheit. Ueber tauſend Zuhörer waren erſchienen, unter ihnen
der Podeſta, der Rektor der Univerſität, die Spitzen der Partei.
Zum Schluß brachte das Publikum dem Redner eine Ovation dar.
„Handarbeiten aller Art” Heft 3. Die richtig gewählte
Eiſchdecke verleiht jedem Wohnraum Behaglichkeit. Muß
ſie ſich ganz natürlich ſeinem Charakter unterordnen, ſo iſt ſie
ſelbſt doch zweckbeſtimmend und beſitzt die wunderbare
Zauber=
kraft, jede gewünſchte Stimmung auszulöſen. Wieviel vermig
eine Frau mit Geſchmack und Geſchick hier zu vollbringen! Das
An der Bahre Pilſudftis.
Die Armee grüßk zum lekken Male ihren oberſten
DNB. Warſchau, 14. Mai. .
Die ſterblichen Ueberreſte Marſchall Pilſudſkis ſind nunmehr
im großen Salon des Schloſſes Belvedere, der in eine Totenkapelle
umgewandelt wurde, aufgebahrt. Der Tote trägt die
Marſchalls=
uniform mit dem großen Band des Ordens „Virtuti militari”.
Der Katafalk iſt mit purpurrotem Tuch bedeckt, das das Zeichen
des weißen Adlers trägt. In einer Niſche befindet ſich die Urne,
die das Herz des Marſchalls umſchließt. Daneben liegen der Säbel
des Verſtorbenen und die Legionärsmütze aus der Kriegszeit.
Die gefalteten Hände des Toten halten ein Heiligenbild der
wun=
dertätigen Gottesmutter von Oſtrabrama in Wilna, der dev
Mar=
ſchall ſeine beſondere Verehrung entgegenbrachte. Zu Häupten des
Katafalks ſtehen drei Standarten der alten polniſchen Armee, zum
Zeichen der Trauer umflort. Die eine aus dem Jahre 1831, die
zweite aus dem Jahre 1863 und die dritte — eine Standarte der
polniſchen Legionen — aus dem Jahre 1914. Entſprechend dem
Wunſche des Marſchalls fehlen die Kränze. Nur ein Strauß weißer
Roſen von den beiden Töchtern des Marſchalls liegt auf dem
Sarge. Im Hintergrunde ſtehen einige Seſſel. Dort halten die
Witwe, die Töchter und die übrigen nahen Verwandten die
Toten=
wache. Am Katafalk ſtehen Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten
mit gezogenen Degen.
Der Dienstag war der nächſten Familie, den Mitarbeitern des
Marſchalls, ſowie der Armee vorbehalten. Unabſehbare
Ab=
ordnungen von allen Einheiten der Armee
ſtrö=
men mit ihren Kommandeuren an der Spitze nach dem Schloß
Belvedere und grüßen zum letzten Male ihren
ober=
ſten Kriegsherrn.
Sämtliche in Warſchau akkreditierten Militärattachés ſprachen
am Dienstag in Galauniform im Großen Generalſtab vor, um das
Beileid ihrer Armeen zum Ausdruck zu bringen.
In ganz Polen fanden
Beileidskundgebun=
gen der Bevölkerung ſtatt. In Krakau begab ſich ein
end=
loſer Zug nach dem ſogewannten Oleander=Pavillon, der dadurch
geſchichtliche Bedeutung erlangte, daß von hier aus am 6. Augüſt
1914 die 1. Kompagnie der polniſchen Legionen unter dem
Kom=
mando Pilſudſkis in den Krieg zog.
Anfechkung der Danziger Wahlen
Neue Beſchwerden vor dem Danziger
Völkerbunds=
kommiſſar.
DNB. Danzig, 14. Mai.
Die Danziger Oppoſitionsparteien — Deutſchnationale,
Zen=
trum, Sozialdemokraten und Kommuniſten — haben vor dem
Danziger Obergericht die Gültigkeit der Wahlen zum Danziger
Volkstag vom 7. April 1935 angefochten. Die Entſcheidung über
dieſe Anträge der verſchiedenen Oppoſitionsparteien wird vom
Danziger Obergericht beſchleunigt durchgeführt werden, weil wach
den beſtehenden Danziger Geſetzen im Falle einer
Ungültigkeits=
erklärung der Danziger Volkstagswahlen innerhalb 3 Monaten,
alſo bis zum 7. Juli 1935, neue Volkstagswahlen durchgeführt
werden müßten. Es kann aber bereits jetzt feſtgeſtellt werden, daß
die Argumente der Oppoſitionsparteien auf ſo ſchwachen Füßen
ſtehen, daß ſich das Danziger Obergericht keinesfalls zu einem
in=
nen= wie außenpolitiſch ſo weittragenden Entſchluß, wie er die
Aufhebung der Danziger Volkstagswahlen darſtellt, wird
ent=
ſchließen können.
Gleichzeitig haben die Danziger Oppoſitionsparteien mehrere
Beſchwerdeſchriften an den Danziger Völkerbundskommiſſar
ge=
richtet, in denen ſie die Gültigkeit der Danziger Volkstagswahlen
anfechten. Der Danziger Völkerbundskommiſſar hat ſich
vorbehal=
ten, dieſe Beſchwerden noch nachträglich auf die Tagesordnung der
bevorſtehenden Genfer Völkerbundstagung ſetzen zu laſſen. Der
Senat der Freien Stadt Danzig wird ſich gegen eine Behandlung
dieſer Frage bereits auf der kommenden Völkerbundsratsſitzung
wenden.
Die Vertreter der vier deutſchſtämmigen Landtagsparteien im
Memelland, die Landwirtſchaftspartei, die Memelländiſche
Volks=
partei, die Sozialdemokratiſche Partei und die Arbeiterpartei,
haben in einer gemeinſamen Sitzung beſchloſſen, zu den auf den 29.
September feſtgeſetzten Wahlen in geſchloſſener Front aufzutreten
und nur mit einer einzigen Liſte in den Wahlkampf zu gehen.
Januarheft von Hofrat Dr. Alexander Kochs „Handarbeiten
aller Art”, dieſer geſchmacklich und techniſch hervorragenden
Zeitſchrift, gibt eine Fülle von Anregung dafür und iſt mit
Ab=
bildungen von ſchönen und täglich verwendbaren Arbeiten
ver=
ſehen. Da gibt es Decken aus grobem, handgeſponnenem Leinen
mit Hohlſaum und Bieſen, mit weiß ausgeführter Schwälmer
Bauernſtickerei und mit buntfarbigen Bildſtickereien. Da ſind feine
Batiſtdecken mit duftiger Weißſtickerei, Decken aus Dülle
Mar=
quiſette und grobem Filet. Daneben regen Kaffeemützen,
Tee=
wärmer und Kiſſen zu weiterer Behaglichkeitsgeſtaltung des
Hei=
mes an. Und ganz beſonders entzücken die duftigen Vorhänge
der „Willinghäuſer Werkſtätten für Schwälmer Bauernſtickerei”
künſtleriſch und techniſch von ganz hervorragender Leiſtung. Aber
auch der modiſchen Handarbeit iſt gedacht in dieſem ſchönen Heft:
Pullover, Taſchen, Wäſche, Reiſepantöffelchen — es iſt eine
un=
endliche Vielſeitigkeit! Anregung bringen auch die von der
„Deutſchen Meiſterſchule für Mode, München”, gezeigten Verſuche,
modiſche Garnituren aus zartfarbigen weichen Federn herzuſtellen.
Komteſſe Friedl. Ein Roman von Heimat und Liebe von Helene
Norbert. (Verlagsanſtalt vorm. G. J. Manz, Regensburg.)
Komteſſe Friedl, taufriſch und fröhlich, aufgewachſen auf dem
Gut ihres Onkels, ſchämt ſich nicht, auch ſelber einmal mit Rechen,
Gabel oder Melkeimer in Haus und Hof zu hantieren. Heilig i
ihr die Heimatſcholle, aber „dieſe Scholle braucht Liebe und Fleiß
meint ſie mit einem Seitenblick auf ihren feudalen Vetter, den
Grafen Altenburg. Der freilich iſt von anderem Schlag: für ein
Leben ohne Arbeit erzogen, überall und nirgends daheim, fühlt
er ſich denkbar unbehaglich in der Nähe der naturwüchſigen
Kom=
teſſe. Und erſt der Birkenhofer drüben, der liederliche Gutsnachbar,
iſt wahrhaftig drauf und dran, Heimat und Vätererbe zu
verſpie=
len; merkt erſt am Ende ſeines verpfuſchten Lebens, wie ſtark er
dennoch an dieſer ſeiner Heimat hing. Zu ſpät! Ein
Güterzertrüm=
merer hat ihn und ſein herabgewirtſchaftetes Erbe in die Krallen
bekommen. Wie dann dem liſtigen Wucherer doch noch ein
Schnipp=
chen geſchlagen wird und wie der heimatloſe Graf mit tatkräftiger
Nachhilfe der tapferen Komteſſe wieder zurückfindet zur Heimat
und zur Scholle der Väter, das wird mit viel Gemüt und feinem
Humor zu Ende erzählt.
— Guſtav Renker: „Der Heimliche im ſchwarzen Grund‟. Ein Buch
von Jagd, Tieren und Reiſen. Verlag „Das Bergland=Buch”
Wie ſehr Guſtav Renker die Tierwelt am Herzen liegt, das iſt
aus vielen ſeiner Romane zu erkennen. Er iſt Jäger und
Globe=
trotter und hat ſowohl auf der Pirſch in ſeinen Kärntner
Heimat=
bergen, wie auf Reiſen in fremden Ländern immer wieder gejagt
vor allem Tiere beobachtet. Eine bunte Reihe von Erzählungen
führt ſowohl durch die europäiſchen Jagdgründe, vor allem in die
Reviere der Alpen, dann aber auch in die Fremde, deren
abenteuer=
liche und oſt ſo gefährliche Tierwelt in ſpannenden Erzählungen
Farbe und Geſtalt gewinnt. Schilderungen von
Lebensgewohn=
heiten vieler Tiere wechſeln mit packenden Jagdgeſchichten ab vor
allem werden es die Weidmänner ſein, welche gerne nach dieſem
Buche greifen, um ihre ſchöne grüne Welt in den Dichtungen
Ren=
kers wieder erleben zu können. Auch der Humor kommt zu ſeinem
Rechte und eine Anzahl fröhlicher Jägerſchwänke vom Lachen des
Heiligen Hubertus.
Seite 4 — Nr. 133
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 15. Mai 1935
Die Eheleute Georg Krauß, Pol.=Verw.=
Sekretär und Frau Katharina, geb. Rudolf,
Eſchollbrückerſtr. 24, feierten geſtern das Feſt
der ſilbernen Hochzeit.
(4580
Glückauf zur Goldenen!
Die Eheleute Heinrich Schroth,
Kranich=
ſteinerſtraße 51, feiern heute das Feſt der
ſilbernen Hochzeit. Glückauf zur Goldenen!
(4581
Silberne Hochzeit
ſeiern heute am 15. d. Mts. die Eheleute
Bernhard Müller und Frau, geb.
Schneider, Mühlſtraße 5.
Glückauf zur Goldenen!
Geſtorbene.
Darmſtadt: Wagner, Sophie, geb. Feidelbach,
Witwe des Schloſſers, 75 Jahre.
Schambach, Peter, Hilfsarbeiter, 30 Jahre,
ledig.
Mattern, Helene, Antonie, Stenotypiſtin,
47 Jahre, ledig.
Grabenau, Margarete, geborene Rügner,
Witwe des Schreinees, 75 Jahre.
Am 13. ds. Mis. verſchied nach langem Leiden
unſere herzensgute Mutter, Großmutter,
Schwieger=
mutter und Tante
Frau Sophie Wagner Wwe.
geb. Heidelbach
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familien Wagner und Kaleve.
Darmſtadt, Kronberg i. Ts., Philadelphia
Kaupſtr. 46.
14. Mai 1935.
Die Beiſetzung findet in der Stille ſtatt.
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Heute entſchlief nach kurzem, ſchweren
Leiden unſer lieber Sohn und Bruder
Peter Schambach
im 31. Lebensſahr.
Die trauernden Hinterbllebenen:
Familie Johann Schambach
Eliſabeth Michel, geb. Schambach
Fritz Michel.
Darmſtadi, den 14. Maf 1935.
(4571
Die Beerdigung findet Donnerstag, 16. Mai,
nachm. 3.30 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Heute nacht entſchlief ſanft nach langem,
ſchwerem, mit Geduld ertragenem Leiden
unſer lieber Vater, Schwiegervater und
Großvater
Auumereinn.
Feldſchätz und Forſtwart l. R.
im Alter von 74 Jahren,
In tiefer Trauer:
Die Hinterbliebenen.
Wirhauſen, den 14. Mai 1935.
Die Beerdigung findet am 16. Mai 1935,
nachmittags 16 Uhr, vom Trauerhauſe
aus ſtatt.
(4583
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Verluſt unſeres lieben Vaters
Jakob Dieter
ſagen wir allen denen, die ſchriftlich oder
mündlich, durch Kranz= und Blumenſpenden,
durch ihr letztes Geleit ihre Anteilnahme
be=
zeugten, aufrichtigen Dank. Insbeſondere
den Barmherzigen Brüdern für ihre liebevolle
Pflege, Herrn Pfarrer Weigel für ſeine
troſt=
reichen Worte am Grabe, Herrn Prok. Hammer
für ſeine ehrenden Worte, der Firma E. Merck
für ihren warmen Nachruf, ſeinen Mitarbeitern,
dem Kriegerverein, der Feuerwehr ſowie der
Genoſſenſchaft ſei nochmals gedankt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Elieſe Dieter und Kinder.
Waſchenbach, den 12. Mai 1935.
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Ware in der Marke
Zernelin.
[ ← ][ ][ → ]ſEtwoch, 15. Mai 1935
us der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 15. Mai 1935
Der Reichsſtakthalter in Heſſen:
Perſonalnachrichten.
z— den Ruheſtand verſetzt wurden am 30. April 1935 der
Rudolf Ratz an der Volksſchule zu Ober=Hörgern, Kreis
sten, mit Wirkung vom 30. April 1935, und der Lehrer
Alexan=
eyrauch zu Erbach i. Odw. auf Grund des § 6 des
Ge=
zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums vom 7. April
mit Wirkung vom 1. Auguſt 1935 an. beide unter
Anerken=
miu ihrer dem Reiche geleiſteten treuen Dienſte.
ſlebertragen wurde mit Wirkung vom 29. April 1935 an am
zu ſo:. 1935 der Reallehrerin an der Studienanſtalt und
Frauen=
in Mainz Anna Heiſer eine Reallehrerinſtelle an der
ſſchule zu Rüſſelsheim, Kreis Groß=Gerau, und dem
Studien=
muy der Oberrealſchule in Michelſtadt, Kreis Erbach i. Odw.,
ſwrEch Buri eine Studienratsſtelle an der Goethe=Realſchule
zur ſeir=Iſenburg, Kreis Offenbach a. M.
Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
ßrmannt wurden, ſämtlich mit Wirkung vom 1. April 1935,
„6. April 1935 der Strafanſtaltsoberwachtmeiſter bei der
Zel=
ſe mafanſtalt Butzbach Joſef Grobelny zum
Strafanſtalts=
gudoachtmeiſter beim Landgerichtsgefängnis Mainz; der
Straf=
ſütsoberwachtmeiſter beim Landeszuchthaus Marienſchloß
ſe Lang zum Strafanſtaltsoberwachtmeiſter beim
Landge=
hgefängnis Gießen; der Strafanſtaltsoberwachtmeiſter beim
Liwye richtsgefängnis Darmſtadt Karl Schreiner zum
Straf=
au autsoberwachtmeiſter beim Amtsgerichtsgefängnis Worms;
April 1935 der Strafanſtaltsoberwachtmeiſter beim
Lan=
ann
hrhaus Marienſchloß Philipp Bauer zum
Strafanſtalts=
hevachtmeiſter bei der Zellenſtrafanſtalt Butzbach.
ur Rechtsanwaltſchaft zugelaſſen wurde am 6. Mai 1935 der
Gegtsaſſeſſor Dr. Karl Göth in Darmſtadt bei dem
Land=
mt in Darmſtadt; am 8. Mai 1935 der Gerichtsaſſeſſor Karl
züuershauſen in Worms bei dem Amtsgericht in Worms,
mlandgericht in Mainz und der Kammer für Handelsſachen in
der Rechtsanwalt Georg Kleemann in Bensheim
beitzeitig bei dem Landgericht in Darmſtadt; der Rechtsanwalt
Halang in Worms bei dem Amtsgericht in Offenbach
tin.
zir. 12 14,50
Achtung! Rundfunkhörer!
im heutigen Mittwoch, 15. Mai, um 20.10 Uhr, ſpricht
intendant Hanns=Otto Fricke über den Reichsſender
Frank=
tind alle Nebenſender zum Thema: „Das europäiſche
udfunkſendernetz”. Intendant Fricke wird ſich über die
ital
jwuuen gsverhältniſſe des europäiſchen Sendernetzes äußern. Da
hlirp, i dicſlſellusführungen wichtige Probleme des Deutſchen Reichs=Rund=
Vortäüf
„tberühren, dürfte die Geſamthörerſchaft an dem Vortrag
che, Raür
ens intereſſiert ſein.
unſt,
Haſſ. 6
Juhn
ſachen iw
zerſtr. 1,70
g, 18. Mat, 1
assige/
urmaterial /
mpledlug!
Faddu
holenu iſ
jede Reparzm!
gro 40 M
Kinderfeſt auf der Woogswieſe
mit Preisverteilung im Kinderballon=Wettbewerb.
lir Spannung werdet ihr, liebe Kinder, die ihr am Kinder=
Boſln=Wettbewerb teilgenommen habt, auf eine ſolche Nachrichr
vutet haben. Wir mußten eure Geduld lange auf die Probe
teiſte. Das war aber nicht anders möglich, denn bis heute wurden
nuts mmer noch einzelne Karten von aufgefundenen Kinder=
Zaſſlten eingeſandt. Sehr weite Reiſen haben einige der
Aus=
iegemacht. Nachdem wir ſchon gemeldet hatten, daß eine
An=
hlet bunten Ballone bis nach Oeſterreich geflogen ſind, können
rech heute verraten, daß noch einige viel weiter, und zwar bis
jauch er Tſchechoſlowakei und Jugoſlawien geflogen ſind. Aber
muß nun Schluß gemacht werden, damit die Sieger ihre
bekommen können. Es werden nun noch bis zum 16. Mai
wiingehende Karten berückſichtigt werden. Aus den über 600
gangenen Karten werden alsdann die Sieger ermittelt
wer=
m Die Preisverteilung werden wir mit einem Kinderfeſt ver=
, zu dem wir alle Darmſtädter und auswärtige Kinder ein=
und zwar am Sonntag, den 26. Mai, auf der
zaswieſe. Allerlei luſtige Spiele uſw. ſoll es da geben.
„hrachFHie Turner und Sportler wollen dies Kinderfeſt mit euch
und werden euch manches zeigen. Doch heute wollen wir noch
Schwane
lles verraten, näheres werdet ihr noch erfahren!
Im noch ein Wort an die Kinder, die diesmal keinen Preis
ſelee
bomen werden. Zum Volksfeſt (Gauparteitag) am 1. und
miwerden wir wieder einen Ballon=Wettbewerb veranſtalten;
raſtrad
W unt dann abermals euer Glück verſuchen.
Heil Hitler!
R e
S
Die Kinder=Ballon=Meiſterſchaft.
ine iwit *
brikneu, fint
abzus pie
ich 2
baum,
aude. ie.
gern
Bal
WH8=
Goldene Konfirmation in der Stadtkirche. Die
Konfir=
der Militärgemeinde von 1885 beabſichtigen, an Chriſti
melfahrt, dem 30. Mai, in der Stadtkirche
vormit=
dehre goldene Konfirmation zu feiern mit anſchließendem
W.Agendmahl. Pfarrer Breunlin und Waldeck werden
wcer. Alle ehemaligen Konfirmanden des 1908 verſtorbenen
*.
Erers Strack ſind ebenfalls herzlich zu dieſem
öffent=
lich nGottesdienſt eingeladen.
Hohes Alter. Frl. Katharina Schuchmann,
Schleier=
hſtraße 20, feiert am 16. Mai ihren 80. Geburtstag in
kör=
er und geiſtiger Friſche. Sie war beliebtes Mitglied und
in früherer Geſangvereine.
rr. Ludwig Ewald, Landwehrſtr. 45, begeht am 15. Mai
7. Geburtstag.
ſternabend der Darmſtädter VDA.=Schulgemeinſchaften. Er
Eheute (Mittwoch), 20.15 Uhr, im Feſtſaal des Gymna=
Karlsſtraße 1, ſtatt. Die für den 17. Mai vorgeſehene
Wie=
bepſſangg kann nicht ſtattfinden. Es ſpricht Ingenieur Laſch, ein
— Oſtpreuße, über ſeine Heimat. Muſik: Orcheſter des
ums. Eintrittskarten zu 30 Pfg. am Saaleingang.
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Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.
GROSSES HAUS
Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. — Hauptmiete B,
23. Vorſtellung. „Der tolle Chriſtian”, ein Drama
von Theodor Haerten.
Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. — Hauptmiete D.
22. Vorſtellung. „Figaros Hochzeit”, komiſche Oper
von W. A. Mozart.
KLEINES HAUS
Mitützä.
3. MMai
Anfang 16.30, Ende gegen 18.30 Uhr. — Deutſche
Zühne. Jugendring II (geſchloſſene Vorſtellung).
Die Märchentante erzählt. Hierauf: „Coppelia”,
Ballett von Delibes.
Nche
RM. G.
iD hif
Dold sitag,
3. MMai
Anfang 20.00, Ende 22.00 Uhr. — Deutſche Bühne
17. Vorſtellung: Zuſatzmiete Xl. „Ein Kerl, der
ſpekuliert”, Komödie von Dietrich Eckart.
Deiſiſches Landestheater. Im Großen Haus des Heſſiſchen
jabill
Ehläheeaters kommt heute abend das Drama „Der tolle
Tan; von Theodor Haerten zur Aufführung. Die Spiel=
Seußs cat Generalintendant Franz Everth. Die Hauptrollen
u Beatryce Doering, Hildegard Wahry, Hans Baumeiſter,
2 Linkmann, Emil Lohkamp und Jochen Poelzig beſetzt.
2Di, bereits geſtern mitgeteilt haben, wurde die Erſtauffüh=
Dmn Sigmund Graffs Volkskomödie „Hier ſind Gemſen zu
* Imn Heſſiſchen Landestheater auf Sonntag 19., verlegt.
tzaätag, 17, findet im Großen Haus ſtatt deſſen eine Vor=
N
Don „Figaros Hochzeit” (für die Hauptmiete. D
Vorſtellung) ſtatt. Die für Freitag bereits gekaufter
L2J müſſen, auch wenn die geänderte Vorſtellung beſucht wird,
tm u.
— Werner Lergen.
Tageskaſſe umgetauſcht werden.
Deioner am Heſſiſchen Landestheater, wird im Laufe dieſes
S die Ausſtattung für eine Aufführung von „Spiel au
per Komdie” in Berlin und eine Auffuhrung der „Anti=
DS „Theaters an der Saarlandſtraße, in Berlin entwerfen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 133 — Seite 5
Der neue Reichsbahn=Fahrplan.
Die Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt
teilt mit: Der am 15. Mai 1935 in Kraft tretende
Sommerab=
ſchnitt des Reichsbahn=Fahrplans 1935/36 bringt auch für den
Bezirk Darmſtadt eine Reihe weſentlicher Verbeſſerungen. Wenn
auch an der Geſtaltung der großen Fernverbindungen im
allge=
meinen nichts geändert wird, ſo ſind doch die Zugleiſtungen
namentlich im Bezirks=Eilverkehr angemeſſen vermehrt.
Beſon=
ders weſentlich ſind die Verkehrsverbeſſerungen für die Main=
Neckar=Bahn. Hier werden drei Paare Bezirks=Eilzüge Frankfurt
—Darmſtadt und zurück bis Mannheim-Ludwigshafen und zurück
ausgedehnt, wobei Heidelberg jeweils eilzugmäßig angeſchloſſen
iſt. Die Eilzugsſtationen der Bergſtraße, u. a. Bensheim und
Hep=
penheim, gewinnen auf dieſe Weiſe ſechs neue
Eilzugsverbindun=
gen zu beſonders günſtigen Tageszeiten. Auf der Strecke
Frank=
furt-Darmſtadt ſind die Zugleiſtungen durch drei Zugpaare
eben=
falls vermehrt, während die Strecke Darmſtadt—Mainz—
Wies=
baden ein neues Paar beſchlqunigter zuſchlagfreier Züge erhält
Die Verbindungen nach dem Odenwald werden durch Führung
eines beſchleunigten zuſchlagfreien Zugvaares Darmſtadt Hbf.—
Wiebelsbach=Heubach—Erbach und zurück um die Mittagszeit
der=
art verbeſſert, daß namentlich Halbtagesreiſen aus Darmſtadt nach
dem Odenwald und umgekehrt eine anſehnliche Erleichterung
er=
fahren.
Hinſichtlich der großen Fernverbindungen iſt für den Bezirk
Darmſtadt namentlich das neue dreiklaſſige Schnellzugpaar FD. 3/4
Frankfurt—Erfurt-Leipzig-Berlin von Bedeutung. Dieſe Züge
verkehren in der Zeitlage der bisherigen Luxuszüge L. 19/20 und
ſind derart beſchleunigt, daß die Reiſezeit zwiſchen Frankfurt und
Berlin weniger als 7 Stunden beträgt. Von Darmſtadt und der
Das Gautagsabzeichen iſt aus Leder hergeſtellt und iſt wohl
eines der künſtleriſchſten Abzeichen, die bisher überhaupt
ge=
ſchaffen wurden. Es wurde von Schülern der Kunſtgewerbeſchule
Offenbach a. M. entworfen, die dafür eine Prämie des
Gau=
leiters erhielten. — Da das Abzeichen aus Leder hergeſtellt iſt,
wird ſowohl der Lederinduſtrie, als auch der Heiminduſtrie
ge=
holfen, da der Rand des Abzeichens mit einer Lederſchnur
um=
ſtochen iſt, was nur durch Heimarbeit hergeſtellt werden kann.
Vogelsberger Höhenklub, Zweigverein Darmftadk.
Am 12. Mai 1935 galts die vorgeſehene Maiwanderung
aus=
zuführen. Die bei etwas kühler Witterung am Oſtbahnhof
ange=
tretenen, frohgeſtimmten 97 Teilnehmer ſtrebten nach einer kurzen
Bahnfahrt dem Otzberg entgegen. Bald war die ſchöne, weitaus
herrliche Ausſicht bietende Feſte ohne beſondere Mühe und
An=
ſtrengung erreicht. Die altehrwürdigen, intereſſanten Burgruinen
erweckten immer wieder das Intereſſe der Teilnehmer, während
eine geringe Zahl der Teilnehmer einer Notlandung in der
Gaſt=
ſtätte ſich nicht entziehen konnte. Nach einer kurzen Stärkung
gings weiter. Die Führung hatte herrliche Wege in friſchgrünen
Buchen= und Eichenwaldungen ausgewählt. Es war eine ſchöne
Wanderung, welche den Beſchauern die wunderbarſten Fernblicke
über den öſtlichen Odenwald bis zum Speſſart bot. So gelangte
man über die Haſſenrother Höhe nach Hummetroth. In der
Gaſt=
ſtätte Berres fanden die Teilnehmer die erſehnte Stärkung und
beſonders gute Erfriſchung. Nun gings friſch und wohlgemut
weiter. Daß die wackeren Führer bald die ſtaubige Landſtraße
ver=
mieden und die fröhliche Wanderſchar durch herrliche, ſattgrüne
Felder und gelbblühende Rapsfelder nach einer Ausſicht
bieten=
den ſchönen Anhöhe führten, ſei beſonders dankbar erwähnt. An
ſchönem Waldrande, im friſchen Waldesgrün, nahm VHC.=Führer=
Stellvertreter Burck Gelegenheit, auf das wiederum neu
erſtan=
dene Leben und Wunder in der Natur hinzuweiſen, an dem ſich
die Menſchheit immer wieder erfreuen kann und wird. VHC.=
Bruder Burck erinnerte an den Muttertag zu Ehren aller Mütter,
die täglich ſich in treuer Sorge für ihre Kinder und Familien in
aufopfernder Weiſe bemühten. Den anweſenden Müttern galt ein
kräftiges „Friſch auf” der männlichen VHCer. Nachdem man beim
Weitermarſch den Abſtieg mühelos vorgenommen und durch
herr=
lich blühende Obſtanlagen das ſchön gelegene Brensbach (
Gaſt=
ſtätte Friedrich) erreicht hatte, konnte VHC.=Bruder N. Kratz
beſonders darauf hinweiſen, daß auf der heutigen Wanderung
man wiederum eine wahre Volksverbundenheit im Sinne unſeres
großen, genialen Führers Adolf Hitler erlebt habe. Den Führern
ſpäterer Wanderungen hat er hierbei dringend empfohlen, auf
allen Wanderungen, ſoweit irgend möglich — namentlich im
Som=
mer — ein längeres Lagern an hierfür geeigneten Plätzen
vorzu=
ſehen. Den beiden Führern der heutigen Wanderung, VHC.=
Bruder Bienhaus und Ehrhardt, aber ſprach er für die
geſchickte Führung in humorvoller Weiſe den wohlverdienten,
herz=
lichen Dank aus, der durch ein „Friſch auf” die Beſtätigung aller
Teilnehmer fand. Hierauf trat man befriedigt die Heimfahrt an.
Friſchauf zur Hauptverſammlung in Lich, am 15./16. Juni 1935.
— Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Graf Luckner, der
Seeteufel wird auf Einladung der Literariſch=Künſtleriſchen
Geſellſchaft übermorgen, Freitag, abends, im Feſtſaal
Sand=
ſtraße 10, von ſeinen abenteuerlichen Kaperfahrten berichten.
Als Kommandant des „Seeadlers”, ſeines ſchneidigen Segelſchiffs,
hat Graf Luckner während des Weltkrieges ſeinem Vaterland
un=
ſchätzbare Dienſte geleiſtet. Nach dem Krieg hat er durch Wort und
Schrift im Ausland für Deutſchland geworben. Sein Buch „Der
Seeteufel” iſt in 17 Sprachen überſetzt. Zumal da Graf
Luck=
ner als friſcher, humorvoller Redner bekannt iſt, wird ſein
Vor=
trag eine ſtarke Anziehungskraft ausüben.
Bergſtraße haben dieſe Züge günſtige Anſchlüſſe. In der Richtung
nach Berlin verläßt man mit E. 95 Darmſtadt um 8.56, um in
Frankfurt 9.20 anzukommen; Weiterfahrt nach Berlin mit D. 3
ab 9.40, Berlin Anhalter Bahnhof an 16.38. In der
Gegenrich=
tung verläßt D. 4 Berlin 12.50, um in Frankfurt 19.41
anzukom=
men. Der Anſchluß nach Darmſtadt und der Bergſtraße iſt
ge=
geben mit E. 100, Frankfurt Hbf. ab 19.42, Darmſtadt an 20.13.
Die Schnelltriebwagen Frankfurt-Berlin können, da die
Fahr=
zeuge noch nicht fertiggeſtellt ſind, erſt zu einem ſpäteren
Zeit=
punkt, der noch bekanntgegeben wird, verkehren. Der neue
Fahr=
plan enthält bereits die Fahrzeiten dieſer ſchnellſten
Verbindun=
gen Frankfurt Hbf. ab 6.40 mit FDt. 571, Berlin an 11.46: in
der Gegenrichtung FDt. 572 Berlin ab 18.24, Frankfurt Hbf. an
9. In beiden Richtungen ſind günſtige Anſchlüſſe von und
nach Darmſtadt gegeben, Darmſtadt Hbf. ab 6.1. Darmſtadt Hbf.
an 0.3.
Alles in allem genommen, bringt auch der neue
Jahresfahr=
plan 1935/36 weſentliche Verbeſſerungen. Angeſichts der
Notwen=
digkeit, die Verbindungen auf der Schiene noch weiter
aufzu=
lockern und zu beſchleunigen, wird es Aufgabe der an der
Ver=
kehrgeſtaltung beteiligten Stellen innerhalb und außerhalb der
Reichsbahn ſein, auch für die kommende Zeit weitere
Vervoll=
kommnungen vorzubereiten und zu gegebener Zeit in die Tat
um=
zuſetzen. Hierbei bleibt nach wie vor der zeitgemäße Ausbau des
rhein=mainiſchen Bezirks=Eilverkehrs mit ſchnellfahrenden, nur an
wenigen Bahnhöfen haltenden Zügen, die den Wettbewerb mit
dem Kraftwagen wirkſam ſtandhaltende flotte
Städteverbindun=
gen darſtellen, eine der vordringlichſten Aufgaben.
Selbſtverſtänd=
lich wird in gleicher Weiſe die Herſtellung weiter verbeſſerter
ſchneller Fernverbindungen von entſprechender Bedeutung bleiben.
In Darmſtadk iſt nichts los?
Geſamt-Vorſtandsſihung des Verkehts= und
Verſchönerungsvereins.
Im Sitzungsſaal des Rathauſes zu Darmſtadt fand die
er=
weiterte Vorſtandsſitzung des Verkehrs= und
Verſchönerungsver=
eins ſtatt unter der Leitung des Vereinsvorſitzers,
Oberbürger=
meiſter Wamboldt. Der Oberbürgermeiſter begüßte die
zahl=
reich erſchienenen Herren und betonte, daß es von
ausſchlaggeben=
der Wichtigkeit ſei, die einzelnen Ausſchüſſe in der Form lebendig
zu halten, daß ſie das ihnen überwieſene Arbeitsgebiet ſelbſtändig
verwalteten. Es beſteht heute die Möglichkeit, in der
aufgeglieder=
ten Organiſation des Vereins die beſte Tätigkeit für unſere Stadt
zu entwickeln, ohne daß die Gefahr einer Zerſplitterung oder eines
Gegeneinanderarbeitens beſtünde. Vor allen Dingen ſei die
Orga=
niſation des Vereins ſo, daß überhaupt kein großer und
ſchwer=
fälliger Apparat mehr möglich ſei, da jeder einzelne Ausſchuß das
Recht und die Pflicht habe, ſich unmittelbar mit Anregungen und
Beſchwerden an ihn zu wenden. Oberbürgermeiſter Wamboldt gab
der berechtigten Hoffnung Ausdruck, daß die Ausſchußvorſitzenden
nunmehr bemüht bleiben, nach den empfangenen Richtlinien
ſelb=
ſtändig zu arbeiten, d. h. unentwegt darüber zu wachen, daß der
wirtſchaftliche und kulturelle Einfluß unſerer Stadt in jeder Weiſe
erhalten bleibe. Er habe abſichtlich den Abteilungsführern
weit=
gehende Vollmachten eingeräumt, um die Abteilungen bzw.
Aus=
ſchüſſe lebendig zu halten. Oberbürgermeiſter Wamboldt kam dann
auf verſchiedene innere Angelegenheiten des Vereins zu ſprechen.
Er betonte u. a. wie wichtig es ſei, daß aus beſonderen Anläſſen
hervorragende Vertreter von Kunſt und Wiſſenſchaft in Darmſtadt
weilten. Es dürfte aber nicht ſo ſein, ſo fuhr der Oberbürgermeiſter
fort, daß aus Idealismus große Veranſtaltungen aufgezogen
wür=
den und die Darmſtädter Bevölkerung verſage.
Wenn ſchon eine im Kultur= und Geiſtesleben bekannte
Per=
ſönlichkeit oder eine führende Perſönlichkeit auf dem Gebiet der
Politik hierher kommt, dann müſſe auch ganz Darmſtadt zur Stelle
ſein. Die Redewendung: Darmſtadt werde das werden, was die
Bevölkerung aus ihm mache, ſei darum kein leeres Schlagwort.
Es ſei nicht gleichgültig, welchen Eindruck maßgebende
Perſönlich=
keiten von ihrem Aufenthalt in unſerer Stadt und der Teilnahme
unſerer Bevölkerung mit an die Stätten ihrer Wirkſamkeit
zu=
rücknehmen. Wenn ganz Darmſtadt da iſt, wenn es gerufen wird,
dann entſteht auch bei den maßgebenden Stellen die Ueberzeugung.
daß aus dieſer Stadt was gemacht werden kann. Es ſoll ſich doch
keiner einbilden, ein guter Darmſtädter zu ſein, wenn er zu Hauſe
hocken bleibt, während es gilt, ſein Darmſtädtertum durch aktive
Beteiligung und Einſatz zu beweiſen. Notwendig ſei, daß die
Be=
völkerung aus ihrer Zurückhaltung und „vornehmer
Reſerviert=
heit” herausgehe. Das gelte z. B. auch für die
Quartierbereitſtel=
lung zum Gautag.
Die grundlegenden Ausführungen des Oberbürgermeiſters
wurden von den anweſenden Vorſtandsmitgliedern mit lebhaftem
Beifall und großer Zuſtimmung entgegengenommen.
Im Anſchluß daran erſtattete der geſchäftsführende Vorſitzer,
Pg. Fiſcher, ſeinen Tätigkeitsbericht: Pg. Fiſcher konnte in
die=
ſem Bericht die oft gehörte Behauptung, daß in Darmſtadt „nichts
los ſei” widerlegen durch eine Aufzählung der zahlreichen
Veran=
ſtaltungen, Ausſtellungen uſw. Wir werden auf den Bericht, der
auch ſonſt noch manches Intereſſante und Wiſſenswerte aus der
Arbeit des Vereins brachte, noch zurückkommen.
Der Bericht des Schatzmeiſters, Architekt Schembs. wies
aus, daß der Zuſammenſchluß des Verkehrsvereins mit dem
Ver=
ſchönerungsverein inſofern richtig war, als der neue Verein einen
nicht unbeträchtlichen Kaſſenbeſtand habe, der jedoch mit Rückſicht
auf die zu leiſtenden Aufgaben immer noch als viel zu klein
an=
geſprochen werden muß. Zu Kaſſenreviſoren wurden ernannt der
Kreiskaſſenwart Pg. Raabe und der Stadtkaſſeinſpektor
Hof=
ferbert.
Der Bericht des Amtmanns Kochenburger über die
Entwick=
lung des Reiſebüros gab zu erkennen, daß das Reiſebüro und das
Verkehrsbüro im letzten Jahr zum erſtenmal ſich ſelbſt getragen
und keinen Zuſchuß erforderten. Er ſchloß mit einem erfreulichen
Ausblick in die Zukunft. Konnte doch das Reiſebüro ſeinen
Um=
ſatz nicht nur weſentlich erhöhen, ſondern gleichzeitig an den
Aus=
bau verſchiedener neuer Abteilungen herantreten. Herrn Schembs
und Herrn Kochenburger wurde der Dank für ihre Arbeit
ausge=
ſprochen.
Die Verſammlung hinterließ den Eindruck, daß im Rahmen
des Verkehrs= und Verſchönerungsvereins in Zuſammenwirkung
mit dem ſtädtiſchen Verkehrs= und Preſſeamt beſte Arbeit für die
Stadt geleiſtet worden iſt.
Die große Zahl bedeutender Veranſtaltungen, die wir in
die=
ſem Jahr in Darmſtadt haben, verpflichtet nun aber auch jeden
Darmſtädter Bürger, ſich um dieſe Dinge mehr als bisher zu
küm=
mern. Der neue Verein hat ſeine Aufgabe gelöſt und kann in Ehren
vor den Augen der Oeffentlichkeit beſtehen. Nun ſoll ihm aber
auch die Oeffentlichkeit nicht die Anerkennung verſagen und
zahl=
reiche Darmſtädter ſollen Mitglieder bei dieſem Verein werden
und trotz anderweitiger Belaſtungen ein kleines und beſcheidenes
Opfer für die Entwicklung Darmſtadts bringen.
Guker Erfolg des Polizei=Dienſthundes „Aſta”,
Führer Feldſchüß Hild, Darmſtadt.
Am 7. Mai 1935, gegen 6 Uhr, traf ich auf meinem
Dienſt=
gang einen Polizeibeamten, der mir mitteilte, daß in dem
nahe=
gelegenen Waldſtücke eine etwa 12 Meter hohe Tanne gefällt
worden ſei, aber die Täter ſeien bei ſeinem Näherkommen
ge=
flüchtet und konnten unerkannt entkommen.
Ich begab mich ſofort mit meinem Hund an den Tatort und
ſetzte denſelben an den noch gut ſichtbar vorhandenen Fußſpuren
an, um die Spur der Täter aufzunehmen. Der Hund verfolgte
die Spur bis zu einem in der Nähe gelegenen Kleingarten, wo
noch ein Gartenſtuhl ſtand, den die Tater zum Ueberſteigen
be=
nutzt haben müſſen. Da mir der Pächter dieſes Grundſtücks
bekannt war, beſtellte ich mir denſelben ſofort zu einem
eingehen=
den Verhör, was auch nach kurzer Zeit zu dem Erfolg führte, daß
die Tat eingeſtanden wurde und die Perſonalien des zweiten
Täters feſtgeſtellt werden konnten.
Ein Strafverfahren gegen dieſe iſt eingeleitet. 1
Seite 6 — Nr. 133
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die deutſcheArbeitsfront
ele
Was leiſtet die Deutſche Arbeitsfronk?
Eine der volkstümlichſten Einrichtungen iſt die NSG. „Kraft
durch Freude‟. Schon einige Zahlenbeiſpiele laſſen dies deutlich
erkennen. Das „Amt für Veranſtaltungen” führt im
Gau Heſſen=Naſſau allmonatlich 400—600 Theater= u. Filmabende,
Konzerte und Bunte Abende durch. Es erfaßt damit jeweils
150 000 bis 200 000 Volksgenoſſen. 2000 Tagesengagements mit
Künſtlern und Muſikern waren im erſten Vierteljahr 1935 nötig
und über 100 000 Mark kamen in der gleichen Zeit an die
Mit=
wirkenden zur Auszahlung.
Auch das „Sportamt” hat trotz ſeines kurzen Beſtehens
bereits ſtattliche Beteiligungsziffern aufzuweiſen. Zurzeit
ler=
nen allein in Frankfurt a. M. 500 Volksgenoſſen mit „Kraft durch
Freude” das Schwimmen, während in Gymnaſtikkurſen
wöchent=
lich etwa 1500 Frauen erfaßt werden. Die laufenden Reitkurſe
haben 100 Teilnehmer. Innerhalb eines Vierteljahres konnten
150 Sportkurſe zum Abſchluß gebracht werden. Zurzeit
beſchäf=
tigt das Sportamt 40 Sportlehrer.
Ganz gewaltig ſind die Leiſtungen des Amtes für „Rei=
So konnte der Gau
Heſſen=
ſen, Wandern, Urlaub'
Naſſau in den Monaten Mai bis November des vergangenen
Jahres nicht weniger als 160 000 Menſchen mit Sonderzügen
be=
wegen. Das Jahr 1935 wird dieſe Leiſtungen noch weit
über=
treffen, ſind doch allein 72 achttägige Urlaubsfahrten vorgeſehen.
Die gewaltigen wirtſchaftlichen Auswirkungen in den Urlauber=
Aufnahmegebieten zeigen ſich in Heſſen=Naſſau beſonders im
Odenwald, ſowie an der Lahn und im Rheingau.
Beſonders eindrucksvolle Zahlen weiſt das Amt
Schön=
heit der Arbeit” auf. Von 3400 rhein=mainiſchen Betrieben
über 20 Mann wurden bereits ein Drittel beſichtigt mit dem
Er=
folg, daß etwa 3 Millionen Mark für Verſchönerung der
Arbeits=
ſtätten, ſanitäre Anlagen, Speiſeräume und Grünanlagen in den
Fabriken ausgegeben wurden. Im ganzen Reich betrugen die
Aufwendungen hierfür bereits die ſtattliche Summe von 100
Mil=
lionen Mark.
Sind das nicht Leiſtungen, auf die jeder deutſche Arbeiter
ſtolz ſein kann. Jeder ſoll daran teilhaben, und deshalb gehört
auch der letzte Mann in die Gemeinſchaft aller Schaffenden, die
Deutſche Arbeitsfront.
Anmeldungen nehmen alle DAF.=Betriebswalter, ſowie die
DAF.=Ortswaltungen entgegen.
Jekk anmelden zu den Sportkurſen
der NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Haſt du ſchon unſer Sportprogramm? Du erhältſt es koſtenlos
auf unſerer Geſchäftsſtelle. Es enthält alles, was du wiſſen mußt.
Unſere Sportkurſe laufen das ganze Jahr hindurch. Du kannſt
alſo jederzeit in einen Sportkurs eintreten.
Haſt du ſchon eine Jahresſportkarte? Sie erſt erlaubt dir den
Aus ver A99AB.
Der Kreisleiter.
Es wurde ein Parteiabzeichen gefunden und abgegeben. Der
Verlierer kann dasſelbe bei der Kreisleitung, Rheinſtraße 48,
Zimmer 19, in Empfang nehmen.
Ortsgruppe Beſſungen.
Mittwoch, den 15. Mai, 20.15 Uhr, findet bei Pg. Ludwig
Wolff, Gaſthaus „Zum Hitlereck”, Donnersbergring, ein
Zellen=
abend der Zelle Landespolizei ſtatt.
NS.=Lehrerbund, Kreis Darmſtadt.
Betr.: Arbeitsgemeinſchaft Knabenturnen.
Da am Mittwoch, 15. Mai, nachm. 3 Uhr eine Beſprechung
der Kreisfachberater für Turnen zur Organiſation und
Durch=
führung der ausgeſchriebenen Wettkämpfe ſtattfindet, muß di
bereits angekündigte Zuſammenkunft vom 15. Mai auf
Mitt=
woch, den 22. Mai, verlegt werden. Nächſte Arbeitsſitzung alſo
erſt am 22. Mai, 15 Uhr, Turnhalle am Kapellplatz.
NS.=Lehrerbund: Arbeitsgruppe Mädchenturnen.
Nächſte Zuſammenkunft Donnerstag, 16. Mai, 18 Uhr, in der
Viktoriaſchule,
Was die Lichlſpiel=Theaker bringen.
Helia=Theater: „Peter, Paul und Nanette‟.
Dieſer Film der Czerny=Produktion, eine
Verwechſlungs=
komödie, iſt ſtellenweiſe recht luſtig, zählt aber doch zu den
ſchwächeren Vertretern, des deutſchen Luſtſpieles. Uebermäßig viel
Neues iſt dem Regiſſeur, der auch für das Drehbuch
verantwort=
lich zeichnet, nicht eingefallen und lange Strecken hindurch bewegt
ſich der Film auf nun doch ſchon total ausgefahrenen Wegen.
Wenn er trotzdem gewiſſen Anſprüchen genügt, ſo iſt das in erſter
Linie ein Verdienſt des charmanten Hermann Thimig. Man
hat Gelegenheit, ihn ſogar in einer Doppelrolle zu ſehen, als
ſchüchternen, heimlich komponierenden Peter „junger Mann” in
einem Juweliergeſchäft, und als draufgängeriſchen Paul,
Juwelen=
dieb von Beruf. Als Peter ſich ſeinen Bartflaum abnehmen läßt,
beginnt die Vertauſchung der Rollen, die nach mancherlei
komi=
ſchen Abenteuern in einem Pariſer Hotel, dem beſten Teil des
Filmes, damit endet, daß Peter Held des Tages wird und ſeine
geliebte Nanette (Hilde Krüger) in die Arme ſchließen darf.
Außerdem ſpielen noch mit Hans Junkermann, Paul
Hei=
demann. Jakob Tiedke und in zwei dankbaren, aber leider
viel zu kurzen Rollen Hilde Hildebrand und Paul Henk
kels. —
Im Vorprogramm zeigt ein hübſcher Kulturfilm die
weniger bekannten Bauſchönheiten Potsdams.
— Das Union=Theater verlängert des großen Erfolges wegen
bis einſchließlich heute das herrliche Luſtſpiel „Da ſtimmt was
nicht” mit Victor de Kowa, Lizzi Holzſchuh, Adele Sandrock
und R. A. Roberts in den Hauptrollen.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen
die tolle Verwechſelungskomödie „Peter,
Paul und Na
nette” mit Herman Thimig. Hilde Krüger, Hilde Hildebrand,
Paul Heidemann und Hans Richter.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute letztmals Harry Piel
in ſeinem glänzenden Senſationsfilm „Schatten der Unter
welt” mit Darry Holm, Hans Junkermann und Eliſabeth
Pian=
jeff in den Hauptrollen.
Reſi=Theater zeigt heute letztmalig den ſpannenden
Krimi=
nalfilm
Der Polizeibericht meldet” mit Olga
Tſche=
chowa, Walter Steinberg, Paul Otto.
Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen,
Feundinnenheim, Sandſtraße 24. Jeden Donnerstag, abends 8.15
bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden erſten und dritten Mittwoch
im Monat: Gymnaſtik. Jeden zweiten und vierten Mittwoch im
Monat: Nähen und Zuſchneiden. Donnerstag, 16. Mai:
Hand=
arbeit= u. Leſeabend.
Jeder
Briefkaſten.
Anfrage iſt die letzte Bezugsau
ung beizufügen. Anenyme Anfragen
nicht beantwortet. Die Be
tung erfolgt obne Rechteverbindlichtett
W. Sch. 1. und 2. Da hier eine Reihe von Einzelheiten in
Betracht kommt, dürfte ſich unmittelbares Benehmen mit der
Kaſſe empfehlen. 3. Wenden Sie ſich an den Großdeutſchen
Feuer=
beſtattungsverein auf Gegenſeitigkeit, Ortsgruppe Darmſtadt,
Ge=
ſchaftsſtelle: Chriſtoph Fries, Lichtenbergſtraße 16.
C. B. 13. Sie werden ſich in dieſer Frage wohl am beſten
an die Haus= und Vermögensverwaltung des vormals
regieren=
den Großherzogs von Heſſen, Geſchäftszimmer im Schloß, Eingang
Marktportal, wenden.
Zugang zu allen Kurſen. Eine beſondere Anmeldung zu den
ein=
zelnen Kurſen iſt nicht mehr nötig.
nſerer Geſchäftsſtelle
Auskun
Cel. 3330. Sprechſtunden:
Bismarckſtraße 19 (Seitenge
Montag bis Samstag von 9 b
Uhr, Montag, Dienstag,
Don=
nerstag und Freitag von 15 bis 17 Uhr.
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 13. Mai. Vom Roten Kreuz. In
Ge=
meinſchaft mit den Samariterinnen des Alicefrauenvereins vom
Forſthaus Kalkofen eine größere Behelfsübung ab. Die etwa 45
Teilnehmer verſammelten ſich bei Zeugwart Merz in der Mühl=
ſtraße und marſchierten von da zum Walde. Die Uebung ſtand
unter Leitung des Kolonnenarztes der Sanitätskolonne
Darm=
ſtadt Nord, Dr. Ritſert von hier, und des Zugführers Bernhard
Schneider. Erſchienen war außerdem Kolonnenführer Becker.
Der Uebung lag der Plan zugrunde, daß eine Ausflüglergruppe
im Walde von einem Sturm überraſcht wurde und ein
umſtür=
zender Baum einen Teil der Ausflügler verletzte. Ein Teil der
Sanitäter hatte die Aufgabe, die Verletzten behelfsmäßig zu
ver=
ſorgen, während der andere Teil die zum Transport der
Ver=
letzten erforderlichen Behelfstragen aus dem Holz des Waldes
herſtellen mußte. Die Verletzten wurden nach einer Stelle
über=
führt, von wo aus der Abtransport mit Wagen möglich war
Im Anſchluß wurden Fahrradtragen gebaut. Die abgehaltene
Kritik über den Verlauf der Uebung zeitigte ein gutes Ergebnis.
Das für die Herſtellung der Tragen notwendige Holz hatte das
Forſtamt Kranichſtein in entgegenkommender Weiſe zur
Ver=
fügung geſtellt. In der Zwiſchenzeit hatte der Koch ein kräftiges
Mittageſſen bereitet, das allen vorzüglich mundete. Gegen 1.30
Uhr wurde der Rückmarſch angetreten.
Dg. Arheilgen, 13 Mai. Obſt= und
Gartenbauver=
ein. Der Verein hatte ſeine Mitglieder zu einem
Gemarkungs=
rundgang eingeladen. Zweck des Rundgangs war, die Obſtanlagen
unſerer Gemarkung zu beſichtigen und feſtzuſtellen, wie die
Bäum=
geblüht haben und noch in der Blüte ſtehen. Die Teilnehmer
ver=
ſammelten ſich am „Haus der Arbeit‟. Der Rundgang begann bei
den Obſtanlagen am Jungfernweg, führte dann durch die ganze
Gemarkung und fand nach dreiſtündiger Marſchzeit beim
Arheil=
ger Mühlchen ſeinen Abſchluß. Dabei war den Mitgliedern
Ge=
legenheit geboten, ihre Erfahrungen und Anſichten auszutauſchen.
Zur Ehre der Obſtbaumzüchter konnte feſtgeſtellt werden, daß ſich
die hieſigen Obſtkulturen durchweg in gutem Zuſtande befinden.
Die ſchönſten Obſtbaumgrundſtücke wurden im Gemarkungsteil
„Weiße Sandkaute” vorgefunden. Bei den Apfelbäumen iſt, wenn
nichts dazwiſchen kommt, mit einer guten Ernte zu rechnen. Im
Anſchluß an den Rundgang vereinigte ein gemütliches
Beiſammen=
ſein die Teilnehmer auf dem „Arheilger Mühlchen”.
Er. Wirhauſen, 14. Mai. Todesfall. Im Alter von 7
Jahren verſtarb unſer im Ruheſtand lebender langjähriger
Ge=
meinde=Feldſchütz und Forſtwart Adam Grein 1. Der
Verſtor=
bene ſtand etwa 35 Jahre im Dienſte der Gemeinde. Als
pflicht=
treuer Beamter und auch wegen ſeines aufrechten Charakters und
ſeines humorvollen Weſens, das er ſich bis ins hohe Alter
be=
wahrt hatte, erfreute ſich Herr Grein allgemeiner Beliebtheit und
Wertſchätzung.
Griesheim, 14. Mai. Verkehrsunfälle. Auf der
Darmſtädter Chauſſee an der Einmündung der Schillerſtraße
er=
eignete ſich ein Verkehrsunfall. Auf ein Darmſtädter Bierauto
fuhr ein Motorradfahrer mit einem Soziusfahrer. Durch den
ſtar=
ken Zuſammenſtoß wurde das Motorrad ſchwer beſchädigt und die
Motorradfahrer zogen ſich Verletzungen am Knie zu. Sie wurden
von dem Auto mit nach Darmſtadt genommen.
Ein weiterer
Unfall ereignete ſich oberhalb der Autobahn, wobei ein
Motorrad=
fahrer, deſſen Beleuchtung zu ſchwach war, zwei auf der Landſtraße
ſtehende Radfahrer anfuhr. Während die beiden Radfahrer nicht
verletzt wurden, zog ſich der Motorradfahrer leichte
Verletzun=
gen zu.
Griesheim, 14. Mai. Muttertag in der
Volks=
ſchule. In der Turnhalle der Adolf=Hitler=Schule fand eine
Muttertagsfeier ſtatt. Die Lehrerin Fräulein Andre wies in
ihrer Anſprache die Kinder auf das aufopferungsvolle Wirken der
Mutter für ihre Kinder hin. Umrahmt war die Anſprache von
Liedern, Gedichten und Sprechchören.
— Eberſtadt, 14. Mai. Generalverſammlung de=
FV. Germania. Die diesjährige Hauptverſammlung des FVG
fand im Vereinslokal „Zur Roſe” ſtatt Herr Schuhmacher al=
Führer des Vereins, erſtattete in eindringlicher Weiſe den
Jahres=
bericht. Herr Peter Konrath als Rechner berichtete über die
guten Kaſſenverhältniſſe und es wurde ihm Entlaſtung erteilt.
Die Berichte der einzelnen Ausſchüſſe, wie Fußball. Handball
Radball und Kunſtfahren, ſowie des Jugendausſchuſſes gaben ein
Bild über die intenſive Kleinarbeit des Vereins. Mit der
ſilber=
nen Ehrennadel ausgezeichnet wurden die Spieler Gg. Knieß,
O. Seeh, der Rechner P. Konrath und der Inventarverwalter
Gg. Fiſcher. Mit wenig Ausnahme wurde der alte Vorſtand
wie=
der in ſein Amt eingeführt. Man kam auf den kommenden
Kame=
radſchaftsabend zu ſprechen, auch iſt ein Vereinsball, verbunden
mit der Meiſterſchaftsfeier der Handballer geplant. Weiter wurde
zu dem im nächſten Jahre ſtattfindenden 25jährigen
Vereinsjubi=
läum Stellung genommen.
Mittwoch, 15. Mai 19358
Neuer Fahrplan Eberſtadk (Bergſtraße)-Pfungſtada
Auf der Strecke Eberſtadt (Bergſtraße) — Pfungſtadt wüttz
vom 15. Mai 1935 ab der Zwiſchenverkehr mit Kraftpoſtomnihuff
bedient. Nur die Berufszüge und die ſonſt ſtärker benutzten Zü5.
werden an Wochentagen als Dampfzuge befördert. An Sonn= uud
Feiertagen verkehren nur Kraftomnibuſſe. Die Anſchlüſſe
Eberſtadt ſind auch bei den Omnibuſſen gewahrt. Näheres iſt o
dem inzwiſchen erſchienenen neuen Fahrplan erſichtlich, indon
die Kraftomnibuſſe mit „K” bezeichnet ſind.
f. Roßdorf 14. Mai. Freianſchlagſtellen. Die Gemein.
hat an drei Plätzen, nämlich an den Hofreiten Konr. Schumanmntſtk Mr Ab=
Hindenburg=Straße 42, Hermann Friedrich Reinheimer, Horſt=Am.
ſel=Str. 2, und Georg Franz Becker., Peter=Gemeinder=Str.
Freianſchlagſtellen errichtet, um dem wilden Plakatieren entgegs.
zutreten. An dieſen Freianſchlagſtellen können jederzeit unentgg 10 w9. D
lich Plakate angebracht werden. Anbringung an anderen Stellucgautzahelſebe.
aulfeeie.
zieht Beſtrafung nach ſich.
Cg. Reinheim. 14. Mai. Verkehrsunfall. Geſtern yfſuct Dushie.
eignete ſich an der Ecke der Adolf=Hitler= und Kirchſtraße ein Wouſtigt ſtuntlüufe9e
kehrsunfall. Die Kirchſtraße abwärts kam ein Auto, das den
ſellen des Schmiedemeiſters Schwebel, welcher in die Kirchſtmihlw.
mit dem Fahrrad einbiegen wollte, erfaßte und zu Boden ſch/,FFl
derte. Außer Hautſchürfungen und einer Handverſtauchung emſſichliht De
der Radfahrer keine Verletzungen. — Maifröſte. Die vorlanw wuichet. !. De
fwichelt — 94
Nacht brachte hier ſcharfen Froſt, doch ſind die Pflanzen nicht
zuſehr beſchädigt worden, auch den Bäumen dürfte größerer SSum i zutenl 100
mel auf Deut.
den nicht entſtanden ſein.
Pb. Groß=Zimmern, 14. Mai. „Mutteramt, ein heilig Ara/// UM
Mendung Deutiſch
unter dieſem Motto fand in dem evangeliſchen Gemeindehau
ſchlichte Feier zu Ehren des Muttertages ſtatt. Das Progra=m,.uſte Stelle 2
ausgeführt von den Kindern der Jungſchar brachte Lieder „uür Verkehr. Sie
Brot und
Gedichte zu Gehör. Der Abend wurde beſonders verſchönt deu
die Mitwirkung von Frau und Herrn Klemm. Den Abſchluß;0=genVerke
Feier bildete ein Lichtbildervortrag: „Mutter, Kind und Zuceu
nachmittat
Babenhauſen. 14. Mai. Schwerer Schaden du/” ſieſſelonieren
die Froſtnächte wird zurzeit unter der Herrſchaft der
heiligen unſeren Landwirten zugefügt. Die Frühobſternte
ſchen, Mirabellen, Pfirſiche uſw.) muß man als vernichtet bet-MKo=u
ten. Viele Spargeln ſind in den Froſtnächten erfroren, ſo da
ſüchtern, die bei unſerem dürftigen Sandboden gerade aufiwelndort
Spargelernte ihre ganze Hoffnung ſetzen, erheblicher Schaden
ſtanden iſt.
4m. Biebesheim. 14. Mai. Muttertag. Auf AnregungMuzu der
NS.=Frauenſchaft und der hieſigen Frauenhilfe waren unter
hilfe der NSV. die Frauen über 70 Jahre ſowie die Krieger Tünden der gleich
ter und Mütter kinderreicher Familien zu einer Feier und KT quemung zu zolle
ſtunde in den Saal der Kleinkinderſchule eingeladen. Die
Lei=
der Frauenſchaft. Frau Rothermel. begrüßte die Anweſe=)
und Ortsgruppenleiter Geipert und Pg. Lehrer Men.C)chäſtigt waren
ſprachen über Bedeutung des Muttertages. Pg. Geiver
kn wird auch jed
grüßte beſonders die kameradſchaftliche Zuſammenarbeit zwöihyegen ſein
Frauenſchaft und Frauenhilfe. Gedichte und Lieder, vorgetrgün es Hunderttal
von Kindern der oberen Klaſſen, umrahmten die harmoniſch. AM vollen,
laufende Feierſtunde.
em
m2
Aus Oberheſſen.
eter Ber
ſtehende
Lpd. Steinfurth. 14. Mai. Tödlicher Unglücksfi
Sonntag mittag kurz vor 1 Uhr ereignete ſich am Bahnüber.
zwiſchen Steinfurth und Bad Nauheim ein ſchwerer Unglück
Die 31jährige Ehefrau Roſenbecker wollte ſich mit dem Fau zü lſuet Näſe
nach Bad Nauheim begeben. Auf ungeklärte Weiſe ſtürzte F.,0noſſen irge
der Kurve am Bahnübergang über das Brückengeländer 10 Me4le/Staats
luſtellen für
tief ab und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie im Bad
Darmſtadt zu
heimer Krankenhaus ſtarb.
iber Stelle ar
LPD. Gießen, 14. Mai. Verhängnisvolles Spielin
zu hör
einer Schußwaffe. Zwei 16 Jahre alte Jungen machtem
ventreter, alle
geſtern nachmittag in Begleitung eines 14 und eines 11 Siſnon der Arb
alten Mädchens einen Spaziergang, bei dem ſie Raſt im nah
und zwar Fr
legenen Stadtwald machten. Einer der beiden Jungen hatte
nicht nur zum
in einer Aktentaſche einen Armee=Walzenrevolver und eine
ſit iſt und au
ſerpiſtole mitgenommen, die ſein vor einigen Jahren verſtor
Vater aus dem Felde mitgebracht hatte. Bei der Raſt holte
der Jungen die Waffen aus der Aktentaſche heraus und ſpieltu / 105 Progral
dem Walzerrevolver, der mit zwei Patronen geladen war.
lich krachte ein Schuß, der dem gleichaltrigen Kameraden vornM Kausalt wird etn
ten in den Rücken drang und in der Lunge ſtecken blieb, ſo de
u der Reichsr
Junge ſchwer verletzt nach der Chirurgiſchen Klinik gebracht /A Einfahrt in
den mußte. Der leichtfertige Junge hatte die Waffen dara/, du Programm
ſofort im Walde verſteckt, die aber von der Polizei noch im
Auftakt. Ger
der Nacht bei den Nachſuchungen vorgefunden wurden. Der
dm Vertreter
fall war von den Beteiligten zunächſt ſo der geſtellt worden Atlu der aſt
ſei der ſchwerverletzte Junge durch einen S ß aus dem S
die Polizei eMleiiet Reichsſtat
halt verletzt worden. Die Unterſuchung du
aber, daß es ſich um Fahrläſſigkeit, des leichtfertigen Junüuche hal
handelte.
d der Geſellſch
W0
vort
Den
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m die Eröffnun
Terſten Sp
M sben, den A
piel wie mö
e 0 Perſor
FRdigkeit
Dr Arbiter
Ds Sieg,s
Reichsſender Frantfurdgesbert.
Lund u0d Haf
Frankfurt: Mittwoch, 15. Mai
6.00: Berlim: Frühkonzert. Kl. Funkorcheſter, Dir.: W. Steier-/— —ir im Anſchli
Dazw. 6.45: Gymnaſtik.W Ii erſte 7
Berliner Klavier=Trio u. a.
8.00: Waſſerſtand, Zeit, Wetter. — 8.10: Stuttgart: Gymneil LZte, und zwar
8.30: Glotterbad: Frühkonzert. Kapelle Körner. — 9.00: —MM710 Parteilei
Kaſſel: Werbekonzert. — 9.15: Nur Kaſſel: Singeſtunde d. Bcim wiſterſchaft ein
10.15: Schulf
10 00: Nachr.
Jugendchores Kaſſel.
Welches Inſtrument ſoll ich ſpielen? 2. Gitarre, Ziehharmo-1/ſ Luran anſch!
10.45: Prakt. Ratſchläge für Küche und Haus. — 11.00: Wrd4, utſchen
konzert
11.30: Sozialdienſt: 1
„
— 11.25: Meldg.
Schornſteinfeger kommt! — 2. Wir geben Auskunft! — 1mN4 Mhuern ein
Bauernfunk.
12.00: Breslau: Mittagskonzert d. Funkorch. u. d. Funkchors. BM 50 Im Schluf
14.00: Zeit. N.
Topitz.
Dazw. 13.00: Zeit. Nachr.
1. So wurden Märkte erobert.
14.15: Wirtſchaftsbericht.
2. Stellengeſuche der DAF. — 14.30: Zeit, Wirtſchaftsmeldg /.In ſeit ſich um
1500: Nur Kaßpici4 i10 Damſtet
14.40: Wetter. — 14.45: Sendepauſe.
FPM
lautern: Nachr. — 15.15: Von Trier: 1. Quartettmuſt
Cello. — Lieder von Peter Cornelius und Robert Schumanm /ahnfadt wirct
2. Funkbericht von der großen Jubiläumsweinverſteigerung z. in
16.00; Klaviermuſik. von Fr. Chopin. — 16.30: Aus Zeit MMnſ Wbiegen
Leben. Hundertjähriges Jubiläum in Bad Nauheim. Wre
Den Men.
ſchaftliche Inſtitute. — 17.00: Nachmittagskonzert. Kapelle
Hindch is dor
Hauck. Funkorcheſter und Soliſten, Ltg.: Joſ. Felix Heß. — 187, Mleundswogen
Schlöſſer im der Wetterau. — 18.45: Das Leben ſpricht- 0/ſuf Mas
18.55: Meldungen
19.00: Freiburg: Das Freiburger Unterhaltungsorcheſter 9t9.:Nc
Enſcht
G
Franzen. — 19.50: Bauernfunk. — 20.00: Zeit, Nachr.; an ?
*
Tagesſpiegel. — 20.15: Vom Deutſchlandſender: Reick
N
Stunde der jungen Nation: Jugendherbergen als Hemmſtätt
De
bandernden Jugend. — 20.45: Frühling im Uhrtal.
Stuttgart: Operettenkonzert. Das Orcheſter des Reichsſer!
22.00: Zeit, N
tgart. Ltg.: Kapellmeiſter S
2.20: Schach dem
2.15: Wetter, Nachr Sport.
Eine Stunde weltgeſchichtlicher Entſcheidung. Dramatiſche
Un
von Wilh. Müller=Scheld
23.10: Köln: 1. Tanz
24.00: Stuttgart: 5
2. Das ſingende Rhein=Trio.
muſik. Curt Protze, 2. Streichquartett A=Moll m einem Suis
0.45: Mannheim: Bläſer=Kammermuſik.
OMiltien dandämnnn
Mittwoch, 15. Maf
Reichsſendung: 20.15: Stunde der jungen Na=
Unſere Jugendherbergen.
Königsberg: 21.00: Der deutſche Händel. Almira.
Querſchnitt aus der einzigen deutſchen Oper Händele”
Frankfurt: 22.20: Schach dem Zaren. Eine Si
weltgeſchichtlicher Entſcheidung. Dramatiſche Szene ?
helm Müller=Scheld. (Wiederholung).
München: 20.45: Aus Nördlingen: Eine Reichsſie!”
dung aus dem Ries.
Stockholm: 20.00: Sinfoniekonzert.
Toulouſe: 20.45: Lehar=Muſik.
Rom: 20.45: Opernabend.
Warſchau: 21.00: Chopin=Abend.
Sottens: 21.15: Schweizer Muſik.
Luxemburg: 21.50: Luxemburger Konzerk=
London; 22.10: Moderne Tanzmuſik,
Budapeſt: 22.20: Zigeunermuſik.
15. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 133 — Seite 7
Herlicher Staatsakt zur Eröffnung der Reichsautobahn am 19. Mai
Aungſtwagen mit Arbeitern, die am Bau beſchäftigt waren, nehmen an dem Skaaksakk keil. — Die Berkigſtellung der erſten
Hirde der Aulobahn ein Ereignis von weitkragender Bedeukung. — Vorbildliche Leiſtung deutſcher Ingenieure und Arbeiker
gyerſte, etwa 35 Kilometer lange Strecke des deutſchen
zeichteltbahnNetzes iſt fertiggeſtellt und wird am 19. d. M.
nunlgemeinen Verkehrübergeben werden. Es
din fſrecke Darmſtadt—Frankfurt der großen Hauptſtrecke
amlhue-Frankfurt-Karlsruhe—Baſel.
Einungeheure Arbeit iſt in verhältnismäßig wenigen.
Mo=
genn gei ſtet worden. Eine Arbeit, deren letzte Bedeutung erſt
unz zuſieſchätzt werden kann, wenn das Netz der deutſchen
Auto=
ihneng allendet iſt, die aber jetzt ſchon — das kann ruhig
be=
uptte verden — das Intereſſe nicht nur ganz Deutſchlands,
undewg ſer ganzen ziviliſierten Welt erregt. Die Welt blickt
nt en duſedez mmal auf Deutſchland, auf das Deutſchland der
Genelterheſtund des Friedenswillens. Dieſe Autobahnen,
dren nMlendung Deutſchland in bezug auf das Verkehrsweſen
ditſt auz ſe erſte Stelle der Völker rückt, dient friedlicher Arbeit,
neiſt ſedliſchn Verkehr. Sie gibt jahrelang deutſchen Volksgenoſſen
Merdiun und Brot und geſtaltet die Motoriſierung
Aind mür dutitſichen Verkehrswege zu den beſtenderWelt.
Scode Gſthen nachmittag fand im „Haus der Arbeit” in Trank=
Heiſte
Mtzt gu Preſſekonferenz ſtatt, in der über das Programm
Früheßf
m=öſſtatsaktes und über den Bau der Reichsautobahnen
as benſt
terhatu wichtige Informationen gegeben wurden, auf die wir
eiſtuen ſt denn utzſten Tagen noch zurückkommen. Der feierliche
Staats=
imn ger
ſoll (k en Volksgenoſſen Gelegenheit geben, ſich nicht
eülicher Stur vom em Bau ſelbſt, ſondern in erſter Linie von der Bedeu=
YiAutobahnen Deutſchlands zu überzeugen. Darum
a Aulug) min die Eröffnung der erſten fertiggeſtellten Strecke, und
wuren ndr die
zu der der Führer ſelbſt, wie unſere Leſer ſich
er=
huſernr n erſten Spatenſtich getan, mit einem feierlichen
Staats=
urden, der gleichzeitig Gelegenheit geben ſoll, denen Dank
Ulutennung zu zollen, die die Initiative des Führers
er=
aben, den Arbeit
ern der Stirn und der
viel wie möglich ſollen die Arbeiter, die an der
ſchäftigt waren, an dem Staatsakt teilnehmen, aber
nwird auch jedem Volksgenoſſen
Gelegen=
eben ſein, dem Staatsakt beizuwohnen
in es Hunderttauſende werden, die den feierlichen Akt
lece wollen.
irganiſation des Feſtaktes liegt in den Händen des
Or=
der Maifeiern und Parteiaufmärſche,
Oberregierungs=
rer=
Berlin, der uns den für den Staatsakt zur
ſtehenden Platz als geradezu ideal für einen
marſch bezeichnete. Links und rechts, faſt parallel der
ſt Bahnverbindung, und zahlreiche Bahnhöfe münden
elbarer Nähe der Autobahn, ſo daß für keinen
noſlen
irgendwie Strapazen mit dem
Staatsaktes verbunden ſein werden.
Auftellen für Zuſchauer iſt auf der ganzen Strecke
ufnta=Darmſtadt zu beiden Seiten der Autobahn geſchaffen,
m der Stelle aus wird durch Lautſprecheranlage der
Ver=
v94les6u deln feſtaktes zu hören ſein. Der feierliche Zug der
ern
zvertreter, aller ſonſtigen Teilnehmer und der 170
nugen der Arbeiterſchaft wird die ganze Strecke
und zwar Frankfurt—Darmſtadt und zurück, ſo daß
nicht nur zum Hören, ſondern auch zum Sehen
ODpe
iſt und ausgenutzt werden kann.
Jaſten!
der Rf
eraus 144
Das Programm des Skaatsakkes.
loden u2
meighn:De4h (taatsakt wird etwa um 12 Uhr vormittags beginnen.
Bünteter der Reichsregierung wird von der Stelle der
Einfahrt in die Autobahn, amtlich 0,1. bezeichnet,
das Programm iſt etwa ſo vorgeſehen, daß nach einem
Mien
Auftakt Generalinſpektor der Reichsautobahnen
dem Vertreter der Reichsregierung die Meldung von
ütellung der erſten Teilſtrecke erſtatten wird. Danach
geſter Reichsſtatthalter Sprenger die
Begrüßungs=
ethſprache halten. Nach ihm wird Dr. Dorpmüller,
itnde der Geſellſchaft Reichsautobahn, ſprechen, und zum
ten Arbeiter, der am Bau beteiligt war. Dieſer
gützeitig das Sieg=Heil auf Volk und Führer ausbringen.
Anluche des Vertreters der Reichsregierung,
Deutzland= und Horſt=Weſſel=Lied werden den Staatsakt
eich
Unshielbar im Anſchluß an den Staatsakt werden die Feſt=
Adie erſte Fahrt über die Autobahn und
ſitzten, und zwar zuerſt die Wagen der Reichsregierung,
und Parteileiter, dieſen folgen 170 Laſtkraftwagen
en theiterſchaft, eine ſtarke Abordnung des NSKK. und
Daran anſchließend werden 150 neue
Fahr=
deutſchen Autoinduſtrie fahren, und zwar
ider, 50 Perſonenwagen und 50 ſchwere Wagen, ſo
ſchauern ein faſt abgeſchloſſenes Bild der
usfähigkeit der deutſchen Autoinduſtrie
urd. Am Schluß folgen die Wagen der geladenen
ſetzt ſich um 12.50 Uhr in Bewegung und wird die
iſtk bis Darmſtadt und zurück in einem 30=Kilometer=
(ſten.
RKürmſtadt wird der Wagen mit den
Regierungsvertre=
zuk eite ausbiegen und die nachfolgenden Fahrzeuge an
Vorklſti lieren laſſen. Vorher werden auf der öſtlichen Fahr=
DchSliden her, die hiſtoriſchen Wagen der Autoinduſtrie
dem 9 ierungswagen vorbeifahren.
Dies ſſarte Wagenkolonne fährt etwa 8 Kilometer über
Darlmlter Einfahrt hinaus. Hier iſt ein Uebergang auf
Oſtlen geſchaffen, auf der dann die Rückfahrt nach
Frank=
awlteten wird. Die Rückfahrt wird nicht bis zur
Ab=
töſteel löndern weiter bis zur Mainbrücke führen und dann
Mtegls an den Main, wo ein großes Volksfeſt ſtatt=
An dieſem Feſt nehmen alle Arbeiter, die an der
häftigt waren, ebenſo alle Angeſtellten= und
Arbeiter=
von allen im Bau befindlichen Stellen der Reichs=
Mee
*
Die Straßen Hiklers!
Der Bau muß heute beginnen! Das Werk nimmt ſeinen
Anfang! Und ehe Jahre vergehen, ſoll das Rieſenwerk
zeugen von unſrem Fleiß, unſerer Fähigkeit und unſrer
Entſchlußkraft! Deutſche Arbeiter an das Werk!
Dies waren die Schlußworte, die der Führer an jenem 23.
September, jenem Spätſommertage des Jahres 1933 in
Frank=
furt a. M. ſprach und dann ſelbſt Hand anlegte und den erſten
Spatenſtich tat. Den erſten Spatenſtich tat an dem Werke, das
dem neuen Deutſchland ſein Gepräge verleiht. Zu dem Werke,
das das größte und modernſte ſeiner Art auf dem ganzen
Erd=
ball iſt. Und mit dieſem Augenblick hat der Führer den
Minder=
wertigkeitskomplex, den man dem deutſchen Volke bewußt in all
den vergangenen Jahrhunderten angeredet hat, endgültig
zer=
ſchlagen und ausgerottet. An Stelle deſſen hat er dem deutſchen
Volke das Bewußtſein gegeben, daß auch es im Straßenbau
das Volk der Meiſter und das Vorbild der geſamten Welt ſein
ſoll. So wie auf vielen Gebieten durch das energiſche Zugreifen
und die völkiſche Denkweiſe der Regierung ein blutmäßiges
Weiterbeſtehen deutſcher Kultur garantiert worden iſt, ſo auch
hier, Man hat uns, das deutſche Volk, erkennen laſſen die
Kul=
turgüter des alten Germaniens und uns das Bewußtſein
ge=
geben daß nicht Napoleon der Lehrmeiſter des Straßenbaues und
die Römer des Baues gemeinhin waren, ſondern daß unſere
Altvordern ſchon einen hochentwickelten Bauwillen beſaßen, den
man heute noch findet unter zerſchundener deutſcher Erde.
Seit dieſem Tage in Frankfurt a. M. hat das Netz der
Reichsautobahnen Geſtalt genommen und können jetzt ſchon in
aller Kürze zwei Teilſtrecken von je 21 Kilometer — Frankfurt
—Darmſtadt und München—Landesgrenzen — dem Verkehr
frei=
gegeben werden. Es iſt vielleicht für den oberflächlichen
Beobach=
ter nichts und mancher könnte auf den Gedanken kommen, es
geht zu langſam. Man muß ſich aber erſt einmal richtig
hinein=
denken, um das Gigantiſche und die Größe des Unternehmens
richtig erkennen zu lönnen. Ob wir nun die Planungsarbeiten,
die Erdbewegung oder die Deckenherſtellung herausgreifen,
immer begegnen wir Zahlen, die in den Himmel wachſen. Zahlen
ſind nüchtern und trocken, aber in dieſem Falle werden ſie auf
jeden ihren Eindruck nicht verfehlen. So allein die
Planungs=
arbeiten. Sie werden ausgearbeitet durch die Geſellſchaft zur
Vorbereitung der Reichsautobahnen: kurz „Gezuvor”. Ihr iſt es
übertragen, die geſamten Vorentwürfe zu bearbeiten. Dieſes
geſchieht durch Ausarbeitung von einzelnen Teilſtrecken von 25
bis 30 Km. Länge. Bei Bearbeitungen einer Teilſtrecke wird
die Linie bis ins kleinſte vorgeklärt mit beſonderer Beachtung,
daß die Linie nicht als Fremdkörper in der Landſchaft erſcheint.
Ueberhaupt wird die geſamte Bahn den Gegenden beſonders
an=
gepaßt. Ein ſolcher fertiger Entwurf wird in eine einheitliche
Buchform gebracht. Sie enthält erſtens einen Ueberſichtsplan
1:100 000, die Geſamtbeſchreibung der Linie, den
Geſamtkoſten=
anſchlag, den Lageplan der Teilſtrecke 1:25000 den Höhenplan
der Teilſtrecke 1:25000 bzw. 1:1000 ausführliche Beſchreibung
der Teilſtrecke, Maſſenberechnungen nach Tabellen, ausführlichen
Koſtenanſchlag der Teilſtrecke, Gutachten von Handelskammern,
geologiſche Gutachten, Ergebniſſe von Verhandlungen mit
Be=
hörden, Verkehrszählungen, Skizzen von Brücken und ſonſtigen
Bauwerken. In einem ſolchen Band befindet ſich eben alles, was
den Bau berührt. Beſonders muß geachtet werden darauf, daß
der Verkehr auf den Reichsautobahnen nicht behindert wird
durch Kreuzungen und übermäßige Windungen, ſo müſſen nicht
nur für alle Waſſerläufe, ſondern auch für alle Wege,
Land=
ſtraßen und Eiſenbahnen Brücken und Ueberführungen angelegt
werden. Dieſes alles iſt für eine Teilſtrecke in einem Bande
feſt=
gehalten und bearbeitet worden. Eine Teilſtrecke aber umfaßt
nur 25 bis 30 Kilometer; alſo müſſen für die 7000 geplanten
Kilometer Autobahnen rund 1500 ſolcher Bände angelegt und
bearbeitet werden. Sind dieſe Arbeiten abgeſchloſſen, dann waren
dieſes aber erſt die Vorarbeiten im allgemeinen. Iſt die
Linien=
führung gewählt, dann erſt ſetzen die Vorarbeiten der Oberſten
Bauleitungen ein, die die Brücke zwiſchen Planung und Bau
ſchlagen. Es ſetzen die geologiſchen und bodenmechaniſchen
Unter=
ſuchungen ein, die zu bewegenden Maſſen werden feſtgeſtellt und
für fehlende Erdmaſſen werden Entnahmeſtellen aufgeſucht und
geprüft. Jetzt erſt wird draußen im Gelände geprüft, was auf
dem Grünen Tiſch erwogen war. Erſt in der Tätigkeit der
Oberſten Bauleitungen vollzieht ſich die Wandlung vom
Ge=
danken zur Tat, vom Entwurf zum Bau. Das Gewaltige des
Werkes kommt vielleicht noch treffender zum Vorſchein wenn man
bedenkt, daß berechnet worden iſt, daß für den Bau ſämtlicher
bisher vorgeſehenen Reichsautobahnen eine Erdbewegung von
260 Millionen Kubikmeter erforderlich iſt. Das entſpricht
unge=
fähr dem Umfange eines Berges wie des Montblanc. Oder aber
will man die geſamte Erdbewegung in Rollkarren laden, ſo
er=
gibt das, bei üblichen Rollkarren einen Zug von 130 Millionen
Wagen oder eine Länge von 390 000 Kilometer, alſo einen
Roll=
wagenzug von der zehnmaligen Länge des Erdumfanges. Dies
alles ſind ungeheure und unvorſtellbare Summen und hieran
erſt kommt die gewaltige Größe des Werkes zu ſeiner vollen
Bedeutung. Oder einige Zahlen von der Deckenherſtellung. So
wurden bei dem Bau der Teilſtrecke Frankfurt a. M.—Darmſtadt
täglich 40—50 Eiſenbahnwagen an Stein, Sand, Kies und
Zement verarbeitet. Dieſes alles ſind ſo ungeheure Zahlen, daß
ſie ein menſchliches Hirn faſt nicht erfaſſen kann. Es iſt weiter
für die geſamte Bauſtrecke des Reichsgutobahnnetzes ausgerechnet
worden, daß der Lohnbetrag, der auf den Bauſtrecken und in
den Lieferwerken ausgegeben wird, innerhalb der vorgeſehenen
ſiebenjährigen Bauzeit 2,5 Milliarden beträgt. Mit dieſer Zahl
ſind wir auf ein weiteres Gebiet gekommen, nämlich auf
Die Arbeitsbeſchaffung.
Es iſt klar, daß der Bau der Reichsautobahnen wieder
Hundert=
tauſenden von Menſchen Brot und Arbeit gegeben hat. Es muß
aber weiter beachtet werden, daß dieſer Bau nur eine
Teilmaß=
nahme des großen Programmes der Motoriſterung des
Verkehrs=
weſens iſt. Dieſe Motoriſierung wird zum größten Teil mit
durch den Bau der Reichsautobahnen bedingt. Der Bau ſtellt
die Kraftwageninduſtrie vor neue Probleme. Denn die
Fertig=
ſtellung wird zwangsläufig zu einer geſteigerten Entwicklung des
Kraftverkehrs führen. Dieſes um ſo mehr, als gerade die
Kraft=
wageninduſtrie in Deutſchland noch großen Spielraum beſitzt.
Hand in Hand mit den großen Maßnahmen geſetzgeberiſcher Art
der Regterung wird mit der Fertigſtellung der Bahnen eine
ſtarke Mehrbeſchäftigung eintreten. Leben doch in Deutſchland
von der Kraftwageninduſtrie erſt 2,8 Prozent der
Geſamtbevöl=
kerung, während in Frankreich 4,4 und in Amerika ſogar 10
Pro=
zent davon leben. Die Kraftwageninduſtrie, die im Jahre 1932
500 000 Perſonen beſchäftigte, wird ſich wohl, bedingt durch die
Maßnahmen der Regierung und den Bau der Reichsautobahnen,
verdoppeln, denn auf der anderen Seite iſt der
Verdichtungs=
prozeß des Kraftwagens noch nicht abgeſchloſſen und mit einer
weiteren Verdichtung zu rechnen. Ueberlegt man, daß in
Deutſch=
land auf den 100. Einwohner ein Kraftwagen kommt, während
in Frankreich auf den 30, ja in Amerika auf den 8, ſo iſt es
ganz klar, daß durch die anhaltende Steigerung der Kaufkraft
der Maſſen und durch die Arbeitsbeſchaffung eine weitere
Aus=
breitungsmöglichkeit des Kraſtwagens auf der Hand liegt. Als
weiteres Arbeitsbeſchaffungsgebiet kommt die Treibſtoffinduſtrie
hinzu. Da in Zukunft dieſe Induſtrie ſich mehr und mehr auf
inländiſche Erzeugung und Veredlung umſtellen muß und
wird, ſo iſt auch in dieſer Induſtrie mit einer gewaltigen
Mehrbeſchäftigung zu rechnen. Eine weitere große Aufgabe, die
aus dem Bau der Reichsautobahnen in Angriff genommen
worden iſt, iſt die Erſchließung des flachen Landes und der
eiſenbahnfernen Gebiete. Denn von den 50 000 politiſchen
Ge=
meinden, die wir in Deutſchland haben, haben nur 12000
Eiſen=
bahnanſchluß. Der Kraftwagen bedient alle, die Eiſenbahn aber
nur ein Viertel. Dieſe Erſchließung iſt um ſo wichtiger, trägt
man ſich doch in der Regierung mit dem Gedanken der
Sied=
lung, und wird durch den Bau der Reichsautobahnen und durch
die Weiterentwicklung des Kraftwagens eine Unterſtützung des
Siedlungsvorhabens nur bedingt. Auf der anderen Seite der
Berkehrspolikik
iſt aber auch zu beachten, daß die bisherigen Straßen in
Deutſch=
land kaum genügten, den Verkehr zur Zeit, geſchweige denn bei
einer weiteren Hochentwicklung der Kraftwageninduſtrie den zu
er=
wartenden Verkehr zu bewältigen. Und ſo iſt erſt jetzt
Gelegen=
heit gegeben, daß ſich die Induſtrie der Kraſtwagen höher
ent=
wickelt. Wir beſitzen in Deutſchland ein Straßennetz von Land=
und Provinzalſtraßen, Kreis= bzw. Bezirksſtraßen, ohne die in
der Unterhaltung der Gemeinden ſtehenden Straßen von rund
180 000 Kilometer. Dieſe Straßen ſind vom Kraftwagenverkehr
lebhaft benutzt. Sie ſind aber zum größten Teil vollkommen
unzulänglich. So hatten wir im Jahre 1933 noch 25,4 Prozent
der für den Durchgangsverkehr in erſter Linie in Betracht
kom=
menden Straßen ſchmaler als 4,5 Meter, von den Kreis= und
Bezirksſtraßen hatten ſogar 66,5 Prozent eine Breite die unter
dieſem Maß lag. Hier konnten ſich alſo kaum zwei
Laſtkraft=
wagen überholen. Von allen Staats= und Provinzialſtraßen
hatten nur 30 Prozent eine Mehrbreite als 5,5 Meter. Alſo eine
Breite, die gefordert werden muß für einen regen Verkehr.
Zu=
ſammenfaſſend muß hier geſagt werden, daß alſo 67 Prozent
aller Straßen einem modernen Kraftwagenverkehr nicht genügten.
Durch die Erbauung der Reichsautobahnen wird auch dieſem
Uebel zum größten Teile abgeholfen, denn nach Fertigſtellung
ſchon der erſten 2600 Kilometer mit der vorausſichtlich ſchon
Ende 1936 zu rechnen iſt, ſtehen im weſentlichen zwei große
Nord—Süd=Verbindungen und je eine Oſt—Weſt=Verbindung,
und bringen den heute beſtehenden Verkehrsſtraßen weſentliche
Entlaſtungen. Die erſten Linien, die fertiggeſtellt werden, ſind:
Hanſeſtädte—Hannover—Frankfurt(M.)—KarlsruheundStettin—
Berlin-Leipzig—München in der Nord—Süd=Richtung und die
Linien Ruhrgebiet—Hannover—Berlin—Frankfurt a. d. O. bzw.
Breslau und Karlsruhe—Stuttgart—München-Landesgrenze in
der Oſt—Weſt=Richtung.
Wir ſehen alſo, daß der Bau der Reichsautobahnen gleich
drei Probleme zuſammen angreift: Die Arbeitsbeſchaffung die
Verkehrspolitik und den Straßenbau. So iſt das Werk als
Projekt auf Sicht geſehen ein großes Aktivum der wirtſchaftlichen
Aufbaupolitik. Der Führer hat es aus dem Nichts herausgeſtampft
in einer Zeit der wirtſchaftlichen Verelendung. In Hunderten, ja
Tauſenden von Jahren wird man noch von dieſen Bauwerken
ſprechen. Wird ſie bewundern und achten als Denkmäler jenes
Zeitgeſchlechtes, das geboren in einem Krieg des Grauens
ge=
ſchweißt in einem Kampf des Elends wieder einen Krieg führte,
aber nicht einen Krieg der Vernichtung, nein einen Krieg der
Erhaltung. Das einen Krieg führte mitten im Frieden, einen
Krieg um Arbeit und Brot. Die Straßen werden ſeines
Bau=
meiſters Namen tragen und werden der Ausdruck der
Gemein=
ſchaft ſein, die geſchweißt wurde in der gewaltigen Erhebung
des deutſchen Volkes. Hitler iſt Deutſchland, Deutſchland iſt
Hitler, die Straßen ſind Hitler=Straßen ſind Deutſchlands
Straßen und nie wird man den Namen der Straßen nennen
können ohne des Mannes zu gedenken, der Deutſchland zum
Licht führte.
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Aen
Ne
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 8 — Nr. 133
Die Deukſche Kunſtflugmeiſterſchaft in Skukkgark.
Der älkeſte noch lebende
Paifneauf zun Ludesritlen.
Berlin. In Ulm ſind heute die vom
dor=
tigen Schwurgericht am 21. Februar 1935 wegen
Ermordung des Taglöhners Daniel Weber zum
Tode verurteilten Karl Schulze und Sofie Weber
hingerichtet worden. Der Führer und
Reichs=
kanzler hat von dem Begnadigungsrecht keinen
Gebrauch gemacht, weil beide die Tat nur aus
verwerflichen Beweggründen begangen haben und
die Art der Ausführung von einer
ungewöhn=
lichen Roheit und Gefühlskälte zeugt.
Dresden. Die Preſſeſtelle beim
Landge=
richt Dresden teilt mit: Am 14. Mai iſt in
Dres=
den der am 22. Februar 1890 geborene Gottfried
Faſt hingerichtet worden, der am 18. Dezember
1934 vom Schwurgericht zu Dresden wegen
Mor=
des zur Todesſtrafe und zum dauernden Verluſt
der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden
war. — Faſt hat am 27. Juni 1934 den Thomas
Harder, mit deſſen Frau er ein ehebrecheriſches
Verhältnis unterhielt, überfallen und durch
Axt=
hiebe getötet. Der Führer und Reichskanzler hat
von dem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch
ge=
macht, weil Faſt um zügelloſer Leidenſchaft
wil=
len, einen guten Ehemann und Familienvater
kaltblütig ermordet hat.
Seherl-Bildmaterndienst.
60 000 Zuſchauer wohnten dem Kampf um die Deutſche Kunſtflugmeiſterſchaft bei, die am Sonntag
auf dem Cannſtatter Waſen bei Stuttgart ausgetragen wurde. Unſer Bild zeigt die Sieger des
Kampfes, und zwar von links nach rechts: Fliegerkapitän Ludwig Meier=Darmſtadt (4. Preis),
Willi Stöhr=Gotha, der den 1. Preis und damit die Deutſche Kunſtflugmeiſterſchaft errang,
Lieſl Bach=Köln (3. Preis) und Gert Achgelis=Bremen, der mit 1471 Punkten nur 4 Punkte
hinter Stöhr lag und den 2. Preis bekam.
„Graf Zeppelin”
wieder aus Südamerika zurück.
Friedrichshafen. Das Luftſchiff „Graf
Zeppelin” iſt geſtern vormittag 10 Uhr, von
Süd=
amerika zurückehrend, über Friedrichshafen
ein=
getroffen. Kurz nach 11 Uhr erfolgte auf dem
Werftgelände unter Führung von Kapitän
Wit=
temann trotz eines ziemlich ſtarken Weſtwindes
die glatte Landung. Sämtliche Plätze waren beſetzt.
Mittwoch, 15.
Dmſt
nun aue
ibt md
Die Langemarck=Kämpfer krafen ſich in Marburg.
Reich und Ausland.
5000 RM. Belohnung
für Ergreifung der Eiſenbahnräuber von Kohlfurt.
Berlin. Die Beraubung eines
Eiſenbahn=
poſtwaggons auf der Eiſenbahnſtrecke Kohlfurt—
Görlitz, bei Rothwaſſer, hat den
Oberſtaatsan=
walt in Görlitz veranlaßt, u. a. bekanntzugeben:
In der Nacht zum Sonntag, 12. Mai 1935,
gegen Mitternacht, wurde hinter Station
Kohl=
furt auf den Bahnpoſtwagen des in Rothwaſſer
haltenden Eilzuges 168 eine Anzahl Schüſſe
ab=
gegeben. Mehrere maskierte Männer drangen
durch ein zerſtörtes Fenſter in den Poſtwagen
ein und hielten die anweſenden Poſtbeamten mit
vorgehaltenen Schußwaffen in Schach. Den
Räu=
bern fielen acht Kiſten mit etwa 51 000 RM. in
die Hände. Für die Ermittlung und Ergreifung
der Täter ſind insgeſamt 5000 RM. Belohnung
ausgeſetzt worden, die unter Ausſchluß des
Rechts=
weges zur Verteilung gelangen. Die Reichspoſt
gewährt eine weitere Belohnung in Höhe von
10 v. H. der wiedererlangten Summe. Alle
An=
gaben, auch wenn ſie noch ſo geringfügig
er=
ſcheinen, ſind wichtig und werden ſtreng
vertrau=
lich behandelt. Sie ſind zu richten an die
Son=
der=Kommiſſion der Landeskriminalpolizeiſtelle
Breslau, zurzeit in Rothwaſſer, Gaſthaus zur
Poſt, oder an jede Polizei= und
Gendarmerie=
dienſtſtelle.
Seher Sldns M blt.e
rmolelile und
Die ehemaligen Zietenhuſaren hielten .
now ihren diesjährigen Regimentsappe ukz
W uszudrücken)
dem auch der älteſte, noch lebende Züſt
teilnahm. Es iſt der ehemalige Regimetkel 9 00de dieſe
Erk, der von 1859 bis 1908 bei den Huſamnu unſul. 20
und jetzt 95 Jahre alt iſt. Unſer Bild Au4 de ürtlich
im Geſpräch mit dem General, der Bchie Sph. 68
v. Kayſer während des Treffens gunt M ein W4
Lumnsportmöglt
M den ſich in de
der Film vom Marſeiller Akkfgeren Aöbeln.
1uz einem 2atz
dintielz einerlein
verbrannk.
Paris. Der Verteidiger der wege Meil 20 90
iun Sielle zu beſo
dung König Alexanders und Barthous
Miet — Stülle
ten kroatiſchen Terroriſten hatte vom s
undtoſche
Gericht die Erlaubnis erwirkt, den Fä91Mf 6.
über das Attentat in geſchloſſener Sitztlkzun ſch vohl
a freuen, den
führen zu laſſen. Er wollte beweiſen,
Ee Eiößung m
der Angeklagten, Mio Karli, nicht an d.f
Liſchlante häf
tat beteiligt geweſen ſei. Die Vorfükz” mn huchſt
Films erfolgte im Juſtizpalaſt von
durch einen Filmoperateur. Im gleichs /41 98 nicht
blick, als die Attentatsſzene auf der „A1nmüberhaupt
ſichtbar wurde, entzündete ſich der Filmn uſt heute alle!
eien das an
völlig in Flammen auf. Die
Anweſent=
jedoch feſtgeſtellt haben, daß der Angek./4 12 m eben v
Karli tatſächlich nicht auf dem Bildſ74u8 Karn nimmt,
tureſumt werde
ſehen geweſen ſei.
bich Veiſe.
Aufter Arzt ein
Rieſige Verbrecher=Razzia in Räüd und ſoz
Fe bolle eint
4000 Verhaftungen.
inten und ent
Tokio. Die Polizei der japaniſch/ de Eünde gegl
ſtadt hat gegen die zahlreichen Verbrsitz, ſichenSie n
die durch Erpreſſungen und andere
sichr enſt.
weite Kreiſe der Bevölk, ung in Sch=4
Diebſtähle wiſſenſchaftlicher Werke
in der Univerſität Köln.
Köln. Seit dem Jahre 1930 verſchwanden
aus den Büchereien der Univerſität Köln
fortge=
ſetzt wertvolle Lehrbücher, ohne daß es gelang,
des Diebes habhaft zu werden. Die
Kriminal=
polizei konnte nunmehr am 11. Mai den Täter,
einen 27jährigen, ledigen, ſtellungsloſen
Mittel=
ſchullehrer aus Köln=Bayenthal feſtnehmen. Bei
der Feſtnahme war der Dieb, der wöchentlich 10
bis 15 Bücher aus den Leſeſälen der Univerſität
entwendet hatte, im Beſitz von ſechs größeren
wiſ=
ſenſchaftlichen Werken, die er am gleichen Tage
aus der Bibliothek des Deutſchen Seminars
ent=
wendet hatte. Eine Durchſuchung ſeiner
Woh=
nung förderte weitere 185 Lehrbücher
bedeuten=
der Schriftſteller zutage, die ausnahmslos
Eigen=
tum der Univerſität waren. Einen großen Teil
der geſtohlenen Bücher hat der Dieb an
Buch=
händler und Antiquare in Köln und Bonn
ver=
kauft.
Scherl-Bildmaterndienst.
Am 11. und 12. Mai hielten die Kämpfer von Langemarck, die in dem Grünen Korps
zuſammen=
geſchloſſen ſind, in Marburg a. d. Lahn ihren diesjährigen Langemarcktag ab. Zahlreiche Kameraden
waren aus nah und fern mit ihren alten Führern zuſammengekommen und begingen den Tag
zu=
ſammen mit Abordnungen der Wehrmacht und der Partei. Auf dem Feſtſpielplatz erneuerten die
Teilnehmer, wie unſer Bild zeigt, ihr Gelöbnis für Führer und Vaterland.
ſetzten, einen großen Sc
der Verhaftungen betrug
Sich ſelbſt das Augenlichk genommen.
Oberſt Lawrence ſchwer verungläckt.
London. Der durch ſein abenteuerliches
Le=
ben bekannte Oberſt Lawrence, der während des
Weltkrieges als Führer der aufſtändiſchen
Ara=
ber berühmt wurde und bei den afghaniſchen
Seherl=Bildmaterndienst.
Wirren eine ungeklärte Rolle ſpielte, verunglückte
am Montagvormittag mit ſeinem Motorrad in
der Grafſchaft Dorſet und mußte in ein
Kranken=
haus gebracht werden. „Times” zufolge hat er
Hünfeld. Ein faſt ans Unglaubliche
gren=
zender Vorfall hat ſich an der Quelle nördlich des
Burghauner Tunnels zugetragen. Man fand dort
einen in den dreißiger Jahren ſtehenden Mann
namens Billing aus Baſel, der ſich mit einem
ſpitzen Bleiſtift das rechte Auge ausgeſtochen
hatte. Er wurde dem Krankenhaus in Hünfeld
zugeführt. Bei ſeinem Verhör gab er an, daß
er, nachdem er ſich ſchon früher das linke Auge
ausgeſtochen habe, nun zufrieden wäre, daß er
ganz blind ſei, denn er habe eine Schuld zu
büßen, die er an ſeiner von ihm geſchiedenen
Frau begangen habe. Der Mann macht den
Ein=
druck eines geiſtig Minderwertigen.
Großes Grubenunglück in Schankang.
Tſingtau. Am Montag ereignete ſich in
einem Bergwerk bei Tſzetſchwan, an der
Zweig=
linie der Schantung=Bahn nach Boſchan, etwa
80 Kilometer öſtlich von Tſinanfu, ein ſchweres
Grubenunglück. Infolge eines Waſſereinbruches
ertranken an 400 chineſiſche Arbeiter und ein
japa=
niſcher Ingenieur. Das Waſſer ſtieg in den
Stol=
len einen Meter je Sekunde. Die
Rettungsar=
beiten mußten nach 40 Minuten abgebrochen
werden, da die Pumpen und Aufzüge infolge
Kurzſchluſſes außer Betrieb geſetzt wurden. Man
glaubte bereits die geſamte Belegſchaft von 600
verloren, aber glücklicherweiſe gelang es
Frei=
willigen in einem Nachbarſtollen nach längerer
Zeit 200 Bergleute zu retten. Das Bergwerk
wird von einer chineſiſch=japaniſchen Geſellſchaft
geleitet.
ſnicher bei de
g geführt.
zuräüſitet 2
*Dienstag eitzu 1s Michl
Mr hird Las
zitſ.
30 Säckchen Edelſteine ſchmuggeln Fufinde 2
Prag. Auf dem Bo. ihof von Luttl Suwerverbreche
an der öſterreichiſch=tſchechoſlowakiſchen 1Mry nie wieder
ein großer Zollſchmuggel verhindert waM/ 2ich gkomme
dem Wiener Abendſchnellzug kam vorsſtöſhen ſich nun
in Wien wohnhafte Ehepaar Wohlmam ſt Ne meritani
zwei Koffer mit ſich führte. In einem 7420 Polizei u
den ſich zwiſchen Kleidern 30 Säckhen=u
100 Brillanten und Diamanten, Pl=ck
Broſchen uſw. Der geſamte Schmuc,
ſchmuggeln verſucht wurde, hat einen A Mk 60
mehr als 150 00 tſchechiſchen Kronen.
paar wurde ſofort eine Strafe von 704 Un O0 Ped
chiſchen Kronen auferlegt; ſie wurden FA zhuliche g
haftet. Die beiden haben bereits ein
abgelegt, daß ſie ſeit zwei Jahren Schr.W. 10— a0
Abertan
ſer Art durchführen konnten. Die Edel Rluey dr
br=
den von Holland nach Wien gebracht 10
in die Tſchechoſlowakei oder nach TAe/ 0c herrſ
enion derit,
weitergeleitet.
en u nacher
in ſt eine
Uin den
Die Rieſenbrücke über den Kleinen Bell.
Rei
einen Schädelbruch erlitten. Im Jahre 1927 hatte Am Dienstag wurde die gewaltige Brücke, die die Halbinſel Jütland mit der Inſel Fünen, der größten Inſel Dänemarks, verbindet, ſeis
Lawrence ſeinen Namen in Shaw geändert und weiht. Die Brücke iſt ein Kunſtwerk der modernen Technik. Sie ſpannt ſich 33 Meter hoch über dem Meeresſpiegel und hat eine Geſh ,
hatte bis vor kurzem als gemeiner Soldat in der 1175 Metern. Sie wird ſowohl dem Eiſenbahn= und Fahrſtraßen=, wie auch dem Fußgängerverkehr dienen. Neben einer däniſchen Firma
britiſchen Luftſtreitmacht Dienſt getan.
cherl=Bü4.-8
deutſche Unternehmen hervorragend an dem Bau beteiligt.
woch, 15. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 133 — Seite 9
einer ganz neuen Methode, die
Menſch=
überflüſſigen Fettpolſtern zu befreien,
„beuᛋ kürzlich geleſen: wenn dieſe Methode
t eben ſanft iſt, ſo hat ſie doch vor
chemiſchen Abmagerungsmitteln, den
ganz natürlich und unſchädlich zu
dirkigC igentlich haben wir es hier mit einem
gemdelten Punktroller=Syſtem zu tun: in
emreeßialſanatorium des Erfinders ſchlafen
ämul die Patienten auf Betten, die weder
Folſzung noch Matratze haben; fünf
Zenti=
neten neite Holzleiſten, zwiſchen denen ſich
benyc breite, Abſtände befinden, bilden die
nte tlge. Man rechnet nun damit, daß ſich
er ulnſch im Schlaf häufig bewegt, wodurch
zgitter geradezu als Maſſage=
Einrich=
u ürkt. Damit der betreffende
Schlank=
tsrug dat nun auch ganz ſicher nicht ruhig
wert, gibt man ihm eine zwar fettarme,
rrſververdauliche Koſt, ſo daß er unruhig
Automatiſch ſetzt dadurch die Maſſage
ihn Holzgitter ein, „wirkt reduzierend auf
ſſatmoleküle und regt den Tonus der
is kräftig an” (um es ganz
wiſſen=
ii0 auszudrücken). —
ſch finde dieſe Methode gelinde geſagt,
ſtunfanft. Da macht mir eine andere
fong, die kürzlich auftauchte, doch
weſent=
ſur Spaß: Es gibt jetzt Möbel für das
hunde, die ein Wunder an Elaſtizität und
Transportmöglichkeit darſtellen. Sie
ſchiden ſich in der Form durchaus nicht
ineren Möbeln, ihre abwaſchbare Haut
tus reinem Latex mit Roßhaaren und
writtels einer kleinen Luftdruckpatrone —
iſen! Da man das Aufblaſen erſt an
ihn Stelle zu beſorgen braucht, kann man
ſüel — Stühle, Tiſche, Bettgeſtelle
Aunder Handtaſche transportieren.
Beſon=
ſurden ſich wohl die Kinder über dieſe
ffong freuen, denn wie oft müſſen ſie
Erfahrung machen, daß der Schrank
10 Tiſchkante härter als ihr Kopf iſt.
w man buchſtäblich auf Luft wohnen
lpts das nicht mehr!
8Ayman überhaupt mit der guten,
unſchein=
muft heute alles anſtellen will! Im
ggen das amerikaniſche
Verbrecher=
fus man eben wieder ſo ganz beſonders
nes Korn nimmt, wird ſie ja wohl auch
itzeſpannt werden, und zwar auf ganz
meiche Weiſe. Da hat nämlich ein
nuſcher Arzt eine Entdeckung gemacht,
zällig und ſozuſagen mit der linken
ty wollte ein neues
Kopfſchmerzen=
inden und entdeckte ein Allheilmittel
ᛋ.e Sünde gegen das Schlechte im
h! Lachen Sie nicht, dem amerikaniſchen
ſes ſehr ernſt: er behauptet, daß jeder
mrbrecher bei dem man einen Teil der
farksflüſſigkeit durch Luftbläschen
er=
ſitam als pflichttreuer Staatsbürger
„ten wird. Das klingt phantaſtiſch, aber
hſeiffende Arzt führt als Beweis eine
MSchwerverbrecher auf, die nach ſeiner
tAng nie wieder in Konflikt mit dem
züßzbuch gekommen ſeien.
lcöffnen ſich nun ganz ungeahnte
Per=
ſittn die amerikaniſchen Gefängniſſe
wer=
hierden, Polizei und Staatsanwaltſchaft
A * *
werden überflüſſige Einrichtungen. Selbſt der
ſchlimmſte Gangſter wird, mit Sanftmut im
Herzen und Luftbläschen im Rückenmark, fried=
lich einem friedlichen Gewerbe nachgehen. Den
Kriminalfilmen und Kriminalromanen wird
es bald an jeglichem Stoff mangeln; alle
Sicherheitsſchlöſſer und Treſors werden
über=
flüſſig, denn mit den Luftbläschen im
Rücken=
mark, wird keiner mehr von der böſen Luſt
angewandelt, ſich an fremdem Eigentum zu
vergreifen; und ſollte wirklich ein hartgeſottener
Sünder nochmal in den alten Trott
zurück=
fallen, ſo genügt eben eine kleine
Nachbehand=
lung mit Luft.
Nein, dieſe amerikaniſche Methode kann mir
nicht imponieren: wohnen auf Luft, — na,
ſchön! Aber Luft gegen Sünde, — das heiße
ich doch die Bequemlichkeit zu weit treiben.
Und am Ende iſt wahrſcheinlich noch die ganze
luftige Geſchichte — aus der Luft gegriffen.
Till.
der Kämpfer ohne Cadel
Zum 5. Codestag Fridtiof Nanſens am 13. Mai
Die Welt hat viele Entdecker, Forſcher und
Seefahrer geſehen, die Staunen und
Bewun=
derung erregten. Vielleicht bei keinem aber
deckten ſich Menſch und Forſcher in ſo
einzig=
artiger harmoniſcher und vollkommener Weiſe
wie bei Fridtjof Nanſen. Wenn heute, fünf
Jahre nach ſeinem Tode, ſein Name erklingt,
dann ſchwingen nur Dank, Ehrfurcht und
Be=
wunderung mit, kein häßlicher, kein
unfreund=
licher, kein gleichgültiger Ton.
Jeder deutſche Junge kennt das herrlichſte
und ſpännendſte aller Nordpolbücher „Durch
Nacht und Eis”. Wenn man es nach langen
Jahren wieder zur Hand nimmt und durch=
blättert, bewundert man die bemerkenswerte
Begabung des Verfaſſers ſich ſelber ſtets und
ganz unabſichtlich in den Hintergrund zu ſtellen.
Aus jeder Seite ſprechen Mut, Tatkraft und
geſammelte Energie, aber der Mann, der dieſe
Baben wie kaum ein anderer hatte, machte kein
Aufhebens davon. Ohne ſie wäre er kaum
jemals von jener großen Fahrt zum Pol
zu=
rückgekehrt, von der ein anderer berühmter
Norweger mit Recht ſagte: „Nicht, daß Sie
den Ehrgeiz hatten, näher als ein anderer vor
Ihnen zum Pol zu dringen, macht Sie groß,
ondern daß Sie den Mut hatten, im rechten
Augenblick umzukehren."
Man weiß, wieſo und warum Nanſen die
ganze damalige Polarforſchung revolutionierte
Erſtens, weil er mit ſeiner „Fram” nicht wie
andere durch das Eis brechen wollte, wo der
ſtärkſte Eisbrecher ſtecken bleiben mußte,
ſon=
dern ſich mit der Eisdrift polwärts treiben
ließ, und zum zweiten, weil er bei ſeinem
langen Fußmarſch genau die
Lebensgewohn=
heiten der Eskimos annahm, die ſich ſeit
uralten Zeiten gegen die Schrecken der Arktis
zu ſchützen wiſſen. Heute ſind das alles
Selbſt=
verſtändlichkeiten, aber alle Polarforſchung fußt
ſeitdem auf dieſen und anderen wichtigen
Er=
kenntniſſen Nanſens.
Als Nanſen ein alter Mann war und das
gute Recht gehabt hätte, die Jahre, die ihm
noch vergönnt waren, in Frieden und
Beſchau=
lichkeit zu leben, rief ihn das Schickſal
neuer=
dings. Es war im Jahre 1922, als eine
Hungersnot ohnegleichen in Rußland wütete,
als Zehntauſende von Erwachſenen und
Kin=
dern wegſtarben. In der ganzen Welt wurde
geſammelt, auch Deutſchland beteiligte ſich mit
großen Mengen von Medikamenten. An die
Spitze der großen Hilfsexpedition trat Fridtjof
Nanfen. Rußland war noch in vielen Teilen
im Aufruhr, der rote Terror herrſchte in allen
Landesteilen, ein Menſchenleben galt damals
in Rußland bedeutend weniger als ein Laib
Brot. Aber niemand wagte Nanſen auch nur
mit dem Finger zu berühren, wo er mit ſeinen
Gehilfen auftrat. Unzählige Tauſende wurden
damals vom Hungertod gerettet, wo Nanſen
erſchien, genoß er faſt eine Art religiöſer
Ver=
ehrung. Was in jenen Tagen niemand in
Rußland zuſtandebrachte, gelang Nanſens
Organiſationstalent: die Lebensmittelzüge
er=
reichten ihr Ziel, wo alles verſagte, mobiliſierte
er den letzten Gaul um den Hungernden und
Seuchekranken zu Hilfe zu eilen. In vielen
Kollektiven erzählen heute noch ehemalige
Muſchiks flüſternd von dem mächtigen Mann
aus dem Norden, der gar keine Angſt vor der
Tſcheka kannte und eine Art hatte, die
Dorf=
ſowjets anzublicken, daß dieſe ohne ein
weite=
res Wort ſich ſeinen Anweiſungen fügten.
Als das Elend der ruſſiſchen Emigranten
auf dem Höhepunkt war, wurde abermals
Nanſen gerufen. Er trat den bitteren Weg
nach Genf an und erreichte die Schaffung des
ſogenannten Nanſenpaſſes. Er iſt heute
ver=
klungen und vergeſſen, aber vor zehn Jahren
gab er vielen Emigranten die Möglichkeit, ihren
Wohnſitz zu wechſeln und ſich anderswo ein
beſſeres Fortkommen zu ſchaffen.
Der große Norweger ſtarb mitten im
Pläne=
ſchmieden für neue Taten, neue Expeditionen,
bei denen auch der „Graf Zeppelin” eine Rolle
ſpielte. In Deutſchland hat Nanſen oft
ge=
weilt, er hatte zeitlebens eine hohe Achtung
vor deutſcher Tüchtigkeit und hat nie ein Hehl
daraus gemacht, daß er feſt und zuverſichtlich
an den deutſchen Wiederaufſtieg glaubte.
Kurt Lampert
Nach den Eisheiligen
„Mai kühl und naß, füllt Scheuer und Faß”
heißt die alte Bauernregel, deren Wahrheit
ſich wer weiß wie oft beſtätigt hat. Anderſeits
ſingen und ſagen die Dichter von der
Lieb=
lichkeit des Wonnemondes. Es kann ſchon ſein,
daß der Mai beides rechtfertigt, denn vom
11. bis 13. pflegen ſich die Eisheiligen die drei
Geſtrengen Herren, Mamertus, Pankratius und
Servatius einzufinden. Es iſt wirklich mit
ziemlicher Pünktlichkeit auf ſie zu rechnen, und
vor Nachtfröſten iſt man bis zu ihrem Ablauf
nicht ſicher. Es iſt mehr als einmal
vorge=
kommen, daß es Schneefälle gegeben hat. Die
Namen der Heiligen, deren Gedenken an dieſen
Tagen gefeiert wird, hat mit dem alten
Volks=
wetterglauben nichts zu tun. Beſonders
Ser=
vatius ſteht in kraſſem Gegenſatz dazu denn
von ihm, dem letzten Biſchof von Tongern,
weiß man, daß er in hohem Alter um das
Jahr 384 zu Magſtricht ſtarb. Die Sage
er=
zählt von ihm, daß auf ſein Grab niemals
Schnee gefallen ſei. Er paßt alſo ganz und
gar nicht zu den „Geſtrengen Herren”. Auch
Pankratius, der als chriſtlicher Märtyrer ſtarb,
iſt ſicherlich in ſeinem Leben alles andere als
ein höchſt geſtrenger und zu fürchtender Herr
geweſen. Und wenn der Volksmund einen,
mit dem ſchlecht auszukommen iſt, einen „rechten
Pankratius” nennt, ſo iſt das ſicherlich eine
Bezeichnung, die in dem Charakter des
wirk=
lichen Pankratius keinen Anhalt findet.
Die drei Eisheiligen haben es ſeit langem
verſtanden, ſich ſo in Reſpekt zu ſetzen, daß
froſtempfindliche Pflanzen erſt nach dieſem
Zeitpunkt ausgepflanzt und auch koſtbare Roſen
und Edelobſtſpaliere erſt nach Ueberwindung
der mailichen Nachtfröſte von ihren
winter=
lichen Schutzhüllen befreit werden. Im Hauſe
kann man damit rechnen, daß Mitte Mai die
Heizperiode endlich und endgültig vorüber iſt.
Man kann die Sommerkleider hervorholen; die
Neckgelüſte des Winters ſind vorbei, nun
end=
ich kann der Frühling in ſeine vollen Rechte
eintreten. Lange genug haben wir uns nach
ihm geſehnt.
WDußten Sie das?
Einer der Geſellſchaftsräume in dem neuen
britiſchen Dampfer „Queen Mary” iſt ſe
groß, daß darin ein Ozeandampfer von 1840
und die ganze Flotte, mit der Columbus zum
erſten Mal den Atlantiſchen Ozean
uber=
querte, Platz finden könnten.
Das Haus, in dem Napoleon auf St.
Helena wohnte, iſt von Ameiſen bedroht.
Die Ameiſen haben bereits etliche der Balken
und auch die Fußböden der Zimmer zerſtört,
in denen Napoleon in der langen Zeit ſeiner
Verbannung ruhelos auf und ab zu gehen
pflegte. Es werden jetzt Wiſſenſchaftler nach
St. Helena geſandt, die die Aufgabe haben,
die Ameiſen nach Möglichkeit zu vernichten und
aus dem Hauſe auszutreiben.
In London gibt zur Zeit ein
zehn=
ähriger Engländer
Zaubervorſtel=
lungen. Er heißt Jean Morrell und tammt
aus Bradford. Er iſt von einer ganz
außer=
gewöhnlichen Geſchicklichkeit und hat vereits
mehreren Vereinigungen von Zauberkünſtlern
Vorſtellungen gegeben. Die Fachleute ſind
ver=
blüfft über die Tricks, die er ausführt. Mit
zwölf Jahren wird er öffentlich auftreten.
Nie Goldgrube
Von Olf Weddy=Poenicke
Dülee unglaubliche Geſchichte, ſpielte ſich in
bercin ab — alſo da, wo der Weſten am
M iſt. Rivertown war bekannt wegen
ſuben, aber herzlichen Tones, der hier
Feund noch herrſcht. Die Fremden, die
UnihRiwertown verirren, pflegen gewöhnlich
Tſletnent zu machen.
Imemtrum iſt eine Kneipe, und darin ſteht
Kliher, neben dem ein Schild baumelt: Es
Eleten, nicht auf den Klavierſpieler zu
Béhder Mann tut ſein Beſtes! Und auch
u’s hier ſehr luſtig und ausgelaſſen zu.
Auh viel Sinn für Humor, die wackeren
ſch gibt es manchmal Fremde, die lei=
Spaß verſtehen und ein bißchen
ner=
wenn ſie die Knallerei im „Palace=
Eſtn, wie ſich die Kneipe nennt. Doch
heit gewöhnen ſie ſich daran, denn die
Enner ſind nicht ſo empfindlich, wie
ſe die Schauſpieler der
Wander=
e* Dor ein paar Wochen im Hotel Schil=
Alelm Tell” in ziemlich freier
Bear=
eitunkyufführten.
20 PSruck wurde ein Bombenerfolg; die
Wwoa) waren hingeriſſen und trampelten,
Mie Bird ſchrieen vor Begeiſterung und Span=
Na.R 2 Geßler, der verruchte Landvogt, auf
Due erſchien, wurde er mit einem
Pfeif=
er eyrüßt, und einige beſonders tempera=
Sowboys konnten ſich nicht enthalten,
e Geraläſer nach dem Schuft zu werfen,
nze Land ſo ſchauderhaft ſchikanierte.
er wurde es, als Geßler dem Vater
N. ſeinem Söhnchen einen Apfel vom
ießen. Geßler mußte Deckung hinter
läe ſuchen, ſo aufgeregt und erbittert
EeAl Cowboys. Kaum hatte Tell die Arm=
Hin Tahen, da zogen zehn Cowboys Revolver
nd ſſhen, dem Knaben den Apfel vom Kopf=
KR.
rauf wurde die Vorſtell ng
abgebro=
em Publikum unbegreiflich war und
De es palEte, ſein Miffallen ziemlich deutlich
zum dnuck zu bringen, indem es die ganze
dän
Sondlienolerte. Aber ein herrlicher Abend
oder gerade darum — direkt zum
Schieß‟=
Jetzt hat man ſicher einen kleinen Begriff
von dem reizenden Städtchen Rivertown
be=
kommen. Es muß noch hinzugefügt werden, daß
es bis vor vierzehn Tagen keinem Menſchen in
der Welt eingefallen wäre, ausgerechnet
River=
town zu beſuchen. Wenn ſie jetzt auf einmal in
Scharen kamen, ſo lag das daran, daß alle
hoff=
ten, morgen oder übermorgen reich oder
zumin=
deſt wohlhabend zu ſein. Vor der Stadt hatte
man nämlich Gold gefunden, viel Gold — und
nun war Rivertown plötzlich Paradies, Ziel,
Sehnſucht und Eldorado aller Abenteurer und
verkrachten Exiſtenzen. Jeder ſuchte ſich ein
gutes „Claim” zu ſichern. „Claim” — das iſt
eine Parzelle, ein Teil des Goldfeldes. Alſo es
war ſchon allerhand los in Rivertown, und jeder
hatte das Goldfieber, oder beſſer: das
Goldfie=
ber hatte jeden.
Nun iſt es Zeit, den ſtellungsloſen Cowboy
Bobby Blackberry vorzuſtellen. Dieſer Bobby
Blackberry war ſchätzungsweiſe fünfzig Jahre,
ſchräg wie ein Turm von Piſa und machte
Ge=
ſchäfte, die ſo dunkel waren wie ſeine
Vergan=
genheit. Er ging mit dem Revolver zu Bett und
ſtand mit dem Revolver auf. Wenn er ſich
ſchla=
fen legte, ſchoß er das Licht aus, weil er zu faul
war, es auszupuſten.
Dreißig Sheriffs bemühten ſich liebevoll um
ihn, und viele Leute aus der ganzen Umgegend
hatten mit ihm nicht nur ein Hühnchen, ſondern
ſchon mehr eine Geflügelfarm zu rupfen.
Bobby Blackberry ſtand draußen auf dem
Goldfeld und lehnte an einem Pfahl, der ein
großes Schild trug:
„Dieſes Claim hat in der letzten Woche den
größten Ertrag gebracht!“
Gleichgültig ließ er die Menſchenmenge an
ſich vorüberziehen. Mitunter guckt er
ſekunden=
lang auf, aber meiſtens tat er ſo, als ginge ihn
die ganze Sache gar nichts an. Er machte den
Eindruck eines gänzlich unintereſſierten
Men=
ſchen, der vom Goldfieber verſchont geblieben
war. Gemütlich rauchte er eine Pfeife, ſchob den
breiten Cowboyhut ins Genick und ſpielte mit
ſeinem mächtigen Coltrevolver.
Von Zeit zu Zeit blieb einer der Fremden
ſtehen, ſah ſich das Schild an, muſterte Bobby
Blackberry und trat näher. Dann entwickelte ſich
jedesmal folgendes Geſpräch:
„Tag, Mann! Gutes Claim, was?!"
„Hm —"
„Hat woll ſchon viel gebracht, was?"
„Hm —
„Na, wie iſt es denn: kann man nicht kaufen?”
„Ich verkaufe nicht.”
„Na, ſchön. Sagen wir: vierzig Dollar.”
„Plemplem!
Ich habe nicht verſtanden.”
„Plemplem, habe ich geſagt. Geht weiter,
junger Mann, und haltet mich nicht auf.”
„Fünfzig Dollar.
„Hundert! Nicht mehr und nicht weniger!“
„Ihr ſeid ja verrückt! Hundert Dollar! Das
iſt Wahnſinn! Wucher iſt das!
„Dränge ich Euch mein Claim auf? Schert
Euch doch zum Teufel!”
„Siebzig Dollar.
„Ich handele nicht. Hundert Dollar, und
da=
mit baſta. Auf Euch habe ich gerade gewartet!“
„Alſo gut”, ſeufzte der Fremde, und dann
ſchloſſen ſie das Geſchäft ab. Der Käufer kriegte
Vertrag und Beſitzurkunde und hatte das Recht,
ſchon ab morgen zu graben. Bobby Blackberry
ſtrich gelaſſen das Geld ein, grüßte kurz, lehnte
ſich wieder gegen den Pfahl und ſchob den Hut
noch tiefer in den Nacken.
In der Zeit von 4 Uhr nachmittags bis 6
Uhr abends hatte Bobby Blackberry ſiebzehnmal
das Claim verkauft — jedesmal für hundert
Dollar. Der achtzehnte Intereſſent war ein
junger Burſche, der höchſtens fünfundzwanzig
Jahre alt war und einen erſtaunlich
verſchlage=
nen Geſichtsausdruck hatte.
„Hallo, alter Knabe!” ſagte er und machte
eine Kopfbewegung nach dem Schild. „Ich will
das Claim da haben, verſtanden!"
Bobby Blackberrys Geſicht lief blau und
rot an.
„Packt Euch, Ihr Grünſchnabel! Ich verkaufe
nicht
„Selbſtverſtändlich verkauft Ihr! Was koſtet
denn dieſes ſchäbige Stückchen Sand?
„Hundert Dollar!”
„Hahahihihohoho! Hundert Dollar?! Daß
ich nicht lache! Das iſt ja — das iſt ja... Bei
Ihnen piept’s woll?‟
„Wenn Ihr Euch nicht eine Kleinigkeit
höf=
licher benehmt, dann paſſiert Euch was!” fauchte
Bobby Blackberry aufgebracht.
„Menſchenskind, nun ſeid mal ein bißchen
anſtändig, ja? Ich habe Euch bloß gefragt, was
Ihr für das Claim haben wollt, und Ihr macht
ſon Theater! Glaubt Ihr vielleicht, Ihr könntet
mich einſchüchtern? Da habt Ihr Euch aber
ge=
ſchnitten! Dazu ſeid Ihr viel zu alt und
ſchwäch=
lich!”
Bobby Blackberry rang nach Luft.
„Alt und ſchwächlich?” ſchrie er erbittert.
„Ihr Dreikäſehoch! Soll ich Euch mal zeigen,
was ich..."
„Stop! Nicht anfaſſen, ſonſt werde ich
unge=
mütlich! Wollt Ihr nun verkaufen oder nicht?!“
„Ich denke gar nicht daran!“
„Fuffzig Dollar!”
„Kommt nicht in Frage. Hundert, oder macht
endlich, daß Ihr weiterkommt!“
„Das iſt eine Unverſchämtheit! Ihr ſeid der
größte Gauner, der mir jemals begegnet iſt!“
„So eine Frechheit iſt mir noch nicht
vorge=
kommen!” brüllte Bobby Blackberry und griff
nach ſeinem Revolver. „So wahr ich Bobby
Blackberry heiße: das ſollt Ihr bereuen!“
„Bob—Bob-Bobby Blackberry. . .?"
ſtam=
melte der Fremde. „Ich heiße Billy Blackberry!”
„Bill—Bill—Billy Blackberry . .?"
ſtotterte
Bobby Blackberry. „Etwa aus Nebraska?‟
„Aus Nebraska.”
„Menſch, Billy! Junge! Ich hätte dich
wahr=
haftig nicht wiedererkannt! Fuffzehn Jahre
haben wir uns nicht mehr geſehen! Tod und
Teufel, was biſt du groß geworden!“
„Und beinahe hätten wir uns geſchoſſen!“
lacht Billy Blackberry.
Bobby Blackberry betrachtete ſtolz ſeinen
Sohn.
„Ganz der Vater”, ſagte er anerkennend. „Von
vier bis ſechs Uhr habe ich dieſes Claim
ſieb=
zehnmal verkauft. Jedesmal für hundert Dollar.
Und alle haben anſtandslos in bar gezahlt. Bloß
du wollteſt nicht recht ran! Junge, was biſt du
tüchtig!
„Siebzehnmal?” ſtaunte Billy. „Das iſt ja
ein fabelhaftes Geſchäft; verflucht nochmal! Das
macht Summaſummarum ſiebzehnhundert
Dol=
lar! Ich gratuliere!”
„Danke!” ſagte Bobby Blackberry
geſchmei=
chelt und ſchlug ihm auf die Schulter. „Was ich
agen wollte, Billy: morgen rücken die Käufer
an, da müſſen wir uns auf ein paar Tage
ver=
duften. Und jetzt laß uns ein bißchen laufen,
mein Junge; da hinten kommt nämlich Miller
— das iſt der Mann, dem das Claim gehört!!!“
Scherl-Bildmatern
Seite 10 — Nr. 133
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Reueſte Nachrichten
Mittwoch, 15. Mai zu0
Die Lafrabfiegercserrer
Von Magda Trott
Unzählige Mütter ſind ratlos, was ſie mit
ihrer erwachſenen Tochter beginnen ſollen. Alle
Berufe überfüllt, die Ausbildungsſtätten
neh=
men keine Schülerinnen mehr an, und die, die
es tun, ſind zu teuer. Da wird es für viele
Eltern erfreulich ſein zu hören, daß im
Augen=
blick die Möglichkeit beſteht, die Tochter eine
Ausbildung durchmachen zu laſſen, die ihr die
Gewähr gibt, ſpäter eine Lebensſtellung zu
haben. Dieſer Beruf iſt ureigens für die Frau
geſchaffen, und daher beſonders zu begrüßen.
Im Deutſchen Landpflegeverband deſſen
Mutterhaus ſich in Sangerhauſen befindet,
werden Lehrſchweſtern aufgenommen. Ein
Alter von 18 bis 30 Jahren iſt Bedingung.
Dieſer Beruf iſt aber nur evangeliſchen jungen
Mädchen möglich, die eine gute Geſundheit
und die mittlere Reife haben,
Nicht viele werden Genaueres über den
Beruf der Landpflegeſchweſtern wiſſen.
Be=
dauerlich, daß der Beruf nicht viel größere
Verbreitung hat, weil er den jungen Mädchen
ſtets eine große Befriedigung und ein
präch=
tiges Wirkungsfeld ſchenkt. Die
Landpflege=
ſchweſter wird zum Dienſt des deutſchen
Land=
volkes, ſeiner körperlichen und ſeeliſchen
Ge=
ſundheit und ſeiner Bodenſtändigkeit erzogen.
Damit ſie ſpäter als Gemeindeſchweſter
för=
dernd und lehrend wirken kann, muß ſie die
Arbeit der Landfrau im Hauſe, an den
Kin=
dern und in der Wirtſchaft gründlich kennen
lernen, muß ein Verſtändnis für die Wünſche
der Jugend nach Lebensfreude und
Fort=
bildung gewinnen, muß aber auch den Dienſt
an Kranken und Notleidenden verſehn können.
Demzufolge umfaßt der Lehrplan der Küche
die geſamte Hausarbeit, Handarbeits= und
Handfertigkeits=Unterricht, Gartenbau,
Klein=
tierhaltung, Molkerei, Kindererziehung und
Geſelligkeitspflege.
Will man ſich für dieſen Beruf melden, ſo
richte man einen Aufnahmeantrag an das
Mutterhaus des Deutſchen Landpflegeverbandes
in Sangerhauſen, Ludwigſtraße 8. Es iſt
bei=
zufügen: ein ſelbſtgeſchriebener Lebenslauf in
doppelter Ausfertigung, das
Schulabgangs=
zeugnis, ein Leumundszeugnis des Geiſtlichen,
ein Geſundheitszeugnis vom Kreisarzt,
Schul=
zeugniſſe und bei Minderjährigen, die
Zu=
ſtimmungserklärung der Eltern oder des
Vor=
mundes.
Die Ausbildung beginnt mit einem
ein=
jährigen Lehrgang in der Landpflegeſchule in
Sangerhauſen. Nach Schluß des Jahres findet
eine Prüfung vor einem ſtaatlich beſtellten
Prüfungsausſchuß ſtatt. Wird ſie beſtanden,
folgt eine zweijährige krankenpflegeriſche
Aus=
bildung im Kreiskrankenhauſe Templin, oder
in einer anderen, dem Landpflegeverbande
naheſtehenden Krankenpflegeſchule. Darauf wird
die ſtaatliche Krankenpflegeprüfung abgelegt.
Es folgt nun ein mindeſtens dreimonatiger
Einführungsgang im Mutterhauſe in
Sanger=
hauſen, unter Leitung der Oberin.
Die Ausbildung iſt während des geſamten
Ausbildungsganges frei. Es wird Wohnung
und Verpflegung unentgeltlich gewährt, nur
während des Lehrganges in der
Landpflege=
ſchule wird ein Verpflegungszuſchuß von
monatlich 30 RM. berechnet, der aber, auf
An=
trag, ermäßigt oder ſogar erlaſſen wird. Bei
Eintritt in das Mutterhaus iſt für
Kleider=
auslagen ein einmaliger Zuſchuß von 60 RM.
zu zahlen. Teilzahlungen ſind ſtatthaft. Die
Reiſekoſten, wenn ſie nicht aus dienſtlichen
Gründen entſtehen, tragen die Lehrſchweſtern.
Im zweiten Krankenhausjahr erhalten ſie vom
Mutterhauſe ein Taſchengeld von monatlich
10 RM. Während des Einführungsganges ein
ſolches von 5 RM. Die Aufnahmezeit beſteht
in der Regel im April doch werden auch im
Oktober ausnahmsweiſe Lehrſchweſtern
an=
genommen.
Die ausgebildeten Schweſtern erhalten
neben freier Wohnung, Beleuchtung, Heizung
und Verpflegungsgeld noch ein Taſchengeld
das ſich je nach dem Dienſtalter zwiſchen 20
und 50 RM. pro Monat bewegt. Den Schweſtern
ſteht jährlich ein Urlaub zu. Sie genießen
Fahrtermäßigungen. Die Beiträge für die
Landkrankenkaſſe, ſowie für die
Reichsver=
ſicherungskaſſe zahlt das Mutterhaus.
Die Arbeitsfelder der Schweſtern ſind die
Landpflegeſtationen, die das Mutterhaus durch
Verträge mit Kreiſen, Gemeinden und
Kirchen=
gemeinden begründet hat. Außerdem ſtehen in
Erholungsheimen und anderen
Wohlfahrts=
anſtalten einige Plätze zur Beſetzung mit
Land=
pflegeſchweſtern offen. Je nach den Gaben und
Fähigkeiten der Ausgebildeten wird der Platz
geſucht, an dem ſich die Schweſtern ſpäterhin
betätigen müſſen.
Da man dem Lande jetzt ſo überaus
großes Intereſſe entgegenbringt, da Reich und
Regierung alles tun, um das Landvolk nicht
nur wirtſchaftlich ſondern auch kulturell zu
heben, hat gerade dieſer Beruf heutzutage eine
ganz bedeutende Zukunft. Außerdem iſt er
aber auch ſo intereſſant, daß man jungen
Mädchen, die warmes Herz und ein Gefühl
für die Mitmenſchen haben, nur dazu raten
kann.
Urteil
Ein junges Mädchen kam von einer
Veran=
ſtaltung. Sie hatte wohl mit ihrer Mutter
ver=
einbart, daß ſie ſich treffen und gemeinſam
heim=
gehen würden.
„Nun, wie hat es dir gefallen”, fragte die
Mutter.
„Ach, es taugte gar nichts”, antwortete die
Tochter.
„Du meinſt, es hat dir nicht gefallen”, ſagte
die Mutter mit etwas Betonung, aber die
Toch=
ter merkte nicht heraus, was die reifere Frau
meinte. Sie wiederholte: „Es war gar nichts
wert.” Und dann folgte eine Reihe von
Ver=
urteilungen in etwas burſchikoſen Worten.
Die Mutter ließ zunächſt dieſe Rede gelaſſen
über ſich ergehen. Mit einemmal hob ſie die
Hand. „Halt!” ſagte ſie. „Ich möchte auch etwas
dazu ſagen. Ich höre ja immer nur, daß es nichts
wert war. Wäre es nicht richtiger, du würdeſt
ſagen: „Es hat mir nicht gefallen?"
„Na, das iſt doch dasſelbe”, meinte die
Toch=
ter und zuckte geringſchätzig die Schultern.
„Nein, meine Liebe, das iſt bei weitem nicht
dasſelbe. Um nämlich mit gutem Gewiſſen ſagen
zu können, das taugt nicht, muß man Wiſſen und
Erfahrung haben. Und je mehr man dieſe
bei=
den gewinnt, deſto vorſichtiger wird man, deſto
mehr geht man dieſem kategoriſchen „Es taugt
nicht” aus dem Wege.
„Ach, das iſt doch Pedanterie!"
„Nein, es iſt Gewiſſenhaftigkeit und
Verant=
wortungsgefühl. Ich erinnere dich nur daran,
daß viele Zeitgenoſſen einen Goethe, einen
Beethoven, einen Wagner abgelehnt haben mit
demſelben: Es taugt nicht. Und ſie haben ſich
damit unſterblich blamiert. Wenn ſie geſagt
hät=
ten: Es gefällt mir nicht!, nun, das war ihr
gutes Recht. Was dir nicht gefällt, kann tauſend
anderen ein großes Erlebnis ſein; und was für
dich etwas Großes iſt, läßt andere gleichgültig.
Von Wert oder Unwert ſagt das noch gar nichts
aus, und der eine kann ſich irren wie der andere.
Aber nicht zu irren braucht er ſich in der
Feſt=
ſtellung, daß es ihm gefallen oder nicht gefallen
hat; aber auch das iſt noch nicht einmal ſo ſicher.
Denn was du heute ablehnſt, kann dir morgen
in der Erinnerung ganz anders erſcheinen, ſo
daß du ſagſt: Im Grunde war es doch ſchön.
„Na gut”, entgegnete die Tochter, „ſage ich
halt, es hat mir nicht gefallen.
„Schön, das klingt viel beſſer aus deinem
Munde, es iſt dein Recht, dich ſo zu äußern. Und
morgen kannſt du ja, wenn du Luſt haſt, auch
dieſe Feſtſtellung noch einmal auf ſeine
Richtig=
keit überprüfen. Vielleicht ſieht dann dein
Ur=
teil noch ein wenig anders aus.
Wiſſenswertes
Zahlen=Allerlei
Zwiſchen Japan und England iſt
neuer=
dings ein Telephondienſt eingerichtet worden,
in dem ein Geſpräch von 3 Minuten
Dauer 6 Pfund koſtet.
Von allen Ozeanen der Welt hat der
Atlan=
tiſche Ozean das ſalzigſte Waſſer. Während es
im Durchſchnitt 37 vom Tauſend
Salz=
gehalt hat, ſteigt dieſer an der braſilianiſchen
Küſte auf 40 vom Tauſend; ebenſo in der
Sargaſſoſee. Dieſe Unterſchiede im Salzgehalt
verſchwinden aber in einer Tiefe von 200
Meter faſt völlig; in dieſer Tiefe iſt ein
durch=
ſchnittlicher Salzgehalt von 35,5 vom Tauſend
feſtgeſtellt worden.
Unter den Schmetterlingsarten hat die
größ=
ten Flügel der zimtbraune Atlasſpinner, ein
Nachtfalter, der in China vorkommt. Seine
Flügelſpanne beträgt 23 Zentimeter.
Der Adler kann ſich bei ſeinen Flügeln bis
zu einer Höhe von 5,5 Kilometer
er=
heben, der Kondor fliegt noch in 6,5 Kilometer
Höhe.
Auch nach dem gründlichſten und längſten
Ausatmen enthält die Lunge noch eine
be=
trächtliche Menge Luft, und zwar etwa 1200
bis 1600 cc. Im Zuſtande der größten
Ausdehnung vermag die Lunge etwa 4000 ccm
Luft zu faſſen.
Der Aetna war ſchon vor Chriſti Geburt
durch ſeine häufigen Ausbrüche bekannt. Noch
heute weiß man von 11 Ausbrüchen aus
jener Zeit, unter denen die aus dem Jahre 477
und 121 die bedeutſamſten waren. Nach Chriſti
Geburt kam es zu mindeſtens 25 Ausbrüchen.
Scherl-Bildmaterndienst.
Guten Morgen, Frau Nachbarin!
Die Eukalyptusbäume Auſtraliens
er=
reichen eine Höhe von 50 bis 128
Meter und einen Umfang von 8 bis 13
Meter.
che
Heich
Iöh
Hielt die Bälle
Eintrittsp
zähter iſt Herr
ig Sorge trägt.
Spargel=Rezepte
Die Spargelzeit iſt für Feinſchmecker die beſte
Zeit im Jahre. Wenn dieſes köſtliche Gemüſe
nicht allzu teuer iſt, iſt auch die Hausfrau
be=
glückt, denn ſie weiß eigentlich immer, was ſie
kochen ſoll. Spargel kann man immer eſſen,
verſichert ihr jedes einzelne Familienglied.
Zunächſt ein paar Winke für den
Spargel=
einkauf. Man ſoll darauf achten, daß man
mög=
lichſt kurze Spargel bekommt. Die Köpfe dürfen
noch nicht blau und grün und am unteren Ende
ſollen die Spargel nicht holzig ſein. Außerdem
aber ſoll man möglichſt ungewaſchenen Spargel
kaufen; er ſieht zwar nicht ſo appetitlich aus wie
der blendend weiße, der oft viele Stunden im
Waſſer gelegen hat, dafür aber iſt auch ſein
Aroma erhalten geblieben.
Beim Schälen ſoll man ſorgfältig zu
Werk=
gehen, denn alle holzigen und ſträhnigen
Be=
ſtandteile müſſen unbedingt vor dem Kochen
ent=
fernt werden; man hat ſonſt nur die halbe
Freude beim Eſſen. In dieſem Punkte iſt
über=
mäßige Sparſamkeit übel angebracht.
Die meiſten eſſen den Spargel am liebſten auf
die einfachſte Weiſe bereitet, nämlich in
Salz=
waſſer, dem man immer ein Stückchen Butter
zu=
ſetzt, abgekocht und dann mit zerlaſſener Butter
zu Tiſch gegeben. Man ißt rohen oder gekochten
Schinken dazu; auch hartgekochte, aufgeſchnittene
Eier ſind eine gute Beigabe.
Gibt es viel Spargel, und bringen wir ihn
täglich auf den Tiſch, ſo wollen wir aber
natür=
lich in der Bereitung einmal eine Abwechſelung
haben.
Zunächſt das Spargelkochwaſſer. Man ſollte
es niemals weggießen, ſondern es zur Bereitung
der wohlſchmeckenden Spargelſuppen verwenden.
Man ſchwitzt 2 Löffel Mehl in 2 Löffeln Butter
und füllt mit dem Spargelwaſſer auf. Dann
ſchmeckt man mit Salz ab und kann die Suppe
noch mit einem gut verquirlten Ei abziehen. Auf
gleiche Weiſe bereitet man auch eine Soße, in
die man Spargel hineingeben kann, wenn man
kleinere und weniger anſehnliche Spargel
ge=
kauft hat, die man nicht im Ganzen als Stangen
ſpargel verwenden kann, ſondern die man als
Bruchſpargel zubereiten muß. Dieſer
Bruchſpar=
gel iſt auch geeignet zur Bereitung von Salaten.
Der abgekochte Spargel wird, wenn man ihn
als Salat verwenden will, ſobald er erkaltet
iſt, mit einer guten Mayonnaiſe überzogen. Auf
einfachere Weiſe bereitet man ihn zu, indem man
eine Marinade aus Eſſig, ein wenig
Spargel=
waſſer, Salz, Pfeffer vielleicht ein klein wenig
Zucker und etwas Salatöl herſtellt und dieſes
über die Spargel gibt. Man kann auch
feinge=
wiegte Kräuter verſchiedener Art hineingeben.
Spargelſalat kann man auch verlängern,
in=
dem man abgekochten Fiſch, Tomaten oder
hart=
gekochte Eiſcheiben dazwiſchen tut.
Köſtlich iſt ein Spargelfrikaſſee, das man
be=
reitet, indem man in Stücke zerlegtes Kalbfleiſch
mit den kleingebrochenen Spargeln zuſammen
weich kocht, in möglichſt wenig Waſſer, und das
Gericht mit Salz abſchmeckt, dann aus einem
Löffel Butter und 1 Löffel Mehl eine
Mehl=
ſchwitze herſtellt, die man mit dem Kochwaſſer
auffüllt, worauf man das Ragout darin
auf=
kochen läßt. In einem Reisrand angerichtet, wird
das Gericht jeden entzücken. Natürlich kann man
ſtatt Kalbfleiſch auch Hühnerfleiſch verwenden.
Auch kann man das Gericht durch Fleiſchklößchen
verlängern.
Auch ein Spargelomelett ſollte man ab und
zu ſeiner Familie oder ſeinen Gäſten vorſetzen.
Man verquirlt Eier (1 Ei für die Perſon) mit
etwas Salz und auf 1 Ei 1 Löffel Waſſer gut,
miſcht die in Stücke gebrochenen, abgekochten und
erkalteten Spargel darunter, gibt das ganze in
eine Pfanne, in der man wenig Fett erhitzt hat
und behandelt es nun wie Rührei. Wenn das
Ei erſtarrt iſt, iſt das Omelett fertig.
Auch mit einem Spargelſoufflee kann
man es einmal verſuchen. Man bereitet eine
Mehlſchwitze, die man mit Spargelkochwaſſer ſo
—4
T55 177 Ober=Ra
uu4
a Pet
n ieierten ſich
ein=
meen Zuſchauer
weit auffüllt, daß eine dickliche Soße entſteur). 0 Mann. kam
Votteil ware
man noch ein wenig Milch zuſetzt. Man
ver klap
Wi
ſie vom Feuer, ſchmeckt mit Pfeffer und Sln de Einheimiſch
tut ein gut verquirltes Eigelb und die Sihoe veiter im Vo
hinzu und fügt ſchließlich das ſteif geſcg,
4:0. Kut
Eiweiß hinzu. Man gibt die Maſſe in e ſhrentreffer,
mit Fett ausgeſtrichene Form und backtiſt.
hal ſtellt ein
gut heißem Ofen, bis ſie ſich oben gebräu theiſu
aum
klare
im Aktienma
indlicher. An
ent und
jhtigung
ermania Ebei
Junges Gemüſt
keiötig. Eberſta
Endlich beſchenkt der Frühling uns m.0Aungſtadt
tilg
gem Gemüſe; wir hatten auch bereits
Verlangen nach einer vitaminreicheren Sl I9. Georgenbau
das beſte Gegenmittel gegen FrühjahrsIz, Eyntag wur
keit und Blutarmut iſt. Vor allem ſol——n
uns an den Spinat halten, aber auck, ſſyoſte einen ſchö
Brenneſſeln ſind nicht zu verachten.
Spinat in Butter geſchmor:
RM
einfachſte Art, Spinat, zu bereiten, iſt,
kaltem Waſſer ſehr ſorgfältig, abzuſpülln ernieru
wird hierauf in ganz w. ig leicht geſiM vu Publikums
Waſſer etwa fünf Minut gekocht. McnF rcer ſehr klein
die Flüſſigkeit ab und wiegt den Spimtell i engſten Gre
Hierauf wird er einige Minuten in Bu// /20, ſo daß
ſchmort. Man muß auf 1 Pfund Spirtel. ein
Eßlöffel Butter rechnen.
Spinat gebacken, in Muſchene üolien eiwa
Pfund Spinat wird gut gereinigt. Min
ihn in ſeinem eigenen Saft ein paar Aif0 Atien ½—½
dünſten, gibt ihn auf ein Sieb und läßt R9 Gut gehalten
tropfen. Hierauf wiegt man ihn ſehr Hhe2 im Verlauf
/s Liter Weizenmehl. Man rührt nun
zog
in
eru
Semmelmehl hinein, ſowie 16 Liter zu/Mzlſce Haltung
Butter, ½5 Liter aufgekochte, erkaltete Ti.
und 3 Eigelb und ſchmeckt die Miſchung —n 0Mein=Mainiſche
und ein wenig Pfeffer ab. Zuletzt mißſiuf ſienfl
iller H
den feſt geſchlagenen Schnee der 3 Eier m!
Hicße vor
Maſſe. Man ſtreicht Muſcheln oder kleir-P An
feſte Formen mit Butter aus und beleg-ſe Utzungen
neis, der
Nordſeekrabben (Garneelen). Darüber g
ſan
den Spinat, der aber die Formen nie
füllen darf. Man beſtreut ſie nun mit eil
Semmelmehl und gibt einige Tropfen z
Butter auf jede Form. Man ſtellt ſie hi.
eine mit kochendem Waſſer gefüllte PfiM
den gut heißen Ofen und läßt ſie backem.
ſich gebräunt haben und feſt geworden
Brenneſſel=Omelett. Die Sl
ſeln werden ſorgfältig abgeſpült. Man
in leicht geſalzenem Waſſer etwa fünf 2
kochen, läßt ſie auf einem Sieb abtron.”
wiegt ſie ſehr fein. Sie werden hierauf
Eßlöffel Butter eine Weile geſchmort. Al
rührt vier ganze Eier mit knapp ½ Lit
Vollmilch und 1½ Eßlöffel Mehl tüchti
auf ſetzt man die Brenneſſeln und ½
feingewiegten Dill zu und ſchmeckt die M‟
Salz ab. Sie wird in eine gut mit F
geſtrichene feuerfeſte Form getan und 1a 0
cher Ofenhitze gebacken, etwa 40 Minm
ſie feſt geworden iſt; ſie darf aber nich
ſein. Sie wird geſtürzt und mit *
Butter zu Tiſch gegeben.
Brenneſſeln in Förmche
Brenneſſeln werden in reichlich Waſſer
und in ganz wenig Waſſer nebſt einigen
Schnittlauch einige Minuten geſchmotm
läßt ſie herauf abtropfen und wiegt
worauf man ſie in 2 Eßlöffeln Butter
Wenn der größte Teil der Flüſſigkeit vek
iſt, ſtreut man 1½ Eßlöffel Mehl daru
weg und rührt gut um. 3 Eier und
gute Milch werden verquirlt, die an
Neſſelmaſſe hineingegeben und mit S
Pfeffer gut abgeſchmeckt. Man ſtreiche
Formen mit kalter Butter aus, tut
A=
hinein und backt ſie im Waſſerbade .
Ofen etwa 15 Minuten oder bis ſie ſeichl
den ſind. Ein Fleiſchhachee oder rage
man auf eine gut gewärmte Schüſſel, Al
die Förmchen darauf. Man reicht de
Butter dazu. Henriette Pi4
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
ſwoch, 15. Mai 1935
Nr. 133 — Seite 11
port, Spiel und Jucnen
ſickliche Sohe n
ich das ſtei
Die Elf der Tſchechei ſtehl.
den Fußball=Länderkampf mit Deutſchland, der am
in Dresden ſtattfindet, gibt die Tſchechoſlowakei bereits
26.
dre Mannſchaft bekannt. Folgende Spieler wurden
auf=
ſttell Klenovec (Sparta Prag); Koſtalek. Cytreky
zparta Prag); Vodicka (Slavia Prag), Bouzek,
(beide Sparta Prag); Hrouska, Faczinek (beide
Prag), Sobotka, Kopecky, Puc (alle Slavia
reine Kombination aus den beiden Prager
Spitzenver=
sarta und Slavia iſt ungemein ſchlagkräftig aufgeſtellt.
afall von Torwart Planicka und Verteidiger Zeniſek, die
erletzt ſind, in der Hintermannſchaft wird durch das
glän=
ngeſpielte Sparta=Hintertrio Klenovec, Koſtalek' und
Cy=
beku enilich ausgeglichen.
Zußball im Kreis Starkenburg.
Jungligaſpiel in Bensheim am 18. Mai 1935.
Samstag, den 18 Mai 1935, um 17.30 Uhr ſpielt auf
lutze des FC. 07 Bensheim eine Jungligamannſchaft gegen
Nrnnſchaft des FC. 07 Bensheim.
Jungliga ſpielt in folgender Aufſtellung: Kriz (Heppen=
M. Meiſter (Gernsheim), Schranz, A. (Heppenheim);
dier (Gernsheim), Landgraf, H. (Bobſtadt) Bückermann
Seitz (Stockſtadt), Adrian (Lorſch), O. Weinmann
ſeim), Angert (Lorſch), W. Köhl (Gernsheim). Erſatz:
K. (Heppenheim), Schäfer, A. (Biebesheim). Molter, L.
üicheim).
Sat
liche vorgenannten Spieler haben pünktlich um 17 Uhr
Platz zu ſein. Die fraglichen Vereine ſind für das Ab=
und rechtzeitige Antreten der Spieler verantwortlich,
des=
er FC. 07 Bensheim für das Antreten ſeiner 1. Mann=
Die Spieler der Jungliga haben Stiefel Stutzen und
Hoſe mitzubringen. FC. Starkenburgia Heppenheim ſtellt
Mannſchaft die Trikots, FC. 07 Bensheim baut den
ellt die Bälle und übernimmt den Kaſſedienſt.
Eintrittspreis beträgt pro Perſon 0.20 RM. —
Fichter iſt Herr Hillgärtner, der auch für die Linienrichter=
Ha Sorge trägt.
Dr. Grünewald — Schäfer.
F5. 1877 Ober=Ramſtadt — SvV. Offenthal 4:1 (2:0).
20 es Spiel brachte recht guten Sport, denn beide
Mann=
elieferten ſich einen recht ſpannenden fairen Kampf, der die
ſennen Zuſchauer reſtlos befriedigte. Ober=Ramſtadt vorerſt
10 Mann, kam nicht richtig ins Spiel, ſo daß die Gäſte
ilch zuſet Nſcht i Vorteil waren. Als ſich aber die Gaſtgeber
vervollſtän=
men klappte es in allen Mannſchaftsteilen. Bis zur Pauſe
ieie fritendie Einheimiſchen mit 2:0. Nach dem Wechſel waren die
Eigeh u sſtkar weiter im Vorteil, durch zwei weitere ſchöne Tore
er=
ſie auf 4:0. Kurz vor Schluß gelang den Gäſten der
ver=
ſt die Maſſe n
hrentreffer.
Form un /. nthal ſtellt eine gut eingeſpielte Elf, die einen prächtigen
ſich oben guumwſeit und recht gutes Können zeigte. Mit den Leiſtungen
neimiſchen konnte man, beſonders nach der Pauſe. zufrieden
elotie Am. /Enmer=Olympia Hahn leitete gut. — 2. Mannſchaften 6:0
Aü=Ramſtadt.
ßeichtigung! Die Meldung in der Montagsausgabe,
Germania Eberſtadt in Biblis 13:0 verloren habe.
Veie nüchrichtig. Eberſtadt war ſpielfrei. Es handelte ſich um Ger
Pfungſtadt, die mit einer komb. 1. Mannſchaft 13:0
* Frühling u.
ten auch ber.i0/ frlag.
itaminreichen / / WV. Georgenhauſen—TV. Spachbrücken 0:1 (0:1).
gegen Früts
ſp Sonntag wurde das Rückſpiel der genannten Mann=
Vor all gftſhnausgetragen. Dieſes mit großer Spannung erwartete
halten, obe eſifteuhatte einen ſchönen Verlauf. Wenn man von einzelnen
verachten.
eſthn
ter
ütberliner und Rhein=Main=Börſe.
alndas Publikumsgeſchäft auch an der heutigen Berliner
ieder ſehr klein war, hielten ſich die Umſätze in allen
in engſten Grenzen. Die Kuliſſe betätigte ſich ebenfalls
ſr imig, ſo daß die Umſatzentwicklung nicht ganz einheitlich
zu ſich eine klare Tendenz zunächſt nicht herausbildete. Im
Püudl egetzuig zum Aktienmarkt war der Rentenmarkt wieder
über=
tu ſreundlicher. Am Aktienmarkt waren Montanwerte bis
ſtaktien etwa ½ Prozent niedriger. Kaliwerte gewannen
Frozent und Kalichemie 1½ Prozent. Dagegen waren
Uktien ½—½ Prozent gedrückt. Elektrowerte lagen
un=
h. Gut gehalten waren Tarifwerte. Bankaktien lagen
un=
lühtz. Im Verlaufe entwickelte ſich lebhaftes Geſchäft in Erd=
Utz zuf 1093 anzogen. Montanwerte lagen teilweiſe etwas
erſtz Anfangsnotierungen. Renten zeigten bei ſtillem Geſchäft
ſſindliche Haltung.
20Rhein=Mainiſche Börſe verkehrte am Aktienmarkt in
jertlich ſtiller Haltung. Von der Kundſchaft lagen nur
luf träge vor, während die Kuliſſe zu einigen Verkäufen
lit” nrolgedeſſen bröckelten die Aktienkurſe überwiegend etwas
Anregungen fehlten. Der Appell des amerikaniſchen
in iſters, der für eine internationale Währungsſtabili=
Ain trat, fand ſtarke Beachtung. Das Geſchäft war ſo klein,
ikurſe zunächſt kaum zuſtande kamen. Am Chemiemarkt
G. Farben um ½ Prozent und Scheideanſtalt um ½ Pro=
Mc. Für Zellſtoffwerte zeigte ſich kleines Intereſſe,
Aſchaf=
ſtbichur gewannen 1 Prozent.
Uhdeutſchen Rentenmarkt zeigte ſich etwas
Anlagebe=
ſnesdrs Geſchäft blieb aber ebenfalls klein. Die Börſe zeigte
der zweiten Stunde keinerlei Geſchäftskelebung, da die
urüs Ahltung anbielt. Infolge der ſtarken Geſchäftsſtille
bröckel=
dilkrienkurſe meiſt weiter etwas ab. JG. Farben gingen auf
feſt
80 pück. Am Rentenmarkt blieben deutſche Anleihen gut
be=
bgeſbilt. Aup/Eier Pfandbriefmarkt lag ſtill, aber gut behauptet.
Im Abendbörſenverkehr war die Geſchäftsſtille wieder
ef 2M
m eich hark Aigeprägt, da Anregungen und vor allem Aufträge fehlten.
epar die Stimmung eher etwas freundlicher. Die einge=
HW e
Eetelge leichten Erholungen konnten ſich gut behaupten. Der
eie giche Nent Barkt war ſtark vernachläſſigt und hatte meiſt nominelle
fnad Turſige fiuuweiſen.
Produkkenmärkke.
Eiher Getreidemarkt vom 14. Mai. Am Berliner Platze
Die Verwertungsmöglichkeiten für Weizen und Roggen
MAzwecken nicht gebeſſert, da die Mühlen noch ausreichend
erſochſad und vom Mehlabſatz beſondere Anregungen fehlen.
ſſüctterung erfolgen kleine Abſchlüſſe in eoſinierte Ware,
Mfa
Verkäuſer zu Preiszugeſtändniſſen bereit ſind. An der
Weizen und Roggen in Fobhandel etwas geſucht. For=
und Gebote ſind aber ſchwer in Einklang zu bringen.
Ind Roggenmehle haben ruhigen Handel, da die Ver=
Sei 4 zu nächſt verſorgt ſind. Hafer iſt bei Abnahme von
Rog=
artoffelflocken bzw. bei Gegenlieferung von Soyaſchrot
Häds, Nonſt geſtaltete ſich die Verſorgung der großſtädtiſchen
Derbliche r kaum leichter Futtergerſte wird zumeiſt nur in leich=
Eein Wlich ten geſucht. Die Abſatzlage für Brau= und Induſtrie=
Hiol” Derſtichal ſich nicht geändert.
Wirlſchaftliche Rundſchou.
werke, vorm. Heinrich Kleyer AG., Frankfurt a. M. Für
1934
ſntkt ſich ein Betriebsüberſchuß von (in Mill. RM.) 5,5
nicht gerechten „Strafen” abſieht, die aber ſehr leicht das
Tor=
verhältnis hätten erhöhen können, war das Spiel im großen und
ganzen ziemlich einwandfrei geleitet. Alle Angriffe der „
Grü=
nen”, um einen höheren Sieg zu erringen, blieben dank der
ſchnellen Eingriffe der Gäſte ohne Erfolg.
Handball.
Tbd. Jahn 1875 Darmſtadt.
Handball=Abt. Wir machen alle Svieler darauf
aufmerk=
ſam, daß das Training für Handball jetzt Mittwochs ab 6.30 Uhr,
ſtattfindet. Es wird erwartet, daß am nächſten Abend vollzählig
die Spieler beider Mannſchaften anweſend ſind. Weiterhin geben
wir bekannt, daß die nächſte Spielerſitzung am Freitag, den
17. d. M., im Turnhaus abgehalten wird. Hier wird insbeſondere
über die nächſten Spiele geſprochen, ferner über die Pfingſtreiſe.
Alſo vollzählig zur Stelle ſein.
TSG. 46 Darmſtadt.
Paddelabteilung. Heute. Mittwoch, abends 8,30 Uhr,
findet im grünen Zimmer die Monatsverſammlung der Paddel=
Abteilung ſtatt. In Anbetracht der Wichtigkeit der Tagesordnung
(Pfingſtfahrt. Altrheinfeſt u. a.) wird um zahlreiches und
pünkt=
liches Erſcheinen gebeten.
Der 1. Leichtalhletiſche Jugend=Klubkampf.
TSG. 46 Darmſtadt Jgd. — Sportabteilung Merck Jgd. 52:29.
Der am Montag abend auf der Woogswieſe zum Austrag
ge=
kommene Klubkampf der Jugendmannſchaften beider Vereine war
der erſte überhaupt. Mit ſchönem Vorſprung konnte die Jugend
von 46 ihre Kameraden von Merck bezwingen. Obwohl noch rauhe
kalte Witterung vorherrſchte, konnte der Kampf glatt zur
Abwick=
lung gelangen, bei der auch die Aktiven von den guten
Durch=
ſchnittsleiſtungen Freude haben konnten. Recht anſprechend darf
der Weitſprung bezeichnet werden, auch die 100 Meter mit 12.4
ſind für den Anfang anerkennenswert. Wir hoffen, daß ſolche
Jugendwettkämpfe noch öfters zum Austrag kommen, und wird
fleißiges Training auch noch beſſere Leiſtungen bei ſtärkeren
Kon=
kurrenzen bringen. Für den Anfang alle Hochachtung vor beiden
Jugendmannſchaften. Die Ergebniſſe:
100 Meter: 1. Tierolf TSG. 12,4: 2. Gimbel TSG 12,4.
Bruſtbreite zurück: 3. Eichhorn Merck 12,6: 4. Krein Merck 12,9.
Hochſprung: 1. Göriſch TSG. 1,35; 2. Tierolf TSG. 1,35;
3. Holler Merck 125; 4, Krapp Merck 1,25.
Weitſprung: 1. Tierolf, Hch. TSG. 5.32: 2. Gimbel TSG.
5,18: 3. Eichhorn Merck 5.08:
Kammer Merck 4,57
Kugelſtoßen: 1. Fiedler TSG. 11,25; 2. Holler 46 10,70;
cher Merck 8,34.
2. Eichhorn Merck 993: 4. FSG. 41.15,
Speerwurf: 1. Gimbel
2. Holler Merck 34,67;
3. Kammer Merck 31,62?; 4 Holler TSG. 27,80
1500 Meter: 1. Böttcher Merck 5.03,4; 2. Lantermann 46
5.07.3
400 Meter: 1. Fiedler 46 59,2: 2. Holler 46 62,00; 3.
Neu=
mann Merck 63 9.
4 mal 100 Meter: 1. TSG. 50,2: 2. Merck 53,8
10 mal ½ Runde: 1. TSG. 46 4.34,8 2. Merck 5.00,2.
Mittwoch abend Handballjugendſpiel TSG. 46 — Merck.
Zu weiterem Freundſchaftskampf im Handball haben beide
Jugendmannſchaften ein Spiel für den Mittwoch abend auf der
Woogswieſe um 6 Uhr vereinbart.
*
Das Berliner ,Blau=Weiß”=Turnier wurde am
Montag mit dem Endſpiel im Gemiſchten Doppel abgeſchloſſen.
Nachdem die Belgier bereits im Frauen=Einzel und Männer=
Dop=
pel ſiegreich geblieben waren, holten ſie ſich durch Frl. Adamſon=de
Borman, die 6:3, 6:4 über Frl. Horn=Lund gewannen, das
„Mixed”.
AbC des Sporkes.
Ein heikeres Sporkalphabef
wurde kürzlich von einem engliſchen Sportblatt zuſammengeſtellt.
Amateur: Sportsmann, der oft mehr verdient als ein
Profeſſional.
Boxweltmeiſter: Einjährig=Freiwilliger.
Club: Vereinigung vieler Leute, die gern als Sportsleute
gelten wollen.
Daviscup: Einrichtung, die manchen Tennisſpieler daran
hindert, offiziell Berufsſpieler zu werden.
Elfmeter: Haarſträubendes Unrecht, wenn er gegen die
eigene Mannſchaft verhängt wird.
Freiſtoß: Wurde von den Schotten erfunden, daher
koſten=
los.
Golf: Angelſächſiſche Nationalkrankheit, meiſt ungefährlich.
Handball: Mißgeburt des Fußballſportes.
Jiu Jitſu: Die Kunſt, dem Gegner Glieder ein= und
aus=
zurenken, ohne daß er es merkt.
„Kritiker: Nach Anſchauung der aktiven Spieler das
über=
flüſſigſte Individuum der Welt.
Laufbahn: Bei den meiſten Sportveranſtaltungen
Tum=
melplatz der Nichtaktiven
Manager: Ein Mann, der dafür ſorgt, daß ſeinem
Schutz=
befohlenen nicht zu viel Geld bleibt.
Niederlage: Unvorhergeſehener Umſtand, natürlich
im=
mer irregulär.
Olympiſcher Eid: Wird glücklicherweiſe nur alle vier
Jahre abgelegt.
Profeſſional: Sportsmann, der wenig Geld bekommt,
obwohl er darf
Querbalken: Einrichtung zur Verhinderung und
Ab=
wehr von Torſchüſſen.
Rekord: Ein Phantom, deſſen Exiſtenzberechtigung ſich
darin erſchöpft, ausgelöſcht oder „gebrochen” zu werden.
Schiedsrichter auch Prügelknabe: Nach einſeitiger
Mei=
nung beſtochener Ignorant.
Tip, totſicherer: Dient bei Rennen oder Ausſchreibungen
zur Kapitalsverminderung.
Urteilsſpruch: Einlage bei Boxkämpfen, um die
Veran=
ſtaltung abwechllungsreicher zu geſtalten. Wird immer
ange=
zweifelt.
Vorausſage oder Tip; Behauptung, von der in 90
Pro=
zent aller Fälle immer das Gegenteil eintrifft.
Veltuntergang: Nach engliſcher Meinung kontinentale
Auffaſſung von einem verlorenen Länderſpiel.
Zufall: Umſtand, mit deſſen Hilfe der Gegner gewinnt.
Deutſchlands Fußballelf für den am 26. Mai in
Dresden ſtattfindenden zweiten Länderkampf gegen die
Tſchecho=
ſlowakei wurde wie folgt aufgeſtellt: Jakob=Regensburg; Janes=
Düſſeldorf, Tiefel=Frankfurt; Gramlich=Frankfurt.
Goldbrunner=
en, Cielinſki=Hamborn; Lehner=Augsburg, Lenz=Dortmund,
Cor Saarbrücken, Siffling=Waldhof, Fath=Worms.
Sechs Millionen Lire, der Hauptgewinn der beim
Großen Autopreis von Tripolis veranſtalteten Lotterie, fielen auf
das im Beſitz eines kleinen Steuerbeamten aus Rom befindliche
Los der Serie, die mit dem Namen des Siegers Caracciola
ver=
bunden war. Der glückliche Italiener erhielt für das Los, das
12 Lire gekoſtet hatte, den Rieſengewinn von 6 082 000 Lire
(1 290 000 RM.).
Weiterbericht.
Die Zufuhr friſcher Polarluftmaſſen wurde vorübergehend
durch das Auftreten einer flachen Tiefdruckzone über Mitteleuropa
abgebremſt. Vorausſichtlich wird aber ſchon am Mittwoch
neuer=
dings die kalte nordöſtliche Störung einſetzen und Aufheiterung
mit Nachfroſtgefahr bringen. Dann ſteht eine neue Trübung des
Wetters zu erwarten.
Ausſichten für Mittwoch: Nach vereinzelten Niederſchlägen zunächſt
noch bewölkt, ſpäter auffriſchende nordöſtliche Winde, vielfach
aufklarend und Nachtfroſtgefahr.
Ausſichten für Donnerstag: Nach anfangs heiterem Wetter
neuer=
dings Niederſchläge wahrſcheinlich.
Berliner Kursbericht
vom 14. M i 1935
Deviſenmarkt
vom 14. Mai 1935
GOMd eu ageabſchreibungen 2,6 (2.0), andere Abſchreibungen 0.1
berichtigung 0,4 (—), Beſitzſteuern 0.9 (0,5), ſo daß ein
Netäldrſchuß
eralverſammlung
der Weg für künſtige Dividendenzahlungen geebnet.
Le Eiesmſctz 1034 pird mit 61s (i3) befert.
Eiſenerzbergwerk in der Eifel. Bei Seetenich in der
e in Doen einer Arbeitsgemeinſchaft, beſtehend aus den Nöch=
Iit
Berl. Handels. Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Banl
Hapag
Nordd. Llohzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Nee
94.25
94 25
3250
34.50
33.875
128.50
110.—
91.50
116.—
1.0.—
125.25
107.75
Meie Heee
J. G. Farben
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Goeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöchnerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Vee
144.875
120.50
104.875
95.70
120.—
91.875
121.875
90.875
117.—
79.75
72.75
Wee
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Verl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Vf
12.50
112.75
163. 0
35.25
80.125
121.
89.—
15.—
123.371
586
124.—
114.—
139.—
Aeghpten
Argentinien
Belgien
aſilien
ien
Cangd
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finnland
frankreich
riechenland
Hollant
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gaypt. 2
Jap. Peſo
100 Belga
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Eſchechoſlowal.
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Ber
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00 Lire
1 Yen
100 Dinar
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10 Schilli
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100 Kronen
0 Frane
10 Peſetas
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1019 „04
2.486/ 2.480
Zurmſtädter and Härionarbane Buriftadt, Filidte det Bresoner Bunt
Frankfurter Kursbericht vom 14. Mai 1935.
Kene
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4½%Dresden v.26
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men, das bereits früher ausgebeutet wurde, doch wurde der
Be=
trieb im Jahre 1885 ſtillgelegt.
Italieniſches Ausfuhrverbot für Silber. Durch eine in der
„Gazetta Ufficiale” veröffentlichte Miniſterialverordnung vom 7. 5.
wird in Ergänzung der beſtehenden Ausfuhrverbote=Vorſchriften
auch der Export von Silber in Barren, in Klumpen, in
Pulver=
form, in Bruchſtücken und in geprägter Münzform verboten.
Den=
jenigen, die ſich in das Ausland begeben, wird die Mitnahme in
Silber nur bis zur Höhe von 50 Lire geſtattet.
Viehmärkte.
Mainzer Viehmarkt vom 14. Mai. Auftrieb: Ochſen 15 (zum
Viehhof direkt: 4),
Bullen 38 (2), Kühe 329 (12), Färſen 117 (9),
Kälber 194 (31), Schweine 847 (38). Notiert wurden pro 50 Kg.
Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 42, b) 40—41, c) 36—39.
Bul=
len a) 40—42, b) 37—39, c) 32—35 d) 28—31. Kühe a) 39—42,
b) 35—38, c) 28—34, d) 19—27. Färſen a) 42. b) 39—41, c)
36
bis 38, d) 29—35. Kälber a) 55—58, b) 47—54, c) 36—46, d) 2:
bis 34. Schweine b) 48—52, c) 45—50, d) 45—48 Marktverlauf:
Rinder mittelmäßig, langſam geräumt. Kälber lebhaft,
ausver=
kauft. Schweine mäßig belebt, kleiner Ueberſtand.
Mittwoch, 15. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
lich auftand, Betty befabl, ihre Koffer vom Dachboden herahig
ſchaffen und ihr packen zu helfen. Auf eine Frage des Mädcher=,
erklärte ſie, zu Bekannten verreiſt
en zu wollen, bis du wieder nad
Hauſe zurückgekehrt ſein würdeſt.”
„Ich wüßte niemanden unter Sigrids Bekannten, deren Gom
freundſchaft ſie freiwillig in Anſpruch nehmen würde!?"
„So wird es wohl nur eine Ausrede dem Mädchen gegenin.
geweſen ſein. Genug — nachdem die Koffer gepackt waren, verly/
Sigrid das Haus, nur eine kleine Handtaſche mit ſich nehme=s
Tante hatte mir kein Wort von Sigrids Ohnmacht erzählt.
ſchließe daraus wohl nicht mit Unrecht, daß in jener vorhergegu,
genen Unterredung der ſpringende Punkt für Sigrids Entfernuy
zu ſuchen iſt. Tante muß ihr dabei etwas geſagt haben, das ſie
niederſchmetterte oder kränkte, daß ſie keinen andern Ausweg mrich
vor ſich ſah als — Flucht.
Manfred, der in ſteigender Erregung des Vetters Mitteilly,
gen gefolgt iſt, hat den Kopf auf die Bruſt ſinken laſſen und Al=
Antlitz mit den Händen bedeckt.
Zorn, Schmerz und Scham toben in ihm.
Seine Mutter alſo — — ſeine eigene Mutter iſt
ſchuldoc=
allem!
Siebzehntes Kapitel.
Manfred erfährt einiges über Sigrids Fortgehen.
Nach kurzer Pauſe fährt Livius Hallberger fort: „Mir
Sigrids Flucht — denn ich glaube, daß es eine ſolche war —
nahe, als ich am nächſten Tage davon erfuhr. Ich
vermutete=
nächſt, daß ſie ſich zu ihrem Vater begeben habe. Leider konntt /
Major Tuswohl, erſt am nächſten Tage aufſuchen, erfuhr aber o.
zu meiner Beſtürzung, daß Sigrid zwar bei ihm geweſen ſei,
ſein Haus bereits wieder verlaſſen habe. Sie habe eine
Stellu=
angenommen und ſei bereits nach ihrem Beſtimmungsorttg
gereiſt.”
„Eine Stellung? Meine Frau!!”
„Ja, das hat auch mich ſchmerzlich berührt, um ſo mehr:
dieſer verrückte alte Herr — du verzeihſt — mir jede Auszü,
über Sigrids Aufenthalt verweigerte und förmlich triumphigee
erklärte, ſeine Tochter werde nie mehr in das Haus ihres 2o
nes zurückkehren, wo ſie bisher nur Beleidigungen ausgeſetzz
weſen ſei.”
(Fortſetzung folgt.)
Uuarst du nie von mie gegangen=
„Aber warum dieſer offenkundige Haß gegen Sigrid?
Mama hielt doch früher wenigſtens auf das Dekorum nach außen
hin.. . wie motivierte ſie dieſen Haß dir gegenüber?"
„Gar nicht. Ich durfte Sigrids Namen nicht einmal in den
Mund nehmen, geſchweige denn ein Wort zu ihren Gunſten
ſagen. Tat ich es, ſo geriet Tante ganz außer ſich und gebot mir
Schweigen.”
„Und dann, nachdem Sigrid fort war, was ſagte Mama
dar=
über zu dir
„Nichts. Sie teilte mir nur die Tatſache mit.”
„War ſie denn nicht beſtürzt? Es muß ihr doch ſchon vor den
Leuten peinlich geweſen ſein!
„Davon merkte ich nichts. Es ſchien mir eher, als ob ſie ſich
erleichtert fühle.”
„Was iſt deine perſönliche Meinung über die Sache, Livius?
Sigrid kann das Haus doch nicht ohne Grund verlaſſen haben!“
Hallberger zögert einen Augenblick mit der Antwort, ſagt
aber dann entſchloſſen: „Das war ſelbſtverſtändlich auch meine
Meinung, und da aus deiner Mutter nichts herauszubekommen
war, wandte ich mich an Betty; ich gebe zu, daß dies vielleicht
nicht ganz fair war, aber ich ſah keinen anderen Weg, das
Mäd=
chen war doch bis zuletzt mit ihrer Herrin zuſammen geweſen.”
„Und erfuhrſt du etwas von Betty?‟
„Wenigſtens ſo viel, um mir das Weitere zuſammenreimen
zu können. Betty teilte mir mit, daß deine Frau am Morgen
eine Unterredung mit deiner Mutter gehabt hätte, wobei Sigrid
in Ohnmacht fiel. Tante klingelte, erklärte dem eintretenden
Mädchen, ihrer Schwiegertochter ſei unwohl geworden, man möge
ſie zu Bett bringen und nach dem Arzt ſchicken, ſie ſelbſt müſſe ins
Bureau fahren.”
„Aber das ſind ja entſetzliche Dinge!! Sigrid in Ohnmacht!?‟
„Mit Hilfe Bettys wurde Sigrid in eure Wohnung
hinauf=
geſchafft. Der Arzt konnte ſie erſt nach langer Mühe wieder zum
Bewußtſein bringen und erklärte, daß es ſich wahrſcheinlich um
einen Nervenſchock handle, verſchrieb ein Beruhigungsmittel und
verordnete abſolute Ruhe. Sigrid lag denn auch ſtundenlang ganz
ruhig da und ohne ein Wort zu ſprechen. bis ſie gegen Abend plötz=
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton,
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MarStreeſe; für den Schlußdienſt:
And=
den Sport: Karl ?
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BaUeFi für den PTagsſp
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t: Or.
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Willy Kuhle, für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul 3”
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. IV. 35. 20486. Pl. 3. Truck und Verlag: 2. C. Vz
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Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
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