Einzelnummer 10 Pfennige
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 117
Montag, den 29. April 1935
197. Jahrgang
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iſt Preisiſſe Nr. 3 güliſg.
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Dreier=Konferenz in Penedig.
Ikalien ſondierk. — Vorbereikende Beſprechungen mit Oeſkerreich und Ungarn.
Abſtriche am Donaukonferenz=Programm.
mit dem polniſchen Außenminiſter zufrieden ſein könne. Polen
ſtelle ſich poſitiv zur römiſchen Konferenz und
Diplomakiſche Vorbereitung
zum Projekt des Donaupakts ein. Das könne auch
nicht anders ſein, denn durch ein unabhängiges
Oeſter=
der Donaukonferenz.
reich führe die einzige bequeme Landverbin=
DNB. Rom, 28. April.
nmut unterrichteten italieniſchen Kreiſen wird eine Wiener
Natzatt beſtätigt, wonach am 4. Mai in Venedig eine
Be=
priklug zwiſchen Vertretern Italiens, Oeſterreichs und Ungarns
ſtauſüdeen ſoll. Dabei wird Italien durch Staatsſekretär Suvich
TyIsbeniten ſein. Die Ausſprache wurde auf Grund der
konſul=
tatin Verpflichtung der Dreierprotokolle von Rom, die zwiſchen
Ftchln. Oeſterreich und Ungarn im März v. J. abgeſchloſſen
eEtmalßl vomu ſind, vereinbart und trägt vorbereitenden Charakter für
ieß ſen aukonferenz.
Franzöſiſche Sonderwünſche.
EP. Paris, 28. April.
ſe Einberufung einer Konferenz zwiſchen Italien, Oeſter=
TOgTäſeigkno Ungarn, die am 4. Mai in Venedig zur Vorbereitung
159 1—ſerwigemeinen Donaukonferenz zuſammentreten ſoll, iſt dem
sose 0.3 Ockre” zufolge in Paris mit größter Befriedigung aufgenom=
Fios ereliſ urden. Die diplomatiſche Vorbereitung der Donaukonfe=
„FaseA enſß”i vom Quai d’Orſay trotz der Inanſpruchnahme durch
—te /fnö.öſiſch=ruſſiſchen Verhandlungen nicht vernachläſſigt
wor=
ſenp liss dem Konferenzprogramm ſeien bereits die größten
Eirfſerg gen ausgeſchaltet worden. Z. B. ſei zwiſchen den Kanz=
AürAAleieſme= verſchiedenen beteiligten Länder vereinbart
wor=
nſaß nicht von der Aufrüſtung Ungarns und
arlsſtaß’s ut larr iens geſprochen werden ſolle; nur die
und all uſlfüfſtung Oeſterreichs werde im Rahmen des
jeſt bätſchließenden mitteleuropäiſchen Paktes
enit werden, da ſie bereits Gegenſtand
9 Helt ühluer Schritte geweſen ſei. Die Fräge der
„RAElVekuration der Habsburger werde ebenfalls vor der
orxierß zwiſchen den Kanzleien in einer alle Beteiligten
zu=
jeititällenden Weiſe geregelt werden, jedoch bleibe zwiſchen
sion
en) int=leien noch die ſchwierigſte Angelegenheit zu
ension 32 kläu/ nämlich die Beziehungen zwiſchen Italien
ten Kelyundiſl=goſlawien.
Flage. 51
* Slußenpolitiker des „Echo de Paris”, Pertinax, widmet
im Hause.
Hroereitung der Donaukonferenz ebenfalls einen
Leit=
urtince? ertinax ſieht vor allem die Bedeutung dieſer Konferenz
im Möglichkeit, neben dem allgemeinen Donau=
Meide auftgrusführungsverträge” alſo militäriſche
STorStet 2
u große 04
arieteiy
a88eMbſAnmen, abzuſchließen; jedoch glaubt Pertinax nicht, daß
nu. Haad’s zciüberi von gewiſſer Seite berechneten 36 zweiſeitigen
veein’ä gen kommen werde, da von den in Frage kommenden
Mänfön cöchſtwahrſcheinlich Deutſchland. Ungarn und Polen ſich
ſauielfan” ien. Verträgen nicht beteiligen würden. Die entſcheidende
Zaritl werde ſich alſo zwiſchen Frankreich, Italien und den
Breiſtſitgliedſtaaten der Kleinen Entente abſpielen, und auf die
ſuſtemnarbeit zwiſchen dieſen Ländern komme es auch allein
hn. M entiuax ſchließt mit dem Wunſch daß der italieniſche
Meglſenschef ſo ſchnell wie möglich mit den Vertretern der
Ellllleilm Entente an die Liquidierung der zehnjähri=
Bemſ eändſchaft herangehen möge, da dies eine
unerläß=
ſche//lrſedingung für die Donaukonferenz ſei.
Euft
„Polen gehl ſeine eigenen Wege."
721
Warſchau, 28. April.
Geit kurzem in der franzöſiſchen Preſſe bemerkbare
leb=
aftek vereſſe für Polen findet in den polniſchen Blättern
wei=
eſtglttde Beachtung.
Stimmführer der oppoſitionellen Kreiſe, die den
An=
chluſſier polniſchen Politik an Fvankreich wünſchen, äußert ſich
ſer libennte Abgeordnete Prof. Stronſki im „Kurjer Warſzawſki”
Das A dendblatt des Regierungslagers „Kurjer Poranny” ſtellt
z„/ägedet ſeſt, daß Polen ſeine eigene polniſche
Poli=
ik ufſGrund ſeiner eigenen Intereſſen treibe,
ieſinjübrigen mit den Intereſſen des
Frie=
so0lenſi ioch deckten. Die Grundlagen der polni=
IcheſUirßenpolitik. fährt das Blatt fort, ſeien einfach und
dar. / hr. Grundelement ſei die innere Kraft und die militäriſche
P5tärü des Landes, das zweite Element ſeien gute
Be=
iehhinen mit den Nachbarn, d. h. in erſter
Li=
lieſut Deutſchland und Sowjetrußland, wodurch
ehlür AAn, und für die Welt der Frieden garantiert werde. Alle
of2 Torciſ ionen, die das Gleichgewicht in den
Be=
iehürg en mit den beiden Nachbarn ſtören
eönſrey-, müßten von Polen abgelehnt werden.
foM0 Ils Etes Element der polniſchen Außenpolitik ſeien die
Bünd=
ſiſſe ſn Frankreich und Rumänien zu bezeichnen. denen Polen
190reu Uſhs.
bgeitt man ſich in Frankreich dieſe einfachen Wahrheiten
zelarnah, werde man die Politik vollauf verſtehen. Man werde
Zerſtdch, waß in Oſteuropa der entſcheidende Faktor
bein ſüſ, daß die franzöſiſche Politik ſich dieſer
Catſſhe anpaſſen müſſe. Man werde in Paris dann
uch Arſthen, daß Polen nur ſeine eigenen Wege
Aehſ kſönne, die ſelbſtverſtändlich oft mit den Wegen
Frank=
eichsls) ſSerühren können.
2A ſoem amtlichen „Kurjer Warſzawſki” iſt die Haltung
NM olgts gegenüber dem Donaupakt ſowohl im
Hin=
zplick Arſiin Verhältnis zu Deutſchland, als in Rückſicht auf ſeinen
Aeinimlmuf Ungarn ſehr wichtig. Wenn Polen, ſo ſchreibt das
Slatu lie, in der Frage des Oſtpaktes, ſich auch dem Donaupakt
widewie, ſſſo würden ihm erhebliche Schwierigkeiten erwachſen. Es
ſcheinatwch, ſagt der Artikel, daß Suvich mit der Unterredung
dung Polens n ach Weſten, die nicht von Deutſchland
ab=
geſchnitten werden könne. Die Zuſammenkunft in
Ve=
nedig, heißt es abſchließend, ſei zugleich die beſte
Wider=
legung der Gerüchte über einen polniſch=
deut=
ſchen Geheimvertrag und die Einſtellung Polens zum
öſterreichiſchen Problem der beſte Beweis für die Unabhängigkeit
der polniſchen Politik.
Muſſolini kündigk eine „harte Zeit” an.
DNB. Rom, 28. April.
Ganz Italien ſtand am Sonntag im Zeichen des Feſtes der
nationalen Arbeit. Die Hauptfeiern beſtanden in Rom in einem
Empfang der Akademie von Italien, bei dem in Gegenwart
des Königs Preiſe für wiſſenſchaftliche und künſtleriſche
Lei=
ſtungen verteilt wurden, und in einer Maſſenveranſtaltung auf
der Piazza Venezia, bei der Muſſolini Arbeitsauszeichnungen,
Verdienſtkreuze und an mehrere tauſend Arbeiter für ihren
Lebens=
abend Renten verteilte. Bei dieſer Gelegenheit hielt Muſſolini
eine Anſprache, in der er u. a. ausführte: Immer gebe es noch
einige klägliche Ueberreſte intellektueller Kreiſe, die dem Leben
der Nation fernbleiben, die aber nicht mehr wert ſeien als der
Staub auf dem Schuhzeug eines im Marſch befindlichen
Gigan=
ten, und dieſer Gigant ſei das italieniſche Volk. Die Lage habe
ſich übrigens gebeſſert, die Arbeitsloſigkeit ſei zurückgegangen
und der Horizont könnte ſich noch mehr aufhellen, wenn die
Politik die Wirtſchaft unterſtützen würde, wenn in Europa der
wahre Friede erſtarken würde, der niemand unterdrückt. „Ich
kenne euch wohl und leſe in euren Augen eure intimſten
Hoff=
nungen. Ich weiß, daß ihr kein bequemes Leben erwartet und
ſage euch deshalb, daß das Herannahen einer härten
Zeit ſehr nahe iſt, die die Anſpannung aller Kräfte des
italieniſchen Volkes erheiſchen wird, um jene Ziele zu erreichen,
die wir längſt klar umriſſen haben.”
*
Das engliſche Kabinett tritt Anfang dieſer Woche zum
erſten=
mal nach den Oſterferien zuſammen. Die Sitzung gilt der
Feſt=
legung beſtimmter Richtlinien für die am kommenden
Donners=
tag ſtattfindende außenpolitiſche Ausſprache im Unterhaus in
der nicht nur die Ergebniſſe der Konferenz von Streſa und Genf,
ſondern auch grundſätzliche Fragen der britiſchen Wehrpolitik
erörtert werden dürften. In der engliſchen Preſſe hat ſeit der
Veröffentlichung des bekannten Macdonald=Artikels im „News
Letter” in Vorbereitung der kommenden Unterhausausſprache
eine von Tag zu Tag ſich ſteigernde einſeitige Stimmungsmache
gegen die deutſche Wehr= und Außenpolitik eingeſetzt, die ſich
auch in der engliſchen Sonntagspreſſe breit machte.
DNB. Prag, 28. Mai.
Anläßlich einer Wahlverſammlung der Sudetendeutſchen
Hei=
matfront kam es am Samstag in Znaim, in Südmähren, zu wüſten
marxiſtiſchen Ausſchreitungen. Schon in den frühen
Morgenſtun=
den war durch Flugzettel der Marxiſten offen zu
Gewalttätigkei=
ten aufgefordert worden.
Kurz darauf wurde ein Werbekraftwagen der
Sudetendeut=
ſchen Heimatfront in der Nähe des Arbeiterhauſes mit Steinen
beworfen, einige ſeiner Fenſter eingeſchlagen und etliche ſeiner
Inſaſſen verletzt. Die Angriffe gegen den Kraftwagen
wiederhol=
ten ſich auf ſeinen, ſpäteren Fahrten durch die Stadt. Einige
Marxiſten wurden ſchon bei dieſem Vorfall feſtgenommen, weitere
bei einem Ueberfall auf einen Offizier im Ruheſtand, der auf der
Straße von einem marxiſtiſchen Stoßtruppführer angerempelt und
niedergeworfen wurde.
Am Mittag war das „Deutſche Haus”, in Znaim, der
Ver=
ſammlungsort, von einer großen Menge, die eine drohende
Hal=
tung einnahm, umlagert. Nachmittags verſuchten etwa 600
Marxi=
ſten, die Hauptfront des „Deutſchen Hauſes” zu ſtürmen, was aber
nicht gelang.
Bei der Abwehr wurden viele Ordner der Sudetendeutſchen
Heimatfront durch Steinwürfe und Knüppelſchläge verletzt. Die
gegen 18 Uhr eintreffende ſudetendeutſche Muſikkapelle hatte
eben=
falls einige Verwundete zu beklagen. Ihr Kraftwagen wurde
ſchwer beſchädigt. Sämtliche Fenſter des „Deutſchen Hauſes”
wur=
den eingeſchlagen.
Auch der Kraftwagen Henleins, des Führers der
Sudeten=
deutſchen Heimatfront, wurde bei der Anfahrt durch Steinwürfe
beſchädigt. Wiederholt mußte die Polizei mit aller Kraft
ein=
greifen, um die Abhaltung der Verſammlung überhaupt zu
er=
möglichen. Dabei wurde auch ein Polizeibeamter erheblich
ver=
letzt. Henlein wurde bei ſeinem Eintreffen mit einem
orkanar=
tigen Begrüßungsſturm empfangen. Nach der Verſammlung
ſetz=
ten die Gegner der Sudetendeutſchen Heimatfront, die ſich aus
deutſchen und tſchechiſchen Sozialdemokraten, ſowie tſchechiſchen
Nationalſozialiſten zuſammenſetzten, die Störungen vor dem
„Deutſchen Haus” fort, ſo daß die Amtswalter der Heimatfront
zunächſt das Haus nicht verlaſſen konnten. Endlich, gegen 22 Uhr,
konnte die Polizei den Platz vor dem „Deutſchen Haus” räumen,
wobei wieder zahlreiche Marxiſten feſtgenommen werden mußten.
Henlein konnte dann mit ſeiner Begleitung das „Deutſche Haus”
verlaſſen.
Urlaub 1935!
Eine Bekannkmachung des Treuhänders der Arbeit
für das Wirkſchaftsgebiet Heſſen.
Der Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Heſſen,
F. J. Schwarz, erläßt folgende Bekanntmachung:
Jedem ſchaffenden Deutſchen einen alljährlichen bezahlten
Er=
holungsurlaub zu gewähren, iſt eine urſprüngliche Forderung
nationalſozialiſtiſcher Sozialpolitik. Für die Regelung des
dies=
jährigen Urlaubs werden hiermit folgende Grundſätze bekannt
gemacht:
1. In allen Gewerben, für welche Tarifordnungen erlaſſen
ſind, gelten die in dieſen Tarifordnungen enthaltenen
Urlaubs=
regelungen als unabdingbare Mindeſtbedingungen. Ebenſo ſind
in allen Gewerben, für welche als Tarifordnungen weitergeltende
ehemalige Tarifverträge ſich in Kraft befinden, die darin
ent=
haltenen Urlaubsbeſtimmungen maßgebend. Sind dieſe
Beſtim=
mungen ungünſtiger als die nachſtehend aufgeführten
Empfehlun=
gen, ſo iſt die Urlaubszeit möglichſt den nachſtehenden Sätzen
an=
zupaſſen.
2. In allen Gewerben, in denen die Gefolgſchaft in der Regel
das ganze Jahr über beſchäftigt iſt und rechtsverbindliche
Ur=
laubsbeſtimmungen in einer Tarifordnung noch nicht erlaſſen
wurden, ſind als Urlaub für Gefolgſchaftsmitglieder je nach der
Dauer der Betriebszugehörigkeit mindeſtens 6 Werktage, ſteigend
bis zu mindeſtens 12 Werktagen, anzuſehen. Neben der Dauer
der Betriebszugehörigkeit ſoll bei der Staffelung auch die Dauer
der Zugehörigkeit zum gleichen oder ähnlichen Berufszweig
berück=
ſichtigt werden.
3. Für Schwerbeſchädigte empfehle ich die Feſtſetzung eines
Zuſchlags von 3 Tagen zu dem in ſonſtigen Fällen zu
gewähren=
den Urlaub.
4. Für jugendliche Gefolgſchaftsmitglieder empfehle ich im
Wirtſchaftsgebiet Heſſen folgenden Urlaub: Bis zum 15.
Lebens=
jahr 18 Werktage, vom 15. bis 16. Lebensjahr 15 Werktage, vom
16. bis 17. Lebensjahr 12 Werktage, vom 17. bis 18. Lebensjahr
9. Werktage. Zum Zwecke der Teilnahme an einem Lager der
Hitlerjugend ſollen im Rahmen des zuſtehenden Urlaubs
minde=
ſtens 12 Urlaubstage auch Angehörigen derjenigen Jahresgruppen
gewährt werden, denen ſonſt ein geringerer Urlaub zuſtände. Der
Urlaub der Jugendlichen ſoll in die Sommermonate verlegt
wer=
den, damit in dieſer Zeit die Zeltlager der Hitlerjugend beſucht
werden können. Eine großzügige Rückſichtnahme auf die
Erfor=
derniſſe einer geſunden körperlichen und ſeeliſchen Ertüchtigung
unſeres jugendlichen Nachwuchſes iſt hier beſonders am Platze:
5. Vor Urlaubsbeginn ſoll der übliche Lohn (Gehalt) oder
bei Akkordarbeit ein feſtzuſtellender Durchſchnittsſatz als
Urlaubs=
entgelt gezahlt werden.
6. In Betrieben, welche durch Betriebsordnungen oder
Einzel=
vereinbarungen ihren Gefolgſchaftsmitgliedern einen zeitlich
aus=
gedehnteren Erholungsurlaub gewähren, als er in den
vorge=
nannten Mindeſtſätzen empfohlen wird, gelten ſelbſtverſtändlich
die günſtigeren betrieblichen Regelungen.
7. Das Beſtreben, jedes Gefolgſchaftsmitglied in den Genuß
eines wohlverdienten Urlaubs zu bringen, muß jeden ſozial
ge=
recht denkenden Betriebsführer erfüllen. Die hier angeführten
Grundſätze der diesjährigen Urlaubsregelung ſollen als
Richt=
ſchnur für den aufzuſtellenden Urlaubsplan dienen. Ich vertraue
auf die Einſicht der Betriebsführer und auf ihren durch die Tat
zu beweiſenden Willen, den empfohlenen Urlaub als
Mindeſt=
regelung allgemein zu gewähren." Ich behalte mir vor, dieſen
Grundſätzen dort, wo es ſich als zwingend notwendig erweiſt,
durch Erlaß von Tarifordnungen oder Zuſatzregelungen für
be=
ſtehende Tarifordnungen rechtsverbindliche Form zu geben.
Vom Tage.
Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler beſichtigte am
Sonntag vormittag das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg.
Auf Einladung des Generals der Flieger, Göring, ſprach im
Preußenhaus der Frankenführer Julius Streicher vor Offizieren
und Beamten der Luftwaffe. Er ſprach über Raſſe. Vererbung.
Ausleſe und Naturgeſetzlichkeit. Generalleutnant Staatsſekretär
Milch dankte dem Frankenführer im Namen der Offiziere und
Be=
amten.
Am Sonntag vormittag nahm Kardinal Faulhaber auf dem
Münchener Flughafen die feierliche kirchliche Weihe von zwei
neuen Miſſionsflugzeugen vor, die in den Dienſt der „Miva”
ge=
ſtellt werden. Es handelt ſich um „Das fliegende Kreuz”, ein
Dor=
nier=Amphibium, und „St. Johannes”, einen zweiſitzigen
Eindek=
ker. Außerdem wurden zehn Miſſionskraftwagen geweiht. An der
Weihe nahmen zahlreiche Ehrengäſte, darunter Ozeanflieger Köhl.
teil.
Die 14. Internationale Meſſe in Poſen wurde am Sonntag
vormittag durch den Staatspräſidenten eröffnet. Unter den
Ehren=
gäſten befanden ſich als Vertreter des Deutſchen Reiches der
Po=
ſener Generalkonſul Dr. Lütgens, der Sonderkommiſſar für die
Poſener Meſſe, Dr. Maiwald, ferner der Oberpräſident und
Gau=
leiter von Schleſien, Wagner, und der ſchleſiſche
Landesbauernfüh=
rer von Reibnitz. Als Vertreter Danzigs waren die Senatoren
Huth und Batzer erſchienen.
Einer Meldung der Amtlichen Sowjetruſſiſchen
Telegraphen=
agentur zufolge hat der Vollzugsausſchuß der Kommuniſtiſchen
In=
ternationale mitgeteilt, daß es nicht gelungen iſt, eine
Einheits=
front zwiſchen Sozialdemokraten und Kommuniſten zu den roten
Maifeiern in der Welt zuſtande zu bringen.
Unter Vorſitz Kalinins fand in Moskau eine Sitzung des
Präſidiums des Zentralvollzugskomitees der Sowjetunion ſtatt.
In der Sitzung wurden die Orden des „Roten Sterns”, der „Roten
Fahne” und der „Lenin=Orden” an eine Reihe von Armeeführern.
Parteifunktionären und Direktoren der großen metallurgiſchen
Werke und Traktorſtationen für ihre Verdienſte um die
Planerfül=
lung im Jahre 1934 verliehen.
Das rumäniſche Rüſtungsprogramm verteilt ſich auf mehrere
Jahre. Die Finanzierung ſoll durch eine nationale Rüſtungsanleihe
und durch neue Steuern erfolgen. Sämtliche Mitglieder des
Ver=
teidigungsrates ſprachen ſich einſtimmig für die Durchführung des
Planes aus.
Der Kaiſer von Abeſſinien hat eine Abordnung nach Arabien
entſandt, um ſich, wenn möglich, die Unterſtützung des Königs Thu
Saud im gegenwärtigen Konflikt mit Italien zu verſchaffen. Der
König der Wahhabiten hat ſich jedoch geweigert, zum italier
abeſſiniſchen Konflikt Stellung zu nehmen und ſich an Abeſſiniens
Seite zu beteiligen.
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 29. April 1935
Sportkurſe der NS=Gemeinſchaft Kraft durch Freude.
An die Darmſtädter Bevölkerung ſowie an alle Vereine
des Reichsbundes für Leibesübungen!
Mitte Mai beginnen hier in Darmſtadt die Sportkurſe der
NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” in engſter
Zuſammen=
arbeit mit der Ortsgruppe des Reichsbundes für Leibesübungen.
Mit voller Abſicht und im Einvernehmen mit dem
Gau=
ſportamt der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” wurden
dieſe Kurſe bis zum jetzigen Zeitpunkt zurückgeſtellt, um zunächſt
die Neuorganiſation der Turn= und Sportſache gemäß den
Richt=
linien des Reichsſportführers in Darmſtadt in die Wege zu leiten.
Dieſe Arbeit hat ihren vorläufigen Abſchluß in der
plan=
mäßigen Zuſammenfaſſung aller Turn= und Sportvereine im
Reichsbund für Leibesübungen gefunden.
Mit aller Tatkraft kann daher nunmehr die nächſte große
Aufgabe, nämlich die Einführung der Sportkurſe durch die NS.=
Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” in Angriff genommen
wer=
den. Beide Organiſationen werden zukünftig hier in Darmſtadt
im engſten Einvernehmen zuſammenarbeiten.
Aufgabe der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch
Freude” iſt es. entſprechend dem Willen des Führers und des
Parteiprogramms den letzten deutſchen Volksgenoſſen im Rahmen
der Feierabendgeſtaltung zu Sport und Spiel und damit zur
För=
derung der Volkskundgebung heranzuholen. Insbeſondere gilt
dies für ſolche Volksgenoſſen, die bis jetzt noch niemals
empfun=
den haben, welche Kraft und Freude durch regelmäßige
Leibes=
übungen ausgelöſt wird.
Aufgabe der Turn= und Sportvereine iſt es, die
leiſtungsfähigen Volksgenoſſen, in planmäßiger Schulung weiter
aus= und fortzubilden.
So hat jede Organiſation ihre beſondere Aufgaben zu
erfül=
len und beide haben ſich gegenſeitig zu ergänzen.
Wie die Statiſtik des vergangenen Jahres zeigt, gehörten
90 Prozent aller Teilnehmer der in anderen Städten bereits
ab=
gehaltenen Sportkurſe der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
niemals einem Turn= und Sportverein an. Intereſſieren dürfte
die Tatſache, daß dagegen 35 Prozent der Teilnehmer zur
wei=
teren Fortbildung Vereinen beigetreten ſind.
Dieſer Erfolg beweiſt, daß die nationalſozialiſtiſche Bewegung
ſeit ihrer Machtergreifung auch auf dem Gebiete der
Leibes=
übungen richtig gehandelt hat, indem ſie durch „Kraft durch
Freude” nicht nur das ganze deutſche Volk zur Pflege der
Leibes=
übungen zu erfaſſen verſucht, ſondern auch die Turn= und
Sport=
vereine ſtärkt und ihre wertvolle Arbeit fördert.
Hier in Darmſtadt ſind alle Vorausſetzungen gegeben, um
dieſe Arbeit zu einem vollen Erfolge zu führen.
Wir richten daher an die geſamte Darmſtädter Bevölkerung
ſowie an alle Turn= und Sportvereine Darmſtadts den Appell,
mit uns zuſammenzuarbeiten auf dem nunmehr beſchrittenen
Wege.
„Darmſtadt in der Leibesübung voran”,
das ſoll unſer gemeinſames Ziel ſein, und der Inhalt unſerer
Arbeit;
„Alles für Deutſchland!“
Kundgebung der Hitler=Jugeu=
Ueberweiſung der über 14 Jahre allen Jungvolkjungen in die HJ. und der Jungmädel in den Bom:
der Sprechchor der HJ., der einem Bekenntnis zum Deutſchw.
Adolf Hitlers gleichkam. Dann übergab Jungbannführer Blö.
Der feierliche Akk auf dem Paradeplaß.
mit einer kurzen Anſprache auf die Bedeutung dieſer Handu/
Darmſtadt, den 27. April 1935.
Deutſcher Reichsbund für Leibesübungen, Ortsgruppe Darmſtadt.
(gez.) Löwer.
NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟, Ortsgruppe Darmſtadt.
(gez.) Schreiner.
— Heimabend der Frauengruppe des VDA. Es wird
noch=
mals auf den Heimabend hingewieſen, den die
Frauen=
gruppe des VDA. am Dienstag, 30. 4. 1935. abends, im
Saale des Gaſthauſes „Zur Krone” (Schuſtergaſſe) veranſtaltet.
Es gilt, durch Handarbeiten den notleidenden Volksgenoſſen in
Polen und im Sudetenland zu helfen. Die Mitglieder
aller Darmſtädter Frauenvereine ſowie die
auslandsdeutſchen Frauen ſind herzlichſt
ein=
geladen. Während des Abends wird ein Oſtpreußenfilm
vorgeführt.
Heſſiſches Landeskheaker Darmſtadt.
GROSSES HAUS Dienstag.30. April Anfang 19.30. Ende 22,45 Uhr. — Hauptmiete 4,
21. Vorſtellung. „Der tolle Chriſtian”, Drama von
Theodor Haerten. Donnerstag,
2. Mai Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. — Hauptmiete C.
22. Vorſtellung. „Figaros Hochzeit”, komiſche Oper
von W. A. Mozart. KLEINES HAUS Montag,
29. April Anfang 20.00, Ende 22.15 Uhr. — Kraft durch
Freude (geſchloſſene Vorſtellung). „Die Freunde
von Salamanca”, komiſche Oper von Frz. Schubert. Freitag,
3. Mai Anfang 20.00 Ende 22.15 Uhr, — Kraft durch
Freude (geſchloſſene Vorſtellung). „Die Freunde
von Salamanca”, komiſche Oper von Frz. Schubert.
* Auf dem Paradeplatz war geſtern das Jungvolk, die
Jung=
mädel die HJ. und BDM. mit ihren Fahnen und Wimpeln
auf=
marſchiert um der feierlichen Ueberweiſung der über 14 Jahre
alten Jungvolkjungen in die HJ. und der Jungmädel in den
BDM. beizuwohnen. Der Muſikzug der HJ. unter der Leitung
ihres Dirigenten H. Schmidt eröffnete mit einem flotten Marſch
den Feierakt. Nach dem Fanfarenmarſch des Jungvolks ſprach
Hit=
lerjunge Horſt ausdrucksvoll das Gedicht „Hitler” von Baldur
von Schirach, dann ergriff Oberbürgermeiſter Kreisleiter
Wam=
boldt das Wort und betonte, daß er hierhergekommen ſei, um
die Hitlerjugend bei dieſem bedeutungsvollen Schritt zu
begrü=
ßen. Zum letzten Male heißen die jetzt über 14 Jahre Alten Pimpfe
und Jungmädel, ſie reihen ſich nun ein in die Reihen der HJ.
und des BDM. Sie können ſtolz ſein zu der Jugend zu kommen,
die den Namen des Führers trägt, wo es gilt ſich in Bewährung
und Treue für das deutſche Volk einzuſetzen. Keiner kann leben,
wenn das deutſche Volk nicht lebt und allzeit müſſen wir bereit
ſein, alles einzuſetzen für das Leben des Volkes.
Nach einem Marſch übergab die Jungmädeluntergauführerin
Mar. Herſchelmann mit herzlichen Abſchiedsworten und einer
eindringlichen Mahnung die Jungmädels der BDM.=
Unterführe=
rin Grete Born, die in ihrer Begrüßungsanſprache darauf
hin=
wies, daß jetzt gleichſam der Ernſt des Lebens beginne, die
über=
wieſenen Jungmädels ſollen jetzt auch zu ernſterer, tieferer Arbeit
herangezogen werden, ſollen weltanſchaulich geſchult werden.
Fro=
hen Mutes mögen ſie an ernſtes Schaffen gehen, und es wird
ihnen nicht ſchwer fallen, mitzuarbeiten in den Reihen des
BDM. im Geiſte unſeres Führers. Heil Hitler!
Dem Lied „Wir ziehen auf ſtillen Wegen”, das die Singſchar
des BDM. unter Leitung von E. Heddäus anſtimmte, folgte
hinweiſend, dem Bannführer Freudenberg ſeine Jungen. Diicl
gab ein Bild von der Arbeit in der HJ. und von den Pflict
eines Hitlerjungen, der geſchult wird mitzuarbeiten am Au=)
des Dritten Reiches. Wir wollen ein hartes Geſchlecht weme
das in Treue zu ſeinem Führer und Vaterland ſteht und berei /i
ſein Leben zu geben. Alles zerbricht an dem harten Kern
Hitlerjugend, die mit Stolz ihr braunes Ehrenkleid mit der
weiß=roten Hakenkreuzbinde trägt. In der HJ. leiſtet der Imn
Dienſt am Staat und in gemeinſamer Zuſammenarbeit mit Eltt
haus und Schule wird in der HJ. die Jugend für das D=
Reich geſchult. Sie will nicht mehr ſein, wie die anderen,
abe=
will mehr Pflichten haben, denn ſie trägt die Verantwortung,,
das Reich dermaleinſt nicht zerſplittert. Es geht um die Gen
ſchaft, um die Einheit des deutſchen Volkes. Die HJ tut i.
Dienſt am Volk und Vaterland, ſie hat einen unerſchütterlt
Glauben an den Führer und an Deutſchland. Dieſer unerſchü
liche Glaube bindet. Jeder Einzelne in der HJ. iſt bereit, ſichy
den Führer einzuſetzen, ſie bildet eine Gemeinſchaft ohne Um
ſchied der Konfeſſion. Die nationalſozialiſtiſche deutſche
Arbe=
jugend läßt es ſich nicht gefallen, daß an ihr herumkritiſiert mi
Sauberkeit, Pflichtbewußtſein. Treue und Gehorſam ſind die
griffe, nach denen in der HJ. gehandelt wird. Nationalſozial:
ſind Kämpfer für die Ideen des Führers, Kameradſchaft,
Ge-
ſam und Gemeinſchaftsleben wird in der HJ. gefordert. Alle —
ſen mitarbeiten und in Treue zu unſerem Führer ſtehen.
Hitler!
Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf unſeren Führer 2u0
Hitler und auf Baldur von Schirach ſchloß die Kundgebung= /
der die Eltern, die Vertreter der Parteigliederungen und Form
tionen und die Bevölkerung Darmſtadts ſehr zahlreich teilnah-
* Der Beſuch des vom Fachamt Radſport im hieſigen
Orts=
ausſchuß des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen
zu=
gunſten der NSV. veranſtalteten Radfahrer=Saalſportfeſtes war
ein ſehr guter, auch der Kreisleiter des Amtes für
Volkswohl=
fahrt, Pg. Hanſel, war erſchienen. Den Zuſchauern wurde ein
ausgezeichnetes Programm geboten, das ein ſehr gutes Bild von
dem ſaalſportlichen Können der hieſigen Radfahrervereine und
der Gäſte aus Dieburg und Eberſtadt gab. Ueber 100
Saal=
fahrer wirkten bei der Veranſtaltung mit, die mit dem Einzug
der Teilnehmer unter Vorantritt der Bannerabordnungen
be=
gann und von der Landespolizeikapelle muſikaliſch umrahmt
war. Bankdirektor Ulrich wies in kurzer herzlicher
Be=
grüßungsanſprache auf den Zweck der Veranſtaltung hin, mit der
einmal der NSV. ein Beitrag geleiſtet werde und zum anderen
die Leiſtungen der beteiligten Vereine gezeigt werden ſollen.
Der Radfahrer=Verein Darmſtadt bot einen ſchönen, kunſtvoll
gefahrenen 16er=Begrüßungsreigen, dem der ſehr gute Sechſer=
Jugendreigen des Darmſtädter Radſportklubs und der Zwölfer=
Jugendreigen der jüngſten Buben und Mädels des RV. folgte.
Die kleinen Radſportler ernteten lebhaften Beifall. Sehr großes
Intereſſe fanden die Radballſpiele DRC., 1., gegen Radſportklub
Dieburg, 1., mit 7:6 und DRC., 2., gegen Radſportklub Dieburg,
2., mit 14:1=Sieg für Darmſtadt. Der Achter=Damenreigen des
RVD. wurde ſehr geſchickt und exakt ausgefahren ebenſo der Achter=
Flaggenreigen, mit dem ſich der DRC. bereits 1. Preiſe in
Frank=
furt und Schwanheim geholt hatte. Das flotte Radballſpiel der
Siegermannſchaften des DRC., 1., (Lichtenfels, Falter) gegen die
2. Mannſchaft desſelben Clubs (Mohr, Schaaf) endete mit einem
ſchönen 3:2=Sieg nach Verlängerung (vorher 4:4) für die zweite
Mannſchaft. RVD. brachte nach der Pauſe einen hübſchen Sechſer
gemiſchten Reigen und einen ſehr ſchwierigen, glänzend gefahrenen
Achter=Seniorenreigen, dazwiſchen fuhr der DRC. einen
figuren=
reichen Achter=Bogenreigen. Die tempevamentvollen Radballſpiele
der A=Klaſſe endeten DRC., 1., gegen Germania Eberſtadt, 1.,
mit 8:5 und für Germania Eberſtadt, 2., gegen DRC. 2., mit 7:2.
Nach zwei ſehr flott gefahrenen Reigen, einem 6er
gemiſch=
ten Reigen des DRC. und einem 8er Flaggenreigen des DRV.,
folgte eine der beſten Nummern des Programms, ein
Kunſt=
fahren der beiden Junioren Zimmermann und Dietz vom RVD.
Es grenzte tatſächlich ans Artiſtiſche, was dieſe beiden jungen
Burſchen gemeinſam auf einem Fahrrad zum Beſten gaben
und der ſtürmiſche Beifall war voll und ganz verdient. Die
6 Fahrer vom gleichen Verein, die ihnen folgten, hatten ſich für
ihren Kunſtreigen ein ſchwieriges und wirkungsvolles Programm
ausgewählt, dem ſie ſich aber durchweg gewachſen zeigten; auch
ſie konnten ſtarken Beifall einheimſen. Das Radballſpiel
zwi=
ſchen DRC. 1. Mannſchaft (Mink, Schwarz) und Germania
Eberſtadt 2. Mannſchaft (Vombirn, Meidinger) gewannen:)
ſchußſicheren Darmſtädter nach ſpannendem und abwechſlu u
reichem Kampf verdient mit 8:4. Ein effektvoller 6er Lichtrefteile
ausgeführt vom DRC., beendete gegen Mitternacht das
fangreiche und wohlgelungen verlaufene Programm und le/
zum geſelligen Zuſammenſein bei Tanz und guter Stimnn)
über.
An alle Mitglieder des Reichsluftſchußbundes
Aus Anlaß der zweiten Wiederkehr des Gründungstages)
Reichsluftſchutzbundes findet am 29. April. 20 Uhr, im S-:
palaſt zu Berlin die feierliche Verpflichtung von 18 000 Amt.9
gern ſtatt. An dieſer Kundgebung, zu der der Reichsminiſten)
Luftfahrt, General der Flieger, Hermann Göring, und der S
vertreter des Führers. Reichsminiſter Rubolf Heß, eingeladen
nehmen Vertreter aller Reichs= und Staatsbehörden, der Pcrebiſerkante 9.
der Wehrmacht, ſowie die maßgebenden Vertreter der P iſelnMeiſterſch
Wirtſchaft, Kultur und aller Organiſationen des neuen Der icatulmeiſterſchaft
lands teil.
Die Veranſtaltung wird über alle deutſchen Sender verbr Wtlolizei Hambt
Die Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsluftſchutzbundes fo Hakullvokal kür
daher ihre ſämtlichen Mitglieder auf, ſich am 29. April, aE untutg entfüh=
20 Uhr. am Lautſprecher zu verſammeln, um dieſe nationale A)
ſtunde mitzuerleben. Es iſt Ehrenpflicht eines jeden Mitgliie MAppen
an dieſer Uebertragung aus dem Berliner Sportpalaſt teilzulseiltl vor
men und unſeres Führers zu gedenken, der Deutſchland w inhe Fana
ſtark und wehrhaft gemacht hat.
Eure Mitbewohner und Nachbarn, die noch kein Rund iurcehmen. Das
gerät beſitzen, laßt an dieſer nationalen Fejerſtunde teilnehusrylicht erwartet
Reichsluftſchutzbund, Ortsgruppe Darmſtaul el/” wurde mit
Zwei Jahre Luftſchuh!
Heute jährt ſich zum zweiten Male der Tag, an dem
Reichsluftſchutzbund von unſerem Luftfahrtminiſter und Geus
der Flieger Hermann Göring ins Leben gerufen wurde. In
Jahren harter und aufopfernder Arbeit hat der Reichsluftſ/4
bund eine gewaltige Entwicklung nehmen können. 5,9 Milläut
98er,
gerrutung nicht
4überbieten
bAerwiedert, der
ſenin Haulbze
Luzug Fö
Ennach
Etkhwrt der
unbed
elten
Mitglieder zählt heute der Reichsluftſchutzbund, und Tau i0 Kder
V=
von Volksgenoſſen in Stadt und Land haben, als Amtstr.4 tndienter
Blockwarte und Luftſchutzhauswarte ihre ganze Perſon in 9 / karakter iſ
Dienſt dieſer nationalen Sache geſtellt. Ueber Stände, BM fü Han
und Konfeſſionen hinweg reicht ſich heute das ganze deutſche
die Hände zu gemeinſamer Arbeit, um die Wehrhaftigkeit De./ 1 Mi0 vor
lands zum Schutze von Volk und Heimat mitaufzubauen.
zweite Jahrestag der Gründung des Reichsluftſchutzbundes.
aber auch zu einem ſtolzen Bekenntnis für unſeren Volksfad
und Führer Adolf Hitler, der die deutſche Volksgemeinſchaft
auf der der Reichsluftſchutzbund, ſeine Arbeit aufbauen i.
Kein Volksgenoſſe ſtelle ſich daher außerhalb dieſer Volksger
ſchaft und helfe an dem großen nationalen Aufbau mit. Die
arbeit oder die Mitgliedſchaft im Reichsluftſchutzbund iſt für
deutſchen Volksgenoſſen eine erſte Staatsbürgerpflicht..
Reichsluftſchutzbund, Ortsgruppe Darmſtadt.
Großes Haus. — Sonntag, den 28. April 1935.
Richard Skrauß: „Arabella”
Unter der Leitung des Komponiſten.
Ihren Höhepunkt erreichten die Aufführungen der Feſtwoche
in der Wiedergabe der „Arabella”, die Dr. Richard Strauß
ſelbſt leitete. Haben wir ſchon im Vorjahre die ausgezeichnete
Einſtudierung begeiſtert begrüßt, ſo war die Aufführung unter
des Komponiſten Leitung ein Ereignis von ſo tiefer und
ergrei=
fender Art, daß man lebenslang davon wird zehren können. Wir
hörten in Berlin vor dem Krieg mehrmals den „Roſenkavalier”
unter des Meiſters Leitung, und immer wieder waren wir davon
begeiſtert, wie herrlich unter ihm die Singſtimmen zur Geltung
kommen, wie wundervoll weich und abgedämpft die reichen
Far=
ben ſeines Orcheſters wirken und mit welcher ſchlichten Geſte und
Ruhe der Meiſter all ſeine Abſichtem erreicht. Dabei iſt die
Apo=
gik ſo lebendig, daß man oft ſtaunt, wie kleine Feinheiten der
Partitur durch die außerordentliche Beweglichkeit ſeiner
Stab=
führung plaſtiſch hervortreten. Für die Sänger muß es beglückend
ſein, ſo ſtimmlich und ſprachlich hervortreten zu können.
Die Gegenſätze zwiſchen der Hoteleinrichtung und dem
Ball=
ſaal der Zeit um 1860 in ihrer kalten Pracht und der Wärme der
Muſik und inneren Handlung wirkt immer wieder ſtark. Nach
dem Meiſter als Leitenden war dann der zweite Höhepunkt Maria
Reining als Arabella. Dieſer wundervollen Stimme mit der
prachtvoll ausgeglichenen Tongebung zu lauſchen, iſt ebenſo
ge=
nußreich, wie es damals in Berlin war, als Strauß die junge,
bis dahin unbekannte Claire Dux als Sophie im „Roſenkavalier”
herausſtellte. Für Maria Reining kann man wirklich ſchwärmen,
ſo wie man als Gymnaſiaſt geſchwärmt hat. Auch die vorzügliche
Stimme von Charlotte Krauß, die als Zdenka in Darmſtadt
ihren erſten wirklich bedeutenden Erfolg hatte, wirkte wieder
ausgezeichnet, und das herrliche Duett im 1. Akt der beiden
Künſt=
lerinnen hatte wieder den ſtarken Beifall bei offener Szene wie
bei der Abſchiedsvorſtellung beider Damen.
Ja. Meiſter Strauß, wir Darmſtädter ſind muſikaliſch ſo
ungebildet, daß wir mitten im Akt den Fluß der Muſik
unter=
brechen, aber wenn man zwei ſo ſchöne Stimmen dieſes
wunder=
volle Duett ſingen hört, dann muß man ſeine Begeiſterung zum
Ausdruck bringen, ich habe auch begeiſtert geklatſcht. Entzückt
waren wir ebenfalls, Theo Herrmann wieder als Arabellas
Vater zu hören. Er, der die Wieneriſche Mundart ſo gut
be=
herrſcht, iſt geſanglich wie darſtelleriſch ganz hervorragend. Als
vierter Gaſt unter den Darſtellern vervollſtändigt Magda
Strack mit ihrer charakteriſtiſchen Leiſtung die vorjährige
Be=
ſetzung. Von den Darmſtädter Künſtlern fanden wir wieder
Heinrich Blaſel ſtimmlich ſehr gut und ſympathiſch
wäh=
rend Joachim Sattler uns heute irgendwie befangen
ſchien. Neubeſetzungen waren Bernd Aldenhoff als
Matteo, er war ſehr ſicher, forcierte nur zuweilen zu ſehr,
Karl Köther als Dominik und Lea Piltti als
Fiaker=
milli, letzteres für unſer Empfinden eigentlich die ſchwierigſte
Partie der ganzen Oper, denn es iſt ein Problem, wie man
dieſe Geſtalt aus dem Volk natürlich, gewiſſermaßen als
Gegen=
ſpielerin von Arabella, als Mädchen aus dem Volk, aber doch
bis zu einem gewiſſen Grad liebenswürdig darſtellt. Von den
drei Vertreterinnen der Rolle, die wir erlebt haben, ſchien uns
bisher keine alle dieſe Anforderungen zu erfüllen. Martha
Liebel und die Vertreter der kleineren Rollen mögen ſich mit
einem Geſamtlob begnügen. Die prachtvolle Aufführung hatte
außergewöhnlichen Erfolg, die Darſteller und der Meiſter wurden
nach allen Akten unzählige Male hervorgerufen.
F.N.
Weſen und Aufgaben der heukigen Theaierkrikik.
Im Rahmen der Feſtwoche des Landestheaters hielt. Herr
Dr. Hans Knudſen=Berlin im Roten Foyer einen lichtvollen
und überzeugenden Vortrag über „Weſen und Aufgaben
der heutigen Theaterkritik”.
Herr Dr. Knudſen ging davon aus, daß mit der Umgeſtaltung
des Staates auch die Stellung der Theaterkritik eine
grundſätz=
liche Aenderung erfahren habe. Sie hat Verantwortung
gegen=
über dem Staat erhalten. Sie iſt verpflichtet, dazu beizutragen,
dem Staat eine neue Theaterkultur zu ermöglichen. Sie iſt ein
Mitkämpfer der neuen Zeit.
Vorausſetzung für die Ausübung der Theaterkritik ſind
Lei=
denſchaft und Liebe für das Theater. Theaterkritik kann nie allein
Sache des Verſtandes ſein, ſie iſt Sache der Liebe und des Herzens.
Hierzu kommen als weitere Vorausſetzungen ſachliche und
fachliche Kenntniſſe, Ausbildung und Erfahrung. Der Kritiker
muß mit dem Weſen der Dramaturgie, der Regie und der
Schau=
ſpielkunſt vertraut ſein. Er muß Verſtändnis haben für die neuen
Aufgaben der Schauſpielkunſt, den Vers zum Klingen zu bringen,
ein heroiſches Pathos zu finden, das aus einem reichen Gefühl,
aus Charakter und deutſchem Weſen geſpeiſt wird. Auch über
die wirtſchaftlichen Grundlagen der Theaterführung ſoll der
Kri=
tiker unterrichtet ſein. Es wäre töricht, dem Kritiker zuzumuten,
ſelbſt als Schauſpieler, als Regiſſeur es „beſſer zu machen”; er
muß jedoch eine tiefe Einſicht in das Weſen des Theaters haben.
Zur Heranbildung des Nachwuchſes empfahl der Vortragende den
Beſuch eines theaterwiſſenſchaftlichen Inſtituts, praktiſche Tätig=
keit an einem Theater und außerdem Tuchfühlung zwiſchenyſ.”
Mitgliedern des Theaters und der Kritik. Der Kritiker, 90
ſtreng ſein, aber er ſoll immer vornehm und kameradſchaftlichol
So ſoll er der Mittler zwiſchen Theater und Volk ſein.
Die aus vollem Verſtändnis für das Weſen von Theaterſruſche
auf 1
M
Kritik erwachſenen Darlegungen fanden den lebhaften Beifal weut
Mift
intereſſierten Zuhörerſchaft.
Der Leſer
als Preisrichter — auch in dieſem Jahre I2
ihn Velhagen u. Kaſings Monatshefte gebeten, über eine 2u
Verlage, der berühmten Zeitſchrift ausgeſetzte Geldſpende!
1000 RM. zu verfügen. Die große Mehrzahl der Stimmenhl
ſich für die Novelle „Lauter Sonntage” von Bruno Welleg?
entſchieden, eine Arbeit, die würdig neben der im vorigen —
preisgekrönten Erzählung „Der Feigling” von Werner Ber?
burg ſteht. Wie nur wenige Blätter laſſen ſich die Monatscen
die Pflege der echten Novelle angelegen ſein; ſie bringen
mal neue Schöpfungen von Ernſt Zahn. Franz Spunda, 4)
Sander. Herbert Becker. Einen für die Deutung unſerer
wertvollen Beitrag aus Jahren, die er mit Moeller vam”
Bruck verlebte, bringt der Göttinger Profeſſor Paul Sſ
„Die Herkunft unſerer Schrift” erörtert Prof. Dr. Otto u.
Eine feſſelnde Beobachtung, die Geburt der Libelle, ſch2le
Ewald Schild. Beſonders ſchön ſind auch in dieſem Maihet 9ut
bebilderten Aufſätze, namentlich die farbigen, wie die neueri4Mhe
delle und Stoffe originalgetreu zeigende Plauderei über „” iſten
lings= und Sommermode”, die Winke für den Gartenfreunch.
Leberecht Migge, des bekannten Reiſenden Bernatzik Schilde,
gen von den Salomonsinſeln und des Grafen Baudiſſin prot.
Abhandlung über die Reitkunſt der Dame. Ueber neue
ſpricht Börries Frhr. v. Münchhauſen. Kunſtblätter, Gecpe
Plaudereien Rundſchauen über Theater und Kunſtgewerbe,
doten und Rätſel vervollſtändigen den Inhalt des abwegh! -Fl.
reichen Heftes.
— Chriſtian Marr: Der große Doktor. (A. H. Payned”
Leipzig.)
Die Handlung ſelbſt ſpielt ſich größtenteils an der Wade
ab. Mit kundiger Hand zeichnet der Verfaſſer deutſche H9gh
deutſche Landſchaft, prächtige Charaktere von wortkargell
herzigen Fiſchern in ihrer ſtillen, biederen Weſensart, 9
Fremden nur langſam erſchließt. Man erlebt, wie Opfermt.
edle Hilfsbereitſchaft Menſchen zuſammenſchließt, die ganz N
denen Bevölkerungskreiſen angehören.
Richard Eßwein: Kampf um Kehrwieder, Roman eines. —
unterganges. (Fritz Kirchhofer Verlag. Berlin=Friedeng
Der erfolgreiche Autor des bekannten Ozeanfliegei..
„Eroica” hat in ſeinem neuen Roman „Kampf um Kehlb
eine große Sinfonie des Meeres geformt, die durch die unge N
liche, dichteriſche Dynamik der Sprache feſſelt. „Kampf 1n
wieder” erzählt die Geſchichte einer Schiffskataſtrophe ſchich.
Charaktere der Menſchen auf dieſem Schiff vor, während uc.
dem Unglück mit einer meiſterhaft geſtalteten Sprache u0d P4
haften Nahheit
Feginn der Kandballmeisterschaft
Of
O8er Sieg uber Polzzei Samburg.
n erbitterten Kampf ringt SV. 98 die Hamburger Poliziſten mit 9:7 (4:6) nieder. — Mit 10.
Mann in der zweiten Halbzeit erkämpfen die Lilienträger doch noch Sieg und Punkte.
Elgenbericht unſeres in Hamburg weilenden —5— Redaktionsmitglieds.
Zum Empfang der Darmſtädter hatte ſich am ! In der 18. Minute jagt Feick einen Straf=
Atierfolgreicher Aufakk.
Samstag nachmittag auf dem Hamburger Haupt= wurf zum 4:1 in die Maſchen. Sein Weitſchuß die dieine Spoee-Prelsfrüge
bahnhof Oberleutnant Peters mit Begleitern kurz darauf ſtreift knapp vorbei. Henß macht
39 98er, die die Handballfachleute an der
den ſuPchnſtennte gut kennen, haben am erſten Tage
ertreter du evll eiſterſchaftsrunde um die Deutſche
Hand=
des veun alluin ſigerſchaft einen Sieg errungen, deſſen
Be=
euntzg nicht hoch genug zu veranſchlagen iſt.
Seidei Wollit Samburg, deren Hauptſtützen den
Hand=
hukalltitchl, kürzlich gegen die Berliner nach
Ham=
ustgntführten und die als der Typ für die
öruftzrmneiſterſchaft angeſprochen wurden,
muß=
ntwalgt en r eigenem Publikum, von dem ein Teil
eutſchlaur kut tismus und Regelunkenntnis nicht zu
befütan iſt, eine einwandfreie Niederlage
hin=
och kein teh m. Das haben die Grünweißen beſtimmt
eierfunde te ichſſtm artet und der Widerſtand, den ſie
leiſte=
tzgruppe Den, / 1we mit allen Mitteln geführt und
eben=
o eimeg ert; denn die 98er verloren in der
zwei=
en Aülseit, kurz nach Beginn, in der
Verteidi=
unigfürſter wegen regelwidrigen Feſthaltens.
Gewich hielten die Blauen den unerhörten
Endafuri der Poliziſten, die dieſe Schwächung der
häſfteun bedingt ausnutzen wollten, Stand, ja
e zelren ſogar den Ausgleich und unter dem
Todß der Volksſeele konnten ſie einen knappen,
belwrieienten Sieg zuſtande bringen. Für den
ſlhtmakter iſt es bezeichnend, daß der
ausge=
eichßte Hamburger Rechtsaußen Bruſe zwei
uMiüfin vor Schluß wegen Tätlichkeit das Feld
verlläurmußte.
Dalcwiel war von Anfang bis zum
taun euf Kamuf Naff gegen
Mann eingeſtellk.
99 zuläſſigen Angriffs= und Abwehrmittel
Darnſtal durieht auf beiden Seiten reſtlos in Anwendung
„cbutt. Der Fluß des Spiels reichte nur bis
umd iherſeitigen Strafraum, hier verſuchte
„am Strafwürfen weiterzukommen.
Jſhysbe in den letzten Jahren faſt alle
Gau=
neiſifichaftsſpiele und viele Spiele der End=
Vol ” undtzentterlebt, aber ich kann mich an keines
ſen 20 erindt m, das von einer ſolchen Spannung,
Härtſeund einem ſolchen Kampfgeiſt geladen
parite Geute.
AhErhiedsrichter — es war der junge
Gat=
termzu auus Hannover — hatte ein verteufelt
2hſchwgtzss Amt und er genügte erſt nach der
Pauflterr berechtigten Anſprüchen nach völliger
eu lAnplliſichkeit. Vor der Pauſe machte er den
Grütfzligen und ihrem zahlreichen Anhang
ſea nanditzl, Konzeſſionen. Als er jedoch ſah, daß
di Dies)in Verhängnis führen mußte, zog er die
ſe Bügchtluch gegen die Einheimiſchen ſtraffer an,
frant 2, o dd üngen ihm dann kaum einen Vorwurf
ma=
hen Ktüre.
DſiBhegleitumſtände des Spiels waren nicht
g: Die ſoſteigen. Ein fanatiſch eingeſtellter Teil der
ane Zuſchlcher bedrohte die Gäſte und den
Schieds=
ian richtk werm Verlaſſen des Platzes mit Tätlich=
Mkeiteſl ſwo. daß uniformierte Polizeibeamte
ei Achützik geingreifen mußten. Man ſcheint in
6e / Gamaug, nicht überall Niederlagen vertragen
itzu k1 Men. Die Nichtanhänger des
unterliegen=
den Alenns jedoch anerkannten durchwegs den
höü heldclnißgen Widerſtand der Darmſtädter und
nuie den, A un, auch recht knappen, aber doch
verdien=
ten W3.
DGFrahrt nach Hamburg dehnte ſich zwar
). anfaſiu andlos, aber als in Mitteldeutſchland
iſchönä MSetter herrſchte, beſſerte ſich bald die
Launginr Zug. Die Vorſchauen in Hamburg
/ hattaeldan Darmſtädtern kaum eine Sieges=
Gie chan/behugeräumt. Die Hamburger Poliziſten
u glausur denn auch, obwohl ſie die Stärke der
ie Darmndger nicht unterſchätzten, an ihren klaren
Endſl‟ Die Darmſtädter dagegen glaubten
kaunau ingen Sieg landen zu können (der alte
Känc doelp meinte vertraulich: „Sieben zu
fünffr gHamburg”), aber ſie wollten alle bis
zum ſ.=Klu=ß kämpfen, um ein möglichſt günſtiges
Ergchls zu erreichen. Verſtändlich iſt es daher,
daß ie / Freude nach dem Sieg kaum zu
be=
ſchreſt war.
eingefunden. Nach der herzlichen Begrüßung
wurden denn erſt einmal die von der Fahrt
ſtei=
fen Knochen etwas bewegt, dem Hafen ein Blick
geſchenkt und bald ruhten die Leute in
Mor=
pheus Armen. Nach einem Spaziergang am
Sonntag morgen um die Alſter und in der
Ham=
burger Innenſtadt ging es zu dem mitten in der
Stadt gelegenen Platze des H.SV. Hier wurde
das Spiel um die Frauenhandballmeiſterſchaft
zwiſchen Turnverein Eimsbüttel und
Turner=
bund Harburg vor dem Kampf der Männerzum
Austrag gebracht. Nach zum Teil recht ſchönem
Verlauf und guten Leiſtungen der vorzüglichen
Hüterinnen endete dieſer Kampf. 5:2 (3:1), für
die Rotweißen.
Nchezu 3500 Zuſchauer.
hatten ſich eingefunden, als SV. 98 und Polizei
Hamburg unter lebhaftem Beifall den Platz
be=
traten. Die Polizei hat Platzwahl und wählt
die Sonne und den ſtarken Wind zum
Bundes=
genoſſen, Die Mannſchaften ſtanden:
SV. 98: Henß; Rothenburger, Förſter; Delp,
Merz, Dittmar; Koch, Kaltenbach, Freund,
Eichhorn, Feick.
Polizei Hamburg: Gattendorf; Gollenbeck,
Band=
holſt; Hanſen, Oeverdiek, Woehner; Theilig,
Elze. Rawe Baeß, Bruſe
als Schiedsrichter Gattermann den Ball
frei=
gibt.
Die Platzmannſchaft, durchweg große,
kräf=
tige, gut durchtrainierte Geſtalten, ſtoppen den
Angriff der 98er ab. Dann kommt Polizei zum
Zug und
ein Blick genügt:
dieſe Poliziſten ſind ein ſehr ſchwerer Gegner.
Sie hatten die Meiſterſchaft ſicherlich verdient
errungen. Ihr Sturm verfügt über eine
erſtaun=
liche Schnelligkeit, ihre Wendigkeit und
Ball=
führung iſt vorbildlich und ſie verbinden damit
dank ihrer Größe und Kraft eine ungeheure
Wurfgewalt. Henß, der doch keine Jungfrau
zwi=
ſchen den Pfoſten iſt, war baff; ſelbſt durch
Tri=
kot und Handſchuhe gab es blaue Flecken. Da iſt
vor allem der Rechtsaußen Theilig, der
Schützen=
könig der Hamburger Poliziſten, der wieſelflinke
Elze, ein ganz hervorragender Spieler und der
Mittelſtürmer Rawe, dazu Bruſe als
Links=
außen und Baeß als Verbinder: ein Quintett,
das zu ſehen wirklich eine Pracht iſt. In der
er=
ſten Viertelſtunde hat ſich die Ueberlegenheit der
Hamburger Poliziſten herausgeſchält, als ſie
im=
mer wieder mit ſchnellem Wechſel die
Hinter=
mannſchaft der Darmſtädter aus dem Konzept
brachten. Sie gingen denn auch durch ein feines
Feldtor 1:0 in Führung. Anſchließend ſchoß Baeß
freiſtehend vorbei. Ein Bombenwurf von Feick
hat das gleiche Schickſal, Henß hält dann
her=
vorragend, als Rawe und Bruſe freiſtehend zum
Wurf kommen. Ein Strafwurf von Theilig
bringt die Poliziſten 2:0 in Front. Strafwürfe
von Eichhorn und Feick werden gehalten. Dann
vereitelt Henß, trotzdem er gegen die Sonne
ſpielt, einen Strafwurf von Theilig im letzten
Bruchteil der Sekunde. In der 12. Minute ſteht
die Partie ſogar nach einem Durchbruch von
Theilig 3:0 und ein Strafwurf desſelben
Spie=
lers bringt.
die Grin=Weißen
i der 15. Mnfe 4a fn Franf.
Wer hatte da noch Hoffnungen, daß ſich das
Blatt wenden würde. Der Darmſtädter Elf
wurde das jetzt doch zu bunt. Die Halbſtürmer
bemühten ſich endlich, bei der Abwehr von
Straf=
würfen es ihren Gegnern gleich zu tun, die bei
jedem Strafwurf verſuchten, zunächſt einmal
Zeit zu ſchinden, bis die Deckungsmauer
un=
überwindlich aufgebaut war. Aber der alte
Aber=
glaube der 98er, daß derjenige, der das erſte
Tor ſchießt, zum Schluß doch noch unterliegt,
be=
wahrheitete ſich wieder einmal
eine Prachtleiſtung eines Hamburger Stürmers
unter dem lebhaften Applaus der Zuſchauer
zu=
nichte. In der 19. Minute hat Eichhorn endlich
Glück. Er jagt ſeinen Strafwurf unhaltbar durch
die grünweiße Mauer und eine Minute darauf
heißt es durch einen 13=Meter=Ball 4:3. Ein
Hamburger Verteidiger hatte den Ball aus dem
Wurfkreis herausgeholt und Eichhorn ſetzte den
Strafball placiert zum Zähler in das Netz. Die
Wogen um den Platz gehen immer höher und der
Schiedsrichter machte manche Konzeſſionen bei
den Angriffen der Polizei, während er das
gleiche Abwehrmanöver, der 98er Verteidiger,
die allerdings etwas offener waren als die der
Hamburger, ſtets unterbindet.
Förſter hatte Elze im Strafraum wieder
feſt=
gehalten, der darauf verhängte 13=Meter=Ball
bringt die Grünweißen 5:3 in Führung. Ein
plötzlicher Durchbruch von Freund ergibt 5:4.
Der gleiche Verſuch mißlingt allerdings kurz
darauf. Kurz vor der Pauſe ſchließt Bruſe eine
prächtige Kombination mit dem
Halbzeikſtand von 6:4
ab. In der Pauſe ermahnt der Schiedsrichter
beide Parteien, ſich ſeiner eigenen
Spielauffaſ=
ſung mehr anzupaſſen und kameradſchaftlicher zu
kämpfen. Aber als der Ball wieder frei iſt,
ent=
wickelt ſich der gleiche harte Kampf, der ſogar
noch härter wird, als in der zweiten Minute
Eichhorn einen Strafwurf zum 6:5 verwertet.
Bruſe kommt frei zum Wurf, der Ball geht aber
an die Latte. Beide Torhüter erringen ſich dann
wieder durch prächtige Paraden einen
Sonder=
beifall. In der 10. Minute muß Förſter, wie
ſchon geſagt, von außen zuſehen. Die 15
Darm=
ſtädter jubeln aber dann unbeſchreiblich, als
Freund mit einem prachtvollen Feldtor den
Gleichſtand von 6:6
erzielt. In der 16. Minute kommt Hamburg
noch=
mals durch ein Tor des Verteidigers Gollenbeck
auf 7:6 heran, doch ſchon im Gegenzug heißt es
durch Strafwurf von Eichhorn 7:7.
Die dezimierten Darmſtädter ſind nun nicht
mehr zu halten. Angriff auf Angriff wird
vorge=
tragen und, nachdem Eichhorn und Merz
Schuß=
pech hatten, ſchafft Eichhorn in der 22. Minute
durch Strafwurf die 7:8 Führung und wenige
Minuten ſpäter heißt die Partie durch eine
ſchöne Kombination Delp-Koch—Feick
7:9 für Darmſtadt.
Einen Doppelhänder Feicks hält der
Poli=
ziſtenhüter. Das Spiel nähert ſich ſeinem Ende.
Die Blauen ſpielen etwas auf Zeit, was einen
Teil der Zuſchauer völlig aus dem Häuschen
bringt. Die Zurufe ſind kaum wiederzugeben.
Das Spiel abzubrechen, die Darmſtädter vom
Platz zu jagen, ſowie den Schiedsrichter zu
ver=
bläuen, ſind noch das Geringſte der Gefühle.
Eine Minute vor Schluß begeht dann Bruſe eine
Tätlichkeit; er wirft Delp den Ball mit voller
Wucht ins Geſicht und muß hierauf den Platz
verlaſſen. Ein Glück, daß kurz danach der
Spiel=
leiter das Spiel abpfeifen kann. Ein wüſter
Tu=
mult entſteht und ein Pfeifkonzert ſetzt ein, als
die Mannſchaften zum Sportgruß antreten.
Un=
ter Pfuirufen und tätlichen Bedrohungen
ver=
laſſen die Mannſchaften und der Schiedsrichter
den Platz; allzu große Hitzköpfe werden von
eini=
gen uniformierten Schutzpolizeibeamten
zurück=
gedrängt.
Wie ſchon geſagt, das Spiel war alles andere
als ſchön, aber es kommt nicht nur darauf an,
in Schönheit zu ſterben, damit es dem Gegner
beſſer geht. Die Darmſtädter Mannſchaft hat
heute, was ihr manchmal früher in
entſcheiden=
den Augenblicken fehlte, einen Kampfgeiſt
ent=
wickelt, der einfach lobenswert iſt. Trotzdem ſie
bereits 4:0 geſchlagen war, ließ ſie nicht locker;
kämpfte vielmehr bis zur letzten Minute mit
dem Mut des Löwen. Einzelne ſchwache Punkte
brachte im Länderſpiel Belgien — Deutſchland
den von uns erwarteten deutſchen Sieg. Bei den
Spielen um die „Deutſche” gab es dann die
„dicken Uebermſchungen” durch Siege der
Gaſt=
mannſchaften in ſämtlichen fünf angeſetzten
Meiſterſchaftſpielen. In den Aufſtiegſpielen gab
es dafür — ebenfalls zum Teil überraſchend —
drei Heimſiege, über die favoriſierten
Saar=
brücker und Rüſſelsheimer. In den zwei
angeſetz=
ten Handballſpielen überraſchte der famoſe Sieg
der 98er Handballer in Hamburg.
Von den 11 zur Auswahl ſtehenden Spielen
hatten 4 Einſender je 8 richtige Spielausgänge
vorausgeſagt, weitere 21 Teilnehmer hatten noch
7 Treffer zu verzeichnen. Das Los ergah folgende
Preisträger:
1. Preis (5.— RM.): Wilhelm Schneider,
Arheilgen, Große Felchesgaſſe 7.
2. Preis (zweimonatiger Freibezug des „
Darm=
ſtädter Tagblatts”: A. Anders,
Seeheim, Ludwigſtraße 6.
3. Preis (einmonatiger Freibezug des „Darm
ſtädter Tagblatts): A. Habich=
Darmſtadt, Neckarſtraße 18, vor M.
Habich, hier, Mollerſtraße 42.
Die nächſtbeſten Einſender können wir heuts
infolge Raummangels nicht veröffentlichen.
Wir danken allen Einſendern für ihre
Teil=
nahme.
in der Mannſchaft vor der Pauſe kann man
da=
her ruhig mit in Kauf nehmen; eine Einzelkritik
ſoll deshalb auch unterbleiben. Die Hauptſache
iſt, daß die Mannſchaft als Ganzes eine Leiſtung
hinlegte, die für die weiteren Spiele um die
Meiſterſchaft zu den beſten Hoffnungen
be=
rechtigt.
Die Poliziſten hatten zweifellos ihre beſten
Kräfte in ihrem ſchußgewaltigen Sturm, der
aber nach der Halbzeit von der Darmſtädter
Dek=
kung gut abgeſtoppt wurde. Recht gut hielt ſich
der Torhüter Gattendorf, ein Rieſe, der mit der
Hand faſt die Querlatte erreichen kann. Die
Verteidiger und Läufer deckten ihre Gegner
zu=
nächſt etwas eleganter als die 98er, aber ſpäter
konnten ſie den Sieg der Gäſte nicht mehr
auf=
halten. In der Läuferreihe ragte der
Mittel=
läufer noch etwas hervor, Bedauerlich, daß die
Mannſchaft ſich durch ihren eigenen Anhang von
ihrem Syſtem etwas abbringen ließ; immerhin
dürfte ſie als eine der ſtärkſten Mannſchaften
in der Gruppe anzuſprechen ſein.
Die ſiegreiche Mannſchaft trifft am Montag
abend 10,58 Uhr in Darmſtadt ein.
Die Handball=Ergebniſſe.
Gaugruppenſpiele der Männer.
Gruppe 1.
Ortelsburg:
Hindenb. Biſchofsburg. — PSV. Magdeburg
5:24 (3:10).
Stettin:
Greif Stettin — PSV. Berlin 6:11 (2:6),
Gruppe 2.
Oppeln:
Poſt Oppeln — Sppg. Fürth . . 6:6 (2:4),
Kaſſel:
Tgm. Kaſſel — Spfrde. Leipzig 8:10 (3:D,
Gruppe 3.
Mannheim:
SV. Waldhof — Siegb.=Mülldorf 11:2 (5:0),
Göppingen:
Tbd. Göppingen PSV. Hannov. 10:11 (5:4),
Gruppe 4.
Hamburg:
PSV. Hamburg — Darmſtadt 98 7:9 (6:4).
Minden:
Hindb. Minden — Raſ. Mülheim 11:3 (6:D.
29. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 117
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aufſtieg zur Gauklaſſe.
Bezirk Starkenburg:
46 Darmſtadt—TSV. Braunshardt 9:4 (2:3)
46 Darmſtadt
33:13
Braunshardt
24:27
Tv. Reinheim 4 17:34 0
Bezirk Frankfurt:
Fußballſportverein — Polizei 4:1 (2:0).
Fußballportverein 6 42:23 10
Polizei
Höchſt
Rödelheim
Dietesheim
Bezirk Rheinheſſen:
Rüdesheim — Pfeddersheim 3:8 (2:3),
Pfeddersheim
19:12
Biebrich
17:11
Kaſtel
11: 9
Rüdesheim
4 10:25
41:25
4
20:19
23:29
5 19:49
Bezirk Pfalz:
Kuhardt — Mtv. Ludwigshafen 6:9.
Albsheim — Zweibrücken 8:9.
Mtv. Ludwigshafen 4 33:27
29:34
Zweibrücken
34:31
Kuhardt
Albsheim
26:24
46 Darmſtadt iſt Meiſter des Bezirks
Skarkenburg.
Die Würfel ſind gefallen! Auch in dieſem
Jahre konnten ſich die 46er für die Endrunde
durchſetzen. Wohl haben die übrigen Bezirke die
Zwiſchenrunde noch nicht beendet, doch kann
man mit ziemlicher Sicherheit die Gegner für
46 Darmſtadt ſchon nennen, da die geſtrigen
Spiele in allen anderen Bezirken faſt Klarheit
geſchaffen haben. So dürfte vom Bezirk
Frank=
furt mit dem Fußballſportverein zu rechnen ſein.
Rheinheſſen wird die Tgde. Pfeddersheim als
vorausſichtlichen Meiſter bringen und Pfalz
ſtellt ſicherlich den Mtv. Ludwigshafen.
Ueberblickt man die vier Gegner, von denen
einer das Glück nur haben wird, Gauklaſſe zu
ſpielen, ſo iſt die Aufgabe der 46er recht ſchwer.
Weniger bekannt bei uns ſind die Pfälzer. Aber
Pfeddersheim ſtellte erſt kürzlich für eine
Re=
präſentativ=Elf das geſamte Gerippe der
Mann=
ſchaft. Und der Frankfurter Fußballſportverein
iſt keineswegs zu unterſchätzen. Sollten ſich die
46er gegen dieſe Gegner durchſetzen, dann ſind
ſie beſtimmt ligareif.
TSG. 46 Meiſter in Starkenburg
T5G. 46- TusB.
Brauns=
hardt 9:4 (2:3).
Die Entſcheidung iſt gefallen, der Meiſter
in Starkenburg ſteht feſt. Mit einer zähen
Ver=
biſſenheit kämpften beide Mannſchaften.
Bei=
ſpiellos war der Ehrgeiz der Braunshardter,
die nicht nur im Feldſpiel beſſer waren wie
die Platzbeſitzer, ſondern auch ſchneller und
eifriger. Die erſte Halbzeit gehörte zweifellos
den Gäſten, die unbeſchwert von allem drum
und Dran alles auf eine Karte ſetzten, um noch
in die Vorentſcheidung zu kommen. Eine ganz
große Leiſtung bot Weſp im Gäſtetor, der
ſei=
nen Gegenüber Meyer bald in den Schatten
ſtellte. Seine Robinſonaden brachten ihm öfters
ungeteilten Beifall in der erſten Hälfte und
hatten den Hauptanteil an dem knappen
Halb=
zeitergebnis. Erſt in der zweiten Spielhälfte
ſetzte ſich die reifere Spielweiſe der
Darm=
ſtädter durch, die in dem Spiel die ganze erſte
Halbzeit unproduktiv und zerfahren ſpielten.
Es ſtand nicht gut um einen Sieg der
Darm=
ſtädter, als Braunshardt lange Zeit mit 3:1
führte, erſt kurz vor der Pauſe konnte 46 das
Spiel ausgeglichener geſtalten. Nachdem der
13=Meter=Ball von Witzleb glatt verwandelt
war, der übrigens ſehr zu recht gegeben wurde,
wenn auch der Braunshardter Anhang nicht
zuſtimmte, mußte der rechte Verteidiger Klinck,
Heinrich, dazu noch Mannſchaftsführer, wegen
rohem Spiel und Schiedsrichterbeleidigung das
Feld verlaſſen. Auch mit 10 Mann boten die
Braunshardter noch ein ſehr gutes Spiel; nur
langſam konnten ſich die Darmſtädter
entfal=
ten und liefen gegen Schluß des Spieles zu
einer guten Form auf. Es war auch allerhöchſte
Zeit, denn Braunshardt gab ſich erſt in den
Schlußminuten geſchlagen. Beim Stand von
6:4 für Darmſtadt, 10 Minuten vor Schluß
hatte Braunshardt nochmals Gelegenheit, in
Form eines Dreizehn=Meters beizukommen,
jedoch verſchoß der ſonſt ſichere Wagner den
Ball in der Aufregung. Ein guter Endſpurt
der Darmſtädter ſorgte noch für den
Torab=
ſtand. Gar hoch ſchlugen die Wellen der
be=
leidigten Zurufe der Gäſteanhänger, aber der
Unparteiiſche traf unbekümmert ſeine
Entſchei=
dungen. Schiedsrichter Schlaudt, Frankfurt,
hatte ein ſchweres Amt, um das man ihn nicht
zu beneiden brauchte. Seine Regelauffaſſung
und Auslegung entſprachen ganz der neuen
Handball=Ordnung, mit der ſich leider die
Zu=
ſchauer noch nicht abgefunden haben. Dem
Spiel wohnten gut 500 Zuſchauer bei, dieſe
be=
kamen einen raſſigen, wenn auch zum Teil
har=
ten Kampf zu ſehen, der aber dank der
ener=
giſchen Leiſtung des Unparteiiſchen in ſeinem
geſteckten Rahmen blieb. Die Mannſchaften
ſtanden in folgender Aufſtellung:
TSG. 46 Darmſtadt: Meyer: Engert, Hch.,
Arnold, K.: Claus, Avemarie, Stahl, R.;
Engert, K., Witzleb, Krämer, Schmitt, Arnold, O.
Braunshardt: Weſp. Heinr;; Bundſchuh,
Klink, H.; Heyd, Fr., Weſp, Joh., Heyd, P.;
Heyd, W., Wagner, A., Wagner, P., Heyd, Ph.,
Benz, Ad.
Der Spielverlauf:
Nach ausgeglichenem Spiel der erſten fünf
Minuten holt Krämer 46 nach abgegebenem
Strafwurf die Führung. 5 Minuten ſpäter
ent=
wiſcht Wagner Ad. ſeinem Betreuer und der
Gleichſtand iſt herſtellt. Die Braunshardter
kom=
men jetzt ſtark in Vorteil, ſo daß die
Hinter=
mannſchaft der Platzherren in ſtarke
Bedräng=
nis kommt. Meyer muß verſchiedentlich ſich
nach den ſcharfen Bällen von Wagner ſtrecken,
nachdem aber Benz, der R.=A. von
Brauns=
hardt, eine Lücke erwiſcht, wirft ſich Meyer
ver=
gebens zur kurzen Ecke. Der Dotzball entwiſcht
ihm zur 1:2=Führung für Braunshardt. Kurze
Zeit ſpäter ſetzt Wagner Ad. einen Strafwurf
zum 3:1 ins Netz. Von jetzt ab iſt 46 vorſichtig
geworden, der Sturm zeigt jetzt beſſeres
Zu=
ſammenſpiel, was von einer guten
Aufbau=
arbeit der 48er Hintermannſchaft herrührt. Sehr
harte Abwehr der Gäſte ahndet der
Schieds=
richter mit 13 Meter. Außer dieſer Strafe, die
der Gäſteverteidiger durch rohes Spiel
verſchul=
dete, mußte er noch wegen
Schiedsrichterbelei=
digung des Feldes verwieſen werden. Bis jetzt
hatte Braunshardt den Wind als
Bundes=
genoſſen. Halbzeit 2:3.
Der Wiederbeginn ſieht die Platzbeſitzer
weit überlegter in das Spielgeſchehen
ein=
greifen, dabei kommt ihnen der Wind noch
ſehr zuſtatten. Noch iſt Braunshardt gefährlich
genug und, angefeuert von ihren Anhängern,
reißen ſie auch mit nur 10 Mann noch gut
durch. In der 5. Minute iſt Arnold gut frei=
gekommen und wirft zum Ausgleich 3:3 ein.
Ein Strafwurf von Wagner Ad. ergibt die
erneute Führung der Braunshardter mit 3:4
und auch ihr letztes Tor. Die Vorlage des
be=
drängten Witzleb zum R.=A. Engert von 46
ergibt das 4:4. Schmitt und Arnold beſorgen
jetzt nach gutem Zuſammenſpiel das 5:4 und
6:4. Eine Tormöglichkeit in Form eines
13=Meters für Braunshardt, eine für das
Spielvergehen etwas harte Entſcheidung,
ver=
ſchoß Wagner. Für das Endreſultat zeichnen
noch Schmitt mit 7:4, Engert 8:4 und Arnold,
Otto 9:4.
In der Kritik kommt Braunshardt beſſer
weg, das ein ſchnelles und flüſſiges Spiel
lieferte und in dem Mannſchaftsgefüge wenig
Mängel aufwies. Seine Stärke war der
Schlußmann und Innenſturm. Eine in ſich gut
eingeſpielte Hintermannſchaft gab den 46er
Stürmern Rätſel auf und brachte es fertig, den
46er Sturm von ſeinem gewohnten Spiel
ab=
zubringen.
Die 46er kamen auch heuer wieder erſt nach
der Pauſe richtig in Schwung. Die
Hinter=
mannſchaft hatte auch hier wieder die größte
Arbeitslaſt aufgebürdet erhalten, die ſie zum
großen Teil bewältigen konnte, bis der Sturm
warm wurde, ſonſt hätte es unweigerlich zu
einem Entſcheidungsſpiel mit Braunshardt
ge=
führt. Für die weiteren Spiele wird der
neu=
gebackene Meiſter von Starkenburg auf
Ab=
ſtellung der Mängel bedacht ſein müſſen, wenn
man ernſtlich an den Aufſtieg glaubt und
den=
ſelben erreichen will.
Die Reſerven beider Vereine trennten ſich
mit 13:4 (7:3) für 46. — Merck SV. Jgd.—
TSG. 46 Jgd. 8:5 (5:4).
Tu. Pfungſtadt — Tbd. Jahn Weinheim
7:7 (3:4).
Ein ſehr flottes und ſpannendes Spiel wurde
den Beſuchern des Jahnplatzes geboten, wo die
Badenſer Gäſte ſich als äußerſt ſchußſicher
ent=
puppten. Denn einem Hüter Grünig ſieben Tore
aufzubrennen, will ſchon etwas heißen. Dafür
entſchädigte der einheimiſche Sturm die
Anhän=
ger, denn es iſt ſchon ewig lange her, daß er in
einem Spiele ſieben Treffer ſchoß. Zuerſt
über=
nahmen die Gäſte mit 0:2 die Führung. Aber
nicht lange dauerte ihre Freude. Denn Liebig
ſchoß ein ſchönes Feldtor und Blumenſchein holte
mit Strafwurf den bejubelten Ausgleich. Bald
wieder lange Geſichter der Pfungſtädter, weil
Grünig zwei Feldtore paſſieren ließ. Liebig
holte vor der Pauſe noch ein Tor auf,
Blumen=
ſchein erzielte dann mit Strafwurf den
Aus=
gleich, und es fiel ſogar der Führungstreffer für
Pfungſtadt durch Böttiger zum 5:4. Jetzt waren
die Gäſte abermals mit zwei Feldtoren zum 5:6
an der Reihe. Böttiger konnte mit Strafwurf
wiederum ausgleichen und Liebig holte den
er=
neuten Vorſprung der Weinheimer zum 7:7 auf.
Dabei blieb es. Das Spiel ſtand auf hoher Stufe
und behielt wegen der wechſelſeitigen Erfolge
die Spannung bis zum Schluß. Bezüglich der
Leiſtungen iſt als erſter Weinheims rechter
Läu=
fer zu nennen, der oftmals die linke Sturmſeite
der Pfungſtädter matt ſetzte. Es wäre ungerecht,
angeſichts des ſeit langer Zeit endlich einmal
produktiven Stürmerſpieles, die ſieben Tore der
Abwehr zu kritiſieren. Wenner war nicht mit in
der Partie. Darum mußte Gräff zurückgehen und
Grünig war unpäßlich für flache Bälle, die ſonſt
ſeine Spezialität ſind. Schiedsrichter Avemarie=
Tſchft. Griesheim hatte ein leichtes Amt. — Die
Reſerven ſpielten 9:4 für Pfungſtadt. —
Er=
wähnt ſei auch das Wochenendlokalderby der
Schülermannſchaften mit Germania, das die
Turner 2:0 (0:0) gewannen.
Reichsbahn-T5V.-TusB. Lengfeld 18:4
Dieſes Spiel gegen eine Mannſchaft der
Be=
zirksklaſſe war für Darmſtadt ein voller Erfolg.
Obwohl Lengfeld in der 2. Minute in Führung
ging, war Reichsbahn immer tonangebend. Es
wirkt ſich ſchon jetzt aus, daß Darmſtadt wieder
einen Torwächter hat, auf den ſich die
Mann=
ſchaft verlaſſen kann. Trotzdem muß geſagt
wer=
den, daß es noch nicht in allen Reihen ſo klappt,
wie es notwendig iſt. Dabei iſt allerdings zu
berückſichtigen, daß noch immer zwei gute Spieler
erſetzt werden mußten. Wenn die nötige
Zuſam=
menarbeit im Sturm erſt einmal reſtlos
durchge=
führt iſt, können noch weſentlich beſſere
Ergeb=
niſſe erzielt werden. Von einer
Einzelbeurtei=
lung ſoll aber in dieſem Rahmen abgſeehen
wer=
den, denn es hat ſich wohl keiner der Elf voll
ausgegeben.
Lengfeld brachte wohl eine körperlich kräftige
Mannſchaft, der aber infolge Erſatz die große
Linie fehlte. Der Sturm kann ſelbſt klare
Chan=
cen nicht auswerten und was ſchon aufs
Tor=
kam, wurde eine ſichere Beute des Torwächters.
Ausgeſprochen ſchwach war der Erſatztorwart,
der gegen die gut geſetzten Bälle des Rb.=
Stur=
mes nichts ausrichten konnte. Jedenfalls war es
ein recht anſtändiges Spiel, das Lengfeld, trotz
zeitweiſer Benachteiligung durch Schiedsrichter
Lindgens, Arheilgen als faire Mannſchaft zeigte,
die auch mit Anſtand eine hohe Niederlage
hin=
zunehmen weiß. — Jugend 1. — Lengfeld
1. Jugend 13:3.
Freundſchaftsſpiele.
Viktoria Griesheim — 04 Arheilgen 11:3 (2:2).
Reſerven 10:6.
Tv. Pfungſtadt — Jahn Weinheim 7:7 (3:4),
Birkenau — Germania Pfungſtadt 6:6 (3:3).
Seeheim — Tv. Bensheim 11:7 (5:4).
Tgde. Sprendlingen — Tv. Oberrad 8:3 (4:2),
Zell — Groß=Hauſen 17:4 (7:3).
Das Reitkurnier in Nizzll.
Die deutſchen Reiteroffiziere konnten am
Sonntag in Nizza ein weiteres Ruhmesblatt in
ihren Siegeskranz flechten. Der Preis der
Na=
tionen um den Wanderpokal des franzöſiſchen
Außenminiſteriums, den ſie im vergangenen
Jahre mit ſehr viel Pech erſt im Stechen an die
Schweiz verloren, fiel diesmal im Kampf gegen
10 Nationen an Deutſchlands Vertreter. Bei
dem ſchönen Wetter war der Beſuch in
Anbe=
tracht des ſportlich wertvollen Ereigniſſes
außer=
ordentlich gut. Etwa 10 000 Zuſchauer dürften
Zeugen des deutſchen Sieges geweſen ſein. Der
Preis der Nationen war außerordentlich hart
umkämpft, zumal die Ausſchreibung wiederum
verlangte, daß die ſiegreiche Mannſchaft in
bei=
den Umläufen am Beſten abgeſchnitten haben
mußte. Andernfalls war ein Stechen über fünf
Hinderniſſe zwiſchen den beſten Mannſchaften
je=
den Umlaufs für die endgültige Entſcheidung
notwendig.
Im erſten Gang lagen die Portugieſen mit
8 Fehlern ganz überraſchend vor der Türkei
(10,25 Fehler) ſowie Deutſchland, Belgien und
Irland mit je 12 Fehlern in Front. Im zweiten
Umlauf teilten ſich Deutſchland und Irland mit
je 8 Fehlern in den erſten Platz, ſo daß alle drei
Nationen zum Entſcheidungskampf antraten.
Wieder hing die Entſcheidung an einem ſeidenen
Faden, aber diesmal waren unſere Reiter
glück=
licher als an anderen Tagen. Baccarat unter
Rittm. Momm ſprang als Erſter und patſchte
im zweiten Umlauf mit der Hinterhand in den
Graben. Olaf unter Oblt. Haſſe hatte einen
ge=
ringfügigen Zeitfehler und Tora unter Oblt.
Brandt, die an Stelle von Wange für das
Ste=
chen eingeſetzt worden war, ging fehlerlos über
den Kurs. 5,50 Fehler für Deutſchland! Die
Iren hatten zuſammen 12, die Portugieſen kamen
zuſammen auf 17 Fehler. Der 635 Meter lange
Kurs wies 10 Hinderniſſe mit 13 Sprüngen auf.
Die größte Schwierigkeit bereitete
überraſchen=
derweiſe der große Oxer, deſſen weißgeſtrichenen
Stangen in der hellen Sonne ſo ſtark gleißten
und reflektierten, daß ſich die meiſten Pferde, zu
ſehr geblendet, im Abſprung vertaxierten. Der
Preis wurde dem Führer der deutſchen Reiter,
Freiherrn von Waldenfels, überreicht. Es fiel
auch dieſes Mal nach der Siegerverkündigung
auf, daß nicht die Nationalhymne der ſiegenden
Nation, ſondern lediglich ein flotter Marſch
ge=
ſpielt wurde.
Ergebniſſe:
1. Deutſchland (Baccarat unter Rittmeiſter
Momm, Olaf unter Oblt. Haſſe, Wange unter
Oblt. Schlickum und Tora unter Oblt. Brandt)
5,50 Fehler, 2. Irland 12 Fehler, 3. Portugal
17 Fehler, 4. Italien 28 Fehler n. St., 5.
Bel=
gien 28 Fehler, 6. Türkei 30,75 Fehler, 7.
Hol=
land 36 Fehler, 8. Frankreich 52 Fehler, 9.
Spa=
nien 55,50 Fehler, 10. Rumänien 68 Fehler,
11. Schweiz 97,75 Fehler.
in Frankfurk.
Der Eröffnungstag in Niederrad litt etwa
unter der kühlen Witterung. Der Beſuch we
ſehr gut. Die etwa 6000 Zuſchauer bekame
ſehr anſprechenden Sport zu ſehen, wenn ſchlie
lich auch noch einige Felder ſchmaler ausfielen
als man erwarten durfte. Mit einem dre
fachen Sieg ſchloß der Schweizer Stall des Lts
P. Muſy imponierend ab. Major a. D. v. Mo
ner als Trainer von Stall Muſy hatte ebe
falls dreifachen Erfolg, dazu noch eine weite
Glanzleiſtung, den Sieg im Eröffnungsrenne=
1. Rennen: Preis von Altkönig. 850 Mark
1200 Meter: 1. O. Silbernagels Edina (An
E. v. Moßner), 2. Ingemaus, 3. Raugräfin.
Peladoros. Toto: 71. Pl.: 18. 25, 15, 23, 1—
Lg. Ferner: Berna, Mascagni. Carriere, Heida
Roſal, Alcanda, Medardus, Sarro.
2. Rennen: Fuchstanz=Hürdenrennen 180
Mark, 2800 Meter: 1. Lt. P. Muſys Pouill
(Beſ.), 2. Barcelona, 3. Wiſa Gloria. Toto: 19
6—12 Lg. (Drei liefen.)
3. Rennen: Preis von Niederrad. 850 Mark
1800 Meter: 1. W. Kauperts Treuer Huſar (A
Machan), 2. Salur 3. Dobler. Toto: 22. Pl.
14, 12. 1½—2½ Lg. Ferner: Reichsmark. Me
Clochette, Eichenkrone.
4. Rennen: Preis von Kronberg. 3750 Mar
1400 Meter: 1. Lt. P. Muſys Aviſo (W. Eicke.
2. Gravina, 3. Sonnet, Toto: 16, Pl.: 11, 12
1½—¾ Lg. Ferner: Gilt.
5. Rennen: Preis vom Feldberg, Jagdrennen
3100 Mark. 3600 Meter: 1. Lt. P. Muſys Wiſe
Fonſpertuis (Beſ.), 2. Vicky, 3. Lauderis. Toto
20, Pl.: 16. 18. 1—10 Lg. Ferner: Georgia
Spata, Enthuſiaſt.
6. Rennen: Preis von Falkenſtein. 2000 Mark
1400 Meter: 1. Alf Maiers Reſeda (Leiße), 2
Milotti, 3 Stahleck Toto: 29, Pl.: 13. 15, 14.
2—3 Lg. Ferner: Dichtkunſt, Siegfried, Patra
Zcardasfürſtin.
7. Rennen: Preis von Heſſen=Naſſau. 400 Mk.,
1400 Meter: Dr. Cl. Denckers Attis (A. H.
Auffkiegsſpiele zur Bezirkg
klaſſe Starkenburg.
Abteilung I Odenwald:
28. 4. Gundernhauſen — Nieder=Klings=
5. 5. Monnart — Gundernhauſen.
12. 5. Nieder=Klingen — Monnart.
19. 5. Nieder=Klingen — Gundernhau//
26. 5. Gundernhauſen — Monnart.
2. 6. Monnart — Nieder=Klingen.
Abteilung II Odenwald:
12. 5. Birkenau — Nieder=Liebersbach
19. 5. Nieder=Liebersbach — Birkenau
Abteilung III Darmſtadt:
19. 5. Tgde. Egelsbach — Mörfelden.
26. 5. Mörfelden — Tgde. Egelsbach.
Preis der „Nationen
Fuchs), 2. Marſchall, 3. Cliva, 4. Prinz
Landau. Toto: 27, Pl.: 11, 11, 15. 1½—2
(Alle liefen.)
Zeunls.
Tennis= und Eisklub ſiegt in Worms mit 6
Im Gau 13 haben am geſtrigen Sonntag)
Medenſpiele um die Gaumeiſterſchaft mit
erſten Runden ihren Anfang genommen.
Meiſterſchaften werden wie alljährlich in
Klaſſen durchgeführt, und in der Klaſſe A iſih
kanntlich die erſte Mannſchaft des Tennis=
Eisklub der Titelverteidiger. Seit dieſem Zu
iſt nun den Großvereinen des Gaues die B)
lichkeit gegeben, auch in der Klaſſe B eine Mon
ſchaft ſtarten zu laſſen. Der Tennis= und
klub hat deshalb erſtmalig dieſes Jahr
zweite Herrenmannſchaft zu den Medenſpfil
entſandt, die ihr erſtes Wettſpiel in der Kla=ſ
gegen den Tennisklub Rot=Weiß Worms
6:3 gewann, ein Beweis für die gleichmci
Spielſtärke der auf breiter Baſis durchtrai-n
ten Herrenmannſchaften des Klubs.
Die ſiegreiche Mannſchaft ſpielt in der
ſtellung Vollrath, Steffan, Teichmann,
Sa-
reuther, Glatz und Ludwig. In beſonders St
Form befand ſich Vollrath, der den Wor-iin
Stadtmeiſter Waßmuth in überlegenem Sti.21h
zwang. Steffan hatte hart zu kämpfen um ſe-iM.
Gegner Weil niederzuringen, während Tü
mann und Samesreuther den Wormſern.:0
Mathäi und Maus keine Gewinnchance lieee
Auch Glatz konnte gegen Heller einen ſich-.
Sieg landen, während Ludwig die Ueberleint
heit von Schill anerkennen mußte. Nach den ſet
zelſpielen war alſo mit 5:1 der Darmſtäit//
Sieg bereits geſichert. In den Doppelſpielen 9d
ten ſich dann die Wormſer noch zwei Punkte)
diglich Teichmann/Samesreuther beendeten /19.
Doppel ſiegreich und ſtellten damit das Errel
gebnis von 6:3 her.
Der Darmſtädter Damenmannſchaft wurde. 4
Worms der Sieg in der Meiſterſchaftsrun
kampflos überlaſſen. Deshalb trugen die Dax G
Frl. Ringer, Frl. Unkell und Frl. Graetz
Freundſchaftsſpiele aus, die ſie auch hoch
wannen.
Ergebniſſe (Darmſtadt zuerſt genamt
Vollrath—Waßmuth 6:2, 6:1; Steffan—Ed
4:6, 6:1, 6:1; Teichmann-Mathäi 6:2,
Samesreuther—Maus 6:2, 6:2; Glatz—H5ll
6:2, 6:2: Ludwig—Schill 4:6 4:6; Vollrathlel
fan — Weil/Mathäi 3:6, 6:3, 3:6; Teichman
Samesreuther — Waßmuth/Heller 2:6, 6:1,
Glatz/Ludwig — Schill/Maus 6:4, 4:6, 2.56—
Heute Uebungsabend der Langlär
mik Olympiakrainer Otto.
Heute (Montag), um 17 Uhr, treten die EN
läufer aller Vereine (DSB., DT., DFB.)p-M
lich auf dem Platz des SV. 98 Darmſtadnh
Böllenfalltor zu einem Uebungsabend mit LA.
piatrainer Heinz Otto an. Auch Erſtlinge
Anfänger, ältere Jugendliche und Junäck
können teilnehmen. Die Teilnehmer meldera!
um 17 Uhr pünktlich. auf dem Platz bei
Kreisfachamtsleiter Heinz Lindner=Darmſ
Hoffentlich werden alle Vereine dieſe Gele‟
heit wahrnehmen, ſo daß Heinz Otto hie=
Darmſtadt, der Stätte der beſonderen
P=
des Mittel= und Langlaufes, eine größere 2
nehmerzahl zur gemeinſchaftlichen Arbeit
finden wird als in anderen Städten. Die —
nehmer müſſen pünktlich antreten!
Die 2. Trainings=Gemeinſchaft der Leichtathl
Am Donnerstag, dem 2. Mai 1935, wird?
Kreisfachamtsleiter Heinz Lindner=
Darmu=
eine 2. Trainings=Gemeinſchaft für die Le
athleten und Uebungsleiter der Vereine
Kreiſes Starkenburg eröffnen. Die Leitung
ſer 2. TG. wird Kreisſportwart Ludwil —
Darmſtadt übernehmen. Teilnahmeberechtigl.
alle Leichtathleten der Vereine des Reichs””
des, auch ältere Jugendliche und vor allem
die Uebungsleiter der Vereine. Die Teilnelk
treffen ſich an jedem Donnerstag, um 18.30
und üben bis 20.15 Uhr. Den Platz wird vol—
lich die TSG. 46 Darmſtadt auf der Sportan?
hinter dem Woog zur Verfügung ſtellen.
Vereine melden ihre Teilnehmer an Spoti.
Joſt, Aeußere Ringſtraße 106. Die Teilnenl
können ſich auch unmittelbar an den Uebtl?
abenden anmelden.
Auch eine Trainings=Gemeinſchaft für Fro
Für die intereſſierten Vereine des Ki
Starkenburg wird vorausſichtlich am Dielle
dem 7. 5. 1935, auch eine TG. für Fraueſl.
öffnet, deren Leitung der Kreisfrauenſpori..
Heinrich Stephan=Darmſtadt übernehmen N
Die gemeinſchaftlichen Uebungsſtunden der—
nehmerinnen werden um 19 Uhr begſ*
Wahrſcheinlich wird für dieſe TG. der S3e
ſeine Platzanlage zur Verfügung ſtellen.
Neue Leichtathletik=Päſſe. Die Vereine D.”
nochmals an die Beſtellung der neuen
beim Reichsfachamt in Berlin erinnerl.
Paß keine Startmöglichkeit! Jugendpalſe
jetzt gebührenfrei,
Würt
Bayé
M Regen
Dt. Aſchaf
Nordhe
Mitt
Milfinge
Junglige
ainz:
Siddeut
Füönix
Karl=
intr. Frankft
Mederrad —
e Kickers
H Sppg
FC. Pforz
üncen
FSC.
mbort
bürtag, 29. April 1935
Die Zußball=Ergebniſſe.
Länderſpiel.
Aplſel: Belgien — Deutſchland 1:6 (1:2).
im die Deutſche Meiſterſchaft.
Gruppe 1.
Gfu nitz:
bläzei Chemnitz — Hertha/BSC. 1:2 (1:2).
Ilherr burg:
ſuck Inſterburg — V./R. Gleiwitz 1:3 (0:2).
Gruppe 2.
ztrm:
hlrlke 04 — TSV. Eimsbüttel 4:0 (1:0),
Hſmover:
umover 1896 — Stettiner SC. 5:0 (4:0).
Gruppe 3.
nam:
ſrau 1893 — 1. SV. Jena ... . 0:1 (0:1).
Mde:
tung. Fürth — V.f.B. Stuttgart 1:4 (0:2).
Gruppe 4.
DAkuu heim:
- Mannheim — VfL. Benrath 2:3 (0:0).
ir
M. Köln — Phön. Ludwigshaf. 0:4 (0:1).
Säiddeutſche Aufſtiegſpiele.
fu Südweſt: Germania Bieber — FC.
Saar=
r1ür 1:0, Ludwigshafen 04 — Opel
Rüſſels=
heiſt 18:2, Rot=Weiß Frankfurt — Polizei
9. genonm Ddhrti dt 3:2.
alli
zu. Württemberg: FV. Zuffenhauſen — V.
n der Klaſe f. 1/9Schwenningen 2:1, VfR. Heidenheim —
haft des Tm VflKF—iedrichshafen —
er. Seit dieſ zu Bayern, Süd: FC. München —
Wal=
des Gaues ball ühegensburg 2:2, Nord: Spvg. Erlangen
Klaſſe Bein— /k41. Aſchaffenburg 4:2.
er
Tennis=
alig dieſes 45A
zu den M. Al
tiſpiel in der *
für die Aur Eef
Baſis
Klub=
Teichm
In beſond
zu kämpien rN ſert.:
den Wor
in damit zuNiſhiet 3:2.
zu Nordheſſen, Süd; SV. 05 Wetzlar —
BZein=Steinheim 3:1, Nord: FC.
Groß=
rohte — Kurh. Marburg 2:3, BV. 06 Kaſſel
R.E1910 Neuhof 3:3.
ſu Mittelrhein: FV. Neuendorf —
Brach=
h:l Hanſa Trier — FV. Beuel 1:2.
Süddeutſche Gauliga.
da Bayern: Spvg. Weiden — BC.
Augs=
ſt ſielt urtk Wiederholung) 0:1.
Auswahlſpiele.
der den Eaffingen:
überlegenen unggliga Württemberg — Baden 3:1.
en, währe Xlaunz — Frankfurt a. M. (Sa.) 1:2.
GewinncmS ütdeutſche Freundſchaftsſpiele:
Heller einen /EABamberg — 1. FC Pforzheim (Sa.) 1:1,
udwig die u/8hMFr Rarlsruhe — 1. FC. Kaiſerslautern 4:3,
mußte, Nac /=infiht ſ rankfurt — VfL. Neckarau 3:0. Union
5:1 der Ankielſurad — 1. FSV. Mainz 05 4:2,
Stuttgar=
den Doppelper /arrs — SV. Waldhof 3:3, SV. Feuerbach
noch zwei 9— -Erfurt 5:4, FC. Schweinfurt 05 —
euther beemt- fß ASforzheim 0:4, 1860 München — Armin
Sſlideutſche Vereine auf Reiſen.
6 Meuwied — Kickers Offenbach (Sa.) 1:0,
Meiſter 5anfrt- 07 — Kickers Offenbach 2:2, Dresdener
Fei fSCAL I— FC. Nürnberg 2:1, S.= u. BC. Plauen
Ap. Nürnberg (Sa.) 3:2.
Die 3. Zwiſchenrunde
Yden Vereinspokal des D. F. B.
Gau Südweſt.
4. Germania, Frankfurt — Spv. Wies=
AwD, Alemannia Nied — FSV. 08
Schier=
zi1:2- Germ. Okriftel — FC. 05 Egelsbach
49 a.=Weiß Bürgel — Olympia Lorſch 4:0,
ſiMiDreburg — JG.=SV. Frankfurt 3:0, Vikt.
rHph — VfL. Neu=Iſenburg 3:1, Haſſia
ini — Kickers=Viktoria Mühlheim 4:0.
u9
Pf9
910
1900/1902 Frankenthal — SV. 06 Völk=
R::1. Spvg. 03 Mundenheim Hanſa
Hltr 2:1, TV. Speyer — VfB. Jggelheim
(A.. Homburg — VfL. 07 Neuſtadt 2:1,
Elilllingen — Pfalz Ludwigshafen 1:5, SV.
eissweiler — TSG. Rheingönnheim 2:1.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 117
Deutſchland ſchlägt Belgien 6:1.
Glänzender deutſcher Fußballſieg im Brüſſeler Heyſſel=Stadion
vor 30 000 Zuſchauern.
In Deutſchland wurde dem Fußball=
Länder=
kampf gegen Belgien mit einiger Beſorgnis
ent=
gegenſehen, da man einmal den belgiſchen
Fuß=
ball als wieder ſehr ſtark einſchätzte und zum
anderen Bedenken wegen der vier Neulinge in
der deutſchen Mannſchaft hatte. Beſorgnis und
Bedenken haben ſich jedoch als unbegründet
er=
wieſen. Deutſchland errang einen hohen und
ſicheren 6:1= (2:1=) Sieg, der zudem auch in
die=
ſer Höhe völlig verdient ausfiel Belgiens
Mannſchaft war allerdings nicht ſo hoch
unter=
legen, wie es das Ergebnis ausdrücken könnte,
aber die deutſche Elf erwies ſich doch in allen
Belangen als weſentlich gereifter und
zuver=
läſſiger.
Vor nur 30 000 Zuſchauern im Brüſſeler
Heyſſel=Stadion — viele Leute hatten ſich durch
das unſichere Wetter vom Beſuch des Spieles
abhalten laſſen, begann der Kampf gleich mit
einer Rieſen=Ueberraſchung. Deutſchlands
An=
ſtoß wurde abgefangen, der belgiſche Halblinke
bekam den Ball und ließ aus 30 Meter einen
Schuß los, der unhaltbar ins Netz flitzte. Belgien
führte mit 1:0. Aber gleich darauf war auch
durch Fath, der im Kampf mit dem belgiſchen
Torhüter den Ball errang, der Ausgleich für
Deutſchland hergeſtellt. Dann begann eine
Drangperiode der Belgier, die jedoch mit dem
zweiten deutſchen Tor abgeſchloſſen wurde. Der
neue Mittelſtürmer Lenz=Dortmund, der
hervor=
ragend einſchlug, nahm in der 32. Minute eine
Flanke von Fath auf und ſchoß unhaltbar zum
2:1 ein. Bis zur Pauſe gab es gleichverteiltes
Spiel, bei dem ſich die beiden
Hintermannſchaf=
ten durch gute Abwehrtätigkeit hervortaten.
Zwiſchendurch mußten der belgiſche
Mittelſtür=
mer Capelle und der Torhüter Badiou verletzt
ausſcheiden. Für ſie ſpielten Mondele und
Chri=
ſtians weiter.
Nach dem Wechſel begann Belgien mit einer
Generaloffenſive. Das deutſche Tor wurde
un=
aufhörlich belagert und mit unzähligen Schüſſen
eingedeckt. Jakob hielt aber eiſerne Wacht und
ließ nichts mehr durch. Auch die beiden
Vertei=
diger zerſtörten mit allen Kräften. Schließlich
machte ſich Deutſchland aber wieder frei, und
ſchon hieß es durch Lenz, der aus 12 Meter eine
unhaltbare Bombe losließ, 3:1 für Deutſchland.
Wenig ſpäter war es der Neuling Damminger,
der das Ergebnis auf 4:1 ſtellte und damit das
Spiel endgültig für uns entſchied. Dann wurde
ein Treffer für Belgien durch den unglücklich
leitenden Schiedsrichter van Moorſel nicht
gege=
ben. Zwei Minuten darauf erhöhte Fath auf
5:1, und in der 37. Minute beendete
Dam=
minger den Torſegen.
Die deutſche Elf hat gut geſpielt. Die vier
Neulinge Lenz, Damminger, Schulz und
Mun=
kert ſchlugen gut ein, beſonders aber der
Mit=
telſtürmer Lenz. Im Tor arbeitete Jakob
feh=
lerlos, Buſch zerſtörte ſicher, und in der
Läufer=
reihe genügten Gramlich und Goldbrunner allen
Anforderungen. Im Sturm waren neben Lenz
die Außen Fath und Lehner die beſten Leute.
Siffling ſpielte beſſer als in Paris.
Bei den Belgiern gefiel vor allem das
uner=
müdliche Kämpfen. Der beſte Spieler war der
Stürmer Voorhof. Die Läuferreihe verſagte in
taktiſcher Beziehung. Verteidigung und die
bei=
den Torleute konnten an den ſechs Toren kaum
etwas ändern.
Ein eigener Bericht unſeres nach Brüſſel
ent=
ſandten II.II.=Mitarbeiters folgt.
Ein Feſttag der deutſchen Kolonie.
DNB. Brüſſel, 28. April. Das große
Länderſpiel Deutſchland — Belgien, das am
Sonntag nachmittag im Brüſſeler =Stadion
ſtattfand, hat auch in der deutſchen Kolonie in
Brüſſel einen ſtarken Eindruck hinterlaſſen. In
Erwartung der vielen deutſchen
Schlachten=
bummler hatte die deutſche Kolonie unter
be=
ſonders anerkennenswerter Mitwirkung der
„Deutſch=Belgiſchen Rundſchau” zum erſten
Male eine Empfangs= und
Auskunftsorgani=
ſation aufgezogen, für die ſich ungefähr 75 in
Brüſſel wohnende Volksgenoſſen in
uneigen=
nütziger Waſe ihren aus dem Reich kommenden
Landsleuten zur Verfügung ſtellten. Gleich am
Nordbahnhof, auf dem allein über 2000 Deutſche
mit Extrazügen eintrafen — weitere 2000
kamen mit Autobuſſen — trat ein
Ordnungs=
dienſt in Funktion, der den Strom der
Fuß=
ballbegeiſterten in Empfang nahm und zum
Hauptquartier der deutſchen
Nationalmann=
ſchaft leitete. Von dort aus wurden
Stadt=
führungen unternommen. Ein für dieſen Zweck
ausgegebener Führer durch die Stadt Brüſſel
wurde jedem Teilnehmer in die Hand gedrückt,
und gruppenweiſe fanden dann die Rundgänge
ſtatt. Auch die deutſche Nationalmannſchaft
be=
kam auf dieſe Weiſe ein eindrucksvolles Bild
von der belgiſchen Hauptſtadt. Am Abend gab
der Belgiſche Fußballbund der deutſchen und
der belgiſchen Mannſchaft einen Empfang, an
dem Vertreter der belgiſchen Behörden, der
deutſche Geſandte Graf Adelmann und
zahl=
reiche aus dem Reich gekommene
Sportjourna=
liſten teilnahmen.
Fußball im Reich.
Gau Sachſen: Fortung Leipzig — Wacker
Halle 1:0.
Gau Mitte: Vikt. 96 Magdeburg — Preußen
Magdeburg 0:2.
Gau Nordmark: Hamburger SV. — Werder
Bremen 1:1, Viktoria Hamburg — SV. Höntrop
4:1.
Gau Niederrhein: Union Krefeld — Fortuna
Düſſeldorf 2:5, Sppg. Barmen — Boruſſia M.=
Gladbach 0:0.
Gau Mittelrhein: Bonner FV. — Fortung
Düſſeldorf 2:0.
Gau Brandenburg: Tennis Boruſſia — Min.
Berlin 4:3, Vikt. 89 — VfB. Leipzig 2:4,
Ber=
liner SV. 92 — Union Altona 3:2, VfB.
Pan=
kow — Norden Nordweſt 5:2, Spandauer SV.
— Blau=Weiß 3:2, Minerva — Fort,
Magde=
burg 1:2.
Deutſchlands Siegesſerie in den Länderſpielen
wurde am Sonntag mit einem großen 6:1=Sieg
über Belgien fortgeſetzt. Der Sieg wurde in
Brüſſel vor 30 000 Zuſchauern gar nicht ſo leicht
errungen, als dies das Ergebnis vermuten
laſſen könnte. Die Belgier hatten mindeſtens
ebenſoviel vom Spiel, wie die Deutſchen, ſie
verſtanden es aber nicht ſo wie unſere Stürmer,
die gegebenen Situationen erfolgbringend
aus=
zuwerten. Außerdem hatten wir ein großes
taktiſches Plus in der Defenſivarbeit. Die Tore
für Deutſchland ſchoſſen Lenz, Fath und
Dam=
minger zu gleichen Teilen, für Belgien war der
Halblinke Iſenborgh erfolgreich.
Bei den Gruppenſpielen zur Deutſchen
Fußball=Meiſterſchaft wurde die erſte Runde
ab=
geſchloſſen. Das konnte nicht vor ſich gehen,
ohne daß es wieder einige ſehr „ſaftige”
Ueber=
raſchungen gegeben hätte. Wer hätte z. B.
ver=
mutet, daß ſich die Sppgg. Fürth zu Hauſe vom
VfB. Stuttgart ſchlagen laſſen würde? Auch
der Sieg Jenas in Hanau über den Tabellenführer
Hanau 93 kam unerwartet. In der Gruppe I
holte ſich Hertha/BSC. bei der Vorentſcheidung
in Chemnitz gegen die Poliziſten einen knappen
2:1=Sieg vor 30 000 Zuſchauern. Gleiwitz errang
ſeinen erſten Sieg mit 3:1 bei York Inſterburg.
In der Tabelle führt Hertha/BSC. klar mit 6:0
Punkten vor Polizei Chemnitz (4:2), Gleiwitz
(2:4) und Inſterburg (0:6). Mit klaren
Favori=
tenſiegen wartete die Gruppe ITI auf. Schalke
04 brachte dem Nordmarkmeiſter Eimsbüttel in
Bochum vor 25 000 Beſuchern eine 4:0=Schlappe
bei, und Hannover 96 fertigte zu Hauſe den
Pommernmeiſter Stettiner SC. mit 5:0 (4:0) ab.
Die Tabelle führt erwartungsgemäß Schalke mit
6:0 Punkten an. Hannover folgt mit 4:2 vor
Eimsbüttel (2:4) und dem Stettiner SC. (0:6).
Die Senſationen des Tages lieferte — wie ſchon
geſagt — die Gaugruppe III. Hier ging es
wirklich „drunter und drüber”. In Fürth
ver=
ſtanden es die „Kleblättler” nicht, eine
haus=
hohe Feldüberlegenheit gegen den VfB.
Stutt=
gart zum Siege zu verwerten. Im Gegenteil,
ſie mußten ſich mit 1:4 (0:2) ganz klar
geſchla=
gen bekennen. Hanau 93 erging es nicht
an=
ders. Der 1. SV. Jena ſchoß gleich zu
Be=
ginn ein Tor und „mauerte” dann ſo, daß die
Hanauer zu keinem Tor mehr kommen konnten.
Die Tabelle ergibt unter den vier Gaugruppen
das eigenartigſte Bild: Hanau führt trotz der
Niederlage mit 4:2 Punkten bei 4:1 Toren vor
Jena (4:2 und 3:3), Fürth (2:4 und 3:5) und
Stuttgart (2:4 und 5:6). In der Gruppe IV
hatte Benrath beim VfR. Mannheim vor 10 000
Zuſchauern ziemliches Glück, einen 3:2=Sieg zu
erringen. Klarer ſchaffte es Phönix
Ludwigs=
hafen, das dem Mittelrheinmeiſter VfR. Köln
in Köln mit 4:0 (1:0) eindeutig das Nachſehen
gab. Die Ludwigshafener nehmen daher mit
neun „zu null Toren” (!) und 5:1 Punkten den
erſten Tabellenplatz vor Benrath (8:2 Toren,
5:1 Punkten), VfR. Köln (2:4 Punkten) und
VfR. Mannheim (0:6 unkten) ein.
Hanau und Jena Tabellenführer
in Gruppe 3.
Die beiden letzten Vorrundenſpiele der
Gau=
gruppe III in den Spielen um die Deutſche
Fuß=
ball=Meiſterſchaft brachten überraſchende
Ergeb=
niſſe. Hanau 93 ließ ſich auf eigenem Platze
ſchlagen, es unterlag 0:1 (0:1) gegen den 1.
SV. Jena, und die Spielvgg. Fürth vermochte
nicht, aus dieſer Niederlage Kapital zu
ſchla=
gen, denn ſie verlor ebenfalls zu Hauſe, und
zwar mit 1:4 (0:2) gegen den VfB. Stuttgart.
Dadurch ſind Hanau 93 und der 1. SV. Jena
auf dem erſten Platze punktgleich geworden; die
Hanauer ſtehen mit dem beſſeren Torverhältnis
an erſter Stelle. Fürth und der VfB.
Stutt=
gart nehmen gemeinſam die weiteren beiden
Plätze ein, wie die nachſtehende Tabelle
zeigt:
Herkha /BSC. „
Halbzeil=
meiſter” in Gruppe 1.
Polizei Chemnik verliert 1:2.
In der Gaugruppe I gewann. Hertha/BSC.
Berlin auch das letzte Spiel der Vorrunde. Die
Berliner waren in Chemnitz zu Gaſt und ſiegten
mit 2:1 (2:1). Damit haben ſie die Vorrunde
ohne Punktverluſt überſtanden. Zu ſeinem erſten
Siege kam der ſchleſiſche Meiſter
Vorwärts/Ra=
ſenſport Gleiwitz, der in Inſterburg gegen die
einheimiſche Elf von „York” mit 3:1 (2:0)
ge=
wann. Die Tabelle zeigt nach den Spielen
des letzten Aprilſonntags folgendes Bild:
Spiele Tore Punkte
AEle
diese zwei Dinge, selten vereint,
geben der „Mokrt Superb” den eigenen Charakter
und unverkennpare Eigenart!
eine echte Lande eben -
und doch nur 3½
Käuchkenner Wissen:
Beren Stickereien!
Neu! Mokri St
HANNONee
[ ← ][ ][ → ]Einheitsſahungen.
Eine ganze Reihe von Vereinen des
Fach=
amtes „Fußball” ſind der Aufforderung des
Reichsſportführers, die Einheitsſatzungen
ein=
zuführen, noch nicht gefolgt. Dieſe werden
des=
halb letztmalig aufgefordert bis ſpäteſtens 15.
Mai 1935 über mich an den Gau die Einreichung
der Einheitsſatzungen, die in einer
Hauptver=
ſammlung zu beſchließen ſind, vorzunehmen.
Satzungsformulare ſind bei dem
Bezirksbeauf=
tragten Herrn Topp, Frankfurt a. M.,
Taunus=
anlage 14 (für Darmſtädter Vereine bei der
Geſchäftsſtelle des Reichsbundes für
Leibes=
übungen, Ohlyſtraße 75) erhältlich. Ich mache
auf die Bekanutmachung, die der Gauführer im
nächſten Kicker bzw. Sportecho erſcheinen laſſen
wird, nachdrücklichſt aufmerkſam. Darnach
wer=
den alle Vereine, die die Annahme und
Ein=
reichung der Einheitsſatzungen nicht bis zum
15. Mai 1935 durchgeführt haben, unweigerlich
von jeglichem Spielverkehr ausgeſchloſſen.
Dr. Grünewald.
Klare Favoriken=Siege
in der Gaugruppe II. — Schalke ſchlägt
Eimsbüttel mit 4:0. — Hannover 96
überfährl den Skelliner SC. mit 5:0.
Nach Abſchluß der erſten Runde iſt die Lage
in der Fußball=Gaugruppe II bereits ſo
ziem=
lich geklärt. Tabellenerſter iſt der Deutſche
Fuß=
ballmeiſter Schalke 04, und er wird es auch
bleiben. Den ſchwerſten Gegner werden die
„Knappen” bei der Rückrunde in Hannover 96
vorfinden, das eben ſo klar wie Schalke die erſte
Stelle den zweiten Rang hält. Schalke 04
fer=
tigte in Bochum Eimsbüttel vor 25 000
Zu=
ſchauern ſicher mit 4:0 (1:0) ab, und Hannover
96 brachte dem Pommernmeiſter Stettiner SC.
mit 5:0 (4:0) eine weitere ſchwere Schlappe bei.
Die Tabelle:
Phönir Ludwigshafen
in Führung!
Deutſche Meiſterſchaft, Gruppe 4.
Die letzten Vorrundenſpiele brachten am
Sonntag in der Gruppe 4 beim Kampf um die
Deutſche Fußball=Meiſterſchaft inſofern eine
gewiſſe Klärung, als jetzt Phönix
Ludwigs=
hafen nach einem glatten 4:0=(1:0)=Sieg über
den VfR. Köln dank des beſſeren
Torverhält=
niſſes die Tabellenſpitze vor VfL. Benrath
hält. Die Düſſeldorfer gewannen in Mannheim
über den dortigen VfR. nur recht glücklich und
knapp mit 3:2, womit ſie allerdings punktgleich
mit Phönix Ludwigshafen weiter ausſichtsreich
im Rennen liegen. — Die Tabelle:
Sheffield Bednesdan
Pokalſieger.
Weſtbromwich Albion 2:4 geſchlagen.
Im mit 93 000 Zuſchauern bis auf den
letz=
ten Platz beſetzten Londoner Wembley=Stadion
wurde am Samstag das Endſpiel um den
engliſchen Fußball=Pokal zwiſchen Sheffield
Wednesday und Weſtbromwich Albion
ausge=
tragen. Sheffield Wednesday errang dabei einen
etwas übervaſchenden 4:2=Sieg, da man der
Mannſchaft aus Birmingham weſentlich größere
Chancen gegeben hatte. Die Leute aus
Wed=
nesday hielten ſich aber während des ganzen
Kampfes hervorragend und holten ſich den
Pokal in einem grandioſen Endſpurt. Bis fünf
Minuten vor Schluß ſtand der Kampf nach
zweimaliger Führung von Wednesday 2:2,
dann erzielte Wednesday noch zwei weitere
Tore, während Weſtbromwich leer
aus=
ging. Nach zwei Minuten Kampfdauer bereits
hieß es durch den Mittelſtürmer Palethorpe
1:0 für Sheffield. 20 Minuten ſpäter konnten
die Albions durch ihren Linksaußen Boyes
ausgleichen. Nach dem Wechſel ging zunächſt
Sheffield durch den Linksaußen Hooper erneut
in Führung, die aber von Sandford für
Weſt=
bromwich bald wieder wettgemacht werden
konnte. In den letzten fünf Minuten war es
dann der Sheffield=Rechtsaußen Rimmer, der
noch zwei Tore anbringen konnte und damit
ſeiner Mannſchaft nach 28 Jahren zum dritten
Pokalſieg verhalf. Schiedsrichter Fogg leitete
den harten und ſpannenden, doch jederzeit
äußerſt fair ausgetragenen Kampf
ausgezeich=
net. Der Prinz von Wales, der in Vertretung
des Königs erſchienen war, überreichte den
Siegern den Pokal und die Goldmedaillen.
Deutſcher Kunſtkurn=Sieg über Ungarn
In Breslau ſtellte die deutſche
National=
mannſchaft im Kunſtturnen vor 8000 Zuſchauern
in ihrem erſten Länderkampf gegen Ungarn ihr
großes Können unter Beweis. Die deutſche Riege
zeigte außerordentliches Können und ſchlug die
ſieggewohnten Magyaren im Geſamtergebnis mit
343,.85: 333,10 Punkten. Ein Einzelturn=
Wettbe=
werb endete mit einem knappen Siege des
un=
gariſchen Weltmeiſters Stefan Pelle mit 58,5
Punkten vor dem Deutſchen Schwarzmann=Fürth
mit 58 und Winter=Frankfurt a. M. mit 57.30
Punkten.
Die Aufſtiegſpiele zur Gauliga
ſahen am geſtrigen Sonntag alle im Gau
Süd=
weſt um den Aufftieg ſpielberechtigten Vereine
auf dem Plan. Es ſpielten
Reichsbahn=Rotweiß Ffm.—Polizei Darmſt. 3:2
Germania Bieber—FV. Saarbrücken 1:0
Ludwigshafen—Opel Rüſſelsheim 3:2.
Die favoriſierte Conen=Mannſchaft brachte
es nicht fertig, in Bieber ſiegreich zu bleiben.
Trotzdem hält Saarbrücken weiterhin die Spitze
vor Opel Rüſſelsheim, da auch dieſer
Tabellen=
zweite geſchlagen wurde. Mit 3:2 Toren kamen
die Leute aus Rüſſelsheim in Ludwigshafen
unter die Räder. Die Darmſtädter Poliziſten,
die in den letzten Spielen eine
Formverbeſſe=
rung an den Tag legten, wurden von
Reichs=
bahn/Rotweiß Frankfurt ebenfalls mit 3:2
niedergekantert und damit ſchwinden die
letz=
ten Hoffnungen der Hieſigen, zur höchſten
Klaſſe aufzuſteigen. Nach beendigter
Vorſchluß=
runde zeigt die Tabelle folgendes Ausſehen:
Spiele Tore Punkte
6:2 7:3
FV. Saarbrücken
10:7 7:3
Opel Rüſſelsheim
12:9 6:4
Germania Bieber
12:10 4:6
Reichsbahn/Rotweiß
7:16 4:6
Ludwigshafen
5:8 2:8
Polizei Darmſtadt
Unglückliche Niederlage der Polizei
Reichsbahn/ Rol-Weiß
Frank=
furk-Pol. Darmſtadt 3:2 11:2)
Ein Sieg in Frankfurt hätte den Poliziſten
nochmals große Ausſichten gegeben, erneut
ernſt=
hafter Anwärter für den Aufſtieg in die höchſte
Spielklaſſe zu werden. Er hätte auch tatſächlich
eintreten können, denn die Poliziſten lieferten
heute, beſonders aber in der erſten Hälfte, eine
ganz großartige Partie. Im Fluge hatten ſie
ſich durch ihre wirklich ausgezeichneten
Leiſtun=
gen die Sympathien aller Frankfurter
Zu=
ſchauer erſpielt. Und das will ſehr viel heißen,
denn man weiß, daß der Frankfurter bei der
Bewertung von Fußballerleiſtungen einen ganz
ſtrengen Maßſtab anlegt. Jedenfalls habe ich
die „Grünen” im letzten Jahre nie beſſer
ge=
ſehen als heute im Frankfurter Stadtwald. Mit
der heutigen Leiſtung würden ſie in der
Gau=
liga beſtimmt keine Außenſeiterrolle einnehmen.
Aber Pech und nochmals Pech
verdarb ihnen in dieſem ungemein hart und
er=
bittert durchgeführten Treffen alles, was in der
Pauſe noch ſo ausſichtsreich ausſah. Die
Frank=
furter freuten ſich königlich, als ſie die letzten
bangen Minuten überſtanden hatten, ohne daß
hr beſſerer Gegner wenigſtens noch den
Aus=
gleich beſorgen konnte.
Temperamentvoll und energiegeladen
gehen beide Teams ſofort nach dem Anpfiff los,
denn jeder weiß, was ein Sieg über den
Geg=
ner für eine große Bedeutung hatte. Keinem
wird alſo etwas geſchenkt. Kampf iſt Trumpf.
Wer da nicht kämpfen konnte, fiel gegen die
übrigen Akteure ab. Man iſt erſtaunt, wie
trotz dieſer für alle Spieler
nervenaufpeitſchen=
den Anfangsminuten der Ball bei den „
Grü=
ten” flach von Mann zu Mann über den Plan
läuft. Die Rot=Weißen Verteidiger können ſich
der raffinierten Stürmerarbeit der Keck,
Pfeif=
fer und Göbel nur erwehren, indem ſie
unge=
mein hart dazwiſchenſchlagen. Der
Führungs=
treffer kann nicht mehr lange auf ſich warten
laſſen, ſo geſchickt und ideenreich arbeiten die
„Grünen” zuſammen. Da unterläuft Muth ein
grober Berechnungsfehler. Der Linksaußen iſt
durch, flankt, wie an einer Schnur gezogen kommt
der Ball zum Mittelſtürmer Scheuermann, eine
kurze Wendung, und ſchon klirrte deſſen Bombe
im Tornetz. In der 30. Minute aber entſcheidet
der Schiedsrichter Strafſtoß gegen Frankfurt,
Keck ſetzt ſich den Ball zurecht, ſchießt, und ſchon
war der Ausgleich hergeſtellt. Nicht
genug. Die Darmſtädter brillieren weiter, ſie
dominieren, kurz, ſie beherrſchen bis zur Pauſe
ſouverän des Feld. Wieder Strafſtoß gegen
Rot=Weiß. Die Deckung gleicht einer nicht zu
überwindenden Mauer, und doch iſt ein
Pracht=
tor möglich. Göbel hebt den Ball vors Tor,
Köpfe recken ſich, der Torwächter eilt heraus und
will fauſten, aber Keck iſt höher „geſtiegen” und
lenkt mit dem Kopf den Ball ins verwaiſte Tor,
Polizei führt 2:1.
Die Frankfurter machen „lange Geſichter‟. Das
hatten ſie von den Provinzlern nun doch nicht
erwartet.
In der zweiken Halbzeit
aber bricht das Unglück über die „Grünen”
herein. Bei einer ſchon erledigten Abwehr
ſpringt der Ball dem langen Recken Balſer in
die Hand. Elfmeter! Tragiſches Geſchick, denn
Theis läßt dem Darmſtädter Hüter aber auch
gar keine Abwehrmöglichkeit. Unglück kommt
aber ſelten allein. Der bis dahin ganz famoſe
Göbel wird verletzt vom Platze getragen und
erſt 20 Minuten vor Schluß kommt er wieder,
allerdings iſt er jetzt nur Statiſt. Die
Frank=
furter außerhalb der Barrieren wittern
darauf=
hin wieder günſtigen Wind und feuern ihre
„Freunde” an, mit denen ſie ſcheinbar aber nur
durch dick und dünn gehen, wenn die
Angele=
genheit günſtig ausſieht. Der Erfolg ſtellt ſich
auch ein. Der Rechtsaußen läuft ſeiner
Be=
wachung davon und ſchiebt den Ball präzis vor
des Mittelſtürmers Füße, der ſcharf zum
Siegestreffer einſchießt. Der Kampf
ſcheint lange nicht entſchieden, denn die
Poli=
ziſten, die nach dem Elfmeter etwas kopflos
ge=
worden waren, haben ſich wieder gefunden. Da
iſt Keck einmal herrlich an vier Gegnern
vor=
beigegangen, ſteht frei zum Schuß . .. daneben.
Pfeiffer iſt durch, will ſchießen, da läßt ihn ein
Verteidiger im Strafraum zu Boden purzeln.
Wo blieb der Elfmeterpfiff? Tore werden alſo
keine mehr erzielt, dafür aber innerhalb von
10 Minuten 7 Eckbälle, die alle zwar recht
ge=
fährlich für die Frankfurter ausſehen, doch aber
mit Glück und Geſchick abgewehrt werden.
Die Darmſtädter
kamen mit: Klein; Muth, Balſer; Kaſper,
Du=
mont, Kauffmann; Göbel, Sauer, Keck, Seib,
Pfeiffer.
Klein war auch heute wieder voll auf dem
Poſten, wenn er auch diesmal durch falſches
Herauslaufen manche böſe Situation entſtehen
ließ. Nicht ſo bombenſicher wie ſonſt wirkte die
Verteidigung. Dafür war aber in der Läufer=
reihe alles in Ordnung. Kaſper und
Kauff=
mann erreichten diesmal ſogar faſt den
Mittel=
läufer Dumont, der wieder ein Rieſenpenſum
erledigte. Im Sturm überragte Keck durch
ſeine mit Eleganz durchgeführten Durchbrüche
und ſeine Ueberſicht im Verteilen der Bälle.
Göbel zeigte heute, daß ſeine Schwächeperiode
nur von kurzer Dauer war. Pfeiffer und Sauer
leiſteten auch diesmal wieder für den Aufbau
wertvolle Dienſte. Das „Küken” der Elf, der
jugendliche Seib, führte ſich ſehr gut ein. Hätte
er die zweite Hälfte ſo gut durchgeſtanden wie
die erſte, dann hate er ſich ſogar ein Sonderlob
verdient.
Bei den Frankfurtern
war der Sturm, mit Ausnahme des Linksaußen,
der beſte Mannſchaftsteil. Die drei Läufer
ſpie=
len einen guten Durchſchnitt, mehr aber nicht.
Die Verteidiger im Verein mit dem Torwächter
begingen manchen Schnitzer.
Dem Schiedsrichter Fritz=Oggersheim merkte
man bei allen Entſcheidungen den alten „
Ring=
fuchs” an. Fabelhaft ſein Auge für verſteckte
— re.
Fouls.
Fußballjugend: Polizei—TSG. 1846
Darm=
ſtadt 4:2.
Kickers Aſchaffenburg
1u. 10 9uruftadt 9.rirc
Revanchelüſtern fuhren die „Lilien” am
Samstag nach Aſchaffenburg, denn
bekannt=
lich hatten ihnen die „Kickers” im vorigen
Sommer durch eine 5:1=Niederlage gehörig die
Laune verdorben. Leider war aber ihr
Vor=
haben nicht von den nun einmal zum Erfolg
notwendigen glücklichen Umſtänden begleitet.
Einmal ſchlug der zahlreiche Erſatz nicht an
allen Stellen ein, und dann hatte es die Elf
mit einem Schiedsrichter zu tun, der mir ein
Rätſel war. Was ſich dieſer Herr zum
Nach=
teil der Darmſtädter Mannſchaft an
merkwür=
digen Entſcheidungen leiſtete, kann man bei
der Fülle des ihn belaſtenden Materials
über=
haupt nicht zu Papier bringen. Trotz dieſer
hohen Niederlage lieferten die Darmſtädter aber
ein grundſolides Spiel, ſie hatten eben nur
das Pech, daß, wenn es galt, Tore zu erzielen,
oder Erfolge des Gegners zu verhindern, die
durch den Erſatz entſtandenen Lücken klafften.
So ließ der gute Nachwuchstorhüter Geher 2
in einer Zeitſpanne Darmſtädter
Ueberlegen=
heit zwei leichte Bälle fallen, die die
gegneri=
ſchen Stürmer prompt zu zwei Treffern
aus=
werteten. In der 2.Halbzeit kamen die „Lilien”
zunächſt auf 2:1 heran, als Würtenberger eine
Lücke im Tor erſpähte und wuchtig einſchoß.
Der Ausgleich hätte gleich darauf fallen
kön=
nen, doch Kolbergs wuchtiger Fernſchuß
klatſchte vom Pfoſten ins Feld zurück. Die
Gaſtgeber waren glücklicher und konnten einen
Strafſtoß zum 3:1 verwandeln, ehe Leichtlein
durch Verwandlung einer Flanke
Würtenber=
gers zum zweiten Male für Darmſtadt ſkoren
konnte. Mit zwei weiteren leicht vermeidbaren
Treffern ſtellte die techniſch ausgezeichnete
Mannſchaft kurz vor Schluß ihren unverdient
hohen Sieg ſicher.
In der 98er Mannſchaft
geſtaltete der junge Geher ſein Debüt im Tor
recht anſprechend, wenn auch Ruppel ſicherlich
drei Treffer vermieden hätte. Die Verteidiger
Geher und Senger, ſowie die Außenläufer
Ruppel 1 und Richter leiſteten ſehr
erfolg=
reiche Arbeit, dagegen war Reinhard auf dem
wichtigen Mittelläuferpoſten ſchwach. Im
Sturm ſtach die rechte Seite Würtenberger=
Mahr beſonders hervor, doch auch die reſtlichen
drei Stürmer ſchlugen ſich in Anbetracht der
beſonders unglücklichen Verhältniſſe recht gut.
— re-
Die Aufſtiegsſpiele
zur Bezirksliga.
In unſerer Gruppe Starkenburg konnten ſich
die Kreismeiſter Hofheim und Mörfelden in
ihren geſtrigen Spielen durchſetzen. Der SV.
Münſter hatte den Kreismeiſter SV. Mörfelden
zu Gaſt. Bis zur Pauſe verlief das Treffen
noch torlos; in der zweiten Hälfte erzielten die
Gäſte den einzigen Treffer des Tages und
nah=
men damit Sieg und zwei weitere wertvolle
Punkte mit.
Das Treffen Klein=Auheim-Hofheim wurde
in Hofheim ausgetragen. Dadurch kam wohl
auch der Sieg der Platzmannſchaft mit 4:2
Toren über Klein=Auheim zuſtande.
Von den Pokalſpielen konnten wir
folgende Reſultate in Erfahrung bringen:
Viktoria Urberach—VfL. Neu=Iſenburg 3:1
Haſſia Dieburg—JGSV. Frankfurt 3:0 (2:0)
Germania Okriftel—FC. 03 Egelsbach 2:4
Blau=Weiß Bürgel—Olympia Lorſch 4:0
FC. 07 Bensheim—Sppgg. Weiskirchen ausg.
Montag, 29. April 19)
Ueberraſchenderweiſe blieben die uns inn
eſſierenden Urberacher, Dieburger und Exe
bacher Vereine weiter ſiegreich; lediglich
Lorſcher Olympen wurden in Bürgel
au=
ſchaltet.
Germania Pfungftadt — FC. Main
Koſtheim 2:0 (0:0).
Ein Spiel der verpaßten Gelegenhe=
Welche Abfuhr hätte den Gäſten geblüht, we
Der Erſatz für den Hüter und
telſtürmer machte es notwendig, daß Sch a
mann die Sturmführung übernahm. Die
Viertelſtunde wurde recht flott geſpielt bei
bürtigen Leiſtungen, wobei der Gäſtehüter
ſchöne Sachen zeigte. Seine unheimlichen
ſchläge landeten öfters bei Nickel oder Voßs
Scheuermann als Mittelſtürmer doch nich
Routine des langen Haſſenzahl beſaß,
lit=
linke Flügel an Mangel geeigneter Vorll
Darob Verſchnupfung bei Speckhardt. Mit=
Winde leiteten die Gäſte einige ſchöne
Ang=
ein. Ja, wenn die Germanen=Abwehr nicht
ſchlagſicher geweſen wäre! Schmidt als L.a
verdiente ſich hierbei auch ſein Lob. So
die anfängliche Begeiſterung entſprechend=
Witterung bis zur Pauſe wieder eingefr
Dann kam aber wieder Leben in die B
Germania lag ſichtlich im Vorteil. Dock
Gäſte hielten ihr Tor vorerſt noch ſauber. 2M
und mehr verlegte ſich das Spiel in Koſtkiß
Hälfte. Torchancen ließ Germania aus — ſicin
war zum Schreien! Auf der Gegenſeite preitntan
ten Nickel und Voß den jungen Hüter Eichnpot”
auf Rückgaben aus, und er bewährte ſich. u
ſchwere Bälle hielt er auch recht ſchön. Erd
wurde aber der Bann gebrochen, als Spie= Beinen vorbei in die lange Ecke fladke
ſchoß. Vergebens hatte ſich der Gäſtehüte=,
worfen. Wenig ſpäter hätte Scheuermann
Meter vorm Tor faſt ſeine Naſe getroffen
ſtieg die Kerze hoch. Schade um die ſchöne F
des Haſſenzahl. Speckhardt wurde
abſeit=
ſtellt. Den Gäſten winkte der Ausgleich im!
ſchluß an eine Ecke. Brav der Hüter!
Gegenüber wurde nervös, als ihn der Sce
richter endlich beim Uebertreten beſtrafte. Shiuh ſhen gezogen
winkte das zweite Tor, als Haſſenzahl II. -ß )Mais ab.
zugeſpielten Ball bums abſtoppte und bedictt
einſchoß. Die Gäſte=Abwehr machte einem FMie
mürbten Eindruck. Kein Wunder bei den?
laſtung. Abpfiff. Das 2:0, erzielt in den Uholtzwg und
20 Minuten, hätte die Zuſchauer wiede ſitüſonden in
wärmt. Schiedsrichter Wedel (46 DarmlihsgVaiſenh
machte eine recht gute Figur.
Germania Reſ. — Tgde. Beſſungen 0:2 (aN,
Dieſes Treffen wurde ziemlich luſtlosswuſlihten. Die
ſeiten der Platzelf durchgeführt. Die Beſſugeiderzunft,
lagen ſehr oft im Angriff, der viel dadurckhy
dorben wurde, daß die Außen ihre Plätze Imſligeführ
hielten. In der Mitte hinderten ſie mehut 0Dder Re
ſie gutmachten. Denn entſprechend der Si /Der
Vo=
verteilung iſt das Ergebnis nämlich zu mor der
ausgefallen.
Sppgg. 04 Arheilgen — Starkenbiaiſ- Kath
Heppenheim 0:4 (0:3).
Landgre
muſ
Adlbneten und
Um Stadt
M
Eltyn. 2
MNäch
aſtundzettel.
Die Leute vom Arheilger Mühlchen h/
ſich die eifrigen Heppenheimer verpfli te
hauptſächlich um jüngere Kräfte auszuprobfi=Mi
Da dieſe ſich natürlich erſt einſpielen mu/4t
beſagt das Niederlage=Reſultat nicht allzu 0.
In der erſten Halbzeit ſpielte Heppenheinuſt
ſtändig überlegen und führte bis zur AA
mit dem Winde im Rücken als Bundesgen./
bereits mit 3:0 Toren. Nach dem Wechſel k:
die Platzbeſitzer beſſer ins Spiel und gewa!
auch im Feldſpiel die Oberhand. Die j9
Stürmer verſtanden es aber nicht, dieſe 4
weiſe Ueberlegenheit in Toren zum Aus!
zu bringen. — Spielleiter Doering (TSCI
Darmſtadt) gut. Die zweite Mannſchaft —N
ebenfalls mit 3:1 Toren.
SV. Merck—SpVg. Ueberau 2:0 (2:0- Peſl ds Kreis
1. Klage des
des Krei=
Pert
WIrt
4 Auge der
In einem Spiel ohne Spannung und Src A9 Erla.
konnte Merck die Gäſte aus Ueberau trotz Ml
ter Ueberlegenheit nur 2:0 ſchlagen. Uebsſchal
Verteidiger und Torwart waren ſehr gr
Form. Obendrein machte Merck den Fehlel
viel Innenſpiel zu treiben, zu viel zu in,
nieren und zu wenig zu ſchießen.
2. Mannſchaften 4:0 für Merck. — K)
balljugend: Merck—TSG. 46 5:8.
Deutſchland im Hocken 1:2 112
von Holland beſiegl.
Die eindrucksvolle Erfolgsſerie des deu
Hockey erlitt am Sonntag in Amſterdam
jähe Unterbrechung, die um ſo bedauernsml
iſt, als die 1:2= (1:0=) Niederlage der deu
Hockey=Mannſchaft gegen Hollands Län?
ebenſo unverdient wie unnötig war. 500.10
ſchauer erlebten bei kaltem, unfreundlichem
ter einen ſpannenden Kampf, bei dem
deutſche Mannſchaft zwar ſtocktechniſch un
Zuſammenſpiel die beſſere Einheit, aber
Kampfhärte und Energie der Holländer doch”
ganz gewachſen war. Die deutſche Elf wariI
dem erheblich geſchwächt worden als Biebes7!
kurz vor der Pauſe verletzt abtreten und
den nicht ganz genügenden Uhl erſetzt .ſ,
mußte.
Süddeutſchland: JG.=SV. Frankfurt a. D=
Höchſter HC., Frauen 3:0; Stadt=SV. —V2
furter TV. 1860 0:1, Frauen 0:12; Wiesba.-70
TH. — Valencia Spanien 7:2, Uni Heides)0
— Valencia Spanien 4:2.
Rugby.
SC. Frankfurt 1880 — Heidelberger
8:20; RG. Heidelberg — RC. Vaillanie
11:3; RG. Heidelberg, 2. — Mannheimet*
19:0.
Einen neuen Weltrekord im S
hochſprung mit einer Höhe von 4,40 Metek
der Amerikaner Bill Garber bei einen e
feſt in Santa Barba (Kalifornien) aul=
Deutſcher Gepäckmarſch=Meiß
wurde wieder der Titelverteidiger Schlge d
EN
nover,
[ ← ][ ][ → ] mw ag, 29. April 1935
WBeices Kränchftein anu bunssra
Suuioig TInn
4S8. Veranſtallung von „Alk=Darmſtadt”.
letzten Donnerstag ſprach unſer 1. Schriftführer H.
d. Aelt, anregend über „Jagdſchloß Kranichſtein und
F Ludwig IIII.‟. — Die Geſchichte des
Jagd=
ſitüſes geht bis ins 14. Jahrhundert zurück. Der Burgmann
roto rvon Dyrnſtein rodete und legte ſich da ein
Burgmanns=
ſut rvo heute das Schloß liegt. Aus einer Urkunde von 1549
ördev r: Das Cranichsrotth im Darmbſtader Wald am
Meſſe=
erug” gelegen. 1572 erwirbt Landgraf Georg I. „Hauß und
utmuß ranichſtein‟. Er ließ das Schloß von Jakob Keſſelhut
er=
außnurd den Backhausteich ausgraben. Kranichſtein war von
auſſGutshaus und Jagdſchloß. Landgraf Ernſt Ludwig
164/ 139) ließ das neue „Jagdzeughaus” bauen. Seine
Glanz=
eitſei te Kranichſtein unter Ludwig VIII. (1739—1768). Von
iwa ater hatte er die Leidenſchaft zum Bauen und zur Jagd
enund das Jagdſchloß Kranichſtein war ſein liebſter
Aufent=
alttlon hier aus leitete er die Regierungsgeſchäfte und
hul=
igteiner Jagdfreude. 30 Leibgrenadiere (— „das Korps der
ritzüliocheſſer” vom Volke genannt) bewachten Schloß und
Für=
eni ditzzu waren Leibdragoner ſtets bereit, Befehle nach
Darm=
adiſt ſeringen. Die Dieburger Kapuziner waren gern geſehene,
anyſte Gäſte in der Hofküche. — Hinter feſten Schirmen oder
rrtſ,Durch die Dukaten ward ich verraten” oder: „Ach, wir
mi köörnerträger haben wider Willen Schwäger”,
Aufmerk=
maräger konnten ſich auch „Saudukaten” und „Saugulden
kleinen Jagden und vor allem die „Hetzjagden”
urde a
gerjagden) waren ein ſehr teures Vergnügen. So koſtete
iſtmung der Hundemeute mit „Brot und Sülze” in einem
ihſe0 Gulden. Es entſtanden die Jagdgebaude Dianaburg,
eüinzer Haus, Fortunaburg. Favoritenburg, Lauerburg u. a.
9 Mandgraf fuhr täglich mit einem Wagen, der von 4—6
üoezogen wurde, nach Darmſtadt und ſtieg dann im alten
z’s ab. Das Jagdſchloß Kranichſtein iſt heute ein
herr=
ogdmuſeum Ludwig IIII. förderte auch die Muſik, das
int und die Malerei. In Darmſtadt arbeiteten damals die
Joh. Chriſtian Fiedler, Chriſtian Ludw. v. Löwenſtern,
hrad Seekatz, der Jagdmaler Eger, der Landſchaftsmaler
ſch5y, ſeinem Wagen aus erlegte der Landgraf mit einer
ZinFüchiſe das Wild. Ein großes Jagdgefolge, der
Jagdkom=
annut. Jagdjunker, Oberjäger, Vorreiter, Hundeknechte,
Jäger=
urſſu, Sattelknechte . . . begleiteten den fürſtlichen Jäger und
unxt reichlich belohnt. Wer einen Hirſch aufſpürte, erhielt
nattRirſchdukaten” oder einen „Hirſchgulden” mit der Auf=
rdtzſen. Dem landgräflichen Oberförſter zu Wolfsgarten.
Rau=
uhſu, machte es Freude, „die raren Schüſſe ſeiner Fürſten”
chütea, zu verherrlichen:
Ludwig IIII, unſrer Zeit,
im Pürſchen trefflich unverdroſſen,
Hat dieſen edlen Hirſch geſchoſſen.
250 Schritte weit.”
nuttzrund der Jagdmaler Stockmann. Unter Ludwig VIII.
ſteher in Darmſtadt: das Spinnhaus am Arreſthauſe,
aſenhaus (heut Gymnaſium) der Marſtall am
räpllurtz und der Riedeſeliſche Garten
Ee Trauerordnung ſtellte vier Rangklaſſen auf, die
Beſſungen !.
agy wie die reichen und armen Toten begraben werden
ßüe Die Ratsbrüderſchaft, die Offiziersbrüderſchaft, die
mweiru unft, die Schuhmacherzunft und die Ackerbrüderſchaft
„nſtz mnd begleiteten die Trauerzüge. — 1765 wurde eine
tetaotordnung verfügt und 1767 die Straßenbeleuchtung
geirt.
Redner erntete für ſeine fleißige Arbeit reichen Beifall.
Wortrag hatte zu einer lebendigen Ausſprache angeregt,
dſſe is beteiligten: Frl. v. Knorr, die Herren: Major
Hoff=
nnlu ton Stieſi und der Vereinsleiter
Yſhſte Veranſtaltung am 11. Mai: Frühlingsfeier. Herr
ndtwe und ſein Knabenchor ſingen. H. Eidmann ſpricht über:
Harfhat tMs/ Claudius.
suicht
ra
rte
Provinzialausſchuß.
Klage des Adolf Pullmann zu Darmſtadt gegen den
Be=
s Kreisamts Darmſtadt vom 26 Februar 1935 wegen
Ailwng der Erlaubnis zum Ausſchank von Wein und
wein in ſeiner Kaffeewirtſchaft im Hauſe Eliſabethen=
1933 hat Kläger Erlaubnis zum Betrieb einer
Kaffee=
tſtſtt, eine Ausdehnung der Konzeſſion auf Wein und
Brannt=
edas Kreisamt abgelehnt; dagegen iſt Klage erhoben.
Aweront, er ſei von Beruf Kellner, er wolle ſeine Exiſtenz
((usbauen, er habe ein beſonderes Publikum und ſei in
msa ruf auf Feſtigung ſeiner Verdienſtmöglichkeit durch
tak von Wein angewieſen; das Geſchäft habe er als Ar=
Stſhe begonnen und die Verhältniſſe hätten ſich für ihn
tichwerändert. Der Vertreter der Polizeidirektion
beſtrei=
destere Angabe, die Bedürftigkeitsfrage ſei heute wie
warneinen.
Fe=Ulrteil weiſt die Klage ab.
lage der Johann Berg Ehefrau in Offenbach gegen den
ſch des Kreisamts Offenbach vom 6. März 1935 wegen
Ent=
ulßhe Erlaubnis zum Betrieb einer Erfriſchungshalle.
ſu Berg betreibt ſeit 1926 ein Waſſerhäuschen und hält
ieie Getränke feil. Das Häuschen befindet ſich in der
heAlte: Siedlung am Waldrand. Die Erlaubnis wurde
ent=
zenA ei- die Klägerin nicht die perſönliche Zuverläſſigkeit
be=
t, än4Betrieb polizeilich ſchwer überwachbar iſt und Verſtöße
gend.! Beſtimmungen über die Sonntagsruhe und das
Arbeits=
tge/lefcſtzuſtellen waren. Dagegen richtet ſich die Klage, Frau
rg Alrnibt in der Stadt noch ein Lebensmittelgeſchäft.
DſeVertreter der Klägerin betont, die Entziehung des
Be=
bsünde eine ſchwere Schädigung der Lokalinhaberin
ver=
ſachsſe gerade der Sonntagsverkehr im Sommer führe zahl=
icheg eſtacher in den nahen Wald. Die aufgetretenen
Be=
ſtumhzeuggen ſeien keine klaſſiſchen Zeugen. Eine politiſche
Be=
fen 11 ſtiguhn der Frau komme nicht in Frage,
D Urteil weiſt die Klage ab.
31lllage des Karl Wiegand 2. zu Hüttenfeld gegen die Ent=
MMA eidsh des Kreisamts Bensheim vom 21. Dezember 1934 wegen
ichte lu ng der Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft
ee BEantweinausſchank im Hauſe Lampertheimer Straße 12.
Aliand will die Wirtſchaft pachtweiſe übernehmen. Der
impRgeiner Gemeinderat erachtet, die Wirtſchaft in der
liall’hennde Hüttenfeld biete keine Exiſtenzgrundlage, für die
ewoAr Süttenfelds liegt nach Anſicht der gehörten Stellen kein
edüngt wor. Der Geſchäftsgang bei dem Vorgänger ſei auch
e lechK weſen. Auf Grund dieſer Ergebniſſe hat das Kreisamt
S Geh abgelehnt und ein Bedürfnis verneint. In
Hütten=
u d bRhem noch drei Wirtſchaften, die ausreichen.
Dähage betont, eine kleine Beſſerung im Betrieb ſei
ein=
tret/MG=eſuchſteller ſei ein tüchtiger Landwirt, für den
Schäfe=
ibet)t; ſei der Wirtſchaftsbetrieb von großem Nutzen. Der
Etsb Amnfführer hat die Wirtſchaft als nicht rentabel bezeichnet.
Dſthiaus, in welchem ſtets eine Wirtſchaft betrieben wurde,
S essr! Vorgänger verlaſſen hat, gehört der katholiſchen
Ge=
ſſteind? Der klägeriſche Vertreter betont, für den Niedergang
r Wikchraft ſeien perſönliche Gründe dieſes Vorgängers ſchuld
weſe/eiDie Wirtſchaft in einem kleinen Ort wie Hüttenfeld
nigtder einzige Erwerbszweig einer Perſon. Hüttenfeld
erde An Mannheim, Lampertheim und aus der Bergſtraße ſtark
Nuchtr Au-f dieſe Gäſte ſei Hüttenfeld gerade angewieſen.
ßlürgermeiſter von Lampertheim hebt hervor.
Lampert=
im ſe 771 Wirtſchaften, und Hüttenfeld ſei von da 9
Kilo=
ſeter efeinnt.
„DAWartreter des Kreisamts erachtet es für mißſtändig, daß
* demn arſe auch katholiſcher Gottesdienſt ſtattfinde.
DUlrteil weiſt die Klage ab.
ſen „CHinfahrt; vom 4. Mai, 0 Uhr, bis zum 5. Mai,
N4 Uhn Boeendigung der Hinfahrt); zur Rückfahrt; vom
Matr2 Uhr, bis zum 6. Mai. 12 Uhr (ſpäteſter Antritt der
Muckfarn Zur Benutzung am 4. Mai vor 12 Uhr werden die
wonnrügrihckfahrkarten nur gegen Vorlage der gedruckten
Feſt=
rogrchie ausgegeben.
ohentagsrückfahrkarten. Zu der Wiederſehensfeier der
ngeh)ſhax der Verkehrstruppen (Eiſenbahn=Regimenter Nr. 1,
3wu
am 4. und 5. Mai 1935 in Köln können von allen
öähnka; bei denen feſte Sonntagsrückfahrkarten nach Köln
Rüftieg’ ſieieſe mit folgender Geltungsdauer ausgegeben wer=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Zwei Jahre Reichsluftſchutbund.
Seine Leiſtungen.
5 900 000 Mitglieder.
21 500 Untergliederungen,
280 000 Amtsträger,
1 100 000 Luftſchutzhauswarte.
2 200 Luftſchutzſchulen,
10 300 Luftſchutzlehrer.
2 200 000 Selbſtſchutzkräfte ausgebildet,
8 000 Schutzräume,
60 ₰ aller Dachböden entrümpelt
(Reichsdurchſchnitt).
Und du? Hilf mit!
Reichsluftſchutzbund.
Reichsluftſchutzbund e. V., Ortsgruppe Darmſtadt.
Unter=
gruppe IIa. An alle Einwohner des Martinsviertels der
Unter=
gruppe IIa, ſowie alle Blockwarte, Hauswarte und deren
Stell=
vertreter!
Die um 7.45 Uhr angeſetzte Feierſtunde mit anſchließendem
Kameradſchaftsabend findet heute abend erſt um 8.30 Uhr ſtatt.
Alle Blockwarte und Stellvertreter treten um 8 Uhr in Mütze
und Armbinde an (gez.) Mühlum, Untergruppenführer.
Neuerwerbungen der Stadtbücherei, Pädagogſtr. 1.
(Auswahl.)
Oeffnungszeiten: Montags und Donnerstag von 11—12.30 und
17—19 Uhr;
Dienstag und Freitags von 11—18 Uhr;
Mittwochs und Freitags von 11—12.30 Uhr.
Bircher=Benner, M.: Die Verhütung des Unheilbaren.
1934. 10 Eo 22: Brütting, Georg: Segelflug und Segelflieger.
Entwicklung, Meiſter, Rekorde. 1935. 20 Ef. 50: Carthill Al.:
Verlorene Herrſchaft. Wie England Indien aufgab 1924. 10 Bf35;
Colerus Egmont: Vom Einmaleins zum Integral.
Mathe=
matik für jedermann. 1935. 5 Dm 23: Eckardt Karl Auguſt:
Das Studium der Rechtswiſſenſchaft. 1935. 5 Pb 171: Flower
Neumann: Georg Friedrich Händel. Der Mann und ſeine Zeit.
1925. 35 Km 2495; Foertſch. H.: Die Wehrmacht in
national=
ſozialiſtiſchen Staat. 1935. 60 Bk 10; Priesdorff, Kurt von:
Prinz Louis Ferdinand von Preußen. 1935. 45 Bd 645; Fulda,
Otto: Fernmeldetechnik im Heere. 1. Band: Allgemeine
Elektrizi=
tätslehre. (F. El.) Große Ausgabe. 2 Bk 38: Gerigk, Alfred:
500 Jahre deutſche Reichsreform 1934. 10 Bd 298: Hartz Erich
von: Weſen und Mächte des heldiſchen Theaters. 1934s 1 Kt 160;
Immanuel: Der große Zukunftskrieg — keine Phantaſie! 1932.
20 Fp 60; Keßler, Gerhard: Die Familiennamen der Juden in
Deutſchland. 1935. 5 S 523; Kuhl, Hermann von: Der Weltkrieg
1914—1918. 2 Bände. 1929 44 Bk 190/191; La Baume
Wolf=
gang: Urgeſchichte der Oſtgermanen. 1934. 15 Bd 199; Maſchke,
Erich: Der deutſche Ordensſtaat. Geſtalten ſeiner großen Meiſter.
1935. 125 Bd 218: Metzſch Horſt von: Krieg als Saat.
Wehr=
politiſche Vorleſungen. 20 Fp 82: Müller=Loebnitz
Wil=
helm: Die Rüſtung der Welt. Umſchau über das Heer= und
Kriegs=
weſen der fremden Staaten. 1935. 20 Fp 85: Nehring, Walter:
Heere von morgen. Ein Beitrag zur Frage der Heeresmotoriſierung
des Auslandes. 20 Fp 90; Oberhauſer, Robert: Kampf der
Weſtmark. Frankreich, Separatismus und Abwehrbewegung 1918
bis 1922. 1934. 120 Bd 293: Baldur von Schirach: Die
Hit=
ler=Jugend. Idee und Geſtalt. 1934. Jb 380; Schlöſſer Rainer:
Das Volk und ſeine Bühne. Bemerkungen zum Aufbau des
deut=
ſchen Theaters 8 Kt 400: Sourek, Otakar und Stefan,
Paul: Dvorak. Leben und Werk. 1935. 35 Km 1760.
Straßenbericht
für die Woche vom 28. April bis 4. Mai 1935.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club e. V.. Gau 15
Weſtmark, Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
42 Erbach—Eberbach (zwiſchen Hetzbach und Kailbach) wegen
Stützmauerbruches bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Beerfelden—Sensbach-Gaimühle.
3 Darmſtadt—Heidelberg (bei Km. 14,722 zwiſchen Bickenbach und
Zwingenberg) am 29. 4. zwiſchen 6 und 18 Uhr geſperrt.
Um=
leitung: Jugenheim—Seeheim (alte Bergſtraße).
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Pfungſtadt—Hahn vom 26. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Pfungſtadt—Eſchollbrücken—Crumſtadt-Bruchmühle.
Affolterbach—Unter=Waldmichelbach vom 11. 2. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Fürth—Rimbach oder Beerfelden.
Fürth—Erlenbach vom 28. 3. bis auf weiteres geſperrt. Die
auf=
geſtellten Schilder ſind zu beachten.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Wembach-Rohrbach vom 10. 12. 1934 bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Hahn.
Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 28. 11. 1933 bis auf weiteres
ge=
ſperrt Umleitung: Eberſtadt-Pfungſtadt.
Biblis—Wattenheim-Nordheim vom 28. 1. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Hofheim.
Hähnlein — Jägersburg vom 25. 2. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Rodau—Fehlheim—Schwanheim—
Autobahnunter=
führung—Jägersburger Wald.
Nauheim-Königſtädten vom 7. 3. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung von der Reichsſtraße 42 Darmſtadt—Mainz nach
Nau=
heim bzw. Königſtädten.
Groß=Zimmern-Klein=Zimmern (Ortsdurchfahrt Klein=Zimmern)
vom 24. 4. bis 15. 5 geſperrt. Umleitung: Dieburg.
Gravenbruch-Neu=Iſenburg (bis Sprendlingerſtr.) vom 25. 4. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung über Forſthaus Gravenbruch
(an der Sachſenhäuſer= und Dietzenbacherſtraße).
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Die Große Strafkammer verhandelte am Freitag
den ganzen Vormittag lang gegen drei
Sittlichkeitsver=
brecher. Der erſte, der 32jährige Wilhelm K. aus König i. Odw.,
hatte über ein Jahr lang fortgeſetzt Unzucht mit drei 13jährigen
Buben betrieben. Da er noch nicht vorbeſtraft iſt, werden ihm
mil=
dernde Umſtände zugebilligt, und er wird zu einer
Gefängnis=
ſtrafe von einem Jahr und neun Monaten
verur=
teilt. Die Unterſuchungshaft wird ihm mit zehn Wochen
ange=
rechnet.
Drei Jahre Gefängnis erhält der ſchon des öfteren
vorbeſtrafte 28jährige Nikolaus W. I aus Viernheim, der ſich an
drei kleinen 6—9jährigen Mädchen verging. Straferſchwerend
kommt bei ihm in Betracht, daß er ſeine unzüchtigen Handlungen
einmal in der Viernheimer Marienkirche vornahm, weshalb ihm
auch die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren
aberkannt werden. Da er geſtändig iſt, wird auch ihm die
Unter=
ſuchungshaft mit zwei Monaten angerechnet. Beide erkennen die
Straſe an, und das Urteil wird rechtskräftig.
Bei dem Dritten, dem nahezu 60jährigen Ludwig R. von hier,
ſieht ſich das Gericht nicht in der Lage, mildernde Umſtände
anzu=
erkennen. Der Alte hatte ſein neunjähriges Enkeltöchterchen, das
gelegentlich bei den Großeltern zu Beſuch weilte, mißbraucht. Er
erhält wegen Unzucht mit Kindern und verſuchter
Blutſchande ein Jahr und ſechs Monate
Zucht=
haus und die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm auf die Dauer
von drei Jahren aberkannt
Das Bezirksſchöffengericht ſpricht zwei Angeklagte,
Vater und Sohn, die des gemeinſamen ſchweren Diebſtahls
be=
ſchuldigt waren, mangels Beweiſes frei.
Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
— Das Union=Theater zeigte heute und morgen letztmals den
erſten Marine=Großfilm „Heldentum und Todeskampf unſerer
Emden‟. Dieſes Filmwerk gibt ein klares Bild von den großen
Kämpfen des Weltkrieges, die tapfere deutſche Offiziere und
Mannſchaften für das Vaterland beſtanden haben.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute letztmals Willy
Eich=
berger und Brigitte Horney in „Blutsbrüder”, Bosniaken, mit
Aitila Hörbiger und Willy Schur.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen bis auf weiteres den neueſten
Pat= und Patgchon=Film „Mit Pauken und Trompeten‟ Ein
Film von überwältigender Fröhlichkeit, der zwei Stunden
ſchön=
ſter Freude ſpendet.
Nr. 117 — Seite 7
Aus Heſſen.
Jeder ſein eigener Wekkerprophef?
Holländiſcher Meteorologe verrät kleine Geheimniſſe.
Sie ſtehen auch heute noch ſchroff gegeneinander — die
Meteorologen, alſo die wiſſenſchaftlichen Wetteranſager und die
Wetterpropheten, d h. jene Menſchen die entweder aus dem
Reißen in einem beſtimmten Fußknöchel oder aus ſorgſamen
Beobachtungen alter Wetterlehren ihre Schlüſſe ziehen zu können.
glauben. Ein holländiſcher Meteorologe hat nun verſucht, eine
kleine Brücke zu ſchlagen in dieſem Kampf der Wiſſenſchaftlichen
gegen die Unwiſſenſchaftlichen. Dabei betont er ſelbſtverſtändlich
(und er wäre ſonſt ein ſchlechter Meteorologe), daß natürlich
nie=
mand außerhalb der wiſſenſchaftlichen Meteorologie mit
wirk=
licher Genauigkeit das Wetter über 24 Stunden vorausſagen
könne.
So nahe der Küſte, ſo nahe dem Meer, ſind es gerade die
holländiſchen Seeleute und Viehzüchter und Farmer, aus deren
Wiſſen er ein Teil der Geheimniſſe ſchöpft, die er als Bauſteine
für jene Brücke benutzte, von der wir oben ſprachen.
Wir kennen alle die Bedeutung der roten Wolken am
Abend=
himmel oder am frühen Morgen. Sogar die Frau eines
berufs=
mäßigen Meteorologen darf es wagen, zu ſagen: „Regen vor
7 Uhr morgens — fein Wetter gegen 11 Uhr!” Eine hohe
Dämme=
rung bedeutet Wind, während eine tiefe Dämmerung klares
Wet=
ter anſagt.
Schwieriger wird es ſchon, wenn man ſich nach den
Wolken=
bildungen richtet, nach den hohen oder tief niederhängenden
Schleiern, die bald Regen, bald Sturm, bald ſchönes Wetter
an=
ſagen ſollen. Meiſt iſt es ſo, daß ein weißer Nebel, der ſich am
Abend über die Ufer eines Fluſſes legt, am nächſten Morgen von
der Sonne zerriſſen wird und den Tag hell macht. Die Wolken,
die ſich vor einem ſchweren Regen bilden, wachſen meiſt ſchnell.
an und verdunkeln ſich auch faſt immer erheblich in der Farbe,
beſonders, wenn ein Gewitter heraufzieht. Dreht ſich der Wind
in ſich ſelbſt, ſo kann man faſt beſtimmt auf Regen rechnen. Folgt.
aber der Wind dem Gang der Sonne, ſo ſoll der dann folgende
Wetterwechſel gutes Wetter nach ſich ziehen. Heulender und
pfei=
fender Wind iſt nach den holländiſchen Volks= und
Küſtenerfah=
rungen faſt immer ein Zeichen von Regen.
Doch nun noch ein Wort über den Einfluß des Mondes. Die
Wiſſenſchaft ſtreitet meiſt den direkten Einfluß des Mondes ab
und ſtützt ſich darauf, daß dieſe oft für den Neumond angeſagten
Wetterveränderungen gar nicht eingetreten ſind. Deshalb ſagt
man in Holland und England, man dürfe nicht auf den
Neu=
mondtag ſelbſt rechnen, ſondern auf den vierten oder fünften Tag
nach dem Neumond. Das Wetter, das ſich an dieſem Tag
ent=
wickle, halte ſich dann in den Grundzügen auch für den ganzen
Reſt des Monats.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 26. April. Goldene Hochzeik=
Der ſeit dem Jahr 1933 in hieſiger Gemeinde wohnhafte
Studien=
rat i. R. Prof. Wilhelm Walger und ſeine Ehefrau Mathilde
geb. Wollweber konnten heute in guter Geſundheit das ſeltene
Feſt der Goldenen Hochzeit feiern. Wir gratulieren. —
Ren=
tenauszahlungstermine. Aus Anlaß des Feiertages
am 1. Mai werden bei der hieſigen Poſtanſtalt die
Militärver=
ſorgungsgebührniſſe bereits am 27. April und die Invaliden=,
Witwen= und Unfallrenten bereits am 30. d. M. ausgezahlt. —
Turnverein. Als Auftakt der diesjährigen Veranſtaltungen
hält der hieſige Turnverein am nächſten Sonntag abend im
Saal=
bau Fiſcher ein Frühjahrskränzchen mit Unterhaltung ab.
Mit=
glieder und Gönner des Vereins ſind hierzu eingeladen. Das
Programm bürgt für einige ſchöne und frohe Stunden im Geiſte
wahrer Volksgemeinſchaft.
Be. Büttelborn, 26. April. Hohes Alter. Frau Liſette Beck
konnte in geiſtiger und körperlicher Friſche ihren 85. Geburtstag
begehen. Heute kann Frau Daniel Hirſch 2. Witwe ihren 80.
Ge=
burtstag feiern. — Hier wurde dieſer Tage mit der Spargelernte
begonnen. Mit dem ſaiſonmäßigen Einſatz jedoch iſt erſt Ende der
nächſten Woche zu rechnen. — Der 61jährige Maurer Ludwig Lehr
wurde in der Nähe ſeines Ackers an der Hundſtraße tot
aufgefun=
den. Der Verſtorbene hat einen Herzſchlag erlitten.
Bw. Hofheim (Ried), 26. April. Hohes Alter. Frau
Eva Bauer Witwe feiert am 28. April ihren 82., Frau Kath.
Hofmeiſter am 29. April ihren 74. Frau Barb. Back Witwe
am 30. April ihren 75. und Frau Witwe Zintel ebenfalls
am 30. April ihren 81. Geburtstag. Den Hochbetagten
herz=
liche Glückwünſche. — Arbeitsmarkt. Im Arbeitsmarkt i *
in den letzten Tagen eine leichte Beſſerung eingetreten inde
einige Arbeiter ihren alten Platz bei der Lederfabrik Dörr
Reinhart=Worms wieder einnehmen konnten. — Am kommende
Sonntag hält der Männergeſangverein im „Löwen” einen Frü) ab.
Be. Groß=Gerau. 26. April. Der Odenwaldklub,
Orts=
gruppe Groß=Gerau, unternahm ſeine Aprilwanderung. Dieſe
führte über Klein=Gerau. Schneppenhauſen nach Gräfenhauſen, wo
eine längere Raſt gemacht wurde Von Gräfenhauſen ging es
wie=
der über Schneppenhauſen nach Weiterſtadt und von hier aus mit
der Bahn zurück nach Groß=Gerau. Trotz des anhaltenden
Regen=
wetters betrug die Teilnehmerzahl 19.
Be. Aus dem Kreis Groß=Gerau, 26. April.
Alarmbe=
reitſchaft der Feuerwehren im Kreis Groß=
Gerau. Um die Schlagfertigkeit der Wehren zu prüfen, hat das
Kreisamt Groß=Gerau verfügt, daß ab geſtern, Donnerstag,
ſämt=
liche Freiwilligen und Pflichtfeuerwehren des Kreiſes Groß=Gerau
in Alarmbereitſchaft zu ſtehen haben. Wie mitgeteilt wurde, iſt
damit zu rechnen, daß in allen Gemeinden des Kreiſes
Nachtübun=
gen veranſtaltet werden, bei denen die Wehren auf ihre
Schlag=
fertigkeit geprüft werden ſollen.
Eb. Kelſterbach a. M., 24. April. Schulſpeiſungen. Durch
das Entgegenkommen der Gemeinde und des Glanzſtoffwerkes
Kel=
ſterbach konnten auch im abgelaufenen Schuljahr 1934/35 die
Schul=
ſpeiſungen durchgeführt werden. Insgeſamt wurden im letzten
Schuljahre 40 513 Frühſtücke (beſtehend aus einem viertel Liter
Nilch und einem Brötchen) im Werte von 4024,75 RM. und
wäh=
end der Wintermonate 6791 Mittageſſen im Werte von 1073,22
RM. ausgegeben. Die Schulſpeiſungen erforderten alſo die Summe
von rund 5100 RM. Mit Beginn des neuen Schuljahres wird die
Ausgabe der Frühſtücke fortgeſetzt.
— Lauterbach, 26. April. Kohlenmeiler rauchen in
Oberheſſen. Der Köhler iſt ſchon faſt gänzlich zur
Märchen=
figur geworden, und darum iſt es ſchon bemerkenswert, wenn im
Kreiſe Lauterbach, und zwar In der Ebel” bei Angersbach,
ieſe ſchwarzen Männer noch ihr Handwerk betreiben. Dieſer
Tage haben ſie ihre erſten Meiler für dieſes Jahr aufgebaut,
und bald werden zahlreiche dieſer ſeltſamen Hügel in der ganzen
Gegend in der Ebel rauchen. Tag für Tag werden die Köhler
von Neugierigen aus der näheren und weiteren Umgebung
be=
ſucht und bei ihrer Arbeit beobachtet.
Wekterbericht.
Bei langſam ſteigendem Luftdruck ſtrömen jetzt an der
Vor=
verſeite des ſtationär über England liegenden Hochdruckgebiets
kühle Luftmaſſen aus Nord=Nordweſten auf das Feſtland. An der
Nordſeite der Gebirge (Sauerland, Alpen) kommt es dabei noch
zu Niederſchlägen. Auch bei uns kann es, namentlich nach
vorüber=
gehender Aufheiterung und Erwärmung, noch zu einzelnen
Schauern kommen, doch iſt im ganzen mit einer Beſſerung des
Wetters zu rechnen.
Ausſichten für Montag: Wolkig, zeitweiſe auch aufklarend, im
weſentlichen trocken, bei nördlichen Winden ziemlich kühl.
Ausſichten für Dienstag: Freundlicheres und namentlich tagsüber
wärmeres Wetter wahrſcheinlich.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette:
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. III. 35. 20762. Druck und Verlag: 2. C. Wittich
Darmſtadt. Rheinſtraße 23.
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Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr,
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
[ ← ][ ]Seite 8 — Nr. 117
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 29. April 1909
Uudrst du nie von mir gegangen.
12)
Roman von Erich Ebenstein
Nachdruck verboten
„Und trotzdem willſt du dein Heim verlaſſen und eine Steile
annehmen?"
„Nur vorübergehend, bis mein Mann wieder nach Wien
zurückkehrt. Damit du dir aber keine falſchen Vorſtellungen
machſt, liebe Alma, will ich dir anvertrauen, warum ich fort
will. Ich verſtehe mich ſchlecht mit meiner Schwiegermutter und
will dem Zuſammenleben mit ihr, ſolange mein Mann abweſend
iſt, aus dem Wege gehen . . . ſo, nun weißt du’s!“
„Aha — da liegt alſo der Haſe im Pfeffer! Nun verſtehe ich
alles! Na ja — die Bäume wachſen auch reichen Leuten nicht in
den Himmel”, meint Alma tiefſinnig.
Und dann ſagt ſie plötzlich lebhaft: „Du — da fällt mir eben
etwas ein, Sigrid. Wenn dich die Entfernung nicht ſchreckt, ſo
könnteſt ja du die Stellung bei dem indiſchen Emir
an=
nehmen ..
Sigrid erhebt ſich, denn der Wagen nähert ſich ihrer
Halte=
ſtelle.
„Warum nicht? Wir ſprechen noch darüber. Ich komme
mor=
gen früh zu dir. Auf Wiederſehen,” ſagte ſie, Alma die Hand
drückend, und ſteigt aus. —
Genau das gleiche, was ſie Alma Liebhard als Grund
ange=
geben hat, weshalb ſie das Haus ihrer Schwiegermutter verlaſſen
und ſich eine Stelle ſuchen will, ſagt Sigrid auch ihrem Vater,
nachdem ſie ihn um Aufnahme für ein paar Tage bei ſich
ge=
beten hat.
Aber der Major iſt nicht ſo leicht befriedigt wie Alma und
wittert ſogleich Unheil.
„So, ſo, fort biſt du, und eine Stelle willſt du annehmen?
Da haſt du wohl einen Krach mit der Schwiegermutter gehabt?"
„Nein, Papa”, lügt Sigrid, „aber du weißt ja, daß wir uns
nie verſtanden haben, und da, wie ich dir eben erklärte, Freds
Rückkehr ganz unbeſtimmt iſt
„Bah — du wirſt mir doch nicht weismachen wollen, daß
dies wirklich der einzige Grund für deinen Entſchluß iſt?
Selbſt=
verſtändlich kann ſich ein vornehm denkender Menſch mit dieſer
hochmütigen Protzin nicht verſtehen, aber das war ja ſchon immer
ſo, und das Haus auf der Wieden iſt groß genug, daß ihr euch
aus dem Wege gehen könnt. Da muß es alſo noch etwas
ande=
res geben, das dich forttreibt. Sage es mir offen, Sigrid! Ich
bin dein Vater und werde für dich eintreten, wenn dieſe Perſon
dich beleidigt hat.
„Danke, Papa, aber dazu liegt wirklich kein Grund vor.”
„Das glaube ich dir einfach nicht. Du willſt mir nur nicht
die Wahrheit ſagen, und daraus ſchließe ich, daß die Beleidigung
diesmal eine ganz ungeheuerliche ſein muß, ſonſt wäre dir, die
bisher ja eine wahre Schafsgeduld bewieſen hat, dieſe nicht
end=
lich geriſſen!”
Und nun verſucht Major Tuswohl — puterrot und aufgeregt
wie ein Kampfhahn im Zimmer auf und ab gehend — Sigrid
mit aller ihm zu Gebote ſtehenden Schlauheit, wie ſchon ſo oft,
abzufragen, was ſie verſchweigen will.
Aber diesmal läßt ſich Sigrid nichts abfragen.
„Bitte, quäle mich nicht mit Fragen, auf die ich doch keine
Antwort geben kann”, ſagt ſie endlich. „Ich habe dieſen
Ent=
ſchluß aus freien Stücken und nach reiflicher Ueberlegung gefaßt
und werde ihn mit oder gegen deinen Willen durchführen.”
„Und wenn ich dir den Unterſtand bei mir verweigere?‟
„Dann müßte ich in ein Hotel gehen, bis ich eine Stellung
gefunden habe. Aber das wirſt du nicht tun, Papa, denn auch
dir könnte das Aufſehen, das ein ſolcher Schritt im Gefolge hätte,
nicht angenehm ſein. Uebrigens handelt es ſich ja nur um wenige
Tage. Solange wirſt du mich wohl bei dir beherbergen können!"
„Na ... meinetwegen. Aber für länger ginge es auf keinen
Fall. Du weißt ja ſelbſt — die kleine Penſion, die kaum für mich
reicht . .. dann lebe ich auch ganz als Junggeſelle . . eſſe
aus=
wärts . .. habe nur zweimal wöchentlich eine Aufwartefrau ..
„Ich weiß, Papa. Es ſollen dir auch keinerlei Auslagen durch
mich erwachſen. Was ich brauche, bezahle ich ſelbſt. Nur eine
Bitte habe ich noch an dich.”
„Und die wäre?‟
„Ich will nicht, daß meine Schwiegermutter erfährt, wa
mich aufhalte; ich werde ihr alſo nichts darüber mitteilen.”
„Aber mir doch hoffentlich?‟
„Selbſtverſtändlich. Nur, bitte, achte darauf, daß mam
Hauſe Donawend nichts davon erfährt. Es wäre ja
imms=
möglich, daß du Doktor Rutte oder Livius Hallberger einma
fällig begegneteſt, oder auch, daß Frau Sophie direkt bei dim
fragen ließe.. .. obzwar ich dies nicht glaube
„Da kannſt du ganz ruhig ſein, Sigrid. Von mir we
dieſe Leute kein Wort über dich erfahren, dazu verachte ich B
Schwiegermutter viel zu tief — denn wenn du es auch niche
geben willſt, ſo weiß ich es doch nur zu genau, daß allein ij
Impertinenz dich aus dem Hauſe getrieben hat! Laß ſie alſcy
fragen — von mir wird ſie nichts erfahren.”
„Danke, Papa. Wenn aber Manfred zurückkehrt, dann
auch er ſicherlich bei dir anfragen, wenn er daheim keine
kunft über mich erhält, und ihm ſollſt du ſagen, wa
bin.”
„Hm — haſt du dir das wohl gut überlegt, Sigrid?
der Mosjö ſich nun auf die Seite ſeiner Mutter ſchlägt?
„Das halte ich für ausgeſchloſſen, Papa. Da er mich
und es früher nicht tat, wird er es alſo jetzt um ſo weniger=
Uebrigens braucht er mich ja nicht heimzuholen, wenn ſi
Mutter Beſchuldigungen Eindruck auf ihn machen.
„Alſo doch — Beſchuldigungen! Ich ahnte es j„
Sigrid findet es unnötig, näher auf dieſes Thema einzug)
„Du wirſt alſo tun, worum ich dich bitte”, ſagt ſie abßſio
ßend. „Fred hat ein Anrecht, zu erfahren, wo ich bin, und
er zu dir kommt, iſt dadurch der Beweis erbracht, daß er
auf der Seite ſeiner Mutter, ſondern auf der meinen ſteht.
Am anderen Morgen ſucht Sigrid Alma Liebhard auff
ſich nähere Auskünfte über die Stelle bei dem indiſchen
Em=
verſchaffen, die Alma bereitwilligſt erteilt.
„Er iſt hier unter dem Namen eines Miſter Talhor,
geſtiegen — ſo heißt nämlich ſeine Heimat am Nordhang.
Himalaya, wie er mir ſagte — es iſt ſein Inkognito. Den
ten Teil des Jahres lebt er übrigens mit ſeiner Tochter in
Nähe von Delhi, wo er begütert iſt. Seine Tochter weilte=)
vier Jahre zur Erziehung in Europa, ſpricht perfekt enu
und franzöſiſch und ſoll ſich nun in Deutſch und deutſcher
ratur vervollkommnen, wie der Emir überhaupt ein begeiſri
Anhänger europäiſcher Kultur iſt, die, wie er ſagt, in ſen
Hauſe den Ton angibt.”
(Fortſetzung folgt.)
P
Nur noch heute und morgen:
Hente letzter Tag
Ein Filmepos deutscher Treue:
Keldentum
und Jodeskampt
unserer Femden
Ein unvergeßliches Filmwerk:
Blutsbrüder
Eine Kanonade lustiger Einfälle
Pat und Patachon in:
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mit Brigitte Horney, Attila
Mit Pauken
und Trompeten
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Aein auß
Aaunet Und
a dem deut
Nen den Plat
Todes=Anzeig?.
Nach kurzem ſchweren Leiden entſchlief
geſtern mittag mein unvergeßlicher Gatte:
unſer treuſorgender Vater, Sohn, Brudef;
Schwager und Onkel
Kur keine Angſt!
Es macht nicht dick!
Viele Frauen, die eine Kräftigung ihres
Organismus dringend notwendig haben,
trinken doch kein Köſtritzer Schwarzbier,
weil ſie befürchten, dick zu werden.
Ganz abgeſehen davon, daß die
jugend=
hafte Figur nicht mehr Mode iſt, gleicht
Köſtritzer Schwarzbier nur unſchöne,
krankhafte Magerkeit aus, es ſchwemmt
nie auf, ſondern gibt dem Körper edles
Ebenmaß, kräftigt die Nerven und
ſchafft neues Blut. Für Frauen wie für
Männer jeden Alters iſt dieſer
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Mittel, um wieder voll zu Kräften zu
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Darmſtadt, Hügelſtraße 26.
Die Beerdigung findet Dienstag, 30. Aprift
nachmittags 2 Uhr auf dem Waldfriedh00
(400 F
ſtatt.
Am Samstag mittag wurde meihle
liebe Frau, unſere herzensgute, i04
vergeßliche Mutter
Frau Eliſe Schwebel
geb. Schuchmann
nach einem arbeitsreichen Leben voll!
ihrem ſchweren, mit großer Gedilt
getragenem Leiden erlöſt.
für das 1. Halbjahr 1935 iſt zu vergeben.
Lieſerungs=
bedingungen und Mengenverzeichnis liegen beiunſerer
Verwaltung zur Einſicht auf. Bemuſterte Angebote
ſind bis ſpäteſtens 10. Mai ds. Js. einzureichen.
Die Krankenhausdirehtion.
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Darmſtadt, den 28. April 1935.
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Die Beerdigung ſindet Dienstag, 30. 350
nachm. 3.30 Uhr, auf dem Waldfriedhef ſioht