Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Asauseſnſchl. Boienlohn und Transportioſen ab= Morgenzeliang dei Lundeshaupiftger
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Femrf obne Verbindlichkelt für und.
poſiſcheckonto: Franfurt, a. M. 1301. Banklonio:
Nummer 102
Freitag, den 12. April 1935.
197. Jahrgang
DD=Bank und Darmſtädter und Nationalbant.
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einbarung) ſür Unterbringung unter Text oder an
be=
ſimmter Stelle 25%Nachlaß nach Staffel C.Wortanzeigen
Dr. Ovrobelg ader Miidene Tagegfrägen.
NEP in Ungarn.
Von unſerem Berichterſtatter.
alle dienen Deutſchland, um ſein Glück und ſeine Wohlfahrt zu ſichern. — Deutſchlands Wehrmacht
in Muanenf des Sielens ud der eirgnfiſchen Sſcerile.
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elenſitich.
Gewalkige Kundgebung
in der Frankfurker Feſthalle.
Frankfurt a. M., 11. April.
Reichsminiſter Dr. Goebbels, der am Donnerstag abend in
: Frankfurter Feſthalle ſprach, war am Nachmittag des glei=
Met. Tages auf dem Flughafen gelandet. Auf dem Flugplatz hat=
Gi Ehrenabordnungen der PO., der SA. und SS., der HJ., des
IIKAD., des NSKK. ſowie der NSBO. mit 20 Fahnen Aufſtellung
nommen. Zur Begrüßung des Miniſters hatten ſich eingefun=
44 Gauleiter Sprenger, der Stellvertreter des Gauleiters,
Re=
beiungsrat Reiner, Kreisleiter Oberbürgermeiſter Dr. Krebs,
Gväzeipräſident SA.=Gruppenführer Beckerle, SS.=
Standarten=
cr er Schwarz, der Adjutant des Gauleiters Stöhr und der
Ad=
ſttnt des Reichsſtatthalters Oberleutnant Dreher,
Gaupropa=
ſenpaleiter und Leiter der Landesſtelle Heſſen=Naſſau des
Reichs=
ſüſteriums für Volksaufklärung und Propaganda Müller=
K.ld und der Referent I der Landesſtelle G. W. Müller,
Die Reiſe des Reichsminiſters Dr. Goebbels nach Frankfurt
64 zunächſt der Beſichtigung der Reichsautobahn. Bis
Darm=
ſtö- ging die Fahrt. Die Fahrt ging von hier wieder zurück
ſt4 Frankfurt.
AAm Abend fand eine gewaltige Kundgebung in der Feſt=
KA: ſtatt. auf der der Miniſter über aktuelle Tagesfragen ſprach.
RrMMiniſter, von ſtürmiſchen Heilrufen begrüßt, führte u. a. aus:
AAls wir die Verantwortung übernahmen, waren die Dinge
Deutſchland reif geworden und man rief uns erſt als man
—andere Möglichkeit zum Weiterregieren mehr ſah. Wir
ſtien bis zum Jahr 1933 15 Jahre um die Macht gekämpft. Wir
ſppen in der Zeit unſerer Oppoſition nicht in der
Gnaden=
ſine der Fürſten und großen Kapitalkapitäne.
Lubetzieg
—.de im der Fol
iungerſtr. 12
eßaſemel a.2,
Nargze) g904
Lespolzeiabtell
Darmſtadt.
nas wir ſind, ſind wir durch unſere eigene Krafl.
Iſtef fall.) Wir haben in den 15 Jahren unſeres Kampfes
er=
tnen müſſen, wie ſchwer es iſt, die Macht zu erobern, und
trm Menſchen wiſſen, wie ſchwer es iſt, die Macht zu gewinnen,
werden ſie, koſte es was es wolle, immer entſchloſſen ſein,
Macht zu behalten. (Beifall.)
Wir ſind nicht in der Gnade des Schickſals
Auß geworden. Als wir auf den Boden der Politik traten,
ſtren wir unbekannte Arbeiter. Soldaten oder Studenten. Die
wirren waren uns in allem überlegen. Sie hatten die Preſſe,
Mehrheit, die Macht, den Staat, die Bürokratie, das Heer
wo die Polizei. Nur in einem waren wir überlegen: im blin=
MGlauben an unſere geſchichtliche Sendung! (Stürmiſcher
Giiall.) Deshalb haben auch die anderen das Recht zur Kritik
lctirkt. Denn wenn ſie nicht die Kraft hatten, die Macht zu
lälten, wie ſollten ſie die Kraft haben, die Macht aufs neue
gewinnen. Sie ſollen nicht glauben, daß wir uns vor ihnen
lietten. Wir laſſen ſie gewähren, weil wir ſie für unbedeutend
lten. Wenn wir ihre politiſchen Sabotageakte unterſuchen, die
Aolichen Verſuche jener Möpſe, die den Mond anbellen wollen,
ſkinnen wir nur feſtſtellen „Anfänger!”
Daß es in einem Staatsweſen von 66 Millionen immer et=
93 zu kritiſieren gibt, iſt ſelbſtverſtändlich. Es iſt aber unfair,
din einer das Licht nicht ſehen will und nur auf den Schatten
ſtur und wenn er das Licht auslöſchen möchte, um den Schatten
Abeſeitigen. (Beifall.) Daß wir Fehler gemacht haben, weiß
mand beſſer als wir ſelbſt. Aber wenn einer viel tut, hat er
49 das ſouveräne Recht, Fehler zu machen. Keine Fehler
ſicht nur der, der gar nichts tut. (Beifall) Das Volk
(zu fair, um unſere großen Erfolge wegdisputieren zu wollen,
Een das breite Volk iſt ja der Nutznießer dieſer Erfolge. Wer
ür ganze Verantwortung trägt, muß auch im
Be=
ſ der ganzen Macht ſein. Deshalb haben wir jenen
Uetsien geſagt, die uns dauernd zwiſchen den Füßen
herum=
er, daß ſie ihre politiſche Exiſtenz verloren. Wenn ſie uns
bte ſagen: ja, eure Partei bleibt — ja, unſere Partei wurde
ſründet, um das deutſche Volk zu einigen, und ſie bleibt
be=
er, damit ſich
Iiemals wieder in Deutſchland parlamenkariſche
Mafſen
aſen können. Es kann eine ganze Stadt katholiſch ſein, das iſt
Grund für die katholiſche Kirche ſich aufzulöſen. (Stürmiſcher
Afall.) Die katholiſche Kirche hat nicht nur die Aufgabe, die
Aſchen katholiſch zu machen, ſondern dafür zu ſorgen, daß ſie
Aokiſch bleiben. Wenn in einem Land alle Männer
Kdatiſch denken, ſo iſt das kein Grund, die
Ar=
he aufzulöſen, denn die Soldaten, die in der Armee zu=
Uimengefaßt werden, ſtellen die militäriſche Führung der
Na=
in dar. Was nun die Kirche auf religiöſem, die
In ee auf militäriſchem Gebiet iſt, das iſt die
drtei auf politiſchem Gebiet. GBeifall.) Sie ſtellt
Apolitiſche Führung der Nation und hat dafür zu ſorgen, daß
A dieſer Führung, die augenblicklich noch jung und ohne
Tra=
fon iſt, etwas ewig ſich Fortſetzendes wird.
Darum muß die Partei immer eine Minderheit bleiben
19 eine Politik treiben, die die Mehrheit des Volkes hinter
An Fahnen hält. Und das glauben wir getan zu haben, denn
1MErfolge reden für uns. Wir haben jene Art von Glück,
19 der Moltke einmal behauptete, daß es auf die Dauer
Uhr der Tüchtige habe.
Wir haben auch dem Volk keine Illuſionen vorgemacht, ſon=
19r hielten es für reif genug, die Wahrheit zu ertragen.
Beſeikigung der ſchlimmſten Uebel des
Meniſcen enens.
Der Miniſter betonte dann, daß die nationalſozialiſtiſche
Regierung, die ſich bei der Machtübernahme 4 Jahre Zeit
aus=
bedungen habe, ſich bewußt darauf beſchränkte, zunächſt einmal
die ſchlimmſten Uebel des öffentlichen Lebens zu beſeitigen. Das
war wirtſchaftlich die Arbeitsloſigkeit, ſozial im Klaſſenkampf
und einem unter dem deutſchen Kulturniveau liegenden
Lebens=
ſtandard des Volkes, politiſch in der föderaliſtiſchen
Zerriſſen=
heit und der Aufſpaltung der Nation durch die
parlamenta=
riſchen Parteien, außenpolitiſch in der völligen Ohnmacht und
damit Handlungsunfähigkeit des deutſchen Volkes insgeſamt
ge=
ſehen.
„Ich gebe deshalb zu, daß es eine ganze Reihe von
Fragen gibt, die wir überhaubt noch nicht in
Angriff genommen haben. Denn wir haben ja auch
nur zwei Hände zum Arbeiten und wieder nur einen Kopf, um
zu denken und jeder nur einen Körper, um ſich einzuſetzen und
jeder nur ein Herz, um es heiß und leidenſchaftlich für das
eigene Volk ſchlagen zu laſſen.”
Der Redner ſchilderte dann die unbeſtreitbaren Erfolge, die
die nationalſozialiſtiſche Regierung ſeit der Machtübernahme auf
den Hauptgebieten des öffentlichen Lebens erzielt habe. Es ſei
ſehr einfach, heute über Deviſen= und Rohſtoff=Knappheit zu
mäkeln. Es ſei auch leicht, zu klagen, daß der eine oder andere
Programmpunkt unſerer nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung
noch nicht zur Erfüllung gelangt ſei. „Es gibt
Programm=
punkte, die kann man überhaupt nur
durchfüh=
ren, wenn das Volkwieder auf einer
unerſchüt=
terlichen organiſchen Lebensbafis ſteht. Das
hat mit der Richtigkeit dieſer Programmpunkte
gar nichts zu tun.”
Der Miniſter wandte ſich dann nochmals gegen
die Nörgler und Meckerer.
die über die deutſche Rohſtoff= und Deviſenknappheit klagten. Der
Miniſter fuhr fort: Heute können wir mit Stolz freudig
feſtſtel=
len, daß wir auch mit ſchädlichen Auswirkungen unſerer Politik
in immer zunehmendem Maße fertig werden. Zwar ſind wir mit
dem geſamten internationalen Judentum verfeindet. Wir haben
jedoch niemals den Verſuch gemacht, uns ſeine Sympathien zu
er=
werben. Wir ſind den geraden Weg gegen das Judentum
gegan=
gen. Mit welchen Auswirkungen auf lane Sicht geſehen, das wird
die Zukunft erweiſen. Jedenfalls war bis jetzt unſere Strategie die
richtige. Die Juden ſind zwar anderer Anſicht, aber ſie haben ſich
in ihren Vorausſagen von jeher geirrt. Sie haben es heute nicht
mehr mit einem zermürbten Volk zu tun. Ich könnte mir
vorſtel=
len, daß wir einmal vor die Nation hintreten und die ganze
Intelligenz des deutſchen Volkes aufrufen
gegen die jüdiſchen Verſuche, unſere
Rohſtoff=
verſorgung zu verhindern, und ich glaube, daß die
deutſche Intelligenz dann mit Leichtigkeit ihre Schwierigkeiten
überwinden würde.
Wenn wir einmal für unſere Faſerſtoffe große Fabriken
ge=
baut haben, die uns alle notwendigen Materialien liefern — und
das kann in nicht allzu ferner Zeit der Fall ſein —, vielleicht
ſind dann unſere Gegner eher bereit, ihre Rohſtoffe uns
anzu=
bieten. Dann aber brauchen wir ſie vielleicht nicht mehr. Dr.
Goebbels betonte nochmals, daß
das deutſche Volk Mikkel und Wege ſinden werde,
un ſic den Mueslande nuacfirafeu nachen.
Es handele ſich nicht nur um eine wirtſchaftliche, ſondern um
eine nationalpolitiſche und ſoziale Frage. Man muß dieſe Frage
mit allen anderen Fragen ſehen.
Neben den vielen zu löſenden Problemen haben wir
beiſpiels=
weiſe in zwei Wintern eine Winterhilfsorganiſation geſchaffen,
die alle anderen Unternehmungen in der ganzen Geſchichte in den
Schatten ſtellt. Im Jahre 1932 überlegten ſich die
parlamentari=
ſchen Parteien, ob ſie für die harten Wintermonate den deutſchen
Volksgenoſſen 12 oder 15 Millionen zur Verfügung ſtellen ſollten.
Wie ſtümperhaft gegenüber unſeren Leiſtungen. Das WHW. des
Nationalſozialismus brachte im erſten Winter 358 und im zweiten
Winter 362 Millionen. Bei unſeren Vorgängern wäre das
un=
möglich geweſen. Keiner von uns gibt ſich der Täuſchung hin, daß
das Lebensniveau des Arbeiters der allgemeinen Kulturhöhe des
deutſchen Volkes entſpräche. Wenn die Kritikaſter ſagen, daß wir
das Geld vom Volke nehmen, ſo erwidern wir, daß wir es von
ir=
gendwo nehmen mußten um ſo mehr, als wir entgegen dem
Widerſtand der ganzen Welt trotzdem
eine deutſche Armee aufbauten.
Wir übernahmen dafür auch die Verantwortung. Ohne Macht
kann unſer Volk nicht leben und nicht exiſtieren. Trotzdem iſt
Deutſchland der ſozialiſtiſchſte Staat der Welt geworden. Wenn
Arbeiter, Bauern und Soldaten heute in einer
Front marſchieren, wenn wir heute ein Deutſchland haben, dem
alle dienen, um ſein Glück und ſeine Wohlfahrt zu ſichern, ſo nur,
weil alle gelernt haben, daß das Wohl des einzelnen nur ein Teil
jener Summe von Wohlfahrt iſt, die die Nation für das ganze Land
bereitzuſtellen bereit iſt.
Unſere Feinde halten uns für unchriſtlich. Wie haben denn die
chriſtlichen Staaten die Völker für ſich gewonnen? Wir, die „
Hei=
den” brachten die Maſſen durch ein Höchſtmaß von Nächſtenliebe zu
uns, die „chriſtlichen” Staaten aber, die wußten die Völker nicht
anders zu gewinnen als damit, daß ſie den Arbeitern ihre Woh=
(Fortſetzung auf Seite 2, erſte Spalte.)
C. S. Budapeſt, 8. April.
NEP. — das ſoll nicht etwa „neue Wirtſchaftspolitik”
3 la Stalin bedeuten. Es hat auch mit dem Ausdruck „neppen”
im Sinne von „über’s Ohr hauen” nichts zu tun. Der ungariſche
NEP iſt vielmehr eine urmagyariſche Erſcheinung, die von jetzt
ab der ganzen ungariſchen Politik ihren Stempel aufdrücken
dürfte. NEP iſt nämlich die allgemein gebräuchliche Abkürzung
für: Nemzeti Eghſeges Part, auf deutſch: Nationale
Einheits=
partei. In den Wahlen, die jetzt endlich nach acht Tagen ihren
endgültigen Abſchluß gefunden haben, hat die vom Gömbös
ge=
führte Nationale Einheitspartei einen ganz entſcheidenden Sieg
davongetragen. Einen Sieg, der von grundſätzlicher Bedeutung
darum iſt, weil er einmal die innerpolitiſche Stabilität in
Ungarn auf Jahre hinaus ſichert, und weil er zum anderen die
Grundlage ſchafft, auf der die für Ungarn jetzt ſehr ernſte Frage
der Neuordnung der ungariſchen Außenpolitik einer Löſung
zu=
geführt werden kann.
Die nationale Einheitspartei hat eine gute
Zweidrittelmehr=
heit und damit die Möglichkeit erhalten im Parlament und
über=
haupt im Staate zu machen was ſie will, was ihr Führer
Göm=
bös für richtig hält. Dabei ſind die Gegner, die bisher immerhin
noch in gewiſſer Zahl und vor allem durch mancherlei gewichtige
Perſönlichkeiten im ungariſchen Reichstag vertreten waren, dutch
dieſe Wahlen ſtark dezimiert worden, ſowohl zahlen= als auch
bedeutungsmäßig. So ſind die Schreier gegen Deutſchland und
die eifrigſten Befürworter einer franzöſiſchen Orientierung=
Ungarns nicht mehr gewählt worden, wie z. B. der alte
Mark=
graf Pallavicini, der Prälat Ernſt und der Legitimiſtenführer
Griger. Sie alle ſind bei dieſen Wahlen durchgefallen und haben.
damit die Plattform verloren, von der aus ſie bisher, wenn auch
nur in beſchränktem Maße, aber doch immerhin hörbar
Oppo=
ſitionspolitik treiben konnten.
Dieſer Teil des Wahlergebniſſes kann deutſcherſeits
befrie=
digen, ebenſo wie man mit Genugtuung feſtſtellen kann, daß
Gömbös eine ſichere Mehrheit in der Hand hat, die ihm nun
die Möglichkeit gibt, ſich als tatſächlicher Führer der ungariſchen
Nation zu betätigen. Nur eines muß uns Deutſche mit tiefem
Bedauern erfüllen: die Tatſache nämlich, daß kein einziger von
den offiziellen Kandidaten der deutſchen Minderheit in Ungarn,
die immerhin 550 000 Seelen umfaßt, ein Abgeordnetenmandat
erhalten hat! Wenn ſich die deutſche Volksgruppe in ungarn den
Vorwurf machen müßte, daß ſie es ſelber an irgend etwas habe
fehlen laſſen, oder daß ſie ſich in die Reihen der Oppoſition
gegen die Regierung Gömbös geſtellt habe, dann könnte man
dieſes Wahlergebnis für die deutſche Minderheit als
unabwend=
bares Schickſal anſehen. Dem iſt aber in Wirklichkeit nicht ſo.
Die deutſche Minderheit in Ungarn hat ſich vielmehr, wie ſtets
auch bei dieſen Wahlen, nicht nur zum ungariſchen Staat
ſon=
dern auch zur Regierung bekennen wollen und auch bekannt!
So kandidierten die deutſchen Vertreter, nachdem man ſie im
Rahmen der Nationalen Einheitspartei nicht auftreten laſſen
wollte, bei der mit der Regierungspartei befreundeten
Klein=
landwirtepartei. Mindeſtens zwei deutſche Abgeordnete — die
deutſche Minderheit in Südſlawien bekommt bei den
bevorſtehen=
den dortigen Wahlen vier Mandate — hätten auf dieſe Weiſe
in das Parlament einziehen müſſen. Sie erhielten aber nicht
die nötige Stimmenzahl, und zwar leider einzig und allein aus
dem Grunde, weil eine gewiſſe ungariſche Preſſe eine ſo
ſchran=
kenloſe Hetze gegen die deutſche Minderheit gerade in den Tagen
der Wahl entfaltet hatte, daß ſich auch zahlreiche untergeordnete
Organe der Exekutive und der Verwaltung dazu verleiten
ließen, ſolche Unterdrückungsmaßnahmen zu ergreifen, daß es
tatſächlich Tauſenden von deutſchen Wählern gar nicht möglich
war, ihre Stimme für den deutſchen Kandidaten abzugeben. Es
iſt in der Tat tief bedauerlich, daß auf dieſe Weiſe die hiſtoriſche
deutſch=ungariſche Freundſchaft wieder einmal einer wirklich ganz
überflüſſigen Belaſtung ausgeſetzt wurde. Zu hoffen bleibt nur,
daß Miniſterpräſident Gömbös die ihm jetzt in die Hand
ge=
gebene Macht auch dazu benutzt, um die hier begangenen Fehler
untergeordneter Behörden wieder gut zu machen und
Deutſch=
land zu zeigen, daß er ſich mit einem ſolchen Vorgehen nicht
identifizieren will
Nachdem nunmehr die Wahlen abgeſchloſſen ſind, wird auf
der ganzen Linie der ungariſchen Politik zweifellos viel Neues
zu erwarten ſein. So iſt vor allem mit einer weitgehenden
Umbildung des Kabinetts zu rechnen, und zwar unter dem
Ge=
ſichtswinkel, der Nationalen Einheitspartei und den von ihr
vertretenen Gedanken überall an den maßgebenden Stellen und
Spitzen den nötigen Einfluß zu verſchaffen. Denn nun ſoll ja
die eigentliche Reformarbeit beginnen. Daß eine ſolche
Reform=
arbeit notwendig iſt, darüber herrſcht nachgerade in ganz Ungarn
in allen Kreiſen abſolute Einigkeit. Freilich wird es noch
mancherlei Schwierigkeiten zu überwinden geben, müſſen doch
ſozuſagen jahrhundertealte Vorurteile beſeitigt werden. Denn es
dürfte keinen anderen Staat im heutigen Europa geben, der ſo
wie Ungarn auch heute noch in alten Formen lebt und in
überlebten Gedankengängen ſteckt. Darum war ja auch der
Wahl=
kampf nicht ſo ſehr ein Kampf zwiſchen den Parteien als
viel=
mehr ein Kampf zwiſchen einer gern als tauſendjährig
bezeich=
neten Vergangenheit und einer neuen Zukunft. Darum hat
Miniſterpräſident Gömbös bei der Auswahl der Kandidaten der
Nationalen Einheitspartei auch beſonders darauf Bedacht
ge=
nommen, möglichſt viel junge Kräfte in das Parlament
hinein=
zubekommen: Abgeordnete, die neuen Ideen leichter zugänglich
ſind und die nötige Aktivität beſitzen, um die ſich ihnen in
den Weg ſtellenden Hinderniſſe zu überwinden. Beſonders auf
dem Gebiete der Sozialpolitik und der Bodenpolitik wird die
meiſte Reformarbeit zu leiſten ſein. Hier ſollen ja eben die
Grundlagen geſchaffen werden für ein neues Ungarn, das
auf=
gebaut iſt nicht mehr auf Klaſſen und Kaſten, ſondern wirklich
auf der Grundlage des Volkes unter Berückſichtigung völkiſcher
Werte.
Die weitere Aufgabe aber, die nun für die ungariſche
Re=
gierung erwächſt, wird die ſein, auch außenpolitiſch die Wege
zu finden, die Ungarn zu wirklichen Erfolgen führen können.
Daß dabei in erſter Linie eine Verſtändigung mit Südflawien
geſu ſt und gefunden werden muß, iſt eine Auffaſſung, der man
ſchon überall in maßgebenden ungariſchen Kreiſen begegnet. Der
Abgeordnete Wolff der Chriſtlichſozialen Partei hat ſchon vor
2 — Nr. 102
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 12. April 1933
dieſem Gedanken in öffentlichen Reden Ausdruck
ge=
geven, indem er die Forderung aufſtellte, Ungarn müſſe ſich nun
endlich einfügen in die politiſche Linie, die von Berlin über
Warſchau nach Belgrad führt. Eine ſolche außenpolitiſche
Orien=
tierung braucht auch, ſo wie die Dinge heute liegen, durchaus
keine Feindſeligkeit gegen den bisherigen, freilich wenig
erfolg=
reichen Freund Italien zu bedeuten. Sie müßte aber
automa=
tiſch dazu führen, daß auch die ungariſche Preſſe nun endlich
beginnt, für das neue Deutſchland mehr Verſtändnis zu zeigen
als bisher. Die außerordentlich engen und für Ungarn
ertrag=
reichen Handelsbeziehungen zwiſchen Deutſchland und Ungarn
können dazu beitragen, um eine ſolche Neuorientierung zu
er=
leichtern und zu beſchleunigen. So wird man alſo hoffen und
erwarten dürfen, daß auch für Deutſchland dieſe letzte Phaſe
der ungariſchen Politik, die Parlamentswahlen, neue und
freundlichere Ausſichten eröffnet.
Gewaltige Kundgebung
in der Hruntfäkter Zertgane.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
nungen mit Kanonen niederlegten. Es braucht nicht Wunder zu
nehmen, daß heute gerade die ärmſten Teile des Volkes auf unſerer
Seite ſtehen. Hier iſt es wahr geworden, daß der Aermſte auch der
Treueſte war.
Ausgeſtattet mit dem Vertrauen des ganzen Volkes konnten
wir alle innenpolitiſchen Maßnahmen treffen, die notwendig
waren, Wir haben das Reich geeinigt, die Parteien weggefegt, das
Kulturleben befruchtet, ein deutſches Theater, einen deutſchen Film
geſchaffen. Wir haben den 2000jährigen Traum eines ewigen
Reiches zur Wirklichkeit gemacht. Jede föderaliſtiſche Tendenz iſt
aus dem deutſchen Denken verſchwunden. Wenn heute die deutſche
Nation der Welt gegenübertritt, ſo nicht durch die Sprachrohre von
einem Dutzend Parteien. Die verlautbart ſich durch den Mund eines
einzigen Mannes, Mit dieſer ſeltenen Macht ausgeſtattet, ſind wir
an die
Löſung der außenpolikiſchen Probleme
herangetreten, nüchtern und realiſtiſch. Wir haben die Probleme
ſo geſehen, wie ſie lagen und daß dabei die Welt uns nicht mit
Beifallsklatſchen begleitet, iſt ſehr verſtändlich. In der Welt liebt
man jeden, der ein Repräſentant der deutſchen Schwäche iſt, und
haßt man jeden, der Deutſchland wieder ein neues
Machtbewußt=
ſein geben will.
Wir mußten unſere erſte Aufgabe darin ſehen, den furchtbaren,
atemberaubenden Ring, der um Deutſchland geſchmiedet war,
lang=
ſam aber ſicher aufzulockern. Es war nicht einfach. Darüber
durf=
ten keine lauten Reden gehalten werden. Es mußte alles mit
weit=
ſichtiger Vorſicht und Klugheit vorgenommen werden.
Wir haben der Welt von allem Anfang an zu verſtehen
ge=
geben, daß wir nicht bereit ſeien, Deutſchland als zweitklaſſige
Na=
tion behandeln zu laſſen. Es iſt nicht unſere Abſicht, Verträge zu
brechen, wir wollen nur, daß die anderen auch die Verträge halten.
Wirdenken nicht daran, mit unſerer Armee Krieg
zu führen. Es iſt eine Armee des Friedens, der
Ordnung, eine Armee der europäiſchen
Sicher=
heit.
Wir ſind nicht ſo töricht zu glauben, daß wenn die Folgen des
Krieges in 15 Jahren Friedensarbeit nicht zu beſeitigen waren,
dies durch einen neuen Krieg möglich ſei. Unſer Wunſch und unſere
Hoffnung iſt, daß unſer Werk nicht nur bis an unſer Lebensende,
ſondern darüber hinaus beſtehen bleibt.
Aufgaben der Gegenwark und Zukunfk.
Wir müſſen die Arbeitsſchlacht gewinnen, wir müſſen den
ſo=
zialiſtiſchen Charakter der deutſchen Nation noch ſtärker
fundamen=
tieren, als bisher, wir müſſen die Reichsreform bis zum letzten
Ende durchführen, damit wir einen Staat und eine nationale
Schickſalsgemeinſchaft darſtellen. Wir müſſen das ſoziale
Lebens=
niveau unſeres Volkes heben. Wir müſſen in einem zähen Kampf
der Nation wieder jene unveräußerlichen Lebensbedingungen
zu=
rückerobern, auf die ſie in der Welt auf Grund ihres Charakters,
ihrer Qualität und ihrer Leiſtungen Anſpruch erheben muß.
Zum Schluß wandte ſich der Miniſter an die Parteigenoſſen
ſelbſt; wir ſind uns ſelber treu geblieben,
Wir ſind, was wir immer waren.
Was wir aufbauen, ſoll für die Jahrhunderte beſtimmt ſein, und
niemand von uns kann ſich der Hoffnung ſchmeicheln, daß er ſelbſt
einmal das Ende unſerer Arbeit erleben könnte.
Wir können nur die Fundamente unſeres Reiches legen, auf
denen unſere Kinder und Enkel aufbauen werden. Ich bin der
Ueberzeugung: Wenn es dem Führer gelingt, ſo wie er die Nation
innenpolitiſch geeinigt hat, Deutſchland nach außen ſeine volle und
BisMard und Bürmftadt.
Von Paul Lindenberg.
Der 120. Geburtstag Bismarcks wurde in ganz Deutſchland
in treuem Gedenken gefeiert. Dankbar gedachte wan des großen
Mannes und ſeines gewaltigen Lebenswerkes. Mir war es
vergönnt, vor 40 Jahren in Friedrichsruh zu weilen, öfter in
des Fürſten Nähe, und unvergeßliche Erinnerungen zu ſammeln,
die bis heute ihren Glanz nicht verloren haben. Auch nach dem
1. April blieb ich im Banne des Sachſenwaldes und konnte
verſchiedenen Huldigungen beiwohnen, die Bismarck mit
bewun=
dernswerter Friſche entgegen nahm.
Zur Mittagsſtunde des 17. April empfing der Fürſt vor
dem Schloß eine Abordnung der Stadt Darmſtadt,
an deren Spitze Oberbürgermeiſter Morneweg ſtand. Dieſer
richtete tief empfundene Worte der Verehrung an den Fürſten,
drückte den Dank Darmſtadts dafür aus, daß durch die
weit=
ſichtige Politik des eiſernen Kanzlers die rheiniſchen Städte vor
dem Schickſal bewahrt geblieben ſeien, den franzöſiſchen Truppen
preisgegeben zu werden. Nach Beendigung ſeiner Rede
über=
reichte er ein großes Prachtalbum mit Anſichten aus Darmſtadt
und Umgebung, das auf einem Tiſche niedergelegt wurde.
Bis=
marck ließ ſich die einzelnen Blätter vorlegen und erwiderte
dann:
„Meine Herren! Ich danke Ihnen herzlich für Ihre
freund=
liche Begrüßung. Ich habe für Darmſtadt, ich möchte es heute
beinahe Jugenderinnerungen nennen, in der Zeit wo ich in
Frankfurt war. Ich kam dahin, wie ich 36 Jahre, glaube ich,
war. Es iſt im Verhältnis zum 80. Jahr doch eine Jugend,
und ich habe Ihre hübſche Gegend. Ihre Wälder, die Leichtigkeit
des Verkehrs und des Reiſens lieben gelernt. Ich habe die
Straßen in Darmſtadt gekannt ich hatte in dem preußiſchen
Geſandten dort einen intimen Schul= und Jugendfreund, Herrn
von Canitz, der ſich nachher mit dem Miniſter Dallwigk nicht
vertragen konnte und deshalb wegging. Ich freue mich, daß Sie
Ihrerſeits eine Anerkenntnis dafür haben, daß durch die großen
Ereigniſſe unter Kaiſer Wilhelm I, ein Vorland für Sie
ge=
wonnen iſt, namentlich für Rheinheſſen, daß Sie nicht mehr ſo
direkt exponiert liegen. Das war meiner Ueberzeugung nach das
Hauptbedürfnis. Die Elſäſſer irren ſich immer in der Anſicht,
daß wir aus unerwiderter Liebe zu ihnen ſie hätten haben
wol=
len. Wir brauchten das Glaeis vor uns und die weitere
Ent=
fernung der franzöſiſchen Einbruchsſtationen. Wir mußten das
haben, wenn wir nicht unter demſelben Druck bleiben wollten,
wie wir es Jahrhunderte hindurch geweſen ſind, daß die Ecke
von Weißenburg bis nach Stuttgart und Darmſtadi hin drohte.”
Vom Tage.
Im Anſchluß an eine Proteſtkundgebung gegen das
Juden=
ſchutzgeſetz des Genfer Stadtrates kam es durch das Eingreifen von
marxiſtiſchen Elementen zu ernſten Ausſchreitungen, wobei ein
Mitglied der Jungfasciſten durch Meſſerſtiche der roten Angreifer
ſchwer verletzt wurde. Der Täter konnte nicht feſtgeſtellt werden,
da die dem marxiſtiſchen Genfer Staatsrat Nicole unterſtellte
Polizei während der Zwiſchenfälle nicht zur Stelle war.
Der türkiſche Außenminiſter Tewfik Rüſchdy Aras hat am
Mittwoch Ankara verlaſſen, um nach Genf zu reiſen, wo er den
Vorſitz in der außerordentlichen Ratstagung des Völkerbundes
führen wird.
In dem uruguayiſchen Senatsgebäude von Montevideo hat
ſich am Mittwochnachmittag ein dramatiſcher Vorfall ereignet.
Senator Dr. Ghigliani feuerte mehrere Revolverſchüſſe auf den
Senator Dr. Demichello und verwundete ihn durch vier Kugeln
ſchwer. Ghigliani legte ſofort ſein Mandat nieder und ſtellte ſich
den Behörden.
In der Umgebung des Weißen Hauſes gibt man zu verſtehen.
daß die amerikaniſche Regierung gegenüber den europäiſchen
Pro=
blemen ihre bisherige Politik der ſtrikten Neutralität
beibehal=
ten werde.
Präſident Rooſevelt hat das vom Parlament angenommene
Geſetz über die Erhöhung der Militärausgaben in Höhe von 120
Millionen Dollar unterzeichnet. Dieſe Erhöhung der Ausgaben
ermöglicht auch eine Verſtärkung der amerikaniſchen Armee um
46 000 Mann auf 165 000 Mann.
ſouveräne Sicherheit, ſeine moraliſche und effektive
Gleichberechtigung zu geben, ihm Millionen von Menſchen
dafür danken und ſein Name unſterblich im Buch der Geſchichte
ver=
zeichnet ſein wird. Ich bin der Ueberzeugung, daß wir dieſe
Auf=
gabe meiſtern werden. Es iſt eine neue Zeit angebrochen und wir
werden dieſe Zeit auch meiſtern!
Seine von hohem Ernſt aber auch oft von feinem Sarkasmus
getragenen Ausführungen wurden immer wieder von
minuten=
langem Beifall unterbrochen. Als der Miniſter geendet hatte,
be=
reitete ihm die gewaltige Verſammlung eine brauſende Huldigung.
Gauleiter Sprenger dankte dem Miniſter im Namen all derer,
die hier begeiſtert ſeine Ausführungen entgegennehmen konnten.
Seine Rede klang aus in ein Gelöbnis zur Gefolgſchaftstreue und
ein dreifaches Siegheil auf den Führer, in das die Maſſen
brau=
ſend einfielen. Die Kundgebung ſchloß mit dem Abſingen des
Horſt=Weſſel=Liedes.
tieue Beitninmanlgen
für den Erwerb des memelländiſchen Bürgerrechls.
DNB. Memel, 10. April.
Das Direktorium Bruvelaitis hat, anſcheinend mit Rückſicht
auf nicht mehr zu umgehende Landtagswahlen neue
Beſtim=
mungen für den Erwerb des memelländiſchen Bürgerrechts
er=
laſſen, wodurch praktiſch der Einbürgerung von
Großlitauern im Memelgebiet Tür und Tor
ge=
öffnet wird.
Nach dieſen Beſtimmungen genügt für die Einbürgerung
eine Beſcheinigung, daß der Antragſteller ſeit einem Jahr im
Memelgebiet wohnt. Beamte und Angeſtellte der Zentralbehörde
ſowie der Autonomieverwaltung bedürfen aber auch noch nicht
einmal dieſer Beſcheinigung. Sie erwerben die memelländiſche
Bürgerſchaft mit ihrer Einſtellung bei den betreffenden Behörden.
Den naturaliſierten Einwohnern des Memelgebietes, ebenſo
Perſonen, die für den litauiſchen Staat optiert haben, werden
zwar nur die aktiven politiſchen Rechte eingeräumt, den Kindern
dieſer Einwohner jedoch werden alle politiſchen Rechte gewährt.
Wenn ein großlitauiſcher Bewohner des Memelgebiets einen
Antrag auf Erwerb der memelländiſchen Bürgerſchaft ſtellt, ſo
werden die erforderlichen Auskünfte über ſeine Perſon durch
die ſtaatliche Sicherheitspolizei beigebracht. Außerdem iſt ſogar
eine Zwangseinbürgerung vorgeſehen.
Eine Beſtimmung beſagt nämlich, daß die Beſcheinigung
über die Eigenſchaft als memelländiſcher Bürger von den
Land=
räten und ſtädtiſchen Polizeiverwaltungen ausgeſtellt wird. Der
Antragſteller kann dieſe Beſcheinigung ſelber beſorgen. Wenn er
jedoch nicht zu einer beſtimmten Zeit ſeinem diesbezüglichen
Verſprechen nachkommt, ſo wird die Regelung von der
betreffen=
den Behörde ſelbſt vorgenommen.
Gleichzeitig mit dieſer Beſtimmung wird den Amtsvorſtehern
das Recht der Ausſtellung von Inlandspäſſen entzogen und
in den Kreiſen den Landräten und in der Stadt Memel der
ſtädtiſchen Polizeiverwaltung übertragen.
In unterrichteten Kreiſen rechnet man damit, daß auf Grund
dieſer Beſtimmung mit einem Schlage die im Memelgebiet
woh=
nenden 8—9000 mündigen Großlitauer memelländiſche Bürger
werden. Wie erinnerlich, iſt bereits früher einmal von dem
Direktorium Simmat die Zwangseinbürgerung von etwa 5000
Litauern vorgenommen worden. Dieſe Maßnahme wurde jedoch
bald darauf durch das Direktorium Boettcher rückgängig gemacht.
Nachdem Bismarck ſich noch darüber kurz verbreitet hatte, fuhr
er in freundlichem Plauderton fort, indem er verſchiedene
Blät=
ter des Albums betrachtete: „Ich habe ſehr angenehme
Er=
innerungen an Ihre Stadt und auch an den alten Großherzog
Ludwig, den großen Dicken” — der Fürſt machte hierbei eine
entſprechende Handbewegung — „er war ein liebenswürdiger
Herr, namentlich auf der Jagd. Da hab’ ich ihn am meiſten
ge=
ſehen, auf dem Kranichſtein; da war er am behaglichſten. Ein
bißchen mehr Feierlichkeit, als wir bei uns gewöhnt waren, war
immer am Darmſtädter Hofe, aber es war ein liebenswürdiger,
wohldenkender Herr. Ja, meine Herren, ich danke Ihnen für
Ihre freundliche Begrüßung und für die wunderſchöne Gabe.”
Bismarck deutete auf eins der Bilder: „Auf dem Kranichſtein
habe ich den einzigen weißen Hirſch in meinem Leben geſchoſſen,
einen weißen Rothirſch; das war ein ſehr ſtattlicher Wildpark.”
Bei der Anſicht von Einſiedel bemerkte er: „Das wird da ſein,
vo wir die bayeriſchen Semmeln mit Wurſt darin frühſtückten,
auf der Jagd. Der Großherzog hatte eine wunderliche Vorliebe
im Eſſen; wenn Schwarzwild angeſchoſſen war, da ließ er noch
von dem Schweiß auffangen und das raſch zu einer Blutwurſt
verarbeiten. Mir war’s nicht ganz willkommen.” Als er ein
Bild aus der Stadt betrachtete, meinte er: „Wenn ich nicht irre,
wohnte hier — ach ſo, da täuſche ich mich doch über die Lage
des Platzes ich dachte, da wäre von Canitz geweſen.” Zu einem
Bilde des Rathauſes äußerte er: „Der Turm iſt mir vollſtändig
in Erinnerung. — Ach, ich wollte, ich wäre noch einmal ſo
geſund wie damals. Es iſt eine ſehr hübſche, ſinnige Gabe, ſie
erweckt viele alte Erinnerungen, ſehr angenehme. Und
beſon=
ders angenehme an die vorzüglichen Reitwege um Darmſtadt.
Ich war damals richtiger und paſſionierter Reiter und ritt viel
mit meinem Jugendfreund von Canitz zuſammen.”
Die Beziehungen zu Darmſtadt hatten ſich angeknüpft, als
Bismarck Bundestagsgeſandter Preußens in Frankfurt a. M.
war. Die Stadt lag wie ein großes Wirtshaus an der Straße,
die von der europäiſchen Geſellſchaft viel beſucht wurde. Der
Vertreter Preußens hatte repräſentative Pflichten, er empfing
nicht nur die diplomatiſchen und beſondere Perſönlichkeiten, auch
viele Fürſtlichkeiten, die dem preußiſchen Hofe verwandt und
be=
freundet waren, zu ihnen gehörte der erwähnte Großherzog
Ludwig. Bismarck hatte ihn am 23. Auguſt 1851 kennen gelernt,
als er mit König Friedrich IV., den er in Mainz empfangen
hatte, in Darmſtadt weilte und dort dem Diner im Schloß
bei=
wohnte. In Mainz gedachte er mit Wehmut der Tage, die er mit
der geliebten Frau auf der Hochzeitsreiſe vier Jahre zuvor
wäh=
rend einer Rheinfahrt verlebt hatte: „Mit dem Auge ſuchte ich
den Platz an der Mainzer Schiffbrücke, wo Du mit Deinem
Genfer Mäntelchen ins Dampfboot ſtiegſt, wie wir, die blauen
Berge vor uns, an dem netten Schloß des Herzogs vorbei
Die deutſch=rufſiſche Wirkſchaffs
vereinbärung.
Wie wir vor zwei Tagen berichten konnten, haben die ſei
Monaten geführten deutſch=ruſſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen
zwecks Vertiefung der Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchen den beide
Ländern mit einer von Dr. Schacht und dem Handelsvertreter de.
UdSSR., Kandelaki, unterzeichneten Vereinbarung ihr Ende ge
funden. Das Ergebnis dürfte den beiderſeitigen Wünſchen ens
ſprechen und es nimmt ſowohl auf das deutſche Bedürfnis nac
Steigerung des Exportes, als auch auf das ruſſiſche Bedürfnis nan
langfriſtiger Kreditgewährung Rückſicht.
Wenn wir kurz die Entwicklung der deutſch=ruſſiſchen Handels
beziehungen in den letzten Jahren ins Gedächtnis zurückrufen, ſie
bilden den gegebenen Ausgangspunkt die Abkommen der Jahr=
1931/32. Vor allem durch den ſogenannten Pjatakow=Vertrag vorn
Juni 1931 wurde das deutſch=ruſſiſche Geſchäft auf eine nem
Grundlage geſtellt. Rußland erhielt einen Warenkredit von ins
geſamt rund 1,2 Milliarden RM. gewährt, für welchen Betrag
e=
deutſche Erzeugniſſe bezog. Die Grundlage des Kredites bildete.
die Ruſſenwechſel, für die Reich und Länder eine 60= bis 70pro
tige Ausfallbürgſchaft übernahmen, und deren Laufzeit ſehr ven
ſchieden lang, bis zu über 2 Jahren, war. Die Folge der
Wir=
ſchaftsabreden war eine ſtarke Zunahme der Bedeutung
Rußland=
für den deutſchen Export, ſo daß es bald in der allererſten
Reik=
der deutſchen Abſatzländer rangierte und Deutſchland der Haup- Rußlands wurde. Mit dem Jahre 1933 verminderte ſin
die Ausfuhr nach Rußland raſch und betrug 1934 nur noch eine-
Bruchteil des Betrages von 1931. Die Gründe waren teils i.
einer weniger aus politiſchen Ueberzeugungen als aus handels
taktiſchen Ueberlegungen durchgeführten abſichtlichen
Droſſelun=
der ruſſiſchen Einfuhr überhaupt, und der Einfuhr aus Deutſch.
land insbeſondere, zu erblicken, teils in einer Verlagerung de
ruſſiſchen Beſtellungen, vor allem nach England und neuerding
nach Schweden. Da ſich die deutſche Einfuhr aus Rußland nicht i
einem annähernd gleichen Maße verringerte, kam es erſtmal
1934 zu einer für Sowjetrußland aktiven Bilanz im Warenven
kehr mit Deutſchland. Parallel mit dieſer Entwicklung lief däi
Abdeckung der ruſſiſchen Schulden an Deutſchland, die Ende 193.
1,2 Milliarden RM., Ende 1933 800 Millionen und Ende 193 250 bis 300 Millionen betrugen. Die Rückzahlun
der Kredite wurde Rußland einerſeits durch die aktive
Handel=
bilanz, andererſeits durch die ſtarke Zunahme ſeiner Goldproduk
tion ermöglicht.
Rußland verlangt nun ſeit Monaten, auf die Erfüllung ſeine
Schuldverpflichtungen verweiſend, von ſeinen Bezugsländern be.
ſere Kreditkonditionen. Die Verhandlungen mit Waſhington ſche
terten unter anderem an dieſer Frage. Dagegen erhielt Rußlam
in Stockholm einen 100 Millionen=Kronen=Kredit zur Anſchaffum)
von Motoren und Maſchinen gegen 5,5prozentige
Obligatione=
mit 5—7jähriger Laufzeit und in Prag wird ein Vertrag übe
einen Kredit von rund 25 Millionen RM., rückzahlbar nach für
Jahren, vorbereitet. In Berlin erhielt Rußland von einem Bar
kenkonſortium unter der Führung der DD.=Bank einen Finam
kredit von 200 Millionen RM., deſſen durchſchnittliche Laufzer
5 Jahre beträgt und der ſich 2 Prozent über Reichsbankdiskon
alſo gegenwärtig zu 6 Prozent, verzinſt. Der Kredit iſt aber enu
mit ruſſiſchen Beſtellungen in Deutſchland in Verbindung gebrack,
worden — das Bankenkonſortium zahlt der ruſſiſchen Handelsven
tretung Geld nur auf Grund von Wechſeln deutſcher Lieferfirme
aus —, ſo daß der deutſche Export nach Rußland eine weſentlicht
Steigerung erfahren wird. Gleichzeitig wurden die noch rückſtäm
digen Schulden Rußlands einer Regelung unterworfen, wonac
Rußland 1935 einen größeren Teil in Gold und Deviſen zahlt und fü
mindeſtens 150 Millionen RM. Waren noch in dieſem Jahre zu
Deutſchland liefert.
Die Berliner Vereinbarung dürfte beide Teile zufriedene”t
len. Sie bedeutet für Rußland einen wichtigen Schritt weiter ſin
die angeſtrebte Phaſe der langfriſtigen Auslandskredite, ſie ſichett.
andererſeits Deutſchland die Begleichung ſeiner reſtlichen Forde)
rungen an Rußland und ſie gibt ihm die Möglichkeit, ein wichtiges)
Abſatzgebiet, das bereits verloren ſchien, wieder zu erlangen.
Dr. C.
Umbildung der ungariſchen Regierung.
Schaffung eines Induſtrie=Miniſteriums.
Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, beabſichtic
Miniſterpräſident Gömbös nach dem Wiederzuſammentritt de=
Parlaments Ende des Monats eine Umbildung des Kabinetts
Er will dem Parlament einen Geſetzentwurf über die Schaffun
eines Induſtrie=Miniſteriums vorlegen, das auch die ſoziale Für.
ſorge und die ſoziale Verſicherung bearbeiten wird. Als
Induſtrie=
miniſter wird der gegenwärtige Handelsminiſter Bornemiſic
als Handelsminiſter der gegenwärtige Staatsſekretär im Harn
delsminiſterium und langjährige Präſident des Außenhandels
amtes Stephan Winkler genannt. Die Neuregelung wird bereit:
am 1. Juli in Kraft treten.
fuhren.” In einem ſpäteren Briefe teilt er ihr mit, daß er ſ
Darmſtadt eſſen wird, „bei der Tochter unſeres alten Prinzn
Wilhelm”; es war der Bruder Königs Friedrich Wilhelm III.
der bald darauf in hohem Alter ſtarb.
Sehr hübſch ſchreibt Bismarck aus Frankfurt unterm
Februar 1852 an ſeine Schwiegermutter, Frau v. Puttkammer
einem längeren Briefe: „Am Sonntag (1. Februar) haben
in großes Diner bei dem Großherzog in Darmſtadt gehabn
Johanna war ſehr ſtattlich in blau und weißem Atlas, und
unterhielt bei Tiſche den harthörigen Erbprinzen und
eineſ-
ſtocktauben alten Miniſter mit ſonorer Stimme. Die
Regierend=
eine bayeriſche Prinzeſſin, ſagte mir viel Schmeichelhaftes übel.
den „guten Blick” meiner Frau, worüber ſich Dein mütterlichte
Herz gefreut haben würde.”
Es waren nicht ſehr angenehme Beziehungen, die Bismai
dann zu dem offiziellen Darmſtadt bekam, und zwar infolge N
Unverträglichkeit des heſſiſchen Miniſterpräſidenten Freihen
von Dallwigk mit dem preußiſchen Geſandten Freiherrn .0-
Canitz, wie dies ja Bismarck auch in ſeiner obigen Rede erwähſle
hatte. Die heſſiſche Regierung erſuchte um Abberufung .0.
Canitz, Bismarck nannte es eine „Dallwigk’ſche Torheit”, or
er gerne benutzt hätte, um den Miniſterpräſidenten, dieſe
„Preußenfreſſer und Bonapartiſten, den wir nicht im Zollverel
gebrauchen können”, zu ſtürzen. Dem Großherzog Ludwig we.
dieſer Streit leid, er zweifelte nicht, wie dies Bismarck ſeine
Freunde Leopold von Gerlach am 27. Mai 1853 mitteilte „0
Dallwigk den Großherzog belogen, und daß dieſer wünſcht, e
Sache möchte im Sande verlaufen: „Das kann ſich Canitz u
namentlich der König aber nicht gefallen laſſen, denn wer 9
bei ſolchem Miniſter noch Preußen vertreten, der unter lüge!
haften Vorwänden beliebige Abberufungen fordert, und dan
erzählen wird, auf Fürwort Sr. Majeſtät wollte man Canl
noch einmal dulden, er werde ſich hoffentlich beſſern!“
Bismarck war nicht der Mann, ſich einen ſolchen „Affroſk
gefallen zu laſſen. Am 1. Juli 1853 wendet er ſich an R.
Freiherrn von Münch=Bellinghauſen, der großherzoglich heſſiſche=
Bundestagsgeſandter in Frankfurt war, und bittet ihn um eſſe
Audienz beim Großherzog Ludwig. Er teilte gleichzeitig Me
daß jene Abberufung eines vom König beglaubigten und M.
deſſen Vertrauen beehrten Vertreters den König ſchmerzlich !
rührt habe von Seiten eines Hofes, mit welchem er durch
nahe Bande der Verwandtſchaft verknüpft ſei. Dann gehl
näher auf den Streit ein und bedauert, daß die ihm Ende Me
anvertraute Miſſion nach Darmſtadt keinen Erfolg gehabt holl"
um die in ſo unerwarteter Weiſe herbeigeführte Komplikaiſe.
wieder auszugleichen und eine Störung der freundſchaftliche
Beziehungen beider Höfe abzuwenden. Da nun aber gerann
Zeit verlaufen ſei, ohne daß von der Großherzoglichen Regierhin
oftanſtalten eine.
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Freitag, 12. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 102 — Seite 3
Bedeutung Ru
Beginn der Drei=Mächte=Konferenz.
1m Skadium der Prüfung. — Weitgehende Meinungsverſchiedenheiken. — Keine Ausſichk auf eine gerechte
und glückliche Löſung der europäiſchen Probleme. — Neue engliſche Konferenzpläne?
„Friedenskonſerenz”.
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Muſſolini hat der Zuſammenkunft in Streſa den Namen
„Friedenskonferenz” gegeben. Er hat gleichzeitig den italieniſchen
Proſtanſtalten eine entſprechende Weiſung zukommen laſſen, ſo daß
j der, der ein beſonders dringendes Anliegen in Streſa
vorzu=
bringen hat, weiß, daß ſeine an die „Friedenskonferenz”
gerich=
grenkredſt vm!. tten Briefe und Telegramme mit höchſter Geſchwindigkeit ihrem
ur welchen Beiy / Beſtimmungsort zugeleitet werden. Muſſolini hat aber auch noch
des Kredites h0. erwas anderes getan: Er hat der Konferenz einen
Begrün=
er eine 60, bis m.ungsartikel gewidmet, aus dem deutlich der
Marſch=
en Laußzeit ſeh 4tritt des 600000 Mann ſtarken italieniſchen
Die Folge deg ½eeres herausklingt.
War Muſſolini vor 48 Stunden noch der Anſicht, daß Streſa
der allererſten g 9 4uf jeden Fall greifbare Ergebniſſe zeitigen müſſe, ſo hat er
deutſchland der e * pötzlich ſeine Meinung vollkommen geändert. Er ſieht keinen
1933 verminder, 79nhaltspunkt für eine optimiſtiſche Betrachtungsweiſe und glaubt,
1934 nur noc daß die Konferenz höchſtens ein Communiqué bringen,
bründe waren tſl ! ſo mit ſchönen Redensarten ihren Abſchluß
fin=
den als gug huuf /„ den werde, wenn er auch hinzufügt, daß aus Streſa kein
ſichtlichen Draf! /rieg herauskommen werde, noch überhaupt
Einfuhr aus 911le4was was den Krieg, in nächſter Zeit unver=
In eidlich machen würde. Aber auch an den ewigen
Frie=
wer Derlagerimn! den glaubt Muſſolini nicht und kommt ſo zu dem Schluß, daß ſich
and und neuesh talien eine bewaffnete Macht von 600 000
Me Rubland nck M ann halten müſſe, bis ſich der ganze Horizont hinreichend ge=
Eie ham es eißh kärt habe. Schließlich tat er noch ein übriges: Er ließ am
anz im Warch i116 rab Cadornas die jüngſten der fasciſtiſchen
Enwicklung lie il 6 arde, die Ballila, die Zehnjährigen, mit auf=
Nand die EndesHgepflanztem Seitengewehr zur Paradeſtellung
auf=
onen und End=Piſn arſchieren. Die engliſchen und franzöſiſchen
Mi=
gen. Die Rückar niſter mußten, als ſie zum Grab des
italieni=
die ative Hu”ſchen Heerführers ſchritten, die Front der
be=
ne ſeiner Gohn) iy affneten Knaben paſſieren.
Wir wiſſen nicht, welche Gefühle die Engländer beherrſchten,
as ſie an der aufmarſchierten bewaffneten Jugend
vorüberſchrit=
tm. Wir können uns aber ſehr gut vorſtellen, daß ſie dieſe
De=
nwnſtration durchaus verſtanden und ſich in dieſem Augenblick
uenn nicht ſchon am Donnerstag früh, als der ſenſationelle Ar=
Atickel über das 600 000 Mann=Heer im „Popolo d’Italia” ihnen
anf den Frühſtückstiſch gelegt wurde, klar, darüber waren, daß
streſa in der europäiſchen Geſchichte nicht als
Markſtein auf dem Wege zum Frieden verewigt
ſyerden wird. Kein Wunder alſo, wenn in engliſchen Kreiſen
ſchoon davon geſprochen wurde, eine Konferenz in an=
Iderem Stil und auf anderer Baſis aufzuziehen
umd ſchließlich in das nüchterne London zu ver=
Ile gen, gleichzeitig aber auch Deutſchland
heran=
zuziehen. Denn Deutſchland ſitzt doch unſichtbar am Kon=
Ifrenztiſch in Streſa, um das man nun einmal nicht herumkommt.
Noch etwas anderes hat die Zahl derer, die mit geringem
2ptimismus in die Zukunft ſchauen, erhöht: das iſt das
anzöſiſch=ruſſiſche Abkommen, das man ruhig
as einen Erſatz für den geſcheiterten Oſtpakt
an=
iepen darf. Würde man das ſogenannte Gentleman=Aggrement
um allem, was ſich auf den Völkerbund bezieht, entkleiden und nur
das gelten laſſe, was ſich hinter der Bezugnahme auf die Artikel
I4—16 und 17 verbirgt, dann bleibt in der Tat nichts anderes
ihrig als ein nacktes Militärabkommen. Aber ſoweit brauchen
ur nicht zu gehen. Die Einbeziehung des § 15, der den
Völker=
undsmitgliedern im Konfliktsfalle die
Handlungsfrei=
ſ)ritzurückgibt, wennkeine Einſtimmigkeitüber
1bezuergreifenden Maßnahmenerzielt werden
nn, beſagt genug. Rußland und Frankreich ſind
Ratsmit=
greder. Sie können ſich durch ihre Taktik jederzeit die
Hand=
ſumgsfreiheit ſichern, alſo eine Einſtimmigkeit vereiteln.
Hand=
ſugsfreiheit dieſer beiden Staaten, die politiſch
zuſammenwir=
en, bedeutet, daß auch das militäriſche Zuſammenſpiel im
ge=
uGenen Augenblick nicht ausbleibt. Damit iſt dann in der
Prraxis das ſichergeſtellt, was der Oſtpakt den
ſmſſen und Franzoſen geben ſollte.
Wir ſtehen alſo vor der Tatſache, wie das die „Times”
ereits unterſtrichen hat, daß ein europäiſcher
Kollek=
ivertrag ohne Deutſchland und England im
jüß erden begriffen iſt, und daß durch dieſen Vertrag
Earopa erneut in zwei Lager getrennt wird. Für die
7 riedenskonferenz” von Streſa iſt die franzöſiſch=ruſſiſche
Ver=
öredung ein Faktum, um das niemand herumkommt, das aber
i
ha
tadt
Atlil
A
ine befriedigende Erklärung ergangen, hätte ſich der König zu
eimem Bedauern der Ueberzeugung nicht verſchließen können,
euß von jener Regierung nur ein geringer Wert auf die
Fort=
exung der diplomatiſchen Beziehungen mit Preußen gelegt
varde, und hätte ihm befohlen, dem Großherzog von den
des=
ſacb getroffenen Entſchließungen in beſonderer Audienz
Mit=
eilung zu machen.
Am Schluß eines langen Schreibens an Leopold von
Ger=
lach aus Frankfurt vom 18. Dezember 1853 teilt Bismarck mit:
ITon Dallwigks Abgang iſt hier vielſeitig die Rede, ich glaub
und 7 18 aber noch nicht; man ſagt, der Großherzog ſei teils des
ſaders müde mit uns, namentlich aber Dallwigk in Ungnade
befallen, „weil er es nicht erforderlich gehalten habe, daß die
Zeamten bei der Arbeit auf den Büros den Degen an der Seite
ebielten; die Nonchalance des „Ablegens” im
Miniſterial=
cbäude ſoll ihm ſelbſt ernſtlich verwieſen worden ſein.‟ Die
anze Sache löſte ſich allmählich in Wohlgefallen auf, Dallwigk
beſuchte Bismarck in Frankfurt a. M. und beſprach mit ihm
Iſie Verleihung eines hohen heſſiſchen Ordens an den
abberufe=
en Canitz, der die Treppe hinauf gefallen war, denn er wurde
Is preußiſcher Geſandter nach Turin geſchickt. Das gute
Ver=
ſä tnis mit dem Großherzog Ludwig war nicht geſtört worden,
Bismarck wurde mehrfach von ihm zur Jagd eingeladen und
er=
länlte davon in luſtiger Weiſe in einigen Briefen an ſeinen
Zruider.
Freiherr v. Dallwigk behielt ſeinen verantwortlichen Poſten
oppelt verantwortlich beim Ausbruch des 1866er Krieges, bei
henn ſich Heſſen auf die öſterreichiſche Seite gefchlagen hatte. Es
nag ihm ſehr ſchwer gefallen ſein. Bismarck am 30. Juli 1866
Nikolsburg aufzuſuchen beunruhigt über das Schickſal ſeines
aides und namentlich über die drohende Abreißung
Ober=
eſſ ens. Bismarck empfing ihn artig, beinahe herzlich, reichte ihm
biederholt die Hand und bemerkte, daß das Großherzogtum
ſanz anders behandelt werden würde, als Bayern und
Württem=
eig; die Stellung Heſſens Preußen gegenüber ſei ſtets eine
ſiel freundlichere und beſſere geweſen, die heſſiſchen Truppen
ätten ſich vortrefflich geſchlagen. Näheres über dieſe
Unterhal=
ung iſt aus den Tagebüchern Dallwigks zu erſehen.
Bismarck dachte ſpäter noch gern an Darmſtadt zurück, ſo
zählte er launig bei einem Tiſchgeſpräch am 20. Januar 1871
Verſailles, daß er während ſeiner Frankfurter Zeit oft
Ein=
töuingen an den großherzöglichen Hof in Darmſtadt erhalten
und auch benutzt habe, es hätte dort vortreffliche Jagden
ge=
heben. Dann fuhr er fort: „Aber ich habe Urſache anzunehmen,
aß die Großherzogin Mathilde mich nicht mochte. Sie hat zu
mand geſagt, damals, er ſteht immer da und ſieht aus, als ob
fo viel wie der Großherzog wäre!”
auch jede Hoffnung im Keim erſticken muß, die
etwa dahin geht, Streſa werde tatſächlich die
Völker Europas dem Frieden ein gut Stück
näher bringen. Der Artikel im „Popolo d’Italia”, deſſen
Verfaſſer unzweifelhaft Muſſolini ſelbſt iſt, trägt alſo der ernſten
Geſamtſituation Rechnung, die ſich am beſten dahin
zuſammen=
faſſen läßt, daß ſtarke Kräfte am Werke ſind, den europäiſchen
Frieden durch einen franzöſiſchen Frieden zu erſetzen.
Muſſolinis Begrüßungsarkikel.
Der „ikalieniſche Plan” für Skreſa.
DNB. Mailand, 11. April.
„Popolo d’Italia” bringt einen offenbar von Muſſolini ſelbſt
„Unſer Plan” überſchriebenen Artikel, der erneut vor nicht
ge=
rechtfertigtem Optimismus warnt. Um allen Alarmmeldungen
entgegenzutreten, heißt es darin, erſcheine es nützlich, erneut zu
beſtärken, daß von Streſa nicht der Krieg ausgehen und auch
nichts beſchloſſen werde, was einen ſolchen in der nächſten Zeit
unvermeidlich machen würde. Das ſolle aber nicht heißen, daß
Streſa den ewigen Frieden ſicherſtellen werde. Dieſer Friede
hänge vor allem von femand ab, der nicht in Streſa anweſend
ſei. Wenn nicht der Krieg und auch nicht der Friede, was alſo
werde in Streſa herauskommen? Darauf könne man antworten,
daß ein Kommunigué herauskommen werde, das den kleinſten
gemeinſamen Nenner zwiſchen den drei Ländern darſtellen werde
und, wenn nicht Unvorhergeſehenes eintrete, nur allgemeiner und
beratender Art ſein könne. Man muß noch berückſichtigen heißt
es weiter, daß manche grundlegende Frage von Streſa die drei
Abweſenden, nämlich Deutſchland, Rußland und Polen, angeht.
Im Schachſpiel des Oſtens iſt alles noch im Fluß. Um ein für
allemal die Phantaſien des ſenſationslüſternen Journalismus
zu zerſtreuen, muß erklärt werden, daß kein „geheimnisvoller
italieniſcher Plan” beſteht. Es iſt alſo grotesk, Schlußfolgerungen
auf nicht beſtehende Grundlagen aufzubauen.
Der italieniſche Plan, der alle Italiener angeht und den
alle Italiener kennen müſſen, iſt folgender: Bis zur Klärung des
Horizonts Aufrechterhaltung einer ſtändigen Streitmacht von
600 000 Mann. Ausrüſtung dieſer Streitmacht mit den
modern=
ſten Waffen, Beſchleunigung der Luft= und Seerüſtungen. Dieſer
„Plan” ſei unerläßlich für die Garantie des Friedens in Europa
und vor allem zur Sicherung des Friedens Italiens. Die „
Er=
kundungen”, die Italien in den letzten Tagen eingezogen hat,
haben zu dieſem Schluß geführt.
Die erſte Zühlungnahme.
Simon berichlei. — Beralung des franzöſiſchen
Denkſchrifk=Enkwurfes.
EP. Streſa, 11. April.
Die Konferenz von Streſa hat heute vormittag 11 Uhr auf der
Iſola Bella im Langenſee begonnen. Ueber das Ergebnis der
heutigen Verhandlungen war bis in die erſten Abendſtunden
ver=
hältnismäßig wenig zu hören. Es wird erklärt, daß heute
vor=
mittag hauptſächlich Sir John Simon ein längeres Expoſé über
die Ergebniſſe der engliſchen Miniſterreiſen gegeben habe, über das
im Anſchluß daran allgemein geſprochen wurde. Wie es ſcheint, iſt
man auf Grund dieſes Expoſés bis jetzt noch zu keiner Einigung
gekommen, weshalb ſich in den Nachmittagsbeſprechungen das Thema
dem Denkſchrifts=Entwurf der Franzoſen zuwandte, der in ſeiner
endgültigen, hier erſt zu ſchaffenden Form dem Völkerbundsrat in
der kommenden Woche unterbreitet werden ſoll.
Das heute abend kurz nach 8 Uhr von der italieniſchen
Dele=
gation herausgegebene Kommuniqué bedeutet im weſentlichen eine
Beſtätigung dieſer Informationen, denen zufolge der erſte
Ver=
handlungstag einer allgemeinen Fühlungnahme gewidmet war,
ohne daß ſich die vertretenen Miniſter auf eine gemeinſame Linie
zu einigen vermochten.
Die Konferenz geht im übrigen in einem glänzenden äußeren
Rahmen vor ſich. Muſſolini gab ſeinen Gäſten in Anweſenheit der
Hausherrin, der Donna Borromeo, ein Frühſtück.
Am frühen Nachmittag wurde eine Motorbootfahrt nach dem
benachbarten Pallanza veranſtaltet, wo die engliſchen und franzö=
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. — Donnerstag, den 11. April 1935.
L. v. Beeihoven: „Zidelio”.
Bei der heutigen Wiederholung intereſſierten zwei Gäſte.
Albert Seibert=Frankfurt a. M. ſang den Floreſtan. Haben wir
zu=
weilen bei Seibert zugunſten des ſchönen Singens die ganz aus
dem Innern kommende Empfindung zu vermiſſen geglaubt, ſo war
ſein Floreſtan eine Meiſterleiſtung, die zu erſchüttern vermochte.
Stimmlich, darſtelleriſch und im Miterleben bot Seibert
Hervor=
ragendes. Ein weiterer Gaſt war der muſikaliſche Leiter Hanns Udo
Müller vom Deutſchen Opernhaus Berlin=Charlottenburg. Im
zweiten Akt, den wir hörten, verſpürten wir die große Wärme
ſeiner Auffaſſung und das liebevolle Eingehen auf Einzelheiten.
Er geſtaltete den Fidelio weniger als Repertoireoper, als vielmehr
als das außergewöhnliche, einzigartige Werk Beethovens, nahm
die langſamen Tempi durchaus im Sinne der klaſſiſchen Kunſt,
wo=
durch es kleine Schwankungen gegenüber den Sängern gab, die
zum Teil andere Tempi gewohnt waren. Beſonders eindrucksvoll
war der dramatiſche Höhepunkt, das Enſemble, das mit Pizarros
„Er ſterbe”, beginnt. Durch ſtarkes Zurückdämpfen des Orcheſters
unter ſcharfer sforzato=Akzentuierung erreichte er es, daß man
ſelbſt Pizarro in ſeiner unbequem tiefen Lage Wort für Wort
ver=
ſtand, eine Wirkung, die für das Verſtändnis der Szene unbedingt
nötig iſt. Von den Gaſtdirigenten, die wir bisher hörten, ſcheinen
uns Bitter=Gladbach=Rheydt und H. U. Müller=Berlin=
Charlotten=
burg die bedeutſamſten zu ſein. Im übrigen litt die Aufführung
unter zwei Umſtänden. Mehrere der Hauptkräfte hatten geſtern in
Aida zu ſingen und waren darum etwas matter als ſonſt, Herr
Kuhn ſtark indisponiert, und dann ſind die häufigen
Dirigenten=
gaſtſpiele mit den vielen verſchiedenen Auffaſſungen der Stabilität
der guten Einſtudierung dieſes Jahres recht ungünſtig. F. N.
Brahms-Abend im Muſikverein.
Einen ganzen Abend mit Geſangsquartetten und Duetten von
Brahms konnte man geſtern im Muſikverein genießen. Denn — um
es gleich vorweg zu ſagen — der Abend war wirklich ein rechter
Genuß und hat ſichtlich den Ausführenden wie den Zuhörern
Freude bereitet.
Im Programm wechſelten Quartette mit Duetten für Sopran
und Alt, Sopran und Tenor, Alt und Bariton. Man war in der
Wahl der Vortragsfolge einmal nicht vom Ernſten zum Heiteren
ſiſchen Miniſter im Mauſoleum des erſten Kommandanten der
ita=
lieniſchen Kriegsſtreitkräfte, General Cadorna, Kränze
nieder=
legten. In großer Anzahl waren Karabinieri und andere
militä=
riſche Formationen zur Begrüßung der fremden Gäſte aufmarſchiert.
Durch das Spalier einer Balillaformation mit aufgepflanzten
Ba=
jonetten ſchritten Macdonald und Flandin mit ihrer Begleitung
zu dem Denkmal des italieniſchen Feldherrn im Weltkriege.
Entgegen allen Erwartungen war Muſſolini ſelber nicht
er=
ſchienen. Von der italieniſchen Delegation bemerkte man ſeinen
Kabinettschef Baron Aloiſi und den Unterſtaatsſekretär Suvich. Die
internationale Preſſe, die in einem Sonderdampfer von Streſa nach
Pallanza gebracht worden war, war außerordentlich zahlreich
ver=
treten. Unter dem Kreuzfeuer der Photographen und Kinooperateure
legten die fremden Staatsmänner die Kränze nieder und kehrten
ſodann nach einigen Minuten wieder zum Boot zurück. Während
ihres Aufenthaltes an Land wurde abwechſelnd die franzöſiſche und
engliſche Nationalhymne geſpielt.
Nach ihrer Rückkehr zur Iſola Bella wurden ſodann die heute
mittag unterbrochenen Beſprechungen wieder aufgenommen.
Streſa und Pallanza ſind überreich mit Fahnen und
Guirlan=
den geſchmückt und die Bevölkerung begrüßt die ausländiſchen Gäſte
überall mit großer Begeiſterung.
„Mik oder ohne England.”
Pariſer Stimmen zur Konferenz von Skreſa..
EP. Paris, 11. April.
Die franzöſiſche Preſſe bringt heute morgen eingehende
Vor=
ſchauen auf die Konferenz von Streſa. Die Artikel ſind faſt
einheit=
lich auf die Forderung eingeſtellt, daß in Streſa „mitoderohne
England” gehandelt werden müſſe. Die nach hieſiger Anſicht zu
zögernde Haltung Englands wird weiterhin ſcharf kritiſiert.
Das „Journal” gibt offen zu, daß die von Moskau und Paris
erfundene neue Paktidee den Charakter eines
Militär=
bündniſſes habe. Um den Völkerbund wieder aufzufriſchen,
habe man nichts anderes gefunden, als die alten Bündniſſe wieder
in ihre früheren Rechte einzuſetzen, indem man ſie nach Genfer
Methoden vorbereitete. Aber dieſe Art komme den
Eng=
ländern verdächtig vor und errege das
Miß=
trauen der Italiener. Die letzteren ſeien der Anſicht, daß
die Ohnmacht der Genfer Einrichtung genüge, um alle
Sonderab=
kommen zu lähmen. Italien habe ein anderes Syſtem,
um den Frieden zu ſchützen, aber dieſes Syſtem
mißfalle der Kleinen Entente, weil in ihm Rom die
Führung übernehmen würde und es mißfalle auch
Mos=
kau, da die Sowjetunion dadurch ihre Rolle als Schiedsrichter,
die ſie zu ſpielen ſich anmaße, verlieren würde. Das ſei der
wunde Punkt in den Verhandlungen von Streſa
und die Schwierigkeit zwiſchen Italien und
Frankreichſelbſt beiwohlwollender Neutralität
Englands zu einer vollkommenen Einigung zu
kommen.
Peſſimismus in London.
EP. London, 11. April.
Ueber den Beginn der Dreimächte=Konferenz in Streſa
ver=
öffentlichen die Londoner Nachmittagsblätter ausführliche
Mel=
dungen, die, ſoweit ſie ſich mit den Ausſichten der Konferenz
beſchäftigen, ebenſo wie die Artikel der Morgenblätter auf einen
peſſimiſtiſchen Ton geſtimmt ſind. Großes Aufſehen
er=
regt hier der heutige Leitartikel des „Popolo d’Italia”, der
Muſſolini zugeſchrieben wird, mit ſeiner Anregung, Deutſchland,
Rußland und Polen zur Teilnahme an der Konferenz von Streſa
einzuladen.
Weiter veröffentlichen die Abendblätter Meldungen, wonach
Frankreich für den Fall weiterer „Verletzungen” des Verſailler
Vertrages durch Deutſchland die Verhängung von Wirtſchafts=
Sanktionen fordern werde, wobei angedeutet wird, daß England
ſich einem ſolchen Schritt nicht anſchließen würde. — Nach einer
weiteren Meldung haben Frankreich und Italien einen
gemein=
ſamen Plan für die Ausdehnung des Locarno=Paktes auf den
Donau=Raum ausgearbeitet und werden verſuchen, England
hier=
für zu gewinnen.
Die „Times” ſchreibt zu dem franzöſiſch=ruſſiſchen Pakt, daß
damit der Aufbau eines kollektiven Defenſiv=
Syſtems ohne Deutſchland, aber auch ohne
Eng=
land begonnen habe. Das beſte was man von dieſen
Methoden erhoffen könne, erklärt das Blatt, ſei, daß ſie einen
unruhigen Frieden ſichern, und zwar ſo lange, bis unter beſſeren
Bedingungen ein neues Friedensſyſtem zuſtandekomme, das nicht
auf irgendwelchen aus dem letzten Krieg herrührenden
Unter=
ſchieden baſiere, ſondern einen Krieg dadurch überflüſſig mache,
daß es Veränderungen ohne Gewaltanwendung ermögliche. Auf
dieſen Prinzipien, ſo ſchließt das halbamtliche Blatt, müßte der
wahre Völkerbund aufgebaut ſein.
geſchritten, ſondern begann den Abend mit dem beſchwingten
Wechſellied zum Tanz”, um dann in den „Neckereien” gleich einen
Ton gelöſter Heiterkeit anzuſchlagen. Nach einer Folge von bald
ernſter, bald leichter geſtimmten Geſängen klang der Abend dann
in ſolchen ganz ſtimmungsmalenden Quartetten wie „Spätherbſt”
oder „O ſchöne Nacht” aus.
Die Ausführenden waren Suſanne Horn=Stoll (Sopran),
Aga Zeh (Alt), Heinrich Landzettel (Tenor) und Friedrich
Noack (Baß). Es war ein ſehr feines Zuſammengehen unter den
vier Künſtlern, von denen man keinen beſonders hervorheben
möchte, da jeder an ſeiner Stelle mit großer Sicherheit und
Ein=
fühlung ſeiner Aufgabe gerecht wurde. Ueber dem Baß bauten ſich
die anderen Stimmen zu ſchönem Zuſammenklang auf, den wir
be=
ſonders in ſolchen innigen, getragenen Liedern wie zum
Bei=
ſpiel dem „Gang zum Liebchen”. „An die Heimat”, oder „O ſchöne
Nacht”, empfanden. In den „Fragen”, in denen der
Tenor den andern drei Stimmen allein gegenübertritt, wurde
Herr Landzettel etwas von den übrigen zugedeckt, da die Stimme
weniger groß und ſtrahlend iſt und geſtern mehr in feinen
Pianoſtellen zur Geltung kam. Beſonders gut klangen die
bei=
den Frauenſtimmen zuſammen; z. B. das Duett „Guter Rat”
wurde eine ſehr lebendige, reizvolle kleine Szene. Lebendige,
feine Durchgeſtaltung, und große Ausdruckskraft und Tonreinheit
kennzeichneten auch alle anderen vorgetragenen Werke, unter
denen wir noch „Sehnſucht” und „Nächtens” und das eigenartige
„Der Abend” als beſonders eindrucksvoll herausſtellen möchten.
Der Beifall ruhte auch einigemal nicht, bis eine Zugabe erfolgte,
wie z. B. bei dem Duett „Vor der Tür” (Aga Zeh — Friedr.
Noack), in dem ſtürmiſche Werbung und eigenwillige Abwehr
ganz köſtlich zum Ausdruck kamen.
Die nicht ſehr einfache Aufgabe der Begleitung mit ihren
rhythmiſchen und manchen anderen verborgenen Schwierigkeiten
lag bei Fräulein Lieſel Jaeger in guten Händen. Ueber das
Aeußerlich=Techniſche hinaus gab ſie eine feine Deutung des
Kla=
vierparts, der ja immer wieder die Stimmung angibt und die
Singſtimmen umſpinnt oder ſich im Zuſammenklingen mit ihnen
frei ausſingt.
A. HI.
— Hans Giebiſch: „Wenn ſich der Tag will neigen”. Gedichte. 142
Seiten. (Verlag „Das Bergland=Buch”.)
Hans Giebiſch’s Gedichtband umſpannt das Leben eines
Man=
nes. Volk, Heimat Freundſchaft, Weib und Kind — das
Stoff=
gebiet greift natürlich immer wieder darüber hinaus, aber in der
Hauptſache verweilt es doch bei dieſen ewigen und männlichen
Dingen und will nicht krampfhaft mit unbedingt Neuartigem
ver=
blüffen. Es iſt Lyrik, der die gute alte Form noch nicht verbraucht
erſcheint, es ſind liebe, harmoniſche, reine Klänge, die uns
ent=
gegentönen.
— Nr. 102
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 11. April 1935
Khe
Wir geben unsere Vermählung bekannt
Friedrich Wagner
und Frau Annemarie, geb. Altendorf
Heldelbergerstr. 114
Bessungerstr. 81
Trauung: Samstag, den 13. Aprll 1935,
3 Uhr in der Schloßklrche.
(8517
Geſtorbene.
Darmſtadt: Geppert, Karl Otto. Schloſſer,
Witwer, 77 Jahre.
Kayſer, Georg, Wagenmeiſter, verh.. 60 J.
Lange, Thereſe, geb. Kerber. Ehefrau des
Kaufmanns, 48 Jahre.
Bickelhaupt. Eliſabeth, geb. Becker. Witwe
des Stadtaſſiſtenten, 62 Jahre.
Orio, Margarethe o. B. ledig, 29 Jahre.
Schott. Julius Emil. Eiſendreher, verheir.,
50 Jahre.
Statt beſonderer Anzeige.
Heute nacht entſchlief ſanft meine
ge=
liebte Tante
Fräulein
Augufteskinn
im 93. Lebensjahr.
Eliſabethenſtift, 10. April 1935.
Maja Hunrath, geb. Gervinus
Inſeiſtraße 15.
Einſegnung Samstag, den 13. April,
3 Uhr, in der Kapelle des
Diakoniſſen=
hauſes. Bitte auf Wunſch der
Ver=
ſtorbenen keine Blumenſpenden.
Von Beileidsbeſuchen bitte abſehen
zu wollen.
Heute iſt mein lieber Mann, unſer guter,
treuſorgender Pater und Großvater,
Schwie=
gervater, Bruder, Schwager und Onkel
Mclutb Mauel
nach ſchwerem, mit großer Geduldertragenem
Leiden, im Alter von 64 Jahren zur letzten
Ruhe heimgegangen.
Die trauernden Hinierbllebenen:
Babette Müller, geb. Nord.
Rudolf Müller und Frau
und 2 Enkelkinder
Georg Wiemer und Frau,
geb. Müller
Heinrich Müller und Frau
Jakob Old und Frau.
Darmſtadt, den 11. April 1935.
Liebfrauenſtraße 31.
Die Beerdigung findet Samstag, 13. April,
nachm. 3½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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die Leiſtungsfähigkeit des ältelten hieſigen
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geliebter, treuſorgender Vater
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nach kurzer ſchwerer Krankheit im Alter von 50 Jahren.
Im Namen der frauernden Hinterbliebenen:
Kätta Schott, geb. Lang Wwe.
Paula Schott, Tochter.
Darmſtadt (Helfmannſtr. 12), den 10. Aprll 1933. (B537
Die Beerdigung findet Samstag, den 18. April, nachm.
8 Uhr, von der Kapelle des Waldfriedhofes aus ſtatt.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Nach längerem Teiden entſchlief am 10. April, nachmlttags
2½ Uhr, unſer lieber Vater, Bruder, Onkel, Schwager,
Großvater und Urgroßvater
Herr Katl Otto Geppert
im vollendeten 77. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 10. Aprll 1933.
Kiesbergſtraße 2
(8542
Die Beiſetzung erfolgt Samstag, den 13. April,
nach=
mittags 2½ Uhr, vom Portale des Waldfriedhofes aus.
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Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Mitteilung,
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Reichsbahn=Wagenmeiſter
heute vormittag plötzlich und unerwartet im 60.
Lebens=
jahr zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Ellſabeth Kayſer Bwe., geb. Meyer
Fritz unger und Frau Eliſabeth, geb. Kayſer
Wilhelm Kayſer und Frau Llefel, geb. Wagner
und zwei Enkel.
Darmſtadt, Eberſtadt, den 10. April 1935.
Viktoriaſtraße 91.
Die Beerdigung findet am Samstag, den 13. April,
nachmittags 3 Uhr, auf dem alten Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
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Darmſtadt, den 11. April 1935.
Die Beerdigung findet am 13. April, nachm.
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Einriahtan
Freitag, 12. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 12. April 1935
Landesregierung.
Perſonalnachrichten.
Beſtellt wurde Friedrich v. d. Emde in Friedberg am 15.
MTärz 1935 zum kommiſſariſchen Beigeordneten der Stadt
Fried=
herg,
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 2. April 1935 der
Stu=
dzenrat an der Staatsſchule für Kunſt und Handwerk in Mainz
rrofeſſor Richard Throll gemäß 8 6 des Geſetzes zur
Wieder=
ye rſtellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933.
Die Verleihung des Kriegskreuzes.
Für die Verleihung des Ehrenkreuzes des Weltkrieges reichen
s urſprünglich ergangenen Vorſchriften nicht aus. Es ſind
wie=
rrholt neue ergänzende Verordnungen ergangen, ſo auch jetzt im
I iniſterialblatt der inneren Verwaltung. Hier wird feſtgeſtellt:
Dxe Kampfhandlungen an der Weſtfront endeten am 11.
Novem=
drr 1918 mittags. Eintragung in die Spalte „Gefechte” der
Kriegs=
rangliſten und =Stammrollen: „Räumung des beſetzten Gebietes
urd Rückmarſch in die Heimat” begründen nicht den Nachweis
inner Teilnahme an Kampfhandlungen im Sinne der Verordnung
in er die Stiftung des Ehrenkreuzes. Kriegsteilnehmer, die nur
eeſe Eintragung in ihren Militärpapieren haben, ſind hiernach
tiht als Frontkämpfer anzuſehen. An der Oſtfront — im
Balti=
nan wie im Südoſten (Ukraine) — haben dagegen noch im
No=
arnber und Dezember 1918 Rückzugsgefechte ſtattgefunden.
Ein=
ungungen in den Stammrollen über dieſe Kämpfe ſind bei der
Fiſtſtellung der Frontkämpfereigenſchaft zu berückſichtigen. Die
ärdettenanſtalten waren Einrichtungen der Wehrmacht. Sie
un=
ei=ſtanden der Generalinſpektion des Militärerziehungs= und
Bil=
ſumgsweſens. Die Lehrer waren Zivilbeamte der
Heeresverwal=
ung und können hiernach das Ehrenkreuz erhalten.
WIANE
BREIRSTR
Hanad
billigſt
Brüchen,
Kofrac
* Katholiſch=kirchliche Dienſtnachrichten. Ernannt wurden
ntt Wirkung vom 16. Februar: Kaplan Hirt in Gaulsheim
urn Pfarradminiſtrator daſelbſt; mit Wirkung vom 14. März:
Krplan P. Leo Degen in Offſtein zum Pfarrverwalter daſelbſt;
fatt Wirkung vom 3. April: Neuprieſter Diel zum Kaplan in
geräuschlu lüberach, Neuprieſter Dürk zum Kaplan in Bensheim
Neu=
in eſter Eſch zum Kaplan in Pfeddersheim Kaplan Ludwig
gutug 4 1zerg in Pfeddersheim zum Kaplan in Viernheim. Kaplan
IDEAI. Dies Tippe in Viernheim zum Kaplan in Nieder=Ingelheim,
Kap=
ſaurmsparautz llan Dienſt in Nieder=Ingelheim zum Kaplan in Friedberg,
aplan Heberer in Friedberg zum Kaplan in Worms (Dom),
i ein besou aplan Dr. Valentin Degen in Worms (Dom) zum Kaplan
derer Voruug ſin. Darmſtadt (St. Eliſabeth). Kaplan Joeſt in Darmſtadt (St.
der neuen elkſabeth) zum Kaplan in Offenbach (St. Joſeph), Kaplan
erngsdorf in Offenbach (St. Joſeph) zum Kaplan in Mainz
Arebfrauen). Neuprieſter Heiſer zum Kaplan in Mainz=
Mom=
ach. Neuprieſter Knapp zum Kaplan in Viernheim, Kaplan
7wdach in Viernheim zum Kaplan in Fürth i. O. Kaplan
5' ockheimer in Fürth i. O. zum Kaplan in Bechtheim.
Neu=
ſrgeſter Ludwig Mayer zum Kaplan in Lampertheim.
Neu=
rzeſter Roßkopf zum Kaplan in Ober=Olm, Neuprieſter
5chroth zum Kaplan in Herrnsheim und Kaplan Johann
Zerg in Gonſenheim zum Kaplan in Dieburg. — Neuprieſter
5eis wurde zur Aushilfe nach Lörzweiler und Neuprieſter
5’=orgen zur Aushilfe nach Gundheim geſandt. Kaplan Joſeph
Zarth in Dieburg wurde bis zur Wiederherſtellung ſeiner
Ge=
ul dheit beurlaubt. — Am 21. März wurde den Pfarrkuraten
lgeodor Burkard in Groß=Gerau Smets in Nidda,
En=
innger in Mainz (Liebfrauen) Eduard Müller in Lützel=
Bebelsbach und Schröck in Geinsheim der Titel Pfarrer ver=
NSSen.
Techniſche Hochſchule. Die Einſchreibungen für das am
/April begonnene Sommerſemeſter werden am Samstag, den
3. d. Mts., geſchloſſen.
Glückwunſchurkunden des Führers und Reichskanzlers aus
ſnllaß von Arbeitsjubiläen. Glückwunſchurkunden werden jeweils
ur auf beſonderen Antrag ausgefertigt, wenn der Jubilar
ein=
hläeßlich der nach dem Eintritt in ſein Arbeitsverhältnis
abge=
iteten Militärdienſtzeit eine mindeſtens fünfzgjährige
ununter=
rochene Tätigkeit bei ein und demſelben Arbeitgeber vollendet
und ſich an ſeinem Jubiläumstage noch in ſeinem aktiven
MHeitsverhältnis befindet. Die Ausfertigung erfolgt nur zu einem
enorſtehenden Jubiläum. Ueber die Form der Antragſtellung
er=
tit die Induſtrie= und Handeskammer Darmſtadt Auskunft.
— Ausſtellung. Der junge Darmſtädter Bildhauer Albrecht
ſormann zeigt zurzeit im Schaufenſter der Buchhandlung
ällapp, Schulſtraße, eine intereſſante Kopfplaſtik des
Reichs=
hüniſters Hermann Göring.
Heſſiſches Landeskheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS
AP.
ſamstag,
13. April
Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Deutſche
Bühne M, 11. Vorſtellung. Agnes Bernauer. Ein
deutſches Trauerſpiel von Friedrich Hebbel.
bnntag
14.3
pril
Anfang 19.30 Uhr. Ende gegen 22.15 Uhr. Außer
Miete, Kinderreiche Mütter Nr. 301—410.
Vor=
ſtellung zu kleinen Preiſen: Der Graf von
Luxem=
burg. Operette von Franz Lehar.
KLEINES HAUS
fetag,
12. April
Anfang 20.00 Uhr. Ende 22.15 Uhr. Zuſatzmiete V.
11. Vorſtellung. Die Freunde von Salamanca.
Komiſche Oper von Franz Schubert.
ſrmstag.
13. April
*
Anfang 20.00 Uhr Ende 21.45 Uhr. Außer Miete.
Sehr peinlich. Lokalpoſſe von Emil Thomas.
Dar=
geſtellt durch die Heſſiſche Spielgemeinſchaft.
UDmtag.
Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Zuſatz=
14. April miete 1, 12. Vorſtellung. Ein Kerl, der ſpekuliert.
— Heſſiſches Landestheater. Im Kleinen Haus des Heſſiſchen
westheaters kommt heute abend die komiſche Oper „Die
keunde von Salamanca” von Franz Schubert zur Aufführung,
e Wbei Publikum und Preſſe einen ſtarken Widerhall gefunden
11t. Die muſikaliſche Leitung hat Kapellmeiſter Heinrich
Holl=
iſar. Die Inſzenierung des Werkes haute Profeſſor Max Hof=
Müſter und Elli Büttner. Die Hauptpartien ſingen Erna
n Georgi, Regina Harre, Lea Piltti, Bernd Aldenhoff, Karl
ötwer, Kurt Theo Ritzhaupt. Hermann Schmid=Berikoven und
Füugsen Vogt.
WWie wir erfahren, wurde das Schauſpiel „Der tolle Chri=
* von Theodor Haerten, das anläßlich der Feſtwoche des
ſt ſchen Landestheaters zur Aufführung kommt, ſoeben vom
furſchen Theater in Berlin zur Aufführung angenommen. Daß
Annahme an eine der größten deutſchen Bühnen noch vor
DDarmſtädter Uraufführung erfolgt iſt ein Beweis für die
ſoßgen Hoffnungen, die man auf das Werk ſetzen darf.
*Die Paddelzeit beginnt!
Booksnummer oder Ausweis vorgeſchrieben. — Wo darf man paddeln? — Die Beſtimmung über die Zeſſ=
und Lagerpläße.
Alljährlich um die Oſterzeit beginnt auf dem Rhein und den
ſtilleren Bezirken der Altrheine der Paddelbetrieb. Die
unent=
wegten Paddler haben bereits ihre erſte Rheinfahrt hinter ſich.
Im Hinblick auf die zahlreichen Unfälle, die dieſer Sport jeweils
mit ſich bringt, iſt jedoch eine dringende Mahnung zur Vorſicht
an alle Anfänger im Paddelſport am Platze.
Seit Inkraftſetzung der Zulaſſungsbeſtimmungen muß jeder
Paddler im Beſitz einer Zulaſſungsbeſcheinigung ſein, und ſein
Boot hat die amtlich ausgegebene Bootsnummer zu tragen.
Paddelſportler, die im Beſitze eines Ausweiſes der eigens
zuge=
laſſenen Sportverbände ſind, ſind an dieſe Vorſchrift nicht
gebun=
den. Jeder Waſſerſportler hat dann den amtlichen bräunlichen
Ausweis der Waſſerſtraßenverwaltung mitzuführen. Beſonders
wird aufmerkſam gemacht auf die Hauptregeln während der Fahrt,
Auf dem Hauptrhein
gelten für die Befahrung mit Sportfahrzeugen die Vorſchriften
der für den geſamten Rhein gültigen
Rheinſchiffahrtspolizeiord=
nung insbeſondere die in ihr enthaltenen Beſtimmungen über
den Verkehr mit Kleinfahrzeugen. Die Boote müſſen ſtets in
genügender Entfernung von ſonſtigen Rheinfahrzeugen gehalten
werden. Große Beachtung ſeitens der Paddler, iſt auch dem von
den Großfahrzeugen verurſachten Wellengang zu ſchenken. Gerade
die Wirkungen dieſer Wellen haben ſchon wiederholt Unfälle
her=
vorgerufen. Dann darf ein Sportboot auf der Fahrt nie in den
Kurs eines im Fahren begriffenen Schiffes hineinfahren. Zu
vermeiden ſind auch die Querfahrten über den Strom, ſowie die
Gruppenfahrten.
Das Betreten der Strombauwerke (Buhnen,
Kribben, Längswerke und Uferſchutzbauten) iſt bis auf weiteres
geſtattet. Jedoch iſt jede Beſchädigung der Bauwerke,
insbeſon=
dere durch Herausnehmen der Steine zu unterlaſſen.
Zuwider=
handlungen werden nach den geſetzlichen Vorſchriften beſtraft.
Das Befahren der Altrheine
ſteht unter den für jeden Naturfreund ſelbſtverſtändlichen
Rück=
ſichten auf die einzigartige Pflanzen= und Tierwelt dieſer
Ge=
biete. Man richte alſo keinen unnötigen Schaden an, halte die
Lagerplätze rein, mache in den ſtillen Altwaſſern keinen Lärm —
kurz, bemühe ſich, als „Eindringling” den Frieden der Na,
tur und den ſeiner Mitmenſchen ſo wenig, wie
möglich zu ſtören. Die alten Waſſerfreunde und Paddler
üben dieſe Tugend längſt, aber in jedem Jahr kommen Neuliege
dazu, die glauben, die Natur ſei der Tummelplatz für ihre
müh=
ſam unterdrückten Kraft= und Lärmbedürfniſſe. Ihnen gehören
von Anfang an die Nägel beſchnitten. — Die behördlichen
Vor=
ſchriften beſagen:
Auf dem Stockſtadt=Erfelder Altrhein dürfen
Fahrzeuge ohne eigene Triebkraft die Nebenarme nur, ſoweit
dies ausdrücklich und zeitweiſe erlaubt iſt, die den Ufern
vorge=
lagerten Schilf= und Weidegürtel nicht befahren. Das Anlanden
an dem linken Ufer (Durchſtichinſel „Kühkopf”) iſt nur an
beſon=
ders bezeichneten Landeplätzen geſtattet. Fahrzeuge mit eigener
Triebkraft dürfen den ſchiffbaren Teil nur innerhalb des
bezeich=
neten Fahrwaſſers mit einer Höchſtgeſchwindigkeit von 12 Km.
ſtündlich befahren, wobei Lärm und ſonſtige Störungen zu ver=
meiden ſind. Der nicht ſchiffbare Teil des Altrheins darf von
Fahrzeugen mit eigener Triebkraft nicht befahren werden.
Im Gebiet des Ginsheimer Altrheins dürfen
Kleinfahrzeuge ohne eigene Triebkraft nur die Hauptrinne
be=
fahren. Das Einfahren in die vor den Ufern liegenden Schilf=
und Weidengürtel iſt verboten. Das Anlanden an den
Altrhein=
ufern iſt nur an den von dem Waſſerbauamt kenntlich gemachten
Anlandeſtellen auf eigene Gefahr geſtattet. Fahrzeuge mit
eige=
ner Triebkraft dürfen nur den ſchiffbaren Teil des Ginsheimer
Altrheins, das iſt die Strecke von Mainz=Ginsheim abwärts bis
zur Mündung in den Hauptſtrom befahren. Hierbei darf mit
keiner größeren Geſchwindigkeit als 12 Km ſtündlich gefahren
werden. Uebermäßiges Geräuſch, ſtarke Rauch= und
Dampfent=
wicklung ſind zu vermeiden.
Vorſchriften für das Lagern am Ufer.
An den Ufern des Hauptrheins ſowie der Altrheine, mit
Ausnahme des linksſeitigen Ufers des Stockſtadt=Erfelder
Alt=
rheins, iſt bis auf weiteres und ſtets widerruflich ein
Ufer=
ſtreifen von etwa 5 Meter Breite der
Allgemein=
heit zum Lagern und Aufſchlagen von Zelten
freigegeben. Der freigegebene Uferſtreifen findet in der
Regel ſeine ſichtbare hintere Begrenzung in der längs des Ufers
hinziehenden Pappelreihe. Ausgenommen hiervon ſind die
Ufer=
ſtreifen, die vor geſchloſſenen Obſtanlagen liegen, die in
Dauer=
pacht vergeben ſind und die in Privateigentum ſtehen. Dieſe
Uferſtreifen ſind durch Verbottafeln beſonders bezeichnet.
An den Ufern des Rheins ſowie der Altrheine können nach
Bedarf beſondere Lager= und Spielplätze freigegeben
werden, die als ſolche kenntlich gemacht und abgegrenzt ſind. Dieſe
Plätze werden von der Verwaltung auf Antrag der beteiligten
Sportverbände und kommunalen Verwaltungen beſtimmt. Für
die Ueberlaſſung wird eine entſprechende Pachtgebühr unter
Berückſichtigung der entgangenen Nutzung berechnet. Anträge
ſind an das zuſtändige Waſſerbauamt zu richten.
Waſſerſportreibende, die darüber hinaus den Wunſch haben,
einen beſtimmten Platz während des ganzen Sommers als
Lagerplatz zur alleinigen Benutzung zu pachten,
der der Allgemeinheit nach den vorſtehenden Richtlinien nicht
zu=
gängig iſt, erhalten auf Antrag durch das zuſtändige
Waſſerbau=
amt, das über die Stattgabe des Geſuchs zu entſcheiden hat, einen
ſog, Zeltlagerſchein für dieſen Platz. Für den
Zeltlager=
ſchein wird eine entſprechende Nutzungs= und Verwaltungsgebühr
bei Aushändigung erhoben.
Wenn alle Sonntagsbeſucher des Rheines und der Altrheine
—oft ſind es gar nicht die zu Unrecht verdächtigten, Paddler”—
ſich an dieſe Vorſchriften halten, wenn ſie darüber hinaus ſich in
Gottes freier Natur genau ſo gut benehmen wie
in ihrer eigenen Wohnung, oder gar noch beſſer, falls
es nötig ſein ſollte, dann wird in dieſem Frühjahr und Sommer
das fröhliche Volk der heſſiſchen Wickinger, Rheinmatroſen und
Altrheinindianer jeden Fremdling mit Freude und in guter
Ka=
meradſchaft willkommen heißen mit dem alten Seemannsgruß;
Ahoi!
— Volkstag der Inneren Miſſion 1935. „Wo der Glaube
recht iſt, da folgt auch die Tat, und je größer der Glaube, je mehr
die Tat. Es iſt gar ein kräftig, mächtig, tätig Ding um einen
rechten Glauben. Nichts iſt ihm unmöglich, er ruht und feiert auch
nicht.” (Luther.)
— Kunſtverein. Wie bereits mitgeteilt, ehrt der Kunſtverein
das Andenken an den von allen als Künſtler und Menſch ſo hoch
geſchätzten Profeſſor Johannes Lippmann durch eine große
Ge=
dächtnisausſtellung, die ſämtliche Räume der Kunſthalle am
Rheintor füllt. Sie iſt ausſchließlich dem künſtleriſchen Nachlaß
entnommen und ſchildert das große Lebenswerk des Meiſters,
weil ſie aus über 50 Jahren ſeines Kunſtſchaffens Arbeiten
bringt. Wenn die Jubiläumsausſtellungen, die der Kunſtverein
anläßlich des 70. und 75 Geburtstages des Künſtlers veranſtaltet
hat, ſo ungemein beifällig aufgenommen wurden, ſo ſteht außer
Frage, daß auch dieſe ſchöne Gedächtnisſchau einen vollen Erfolg
haben wird. Der Kunſtverein würde es begrüßen, wenn ſich zu
deren Eröffnung, die Sonntag, den 14. d. M. 11.30 Uhr
ſtattfin=
det, auch die Mitglieder des Vereins in recht großer Zahl
ein=
finden wollten.
— Richard=Wagner=Verband Deutſcher Frauen. Wir
ver=
fehlen nicht, nochmals auf den morgen Samstag, 13. April,
abends. Neckarſtraße 19 ſtattfindenden Liederabend zum Beſten
der Richard=Wagner=Stipendienſtiftung, bei dem Frl.
Ammer=
mann. Herr Köther und Herr Generalmuſikdirektor
Fride=
rich freundlichſt ihre Kunſt zur Verfügung ſtellen, aufmerkſam zu
machen.
Wiederſehensfeier der 12. Kompagnie Leibgarde-
Inſ.-Regts. 115 in Darmſtadk am 29./30. Jun 1935
Kameraden, Tritt gefaßt!
Nur noch wenige Wochen trennen uns von unſerer
Wieder=
ſehensfeier, die am 29. und 30. Jumi 1935 in Darmſtadt
ſtatt=
findet. Unſere Wiederſehensfeier, die für den 1. und 2. Juni
vor=
geſehen war, mußte auf den 29. und 30. Juni verlegt werden.
Die bereits eingegangenen Anmeldungen rechnen wir auch für
die neuen Tage als gegeben. Es iſt alſo für die bereits
ange=
meldeten Kameraden nicht nötig, für den 29. und 30. Juni nochs
mals neu zu melden.
Die Meldungen zu unſerer Wiederſehensfeier ſind aus allen
Teilen unſeres Vaterlandes ſo zahlreich eingetroffen, daß wir
ſchon jetzt von einem vollen Erfolg unſerer Wiederſehensfeier
ſprechen können. Es iſt erhebend und zugleich rührend, die vielen
Briefe der Kameraden zu leſen, diktiert von einem übervollen
Herzen, durchdrungen von einer tiefen Kameradſchaft. Einer
Kameradſchaft, die nur im Schlammbad des Schützengrabens
ent=
ſtanden ſein kann. Unſer Aufruf zur Wiederſehensfeier hat
allent=
halben freudigen Anklang gefunden.
Der Ausſchuß, der die Wiederſehensfeier vorbereitet hat eine
Fülle von Arbeiten zu bewältigen. Es iſt daher unbedingt
er=
forderlich, daß die Anmeldung nunmehr ſofort abgeht, alle
Zu=
ſchriften ſind nur an den Ausſchuß=Vorſitzenden Kamerad
Dr. Hans Jünger, Darmſtadt Rheinſtr. 14, zu
rich=
ten Kamerad Jünger ſorgt dafür, daß die Anmeldungen an die
zuſtändigen Ausſchüſſe gelangen. Die Anmeldungen ſollen
fal=
gende Angaben enthalten:
1. Name und Wohnort (genaue Angaben); 2. wann gedient;
3. wird Quartier benötigt (Freiquartier oder gegen Bezahlung);
4. wird am Eſſen teilgenommen (Preis ca. 60 Pfg.); 5.
Anſchrif=
ten bekannter Kameraden der 12. Kompagnie.
Und nun Kameraden, haben wir eine große Bitte an Euch.
Unſere Wiederſehensfeier koſtet Geld und abermals Geld. Wir
richten deshalb an Euch die herzliche Bitte — ſoweit es in Euren
Kräften ſteht — uns mit einem Feſtbeitrag zu unterſtützen;
jeder Betrag wird mit Dank angenommen. Nicht
nur die Vorbereitungen und Durchführung unſerer
Wiederſehens=
feier koſtet Geld, ſondern wir beabſichtigen auch, Kameraden, die
finanziell in ſchlechter Lage ſind, zu unterſtützen, und zwar derart,
daß wir dieſen Kameraden die Teilnahme an unſerer
Wieder=
ſehensfeier durch einen Zuſchuß zu den Reiſekoſten ermöglichen.
Auch dieſe uns zugedachten Spenden müſſen ſchon bald bei
uns eingehen, wir haben zu dieſem Zweck ein Poſtſcheckkonto
er=
richtet: Jakob Dächert Eberſtadt b. D.
Poſtſcheck=
konto Frankfurt a M. Nr. 82 470.
Wir hoffen, daß unſer heutiger Aufruf nicht ungehört
ver=
hallt, daß die noch ausſtehenden Anmeldungen nunmehr
poſtwen=
dend eingehen und hierbei auch unſer Poſtſcheckkonto, nicht
vet=
geſſen wird.
* Verzeichnis der zur Ausbildung von Praktikanten
ermäch=
tigten Apotheken. Die diesbezügliche Notiz in der geſtrigen
Num=
mer des „D. T.” bedarf, um Mißverſtändniſſen vorzubeugen, der
Erläuterung: Es handelt ſich nur um die miniſterielle
Genehmi=
gung einer freundſchaftlichen Vereinbarung
zwi=
ſchen den beiden beteiligten Apotheken. Die Vereinbarung gilt
nur für die laufende Lehrperiode und die Ausbildungs=
Er=
mächtigung geht nach Ablauf derſelben wieder auf die Einhorn=
Apotheke über.
— Das Scharfſchießen der Landespolizei auf dem Griesheimer
Platz (ehem Truppenübungsplatz Griesheim) wird vom 12. April
bis 26. April 1935 einſchl. unterbrochen.
Sogen u.
F0
Schuhhaus Traub
Darmstadt
Ludwigstraße 1
[ ← ][ ][ → ]6 — Nr. 102
Aus der NSDAP.
*
Wehrpflicht und Wehrwiſſenſchaft.
Die Monatsverſammlung des RDO. bei Chriſt erhielt geſtern
ihre beſondere Bedeutung durch den ausgezeichneten Vortrag des
Oberſt a. D. Hayner über Wehrpflicht und Wehrwiſſenſchaft.
Oberſt a. D. Lancelle begrüßte herzlich die zahlreich
erſchie=
nenen Kameraden und gab einige interne Mitteilungen bekannt.
Dann erteilte er dem Referenten, Oberſt a. D. Hayner=
Kron=
berg i. T., das Wort. Redner gab zunächſt angeſichts der frohen
Botſchaft von der Erneuerung der Wehrpflicht einen
geſchicht=
lichen Rückblick über die deutſche Wehrmacht. 1806 wurde das
friderizianiſche Heer aufgelöſt. Ein Volksheer trat an ſeine
Stelle, das ſich unter Blücher und Gneiſenau glänzend ſchlug.
Aber 1815 drohte ihm Gefahr infolge der Kurzſichtigkeit des
da=
maligen preußiſchen Landtags. Geniale Führer wie Wilhelm I.
und Roon retteten den Beſtand des Heeres, und mit Hilfe
Bis=
marcks konnte die Reorganiſation des Heeres durchgeführt
wer=
den. Die kraftvolle Politik führte zur Wiederaufrichtung
Deutſch=
lands. Maßgebend für die Wehrpolitik nach 1870 war die
Stel=
lung Wilhelms I. und ſeines eiſernen Kanzlers, die erkannten,
daß nur ein ſtarkes, wehrhaftes Volk Sicherer des Friedens ſein
könne. Und trotzdem blieben rund zwei Millionen
wehrpflichti=
ger und wehrfähiger Männer vor dem Weltkriege unausgebildet!
Mit dieſen zwei Millionen mehr zu Beginn des Krieges hätte
der Verlauf desſelben wohl eine andere Wendung genommen.
Die Nichterfüllung der Grundlage der allgemeinen Wehrpflicht
war mit unſer Schickſal. Die Unterzeichner von Verſailles dachten in
ihrer Unterwürfigkeit nur an Tributzahlung. Am 30. Jan. 1933
wurde mit dem Spuk der 15 Zwiſchenjahre ein Ende gemacht.
Unſer Führer will keinen Krieg, „Wer es aber wagen ſollte,
uns anzugreifen, wird in Dornen greifen . Das iſt ein
gewalti=
ger Zuſammenruf aller Männer Deutſchlands. Wir leben als
66=Millionen=Volk zuſammengreßt in kleinſtem Arbeitsraum.
Unſere Nachbarn ſind hochgerüſtet. Wir ſind das luftbedrohteſte
Land der Welt. Es war uns unmöglich, bei unſerem
Rüſtungs=
minimum ſtehen zu bleiben, nachdem die anderen 15 Jahre lang
ihr Verſprechen nicht einlöſten und dauernd aufrüſteten. — Unſer
Führer hat unſerer Jugend wieder die Tore der Zukunft geöffnet.
Wir haben keine Abſicht, den Frieden zu brechen ſondern im
Gegenteil, ihn zu erhalten. Es gilt, die europäiſche Welt zu
überzeugen, daß ein zweiter Weltkrieg das Glück der Welt
zer=
ſtören würde, und daß das Glück Europas nicht auf der
Zertrüm=
merung Deutſchlands ruht. Wir müſſen einen ſtarken Geiſt ins
Volk legen, damit jeder Angriff auf unſer Arbeitsgebiet
abge=
wehrt werden kann. Wir wiſſen genau, wie es mit uns ſteht.
Redner ſtreifte dann an Hand geſchichtlicher Beiſpiele
erfolg=
reiche Abwehrmaßnahmen von Angriffen auf unſer Arbeitsfeld
und Land. Aus dem großen Buch der Kriegsgeſchichte erläuterte
er in großen Zügen an Hand überſichtlicher Karten die
Verteidi=
gung des exponierten Oſtpreußens durch die 8. Armee unter
Füh=
rung des Generalfeldmarſchalls von Hindenburg und ſeines
Gene=
ralſtabschefs Ludendorff. Weiter wurde der ſchärfſte Angriff auf
unſer Gebiet und deſſen Abwehr: der Blockade erörtert. Der Geiſt
des Admirals Scheer, der mit ihm bei der Flotte einzog, vermochte
uns Luft zu ſchaffen. Admiral Scheer und Vizeadmiral Hipper
lieferten der engliſchen Flotte einen überlegenen Kampf, der durch
vorzügliche Operationen und durch raſcheſte Entſchlüſſe bei
Skager=
rak zum Erfolge führten. Unſere Erfolge waren neben der
vorzüg=
lichen Führung, dem Verhalten der Mannſchaft und der
erſtklaſ=
ſigen Artillerie zu danken. Der eigentliche Sieger ſei aber Admiral
Tirpitz, deſſen militärtechniſche Erfahrungen uns von Nutzen
wa=
ren. Als drittes Beiſpiel der Abwehr auf unſer Heimatgebiet
wurde von dem Referenten eine Luftſchlacht im Frühjahr 1918 an
der Weſtfront gezeichnet. Am 18 März 1918 wurde die Luftſchlacht
unter Führung des Frhrn. v. Richthofen geſchlagen. Der
Flieger=
held, der einen Monat ſpäter den Heldentod fürs Vaterland ſtarb.
ſchilderte uns noch die Technik der Fliegerabwehr. In 25 Minuten
war die Luftſchlacht beendet, — dagegen in 6 Tagen die Schlacht
bei Tannenberg. in 6 Stunden die Schlacht am Skagerrak.
Das Prinzip der Abwehr von auch überlegenen Angriffen zu
Land. Waſſer und der Luft wurde durch die fachmänniſchen
Aus=
führungen des Oberſten Hayner klar beleuchtet. Ausſchlaggebend
für den Erfolg ſind zwei Faktoren: die Waffen und die Führung.
Das Heer des Führers des Dritten Reiches wird ſeinen Geiſt
tra=
gen. Das Volksheer, das er ſich baut, wird frei ſein von
Privi=
legien, es wird gemeſſen an Charakter und Leiſtung. Redner ließ
eine kurze Feſtſtellung über die deutſche Wehrmacht folgen und
be=
tonte nochmals, daß der entſcheidende Faktor die Führung iſt.
Die feſſelnden, geiſtvollen Ausführungen fanden lebhafteſten
Beifall. Oberſt Lancelle ſchloß den ſehr angeregten Vortragsabend
mit einem dreifachen Sieg=Heil unſerem Führer Adolf Hitler.
—Die Auszahlung der laufenden Zuſatzrenten für nicht im
Erwerbsleben ſtehende Schwerkriegsbeſchädigte und Altrentner
erfolgt am Montag, den 15. April 1935, vormittags von 8—12
Uhr durch die Stadtkaſſe.
Die ſtädtiſche Berufsfeuerwehr wurde im Monat März 1935
15mal alarmiert, und zwar zu 1 Kleinfeuer 1 Kaminbrand. 8
Be=
ſeitigungen von Verkehrshinderniſſen, 3 Waſſerrohrbrüchen. 1
Tier=
rettung und 1 ſonſtigen Hilfeleiſtung. Auf der Feuerwache
Kirch=
ſtraße 13 wurde in 4 Fällen erſte Hilfe geleiſtet.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 12. April 1935
Der Kreisleiter.
Das große Reichsehrenzeichen Nr. 24 398 iſt verloren
gegan=
gen. Der Finder wird gebeten, dasſelbe bei der Kreisleitung
Darmſtadt, Rheinſtraße 48, abzugeben.
Kreis=Organiſationsamt.
Gauparteitag 1935, Kapellen.
Alle Ortsgruppen und Stützpunkte melden bis Samstag, den
13. April 1935, ob und welche Muſikkapellen und
Spielmanns=
züge zur Verfügung geſtellt werden können. Fehlanzeige
er=
forderlich.
Kreisſchulungsamt.
Kreisſchule.
Am Freitag, dem 12. April 1935, findet im Handelshof,
Lud=
wigsplatz, um 19.30 Uhr eine wichtige Sitzung für alle Referenten
der Kreisſchule Bezirksſchulungsleiter und für alle Vertreter der
Gliederungen ſtatt. Erſcheinen iſt unbedingt notwendig.
Ortsgruppe Darmſtadt — Gervinus.
Ich erwarte von allen Parteigenoſſen meiner Ortsgruppe,
daß ſie dem Aufruf des Kreisleiters, Pg. Wamboldt — zum
Garparteitag des Gaues Heſſen=Naſſau in Darmſtadt
Freiquar=
tiere zur Verfügung zu ſtellen — als eine ſelbſtverſtändliche
Pflicht anſehen und dieſem Aufruf freudig nachkommen. Ferner
hoffe ich, daß alle Volksgenoſſen, die innerhalb meines
Orts=
gruppenbereichs wohnen, ſich dem Vorgehen der Parteigenoſſen
anſchließen und ſo zum Gelingen des Gauappells beitragen.
Am Freitag dem 12. April 1935, findet im Lokal Fürſtenauer
Hof”, Ecke Roßdörfer= und Nieder=Ramſtädter Straße, der
Sprechabend der Zellen 2, 3 und 4 ſtatt Sprecher: Pg.
Wettlaufer. Vollzähliges Erſcheinen der Mitglieder wird
drin=
gend erwartet. Gäſte ſind einzuführen. Die Mitglieder der
Nebengliederungen (NS.=Frauenſchaft NSV., DAF. uſw.) ſind
freundlichſt eingeladen. Beginn 8.30 Uhr.
NS.=Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Am Freitag, dem 12 und Samstag, dem 13. April 1935,
abends 8 Uhr, findet im Saale des „Rummelbräu” (Rheinſtraße)
eine Filmvorführung „Deutſchland 1914 bis 1933” ſtatt. Es wird
den Kameraden und Kameradenfrauen zur Pflicht gemacht, ſich
reſtlos zu beteiligen, zumal der Eintrittspreis ſehr gering iſt.
Fernerhin bitten wir jeden deutſchen Volksgenoſſen, ſich hieran
pauſen iſt für muſikaliſche Unterhaltung geſorgt.
Landesregierung.
Die deutſche Arbeitsfront
Mit dem R. 9.R. in die Bergſtraße!
Die Kreisgruppe Darmſtadt des Reichsverbandes Deutſcher
Rundfunkteilnehmer veranſtaltet am Sonntag, den 14. April, eine
Sonderfahrt mit Heagomnibuſſen in das herrliche Blütental der
Bergſtraße bis zur Wachenburg bei Weinheim. Karten ſind in der
Kreisrundfunkſtelle, Luiſenſtraße 34, erhältlich
*
— Heute, 23 Uhr, läuft der Reichsparteitag=Film
„Triumph des Willens”, im Union=Theater für „Kraft durch
Freude‟. Es ſind noch einige Karten in unſerer Geſchäftsſtelle,
Bismarckſtraße 19, zu haben.
Er. Wixhauſen, 11. April. Monatsappell der
Deut=
ſchen Arbeitsfront. Die Amtswalter der D.A.F. fanden
NSDBB. (Stahlhelm).
Der Führer und Reichskanzler hat den Treuegruß
des Bundesführers des NS. Deutſchen Frontkämpfer=Bundes
(Stahlhelm) Reichsarbeitsminiſter Franz Seldte vom
Gau=
treffen in Dortmund mit dem folgenden Telegramm erwidert:
„Den zum Kameradſchaftstreffen in Dortmund verſammelten
40 000 alten Frontſoldaten danke ich für das Treuegelöbnis und
die Grüße, die ich in kameradſchaftlicher Verbundenheit herzlich
erwidere.
gez. Adolf Hitler.
Dem Bericht über die Hochzeitsfeierlichkeiten in Berlin iſt
ergänzend nachzutragen:
An der Spalierbildung beteiligte ſich auch eine
Ehrenkom=
pagnie des NS. Deutſchen Frontkämpfer=Bundes (Stahlhelm),
auf deren rechten Flügel der Bundeskämmerer Gruß eingetreten
war. Bei der Anfahrt zum Dom nahm der Bundesführer
Reichs=
arbeitsminiſter Franz Seldte, der ſich in Begleitung ſeines
ver=
ſönlichen Adjutanten Dr. Helfft befand, die Meldung des
Kom=
pagnieführers Mettke entgegen und gab ſeiner Anerkennung über
die gute Haltung der Kompagnie Ausdruck. Bei der Rückfahrt
vom Dom dankte auch der Miniſterpräſident General der Flieger
Göring bei der Vorbeifahrt herzlich für die ihm durch die alten
Frontſoldaten erwieſene Ehrung.
Was die Lichkſpiel=Theaker bringen.
Belida
zeigen von heute an als Nacht=Vorſtellung einen Neger=Film „Die
ſchwarze Schweſter”, der der Preſſe bereits vorgeführt wurde. Der
Film wurde in anderthalbjähriger Arbeit unter der Leitung von
Pater Stephan in Südafrika aufgenommen. Er iſt eine Miſchung
aus Kulturfilm und Spielfilm, die Darſteller ſind Eingeborene,
Zulus, und auch die Handlung iſt — wie eingangs hervorgehoben
wird — nicht reine Erfindung, ſondern eine Verkettung wahrer
Begebenheiten. Mit den herrlichen Filmen ähnlicher Art aus der
Südſee kann dieſer Afrika=Film allerdings nicht verglichen werden,
da er weder aufnahmetechniſch Entſprechendes leiſtet noch durch
Schönheit der Menſchen und der Natur Eindruck macht. Trotzdem
bietet er manches kulturhiſtoriſch Intereſſante und eine Handlung,
die der Spannung nicht entbehrt. Er zeigt den Haß der Zulus
gegen die Weißen, gegen den die chriſtlichen Miſſionare einen
ſchweren Stand haben, zeigt die Dumpfheit und den Aberglauben,
in dem die Eingeborenen unter dem Einfluß des Zauberers
feſt=
gehalten werden und läßt am Schickſal einer Häuptlingstochter das
Schickſal dieſes Volkes vorüberziehen.
Von der deutſchen Scholle zur deutſchen Hausfrau.
* Zur Zeit wird im Union=Theater ein Tonfilm „Von der
deutſchen Scholle zur deutſchen Hausfrau” gezeigt, der ebenſo wie
bei ſeiner hieſigen Erſtaufführung im vorigen Jahre lebhaftes
In=
tereſſe findet. Handelt es ſich auch im Grunde um eine Reiſe zur
Maggi=Geſellſchaft und um die Beſichtigung der rieſigen Werke,
ſo iſt dieſer Film doch dank der verſtändnisvollen Regie Hermann
Brehlers mehr als nur „Werbung” geworden. Er führt uns durch
wundervolle deutſche Gaue, er verſetzt uns mitten in die
Ernte=
arbeiten in die Braunſchweiger Spargelgegend, nach Oſtpreußen
und in das Frankenland und geſtattet uns einen tiefen Einhlick
in techniſche Einzelheiten eines Großbetriebes. Die gut
ausgewähl=
ten Bilder, die außer von der Symphonie der Arbeit
eindrucks=
voll von ſchöner Heimat ſprechen, laſſen bei dem Beſucher des
Films das Intereſſe bis zum Schluſſe nicht erlahmen.
— Das Union=Theater zeigt bis auf weiteres die gewaltigſte
Heerſchau der Deutſchen: „Triumph des Willens”
Reichsparteitag=
film der NSDAP. Geſamtleitung: Leni Riefenſtahl. Jugendliche
haben Zutritt.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen den neuen Film der
fröh=
lichſten Erlebniſſe: „Alle Tage iſt kein Sonntag” nach dem
be=
kannten Lied von C. Clewing. Hauptdarſteller: Adele Sandrock,
Wolfgang Liebeneiner, Paul Henkels, Carolg Höhn. Jugendliche
haben Zutritt.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute den luſtigen
Krieg in den Schweizer Bergen: „Jungfrau gegen Mönch” mit
Dorit Kreysler, Paul Richter und Ida Wüſt. Jugendliche haben
Zutritt.
— Als Film=Morgenfeier läuft am Sonntag vormittag 11.15
Uhr in Wiederholung der erſte Kulturgroßfilm der Schweiz:
„O mein Heimatland, Kleine Preiſe. Vorverkauf an der Helia=
Tageskaſſe.
— Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846. Filmabend
der Paddler. Das Fachamt „Kanuſport” der Ortsgruppe
des Reichsbundes für Leibesübungen veranſtaltet am
kommen=
den Samstag, den 13, 4., abends, im kleinen Saal
der Woogsturnhalle einen weiteren Filmabend. Zur Aufführung
gelangt der ausgezeichnete Walther=Frentz=Film: „
Wildwaſ=
ſerparadieſe in Oeſterreich und Jugoſlawien.”
Höchſtleiſtungen der Kajakfahrtechnik. Wildflußfahrten,
Erſtbefah=
rungen werden gezeigt. Der Film iſt mit Zeitlupenaufnahmen
moderner Wilowaſſerfahrtechnik verſehen. Wir erkennen die
ſchwe=
ren Anforderungen, welche die Erzwingung dieſer Flüſſe an die
Fahrer ſtellen. Als Beifilm wird der neueſte Film „
Zehner=
kanadier in Hamburg” gezeigt, der neben dem oben
ge=
nannten Film geeignet iſt, unſere Jugend für den Waſſerſport
zu begeiſtern. Die Filme werden umrahmt von muſikaliſchen
Darbietungen einer Gruppe der Handharmonika=Abteilung der
Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846.
— Die Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846 weiſt
darauf hin, daß am kommenden Sonntag, den 14. d. M., eine
Wanderung ſtattfindet, die von Erfelden an der Schwedenſäule
vorbei nach Oppenheim und zurück nach Erfelden führt. Abfahrt
8.36 Uhr Darmſtadt=Hbf. mit Sonntagskarte nach Erfelden. Alle
Mitglieder ſind zur Teilnahme herzlichſt eingeladen.
— Straßenſperre. Wegen Vornahme von Kanalbau= und
Straßenbauarbeiten wird auf Grund des § 34 der
Reichsſtraßen=
verkehrsordnung vom 28. Mai 1934 die Rabenauſtraße von
der Traubenſchneiſe bis zum Illigweg vom 10.
April bis 20. April 1935 für den Kraftfahrzeug=, Fuhrwerks= und
Radfahrverkehr geſperrt.
ſich im Gaſthaus „Zur Traube” zum Monats=Appell ein.
Orts=
gruppenwalter Pg. Schlapp ſprach die einleitenden Worte und
forderte die anweſenden Amtswalter auf, ſich von ihren Sitzen
zu erheben, um des allzu früh verſtorbenen Arbeitskameraden
Konrad Weſp zu gedenken. Pg. Schlapp erteilte nun dem
er=
ſchienenen Redner Pg. Adorf das Wort. Dieſer ſprach über
die Vereidigung. Er machte die Amtswalter auf ihre Pflichr
aufmerkſam und forderte ſie auf, ihre Schuldigkeit auch fernerhim
zum Wohle der geſamten Nation zu tun. Ferner ſprach er über
die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht und über die
bevor=
ſtehenden Vertrauensratswahlen. Zum Schluß der Rede
dankte=
der Ortsgruppenwalter Pg. Schlapp dem Redner für ſeine Worte.
Anſchließend wurde zu einer allgemeinen Ausſprache
übergegan=
gen. Es wurden Fragen aller Art über Unklarheiten an Pg.
Adorf geſtellt, die derſelbe zur vollſten Zufriedenheit aller
An=
weſenden beantwortete. Ortsgruppenwalter Pg. Schlapp ſchloß
den Appell mit einem dreifachen Sieg=Heil auf unſeren Führer.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw Donnerstag vormittag Amtsgericht. Der=
Saal iſt bis zum letzten Platz gefüllt. Auf der Anklagebank
ſitzen=
vier Angeklagte, der ſattſam bekannte Joſef Buttler aus Eber= / dieſen Kumpf um ſel
ſtadt, der 33jährige Guſtav Glomp, ebenfalls aus Eberſtadt.
und der Händler Simon R. aus Pfungſtadt mit ſeinem 22jährigen=
Sohne Ernſt. Der Polizei war es im vorigen Jahr aufgefallen,
daß R. nächtlicherweile mit ſeinem Auto ſo viele Geſchäftsfahrten. 1 uerſchaft Gries
machte, und ſie machte einmal eine Nachfrage bei ihm über die / Jahre ein Elternade
Art dieſer Geſchäfte. Meiſtens waren es reelle Geſchäfte,
die=
nur deshalb im Dunkeln betrieben wurden, weil ſeine Kunden= ] ſtaltet anläßlich des
ſich genierten, am hellen Tage mit R. Geſchäfte zu machen. In= 7/ Fuben und Mädchen
einem Fall aber gab der Sohn unumwunden zu, daß ſie geſtohle= uegen des Vereins.
nes Mehl gekauft hätten. Mehl. das Buttler und Glomp in der 1]., ung ſteht den Beſuch
Wieſenmühle geſtohlen hatten. Der alte R. wollte davon nichts / im Laufe der Wintel
wiſſen. Er habe wohl mal einen Verdacht gehabt und Buttler
darüber zur Rede geſtellt, dieſer aber habe das ſehr empört b= / ᛋ ſchaft nicht nur der
ſtritten, und er habe ihm geglaubt, daß Buttler ſeine eigene
Frucht gegen das Mehl eingetauſcht habe. Buttler und Glomp / / Charakter betont wer
geben nach anfänglichem Leugnen, ihre Tat zu. Im September ſchritte erkennen.
vorigen Jahres ſchlichen ſie ſich heimlich über die Wieſen in die= 9 zigen, Deshalb
Mühle ein und brachten in einer Nacht ſechs Zentner Mehl fort.
Glomp behauptet heute, R. habe ihm zu der Tat angeſtiftet, weill/ // Veranſtaltung herzlic
er noch Schulden bei ihm gehabt habe, doch erſcheint das dem
Richter unglaubhaft, zumal Glomp ortskundig war, da er ſelbſtt
gelegentlich in der Mühle gearbeitet hatte. Der Amtsrichter)/flichtadend.
verurteilt Buttler und Glomp wegen Einbruchdiebſtahls
zu je zehn Monaten, die beiden anderen wegen
Heh=
lerei zu je drei Monaten Gefängnis.
Es folgen dann noch drei kleinere Sachen, ein des öfteren Abend viel Neues u
vorbeſtrafter Erwerbsloſer, der dem Wohlfahrtsamt einen
Ver=
dienſt nicht angegeben hatte, erhält wegen Betrugs im
Rückfall eine Gefängnisſtrafe von ſechs
Mona=
ten, ein anderer Angeklagter der aus nichtigem Grund eins
80jährige Mitbewohnerin ohrfeigte, daß ſie umfiel, erhält wegem
Körperverletzung acht Tage Gefängnis, und ein älteres Mädchen./1) ſtorben.
das im Ehape vier Schachteln Zigaretten mitnahm, erhält eine-
Geldſtrafe von 5 Mark, die ſie aber nicht zu bezahlem
braucht, wenn ſie ſich zwei Jahre lang gut führt.
Die Große Strafkammer verhandelte am Mitt— eine am Platze zu
woch zum zweitenmal den Unfall, der ſich am 1. Oktober 1935
auf der Bahnſtrecke Reichelsheim-Nieder=Kainsbach ereignete.
Der Tatbeſtand war folgender: An jenem Morgen verſagte
plötz=
lich bei der Ausfahrt aus Nieder=Kainsbach der Motor des Trieb=, ſo daß der Fahrdienſtleiter ſich veranlaßt ſah. aus
Rei=
chelsheim eine Lokomotive zum Abſchleppen zu beſtellen.
Mitt=
lerweile aber hatte der Triebwagenführer den Motor wieder i
Ordnung gebracht, und war auf Anweiſung des Schaffners
gefahren. Mittlerweile war aber auch in Reichelsheim die
Loc=
motive abgefahren. Es war ſehr neblig an jenem Morgen, und /Xüüreude ſtehen.
ſo kam es, daß Triebwagen und Lokomotive aufeinander auffuhe MIonſtaltungen von
ren. Es gab fünf Schwer= und 12 oder 13 Leichtverletzte und einen
recht erheblichen Sachſchaden, denn der Triebwagen brannte
voll=
kommen aus. Außerdem waren Lokomotive und Triebwagen der
art ineinandergefahren, daß man ſie auseinanderſchweißen mußte—
Wegen fahrläſſiger Transportgefährung hatte die
Staatsanwalt=
ſchaft deshalb angeklagt die beiden Fahrdienſtleiter aus Reichelss) II. cltem ud Schül
heim und aus Nieder=Kainsbach, denen ſie den Vorwurf machte 1 (4 neinſamkei zin
daß ſie ſowohl Lokomotive wie Triebwagen ausfahren ließen.
ohne ſie gegenſeitig zu melden, und den Schaffner des
Trieb=
wagens, der beſchuldigt wurde, ohne den ausdrücklichen Befelnl 1//Gort und Film
moa=
des Fahrdienſtleiters abzuwarten, abgefahren zu ſein, und deml
Führer des Triebwagens, der beſchuldigt wurde, daß er es völs) 1/ehmal durch
Stud=
rend der Fahrt an der nötigen Sorgfalt habe fehlen laſſen. Diel 1/ mſtiein brochte der
Strafkammer hatte ſeinerzeit die beiden Fahrdienſtleiter zu j811 eſe große
Aujgsb=
neun Monaten Gefängnis verurteilt und die beiden anderen
An=
geklagten mangels Beweiſes freigeſprochen. Das Gericht vex/) h0
Händels=
urteilt heute erneut den Fahrdienſtleiter von Nieder=Kainsback.l
zu einer Gefängnisſtrafe von neun Monaten, da es bei ihm das/ ½ ken. — Der Nort=
Hauptverſchulden ſieht. Auch den Reichelsheimer Fahrdienſtleiter) /, olt und
jun=
hält das Gericht für ſchuldig und den Schaffner des Triebwagens! UShaſen und
de=
der erſt auf einen ausdrücklichen Befehl hätte losfahren dürfen-1½— Mährend z=
Da die Strafe aber unter ſechs Monaten liegen würde, fallen
beide unter die Amneſtie. Der Führer des Triebwagens wire
abermals freigeſprochen.
4n. Zu vier Monaten und zwei Tagen Gefängnis und j9 Julſche Maſchinenent!
Geldſtrafen von insgeſamt 130 Mark verurteilte das Schöffeyel
Ulondwirtſchaftlik=
gericht am Mittwoch die 40jährige Selma Bacharach aus Selige-!/ndarbeiten dur
ſtadt wegen Vergehens gegen das Lebensmittelgeſetz und wegen ichi den Kleinenls
Uebertretens der Fleiſchverkaufs= und Fleiſchaufbewahrungsve—) „üchern gus 4.
ordnungen. Frau Bacharach, die das Metzgereigeſchäft ihre— beliſa
Mannes nach deſſen Tode weiterführte, iſt in keiner Weiſe den
geſetzlichen Vorſchriften nachgekommen. Es herrſchte, beſonders
in der Wurſtküche, die größte Unſauberkeit, die Maſchinen waren
zum Teil verroſtet, es befand ſich dort verdorbene und übels
riechende Ware, und es wurde im ſelben Raum Wäſche gekodl=
Auch im Laden fand der Gendarmeriebeamte verdorbenes Fleiſh.
In die Rindswurſt — andere ſtellte ſie nicht her — verarbeiteiss
ſie Kartoffelmehl. Sie behauptete, ſie dürfe das, da ſie es durſcb
Aushang in ihrem Laden den Käufern angezeigt habe.
Gelegenle=
lich der Beſchlagnahme einer tuberkulöſen Kuh verſuchte ſie heime
lich von dem beſchlagnahmten Fett beiſeite zu ſchaffen. In zwea
Anklagepunkten erfolgte Freiſpruch, da ihr bei dieſen eine ſticſe.
bare Handlung nicht nachzuweiſen war.
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Griesheim, 11
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erlanter Berluche.
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Vereins- und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Verein der Pioniere und Verkehrstrupyi?
von Darmſtad und Umgegend. Am Samstag, den 13. April 1930
8.30 Uhr abends, findet bei Kam. Biſchof (Handelshof) ein
Kame=
radſchaftsabend ſtatt. Wegen der Wichtigkeit der Tagesordnuſ.”
werden die Kameraden gebeten, vollzählig zu erſcheinen
Kriegerkameradſchaft Germania. Die Kameradeh
werden nochmals auf die am Samstag abend ſtattfindende
Mc=
natsverſammlung aufmerkſam gemacht. Ferner wird auf den Stuce.
appell der SA.=L. hingewieſen und findet derſelbe heute Freiiſt= 12. d. Mts, abend 8 Uhr, im „Gutenberg” ſtatt. Pünktliche
Erſcheinen im Kyffhäuſer=Anzug bei beiden Veranſtaltungen. Am.
die Bekanntmachungen im letzten Kurpfälzer Kamerad wird Beie
genommen. Der Kameradſchaftsführer.
Freitag, 12. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Aus Heſſen.
Die Quelle der Kraft!
Der Boden iſt des Bauern höchſtes Gut. Gott hat ihn ihm
in eigen gegeben. Die gegenwärtigen Generationen ſind die
Sach=
ralter des von ihren Vätern Ererbten, ſie ſind die Erhalter des
Bodens für die Kommenden. Heute noch Sohn ſeiner Ahnen, einſt
Ser Ahnherr ſeiner Söhne. Das iſt der Bauer auf ſeiner Scholle.
Eine heilige Aufgabe hat er ſeinem Geſchlecht, ſeinem Volke
gegen=
üser; dieſe Heimaterde aufs beſte zu warten und zu pflegen!
Liegt doch die beſte Kraft eines Volkes gerade in einem
ſtar=
t.n. bodenverwachſenen Bauerntum. Von Urzeiten her können ſich
nur die Völker erhalten, die die Verbundenheit der Menſchen mit
dem Boden als Quelle allen Lebens erkannt haben. Der Bauer
iſ— ewig, ſo wird auch das Volk ewig ſein, das ihn an ſeine Spitze
ſtallt. In harter Arbeit ringt er dem Boden ſeine Früchte ab.
(iſen müſſen wir, um Kräfte für den Kampf und zum Sieg zu
hrben. Der Bauer ſchafft uns unſer täglich Brot. Nur das Volk
närd ſtark und von anderen gefürchtet ſein, das auf dem feſten
und ſicheren Heimatboden ein ſeit Geſchlechtern geſundes
Bauern=
um beſitzt.
Und ſo ſchafft auch jetzt unſer Bauerntum im Dienſte des
gan=
zm Volkes. Die Erzeugungsſchlacht, deren Kampf nun
nät der Frühjahrsarbeit beginnt, ſtellt ihm die größte und
dank=
dare Aufgabe:
Ganz aus eigener Kraft. Unter Mehrerzeugung aus dem
vor=
andenen Boden, ſoll der Deutſche Bauer die
Ernährungsgrund=
ſagge unſeres Volkes ſichern.
Und die Gewißheit lebt in uns: Der deutſche Bauer wird
dieſen Kampf um ſein Volk ſiegreich führen.
Nr. 102 — Seite 7
Griesheim, 11. April. Elternabend in der
Tur=
ierſchaft Griesheim. Wie alljährlich findet auch in dieſem
Irhre ein Elternabend der Turnerſchaft Griesheim am Samstag.
14— April. abends, im „Darmſtädter Hof” ſtatt. Er wird
veran=
taltet anläßlich des Uebertritts der aus der Schule entlaſſenen
Kben und Mädchen aus der Kinderabteilung in die
Zöglings=
ziegen des Vereins. Eine freudvolle und tummelhafte
Veranſtal=
ung ſteht den Beſuchern bevor. Die Jugend will zeigen, was ſie
(m. Laufe der Wintermonate alles in den Turnſtunden getrieben
und gelernt hat. Aber wie die Erziehung in der Deutſchen
Turner=
ctaft nicht nur der Körperbildung dient, ſollen auch durch
ge=
neinſame Lieder und Sprechchöre die Bildung von Gemüt und
Carakter betont werden. In allem werden die Beſucher die
Fort=
critte erkennen, die die Kinder in der turneriſchen Erziehung
e gen. Deshalb ſind alle, die die deutſche Turnſache lieb haben.
ind beſonders die Eltern und Erzieher unſerer Kinder, zu dieſer
Heranſtaltung herzlich eingeladen.
J. Griesheim, 11 April. NS. Frauenſchaft — März=
Pfflichtabend. Im Mittelpunkt des Abends ſtand der
Vor=
ung der Landesleiterin des VDA. über das Deutſchtum im
Aus=
amde. Eingehend ſchilderte die Rednerin die Aufgabe und
Tätig=
ert des VDA. und gab insbeſondere ein anſchauliches Bild von
der ſegensreichen Arbeit der Frauengruppe. So brachte dieſer
Ugend viel Neues und Wiſſenswertes, und die
Ortsfrauenſchafts=
e terin ſprach wohl allen Anweſenden aus der Seele, wenn ſie
e Rednerin herzlich dankte.
Be. Büttelborn, 11. April. Im hohen Alter von 89 Jahren
ſi unſere älteſte Einwohnerin, Frau Johannes Klink 3.,
ver=
urben.
Ak Nieder=Ramſtadt. 11. April. NS.=Gemeinſchaft
6raft durch Freude‟. Der Ortswart der NS.=Gemeinſchaft
Krraft durch Freude” hatte die Leiter aller kulturfördernden
Ver=
ire am Platze zu einer Beſprechung über die Zuſammenarbeit
m Sinne einer wirklichen Volksgemeinſchaft zuſammen gerufen.
dar Kreiswalter der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟,
. Welke, Darmſtadt, erörterte eingehend alle die Fragen, die
is her eine Zuſammenarbeit der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch
fmeude” mit den Ortsvereinen ſtörten. Die Mitarbeit der
kultur=
ördernden Vereine ſei nicht nur erwünſcht, ſondern ſogar
berech=
ist. Die Ausführungen fanden allſeitige Zuſtimmung.
Zuſammen=
aſtend darf man ſagen, daß für die Zukunft die Veranſtaltungen
e: Vereine größtenteils unter der Mitarbeit von „Kraft durch
reude” ſtehen, wie andererſeits wiederum die Vereine bei Ver=
In altungen von „Kraft durch Freude” mitwirken werden.
Groß=Umſtadt, 10. April. Die Adolf=Hitler=
Ober=
eal= und Höhere Landwirtſchaftsſchule und die
Nädchen=Realſchule feierten den „Tag unſerer Schule”.
derr Sinn der Veranſtaltung — dargeſtellt durch den Direktor Dr.
tern — beſtand darin, am Ende des Schuljahres noch einmal
irern und Schüler, auch Behörden und Lehrkörper in der
Ge=
ninſamkeit einer Schulveranſtaltung zu vereinen und das Band
urſchen der Schule und ihrer Umgebung enger zu knüpfen, indem
nan einen Ausſchnitt ihres Wirkens gab. Zwiſchen Feier, Spiel,
nort und Film war ein Gang durch die Schulausſtellung
ein=
egegt. Den Schluß bildete eine Memelgedenkſtunde, die uns noch
inal durch Studienrat Dr. Neumann beſonders zum
Be=
uustſein brachte, daß wir Deutſche ſind, und daß dies Deutſchſein
ins große Aufgabe iſt. — Das Ganze iſt ein Schritt weiter auf
em Weg zu einer Schule, die die Gemeinſchaft pflegt. — Die
ſach=Händel=Schütz=Feier am Anfang zeigte unſere großen Muſi=
(ei, deren Geburtstag wir in dieſem Jahre feiern, in ihren
Wer=
en. — Der Vortrag von Frl. Reiſchel, Stud.=Aſſ., führte für
(1 und jung in gleich feſſelnder Weiſe das perſönliche Wirken,
ſctaffen und Leben der großen deutſchen Muſikdichter vor Augen.
— Während im Hofe ein Fauſtballſpiel vonſtatten ging, konnten
ſe Ausſtellungsräume beſucht werden: Im Chemieſaal die
Aus=
ell ung der neuen Faſerſtoffe, im Phyſikſaal eine Reihe
inter=
lſomter Verſuche, im Landwirtſchaftsſaal einige
landwirtſchaft=
lche Maſchinenentwürfe und chemiſche Gebrauchsſtoffe aus der
unpwirtſchaftlichen Praxis, und ſchließlich im Lehrerzimmer die
(andarbeiten der Mädchen, die Zeichnungen der Jungen, ſelbſt
lei den Kleinen lebendig geſtaltet, und die Neuanſchaffungen von
üchern aus der letzten Zeit. — Turneriſche Uebungen der Mit=
Uikaſſen, Verteilung mehrerer Preiſe an ausgezeichnete Schüler,
pei Filme, mit dem neuen Schmalfilmapparat der
Kreisbild=
elle vorgeführt, vereinigten noch einmal alle im Turnſaal. und
ſe Memelgedenkfeier verband im Bewußtſein des Stolzes auf
ſührer und Volk und der Bereitſchaft zum Einſatz in Not und
lefahr und Leid für die Außenpoſten unſeres Volkes die Schüler
Ind ihre Gäſte.
Em. Heppenheim a. d. B., 11. April. Die
Generalver=
mmlung der Sanitätskolonne fand im „Heſſiſchen
Hi” ſtatt und wurde durch Kolonnenführer Kaiſer eröffnet.
Si Geſchäftsbericht ergab, daß die Kolonne ihrem Wahlſpruch
Gilfsbereit jederzeit” alle Ehre gemacht hat, und daß das
ver=
bſſene Jahr ein Jahr des Aufſtieges für ſie geweſen iſt. Nach
Be=
illuung der Zug=. Halbzug= und Gruppenführer durch den
Kolon=
in ührer wurde ein Schulungskurſus der Sanitätskolonne
Hep=
meim, und der ihr zugeteilten Halbzüge Birkenau und
Viern=
ſim eröffnet, der etwa ſieben Abende beanſpruchen wird und den
O==Ortsgruppenſchulungsleiter Dr. Sturm durchführt. Das
ſsenna dieſes Abends lautete: „Volk, Staat und Nation”,
Die volkswirtſchaftliche Bedeutung der Ziegenhaltung.
— In weiten Kreiſen unſerer Bevölkerung wird der Wert
der Ziegenhaltung ſtark verkannt; teils durch Unkenntnis,
aber auch zu einem großen Teil durch eine durch nichts
begrün=
dete Voreingenommenheit. Dabei iſt unter den Kleintieren kein
anderes Tier, das die dafür aufgewandte Mühe ſo reichlich lohnt,
wie gerade die Ziege. Für den Siedler und
Kleinland=
wirt iſt die Ziegenhaltung eine der
Voraus=
ſetzungen für das Gedeihen des Betriebs
Voraus=
ſetzung iſt hier, daß wir nur mit wirtſchaftseigenem Futter
beachtliche Leiſtungen erzielen können. Dabei kommen dann
zahlreiche Abfälle aller Art zur Verfütterung, die ohne
Ziegen=
haltung unſerer Volkswirtſchaft reſtlos verloren gingen.
Welche Bedeutung aber die Ziegenhaltung in ihrer
Geſamt=
heit für unſer Volk hat, zeigen die nachſtehenden Zahlen:
Nach der letzten Zählung (vom 5. 12. 34) hatten wir in
Deutſchland etwa 2 036 500 ältere Ziegen, 52 000 Ziegenböcke und
399 800 Jungziegen.
Auf Grund der bei der Milchkontrolle feſtgeſtellten
Ergeb=
niſſe kann von den älteren Ziegen eine Durchſchnittsleiſtung von
700 Kg. Milch je Jahr erwartet werden. Hiervon finden
Ver=
wendung ca. 260 Kg. als Trinkmilch, 390 Kg. zur Herſtellung
von Butter und 50 Kg. für Aufzucht und Maſt der Lämmer. Bei
2 036 500 Ziegen bringt dies im Jahr etwa 529 000 000 Kg.
Trink=
milch 29 000 000 Kg. Butter. Mit der bei der Verbutterung
anfallenden Mager= und Buttermilch ſind wir in der Lage, die
für die Maſt von ca. 950 000 Schweinen erforderliche
Eiweiß=
menge zu decken. Wir können alſo dieſe 950 000 Schweine mit
inländiſchem Getreideſchrot, vor allem aber Kartoffeln, Rüben,
Grün= und Silofutter auf ein Gewicht von etwa 150 Kg. je Stück
ohne ausländiſches Futter bringen
Die Ziege liefert uns aber nicht nur Milch. Bei der
Schlach=
tung fallen auch beachtliche Mengen Fleiſch an. das,
da es verhältnismäßig ſehr billig iſt, gerade den ärmſten
Volks=
genoſſen dazu verhilft, ausreichende Mengen Fleiſch erwerben zu
können. Richtig zubereitet, iſt es nahrhaft und wohlſchmeckend.
In jedem Jahre werden etwa 300 000 Ziegen mit einem
Schlachtgewicht von etwa 20 Kg., von den in einem Jahre
ge=
borenen Lämmern rund 2500 000 im Alter von 14 Tagen bis
3 Wochen mit einem Fleiſchgewicht von rund 3 Kg. geſchlachtet.
Wir gewinnen alſo jährlich etwa 6 000 000 Kg. Ziegenfleiſch und
7 500 000 Kg. Ziegenlammfleiſch.
Neben Milch und Fleiſch ſind für unſere
Rohſtoffver=
ſorgung auch die anfallenden Felle von großer Bedeutung.
Einſchließlich der verendeten Tiere fallen jährlich 400—450 000
Felle ausgewachſener Ziegen und Böcke und 2,5 bis 3 Millionen
Zickelfelle an. Leider wird beim Abziehen der Felle bei der
Aufbewahrung und bei dem Transport noch viel geſündigt, ſo
daß bisher ein großer Prozentſatz der Felle in ſeinem Wert
ge=
mindert wurde.
Zuguterletzt dürfen wir aber auch den anfallenden Miſt nicht
vergeſſen. Eine Ziege erzeugt im Jahre einſchließlich etwa 200
Kilogramm Streuſtroh ungefähr 25 bis 26 Dz. friſchen Dünger.
Nach Abzug von etwa 15 v. H. Verluſt bei der Lagerung bleiben
jährlich etwa insgeſamt 54 000 000 Dz. Ziegenmiſt. Eine Menge,
die ausreichend iſt, jährlich 180 000 Hektar Land tüchtig zu düngen.
Der Ziegenmiſt iſt für alle Bodenarbeiten gleich gut
ge=
eignet. Bei reichlicher und nachhaltiger Anwendung verbeſſert
er ſchlechte Böden ganz außerordentlich und macht ſie
ertrags=
ſicher. Schweinemiſt gewinnt durch Vermiſchen mit Ziegenmiſt
ſehr an Wert und wird dadurch für manche Böden erſt brauchbar.
Die vorſtehenden Zahlen zeigen uns in aller Deutlichkeit,
daß die Ziegenhaltung, wenn auch nur in dem ihr zugewieſenen
beſcheidenen Rahmen, dazu beiträgt, die Nahrungsfreiheit
unſeres Volkes ſicherzuſtellen. Alle Maßnahmen, die
dazu dienen, die Haltung und Zucht der Ziege zu fördern,
ver=
dienen daher eine Unterſtützung. Die wichtigſten dieſer
Maß=
nahmen ſind Leiſtungsprüfung Fütterung und
Lei=
ſtung, Körung und ſorgfältige Auswahl und
Aufzucht der Nachzucht. Daneben iſt auch für eine
Aus=
dehnung der Ziegenhaltung zu werben. Eine Vergrößerung des
Ziegenbeſtandes um 20—30 v. H wäre möglich, ohne darum den
Futtervorrat für die übrigen Tierarten weſentlich zu
beſchrän=
ken. Dieſe Beſtandsvermehrung würde dazu dienen, unſeren
Kindern mehr Milch von beſter Beſchaffenheit geben zu
kön=
nen, gleichzeitig aber auch die Einfuhr ausländiſcher Oele und
Fette herabzuſetzen.
NS-Gemeinſchaftswerk für Kunſt und Künſler
Kreis Groß=Gerau 1935.
Der Kreis Groß=Gerau beabſichtigt in Verbindung mit der
Reichskammer der bildenden Künſte und in Gemeinſchaft mit der
NS. Kulturgemeinde eine Aktion ins Leben zu rufen, die der
För=
derung von Kunſt und Künſtler dienen ſoll und die Bezeichnung
„NS. Gemeinſchaftswerk für Kunſt und Künſtler, Kreis Groß=
Gerau 1935” führt.
Das Ziel des Gemeinſchaftswerkes iſt:
1. Den Kreis Groß=Gerau, ſeine Landſchaft, Bevölkerung und
In=
duſtrie künſtleriſch feſtzuhalten:
2. Arbeit für Künſtler und Kunſthandwerker zu ſchaffen;
3. die Kunſt der Bevölkerung durch Bilder der Heimat nahe zu
bringen:
4. die Verbindung von Volk, Kunſt und Künſtler zu fördern.
Dieſe Ziele ſollen in folgender Weiſe verwirklicht werden: Im
September 1935 wird in Groß=Gerau und im Anſchluß hieran in
Rüſſelsheim eine Ausſtellung von Werken der bildenden Kunſt
ſtattfinden, deren Vorwürfe ausſchließlich dem Landſchaftsbild, der
Bevölkerung, Induſtrie und Flora des Kreiſes Groß=Gerau
ent=
nommen ſein ſollen, Bildhauer und Kunſthandwerker ſollen die
Ausſtellung durch Werke ihres Arbeitsgebietes bereichern, wobei
insbeſondere an Entwürfe von Ehrenmälern, Brunnen und
Erb=
hofwahrzeichen gedacht iſt. Die zur Ausſtellung gelangenden
Kunſt=
werke ſollen dadurch gewonnen werden, daß die an der Ausſtellung
intereſſierten Künſtler, die Mitglieder der Reichskammer der
bil=
denden Künſte ſein müſſen, ihr Arbeitsfeld für die kommenden
Monate in den Kreis Groß=Gerau verlegen. Für den Ankauf von
Werken ſtehen heute ſchon 10 000 RM. zur Verfügung. Mit einer
Erhöhung des Betrages iſt zu rechnen
NIVEASchnpa
mild, lelehr
schdumend
gons wuindenoll
im Geschmgck,
die Brosse Jube
Be Klein=Gerau, 9. April. Seinen 8 5. Geburtstag konnte
am Sonntag Feldſchütz i. R. und Altveteran von 1870/71 Jakob
Becker feiern. Er wurde am 7. April 1850 als Sohn des
Land=
wirts Chr. Becker in Klein=Gerau geboren. Den Feldzug 1870/71
hat er als 20=Jähriger beim Infant.=Regiment 117 mitgemacht.
Be. Rüſſelsheim, 11. April. Rüſſelsheimer
Volks=
bank. Der Umſatz betrug 1934 zirka 13 Millionen gegenüber
7,6 Millionen 1933, während ſich poſtenmäßig eine Steigerung von
über 25 Prozent ergibt. Hervorzuheben ſind die Erfolge, die das
Inſtitut im abgelaufenen Geſchäftsjahr aufzuweiſen hat und die
Teilnahme am Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Regierung.
Durch die eingetretene Belebung im Baugewerbe hat der Betriev
einen wichtigen Impuls erfahren. Die Erhöhung der flüſſige
Mittel, die ſich auch 1935 kräftig fortſetzt, erlaubt der Bank durch
Herausgabe von Conto=Corrent= und Wechſel=Crediten Handel
und Gewerbe zu unterſtützen. Die Zahl der Sitze des Aufſichtsrates
wurde auf 7 ermäßigt. Von den turnusmäßig ausſcheidenden
Auf=
ſichtsratsmitgliedern wurden die Herren Petzinger und Jean
Pfeiffer, ebenſo das Vorſtandsmitglied Chr. Schmitt auf 3 Jahre
wiedergewählt. Dem Aufwertungsfonds ſind 5000 RM. zugeführt
worden, von denen eine weitere Ausſchüttung von 3 Prozent an
alle heute über 55 Jahre alten Sparer vorgenommen werden ſoll.
Der Reingewinn wird mit 9 101,84 RM. ausgewieſen, von dem
3 895,92 RM. dem Reſervefonds und 2500 RM. dem Wertpavier=
Reſervefonds zugeführt werden. Von dem Reſt gelangt eine
Divi=
dende in Höhe von 4 Prozent zur Verteilung. Der Vorſitzende
drückt ſeine Zuverſicht für das laufende Geſchäftsjahr aus und
mahnte alle Genoſſen zum feſten Zuſammenhalten.
Cp. Stockſtadt, 8. April. Hohes Alter. Landwirt und
Küfer Jakob Wamboldt beging dieſer Tage ſeinen 84.
Ge=
burtstag.
Be. Kelſterbach, 11. April. Der frühere Beſitzer der
Kelſter=
hacher Zeitung iſt im Alter von 68 Jahren in Bad Vilbel
ver=
ſtorben.
Der Volksgerichtshof kagt in Mainz.
Großer Hochverrals= und Sprengſtofſ=Prozeß
gegen 23 Mainzer Kommuniſten.
Mainz. 11. April.
In der Stadt Mainz weilt jetzt der 1. Senat des
Volksgerichts=
hofes, des höchſten deutſchen Gerichts, das in Hoch= und
Landes=
verratsſachen in erſter und zugleich letzter Inſtanz zu
entſchei=
den hat.
In Mainz gilt es jetzt, die Schlußabrechnung zu machen mit
den hochverräteriſchen Umtrieben, die ihre Hauptſtütze fanden in
dem berüchtigten im Mai 1929 verbotenen „Roten
Frontkämpfer=
bund” und ſeinen getarnten Nachfolgeorganiſationen.
Durch die Hände der jetzt angeklagten 23 Mainzer und
Fin=
thener Kommuniſten ſind große Mengen von Sprengſtoffen und
Sprengkapſeln gegangen. Dieſes gefährliche Material rührte im
weſentlichen aus zwei Sprengſtoffdiebſtählen her. Der erſte wurde
im Frühjahr 1931 in einem Steinbruch bei Gonſenheim, der zweite
in der Nacht zum 1. März 1933 in den Budenheimer Steinbrüchen
begangen. Bei dem zweiten Diebſtahl fielen den roten Plünderern
125 Kilo des hochbriſanten Sprengſtoffs Donarit 3913
Spreng=
kapſeln, 60 Ringe Zündſchnur, zahlreiche Glühzünder und
Zünd=
lichter in die Hände, während die Beute im erſten Falle weitaus
geringer war. Das Diebesgut konnte zum Glück faſt reſtlos von
der Polizei in den Verſtecken der roten Staatsfeinde aufgeſpürt
und beſchlagnahmt werden.
Die Anklage geht neben Vorbereitung zum Hochverrat und
Teilnahme an einer verbotenen politiſchen Vereinigung bei einem
großen Teil der Angeklagten auch auf Sprengſtoffverbrechen und
Vergehen gegen das Schußwaffen= und das Kriegsgerätegeſetz. Die
ſtrafbaren Handlungen der Angeklagten gehen teilweiſe bis in
das Jahr 1931 zurück und dauerten fort bis in das Jahr der
natio=
nalen Erhebung. Den 23 Angeklagten ſtehen vier Verteidiger zur
Seite. Die Verhandlung, die im Mainzer Landgericht
durchge=
führt wird, dauert vorausſichtlich eine Woche.
Be. Kelſterbach, 9. April. In einer nichtöffentlichen
Gemeinderatsſitzung fand die Beratung wegen der
Er=
ſtellung von Siedlungshäuſern ſtatt. Für die Uebernahme ſolcher
haben ſich 30 Intereſſenten gemeldet, die alle berückſichtigt
wer=
den können.
Aus Oberheſſen.
Lpd. Bad=Nauheim, 11. April Wertvoller
Urnen=
fund. Im Nachbarort Steinfurth fanden Gärtner bei
Grab=
arbeiten im Gelände der Roſengärtnerei Schultheiß eine große,
noch ſehr gut erhaltene Urne. Zum Glück wurde ſie rechtzeitig
be=
merkt und konnte ſo vor Beſchädigungen beim Graben bewahrt
bleiben. Das Gefäß wurde ſorgfältig ausgegraben und
unter=
ſucht. Dabei ſtellte ſich heraus, daß ſich in der großen Urne noch
eine kleine befand, die ebenfalls noch ſehr gut erhalten war. Der
Inhalt dieſer Urne beſtand aus einigen Schmuckſtücken aus
Bronze.
Brlefkaſſen.
Ider Anfrage iſt die ſetzte Bezugsgulittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechisverbindlichkelt.
A. L. Das Geſetz über den Neuaufbau des Reiches vom 30.
Januar 1934, auf das die Verordnung vom 5. Februar 1934 ſich
gründet, hat die Volksvertretungen der Länder aufgehoben, die
Hoheitsrechte der Länder auf das Reich übergehen laſſen und
die Landesregierungen der Reichsregierung unterſtellt. Soweit
es nach den geltenden Geſetzen rechtserheblich iſt, welche deutſche
Landesangehörigkeit ein Reichsangehöriger beſitzt, iſt fortan
maß=
gebend, in welchem Lande der Reichsangehörige
ſeine Niederlaſſung hat. Fehlt dieſes Merkmal, ſo
tre=
ten der Reihe nach an ſeine Stelle: 1. Die bisherige
Landes=
angehörigkeit, 2. die letzte Niederlaſſung im Inland, 3. die
bis=
herige Landesangehörigkeit der Vorfahren, 4. die letzte
Nieder=
laſſung der Vorfahren im Inland.
Im übrigen dürfte die Geſetzgebung auf dieſem Rechtsgebiet
noch nicht abgeſchloſſen ſein, ſo daß es ſich erübrigt, auf die
wei=
teren Fragen zurzeit einzugehen.
Eigenheim”. Wir bitten, unſere Nummer 87 Seite 3 vom
28 März 1935 nachzuleſen, wo Sie alles Gewünſchte finden
dürften.
Gu
Cy
amk
Darum
immer und immer Wieder
Den eieganten fußgerechten Schuh
„Shgoaffa-Schuhgesellschaft m. b. H.,
Darmstadt, Rheinstraße 6
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(3518
[ ← ][ ][ → ]Nr. 102
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, I . April 1935
Die Hochzeit des preußiſchen Miniſterpräſidenten General Göring.
Das neuvermählte Paar verließ den Dom unter dem Spalier der Fliegerdegen.
Reich und Ausland.
Unfall Dr. Leys.
Berlin. Der Reichsorganiſationsleiter der
NSDAP. und Reichsleiter der Deutſchen
Arbeits=
front, Dr. Robert Ley, erlitt am Mittwoch
vor=
mittag in ſeiner Berliner Wohnung einen Unfall,
der es ihm unmöglich machte, an der Hochzeit des
preußiſchen Miniſterpräſidenten General Göring
teilzunehmen. In Dr. Leys Vertretung überbrachte
Wdjutant Marvanbach dem Miniſterpräſidenten
und ſeiner Gattin die Glückwünſche des
Reichs=
organiſationsleiters der NSDAP. — Die Folgen
des Unfalles — es handelt ſich um außerordentlich
ſchmerzhafte Verbrennungen durch das Umfallen
eines Inhalationsapparates — werden Dr. Ley
nach ärztlichem Urteil ungefähr 8—10 Tage ans
Krankenlager feſſeln.
Eine unmenſchliche Mutter.
Die Kinder aus dem fahrenden Zug geworfen.
Hagen. Von der hieſigen Kriminalpolizei
konnte ein ſchweres Verbrechen aufgeklärt werden,
das ſich am Abend des 8. April auf der Bahnſtrecke
Hohenſyburg—Hagen abgeſpielt hat. Die 31jährige
Ehefrau Freundlich aus Paderborn, die mit ihrem
neunjährigen Sohn und ihrem drei Monate alten
Töchterchen im Perſonenzug nach Hagen fuhr,
an=
geblich um dort das Grab ihres erſten Mannes zu
beſuchen, hatte während der Fahrt die Abteiltür
geöffnet und die beiden Kinder auf den
Bahn=
körper geſtürzt. Um einen Unfall vorzutäuſchen,
zog ſie bald darauf die Notbremſe und erklärte,
daß die Kinder, während ſie ſich in der Toilette
aufgehalten habe, offenbar beim Spielen die Tür
geöffnet hätten und aus dem Zug gefallen ſeien,
Der Knabe iſt bald darauf infolge
Schädelbaſis=
bruches geſtorben, während ſein Schweſterchen noch
in Lebensgefahr ſchwebt. Die unmenſchliche Mutter
wurde feſtgenommen und hat nunmehr geſtanden,
daß ſie, angeblich wegen ſchlechter wirtſchaftlicher
Verhältniſſe, gemeinſam mit ihren Kindern in
den Tod gehen wollte, ſelbſt aber nicht mehr den
Entſchluß zur Tat aufgebracht habe.
Rundfunk=Prozeß.
Berlin. Im Rundfunk=Prozeß ſollte dieſe
Woche ſitzungsfrei bleiben. Nun haben aber die
Verteidiger im Anſchluß an die Strafanträge des
Oberſtaatsanwaltes neue Beweisanträge geſtellt
und das Gericht iſt dieſen Anträgen entſprechend
noch einmal in die Beweisaufnahme eingetreten.
Es handelt ſich allerdings nur noch um die
Ver=
nehmung eines Wirtſchaftsſachverſtändigen über
das Maß der Verantwortlichkeit der angeklagten
Vorſtandsmitglieder der Rundfunk=Geſellſchaften.
Dazu wurde geſtern Direktor Jeſſen als
Vor=
ſtandsmitglied eines großen Induſtriekonzerns
ver=
nommen. Er erklärte: Wenn eine beſtimmte jetzt
den Gegenſtand des Strafverfahrens bildende
Tat=
ſache in einem Prüfungsbericht erwähnt und damit
nicht beanſtandet worden iſt, ſo konnte auch der
Vorſtand der Geſellſchaft daraus ſchließen, daß die
Angelegenheit in Ordnung ſei. Die Pflicht des
ordentlichen Kaufmannes geht nicht ſoweit, daß er
über die Prüfung durch den Rechnungschef des
Deutſchen Reiches, durch die
Reichstreuhandgeſell=
ſchaft und das Reichspoſtminiſterium hinaus noch
einmal in einem ſolchen Falle die Einzelheiten
kontrollieren mußte. Selbſtverſtändlich wird aber
eine ſtrafbare Handlung nicht dadurch des
krimi=
nellen Charakters entkleidet, daß der
Reviſions=
bericht ſie nicht erwähnt oder nicht beanſtandet.
Ebenſo bleibt eine Verfehlung des Vorſtandes auch
dann eine ſtrafbare Handlung, wenn ſie durch einen
Aufſichtsratsbeſchluß gedeckt wurde.
Direktor Jeſſen äußerte ſich dann eingehend zu
der Frage der Uebernahme von Anwaltskoſten
durch die Rundfunkgeſellſchaften bei
Beleidigungs=
prozeſſen ihrer Vorſtandsmitglieder. Der
Sachver=
ſtändige erklärte, wenn die Geſellſchaft ein
Inter=
eſſe daran habe, daß der Angegriffene aus ſeinen
Schwierigkeiten möglichſt gut herauskomme, ſo
würde er keine Bedenken tragen, die Anwaltskoſten
auf die Geſellſchaft zu übernehmen. Auf eine direkte
Frage an Dr. Bredow, ob es der Sorgfalt eines
ordentlichen Kaufmannes widerſpreche, wenn er in
dem Strafverfahren gegen Scharnke Fleſch
beauf=
tragt habe, ſich auf Koſten der Geſellſchaft als
Nebenkläger anzuſchließen, ſagte Direktor Jeſſen:
„Beſtimmt nicht!‟ Die Geſellſchaft hat ein
Inter=
eſſe daran, daß ihr Vorſtandsmitglied oder ihr
lei=
tender Angeſtellter beſtmöglich verteidigt wird,
Wenn es allerdings den Angegriffenen nicht
ge=
lingt, ſich reinzuwaſchen, ſo würde ich ihn
auffor=
dern, ſelbſt die von der Geſellſchaft vorgeſchoſſenen
Koſten zurückzuerſtatten. Die Trennungsvergütung
für Fleſch im Betrage von monatlich 1000 RM.
be=
zeichnete der Sachverſtändige als zwar ſehr
reich=
lich, aber vom Standpunkt eines
Privatwirtſchafts=
betriebes aus für nicht zu hoch.
Die Verhandlung wird am Dienstag nächſter
Woche fortgeſetzt werden.
Entführung des reichſten Mannes von Kuba.
Havanna. Vor kurzem war der angeblich
reichſte Mann von Kuba, Eutimio Palla Bonnet,
von Unbekannten entführt und nach Zahlung eines
Löſegeldes von 300 000 Dollar wieder freigelaſſen
worden. Nunmehr iſt es der Polizei gelungen, 20
Perſonen zu verhaften, die in dem dringenden
Verdacht der Beteiligung an dieſer Entführung
ſtehen. Bei den Verhafteten wurden 1500 Dollar
vorgefunden. Das Verbrechen wird einer
weitver=
zweigten Geheimorganiſation zur Laſt gelegt.
Außerdem ſoll der in den Vereinigten Staaten ſeit
langem geſuchte Gangſter Alvin Karpis beteiligt
ſein.
Kataſtrophe eines ruſſiſchen Großflugzeuges
bei Sachalin.
Wladiwoſtok Weſtlich von der Inſel
Sa=
chalin ſtürzte ein ruſſiſches Großflugzeug ab, wobei
acht Perſonen den Tod fanden.
Schwerer Unfall im Leunawerk.
Merſeburg. Im Leunawerk ereignete ſich
am Donnerstag nachmittag ein ſchwerer Unfall.
Bei der Durchführung von Verſuchsarbeiten
verun=
glückten in der Linde=Anlage infolge Platzens
einer Gasflaſche vier Gefolgſchaftsmitglieder
töd=
lich, und zwar Betriebsführer Dr. Hellmut Wetzig,
wohnhaft in Leuna, verheiratet; Laborant
Buch=
mann, wohnhaft Halle, verheiratet, Poſtenmann
Joſef Kukaska, wohnhaft in Halle, verheiratet, und
Arbeiter Fritz Stöck, wohnhaft Halle, verheiratet
Für die Hinterbliebenen wird geſorgt werden.
Der Sachſchaden iſt unweſentlich
Mit der Brücke eingeſtürzt und ertrunken.
Kattowitz. In der Nähe der Ortſchaft Solez
im Kielcer Gebiet ereignete ſich ein nicht
alltäg=
licher Unfall, der zwei Menſchenleben forderte. Als
ein mit zwei Bauern beſetztes Fuhrwerk über die
Holzbrücke eines Baches fuhr, brachen die von dem
andauernden Regen ſtark in Mitleidenſchaft
ge=
zogenen Balken zuſammen, und das Fuhrwerk
ſtürzte in den an dieſer Stelle ſehr tiefen Bach.
Beide Bauern ertranken, auch die beiden Pferde
kamen um.
Scherl-Bildmaterndienst.
Die ſtandesamtliche Trauung im Berliner Rathaus.
Der kirchlichen Trauung des preußiſchen Miniſterpräſidenten mit Frau Sonnemann ging die
ſtan=
desamtliche Trauung im Berliner Rathaus durch Oberbürgermeiſter Dr. Sahm voraus. Unſer Bild
zeigt links den Führer, in der Mitte das Brautpaar und rechts Oberbürgermeiſter Dr. Sahm
während der Zeremonie.
Weikere Glückwünſche.
Eine Originglurkunde
des Ur=Ur=Großvakers Görings.
Berlin. Dem preußiſchen Miniſterpräſidenten
und Reichsminiſter der Luftfahrt General Göring
ſind zu ſeinem Hochzeitstag weitere Ehrengaben
und Gſückwünſche zugegangen.
Beſonders ſinnvoll iſt die Gabe der Stadt Köln.
Es handelt, ſich um eine Originalurkunde des Ur=
Ur=Großvaters des Miniſterpräſidenten, des
da=
maligen Kriegs= und Domänenrats in der
Graf=
ſchaft Mark, Chriſtian Michael Göring. Die
Ur=
kunde wurde in einer koſtbaren, in Schweinsleder
gebundenen Kaſſette, deren Umſchlag die Wappen
der Stadt Köln und Görings zeigt, überreicht.
Die Urkunde iſt ein Dokument aus der Zeit des
wirtſchaftlichen Aufbaues Preußens unter
Fried=
rich dem Großen. Mit allen Mitteln war auch der
Kriegs= und Domänenrat Chriſtian Michael
Gö=
ring in der Graftſchaft Mark bemüht, die
darnie=
derliegende Mark wirtſchaftlich wieder zu beleben.
Ein im Jahr 1750 von dem Doktor und
Steuerin=
ſpektor Funke an den König gerichtetes Geſuch, in
dem die Errichtung einer Tuchſcherenfabrik an der
Volme bei Hagen vorgeſchlagen wurde, wurde
durch Kriegsrat Göring auf das tatkräftigſte
unter=
ſtützt. Bei der dem Miniſterpräſidenten. Göring
jetzt übergebenen Urkunde handelt es ſich um das
eigenhändige handſchriftliche Gutachten des Kriegs=
und Domänenrates Göring an den König zu der
Frage der Errichtung der neuen Fabrik.
Der Deutſche Gemeindetag hat dem preußiſchen
Miniſterpräſidenten Göring zu ſeiner Vermählung
namens der deutſchen Gemeinden und
Gemeinde=
verbände eine von dem Berliner Bildhauer Jakob
Hübel geſchaffene Büſte des Freiherrn vom Stein
überreicht.
Die Reichsbetriebsgemeinſchaft Bergbau ſandte
folgendes Glückwunſchtelegramm: „500 000 deutſche
Bergleute, Frontſoldaten des deutſchen
Arbeiter=
tums, grüßen ihren Miniſterpräſidenten zu ſeinem
Feſttage. Sie entbieten ihm und ſeiner Gemahlin
die herzlichſten Glück= und Segenswünſche.”
Der Bundesführer des Deutſchen
Reichskrieger=
bundes Kyffhäuſer, Oberſt a. D. Reinhard,
drah=
tete: „Drei Millionen Soldaten des
Kyffhäuſer=
bundes übermitteln durch mich ihrem
Frontkame=
vaden, dem ruhmvollen Weltkriegsflieger und
jetzi=
gen Führer der deutſchen Luftſtreitkräfte, in treuer
kameradſchaftlicher Verbundenheit zum Tage der
Vermählung allerbeſte Wünſche
Feuer in einer rumäniſchen Petroleum=Raffinerie.
Bukareſt. In der Petroleum=Raffinerie Vega
in der Stadt Ploeſti brach geſtern ein Rieſenbrand
aus, der bald großen Umfang annahm und die
ganze Anlage zu zerſtören droht. Das Feuer konnte
bis in die ſpäten Abendſtunden noch nicht auf
ſei=
nen Herd beſchränkt werden. Der Schaden wird
bisher auf über zehn Millionen Lei geſchätzt.
„Volksfeind Nr. 1” in der Todeszelle.
In Fort Worth im nordamerikaniſchen Staat
Texas wurde vor einigen Tagen der Bandit
Ray=
mond Hamilton, der ſeit der Erſchießung des
Ver=
brechers „Kindergeſicht” Nelſon im vergangenen
November an die 1. Stelle auf der Liſte der
ameri=
kaniſchen „Volksfeinde” gerückt war von der
Poli=
zei gefangengenommen. Hamilton, einer der
ge=
fürchtetſten Revolverhelden der Vereinigten
Staa=
ten, war vor etwa zwölf Monaten aus dem
Zucht=
haus von Huntsville im Staate Texas, wo er der
Hinrichtung entgegenſah, ausgebrochen. Seitdem
hatte er der langen Kette ſeiner Verbrechen eine
ganze Anzahl von Banküberfällen, Raubmorden
uſw. angefügt. Im Februar war es der Polizei
be=
reits gelungen, Hamilton bei Fort Worth in einen
Hinterhalt zu locken. Der Verbrecher entkam jedoch
in einem Kraftwagen, indem er vier Landarbeiter
als Deckung benutzte, während einer ſeiner
Spieß=
geſellen und deſſen Geliebte von der Polizei
er=
ſchoſſen wurden. Als die Polizei jetzt das Verſteck
Hamiltons ausfindig gemacht hatte, machte ſie ſich
auf einen blutigen Kampf mit dem Revolverhelden
gefaßt und war höchſt erſtaunt, als Hamilton ſich
auf den Anruf „Hände hoch!” ſofort
widerſtands=
los ergab. Der Verbrecher erklärte nach ſeiner
Ver=
haftung, er habe zwar mehrere Brownings in den
Taſchen gehabt, aber es ſei ihm unmöglich geweſen.
ſie zu benutzen, da er ſonſt von den Poliziſten,
deren Schußwaffen er bereits auf ſich gerichtet ſah.
ohne weiteres niedergeknallt worden wäre. Er
habe, ſo fügte er zyniſch hinzu, mehr Glück gehabt
als ſeine beiden Begleiter, die bei der Flucht im
Februar ihr Leben laſſen mußten. Jetzt ſitzt
Ray=
mond Hamilton, der „Volksfeind Nr. 1”, wieder in
derſelben Zelle von Huntsville, aus der er vor
einem Jahr ausgebrochen war, aber der Verbrecher,
der durch ſeine Verwegenheit und Rohheit die
Staaten Oklahoma und Texas unter Terror
ge=
halten hatte, iſt nicht wiederzuerkennen. Er hockt
weinend in einer Ecke der Zelle. Die Behörden des
Staates Texas haben von der Regierung in
Wa=
ſhington die Anweiſung erhalten, die Hinrichtung
Hamiltons binnen dreißig Tagen vorzunehmen, da
andernfalls das Bundesgericht ein neues
Ver=
fahren einleiten werde, um den Verbrecher ſo
ſchnell wie möglich dem Elektriſchen Stuhl zu
über=
antworten.
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rin- und
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Freitag, 12. April 1935
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er Geſellſchaft als
Direktor Jeſſen
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 102 — Seite 9
Ob Regen —
ob Sonnenschein?
Regen oder
Sonnen-
schein? Das müssen wir in
diesem Monat dem launigen
Wettergott überlassen.
Da-
her ist unsere
Tagesklei-
dung jedem
Witterungsum-
schlag angepaßt. Der
un-
entbehrliche Regenmantel
kann ja immer
mitgenom-
men werden, wenn es am
Morgen schon sehr trübe
ausschaut. Dasind die
kleid-
samsten Formen zur Wahl
gestellt. Der gegürtete
Man-
tel mit sportlichem Revers
und eingesetzten Taschen
wird aus gummierter Seide,
einfarbig hell oder klein
kariert gezeigt. Schwerer,
aber auch strapazierfähiger
ist die „Regenhülle” aus
imprägniertem Gabardin,
teils gegürtet, teils lose
hängend als Slipon.
Letz-
terer wirdpraktischerweise
von oben bis unten
ge-
knöpft. Scheint die Sonne,
so verwandelt er sich in
einen Staubmantel und hat
dann seine größte
Ausgie-
bigkeit erreicht. In der
Stadt ist aber ein schwerer
Mantel oft lästig. Ein
hüb-
scher Schirm ist viel eher
geeignet, uns zu begleiten.
Es gibt reizende Modelle,
so daß jede Frau, auch die
den Schirm nicht sehr liebt,
bestimmt etwas Passendes
findet. Besonders kleidsam
u. neu ist der Stockschirm,
der — in ein Lederfutteral
gehüllt — nur angenehm
auffällt. Eine dazu
abge-
stimmte Tasche oder auch
Schuhe lassen, trotz des
Regenwetters, einen guten
Gesamteindruck zurück.
Die modernen Schirmesind
dezent in der Musterung;
vielleicht durch einen
glän-
zenden Abschlußstreifen
betont. Sie zeigen sehr
hübsche geschmackvolle
Krücken aus Pristall, Holz
oder Galalith, so daß sie
dazu geeignet sind, die
schicke Wirkung des
An-
zugs zu erhöhen. Um auch
die Schuhe zu schützen,
kann man Ueberschuheaus
Gummi tragen, die für das
Frühjahr viel leichter
ge-
arbeitet sind. Im Freien
trägt man aber gern
Russen-
stiefel aus Leder, die das
Bein schützen und doch
luftdurchlässig sind. Um die
Eintönigkeit der
Regen-
kleidung zu beleben, bindet
man noch einen flotten
Seiden-oder Wollschal um.
mit Tupfen, Karo oder
Streifen lebhaft gemustert.
Heute Regen, morgen
Son-
nenschein, so scheint es
immer zu wechseln. Also
muß ein hübsches
zweck-
entsprechendes Komplet
vorhanden sein, das bei
plötzlichem Regen nicht
gleich die Form verliert,
wenn man etwas zu
opti-
mistisch war. Der Stoffsoll
diesmal in fester Webart
gewählt werden. Tasche
und Handschuhe müssen
auch möglichst aus
prak-
tischem Leder sein, dem
ein paar Regentropfen
nichts anhaben können, So
zweckmäßig gekleidet,
kann uns schlechtes Wetter
nie die Laune verderben.
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Seite 10 —— Nr. 102
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ab Tanntbinmandam.
Von Oberleutnant a. D. Larſen.
Es war Anfang April 1918. Ich hatte gerade Urlaub nach
der alten Wartburgſtadt Eiſenach genommen und ſtrolchte ducch
die noch winterkahlen, ſchönen Wälder Thüringens, heilfroh.
mal für einige Tage mein eigener Herr ſein zu können. Da
erreichte mich ein Telegramm meiner Münchener Erſatzabteilung
mit dem Befehl, meinen Urlaub ſofort abzubrechen und mich
beim Kommandeur zu melden. Dieſer überraſchte mich mit der
Nachricht, daß mir die Inſpektion die Ehre erwies, mich, den
Kgl. Bayr. 1. Feldartilleriſten, zum Führer der erſten bayriſchen
Tankabteilung vorzuſchlagen, und daß ich mich ſofort zu dieſer
noch in Berlin liegenden Formation zu begeben habe.
So kam ich zu den Tanks einer Waffe, die deutſcherſeits
noch faſt unerprobt war. In Berlin ſaß aber ſchon der
Ober=
leutnant Wilhelm, der von der Inſpektion der Kraftfahrtruppen
zum Führer beſtimmt war und blieb als der dienſtältere der
Führer jener Abteilung. Ende April fuhren wir mit unſeren
Mannſchäften zum berühmteſten Sturmbataillon der Weſtfront,
dem Bataillon Rohr, das in dem kleinen Dorfe Beuveille bei
Montmédy im Quartier lag, um hier gemeinſam mit Infanterie
und Pionieren die Geheimniſſe des modernen Grabenkrieges zu
erlernen. Später kamen wir mit den Tanks in unſer
eigent=
liches Standquartier nach Roux bei Charleroi.
Die Tankgeſchwader, die aus 3 deutſchen und 6 engliſchen
Beuteabteilungen beſtanden, waren der Oberſten Heeresleitung
als ſog. SF.=Formation unmittelbar unterſtellt. Die „deutſchen”
Abteilungen ſetzten ſich aus je 5 Tanks deutſcher Konſtruktion
(A-V=Wagen) — 15 Kampfwagen, die „engliſchen” aus je 5
engliſchen Beutetanks (Mark IV) — 30 Kampfwagen zuſammen.
Außerdem beſaßen wir noch den Armeekraftwagenpark 20 zur
Reparatur und Auffüllung. So hatte die ganze deutſche Armee
insgeſamt etwa 45 einſatzbereite Tanks, zu denen vielleicht noch
15 als Reſerve hinzukamen. Dieſen 60 Kampfwagen ſtanden
6600 der Entente gegenüber, ſo daß das Verhältnis 1:110 war!!
Wir hatten in meiner engliſchen Abteilung 3 weibliche und
2 männliche Tanks. Die erſteren beſaßen nur Maſchinengewehre,
während die männlichen außer dieſen noch über 2 belgiſche
Schnellfeuerkanonen von 5,5 cm Kaliber verfügten. Ein einziger
Tank wog 30000 Kilo, doch hinderte das nicht, daß die
Tauf=
namen manchmal ſehr zärtlicher Natur waren, wie z. B.
„Schnucki” oder „Kerlchen” oder „Lieſel‟. Dieſe Namen wurden
mit großen, weißen Buchſtaben neben dem Eiſernen Kreuz, das
die deutſchen Tanks kenntlich machte, auf die Panzerhaut
ge=
malt. Sehr haushälteriſch in bezug auf Reinbenzinverbrauch
waren die Fahrzeuge nun auch nicht gerade; denn je Kilometer
ſchluckten ſie 25 Liter. Der Betriebsſtoffbehälter faßte etwa
350 Liter und war am Heck des Tanks liegend beſonders ſtark
gepänzert. Der deutſche A=7==Tank konnte auf guter Straße
bis zu 12 Stundenkilometer zurücklegen, während es der
eng=
liſche ſelten über 6 brachte. Der Hauptvorteil eines Tanks
be=
ruht aber letzten Endes auf ſeiner Geländegängigkeit, d. h. in
der Ueberwindung des Kampfgeländes. Hierbei bewährten ſich
die engliſchen Kampfwagen, die die Form eines Rhombus hatten,
beſſer als die trapezförmigen deutſchen. Es läßt ſich leicht
aus=
malen, was für eine Krafi in ſo einem Fahrzeug ſteckte;
Wälder mit 35 cm dicken Baumſtämmen wurden mit Leichtigkeit
durchquert, der Tank legte die Bäume einfach um und kletterte
dann über die Stämme hinweg; Mauern wurden gleichfalls im
Anlauf umgeſtoßen. Sehr unangenehm war für uns die im
Innern des Tanks herrſchende Hitze von manchmal über 60 Grad
Celſius! Hinzu kam der faſt ſinnenverwirrende Lärm des
105=PS=Motors, der ſchließlich die beſte Kommandoſtimme
über=
tönte. Für den Verkehr mit der Außenwelt führten wir
Brieſ=
tauben mit uns, die das einzige Mittel darſtellten, während
eines Kampfes Meldungen nach hinten gelangen zu laſſen.
Nachdem wir uns nun genügend mit dem neuen
Kampf=
mittel vertraut gemacht hatten, begannen die Vorbereitungen für
die große Durchbruchsſchlacht an der Aisne. Wir ſchoben uns
mit unſeren Tanks von der einen Nacht zur anderen vorſichtig
in die Bereitſchaftsſtellungen. Punkt 2 Uhr morgens begann
der ungeheure Kampf der Artillerie, der auf wenige Kilometer
zuſammengedrängten 3600 deutſchen Geſchütze aller Kaliber. Ich
lehnte mich, eine Zigarette im Mund, an den kalten Panzer
meiner „Schnucki”, körperlich durch die letzten anſtrengenden
Nächte ermüdet und doch wieder viel zu unruhig, etwas ſchlafen
zu können. Ein feiner Regen rieſelte vom Himmel herab. Jch
ſtand vor meinem erſten Tankangriff. Das war etwas, was
nicht jeder in unſerem deutſchen Millionenheer mitmachen konnte.
Aeußerlich war ich eiſig ruhig und doch zitterte in mir alles
vor Aufregung, eine der gewaltigſten Schlachten, die die Erde,
je fah, mitzumachen als Tankkommandant. Ich rechnete nicht
damit, daß ich fallen könnte und wenn auch, ſo wäre es ja kein
welterſchütterndes Ereignis geweſen. Ich vertraute zu ſehr der
deutſchen Oberſten Heeresleitung, dem deutſchen Soldaten, der
deutſchen Artillerie. Es blitzte und krachte, wo man hinſah;
Langſam ſchoben ſich die 5 Tanks meiner Abteilung zum Feinw
hinüber und wurden durch die zu durchquerenden Drahtverhaug
wie ein Spinngewebe eingeſponnen. Infanreriegeſchoſſe praſſeltern
an unſeren Panzer. Ich ſaß am Kommandoſitz und mühte mich
ab=
meinen Erdkahn in möglichſt gerader Richtung an den Feind zu
bringen. Rechts und links von mir ſah ich durch die Sehſchlitze
was wir im Frieden tagtäglich geübt hatten: Feldartillerie
mar=
ſchierte im Galopp auf, protzte ab und eröffnete ſofort das direkt:
Feuer auf den fliehenden Gegner. Ratatatatatat knatterten danm
wieder meine eigenen Maſchinengewehre; mein Fahrzeu
ſchwankte wie ein Schiff von Granattrichter zu Granattrichter.
Die eigene Infanterie hatte uns ſchon überrannt und
wa-
nach vorn durchgebrannt, wir konnten nicht ſo ſchnell folgen. D.a
ſah ich durch den Panzerſchlitz einen Nachbartank feſtliegen. De
Kommandant winkte mir aus der Einſteigluke unter den MG
jeder „Strauch ſpieh Feuer. Schuß auf Schuß flog aus den
Rohren, die glühend heiß wurden und mit kalten, naſſen Tüchern
umwickelt werden mußten. Nach kurzen Augenblicken kroch
lang=
ſam ein dicker Pulverqualm über das ganze Gelände, und
in=
mitten von Blitz, Donner und Rauch bewegten wir unſere
Tanks zum Angriffsgraben. Ziſchend überſauſten uns unſere
Artilleriegeſchoſſe, ſchwere Minen flatterten kometenhaft in die
feindlichen Gräben, und dann — dann kam der Augenblick, wo
wir den Stahlhelm feſter banden, ein Druck auf Kuppelung
und Gashebel und wir ſchritten mit dem Stoßtrupp der
In=
fanterie zum Sturm. Brummend und ſchwerfällig fuhren die
dämoniſchen Eiſenkröten an, ins Graue, ins Ungewiſſe. Mit
Mühe überquerten ſie die breiten, von der Artillerie zerſchoſſenen
Gräben, ließen ſich in ſie hineinplumpſen und wanden ſich
ächzend auf der anderen Seite wieder hoch. Rattatatatat fingen
meine MG. an zu raſſeln. „Ja, Gentlemen” dachte ich, „daß
habt ihr nicht gedacht, daß euer Tank euch nun als deutſche
Schnucki ſelbſt an den Wagen fährt!“
Der Morgen graute, aber der Pulverqualm hatte ſich ſo
verdichtet, daß man kaum die Hand vor der Naſe ſehen konnte.
Schwalbenneſtern zu. Irgend etwas ſchien alſo bei ihm los zu ſeir,
Sofort ſtieg ich aus, um ihm Hilfe zu bringen. Noch ein anderen
Tankkommandant kam hinzu, und unſeren vereinten Kräften
ge=
lang es ſchließlich, den Kameraden aus dem Wrack
herauszu=
zerren. Da — ein furchtbarer Schlag warf mich nieder, es war
mir, als wenn mir jemand mit einem breiten, ſchweren
Bren=
mit ganzer Kraft über den Kopf gehauen hätte; als ich aus der
kurzen Betäubung wieder erwachte, lag mein Mithelfer,
Leun=
nant Kubierſchky ſchwer verwundet neben mir. Eine MG=Kuge
die von einem hartnäckig ſich verteidigenden engliſchen MG=
Ne=
herrührte, mich erſt am Kinn verwundete, war ihm, nachdem ſä.
am Panzer des Tanks abgeprallt war, in die Bruſt gefahrem
Ich ſelbſt merkte meine eigene blutige Verwundung erſt, als ja
mich über meinen Kameraden beugte und mein Blut wie ei
kleiner Waſſerfall auf ſeinen Waffenrock lief.
Die Aufgaben der Tanks waren erledigt; weit über dar
geſteckte Ziel waren wir vorgedrungen. In dieſem Angriff offer
barte ſich Deutſchlands ungebrochene Kraft nach 4 ſchwere / /Bhalle 04—Hannover
Kriegsjahren. Kein Volk der ganzen Erde konnte uns ſolch eim
Leiſtung nachmachen. Kann in ſo einem ſtarken Volk etwa=
Faules ſtecken? Nein, tauſend Mal nein. Gegen 30 Gegner ver
ſuchten, uns niederzuringen und es gelang ihnen doch nicht i., haugruppr. L
offener, ehrlicher Schlacht. Wir zwei Verwundeten lagen Aoſzer Lgewnch Net
einem engliſchen Graben; über uns lachte die warme Maier;, nmen Gegnern kaum
ſonne und unaufhörlich rauſchten die ſchweren deutſchen Grana
ten. Herrgott, wie war man ſtolz, Deutſcher zu ſein!
Heutzutage iſt Deutſchland gemäß dem Verſailler
Schad=
diktat ohne Tanks. Wohlweislich dachten die anderen nicht arn
Abrüſtung und behielten ihre Kampfwagen. Ca. 8000
befinde=
ſich heute rund um unſer Vaterland.”
So bleibt uns alten Kameraden der Tankwaffe, vielleich
die gefährlichſte und gefahrvollſte des Weltkrieges, nur die E—/Münen guten Spiel 3u
innerung. In alle Winde ſind wir zerſtreut, keine Vereinigun
hält uns zuſammen. Selbſt das Erinnerungsabzeichen für B
ſatzungen ehemaliger deutſcher Kampfwagen, das Tankabzeiche-/ Pſedoch kaum zu erwart
das vom Reichswehrminiſterium 1921 nachträglich
verliehe=
wurde, iſt ſo gut wie gänzlich unbekannt. Von Lorbeer um
Eichenlaub umrahmt, ſieht man in der Mitte dieſes Abzeichem
einen deutſchen Tank, einen A=7==Wagen, über dem 3 Han5) Rickers-Dresdener
granaten als Brennzünder krepieren. Ein über Gebein liegends
Totenkopf bildet nach oben den Abſchluß dieſes wohl ſeltenſten.
offiziellen Abzeichens, das von den 13 Millionen Kriegster)
nehmern an ca. nur 100 verliehen wurde.
Wenn auch auf dem Potsdamer Kraftfahrerdenkmal ein
ſtü-
mender Tank jener Zeiten gedenkt, ſo ſind wir alten Tanla
doch keine Kraftfahrer, ſondern gehörten zu einer eigene=
Waffe, die in fremden Militärſtaaten heutzutage als Elitetrupg
und 5. Hauptwaffe angeſprochen wird. Nicht verwehren abg Pun
kann man uns jedoch, wenn wir uns vor dem Vergeſſenwerde.
ſelbſt bewahren; denn das haben wir nicht verdient, ſang= um
klanglos in der Chronik des Weltkrieges in einer Kuliſſe 7
verſchwinden.
Gemeinſame Gefahren ſind der Urſprung jeder echten Treint Ppekämnpſt und trage
und Kameradſchaft, des für uns ſelbſtverſtändlichen, fm= 4ya Magdeburger 9
ſoldatiſchen Nationalſozialismus.
Kameraden der Tankwaffe, helft alle mit, uns wiederzrt PMhd allgemein für e
finden und ſchreibt mir eure Anſchriften nach Berlin=Zehlendor:;
Seematen 13.
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2.
[ ← ][ ][ → ]Freitag, 12. April 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 102 — Seite 11
Gderg Satde Ta ltlatt
TSichtige Fußball=Gaugruppenſpiele. — Endſpiel um den Handball=Pokal. — Frauen=Hockey=Länderkampf Deutſchland — England.
Box=Länderkampf Deutſchland — Ungarn. — Erſtes Berufsfahrer=Straßenrennen Berlin—Cottbus—Berlin.
Der Sport des Sonntags.
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Bruſfeacl
DDer deutſche Sport hat auch am kommenden Sonntag wieder
im „großen Tag‟. Das Hauptaugenmerk richtet ſich bei der
ſtznhl der Ereigniſſe natürlich wieder auf die Gaugruppenſpiele
In Die Deutſche Fußball=Meiſterſchaft.
Die Spiele der 4 Gaugruppen verſprechen eine weitere
Klä=
ur der Frage, wer von den teilnehmenden Vereinen ſich den
Mr. Siue ag lſtm Platz und damit die Berechtigung zur Teilnahme an den
Ar chlußrundenſpielen erringen wird. In der Gaugruppe IV
tick in Mannheim der Großkampf zwiſchen dem VfR.
Mann=
in= und Phönix Ludwigshafen, deſſen Ausgang völlig offen
Auch beim zweiten Treffen dieſer Gruppe, VfL. Benrath—
. Köln, iſt das Ende nicht vorherzuſagen. Etwas klarer ſieht
nu in der Gaugruppe III, wo zumindeſt die Sppgg. Fürth
bn. Spiel in Würzburg gegen Hanau 93 die beiden Punkte
ein=
hn ſen ſollte. In Ulm ſtehen ſich VfB. Stuttgart und 1. SV.
Nu- mit ungefähr gleichen Chancen gegenüber. Die
Gau=
guppe II verzeichnet als wichtigſten Kampf die Begegnung
Kelke 04—Hannover 96 in Dortmund. Der Deutſche
Fußball=
miſt er dürfte auch ſeinen ſchärfſten Widerſacher glatt abfertigen.
Werſo wird es in Hamburg einen ſicheren Erfolg von Eims=
Ai=l über den Pommernmeiſter Stettiner SC. geben. In der
er Gegnern kaum genügenden Widerſtand entgegenſetzen
wer=
können.
Aufſtiegsſpiele zur Gauliga ſind angeſetzt im Gau
) weſt: Opel, Rüſſelsheim—Germania Bieber, Polizei
mſtadt—Ludwigshafen 04.
Die Gaue Brandenburg und Südweſt tragen in
Eufbrücken einen Freundſchaftskampf aus, bei dem leider die
ſiwnalſpieler nicht mitwirken können. Trotzdem wurden auf
oen Seiten ſehr ſchlagkräftige Mannſchaften geſtellt, ſo daß mit
iem guten Spiel zu rechnen iſt. Hoffentlich iſt die ohne Jakob
Pehner in Budapeſt gegen Ungarn B antretende Mann=
hi. Bayerns ſtark genug, um den ſüddeutſchen und deutſchen
Fhall ehrenvoll vertreten zu können. Ein Sieg der Bayern iſt
ſee kaum zu erwarten. Die Stadtmannſchaften von
Frank=
ſſe= und Köln treffen in Frankfurt aufeinander.
Un Freundſchaftsſpielen iſt natürlich kein Mangel.
Ne regiſtrieren: Spfr. Eßlingen—VfL. Neckarau, Stuttgarter
Kers-Dresdener SC., Boruſſia Neunkirchen—1, FC.
Pforz=
hn Freiburger FC.—SC. Freiburg, SV. Kaſſel—Kaſſel 03,
tracht Frankfurt—Racing Straßburg, FC. Amberg—1 FC.
ſtulberg, Fortung Düſſeldorf-Boaviſta Oporto, CfR Köln—
Krüſta Oporto (Samstag), Hanau 60/94—Kickers Offenbach
K. und Kickers Würzburg—Schweinfurt 05 (Sa.).
Wichtige, auch Deutſchland intereſſierende Länderſpiele finden
Ausland ſtatt. In Prag kämpft die Tſchechoſlowakei gegen
erreich (mit Dr. Bauwens als Schiedsrichter) in Zürich ſtehen
üie Schweiz und Ungarn gegenüber, und in Brüſſel ſpielt
W: nächſter Länderſpielgegner gegen Frankreich.
Handball.
MZum erſten Male findet ein Endſpiel um den Deutſchen
Hand=
b=Wokal ohne die Mitwirkung Mitteldeutſchlands ſtatt. Die
ſüie Brandenburg und Nordmark haben ſich ins Endſpiel
durch=
gempft und tragen dieſes nunmehr am Sonntag auf dem Platze
Magdeburger Polizei aus. Als Favorit gebt eigentlich keine
ſurſchaft in den Kampf, doch hält man die Nordmark=
Vertre=
r allgemein für etwas ſtärker.
Hockey.
Unſere Hockey=Damen haben am Sonntag in Berlin ihre
es ſchwerſte Aufgabe zu bewältigen. Das im Frauen=Hockey
bieſritten führende England iſt zum erſten Male der Gegner
ner National=Vertretung. Wir können kaum mit einem
deut=
ſtr /Erfolg rechnen, immerhin wird ſich aber bei dieſem inter=
hür Ungarns. Die bisherigen vier Begegnungen ergaben drei
diRiche Siege und einen ungariſchen. Für diesmal müſſen die
80hmeen — mit einem kleinen Plus für Deutſchland — als
gleich=
vſeilt angeſehen werden. Deutſchland tritt die Reiſe nach Buda=
Auien Wettſviel zeigen, wwie groß der Fortſchritt iſt, der in
n letzten Jahren in unſerem Frauen=Hockey gemacht wurde. Die
küllungen der beiden Nationalmannſchaften lauten:
2 eutſchland: Richter; Kobe, von Lautz; Aſtheimer, Voß,
Neuburg: M. Trede, J. Trede, Keller, Mauritz, Hargus.
England: E. M. Arnold; M. Knott E. Collins P.
Nebach, E. Maddor, R. Blaxland: M. Pilley, H. Redman,
(5uodman, A. Pollard, R. Marriot.
Boxen.
Im Rahmen des Mitropa=Pokal=Wettbewerbes trifft die
9 liche National=Boxſtaffel zum fünften Male auf die
Amateur=
mAmit folgenden Boxern an: Färber, Staſch, Arenz. Schmedes,
Aſtach, Stein, Bernlöhr und Runde. Für Ungarn werden Ene=
HB Kubiny, Fryges. Harangyi, Varga. Szigeti und Gaſpar in
dßhing klettern.
Radſport.
Zum erſten Male in dieſem Jahre werden die deutſchen Be=
Mtmaßenfahrer ihre Kräfte gegeneinander meſſen. Berlin —
9s — Berlin über 260 Kilometer eröffnet wie ſchon im Vor=
70 Die Reihe der zwölf großen deutſchen Straßen=Fernfahrten.
Asſetzung des Rennens iſt erſtklaſſig, alle 38 feſtverpflichteten
zlſückahrer werden am Start ſein. In der Klaſſe der Amateure
iſlomfalls alles dabei, was in Deutſchland einen Namen hat.
Raterg verzeichnet ebenfalls zum erſten Male in der neuen
Sfhn Bahnrennen, und zwar iſt man hier in erſter Linie auf
dißneite Kriterium der deutſchen Nationalmannſchaft der Bahn=
Aſteure geſpannt.
Motorſport.
Ränigsberg iſt Start und Ziel der diesjährigen
Oſtpreußen=
fah), ür die die Rekordziffer von 498 Meldungen erreicht wurde.
Dalfuhrt geht am Samstag zu Ende und man iſt geſpannt zu
eusit, n. wieviel von den Geſtarteten die nicht leichte
Zuverläſſig=
keßſt” rüfung durchgeſtanden haben. In Italien gelangen die tra=
didtharllen 1000 Meilen von Brescia zur Durchführung, bei denen
dicrür die Auto=Union verpflichtete Achille Varzi auf einem
Ma=
ſeist:Wagen teilnimmt. Varzi hat die Fahrt im Vorjahre
ſieg=
reu bsendet und er hat auch diesmal wieder die beſten Ausſichten
Warlen erſten Platz.
Pferdeſport.
ges Leben herrſcht bereits auf den deutſchen Galopper=
Aten. Für Sonntag ſind Rennen in Karlshorſt, Leivzig und
KEül ungeſetzt und es ſtehen dabei Prüfungen auf den
Program=
mt d. e über die Form der Pferde viel Aufſchlußreiches zu wiſſen
gasl werden.
Verſchiedenes.
Auf den Plätzen am Hundekehlen=See zu Berlin geht am
Sonntag der Tennis=Clubkampf zwiſchen Rotweiß=Berlin
und dem All England=Club zu Ende.
Im Turnen iſt das Hauptereignis ein Kunſtturnkampf
zwiſchen den Gauen Südweſt, Mittelrhein und Nordheſſen in
Koblenz.
Die Kanuſportler veranſtalten allerorts ihr Anrudern.
Der Deutſche Ruder=Verband hält in Berlin eine
Führer=
tagung ab.
Fußball.
Polizei Darmſtadt — Germania 04 Ludwigshafen.
Das vierte Aufſtiegsſpiel der Vorrunde beſtreitet der
Süd=
heſſenmeiſter auf eigenem Platz gegen Ludwigshafen. Die beiden
Gegner ſind bei ihren letzten Spielen weſentlich vom Pech
ver=
folgt worden. Mit nur einem Tor Unterſchied geſchlagen,
muß=
ten ſie immer dem Gegner die Punkte überlaſſen. Der derzeitige
Tabellenſtand gibt uns in keiner Weiſe Aufſchluß über die
tat=
ſächliche Spielſtärke der einzelnen Mannſchaften. Am
vergange=
nen Sonntag ging der ſtark favoriſierte FC. Saarbrücken knapp
an einer Senſation vorbei. Die Landespoliziſten diktierten in den
meiſten Spielphaſen das Spiel. Wenn der Sturm trotzdem nicht
zu Torehren kam, dann lag dies einzig und allein an dem großen
Schußpech der Landespoliziſten. Es iſt auf jeden Fall bei der
Mannſchaft eine weſentliche Formperbeſſerung feſtzuſtellen. Die
Ludwigshafener ſtellen eine Mannſchaft ins Feld, die geſchlagen
werden will. Es bedarf der größten Energie und
Kraftanſtren=
gung der Landespoliziſten, um zu Sieg und Punkten zu kommen.
Spielbeginn 15.30 Uhr.
5V. 98 Darmſtadt — PfR. Bürſtadl.
Sonntag nachmittag 3 Uhr 30 Min.
Mit dem Spiel gegen die bekannten Riedleute erledigt der
Sportverein 98 ſein letztes Verbandsſpiel in dieſer Saiſon. Die
Bürſtädter, die in jedem Jahr unter den Meiſterſchaftskandidaten
zu finden waren, machten zu Beginn der Rückrunde eine kleine
Kriſe mit, die die Mannſchaft etwas zurückwarf. Zweifellos haben
ſich die Bürſtädter aber wieder gefunden, denn ſchließlich kommt
es nicht vor ungefähr, daß die V.f.R.=Mannſchaft in den
Pokal=
ſpielen noch dabei iſt. SV. 98 wird am Sonntag den Beweis zu
liefern haben, daß es mit ſeiner Spielſtärke aufwärts geht. Wenn
die Mannſchaft mit den gleichen Leiſtungen aufwartet wie in den
letzten Verbandsſpielen und dem Spiel gegen Mainz 05, dann
ſollte es ihnen auch gelingen, die diesjährigen Verbandsſpiele
mit einem Sieg zu beſchließen. Vor dem Spiel tritt die ſpielſtarke
2a=Mannſchaft gegen die 1. Mannſchaft vom TSV. Lengfeld an.
Zu gleicher Zeit ſpielt auf dem Nebenfeld die vierte Mannſchaft
gegen die 2. Elf von Lengfeld.
Aus den Kreisklaſſen.
Nach einer kurzen Ruhepauſe greifen nun auch die
Mann=
ſchaften der beiden Kreisklaſſen in die Freundſchaftsſpiele ein.
Wohl haben noch verſchiedene Vereine die Sache bis nach den Oſtern
wegen der Konfirmationen zurückgeſtellt, was jedoch in der
Haupt=
ſache auf dem Lande der Fall iſt. Für den kommenden Sonntag
ſind uns folgende Spiele bekannt, wobei zu bemerken iſt, daß es
den 46ern nach der Abſage des erſten Gegners VFL. Iſenburg
ge=
lungen iſt. Haſſia Dieburg an deſſen Stelle treten zu laſſen, was
auf alle Fälle kein ſchlechter Tauſch war.
Arheilgen 04 — Viktoria Griesheim: Haſſia Dieburg
TSG. 46 Darmſtadt: Jahn 75 — TV. Spachbrücken; FV.
Hemsbach — Germania Eberſtadt; Tad. Beſſungen —
TSV. Meſſel.
TGD. 65 Beſſungen — TSV. Meſſel.
Nachdem nun die Verbandsrunde beendet iſt, eröffnen die
Beſſunger Turner die diesjährige Privatſpiel=Saiſon am Sonntag,
2.30 Uhr, auf der Rennbahn mit einem Spiel gegen TSV. Meſſel.
Die Gäſte, als bisheriger Vertreter der 1, Kreisklaſſe, werden alles
verſuchen, in Beſſungens Mauern zu Siegerehren zu kommen, um
ſo ihre Klaſſenüberlegenheit zum Ausdruck zu bringen.
Demgegen=
über hat Beſſungen im letzten Jahre kein Spiel auf eigenem
Ge=
lände verloren und wird auch nicht gewillt ſein, gleich beim erſten
Freundſchaftstreffen unter die Räder zu kommen. Da gerade die
junge Turnerelf gegen ſtarke Gegner große Leiſtungen zeigt, ſo darf
auch hier wieder mit gutem Sport und einem ſchönen Spiel, frei
von aller Jagd und Hetze nach Punkten, gerechnet werden.
SV. Merck Darmſtadt.
Mercks Fußballer müſſen zum letzten Verbandsſpiel
nach Erzhauſen, wo ſie vom dortigen Sportverein erwartet
werden. Da Merck mit vielfachem Erſatz antreten muß, iſt wohl
mit einem Siege des SV. Erzhauſen zu rechnen. Die
Meiſter=
ſchaft iſt Merck aber doch nicht mehr zu nehmen. — Vorher 2.
Mannſchaften.
Auf dem Platz an der Maulbeerallee erwarten die
Hand=
baller ihre Kameraden von Viktoria Griesheim. Vor
einigen Wochen trennten ſich beide Parteien in Gr. mit 9:9.
Es iſt anzunehmen, daß Merck, wenn alles dabei iſt, knapp
ge=
winnen wird, 3 Uhr. — Zweite Mannſchaften um 2 Uhr.
Die Fußball=Jugend ſpielt vormittags in Seeheim.
Sporl=Ehrenpreis für die Gemeindepolizei.
Dem Reichsinnenminiſter ſind bis zum 1. Juli 1935 alle
ſport=
lichen Erfolge der Gemeindepolizei in Mannſchafts= oder
Einzel=
kämpfen anzuzeigen, und zwar die Erfolge des Rechnungsjahres
1934/35. Künftig ſollen die ſportlichen Leiſtungen, in der
Ge=
meindepolizei ebenſo mit Sportehrenpreiſen ausgezeichnet werden
wie bei der ſtaatlichen Polizei. Die Entſcheidung über die
Ver=
teilung der Preiſe hat ſich der Reichsinnenminiſter vorbehalten.
Der Deutſche Schwimm=Verband hat als Trainer
ſeiner Springer den amerikaniſchen Olympiaſieger im
Turmſprin=
gen. Harald Smith, für die Dauer des Sommers verpflichtet.
Die Deutſchen Kegler=Meiſterſchaften 1935
wurden nach Dortmund vergeben und werden vorausſichtlich in
den Tagen vom 8. bis 12. Auguſt ausgetragen.
Die kleine Preisfrage für Fußballer
in unſerer Donnerstags=Ausgabe iſt offen auch für Sie. Ihre
Einſendung, die am Samstag, 18 Uhr, bei der Sportredaktion
vorliegen muß, geben Sie am beſten heute noch auf! (Poſtkarte,
genügt!)
Aus den Vereinen u. Verbänden
An die Schwimmſport freibenden Vereine
Dumſfalsk.
Die Schwimmſport treibenden Vereine Darmſtadts werden
hiermit aufgefordert heute abend um 20 Uhr einen Vertreter in
den Vorraum des Hallenſchwimmbades zu einer kurzen
Beſpre=
chung zu entſenden. Tagesordnung: Abſchlußabend der
diesjähri=
gen Winterrunde der Darmſtädter Schwimmer. Es iſt Pflicht
eines jeden Vereins, bei dieſer Beſprechung vertreten zu ſein.
(gez.): Leyerzapf, Fachamtsleiter für Schwimmen
in der Ortsgruppe Darmſtadt des DRfL.
TSG. 46 Darmſtadt Paddelabteilung. Das infolge der
Schlechtwetterlage unterbrochene Training wird heute wieder
aufgenommen. Antreten um 17.30 Uhr im Woog.
Aachener Oſter=Handball=Turnier.
Mit Darmſtadt 98 und Spogg. Saarlouis.
In Aachen findet an den Oſtertagen ein Handballturnier um
die vom Oberbürgermeiſter geſtiftete „Goldene Sportplakette der
Stadt Aachen” ſtatt. Neben den beiden Aachener Vereinen VfB.
08 und Alemannia nehmen noch Kurheſſen Kaſſel, der Gaumeiſter
des Gaues Südweſt, Sportverein 98 Darmſtadt und als Gaſt aus
dem Saarland die Sppgg. Saarlouis an der Veranſtaltung teil.
Die Spieleinteilung wurde wie folgt getroffen:
Spiel 1: Kurheſſen Kaſſel — VfB. 08 Aachen. Spiel 2: SV.
Darmſtadt 98 — Alemannia Aachen. Spiel 3: Verlierer Spiel 1
— Verlierer Spiel 2. Spiel 4: Sieger Spiel 1 — Saarlouis.
Dieſen vier Treffen, die am Sonntag ausgetragen werden,
folgen dann am Oſtermontag noch zwei Spiele, und zwar ſpielen
der Sieger aus Spiel 3 gegen den Verlierer aus Spiel. 4 und um
den Turnierſieg kämpfen die Sieger aus Spiel 2 und Spiel 4.
Reichsſender Frankfurt.
Frankfurt: Freitag, 12. April
Be
ac
5.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.50: Zeit,
ternfunk.
6.55: Morgenſpruch — Choral: Jetzt, da die Zeit
R. 2
nähert demer Leiden. — 7.00: Stuttgart: Frühkonzert auf
8.10: Waſſerſtand
Schallplatten.
Wetter. — 8.15:
Stutt=
gart: Gymngſtik.
9.00: Nur Freiburg; Werbekonzert und
Nachrichten. — 9.15: Nur Freiburg: 1. Der Humor in
Beetho=
vens Klaviermuſik.
Muſikaliſches Allenlei. — 10.00:
Nachr. — 10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus.
11.00: Werbekonzert. — 11.30: Meldungen. — 11.45:
So=
zialdienſt.
1200: Stuttgart: Schallplatten: Kleinkunſt. — 13.00: Zeit, Nachr.
13.15: Stuttgart: Kapelle der SA=Standarte Stuttgart, Ltg.
R. Hanker. — 14.15: Zeit Nachr. — 14.30: Wirtſchaftsbericht.
14.46: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 14.55: Wetter. — 15.00:
Nur Trier: Nachr. — 15.15: Die Landfrau vor Oſtern.
Funkfolge von Dieter Baſſermann. — 15.45: Elli Beinhorn
zu=
rück aus Zentralamerika. Zwiegeſpräch.
16.00: Kleies Konzert. — 16.30: F. Wolfart: Frühjahrsblumen im
Garten. — 16.45: Eme Begegnung mit dem Hakenkreuz im hohen
Norden, Reiſebericht mit Schallplatten v. Dipl=Ing. Pantenburg.
17.00: Berlin: Nachmittagskonzert. Kl. Funkorcheſter. Dir.: Willi
Steiner. — 18.30: Jugendfunk: Von Werwölſen und
Bären=
häutern. — 18.45: Das Leben ſpricht! — 18,55: Meldungen.
19.00: Breslau: Wie’s einmal war. Tänze aus der guten alten Zeit.
20.00: Zeit Nachrichten — Anſchl. Tagesſpiegel. — 20.15:
Vom Deutſchlandſender: Reichsſendung. Stunde der Nation.
Zwe=
ſchen Himmel und Erde. Hörſpiel von Schneider=Edenkoben nach
der Erzählung von Otto Ludwig — 21.00: Konzert. Von
Schu=
ſtern. Barbieren, Schmieden und andenen Handwerksleuten. —
22.00: Zeit. Nachrichten. — 22.15: Nachrichten, Wetter, Sport,
22.20: Dr. H. Waffenſchmidt ſpricht über die amtlichen Rundfunk=
Zeitſchriften — 22.30: Die Sportſchau der Woche — 23.00:
Die Geſchichte vom zweimal gehenkten Roßkamm Edelmg. Hörſpiel
von Werner Wilk. — 24.00: Stuttaart: Nachtmuſik.
ODustun bausäunnn
Freitag, 12. April
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nation: Zwiſchen
Himmel und Erde. Hörſpiel von Rich. Schneider=
Eden=
loben nach der Erzählung von Otto Ludwig.
Breslau: 21.00: Bauer hör zu! Kamerad Pferd. Der
Freund und Helfer des Menſchen in Wirtſchaft und Sport,
Köln: 21.00: Dort, wo die Zitronen blühen. Spanien.
Eine bunte Folge nationaler Volksmuſik.
Veipzig: 21.00: 7. Sinfonie E=Dur von A. Bruckner,
Sottens: 20.00: Klaſſiſche Muſik.
Rom: 20.45: Bunte Muſik.
Toulouſe: 21.00: Muſik von Offenbach.
Warſchau: 21.25: Chorkonzert.
London: 21.30: Duvertüre zu Zampa u. a.
Mailand: 22.15: Spaniſche Muſik.
Budapeſt; 23.15: Bigeunermuſtik.
Wien: 23.25: Tanzkapelle Seebach.
Wekterberichl.
Ueber der Biskaya iſt ein neuer Wirbel in Entwicklung der
zunächſt wieder tropiſche Warmluftmaſſen heranführt. Anſchließend
wird wieder ozeaniſche Luft nachſtoßen, und teilweiſe
Gewitter=
ſtörungen auslöſen. Der Geſamtcharakter der Wetterlage bleibt
weiter überwiegend freundlich.
Vorherſage für Freitag: Im ganzen freundlich, tagsüber recht
warm, ſpäter Gewitterſtörungen nicht ausgeſchloſſen,
ſchwen=
kende Winde.
Vorherſage für Samstag: „Nach anfänglichen Störungen wieder
neue Beſſerung der Wetterlage.
Nummer 10 2
DarſtädterCagblatte
Freitag, 12. April
elNeueſte Nachrichten
Deutſchlands Wirtſchaftslage im Frühjahr 1935.
Winkerliche Stockung überwunden.
Dem neueſten Vierteljahresbericht des J.f.K., der eine
Ab=
handlung über „Die Konjunktur in Deutſchland —
Wirtſchafts=
lage im Frühjahr 1935” enthält, iſt zu entnehmen, daß nach
Ueberwindung der winterlichen Stockung die Beſchäftigung der
deutſchen Wirtſchaft wieder zunimmt. Ende Februar waren faſt
15 Millionen Menſchen in Arbeit, das ſind 720 000 mehr als vor
einem Jahre, 3,2 Millionen mehr als vor zwei Jahren. Dabei
ſteigt die Beſchäftigung auf der ganzen Linie. Die Zahl der
In=
duſtriearbeiter wächſt, ebenſo die Zahl der Angeſtellten und die
Zahl der „zuſätzlich” (Arbeitsdienſt uſw.) Beſchäftigten. Die
ge=
werbliche Gütererzeugung hat, nach dem Rückſchlag im Herbſt,
wieder leicht zugenommen. Die deutſche Wirtſchaft iſt im
gan=
zen im Begriff, in die Frühjahrsſaiſon einzutreten. Allerdings
ſetzt ſich die Saiſonbelebung in dieſem Jahre anders durch als
1933 oder 1934. Einmal iſt zu bedenken, daß die Auftriebskräfte
um ſo ſchwächer werden, einen je höheren Stand die
Wirtſchafts=
tätigkeit bereits erreicht hat. An die Stelle des ſtürmiſchen
Auf=
ſchwunges in den Vorjahren iſt zum Teil ein langſameres
An=
wachſen getreten. Die Geſamtbewegung der Wirtſchaft löſt ſich
umſomehr in Einzelſchwingungen auf, je weiter die Belebung
fortgeſchritten iſt. Weiter iſt die Sonderentwicklung, die die
Verbrauchsgüterwirtſchaft in der letzten Zeit genommen hat,
auch für die kommenden Monate von Bedeutung. Mit dem
Ab=
ebben der Hamſterwelle iſt das Geſchäft im Einzelhandel ziemlich
ruhig geworden. Der gegenwärtige Produktionsſtand der
Ver=
brauchsgüterherſtellung dürfte ungefähr dem laufenden
Ver=
brauch der Bevölkerung entſprechen. In der
Produktionsgüter=
induſtrie iſt die Erzeugung weiter gewachſen. Im ganzen wird
die Saiſonbelebung in den nächſten Monaten durch die
landwirt=
ſchaftliche Erzeugungsſchlacht begünſtigt, die vermehrte
Einſtel=
lungen von Arbeitern und erhöhten Bedarf an
Produktionsmit=
teln im Gefolge hat. Weiter wird die Belebung durch die
fort=
ſchreitende Motoriſierung ſowie durch die auf dem Baumarkt
wirkſamen Tendenzen geſtützt. Die Nachfrage nach Wohnungen
nimmt weiter zu; im gewerblichen und öffentlichen Bau dürften
neben den Arbeiten an den Autoſtraßen vor allem die Aufgaben
anregend wirken, die mit dem Zwang zur Verbreiterung der
deutſchen Rohſtoffbaſis geſtellt ſind.
Arbeitsſtreckung auf Ankrag möglich.
Für Arbeiken auf Grund des
Arbeitsbeſchaffungs=
geſeßes.
Im Einvernehmen miteinander erklären der Reichsminiſter
der Finanzen und der Reichsarbeitsminiſter, daß die auf den 31.
März feſtgeſetzte Friſt für die Beendigung der Arbeiten, für die
auf Grund des Geſetzes zur Verminderung der Arbeitsloſigkeit
vom 1. Juni 1933 durch die Deutſche Geſellſchaft für öffentliche
Arbeiten AG. oder die Deutſche Rentenbank=Kreditanſtalt
Dar=
lehen oder Zuſchüſſe bewilligt worden ſind, im Einzelfall, wie in
der „Deutſchen Steuerzeitung” ausgeführt wird, auf Antrag der
Träger bis zum 31. März 1936 verlängert wird. — Der
Reichs=
arbeitsminiſter bemerkt dazu, daß grundſätzlich gegen eine
Strek=
kung der Arbeiten bis in den nächſten Winter keine Bedenken
beſtehen, daß dieſe vielmehr durchaus erwünſcht iſt, ſoweit die
Arbeiten für ſeine Ausführung im Winter geeignet ſind und,
ſo=
weit nicht im Einzelfall beſondere Umſtände, z. B. die
Entwick=
lung der örtlichen Arbeitslage oder die wirtſchaftliche
Notwen=
digkeit einer baldigen Fertigſtellung der fraglichen Arbeit,
da=
gegen ſprechen.
Staatsſekrekär z. 2. Dr. Trendelenburg
Leiler der Reichsgruppe Induſtrie.
Infolge der aus der neubeſchloſſenen Zuſammenarbeit mit
der DAF. erwachſenden ſtärkeren Belaſtung des Leiters der
Reichswirtſchaftskammer, Präſident Hecker, hat dieſer gebeten, für
die Leitung des bisher gleichzeitig von ihm geführten Amtes
des Leiters der Reichsgruppe Induſtrie einen anderen Herrn zu
berufen. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat dieſem Wunſche
ſtatt=
gegeben und Staatsſekretär z. D. Dr. Trendelenburg zum Leiter
der Reichsgruppe Induſtrie beſtellt. Die Leitung der
Reichswirt=
ſchaftskammer bleibt nach wie vor in den Händen von Präſident
Hecker.
Kleine Wiriſchaftsnachrichken.
Der Verband Deutſcher Nähmaſchinenhändler führt vom 15.
bis 18. Juni 1935 ſeine jährlich wiederkehrende Reichstagung in
Hamburg durch. Das Intereſſe an der Hamburger Tagung wird
durch eine große Nähmaſchinen=Fachausſtellung erhöht. Der
jähr=
liche Ueberſchuß der deutſchen Nähmaſchinenausfuhr belief ſich im
Jahre 1934 noch auf rund 22 Mill. RM.
Nach einer Mitteilung des amerikaniſchen
Handelsminiſte=
riums erreichte die Goldeinfuhr der Vereinigten Staaten im
Jahre 1934 den Rekordſtand von 1187 Millionen Dollar, während
die Ausfuhr von Gold ſich auf nur 53 Millionen Dollar ſtellte.
Die Silber=Einfuhr betrug 103 Millionen Dollar und die
Aus=
fuhr 17 Millionen Dollar.
Einen beträchtlichen Rückgang der Arbeitsloſenziffer in
Eng=
land weiſt ein vom Arbeitsminiſterium veröffentlichter Bericht
aus. Am 25. März 1935 wurden in Großbritannien 1746277
Voll=Arbeitsloſe 317 910 Teil=Arbeitsloſe und 89 683
vorüber=
gehend Beſchäftigte gezählt. Damit iſt die Zahl der
Arbeits=
loſen gegenüber dem 25. Februar um 131 593 und gegenüber dem
gleichen Zeitpunkt des Vorjahres um 47 707 geſunken.
Ende März zählte die Tſchechoſlowakei 803 840 Arbeitsloſe
gegen 789 800 im Vorjahr und 878 000 vor zwei Jahren. Die
Entlaſtung beträgt im März nur 31 000 Perſonen gegen 55 000
im Vorjahr.
Diehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 11. April. Aufgetrieben waren
172 Kälber. Die Preiſe ſtellten, ſich für Kl. a) auf 57—59,
b) 55—56, c) 47—54, d) 40—46 Pfg. pro Pfund. Es wurden
verkauft in der Kl. a) 21. b) 22, c) 74, d) 34 Stück.
Marktver=
lauf: lebhaft
Mannheimer Viehmarkt vom 11. April. Aufgetrieben waren
40 Kälber, 24 Schafe, 27 Schweine, 250 Ferkel, 410 Läufer. Die
Kälber, Schafe und Schweine waren nicht notiert; es koſteten
Ferkel bis ſechs Wochen 14—18 Mk., über ſechs Wochen 19—25
und Läufer 26—32 Mk. Marktverlauf: Ferkel und Läufer ruhig.
— Am Gründonnerstag (18. April) Kleinviehmarkt. Der Markt
vom Montag, 22. April, wurde auf Dienstag, 23. April, verlegt.
Kleinviehmarkt am Donnerstag, 25. April.
Frankfurter Viehmarkt vom 11. April. Auftrieb: Rinder 7;
darunter 5 Kühe und 2 Färſen; zum Schlachthof direkt zugeführt
wurden: Ochſen 1, Kühe 3, Kälber 1310, Schafe 158. Schweine
464. Notiert wurden pro 1 Zentner Lebendgewicht in RM.:
Käl=
ber a) 59—60, b) 53—58, c) 45—52. d) 35—44: Lämmer und
Hammel a) 1. 40—45, 2. Weidemaſthammel 38—40, c) mittlere
34—37: Schafe f) mittlere 32—34, g) geringe 25—31: Schweine
a) 1. und 2. nicht notiert. b) 48—52, c) 47—51, d) 44—49. —
Marktv erlauf: Kälber lebhaft ausverkauft: Hammel und
Schafe mittelmäßig, Ueberſtand (12 Schafe); Schweine
mittel=
mäßig, zum Schluß abflauend, ausverkauft. — Der Hauptmarkt
vom Oſtermontag, 22. April, wird auf Dienstag, 23. April,
ver=
legt.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Die Berliner Börſe ſetzte heute nur ſehr zögernd ein, da
von der Bankenkundſchaft Kaufaufträge nur in kleinſtem Ausmaß
an den Markt gelegt worden waren, und die Kuliſſe
weiteſt=
gehende Zurückhaltung bekundete. Man will vermutlich erſt
einige Ergebniſſe von der heute in Streſa beginnenden Konferenz
abwarten, ehe man wieder mit größeren Transaktionen
hervor=
tritt. Die Tendenz blieb indeſſen weiter freundlich, zumal die
ſchon geſtern gemeldete erhebliche Verminderung der
Arbeits=
loſenziffer mit großer Befriedigung aufgenommen wurde und
da=
zu einige andere Wirtſchaftsmomente ſtützend wirkte. Die
aus=
führlichen Darlegungen Dr. Moslers in der heutigen
General=
verſammlung der Deutſchen Bank und Diskontogeſellſchaft, die ſich
durch größte Sachlichkeit auszeichnen, einen geſunden
Optimis=
mus nicht verkennen laſſen, haben ebenfalls einen guten Eindruck
hinterlaſſen. Intern regte ſchließlich die feſte Haltung der
Far=
benaktie an, die bei lebhafter Nachfrage um 1½ Prozent höher
einſetzte. Von den übrigen Märkten waren Montane bis ½
Pro=
zent befeſtigt. Von Metallwerten gaben Metallgeſellſchaft um 1½
Prozent nach. Im Gegenſatz zu den Aktienmärkten ſchien geſtern
der Rentenmarkt erhöhtem Intereſſe zu begegnen, namentlich für
Hypothekenpfandbriefe lagen verſchiedene Kauforders vor. Im
Verlaufe nahm die Kuliſſe auf dem zum Teil ermäßigten
Kurs=
niveau Rückkäufe vor, ſo daß allgemein Befeſtigungen eintraten.
JG. Farben ſetzten ihre Aufwärtsbewegung um 1 Prozent weiter
fort und gaben der Tendenz dadurch ebenfalls einen Impuls. Am
Rentenmarkt lagen zwar einige Kauforders vor, die indeſſen nicht
ausreichten, das Geſchäft nennenswert zu beleben.
Die Rhein=Mainiſche Mittagsbörſe hatte eine
durch=
aus freundliche Grundſtimmung, für die eine Reihe
wirtſchaft=
licher Anregungen, vor allem der beachtliche Rückgang der
Ar=
beitsloſenziffer, ausſchlaggebend war. Wenn ſich trotz der großen
Geſchäftsſtille auch im Verlaufe die feſte Kursentwickelung
be=
hauptete, ſo lag das an einigen Spezialbewegungen. Der
Be=
ginn der Konferenz in Streſa löſte zwar Zurückhaltung von
Publikum und Kuliſſe aus, doch ſind die Erwartungen für die
außenpolitiſche Entwicklung zuverſichtlich geſtimmt. Montanwerte
ziemlich vernachläſſigt, doch waren die Kurſe hier gehalten.
Stär=
ker waren Holzmann beachtet, die insgeſamt 2 Proz. gewannen.
Der Rentenmarkt blieb in ſich feſt, Altbeſitz behauptet. Im
Ver=
lauf blieb die Börſe ſtill. Feſter waren Farbeninduſtrie mit ½,
Reichsbank mit ¼ Proz. Auch der Rentenmarkt blieb freundlich.
Die Abendbörſe war faſt geſchäftslos, aber weiterhin
freundlich. Der GV.=Bericht der DD.=Bank wurde günſtig
auf=
genommen. Die ſchon etwas befeſtigten Mittagsſchlußkurſe
wur=
den teilweiſe um ½—½ Prozent noch überſchritten.
Der Eiſenſteinbergbau an Lahn, Dill u. in Oberheſſen
Die Bezirksgruppe Wetzlar der Fachgruppe Eiſenerzbergbau
berichtet: Förderung und Abſatz zeigen auch im Monat März
das nun ſchon gewohnte Bild ſtetigen Anſtiegs. Die Förderung
betrug 66 182 To. (59 782 To.), der Abſatz 69 231 (63 987) To.
bei 26 Arbeitstagen gegenüber 24 im Februar, für den die
ein=
geklammerten Zahlen gelten. Die Vorräte ſind entſprechend
wei=
ter auf rund 93 000 To. zurückgegangen. Auch die Belegſchaft iſt
weiter um rund 50 Mann auf 2690 geſtiegen. Das
Bohrpro=
gramm und die ſonſtigen Sucharbeiten werden ſyſtematiſch
fort=
geſetzt. Bis Ende März wurden in 26 Bohrlöchern, von denen
zehn noch in Betrieb ſind, insgeſamt 3208 Bohrmeter
nieder=
gebracht. Zehn Bohrpunkte waren fündig. Eingehende
Beſpre=
chungen mit dem Bureau des Wirtſchaftsbeauftragten des
Füh=
rers und Reichskanzlers, Pg. Keppler, die dieſer Tage über die
Frage der Möglichkeit der Mehrförderung von Eiſenerzen im
Bereich der Bezirksgruppe Wetzlar ſtattfanden, geben die
Hoff=
nung, daß Mittel und Wege für die Wiederinbetriebnahme von
20 bis 25 kleineren Gruben gefunden werden, wodurch nach einer
entſprechenden Einlaufszeit ſich die Monatsproduktion um über
30 000 To. heben würde. Angeſichts unſerer immer noch
drücken=
den Arbeitsloſigkeit und Deviſennot ein recht erfreulicher
Aus=
blick, im beſonderen auch für die vielen an ſolchen
Wiederauf=
nahmen intereſſierten Dorfgemeinden.
Enkwicklung und Ausſichken
de3 deurſchen Kraftjahrzeusmärties.
Das J.f.K. veröffentlicht in ſeinem neueſten Vierteljahrshein
eine umfaſſende Unterſuchung über Entwicklung und Ausſichter
des deutſchen Kraftfahrzeugmarktes. Dem Bericht iſt u. a. zu.
entnehmen, daß der Kraftfahrzeugmarkt im Jahre 1934 rung
131 000 Perſonenkraftwagen, 23 500 Laſtkraftwagen und etwa
90 000 Kleinkrafträder aufgenommen hat. Seit 1932, dem Jahn
der tiefſten Kriſe, iſt der Abſatz von Perſonen= und
Laſtkraſt=
wagen auf mehr als das Dreifache geſtiegen; die Zulaſſunger,
von Krafträdern nahmen um rd. 60 Prozent zu. Dabei hat ſich
der Auftrieb im Jahre 1934 noch verſtärkt; vor allem wurden im
dieſem Jahre auch die Laſtkraftwagen und Krafträder mit in dem
Aufſchwung einbezogen. — Die Ausſichten für die Saiſon 1935
erſcheinen weiter recht günſtig. Der ſaiſonmäßige Rückgang des
Kraftfahrzeugabſatzes im Winter 1934/35 blieb verhältnismäßis
gering. Die Zulaſſungen von Perſonenkraftwagen lagen im Jo= nur um 41 Prozent unter dem Höchſtſtand der letzten Saiſon.
während im Mai 1931 bis zum Januar 1932 der Abſatz um rund
84 Prozent zurückgegangen war. Im Laſtkraftwagengeſchäft wam
1932/33 und 1933/34 eine entſprechende Entwicklung zu beobachten.
Ein weiteres günſtiges Vorzeichen für die Saiſon 1935 iſt dem
Erfolg der Automobil= und Motorrad=Ausſtellung vom Februam
d. Js. Zu den Triebkräften, die den Aufſchwung der
Motoriſſe=
rung trugen, gehören auch die Auswirkungen, der allgemeinem
Wirtſchaftsbelebung, die auch in der neuen Saiſon die
Entwic=
lung weitertragen müſſen.
nerhörter
dſtra
Günſtiger Geſchäftsgang der 29-Bank.
Die unter dem Vorſitz von Bankdirektor Schlitter tagende=
HV. der Deutſchen Bank= und Diskonto=Geſellſchaft, Berlin, ge= debattelos die Tagesordnung für 1934. — Die
as=
ſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder wurden wiedergewählt ud
Fritz Beiendorff (Firma Günther Wagner), R. Solmaſſer unde
Gerichtsaſſeſſor Stahl neu in den A.=R. gewählt.
Vertreten=
waren 87,396 Mill. RM. Aktien mit 4 369 000 Stimmen. Ueben
das laufende Geſchäftsjahr teilte das Vorſtandsmitglied Di.
Mosler im Rahmen längerer Ausführungen mit, daß ſich der Ge= der Bank im begonnenen Jahre günſtig anlaſſe. Die
Ziffern der Debitoren und Kreditoren entwickeln ſich bei regen
Umſätzen befriedigend. Das Effektengeſchäft war lebhaft und
brachte einen angemeſſenen Nutzen.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Schramm Lack= und Farbenfabriken AG., Offenbach a. N.
Für das abgelaufene Geſchäftsjahr 1933/34 ergab ſich bei der
Ge=
ſellſchaft ein Rohgewinn von 1,22 (0,85) Mill. RM. Löhne und
Gehälter erforderten 0,35 (0,3), Unkoſten 0,64 (0,46) Mill. RM.
Nach Abſchreibungen auf Anlagen von 0,09 (0,05) Mill. RM./
verbleibt ein Reingewinn von 2630 RM., der auf neue
Rech=
nung vorgetragen wird. (Im Vorjahr Verluſterhöhung von 47 000
auf 51 000 RM). Nach dem Bericht hat die Umſatzſteigerung
an=
gehalten, allerdings ſeien die Verkaufspreiſe weiter
zurückg=
gangen.
Sektkellerei Wachenheim AG., Wachenheim. Der GV. am
28. Mai werden 8 Prozent Dividende vorgeſchlagen, wovon zwen
Prozent dem Anleiheſtock zufließen (i. V. 3 Proz. Dividende).
ien94
Rudolf kauerte
ſutanpft, die Auß
Ghauſſe geheftet.
Weiß der Himmt
Achl wak der Leriſ.
bu. Wohl befanden
füſchten Wechſel in
miſſen, daß er veripi
konte ihren Lnlel.
In einem kleine
Den Wagen ſtellten
ihre Anweſenhett ſa
fuß durch die Sta
Furcht, im nächſten
verzerrte Geſicht 2an
Die innere Unraſt
dem ſprachen ſie beit
und lächelten in eine
ſich gefunden. Lann
ſahen gedanlenverlore
„ich habe lein
Auch Hedas Geſit
Berliner Getreidegroßmarkt vom 11. April. Am
Getree=
markte erfolgten weiter nur kleine Bedarfskäufe; am hieſign
Platze iſt der Abſatz von Weizen und Roggen zu Mahlzweiten
nach wie vor ſchleppend, da die Mühlen ausreichend verſorgt ſid
und Anregungen vom Mehlmarkt fehlen. An der Küſte und an
Rhein finden auch nur mitteldeutſche Weizenqualitäten vereiſe
zelt Beachtung. Zu Futterzwecken ſind Weizen und Roggen ausu
reichend freigegeben; die Kaufluſt bewegt ſich aber auch in
rulie=
gen Bahnen, zumal weiterhin Eoſinware am Markt iſt, die untera
gleichzeitiger Lieferung von Hafer angeboten wird. Die Zufuhreirn
in Hafer und Futtergerſte halten ſich weiter in engen Grenzeun
und das Geſchäft bleibt ruhig. Für Braugerſten bekunden dies
Brauereien keine Kaufluſt, ſo daß die Verwendungsmöglichkeitm
auf Induſtrie= und Futterzwecke beſchränkt bleiben. Roggenſcheine
weiter ruhig.
Berliner Kursbericht
vom 11. April 1935
Deviſenmarkt
vom 11. April 1935
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llohzd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl
Mie
89.25
89.25
32.25
33.25
36.625
128.75
115.125
93.—
116.50
148.50
128,625
105.25
Met Heee
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund 1
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke.
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Niee
147875
121.—
105.75
94.
125.—
90.75
111.75
91.375
107.375
77.25
73.50
Weenene
Polyphonwerke
Rütgerswerke 1
Salzdetfurthg ali 1
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerk
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Bogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke .
Nf
10.25
109.50
186.55
35.50
79.375
113.—
86.—
13.75
125.875
58.—
121.50
111.50
140.—
Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemark
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
D
Tägypt. *
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1eanad. Doll.
100 Kronen Is
100 Gulden
12.Sta.
100 eſtl. gr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
D
12.33
0.658
41.9s
0.301
3.047
2.472
53.42
ſet.1i0
12.03
68. 43
5.315
15.38
2.354
167.48
54.45
12.36
0.662
42.06
0.203
3.053
2.478
53.82
81.26
12.06
68.57
5.325
16.42
2.358
167.82
54.55
Italien
Japan
Jugoſlawien 1
Lettland.— 1
Norwegen
Oeſterreich
Portugal 1
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei.
ungarn
Uruguah
Ve=, Staaten
Währung (
100 Lire
1 Yeu
100 Dinar
100 Lats
100 gronen
100 Schilling
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1 türk. 2
100 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar
Geld Briel
0.703
5.649
80.32
60.46
10.32
62.04
80.72
33. 69 *
10.375
1.579
20.68 lad mSl
anc
sa
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6a VEl
48.95 MBcl
19U
1.oi9
2.104
NNS
7650
Kere
Hira
Durmſtädter and Karionatoant Suriftabt, Fihiate drt Presoker Bün
Frankfurter Kursbericht vom 11. April 1935.
„Keenee
Gr.IIp. 1934
„ „ „ 1935
„ „ „ 1936
„ „ „ 1937
„ „ 1938
„ Gruppel .."
103:,
107.25
107
106-,
105.3
105.9
5% Dtſch. Reichsanl.
90Intern., v. 30
4½ %Baden v.27
4½%Bayern v. 27
Heſſen. v. 28
„ .. v. 29
2 Preuß. b. 28
4½ %Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
100
97.4
101-,
95.5
R
95.75
97.5
107.5
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6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......."
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze .......
4½%......
Dtſch. Anl. Ausl.
*, Ablöſung. .
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ...
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin .v.24
4½%Darmſtadt ..
½ %Dresdenv. 26
4 ½% Frankfur : 26
4½%Geidelberg 26
4½%Mginz. . ...
4½%Mannheim27
4½%0 München 29
4 1 %Wieshaden 28
4½½Heſſ. Landesb
1½½ „ Goldoblig.
100.8
100.75
99.9
112.1
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434%0
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4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblig.
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Dt. Komm. Sam=
„mel=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser. I
FAusl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
100.25
94.75
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94.25
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98
96
100.25
115
129
21.5
90.25
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96
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Lig.=Pfbr.
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5½% „Lig.=Pfbr.
4½%o Goldoblig.
4½%0 Frkf. Pfb.=B
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4½%Wttb. Hyp. B
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94.5
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98.5
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Freitag, 12. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 102 — C
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199 Ball.
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1934.
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O (Nachdruck verboten)) r g—s"
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TRff 4.
Sein Geſicht verzerrte ſich in hilfloſer Wut.
Heda nahm die Hand Rudolfs, der teilnahmslos die Dinge
er ſich hatte ergehen laſſen. Sie wandte ſich um und ſchritt
Awon, — Rudolf folgte ihr willenlos.
Als ſie ſich einmal umwandte, ſtand Danielewſki immer aoch
uf der Mitte des Weges und ſtarrte ihnen nach. „Wir dürfen
eine Zeit mehr verlieren”, flüſterte ſie, mehr zu ſich ſelbſt.
16. Kapitel.
Mit unerhörter Geſchwindigkeit raſte Rudolf Bertolonis
Lagen die Landſtraße von Travemünde nach Lübeck zurück, die
Crauſſee nach Hamburg.
Rudolf kauerte über dem Steuer, die Hände um den Volant
errampft, die Augen fiebrig auf das eintönige Grau der
Fauſſee geheftet.
Weiß der Himmel — ſie durften keine Zeit mehr verlieren.
ohl war der Termin, da der Selbſtmord fällig geweſen,
vor=
e Wohl befanden ſich die Urkunden, der Vertrag und die
ge=
älſſchten Wechſel in Hedas Handtaſche. Wohl mußte Danielewſki
bifſen, daß er verſpielt hatte. Aber er würde ſich rächen. Heda
uirnte ihren Onkel.
In einem kleineren Hotel in Hamburg nahmen ſie Wohnung.
dim Wagen ſtellten ſie in einer nahen Garage unter. Er hätte
ihte Anweſenheit ja am eheſten verraten. Später gingen ſie zu
f1ß durch die Stadt, ſcheu, wie Verbrecher. Immer voller
frrcht, im nächſten Augenblick das häßlich grinſende, drohend
etizerrte Geſicht Danielewſkis zu ſehen.
Die innere Unraſt und fieberhafte Ungeduld quälte ſie,
Trotz=
ſem ſprachen ſie beide kein Wort. Manchmal ſahen ſie ſich an
m. lächelten in einem Schimmer von Glück; endlich hatten ſie
ſch gefunden. Dann erſtarb das Lächeln wieder und beide
ihen gedankenverloren, grübelnd aneinander vorbei.
„Ich habe kein Geld mehr!” Rudolf ſah Heda hilflos an.
Auch Hedas Geſicht bewies Faſſungsloſigkeit. „Ich habe auch
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eC
keines mehr!” Hedas Stimme merkte man an, daß ſie am liebſten
geweint hätte.
„Tja”, meinte Rudolf nachdenklich. „Dann bleibt nur eines:
wir verkaufen den Wagen, und ich verſuche ſo ſchnell wie
mög=
lich Geld zu verdienen.”
Jetzt, in der Zeit größter Arbeitsloſigkeit?” warf Heda ein.
„Es wird nicht leicht ſein, Rudolf.”
Er nickte. „Leicht nicht, aber es muß gehen.”
Sie überlegten gemeinſam, alle Möglichkeiten wurden
be=
ſprochen, die eine verworfen, die andere zurückgeſtellt.
„Du darfſt den Wagen nicht verkaufen”, meinte Heda
ſchließ=
lich energiſch. Das hat keinen Sinn. Soweit ſind wir noch
nicht. — im Gegenteil, der Wagen ſoll uns helfen, Geld zu
ver=
dienen . . .
„Ich werde eine Vertretung übernehmen”, unterbrach ſie
Ru=
dolf zuſtimmend. „Dann kann ich den Wagen gut gebrauchen.
Morgen werde ich anfangen und mich nach einer Vertretung
um=
ſehen — es braucht ja nicht gerade die Vertretung eines
Meſſer=
putzmittels zu ſein ..
Sein Optimismus ſteckte an.
„Ich habe einen Plan”, ſagte Heda endlich. „Ich bin
aber=
gläubiſch, ich verrate nichts davon, ehe alles geklappt hat. Leihſt
du mir morgen für zwei Tage deinen Wagen, Rudolf?‟
Er ſah ſie fragend an. „Bitte”, drängte Heda. „Es iſt
be=
ſtimmt eine gute Idee.‟ Da ſtimmte er zu.
Eine lange Pauſe entſtand, Rudolf war aufgeſtanden, er
ſchritt mit großen Schritten hin und her. Dann blieb er vor
Heda ſtehen, ſah ſie traurig an.
„Was haſt du, Rolf?” fragte Heda erſchrocken.
„Nichts, Heda,, wehrte er ab. „Ich überlege nur, ob ich
recht damit tue, daß ich dich jetzt an mich binde, jetzt, da ich arm
und mittellos bin?”
Auch Heda ſtand auf. Die Freude war in ihrem Geſicht
er=
loſchen.
„Warum ſprichſt du ſo, Rolf?” fragte ſie traurig. „Freuſt du
dich nicht, daß vieles überwunden iſt?‟
„Doch, Heda, ich freue mich. Aber es iſt ſo ſeltſam —
„Rolf!” Sie ſchlang ihre Arme um ihn.
Er ſtreichelte ſie.
Sie fuhr am nächſten Morgen ab.
Rudolf Bertoloni wollte die Tage Hedas Abweſenheit nicht
unbenützt verſtreichen laſſen. Er war voller Hoffnung und
Zu=
verſicht, daß er gleich nach Hedas Abfahrt das Hotel verließ, ein
Notizbuch mit Adreſſen in der Taſche. Namen waren ihm von
ſeiner Tätigkeit bei ſeinem Vater her noch in Erinnerung —
er ergänzte ſie vor ſeinem Weggang an Hand des Adreßbuches.
Sein Geld war knapp, trotzdem leiſtete er ſich wegen der
Zeit=
erſparnis eine Taxi.
Noch hatte er keine feſte Vorſtellung von der Art der
Poſi=
tion, um die er ſich bewerben wollte. Seine praktiſche Tätigkeit,
die er in dem Büro ſeines Vaters abſolvierte, ſeine
Sprachkennt=
niſſe ſollten ihm helfen, — vielleicht auch ſein Name. Aber ſchom
die erſte Firma — ein Großexportunternehmen — wurde zur
Enttäuſchung. Man empfing ihn liebenswürdig, zuvorkommend.
Der Name ſeines Vaters öffnete die Türen, als er aber ſeine
An=
liegen vorbrachte, zuckte man bedauernd mit den Achſeln.
Aus=
geſchloſſen. Vollkommen unmöglich. Man baute ſeit Monaten ab,
höher bezahlte Angeſtellte kamen überhaupt nicht in Frage. Als
Rudolf einwandte, daß er auch mit einem beſcheideneren Poſten
zufrieden wäre, überhörte man das gefliſſentlich. Die
Liebens=
würdigkeit war merklich abgekühlt, als er ſich dann verabſchiedete,
Rudolf ließ ſich durch die erſte Enttäuſchung nicht
beein=
fluſſen. Er ging weiter. Zu einer Großbank, deren erſter
Direk=
tor als Gaſt im Bertoloniſchen Haus in Frankfurt geweſen —
der Direktor war verreiſt. Bei einer Schiffahrtsgeſellſchaft war
der Perſonalchef in einer Konferenz und konnte nicht geſtört
wer=
den. In einer Privatbank verſah man Rudolf mit guten,
billi=
gen Ratſchlägen, ein Reedereibeſitzer lachte Rudolf aus, als ihm
dieſer ernſthaft erklärte, er ſuche eine Stellung. „Sie, der Sohn
des alten Bertoloni? Hahaha, ein guter Witz ...!"
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette;
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich; Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. III. 35. 20762. Druck und Verlag: 2. C. Wittich
Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für uwverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
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