Einzelnummer 10 Pfennige
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Nummer 128
Freitag, den 10. Mai 1935
197. Jahrgang
M erſte Ekappe Frankfurk-Darmſtadt ferkiggeſtell. — Der 19. Mai ein Tag von weikkragender und
entſcheidender Bedenkung für die deutſche Kraſffahrt und den deutſchen Straßenbau.
Eröffnung der Autobahn am 19. Mai.
Generalinſpektor Dr. Todt
ſer die verkehrsgeſchichkliche Bedeukung
dieſes Ereigniſſes.
wEli
DNB. Berlin, 9. Mai.
erſte Strecke des Reichsautobahnnetzes zwiſchen
Frank=
ia Main und Darmſtadt — ein Teilſtück der großen
Zu=
traße Hamburg—Frankfurt a. M.—Baſel — wird am
ſu dem Verkehr übergeben.
ſies für die deutſche Kraftfahrt und den deutſchen
bau außerordentlich bedeutungsvolle Ereignis gab dem
munſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr.=Ing.
Veranlaſſung, am Donnerstag nachmittag vor einer
Zahl von in= und ausländiſchen Preſſevertretern über
lSaßenweſen im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland und
üdere über das Werden der Reichsautobahnen zu ſprechen.
MGedanke der Reichsautobahn ſtammt vom Führer ſelbſt,
u mit dem großzügigen Plan ſchon während ſeiner
ſutthaft in Landsberg beſchäftigte. Bereits 11 Tage nach
iſchübernahme bei der Eröffnung der
Automobilausſtel=
alw der Führer zum erſtenmal öffentlich dieſem Gedanken
. Am 23. September 1933 tat der Führer den erſten
btjuch zur Reichsautobahn bei Frankfurt a. M.
Eln dem Bau der Autobahnen geht Hand in Hand eine
mtüge Neuordnung der Straßenverwaltung. Ein
plan=
er 8 Blchſap bilgAusbau der beſtehenden Straßen und die Neueinteilung
henſtraßell” /4luſtraßennetzes iſt gleichfalls bis auf kleinere Reſtarbeiten
ſtſen. In Zukunft beſtehen neben den Reichsautobahnen
100D0 Kilometer Reichsſtraßen und etwa 83 000 Kilometer
dtizen erſter Ordnung.
en nächſten Tagen erſcheint eine Verordnung, die den
üldes Verkehrs auf den Autobahnen vorläufig regelt.
ſeu= und Rekordfahrten ſind nur mit Genehmigung
zu=
üe Benutzung der Straßen iſt vorläufig koſtenfrei. Das
hält ſich vor, die Betriebserſparniſſe für Kraftwagen
m irgendeiner Form dem Kapitaldienſt der
Reichsauto=
uict utzbar zu machen.
Hein Kilomeker Reichsaukobahn
2ſn19. Mai wird die erſte Teilſtrecke der Deutſchen
Reichs=
pbarſch hfl. bhtzſen Frankfurt a. M.—Darmſtadt feierlich eröffnet. Mit
ſthen Tage wird dieſe Strecke, dem öffentlichen Verkehr
ſrotzſ. Damit iſt in der Folge des gewaltigen Wirkens der
eRhc 2 Kotztozialiſtiſchen Aufbauarbeit eine erſte Etappe
er=
ht4 nd dieſer Tag wird für die deutſche Kraftfahrt wie für
laichen Straßenbau ein Ereignis von weittragender und
ſchiunder Bedeutung ſein.
DaBau eines großzügigen und weitmaſchigen Netzes von
ſoſlwen iſt das ureigenſte Gedankengut des Füh=
9tſe ſchon in den Monaten ſeiner Haft auf der Feſte
Lands=
eerſten Entwürfe ausarbeitete. So konnte Adolf Hitler
W1 nach der Machtübernahme, bereits am 1. Mai 1933,
eſun Tag der deutſchen Arbeit, die Verwirklichung dieſes
Im Bauprogramms ankündigen. Nun folgte Schlag auf
der Vorarbeit und in der Vorbereitung. Am 30. Juni
ue der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen
WFritz Todt ernannt und ihm gleichzeitig die oberſte
Bau=
et Reichsautobahnen übertragen. Es folgten in dieſer
kgeſetzlichen Grundlagen, die Gründung der Geſellſchaft
Atobahn” als Tochtergeſellſchaft der Deutſchen Reichs=
M der Ausbau der Behörden des Generalinſpektors zur
Reichsbehörde für das geſamte Straßenbauweſen, alſo
en und Landſtraßen. Immer wieder hat der Führer
aentlich der Eröffnung der großen Berliner
Automobil=
ſteAn und an den Tagen, der Deutſchen Arbeit, zu den
eiben des Programms, zur Moderniſierung des Verkehrs=
Mens igehend Stellung genommen und auf die drei gro=
MWundlagen den Straßenbau, den
Kraftver=
rAw die Treibſtoffverſorgung, hingewieſen.
J kſſamt wird die Strecke des Reichsautobahnnetzes die
Wee2 N 7000 Klm. ausmachen. Davon ſind 1500 Klm. heute
Bas jertere 1500 Klm. Strecke ſind für den Bau freigegeben
ü bitere 2000 Klm. Strecke werden die Baupläne
bear=
ſitet 2n vorbereitet.
Belid wird nach dem Stande vom 1. Mai 1935
auf folgenden Teilſtrecken:
160 Klm.
Glih—Frankfurt a. M.—Karlsruhe .
60 Klm.
SiÜrt— Ulm . . . . .
Mkſin — Landesgrenze ..
MSer —Berlin (Nürnberg — Leipzig) . . . 180 Klm.
H4 M1 Leipzig.
G1 A 1 — Chemnitz — Dresden . . . . . 60 Klm.
Ru —Liegnitz und Oberſchleſien . . . . 90 Klm.
ſtusen
„. 106 Klm.
.. . 35 Klm.
. 90 Klm.
130 Klm.
— Stettin.
Frankfurt a. d. O. und Ring um Berlin 130 Klm.
210 Klm.
— Hannover.
49— Hamburg — Lübed
Agen — Kaſſel".
Nurd— Duisburg — Düſſeldorf — Köln
Ee bei Kaiſerslautern und Plauen
125 Klm.
80 Klm.
25 Klm.
20 Klm.
1500 Klm.
Die aufgewandte Arbeitsleiſtung
drückt ſich in folgenden Zahlen eindrucksvoll aus: So wurden
bis=
lang 60 Millionen Kubikmeter Erdmaſſen bewegt. Würde man
dieſe Menge in die beim Bau üblichen Rollwagen verladen und
dieſe zu Zügen zuſammenſtellen, dann ergäbe das einen Zug von
120 000 Klm. Länge, das iſt der dreimalige Erdumfang. Weiter
wurden 800 000 Kubikmeter Beton hergeſtellt und in den großen
Miſchtrommeln gemiſcht. 90 000 Kubikmeter Eiſenbeton wurden
benötigt und 72000 Tonnen Eiſen und Stahl wurden verbaut.
Nicht weniger als 18 Millionen Tagewerk ſind bislang geleiſtet
worden von zuſammen 93 000 Arbeitern, die direkt auf den
Bau=
ſtellen arbeiten und 150 000 Arbeitern, die in Steinbrüchen, bei
den Brückenbauanſtalten und in der Zubringerinduſtrie beſchäftigt
ſind. Da es nicht mehr ohne weiteres möglich iſt, in jedem
belie=
bigen Arbeitsbezirk die erforderlichen freien Arbeitskräfte
ausfin=
dig zu machen — eine erfreuliche Folge des gemeinſamen Kampfes
gegen die Arbeitsloſigkeit — ſo müſſen die Arbeiterkolonnen
häu=
fig aus allen Gegenden Deutſchlands zuſammengeholt und dann
an den Bauſtellen ſelbſt untergebracht werden. Denn der größte
Teil der Arbeiter, die auf den Bauſtellen tätig ſind, kommt aus
den Zentren der Arbeitsloſigkeit, aus den großen Städten und
dichtbeſiedelten Induſtriebezirken. So wurden rund 110 neue,
eigens für dieſen Zweck beſtimmte Barackenlager errichtet,
die nach dem Muſter des Reichsarbeitsdienſtes
eingerichtet wurden.
Die Geſellſchaft Reichsautobahn iſt als Tochtergeſellſchaft der
Deutſchen Reichsbahn analog den Reichsbahndirektionen in den
verſchiedenen Bezirken in 15 oberſte Bauleitungen gegliedert,
denen insgeſamt 65 Bauleitungen unterſtehen. Die einzelne
Bau=
leitung betreut dann einen Streckenabſchnitt von mehreren
Kilo=
metern Länge. Die Generalinſpektion, unter Führung von Dr.
Todt, iſt Oberſte Reichsbehörde und ſetzt die Linienführung und
Ausgeſtaltung der Reichsautobahnen feſt. Selbſtverſtändlich führt
ſie als Oberſte Behörde auch die Aufſicht über das geſamte
Stra=
ßen= und Straßenbauweſen.
Die Ausgeſtalkung der Strecken der Reichsautobahnen
iſt im allgemeinen bekannt. Entſprechend dem Zweck als reine
Kraftverkehrsſtraßen werden die Anlagen ſo
einge=
richtet, daß die Kraftfahrzeuge ohne jede
Behin=
derung fahren können. Jede Kreuzung wird vermieden
und durch Ueber= und Unterführungen behoben. Jede
Fahrtrich=
tung erhält eine eigene und voneinander völlig getrennte
Fahr=
bahn von 750 Metern. Ein bepflanzter Grünſtreifen in der Mitte
trennt die Fahrbahnen. Die Straßendecken ſind in Beton=,
Pfla=
ſter= und zum wenigſten in Teer= und Aſphaltbelag gehalten. Doch
ſind dabei nur ſolche Bauweiſen verwandt worden, die ſich in
lang=
jährigen Verſuchen bewährt haben. So ſind die
Reichsauto=
bahnen nicht ein Verſuchsfeld, ſondern das
Mo=
dernſte auf dem Straßenbaugebiet, das die
Tech=
nik heute aufzuweiſen hat. Bei aller erdenklichen
Rück=
ſichtnahme auf das landſchaftliche Bild — hierfür ſorgt allein ein
Landſchaftswart — iſt in der Linienführung der Reichsautobahnen
darauf Bedacht genommen, eine zügige und auf einen ſchnellen
Fernverkehr eingerichtete Fahrbahn zu ſchaffen. Jede
Eintönig=
keit iſt dabei vermieden. Die längſte gerade Strecke wird, etwa
6 Klm. ausmachen. In hügeligem und welligem Gelände geht die
Straßenführung dann vollkommen mit der Landſchaft mit. Im
Gebirge werden die Kurven bei einem Radius bis zu 300 Meter
enger und die Steigungen gehen bis zu 8 Prozent.
Ein beſonderes Kapitel bilden bei all dem die
Brückenbauten. Insgeſamt werden auf den Strecken der
Reichsautobahnen 3000 Brücken und Ueberführungen
erſtehen, ſo die größten über den Main und den Nechar, über die
vielen Alpenflüſſe und die Schluchten des Hochgebirges, über die
Saale bei Leheſten, über die Elbe bei Dresden und Magdeburg
und über die Oder bei Stettin. Hier werden die deutſchen
Brücken=
bauingenieure Zeugnis von ihrem Können und ihrer Arbeit
ab=
legen.
Der Eröffnung der erſten Teilſtrecke Frankfurt a. M.—
Darmſtadt am 19. Mai ſollen im Juni die Strecke
Mün=
chen—Holzkirchen und im Herbſtweitere zehn
Teil=
ſtrecken in einer Geſamtlänge von 350 Klm. folgen. Wenn
man von der heutigen Arbeitsleiſtung den Tagesdurchſchnitt
er=
rechnet, ſo entſteht an jedem einzelnen Arbeitstag
jeweils ein Kilometer im Streckennetz der
Reichsauto=
bahn.
Die Verkehrsregelung auf den Autobahnen.
In allernächſter Zeit wird eine Verordnung den Betrieb und
Verkehr auf den fertiggeſtellten Teilſtrecken regeln, die fürs erſte
probeweiſe für den allgemeinen Verkehr freigegeben werden. Nur
auf den vorgeſchriebenen Zufahrtswegen darf die Autobahn von
den betreffenden Fahrzeugen benutzt werden. Irgendwelche
Renn=
oder Rekordfahrten müſſen vorher angemeldet
werden und bedürfen der beſonderen
Genehmi=
gung. Es iſt verboten, auf einer Strecke der
Reichs=
autobahn Fahrtunterricht zu erteilen. Für die
Ueberwachung und Abwicklung des Verkehrs auf
den freigegebenen Strecken wird am gleichen Tage, dann die
motoriſierte Straßenpolizei eingeſetzt werden.
Im übrigen liegt es nur im Intereſſe der Autofahrer ſelbſt, auf
den glatten Strecken die Wagen nicht zu überanſtrengen, da die
heute im Gebrauch befindlichen Motoren gar nicht für eine
lang=
dauernde volle Beanſpruchung berechnet ſind. Die
Reichs=
autobahnen, aber werden, zu den Hauptſchlagadern
des motoriſierten Verkehrs werden und in dem
Aufbauwerk des Dritten Reiches für alle
Zei=
ten ein gewaltiges Denkmal darſtellen.
poſſcheckonto: Franfurt a. M. 1301. Bonklonto:
DD.Banl und Darmſtädter und Nallonalban.
Die Konferenz der Balkanſtaaken.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
T. Bukareſt, 6. Mai.
Die Konferenz der Balkanpaktſtaaten findet in dieſem
Jahre zwiſchen dem 9. und 12. Mai in Bukareſt ſtatt. Die
Außenminiſter Rumäniens, Jugoſlawiens, Griechenlands und
der Türkei treten in einem Augenblick bedeutungsvoller
inter=
nationaler Beſprechungen zuſammen und werden zwangsläufig
zu allen Gegenſtänden dieſer Beſprechungen Stellung nehmen
müſſen, die die Intereſſen ihrer Staaten unmittelbar oder
mittelbar berühren. Im engeren Rahmen ihres Intereſſenkreiſes
wird ſich demgemäß die Bukareſter Balkankonferenz auch mit
der Frage der Aufrüſtung Bulgariens zu befaſſen haben.
Schon jetzt geht der Kampf nicht mehr um die ſtarre
Auf=
rechterhaltung der militäriſchen Klauſeln der Friedensverträge,
ſondern um die Ungarn und Bulgarien zu gewährenden
Kon=
zeſſionen. Ebenſo wie ſich aber Ungarn gegenüber der Kleinen
Entente nicht mit einer Erhöhung ſeines Rüſtungsſtandes
be=
gnügen will und, dem Beiſpiel Deutſchlands folgend, volle
Gleichberechtigung fordert, ſcheint auch Bulgarien entſchloſſen
zu ſein, ſeine Beziehungen zu den Balkanbundſtaaten nur auf
Grund voller Gleichberechtigung neuregeln zu wollen. Gegen die
volle Gleichberechtigung wird ſich aber der Balkanbund, ebenſo
wie die Kleine Entente, mit letzter Energie zu wehren verſuchen.
Daß die volle Gleichberechtigung ſowohl für Ungarn, wie auch
für Bulgarien gegenwärtig nur theoretiſchen Wert hat, da vor
allem die finanziellen Mittel zur Verwirklichung der
beſtehen=
den Rüſtungspläne fehlen, mildert nichts an der Schärfe des
Kampfes. Nicht ausgeſchloſſen erſcheint es, daß an dieſem Punkte
der Beſprechungen der Balkankonferenz von Bukareſt verſucht
wird, in der Frage der Aufhebung der Demilitariſierung der
Meerengen eine Verbindung zwiſchen den Wünſchen Bulgariens
und denen der Türkei herzuſtellen. Schwerlich iſt aber
jeden=
falls anzunehmen, daß die Balkanpaktſtaaten vor Erledigung
der bulgariſchen Rüſtungswünſche geſchloſſen für die türkiſchen
Meerengenwünſche eintreten könnten. Anzunehmen iſt vielmehr,
daß Griechenland, Jugoſlawien und Rumänien nur dann dieſe
Forderungen der Türkei unterſtützen würden, wenn bereits
Bulgarien vollen oder teilweiſen Erfolg erlangt haben ſollte.
In dieſem Falle könnte alſo die Aufhebung der
Demilitari=
ſierung der Meerengen von den Balkanpaktſtaaten als eine Art
Kompenſation für die Erfüllung der bulgariſchen Wünſche
ge=
fordert werden. Ein grundſätzliches Eintreten der
Balkanpakt=
ſtaaten für die bekanntermaßen von Sowjetrußland
nachdrück=
lich unterſtützten Wünſche der Türkei könnte ſchon deswegen
ſchwerlich angenommen werden, weil vor allem Jugoſlawien
und Rumänien allzu ſehr auf dem Boden der Friedensverträge
ſtehen, als daß ſie ſelber gegen das von ihnen heilig geſprochene
Prinzip ihrer Unabänderlichkeit verſtoßen könnten.
Jedenfalls werden auch hier die Brücken erſichtlich, die von
den eigentlichen Balkanfragen zum Problem der ſowjetruſſiſchen
Europapolitik führen. Die Entwicklung des Verhältniſſes
Sowjet=
rußlands zu Europa und, des näheren die Geſtaltung der
Beziehungen der Balkanbundſtaaten zur Räteregierung werden
in der Tat auch auf der Bukareſter Balkankonferenz eines der
wichtigſten Beſprechungskapitel bilden. Seitdem die letzte
Balkan=
konferenz tagte, haben ſich nicht nur viele Große, ſondern auch
manche Kleine Europas, in der beſinnungsloſen Bekämpfung
Deutſchlands, bewogen gefühlt, den Weg nach Moskau
einzu=
ſchlagen. Das, was man noch vor nicht allzulanger Zeit eine
„Kulturſchande” nannte, iſt heute, Dienſt an der Menſchheit und
am Frieden” geworden. Der Wind hat ſich mit gleicher Schärfe
in Bukareſt wie in Paris gewendet. Von den vier Staaten,
die an der Bukareſter Balkankonferenz teilnehmen, iſt die Türkei
immer der nächſte und engſte Freund des Sowjetſtaates geweſen.
Rumänien ſteht in den Flitterwochen der Wiederaufnahme ſeiner
Beziehungen zur Moskauer Regierung. Es iſt mit Beſtimmtheit
anzunehmen, daß dieſe beiden Staaten alles daran ſetzen
wer=
den, um die Zurückhaltung Griechenlands und die Ablehnung
Jugoſlawiens gegenüber Sowjetrußland zu mildern, bzw. zu
wandeln. Es liegt große Wahrſcheinlichkeit dafür vor, daß die
Türkei und Rumänien verſuchen werden, gemeinſame
Richt=
linien für die Ausgeſtaltung der Beziehungen der
Balkanpalt=
ſtaaten zu Sowjetrußland feſtzulegen. Mit ebenſo großer
Wahr=
ſcheinlichkeit iſt aber auch anzunehmen, daß Tewfik Arras und
Nikolaus Titulescu auf einen ſehr ſtarken und vielleicht auch
unnachgiebigen Widerſtand der Vertreter Griechenlands und
Jugoflawiens ſtoßen werden.
Zu erwarten iſt ferner, daß auch die Frage der Neuregelung
der Beziehungen der Balkanſtaaten zu Italien, auf Grund der
Beſſerung des italieniſch=jugoſlawiſchen Verhältniſſes und des
Uebergangs Italiens in das Lager der Friedensvertrags=
Ver=
teidiger behandelt werden wird. Die beſondere Zurückhaltung,
deren ſich ſowohl die rumäniſche Preſſe, wie die Blätter der
übrigen Staaten des Balkanbundes und der Kleinen Entente
gegenüber den Beſprechungen von Venedig und den
Vorberei=
tungen zur Donauſtaatenkonferenz von Rom befleißigen, iſt ein
genügendes Anzeichen dafür, daß man, im Vertrauen auf den
erwarteten oder ſchon vollzogenen Sinneswandel, eine
Ver=
ſtimmung Italiens vermeiden möchte.
Schließlich iſt anzunehmen, daß die politiſche Balkankonferenz
von Bukareſt auch dazu dienen ſoll, die auf der wirtſchaftlichen
Konferenz der Balkanpaktſtaaten nicht erfolgte Behebung
be=
deutender Schwierigkeiten zu fördern.
Die Balkankonferenz von Bukareſt fällt mit der rumäniſchen
Nationalfeier des 10. Mai zuſammen. Es wird großes
militä=
riſches Gepränge entfaltet werden. Die Balkanbeſucher Rumäniens
werden als Gäſte König Carols II., der prachtvollen Heerſchau
beiwohnen, die ſich alljährlich am Nationalfeiertag abſpielt.
Zweifellos wird das Schlußkommuniqué der Balkankonferenz
auch ein Friedensbekenntnis enthalten. Begleitſpiel zu dieſem
Friedensbekenntnis aber wird die Parade der Abteilungen aller
Truppengattungen ſein, das Rattern der Batterien, der
Huf=
ſchlag der Eskadronen, der Gleichtritt der Infanterie und das
Brauſen der Flugzeuggeſchwader.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 2 — Nr. 128
Die Schadenserſahklage
der Schallplakkeninduftrie gegen die
Reichsrundfuntgeſerlſchaft.
Verkündigungskermin am 28. Mai.
DNB. Berlin, 9. Mai.
Die 21. Zivilkammer des Berliner Landgerichts hatte ſich am
Donnerstag als erſte Inſtanz in mündlicher Verhandlung mit
dem Rechtsſtreit zwiſchen der deutſchen Schallplatteninduſtrie und
der Reichsrundfunkgeſellſchaft über das Recht der
entſchädigungs=
loſen Verwendung von Induſtrieſchallplatten im Rundfunk zu
befaſſen. Nach eingehender Darlegung der Rechtsſtandpunkte der
Parteien verkündete der Vorſitzende den Gerichtsbeſchluß, daß die
Entſcheidung in dem Rechtsſtreit am 28. Mai, 12 Uhr mittags,
verkündet werden ſoll.
Die Ausführungen der Parkeien
ae Sualtplattenprozeß.
Vor Eintritt in die Verhandlung im Schallplattenprozeß,
in dem, wie gemeldet, die Entſcheidung des Gerichts am 28. Mai
verkündet werden ſoll, ſtellte der Rechtsvertreter der
Reichsrundfunkgeſellſchaft einen
Vertagungs=
intrag, den er damit begründete, daß die Verhandlung einer
ſehr ſorgfältigen ſchriftſätzlichen Vorbereitung bedürfe. Auf den
Einſpruch der Gegenſeite lehnte das Gericht den
Vertagungs=
antrag ab und wies in ſeinen Entſcheidungsgründen auf den
Grundſatz des neuen Prozeßrechtes hin, wonach eine Vertagung
nur noch ſtattfinden dürfe, wenn beſonders erhebliche Gründe
dafür vorlägen. Dieſe Vorausſetzung ſei aber hier nicht
ge=
geben, da nach Zuſtellung der Klage ausreichende Zeit zur
Vorbereitung vorhanden geweſen ſei.
Der Rechtsverkreker der ſieben klagenden deutſchen
Schalplatkenfirmen,
unter denen an erſter Stelle die Karl Lindſtröm A.=G. ſteht,
be=
gründet ſodann in längeren Ausführungen den Klageantrag.
Es liege nicht im Sinne des Klägers, daß dem
Rundfunk die Sendung ſchlechthin unterſagt
werden ſolle. Die Schallplatteninduſtrie
ver=
lange lediglich eine angemeſſene
Entſchädi=
gung. Die Induſtrie habe in den letzten Jahren nach
Ein=
führung des elektriſchen Aufnahmeverfahrens überaus wertvolle
Arbeit geleiſtet. Sie habe hochwertige Schallplatten von
Ge=
ſangs= und Orcheſteraufführungen ſowie ſonſtiger künſtleriſcher
Darbietungen geſchaffen. Dieſe Leiſtungen ſeien nur unter
Auf=
wendung großer Koſten und Mittel möglich geweſen. Nun
habe ſich aber als Folge der Rundfunkſendung ergeben, daß
das Publikum mit Schallplatten überſättigt
worden ſei. Ein ſehr ſtarker Abſatzſchwund bei der
Schall=
platteninduſtrie habe daher in den letzten Jahren eingeſetzt. Das
Publikum ſei daran gewöhnt, daß es die wertvollſten
Schall=
platten, ſowie auch ſtändig wiederkehrende Tanzmuſik vom
Rund=
funk dargeboten erhalte. Damit entfalle für den einzelnen
Nundfunkhörer der Anreiz zum eigenen Erwerb von
Schall=
platten. Bei dieſer Sachlage müſſe die Beibehaltung einer
ent=
ſchädigungsloſen Verwendung von Schallplatten für deren
Her=
ſteller ruinös verlaufen.
In rechtlicher Hinſicht ſtütze ſich der Unterlaſſungs= bzw.
Entſchädigungsanſpruch auf zwei Grundlagen, und zwar auf
das Urheberrechtsgeſetz und auf das Geſetz gegen den unlauteren
Wettbewerb. Es könne ſchon nach den Rechtsanſchauungen vor
der Urheberrechtskonferenz in Rom im Jahre 1928 keinem
Zweifel unterliegen, daß die Sendung einen Eingriff in das
Urheberrecht bedeute. Auf Grund der Beſchlüſſe dieſer Rom=
Konferenz, die zu einer Aenderung in den Beſtimmungen des
Urheberrechts in der Berner Uebereinkunft geführt haben, ſei
die Sendebefugnis unter internationalen Rechtsſchutz geſtellt
worden. Dieſe internationale Uebereinkunft ſei durch
Ratifi=
kation auch zum innerdeutſchen Geſetz geworden. — Das zweite
Klagefundament liege in den Vorſchriften des Geſetzes gegen
den unlauteren Wettbewerb, die vom Reichsgericht
dahin ausgedeutet worden ſeien, daß die unzuläſſige
Aus=
beutung fremder Arbeitsergebniſſe ſittenwidrig ſei. Es könne
daher nicht angehen, daß der Rundfunk ſich die nur mit
unge=
heurem Koſtenaufwand herzuſtellenden Schallplatten
entſchädi=
gungslos zu Nutzen mache.
Vom Tage.
Der Führer und Reichskanzler empfing geſtern den
Rechts=
anwalt Profeſſor Dr. Friedrich Grimm, M. d. R., um ihm für die
erfolgreiche Wahrnehmung der deutſchen Intereſſen im Kairoer
Judenprozeß ſeinen Dank auszuſprechen.
Am geſtrigen Tage verſammelten ſich die Landesſtellenleiter
des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda in
Berlin zu ihrer allmonatlichen Beſprechung. Am Vormittag
be=
ſichtigten ſie die Bauten auf dem Tempelhofer Feld. Am
Nach=
mittag ſprach Reichsminiſter Dr. Goebbels vor den
Landesſtellen=
leitern und Referenten über aktuelle Tagesprobleme und ihre
Auswirkung auf die Propaganda. Anſchließend berichteten
ver=
ſchiedene Sachbearbeiter des Miniſteriums über ihr
Aufgaben=
gebiet.
Miniſterpräſident Göring traf Donnerstag in Bochum ein.
Nach einer kurzen Werkbeſichtigung des Bochumer Vereins nahm
Miniſterpräſident Göring die feierliche Weihe des Ehrenmals für
die gefallenen Werkskameraden des Bochumer Vereins vor und
ſetzte darauf die Fahrt nach Eſſen fort. Nach kurzer Beſichtigung
einiger Werksanlagen dort begab man ſich zur Villa Hügel, von
wo Miniſterpräſident Göring am Nachmittag die Weiterreiſe nach
Bonn antrat.
Der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter Dr. Beneſch wird, im
Laufe des Monats Mai nach Wien kommen. Dr. Beneſch wird
dann gemeinſam mit Titulescu einen Beſuch in Rom abſtatten.
Die vierte ſpaniſche Regierung Lerroux erhielt von den
Cor=
tes mit 189 gegen 26 Stimmen das Vertrauen ausgeſprochen.
Der franzöſiſche Finanzminiſter Germain=Martin empfing am
Donnerstag den Vorſitzenden der Pariſer Handelskammer und
Präſidenten der Vereinigung der franzöſiſchen Handelskammern
Garnier, der ihm eine Entſchließung der franzöſiſchen
Handels=
kammern gegen die Währungsentwertung überreichte.
Das Befinden des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Flandin,
der ſich bekanntlich bei einem Autounfall den Arm gebrochen hat,
hat ſich ſoweit gebeſſert, daß er ſich trotz dem Abraten der Aerzte,
ſie ihm mehrere Tage völliger Ruhe anempfahlen, bereits wieder
mit ſeinen Amtsgeſchäften zu beſchäftigen beginnt.
In der aus dem 11. Jahrhundert ſtammenden
Weſtminſter=
halle in London, in der ſchon Oliver Cromwell die Huldigungen
der Vertreter des engliſchen Volkes entgegengenommen hatte,
wurden dem engliſchen König geſtern mittag mit
altertüm=
lichem Zeremoniell die Ergebenheitsadreſſen der beiden Häuſer
des Parlaments überreicht.
Der Rechlsverkreter der Reichsrundfunkgeſellſchaft
widerſprach dieſen Ausführungen. Es ſei zwar zuzugeben, daß
ein Abſatzrückgang bei der
Schallplattenindu=
ſtrie ſtattgefunden habe. Dieſe Entwicklung ſei aber
in erſter Linie auf die Weltwirtſchaftskriſe
zurückzuführen, die die in ihren Produktionsanlagen
übermäßig aufgeblähte Schallplatteninduſtrie beſonders ſcharf
ge=
troffen habe. Man habe nun nach einem Weg geſucht, um den
geſchäftlichen Ausfall durch Subventionen auszugleichen und
ſei dabei auf den Rundfunk als Ausbeutungsobjekt
verfallen. Der Prozeßkrieg gegen den Rundfunk
ſei international angezettelt worden von dem früher
in Deutſchland tätigen, jetzt im Ausland lebenden Rechtsanwalt
Dr. Baum. Für wie wichtig die Induſtrie den Rundfunk als
Propagandamittel für ihre Erzeugniſſe gehalten habe, gehe aus
zahlreichen Beſchwerden hervor, mit denen einzelne Firmen
darüber Klage geführt hätten, daß ſie gegenüber anderen
Wett=
bewerbern im Spielplan des Rundfunks benachteiligt worden
ſeien.
Auch in rechtsgrundſätzlicher Hinſicht gehe die Klage von
falſchen Vorausſetzungen aus. Das Urheberrechtsgeſetz habe der
Schallplatteninduſtrie kein unmittelbares Verbietungsrecht
ge=
liehen, da ſie ſonſt beſſer geſtellt wäre als der ſchaffende Künſtler.
Auch eine Berufung auf das Wettbewerbsgeſetz müſſe entfallen,
weil die Reichsrundfunkgeſellſchaft eine öffentlich=rechtliche
Körperſchaft ſei, die als wirtſchaftlicher Wettbewerber für die
Schallplatteninduſtrie damit ausfalle. Der Rundfunk habe in
erſter Linie kulturelle Erziehungsaufgaben zu leiſten und ſei
damit zur Sache des ganzen deutſchen Volkes geworden. Wer
ihn angreife, greife auch den Staat an.
des Memelländiſchen Landkags
am 29. Sepkember.
DNB. Kowno, 9. Mai.
Wie die Litauiſche Telegraphenagentur aus Memel meldet,
hat der Gouverneur des Memelgebietes zwei Erlaſſe
herausgege=
ben, von denen einer die Legislaturperiode des beſtehenden
Land=
tages für beendet erklärt, während der andere die Neuwahl für
den 29. September feſtſetzt. Zur Feſtſetzung dieſes Wahltermins
erklärt die Litauiſche Telegraphenagentur, daß dieſer Zeitpunkt
mit Rückſicht auf die Bedürfniſſe der Landwirtſchaft gewählt
worden ſei.
Mittlerin zwiſchen Wiſſenſchaft und Leben.
Von Dr. Hans Hartmann.
Der Berliner Vorort — oder nach jetzigen Begriffen:
Stadt=
ſeil — Dahlem iſt eine Stadt der Wiſſenſchaft geworden. Wo
vor 30 Jahren noch unbebautes Land lag, ragen jetzt,
Hochbur=
gen gleich, die Gebäude der großen Forſchungsinſtitute, deren
Einfluß ſich über das Deutſche Reich und weit darüber hinaus
nach den europäiſchen Ländern und nach Ueberſee erſtreckt.
Ein Teil iſt durch die Inſtitute der Kaiſer=Wilhelm=
Geſell=
ſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaft in Anſpruch genommen.
Ein anderer, mehr nach Steglitz zu, gehört dem botaniſchen
Garten und — direkt daneben — dem Pharmazeutiſchen Inſtitut
der Univerſität. Ein ganz großer Kompler wird durch die
Bio=
logiſche Reichsanſtalt gebildet, die in beſonderem Maße als
Ver=
mittlerin zwiſchen Wiſſenſchaft und Leben gelten darf.
Als ſie vor dreißig Jahren aus dem Reichsgeſundheitsamt,
von dem ſie einen Teil bildete, herausgenommen und auf eigene
Füße geſtellt wurde (auf denen ſie ſehr bald das Gehen lernte),
trieb die Kleinſtaaterei in Deutſchland noch volle Blüten. Alle
Reichs=Einrichtungen mußten von den maßgebenden Stellen in
hartem Kampf gegenüber kleinlichen, bürokratiſchen und
parti=
kukariſtiſchen Widerſtänden abgerungen werden. Was heute mit
einem Federſtrich geſchieht, war damals das Werk aufreibenden
Einſatzes. Aber die Einſicht ſiegte: man hatte erkannt, daß
tau=
ſend Gefahren unſere Ernten bedrohten, und daß es unbedingt
einer zentralen Stelle bedürfe, die die Ueberſicht über die geſamte
Boden= und Pflanzenkultur in Deutſchland beſitzt und zugleich
die wiſſenſchaftlichen und techniſchen Mittel zur Abwehr gegen
alle Schädlinge bereitſtellen kann. So iſt die Schaffung der
Bio=
logiſchen Reichsanſtalt ein erſter Lichtblick in dem Prozeß um
die Einheit deutſcher Wiſſenſchaft und der Anwendung ihrer
Reſultate auf die Wirklichkeit.
Um die hohe Bedeutung der Biologiſchen Reichsanſtalt
zwi=
ſchen Wiſſenſchaft und Leben zu erfaſſen, müſſen wir uns zunächſt
einen allgemeinen Ueberblick verſchaffen, was man dort eigentlich
treibt: Wir treten in einen Raum, wo ſehr viele Glasſchalen
untergebracht ſind; ihr geheimnisvoller Inhalt beſteht aus
Pflan=
zenteilen und merkwürdigen Lebeweſen. Man erklärt uns, daß da
Paraſiten gezüchtet werden. Paraſiten? Die, ſo meinen wir, gibt
es doch ſchon genügend — ſechsbeinige, vierbeinige und
zwei=
beinige . . . Warum züchtet man ſie alſo noch? Aber bald
ent=
ſchleiert ſich das Geheimnis. Wir erfahren, daß Paraſiten unter
Umſtänden ſehr erwünſchte Lebeweſen (Tiere oder Pflanzen) ſein
können. Sie ſind mitunter Verbündete im Kampf gegen ſchädliche
Inſekten! Die Wiſſenſchaftler zerbrechen ſich den Kopf, warum
ſich in manchen Jahren eine plötzliche Maſſenvermehrung
be=
ſtimmter Inſektenarten einſtelle, die dann Kartoffeln, Getreide,
Gemüſe, Obſt, Kiefern und andere Bäume rückſichtslos
vernich=
ten. Man hat in unermüdlicher Forſchungsarbeit unterſucht, ob
das Wetter, etwa überraſchend viel Feuchtigkeit oder Hitze, daran
ſchuld ſein kann, und hat zu dieſem Zweck mathematiſche Kurven
und Geſetze aufgeſtellt. Einer der Mitarbeiter, Dr. Janiſch, hat
darüber ſogar ein umfaſſendes Werk geſchrieben: „Das
Exponentialgeſetz in der Biologie” und darin unter anderem
eine „Behaglichkeitszone” für die Schädlinge abgegrenzt. Er hat
unterſucht, in welchem „Rahmen” (alſo Temperatur= und
Feuch=
tigkeitsgrenzen uſw.) Paraſiten ſich wohlfühlen und gut gedeihen,
um von da aus die Möglichkeiten für ihre Bekämpfung zu
er=
kennen.
Während dieſe mühſame und ernſte, aber auf die Dauer ſicher
erfolgverſprechende Arbeit weitergeht, hat die Praxis der
Para=
ſitenzüchtung, weil ſie von tauſendfältigen wirklichen
Naturvor=
gängen ausgeht, es leichter gehabt, ſolche Erfolge bereits in
nennenswertem Umfange zu erzielen. Die Vorgänge verlaufen
normalerweiſe ſo: wo eine ſchädliche Inſektenart auftaucht, da
kommt im Gefolge der Payaſit, der ſie — kurz und draſtiſch
ge=
ſagt — nach einiger Zeit auch auffrißt. In der Regel folge einer
Maſſenvermehrung der Schädlinge auch eine ſolche der Paraſiten.
Aber es gibt Ausnahmen, und dann wird eben eine Inſektenplage
übernormal, wie es die Menſchheit immer wieder erlebt. Manche
haben ja ſogar ſchon gemeint, wir gingen einem „Zeitalter der
Inſekten” entgegen. Es eröffnet recht intereſſante, aber nicht
gerade angenehme Ausblicke für das Menſchengeſchlecht, wenn
wir die Sache einmal ſo anſehen: in der Urzeit haben die
Ur=
welt=Nieſentiere, wie man ſie in Deutſchland am beſten im
Frankfurter Senckenbergmuſeum ſehen kann, ſich nicht halten
können, weil ihre Lebensbedingungen zu ſchwerfällig waren. Es
kamen kleinere, beweglichere Weſen; dann ſing die Natur an,
„auf Gehirn zu züchten”, — der Menſch wurde Sieger über die
Tierwelt. Nun aber kommen die ganz Kleinen! Mit Gift,
Freß=
ſucht und dem Trieb zur Maſſenvermehrung behaftet, wälzen
ſie ſich in Form von Heuſchreckenſchwärmen und vielen ähnlichen
Gebilden gegen das Menſchengeſchlecht heran, um es zu
vernich=
ten. Zu vernichten, indem es ihnen zunächſt einmal den
Lebens=
raum abſperrt, die Ernten verkleinert oder ganz zerſtört; dann.
indem es die Umwelt des Menſchen und ſchließlich auch ſeinen
Körper ſelbſt von innen und außen angreift.
Aber ſo ſchnell kapituliert der Menſch nicht. Er baut ſeine
Stellungen aus, geht zum Gegenangriff vor, und eine ſeiner
ſtärkſten Stützen in dieſem Kampfe iſt eben die Biologiſche
Der Bund deutſcher Mädel in Heſſen=Naſſau bat 18 Sog
lager in den ſchönſten Teilen des Obergaues errichtet.
Mädel ſollen in den Monaten Mai bis September in
achttägigen Lager erfaßt werden, um ſich dort neue
Kro=
den Alltag zu holen. —
Wir wenden uns heute an alle Arbeitgeber mit der
Gebt unſeren Mädeln, vor allen Dingen unſeren
Arbeite=
die Tag für Tag an der Maſchine ein und dieſelbe Berr
tun, acht Tage lang einen bezahlten Urlaub!
Das gemeinſame Erleben draußen in den Sommerlag=,
Sport und Spiel wird unſeren Mädeln körperlich und
neue Friſche und neue Freudigkeit zur Arbeit geben.
Die Führerin des Obergaues 13.
Der Gau
gez. Elſe Rieſe.
gez. Srd
„Jugenderküchkigung ſtakt Zürſorgl
Ein neuer Erlaß des Reichserziehungsminifk.
DNB. Berlin, 9.
Der Reichs= und preußiſche Miniſter für Wiſſenſcha,
ziehung und Volksbildung hat einen längeren Erlaß
he=
geben, der die ſtaatliche Jugendfürſorge auf eine neue Gr=.
ſtellt.
Die bisherige ſtaatliche Jugendpflege erblickte ihre 230
darin, die vorhandenen zahlloſen Jugendvereine pflegeriſcht
treuen. Zu dieſem Zwecke wurde in Preußen in der Vorkri
eine ſtaatliche Jugendpflege eingerichtet, die in den Häm
Regierungspräſidenten lag, denen als Hilfskräfte die
jugendpfleger beigegeben waren.
Nachdem durch den nationalſozialiſtiſchen Umbruch d.
reichen verſchiedenen Jugendvereine durch die Hitlerjugy
gelöſt und deren Mitglieder zum größten Teil ihr eirne
waren, mußte die vom Fürſorgegedanken der früheren Woll
ſtaaten ausgehende ſtaatliche Jugendpflege auf eine völr
Grundlage geſtellt werden. In den dem Erlaß beigegebenern
ſätzen wird als die Hauptaufgabe der ſtaatlich
gendpolitik die Förderung der Hitlerjuget
ihrer Gliederungen bezeichnet. Da aber die Hitl.0,
aus nationalſozialiſtiſchen Erwägungen heraus den Grunz/0
c=
freiwilligen Beitritts nicht aufgeben kann, muß der Stak.,
vornehmſte Aufgabe darin erblicken, die pSiſſ,
Hitlerjugend nicht erfaßte Jugend im Sinuc
Nationalſozialismus zu erziehen.
Aver
Im Staatsjugendtag iſt die Grundla ſ0 rmfre
eine derartige Erziehung gegeben. Der org
toriſche Aufbau des Staatsjugendtages wä),
den Regierungspräſidenten zur beſonderen Pflicht gemack.
kes Gewicht wird dabei auf die Erziehungdurchde
per gelegt und die gemeinſchaftsbildende Kraft, die im „0n
Loca=
ſport und in den Leibesübungen liegt, aufs eindringlNn
fordert. Die ungeheure Bedeutung, die dieſer Erziehun/ruß ſic
zugrundeliegt, iſt auch dadurch unterſtrichen, daß im Hecſſlaſſe
plan Preußens 1935/36 die bisherigen Bezirksi-,um mit i
pfleger bei den Regierungen durch SachbeigSie
ter erſetzt werden, die im Einvernehmen mit den Gu un
und Gebietsführern der Hitlerjugend aus den älteſten
Min=
währteſten Hitlerjugendführern berufen und unter den
rungspräſidenten als ſelbſtändige Sachbearbeiter wirken ya da die Pl
Die Ausdehnung dieſer bisher nur für Preußen 20Aperden
Regelung auf die übrigen deutſchen Länder iſt vorgeſehe Küe
mit dieſem Erlaß des Reichserziehungsminiſters ein wSltegber h.
Schritt zur Erziehung der geſamten de im mach
Jugend im Sinne nationalſozialiſtiſcher gegen die vie
rungen getan iſt.
Eiz zu ent
152
Zweckloſe Bewerbungen.
ätatio
ſt, auf die
Bei den Dienſtſtellen der Wehrmacht gehen fortlat k”, g
häl=
ſuche ein um Anſtellung als Beamter, Angeſtellter, Arboch”, Ieſt.
Dieſe Bereitwilligkeit zum Dienſt in der Wehrmau”
Raſtan
begrüßen. Da aber der Bedarf im allgemeinen bereits a0
ſind derartige Bewerbungen zwecklos. Bei dieſer Sachluc/, Stampa” kür
leider auch nicht möglich, auf die zahlreichen Geſuche ſtuAlutsſekretärs
Beſcheid zu erteilen. Auch Nachfragen ſind zwecklos. /hin Venedig
auf die nicht innerhalb von vier Wochen ein Beſcheit // Bolkan=Kon
können als erledigt betrachtet werden.
Ei erfolgen
üeden auch Bei
Die belgiſche Regierung van Zeeland hat im Parlau. Huyſerenz
gekündigt, daß ſie die diplomatiſchen Beziehungen zu SEn
land aufzunehmen gedenke. Der ſtellvertretende Miniſterrn 00MMenfrel
der Sozialiſt Vandervelde, ſei beauftragt worden,
dieeſ=
zu prüfen.
Reichsanſtalt. Wer die ganze Frage von einem überlegn
ſophiſchen Standpunkt aus anſieht und ſich zugleich mau kMugn
das innere Getriebe den „Haushalt” der Natur verſetz. /he N
leicht zu dem Reſultat: es ſoll gar nicht unſer Ziel. Wum g
Schädlinge „reſtlos” zu vernichten. Es könnte ſich da n in
Stelle ein „Fehlbetrag” zeigen, der, in anderer Weiſe /7 öm
dem Menſchengeſchlecht ſchaden würde. Unſer Ziel muß R
Schädlingsweſen ſo einzudämmen oder zu „kontrollie=47
unſere Ernten kaum beeinträchtigt werden und unſem ?0
und Exiſtenzraum gewahrt bleibt.
Wir werden aus dieſen Betrachtungen alsbald 14
das praktiſche Leben zurückgeführt, wenn wir unſere!
weiter durch die faſt endloſen Laboratorien, Klimakamr
Kelleranlagen der Reichsanſtalt lenken. Da hat man
Klimakammer gebaut, in der das Verhalten der Inſekte
ſchiedenen Temperaturen unterſucht wird: die SchnellnA
Potenz ihrer Vermehrung, ihrer Lebensdauer, ihre
i=
zungsfähigkeit. Und es zeigt ſich, daß ein ganz groß?
ſchied beſteht, ob ſich dieſe Vorgänge bei 10 15, 20 oder
abſpielen. Was hier an wenigen Verſuchsobjekten du
wird, kann dann auf die Millionen Fälle der Praxis
Ländern angewandt werden. Es iſt ein Triumph des*
geiſtes, daß er durch ſorgfältigſte Unterſuchung des Er
das Leben in der großen Wirklichkeit draußen beherkſel.
Freilich: wir können unſer Klima nicht willkürlich be
da ſpielen höhere Gewalten mit. Aber wir haben ſchol.
ſo bald es ſich um Temperaturen im Treibhaus han
darüber hinaus können wir planvoll die Anpflanzung ?,
ter Pflanzenarten — und das bedeutet ja immer das
von beſtimmten Schädlingen — möglichſt in ſolchem 9., wo die Schädlinge am wenigſten Lebensmel
haben.
Wie alle Gebiete menſchlicher Forſchung iſt auch A.
der Biologiſchen Reichsanſtalt nicht unbeſtritten. Es *
ſchen, deren Naturverbundenheit ſo groß und ſtart.
— ſicher in beſter Abſicht — der Wiſſenſchaft keine en,!
Mitwirkung bei der Bekämpfung der Schädlinge und"
rung unſerer Ernährungsbaſis zutrauen. Da kann ſt”
hören: „Nur wer ſelbſt den Pflug geführt hat. kann."
not tut.” Aber das wäre doch eine Ueberſpitzung der .
der Erdverbundenheit und Naturnähe; denn daß mat.
tiſcher Forſcherarbeit, mit Reagenzgläſern und Mutot
Inſektenflügel in Stücke von ein Tauſendſtel Mili
zerſchneiden, mit Statiſtiken und elektriſchen Meſſtühs.
toffelknollen Reſultate für die Praxis erarbeiten It
einfach eine Tatſache. Und manche Pflanzenkrankyei.
feſt, konnten nur dadurch überwunden werden, 19.b
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 128 — Seite 3
ſetag,
10. Mai 1935
tt Ergebnis gebracht. Kowno iſt ja mehr und mehr zu einem
Moskaus geworden, muß alſo die ruſſiſche Politik
mit=
ma und hat ſich darum bemüht, Eſtland und Lettland mit
„wdie ſchützenden Arme Sowjetrußlands zu manövrieren. Allen
unſkaaten iſt aber bei dieſer ruſſiſchen Fürſorge nicht
ſonder=
ſihohl, ſie fürchten, daß ſie eines Tages geſchluckt werden und
yſiſchen Provinzen zurückſinken. Sie wehren ſich alſo, ſoweit
ihndas bei der Verteilung der Kräfte möglich iſt, gegen die
U0 mmmerung und ſuchen ihre Selbſtändigkeit zu erhalten.
mn Süden türmen ſich auch neue Schwierigkeiten
unnſie Donaukonferenz auf. Die Ungarn ſind zwar
ſehuweigſam, aber man fühlt doch heraus, daß ſie das Opfer
danitalieniſchen Politik werden ſollen. Dazu
haß ſie begreiflicherweiſe keine Luſt. Die Donau=Kon=
* erblicteſ fezz wird alſo immer wieder verſchoben. Man
bereine yſi ſpn tü jetzt davon, daß ſie erſt Ende Juni zuſammentreten kann,
das den ie Vorbereitungen müſſen ſehr ſorgfältig getroffen werden,
die in den gſum= verhindern, daß die Konferenz auffliegt. Das ſind
eigent=
liskräſte blig keigniſſe, über die ſich allerlei nachdenkliche Betrachtungen
unſchen laſſen, ſoweit ſie als Beweismaterial für die
Streſa=
ſt in Frage kommen. Allerdings iſt den Streſa=Mächten das
ich
nehr als peinlich. Sie ſchweigen ſich lieber darüber aus und
wie ſtets in ſolchen Fällen, auf Deutſchland als
Finbüßer zurück.
jea
19 deutſche Politik muß ihnen Erſatz für ihre zahlreichen Ent=
Frlaß
Fungen liefern. Deshalb rätſeln ſie über die deutſchen Abſich=
der ſtarliſten
rHitlerit
Da aber die
heraus den 6.
n. muß Me e
blicken, die ipen
ugend ins Mich
jehen. Aß
die Grunbellſewenn Frankreich, einmarſchiert, während auf der anderen
geben. Du upeihe frankreich unter Umſtänden gezwungen ſei, den Ruſſen
ak=
vch üterſtützung zu gewähren, iſt zu offenſichtlich und wird auc
gendtages!
en Pilicht z 924 ſicht geringer, daß als bequeme Kuliſſe der Völkerbund
zubſengeſchaltet iſt. Die engliſche Preſſe hat denn auch
999ar9 ſerihit wiſſen laſſen, daß die deutſche Regierung ſich
higl. A hilen Locarno=Mächten wegen der Rückwirkungen, die
auls Ece ſich zu dieſem Zwieſpalt ergeben, in Verbindung geſetzt
dieſe
abkauß ſich aber von ihren Berliner Vertretern demen=
geh doh 9 kieſrn laſſen. Anſtatt dadurch vorſichtiger zu werden, zieht ſie
En Bkül” bemtnam mit ihren franzöſiſchen Kollegen am anderen Ende des
Lurge” hdt Sie ergeht ſich in Kombinationen, was
Deutſch=
ehmen müt ” hntt tun beabſichtigt und ſetzt ihre Hoffnungen auf eine
Altiſche Befürchlungen. —
un die Koitferengen
Neue Schwierigkeiten um die Donau=Konſerenz. — Englands Doppeſſpiel.
ſie deutſche Regierung hälk an ihrer
Eiuren Aimie ſeit.
ie Kownoer Konferenz der Baltenſtaaten hat nicht das er=
fum und ergehen ſich in den fantaſtiſchſten Kombinationen.
filich iſt es kein Wunder, wenn England wegen des
helſpieles mit dem franzöſiſch=ruſſiſchen
dund dem Locarnovertrag ein etwas
ſchlech=
ſewiſſen hat. Die Auslegungskünſte Sir Simons, mit
der ſich aus den Schwierigkeiten herauszuwinden ſucht, ſind
ir einen Engländer wenig überzeugend. Der Widerſpruch,
ſich dem Locarno=Vertrag England verpflichtet iſt, uns zu
us den Ai heienitiative aus Berlin. Man weiß auch ſchon ge=
und unde ſau4 us Deutſchland angeblich beabſichtigt. Punkt für Punkt
earbeite: Wherte da die Pläne erörtert, die in Berlin angeblich
ausgear=
r für Buß ſeitüt verden und demnächſt veröffentlicht werden ſollen. Wir
der iſt mck ſüſſtndie Herren, ſoweit ſie guten Willens ſind, enttäuſchen,
ſo=
ſiniſters eill ſeitti aber bösartig ſind, doch auf die Folgen dieſer Spielereien
geſanten)frſaſam machen, denn ſie bezwecken damit natürlich nur, alle
ialiſtiſthartagen, die vielleicht von deutſcher Seite kommen könnten,
brtitr zu entwerten, um dann ſpäter Deutſchland für die
ver=
mehöituation verantwortlich zu machen. Es lohnt ſich daher
mchelnöt, auf dieſe Spielereien einzugehen. Die deutſche Re=
Eng hält an der klaren Linie der letzten
u feſt.
Balkanbeſuche in Nordikalien?
19 „Stampa” kündigt eine Zuſammenkunft des italieniſchen
ſteklatsſekretärs mit dem jugoſlawiſchen Miniſterpräſidenten
tiſth in Venedig an. Dieſe Beſprechung würde unmittelbar
ſch I Balkan=Konferenz in Bukareſt auf der Reiſe Jeftitſchs
bch MGif erfolgen. Nach der Tagung der
Völkerbundsverſamm=
mgtarden auch Beneſch und Titulescu zu Beſprechungen über
F 0u=Konferenz nach Norditalien kommen.
daraus den Schluß ziehen, daß die Vorkonferenz in Venedig
be=
deutende Schwierigkeiten für die bevorſtehende Konferenz in Rom
zutage treten ließ, zu deren Beſeitigung nunmehr ſogar eine
Aus=
ſprache zwiſchen dem öſterreichiſchen und dem italieniſchen
Regie=
rungschef notwendig wurde. Während im großen und ganzen die
Wiener Preſſe bis jetzt den Eindruck zu erwecken verſuchte, als ob
in Venedig alles glatt gegangen wäre, unterſtreicht das
chriſtlich=
ſoziale „Neuigkeitsweltblatt” in ſeinem heutigen „Hinderniſſe
zwiſchen Venedig und Rom” überſchriebenen Leitartikel die
haupt=
ſächlich zwiſchen der Kleinen Entente und Ungarn aufgetauchten
Streitpunkte.
Der Times=Berichterſtatter in Rom drückt die Vermutung aus,
daß auf der bevorſtehenden Zuſammenkunft zwiſchen
Bundes=
kanzler Schuſchnigg und Muſſolini beſonders die Frage einer
öſterreichiſchen Wiederaufrüſtung und der
Zu=
kunft der Habsburger erörtert werden ſolle. Alles
deute darauf hin, daß Italien ſehr darauf bedacht ſei, die römiſche
Konferenz ſoweit wie möglich im Voraus vorzubereiten, damit die
Abordnungen der neun Teilnehmer=Staaten ihre Arbeit in
weni=
gen Tagen leiſten könnten. Sehr bedeutſam ſei die an den
ſüd=
ſlawiſchen Miniſterpräſidenten und Außenminiſter Jeftitſch
ergan=
gene Einladung, am 18. Mai auf dem Wege nach Genf in
Vene=
dig mit Unterſtaatsſekretär Suvich zuſammenzutreffen.
Der Berichterſtatter der „Morning Poſt” in Rom ſagt, einige
Leute glaubten, der öſterreichiſche Bundeskanzler komme nach
Florenz, weil er mit dem öſterreichiſchen Anteil an den
wirtſchaft=
lichen Vorteilen, die Italien auf der Konferenz in Venedig
Oeſter=
reich und Ungarn verſprochen habe, unzufrieden ſei. Andere Leute
glaubten, daß das öſterreichiſche Kabinett dringend wünſche, die
Frage einer Wiederherſtellung der Habsburger aus allen
inter=
nationalen Erörterungen auszuſchließen. Andere Gerüchte
beſag=
ten, der unerwartete Beſuch ſei auf geheime Nachrichten über einen
geplanten Staatsſtreich in Oeſterreich zurückzuführen.
Oeſterreich demenkierk.
Wien, 9. Mai.
Amtlich wird mitgeteilt: Reichsdeutſche Blätter haben in den
letzten Tagen eine Nachricht verbreitet, daß die Entſendung einer
italieniſchen Militärkommiſſion nach Wien bevorſteht. Dieſe
Mel=
dung wurde auch von einigen tſchechoſlowakiſchen Preſſeorganen
übernommen. Mit der Nachricht wurde ferner ein kurzer Wiener
Urlaubsaufenthalt, des öſterreichiſchen Militärattaches in Rom
Liebitzky in Verbindung gebracht. Hierzu wird amtlich feſtgeſtellt,
daß ſämtliche Meldungen und die daran geknüpften Folgerungen
jeder tatſächlichen Grundlage entbehren.
Kein Empfang durch Pilfudſki.
euterd Aieke MAmmenkreffen Schuſchniggs mit Muſſolini.
agt pohtt 2Mbeabſichtigte Reiſe des Bundeskanzlers nach Italien hat
Dice einigermaßen Aufſehen hervorgerufen, will man doch
Außenminiſter Laval iſt am Donnerstag abend mit dem
Nord=Expreß aus Paris nach Warſchau abgereiſt. In ſeiner
Be=
gleitung befand ſich ſeine Tochter, der Generalſekretär des Quai
dOrſay, Leger, und ſein Kabinettschef Rochard.
Nach einer amtlichen Mitteilung wird der während des
Aufenthaltes des franzöſiſchen Außenminiſters in Warſchau
vor=
geſehene Empfang bei Marſchall Pilſudſki nicht ſtattfinden. Die
amtliche Verlautbarung beſagt, daß Marſchall Pilſudſki mit
Rück=
ſicht auf ſeinen Geſundheitszuſtand auf ärztliches Anraten auf die
geplante Beſprechung mit Laval verzichten müſſe.
Wie der „Star” meldet, hat das Luftfahrtminiſterium an die
führenden engliſchen Flugzeugwerke ein vertrauliches
Rundſchrei=
ben gerichtet, in welchem dieſe aufgefordert werden, ihre
Pro=
duktion nach Möglichkeit zu erhöhen und dem Miniſterium ſofort
Mitteilung zu machen, wie weit dieſe Erhöhung gehen kann.
Weiter wird in dem Rundſchreiben den Flugzeugwerken verboten,
ausländiſche Aufträge ohne vorherige Rückſprache mit dem
Mini=
ſterium auszuführen. Zugleich wird den Werken aber
mitge=
teilt, daß die Regierung bereit iſt, während der nächſten zwei
Jahre die geſamte Produktion der Werke abzunehmen. — Der
„Star” meldet weiter, daß ein Sonderausſchuß des Kabinetts zur
Zeit damit beſchäftigt ſei, die Pläne für den Ausbau der
Luft=
ſtreitkräfte auszuarbeiten und daß nähere Einzelheiten darüber
gelegentlich der für den 22. Mai feſtgeſetzten Unterhausdebatte
über die Luftrüſtungen bekanntgegeben würden.
ſeidAgeu gung nur dadurch ſo hoch geſteigert werden, daß die
ſöolu ghe Reichsanſtalt ſich unermüdlich am Kampfe beteiligte
a mem Kampfe, zu dem natürlich die Praktiker ſtets mit
geſhen ſind, und der ohne ſie auch überhaupt nicht geführt
werdtz örnnte.
1ſſ0 will jetzt dieſer beſonderen Lage der Reichsanſtalt zwi=
AenA giſſenſchaft und Praxis” dadurch Rechnung tragen, daß
an 9a praktiſche Schädlingsbekämpfung ganz in die Hand des
eichkhrſtandes legt, dafür aber alle polizeilichen,
zollpoliti=
en Ew ähnlichen Maßnahmen, die mit der Staatsgeſetzgebung
tunzben und zur Aufgabe des
Reichsernährungsminiſte=
e hören, der Reichsanſtalt weiter betreut, während
natür=
uAanze wiſſenſchaftliche Arbeit dort zentraliſiert bleibt. So
NdA) engſte Verbindung aller Stellen in dem Kampfe, der
SA Lebenskampf des deutſchen Volkes iſt, gewährleiſtet.
Ajeht nichts über den perſönlichen Eindruck; erſt dann
O/Aie Dinge und ihr innerer Sinn plaſtiſch. So wandern
e I fetzt durch die freien Felder der Reichsanſtalt, wo ſie
Xe aufs Exempel macht, wo ſich exakt feſtſtellen läßt, ob
r jene Sorten wirklich krebswiderſtandsfähig ſind —
Uas Ziel unſerer „Kartoffelpolitik” — und die Reichs=
9 die zugleich Prüfungsanſtalt für alle Sorten Saatgut
E ſich dem einzelnen Bauern ſagen kann: auf dieſe Sorte
Et dich verlaſſen. In feinſinnigſter Weiſe kann man heute
De von techniſchen Mitteln, unter denen die elektriſche
ei ſehr wichtig iſt, feſtſtellen, ob eine Saatkartoffel krank
A nicht. Mit bloßem Auge kann man das ja oft nicht
Rie So wirkt denn der Gelehrte mit dem Landwirt
zu=
ſamneuu
DeeWing d2s auslandsdeutſchen Schrifklumspreiſes
14gart. In einer Feierſtunde im Feſtſaal des Hauſes
Achſtums wurde am heutigen Todestag Friedrich Schil=
I. Male der auslandsdeutſche Schrifttumspreis der
ürttgart und des Deutſchen Auslandsinſtituts durch
Derd hermeiſter Dr. Ströhlin verliehen. Der Preis fiel auf
Su Lsſtigarter Lehrer Karl Götz für ſein Werk „Das Kinder=
Deſes Buch ſchildert die Reiſe eines in Paläſtina
an=
e Arichsdeutſchen Lehrers mit einer Gruppe ſchwäbiſcher
ug u inder nach Deutſchland im Jahre 1930. Mit
be=
ſondPm
Heiſterſchaft iſt es dem Verfaſſer gelungen, einen
AS leutſchen Reiſebericht zum Kunſtwerk zu geſtalten. Die
eier
der auch Reichsſtatthalter Gauleiter Murr und
Sian Ruäſident Mergenthaler teilnahmen und bei der der Gau=
Lultuge
don g:" der NSDAP. Dr. Schmückle die Feſtrede hielt, war
Netungen des Rundfunkorcheſters umrahmt.
Wilhelm Furkwängler Bayreukher Feſſſpieldirigenk.
Die Leitung der Bayreuther Bühnenfeſtſpiele gibt bekannt,
daß bei den Feſtſpielen 1936 Wilhelm Furtwängler als
Haupt=
dirigent mitwirkt.
Der Rolandsbogen.
Von Wilhelm Michel.
Edith Winkelmann, die Offenbacher Dichterin, hat eine
Er=
zählung „Der Rolandsbogen”*) veröffentlicht. Eine feine,
rüh=
rende Stimme kingt in dieſer Sage aus ferner Heldenzeit auf.
Von Rolands Geſchick, von der Liebe zwiſchen ihm und dem
Edel=
fräulein am Rhein regt ſich hier eine Kunde im Saitenſpiel
heutiger Sprache und wird Novelle. Wie bringt es die Dichterin
fertig, Geſtalten des Sagendunkels ſo nahe heranzurufen? Sie
greift das Geſchehen da an, wo es als ſeeliſches Geſchehen
immergültig und ewigbekannt iſt. Sie erzählt nicht Trachten,
Zeitſitten und Zeitmienen, ſondern ſie erzählt Liebe, Trauer,
Entſagen, und dazu manches Geheimere, das ſeit tauſend Jahren
jeder und keiner kennt. Edith Winkelmann erzählt, was ſich in
einer Mädchenſeele zuträgt, die eben noch kindlich befriedet war,
und nun an einem Schickſalstag aufgebrochen wird, zu einem
plötzlichen „Sehen” der Welt, das eine ungewohnte Fremdheit
und zugleich eine neue Herrlichkeit aller Dinge heranführt. Sie
erzählt, wie ſich in dieſem aufgewühlten Herzen die Liebe
ereig=
net und die kaum zerbrochene Einheit der Welt wieder herſtellt:
wie das harte Geſchick alsbald hereingreift und den Geliebten zu
fernen Schlachtfeldern entführt; wie die Trauer Troſt hinter
Kloſtermauern ſucht und wie ein wunderbares Wiederfinden des
Geliebten ein zweites ernſteres Scheiden bringt, in das troſtreich
die Ewigkeit hereinglänzt.
Alles Aeußere wird in dieſer Dichtung nur ſichtbar wie
Ge=
ſtalten eines Traumes eines Bildteppichs. Das Eigentliche der
Erzählung iſt eine blühende Seelenlandſchaft, die ſich zart und
doch beſtimmt auftut: und die ſtrenge Wirklichkeit wandert in
Form mächtiger Wolkenſchatten darüber. Der Hereintritt des
Ritters und ſein Scheiden, das weite Rheintal, der Eingang der
Jungfrau ins Kloſter, der winternächtliche Weg der Nonne zum
Rolandsfelſen, wo ihr der greifbar nahe Geliebte in hoffnungs=
*) Edith Winkelmanns Erzählung „Der Rolandsbogen” iſt
in der neuen Jeſſen=Schrift der Schriftgießerei Gebr. Klingſpor
in Offenbach a. M. gedruckt und im Verlag dieſes Hauſes
erſchie=
nen. Die Jeſſen=Schrift iſt eine räumige gotiſche Fraktur, die in
der Behandlung der Großbuchſtaben, wie vielfach in alten
Hand=
ſchriften üblich. Anklänge an den Antiqua=Duktus mit ſich führt.
Die beigegebenen Holzſchnitte ſtammen von Joſua Leander Gampp.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
G. P. London, 9. Mai.
Im Zuſammenhang mit dem ſilbernen Regierungsjubiläum
des engliſchen Königs weilen zur Zeit die
Premier=
miniſter ſämtlicher Dominions und ſich
ſelbſt=
verwaltenden Kolonien des Britiſchen Reiches in
London. Ihre Anweſenheit wird natürlich dazu benutzt, um
mit den Vertretern der Britiſchen Regierung ausgiebige
Be=
ſprechungen über die verſchiedenen, das Mutterland und die
Dominions gemeinſam angehenden Fragen zu pflegen. Und
obgleich dieſe Beſprechungen nicht einen offiziellen Charakter
tragen, ſo findet in dieſen Wochen in London praktiſch
ge=
nommen dennoch etwas wie eine neue Empire=
Konferenz ſtatt, die ſich unter Umſtänden als nicht weniger
bedeutungsvoll, als die vor drei Jahren abgehaltene Konferenz
von Ottawa erweiſen könnte.
Ebenſo wie auf der Ottawaer Konferenz, ſo ſpielen auch bei
den gegenwärtigen Londoner Beſprechungen Wirtſchaftsfragen
und vor allem die Frage der Ausfuhr
landwirt=
ſchaftlicher Produkte aus den Dominions nach
England eine große Rolle. Führend iſt in dieſer Frage
Auſtralien. Nicht umſonſt iſt der auſtraliſche Premier, J. A.
Lyons, um einen ganzen Monat früher als ſeine Kollegen von
den übrigen Dominions nach London gekommen. Auſtralien
möchte nämlich nach England mehr Fleiſch ausführen. Aehnliche
Wünſche haben auch Neuſeeland, Südafrika und die anderen
Dominions. England iſt gerne bereit, dieſen Wünſchen nach
Möglichkeit entgegenzukommen. Das Maß ſeines
Entgegen=
kommens iſt jedoch, wie früher ſo auch heute, durch ſeine
Ab=
kommen mit anderen Ländern der Welt begrenzt. Es wird
da=
her nur ſchwer in der Lage ſein, den Wünſchen der Dominions
in vollem Maße entgegenzukommen und, wie ſie es jetzt
fordern, mit ihnen für die Dauer von vielen Jahrzehnten im
voraus feſtgelegte Exportabkommen zu ſchließen. Eine Reihe
von Konzeſſionen von engliſcher Seite können indeſſen mit
ziem=
licher Sicherheit erwartet werden. Die Dominions haben
näm=
lich heute, da es den meiſten von ihnen wirtſchaftlich
weſent=
lich beſſer als zur Zeit der Ottawaer Konferenz geht, England
etwas ſehr Subſtantielles als Gegenleiſtung zu bieten: dieſes
iſt das Verſprechen — quaſi im Austauſch gegen die Abnahme
von mehr Lebensmitteln — wieder Emigranten aus
England bei ſich aufzunehmen. Und in Anbetracht
der großen Sorge, die England nach wie vor das
Arbeitsloſen=
problem bereitet, iſt anzunehmen, daß dieſes Angebot Englands
Wirtſchaftspolitik gegenüber den Dominions in recht weitem
Maße beeinfluſſen wird.
Nicht minder wichtig als die Wirtſchafts= und Emigrations=
Fragen dürften ſich ferner die die Verteidigung des
Empire betreffenden Probleme erweiſen. Wie
er=
innerlich hatte England Ende des vorigen Jahres (im
An=
ſchluß an eine Reiſe, die Sir Maurice Hankey, der
General=
ſekretär des „Empire Defence Committee” nach Südafrika,
Auſtralien, Neuſeeland und Kanada unternommen hatte) einen
Plan zur Schaffung eines großangelegten Verteidigungsſyſtems
des Britiſchen Weltreiches ausgearbeitet. Dieſer wurde jedoch
von einem Teil der Dominions anfänglich nicht in dem Grade
begrüßt, wie London es gerne geſehen hätte. Zuerſt drangen
nach London aus Auſtralien und Neuſeeland kritiſche Stimmen.
Dann nahm auch die Südafrikaniſche Union dem engliſchen
Plane gegenüber eine ziemlich ablehnende Haltung ein, die vor
allem mit der Abneigung begründet wurde, noch einmal an
einem Krieg in Ueberſee teilzunehmen. Seit Verlautbarung
dieſer kritiſchen Stimmen ſind jedoch inzwiſchen mehrere Monate
vergangen. Dieſe hat England nicht ungenutzt vorübergehen
laſſen. Es hat bekanntlich einerſeits den Beſchluß gefaßt, ſeine
eigenen Rüſtungen weſentlich zu erhöhen und andererſeits
während all der letzten diplomatiſchen Verhandlungen mit den
Staaten Europas die Abneigung Englands gegen
eine jede weitere Ausdehnung ſeiner
Verpflich=
tungen auf dem europäiſchen Kontinent
be=
ſonders im Oſten Europas, immer und immer wieder
betont. Beides tat es offenſichtlich mit einem klaren
Seiten=
blick auf die Dominions. Die Wirkung iſt denn auch nicht
aus=
geblieben. Nach allem, was man hierüber hört, ſind die
Dominions zurzeit gegenüber den engliſchen Plänen zur
Schaf=
fung eines großangelegten Verteidigungsſyſtems des Empire
viel weniger kritiſch als zu Anfang des Jahres geſtimmt. Und
obgleich die gegenwärtigen Londoner Verhandlungen, wie immer
wieder betont wird, „einen durchaus informellen Charakter”
tragen, ſo kann doch mit ziemlicher Sicherheit vorausgeſagt
werden, daß im Ergebnis des gegenwärtigen Londoner Beſuchs
der Dominion=Premiers, die Fragen der Verteidigung des
Empire in weiteſtem Maße einer Klärung und Förderung
ent=
gegengeführt werden dürfte.
loſe Höhe ſeines Heldengeſchicks entſchwindet — das alles iſt da.
Aber es iſt vornehmlich im ſeeliſchen Widerklang da, ſo, wie die
Aeolsharfe den Wind nicht als Wind, ſondern als Muſik zu Gehör
bringt. Danach beſtimmt ſich auch die Art, wie Edith
Winkel=
mann die Sprache handhabt. Sie iſt mitten in ihrer novelliſtiſchen
Haltung balladenhaft, ſie kommt gelöſt und ſummend einher, ein
verſonnenes Saitenſpiel, aus deſſen lieblicher Weiſe nie eine
leid=
gewohnte Heiterkeit, ein lächelnder Gleichmut ſchwindet.
Aber im weſentlichen feſſelt die Dichtung durch eine
be=
merkenswerte Kraft der inneren, der gedanklichen Führung. Edith
Winkelmann webt in den Teppich dieſer Dichtung eine reiche
ſeeliſche Erfahrung, die an verſchiedenen Stellen ungewöhnliche,
bedeutende Züge zeigt. Das Ereignis einer erſten ſeeliſchen
Spal=
tung, mit dem die Dichtung einſetzt, das erſte Aufleuchten des
Bewußtſeins in einem Kindergemüt, das das Weltbild mit einem
dunklen Befremden und zugleich mit einem erſten
abſtänd=
lichen Erlebnis des Schönen durchwirkt, iſt ſo genau angegeben,
daß unmittelbar die Bedeutungsſchwere, die es im Leben der
Verfaſſerin hat, fühlbar wird. Den geiſtigen Rang, der ſich
da=
mit feſtſtellt, beſiegelt die Dichtung in der Schlußwendung, die
ſie der Sage vom Rolandsbogen gibt. Hildegund iſt auf die
Kunde von Rolands Tod ins Kloſter gegangen, um in ſtrengen
Bußübungen Vergeſſen zu finden. Aber Roland iſt im Tal
Ronceval nicht gefallen. Er iſt an den Rhein zurückgekehrt. Als
er dort vernimmt, daß ihm die Geliebte auf ewig hinter
Kloſter=
mauern verloren iſt, wird er Einſiedler hoch am Berge drüben,
am Rolandsbogen, wo er immer das Kloſter vor Augen hat.
Hildegund erhält Kunde davon; ſie glaubt den Geliebten
manch=
mal drüben am Felſen zu erblicken. Sehnſucht faßt ſie; in einer
Winternacht wagt ſie den Weg über den zugefrorenen Rhein und
erklimmt die verſchneite Höhe. Sie hört Stimmen in der Klauſe.
Der Held und an ſeiner Seite der Sänger, ſein Minſtrel, treten
heraus. Aber Rolands Antlitz und Erſcheinung ſind der
lauſchen=
den Nonne mit einemmal unnahbar ſchrecklich. Sie ſieht, er iſt
allen gewohnten Maßen entrückt. Er gehört ganz ſeinem
unbe=
greiflichen heldiſchen Geſchick. Das Menſchliche geht ihn nichts
mehr an; er ſteht in höheren, fremden Zuſammenhängen. Kampf,
Liebe, Entſagen, Erfüllung — alles iſt nur „die immer neu
ge=
ſpannte Sehne, die ihn, den ſchwirrenden Pfeil, ins Unendliche
trägt‟. Der Verluſt der Geliebten iſt ihm als letzter Aufgang
zur höchſten Verwandlung beſchieden worden. Er iſt in eine
Unerreichbarkeit gegangen, die ernſter iſt als die des Todes.
Un=
geſehen kehrt Hildegund wieder ins Kloſter zurück, um dort zu
ſterben, das Bild des Hohen im Herzen.
In dieſem Fremdwerden des Geliebten durch eine Entrückung
in eine höhere zum Ewigen hingeſpannte Seinsform iſt etwas
geſehen, das über gewöhnliche Begriffe von menſchenmöglichem
Geſchick hinausreicht. Es iſt ein Schickſals=Sinn darin, der mit
ſeinem Wink zum Gewaltigen hin ergreift. Eine andere Welt
ragt plötzlich herein. Die Dichtung entläßt den Leſer mit dem
Gefühl jenes höheren Zuſammenhanges, vor dem Liebe und Leid,
Finden und Scheiden unſeres Lebens nur Schattengeſtalten ſind,
die das Eigentliche verdecken
Seite 4 — Nr. 128
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 10. Mai 1935
Aufruf an die Darmſtädker Bevölkerung!
Am Freitag, dem 10. Mai, kommen über hundert
Reichs=
wehrmuſiker nach Darmſtadt, um uns abends in der Feſthalle
durch frohe Marſchweiſen zu erfreuen. Gerade die Bevölkerung
Darmſtadts, die als alte Garniſonſtadt ihre ehemals enge
Ver=
bundenheit mit dem Militär nicht vergeſſen hat, wird auch
äußerlich ihre Freude dadurch zum Ausdruck bringen, daß ſie die
Anmarſchſtraßen der Muſikkorps vom Bahnhof zum Paradeplatz
mit Fahnenſchmuck verſieht.
Am Freitag lautet für die Rheinſtraße=Paradeplatz die
Parole: „Fahnen heraus!”
Heil Hitler!
Der Kreisleiter und Oberbürgermeiſter.
gez. Wamboldt.
— Dienſtjubiläum. Am 10. Mai 1935 feiert der Botenmeiſter
Auguſt Munker, Neckarſtraße 5 ſein 40jähriges
Dienſtjubi=
läum bei der Süddeutſchen Eiſenbahn=Geſellſchaft, Darmſtadt.
Teilnahme an Schulungsvorträgen. Die Zentralabteilung
der Heſſ. Landesregierung fordert in einem Ausſchreiben die
Beamten uſw. auf, an den von dem NS. Dozentenbund an der
Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt im kommenden
Sommer=
ſemeſter veranſtalteten Schulungsvorträgen, zu denen erſte
Red=
ner verpflichtet ſind, regſten Anteil zu nehmen, um ſo mehr, als
ein ganz geringer Unkoſtenbeitrag erhoben wird.
— Konzert des Männergeſangvereins „Concordia” 1883. Am
20. Mai veranſtaltet der Männergeſangverein Concordia ſein
diesjähriges Konzert im Konzertſaal der Brauerei zur Krone. Das
Programm weiſt eine reichhaltige Vortragsfolge auf. U. a. eine
Uraufführung: Deutſches Bekenntnis, ein Zyklus für Männerchor
nach Gedichten von E. Kolbenheyer — Unſer Leben — Unſere
Seele — Unſere Kraft — von Bruno Stürmer. Erika Pagenkopf
(Sopran) Annelieſe Orth (Klavier), Jakob Orth (Violine), Fritz
Bauer (Flöte), Karl Müller (Schlagzeug) und Fred. Janſen
(Akkordeon) ſind die Mitwirkenden. Die Leitung hat Muſikdirektor
Adam Simmermacher.
Das Platzkonzert der Reichswehr kann leider nur an
zwei Plätzen der Stadt ſtattfinden, und zwar auf dem
Marien=
platz und Paradeplatz. Das Schillerplatz=Konzert fällt
aus.
Die chriſtliche Gemeinſchaft. Darmſtadt Mollerſtraße 40,
be=
geht am Sonntag, den 12. Mai 1935, das Jubiläum ihres 25
jäh=
rigen Beſtehens. Wer gerne näheren Einblick nehmen möchte in
die ſtille Aufbauarbeit, die hier vom Evangelium aus nun ſchon
25 Jahre am Volke geleiſtet wird, hat in der Feſtverſammlung
nachmittags 3.30 Uhr, hierzu gute Gelegenheit. Es ſprechen
ver=
ſchiedene auswärtige Redner, aus Darmſtadt als Vertreter der in
der Ev. Allianz zuſammengeſchloſſenen chriſtlichen Kreiſe unſerer
Stadt Herr Prediger Hirtz, in gewohnt volkstümlicher und
packen=
der Weiſe. Darbietungen des gem. Chores umrahmen die Feier.
Zu Fuß zur Bundestagung der Reichsvereinigung ehem.
Kriegs=
gefangener. Echten Idealismus brachte der längere Jahre in
ſibi=
riſcher Kriegsgefangenſchaft geweſene Paul Steinbach aus Halle
an der Saale auf. Steinbach iſt arbeitslos, möchte aber bei der
vom 24. bis 27. Mai in St. Ingbert im Saargebiet ſtattfindenden
Bundestagung der Reichsvereinigung ehem. Kriegsgeſangener
nicht fehlen, um auch in ſeinem Teil die enge Verbundenheit mit
den Brüdern an der Saar unter Beweis zu ſtellen. Er unternimmt
deshalb, da ihm finanziell keine Mittel zur Verfügung ſtehen, die
ganze Reiſe von Halle aus zu Fuß. Er kam geſtern hier in
Darm=
ſtadt an und wurde von ſeinen Kameraden bewirtet, und
beher=
bergt. Obwohl er am Ende der vierziger Jahre ſteht und ſowohl
im Krieg wie in der Nachkriegszeit viel durchgemacht hat, iſt ihm
die Fußwanderung ſehr gut bekommen. Die Rückreiſe beabſichtigt
er wieder zu Fuß, und zwar längs des Rheines zurückzulegen.
Mitnahme von Faltbooten in einigen Schnell= und
Eil=
zügen ausgeſchloſſen. Zur Vermeidung von Betriebsſchwierigkeiten
werden auf Grund der Eiſenbahnverkehrsordnung vom 15. Mai
d. J. ab in den Bezirken der Reichsbahndirektionen Köln, Mainz
und Ludwigshafen (Rhein) folgende Züge von der
Faltbootbeför=
derung ausgeſchloſſen: D. 282 ab Koblenz, D. 162, D. 270, E. 248
ab Mainz=Hbf., D. 148 ab Worms.
Sonntagsrückfahrkarten. Aus Anlaß der Darmſtädter Meſſe
(12. Mai bis 21. Mai) wird die Geltungsdauer der nach
Darm=
ſtadt feſt aufliegenden Sonntagsrückfahrkarten an Samstagen
ver=
längert, und zwar von Samstag 0 Uhr bis Montag 12 Uhr.
Außerdem geben die Bahnhöfe der Strecken Buchſchlag=
Sprendlin=
gen — Darmſtadt — Weinheim. Nauheim bei Gr.=Gerau —
Darm=
ſtadt — Mainaſchaff Darmſtadt Oſt — Groß=Zimmern, Darmſtadt
— Wiebelsbach=Heubach — Erbach (Odenw.), Dieburg bis
Rein=
heim, Darmſtadt — Goddelau=Erfelden — Gernsheim, Gr.=Gerau
— Goddelau=Erfelden, am Mittwoch, den 15. Mai 1935
Sonntags=
rückfahrkarten (auch Blankokarten) mit eintägiger Geltungsdauer
von 0—24 Uhr aus.
* Darmſtädter Künſtler auswärts. Ueber den Schauſpieler
Hans Blech einen geborenen Darmſtädter, der z. Zt. an den
Städt. Schauſpielen Baden=Baden wirkt, äußerten ſich die
Zeitun=
gen anläßlich der Erſtaufführung von „Fahnen in Gottes Wind”
wie folgt: Eine ganz beſondere Anerkennung gebührt Hans Blech,
der ſein Schauſpielertalent an der für den erkrankten R. Heyſer
noch in letzter Stunde zuſätzlich übernommenen Rolle des Jäcklein
Rohrbach wiederum eklatant bewies.” — „Beſonders zu erwähnen
iſt die Arbeit des jungen H. Blech, der . . . die Rolle des Jäcklein
Rohrbach glänzend durchführte.” — „Ausgezeichnet mit packendem
Temperament wurde der Jäcklein Rohrbach von Hans Blech
dar=
geſtellt; man ſah wieder, welche Begabung in dieſem jungen
Schau=
ſpieler ſteckt.” — „Das war eine Glanzleiſtung, die dem jungen
Künſtler ſehr zugute kommen dürfte.” — „Es war imponierend,
wie charakteriſtiſch er dieſen Mordbrenner zu geſtalten wußte.”
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.
GROSSES HAUS
Freitag,10. Mai Anfang 19.30 Uhr. Ende 22.30 Uhr. Miete D 21.
Der tolle Chriſtian. Drama von Theodor Haerten. Samstag.
11. Mai Anfang 19.30 Uhr. Ende nach 22.30 Uhr. Deutſche
Bühne M, 12. Vorſtellung. Figaros Hochzeit, Ko=
miſche Oper von W. A. Mozart. Sonntag,
12. Mai Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr Außer Miete.
Der Baiazzo. Oper von Leoncavallo. Hierauf:
Joſephs=Legende. Ballett von Richard Strauß. KIEINES HAUS Freitag,
10. Mai Anfang 16.30 Uhr. Ende gegen 18.30 Uhr. Deutſche
Bühne Jugendring II (geſchloſſene Vorſtellung).
Die Märchentante erzählt. Hierauf: Coppelia.
Ballett von Delibes. Samstag.
11. Mai Anfang 19.30 Uhr, Ende 21.30 Uhr. Außer Miete,
Kinderreiche Mütter (Nr. 251—410). Ein Kerl,
der ſpekuliert. Komödie von Dietrich Eckart. Sonntag,
12. Mai Anfang 19.30 Uhr Ende nach 21.45 Uhr. Außer
Miete( zu ganz kleinen Preiſen). Die drei Eis=
bären. Ländliches Luſtſpiel v. Maximilian Vitus.
Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters kommt heute abend das Drama „Der tolle
Chriſtian” von Theodor Haerten zur Aufführung, deſſen
Ur=
aufführung in der Feſtwoche Generalintendant Franz Everth
in=
ſzenierte. Die Hauptrollen ſpielen Beatrice Doering, Hildegard
Wahry, Hans Baumeiſter, Ludwig Linkmann. Emil Lohkamp und
Jochen Poelzig. — Am kommenden Sonntag finden in beiden
Häu=
ſern des Landestheaters Vorſtellungen zu ganz kleinen Preiſen
ſtatt. Im Großen Haus kommt die Oper „Der Bajazzo” und hierauf
das große Ballett „Joſephs=Legende” von Richard Strauß zur
Auf=
führung, mit dem die Tanzgruppe des Landestheaters einen ſehr
ſtarken Erfolg hatte. In dieſer Aufführung wird Kapellmeiſter
Hans Blümer der von einer ſchweren Erkrankung geneſen iſt, zum
erſtenmal wieder dirigieren. — Im Kleinen Haus wird auf
viel=
ſeitigen Wunſch noch einmal das ländliche Luſtſpiel „Die drei
Eis=
bären” von Maximilian Vitus wiederholt.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 10. Mai 123
Der Mai — der Monat der Mütter!
NSK. Der Mai iſt von altersher der ſchönſte Frühlingsmond
der Deutſchen — aber nirgends iſt er es ſo ſehr wie in unſerm
Oſtland. Oft ſtehen bis tief in den Oſtermond hinein die Bäume
kahl in dem grellen, blendenden, heißen Sonnenlicht. Der eiſige
Oſtwind, der arktiſche Nordweſt, wehen todeskalt über das
aus=
gedörrte, fahle Land, nur im geſchützten Bachgrund beginnt es
ſacht zu grünen und unterm welken Laub zu blühen. Aber dann,
nach einem glasklaren, eiskalten Abend, aus deſſen Helle der weiße
Abendſtern winterklar blitzt, ziehen mit ſeinem ſtillen Sinken
weiche Nachtwolken auf, es tropft der erſte mildere Frühlingsregen
gleichmäßig durchdringend nieder — und wenn dann am nächſten
Tage die Sonne wieder vorkommt, iſt auf einmal alles begrünt,
hängen weiche Kaſtanienblättchen von den glänzenden Zweigen,
ſteht der Ahorn ſtrahlend in lichtgrüner Blüte. Wie ein Wunder
gehts dann weiter mit dem Sprießen und Grünen bis wir in ein
paar glühenden Maitagen das Blühen nicht nur jenſeits der
Die Haus= und Straßenſammlung findet am 10. und
11. Mai ſtatt. Durch den Erwerb von Plaketten des
Reichsmütterdienſtes dankt ihr der deutſchen Mutter.
Zum Mukkerkag!
Worte der Reichsfrauenführerin Gertrud Scholtz=Klink zur Arbeit
des Reichsmütterdienſtes im Deutſchen Frauenwerk.
Die Frage Mutter und Kind iſt eine der wenigen Fragen,
von der keiner ſagen kann: das geht nicht in mein
Intereſſen=
gebiet, denn ich bin in keiner Weiſe daran beteiligt. Jeder Menſch
iſt einer Mutter Kind.
Unſere Mütterſchulung iſt der Schlüſſel zum Herzen der
deut=
ſchen Frau und damit ihres Volkes.
Unſer Reichsmütterdienſt iſt der Dank von uns Frauen an die
geneſende Mutter Deutſchland und ihren treueſten Sohn Adolf
Hitler.
Aus den Vorträgen der Reichsabteilungsleiterin des
Reichs=
mütterdienſtes im Deutſchen Frauenwerk Erna Röpke:
Mütter ſind Erzieherinnen und Führerinnen ihrer Kinder; ſie
geſtalten das Heim und machen es zu einem Ruhepunkt in der Haſt
des Tages. Sie prägen den Geiſt des Hauſes; in ihrer Hand liegt,
daß jede Familie eine Lebenszelle unſeres Volkes wird.
Je ſtärker unſere weibliche Jugend im Leben ſteht, je bewußter
ſie für ihre artgemäßen Aufgaben aufgeſchloſſen wird und ſich den
Anforderungen als Familien= und Volksmutter fähig erweiſt,
um=
ſomehr werden wir zu einer völligen Neuwertung von Ehe und
Familie kommen.
*
Unſere Mütterſchulungsarbeit im Reichsmütterdienſt des
Deut=
ſchen Frauenwerkes muß eine Keimzelle ſein für ein
national=
ſozialiſtiſches, verantwortungsbewußtes und
verantwortungsfreu=
diges Frauentum.
Der Fuhrer ſagl: „In meinem Staat iſt die Mutter die
wichtigſte Staatsbürgerin.‟ Die Mütterſchulungslehrgänge
belehren die Frauen über ihre Pflichten in Familie, Haus
und Volk. Darum gebt für die Haus= u.
Straßen=
ſammlung des Reichsmütterdienſtes im Deutſchen
Frauen=
werk am 10. und 11. Mai!
Elkernabend der B9A.-Schulgemeinſchafken.
Vorführung von Lichtbildern über Oſtpreußen.
Um ihren weniger bemittelten Kameraden die Teilnahme an
der Pfingſtfahrt des VDA. nach Königsberg und
Oſtpreußen zu ermöglichen, veranſtaltet die VDA.=
Schul=
gemeinſchaft Darmſtadt einen Elternabend. Er findet
ſtatt am 15. und 17. Mai 1935, 20.15 Uhr, im Feſtſaal des
Lud=
wig=Georgs=Gymnaſiums, Karlsſtraße 1 und bringt einen
Licht=
bildervortrag über das ſchöne Oſtpreußen mit ſeinen alten
Kulturſtätten, den rauſchenden Wäldern und Seen Maſurens dem
Tannenbergdenkmal uſw. Auch allen denen, die an der Pfingſtfahrt
des VDA. teilnehmen, wird der Beſuch des Vortrags als
Vorbe=
reitung zu der Fahrt warm empfohlen. Muſikaliſche
Dar=
bietungen des Schülerorcheſters des Gymnaſiums
vervollſtän=
digen das Programm dieſes volksdeutſchen Abends. Herzlichſt
ein=
geladen ſind auch die heimattreuenOſt= und
Weſtpreu=
ßen, ebenſo die Mitglieder des Bundes deutſcher Oſten,
darüber hinaus alle, die ſich für unſere Oſtmark intereſſieren. Ein
geringer Eintritt ſoll dem oben genannten Zweck Mittel zuführen.
Gz.
Straßenſperrung. Während der Frühjahrsmeſſe vom 10 bis
einſchließlich 23. Mai 1935 werden für den Kraftfahrzeug=,
Fuhr=
werks= und Fahrradverkehr geſperrt: a) die Lindenhofſtraße
zwi=
ſchen Mühl= und Stiftsſtraße, b) die Mühlſtraße zwiſchen dem
Woogsplatz und der Landgraf=Georg=Straße, c) die
Riedlinger=
ſtraße zwiſchen Soder= und Lindenhofſtraße, 4) die
Teichhaus=
ſtraße zwiſchen Soder= und Lindenhofſtraße, e) die Adolf=Spieß=
Straße zwiſchen Riedlinger= und Stiftsſtraße. Auf den an das
Meſſegelände angrenzenden Straßenteilen der Landgraf=Georg=
Straße und der Stiftsſtraße darf nur in Schrittgeſchwindigkeit
ge=
fahren werden
Weichſel, ſondern auch den ſanften, ſachte gekommenen Früf=
Süddeutſchlands eingeholt haben mit dem überſchwang,
Blühen unſerer Bäume und Wieſen.
Hier iſt der Mai noch ganz der Monat der Mütter, der
immer war: aus allen Türen in Stadt und Land kommen ſin
getroſt in den warmen Tag, in den zarten erſten Blätterſch,
um ihre Kleinen auszuführen, ſie zum erſtenmal in die
holds=
zu bringen, die vom jungen Gras wie Wein duftet. Ueberall
ſie ſich und ihr Glück geſpiegelt in einer anderen Mutter.
noch die Großmutter, die ihre Enkel hütet, ihr eigenes Ebe,
Sehen ſie es nicht nur im Menſchengeſicht und in dem M:
glück der grünen Welt, ſie erblicken es überall in den grünen.
ſen bei der Herde, bei den braunen Mutterſtuten, die ihre
farbenen Fohlen neben ſich haben, in all dem Kleinen, Weg
Hellen, was jetzt in Hof und Stall herumſchiept, alles noch ſo u
und hilflos zart, noch nach Mutterwärme und — Obhun
langend.
Auch der naturentfremdete, durch ein langes Leben fin
Stadt Gebannte fühlt es in dieſen Frühlingstagen ſo deutlieo
die wieder mit Land und Landleben verbundene Jugend daß)
die hohe Zeit nicht nur des kleinen und jungen Lebens iſt,
ſo=
daß es der Mond der Mütter iſt! Nie hätte unſer Volk, Ui
gerade die Kinder ſich ſo frohen Herzens zu dem Mutterten/
kannt, wenn nicht dieſes Gefühl — lange überdeckt, aber me
loſchen — in uns allen gelebt hätte, um nun ganz kindhaft Euit
in uns zu erwachen.
Noch immer werden die meiſten deutſchen Kinder mä.
erſten Monden des neuen Jahres geboren. Für die meiſtern
uns iſt dieſer Mond noch mit dem Traumerlebnis jenes allen,
Ausgangs verbunden, und ſtehen die Wunder jener Stum
feuchte Süße ſprießenden Grüns in den kleinen Lungen. Aü
der Maiſonne, Vogelruf und =ſchatten, lichtflimmernde Hin
bläue — als Strahlenglanz um das lächelnde, liebeſtrahlende!
litz, das ſich da über uns neigte.
Jeder von uns weiß, wie beim erſten milden Tag auu
Tiefe des Unbewußten, Dank und Liebe noch des ſelbſt Altsweftz ſt
denen zu erſter Kindheit, zu Mutter und Großmutter zurücch
dern. Und ſo waren es die nicht mehr Jungen, die zuerſt mut
Kleinen zuſammen ſo dankbar den Tag der Mutter bejahte= M.,
mit dem Gemüt begingen. Es iſt kein Geburtstag — trotz den
freude: denn weit über den Ehrentag der eigenen Mutter, 5
ſie jedem von uns an dieſem Morgen der Mittelpunkt iſt —
es der Tag, an dem wir mit all unſern deutſchen Geſchwiſter
ihre Mutter feiern und lieben! Das iſt es wohl, neben
Urgefühl, was gerade uns heute, dabei ſo bewegt, die Geme5iſ
keit! Dies, daß wir uns an dieſem Maimorgen einig wiſſe=r
allen von uns in dem beglückenden, die eigene Lebensfreud=
Kraft wie Frühlingsſonne weckenden und ſteigernden Gefüs)
ehrender Liebe. Für etwas Ewiges, das der Urgrund m
Seins ſeine ſchirmende Hüterin war, was unſer erſter und Ae Erſo
Anruf war und ſein wird, für eine Liebe, die keine Tre=mbende iu
kennt und die auch der Tod nicht ſcheidet.
m Jahr
„Mutter!” — Das Unvergängliche biſt du, Wort, das winſſſuin ſeſt, wien
in unſern Herzen bewegen, biſt geliebte Geſtalt. vergängliche M/üitellung deſſer
die wir noch umarmen oder die nur unſer Erinnern ſuch, zu erarbeiten
Bild aller Mütter unſeres Volkes. Biſt das Gleichnis der Hw ſlche Beſta
aus der deine und unſere irdiſche Hülle Nahrung empfängt, uck en ſo vollko
du und ich wieder eingehen. Biſt an dieſem Tag, dem Tc/Ariees im Int
deutſchen Muter darüber hinaus das Gleichnis auch für dri ug iſt. Hier!
ßere, für die dieſe Heimat auch nur ein Kind iſt wie wi ün Hilfsm
unſere große Mutter, die Vielleidende, die durch ſchwere Ziſunenobiek=
Wandernde, die aus aller Not immer wieder zu neuem Fr MMuflichen
erblühende
um den
Mutter Deutſchland!
Hims der DAF.
Agnes Miexeſt ihſt ausfüllen
Pfarrer Theodor Weimar F.
Im 71. Lebensjahr iſt Pfarrer i. R. Theodor Weima
frühere Direktor der Anſtalt für Epileptiſche zu Nieder=Raxſt
in Darmſtadt geſtorben. Pfarrer Weimar war ein Pfarre==
und ſtammte aus Wallerſtädten. Seine erſte Verwendung fu
zunächſt als Verwalter und dann als Pfarrer zu Mommenh.//
Rheinheſſen. Als im Jahre 1901 die Epileptiſchenanſtalt in MWoen,
Ramſtadt gegründet wurde, wurde ihm die Stelle eines Gei
Inſpektors an dieſer Anſtalt übertragen. Im Jahre 1921 0
ihm die Amtsbezeichnung Direktor verliehen. Direktor Weimrl
warb ſich große Verdienſte um den Ausbau der Anſtalt, der Mſent der „
zu ſeiner Ruheſtandsverſetzung im Jahre 1927 vorſtand.
Aie Garde
Träger der gol
A0. Mai, a
M Straße.
Radfahrverkehr.
iſt das Erſchei
Noch ſehr oft iſt die Urſache von Verkehrsunfällen:Eunbedi
zu ſuchen, daß die Beſtimmungen über das Recht der
fahrt nicht ſtreng eingehalten werden. Es wird immer
beobachtet, daß Fahrzeuge, insbeſondere die Radfahrer, Alrisgruppen= un
Ueberqueren oder Einbiegen in eine mit Vorfahrtsrecht
Ortsgru
lich gemachte Straße ihre Geſchwindigkeit gar, nicht ode
ag.
ungenügend vermindern. Es beſteht daher Veranlaſſung,
auf dieſe Vorſchrift der Reichsſtraßenverkehrsordnung au mh”leder der
mit genaue
ſam zu machen.
Dar
Die amtlichen Verkehrszeichen die ein Vorfahrtsreat,
kündigen, lauten: „Hauptverkehrsſtraße”, „Straße erſten Wenſchaft Darmſt
nung” und „Vorfahrtsrecht achten”.
Dunstag, d
Eine weitere Unſitte der Radfahrer iſt das N—0 ruuenſchaft
einanderfahren, was die reibungsloſe Abwicklux//Kaſau
Kraftwagenverkehrs immer beeinträchtigt. Dabei iſt feſtz. Minſen
daß dieſe Verkehrsſünder ſehr wohl wiſſen, daß ſie nicht
einander fahren dürfen. Es iſt alſo nichts als Diſziplinl—
wenn ſich auf dieſe Art über die Beſtimmungen der Reichsſ/
verkehrsordnung hinweggeſetzt wird. Derartige Uebertre/
werden in Zukunft ſtreng beſtraft.
hunt der Alt
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw Kleine Strafkammer. Ein kleiner Lorſch”
bakfabrikant ſitzt auf der Anklagebank wegen fortgeſetzter
ſteuerhinterziehung. Das Amtsgericht hatte den Mann, de‟
geſetzt unverſteuerte Zigarren verkauft hatte, ſo daß im L-A
Jahre ein Steuerfehlbetrag von nahezu 1000 Mk. zuſamna?
zu einer Geldſtrafe von 5500 Mk. und zu zwei Monaten a2
nis verurteilt. Der Angeklagte hatte dagegen Berufung
und beſtritten, daß er je unverſteuerte Zigarren verkauft
Der Fehlbetrag käme vielmehr daher, daß ihm Rohtabak 9.
worden ſei — von wem, kann er allerdings nicht angeben
daß der Tabak weſentlich eingetrocknet ſei. Das Gericht iſſ
nach dem Gutachten des Zollbeamten, der als Sachverſt
vernommen wurde, der Auffaſſung, daß der Angeklagte
iſt. Es rechnet ihm dabei weitgehend ſeine ſehr ſchlechteny!
ziellen Verhältniſſe zugute und entſcheidet, daß die Geldſt.
Nichteinbringungsfall auch mit einem Tag Gefängnis 1ün
Mk. zu verbüßen ſei. Die Strafe bleibt ſonſt die gleiche.
Es wird dann ein Autounfall behandelt, der ſich am !“
des 9. November auf der Mainzer Landſtraße zutrug und
ein Motorradfahrer in zwei Pferde hineinfuhr, die dadur.
das Leben einbüßten. Der Amtsrichter war in erſter Inſt.e
Auffaſſung geweſen, daß der Bauer, der das Pferdefuhrwelk
die Hauptſchuld an dem Unfall getragen habe, indem er.
von dem Ackerweg auf die Landſtraße fuhr, auf dem
Waße=
geblieben ſei, und die Pferde nicht geführt habe, und vei
ihn wegen fahrläſſiger Körperverletzung zu einer Geldſtr”
80 Mk. Der Motorradfahrer dagegen erhielt nur eine Ge
von 20 Mk. wegen Vergehens gegen das Kraftfahrzeugge!
Strafkammer iſt heute mit dem Autoſachverſtändigen der
daß der Alleinſchuldige an dem Unfall der Motorradign.
und bedauert, daß das Urteil gegen dieſen rechtskräftig
Es beſteht keine Vorſchrift, die den Bauern verpflichte s,
Pferde am Kopf zu führen. Es iſt dagegen feſtgeſtellt.
19jährige Motorradfahrer, der ſein Fahrzeug erſt 14 20er
der irgend welche Lehrkurſe nicht mitgemacht hatte und
Ahnung von den polizeilichen Vorſchriften oder von Beleſch
und Bremsmöglichkeiten hat, in ſehr unvorſchriftsmähle.
ſchwindigkeit drei oder vier Bauernfuhrwerke ganz tu..
Unfallſtelle überholte und anſcheinend, als er ganz üue *
das Pferdefuhrwerk vor ſich ſah. vollſtändig den Kopf V.‟
Strafkammer ſpricht daher den Bauern frei.
Die deutſche Arbeitsfront
Der Kreiswalter.
zuermittlung der DAF.
ſellungsloſe Kameraden! Achtung! Alle ſtellenloſen Mit=
Der Deutſchen Arbeitsfront, die den nachſtehend verzeich=
Berufen angehören, müſſen — gleichgültig, bei welcher
un als ſtellungsſuchend eingetragen ſind — Bewerber bei der
ſuermittlung der Arbeitsfront werden. Es handelt ſich da=
Kaufmannsgehilfen,
Techniker,
Werkmeiſter,
Büro= und Behördenangeſtellte,
weibliche Angeſtellte.
Geſchäftsſtelle der Stellenvermittlung der DAF. befindet
heiniſtraße 35, Zimmer 5. Sprechzeit täglich von 12 bis 13
ußerdem Donnerstags von 16 bis 18 Uhr. Bei der demnächſt
ſuenden Ueberprüfung müſſen alle ſtellenloſen
Berufskame=
hort als Bewerber eingetragen ſein.
Amk für Berufserziehung, Darmſtadk.
Für
fbeſteht noch die Möglichkeit der Anmeldung zu den
folgen=
drgängen und Vortragsreihen:
nenwerbung des Kaufmanns: Beginn: Freitag, den 10. 5.
elskunde und der Brief des Kaufmanns:
Beginn: Montag, den 13. 5.
e liel
uebskoſtenermittlung und Kalkulation:
Beginn: Montag, den 13. 5.
milden
Ache Kurzſchrift für Fortgeſchrittene:
9des ſelöt
Beginn: Dienstag, den 14. 5.
broßmuter „ E uſch für Fortgeſchrittene: „Beginn: Dienstag, den 14. 5.
gen, die zue ſ Plut und Kunſtſchrift für Fortgeſchrittene:
utte
Beginn: Freitag, den 17. 5.
zngen aus der Wechſel= und Schecklehre:
Beginn: Freitag, den 17. 5.
Gebühr iſt gering. Die Leitung liegt in den Händen
be=
ſian
Kräfte. Anmeldungen können täglich von 10—13 Uhr im
wo
m6 auf der Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 35, I erfolgen.
Da=
ewegt, die Ge=üdſt nd auch Lehrpläne und Anmeldekarten zu haben.
tgen
jene
eigerden FAALuenkur des beruflichen Leiſtungsvermögens.
der Urgn
unſer erſte
s Gleichn
Swie der Kaufmann am Schluß des Jahres durch eine
Bi=
um Erfolg ſeiner Arbeit feſtſtellt, ſo ſollte auch jeder vor=
” die leint Törrfebende junge Angeſtellte den Ehrgeiz haben, wenigſtens
imtzlim Jahr eine perſönliche Bilanz aufzuſtellen. Er
du, Wort, disrſſix dan feſt, wieweit er bisher in ſeinem Beruf gekommen iſt.
falt. vergängl ſe Inſtellung deſſen, was noch zur Steigerung ſeiner beruflichen
Erinnem ſiſttn zu erarbeiten bleibt, iſt der Zweck einer ſolchen Inventur.
ßie ſolche Beſtandsaufnahme des Berufskönnens kann jedoch
gemp
ein ſo vollkommenes Bild der Lücken und Mängel er=
Tag, den betz vie es im Intereſſe einer vollwertigen Berufsausbildung
is auch ſü ſtugenig iſt. Hier hat die Stellenvermittlung der
Kind iſt wi iſAlPfein Hilfsmittel geſchaffen, das es
ermög=
e durch ſcwnſchk inen objektiven Ueberblick über den Stand
der zu neuen Frühruflichen Ausbildung zu gewinnen. Es
han=
ſt Püum den „Sichtbogen”, der die Grundlage des
Vermitt=
gthems der DAF. bildet. Ein ſolcher Sichtbogen, den der Be=
AgnesMſky elbſt ausfüllen muß, ſtellt in ſyſtematiſcher Anordnung
Fragen, die das Berufswiſſen und fachliche Können des
Bewer=
bers betreffen. Jeder, der dieſen Bogen ſorgfältig ausfüllt wird
dabei die Lücken ſeines Berufswiſſens entdecken. Er erkennt ſofort,
wo es ihm an Kenntniſſen mangelt, wo er alſo mit der
Berufs=
ſchulung beginnen muß. Der Stellenvermittler weiſt ihn dann
auf die verſchiedenen Möglichkeiten, der beruflichen Fortbildung
hin (Schulungskurſe, Arbeitsgemeinſchaften uſw.). Der Sichtbogen
erfüllt demnach nicht nur ſeinen eigentlichen Zweck — die
Feſtſtel=
lung der Kenntniſſe und Fähigkeiten — ſondern er iſt darüber
hinaus auch für den weiteren Werdegang und das
Bildungsſtre=
ben der Berufskameraden von entſcheidender Bedeutung. Derjenige
junge deutſche Arbeiter, der ernſthaft um die Erreichung des
ge=
ſteckten Berufszieles ringt, wird gut tun von Zeit zu Zeit eine
Beſtandsaufnahme ſeines Könnens und Wiſſens zu machen. Der
Sichtboden der Stellenvermittlung der DAF. iſt ihm dabei ein
treuer Helfer. Die Stellenvermittlung ſelbſt ſorgt außerdem no
dafür, daß er an den Platz kommt, der ſeinen Kenntniſſen und
Fähigkeiten entſpricht.
Zahlen Sie Ihren richtigen 2AF. Beikrag?
DAF. Es wird darauf hingewieſen, daß die der DAF. zu
machenden perſönlichen Angaben genau ſo gewiſſenhaft zu
er=
folgen haben wie jeder Behörde gegenüber. Die Deutſche
Ar=
beitsfront hat als Bindeglied des Staates die Aufgabe, den
ein=
zelnen Volksgenoſſen zu einem ſich der Geſamtheit verantwortlich
fühlenden Staatsbürger heranzubilden. Es iſt darum als ein
Mangel an Gemeinſchaftsgeiſt anzuſehen, wenn
Volks=
genoſſen bezüglich ihres Gehalts unrichtige
Angaben machen, um dadurch ihren Beitrag zur
Deutſchen Arbeitsfront herabzuſetzen.
Zukünftig wird die DAF. alle Mitglieder ausſchließen, die
hiergegen verſtoßen. Die daraus entſtehenden wirtſchaftlichen
Folgen hat ſich dann jeder ſelbſt zuzuſchreiben.
Veranlaſſung zu dieſem Hinweis gibt uns eine Mitteilung
der Kaſſenverwaltung, wonach ſolche Fälle meiſt bei Behörden=
und Büroangeſtellten feſtzuſtellen ſind, während bei den Arbeitern
der Fauſt mehr Ehrlichkeit zu finden iſt.
Was jeder von den Sporkkurſen der NS-Gemeinſchaft
„Kraft durch Freude” wiſſen muß!
Sportkurſus Leichtathletik.
Offene Kurſe: Eintritt jederzeit. — DAF.=Gebühr: 30 Rpf.
Normal=Gebühr: 50 Rpf.
Die Kurſe in Leichtathletik werden ſo durchgeführt, daß jeder.
ob Mann oder Frau, ob alt oder jung, ohne jede Vorübung daran
teilnehmen kann. Die Kurſe ſollen ja gerade durch ihren Aufbau
jedem Teilnehmer die Möglichkeit geben, ſich unter ſportlicher
An=
leitung die einfachſten und notwendigſten Bewegungsformen
menſch=
lichen Lebens, Laufen. Springen und Werfen, ſchnell und richtig
an=
zueignen. Gibt es etwas Schöneres, als ſich nach der dumpfen
Tagesarbeit in friſcher Luft auf dem grünen Raſen in fröhlichem
Sportbetrieb zu tummeln?
Die Jahresſportkarte verſichert Dich für die Sportkurſe.
Sie iſt erſte Vorausſetzung für die Teilnahme.
Beſtellung bei der Geſchäftsſtelle der NS.=Gemeinſchaft „Kraft
durch Freude‟, Bismarckſtraße 19 (Seitengebäude).
Der Gauleiter.
r in Wückgent der Alten Garde.
Frankfurter Hauptbahnhof wurde ein großes goldenes
tehen. Nr. 48 346. gefunden. Abzuholen bei dem Gau=Ref.
litn Garde, Pg. Gimbel, Frankfurt a. M., Adolf=Hitler=
Aus der NSDAP.
Der Kreisleiter.
reitor !
rent der „Alten Garde‟.
d, kiAlte Garde der NSDAP. des Kreiſes Darmſtadt (jedoch
)iTräger der goldenen Ehrennadel) treffen ſich kommenden
R10. Mai, abends 8.15 Uhr, in Schuls Felſenkeller, in der
ſiver Straße. In Anbetracht der Wichtigkeit der
Zuſam=
zu iſt das Erſcheinen jedes Einzelnen in ſeinem eigenen
eſ unbedingt erforderlich. Ausweiſe ſind mitzubringen und
ec1MWckden.
wird i kaM ortsgruppen= und Stützpunktleiter des Kreiſes Darmſtadt.
Rad
ſättliche Ortsgruppenleiter werden nochmals aufgefordert,
ilätens Samstag, 11. Mai, alle zu ihrer Ortsgruppe gehö=
deckſitglieder der Alten Garde (nur Träger der goldenen
Fenkmel) mit genauer Adreſſenangabe an den Kreisreferenten
Aln Garde, Darmſtadt, Rheinſtraße 48, zu melden.
R=cmenſchaft Darmſtadt.
ASamstag, den 11. Mai 1935, abends 8 Uhr, veranſtaltet
Frauenſchaft Darmſtadt=Stadt in ſämtlichen Räumen des
Rdt aalbaues ein Maienfeſt zugunſten „Mutter und Kind”
Mihirkende: BdM., Tanzſchule Wolff=Zoll und die
Landes=
izgüvelle Buslau.
M Schluß Tanz, kaltes Büfett, Maibowle und Kaffee,
Eilittskarten einſchließlich Tanz 70 Pfg. Vorverkauf bei den
NSgpen und an der Abendkaſſe.
Rchnalſozialiſtiſcher Deutſcher Frontkämpfer=Bund (
Stahl=
im)2 Str.: Reichswehrkonzert am 10. 5. 35. Die Kameraden, die
Shlſheit beſuchen, treten am 10. 5. 35 bereits ſchon um 19.15
UIer Geſchäftsſtelle, Eliſabethenſtraße, an. Der Kreisführer.
Die Reichswehr kommt!
dir hier in Darmſtadt zu der „entmilitariſier=
Mre” gehören, kann der feſtliche Empfang der
Wehr=
ſtenker nicht in der geplanten Weiſe ſtattfinden. Die Ein=
Nunea Bahnhof und der Marſch durch die Rheinſtraße müſſen
Haau — dafür wird die Kapelle der Landespolizei von 9
hr am Paradeplatz vor dem Muſeum konzertieren und
7) Kameraden der Wehrmacht begrüßen. Von dort aus
Nax dnn das Einrücken der Muſiker in die Quartiere.
BAPlatzkonzerte von 13.30 bis 14.30 Uhr finden natürlich
M zwar, wie angegeben, auf dem Paradeplatz und
Nariekluatz
As um 19 Uhr wird die Feſthalle geöffnet. Um
4 erfolgt unter Spalierbildung der SS. der Einmarſch
% Ynabordnungen und der Muſikkorps, und 20.15 Uhr be=
Sit 2 un das Großkonzert unter Leitung des Heeresmuſik=
Meist een Prof. Schmidt.
Vereins- und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
einigung früherer Leibgardiſten. Zu der
*10 12. Mai ſtattfindenden Wiederſehensfeier der 7 Kom=
Ider Turnhalle ſind alle Kameraden nebſt Angehörigen
eimgeladen. Eintritt für Samstag und Sonntag je
H/e Perſon.
erkameradſchaft „Germania” im Kyff=
Duand. Die Kameraden der Schützenabteilung werden
Erauf aufmerkſam gemacht, daß das nächſte Uebungs=
Sonntag, dem 12. Mai 1935, vormittags 9—11 Uhr,
D Pch ießſtänden des Kyffhäuſerbundes am „Karlshof” ſtatt=
indent
75=Keller: Heute nacht geöffnet.
Gliederung und Anfgabengebiet des zivilen
Luftſchußes.
Zu dem in der geſtrigen Zeitung erſchienenen Artikel mit
obiger Ueberſchrift iſt berichtigend und ergänzend hinzuzufügen:
Seitens der Behörde richtet ſich die Mithilfe im zivilen
Luftſchutz auf die Organiſation des Sicherheits= und Hilfsdienſtes
zur Unterſtützung der Zivilbevölkerung in der Beſeitigung der
Schadensfälle, auf die Organiſation des Flugmeldedienſtes (
Nach=
richtendienſt über drohende Luftgefahr) und auf den
Luftſchutz=
warndienſt zur Benachrichtigung der Bevölkerung über drohende
Luftgefahr bei Fliegerangriffen.
Reichsluftſchutzbund — Ortsgruppe Darmſtadt.
Dr.=Ing. Seidel, Ortsgruppenführer.
Heute boxk Südweſt gegen Weſtfalen.
Den Meiſtern des Boxens zum Gruß!
Zum zweiten Male iſt Darmſtadt Austragungsort eines
Gauvergleichskampfes im Boxſport. Während vor wenigen
Wochen die Mannſchaften der Gaue Südweſt und Bayern vor
1200 begeiſterten Zuſchauern in der Woogsturnhalle im Ring
ſtanden, kämpfen heute abend die Beſten der Gaue Südweſt und
Weſtfalen um den Sieg.
Wir begrüßen die Fauſtkämpfer als die repräſentitiven
Ver=
treter ihrer Gaue hier in Darmſtadt und heißen ſie herzlich
will=
kommen.
Seit der Machtübernahme durch Adolf Hitler hat ſich der
Boxſport in Deutſchland durch ſeitherige Vernachläſſigung zu
einer der populärſten Sportarten entwickelt, die der Führer ſelbſt
als die „mannhafteſte” bezeichnete. Neuerdings wurde der
Fauſt=
kampf von dem Reichserziehungsminiſter neben Turnen,
Schwim=
men, Fußball und den anderen kämpferiſchen Leibesübungen an
die erſte Stelle in der ſportlichen Schulausbildung geſetzt. Es
wird damit der Wert des Boxens als Erziehungsfaktor zum
Kämpfer von den höchſten Stellen anerkannt. Dieſe Tatſache
ver=
pflichtet uns und insbeſondere die repräſentativen Vertreter
dieſer Sportart.
Mögen ſich deshalb heute abend ſowohl die Kämpfer im
Ring als auch die Zuſchauer bewußt ſein, daß ſie der Jugend ein
Vorbild ſportlicher Diſziplin und Pflichterfüllung zu geben haben.
gez. Löwer,
Leiter der Ortsgruppe des Deutſchen Reichsbundes
für Leibesübungen.
Aufgehobene Straßenſperrung. Die am 18. März ds. Js.
angeordnete Sperrung des Bachgangweges zwiſchen
Feldberg=
ſtraße und Kirſchenallee iſt aufgehoben.
Parkverbot. Die Heſſ. Polizeidirektion teilt mit: Wir haben
auf Grund der Reichs=Straßenverkehrs=Ordnung vom 28. Mai
1934 auf der Weſtſeite der Wilhelm=Gläſſing=Straße, vor den
Grundſtücken 21/23. das Parken von Fahrzeugen verboten.
Was die Lichiſpiel=Theater bringen.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen ab heute in Erſtaufführung
altigen Film aus der Zeit der Freikorpskämpfer: „Um das
Miſdäderen SSäſfe echt un dod d due Saſche
verkörpert den Freikorpsführer der Jugend.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute letztmals „Die törichte
Jungfrau” mit Karin Hardt und Rolf Wanka in den Hauptrollen.
Außerdem wirken mit: Käthe Haack, Lotte Werkmeiſter, Walter
Ladengaſt u. v. a. m.
Doppelt fermentierte
Tabake ergeben bei
der Durchleuchtung
ein reines klares Bild.
Bild-Schema im Durchleuchtungsapparat
Aus solchen vollkommenen
Blättern wird die Mischung
für die 2 RO& Cigarette
hergestellt.
ERNTEN 30 BlS 32 * musrEnciGanErrEu • mischungSNuMMER R8 oim
Diese Cigeretten verden in den F
betriebes in Altona Bahrenfeld nacle
Ger ungewöhnlich zacte und reine Chä
Amtliche Tabake zweime
Mundstüek hergestelt 9R. 5
nunseres technischen Musten
W völlig neuen Methoden hergestellt.
er dieser Mischung beruht darauf, deß
wird ausschließlich ohne
SMHLzus folgenden Distitieg:
Die Cigeretten
methoden. die
R446
HF. 4 PH. F. REEMTSMA CIGARETTENFABRIKEN ALTONA-BAN
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 128
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 10. Mai
Aus Heſſen.
Ds. Arheilgen, 8. Mai. Von der Arheilger
Spiel=
ſchar. Die weithin bekannte und äußerſt rührige Arheilger
Spielſchar, die uns ſchon ſeit Jahren mit ihren ausgezeichneten
Darbietungen erfreute, hat ſich dieſer Tage geſchloſſen in die
Hitler=Jugend eingereiht und wird innerhalb dieſer als Sing=
und Spielſchar ihre erfolgreiche Arbeit weiterführen. Die
Lei=
tung bleibt in den Händen von Herrn Fritz Kräuter, unter deſſen
Führung ſich dieſe wackere Schar junger Leute gut entwickelt hat.
Im evangeliſchen Gemeindehaus findet am Sonntag, dem 19.
Mai, abends, ein fröhlicher Sing= und Spielabend ſtatt, der als
Abſchlußveranſtaltung für die Arbeit, in der ſeitherigen Form
gedacht iſt und Lieder, Kanons, Inſtrumentalſtücke und das
Laienſpiel „Schwabenſtreiche” von Margarethe Cordes bringt. Mit
der Aufführung des Spiels „Hanſen und Janſen”, einer Komödie
aus dem hohen Norden, werden ſich an dieſem Abend die
jünge=
ren Kräfte der Spielſchar erſtmalig der Oeffentlichkeit vorſtellen.
— Bodenbenutzungsaufnahme. In den nächſten Tagen
findet auf Anordnung des Reichsminiſter für Ernährung und
Landwirtſchaft eine Bodenbenutzungsaufnahme ſtatt. Den bei der
Vorerhebung erfaßten Betriebsinhabern werden Fragebogen
zu=
geſtellt, die ſorgfältig auszufüllen ſind und von der
Bürgermei=
ſterei wieder abgeholt werden. Die Erhebung dient nur
ſtatiſti=
ſchen Zwecken und nicht, wie vielfach angenommen wird, zu
Steuer= oder ſonſtigen Veranlagungen. Die Betriebsinhaber
ſind zur Ausfüllung der Fragebogen geſetzlich verpflichtet.
Dg. Arheilgen, 9. Mai. Dachſtuhlbrand. Heute
mit=
tag um 1 Uhr wurde die Feuerwehr durch die Feueralarmſirene
alarmiert. Im Wohnhaus Merlau (Ecke der Reitbahn und
Römerſtraße) war durch mangelhafte Beſchaffenheit einer auf
dem Speicher aufgeſtellten und mit Fleiſch= und Wurſtwaren
zweier geſchlachteter Schweine gefüllten Räucherkammer ein
Dachſtuhlbrand entſtanden. Nachdem ſchon hilfsbereite Hände
eingegriffen hatten, konnte die Feuerwehr, die mit
Handfeuer=
löſcher und Schlauchleitungen angerückt war, das Feuer mit einer
Schlauchleitung nach kurzer Zeit ablöſchen. — 25jähriges
Geſchäftsjubiläum. Der Inhaber des „Arheilger
Mühl=
chens”, Herr Georg Rapp, konnte in den letzten Tagen ſein 25 Geſchäftsjubiläum begehen. Der gleiche Anſpruch auf
den Ehrentag kommt auch dem Bruder des Inhabers, Herrn
Jakob Rapp, und deſſen Familie zu, die mit vereinten Kräften
das als Ausflugsort bekannte und beliebte „Arheilger
Mühl=
chen” dem der Sportplatz der Sportvereinigung 04 und das
Ar=
heilger Gemeindeſchwimmbad beſondere Anziehungskraft
ver=
leihen, zur Blüte gebracht haben. Mit unſeren nachträglichen
Glückwünſchen an beide Jubilare zu ihrem Jubiläum verbinden
wir noch den Wunſch, daß beide in der Lage ſein möchten, noch
recht viele Jahre das immer wieder gern beſuchte „Arheilger
Mühlchen” weiterzuführen.
J. Griesheim, 9. Mai. Mit kochendem Teer
ver=
brannt. Bei Reparaturarbeiten an einem Gebäude des
Uebungsplatzes hat ſich ein verheirateter Dachdecker mit
kochen=
dem Teer an Kopf und Oberkörper verbrannt. Mit ſchweren
Brandwunden wurde er in bewußtloſem Zuſtande in das
Stadt=
krankenhaus Darmſtadt verbracht. — Der eiſerne Turm auf
dem Hegelsberg wird nunmehr zu wiſſenſchaftlichen Zwecken von
dem Deutſchen Forſchungsinſtitut für Segelflug auf dem
Uebungs=
platz benutzt. Beſchädigungen an dem Turm werden ſtrafrechtlich
verfolgt. — In den letzten Tagen kreiſt in den Lüften im
weſt=
lichen Teil der Gemarkung ein Zugvogel, der durch ſein
ſchö=
nes Gefieder auffällt. Er iſt etwas größer als wie ein Sperber
und hat auffallend ſpitze Flügel und roten Rücken. Es iſt der
Turm= oder Rüttelfalke. Er baut ſein Neſt auf Türme, Felſen
oder hohe Bäume. Er lebt meiſtens von Mäuſen und Inſekten;
ſein Nutzen iſt ſehr groß, da er die Felder von Mäuſen ſäubert.
Cp. Eſchollbrücken. 9. Mai. 25 Jahre Fußballſport.
Der hieſige Fußballverein „Germania” kann in dieſem Jahre auf
ein 25jähriges Beſtehen zurückblicken. Das Jubiläum wird am
Samstag und Sonntag begangen werden. Nach einem Auftakt am
Samstag abend in Verbindung mit kameradſchaftlichem
Zuſam=
menſein erfolgt am Sonntag ein gemeinſamer Kirchgang, an den
ſich eine Gefallenen= und Taten=Gedenkfeier anſchließt.
Nachmit=
tags finden dann auf dem Sportplatz Jubiläumsſpiele ſtatt, u. a.
tragen auch die Alten Herren und Gründer ein Spiel aus.
Eb. Eberſtadt, 8 Mai. Erneuerungsarbeiten an
der Burgruine Frankenſtein. An dem Oſtteil der
Burg=
ruine Frankenſtein war vor einiger Zeit ein Teil der äußeren
Ringmauer eingeſtürzt. Seit Wochen ſind Maurer aus Nieder=
Beerbach mit dem Wiederaufbau des zuſammengeſtürzten und
locker gewordenen Mauerteils beſchäftigt. Die Arbeiten gehen jetzt
ihrer Fertigſtellung entgegen. Uebrigens ſind es gerade hundert
Jahre her, daß im Jahre 1835 die Burg durch den Beginn der
Wiederherſtellungsarbeiten vor dem Verfallen bewahrt wurde. Die
Aufbauarbeiten erſtreckten ſich auf mehrere Jahre. Größere
Wie=
derherſtellungen fanden außerdem noch in den Jahren 1846, 1850
und zu Beginn der neunziger Jahre ſtatt. — Die
Wiederherſtel=
lungsarbeiten auf der Landſtraße zwiſchen dem „Kühlen Grund”
(wo gegenwärtig die Apfelbäume in ſchönſter Blüte ſtehen) und
Nieder=Beerbach ſind in der letzten Zeit weit vorgeſchritten. Vor
allem iſt man an eine Beſeitigung der größeren
Kurvenkrümmun=
gen herangegangen. Kurz vor der Waldmühle hat man ſogar zur
Vermeidung der weit ausladenden Kurve eine gradlinige neue
Wegſtrecke angelegt.
C Ober=Ramſtadt, 9. Mai. Hilfswerk „Mutter und
Kind”. Im Rahmen des Hilfswerks „Mutter und Kind” kamen
aus unſerer Gemeinde kürzlich 4 Mädchen ins
Kindererholungs=
heim bei Roßdorf und 3 Knaben in das Knabenerholungsheim
Rimdidim. Der Aufenthalt dort dauert ſechs Wochen Zur
Land=
verſchickung kommen demnächſt von hier weitere 10 Knaben und
17 Mädchen, und zwar auf die Dauer von vier Wochen.
f. Roßdorf. 9. Mai. Jagdverpachtung. Die ſeitherigen
drei Jagdbezirke der Gemeinde wurden nunmehr in zwei
Jagd=
bezirke eingeteilt. Der Jagdbezirk 1 wird begrenzt: Im Weſten,
Norden und Oſten durch die Gemarkungsgrenze gegen Darmſtadt,
Groß=Zimmern und Gundernhauſen, im Süden durch die
Land=
ſtraße Roßdorf—Darmſtadt und Roßdorf-Gundernhauſen. Der
Bezirk umſchließt etwa 471.7 Hektar Wald und 252,3 Hektar Feld.
Der Jagdbezirk 2 wird begrenzt: Im Norden durch die Landſtraße
Roßdorf-Darmſtadt und Roßdorf—Gundernhauſen, im Oſten.
Süden und Weſten durch die Gemarkungsgrenzen gegen Zeilhard.
Ober=Ramſtadt und Darmſtadt; er umſchließt etwa 25 Hektar
Wald und 648,8 Hektar Feld.
Fd. Hahn (Kr. Dieburg), 9. Mai. Filmveranſtaltung.
Donnerstag, 16. Mai, läuft durch die Gaufilmſtelle „Kraft durch
Freude” der deutſche Frontfilm „Stoßtrupp 1917, der Glaube un
Deutſchland‟. Die Vorführung findet im Saale von Gg.
Berte=
loth abends ſtatt. Zum Beſuche dieſes Frontfilms von unerhörter
Echtheit und Treue wird die Einwohnerſchaft aufgerufen.
Fd. Nieder=Klingen, 9. Mai. Spar= und
Darlehns=
kaſſe. Im Gaſthaus „Zur Krone” hielt am Sonntag
nachmit=
tag die Spar= und Darlehnskaſſe eine außerordentliche
General=
verſammlung ab. Nach kurzen Einleitungsworten erſtattete
Direk=
tor Gg. Stork II. Bericht über die Wichtigkeit der Tagesordnung.
Dann brachte der Rechner, Jakob Willems I., das Protokoll von
der diesjährigen Jahreshauptverſammlung zur Verleſung. Von
den zwei Bewerbern um die Vertrauensſtelle konnte Georg
Wil=
lems mit 32 gegen 12 Stimmen hervorgehoben. Der Antrag des
Ortsgruppenleiters und Bürgermeiſters Pg. Gg. Rauch. Ober=
Klingen, auf baldige Uebergabe der Geſchäfte an den neuen
Rech=
ner wurde angenommen. Im Namen der ganzen Verſammluig
dankte der Direktor dem ſeitherigen Rechner für ſeine 15jährige
muſtergültige Geſchäftsführung innerhalb der Spar= und
Dar=
lehnskaſſe, die er zum Wohle der ganzen Gemeinde führte und
die er heute aus Geſundheitsrückſichten abgeben muß. Nach
Er=
ledigung einiger anderer Punkte wurde die Verſammlung
ge=
ſchloſſen.
Aus neuen Jagdbeſtimmungen.
Der Landesjägermeiſter für das Land Heſſen
beſtimmt für das Land Heſſen folgendes:
1. Die Mindeſtgröße beſtehender Eigenjagdbezirke beträgt
75 Hektar.
2. Neuzubildende Eigenjagdbezirke müſſen einen land=
forſt=
oder fiſchereiwirtſchaftlichen Raum von mindeſtens 125
Hek=
tar umfaſſen.
3. Die Mindeſtgröße gemeinſchaftlicher Jagdbezirke wird auf
250 Hektar feſtgeſetzt.
Die Ausführung des Reichsjagdgeſetzes; hier: die gemeinſchaftlichen
Jagden.
Durch das neue Reichsjagdrecht ſind die Rechtsverhältniſſe
der ſogenannten Gemeindejagden weſentlich verändert worden.
Nach dem neuen Reichsjagdrecht iſt den ſogenannten
gemein=
ſchaftlichen Jagdbezirken jagdausübungsberechtigt die
Jagd=
genoſſenſchaft die aus allen Grundſtückseigentümern des
Bezirks beſteht; dieſe nutzt auch die Jagd in den gemeinſchaftlichen
Jagdbezirken. Für eine Uebergangszeit von 5 Jahren, alſo bis
zum 1. April 1940, verbleibt der Ertrag der genoſſenſchaftlichen
Jagd jedoch noch der Gemeinde; nach Ablauf dieſer fünfjährigen
Uebergangszeit muß der Ertrag der Jagdnutzung unter die
Jagd=
genoſſen verteilt werden.
Die Gemeinde als ſolche hat das Jagdausübungsrecht nach der
neuen Geſetzgebung nur auf ihrem eigenen Grundbeſitz, ſoweit er
einen Eigenjagdbezirk bildet, was vor allem für größere
Ge=
meindewaldungen zutreffen wird; vorausgeſetzt iſt daß die im
Eigentum der Gemeinde ſtehende Grundfläche mindeſtens 150
Hek=
tar im Zuſammenhang umfaßt.
Die Angelegenheiten der Jagdgenoſſenſchaft werden von dem
Jagdvorſteher verwaltet, der die Genoſſenſchaft gerichtlich
und außergerichtlich vertritt. Jagdvorſteher iſt der Vorſteher der
Gemeinde Nach § 10 Abſ. 4 der Ausführungsverordnung zum
Reichsjagdgeſetz hat, falls der Leiter der Gemeinde ſelbſt
Orts=
polizeibehörde iſt, ſein Vertreter das Amt als Jagdvorſteher
aus=
zuüben. Da nun im Lande Heſſen auf Grund der
aufrechterhalte=
nen Beſtimmungen der früheren Städte= und
Landgemeindeord=
nung der Bürgermeiſter Ortspolizeibehörde iſt, ſo kann er
allge=
mein nicht als Jagdvorſteher tätig werden, vielmehr hat dieſes
Amt ſein zuſtändiger Vertreter auszuüben. Das wird regelmäßig
der Erſte Beigeordnete ſein. Auch dieſer iſt als Jagdvorſteher
aus=
geſchloſſen, wenn er ſelbſt als Pächter oder Mitpächter des
ge=
meinſchaftlichen Jagdbezirks auftreten will oder wenn die
Voraus=
ſetzungen der Ziffer 9 der unten abgedruckten Anweiſung des
Reichsjägermeiſters für das Verfahren bei der Jagdverpachtung
vorliegen. In dieſem Falle wird er von dem Zweiten
Beigeordne=
ten vertreten. Um die Nichtigkeit von Jagdverpachtungen zu
ver=
meiden, muß dieſe Vorſchrift genau befolgt werden.
Der Jagdvorſteher iſt nicht Jagdbehörde im Sinne des
Reichs=
jagdgeſetzes; er unterſteht nicht der Dienſtaufſicht der Jägermeiſter.
ſondern der der Gemeindeaufſichtsbehörde, alſo des Kreisamts und
des Landesjägermeiſters. Die Kaſſengeſchäfte der
Jagdgenoſſen=
ſchaft werden von der Gemeindekaſſe geführt.
Die Genoſſenſchaftsiagd muß in der Regel verpachtet
wer=
den. Die Verpachtung der Jagden iſt in den §§ 12 und 13 des
Reichsjagdgeſetzes und in den gleichen s8 der
Ausführungsverord=
nung geregelt.
Die beabſichtigte Art der Verpachtung hat der Jagdvorſteher
dem Kreisjägermeiſter vorher zur Genehmigung ſchriftlich
anzu=
zeigen.
Hat der Kreisjägermeiſter die Art der Verpachtung und die
Pachtbedingungen genehmigt, ſo hat der Jagdvorſteher die
Pachtbedingungen 2 Wochen lang öffentlich
aus=
zulegen. Ort und Zeit der Auslegung der Pachtbedingungen
und die Art der Verpachtung ſind rechtzeitig öffentlich
bekanntzugeben. Dieſe öffentliche Bekanntmachung wird
nach dem Verfahren zu erfolgen haben, das für Bekanntmachungen
in Gemeinde= oder ſonſtigen öffentlichen Angelegenheiten üblich iſt.
Der Zuſchlag der Jagd muß vom Kreisjägermeiſter
ſchriftlich genehmigt werden. Auch bei freihändiger
Vervach=
tung oder Verlängerung des Pachtvertrages hat der
Kreisjäger=
meiſter den Vertrag zu genehmigen.
Anweiſung für das Verfahren bei der Jagdverpachtung.
1. Bei der Verpachtung gemeinſchaftlicher Jagdbezirke ſind die
nachſtehenden Vorſchriften zu beachten:
2. Ort und Zeit der Ausbietung ſind mindeſtens 2 Wochen
der öffentlichen Ausbietung oder dem Ablauf der
Bietung=
für die Abgabe der Gebote in den Verkündigungsblätterm
Deutſchen Jagerſchaft durch den Jagdvorſteher zu veröffentllz
Die Anzeige iſt dem Kreisjägermeiſter zur Weiterleitung zu
ſenden. Die Friſt iſt gewahrt, wenn die Anzeige in einem der
kündigungsblätter am 15. Tage vor dem Verpachtungsterm5
ſchienen iſt. Iſt der Bieterkreis auf die Jagdgenoſſen beſchräm”
muß dies in der öffentlichen Bekanntmachung angegeben wo=
In dieſem Falle genügt die ortsübliche Bekanntmachung der
pachtung. Die Koſten der vorgeſchriebenen Anzeige hat be
ſchluß des Vertrages der Jagdpächter, kommt ein Vertrag,
zuſtande, der Verpächter zu tragen. Dieſer trägt auch die Xo
für etwaige Anzeigen in den Tages= und ſonſtigen Zeitungan
3. Die Verpachtung hat nach dem Muſterjagdpachtvertru
erfolgen, jedoch können mit Zuſtimmung des Kreisjägerm
Sonderbeſtimmungen, die die ordnungsmäßige und pfleglich
handlung der Jagd nicht hindern, getroffen werden.
4. Für die öffentliche Ausbietung gelten folgende Vond
ten: Die Ausbietung hat in der Regel in derienigen
Gem=
ſtattzufinden, in der der Jagdvorſteher ſeinen Wohn= oder In
ſitz hat. Von dieſer Beſtimmung kann jedoch abgewichen wi
wenn dies zur Erzielung eines günſtigeren Angebotes (op
zeigt iſt.
5. Der Verſteigerungstermin beginnt mit der Feſtſtellun
ordnungsmäßigen Bekanntmachungen und dem Verleſen der 7
bedingungen. Alsdann hat der Verpächter zur Abgabe
vo=
boten aufzufordern und ſich davon zu überzeugen, daß die
luſtigen die Vorausſetzungen des § 12 Abſ. 4 des Geſetzes erü
Soweit eine Bietungsſicherheit verlangt wird, darf dieſe der
die
trag von 150 RM. nicht überſteigen.
6. Ein Gebot erliſcht, wenn ein Uebergebot abgegeben.
der ei
jedoch bleiben die drei beſtbietenden Perſonen an ihr Gebu
bunden. Der Jagdvorſteher darf die Verſteigerung erſt ſch.
wenn auf ſeine Aufforderung zur Abgabe höherer Gebote ni=m
mehr bietet. Sobald die Verſteigerung geſchloſſen iſt, darf e
bot nicht mehr abgegeben werden. Der Jagdvorſteher hat ſnd/ dſcon trat
Zuſchlag an eine der drei beſtbietenden Perſonen binner, Fam und ſtam
Wochen vorzubehalten. Der nachträgliche Eintritt in das
gebot iſt unzuläſſig. Der Zuſchlag kann nur mit Genehmigu y0/Hügeril. 20
Kreisjägermeiſters erteilt werden. Der Jagdvorſteher ſon / an ihr gand
Zuſchlag an den Höchſtbietenden nur abweichen, wenn dies Aae Richter ließ
beſondere Umſtände geboten iſt. Er bedarf hierzu der ſchriffl uighe
Zuſtimmung des Kreisjägermeiſters. Nichtortsanſäſſige
dürfen bei der Erteilung des Zuſchlages ortsanſäſſigen 2
gegenüber nicht benachteiligt werden. Erfolgt binnen zwei Qi
kein Zuſchlag, ſo ſind die drei beſtbietenden Perſonen an iEe
bote nicht mehr gebunden. Der Pachtvertrag kommt mi
Unterzeichnung der Vertragsurkunde zuſtande.
Bei der Ausbietung durch Abgabe ſchriftlicher Gebo4e
den die Bieter 14 Tage nach Ablauf der Bietungsfriſt frei. 1
ihnen bis dahin nicht der Zuſchlag erteilt iſt. Für die Ge=c
gung des Pachtvertrages durch den Kreisjägermeiſter, in 9
dere auch beim Abweichen vom Höchſtgebot, gelten die Sd
Vorſchriften wie bei der öffentlichen Ausbietung.
8. Ueber den weſentlichen Hergang der öffentlichen Ais !
tung iſt ein Protokoll aufzunehmen.
Muf
9. Für die freihändige oder durch Verlängerung des lauG0
Pachtverhältniſſes erfolgende Verpachtung gelten folgend=
ſchriften: Der Jagdvorſteher darf nicht mitwirken, wenn
dem Pächter verwandt oder verſchwägert iſt oder wenn er
Anpachtung wirtſchaftlich intereſſiert iſt. Der Pachtvertrag /
der Genehmigung des Kreisjägermeiſters.
Pa1
10. Die Verpachtungsart und die Durchführung der Em Frie
tung von Eigeniagdbezirken iſt in das Ermeſſen des JagE) /Meiwa drei
tigten geſtellt. Der Pachtvertrag muß nach Form und Inh=d
Vorſchriften des Geſetzes entſprechen und bedarf der Genehmif ime aus
Niche
des Kreisjägermeiſters.
11. Nachträgliche Vertragsänderungen bedürfen der
mung des Kreisjägermeiſters.
12. Dem Kreisjägermeiſter und dem zuſtändigen Fini vährend er dan
iſt je eine Abſchrift des Pachtvertrages und etwaiger Nacht ämnnlebte Dieſe
überſenden.
13. Jagdpachtverträge, die gegen die vorſtehenden Beſtünf
gen verſtoßen, ſind nach § 15 des Reichsjagdgeſetzes nichtig
Berlin, den 27. März 1935.
Der Reichsjägermeiſter: (gez.): Göring.
Ar. König i. Odw. (Stahlbad), 9. Mai. Zu Ehren der hier
weilenden 70 Angehörigen der NSG. „Kraft durch Freude”
ver=
anſtaltete die Ortsgruppe König in Verbindung mit der Gemeinde
ein Konzert in Lothammers Kurhotel. Das Kurorcheſter
be=
ſtritt ſeine Aufgabe in einem ſchönen Programm, das die
An=
weſenden immer wieder zu Beifall veranlaßte. Herr
Ortsgrup=
penleiter Hill und KdF.=Wart Arndt ſprachen zu den fröhlichen
Urlaubern und wünſchten, daß ſie recht angenehme Tage in
unſe=
rem Badeſtädtchen verleben könnten. Eine angenehme
Abwechſ=
lung im Programm boten die geſanglichen Darbietungen des
Ge=
ſangvereins „Liederkranz”. In dieſen Tagen folgen noch
Füh=
rungen in die Umgegend und ſonſtige hiſtoriſche Stätten des
Odenwaldes. Am kommenden Samstag wird zum Abſchied der
Volksgenoſſen aus Hannover und Braunſchweig nochmals ein
Konzert unter Mitwirkung des Geſangvereins „Liedertafel”
ſtattfinden.
Fe. Reichelsheim. 8. Mai. Bei dem heute ſtattgefundenen
Ferkelmarkt war der Auftrieb und der Verkauf gut. Bezahlt
wurden 28 bis 70 Mark pro Paar. Da die Preiſe vielen noch zu
hoch waren, gingen einige Kaufliebhaber weg ohne ihren Bedarf
zu decken. — Am 10. Mai hat die Gaufilmſtelle dem Reichelsheimer
Lichtſpieltheater den Tonfilm „Stoßtrupp 1917”, ein Frontfilm,
nach dem preisgekrönten Kriegsbuch von Hans Zöberlein,
zuge=
wieſen. Dieſer Film ſteht unter der Schirmherrſchaft der
National=
ſozialiſtiſchen Kriegsopferverſorgung und iſt ein Film von
uner=
hörter Echtheit und Treue. — Am kommenden Sonntag findet auf
dem Schloß Reichenberg der ſogenannte „Maitanz” ſtatt.
Bb. Bensheim, 9. Mai. Auto=Unglücksfälle.
Vor=
geſtern verunglückte der Händler A. Dielmann von Reichenbach
in der Adolf=Hitlerſtraße. Er wurde von einem unerkannt
geblie=
benen, ihn überholenden Laſtzug geſtreift und von ſeinem Rad
geſchleugert. Er erlitt einen ſchweren Schädelbruch und liegt im
hieſigen Hoſpital bedenklich darnieder. — Geſtern ſtieß in der
gleichen Straße am Forſtamt ein Perſonenkraftwagen infolge der
naſſen Straße mit dem Anhänger eines Laſtzuges zuſammen. Der
Paſſagier des Perſonenkraftwagens wurde dabei leichter verletzt.
Beide Fahrzeuge aber erlitten erhebliche Beſchädigung. —
Ver=
ſteigerung Bensheimer Domänenweine. Die Heſſ.
ſtaatliche Weinbaudomäne verſteigerte in Mainz u a. auch Weine
des Weingutes Bergſtraße, und zwar 1933er Seeheimer und
Schönberger Gewächſe, ſowie 34er Bensheimer, Auerbacher,
Schön=
berger und Heppenheimer Kreſzenzen. Die 33er erbrachten 460 und
480 Mk., die 34er Weine Gebote von 500—830 Mk. je 600 Liter.
Dr. Sprendlingen. 9. Mai. Goldene Hochzeit. Herr
Wilhelm Pfaff 1. und Ehefrau Margarete, geb. Stroh, hier,
Mainſtraße, feiern Freitag, den 10. Mai 1. J.. ihre Goldene
Hoch=
zeit. Der Jubilar iſt ſchon ein Menſchenalter als Ausläufer in
Frankfurt bei der gleichen Firma tätig und erfreuen ſich die
Jubi=
lare allgemeiner Achtung und Wertſchätzung. — Hohes Alter.
Herr Jakob Stroh 14. in der Taunusſtraße wird Samstag, den
11. Mai I. J.. 82 Jahre alt. Bis in ſein hohes Alter hat er in
Frankfurt ein Pflaſterergeſchäft betrieben, das nun ſeine beiden
Söhne weiterbetreiben.
Achlung, wer handelt mit Eiern!
Lpd. Frankfurt, 8. Mai. Die Landesbauernſchaft
Naſſau teilt mit:
Viele Anfragen und Feſtſtellungen beweiſen, daß
da=
ſowie die Verordnungen auf dem Eiermarkt noch nicht richt
achtet werden. Zum Teil werden die geſetzlichen Beſtim-n
aus reinem Eigennutz umgangen. zum Teil haben ſich aun
aus reiner Nachläſſigkeit noch nicht um die Beſtimmun /
kümmert. Alle dieſe im Handel Tätigen ſehen bei vorſ/ch
oder fahrläſſigen Vergehen gegen das Geſetz einer ſtreng 0
terlichen Beſtrafung entgegen. Wir weiſen daher noch einnn!
kurz darauf hin, was in der Hauptſache zu beachten iſt:
Kiepenhändler und Händlerinnen! Ihr dürft nur da-m
Erzeuger kaufen, wenn Ihr den vom Eierverwertungs=,
Heſſen, Frankfurt a. M. Bockenheimerlandſtraße 55, ausg"
grünen Eierübernahmeſchein beſitzt und dann nur nach EN
Solange Ihr den Schein noch nicht beſitzt, dürft Ihr ni-”
kaufen! Auch wenn Ihr ſchon einen Antrag geſtellt habt
Gebühren bezahlt habt. Ebenfalls müßt Ihr die auf dem9
angegebene Gültigkeitsdauer beachten, denn Ihr dürft n.0
lauf dieſer Gültigkeitsdauer den Schein nicht weiterbenützs!
wenn er noch nicht voll ausgenutzt iſt. Weiter müßt Ihr)
achten, daß Ihr auf einen Uebernahmeſchein nicht mehr E
kauft, wie auf demſelben angegeben iſt. Ihr müßt alſo
darfsfalle rechtzeitig einen Nachantrag ſtellen, wenn
wenig beantragt habt. Sämtliche Eier, die Ihr zum Zur)
Verkaufs an Wiederverkäufer in Kiſten transportiert odri
anbietet, müßt Ihr vorher bei einer Kennzeichnungsſtelle
diſieren laſſen. Ebenſo alle Mengen über 1800 Stück in
und Körben, wenn ſie an einem Tage verkauft werden.
Bäckereien, Ladengeſchäfte, Konſum= und Werkvereim
Wir können Euch nicht wahllos neue Uebernahmeſcheing 1/
weil dann dadurch viele kleine Kiepenhändler ums tägliche
gebracht werden. Auch muß dadurch eine Störung der Mike
nung vermieden werden. Wir wollen alle davor bewahren R
eines Verſtoßes beſtraft zu werden. Fragt uns, wenn Ihr N
welche Zweifel habt. Wir geben jedem Auskunft und R—c
warnen aber diejenigen zum letzten Mal, die vorſätzlich aus
nutz die Geſetze nicht beachten.
Gebt jedem dieſe Zeitung weiter, damit er weiß, was?
und was er nicht darf. Und wenn Euch etwas unklar iſt,
Euch an den Eierverwertungsverband. Heſſen, Frankfurk.-
Bockenheimerlandſtraße 55, Fernſprecher 733 57, der Euch
tige Auskunft geben kann.
Am. Biebesheim, 8. Mai. Das Feſt der Goldenen
zeit konnte in körperlicher und geiſtiger Friſche das
Heinrich Nau hier feiern. Dem Jubelpaare herzlichen Glul
— Gernsheim, 9. Mai. Waſſerſtand des
(Pegel) am 8. d. M.: 1.20 Meter, am 9. d. M.: 123
A-
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Damen-Strümpfe
künstl. Waschseide, II. Wahl,
mit kräftiger Sohle. Paar
Damen-Strümpfe
künstliche Mattseide, In
mo-
dernen Farben, mit Florrand
u. Florsohle, feinfädig, Paar
Damen-Strümpfe
künstl. Mattseide, m. Elastie-
Rand, mit klein.
Schönheits-
fehl., bes. feinfäd. Oual. Paar
Damen-Strümpfe
aus fein. künstl. Waschselde,
in mod. Sommerfarben, Paar
Bindeschuh mit
be=
quem. Absatz,
Rauh-
leder, beige.
Bindespange, gut
pas-
send, grau mit blauer
Garnitur.
Rauhleder mit neuen
Durchbrüchen, beige
Damen-
Kniestrümpfe
künstl. Mattseide, glatt oder
durch-
brochen, m. klein. Schönheitsfehlern
Paar 1.18 0.88 0.68
Fantasie-Socken
durchaus kräftige und
ver-
stärkte Oualität, in
verschie-
denen Ausführungen Paar
Fantasie-Socken
äußerst solide Baumwolle
oder Flor mit Kunsts. platt.,
mit kleinen Fehlern . Paar
Echt Nubuk, mit
ge-
schweiſt. ab. bequem.
Abs., beige oder grau
Bindeschuh,
Nubuk-
led. mit
Durchbruch-
garn., beige od. grau
Modeschnalle,
Rauh=
leder, hochmodern,
beige oder grau".
Herren-Sport-Strümpfe
kräftige Baumwoll-Oualität
Paar
Herren-Sport-Strümpfe
reine Wolle,
strapazier-
fähige Ware . . . Paar
Kinder-
Kniestrümpfe
Blwolle, mit Laufmasche
Gr.6 Gr.7-8 Gr. 9-10
10. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Geschichten aus adler Welt
Nr. 128 — Seite 7
Der Scharfrichker verklagt den Staat.
a—) Warſchau. Vor einiger Zeit wurde der polniſche
stft ichter Stepan Machijewſky ſeines Amtes enthoben, weil er
lEch den Anſtrengungen ſeines Berufes nicht mehr gewachſen
u Polen erhalten frühere Scharfrichter keine ſtaatliche
Pen=
ud ſo geriet Machijewſky, der keinen anderen Beruf erlernt
n die bitterſte wirtſchaftliche Not. Deshalb hat er jetzt
ſolmiſchen Staat auf Zahlung einer lebenslänglichen
Schmer=
ſl=Rente verklagt unter der Begründung, ſeine körperliche
für gkeit, die ihn ſeinen Poſten gekoſtet habe, ſei eine Folge
itzten durch ihn vollzogenen Hinrichtung. Der hinzurichtende
guuent, der berüchtigte vielfache Raubmörder Bloch, habe ihm
ah vor dem Schaffott einen Tritt in den Unterleib verſetzt,
polniſche Staat habe ihn, den Scharfrichter, gegen der=
Eventualitäten ſchützen müſſen —
Ein Gerichtsſaal klatſcht Beifall ..."
Kowno. Eigentlich iſt es ungehörig, im Gerichtsſaal
zu klatſchen. Doch in Kowno hat es das jetzt gegeben,
ſr dem Bezirksrichter ein heftiger Streit mit einem „happy
Fhloß:
laren da alſo zwei junge Männer von einer wirklich
hüb=
glachbarin wegen übler Nachrede verklagt. Als Zeugen oder
bet war faſt die ganze Nachbarſchaft zur Stelle. Die beiden
gebo
ie behaupteten, ihr Geſchwätz ehrlich zu bereuen. So legte
en
ſchter der erzürnten Klägerin denn nahe, ihnen doch zu
ver=
ger
Das ging aber nicht ſo einfach. „Sie haben mich zu ſchwer
teigt.” — „Nun ja, aber wenn ſie recht ſchön um Entſchuldi=
witten?" — „Hm, wenn ſie es wirklich ſchön tun
dvorſt
Verſor
ud ſchon trat der eine Jüngling vor, neigte ſchuldbewußt
intritt in ſash zupt und ſtammelte ſeine Verzeihung. Bitterböſe wurde
mit Geneln ha 1u Klägerin: Das ſei doch keine „ſchöne” Entſchuldigung! Da
Agdvorſtehl hürſenan ihr ganz anders kommen, meinte ſie.
ſcgen. wem ”// 71r Richter ließ nicht locker: „Schlagen Sie alſo ſelbſt vor,
hierzu der
htortsmäſſ bie ſich entſchuldigen ſoll.” — „Nun” meinte die Kleine etwas
ortsanauign Fſlzuig, „vielleicht mit — einem Friedenskuß.”
gt binnen mk/ber warum denn nicht, fällt der Richter ein, „immer zu,
Perſonen m mipl zu!” Und ſchon drückt der junge Mann der beleidigten
ſertrag komm Un hid einen herzhaften Kuß auf die Wange.
füd gleich iſt auch der andere dabei! Indeſſen; von dieſem,
ſerheblich ſchwerer gekränkt habe, forderte die kluge junge
— „mindeſtens zwei Küſſe ..." Die wurden —
über=
ſüdas noch zu ſagen — gehorſam und nicht ohne Feuer ver=
ſot, gelten M
öff
1B dann die Klägerin auch dieſem zweiten Reumütigen mit
mKöpfchen ihre Vergebung beſtätigte, ſetzte ein allgemeines
üiſteatſchen im Saale ein, zu dem der Richter ſelbſt das
Zei=
ängerung des bwt vb ...."
gelten fols
ſiwirken, vin
Der Unfall bringk es an den Tag ...
ſt oder wem
Paris. Wäre ihm dieſer fatale Autounfall nicht zu=
könnte Paul Varnet auch heute noch ſeine doppelte
1Exiſtenz fortſetzen
lür etwa dreißig Jahren heiratete dieſer Paul Varnet eine
ſek dame aus Rouen, und ſchon drei Wochen ſpäter tat er
giche mit einem anderen Mädchen. Seine behördlichen
tulpapiere wieſen nämlich eine Lücke auf, die ihm dieſen
to ermöglichte. Seiner erſten Frau erzählte er, er arbeite
/während er dann in Wirklichkeit mit der zweiten Frau
huenlebte. Dieſe wunderte ſich natürlich nicht im geringſten
darüber, daß ihr geliebter Paul tagsüber, auch Sonntags, außer
dem Hauſe war, um — wie er ſagte — ſeinem Berufe
nachzu=
gehen.
Die Sache war demnach, wie man ſo ſagt, fein eingeführt.
Kürzlich jedoch geſchah etwas, was außerhalb des Programms
lag: bei einem Ausflug mit Freunden ſtieß ihr Automobil mit
einem anderen zuſammen, Paul wurde bewußtlos und unter den
Trümmern des Wagens hervorgezogen und ins Krankenhaus
ge=
bracht. Dieſes benachrichtigte nach den Ausweiſen in ſeiner
Taſche die zweite Frau. Und die Krankenpflegerin, die zufällig
eine Freundin der erſten Frau war, alarmierte privatim auch
noch dieſe. So trafen ſich die beiden Frauen vor Pauls
Schmer=
zenslager —
Er wird übrigens das Krankenbett nur verlaſſen, um es mit
einer harten Gefängnispritſche zu vertauſchen —
Das Buch als Diebesfalle.
(—) London. „Schuſter, bleib bei deinem Leiſten!” mußte
kürzlich, wenn auch nicht wortwörtlich, ſo doch dem Sinne nach
der Vorſitzende des Londoner Strafgerichts im Stadtteil Andover
einem reuigen Gauner zurufen, der — des Einbruchs angeklagt
— vor ihm auf der Bank der Sünder ſaß. Wenn man ſchon
ſtehlen wolle, meinte der „Gerichtshof”, ſolle man doch
wenig=
ſtens ſeine ganze Aufmerkſamkeit auf die „Arbeit” konzentrieren
und nicht, wie es der Angeklagte, ein Ire, getan habe im
Bücherſchrank der gewaltſam aufgebrochenen Wohnung zu
ſchmö=
kern beginnen. Dann komme es — „natürlich” — ſo, wie es in
dieſem Falle auch geſchehen iſt: als der Beſitzer der Wohnung
mitten in der Nacht heimkehrte, entdeckte er in einem Seſſel
unmittelbar unter dem erbrochenen und geleerten Wandſafe den
armen Pat ſitzen, der bei der Lektüre eines intereſſanten Buches
— — eingeſchlafen war! „Weil ich mich” meinte der Angeklagte
ganz treuherzig, über den ungemein packenden und rührenden
Inhalt des Buches buchſtäblich in den Schlaf — — geweint
hatte‟. Es handelte ſich, nebenbei bemerkt, um einen modernen
engliſchen Dorfroman. Uebrigens bekundete das Gericht nicht
dasſelbe Mitgefühl, das Pat mit den handelnden bzw. leidenden
Perſonen jenes Romanes empfunden hatte. Es nahm ihn auf 3
Jahre in „ſtaatliche Penſion”
Eine Höllenfahrt.
(tr) Schanghai. „Geſpenſterſchiffe” ſind in genügender
Zahl in die Geſchichte der Meere aufgenommen worden. Ein
Schiff der ſchwediſchen Handelsmarine, das kürzlich eine Fahrt
von Kiotſchwang nach Schanghai machen mußte, dürfte einer
glei=
chen Behandlung würdig ſein.
Der Schwede hatte europäiſche Paſſagiere, eine ſtattliche
An=
zahl chineſiſcher Rekruten und eine Ladung aus Früchten und
Sojabohnen an Bord. Die erſten beiden Tage verliefen ohne
Zwiſchenfälle, — aber gegen Ende des dritten Tages ertönte
plötzlich ein markerſchütternder Schrei: einer der chineſiſchen
Re=
kruten lag am Boden. Mit allen Zeichen des Entſetzens und der
Todesangſt zeigte er auf Blaſen an ſeinen Händen. Bald ſtellte
ſich heraus, daß die Tarantel an Bord war! Der Geißelſkorpion,
deſſen Biß die Fremden ängſtlich vermeiden, und vor dem die
Ein=
geborenen eine tödliche Angſt haben!
Wenige Stunden nach dieſem Vorfall war das Schiff
über=
ſchwemmt von dieſen widerlichen Spinnen, die überall
hervor=
krochen und — wohl unbeachtet mit der Ladung eingeſchleppt —
ſich furchtbar vermehrt hatten, ſo daß ſie die Paſſagiere bald
buch=
ſtäblich belagerten. Die chineſiſchen Rekruten kletterten auf die
Maſten und verſchanzten ſich dort. Tag und Nacht hingen ſie ſo
ohne Schlaf, ohne Nahrung und ſteckten mit ihrer Todesangſt auch
die übrigen Paſſagiere an, die ſich in ihren Kabinen
verbarrika=
dierten, nachdem ſie alle Oeffnungen mit Watte verſtopft hatten.
Auch ſie blieben lieber den ganzen Tag hindurch ohne Nahrung,
als den „Feind” durch eine Türſpalte einzulaſſen. Die Fahrt
wurde zur Höllenfahrt, — und als das Schiff nach fünf Tagen
Saigon erreichte, flohen die Reiſenden geradezu in wilder Flucht.
Zweiunddreißig von ihnen mußten ins Krankenhaus gebracht
wer=
den, wo man feſtſtellte, daß ihre Krankheit hauptſächlich durch die
ausgeſtandene Angſt und den Mangel an Nahrung verurſacht
war. Denn nach neueſten Forſchungen ſoll der Biß der Tarantel
gar nicht tödlich ſein.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Freitag, 10. Mal
6.00: Köntgsberg: Muſikzug d. Inf.=Rgts. Kbg. Ltg.: Obermuſikmſtr.
H. Gareis. — Dazw. 6.45: Gymnaſtik. — 8.00: Waſſerſtand.
8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. — 8.30: Sendepauſe. — 9.00:
Nur Freiburg; Werbekonzert und Nachr. — 9.15: Nur Freiburg:
Elſäſſiſche Stunde. Dem Gedenken Friedrich Lienhands. — 10.00:
Nachr. — 10.15: Stuttgart: Schulfunk. Hörbericht aus den
Mercedes=Benz=Werken. — 10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche
und Haus. — 11.00: Werbekonzert. — 11.30: Meldungen.
11.45: Sozialdienſt: 1. Handwerksgeſellen auf der Walz. —
2. Arbeitsfürſorge für Wanderer.
12.00: Ein bunter Strauß Volksmuſik. — Dazw.: 13.00: Zeit,
Nachr. — 14.00: Zeit, Nachr. — 14.15: Wirtſchaftsbericht.
14.30: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 14.40: Wetter. — 14.45:
Sendepauſe.
— 15.00: Nur Trier und Koblenz: Nachr.
15.15: Für die Frau: 1. (15.15): Frauenſchickſat einſt und jetzt.
Cornelia Goethe. —
2. (15.45): Wo vierzehn Kinder
am Tiſche ſitzen. . . Kleine Geſchichten aus dem Leben
18 00: Klaviermuſik von Hans Kummer. — 16.30: Die Ausſteuer.
Bericht von der Ausſtellung im Frankfurter Kunſtverei. — 16.45:
Wenn man auch verſichert iſt,
Ei aufſchlußreiches
Zwie=
geſpräch. — 17.00: Hamburg: Nachmittagskonzert. Das
Funk=
orcheſter Ltg.: A. Secker. — 18.30: Jugendfunk. Der
Grobia=
nus‟ Ein Knigge vor 500 Jahren. Von Hemrich Koch. —
18 45: Das Leben ſpricht! — 18.55: Meldungen.
19.00: Saarbrücken: Unterhaltungskonzert. Ausf.: Kapelle Kaſper.
20.00: Zeit, Nachrichten. Anſchl.: Tagesſpiegel. — 20.15: Aus
Berlin: Unterhaltungskomert. — 21.00: Freiburg: Der
Zundel=
frieder und der Zundelheiner. Die luſtigen Streiche der
Zundel=
brüder. Hörſpiel zum 175. Geburtstag von Joh. Peter Hebel.
21.30: Kammermuſik. — 22.00: Zeit. Nachrichten. — 22.15:
Wetter. Nachr Sport. — 22.25: Dr. Waffenſchmidt ſpricht
über die amtlichen Rundfunkzeitſchriften. — 22.35: Die
Sport=
ſchau der Woche. — 23.00: Stuttgart: Unterhaltungskonzert
des Funkorcheſters und Soliſten. Ltg.: Görlich. — 24.00:
Nacht=
konzert des NS=Reichsſymphonieorcheſters. — 1.00: Nachtnuſik.
Meiſter deutſcher Klaſſik.
Mudtienn Tandaumnn
Freitag, 10. Mai
Breslau: 20.10: Urſendung. Der Einſame. Dratorium
nach Worten von Fr. Nietzſche. Muſik von H. K. Langer=
Frankfurt: 21.00: Der Zundelfrieder und der
Zundel=
heiner. Die luſtigen Streiche der Zundelbrüder. Hörſpiel
zum 175. Geburtstag von Joh. Peter Hebel.
München: 19.35: Rigoletto. Oper in 3 Akten von Verdi.
Helſingfors: 19.05: Sibelius=Konzert.
Budapeſt: 19.25: Zigeunerkapelle Bura.
London: 20.30: Bach=Abend.
Stockholm: 20.50: Muſik alter Meiſter.
Toulouſe: 21.45: Muſik aus Rigoletto,
Luxemburg: 21.55: Moderne Muſik.
Wien: 22.10: Frühling in der Muſik.
Warſchau: 23.05: Tanzmuſik.
schwarz oder braun Boxkalf, Gr. 31/35 4.25 1.0t
neue Modelle .. [ ← ][ ][ → ]
Seite 8 — Nr. 128
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 10. Mak 1055
10jähriges Beſtehen des Deutſchen Muſeums in München.
Reich und Ausland.
Verleihung der Rekkungsmedaille
durch den Führer.
Berlin. Die Deutſche Geſellſchaft zur
Ret=
tung Schiffbrüchiger telegraphierte an den Führer
und Reichskanzler:
„Station Pillau berichtet: Am 8. Mai bei
ſchwerem NO.=Sturm mit Hagelböen und grober
See 13 Menſchenleben von vier ſinkenden
Fiſcher=
fahrzeugen durch Motor=Rettungsboot „Konſul
Kleyenſtueber” gerettet.”
Der Führer und Reichskanzler hat hierauf mit
folgendem Telegramm geantwortet:
„Der Beſatzung des Rettungsbootes „Konſul
Kleyenſtueber” ſpreche ich zu der tapferen
Ret=
tungstat Dank und Anerkennung aus. Gleichzeitig
verleihe ich ihr die Rettungsmedaille am Bande.
(gez.) Adolf Hitler.”
Der Weitbewerb für das Hindenburg=
Slandbild im Tannenberg=Denkmal.
Einbruch im Frankfurker Weſtend.
Berlin. Das Schiedsgericht im Wettbewerb
zur Erlangung von Entwürfen für ein
Hinden=
burg=Standbild im Tannenberg=Nationaldenkmal,
das am 6. Mai 1935 unter dem Vorſitz des
Staats=
ſekretärs Dr. Meißner und weiterer Beteiligung
der Herren Generalmajor a. D. von Hindenburg,
Profeſſor und Präſident der Reichskammer der
bil=
denden Künſte Hoenig=München, Profeſſor Mebes=
Berlin, Profeſſor Waldſchmidt=Stuttgart,
Bild=
hauer Iſenbeck=Berlin und Regierungsbaumeiſter
a. D. Johannes Krüger, Berlin=Charlottenburg,
zuſammengetreten war, hat folgende Entſcheidung
getroffen, die die Beſtätigung des Führers und
Reichskanzlers gefunden hat:
Der erſte Preis, mit dem die Ausführung
des Standbildes verbunden iſt, wurde vorerſt nicht
erteilt. Dafür wurden zwei zweite Preiſe in Höhe
von je 2000 RM. vergeben, und zwar wurden ſie
dem Entwurf des Prof. Fritz Klimſch=Berlin und
dem des Prof. Bagdons=Dortmund zuerkannt:
dieſe beiden Bildhauer ſind gleichzeitig
aufgefor=
dert worden, unter Beachtung der vom
Schieds=
gericht abgegebenen gutachtlichen Aeußerungen
neue Entwürfe zu ſchaffen, von denen das
Schieds=
gericht alsdann einen zur Ausführung dem Führer
und Reichskanzler vorſchlagen wird. — Der dritte
Preis von 1500 RM. wurde der Arbeit des
Bild=
hauers Max Bezner=Berlin, der vierte Preis
(1000 RM.) dem Entwurf des Prof. Ludw. Cauer,
Bad Kreuznach, zugeſprochen.
Familientragödie bei Nürnberg.
Drei Tote.
Nürnberg. Ein tragiſches Ereignis hat ſich
in der Nacht zum Dienstag in Behringersdorf bei
Nürnberg abgeſpielt. Dort wurde am Dienstag
früh eine 31 Jahre alte Reichsbahninſpektorswitwe
mit ihren zwei Kindern mit Gas vergiftet tot
aufgefunden. Die Frau hatte ſich den im Jahre
1934 erfolgten Tod ihres Gatten ſo zu Herzen
ge=
nommen, daß ſie in einem Anfall von Schwermut
den Gashahn öffnete und mit ihren zwei Kindern
in den Tod ging.
Der Kaiſer
von Abeſſinien
verkündeke
die allgemeine
Wehrpflicht.
Zweimal zum Tode verurkeill.
Neu=Ruppin. Das Schwurgericht des
Land=
gerichts Neu=Ruppin verurteilte am Donnerstag
den 39jährigen Wilhelm Büttner aus Perleberg
wegen gemeinſchaftlichen Mordes in zwei Fällen
zweimal zum Tode und wegen Totſchlags in einem
Fall zu acht Jahren Zuchthaus und zum Verluſt
der Ehrenrechte auf Lebensdauer.
Büttner, der bereits wegen Unterſchlagung
und Sittlichkeitsverbrechen verſchiedentlich
vorbe=
ſtraft war, hatte auf ſeiner letzten Arbeitsſtelle in
Dallmin wieder ein Sittlichkeitsverbrechen
began=
gen. Um der Strafe zu entgehen, wollte er ſeine
Familie verlaſſen. Nach ſeinen Angaben vor dem
Gericht habe aber ſeine Frau vorgeſchlagen, mit
den Kindern gemeinſam aus dem Leben zu gehen.
Zuerſt habe man bei Wittenberge in die Elbe
ſpringen wollen. Aber man habe dann in einer
Schutzhütte im Perleberger Forſt mehrere Tage
zugebracht und zuerſt die hungernden und
frieren=
den Kinder erwürgt. Schließlich, ſo behauptete der
Angeklagte, habe ſich ſeine Frau erhängt, und er
habe, da er ihre Qualen nicht habe mitanſehen
können, ſeiner Frau einen Meſſerſtich in den Hals
verſetzt. Ziellos ſei er darauf bis zu ſeiner
Ver=
haftung in Uſingen im Taunus umhergeirrt.
Neueſtes Originalbild
aus Addis Abeba.
Vor kurzem verlas Kaiſer
Haile Selaſſi im Parlament
von Addis Abeba eine
Bot=
ſchaft über den italieniſchen
Konflikt an den Völkerbund
und über die Einführung
der allgemeinen Wehrpflicht
in Abeſſinien. Dieſes neueſte
Originalbild zeigt den Kaiſer
in der Loge und in der Loge
daneben den höchſten
Geiſt=
lichen Abeſſiniens, Abuna.
In der Loge rechts befinden
ſich der Oberſte Gerichtshof,
die Adjutanten des Kaiſers
und der kaiſerliche
Gewehr=
träger.
Scherl-Bildmaterndienst.
Scherl-Bildmaterndienst.
Im Kongreßſaal des Deutſchen Muſeums in München, der aus dieſem Anlaß feſtlich geſchmückt war,
fand am Dienstag die Feier des 10jährigen Beſtehens des Muſeums ſtatt. Unſer Bild gewährt
einen Blick über die Feſtverſammlung während der Rede des Kommerzienrats Röchling.
Frankfurt a. M. Ein verwegener
Woh=
nungseinbruch wurde abends in der
Mendelsſohn=
ſtraße in der Zeit zwiſchen 21,15 und 22,45 Uhr
ausgeführt. Den unbekannt gebliebenen Tätern
gelang es, über die Lieferantentreppe unbemerkt
bis an die Wohnung zu kommen, die dann mit
einem Nachſchlüſſel aufgebrochen wurde. Die Diebe
erbeuteten einen Platindamenring, der mit drei
großen Brillanten von je 1½ Karat beſetzt war,
außerdem 11 kleinere Brillanten und 10
Brillant=
ſplitter aufwies. Der Ring hat einen Wert von
5000 Mark. Dann ließen ſie noch einen zweiten
Pla=
tindamenring mitgehen, der mit einem
ein=
karätigen Smaragd und 26 kleinen Brillanten
be=
ſetzt war. Der Wert dieſes Ringes beträgt 850
Mark. Daneben konnten die Diebe noch 300 Marr
in bar mitnehmen.
Vor Ankauf der Damenringe wird gewarnt.
Sachdienliche Mitteilungen in der Angelegenheit,
die vertraulich behandelt werden, ſind an das
Ein=
bruchsdezernat im Frankfurter Polizeipräſidium
zu richten.
mſtadt,
1u längerem ſchwer
derer Mitarbelter
Scherl-Bildmaterneeiu Gnſchlafene krat
Vor der Hamburger Univerſität wurde am Dienstag ein Denkmal für den im Jahre 1930, ehbiſt im Jahre 19.
Tropenfieber erlegenen Kolonialpionier Hans Dominik aufgeſtellt. Der Vorſitzende des Riſſim Denſie in den
kolonialbundes, Gouverneur a. D. Schnee, würdigte in ſeiner Weiherede die Bedeutung des Hrdin
Das Denkmal war im Jahre 1930 aus Kamerun in die Heimat zurückgebracht worden. Huſten Menſchen,
Aier von 8 Jchre
Papierfabrik durch Großfeuer vernichtet Gefährliches Spiel mik einem Schrargenſadt, den9.
Altenkirchen. In der Nacht zum
Donners=
tag wurde die bekannte Papierfabrik Jagenberg
u. Sohn durch ein Großfeuer bis auf die
Grund=
mauern vernichtet.
Das Feuer war in einem Lagerraum
ausge=
brochen, in dem Lumpen aufbewahrt wurden. Da
es reichliche Nahrung an den Papiervorräten und
ſonſtigen brennbaren Stoffen fand, griff es mit
unheimlicher Schnelligkeit auf das ganze Gebäude
über. Den Feuerwehren aus der Umgegend
ge=
lang es nur, ein Uebergreifen des Feuers auf das
Fertigwarenlager zu verhindern. Auch das
Per=
ſonal der Reichsbahn war mit zwei Lokomotiven
an die Brandſtelle geeilt und bekämpfte das Feuer
mit zwei Schlauchleitungen.
Der Schaden dürfte nach vorſichtiger Schätzung
mehrere hunderttauſend Mark betragen. Die
Ur=
ſache des Brandes iſt noch ungeklärt.
Mhtete. Er war ur
Ainten wir ſtett in
Montabaur. Im benachbarten Harſ/0
fand ein Landwirt bei der Beſtellung ſeines Eill
ein Schrapnell amerikaniſchen Urſprungs, d’s
behutſam zur Seite legte. Nach getaner Arbet
eilte er ſich, den Fund der Polizei zu meldem
E=
terdeſſen hatten aber fünf ſchulpflichtige Kn
das Geſchoß entdeckt und zunächſt in den m
Wald geſchafft. Hier verſuchten ſie, das Eſ
auseinanderzunehmen, und zwar mußte imm ic
wechſelnd einer der Jungen die gefährliche Anb
vornehmen, während die übrigen vier Knabw
lange hinter Bäumen Deckung ſuchten. Schl
gelang es einem Jungen, den Zünder abzuſch. 4
ohne daß das Geſchoß zur Exploſion kam. A.5
Lieges
Polizei ſich zur Fundſtelle begeben wollte, iAllerwelle
ihr freudeſtrahlend die fünf jungen „Helden:
von
gegen, die unterdeſſen Zünder, Geſchoßmanta
Fühann, Schul
die Bleikugeln unter ſich verteilt hatten.
Bergrutſchkataſtrophe in Braſilie
* Die Erdrutſche in der braſilianiſchen 20
ſtadt Bahia, die durch den über eine WocheMieblaltew
renden Wolkenbruch verurſacht wurden, .
nach den letzten Meldungen aus New York a MMeMkudhunt
haben die Lage bedrohlich zugeſpitzt. Alle
Dienstag wurden wieder 30 Perſonen getöte!
mit hat ſich die Zahl der Toten und Ertrun
auf 200 erhöht. Bahia ſelbſt bietet einen i0
loſen Anblick. Ueberall ſind die Häuſer eingef)
obdachloſe Menſchen irren durch die Straße//0
ſuchen ſchreiend und klagend nach
vermißte-
gehörigen. Der Magiſtrat hatte gerade eine-
Reihe von Kolonnen auf die Straßen geſchi
das Schlimmſte beſeitigen ſollten, als neus
rutſche eintraten und gewaltige Felsblöck.:
Donnergepolter auf die Straßen von den 26
herabſtürzten, ſo daß die Hilfsmannſchaften M.
nigſt zurückgezogen werden mußten. Wieden!
den mehrere Häuſer mitgeriſſen, von den
ſind erſt 75 Leichen geborgen. Wieviel Mec
noch unter den Trümmern vergraben liegen
noch gar nicht abzuſchätzen, zumal aus der
bung Bahias die Nachrichten nur ſehr ſpärlü
gehen, denn vielfach ſind die Leitungen der
phon= und Telegraphenämter zerſtört, un
Bahnen haben den Verkehr eingeſtellt, D=
Strecken großenteils zugeſchüttet ſind.
Feuersbrunſt zerſtört rumäniſches Städia /.
Bukareſt. Ueber Nacht iſt die kleine
niſche Stadt Targu Sulita durch einen ſich
ausbreitenden Brand faſt völlig vernichter
den. Das Feuer zerſtörte 160 Häuſer und mi
Getreidemagazine. Obwohl der Brand bere‟.
der Nacht ausgebrochen war, konnte er va Ve
Feuerwehren der Nachbarſtädte bis geſtern
licht gelöſcht werden. Der Schaden wird cin
Millionen Lei geſchätzt
Furchtbares Fährunglück in Sowjetrußl,0
Moskau. Auf dem Fluß Pſel im Cha=”
Gebiet ereignete ſich, wie erſt jetzt bekannm.
am 2. Mai=Feiertag ein furchtbares Fähru, 0
58 Kinder unternahmen auf einer gebreg.
Fähre eine Ueberfahrt. Die Fähre brach Le
ander und ſämtliche Kinder ſtürzten in das
ſer. 28 von ihnen konnten nicht mehr gerelle
den und ertranken.
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Großmutter von ihrem langen, ſchweren
Leid n erlöſt.
In tiefer Trauer:
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Ludwig Lehr und Frau
Marie, geb. Vetter
Heinz und Herbert Lehr
Darmſtadt, den 8. Mai 1935,
Heinheimerſtraße 8.
Die Beerdigung findet ſtatt: Samstag,
11. 5. 35, nachm. ½3 Uhr, Waldfriedhof.
10. Mai 1935
Ihre Verlobung zeigen an
Eliſabeth Siepp
Hermann Ober
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Darmſtadt, 9. Mal 1935.
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Das Schickſal nahm uns den Gatten und Vater
Ferdinand Braun
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Ver ihn gekannt, weiß, was wir verloren.
Margareihe Praun
Henri Ferdinand Braun
darmſtadt, den 8. Mai 1935.
ſit Beerdigung findet am Samstag, 11. Maf, vormittags
11 Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
Auſer=
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 128
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 10. Mai
S
AOSeNO OeS TA
* Schlangenbad.
Von Kaſimir Edſchmid.
Der Rhein biegt hinter Mainz vor dem Gebirge nach Weſten
aus, bis ſich ihm bei Rüdesheim der Bergblock quer entgegenſtellt,
deſſen harte Felswand er einſt mit der Kraft eines jungen Gottes
durchſägt hat.
Deshalb kommen die Taunusufer auch ſo romantiſch an den
Strom heran, und deshalb gehört die Uferlandſchaft zwiſchen dem
Strom und den Berghängen zu den edelſten Weinlandſchaften der
Erde. Sie iſt auch eine auserwählte Landſchaft der Sagen und
der Geſchichte, und die Legenden erzählen, daß die toten Kaiſer
nachts die alte Ingelheimer Pfalz verlaſſen, um in guten
Wein=
jahren die Reben zu ſegnen.
Die Uferlandſchaft auf der rechten Seite des Fluſſes zwiſchen
Wiesbaden und dem Niederwald iſt der Rheingau. Hier liegen
die weltberühmten Weinorte und Schlöſſer Eltville und
Er=
bach, Kloſter Eberbach und Hattenheim, Kiedrich und Oeſtrich,
Winkel und Geiſenheim, Schloß Johannisberg und Vollrads.
hier tragen die Madonnen Weinreben in der Hand, hier iſt die
Heimat der Romantik, hier wachſen die köſtlichſten Sorten
deut=
ſchen Weines, und hier zieht, von Ueppigkeit umkränzt, der Rhein
ſeine majeſtätiſche Bahn durch ein Land, das vor Sonne und
Froh=
ſinn überſchäumt.
In frühen Zeiten war der Rheingau durch das „Gebück”
ein=
gezäunt . . . einen Wall, der aus ineinander verflochtenen
Bäu=
men, aus Buſchwerk und Geſtrüpp beſtand, eine
Verteidigungs=
mauer, die den Gau ſchützte und die auch Teile des Taunus mit
einbezog.
Das Gebück zog auch an Schlangenbad vorbei, das, 300 Meter
hoch, in einem Taunustal liegt. Man kann die Spuren des
Ge=
bücks in Schlangenbad noch ſehen. Schlangenbad, das eines der
reizendſten Taunusbäder iſt, gehört dadurch eigentlich noch zum
Rheingau. Es iſt von Eltville aus raſch zu erreichen, und der
Kon=
traſt zwiſchen dem nahen, blitzenden Rheintal und der dichten
Waldlandſchaft, die den Talkeſſel umſchließt, macht den beſonderen
Reiz von Schlangenbad aus.
Das Bad iſt weder eine Stadt, noch ein Ort . ." es beſteht
aus Häuſern, die, wie von einem Wunderkind aufgeſtellt, um die
Quellen herum und nur der Quellen halber entſtanden ſind. Und
da in dem von waldigen Höhen geſchützten engen Tale nicht viel
Platz war, haben die Villen ſich maleriſch in die Bergfalte
hin=
eingeſchmiegt, zwiſchen Wieſen und Baumgruppen, ein
bezaubern=
des, menſchenfernes Idyll. Die Bäume rauſchen nur, die Beete
duften, und der Atem der gewaltigen Taunuswälder zieht über die
in Ruhe verſunkenen Villen dahin.
Der Anblick der Häuſer und Gärten, die ſich im letzten
Augen=
blick erſt tief unten im Talkeſſel zeigen, hat etwas von hohem
Frie=
den, von ſeliger Beruhigtheit und Geborgenheit. Und da der
Rhein=
gau ſo nahe dieſer Waldnatur liegt, durchdringt die Luft auch
ein Schein der Heiterkeit und des goldenen Lichtes, das über dem
Rhein liegt. Von der Höhe aus kann man den Strom ſehen, und
Das Jugenheimer
Schwimmbad
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ist wieder geöffnet!
Begueme Verkehrsmöglichkeiten!
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am Neckar.
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Fahrt mit der Odenwaldbahn nach Gaimühle. Zeichen W weiß
auf ſchöner Waldſtraße nach 1½ Stunden Wald=Katzenbach. Zeichen
/O blau rechts ab nach 2 Stunden Katzenbuckel (628 Meter,
Aus=
ſichtsturm). Nach Wald=Katzenbach zurück, Zeichen Aweiß über
Ober=Dielbach, bis zur Kreuzung mit Zeichen O rot, dieſes
weiter nach 3½ Stunden Weiler Poſt (500 Meter), durch Feld
zum Wald, an der „Bildeiche” vorüber, ſteil ab durch die
Wolfs=
ſchlucht nach 434 Stunden Schloß Zwingenberg, nach 5 Stunden
Zwingenberg am Neckar. Rückfahrt über Eberbach, einfache Karte
bis Eberbach löſen. Fahrpreis 40 Pfg.
der Blick dringt weit über Mainz und das Stromgebiet hinaus
in die Ebene.
Dieſes kleine, aber ſo naturnahe Bad war offenbar ſchon in der
antiken Zeit bekannt, denn die Römer, in deren Weltreich auch
der Taunus fiel, die bei Wiesbaden ein Kaſtell ſtehen hatten, und
die beſondere Liebhaber von warmen Quellen waren, haben ſicher
auch die Schlangenbadener Thermen benutzt. Wahrſcheinlich ſtand
hier auch einmal ein Tempel, der dem Aeskulap gewidmet war,
dem Gott der Heilkunſt .. wenigſtens kann man nur auf dieſe
Weiſe den Namen des Bades und die Schlangen, die hier leben,
erklären.
Schlangenbad beſitzt heute noch eine Anzahl grau und ſchwarz
ſchimmernder freundlicher und ungefährlicher Nattern, die bis zu
anderthalb Meter groß werden, und die einſt zu Ehren des antiken
Gottes in ſeinen Tempeln gehalten wurden. Da dieſe Schlangen
nur in Schlangenbad, und ſonſt nirgends auf dieſer Seite der
Alpen vorkommen, iſt die Vermutung wohl richtig, die Tiere ſeien
aus Italien hierhergebracht worden und ſeien im Gebiet der
warmen Quellen wohnen geblieben. Sie bildeten ſchon die
Sen=
ſation vieler Reiſenden in vergangenen Zeiten, und ſchon vor
Hunderten von Jahren ſteckten die Jungens von Schlangenbad die
Köpfe der Nattern in ihren Mund, um, mit ihrem Mute ſich
brü=
ſtend und die Ungefährlichkeit der Tiere beweiſend, die durch
Schlangen leicht erſchreckbaren Seelen der Damen zu beruhigen.
Die Tiere ſtehen, da ſie ſelten geworden ſind, unter Naturſchutz und,
wenn ſie einmal gefangen ſind, müſſen ſie nach drei Tagen wieder
ausgeſetzt werden, da ſie nur in der Freiheit freſſen. Wenn ſie auch
Schlangen ſind, ſo haben ſie doch Charakter.
Die Kenntnis der Quellen des Heilbades war im Mittelalter
verloren gegangen, ſie kam, wie erzählt wird, wieder ins
Bewußt=
ſein dadurch, daß ein krankes junges Rind, das man ſchon
auf=
gegeben hatte, durch den Genuß des Waſſers genaß. Da auch ein
krankes Kind durch das Trinken an den Quellen geſundete, erhielt
der Ort raſch wieder ſeinen Ruf. Er wurde ſo berühmt, daß im
Jahre 1709 die Franzoſen eigens über den Rhein ſetzten, um die
zahlreichen Fürſten, die in Schlangenbad die Kur gebrauchten,
aus=
zuheben. Es gelang ihnen freilich nicht, da die Bauern, unter dem
Sturmgeläut der Glocken in den Dörfern, die
Gefangem=
ihren Senſen wieder befreiten.
Der berühmte Arzt Hufeland, der auch Goethe und B
behandelte und der ein Buch über die Verlängerung des
geſchrieben hat, ſagte von Schlangenbad: „Ich wüßte kein Zo
ſo ganz geeignet wäre, den Charakter der Jugend zu erhalle
das Altwerden zu verſpäten, als dieſes.”
Und wie Sir Francis Head, der Gouverneur eines en=
Dominion, der einmal eigens auf einen Baum kletterte,
Rheinebene von Schlangenbad aus zu ſehen, in ſeinen vor
Jahren erſchienenen Erinnerungen berichtet, ſoll ein alter
ſiſcher Oberſt, der ſeinen narbenbedeckten Leib in das
Schlangenbads tauchte, ausgerufen haben: „lci on
amoureux de soi meme‟ . .. hier wird man in ſich ſe
liebt."
Es iſt nämlich eine Eigenart des Schlangenbadener
deſſen Wärme zwiſchen 28 und 32 Grad liegt, daß es nicht
lende und beſonders für Nervenkranke ausgezeichnete Wirk,
ſondern daß es auch, wie ſchon ſeit Jahrhunderten
gerühr=
einen beſonderen Einfluß auf die Haut hat, die weich u
durch die Bäder wird.
Das Waſſer iſt azurblau, es ſpiegelt den Himmel wälſabügegeden
der ſüdlich blaue Taunushimmel ſcheint ſeinerſeits die FuMſann zoo9.
Quellen anzunehmen . . . und neben dem Blau des Sp
und dem Blau der Quellen leuchtet das Grün der friedlich
den Waldnatur.
Hinter den Säulen der Kolonnaden und
Wandeglär=
das Schmuckſtück Schlangenbades, im Frühjahr von 5000 2
umgeben, das Thermalſchwimmbad . . . inmitten einer
wieſe. Täglich fließen 500 000 Liter Thermalwaſſer in da
das dadurch zu den Sehenswürdigkeiten des Taunus gehön,
die Wälder im Herbſt rot und gelb um das kleine Bad I
das blaue Baſſin immer noch mit warmem Waſſer gefül
of
Täti
Irteil
un.
ie uere Mit
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Vol. Han
gien beſtehen,
Ueber die
ſiche Verho.
auf Zurückziell
fun der Antral
In der Nähe des Schwimmbades, und ſeine Wieſe beg
läuft eine einzigartige Allee von Hainbuchen dahin, deren
zum Teil über 200 Jahre alt ſind, und die in ihrer Hi
Verknorztheit wie die kampfesfrohen Zeugen für das ehn
Alter des Bades ſich erheben.
Vor dem Kurhaus aber, im Wieſendiſtrikt der
Quell=
ſchönen, wehenden zartgrünen Weidenbäumen, blühen in
jahr ſchon, wenn die Narziſſen an den Hängen noch nicht eiſſt
ſind, von der Wärme des Warmen Waſſers in ihrem Te
raſcher gefördert, die Blumen, als wollten auch ſie, genau
Menſchen, die Schönheit dieſer Landſchaft und die Heilkri
Quellen preiſen.
Der Fahrplan der Köln=Düſſeldorfer wird vom
12. ds. Mts., ab weſentlich erweitert, ſo daß jetzt ſchor,
vor allem aber auch an Sonn= und Feiertagen, zahlreick)
möglichkeiten ab Mainz geboten werden. Die beliebte
fahrt mit Muſik nach Bingen wird allerdings vorläu
Sonntags ausgeführt, die mehrtägigen Rheinreiſen,
ohne Verpflegung und Uebernachtung, können an jedem Y
und Donnerstag von Mainz aus angetreten werden.
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Ftettag, 10. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aaw.sLü da Ade
Nr. 128 — Seite 11
Das Hamburger Handball=Urteil revidiert.
wird natürlich alles aufbieten, um ſo ehrenvoll gegen Praſuhn,
wie nur irgend möglich, abzuſchneiden.
Erfreuliche Wendung!
Rhe
können an jealrf
rreten werden
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ort, 40 70
Kunuul /W
Anen
Spiel wie ausgekragen gewerket!
oiben geht uns die Nachricht zu. die alle Darmſtädter
wreunde gewiß beruhigen und der Sportehre der
Handball=
urg Darmſtadt gerecht wird, daß nämlich der Leiter des
fmtes für Handball, Gruppenführer Herrmann, der uns ja
von ſeiner Tätigkeit im Polizeiſportverein Darmſtadt
be=
wiſt, ſein Urteil vom 3. Mai einer Reviſion unterzogen hat.
ach der uns gewordenen Information wird jenes Urteil
iche unſere Mittwochsausgabe) mit Ausnahme der Punkte
7, nämlich der Beſtrafung der Spieler Förſter (SV. 98)
ſruſe (Pol. Hamburg) aufgehoben. Das Spiel bleibt wie
greagen beſtehen, d. h. alſo der Sieg des SV. 98 Darmſtadt
ig. Ueber die geſamten Vorgänge und Vorfälle wird noch
güündliche Verhandlung ſtattfinden. Ob dem Antrag des
65 auf Zurückziehung ſeiner Mannſchaft von den weiteren
ſtattgegeben wurde, konnten wir noch nicht erfahren.
ſehmen jedoch an, daß mit dieſer Entſcheidung des
Fach=
üiters der Antrag des SV. 98 hinfällig ſein dürfte.
ach Wiederherſtellung des „Normalzuſtandes” rückt SV. 98
ſn die zweite Stelle in der Gruppe 4. Schade, daß die
haft angeſichts der deprimierenden Wirkung des
Hambur=
tteils am Vorſonntag vollkommen außer Form war und
Minden unterlag. Aus eigener Kraft können alſo die
mädter den 1. Platz nicht mehr erreichen, das wäre nur
A, wenn am kommenden Sonntag Minden auf eigenem
ſſtiegen Polizei Hamburg unterliegen würde, womit jedoch
urechnen iſt.
p. 98 Darmſtadt — Raſenſport Mülheim.
b kommenden Sonntag, nachmittags 16 Uhr, treffen ſich
Stadion der Südweſt=Meiſter SV. 98 Darmſtadt und
ſenſportverein Mülheim, der am vergangenen Sonntag
terraſchung fertig brachte, den Polizei=SV. Hamburg ganz
tszupunkten und damit ſchöne Träume zu zerreißen. Die
erfügen, wie wir den Spielberichten entnehmen, über
musgezeichneten Torwart, eine ſtabile Verteidigung und
ſhſt bewegliche Läuferreihe, die am vergangenen Sonntag
Torſchütze fungierte. Im Sturm haben ſie zwei hervor=
Verbinder ſtehen und einen Strafwurfſpezialiſten, der
ſſährlichkeit des Angriffs erheblich verſtärkt. Nachdem die
ener Raſenſportler bei der Mindener Reichswehr unter die
kgekommen waren, haben ſie ſich aufgerafft und ſind gut
oung gekommen, ſo daß die heimiſchen „Lilien” ſchon gut
un werden, den Gegner ernſt zu nehmen. Vor dem
bliel treffen ſich die beiderſeitigen Reſerven.
Eintrittspreiſe ſind die vom Handballfachamt feſtgeſetzten.
SV. 98 — Handballjugend.
ſsäiler=Pflichtſpiel in Arheilgen. Treffpunkt 12.45 Uhr am
per Rad. — Jugend Treffpunkt 10 Uhr Stadion.
der 2T.-Alkmeiſter an der Rheinallee.
TSG. 46 Darmſtadt — Tv. Herrnsheim.
Aufſtiegskandidat und zweimalige Bezirks=Meiſter in
kourg, TSG. 46. Darmſtadt empfängt die altbekannte
kalf vom Tv. Herrnsheim. Die Herrnsheimer ſind in
Darm=
uht unbekannt, in den letzten zwei Jahren wurde über die
eimer die Meiſterſchaft in Starkenburg vergeben. Das
mnil an der Waage zur Gaumeiſterſchaft waren ſie auch in
itzen Verbandsſpielen. Mit Embach und Worms beſitzt die
hlaft zwei hervorragende Stürmer ſie zählen zur Kern= und
mannſchaft des Gaues Südweſt. Es bleibt ein Verdienſt
Velausſchuſſes der 46er, die vielbegehrten Herrnsheimer
4ürmſtadt zu einem Privatſviel zu verpflichten, das
wieder=
e Einſpielen der Elf für die weiteren Aufſtiegsſpiele zur
Klaſſe dienen ſoll. Man iſt allgemein geſpannt, wieweit
ßt ſich mit der Spitzenklaſſe im Gau abfinden. Mit
Rück=
das Spielverbot am Nachmittag, mußte das Treffen auf
mittag verlegt werden. Beginn 11 Uhr.
Wrabend 20.30 Uhr in der Turnhalle
am Woogsplak:
oweſt bork gegen Weſtfalens ftärkſte Staffel.
iſy zweiten Male iſt die Woogsturnhalle zu Darmſtadt der
hutz eines Repräſentativkampfes der Amateurboxer. Am
Oſcder 1934 ſtarteten die Bayern und errangen gegen die
Mafwärtsſtrebende Garde des Gaues Südweſt einen
glück=
en N=Punktſieg. Damals war die Woogsturnhalle bis auf
I0nn Platz beſetzt, ja man möchte faſt ſagen: es herrſchte ein
Albener Betrieb. Aber all das wurde von der Darmſtädter
iſttazemeinde gerne in Kauf genommen; denn die gebotenen
ſthn entſchädigten in jeder Beziehung.
ſü heute abend? Da wird man überraſcht ſein. Das Geſicht
Abgsturnhalle hat ſich geändert. Aus dem Kampf gegen
Bmt man ſeine Lehren gezogen, und alles ſo organiſiert,
i0h, aber auch reſtlos jeder mit Platz und Kampf zugleich
ſein wird. Um 19.30 Uhr werden ſich die Tore öffnen
Stunde ſpäter wird ein Repräſentativkampf beginnen,
usgang, in der geſamten deutſchen Boxſportgemeinde in=
9Kämpfe ſtehen auf dem Programm, von denen jeder von
Abeſtritten wird, die im deutſchen Amateurboxſport einen
ubi etenden Namen beſitzen.
weniger als ſechs Mitglieder der Olympia=
Kernmann=
en ſich heute abend der Darmſtädter Boxſportgemeinde
Leute alſo, die die beſten Ausſichten haben, im nächſten
die Nation in Berlin gegen die Beſten der Welt boxen
kliegengewicht ſtehen ſich Willand=Eintracht
und Prahſuhn=Herford gegenüber. Der Weſtfale iſt
jußerſt energiſcher und blitzſchnell handelnder Kämpfer
der auf den mehrfachen früheren SWABV.=Meiſter
Wil=
der Sportgemeinde Eintracht Frankfurt trifft. Für den
Ner iſt dieſer Start in der Gaumannſchaft ein beſonderer
hi er beſtreitet ſeinen 100. Kampf als Amateurboxer. Er
Beſte deutſche Klaſſe ſteht ſich im Bantamgewicht gegenüber.
Der deutſche Fliegengewichtsmeiſter, Kurt Rappſilber, der Mann
mit ſeinem unerhörten Spurtvermögen, trifft auf Weſtfalens
ge=
waltigen Schläger Turreck (Wattenſcheid). Der Frankfurter hat
ſich als Internationaler mächtig nach vorne geſchoben, und wenn
es ihm gelingen ſollte, ſich auch in der Bantamgewichtsklaſſe
durch=
zuſetzen, dann hat er beſtimmt die beſten Ausſichten, im nächſten
Jahre in Berlin ſtarten zu dürfen.
Feinſchmecker boxeriſcher Kunſt kommen in der nächſten
Begeg=
nung voll und ganz auf ihre Rechnung. Im Federgewicht treffen
ſich nämlich Schöneberger=Eintracht Frankfurt und
Schwa=
ger, der Weſtfalenmeiſter aus Dortmund. In Nürnberg ſchuf der
Frankfurter bei den Kampfſpielen die große Senſation: er brachte
das Kunſtſtück fertig, einen der Favoriten, eben Schwager=
Dort=
mund knapp nach Punkten zu beſiegen und ſich an die zweite Stelle
der Siegerliſte zu ſchieben. Jakob Schöneberger iſt jung,
energie=
voll und äußerſt hart im Schlag. Schwager, ein fintenreicher und
temperamentvoller Burſche, der immer wieder verſucht, die Scharte
von Nürnberg auszuwetzen.
Der Kampf im Leichtgewicht wird einen Fight ergeben, daß
die Zuſchauer aus der Begeiſterung wohl kaum herauskommen
ſollten. Da ſteht Jakubowſki=Bochum. Deutſchlands
gewal=
tigſter Schläger der Leichtgewichtsklaſſe, gegen Fritſch=
Soar=
brücken. Der Gaumeiſter von Südweſt, Claus, verlor kürzlich in
Weſtfalen zweimal nach Punkten und erlitt dabei eine
Ohrver=
letzung, daß der vorgeſehene Revanchekampf leider nicht zuſtande
kommt. Aber Fritſch, der im Februar Claus in Frankfurt ſicher
nach Punkten bezwang, wird dem Weſtfalen, einen Kampf im
wahrſten Sinne des Wortes „auf Biegen und Brechen” liefern.
Und dadurch wird er für ſich beſtimmt neue Freunde werben.
Im nächſten Kampf ſtellt ſich vorausſichtlich Deutſchlands beſter
Mann der Weltergewichtsklaſſe, Murach=Schalke, vor. Murach
iſt der Nachfolger eines Campe=Berlin und wird ſich wohl kaum
die Chance ſeines Lebens, im Olympia zu ſtarten, nehmen laſſen.
Sein Gegner iſt ein Saarländer, Petry aus Quierſchied. Ein
wirklich prächtiger Junge, einer von jenen, die vor keinem Namen
zurückſchrecken und nie die Flinte ins Korn werfen würden.
Dann ſtehen ſich die beiden Mittelgewichtler
Hachenber=
ger=Wiesbaden und Amelung=Münſter gegenüber. Der
Wies=
badener iſt einer unſerer ſtärkſten Mittelgewichtler überhaupt und
ſoll. wie der Reichsſportwart Gerſtmann anläßlich ſeiner
Anweſen=
heit in Frankfurt am Main dem Gaufachamtsleiter von Südweſt,
Dietrich verſicherte, am 1. Januar 1936 neben Stein=Bonn als
Ver=
treter für Olympia dem zuſtändigen Komitee gemeldet werden.
Amelung hat ſich als der beſte deutſche Mittelgewichtsboxer der
Reichswehr herausgeſtellt. Hachenberger—Amelung, das iſt der
Kampf, der ſicher lange Zeit im Gedächtnis aller bleiben wird.
Und dann der „Jüngſte” unſerer Staffel. Das iſt ein
Darm=
ſtädter Kind! Köhler, von der Turn= und Sportgemeinde
1846, trifft auf den Weſtfalenmeiſter Weſſoly=Buer. Köhler
iſt ein beachtenswerter Techniker, der — man höre und ſtaune —
auf Grund ſeiner Schnelligkeit ſogar das Zeug in ſich hat. gegen
den Weſtfalen im Halbſchwergewicht einen wertvollen Punkt zu
erringen. Und das wäre natürlich ein Debut! Schöner könnte es
ſich weder die Darmſtädter Sportgemeinde, noch der Gau Südweſt
ausdenken. Wir wünſchen ihm jedenfalls alles Gute!
Im Schwergewicht ſchließlich ſtehen ſich Joſt=Frankfurt und
Drewutzki=Mengede gegenüber. Joſt iſt der ſchnellere und
elegantere Kämpfer, während ſich der Weſtfale ausſchließlich auf
ſeine ungebeure Schlagkraft verläßt. Eigentlich müßte Joſt einen
weiteren Punkt, wenn nicht ſogar zwei retten können. Und das
wäre natürlich ein beſonders eindrucksvoller Erfolg.
*
Der Vorverkauf iſt wieder recht rege. Noch einmal
wei=
ſen wir darauf hin, daß die Erwerhsloſenkarten nur heute zwiſchen
13 und 17 Uhr in der Tageswirtſchaft der Woogsturnhalle
aus=
gegeben werden.
Als alleiniger Punktrichter fungiert Dreſſel=
Mann=
heim, während mit dem Ringrichteramt Weckbach=
Darmſtadt betraut wurde.
Jungliga Skarkenburg — Stadkmannſchaft Darmſtadt
Samstag abend 5.30 Uhr am Böllenfalltor.
Es iſt eine gute Einrichtung, durch Aufſtellung von
Jung=
ligamannſchaften das vorhandene, aber man möchte faſt ſagen im
Dunkeln ſchlummernde Material zu ſichten. Es iſt dadurch
zwei=
fellos Gelegenheit geboten, auch einmal talentierte Spieler
klei=
nerer Vereine zu Wort kommen zu laſſen, deren Können ohne
dieſe Einrichtung ſonſt niemals geweckt und ausgebildet werden
könnte. Auch in der Jungligamannſchaft unſeren engeren
Ge=
bietes befinden ſich Kräfte, die ſich in den Spielen ihrer
Vereins=
mannſchaft ausgezeichnet haben und die nun in dieſer fremden
Umgebung beweiſen ſollen, ob ihre Berufung in die Jungligaelf
zu Recht beſteht und ob ſie ſchon ſoweit fortgeſchritten ſind, daß
man ſie für höhere Aufgaben empfehlen kann.
Die Mannſchaften ſtehen, da die Polizeiſpieler wegen
des Sonntagsſpiels unabkömmlich ſind, wie folgt:
Jungliga: Ruppel (SV. 98): Nickel (Germania
Pfung=
ſtadt), Wettengel (TSG. 46); Weicker (TSG. 46),
Schnägelberger (SV. 98), Schupp (Wolfskehlen): W.
Haſſenzahl (Germania Pfungſtadt) Seifert (SV. 98).
Schmitt (Haſſia Dieburg), Kuhn (Wolfskehlen), Schimpf
(Eberſtadt)
Stadtelf Darmſtadt: Lemſter (Jahn 75); Geyer (SV.
98) Stenner (Reichsbahn); Müller (98), Darmſtädter
(TSG. 46) Richter (98); Mahr (98), Vogelmann,
Schupp. Morlock (alle TSG. 46), Hebeiſen (98).
Die Kurſiſten haben unter Fußball=Sportlehrer Oswald=
Frankfurt in dieſen Tagen allerlei lernen können und ſind
weſentlich gefördert worden. Infolge Verletzungen und
Erkran=
kungen mußte die urſprüngliche Jungliga=Elf auf einigen Poſten
umbeſetzt werden.
Alle übrigen Bekanntmachungen bleiben beſtehen. Der
Ein=
tritt beträgt allgemein nur 20 Pfg., ſo daß ſich die
Sport=
freunde den Genuß dieſes Spieles nicht entgehen laſſen ſollten.
TSG. 46 Darmſtadt Reſ. — FV. Gräfenhauſen.
Am Sonntag erwarten die Reſerven der 46er nachmittags
3 Uhr an der Rheinallee die ſpielſtarke 1. Elf von Gräfenhauſen
zum fälligen Rückſpiel. Es iſt mit einem recht guten Spiel zu
rechnen, ſo daß ſich ein Spaziergang nach der Rheinallee lohnt,
zumal die 46er zur Zeit eine Reſerve beſitzen, die einer erſten
Mannſchaft in der Spielſtärke wohl kaum nachſteht.
Von allen übrigen Mannſchaften iſt nur noch die Jugend mit
einem Spiel vormittags 9.30 Uhr an der Rheinallee belegt,
wäh=
rend alles andere ſpielfrei iſt.
Turnerbund Jahr 1875 — Fußballabteilung.
Heute Freitag findet im Vereinshaus wegen der am
Sams=
tag und Sonntag ſtattfindenden Fußballſpiele eine Verſammlung
ſtatt, zu der ſämtliche aktiven Spieler zu erſcheinen haben.
Schiedsrichter=Arbeitsgemeinſchaft — Untergruppe Darmſtadt.
Die nächſte Pflichtſitzung findet am kommenden Montag, den
13. Mai, abends um 8.30 Uhr, bei Löffler ſtatt. Die von den
Ver=
einen der näheren Umgebung für den Neulings=Kurs gemeldeten
Herren werden gebeten, in dieſer Sitzung zu erſcheinen, da am
13. d. Mts. mit der Ausbildung der neuen Schiedsrichter begonnen
wird.
(gez.)Hillgärtner — Lautz.
Handball und Fußball in Seeheim a. d. B.
Handball: TV. Seeheim 1. — VfB. Bodenheim.
Fußball: FV. 1923 Seeheim — VfB. Bodenheim.
Am kommenden Sonntag treffen ſich dieſe vier Mannſch”
in Seeheim. Die Gäſte ſind in Handball und Fußball äußerſt
ſpiel=
ſtark. Es wird ſich ein Gang auf Seeheims Waldſportplatz
be=
ſtimmt lohnen. Das Spiel der Handballer muß ſchon um 11 Uhr
ſtattfinden, da ja, wie bekannt, für Handballer nachmittags
Spiel=
verbot herrſcht. Die Spiele der Fußballer beginnen um 1 Uhr
für die 2. Mannſchaft und um 2.30 Uhr für die 1. Garnituren.
Radfahrer-Verein Darmſtadi.
Die erſte diesjährige Wanderfahrt des Bezirks 3 für
Aktive und Jugend findet am Sonntag, den 12. Mai, nach
Ju=
genheim (Bergſtraße) ſtatt. Die Wertung erfolgt zwiſchen 13
bis 15 Uhr im Gaſthof „Zum Anker” für die Aktiven und im
Gaſthof. Zu den drei Mohren” für die Jugend ſtatt. Wegen des
ſtarken Sonntagsverkehrs fahren die Bezirksvereine einzeln für
ſich nach Jugenheim, um dort mit den übrigen Bezirksmitgliedern
zuſammenzutreffen. Start für die Mitglieder des Radfahrer=
Ver=
eins Darmſtadt iſt mittags punkt 1 Uhr Mathildenplatz.
Wer=
tungskarten ſind mitzubringen. Gäſte willkommen.
Darmſtädter Radſport=Club 19191 — 1. Lauf zur Klubmeiſterſchaft!
Auf der bekannten Rundſtrecke Darmſtadt — Roßdorf—
Gundernhauſen—Dieburg—Darmſtadt läßt dieſes
Jahr der Klub ſeine Vereinsmeiſterſchaft ausfahren. Dieſelbe iſt
von den aktiven Fahrer zweimal — 55 Kilometer, für Jugendliche
einmal — 27,5 Kilometer, zu durchfahren. Die Strecke, die durch
den Roßdörfer= und den Mainzer Buckel erſt hart wird
bean=
ſprucht von den Fahrern die Herausgabe ihres ganzen Könnens,
während die guten Straßenverhältniſſe das übrige dazu beitragen,
das Rennen ſchnell und intereſſant zu geſtalten.
Durch die Vorgabe an die ſchwächeren und älteren Fahrer wie
Bretzel, Lichtenfels und Volk, denen Krüger und Beutel folgen,
müſſen die Malleute Hecker, Seip und Gehrhardt alles daranſetzen.
um dieſe Vorgabe aufzuholen. Krüger und Beutel, die von der
Jugendklaſſe zur Aktiven übergetreten, werden ebenfalls ihr ganzes
Können in die Waagſchale werfen, um nicht aufgeholt zu werden
und ſomit als Sieger zu erſcheinen. Bei der Jugend iſt es Lang.
Nungeſſer und Reibold, hier fährt Lang als Malmann, der erſt
Nungeſſer und den jüngeren Reibold aufholen muß, was bei ſeiner
Stärke vorausſichtlich iſt. Einen Sieger im Voraus zu beſtimmen,
iſt ſehr ſchwer, da bis jetzt infolge ſchlechter Witterung und
aus=
wärtiger Starts nicht möglich war, das Kräfteverhältnis
feſtzu=
ſtellen. Das Rennen beginnt pünktlich 7.30 Uhr am Sonntag ab
Odenwaldbrücke, ebenſo iſt dort die erſte Kontrolle und das Ziel,
ſo daß es ſich lohnt, die Fahrer bei ihrem überaus anſtrengenden
Sport zu beobachten.
An die Schwimmſport kreibenden Vereine
Darmſtadts!
Die Schwimmſport treibenden Vereine Darmſtadts werden
hiermit aufgefordert, die Zahl der von ihnen benötigten
Dauer=
karten für den „Großen Woog” umgehend an die Verwaltung des
ſtädtiſchen Hallenſchwimmbades mitzuteilen, ſpäteſtens bis
Mon=
tag, den 13. Mai. Dort können auch von den Schwimmwarten
bzw. Abteilungsleitern der einzelnen Vereine die Dauerkarten in
Empfang genommen werden.
(gez.) Leyerzapf.
Tennis=Wekkkämpfe am Böllenfalltor.
Alljährlich beginnen im Mai die Tennismeiſterſchaften der
Gaumeiſterſchaften, die ſogenannten „Großen Medenſpiele‟. Jeder
Gau ſtellt hierfür aus ſeinen ſechs beſten Spielern eine Mannſchaft
zuſammen, die ſechs Einzelſpiele und drei Doppelſpiele
auszutra=
gen hat. Im Gau XIII ſetzt ſich dieſe Mannſchaft ausſchließlich aus
Frankfurter und Darmſtädter Spielern zuſammen. Am Samstag
nachmittag finden nun beim Tennis= und Eisklub
Ausſcheidungs=
bzw. Txainingsſpiele ſtatt, die darüber Aufſchluß geben ſollen,
welche Spieler den Gau XIII bei ſeinen Kämpfen gegen
Würt=
temberg und Baden in Saarbrücken vertreten durfen.
Der Gauführer, Dr. Grüder=Frankfurt hat für dieſe Spiele
die Frankfurter Henke und Bäumer ſowie die Darmſtädter
Dr. Landmann, Endriß und Sigwart namhaft gemacht.
Es finden zwei Einzelſpiele und ein Doppel ſtatt, und zwar
ſpie=
len zuerſt Bäumer und Endriß um das Recht auf einen Platz in
oer Gaumannſchaft. Anſchließend tritt Dr. Landmann gegen den
Frankfurter Henke an. Beide Spieler ſind bereits in der
Spitzen=
gruppe der Mannſchaft aufgeſtellt, ſo daß dieſes Spiel nur den
Zweck hat, beiden Gegnern die Möglichkeit eines ſcharfen
Trai=
ningswettkampfes zu bieten.
Beſonders geſpannt darf man auf das Doppel ſein. Dem
Frankfurter Paar Henke=Bäumer geht der Ruf großen
Doppel=
könnens voraus, wurden ſie doch erſt kürzlich zu dem Wettbewerb
des „Nationalen Doppels” nach Berlin entſandt. Darmſtadt ſtellt
dem Frankfurter Paar in der Kombination Endriß=Sigwart ein
ausgeglichenes und gut aufeinander eingeſpieltes Doppel entgegen,
das letztes Jahr die Meiſterſchaft des Tennis= und Eisklub gewann
und von dem man auch am Samstag ein ehrenvolles Abſchneiden
erwarten darf.
Die Spiele beginnen am Samstag nachmittag
pünktlich um 4 Uhr. Kein Darmſtädter Tennisſpieler ſollte
dieſe Gelegenheit, wirklich gutes Tennis zu ſehen, verſäumen,
zu=
mal kein Eintritt erhoben wird und ſomit jedermann
die Möglichkeit dazu gegeben iſt.
Sgw.
Weiterbericht.
Die eingedrungene Kaltluft hat über dem Feſtland zur
Auf=
füllung des Hochdruckgebietes geführt und iſt zurzeit noch für
unſer Wetter beſtimmend. Es befindet ſich aber bereits wieder
im Abbau, ſo daß beſtändig heiteres und trockenes Wetter für
längere Zeit nicht wahrſcheinlich iſt.
Ausſichten für Freitag: Nach klarer und friſcher Nacht
auf=
kommende hohe Bewölkung, im ganzen freundlich und
tags=
über wieder etwas wärmer.
Ausſichten für Samstag: Meiſt wolkig, im weſentlichen trocken,
nachts nicht mehr ſo kalt.
Lmdsätzlich: Miele nimmt keine verbrauchten Staubsauger in Zahlung.
Ie könnten wir Ihnen denn ehrlicherweise ein wertloses Museumsstück
UM50 und noch mehr Mark anrechnen, wenn unser Miele — der Staub-
Deser der Spitzenklasse — fabrikneu schon ab RM80.— zu haben ist?
Lan müßten wir doch gleich von Anfang an RM 50.— aufschlagen!
P Miele ist wirklich ein Staubsauger besonderer Leistungsstärke.
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Gutschein m—)
Nummer 128
TgattbAn
Freitag, 10. M
Entwicklung des Arbeitseinſatzes im April.
108 0oo Aroetlstdie weillget.
Die Frühjahrsbelebung im Arbeitseinſatz hat ſich wie die
Reichsanſtalt, für Arbeitsvermittelung und
Arbeitsloſenverſiche=
rung mitteilt, im April fortgeſetzt. Die Arbeitsloſenzahl nahm
um 168 000 ab. Damit liegt der Ende April erreichte Stand der
Arbeitsloſigkeit in Höhe von 2 234 000 Arbeitsloſen bereits um
rund 30 000 unter dem im Verlauf der Arbeitsſchlacht bisher
er=
reichten günſtigen Stand vom Oktober des Vorjahres. Die
in=
zwiſchen in Zugang gekommenen 53 000 Arbeitsloſen des
Saar=
landes ſind hierbei eingerechnet. Bedeutſam iſt, daß dieſes
Er=
gebnis erzielt werden konnte, obwohl die Zahl der
Notſtands=
arbeiter planmäßig verringert wurde. Im April dieſes Jahres
waren nur 319 000 arbeitſuchende Volksgenoſſen bei
Notſtands=
arbeiten beſchäftigt gegenüber 600 000 im Vorjahr.
Zur Wertung dieſes Erfolges iſt weiter zu berückſichtigen, daß
in dieſem Jahre im April ein gegenüber dem Durchſchnitt der
vorherigen Jahre weit ſtärkerer Jahrgang Jugendlicher in das
Berufsleben eingetreten iſt. Ein, ſolcher Zugang kann auf die
Geſtaltung des Arbeitseinſatzes insgeſamt nicht ohne
Rückwirkun=
gen bleiben, umſomehr, als wiederum verſucht wurde, den neuen
Jahrgang möglichſt weitgehend ſofort ins Berufs= und
Arbeits=
leben einzureihen.
In der Verteilung der Arbeitsloſigkeit auf die einzelnen
Bo=
rufe, der Zu= und Abnahme in denſelben, kam das ſaiſonmäßige
Gepräge der Vormonate nicht ſo ſtark zum Ausdruck. Die
Ab=
nahme der Arbeitsloſigkeit war in den ausgeſprochenen
Saiſon=
gewerben, wie Bau= und Baunebengewerben. Induſtrie der Steine
und Erden und Verkehrsgewerbe zahlenmäßig geringer und
be=
herrſchte die Bewegung in der Ab= und Zunahme verhältnismäßig
nicht mehr ſo ſehr. Insgeſamt ging in den Außenberufen
ein=
ſchließlich der Landwirtſchaft die Arbeitsloſigkeit um rd. 100 000,
in den mehr konjunktur=abhängigen Berufen um 68 000 zurück.
Weiter leichte Belebung auf dem Papier=
und Pappenmarkk.
Nach dem Lagebericht der Wirtſchaftsgruppe der Papier=,
Pappen=, Zellſtoff= und Holzfaſererzeugung war für Papier und
Pappe im April auf dem Inlandsmarkt eine weitere Belebung
feſtzuſtellen. Der verhältnismäßig lebhaften Nachfrage ſtehen
nach wie vor Schwierigkeiten bei der Rohſtoffbeſchaffung
gegen=
über. Die Papiereinfuhr ging weiter zurück, während es gelang,
die Papierausfuhr zu ſteigern. Infolge der weiterhin günſtigen
Betriebswaſſerverhältniſſe konnten die Holzſchleifereien beſſer
ausgenützt werden als in den Vormonaten. Der Abſatz an
Holz=
ſtoff iſt jedoch auch im April unzureichend.
Abſakſteigerung in der deukſchen
Schaumwein=
induftrie.
Seit den Hilfsmaßnahmen der Reichsregierung für die
veutſche Schaumweininduſtrie iſt eine beachtenswerte Entwicklung
nach oben eingetreten. Beſonders ſtark konnten die Abſatziffern
des Jahres 1934 in ſtetiger Aufwärtsbewegung erhöht werden.
Der Geſamtabſatz 1934 betrug nach der Zuſammenſtellung der
Fachſchaft 10,27 Mill. Flaſchen gegenüber 5,48 Mill. in 1933 und
4,8 Mill. Flaſchen in 1932. Dieſe annähernde Verdoppelung des
Jahresumſatzes beruht vor allem in den
Unterſtützungsmaßnah=
men der Regierung, dann in der damals von der Induſtrie
gleich=
zeitig beſchloſſenen Preisermäßigung, woran ſich inzwiſchen nichts
mehr änderte, und ſchließlich in der Kaufkraftſteigerung der
Kon=
ſumenten. Der jetzige Abſatz beträgt etwa 80 Prozent des
Vor=
kriegskonſums von rund 12 Mill. Flaſchen im Jahre.
Bemerkens=
wert iſt die Ein= und Ausfuhrbewegung von Schaumwein. Im
Kalenderjahre 1934 wurden 302 908 Flaſchen im Werte von 0,82
Mill. gegen 208 492 Flaſchen im Werte von 0,56 Mill. RM., alſo
50 Prozent mehr. ausgeführt. Die Ausfuhr 1913 betrug 1510 000
Flaſchen. Der Export beträgt heute nur noch 3 Prozent
gegen=
über 12 Prozent vor dem Kriege vom Geſamtumſatze. Die
Ein=
fuhr ſtellte ſich 1934 auf 24 636 Flaſchen im Werte von 89 000
RM. gegen 18 346 Flaſchen im Werte von 82 000 RM. in 1933.
1913 betrug die Einfuhr 1016 000 Flaſchen. In der
Schaum=
weininduſtrie iſt inſofern eine Umſtellung vor ſich gegangen, als
neue Wege beſchritten werden, die bekanntlich erhöhte
Gefolg=
ſchaft auch während der Sommermonate durchzuhalten.
Bilige Hypokheken für den Kleinwohnungs=
und Kleinſiedlungsbau.
In einem Erlaß des Reichswirtſchaftsminiſters betr. Zinsſätze
für Hypotheken, der ſoeben im Miniſterialblatt für Wirtſchaft
und Recht veröffentlicht worden iſt, wird die Mahnung an die
Adreſſe der Kreditinſtitute ausgeſprochen, den veränderten
Ver=
hältniſſen am Kapitalmarkt auch in den Bedingungen für die
langfriſtigen Neuausleihungen Rechnung zu tragen. Es wird
da=
bei auf die Wichtigkeit der Unterſtützung gerade des
Kleinwoh=
nungs= und Kleinſiedlungsbaues durch billige Hypotheken
hinge=
wieſen. Der Ausſchuß, der über die Uebernahme von
Reichsbürg=
ſchaften für den Wohnungsbau und für die Kleinſiedlung
ent=
ſcheidet, wird Reichsbürgſchaften in Zukunft nur noch dann
ge=
nehmigen, wenn die Zinsſätze für die erſtſtelligen und die zu
ver=
bürgenden nachſtelligen Hypotheken — von beſonderen
Ausnahme=
fällen abgeſehen — den Satz von 5 Prozent nicht überſchreiten.
Innerhalb dieſer 5 Prozent kann ein Verwaltungskoſtenbeitrag
vereinbart werden, von deſſen Erhebung Sparkaſſen und
Ver=
ſicherungsunternehmungen aber abſehen ſollten. Die
Vereinba=
rung eines Disagios bei der Auszahlung der Hypotheken erſcheint
grundſätzlich unerwünſcht. Bei einem jährlichen Tilgungsſatz von
1 Prozent darf jedoch ein Disagio bis zu 2 Prozent vereinbart
werden. Der Reichsarbeitsminiſter und der Reichsfinanzminiſter
machen die Uebernahme von Reichsbürgſchaften von der
Inne=
haltung der vorbezeichneten Bedingungen abhängig.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Der Reichsbank- Ausweis
in der erſten Maiwoche.
Die Berliner Börſe war bei kleinen Anlagekäufen des
Publikums allgemein befeſtigt. Auch nach den erſten Kurſen
er=
gaben ſich weitere Kursſteigerungen, da die Glattſtellungen
geſtern weſentlich nachgelaſſen haben. Die Kuliſſe ſelbſt ſchritt
ebenfalls zu Rückkäufen. Auch einige Käufe aus
Sperrmarkgut=
haben gaben der Tendenz das Gepräge. Im einzelnen waren
Montanwerte ½—¾ Prozent gebeſſert. Farben ſetzten 5 Proz.
höher ein und zogen im Verlauf weiter an. Lebhafteres Intereſſe
beſtand für Linoleumaktien. Elektrowerte waren ½—½ Prozent
gebeſſert. Autowerte und Maſchinenaktien unterlagen nur
klei=
nen Veränderungen. Von Kunſtſeideaktien waren Bemberg ein
Prozent befeſtigt. Das Geſchäft in Papier= und Zellſtoffaktien war
ſehr ruhig.3 Renten waren vorgeſtern knapp behauptet. Im
Verlauf ſtanden Deutſche Linoleum im Mittelpunkt des
Inter=
eſſes. Renten lagen weiter ſtill.
Die Rhein=Mainiſche Börſe verkehrte bei allerdings
ſehr kleinen Umſätzen in freundlicher Haltung und hatte an dem
Aktienmarkt durchſchnittliche Kursgewinne von ½—1 Prozent zu
verzeichnen. Die Kundſchaft hielt mit Aufträgen noch ſtark zurück.
lediglich die Kuliſſe war im Hinblick auf die Entwicklung der
Sperrmark etwas lebhafter tätig und nahm kleine Käufe vor.
Auch die außerordentlich flüſſige Geldmarktlage bot zu kleinen
Anlagekäufen Anregung. Am Aktienmarkt lagen einige
Spezial=
werte recht feſt. So beiſpielsweiſe erneut Scheideanſtalt mit 222
(220), Th. Goldſchmidt mit 99½ (97½). Am Montanmarkt
über=
wogen Kursbeſſerungen. Der Rentenmarkt war ſehr ſtill. Im
Verlaufe blieb die Haltung freundlich und die Kurſe einzelner
Spezialwerte wieſen weiter leichte Erhöhungen auf insbeſondere
am Montanmarkt. Am Rentenmarkt konnten ſich Altbeſitzanleihe
um 4 Prozent befeſtigen.
Die weitere Abnahme der Arbeitsloſenziffern machte an der
Abendbörſe einen guten Eindruck und die Haltung war im
Anſchluß an die befeſtigte Mittagsbörſe weiter freundlich; eine
Belebung des Geſchäfts trat aber nicht ein. Aufträge fehlten faſt
vollkommen. Die Kurſe lagen im Vergleich zum Berliner Schluß
gut behauptet.
Viehmärkke.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. Mai 1935 UI
in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Anlage der B.
Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapieren um=
Millionen auf 4453,8 Mill. RM. verringert. Die Entlaſt.
als ziemlich hoch anzuſehen. Die Abdeckung der Ultimu
ſpruchung betrug 64 v.H. gegen 29,3 v.H. im Vorjahr. Ir
zelnen, haben die Beſtände an Handelswechſeln und =ſchse
170,7 Millionen auf 3689,9 Mill. RM., an
Lombardforde=
um 10,9 auf 75,6 Mill. RM., an deckungsfähigen Wertvocy
um 15,6 Millionen auf 357,5 Mill. RM. und an Reichsſchec
ſeln um 23,5 Millionen auf 3,2 Mill. RM. abgenommer
Beſtände an ſonſtigen Wertpapieren blieben bei einer Zuu
um rund 23 000 RM. mit 327,6 Mill. RM. nahezu unver
Die fremden Gelder zeigen mit 912,8 eine Abnahme um 38.
RM. Dieſe Abnahme beruht auf einer terminmäßigen Ln
Hierbei iſt zu bemerken, daß die öffentlichen Konten zugemn
während dagegen die privaten abgenommen haben. Der ac
Zahlungsmittelumlauf ſtellte ſich auf 5642 Mill. RM. gegeei
Mill. RM. zum entſprechenden Zeitpunkt des Vormonats u.
Mill. RM. zur gleichen Vorjahrszeit. Die Beſtände ar
und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um 0,5 Millionen
86,2 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen haben die Golds
um 0,5 auf 82,2 Mill. RM. zugenommen, während die E
an deckungsfähigen Deviſen unverändert rd. 4.0 Mill. R7
tragen.
urden
end
teren
Der Em.
in damals
ung unwill
wi
Frankfurker Maſchinenbau A. G., Frankfun.
nawend zu
der Stein
ſcheint fr
ſunn er n
Verbleib
britt für 2
die Spur
Sie es n
ſt noch vie
nach In
Darmſtädter Viehmarkt vom 9. April. Aufgetrieben waren
209 Kälber. Die Preiſe ſtellten, ſich für Kl. a) auf 56—58,
b) 52—55, c) 42—51, d) 34—41 Pfg. pro Pfund. Es wurden
ver=
kauft in der Klaſſe a) 27. b) 42, c) 68, d) 67 Stück.
Markt=
verlauf: ſchleppend ausverkauft.
Mannheimer Viehmarkt vom 9. Mai. Aufgetrieben waren:
11 Kälber 6 Schafe, 32 Schweine, 2 Ziegen, 212 Ferkel und 536
Läufer. Marktverlauf: Ferkel und Läufer lebhaft. Preiſe für
Ferkel bis ſechs Wochen 15—19, über ſechs Wochen 20—26 und
Läufer 27—32 RM. Kälber, Schafe, Schweine und Ziegen
blie=
ben unnotiert.
Frankfurter Viehmarkt vom 9. Mai. Aufgetrieben waren:
Rinder 52 (gegen 29 am letzten Donnerstagsmarkt), darunter 16
Ochſen, 16 Bullen, 20 Kühe; zum Schlachthof direkt 1 Ochſe, 2
Färſen; Kälber 959 (766), Schafe 69 (39), Schweine 389 (308).
Notiert wurden pro Zentner Lebendgewicht in RM.: Kälber
Kl. a) 60 (am 3. Mai 60), b) 52—59 (54—59), c) 42—51 (47—
53). d) 32—41 (37—46); Lämmer und Hammel b) 2.
Weide=
maſthammel 40 (40), c) mittlere 36—38 (38—39), d) geringere
35—38 (—): Schafe e) beſte 35—38 (35—36), f) mittlere 30—34
(33—34): Schweine b) 47—50 (46—50), ) 46—50 (46—49),
0) 42—49 (40—48). Marktverlauf: Bei allen Gattungen
mittel=
mäßig, ausverkauft.
Produkkenmärkke.
Die HV. der F.M.A. war von 26 Aktionären beſuch
treten waren von 1,32 Mill. Grundkapital 0,971 Mill. R.)
9711 Stimmen. Es zeigte ſich, daß die durch den jüngſten
Oeffentlichkeit ſchon ausgetragenen Meinungsſtreit zwiſchkty
jetzigen Verwaltung bekannt gewordene neue Großaktionär.”
Baurat Koeſter und deſſen Schwiegerſohn Baurat Allſtäd,
einen Aktienbeſitz von 538 000 RM. verfügen. Der Abſch
6 (0) Prozent Dividende für 1934 ſowie die Verwaltmg
laſtung wurde einſtimmig genehmigt. Die jetzige Divät
bemeſſung ſei nach vorheriger innerer Stärkung des UrAl, e mir gege
mens erfolgt mit der Hoffnung, künftig eine ſtabile Däu
erwirtſchaften zu können. Der Vorſchlag. Direktor HerM
Bartmann, ſowie Baurat Dr. Allſtädt und R.=A. Dr.
(Frankfurt a. M.), in den A.R. zu wählen, wurde mit der d 4 möglich
men der Großaktionäre angenommen. Es ſind alſo aus der
ausgeſchieden: Direktor P. Pieper, Direktor M. Najork.
den, C. Heyl und Profeſſor Dr. Sänger=Frankfurt a. M. 9
ſpruch zum Protokoll erfolgte nicht.
Belebkes Saakengeſchäfl.
Berliner Getreidegroßmarkt vom 9. Mai. Im Berliner
Ge=
treideverkehr beſchränkt ſich die Umſatztätigkeit nach wie vor auf
die Deckung des laufenden Bedarfes. In Brotgetreide iſt das
Angebot, gemeſſen an der Nachfrage, weiter reichlich, der Bedarf
iſt aber gering, da die Mühlen im allgemeinen noch über
aus=
reichende Beſtände verfügen. Lediglich hochwertige
Weizenquali=
täten, die allerdings auch nur vereinzelt angeboten werden
fin=
den Beachtung. Hafer und Futtergerſte bleiben weiter gefragt,
da aber die zum Tauſch notwendigen Kraftfuttermittel
überwie=
gend nicht zur Verfügung ſtehen, kommt es nur vereinzelt zu
Ab=
ſchlüſſen. Braugerſten liegen gegenwärtig ohne Intereſſe.
Die durch die ſchlechte Witterungsperiode in den letztin
chen unterbrochenen Ausſaatarbeiten in Feld und Garten
jetzt nach Eintritt ſonnigen Wetters wieder begonnen. /
was nicht ohne belebende Wirkung auf das Saatengeſchäfug
ben iſt. In der Hauptſache erſtreckte ſich die Nachfrage au
ſaaten, einige Kleeſorten und vor allem auf Wicken, Erbſew
bohnen, Saatlein und Saatmais. Rotklee wurde billiger.
Kaufintereſſe ſtark zurückgegangen iſt und da außerdem mi
Vorräte der Inlandsernte den Markt belaſten. Umfangret
immer noch der Abſatz in Luzerne. Schweden= Weiße, Ged
Hornſchotenklee und noch einige Einzelſorten haben infol= Verwendungsmöglichkeit für Dauerfutterfläct
Beachtung gefunden. In Gräſern blieb die Knappheit fäür
ſenripſe, Rotſchwingel und engliſches Raigras beſtehe.
Preiſe lagen allgemein befeſtigt, da die Wiederbeſchaffung
lichkeiten mit wenigen Ausnahmen nicht leichter zu werdet!
nen. Der geſteigerten Nachfrage nach Saatmais in= und
a-
ſcher Herkunft konnte aus vorhandenen Lagerbeſtänden ent!)
werden. Runkelrübenſaaten fanden nur mehr vereinzell
intereſſe.
haben reck
wege und
d
ingel
jedü
ziſt-
ch noch bear
weiß es nie
ur hier im P
wollte Sie
fids Worte
den Laut mit
einem Aufſch
gel ſchlägt
nächſten Aug
len Licht der
den tiefen
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
In dieſen Tagen erhielten die Siemens=Schuckertwst
Dänemark in Konkurrenz mit verſchiedenen ausländiſchen
einen Auftrag auf 630 Kühlſchränke, die nach dem Trocky
tionsprinzip arbeiten, für eine Siedlung. Gleichzeitig Su
England ein Auftrag auf 170 Kühlſchränke ein.
Berliner Kursbericht
vom 9. Mai 1935
Deviſenmar!
vom 9. Mai —
Berl. Handels. Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llotzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl
Ni
94.—
94.—
32.50
35.—
38.—
127.—
112.50
92.—
113.—
148.—
124.25
107.125
We e 1
F. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöchnerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Naſch.=Bau=Untn.
106.50
143.25
123.875
105.25
94.50
120.50
91.625
120.50
90.—
1115.375
79.50
72.75
Weeen Re
Polyphonwerke 13.—
Rütgerswerke
Salzbetfurth Kali I.
Weſtdte. Kaufhof 35.50
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali 120.—
Agsb.=Nnrb. Maſch. 88.—
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. I.
Hohenlohe=Werke 60.—
Lindes Eismaſch. 122.75
ſogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke 1138.—
Surmftauter ung
Währung D Briefl Währung Ell Aegypten 1 ägypt. * 12.355 12.3851 Italien 100 Lire aeu 112.625 Argentinien 1 Pap. Peſo 0.859 0.662 Japan 1 Yen ues. Belgien. 100 Belga 41.881 42.06 Jugoſlawien 100 Dinar Braſilien 1 Milreis 0.301 0.203 Lettland. 100 Lats e 80.25 Bulgarien 100 Leva 3.047 3.05‟ Norwegen 100 Kronen s=4 Canada. 1eanad. Doll. 2.480 2.384 Oeſterreich 100 Schilling a3 Dänemark 100 Kronen 53.82 53.92 Portugal 1o0 Eseudos 179 Danzig 100 Gulden 46.30 47.00 Schweden 100 gronen sN 15.75 England 1 2.Stg. 12.055 12.08= Schweiz 100 Franes S3 122.875 Eſtland 100 eſtl. gr. 168.43 68.57 Spanien 100 Peſetas *9 Finnland 100 finn. Ml 5.32 5.33 Tſchechoſlowak. 100 Tſch.=gr. u3 Frankreich 100 Franken 1 15.38 16.42 Türkei.türk. 2 Griechenland 100 Drachm. 2.354 2.359
ungarn 100 Pengö 112.25 Holland 100 Gulden 168.21 188.55 uruguah 1 Goldpeſo
Island 100 isl. Kr. 54 55 54.65 Ver. Staaten 11 Dollar
Frankfurter Kursbericht vom 9. Mai 1935.
L, Siliale der Dresdner A
Erneute Senkung der Privatdiskontrate. Geſtern wurde der
Privatdiskont infolge der ſtarken Nachfrage erneut um ½ auf
3½ Prozent ermäßigt.
Neuzulaſſung von Kraftfahrzeugen im April. Im April
wur=
den 35 862 Kraftfahrzeuge im Reich neu zugelaſſen, das ſind 21
Prozent mehr als im Vormonat und 41 Prozent mehr als in dem
gleichen Monat des Vorjahres.
Chemiſch=Pharmazeutiſche AG., Bad Homburg. Dieſe zum
Intereſſenbereich der JG. Farben und der Deutſchen Gold= und
Silberſcheideanſtalt gehörende Geſellſchaft berichtet 1934 über
weiteren Aufſchwung des In= und Auslandsgeſchäftes, beſonders
über eine bemerkenswerte Steigerung des Auslandsumſatzes. Der
ausgewieſene Bruttoerlös beträgt 1,75 Mill. Aus 85 000 (56 000)
RM. Reingewinn werden wieder 10 Prozent Dividende auf RM.
250 000 Aktienkapital verteilt. Von den Beteiligungen hat die
Citrovin=Fabrik bei ſteigenden Umſätzen wieder befriedigend
ge=
arbeitet, dagegen die Bad Homburger Heilquellen GmbH.
ver=
luſtbringend. Bei der Geſellſchaft zeigt das laufende Jahr
wei=
tere Portſchritte
Geſellſchaft für Lindes Eismaſchinen AG., Wiesbaden. In der
HV wurde der bekannte Abſchluß genehmigt. Dementſprechend
kommen 7 (5) Prozent Dividende auf 16 Millionen RM.
Inhaber=
aktien, wovon 1 Prozent dem Anleiheſtock zuzuführen iſt, und
wieder 6 Prozent Dividende auf 103 000 Mk. Namensaktien zur
Verteilung RM. 276913 werden vorgetragen. Für den
ver=
ſtorbenen Geh. Rat Dr. von Linde wurde ſein Schwiegerſohn,
Geh. Sanitätsrat Dr. C. Rancke, in den AR. neu gewählt. Die
im Beſitz des verſtorbenen Geh. Rats Dr. von Linde geweſenen
Namensaktien werden auf Beſchluß der GV. zu gleichen Teilen
an den Sohn des verſtorbenen Dr.=Jag. R. Linde und an Dr. C.
Rancke und Dipl.=Ing. R. Wucherer übertragen.
Kene
„ Gr. IIp. 1934
„ „ „1935
„ 1936
„ 1937
„ „ 1938
Gruppe l ..
403.3
1077),
105.4
1067),
105.3
109.9
5% Dtſch. Reichsanl.
42o
5½%Intern., v. 30
4½%Baden . v. 27
3Bahern v. 27
4½%beſſen., b.28
.„.v. 29
2 Preuß. b. 28
4½%Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
100.25
96.55
101.75
97.25
98.5
97
98.25
108.5
96.5
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze .......
5% Dt. Reichspoſt=
..
Schätze
4½%........
Otſch. Anl. Ausl.
*I, Ablöſung
Deut che
Schutzge=
bietsanleihe ....
4½%oBad.=Baden
4½%Berlin .v. 24
4½%Darmſtadt ..
4 ½%Dresdenv. 26
4 ½.%Franffur 1 26
4½%cheidelberg 26
4 ½%Mginz. ....
½%Mannheim27
1%0 München 29
4 1.%Wiesbaden 28
4 ½%beſſ. Landesb
4½% „ Goldoblig
100.8
100.55
100.5
90
95.5
91
8921,
92
90.5
92.25
94.5
807,
96.25
94—
Dee
hyp.=Bk.=Liquid.)
42/ %
Komm.=Obl. ..
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblig.
4½% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f
Heſſ. Gldobl. R. 11
4½% „ R.12
4½%Kaſſ. Landest.
Goldpfbr. .
4½%Nſſ. Landesb.
5½%- Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
4Ausl. Ser.
*Ausl. Ser.II
Di. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl. Hyp. B.
Lig.=Pfbr.
4½ %Frff. Hyp.=B.
5½% Lig.=Pfbr.
4½% „ Goldoblig.
4½% Frrf. Pfb.=B
5½% Lig.=Pfr.
4½%Mein. Hhp. B.
5½
Lig.=Pfr.
4½% Pfälz. Hnp. B.
„ Lig.-Pfb.
% Rh. Hyp.=B
2o „ Lig.=Pfr.
Goldobl.
4½% Süd Boden
(red.=Bank....
00 Lig.=Pfbr.
4½%Wttb. Hyp. B
96.75
94.75
96
96.25
100.75
118
128
21.25
96
101
96
100-,
93.5
98
101
96
161
Rd
100.75
96
100
94.75
97.5
101
98.25
We4
6%Dt. Linol. Werke
6Mainkrw. v. 26
69Mitteld. Stahl.
62 SalzmannckCo.
62Ver. Stahlwerke
6%oVoigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5 %Bosn. L. E. B.
5% „ L.Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente.
52gbereinh. Rumän
4½%
42Türk. 1.Bagdad
II.Bagdadl
4½%üngarn. 1913
4½%
1914
42
Goldr.
42
1910
4½Budp. Stadtan!.
42Liſſabon. ....
4% Stockholm. . . .
Aktien.
Accumulat. Fabr 1
Ag. Kunſtzide Unie
A. E. G.
....
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
„ Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P. .
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen...
Cement Heidelberal
Kariſtadt!
108
102.5
161
102
98.5
101.5
100.25
127.75
13.5
13.5
7.75
27.5
4.55
6.95
4.225
9.5
9.5
53.25
52.5
98
54.25
38
121
106
83
129
114
134.5
9511,
114.75
138
Wolente Mie
Chem.Berke Abert
Chade (A.C) ..
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz..
Dt. Atl. Telegr. .I.
„ Erdöl ......"
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ....!"
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger.
Glektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft!*
Enzinger Union
Eſchweiler
Eßling. Maſchinen.
Faber & Se
Fahr. Gebrü
J.G.Farben
Feinmech. (Je
Feltc Guillegume.
Franifurter Hof.
Geſ.f.elektr. untern.)
Goldſchmid
Gritzner=Ka
Grün cB
Hafenmüh
Hanauer H
räuh.
banfwverie Füſſen=
Harpener Bergbau !.
Henninger, Kemp
HilvertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtieſ Eſſen ....!=
Holzmann, Phil. 91.25
ZlieBergb. Stomm
Genüſſe
131
98.75
148.5
9u
111
1671,
222.5
161.5
86
105
91.2*
106.75
122f.
243
81.5
65.5
126
143.5
M
94.25
106
120.25
68:25
101
110.2*
125.5
Junſe
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10. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 128 — Seite 13
wdrst du nie von mie gegangen=
Roman von Erich Ebenstein
Emir ſtarrt Sigrid verſtändnislos an. Sie aber teilt
mit, was Livius ihr geſchrieben hat, und daß es nach
ſttlungen der Polizei beinahe außer Zweifel ſtehe, daß
aber, der ſich in Wien Raſſul nannte, den Mord an
Donawend begangen habe."
wiſſen Sie, was ich glaube, Miſter Talhore?” ſchließt
igernd: „Daß jener Araber einer der Söhne Ibrahim
iſt. Einer der drei, die auf der Verfolgung damals
wurden, von denen aber vielleicht nur zwei wirklich tot
jährend der dritte nachträglich gerettet wurde.”
kommen Sie auf dieſen Gedanken?”
weiß es ſelbſt nicht. Er drängte ſich mir auf... aus
könnte dann nur der jüngſte — Abner — ſein, denn
n älteren waren beſtimmt tot, deſſen bin ich ganz ſicher,
e ſelbſt unterſuchte: Bei Abner könnte auch das Alter
Der Emir blickte nachdenklich vor ſich hin. „Und er
in damals ſeinem Vater ſo ſehr, daß ich nach Ihrer
ung unwillkürlich an den alten Ibrahim Kabuhl denken
rotzdem, wie käme dieſer Menſch nach Europa und dazu,
onawend zu ermorden? Er konnte doch unmöglich wiſſen,
der Stein in deſſen Beſitz befand.”
ſcheint freilich unwahrſcheinlich, aber unmöglich iſt es
lann er nicht, von Habſucht getrieben, gleichfalls
Verbleib des koſtbaren Steines geforſcht haben und
hritt für Schritt — genau wie Sie ſelbſt — der
Wahr=
die Spur gekommen ſein? Vielleicht iſt er Ihnen ſogar,
z Sie es wiſſen, von Ort zu Ort gefolgt? Und iſt es
ht noch viel unwahrſcheinlicher Hoheit, daß das
Schick=
nach Indien verſchlagen mußte, damit ich hier von
ie Vorgeſchichte des Roſendiamanten — und Sie von
Nachſpiel erfahren haben?”
haben recht — nichts kann wunderbarer ſein als
wege und Menſchenſchickſale in ihrer uns
unbegreif=
id doch geſetzmäßigen Verkettung. Uebrigens gibt es in
ingelegenheit noch andere rätſelhafte Fragen, die der
bedürfen, z. B. warum Abner Kabuhl — vorausgeſetzt,
8 iſt — Ihnen und mir hierher gefolgt iſt? Mir, das
ch noch begreifen, denn er hat die Verpflichtung der
e mir gegenüber — aber Ihnen?”
weiß es nicht, aber daß er mich verfolgt, iſt klar. Er
ar hier im Palaſt und hat meine Schränke durchwühlt.”
ht möglich! Und warum ſagen Sie mir dies erſt jetzt?”
wollte Sie nicht beun —
rids Worte werden unterbrochen durch einen kurzen,
iden Laut mit nachfolgendem Knall.
einem Aufſchrei wirft ſie ſich zurück, ebenſo der Emir.
igel ſchlägt hart in einen Pfoſten der Veranda.
nächſten Augenblick ſpringen beide auf und flüchten aus
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„Um Gottes willen.. . Hoheit.. Sie ſind doch nicht verletzt?”
ſtammelt Sigrid ſchreckensbleich.
„Ich glaube nicht, obwohl es hart am Leben vorbeiging!
Der Schuß kam aus dem Park.. ich ſah es zwiſchen den
Sträu=
chern aufblitzen.”
„Der ... Araber!”
Da ſtürzen auch ſchon von allen Seiten Leute herbei, die der
Schuß alarmiert hat. Im Nu iſt die Terraſſe mit Hindus,
eng=
liſchen Beamten und Freunden des Emirs gefüllt, die aufgeregt
durcheinander ſchreien.
Nur der Emir ſelbſt hat ſeine Ruhe bewahrt.
„Laſſen Sie den Park ſofort umſtellen und genau
durch=
ſuchen, Miſter Brown”, wendet er ſich an ſeinen Haushofmeiſter.
„Ebenſo alle Räume des Palaſtes. Ferner iſt ſogleich ein Bote
nach der Bananenplantage hinauszuſenden. Man ſoll dort nach
einem Araber forſchen, der als Kameltreiber beſchäftigt iſt, und
ihn hierher ſchaffen.”
„Die Befehle Euer Hoheit werden augenblicklich ausgeführt
werden”, antwortet Miſter Brown, ſich verbeugend. „Nur eine
Frage zuvor: Hoheit iſt doch hoffentlich nichts geſchehen?”
Der Emir, der in den anſtoßenden Saal getreten iſt, ſchüttelt
den Kopf.
„Nein. Die Kugel ſtreifte nur den Kragen meines Smokings
und hat ihn etwas beſchädigt.” Er weiſt auf einen
herabhängen=
den Lappen. „Aber nun raſch fort, Miſter Brown, ſonſt
ent=
kommt uns der Meuchelmörder.”
Die Durchſuchung des Parkes ergibt kein Reſultat,
ebenſo=
wenig die Durchſuchung der Palaſträumlichkeiten. Aus der
Plan=
tage kommt am nächſten Tage der Beſcheid, daß dort nie ein
Araber beſchäftigt geweſen ſei, daß man aber trotzdem ſämtliche
Arbeitskräfte einer genauen Muſterung und eingehenden
Ver=
hören unterzogen habe, ohne indeſſen eine Spur von dem
geſuch=
ten Araber gefunden zu haben."
Vierzehntes Kapitel.
Des Emirs Vermutungen über den Araber.
„Wir haben es jedenfalls mit einem ſehr ſchlauen, geriebenen
Gegner zu tun. Es wird gut ſein, wenn wir abends fortan nicht
mehr auf offener Terraſſe plaudern und Sie gnädige Frau, mit
Leila bei Ihren Spaziergängen vorläufig den Umkreis des
Palaſtes nicht verlaſſen”, erklärt der Emir Sigrid, als er ihr
das negative Reſultat der Suche nach dem Araber mitteilt.
Während dieſes Geſpräches wandeln der Emir und Sigrid
in der großen, ſich am Ende des Parkes hinziehenden
Mango=
baum=Allee auf und nieder.
„Uebrigens”, fährt der Emir nach einer Pauſe fort, „habe
ich in den letzten Tagen viel und eingehend über unſer letztes
Geſpräch, ehe jener Schuß fiel, nachgedacht und bin dabei zu
merkwürdigen Schlüſſen gelangt.”
„Darf ich ſie erfahren, Hoheit?”
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„Gewiß, ich wollte ſie Ihnen eben unterbreiten und Ihr
Urteil darüber erfahren. Vor allem bin ich zu dem Schluß
ge=
kommen, daß Ihre Vermutung, jener Abner Kabuhl ſei
ſeiner=
zeit mit dem Leben davongekommen und mit dem Araber von
heute identiſch noch am meiſten Wahrſcheinlichkeit für ſich hat.”
„Nicht wahr? Manches läßt ſich überhaupt nur unter dieſer
Annahme erklären.”
„So iſt es. Es würde ſeinen Haß gegen mich begreiflich
machen und auch den Mord an Ihrem Schwiegervater,
voraus=
geſetzt, daß er auf irgendeine Weiſe in Erfahrung gebracht hat,
daß ſich der Roſendiamant in Herrn Donawends Beſitz befand.”
„Er wird — ja er muß es gewußt haben, verlaſſen Sie
ſich darauf, Hoheit.”
„Gut. Nehmen wir alſo an, er wußte es, und die Habgier
reizte ihn zum Mord. Dann bleiben aber noch zwei Punkte
völlig ungeklärt. Erſtens, warum vollzog er ſeine
Blut=
rache an mir nicht längſt — da er doch tauſendfach
Gelegen=
heit dazu gehabt hätte, nicht nur in Wien, ſondern auch
wäh=
rend unſerer Reiſe hierher. Und zweitens, warum folgte
er Ihnen? Warum durchwühlte er Ihre Sachen? Wenn der
Roſendiamant doch ſchon in ſeinem Beſitz war, brauchte er doch
nur ſeine Blutrache an mir zu vollziehen, um dann zu
ver=
ſchwinden und den Stein zu Gelde zu machen! Das hätte er in
Europa viel leichter gekonnt als hier in Indien, wo der Stein
bekannt iſt und viel leichter erkannt werden konnte. Warum
folgte er uns trotzdem bis nach Aſien?”
„Das iſt wahr.. daran dachte ich noch gar nicht”, ruft
Sigrid betroffen aus.
„Ich werde es Ihnen ſagen, Frau Sigrid, denn meiner
An=
ſicht nach gibt es dafür eine einzige Erklärung: Abner
Kabuhl hat den Stein gar nicht!“
„Wie wäre das möglich? Er hat doch meinen
Schwieger=
vater getötet, um ſich in den Beſitz des Steines zu ſetzen?”
„Er hat getötet — aber der Stein fiel dabei nicht in ſeine
Hände. Er vermutet ihn vielmehr in Ihrem Beſitz oder in
dem meinen — vermutlich, weil ich gerade zur ſelben Zeit
in Wien weilte und eine Annäherung an Donawend ſuchte. Ich
war ja am Tage des Mordes in Donawends Büro.”
„Ich weiß, und einige Stunden ſpäter zeigte mir mein
Schwiegervater den Stein. Aber davon konnte Abner Kabuhl
nichts wiſſen. Als er den Stein nach dem Morde nicht vorfand,
nahm er wohl an, ich hätte ihn ſchon bei meinem Beſuch im
Büro erhalten oder Sie hätten ihn im Auftrage Ihres
Schwie=
gervaters in Verwahrung genommen und ſich dann nicht mehr
von ihm trennen können — alſo ſeinen Beſitz verſchwiegen. Da
Abner Kabuhl offenbar nicht wußte, welche ſeiner Annahmen
die richtige war, den Stein aber um jeden Preis an ſich
brin=
gen wollte, iſt er uns gefolgt.”
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Berantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer: für den Handel: Or. C. 6. Queiſch: für den Spori: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Or. Herber: Nette;
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leiter: Willy Kuhle; für den Fnhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadi. D. A 1V. 35. 20486. Truck und Verlag: L. C. Wittich
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