Einzelnummer 10 Pfennige
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Tatt
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Tchl. Botenlohn und Transportloffen. Ab=
4—. Poſtbezugspreis Mk. 2.40 einſchl.
Poſt=
usebühr und ausſchlleßlich Poſizuſiellgeld.
mie einzelner Nummern infolge höherer
tesstigt den Bezieber nicht zur Kürzung des
s- Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
eui obne Verbindlichkeit für und
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 131
Montag, den 13. Mai 1935
197. Jahrgang
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Marſchall Pilſudſki
Berichk über Lapals warſchauer
Beſprechungen.
DNB. Warſchau, 12. Mai.
ur den Aufenthalt des franzöſiſchen Außenminiſters Laval
ſahru wurde am Samstag abend folgender amtlicher
Be=
ſuge geben:
Afiſter Beck und Miniſter Laval haben während des
Auf=
urdes franzöſiſchen Außenminiſters in Warſchau
freund=
ſiltt Unterredungen gehabt, die ihnen Gelegenheit zu
offe=
uuherzlichem Meinungsaustauſch boten. Den Inhalt der
rheungen bildeten die wichtigſten Fragen ſowohl aus dem
biich er gegenſeitigen Beziehungen, wie auch aus dem Bereich
meh allgemeinen Fragen, die im gegenwärtigen Augenblick
KAllyzſierkſamkeit der beiden Regierungen auf ſich zu lenken
ſieh. Der Meinungsaustauſch war vom Vertrauen und
Inſveigem aufrichtigem Verſtändnis gekennzeichnet. Er gab
bein Miniſtern die Möglichkeit, feſtzuſtellen, daß der
ge=
hſehn Gegenſtand ihrer Beſtrebungen die Erhaltung des
euro=
ſheh ftiedens und der Sicherheit durch Organiſierung einer
t ſuuzefaßten internationalen Zuſammenarbeit iſt, die allen
WAſiuchkeit zur Mitarbeit bietet. Die Miniſter Polens und
hkueis haben zu ihrer Befriedigung feſtgeſtellt, daß ſie die
„polynih=franzöſiſchen Bündnis ausgedrückte ſtrenge Solidarität
em hiedenswillen zur Verfügung ſtellen können.
Lidun
Laval nach Moskau weitergereiſt.
DNB. Warſchau, 12. Mai.
Me5 MGAA Gefua früh um 9.45 Uhr iſt Miniſter Laval mit den ihn
be=
r=Platz! ſtempe beiden Beamten des Quai dOrſay und Fräulein
mi Warſchauer Oſtbahnhof nach Moskau abgereiſt. An
aht nimmt eine Anzahl franzöſiſcher Journaliſten teil. Am
ſictvaren zur Verabſchiedung des franzöſiſchen
Außenmini=
vesolniſche Miniſter Beck mit einer Reihe höherer Beam=
Fußenminiſteriums erſchienen, ſowie die franzöſiſche
Bot=
üdem Botſchafter Laroche an der Spitze.
Warſchauer Bild.
Aas mit dem Ergebnis wenig zufrieden.
DNB. Paris, 12. Mai.
ient
Diek Zarſchauer Reiſe des franzöſiſchen Außenminiſters wird
der 1Ariſer Sonntagspreſſe ſehr eingehend gewürdigt. Die
gen /ormationsblätter ſprechen übereinſtimmend von einer
intl ſicn Beſſerung der Atmoſphäre, müſſen aber zugeben, daß
iebte ßchl P eingſt poſitive Ergebnis der Verhandlungen darin beſteht,
Volle ſich bereit erklärt hat, an der Donaukonferenz
teilzu=
uemens ſinige Sonderberichterſtatter verſäumen es auch nicht,
den- Kärl
nſtaht /” allen Optimismus, den man an den Tag zu legen verſucht,
dent toßen Unterſchied zwiſchen den Erklärungen des
fran=
ſchmittgg n chent Aßenminiſters und von Oberſt Beck hinzuweiſen, ein
Neroberg /erſcht” der ſich in einer ziemlich ſtarken Zurückhaltung des
„Riſchehn Außenminiſters ausdrückt.
Zalſerl9!
Derk ußenpolitiker des „Echo de Paris”, Pertinax, der
La=
ſauf üſeier Reiſe begleitet, weiſt ausdrücklich auf dieſen
Um=
lunße 50 hiſtend erklärt, der franzöſiſche Außenminiſter ſei
gewiſſer=
ſiwungen geweſen, ſich ſelbſt die Zuſicherung zu geben,
Volln ich im gegebenen Fall ſeiner Pflichten der internatio=
Shlarität nicht entziehen werde. Aus den Beſprechungen
ſch der Eindruck, daß Polen nach wie vor ausweichend
10nicht berit ſei, ſeine moraliſche Zuſtimmung zur
unlg iner Liga zu geben, die fähig ſei, Deutſchland in
6 kalten. Wenn ſich der polniſche Außenminiſter auch
be=
entlsn habe, an der Donaukonferenz teilzunehmen, ſo werde
dihee Verhandlungen eng mit Ungarn verbunden erſchei=
Iw leſem Zuſammenhang unterſtellt der Berichterſtatter
AuSchaffung einer unmittelbaren Grenze zwiſchen Polen
ungem zu verfolgen. Man ſei ferner gezwungen, die Tatſache
Dekzelhen, daß, während Laval mit dem polniſchen
Außen=
ſter mrhandelte, der polniſche Botſchafter in Berlin ein
Ra aunen Führer ausbrachte. Laval, ſo fährt der Außenpoli=
E des” huttes fort, habe dem polniſchen Außenminiſter die Ver=
Frungu Beben, daß das franzöſiſch=ruſſiſche Abkommen von
kei=
ſſte fir Aſiellen Zuſicherungen an Rußland begleitet ſei und daß
Tranzlähe Generalſtab nicht mit einem Durchmarſch der Roten
Muee 215 Polen rechne. Der Zweck des Abkommens ſei
ge=
en. Dhſchland des großen Rohſtoffbeckens und der faſt uner=
DſlichenQ tellen an Menſchenmaterial zu berauben, die Ruß=
3d dardke.
Die UUßempolitikerin des „Oeupre” bedauert es, daß Oberſt
T auf 2 herzlichen Worte Lavals in ziemlich trockener und
der Aks geantwortet hat. Es ſei unmöglich, zu ſagen, wie
Ren W 2m Falle einer europäiſchen Gefahr verhalten werde.
Rurſcheich werde ſeine Haltung von den jeweils beſtehenden
Penen;Rreſſen diktiert werden.
Derſatin” ſpricht von einer Bereinigung der zwiſchen
utrei o Polen beſtandenen Mißverſtändniſſe. Weſentlich
Fmiſti ch ieſt das „Journal”, das von glücklichen Ergebniſſen
T Ler Altrngen ſpricht, obgleich es zugeben muß, daß Polen
Ler cte eines Oſtpaktes nach wie vor ſehr zurückhaltend
WeDt.- TWk „Petit Pariſien” betont, der 11. Mai ſei der
Aus=
nSSnuu gür die Erneuerung der diplomatiſchen Zuſammen=
Sone W Hin der Heidten Mette, Wie Meit Miteien Hilſich
Wenich Eierfal geraten ſei. Der Sonderberichterſtatter von
oies D Aſchließlich noch auf die wirtſchaftlichen Fragen hin,
Dni R den beiden Außenminiſtern beſprochen worden ſind
an De lin weſentlichen auf die Lage der volniſchen Arbeiter
Lrcnariht bezogen hätten. Man habe dagegen die
franzöſiſch=
ſeche e rtſchaftsbeziehungen in ihrer Geſamtheit nicht
ein=
end BMNelt
DNB. Warſchau, 12. Mai.
Marſchall Pilſudſki iſt am Sonntag abend um 20,45 Uhr im
Alter von 68 Jahren geſtorben.
Sowiekrußland erkunder
Flugzeug=
landeplähe in Litauen.
DNB. Königsberg, 12. Mai.
Wie aus Kowno berichtet wird, weilt ſeit Anfang Mai eine
ſowjetruſſiſche Fliegerabordnnug, beſtehend aus 4
Fliegeroffizie=
ren der Roten Luftflotte, in Litauen, um Zwiſchenlandeplätze für
die Rote Luftflotte zu erkunden. Die ſowjetruſſiſchen
Flieger=
offiziere werden von einem litauiſchen Fliegeroffizier begleitet
und führen ihre Erkundungen in Zivil aus. Bisher wurden die
Flughäfen Kowno, Schaulen und Memel beſichtigt. Ferner ſind
vorgeſehen Erkundungen in der Umgegend der Kreisſtädte
Ponie=
weſch und Rakiſchki, um dort gegebenenfalls neue Flughäfen
an=
zulegen. Das litauiſche Innenminiſterium hat an die unteren
Verwaltungsbehörden ein Rundſchreiben gerichtet, wonach zu
melden iſt, inwieweit die Möglichkeit zur Errichtung von
Flug=
häfen beſteht.
Franzöſiſch=ikalieniſches Lufkabkommen.
DNB. Paris, 12. Mai.
Der römiſche Sonderberichterſtatter des „New York Herald”,
behauptet, daß die Ausſprache zwiſchen dem franzöſiſchen
Luft=
fahrtminiſter General Denain und dem Chef der italieniſchen
Luftſtreitkräfte, General Valle, zur Fertigſtellung eines
franzö=
ſich=italieniſchen Luftabkommens geführt habe. Der Wortlaut
dieſes Abkommens ſei Muſſolini unterbreitet worden. Die
Zu=
ſammenarbeit der beiden Luftſtreitkräfte werde, wie verlaute,
auch bei der Verteidigung der öſterreichiſchen Unabhängigkeit eine
wichtige Rolle ſpielen.
Wechſel in der Londoner ikalieniſchen Botſchaft?
EP. London, 12. Mai.
In hieſigen politiſchen Kreiſen wird die noch unbeſtätigte
Nachricht verbreitet, daß der Schwiegerſohn Muſſolinis und
Preſſechef der italieniſchen Regierung, Graf Ciano, in London
eingetroffen ſei. Sein Aufenthalt werde drei Tage dauern. Man
bringt dieſen Beſuch in Verbindung mit den augenblicklichen
englifchen und franzöſiſchen Bemühungen in Rom und Addis
Abeba um eine Beilegung des italieniſch=abeſſiniſchen Konfliktes.
Es wird aber auch behauptet, daß Graf Ciano der Nachfolger
Grandis, des jetzigen italieniſchen Botſchafters in London und
früheren Außenminiſters, werden ſolle.
Parlamenkswahlen in Auſtralien.
EP. Sydney, 12. Mai.
Die Parlamentswahlen in den bedeutendſten auſtraliſchen
Staaten endigten in Queensland mit einem Siege der an der
Macht befindlichen gemäßigten Arbeiter=Partei, die 45 Sitze
ge=
wann, während die vereinigten Oppoſitionsparteien nur 17 Sitze
erhielten. Im letzten Wahlkampf hatte die Arbeiterpartei 33 und
die Oppoſition 29 Sitze erhalten. — Im Gegenſatz hierzu hat ſich
in Neu=Südwales die Regierungspartei glänzend behauptet. Sie
erhielt 61 Sitze, während die Arbeiteroppoſition, die hier im
Gegenſatz zu Queensland einen extremen Kurs vertritt, nur
29 Sitze erhielt. Gegenüber den letzten Parlamentswahlen
be=
deutet dies einen Verluſt von nur zwei Sitzen für die
Regie=
rungspartei.
Ausbau der japaniſchen Luftſtreikkräfte.
Für den Ausbau der japaniſchen Luftſtreitkräfte, die im Laufe
der nächſten Jahre verdoppelt werden ſollen, hat die Regierung
ſofort eine erſte Rate von 100 Millionen Mark bereitgeſtellt. Im
Zuſammenhang hiermit ſoll auch die geſamte Luftabwehr
reorgani=
ſiert werden. In Tokio, Formoſa, Korea und auch in der
Man=
dſchurei werden neue Flugabwehrkorps gebildet. Gleichzeitig
da=
mit wird auch die Flugzeuginduſtrie ausgebaut werden.
Ferienordnung für Heſſen.
Zur einheitlichen Regelung des Schuljahres in Heſſen wird
nach den Richtlinien des Herrn Reichs= und Preußiſchen Miniſters
für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung folgendes
ange=
ordnet:
Die Geſamtdauer der Ferien beträgt weiterhin 85 Tage.
a) Die Oſterferien bleiben für dieſes Jahr wie bereits
ver=
fügt beſtehen.
b) Die Pfingſtferien dauern eine Woche. Schulbeginn am
17. Juni.
c) Die Sommerferien dauern 40 Tage und erſtrecken ſich
für alle Schulen in den Städten Darmſtadt, Mainz, Gießen,
Offenbach, Worms, Friedberg, Bad=Nauheim und Bensheim
vom 8. Juli bis 17. Auguſt.
d) Die Herbſtferien dauern für alle Schulen der genannten
Städte eine Woche. Letzter Schultag 12. Oktober,
Wiederbe=
ginn des Unterrichts am 21. Oktober.
e) Die Weihnachtsferien dauern vom 23. Dezember bis
6. Januar.
Für alle übrigen Orte des Landes ſind die Sommer= und
Herbſtferien nach dem Stand der Erntearbeiten im Einvernehmen
mit den Schulämtern feſtzulegen. Sie dürfen die Zeitdauer von
ſieben Wochen insgeſamt nicht überſchreiten.
Aenderung des Geſehes
zum Schuhe des Einzelhandels.
Schließung von Erfriſchungsräumen in Warenhäuſern
bis zum 1. November 1935.
DNB. Berlin, 11. Mai.
Im RGBl. Nr. 49 vom 11. 5. 35 wird ein Geſetz zur
Aende=
rung des Geſetzes zum Schutze des Einzelhandels vom 9. Mai 1935
veröffentlicht, das unter Aenderung der Vorſchriften der §§ 7
und 8 die Weiterführung ſchank= oder ſpeiſewirtſchaftlicher
Be=
triebe (Erfriſchungsräume) in Warenhäuſern,
Einheitspreis=
geſchäften und allen Verkaufsſtellen ſolcher
Einzelhandelsunter=
nehmen, deren Einzelhandelsumſatz insgeſamt im Kalenderjahr
1933 den Betrag von 500 000 RM. überſtieg, mit Wirkung vom
1. November 1935 allgemein verbietet.
Soweit in beſonderen Einzelfällen ein Bedürfnis für die
Weiter=
führung des Erfriſchungsraumes oder die Gefährdung der
Wirt=
ſchaftlichkeit des Geſamtunternehmens durch die Schließung des
Erfriſchungsraumes nachgewieſen wird, kann nunmehr nur noch
der Reichswirtſchaftsminiſter Ausnahmen von dieſem Verbot
zu=
laſſen, ſofern ein entſprechender Antrag bis zum 1. Juni 1935
ge=
ſtellt wird. Im übrigen gilt das Verbot nicht für
Erfriſchungs=
räume, für die bereits durch Urteil des Reichswirtſchaftsgerichtes
feſtgeſtellt worden iſt, daß ihr Wegfall die Wirtſchaftlichkeit des
Geſamtunternehmens gefährden würde. Erfriſchungsräume, für
welche bereits die Schankerlaubnis zurückgenommen oder die
Ab=
gabe zubereiteter Speiſen verboten worden iſt, können, wenn ſie
bei Inkrafttreten dieſes Geſetzes, alſo am 11. Mai 1935, noch in
Betrieb waren, ebenfalls bis zum 1. November 1935
weiterbetrie=
ben werden
Die Bedeutung des Geſetzes liegt vor allem darin, daß es die
bereits auf Grund der bisherigen Vorſchriften von den oberſten
Landesbehörden — in Preußen zuletzt den
Regierungspräſiden=
ten — von Fall zu Fall ergriffenen Maßnahmen zur Schließung
von Erfriſchungsräumen unter gleichzeitiger Vereinfachung des
Verfahrens zum Abſchluß bringt. Die bis zum Inkrafttreten des
Verbotes am 1. November 1935 bleibende Friſt ſoll die
Unter=
bringung der in den betroffenen Erfriſchungsräumen beſchäftigten
Arbeitnehmer und die Löſung der mit dem Betrieb der
Er=
friſchungsräume ſonſt zuſammenhängenden Verpflichtungen
ermög=
lichen.
Der Kampf gegen den inkernakionalen Terrorismus.
Der Sachverſtändigen=Ausſchuß für die Unterdrückung des
internationalen Terrorismus hat ſoeben ſeine Arbeiten
ab=
geſchloſſen. Der Ausſchuß hat auf der Grundlage der ihm
vorliegen=
den franzöſiſchen Vorſchläge und unter Berückſichtigung der in der
allgemeinen Ausſprache hervorgetretenen Geſichtspunkte einen
Ab=
kommens=Entwurf ausgearbeitet, der dem Völkerbundsrat auf
ſeiner Maitagung vorgelegt werden wird. Der Entwurf nimmt zu
dem Vorſchlag der Errichtung eines
internatio=
nalen Strafgerichtshofes nicht Stellung. Verſchiedene
Delegationen hatten gegen eine ſolche Neugründung
Einwände erhoben, ſo daß der Ausſchuß auf ſeiner jetzt
abge=
ſchloſſenen Tagung zu keinem Beſchluß über dieſen
Punkt kommen konnte. Dieſe Frage wird vielmehr
Gegen=
ſtand einer neuen Tagung des Ausſchuſſes ſein, die in der zweiten
Hälfte des Monats September ſtattfinden ſoll.
Vom Tage.
Am 11. und 12. Mai kamen die Gauſchulungsbeauftragten der
NS.=Volkswohlfahrt aus den ſüddeutſchen Gauen in der
Gauführer=
ſchule des Gaues Württemberg in Roetenbach zuſammen, um mit
dem Reichsſchulungsbeauftragten der NSV. bei der Reichsleitung
der NSDAP., Maierhofer, die Durchführungsbeſtimmungen für
eine energiſche und durchgreifende Schulung der NSV.=
Amtswal=
ter zu beſprechen.
Die großen Veranſtaltungen der deutſchen Naturärzte und der
deutſchen Volksheilbewegung in Nürnberg wurden am Sonntag
mit der feierlichen Eröffnung der Ausſtellung „Deutſche
Volksheil=
kunde” eingeleitet.
In Riga fand die Frühjahrstagung der Spitzenorganiſation
des Deutſchtums in Lettland, der ſogenannten „Deutſch=Baltiſchen
Volksgemeinſchaft” ſtatt.
Nach einer Meldung von „Dagens Nyheter” hat der
Finanz=
ausſchuß des däniſchen Folkething einen Kredit von 70 000 Kronen
zum Ankauf von Gelände und zum Bau von Hafenanlagen in
einem Fjord bewilligt, der als Baſis für Unterſeeboote und
Flug=
zeuge dienen ſoll.
Das chineſiſche Außenminiſterium arbeitet einen Antrag um
Aufnahme Chinas als nichtſtändiges Mitglied des
Völkerbunds=
rates aus. Der Antrag ſoll auf der nächſten Sitzung des
Völker=
bundsrates durch den Berner Geſandten Chinas eingebracht
werden.
Seite 2 — Nr. 131
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 13. Mai 1933
S5- Reichsführer Himmler in Darmſtadt.
Vorbeimarſch der 33. 55-Standarte
vor dem S5-Reichsführer.
Am Samstag war der Befehlshaber der Deutſchen Geheimen
Staatspolizei und Reichsführer der SS. Himmler in Darmſtadt
angekommen, wo er im Alten Palais die Beamten und Angeſtellten
der Geheimen Staatspolizei des Reichsſtatthalterbezirks Heſſen
unter deren Leiter Dr. Schulze von dem Herrn
Reichsſtatt=
halter Gauleiter Sprenger übernahm.
Sonntag vormittag erfolgte dann durch den Reichsführer der
SS. eine Beſichtigung der 33. SS.=Standarte und ein
Vorbei=
marſch der geſamten Standarte vor dem Reichsführer an der
Nie=
ber=Ramſtädter Straße Ecke Hobrechtſtraße. In Begleitung des
Reichsführers der SS. befanden ſich der SS. Gruppenführer
Heiß=
meyer, der Führer der 33. SS.=Standarte, Polizeidirektor Herbert=
Mainz, Stabsangehörige der Reichsführung SS., darunter
Grup=
venführer Heydrich, Oberführer Pohl und Standartenführer
Schmidt. Da der Reichsführer der SS. Himmler am Vormittag
Darmſtadt wieder verließ, nahm den von ihm vorgeſehenen
Vorbeimarſch der Standarte Darmſtadt am Paradeplatz in ſeiner
Vertretung der Brigadeführer XI der SS. Hildebrandt ab.
Eine große Menſchenmenge hatte ſich eingefunden, den Fördernden
Mitgliedern der SS. war ein beſonderer Platz angewieſen worden.
Als Vertreter des Gauleiters und Reichsſtatthalters war der
ſtell=
vertretende Gauleiter, Regierungsrat Reiner, erſchienen, außer
ihm Miniſterialrat Ringshauſen, Verwaltungsdirektor Löwer,
Oberbürgermeiſter Wamboldt und die Führer der SA., SS. und
aller Gliederungen der Partei ſowie Vertreter der Polizei. Unter
Vorantritt des Feldzeichens und der Standartenfahnen
marſchier=
ten die drei Sturmbanne vorbei und dann mit der Muſikkavelle
der SS.=Standarte Mainz durch verſchiedene Straßen der Stadt
zum Exerzierplatz. Ueberall wurde die ſchwarze Garde von der
Bevölkerung, die an den fahnengeſchmückten Durchmarſchſtraßen
dichtes Spalier ſtanden, herzlich begrüßt. Der Aufmarſch der
Schutz=
ſtaffeln bot in ihrer Geſchloſſenheit ein impoſantes Bild.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 13. Ma
Perſonalnachrichken.
Ernannt wurden: unter Berufung in das Beamtenverhältnis
der Hauptwachtmeiſter der Schutzpolizei a. Pr. Heinrich Rau in
Gießen mit Wirkung vom 1. Mai 1935 zum Hauptwachtmeiſter
der Schutzpolizei, und die Gendarmeriehauptwachtmeiſter a. Pr.
Georg Maurer in Worms mit Wirkung vom 1. Mai 1935 und
Wilhelm Schäfer in Nierſtein mit Wirkung vom 1. März 1935
zu Gendarmeriehauptwachtmeiſtern.
Erledigt ſind: eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
an der Volksſchule in Albig. Kreis Alzey, (eine ſchöne
Dienſtwoh=
nung iſt ſofort beziehbar); eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen
Lehrer an der Volksſchule in Nack, Kreis Alzey; (eine
bezugsfer=
tige Dienſtwohnung iſt vorhanden). — Bewerber müſſen ſeit
min=
deſtens acht Jahren die Prüfung abgelegt und eine
Anwärter=
dienſtzeit von mindeſtens fünf Jahren zurückgelegt haben.
— Geſamtergebnis der Spende des Poſtperſonals zum Winter,
hilfswerk 1934/1935. Die Beamten, Angeſtellten und Arbeiter der
Deutſchen Reichspoſt und der Reichsdruckerei haben für das
Win=
terhilfswerk 1934/1935 nach dem jetzt vorliegenden
Geſamtergeb=
nis 2 770 000 RM. aufgebracht; es ſind damit die Erwartungen
um etwa 200 000 RM. übertroffen.
— Warenproben mit Handelswert und mit zollpflichtigem
In=
halt nach Britiſch=Indien. Im Verkehr mit Britiſch=Indien ſind
fortan Warenvroben mit Handelswert und mit zollpflichtigem
Inhalt zugelaſſen. Die Sendungen müſſen auf der Vorderſeite mit
dem grünen Zollzettel verſehen ſein; auf ihm iſt der Inhalt der
Sendung nach Art der Ware Reingewicht und Wert vom Abſender
anzugeben. Fehlt der grüne Zollzettel, ſo werden die Sendungen
mit Zollſtrafen belegt oder beſchlagnahmt.
— Wiederaufnahme des Poſtanweiſungs= uſw.=Verkehrs nach
Luxemburg. Nach einer Mitteilung des Reichspoſtminiſteriums
wird der Poſtanweiſungs=, Nachnahme=, Poſtauftrags=,
Poſtüber=
weiſungs= und Gebührenzettelverkehr nach Luxemburg vom 15.
Mai an wieder aufgenommen.
Heſſiſches Landesthealer Darmſtadt.
22. Vorſtellung. „Der Troubadour”, Oper v. Verdi. 15. Mai Mittwoch. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. — Hauptmiete B,
23. Vorſtellung. „Der tolle Chriſtian”, ein Drama
von Theodor Haerten. KLEINES HAUS Montag.
13. Mai Anfang 16.30, Ende gegen 18.30 Uhr. — Deutſche
Bühne, Jugendring II (geſchloſſene Vorſtellung).
Die Märchentante erzählt. Hierauf: „Coppelia”
Ballett von Delibes. Mittwoch.
15. Mai Anfang 16.30, Ende gegen 18.30 Uhr. — Deutſche
Bühne. Jugendring II (geſchloſſene Vorſtellung).
Die Märchentante erzählt. Hierauf: „Coppelia”,
Ballett von Delibes.
Bieverſehensſeier der T. kompagite
des Leibgarde=Infankerie=Regiments Nr. 115.
Die Wiederſehensfeier der 7. Kompagnie nahm, wie berichtet,
am Samstag mit einem Begrüßungsabend in der Woogsturnhalle
ihrenAnfang. Am Sonntag morgen traten die Teilnehmer vor
der Kaſerne Alexanderſtraße an, um ſich geſchloſſen zur feierlichen
Totenehrung am Paradeplatz zu begeben. Pfarrer
Lauten=
ſchläger hielt am Fuße des von Leibgardiſten flankierten
Ehrenmals des Regiments die Gedenkrede, die eindrucksvoll in
dem Lob der opferwilligen, vorbildlichen Kameradſchaft gipfelte.
Oberſt v. Ditfurth richtete einige Worte an die Kameraden,
die ſtolz darauf ſein könnten, einer Kompagnie anzugehören, die
durch die große Zahl an Gefallenen ihre Tapferkeit bewieſen
habe. Während die Kapelle Greilich, die für würdige
muſi=
kaliſche Umrahmung der Feier ſorgte, das Lied vom „Guten
Ka=
meraden” ſpielte, legte Oberſt v. Ditfurth einen Lorbeerkranz
nie=
der, und die um das Ehrenmal Verſammelten gedachten
entblöß=
ten Hauptes der Toten der 7. Kompagnie. Unter klingendem
Spiel marſchierten die Teilnehmer dann durch die Stadt zur
Ka=
ſerne zurück, um den Reſt des Vormittags mit einer Beſichtigung
des Schloß= und Landesmuſeums auszufüllen.
Die eigentliche Wiederſehensfeier fand am
Nach=
mittag in der Woogsturnhalle ſtatt. Die Zahl der aus allen
Himmelsrichtungen herbeigeeilten Kameraden hatte ſich ſeit
Samstag beinahe verdoppelt, und die nach Jahrgängen
aufge=
teilten langen Tiſchreihen waren vollbeſetzt. Es gab viele
herz=
liche und darunter manches rührende Wiederſehen. Beſonders
unter den alten Herren, die 1875—85 gedient hatten, waren
etliche, die ſich ſeit 30 und noch mehr Jahren nicht mehr begegnet
waren, und die einander erſt ſehr forſchend ins Geſicht ſchauen
mußten, um ſich dann mit freudigen Ausrufen des
Wiedererken=
nens lange die Hand zu ſchütteln.
Oberſt v. Ditfurth, der Führer der Kompagnie im
Welt=
krieg, heute an verantwortungsvoller Stelle im
Reichswehrmini=
ſterium tätig, hielt eine Anſprache an die Kameraden der 7.
Kom=
pagnie, aus der beſte deutſche Soldatentradition ſprach. Er
über=
brachte zunächſt den herzlichſten Willkommensgruß des
Großher=
zogs, der wegen Krankheit an der Teilnahme verhindert war.
Ihn ſelbſt habe die Nachricht von der Wiederſehensfeier mit
auf=
richtiger und großer Freude erfüllt, und er danke allen für ihr ſo
überraſchend zahlreiches Sicheinfinden. Beſonderer Dank
ge=
bühre den Kameraden Schlörb, Baumann, Ströher
und Moter, die die Wiederſehensfeier veranlaßt und die große
Mühe einer reibungsloſen Durchführung auf ſich genommen
haben. Dann erinnerte Oberſt v. Ditfurth an die Erlebniſſe und
Schickſale der Kompagnie im Weltkrieg, die immer wieder den
prachtvollen Heſſengeiſt bewieſen habe. In launiger Form
ge=
dachte er auch der anweſenden Mutter der Kompagnie, des
Feld=
webels Stumpf und mancher anderer Kameraden. Er gab
am Schluß der Hoffnung Ausdruck, daß der nationale Aufſchwung
in Deutſchland immer anhalten möge, und brachte auf den
Füh=
rer ein dreifaches Sieg=Heil aus.
Kam. Krug, der aus Weißenfels (Thüringen) zur
Wieder=
ſehensfeier gekommen war, dankte dem Oberſt und forderte die
Anweſenden zu einem dreifachen Hoch auf Offiziere und
Unter=
offiziere der Kompagnie auf. Kam. Schlörb ſchilderte kurz die
Zuſammenarbeit im Bund der Heſſiſchen Leibgardiſten, erwähnte
die von dieſem durchgeführte Kriegsgräberfürſorge und bat um
rege Mitarbeit; anſchließend verlas er die eingelaufenen
tele=
graphiſchen und brieflichen Grüße. Gegen Schluß der Feier gab
Kam. Jung luſtige Kompagnieanekdoten zum Beſten. Die
Ka=
elle Greilich trug unermüdlich mit flott geſpielten Märſchen zur
heiter=feſtlichen Stimmung bei, und viele Kameraden blieben
ioch lange zuſammen. Jeder von ihnen mag beim Abſchiednehmen
wohl denſelben feſten Vorſatz gefaßt haben, dem auch Oberſt
v. Ditfurth Ausdruck gab: Bei der nächſten Wiederſehensfeier der
7. Kompagnie bin ich wieder da.
Der volksdeutſche Rükliſchwur in Königshs
Zur Pfingſttagung des VDA. in Oſtpreußen. — Der S
Sonderzug ermöglicht billige Oſtlandfahrt.
Wer möchte nicht die deutſche Oſtmark kennen
Jenes Land mit den weiten Räumen, bedeckt vom m
Meere der Brotfrucht, dunklen Laubwäldern oder H
Seen? Brennpunkte deutſcher Geſchichte locken: Das
Ord=
der Marienburg, das treue Danzig, die Krönungsſtadt
berg, das Tannenbergmal des größten deutſchen Feldy
dazu das blaue Oſtmeer mit Dünen und ragender Steilx
Land des Bernſteins. — Ein kerndeutſches Volk wohnt Ou
an der Oſtmark die Wacht. Sie zu ſtärken, gilt es, i..
die unlösliche Verbundenheit des ganzem
ſchen Volkes mit ſeiner Oſtmark ſinnfällig voi
geführt werden. Das iſt der tiefe innere Sinn der
Pfingſttagung des Volksbundes für das D
tum im Ausland (VDA.). Aus allen deutſchen Ga
den ſie kommen, begeiſterte Jugend, erprobtes Alter,
und aber Tauſende werden unter dem blauen Wimpel
erneutes flammendes Bekenntnis ablegen zur volksdeutſa
heit. Welcher volksbewußte Deutſche
möch=
bei fehlen? Jeder kann teilnehmen; durch ſa
Organiſation, zahlreiche Sonderzüge mit größtn
Ermäßigung ſind die Koſten für die
Oſtlandfac=
das geringſte Maß geſenkt. Es dürfte ſeltem
eine ſo billige Möglichkeit geben, Oſtpreußen kennen zu
Der heſſiſche Sonderzug fährt Mittwoch,
Juni 1935 abends, in Frankfurt a. M. ab und komm
tag, den 16. Juni, zurück. Dazwiſchen liegen 10 Tage reic
lebens, eindrucksvollſter Kundgebungen, unvergeßlichen S
Marienburg, Königsberg, Danzig, Zoppot, Tannenberg.
ren ſind Glanzpunkte der Fahrt. Jeder Volksg
kann an der Fahrt teilnehmen. Die Anm
gen müſſen allerdings ſofort, ſpäteſtens bis 15. MNe
tätigt werden bei der nächſten VDA.=Gruppe oder beim
verband Heſſen des VDA., Darmſtadt, Landgraf=Philip=
Nr. 7. Fernruf 2208. Dort wird auch jede gewünſchte
gern erteilt. Möchten recht viele Volksgenoſſen den
Oſtens hören und ſich der Bekenntnisfahrt an die
Oſtrm=
ſchließen.
Dr.=
Vorkrag über Oſtpreußen.
Elternabend der Darmſtädter Schulgemeinſchaften des
Es wird nochmals auf den Elternabend hingewieſen.
Darmſtädter Schulgemeinſchaften am Mittwoch, d
Mai, abends 20.15 Uhr, im Feſtſaal des Ludwig=Geot
naſiums (Karlsſtraße 1) veranſtalten. Im Mittelpunkt des
ſteht ein Lichtbildervortrag von Ingenieur La
Oſtpreußen. Das Schülerorcheſter des Gymnaſiums
den muſikaliſchen Teil des Abends. Eintrittspreis 30 P
Ueberſchuß ſoll dazu verwandt werden,
minderbemittelt=
lern die Teilnahme an der Pfingſtfahrt des V. D. A. mAid efN MAl
preußen zu ermöglichen. Die geſamte Darmſtädter Bev.d
vor allem die VDA=Mitglieder und heimattreuen Oſt= u.
preußen ſind herzlichſt eingeladen. Karten durch Schä/-waren wir
am Saaleingang. Die für den 17. Mai vorgeſehene Wied iſ duſche Elf
des Vortrags kann nicht ſtattfinden.
Köln, 12.
HleEn erſten Kamr
auch
Süt
Sommer-Ausgabe1935
ist erschienen
Preis 70 Pfennig
Erhältlich ab heute in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhotsbuchhandlung u. Geschäftsstelle, Rheinstr. 26.
Photos geſucht! Der Reichsnährſtand, Landesbauernſchaft
Heſſen=Naſſau, benötigt dringend Photographien zu dem Thema
„Bauer und Leibesübungen‟. Es kommt hierbei auf folgende
Ge=
ſichtspunkte an: a) Der Bauer bei der Arbeit (Bewegungen),
b) der Bauer beim Spiel und Tanz, c) der Bauer im Sport (alle
Arten), d) traditionelle bäuerliche Feſtſpiele (mit kurz erl. Text).
Die Abzüge ſollen möglichſt auf Hochglanzpapier hergeſtellt ſein
und müſſen auf der Rückſeite folgende Vermerke enthalten: 1.
Ort der Aufnahme. 2. Was dieſe darſtellt. 3. Name und Anſchrift
des Photographen, bei dem evtl. das Wiedergaberecht einzuholen
iſt. Die Landsbauernſchaft bittet um leihweiſe bzw. um
unent=
geltliche Ueberlaſſung entſprechender Photographten. Die
Sendun=
gen ſind zu richten an: Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau,
Abtei=
lung V. E.=Lichtbild, Frankfurt a. M. Bockenheimer Landſtr. 25.
Warnung vor unbegrünt tem Zuzug
pe miſchte ſich
von Unkerſtühungsempfangern L. das Haargltu (cht boniſcher
hun wir uns d
Wiederholt iſt bereits darauf aufmerkſam gemacht. Ami den ſich die
daß ein Zuzug von Arbeitern und Angeſtellten in das Scrm, im Köln
ohne die nach der Anordnung des Präſidenten der Reic=;
Kabit
vom 1. März 1935 erforderliche Zuſtimmung des für die Igmas wurden
ſtelle zuſtändigen Arbeitsamts mit mannigfachen wirtſck
Nachteilen verbunden iſt. Es erſcheint auf Grund der Erfcud ein Kop
in den letzten Wochen nicht nur erforderlich, dieſe Warzu. Nen deutſche
erneuern, ſondern ſie muß auch auf die bisherigen Unterſ7t
empfänger der Arbeitsloſenverſicherung, der Kriſenfürſoy/ wliſe der
Wohlfahrtspflege ausgedehnt werden. Der Präſident der 9 Leiſcorungsſpi
artem,
anſtalt hat aus dieſem Grunde die Arbeitsämter angewi!/,
Unterſtützungsempfänger durch einen deutlich ſichtbaren 2u
in den Amtsräumen davor zu warnen, eigenmächtig in der
gebiet abzuwandern, da ſie ſonſt unter Umſtänden den 1 M Müden
ihrer Anſprüche auf die bisherige Unterſtützung zu gerMcken Male ſe
haben.
Iin verlorer
v. Koſten des Anſtaltsaufenthalts von Geiſteskranke / nc denn üb
Frage, die lange eine verſchiedenartige Behandlung fand.//ſ wir uns klar,
geſetzlich geregelt worden: Die Fürſorgepflichtverordnung: Uelimeiſter vo
ergänzt: Wird ein Geiſteskranker ausGründen deröiſ au die Beine
lichen Sicherheit in einer Anſtalt untergebracht, ſch3/ Zahalo
Verhältnis zur Polizei die öffentliche Fürſorge die Kans
Anſtaltsaufenhalts zu tragen, wenn der Geiſteskranke demt „½uerza
bedarf nicht oder nicht ausreichend aus eigenen Kräfſh agorr=
Mitteln beſchaffen kann und ihn auch nicht von anderer Se/” 0oroſtiza
beſondere von Angehörigen, erhält. Unberührt bleiben die=ANtgladene
mungen über die Tragung der Koſten, die durch den Voll.g0” techni
Unterbringung in einer Heil= oder Pflegeanſtalt erwackte/A mächtige 8
handelt ſich hier um die Fälle, wenn jemand eine mit St0tchaf
drohte Handlung im Zuſtand der Zurechnungsunfähigkeit.
verminderten Zurechnungsfähigkeit beging und das Gerichh.” 4 Sſer nau
die öffentliche Sicherheit es erfordert, die Unterbringungſ. hrung lagen.
Anſtalt angeordnet hat. Dieſes Geſetz hat rückwimil Liedenwe
Kraft. Die bis zum 5. Mai 1935 durch Anerkennung ode20r i Sturm
kräftige Entſcheidung feſtgeſtellte Verpflichtung der Pol 1e00
Koſten des Anſtaltsaufenthalts eines Geiſteskranken zu Rul
bleibt jedot unberührr und dauert bei den an dieſem Tag
benden Fällen bis zur Beendigung des Anſtaltsaufenhog
Geiſteskranken.
Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. — Sonntag, den 12. Mai 1935.
Leoncavallo: „Der Baſazzo‟
Richard Strauß: „Joſephs=Legende‟
Nach langer Krankheit leitete Hans Blümer wieder eine Oper
und erfreute im „Bajazzo” durch das große Temperament und die
feine Klangabwägung, die wir an ſeiner Stabführung gewohnt
ſind. Zuweilen läßt er ſich durch ſeine Lebhaftigkeit dazu
ver=
leiten, das Orcheſter zu allzugroßer Klangfülle zu ſteigern, und
dadurch die Singſtimmen zu ſehr zu überdecken. Seine ſtarke
Be=
gabung läßt ſehr bedauern, daß Blümer, wie wir hörten, am Ende
der Spielzeit von Darmſtadt ſcheiden wird. Er wurde freudig
be=
grüßt und hatte wohlverdienten Anteil an der gelungenen
Auf=
führung in der bekannten Beſetzung. Auch die „Joſephs=Legende‟
wurde unter anderer Leitung muſiziert. Statt Franz Herburger
dirigierte Heinz Hoeglauer. Nachdem wir kürzlich Richard Strauß
ſelbſt hörten und dabei erlebten, wie er immer wieder die
Strei=
cherfarbe als Grundklang vorherrſchen läßt und äußerſt vorſichtig
in der Schattierung der Bläſer iſt, um verhältnismäßig ſelten zu
gaiz großen Höhepunkten hin zu ſteigern, dann empfinden wir
unter anderer Leitung den Klang leicht übertrieben und
über=
laden. Als Ganzes übte unter Hoeglauers Leitung das Werk
wie=
der ſeinen großen Klangzauber aus. Auch die prachtvollen
tänze=
riſchen Leiſtungen und die überlegen künſtleriſche Regie von Alice
Zicklei erhielten begeiſterten Beifall.
F. R.
Mainzer Stadtkheater.
Verdis „Rigoletti” in Neueinſtudierung.
Das Wagnis, mit einem ſtark verkleinerten Orcheſter ein
ſol=
ches Werk herauszubringen, gelang über Erwarten gut. Abgeſehen
von zeitweiligen rhythmiſchen Trübungen und zwangsmäßig
ver=
langſamten Tempi kam dem Hörer das Behelfsmäßige kaum zum
Bewußtſein. Mathias Bungart als muſikaliſcher Leiter darf
dieſe Vorſtellung als einen bemerkenswerten Erfolg und als
er=
freulichen Beweis ſeines anpaſſungsfähigen Könnens buchen. Die
Spielleitung von Hanns Kämmel bemühte ſich erfolgreich, der
durch Uebernahme der alten Dekoration verurſachten Hemmungen
Herr zu werden und gab ſtets dem Inhalt der Handlung angepaßte
Szenenbilder. Man hätte doch einmal verſuchen ſollen, die allzu
kraſſe Unwahrſcheinlichkeit des zweiten Bildes durch eine ganz neue
Löſung zu beheben. Unter den Darſtellern ſahen wir Hans
Kom=
egg in ſeiner letzten großen Rolle vor ſeinem Fortgange. Sein
Rigoletto iſt von früher beſtens bekannt. Die durch ſeine körperliche
Erſcheinung gegebene Erſchwerung in der Wiedergabe eines
miß=
geſtalteten Zwerges macht er wett durch überaus ſtarke
Intenſi=
vierung und Durchgeiſtigung. Lilly Trautmann als Gilda
hätte nicht nötig gehabt. Indispoſition anzumelden, die ſich nur
ganz am Anfange bei der hochſten Tonlage bemerkbar machte.
Sonſt war ſie in Geſang und Spiel eine ideale Vertreterin dieſer
ſchönen und ſchweren Rolle. Philipp Raſp liegt die Rolle des
Herzogs ganz ausgezeichnet, und er meiſterte die anſpruchsvolle
Partie mit ſpielender Leichtigkeit. Für unſeren etatmäßigen Baß
war wieder Carl Braun als Austauſchgaſt erſchienen und
er=
freute wie ſtets durch ungemein lebendig charakteriſierende
Wieder=
abe ſeiner Rolle. Prächtig fügte ſich der paſtoſe Alt von
Marie=
theres Hendrichs (Maddalena) in das Schlußbild ein. Gut
be=
ſetzt ſind auch die kleineren Rollen, die von Wendla Großmann,
Maja Clarenbach, Franz Larkens, Franz Stumpf,
Friedrich Kempf, Auguſt Stier. Hans Joſt und Elſe
Mil=
berg getragen werden. Das Publikum ſpendete freigebig
wohl=
verdienten Beifall an alle Mitwirkenden.
Dr. F. B.
Bayreuther Feſtſpiele 1936.
Die Leitung der Bayreuther Feſtſpiele gibt bekannt, daß
die Bühnenfeſtſpiele 1936 am 19. Juli beginnen und am 31.
Auguſt ſchließen. In der Zeit vom 31. Juli bis 17. Auguſt
ein=
ſchließlich werden die Feſtſpiele mit Rückſicht auf die Olympiade
unterbrochen. Es gelangen zur Aufführung: „Lohengrin” im erſten
Feſtſpielabſchnitt dreimal, im zweiten dreimal, „Parſifal” im
er=
ſten Abſchnitt zweimal, im zweiten dreimal, der „Ring des
Nibe=
lungen” in jedem Abſchnitt einmal in geſchloſſener Aufführung.
— „Simpliciſſimus” bringt als Titelblatt, ein erſchütterndes
Bild von Schilling über die Not des Deutſchtums im Memelland.
Sehr treffend iſt das Blatt auf Rußland von Thöny und die
Lange=
weile, und die Erfolgloſigkeit der diplomatiſchen Konferenzen zeigt
eine Bildfolge von Gulbranſſon: „Diplomaten=Julklapp. Neben
der Politik aber kommt der prir— Humor nicht zu kurz: da ſind
zwei Zeichnungen von Arnold. ... dem für Witz Empfänglichen
ein Genuß ſein werden, und ganz vorzüglich iſt das Bl‟
Schulz „Alte Bäume”, ſowie eine Zeichnung von Krieſſ”ae
mutung‟. Der Textteil bringt ein Gedicht von RatatöskruXu
trügeriſchen Schein, nach deſſen Lektüre man ſich wohltuusa,
den Ohren gezogen fühlt, denn dieſer Dichter trifft damit.:M
dahin, wo es not tut. Ernſte und heitere Erzählungen, viels
doten und Witze werden dem Leſer gefallen.
Wolfgang von Gronau: Wie ich fliegen lernte. Erlebniſſe
fahrungen als Schüler und Lehrer. Reclams Univerſal=! e
thek Nr. 7289.
Wolfgang von Gronau, der Weltumflieger, ſchildert 22.
ſeiner zwanzigjährigen Erfahrungen die Ausbildung des Au
Er erzählt zunachſt, wie er als junger Leutnant zur S9e.N
des Krieges zur Fliegerei kam, und gibt dann in der Schli
ſeiner Ausbildungszeit und ſeiner Kriegserlebniſſe 9le2
zahlloſe praktiſche Winke, was alles — auch heute noch, /
Flieger berückſichtigen muß. Selbſt der Segelflieger, der a
dem Buch nicht berückſichtigt werden konnte, wird aus die30 Na
fahrungen großen Nutzen ziehen. Nach dem Kriege wii.
der Lehrer einer neuen Fliegergeneration — bis er ſeill:
reicht hat: bis er, ohne Menſchenleben aufs Spiel zu ſhe
Flug um die Welt mit ſeiner deutſchen Mannſchaft 90‟
kann. All dies ſchildert Gronau in ſeinem Bändchen ſchu
beſcheiden, aber in lebendigſter Anſchaulichkeit, ſo daß Ve”
der Laie, ſeinen Ausführungen mit geſpannteſtem Zmte.
mit reichem praktiſchen Nutzen folgen kann. Ein Werk ſün I
Kreiſe!
Felix Timmermans: Kleine Leute in Flandern. Erzählung.
einer autobiographiſchen Skizze. Reclams Univerſoleve
Nr. 7292.
Dieſes Bändchen vereinigt einige der ſchönſten Erdglle
von Felix Timmermans, dem großen Dichter des ſtammde. Z.
flämiſchen Volkes. Durch ſeine Romane „Pallieter”, Ac
ziskus”, durch ſeine Novellen, Legenden und Dramen. L
auch in Deutſchland einen großen Kreis von Freunden KM
Dieſes Reclam=Bändchen wird ihn noch erweitern! 2 Geh
ſind untereinander verwandt und bilden eine künſtleri
Alle ſpielen ſie in den ſtillen flandriſchen Kleinſtädten z0.
die Timmermans mit einer Fülle ureigener, köſtliche.
Leben gegriffener Geſtalten bevölkert, mit ſeinem tielel"
vollen Humor durchwärmt und mit dem Zauber ihrer .
chlie
Atmoſphäre umſpinnt. Das dichteriſche Selbſtportral.!
Bändchens erzählt, wie Timmermans ſelbſt aus dieſer Do.
Welt flandriſcher Handwerker und Kleinkramer zum beS
ter ſeines Volkes aufwuchs. Das Bändchen iſt für iden. *
Köſtlichkeit, es eignet ſich auch für die reifere Zuge.
Mrag, 13. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 131
ntrittsp
min
aint des
Spuntelt viehte i Nont.
erſten Fußball=Länderkampf unterliegt Deutſchlands Vertretung gegen die
ſpaniſche Nationalmannſchaft knapp 1:2 (1:2).
25000 Zuſchauer
Mtn einen dramakiſchen Kampf.
Köln, 12. Mai. (Eig. Bericht.)
½a waren wir alſo nach Köln gefahren,
Foſt deutſche Elf gegen Spaniens
Aus=
ſickim erſten Kampf zu ſehen, und „
natür=
in, wenn auch knappen, Sieg gegen die
mſre zſſä ußball=Klaſſe repräſentierenden Gäſte
A dig ſonnigen Süden zu erleben. Aber in
„chede miſchte ſich ein bitterer Tropſen
M Mür MArmt 4 echt ſpaniſchen Gewächſes. Denn
ge=
verſin zutk 14 wir uns doch über den hervorragen=
Kwi. den ſich die beiden
Nationalmann=
telten n A fteſt r im Kölner Stadion vor 75 000 Zu=
Ddenten d uen ie ferten. Kabinettſtückchen
fußballeri=
ung ds en länens wurden da oft am laufenden
nd lſviert, ein Kopfballſpiel, in dem die
te iſt allen deutſchen Spielern überlegen
en4 emperamentvolle, vom Augenblick
ein=
ebeſt Angriffe der Südländer, nüchternes,
tert Zerſtörungsſpiel der heimiſchen Elf,
aill in hartem, aber durchweg fairem
untktapf!
Ar haben nicht geſiegk!
Zumd ſten Male ſeit den Weltmeiſterſchaften
Stalliz verloren! Die Niederlage iſt keine
ſerrt ſuung, denn über das Können der
Spa=
r wän wir uns klar, ſie waren ja der „
mo=
ſiſche Leltmeiſter von Florenz”. Was die
0auf die Beine ſtellten mit
Eiza=
itne 1Zabalo, Quincoces;
Ci=
ſtüreln Muguerza, Lecue;
Ven=
zükla /taragorri, Langara,
Re=
g eigan Keirl Goroſtiza — das waren eben
werchnatgeladene „Vollblut”=Fußballer, die
gereuſts rechniſches Können, ein artiſtiſches
Agef äll prächtige Körperbeherrſchung und
hſatzkleutſchaft beſaßen. Keinen Augenblick
ien ütrn Eifer nach. Erſt recht nicht, als
u f12 ihführung lagen. Daß ſie in der zwei=
Hälltſtreckenweiſe ſtark „mauerten”, nur 2
rü0t3 Whn im Sturm beließen und alles
an=
geize die nunmehr in Schwung gekom=
e dſuche Angriffsmaſchine
abkommandier=
waur war „nicht ſchön”, aber erfolgreich,
daßß ſich beim Schlußpfitf umhalſten,
ab=
ten „u dito „ließen”, wer wollte ſich da
Wderih)
ſeihüen an keinem deutlich ins Auge
iugemst „Syſtem” feſt, ſie variieren ſtets
ſtänzh, und der ſpaniſche Verbandskapitän
Salleye hatte recht mit ſeiner Vorausſage:
Mit fü Stürmern und mit unſerem Spiel
agen 1p. Deutſchland!”
„ie Auderlage mußke nicht kommen!
Das Etſche „Sicherheitsſyſtem” hat gewiß
ſte Uhlge aufzuweiſen, aber man muß
Wch ab.2)d zugeben können, je nachdem, wie
e9 der Iöhrer verhält. Nicht jeder läßt ſich
Mürben wpahrſcheinlich kaum, wenn er in
Mteil „ier und dann ſelbſt auf „Sicherheit”
g beit. 0rch ſehlte dem deutſchen
Groß=
brif 1 Der zweiten Hälfte oft der
notwen=
ne entlla dende Druck, um die Beton=Mauer
in demlloniſchen Tor zu ſprengen. Das
ſnten M Stürmer, oder gegen Schluß fünf.
Deic Urückhängender Läufereihe nicht
Aaffen.
Zum Tſeiten ließ ſich die deutſche Elf das
de Spärt, das durch den ſtürmiſchen Nord
hörig 1 Rnuilußt wurde — der Spanier
auf=
langen. ank ihrer vorzüglichen Kopfball=
Dmit. N un dieſe ſich aber faſt jeden Ball!
Sor demzſa, wie auch zum Angriff. Erſt in
Er letzte Bſal ben Stunde verſuchten die deut=
Den Reital den Ball flacher zuzuſpielen und
nin Topaiu ſie auch Luft ſchaffen. Trotzdem
ur dachliwpiel der Gäſte präziſer oder es
Nirte eal”, weil ſie vielen deutſchen
Spie=
an an zueligkeit, Sprungkraft und blitz=
Duelem ziſchenfahren überlegen waren.
Und 4 britten und letzten: Die deutſche
Nerteibich, und der Schlußmann, haten
biele „ſchtiche Momente‟. Was da vor der
Sadle A gfeslſchlägen und Leichtſinnigkeiten,
Toder aug an Phlegma, übergreifend auf den
linten diühen Läufer, vorüberzog, das
ver=
urſachte hr als einmal bei den 75 000 Zu=
Dauern g ibeillen von vernehmlicher Laut=
Torwart Buchloh.
Scherl-Bildmaterndienst.
Mittelſtürmer Conen.
ſtärke. Gegen die blitzſchnellen und
ſchußkräfti=
gen ſpaniſchen Stürmer wirkten unſere
Ver=
teidiger oft recht lendenlahm, und nur einer
geoörigen Portion Glück iſt es zu danken
ge=
weſen, daß die Rotſchwarzen bis zum
Seiten=
wechſel nicht mit 2 Toren mehr voranlagen.
2as Drum und Dran ..."
ein unvergeßliches Bild. Schon vor Köln lange
Schlangen von Omnibuſſen, Transportwagen,
Autos, Motorrädern, Fahrrädern, 23
Sonder=
züge entleren ununterbrochen Menſchen aus
allen Gegenden unſerer Heimat. Der 94=
Mil=
lionen=Stadt Köln hat das Länderſpiel den
Stempel aufgedrückt. 100 000 Menſchen ſtrömen
durch die Straßen. Eine Kette ohne Ende
bil=
den die Elektriſchen, als es Mittag wird.
Be=
reits um 10 Uhr ſind 10 000 Zuſchauer im
Stadion. Um 6 Uhr morgens machte die
Poli=
zei Streifen und entdeckte zahlloſe Fußball=
Fanatiker, die die ganze kalte Nacht im
Sta=
dion zugebracht hatten, zum Teil mit „
Frei=
bürger”=Abſichten. Man ging freundlich mit
ihnen um. Anders mit wilden Karten=
Speku=
lanten, auch Fälſchungen wurden feſtgeſtellt. Um
13 Uhr haben 40 000 Menſchen die Eingänge
durchflutet. Ein phantaſtiſches Bild bietet die
neuerrichtete ungedeckte Holztribüne für 10000
Menſchen, die alles weithin überragt mit ihrem
feingliedrigen Aufbau. Fahnen wehen überall
im Rund. Neben den Farben des neuen
Reiches die Spaniens und Belgiens (zu Ehren
des Schiedsrichters Langenus), dazu die DFB=
Fahne. Lautſprecher dröhnen. Die Landjäger=
Kapelle zieht mit Märſchen und Liedern um
die Kampfbahn. Zwei Jugendſpiele erfreuen
mit ſchönen Leiſtungen Um 14 Uhr iſt faſt alles
beſetzt. Ueberall ſchwenken die Fußball=
Anhän=
ger bunte Fähnchen. Auch die ſpaniſchen
Far=
ben ſind zahlreich vertreten. Ein eiſiger Wind
faucht über das Stadion. Sekundenlang blitzt
einmal ein Sonnenſtrahl durch.
Um 14.45 Uhr erſcheinen die Ehrengäſte,
an der Spitze Bundesführer Dr. Linnemann, der
Präſident des ſpaniſchen Fußballverbandes,
Reichsminiſter Ruſt, Oberpräſident Terboven,
Gauleiter Grohe, Regierungspräſident Dr.
Diels, Vertreter der Behörden und
Wehrforma=
tionen, die beiderſeitigen Reſerveſpieler.
Zahl=
reiche Preſſevertreter des Aus= und Inlandes,
(die letzteren waren zum großen Teil nicht beſter
Laune, da für ſie nicht alles „geklappt” hatte),
waren anweſend. Da marſchiert die Kapelle vor
der Ehrentribüne auf.
Es iſt 3 Uhr!
Mit lebhaftem und herzlichem Beifall
ſprin=
gen die ſpaniſchen Spieler auf den Platz, nehmen
auf dem Centre=Kreis Aufſtellung und während
die Zuſchauer entblößten Hauptes grüßen,
er=
tönt die ſpaniſche Nationalhymne.
Ein donnerndes Beifallsrauſchen umbrauſt
dann die deutſche Mannſchaft, begeiſtert klingt
das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied auf.
Gramlich und Quincoces überreichen ſich
Wimpel in den Landesfarben. Der Spanier
zieht das Los und wählt den Wind gegen, die
Sonne für ſich.
John Langenus in ſeinen ſchwarzen
Knicker=
bocker=Hoſen gibt den Ball zum Anſtoß durch
Deutſchland frei, das folgende elf Spieler
mit der Vertretung ſeiner Sache betraut hatte:
Buchloh; Janes, Buſch; Gramlich, Münzenberg,
Bender; Lehner, Hohmann, Raſſelnberg,
Co=
nen, Fath.
Kaum iſt ein Lehnerſchuß vorbeigeſpritzt, da
fällt die erſte Ecke für Deutſchland. Fath bringt
ſie ſauber herein, aber der ſpaniſche Hüter
er=
ringt ſich für ſeine feine Parade ſofort Beifall.
Der Beſuch der Spanier wird von Buſch zur Ecke
hinausgeköpft. Die Hereingabe wird verſchoſſen.
Bei der deutſchen Hintermannſchaft zeigen ſich
reichliche Mißverſtändniſſe, namentlich die linke
Seite ſcheint wie eingeroſtet. Der Gäſte=
Rechts=
außen kommt zweimal gefährlich durch. Mit
großem Glück paſſiert nichts, ſeine Schüſſe
ver=
fehlen knapp das Ziel. Eine Kombination
Co=
nen=Lehner=Fath endet knapp im Aus.
Vorüber=
gehend ſcheiden die beiden ſpaniſchen Verteidiger,
die bei einem Kopfball ſich ſelbſt zu Fall
brach=
ten, aus. Nach 2 Minuten geht der Kampf
weiter.
In der 10. Minuke heißt es unker
Minſchen veſcklt a fr geuſclan
Keiner war ſo peſſimiſtiſch, zu glauben, daß dies
der einzige deutſche Erfolg ſein ſollte. Mit einer
Hohmann=Vorlage ſtartete Conen aufs Tor,
Quincoces, ſein aufmerkſamer Wächter,
ver=
paßte den Ball und Conen ſchoß am
herausge=
laufenen Hüter überlegt ein.
Dann wurde es wieder brenzlich vor dem
deutſchen Laden. Die deutſche Läuferreihe ſpielte
ihr bekanntes Syſtem: die beiden Außenläufer
ziemlich in der Mitte, der Mittelläufer zwiſchen
den Verteidigern. Und das nutzten die flinken
ſpaniſchen Außen geſchickt aus. Kaum hatte der
Rechtsaußen Dampf aufgemacht, da kam der
Mit=
telſtürmer aus 3 Metern frei zum Schuß — der
ging jedoch fehl. Einen Eckball Faths holt ſich
die ſpaniſche Abwehr und dann muß Buchloh
zweimal ſein ganzes Können einſetzen, als
wie=
der die Spanier frei zum Schuß kamen.
Dann trifft Regeiro den Torpfoſten. Aber
in der
31. Minuke fiel der 1:1-Ausgleich.
Regeiro hatte ſich wieder durchgeſetzt, flankte
zum Rechtsaußen, der ſofort zurückpaßte.
Buch=
loh prallte beim Abfangen mit Langara
zu=
ſammen, der auf dem Boden liegend die tückiſche
Lederkugel unter die Latte ſetzte.
Und wieder kommen die ſpaniſchen Angriffe,
bange Geſichter gibt es im Zuſchauerraum
an=
geſichts der Schwächen in der deutſchen
Hinter=
mannſchaft. Unſer Sturm ſelbſt wird gut
ge=
deckt. Oft ſtehen die ſpaniſchen Verteidiger nahe
an der Mittellinie, weit vorgeſchoben ihre
Läu=
fer, und bei den hohen Vorlagen an die
deut=
ſchen Flügelſtürme gibt es oft „kalten Kaffee‟.
Faſt hätte es vor dem Wechſel noch einen
Elfer gegen Deutſchland gegeben, als Bender
nicht mitkam und derb behinderte, aber
Lange=
nus leitete großzügig.
Und wieder ſagte einer vor uns, der oft
ſelbſt als Verteidiger die deutſchen Farben auf
dem grünen Raſen vertrat, „Schatz — mach die
Augen zu!‟ Es war auch grauslich. Janes trat
wieder einmal über den Ball, doch der
ſpa=
niſche Linksaußen ſchießt aus 1
Me=
ter Entfernung daneben. Sein
Mittel=
ſtürmer hat kurz darauf ähnliches Pech. Auch
Conen jagt wieder das Leder in die
Photo=
graphenbank.
In der 43. Minuke hieß es
12 Mt Haſen.
Buchloh hatte einen wenig placierten Schuß
Ventorlas entgleiten laſſen, der ſpaniſche
Mit=
telſtürmer Langara ſtartet entſchloſſen und
drückt den Ball über die Linie.
Kein Trefſer nach der Pauſe.
Ja, das war die andere Ueberraſchung: Nach
Wiederbeginn fiel auf keiner Seite mehr ein
Tor. Conen war als Mittelſtürmer gegangen.
Der Angriff kam nun beſſer in Schwung, auch
die Abwehr ſpielte nicht megr ſo vomadig wie
vorher. Buſch war kaum wieder zu erkennen,
auch Bender ging jetzt recht gut an, und vor
allem: in der Abwehr trat man ſich nicht mehr
auf die eigenen Füße,
Ein ſpaniſcher Eckball wird abgeſchlagen.
Eine Kombination Conen—Fath wird hart
ab=
gebremſt, und dann nimmt Eizaguirre Fath
den Ball direkt vom Fuß. Raſſelnberg ſchießt
bombig aus dem Hinterhalt, doch der Hüter iſt
parat. Eine anſchließende Ecke für Deutſchland
wird von Zamoras Nachfolger, es iſt ein
wür=
diger Schüler, prächtig heruntergeholt. Buchloh
hat jetzt weniger zu tun. Die Spanier legen
ſich Mitte der Halbzeit etwas Reſerve auf,
ſpie=
len ſogar „auf Zeit”, was ihnen
Pfeifenkon=
zerte einbringt.
Aber der jetzt aufgeflaumte
deutſche Angriffsgeiſt kommt zu
ſpät. In der letzten Viertelſtunde, als ſich
ſchon die Maſſen langſam bewegen, haben die
Deutſchen manche gute Gelegenheit, den
Aus=
gleich zu erreichen, aber nun wächſt die ſpaniſche
Verteidigung über ſich ſelbſt hinaus. Was
na=
mentlich Quincoces leiſtete, war ſchier
unglaub=
lich. So blieb es denn bei dem 12=Sieg der
Gäſte. Der Strom der Zehntauſende ergoß ſich,
nicht ohne daß er von der beſſeren Leiſtung der
Spanier und einem ſchwachen Tag unſerer
Lieb=
linge „gemurmelt” hätte.
Die ſiegreiche Elf
hatte in dem linken Verteidiger Quincoces,
dem Helden von Florenz, den beſten Manu
über=
haupt auf dem Felde. Wo er ſtand oder rettend
eingriff, da blinkte kein Ball mehr, mit dem
Fuß oder dem Kopf wurde er an einen freien
Spieler dirigiert. Der Hüter hielt unglaubliche
Bälle, und ſein Lehrmeiſter Zamora, der in der
Pauſe vor autogrammſuchenden Fußball=Jungens
faſt erdrückt worden war, wird mit ihm zufrieden
geweſen ſein. Zabalo ſtand ſeinem
Neben=
mann wenig nach. Die Läuferreihe gab ihrem
Sturm einen großen Rückhalt, ohne die
aufmerk=
ſame Deckung der deutſchen Stürmer auch gur
einen Augenblick außer acht zu laſſen.
Mugu=
eira überragte Lecue etwas. Erſte Klaſſe alle
fünf Stürmer, am ſchußgewaltigſten Langara
in der Mitte.
Der deutſche Angriff
hat ſchon Beſſeres gezeigt. Fath wurde ſchwach
bedient, und bei hohen Vorlagen war er oft von
vornherein im Nachteil. Dazu hatte er auch
ſtarkes Pech. Lehner zeigte prächtige Momenre,
zwiſchen denen aber auch leere Strecken gähnten.
Conen war als Sturmführer beſſer am Platze
denn als Verbinder. Hohmann u.
Raſſeln=
berg hingen oft zu weit zurück und waren dann
gegen dieſe hervorragende Abwehr nicht zur
Stelle. In der Läuferreihe hatte
Münzen=
berg eine ſchwere Aufgabe zu bewältigen, die
er jedoch vorzüglich erfüllte, lediglich ſeine hohen
Vorlagen waren zu bemängeln. Gramlich
Scherl-Bildmaterndienst.
Der belgiſche Schieds= Der ſpaniſche
Mittel=
richter John Langenus, ſtürmer Langara,
Nr. 131
durchweg bedeutend beſſer als Bender. In
der Verteidigung ſteckten Buſch und Janes
ſich gegenſeitig an, und ihre Unſicherheit griff
auch auf Buchloh über, ſonſt wäre der zweite
Treffer nicht möglich geweſen. Andererſeits hielt
der Speldorfer einige ſehr kitzliche Bälle.
Als Schiedsrichter war Langenus=
Bel=
gien der gegebene Mann für dieſes ſchnelle, aber
ebenſo anſtändige Spiel, das ſicherlich einen
gu=
ten Auftakt für die beiderſeitigen
Sportbeziehun=
gen bilden wird.
Das Spiel gegen Spanien iſt aus. Freuen wir
uns auf den nächſten Großkampf unſerer
Fuß=
baller, diesmal gegen die mindeſtens gleichſtarke
tſchechoſlowakiſche Nationalmannſchaft in
Dres=
den.
die Maudun ergroniſte.
Länderſpiel
in Köln: Deutſchland — Spanien 1:2 (1:2).
Deutſche Meiſterſchaft:
Gruppe 2: in Stettin: Stettiner SC.
Schalke 04 0:6 (0:3).
Gruppe 3: in Kaſſel: FC. Hanau 93 —
Sppgg. Fürth 1:5 (0:2).
Süddeutſche Aufſtiegsſpiele:
Gau Südweſt: Keine Spiele.
Gau Baden: Amicitia Viernheim — Germania
Brötzingen 4:3.
Gau Württemberg: Spvgg. Cannſtatt — FC.
Tailfingen 5:0: VfR. Heidenheim — FV.
Zuffenhauſen 2:1; VfR. Schwenningen —
VfR. Friedrichshafen 2:1.
Gau Bayeern: Nord: FC. Bayreuth — Sppgg.
Erlangen 2:1. — Süd: Union Augsburg —
FC. München 2:4.
Gau Nordheſſen: Keine Spiele.
Gau Mittelrhein: Keine Spiele.
Um den Vereinspokal des DFB.: Phönix
Karls=
ruhe — Ludwigshafen 04 (Sa.) 1:2: Eintr.
Frankf. — Opel Rüſſelsheim (Sa.) 1:3; FV.
Saarbrücken — SV. Konz=Karthaus ausgef.;
Germania Bieber — Viktoria Urberach 2:1;
Reichsb.=Rot=Weiß Frankfurt — FC.
Egels=
bach 1:3; Polizei Darmſtadt — FSV.
Frank=
furt 3:0.
Süddeutſche Freundſchaftsſpiele:
SV. Waldhof — Bayern München (Sa.) 2:1,
1. FC.) Pforzheim — Berliner SV. 92 (Sa.)
3:2; FC. Schweinfurth 05 — Kickers
Offen=
bach (Sa.) 1:1; Spfr. Saarbr. — Univ.
Er=
langen (Sa.) 4:0; A.=O Worms — Kickers
Frankenthal (Sa.) 7:1; Stuttg. SC. — Bayern
München 2:0; Karlsruher FV. — Berliner
SV. 92 4:1; Bayern Kitzingen — Kickers
Offenbach 4:3; Freiburger FC. — SC.
Freiburg 4:0; VfL. Neckarau — Wormatia
Worms 5:2; VfB. Stuttgart — TSV.
Fell=
bach 11:0; Spfr. Eßlingen — SV. Feuerbach
1:4; 1. FC. Kaiſerslautern — FK.
Pirma=
ſens 4:3; Boruſſia Fulda — Union
Nieder=
rad 7:0.
Süddeutſche Vereine auf Reiſen:
Dresdener SC. — Stuttgarter Kickers 3:1; FC.
Köthen 09 — 1. FC. Nürnberg (Sa.) 1:6;
Wacker Halle — 1. FC. Nürnberg 1:5; VfL.
Benrath — Spielverein Kaſſel 4:4; in Croil:
Depart. Oiſe — VfL. Neu=Iſenburg 4:2.
Fußball im Reich.
Viktoria 89 Berlin — Arminia Hannover 2:3
1. FC. Guben — Hertha=BSC. Berlin 0:3;
Städteſpiel: Gleiwitz — Kattowitz 4:2;
Cherusker Görlitz — Wacker 04 Berlin 0:4;
Saganer SV. — Wacker 04 Berlin 1:6;
Chem=
nitzer BC. — Dresdner SC. 2:0; Spfr. 01
Dresden — Vorwärts Breslau 3:2; Tura
Leipzig — Vorwärts Breslau 8:2: SC.
Er=
furt — Chemnitzer BC. ausgef.; VfB. Aolda
— Fortuna Leipzig 2:3: Hamburger SV.
Union Altona 0:3; Fortuna Düſſeldorf
Werder Bremen 3:1.
Zwei Meiſterſchaftsſpiele.
Im Kampf um die deutſche Meiſterſchaft
wurden zwei Spiele ausgetragen. In der
Gruppe 3 nahm die SpVgg. Fürth in Kaſſel
vor 8000 Zuſchauern an dem Nordheſſen=Meiſter
Hanau 93 für die im Vorſpiel in Würzburg
er=
littene Niederlage von 0:1 deutliche Revanche.
Mit 5:1 (2:0) wurden die Hanauer klar
geſchla=
gen. Gewinnen die nun mit 9:6 Toren und 6:4
Punkten führenden Fürther ihr letztes Spiel in
Stuttgart, ſo ſind ſie Meiſter und Teilnehmer
der Vorſchlußrunde. Stuttgart und Jena, die
beide 4:4 Punkte beſitzen, haben aber rechneriſch
mindeſtens die gleichen Ausſichten, während
Hanaus Chancen verſpielt ſind. In der
Gruppe 2 ſicherte ſich Schalke durch einen
klaren Sieg mit 6:0 (3:0) über den SC. Stettin
endgültig die Gruppenmeiſterſchaft. Dem in
Stettin, ausgetragenen Treffen wohnten 6500
Zuſchauer bei.
In den Spteien um den
95b.-Poldl
gab es ein paar intereſſante Ergebniſſe.
Ludwigshafen 04 ſchlug Phönix Karlsruhe
2:1. Der nächſte um den Aufſtieg kämpfende
Ver=
ein unſerer Gruppe, Opel Rüſſelsheim, ſchlug die
Frankfurter Eintracht 3:1, der „Dritte im
Bunde”, Germania Bieber, blieb 2:1 über die
Urberacher Viktoria ſiegreich und die
Darmſtäd=
ter Poliziſten fertigten den Fußballſportverein
Frankfurt mit 3:0 Toren ab. Von den bei den
Aufſtiegsſpielen beſchäftigten Vereinen wurde
nur Reichsbahn=Rotweiß hereingelegt, und zwar
von dem FC. Egelsbach mit 3:1 Toren. Nachdem
ſich unſere näheren Bekannten gut geſchlagen
haben, iſt man auf die weiteren Spiele am
kom=
menden Sonntag äußerſt geſpannt. Wir glauben
aber, daß mit Rückſicht auf die Autobahn=
Eröff=
nungsfeierlichkeiten die Pokalſpiele am 19. Mai
ausfallen werden.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Von den angekündigken
Freundſchafts=
kreffen
konnten wir folgende Ergebniſſe in Erfahrung
bringen:
FV. Biblis — Germania Eberſtadt (nicht
Pfungſtadt) 13:0, Concordia Gernsheim — SV.
Gimbsheim 4:1, A.=O. Worms — Olympia
Lampertheim ausgefallen, Alemannia Groß=
Rohrheim — VfL. Lampertheim ausgefallen.
In den Aufſtiegsſpielen zur
Bezirksklaſſe
waren nur 4 Vereine beſchäftigt. Klein=Auheim
das am Vorſonntag Münſter glatt auspunktete,
ſchlug geſtern auch Groß=Zimmern auf eigenem
Platze mit 4:2 Toren und hat ſich auf den 2.
Platz vorgeſchoben. Der Sportverein Münſter
war über den Riedvertreter FV. Hofheim mit
3:1 Toren ſiegreich, ſo daß die Tabelle nach dem
12. Mai folgendes Ausſehen hat:
Mörfelden 4
Klein=Auheim 4
Gr.=Zimmern 4
Hofheim
Münſter
6:3
10:8
9:10
9:10
5:8
Reichsbahn/ Rolweiß Frankfurt
ſegen FC. 03 Egelsbach 1:3 (0:0).
Beide Mannſchaften traten zum Pokalſpiel
in ſtärkſter Beſetzung an. Egelsbach hatte in
der erſten Halbzeit gegen den Wind zu ſpielen
und war zudem ſtark befangen. Da die Rot=
Weißen einen glänzenden Start in der erſten
Halbzeit hatten, war Egelsbach gezwungen, ſich
zunächſt auf die Verteidigung zu beſchränken.
Hierbei erwies ſich das Schlußdreieck als ein
unüberwindliches Hindernis. Schuch im
Egels=
bacher Tor war eine Klaſſe für ſich. Torlos
werden die Seiten gewechſelt.
Nach der Pauſe iſt Egelsbach nicht mehr
wiederzuerkennen. Mit einem nie geahnten
Elan, mit präziſer Flachkombination trägt die
Elf ihre Angriffe gegen das Frankfurter Tor
vor. Durch direkte Verwandlung eines
Eck=
balls geht Egelsbach in der 20. Minute in
Füh=
rung. Kurze Zeit ſpäter kämpfen der kleine
Halbrechte der Egelsbacher und der Frankfurter
Torhüter um den Ball. Letzterer verliert das
Leder an ſeinen Gegner, der ſchiebt den Ball
zu Ewald Volz, der aus 12 Meter Entfernung
wuchtig durch eine Menſchenmauer hindurch das
2. Tor ſchießt. Ein verwandelter Handelfer
be=
ſiegelt das Schickſal der Rot=Weißen; die Partie
ſteht 3:0 für die Gäſte. 10 Minuten vor Schluß
ſerviert der Egelsbacher linke Läufer den
Platz=
herren das Ehrentor in Geſtalt eines
Eigen=
tores.
Egelsbach vollbrachte in der zweiten
Hälfte eine ganz hervorragende Leiſtung. Die
beſten Leute waren, ohne die anderen dadurch
zurückzuſetzen, Torwart und linker Läufer. Die
Rot=Weißen konnten im erſten Anſturm
das Schlußdreieck der Gäſte nicht überwinden,
in der zweiten Halbzeit waren ſie ihrem
eige=
nen Tempo der erſten Hälfte zum Opfer
ge=
allen. Kratzenberg=Sprendlingen erwies ſich
sch.
als ſicherer Leiter.
Polizei — 55B. Frankfurk 3:0 (0:0).
Es mögen wohl 800 Zuſchauer geweſen ſein,
ie Zeuge wurden, wie der Meiſter von
Süd=
heſſen die Frankfurter Fußball=Extraklaſſe
ein=
wandfrei und verdient aus dem Rennen um
den Pokal warf. Es iſt dies für die
Darm=
ſtädter Fußballgeſchichte deshalb erfreulich, weil
der Erfolg der Poliziſten gegen die ſtärkſte
Aufſtellung der Bornheimer errungen wurde,
und damit wieder einmal mehr bewieſen
wurde, daß man auch in der alten
Reſidenz=
ſtadt Fußball ſpielen kann. Wohl wehrten ſich
die Gäſte mit allen zur Verfügung ſtehenden
Mitteln gegen die glatte und durchaus
ver=
diente Niederlage, was jedoch an der
ausge=
zeichneten Verfaſſung der Landespoliziſten
glänzend ſcheiterte.
Die Mannſchaften unter der Lupe.
FS V. erſchien mit Kerſten; Schreiber, W.
May; Fiſcher, Schweikert, Sommer; Haderer,
Heldmann, Schuchard, Stadtler, Willert.
Der Torhüter Kerſten mit May und
Schrei=
ber in der Abwehr waren wohl das Beſte, was
die Bornheimer bei ſich hatten. Die
Verbin=
dung hatte in den beiden Außenläufern Fiſcher
und Sommer die Poſten zufriedenſtellend
be=
ſetzt, während Schweikert als Mittelläufer
beſſer im Abwehr= als im Aufbauſpiel
ge=
fallen konnte. Der Teil der Elf, von dem man
ſich wohl in Darmſtadt am meiſten verſprach,
war eine große Enttäuſchung. Es kennzeichnet
die Leiſtung des Frankfurter Angriffs wohl
am beſten, wenn man weiß, daß ein Handelfer,
der übrigens noch auf den Torhüter gejagt
wurde, die einzige klare Chance war, die der
Sturm in 90 Minuten Spielzeit
herausarbei=
tete. Als beſter Stürmer war noch Haderer auf
Linksaußen zu betrachten.
Polizei mit Klein; Balſer, Muth;
Kauf=
mann, Dumont, Kaſpar; Pfeiffer, Seib, Keck,
Harder, Sauer lieferte in allen Teilen ein
her=
vorragendes Spiel. Klein hat ſcheinbar ſeine
Ruhe wieder, und auch Balſer, der ſympathiſche
Verteidiger iſt wieder ziemlich in ſeiner guten
Form. Während Muth, Kaſpar und Kaufmann
durch Eifer und Kampfgeiſt gefielen, zeigte
Dumont als Mittelläufer ein ganz großes
Spiel in der Abwehr und zugleich im Aufbau.
Ueberraſchend gut aufgelegt war die geſamte
Fünferreihe. Man ſah neben einer blitzſauberen
Zuſammenarbeit auch endlich wieder den
ge=
ſunden Torſchuß, und das iſt letzten Endes die
Hauptſache zum Erfolg.
Als Schiedsrichter amtiere Mother=
Offenbach in korrekter Weiſe, wenn auch ſein
manchmal zu ſpätes Pfeifen in den
Zuſchauer=
rängen Unwillen auslöſte.
Die torloſe erſte Halbzeit.
Die Gäſte haben den Wind im Rücken, und
mit ihrer überraſchend hohen Spielweiſe
wer=
den ſie in den Anfangsminuten ſcheinbar
ge=
fährlich, denn die grüne Abwehr erweiſt ſich
ſtets als Herr der Lage. Allmählich findet ſich
die Mannſchaft des Südheſſenmeiſters beſſer
zuſammen und ihre Angriffe erſcheinen gleich
im Gegenſatz zu denen der Gäſte als äußerſt
gefährlich. Kerſten im Tor der Bornheimer
be=
weiſt ſeine Klaſſe, als er zwei Schüſſe in
letz=
ter Minute meiſtert, hat aber auch Glück, als
Sauer den Ball am leeren Kaſten vorbeiſchiebt.
Die Grünen liegen weit mehr im Angriff als
Frankfurt, obwohl dieſe in dem zunehmenden
Wind eine bedeutende Erleichterung der
Ab=
wehr beſitzen. Mit einer Ecke auf jeder Seite
werden ſchließlich torlos die Plätze gewechſelt.
In 10 Minuten 3 Tore!
Die zweite Halbzeit begann mit einer
Rieſenüberraſchung, die im Lager der
Darm=
ſtädter Zuſchauer verſtändlicher Weiſe großen
Jubel auslöſte. Polizei hat nun den Wind für
ſich, läßt ſich aber trotzdem nicht von ihrer
flachen Spielweiſe abbringen, was ſich ſehr bald
als richtig erwies. Schon nach 3 Minuten jagte
Keck einen unhaltbaren Bombenſchuß zum erſten
Treffer in die Frankfurter Maſchen, um kurz
darauf bei einem Alleingang durch May von
hinten im Strafraum gelegt zu werden. Den
Elfer verwandelt Seib ſicher zum 2. Tor. Noch
waren nicht 10 Minuten der zweiten Hälfte
verſtrichen, als Keck den Sieg ſicherſtellte.
Zwi=
ſchen einer Mauer von Beinen hindurch lan=
dete ſchließlich ſein Strafſtoß placiert im Netz.
Die Bornheimer kommen ganz aus der
Faſ=
ſung, und nur mit Glück können ſie ſich der
jetzt äußerſt zahlreichen Angriffe des Meiſters
erwehren. Das Spiel beginnt härter zu werden
doch hier erweiſt ſich der Schiedsrichter als
trenger und wachſamer Richter. Gegen Schluß
kommen die Gäſte wieder etwas beſſer auf,
doch die grüne Abwehr iſt auf dem Poſten. Die
einzige klare Chance der Frankfurter kommt
ſchließlich kurz vor dem Ende, und zwar in
Form eines Handelfers. Doch auch dieſe
Ge=
legenheit, wenigſtens das Ehrentor zu erzielen,
ergibt Schuchard, indem er den Ball Klein
auf den Körper jagt, der denſelben auch im
eba—
Nachſchuß unſchädlich macht.
Pol. Jgd. — SV. 98 Jgd. 3:1.
SV. Erzhauſen—Jahn 1875 komb. 1:5.
Beſſungen 1865—Jahn 1875 1. 2:2 (0:0).
Nach einer Pauſe von 2 Wochen trugen die
75er in dieſer Woche gleich zwei Spiele aus.
Am Samstag abend ſpielten ſie mit einer
kom=
binierten Elf in Erzhauſen und ſiegten gegen
den ſpielſtarken SV., der ſich letzthin in der
Po=
kalrunde ſehr gut ſchlug, mit 5:1. Prächtige
Leiſtungen und beſeelter, geeinter Kampfgeiſt
brachte den ſchönen Sieg zuſtande. Der SR.
vom Platzverein verſagte. 2. Mſch. 3:3.
Am Sonntag vormittag ſtellten ſich die 75er
den Beſſungern auf der Rennbahn zum
Rück=
ſpiel und litten dabei ſicherlich unter den
Ein=
wirkungen des Erzh. Spiels unter
Ermüdungs=
erſcheinungen.
Vom Anſtoß ab ſind die Beſſunger leicht im
Vorteil, ohne jedoch gefährlich zu werden.
Lem=
ſter im Tor bannte im Verein mit dem kleinen
wackeren Etzert die wenige Gefährlichkeit. Nach
einer Viertelſtunde wird das Spiel
ausgegli=
chener, beide Hintermannſchaften ſchaffen eifrig
und ſchön, jedoch beide Stürmerreihen
vermaſ=
ſeln alles. Hüben und drüben ſind die
Tor=
wächter voll auf dem Poſten. Der Junge im
Beſſunger Tor, ein Küken, hat die größere
Auf=
gabe und entledigt ſich ihr mit ziemlicher
Sicherheit. Torlos geht es ſo in die Halbzeit.
Nach derſelben kommen die 75er mit
umgeſtell=
ter Mannſchaft, die ſich beſſer bewährt. Sie
ſetzen ſich vom Anſtoß weg in des Gegners
Hälfte feſt, doch dauerte es 20 Minuten, bis ſie
das 1. Tor erzielten. Kurz vorher ſchenkten ſie
den Beſſungern einen wegen Hand gegebenen
Elfmeter, eine heute ſelten zu beobachtende
chöne Geſte. In einer weiteren Drangperiode
rzielte Kahl mit wuchtigem Schuß das 2. Tor
für die vom Ziegelbuſch. Mark hatte gleich
darauf eine Chance, noch ein drittes zu
ſchie=
ßen, doch ſuchte er die Maſchen in der Höhe,
Danach ließen die 75er wieder gewaltig nach.
Dies erkennend, nützten die Beſſunger die
Ge=
legenheit aus zum Ausgleich. In der letzten
Viertelſtunde erzielten ſie in einem
anzuerken=
nenden Endſpurt 2 Tore, an welch beiden der
Verteidiger Gimbel, der zuletzt in den Sturm
gegangen war, weſentlichen Anteil hat. Er war
wohl der beſte auf dem Platze. Nach ihm war
der jugendliche Ott als Mittelläufer recht gut.
Die 75er waren nicht auf der Höhe des
Vor=
tages. Allein Etzert konnte voll genügen. Das
Reſultat iſt dem Verlauf entſprechend. Das
heu=
ige Spiel hatte nicht die Stufe des Vorſpiels.
2. Mannſch. 6:3.
Ste.
Tbd. Jahn 1875—SV. Merck Schüler 4:1.
Am Sonntag trug die 1. Schülermannſchaft
ihr erſtes Freundſchaftsſpiel gegen Merck=
Schü=
ler aus. Die 75er Schüler zeigten hier ein ſehr
chönes Spiel, das auch verdient 4:1 gewonnen
wurde. Dieſe Leiſtung iſt ein Verdienſt ihres
Leiters Mühlbach, der es in kurzer Zeit
ver=
ſtand, die Jugend heranzubilden. Dank gebührt
auch dem Merck=SV., der ſich zum Spiel bereit
erklärte. Die Uebungsſtunden finden
Mitt=
wochs und Samstags nachmittags ſtatt.
SV. 98 Darmſtadt 2a — 1. TV. Alsbach,
hier, 1:0 (0:0).
In den Fußball=Länderkämpfe
zwiſchen Ungarn und Oeſterreich ſiegte in Buda
peſt vor 35 000 Zuſchauern Ungarn unverdien
hoch mit 6:3 (3:2). Oeſterreich B ſchlug in Wie
vor 20 000 Beſuchern Polen mit 5:2 (3:1) un=
Holland blieb in Brüſſel vor 50 000 über de
mit Braine ſpielende Belgien mit 2:0 (1:(
erfolgreich.
Montag, 13. Man
Hanfntt weertäſche
in Heanrfart.
Gau Bayern ſiegt vor Mir
Südweſt Lehker.
Im Rahmen der Feier des 75jähr:
ſtehens von 6 Groß=Frankfurter Turro
fand am Sonntag im vollbeſetzten Spu
Theater der Kunſtturn=Gaukampf zwiſſiu
Gauen Bayern Mitte und S
ſtatt. Der Kampf endete mit einen
raſchend glatten Siege der ganz auss
beſetzten bayeriſchen Mannſchaft, dii
Punkte errang. Der veranſtaltende Gr
weſt mußte auch noch den Gau Mitts
laſſen, der 930,5 Punkte erreichte. Süd
mit 903,5 Punkten nicht über den letzrtyſ
A
hinaus. Man hatte mit einem ſpeuk ”., zienll
Kampf zwiſchen Bayern und Südweſt geut
während dem Gau Mitte keine beſonde-uel ud 00
ſichten eingeräumt worden waren. Abe genumt A. b
die Vertreter des Mirte=Gaues waren driwg iüll
raſchung des Tages. Nur zweimal, an 2d/ Mſtühne
gen und am Reck, konnte ſich der Gau 5m MNſhes
vor den Thüringern behaupten, die in Zu/äue Siebesdt
gen vier Uebungen jeweils den zweittnatz, Ameiſtel
belegten und auch im Endergebnis einem üus die Reichshll
hin klaren Vorſprung von 27 Punktem M nach Hau
holten. Vollkommen unangefochten ſteu as/ /c im letzten
Bayern von Anfang an ihrem ſicheren Kicum 5:4 (0:0
Von Gerät zu Gerät dehnten ſie ihren Eusp? wäre
vor dem Gau Mitte weiter aus, und ſearn vorden. 2
gleichen Verhältnis fiel auch der Gau A.uen Sportfreul
hinter den Thüringern zurück. Die ſſie„nud entgege
Leiſtungen der Südweſt=Mannſchaft, in:) a. beſiegt.
Ernſt Winter den an ihn geſtellten Au Aus vährend ſich
gerecht wurde, ſind wohl auf eine niit) zn die Kaſſ
glückliche Mannſchaftsaufſtellung zurücksiſt gog ſcherte. Me
Eine andere Südweſt=Mannſchaft hät- ep Aadhof,
die 60 Punkte Differenz gegen den Gau=Anagn mit 10:
auch nicht ausgeglichen, ſie hätte aber 9 „martet ausſie
nicht ſo ſang= und klanglos verloren. eoe ibren zu
Ernſt Winter gefielt in der Mannſch
noch der Oppauer Richard Reuther, wär., Neo.”
übrigen vier durchweg von den Turrm
Gaue Bayern und Mitte übertroffen w
Eine Zuſammenſtellung der Leiſtur,
den einzelnen Geräten ergibt folgendss ur6 L1n 032
Jlab. Mülheim zu
Barren,
Querpferd
Freiübungen
Ringe
Längspferd
Reck
Bayern:
160,8 P.
152,5 „
159,1 „
165,7 „
152,7 „
173,1 .
Mitte:
156,0 P.
147,1.
156,4 „
158,0 „
147,6„
165,4 „
uhben nach Abſä
Mr Ausſehen:
Gr
B. Nagdeburg
Ml. Berlin
bndenb. Biſchof
Geſamt: 963,9 P. 930,5 P.
Recht ſpannend geſtaltete ſich im We= ßſze, Leipzig
um den beſten Einzelturner der Zweil/ſſt Oppeln
— Gel Stettin
Gr
Gri
Schwarzmann-Winter. Nach di EVg Fürtb
nen an den Ringen hatte der Frankfux zm. Koſſel
knappe Führung von 0.7 Punkten errei !4
ſchon beim Pferdſprung, wo Schwarzmn
einen glänzend durchgeführten Spruu8c Waldhof.
Punkte, Winter dagegen nur 26,5 erhric Miei Hannover
die Entſcheidung zugunſten des Bayern, A6igb=Mülldorf
lag damit 2,4 Punkte zurück, die er 1M0. Göppingen
ſeinem Spezialgerät, am Reck, nicht au
A
konnte. Schwarzmann erreichte hier ſo
Punkte, Winter nur 29,5 Punkte, ſo daßzi/denbhurg M
Vorſprung des Fürthers auf 2,8 Puniieſel. W Darmſt,
dehnte. Mit 174,4 Punkten (Barrex Weſſo. Mülhe
Querpferd 28,8. Freiübung 29,8. Rinwe 0ltei Hambur
Längspferd 29,6 Reck 29.9) wurde der
Kunſtturnmeiſter wieder einmal Erſter, n. bei den
Ernſt Winter mit 171,6 Punkten (283
28,3, 29,7, 26,5, 29,5) Zweiter wurde. Pmebüttel, A
dritten Rang teilten ſich die beiden
Volz=Schwabach und Stangl=Münas, ei Zwiſchenr
je 1663 Punkten. Die vier nächſten Elf0, die erwart
der Einzelwertung belegten die TL/mEinsbütt
Limburg=Ruhla (161,6), Rödel=Greit Ben einbeimiſ
Tretner=Altenburg (157,2) und Popp
eilings unern
(154,9).
GDSieg des S
Wer Pruſf
Darmſtädter Radſpork-Clhab LeiMbemäfg iue
Hecker gewinnt den 1. Clublauf. /4Aannheim ſit
Dem erſten Lauf zur Clubmeiſterſcholl. uer BC.
ein voller Erfolg beſchieden, wenn auch o0
ker Gegenwind die Fahrer ſehr benachc
Pünktlich zur angeſetzten Zeit konnten da
gabefahrer ſtarten. Um möglichſt als etes
gefürchteten Mainzer Buckel hinter ſich 35/
gen, wird vom Start weg mächtig ge?
Aber die Malfahrer hatten ſich was Beſuſ”
vorgenommen. Vom Start weg legten
derartig ſcharfes Tempo vor, daß bald die
telgruppe Krüger und Beutel, ebenſo die
Gruppe, Lichtenfels, Volk, erreicht waren.n
ſtändiges Reißen und Antreten lagen ba!
ker, Seip und Krüger allein an der
Spihlé=
des ſtarken Gegenwindes wurde die erſte ?
(30 Kilometer) in 51.10 Min. von de‟
Spitzenfahrern zurückgelegt, denen in
kurc=
ſtänden Beutel, dann Volk, etwas zurück 4
fels, folgten. Bald darauf traf die Jugel
nur eine Runde zurücklegen mußte, in gun
ein. Lang, ein ſehr talentierter Fahrer, M‟
nicht ſchwer, den jüngeren Reibold eiſhlc.
nachdem Nungeſſer infolge einer Operaiſan
ſes Mal fehlen mußte. Auf dem Mainzer 1
entſchied dann Hecker das Rennen 3=
Gunſten, indem er Seip und Krüger abſch.
konnte. In prächtiger Fahrt, mit 2. M0
Vorſprung, war ihm der Sieg ſicher. Zſ.
ſpurt gelang es Krüger, Seip um Voille
länge das Nachſehen zu geben. Ale 44
Fahrer trafen einzeln ein.
Stand der Clubmeiſterſchal
Jugend: 1. Lang, Walter (30 Rm.00
Minuten, 2. Reibold, Martin (30 Rm
Stunde. — Aktiv: (60 Kilometer!"
in 1:43,30 Std., 2. Krüger 1:4530
1:45,30, 4. Beutel 1:50,45, 5. Volk 19444
Lichtenfels 2:2.,30.
Das Straßen=Radrennen ,Me
um Köln” wurde bei den Berufefahrenln.
dem Dortmunder Kijewſki, bei den Yoc.
von dem Schweinfurter Wölkert gewohle.
Zwei Auto=Rennen, und zwcieh
„Bordino=Pokal” am 2. Juni und de. Oe
Preis von Rom am 9. Juni wurdeg ebdle.
ſontag, 13. Maf 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 131
Mapper Ster
der dee Sandouner.
ht ü
mit
nun
Alle Vorſchlußrunden=
Teilnehmer ermitkelt.
Kampf um die Deutſchen Handball=
„yerſchaften 1935 der Männer und Frauen
5 ſuam Sonntag wie erwartet alle
Vorentſchei=
deger gefallen. Bei den Männern wurden die
zue der Gaugruppen beendet und überall fie=
(sulie Entſcheidungen auf dem grünen Raſen,
ſo ; Wertungen nach dem Torverhältnis nicht
eten dig ſind. Die vier Favoritenmannſchaften
g1MMagdeburg, Spfrde. Leipzig, SV.
Wald=
itte keine h. 54 Mird Hindenburg Minden gewannen ihre
den waren Syie und ſicherten ſich damit Gruppenſieg und
Tleſahme an der am 26. Mai ſtattfindenden
Urzweinl , Wghlußrunde.
Gruppe 1 überſtand Pol. Magdeburg
e ſich der
qu öhr drittes und letztes Spiel ſiegreich. Sie
!Ahren Siegeszug auch nicht von dem
viel=
eweils
gch Altmeiſter Pol. Berlin aufhalten und
Ender
von 27 9,4 ſch it die Reichshauptſtädter mit 18:5 (6:4)
ge=
iſch ien nach Hauſe. Hindenburg Biſchofsburg
Unang
n ihrem ſäo, ha ülſich im letzten Spiel in Stettin über Greif
dehnten ſe ſ.min nem 5:4 (3:3)=Sieg die erſten Punkte. In
weiter aus a ſieu pe 2 wäre beinahe die Eutſcheidung
auf=
el auch der gezwen worden. Die SpVgg. Fürth ſetzte den
in zurück // Lezſtuger Sportfreunden in Leipzig ſtärkſten
eſt=Mannſchz Wlliſtand entgegen und wurde nur knapp mit
ihn geſtellin 9:4/ 5:2) beſiegt. Leipzig iſt damit
Gruppen=
vohl auf ein meulie, während ſich Poſt Oppeln durch ein 8:6
ufſtellung zu. 14chüber die Kaſſeler Turngemeinde den zwei=
=Mannſchaft tend latz ſicherte. Meiſter der Gruppe 3 wurde
z gegen den dert WV. Waldhof, deſſen Sieg über den Tbd.
n, ſie hätte öſppigen mit 10:7 (4:4) allerdings knapper
klanglos veiſ lsh wwartet ausfiel. Hier verteidigte Polizei
in der M bakuver ihren zweiten Platz durch ein 9:6
ard Reuchet (8:0) gegen Siegb.=Mülldorf. In Gruppe 4
a von den ſieln de Entſcheidung zugunſten von Hindenburg
tte übertron Miltun. Die Mindener ſiegten zu Hauſe über
uung der 47 Poll ſmburg mit 5:2 (3:2), ſo daß der knappe
n ergibt fün Siefz nit 11:10 (5:4) des SV. 98 Darmſtadt über
ben: „Mitt Ra ſenv, Mülheim zu ſpät kommt. Die Tabel=
eiaben nach Abſchluß der Gruppenſpiele
fol=
gemwt Ausſehen:
Gruppe 1:
65:11 6:0
ol. Magdeburg
30 :32 4:2
25 bol. Berlin
18:42 2:4
3/ Indenb. Biſchofsb.
11:39 0:6
40 ceif Stettin
Gruppe 2:
28:24 6:0
1Mbirde. Leipzig
22:21 3:3
20 bſt Oppeln
22:23 2:4
3/SVgg. Fürth
22:26 1:5
43m. Kaſſel
Gruppe 3:
26:12 6:0
118 Waldhof
23:21 4:2
2Ablizei Hannover
3 19:25 2:4
3./Eegb.=Mülldorf
3 22:32 0:6
25:25 4:2
4.)7d. Göppingen
Gruppe 4:
24:10 6:0
1. lzndenburg Minden
2168 98 Darmſtadt
3.1Rſenſp. Mülheim 3 25:30 2:4
4Allzei Hamburg 3 17:26 0:6
Bei den Frauen...
Eimsbüttel, Mannheim, Leipzig und
Charlottenburg.
Inder Zwiſchenrunde der Frauen gab es
näct ebenrols die erwarteten Siege. Der
Titelver=
teidilr Eimsbüttel gewann in Magdeburg
gegen ſen einheimiſchen Frauen=SC. mit 8:0
u R(4:09 Uerdings unerwartet hoch und auch der
11:0000)=Sieg des SC. Charlottenburg
in A in über Pruſſia Samland Königsberg
ſtelltll iffernmäßig eine Ueberraſchung dar. Der
VfRAKannheim ſiegte glatt mit 5:1 (2:1)
übern mn Kölner BC. und Fortuna Leip=
ßig warf den Südweſt=Gaumeiſter Eintracht
Frankfurt mit 4:2 (3:1) aus dem Rennen. In
der ebenfalls am 26. Mai ſtattfindenden
Vor=
ſchlußrunde ſtehen alſo der Titelverteidiger
Eimsbüttel, SC. Charlottenburg, VfR.
Mann=
heim und Fortuna Leipzig.
Handball=Länderkampf
Deutſchland-Schweiz.
Die Mannſchaften für Augsburg.
Für den am 19. Mai in Augsburg
ſtattfin=
denden erſten Handball=Länderkampf zwiſchen
Deutſchland und der Schweiz wurden folgende
Mannſchaften aufgeſtellt:
Deutſchland: Olpp (Eßlinger TSV.);
Pfeiffer (Pol. Darmſtadt), Brohm (VfN.
Schwanheim); Rutſchmann (SV. Waldhof),
Kohn (Stuttgarter Kickers), Stahl (Polizei
Darmſtadt); Goldſtein, Hirſch (beide Sp.Vgg.
Fürth), Spengler (SV. Waldhof), Spalt,
Rothermel (beide Pol, Darmſtadt).
Schweiz: Gyſi (Baſel); Stammbach (Baſel),
Herkenrath (Zürich); Gantenbein (Zürich),
Streib, Simon (beide Baſel); Köpfli (Zürich),
Miſchon (Bern), Hufſchmied (Baſel), Schmid
(Zürich), Seiterli (Zürich).
Zum Schiedsrichter des Treffens wurde
J. Marquardt=Eßlingen beſtimmt.
Torreiches Treffen
vor ſpärlichen Zuſchauern.
5V. 98 Darmſtadt — Raſenſp. Mülheim
11:10 (5:4).
Darmſtadts Handballgemeinde konnte das
Hamburger Urteil nicht verſtehen und blieb trotz
der vorläufigen Ausſetzung des Spruches dem
Treffen gegen Mülheim fern. Die im weiten Rund
verteilten ſpärlichen 350 Zuſchauer brauchten ihr
Kommen nicht zu bereuen. Im Intereſſe des
Handballſportes muß geſagt werden, daß die
Par=
teien ſich eines ſchönen Spieles befleißigten.
Ner=
vös war der Schiedsrichter Schuhmacher=
Mann=
heim. Das Spiel war nicht ſchwer zu pfeifen.
Da=
rum hinterließen einige Entſcheidungen bitteren
Nachgeſchmack.
Die Gäſte hatten ihren Ligaerſatz mitgebracht,
die ihre Kräfte vorher an der Reſerve der 98er
erproben wollten und haushoch 15:4 (7:0)
ge=
ſchlagen wurden zum deutlichen Beweis, daß die
98er Rückgrat haben.
Niemand wollte dieſen ſchönen Sieg als gute
Vorbedeutung anerkennen. Nach Lage der letzten
Ereigniſſe in der Runde um die Deutſche im
Handballſport bleibt es verſtändlich, daß viele,
viele Anhänger ſcheu wurden. Wenn man aber
in überblickender Beſchaulichkeit ſich den
Spiel=
verlauf nochmals vergegenwärtigt in Tempo,
Leiſtungen, Torſchüſſen mit und ohne Erfolg —
beſonders aber die oft zum Berſten geſtiegene
Spannung darüber, wer endgültiger Sieger
blei=
ben würde —, ſtärkſter Maſſenbeſuch hätte
ſpon=
tan begeiſtert ſein müſſen. Dies ſei das Lob,
ge=
ſpendet an beide Parteien, für die ritterliche
Kampfesweiſe und die Leiſtungen.
Der Spielverlauf.
Niemand ahnte kommende Dinge, denn die
erſten 10 Minuten verſtrichen bei Feldſpiel. Die
Parteien ſuchten nach Stärke und Lücken des
Gegners. Die beiden Tore — Eichhorn hatte den
Strafwurf der Gäſte ausgeglichen — ſollten noch
nichts bedeuten, denn es wurden ſage und ſchreibe
neun Strafwurftore erzielt.
Die Gäſte hatten den ſchärferen Blick. Schwäche
in der Läuferreihe der 98er war erkannt, der
ſchnellere Lauf ſeiner Stürmer erprobt — alſo
Druck drauf! Eben noch 1:1 ſtand die Partie,
zwei Minuten ſpäter 1:4! Jetzt paßten die
Läu=
fer beſſer auf und das Pulver der Gäſte war
ver=
ſchoſſen. Dafür hatten die 98er Gelegenheit, ihre
Stärke in Eichhorns Strafwürfen zu zeigen. Die
verlorene Poſition wurde dadurch langſam
auf=
geholt auf 3:4. So — jetzt konnte das Treffen
be=
geiſtern. Der wurfgewaltige Honke jagte zwei
Bälle drüber, Kaltenbach wurde verſchiedentlich
belämmert, der Gäſtehüter ſchnappte gerade noch
eine Bombe Eichhorns, Größte Spannung, ob der
Ausgleich gelingt. Ja, er fiel. Merz eilte als
ſechſter Mann weit übers Feld aufs Tor zu, die
98er Stürmer ſpritzten auseinander in Stellung
und mit ihnen die geſamte Abwehr Mülheims.
Freie Bahn für Merz und bums — Tor — 4:4.
Derartige Situationen ſind ſelten. Begeiſterung,
die ſich ſteigerte, als Eichhorn ſogar den
Sieges=
treffer (Strafwurf) ſchoß. Pauſe 5:4. Die Lage
war blendend gemäß 0:1, 1:4 und 5:4.
„Da kennt. Ihr Mülheim ſchlecht”, meinte
mein Nachbar von dort. „Und Minden??”
In=
tereſſant war zu erfahren, daß das 11:3 in
Min=
den Tradition der Mülheimer iſt. „Auf unſerm
Platz ſchlagen wir ſie immer.” Selten haben mich
die letzten 30 Minuten Handballſpiel durch die
ſich faſt überſtürzenden Ereigniſſe ſo begeiſtert.
Alſo Telegrammſtil.
Wiederanwurf und ſofort Tor durch Feick 6:4.
Bedrängter Torſchuß der Gäſte, Pfiff, Ball geht
ins Tor, zweiter Pfiff (Schiedsrichterkniff) 6:5.
Eichhorn weit und ſpitz in die Ecke 7:5.
Mül=
heim zwei Rückhänder an die Latte. Koch
frei=
ſtehend auf den Mann. Mülheim Tor 7:6. Delp
gut. Feick auf den Mann. Merz raus wegen
Re=
klamation „das war doch kein Foul”.
Pfeifkon=
zert! Mülheim Tor 7:7 und nochmals 7:8.
Eich=
horn drei Strafwürfe daneben. Freund Ausgleich
3:8. Mülheim Strafwurf — 8:9. Gäſtehüter
bravo! Und nochmals Mülheim Strafwurf —
Tor — 8:10. Noch drei Minuten Spielzeit. „Es
iſt verloren.” Abmarſch von der Tribüne. Da —
alles kehrt. Eichhorn Strafwurf — Tor — 9:10.
„Wie lange noch?” „Zwei Minuten‟. Da —
Eich=
horn Bombe 10:10. Tempol Tempol Eichhorn
Strafwurf — Tor— 11:10. Anwurf und Abpfiff.
Begeiſterung. Jungens machen Luftſprünge.
Zur Krilik.
Sportverein 98: So paradox es klingt,
wenn man ſagt, daß ein Hüter ſeine Schuldigkeit
tat, wenn dennoch 10 Tore fielen. Daran iſt die
derzeitige Regel und der dünne Ball ſchuld.
Rothenburger mußte wegen Schwätzens
Ver=
warnungen einſtecken. Dann war er ruhig. Merz
nicht, dafür mußte er raus. Jungheim deckte
ſeinen Mann nicht. Das Fehlen Förſters merkte
man. Die geſamte Abwehr machte einen
zerriſſe=
nen Eindruck. Warum? Weil der Gäſteſturm
ſchneller war. Im Sturm gefiel der linke Flügel
und die Mitte beſſer als der rechte Flügel.
Eich=
horns Schußkraft überragte und zeichnet für den
Sieg verantwortlich. Denn
Mülheim war beſtimmt nicht ſchlechetr.
Der Sturm gefiel ſogar noch beſſer und hätte die
Abwehr — ſcheinbar kannte ſie es nicht, daß
heute Spiele durch Strafwurfſpezialiſten
ent=
ſchieden werden — ſich entſprechend eingeſtellt,
dann wäre der Sieg mit ihnen gewandert und
man hätte es begreiflich finden können.
Gruppenſieger: Hindenburg Minden.
Hindenburg Minden-Pol. Hamburg 5:2 (3:2).
6000 Beſucher wurden in Minden zunächſt von
den Leiſtungen der einheimiſchen Elf enttäuſcht.
Die Hamburger boten ein ausgezeichnetes Spiel
und waren zeitweiſe klar überlegen, aber ihr
Sturm vermochte die ausgezeichnete
Hinter=
mannſchaft Mindens mit dem glänzenden
Kör=
vers im Tor nicht zu überwinden. Die Platz=
herren waren ſchon nach einer Viertelſtunde
durch Strack, Möller und Roß 1. mit 3:0 in
Füh=
rung gegangen. Bis zur Pauſe konnten aber dann
die Hamburger doch durch Theilig und Buſe
zwei Gegentreffer zielen. Die Hanſeaten
wur=
den nach dem Wechſel drückend überlegen, ihr
Sturm konnte ſich jedoch gegen Mindens
Hin=
termannſchaft nicht ein einziges Mal mehr
durchſetzen. Glücklicher war Minden. Ein
Durchbruch brachte durch Röttger einen vierten
Treffer, und kurz vor Spielſchluß ſtellt Roß 2.
mit einem fünften Treffer den Sieg ſicher.
Ackermann=Hannover leitete einwandfrei.
Der Sieg Mindens, das ſich damit den erſten
Platz in der Gruppe und die
Teilnahmeberech=
tigung an der Vorſchlußrunde um die Deutſche
Meiſterſchaft geſichert hat, iſt ſehr glücklich. Die
Hamburger hätten bei beſſeren
Stürmerleiſtun=
gen mindeſtens ein Unentſchieden herausholen
müſſen. Körvers im Mindener Tor war der
überragende Spieler auf dem Platze. Er hielt
die unglaublichſten Bälle mit verblüffender
Sicherheit.
* Aufſtieg zur Gauklaſſe.
Die Endrunde kann am nächſten Sonntag
beginnen, denn die vier Sieger ſtehen feſt.
Starkenburg: 46 Darmſtadt Pfalz:
Mtv. Ludwigshafen, Rheinheſſen: Tad.
Pfeddersheim denn im letzten geſtrigen Spiel
ſchenkte ihr Rüdesheim die Punkte.
Frankfurt: Fußballſportverein. Er
ge=
wann gegen Rödelheim 8:5, ſo daß der Sieg
der Polizei über Dietesheim mit 16:7 dieſer
nichts mehr nützte.
Aufſtieg zur Bezirksklaſſe
im Kreis Skatkenburg.
Birkenau — Nieder=Liebersbach 16:4 (7:2).
Im Odenwald wurde bereits das dritte
Aufſtiegſpiel ausgetragen, ohne daß jemals das
Ergebnis bekannt wurde. Unterſtützung des
Handballſportes kann man das nicht nennen,
denn die Bezirksklaſſe hat drei Staffeln, von
denen nur eine im Odenwald ſpielt.
TV. Herrnsheim überzeugke.
T5G. 46 Darmſtadt - T5P. Herrnsheim
6:8 (3:3).
Einen beſſeren Griff konnte die Spielleitung
der TSG. 46 nicht tun, als die Herrnsheimer zu
einem Privatſpiel zu verpflichten. Das Spiel
brachte das, worauf es ankam: Schwächen der
46er Elf vor den ſchweren Spielen, die am
kom=
menden Sonntag ſchon beginnen, noch
auszu=
feilen. Die Hernsheimer mit ihrer flüſſigen
und kämpferiſchen Spielweiſe zwangen die 46er
zur Hergabe ihres wahren Könnens, dem ſie
aber noch nicht ganz gerecht wurden. Die erſte
Halbzeit war anſprechend, aber ſchon hier
zeig=
ten ſich die Schwächen im Sturm, ſonſt hätten
bedingt noch einige Feldtore für Darmſtadt
fallen müſſen. In der zweiten Spielhälfte kam
dann der Gaſt mit ſeiner ausgefeilten
Spiel=
weiſe weit mehr zu Wort als 46, doch hätte bei
einigermaßen Verſtehen der 46er Sturmreihe
ein Sieg noch möglich ſein können. Letztere
hatten aber nicht die Routine eines
Em=
bach oder Worms und Seeberger, die immer
wieder die Möglichkeiten ausſpitzten, um zu
Er=
folgen zu kommen. Wieder zeigte ſich, daß die
Hintermannſchaft von 46 den Anforderungen,
die man an ſie ſtellt, gerecht wird, aber ein
Schmerzenskind blieb weiter der Sturm, der im
Freiſpielen und gegenſeitigen Verſtändnis noch
manche Wünſche offen ließ.
Das Spiel, das wegen des Spielverbots am
Vormittag ſchon ausgetragen werden mußte,
GROSSFORMAT
Alosüddbobsoae
[ ← ][ ][ → ]Nr. 131
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 13. Mai 1981
Scherl-Bildmaterndienst.
Die ſchnellſten Staffelläufer der Welt.
Die Mannſchaft der Jowa=Univerſität (USA.) ſtellte dieſer Tage zwei neue Weltrekorde über
4X110 Yards mit 40,5 Sekunden und über 4X220 Yards mit 1:25,2 Minuten auf. Von links:
Dooley, Briggs, Jeſſy Owen (ein Neger) und Nelſon.
hatte leider keinen guten Beſuch aufzuweiſen,
konnte aber durch ſeine faire Art alle
Betei=
ligten zufriedenſtellen. Der Unparteiiſche, Seipp=
Tv. Arheilgen, paßte ſich ganz in den guten
Rahmen ein und hatte wenige Mühe, ſeinem
Amt gerecht zu werden.
Das Spiel: Schon in der 2. Min. kann
Herrnsheim durch Mittelläufer Seeberger die
Führung holen. Beim nächſten Angriff zieht
der 46er Halbrechte Witzleb mit abgegebenem
Strafwurf zum 1:1 gleich. Fünf Minuten
ſpä=
ter holt Embach durch Strafwurf erneut die
Führung. Es folgt eine Viertelſtunde
verteil=
tes Spiel, wobei auch die beiden Schlußmänner
ſich auszeichnen. Die 10 Min. vor der Pauſe
ergeben noch den Gleichſtand mit 2:2 durch
Strafwurf Witzlebs. Embach ſchafft das 2:3,
dem aber ein ſchöner — uß in die kurze Ecke
des 46er Linksaußen folgt, zum 3:3=Pauſenſtand.
Nach Wiederbeginn erwartet man allgemein
mehr von den Darmſtädtern, die ſich aber zu
ſehr im Sturm verzetteln, ſo daß die gebotenen
Gelegenheiten ſehr oft überſehen werden.
See=
berger und Embach buchen das 3:5. In der 9.
Min. verringert Schmitt durch überraſchenden
Langſchuß auf 4:5. Embachs Strafwurf ergibt
einen erneuten Vorſprung der Gäſte auf 4:6.
Zwiſchendurch hat es auch Beſchäftigung der
beiden Schlußmänner gegeben, die beiderſeits
wahre Paradeſtückchen vollbringen. Sehr viel
Pech in ſeinen Aktionen hat der Darmſtädter
Sturm, aber auch allzu oft und leicht erſichtlich
geſtaltet er ſeine Angriffe, ſo daß die erfahrene
Herrnsheimer Hintermannſchaft keine allzu
ſchwere Aufgabe hat. In den letzten 5 Minuten
fallen nochmals überraſchend 4 Tore. Schmitt
erwiſcht im Gedränge einen Ball, mit dem er
beherzt zum 5:6=Torabſtand verringert. Embach
und Seeberger ſchrauben das Reſultat auf 5:8,
das Arnold kurz vor dem Abpfiff durch einen
abgegebenen Strafwurf auf 6:8 ſtellen kann.
Mit dieſem Spiel hat die 46er Elf bewieſen,
daß ſie genüg end Kräfte beſitzt, um auch in den
weiteren Spielen ihren Mann zu ſtellen, wenn
nur das Spiel im Sturm noch etwas
ausgereif=
ter wird. Etwas mehr Flüſſigkeit und auch
kämpferiſchen Einſatz, und in erſter Linie den
Ball nicht länger tragen, wie unbedingt
not=
wendig. Die nötige Kraftreſerve beſitzt die
Mannſchaft, um in den kommenden
Aufſtieg=
ſpielen im Gau zu beſtehen und den
Darm=
ſtädter Handball ſo zu vertreten, wie es der
Vaterſtadt entſpricht. Mörfelden—TSG. 46
Re=
ſerve 4:9, Tv. Arheilg. Jgd.—TSG. 46 Jgd. 6:8.
Freundſchaftsſpiele.
Germania Pfungſtadt — 04 Arheilgen 2:4 (2:1).
Während die Reſerven, wenn auch knapp,
aber wenigſtens ſiegen konnten mit 8:7, zeigte
die erſte Garnitur wenig Erbauliches. Zwei
Stürmer fehlten, Becker und Crößmann, Hch.
Die erforderliche Umſtellung verſuchte man ſo
zu löſen, daß man den Mittelläufer auf
Rechts=
außen und ſpäter links ſtellte. Es war falſch.
Arheilgen war vollzählig zur Stelle. Achtzehn
Minuten dauerte es, bis ein Tor fiel,
Straf=
wurf durch Lindenlaub 0:1. Lange blieb es
bei dieſem Stande, bis kurz vor der Pauſe ein
Lichtblick der Platzelf in raſchen Abſtänden
zwei Tore ſchenkte durch Meherhofer und
Cröß=
mann, Carl. Es ſollten die einzigen ſein.
Wiederum verliefen 10 Minuten torlos. Schäfer
brannte zweimal durch und holte damit die
Führung für Arh. (2:3). Faſt mit dem
Schluß=
pfiff erhöhte Pfeiffers Strafwurf auf 2:4. Es
muß noch geſagt werden, daß Germanias
Hü=
ter einen guten Tag hatte. Sein Gegenüber,
der flinke Anthes, half viel mit zum Siege.
Das Stürmerſpiel der Gäſte iſt einfach und
durchſichtig. Germania konnte ihr Syſtem nicht
durchführen, da die beiden Außen fehlten.
Ripper iſt flink und gab ſich auch Mühe. Aber
der Gäſte Abwehr iſt erprobt. Engelhardt geht
zu ſcharf an den Mann. Er ſollte den
Mittel=
läufer erſetzen, ſtand aber meiſt in der
Ab=
wehr. Avemarie=Griesheim leitete gut.
TSG. Darmſtadt 2. — Tv. Mörfelden 4:9.
Drei deutſche Reunwagen als Sieger
beim Großen Preis von Tripolis. Rudolf
Ca=
racciola ſiegte in 2:38:47.6 Stunden für die 524
Kilometer (197,993 Stdkm.) vor Achille Varzi
(Auto=Union) und dem ebenfalls Mercedes=Benz
fahrenden Luigi Fagioli. Die neuen
zweimoto=
rigen Alfa Romeos von Nuvolari und Chiron
konnten ſich nicht durchſetzen, ſie wurden von den
deutſchen Wagen zweimal überrundet.
Einen ſchönen Erfolg buchte DKW.
bei der Tripolis=Fernfahrt. Die Fahrer Macher
und Dietrich legten mit einem „Reichsklaſſe”=
Wagen von Berlin nach Tripolis 6800 Kilometer
zurück und wurden damit Geſamtſieger der
ſchweren Prüfung.
Leichkathletik=Klubkampf
A5C. Darmſtadt — T5G. 46 Darmſtadit.
Nachdem ſchon am Donnerstag im Klubkampf
SV. Merck gegen ASC. II auf der ſchön
her=
gerichteten Kampfbahn an der Maulbeerallee die
diesjährige Wettkampfzeit eröffnet wurde,
tra=
fen ſich am Samstag die erſten Mannſchaften der
Turn= und Sportgemeinde 46 und des ASC. im
Hochſchulſtadion zu ihrem erſten großen
Wett=
kampf. Es war ein prächtiger Kampf zweier
gleichwertiger Gegner, den der ASC. knapp für
ſich entſcheiden konnte. In den Einzelwettkämpfen
verdienen vor allem die hervorragenden
Leiſtun=
gen von Söllinger und Neff Beachtung. Die
Olympiſche Staffel wurde nach ſpannendem
Kampfe erſt in den letzten Metern entſchieden,
hingegen ſtand leider der Ausgang der 4 mal 100
Meter=Staffel viel zu früh feſt, da ſchon der
zweite Läufer der Turn= und Sportgemeinde
in=
folge eines Muskelriſſes ausfiel.
Nach dem Wettkampf trafen ſich die beiden
Mannſchaften zu einem Kameradſchaftsabend,
der für alle Teilnehmer ein ſchönes Erlebnis
war, und an dem ein Vertreter der aktiven
ASC.er erklärte, der ASC. ſorge dafür, daß die
ſtudentiſchen Sportler keine eigenen Wege gehen,
und ſchaffe eine enge Verbindung zwiſchen
Hoch=
ſchulſport und Reichsbund für Leibesübungen.
Die Grundlage zur Löſung dieſer Aufgabe könne
nur eine geſunde Kameradſchaft und
Zuſammen=
arbeit zwiſchen den Studenten und den andern
Turnern und Sportlern der Stadt ſein.
Reſultat des Klubkampfes vom Samstag,
den 11. Mai 1935.
100 Meter Lauf: 1. Wettſtein ASC. 11,2;
2. Görich TSG. 11,8. — 110 Meter Hürden:
1. Blickſtad. ASC. 18,7: 2. Wettſtein ASC. —
400 Meter Lauf: 1. Avemarie TSG. 53,9; 2.
Ei=
ſenhauer TSG. 54,1. — 800 Meter Lauf: 1. Klein
ASC. 2,09; 2. Blickſtad ASC. 2.14,6. — 3000
Meter Lauf: 1. Fornoff TSG. 9.44; 2. König
TSG. 9.44,2. — Hochſprung: 1. Rolfſen ASC.
1,68; 2. Meyer TSG. 1,65. — Weitſprung: 1.
Göriſch TSG. 6.00; 2. Avemarie TSG. 5,96. —
Stabhochſprung: 1. Neiter TSG. 3,20; 2. Meier
ASC. 3.10. — Kugelſtoßen: 1. Söllinger ASC.
13,66: 2. Deppenbrock ASC. 12.00. — Diskus:
1. Schwarz TSG. 33,72: 2. Loewel ASC. 33,53.
— Speerwerfen: 1. Neff ASC. 55,75: 2.
Deppen=
brock ASC. 52,80. — Olymp. Staffel: 1. TSG.
4.025: 2. ASC. 4.027. — 4 mal 100 Mtr. Staffel:
1. ASC.; 2. TSG.
Südweſt=Gaumeiſterſchaft im Ringen.
Saarbrücken Weſt—Thaleiſchweiler 8:9.
Tgd. Dieburg—Athlt. Spgg. 88 Mainz 9:8.
Der urſprünglich für Mainz am Sonntag
vorgeſehene Kampf um die Gaumeiſterſchaft im
Mannſchaftsringen gelangte bereits am
Sams=
tag abend im Einverſtändnis beider Vereine
in Dieburg zum Austrag. Er brachte die
er=
wartete harte Auseinanderſetzung, bei der die
Mainzer durch eine grobe Fehlentſcheidung
des Schiedsrichters Hommel=Frankfurt=
Ecken=
heim um ihren verdienten Sieg kamen. Der
Kampf im Mittelgewicht zwiſchen Gawenda=
Mainz und Kaiſer=Dieburg nahm infolge einer
Armverletzung Kaiſers ein vorzeitiges Ende.
Der Schiedsrichter billigte dem Dieburger die
Wartezeit zu, nach deren Ablauf ſich Kaiſer
außerſtande erklärte, den Kampf fortſetzen zu
können. Man holte einen Arzt herbei, und als
dieſer eine Quetſchung feſtgeſtellt hatte,
er=
klärte Hommel den Dieburger zum Sieger.
Eine eigentümliche Entſcheidung, da ein evtl.
unerlaubter Griff des Mainzer Vertreters
ſo=
fort beim Abbruch des Kampfes durch den
Schiedsrichter, nicht erſt ſpäter durch die
Unter=
ſuchung des Arztes konſtatiert werden konnte.
Nachdem die Dieburger in den beiden erſten
Begegnungen einen Vorſprung von 5:0
heraus=
geholt hatten, kamen die Mainzer in den
mitt=
leren und ſchweren Klaſſen immer mehr an
den Gaſtgeber heran, um ſich ſchließlich aber
doch unter Einrechnung des Ergebniſſes im
Mittelgewicht 8:9 geſchlagen zu ſehen. Das
Verhalten des etwa dreihundertköpfigen
Publi=
kums veranlaßte den Kampfleiter zu
zwei=
maliger Verwarnung des Gaſtgebers.
Die Ergebniſſe:
Im Bantamgewicht ſiegte Bingel=Dieburg
nach 7 Minuten entſcheidend über Mathes=
Mainz durch Armzug in Erwiderung eines
gleichartigen Griffs des Mainzers.
Ohl=Dieburg errang einen Punktſieg über
den Mainzer Nehren im Federgewicht,
wäh=
rend Guthmann=Mainz ebenfalls nach Kampf
über die volle Zeit klarer Punktſieger im
Leichtgewicht über Wick=Dieburg wurde.
Unentſchieden trennten ſich im Weltergewicht
Flick=Mainz und Dries=Dieburg.
Im Mittelgewicht gab es den bereits
ge=
ſchilderten Kampfabbruch im Verlauf der erſten
Bodenrunde.
Wenig zu beſtellen hatte der Dieburger Herd
im Halbſchwergewicht gegen Ditt=Mainz. Der
Gaſt ſiegte nach 5:08 Minuten entſcheidend
durch Schulterdrehgriff.
Mit einem ſicheren Punktſieg des Mainzers
Horn im Schwergewicht über Boll=Dieburg
fanden die Kämpfe ihren Abſchluß.
Kanuſpork.
4 Zehner=Kanadier werden getauft.
Am Sonntag, den 23. Juni, findet in
Erfel=
den am Altrhein die Taufe von vier Zehner=
Kanadiern der Darmſtädter Kanuſport
treiben=
den Vereine (TSG. 46, Kanuklub und
Schwimm=
klub Jungdeutſchland) ſtatt, die vorausſichtlich
von Reichsſtatthalter Sprenger vorgenommen
wird. An dieſem Tage ſteht der Altrhein im
Zeichen des Waſſerſportes, zumal zur gleichen
Zeit die Altrhein=Kurzſtreckenregatta zum
Aus=
trag kommt. Am Tage vorher begehen die
Darm=
ſtädter Waſſerſportler gemeinſam mit der
Be=
völkerung aus Erfelden und Umgebung die Feier
der Sonnenwende.
An ſämtlichen Veranſtaltungen wirkt das
Muſikkorps der Landespolizeigruppe Darmſtadt
unter Leitung von Obermuſikmeiſter Buslau mit.
Skoer deutſcher Kunſtflugmeiſter.
In Stuttgart fanden am Sonntag auf dem
Cannſtatter Waſen die deutſchen
Kunſtflug=
meiſterſchaften ihren Abſchluß. Deutſcher
Kunſt=
flugmeiſter wurde diesmal Fliegerkapitän Stoer=
Berlin mit 1477 Punkten vor Gerd Achgelis mit
1471 Punkten und Liſel Bach mit 1049 Punkten.
Auf dem vierten Platz endete Schwarmführer
Meier=Darmſtadt mit 574 Punkten.
Der Fußball=Rückkampf zwiſchen
Deutſchland und der Tſchechoſlowakei wird
be=
reits am 12. Oktober dieſes Jahres in Prag
aus=
getragen.
Schwimmen iſt Notwendigkeit.
Nichtſchwimmer bleiben nah am Strand,
Der Taſchenkrebs liegt faul im Sand.
Der Krebs, der zwickt, das Opfer zuckt,
Worauf es mächtig Waſſer ſchluckt.
Sehr ernſt iſt dieſe Lage hier
Doch hört! Jetzt ſchreit das kluge Tier:
Sporkveranſtallungen
an Sonn= und Feierkagen:
Der Reichsſportführer gibt bekannt:
Mir ſind erneut Anfragen darüber zuges
gen, ob am Karfreitag und ähnlichen beſong
hohen Feiertagen Sportveranſtaltungen zuläh
ſeien. Dieſe Frage iſt erſchöpfend geregelt
d-
das Geſetz über die Feiertage vom 27 Febno
1934 (RGBl. I S. 129) und die anſchließe=
Verordnung über den Schutz der Sonn=
Feiertage vom 16. März 1934 (RGBl. I S. U.0
Danach ſind an Sonn= und Feiertagen m.i
rend der ortsüblichen Zeit des
Hauptgottesw=
ſtes verboten:
„Auf= und Umzüge, ſportliche und turnem
Veranſtaltungen, ſowie Hetz= und Treibja.
auf Wild, ſofern hierdurch der
Gottesdienſt=
mittelbar geſtört wird.”
Erlaubt ſind alſo alle ſportlichen und twin
riſchen Veranſtaltungen, die den Gottesdo
nicht unmittelbar ſtören.
Daneben ſind am Karfreitag und Bußtag
boten:
„Sportliche und turneriſche Veranſtaltur
gewerblicher Art und ähnliche Darbietungem,
wie ſportliche und turneriſche
Veranſtaltu=
nicht gewerblicher Art, ſofern ſie mit Auf=
Umzügen, mit Unterhaltungsmuſik oder Feſti/
anſtaltungen verbunden ſind.
Am Heldengedenktag und an kirchlichen Tag W 00M
gedenktagen gilt für Sportveranſtaltungen:
Uteun des Kreis
allgemeine Sonntagsregelung. Zuſätzlich Xarda mß die
boten ſind nur die
rſt wegen der E
„der Unterhaltung dienenden VeranſtaulF
gen, ſofern bei ihnen nicht der dieſem Tage K
ſprechende ernſte Charakter gewahrt iſt.”
Erlaubt ſind alſo alle ſportlichen Veramd
tungen, die den Gottesdienſt nicht unmitter
Klage des
ſtören, und die nicht durch Verbindung mit1); den Bezirksfürf
geeigneten Unterhaltungsveranſtaltungen WMnn fürſorgekoſte
den ernſten Charakter des Tages verſtoßen, wer 1008 gebor
Dieſe Vorſchriften ſind zwingendes Re2), Zuchentuberku
recht; weitergehende Anordnungen ſind 4ſu=Hoſpital in
möglich. Entgegenſtehende landesrechtliche 2A uch Anſcht des
ſchriften ſind ausdrücklich aufgehoben.
Uau, deſſen Verbri
kut bevorſteht.
(gez.): Breitme-g die Erſtattu
Beim Hockey=Länderkurnier in Brälſe eitens des
Tmte nach Heid
ldes in Höhe
Mburg behaupte
wurde Deutſchland im Kampf um den erſten :0 Arbeitsverhäl
zweiten Platz von England nach zweimak e geweſen.
Verlängerung knapp mit 3:2 Toren geſchlarg ſoe ſich bezügl
Holland ſicherte ſich den dritten Rang durch esehogen, dabei ſi
ebenfalls nach Verlängerung errungenen „0undbeſitz vorbe=
Jial habe der für
Sieg über Spanien.
Ri. Dieburg ſeit
Reichsbahn=Rot=Weiß Frankfurt — Limbul, dr Beſchäftigt
HC. ausgef.; FSV. Frankfurt — TM ſGitit ein Arbe
Sachſenhauſen 1:6; Allianz Frankfurn. / Le Leitung de=
Frankfurter TV. 1860 3:2; RV. Offenba./ Altolied und
Juemeldet, es
Eintracht Frankfurt 5:1; Dunlop SV. HS0 prden, Voru
— Reichsbahn=Rot=Weiß Frankfurt 1:3. Aſteher des Her
mf Urteil gi
Ungarn und Oeſterreich trugen am Sonuſchwweisantr
zwei Handball=Länderkämpfe aus. In der Mü vollem U.
gegnung der Männermannſchaft ſiegten 4 hage des Bezirk=
Oeſterreicher in ununterbrochener Reihen „WBürlsfürſorgeverb
auch diesmal mit 9:6 Toren, nachdem WBmſtegungskoſten
Ungarn bis zur Pauſe noch mit 6:5 in Führwudoig Rein iſt
lagen. — Das Spiel der Frauen beider 2um geboren,
der endete 2:2. Schon bei Halbzeit war //90er in Wahl
Schlußſtand hergeſtellt.
fun wird verlang
Das Tennisturnier von Blauw ifüuer des Kindes
Berlin ſah im Männereinzel den Berll in im Wahlen, leh
Henkel II mit 7:5, 6:2, 6:4 im Endkampf ert=el ſt. in Doſſen
reich. Bei den Frauen holte ſich Nelly Adanp. Beuirksfürſot
den Turnierſieg. Im Männerdoppel bliebenu/ehdderhältnis,
iet im Termin
Belgier Lacroix/de Bormann 6:3, 6:4, 5:00 Mg hat ſchri
über Henkel II/Göpfert ſiegreich.
reifen.
Die am Sonntag in Berlin in Angriffil /=Urteil
nommene Leichtathletik=Klubkämpfe um beruſung des
Deutſche Vereinsmeiſterſchaft brachten eine Midluß des Krei
gezeichnete Leiſtung. Im Kampf zwiſchen Eney Nichterteilt
Berliner SC. mit dem Allianz=SV., denme Antrag iſt
BSC. mit der beſten Punktzahl des Tages 7/4 vorden. Mäl
9017,09 gewann, konnte Günther Gehmyeiee, hat ſich das
im Hochſprung 1,95 Meter überſpringen: 700hal der Geſuchſt
einem Verſuch über 2 Meter wurde die Au Abe,
nur knapp geworfen.
Aics hat das G
Im Henckel=Rennen, der erſten ud eſomnmen.
rteilp
ſchen Pferdeſport=Prüfung dieſes Jahres, ſiiel
Sturmvogel unter W. Printen vor Goldthoe
und Artiſchocke. Das Rennen, das mit 2lk70
Mark ausgeſtattet war, wurde in Hoppegaue 70
gelaufen. Der Toto zahlte für den Sieg Sinn
vogels 15:10 Mark. Conteſſina war nicht 1
Start.
Einen zweiten deutſchen Automobilſieg
es nach dem großen Erfolg von Carraciolal
Tripolis auch in Helſingfors. Der belan
nordiſche Rennfahrer Karl Ebb holte ſich.
Großen Preis von Helſingfors ganz überiel.
auf Mercedes=Benz.
„Lernt ſchwimmen, Leute! Nehmt2 20
Dann gibt es keine Ertrunk’nen mehr”
bmtag, 13. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 131 — Seite 7
Die deutſche Arbeitsfront
7n)
Jekl anmelden zu den Sporkkurſen
tr us=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
15. Mai fangen unſere Sportkurſe an. Sie laufen das
„am” ahr hindurch. Hole dir noch morgen das koſtenloſe
Viertel=
aicryrogramm. Es enthält alles, was du wiſſen mußt.
hmeldungen und Auskünfte bei der Geſchäftsſtelle „Kraft
durtgfreude‟, Bismarckſtraße 19 (Seitengebäude), Anruf: 3330.
NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟.
Beikllung des Kreiswandertreffens.
hider muß die Sternwanderung, die für den 19. Mai
ange=
den Vei ſetzin wegen der Eröffnung der Reichsautobahn verlegt werden.
Als neuer Zeitpunkt für das Kreiswandertreffen wird der
26. Mai feſtgelegt.
Die einzelnen Ortswandergruppen des Kreiſes Darmſtadt
wandern nach dem „Griesheimer Haus”, dem Ziel der
Sternwan=
derung, wo ſich ab 13.30 Uhr ein volkstümliches Programm mit
Spiel und Tanz bis gegen 17 Uhr abwickelt.
Dann erfolgt Rückmarſch bzw. Rückfahrt, je nach Entfernung
des Wohnſitzes der Teilnebmer.
Tagesverpflegung iſt mitzubringen. Unkoſten entſtehen nicht.
Veranſtalkungen des Amtes für Berufserziehung
13.-20. Mai.
Berufsgruppe der Kaufmanns=, Büro= und Behördengehilſen.
Gruppe der leitenden Arbeitskameraden:
Mittwoch, den 15. Mai, 20.30 Uhr:
Wie ſtehen wir zur Werbung?” im Saal 1. Rheinſtr. 14, II.,
Eingang Grafenſtraße, Vortragender: Friedrich Senft,
Werbe=
ſchriftſteller.
Fachgruppe Textil=Einzelhandel.
Freitag, den 17. Mai, 20.30 Uhr:
Viſtra und Wollſtra”, im Saal Rheinſtraße 14, II., Eingang
Grafenſtr. Vortragender: Betriebsführer Siegfried Schneider.
Fachgruppe Banken und Sparkaſſen.
Montag, den 20. Mai, 20.30 Uhr:
„Die Buchhaltungsarbeit in der Bank”, im Saal 2, Rheinſtr. 14,
II., Eingang Grafenſtraße. Vortragender wird noch
bekannt=
gegeben.
Provinzialausſchuß.
Aburg behauptet, es habe im Herz=Jeſu=Hoſpital ein regel=
1. Klage des Bezirksfürſorgeverbands Stadt Darmſtadt
eranſtaltung gegeru den Bezirksfürſorgeverband Kreis Dieburg wegen Erſtat=
Tages verſy tunzs pnr Fürſorgekoſten für den Hch. Lutz.
zwin
1898 geborene Hch. Lutz von Nieder=Klingen wurde
wege„Knochentuberkuloſe in Verbindung mit Geiſtesſchwäche ins
rdn
very=uſtt=Hoſpital in Darmſtadt eingeliefert. Es handelte ſich
landes
ſort ſich Anſicht des Klägers um eine fürſorgeriſche Betreuung
ſes zutz, deſſen Verbringung in die Provinzial=Pflegeanſtalt
); BreiſFbe ſſtdt bevorſteht. Der Bezirksfürſorgeverband Darmſtadt
erlmnt die Erſtattung des dem Spital gegenüber anerkannten
ffleſzeldes in Höhe von 201 Mark und Uebernahme in eigene
ArMel Fürrae ſeitens des Beklagten.
on um de echtte Arbeitsverhältnis beſtanden, Hch. Lutz ſei dort
Hilfs=
ind nach Warbekir geweſen. — Darmſtadt betont noch, der Vater des Hch.
3:2 Toren /Lutz / übe ſich bezüglich ſeines Grundbeſitzes, auf das Altenteil
tten Rang hurüäkgzogen, dabei ſich aber den lebenslänglichen Nießbrauch an
g errung ſem bundbeſitz vorbehalten. Bei der Aufnahme ins Herz=
Jeſu=
doſwſte habe der fürſorgeriſche Gedanke im Vordergrund
ge=
tandse! Dieburg ſeinerſeits hebt hervor, es habe auch nach der
ikfurt
Seit er Beſchäftigung und der gewechſelten Korreſpondenz vor
Frankfunt — ſem „Eitritt ein Arbeitsverhältnis (Schweinefütterung)
beſtan=
n. lie Leitung des Spitals habe den Hch. Lutz auch als
„Pfliiſhtitglied und Hilfsarbeiter zur Allgemeinen
Ortskranken=
aſſe agemeldet, es ſei auch Lohn (nicht nur Taſchengeld)
ge=
ahlth wrden. Vorſorglich wird beantragt, den Vater Lutz und
en ſctſteher des Herz=Jeſu=Hoſpitals als Zeugen zu vernehmen.
9s Urteil gibt unter Ablehnung der
geſtell=
h trugenugeniBweisanträge der Klage der Stadt
Darm=
ſpfe aus uſt adiſen vollem Umfange ſtatt.
7 llage des Bezirksfürſorgeverbands Stadt Heidelberg gegen
unnſc
brochenar en birksfürſorgeverband Kreis Heppenheim wegen Erſatzes
von Gepflegungskoſten für Ludwig Rein.
Luwig Rein iſt im Jahre 1926 als vorehelicher Sohn in
ſſe ihim geboren, die Kindesmutter hat im Jahre 1927 den
uinddsater in Wahlen geheiratet. Das Kind wurde ſpäter zu
inery ante nach Heidelberg in Pflege gegeben. Die
Koſten=
iſtatrug wird verlangt, da es ſich um ein Pflegekind handle.
Türter des Kindes war 1927 bei ihren Schwiegereltern etwa
er
Jallnin Wahlen, lebt aber jetzt mit ihrem Ehemann, der
Alt=
reinzel A händ eriſt, in Doſſenheim.
im
D Bezirksfürſorgeverband Heppenheim beſtreitet ein
lte ſich N0 Pflegeind verhältnis, das ihn erſtattungspflichtig mache.
Beim Termin nicht vertretene Bezirksfürſorgeverband Stadt
innerdoppt
an 53 ſ beidethrg hat ſchriftlich gebeten, die Entſcheidung nach
Akten=
ßegreich age ſutreffen.
B6z Urteil gibt der Klage ſtatt.
35 kerufung des Drogiſten Willi Walther zu Erzhauſen gegen
Aü uen hiche Feflung der ETedis un Bewdel niSſe.
De Antrag iſt wegen Unzuläſſigkeit des Geſuchſtellers
ab=
elehitt vorden. Während die Bürgermeiſterei das Geſuch
be=
urwohrite, hat ſich das Kreisgeſundheitsamt dagegen ausgeſpro
hen, mal der Geſuchſteller Apothekerwaren verbotswidrig
ver=
ſchleißft abe.
Waher hat das Geſchäft im November 1933 mit den
Waren=
vorräſe ubernommen.
U6 Urteil verwirft die Berufung.
2c im Friſeurgeſchäft bedienen Hühner=
Augen
Ind un varif Schwarzerornt
und Hornhaut
Der Polizeibericht meldel:
Zeugen geſucht. Am Samstag, dem 27. April 1935 wurde
eine ältere Frau in der Kirchſtraße durch einen Radfahrer
an=
gefahren und verletzt. Zeugen, die den Unfall beobachtet haben
oder den Radfahrer kennen, werden dringend erſucht, ſich bei der
Polizeidirektion, Zimmer 28, zu melden.
Diebſtähle an der Reichsautobahn. Während der letzten
Zeit wurden aus einer Bauhütte an der Reichsautobahn
ver=
ſchiedene Werkzeuge, eine eiſerne Bogenſäge, drei Kreuzpickel,
zwei Schiebkarren aus Holz, drei Viſierſtäbe, rot und weiß (dieſe
Gegenſtände ſind alle mit dem Zeichen H. P. verſehen),
Ver=
bandszeug, eine Waſſerwaage, verſchiedene Kleinwerkzeuge wie
Hämmer, Beißzangen uſw., Holzpfähle und Diehlen, ſowie zwei
Zentner Briketts geſtohlen.
Desgleichen wurden in der Nacht vom 5. auf 6. Mai 1935 aus
einer anderen Bauhütte an der Griesheimer Brücke 6
Arbeits=
kittel und eine grüne Gärtnerſchürze entwendet. Sachdienliche
Mitteilungen, die auch vertraulich behandelt werden, erbittet das
Landeskriminalpolzeiamt Darmſtadt. Hügelſtraße 31/33,
Zim=
mer 27.
Wer hat das Fahrrad vertauſcht? Am Freitag, den 27. Mai
1935, gegen 18.30 Uhr, wurde vor der Filiale von Schade u.
Füll=
grabe, Ecke Liebig= und Kahlertſtraße, ein Damenfahrrad ohne
Marke, Fabr.=Nr. 57 633, vertauſcht. Diejenige Perſon, die
be=
obachtet wurde, wird aufgefordert, das vertauſchte Damenrad
um=
gehend bei der Polizeidirektion Landeskriminalpolizeiamt,
Hügel=
ſtraße 31/33, Zimmer 30, abzuliefern. Im Falle der
Nichtablie=
ferung wird gegen die betreffende Perſon Strafanzeige wegen
Diebſtahls erhoben.
gen 3.30 Uhr, wurde an dem Hauſe Zeughausſtraße 7 eine
Haken=
kreuzfahne von drei jungen Leuten und einer Dame abgeriſſen
und mitgenommen. Sachdienliche Angaben ſind an das
Landes=
kriminalpolizeiamt, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 12, zu richten.
Warnung vor einem Heilmittelbetrüger. Seit Dezember
1934 tritt in verſchiedenen Teilen Heſſens ein angeblicher
Heil=
kundiger auf, der ſich Dr. Fritz Fiſcher nennt, einmal in Mainz,
dann wieder in Hochheim wohnhaft ſein will. Nach
vorgenom=
mener Augendiagnoſe oder auch nach körperlicher Unterſuchung
verordnet er den Patienten Maſſage und alle möglichen Tees,
läßt ſich hohe Beträge als Vorſchuß zahlen. Sein Verſprechen
nach beſtimmter Zeit wieder vorzuſprechen, hält er nicht. Er iſt
etwa 35 Jahre alt, ſchlank, hat volles, friſches Geſicht,
dunkel=
blondes Haar bartlos, führt ein Ballonrad mit gelben Felgen
mit ſich. Bei ſeinem Auftreten wolle man die nächſte Polizeiſtelle
verſtändigen. Sachdienliche Mitteilungen nimmt auch das
Lan=
deskriminalpolizeiamt — K. 4 — entgegen.
Vereins= und lokale Beranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
— Reichsverband der Baltikumkämpfer, Vereinigung ehemal.
Grenzſchut= und Freikorpskämpfer, Ortsgruppe Darmſtadt. Im
Lichtſpielhaus „Helia” gelangt zurzeit der Film „Um das
Men=
ſchenrecht” von Hans Zöberlein zur Aufführung. Da dieſer Film
die Befreiung Münchens von dem roten Terror noch einmal vor
uns aufrollt, wird allen Kameraden der Beſuch desſelben eindring=
Scherzer, Ortsgruppenführer.
lich empfohlen.
Was die Lichtſpiel=Theater bringen.
— Das Union=Theater zeigt nur noch einige Tage den neueſten
Victor de Kowa=Film „Da ſtimmt was nicht”. Lizzi Holzſchuh,
Ralph Arthur Roberts und Adele Sandrock. Luſtſpieldarſteller von
Format, garantieren zwei Stunden froheſter Laune. Die Ufa=
Ton=
woche bringt u. a. Bilder vom Tag der nationalen Arbeit in
Berlin.
— Die Helig=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen den
gewaltigen Freikorpsfilm „Um das Menſchenrecht”. Hans
Zöber=
lein, der erfolgreiche Geſtalter von „Stoßtrupp 1917” ſchuf mit
dieſem Film eine würdige Fortſetzung ſeiner unglaublich
reali=
ſtiſchen Schilderungsart.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen bis einſchließlich Mittwoch den
großen Kriminalreißer „Schatten der Unterwelt” mit Harry Piel,
Darry Holm und Hans Junkermann in den Hauptrollen.
— Reſi=Theater zeigt den ſpannenden Kriminalfilm „Der
Polizeibericht meldet” mit Olga Tſchechowa, Paul Otto, Johannes
Riemann. Käthe Haack, Hanſi Nieſe.
Verlegung des Zubiläums der Kriegerkameradſchaft
„Haſſia”, des großen Soldakenkreffens in Viernheim
i. Viernheim, 13. Mai. Da am 19. Mai bekanntlich di
Er=
öffnung der Teilſtrecke Frankfurt-Darmſtadt der Reichs=
Auto=
bahn ſtattfindet, mußte das Jubelfeſt der Haſſia” und das
da=
mit verbundene große Soldatentreffen verſchoben werden. Aus
dieſem Grunde weilte Kameradſchaftsführer Klee am Samstag
vormittag in Darmſtadt und teilte fernmündlich mit: Wegen
Einweihung der Autobahn am 19. Mai hat der Landesführer
des Gaues Kurpfalz im Reichskriegerbund Kyffhäuſer das
Sol=
datentreffen in Viernheim auf den 31. Auguſt und 1.
Sep=
tember 1935 verlegt.
Dg. Arheilgen, 12. Mai. Geſangverein „Frohſinn”.
Im Vereinslokal hielt der Verein eine gutbeſuchte
außer=
ordentliche Generalverſammlung ab, die ſich mit der
Durchführung der Feier des 60jährigen Beſtehens befaßte.
Vor=
ſitzer Völger ſprach zunächſt über die diesbezüglichen Vorarbeiten
des Vorſtandes. Danach ſoll das Jubiläumsfeſt ſich über drei Tage
erſtrecken und am 11., 12. und 13. Juli 1936 ſtattfinden. Feſtlokal
iſt das „Haus der Arbeit” mit Garten und Hof. Als
Geſchäfts=
führer für das Jubiläumsfeſt wurde Mitglied Jakob Gimbel
be=
ſtimmt, als Feſtrechner Mitglied Fritz Eberhard. Als Auftakt der
Jubiläumsveranſtaltungen findet im Monat Februar ein
Jubi=
läumsball ſtatt, dem im April ein Jubiläumskonzert folgt. Im
weiteren Verlauf der Verſammlung wurden die einzelnen
Aus=
ſchüſſe wie Finanzausſchuß, Wirtſchaftsausſchuß, Preſſeausſchuß,
Vergnügungs= und Dekorationsausſchuß uſw. gebildet, die
nun=
mehr die weiteren Vorarbeiten in Angriff nehmen. Ebenſo wurde
die Finanzierung des Feſtes beſprochen. — Im Herbſt dieſes
Jahres unternimmt der Verein eine Sängerfahrt mit Omnibus,
deren Ziel noch nicht feſtliegt.
t. Gernsheim, 11. Mai. Freche Zigeunerin. In einem
hieſigen Uhrengeſchäft leiſtete ſich eine Zigeunerin ein tolles
Stück=
chen. Sie ließ ſich verſchiedene Ringe und Anhänger vorlegen, um
ſich etwas auszuſuchen. Der Inhaber nebſt ſeiner Frau waren
hierbei anweſend. Plötzlich verſchwand die Zigeunerin mit dem
Grund, nichts Paſſendes zu finden. Aber mit dem Verſchwinden
der Zigeunerin waren auch 6 Ringe, in einem Bündel
zuſammen=
gebunden. verſchwunden. Der Mann ging ſofort der Zigeunerin
nach, die aber mit großer Frechheit alles leugnete. Auf der Polizei
leugnete ſie auch. Sie wurde auf kurze Zeit in die Arreſtzelle
ge=
bracht, wo ſie die geſtohlenen Ringe verſteckte. Nachdem man ſie
wieder aus der Arreſtzelle herausließ, ſuchte man nach den Ringen
und fand ſie in dem Aſchekaſten des Ofens verſteckt. Sie wurde
zur Anzeige gebracht.
Be. Klein=Gerau. 10. Mai. Geſtorben iſt im Alter von 80
Jah=
ren Peter Klingler. Noch vor kurzem konnten wir von ſeiner
Goldenen Hochzeit berichten.
Weiterberichl.
Während bei uns in den letzten Tagen faſt ſommerlich
an=
mutendes Schönwetter aufgekommen war, herrſcht ſchon ſeit
eini=
ger Zeit in den ſkandinaviſchen Ländern, vornehmlich in
Nor=
wegen, ausgeſprochen winterliche Witterung mit Fröſten und
Schneefällen. Gemäß der aufgekommenen Luftdruckverteilung
— hoher Druck über Weſt= und Nordweſteuropa, tiefer Druck im
Oſten — dringen jetzt kühlere Luftmaſſen auch in Deutſchland
ein, deren Einfluß ſich zunächſt noch verſtärkt.
Ausſichten für Montag: Wechſelnd bewölktes Wetter mit
einzel=
nen Niederſchlagsſchauern, bei lebhaften weſtlichen und
nörd=
lichen Winden weitere Abkühlung.
Ausſichten für Dienstag: Fortdauer der unbeſtändigen kühleren
Witterung mit einzelnen Schauern.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer: für den Handel: Dr. C. H. Queiſch: für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort; Dr. Herbert Nette:
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul
Ziegle=
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. TV. 35. 20486. Pl. 3. Lruck und Verlag: L. C. Wittich
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Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung= Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
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Seite 8 — Nr. 131
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 13. Mai
Uwärst du nie von mie gegangen=
26)
Roman von Erich Ebenstein
Nachdruck verboten
Manfred ſollte ſtaunen, wenn er heimkehrte, wie die
Einnah=
men ſich durch die Neuerungen, die ſie eingeführt, geſteigert hatten.
Rutte und Livius ſchüttelten zwar manchmal bedenklich den
Kopf über einzelne dieſer Neuerungen, aber das kümmerte Frau
Sophie wenig. Sie war glücklich und voll Eifer, ſie ausführen zu
können.
Allerdings — es gab Sonntage und freie Stunden des Abends,
wo Frau Sophie nicht im Bureau ſein konnte, ſondern allein
da=
heim in der kalten, öden Villa ſaß, und dann fühlte ſie ſich
manch=
mal recht einſam und verlaſſen.
Dann ſehnte ſie ſich nach dem Sohne, der einſt ihr Abgott
ge=
weſen und es in Zukunft wieder werden ſollte .. . . jetzt, nachdem
„die Perſon” glücklich von der Bildfläche verſchwunden war.
Oja — nun würde alles wieder gut werden .. . . und ſie Fred
wieder für ſich haben wie einſt, als er ein Knabe, und ſpäter, als
er ein Jüngling war.
Frau Sophie hat mit der Durchſicht der Geſchäftspapiere, die
vor ihr liegen, innegehalten und ſich einen Augenblick in den
Schreibtiſchſtuhl zurückgelehnt, wobei ihre hellblauen Augen, die
immer an klares, kaltes Gletſchereis erinnern, ſich in
unbeſtimm=
bare Fernen verloren.
Wer ſie jetzt ſo geſehen hätte mit dem weichen Schimmer in
den ſonſt kalten Augen und dem in die Vergangenheit
zurückge=
richteten Blick voll verhaltener Sehnſucht, hätte erkannt, daß es
hinter der unbewegten Außenſeite dieſer Frau doch ein warmes
Fleckchen gab, wo insgeheim Blumen ſproßten und Träume
ge=
diehen.
Aber es ſieht ſie niemand. Sie iſt allein in ihrem Bureau.
Und ihre Gedanken ſchweifen weiter in die Vergangenheit.
Nein — ihr ſelbſt war es nie gegeben geweſen, Fred eine
zärtliche Mutter zu ſein. Er aber war immer ein zärtliches,
an=
ſchmiegendes Kind geweſen. Er hat ſie geliebt und bewundert.
Und das war ſo ſchön geweſen! War einſt die Sonne in ihrem
Leben. Es hatte ſo gut getan, ſich daran zu wärmen.
Erſt Sigrid hatte alles zerſtört ..
Es klopft an Frau Sophies Bureautür. Im Augenblick ſitzt ſie
wieder ſteif und ſteil aufgerichtet da, die kalt gewordenen Augen
wieder auf die Papiere auf dem Schreibtiſch gerichtet.
Was iſt ihr auch nur eingefallen, hier im Bureau
Privat=
gedanken nachzuhängen?
„Herein”, ſagt ſie kühl und geſchäftsmäßig. Ihr Neffe Livius
tritt ein.
„Verzeih, Tante, daß ich dich ſtöre, obwohl du Auftrag gabeſt,
dich ungeſtört arbeiten zu laſſen.”
Sie ſieht ſofort an ſeinem Geſicht, daß er ungewöhnlich
erregt iſt.
„Nun, was gibt es denn, Livius? Ich nehme an, daß nur
etwas Wichtiges dich veranlaßt hat
„Ja — etwas ſehr Wichtiges, um deſſentwillen du die
Stö=
rung wohl verzeihen wirſt. Es kam ſoeben eine Depeſche aus
Jaffa an die Firma. Von Manfred. Er iſt frei und befindet ſich
bereits auf der Heimreiſe.”
Wenn Livius Hallberger erwartet hat, daß Frau Sophie nun
mit einem Jubelruf aufſpringen würde, ſo hat er ſich wieder
ein=
mal gründlich getäuſcht. Aeußerlich unbewegt, wie ſie den Tod
ihres Mannes und Sigrids Fortgehen entgegengenommen, nimmt
ſie auch dieſe Freudenbotſchaft auf.
Wohl ſtürmt es in ihrem Innern wild empor: Er kommt
er kommt .. . endlich werde ich mein Kind wieder in die Arme
ſchließen und die Hand, die den Füllfederhalter hält, preßt ſich
krampfhaft um dieſen, als wollte ſie ihn zerdrücken — aber die
ſchmalen Lippen ſagen nur: „Wo iſt die Depeſche?‟
Hallberger legt eine geſchloſſene und eine geöffnete Depeſche
vor ſie hin.
„Die geſchloſſene iſt an Sigrid adreſſiert und enthält
vermut=
lich dieſelbe Botſchaft.”
Ein ganz kleines bitteres Zucken um die Mundwinkel kann
Frau Sophie doch nicht unterdrücken. An Sigrid alſo hat er noch
beſonders telegraphiert . an ſie, die Mutter, nicht.
Die Depeſche an die Firma Donawend lautet:
„Unerwartet in Freiheit geſetzt, bin in Jaffa, wo ich mit
Ent=
ſetzen Vaters Tod erfuhr. Filiale hier verloren, bin in
Verkaufs=
unterhandlungen. Sobald dieſe beendet, trete Heimreiſe an.
Manfred.”
„Es iſt gut. Haſt du ausgerechnet, wann Fred hier ſein kann?”
„Das läßt ſich ſchwer berechnen, da man nicht weiß, wann er
ein Schiff erwiſcht. Rutte meint, vor acht bis vierzehn Tagen!
ten wir Fred kaum erwarten dürfen. Aber er wird wohl vor
ſtantinopel aus noch einmal telegraphieren."
„Gut. Laß mich nun allein, ich habe noch zu arbeiten.”
Aber Frau Sophie arbeitet nicht, nachdem Livius ſie
ve=
hat. In die Freude über des Sohnes bevorſtehende Hen
miſchen ſich Bitterkeit und Unruhe.
Sigrid hat er telegraphiert — ihr nicht! Was er woſß
ein Geſicht machen wird, findet er nicht ſeine blonde Liebſte ru
ſcheinheiligen Madonnenmiene nicht mehr daheim!
Bei dieſem Gedanken ſteigt plötzlich ein gewiſſes Unbch
in Frau Sophie auf. Zum erſtenmal fragt ſie ſich, was ſie Y
fred eigentlich als Erklärung dafür ſagen ſolle?
Alles? Die volle Wahrheit? Oder nur einen Teil derſce
Es würde ihn niederſchmetternd treffen .. . . und vällse
würde er ihr nicht einmal glauben?
Sie beſchließt alſo, vorläufig ſich dem Sohne gegenübe
die Nichtswiſſende hinaus zu ſpielen. Erſt wenn er ſich mich
Sigrids Verluſt ergibt, wird ſie ihm die Wahrheit ſagen.
Sechzehntes Kapitel.
Manfred Donawends Heimkehr.
Endlich war der langerſehnte Augenblick da, wo mai
Manfred Donawends letztem Telegramm aus Konſtantionpe
Eintreffen mit dem Orientexpreßzug erwarten konnte.
Frau Sophie, von Doktor Rutte und Livius Hallber geſt,
gleitet, geht ſchweigend auf dem Bahnſteig auf und ab. D./
auch ſchon der Zug langſam ein.
Ein ſchlanker, hübſcher junger Mann mit von Sonven
Luft gebräuntem Geſicht ſpringt aus einem Abteil erſter Hil/
Manfred Donawend. Er hat die regelmäßig geſchnittenen
ſeiner Mutter, aber die dunklen, warmleuchtenden, guten Aen
ſeines verſtorbenen Vaters.
Dieſe dunklen, ſtrahlenden Augen gleiten jetzt ſuchend U8
Ein Diener des Hauſes Donawend, der ihn zuerſt erblick),
an ihn heran.
„Willkommen, gnädiger Herr, in der Heimat! Darf ich uß
Gepäckſcheine bitten? Das Auto wartet draußen, und durn
Ausgange ſteht die gnädige Frau.”
„Grüß Gott, Heinrich, da ſind die Scheine.” Ein flüt
Händedruck dem alten langjährigen Diener, dann eilt Wa
dem Ausgange zu, wo inzwiſchen auch die anderen ihn
haben und ihm entgegenkommen.
Ein paar Umarmungen, dann fliegt Manfreds Blick abe
ſuchend umher.
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