Darmstädter Tagblatt 1935


14. Mai 1935

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Nummer 132
Dienstag, den 14. Mai 1935
197. Jahrgang

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Polen in Trauer.

larſchau unker dem Eindruck der
Todesnachrichl.
EP. Warſchau, 13. Mai.
Tod des Marſchalls Pilſudſki, der am Sonntag abend
)) Uhr in Schloß Belvedere eintrat, hat in der Bevölke=
nen
außerordentlich tiefen Eindruck gemacht. Die Todes=
ᛋt wurde in der Hauptſtadt raſch bekannt und bereits in
ernachtsſtunden ſammelte ſich vor dem Schloß, in dem
Marſchall aufgebahrt iſt, eine rieſige Menſchenmenge an.
m letzten Tagen über den Geſundheitszuſtand des Mar=
ichts
bekannt gegeben

haftet konnte aber aus Petersburg nach Kiew fliehen und ſpäter
nach Galizien, wo er lange Zeit in Krakau weilte. In dieſe Zeit.
fiel auch eine Reiſe nach London. In Krakau bereitete er einen
nationalen Aufſtand grundlegend vor. Er fuhr dann nach
Japan, um mit der japaniſchen Regierung über die Bewaffnung
Polens zum Kampf gegen den Zarismus zu verhandeln, ein
Plan, der jedoch mißlang. Er begründete die Kampforganiſatio=
nen
der polniſchen ſozialiſtiſchen Partei und die galiziſchen
Schutzverbände. Beim Ausbruch des Weltkrieges, ernannte ihn
die insgeheim in Krakau gebildete nationale Regierung zum
Oberbefehlshaber aller polniſchen Streitkräfte. Von Krakau aus
führte er dann die berühmte erſte Legionärbrigade nach Kielce,
deſſen Einnahme ihm gelang. Die Schützenverbände traten nun=
mehr
unter ſeiner Führung als polniſche Legion auf. 1916

stauf

Instrai
-undet, kostell
Haige Aussiel

Plagg
ehemisches Laum
Hoffmannmke

dem Huu

Eam die Todesnachricht
äiberraſchend.
ſſtiſchall Pilſudſki war ſeit
üir Zeit von Magenkrebs
Vor zwei Wochen be=
dar
der bekannte Wiener
1it Profeſſor Wenckebach
Krankenlager Pilſudſkis
worden. Außerdem kon=
innan
auch zwei Schwei=
ziee
, doch war das Leiden
zu weit vorgeſchritten,
Ufe ſchaffen zu können.
ie Nachricht vom Tode
gis hin trat ein Kabinetts=
innnen
; im Anſchluß hier=
Ba) ſich Miniſterpräſident
um Staatspräſidenten,
Mer eine lange Konferenz
hegen Mitternacht begab
Staatspräſident ins
Wlvedere, um dort dem
ſie letzten Ehren zu erwei=
öreuf
verſammelte ſich das
FSinett an der Toten=
Marſchalls.
frühe Morgen ſchon zeigt
Aen Gebäude auf Halb=
Auuch an den Wohnhäu=
Bevölkerung ſieht man
ſinz, und zwar in ſtark beſchränktem Umfange.
Miniſterrat, der in der Nacht tagte beſchloß die An=
: Nachrichten und keine Programmſendungen.

SeWkA Aufruf des polniſchen Staakspräſidenken.

eu04.

anf

chau die Fähnen aller. Ein hiſtoriſches Bild, das Marſchall Pilſudſki (X) im Jahre 1914 inmitten polniſcher Legionäre
zeigt, an deren Spitze er bereits bei Ausbruch des Weltkrieges gegen Rußland kämpfte.
ſte5r Trauerfahnen. Nur wenige Blätter ſind heute früh / jedoch legte er dieſe Führung nieder. Am 15. Juli 1917 wurde er
in Magdeburg interniert.
Die Mittelmächte errichteten in dieſem Zeitabſchnitt den
19 der nationalen Trauer, für die die Einzelanweiſungen, ſelbſtändigen polniſchen Staat. Als Pilſudſki am 10. November
öffentlicht werden. Der Janenminiſter hat bis auf 1918 nach Warſchau zurückkehrte, übertrug ihm der jetzt gebildete
alle öffentlichen Vorſtellungen und andere Veranſtaltun= Regentſchaftsrat die Militärgewalt. Fünf Tage ſpäter übernahm
eo en. Auch die polniſchen Rundfunkſender geben vor= er die oberſte Gewalt und nach Auflöſung des Regentſchaftsrates
die geſamte Staatsgewalt. Er berief den verſſaungsgebenden
Seim ein, der ihm im Februar 1919 bis zur Uebernahme der
ordentlichen Staatsverfaſſung die weitere Geſchäftsführung über=
trug
. Im Dezember 1922 zog ſich Pilſudſki von den Regierungs=
Sraatspräſident erließ einen Aufruf an die Bevölkerung, geſchäften zurück, kehrte aber im Mai 1926 wieder, nachdem er
nach gewaltigen Kundgebungen des Militärs durch einen Putſch
uen Wortlaut hat: Marſchall Joſeph Pilſudſti iſt die Macht an ſich reißen konnte. Am 21. Mai 1926 wird er zum
an gen. Durch ſeines Lebens große Mühſal hat er die Staatspräſidenten gewählt, nimmt aber die Wahl nicht au. In
Eolke aufgerichtet. Den Staat hat er durch den Genius, der neuen Regierung übernahm er das Kriegsminiſterium und
dnnken und ſeinen eiſernen Willen erweckt. Er führte im Oktober 1926 das Amt des Miniſterpräſidenten, das er bis
3MA iedergeburt der eigenen Macht, zur Entfaltung der zum 27. Juli 1928 und ſpäter noch einmal vom Auguſt bis
hu, die ſich Polens kommendes Schickſal ſtützen wird. Dezember 1930 inne hatte. Sonſt behielt er ſich in allen Regie=
ſür
ſeine rieſige Arbeit war es ihm vergönnt, unſeren rungen nur das Amt des Kriegsminiſters vor und übte gleich=
ebendige
Schöpfung und unſere Armee ruhmvoll und zeitig die Befugniſſe des Armee=Generalinſpekteurs aus. Unter
u ſehen. Dieſer größte Mann der polniſchen Geſchichte ſeiner Führung entwickelte ſich der Aufbau Polens zu einem
ruft ſeines Geiſtes aus der Tiefe der nationalen Ver= ſtarken Staatsweſen im Innern und auch nach außen.
Ihm iſt auch das Gelingen der guten Beziehungen zwiſchen
1 geſchöpft und die Zukunft in übermenſchlicher Ge=
Deutſchland und Polen zu danken, daß im polniſch=deutſchen
Mhannung vorausgeahnt. Sich ſelbſt ſah er darin nicht Freundſchaftsgedanken feinen Ausdruck fand. Dieſer Vertrag, der
an er ahnte ſchon längſt, daß ſeine körperlichen Kräfte im deutſch=polniſchen Verhältnis für zehn Jahre eine enge
Emde neigten. Er ſuchte und zog daher Männer zur freundſchaftliche Bindung ſichert, iſt auch ein wertvoller Beitrag
ſtichlyem Arbeit heran, auf deren Schultern ſchließlich die für den europäiſchen Frieden und ſomit ein bedeutendes Ver=
Werantwortung ruhen ſollte. Er hinterließ dem Volke, dienſt Marſchall Pilſudſkis.
Eſt iner auf die Ehre und die Macht des Staates gerich=
Larken. Dieſes Teſtament, uns Lebenden überliefert,
Beileidskelegramm des Führers
zu übernehmen und fortzuführen. Mögen angeſichts
iſses und der kommenden Geſchlechter Trauer und
zum Tode Pilſndſkis.
uns das Verantwortungsbewußtſein des geſamten

hiehen."
Mfin der Nacht ernannte Leiter des Kriegsminiſteriums

Tagesbeſehl an die Armee.

e ſt wächen lönne. Für den 13. Mai befiehlt General.
ra8 wie Verleſung des Aufrufes des Staatespräſidenten
Db ſituent aller Truppenteile, die Anbringung von Trauer=
Se2Har- allen Standarten und Regimentsfahnen; weiter
en S WGeneräle, Offiziere und Unteroffiziere Trauerflore
nzufdlez.
Lngbnigen beröffentlicht die Preſſe ausführlich den Lebens=
uf
Dia Marſchalls.

Aus dem Leben Marſchal Pilfudfkis.
Nationalheros Marſchall Pilſudfki wurde, am 5.
SSeme EGt in Zulolw in der Nähe von Wilng geboren. Er
Swertr. Charkob Medizin, wurde aber von der Uuniverſität
Wegend mr bolitiſchen Tätigkeit relegiert. Er trat mit ſozia=
Wtndion Kbnseien in Verbindung und wurde im Fahre 188 auf
fünf
Nach Sibirien verbannt. Nach ſeiner Rückkehr orga=
Nuese ai Hrice eice Rit di ir Re
d Täicktnlt heraus. Im Jahre 1900 wurde er erneut ber=

DNB. Berlin, 13. Mai.
Der Führer und Reichskanzler hat aus Anlaß des Todes
des Marſchalls Pilſudſki folgendes Beileidstelegramm an den
polniſchen Staatspräſidenten gerichtet:
Tief bewegt durch die Nachricht von dem Hinſcheiden des
Marſchalls Pilſudſki ſpreche ich Eurer Exzellenz und der pol=
niſchen
Regierung mein und der Regierung aufrichtigſtes Peileid
aus. Polen verliert in dem verewigten Marſchall den
Schöpfer ſeines neuen Staates und ſeinen
treueſten Sohn; mit dem polniſchen Volk be=
trauert
auch das deutſche Volk den Tod dieſes
großen Patrioten, der durch ſeine verſtändnis=
volle
Zufammenarbeit mit Deutſchland nicht
nur unſeren beiden Ländern einen großen
Dienſt geleiſtet, ſondern darüber hinaus den
wertvollſten Beitrag zur Befriedung Europas
gegeben hat."
Im Auftrage des Führers und Reichskanzlers ſtattete der
Chef der Präſidialkanzlei Staatsſekretär Dr. Meißner heute vor=
mittag
dem polniſchen Botſchafter Exzellenz Lipſki einen Beſuch
ab, um die tief empfundene Anteilnahme des Führers und
Reichskanzlers an dem ſchweren Verluſt, der Polen durch den
Tod des Marſchalls Pilſudſki betroffen hat, zum Ausdruck zu
bringen.

pilnidfkti.

Das polniſche Volk hat einen ſchweren und unerſetzlichen Ver=
luſt
erlitten. Sein Marſchall Pilſudſki, der für Polen von dem
gleichen Nimbus umgeben war, wie für uns Hindenburg, iſt
nicht mehr. Eine tiefe Tragik hat es gewollt, daß er gerade in
dem Augenblick ſtarb, als er das Ziel ſeines Lebens, den Aufbau
eines geſunden polniſchen Staates, geſichert ſah. Die Früchte ſei=
ner
Arbeit hat er nicht mehr erleben dürfen.
Man hat ihn früher zuweilen einen romantiſchen Aben=
teuerer
genannt, aber damit hat man ihm bitter unrecht getan.
Der Mann war mehr. Er war ein Patriot im edelſten Sinne
des Wortes, ein Patriot, ein Soldat und ein Staatsmann. Die
Irrwege, die er gehen mußte, zwang ihm das Schickſal auf. Als
Sohn eines polniſchen, urſprünglich litauiſchen, Adelsgeſchlechts
iſt er 1867 in der Gegend von Wilna geboren worden, und es
war für ihn Familientradition, aber auch Charakteranlage, daß
er ſchon als Student ſich gegen die ruſſiſche Gewaltherrſchaft auf=
lehnte
, um für den alten polniſchen Traum eines eigenen Staates.
zu kämpfen. Er hat Sibirien durchgemacht, er hatt bittere Jahre
eines Verſchwörerlebens in der Verbannung verbracht. Aber ſein
Wille blieb unerſchütterlich. In dieſer ſchweren Zeit wurde der
Führer Pilſudſki geboren. Er iſt der Gründer der polniſchen So=
zialiſtiſchen
Partei geweſen und deshalb haben ihn die Marxiſten
für ſich beanſpruchen wollen. Sehr zu Unrecht; denn Marxiſt iſt
er nie geweſen. Er war nur Nationaliſt. Er hat den Marxi=
ſten
, als ſie ihm Verrat an ſeiner Vergangenheit vorwerfen woll=
ten
, mit Recht erwidert, daß er zwar einmal mit ihnen im glei=
chen
Zuge geſeſſen, aber eine Station vorher ausgeſtiegen ſei.
Schon während des ruſſiſch=japaniſchen Krieges glaubte er
an die Möglichkeit der Wiederauferſtehung Polens. Aber die
Uneinigkeit des eigenen Lagers vernichtete dieſe Hoffnung. In
zäher Arbeit hat er dann ſeine Organiſation weiter ausgebaut
und war an der Spitze der polniſchen Regierung der erſte, der im
Zuge der öſterreichiſchen Armee die ruſſiſche Grenze überſchritt.
Er betrachtete ſich als Verbünder, nicht als Soldat der Mittel=
mächte
. Er weigerte ſich deshalb, den Eid zu leiſten. Kurz vor
Ende des Krieges mußte er auf die Feſtung gehen, aus der ihn
erſt der Zuſammenbruch der Mittelmächte befreite. Für ſeine
Soldaten war er der ſelbſtverſtändliche Leiter des neuen Reiches.
Aber es waren auch andere da, die ſich für ebenſo berufen hiel=
ten
. Schließlich ging er doch als Sieger aus dieſen Intrigen
hervor, und es gelang ihm auch, die erſte ſchwere Kriſis Polens,
den Anſturm der Sowjetruſſen, zu überwinden.
Aber dann meldeten ſich ſeine innenpolitiſchen Gegner wie=
der
zum Wort. Sie verdrängten ihn, weil ſie ihn nicht mehr
nötig zu haben glaubten, und der Mann ihnen unbequem war.
Verärgert zog er ſich zurück und wartete ſeine Zeit ab, während er
inzwiſchen ſeine Oberſten=Partei zuſammenſchweißte, die ihm ſpä=
ter
die innere Reform vollziehen helfen ſollte. Jahrelang hat
er gewartet, bis ſeine Stunde gekommen war und der innere
Parteihaß den Staat aufzulöſen begann. Sein Marſch auf War=
ſchau
war ein Siegeszug. Die Truppen, die ihm die Regierung
entgegenſchickte, gingen zu ihm über. 1926 war Pilſudſki wieder
der Herrſcher von Polen. Er iſt es bis heute geblieben, aller=
dings
ohne ſich in die Oeffentlichkeit zu drängen. Er hat das
nie geliebt. Er war ein Mann der Saolichkeit, dem
es auf die Arbeit ankam, nicht aber auf die Ehren. So hat er
immer im Hintergrund geſtanden. Er iſt in Wahrheit der un=
gekrönte
König Polens geweſen, wenn er auch weder Staats=
präſident
noch Miniſterpräſident war. Möglich, daß er die Ab=
ſicht
hatte, jetzt, wo die Verfaſſung in ſeinem Sinne umgebaut
war, auch Staatspräſident zu werden, denn jetzt konnte er wirk=
lich
ſein Amt ſo ausüben, wie er das ſeinem Volke ſchuldig zu
ſein glaubte.
Dazu iſt es nicht mehr gekommen. Er hat ſich in dem Kampf
gegen ſeine Neider vorzeitig verbraucht. Aber unter den geſchicht=
lichen
Perſönlichkeiten unſeres Zeitalters wird er immer eine un=
vergängliche
Geſtalt bleiben, eben weil ſich in ihm die Talente
ſo glücklich vereinten, die Polen brauchte: der ſiegreiche Feld=
herr
, der tüchtige Verwaltungsmann und vor allem
der große Staatsmann. Der außenpolitiſche Riß, der durch
Polen ging, war auch die Frage, ob für das Land eine Oſt= oder
Weſtorientierung nützlicher ſei. Anlehnung an Rußland oder An=
lehnung
an Deutſchland? Pilſudſki iſt immer der Mann
der Weſtorientierung geweſen. Er hat es verhindert, daß
Polen ſich an Rußland verkaufte, er hat aber auch verhindert,
daß Polen ein franzöſiſcher Vaſall wurde. Mit vollem Verſtänd=
nis
hat er den Gedanken eines deutſch=polniſchen Ausgleichs auf=
gegriffen
und durch die Annäherung der beiden Länder, die ſich
ſeit Verſailles in ſcharfer Feindſchaft gegenüberſtanden, den Be=
weis
erbracht, daß die von Adolf Hitler vorgeſchlagenen zwei=
ſeitigen
Verträge ein beſſeres Sicherheitsmittel für die Befrie=
dung
Europas ſind, als die unzähligen Bündniſſe und Pakte, die
in ihrer Wirkung höchſtens nur die Kriegsgefahr verſtärken hel=
fen
. So iſt er am Ausgang ſeines Lebens ein Soldat des
Friedens geworden. Trauernd ſteht Polen an der Bahre
ſeines Marſchalls. Aber auch in Deutſchland ſenken ſich die Fah=
nen
in Ehrfurcht vor einem Mann, der der Welt gezeigt hat,
was ein wahrer Patriot iſt.
Präſidialkanzlei, Reichskag und Reichswiniſterien
flaggen halbmaft.
Amt lich wird bekanntgegeben: Aus Anlaß des Ablebens des
Marſchalls Pilſudfki flaggen die Gebäude der Präſidialkanzlei,
des Reichstages und ſämtlicher Reichsminiſterien heute und am
Beiſetzungstage halbmaſt.
Slaatsbegräbnis für Pilſudfki.
Das polniſche Kabinett trat am Montag vormittag unter
dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Oberſt Slawek, zuſammen
und faßte einige wichtige Beſchlüſſe im Zuſammenhang mit dem
Ableben des Marſchalls Pilſudſki. So wurde beſchloſſen, deß die
Beiſetzung des Marſchalls auf Staatskoſten erfolgen ſolle. Alle
Theatervorführungen uſw. fallen bis zum Tage der Beiſetzung
aus. Militär und Beamte tragen für die Zeit von ſechs Wochen
ſchwarze Armbinden. Kränze ſollen auf dem Sarge Pilſudſkis
nicht niedergelegt werden. Alle Mitglieder der Regierung haben
insgeſamt 5500 Zloty geſammelt, die anſtatt für die Anſchaffung
eines Kranzes für die Errichtung eines Gedenkſteins für Mar=
ſchall
Pilſudſki in Krakau verwendet werden ſollen.

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Seite 2 Nr. 132

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 14. Mak=

Solbdten einer Sure.

Von
Viktor Lutze, Chef des Stabes.

Als Adolf Hitler Politiker wurde und ſeinen Kampf um
Deutſchland begann, war er Soldat. Als unbebannter Gefreiter
hatte er den Weltkrieg mit allen ſeinen Leiden und Bitterniſſen
an der Front erlebt. Wie bei vielen ſeiner Kameraden hatte ſich
in dieſem Jahr auch in ſeiner Seele ein Umbruch in der Anſchau=
ung
des Lebens und aller ſeiner Dinge vollzogen, eine völlige
Umwertung der Reihenfolge der ſonſt in der bürgerlichen Welt
anerkannten Anſchauungen und Begriffe. Im Angeſicht des Todes
blieb nur das Echte und Wahre im Menſchen von Beſtand. Die
Aeußerlichkeiten der Ziviliſation fielen von ihm ab wie die
Schlammkruſte von Uniform und Helm. Was blieb, das war die
nackte Menſchenſeele mit all ihren Fehlern und Tugenden, und
was die deutſche Front durch viereinhalb Jahre hindurch in dieſem
Grauen und Dreck des feindlichen Vernichtungswillens beſtehen
ließ, das waren die ewigen Worte deutſchen Soldatentums: Ehre,
Treue, Pflichterfüllung, Gehorſam und Kame=
radſchaft
.
Seitdem germaniſche Krieger über Europa zogen, ſeitdem
germaniſche Heerſcharen von Europa aus die Kultur und Zivili=
ſation
in die Welt trugen und mit ihrem Schwert und Schild be=
ſchirmten
, waren dieſe Tugenden ihre Leitſterne. Und im Umbruch
dieſer Werte an den Fronten des Weltkrieges brach das urſprüng=
liche
deutſche Weſen ſich wieder Bahn; es begann die deutſche Re=
volution
!
Ein neues Lebensgefühl trug der Soldat von der
Front mit in die Heimat: ſoldatiſche Haltung. Und als
das Frontheer in die Heimat zurückſtrömte, da wurde der grelle
Gegenſatz offenbar zwiſchen den Werten dieſes Soldatentums und
der geiſtig=ſeeliſchen Zerſetzung der Heimat.
Voll brennender Scham erlebte Adolf Hitler, wie jüdiſche und
andere volksfremde Elemente ungehindert ihr verbrecheriſches Un=
weſen
in Deutſchland treiben durften und moraliſch und politiſch
die deutſche Volksſeele vergiften konnten. Unter dem Vorwand, für
die Freiheit der Menſchenrechte und für die Befreiung des
unterdrückten Arbeiters zu kämpfen, wurde der nachweislich vom
Feind bezahlte Novemberverrat im Gewande des Marxismus un=
ter
dem Deckmantel zentrümlicher Tolerierung legaliſiert und der
todwunden kämpfenden Truppe der Dolch in den Rücken geſtoßen.
Ohnmächtig, gaserblindet, mußte Adolf Hitler erleben, wie
in der Stunde höchſter nationaler Not das Zentrum und die mar=
xiſtiſchen
Parteien das tiefere religiöſe Empfinden deutſcher Men=
ſchen
und die echte Sehnſucht nach einem ſozialen Ausgleich aller
ſchaffenden Deutſchen zur Durchſetzung ihrer internationalen Par=
teiintereſſen
mißbrauchten und in der Revolte vom November 1918
dem Soldaten an der Front das blanke Schwert zerbrachen. Dabei
wurde dem Führer eines klar: dieſer größte aller weltgeſchicht=
lichen
Zuſammenbrüche, der nach einem unerhört ſiegreichen Kampf
an allen Fronten den deutſchen Soldaten zur Kapitulation zwang,
konnte nur geſchehen, weil ſich der deutſche Menſch in ſeinem Den=
ken
und Fühlen und in ſeiner politiſchen Organiſation von den
Grundgeſetzen ſeines ureigenen Weſens und den organiſchen Wer=
ten
ſeiner Raſſe abgewandt hatte und einem Syſtem huldigte, das
ihm innerlich fremd war. Der Pluralismus der Demokratie und
die Freizügigkeit des Liberalismus konnten nur ſolange im deut=
ſchen
Volk von Beſtand ſein, als der Staat in den altgermaniſchen
Tugenden wurzelte. Mit dem Zuſammenbruch dieſes Rahmens
mußte das Chaos eintreten.

Der Geiff der Fronk.

Nicht vermochten es aber die äußeren und
inneren Feinde trotz heftigſter Bekämpfung aller ſoldati=
ſchen
Empfindungen und Regungen, trotz der Bemühungen um
eine moraliſche Abrüſtung des deutſchen Volkes, den Geiſt
der Front zu zerſtören, der Geiſt aber kann niemals für
ſich allein wirkſam werden, er braucht einen Körper, um ſich zu
manifeſtieren und einen Willen, um ſich durchzuſetzen.
In dem unbekannten Gefreiten des Weltkrieges flammte der
leidenſchaftliche Wille empor, dieſem Geiſt, der ſeine Kameraden
an der Front und ein ganzes Volk um ſeiner Ehre willen zu den
höchſten Opfern befähigt hatte, einen Körper zu ſchaffen, ein In=
ſtrument
, mit dem die Schmach des Novemberverbrechens wieder
gutgemacht und dem Deutſchen ſeine Ehre wieder erkämpft wer=
den
könnte.
Bei der damaligen Lage ſchien ihm ein taugliches Mittel zur
Durchſetzung ſeines Willens eine Gemeinſchaft jener Menſchen,
deren Charakterwerte und ſoldatiſche Tugenden ſich im Schützen=
graben
offenbart hatten. Adolf Hitler ſchuf mit einigen ſeiner
Kriegskameraden die Partei. Die Partei ſollte das Inſtrument
ſein, mit deſſen Hilfe er das Glaubensbekenntnis des
nationalen Sozialismus in die Herzen und Hirne der
deutſchen Menſchen einhämmern wollte.

Vom Tage.

Am Montag morgen ſtartete der Stellvertreter des Führers
vom Berliner Flughafen nach Stockholm, wo er am Dienstag
abend vor der Deutſch=Schwediſchen Vereinigung auf deren Ein=
ladung
über das neue Deutſchland ſprechen wird.
Der Reichswehrminiſter, Generaloberſt von Blomberg, hat an
den Generalinſpekteur der volniſchen Armee in Warſchau ein Tele=
gramm
gerichtet, in dem er namens der deutſchen Wehrmacht ſein
aufrichtiges Beileid ausſpricht.
Der diplomatiſche Vertreter der Republik Polen in Danzig
ſoll abberufen werden und als Geſandter in Prag oder Brüſſel
Verwendung finden. Als ſein Nachfolger wird der volniſche Gene=
ralkonſul
in Königsberg, Dr. Marchlewſki, genannt.
Die Witwe des am Sonntag verſtorbenen Marſchalls Pilſudſki
iſt nach den Aufregungen und Ueberanſtrengungen der letzten Tage
völlig zuſammengebrochen; ihr Zuſtand gelte als ernſt. Frau Pil=
ſudſki
hat ihren Mann die letzten fünf Tage vor ſeinem Ableben
Tag und Nacht gepflegt und leidet ſeitdem unter Herzattacken.
Der franzöſiſche Miniſterpräſident Flandin hat am Montag
vormittag die Klinik verlaſſen, in der er wegen ſeines Oberarm=
bruches
lag und iſt in das Miniſterpräſidium zurückgekehrt.
Der franzöſiſche Luftfahrtminiſter General Denain iſt vom
italieniſchen Regierungschef empfangen worden, mit dem er eine
längere Unterredung über den gegenſeitigen Luftpakt und die all=
gemeine
Zuſammenarbeit der beiden Luftflotten ſowie der franzö=
ſiſchen
und italieniſchen Zivilaviatik hatte. Muſſolini empfing
ſpäter auch Admiral Mouget, den Kommandanten des Erſten fran=
zöſiſchen
Flottengeſchwaders mit ſeinem Admiralſtab.
Der holländiſche Unterrichtsminiſter Marchant iſt zurückgetre=
ten
und hat zugleich die Leitung der Fortſchrittlichen Demokrati=
ſchen
Partei niedergelegt. Als Begründung ſeines Rücktrittes gab
Marchant an, daß er einen Glaubenswechſel vorgenommen habe
und zum Katholizismus übergetreten ſei.
In Beantwortung einer ſchriftlichen Anfrage teilte Lordſiegel=
bewahrer
Eden im Unterhauſe mit, daß die Antwort der litauiſchen
Regierung auf die Vorſtellungen der Memelgaranten zur Zeit ge=
prüft
werde.
Die amerikaniſchen Bankenkredite an Deutſchland vom Jahre
1930, die ſich gegenwärtig noch auf 120 Millionen Dollar belaufen.
ſind um ein weiteres Jahr vom 11. Mai ab zu dem neuen Zinsſatz
von 3,5 Prozent gegenüber bisher 4 Prozent verlängert worden.

Fauſt gegen den Terror.

Dies Erkennen nutzte die ſeit dem November 1918 herrſchende
ſchwarz=rote Koalition mit allen ihr zu Gebote ſtehenden privaten
und ſtaatlichen Machtmitteln rückſichtslos aus, um jede ihrem Wol=
len
nicht genehme politiſche Willenskundgebung und die Aufklä=
rung
des Volkes im Keime zu erſticken. Die Organiſationen des
Marxismus beherrſchten unumſchränkt die Straße und damit das
geſamte politiſche Leben. Wollte Adolf Hitler nicht von vorn=
herein
darauf verzichten, einſt die praktiſchen Folgerungen aus
ſeiner Lehre zu ziehen, ſo mußte er oem Terror der an=
deren
ebenfalls mit der Fauſt begegnen.
Daher bildete er zum Schutze der Aufklärungsarbeit ſeiner
jungen Partei eine kleine Ordnergruppe. Der erſte groß=
angelegte
Verſuch der Marxiſten, den jungen Nationalſozialismus
im Keime zu erſticken, ſcheiterte an dem unerhörten Kampfgeiſt die=
ſer
Truppe, die dann in Tauſenden von Straßen= und Saal=
kämpfen
ſich das Recht auf die Straße erzwang. Seitdem die
erſten 46 Mann 800 Marxiſten aus dem Felde ſchlugen, tragen wir
als Anerkennung des Führers den Namen Sturmabtei=
lung
SA.
Seit jenem Tage hat die SA. ihrem Namen Ehre gemacht und
in opferreichſtem, 14jährigem Ringen der Partei die Straße, dem
Führer die politiſche Handlungsfreiheit und dem deutſchen Solda=
ten
der Front ſeine Ehre erkämpft.

Ein Soldat begann das Weik.

Adolf Hitlerbegannſein Werkals Soldat. Auf
den ſoldatiſchen Grundpfeilern des deutſchen Charakters baute er
das Weſensgefüge ſeine Idee und Partei auf. In den ſoldatiſchen
Tugenden erzog er die Mannſchaften der SA. und in ihnen ſollen
weiterhin nach ſeinem Willen die kommenden Generationen er=
zogen
werden, um ſo ein für allemal zu verhindern, daß die ein=
heitliche
politiſche Linie des Nationalſozialismus einmal irgend=
wie
abgebogen werde.
Im Nationalſozialismus ſchuf Adolf Hitler eine Syntheſe von
Nationalismus und Sozialismus, auf deren Grundlage die
Ueberwindung des Klaſſenkampfes auf der einen und des Standes=
dünkels
auf der anderen Seite möglich war. Zwei eherne Geſetze
waren Ausdruck dieſer Syntheſe: Die Ueberwindung des Eigen=
nutzes
durch den Geiſt der Gemeinſchaſt und die Volkswerdung in
dieſer Gemeinſchaft. In den braunen Bataillonen haben dieſe bei=
den
Ideale zuerſt Geſtalt angenommen. In der SA. iſt die
Volksgemeinſchaft keine ſchöne Phraſe, hier ſteht
tatſächlich der Arbeiter neben dem Prinzen, der Student neben
dem Angeſtellten und Handarbeiter, der Bauer neben dem Beam=
ten
, alle im ſchlichten Braunhemd, gleich: in Reih und Glied.

Lebende Gemeinſchaft.

Tauſende von Arbeitern hätten den Weg zur Deutſck=
tion
nie gefunden ohne die SA. Die SA. ging in ihre
quartiere, ihre Stempelſtellen, holte ſie von der Straße
in ihre Reihen. Sie ſuchte die Diskuſſion und konnte übe-

Sie ſiegte durch die Ehrlichkeit ihres Wollens und durch di

ihres Glaubens. In Tat und Beiſpiel, in Kampf und Bli
in der SA. die ſoldatiſche Forderung Adolf Hitlers lreſ

Wirklichkeit, wuchs in Kampf und Not ein neuer Menßt
Der Soldat einer Idee.

Was von oben durch die Kaiſer des Mittelalters, dunf
Friedrich den Großen und Bismarck nicht vermocht wurde=
durch
die typenbildende Kraft der SA.=mäßigen Erzieky
Nationalſozialismus von unten: Die Herausſtellung eins;
deutſchen Menſchentyps, in dem ſich die ſoldatiſchen und pri
Kräfte des germaniſch=deutſchen Weſens verkörpern, und
lendung der Revolution ſehen wir in der immer klarer,
prägung dieſes neuen Menſchentyps in immer größerer 3
Der Nationalſozialismus ſteht erſt am Anfang. Wi
in langen Zeitperioden. Die erſte Periode war d
Kampfes um die Macht und ihre Feſtigu.
Staate. Sie iſt abgeſchloſſen.
Die zweite Periode beginnt. In ihrem
telpunkt ſteht einzig und allein der der
Menſch. Die SA. hat in den hinter uns liegenden Ja m
Kampfes in der Einſchmelzung des aus allen Lagern ih=
menden
Menſchenmaterials ihre ganz beſondere Eignung u
fähigung zur Erziehung im nationalſozialiſtiſchen Sinne n
Sie wird weiter wirken in der Formungdes
Menſchen: als Vorbild und Erzieher, dami
Nationalſozialismus nicht allein Lippe
kenntnisbleibe, ſondern lebendige Lebem;
werde.

Eine Anordnung Dr. Leys.

DNB. Berlin, 13
Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley hat folgende Amd
getroffen:
Es iſt mir gemeldet worden, daß einige Betriebsgenn
ten Standarten der Arbeit eingeführt haben." Ich z
dies hiermit. Begriff und Bezeichnung Standarte‟,
bleiben der SA. und SS. vorbehalten. (gez.) Dr. Ley=
organiſationsleiter
der NSDAP. und Reichsleiter der D
Arbeitsfront.

Die Kaſſakionsverhandlung im Memelländer-

DNB. Kowno, 13
Vor dem litauiſchen Obertribunal in Kowno wu
Montag vormittag in öffentlicher Sitzung die KaſſatE.
gegen das am 17. April in endgültiger Form veröf ſt

Urteil des Kriegsgerichtes im Memelländer=Prozeß z
handlung geſtellt. Das Oberſte Tribunal hat lediglich ziu

ſuchen, ob bei der Urteilsfindung formalrechtliche Unterl.
vorgekommen ſind. Für die Verhandlung, der von Ei

urteilten nur acht beiwohnen, ſind drei Tage vorgeſehern

Aus der Gemeinſchafk ſtudentiſcher Verbä

Nachdem vor kurzem die Deutſche Sängerſchaft
Deutſche Turnerſchaft in die Gemeinſchaft ſtudentiſcher Ve
eingeireten ſind, iſt nunmehr auch die Deutſche Burſchend
die Gemeinſchaft ſtudentiſcher Verbände aufgenommen
Die Gemeinſchaft ſtudentiſcher Verbände umfaßt m
19 Korporationsverbände (etwa 900 Korporationen) mi
Mitgliederbeſtand von insgeſamt 210 000 jungen und al.
porationsſtudenten.

deuiſch=belgiſche Abkonmen.

Die ſeit Ende vorigen Monats in Aachen geführzn
handlungen zwiſchen deutſchen und belgiſchen Regier
tretern über verſchiedene die deutſch=belgiſche Grenze be n
Fragen haben am 10. Mai durch Unterzeichnung mehr
kommen ihren Abſchluß gefunden. Die Abkommen betre

Reihe den Verkehrsbedürfniſſen entſprechende Aenderum
Abkommens über die deutſch=belgiſche Grenze vom 7. Vi
1929 und im Zuſammenhang damit Beſtimmungen z
fameren Bekämpfung des Schmuggels ſowie Erleichteru:
dem Gebiete des Paßweſens und der Arbeitsaufnahme
nen Grenzverkehr. Dabei ſind auch einige ſchwebende Ein
einer befriedigenden Löſung zugeführt worden.

Jütland und Fünen wieder feſt verbunden.

Von unſerem Berichterſtatter.

(Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten!)

dt. Kopenhagen, 9. Mai.
Die Brücke über den Kleinen Belt iſt zum Empfang gerüſtet
und geſchmückt. Mit Zufahrtsdämmen, mächtig emporſtrebenden
Bogenbauten über dem Uferland und einer rieſigen Bahnhofs=
anlage
für die Verteilung des Binnenverkehrs in Fredericia
hat ſie weit über 40 Millionen Kronen gekoſtet. In vielen
Monaten iſt der zugleich gigantiſche und formvollendet ſchöne
Bau Meter um Meter aus däniſcher und deutſcher Zuſammen=
arbeit
über den Strom gewachſen. Noch dröhnen die Hämmer,
um hier und da einen Nagel einzuſchlagen; noch wird am Fuß=
ſteig
gearbeitet, der am Rande entlangläuft, außerhalb des
25 Meter hohen gekreuzten Eiſengitters, das Schienenſtränge
und Autowege ſchützt. Am 11. Mai aber wird dieſes neue Wun=
derwerk
der Technik fertig daſtehen. Dann wird das letzte ſchmale
Band fallen, das Feſtland und Inſelwelt noch trennt. Dann
werden Blitzzüge das Land und die Städte Jütlands ſchneller
mit der Hauptſtadt verbinden, werden die Entfernungen zwiſchen
Kopenhagen und den Hauptſtädten des Kontinents und London
um entſcheidende Stunden verkürzt ſein, werden Schlafwagen
durch das Reich über Hamburg bis zum Oereſund und nach
Oslo verkehren.
Einmal ſind Fünen und Jütland eins geweſen. Gletſcher
waren von Skandinaviens eisgepanzerten Bergen bis an den
Weſtrand Jütlands vorgeſtoßen. Beim Zurückweichen haben ſie
ihre Runen tief in das Land eingegraben. Zu den Fjorden der
jütländiſchen und ſchleswigſchen Oſtküſte, die damals entſtanden,
muß auch der Kleine Belt gerechnet werden. Jetzt hat die Tech=
nik
überbrückt, was Naturkräfte vor Tauſenden von Jahren
geſchieden haben. Mit gewaltigen Bogen fünf auf der Seite
Jütlands und drei auf der Fünens ſetzt die Brücke ſchon
weit drinnen im Lande an. Jeder dieſer Bogen überragt mit
einer Höhe von über 30 Metern ein großes Geſchäftshaus.
Die neue Bahnlinie verbindet nun in nordſüdlicher Rich=
tung
nicht umgekehrt, weil der Belt hier eine Schleife
macht Snoghoj auf der Feſtlandsſeite mit dem Bahnnetz bei
Middelfart auf Fünen. Der glänzende ſtählerne Oberbau ruht
auf vier gewaltigen hellen Zementblöcken. Der Beſchauer vom
Strom aus erkennt erſt unmittelbar vor der Brücke die gewal=
tigen
Ausmaße; aus der Ferne geſehen erweckt dieſe Zuſammen=
ballung
von Stahl und Eiſen den Eindruck einer zierlichen

Linie, die auf zarten Stützen über das Waſſer läuft und ſich
in die Landſchaft einfügt, als ob ſie dort hingehöre und immer
in ihr geweſen ſei. Alle Zweifler im Lande ſind verſtummt;
der äſthetiſche Eindruck übertrifft die ſtolzeſten Erwartungen.
So hatten ſich die Zeichner der Pläne die Brücke gedacht und

gewünſcht. Verkehrtes Unterfangen, zu fragen, wem das größere
Verdienſt gebühre, Dänemark oder Deutſchland. Es iſt ein ge=

meinſames, Länder und Völker verbindendes Werk erſtanden.
Faſt fünfzig Jahre hat der Plan dieſer Brücke däniſche
Ingenieure und Verkehrsfachleute beſchäftigt. Ein Geſetz aus
dem Jahre 1924 gab dem Miniſter für öffentliche Arbeiten end=
lich
die notwendige Handhabe, doch ſprachen vorerſt noch viele
berufene und unberufene Inſtanzen hinein. 1927 wurde im
däniſchen Reichstag die entſcheidende Vorlage angenommen; nun
konnte die Staatsbahn zur Löſung der ſich ſelbſt geſtellten Auf=
gabe
ſchreiten. Generaldirektor Knudſen übertrug, nachdem die
grundlegenden Zeichnungen von Prof. Anker Engelund fertig=
geſtellt
waren, die Ausführung der Tiefbquarbeiten der däniſchen
Firma Monberg u. Thorſen in Kopenhagen und der deutſchen
Firma Grün u. Bilfinger in Mannheim. Der Oberbau wurde
Krupp in Rheinhauſen und Louis Eilers in Hannover anver=
traut
. Daneben erhielten eine Reihe däniſcher Firmen Lieferungs=
aufträge
. Vertragsmäßig mußte auch ein Drittel der Stahl=
konſtruktion
im Lande hergeſtellt werden.
Ein paar Maße zwiſchendurch, um die Größe der geleiſteten
Arbeit in das rechte Licht zu rücken! Das Stahlband von Land

zu Land mißt 825 Meter, die geſamte Anlage rund 1200. Der
Fußgänger über die Brücke blickt weit ins Land und auf den

Strom; der ſchießt 33 Meter unter ihm pfeilſchnell dahin. 30
Weter iſt der Belt hier tief und zehn weitere Meter ſind die
Strompfeiler in den Grund des Fjords hinein verſenkt. Um das
möglich zu machen, mußten beſondere Maſchinen angeſchafft wer=
den
. Von der Werft von Burmeiſter und Wain in Kopenhagen
kamen die rieſigen, ſpäter zu verſenkenden Käſten gebrauchs=
fertig
angeſchwommen; wie Schiffe waren ſie vom Stapel gelau=
fen
. Durch ein ausgeklügeltes Röhrenſyſtem wurden ſie in den
Boden gepreßt. Grün u. Bilfinger hat ſich dieſes Verfahren
patentieren laſſen. In einem Hohlraum haben die Arbeiter ge=
ſchafft
und zementiert, und ſollten jemals Kontrollen oder Repa=
raturen
notwendig ſein, ſo kann man immer wieder bis auf den
Grund hinabſteigen.
Zu den aufgezählten 73 Metern kommt der Oberbau mit nicht
weniger als 25. Die geſamte Höhe beträgt alſo faſt 100 Meter.
50 000 Tons wiegt jeder einzelne Pfeiler im Strom: 13000 Tons
Stahl ſind verarbeitet worden. Es war ein beſonders wider=
ſtandsfähiger
Stahl, den die Firma Krupp hier zum erſten Male
als Bauſtoff verwendet hat. Die Schwierigkeiten der Aufgabe
haben neben den Arbeiten unter Waſſer in der Montage des

Stahlgerüſts auf den Spitzen der Zementpfeiler gelegen.
und däniſche Arbeiter haben in vielen Monaten, Som-
Winter, faſt täglich ihr Leben aufs Spiel geſetzt. Der 3 gewollt, daß der däniſche Zimmermann Anderſen zu.
des Brückenbaus in den Strom ſtürzte, ſich aber glückli A
keine ernſten Verletzungen zuzog und am Schluſſe der
als erſter das ſchmale ſchwankende Brett überſchritt,
zueinanderſtrebenden Brückenteile proviſoriſch verband.=
Genug der Statiſtik und Hiſtorie! Am 14. Mai wim
marks König im Kreiſe der Spitzen von Regierung jeu
waltung die Brücke über den Kleinen Belt feierlich ei.

mit den B
viel

nus iſt w
mentliches

nei
rl.

Salutſchüſſe der Flotte und Radioübertragungen ſoll !
Handlung dem ganzen Lande verkünden. Der Ausländer

nur ſchwer eine Vorſtellung davon machen, wie ſehr dieſer
Empfinden des Volkes und in der Geſchichte Dänemarks

der ſeines Verkehrs, einen Markſtein bedeuten wird. N=
dieſer
Brückenſchlag aus deſſen eiſernen Reſten einh
Trm bei Odenſe auf Fünen errichtet worden iſt, deſſe*
zeitig geplante Inbetriebnahme leider eine Verzögerung.

hat eingereiht werden in das Geſamtſtreben des 2
Volkes, ſein Inſelreich mit allen lockenden Schönheiten dolle

land immer enger und ſchneller zu verbinden. Dieſes ſe*
liegt freilich nicht nur in Jütland, dem mit Geſchick un.
ſalen durchtränkten Boden bis Skagen hinauf, ſondern K.
lich der Belte und jenſeits der Oſtſee. Die Länder deS
naviſchen Nordens ſind kulturell und wirtſchaftlich, nich
aber auch perſönlich und durch Geſchlechterfolgen mit ihle
barn im Süden verbunden. Dieſe alten Bande des Dieg
der gemeinſamen Geſchichte laſſen ſich nicht verleugne. Deutſchland auch ein inneres Recht, die Feierſtün..
marks auf der neuen Brücke hoch über dem Kleinen. 2

14. Mai mitzuerleben.

Albert Daudiſtel: Der Bananenkreuzer, Roman.
Der Verfaſſer greift in ſeinem Roman die abenteuerig
des deutſchen Dampfers Falke auf, der vor einigen 2ic
ſüdamerikaniſchen Revolutionären gechartert wurde, um.
und Kriegsmaterial von Europa nach Amerika zu brins."
wird die Fahrt des Bananenkreuzers nach Venezukl E
auf der es den an Bord befindlichen Rebellen und den 2.
gen einer ſchönen Agentin gelingt, die geſamte deutſche 2.
bis auf den Kapitän und einen Getreuen für ihre revllt.

Zwecke zu gewinnen. Intereſſant ſind die Auseinane.

zwiſchen dem Rebellenführer General Alvarez und Köhl
er!
mann. Das Beſondere an dieſem Roman iſt. die
einer ſpannenden, abenteuerlichen Handlung mit der Cice

Schilderung innerer und ſozialer Nöte, die Verbinolt.
lyriſcher Stimmungsbilder mit den hochdramatiſchen.
Bord des Verſchwörerſchiffes.

[ ][  ][ ]

ſuenstag, 14. Mai 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 132 Seite 3

Die rangoſtcen Gemendewahlen
bezenkliche Zeichen. Anwachfen des Kommunismus. Befürchkungen für das Kabinett Flandin.
erſten Unterredung empfangen. Von ſowjetruſſiſcher Seite wohnte
Die Auitkung aus Moskau.
Botſchafter Potemkin der Beſprechung bei.

vie Kommuniſten Sieger der franzöſiſchen
Gemeindewahlen.
DNB. Paris, 13. Mai.
os franzöſiſche Innenminiſterium veröffentlicht Montagvor=
Er eine Ueberſicht über die Wahlergebniſſe aus 855 von 858
Rusirken. Aus dieſer Ueberſicht geht noch mehr als bisher
uce Zunahme hervor, die die äußerſte Linke erfahren hat:

Uhat
z,. der im fnſt

* mmuniſten . . . . . . ..
Szialiſten . . . . . ....
ſmnzöſiſche Sozialiſten . . ..
wublikaniſche Sozialiſten . ..
tadikalſozialiſten . . . . ...
imbhängige Radikale .. . . .
inksrepublikaner . . . . ..
isublikaniſch=Demokr. Vereinigung
emiſervative
*
ach zweifelhaft . . . . . ..

(Gewinn 43)
(Verluſt 7)
(Verluſt 1)
(Verluſt 13)
(Verluſt 4)
(Verluſt. 7)
(Verluſt 11)
(Verluſt 16)

ter zweite Wahlgang der franzöſiſchen Gemeindewahlen
Sonntag mit einem überraſchend großen Erfolg der Kom=
gen
. geendet. Sie haben die Zahl der Gemeinden, in denen
ſir die Mehrheit verfügen, beinahe verdoppeln können.
3 iſt innen= und außenpolitiſch nicht ohne Bedeutung. Auch
iar ſich wieder, daß ein Bündnis mehrerer Parteien immer
en des radikalen Flügels ausſchlägt. Die marxiſtiſche
ha=Front hat den Sozialiſten einige Verluſte gebracht. Der
M9e winn fiel den Kommuniſten zu, während die Mitte
buch die Rechte die Leidtragenden waren. Rela=
Seſten haben noch die Radikalſozialiſten abgeſchnitten,
o die Gruppe Flandin ſchwer bluten mußte. Ebenſo auch
uns und ſeiner Anhänger. In Paris konnten die Kom=
ſin
ihre Sitze von 1 auf 8 ſteigern. Sie bleiben aber noch
äemlich bedeutungslos. Dagegen hat ſich der rote
der ſich in den induſtriellen Vororten rund um
Blegt, verſtärkt und verbreitert.
hr man ſo will dann iſt das die Quittung für die ſow=
züliche
Außenpolitik Frankreichs denn der franzöſiſche
Sor allem der einfache Mann, dem die feine Unterſchei=
oſchen
den franzöſiſchen Kommuniſten und den ruſſiſchen
wyäſten nicht einleuchtet, hat ſich geſagt, daß, wenn die
eng mit den Bolſchewiſten ein Bündnis ſchließe, dann der
wm smus viel von ſeinem Schrecken verlieren müſſe. Es
verſtändlich, daß die rechtsſtehende Preſſe darüber ſehr
hälich geworden iſt. Denn das Anwachſen des Kom=
Uu amfmus iſt wirtſchaftlich und innenpolitiſch
öenkliches Zeichen. Man ſpricht ſogar ſchon davon,

ßüe Wahlen für das Kabinett Flandinden Todes=
ſtzduteten
. Das ſcheint uns etwas voreilig. Immerhin hat

cirung einen argen Stoß bekommen und ſie ſieht zum
eile greifbar, daß der Weg ihrer Außenpolitik im eigenen
ür ſie gefährlich wird.

Laval in Moskau.

DNB. Moskau, 13. Mai.
al iſt Montag vormittag in Moskau eingetroffen. Zu
uchnEmpfang hatten ſich eingefunden Außenkommiſſar Litwi=
wi
de CThef des Protokolls Kreſtinſki, der Vorſitzende der Mos=
A wwjets Bulganin, der Kommandierende des Moskauer
türeiſes Kork und andere leitende Beamte des Außenkom=
uits
und der Volkskommiſſariate. Die Bahnhofshalle des
uiſc=baltiſchen Bahnhofs war mit franzöſiſchen und ſowjet=
ch
Fahnen geſchmückt. Eine Ehrenkompagnie war zum
Ziy aufmarſchiert. Als der Zug einlief, ertönten die fran=
ch
und die Sowjethymne. Unmittelbar nach dem Empfang
Abkon
ſwEch Laval in die ihm von der Sowjetregierung bereit=
jordene
Oi
na eines teilt Wohnung im Repräſentantenhaus des Außenkommiſſa=
ſtser
früheren Villa des ehemaligen Großkaufmanns Rjabu=
awals
erſte Unkerredung mit Litwiow.
9 franzöſiſche Außenminiſter Laval, der ſich in Begleitung
Eizu ſiſchen Botſchafters Alphand befand, wurde am Mon=
M15 Uhr MEZ. von Außenkommiſſar Litwinow zu einer

Liederabend

Kinnann und Charlokte Schmid=Berikoven
oßen Saal des Städt. Saalbaus, Montag, den 13. Mai.
Mlas Künſtlerpaar eine ſolch ſtattliche Zahl von Hörern
Sitoßen Saalbau gelockt hatte, beweiſt, wieviel Freunde
iGmann Schmid=Berikoven durch ſeinen Geſang ſchon er=
ogshhat
, und außerdem, daß eine gute und wertvolle Vor=
kagsſte
ein gutes Werbemittel iſt. Wir ſind den Künſtlern
Antbt daß ſie darauf verzichteten, durch Opern= und Operetten=
Mag yſich im Konzertſaal billige Lorbeeren und frenetiſchen
e beifaht u erringen. Schmid=Berikoven hat ein ſchön und mühe=
De Vcen des, wohlausgebildetes Organ, gute Ausſprache, ſym=
bathisit
, ungekünſtelten Vortrag. Zuweilen ſingt er für Schu=
Mrnpitr etwas zu ſehr in italieniſcher Tonbildung, zu ſehr nach
en u9dem Vokalen hin, wie Die Steine ſelbſt, ſo ſchwär ſie
No. 9 ſang die Hälfte der Schönen Müllerin und entzückte
Ner 594 beſonders durch den Vortrag der ſchlichten Lieder.
Luch a Wolf lag ihm ſehr gut, im Ganymed ſchien uns die
wionolte Schwierigkeit dieſer Aufgabe, die freie Wirkung
N9 94 wenig zu beeinträchtigen, die kleineren Goethe=
Ledes oie feinen Ausdeutungen der Gedichte von Mörike
Smrei iSwezeichnet, der Höhepunkt lag bei den Eichendorff=Lie=
Derhß t ſeenen ſchon Der Freund prachtvoll geſtaltet war, Der
Auſileh eebenſo wie vorher Mörikes Der Knabe und das Imm=
Sin Iderholt werden mußten. Auch das Geſellenlied war in
Einer Tinen Humor eine Leiſtung, die uns an ſeinen David in
en uücerſingern erinnerte, in Skolie entfaltete er außer=
WDen nes Temperament und Stimmfülle ohne jedes Forcieren.
De Afliche Ueber Wipfel und Saaten (Eichendorff) war eine
Dutkolhene Zugabe. Schmid=Berikoven iſt auf dem beſten Weg,
Su Ai siteichneter Sänger zu werden. Vieles hat er ſchon erreicht,
De Cilzen ſeines Könnens ſind noch nicht abzuſehen. Er wurde
225 ähhet von ſeiner Gattin begleitet, die nur an wenigen
Stelſhatzuggs zu ſoliſtiſch hervortrat.
2 Aeberraſchung war es, Charlotte Schmid=Berikoven, die,
we ktit, wiſſen, von Haus aus Pianiſtin iſt, auch als Lieder=
Hicßene A1 hören. Die dunkel klingende große Stimme klingt
WSve . Alt als Mezoſopran, wirkt ſtets dann, wenn die Atem=
Rne nuhig iſt, ſehr angenehm, leidet aber noch unter
Sieril uiſſen Unruhe. Auch in der Ausſprache wäre zuweilen
Wennl ulichreit zu wünſchen. Wir hatten das Empfinden, als
Li DnShuſtierin geſangstechniſch noch nicht ſo weit fortgeſchrit=
L Dr R. Gate, wenn ſie auch über durchaus künſtleriſch reifen
Derfügt, Sie ſang drei wenig bekannte, aber ſehr ſchöne

Die erſte franzöſiſch=ſowjetruſſiſche Beſprechung dauerte 1½
Stunden. Es wird erklärt, daß die Beſprechung in freundſchaft=
licher
Atmoſphäre verlief und dabei alle Fragen, die ſich aus
dem Pariſer Pakt ergeben, aufgeworfen wurden. Laval berichtete
ferner über ſeine Warſchauer Beſprechungen. Außerdem wurde
über den von Deutſchland während der Streſaer Konferenz ge=
machten
Vorſchlag eines regionalen Nichtangriffspaktes ohne
Verpflichtung gegenſeitigen Beiſtandes für alle Beteiligten ge=
ſprochen
. Die Verhandlungen werden erſt morgen fortgeführt.
Eine amtliche Mitteilung wurde nicht ausgegeben.
* Rußland ſchafft künſtliche Lufkgrenzen
gegen Deutſchland.
Die Ruſſen verlieren wahrhaftig keine Zeit. Kaum haben ſie
den Vertrag mit Frankreich in der Taſche, da gehen ſie ſchon daran,
ihn auch praktiſch auszuwerten, nur, damit ja kein Zweifel be=
ſtehen
kann, gegen wen das Bündnis in Wahrheit gerichtet iſt. Zu=
nächſt
wurde von dem Beſuch ruſſiſcher Fliegeroffiziere in der
Tſchechoſlowakei geſprochen, wo gleich ein halbes Hundert militä=
riſcher
Flugplätze gebaut werden ſoll. Für die Tſchechei viel zu
viel. Von einer Verteidigungsmaßregel kann da nicht mehr die
Rede ſein. Dieſe Flugplätze und die Art ihrer Anlegung haben
nur dann einen Zweck, wenn hinter den Tſchechen ein Bundes=
genoſſe
mit vielen Luftgeſchwadern ſteht, der die Flugplätze
als Etappe für künftige Angriffe benutzen würde.
Jetzt hören wir davon, daß ähnliche Arbeiten auch in Litauen
im Gange ſind. Auch hier wollen die Ruſſen ſich offenbar für
einen künftigen Aufmarſch gegen Deutſchland eine Baſis ſchaffen,
was dann gleichzeitig den Vorteil hätte, daß Polen von beiden
Seiten umklammert würde, wenn es weiterhin daran feſthalten
ſollte, ſich der antideutſchen Einkreiſungspolitik nicht anzuſchließen.
Das franzöſiſch=ruſſiſche Bündnis hat vom Standpunkt eines An=
griffskrieges
gegen Deutſchland nur den einen Nachteil, daß
Deutſchland und Rußland keine gemeinſame
Grenze haben, daß alſo an ſich der ruſſiſchen Offenſive der
Boden fehlt. Durch die Anlage dieſer Flugplätze
wird eine ſolche Grenze künſtlich geſchaffen, denn
Rußland ſchiebt dadurch ſeine Fühler unmittelbar nach Deutſch=
land
vor, und wenn es erſt einmal mit ſeinen Flugzeugen dort zu
Hauſe iſt, folgt zwangsläufig auch, daß Litauen, ebenſo wie die
Tſchechoſlowakei, den Exerzierplatz abgeben müſſen.
Eine eindrucksvolle Illuſtration, daß dieſer franzöſiſch=ruſſiſche
Vertrag der Sicherheit des Friedens dient!
Neue abeffiniſche Noke an Genf.
Lehker Appell an den Völkerbund.
DNB. Genf, 13. Mai.
Im Völkerbundsſekertariat iſt am Montag morgen eine Note
der abeſſiniſchen Regierung eingetroffen, die auf den Ernſt der
Lage hinweiſt und ſich beſonders darüber beſchwert, daß die ita=
lieniſche
Regierung immer noch nicht zu der Beſtimmung der
Schiedsrichter geſchritten ſei, denen nach dem abeſſiniſch= italieni=
ſchen
Schiedsvertrag von 1928 der Streitfall zur friedlichen Bei=
legung
unterbreitet werden ſoll. Die Note wird im Laufe des
Abends veröffentlicht werden.
In der Note bittet Abeſſinien den Generalſekretär des Völ=
kerbundes
, er möge den Völkerbund mit der Frage der Mo=
biliſierung
mehrerer italieniſcher Altersklaſſen, ſowie mit der
Truppen= und Materialverſchickung nach Eritrea und Somaliland
beſchäftigen. Die offiziellen Reden, welche in Italien dieſe
Vorgänge begleitet hätten, ließen keinen Zweifel mehr über die
Abſichten Italiens zu.
Sodann verweiſt die Note auf die italieniſchen Verſicherun=
gen
im Januar und im Februar dieſes Jahres vor dem Völker=
bundsrat
, daß Italien eine freundſchaftliche Regelung des Streit=
falles
anſtrebe. Italien habe aber die Zuſammenſetzung des
Schlichtungsausſchuſſes unmöglich gemacht.
Weiter proteſtiert die Note gegen die italieniſche Behaup=
tung
, daß Abeſſinien die Mobilmachung angeordnet habe. Die
abeſſiniſche Regierung erneuere die Betonung ihres Friedens=
willens
und ſpreche ihre Bereitſchaft aus, die Beſchlüſſe unpartei=
iſcher
Schiedsrichter zu erfüllen.

Schubert=Lieder und drei Mörike=Geſänge von Hugo Wolf, die
ſtreckenweiſe ſehr ſchön klangen, dann aber zuweilen unter Un=
gleichheiten
der Stimmgebung litten. Wir zweifeln nicht daran,
daß Charlotte Schmid=Berikoven auch geſanglich Beſtes zu er=
reichen
imſtande ſein wird. Ihre Geſänge wurden von Heinz
Höglauer ſehr gut und verſtändnisvoll begleitet. Die Kunſt des
hochbegabten Ehepaars fand herzlichen und reichen Beifall. Der
F.N.
Abend darf als ſtarker Erfolg bezeichnet werden.
17 Jahre Sowiel=Herrſchaft.
Sowjet=Rußland wendet ſich ſeit einiger Zeit mit einem be=
tont
friedlichen Intereſſe voll den europäiſchen Angelegenheiten
zu, das in ſchroffem Gegenſatz zu den unverändert gebliebenen
weltrevolutionären Zielen des Bolſchewismus ſteht. Rußland hat
ſeinen Einzug in die größte imperialiſtiſche Räuberhöhle, wie es
den Völkerbund zu titulieren pflegte, gehalten, und es bewirbt
reundſchaft der noch kapitaliſtiſchen

Gopericen uferngſiendeäinz in Fefen einseeiſe
um ſo ſtandhaftere Politik im Oſten entſpricht, Rußland im Ge=
genteil
bemüht iſt, das Verhältnis zu Japan durch eine ganz auf=
fällige
Nachgiebigkeit zu entſpannen. Neben der Deutung dieſer
Kursänderung als eines rein taktiſchen Manövers, das unterſtützt
und gefördert zu haben das europäiſche Konto Frankreichs unge=
heuerlich
belaſten muß, taucht auch ſofort die Frage auf, wie weit
das Verhalten Rußlands bedingt wird durch das Bewußtſein
einer inneren Schwäche, durch die Erkenntnis einer ungünſtigen
Entwicklung der Inlandsverhältniſſe.
Wie ſieht es heute in Rußland aus? Dr. Hans Halm, der
viele Jahre in Rußland und Sibirien lebte, 5 Jahre Profeſſor an
der Univerſität Irkutſk war und dem auch für die Beurteilung
der jüngſten Entwicklung ausgezeichnetes Material zur Verfügung
zu ſtehen ſcheint beantwortet dieſe Frage, inſonderheit für die
ſowjetruſſiſche Wirtſchaft, in einer nicht ſehr umfangreichen, aber
ſehr bemerkenswerten Veröffentlichung (Sowjet=Rußland
in der Sackgaſſe. Buchholz u. Weißwange, Berlin 1935), der
man weiteſte Verbreitung wünſcht. H. Halm reiht Ereigniſſe und
Beobachtungen. Zugeſtändniſſe ruſſiſcher Wirtſchaftsführer und Zif=
fern
,die für ſich ſelbſt ſprechen, aneinander, und es entſteht ſo ein
Tatſachenbericht, den man mit ſtarker Spannung und einiger Er=
ſchütterung
lieſt.
Selten war das irdiſche Wohl des Menſchen in einem politi=
ſchen
Programm ſo ſehr bedacht als in dem der Bolſchewiken, und
niemals war die Durchführung den Verſprechungen ſo diametral
entgegengeſetzt. Die aſtronomiſchen Ziffern des Fünfjahres=
planes
ſchmelzen ſofor; s ſammen angeſichts der ſeit Jahr und
Tag planmäßig betriebenen Verſchlechterung der Qualität der
Produktion, die für den Europäer geradezu unfaßbar iſt. Eiſen=

Zum.Schluß wiederholt die Note wörtlich einen Teil der
Rede Lavals vor dem Völkerbundsrat, die dieſer anläßlich der
Beratungen über die deutſche Gleichberechtigung am 16. April
gehalten hatte, und in der es heißt:
Der Völkerbundsrat wird ſeine Verantwortung übernehmen.
Beauftragt, den Frieden aufrechtzuerhalten, wird er heute nicht
ſchweigen oder tatenlos zuſehen können. Er möge ſich an ſeinen
Urſprung erinnern und ſich die Grundſätze ins Gedächtnis zurück=
rufen
, auf denen er errichtet iſt. Er unterſcheidet nicht zwiſchen
den Nationen. Alle Völker müſſen gleich behandelt werden.
Die abeſſiniſche Regierung richtet dann einen letzten
Appell an den Völkerbund und verlangt, daß der Rat
gemäß Artikel 15 des Paktes die Regelung des Falles endlich in
ſeine Hand nehme.
England und der italieniſch=abeſſiniſche Konflikk.
EP. London, 13. Maf.
Der kommenden Völkerbundsratsſitzung wird in politiſchen
Kreiſen Londons im Hinblick auf die Bemühungen um eine Bei=
legung
des italieniſch=abeſſiniſchen Konfliktes wachſende Bedeu=
tung
beigemeſſen. Wie immer deutlicher wird, ſpielt England bei
dieſen Beſtrebungen eine führende Rolle, während Frankreich ſich
anſcheinend zurückhält, um ſeine neue Freundſchaft mit Italien
nicht unnötigen Spannungen auszuſetzen. Nicht nur hat der eng=
liſche
Botſchafter in Rom, Sir Eric Drummond, den Auftrag er=
halten
, bei der italieniſchen Regierung auf die Notwendigkeit
einer Verſtändigung mit Abeſſinien hinzuweiſen, ſondern in Lon=
don
ſelbſt findet über dieſe Frage ein Gedankenaustauſch zwiſchen
Sir John Simon und dem italieniſchen Botſchafter Grandi ſtatt,
wobei der Schwiegerſohn Muſſolinis, Graf Ciano, ebenfalls nicht
unbeteiligt ſein dürfte. Die engliſche Regierung geht bei allen die=
ſen
Bemühungen von der Vorausſetzung aus, daß Italien ſich ge=
rade
zu dieſem Zeitpunkt in Oſtafrika nicht zu weit vorwagen
dürfe, da etwaige kriegeriſche Verwicklungen ſeinen Einfluß in
den europäiſchen Paktverhandlungen, mit deren Wiederanknüp=
fung
man ja rechnet; herabgemindert werden müßte. In Regie=
rungskreiſen
ſcheint man davon überzeugt zu ſein, daß Muſſolini
ſich der Logik dieſer Erwägungen nicht verſchließen wird und daß
daher die kommende Völkerbundsratsſitzung die Einſetzung eines
italieniſch=abeſſiniſchen Schiedsausſchuſſes beſtätigen kann.
Abgrenzung der Zufkändigkeit
zwiſchen Reichsarbeits= und Reichswirtſchafts=
minifſterium
.
DNB. Berlin, 13. Mak.
Die Betreuung der ſozialpolitiſchen und der wirtſchaftlichen
Angelegenheiten war für Preußen im preußiſchen Miniſterium für
Wirtſchaft und Arbeit vereinigt, während die Zentralbehörden
im Reich, das Reichsarbeitsminiſterium und das Reichswirtſchafts=
miniſterium
, nach Arbeit und Wirtſchaft getrennt ſind. Die Wahr=
nehmung
der Geſchäfte des preußiſchen Miniſters für Wirtſchaft
und Arbeit durch die zuſtändigen Reichsminiſter machte eine klare
Trennung der Zuſtändigkeiten zwiſchen Reichsarbeitsminiſterium
und Reichswirtſchaftsminiſterium erforderlich. Dieſe Trennung
iſt durch den im Reichsgeſetzblatt Nr. 48 veröffentlichten Erlaß des
Führers über die Abgrenzung der Zuſtändigkeit auf dem Gebiete
des Arbeitsſchutzes, der Gewerbeaufſicht und wirtſchaftlich= techni=
ſcher
Angelegenheiten vom 2. 5. 1935 erfolgt. Danach iſt der
Reichs= und preußiſche Arbeitsminiſter zuſtändig für die Ange=
legenheiten
des Arbeitsſchutzes einſchließlich der Organiſations=,
Haushalts= und Perſonalangelegenheiten der Gewerbeaufſicht, der
Reichs= und preußiſche Wirtſchaftsminiſter für wirtſchaftlich= tech=
niſche
Angelegenheiten einſchließlich der Genehmigung und Zulaſ=
ſung
gewerblicher Anlagen und des Dampfkeſſelweſens. Durch
einen zwiſchen den beiden Reichsminiſtern vereinbarten, in
den Amtsblättern erſcheinenden =Ausführungserlaß werden die
Einzelheiten feſtgelegt. Danach gehören zum Arbeitsſchutz und da=
mit
zur Zuſtändigkeit des Reichsarbeitsminiſteriums außer den
im Erlaß vom 2. Mai beſonders erwähnten Organiſations=, Haus=
halts
= und Perſonalangelegenheiten der Gewerbeaufſicht in erſter
Linie der Gefahrenſchutz, der Arbeitszeitſchutz der Schutz der
Sonntagsruhe und des Ladenſchluſſes, der erhöhte Schutz der
Frauen, Jugendlichen und Kinder und der Arbeitsvertragsſchutz.
Der Reichswirtſchaftsminiſter iſt außer für die im Erlaß vom
2. Mai aufgeführten genehmigungspflichtigen Anlagen und für
das Dampfkeſſelweſen insbeſondere zuſtändig für den Nachbar=
ſchutz
, für Azetylenanlagen auf Zügen und Dampffäſſer, ſowie für
Sprengſtoffangelegenheiten. Auf einzelnen dieſer Gebiete iſt ferner
eine gegenſeitige Beteiligung der beiden Reichsminiſter verein=
bart
. Die nunmehr getroffene Abgrenzung der Zuſtändigkeit gilt
licht nur für Prußen, ſondern auch für das Reich.

bahnſchienen, die 3 Jahre, Schuhwerk, das 3 Wochen ſeinen Dienſt
tut, Traktoren, die nach durchſchnittlich einem Jahr altes Eiſen
ſind, Wollfabriken und Kautſchukwerke, die 80 v. H. Ausſchuß lie=
fern
, Gußeiſen, das nur zu einem Viertel weiterverarbeitet werden
kann, Naphtha mit einem Waſſergehalt von 1520 Proz., Ziegel,
die kaum verwendbar ſind, und Automobile, die lange nicht zu=
friedenſtellend
genannt werden können (Molotow). Es iſt kenn=
zeichnend
, daß 1934 für die Erzeugung von Ausſchußwaren hohe
Gefängnisſtrafen ausgeſetzt wurden.
Das Kernproblem der ruſſiſchen Wirtſchaft bildet nach wie
vor der Bauer. Bauer und Eigentum ſind zwei natürlicherweiſe
unlösbare Begriffe. Der ruſſiſche Kolchosbauer treibt in aus=
gedehnteſtem
Maße paſſive Reſiſtenz und Sabotage. Nur eine
Ziffer: 1928 gab es auf dem Gebiete der RSFSR. 53 Millionen
Stück Rindvieh, 1932 noch 27 Millionen Stück. Der Bauer will
und kann nicht als entſeelter Sklave leben, Menſch will er ſein
und die Früchte des Ackers aus Gottes Hand empfangen. Man
nahm ihm Gott und gab ihm die Maſchine. So möge ſie denn
Furcht gebären. Der Mythus des Traktors iſt in Rußland längſt
zerſtört. Die Induſtrie betrachtet ſich als an kein Budget und
an keinen Voranſchlag gebunden, das Baufieber verſchlingt un=
kontrollierbar
jede Summe; Halm erwähnt eine bezeichnende
Aeußerung des Bauleiters vom Truſt, Stal, der alle metallurgi=
ſchen
Betriebe Südrußlands umfaßt: Das Geld (276 Millionen
Rubel) iſt verausgabt, aber wenn ich ehrlich ſein ſoll., ich wüßte
nicht wofür‟. Erſt heute beſinnt man ſich in Rußland wieder auf
kaufmänniſche Prinzipien, nachdem rieſige Teile des Volksver=
mögens
ſinnlos vergeudet wurden und die Pläne der Regierung
ſich immer härter mit der Aermlichkeit zu ſtoßen beginnen, die die
Sowjetregierung ſelbſt geſchaffen hat‟. Die Arbeiterſchaft ver=
elendet
genau ſo wie die Bauern immer weiter. Die Flieger
Arbeitermaſſen, die nur kurz an einer Stelle arbeiten und dann
wieder weiterziehen auf der Suche nach günſtigeren Lebensbedin=
gungen
, ſind, trotz des Kampfes der Sowjetregierung, eine ſtändige
und bedrohliche Einrichtung geworden. Das Reſultat ſeiner Ar=
beit
iſt dem Arbeiter vollkommen bedeutungslos geworden. Da
alle Betriebe, die mit Schaden arbeiten, geſchloſſen werden, ſteigt
die Arbeitsloſigkeit rapid.
Als das ſchlimmſte empfindet Halm den nicht zu leugnenden
Degenerationsprozeß, der das ganze ruſſiſche Volk, vor allem den
Nachwuchs, erfaßt hat. Dem Sowjetſyſtem fehlt jegliches Syſtem
der Ernährung und des Ausruhens wodurch der Organismus vor=
ſchnell
verbraucht wird, ſo ſchreibt der Moskauer Profeſſor Roſa=
now
bei Betrachtung der erſchreckend hohen Zahl von Krebs=
kranken
. Erſchütternd ſind die Beiſpiele die Halm für die Schädi=
gung
der Kinderpſyche durch die Unraſt der Sowjets gibt.
Es würde zu weit führen, die pauſenlos einander folgenden
Mitteilungen des Halmſchen Buches über die gegenwärtigen ruſſi=
ſchen
Verhältniſſe hier vollſtändig anzudeuten. Halm ſchließt ſei=
nen
Tatſachenbericht mit der Feſtſtellung, daß die grenzenloſe
Angſt im Kreml vor einem Krieg nur zu verſtändlich iſt, da die
Sowietmacht und damit das kommuniſtiſche Syſtem ſich auf des
Meſſers Schneide bewegt.
Dr. C.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 132

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 14. Mai 1935
Maſſenbeſuch zur Reichsaukobahn=Einweihung.
El. Zur Eröffnung der Reichsautobahn kommenden Sonntag,
den 19. Mai, iſt mit einem Maſſenbeſuch zu rechnen. In Frank=
furt
iſt ſchon der vorbildlich ausgeſtattete motoriſierte Hilfs=
zug
Bayern eingetroffen, um während der Abſperrung bei
der Feierlichkeit Eſſen auf der ganzen, 28 Kilometer langen
Strecke auszugeben. Insgeſamt müſſen an dieſem Tage 90000
Menſchen verpflegt werden.
Die Bewohner des Kreiſes Oppenheim werden in
einem Aufruf des Parteileiters aufgefordert, zur Eröffnung der
Reichsautobahn nach Darmſtadt zu kommen. Kein Volks=
genoſſe
, der an dieſem Tag abkommen könne, werde ſich dieſes
welthiſtoriſche Ereignis entgehen laſſen. Außer den Teilnehmern
der Sonderzüge werde es niemand möglich ſein, an die
Autobahn heranzukommen. Der Aufruf iſt von 15 Vereinsleitern
unterzeichnet.

Landesbibliokhek.

Neue Erwerbungen der Landesbibliothek (Auswahl),
vom 13. Mai an auf 14 Tage im Leſeſaal zur Anſicht aufgeſtellt:
1. Hans Bäcker: Deutſchland und das Abendland. Jena
1935. 35/99. 2. Burghard Breitner: Unverwundet gefangen.
Darmſtadt und Leipzig 1935. 35/81. 3. Fritz Bruckner: Die
Zauberflöte. Wien 1934. 35/65. 4. Gina Conrad v. Hötzen=
dorf
: Mein Leben mit Conrad Hötzendorf. Leipzig 1935. 35/88.
5. Adolf Erman: Neuägyptiſche Grammatik. Leipzig 1933.
35 A 2. 6. Eſſad Bey: Nikolaus II. Berlin 1935. 35/49.
7. Falke u. Meyer: Romaniſche Leuchter und Gefäße der Go=
tik
. 8. Küchenhoff u. Berger: Deutſche Gemeindeord=
nung
. Berlin u. Leipzig 1935. Sg. 79. Nr. 194. 9. Hamel u.
Hürlimann: Das Atlantisbuch der Muſik. Berlin u. Zürich
1934. 35/50. 10. Lutz Heck: Der Bilder=Zoo. Ulm 1934. 35 A 7.
11. Louis v. Kohl: Das Wortbuch von Verſailles. Berlin 1935.
35/103. 12. R. H. Bruce Lockhart: Als Diplomat und
Journaliſt im Nachkriegseuropa. Stuttgart u. Berlin 1935. 35/96.
13. Hans Rudolf Müller; Rainer Maria Rilke als Myſti=
ker
. Berlin 1935. 35/97. 14. Hermann Mulert: Luther lebt!
Berlin 1935. 35/89. 15. Benito Muſſolini: Schriften und
Reden. Zürich 1935. 34/248. 16. Wilhelm Pinder: Die Kunſt
ber deutſchen Kaiſerzeit bis zum Ende der ſtaufiſchen Klaſſik.
Leipzig 1935. 35/92. 17. Dietrich Schäfer: Mein Leben. Ber=
lin
und Leipzig 1926. 34/2089. 18. D. Scherf: Klinik und The=
rapie
der Herzkrankheiten. Wien 1935. 34/1910. 19. Willi
Schmid; Unvollendete Sinfonie. München u. Berlin 1935.
35/83. 20. Walter Rammner: Die Pflanzenwelt der deut=
ſchen
Landſchaft. Leipzig 1935. 35 A 3. 21. Erich Schnei=
der
: Entwicklungsgeſchichte der naturwiſſenſchaftlichen Weltan=
ſchauung
. Leipzig 1935. 35/60. 22. Carl Schuchhardt: Alt=
europa
. Kulturen Raſſen Völker. Berlin u. Leipzig 1935.
35/93. 23. Martin Thilo: Altteſtamentliche Bibelkunde.
Stuttgart 1935. 35/71. 24. Anton Wagner: Los Angeles.
Leipzig 1935. 35 98. 25. Karl v. Werkmann: Otto v. Habs=
burg
. Berlin, Wien, Leipzig 1932. 34/2101. Vormerkungen
werden im Leſeſaal entgegengenommen. Verleihbar ab
27. Mai1935.
Neuerwerbungen der Stadtbücherei, Pädagogſtr. 1
(Auswahl).
Oeffnungszeiten: Montags und Donnerstags von 11 bis
12½ Uhr, 1719 Uhr. Dienstags und Freitags von
1117 Uhr. Mittwochs u. Samstags von 1112½ Uhr.
Manfred v. Ardenne: Fernſprechempfang Bau und Be=
trieb
einer Anlage zur Aufnahme des Ultrakurzwellen= Fernſeh=
rundfunks
mit Braunſcher Röhre. 1935. Er. 11. Wilfrid
Bade: Geſchichte des Dritten Reiches. 2. Band: 1934 Der
Aufbau beginnt. 1935. 92 Bd 51. Emil Bode: Abraham
Lincoln. 1934, 70 Bf 377. Alfred Dreßler; Garibaldi. 1934.
20 Bf 495. Fritz Edel: Deutſcher Arbeitsdienſt. 1934. 60 Fp 50.
Heinrich Ehl: Norddeutſche Feldſteinkirchen. 1926. 20 Kg 545.
Axtur Ehrhardt: Kleinkrieg. Geſchichtliche Erfahrungen und
künftige Möglichkeiten. 1 Bk 76. Julius Evola: Erhebung
wider die moderne Welt. 1935 7 Ph 468. Joſeph Fouché:
Erinnerungen (Polizeiminiſter Napoleons I.). 7 Bf 480. Kon=
ſtantin
Frantz: Maſſe oder Volk. Louis Napoleon. 1933.
5 Bf. 60. Walter Groß: Raſſenpolitiſche Erziehung. 1934.
80 Dh. 88. Das Grüne Lexikon. Ein praktiſcher Ratgeber
für Landwirtſchaft, Siedlung, Kleintierzucht und Gartenbau.
1933. 5 G 285. Lutz Heck: Der Bilder=Zoo. 1934. 1 Dz 286.

Mereſchkowſkij: Jeſus der Kommende. 1934. 7 Rc 280.
Axel Munthe: Ein altes Buch von Menſchen und Tieren.
1934. 5 L 5399. Nachwuchs. Allerlei Scherz und Humor aus
dem Arbeitsdienſt. Herausgegeben von Paul Beintker und Hans
Wilh. Scheidt. 60 Fp 104. H. Neuhaus: Winke übern Gar=
tenzaun
. Praktiſcher Ratgeber für den Gemüſe=, Obſt= und Zier=
garten
. 1934. 5 G 350. Hartmann von Richthofen:
Hardenberg. Bilder aus dem bewegten Leben eines großen
Staatsmannes. 45 Bd 570. Colin Roß: Mit Kind und Kegel
in die Arktis. 1934. 5 Cp 340. Rydeberg, Kempff und
Gärdin: Rußlands Rüſtung. 1935. 20 Fv 160. Gerhard
Scholtz: Die Allgemeine Wehrpflicht in Deutſchland und in
der Welt. 20 Fp 180. Wilhelm von Scholz: Berlin und
Bodenſee Erinnerungen einer Jugend. 1934. 5 L 6535. Wil=
helm
Schulz: Eines heſſiſchen Demagogen Werdegang, Ver=
urteilung
und Flucht aus ſeiner Babenhäuſer Feſtungshaft. 1934.
10 H. Wilhelm Schwarz: Die Heilige Allianz. Tragik
eines europäiſchen Friedensbundes. 1935. 7 B 440. Hans Wag=
ner
: Die Brandfackel im Fernen Oſten. 1935. 50 Bf 25.
Alfred von Wittich: Conrad von Hötzendorf. 1934. 1 Bf 280.
F. Zinner=Biberach: Führer, Volk und Tat. Geſchichte
und Geſtalt der neuen Nation. 1934. 35 Fp 406.

Photos vom SS.=Aufmarſch. SS.=Oberſturmführer Müller
bittet die Darmſtädter Bevölkerung, Abzüge von Photographien
des am Sonntag ſtattgefundenen SS.=Aufmarſches freundl. dem
Sturmbüro des SS.=Sturms 1V/33, Feldbergſtraße 36, zur Ver=
fügung
ſtellen zu wollen.

Heſſiſches Landestheater Darmſtadk.

GROSSES HAUS Dienstag.
14. Mai Anfang 19.30, Ende 22,00 Uhr. Hauptmiete 4,
22. Vorſtellung. Der Troubadour, Oper v. Verdi. Mittwoch.
15. Mai Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Hauptmiete B,
23. Vorſtellung. Der tolle Chriſtian, ein Drama
von Theodor Haerten. KLEINES HAUS Mittwoch.
15. Mai Anfang 16.30. Ende gegen 18.30 Uhr. Deutſche
Bühne Jugendring II (geſchloſſene Vorſtellung).
Die Märchentante erzählt. Hierauf: Coppelia,
Ballett von Delibes. Donnerstag,
16. Mai Anfang 20,00 Ende 22,00 Uhr. Deutſche Bühne
K, 17. Vorſtellung: Zuſatzmiete Xl. Ein Kerl, der
ſpekuliert, Komödie von Dietrich Eckart.

Heſſiſches Landestheater. Wie uns vom Heſſiſchen Lan=
destheater
mitgeteilt wird, mußte infolge Erkrankung des Herrn
Verden die auf kommenden Freitag angeſetzte Erſtaufführung von
Sigmund Graffs Volkskomödie Hier ſind Gemſen zu
ſehen auf Sonntag verſchoben werden. Am Freitag, 17.,
kommt demnach ſtatt Hier ſind Gemſen zu ſehen, Mozarts
komiſche Oper Figaros Hochzeit (für die Hauptmiete D
als 22. Vorſtellung) zur Aufführung. Im Rahmen der am Sonn=
tag
, 19. ſtattfindenden Aufführung von Hier ſind Gemſen zu
ſehen feiert Curt Weſtermann, der in dieſer Vorſtellung mit=
wirkt
, das Jubiläum ſeiner 25jährigen Zugehörigkeit zum
Enſemble des Heſſiſchen Landestheaters. Auf Wunſch des Jubi=
lars
wird dabei von einer beſonderen Ehrung, wie ſie bei einem
ſolchen ſeltenen Anlaß begründet wäre, abgeſehen.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 14. Mai

Aufruf zum Reichs=Handwerkertag 1933
Arbeitsgemeinſchaft, aus der Gemeinſchaftsarbe=
ſprang
die Kameradſchaft, und aus ihr das ſoziale=
Meiſter, Geſellen und Lehrlinge
ſtändnis des Meiſters für ſeine Mitarbeiter, weil n

des deutſchen Handwerks!
Zum dritten Male feierte in dieſem Jahr das deutſche Volk
den Tag, den der Nationalſozialismus zur Ehre der Arbeit
geſchaffen hat. Erneut bekannten ſich an ihm alle Schaffenden der
Stirn und der Fauſt zum deutſchen Sozialismus, der die Arbeit
in den Mittelpunkt alles Geſchehens ſtellt und ſie dem deutſchen
Volk als ſittliche Pflicht auferlegt.
Kaum eine Schicht unſeres Volkes hat den Feiertag der Ar=
beit
ſo ſehr aus innerſter Ueberzeugung miterlebt, wie das
deutſche Handwerk, das in all ſeinen Gliederungen ſeit ur=
alten
Zeiten die Arbeit geehrt und aus ihr ſchöpferiſche Leiſtungen
hervorgebracht hat.
Der Tag der nationalen Arbeit iſt vorüber. Feſt und uner=
ſchüttert
ſteht die große deutſche Schickſalsgemeinſchaft, zu deren
aktivſten Kräfte das Handwerk gehört! Leider hatte die breite
Oeffentlichkeit in den Jahren nach dem Kriege den Sinn für das
emſige Schaffen in den Handwerksbetrieben verloren, leider ſind
in einem Zeitalter der Technik und der Groß=Betriebe Aufgaben

Holzplakette zum Reichshandwerkertag.
Indie Für den Reichshandwerkertag in Frankfurt a. M.
(15. bis 17. Juni 1935) wird die hier abgebildete Plakette
aus Holz als Anſtecknadel herausgegeben. (Die Abbildung
zeigt die Plakette vergrößert.) Die Plakette wird in rund
200 notleidenden Betrieben des Drechſlerhandwerks mit
über 600 Geſellen und Lehrlingen gedreht und ſtellt ſomit
gleichzeitig einen Ausſchnitt aus dem Arbeitsbeſchaffungs=
programm
des deutſchen Handwerks dar. Bei der voraus=
ſichtlich
in Frage kommenden Zahl von zwei Millionen
Plaketten ſind 65 cbm. Holz notwendig, das, in Kanteln ge=
ſchnitten
und aneinandergelegt, eine Länge von 40 Kilometer
ergibt. Für die Herſtellung der Nadeln werden 120000
Meter Eiſendraht benötigt. Für jeden deutſchen Hand=
werksmeiſter
iſt es eine ſelbſtverſtändliche Pflicht, die
Plakette während des Reichshandwerkertages zu tragen.
und Ziele des Handwerks verwiſcht worden. Darum iſt es
notwendig, daß das Handwerk immer wieder vor das deutſche
Volk hintritt und nicht nur den Beweis erbringt, daß ſich die
Betriebsgemeinſchaft, deren Wurzeln im Handwerk ruhen, im drit=
ten
Reich in voller Stärke entfaltet hat, ſondern daß auch der
Leiſtungsgrundſatz im deutſchen Handwerk wieder zu vol=
ler
Blüte gekommen iſt.
Der Reichshandwerkertag 193,5, zu dem ich Euch,
Meiſter, Geſellen und Lehrlinge aufrufe, ſteht im Zeichen des
Leiſtungswillens und der Gemeinſchaftsarbeit!
Wir wollen durch die Tat zeigen, daß wir da ſind, und
daß der Schaffensdrang, den jeder einzelne von uns hat, dem
deutſchen Volk zum Segen gereichen muß, wenn er von einer ge=
ſchloſſenen
Gemeinſchaft aller Handwerker und ihrer Mitarbeiter
getragen wird.
Der Reichshandwerkertag ſtellt ebenſo wie der Reichsbauern=
tag
eine Kundgebung beſonderer Art dar. Aus der
Kampfgemeinſchaft, die im Handwerk in den Jahren der
liberaliſtiſchen und marxiſtiſchen Herrſchaft entſtand, wurde eine

klarem Blick erkannte, daß da, wo Unfriede herrſcht, ein f.,
bringendes Werk nicht geſtaltet werden kann, uu
da, wo Unluſt bei der Arbeit Pate ſteht, auch die beſten Ge=
und Ideen zum Tode verurteilt ſind.
Gab in der Vergangenheit die Liebe zur Scholle dem
werk ebenſo wie dem Bauern die Kraft zu ſeinem Tun um
deln, ſo ließ im dritten Reich neben ihr die Sehnſucht nach
riſcher Leiſtung und die Verbundenheit mit ſeiner Werkſt
Handwerk zu einem kriſenfeſten bodenſtändigen Beſtandteß
licher Ordnung heranwachſen. Ebenſo, wie zu allen Zeite=
ſcher
Geſchichte bildet es heute eine Zelle innerhalb der
gemeinſchaft, in der die ſeeliſchen, geiſtigen und politiſchem
des Nationalſozialismus eine wahrhafte Pflegeſtätte finde=
Es war ein ſchwerer Kampf, den Meiſter und Geſelll=
zehntelange
gemeinſam durchfochten, ein Kampf, der faſt su
tern drohte an der zunehmenden kulturellen Verflachung de
kes und an der Tatſache, daß die Oeffentlichkeit an Steln
Qualitätsarbeit die Maſſenware bevorzugn
letzten Augenblick kam die Rettung. Die nationalſozicht
Staatsführnug gab dem Handwerk die Mittel an die Ho
gegen unlautere Konkurrenz zu ſchützen, das Qualitäts=
wieder
herzuſtellen und mit ihm den Meiſterſtolz un
Meiſterehre
Ein neuer Abſchnitt der Entwicklung des deutſchen Han)
hat eingeſetzt. Grundſätzliches iſt bereits geſchehen, um es
aufblühen zu laſſen. Das deutſche Meiſterhaus ſſ
Mittelpunkt gewaltiger Maßnahmen, die eingeleitet worden /
den ſchöpferiſchen Geſtaltungswillen des Handwerks zur Ausi
zu bringen das Meiſterhaus, das keinen Unternehmer uun
In4
beiter kennt, noch kannte, ſondern nur Mitarbeiter am=
ſamen
Werk. das Meiſterhaus als Urſtätte fruchtbringend)ſtrnue Ru
beit, als Hüterin des Leiſtungs= und Qualitätsgedanke
der
Keimzelle der Liebe zu Volk und Vaterland.
Orh
Der Reichshandwerkertag 1935, deſſen
führung ich der Reichsbetriebsgemeinſchaft Sd
werk in der Deutſchen Arbeitsfront übertrage=
ſoll
der Oeffentlichkeit überzeugend und nachhaltig den Ber
bringen, daß das deutſche Handwerk ſich ſeiner Miſſion fn
und Staat bewußt iſt, daß es weiß welche Verantwortru
ſeinen Schultern ruht, und daß es die Kraft in ſich ſpün
nur ein Schickſal zu meiſtern, ſondern auch ſeinen zähen
bauwillen in den Dienſt der Volksgemeinſchaft zu ſtelllu
Der Reichshandwerkertag ſoll weiter zeigen, daß das
werk eine geſchloſſene Einheit bildet, die bereit
die Idee des Nationalſozialismus zu werben und zu wirkeſ,
Macht, die in ſich ſo gefeſtigt iſt, daß der Führer ſie i chu
zeit einzuſetzen in der Lage iſt.
Die Tatſache, daß die Durchführung des Reichshand=ku- Schuu der d
tages in den Händen der Reichsbetriebsgemeinſchaft Hand-).upriſchiede
der Deutſchen Arbeitsfront liegt, weiſt im übrigen darauiſl n der Vorarb
daß die Gemeinſchaft zwiſchen Meiſter, Geſelle und Biſc aler Erzieher

bewußt herausgeſtellt werden ſoll. Dieſe Gemeinſtan
ja gerade das, was den Handwerksbetrieb vor allen anders
zeichnet, in dieſer Gemeinſchaft liegt ſeine Stärke.
Unter dieſem Zeichen ſteht der Reichshandwerk=/
193 5. Hier findet ſich das Handwerk zu einer Kundgebu Wau

enorderlich.

3. Beir.:

nicht den Zweck hat, dem Volk eine Notlage vor Augen zu i tlößinge
fondern ihm zu zeigen, daß es durch eiſernen Willei
durch Maßnahmen der Selbſthilfe gelungen i!

deutſche Handwerk neben dem Bauern als tragende Sän
Staates zu erhalten, und daß der Handwerksbetrieb als Zoll,
Gemeinſchaftsgeiſtes und Gemeinnutzes berufen iſt, bahnbi=/uſt Arbeit
für die Idee des Nationalſozialismus zu kämpfen.
Der Reichshandwerkertag 1935 iſt aber auMMeiWichtigkeit
wendig, um jedem einzelnen Berufsangehö ißleimbedingt
vor Augen zu führen, daß es auf den einen ebenſo ankomrr. Atugemeinde
auf den anderen, und daß nurdas gemeinſamſchaf=
deutſche
Handwerk ſeine Stellung innerhalb der deutſchen 991Helplan.
gemeinſchaft halten und feſtigen kann. Daher erwarte
jeder deutſche Meiſter, jeder Geſelle und Lehrling, ſoßiz/ th Cäar.
nur irgendwie möglich iſt, an der gewaltigen Kundgebur/ Poftellung
Frankfurt a. M. teilnimmt, und daß in gegenſei ſdde von 2
Opferbereitſchaft auch jenen die Fahrt ermöglichw=l, 00 Charlotte
die aus eigenen Mitteln die Koſten aufzubringen nicht 10 T0bigte Eintr
Lage ſind.
Meiſter, Geſellen und Lehrlinge! Bereitet die gerrt
Kundgebung des Handwerks in Frankfurt M. mit He
Seele vor, damit ſie zu einem gewaltigen B kenntnis des
fens wird, zu einem Bekenntnis der Leiſtungsgemeinſchan
Berufsſtolzes und der Arbeitsehre. In dieſem Sinne:
Gemeinſam ans Werk! Auf zum Reichs=
handwerkertag
!
Reichsbetriebsgemeinſchaftsleiter und Reichshandwerksmest
(gez.) W. G. Schmidt.

t. Arb
m 15. Ma=
zuatzmiete

Friſeurhandwerk und Haarmode.
Die Modekommiſſion der Friſeure von Darmſtadt gibt hier
einen fachlichen Modebericht über die in letzter Zeit erregt hin
und her gehenden Meinungswogen für und gegen langes vder
kurzes Haar.
Die Zeiten, in denen manche Frau den guten Glauben und
die Ueberzeugung hatte, dadurch, daß ſie ihr Haar wachſen ließ,
ſei ihre vaterlandstreue Geſinnung äußerlich allein zu kennzeich=
nen
, ſind ebenſo vorbei, wie die, daß langes Haar nun unbedingt
unvorteilhaft und unkleidſam ſein müſſe. Dieſe Frage hat einer
verſtändnisvollen Einigung Platz gemacht. Denn ſchließlich ſtrebt
doch jede Frau, ob ſie nun kurzgeſchnittenes oder langes Haar
trägt, individuell die Form an, die ihr das vorteilhafteſte Aus=
ſehen
ermöglicht. Es iſt allein eine Frage der Kleidſamkeit bei
der beide Haartrachten, ſollen ſie der Trägerin ein gutes Aus=
ſehen
verleihen, die gleiche Pflege und fachkundige Betreuung
nötig haben.
Gewiß zeigt die heutige Moderichtung eine am Hinterkopf
wellig oder lockig verlaufende Linie, die auch in jeder Beziehung
den Vorteil hat, kleidſam zu ſein, jedoch gibt es auch bei län=
gerem
Haar nicht nur ein Schema. Der Abwechſelungsreichtum
iſt ſo groß, daß auch hier der erfahrene Fachmann das Richtige
zu treffen vermag.
Das Kennzeichen vieler modiſchen Friſuren iſt wohl die
Stirne frei. Aber es gibt kein Gebot, daß etwa die in die Stirne
durch Wellen oder Locken fallende Friſur unmodiſch wäre. Hier
iſt die geſchmackſichere Erkenntnis ausſchlaggebend.

Sommer-Ausgabe1935
ist erschienen
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken, Bahnhofs-
buchhandlung
und Geschäftsstelle, Rheinstr. 25.

Frühverbindung nach dem Saarland. Im neuen Fahrplan
vom 15. Mai 1935 iſt eine neue Früheilzugverbindung über die
Nahe nach Saarbrücken vorgeſehen, die befonderen Anklang finden
wird. Eilzug 301, Frankfurt (M.) ab 5,53, Mainz Hbf. ab 6,35,
Bingerbrück an 7.04. Eilzug 142 (neu) Bingerbrück ab 7.10, Saar=
brücken
an 9,33. Umgekehrt verläßt Eilzug 141 (neu) Saarbrücken
um 16.28 und triff: 18,50 in Bingerbrück ein. Hier findet er un=
mittelbaren
Anſchluß an D. 252, Bingerbrück ab 18,55, Mainz
Hbf. an 19,21, Frankfurt (M.) an 19 57.

Deufſcher Carias=Volkskag 1935.
Vom 18.24. Mai wird nun auch die Caritas im
Reiche eine Haus= und Straßenſammlung abhalten. Carit=
nicht
allen Volksgenoſſen ein geläufiger Begriff. Man ſowohl hilfreiche Geſinnung gegenüber der Nru
Nebenmenſchen, wie auch den organiſatoriſchen Zuſamme:d
aller Werke der Nächſtenliebe, die unſere katholiſchen Volked
ſen zur Behebung beſtehender Not im Lauf der Jahrzehnte ſ!4
In Würdigung des Wertes chriſtlicher Liebestätigkeit und 7
rückſichtigung der Leiſtungen der caritativen Organiſation=
das
Volksganze haben Staats= und Parteibehörden dem Der
Caritasverband dieſe Sammelwoche genehmigt. Der Deutſches!
tasverband iſt als Geſamtvertretung der katholiſchen kirck
Liebesarbeit Mitglied der Arbeitsgemeinſchaft der Spitzenven
der freien Wohlfahrtspflege, die unter der Führung des 94
amtes für Volkswohlfahrt ſteht und die einheitliche und platg
ſchaftliche Geſtaltung der Wohlfahrtspflege im nationalſoi
ſchen Staat zum vornehmſten Ziele hat. Ihre religiöſe (nicht!
feſſionelle) Grundhaltung hindert die Caritas nicht, allen bil=
zu
ſein. Ihr Wahlſpruch Tuet Gutes allen iſt allezeit PA
nicht graue Theorie. Selbſt in Berückſichtigung der Tatſache
die NSV. in kurzer Zeit zu einem wirkungsvollen Werkzeuu
Abwehr der Not iſt, ſind die Leiſtungen der Caritas überaun
drucksvoll. Die Caritas unterhält u. a.:
1602 Anſtalten der Geſundheitsfürſorge (Kro0
häuſer, Heilſtätten, Heime für Mutter und Kind, Erhol)
heime, Heilanſtalten, Gebrechlichenheime).
1147 Anſtalten der Erziehungsfürſorge (Erziehch
heime, Fürſorgeerziehungsheime. Fürſorgeheime, Heime füt:
rufstätige und in Ausbildung Begriffene).
1225 Einrichtungen, der wirtſchaftlichen Fürſ=
(Altersheime, Heime für Strafentlaſſene, Wanderer uſw.)
154 Krippen und Eigenheime.
6303 Fürſorgeſtellen, ambulante Pflegeſtationen.
4135 Kindergärten und Horte.
10 715 Unterſtützungsvereine, Sekretariate, Caritasausſ
Was in dieſen Einrichtungen an Volkswerten geſchaffen ode
halten bzw. wiederhergeſtellt wird, läßt ſich ſchwer, am wehit,
in Zahlen ermeſſen. Jeder Statiſtik unzugänglich iſt die Arbel=
Caritas in der Behebung religiös=ſittlicher und geiſtiger Nol
doch liegt darin ihre beſondere Sendung und Stärke.
Wenn nun in dieſen Tagen Sammlerinnen und Sammte.
dich hintreten, wiſſe, daß es ſich um nichts Geringfügiges dei‟
Nebenſächliches handelt. Deine Spende unterſtützt die Arbe f
Caritas und damit wertvolles Bemühen für das Volk 100
Zukunft.

Pilz= und Hausſchwamm=Aufklärung.

Auskunft und Belehrung in Pilz= und Hausſchwahſ
gelegenheiten erteilt jederzeit die Landesſtelle für
und Hausſchwamm=Beratung (Mykologiſches 19.
der Deutſchen Geſelſchaft für Pilzkunde) in ihren Dienſtäide.
im früheren Gewerbemuſeum zu Darmſtad der
ſtraße 3. Beſprechungen mit auswärtigen Ratſuchenden .
am beſten vorher ſchriftlich oder durch Fernruf 4755 wereict.
In dringlichen Fällen iſt zu jeder Zeit durch den gehlte
Fernruf Auskunft und Hilfe möglich.

[ ][  ][ ]

ERNTEN 30 BlS 32 + MUSTERCIGARETTEN + MIScHUNGSNUMMER RKolM

famstag, 14. Mai 1935

Aus der NSDAP.

Reichsleitung.
emſtſtempel für die SA. nur durch die Oberſte SA.=Führung.
SK. Die Oberſte SA.=Führung gibt bekannt:
Fe SA.=Dienſt= und Geldverwalterſtempel ſowie Dienſtſiegel
u, ihrer Bedeutung entſprechend, von den Einheiten nur über
Merſte SA.=Führung beſchafft werden.
n SA.=Einheiten iſt verboten, beim Erzeuger Dienſtſtempel
s egel in Auftrag zu geben.
der letzten Zeit häuſen ſich die Fälle, daß der SA. fern=
hds
Perſonen in betrügeriſcher Abſicht mit gefälſchten Unter=
SA.=Dienſtſtempel bei Stempellieferanten beſtellen und ge=
iit
erhalten.
Oberſte SA.=Führung weiſt darauf hin, daß die Herſtellung
U.=Dienſtſtempeln nur den von der Oberſten SA.=Führung
hüitzem, zur Lieferung herangezogenen Firmen genehmigt, allen
wer Erzeugern verboten iſt.

ſyFragen und Geſuche um Zulaſſung zur Erzeugung von SA.=
ſiempeln und =Dienſtſiegeln ſind zwecklos, da eine ausreichende
hl von Erzeugern verpflichtet iſt.
Der Kreisleiter.
Amt für Volksgeſundheit.
SUerztebund Kreisamtsleitung Darmſtadt.
Donnerstag, dem 16. Mai, abends 8.30 Uhr, findet im
m Saal bei Sitte (Karlſtraße 15) die Mai= Pflichtverſamm=
mtctt
. Es ſpricht Pg. Zachow über das Thema: Weſen
ufr gabe der Deutſchen Arbeitsfront.
Siehrerbund Kreis Darmſtadt=Stadt.
1. Betr.: Kreisverſammlung des NSLB.
un Dienstag, dem 21. Mai, 20.30 Uhr, ſpricht in einer Kreis=
gam
lung des NSLB. im Städtiſchen Saalbau Kommodore
Madlung, Kapitän zur See a.D., über Trafalgar
Der glorreiche Durchbruch der Goeben und Breslau".
ſodore Rudolf Madlung berichtet über ſeine einzigartigen
Eri/tiſſe auf der Fahrt durch Tod und Verderben beim Durch=
hurch
die geſamte gewaltige engliſche Mittelmeerflotte. Zu
Franſtaltung, zu der weite Kreiſe der Oeffentlichkeit einge=
enverden
, haben Mitglieder des NSLB. gegen Vorzeigen der
wedskarte freien Eintritt. Von Nichtmitgliedern wird ein
inbeitrag von 25 Pfg., von älteren Schülern von 10 Pfg.

2. Betr.: Fachſchaft 6 (Berufs= und Fachſchulen).
zu die Kreiſe Darmſtadt, Groß=Gerau, Dieburg, Erbach,
shin und Heppenheim findet am Samstag, dem 18. Mai,
huhr, im gelben Saal des Gaſthauſes Sitte, Darmſtadt, Karl=
maiglb
, eine Kreisverbandsfachſchaftstagung ſtatt. Tagesord=
umg
:Organiſation und Tätigkeit der Fachſchaft im Kreisverband

arturdt. 2. Bericht zur 1. Reichsfachſchaftstagung (Zu: Geſtal=
mmts
Berufs= und Fachſchulweſens) 3. Aufbau der Aus=
Ut Schau der deutſchen Berufserziehung in Mainz. Wegen
r tuden verſchiedenen Arbeitsgemeinſchaften zu leiſtenden Fach=
ſetüind
der Vorarbeiten zur Mainzer Ausſtellung iſt die Teil=
waller
Erzieher an den Berufs= und Fachſchulen an der
zu erforderlich.
3. Betr.: Fachſchaft 4 (Volksſchule).
Stä
Arbeitstagung für Mai 1935 findet an Mittwoch, dem
2Nanhok ., abends 8.15 Uhr, im Feſtſaale der Leſſingſchule in der
einer Rund
illonie ſtatt. Arbeitsthema: Ortsgebundener Lehrplan
je vor Aug
ſernenmbllk’Stößinger ſpricht über Familien= und Sippenkunde
derVolksſchule als Stütze des Volkstums= und Heimatgedan=
Sᛋ.
Betr.: Arbeitsgruppe Knabenturnen.
iſichſte Arbeitsſitzung für Stadt= und Landkreis am Mitt=
beru

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 132 Seite 5

ochr im 15. Mai, 15 Uhr, in der Turnhalle am Kapellplatz.

19
1b

Fegzner Wichtigkeit der Tagesordnung iſt das Erſcheinen aller
rufsangſütgklider unbedingt erforderlich.
n ebenſ m. S. j4lturgemeinde Ortsverband Darmſtadt.
bet Spielplan: Donnerstag, den 16. Mai, im Kleinen Haus,
jetne Zuſatzmiete 11. Ein Kerl, der ſpekuliert, Komödie
ſcittich Eckart. Samstag, den 18. Mai, im Kleinen Haus,
ſchltoſne Vorſtellung der Hitler=Jugend: Ein Kerl, der ſpeku=
ert
). Tomödie von Dietrich Eckart. Zu dem Lieder=Abend von
erngen und Charlotte Schmid=Berikoven ſtehen uns noch eine
ſahzlmäßigte Eintrittskarten zur Verfügung.

Der Berufshauſierer.

Ein Berufsſtand. über welchen in
der Oeffentlichkeit vielfach noch große Un=
kenntnis
herrſcht, iſt das Hauſiergewerbe.
Durch dieſe Unkenntnis hervorgeruſen,
entſtanden und entſtehen auch die vielen,
in den meiſten Fällen unberechtigten An=
griffe
und Herabſetzungen dieſes Handels=
zweiges
. Um eine Verwechſlung des wirk=
lichen
Hauſierers mit Schwarzhändlern
und Bettlern zu vermeiden, iſt folgendes
zu beachten:
Wer Ware von Ort zu Ort und von
Haus zu Haus feilbieten will, muß im
Beſitz eines Wandergewerbeſchei=
nes
ſein oder, falls er ſein Gewerbe
nur am Orte ſeines Wohnſitzes aus=
üben
will, einen Stadthauſierſchein im Beſitz haben. Fer=
ner
muß der Hauſierer den Mitgliedsausweis der
Wirtſchaftsgrupve Ambulantes Gewerbe bei ſich
führen, da durch das Reichswirtſchaftsminiſterium die Pflichtmit=
gliedſchaft
bei der Wirtſchaftsgruppe Ambulantes Gewerbe für
alle ambulanten Gewerbetreibenden angeordnet worden iſt.
Die Volksgenoſſen haben alſo die Möglichkeit, jeden Händler,
der bei ihnen Waren anbietet. auf ſeine Berechtigung zum Han=
deln
zu prüfen. Um dieſe Nachprüfung zu erleichtern, hat die Wirt=
ſchaftsgruppe
Ambulantes Gewerbe eine Plakette geſchaffen,
die jeder Hauſierer, welcher die vorſtehend aufgeführten
Bedingungen erfüllt, ſichtbar trägt. Wer dieſe Plakette
trägt, muß auch im Beſitze der vorſtehend erwähnten Ausweis=
papiere
ſein.
Wer bei einem Träger dieſer Plakette ſeine Einkäufe tätigt,
hat die Gewißheit, von einem ehrlichen und rechtſchaffenen Hau=
ſierer
ſeine Ware gekauft zu haben und hat damit ſein Teil dazu
beigetragen, die deutſche Wirtſchaft zu unterſtützen. Kauft man je=
doch
bei einem Händler, welcher dieſe Plakette nicht trägt, ſo be=
ſteht
die ernſtliche Gefahr, daß man einen Schwarzhauſierer unter=
ſtützt
hat und der Kauf bei dieſem kann mancherlei Unannehmlich=
keiten
nach ſich ziehen. Vielfach hat man auch unter dem Vor=
wand
, zu handeln, zu betteln verſucht. Vor allen dieſen Gefahren
bewahrt die Volksgenoſſen die Beachtung der Hauſier=Plakette der
Wirtſchaftsgruppe Ambulantes Gewerbe, welche nebenſtehend ab=
gebildet
iſt.
Deshalb genau achtgeben, wenn ein Händler an der Woh=
nungstür
erſcheint. Beim Träger der Plakette kann man unbe=
ſorgt
ſeine Einkäufe tätigen.
Deutſche Kolonial=Ausſtellung in Darmſtadit.
Es iſt ein erfreuliches Zeichen unſerer Zeit, daß die breite
Oeffentlichkeit für den kolonialen Gedanken heute ein weit grö=
ßeres
Intereſſe bekundet, als in den vergangenen Jahren. Die=
ſes
Intereſſe weitgehendſt zu fördern, iſt eine Aufgabe der Deut=
ſchen
Kolonial=Wander=Ausſtellung. Dieſe wird in Verbindung
mit dem Kolonialpolitiſchen Amt bei der Reichsleitung der
NSDAP. in München vom 15. Mai bis 7. Juni im Muſikſaal des
Saalbaues gezeigt werden. Die Eröffnungsfeier iſt am 15. Mai,
mittags 12 Uhr. Zweck und Ziel der Ausſtellung iſt es, den kolo=
nialen
Gedanken im Volke wachzuhalten, ihn zu hegen und zu
pflegen, damit, wenn der erſehnte Zeitpunkt kommt, unſer Volk
bereit iſt.
Achkung! Milikär= und Feldbäcker des 18. A.-K.
Am Donnerstag, dem 30. Mai (Himmelfahrtstag) treffen ſich
in Frankfurt a. M. im Lokale Zur Reichsmeſſe Hohen=
zollernplatz
55, zu einer Wiederſehensfeier die Bäckerei=
Kolonne 128, ſpäter 57, 126. 89, 1. 2. Da es nicht möglich war,
alle Adreſſen zu ermitteln, ſo bitten wir unſerer Einladung im
Darmſtädter Tagblatt zu folgen. Anmeldungen nimmt Kam.
E. Berlit, Frankfurt a. M.=Weſt, Landgrafenſtraße 15, ent=
gegen
.
Der Ausſchuß beſteht aus den Herren Kaufmann Heinze=
Aachen, Profeſſor Dr. Gentſch, Bäckermeiſter Meier, Bäckermeiſter
Hoffmann. Bäckermeiſter Berlit=Frankfurt a. M., Bäckermeiſter
Walter=Mainz, Bäckermeiſter Haas=Gernsheim a. Rh., Bäcker=
meiſter
Kötzel=Offenbach a. M., Bäckerei=Vertreter Emig= Frank=
furt
a. M., Kaſſenbote Eſch=Frankfurt a. M., Juſtizwachtmeiſter
Hornung=Hanau a. M.

Jäger, Hunde und Kahen.
Nicht wahr, meine deutſchen Volksgenoſſen auf dem Lande,
es gab früher oft Reibereien und Streitigkeiten mit den Jägern,
die es nicht zugeben wollten, daß gerade ihr Hund gewildert,
gerade ihr Kätzchen weit draußen im Feld ein Rebhühnchen ge=
riſſen
haben ſollte. Der Ami, das Lottchen, ſie waren doch ſo
lieb und harmlos. Ja, ſie waren harmlos, wenn ſie auf dem Hof
ſpielten oder wenn der Hund tagsüber an ſeiner Hütte angebun=
den
war. Aber nachts, wenn er Haus und Hof bewachen ſollte
und deshalb frei herumlief, da ging es hinaus mit gleichgeſinn=
ten
Genoſſen zum Jagen. Und beſonders im Frühjahr werden
die Klagen der Jägerwelt und vieler Natur= und Tierfreunde
laut, daß ſtreunende Hunde und Katzen in Wald und Flur wil=
derten
. Das hat ſich aber jetzt doch auch auf dem Lande herum=
geſprochen
, welche Bedeutung die Jagd für die Grundeigentümer
hat. Nach dem neuen Jagdgeſetz gehört der Er ag der Jagd=
verpachtung
ja nicht der politiſchen Gemeinde, wie ſeither in
Heſſen (das bleibt noch 5 Jahre lang), ſondern er gehört dem
einzelnen Grundeigentümer, verteilt nach der Größe ſeines Be=
ſitzes
. Alſo iſt jeder Beſitzer nicht bloß aus Liebe und Freude
am Wild überhaupt, ſondern auch wirtſchaftlich an deſſen Erhal=
tung
intereſſiert und muß ſelbſt dazu beitragen, Schaden von dem
Wildſtand, der doch der Allgemeinheit gehört, abzuwehren. Er
muß wiſſen und die Schulen ſollten es den Kindern immer
wieder einhämmern . , in jedem Hund, in jeder Katze wohnt eine
Raubtiernatur, die bei paſſender Gelegenheit zum Ausbruch
kommt, und zwar meiſt nach dem Wort, daß Gelegenheit Diebe
macht, durch die ſorgloſen Menſchen ſelbſt oder durch ſchlechtes
Beiſpiel eines Artgenoſſen. Profeſſor Olt=Gießen berichtet in
zwei Aufſätzen der amtlichen. Deutſchen Jagd über die ungeheu=
ren
Verluſte, die an dem Rehſtand gerade in Heſſen und Naſſau
in den letzten Jahren durch Schäferhunde, die bekanntlich Wolfs=
blut
in ſich haben, angerichtet wurde; Anlaß genug für jeden
Hundebeſitzer, ſeinen Hund ſcharf zu überwachen. Findet ein
Hund auf dem Acker im Klee oder im Gebüſch einen Satz Jung=
haſen
oder ein friſch geſetztes Rehkitzchen, ſo ſind dieſe Geſchöpfe
verloren; manches tragende Muttertier wird von den Schäfer=
hunden
gehetzt und geriſſen. Gerade die Zeit, in der das Wild
ſetzt oder niſtet (April bis Juli), iſt die wichtigſte Zeit für unſer
Wild, und es heißt da: Weg mit Hunden und Katzen
aus Feld und Wald
Iſt es denn nötig, daß der Hund mit auf das Feld genom=
men
wird und dort fröhlich die Haſen hetzt oder die Junghaſen
frißt? Und die Katzen! Nun, der Schaden, den ſie an der
Vogelwelt ſchon in unſeren Gärten und Anlagen anrichten, er
iſt bekannt, weniger bekannt iſt der Schaden, den ſie den Boden=
brütern
(Rebhühnern, Faſanen) zufügen. Ein alter Jäger be=
richtet
, daß er eine Katze beim Verzehren eines Häschens er=
ſchoſſen
und in ihrem Magen noch vier etwa zwei Tage alte
Faſanenhähnchen gefunden habe. Wer aber ſeine Verpflichtungen
als Volksgenoſſe nicht einſehen und nicht von ſelbſt nach dem Satz
handeln will, daß auch hier Gemeinnutz, d. h. der Nutzen aller
Grundbeſitzer und der geſamten deutſchen Volkswirtſchaft an der
Erhaltung des Wildbeſtandes, vor dem Schlendrian und dem
willkürlichen Tun und Laſſen des Einzelnen ſteht, nun der muß
durch das Geſetz an ſeine Pflichten gemahnt werden. Es gibt im
8 40 den Jagdberechtigten das Recht. Hunde zu erſchießen, die im
Jagdbezirk umherlaufen, ſo daß ſie der Einwirkung ihres Herrn
entzogen ſind, ebenſo Katzen, wenn ſie mehr als 200 Meter vom
nächſten Haus betroffen werden, und zwar einerlei, ob ſie
wildern oder nicht. Das gilt auch, wenn ſie ſich in der
Falle gefangen haben. Nur wenn die Hunde als Hirten=, Jagd=
oder
Blindenhunde, als Sanitäts= oder Meldehunde der Wehr=
macht
oder als Polizeihunde kenntlich ſind, ſich auch im Dienſt
befinden, ſich aber vorübergehend der Einwirkung ihres Führers
entzogen haben, dürfen ſie nicht erſchoſſen werden. Höchſt wichtig
aber iſt, wenn der Beſitzer Schadenerſatz fordert, muß er beweiſen,
daß ſein Hund oder ſeine Katze zu Unrecht erſchoſſen worden iſt.
Alſo wollt Ihr Eure Lieblinge und Euch vor Schaden be=
wahren
und deutſches Volksgut erhalten helfen, dann weg mit
Hunden und Katzen aus Wald und Feld!

Wunder des Fliegens.

Soeben iſt dieſer von Ernſt Udet geflogene Film fertig=
geſtellt
worden und kommt in Darmſtadt am Samstag, dem 25.
Mai 1935, am Vortage des Beginns der Deutſchen Luftfahrt=
Werbewoche, zur Uraufführung. Die Eröffnungsvorſtellung wird
mit einer beſonderen Veranſtaltung verbunden werden.

Diese Cigaretten werden in den Fad
betriebes in Altona-Bahrenfeld nacheig-2 völlig neuen Methoden hergestellt.
Der ungewöhnlich zarte und reine Charaffer dieser Mischung beruht darauf, daß
samtliche Tabake zweimals
Mundstiek hergestelt. OK SR IR Haus folgenden Oistrſkteg:
28
Ar. Og Eenit. 84

saflagen unseres technischen Muster.
ewird ausschließlich ohne

Die Cigaretten si
methoden, die zu

A
(e

der Fabrikations-
au

H. F. 4 PH. F. REEMTSMA CIGARETTENFABRIKEN ALTONA-BAHRENFELD

Bild-Schema im Durchleuchtungsapparat
Auf dem Wege eines natürlichen Gärungs-
DTOZesses erfolgt eine stetig fortschreitende
Veinigung der Tabakblätter, bis sie nach
Abschluß der Fermentation in der Durch-
leuchtung
eine klare Durchsicht ergeben.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 132

Die deutſche Arbeitsfront

Appell der alten Garde der NSB9.

Zu dem großen Kreisappell der alten Garde der NSBO., der
geſtern im Haus der Arbeit ſtattfand, hatten ſich 400 bis 500
alte NSBO.=Kämpfer eingefunden, ſo daß ſich der Saal als faſt
zu klein erwies. Die Werkskapelle des Reichsbahnausbeſſerungs=
werkes
(Lok.=Werk) unterhielt die Teilnehmer mit flotten Mär=
ſchen
bis Oberbürgermeiſter Pg. Wamboldt mit dem Redner
des Abends, Kreisbetriebszellenobmann Pg. Rich. Zachow, ein=
traf
und der Gaubetriebszellen=Schulungsleiter Demmer, im
Namen der Kreisleitung der DAF. die Erſchienenen begrüßte und
den Appell als eröffnet erklärte. Der Werkschor von Röhm u.
Haas trug das Lied Deutſcher Mahnruf vor, dann ergriff Pg.
R. Zachow zu längeren, eindringlichen Ausführungen das Wort.
Einleitend begrüßte er den eigentlichen Begründer der Be=
triebszellenbewegung
im Gau Heſſen. Pg. Göbel, und benutzte
dieſe Gelegenheit, um rückſchauend an die ſchweren Anfänge der
NSBO. vor der Machtergreifung zu erinnern, an die erſte Be=
triebszelle
, die in der Heag entſtand, an die ſchöpferiſche Tätigkeit
des Pg. Fritz Kern für den Gedanken des nationalen Sozialis=
mus
bei der Firma Merck und an anderes mehr. Wenn ſeinerzeit
einige wenige Männer an der Front ſtanden, lag ihnen von An=
fang
an nicht in erſter Linie das Wirtſchaftliche am Herzen, ſon=
dern
das Idelle den übrigen Arbeitskameraden ein Lebensziel,
eine neue Auffaſſung vom Daſein und der Arbeit zu geben, um
den deutſchen Arbeiter von dem Gefühl der Minderwertigkeit zu
befreien und ihm nach der Machtübernahme die Gleichberechtigung
im Volke zu verſchaffen. Aus der inneren Wertung mußten die
äußeren Folgen gezogen werden, einen Staat zu bilden, der den
einzelnen Menſchen und ſeine Tätigkeit anerkennt. Den deutſchen
Volksgenoſſen war die Lebensauffaſſung ſo zu geſtalten, daß ſie
den Kampf gegen die äußeren Dinge durchzuführen und dieſe
äußeren Dinge ſelbſt zu geſtalten vermögen. Die NSBO. unter=
ſcheidet
ſich nicht nach Parteigenoſſen oder Nicht=Parteigenoſſen,
ſondern nur nach Menſchen, die dieſe Auffaſſung vertreten, und
ſolche, die ſie noch nicht vertreten.
Die alte Garde der NSBO. hat die Berechtigung, das Schick=
ſal
des Volkes in erſter Linie mitzugeſtalten, auf ihren Schul=
tern
ruht eine große Verantwortung, die ſie nur dann zu tragen
vermag, wenn ſie ein für allemal die Linie des nationalſoziali=
ſtiſchen
Gedankens verfolgt. Ihre Arbeit innerhalb der Betriebe
bildet die Grundlage zum endgültigen Staatsaufbau Der NSBO.=
Mann hat nicht nur die Verantwortung gegenüber ſeiner Fa=
milie
, ſondern auch im Betrieb letzten Endes gegenüber dem gan=
zen
Volk. In kurzer Zeit werde ein Appell an die alte Garde
der BNSO. ergehen, als Kerntruppe des Nationalſozialismus
der ganzen Gemeinſchaft voranzumarſchieren. Wir haben alles
an das große Ziel zu hängen, die natioalſozialiſtiſche Welt=
anſchauung
endgültig im Wirtſchaftsleben des deutſchen Volkes
durchzuſetzen; dann erſt wird die alte Garde ihren Ehrentitel
verdienen. Mit ihm ſind nicht höhere Rechte verbunden, ſondern
nur die erhöhte Pflicht zur vorbildlichen Leiſtung.
Pg. Zachow ſchloß ſeine Anſprache mit einem begeiſtert auf=
genommenen
Sieg=Heil auf Volk und Führer. Der Geſang der
deutſchen Hymnen folgte. Dann ſprach Oberbürgermeiſter Wam=
boldt
, mehrfach von ſtürmiſchem Beifall unterbrochen. Er gab
ſeiner Freude darüber Ausdruck, im Kreis der alten Garde wei=
len
zu können, und dankte ihr für den Einſatz in den Kampf=
jahren
. Es gelte, niemals zu vergeſſen, was in der Kampfzeit
zuſammengeführt habe. Schon vor dem Kriege habe es in
Deutſchland Zuſtände gegeben, die vom deutſchen Standpunkt aus
nicht gefallen konnten. Bei dieſer jahrzehntelangen Entwicklung
ſei es nicht möglich, daß alle in zwei, drei Jahren umlernen, aber
es ſei eben die Aufgabe der alten Garde, dafür zu ſorgen, daß ſie
umlernen. Die Aufgabe ſei nicht leicht, aber es gelte, uner=
ſchütterlich
den nationalſozialiſtiſchen Geiſt bis in den letzten Be=
trieb
zu tragen.
Stürmiſch begrüßt richtete zum Abſchluß des Appells Pg. M.
Göbel noch einige Worte an ſeine Kameraden. Er freue ſich, ſo
viele alte Kumpane aus der Kampfzeit vor ſich zu ſehen. Sie
mogen ſtolz darauf ſein, diejenigen geweſen zu ſein, die die erſten
Breſchen in den Marxismus geſchlagen haben. Stoßtruppe der
Partei in den Betrieben zu ſein, bedeute, ſich immer wieder für
das Volk einzuſetzen, denn erſt aus der geſicherten Exiſtenz des
Volkes wachſe die Exiſtenz des Einzelnen. Pg. Göbel ſchloß mit
einem eindrucksvollen Gelöbnis an den Führer und ſein Werk.
Pg. Zachow erklärte dann den Appell der alten Garde für
beendet, man blieb aber noch kameradſchaftlich beiſammen. N(

Der Kreiswalter.

Das ambulante Gewerbe in der Deutſchen Arbeitsfront.

In den Kreiſen der ambulanten Gewerbetreibenden beſtehen

vielfach noch Unklarheiten über die Zugehörigkeit zur Deutſchen
Arbeitsfront und zum Wirtſchaftsverband ambulantes Gewerbe.

Es muß nochmals ausdrücklich darauf hingewieſen werden,
daß die Mitgliedſchaft zur Wirtſchaftsgruppe ambulantes Gewerbe
nicht die Mitgliedſchaft zur Deutſchen Arbeitsfront einſchließt,
denn die DAF. hat die Aufgabe, alle Vg. dieſes Gewerbes ſozial
zu betreuen und arbeitet in der Behandlung aller wirtſchaftlichen
Fragen Hand in Hand mit der Wirtſchaftsgruppe.
Es iſt eine unbedingte Notwendigkeit, daß ſämtliche ambulan=
ten
Gewerbetreibenden Mitglieder der DAF. werden, ſoweit ſie
es noch nicht ſind, denn es beſtehen noch vielfach in dieſem Ee=
werbe
ſoziale Notſtände, die zu beſeitigen ja Aufgabe der DAF.
ſind.
Ueber den Aufbau und die Aufgabe der DAF.
ſpricht am Mittwoch abend 10.30 Uhr im Saal der Krone‟,
Darmſtadt, Schuſtergaſſe 3, der Gaufachgruppenwalter Pg. Wagner.
Es wird erwartet, daß ſämtliche ambulanten Gewerbetreibenden
an dieſer Verſammlung teilnehmen, um damit ihren Willen zum
Aufbau dieſes Gewerbes zum Ausdruck zu bringen. Die Ver=
ſammlung
findet erſt zu ſo ſpäter Stunde ſtatt, damit auch die

Meſſeteilnehmer des ambulanten Gewerbes, die erſt um 10 Uhr
ſchließen, teilnehmen können.

Propagandawalter! Achtung

Am Dienstag, dem 14. Mai, findet eine wichtige Propaganda=
walter
=Sitzung ſtatt. Ort: Haus der Arbeit. Zeit: 20.15 Uhr.
Es nehmen teil: Sämtliche Ortsgruppenpropagandawalter, ſämt=
liche
Betriebspropagandawalter der Betriebe mit über 100 Mann
Gefolgſchaft. Die ſtatiſtiſchen Unterlagen betr. Uniformierung
der Gefolgſchaftsmitglieder uſw. ſind mitzubringen.

Stellenvermittlung der DAF.
Stellungsloſe Kameraden! Achtung!

Ar. Eberſtadt, 13 Mai. Ein herrlicher Frühlingstag im
des idylliſchen Mühltals, umgeben von frühlingsgrünen

fruchtbaren Ackerlandes, umrauſcht von dem Waſſerfall des A.

Alle ſtellenloſen Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront, die
den nachſtehend verzeichneten Berufen angehören, müſſen gleich=
gültig
, bei welcher Stelle ſie als ſtellungſuchend eingetragen ſind
Bewerber bei der Stellenvermittlung der Arbeitsfront werden.
Es handelt ſich dabei um Kaufmannsgehilfen, Techniker, Werk=
meiſter
, Büro= und Behördenangeſtellte, weibliche Angeſtellte.
Die Geſchäftsſtelle der Stellenvermittlung der DAF. befindet

ſich Rheinſtraße 35, Zimmer 5. Sprechzeit täglich von 1213 Uhr,

außerdem Donnerstags von 1618 Uhr. Bei der demnächſt ſtatt=
findenden
Ueberprüfung müſſen alle ſtellenloſen Berufskameraden
dort als Bewerber eingetragen ſein.

Wir rufen Euch

zu den Sportkurſen der NS. Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟.
Aus zahlreichen Anfragen entnehmen wir, daß trotz aller Auf=
klärung
durch die Preſſe immer noch größte Unklarheit über die
neue Organiſation Sportkurſe der NS. Gemeinſchaft Kraft durch

Freude beſteht. So ſollen dieſe Zeilen dazu dienen, noch einmal
das Grundſätzlichſte über Sinn und Art dieſer Kurſe in die breite
Oeffentlichkeit zu tragen.

Unſer Ziel: Wir wollen, daß jeder Deutſche den Segen des
Sportes kennen lernt. Darum rufen wir gerade Euch, die Ihr
noch nie oder nur wenig Leibesübungen getrieben habt, Euch, die
keinem ſporttreibenden Verein angehören, Euch, die noch nichts
von der erholenden Wirkung zwangloſer ſportlicher Betätigung
wiſſen. Eure Freizeit muß Eure Erholung ſein. Sport iſt ein
guter Arzt; er hält jung und geſund. Weil wir Eure Geſundheit
wollen, rufen wir Euch zu unſeren fröhlichen Sportkurſen. Hier
treiben wir nicht Sport um der Leiſtung, ſondern um der Er=
holung
und Ablenkung willen. Ihr findet ſie ſicher und billig
auf dem grünen Raſen bei luſtigem Spiel. beim Schwimmen im
kühlenden Waſſer, beim Sport an der friſchen Luft, in der Sonne.
Wer ſich ernſthaft trainieren will, oder ſich gar zu wirklicher
ſportlicher Höchſtleiſtung befähigt fühlt, der wird von ſelbſt den
Weg zu einem entſprechenden Verein finden.
Unſer erſtes Programm: Ihr erhaltet es koſtenlos in unſerer
Geſchäftsſtelle, Bismarckſtraße 19 (Seitengebäude). Es enthält
alles, was man über die Sportkurſe wiſſen muß. Leſt es gründ=
lich
und Ihr erſpart Euch und uns viel Fragerei. Für beſondere
Auskünfte ſtehen wir zur Verfügung: jeden Morgen von 911
Uhr, jeden Nachmittag (außer Mittwoch und Samstag) von 15
bis 17 Uhr (Tel 3330).
Unſere Sportkurſe: Ihr könnt Euch ausſuchen, welche Sport=
art
Ihr betreiben wollt. Kurſe in Schwimmen, Leichtathletik
(Reichsſportabzeichen), fröhliche Gymnaſtik, Fechten und Tennis
finden ſtatt. Kurſe in Reiten, Jiu=Jitſu uſw. werden durchgeführt,
ſobald ſich genügend Teilnehmer melden.
Unſere Sportkurſe laufen durch das ganze Jahr. Hört ein
Kurſus auf, fängt ſchon ein neuer an. Ihr könnt alſo jederzeit
einen Sportkurſus beſuchen.

Unſere Organiſation: Ihr ſollt es ſo leicht wie möglich ge=
macht
bekommen, Eure Feierabendzeit wirklich gut und voll bei

Sport und Spiel auszunutzen. Deshalb halten wir es ſo: Ihr
bekommt auf unſerer Geſchäftsſtelle eine Jahresſportkarte ( ein=
maliger
Einheitspreis 30 Rpf.). Sie erlaubt Euch den Zutritt
zu jedem Sportkurs, den wir durchführen, und verſichert Euch da=
fur
. Eine beſondere Anmeldung zu den einzel=
nen
Kurſen iſt alſo nicht mehr nötig. Ihr geht ein=
fach
in den von Euch erwählten Sportkurs und löſt dort bei dem
Sportlehrer die Kurſusgebühr in Geſtalt von Sportmarken. Sie

ſund und jung zu erhalten. Außerdem werden wir nach und
nach in allen Stadtteilen und auf den ſchönſten Sportanlagen
Darmſtadts zu denkbar günſtigen Zeiten unſere verſchiedenen
Sportkurſe einführen. Es iſt uns natürlich im Augenblick nicht
möglich, ſofort allen Wünſchen zu entſprechen. Wir ſind aber
gerne bereit, Wünſche und Vorſchläge entgegenzunehmen und im
nächſten Vierteljahrsprogramm (JuliSeptember) zu verwerten.
Wir haben unſere Kurſe in die Hände von Lehrkräften gelegt,
die Fachleute auf ihrem Gebiete und außerdem Mitglieder des
Reichsverbandes. Deutſcher Turn=, Sport= und Gymnaſtiklehrer
e. V. im Nationalſozial. Lehrerbund ſind.
Unſere Gebühren: An unſeren Sportkurſen ſollen alle Volks=
genoſſen
teilnehmen können. Darum haben wir unſere Gebühren
ſo niedrig wie nur möglich gehalten. Wir unterſcheiden
eine DAF.=Gebühr (ermäßigte Gebühr) für Mitglie=
der
der Deutſchen Arbeitsfront, deren Ehefrauen und Kinder
unter 21 Jahren, und folgende an die DAF. angeſchloſſenen Ver=
bände
: NS. Deutſcher Aerztebund, Bund nationalſozialiſtiſcher
Deutſcher Juriſten, NS. Lehrerbund, Reichsbund der Deutſchen
Beamten, NS. Bund deutſcher Techniker, NS. Hago.
Arbeitsloſe, Minderbemittelte, kinderreiche Familien können
überall zu halben Preiſen teilnehmen.
Ermäßigte Gebühren ſetzen entſprechenden Ausweis
voraus.
Eine Normalgebühr für alle anderen Volksgenoſſen.
Wir rufen Euch zu unſeren Sportkurſen. Sie dienen einem
guten und hohen Ziel. Helft mit, es erreichen. Unſer deutſches
Volk kann ſeine hohen Aufgaben nur erfüllen,wenn es ſich ge=
ſund
erhält. Haltet Euch geſund, indem Ihr Sport treibt.

Vorkragsabend der NSRDW.

Im ſtark beſetzten Odenwaldzimmer der Krone trafen
ſich die Mitglieder der Reichsfachſchaft Deutſcher Werbefachleute
(NSRDW.), Ortsgruppe Darmſtadt, zu einem Vortragsabend
über das aktuelle Thema Akuſtiſche Werbung, wobei be=
ſonders
die Werbeſchallplatte als zuſätzliches Werbemittel behan=
delt
und vorgeführt wurde. Der Fachſchaftsleiter der Betriebs=
werbung
Weicker eröffnete mit kurzer Begrüßung und einem
Rückblick auf die ſeitherigen Veranſtaltungen den Abend. An=

ſchließend hielt der Ortsfachſchaftsleiter F. Senft ſein Referat.
Auf der Suche nach neuen Werbemitteln habe man die Möglich=
keit
der akuſtiſchen Wer

und neue Werbemöglichkeiten den ſeitherigen ergänzend zufügen.
Jedes Werbemittel muß am geeigneten Platz eingeſetzt werden.
Die Schallplatte als akuſtiſches Werbemittel wurde nach kurzen
theoretiſchen Erläuterungen praktiſch vorgeführt. Auch die Frage,
wie und wo kann ich Werbeſchallplatten einſetzen, wurde behan=
delt
. Es wurde hierbei an die Werbelautſprecherwagen zur
ſchnellen Aufbietung der Maſſen, an die Werbeſchallplatte im
Kino mit flüſſigem Text zu ſtehendem Bild und die beim Rund=
funk
und ſchließlich an die Schallplattenwerbung auf und für
Ausſtellungen erinnert. Im Zuſammenhang damit wurde die
Schulung durch Schallplatten erwähnt. Beſonders unterſtrich
Redner die Werbeſchallplatte als geſprochenen Geſchäftsbrief

Die praktiſchen Werbeſchallplattenvorführungen zeigten dann
die akuſtiſchen Möglichkeiten für die Werbung, deren Erfolg von

der Klangfarbe und dem geſchickten Text der Platten abhängt.
Sehr geſchickt waren beiſpielsweiſe die Lärmbekämpfungsplatte‟
ſowie eine Dialektwortplatte und manche anderen. Naturlich
wurden auch unwirkſame akuſtiſche Werbungen praktiſch vorge=
führt
. Beſonders wirkungsvoll waren aber namentlich manche
Zwiegeſpräche, die den Hörer in Spannung hielten bis dann die
werbende Firma genannt wurde. Redner betonte zum Schluß,
daß viel Erfahrung zu der akuſtiſchen Werbung gehöre.
Ing. Meſſerklinger gab anſchließend noch einige tech=
niſche
Einzelheiten zur Aufnahme der Schallplatten, die heute

noch auf dem Prinzip Edinſons beruhen. Phyſikaliſche und tech=
niſche
Vorgänge der Beſprechung einer Platte durch das Mikro=
phon
wurden theoretiſch erläutert und dann praktiſch vorgeführt.
Die Ausführungen des Referenten fanden lebhaften Beifall, dem
Herr Weicker nochmals beredten Ausdruck gab.

IHbg 52

CREME: Dosen 15 Pf.-RM 1.00, Tuben 40 u. 60Pt. / OL: 35 Pf.RM 1.20

Was die Lichtſpiel=Theater bringen.

Das Union=Theater zeigt heute letztmalig das
an Verwechſlungen reiche Luſtſpiel Da ſtimmt was nicht
mit Victor de Kowa, Lizzi Holzſchuh und Paul Heidemann in den
Hauptrollen. Lachſtürme entfeſſelt Adele Sandrock als Baronin
von Weiningen und A. R. Roberts als Kommerzienrat Winkler.

Helia zeigen ab heute Peter, Paul und Nanette mit Her=
mann
Thimig, Hilde Krüger, Hans Junkermann, Paul Heide=
mann
, Hilde Hildebrandt, Paul Henkels, Jakob Tiedtke und Hans
Richter in den Hauptrollen. Buch und Regie Erich Engel, Muſik
und muſikaliſche Leitung Franz Groth.

Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch einige Tage den erſt=
klaſſigen
Harry=Piel=Film Schatten der Unterwelt mit Darry
Holm, Hans Junkermann und Eliſabeth Pianjeff in den Haupt=
rollen
. Regie führt Harry Piel perſönlich, die Begleitmuſik kom=
ponierte
Fritz Wenneis.

baches und ſtimmungsvoll belebt durch die dort heimiſche
welt. Unter dieſer herrlichen Symphonie der ewig ſchönen
fand der vom hieſigen Verſchönerungs= und Verkehrsvere.
errichtete Tempel und die Beſchriftung des Eintrachtbru.
ſeine Weihe. Der Vorſitzende, Herr Philipp Eyſenbach,I
in ſeiner Anſprache, der Brunnen ſei errichtet worden in dee
riſſenen Stadium des Jahres 1930 und der damals gewählt=
Eintrachtsbrunnen entſpreche ganz der Symbolik unſere

rers und Kanzlers Adolf Hitler. Die Beſchriftung des Brm

Eintrachtsbrunnen, erbaut 1930. eine Mahnung aus trüben.

ine Arbeit des Bildhauers Hch. Dieter, hier, enthalte (

rung und Mahnung zugleich. Der neue Temvel, in
prachtvollen Mühltallage, ſei, wie aus dem Schild am Enm
hervorgehe der Heimat gewidmet und habe zum Zweck, eim9,41
bei plötzlich eintretendem Unwetter und Zierde der Landſagwryn
ſein. Außerdem wird durch vorhandene und noch anzubriu
Sinnſprüche auf den Naturpfad und Naturſchutz hingewinet
daß der Tempel zugleich ein Stützpunkt für den Heimat= u.d5
turſchutzgedanken iſt. Dem Erbauer des ſchönen Tempels. 9
Zimmermeiſter Wilh. Kern, wird alle Anerkennung zutei:! Mrwi Auch er I
Bürgermeiſter Madre ſprach dem Verkehrs= und Verſchön=eit mnt. Aus den
verein Dank der Gemeinde aus und nahm die beiden AS-)firnen empor, 2u
ſeinen Schutz. Im Zuſammenwirken von Verſchönerungs= um/// ulich das Mal
kehrsverein mit der Gemeinde verkörpere ſich die Voksgnu huen Luader
ſchaft in ſchönſter Weiſe, waren ſeine weiteren Ausführungnm und ſ0 zerbricht
ſchloſſen mit dem Wunſch, daß die beiden wertvollen Einrickzug drt ſtürzie
von ſtumpfſinnigen Bubenhänden verſchont bleiben.
Fune Architekt
Dem Verſchönerungs= und Verkehrsverein gebührt herzhus vm der Si
Dank für die Erſtellung bzw. Vollendung dieſer beiden ihrwben iſt
Einrichtungen. Sie ſind mit den vielen anderen AnlasnuDeſs Werk des
Vereins koſtbares Gut, das vor Schaden zu bewahren Pflicd An Niedergang de
Naturfreundes iſt.
Mae, die einſt z

Dg. Arheilgen, 13. Mai. Mütterabend. In der
kinderſchule fanden ſich geſtern abend aus Anlaß des da
Muttertages die jüngeren und die älteren Mütter des c
Müttervereins zu einem Mütterabend zuſammen. Die ei=
Darbietungen des zwangloſen Programms, wie Gedichtvau
gemeinſam geſungene Lieder und die Aufführung eines ge:
Spiels uſw. trugen ſämtlich der tiefen Bedeutung des duße
Muttertages Rechnung und wurden, da ſie den zahlreich etn
melten Müttern aus dem Herzen ſprachen, mit großer u

Den überflüſſie
uen und Maue
zſolch ehrenvo
erten der große
eur Heldengröß
Gidd herab. Vol=
ei
die den P

aMfed

mung aufgenommen. Der Abend nahm einen wohlgelungen ahu iſe gepredigt

Gu. Viele Geſchled

lauf und hinterließ einen nachhaltigen Eindruck.
Er. Wixhauſen, 13. Mai. Zum Muttertag verarf
die hieſige Schule im Hofe der Ferdinand=Werner=Schu!/
ſchlichte Feier. Herr Rektor Krausmüller wies in eiet! Mhuf 13. Mai
zen Anſprache auf die Bedeutung des Tages zu Ehren der d/hrg der Freiwill
Mutter hin. Sprechchöre und Lieder der einzelnen Klaſſe
ſinnige Gedichte, ſelbſt von den Jüngſten mit leuchtenden A04gſag ſtatt.
vorgetragen, verſchönten die kleine Feier. Freiwzſſ. de Lebung
für und Soz
Sanitätskolonne. Am Sonntag fand im Loka) H ud Sozjalre
Sonne die Schlußprüfung der hieſigen Freiwilligert
ei der Gemein
tätskolonne ſtatt. Hierzu war auch der Sanitätshalbzug Er)ſſezt Der Au
erſchienen. Nach der theoretiſchen Prüfung im Saale Zur
durch Kolonnenarzt Dr. Käß; konnte Kolonnenführer A8 ,00 RM.
Aüutusbau des V
nach kurzen Worten über die Bedeutung des deutſchen Roter Amrn jedoch kann

zes vier neue Mitglieder durch Handſchlag verpflichten,

Alarm wurden nun die Sanitäter nach dem alten Schulauf.2 beſtimmun

4 Ar Bürgermeiſte
rufen, wo ſie unter den kritiſchen Blicken der Herren Dr.:4uch dem Reich=
ſert
, Arheilgen und Dr. Breidert=Erzhauſen die p
(emeinde an ein
Prüfung im Anlegen von Verbänden und der Behandlu gypſenſchaft ſetzt
Verunglückten uſw. zur vollen Zufriedenheit ablegten. M Jodbezirks: 9
o. Erzhauſen, 13. Mai. Waſſerleitung rbeiten werd e/ndſürle werden
zurzeit ausgeführt. Den Hausbeſitzern, welche ſeither oheeg rgeben Ablau
tungswaſſer waren, wird die Zuleitung durch die Gemei DUr
ins Gehöft gelegt, was ſeither nicht der Fall war. Mm
tag. Die Frauenſchaft der NSV. bereite geſtern der NoſAmſtadt, 13
Mütterchen mit dem Gruße des Führers eine überraſchende 2i 10 ſeine Ehefra
ein Blumenſtrauß nebſt Gebäck wurden überreicht. Der auf0 h0chzeit. Den
Frauenbund unternahm geſtern per Autobus einen Ausfl ue/ escn ihrem
Wiesbaden und Mainz.
M. herr Wiede
Ek. Pfungſtadt, 13. Mai. Gärtner=Jubiläu /Goblatts un
Jahre ſind es her, als Fritz Reinhart im Jahre 1887/,zundliches
Großherzogl. Hofgärtnerei Beſſungen als Lehrling eintm=ſn, / auf zur Ge

Nmachers El
Pgeht am

war dort nach beendeter Lehrzeit bis 1892 als erſter Gehili
Dann folgten bis 1899 die Wanderjahre, bei denen die D
in Zweibrücken, Barmen und Homburg v. d. H. beſonders e1N A. Geburtst
werden muß. Dann kehrte er an ſeine alte Arbeitsſtätte zumd Muznhauſen.
wurde Obergärtner des Prinz=Emil=Gartens. Im Jahr: e7 ahebende
machte er ſich in Pfungſtadt ſelbſtändig, indem er einen 2celnehmern
baubetrieb eröffnete, dem er heute noch in voller Friſche berun/ſ
Ak. Nieder=Ramſtadt, 13. Mai. Spar= und DarllI0 i
kaſſe e. G m. u. H. Generalverſammlung. Am I00 im Wei
Geſchäftsbericht war zu entnehmen, daß man mit der biss Pcm Wbe
Entwicklung der Genoſſenſchaft reſtlos zufrieden ſein kan7! w deren Bed
Geſamtumſatz des Jahres 1934 betrug 481079,14 RM. o.
gegenüber demjenigen des Vorjahres wiederum eine gach/ ſioſer. Ot
deutende Zunahme erfahren. Auch die Spareinlagen. die n BmX na
auf nahezu 190 000 RM. angewachſen ſind, ſteigerten ſich, Mſt ange
weis dafür, daß die Sparer Vertrauen zu der Kaſſe haber; Wiermu
Genoſſenſchaft verfügt über beträchtliche Reſerven und Rnmſt
für zweifelhafte Fälle und iſt ſomit allen Eventualitäten . Män
ſen. Auch der Frage der Liquidität wurde größtes Augenmrs
widmet, ſo daß die Kaſſe auch in dieſer Hinſicht allen Anfo=u4,
gen gewachſen iſt. Der Reingewinn des Jahres 1934 betrug,
RM., der ſoweit er nicht den Mitgliedern zur Erhöhung WSi
ſchäftsanteils gutgeſchrieben wird, dem Reſervefonds zufal4 Mm
Frage der Umwandlung der Genoſſenſchaft von der unbeſch.*h
in die beſchränkte Haftung verbreitete ſich eingehend Herln
bandsreviſor Grünewald. Wider Erwarten erhob ſich gege.
Vorſchlag der Verwaltung kein Widerſpruch, ſo daß der Um
lungsbeſchluß einſtimmige Annahme fand. Ebenſo eine
wurde auch der Vorſchlag der Verwaltung, den Geſchäftsahi.
100 RM. und die Haftſumme auf 1000 RM. feſtzuſetzen, an. 10
men. Bezüglich der Einzahlung des Geſchäftsanteils werden."

gehendſte Erleichterungen geſchaffen, die es einem jedem 900

ermöglichen, ſeinen Verpflichtungen nachzukommen. Die ſch
gemäß aus dem Aufſichtsrat ausſcheidenden Mitglieder
Wendel und Wilh. Caſtritius wurden einſtimmig wiedeige.
Zum Schluß ſprach noch Herr Verbandsdirektor Grunewal?
die Entwicklung der Zinsſätze und alle mit der jetzt eingein.
Senkung verbundenen Probleme.
Dd. Traiſa 13. Mai. Die Odenwälder Hari

induſtrie läßt durch die Gemeinde darauf hinweiſen. Fſch
den täglichen Sprengungen, vormittags zwiſchen 8 und 9"
mittags zwiſchen 12 und 13 Uhr. jeweils 5 Minuten vollte
Warnungsſchuß erfolgt, ſo daß die in unmittelbarer 90
Steinbruchs befindlichen Perſonen rechtzeitig gewarnt ſ
eventuell ſich etwas weiter entfernen, um nicht durch oie
mal recht weit ſpritzenden Steinſplitter Schaden zu erleile
G. Ober=Ramſtadt. 13 Mai. Aus Anlaß ihrer Go) h
Hochzeit ging den Eheleuten Ludwig Kehr 2., hiek.""
wunſchſchreiben vom Führer und Reichskanzler Adoll"
und ein ſolches mit einer Ehrengabe vom Reichsſtatthalte.
ſen Landesregierung zu. Die Glückwünſche des Kie‟
und der Gemeinde überbrachte dem Jubelpaar Bürg.
Jörgeling, diejenigen der Kirche und ein Erinnerunge=
Landesbiſchofs Pfarrer Nürnberger. Auch von anderen Siee
u. a. von der Reichsbahn, bei der Herr Kehr viele Jahle.
tigt war, wurden dem Jubelvaar Glückwünſche und Oe
übermittelt.
k. Dieburg, 13. Mai. Hohes Alter Die älteſte.
nerin von Dieburg. Frau Joſefa Knauf Wwe, Heb90ſ
beging geſtern ihren 86. Geburtstag.

[ ][  ][ ]

ustag, 14. Mai 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 132 Seite 7

Gründung
Wolfram von=Eſchenbach=Bundes.

Freitag. dem 10. Mai, wurde in Auerbach, jenem Städt=
mit
ſeinem Barock ein Prachtſtück in dem Schmuckkäſtlein
Zenwaldes iſt, der Wolfram von Eſchenbach=
egründet
. Gedanke wird Tat!
ge lange raunt es ſchon um die Wildenburg, als den wieder=
Aufenthaltsort des hervorragendſten mittelalterlichen
deſſen Parſifal hier zum Teil entſtanden iſt. Den Nach=
ür
verdankt die deutſche Wiſſenſchaft den unermüdlichen
zürg en des ehemaligen Präſidenten der fürſtlich Leiningiſchen
mrung, Dr. Albert Schreiber. Wie aber ſteht es um die Feſte

Burg Münzenberg in der Wetterau, wie die Pfalz in
abn, entſtammt ſie der großen Stauferzeit. Ein herrliches
wehrhafter Geſinnung und künſtleriſch beſchwingten Gei=
91 uneinnehmbar reckte ſie ſich empar auf Bergeshöhe. Von

jSten war ein Angriff unmöglich, und die vierte Seite war
rächſrwerk. Gräben und Schildmauer geſchützt. Ein trotziger
ergwih ſchreckte den verwegenen Angreifer ab. Dem Freunde
me te ſich gaſtlich das Tor. Eine reich ausgeſtattete Torhalle
Zie ſchn in den Burghof, der insgeſamt 72 Meter lang iſt je=
ſch
eine Mauer aus dem 15. Jahrhundert in zwei verſchie=
ſae
Teile getrennt wird. Von der prachtvollen Ausſtattung
zBg ihren Wohnbauten, den Verteidigungswerken iſt nur
humig geblieben. Noch ſteht eine Kaminwange, während die
mgeſtürzt iſt. Die koſtbaren Verzierungen im Obergeſchoß
ſaas, die Säulen. Geſimſe und Fenſter ſind zerbrochen oder
ſü. Da ragt der Anfangsſtein eines Bogens weit hinaus in
Hu einem Armſtumpf gleich, und ſucht nach einem fehlenden
huger. Auch er wird ſtürzen und vergehen, wenn ihm nicht
feh mnt. Aus den Fugen und Ritzen des Gemäuers winden
Aſflliten empor Tannen und Kiefern, Gras und Moos ſpren=
härrlich
das Mauerwerk. Ihre Wurzeln bohren ſich zwiſchen
nſrätigen Quader hinein, der Regen läßt das Geſtein ver=
tternund
ſo zerbricht der Mauerverband. Hier zerfiel eine
rtall

bleiben.

nuckne, dort ſtürzte die Hauptwand des Pallas in ſich zuſam=
MEzelne Architekturteile aus dem Portal im Erdgeſchoß ver=
erein
gebüct hns was von der Schönheit der ganzen Anlage, die verſchüttet
dieſer heau ) uuraben iſt
anderen 1 ᛋüſndieſes Werk des Zerfalls dauert ſchon ſeit Jahrhunderten.
wahten ! / üe Niedergang des Reiches ſchwindet das Rittertum dahin.
Wuzen, die einſt zum Schutze des Landes angelegt worden
ſuden überflüſſig. Jede Stadtgemeinde befeſtigt ſich ſelbſt
fGrben und Mauer. Kaiſer und Reich können den Rittern
ner ſolch ehrenvolle Aufgaben erteilen, wie voreinſt in den
hhnerten der großen deutſchen Kaiſer. Damals wuchſen die
gbnur Heldengröße, aber wie ihre Beſtimmung erfüllt iſt,
wie Geſie dntſbald herab. Volkstümlich kennt man ihren Stand als den
ührung eins Röder die den Pfefferſäcken auflauteren, die den ſchwer=
zedeutung
) ſdein Planwagen überfielen und nur gegen hohe Löſegelder
ſie den zuhlte rurſen. Händler das Verlies wieder öffneten. Mit harten Ab=
hen
, mit gruſ ena)rückten ſie die Bauern, die ſich in der Zeit, da eine neue
en wohlgeliun zubgenlehre gepredigt wurde, von den Laſten frei zu machen
ſuchte. Viele Geſchlechter wurden in den Bauernkriegen aus=

ittertagm

Azdorf, 13. Mai. Feuerwehrübung. Die erſte Früh=
süthg
, der Freiwilligen und Pflichtfeuerwehr fand am ver=
geſhe
Freitag ſtatt. Hierbei war erſtmals der Jahrgang 1916
etrvi. Die Uebung nahm einen befriedigenden Verlauf.
Kllen= und Sozialrentnerfürſorge. Die Bezüge
Kllei= und Sozialrentner für Mai werden am 15. Mai vor=
nagg
ei der Gemeindekaſſe ausgezahlt. Aus dem Ge=
imſdrat
. Der Aufnahme eines Meliorationsdarlehens in
m
0 19 000 RM. für die Feldbereinigung wird zugeſtimmt.
Wleitausbau des Viehtriebweges wird als Notſtandsarbeit

gemtnen, jedoch kann die Inangriffnahme der Arbeiten nach
llag vervſlge ngürcen Beſtimmungen nicht vor dem 1. Oktober d. J. ge=
dem
a
Zeng ler Bürgermeiſter berichtet noch über die neue Jagdein=
der
heii ung uch dem Reichsjagdgeſetz. Das Jagdrecht geht nunmehr
hauſen / deck ſemeinde an eine neuzubildende Jagdgenoſſenſchaft über.
d der Bel ſe ſeolſenſchaft ſetzt ſich zuſammen aus allen Grundſtücksbe=
n
Jagdbezirks; Jagdvorſteher iſt der Beigeordnete. Die
gsarbe
n sdbezirke werden auf dem Wege ſchriftlicher Gebote auf
pelche
ahrö= ergeben. Ablauf der Bietungsfriſt iſt der 4. Juni, mit=
777 121 br.
durt
fall
le/ Eoß=Umſtadt. 13. Mai. Am 15. Mai feiert Herr Auguſt
dem nd ſeine Ehefrau Eliſabeth, geb. Melius, das Feſt der
ni
derme Hochzeit. Dem allgemein beliebten und geehrten Ehe=
Twles an ihrem Jubeltage an Ehrungen und Glückwünſchen
f hn Herr Wieder iſt jahrelanger Zeitungsträger des
mſthider Tagblatts und erfreut ſich durch ſein ſtets zuvorkom=
ides
ud freundliches Weſen ganz beſonders allgemeiner Be=
ſtheit
blück auf zur Goldenen! Das ſeit 25 Jahren im Hauſe
bei; Uhrmachers Ernſt Grimm wohnende Fräulein Mar=
ete
ſAng begeht am Dienstag in geiſtiger und körperlicher
ſche Aihen 80. Geburtstag.
Göenhauſen, 13. Mai. 50er Geburtstagsfeier.
van ene erhebende, ſchöne Feier im Gaſthaus Zum Adler
allels e lnehmern unvergeßlich bleiben wird. Kam. Karl Roſe
dißſeburtstagsrede, in der er der Schulzeit und der Vergan=
geit
im ihren heiteren und dunklen Tagen, ebenſo der geſtor=
und en uſc im Weltkrieg gefallenen Kameraden gedachte. Bei ge=
nſchitſt
chem Abendeſſen, muſikaliſchen und geſanglichen Vor=
ben
, ioiteren Reden und einem Tänzchen verbrachten die 50er
Gſrtstag in echt geſelligem Zuſammenſein und im Aus=
Eür froher Erinnerungen. Zu Grabe getragen wurde
Somug nachmittag Frau Marie Bergmann. die Witwe
meiß unge Jahre tätigen Pfarrers und Kirchenrates Berg=
N.=Ywurde an der Seite ihres verſtorbenen Gatten auf dem
ſigem: ſiedhofe im Beiſein vieler Leidtragenden auch von un=
Er Gellminde beigeſetzt.
. hichelsheim, 13. Mai. Geſtern früh war unter Aufſicht
Krühsfeuerwehr=Inſpektors Müller=Erbach eine Uebung.
DauFſtannte, das Feuerſignal ertönte, die Wehr kam im voll=
Telhy an, die Leitern wurden hochgeſtellt und ſchon ſpringen
Frwgencnner mit Gasmasken über die Sproſſen. Alsbald
hensbeinige verunglückte Bewohner aus den Fenſtern. Die
kunglüäten haben ſchon Zettel anhängen. ausgefüllt von dem
nneluzt, der Freiwilligen Sanitätskolonne Dr. Fiſcher und
Saweulskolonne nimmt ſie in Empfang. Auf Tragbahren wer=
der
Yrunglückten weggebracht aus dem Gefahrenbereich zu
Ve undsplatze. Hier zeigen die jungen Sanitäter, was ſie
en loch Anlegen der richtigen Verbände und durch richtige
Berun) der Verunglückten. Der Kreis=Feuerwehr=Inſpektor
ach ſe Mvolle Anerkennung aus.
2 9mbeim, 13. Mai. Verkehrsunfall mit töd=
emrlus
gang. An der verkehrsreichen Straßenkreuzung
WDkr. und Bismarck=Straße ereignete ſich ein folgen=
wekers
tolücksfall. Der hieſige Friſeur Georg Buſalt in der
Sauſnze wollte ſich, von der Eulerſtraße kommend, auf dem
Nrrade ſich Adolf=HitlerBismarck=Straße in die Molitor=
Re Aſberi. Beim Einbiegen in die Bismarck=Straße wollte
Nuich Eino die Kurve ſchneiden, wobei ſich der Zuſammenſtoß
Denelie Adolf=Hitler=Straße in Richtung Käfertal paſſieren=
Nrefthrer mit Sozius ereignete. Der Motorradfahrer er=

Ne beclapfahrer in der Flanke, wodurch der Verunglückte vom
vueracn; den Randſtein des Bürgerſteigs geſchleudert wurde
ce Kopfverletzungen erlitt und das Bewußtſein verlor.
D4 Andfahrer riß ſeine Maſchine nach links, wodurch er
Jueet 1chunter die Maſchine zu liegen kam. In ſchwerverletztem
Scnnoſ ur de der Verunglückte ins hieſige Krankenhaus ein=
DerE oier kurz darauf ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Die
Sichem t us das Kennzeichen IV 32 415. Fahrer und Sozius
nd vonn ſife=rtal gebürtig.

gerottet, ihre Burgen beraubt und verbrannt. An den Ruinen ar=
beitete
die Zeit und der Menſch. Jene ſandte mit dem Winde
Samenkörner hin, die ihre Wurzeln in den Mörtel gruben, die ſich
wandten und dehnten nach der Sonne. Dieſer aber kam. als Bauer
oder Bürger, mit Brecheiſen und Sprengpulver, und brach ſich von
dem feſten Gebäu ſoviel los, als er gerade brauchte. Manche Steine
konnte er jedoch nicht verwenden, ſie waren zu ſeltſam geformt und
behauen. mit Schnörkeln und Blättchen, die ließ er im Hofe liegen
oder in den tiefen Graben hinabrollen und ſtieß wieder das Eiſen
in die Fugen und löſte ſich den nächſten aus der Wand, bis er ge=
nügend
hatte für ſeinen Bau. Die anderen droben deckte im Herbſte
das Laub zu. Sie ruhen heuet unter Meter tiefer lockerer Wald=
erde
, Bruchſtücke großartiger deutſcher Baukunſt.
Heute aber weitet ſich mit dem freieren Blick in die Zukunft
auch die Schau in deutſche Vergangenheit. So hat man ſchon vor
Jahren Pläne zur Erhaltung der deutſchen Burgen ausgearbeitet
und auch zum Teil verwirklichen können. Sind doch dieſe Denk=
mäler
von unermeßlichem Wert, nicht allein für die Kenntnis un=
ſerer
Vergangenheit, ſondern vor allem auch für das Wiſſen vom
Werden deutſcher Art und Kunſt. Und deshalb iſt die Wildenburg
ſo bedeutend, weil ſie, in einem Zuge fertiggebaut, die reizvolle
Vereinigung der reifſten romaniſchen Baukunſt mit den vorſie
gen Anfängen der neuen Gotik als Baudenkmal auszeichnet, weil
ſie aber auch durch Perſönlichkeit und Dichtung Wolframs auf im=
mer
geweiht erſcheint. Heute noch bannen die Größe und künſtle=
riſche
Geſtaltung den Beſchauer. Wie herrlich wird die Ruine er=
ſtehen
aus Schutt und Moder! Schon rührt ſich die Hand, die der
Zerſtörung Einhalt gebietet.
Eine Vereinigung von Männern, die erneut dieſen ſelbſtloſen
Kampf aufnehmen wollen, hat ſich gebildet. Auf Anregung des
deutſchen Wanderführers. Miniſterpräſidenten a. D. Prof. Dr.
Werner, Darmſtadt, iſt ein Wolfram von Eſchenbach=
Bund entſtanden. Der Odenwaldklub, der in Kürze ſich auch der
Ruine Rodenſtein annehmen wird, hat die zur Vorbereitung der
Bundesarbeit erforderlichen Mittel bereitgeſtellt. Eine Denkſchrift
von Dipl.=Ing. Armin Lenz. Miltenberg, iſt bereits erſchienen.
Nicht unerhebliche Beihilfen von ſtaatlicher und privater Seite
ſind vorhanden. Die Inſtandſetzungsarbeiten auf der Burg ſind be=
reits
im Gange, und ſo wird bald im öſtlichen Odenwald in reiz=
vollſter
Gegend neues Leben aus den Ruinen blühen.
Den Ehrenvorſitz des Bundes hat der Eigentümer der Burg,
Fürſt zu Leiningen, übernommen, der mit ſeinem Sohne, dem Erb=
prinzen
zu Leiningen, bei der Gründungsverſammlung anweſend
war. Unter den Gründern des Bundes befinden ſich Miniſterpräſi=
dent
a. D. Prof. Dr. Werner, der bekannte Deutſchkundler Univer=
ſitätsprofeſſor
Dr. Panzer. Heidelberg, Oberarchivrat Dr. Krebs,
Amorbach, uſw. Berühmte Gelehrte, wie Hans Naumann=Bonn,
Schroeder=Göttingen u. a. haben begeiſterte Zuſtimmungsſchreiben
geſchickt. An Herrn Dr. Franz Schreiber ehem.Präſidenten der
fürſtlich Leiningiſchen Verwaltung, der leider nicht zugegen ſein
konnte, wurde in Anerkennung ſeiner grundlegenden Forſchungen
über die Zuſammenhänge zwiſchen Wolframs Werk und der Burg
Wildenberg ein Begrüßungstelegramm gerichtet, das ihm ſeine
Ernennung zum erſten Ehrenmitglied mitteilte.
Damit iſt eine Vereinigung mit hohen Aufgaben geſchaffen,
die der Förderung durch alle Kreiſe der Bevölkerung würdia iſt.
Denn dieſer Bund will die Erinnerung an die große menſchliche
Erſcheinung Wolframs und ſeine Zeit wachhalten und dient nicht
zuletzt auch unſerem heimatlichen Odenwald und der Hervorhebung
ſeiner Bedeutung für das geſamte deutſche Geiſtesleben. W. B.

Fa. Alsbach a. d. B., 13. Mai. Muttertagsveranſtal=
tungder
Frauenſchaft. Die Jugend zeigte in abwechſlungs=
reichen
Darbietungen, wie Deklamationen, Liedern Reigen und
Tänzen ihr von hoffnungsvollem Gemeinſchaftsgeiſt getragenes
Können und konnte des Beifalls der Beſucher ſicher ſein. Dann
gab es noch Lichtbildervorführungen, wozu Pg. Jöckel entſpre=
chende
Erläuterungen gab. Am Sonntag herrſchte nachmittags
auf dem Alsbacher Schloß reges Treiben. Dort gaben ſich die Krie=
gervereine
der Umgebung mit ihren Angehörigen ein Stelldichein
und verbrachten bei Muſik und Unterhaltung einige gemütliche
Stunden. Zur gleichen Zeit waren in dem Gaſthaus Zur Sonne‟
einige Hundert ehem. Darmſtädter Artilleriſten, die Alsbach als
Zielpunkt eines Ausflugs erkoren hatten, verſammelt.

Auäleriſches Rupfen von Geflügel iſt verboken.
Immer wieder wird beim Reichstierſchutzbund Klage darüber
geführt, daß Geflügel beim Rupfen mißhandelt wird. Die Tiere
erleiden dabei oft ſchmerzhafte Verletzungen der Haut, die teil=
weiſe
mehr oder weniger ſtarke Blutungen zur Folge haben. Nicht
ſelten beobachtet man im Anſchluß an das Rupfen Mattigkeit der
Tiere, Entkräftung und andere, übrigens auch in wirtſchaftlicher
Beziehung ſchädliche Erſcheinungen.
Derartige Quälereien ſind unnötig und werden in Zukunft
nach § 1 des Reichs=Tierſchutzgeſetzes ſtrafrechtlich verfolgt. Das
Geflügel hat, ebenſo wie alle anderen Haustiere und auch die
wildlebenden Tiere, heute ein geſetzliches Anrecht auf Schutz vor
roher Mißhandlung. Beim Rupfen des Geflügels dürfen nur die
ſogenannten reifen Federn, d. h. diejenigen, die ohne erhebliche
Schmerzen gewonnen werden können, entfernt werden. Jede dar=
über
hinausgehende rohe Behandlung der Tiere iſt verboten.
Bei der Beſeitigung derartiger Tierquälereien kommt es auf
die Mitarbeit aller Volksgenoſſen an. Jeder iſt berechtigt, bei
der zuſtändigen Polizeibehörde oder dem nächſten Orts= Tierſchutz=
verein
Anzeige zu erſtatten.

Große Flokkenmanöver
der amerikaniſchen Kriegsflokke im Pazifik.

Faſt die geſamte amerikaniſche Flotte iſt nach dem Pazifik aus=
gelaufen
, wo ſie am 20. Mai vor Honolulu vor Anker gehen
wird. Unſer Bild zeigt den amerikaniſchen Flugzeugträger
Saratoga voll beſetzt mit Kampfflugzeugen bei der Ausfahrt
aus dem Hafen von Los Angeles.

geschichten aus adler Welt

Weil die Dame ſchwarz war ...
(x) Paris. Da hatten ſie kürzlich den jungen Chineſen
Hong Sa verhaftet, als er mit ſeinem Korb voll Porzellan von
Haus zu Haus zog und ſich weder durch einen Gewerbeſchein noch
durch einen echten Paß ausweiſen konnte. Man ſteckte ihn ins
Gefängnis und ſtellte ihm wie das üblich iſt einen Offizial=
verteidiger
. Das war in ſeinem Falle zufällig eine Rechtsanwäl=
tin
, zwar jung an Jahren, aber reich an Erfahrung.
Als die Rechtsanwältin in ihrer ſchwarzen Robe die Zelle
des Chineſen betrat, um mit ihm über ſeinen Fall zu ſprechen,
erhob der ein furchtbares Geſchrei und verſuchte, ſeinen Schädel
an der Wand einzurennen. Man holte einen Dolmetſcher herbei
und erfuhr, daß bei ihm zu Hauſe Frauen als Scharfrichter wir=
ken
und ein ſchwarzes Kleid tragen. Er meinte deshalb, nun ſei
es um ihn geſchehen, als er die junge Dame in Schwarz in ſeine
Zelle kommen ſah.
Man hat einen anderen Offizialverteidiger ſtellen müſſen,
denn jedesmal, wenn Hong Sa die Rechtsanwältin erblickte, ver=
fiel
er in Krämpfe.
Am 6. Juni:
Paradiesſtark der fliegenden Arche Noah‟.
(r. Z.) Helſingfors. Ein neuer Heiliger hat ſich hoch
im Norden im Tornea=Tal auf der ſchwediſchen Seite im Oert=
chen
Kiruna aufgetan. Einem einfachen Bauernſohn namens
Korpela, von dem irgendeine myſtiſche Kraft auszugehen ſcheint,
es iſt möglich geweſen, einige hundert Bauern mit dem phan=
taſtiſchen
Glauben zu beſeelen, daß in ihrem Heimatdorf am
6. Juni eine fliegende Arche Noah landen werde, die ihn und
die Gläubigen ins Paradies entführe.
Man weiß nicht recht, wie man Korpela einſchätzen ſoll. Bei
den finniſchen Behörden iſt er aus früheren Zeiten nicht gerade
gut angeſchrieben, und aus dieſem Grunde hat er ſeine Wunder=
tätigkeit
auch auf die andere Seite der Grenze, nach Schweden,
verlegt. Tatſache iſt jedenfalls, daß es ihm gelungen iſt, einige
Bauern zu veranlaſſen, Hals über Kopf Haus und Hof zu ver=
kaufen
: Was ſollen wir mit irdiſchen Beſitztümern, wenn wir
doch demnächſt in die Gefilde der Seligen entführt werden?"
Der erſte Start der immerhin zeitgemäßen Flugarche, zu
dem ein angeſehener Großhändler in Kiruna ſein Gelände zur
Verfügung geſtellt hatte, ſollte ſchon Anfang März erfolgen.
Aus irgendeinem Grunde aber wollte die Geſchichte nicht klappen,
ſo daß Korpela kurzerhand verkündete, der endgültige Abflug
werde nun beſtimmt am 6. Juni ſtattfinden
Es iſt nicht das erſte Mal, daß in Finnland derart phan=
taſtiſche
Religionsbewegungen ausbrechen. In aller Erinnerung
iſt wohl noch der Fall der Maria Akerblom, einer hyſteriſchen
Perſon, der es vor einigen Jahren gelang, drei Dutzend Fami=

lien zu bewegen, alles Hab und Gut zu verkaufen und ihrer
freireligiöſen Sekte beizutreten, die wenig ſpäter als nichts ande=
res
als ein gemeines Schwindelunternehmen entlarvt wurde.
Es mag aber mit der ernſten Natur des Landes zuſammen=
hängen
, daß der finniſche Bauer ſei es nun durch den Ein=
fluß
der langen Tage oder der langen Nächte einen ausge=
ſprochenen
ſtark ausgeprägten Hang zum Myſtizismus hat.
Role Ameiſen bedrohen Napoleons Haus.
(x) Havre. Das Schulſchiff Jeanne d’Arc hat in letzter
Minute noch einige Kannen mit einem chemiſchen Präparat an
Bord nehmen müſſen. Damit bewaffnet, wird man auf dem
ſchnellſten Wege die Inſel St. Helena zu erreichen ſuchen. Denn
wie die letzten Berichte ſagen, iſt das Haus Napoleons,
zweifellos für jeden Franzoſen eine hiſtoriſche Erinnerungs=
ſtätte
, von roten Ameiſen bedroht.
Zunächſt waren es die Fremden, die in Longwood als An=
denken
Splitter von den Balken, Fenſtern und Türen abſchnitten.
Dann war es ein ſchlechter Verwalter, der die alten Möbel
verſchleuderte. Und nun kommen die großen roten Ameiſen! Sie
freſſen das Holz und die Metalle dazu. Sie unterminieren das
Haus und laſſen es dann über Nacht einſtürzen.
Deshalb hat man die Kannen an Bord des Schulſchiffes
genommen. Man ſagt, ſie enthielten das beſte Ameiſenmittel der
Welt. Wenn in einem Jahr Longwood noch ſteht, haben die
Chemiker recht!
Kiki wird häuslich.
(th.) Eaſton (Pennſylvania). Wer ſpricht heute denn noch
von Kiki? Und doch war ſie vor noch gar nicht langer Zeit
eine der berühmteſten Frauen Amerikas! Damals nämlich, als
ſie die Freundin des großen Gangſters Jack Diamond war.
Kiki hieß mit ihrem richtigen Namen Marion Roberts,
die einſt zu den Ziegfeld=Follies gehörte. Man behauptet, Dia=
mond
habe ſie eines Tages aus der Garderobe ihres Theaters in
Philadelphia geraubt und nach New York entführt. Seitdem
war ihr Name in den Polizeiakten über Jack Diamond immer dann
zu finden, wenn irgend ein neuer Skandal entſtand oder ein
Anſchlag auf Diamond verübt wurde. Man ſagte ihr ein böſes
Ende und eine dunkle Zukunft voraus. Dieſe Anſicht verſtärkte
ſich noch, als Jack Diamond in ihrer Wohnung erſchoſſen wurde.
Weshalb wir das alles erzählen? Marion Roberts hat die
Follies (Verrücktheiten) aufgegeben und iſt offenbar klüger
geworden: Vor einigen Tagen las man in Eaſton, daß ein Far=
mer
Joſeph Roß eine gewiſſe Marion Roberts geehelicht habe.
Womit denn der Lebensweg einer Gangſterbraut unmittelbar in
die ſchlichteſte Bürgerlichkeit einmündete. Hoffen wir für Kiki,
daß es dabei bleibt."

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 132

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 14. Mai

Reich und Ausland

Fernſehen über weite Entfernungen.

Eröffnung der erſten öffentlichen Fernſehſtelle
außerhalb Groß=Berlins in Potsdam.

Berlin. Vor ungefähr einem Monat erſt
wurde im Reichspoſtmuſeum in Berlin die erſte
öffentliche Fernſehſtelle eingerichtet. Das außer=
ordentliche
Intereſſe, das dieſe Einrichtung er=
weckt
hat, zeigt ſich darin, daß in den anderthalb
Stunden Vorführungszeit an manchen Tagen bis
zu 3000 Beſucher gezählt werden. Die ſchnelle
techniſche Fortentwicklung auf dieſem Gebiet hat
dazu geführt, daß am Montag bereits die erſte
öffentliche Fernſehſtelle außerhalb Groß=Berlins,
und zwar im Gebäude der Reichspoſtdirektion
in Potsdam der Oeffentlichkeit übergeben wer=
den
konnte. Dieſer erſten Vorführung von Fern=
ſehbildern
auf weite Entfernung über 20
Kilometer wohnten etwa 200 Vertreter der
deutſchen Preſſe bei. Oberpoſtrat Dipl.=Ing. Dr.
Banneits, vom Reichspoſtzentralamt in Berlin,
der ſeit acht Jahren grundlegende Forſchungen
auf dem Gebiet des Fernſehwelens leitet, ſprach
über die Bedeutung dieſes weiteren Schrittes in
der techniſchen Entwicklung.
Anſchließend fanden Fernſehvorführungen ſtatt.
Ueber den Ultrakurzwellenſender Witzleben be=
grüßte
die Anſagerin des Fernſehſenders die
Gäſte der Eröffnungsfeier. Es wurde der Tradi=
tion
Potsdams entſprechend ein Teil des Ufa=
Tonfilmes Flötenkonzert in Sansſouci vor=
geführt
.
Die Vorführungen des Fernſehſenders wurden,
wenn ſich auch vereinzelt kleine Störungen zeig=
ten
, in Ton und Bild ausgezeichnet übermittelt.
Die Einrichtung dieſer zweiten öffentlichen Fern=
ſehſtelle
zeigt, daß die Deutſche Reichspoſt unent=
wegt
an der techniſchen Fortenwicklung auf die=
ſem
Gebiete arbeitet und rechtfertigt die Erwar=
tung
, daß durch die Zuſammenarbeit der Reichs=
poſt
mit der deutſchen Induſtrie in abſehbarer
Zeit auch die Empfangsapparate einfacher ge=
ſtaltet
und zu erſchwinglichen Preiſen abgeſetzt
werden können.

Ein Aukomobilelub ohne Mitglieder.

Frankfurt a. M. Die Juſtizpreſſeſtelle
Frankfurt a. M. teilt mit: Nachdem kurze Zeit
nach der nationalen Erhebung ſämtliche deutſchen
Automobilclubs ſich in dem DDAC., dem Deut=
ſchen
Automobilclub, zuſammengeſchloſſen hatten,
konnte man zunächſt nicht annehmen, daß dane=
ben
noch ein weiterer Automobilclub ein ſelb=
ſtändiges
Daſein führt. Trotzdem war dies der
Fall bei dem Reichsclub der deutſchen Automo=
biliſten
, mit dem Hauptſitz in Frankfurt a. M.
In Frankfurt hatte man allerdings von der Exi=
ſtenz
dieſes Clubs niemals etwas bemerkt. In
der letzten Zeit jedoch hatte dieſer Autoclub in
Pommern, Weſtpreußen und Holſtein, insbeſon=
dere
an ganz kleinen Plätzen, eine rege Werbe=
tätigkeit
entfaltet. Es wurden zwar keine ordent=
lichen
Mitglieder geworben, ſondern nur ſoge=
nannte
außerordentliche Mitglieder, d. h. ins=
beſondere
Beſitzer von Gaſthäuſern, Hotels,
Tankſtellen und ähnlichen Betrieben, die gegen
eine Gebühr von etwa 35 RM. zu Verkehrsloka=
len
oder Vertragsfirmen des Reichsclubs Deut=
ſcher
Automobiliſten (RCDA.) gemacht wurden.
Zu der Ausgabe von 35 RM. wurden dieſe
außerordentlichen Mitglieder nur in der Erwar=
tung
bewogen, daß nunmehr die ordentlichen
Clubmitglieder auf ihren Reiſen und Fahrten
in ihren durch ein Clubſchild kenntlich gemachten
Betrieben verkehren und dadurch eine Verbeſſe=
rung
des Geſchäfts herbeiführen würden. Es
wurde ihnen durch den ſehr rührigen Werber
allerdings nicht geſagt, wie nunmehr die Staats=
anwaltſchaft
und die Kriminalpolizei hier bei
einer Durchſuchung der Geſchäftsräume und der
Mitgliederliſten des RCDA. feſtgeſtellt haben,
daß der Club überhaupt über keine ordentlichen
Mitglieder verfügte, die in den Clubverkehrs=
lokalen
hätten verkehren können. Der RCDA.,
der ſomit eigentlich nur in der Perſon ſeines
Geſchäftsführers beſteht, hat in der geſchilderten
Weiſe ſeit dem Frühjahr 1933 annähernd 3000
außerordentliche Mitglieder geworben, und da=
durch
, vorbehaltlich der genauen Nachprüfung,
etwa 30 000 RM. Einnahmen gehabt. Ueber den
Verbleib der eingenommenen Beträge war bis=
her
nichts feſtzuſtellen, da der Geſchäftsführer die
Geſchäftsbücher offenbar rechtzeitig vernichtet hat.
Der Geſchäftsführer und ſein Werber ſind inzwi=
ſchen
auf Grund von Haftbefehlen des Amts=
gerichts
Frankfurt in Unterſuchungshaft ge=
bracht
worden.

deutſcher Tenor an der Londoner Oper.

fizierk.
Reichsbahnf

Scherl-Bildmaterndienst
Der Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn, Dr. Dorpmüller, eröffnete am Freitag die nun=
mehr
elektriſch betriebene, 137 Kilometer lange Strecke Augsburg-Nürnberg. Auf dieſer Strecke
können jetzt Geſchwindigkeiten bis zu 160 Kilometer in der Stunde erreicht werden. Dieſes
hübſche Bild zeigt die Ausfahrt des erſten elektriſchen Zuges aus dem Augsburger Hauptbahnhof
unter den Klängen einer Muſikkapelle.

Volkskänze vor der Uckermärkiſchen Bauernſchule.

Scherl-Bildmaterndienst.
Eine hübſche Aufnahme von der Einweihungsfeier der Uckermärkiſchen Bauernſchule in Cranſee, die
im Sonntag von Reichsobmann Staatsrat Meinberg vom Reichsnährſtand eröffnet wurde. Jung=
bauern
und Jungbäuerinnen verſchönten das Feſt mit ihren Volkstänzen.

Zu dem Großfeuer in München.

München. Zu dem Großfeuer in den Gum=
miwerken
Metzeler berichtet die Städtiſche Brand=
direktion
am Sonntagabend, daß im ganzen
14 Löſchzüge und 56 Strahlrohre eingeſetzt wur=
den
, was das Ausmaß dieſes Rieſenbrandes
kennzeichnet. Sechs Motorſpritzen mußten unun=
terbrochen
drei Stunden in Tätigkeit ſein. Die
Brandbekämpfung war nicht nur wegen der
Rauch= und Hitzeentwicklung ſehr ſchwierig, ſon=
dern
hauptſächlich auch deshalb, weil das Feuer
nur von außen her wegen der hell aufbrennen=
den
Gummivorräte im Innern des Gebäudes an=
gegriffen
werden konnte. Wiederholt wurde das
Notſignal gegeben, um gefährdete Feuerwehr=
männer
im letzten Moment zu retten. Unter Ein=
ſatz
der ſtarken Löſchkräfte konnte ein Uebergrei=
fen
des Feuers auf benachbarte Gebäude verhin=
dert
werden. Das Hauptgebäude mit ſeiner
ganzen Einrichtung fiel dem verheerenedn Ele=
ment
faſt ganz zum Opfer. Der Rettungsdienſt
mußte ſechs Verletzte ins Krankenhaus überfüh=
ren
und zahlreichen leichter verletzten Feuer=
wehrmännern
und Fabrikangeſtellten erſte Hilfe
leiſten. Die Freiwillige Sanitätskolonne brachte
zwei Verletzte ins Krankenhaus und führte un=
gefähr
80 Hilfeleiſtungen leichterer Art durch.
Die Entſtehungsurſache wird auf die Entzündung
von Rohgummiballen im Trockenraum zurückge=
führt
. Der Betrieb kann trotz der großen Zer=
ſtörungen
nach Mitteilung der Metzeler=A.=G.
aufrechterhalten werden.

Scherl-Bildmaterndienst.
Der deutſche Opernſänger Rudolf Forſten aus
Frankfurt a. M. wurde von dem Spielleiter der
Londoner Covent Garden=Oper, Dr. Erhardt, als
Nachfolger des Sängers Max Hirzel für die Rolle
des Lohengrin engagiert. Dr. Erhardt hatte
in ganz Europa nach einem paſſenden Erſatz ge=
ſucht
, bis er ſich für den deutſchen Sänger Rudolf
Forſten entſchied.

Standortmeldung des Graf Zeppelin.
Hamburg. Nach einer Mitteilung der
Deutſchen Seewarte ſtand das Luftſchiff Graf
Zeppelin geſtern um 17 Uhr MEZ. ungefähr
250 Kilometer weſtlich Kap Barbas an der afri=
kaniſchen
Küſte.

NSKK. löſcht Moorbrand bei Itzehoe.
Itzehoe. Der tatkräftige Einſatz der ge=
ſamten
Belegſchaft der Adolf=Hühnlein= Motor=
ſportſchule
in Nordoe verhinderte die weitere
Ausbreitung eines Moorbrandes, der bereits
eine Fläche von über 3½ Quadratkilometern er=
griffen
hatte. Durch Erſticken des Feuers durch
aufgeworfene Waſſergräben gelang es am Sonn=
tagabend
, des Feuers Herr zu werden und einen
wertvollen Waldbeſtand vor der Zerſtörung zu
bewahren.

5005 Kinos in deutſchland.

* Der Reichsverband deutſcher Filmtheater,
in dem alle Kinobeſitzer zwangsweiſe zuſammen=
geſchloſſen
ſind, gibt jetzt ſehr zuverläſſige Zah=
len
zum Jahresſchluß 1934 heraus. So werden
in Deutſchland in 5005 Kinotheatern in jeder
Vorſtellung nicht weniger als 1 850 000 Sitzplätze
angeboten. In dieſe Aufſtellung ſind auch die
Filmtheater des Saargebietes bereits einbezogen.

Schwere Sturmſchäden in Oftchina.
Zwanzig Tote.

Schanghai. Oſtchina wurde am Wochen=
ende
von einer ſchweren Sturm heimgeſucht, der
20 Tote forderte. Am ſchwerſten betroffen wurde
die Hauptſtadt der Provinz Kiangſu, Tſchönn=
kiang
, wo zwölf Perſonen getötet wurden und
drei Dampfſchiffe ſowie 200 Dſchunken unter=
gingen
. Ein britiſches Kanonenboot wurde los=
geriſſen
, und viele Häuſer wurden zerſtört. Auch
in Sutſchu iſt der Sachſchaden ſehr groß. Die
Fernſprech= und Telegraphenverbindungen ſind
außer Betrieb geſetzt. 700 Häuſer ſind einge=
ſtürzt
und Tauſende von Bäumen entwurzelt.

Die Aufklärung des Genker Bilck
diebſtahls.

Brüſſel. Wie bereits gemeldet, iſt
der geſtohlenen Gemälde des Genter Altam=
Johannes den Täufer darſtellt, wiederge:
worden. Es iſt geſtern in der Kathedrale i;
wieder aufgeſtellt worden. Die bis jetzt m.
gewordenen Einzelheiten über die teilweiſ;
deckung des Gemäldediebſtahls muten wfi
amerikaniſcher Kriminalroman an. Der bo=
lich
inzwiſchen verſtorbene Täter richtete.
Wochen nach dem Diebſtahl einen anc
Brief an die biſchöfliche Behörde in Gent.
die Rückgabe des Gemäldes gegen eine E
von einer Million Francs angeboten wuri)
Einvernehmen mit der Staatsanwaltſchaff
der Konſervator des Genter Altars, Karu
van der Gheyn, angeblich auf das Angebe
Es entwickelte ſich in den nächſten Monate=

ſchen ihm und dem Dieb eine eifrige Kor;

denz, die ſeitens des Kanonikus auf Alu e
des Diebes in den Kleinanzeigen einer
ler Tageszeitung geführt wurde. Der Dienl/
wohl den Eindruck, daß man ſeinen Wy
rungen über den Verbleib des Bildes
Glauben ſchenke, und ſo ſchrieb er denm
Tages an den Kanonikus, daß er zur Be=
aller
Zweifel eine der Tafeln am Gepäck;
des Brüſſeler Nordbahnhofs abgegeben
Dem Brief war der Gepäckſchein beigefüj
Begleitung von Beamten der Eiſenbahn u.
Staatsanwaltſchaft begab ſich der Karr
nach Brüſſel, und ſein Erſtaunen war nfiu
ring, als er das Bild tatſächlich dort ve
Es beſtand jetzt kein Zweifel mehr, dau
anonyme Briefſchreiber der Dieb war, de-
gens
ſein Angebot erneuerte und auch f-n
andere Gemälde, das Die gerechten Rd
darſtellt, die Summe von einer Million
forderte. Plötzlich wurde der geheimn
Verkehr zwiſchen den beiden Parteien
brochen und zwar, wie ſich jetzt herau:
durch den Tod des Diebes. Dieſer iſt im 2
ber geſtorben. Seine Identifizierung wurd/
einen Zufall herbeigeführt. Als nämlich fi
3
nuar die Nachlaßpapiere eines Genter B.
geordnet wurden, fand die Steuerbehörde:9
geheimsnivolle Zettel, in denen der Narxſumſtadt, d
Kanonikus van der Gheyn häufig vorkam: Huweg 20.
ſer wurde verſtändigt, und ſein Erſtauns der tie
groß, als er in dem Beſitzer dieſer Papier,
anonymen Briefſchreiber wiedererkannte. 2
fort in der Wohnung des Verſtorbenen arn
ten Nachforſchungen nach dem Verblei!
zweiten Gemäldes blieben völlig ergebliß f
Der Verſtorbene hat ſein Geheimnis mnt
Grab genommen. Bei dem Dieb handelt
um einen Genter Bürger, der einen kauf-
ſchen
Beruf ausübte und von dem nichts=I
teiliges bekannt war. Er ſoll ſich aber in 4
rigen finanziellen Verhältniſſen befunden 4

Seine Frau war, vollkommens ahnungslar iniche Donk allen
konnte nicht die geringſten Aufſchlüſſe üEleyum moßen S.
Handlung ihres Mannes geben.
fmt M

Vot jedem koſtbaren Bild

Scherl-Bildmaterr
Gegenwärtig werden in einer Pariſer
ſtellung koſtbare altitalieniſche Gemälde 90
Um die unerſetzlichen Werke gegen Diebſtod.
ſichern, wurde vor jedes hervorragende GeuIM
ein Bett geſtellt, in dem die Wächter überan Af

herl-E

Do X auf dem Wege ins Muſeum.
Das berühmte deutſche Flugboot Do T, auf deſſen Fahrten mehrere Male die gande ..
großer Aufmerkſamkeit ſchaute, wird jetzt als Prunkſtück im neuen Berliner Luftfahrke9ch.
geſtellt werden. Der Rumpf des Flugzeuges wurde auf dem Waſſerwege von Trapehl.
Berlin geſchafft, wo es auseinandergenommen und dann in dem Muſeum wieder auſſ.

[ ][  ][ ]

ſustag, 14. Mai 1935

PUM

gs Feſt der ſilbernen Hochzeit begehen
n 15. Mai 1935 die Eheleute Friedrich
on der Schmidt und deſſen Ehefrau
mälie, geb. Schnorr, wohnhaft Darmſt.,
ſdt=Randſiedlung, Am Burgwald 37.
Glückauf zur Goldenen. (4542

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 132 Seite 9

Eheleute Chriſtian Spindler u. Frau
mim a, geb. Flau aus Klein=Rohrheim, feſern
mt Mai 1935 das Feſt ihrer
Silbernen Hochzeit
Glückauf zur Goldenen! (4549
Geſtorbene.
uerapt: Stamer, Paul Guſtav Otto,
ſahrfmann, verh., 34 Jahre.
Nc el, Berta Minna, geb. Lehmann, Ehe=
an
des Kriminalhauptwachtmeiſters a. D.
jyber, Joh. Jak. Frdr., Poſtmeiſter i. R.,
ſitwer, 66 Jahre.
umadt: Lampert, Karl Paul Robert,
ſillierer, verh., 58 Jahre.
Grauß umern: Pulmann, Chriſtine, Schnei=
ſn
, ledig, 31 Jahre.
geelllin: Tanta Anna Emma, Gemeinde=
ſ
crſter, 61 Jahre, ledig.

Mein über alles geliebter treubeſorgter Mann, unſer unvergeß=
licher
Sohn, Bruder, Schwager und Schwiegerſohn
Naut Oianer
verſchied heute nach kurzem, ſchwerem Leiden.
In tiefer Trauer:
Eliſabeth Siamer
Guſtav Wende
Guſtav Stamer und Frau,
Frankfurt M./Rödelheim
geb. Langenberg
Franz Harth, Frankfurt a. M.
Walter Stamer und Frau,
geb. Steike, Pritzwalk Hede Harih, Frankfurt a. M.
Kath. Wende, Witwe,
geb. Bohländer. Gerda Krüger.

Gaggenau Junge Fröbelſche
0/18, Zweiſitzer Kinderpflegerin
mit großem. ab= mit höh. Schul
nehmb. Gepäck= bildung ( Näh=
kaſten
, aus erſter kenntnis) ſucht
and, wenig ge= Stelle in beſſe=
raucht
, preisw. rem Hauſe. An=

Erfehlr: Gärtner, Hch., Krankenpfleger,

vg. 30 Jahre.
Iffoklcbach: Müller, Hch., Lehrer, verheir.,
19ahre.

Beau Hinnd michei
zer dieſer *
rerkan
Heichen Dank allen, die mit uns fühlten in
unſtem großen Schmerz. Auch Dank Herrn
Miget Müller für ſeinen wahren Troſt und
diin eben Brüdern vom Herz=Jeſu=Hoſpital
fürirt liebe Pflege.
Margarethe Braun
Henri Ferdinand Braun

üine liebe, herzensgute Frau, die treu=
oende
Mutter unſeres Kindes, unſere
ie Schweſter, Schwägerin und Tante

geb. Lehmann
ſt heute nach kurzem ſchweren Leiden
lut entſchlafen.
mſtadt, den 12. Mai 1935.
eweg 55.
Im Namen
der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Michel,
Kriminal=Hauptwachtmeiſter a. D.
Einäſcherung findet Mittwoch, den
15Nai, nachmittags 3 Uhr, auf dem
Waldfriedhof ſtatt. (4560

Darmſiadt, den 11. Mai 1935.
Beerdigung: Waldfriedhof, Mittwoch, den 15. Mai 1935, vorm. 11 Uhr. (4545

Mitten aus ſeinem arbeitsreichen Leben wurde unſer hochverehrter
Betriebsführer
D Maut Sianel
nach ſchwerer und geduldig ertragener Krankheit durch den Tod
entriſſen.
Wir werden dem Verſiorbenen ſiets ein treues Andenken bewahren,
der uns durch ſeinen edlen Charakter und durch ſeine ganze Hingabe
für ſein junges Unternehmen immer ein Vorbild war.
Die Gefolgſchaft der Firma G. p. Stamer.

Darmſiadt, Ludwigſtraße 11.

(4546

Munſtadt, den 13. Mai 1935.
KelPaße 66.

Lnf
OM
R

Works-Vertrotung
ALBEKI
Darmstadt
Rheinstr. 7

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme bei
dem Heimgang unſeres lieben Entſchlafenen ſagen
wir herzlichen Dank.
Bertha Horn, geb. Lehr
Emmt Wollweber, geb. Horn
Pfarrer Walter Wollweber.
Heppenheim a. d. B., Gimbsheim, Mai 1935.

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Frankfurt: Dienstag, 14. Mai
6.00: Köln: Frühkonzert. Das Kleine Funkorcheſter. Ltg.: Leo
Eyſoldt die Funkſchrammeln u. a. Dazw. 6.45: Gymnaſtik.
8.00: Waſſerſtand, Zeit, Wetter. 8.10: Stuttgart: Gym=
naſtik
. 8.30: Badenweiler: Frühkonzert. Kurorcheſter Baden=
weiler
. Ltg.: Muſikdirektor Hitzig. 9.00: Nur Kaiſerslautern:
1. Deutſche Volksmuſik. Zitherkonzert. 2. Pfälzer Mundart=
Allerlei 3. Klavierkonzert. 10.00: Nachr. 10.15: Schul=
funk
: Vorſicht Kugelblitz! Geſpräch über eine merkwürdige Na=
turerſcheinung
. 10.45: Prakt. Ratſchläge für Küche u. Haus.
11.00: Werbekonzert. 11.25: Meldg. 11.30: Sozial=
dienſt
: 1. Frühgemüſe und Frühkartoffeln. 2. Friſche Blumen
gefällig? 3. Arbeitsanzeigen. 11.45: Bauernfunk.
12.00: Leipzig: Mittagskonzert. Ländliche Muſik. 13.00: Zeit,
Nachr. 13.15: Leipzig: Mittagskonzert. Variationen. 14.00:
Zeit, Nachr. 14.15: Wirtſchaftsbericht. Worüber man heute
ſpricht. 14.30: Zeit, Wirtſchaftsmeldg. 14.40: Wetter.
14.45: Sendepauſe. 15.00: Nur Freiburg: Nachr. 15.15:
Für die Frau: 1. Die Mutter als Mittelpunkt der Familie. 2.
Vom deutſchen Wiegenlied. Eine muſikaliſche Plauderei.
16.00: Kleines Konzert. 16.30: Propſt Trommershauſen ſpricht
über Nor und Segen der Bibel. 16.45: Juluus Langbehn.
Der Rembrandtdeutſche. Ein Vorkämpfer unſerer Zeit. 17.00:
Königsberg: Bunte Nachmittagsunterhaltung. In der Pauſe:
Kunſtbericht der Woche. 18.30: Wichtig auch für deine Ur=
laubsreiſe
! Ein Zwiegeſpräch. 18.45: Als die erſten Eiſen=
bahnen
fuhren . . . aus Treitſchkes Deutſche Geſchichte im 19,
Jahrhundert 18.55: Meldungen.
19.00: Unterhaltungskonzert der Kapelle Franz Hauck. 20.00:
Zeit, Nachr.; anſchl.: Tagesſpiegel. 20.15: München: Reichs=
ſendung
: Stunde der Nation: Hans Grimm, ein Querſchnitt
durch ſein Schaffen. 21.00: Orcheſterkonzert. Werke von
Job. Brahms. Ltg.: Dr. Reinh. Merten. 22.00: Zeit u.
Nachr. 22.15: Wetter, Nachr., Sport. 22.30: Trier:
Volksmuſik. Mandolinenclub Wandervogel 1918, Trier=Biewer,
23.00: München: Spät=Feierabend. 24.00: Nachtmuſik.
Midtien Taudsmnnn
2
Dienstag, 14. Mai
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nation: Hans
Grimm. Ein Querſchnitt durch ſein Schaffen.
Breslau: 21.00: Der Winter iſt vergangen, ich ſehi des
Maien Schein! Acht Jahrhunderte beſingen den deut=
ſchen
Mai.
Königsberg: 19.25: Chormuſik um 1900. Der Funkchor,
Ltg.: Prof. Paul Firchow.
München: 22.30: Spät=Feierabend.
Wien: 18.55: Die Hochzeit des Figaro, Oper von Mozark,
Stockholm: 19.30: Soliſtenſtunde.
Brüſſel=frz.: 20.00: Fledermaus=Ouvertüre u. a.
Bukareſt: 20.05: Werke von Berlioz und Brahms.
Rom: 20.50: Kammermuſik.
Mailand: 21.00: Requiem von Verdi.
London: 22.20: Rimſky=Korſakow, Elgar u. a.
Kopenhagen: 23.00: Mod. Tanzmuſik.

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 132

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 14. Mai

StdSalloalgttt

50 fiel in Köln das erſte Tor für Spanien.

Scherl-Bildmaterndienst.
Dieſer ſeltene Schnappſchuß zeigt, wie das erſte Tor für Spanien fiel. Ein Kabinettſtückchen des
Mittelſtürmers Langara. Vom deutſchen Mittelläufer Münzenberg angegriffen, erwiſchte Langara
ſo am Boden neben Buchloh liegend das Leder und hebt es ins Tor.

Spezial-Ausbildungsſchiffe für Marinekaucher.

Die Reichsmarine ſtellte vor kurzem ein beſonderes Hilfs= und Ausbildungsſchiff für Tau
Dienſt. Dieſes Schiff erſetzte ein altes Fahrzeug, das noch aus der Vorkriegszeit ſtammte A/rrolle durch die

Math
zud Einſetzung
us ſeitens de
5uabe an dus
1 Din ober
mei nicht nur
Feik zegierung. Beit

den Hilfs= und Ausbildungsdienſt nicht mehr geeignet war. In dem Schiff wird jeweri=h ewußt ſind.
Mannſchaft eines Ausbildungslehrganges der Reichsmarine für Taucher untergebracht. Fernes e eigenen u
das Schiff der wiſſenſchaftlichen Fortbildung moderner Tauchmethoden. Das Schiff liegt AMf hüftz enwit
der Univerſitätsbrücke in Kiel. Ein Taucher ſteigt von der Treppe gerade ins Waſſex Man gten Wil
ſtellationen
ichts nützten,

Die Meinung der Fachleuke
nach dem Spiel Deutſchland-Spanien.

Nach dem Spiel zwiſchen den Fußball=Ländermannſchaften von
Deutſchland und Spanien, das im Kölner Stadion mit einem knap=
pen
2:1=Sieg der Spanier endete, nahm der Vertreter des DNB.
Gelegenheit, einige führende Männer der beiden Fußballverbände
und andere Fachleute um ihre Anſichten über das Spiel zu be=
fragen
.
Otto Nerz: Nach einem ſehr fairen und korrekten Kampf
hat Spanien verdient gewonnen. Spaniens Mannſchaft iſt eben
beſſer geweſen als die Deutſchlands, das muß ſchon zugegeben
werden.
Knehe (Duisburg); Schuld an der Niederlage habe die Ver=
teidigung
. Wenn es hinten nicht klappt, dann werden faſt immer
auch die vorderen Reihen angeſteckt. So ſei das auch der Fall
in dieſem Länderkampf geweſen, den Spanien verdient gewonnen
hätte.
Rudolf Gramlich, der deutſche Spielführer: Eine der=
art
ſtarke Mannſchaft habe man nicht erwartet. Alle Spieler ſeien
ganz hervorragende Könner; ſie hätten die Deutſchen vor allem im
Kopfballſpiel übertroffen, Spaniens hervorragende Mannſchafts=
arbeit
habe eben eine beſſere deutſche Leiſtung nicht zugelaſſen.
Dr. Bauwens; Spaniens Mannſchaft erreichte faſt die
große Form, wie man ſie bei der Weltmeiſterſchaft in Florenz
gegen Italien ſah Deutſchlands Maunſchaft hatte das Pech ge=
habt
, gegen dieſen großen Gegner eben einen ſchwarzen Tag er=
wiſcht
zu haben. Nur die erſten zehn Minuten gehörten unſerer
Elf. Man könne aber ſagen, daß dieſes erſte Länderſpiel gegen
Spanien, das ſo fair und muſtergültig verlief, ſich würdig an die
vorausgegangenen Begegnungen mit Frankreich und Belgien an=
reihe
.
Langenus, der Schiedsrichter: Für ihn ſei die
deutſche Mannſchaft eine Enttäuſchung geweſen. Wenn ſie ſo ge=
ſpielt
hätte, wie in Brüſſel, dann wäre beſtimmt ein 3:1=Sieg her=
ausgeſprungen
. Aber gegen die Tſchechen würde Deutſchland wahr=
ſcheinlich
ſchon beweiſen, daß es gegen Spanien nur an einem
Tag geſpielt habe, an dem eben nichts recht gelang. Kein Stürmer
ſei ihm in der Leiſtung aufgefallen, dagegen wäre Gramlich der
beſte Spieler unſerer Elf geweſen.

ſehen und lernen. Die meiſten Spieler hatten ſeit mehreren
Jahren keine Fußballſtiefel mehr an den Füßen; ſo kann man mit
dem Ergebnis gegen eine ſo flinke und ſchnelle Mannſchaft, wie
es die Nauheimer waren, zufrieden ſein. Beim nächſten Spiel
wird es ſchon wieder beſſer klappen.
Wir machen hier nochmals darauf aufmerkſam, daß der
Meldeſchluß für den Saarausflug am 26. Mai der Freitag, 17.
Mai iſt. Wer noch teilnehmen will, muß das umgehend bei der
Geſchäftsſtelle des Sportvereins melden. Spätere Anmeldungen
können nicht mehr berückſichtigt werden.

Polizei=SV. Darmſtadt im Saargebt

Freude bei den Spaniern!
Die Stimmung bei den Deutſchen war nach dem Kampf keines=
wegs
gedrückt. Bei den Spaniern herrſchte begreiflicherweiſe eitel
Freude über den Sieg.
Dr. Salazar, der ſpaniſche Verbandskapitän: Der ſpaniſche
Fußballführer freut ſich ſehr darüber, daß er mit ſeiner Voraus=
ſage
recht behalten habe, denn nach den Spielen gegen Frankreich
in Paris, und gegen Irland in Dortmund, die er beide ſah, =
ren
ſeine Worte geweſen: Mit fünf Stürmern und mit unſerem
Spiel ſchlagen wir Deutſchland. Entzückt ſei er von der glänzenden
Aufnahme in Köln, von dem Publikum, das man in eine Reihe
mit den beſterzogenſten Sportvölkern ſtellen müſſe.
Lipo Herczka der Betreuer der ſpaniſchen Spieler: Er
glaube, daß Deutſchland gegen lateiniſche Mannſchaften kaum
Siege heraushole. Das recht gute deutſche Syſtem könne man
ſchlecht gegen wirkliche Vollblutfußballer anwenden. Conen müſſe
übrigens Mittelſtürmer ſpielen, denn er ſei in der Verbindung zu
ſchwerfällig.

Fußball im Kreis Slarkenburg.

Betr. Einheitsſatzungen.
In letzter Minute werden die Vereine nochmals an die wieder=
holt
veröffentlichte Bekanntmachung erinnert, wonach bis
ſpäteſtens 15. Mai die von der Vereinshauptverſammlung
beſchloſſenen Einheitsſatzungen in doppelter Ausfertigung bei mir
eingereicht werden müſſen, falls die Vereine nicht Gefahr laufen
wollen, ſofort von jeglicher Spieltätigkeit ausge=
ſchloſſen
zu werden. Alle dem Fachamte für Fußball
(DFB. unmittelbar angeſchloſſenen Vereine haben bis zu dem
obengenannten Datum der Aufforderung Folge zu leiſten bzw.
Meldung über bereits erfolgte Einreichung an mich zu machen. Die
angedrohte Vereinsſverre wird unnachſichtlich zur Durchführung ge=
bracht
; die Folgen dieſer Maßnahme haben ſich dann die ſäumigen
Vereine ſelbſt zuzuſchreiben.
(gez. Dr. Grünewald.

TV. 1888 NauheimSV. 1910 Weiterſtadt 1:0.
Am Sonntag trug der SV. Weiterſtadt mit ſeiner 1 und
ſeiner Alten Herren=Mannſchaft in dem benachbarten Nauheim
Freundſchaftsſpiele aus. Das Spiel der 1. Mannſchaft ging ſehr
unglücklich verloren. Schon nach wenigen Minuten erzielte Nau=

Starkenburgia HeppenheimUnion Wixhauſen 1:4 (1:2).
Die Wixhäuſer Mannſchaft kehrte aus Heppenheim mit einem
ſehr ſchönen 4:1=Sieg nach Hauſe und hat damit erneut bewieſen,
daß ſie auf dem beſten Wege iſt, ihre alte Schlagkraft zurückzuer=
obern
, denn am Galgen zu ſiegen, iſt gewiß keine Kleinigkeit,
und erſt am letzten Sonntag mußte dies 46 Darmſtadt, das mit
3:1 verlor, ſpüren. Das Spiel ſelbſt war jederzeit ſpannend und
fair und wurde von einem Herrn aus Lampertheim regelſicher
geleitet. Heppenheim ging durch einen Strafſtoß in Führung,
aber wenige Minuten ſpäter hatte Stork 2. den Ausgleich geſchaf=
fen
, dem noch vor der Pauſe der Führungstreffer durch. Heß
folgte. Wenige Minuten vor Halbzeit verſchoß Stork 1. einen
Elfer. Nach der Pauſe, mit dem ſtarken Rückenwind, wollte
Heppenheim mit aller Macht aufholen, konnte jedoch gegen das
ſyſtemvolle Spiel der Wirhäuſer nicht ankommen, mußte ſich viel=
mehr
noch zwei weitere Treffer von Arheilger und Pfaff gefallen
laſſen. Wirhauſen war Heppenheim techniſch und taktiſch weit
überlegen, und ſo war der Sieg auch in dieſer Höhe verdient.
Heppenheim dagegen zeigte nur im Anfang gute Leiſtungen, fiel
aber ſpäter, als Wixhauſen ins Spiel kam, auseinander, zumal
die vorgenommenen Umſtellungen keine nennenswerte Beſſerung
brachten.

SC. Bikkoria Griesheim im Saargebiel.

Handball: Ingobertia St. Ingbert-Vikt. Griesh. 5:7 (2:3).
Fußball: Ingobertia St. IngbertVikt. Griesh. 3:1 (1:0).
Einen überaus glänzenden Verlauf nahm die diesjährige
Reiſe zu unſeren Freunden an der Saar. Bei herrlichſtem Wetter
ſetzte ſich am Samstag mittag der Rheingold in Bewegung und
brachte die frohgeſtimmte Reiſegeſellſchaft über Bensheim, Worms.
Frankenthal, Bad Dürkheim, Kaiſerslautern und Homburg nach
St. Ingbert. Dortſelbſt langte man, nachdem in Kaiſerslautern
längere Raſt gehalten war, gegen 7.30 Uhr an. Die Aufnahme
war wieder recht herzlich, alte Freundſchaften wurden aufge=

friſcht Unſer aller Dank gebührt der rührigen Vereinsleitung
von Ingobertia und unſeren Quartiergebern für die überaus
liebevolle Aufnahme. Ein gemütliches Beiſammenſein am Sams=
tag
abend brachte recht frohe Stunden. Griesheim übereichte eine
ſchöne Plakette mit entſprechender Widmung. Ingbert bedachte
uns mit einem Grubenlämpchen in ſchönſter Ausführung. Der
Sonntag vormittag wurde mit einem Spaziergang in den ſchönen
Waldungen St. Ingberts verbracht. Am Nachmittag fanden
dann die Spiele ſtatt. Zuerſt kamen die Handballer zum Wort,
Das Spiel endete 5:7 für Griesheim. St. Ingbert hatte den
beſſeren Sturm, Griesheim dagegen die beſſere Hintermannſchaft.
Beide Mannſchaften ſpielten unter ihrer ſonſtigen Form. Berück=
ſichtigt
muß allerdings werden, daß der Gaſtgeber am Tage vor=
her
gegen den deutſchen Er=Meiſter Polizei Darmſtadt ein
Spiel austrug. Im anſchließenden Spiel der Fußballer mußten
ſich die Griesheimer gegen die Jungligamannſchaft eine verdiente
3:1=Niederlage gefallen laſſen. Ingobertia bekam plötzlich noch
ein Verbandsſpiel angeſetzt, ſo daß die 1. Mannſchaft nicht zur
Verfügung ſtand. Allerdings mußte man die Feſtſtellung machen,
daß der Nachwuchs ein ſehr guter iſt. Techniſch iſt die Mann=
ſchaft
ſehr auf der Höhe, jedoch reicht für die Dauer der Spiel=
zeit
nicht die Ausdauer, und dies machte ſich in der 2. Hälfte
ſtark bemerkbar. Mit etwas Glück hätte in dieſer Zeit Gr. gleich=
ziehen
können. Daß die Jungmannen freudeſtrahlend den Platz
verließen, verſteht ſich am Rande. Kurz nach 11 Uhr nachts
mußte dann die gaſtliche Stätte verlaſſen werden. Der Abſchied
hüben wie drüben fiel ſehr ſchwer und unter den Verſicherungen,
recht bald wieder einmal nach Griesheim zu kommen, erklang
das Lied Muß i denn zum Städtele hinaus. Somit war das
Signal zur Abfahrt gegeben, und nach vierſtündiger Fahrt war
man wieder wohlbehalten in Griesheim angelangt.

heim durch einen etwas zu harten Elfmeter das einzige Tor des
Spieles. Beide Mannſchaften leiſteten ſchöne Sachen, wobei die
Gäſte immer durch ihr genaues Flachſpiel auffielen. Kein Spie=
ler
brauchte viel nach den Bällen zu laufen, es klappte wie am
Schnürchen. Die Weiterſtädter zeigten reiferes und Kombina=
tionsſpiel
, während die Gaſtgeber mehr mit Kraft und Energie
kämpften. Es war ein ſchönes Spiel, das ſich beide Mannſchaf=
ten
lieferten, es hätte genau ſo gut 1:0 für Weiterſtadt heißen
können. Bei der Weiterſtädter Mannſchaft wäre es ein Fehler,
wenn man die Mannſchaft bei den nächſten Spielen wieder zer=
reißen
würde. Die Gaſtgeber ſtellten eine körperlich kräftige
Mannſchaft ins Feld, die wohl bei den nächſten Verbandsſpielen
ein Wörtchen mitreden darf.
Vorher zeigten die Weiterſtädter Alte Herren gegen die
Mannſchaft von Nauheim ihre Kunſt. Das Spiel endete 4:1
für Nauheim, während das Halbzeitergebnis 0:0 ſtand. Wenn
auch bei dieſem Spiel noch manchem die Puſte wegblieb, ſo kann
doch mancher junge Spieler ſich von den alten Kämpen etwas ab=

Inkernakionaler Schwimm- und Waſſerballkampf
in Frafif a. N.

Sechs Darmſtädter beim Kampf Südheſſens gegen Frankreich.
Heute abend gibt es im Frankfurter Hallenbad einen intereſ=
ſanten
Schwimm= und Waſſerballkampf beim Start der franzöſi=
ſchen
Nationalmannſchaft gegen den Bezirk 3 (Südheſſen) des
Gaues 13. Die Franzoſen, die ſich auf einer Süddeutſchlandreiſe
befinden, kommen mit einer ſehr ſtarken Mannſchaft nach Frank=
furt
, gegen die die beſten Schwimmer und Waſſerballſvieler unſe=
res
Bezirks zwei Staffeln und ein Waſſerballſpiel beſtreiten. Die
deutſchen Farben werden dabei von ſechs Darmſtädtern beſtritten.
von denen fünf das Rückgrat der Waſſerballmannſchaft bilden wer=
den
, nämlich Schmidt (TSG. 46) im Tor, Schüßler und Richter
(Jungdeutſchland) in der Verteidigung und Mayer ( Jungdeutſch=
land
) und Roßkovi (TSG. 46) im Sturm. Die beiden übrigen
Poſten werden die Frankfurter Franz und Caeſar einnehmen. In
den beiden Staffeln (6mal 50 Meter und 4mal 100 Meter Kraul)
iſt Darmſtadt durch Weicker (Jungdeutſchland) vertreten. Bei dem
ausgezeichneten Können der Franzoſen werden die deutſchen
Schwimmer und Waſſerballer vor eine ſehr ſchwere Aufgabe ge=
ſtellt
. Beſonders die Waſſerballer werden es dabei ſehr ſchwer
haben, während bei den Staffeln Ausſichten auf einen Erfolg be=
ſtehen
.

e
U. ſote Fricdri
zu Damit ſtelle

St. Ingbert Polizei Darmſtadt 5:19.
TV. Zweibrücken Polizei Darmſt. 9:18.
Eine Wochenendfahrt führte am Samstag die Ligauſt(undſatz der 3.
Handballabteilung nach dem Saargebiet. St. Ingbert mühutüſce Nacht
erſte Gegner, der in überlegenem Spiel mit 10:5 Toren ge Mrde Odmng,
wurde. Der Sturm in der Beſetzung: Huber, Stahlecker, Sklgh dser ſich
Spalt und May lief beſonders in der zweiten Halbzeit, griſct dien ließ. We=
Touren. Nur ſchade, daß dieſe zurzeit merkliche Formverboſchlen oſien ſpreche
zu ſpät kommt. Auch die Läuferreihe Stahl, Daſcher Kuhl. ers Mſtrauens
ein brauchbares Abwehr= und Aufbauſpiel. Die Uebrigg=Fücdhiche Kritilker
nen, das Schlußdreieck: Blank, Luley und Keimig, tat 1M z0. ſondern im
Leutauen zur
ſeine volle Schuldigkeit.
Auch am zweiten Tage verzeichnete die Handballma M Sundpunkt der
einen Sieg. Der Gegner Turnverein Zweibrücken, ohne u bertretbar.
ſpielſtärker als die Elf von St. Ingbert, wurde mit 18:AA ſ. Es dürſte
geſchlagen. Keimig zog ſich in der zweiten Halbzeit eine Ve= Wedeutſchland die
zu, die ſeine ſonſt gute Leiſtung beeinträchtigte. 3 Tore ſi4 uich monetäre
dieſes Konto zu ſchreiben.
Ainem lurzen 1
Alles in allem wurden beide Spiele im fairſten Kammtlicht äußerte ſich
getragen, Beſonders erwähnt ſei auch die Gaſtfreundſcherft äinanzieru
Zweibrücken. Nur ungern ſchied in ſpäter Stunde die Cühnen auf der
Polizeiſportvereins von ſeinem Gaſtgeber.
Ru fin, daß dut
Aberfärkter H
ch der
Die Pgarungen der handoah-vorſchlupruang e ds Ais
Die Paarungen der Handball=Vorſchluß=Runden. ANfe mit Arbeits
Die Paarungen für die Vorſchlußrunde, zur Deutſchem Alczten Abſt

Mstauſch mi

ball=Meiſterſchaft der Männer und Frauen, urden nunm=Mwber die Ent
kanntgegeben. Es treffen ſich bei den Männern am 26.Meigebend
in Leipzig: Spfr. Leipzig Hindenb g Minden (M4ſclands
Ruihint, ſeht er
Berlin).
in Magdeburg: Polizei Magdeburg SV. Waldhi Molit nicht
Schramm=Dresden).
Et ſondern in
Bei den Frauen ſpielen ebenfalls am 26 Mai:
in Mannheim: VfR. Mannheim SC. Charlottenbug
Walter=Harburg), in Hamburg: Eimsbüttel 7
Leipzig (A. Jakob=Kaſſel).
eine Wi
Möiag vor Pf
Deulſches Radſpork=Jugend=Abzeichen.
gäume
Mor diſen Tat
An alle deutſchen Jungen und Mädchen von Darmſtadt u.
terer Umgebung im Alter von 12 bis 18 Jahren ergeht der , 8 Muſterm
Sitecen der
zur Teilnahme an der am 25. Mai, früh 7 Uhr, auf der
ſtrecke bei Kranichſtein ſtattfindenden Prüfung für das T9 hr! Die Fal
Radſport=Jugendabzeichen. Dasſelbe bedingt folgende Leiſtſch rN 1m 1. bis
1. Bronze. 15 Kilom.: Jungradler 40 Min., Jungradle 4 Mannenhang
55 Min. 2. Silber, 20 Kilom. Jungradler 45 Min.=Pnallant bef=
radlerinnen
55 Min. 3. Gold, 25 Kilom. Jungradler M, En entyrech
nuten. Jungradlerinnen 70 Minuten. Die Erringung
bernen Abzeichens hat den Beſitz des bronzenen Abzeichestifiu yn 1n der
eut wer
Erringung des goldenen Abzeichens den Beſitz des bronzemd
ſilbernen Abzeichens zur Vorausſetzung. Die zur Meldung!
derlichen Formblätter ſind beim Beauftragten des Kr9
(Darmſtadt) des Bezirks 3 im Gau 13 des DRV. in Da5
Hobrechtſtraße 12. 2. St., erhältlich. Meldungen müſſen !
bis zum 22. Mai erfolgen. Meldungen am Start werde?.
entgegenommen. Jeder deutſche Jungradler und jede deutſchg
radlerin muß das Deutſche Radſport=Jugend=Abzeichen 4.

Schießſporkvereinigung Darmſtadt.

neider, KKS. Arheilger 5

Schmid, SSV. Darmſtadt. 53 Ringe, Adrian, SSN Darmſt
Ringe Geivert KKS. Biebesheim, 52 Ringe: Schneidel.
Stockſtadt. 59 Ringe Kopf. SSV. Darmſtadt. 51 Ringe
KKS. Griesheim, 51 Ringe Bretzke, SSV. Darmſtadt. 50
Schulz, SSV. Darmſtadt. 50 Ringe, Frey KKS Wicho0le n
Ringe, Süß. SSV. Darmſtadt 46 Ringe (Jungſchütze)=
Plaketten erhielten (5 Schuß ſtehend freihändigl Frelt
Wirhauſen, 46 Ringe. Aberle SSV. Darmſtadt. 45 Ringe.
der KKS Arheilgen, 43 Ringe.
Den Wanderpreis für Einzelſchützen ſchoß Georg Li
Ringen bei 5 Schuß liegend freihändig. Den zweiten Yl .
preis Nawratil mit 50 Ringen bei 5 Schuß kniend freiſtäin d 9.
die Feſt=Ehren=Scheibe Schneider=Arheilgen.
Wetterberichl.

Eutſprechend der gegebenen Luftdruckverteilung hoe.
bei IslandGrönland tiefer Druck über Oſteuto)l.
polare Luftmaſſen nach Deutſchland eingedrungen. Sie holte. 2
nur die Tagestemperatzuren recht niedrig, ſondern gebeh. 9
d= unnt
laß zu nächtlichen Strahlungsfröſten. Bis in das No geſoluls
ſeegebiet iſt es ſogar zu Schnee= und Graupelſchauein
Die Witterung wird auch bei uns jetzt unbeſtändigen. Le.
annehmen.
Ausſichten für Dienstag: Nach klarer und recht jalte 9o.
e KGaM
kommende Bewölkung und ſpäter auch Niederſchläs=
kühl
. meiſt weſtliche Winde.
Ausſichten für Mittwoch: Wechſelnd bewölkt, für digt nüre 4
zu kaltes Wetter mit Niederſchlagsſchauern, wei
Winde.

[ ][  ][ ]

zmer 132

Die Reichsbank im neuen Reich.
Die Vorausſehungen und Auswirkungen der Arbeitsbeſchaffungs=Finanzierung.

Ein Vorkrag
etzhleichsbankeizepräſidenken Dreyſe.
letzten Tage der Unterrichtswoche für Reichsbankbeamte
ichsbankvizepräſident Dreyſe einen Vortrag
Reichsbank im neuen Reich‟. Er wies einleitend auf
wetigen Aufgaben hin, denen die nationalſozialiſtiſche Re=
bei der Machtübernahme auf wirtſchaftspolitiſchem Ge=
vorrüberſtand
, und gab dann einen Ueberblick über die
ge und verantwortungsvolle Mithilfe, die die Reichs=
dr
Durchführung des großzügigen Wirtſchaftsprogramms
Msregierung geleiſtet hat. Ueber die Gründe, die die
ſank veranlaßten, ſich für die Beſchaf=
hülitik
der Reichsregierung einzuſetzen.
mie die konjunkturpolitiſchen Vorausſetzungen als gegeben
nurfte, ſprach ſich Reichsbankvizepräſident Dreyſe unge=
weitfolgt
aus:
uReichsbank hat ſich zur Verfügung geſtellt, weil ſie auf
Gntere der Kreditmärkte über Kräfte berfügte, deren Mo=

hug und Einſetzung nicht weniger vaterländiſche Pflicht war
was ſeitens des deutſchen Volkes überhaupt in dieſer
ſnüngabe an das öffentliche Wohl geſchehen iſt und wei=
väht
. Daß aber hier nicht Hemmungsloſigkeit die Parole
y weiß nicht nur die Reichsbank, das weiß vor allem auch
ißtegierung. Beide wiſſen es umſo mehr, als ſie ſich der
4n rolle durch die Oeffentlichkeit des Inlandes wie des
ahds bewußt ſind. Wenn die Regierung Deutſchlands die
run des eigenen wie des Weltfriedens zu verbeſſern ſucht,
n1ſ Kräfte entwickelt, deren ſie ſelbſt Herr iſt, und die ſie
ehſidem guten Willen anderer Stellen oder zufälligen poli=
en
ſonſtellationen abzuringen braucht, ſo weiß ſie, daß
urtg nichts nützten, deren Herſtellung ihren Träger keine
ſwr läßt, die um den Preis des finanziellen Zuſammen=
MAüllicesk eſchaffenen Waffen zu führen und zu erhalten.
Iüwerde der Finanzminiſter und der Feldmarſchall des
igsr yn Preußen ſein, und das wird den König von Preußen
lteh, ſagte Friedrich Wilhelm I. bald nach Antritt ſeiner
iernu. Damit ſtellte der Waffenſchmied des damaligen Preu=
dei
ſpindſatz der Zuſammengehörigkeit dieſer beiden Grund=
aleryſtatlicher
Macht auf. Und das Geheimnis ſeiner Finanz=
0 5 Tonſt wa die Ordnung, die er eiſern einzuhalten wußte, und das
Stahlein Uut Naß, das er ſich durch kein anderes Ziel ſeiner politiſchen
albu ſchtitn tören ließ. Wenn wir von ſolchen Zuſammenhängen und
mbeſtuinen offen ſprechen, dann ſollte man darin nicht den Aus=
kemm
Mißtrauens zum eigenen Willen und Können ſehen,
deis gurzlndiſche Kritiker, zum Teil unter Verwendung falſcher
gernn un, ſondern im Gegenteil das Bewußtſein der Stärke
dau ſertrauen zur Sicherheit des eigenen Urteils über das,
voh Standpunkt der finanz= und währungspolitiſchen Ver=
zvornug
vertretbar, wirtſchaftlich möglich und ohne Schaden
ichbiuiſt. Es dürfte übrigens kaum ein Land geben, daß ſo
ig uſ/ Deutſchland die Möglichkeit hat, harten wirtſchaftlichen
ſach ndurch monetäre Tricks auszuweichen.
Nalh inem kurzen Ueberblick über die bisherigen Erfolge der
eitstchacht äußerte ſich der Redner über die Auswirkun=
deurFinanzierung
der Arbeitsbeſchaffungs=
ßnmlnen auf dem Status der Reichsbank. Er
datzaaf hin, daß durch die Verflüſſigung des Geldmarktes die
ſkennu verſtärkter Hilfeleiſtung befähigt werden, und daß un=
wandhnn
auch der Abbau der Stützungskredite, der Ruſſen=
ſſel
lin des Auslandswechſelbeſtandes bei der Reichsbank eine
Fſchhu die mit Arbeitsbeſchaffungswechſeln ausgefüllt werden
du/4Imn kten Abſchnitt ſeines Vortrages gab der Redner einen
en wurden Verblliäiber die Entwicklung der deutſchen Deviſenlage und die
nnerug darv ergebenden Probleme. Wenn er auch die Schwierig=
en
Tinſchlands im Wettbewerb mit den anderen Nationen
umtſchätzt, ſieht er doch das endgültige Ziel der deutſchen
tſchaſtpolitik nicht in einer autarkiſchen Abſchließung vom
ſtmwt,h ſondern in der Wiedereingliederung in einen rei=
gSlole
Austauſch mit der Weltwirtſchaft.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Am emstag vor Pfingſten, den 8. Juni 1935, bleiben die
hülinen lörſenräume für jeden Verkehr geſchloſſen, eine Liefe=
8 fincr an dieſem Tage nicht ſtatt.
Beſuar der Muſtermeſſe in Barcelona (1.16. Juni) erhal=
aunf
Un Strecken der Deutſchen Reichsbahn 25 Prozent Fahr=
Sermäfgung. Die Fahrausweiſe gelten hin vom 27. Mai bis
Juniſ urück vom 1. bis 19. Juni.
Im 13ſammenhang mit der Rentenkonperſion hat die Bel=
Mutonalbank beſchloſſen, den Diskontſatz auf 2 Prozent
nbzuf!m. Ein entſprechender Vorſchlag wird am Mittwoch,
10. M 1935, von der Direktion der Nationalbank dem Ver=
Rungyn vorgelegt werden.
Diehmärkie.
Darmſidter Viehmarkt vom 13. Mai. Aufgetrieben waren:
Schwonne. Die Preiſe ſtellten ſich auf b) 4851, c) 4651,
5i)5s wurden verkauft in der Klaſſe a) 3, b) 165, c) 335,
11 Srü Marktverlauf geräumt.
Manzeimer Viehmarkt vom 13. Mai. Auftrieb: 87 Ochſen,
Bulie 277 Kühe, 158 Färſen, 794 Kälber, 18 Schafe und
Schſune. Preiſe (pro 50 Kg. Lebendgewicht) Ochſen: a) 41.
9x9) 3436; Bullen: a) 3538, b) 3639 c) 3335:
R an 738, b) 3034. c) 2529, d) 2024; Färſen: a) 41,
KM) 3537; Kälber: a) 5661 b) 4755, c) 3746, d)
Sweine: a2) 4752. b) 4751, c) 4650, d) 4448,
Saufe 4345. Verlauf: Rinder belebt, Kälber ruhig,
zweinen utrel, Schafe unnotiert.
Grawgſirier Viehmarkt vom 13. Mai. Auftrieb: Rinder
gerN 657 am letzten Montagsmarkt), darunter 250 Ochſen,
Sudenr 65 Kühe, 203 Färſen. Zum Schlachthof direkt: 3 Kühe,
Der BA(73), Schafe 25 (12), Schweine 3800 (3802). Notiert
. 4 Zentner Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 42 (am
Mar 49b 4142 (4142), c) 3840 (3740). Bullen a) 42
MJhe-41 (4142), c) 3538 (3740) d) 3034. Kühe
M-F1142), b) 3439 (3740), c) 2733 (3236), d)
D A 4-11), Färſen a) 42 (42), b) 4142 (4142), c) 39
Wu (l44), d) (3538), Kälber a) 5760 (60), b) 4956

LW0MN 44048 (4250), d) 3039 (3241). Lämmer und
mmel 70 Weidemaſt 3940 (40). Schafe nicht notiert.
Scheines 9 4850 (4851), b) 4650 (4651), c) 4550 (46
W-FN448 (4219), e) 3943 (3846), g1) 4146 (43
OD-R3 40 (3842), Marktverkauſ: Rinder lebhaft, Kühe
Wiich, Auksſtand. Kälber ruhig, ausverkauft. Hammel und Schafe

Rei apetis Beitrige wrt Gewähr der Nückſendung nicht übernonmen.
Jechlupebiest, Schriletung. Dormtiagt 13-t uhr, nachmitags 6rf Uh.

e heutige Nummer hat 12 Seiten.

A. W. 35. 29488. Pl. 3. d rug u
Darmſtadt Rheinſtraße 23

Beinner und rhein Main=Borſe.
Die Berliner Börſe eröffnete in der neuen Woche wieder
überwiegend freundlicher. Das Geſchäft hielt ſich aber in engen
Grenzen, da bei den Banken nur wenig Orders vorlagen. Bei den
Privatbankiers lagen noch einige kleine Orders der Kundſchaft,
während die Kuliſſe eher Glattſtellungen vornahm, zumal neue
Anregungen heute nicht vorlagen. Am Montanaktienmarkt über=
wogen
leichte Abſchwächungen mit Ausnahme von Mansfeld und
Stolberger Zink, die höher eröffneten. Kaliwerte notierten, ſo=
weit
Umſätze zuſtandekamen, 1 Prozent höher. Farben waren nach
feſterem Beginn wieder etwas ſchwächer. Einheitlich feſter lag der
Elektroaktienmarkt. Für Tarifwerte beſtand allgemein etwas
Intereſſe. Maſchinenaktien lagen eher ſchwächer. Bau=, Textil=,
Zellſtoff= und Papierwerte änderten ſich nur wenig. Schiffahrts=
aktien
ſetzten unverändert ein.
Der Rentenmarkt lag weniger verändert. Altbeſitz waren
Prozent höher. Im Verlaufe bröckelten die Kurſe angeſichts des
ſtillen Geſchäftes ab. Montanwerte waren ½1 Prozent niedri=
ger
. Farben gingen gegen den Vortag um ½ Prozent zurück. Gut
gehalten waren Elektroaktien. Der Rentenmarkt war ſtill, aber
behauptet. Pfandbriefe und Kommunalobligationen veränderten
ſich nicht.
Die Rhein=Mainiſche Börſe eröffnete zum Wochenanfang in
ſehr ſtiller und uneinheitlicher Haltung. Die Kundſchaft beteiligte
ſich kaum am Geſchäft, nur in wenigen Spezialwerten lagen kleine
Orders vor, die Kuliſſe übte ſtarke Zurückhaltung. Beſondere An=
regungen
lagen nicht vor, immerhin wurde die Verlängerung des
Leo=Higginſon=Kredits mit Befriedigung vermerkt, insbeſondere
wegen der Ermäßigung des Zinsfußes von 4 auf 3½ Prozent. Am
Aktienmarkt hielten ſich die Kursveränderungen von wenigen
Ausnahmen abgeſehen meiſt innerhalb eines Prozentes. Etwas
lebhafteres Geſchäft hatten am Chemiemarkt JG. Farben, die zu=
nächſt
um 1 Prozent ſtiegen, ſpäter aber angeboten waren und noch
unter das Wochenſchlußniveau auf 144¾ zurückfielen. Montan=
aktien
lagen uneinheitlich und übewwiegend ewas ſchwächer. Von
Zellſtoffwerten gewannen Wſchaffenburger ³8 Prozent.
Am Rentenmarkt hielt ſich das Geſchäft in ſehr engen Bah=
nen
. Angeſichts der herrſchenden Geſchäftsſtille bröckelten die Kurſe
im Verlaufe überwiegend ab. JG. Farben hielten ſich behauptet.
Scheideanſtalt kamen 2 Prozent niedriger. Am Rentenmarkt gin=
gen
Altbeſitzanleihe um ¼ Prozent zurück, ſonſt ergaben ſich keine
bemerkenswerten Aenderungen
Nachdem im Mittagsſchlußverkehr auf die abermalige Er=
mäßigung
des Privatdiskontſatzes um ½ Prozent auf 3 Prozent
auf den meiſten Marktgebieten eine leichte Erholung eingetreten
war, herrſchte an der Abendbörſe ſtarke Geſchäftsloſigkeit. Auf=
träge
der Kundſchaft fehlten vollkommen, auch die Kuliſſe ver=
blieb
in ihrer ſtarken Zurückhaltung. Infolgedeſſen ergaben ſich
gegen den Berliner Schluß überwiegend leichte Rückgange, die
allerdings nur Bruchteile eines Prozentes betrugen. Die Tendenz
war nur knapp behauptet.
die erſte Konverſion von Induſtrie=Obligakionen
erfolgreich.
Wie der Fwd. von der Frankfurter Bank als Konſortiums=
führerin
in dem Konvertierungsangebot der Kommunales Elektri=
zitätswerk
Mark AG., Hagen, für ihre noch im Umlauf befind=
lichen
7.284 Mill. RM. Obligationen erfährt, ſind nunmehr über
5 Mill. RM. Obligationen zur Konwvertierung von 7½ auf 5 Pro=
zent
angemeldet worden. Die Konvertierung wird dementſprechend
durchgeführt werden. Für den Obligationsinhaber, der ſeine
Stücke zur Konvertierung nicht angemeldet hat, wird bis zum
1. Juni 1935 die Kündigung zum 1. September d. J. zwecks Rück=
zahlung
der Stücke zu pari ausgeſprochen werden. Eine Mittei=
lung
über die endgültige Höhe der Anmeldungen wird in nicht
ganz 14 Tagen erfolgen. Mit der jetzigen Anmeldung iſt die erſte
größere Konverſion von Induſtrieobligationen als erfolgreich an=
zuſehen
.

Diensfag, 14. Mai

Nachrichten

Weikerer Rückgang der Arbeitsloſigkeit
iM Heiteil.

Im Monat April hat ſich die Entlaſtung des Arbeitsmarktes
im Landesarbeitsamtsbezirk Heſſen weiter fortge=
ſetzt
. Wenn auch, wie zu erwarten ſtand, das Tempo der Ent=
laſtung
geringer war als im Monat März, ſo iſt der im Monat
April erreichte Erfolg im Hinblick auf die planmäßige Verminde=
rung
des Einſatzes von Notſtandsarbeitern ſehr beachtenswert. Die
Abnahme der Zahl der Arbeitsloſen betrug 3365 oder 2,4 v. H.
des Standes von Ende März, davon waren knapp ein Drittel
Frauen. Ende April wurden insgeſamt 138 554 Arbeitsloſe ge=
zählt
. Gegenüber dem Höchſtſtand der Arbeitsloſigkeit Ende Ja=
nuar
1933 liegt der Stand von Ende April 1935 nunmehr um
rund 194 000 oder 58,3 v. H. niedriger.
Die Entlaſtung des Arbeitsmarktes im April geht z. T. auf
eine weitere Aufnahmefähigkeit der Außenberufe zurück zum grö=
ßeren
Teil trug die freie Wirtſchaft zu der erneuten Belebung der
Arbeitslage bei.
Von der Geſamtabnahme kamen 1300. Arbeitsloſe auf die
Außenberufe. Die Entlaſtung der Gruppe Baugewerbe betrug 564,
die der Landwirtſchaft 368 Arbeitsloſe. Die Gruppe der Induſtrie
der Steine und Erden erfuhr eine Entlaſtung um 249 Arbeits=
loſe
. Von den konjunkturell beeinflußten Berufsgruppen iſt be=
ſonders
die Entwicklung in der Eiſen= und Metallerzeugung und
everarbeitung hervorzuheben (Entlaſtung um 493 Arbeitsloſe);
erheblich war auch der Rückgang im Bekleidungsgewerbe mit 449.
Infolge der in den Bade= und Kurorten beginnenden Saiſon hat
die Gruppe Gaſt= und Schankwirtſchaftsgewerbe eine ſtarke Ab=
nahme
um 536 Arbeitsloſe zu verzeichnen. Die Zahl der arbeits=
loſen
Angeſtellten nahm um 400 ab, die der ungelernten Arbeiter
um faſt 500 zu, was ebenfalls auf die Verminderung des Einſatzes
von Notchandsarbeitern zurückzuführen iſt.
Ende April wurden in der Arbeitsloſenverſicherung 22 325,
in der Kriſenfürſorge 50 251 Hauptunterſtützungsempfänger ge=
zählt
. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in beiden Un=
terſtützungseinrichtungen
zuſammen iſt demnach gegenüber dem
Stand von Ende März um 6202 oder 7,9 v. H. zurückgegangen.
Die Zahl der anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen betrug Ende
April 34 043, alſo 1046 oder 3,1 v. H. weniger als Ende März.
Die Zahl der in der wertſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge beſchäf=
tigten
Notſtandsarbeiter belief ſich auf 25 822 (Ende März 30 908),

Produkkenmärkke.

Frankfurter Getreidemarkt vom 13. Mai. Für Brotgetreide
beſtand nur wenig Nachfrage, beſonders Roggen blieb vernach=
läſſigt
. Das Mehlgeſchäft war ſehr klein. Im Hinblick auf den
neuen Mehlſchlußſchein beſtand ſtärkere Zurückhaltung, da man
erſt die Auswirkung der neuen Verordnung abwartet. Infolge=
deſſen
hält der Handel mit Neuanſchaffungen zurück. Von Futter=
mitteln
blieben ölhaltige Artikel ſowie Kleie ſtark geſucht, ohne
daß entſprechendes Angebot vorlag. Von Futtergetreide war
Eoſin=Weizen und Futterroggen reichlich angeboten. Es notierten
(Getreide je Tonne, alles übrige je 100 Kg.) in RM.: Weizen W.
9: 210, W. 13: 214, W. 16: 218. Roggen R. 9: 170. R. 13: 174,
R. 15: 178, Großhandelspreis der Mühlen des genannten Preis=
gebiets
. Futtergerſte G. 9: 172. G. 11: 175, G. 12: 177. Hafer H.
13: 170, H. 14: 172. Großhandelspreiſe ab Station. Bei Waſſer=
verladung
über 100 Tonnen 3 RM. mehr. Weizenmehl W. 13:
27,70. W. 16: 28.15, Roggenmehl Type 997 R. 13: 23,80, R. 15:
24,20, Type 815 R. 13: 24.,30, R. 15: 24,70 plus 0.,50 RM. Fracht=
Ausgleich. Weizennachmehl 17,25, Weizenfuttermehl 13,50. Weizen=
kleie
W. 13: 10,92, W. 16: 11.13, Roggenkleie R. 13: 10.20, R. 15:
10,44 Mühlenfeſtpreiſe ab Mühlenſtation Soyaſchrot mit Mono=
polzuſchlag
13. Palmkuchen m. M. 13,30, Erdnußkuchen m. M.
14,50 Fabrikpreiſe ab ſüdd. Fabrikſtation. Treber 18,50, Trocken=
ſchnitzel
9,7010,20, Heu 10, Weizen= und Roggenſtroh drahtge=
preßt
oder gebündelt 4,805,00. Kartoffeln: Induſtrie hieſiger
Gegend 3,40 (3.30), gelbfleiſchige hieſiger Gegend 3,10 (3,00).
Tendenz: feſt.
Wirkſchafkliche Rundſchau.
Preiserhöhung für Zinkbleche. Die ſüddeutſche Gebietsfach=
gruppe
des Zinkblechhandels erhöhte mit Wirkung ab 13. Mai die
Preiſe für Zinkbleche um zirka 3 Proz. Die letzte Preiserhöhung
erfolgte am 1. April um ebenfalls rund 3 Prozent. Der Zink=
walzwerks
=Verband, Berlin hat den Grundpreis für Zinkbleche
ebenfalls ab 13. Mai im Durchſchnitt um 1 RM. für 100 Kg.
erhöht.

Berliner Kursbericht
vom 13. Mei 1935

Srulſce Junr und Aibromte Sefräfcce

Deviſenmarkt
vom 13. Mai 1935

Berl. Handels= Geſ.
Deutſche Bank u.
Discontv=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordb, Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Eonti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

Ke
94,25
94.25
32 625
34.75
38.375
128.875
111.
92.50
148.
125.25
107.75

Mee Hee
J. G. Farben
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.

Jee
144.50
120.25
105.
95.75
124.
92.50
121.50
91.625
116.875
n9565
72.75

Orenſtein & Koppel
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
gsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Bogel Telegr. Drah
Wanderer=Werke

Misch
12125
113.50
168.
35.25
80.275
421.125
88.
15.25
123.75
59.25
124.
111.75
138.50

Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar.
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
3sland

Währung !
Lägypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.

R
12.455
0.658
41.98
0.199
3.0471 3,.053
2.493
46.85
5.365
16.37
2.3541
168.23
55 00

Briei
12.485
0.662
42.06
0.301
2.407
54.28 (54.38
16.35
12.155 12, 185
68.43 68.57
5.375
16.41
2.358
188.57
55.12

Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak
Türkei
Ungarn
Uruguah
Ver, Staaten

Währung
100 Lire
1 Yen
100 Dinat
00 Lats
100 Kronen
100 Schilline
100 Escudos
100 Kronen
00 Francs
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1türk. 2
100 Pengö
1 Goldopeſo
1 Dollar

GeldBrief

0.715
5.649
80.52
St.os
71.03
62.68
80.33
33.94
1.8579

20.58 20.57
C.717
5. 661
81.08
1.21
48.35 42.05
11.05
62.60
so.49
34.00
10.25 1o.39
1.883

1.o79 1.721
2.488 2.40

Aurmſtädter und

H, Ditldte Mr Aresoher Bunz

Frankfurter Kursbericht vom 13. Mai 1935.

Ke
Gr. IIp. 1934
1935
1934
193
1938
Gruppel.
5% Dtſch. Reichsanl.
Intern.,v. 30
8Baden v. 27
8Bahern v. 27
3 beſſen. , b. 28
.. v. 29
41BPreuß. v. 28
4½% Sachſen v. 27
4½½Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze
...
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze .......
4½9%.......
Dtſch. Anl. Ausl.
*, Ablöſung ..
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin . v. 24
41% Darmſtadt . .
4½%Dresden v. 26
4½%Frankfurt 26
41%Heibelberg 26
4½%Mainz......
Mannheim2?
2 Münchenv. 29
4½%Wiesbaden2s
4½%beſſ. Landesl
½½ Goldobl.
5½% Heſſ. Landes=
hyp
.=Bk.=Liguid

103.3
17
107,6
106.5
105.4
106
100
96.75
102
97.5
98.5
97
98
108.5
97
95.5
100.8
100.5
100.5
115:1,
10.3
90.5
95.5
91.5
90.25
91.75
90.2-
91.5

96.25
94

100.-

43 Bbeſſ.Landhypi
Komm.=Obl. . .
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblig.
4½% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
41% desgl. R.12
4½ Kaſſ. Landes=
kreditk
. Goldpfb
4½%Naſſ. Landes=
bant
Goldpfb.,
5½% Lig.-Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
Ausl. Ser.
-Ausl. Ger. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
4½,% Berl. Hyp. B.
Lig.=Pfbr.
Frkf. Hyp.=B.
26 Lig.=Pfbr.
Goldoblig
2 Frkf. Pfbr. B
Lig.=Pfr.
2Mein. Hhp. B.
Lig.=Pfr.
432Pfälz. Hyp. B.
Lig.=Pfb
4½% Rh. Hyp.=Bk.
5½8 Lig.=Pfr
41.
Goldobl
4½½Südd. Boden=
Cred.=Bank ....
2% Lig.=Pfbr.
s%Württ. Hhp.
* Daimler=Benz
6% Dt. Linol. Werke
% Klöcknerwerke

95

Rre
94.75

96.25
100.70

115.7
127.05
Af
96
101.25
96
100.7
93.5
96
101.25
96.2
101-,
95.25
101-.
96.
101,
94),
97.5
101
98
103
102
100

Wae 7
9Mitteld, Stahl.
% NeckarA., G. v.23/
6% Rh. Stahl v. 25
6% Salzmann &Co.
6%Ver. Stahlwerke
RM.=Anl.
43,%o
½%0 7
6% Boigt & Häffne.
J. G. Farben Bond
5%Bosn. L. E. B.
L. Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½%0 Oſt. Schätze.
47Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
4½%
42
4½Türk. I. Bagbad
II. Bagdadl
49
4½%ungarn. 19131
19141
4½
Goldr.
1910
½Budp. Stadtanl.
42Liſſabon. . ....
4½ Stockholm. . . .
Aktien.
Accumulat.=Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G..
AndregeNorisZahn
Aſchaffbg. Brauere
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht
Brauhaus Nürnbg.

101
102
98
101.,75
98.5
101-.

100.5
128.5

6.75
2.7
3.95
n.5

161.5
24. 25
36.24
121
104
8
129
136
130

Mi R
Cement Heidelberg
Karlſtadt.
J. G. Chemie, Baſell
Chem.Werke Albert
Chade (A=C) ....."
Contin. Gummim.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl
...!
Dt. Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt.
Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm
Eichbaum=Werger.
Eleltr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraf
Enzinger Union
EſchweilerBergwerk
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabrik.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder...
F. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof ..
Geſ. f elektr. Untern.
Goldſchmidt, T!
Gritzner=Kalſer..
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrl
Hindrichs=Aufferm.
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[ ][  ]

Seite 12 Nr. 132

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichtev

Dienstag, 14. Mai 13.9/

Uwärst du nie von mie gegangen.

27)
Wo iſt Sigrid, Mama? Sie iſt doch hoffentlich nicht krank
weil ich ſie nicht hier ſehe?"
Nein ſie iſt nur verreiſt.
Verreiſt? Alles Strahlende iſt aus den noch eben ſo
frohen, dunklen Augen gewichen.
Ja, ich erkläre dir das alles daheim; für jetzt komm nur,
Fred, damit wir nach Hauſe kommen. Frau Sophie hat des Soh=
nes
Arm ergriffen und ſchreitet mit ihm dem Ausgange zu. Dok=
tor
Rutte und Hallberger wechſeln einen Blick und folgen
ſchweigend.
Beide ſind geſpannt, wie Frau Sophie die Abreiſe der Schwie=
gertochter
erklären und wie Manfred dieſe aufnehmen wird. Sehen
ſie doch, wie tauſend Fragen auf ſeinen Lippen brennen.
Aber Frau Sophie läßt dem Sohne keine Zeit, auch nur eine
einzige auszuſprechen. Eifrig beginnt ſie, kaum daß man im Auto
ſitzt, von der Ermordung ihres Mannes, dem Raub des Roſen=
diamanten
und allen bisher durch die Polizei ermittelten Anhalts=
punkten
über den mutmaßlichen Täter einen Araber zu
ſprechen.
Niemand hat Sophie Donawend je ſo geſprächig geſehen.
Sie macht keine Pauſe und geht nur ab und zu auf Fragen
über Manfreds Befinden, ſeine Gefangenſchaft und ſo weiter ein.
Daheim angelangt, umdrängt die Dienerſchaft den jungen
Herrn, um ihn zu begrüßen. Doch macht Frau Sophie dieſer
Begrüßung bald ein Ende.
Du gehſt wohl zuerſt hinauf nach deiner Wohnung, um
den Reiſeſtaub abzuſpülen, lieber Fred, und kommſt dann herab
ins Eßzimmer wo alles zum Abendeſſen bereit iſt. Doktor Rutte,
Livius und ich erwarten dich dort, ſagt ſie.
Benommen von all den auf ihn einſtürmenden Gedanken, ſteigt
Manfred nach dem zweiten Stockwerk hinauf.
Faſt oben angelangt, packt ihn plötzlich eine tolle Hoffnung.
Vielleicht iſt es gar nicht wahr, daß Sigrid verreiſt iſt? Viel=
leicht
handelt es ſich nur um einen Scherz, und ſie erwartet ihn
oben...weil ſie ihn lieber allein als in Gegenwart der
andern begrüßen will
Er beflügelt den Schritt nimmt zwei Stufen auf einmal
reißt ungeſtüm die Wohnungstür auf
Sigridl. . Sigrid. . .!?"
Aber kein Laut antwortet ſeinem Ruf. Totenſtill und kalt
ſind die Räume, die er haſtig durchſchreitet. Nur ſeine eigenen
Zimmer ſind geheizt, und alles iſt dort ſorgfältig für ſeine An=
kunft
vorbereitet. Blumen in den Vaſen, Zigarren in den
Bechern, Bücher und Zeitungen auf dem Tiſchchen vor dem
Kamin des Herrenzimmers.

Roman von Erich Ebenstein

Nachdruck verboten

Sigrids Zimmer ſind eiskalt, öde, mit Kappen über den
Polſtermöbeln.
Vernichtet ſinkt Manfred auf einen Stuhl und birgt das
Antlitz in den Händen. Schmerz und bitterſte Enttäuſchung
wühlen in ihm.
Wie wahnſinnig hat er ſich ſeit Monaten nach Sigrid ge=
ſehnt
! Wie entzückend ſich dies Wiederſehen nach ſo langer Tren=
nung
ausgemalt . . . ! Nur um ſie drehten ſich all ſeine Gedan=
ken
... ſelbſt der Schmerz um den geliebten Vater trat in den
Hintergrund, wenn er an Sigrid dachte, deren Liebe ihm den
Verluſt tragen helfen würde.
Und nun war ſie fort
Allmählich quillt in ihm ein dumpfes Gefühl der Unruhe
auf, daß man ihm etwas verſchwiegen hat. Wich die Mutter
ſeiner Frage nicht gefliſſentlich aus? War das Schweigen Ruttes
und Hallbergers nicht auffallend?
Haſtig ſteht er auf, kehrt in ſein Schlafzimmer zurück wäſcht
ſich eilig und vertauſcht die Reiſekleider mit einem Hausanzuge.
Dann eilt er hinab nach dem Eßzimmer, wo ihn die Mutter
und die beiden Herren bereits erwarten.
Fkau Sophie will ſogleich auftragen laſſen. Aber Fred
bittet ſie damit noch zu warten.
Wichtiger als alles andere iſt mir, endlich zu erfahren, wo
Sigrid iſt, Mama! Du ſagteſt auf dem Bahnhofe verreiſt
und vertröſteteſt mich mit näheren Erklärungen auf daheim. Nun,
bitte, ſprich! Wohin iſt Sigrid gereiſt, und warum verreiſte ſie
überhaupt?
Ich wollte, ich könnte deine Fragen ſo ausführlich und klar
beantworten, mein lieber Junge wie du wohl ein Recht hätteſt,
es zu erwarten. Leider iſt mir dies unmöglich. Deine Frau ver=
ließ
uns wenige Tage nach Papas Tode ohne Angabe von
Gründen und ohne ein Wort über ihr Reiſeziel verlauten zu
laſſen. Sie packte ihre Koffer und verließ am Abend das Haus,
ohne ſich von mir oder irgend jemand ſonſt zu verabſchieden.
Aber .. das iſt.. doch . gar nicht . . möglich, ſtammelt
Manfred erbleichend.
Doch. Es iſt ſo, nickt Frau Sophie kalt. Alle im Hauſe
können es dir beſtätigen Betty, die deiner Frau packen half und
ſie fragte, ob ſie verreiſen wolle, antwortete ſie: Ja zu Be=
kannten
. Sie ging dann gleich, nachdem die Koffer gepackt
waren, fort und ließ die Koffer vierundzwanzig Stunden ſpäter
durch einen Dienſtmann abholen.
Wohin ſind ſie gebracht worden?
Das weiß ich nicht.
Wie du haſt dich gar nicht darum gekümmert?

Entſchuldige, lieber Fred, aber für mich lag wirlich keit!l
lei Veranlaſſung vor, mich um Sigrid, die es nicht einmaln
Mühe wert fand, ſich von mir zu verabſchieden, weiter zu 1
mern. Sie iſt doch auch kein kleines Kind mehr und wird 4/
gewußt haben, was ſie tat!
Aus dir ſpricht die Abneigung, die du immer gegen Sii
hegteſt. Mama! brauſt Manfred auf.
Durchaus nicht. Vielleicht habe ich ſie nur ſchon früher
tiger beurteilt als ihr andern alle.
Es iſt undenkbar, daß Sigrid in dieſer Weiſe das e,
verlaſſen hätte ohne ſchwerwiegende Gründe! Hatteſt du viell=
Streit mit ihr? Oder fiel ſonſt etwas vor, das ſie aus
Hauſe getrieben haben könnte?"
Nicht, daß ich wüßte. Am Morgen des Tages, da
Frau fortging, war ſie bei mir und verlangte, daß ich ihm
ſchäftigung im Bureau gäbe. Ich ſchlug es ab.
Warum?
Einerſeits weil ja alle Poſten beſetzt waren, andere
weil ich nun einſtweilen die Oberleitung hatte und ich mi
der Verſchiedenheit unſerer Weſensanlage kein gedeihliches=
ſammenarbeit
denken konnte. Wber du wirſt zugeben, daß
Nebenſächlichkeit keinen Grund für Sigrids Fortgehen 40
konnte! Darf ich nun endlich auftragen laſſen?
Manfred nickt mechaniſch, ohne die Frage überhaupt z
faſſen. Grübelnd ſitzt er dann bei Tiſch, kaum ein paar Bu
genießend.
Er weiß nun, hier liegt ein Rätſel vor, das unbedin.
löſt werden muß, ehe er zu irgend etwas anderem fähr
Haſt du dich nicht wenigſtens nachträglich um Sigrids
bleib gekümmert Mama?
Ich wieſo? Sollte ich ihr vielleicht auf die Straße:
laufen und die Polizei nach ihr fragen?
Nun ihr Vater, Major Tuswohl, hätte doch gewiß:
kunft geben können.
Du weißt, daß ich mit dieſem hochmütigen Hunger 1/4
der ſich einbildet, ſeine Tochter habe der Familie Donawen:
Ehre erwieſen, als ſie deine Frau wurde, nicht zu ſchaffen
mag!
M
Du hätteſt es trotzdem verſuchen müſſen, ſchon um nri
willen, Mama, da du wußteſt, daß Sigrid für mich das
meines Lebens bedeutet!
Frau Sophie beißt ſich auf die Lippen und ſchweigt.
Manfred wendet ſich an Rutte und Livius, ob ſie
Näheres über das Verſchwinden ſeiner Frau wüßten?
beide wiſſen nur, was Frau Sophie ihnen geſagt hat, nan
Sigrid das Haus bereits verlaſſen hatte.

Zimmer auf.
Livius empfängt ihn ſehr herzlich.

(Fortſetzung folgt.)

22

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