Darmstädter Tagblatt 1935


03. Mai 1935

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Ginzelnummer 10 Pfennigs

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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 121
Freitag, den 3. Mai 1935
197. Jahrgang

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Agland zur deutſchen Wehrhoheit.
Mft außenpolikiſche Ausſprache im engliſchen Unkerhaus. Macdonald zu der Wiederherſtellung
der deutſchen Wehrhoheik. Hiklers Vorſchläge dürfen nichk in Vergeſſenheit geraken.
Im Zuſammenhang mit der Donau=Konferenz in
England rüſtek weiter.
Rom erklärte Macdonald noch, daß England dort nur

EP. London, 2. Mai.
(re.z0 Dns albſtündige Rede, mit der Miniſterpräſident Macdonald
te 1üaußenpolitiſche Ausſprache im Unterhaus eröffnete, war
ſtgeg guden Vorausſagen der Rüſtungspreſſe zumindeſt auf kei=
/Illm asseſprochen feindſeligen Ton gegen Deutſchland, ſo wie er
dem ſekannten Artikel von Macdonald zum Ausdruck gekom=
n
wu geſtimmt. Der Miniſterpräſident betonte im Laufe ſei=
Reiewiederholt, daß bei aller grundſätzlichen Ablehnung der
eSchäft mit eiederheſtellung der deutſchen Wehrhoheit aus eigener Machtvoll=
mmerhit
England und mit ihm die übrigen Streſa=Mächte nach
2N Kundendiere von u weiteren Verhandlungen über einen europäiſchen Pakt
reit ein und daß England ſelbſt ſeine Einladung an Deutſch=
nd zu Eröffnung von Flottenvorbeſprechungen aufrechterhalte,
e aldedings damit Deutſchlands Anſpruch auf den Ausbau ſei=
193BldlL 3+ Fllt und beſonders den Bau von Unterſeebooten ausdrücklich
zuerigenen.
Müconald begann ſeine Rede mit der Feſtſtellung, daß das
indom Protokoll bereits gezeigt hätte, daß
Eunnd ſich vom Verſailler Verkrag fortbewege
MooN
d ingee Aera einrücke, in der die Beziehungen zwiſchen den
Itionnnſich auf der Grundlage freier Verhandlungen über die
in der ſicherhdſund Rüſtungsſtärke aufbauten. Wenn einmal eine ſolche
rändgeang eingetreten ſei, müſſe ſie, und wenn ſie im Anfang
ch nahſo geringfügig wäre, im Laufe der Zeit immer größer
rdennn) zwar in dem gleichen Verhältnis, wie das ſich daraus
ebemeVertrauen und der gute Willen wachſen. Das Londoner
ptokalllei denn auch von Deutſchland als Verhandlungsgrund=
Izentendun ge ampommen worden, und es ſei bedauerlich, daß Deutſchland
u Hochſhult Arade ſten Augenblick gewählt habe, um die Wehrpflicht wieder
zufüüm und ein ſtehendes Heer von 550 000 Mann anzukün=
de
Kammer Fautzen. 2ſſt dieſer Frage, fügte Macdonald jedoch hinzu, habe ſich
er beuets der Völkerbund beſchäftigt, und es ſei nicht nötig,

den 3.90 1ch vieil Vorte darüber zu verlieren.
uſtich, findet uF. Fonrihrend führte der Miniſterpräſident aus, daß die Hiſto=
alle
(Ging Araiker diſt anze Entwicklung überſehen müßten, daß der Politiker
zMSDymnl=er vornhmlich die konkrete Sachlage zu betrachten habe, und
ar allen aus praktiſchen und objektiven Geſichtspunkten heraus,
ſitd wiü r hoffe, mit Ruhe und geſundem Menſchenverſtand. Der
v Eu MIllitiken nüſſe ſich die Frage beantworten, ob die Verhandlungen,
f der ſrundlage des allgemeinen Vertrauens ein Friedens=
mſitem
aufubauen, aufgegeben werden ſollten und ob er ſtatt deſſen
beutſche 2 ne Zutſicht nehmen ſollte zu jenen Militärbündniſſen, die noch
ſe der Rehoſke einanKrieg vermieden hätten und es auch nie tun würden.

ſch. Unloſſndcht Wen) wir heute die Zukunft betrachten, erklärte der
Minnſteyräſident, iſt es gut, zu wiſſen, daß der Reichskanz=
ler
Selirt habe, er werde ſeine Unterſchrift nie unter einen
Vertty ſetzen, den er für undurchführbar halte. Wenn er
SVETMaber ze Abkommen unterſchreibe, würde er es nie verletzen.
Geschältsluf Weitixmuß daran erinnert werden, daß Hitler öffentlich er=
ſe
ubklärtt)t, daß die Reichsregierung den Locarno=Pakt ſowohl
Iinde
m Geiſte, wie dem Buchſtaben nach annehme.
7.394 Im titeren Verlauf ſeiner Rede wies Macdonald noch ein=
eiel
, Holeche al ausmcklich darauf hin, daß in Streſa nur noch das Londoner
T2, He rotokoAl usdrücklich beſtätigt worden ſei. Dabei erwähnte der
finiſtermſdent auch

den Lufkpakk

d wiſt arf den betreffenden Abſatz des Kommuniauss von
ſtreſa Im Er drückte die Hoffnung aus, daß ſich der Luftwakt
erwirklitn und daß es dabei auch gelingen werde, die Luft=
Aſtungen u ſtabiliſieren.
In ſem Zuſammenhang erwähnte Macdonald Deutſchlands
bereitſchku zum Abſchluß eines allgemeinen Nichtangriffspaktes
iut den 12ſtaaten und ſagte, daß, obgleich man von Deutſchland.
ſehr erlnt habe,

Hillers nicht in Vergeſſenheit
geraken dürften.

Wiiek offen, ſagte der Redner, daß Deutſchland ſelbſt ſofort
ſe * chritte, iternehmen wird, um den vom Reichskanzler formulier=
bichen
Gedchen konkreter zu geſtalten. Ich vermag keinen Grund
rebe * ſehens arum ein ſolcher Nichtangriffspakt nicht mit dem Ga=
intiepanüHer
den Frankreich und andere Länder verhandeln,
ſſ Einklia, zu bringen wäre. Es iſt vielmehr meine Ueberzeu=
Mug, da ieſe beiden Pakte ſich gegenſeitig ergänzen und damit
Schwſſug eines vollſtändigen Syſtems der kollektiven Sicher=
F in 29uropa der Verwirklichung näherbringen. Ich muß je=
Ic aus Ackl ich darauf hinweiſen, daß nach Auffaſſung der eng=
/ichen Rſteruung die Sicherheit, die auf der Grundlage des Lon=
Dher Awfolls aufgebaut werden ſoll, ohne Deutſchlands Mit=
kdeit
ni ſollſtändig ſein kann. Dieſen Gedanken haben wir auch
WN Streſtivertreten. Die engliſche Politik geht darauf hinaus,
Ne Mögiſktäten einer Zuſammenarbeit mit Deutſchland offenzu=
whalten
u Ndas ganze Problem nicht nach ſtarren Grundſätzen an=
Aupackenn
AbſaA hend erklärte Macdonald, daß England in allem, was
S tue, 1Alryales Mitglied des Völkerbundes handle und davon
verzeugy;, daß der Weltfrieden nur auf dem Prinziy der inter=
eaigtionauch
zmſammenarbeit aufgebaut werden könnte. Zugleich
kündigtel eicne

Leühöhung der engliſchen Rüſtungen

unter biAde rer Berückſichtigung der Luftrüſtungen an, erklärte
teonch. 1R aule Einzelheiten einer beſonderen Ausſprache vorbe=
halten
I hem müßten.

durch einen Beobachter vertreten ſein werde, da es
an der Donaufrage wie an der oſteuropäiſchen Frage kein un=
mittelbares
Intereſſe habe. Zugleich aber ſympathiſiere es mit
allen dieſen Beſtrebungen und ſei gerne zu Ratſchlägen bereit,
ſofern ſolche erwünſcht oder nützlich ſeien.

Die Ausſprache.

Als nächſter Redner ſprach der Führer der Oppoſition,
Lansbury, der nach einer Kritik an der Rede des Miniſter=
präſidenten
dieſen dazu beglückwünſchte, daß er die Tür für
Deutſchland weit offen laſſe. Lansbury forderte, daß England in
den kommenden Verhandlungen für die Abſchaffung des Luft=
krieges
und die wirtſchaftliche Wiedergeſundung Europas eintrete.
Der Führer der Liberalen, Sir Herbert Samuel, erklärte,
daß die engliſche Oeffentlichkeit Englands Beteiligung an einer
gegen Deutſchland gerichteten Einheitsfront nie billigen werde.
und zwar einmal, weil alle Engländer ein ſchlechtes Gewiſſen
hätten, denn es könne nicht geleugnet werden, daß Deutſchland
bis zu einem gewiſſen Grade das Recht auf ſeiner Seite habe,
und zum andern, weil ſolche Phraſen, wie kollektive Sicherheit,
ſich im Laufe der Zeit nur zu einer Tarnung einer Status=quo=
Politik beſtimmt ſein könnten, einer Politik, die ſich weigere, die
Lage in Europa zu ändern. Allgemein beſtehe die Furcht, daß
ein Syſtem der kollektiven Sicherheit ſich im Laufe der Zeit in
ein Syſtem von militäriſchen Bündniſſen verwandeln könnte, und
er glaube, erklärte der Redner, daß Englands öffentliche Mei=
nung
keine Politik automatiſcher Verpflichtungen zur Teilnahme
an einer europäiſchen Auseinanderſetzung unterſtützen würde.
Dann ſprach Winſton Churchill, der Vertreter der
Diehards, der die deutſche Gefahr wieder einmal in ſchwärzeſten
Farben malte und der Regierung vorwarf, ſie habe die Sorge
um die Sicherheit Englands außer acht gelaſſen. Es werde ihr
jetzt ſchwer fallen, den deutſchen Vorſprung in der Luftrüſtung
einzuholen. Wenn dies überhaupt noch möglich ſein ſollte, müß=
ten
die Rüſtungen ſofort in Angriff genommen werden.
Die Ausführungen des nächſten Redners, Sir Auſten
Chamberlain bewegten ſich in denſelben Gedankengängen,
wie die Winſton Churchills, während ſich der Außenminiſter Sir
John Simon, der als letzter Redner ſprach, im allgemeinen die
Erklärungen des Miniſterpräſidenten Macdonald zu eigen machte.

2

Der andere Macdonald.

Die Donnerstags=Rede Macdonalds war ſchon ſeit Tagen,
beſonders in England, Gegenſtand geſpannteſter Erwartungen,
weil man ſich gerade nach dem zu ſo eigenartiger Berühmtheit
gelangten Artikel Macdonalds allerlei Ueberraſchungen verſpro=
chen
hatte. Inſoweit aber ſind die Hörer doch einigermaßen ent=
täuſcht
worden. Macdonald hat inzwiſchen wohl eingeſehen, daß
er ſich in dieſem Artikel auch wenn’ er nachträglich als Ge=
ſamtmeinung
des Kabinetts angeſehen wurde zu weit vorge=
wagt
hat. Seine Unterhausrede iſt in etwas, wenn auch nicht
ausſchlaggebend, charakteriſiert durch das Bemühen, in der Form
und im Inhalt die Linie des europäiſchen Ausgleichs natür=
lich
vom ſpezifiſch engliſchen Geſichtspunkt aus geſehen wieder
zu finden, die er ohne zwingenden Grund verlaſſen hatte, wobei
offen bleiben muß, inwieweit dafür auch taktiſche Geſichtspunkte
maßgebend waren.
Macdonalds Erklärungen, auf die man im einzelnen noch im
Rahmen einer Geſamtbewertung der Unterhausdebatte zurückkom=
(Fortſetzung auf Seite 2, dritte Spalte.)

Das dritke Geſicht der Sowſekpolikik.

Von
Geurge Popoff.
Der nachſtehende Aufſatz des bekannten Publi=
ziſten
, der im April=Heft der Europäiſchen Revue‟
erſchienen iſt, dürfte gerade im gegenwärtigen Augen=
blick
für unſere Leſer von beſonderem Intereſſe ſein.
Die Schriftleitung.
I.
Von der ſowjetruſſiſchen Außenpolitik pflegt man zu ſagen,
daß ſie einem Januskopf gleiche, deſſen eines Antlitz nach Weſt=
europa
und deſſen anderes nach dem Fernen Oſten gerichtet ſei.
Dieſe Darſtellung iſt in gewiſſem Sinne zweifellos richtig; ſie
bedarf jedoch, ſcheint uns, noch einer Korrektur: des Hin=
weiſes
nämlich auf ein drittes Moment, von dem Moskaus
außenpolitiſche Aktivität in nicht geringerem, wenn nicht gar in
weit ſtärkerem Maße als von den beiden anderen Faktoren
beſtimmt wird. Dieſes dritte Antlitz der Sowjetpolitik iſt das
innere Geſicht des Bolſchewismus. Dieſes Geſicht
gilt es vor allem zu erkennen. Denn die gefamte außenpolitiſche
Aktivität des Kreml kann erſt völlig verſtanden werden, wenn
man ſie im Zuſammenhang mit der Kollektiviſierung der Land=
wirtſchaft
, dem Nationalitätenproblem der Sowjetunion, den
neuen innerpolitiſchen Strömungen des Landes u. a. m. be=
trachtet
. Von dieſen Faktoren ſowie von den weltrevolutionären
Zielen des Bolſchewismus wird die Linie der ſowfetruſſiſchen
Außenpolitik gewiß in weit ſtärkerem Maße beſtimmt als von
machtpolitiſchen oder ähnlichen Motiven. Auch die derzeitige,
überaus intenſive außenpolitiſche Aktivität Moskaus kann nur
im Zuſammenhang mit den inneren Problemen der Sowjet=
union
begriffen werden. Wenn wir in folgendem verſuchen
wollen, eine kurze Darſtellung der gegenwärtigen innerpoli=
tiſchen
Lage der Sowjetunion zu geben/ ſo geſchieht dies mit
dem Ziele, aus ihr möglichſt klar die Zwangsläufig=
keit
der neuen Richtung der ſowjetruſſiſchen Außenpolitik zu
verſtehen.
Die für die Außenwelt augenfälligſte innerpolitiſche Er=
ſcheinung
iſt die in letzter Zeitz mit beſonderer Energie und
Beſchleunigung betriebene ſtarke Aufrüſtung der Sowjet=
armee
. Die zahlenmäßige Stärke der Roten Armee iſt allein
im Laufe des letzten Jahres wie man kürzlich aus dem Munde
des ſtellvertretenden Volkskömmiſſars für Landesverteidigung,
Tuchatſchewſki, erfuhr, vow 560 000 auf 940 000 Mann herauf=
geſetzt
worden. Nach der Behauptung desſelben Sowjetführers
hat ferner das Flugweſen der Sowjetunion ſeit 1933 um 330
Prozent zugenommen, die Geſchwindigkeit der ruſſiſchen Tanks
iſt um das Drei= bis Sechsfache geſtiegen, die Zahl der Maſchi=
nengewehre
für die Schüitzen= und Kavallerieverbände vergrößerte
ſich in der gleichen Zeit um mehr als das Doppelte, die Zahl
der Maſchinengewehre für Flugzeuge und Tanks auf das
Siebenfache, diejenige der ſchweren Geſchütze wuchs um mehr
als das Doppelte uſw. Dieſes lobende Hervorheben der Stärke
und unerhörten Schlagkraft des ſowjetruſſiſchen Heeres, das
man von Moskau aus faſt jede Woche hört, hat geradezu etwas
Oſtentatives. Es iſt offenſichtlich für das Ausland beſtimmt,
denn der Kreml verſpricht ſich wahrſcheinlich von einer ſolchen
Darlegung der ſowjetruſſiſchen Rüſtungsſtärke eine entſprechende
Wirkung auf die zur Zeit im Zuge befindlichen internationalen
Verhandlungen. Doch ſelbſt wenn man dieſe wohlberechnete
Abſicht in Rechnung ſtellt, ſteht feſt, daß die Bolſchewiken ihre
Armee als einziges Gebiet ihres ſtaatlichen Lebens von allen
Experimenten freigehalten und jedenfalls alles, was ſie konnten,
zur militäriſchen Ausbildung ihres Landes getan haben. Aus=
ländiſche
Korreſpondenten berichten einſtimmig, daß ſich durch
das Innere Rußlands ganze Ketten von Arſenalen, Waffen=
und Munitionsfabriken hinziehen, und daß die Sowjetruſſen an
ihren Weſt= und Oſtgrenzen in den letzten Jahren in der Tat
eine ganze Reihe befeſtigter Plätze mit aller erforderlichen Aus=
rüſtung
angelegt haben. An der ſtarken Aufrüſtung Sowjetruß=
lands
iſt nicht zu zweifeln.
Die Sowjetunion beſitzt alſo zur Zeit die zahlenmäßig
ſtärkſte Armee der Welt. Es fragt ſich nur, wie weit ſich die Rote

Der Führer auf der Tribüne des Tempelhofer Feldes.

Scherl-Bildmaterndienst,

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Seite 2 Nr. 121

Armee im Ernſtfalle zu bewähren vermag. Und da iſt es immer=
hin
von Wichtigkeit, zu vermerken, daß an ihrer militä=
riſchen
Tüchtigkeit von ſeiten durchaus kom=
petenter
Sachverſtändiger recht ernſte Zweifel
gehegt werden. Selbſt der franzöſiſche Generalſtab dürfte
über dieſe Tatſache nicht uninformiert ſein. Vor einigen Mona=
ten
weilte in England der kürzlich verabſchiedete franzöſiſche
Generalſtabschef Weygand und ſprach, ohne die geringſten Rück=
ſichten
auf die Pläne der franzöſiſchen Diplomatie zu nehmen,
ſeinen Kollegen vom engliſchen Generalſtabe gegenüber mit aller
Offenheit ſeine Anſichten über den zweifelhaften Wert der Roten
Armee aus. (Man behauptet, daß dies einer der Gründe für
Weygands etwas übereilte Verabſchiedung geweſen ſei.) Aehn=
liche
Auffaſſungen, das heißt, daß die militäriſche Tüchtigkeit der
Sowjetarmee eine nur ſehr geringe ſei und daß vor allem ihre
techniſche Ausrüſtung vieles zu wünſchen übrig laſſe, konnte ich
ſelbſt aus dem Munde verſchiedener, in Moskau akkreditierter
ausländiſcher Militärattachés hören. In Betracht gezogen werden
muß endlich auch die ſoziale und nationale Zuſam=
menſetzung
der Formationen der Roten Armee.
Die Zahl der Bauern innerhalb der Roten Armee beläuft ſich
zur Zeit auf etwa 50 Prozent; nur etwa 40 Prozent ſind Arbei=
ter
. Im Kriegsfalle dürfte ſich jedoch dieſes Verhältnis noch
weiter zugunſten der Bauernſchaft verändern. Im Kriegsfalle
werden die in der Roten Armee dienſttuenden qualifizierten
Arbeiter natürlich für die Induſtrie benötigt, das heißt das
kämpfende Sowjetheer wird trotz aller in letzter Zeit vorge=
nommener
Umſchichtungen überwiegend eine Bauernarmee
ſein. Ferner beſteht die Rote Armee, der nationalen Zuſammen=
ſetzung
der Sowjetunion entſprechend, keineswegs nur aus
Ruſſen, ſondern faſt zur Hälfte aus Vertretern der verſchieden=
ſten
Nationalitäten, aus Ukrainern, Weißruſſen, Georgiern,
Armeniern, Tartaren, Turkmenen uſw. Denn die Sowjetmacht
hat, im Gegenſatz zur zariſchen Regierung, im Kaukaſus, in Tur=
keſtan
und in ihren anderen aſiatiſchen Beſitzungen die allge=
meine
Wehrpflicht eingeführt, und die nationale Zuſammen=
ſetzung
der Roten Armee iſt demnach eine ganz andere, als es
die Armee des zariſchen Rußland je geweſen iſt. Dieſe zwei
Tatſachen: die überwiegende Zuſammenſetzung der Roten Armee
einerſeits aus Bauern und andererſeits aus Vertretern verſchie=
dener
Nationalitäten, verleihen der Frage, wie es zur Zeit um
die Landwirtſchaft der Sowjetunion und um die verſchiedenen
Nationalitäten beſtellt iſt, eine beſondere Wichtigkeit, die im
Ernſtfalle von geradezu ausſchlaggebender Bedeutung ſein könnte.
Es iſt alſo vor allem erforderlich, ſich die Zuſtände zu ver=
gegenwärtigen
, welche die Kollektiviſierung der Land=
wirtſchaft
in den wichtigſten Agrargebieten der Sowjetunion,
in der Ukraine, im Nordkaukaſus, im Wolgagebiet uſw. geſchaffen
hat, zumal auf die geſpannten agrariſchen Zuſtände all jene
neuen politiſchen Strömungen zurückgehen, die die gegenwärtige
Lage kennzeichnen und der Sowjetmacht ſo große Sorgen berei=
ten
. Dieſe Zuſtände ſind überaus kritiſch, ja ſie nehmen ſtellen=
weiſe
die Form einer regelrechten Hungerkataſtrophe an. Ein=
zelheiten
über die Lage in den ruſſiſchen Agrargebieten zu er=
fahren
, iſt überaus ſchwer. Die Sowjetbehörden legen jedem,
der den Verſuch unternimmt, ſich über die wahre Lage in der
Ukraine, im Nordkaukaſus uſw. zu informieren, die größten
Schwierigkeiten in den Weg. Aus begreiflichen Gründen: muß
doch jeder, der die Feſtſtellung trifft, daß nach 18 Jahren kom=
müniſtiſcher
Herrſchaft rieſige Gebiete Rußlands vom Hunger
erfaßt ſind, zu ſehr eindeutigen Schlußfolgerungen über die Seg=
nungen
des Sowjetſyſtems gelangen. Doch trotz aller von den
Sowjetbehörden getroffenen Abſperrmaßnahmen iſt es einigen
ausländiſchen Korreſpondenten dennoch gelungen, in die ver=
ſchiedenen
Hungerzonen vorzudringen und über das dort Ge=
ſehene
im Ausland, zu berichten. Die prominenteſten dieſer
Augenzeugen ſind: W. H. Chamberlin, zwölf Jahre lang Mos=
kauer
Korreſpondent des amerikaniſchen Chriſtian Science
Monitor Malcolm Muggeridge, Korreſpondent des liberalen
Mancheſter Guardian und Harry Lang, Korreſpondent des
ſozialiſtiſchen Jewiſh Forward von New York. Die Zahl der
Zeugen läßt ſich weſentlich vermehren. Wir begnügen uns je=
doch
mit der Nennung dieſer drei, weil ihre politiſche Einſtel=
lung
und nationale Zugehörigkeit ſie gegen den Vorwurf anti=
ſowjetiſcher
Propaganda beſonders gefeit macht. Nach den Be=
richten
dieſer und anderer nicht minder zuverläſſiger Augen=
zeugen
unterliegt es keinem Zweifel, daß in den letzten Jahren
in großen Teilen der Sowjetunion eine Reihe von Hunger=
kataſtrophen
geherrſcht haben, in deren Folge insgeſamt mehrere
Millionen Menſchen in Rußland verhungert ſind. In manchen,
vom Hunger beſonders heimgeſuchten Gegenden ſind ganze
Dörfer ausgeſtorben. Sie machen mit ihren unbewohnten und
verfallenden Häuſern und in ihrer Totenſtille einen erſchüttern=
den
Eindruck. Fälle von Kannibalismus ſind keine Seltenheit.
Urſache dieſer Kataſtrophen iſt nicht Dürre oder ſonſt irgendein
Naturereignis, ſondern einzig und allein die zudem blind und
überſtürzt durchgeführte Kollektiviſierung der Landwirtſchaft. Die
Bauern haben ſich der Zwangskollektiviſierung mit aller Macht
widerſetzt. Auf Grund von Repreſſivmaßregeln ſind viele Hun=
derttauſende
von ihnen nach dem Norden Rußlands und nach
Sibirien zu Zwangsarbeiten verſchickt worden. Die übrigen
ſchlachteten ihr geſamtes Vieh und verbrauchten ihre Vorräte,

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Vom Tage.

Am Donnerstag empfing der Führer und Reichskanzler die
Delegationsführer des Internationalen Filmkongreſſes in ſeinem
Arbeitszimmer in der Reichskanzlei und ſpäter die türkiſchen Ab=
geordneten
und Preſſevertreter, die ſich zur Zeit auf einer Deutſch=
landreiſe
befinden.
In Pariſer Börſen= und Induſtriekreiſen erhält ſich hart=
näckig
das Gerücht über eine franzöſiſche Anleihe an Sowjetruß=
land
in Höhe von 4 Milliarden Franken, die zur Finanzierung
von ſowjetruſſiſchen Beſtellungen an Kriegsmaterial in Frank=
reich
Verwendung finden ſollen.
Der franzöſiſche Marineminiſter Piétri, der einige Tage in
London weilte und Beſprechungen mit dem engliſchen Marine=
miniſter
und dem Außenminiſter Sir John Simon hatte, iſt nach
Paris zurückgekehrt.
Die franzöſiſche Preſſe beginnt ſich eingehender mit der Frage
des U=Bootbaues in Deutſchland zu befaſſen. Man kann feſt=
ſtellen
, daß ſie dabei weniger vom franzöſiſchen Standpunkt aus
Stellung nimmt, als verſucht, die engliſchen Kreiſe zu beunruhi=
gen
, um ſie zu einer möglichſt raſchen Stellungnahme gegen
Deutſchland zu veranlaſſen.
Corriere della Serra beſchäftigte ſich in einem Aufſatz
Deutſchland zur See mit dem Bau deutſcher U=Boote. Das
deutſche Vorgehen ſei bedeutſam. Zur Stunde könne man nur
darauf hinweiſen, daß die Ereigniſſe einer logiſchen Entwicklungs=
linie
folgen denn es gebe auch eine Logik des Böſen , die den
anderen eine paſſende Gelegenheit geben müßte, ſich vorzuſehen
und zu handeln.
Die Genfer Internationale Frauen=Liga für Frieden und
Freiheit veröffentlicht ein Schreiben an Muſſolini, in dem ſie die
italieniſche Regierung erſucht, die Behandlung der politiſchen Ver=
bannten
auf der Inſel Ponza zu verbeſſern und ihnen Lebens=
bedingungen
einzuräumen, wie ſie in ziviliſierten Ländern für
politiſche Gefangene üblich ſeien.
Wie aus Kairo gemeldet wird, iſt der Chef des königlichen
Kabinetts, Ziwar Paſcha, von ſeinem Poſten zurückgetreten. Als
Grund wird angegeben, daß ſeine Vermittlungsbeziehungen zwi=
ſchen
dem Palaſt und der Regierung fehlgeſchlagen ſeien.
Der nördlich von Singapore gelegene Malayenſtaat von Je=
hore
hat anläßlich des Regierungsjubiläums des engliſchen Königs
eine halbe Million Pfund für den weiteren Ausbau des Flotten=
ſtützpunktes
geſpendet. Die Schenkung wurde vom Staatsrat auf
Veranlaſſung des Sultans von Jehore vorgenommen.

(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)

das Saatgetreide eingeſchloſſen, bevor ſie den Kollektiven bei=
traten
. Das Ergebnis iſt ein nie dageweſener Zu=
ſammenbruch
der Landwirtſchaft. Nach Ausſagen auslän=
diſcher
landwirtſchaftlicher Sachverſtändiger, die dieſe Gebiete
noch kürzlich beſichtigt haben und die ich zu ſprechen Gelegenheit
hatte, iſt der durch das Kollektiviſierungsexperiment verurſachte
Nuin der Landwirtſchaft ein derartig gründlicher und voll=
ſtändiger
, daß ſelbſt im Falle eines Verſchwindens der Sowjet=
herrſchaft
oder einer Aenderung ihrer Agrarpolitik Jahr=
zehnte
erforderlich ſein werden, um die Landwirt=
ſchaft
dieſer Gebiete wieder auf ihre frühere
Höhe zu bringen. Aber die Sowjetherrſchaft beſteht fort.
Und ſie dringt darauf, ihr Kollektiviſierungsexperiment trotz der
ungeheuren Opfer, die es bereits gekoſtet hat, weiterzuführen.
Daher müſſen ſich nach Ausſagen der erwähnten ausländiſchen
Sachverſtändigen, die die Dinge an Ort und Stelle unterſucht
haben, in weiten Teilen der Sowjetunion auch in den kommen=
den
Jahren ähnliche Hungerkataſtrophen, wie ſie ſich in den
letzten Jahren dort ereignet haben, zwangsläufig wiederholen.

Die Preiskräger für Film und Buch.

Scherl-Bildmaterndienst.
Leni Riefenſtahl erhielt den Filmpreis für den Reichsparteitag=
film
Triumph des Willens‟. Der junge deutſche Dichter Eber=
hard
Wolfgang Möller, ein Berliner SA=Mann, bekam den
Literaturpreis für zwei Gedichtbände Berufung der Zeit und
Die Briefe der Gefallenen

men muß, gipfeln in dem ſummariſch gefaßten Satz, daz
land durch ſein Vorgehen in den letzten Monaten den 7.
Europas auf das ſtärkſte geſtört habe. Das iſt zwar von /.
Standpunkt aus das mindeſte, was er ſagen mußte, um ſichh,
ſelbſt zu verleugnen, richtiger freilich wird es dadurch nicht. Dasuu
die einſeitige Grundeinſtellung Macdonalds, denn er pm=
ganz
, daß im April des vergangenen Jahres die engliſchers
mühungen an dem Widerſtand Frankreichs geſcheitert ſindd
er vergißt ebenſo, daß die Verkündung der Wehrfreiheitt
Handlung der Notwehr war, die uns aufgezwungen wurde=
die
Rüſtungsſteigerungen der anderen u ropäiſchen Staater=
Daß durch dieſe engliſche Hältung das von Macdonao
wünſchte Vertrauen in Deutſchland nicht gerade geſteigert
daß vielmehr die Fortſetzung der von ihm und Simon ein
teten Ausſprache einer ſchweren Belaſtung ausgeſetzt iſt
auch in London inzwiſchen erkannt worden ſein. Wir nn.=b
aber davon Kenntnis, daß die engliſche Regierung imme=
an
dem Londoner Communique vom 3. Februar feſthält un
Gedanken einer freien Vereinbarung fortzuführen gedenkt
es allerdings noch einiger Erläuterungen bedarf, wie die 00
ſätze zwiſchen dem Londoner Communiqué und der Erklärurn
Streſa aufgeklärt werden ſollen. Vom engliſchen Standpunm ih
hat Macdonald ſich dafür bekannt was eigentlich eine 2 ℳkM
verſtändlichkeit iſt daß England in der Luftbewaffnunge
untergeordnete Stellung einnehmen will, daß es keine neuerugn
pflichtungen übernommen hat, ein Militärbündnis trotz deruord

lichen Zuſammenarbeit mit Italien und Frankreich ablehrn6

die Verhandlungen mit Deutſchland über die Flottenfragesch
ehmen will. Auch der Hinweis, daß die deutſchen Vorrum=
wegen
des Abſchluſſes von Nichtangriffspakten im Oſten in Be
fallen gelaſſen ſeien, iſt wohl ſo zu verſtehen, daß Englanttgel
Rolle als Vermittler nicht aufzugeben beabſichtigt.
ur
eit

Der franzöſiſch=rufſiſche Pakt
unkerzeichnel.

Dit Art
eN fti ſo 9
Mitrlagen kau
e yegangen. E.
rül lichen Aufrüſf
ig geu

EP. Paris, 2. M11 m hch.
Der franzöſiſch=ruſſiſche gegenſeitige Hilfeleiſtungspalt Eſehſen Möt
Donnerstag abend unterzeichnet worden. Um 18.30 Uhr trm icen,
ruſſiſche Botſchafter Potemkin mit dem Juriſten der Botſchict!
Quai d’Orſay ein. Man ſchritt nach kurzer Prüfung des Be///.
bigungsſchreibens, in dem der ruſſiſche Botſchafter ermn
wird, den Pakt zu unterzeichnen, zur Unterſchrift der Doku:M

Was ſteht in dem Rafens PAlt..

Hu

EP. Paris, 2. RN
Der ruſſiſch=franzöſiſche Vertrag beſteht nach dem Petit

ſien aus dem eigentlichen Hilfeleiſtungspakt und einem anggu.

ten Ausführungsprotokoll. Der Vertrag enthalte eine Präin
und fünf Artikel. Der erſte Artikel ſehe die ſofortige Konml uen ſeh
rung über die Abänderung des Art. 10 des Völkerbundssck 9e
(Angriff, Bedrohung oder Gefahr eines Angriffes) vor. Sie verſu
de Auftwaffe
Artikel 2 beziehe ſich auf die ſofortige Hilfeleiſtung zu=
eunte
, was
Frankreich und Rußland, entſprechend dem Artikel 15, Arlf
des Völkerbundspaktes für den Fall, daß der angerufene Wr10 deut
eI
bundsrat noch keine Entſcheidung getroffen hat.
Artikel 3 ſehe die gegenſeitige Hilfeleiſtungsverpflichtun un
ſchen den beiden Ländern für den Fall eines nicht provosny)E
Angriffes nach den in den Artikeln 16 und 17. Abſatz 3 des TEiſe
bundspaktes vorgeſehenen Modalitäten vor.
Artikel 4 beſtimmt, daß die Verpflichtungen aus demnöß leichzeitig in
trage an den früher eingegangenen Verpflichtungen, ſo z. N enedigt hat:
dem Völkerbundspakt, nichts ändern dürften.
M1 Selbſtzweck,
Artikel 5 ſchließlich ſetze die Vertragsdauer feſt. Es ſei;g9l 10 hat auch b
ſehen, daß die Hilfeleiſtungsverpflichtung ſtreng auf Eurorm ſMinen mitzuarb
ſchränkt werde und ſich nicht auf Konflikte in anderen Erditſch vener Verpfli
beiſpielsweiſe auf Aſien, erſtrecke.
eliwenen Mögl
In dem angefügten Protokoll wird erklärt, der Vertreu0g. ) eutſchland
ſtimme, daß die Hilfeleiſtung ſofort nach dem Beſchluß des UTunipäſchen und
bundsrates erfolgen müſſe, und daß ſie, falls es zu keinem Bem eiteren Verl=
des
Rates komme, weiter beſtehe. Weiter wurde vereſiltſſen vor der
daß Frankreich und Rußland bei allen Beſchlüſſen des Rau=Ands für den
meinſam vorgehen werden, jedoch komme die Hilfeleiſtun= clnd gemacht
pflichtung nicht in Frage, wenn der Angriff ſich nicht gege2 Zuchdruck und
eigene Staatsgebiet der Vertragsſchließenden richte.
M Volk hinter
Im zweiten Teile enthält das Protokoll die Vorbehaltllm nicht und brau
ſich auf die gültigen früheren Verträge und vor allem dar u Erhaltung
carno=Abkommen beziehen. Außerdem laſſe das Protokoll die =ufs geſchaffen
lichkeit offen, ſpäter einen regionalen Oſtpakt abzuſchließem 1ü0 xinkommen
franzöſiſch=ruſſiſche Pakt enthalte, ſo ſchreibt das Blatt mand) ſich dar
keine Spitze gegen irgendeine Nation und laſſe die Tür füü=
lung
i
umfaſſenderes Sicherheitsabkommen offen, das bisher nicht 19 Strieben wor=
verwirklicht
werden können, weil gewiſſe Länder die Teſmek, Fe auf bollf
abgelehnt hätten.

Heiinter.

Zum 75. Geburtstag des Komponiſten am 4. Mai.
Zu den bedeutendſten Komponiſten der älteren Generation
gehört ohne Zweifel Emil Nikolaus v. Reznicek. Wenn wir ihn
freilich auch nicht an die Seite eines Max Reger ſtellen können
und wen könnte man mit jenem Hochgenie der modernen
Zeit auch nur annähernd vergleichen? ſo iſt er durchaus neben
jedem anderen Komponiſten der Gegenwart aufzuführen, auch
neben Richard Strauß, mit dem er überhaupt am beſten zu ver=
gleichen
wäre. Auch er verfügt über jene überlegene Eleganz
der ſtofflichen Beherrſchung von Harmonie, Melodik und In=
ſtrumentation
.
Die ſouveräne Geſte, die akademiſche Gefühlsbändigung die
Strauß einen ſo anziehenden Nimbus gibt, worin aber gleich=
zeitig
auch ſeine Begrenzung liegt, durch ſie findet auch Rez=
nicek
mühelos zu ſeinen Hörern und Anhängern. Seine Muſik
iſt längſt kein Problem mehr, wie die von Strauß den Heutigen
keins mehr iſt. Die Kämpfe um das moderne Melos, die um
die Jahrhundertwende unſere Väter erhitzten, ſind längſt aus=
gekämpft
, wir empfinden heute Strauß glücklichſte Würfe als
durchaus klaſſiſche Werke, denken wir bloß an die Bläſer= Sere=
nade
, an die Violinſonate, an die Celloſonate, das Violin=
konzert
und vor allem an die erſten ſymphoniſchen Dichtungen
Aus Italien, Till Eulenſpiegel und Don Juan: Gerade
von dieſen Frühwerken hat der Till Eulenſpiegel bemerkens=
wert
Schule gemacht. Die Jahrhundertwende bringt uns eine
wahre Fülle von Muſik um dieſen deutſchen Volksſchalk des
ſpäten Mittelalters. Denken wir bloß an Braunfels, Kiſtler oder
Mark Lothar. Auch Reznicek hat ſeinen Till Eulenſpiegel ge=
ſchrieben
und damit achtbaren Erfolg errungen. Wie eine große
Zahl unſerer Komponiſten kommt Reznicek vom Dirigenten=
pult
, wie Weber, Wagner und Strauß und viele andere. Dieſen
Meiſtern iſt ein Zug inſtrumentaler Beweglichkeit gemeinſam.
Tonſchöpfer wie Bach, Beethoven, Schubert, Brahms Bruckner,
Wolf oder Reger finden als Endergebnis zum Klangkörper, der
den Stabmeiſtern Vorausſetzung, Primäraffekt iſt. Unverkennbar
iſt Reznicek der geübte, bis ins Kleinſte geſchulte Kapellmeiſter.
Es ſind in unſeren Tagen wenige Meiſterwerke wie etwa die
Ouvertüre zu Donna Diana geſchrieben worden, ein Allegro
von der beſchwingten Zartheit, wie ſie nur alte Meiſter hinzu=
hauchen
verſtanden.
Reznicek iſt als Sohn eines hohen Offiziers am 4. Mai 1860,
nach anderen Quellen 1861 in Wien geboren. Auf dem Leipziger
Konſervatorium erhielt er ſeine Ausbildung, ging dann nach

Zürich, Stettin und Berlin als Kapellmeiſter, wirkte auch als
Militär=Kapellmeiſter und ſchließlich in Mannheim als Opern=
leiter
. Von ſeinen Bühnenwerken ſind die ſchon erwähnten
Opern Donna Diana und Till Eulenſpiegel, Jungfrau
von Orleans Satanella Ritter Blaubart hervorzuheben.
Daneben ſchrieb Reznicek Symphonien ſymphoniſche Dichtun=
gen
wie Der Sieger Peter Schlemihl Tragiſche Geſchichte‟
(nach Chamiſſo) Trauermarſch auf den Tod eines Komödian=
ten
, eine Suite auf Strindbergs Traumſpiel ein wirkungs=
volles
Requiem eine Meſſe. Damit bewies der Meiſter auch ſeine
Vollkommenheit in der Inſtrumentalmuſik. Der zu früh ver=
ſtorbene
berühmte Münchener Zeichner und Graphiker Ferdi=
nand
v. Reznicek war der jüngere Bruder des Komponiſten.
Berlin iſt dem Meiſter längſt zur zweiten Heimat geworden, die
nun den jugendfriſchen Fünfundſiebziger mit der ganzen gebil=
deten
Welt ehrt.
Dr. Arnold Motteler.

*

Jenſeits der 40.

Sind ältere Menſchen wertlos? Was Unterſuchungen feſt=
ſtellten
. Abbau falſcher Vorſtellungen.

Ganz allmählich beginnen wir uns von einer gefährlichen
Seelenverwirrung zu erholen, die nach Beendigung des Welt=
krieges
lange Jahre hindurch die Oeffentlichkeit und das Herz
des einzelnen belaſtet hat: die bedingungsloſe und oft ſinnloſe
Anbetung und Bevorzugung der Jugend. Es muß die inter=
eſſante
Aufgabe eines Pſychologen bleiben, die Urſachen dieſer
Jugendverhimmelung aufzuſpüren. In der Praxis aber hat
ſich dieſer Vorgang dahin ausgewirkt, daß faſt jeder jenſeits
der vierzig ſich für einen alten Menſchen halten mußte, mit
dem nichts mehr anzufangen ſei und über den die Jugend an
ſich als abſoluter Wert triumphierte.
Bereits im dritten Jahrzehnt war es für einen Arbeit=
ſuchenden
faſt unmöglich, Brot und Lohn zu finden. Auch der
oft recht törichte Drang, ſein Lebensalter mit allen nur mög=
lichen
Mitteln zu verdecken, entſpringt der Furcht, als alt
vorzeitig beiſeite geſchoben zu werden. Neben der ſchweren
perſönlichen Bedeutung dieſer Einſtellung für das Schickſal des
einzelnen, hat dieſe Ablehnung des Menſchen der zweiten
Lebenshälfte eine ernſte ſoziale Bedeutung, und die Wiſſen=
ſchaft
, vor allem die amerikaniſche, hat ſich eingehend in das
Problem vertieft, welchen Wert der Menſch der zweiten Lebens=
hälfte
gegenüber dem jungen Menſchen hat.
Kürzlich hat Dr. von Bracken die wichtigen Ergebniſſe

dieſer Forſchungsarbeit zuſammengefaßt. Daraus ergihl
daß man allein auf Grund des Alters ſehr wenig uhele
Leiſtungsfähigkeit eines Menſchen ausſagen kann. Zwu
dem Wert der einzelnen Individuen beſtehen im höheren: ch
ebenſo große Unterſchiede wie im niederen Alter. Die V
kurve des Menſchen verläuft ſehr verſchieden. Der Abfal
ſchroff oder allmählich erfolgen. Das erſte Erlebnſe 4
Alterns liegt zwiſchen 25 und 80 Jahren. Wichtig ſt.1
nach der Behauptung einiger Forſcher ſich die Arbeitsſche
des heutigen Arbeiters weſentlich von der ſeines Kollegeſſ.
50 Jahren unterſcheidet. Der heutige Arbeiter altert M.
und langſamer.
Ein wichtiges Ergebnis der Unterſuchungen iſt ſenel
die Feſtſtellung, daß die geiſtige Leiſtungsfähigkeit ſpoiel.
langſamer abklingt als die körperliche. Die Urteilsfähicen
ſehr viel ſpäter zurück als die Muskelkraft. Selbſt die TEo
fähigkeit bleibt dem Meuſchen ſehr lange in überraſchend Ne.
Maße erhalten. Ueber 25 Prozent der 50= bis 70jährige: *
wältigen geiſtige und leichte körperliche Aufgaben ehenſ!
oder beſſer als der Durchſchnitt der 20= bis 50jährigen. Nh
iſt, daß Lebhaftigkeit und Friſche, Unternehmungs= und 0
teuerluſt mit dem Alter geringer werden. Dagegen abet Noh.
die Beharrlichkeit und die Gleichmäßigkeit der Arbeiseh 18
und ebenſo die Diſzipliniertheit in der Arbeit zu.
Ein alter Menſch arbeitet anders aber in keine.
minderwertiger als ein junger. Die Abnahme der lome
Geſchicklichkeit wird durch höheres Intereſſe an der Arbe
geglichen, die Abnahme der Muskelkraft durch ihkel
mäßigeren Einſatz mit Hilfe von Erfahrung und Lic
Abnahme der ſchnellen Entſchlußfähigkeit durch Erfſahrngd.
Ausbreitung der Intereſſen nach vielen Seiten hin.
Wir müſſen uns alſo klar darüber ſein, daß die A.
triebenen Vorſtellungen vom Altern eines dringenden V.

bedürfen, dann wird auch das Gefühl der Vereinſghe.
der Minderwertigkeit bei Alternden gänzlich verſchwſe.
Bild, das uns die Altersforſchung von den Fähiglel.
zweiten Lebenshälfte entrollt, iſt weſentlich günſtiger.
Vorſtellungen, die heute noch einen großen Teil der Leſſi.
keit zu unrecht beherrſchen. Zwar haben gerade Ne."
Jahre gezeigt, daß die großen Männer der Kriegsge‟.
das Schickſal der Nation in die Hand genommen v.
nach ihrem Willen gelenkt haben, aber es darf nun Nie.
lange Zeit vergehen, daß auch der einzelne Menſch Fil.
Vierzig in dem engen Umkreis ſeiner Arbeit und ſeige. L.
die beſondere Achtung und Wertſchätzung genießt, di..
ſonderen Fähigkeiten ſeines Lebensalters zukommen.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 121 Seite 3

ſinag, 3. Mai 1935

Audeutſche Reichsluftwaffe dienk allein
dem Frieden!
Reichsluftfahrkminiſter General Göring
vor der ausländiſchen Preſſe.
DNB. Berlin, 2. Mai.
e chsluftfahrtminiſter General der Flieger Hermannn
u ſiprach Donnerstagmittag auf einem vom Verein der aus=
länglyen
Preſſe zu Berlin im Hotel Adlon veranſtalteten Eſſen
übeigrie neue deutſche Reichsluftwaffe.
s alter Soldat und leidenſchaftlicher Flieger, ſo betonte er,
babce in den vergangenen Jahren unſagbar darunter gelitten,
daßchin Vaterland unſicher und ohnmächtig im Herzen Europas
lagw habe auch darunter gelitten, daß die Sprache der Diplo=
mauß
dazu zwang, zurückhaltend in Dingen zu ſein, die nun ein=
malc
twendigerweiſe, wie in jedem Lande, geheim bleiben muß=

ten. dr Miniſterpräſident ſtellte, nachdrücklich feſt, daß er in
was

in der
will, d

frühn Aeußerungen, wenn er erklärte. Deutſchland beſitze keine
Lufufe, keinesfalls die Unwahrheit geſagt habe, denn tatſäch=
lich
ſeh beim Regierungsantritt Adolf Hitlers nur einige we=
Mili
nigeie urltete Typen, die kaum als Verſuchsflugzeuge angeſprochen
n und
werche konnten, vorhanden geweſen. Er habe aber ſtets betont,
1d über die
daßu urſchland bemüht ſein würde und es als ein abſolutes
daß
Rechſfr Sicherheit verlange, eine defenſive Luftwaffe zu be=
ngri

kommm! Er habe auch nie einen Zweifel darüber offengelaſſen,
u ve
daß Att ſchland gezwungen ſein würde, aufzurüſten, wenn die an=
der
mblächte ſich nicht entſchließen könnten, ihre Luftſtreitkräfte
abzunſtim, denn ihm ſei vom Führer die Sicherheit der Nation in
ihrennen ftraum überantwortet worden.

D Art und Weiſe, wie die deutſche Luftflotte geſchaffen
wurigeſti ſo originell und einzigartig, daß man es ohne Kenntnis
der ütirlagen kaum glauben könne. Man ſei vollſtändig neue
ſcnen. Weeſeex angen. Er habe es abgelehnt, den Weg einer langſamen,
alluälichen Aufrüſtung zu beſchreiten, weil dann die Gefahr be=
, Nuz ſtanuſ, beim Eintreten ſchwieriger Momente die Luftwafte
itige Hilfeleiſtun nichtt früäg geweſen wäre. Er habe daher die techniſchen und in=
orden
. Um ua duſtiſticten Möglichkeiten bis zum äußerſten ausgebaut, die es dann
geſtattlern, ſchlagartig die Luftwaffe zu ſchaffen. Die Flugzeuge
dem Juriſte
ſeienp orher nicht unter der Erde oder in dichten Wäldern ver=
A kurzer Prüſin ſtecktt eweſen: ſie waren einfach nicht da!
ſiſche
Röllinie beim Aufbau der Luftſtreitkräfte, ſo fuhr General
Görimfert, wird immer einzig und allein die Sicherheit der deut=
ſchenn
ſt ion bleiben. Es hängt ausſchließlich von den anderen
Mäcküt ab, die Höhe der deutſchen Luftwaffe zu beſtimmen. Wenn
Sie enh fragen: Wie ſtark iſt nun die deutſche Luftwaffe?,
T ShIIeA Mdanmkun ich Ihnen verſichern, daß die deutſche Luftwaffe immer
E2 Baſo ſtſſgz ſein wird, wie die Konſtellation in der Welt für oder
beſteht nach den Begei en Frieden.
ungspakt und in füſage nichts Ueberraſchendes, wenn ich betone, daß die
ſertrag enthalte mdeutſthLuftwaffe ſo ſtark iſt, daß derjenige, der Deutſchland an=
ſel
ſehe die ſoſgi greifſf iren ſehr, ſehr ſchweren Stand in der Luft haben wird.
Irt. 10 des Yöſt=Denn te deutſche Luftwaffe verfügt über kein einziges altes Flug=
eines
Angriffes pieug! Sie verfügt über keinen einzigen alten Motor! Was die
ſofortige Hiltln deutſthLuftwaffe heute an Motoren und Maſchinen beſitzt, iſt das
send dem Artia Modſutt, was überhaupt exiſtiert.
ſall, daß der ange= Mdeutſche Fliegerei des Weltkrieges hat bewieſen, daß ſie
etroffen bat, jegeren Uebermacht zu kämpfen verſtand. So. wie ich ohne An=
Hilfeleiſtungsummaßußy von mir ſagen darf, daß noch nie in meinem Leben ein
Fall eines niu Feini teinen Rücken geſehen hat, ſo iſt die deutſche Fliegerei ver=
16 und 17 Wſſchwoße im Sinne der ſelbſtloſen, reſtloſen Aufopferung für ihr
iten vor. Late nlad. Sie iſt erzogen im Geiſte von Boelcke und Richthofen!
Verpflichtungen Sie utlichzeitig in der Richtung erzogen, die der Führer immer
n Verpflichun wiedelr eoredigt hat: ſie darf niemals überheblich ſein, denn ſie
ndürften, ſt nnc Selbſtzweck, ſondern immer nur Diener am Werk!
ertragsdauer ſe Weutſthutd hat auch bereits ſeinen Willen kundgegeben, an Luft=
lichtung
ſtreng mlonvepumen mitzuarbeiten, und es wird ſich nicht ſcheuen, gemäß
nandeübermamener Verpflichtungen ſeine Luftſtreitkräfte im Rahmen
der gribenen Möglichkeiten nicht nur zur Sicherung und Vertei=
wird
ernärt MLigumz dſeutſchlands, ſondern auch zur Sicherung und Verteidigung
Beſzldes eſtrockiſchen und Weltfriedens einzuſetzen.
nach
ſie, falls es u ls mweiteren Verlaufe ſeiner Ausführungen legte der Mini=
mi
terprofient vor der Weltpreſſe ein eindrucksvolles Bekenntnis
lüſſen kLeutſühlnds für den Frieden ab. Deutſche Geſchichte wird von
al
Deutſſihend gemacht werden, ſo erklärte General Göring mit

er Angriff ſich nüſroße Mſachdruck, und Deutſchland wird der Welt beweiſen, daß
nrtzte ſas gue Volk hinter dem Wort des Führers ſteht: Deutſch=
band
, miſcht und braucht den Frieden und arbeitet bereitwillig
cn ſeilme Erhaltung mit! In dieſem Sinne nur ſei die deutſche
Luftntofe geſchaffen worden, und ſollten die Völker einmal ihrer=
eits
, Ghreinkommen, die Luftſtreitkräfte abzuſchaffen, ſo werde
Weutſthend ſich davon nicht ausſchließen. Deutſchland ſtehe
feinert ſegelung im Wege, wenn ſie von den anderen Völkern
tion

, ofen, ds 9 Arlichl etrieben werde, aber es komme nur eine Regelung in
Fraget ie auf vollſtändig gleichberechtigter Baſis beruhe.

Ais der neuromankiſchen Epoche.
Zumü hien Sinfonie=Konzert am Montag, den 6. Mai 1935.
Wadas voraufgegangene Konzert dem größten Meiſter der
Jetztzefü.R chard Strauß, gewidmet, ſo läßt das Konzert am Mon=
ag
, dem6. Mai, bedeutende Muſiker der nachromantiſchen und
der naichag neriſchen Zeit, wie auch der Gegenwart zu uns ſprechen.
WeAls enne der größten dieſer Zeitabſchnitte dürfen wir den leider
ſſch4 früh eirngegangenen Meiſter Max Reger bezeichnen.
Dalt ſein Name als Komponiſt vieler wundervoller Lieder,
Flavie rund Orgelwerke längſt ſchon einen guten Klang, trat er
as Kümmiſt größerer Orcheſterwerke erſt berhältnismäßig ſpät
un dies Lifentlichkeit. Seine Tätigkeit als Leiter der Meininger
Hofkapgel wirkte anregend und befruchtend auf ſein Schaffen und
berade, dreſer Zeit entſtanden die letzten großen Orcheſterwerke,
Die ſeirA Namen auch als ganz großen auf dieſem Gebiet berühmt
machte n
Wa dem Leben des Meiſters nicht ſo frühe ein Ziel geſetzt
wordena s hätten wir nicht noch alles aus ſeiner Feder erwar=
en
dütkl!
ScchErſtlings=Orcheſterſtück, die bei ihrem Erſcheinen ſo viel
angefenalte Sinfonietta hört man ſehr ſelten, auch die wunder=

Soite ; Hremade, deren Wiederaufführung angelegentlichſt emp=
lohlenI
ſindet man nicht oft auf den Programmen. Viel ge=

wielt 1hden dagegen ſeine Variationen, über ein Thema von
Hiller Awie über ein Thema von Mozart. Auch die reizende
Zallev u te, die charakteriſtiſche Böcklin=Suite, und die am
Montalzut Aufführung kommende herrliche Romantiſche Suite‟
ouden gem feſten Beſtandteil der Programme, aller Konzert=
inſtitut
.
onen

tiſchen änrmungsgehalt eine prachtvolle Ergänzung der muſi=
kaliſche
Hanken des Meiſters bilden. Gerade in dieſer Suite,
Die im eien Orcheſterſpätwerken Regers iſt ein unverkennbarer
ortſcha im der Behandlung der Orcheſterinſtrumente und der
Lerfeinmn des Orcheſterklanges erkennbar. Beſonders ſeine
Romaſ ge Suite iſt in der harmoniſchen und inſtrumentalen
Einklen gig ein Meiſterwerk der nachromantiſchen Zeit. Der Ein=
Deis mpreſſionismuſſes und ſeines Führers Debuſſy, der vie=
en
Wuxn der damaligen Zeit ſeinen Stempel aufdrückte, blieb
auch awe las Schaffen Regers nicht ganz ohne Einfluß, wenn auch
e Toiglache Regers eigenartiger, geſünder und vor allem deut=
Der iaüie, drei Sätze dieſer wunderbaren Suite ſind von einer
Speſie n Iarzogen, wie ſie nur aus dem Herzen eines echten Deut=
wen
2 prümnen konn. Wald, Wieſen. Nachtgeſänge Einſamkeit,
Die au Aomnige Höhen, das ſchildert uns der Meiſter in herr=
Sichen Tchem! Der Schluß des dritten Satzes iſt ein triumphaler

Danziger Gulden neubewertet.

Der Danziger Gulden.
Die Danziger Regierung hat ſich entſchloſſen, den Gulden
abzuwerten und um über 40 Prozent zu ſenken. Sie hat damit
die Folgerungen gezogen, die nach Lage der Dinge unvermeidlich
geworden waren. Auch Danzig iſt eine der vielen Tragödien,
nicht nur nationalpolitiſch! , die in Verſailles künſtlich ge=
ſchaffen
wurden. Dieſer Stadtſtaat mit ſeinem ſchmalen agrari=
ſchen
Hinterland iſt eingeklemmt zwiſchen Deutſchland und Polen.
Ein großer Teil ſeines natürlichen Hinterlandes iſt ihm ent=
zogen
, indem es gewaltſam vom deutſchen Volksgebiet losgeriſſen
und in das polniſche Zollgebiet hineingepreßt wurde, während
aber gleichzeitig die Polen in Gdingen ſich einen eigenen Aus=
gang
zum Meer ſchufen, der Danzig aufs ſchwerſte ſchädigt. Dan=
zig
iſt alſo auf den Zwiſchenhandel angewieſen. Es iſt ein Um=
ſchlagplatz
ohne die Möglichkeit einer ſelbſtändigen Wirtſchafts=
politik
.
Die Danziger Währung wurde 1923 deshalb an das engliſche
Pfund angehängt in der Form, daß 25 Gulden ein Pfund Ster=
ling
repräſentierten. Das war eine tragfähige Löſung, ſolange
das Pfund ſtabil blieb. Als aber England ſeine Währung ſenkte,
blieb der Danziger Gulden in der Luft hängen. Die engliſchen
Maßnahmen erfolgten ſo plötzlich, daß die Danziger Regierung
ſich, wenn ſie nicht ſchwere Verluſte erleiden wollte, vom Pfund
losſagen mußte. Sie ſchuf deshalb 1931 eine eigene Goldwährung.
Der Danziger Gulden wurde auf 81 Pfg. verankert, alſo in der
Nähe des Schweizer Franken. Er war urſprünglich voll durch
Gold gedeckt, wurde aber dann Objekt der Spekulation. Die
Danziger Banken hatten ziemliche Verluſte, ſo daß die Deckung
auf faſt 60 Prozent herabgegangen iſt. Die Gefahr, die aus dem
Feſthalten an der eigenen Währung entſtehen konnte, war alſo
unüberſehbar. Es blieb nur der Weg einer Abwertung, wobei
lediglich zweifelhaft ſein mußte, auf welcher Grundlage die Um=
ſtellung
erfolgen ſollte. Der Gulden iſt jetzt auf den Stand des
inzwiſchen zweimal abgewerteten polniſchen Zloty herangeführt,
wobei man gleichzeitig faſt die Abwertung des engliſchen Pfun=
des
erreicht hat.
Alle Abwertungen ſind ein Experiment, deſſen Ergebnis be=
dingt
wird durch politiſche und wirtſchaftliche Beeinfluſſungen.
Die einzigen, die einen vollen Erfolg bisher gehabt haben, ſind
die Engländer geweſen. Bei allen anderen, auch bei den Ameri=
kanern
, war es ein Sprung ins Dunkle. Auch in Danzig wird
der Ausgang davon abhängen, ob es gelingt, eine Steigerung der
Inlandspreiſe zu verhindern oder in geringen Grenzen zu halten,
um ſo die Wettbewerbsfähigkeit im zwiſchenſtaatlichen Verkehr zu
bewahren.
Fünf Verordnungen des Senaks. Keine Schließung
der Banken.
DNB. Danzig, 2. Mai.
Der Danziger Senat hat in einer Nachtſitzung einſtimmig
beſchloſſen, zur Durchführung der Umwertung des Danziger Gul=
dens
5 Verordnungen zu erlaſſen:
1. Das Münzgeſetz; 2. das Notenbankgeſetz; 3. die Ein=
ſetzung
eines Staatskommiſſars zur Ueberwachung der
Preisgeſtaltung; 4. die Ladengeſchäfte, 5. die Aufhebung
der bisher in Danzig beſtehenden Einſchränkungen für den
Ankauf der Regiſtermark.
Zur Umwertung des Danziger Guldens iſt noch folgendes
mitzuteilen: Der Wert des Danziger Guldens iſt mit ſofortiger
Wirkung um 42,37 Prozent herabgeſetzt worden. Demnach ſind
100 Gulden der bisherigen Währung gleich 170 des neuen Dan=
ziger
Gulden; 100 Reichsmark ſind nunmehr gleich 212 Danziger
Gulden.
Der Gulden ſteht damit noch etwas über dem Wert des pol=
niſchen
Zloty, der bereits zweimal abgewertet worden iſt. Die
Golddeckung des Danziger Guldens, deſſen Umwertung nicht
ganz überraſchend erfolgt iſt, iſt durch den Beſchluß der Dan=
ziger
Regierung erheblich erhöht worden.
Eine Schließung der Sparkaſſen und Banken iſt nicht beab=
ſichtigt
, da nach der Stabiliſierung des Danziger Guldens auf
einen feſten Kurs kein Anlaß zu einem Sturm auf die Schalter
beſteht.
Zum Staatskommiſſar zur Ueberwachung der Preisgeſtal=
tung
iſt Senator von Wnuck, der gleichzeitig Präſident des
Danziger Volkstages iſt, ernannt worden.
Die Bank von Danzig hat mit Wirkung ab 2. Mai 1935
ihren Diskontfatz von 4 auf 6 v. H. und ihren Lombardſatz von
5 auf 7 v. H. erhöht.
Die Neubewertung des Guldens macht bis auf weiteres
eine ſcharfe Kreditreſtriktion für Geldkredite notwendig, zumal
in den letzten Wochen eine geſteigerte Kreditinanſpruchnahme
bei der Bank von Danzig zu verzeichnen iſt.

Ein Täuſchungsmanöver Bruwelaitis.
Für die Memel=Garanken gedacht.
DNB. Memel, 2. Mai.
Nach einer Meldung der Litauiſchen Telegraphenagentur hat
der Präſident des Direktoriums Bruwelaitis dem Alterspräſi=
denten
des memelländiſchen Landtages ein Schreiben zugeſandt,
in dem er ihn auffordert, mit den Mehrheitsparteien Fühlung
zu nehmen und Vorſchläge für eine Erweiterung bzw. Umbil=
dung
des Direktoriums in der Weiſe zu unterbreiten, daß die
Mehrheitsparteien im Direktorium Bruwelaitis drei von fünf
Sitzen erhalten. Der Zweck dieſes Schrittes liegt klar auf der
Hand. Bruwelaitis beabſichtigt, den Signatarmächten gegenüber
den guten Willen zu dokumentieren und ſie darüber hinweg=
zutäuſchen
, daß zu einem Direktorium nach dem Willen der
Mehrheitsparteien in erſter Linie der Präſident als der maß=
gebende
Mann aus einer dieſer Parteien kommen, und daß
nicht Bruwelaitis als Führer der litauiſchen Schützen für dieſen
Poſten in Frage kommen kann. Es iſt eine unerhörte Zumutung,
von den Abgeordneten des Landtages zu verlangen, daß ſie
dem Mann das Vertrauen ausſprechen ſollen, der mit ſeinen
Parteigängern in ſo unerhörter Weiſe die Arbeiten des Land=
tages
ſabotiert hat.
Das Schreiben Bruwelaitis enthält weiter offenſichtliche
Unwahrheiten über die Vorgeſchichte der Direktoriumsbildung.
Bruwelaitis behauptet, die Landwirtſchaftspartei habe ſich für
die Beteiligung im Direktorium ausgeſprochen und zwei ihrer
Vertreter, Buttgereit und Grigat, in das Direktorium entſandt.
In Wirklichkeit hat Bruwelaitis ſeinerzeit die Mitglieder
der Landtagsfraktion nach Heydekrug berufen und verſucht, ihnen
falſche Tatſachen vorzuſpiegeln, um ſie zur Beteiligung an der
Direktoriumsbildung zu veranlaſſen. Die Landwirtſchaftspartei
lehnte damals eine Stellungnahme ab, bevor nicht ſämtliche Ab=
geordneten
der Mehrheitsparteien ſich über die Direktoriums=
bildung
ſchlüſſig geworden wären. Es gelang Bruwelaitis den
Abgeordneten Buttgereit offenbar unter wirtſchaftlichem
Druck zu bewegen, der Landwirtſchaftspartei in den Rücken
zu fallen und in das Direktorium einzutreten. Buttgereit hat
trotz allen Schwankens in der letzten Zeit ſeinen Fehler einge=
ſehen
und die Entſchließung der Mehrheitsparteien gegen das
Direktorium Bruwelaitis, in dem er ſelbſt noch ſitzt, mitunter=
ſchrieben
. Der zweite Mann, Grigat, gehört der Fraktion der
Landwirtſchaftspartei überhaupt nicht an, ja, er war nicht ein=
mal
Parteimitglied.
Die Landwirtſchaftspartei hat auch in der Folgezeit ebenſo
wie die Volkspartei es ſtets abgelehnt, ſich an einem Direk=
torium
Bruwelaitis in irgendeiner Form zu beteiligen, denn
beide Mehrheitsparteien vertreten die Auffaſſung, daß nur ein
Mann aus ihren Reihen dem Memeldirektorium vorſtehen kann,
wenn dem Statut Genüge getan werden ſoll.
Das durchſichtige Manöver des Herrn Bruwelaitis wird
den Signatarmächten nicht verborgen bleiben. Sie werden bei
Prüfung der Verhältniſſe feſtſtellen können, daß ein ſolcher Aus=
weg
, wie ihn Bruwelaitis verſucht, durchaus nicht dem Willen
der memelländiſchen Bevölkerung und dem Memelſtatut ent=
ſpricht
.
Ab 5. Mai keine Schallplakken mehr
im Rundfunk.
Die Archive verſiegell.
DNB. Berlin, 2. Mai.
Auf Grund der am 5. April erhobenen Klage der Schall=
plattenkonzerne
gegen den Reichsrundfunk hat die Reichsrund=
funkgeſellſchaft
nunmehr ab 5. Mai ein allgemeines Sendever=
bot
von Schallplatten für den Rundfunk erlaſſen. Sie wird in
Zukunft keine Schallplatten mehr von Firmen ſenden, die nicht
mit dem Rundfunk im Vertragsverhältnis ſtehen. Am 5. Mai
werden ſämtliche Schallplatten=Archive des Rundfunks verſiegelt.
Damit hört die Sendung von Induſtrieplatten auf. Die aus=
fallenden
Schallplattenſendungen werden ausnahmslos durch
Muſik, insbeſondere gut und abwechſlungsreiche Unterhaltungs=
konzerte
erſetzt werden. Wie der Reichsſendeleiter bereits an=
läßlich
der letzten Intendantentagung ausführte, wird alſo der
internationale Schallplattenkrieg nicht zu einer Störung des
deutſchen Rundfunkprogramms, ſondern für die Hörer nur zu
einer Vermehrung der guten Unterhaltungsmuſik im Rundfunk
führen.

Aufſchwung des ganzen Orcheſters im ſtrahlenden E=Dur, ein Ab=
ſchluß
von überwältigender Schönheit.
Einer der älteſten und hervorragenſten Schüler Max Regers,
Profeſſor Joſeph Haas, genießt in der muſikaliſchen Welt
einen ausgezeichneten Ruf als Schöpfer vieler hochbedeutſamen
Kompoſitionen. Sein Schaffen iſt außerordentlich vielſeitig. An=
fangend
mit kleiner Haus= und Kammermuſik hat er ſich allmäh=
lich
alle Gebiete erobert. Auch Orcheſterwerke größeren Umfanges
ſind ſeiner Feder entfloſſen. Vor Jahren hatte ſeine Sinfonie mit
Sopranſolo: Tag und Nacht in einem unſerer Sinfoniekonzerte
großen Erfolg. An Chorwerken ſchrieb er vor kurzer Zeit ein
Volksoratorium Lebensbuch Gottes, das in Eſſen ſehr erfolg=
reich
uraufgeführt wurde und die einſtimmige Speyerer Dom=
Meſſe‟. Nach Strauß und Pfitzner dürfte er der bedeutendſte Ton=
ſetzer
echt deutſcher Art der Gegenwart ſein. Seine heitere
Serenade, die wir am Montag als Erſtaufführung hören, er=
lebte
ſchon eine Reihe von großem Erfolg begleitenden Auffüh=
rungen
. Vierſätzig, für mittelſtarkes Orcheſter geſchrieben, beſticht
ſie durch den geſunden Humor, der alle Sätze durchzieht. Ent=
zuckend
inſtrumentiert, knapp in der Form intereſſant in harmoni=
ſchen
Einzelheiten, ſind es wahre Kabinettsſtücke muſikaliſcher
Kleinkunſt.
Als weitere Erſtaufführung ſpielt das Landestheater=Orcheſter
unter Leitung von Generalmuſikdirektor Friderich die in letzter
Zeit viel geſpielte, Romantiſche Ouvertüre von Lud=
wig
Thuille. Wer kennt nicht ſeine ausgezeichnete Harmonie=
lehre
, die ſchon manchem Muſikſtudierenden den Weg wies, in die
Geheimniſſe des vierſtimmigen Satzes einzudringen! In beſter
Erinnerung ſind erfolgreiche Aufführungen ſeiner köſtlichen Opern
Lobetanz und Gugeline, deren Wiederaufführung ſicher eine
erfreuliche Belebung des Spielplans ſein dürften. Oft ſtand auch
ſein prachtvolles Quintett für Bläſer auf den Programmen. Sei=
ner
Romantiſchen Ouvertüre, die am Montag zur Erſtauffüh=
rung
kommt, hat der Komponiſt ein Gedicht von Fritz Neff: Ro=
Träumt dem Ritter eine Krone, hüllt er ſich in
manze‟:
ſchwarzen Stahl * unterlegt, das uns in den Stimmungs=
gehalt
dieſes ſchwung= und klangvollen Muſikſtückes einführt.
Neben dieſen Orcheſterwerken beſchert uns die Vortragsfolge
die Uraufführung dreier Lieder von Ludwig Roſelius und die
Hymne an die Liebe von Richard Strauß.
Der in Berlin lebende 33jährige Komponiſt Dr. Ludwig
Roſelius zählt heute zu den ſtärkſten Begabungen der jüngeren
Komponiſtengeneration. Seine kompoſitoriſchen Studien machte er
bei Otto Taubmann und Georg Schumann. Zwei Opern: Doge
und Dogareſſa (Urauff. 1928 in Dortmund) und Giodiva (1933
Nürnberg) hatten großen Erfolg. Zurzeit iſt er mit der Fertig=
ſtellung
ſeines neueſten Bühnenwerkes Gudrun beſchäftiat. Eine
Reihe von Liedern nach Dichtungen von Hermann Löns, Manfred
Hausmann. Joſeph Eichendorff u a. zeigen uns den jungen Ton=
ſetzer
als Meiſter der neueren Lyrik und gediegenen Satzkunſt.
Bekannt ſind weiter noch einige Klavierſtücke, Kammermuſik, eine
viel geſpielte Klavierſonate und die geiſtlichen Geſänge für eine

Singſtimme, Bratſche und Klavier. Die am Montag zur Urauf=
führung
kommenden Lieder, nach prächtigen Verſen von Manfred
Hausmann: Marienlied. Das Reh und Der Hüteiunge
ſind überaus feine, in moderner Tonſprache geſchriebene, zarte,
muſikaliſche Gebilde in der Orcheſtrierung ein wenig in impreſſio=
niſtiſch
ſchillernden Farben eines kleinen Orcheſters gehalten. Der
Komponiſt verwendet neben den Streichern, von denen er vielfach
nur Soloſtimmen ſpielen läßt, eine Harfe und je zwei Holzbläſer,
dabei das engliſche Horn, zwei Waldhörner und ein wenig Schlag=
zeug
. Intereſſante und die Literatur wirklich bereichernde Gaben.
In der Wirkung entgegengeſetzt iſt die Hymne an die
Liebe nach Worten von Friedrich Hölderlin, komponiert von
Richard Strauß. Ein ſchwungvoller, mitreißender Geſang,
üppig und klangvoll die Orcheſterbegleitung, dankbar für die
Sängerin, ein echter Richard Strauß!
Als berufene Interpretin der Geſänge wurde die bekannte
Sopraniſtin Roſalind von Schirach, die Schweſter unſeres Reichs=
jugendführers
, gewonnen, der ein ausgezeichneter Ruf als Kon=
zertſängerin
vorausgeht und die ſich an dieſem Abend dem Darm=
ſtädter
Publikum zum erſten Male vorſtellt. Aus zahlreichen
Preſſeſtimmen ſeien einige hervorgehoben: Altonaer Tagbl.
der weiche, prachtvolle Sopran, der in der Höhe in ſchönſter
Leuchtkraft ſtrahlt
Herrliche Klangentfaltung, müheloſe
Crescendi.
Roſtocker Anzeiger: . . . die wundervolle Aus=
geglichenheit
ihrer durchgebildeten Stimme, die in einer ſtändig
beobachteten richtigen muſikaliſchen Phraſierung hell in Erſchei=
nung
tritt.
Trotz der Vielheit in der Vortragsfolge ſpannt ſich doch ein
Bogen über die einzelnen Nummern: Deutſche Romantik
der letzten Jahrzehnte und der Jetztzeit.
Friedrich Brückmann.
Das Glasgemälde für das Marine-Ehrenmal Laboe.
DNB. Düſſeldorf. Das Preisgericht zu dem engeren
Wettbewerb eines Glasgemäldes für das Marineehrenmal Laboe
tagte in Düſſeldorf und fällte folgende Entſcheidung:
1. Preis: Erhard Klonk, Marburg,
2. Preis: Rudolf Yelin jur., Stuttgart,
3. Preis: Heinz May, Düſſeldorf,
1. Ankauf: Guſtav von Treeck, München,
2. Ankauf: Georg Rohde, Bremen.
Der Auslober entſchloß ſich, drei weitere Ankäufe zu ge=
nehmigen
: Dieſe fielen auf: Karl Kohlſchein, Königsberg i. Pr.,
Marianne Groß, Berlin und Joſef Pieper und B. H. Hundt,
Düſſeldorf.
Die Entwürfe werden bis einſchließlich Sonntag, den
5. Mai 1935 in der Kunſtakademie in Düſſeldorf öffentlich aus=
geſtellt
.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 121

Aus der Landeshauptſtadt

Darmſtadt, den 3. Mai 1933

und des Kreiſes Darmſtadt.

Die Feier des Tages der nationalen Arbeit hat unter ſtärk=
ſter
Beteiligung der Einwohnerſchaft der Stadt und des Kreiſes
Darmſtadt auch in dieſem Jahre überall wieder einen erhebenden
Verlauf genommen.
Durch Zuſammenwirken aller Gliederungen der Partei, der
Behörden und unſerer Volksgenoſſen in Stadt und Land konnte
dem einheitlichen Willen der Nation wirkungsvoll Ausdruck ge=
geben
werden.
Ich danke daher allen Beteiligten, beſonders der SA., SS.,
HJ., dem Freiwilligen Arbeitsdienſt, der Arbeitsfront, der Po=
lizei
und den Freiwilligen Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz
für ihre Unterſtützung, und der geſamten Bevölkerung des Krei=
ſes
und der Stadt Darmſtadt für ihre Mitwirkung an dieſem
nationalſozialiſtiſchen Feiertag.
Wir ſind wieder an unſere Arbeitsſtätten zurückgekehrt mit
dem erneuten Gelöbnis, uns weiter einzuſetzen für das Aufbau=
werk
des Führers und das Lebensrecht unſeres Volkes.
Heil Hitler!
Darmſtadt, 2. Mai 1935.
Wamboldt,
Kreisleiter und Oberbürgermeiſter.

Der Reichsſtakthalter in Heſſen / Landesregierung.

Perſonalnachrichten.
Ernannt wurde der Hauptwachtmeiſter der Schutzpolizei auf
Probe Hans Zager in Lampertheim mit Wirkung vom 1. Febr.
1935 unter Berufung in das Beamtenverhältnis zum Haupt=
wachtmeiſter
der Schutzpolizei.
In den dauernden Ruheſtand verſetzt wurde der Verwal=
tungsſekretär
Heinrich Ahlbach zu Ilbenſtadt auf ſeinen An=
trag
mit Wirkung vom 1. Auguſt 1935.

35jähriges Dienſtjubiläum. Der Hauptkaſſier. Jakob Gils
konnte am 30. April 1935 ſein 35jähriges Dienſtjubiläum bei der

Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Darmſtadt=Stadt feiern. Aus die=
ſem
Anlaß verſammelte ſich am 30. April das geſamte Perſonal
zu einer Ehrung für den Jubilar, wobei der Betriebsführer eine
Anſprache hielt und dem Jubilar eine Ehrenurkunde überreichte.
Neben einer reichen Blumenſpende wurde dem Jubilar von ſei=
ten
ſeiner Arbeitskameraden noch eine beſondere Freude durch
die Ueberreichung einer prachtvollen Büſte unſeres Führers be=
reitet
. Die ſchlichte Feier ſtand ganz im Zeichen echter Kamerad=
ſchaft
im Geiſte Adolf Hitlers.
Die Zentralabteilung der Heſſiſchen Landesregierung teilt
mit: Nach einem Runderlaß des Reichs= und Preußiſchen Mini=
ſters
des Innern vom 10. April 1935 kann bei Beamten, Behör=
denangeſtellten
und =arbeitern, die im Saarland geboren ſind
oder abſtimmungsberechtigt waren und denen ein kurzer Ur=
laub
zur Teilnahme an den Rückgliederungsfeierlich=
keiten
des Saarlandes, erteilt worden iſt, von einer Anrech=
nung
dieſes Urlaubs unter Anwendung des RdErl. vom 7. 4.35
TV. 6461/24. 4. auf den Erholungsurlaub abgeſehen werden.
Die Gehalts= und Lohnbezüge ſind ungekürzt fortzuzahlen.
Die Verbandsführung des Reichsverbandes Deutſcher Offiziere
hat als Grundſtock eines Wohlfahrtsfonds für verunglückte Flie=
ger
und deren Angehörige die Summe von 1500 RM. der Flieger=
landesgruppe
IV., Berlin=Brandenburg, bisher XIV genannt, zur
Verfügung geſtellt.
Tierſchutzverein für Darmſtadt und Umgebung. Heute
Freitag abend findet im Städtiſchen Saalbau die Großkund=
gebung
des Tierſchutzvereins für Darmſtadt und Umgebung ſtatt.
Nach einführenden Worten über den Tierſchutz im Dritten Reich
des Herrn Miniſterialrats Ringshauſen wird, Herr Dr.
Priemel, der Direktor des Zoologiſchen Gartens Frankfurt
am Main, an Hand zahlreicher prächtiger Lichtbilder einen Vor=
trag
über unſere Freunde aus dem Tierreich halten. Anſchlie=
ßend
ſpricht Herr Oberveterniärrat Dr. Küthe und wird bei
dieſer Gelegenheit Bilder von dem zurzeit neu erſtehenden Darm=
ſtädter
Tierheim zeigen.

Heſſiſches Landestheater Darmſtadk.

GROSSES HAUS

Freitag,
3. Mai Anfang 20,00 Ende 22.30 Uhr. Außer Miete.
Einmaliges Gaſtſpiel Käthe Dorſch mit Enſemble:
Himmel auf Erden, Komödie von Jochen Huth.
(Wahlmieten und Gutſcheine nicht gültig.) Samstag,
4. Mai Anfang 19.30. Ende 22.45 Uhr. Deutſche Bühne
K, 16. Vorſtellung. Der tolle Chriſtian, Drama
von Theodor Haerten. Sonntag.
5. Mai Anfang 19.00 Ende 23.15 Uhr Außer Miete.
Einmaliges Gaſtſpiel Franz Völker (Lohengrin);
Lohengrin, große romantiſche Oper von Richard
Wagner. (Wahlmieten u. Gutſcheine nicht gültig.) KLEINES HAUS Freitag,
3. Mai Anfang 20,00 Ende 22.15 Uhr. Kraft durch
Freude (geſchloſſene Vorſtellung). Die Freunde
von Salamanca komiſche Oper von Frz. Schubert. Samstag,
4. Mai Anfang 20.,00, Ende 22.15 Uhr. Außer Miete.
Sehr peinlich, Lokalpoſſe von Emil Thomas.
Dargeſtellt durch die Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Sonntag,
5. Mai Anfang 19.30, Ende gegen 21.45 Uhr. Außer
Miete, Kinderreiche Mütter Nr. 1250. Ein Kerl,
der ſpekuliert, Komödie von Dietrich Eckart.

Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus findet heute
abend ein einmaliges Gaſtſpiel von Käthe Dorſch ſtatt. Käthe
Dorſch ſpielt die Hauptrolle in der Komödie Himmel auf Erden
von Jochen Huth; ihr Partner in dem eigenen Enſemble, mit
dem Frau Dorſch gaſtiert; iſt Harry Liedtke. Am kommenden
Montag wird im Rahmen des 8. Sinfoniekonzertes des
Heſſiſchen Landestheater=Orcheſters die bekannte deutſche Sopra=
niſtin
Roſalind von Schirach die Hymne an die Liebe von Rich.
Strauß und drei Lieder von Ludwig Roſelius ſingen, die damit
zur Uraufführung kommen. Ludwig Roſelius, ein junger, in
Berlin lebender Komponiſt, iſt bereits mit einer Reihe von Wer=
ken
(darunter einer Oper) im gegenwärtigen deutſchen Muſik=
leben
ſehr bekannt geworden. Im Programm des Sinfoniekon=
zerts
am Montag, das unter der Leitung von Generalmuſikdirek=
tor
Karl Friderich ſteht, ſind außerdem die Romantiſche Suite‟
von Max Reger, die Heitere Serenade von Joſef Haas und
die Romantiſche Suite von Ludwig Thuille vorgeſehen.
Starker Erfolg der Ausſtellung Deutſches Theater hin=
term
Stacheldraht. Wie wir erfahren, hat die Ausſtellung
Deutſches Theater hinterm Stacheldraht, die das Heſſiſche Lan=
destheater
anläßlich ſeiner Feſtwoche im Heſſiſchen Landesmuſeum
eröffnete, in ganz Deutſchland ſehr ſtarke Beachtung gefunden.
Viele große deutſche Zeitungen haben z. T. in umfangreichen
Aufſätzen über dieſe einzigartige Ausſtellung berichtet und die
Tatſache beſonders hervorgehoben, daß das Heſſiſche Landestheater
es ermöglicht hat, daß das wertvolle Material über die Lager=
bühnen
der deutſchen Kriegsgefangenen in Darmſtadt überhaupt
zum erſten Male der deutſchen Oeffentlichkeit in dieſem Umfang
zugänglich gemacht wurde. Der Beſuch der Ausſtellung iſt über
Erwarten groß; an den Wochentagen wurden bisher jeweils
mehrere hundert, am Sonntag über tauſend Beſucher gezählt. Die
Ausſtellung iſt bis auf weiteres werktäglich (mit Ausnahme von
Montag und Samstag) nachmittags von 35 Uhr, am Freitag
außerdem von 111 Uhr, an den Sonntagen von 101 Uhr ge=
öffnet
. Der Eintritt iſt frei.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Landeshauptverſammlung des heſſ. POA. zu Erbachi.

am 4. und 5. Mai 1935.

Am 4./5. Mai verſammelt der Landesverband Heſſen des
Volksbundes für das Deutſchtum im Ausland
(VDA.) ſeine Gruppen= und Schulgemeinſchaftsleiter, die Bezirks=
verbands
= und Bezirksleiter, ſowie ſeine Redner und Schulungs=
warte
zur Landeshauptverſammlung in dem ſchönen Mümling=
ſtädtchen
Erbach i. Odw. Ueber den Kreis der führenden Männer
und Frauen dieſer größten volksdeutſchen Organiſation hinaus
ſind ſämtliche Mitglieder zur Teilnahme an den öffentlichen Kund=
gebungen
herzlichſt eingeladen. Ebenſo ergeht an alle Volksgenoſ=
ſen
der Ruf, in den öffentlichen Kundgebungen der Tagung Be=
lehrung
über die Wichtigkeit der volksdeutſchen Arbeit entgegen=
zunehmen
.
Die Tagung ſelbſt ſieht für den Nachmittag des 4. Mai eine
geſchloſſene Sitzung aller Amtsträger im Saale des Schützenhofs
vor, bei der der Landesleiter, Oberſchulrat Dr. Leip, die Haupt=
anſprache
halten wird. Die Rechnungsablage 1934 und die Feſt=
ſtellung
des Voranſchlages 1935 durch den Landesorganiſations=
leiter
Dr. Mulch bilden weitere wichtige Punkte der Tagesord=
nung
. Abends findet ein öffentlicher Begrüßungsabend
in der Feſthalle ſtatt, der durch Einlagen volksdeutſcher Muſik ſein
beſonderes Gepräge erhält.
Der Sonntag vormittag iſt wiederum der Arbeit gewidmet

und bringt um 9.15 Uhr eine geſchloſſene Geſamtſitzung
Feſthalle, bei der über die Organiſation des VDA. und ün
einzelnen Arbeitsgebiete in kurzen Referaten Bericht erſtattt
die Geſichtspunkte für die weitere Arbeit bekanntgegeben mu
Außerdem ſpricht ein Vertreter der Bundesleitung über dir
der volksdeutſchen Gruppen in der Welt. Anſchließend fint,
11.15 Uhr eine Reihe von Einzeltagungen ſtatt, ſo für da.
zirksverbands= und Bezirksleiter, über Frauendienſt über:
nergruppen, über Schulgemeinſchaften und VDA.=Hochſchulgwom
Höhepunkt und Ausklang der Tagung bildet nach einnoht
meinſamen Mittageſſen die öffentliche Feierſtunte
Schloßhof. Nach einer Aufführung des Spieles Lehre 4

ſinger folgen volksdeutſche Feierrede und Treueſchmur, Ko
ſoll die breite Oeffentlichkeit für die volksdeutſche Arbeit
ſtert und aufgerüttelt werden. Es iſt zu erwarten der 1
Mitarbeiter des VDA. an der Tagung teilnehmen, aus bermy
Munde friſche Impulſe, neue Erkenntniſſe und Tatſachen enttu,
nehmen, Erfahrungen austauſchen um ſo neue Kräfte zu
nen für die hoben Ziele der VDA.=Arbeit. Zwiſchen den A.
ſitzungen iſt ſelbſtverſtändlich auch Gelegenheit, die Reize G
und die berühmten Sammlungen des Erbacher Schloſſes kin
zulernen.

Für einen Pfennig einen Kilomeker.

Wie ſchon wiederholt bekanntgegeben worden iſt, hat das Amt
für Volkswohlfahrt in dieſem Jahr neben der Kinderlandver=
ſchickung
eine neue Möglichkeit geſchaffen, die es weiteſten Kreiſen
geſtattet, ihre Kinder eine mehrwöchige Ferienreiſe machen zu
laſſen. Durch die Verwandtſchaftsverſchickung können
alle Eltern, auch von Kindern, die in höhere oder mittlere Schu=
len
gehen, Gebrauch machen. Der leitende Gedanke iſt der, daß die
Kinder unter allen Umſtänden eine ausreichende Sommererholung
genießen. Das Amt für Volkswohlfahrt führt den Transport in
Ferienzügen zu ganz beſonders günſtigen, nur der NSV. einge=
räumten
Bedingungen durch. In die Praxis umgerechnet, heißt
das, daß der Eiſenbahnkilometer ſtatt normalerweiſe 4 oder 5 Pfg.
nur 1 Pfennig koſtet. Die Entfernung der Reiſe ſpielt
hierbei keine Rolle. Eltern, die von dieſer Fahrpreisvergünſtigung
für ihre Kinder Gebrauch machen wollen, haben nicht mehr viel
Zeit zu verlieren. Die Anmeldefriſt läuft am 5. Mai
ab. Bis zu dieſem Tag muß das Antragsformular, das in den
Schulen von den Klaſſenlehrern ausgegeben wird, ausgefüllt und
durch die Schulen der zuſtändigen Ortsgruppe des Amts für Volks=
wohlfahrt
zugeleitet ſein.

Die Reichswehr kommt!

Der NS.=Gemeinſchaft Kraft durch Freude. Kreis Darm=
ſtadt
, iſt es geglückt, unſere Wehrmacht für ein Maſſenkonzert zu
gewinnen.
Dieſes Militär=Maſſenkonzert wird in Darmſtadt am Frei=
tag
, dem 10. Mai 1935, abends in der Feſthalle ſtattfinden.
Wir rufen nunmehr die Bevölkerung Darmſtadts auf, ihrer
Verbundenheit mit dem durch den Tatwillen Adolf Hitlers neu=
erſtandenen
Volksheer durch Geſtellung von zirka 200 Freiquar=
tieren
Ausdruck zu geben. Die Freiquartiere werden benötigt
von Freitag, den 10. Mai, abends, bis Samstag, den 11. Mai,
morgens, einſchließlich Verpflegung.
Gerade die alte Garniſonſtadt Darmſtadt hat hier die Mög=
lichkeit
, durch gaſtfreundliche Aufnahme der Soldaten zu beweiſen,
daß die militäriſche Ueberlieferung der Stadt unvergeſſen iſt.
Anfragen wegen Auskunft ſind zu richten an die NS.= Ge=
meinſchaft
Kraft durch Freude‟, Bismarckſtr. 19, Tel. 3330.
Heil Hitler!
Der Kreisleiter und Oberbürgermeiſter:
Wamboldt.

Grünkern,
die deutſche Suppenfrucht
mit dem unvergleichlichen Aroma, iſt in Form
der kochfertigen Knorr Grünkern=Guppe
eine immer willkommene Abwechſlung auf
bem Mittagstiſch und eine angenehme Uber=
raſchung
für alle, die dieſe ebenſo eigen=
artige
wie anſprechende Geſchmacksrichtung
zum erſtenmal kennen lernen! Mit einigen
Markklößchen angerichtet: ein Hochgenuß!
1 Würfel 2 reichliche Teller nur 10 Pfg.
Schon ſeit 50 Jahren=

Rodt Suppen=gute Suppen!

Darmſtädter Hunde auf der Welkausſkellung.
Die erſten Plätze belegten mit der Note Vorzüglich:
Internationale offene Klaſſe.

Möpſe= Adam v. Kronberg 31. Vorzüglich. 1. Preis; Beſitzer
Hans v. Neuville, Darmſtadt.
Schnauzer: Horſt v. Glockenſpiel 15 838. Vorzüglich, 3. Pr.;
Beſitzer Frau E. Hofmann, Darmſtadt.

Deutſche offene Klaſſe.
Rieſenſchnauzer: Olga v. Rauental 4954 Vorzüglich,
1. Preis; Beſitzer Martin Heldmann, Eberſtadt. Ria v. Rauen=
tal
5451. Vorzüglich, 2. Preis; Beſitzer Joh. Steger. Darmſtadt.
Zwergſchnauzer Neulingsklaſſe: Dolli v. Müm=
lingtal
5593, Vorzüglich, 2. Preis; Beſitzer H. Thierolf, Darm=
ſtadt
.
Rottweiler Jugendklaſſe: Anni v. Modautal 16 785.
Vorzüglich, 1. Preis; Beſitzer E. Merck, Darmſtadt.
Bei den Mittelſchlagſchnautzern ging der Weltſieger und die
Weltſiegerin aus der Zucht des Zwingers vom Glockenſpiel hervor,

Kriegsgefangen nennt ſich die neueſte Lichtbilderſerie, welche
noch im Laufe des Monats Mai zur Vorführung fertiggeſtellt
wird. Die Darmſtädter Ortsgruppe der Reichsvereinigung ehem.
Kriegsgefangener e. V. hat ſich der mühevollen Arbeit unter=
zogen
, aus ſibiriſchen, engliſchen, franzöſiſchen, japaniſchen und ſon=
ſtigen
Gefangenenlagern Fotos zu beſchaffen und damit eine Licht=
bilderſerie
von über 100 Aufnahmen zuſammenzuſtellen. Die Licht=
bilder
werden mit kurzen Erläuterungen vorgeführt und ſollen
ein Beweis dafür ſein, wie vielgeſtaltig die Erlebniſſe unſerer
ehemaligen Kriegsgefangenen waren. Hinter Stacheldraht war
wohl der Kriegsgefangene wehrlos, aber niemals ehrlos,
Der ehem. deutſche Kriegsgefangene hielt unter den ſchwerſten ſee=
liſchen
Qualen in Gefangenſchaft ſeinem Volke und ſeiner Heimat
ſtets die Treue. Der unerſchütterliche Glaube an das deutſche
Volk und die Hoffnung auf die Rückkehr in die Heimat gab dem
Kriegsgefangenen die Kraft, ein ſtilles Heldentum zu entfalten
und alle nur erdenklichen Schikanen zu ertragen. Die Lichtbil=
derſerie
ſoll unſerer heutigen Jugend zeigen, was unſere letzte
Generation für unſer Volk und Vaterland geleiſtet hat und wie
ſie geſchloſſen hinter unſerem Führer Adolf Hitler ſteht.
(Aufgehobene Straßenſperre. Die am 1. 11. 1934 angeordnete
Straßenſperrung des Dornheimerwegs iſt aufgehoben.

imlung

je Mitt
Einſtellung von Perſonen unker 25 Jahrem
Hiltungsſtätte 2
nur mit Zuſtimmung des Arbeitsamkes zuläſfit ezbtecsfkege
ſtene begi

Das Arbeitsamt Worms teilt mit: Die Anordnungfllg
die Verteilung von Arbeitskräften vom 28. Auguſt 1934 (abg in
im Deutſchen Reichsanzeiger. Nr. 202) ſchreibt im 8 9 vau f
Betriebe (Verwaltungen), für die ein Vertrauensrat zu biltanf
männliche und weibliche Perſonen unter 25 Jahren nur nu
vorheriger Zuſtimmung des zuſtändigen Arbeitsamtes .0
Arbeiter oder Angeſtellte einſtellen dürfen. Mit Wirkun
vom 1. Januar 1935 ab erſtreckt ſich dieſe Anordnung ac
alle Betriebe.
Ausgenommen ſind die Betriebe der Land= und ForfihK
ſchaft, die Haushaltungen und die Schiffe der See= und Bin
ſchiffahrt.
Die Zuſtimmung iſt nicht erforderlich bei Einſtellung
Lehrlingen, ſofern mit dieſen ein ordnungsmäßiger ſchrißs
licher Lehrvertrag von mindeſtens zweijähriger Dauer abgeuſ
ſen oder der Abſchluß eines ſolchen Lehrvertrages binnen 4 Ac4
nach Beginn der Lehrzeit vereinbart iſt.

umnſaft: Sprechg
brnte, Sprechat
ryſt in der Ge
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1 zum Feſtplat
er ibernommen

Unter Einſtellung im Sinne des § 9 der Anordnung iſt!
der Abſchluß eines Arbeitsvertrages, ſondern die tatſächliche=
nahme
des Arbeiters oder Angeſtellten in den Betrieb (Vec
tung) zu verſtehen. Der Tag der Einſtellung iſt der Tag, vor
an der Anſpruch auf Lohn läuft, die Sozialverſicherungsbein
zu zahlen ſind. Auch Einſtellungen auf Probe, zur Ausr.
nur vorübergehend uſw. ſind Einſtellungen im Sinne dess
der Anordnung.

Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß nach
Abſatz 2, Ziffer 1 der Anordnung der Führer eines Betriebes
waltung), der Perſonen unter 25 Jahren ohne die erforderlichd
ſtimmung des Arbeitsamts einſtellt.
mit Geldſtrafe oder Gefängnis bis zu 3 Monaten
beſtraft wird.
Das Arbeitsamt Worms wird künftig Betriebsführer, di
eines ſolchen Vergehens ſchuldig machen, unnachſichtlich s
Strafverfolgung zur Anzeige bringen.

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Es iſt ferner darauf hinzuweiſen, daß die Vermittlungut Suche der Spat
Perſonen in einen Betrieb (Verwaltung) durch außerhalcltskunmlung mit
Reichsanſtalt zugelaſſene Vermittlungsſtellen die zur Einſteaus!
erforderliche vorherige Zuſtimmung des Arbeitsamts niüchkte
ſetzt. Vorverhandlungen mit Perſonen, zu deren Einſtelluntng
Zuſtimmung des Arbeitsamts erforderlich iſt, ſind daher Sch
rungsgemäß in den meiſten Fällen zwecklos, da die Unternsu
ſich auf eine nachträgliche Zuweiſung durch das Arbeitsamt 14
verlaſſen können. Schließlich ſei noch beſonders darauf hing!
ſen, daß auch Arbeitspaßinhaber. Inhaber des Landhelferbm
uſw. zur Einſtellung der ausdrücklichen Zuſtimmung des Arbl:
amtes bedürfen.

Für die beim Arbeitsamt zu ſtellenden Anträge auf Zund
mung zur Einſtellung von Perſonen unter 25 Jahren muß!
Formblatt verwendet werden, das in Schreibwarengeſchäften
hältlich iſt.

Iſt Kühlung im Haushalt nökig?

I Ueber die Notwendigkeit einer künſtlichen Kühlung.
ſich über den größten Teil des Jahres auch in unſerem Klime!

ſtreckt, herrſcht in Kreiſen von Handel und Gewerbe kein 3w00
Wir finden in Großſtädten heute kam noch einen Lebensmäut
händler, der nicht über eine Kühlkammer oder zumindeſt
einen großen Kühlſchrank verfügte. Aber auch im Haushal!
Kühlung notwendig, denn viele Hausfrauen machen ſich 19
Begriff, wie ſchnell Lebensmittel im Sommer verderben
Biologiſche Inſtitut der Tierärztlichen Hochſchule in Berlin
eine Tabelle aufgeſtellt, aus der wir einige Lebensmittel undd!
Verhalten bei verſchiedenen Aufbewahrungstemperaturen beup
greifen wollen.

Rind= Schweine= oder Hammelfleiſch in iſh
Zuſtande zeigt bei einer Aufbewahrungstemperatur von di!
Sommer durchaus üblichen Tempexatur von 20 Grad ſchon
drei Tagen beginnende Fäulnis. Setzt man die Temperauf.
10 Grad, ſo beginnt dieſe Verſchlechterung der Nahrungsn
erſt nach ſechs Tagen, bei einer Aufbewahrung im Kühlſcha
aber erſt nach 25 Tagen durch Verfärbung, Geruchsabweiſgck
und unter Umſtänden leichte Schimmelbildung.
Bei gebratenem Fleiſch tritt bei einer Tempei
von 20 Grad nach 4 Tagen die Zerſetzung der Oberfläche ein,
ner zeigen ſich Spuren von Schimmel. Bei der Aufbewa
in 10 Grad fängt die Fäulnis erſt nach 10 Tagen an, im 505
ſchrank aber erſt nach 60 Tagen.
Fleiſchſalat, der im Sommer als kalte Abendſpeite
ſonders beliebt und deſſen leichte Verderbnis allen Hausſieolg.
bekannt iſt, zeigt nach 3 Tagen bedenkliche Geſchmacksverändei.
und häßliche Verfärbung. Bei Aufbewahrung in 10 Grod 90
dieſe Veränderung nach 8 Tagen ein, im Kühlſchrank eiſt
etwa 20 Tagen, zumeiſt durch Verſchimmelung.

Hühnereier ſind durch ihre harte und faſt lufto
ſchließende Schale weſentlich haltbarer als die bisher erwoſ

Lebensmittel; bei einer Aufbewahrung in 20 Grad Temo.

kommt der Stich im Geſchmack nach rund einem Mong
10 Grad verliert ſich der friſche Geſchmack erſt nach 100 T099
Kühlſchrank aber hält das Hühnerei ſich über 300 Tage.

Rohe Milch, das Schmerzenskind aller Hausfrad.
Sommer und beſonders der jungen Mütter, hält ſich bei. ?
Sommertemveratur einen halben, höchſtens einen Tag. 10d
dann in Säuerung und Gerinnung über. Bei 10 Ge0d 4
bewahrungstemperatur tritt dieſer Vorgang nach 2 Tage
im Kühlſchrank hält ſich rohe Milch 6 Tage.
Friſche Butter verliert im Sommer bei 20 Gr00.
veratur nach 4 Tagen ihren Wohlgeſchmack und zeigt De
Merkmale der Ranzigkeit. Dieſer Zuſtand tritt hei. ee.
bewahrungstemperatur von 10 Grad erſt nach 8 Tagel. 9
Kühlſchrank verbleibt die Butter bis über 30 Tage vollfreoſ.

Die Geſundheit und Leiſtungskraft der 2u9e4
beſtimmen das Schickſal der Nalion. Schick Mte 2
Jungen in die Zelklager der Hillerjugenl.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 121 Seite 5

W 30BlS 32 * MUSTERCIGARErTEN MISCHUNGSNUMMER RS oim

img, 3. Mai 1935

Aus der NSDAp.
urr kann Mmitglied der Nalionalſozialiſtiſchen
Kriegsopferverſorgung ſein?
wielen Kreiſen der Frontſoldaten herrſcht vielfach immer
ze Meinung, daß nichtkriegsbeſchädigte Frontſoldaten nicht
ſtie) er der NSKOV. werden können. Dem wird entgegen ge=
u
kdaß ſelbſtverſtändlich jeder Frontſoldat Mitglied der
569., ſein kann. Gerade die Frontſoldaten, die das Glück ge=

hablAiden, ohne körperliche Folgen den Weltkrieg zu überſtehen,
ſollzwſch ganz beſonders zu ihren verletzten und kranken Kame=
0ud rad zn, kameradſchaftlicher Verbundenheit hingezogen fühlen und
mdamwb=itragen, daß der geſunde Kamerad für den beſchädigten
zmeldungen erfolgen bei den örtlichen Gliederungen der
i

Der Gauleiter.
Gauglungsamt.
Gauarbeitsgemeinſchaft für Monat Mai findet am Sams=
d
. . Mai 1935, nachmittags 15 Uhr, im Haus der Arbeir,
Framtu, a. M., Bürgerſtraße 69/77, ſtatt.
Zerſcheinen haben alle Kreisſchulungsleiter, Kreisſchulungs=,
valtufder DAF. und Gauſchulungsobmänner der Gliederungen.

Ardelsanſter Bolksltuungsſtätte Darmſtadt.

Imt F Wolkswohlfahrt, Ortsgruppe Mitte.
Sammlung für den Lebensmittel=Opferring wird inner=
EA Anler 25 ſu alb l aſerer Ortsgruppe in der Zeit bis 8. Mai durchgeführt.
hten die Mitglieder um Bereitſtellung der Pfundpakete.
ßtechpflege. Ein neuer Lehrgang für Anfänger und
Die Aujortugch ittene beginnt am Montag, dem 6. Mai. Der Lehr=
2, Auguſt izu angy mſaßt: Sprechgeſundheitslehre, Sprechtechnik, mundartfreie
ſchreibt im ilusſwte, Sprechausdrucks= und Stillehre. Anmeldung und
Vertrauensrot zusktuft, in der Geſchäftsſtelle der Volksbildungsſtätte. Neckar=
äiDdigen
Aäzitzau 4 M. 50 im Dienſte der Volksgemeinſchaft.
Tag der nationalen Arbeit ſetzte ſich der Motor=SA.
ſig Dieſe Aunm 07 5 neigennützig in den Dienſt der Allgemeinheit. Mit 50
Lag brachte ſie auf drei Fahrten 320 kriegsbeſchädigte Volks=
enoſuſet
um Feſtplatz. Die Führung hatte der Staffelführer
We 10 Ffänke übernommen.
üife der Set.
ſom Landesverband Heſſen des Sparerbundes für das
derlich bei Eint eutſach Reich, e. V., wird uns geſchrieben: Unter guter Beteiligung
ordnungsmäglge itens r ihm angeſchloſſenen Ortspruppen und freundnachbar=
zweijähriger
Launſchenn ſtich aus Frankfurt a. M., Offenbach und Hanau hielt der
ehrvertrages hin and ueseiband Heſſen des Sparerbunds ſeine ſatzungsgemäße
auyverſammlung in Darmſtadt ab. Der Führer des
anduseibandes, Miniſterpräſident i. R Dr Werner eröffnete
9 der And
e Yſammlung mit herzlichen Begrüßungsworten und erteilte
Mwrein die 1u näcüſtdem Rechner des Verbands das Wort zur Vorlegung des
en in den bea echntuxsabſchluſſes für 1934. Anſchließend daran gab Präſidenr
Neutng i de Ur19 Rner dann in einer längeren, dem Ernſt der Lage ange=
* Spiialverſitzeunßteh neiſterhaft aufgebauten Rede einen Ueberblick über die

raßte
r unter 25 Jahr
en dürten. M x

auf Probe, uage 11
ellungen im Eistr B
s eim
hinzuweiſen, M verbitkt
Führer eines Buuundiſt
ren ohne die einrchkeilt
Itigil
iſter
nis bis M 3 Mrittet
id er
inwn
inftig Betriealze htsng

die ufeichsk=

Sparerbundes im Reich und in Heſſen. Durchdrungen von
Güt gkeit der Erhaltung und Förderung des Sparkapitals
ieder Hauptſtützen des Wirtſchaftslebens, betonte Dr. Werner
ſie unbedingte Notwendigkeit des weiteren Wirkens des
gür die Intereſſen der Sparer und hob hierzu die Unerläß=
es
weiteren Ausbaues der Organiſation und der hierzu
noferbereiten Finanzierung hervor. In der ſehr leb=
tis
kuſſion wurden die Ausführungen des Redners aus der
er Verſammlung durch wertvolle Anregungen unterſtützt
enzt. Für den Ausbau der Organiſation fand hierbei der
ſternes Vertreters aus dem Odenwald, der auf das Aus=
einer
intenſiven Werbetätigkeit auf dom Lande verwies,
uchen, unnachle ſondne Beachtung. Nach dreiſtündiger Ausſprache, die wohl alle
eilnſcher darin beſtärkte, auch weiterhin nach Kräften für die
en, daß die Vemerechti4 Su che der Sparer einzutreten, ſchloß Präſident Dr. Werner
ltung) durch uge Verrimlung mit einem Sieg=Heil für den Führer des

Die deutſcheArbeitsfront

Was jeder von den Sporkkurſen der NS-Gemeinſchaft
Kraft durch Freude wiſſen muß!
Mitte Mai beginnen, wie ſchon gemeldet, auch in
Darmſtadt Sportkurſe der NS.=Gemeinſchaft Kraft
durch Freude‟. Um jedem Volksgenoſſen ein genaues
Bild von dieſer für Darmſtadt noch unbekannten Ein=
richtung
zu geben, beginnen wir heute mit einer Ar=
tikelreihe
, die das Nötigſte über Form und Sinn der
zur Durchführung gelangenden Sportkurſe enthalten
wird.
Das Programm: Er ſieht für Darmſtadt Sportkurſe in allge=
meiner
Körperſchulung, fröhlicher Gymnaſtik und Spielen, Leicht=
gthletik
(ſogen, offene Kurſe, d. h. Eintritt jederzeit möglich), in
Schwimmen, Fechten, und Tennis (ſogen. geſchloſſene Kurſe, d. h.
Eintritt nur bei Beginn des Kurſes) vor. Sportkurſe im Reiten,
Jiu=Jitſu u a. ſind geplant.
Ein großer Teil der Sportkurſe kann jederzeit auch in anderen
Orten des Kreisgebietes Darmſtadt eingeführt werden.
Nach dem Willen des Führers lautet unſer oberſter Grundſatz:
Auch der letzte deutſche Volksgenoſſe muß für die Leibesübung ge=
wonnen
werden, zum Wohle des einzelnen, zum Wohle des Volkes.
Wer kann an den Kurſen teilnehmen? Jeder Volksgenoſſe, ob
Mitglied der Arbeitsfront oder nicht. Er muß nur vorher eine
Jahresſportkarte erwerben. Nichtariſche ſind ausgeſchloſſen.
Die Jahresſportkarte: Sie iſt gültig bis 31 3. 1936. Sie ver=
ſichert
den Teilnehmer gegen evtl. Unfälle während der Sport=
kurſe
. Sie iſt erhältlich in der Geſchäftsſtelle der NS.=Gemeinſchaft
Kraft durch Freude, Bismarckſtraße 19 (Seitengebäude) zum
Preiſe von 30 Rpf. Bei ſchriftlichem Antrag ebendort unter genauer
Angabe von Name, Wohnung, Beruf und Geburtstag und Bei=
fügung
von 40 Rpf. (einſchließlich 10 Rpf. Portoſpeſen) in Brief=
marken
. Die Erledigung von Sammelbeſtellungen iſt nur bei Bar=
zahlung
möglich. (Weitere Einzelheiten in der morgigen Ausgabe.)
Die Reichswehr kommt! Am Freitag, den 10. Mai,
wird in der hieſigen Feſthalle, unter Leitung des Heeresmuſik=
inſpizienten
Prof. Schmidt, ein Militär=Maſſenkonzert von

zirka 200 Mann ſtattfinden. Der Abend verſpricht für alle Volks=
genoſſen
ein ungeheures Erlebnis zu werden. Sichern Sie ſich jetzt
ſchon Karten in der Kreisdienſtſtelle der NSG. Kraft durch
Freude, ſowie in allen Vorverkaufsſtellen der Stadt Darmſtadt.
Geſchloſſene Verbände in Uniform erhalten Karten zu ermäßigtem
Preiſe.
Amk für Berufserziehung. Darmſtadk.
Das Amt für Berufserziehung hat bereits an dieſer Stelle
auf den neuen Lehrplan in dieſem Sommer hingewieſen.
Beſonders ſeien die einzelnen Lehrgänge, für Fort=
geſchrittene
wie Handelskunde und der Brief des Kauf=
manns
, Buchhaltung und Bilanzweſen mit Abſchlußübungen,
Deutſche Kurzſchrift für Fortgeſchrittene, Engliſch für Fortgeſchrit=
tene
, Plakat= und Kunſtſchrift für Fortgeſchrittene, ſowie auch die
Vortragsreihen; Betriebskoſtenermittlung und Kalkulation
in Induſtrie und Handel, Uebungen aus der Wechſel= und Scheck=
lehre
, Kundenwerbung des Kaufmanns, Rechts= und Staatswiſſen=
ſchaft
erwähnt.
Außerdem führen die Fachgruppen Metall und Holz der Be=
rufsgruppe
der Werkmeiſter noch zwei Vortragsreihen durch, an
denen ſich vor allem auch vorwärtsſtrebende Arbeitskameraden der
Metallinduſtrie beteiligen können. Hier haben alſo die Arbeiter
der Fauſt auch die Möglichkeit, ſich beruflich und fachlich fortzu=
bilden
.
Die Gebühren für die Lehrgänge und Vortragsreihen ſind
außerordentlich niedrig, ſo daß in dieſer Hinſicht kein Hinde=
rungsgrund
zur Teilnahme für unſere Arbeitskameraden beſteht.
Das Lehr= und Vorleſungsverzeichnis ſieht aber außerdem noch
in den verſchiedenen Fachgruppen der einzelnen Berufsgruppen
fachliche Vorträge und warenkundliche Führungen in Betrieben für
alle Arbeitskameraden vor.
Kurz nach Oſtern ſind die Lehr= und Vortragspläne an die
einzelnen Betriebe gegangen, ſo daß jeder Arbeitskamerad dort
die Möglichkeit hat, Einſicht zu nehmen und die Teilnehmerkarte
auszufüllen, die zweckmäßigerweiſe direkt eingeſandt wird.
Ebenſo liegen im Zimmer 4 und 6 des Amts für Berufs=
erziehung
, Rheinſtraße 35, I., die Pläne zur Einſicht auf. An=
meldungen
können daſelbſt noch täglich von 10 bis 13 Uhr bis zum
8. Mai, erfolgen.
H. HIm.

Auch Lederkleidung muß gepflegt werden.
Die Lebensdauer eines jeden Erzeugniſſes hängt nicht allein
von der Güte des betreffenden Artikels ab, ſondern in ebenſo ſtar=
kem
Maße von der Pflege, die der Verbraucher aufwendet. Die
beſte Qualität kann vor einem frühzeitigen Verſchleiß eines Ar=
tikels
nicht ſchützen wenn der Käufer einen Gegenſtand unſach=
gemäß
behandelt. In beſonderem Maße gilt das für Textilartikel.
Die Bekleidungsinduſtrie ſowohl als der Textileinzelhandel haben
deshalb für verſchiedene Textilartikel Behandlungsvorſchriften
herausgegeben.
Auch bei der Lederkleidung erfolgen gelegentlich ſeitens
der Verbraucher Beanſtandungen, die nicht auf Mängel der Be=
kleidung
an ſich zurückzuführen ſind, ſondern auf Mängel bei der
Pflege. Um die Abnehmer richtig zu beraten und dieſe Mängel
zu beſeitigen hat die Fachgruppe Lederbekleidung im
Reichsverband der Deutſchene Bekleidungs= In=
duſtrie
folgende Behandlungsvorſchriften für Lederkleidung her=
ausgegeben
, die auf einem beſonderen Etikett jedem Bekleidungs=
ſtück
aus Leder angeheftet wird:
1. Lederkleidung iſt in Abſtänden von etwa 2 bis 3 Wochen
mit einem geeigneten Lederfett oder Lederöl zu behandeln. Man
beſtreicht das Kleidungsſtück mit Lederfett oder Lederöl, läßt es
über Nacht gut trocknen; hierauf poliere man mit weichem Woll=
lappen
nach.

2. Durchnäßte Lederkleidung iſt an der Luft zu trocknen. Beim
Trocknen am Ofen ſchrumpft das Leder zuſammen, wird hart und
brüchig und verliert dadurch ſeine Reißfeſtigkeit und Haltbarkeit.
Nach dem Trocknen iſt es mit Lederfett oder Lederöl einzureiben.
3. Manche Kleidungsſtücke ſchlagen weiß aus. Es iſt das tie=
riſche
Fett welches das Leder weich und geſchmeidig hält. Mit
einem leicht in Benzin getauchten Lappen läßt ſich der weiße
Schimmer mühelos abreiben.

Petrusgemeinde. Ein Abend edler Volkskunſt ſoll der Ge=
meinde
nächſten Sonntag geboten werden. Wie ſchon öfters in
früheren Jahren, will der Zitherklub Darmſtadt=Beſſungen ein
Zitherkonzert veranſtalten, bei dem der Zithervirtuoſe Franz

Kempa aus Alzey ſeine Mitwirkung zugeſagt hat. Der Reinertrag
iſt für die Kinderſchule beſtimmt.
Geiſtliche Abendmuſik in der Stadtkirche. Am kommenden
Sonntag, dem 5. Mai, abends, veranſtaltet der Heſſiſche Sing=
kreis
eine geiſtliche Abendmuſik, die dem Gedächtnis Johann Se=
baſtian
Bachs gewidmet iſt. Außer Orgelwerken werden einige
Geſänge aus Schemellis Geſangbuch, ſowie die Kantate Nach
dir, Herr, verlanget mich aufgeführt. Der Eintritt iſt frei.
Der Reichsverband Deutſcher Offiziere hat durch ſeinen Ver=
bandsführer
, den Generalmajor a. D. Grafen von der Goltz, dem
Stellvertreter des Führers Reichsminiſter Heß am 26. April zum
41. Geburtstage herzliche Glückwünſche telegraphiſch übermittelt.

Oorrftorbioloere

agen unseres kechnischen Musten
ſeu e Eigaretten verden in den Fa
in ebes in Altona-Bahrenteld nacKe MM völlig neuen Methoden hergestellt
ser Mischung beruht darauf. daß
Ri ungewöhnlich zarte und reine ChaTafi
te wird ausschließlich ohne
In kliche Tabake zweima
Mrdstet hergestelt OR EEASI.OR aus folgenden Distrikten=
(
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* PH. F. REEMrSMA CIGARETTENEABRIKEN ALTONA-E

Bild-Schema im Durchleuchtungsapparar
Von den Rändern und der Spitze der Tabakblätterher
schreitet die Klärung langsam fort, bis jede Blattzelle
von allen Geschmacks-Unebenheiten völlig befreit ist,
1. unfermentiertes Blatt
2. während der Fermentation
3. doppelt fermentiertes Blatt
wie es für die2 & Cigarette verwendet wird.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 121

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 3. Mai

Jagd und Fiſcherei im Mal.

Die Balz unſeres edelſten Flugwildes, des Auer= und Birk=
hahns
, erreicht anfangs Mai ihren Höhepunkt, flaut aber Ende
des Monats ab. Laut Verordnung zur Ausführung des Reichs=
jagdgeſetzes
endet, wie Der Deutſche Jäger, München, mitteilt,
Leuer die Jagd auf Auer=, Birk= und Rackelhähne im ganzen
Deutſchen Reich zum erſtenmal einheitich mit dem 15. Mai. Für
das Gebirge und das Vorland hat der Landesjägermeiſter die
Möglichkeit, im Einvernehmen mit dem Reichsjägermeiſter die
Jagdzeit bis 31. Mai zu verlängern. Der Abſchuß des großen und
des kleinen Hahns kann jetzt unbedenklich vorgenommen werden,
da die Hennen nun auf vollzähligen Gelegen brüten. Auch die
Reb= und Faſanenhennen obliegen dem Brutgeſchäft. Die Enten=
gelege
ſind großenteils bereits ausgefallen und die jungen Schofe
in fortſchreitender Entwicklung.
Die Setzeit des Reh=, Rot=/ Dam= und Gamswilds beginnt,
und bei den Haſen fällt der zweite Satz. Der Heger hat alſo Grund
genug, fleißig im Revier nach dem Rechten zu ſehen, um ſtreunen=
den
Hunden und Katzen und verdächtigen Revierbummlern, das
Handwerk zu legen. Ebenſo iſt den Krähen und Elſtern während
der Setz= und Brutzeit beſondere Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Aber
auch ſonſt lockt die Vorfreude, die ſich aus der Muſterung der Reh=
beſtände
ergibt, den Jäger jetzt häufiger in das in Maiengrün
prangende Revier. Zwar geht die Jagd auf den Rehbock in allen
deutſchen Ländern erſt am 1. Juni auf aber gerade der Mai bietet
die beſte Gelegenheit, die vertraut auf Kleeäcker und Wieſen aus=
tretenden
Böcke auszumachen und für den Abſchuß auszuwählen,
Die meiſten Böcke haben ja bereits verfegt oder fangen in den
höheren Lagen mit dem Verfegen an. Die Hirſche ſchieben ihr
neues Geweih. Bei guten Böcken ſetzt die Verhärung ein, wäh=
rend
dies bei geringen Böcken oder kümmernden Stücken länger
dauert. Rot=, Damwild und Gams nehmen wie die Rehe mit
Vorliebe die Salzlecken an.
Das Haar= und das Federraubwild haben Junge. Um dieſe
vor dem Verhungern zu ſchützen verbietet das Reichsiagdgeſetz
den Abſchuß führender Fuchs= und Iltisfähen vom 16. März bis
1. Auguſt. Während der gleichen Zeit dürfen auch keine führen=
den
Bachen erlegt werden. Edel= und Steinmarder können nur
noch im Monat Dezember geſchoſſen werden. Keine Schonzeit ge=
nießen
; wilde Kaninchen, Bläßhühner, Rohrweihen. Sperber, Hüh=
nerhabichte
Fiſchreiher und Haubentaucher.
Die Schonzeit des Huchens und der Aeſche iſt am 1. Mai ab=
gelaufen
, während ſie beim Zander noch bis 15. Mai und bei der
Barbe bis 15. Juni dauert. Bach= und Regenbogenforellen wie
auch Bachſaiblinge haben ſich von der Laichzeit gut erholt und
gehen gerne an die Angel. Hecht, Huchen und Zander ſind nach
kaum beendeter Laichzeit im Fleiſch noch minderwertig. Auch die
Aeſche hat ſich nicht ganz erholt, doch werden mit der Kunſtfliege
gute Strecken erzielt. Brachſen und Schleien laichen. Aitel, Nerf=
linge
, Barſche, Rotaugen, Naſen, Karpfen, Rutten uſw. werden
mit Wurm, Brot, Teigködern, künſtlichen und natürlichen Käfern
und Fliegen gefangen.

Aus dem Gerichtsſaal.

Aw. Wieder hatte die Große Strafkammer am Don=
nerstag
eine Offenbacher Beleidigungsſache zu ver=
handeln
. Diesmal hatte ein Offenbacher Rechtskonſulent in Ver=
tretung
ſeines Klienten, der einen Prozeß verloren hatte in
einem Rechtsgutachten, das er dem aufſichtsführenden Richter
einreichte, den Amtsrichter, der den verlorenen Prozeß entſchie=
den
hatte, der Rechtsbeugung beſchuldigt. Der Angeklagte ( Baltha=
ſar
Heuſohn) war in erſter Inſtanz zu ſieben Monaten Gefäng=
nis
verurteilt worden und hatte mit der Behauptung, er habe
an eine Beleidigung des Richters gar nicht gedacht er habe

lediglich damit eine Beſchwerde verfolgen wollen Berufung gegen
das Urteil perfolgt. Die Große Strafkammer iſt der Auffaſſung,

daß der Angeklagte bei ſeiner Vorbildung und ſeiner juriſtiſchen
Erfahrung ſehr genau wußte, daß er den Richter, ſo wie er die
Worte in ſeinem Gutachten ſetzte, auf das ſchwerſte beleidigte, und
verwirft ſeine Berufung, ebenſo die Berufung der Staatsanwalt=
ſchaft
,

Vermißte Perſon. Seit dem 30. April 1935 wird der Gla=
ſermeiſter
Heinrich Pfirſching, geb. am 15. Mai 1854 zu Die=
burg
, zuletzt dort wohnhaft, vermißt. Beſchreibung: 1,651,68
Meter groß, ſchlanke Geſtalt, vorgebeugte Haltung, hohe Stirn,
graue Augen, kurzen, grauen Bart, lückenhafte Zähne, an der
rechten Hand iſt der Mittelfinger ſteif. Kleidung: braunen Hut,
dunkelbraunen dicken Lodenmantel, braunen Rock und Weſte, graue
Hoſe, ſchwarze Schnürſchuhe. Der Vermißte iſt mit dem Zug nach
Darmſtadt gefahren, um Verwandte zu beſuchen. Er wurde im
Hauptbahnhof Darmſtadt geſehen und fehlt von dieſem Zeitpunkt
ab jede Spur. Vermutet wird, daß er infolge ſeines hohen Alters
umherirrt. Wer hat den Vermißten geſehen oder kann über ſei=
nen
derzeitigen Aufenthalt Angaben machen? Schonendes An=
halten
und Nachricht an die Zentrale für Vermißte beim Landes=
kriminalpolizeiamt
Darmſtadt.

* Schadenfeuer. Am Donnerstag gegen 18 Uhr brach im
Dachgeſchoß des Hauſes Philipp=Röth=Weg 26 ein Brand aus.
Die Feuerwehr war mit zwei Autos ſchnellſtens zur Stelle und
wurde nach etwa zweiſtündiger Arbeit des Feuers Herr. Dach=
geſchoß
und Dach des betroffenen Hauſes haben ſtark unter dem
Feuer gelitten; auch einiges Mobilar iſt zerſtört. Ein Ueber=
greifen
des Brandes auf das Nachbarhaus wurde von geringe=
ren
Schäden abgeſehen verhindert. Um 19.30 Uhr konnte die
Feuerwehr wieder abrücken. Das Feuer entſtand durch die Lage=
rung
von Altpapier auf dem Dachboden in unmittelbarer Nähe
eines Abzugsrohres des Badeofens. Der Vorfall unterſtreicht
erneut, wie notwendig die Entrümpelung der Dach=
böden
nicht nur im Intereſſe des Luftſchutzes, ſondern auch der
Brand= und Schadensverhütung iſt.

Was die Lichtſpiel=Thealer bringen.

Das Union=Theater zeigt den mit größtem Beifall aufge=
nommenen
Ufa=Tonfilm Zigeunerbaron Johann Strauß'
ſchönſte Operette erſteht neu mit den beliebten Darſtellern Adolf
Wohlbrück, Hanſi Knoteck, Gina Falkenberg und Fritz Kampers.

Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute letztmals Eliſa Landi
und Cary Grant in Madamebefiehlt.

In den Palaſt=Lichtſpielen verabſchieden ſich heute Pat
und Patachon mit ihrem neueſten Luſtſpiel Mit Pauken und
Trompeten.

Belida zeigt heute in Erſtaufführung den Muſikfilm
Das leuchtende Ziel mit Grace Moore, dem Star der
Metropolitan=Oper in New York.

Reſi=Theater. Heute große Premiere des Welterfolgsfilms
Das leuchtende Ziel, mit Grace Moore.

Vereins= und lokale Beranſtaltungen.

(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Die Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde
1846 weiſt darauf hin, daß am kommenden Sonntag, den 5. Mai,
eine Wanderung mit etwa ſechsſtündiger Marſchzeit in Darm=
ſtadts
Umgebung ſtattfindet, zu der alle Mitglieder herzlichſt ein=
geladen
ſind. Abfahrt 7.27 Uhr Darmſtadt=Hauptbahnhof nach
Weiterſtadt. Ruchſackverpflegung!
Reichsverband der Baltikumkämpfer ( Ver=
einigung
ehemaliger Grenzſchutz= und Freikorpskämpfer). Der
nächſte Pflichtappell der Ortsgruppe Darmſtadt ſindet am
kommenden Samstag, den 4. Mai, im Hotel Hanſa ſtatt.
Texaskeller: Heute nacht geöffnet.

Som kumnen and der Beinnt einer Boenwalder Gainng

Ein Beitrag
zur Geſchichte der Familie Arras.

Von Prof. J. Freſin, Weinheim.
Seit einigen Monaten iſt die im Odenwald beheimatete Fami=
lie
Arras eifrig damit beſchäftigt, ihren Stammbaum feſtzu=
ſtellen
und ihre Familiengeſchichte zu ſchreiben. Zwar iſt die
Frage nach der Bedeutung des Namens und der eigentlichen Hei=
mat
des Geſchlechts noch ungeklärt. Doch das eine ſteht feſt, daß
die Arras nicht einer Hugenottenfamilie angehören, da ſie ſchon
im Mittelalter, alſo lange vor der Einwanderung der franzöſiſchen
Hugenotten im Odenwald ſeßhaft waren. Das ſchließt allerdings
die Möglichkeit einer früheren Einwanderung aus dem Weſten
nicht aus. Der Anſicht, das Arras, die bekannte nordfranzöſiſche
Stadt bei der Lorettohöhe, die Heimat der Familie ſei,
neigt Prof. Dr. Paul Arras in Bautzen zu, deſſen Fami=
lie
ſchon ſehr lange in Sachſen beheimatet und vielleicht mit der
Odenwälder Familie nicht verwandt iſt.
Auf andere Erklärungsmöglichkeiten machte mich in einem
Briefe ein Darmſtädter Gelehrter aufmerkſam: Ich er=
innere
mich, eine Sage geleſen zu haben, wie eine rheiniſche
Bauernfamilie Arras aus dem Bauernſtand in den Ritterſtand
erhoben wurde, und zwar infolge Dienſte, die ſie einem deutſchen
Kaiſer oder König erwieſen hatte, und daß dieſelbe mit der
Burg Arras im Rheinland belehnt worden ſei oder ſo
ähnlich. Ich erinnere mich, den Stammbaum einer Ritterfamilie
geleſen zu haben, in welchem ein Ritter den Vornamen Ar=
ras
führte. Dadurch ſcheint es mir möglich zu ſein, daß der
Name Arras auf einen altgermaniſchen Vornamen möglicher=
weiſe
zurückgeführt werden könnte. Alſo etwa Arras Harras.
(Vergl. das Gedicht über Harras, den kühnen Springer) Ich
vermute, daß der Darmſtädter Familienname Harres und
der engliſche Name Harris zuſammen mit dem deutſchen
Familiennamen, Harras (in Franken, Preußen, Oeſterreich) und
der Name Arras in dieſelbe altgermaniſche Schublade gehören.
Es iſt auffallend, wie ſehr bei Mitgliedern der Familie
Arras die Meinung vertreten iſt, daß die ſchon genannte Moſel=
burg
Arras ihre Heimat iſt. Darüber äußert ſich in einem Brief
der Stadtbaurat Georg Arras in Nauheim bei Groß=Gerau.

Dieſelbe Anſicht äußerte brieflich ein Nachkomme der lin
rheiniſchen Familie Arras, die auch aus dem Odenwald ſtam
Gemeinderechner Georg Lehr aus Offſtein bei Worms: N.
ſind doch der Meinung, wir entſtammten dem Geſchlechte Arnu
von der Burg Arras bei Trier.
Im Gegenſatz zu dieſen Anſichten ſteht die Meinung, die
miele ſei in der Schweiz beheimatet. Auf einem alten Pfeiti

kopf, der ſich im Beſitz des Ares=Scholz von Mittelgerſprenz
findet, ſtehen unter dem ſchwarz=weißen Familienwappen
Worte: Familie Arras, ſtammt aus der Schweiz.

So ſtehen ſich heute noch die Anſichten gegenüber.
die richtige nicht eindeutig erkannt. Iſt Deutſchland, die Schr
oder Frankreich die Heimat der Odenwälder Familie? Vorlän/
ſteht erſt das feſt, daß nach Mitteilung des früheren Pfarrers
Reichelsheim. Herrn Lie von der Au, die Familie Arras
Jahre 1483 ſchon in Pfaffenbeerfurth anſäſſig war. Ein In
hundert ſpäter war ſie ſchon ſtark im alten Amt Reichenherg
treten und im Jahre 1581, kam der erſte Arras nach ale
gumpen, von wo aus ſich das Geſchlecht über den ganzen Oiu
wald und ganz Deutſchland verbreitet hat.
In dieſem Jahre finden ſich die männlichen und weibliſon
Mitglieder der Familie zum erſten Arras=Tag in Nern
kirchen im Odenwald zuſammen, der am 2. Pfingſtfeiertag,
einem Gottesdienſt beginnend, ſtattfinden wird. Doch ſchon :
erſten Sonntag des Mai, am 5. Mai, treffen ſich um 2 Uhr
männlichen Angehörigen der Familie im Schwanen zu Riſt
chelsheim i. Odw., wo über die Vorbereitungen des Arnzo=
Tages geſprochen werden wird. Die diesbezüglichen Rückfraue
können an Herrn Schriftleiter Hugo Diesbach=Arr ukm
Weinheim a. d. B., Friedrichſtraße 24, gerichtet werden.
Zum Schluß ſei ein Gedicht des in Eberſtadt gebore=
Deutſchamerikaners Philipp Arras mitgeteilt, eines alten Hespel
der in Brooklyn wohnt und ſeine Odenwälder Heimat nie =m

geſſen wird:

Was auch kommt, nichts kann mich ſcheiden
Von dir, geliebtes Heimatland.
Wer könnte auch den Boden meiden,
Wo meiner Kindheit Wiege ſtand?
Nicht kann mich Acht und Bann erſchrecken,
Ich halte deinen Namen wert.
Gott mög’ dich ſchirmen, mög’ dich decken,
Dich, Vaterland, dich, deutſcher Herd!

1, die

vielmant
täfig

iet ud, d.
nöglich nach

emien Formatig
u ſitzite ſich der 9
Lauiſch dann di
hrenabordnung
äine Odenwälde

Aus Heſſen.

Scheunenbrand in Biernheim.

Bei dem Landwirt Adam Weidner 10. in Viernheim brach
am 30. April 1935 in den frühen Morgenſtunden Feuer aus, das
gegen 4 Uhr entdeckt wurde. Der Brand entſtand in dem Vor=
raum
der neuerrichteten Scheune, in welchem eine Menge Holz
lagerte. Der Dachſtuhl der Scheune und Stallung wurde von
dem Feuer ergriffen und zum größten Teil vernichtet. Mit großer
Mühe konnte die Feuerwehr ein weiteres Umſichgreifen des
Feuers auf Nachbargebiete verhüten. Zwei Schweine und ſämt=
liche
Hühner kamen in den Flammen um, während das Großvieh
noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden konnte. Ueber die
Entſtehung des Feuers können mit Rückſicht auf den Stand der
kriminalpolizeilichen Ermittlungen noch keine weiteren Ausfüh=
rungen
gemacht werden.

Dg. Arheilgen, 2. Mai. Deutſche Arbeitsopferver=
ſorgung
. Auf Einladung der Ortsgruppe Arheilgen verſam=
melten
ſich die Arbeitsinvaliden in der Turnhalle des Turn=
vereins
, um die Rundfunkübertragung für die Opfer der Arbeit
aus Hamburg entgegenzunehmen, die der Deutſchlandſender über=
nommen
hatte. Die Uebertragung, zu der die Firma Wilhelm
Spengler eine Lautſprecheranlage zur Verfügung, geſtellt hatte,
und beſonders die Anſprache des Reichswalters Kellermann wur=
den
mit großer Aufmerkſamkeit verfolgt. Im Anſchluß richtete
Ortswalter Wolf das Wort an die Kameraden. Dem offiziellen
Teil ſchloß ſich ein gemütliches Beiſammenſein an.
O. Erzhauſen 2. Mai. Trotz der trüben Ausſichten des Wet=
ters
zum nationalen Volksfeiertag wurden alle Vorkehrungen von
der Ortsbehörde und den Organiſationen getroffen, um demſelben
ein würdiges Gepräge zu geben. Am Vorabend fand in der Kirche
Gottesdienſt ſtatt. Morgens um 7 Uhr am Feiertag fand die Ein=
leitung
durch die Spielmannſchaft ſtatt. Programmäßig entwickelte
ſich die Feier des Tages. Feſtlich geſchmückt war das ganze Dorf.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 2. Mai. Wäſchediebſtahl. In
der Nacht vom 1. auf den 2. Mai ds. Is wurden in den Gärten
bei den Beamtenwohnungen der Fa. Wacker u. Dörr Söhne dahier
am Ausgang der Ober=Ramſtädter Straße verſchiedene Wäſche=
ſtücke
geſtohlen. Es handelt ſich um Hemden, Unterhoſen, Strümpfe
und dergleichen. Zweckdienliche Mitteilungen, die zur Ergreifung
der Täter führen können, bittet man an die Bürgermeiſterei
Nieder=Ramſtadt zu richten.
f. Roßdorf, 2. Mai. Generalperſammlung der
Milchabſatzgenoſſenſchaft. Die Verſammlung nahm
einen guten Verlauf. Direktor Peter Ludwig Haas erſtattete den
Geſchäftsbericht, aus dem zu entnehmen war, daß die Genoſſenſchaft,
die ſeit 1933 ſämtliche milcherzeugenden landwirtſchaftlichen Be=
triebe
umfaßt, im Geſchäftsjahr 1934 insgeſamt 713 177 Liter Friſch=
milch
aufnahm, wofür insgeſamt 99 844 RM. an die anliefernden
Mitglieder gezahlt wurden, Ferner wurden rund 60 000 Liter Ma=
germilch
von den Mitgliedern wieder zurückgenommen und in ihren
Betrieben verfüttert. Die Jahresrechnung, die aus dem Jahre 1933
noch einen Verluſtvortrag von 1460 RM. übernommen hatte,
ſchließt diesmal nach Betriebsrückſtellungen in Höhe von 3500 RM
noch mit einem geringen Ueberſchuß von 62 RM. ab. Das Geſchäfts=
guthaben
der 117 verbleibenden Mitglieder beträgt 3296 RM. Die
Jahresrechnung wurde einſtimmig genehmigt.
r. Babenhauſen, 2. Mai. Beſuch des Hiſtoriſchen
Vereins. Dieſen Samstag (5. Mai) kommt der Hiſtoriſche
Verein für Heſſen, der im September 1919 zum letzten Male unſe=
rem
alten Städtchen einen Beſuch abſtattete, nach Babenhauſen.
Die hieſigen Mitglieder des Vereins, die Mitglieder des Vereins
für Volkstum und Heimat ſowie alle Heimatfreunde ſehen dem
Beſuch mit großer Freude entgegen. Während des Kaffees im
kleinen Saale des Gaſthauſes Zum Deutſchen Hof wird Herr
Gerichtsreferendar Hermann Stotz einen in die Geſchichte
Babenhauſens einführenden Vortrag halten. Die Führung durch
die Stadt hat Herr Wilhelm Müller übernommen.
* Lützelbach i. O., 2. Mai. Am 12. Mai findet eine Jubi=
läums
=Wiederſehensfeier, des ehem 1. Batail=
lons
L. J. Rgt. 116 in unſerem idylliſchen Odenwalddörfchen
ſtatt. Von 10 Jahren hielt das Bataillon ſeine erſte Zuſammen=
kunft
in unſeren Mauern, und wird dieſe jedem Kameraden, der
damals beigewohnt hat, noch in eindrucksvoller kriegskamerad=
ſchaftlicher
Erinnerung ſein. So ſoll ſich auch euer Empfang und
Aufnahme ſowohl ſeitens der Gemeinde als auch bei eurem
Kameraden und Gaſtgeber Böhm diesmal geſtalten, und man will
euch einen echt paterländiſchen Tag erleben laſſen Die Vor=
bereitungen
ſind in vollem Gange. Auch andere Freunde des
früheren und jetzt wieder neu ins Leben gerufenen Militärſtandes
ſind herzlich eingeladen.

Durch die vom Hochwaſſer heimgeſuchten Gebl
des Kreiſes Groß=Gerau.

R

Be. Junges friſches Grün umgibt uns. Wir fahren durch
Mönchbruchforſt. Das alte Jagdſchloß, das zu Ehren des Ta=
der
Nationalen Arbeit die Reichsflaggen aufgezogen hat, liegt 7,
ter uns. Jeden Augenblick muß die Silhouette Kelſterbachs
ui5h.
uns auftauchen. Durch ein Meer blühender Bäume kommen
dann nach Kelſterbach. Flaggenſchmuck überall, aber wir woch!
1
zum Main, wollen ſehen, was ſeine Fluten angeſtellt haben, U.97
zugend
kurze Zeit, vor uns liegt der Main, der große Sohn des Rhei=
Weit über die Ufer ſind ſeine Waſſer getreten und bieten ei
mit
herrlichen Anblick, wenn nicht der bittere Beigeſchmack dabei vötz
daß die Heuernte vernichtet iſt. Den Damm hinunter nach Rau=
heim
geht es jetzt und dann nach Rüſſelsheim. Ueberall dasſeſe! wber!
Bild. Das Waſſer ſteht an beiden Seiten des Ufers bis hin zu
Hochwaſſerdämmen, hat die Wieſen überflutet und hält in ſeinngierKlingen, 2.
Schoße blühende Obſtbäume. In Rüſſelsheim ſelbſt ſind wae en beiden C
Teile des Hafens ſogar überſchwemmt. Nur die hochgelege zM Vurabend m
Teile ſind noch trocken. Man ſieht hier Bauſteine. Kies und Sczll iu Gemeinde
im Waſſer liegen. Die erſten Beſucher kommen, alles will ſecluſſt am frühen
wie hoch das Waſſer, ſteht, denn noch immer, von Stundesuchnen Muſiters Je
Stunde iſt es im Steigen begriffen. Wir verlaſſen jetzt den MüzMter Zug unter
und nehmen die traurige Erkenntnis mit, daß an eine Ernte FAre und bewegte
überſchwemmten Gebiete nicht mehr zu denken iſt, alles wird urm und Ober=Kli
ſchlammt ſein, wenn die Fluten ſich wieder normal in ihrem Bolemrſch u der ſich
wälzen. Die Opelſtadt rüſtet ſich zum 1. Mai. Auch hier überAlu 9a. Leiner
Flaggenſchmuck. Bis zum Schützenhaus geht es dann durch ; un Mſtelpunkt
Forſt über die Landſtraße Groß=GerauMainz nach Bauſchhes/ Ehuljugend Obe
bekannt durch die Separatiſtenüberfälle 1923. Ein herrlicher Br.mſlgen wies in

nen an der Straße erinnert an die fränkiſche Straßenordnun,/ Eoges hin.
Doch weiter zum Rhein. Sehen wir ſchon am Main überſchwemmt h echten Volks

Gebiete, hier ſind ſie noch größer. Das Waſſer am Neurhein rez zens
bis zur Dammkrone und jeden Augenblick kann es übertreten 1 gnſauſen 2 M.
zu dem großen Schaden noch größeren anſtellen. Betroffen ſtelv
die Anwohner und ſchauen über die weite Flur, die faſt ſeemäu ſet, wurde auch
anmutet. Die Hoffnungen auf Grünfutter ſind vorbei, es iſt iſn 1ch begangen
zur Gewißheit geworden. Weiter geht es gegen Trebur zu. 42,4,0 Mi das m
kommen zur Stelle, da das Hochwaſſer ein Todesopfer gefotſhiend zu ihren
ein Paddler war in die Strömung geraten, während ſich zwei. Peninſam geſungen
ner Kameraden retten konnten, verſank er mit dem Boot in
Tiefe. Noch iſt ſeine Leiche nicht geborgen. Die Auwälder ſtehen ,/ aum auf den
Waſſer ganze Fluren ſind hier in einen See verwandelt, über I Stroh durch
dasſelbe Bild. Weit über die Ufer iſt das Waſſer getreten. U) M Vormitte
fahren dem Kühkopf zu. Auch hier Waſſer und wieder Wal//sgsleiters I
Bäume ſtehen mitten drin. Erfelden. Ebenſo, Stockſtadt. Die Fdlk i ügten ſich
iſt eingeſtellt, einen Nachen hat der Fährmann zur Hand. 910g n vele Noli=
bäume
im Blütenſchmuck ſtehen im Waſſer und Paddler machd
ſich hier ihr Vergnügen. Der Weidenwald iſt überſpült und Bauud Sppenleiter
ſtämme ſchwimmen herum. Boote des Waſſerbauamtes ſind beſan inis aus Ber
ſie an Stellen anzuſchleppen, wo ſie nicht gefährden. Bis tief 10931 . Die fe
den Kühkopf kann man hineinfahren, es iſt wie in der Wiüne en. Aaiſch durch
und manch herrliches Bild offenbart ſich hier. Die Kleintiereh0u/,=Follsjeſt
ſich zuſammengezogen. Eichhörnchen. Mäuſe ſieht man in Hüllenu (9/5 ung und
Fülle. Aber in der Luft ziehen ſtolz die ſchwarzweißen Milane 09/3 hs zum

der frohgeſti
M. In ihren

Kreiſe und der Geier fehlt nicht. Erſchreckt fährt eine Ente 00 As dem Krei
wenn man mit dem Paddelboot zu nahe an ihr Verſteck heuut elx GroßeG
kommt. Das geſamte Außengelände iſt überſchwemmt und 00 90 der Kreis
Waſſer zieht ſich bis zum Damm hin. Ja verſchiedentlich h0 4en Feiern.

auch hier nicht Halt gemacht und hat Wieſen und Felder Mod RuErau verſam=
ſchwemmt
. Ueberall, wo man hinkommt, an den geſamten Wed ei- Geinshe

ſchwemmten Gebieten, niedergeſchlagene Menſchen, die 90
igen Spor
äußerſte befürchten. Das Grünfutter iſt vernichtet und weißt vonl Luch Aufſtellung.
ſo ſagt mir ein Bauer, vielleicht ſteht das Waſſer ſchon mo0dl Mkdune
1u ſein.
auf den Aeckern.
Reusheim un
ſicht.
Be. Trebur, 2. Mai. Das erſte Todesopfer 121 Munelt.
Altrheins. Ein mit drei Perſonen beſetztes Paddelbont A 49.
riet im Althrein bei Trebur in einen Strudel und kenteri, vo. M Fed=
bei
ein Inſaſſe ertrank. Der tragiſche Unfall iſt auf den hodkt 703 Be
waſſerſtand des Rheines zurückzuführen, da derſelbe etwa i a

Zentimeter Höhe über den Steindamm in den etwa 1 Meter 1ch Aub
fer gelegenen Altrhein fließt. Daß das Paſſieren mit ein! M
Laddelboot oder mit einem Nachen an dem Steindamm bei hot
waſſer nicht möglich iſt, wurde ſchon mehrfach durch Tode8c00
bewieſen. Wie Augenzeugen berichten, hatten, ſich die i

Paddelbootfahrer mit mehreren anderen Kameraden auf 2
Waſſer vergnügt. Die Fahrer kamen am erſten Badeplab 9
5 bic
Verſehen dem Strudel zu nahe und kämpften ſo ungefähr
gster.)
20 Minuten mit dem Strudel, bis ihnen die Kräfte vei
Zwei der Fahrer konnten ſich noch mit Hilfe der anderen 80
raden, die nicht weit von dem Unglücksort entfernt waren, )
Schwimmen retten, während der dritte mit dem Paddelhelgo
den Wellen unterging und nicht mehr zum Vorſchein kanl.
Leiche des jungen Mannes, der von Laubenheim ſtammte 100
noch nicht geborgen werden.

Tanngiin
(für.

E Dosen und ſubes
m M a1s bi 1

Kanoein
FEIkt

Stück 30 Pg.
2 Huück es eig

[ ][  ][ ]

eitz 1- Mai 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Deutalkionalfeierkag auf dem Lande.
ririſa, 2. Mai. Am Nationalfeiertag legte der
a6 gichen Flaggenſchmuck an und gab dieſem ein recht
beueu räge. In Anbetracht, daß der größte Teil der ſchaffen=
ghule
noſſen in Darmſtadt an der Feier teilnahm und wir
won= keine größeren Betriebe beſitzen, fand kein Feſtzug
Alich die Jugend war zu ihrer Kundgebung angetreten.
gßorebung, ſowie der Staatsakt vom Tempelhofer Feld
hedenſ ikh Großlautſprecher auf dem Marktplatz übertragen
vieſſteſi lksgenoſſen hörten dort den Führer. Ab 5 Uhr fand im
neneſe Volkskonzert und Maientanz ſtatt.
g.) hrheim, 2. Mai. Leider machte das ungünſtige Wetter,
dopcu: Zeit des Beginns des Feſtprogramms am Vorabend
ſtauch Regen niedergegangen, einen ſchönen Teil der Dar=
hungt
nichte. Beim Einholen des Maienbaumes am Orts=
Aganug ialt das Wetter wohl ſtand, doch mußte wegen der
gen n9t, der ausführbare Teil des Programms im Saalbau
abgehalten werden. Die Gruppenkapelle des Arbeits=
duſtlaugs
: Dieburg ſpielte flotte Weiſen und Märſche, Tur=
ud
jnnetm n Mädels vom BDM. führten Reigen auf. die Tur=
ennetw
ißerdem Keulenubungen, die HJ. einen Sprechchor.
ggrugyilleiter Pg. Joſt ,ſprach über die Bedeutung des Tages,
Mon fa ſle eine längere Anſprache von Pg. Dr. Schmidt= Frank=
unſ
undie Aufführung Kameraden der Arbeit durch den
ſiuzeitsſthut. Reinheim. Am 1. Mai fand früh um 6 Uhr Wecken,
Rliankübertragung auf dem Sportplatz für die Jugend
1.üclor der Feſtzug ſtatt, an dem viele hunderte Volks=
ſſemu
que alle Formationen teilnahmen. Der Feſtzug endete
dem ſtwrtplatz, wo die Uebertragung der Führerrede an=
rt
u ude. Alle weiteren Aufführungen wurden durch heran=
egbuzſendel
ſexen= und Schneewolken, eiſigen Wind unmöglich ge=
zerichtet
wen zt. m Abend fanden in verſchiedenen Sälen recht gut be=
Eberſtalt. e Dquliterhaltungen ſtatt.
itgeteilt, ei
Nichelsheim, 2. Mai. Trotz des ſehr kalten Wetters
nwälder Heiw/ ſchiezu geſtern morgen die Jugend von der ganzen Umgegend
dem ſeichelsheimer Sportplatz zur gemeinſamen Teilnahme
der üb rtragung der Kundgebungen auf dem Tempelhofer
mich ſcheiden auuf. Die Reichelsheimer Jugend mit Fanfarenmuſik und
dsknſetskrommel, die Jugend von Beerfurth mit einem vor=
in
meiden,
ſtand, ſtsmägen Spielmannszug. Gegen 10 Uhr war die Kund=
ing
ſbndet und, da alles richtig durchfroren war, ging es ſo
dann eiſchreäen il a lmöglich nach Haus. Bereits um 11 Uhr marſchierten
eimznn Formationen nach dem Bahnhofsplatz. Um
29 dich decten 0 Uüreste ſich der gewaltige Zug in Bewegung. Voran die
der Herd! elle Xri ſch, dann die PO. Reichelsheim, Grund, Beerfurth,
n diy hrenabordnung der SA. mit der Fahne des Reſerve=
rmes
, ine Odenwälder Trachtengruppe, die NS. Frauenſchaft,
M.; ,5. Belegſchaften Volk. Dingeldein und eine ganze Reihe
ſufsgrrupen und Verbände. Der Zug ging durch die Darm=
Füchiel fer aase, Adolf=Hitler=Straße, Bismarckſtraße, Marktplatz,
rtplſi Den Schluß des Zuges bildete der Freiwillige Ar=
PGelal. zdieut mit ſeiner eigenen Kapelle. Dieſer Spielmannszug
e audam Morgen um 6 Uhr den ſogenannten Tagrebell
uns. Wir fahtn gnonmmn. Nachdem alles auf dem Sportplatz aufmarſchiert
das zu Ehren ; beue der Kleinſte vom Arbeitsdienſt die Bühne und ſprach
en aufgezogen u Pxuulg. Dann wurden die Vertrauensräte der einzelnen
Silbouette Keliytiebet ereidigt und die Rede des Führers aufmerkſam ver=
ender
Bäume ſwl. 2hhließend brachte der Arbeitsdienſt noch einen Sprech=
überall
, ahe m unm eit einem Heil auf den Führer und ſein Volk und dem
luten angeſtell utſchlſene und Horſt=Weſſel=Lied endete der Hauptteil der
er große Sohn r. ſtr die Jugend begann die Beluſtigung. Wurſtſchnap=
getreten
und ſi Eiflragen, Sacklaufen, 100=Meter=Lauf und verſchiedenes
re Beigeſchmat ur weltelten miteinander ab. Das intereſſanteſte, war das
Lamm hinunten ugenerſt.! Die Feier nahm einen ſehr guten Verlauf der
Velsheim. Uechzufe Oütvar überreichlich mit friſchem Grün und Fahnenſchmuck
ten des Uerz dstehenu
erflutet und Fd. Ler=Klingen, 2 Mai. Der Tag der Arbeit wurde ge=
ſelsheim
ſeüſt igſamm den beiden Gemeinden Ober= und Nieder=Klingen ge=
Nur die bist. Vorabend war für alle Gliederungen der NSDAP.
Bauſteine hiandie üülige Gemeinde Kirchgang angeſetzt. Eingeleitet wurde
r kommen, allz 71. AN am frühen Morgen mit Platzkonzert unter Leitung
roch immer, u ßbewuſten Muſikers Jakob Koch 5. Um 10 Uhr formierte ſich
ir verlaſſen u ſtattlier Zug unter Vorantritt der Muſik und der Orts=
mit
, daß an eiu ppen nchre und bewegte ſich durch die buntgeſchmückten Straßen
denken iſt allz: Nietu= und Ober=Klingen. Auf dem Sportplatz vollzog ſich

eder normal in ie Aufmeiſch zu der ſich anſchließenden Kundgebung. Propa=
1. Mai. Auc üdaleink Pg. Leinert leitete die Feier mit markigen Worten
geht es dam t. Jiſ Mittelpunkt ſtand ein hübſches Gedicht, vorgetragen
Mainz nao 49 dick ſchuljugend Ober=Klingen. Ortsgruppenſchulungsleiter
1923. Ein berute Haſnnen wies in klarverſtändlicher Rede auf die Bedeu=
fränfiſche
Stue9 de =uges hin. Umrahmt war die eindrucksvolle Kund=
on
am Main ütung ſu echten Volksliedern des Ober= und Nieder=Klinger
Waſſer am Neut angpp ans.
blick kann es üm r. Bunhauſen, 2. Mai. Der Ehrentag des ſchaffenden deut=
anſtellen
, Beufn Valfz wurde auch in unſerer reich geſchmückten Stadt wür=
veite
Flur die ü und ialich begangen. Vorabend und Morgen des 1. Mai
ter ſind vahli ß en g an der frohgeſtimmten Jugend gewidmet. Frühling,
t es gegen Titl eit um Mai, das war das dreiſtimmige Leitmotiv, das ſich
r ein Todeswſ kere hend zu ihren Kundgebungen gewählt hatte. Volks=
ſraten
, währen ſtze, gurinſam geſungene Kampflieder und Sprechchöre unter
ni er mit den V. Maſizebrum auf dem Marktplatz, das Verbrennen der Win=
ſten
. Die Auäll zuppee us Stroh durch das jubelnde Jungvolk. Die Jugend=
jen
See verwaut dgebüln am Vormittag des 1. Mai verlief ebenfalls äußerſt
das Woſſer gtoruckskull In ihrem Mittelpunkt ſtand eine Anſprache des
ſſer und uidl =Schylüngsleiters J. Biskup. An der mittäglichen Kund=
enſo
Siockfiut ung peil igten ſich ſämtliche hieſigen Betriebe mit ihren Be=
rmann
zur Rchaftz und viele Volksgenoſſen des ſchaffenden Volkes unſerer
und Pal dt. * Asgruppenleiter Pg. W. Horſt wies vor Uebertragung
berſpüt /. Sta Muftes aus Berlin auf die hohe Bedeutung des Natio=
ſeiertos
hin. Die feſtlich geſtimmte Menge verſammelte ſich
fährdel 44 ein an Marſch durch die Stadt im Walde beim Schützenhaus,
ü ſie A Volksfeſt, verſchönt durch Geſangsvorträge der
Die Hilagerweinigung und Konzert= und Marſchweiſen der NS.
e ſieht nu egerk fylle bis zum ſinkenden Abend vereinigte.
hwarzweiſtel?, Be, As dem Kreiſe Groß=Gerau, 2. Mai. Maifeiern
reät ſährt (9 Krzie Groß=Gerau. Wie überall in deutſchen Landen,
ohe an ihr 9 ing a u/ der Kreis Groß=Gerau den Tag der nationalen Ar=
überſchwengl
t mitt coßen Feiern, die alle zentral gelegt worden waren.
a verſchieel, Grofücerau verſammelten ſich die Ortsgruppen Groß=Gerau,
Wieſen und W ein=GGſa, Geinsheim, Büttelborn. Dornheim uſw. und hatten
n den üie dem /maligen Sportplatz zuſammen mit den Arbeitern aus

ichtel u0 katkunchgung zu ſein. Goddelau mit den umliegenden Orts=
zaſte
K uppen, ſermsheim und Kelſterbach, Raunheim, Mörfelden und
as W
alldor nd nicht zuletzt Rüſſelsheim hatten ſich ebenfalls zahl=
ich
vershimelt. Wohl die größte Maikundgebung wird auf dem
undung aas Rüſſelsheim im Kreiſe ſtattgefunden haben. Ueber
u 000 ſ0 cende deutſche Menſchen waren hier Zeuge der Ver=
eigung
, ds Betriebsrates der Adam Opel A.=G. und hörten die
Vertrayuigen vom Tempelhofer Feld. In drei großen Marſch=
elen
müſter ſich die Menſchenmengen durch die Straßen Rüſſels=
ums
zußh landungsplatz am Main. Trotz des ſehr kalten Mai=
andes
M Regens harrten ſie aus und konnte all dieſes den
uweſen Eeinen Abbruch an ihrer Begeiſterung tun. Am
dend u.m in faſt allen Orten des Kreiſes großer Maitanz und
6 allellg dem Tage der deutſchen Arbeit noch einmal vereini=
n
zu 1hezwungenſein und Frohſinn. Alles in allem, der ge=
mte
Kex Groß=Gerau war auf den Beinen und hat gezeigt,
ß er A/sorache des Führers verſtanden hat. Daß jeder Ort
friſchck Tannen= und Birkengrün und reichem Blumenſchmuck
angte,s aucht wohl nicht extra betont zu werden.

Maniſte M Beu ub Aufſtellung genommen, um hier Zeuge der großen

Nr. 121 Seite 7

*Die Jubiläums=Seaſon beginnt..."
Jubiläum und Seaſon zur gleichen Zeik. 100 Mark pro Tribünenplak. Blumengirlanden aus Gummi=
papier
. London erwarket 500 000 Beſucher.
London im Jubiläumsſchmuck.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
wohlgeſinnt iſt, hat es in weiſer Vorausſicht bereits vor 25 anſehnliche Summe von 85 000 Pfund Sterling gekoſtet. Dieſe
Jahren ſo eingerichtet, daß der Krönungstag des Königs in den Koſten werden ſich aber reichlich bezahlt machen. Da jeder
Mai, das heißt in. die ſogenannte Seaſon fällt. Von dieſer Tribünenplatz im Durchſchnitt 5 Pfund koſtet, werden aus dieſer
glänzender, als wenn ſie einzeln marſchieren würden. Denn, daß die gleiche Summe werden die Fenſterplätze einbringen. Ein
zendſte Seaſon ſein wird, die England ſeit, denen Krankenhäuſern und anderen Wohltätigkeitsinſtituten zu=
zu
zweifeln wäre faſt Blasphemie. Sie wird aber auch die umſatz und kommt der Geſamtwirtſchaft zugute. Für das Er=
großangelegteſte
und man verzeihe den unzeitgemäßen Aus= richten von Fahnenſtangen, Blumengirlanden, Wappenſchildern
druck, die demokratiſchſte Seaſon ſein, die es in England je und anderem Straßenſchmuck haben der Grafſchaftsrat von
gegeben hat. Um ſich hiervon zu überzeugen, genügt es, die London 50 000 Pfund Sterling, der Magiſtrat von Weſtminſter
diesjährige Seaſon mit derjenigen vor 25 Jahren, d. h. von / 25 000 Pfund Sterling, der Magiſtrat von Kenſington 10000
1910, als König Georg V. den Thron beſtieg, zu vergleichen. Pfung Sterling uſw. ausgegeben. Ferner ſind eigens aus An=
Damals war die Seaſon ein rein geſellſchaftliches Ereignis. laß des Jubiläums eine ganze Reihe von Londoner Kirchen
An ihr nahmen bloß einige tauſend Auserwählte teil. Es und öffentlichen Gebäuden, wie die Weſtminſter Abtei, das
Society‟. Die große Volksmaſſe ſtand völlig abſeits und Endlich haben auch viele Hunderte von Privatperſonen zu
ſpielte höchſtens die Rolle von gaffenden Zaungäſten. Das iſt Ehren des Königlichen Jubiläums ihre Häuſer in Stand ge=
im
Laufe des letzten Vierteljahrhunderts, d. h. während der ſetzt. Es ſind in dieſem Jahre dreimal ſoviel Häuſer geſtrichen
Regierungszeit König Georgs, allmählich anders geworden. und geputzt worden wie ſonſt. Ja, ganz London hat anläßlich
Exkluſive Society=Affären ſind heute bloß noch die Rennen, des Jubiläums ein großes Reinemachen vorgenommen.
in Ascot, die Poloſpiele in Ranelagh, die Segelregatten von
Cowes. Die übrigen Ereigniſſe der Seaſon, wie die Militär= zahlreichen Fremden, die in den nächſten Mo=
ſpiele
in Olympia und Aldershot, die Crickett=Matches in Lord naten zu den Jubiläumsfeierlichkeiten nach
und Oval, die Pageants in Greenwich und Runnymede uſw., London kommen. Aus den Vereinigten Staaten, Kanadu,
ſind längſt zu Volksbeluſtigungen, an denen Auſtralien, Neuſeeland, Südafrika uſw. treffen in dieſen Tagen
ſelbſt die Königliche Garden Party im Park des Buckingham die letzte Kabine beſetzt ſind, etwa 50 000 Beſucher ein. Aus der
Palaſtes mit ihren zwölf= bis fünfzehntauſend Gäſten hat ſehr engliſchen Provinz kommen weiter 450 000. Insgeſamt wird
wenig Exkluſives mehr an ſich. Das diesjährige Jubiläum London dieſen Sommer einen Zuſtrom von etwa 500 000 Men=
wird
nun dieſen Demokratiſierungsprozeß, der bereits ſeit Fahr= ſchen erleben, von denen die meiſten hier nicht nur einige
den zugegebenermaßen für die große Volksmaſſe in Szene ge= maßen Wochen des Vergnügens und des Amüſements ſein. Aber
Society iſt unvermeidlich. Der Jubiläums=Sommer von 1935 Verdienſt und fördern den Geſchäftsgang einer ganzen Reihe
wird ſich daher, wenn nicht alles trügt, als die erſte Every= von Wirtſchaftszweigen. Somit ſpiegelt ſich in dieſem, für uns
body’s=Seaſon der engliſchen Geſchichte erweiſen.
Blindheit geſchlagen ſein, wenn er nicht ſofort ſehen würde, banlanzieren von Arbeit und Vergnügen und ein Befruchten
daß hier zurzeit etwas ganz Beſonderes vor ſich geht. Ueber= des einen durch das andere anſtrebt. Auch ſieht man in Eng=
all
rüſtet man ſich zum Jubiläum, und zwar mit land in Vergnügen, Sport und dergleichen in weiteſtem Maße
einer ſolchen Sorgfalt und einem ſolchen Koſtenaufwand wie einen ſozial ausgleichenden Faktor. Oſt und Weſt mögen ſich,
der Verfaſſer dieſer Zeilen es während all der zehn Jahre, dem bekannten Kiplingſchen Wort zu Folge, nie treffen. Aber
die er in England weilt, nie zuvor zu beobachten Gelegenheit Eaſtend und Weſtend treffen ſich dennoch. Und der Boden,
hatte. Zunächſt mal ſind auf der geſamten Route, die die auf dem ſie ſich treffen, heißt heuer Jubilee-Season.
Jubiläums=Prozeſſion zurücklegen wird, d. h. auf den zwiſchen
dem Buckingham Palaſt und der St. Pauls Kathedrale ge=
legenen
Straßen Mall, Conſtitution Hill, Piccadilly, Charing
Croß, Strand, Fleet Street, Victoria Embankment uſw.
Reichsſender Frankfurt
Zuſchauertribünen erbaut, die insgeſamt etwa 100 000 Perſonen
Platz bieten können. Desgleichen haben die meiſten Beſitzer
Frankfurt: Freitag, 3. Mai
der auf dieſen Straßen gelegenen Privathäuſer, Geſchäfte, S.w: Bauernfum.
6.15 und 6.30: Gymnaſtik. 6.50: Zeit,
Hotels, Klubs uſw. nicht nur ihre Fenſter für Schauluſtige ver=
Wetter. 6 55: Morgempruch; Choral: Alleluja, laßt uns ſin=
mietet
, ſondern auch vor ihren Häuſern, wo nur irgend mög=
gen
7.00: Stuttgart: Frühkonzert. (Schallpl.). 8.10:
lich, auf Balkonen, auf Dachvorſprüngen, auf Treppengeländern
Waſſerſtand, Wetter. 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. 9.00:
uſw. kleine Privattribünen erbaut und bieten dieſe Sitze eben= Nur Freiburg: Werbekonzert und Nachr. 9.25: Nur Freiburg:
1. Alemanniſch durane! Ein Zyklus alemanniſcher Gedichte.
falls dem Publikum preis. Die Preiſe der Plätze
2. Spinnlieder aus dem Schwarzwald. 10.00: Nachr.
rangieren zwiſchen 3 und 50 Pfund Sterling
10.15: Königsberg: Schulfunk: Fiſcher am Kuriſchen Haff. Fuk=
pro
Platz. Ein Unternehmer inſerierte in den Times:
berichte. 10.50: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus.
Das geehrte Publikum ſolle ſich nicht ſorgen es brauche
11.00: Werbekonzert. 11.30: Meldungen. 11.45: Sozial=
dienſt
.
bei ihm für die beſten Sitze nicht mehr als 5 Pfund Sterling
zu zahlen ...". Dabei dauert das Vorüberziehen der Prozeſ= 22 00: Stuttgart: Schallplatten: Wem ich mir was wünſchen dürſte
13.00: Zeit. Nachr. 13.15: Stuttgart: Mittagskonzert der
ſionen nicht länger als 20 Minuten ſumma ſummarum. Lohnt
Bundeskapelle des NSDFB. Württemberg=Hohenzollern. Ltg.:
es ſich deswegen fragt ſich der Fremde, ein ſo irrſinniges Geld
F. Barthelmeus. 14.15: Zeit Nachr. 14.30: Wirtſchafts=
auszugeben
? Die Antwort iſt in England energiſch bejahend.
bericht. 14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 14.55: Wetter.
Man hat hier für, Royal Shows ſeit jeher eine Vorliebe
15.00: Nur Trier: Nachr. 15 15: Für die Frau: 1. Wir be=
ſuchen
eme Zuſchneideſchule. 2. Ueber Düfte und Wohlgerüche.
und Geld ſpielt in ſolchen Fällen keine Rolle. Von letzterem
3. Frauen und Mädchen vom Rhei.
kann wan ſich auch beim Anblick der überaus erleſenen
16 00: Sonaten für Cello und Klavier 16.30: Aus dem Leben
Straßendekorationen überzeugen. Dieſe ſind nicht nur auf der
der Löwendompteuſe Margaret, 16.45: Der Himmel im Mai.
Route, die die Prozeſſion nehmen wird, ſondern auch auf vielen
Was geht auf der Sonne vor? Von Prof. Sittig. 17.00:
anderen Straßen Londons wahrzunehmen, und werden von Berlm: Nachmittagskonzert Berlmer Funkorcheſter u a Ltg.:
dem Publikum, das bewundernd zu ihnen heraufſchaut, ſchon
H Stemer 18.30: Jugendfuk: Vom Leiſtungsabzeichen der
18.40: Das Leben ſpricht. 18.55: Meldungen.
als Sehenswürdigkeit an und für ſich betrachtet. Ueberall
bat man rieſige Flaggenſtangen aufgerichtet, 1200: Kaſſel: Kurheſſiſches Landes=Orcheſter Kaſſel. Ltg.: Ludwig
Maurick. 20.00: Zeit, Nachr., anſchl.: Tagesſpiegel. 20.15:
an deren Spitze prächtig vergoldete Kronen,
Vom Deutſchlandſender: Reichsſendung. Stunde der Nation: E.
Wappenlöwen, Hellebarden uſw. blinken. Die
N. v. Remicek anläßlich ſeimes 75. Geburtstages. 21.10: Der
Pfoſten ſind untereinander mit Blumengirlanden verbunden.
Graue. Schickſal bei Nacht geſehen. Hörſpiel von W. Brink.
22.10: Zeit, Nachr. 22.15: Nachr., Wetter, Sport. 22.30:
Die Blumen ſind aber vorſichtshalber aus waſſerdichtem
Die Sportſchau der Woche 23.00: Rückblick auf die muſiko=
Material eine Art Gummipapier verfertigt, damit ſie
liſchen Veranſtaltungen. 24.00: Nachtkonzert. Funkorcheſter,
ſelbſt dem beharrlichſten engliſchen Regen ſtandhalten können.
Ltg.: Rosbaud. 1.00: Heimrich Schlusnus ſinat.
Ja, je mehr es regnet, deſto friſcher ſchauen dieſe Wachspapier=
blumen
aus. Ganz auf Jubiläum hergerichtet ſind auch die
Schaufenſter der meiſten Läden. In manchen von ihnen hängen
OMistien dansännnn
Schilder mit der Aufſchrift: God bless our gracious King,
In anderen ſind die Waren in den britiſchen Farben rot=weiß=
Freitag, 3. Mai
blau arrangiert und die Bildniſſe des Königspaares ausgeſtellt. Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nation: c. N.
Leider ſieht man aber auch ſehr viele von ſogenannten
von Reznicek (anläßl, ſeines 75. Geburtstages).
Jubiläums=Waren, wie Gläſer, Teller, Teekannen, Vaſen Breslau: 21.10: Von der romantiſchen und der bürger=
uſw
., mit den Portraits des Herrſcherpaares, die geſchäfts=
lichen
Liebe. Hörfolge von W. Raſch.
tüchtige Induſtrien in Maſſen hervorgebracht haben, die ſich München: 21.10: Muſikal. Kleinkunſt.
aber, wie das bei Artikeln dieſer Art gewöhnlich der Fall zu Stuttgart: 21.10: Der Barbier von Sevilla. Oper in
ſein pflegt, durch ausnehmende Geſchmacksloſigkeit auszeichnen.
3 Akten von G. Roſſini.
Dieſe Dinger haben bekanntlich eine ganz beſonders lange Helſingfors: 19.05: Konzert des Funkorcheſters.
Lebensdauer, und es iſt mehr als wahrſcheinlich, daß dieſer London: 19.30: Bruno Walter dirigiert,
entſetzliche Kitſch, all dieſe Jubilee=Souvenirs im Laufe der Luxemburg: 20.40: Ruſſiſche Muſik.
kommenden Jahrzehnte täuſende von engliſchen Kaminſimſen Rom: 20.45: Orcheſterkonzert.
verunſtalten und das empfindſame Auge des Aeſtheten noch Mailand: 22.00: Violinkonzert,
Warſchau: 22.10: Leichte Muſik.
lange ſchmerzen werden.
Die Monate der Londoner Seaſon ſind ſtets eine Jahres= Wien: 22.10: Schrammelmuſik.
zeit, da eine merkliche Belebung der Geſchäftstätigkeit einſetzt, Kopenbagen: 22.50: Moderne Tanzmuſik.

In doppeltem Maße hofft man, wird dieſes während der dies=
jährigen
Jubiläums=Seaſon der Fall ſein. Und daß dieſe
Hoffnungen nicht ganz unbegründet ſind, kann man unter an=
derem
aus all den Rieſenſummen erſehen, die be=
London. Ende April. reits jetzt im Zuſammenhang mit den Jubi=
läums
=Vorbereitungen ausgegeben werden.
Das gütige Schickfal, das England bekanntlich ſeit jeher Allein das Errichten der zahlreichen Zuſchauertribünen hat die
wunderbaren Schickſalsfügung profitieren heute beide die Quelle allein nicht weniger als 500 000 Pfund Sterling, d. h.
Seaſon ebenſo wie das Jubilee, Beide vereint erſcheinen etwa 10 Millionen Mark nominal eingenommen werden. Etwa
die diesjährige Jubilee=Seaſon die glän= gewiſſer Prozentſatz dieſer Einnahmen wird allerdings verſchie=
Kriegsende gekannt hat, ſteht für alle Welt feſt. Daran geführt werden. Aber der größere Teil iſt reiner Geſchäfts=
war
lediglich eine Angelegenheit der Oberen Zehntauſend, der Manſion Houſe uſw., in den letzten Monaten renoviert worden.
Viel Geld unter die Leute bringen ſchließlich auch die
Hunderttauſende teilnehmen geworden. Ja, mit den verſchiedenen Ozeandampfern, die ſämtlich bis auf
zehnten vor ſich geht, aller Vorausſicht nach noch um ein gutes Tage, ſondern mehrere Wochen verweilen und natürlich aller=
Stück weiterbringen. Die meiſten Jubiläumsfeierlichkeiten wer= hand Geld ausgeben werden. Dieſe Wochen werden anerkannter=
ſetzt
. Ein Eindringen dieſer Maſſen in die Veranſtaltungen der all dieſe Feſtlichkeiten geben vielen hunderttauſend Arbeitsloſen
etwas merkwürdig erſcheinenden Jubiläumstrubel unbewußt die
Der Fremde, der heute nach London kommt müßte mit bekannte engliſche Lebensweisheit wider, die ein weiſes Aus=

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Georg Hinkel, Dipl.=Ing., Darmſtadt:
Heſchäft ſamt der Firma iſt auf Bertha geborene
Mitze, Witwe des Bauunternehmers Dipl.=Ing.
Georg Hinkel in Darmſtadt, als Einzelkaufmann
übergegangen. Die Prokura der Georg Hinkel
Ehefrau Bertha, geborene Mitze, iſt erloſchen.
Am 23. April 1935 hinſichtlich der Firma:
Adam Kadel, Darmſtadt: Die Prokura des
Adam Kadel iſt erloſchen. Die Firma iſt er=
loſchen
.
Abteilung B: Am 12. April 1935 hinſichtlich
der Firma: Landwirtſchaftsbank Aktiengeſell=
ſchaft
Filiale Darmſtadt, Hauptniederlaſſune
Mainz, Zweigniederlaſſung Darmſtadt: Nach
dem Beſchluß der Generalverſammlung vom
29. Oktober 1934 ſoll das Grundkapital um
450 000 RM. herabgeſetzt werden. Am 27. April
1935 hinſichtlich der Firma: Röhr=Auto AG.
Ober=Ramſtadt: Gemäß § 29 BGB. iſt Dr.=Ing.
Hugo Greffenius Dipl.=Ing. in Frankfurt a. M.,
als alleiniges Vorſtandsmitglied beſtellt.
Darmſtadt, den 27. April 1935.
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4 Mai 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 121 Seite 9

impoſanke Abſchluß des 1. Mai in Berlin.

Fernſehüberkragung.

19 Sei, M

Mdkeit
M Kan
n Stoffen
16.50
n und Muster
Scherl-Bildmaterndienst.
19.: Fackellig der Wehrmacht und der übrigen Formationen zum Berliner Luſtgarten bildete ein
ucksmubs Schauſpiel und einen erhebenden Abſchluß des Nationalfeiertages in Berlin. Unſer
Bild zeigt im Vordergrund eine Ehrenabteilung der Reichsmarine.
fadl

Berlin. Vor Vertretern der Tages= und
Fachpreſſe und zahlreicher Fachleute ſpielte ſich
am Dienstag in Tempelhof ein für die weitere
Entwicklung der Fernſehtechnik bedeutungsvolles
Ereignis ab. Knapp ſechs Wochen nach Eröff=
durch
die Reichsrundfunkgeſellſchaft erfolgte als
großzügiger Programmverſuch die erſte Fernſeh=
übertragung
eines aktuellen Geſchehens. Es han=
delt
ſich hierbei um eine nichtöffentliche Pro=
ſchaft
mit der Firma Telefunken und der Fern=
Witzleben.
Auf dem Tempelhofer Feld wurden durch der
Fernſehwagen unmittelbar aufgenommen und
weitergeſendet die Anſprache des Stellvertreters
des Reichsſendeleiters Böſe, eine Rede des Lan=
despropagandaleiter
. Schulze=Wechſungen und von
der Reichspropagandaleitung München. Ton und
Bild waren gleicherweiſe vorzüglich. Die drei
Redner waren nicht nur deutlich zu verſtehen,
ſondern in dem verdunkelten Empfangsraum auf
der etwa 500 Quadratzentimeter großen Bild=
fläche
des Fernſehempfängers in jeder ihrer
Mienen und Geſten deutlich zu erkennen; eine
in Anbetracht der ſchlechten Witterungsverhält=
niſſe
ungemein überzeugende Leiſtung, die einen
Markſtein auf dem Wege der Entwicklung der
Fernſehtechnik bedeutet.
Reichsſendeleiter Haſamowſky, Chefingenieur
Dr. Hupmann und andere Fachmänner erläuter=
Vorgang nimmt knapp 70 Sekunden in Anſpruch,
ſo daß der Fernſehempfänger das Bild etwa eine
Minute nach erfolgter Aufnahme empfängt.

Schaffung einer Inkernakio=

Schneeſturm in Oſtpreußen.
Königsberg. Der plötzliche Wetterum=
ſchlag
hat in der ganzen Provinz erhebliche
Schneefälle zur Folge gehabt. Im Süden der
Provinz hat Froſt eingeſetzt, ſo daß der Schnee
mehrere Tage liegen bleiben dürfte. In Ma=
rienwerder
hatte die Schneedecke bereits um
8 Uhr eine Höhe von 20 Zentimeter erreicht. In
der Gegend zwiſchen Landsberg und Heilsberg
tobte der Schneeſturm mit beſonderer Gewalt.
Teilweiſe herrſchte Windſtärke 7. Schneewehen
bis zu 1,50 Meter bildeten ſich. Zahlreiche Kraft=
wagen
blieben im Schnee ſtecken, mußten aus=
zeſchaufelt
werden und vielfach Vorſpann neh=
men
. Seit Menſchengedenken hat man auch in
Oſtpreußen am 1. Mai derartige Schneefälle nicht
mehr beobachtet.

eich und Ausland.
Köffnung der Fluglinie
Amtirdam-Frankfurk-Maland.
Sramburt a. M. In Anweſenheit der
intermrionalen Luftverkehr intereſſierten
chen, Mlländiſchen und italieniſchen Behör=
und rwaltungen wurde am Nationalen
Rtag ! deutſchen Volkes die neue Fluglinie
Merdam Frankfurt Mailand eröffnet. Es
ein uſtzer Tag für die Deutſche Lufthanſa
Derleter Vim
Holläühſche Luftverkehrsgeſellſchaft (KLM.)
Die für ga 1IN
nicht zetzt auch für Frankfurt und das ge=
ſunger
arget RhAt Main=Gebiet. Der Wichtigkeit des
er 2rogerie 4 zniſſes ntſprechend, hatten ſich ſtaatliche und
Ste Wneter aus den drei Ländern auf dem
platz engefunden. Das Reichsminiſterium
Volkszuklärung und Propaganda war ver=
duncden
Leiter der Landesſtelle, Müller=
M.
d, diß ſtadt Frankfurt durch Bürgermeiſter
er, dun der Deutſchen Lufthanſa war aus
in ernhenen Direktor von Gablenz, von hol=
Hwlg biſcher bite nahmen an dem großen Ver=
Kirüchereigynl . a. teil Direktor de Vries von
Roninille Luchtvaart My., für Italien der
kfurt) Generalkonſul Pascale, ſowie von
Deutſihſtalieniſchen Handelskammer. Herr
Weimiſeg und Geſchäftsführer Iviglia. Mit
ſlolannnüger Pünktlichkeit ſetzte etwa um
AUhr da Sonderflugzeug der Deutſchen Luft=
a
auflns die Gäſte aus Berlin zur Eröff=
der
innn Linie brachte. Kurze Zeit da=
wurdis
on den Sirenen der Luftaufſicht das
Amſtſim kommende Verkehrsflugzeug der
Fneien. anzzindigt. Der große fluggeſchichtliche
enblich er Landung und Begrüßung der
UTege * ändiſchtGäſte, und damit der Eröffnung der
Drkede ie ſpieill ſich in Minutenkürze ab. Bürger=
ſter
Lilar hieß für die Stadt Frankfurt die
ändiſchen und italieniſchen Gäſte herzlich
lommem eine neuer Abſchnitt der Zuſam=
arbeit
dr Völker ſei damit gekommen. Von
iderer; ſed eutung ſei die Stellung Frank=
als
piterer internationaler Knotenpunkt
Bektor vm Gablenz=Berlin, von der Deutſchen
Fthanſa, hes darauf hin, daß die neue Linie
den herigen öſterreichiſchen und italieni=
die
Iſte Alpenüberquerung für die Luft=
Dia briihe. Direktor de Vries, von der
RuC. daxu für die herzliche Begrüßung in
utfurt Aud machte darauf aufmerkſam, daß
PLufthcu und die KLM. die älteſten Luft=
eehungeel
eropäiſcher Länder miteinander
W erhielt/m Dann wurde der Weiterflug nach
Nand / meireten, das in einer Flugdauer von
Stundy erreicht wurde.

Hochſee Jacht
Eliſabeih
Hürter Kgei
weitfäger
U5A-Norwegen

Die Königlich norwegiſche
Segler=Vereinigung führt zu=
ſammen
mit dem amerika=
niſchen
Kreuzer=Klub eine
Hochſee=Segelwettfahrt von
Amevika nach Norwegen
durch. Deutſchland wird ſich
mit der Jacht Eliſabeth
unter Kapitän Schlimbach
daran beteiligen. Unſer Bild
zeigt die Jacht Eliſabeth.
Scherl-Bildmaterndienst.

Sitz des Büros in Berlin.
nung des erſten Fernſehprogramms der Welt Berlin. Um die Zuſammenarbeit auf dem
Gebiete des Films, beſonders zwiſchen den inter=
nationalen
Vereinigungen der Produzenten und
Verleiher, der Theaterbeſitzer, der Kulturfilmar=
beit
, der Filmtechnik und der Preſſe, zu fördern,
pagandaübertragung der Reichsrundfunkgeſell= hat der Internationale Filmkongreß eine Iuter=
ſeh
=A.=G., unter Ausſchluß des Fernſehſenders nationale Filmkammer geſchaffen, deren Büro den
Sitz in Berlin hat. Dieſe Filmkammer ſoll aus
den Vertretern der nationalen Filmverbände der
einzelnen Länder beſtehen. Zum Schluß ſchlägt
der Kongreß in der Entſchließung vor, Kongreſſe
nach Art des Berliner Kongreſſes in den ver=
ſchiedenſten
Hauptſtädten alle zwei Jahre zuſam=
mentreten
zu laſſen.
Die Entſchließungen
des Internationalen Filmkongreſſes.
Berlin. Die Hauptarbeit des Filmkon=
greſſes
wurde naturgemäß im kleineren Kreiſe in
den Kommiſſionen geleiſtet. Beſondere Bedeu=
tung
kommt dem Vorſchlag der Kommiſſion für
Muſiktantiemen und Filmrechtsreform zu, die eine
Anzahl von Empfehlungen für eine Reviſion der
Berner Uebereinkunft macht. Durch die Verwirk=
lichung
dieſer Vorſchläge könnte den in der
ten die Technik dieſer Uebertragung. Der ganze ganzen Welt wahrgenommenen Mißbräuchen auf
dem Gebiete der Muſiktantiemen und der Auto=
renrechte
geſteuert werden.
In einer weiteren Entſchließung ſtellen die
Filmtheaterbeſitzer der Welt feſt, daß ſie in
ſtärkſter Form an der Hebung des Films als
Kulturgut mitwirken wollen. Zur Erreichung
dieſes Zieles fordern ſie, daß die Filmtheater
weder kulturell noch wirtſchaftlich ſchlechter be=
handelt
werden als die Sprechbühnen. Die Auf=
führung
von Kulturfilmen in allen Ländern ſoll
ſteuerfrei ſein. Die Kulturfilmkommiſſion ver=
langt
in ihrer Entſchließung geſetzliche Anord=
nungen
eur Vorführung von Kulturfilmen in
jedem Filmprogramm.
Der Kongreß bildete zur Förderung der in=
ternationalen
Zuſammenarbeit auf dem Gebiete
des Kulturfilmes eine Kommiſſion, der Ober=
regierungsrat
Raether für Deutſchland (in ſei=
ner
Vertretung Dr. Scheuermann), Brown= Eng=
land
, Delac=Frankreich, De Feo=Italien und Or=
dynſki
=Polen angehören.
Die Komiſſion 12 (Schmalfilmnormung) ſtellt
in ihrer Entſchließung feſt, daß die Länder
Deutſchland, England, Frankreich, Italien, Po=
len
, Schweden und Ungarn ſich geeinigt haben,
daß über das 16=Millimeter=Schmalfilmformat
im Rahmen des Internationalen Filmkongreſſes
1935 in Berlin keine Diskuſſion mehr ſtattfin=
det‟
. Damit dürfte für dieſe Länder das er=
wähnte
Format endgültig eingeführt ſein.

Rundfunk=Prozeß vor dem Abſchluß.
Berlin. Im Großen Rundfunk=Prozeß
nahm am Donnerstag Staatsanwaltſchaftsrat
Seidenſpinner das Wort, um den Standpunkt
der Anklagevertretung zu den Plädoyers der
Verteidiger zu vertreten. Die Staatsanwalt=
ſchaft
ſei zu dem Entſchluß gekommen, auf eine
Replik zu den Ausführungen der Verteidiger
und der Angeklagten Dr. Bredow und Dr.
Magnus zu verzichten, um eine weitere unab=
ſehbare
Verlängerung des Verfahrens zu ver=
hindern
. Indem ſie von vornherein einzelne
Punkte der Anklage habe fallen laſſen, habe ſie
gezeigt, mit welcher Objektivität ſie an die Prü=
fung
der Tatbeſtände herangegangen ſei. Die
Ausführungen der Verteidigung gäben der
Staatsanwaltſchaft im übrigen keine Veranlaſ=
ſung
, auch nur ein einziges Wort von dem zu=
rückzunehmen
, was ſie geſagt habe. Sie über=
laſſe
die Urteilsfindung unbekümmert und ge=
troſt
dem Gericht.

Vom Spiel in den Tod.
Zwei Schüler getötet, vier verletzt.
Danzig. Der Stamm Seeteufel des Dan=
ziger
Jungvolks veranſtaltete am Mittwoch in
Neufahrwaſſer eine Art römiſches Wagenrennen.
Zur Ausführung dieſes Rennens benutzten die
Knaben ſchwere Laſtfuhrwerke, die ein Eigen=
gewicht
von 30 bis 35 Zentner haben. Kurz nach
dem Start kam einer der Wagen zu nahe an den
anderen heran, ſo daß die Knaben anſcheinend
befürchteten, überfahren zu werden. Sie liefen
daher davon, jedoch kam einer von ihnen zu Fall
und die anderen ſtürzten über ihn hinweg. Einem
11 Jahre alten Schüler ging daher das linke Rad
des ſchweren Laſtfuhrwerks über den Kopf, ſodaß
er ſofort tot war. Ein gleichaltriger Schüler er=
litt
ſchwere innere Verletzungen, denen er am
Mittwochnachmittag im Städtiſchen Krankenhaus
erlegen iſt. Ferner wurden vier weitere Schüler
teils ſchwer, teils leichter verletzt.

Der Tote im Fallſchirm.
Paris. Im Laufe eines Luftmanövers
ſtießen am Mittwoch über dem Flugplatz von
Chäteauroux zwei Militärflugzeuge zuſammen.
Beide Apparate wurden zerſtört; die Inſaſſen
fielen aus den Maſchinen heraus. Ein Leutnant
ſtürzte ab und wurde zerſchmettert. Die beiden
anderen Flieger landeten mit ihren Fallſchirmen.
Einer der Flieger blieb unverletzt; in dem zwei=
ten
Fallſchirm fand man dagegen eine Leiche. Der
Flieger war bereits beim Zuſammenſtoß in der
Luft ums Leben gekommen; der Fallſchirm hatte
ſich aber ſelbſttätig geöffnet und einen Toten zur
Landung gebracht.
Furchtbare Granatexploſion in Bourges.
Paris. Bei der Anfertigung einer Granate
großen Kalibers wurden vier Arbeiter der Haupt=
ſchule
für Feuerwerker in Bourges durch eine
Exploſion getötet. Zwei von ihnen wurden zer=
fetzt
. Die Exploſion war ſo ſtark, daß der Eiſen=
betonunterſtand
, in dem die Arbeiten ausgeführt
wurden, völlig zertrümmert wurde. Nur dank
der Vorſichtsmaßnahmen konnte größeres Unglück
verhütet werden.
Schwerer Sandſturm fordert drei Todesopfer.
Springfield. Ein ſchwerer Sandſturm
ſuchte in den letzten Tagen den Staat Colorado
heim. Der Himmel war ſtellenweiſe von den auf=
gewirbelten
, ungeheuren Sandmaſſen faſt völlig
verfinſtert. In der Gegend um Springfield for=
derte
er eine große Anzahl von Opfern. Bis jetzt
wurden etwa 55 Perſonen in das Hoſpital von
Springfield eingeliefert, und zwar infolge ernſt=
licher
Erkrankungen der Luftwege. Drei von den
Erkrankten ſind bereits geſtorben.
Vorgehen der japaniſchen Polizei
gegen Geheimbünde.
Tokio. Der Polizeipräſident hat am Don=
nerstag
eine große Aktion gegen einige Geheim=
bünde
eingeleitet, deren Mitgleider unter An=
drohung
von Gewalt Erpreſſungen ausübten, z.
T. unter der Vorgabe vaterländiſchen Intereſſes.
Die Polizei verhaftete 1700 Perſonen. Man er=
klärt
in amtlichen Kreiſen, daß dieſer das An=
ſehen
Japans ſchädigende Krebsſchaden ausge=
rottet
werde. Die Aufgabe ſei aber ſehr ſchwierig,
da viele Einzelbünde, die miteinander Verſtän=
digung
hätten, nach Art der Gangſter mit Ge=
walttaten
arbeiten. Die Aktion erſtreckte ſich über
ganz Japan.

[ ][  ][ ]

FUltrakurzwellensender
Witzleben.
Ueber den Ultrakurzwellensender der Deutschen Reichspost
in Berlin-Witzleben und seine Verwendung für den Rundfunk
sind vielfach trreführende Ansichten verbreitet. Das Anwen-
dungsgebiet
der ultrakurzen Wellen (unter 10 Meter Länge) ist
nicht so neu, wie es nach verschiedenen Presseveröffent-
lichungen
über die funktechnische Ausstellung den Anschein
haben könnte.
Praktische Versuche über die Eignung von Ultrakurzwellen
für den Sendebetrieb sind von der Deutschen Reichspost schon
seit fünf Jahren an verschiedenen Orten (besonders in Groß-
städten
wie Berlin, Chemnitz usw.) mit Erfolg durchgeführt
worden. Ihre weitere Ausdehnung in der Oeffentlichkeit war
aber in der Hauptsache dadurch behindert, daß geeignete Emp-
fänger
noch nicht am Markte waren. Das Ergebnis der jahre-
langen
Versuche führte, vor allem im Hinblick auf die Bedeu-
tung
der Ultrakurzwelle für die Fernsehübertragung zur Inbe-
triebnahme
eines Ultrakurzwellen-Versuchssenders in Witzleben
auf einer Welle von etwa 7 Meter im August 1932. Der Sender
diente in der ersten Zeit ausschließlich zu Fernsehversuchen, Im
August 1934 wurde ein zweiter Sender am gleichen Ort aufge-
stellt
. Damit war die Möglichkeit zu gleichzeitigen Tonsendungen
geschaffen. Im Einvernehmen mit der Reichs-Rundfunk- Gesell-
schaft
wurde Vorsorge getroffen, daß auch laufende Rundfunk-
programme
auf der Ultrakurzwelle verbreitet wurden, um wei-
teren
Kreisen Gelegenheit zur Erprobung von Ultrakurzwellen-
empfängern
zu geben. Das geschieht seit dem 1. Januar d. J.
täglich von 16 bis 24 Uhr, Es handelt sich also hierbei nicht, wie
man allgemein liest, um einen neu eröffneten Sender, sondern um
den schon seit 1932 in Betrieb genommenen Ultrakurzwellensen-
der
der Deutschen Reichspost in Witzleben.
Der Sender ist in den früheren Räumen des Berliner Rund-
funksenders
, im Hause der Funkindustrie (Halle IV), auf dem
Messegelände untergebracht. Als Stützpunkt für die aus techni-
schen
Gründen sehr hochgelegte Dipol-Antenne wird der be-
kannte
große Funkturm benutzt. Der Sender wird je nach der
Programmeinteilung entweder mit dem Fernkabelhaus des Reichs-
postzentralamtes
in der Rognitzstraße, in dem die Fernseh- und
Tonfilmabtastsender stehen, oder mit dem Funkhaus in der Ma-
surenallee
verbunden. Seine Aussendungen können in Groß-
Berlin und Umgebung auf Entfernungen bis zu 50 Kilometer und
mehr fast störungstrei aufgenommen werden. Die nach den Mel-
dungen
der Presse von den Mitgliedern funktechnischer Ver-
bände
seit Anfang d. J. ausgeführten Empfangsbeobachtungen
bestätigen im wesentlichen die seit 1930 vom Reichspostzentral-
amt
, zum Teil in Verbindung mit dem Physikalischen Institut der
Universität Jena (Prof. Dr. Esau), erzielten Ausbreitungs- und
Störungsmeßergebnisse, Sie erwähnen allerdings nicht die schon
bei den früheren Versuchen der Deutschen Reichspost be-
obachtete
Erscheinung, daß der Empfang der normalen Rundfunk-
wellen
durch den Ultrakurzwellenbetrieb in der näheren Um-
gebung
des Senders nicht unerheblich gestört wird. Hiergegen
müssen noch wirksame Schutzmaßnahmen gefunden und erprobt
werden. Die wissenschaftlichen Versuche und technischen Maß-
nahmen
sowie die Errichtung etwaiger weiterer Sender für Ultra-
kurzwellenrundfunk
an anderer Stelle sind Sache der Deutschen
Reichspost, die die Pionierarbeit auf diesem Gebiet geleistet hat,
Sie wird auch als Sachwalterin der Rundfunktechnik auf Grund
ihrer langjährigen Erfahrung zu beurteilen haben, welches
Uebertragungsmittel am besten geeignet ist, jedem Volksgenossen
einwandfreien Rundfunkempfang zu ermöglichen.
PPhotographie auf
Aluminium.
Es besteht ein großes Bedürfnis dafür, Bilder und Beschrif-
tungen
auf Metall, insbesondere Aluminium, dauerhaft anzu-
bringen
. Neben dem Anstreichen und Spritzen werden vielfach
Abziehbilder angewendet; ein weiteres Verfahren für die Massen-
fertigung
ist das Bedrucken. Nunmehr ist auch das Photogra-
phieren
unmittelbar auf Metall, und zwar in dem speziellen Fall
des Aluminiums, gelungen. Das neue Verfahren wurde unter dem
Namen Seo-Photoverfahren von der Firma Siemens u. Halske,
Abteilung für Elektrochemie, entwickelt. Diese hat den Zweck,
Aluminium durch elektrolytische Oxydation mit einer gegen
Korrosion schützenden und elektrisch isolierenden Schicht zu
versehen. Einige der auf diese Weise erhaltenen oxydischen
Schichten haben sich nun als geeignet zur Aufnahme von Sil-
bersalzen
und anderen lichtempfindlichen Stoffen erwiesen. Die
oxydische Schicht hat also ähnliche Eigenschaften, wie die bis-
her
in der Photographie als Träger für lichtempfindliche Stoffe

gebräuchlichen organischen Kolleide, wie Gelatine, Albumin,
Kollodium und dergleichen. Zum ersten Male seit Bestehen der
Photographie wird damit ein anorganisches Kolloid, das Alumi-
niumoxyd
, als Träger für lichtempfindliche Stofte verwendet. Die
mit lichtempfindlichen Stoffen imprägnierte Aluminiumoxyd-
schicht
läßt sich, je nach Art der Schicht und je nach der Licht-
empfindlichkeit
des in ihren Poren gebetteten Stoffes für die ver-
schiedensten
photographischen Zwecke verwenden. Die meisten
der bisher in der Photographie üblichen Vorgänge (Belichtung,
Entwicklung, Fixierung, Tonung u. a. m.) lassen sich ohne wei-
teres
oder mit geringen Abänderungen auf die Seo-Photoschicht
anwenden. Da eine organische Trägerschicht, wie sie bisher not-
wendig
war, fehlt, zeichnen sich nach den-Technischen Blättern
die Seo-Photos durch große Haltbarkeit aus. Die Oxydschicht
an sich schützt das unter ihr liegende Metall weitgehend gegen
mechanische und chemische Einflüsse, sie ist korrosionsbestän-
dig
. Das sachgemäß bergestellte Seo-Photo ist, da es nur aus
anorganischen Stoffen besteht, absolut lichtbeständig, wetter-,
wasser- und feuerfest. Die Feuerfestigkeit geht so weit, daß das
Bild oder die Beschriftung nach dem Zusammenschmelzen des
Aluminiums bei 600 Grad auf der ungeschmolzenen Seo-Schicht
noch deutlich sichtbar und leserlich zurückbleibt. Hervorzuheben
ist auch die Beständigkeit der Seo-Photos gegen organische
Lösungsmittel, wie Alkohol, Aether, Benzol und dergleichen.

*Normung.
Stahl dehnt sich in der Wärme aus. Zwar nur um 11,5
(1 0oo mm) je Grad Celsius und Meter, aber in der
modernen Präzisionstechnik sind die Fälle nicht selten, wo es
auf solche Winzigkeiten entscheidend ankommt. Daraus ergibt
sich aber auch, wie wichtig für die Beurteilung einer Messung
die Temperafur ist, unter der sie vorgenommen wurde. Man hat
sich deshalb seit Jahren international auf eine einheitliche Be-
zugstemperatur
von 20 Grad Celsius geeinigt mit Ausnahme
Englands. Dort hielt man nicht nur an der Zollrechnung, sondern
auch an einer Bezugstemperatur von 62 Grad Fahrenheit
( 16= Grad Celsius) fest. Nunmehr hat man in England endlich
diese letztere Besonderheit aufgegeben. Die neu eingeführte
Bezugstemperatur von 68 Grad Fahrenheit entspricht genau der
überall üblichen von 20 Grad Celsius. Für die in der deutschen
Industrie benutzten Tafeln des Deutschen Normenausschusses zur
Umrechnung von Millimetern in Zoll und umgekehrt, die bisher
den durch die Abweichung der Bezugstemperaturen bedingten
Unterschied berücksichtigen mußten, machte sich deshalb jetzt
eine Ueberarbeitung notwendig. Die neuen Tafeln sind soeben
erschienen als Normblätter DIN 4890 Bl. 14, DIN 4892 B1. 12
und DIN 4893. Auf /vooo Millimeter genau sind die darin enthal-
tenen
Umrechnungen, wie dies den Bedürfnissen der modernen
Präzisionstechnik entspricht. Durch die einheitliche Festsetzung
der Bezugstemperatur ist gleichzeitig der Unterschied, der bis-
her
noch zwischen englischem und amerikanischem Zoll bestand,
praktisch beseitigt worden.
=Nutzung der Sonnen-
wärme
.
Einzelne technische Probleme tauchen von Zeit zu Zeit immer
wieder auf. Zu diesen gehört in erster Linie die unmittelbare Aus-
nutzung
der Sonnenwärme. Meist gipfelten die Vorschläge darin,
durch Spiegel die Strahlen auf einen Punkt zu sammeln und hier
den Kessel einer Dampfmaschine unterzubringen. Ueber Einzel-
erscheinungen
in besonders heißen Gegenden der Erde sind diese
Vorschläge bis jetzt nicht hinausgekommen. Welche Hitze sich
unter einem sonnenbestrahlten Dach sammeln kann, ist ja auch
uns Europäern bekannt. Der Gedanke liegt nahe, diese Wärme
nutzbar zu machen, wenn auch nur im Sommer zur Ersparung
von Brennstoff im Haushalt. Eine Gesellschaft in Kalifornien hat
eine derartige Anlage vor kurzem bauen lassen und hat damit
ermöglicht, die im Haus notwendige Menge warmen Wassers in
einer kleinen und billigen Anlage zu gewinnen. Bei uns kommt
die Erstellung einer solchen Sonnenmaschine wegen der geringen
Hitze der auftreffenden Strahlen und der kürzeren Dauer des
Sonnenscheins weniger in Frage, sie erheischt aber doch durch
die Art der Ausführung unser technisches Interesse.
Die ganze Einrichtung besteht aus einer Art von facher,
langer, schmaler Kiste. Diese Kiste hat eine Höhe von nur zehn
Zentimetern. Die Oberseite besteht aus Glas, die untere aus
Kupferplatten, In, dem engen Raum zwischen dem Glasdeckel und
dem mit den Kupferplatten beschlagenen Boden zieht sich in
schlangenförmigen Windungen ein Kupferrohr dahin. Die Kiste
wird schief, wie ein Satteldach, aufgestellt, so daß sie nach der
Sonne zu gerichtet ist. Sie steht also nördlich des Aeguators mit
ihrer oberen gläsernen Seite nach Süden zu und hat dadurch die
längste ausnützbare Zeif ständig
Sonne. Die Sonne erwärmt die
Kupferschlange und den Kupfer-
boden
, Beide stehen miteinan-
der
in unmittelbarer Berührung.
Auch die auf den Kupferbo-
den
gestrahlte Wärme wird da-
her
infolge des guten Wärme-
leitungsvermögens
der Metalle
ohne weiteres auf die Schlange
übergeleitet und zur Erhitzung
ihres Inhalts ausgenutzt. Der
Inhalt der Kupferschlange be-
steht
nicht aus dem zu erhitzen-
den
Wasser. Dieses befindet sich
vielmehr in einem besonderen,
hinter der Kiste mit dem Kup-
ferboden
und dem Glasdeckel
stehenden Behälter, der aufs
Sorgfältigste mit Wärmeschutz-
mitteln
umkleidet ist. Die ihm
zugeführte Wärme kann also
nicht entweichen. Durch die
Kupferschlange wird ein Ge-
menge
von Alkohol und Wasser
hindurchgeschickt, das, nach-
dem
es die durch den Glas-
deckel
eingestrahlte Wärme auf-
genommen
hat, infolge seiner
Erwärmung von selbst nach
oben in den etwas höher stehen-
den
Wasserbehälter emporsteigt.
die mit einem Betriebsdruck von 110 Atmosphären Ueberdruck arbeitet. Es handelt sich um Hier umkreist es innerhalb der
und dadurch dem Weik zusätzliche Kraft liefern, während die zusätzlichen Kohlenkosten liche Wassergefäß, das aus dün-
nem
Metallblech besteht. Durch

Die größte Radial-Dampfturbine der Welt,

eine der neiartigen Anzapfturbinen, die einer Dampferzeugungsanlage vorgeschaltet werden Wärmeschutzhülle das eigent-
minimal
sind.

dieses Blech hindurch wird die Wärme an da-
abgegeben
. Das Alkohol-Wassergemisch fließt wiedß,
Schlangenrohr zurück und nimmt hier von neuem Sonu9
auf. Auf diese Weise wird durch einen ständigen Krexi/
Erhitzung des Wasservorrats herbeigeführt, und zwar:
einfache Art, denn die Anlage arbeitet vollkommen
Es sind weder Spiegel dem Laufe der Sonne nachzufün,
sind Pumpen nötig, um die Erhitzungsflüssigkeit in Uy
setzen.

*Der Féry-Akkumulaſt
Zur Aufspeicherung von elektrischem Gleichstrom-

man einen Akkumulator, der nicht nur in Gleichstig
werken eine große Bedeutung hatte, der auch durch ei
wendung im Kraftwagen und besonders im Empfangss
Rundfunks als Akku volkstümlich geworden ist. Da
aber auch seine schwachen Seiten allgemeiner bekan:n
den, die besonders in der Verwendung von scharfer 20/
in seiner Empfindlichkeit bei zu starker Entladung beeid

sind jetzt etwa 75 Jahre her, seit der Franzose Planté au

praktisch verwertbaren Akkumulator ersann. Später:
Edison seinen Nickel-Eisen-Sammler auf den Markt,
aber dem alten Blei-Akku den Rang auf die Dauer nics
machen, wenn er auch wesentlich leichter war. Nun he
ein Franzose, der Professor Fery in Paris, einen neuee
sammler erfunden, der allerdings erst seine Eignung
muß. Fery benutzt Elektroden aus Zinn und baut seined
ler so, daß kein freier Flüssigkeitsspiegel vorhanden
den uns vorliegenden Nachrichten ist er folgendermaßer

Eine Elektrode (die negative) besteht aus einem Zinncu

durch ein Glasröhrchen isoliert, bis auf den Boden einee0i
geführt ist. Hier ist der Draht zu einer flachen Spirsel
wunden, die in einer reduzierten Zinnmasse eingebett1 Fh zürir 2.

RNK

oberen Teil des Gefäßes hängt die ebenfalls aus Linn brihke/ Dieſe beiden
positive Elektrode, die der Form nach der des Ble -s nuchen. De

ähnelt. Um diese Elektrode herum ist der Raum des Ah
mit einem fein gepulverten, säurefesten keramischen 8 10
füllt. Auch dieser Akku ist mit verdünnter Schwefel 1/!
füllt, die aber durch den keramischen Stoff festgehalld"f
Als Deckel dient eine Platte aus Wachs oder einem ihn
Stoff, der warm aufgegossen werden kann und alle 0M
fest schließt. Ein eingesetztes Glasröhrchen, das durnh
Gummistopfen geschlossen werden kann, läßt die bei de-Iiſt
auftretenden Gase entweichen. Zum Unterschied vom Ei!
ler entstehen Gase aber nur beim Laden, nicht bein:

oder beim Entladen. Als weiterer Vorzug wird dem verrf7 M Der
Hanturg. Im
nachgerühmt, daß es zufälliges Kurzschließen Vertrag /am und zwar
daß es bei längerem unbenutzten Stehen keinen LadurEftggen Irland
erleidet und endlich, daß auch im ungeladenen Zustia
längeres Stehen keinen Schaden verursacht. Da kesi
Flüssigkeitsspiegel vorhanden ist, kann der Sammler in 7 Grupvei
Lage verwendet werden. Auch das Gewicht ist geringer M0thl ſeht. Da die
Sammlers alter Bauart. Wenn all diese Eigenschaften W uhn, hn
Ma1
dauernd in dem Gerät zu finden sind, was gegenwärtigiäſty
prüft wird, dann kann ihm ein weiteres Verwendungs. zCirt
Aussicht gestellt werden.
zanuf4z m
ſt. 4
Puf z.

Gufgburg:
KURZE MITTEILUNGMNin Dar

ufelinden, in M
* Berlin-Tokio, Bekanntlich ist vor kurzer Zeit der Felt
verkehr zwischen Berlin und Tokio feierlich eröffnet worden. W
diesem Zwecke dienende Anlage werden folgende technische Ei41
Nng
bekannt: Ein 50-kw-Kurzwellensender in Nauen nimmt das GesE

ſtt zur meh.
Halnediende Et
Uneichsbahn
ermania Bieber
Gu Baden
Karlsruhe wi
wie nicht viel
. iu Freundſchaf
m Fintracht F
die Oſienba

eine Kabelleitung vom Fernamt auf und strahlt es über eine Rickint
antenne aus. Die während der Morgenstunden mit 20 m H
Wellenlänge wird im Laufe des Tages verlängert, weil dies A0f dutſch
besserung der Verständigung bewirkt. Die Umschaltung ist mit i4 P hder!
handenen Einrichtungen störungslos im Augenblick möglich.
Japan zurückkommende Antwort wird durch einen RichtA/?
Empfänger in Beelitz aufgenommen und über ein Kabel dem!
und damit dem Teilnehmer zugeleitet Eine ähnliche Einrichtd
in Japan, ebenfalls mit räumlich weit auseinanderliegenden 19
und zwar in Nazaki dem Sender, und in Komuro dem Empfänz!
Ein neuer Einheitswechselstromtriebwagen der T9. Mlten
Reichsbahn hat kürzlich seine Probefahrten begonnen. Von Seier M
soll demnächst eine größere Serie für den Betrieb auf AAMAusland ſin
Strecken in Deutschland gebaut werden. Ein hohes Anzugsmoisim eAlsland
möglicht eine solche Anfahrtsgeschwindigkeit, daß die Höchstuues Rauſl.
diskeit von 120 km i. d. Stunde schon nach nur 80 Sekungem ckün
eiſche
wird. Der Triebwagen wird sogar in der Lage sein, die RM EA
Steigung auf der Geislinger Steige, wo zum allgemeinen Intete-
reisenden
Publikums immer eine zweite Lokomotive den 2 74

hilft, mit einer Geschwindigkeit von 100 km i. d. Stunde zu 161e m
und dabei beträgt hier die Steigung 1:441 Der neue Triebnns
steht aus zwei ganz gleichen Teilen, die auch in der elektric54l

rüstung gleichgestaltet sind. Die beiden Wagenteile sind wie D-47
durch einen Balg miteinander verbunden. Dazwischengeschaltetteh.
neuartige Dämpfungsvorrichtung, die auch bei hoher Fahrtge0s0
keit Schwingungen vermeidet. Aeußerlich sind die Wagen wichl

hohen Geschwindigkeit möglichst abgerundet und teilweise V
Die Reichsbahn beabsichtigt sogar noch weiter zu gehen und bellt
in den Dienst zu Stellen, die es bis zu 160 km i. d. Stundes9
können.
* Ueber die Zukunft der Kunstspinnfasern hat sich künselt
amerikanischer Fachmann Sehr günstig geäußert. Er nimmt 2nd Einf
diesem neuen Rohstoff für Gewebe bald gelingen wird, sich 2PU
Export zu erobern. Der Baumwolle dürfte nach seiner Meinuns.
Viertel ihres seitherigen Absatzes dadurch verloxen gehen, Hole.
daß es der deutschen Industrie gelinst ihren jetzigen technischs Ru
sprung zu behaupten und sich dieses Absatzgebiet zu erkämpiente EM
* Dfe Bohrmaschine des Zahnarztes ist eine der geille.
Erscheinungen unserer Zeit. Zur Linderung des Schmerzes, Wie ſ
zur vollständigen Beseitigung, bringt jetst die deutsche lnd e

neue Einrichtung auf den Markt. Durch den Mundspiegel nisc.
des Bohrens ein warmer, nedikamenthaltiger Luftstrom iu 9
höhle geblasen. Die Medikamente wie Novokain u. a. veinſe."
setzen sich in die feinsten Oeffnungen des Zahnbeines: Hiefglle.
ohne Einspritzung oder Einlagen, die den Neky abtöten, del.
herabgesetzt. Das Verfahren ist auch für die Vorderzähne 2u0el s
neue Apparat wird Dentadolorgerät genannt.
* Für Weitstreckenflüge werden die Flugzeuge bekandlt.

Brennstoff s0 vollgepackt, daß oft das Loskommen vom Bodel4
ßen Schnieriskeiten verbunden ist, was schon zu häufigeh Ve
beim Start geführt hat. Einmal in der Luft, werden die Zrodhte.
Verhältnisse andere, auch fällt der Reibungswiderstand der T40
weg. Achnlich, wie bei dem Anfahren schwerer Züge vieliee.

lokomotiven verwendet werden, will jetzt eine englische Flugee.

anstalt eine Maschine herstellen, die über dem eigentlicheh T. 1SM
fliegend, dieses anschleppt. Schwierig wird die konstruktive 194 m

Verbindung der beiden Flugzeuge sein. Sicher ist. d4 428 0ee 1 0400
zeug eine hohe Tragflächenbelastung für geringe Geschwiadle.

das untere eine geringe Flächenbelastung für große Geschnudiest. der

kommt.
* Der neue bulsarische Landessender wird vol eink ie
Firma gebaut werden. Trotz schweren ausländischen Wetzve.
es der Telefunken-Gesellschaft möglich zum Abschluß zu koſihe.
das günstigste Angebot, auch dem Preis nach, machen Fole.
Sender wird in Sofia aufgestellt werden und eine-Sendele.
100 kw haben.

[ ][  ][ ]

ſtaug, 3. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Giboeg
Sat llt

Nr. 121 Seite 11

Der Sport des Sonntags.

Enkſcheidende Gruppenſpiele
int Sundan and Hanodan.

Lächl=Sockey=Turnier in Brüſſel Internationales Tennis=
turnier
in Wiesbaden.
Mtrmmende Sonntag bringt für den deutſchen Sport inter=
anumugtioms
Veranſtaltungen zwar nicht in dem Ausmaß, wie wir
amoeisangenen Sonntag erlebt haben, dafür gibt es aber in=
erhauluenſerer
Grenzen ſelbſt einige Ereigniſſe, die größte Be=
ahtunm
n rdienen.
Fußball.
Mzweite und entſcheidende Runde der Gaugruppenſpiele
Sonntag begonnen. Noch iſt nichts feſtſtehend, aber zwei
m Kämpfe des 1. Maiſonntags können bereits Entſcheidun=
niu
n. In der Gaugruppe 1 hat Hertha=BSC. Berlin
ſuwf in Königsberg gegen York Inſterburg die beſte Ge=
im

ker Er
ſt derbromory genluchk Den Gruppenſieg ziemlich ſicherzuſtellen, da die Chem=
siſten
in Breslau gegen den Schleſienmeiſter Vorwärts=
Mator erzu ſaſe
Gleiwitz ſpielen müſſen, und dabei wahrſcheinlich
mier au den rliela wwerden. Auch in der Gaugruppe 2 wird voraus=
Raug zuf die v. htlitti Entſcheidung fallen, Schalke 04, der Deutſche Fußball=
ch
leichter wr eiſtestlak zwar in Braunſchweig gegen Hannover 96 einen har=
ipare. .Sſtus zu beſtehen, wir glauben aber, daß die Knappen
zm =unkte für ſich buchen werden und damit den erſten Ta=
8s erst seine
munt endgültig erringen. Das Spiel in Stettin zwiſchen
2u5 Linn und zu zmslslſiel, und Stettiner SC. iſt ohne Bedeutung. Sehr verwor=
eitsspiegel

70 Lage in der Gaugruppe 3. Sie kann ſogar noch
en ist er folge
ngi erden, wenn am Sonntag der VfB. Stuttgart zuhauſe
79anau 93 ſchlägt und die Fürther Spogg. in Jena über
esteht aus einen
. Jena ſiegen würde. In dieſem Falle wären nämlich
bis auf den Bode
Bereine mit 4:4 Zählern punktgleich. Der Stuttgarter
zu einer Hachen
iechr wahrſcheinlich, ein Erfolg der Fürther in Jena
en Linnmasse e
zür die Gruppe 4 hat das Spiel in Saarbrücken zwi=
ix Ludwigshafen und VfL. Benrath das größte In=
je
ebenfalls au
ſef ſieſe beiden Mannſchaften werden den Gruppenſieg unter
m nach der
aursucen. Der Kampf VfR. Köln gegen VfR. Mannheim in
rum ist der Raur
nur mehr theoretiſche Bedeutung.
urefesten keramis
ärmpf um den Aufſtieg in die Gauliga tritt ebenfalls in
verdünnter 9
ſe dende Stadium. Es ſpielen am Sonntag im Gau Süd=
uschen
Stoft ie
leichsbahn=Rotweiß Frankfurt Germania 04 Ludwigs=
us
Machs oäer ſent. 10rmania Bieber Opel Rüſſelsheim.
DinGau Baden hat am Sonntag keine leichte Aufgabe zu
erden kann und
9 Karlsruhe wird er auf die B=Mannſchaft der Schweiz
gröhrehen, 4u ffenn ie nicht viel ſchlechter als die eigentliche Nationalelf
en kang, läßt de bſt iit ör Freundſchaftsſpielen trifft in Frankfurt Bayern Mün=
um
U.
u Eintracht Frankfurt und 1860 München auf den FSV.
eim laden, ue ankiſüut DDie Offenbacher Kickers verſuchen es mit dem 1. FC.
gr Vorzug uut gorökrei und der 1. FC. Nürnberg gibt ein Gaſtſviel bei Vik=
ſia
1ſhat urg. Im Ausland ſtehen zwei Länderſpiele auf dem
ogrom, und zwar Spanien gegen Portugal in Liſſabon und
Stehen keue hweiz eßen Irland in Baſel. Im
im ungeladeven
Handball
verursacht,

kaun der ſerden,e Gruppenſpiele der Gaumeiſter mit weiteren acht Tref=
Gegicht g 42 fatteſetzt. Da die Handball=Gruppenſpiele nur über eine
diese Biteagundet ien, kommt den Begegnungen des Sonntags entſcheidende
deunur zu. Es ſpielen: in der
zind, Wa8 88ugrzue 1: in Magdeburg; PSV. Magdeburg Greif
weiteres lene Steitti, in Berlin; PSV. Berlin MSV. Biſchofsburg.
ugrme 2: in Fürth: Sppag. Fürth CT. Kaſſel. in Leip=
ö
1gſzfr. Leipzig Poſt=SV. Oppeln.
ugrmpe 3: in Hannover: Polizei Hannover Waldhof,
in ieg burg: TV. Siegburg=Mülldorf Tbd. Göppingen.
TEILUhugruye 4: in Darmſtadt: SV. 98 Darmſtadt Hinden=
burmſinden
, in Mülheim: Raſenſp.V. Mülheim Polizei
euret 1 Harhkra.
Aklssſeger werden ſich wahrſcheinlich Magdeburg; Berlin,
½,/4uzig, Waldhof. Darmſtadt und Hamburg durchſetzen.
Hockey.
Dile eu tſche Nationalmannſchaft, die am vergangenen Sonn=
deur
änderkampf gegen Holland ſo unglücklich verloren hat,
wnmtra Brüſſeler Weltausſtellungsturnier teil. Die Aufgabe
umſe Hockey=Leute wird ſehr ſchwer ſein, denn die Gegner
D 1Un
ueh eind *fügenämtlich über ein beachtliches Können. Wir hoffen, daß
wird
md über eiu lE ſexe Ariretung ehrenvoll abſchneidet.
Tennis.
veit
Allluftakt der Turniertätigkeit in Deutſchland ſteigt das
4 ü Hom
oße 2ſſrnationale Turnier in Wiesbaden. Die geſamte deutſche
gelstromtrieble eitzemi n! Nachwuchsklaſſe hat für Wiesbaden genannt und auch
5 derſu ſusland ſind einige beachtenswerte Meldungen eingegan=
jahrt

Ifzhlusland gehen die engliſchen Hartplatzmeiſterſchaften in
für deu
urnenxuih, die öſterreichiſchen Meiſterſchaften in Wien und die
mäskeit, 40 giontale ſterſchaften von Nizza vor ſich. Außerdem ſteigt auch
nach zu 9e* erſtis hwispokalkampf der neuen Saiſon: Cuba Mexiko.
u der 1ax
Radſport.

v0 zum 2
ſieck lad ſportler haben Wind in den Segeln. Für den Sonn=
ſintu
derhand Veranſtaltungen vorgeſehen, die mit ausgezeich=
ter
Abtzeng ſicherlich guten Sport bringen werden. Bahnren=
M vengſtalten Krefeld, Hannover, Nürnberg, Breslau und
Nris, 70 Straßenrennen werden. Rund um Frankfurt a. M.
und 4 DDortmund, BerlinWittenbergBerlin. Bonn
achen ſonn in Deutſchland durchgeführt. Im Ausland laufen
Srsuen=Rundfahrt, die Fernfahrt ParisTours und die
Mdig A durch Piemont.

Motorſport.
Die duſchen Rennwagen haben ihren erſten großen Sieg der
Suen / chon in Monte Carlo errungen. Nun ſoll zum zweiten
ſchlag ge holt werden Beim Großen Preis von Tunis wird
ſtmalus); Italiener Achille Varzi für die Auto=Union an den
lart a chn und gegen die beſten Fahrer Eurovas ankämpfen. In
eutſchlA/l ſtartet die beſte Fahrerklaſſe beim 2. Kölner=Stadt=
Aldrepmn und beim Wachenberg=Bergrennen.
Verſchiedenes.
Dieklimger des Gaues Südweſt ſetzen ihre Mannſchafts=
Seiſter eſti mit den Kämpfen MainzLudwigshafen. Thaleiſch=
eiler
Plurg und SchifferſtadtSaarbrücken weiter fort.
mu
Grindsätzlich: Miele nimmt keine verbrauchten Staubsauger in Zahlung.
WMitönnten wir Ihnen denn ehrlicherweise ein wertloses Museumsstück
miſt0, und noch mehr Mark anrechnen, wenn unser Miele der Staub-
Sauler der Spitzenkelasse fabrikneu schon ab RM80. zu haben ist?

Olympiakurſe der Kunſtſpringer
in Darmſtadt.
Der Reichstrainer der Olympiakandidaten im Kunſt=
Turmſpringen, Hanns Kefer=München, der bekanntlich ab Mitte

und

Mai mit dem Olympiaſieger Smith (Olympiaſieger im Kunſt=
und Turmſpringen) die Ausbildung der Olympiakandidaten vor=

nimmt, hält hier in Darmſtadt einen Kurſus im Springen ab, burg Minden, die lange nicht mehr geſchlagen wurde, wird ſofort
der jedem zugänglich gemacht iſt.
Am Donnerstag abend begann der theoretiſche Teil des
Kurſs.
Der heutige Freitag iſt der praktiſchen Arbeit zugeteilt. Be=
reits
um 14 Uhr beginnt in der Herrenſchwimmhalle die Schulung
der Springerinnen, Springer und Kampfrichter.
Abends um 20 Uhr findet ein Leiſtungsſpringen
ſämtlicher Kurſusteilnehmer ſtatt, wobei den Zuſchauern erſt=
malig
Gelegenheit geboten iſt, eine reſtloſe Aufklärung über Art
und Weiſe des heutigen Kunſtſpringens zu erhalten.
Kefer wird den Zuſchauern an Hand der ihm zur Verfügung
ſtehenden Springer, u. a. Schütz aus der Olympiakernmannſchaft,
die künſtleriſche Sportart näher bringen. Er wird jeden auszu=
führenden
Sprung in ſeinen Einzelheiten beſprechen, das richtige
(amerikaniſche Schule) und falſche Springen erläutern und wei=
terhin
die Bewertung des Springens, das für die meiſten ein
Rätſel iſt, in hervorragender Weiſe ſchildern. Jeder, der künſt=
leriſches
Empfinden beſitzt, ſollte es nicht verfehlen, ein paar
genußreiche Stunden im Hallenſchwimmbad mitzuerleben.
Umrahmt wird das Springen von einer 10mal 50=Meter= Staf=
fel
und einem Waſſerballſpiel des DSC. Jungdeutſchland und der
Turn= und Sportgemeinde 1846. Die Teilnehmer haben ſich hierzu
pünktlich um 19.30 Uhr im Hallenſchwimmbad einzufinden.
An die Vereine des DT.=Kreiſes 18 (Darmſtadt).
Der Fachamtstrainer für das Waſſerſpringen. H. Kefer= Mün=
chen
, weilt am Donnerstag, den 2. Mai, und Freitag, den 3. Mai.
in Darmſtadt zwecks Durchführung eines Aufbau=Lehrganges im
Waſſerſpringen. Die Vereine des DT.=Kreiſes werden auf dieſen
Lehrgang ganz beſonders aufmerkſam gemacht und erſucht, ihre
Springer und Springerinnen ſowie geeignete Turner als Kampf=
richter
als Teilnehmer zu entſenden.
Gleichzeitig ſei auch an dieſer Stelle auf den am Samstag,
den 4. Mai und Sonntag, den 5. Mai, in Frankfurt a. M. ſtatt=
findenden
Gau=Springerlehrgang des DT.=Gaues 13. aufmerkſam
gemacht. Auch hier werden die Vereine des DT.=Kreiſes 18 er=
ſucht
, ihre Teilnehmer zu entſenden. Turnvereine, laßt euch dieſe
Lehrarbeit nicht entgehen. Schickt eure für das Waſſerſpringen
begeiſterte Mitglieder zu dieſen Lehrgängen. Ernſt Bingel,
DT. Gauſchwimmwart 13.

SA-Sporkabzeichen.

Am Sonntag, 5. Maf, 7.00 Uhr:
Abmarſch Paradeplatz zur Ab=
nahme
der Gruppe 3. Servos,
SA=Sportabzeichen=Prüfer 0390.

Fußball.
Polizei Darmſtadt 1. 5C. Pforzheim.
Der 1. FC. Pforzheim in Darmſtadts Mauern. Am Samstag
hat Darmſtadt ſein Ereignis. Eine der beſten Mannſchaften des
Gaues Baden, der FC. Pforzheim, iſt Gaſt des hieſigen Polizei=
ſportvereins
. An dieſer Stelle wurde bereits eingehend die ſpiele=
riſche
Qualität dieſer Elf geſchildert. Keiner der ſportliebenden
Darmſtädter wird morgen enttäuſcht den Heimweg antreten; denn
die Aufſtellung der Mannſchaften wird auch den verwöhnteſten
Sportanhänger überzeugen, daß ihn ein Spiel allererſten Ranges
erwartet. Die Mannſchaften beſtreiten den Kampf in folgender
Aufſtellung:
Pforzheim: Flitſch; Oberſt*, Seidel; Häußlein Schmids,
Schnek: Müller, Nonnenmachers, Rau. Fiſcher, Wünſch.
Polizei: Klein; Muth. Balſer; Kaſpar, Doumont. Kauf=
mann
; Pfeiffer, Seib, L. Keck, Sauer, Göbel. Erſatz: Harter.
Die mit Stern verſehenen Spieler kämpften wiederholt ſchon
für den Gau Baden und in dem früheren Südd. Fußball= und
Leichtäthlet.=Verband; Fiſcher ſchon mit Erfolg in der deutſchen
Nationalmannſchaft gegen Finnland, gegen den Norden und in der
Auswahlmannſchaft gegen engliſche Profi=Mannſchaften. Die An=
gaben
werden wohl genügen, um auch bei den größten Peſſimiſten
die letzten Zweifel ſchwinden zu laſſen. Es ſei an dieſer Stelle
nochmals darauf hingewieſen, daß das Spiel pünktlich um 17.30
Uhr beginnt.
Tgde. BeſſungenSV. Roßdorf.
Am kommenden Sonntag haben die Beſſunger Turner den
äußerſt ſpielſtarken Vertreter der Kreisklaſſe 1 Odenwald zu
Gaſt. Roßdorf iſt in der Spitzengruppe der Tabelle zu finden,
und man darf geſpannt ſein, wie ſich die Beſſunger gegen dieſen
Gegner aus der Affäre ziehen. Beſſungen hat in der letzten Spiel=
ſaiſon
auf eigenem Gelände noch kein=Spiel verloren und muß
daher alles aufbieten, um einer Niederlage auf eigenem Platze
aus dem Wege zu gehen. Durch die in letzter Zeit gegen nam=
hafte
Gegner erzielten guten Reſultate darf man jedoch mit Ver=
trauen
dieſem Kampfe entgegenſehen. Spielbeginn nachmittags
3 Uhr auf der Rennbahn.
Vorher, um 1.15 Uhr, treffen ſich die Reſerven beider Vereine.

Sbtt
SV. 98 oder Hindenburg Minden?
Das 2. Spiel um die Handball=Gruppenmeiſterſchaff.
Das iſt die Frage, die ſich Tauſende von Sportintereſſenten
in dieſen Tagen ſtellen. Am Sonntag nachmittag 4 Uhr wird ſie
auf dem Stadion am Böllenfalltor ihre Beantwortung finden.
Zwei Mannſchaften, die ſich vollkommen gleichwertig ſind, werden
durch reſtloſen kämpferiſchen Einſatz und durch Ausnutzung aller
ihnen zu Gebote ſtehenden techniſchen Raffineſſen ſich die Erfolgs=
chance
nicht entgehen laſſen wollen. Ein Glück, daß unſere Darm=
ſtädter
Lilien gerade im richtigen Moment ſich in eine gute
Form hineingeſpielt haben, denn eine Mannſchaft wie Hinden=
Schwächen zu ihrem Vorteil auswerten. Wir können aber ruhig
behaupten, daß ſich Schwächen in der 98er Elf zurzeit nicht finden.
Im Gegenteil, gerade die Hintermannſchaft, die in den Verbands=
ſpielen
die Achillesferſe der Blauen zu ſein ſchien, hat ſich in
Aachen und Hamburg ſo überragend gezeigt, daß wir wieder unſer
ganzes Vertrauen auf alle Teile der Mannſchaft ſetzen dürfen.
Im Spiel gegen Minden müſſen auch alle Teile harmoniſch zu=
ſammenarbeiten
, denn dieſe Mannſchaft übrigens der Geheim=
typ
mancher eingeweihten Stellen für die Deutſche hatte im
letzten Jahre Erfolge aufzuweiſen, die ſie ohne weiteres zu einer
Mannſchaft allererſten Schlages ſtempeln. Erinnert ſei nur neben=
bei
an den Sieg, den die Mindener vor vier Wochen gegen den
Deutſchen Meiſter Polizei Darmſtadt erſtritten.
Für nächſten Sonntag alſo die Parole:
Auf zum Böllenfalltor, denn da wird die Gruppen=
meiſterſchaft
entſchieden.
Wir verweiſen nochmals auf die Vorverkaufsſtellen: Zigar=
denhaus
Mengler, Nieder=Ramſtädter Str., Zigarrenhaus Becher,
Rheinſtr. Sport=Joſt. Mackenſen=Str., Friſeur Opp am Riegerplatz.
Preiſe der Plätze: Tribüne 1.10, Stehplatz 0,70, Schüler und
Jugendliche 0.30 Uniformierte 0,40. Erwerbsloſe 0,40, dazu der
übliche Sportgroſchen.
Gau Südweſt bork gegen Weſtfalen
am 10. Mai in der Woogskurnhalle.
Die Woogsturnhalle zu Darmſtadt iſt am Freitag, 10. Mat,
abends 8.30 Uhr, der Schauplatz eines Repräſentativkampfes, der
alle bisher in Darmſtadt gebotenen Amateur=Boxveranſtaltungen
übertreffen wird. Und das iſt wohl eine wagemutige Behaup=
tung
; war doch ſchon die Begegnung Südweſt gegen Bayern am
30. Oktober ein großartiger Erfolg. Aber der Gegner, der am
Freitag nächſter Woche gegen den Gau Südweſt antritt, übertrifft
in ſeiner Geſamtſtärke und damit auch in ſeinem Können ſogar
Bayerns berühmte Staffel. Die Weſtfalen kommen in ſtärkſter
Beſetzung nach Darmſtadt und mit ihnen eine Mannſchaft, die
wohl die ſtärkſte in Deutſchland überhaupt iſt. Man darf ge=
ſpannt
ſein, welche Kräfte aufgeboten werden, um auch diesmal
dieſe Großveranſtaltung zu einem eindrucksvollen Erfolg werden
zu laſſen.
Waſſerſpork.
TSG. 46 Darmſtadt.
In Verbindung mit der Kreis=Langſtrecken=Regatta in Mainz=
die
von unſerer Rennabteilung beſucht wird, führen wir dieſes
Jahr unſere erſte Wanderfahrt von Erfelden nach Mainz aus. Sie
wird ein beſonderer Genuß für alle Teilnehmer, weil am Sonntag
am Rhein die Apfelbäume in ſchönſter Blüte ſtehen dürften.
Außerdem geſtaltet der hohe Waſſerſtand des Altrheins und des
Rheins die Fahrt ſehr leicht, ſo daß die etwa 2528 Kilometer
lange Strecke für die Wanderfahrt ſo ziemlich mühelos in etwa
4 Fahrſtunden bewältigt werden kann.
Abfahrt am Bootshaus in Erfelden um 10 Uhr vormittags.
Ankunft in Mainz (Bootshaus des Mainzer Kanuklubs zwiſchen
der Mainmündung und der Straßenbrücke auf der rechten Strom=
ſeite
(Mainz=Kaſtel) alſo nicht in den Mainzer Floßbafen fah=
ren
) etwa gegen 23 Uhr. Beginn der Regatta in Nackenheim
und Gimbsheim um 2 Uhr.
Die Rückfahrt erfolgt mit dem Motorboot Fretter von Mainz
aus gemeinſam mit den Rennpaddlern etwa gegen 6 Uhr abends.
Koſten äußerſt gering, etwa 1 RM. pro Perſon einſchließlich Boot=
transport
. Die Boote müſſen vorausſichtlich nicht abgeſchlagen
werden.
Kanu=Club Darmſtadt.
Der K.C.D. fährt am kommenden Sonntag, 5. Mai, mit ſei=
nen
10er=Mannſchaften und Wanderfahrern zu den Kurzſtrecken=
wettfahrten
nach Mainz. Der Rücktransport erfolgt mit dem
Fretterſchen Motorboot Rheinſtrom‟. Das Motorboot fährt
bereits Sonntag, 10.30 Uhr, nach Mainz, und es iſt dadurch Inter=
eſſenten
Gelegenheit geboten, die Wettfahrten zu beſuchen.
Schriftliche Anmeldung bis ſpäteſtens Sonntag vormittag an die
Geſchäftsſtelle oder nachmittags Bootshaus.

Tiſch=Tennis beim SV. 98 Darmſtadt.
Die Tiſchtennisabteilung des Sportvereins 98 trägt am Sams=
tag
, den 4. Mai, die diesjährige Vereinsmeiſterſchaft aus. Die
Spiele ſollten urſprünglich am 24. 2. ſtattfinden, mußten jedoch
wegen des Tſchechenturniers verlegt werden. Meldungen ſind bis
ſpäteſtens Freitag abend im Bürgerhof beim Abteilungsleiter ab=
zugeben
.
Ein DKW.=Meiſterklaſſe belegte bei der zweiten
Zuverläſſigkeitsfahrt des Automobilklubs von Aegypten Durch
die Wüſte einen erſten Platz.

Weſterberichl.

Während im Oſten des Reiches noch vielfache Schneefälle
auftraten, herrſcht im Bereich des mitteleuropäiſchen Hochdruck=
gebietes
meiſt aufgeheitertes Wetter. Bei auf Süd drehenden
Winden iſt mit meiſt heiterem Wetter und Erwärmung zu rechnen.
Ausſichten für Freitag: Bei meiſt aufgeheitertem Himmel lang=
ſam
anſteigende Tagestemperaturen, ſchwache, um Süd
drehende Winde, nachts friſch.
Ausſichten für Samstag: Im ganzen freundliches Wetter mit
weiterer Temperaturzunahme, einzelne Gewitterſchauer nicht
ausgeſchloſſen.

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Nummer 121

Die Beſchäftigung der Induſtrie im März

Im März iſt nach der Induſtrieberichterſtattung des Stati=
ſtiſchen
Reichsamtes die Zahl der beſchäftigten Arbeiter in der
Induſtrie von 59,3 Prozent im Februar auf 61,3 Prozent der
Arbeiterplatzkapazität geſtiegen. Etwas ſtärker hat die Zahl der
geleiſteten Stunden zugenommen, nämlich von 53,4 Prozent auf
55,6 Prozent der Arbeitsſtundenkapazität. Auch die durchſchnitt=
liche
tägliche Arbeitszeit hat ſich wieder leicht erhöht. Sie be=
trägt
im März 7,34 Stunden. Am ſtärkſten war der Auftrieb
der Wirtſchaftstätigkeit in den Produktionsgüterinduſtrien. Hier
haben ſich die Induſtriezweige beſonders ſtark belebt, bei denen
die Beſchäftigung im Frühjahr immer ſteigt. Schwächer hat ſich
die Beſchäftigung in den Produktionsgüterinduſtrien erhöht, die
von Saiſoneinflüſſen ſo gut wie unabhängig ſind. Dies gilt von
einzelnen Inveſtionsgüterinduſtrien wie z. B. von der Eiſen= und
Metallgewinnung. Demgegenüber iſt die Beſchäftigung im Koh=
lenbergbau
, in Teilen der Elektroinduſtrie, im Dampfkeſſelbau
und in der Herſtellung von Tapeten zurückgegangen. Im ganzen
hat das Arbeitsvolumen in der Gruppe der Produktionsgüter=
induſtrien
ohne ausgeprägte Saiſonbewegung etwas ſtärker als
im Vormonat zugenommen. Bei den Verbrauchsgüterinduſtrien
war die Bewegung den unterſchiedlichen Saiſoneinflüſſen gemäß
wenig einheitlich. Zunächſt iſt die Beſchäftigung in einer Reihe
von Induſtriezweigen ſaiſonmäßig zurückgegangen, ſo u. a. in der
Seiden= und Wollinduſtrie, der Möbelinduſtrie und in der Her=
ſtellung
von Holzwaren. Demgegenüber iſt die Beſchäftigung in
einer Reihe von Verbrauchsgüterinduſtrien geſtiegen, ſo u. a. in
der Textilinduſtrie, Hausratsinduſtrie, Bekleidungsinduſtrie.
Stärker als im Durchſchnitt der geſamten Induſtrie zugenommen
haben u. a. die Hutinduſtrie, photochemiſche Erzeugniſſe, Leder=
waren
und die Porzellaninduſtrie.

Aenderung der Beſtimmungen über Mehltypen.

Von der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Roggen= und
Weizenmühlen wird eine Anordnung Nr. 20 herausgegeben, die
eine Aenderung der Beſtimmungen über Mehltypen enthält. Mit
Zuſtimmung des Reichs= und Preußiſchen Miniſters für Ernäh=
rung
und Landwirtſchaft und im Einvernehmen mit dem Reichs=
kommiſſar
für Preisüberwachung und mit dem Vorſitzenden der
Hauptvereinigung der deutſchen Getreidewirtſchaft wird darin an=
geordnet
, daß mit Wirkung vom 1. Mai 1935 neben den in der
Anordnung Nr. 13 vom 7. Auguſt 1934 feſtgeſetzten Mehl=, Grieß=
und Backſchrottypen eine weitere Type Roggenmehl hergeſtellt
und in Verkehr gebracht werden darf, die den folgenden Gütevor=
ſchriften
entſpricht: Type 815 vorgeſchriebener Aſchegehalt 0,815
v. H., zuläſſiger Mindeſtaſchegehalt 0,790 v. H., zuläſſiger Höchſt=
aſchegehalt
0,860 v. H. Auf die Baſistype 997 erfolgt ein Auf=
ſchlag
von 0,50 RM. für 100 Kilogramm. Die Vorſchriften des
Reichsmühlenſchlußſcheines IK Mängelrüge in der Faſſung der
Anordnung Nr. 13, vom 7. Auguſt 1934 gelten für die Type 815
mit der Maßgabe, daß die Höchſtminderwertsgrenze auf 0.960 v. H.
(Latitüde bis 0,860 v. H.) feſtgeſetzt wird. Gleichzeitig hat die
Hauptvereinigung der deutſchen Getreidewirtſchaft eine Neufeſt=
ſetzung
der Kleiepreiſe vorgenommen, die im Zuſammenhang mit
der neuen Roggenmehltype ſteht.

Die Siedlerheimſtäkke eine ſichere Kapikalanlage.

Das Reichsheimſtättenamt der NSDAP. und DAF. ſchreibt
uns u. a.: Für die Durchführung des Heimſtätten=Siedlungs=
Programms ſoll die Initiative der freien Wirtſchaft ſtärker an=
geregt
werden als bisher, da auf die Dauer mit dem Einſatz
öffentlicher Mittel in großem Umfange nicht zu rechnen iſt. Die
Errichtung von Siedlerheimſtätten iſt eine Arbeitsbeſchaffungs=
möglichkeit
erſten Ranges. Der Kapitalmarkt hat die Aufgabe,
dieſe Möglichkeit in größerem Umfange als bisher für die Wirt=
ſchaftstätigkeit
zu erſchließen. Die Realkreditinſtitute haben die
Zuſage gemacht, der für die Heimſtättenſiedlung wichtigen Aus=
leihung
von Kleinhypotheken in der Form der unkündbaren Til=
gungshypothek
ſtärkeres Intereſſe zuzuwenden. Dieſer Beſchluß
fiel ihnen um ſo leichter, als die bisher geſammelten Erfahrungen
außerordentlich zufriedenſtellend ſind. Gerade die Kleinhypothek
für Siedlerheimſtätten hat ihre Kriſenfeſtigkeit vollauf bewieſen.
Hypothekeninſtitute und Pfandbriefanſtalten berichten, daß die
Ausfälle gerade bei den Klein=Hypothekendarlehen ſehr gering
ſind. Die Sicherheit der Kapitalanlage iſt neuerdings dadurch
verbeſſert worden, daß für zweite Hypotheken Reichsbürgſchaften
zur Verfügung ſtehen. Der Zinſendienſt iſt dadurch doppelt ge=
ſichert
, daß bei der Heimſtättenſiedlung zum Barlohn des Arbei=
terſiedlers
der Wirtſchaftsgewinn aus der Siedlung noch hinzu=
tritt
.
Es beſteht Anlaß, in dieſem Zuſammenhang an die Tätig=
keit
der Gauheimſtättenämter zu erinnern. Dieſe
führen eine Siedlerauswahl durch und ſcheiden ſolche Bewerber
aus, deren perſönliche Eigenſchaften nicht die unbedingte Gewähr
geben, daß ſie es mit der Erfüllung der zu übernehmenden Ver=
pflichtungen
ernſt nehmen. Zu der dinglichen Sicherung
kommt damit noch die Gewähr für die Zuverläſſigkeit des per=
ſönlichen
Schuldners. Gleiche Bedeutung hat die ebenfalls von
den Gauheimſtättenämtern durchgeführte Stellenplanung. Es wird
dafür Sorge getragen, daß eine ausreichende Landzulage und zweck=
mäßige
Bewirtſchaftungsmethoden dem Siedler eine Erhöhung
ſeiner Lebenshaltung ermöglichen und ihm eine Sicherung für
Zeiten der Kriſe ſchaffen. Daraus folgt natürlich auch eine ent=
ſprechende
Sicherung der für die Finanzierung von Siedlerheim=
ſtätten
gegebenen Mittel. Fügt man noch hinzu, daß der Mangel

an Kleinwohnungen gegenwärtig und in abſehbarer Zukunft und
der überall ſehr ſtarke Siedlerwille zuſammenwirken, um die
Heimſtätte zu einer begehrten Wohnform zu machen, ſo iſt der
Beweis wohl vollſtändig.
Die Siedlerheimſtätte iſt eine beſonders ſichere Kapitals=
anlage
, ſowohl für den, der als Siedler ſein Eigengeld in den
Bau ſteckt, als auch für jeden Darlehnsgeber, der nach einwand=
freien
Anlagemöglichkeiten ſucht.

Kleine Wirtſchaftsnachrichken.

Die Herſtellung von Walzwerkserzeugniſſen im Deutſchen
Reich betrug im März 1935 (26 Arbeitstage) 897 888 Tonnen gegen
729 116 Tonnen (ohne Saarland) im Februar 1935 (24 Arbeits=
tage
) Arbeitstäglich wurden im März 1935 durchſchnittlich
34 534 Tonnen hergeſtellt gegen 30 380 Tonnen im Februar 1935.
Außerdem wurden im März 1935 67 618 Tonnen Halbzeug zum
Abſatz beſtimmt hergeſtellt, im Februar 1935 (ohne Saarland)
waren es 51 561 Tonnen.
Der Verein der Thomasmehlerzeuger teilt mit, daß mit Wir=
kung
ab 2. Mai ds. Js. zu den Frachtgrundlagen Aachen Rothe
Erde und Oſtſee Lagervergütungen gewährt werden, und zwar
für den Monat Mai 90 RM. je 15 Tonnen, für den Juni 45 RM.
je 15 Tonnen für ſolche Abrufe, die bis zum 24. Mai bzw. 26.
Juni 1935 auf ſofortige Ausführung lautend bei den deut=
ſchen
Werken eingehen.
Das Vergleichsverfahren der Neuen Röhr=Werke A.=G., Ober=
Ramſtadt, iſt infolge der nunmehr erfolgten Beſtätigung des Ver=
gleiches
aufgehoben.
Die engliſchen Arbeitsloſenziffern für April zeigen eine nicht
unerhebliche Beſſerung, die allerdings vorwiegend auf die Vor=
bereitungen
für die Jubiläumsfeierlichkeiten zurückzuführen ſein
dürfte. Die Zahl der Arbeitsloſen am 15. April betrug 2 044 460
und zeigt ſomit gegenüber dem 25. März einen Rückgang um
109 000.
Wie aus Tokio gemeldet wird, iſt dort der Wirtſchaftsminiſter
von Niederländiſch=Indien eingetroffen, um die Handelsverhand=
lungen
mit der japaniſchen Regierung wieder aufzunehmen. Eine
offfzielle Mitteilung über den Inhalt dieſer Verhandlungen iſt
bisher nicht veröffentlicht worden.

Viehmärkke.

Darmſtädter Viehmarkt vom 2. Mai. Aufgetrieben waren
121 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich auf a) 6364, b) 5962,
() 5258,,d) 4051 Pfg. pro Pfund. Es wurden verkauft in der
Klaſſe a) 6. b) 23. c) 45, d) 31 Stück. Marktverlauf lebhaft,
geräumt.

Da zum Monatsbeginn die Limite zum großen Teil noch
nicht erneuert worden waren, ſetzte die Berliner Börſe in über=
wiegend
freundlicher Haltung ein. Das Hauptgeſprächsthema
bildete die Umwertung des Danziger Guldens, der um 42,37 Pro=
zent
ſeiner bisherigen Parität ermäßigt wurde. Da kein nen=
nenswertes
Angebot vorlag, ſchritt die Kuliſſe nach den erſten
Kurſen zu Neuanſchaffungen, ſo daß die Tendenz weiter feſt
blieb. Von Montanwerten waren Hoeſch faſt 2 Prozent und Rhein=
ſtahl
1 Prozent höher. Vereinigte Stahl konnten ¼ Prozent ge=
winnen
. Kaliwerte waren behauptet. Farben gewannen ¼ und
im Verlauf weitere ½ Prozent. Elektrowerte wurden ½ bis 1
Prozent höher bezahlt. Durch feſte Haltung fielen Papier= und
Zellſtoffwerte auf. Aſchaffenburger Zellſtoff gewannen 1½ Pro=
zent
. Am Rentenmarkt lagen Altbeſitzanleihe 7½ Pfg. höher.
Auslandsrenten lagen feſt. Im Verlaufe machte die Befeſtigung
Fortſchritte. Der Rentenmarkt verkehrte in ruhiger, aber feſter
Haltung.

Auch nach der Ueberwindung des Ultimos konnte ſich das
Geſchäft an der Rhein=Mainiſchen Börſe noch nicht nen=
nenswert
beleben, da von der Kundſchaft nur in kleinem Um=
fange
Kauforders gegeben wurden. Immerhin war die Tendenz,
insbeſondere am Aktienmarkt etwas feſter, zumal auch die
Kuliſſe auf Grund einiger Wirtſchaftsnachrichten kleine Käufe
vornahm. Die Abwertung des Danziger Gulden wurde lebhaft
diskutiert. Etwas lebhafteres Geſchäft entwickelte ſich
am Montanmarkt in Eiſen= und Stahlwerten. JG. Farben
konnten ſich zunächſt um 1. Prozent befeſtigen und zogen nach dem
erſten Kurs weitere ½ Prozent an; die übrigen chemiſchen
Papiere lagen gut behauptet. Aſchaffenburger Zellſtoff zogen um
1 Prozent an, Zellſtoff Waldhof lagen unverändert. Der Ren=
tenmarkt
lag ſehr ſtill und kursmäßig kaum verändert. Im Ver=
laufe
blieb das Geſchäft klein, und nur in den anfangs ſchon be=
vorzugten
Papieren ergaben ſich weitere Kursgewinne. JG.
Farben 139½. Am Rentenmarkt bröckelten ſpäte Schuldbuchfor=
derungen
und Kommunal=Umſchuldung etwas ab, ſonſt ergaben
ſich keine Veränderungen.
Da auch für die Abendbörſe von der Kundſchaft kaum Auf=
träge
vorlagen, iſt auch die Kuliſſe nach den Käufen im Mittags=
börſenverkehr
wieder zurückhaltend geworden, ſo daß das Geſchäft
auf allen Marktgebieten nur ſehr geringes Ausmaß hatte. Die
freundlichere Stimmung konnte ſich jedoch aufrecht erhalten, und
die etwas ermäßigten Schlußkurſe der Mittagsbörſe blieben be=
hauptet
. Am deutſchen Rentenmarkt zogen Altbeſitzanleihe wei=
er
etwas an.

Frankfurker Maſchinenbau AG.

Die jetzige, ſeit etwa 1930 führende Verwaltung der Frank=
furter
Maſchinenbau A. G., vorm. Pokorny u. Wittekind, wendet
ſich durch ihren Aufſichtsratsvorſitz an die Aktionäre über die Ver=
tretung
in der bevorſtehenden G.V. Sie weiſt dabei darauf hin,
daß der frühere Generaldirektor und das jetzige AR.=Mitglied der
Geſellſchaft, Baurat Köſter, verſuche, wieder maßgebenden Einkluß
auf die Geſellſchaft zu bekommen. Er habe mit Direktor Allſtädt.
der vor kurzem aus der Thüringer Gasgeſellſchaft ausſchied, ein
Konſortium der aufgekauften Aktien gebildet,
um die Zuſammenſetzung des Aufſichtsrates zu beeinfluſſen
und im Verfolg davon für Dr. Allſtädt einen neuen nicht
erforderlichen Vorſtandspoſten bei der F.M.A. zu ſchaffen. Die
Akionäre werden aufgefordert, ihre Aktien entweder perſönlich zu
vertreten oder durch RA. Dr. G. Banſa. Frankfurt a. M.. anmel=
den
zu laſſen, der ſie im Sinne der jetzigen Verwaltung vertrete.
Gleichzeitig wird der vorläufige Abſchluß über das Geſchäfts=
jahr
1934, der noch nicht den Vermerk der Treuhandgeſellſchaft
trägt, vorgelegt. Der Rohertrag mit 192 (0.95) iſt mehr als ver=
doppelt
. Die Abſchreibungen auf Anlagen ſind auf 0,26 (0 11) er=
höht
(i. V. noch 0,57 Sonderabſchreibungen). Die 6proz. StA.=
Dividende wird aus dem Reingewinn von 131 267 RM. (791 RM.)
verteilt und 0037 Mill. RM. werden vorgetragen. Nach dem Ab=
ſchluß
der Sanierung der Geſellſchaft könne das Jahr 1934 erſt=
mals
wieder als ein normales Jahr betrachtet werden. Der Um=
ſatz
ſtieg um rd. 120 Prozent, die Belegſchaft um 110 Mann und
wurde im erſten Vierteljahr 1935 um faſt weitere 100 Köpfe ver=
mehrt
. Ein Teil bisher ſtillgelegter Werkſtätten iſt wieder in Be=
trieb
. Die bisherigen Abteilungen erwieſen ſich als erfolgreich,
der 1933 wieder aufgenommene Bau von Dieſelmotoren brachte
günſtige Ergebniſſe. Der Auftragseingang in den erſten drei Mo=
naten
1935 war befriedigend, er liege höher als der Durchſchnitts=
nonat
von 1934.

AG. für Zellſtoff= u. Papierfabriks
Aſchaffenburg.

Die Aſchaffenburger Zellſtoff bezeichnet das Jahr u.
das Jahr der Konſolidierung der Verhältniſſe bei der
ſchaft. Der aus der Kriſenzeit noch beſtehende Verlufſt
von 2,968 Mill. RM. kann getilgt werden. Die Werke=
befriedigend
ausgenutzt, der Geſamtumſatz ſtieg um reine
Prozent, beſonders durch die trotz der bekannten Erſchou
ermöglichte Ausfuhrſteigerung um 55 Prozent. Die beſſe=
nutzung
der Anlagen glich bei unverändert gebliebenen
preiſen für Zellſtoff (Weltmarktpreiſe bekanntlich erhöä t
höheren Rohſtoffkoſten des Holzes aus. Die Preiſe für

wo übrigens ſtraffere Markt= und Produktionsbindung,
nicht erreicht ſind werden als vollkommen unzureichend.

net. Der Betriebsertrag ſtieg auf 25,89 (21.,13). Andu=
beanſpruchten
Perſonalausgaben 8,1 (7.0), Zinſen 1,6B
Steuern 1,93 (1,0) ſowie die übrigen Aufwendungen 9.48
Nach 2,1 (1,92) Anlageabſchreibungen und 0,1 (0.12) ande=ß
bleiben 3,144 (2,773) Mill. RM. Reingewinn, der nach
gung des Verluſtvortrages mit 175 130 RM. vorgetrage
Der geſetzliche Reſervefonds wird erſtmals mit 100 000 R
feſtgelegt. Die Bilanz zeigt eine Verbeſſerung beſonders Un,
Beziehung von Fremd= und Eigenmitteln, immerhin z ,/
Bilanz noch eine Anſpannung. Die Bankſchulden ſind
zurückgegangen, der größte Teil beſteht noch in Stillhalte=
Gegenüber dem Schuldenhöchſtſtand von Mitte 1931 ſind d:
ſchulden um gut 14 Mill. ermäßigt. Es erſcheinen unved
Grundkapital 23,2 Sozialfonds 0.26 (0,24), Währungnk iſie koſſer ne.

Emit au.
begrüßt ſie

ſizt bere
füulein Tust
ſlort. Nur
703 hofenlie
wu iſt da und
u bewacht. Sit
Hun Luswohl,
pird alles
Aultigkeit beſt
Wünrend ſie die

den Aſiaten an

0.825 (0,0), Rückſtellungen 1.19 (0.49), Verbindlichkeits/ Mcilier der 0
(28,6), darunter Hypotheken 7,5 (7,7). langfriſtiges Darl=, umn älterer Ma
(3,0), Warenſchulden 1,47 (1,12), Bankſchulden 13,/44
Andererſeits beträgt das Anlagevermögen 26.88 (28,26)
ligungen 4,26 (4,25), Umlaufsvermögen durch höhere Hol=
erklär

auf 20,96 (17,1) erhöht, darunter Vorräte 13,5 (10,26).
ſtände 3,78 (4,16). Wegen der Unüberſichtlichkeit des AuM 4hudloſſers
marktes, der nicht konſolidierten Preisverhältniſſe und 9R0ubüdk übe
höherer Rohſtoffkoſten ſei über die weitere Entwicklunst W icht.
Genaues zu ſagen. Hauptverſammlung 28. Mai.
Brin Minuten

HD. der Porkland Cemenkwerke
Heidelberg-Mannheim-Skuktgark AG.

Die Generalverſammlung genehmigte die Regulariss./0
denen aus einem Reingewinn von 2 256 637 RM. eine D0
von 7 Prozent verteilt wird. Der Aufſichtsrats=Vorſitze
F. Kirchhoff führte u. a. aus, daß infolge der Arbeitsbeſ iub
der Reichsregierung eine Steigerung des Abſatzes um n
Prozent erzielt wurde. Auf Anfrage eines Aktionärs teilt11
tor Heuer mit, daß die geſamte deutſche Zementinduſtrie zu
mit etwa 40 Prozent ihrer geſamten Leiſtungsfähigkeit be!
ſei. 1933 habe der Abſatz beim Heidelberger Werk 32 Pro=/
Leiſtungsfähigkeit betragen, im vergangenen Jahre, dagr
bis 60 Prozent. Dies bezieht ſich aber nur auf das Kom,
das das Werk beim Süddeutſchen Zementverband hat,
wiederum die Jahre 1911/13 zugrundegelegt wurden. Im
Geſchäftsjahre hätten die erſten 4 Monate etwa den gleickn

ſatz gebracht wie im Vorjahre. Das Werk Münſingen m3
für abſehbare Zeit außer Betrieb bleiben. Im Export
weſentliche Beſſerung eingetreten. Beim Heidelberger Weit
der Ueberſeeverſand im erſten Vierteljahr 1935 um das=
bis
achtfache zugenommen. Weiterhin wurden Satzum=
rungen
vorgenommen, wonach das Stimmrecht der Vorzus
auf 4 (6) zurückgeſetzt wird, ferner kann die Generalverſan=
ſowohl
am Ort der Geſellſchaft als auch an einem der E/
börſenplätze abgehalten werden.

Die neuen Danziger Münzparikäken.

Auf Grund der Neubewertung des Guldens (vgl. po:
Teil) erfahren ſämtliche Deviſenkurſe eine Veränderung
Paritäten, wie ſie ſich nach dem Goldzinsfuß (1 Kilogramrrd
gold 5924,44 Gulden) im Verhältnis zu anderen ſtabiler?
rungen ergeben, ſind folgende: 100 RM. 212,345 Guldn)
Zloty 100 Gulden, 100 Schweizer Franken 172 0
100 franzöſiſche Franken 34,924 Gulden, 100 holländiſch
den 358,31 Gulden.

Berliner Kursbericht
vom 2. Mzi 1935

Deviſenmarct
vom 2. Mai 1:9

Berl. Handels.Geſ.).
Deutſche Bank u.
disconto=Geſ. /
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Eleltr.
Ber. Maſch.=Bau
Conti=Gumm
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erböl

Hee

94 25
94.25
32.50
34 625
37.875
129.50
113.
93.25
113.50
145.50
122.875
1106.125

Mie Heee
J. G. Farben .
Geſ.f.eleftr. Untern.
Harpener Bergbau .
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn

Mfh
139.50
123.
103.25
93.125

89.50
113.
90.25
114.375
77.375
71.25

Weeue
Polyohonwerke
Rütgerswerke
SalzdetfurthKalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerle
Beſteregein Alkan
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke

Mec
10.50
111.50
162
34.25
79.125
112.75
86.
14.375
122.75
60.25
125.
111.575
136.50

Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Conada.
Dänemar!.
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island

Währung
1äanpt. *
1 Pav. Peio
100 Belgo
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll
100 gronen
100 Gulden
1 2.Sta.
100 eſtl. Kr.
100 finn.Mk
100 Franken
100 Drachm
100 Gulden
100 isl. Kr.

Re

12.285
0.s59
41.98
0.201
3.047
2.u68
53.52
47.04
11.ges
68.43
5.2g5l
16.38
2.354
167.63
54 251

12.315
0.66:
42.06
0.203)
3.053
2.77
53 62
47.14
12.015
68.57
5.305
16.42
2.358
167.97
54.35

Italien

Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweder
Schweiz

Spanien
Tſchechoſlowak
Türlei
Ungarn
Uruguah
Ne Knntg

üt Eüdbahnhoft
Atinem wohlaſſor
ilinn im letzten
üinrid merkt, daß
Meuteltung hat
Mieter Salonw
zueuräumen,
Spiegelſcheib
Eümiſcher Pullm
üöher iſt e
Rürdig und ar
MW Emirs und
1Mr die Eintönt
rmen zu laſſen

Hause

Surmſtädter and Katioharbant Duriftaut, Wiliate der Srescher 2

Frankfurter Kursbericht vom 2. Mai 1935.

D
Gr. IIp. 1934
1935
. 1936
1937
1938
Gruppe!

103.2
107.3
107.4
106
105.3
105.9

5 %6 Dtſch. Reichsanl.
429
5½%Intern., v. 30
4½Baden . v.27
4½BBayern v. 27
2Heſſen. . v. 28
.. v. 29
20 Preuß. v. 28
4½%Sachſen v. 21
½%Thüringen 27

Lo0),
97

6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......."
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ......"
4½0.......

Otſch. Anl. Ausl.
+ , Ablöſung

Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....

4 ½%Bad.=Baden
4½%Berlin .v.24
%Darmſtadt.
% Dresdenv. 26
½ %Franffur 28
½ %Geidelberg 26
4½%Mginz. . .!
4½ %Mannheim 27
½% München 29
41.% Wiesbaden 28

4½%Heſſ. Landesb
4½% Goldoblig.

97
98.5
96.75
98
108.75
96.5
96.75

100.6

113.5

91
95.25

90.25
92
90.75

95
92

96.25
94.25

P
hyp.=Bk.=Liquid.
434%0
Komm.=Obl. ..
41% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblig.

49% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f
Heſſ. Gldobl. R.11
4½%0 n R.12
4½%Kaſſ. Landest.
Goldpfbr.. . . . .
4½%Nfſ. Landesb.
5½%n Lig.-Obl.

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöf.-Anl.
FAusl. Ser.
FAusl. Ser.II
Dir. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)

4½ %Berl. Hyp. B
5½, Lig.=Pfbr
4½%Frff. Hyp.=B.
5½%0 Lig.-Pfbr.
4½% Goldoblig.
4½%0 Frkf. Pfb.=B
5½%0 Lig.-Pfr.
4½%Mein. Hhp. B
5½%0 Lig.=Pfr.
4½% Pfälz. Hyp. B.
%0 Lig.=Pfb.
½ % Rh. Hyp.=B
%0 Lig.=Pfr.
4½% Goldobl.
4½%Südd. Boden=
Cred.=Bank ....
5½% Lig.=Pfbr.
4½%Wttb. Hhp. B

1o0I.
95
96.5

91.75
94.5

96
96.25
100.

1u8
129.25

21-0,

96
101.25
96
100.5
93.75
96
101
96
100
97.25
100 75
96
100
945),

97.5
106.7
98

D
67o Dt. Linol. Berle
%aMainkrw. v. 26
6%Mitteld. Stahl.
6% Salzmann ECo.
6% Ver. Stahlwerk
6%Voigt & Häffner

J. G. Farben Bonds

5%Bosn. L. E. B.
6 L.Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente.
52bereinh. Rumän
4½%
4%Türk. 1. Bagdad
420 II.Bagdad
4½Güngarn. 1913
4½2
1914
So
Goldr.
42
1910

4½Budp.Stadtanl.
4½Liſſabon. ...."
42Stockholm. . . .

Aktien.
Accumulat. Fabr
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
..
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauere
. Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. B. ..
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....

Cement Heidelberg
Karlſtadtl

103.5
103
170),
101.5
99
1011.
100.25

12411.

11.5
11.5
6.75

RRri6

6.5
4ll,
8.5
8.5
7.67
7.5
7.9
7.6

50.5
49

159
52
377

104.
81
128.
113
35
97
120

7.6. Chemie, Baſel
Chem.Werke Albert
Chade (A=c) ....
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum

Damter=Benz.
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl.
Dt. Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt.
Linoleum ....
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffck Widm.

Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Ge
Licht u. Kraftl=
Enzinger Union .!
Eſchweiler .....
Eßling. Maſchinen
Faber & Schleichet
Fahr, Gebrüder..
J.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guilleaume.
Frankfurter Hof ..
Geſ.f.eleftr. Unter.
Goldſchmidt, Th..
Gritzner=Kayier.
Grün & Bilfinger..
Hafenmühle Frrft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen
Harpener Bergbau !:
Henninger, Kemp =
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm
Hochtief Eſſen ...
Holzmann, Phil.
ZlſeBergb. Stamm
Genüſſel:

253
146.25

111
106

2u3
152.5
83
1104.5
91-/.
105
120.5
107
242
79.5

63.5
129
139.25

90-),

122.5

36.5

136
81.75
103.75
120
68.5
102.5
1113.5
80

119.25

D
Kali=Chemie. . . . .
Aſchersleben
glein, Schanzlin.
Klöcknerwerte ....
Knorr C. H. .....
Konſerven Braun.
Lahmeyer & Co
Laurahütte
Lech, Augsburg..
Lokomf. KraußckCo
Löwenbr. Münch.
Mainit.=W. Höchſt.
Mainz=Att.=Br. .
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallge. Franlf.
Miag, Mühlenbau.
Moenus..."
Motoren Darmſtad:
Nedarwer Eßling.
Odenw Hartſtem..
Part=; Bürgerbr..
R Brauntohlen.
Eleftr. Stamm
Stahlwerte.
Riebed Montan
Roeder Bebr
Rütgerswerft.
Salzderfurth Kalt 11
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.
Schramm Lackfbr
Schuckert Eleftr..
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
Reinigerwerle
Südh. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau

89.75
125
112.5

90.5

121
21.75
94.5
9o
205

i.
104.5
97

97.5
Ju08
107
112
leo7.5
722.5
104.75
99.7-
104

160.5
195

104

150.7*
81
166
96

D
Unterfranken .
Ver. Stahlwerke
Ver. Ultramarin
Beſtdte Kaufhof
Weſteregeln Kall
Zeuſtoff Waldhof

Al a. 2. Lred igel.
Badiſche Banl
Bt. f. Brauinduſt.
Bahzer, Onp. u. B
Berl. Handelsgei.
Hnpothelbl.
Comm. u. Pritbalblt
Dt. Ban zu. Dite.
Dt. Eff. u. Wechtel.
Dresdner Bon
Franki. Banl.
Eyp. Bon!
Mein, Enp. Banl
Pfälz. Ehp. Ban
Reichsbani=Anl.
Rhein. Hyp.=Bant
Sidd. Bod.Vr.81
Wür ik Aotenban

A. G.i. Beriehnen
Allg. Lolkalb Araf
79. Dt. Reids. Ezalt

Hopag
Lübed=Büchne:

Nordd Lſond
Südd Eiſenb.:0
Alltanz u. Stnut

Berſicherung
Verein. Ber
Franiona Rücku4
Mannh. Verſich

Otan: Minen
Knen

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

geſtatteten Schlafraum, ſeit der engliſche Ingenieur Miſter
Cardiff heute zu dem Schiffspatron, auf einen dunklen Strich
im Oſten deutend, geſagt hat: Die Küſte von Paläſting
mit Jaffa.
Sigrid iſt zufällig an den beiden Männern vorübergegangen,
und ein heftiger Stich hat ihre Bruſt bei den gehörten Worten
durchfahren.
Jaffa! Die Stadt, in deren Nähe die Donawendſche Fabrik
und ihr Stapelplatz liegen! Die Stadt, in der Fred zum
letzten Male frei und wohlbehalten geſehen wurde, als er den
Konſul aufſuchte.
Den ganzen Tag über dehnte ſich die Küſte nur wie ein
graublauer Streifen öſtlich der Fahrtrichtung aus. Erſt gegen
Abend wurden die weißen Mauern einer ſich terraſſenförmig
an einem Hügel heraufziehenden Stadt undeutlich ſichtbar.
Für kurze Zeit lagen dann die Strahlen der untergehenden
Sonne flammend rot darüber, aber alles war zu weit entfernt,
um Einzelheiten erkennen zu laſſen.
Nun ſteht die Sichel des zunehmenden Mondes am Him=
mel
, unzählige Sterne ſpiegeln ſich in den ſchwarzblauen Waſſern
ringsumher, nichts iſt zu hören als das eilige Arbeiten der
Motoren und das leiſe Gluckſen der Meereswellen.
Im Nordoſten verſchwinden allmählich die im Mondlicht
geiſterhaft verſchwimmenden Mauern der weißen Stadt.
Sigrid hat den blonden Kopf an die Reling gelehnt und
ſtarrt unentwegt hinüber. So nah wenigſtens verhält=
nismäßig
nah iſt ſie dem Geliebten, und er ahnt es
nicht, und ſie kann ihm nicht das leiſeſte Zeichen geben, ob=
wohl
die Sehnſucht nach ihm ihr faſt das Herz zerſprengt!
Leiſe flüſtert ſie immer wieder ſeinen Namen vor ſich hin,
während Tränen ihren Augen entſtrömen, ohne daß ſie ſich
deſſen bewußt iſt.
Oh Sie ſind noch auf, Fräulein Tuswohl? ſagt
des Emirs Stimme plötzlich erſtaunt neben ihr. Darf ich Ihnen
ein wenig Geſellſchaft leiſten? Auch ich bin ein Freund ſolch
ſtiller, ſtimmungsvoller Nächte mit ihren geheimnisvollen
Zaubern er unterbricht ſich erſchrocken. Bei einer zu=
fälligen
Bewegung Sigrids, wobei das Mondlicht auf ihr Ge=
ſicht
fällt, hat er bemerkt, daß dieſes ſchöne, mädchenhafte Ge=
ſicht
von Tränen überflutet iſt.
Mein Gott Sie weinen ?
Sigrid trocknet verlegen die Tränen von ihren Wangen,
Verzeihen Sie, Miſter Talhore.
Was iſt da zu verzeihen? Sie haben Kummer und
Tränen erleichtern. Hoffentlich haben Sie nicht Heimweh
und bereuen am Ende ſchon jetzt, mit uns gegangen zu ſein?
Nein, durchaus nicht.
(Fortſetzung folgt.)

Me von mie gegangen
Roman von Erich Ebenstein
Nachdruck verboten

Leila, die heute ihre Schüchternheit ſchon ziemlich verloren
hat, erzählt Sigrid viel aus ihrem Genfer Penſionatsleben,
der Emir ſchildert ihr Indien und ſucht ſie mit deſſen Sitten
und Gebräuchen bekannt zu machen. Auch macht er ſie auf die
Gegenden aufmerkſam, die man durchreiſt. Bei jeder Station
erſcheint Indra, verbeugt ſich mit gekreuzten Armen vor ſeinem
Herrn und fragt, ob dieſer Befehle für ihn habe.
Die Erlebniſſe der letzten Zeit in Wien verſinken allmählich
wie ein böſer, beklemmender Traum hinter Sigrid.
Anfangs hat es Sigrid Kopfzerbrechen gemacht, wie ſie den
Emir anſprechen ſolle. In Wien hatte er ſich Miſter Talhore
genannt, und ſie ſprach ihn daher mit dieſem Namen an. Aber
gewiß beſaß er in ſeiner Heimat noch einen beſonderen Titel?
Sigrid beſchließt endlich, ihn offen danach zu fragen.
Schließlich konnte man ja von ihr keine nähere Kenntnis indi=
ſcher
Titulaturen vorausſetzen anderſeits wollte ſie nicht un=
höflich
erſcheinen.
Der Emir lächelt gütig über ihre etwas verlegen vorge=
brachte
Frage.
Oh, wir wollen uns mit ſolchen Nebenſächlichkeiten das
Leben nicht beſchweren, liebes Fräulein Tuswohl. Titel ziehen
immer Schranken zwiſchen Menſchen, und ich möchte nicht, daß
ſolche uns trennen.
Aber wie ſoll ich Sie dann anreden?
Wie bisher einfach Miſter Talhore. Talhore iſt das
Land am Fuße des Himalaja, das meine Vorfahren einſt als
Maharadſchahs beherrſchten. Das edle, gütige Antlitz des Emirs
verdüſterte ſich plötzlich, und ein ſcharfer Zug von Bitterkeit ent=
ſtellt
es für einen Augenblick. Das Glück iſt von uns gewichen,
Unglück hat meine Familie verfolgt und .. beinahe ausge=
rottet
. Seit ich als ſchlichter Privatmann nach Delhi geflüchtet
bin, bin ich nur mehr ein Emir von Talhore. Daheim tituliert
man mich Hoheit, auf Reiſen höre ich mich am liebſten Miſter
Talhore genannt. Denn es grüßt mich wie ein Ruf aus der
fernen Heimat, ſchließt er mit melancholiſchem Lächeln.
Sigrid hört aus den Worten des Emirs viel mehr heraus,
als die Worte ſagen.
Ein aus der Heimat Vertriebener alſo iſt dieſer Mann, dem
ihr Herz von Stunde zu Stunde wärmer entgegenſchlägt!
Zehntes Kapitel.
An Jaffa vorüber.
Schwarzblau dehnen ſich die Fluten des Mittelländiſchen
Meeres um die weiße Jacht des Emirs, die ſeit Konſtantinopel
das Heim der Reiſenden bildet.
Alles, was nicht im Dienſt des Schiffes beſchäftigt iſt, hat
ſich bereits zur Ruhe in die Kabinen des Deckhauſes zurück=
gezogen
. Nur Sigrid iſt, nachdem ſie ſich bereits von dem
Emir und Leila verabſchiedet hat, noch einmal auf Deck zurück=
gekehrt
, hat ſich dort ein ſtilles, einſames Plätzchen geſucht
und hängt nun ihren Gedanken nach.
Sie kann keine Ruhe finden in dem etwas engen, wenn
auch ſehr elegant und mit allem erdenklichen Komfort aus=

auch das beſchäftigt Sigrids Gedanken während der
zhuurm Bahnhof kaum, ſondern nur das Gefühl, daß ſie
ftgrarfe, markante Geſicht ſchon einmal geſehen hat, und
Awuü, vor ganz kurzer Zeit.
fällt es ihr auch ein, wo. Vor dem Portal des Hotels
Imyuchtional. Juſt als ſie dieſes nach der Vorſtellung bei
mieſim verließ. Er hatte damals neben dem Torhüter, einem
gwigt=ſtanden und ſich mit dieſem in einer ihr unverſtänd=
cheſchinrrache
unterhalten.
Ihrer Annäherung brach er das Geſpräch raſch ab und
ſtwiu d eiligſt im Menſchengewirr der Ringſtraße.
M Xam dieſer Menſch nun heute morgen in die Florian=
cde
zur Stunde ihrer Abreiſe, und ſah ſie mit ſeinen
u ſchwarzen Augen ſo merkwürdig an, als wolle er
izihe eſicht nur ja recht genau einprägen?
erkd hat keine Zeit, den Gedanken weiter zu verfolgen.
ihrihof iſt erreicht, und das Auto hält. Da kommt auch
jorr Emir aus der Halle mit freundlichem Lächeln auf ſie
uiſtkegrüßt ſie.
n ſitzt bereits wohlgeborgen im Coupé und erwartet
ſir lein Tuswohl. Darf ich Sie zu ihr führen?
fort. Nur muß ich mich erſt nach meinem Gepäck um=
mau
hoffentlich ſchon da iſt.

Die Bankſa
eſteht noch
von Mitt
Es er

Koffer neben einem Stapel anderer Gepäckſtücke vor
Kallter der Gepäckaufgabe ſtehen.
älterer Mann mit braunem, bartloſem Geſicht, dem

Aanfdf
ermögen 26.
gen durch
Vorräte
überſichtlicht
Preisverhält,
jie weitene Er
nmlung 28. Mar

m=ſiaten anſieht, verhandelt gerade mit dem Aufgabe=
Ira, erklärte der Emir, der ſich beim Ausſteigen Sigrids
wſhundkoffers bemächtigt hat, wir wollen ihm gleich auch
mogepäck übergeben, damit er es Ihnen nachher ins
Mkit eicht.
3ſ Minuten ſpäter verläßt der Orientexpreß die Halle des

ſemurt üdbahnhofs. Vorher hat Indra Sigrids Handkoffer
bſt ſem wohlaſſortierten Frühſtückskorbe ins Coupé gebracht
ſhen im letzten Abteil des Wagens Platz genommen.
Aſſtiv merkt, daß der Emir den ganzen Wagen für ſich und
neulg eitung hat reſervieren laſſen, und daß es ein elegant
8guitt ter Salonwagen mit eigenen Schlafgelegenheiten und
er AufſichtsratsY=üileiſhtäumen, ſowie einem mit bequemen Fauteuils und
infolge der Arboßern 2wiegelſcheiben verſehenen Salon, nach dem Muſter
rung des Abſags eierücliſcher Pullmanwagen, iſt.
age eines Aktionär; 9 Abesher iſt Sigrid ſo vornehm gereiſt, nie aber auch ſo
ſthſche Zementindubenüißüsdig und anregend unterhalten worden wie jetzt von
en Leiſtungsähue temls Emirs und ſeiner Tochter, die förmlich darin wett=
delberger
Wen Verns/ /y die Eintönigkeit der langen Fahrt nicht zum Bewußt=

Hauptſchriftleitung: Rudol: Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten. Max Streeſe: für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer: für den Handel: Dr. C. H. Queiſch: für den Sport: Karl Böhmann;
für Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Lr. Herber: Nette: Anzeigen=
leiter
: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Pauk Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. III. 35. 20762 ruck und Verlag: 2. C. Wiltich
Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung Vormittags 121 Uhr nachmittags 67 Uhr.

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Kataſtrophe im Waſchhaus?

Man hönnte denken, da ſei der Waſchkeſſel
geplatzt oder es hätte eine Exploſion gegeben
aber Frau Müller ſchreit bloß ſo ſehr,
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lich
iſt das Einweichwaſſer ganz ſchwarz!!
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