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dus Telegramn
am ſelben Aben
Mißtrauen nit
Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart?, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 101
Donnerstag, den 11. April 1935. 197. Jahrgang
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Um die Zukunft (uropas.
Sowjekrufſiſch=franzöſiſche Verſtändigung über ein Milikär=Abkommen.
Memel ein Prüfſkein für Skreſa und Genſ.
* Von Streſa bis Genſ.
he
Iungen
packende
Mirnee4
Die Regierungschefs Englands, Frankreichs und Italiens ſind
. Streſa eingetroffen, die Beſprechungen können alſo beginnen.
Fär England werden ſie zunächſt den Charakter einer neuen diplo=
Unntiſchen Patrouille beſitzen. Die Engländer werden
Erkundigun=
zem einziehen und ſich informieren. Da ſowohl die Franzoſen
Wals auch die Italiener Denkſchriften für Streſa und
ür Genf ausgearbeitet haben, blieb für die Engländer
richts anderes übrig, als frei und ungebunden in die Be=
Esüh0 ekungen hineinzugehen. Sie werden alſo in Streſa das Terrain
IAordieren.
Da ſich an Streſa die Genfer Ratstagung anſchließt, müſſen
ur uns natürlich darauf einſtellen, daß die
Miniſterzuſammen=
umft irgendetwas zutage fördert, wobei es zunächſt gleichgültig iſt,
e die Beteiligten harmonieren und ob ſie mit dem, was als Er=
Snis zu verbuchen ſein wird, zufrieden ſein können. Die
Fran=
hioſen wollen unter allen Umſtänden eine Ver=
Iiteilung der Wiedereinführung der allgemei=
Iiſen Wehrpflicht durch den Völkerbund
herbei=
hie hren. Sie haben ſchon den entſprechenden
Entſchließungsent=
varf ausgearbeitet, aber eine Verurteilung Deutſch=
11zenc llnds läßt ſich nicht ohne weiteres übers Knie
echen, wenn man nicht alles, was in den
letz=
en Wochen erreicht worden iſt, in Frage ſtellen
er gar verneinen will. Es geht ſchließlich um etwas
nihr als um den Schritt Deutſchlands vom 16. März. Es ſoll ein
Yollektives Sicherheitsſyſtem aufgebaut werden, für
es von allen Seiten Vorſchläge und Anregungen vorliegen. Auch
Onutſchland hat ſich ſehr eingehend geäußert und praktiſche An=
Veungen gegeben, die von der „Times” am Vorabend von Streſa
norh einmal unterſtrichen worden ſind. Die „Times” zeichnen ſich
urch ihre Beziehungen zur engliſchen Regierung aus. Wenn ſie
Aorent feſtſtellen, daß in den deutſchen Forderungen
ſiuchts grundſätzlich Unvernünftiges enthalten
ei. dann darf man daraus ſchließen, daß England dem
deut=
o en Standpunkt ein beſtimmtes Maß an
Ver=
ſtirndnis entgegenbringt und ſicher gewillt iſt,
rfdie übrigen Mächte in einem Sinn
einzuwir=
ein, der den deutſchen Intereſſen entſpricht.
Aber die Dinge liegen im Augenblick noch ſo, daß gewiſſe,
ern Anſchein nach
unüberwindliche Gegenſähze in Streſa
erhanden ſind und daß erſt einmal nach einer Form
eſucht werden muß, um die auseinandergehenden
Mei=
tungen auf einen gemeinſamen Nenner zu bringen. Wobei jedoch
vieder nicht vergeſſen werden darf, daß man Deutſchland
er den Kopf ſtoßen würde, wollte man ſo etwas
oie eine gemeinſame Front aufrichten und den
Ferſuch machen, Deutſchland vor vollendete
Tat=
aſchen zu ſtellen, die es anzunehmen oder
abzu=
elhnen habe. Damit wäre der bisherige Zuſtand unter=
(nauert, den wir durch Verwirklichung einer echten Gleichberech=
Leber
ſigung überwinden wollen. Außerdem wird ſich nicht beſtreiten
Vaſſ en, daß ein derartiges Verfahren einer
Ein=
reiſung Deutſchlands gleichkäme, die England nicht
Udümſcht und immer wieder abgelehnt hat. Sir John Simon wird
IIſo in Streſa keinen leichten Stand haben, denn neben dem
Ab=
hlnuß des erſten Abſchnittes der neuen europäiſchen Sicherheits=
Tolnitik ſoll auch die Genfer Tagung in irgend einer Form
vorbe=
leicet werden, die keine neue Spannung heraufbeſchwört. Wenn
Ich allerdings jetzt in Streſa ſo etwas wie ein Direktorium des
öckkerbundes auftut, das von ſich aus beſchließt, was der Völker=
und nachher zu beſtätigen hat, dann iſt das ſchon eine Sache, die
1it alle Freunde des Völkerbundes und für die Verteidiger der
ſöllkerbundsidee abſolut untragbar iſt. Wir wiſſen aber, daß
Iſe Engländer nach wie vor auf den Völkerbund ſchwören und
us, ihm wieder eine Einrichtung machen wollen, die jeder Nation
llchrtung einflößt. Rein äußerlich betrachtet, treffen ſich in die=
Oee1 =Um Punkt die Engländer und die Franzoſen. Auch Frankreich
ill mit aller Gewalt dem Völkerbund wieder eine vorherrſchende
ſtllung geben. Nur
bie Franzoſen denken noch immer in der
Ver=
gangenheit und ſehen in dem Völkerbund eine
Gemeinſchaft der Siegerſtaaken.
lſie möchten auch jetzt wieder Genf zur Schlüſſelſtellung der
euro=
ſiſchen Politik machen, jedoch in einem Geiſt, den wir ſtets ab=
Ile hnt haben und der ſchließlich zu unſerem Austritt führte.
Wenn es richtig iſt, daß die Franzoſen und Ruſſen
ſch ſoeben über Artikel 10 (Territoriale Unantaſtbarkeit)
In) Artikel 16 (Maßnahmen gegen den Angreifer) des Völker=
Inosſtatuts geeinigt haben, dann ſo in einem Sinn, der dem
wäihnten Genfer Geiſt entſpricht. Dann müſſen wir in dieſer
ſerßtändigung über die franzöſiſch=ruſſiſche Marſchroute eine
Er=
werung der Geſamtſituation erblicken, die empfindlich ins
Ge=
ſicht fällt. Dieſe Artikel enthalten zwar im Grunde das, was
ich, in irgend einer Form in einem europäiſchen Friedenspakt
im Ausdruck kommen wird. Sie haben aber bisher nicht die
krimgſte Bedeutung, weil einmal von den Siegerſtaaten ſelbſt
ſe Autorität des Völkerbundes in Stücke geſchlagen wurde und
eil man zum anderen durch die zahlloſen Bündniſſe und Pakte
ſche nur dieſen Teil des Völkerbundsſtatuts, ſondern den
Völker=
lind überhaupt entwertete.
Woran allerdings die Franzoſen nicht gern
tinnert ſein wollen, das iſt
der Reviſionsparagraph im Skakuk, der Arkikel 19.
Seine Anwendung hat Frankreich gemeinſam mit ſeinen zahlloſen
Bundesgenoſſen und Intereſſenten immer wieder beharrlich
ab=
gelehnt. Es hat damit erreicht, daß in Genf nur eine
Po=
litik getrieben wurde, die das Beſtehende
er=
hielt, dagegen auf die Lebensnotwendigkeiten
Dr. Goebbels
Foro: Dahn
spricht
heute abend 20 Uhr in der
Festhalle in Frankfurt/ M. über
die aktuellsten Tagesfragen
der Völker nicht die geringſte Rückſicht nahm. Sie
erreichten, daß namentlich bei der Behandlung
deut=
ſcher Angelegenheiten immer wieder eine nicht
zu überbietende Einſeitigkeit in die
Erſchei=
nung trat, die uns ſchließlich aus Genf vertrieb, weil es für
uns ein unerträglicher Zuſtand war, mit jeder Klage und
Be=
ſchwerde auf Unſachlichkeit und Unaufrichtigkeit zu ſtoßen, für die
es nichts anderes gab als die Erhaltung des in Verſailles
ge=
ſchaffenen Zuſtandes. Will man uns in den Völkerbund
zurück=
holen, dann gilt es nicht nur auf den Paragraphen 10 und 16
herumzureiten, dann muß auch ſchon dafür geſorgt
wer=
den, daß der Artikel 19 zu ſeinem Recht kommt,
deſſen Anwendung allein Ungerechtigkeiten
beſeitigt und den Frieden ſichert.
Hinzu kommt, daß allerdings
in Genf auch eine geiſtige Wandlung einkreken muß
und daß künftig alle zu behandelnden Probleme nicht vom
Stand=
punkt der Siegerſtaaten aus, ſondern von dem an der
Aufrecht=
erhaltung des Friedens intereſſierten Menſchen aus zu löſen ſind.
In den Unterhaltungen zwiſchen dem Führer und Sir John
Si=
mon hat Adolf Hitler auch keinen Zweifel, darüber aufkommen
laſſen, wie wir uns den neuen Geiſt in Genf vorſtellen. Aber
nicht wir ſind es, die dieſem Geiſt zum Sieg zu verhelfen haben,
das ſind die anderen Staaten, die auch bisher in Genf den Ton
angaben. Zeit genug iſt in Streſa und anſchließend in Genf
vor=
handen, um ſich mit dieſer ſehr weſentlichen Seite der europäiſchen
Sicherheitspolitik zu beſchäftigen, zumal es verſchiedene aktuelle
Anläſſe gibt, die für uns Gradmeſſer der geiſtigen Einſtellung
beſtimmter Großmächte ſind. Wir erinnern an das
Memel=
problem, mit dem man ſich in Streſa neben anderen Fragen
zu beſchäftigen haben wird. Memel iſt für uns
vordring=
lich. Das weiß Sir John Simon ebenſo wie die übrigen
Staats=
männer. Memel iſt für uns der Prüfſtein für die
Ueberwindung der Einſeitigkeit, wie ſie bisher
vorherrſchte, der Prüfſtein für die Vertragstreue
und Gerechtigkeit und damit letzten Endes auch für die
Gleich=
berechtigung Deutſchlands im Kreis der Nationen.
*Vor Streſa.
Englands Rolle in Streſa.
Von unſerem (O=Korreſpondenten
London, 9. April.
Die Konferenz von Streſa iſt wohl von Muſſolini
ein=
berufen worden. Aber der Duce wird auf ihr, obgleich ohne
Zweifel der dekorativſte, ſo doch keineswegs der wichtigſte Akteur
ſein. Die bei weitem wichtigſte Rolle wird in
Streſa England ſpielen. Es iſt daher begreiflich, daß
die Welt zur Zeit dieſem neuen Auftreten Englands mit großer
Spannung entgegenſieht. Die Spannung wäre noch größer, wenn
nicht in den letzten Wochen bereits längere Abſchnitte aus dem
Inhalt dieſer Rolle zur Verleſung gekommen wären. Die Stücke,
die England durch den Mund ſeiner Sprecher in Berlin,
Mos=
kau, Warſchau und Prag vortragen ließ, ſind allerdings bloß
fragmentariſch. Aber zuſammen ergeben ſie immerhin ein
leid=
liches Ganze. Und ſie laſſen das, was von engliſcher Seite nun
in Streſa vorausſichtlich vorgeſchlagen werden wird, mit
ziem=
licher Sicherheit erraten.
Als erſtes Ergebnis der Gaſtreiſen der britiſchen Miniſter
ſteht feſt, daß England ſich der Wichtigkeit der
Rolle, die esnun in Europa zu ſpielen hat
end=
gültig bewußt iſt. England iſt in den letzten Jahren
wiederholt der „Schiedsrichter” der „Vermittler” der „ehrliche
Makler” uſw. Europas genannt worden. Das entſprach in den
Zeiten, da England trotz Teilnahme an internationalen
Kon=
ferenzen und Völkerbundstagungen, letzten Endes doch an ſeiner
„Splendid Iſolation” feſthielt, nur ſehr begrenzt der
Wirklich=
keit. Heute jedoch, da es ſeine Reſerve in erſtaunlich
weit=
gehendem Maße aufgegeben hat, ſind das keine leeren Worte
mehr. Dieſe neue Politik iſt England ferner durch die Erkenntnis
erleichtert worden, daß ſein Preſtige in der Welt heute
höherdennje daſteht. Dieſe Erkenntnis iſt, ſo merkwürdig
es klingt, für viele Engländer eine Art Offenbarung. Denn auch
hierzulande gibt es Leute die, von Minderwertigkeitskomplexen
geplagt, der Meinung ſind, daß „England tief darnieder liegt”
und daß ſein Anſehen in der Welt „keinen Farthing mehr wert
iſt‟. Die Reiſen der britiſchen Miniſter haben nun England
eines anderen belehrt. Es hat erkannt, daß die Aktien keines
anderen Landes in Europa heute ſo hoch ſtehen, wie gerade
die=
jenigen Englands. Ja, die Reiſen Sir John Simons und Mr.
Anthony Edens haben zur Feſtigung des britiſchen Preſtiges
in der Welt noch ein weſentliches beigetragen. In allen Ländern
bringt man heute England weitgehendſtes Vertrauen entgegen.
Man glaubt an die Ehrlichkeit und Unparteilichkeit ſeiner
Frie=
denspolitik. Und alle Welt ſchaut zu England als derjenigen
Macht die heute den Schlüſſel zur Löſung des europäiſchen
Friedensproblems in Händen hält.
Welche Mittel und Wege ſieht nun England zur Löſung
dieſes Problems vor ſich? Zunächſtdie Schaffungeiner
ruhigeren und nüchterneren Atmoſphäre. Eine
der weſentlichſten Urſachen der ſcharfen Zuſpitzung der
euro=
päiſchen Lage während der letzten Wochen war doch der Umſtand,
daß im Ergebnis der Veröffentlichung des engliſchen
Weiß=
buches, der Rückkehr Deutſchlands zur allgemeinen Wehrpflicht
und der franzöſiſchen, italieniſchen und ruſſiſchen
Rüſtungs=
demonſtrationen überall die Gefahr eines neuen Krieges reichlich
übereilt an die Wand gemalt wurde. Vor allem die auf eine
Iſolierung und Einkreiſung Deutſchlands hinarbeitenden
Ele=
mente bedienten ſich des Kriegesgeſpenſtes mit ebenſoviel Freude
wie Geſchick. In dieſen Machenſchaften ſah England, falls ſie
ungehindert weitergetrieben würden, mit Recht eine gefährliche
Entwicklung. Dieſe galt es vor allem zu bekämpfen. Und Sir
John Simon und Mr. Anthony Eden machten denn auch ſofort
nach ihrer Rückkehr nach England bezeichnenderweiſe in erſter
Linie die Feſtſtellung, daß, obgleich die Lage in Europa gewiß
ernſt ſei, von einer eminenten Kriegsgefahr dennoch keine Rede
ſein könne. Mit nicht geringerer Beſorgnis als das törichte
Gerede von der Unvermeidlichkeit eines neuen Krieges verfolgt
England diejenigen europäiſchen Beſtrebungen, die auf eine
Bildung von Allianzen und feindlichen
Staaten=
blocks gerichtet ſind. Dieſes war ſchließlich der Hauptgrund,
weshalb England den Oſtpaktplänen von Anfang an mit ſo viel
Skepſis entgegen trat. Nun regiſtriert es mit unverkennbarer
Erleichterung die als direktes Ergebnis der Reiſen Mr. Edens
erfolgte Beſeitigung dieſes Gefahrenmoments. „Der Oſtpakt, wie
bisher geplant, iſt tot” ſchreiben die „Sunday Times‟. Die
Gründe für dieſe engliſche Befriedigung über das ſanfte
Hin=
ſcheiden des Oſtpaktes ſind verſtändlich: rſte Vorausſetzung einer
„Locarno”=Verſtändigung iſt Einverſtändnis der Beteiligten mit
dem Status quo; dieſe Vorausſetzung fehlt im Oſten Europas
vollkommen; jedermann weiß, daß die Zuſtände in Oſteuropa
noch lange nicht endgültig geregelt ſind. Von der
Unvermeid=
lichkeit kommender Aenderungen im Oſten Europas iſt man in
England überzeugt. Und in der Ablehnung der Oſtpaktpläne
ſieht England daher keinen Beweis eines ſchlechten Willens
ſeitens Polens und Deutſchlands und nicht den Beweis einer
Uinmöglichkeit, dieſe beiden Länder in ein Syſtem einer
kollek=
tiven Friedensſicherung einzufügen. Vorausgeſetzt, daß dieſes
wirklich dem Frieden dient und nicht bloß ein Deckmantel für
verborgene Militärbündnisſyſteme iſt.
Angeſichts der großen Schwierigkeiten, auf die England bei
ſeiner kürzlichen Prüfung der Lage in den Hauptſtädten Europas
geſtoßen iſt, wird von engliſcher Seite nun immer mehr der
Plan in den Vordergrund gerückt, ſtatt der regionalen Pakte,
einen geſamt=europäiſchen Kollektivvertrag
mit Anſchluß an den Völkerbund abzuſchließen.
Bericht über die Hochzeilsfeierlichkeiten
des preuß. Miniſterpräſidenken General Göring
auf Seile 8
e 2 — Nr. 101
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 11. April 1935
Dieſer Plan, den England vorausſichtlich in Streſa vorbringen
dürfte, ſcheint England annehmbarer als der Oſtpakt und die
anderen Allianz=Kombinationen, weil er, wie der „Daily
Tele=
graph” ſich ausdrückt, „weniger ſtarr, dafür aber
weitumfaſſen=
der” wäre. Der Abſchluß eines ſolchen geſamt=europäiſchen
Kollektivvertrages iſt nach engliſcher Anſicht jedoch offenſichtlich
nur unter zwei Vorausſetzungen möglich: die eine Vorausſetzung
iſt die Rückkehr Deutſchlands in den Völkerbund. Zu einem
ſol=
chen Schritt bemüht man ſich denn jetzt auch auf engliſcher Seite
Deutſchland goldene Brücken zu bauen. Die Anwendung von
Verſailler Methoden Deutſchland gegenüber lehnt England ganz
entſchieden ab. Man weiſt darauf hin, daß die Frage der
deutſchen Gleichberechtigung durch Einführung der allgemeinen
Wehrpflicht de facto erledigt ſei und daß Deutſchland daher
nun als völlig gleichberechtigtes Mitglied in den Völkerbund
zurückkehren könne. Auch diejenigen Bedingungen, die Hitler, den
„Times” zufolge, angeblich Sir John Simon mitgeteilt hat,
und die ſich auf die Stärke der deutſchen Rüſtungen, die
Kolo=
nial=Mandate und ähnliche Fragen beziehen, betrachtet England,
„obwohl als ziemlich hoch gegriffen, ſo doch nicht als
unver=
uünftig und die Möglichkeiten einer Verſtändigung nicht
aus=
ſchließend”. England zeigt alſo hier dem nationalſozialiſtiſchen
Deutſchland gegenüber ein großes Maß von Entgegenkommen.
Dieſe Linie wird es vorausſichtlich auch in Streſa befolgen.
Aber es erwartet gerade auch in dieſer Frage d. h. in der
Frage der Rückkehr Deutſchlands in den Völkerbund,
Ent=
gegenkommen von deutſcher Seite. Und der „prodeutſchen”
Poli=
tik Englands ſind gerade hier ſehr beſtimmte Grenzen gezogen.
Die zweite Vorausſetzung des Abſchluſſes eines
geſamt=
europäiſchen Kollektivvertrages liegt bei England ſelbſt. Es
wäre Englands Bereitwilligkeit, in Europa neue, über die
Locarnoverpflichtungen hinausgehende
Ver=
pflichtungen auf ſich zu nehmen. Hiermit iſt man
glücklich wieder dort angelangt, wo man 1924, als das
konſer=
vative England das Genfer Protokoll unſeligen Angedenkens zu
Grabe trug, ſtehen geblieben war. Im Laufe von ganzen zehn
Jahren hat England ſich unter den verſchiedenen Regierungen
gegen eine ſolche Ausdehnung ſeiner europäiſchen
Verpflichtun=
gen beharrlich gewehrt. Heute ſchreiben die „Times” zu dieſer
Frage den geheimnisvollen Satz: „Eine Abneigung gegen im
voraus einzugehende Bindungen verpflichtet England nicht
not=
wendigerweiſe zur Tatenloſigkeit.‟ Das Geheimnis, das ſich
hinter dieſem Satz verbirgt, ſtellt allem Anſchein nach jene
Ueberraſchung dar, die England vorderhand noch aufſpart, um
ſie auf der Bühne von Streſa bei Antritt ſeiner dortigen
Hauptrolle auszuſpielen. Wird ſie in einer Wiederbelebung des
Geſpenſtes des Genfer Protokolls oder in einer nochmaligen
Niederknüppelung des bereits Totgeglaubten beſtehen? Auf dieſe
Frage erteilt England vorläufig nur die traditionelle Antwort:
„Wait and see".
*
Seiſchen Aoefftaen a. Miiterearopil.
Von unſerem F=Korreſpondenten.
Rom, 9. April.
Mit dem Herannahen der Konferenz von Streſa ſtellt ſich
immer deutlicher die Frage nach den Zielen der italieniſchen
Politik. Dabei erhebt ſich die andere Frage nach dem wahren
Charakter der gegenwärtigen militäriſchen Vorbereitungen
Italiens in immer neuen Problemſtellungen. Gegen Abeſſinien
oder gegen wen ſonſt? Man hat hier aus den Meldungen über
Edens Rundfahrt nach Warſchau und Prag wohl entnommen,
daß man den Brei etwas abkühlen laſſen muß, daß am Tage
nach Streſa vermutlich die Fluggeſchwader noch nicht gleich
Kehrt nach Norden machen werden, und ſich entſchloſſen, die
Be=
geiſterung für Bomben und Brand zu dämpfen. Es iſt milder
im Zeitungswalde geworden, im Gegenſatz zur winterlichen
Kälte im römiſchen Frühling. Die Photos von jubelnd
aus=
ziehenden Truppen oder ſolchen Heroen, die es werden möchten,
ſind rar geworden. Man nimmt Rückſicht auf den
Fremden=
verkehr zu Oſtern und auf,die notwendige Ruhe für Streſa.
Nur die Meinung verſtärkt ſich, daß es mit Abeſſinien
ernſter gemeint iſt als man zunächſt glaubte. Aber der wahre
Ernſt kann auch erſt zum Herbſt ſich zeigen; bis dahin hat die
Regenzeit in Afrika eine unüberwindliche Pauſe erzwungen.
Was kann bis zu dieſem Zeitpunkt noch alles erfolgen?
Und wie wenig wird man berichten können, was wirklich den
Tatſachen um Abeſſinien entſpricht. Nur eine kleine Meldung
aus Eritrea, der italieniſchen Kolonie am Nordoſtrande des
afrikaniſchen Kaiſerreiches, wirft ein ſchwaches Licht auf eines
der Motive für italieniſche Hoffnungen betreffs der denkbaren
Beute in Abeſſinien. Man teilte mit, daß in Eritrea ſich die
Gewinnung von Gold an beſtimmten Vorkommen erfreulich
ge=
hoben habe, und daß jetzt ein beachtlicher Export von Gold zu
verzeichnen ſei. Nun liegen auf dem Wege nach Addis Abeba,
ſüdlich vom italieniſchen Asmara, aber auf abeſſiniſchem Ge=
Heſſiſches Landestheaker.
Aida.
Großes Haus. — Mittwoch, den 10. April.
Die geſtrige Aufführung von „Aïda” leitete als Gaſtdirigent
Curt Kretzſchmar von den Städtiſchen Bühnen Frankfurt
a. M. — Durch eine ſehr ſichere Beherrſchung der Partitur
ge=
wann der Dirigent raſch ausgezeichneten Kontakt mit der Bühne,
auf den es ihm ſichtlich beſonders ankam. Er paßte ſich in hohem
Maß den Sängern an, gab jeden Einſatz. Auch die Chöre hatte er
gleichfeſt in der Hand. Dem Orcheſter war er ein ebenſo ſicherer
wie temperamentvoller Führer. In der Geſtaltung der geſamten
Partitur hielt er in ſehr kluger Weiſe an den Partien mit minder
lebhaftem inneren oder äußeren Geſchehen zurück, um dann alles
Temperament in großen Steigerungen und ſtarken Ausbrüchen
ein=
zuſetzen und Sänger und Orcheſter zu höchſter Leiſtung zu reißen.
Dadurch war die ganze Aufführung von beſonderer Spannung
getragen.
Für den erkrankten Herrn Joachim Sattler ſang Bodo
Greverus vom Staatstheater Wiesbaden den Rhadames. Er
brachte für dieſe Rolle die paſſende Erſcheinung, ein ſehr
gewand=
tes, ſicheres Spiel und eine Stimme mit, die mit zunehmender
Wärme der Geſtaltung ſich zu freier Schönheit entfaltete und
beſonders in der nächtlichen Szene am Nilufer ſehr gut zur
Gel=
tung kam.
Der Beifall war für alle bei der Geſtaltung der Aufführung
A. H.
mitwirkenden Künſtler ſehr lebhaft.
Mozark-Verein / Inſtrumenkal=Verein
Darmſtadt.
Städtiſcher Saalbau. — Mittwoch, den 10. April 1935:
Abſchiedskonzert Friedrich Rehbock.
Friedrich Rehbock ſcheidet vom Mozart=Verein! Seit 30
Vom Tage.
III.
Der Präſident der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr.
Goebbels, hat den Parteigenoſſen Karl Melzer zum Mitglied des
Präſidialrates der Reichsfilmkammer ernannt.
Staatsrat Dr. Furtwängler hatte vor einiger Zeit um einen
Empfang beim Führer und Reichskanzler nachgeſucht. Der
Emp=
fang fand am Mittwoch ſtatt und ergab volles Einvernehmen.
Am Donnerstag mittag 13 Uhr 15 Min. treffen in Berlin
16 ſchwediſche Bauernführer und Reichstagsabgeordnete ein, die
eine Studienreiſe durch Deutſchland machen und insbeſondere die
agrariſchen Verhältniſſe Deutſchlands kennenlernen wollen.
Der Polizeipräſident von Danzig hat die „Danziger
Volks=
ſtimme” auf Grund der Rechtsverordnung betr. Maßnahmen zur
Erhöhung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung vom 30. Juni
1933 mit ſofortiger Wirkung auf fünf Monate verboten.
Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” hat Bahia am Mittwoch
überflogen.
Die griechiſche Regierung hat ihre Geſandten in Warſchau,
Sofia und Genf abberufen.
Macdonald und Simon ſind nach einer kurzen Zwiſchenlandung
in Paris nach Streſa weitergereiſt.
Die Unterſuchung der Brüſſeler Staatsanwaltſchaft wegen
des Belga=Sturzes iſt fortgeſetzt worden. Bei 12 Banken, zwei
Finanzgeſellſchaften und mehreren Finanzblättern wurden
Haus=
ſuchungen vorgenommen. Unter dem beſchlagnahmten Material
befinden ſich auch Bücher und Broſchüren, die vor dem Rücktritt
des Kabinetts Theunis erſchienen ſind und in denen die
Abwer=
tung als notwendig und gut propagiert wird.
Das amerikaniſche Repräſentantenhaus hat das Geſetz, das
Beſtimmungen gegen die Erzielung von ungerechtfertigten
Kriegs=
gewinnen enthält mit 367 gegen 15 Stimmen angenommen.
Da=
gegen hat das Repräſentantenhaus die Möglichkeit der
Einfüh=
rung der allgemeinen Wehrpflicht im Kriegsfalle verworfen.
Der amerikaniſche Senat hat einen Geſetzentwurf
angenom=
men, der den Bau einer Reihe neuer Flottenſtützpunkte und
Werften vorſieht; hierfür werden 28 Millionen Dollar zur
Ver=
wendung gelangen.
biete unweit des Tanaſees die berühmten Minen von Gondar,
reich an allen möglichen koſtbaren Erzen, auch gerühmte
Gold=
minen. Und am Golde hängt, nach Golde drängt doch alles,
Dieſe köſtlichen Minen von Gondar wären ſchon an ſich ein
ſchöner Preis, ganz abgeſehen davon, daß der Tanaſee ganz
nahe bei Gondar liegt. Dieſer See aber iſt ein wertvoller
Be=
ſitz in abeſſiniſchen Händen, wenn dieſe Hände wohl auch ſchon
ſehr ſtark unter amerikaniſchem Einfluß ſtehen. Der Tanaſee
als wichtiges Reſervoir für den ſudaniſchen Nil könnte aber die
geſamte ägyptiſch=engliſche Waſſerwirtſchaft des Nils beherrſchen
und bildet deshalb ein Objekt, das kaum ohne engliſche
Zu=
ſtimmung und Einverſtändnis des amerikaniſchen Kapitals
ſeinen Beſitzer wechſeln könnte. Vor allem iſt hier auch das
internationale Intereſſe der hauptſächlichſten Baumwollpflanzer
geweckt, für die eine Beherrſchung der Waſſer des Tanaſees mit
ſeiner Gewalt über die Möglichkeit einer verſtärkten
Baum=
wollpflanzung und ſeine Sicherung gegen Dürre im geſamten
Sudan und auch natürlich in Teilen Abeſſiniens in Zukunft
von außerordentlicher Wichtigkeit ſein wird. So ganz einfach
iſt alſo auch das wirtſchaftliche Echo nicht, das ein Kampf um
Gondar und Tanaſee haben würde.
Dieſer Kampf wiederum iſt nicht von Eritrea, dem
italieni=
ſchen Aswara, nach Süden zu tragen, alſo nicht ohne den
Be=
ſitz von Addis=Abeba zu erreichen. Man müßte dabei, ganz
ab=
geſehen von den berüchtigten Gebirgen und kaum mit modernen
Waffen und Mitteln zu überwindenden Schluchten um Adua
(1896, am 1. März, vernichtende Niederlage Italiens) noch
ein=
mal ſo weit wie nach dem Tanaſee bis zur Hauptſtadt ſich
durchkämpfen. Wenn man aber den Angriff von Süden her,
von Somaliland vorträgt, ſo kann man, ohne durch eine formal
feſtgelegte Grenze behindert zu ſein, zunächſt auf Addis=Abeba
direkt ſtoßen. Eine Eroberung der Hauptſtadt aber bedeutet in
ſich bereits einen Gewinn des Tanaſees und Gondars, weil mit
der Hauptſtadt und ſeiner Verbindung durch Eiſenbahn (nach
Djibuti) mit dem Roten Meere das ganze Reich in der Hand
des Eroberers ſein würde.
Deshalb alſo iſt der ſtrategiſche Aufmarſch von Somaliland
aus geboten. Außerdem laſſen ſich anſcheinend von Süden aus
rückwärtige Verbindungen durch die Anlage und Ausbeſſerung
ſowie Sicherung von Straßen eher ermöglichen als vom Norden
her. Der Hafen von Mogadir iſt alſo wohl als die eigentliche
Baſis jeglichen Vorgehens zu betrachten, während Maſſaus und
Asmara für einen Krieg nur als Deckung und Sicherung in
betracht zu ziehen ſind.
Aber bis zum Herbſt und Winter wird der Tanaſee noch
ſeine Ruhe haben und die Entwicklung des Lago Maggiore mit
ſeiner ſchönen Oſterſtadt Streſa zunächſt intereſſanter und
wichtiger bleiben.
Jahren iſt ſeine künſtleriſche Tätigkeit ſo eng mit dieſem
ſtatt=
lichen Männerchor verknüpft, daß Mozart=Verein und Rehbock
als Begriffe zuſammengehören. So mag viele der Hörer, die
den großen Saalbauſaal füllten, ein Gefühl der Wehmut
be=
ſchlichen haben, daß die Zeit nun auch unerbittlich den noch ſo
xüſtigen Meiſter mahnt, ſich von den außerordentlichen Mühen
feſſelt das Werk durchaus, wenn auch ſeine Muſik zuweilen
Pürher Beiftiinmang.
Von unſerem A.=Korreſpondenten.
Paris, 10. April.
Die Prophezeiungen für die Streſaer Konferenz lauten
ziem=
lich düſter und die Nachricht von der Krankheit des
Lordſiegel=
bewahrers Eden verbeſſerte die Stimmung nicht. Eden hält man
hier — zu Recht oder Unrecht — für mehr frankophil eingeſtellt
als Sir John Simon oder gar Macdonald.
Die Stimmung in London ſoll für die franzöſiſchen Pläne
wenig günſtig ſein. Teils ſoll man in England zur einer
euro=
päiſchen Löſung unter Einbeziehung Deutſchlands und teils zu
einer Iſolierungspolitik neigen. Auf keinen Fall aber will
Eng=
land ſich weiter in die franzöſiſche Außenpolitik einſchalten.
Muſſolini dagegen ſchreibt man verſchiedene Pläne zu, welche
die Rechtspreſſe mit Begeiſterung erfüllen, die aber anſcheinend
in den offiziöſen Pariſer Kreiſen wenig Anklang finden.
Es iſt wahr, daß die Stimmungsſchwankungen vor einer
in=
ternationalen Konferenz nicht übermäßig viel Bedeutung haben
— jedenfalls iſt man aber im Augenblick auf Streſa ſchlecht
zu ſprechen.
Die Reiſe des franzöſiſchen Handelsminiſters Marchandeau
nach Brüſſel ſcheint nicht zu den gehofften Reſultaten geführt zu
haben. Es handelte ſich für Frankreich darum, die Schäden die
aus der belgiſchen Devalvierung, für die franzöſiſche Wirtſchaft
erwachſen ſind, zu beſeitigen. Man befürchtet hier einen belgiſchen
Schleuderexport. In Brüſſel verlautet dagegen, daß ſich der
bel=
giſche Export vor allem dem Ueberſeegeſchäft zuwenden wird,
Das iſt aber für Frankreich eine recht ſchwache Beruhigung.
Tat=
ſache iſt, daß das franzöſiſch=belgiſche Verhältnis
ſo kühl wie nur möglich iſt. Belgien verfolgt eine gan)
neue Orientierung, wobei es auf die franzöſiſchen Intereſſen ſehr
wenig Rückſicht nimmt. Und zu all dem neigt die Stimmung in
Brüſſel immer mehr nach links, was der franzöſiſchen Politik im
Anbetracht der Tatſache, daß man auch in England eine
Links=
orientierung erwartet, recht unangenehm iſt.
Eine Linksorientierung in England und in Belgien gibt für
die franzöſiſchen Wahlen keine gute Ausſichten, zumal man hier
auch einen Ruck nach links befürchtet.
Belgiens Beiſpiel übt auf die nordfranzöſiſchen Wirtſchafts
kreiſe eine gefährliche Anziehungskraft aus. In dieſen Kreiſen
ſchwärmte man ſeit langem für eine Inflation. Es iſt ein offenes
Geheimnis, daß vor Kammerſchluß eine ganze inflationiſtiſch
Offenſive geplant war, die Flandin nur mit aller Energie
ab=
wehren konnte.
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Erſte Drei=Mächke=Beſprechung
Aufl Y0ülnerslug.
Preßbüros
DNB. Streſc, 10. April.
Das Programm für die Konferenz von Streſa, die am mor
gigen Donnerstag beginnt, wurde am Mittwoch nachmittag offü
ziell bekanntgegeben.
Die erſte Beſprechung der drei Regierungschefs und ihre
Außenminiſter im Palazzo Borromeo auf der Iſola Bella iſt für
Donnerstag, 10.30 Uhr, feſtgeſetzt. Um 13 Uhr veranſtaltet de
italieniſche Miniſterpräſident ein Frühſtück zu Ehren der eng
liſchen und franzöſiſchen Abordnung, dem ſich in den frühen Nach
mittagsſtunden Motorbootfahrten auf dem Lago Maggiore am
ſchließen ſollen. Für den Nachmittag iſt die Wiederaufnahme deu
Verhandlungen zwiſchen den engliſchen, franzöſiſchen und italie
niſchen Staatsmännern vorgeſehen. Offizielle Veranſtaltungen
ſind nicht geplant.
ſandten
zuſamme
ſowjetruſ
ein ähnl
ſoll. Di
ruſſiſch=
wird
wird
Kundgebungen gegen die Verlängerung
der Milikärdienſkzeik in Frankreich.
EP. Paris, 10. April.
Die kommuniſtiſche „Humanité” berichtet erneut übe
Kundgebungen in zahlreichen Garniſonsſtädte
gegen die Verlängerung der Dienſtzeit, ſo i
Lille Nizza, Diedenhofen, Bitſch, Zabern,
Chartres, Douai und anderen Städten. In der
Garniſonen hätten kleinere Trupps in den Kaſernenhöfen lann
gerufen: „Nieder mit der zweijährigen Dienſtzeit”, Sie hätte
die Entlaſſung der Soldaten am feſtgeſetzten Datum des 1:
April gefordert. Dieſe Kundgebungen hätten jedesmal mit der
Abſingen der Internationale geendet. In zahlreichen Städtei
ſeien Kundgeber verhaftet worden; die Mobile Garde ſtehe i
Bereitſchaft.
der Chorleitung zurückzuziehen. Er verabſchiedete ſich in einem
Konzert mit Orcheſter, und es war alles getan worden, um dies
Ereignis feierlich zu geſtalten. Die Chöre hatte er ſelbſt mit der
gewohnten großen Sorgfalt einſtudiert, klare Tongebung, ſehr
tonreiner Geſang, gute Ausſprache und edler Klang zeichneten
die Chorleiſtungen aus, und es waren durchaus hohe
Anfor=
derungen, die durch die aufgeführten Werke an den Chor
geſtellt wurden. Auch das Orcheſter des Inſtrumental=Vereins,
das ſämtliche Begleitungen ausführte und in qualvoller
Enge auf der Bühne eingekeilt ſaß, ſpielte ausgezeichnet
und machte der überaus gewiſſenhaften Vorbereitung durch
Kapellmeiſter Friedel Fiſcher hohe Ehre. Wir waren
erſtaunt, daß auch Holz= und Blechbläſer ſich ganz
be=
ſonders gut hielten, trotz gar nicht einfacher Aufgaben, und bis
auf eine Hornſtelle war alles recht gut gelungen.
Die Vortragsfolge begann mit drei Sätzen aus Beethovens
Muſik zu dem Feſtſpiel „Die Ruinen von Athen”. Der feierliche
Marſch und Chor iſt eine richtige Feſtmuſik, und der originelle
Türkiſche Marſch und vor allem der Chor der Derwiſche ſind Sätze
von ganz genialer Charakteriſierungskunſt, der Chor wirkt
wirk=
lich wie exotiſche Muſik. Die Einrichtung von Richard Heuberger
bezieht ſich unſeres Wiſſens darauf, daß der erſte .. vom
ge=
miſchten Chorſatz in Männerchorſatz übertragen wurde. Die
Aus=
führung der Stücke war ſehr klar und ausdrucksvoll.
Dann ſang Regina Harre mit ihrer ſympathiſchen Stimme
und Vortragsart Lieder, deren Klavierbegleitung von Felix Mottl
feinſinnig inſtrumentiert wurde. Mozarts „Abendempfinden”,
ein wundervolles Natur= und Stimmungsbild aus der
empfind=
ſamen Zeit, Mozarts ganz prachtvolles graziöſes Lied „Der
Sylphe des Friedens” eine beſonders feine Vortragsleiſtung, und
das Wiegenlied von Bernhard Flies, das Mozart ſo lange
zuge=
ſchrieben wurde, kamen zu Gehör. Die feinſinnige Künſtlerin
er=
ſang ſich mit dieſen Liedern ſtarken und verdienten Erfolg.
Den größeren Teil des Abends erfüllte eine Liederkantate
für Soli, Chor und Orcheſter: „Der Landsknecht” von Wilhelm
Taubert. Das umfangreiche Werk ſchließt ſich im Stil etwa
Schumanns „Der Roſe Pilgerfahrt” oder den Kantaten und
Liederſpielen von Herzogenberg an. Es läßt Naturſtimmungen,
Liebesſehnſucht, Heimweh, Kampf, Spiel und Zechen anklingen,
auch Tod und Religioſität werden eingeflochten wie Treue und
Vaterlandsliebe. Alſo ein buntes Gemiſch ſtarker Gegenſätze, und
wie die Gegenſtände, ſo wechſeln auch Formen und Beſetzung.
Der Chor iſt viel beſchäftigt, ſingt bald Lieder, bald Einwürfe
und Refrains zu Sologeſängen, übernimmt dann aber einigemale
die Führung zu großen dramatiſchen Steigerungen. Die
Solo=
ſtimmen treten bald rezitativiſch, bald liedhaft hervor,
vereini=
gen ſich mehrfach zu Duetten und Enſembles. Dadurch
ſtark an die gefälligen und ſehr volkstümlichen Kompoſitione
der Mendelsſohn= und Schumann=Nachfolge der zweiten
Hälf=
des vorigen Jahrhunderts erinnert. Die Ausführung
we=
packend und ſehr erfolgreich. Friedrich Rehbock geſtalte
mit bewunderungswürdigem Temperament und faßte kleine
Abſchnitte wirkſam zu größeren Entwicklungen zuſammel
Zu eindrucksvoller Bildhaftigkeit brachte er die Erſtürmung vo
Rom. Als Soliſten traten beſonders hervor Regina Harre, dere
Muſikalität, Natürlichkeit und ſtimmliche Vorzüge auch hier au
gezeichnet zur Geltung kamen, Hermann Schmid=Berikoven, d
hervorragend bei Stimme war, und durch ſeine Lyrik und friſch
Draufgängertum ebenſo entzückte wie durch ſeine müheloſe un
ſchlackenfreie Stimmgebung. Sehr zahlreich ſind die Baß=Soli, de
Peter Schäfer mit ſeiner großen und umfangreichen Stimme ſe?
gut vortrug, ſtimmlich war er leider ein wenig behindert, eini9
Stellen klangen etwas heiſer und rauh. Kurt Theo Ritzhaupt un
das Vereinsmitglied Alfred Gruß führten weitere kleine Soli me
beſtem Gelingen durch.
Ueberaus herzlich wurde Friedrich Rehbock gefeiert, und hend
licher Dank und tiefe Verehrung ſprach aus dem nicht endenwo?
lenden Beifall und aus den Blumenſpenden, die dem Meiſter nal
der Kantate zuteil wurden.
F. N.
und 1
beachte
Wen
lunge=
uf G.
katen.
Uraufführung von Eduard Künneckes
„Herz über Bord”.
Düſſeldorf. Die reichsdeutſche Uraufführung von Edual
Künneckes neueſtem Bühnenwerk „Herz über Bord” fand
Samstag abend an der Düſſeldorfer Städtiſchen Bühne ſtatt. 2
muſikaliſche Leitung der Aufführung hatte der Komponiſt ſelbe
Die neue Operette wurde vom Publikum mit großem Beife
aufgenommen.
— Das neue „Deutſchland”=Heft. „Deutſchland”, die vdl
nehme Reiſezeitſchrift des Reiches, zieht hinaus in die Welt. 1
für die Schönheiten Deutſchlands zu werben. In jeder Numm!
der Monatsſchrift „Deutſchland” ſtellen ſich Gebiete des Deutſch”
Reiches aller Welt vor. In der neuen Nummer wandern 1
von Mainz bis Emmerich, den deutſcheſten aller Ströme, O
Rhein, entlang, erleben „Frankfurt im Reigen der Jahr”
zeiten” ſchauen „Kaſſel und ſeinen Wundergarten”, durchſtrei!“
das „Weſerbergland” und den Teutoburgerwald und werden h! zu den heilkräftigen Waſſern der Bäder Driburg 100
Kiſſingen. Auch dieſe Nummer iſt in Wort und Bild ein tre!
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kann durch alle Poſtanſtalten und Buchhandlungen oder unmitr.
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Donnerstag, 11. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 101 — Seite 3
Grangeſiſchrtaffche Auelitelvereien.
Verſuche zur Rellung des Verſailler Syſtems. — Zweiſeitiges Milikärabkommen.
Ausbau der Völkerbundsarkikel 10, 16 und 17.
Butls mn Mostau graudſagnch einnlg.
DNB. Paris, 10. April.
In gut unterrichteten politiſchen Kreiſen erklärt man am
Dienstag abend, daß die Unterredung, die der franzöſiſche
Außenminiſter in den Abendſtunden mit dem ſowjetruſſiſchen
Botſchafter hatte, der endgültigen Abfaſſung des
Entwurfes für das franzöſiſch=ruſſiſche
Ab=
kommen gegolten habe, das Laval bei ſeiner
Moskauer Reiſemit Sowjetrußland abſchließen
wird. Eine grundſätzliche Einigung zwiſchen den
beiden Regierungen ſei nunmehr zuſtandegekommen.
In Genf, ſo erklärt man würden Laval und Litwinow die
letzte Hand an das Abkommen legen, das in
Mos=
kau unterzeichnet wird.
Das Abkommen beſteht in erſter Linie aus einem
allgemei=
nen Teil, der die Grundlage für ein enger umſchriebenes
Ab=
kommen bilden ſolle, das ausſchließlich die beiden Regierungen
betreffe. Der Grundgedanke beſtehe darin, den Völkerbund
aufzufordern, ſich für eine Verſtärkung der Artikel 10, 16 und 17
des-Völkerbundspaktes auszuſprechen.
Artikel 10 ſieht bekanntlich vor, daß die Mitglieder des
Völkerbundes ſich verpflichten, bei einem Angriff von außen
die territoriale Unantaſtbarkeit und politiſche Unabhängigkeit
aller Mitglieder des Völkerbundes zu achten und
aufrecht=
zuerhalten. Im Falle der Gefahr eines Angriffes oder der
Drohung mit einem Angriff ſoll der Völkerbund
Durchführungs=
maßnahmen für die Einhaltung dieſer Verpflichtung erlaſſen. —
Artikel 16 ſieht gewiſſe Sanktionsmaßnahmen vor, die gegen
Mitglieder des Völkerbundes getroffen werden, die zu den
Waffen greifen, und Artikel 17 bezieht ſich auf die
Durchfüh=
rungsmaßnahmen in ſolchen Fällen, in denen einer der beiden
SStaaten, zwiſchen denen Meinungsverſchiedenheiten aufgetreten
Fſind, nicht Mitglied des Völkerbundes ſein ſollte.
Ergänzungsabkommen Moskau-Prag
zum Abkommen Paris-Moskau.
DNB. Prag, 10. April.
Die Abendblätter geben eine Meldung des Tſchechoſlowakiſchen
PPreßbüros aus Paris wieder, in der es heißt:
Außenminiſter Laval traf bei einem Eſſen auch mit den Ge=
Fandten der Kleinen Entente und den Staaten des Balkanpaktes
Buſammen. Er legte ihnen die Hauptgrundſätze des franzöſiſch=
Rowjetruſſiſchen Abkommens dar, das in der allernächſten Zeit,
ſhöchſtwahrſcheinlich bei dem Beſuch Dr. Beneſchs in Moskau, durch
ein ähnliches ruſſiſch=tſchechoſlowakiſches Abkommen ergänzt werden
ſoll. Die letzten techniſchen Modalitäten des franzöſiſch=
ſowjet=
ruſſiſchen Abkommens werden in der nächſten Woche in Genf
zwi=
ſichen Litwinow und Laval abſchließend beraten werden. Der Pakt
wwird noch vor dem 1. Mai in Moskau unterzeichnet werden. Laval
wwird am 23. April nach Sowjetrußland reiſen.
Die „Prager Abendzeitung” bemerkt zu der Meldung: In dem
Ffranzöſiſch=ruſſiſchen Pakt verpflichten ſich die beiden Staaten,
ein=
ander Begünſtigungen zu gewähren und die in den Artikeln 10, 16
uund 17 des Völkerbundsvertrages enthaltenen Empfehlungen zu
Heachten. Dieſe Artikel betreffen die territoriale und politiſche
Un=
abhängigkeit der Staaten und Maßnahmen gegen den Angreifer.
EWenn es dem Völkerbundsrat nicht gelingen ſollte, die
Empfeh=
llungen durchzuſetzen, welche Einmütigkeit erfordern, ſo werden
ſich die Staaten untereinander erneut über weitere Verhandlungen
muf Grund der Beſtimmung des Abſatzes 7 des Artikels 15 be=
Eaten. In dem bisherigen Abkommen war dieſe Beſtimmung für
eine gemeinſame Aktion Frankreichs und Polens ſowie Frankreichs
uund der Tſchechoſlowakei angezogen worden. Nunmehr wird dieſe
Beſtimmung auch auf Frankreich und Sowjetrußland ausgedehnt.
Der Inhalt des Abkommens.
Der erſte Artikel des Abkommens iſt eine Art Präambel, die auf
nolgende Artikel des Völkerbundsvertrages Bezug nimmt:
Ar=
nikel 10 (Gebietsmäßige Unverſehrtheit und politiſche
Unabhängig=
heit der Mitgliedſtaaten), Artikel 16 (Sanktionsverfahren),
Ar=
nikel 17 (Anwendung dieſes Verfahrens auf ein Nichtmitglied des
Völkerbundes). Die Präambel bezieht ſich ferner auf § 2 des
Ar=
nikels 16 des Völkerbundspaktes. (Dieſer Paragraph zieht, falls
ein Staat zum Kriege ſchreitet, die militäriſchen Maßnahmen in
Betracht, durch die man die Achtung vor den
Völkerbundsverpflich=
tungen erzwingen könnte.)
Artikel 2 des neuen Abkommens betrifft ſolche Streitfälle, die
kein ſofortiges Eingreifen der Nichtunterzeichner erfordern. Dieſer
Artikel greift zurück auf § 7 von Artikel 15 des Völkerbundspaktes,
auf Grund deſſen die Völkerbundsmitglieder, falls der
Völker=
bundsrat ſeinen Standpunkt nicht durchſetzen kann, „ſich
Hand=
lungsfreiheit für die Wahrung des Rechtes und der Gerechtigkeit
vorbehalten”.
In hieſigen politiſchen Kreiſen glaubt man darauf hinweiſen
zu ſollen, daß auf dieſe Beſtimmung auch das franzöſiſch=polniſche
Abkommen und das franzöſiſch=tſchechoſlowakiſche Abkommen, die
dem Locarnovertrag angehängt ſind, Bezug nehmen.
Artikel 3 des neuen Abkommens endlich befaßt ſich mit einem
„flagranten Angriff‟. Er zieht § 1 des Artikels 16 des
Völker=
bundsvertrages heran, in dem geſagt wird, daß ein Mitgliedsſtaat
des Völkerbundes, wenn er ſich zum Kriege entſchließt, ipso facto
ſo angeſehen wird, als ob er eine kriegeriſche Handlung gegen alle
übrigen Mitgliedsſtaaten begeht. Unter dieſen beſonderen
Um=
ſtänden könnten alſo, ſo wird weiter in franzöſiſchen Kreiſen
er=
läutert, die Verteidigungsmaßnahmen in einem gewiſſen Rahmen
ſelbſttätig in Wirkſamkeit treten.
Franzöſiſche Abſchwächungsverſuche.
In den zuſtändigen franzöſiſchen Kreiſen bemüht man ſich
eifrig, den Eindruck, als wolle man ein Bündnis mit
Sowjetruß=
land eingehen, zu vertuſchen. Man betont, daß das grundſätzliche
franzöſiſch=ſowjetruſſiſche Einvernehmen lediglich auf den
Völ=
kerbundspakt bezugnehmende rechtliche Fragen kläre und daß
dieſer „rechtliche Rahmen” erſt ſpäter mit einem genauen Inhalt
ausgefüllt werden ſolle. Gewiß könne der zweiſeitige Charakter
des Abkommens in ſeiner jetzigen Form auffallen, aber ſeine
Verwirklichung würde wahrſcheinlich ein gleiches Abkommen
zwiſchen der Tſchechoſlowakei und Sowjetrußland nach ſich
ziehen. Außerdem könne die Formel äuch von anderen Staaten
angenommen werden, was zur Verallgemeinerung des
gegen=
ſeitigen Beiſtandes in Europa führen könnte. Die Angaben aus
unterrichteten franzöſiſchen Kreiſen geſtatten jedenfalls, ſich heute
ein klares Bild von dem ſog. grundſätzlichen Abkommen zu
machen.
Meinungsverſchiedenheifen im franzöſiſchen Kabinelt
Wie der „Jour” zu berichten weiß, iſt es im Laufe der
geſt=
rigen Miniſterberatung zu erheblichen Meinungsverſchiedenheiten
über die Politik, die die franzöſiſche Abordnung in Streſa befolgen
ſoll, gekommen. Während ſich Staatsminiſter Herriot und die
mei=
ſten übrigen radikalſozialiſtiſchen Miniſter für eine Politik enger
Zuſammenarbeit mit der Sowjetunion eingeſetzt hätten, habe ſich
unter Führung des Staatsmniſters Louis Marin eine andere
Gruppe gebildet, die ſich ſcharf gegen die franzöſiſch=ſowjetruſſiſche
Annäherungspolitik gewandt und auch dem Standpunkt Lavals,
der ſich an die römiſchen Abkommen und eine enge
Zuſammen=
arbeit mit Muſſolini halte, nur mit Vorbehalten beigepflichtet
habe. Miniſterpräſident Flandin, der die Annäherungspolitik
zwi=
ſchen Paris und Moskau deutlich abgelehnt und die Anſicht der
eng=
liſchen Regierung, die für eine Einigung mit Berlin ſei, vertreten
habe, habe ſchließlich erreicht, daß ſich das Kabinett ſeinen
Beweis=
gründen angeſchloſſen habe, ſo daß die von Flandin vertretene
Politik vermutlich auf der Konferenz von Streſa verfolgt werden
würde.
Späke Sühne für die Ermordung
Horſt Weſſels.
Haly Epſtein und Hans Ziegler hingerichkel.
Berlin, 10. April.
Heute früh um 6 Uhr ſind im Staatsgefängnis Berlin=
Plötzen=
ſee der am 3. Februar 1907 geborene Sally Epſtein und der am
15. Juni 1901 geborene Hans Ziegler hingerichtet worden, die vom
Schwurgericht in Berlin als Mittäter bei der Ermordung des SA.=
Sturmführers Horſt Weſſel zum Tode und zum dauernden Verluſt
der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden ſind.
Beflaggung am Geburkskag des Führers
DNB. Berlin, 10. April.
Der Reichs= und preußiſche Miniſter des Innern erläßt
fol=
gende Anordnung: Am 20. April, dem Geburtstage des Führers
und Reichskanzlers flaggen die Gebäude des Reiches der
Länder, der Gemeinden der Körperſchaften des öffentlichen
Rechts und der öffentlichen Schulen. Dieſe Anordnung wird
hiermit amtlich mit dem Hinzufügen bekanntgegeben, daß eine
ſchriftliche Benachrichtigung der Behörden nicht erfolgt.
Ludendorffs Dank an den Führer.
DNB. Tutzing, 10. April.
General Ludendorff richtete an den Reichskanzler und Führer
Adolf Hitler folgendes Telegramm:
„Dem Führer und Reichskanzler des deutſchen Volkes, Herrn
Adolf Hitler, danke ich für die Wünſche und die angeordneten
Ehrungen. Es war mir eine große Freude, die Vertreter der
Wehrmacht und eine Ehrenkompagnie des jungen Heeres, das
durch Sie die allgemeine Wehrpflicht wiedergewonnen hat, und
die Fahnen meines alten Regiments hier zu ſehen. Meine heißen
Wünſche gelten Volk und Wehrmacht.
(gez.): Ludendorff.”
Die Einſtellungen in die Lufkwaffe.
DNB. Berlin, 10. April.
Das Reichsluftfahrtminiſterium teilt mit:
Seit der Bekanntgabe des Aufbaues einer deutſchen Luftwaffe
und der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht häufen ſich beim
Reichsluftfahrtminiſterium die Geſuche um Einſtellung in die
Luft=
waffe oder um Vormerkung dafür derart, daß ſchon aus Mangel an
Perſonal ihre Beantwortung durch das Miniſterium nicht mehr
durchführbar iſt. Alle Geſuche werden deshalb an die
Luftkreis=
kommandos zur Bearbeitung abgegeben. Es liegt alſo zum
Ver=
meiden von Zeitverluſt im eigenen Intereſſe der Geſuchſteller, ſich
nur an eine dieſer Stellen oder an eine Reichswehrwerbeſtelle zu
wenden.
Luftkreiskommandos befinden ſich in Königsberg, Am Stadtgarten
61/63; Berlin W. 35, Von der Heydtſtraße 12; Dresden,
Bis=
marckſtraße 16/18; Münſter i. W., Hanſaplatz 2; München,
Pran=
nerſtraße 20; Kiel, Düſternbrockerweg 98.
Der Sitz der nächſten Reichswehrwerbeſtelle kann bei der
Orts=
behörde erfragt werden.
Die Enkwicklung des Arbeitseinſahes
i Maes 1339.
Starker Rückgang der Arbeitsloſigkeit.
DNB. Verlin, 10. April.
Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung
und Arbeitsloſenverſicherung brachte der März ds. Js. einen
er=
heblichen Anſtieg der Beſchäftigungskurve und damit einen
ſtar=
ken Rückgang der Arbeitsloſigkeit. Die Zahl der bei, den
Ar=
beitsämtern im Reich eingetragenen Arbeitsloſen, zu denen die
Arbeitsloſen im Saarland mit rund 52 700 erſtmals
hinzu=
gerechnet ſind betrug — nach dem Bericht der Reichsanſtalt —
Ende März 2 400000 und iſt gegenüber dem Vormonat um
rund 415 000 zurückgegangen.
Dieſer Rückgang kam mehr oder weniger allen
Berufsgrup=
pen zugute. Die Jahreszeit ermöglichte die Fortführung der
unterbrochenen und die Aufnahme neuer Außenarbeiten und
bewirkte damit ein Abſinken der Arbeitsloſenzahl der
Außen=
berufe um faſt ¼ Million. Daß neben dieſem Rückgang in den
Außenberufen auch die im weſentlichen nicht ſaiſonbedingten
Berufsgruppen eine beachtliche Abnahme, und zwar um faſt
170000, aufzuweiſen hatten, iſt für die Beurteilung der
geſam=
ten Beſchäftigungslage in der deutſchen Wirtſchaft günſtig zu
werten.
Mit dem Sinken der Arbeitsloſenzahl haben auch die
Unter=
ſtützungseinrichtungen eine weſentliche Entlaſtung erfahren. Die
Zahl der Unterſtützten in der Arbeitsloſenverſicherung ging auf
458 000, in der Kriſenfürſorge auf 815 000 zurück. Erheblich war
auch in dieſem Monat wieder der Rückgang der arbeitsloſen
an=
erkannten Wohlfahrtserwerbsloſen mit 80 000. 567 000 anerkannte
arbeitsloſe Wohlfahrtserwerbsloſe ſtanden Ende März in
öffent=
licher Fürſorge. Mit der verſtärkten Wiederaufnahme der
unter=
brochenen Außenarbeiten iſt die Zahl der Notſtandsarbeiter
ge=
ſtiegen. Es waren Ende März bei den von der Reichsanſtalt
geförderten Maßnahmen rund 348 000 Notſtandsarbeiter
beſchäf=
tigt. Der ſtärkſte ſaiſonmäßige Auftrieb iſt im März vom
Bau=
gewerbe und ſeinen Nebengewerben ausgegangen.
brund
auch
müh
Lieber kleiner Orang.
Von Paul Eipper.
Orang Utan; in deutſcher Ueberſetzung heißt dieſes malaiiſche
Wort: Waldmenſch! Wenn die zoologiſche Wiſſenſchaft nicht
ſchon längſt für den Orang (und für Schimpanſe und Gorilla)
die Bezeichnung „Menſchenaffe” geprägt hätte, beim Anblick
e nes jungen Orang würde jeder Laie die Menſchenähnlichkeit
oHne weiteres feſtſtellen. Solch ein kleines, roſtrot bepelztes
Ge=
ſchöpf kann man auch gar nicht anders betreuen als ein
Aenſchenkind; das haben die Tiergärtner wohl erkannt; ich weiß
einen Zoo, in dem eine als Säuglingsſchweſter ausgebildete
jurnge Dame die Menſchenaffenſtation betreut.
Es kommt nämlich nicht allein darauf an, daß ein junger
2 rang richtig gefüttert, ſauber gewaſchen und gebürſtet wird,
die nötige Bewegung hat und ein warmes, weiches Bett für
die Nacht. Dieſe empfindlichen und empfindſamen Lebeweſen
brauchen auch ſeeliſche Anregung, damit ihr Gemüt nicht
ver=
ku=mmert. Vor dem Alleinſein hat jeder junge Menſchenaffe
Amgſt; er will in den Arm genommen und geſtreichelt werden.
Langeweile darf nicht ſein; daraus wird Melancholie, und dann
lädet der Appetit, die Verdauung.
Iſt aber ein junger Orang in guten Pflegerhänden, ſo
be=
güückt er uns durch ſeine Schelmerei, durch Klugheit, vor allem
durch ſein anhängliches Weſen und durch ſeine Dankbarkeit
fürr empfangene Wohltaten. Allerdings, auch jähzornig ſind oft
die jungen Orangs, rechthaberiſch und eigenſinnig; wenn ſie
niucht ſofort ihren Willen bekommen, werfen ſie ſich zu Boden,
ſtrampeln mit allen Vieren, ſchreien und zetern, als wären ſie
veä lebendigem Leib gerädert. Da hilft dann keine brutale
Ge=
walt; auch mit Schlägen iſt wenig auszurichten, und dennoch
muß ſich der menſchliche Pfleger als „Autorität” durchſetzen, darf
ſicht immer nur nachgiebig ſein. Wer ein Herz für Tiere hat,
wer Güte nicht mit Sentimentalität verwechſelt, ſondern ſeine
Ti erliebe mit Beobachtung und Verſtändnis paart, der wird auch
ſin der Erziehung von jungen Orangs bald den rechten Weg
finden.
Eine große Hilfe iſt dabei das ausdrucksvolle Mienenſpiel
der Tiere. Ich habe in meinem Leben mehr als hundert kleine
Oxangs aus nächſter Nähe angeſehen bin manchen Tag von
ſräh bis ſpät mit vier oder fünf Affenkindern zuſammen
ge=
we ſen; immer wieder mußte ich voll Erſtaunen feſtſtellen, daß
ſedes in Benehmen und Charakter anders war als ſelbſt ſeine
Butsgeſchwiſter. Das eine wollte ſtill auf den Arm genommen
ud ſanft getätſchelt werden; wenn man dabei ein Liedchen leiſe
wr ſich hin ſang, kniff der kleine „beglückt” die Augen zu;
vährend ein anderes Orangkind ganz allein einſchlafen wollte,
durch die Nähe des Menſchen ſofort zum Spiel verleitet wurde,
ſelbſt wenn ich es noch ſo gut in ſein Heubett eingepackt hatte.
Wie verſchieden ſind die Spielregel der Orangkinder! Da
gibt es Rüpel, die immerzu ſchreien und jauchzen müſſen, die
in tollem Uebermut am frei hängenden Kietterſeil hinaufflitzen,
übers Deckengebälk weghangeln und ehe der Menſch auch nur
auf den Gedanken kommt, ſchon wieder drüben herunterſauſen,
heimlich von hinten den verdutzten Kameraden ins Bein kneifen.
Ich weiß von einem „Orang=Mädchen” einem dunkelbraunen,
ſanften Geſchöpf, das am liebſten ſtillſaß beim Spiel, ſo lange
miefte bis der menſchliche Freund auf dem Boden hockte. Dann
ſetzte ſich das Tier dicht vor ihn; ein Strohhalm wurde auf=
gegriffen und damit kitzelte die kleine Aeffin meine Hände,
mein Geſicht; je tollere Grimaſſe ich ſchnitt, je mehr ich lachte,
um ſo vergnügter wurde das Tier. Nur als mir der
Stroh=
halm in die Naſe kam, als ich laut und ſtürmiſch nieſen mußte,
da floh meine kleine Affenfreundin entſetzt auf das oberſte
Querbrett des Spielraums und war den ganzen Nachmittag
nicht mehr herunter zu locken.
Sairu, ein etwa zwei Jahre alter Orang, iſt ein
leiden=
ſchaftlicher Freund von Reisbrei (aber mit Milch gekocht!).
Wenn ſein Pflegevater ihn mit dem Löffel füttert, dann kann
der ſonſt recht queckſilbrige Burſche wunderſchön ſtill ſitzen. Geht
aber die Herrlichkeit zur Neige, bettelt er, bis er den Topf in
die Hände bekommt, ſetzt ihn an die Lippen, neigt und kippt
ihn; kein Wunder, daß ſchließlich das ganze Geſicht weiß und
milchverklebt iſt, der ſchüttere Kinnbart auch. Das hat jedoch
ſein Gutes; nun kann man ſich viertelſtundenlang beſchäftigen,
nicht gerade ſehr wohlerzogen, nämlich mit genußvollem
Ab=
lecken eines jeden Fingers. Vorausgeſetzt, daß der Wärter nicht
Schwamm und Waſſer bringt, eine gründliche Wäſche für
not=
wendig hält.
Soll man nun ſchreien, zornig die Zähne zeigen? Nein,
in der linken Hand hat der Menſch irgend etwas verborgen,
eine Feige, eine Nuß; da muß wan dahinterkommen als
neugierig=naſchhaftes Orangkind.
Junge Menſchenaffen brauchen, wie alle Kinder, ſehr viel
Schlaf. Wenn der Tag verdämmert, ebbt auch die wildeſte
Spielleidenſchaft ab; man kauert ſich ſtill in einen Winkel.
Manchmal meine ich, ſolch ein kleiner Orang träume ſchon im
Wachſein friedlich vor ſich hin; aber dann ſehe ich, daß das
Tier eine Blume, ein Laubblatt, irgend eine bislang verſteckte
„Koſtbarkeit” ſchnuppernd an ſeine Naſe hält.
— Das Reichsjagdgeſetz vom 3. Juli 1934 (Reichsgeſetzblatt 1.
S 549.) mit der Verordnung zur Ausführung dazu vom 27.
März 1935 (Reichsgeſetzblatt 1. S. 431) und den einſchlägigen
Beſtimmungen. Herausgegeben und erläutert von Ulrich
Scherping. Oberjägermeiſter und Stabsleiter des
Reichs=
jägermeiſters, und Dr. Adolf Vollbach, Miniſterialrat
beim Reichsforſtamt und Preußiſchen Landesforſtamt. (J.
Neu=
mann. Neudamm.)
Angeſichts der Tatſache, daß durchgreifende Veränderungen der
jagdrechtlichen Anſchauungen platzgegriffen haben, iſt es ſehr zu
begrüßen, daß kurz nach dem Erſcheinen ein Kommentar der
bei=
den maßgebenden Mitarbeiter der jagdlichen Neuregelung
er=
ſcheint, der die Auffaſſung des Geſetzgebers in Form von
Anmer=
kungen und Erläuterungen enthält und außerdem die
Ueberlei=
tungsbeſtimmungen der Länder bringt, ſowie die Vorſchriften der
Konkursordnung des Bürgerlichen Geſetzes, der
Strafprozeßord=
nung, ſoweit ſie bei Bearbeitung der jagdlichen Belange von Wert
ſind.
4 — Nr. 101
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 11. April 1935
EU
Geſtorbene.
Darmſtadt: Leithiger, Marie Charlotte Eliſe
Luiſe, geb. Gosker, Witwe des Generalſekretärs
Ernſt Louis L.
Todes=Anzeige.
Nach vieljährigem, mit unendlicher Geduld
ertragenen ſchweren Leiden iſt unſere
her=
zensgute, unvergeßliche Mutter,
Schwie=
germutter, Großmutter, Schweſteru. Tante
geb. Bechker
Stadtaſſ ſtenten=Witwe
62 Jahre alt,zur ewigen Ruhe eingegangen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 10. April 1935.
Arheilgerſtraße 92.
Beerdigung am Samstag nachm. 2½ Uhr,
alter Friedhof, Nieder=Ramſtädter Straße
Mit dem heutigen Tage ist dle Firma
U. Ph. Leuthner
Papierhandlung
und Geschäftsbücherfabrik
in den Besitz des Herrn
Hans Hansalek
übergegangen, der durch seine
lang-
jährige Tätigkeit in der Lage ist, allen
Wünschen in altgewohnter Weise
ge-
recht zu werden.
ch bitte das Wohlwollen, das der Firma
seit der Gründung im Jahre 1818 in so
reichem Maße zuteil geworden ist, auf
meinen Nachfolger zu übertragen.
Für die Treue und das Wohlwollen, die
der Firma bisher gezeigt wurden,
möchte ich meinen herzlichsten Dank
aussprechen.
Carl Mahr Witwe.
Im Anschluß an nebenstehende
Mitteilung weise ich darauf hin,
daß das Geschäft in dem
seit-
herigen Umfang und gemäß der
alten Tradition weitergeführt
wird.
Die zahlreichen Freunde, die sich
die Firma in Stadt und Land
er-
worben hat, bitte ich, ihr
Ver-
trauen der Firma auch weiterhin
zu erhalten.
ſch werde stets bestrebt sein,
weitere Freunde zu gewinnen.
Hans Hansalek.
Verreist
bis 23. Aprll 1935
De. Ruß
Facharzt für Chirurgle und
Orthopädie
Georgenstr. B.
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dank dem Frühstücks-
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schmgekt und ungeahnts
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Wohl=
befinden stelgert und
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Todes=Anzeige.
Heute vormittag wurde meine innigſigeliebte Frau, die
treu=
ſorgende Mutter meines Sohnes, unſere llebe Tochter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Käthe Wöhrn
geb. Beſt
im Alter von 42 Jahren, von ihrem ſchweren Leiden durch
einen ſanften Tod erlöſt.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Adam Wöhrn, Zimmermeiſter
Willi Wöhrn.
Darmſtadt, Landwehrſtraße 24, den 10. Aprll 1933.
Beileidsbeſuche dankend verbeten. — Die Beerdigung ſindet
am Freitag, den 12. Aprll, nachmittags 3 Uhr, auf dem alten
Friedhof. Nieder=Ramſtädterſtraße, ſtatt. (3425
Das vergißt
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Dankſagung.
Für alle Liebe und wohltuende Teilnahme,
die mir beim Heimgang meines lieben,
unver=
geßlichen Mannes
Otto Krämer
zuteil wurde, ſpreche ich meinen tiefgefühlteſten
Dank aus.
zoch
Darmſiadt, April 1935.
Margarete Krämer
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Donnerstag, 11. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 101 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 11. April 1935
Oberbürgermeiſter Wamboldt hat folgendes
Tele=
gramm an Reichsminiſter General der Flieger Göring und
Gemahlin, Berlin. geſandt:
Die alte Soldatenſtadt Darmſtadt, die Stadt bewährter
Fliegertradition, entbietet herzliche Glückwünſche zur Vermählung.
Wamboldt,
Kreisleiter und Oberbürgermeiſter.
— Jubiläum. Heute begeht Herr Heinrich Müller hier,
Ludwigshöhſtraße 11, ſein 25jähriges Arbeitsjubiläum im Hauſe
Herz Hachenburger Sohn. Rheinſtraße 1.
— Hohes Alter. Frau Eliſabeth Stamm Wwe Darmſtadt,
Jahnſtraße 29 wohnhaft, wird am 11. April 1935 77 Jahre alt.
Sie iſt am 11. 4 1858 in Dürrenbach (Rheinpfalz) geboren,
ver=
heiratete ſich 1883 in Elſaß=Lothringen und wohnte bis zur
Re=
volution 1919 in Straßburg (Elſ.). Seither lebt ſie in Darmſtadt.
— Heute begeht Frau Luiſe Geyer, geb. Aßmuth. Alte
Nieder=
ſtraße 18, in geiſtiger und körperlicher Friſche ihren 78.
Ge=
burtstag.
* Hofrat Dr. Hans Witt †. Nach einer Meldung aus Berlin
iſt der Zahnarzt Hofrat Dr. H. R. Witt vor einigen Tagen
in=
folge eines Schlaganfalls in ſeiner Wohnung in Zehlendorf
plötz=
lich verſchieden. Dr. Witt war bis vor etwa 10 Jahren in
Darmſtadt als Zahnarzt tätig und hatte hier in der
Riedeſel=
ſtraße eine ausgedehnte Praxis, die er von Hofrat Walbe,
Ddeſſen Aſſiſtent er war, übernommen hatte. Hofrat Witt, der auch
fachſchriftſtelleriſch tätig war, ſtand im 61. Lebensjahr.
Ausſtellung. Der junge Darmſtädter Bildhauer Albrecht
Hermann zeigt zurzeit im Schaufenſter der Buchhandlung
Schlapp, Schulſtraße, eine intereſſante Kopfplaſtik des
Reichs=
miniſters Hermann Göring.
— Oberſchleſiſches Abſtimmungs=Erinnerungszeichen. Der Herr
Reichsminiſter des Innern hat die Einführung eines
oberſchleſi=
ſſchen Abſtimmungs=Erinnerungszeichens und die Verleihung der
BBerechtigung zum Tragen desſelben durch den Bund heimattreuer
Schleſier (Vereinigte Oberſchleſier und Schleſier) Berlin
geneh=
rmigt. Nähere Auskünfte und Antragsformulare ſind unter
Bei=
ffügung des Rückportos bei dem Landesverbandsleiter des Bundes
lheimattreuer Schleſier für Südweſtdeutſchland
Wirtſchaftstreu=
ſhänder Wilhelm Schölzel, Darmſtadt, Ludwigshöhſtraße 98,
anzu=
fordern.
* Das Verzeichnis der zur Ausbildung von Praktikanten
er=
mnächtigten Apotheken iſt nach einer Mitteilung des Reichsmini=
Sterialblattes in dem Abſchnitt Heſſen in folgender Weiſe ge=
Fändert worden: An die Stelle der Einhorn=Apotheke in
Darm=
ſſtadt, Apotheker Ramdohr und Wickop, tritt die Adler=
Apo=
ſtheke in Darmſtadt, Apotheker Dr. Tenner. — Die
Zu=
ſtändigkeit ſoll, wie wir hören, alljährlich geändert werden.
— Die Frauen der ehemaligen Kriegsgefangenen haben ſich in
DDarmſtadt zu einer Ortsgruppe der Elſa=Brandſtröm=
Werbege=
meinſchaft deutſcher Frauen zuſammengeſchloſſen. Als Treffpunkt
wurde das Nebenzimmer des Kameraden Jäckle (Reſtaurant „Zum
EMaintor” Mathildenplatz) beſtimmt. Daſelbſt treffen ſich die
Mit=
glieder der Werbegemeinſchaft alle 14 Tage zu einer
Arbeits=
gemeinſchaft.
— Petrusgemeinde. Heute, Donnerstag, abend findet der
Frauenabend dieſes Monats ſtatt. Außer wichtigen Mitteilungen
aus dem Verband der Frauenhilfen iſt ein Vortrag von Fräulein
Siebert zu erwarten, deſſen Thema lautet: „Frauengeſtalten
En der Paſſionszeit”,
Mit dem Sonderzug der Reichsbahn
„ins Blaue hinein”.
Was lange währt wird gut! Dieſem alten
Erfahrungs=
natz folgend, hatte die RBD. Mainz den für den 7. d. M. zunächſt
geplanten Verwaltungsſonderzug „Blütenfahrt ins Blaue hinein”
auf Sonntag, den 14. April. verlegt. Und wie gut ſie daran
ge=
ran hatte, das empfand jeder, der gezwungen war, ſich am
ver=
ſrangenen Sonntag im Freien zu bewegen. Faſt hätte man einen
Winterſportzug wagen können! Nun aber die Wetterpropheten
ür die nächſte Zeit Beruhigung und Milderung des ſeitherigen
Witterungscharakters vorausſagen, wird am nächſten Sonntag die
Blütenfahrt mit dem urſprünglichen Programm ſteigen, und alle
Reiſeluſtigen werden gerne, in das Blütenmeer des Frühlings
hahren. Daß es nicht nach Holland, nach Haarlem mit ſeinem
Tulpenzauber geht, kann man ſich bei den heutigen
Deviſenver=
ſältniſſen leicht denken. Aber unſere deutſche Heimat braucht
richt zurückzuſtehen. Auch ſie hat ihren Frühling, der bis zum
Ende dieſer Woche ſeine ſchönſte Entfaltung zeigen wird.
Heſſiſches Landeskheaker Darmſtadk.
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11. April Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Deutſche
Bühne 0, 14. Vorſtellung. Fidelio. Oper von Lud=
wig van Beethoven. Samstag.
13. April Anfang 19.30 Uhr. Ende gegen 22.30 Uhr. Deutſche
Bühne U, 11. Vorſtellung. Agnes Bernauer. Ein
deutſches Trauerſpiel von Friedrich Hebbel. Sonntag,
14. April Anfang 19.30 Uhr. Ende gegen 22.15 Uhr. Außer
Miete, Kinderreiche Mütter Nr. 301—410. Vor=
ſtellung zu kleinen Preiſen: Der Graf von Luxem=
burg. Operette von Franz Lehar. KLEINES HAUS Donnerstag.
11. April Anfang 2000 Uhr. Ende nach 2200 Uhr. Zuſatz=
miete V, 13. Vorſtellung. Erſte öffentliche Vor=
ſrellung: Ein Kerl, der ſpekuliert. Freitag,
12. April Anfang 20.00 Uhr. Ende 22.15 Uhr. Zuſatzmiete U,
11. Vorſtellung. Die Freunde von Salamanca.
Komiſche Oper von Franz Schubert. Eamstag
13. April
I Anfang 20,00 Uhr Ende 21.45 Uhr. Außer Miete.
Sehr peinlich. Lokalpoſſe von Emil Thomas. Dar=
geſtellt durch die Heſſiſche Spielgemeinſchaft.
Sonntag. Anfang 19.30 Uhr, Ende
14. April miete 1. 12. Vorſtellung.
get
Ein Kerl, der ſpekuliert.
— Heſſiſches Landeskheater. Im Großen Haus findet heute
aſend eine Aufführung von Beethovens „Fidelio” ſtatt, in der
Albert Seibert vom Städtiſchen Opernhaus Frankfurt als
Geaſt den Floreſtan ſingt. Die muſikaliſche Leitung der
Auffüh=
rng hat Kapellmeiſter Hans Udo Müller vom Deutſchen
Opern=
ha us Berlin=Charlottenburg als Gaſt. Die Hauptpartieen der
Ower ſind neben Albert Seibert mit Liſelott Ammermann,
Re=
gma Harre. Heinrich Blaſel, Karl Köther, Heinrich Kuhn und
Hermann Schmid=Berikoven beſetzt.
Im Kleinen Haus des Landestheaters findet heute abend
die erſte öffentliche Aufführung von Dietrich Eckarts Komödie
Ein Kerl, der ſpekuliert” ſtatt. Anläßlich einer
ge=
ſchToſſenen Aufführung, die am Dienstag für die NS.=
Frauen=
ſchaft ſtattfand, hat das Werk, das von Heinz Stieda und Werner
ergen inſzeniert wurde bereits bei den Zuſchauern und bei der
Kritik freudigſten Beifall gefunden.
* Winterhilfswerk 1934/35
ein Werk lebendiger Volksgemeinſchaft.
In der Chronik des Winterhilfswerks 1934/35 wird in
die=
ſen Tagen ein Schlußſtrich hinter 5 Monate der Arbeit geſetzt.
Wir haben uns in dieſen 5 Monaten manches Mal und immer
wieder an die Darmſtädter Bevölkerung gewandt: berichtend,
mahnend oder bittend. Denn es lag uns wirklich am Herzen,
dieſes Werk zu einem guten Ende zu führen. Am Ende ſtehen
wir nun jetzt, und ob es ein gutes Ende iſt, müſſen wir uns
da wohl einmal fragen. Ich denke, daß wir das bejahen können,
nicht aus der verhängnisvollen Einſtellung heraus, daß wir’s „ſo
herrlich weit gebracht” haben, ſondern aus der Ueberzeugung
heraus, daß dieſes befriedigende Ergebnis des Winterhilfswerks
nur ein Anſporn und eine Mahnung zum Weiterarbeiten und
Weiterhelfen ſein darf.
Denn gearbeitet wurde in dieſen Monaten: Wer
ein=
mal wie wir das öfters tun konnten, einen Blick „hinter die
Kuliſſen” des Winterhilfswerks tat, der ſtaunte immer wieder
über die Intenſität und das Tempo, mit der man hier zu Werke
ging. Reibungslos griffen in dieſem Jahre alle die großen und
kleinen Räder dieſer Rieſen=Organiſation ineinander:
Reichs=
leitung. Gauleitung. Kreisleitung, Ortsgruppen und die große
Schar der freiwilligen Helfer und Helferinnen! Wer einmal in
die Nähſtuben, wo alte Kleider wieder brauchbar gemacht
wur=
den, in die Feſthalle, wo die großen Weihnachtstüten gepackt
wurden, oder in die Ortsgruppen, wo ſie dann ausgeteilt
wur=
den einen Blick getan hat, der wird nie das Bild fröhlicher
Ge=
ſchäftigkeit vergeſſen, mit der hier jeder an ſeinem Platze bemüht
war, zu helfen. Was allen dieſen Soldaten des
Winterhilfs=
werks bei ihrer Arbeit half, das war doch vor allem das Gefühl,
daß dieſe Arbeit getragen war von dem Willen eines ganzen
Vol=
kes, das ſich unter der Parole des Führers zuſammengeſchloſſen
hatte: Keiner darf hungern und frieren!
Und ſo fuhren denn Landespolizei und Jungvolk durch die
Straßen und ſammelten die warmen Kleidungsſtücke, immer
wie=
der neue Verbände und Organiſationen ſtellten ſich zur.
Ver=
fügung, um mit der Sammelbüchſe durch die Straßen zu gehen
und die verſchiedenartigen Abzeichen zu verkaufen, von denen
wir nun am Ende des Winters eine ganze Sammlung haben, in
der uns vielleicht der im Odenwald geſchnitzte Elfenbeinſchmuck
am liebſten iſt. St. Nikolaus im Knuſperhaus ließ ſeine Glocke
er=
ſchallen, und in ſeiner großen Kiſte häufte ſich das Spielzeug,
das dann zuſammen mit den leckeren Weihnachtsbäckereien der
Darmſtädter Hausfrauen unter den großen Weihnachtsbäumen
auf öffentlichem Platz verteilt wurde. Und wie dieſe Feiern
zum Ausdruck herzlichſter Volksgemeinſchaft wurden, ſo wurde es
vor allem auch der „Tag der nationalen Solidarität” ein
Groß=
kampftag in der Geſchichte dieſes Winterhilfswerks, an welchem
Darmſtadt den lebendigen Beweis lieferte, daß es ihm ernſt war
mit der Parole des Führers. Beängſtigend war damals das
Ge=
dränge an den Straßen und Plätzen, und beängſtigend war der
Andrang auch oft zu den zahlloſen Veranſtaltungen, Konzerten,
Bunten Abenden uſw., die im Dienſte des Winterhilfswerks
ſtan=
den. Da war wohl kein Verein, keine Organiſation, die nicht
auch auf dieſem Wege zum Gelingen des großen Werkes
bei=
tragen wollte! Und die Eintopfſonntage — vergeſſen wir die
Eintopfſonntage nicht! Vergeſſen wir auch nicht die Pakete, die
wir zu Weihnachten nach den Wunſchzetteln der Bedürftigen
ge=
packt haben. Das waren Dinge, die ſich mehr in der Stille
ab=
ſpielten, aber darum nicht weniger wertvoll waren und nicht
weniger dazu beitrugen, zu helfen und darüber hinaus Freude
zu bereiten. Denn das war doch wohl das weſentlich Neue an
dem Hilfswerk dieſes Winters: Ueber die nüchterne Zuteilung
des Allernotwendigſten hinaus ſollte — beſonders zu
Weihnach=
ten — Freude in jedes Haus kommen.
Opfern, um zu helfen, — das haben wir alle in dieſem
Win=
ter getan, in ganz beſonderem Maße vor allem diejenigen, die
ihre Arbeitskraft und Zeit in den Dienſt des Winterhilfswerks
ſtellten. Wer aber wirklich den Sinn dieſes Opferns erfaßt hat,
der weiß auch daß man da nicht plötzlich eines Tages ſagen kann:
„Von heute ab bin ich zu nichts mehr verpflichtet.‟ Das
Winter=
hilfswerk 1934/35 fand ſeinen Abſchluß. — die Verpflichtung,
kei=
nen unſerer deutſchen Brüder Not leiden zu laſſen, bleibt für
uns beſtehen!
4. H."
— Volkstag der Inneren Miſſion 1935. Die Innere Miſſion
darf erwarten, daß ſich am Volkstage die evangeliſche
Chriſten=
heit zu ihr bekennt. Das geſchieht nicht allein durch die äußere
Gabe, ſondern auch dadurch, daß ſich die Gemeinden durch den
Volkstag daran erinnern laſſen, daß es ihre Sache iſt, um die
es in der Inneren Miſſion geht.
DERINNEREN
MISSION am Buct5
Das Werbeplakat, mit dem die Innere Miſſion
für ihren Volkstag aufruft.
Es zeigt die Anſtecknadel, die während der
Sammeltage zum Verkauf gelangt.
Durch Zeitung und Radio wiſſen wir nun, daß die 13 großen
Ballone alle wieder glücklich gelandet ſind. Sie ſind zum Teil
recht weit bis über 1000 Klm., geflogen. Die Sieger dürfen ſich
nun auf ihre ſchönen Preiſe freuen.
Ihr Kinder ſeid jetzt geſpannt, wie es mit Eurer
Meiſter=
ſchaft ſteht. Wo ſind ſie wohl gelandet, Eure bunten Ballone, wie
weit ſind ſie gekommen, hat man ſie gefunden und die Poſtkarte
zurückgeſchickt? Alle habt Ihr ſie fliegen laſſen mit dem Wunſche,
daß ſie eine recht, recht weite Reiſe machen, und daß ein
freund=
licher Finder die Karte zurückſenden möge. Schon lange vor dem
Start der Großen haben Eure bunten Ballone dieſen Großen
Weg und Richtung gewieſen.
Habt Geduld, wir werden Euch bald Antwort auf Eure
Fra=
gen geben können. Schon jetzt können wir Euch verraten, daß
ſehr viele freundliche Finder Euch die Freude gemacht und die
Karten zurückgeſchickt haben. Dabei haben wir, ſchon feſtſtellen
können, daß manche der bunten Ausreißer auch recht weite Reiſen
gemacht haben bis weit hinein ins Bruderland Oeſterreich. Und
viele freundliche Finder haben Grüße an Euch geſandt. Es müſſen
aber noch viele Karten kommen, denn manche Karte wird noch
ungefunden in Feld und Wald liegen, manche wird auch nie
ge=
funden werden. Deshalb wollen wir warten, bis das
Regen=
wetter vorbei iſt, Spaziergänger hinauswandern oder der Bauer
aufs Feld kommt. Wir hoffen, daß dann noch manche Karte
ge=
funden und uns zugeſandt wird. Dann werden wir einen
Schluß=
termin feſtſetzen und ein Preisgericht wird die Preiſe beſtimmen.
Die ſchönen Preiſe habt Ihr Euch ja doch ſicher alle angeſehen,
als ſie in der Raumkunſt ausgeſtellt waren. Den freundlichen
Findern aber werden wir, indem wir ihnen eine Feſtpoſtkarte
ſenden. Euren Dank ſagen. Alſo wartet nun. bis Ihr weiteres
hören werdet. Denjenigen Kindern, die jetzt noch nicht als
glück=
liche Preisträger in Frage kommen, wird bei irgendeinem ſpä=
teren Anlaß, bei dem ein Ballon=Wettfliegen veranſtaltet wird,
Gelegenheit gegeben werden, ihr Glück aufs neue zu verſuchen.
Durch den Kauf eines NSB.-Ofſterhaſen
kannſt Du Glück haben und etwas Wertvolles
gewinnen und hilfſt zugleich mit, armen
Kindern eine Oſterfreude bereiten.
Geſund durch Eiereſſen.
CIn Deutſchland werden je Kopf der Bevölkerung im Jahr
nur 129 Eier gegeſſen. In England ſind es 143, in Holland 200,
in Belgien 212, in Amerika gar 267, in Neuſeeland 300 und in
Kanada hat jeder Einwohner jeden Tag des Jahres ſein Ei auf
dem Tiſch. Wie vorteilhaft iſt aber auch der häufige Eiergenuß!
Entgegen allerlei alten Ammenmärchen, iſt das Ei ein geradezu
ideales Nahrungsmittel, das alle die Stoffe enthält, die ſonſt bei
einer einſeitigen Ernährung dem Menſchen fehlen könnten. Es
fehlt dem Ei im Gegenſatz zu den meiſten Nahrungsmitteln ſo gut
wie jeder unverdauliche Ballaſt. Weil es ſo hochwertig iſt, wird
es am beſten mit ballaſtreichen Stoffen wie Brot. Gebäck und. Obſt
zuſammen gegeſſen. Dadurch werden dem Darm die nötigen
In=
haltsmengen gegeben, die ihn zur Arbeit anregen. Hartgekochtes
Ei verleiht ein größeres Gefühl der Sättigung, es verbleibt etwas
länger im Magen, iſt aber deswegen keineswegs ſchwerer
verdau=
lich. Dotter wird roh und gekocht vorzüglich vertragen, auch von
kleinen Kindern! Rohes Eiweiß wird dagegen ſchlechter
ausgenutzt, da es für die Verdauungsſäfte ſchwer angreifbar iſt.
Durch Erhitzen oder Schaumſchlagen werden dieſe Mängel aber
reſtlos beſeitigt. Die Gewähr, wirklich vollfriſche Eier zu
bekom=
men, hat man, wenn man deutſchgeſtempelte Eier kauft die im
Laden das Schild „C 1” Vollfriſche Eier” tragen. Der Kaufmann
ſelbſt verbürgt ſich dann für die Güte dieſer Ware. Alle Eier, die
einen unkontrollierten Weg zum Verbraucher zurücklegen. Eier
mit zu geringem Gewicht, zu alte Eier, ſolche, die beim Kochen
platzen, bleiben ungeſtempelt. Man kann alſo im Intereſſe ſeiner
Geſundheit die niedrig gewordenen Eierpreiſe voll ausnutzen.
Daß das neue Jahr wirklich wieder ſo weit herangewachſen iſt,
daß Mutter Erde ihm Frühlingskleider anziehen kann, iſt eine
ſchöne Sache. Ueberall geht es an das Großreinemachen, und ſo
ein Garten, den man vom vorjährigen Laub gereinigt hat, ſieht
ganz herrlich aus. Friſch mit gelbem Kies beſtreute Wege, der
glänzend=grüne Anſtrich der Zäune, die weiß lackierten
Garten=
bänke und =tiſche, — ja, wirklich: es fehlt nichts!
In den Reſtaurationsgärten werden die Tiſche bereitgeſtellt,
mit ſauberen, feſtlich=bunten Decken belegt. Man harrt der
Be=
ſucher. Und ſobald die Sonne hinter den Wolken hervorblinzelt,
iſt die Frühlingsilluſion vollkommen, — dann können wir wirklich
unſeren Kaffee ſchon draußen im Freien trinken, und er ſchmeckt
uns zweimal ſo gut.
Aber von allzu langer Dauer iſt das Frühlingswetter nicht,
Im nächſten Augenblick iſt der Himmel drohend ſchwarzblau
be=
zogen, ein ziemlich böiger Wind hat ſich aufgemacht, wir eilen, das
ſchützende Dach zu erreichen. Gelingt uns das nicht, ſo praſſelt uns
im nächſten Augenblick der Hagel um die Ohren. Oder ein
Regen=
ſchauer überfällt uns, daß wir bis auf die Haut naß werden.
Bei ſolchem Wetter ſcheuen ſich die Knoſpen an Bäumen und
Sträuchern, ſich weiter aufzutun. Sie haben ein wenig Furcht, und
wir können es ihnen nicht verdenken. Wir wollen uns auch nicht
den neuen Frühjahrsüberzieher verregnen laſſen.
Wenn am Abend der Mond am Himmel ſteht, funkeln die
Sterne oft ſo kalt, als wären wir noch mitten im Winter, aber
das alles kann uns nicht mehr ſchrecken — wir wiſſen ja: Aprik
mag ſein, wie er will, er bringt doch Laub und Gras. — Oder=
April. April, der weiß nicht, was er will.
Wohl aber ſind wir ganz befriedigt, wenn das launiſche
April=
wetter zur Abwechſlung auch einmal ein Frühlingsgewitter bringt.
denn: Wenn es über kahlen Bäumen donnert und blitzt, gibt es
im Sommer viel Obſt!
Wir ſehen auch dem Wachstum der Blätter und Gräſer mit
Zuverſicht zu, ſelbſt wenn alles ſich viel Zeit zu laſſen ſcheint. Es
wird ja doch ſo kommen, daß ſich am „1. Mai eine Krähe in der
Saat verſtecken kann”, das verlangt nämlich der Bauer von einem
Jahr, das den Anſpruch erhebt, ſich gut anzulaſſen.
Wenn nur das Oſterwetter gut wird! Unendlich viele
wün=
ſchen ſich, daß dieſes Oſtern einmal vom richtigen Aprilwetter
ver=
ſchont bleiben möge, — allzu viele Pläne werden gemacht die
ſo ſehr vom Wetter abhängig ſind, und unſer Sinn iſt ſo voll
Ver=
langen nach Umherſchweifen in der freien Natur, wir haben nicht
viel übrig für Stubenhocken und geſellige Veranſtaltungen im
Hauſe. Davon haben wir den Winter über genug gehabt. Jetzt
wollen wir etwas anderes. Und die paar Ferien=, Urlaubs= und
Feiertage möchten wir bei rechtem, echtem Oſterwetter genießen.
während uns Veilchenduft und Lenzwinde umfächeln. O. wir
können es uns wunderherrlich ausmalen. Eine andere Sache
iſt=
ob der launiſche Bruder April gute Miene machen wird. Es ſcheint
ganz ſo, als wenn er noch allerlei Schelmenſtreiche im Kopf und
durchaus Luſt hätte, uns recht gründlich zu foppen und zu ärgern.
Aber; zeigen wir ihm trotzdem ein freundliches Geſicht. —
vielleicht, vielleicht läßt er ſich davon anſtecken und bändigt
ſeine Launen! Auch ein Bruder Wildfang kann ja manchmal
zei=
gen, daß er ein höchſt geſitteter und freundlicher Kamerad zu ſein
vermag.
179
N
Klare Suppe mit Gemüſe. Für 4 Perſonen.
a Bündchen Suppengrün (Mohrrübe, Dorree /Tauch), Sellerie), 1!/4 Liter Waſſer, 4 Maggi’s Fleiſchbrühwürfet
Das Suppengrün pußen, in Streifchen ſchneiden, waſchen und im ungeſalzenen Waſſer in 15 Minuten weichkochen. Inzwiſchen Maggi’s Fleiſchbrühwürfel in
etwas Gemüſebrühe auflöſen, dieſe ſiarke Fleiſchbrühe zum Gemüſe ſchütten und 3 Minuten durchkochen. Nach Belieben feingehackte Peterſilie darüberſtreuen
HHEI
4
6 — Nr. 101
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 11. April 1935
Aus der AS9AB.
Der Kreisleiter.
Ortsgruppenleiter der Ortsgruppen 1 bis 9.
Der Aufruf betr. den Gauparteitag 1935 iſt erfolgt.
Sämt=
liche Politiſchen Leiter ſind umgehend mit der Werbung von
Freiquartieren innerhalb ihrer Zellen und Blocks zu beauftragen.
Das vorläufige Ergebnis iſt zahlenmäßig bis ſpäteſtens
Samstag, den 13. April 1935, vormittags. auf der Kreisleitung
zu melden.
Kreisſchulungsamt.
Kreisſchule.
Es fehlt noch ein Teil der Beſtätigungen über den Erhalt
der Einberufungsbefehle für den 1. Lehrgang der Kreisſchule ab
13. April 1935. Dieſe ſind umgehend an das Kreisſchulungsamt
einzuſenden.
Sippſchaftstafeln.
Es wird hiermit letztmalig an die Ablieferung der
Sipp=
ſchaftstafeln erinnert.
Ortsgruppe Darmſtadt — Gutenberg.
Gauparteitag in Darmſtadt am 1. und 2. Juni 1935.
Zu dem Gauparteitag, der in dieſem Jahre in Darmſtadt
ſtattfindet, werden über 100 000 Parteigenoſſen und Volksgenoſſen
zu uns kommen. Es werden daher eine große Anzahl Quartiere
benötigt. Wir bitten deshalb alle Partei= und Volksgenoſſen
der Ortsgruppe, ſich hier gaſtlich zu zeigen und Quartiere
zur Verfügung zu ſtellen. Anmeldungen: Auf der Geſchäftsſtelle.
Riegerplatz 8, Tel. Nr. 40, ſowie bei den zuſtändigen Politiſchen
Leitern.
NS.=Frauenſchaft, Kreis Darmſtadt.
In allen Ortsgruppen der NS.=Frauenſchaft fallen die
Heim=
abende bis zum 28. April 1935 aus.
Die Arbeiten für die NSV. gehen ſelbſtverſtändlich weiter.
Deutſche Arbeitsfront — „Kraft durch Freude‟.
Morgen, Freitag, den 12. d. M. läuft um 23 Uhr
der Reichsparteitagfilm „Triumph des Willens” im Union=
Theater für, „Kraft durch Freude‟. Es ſind noch einige
Kar=
ten in unſerer Geſchäftsſtelle, Bismarckſtr. 19, zu haben. Eine
Wiederholung des Filmes kann nicht ſtattfinden, deshalb
be=
ſorge ſich jeder Karten für die Nachtvorſtellung.
Brlefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechieverbindlichkei.
Kündigung. Es kommt darauf an. ob ein
Monatsmiet=
zins der Abrede zugrunde gelegt wurde oder nicht. Die Zahlung
desſelben in zwei Teilraten ändert doch nur die Art der
Til=
gung, aber nicht, daß ein Monatsmietzins mündlich vereinbart
war. Deshalb iſt eine Kündigung nur für den Schluß eines Ka=
Und.en täife Tacfe Fefn Dent ue echen goldi.
unter den vorliegenden Umſtänden wird Ihnen der
Unterver=
mieter wohl einen Schlüſſel zu der Wohnung nicht verweigern
können, da der Abort als Zubehör des Mietraumes doch wohl
anzuſehen iſt.
H. P. Nach 8 534 BGB unterliegen Schenkungen, durch die
einer ſittlichen Pflicht oder einer auf den Anſtand zu nehmenden
Rückſicht entſprochen wird, nicht der Rückforderung und dem
Wider=
rufe. Es entſprach einer Anſtandspflicht, anläßlich des Jubiläums
den Arbeitnehmer zu beſchenken.
H. K. Eine im Jahre 1917 gemietete Wohnung muß, wenn
anderes nicht vereinbart iſt, ſpäteſtens am 3. Werktage des
be=
gonnenen Kalendervierteljahres auf deſſen Schluß, und
muß die Kündigung ſpäteſtens an eben dieſem 3. Werktage dem
Vermieter zugegangen ſein.
H. B. 78. Wir möchten empfehlen, ſich an das Sekretariat der
Univerſität in F., unter Beifügung von Rückporto, zu wenden.
Nach Darmſtadt. Kaiſer Wilhelm war mit Prinzeſſin Auguſte
Viktoria von Schleswig=Holſtein=Sonderburg=Auguſtenburg
ver=
mählt; dieſe war am 22. Oktober 1858 zu Dolzig geboren. auf
einem Schloſſe in der preuß. Provinz Brandenburg.
H. J. Soweit wir wiſſen, hat es Unteroffizierſchulen und
Unteroffiziervorſchulen nur bis zum Jahre 1919 gegeben. Wir
möchten Ihnen empfehlen, ſich unmittelbar an das
Reichswehr=
miniſterium in Berlin W. 35, Tirpitz=Ufer, zu wenden.
H., Mainz. Erhard Milch wurde am 30. März 1892 in
Wil=
helmshaven als Sohn eines Apothekenbeſitzers geboren. Nach dem
Beſuch der Gymnaſien in Wilhelmshaven, Gelſenkirchen und des
Joachimstalſchen Gymnaſiums in Berlin, auf dem er das Abitur
ablegte, ergriff er die Offizierslaufbahn. Er trat 1909 in das
oſtpreußiſche Fußartillerie=Rgt. Nr. 1 ein und iſt nach dem Kriege
als Hauptmann verabſchiedet worden. Im Kriege war er bei
der Fliegertruppe. Er führte zum Teil ein Geſchwader, zum Teil
Fliegerabteilungen und war zeitweiſe Führer der
Polizeiflieger=
truppe Oſtpreußens. Nach dem Kriege beſuchte er kurz die
Uni=
verſität Königsberg und die Techniſche Hochſchule in Danzig, krat
dann 1920 in den Zivilflugdienſt ein, wurde 1920 Flugleiter in
der Lloyd=Oſtflug G m. b. H., 1921 Geſchwaderführer der
Dan=
ziger Luftpoſt. Im Jahre 1924 trat er bei Junkers ein und war
für die Töchtergeſellſchaften des Konzerns für Luftverkehr und
betrieb in Braſilien, Argentinien und in den Vereinigten
Staa=
ten tätig, bis er 1925 in die Hauptverwaltung der Junkers=
Luft=
verkehrs A.=G. gerufen wurde. Im Jahre 1925 übernahm er
dann als Direktor und Vorſtandsmitglied die Leitung der
Deut=
ſchen Lufthanſa A.=G. in Berlin. Am 31. Januar 1933 wurde
Milch zum ſtellvertretenden Reichskommiſſar für Luftfahrt in
dem unter Führung des Reichsminiſters ohne Geſchäftsbereich,
Göring, ſtehenden, neugebildeten Reichskommiſſariat ernannt.
Da er fürs erſte wegen einer Reihe wichtigſter Aufgaben, die er
noch zu Ende führen muß, in der Lufthanſa unentbehrlich war,
war er bis auf weiteres noch Vorſtandsmitglied der Lufthanſa.
Nach Erledigung dieſer Aufgaben erfolgte ſeine Ernennung zum
Staatsſekretär für die Luftfahrt. Am 28. März 1935 wurde er
zum Generalleutnant in der Reichsluftwaffe ernannt.
Vereins= und lokale Beranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Schleſier=Verein e. V. Nachdem wir 1933 den korporativen
Beitritt zur Darmſtädter Reiſevereinigung beſchloſſen haben ſind
nun die Landsleute Gruß (als 2. Vorſitzender) und Schölzel (
Fahr=
tenausſchuß) in den Vorſtand aufgenommen worden. Wir, deren
Reiſe= und Wanderluſt ſprichwörtlich iſt, haben jetzt gute
Gelegen=
heit, die Wahlheimat gut und billig kennen zu lernen,
anderer=
ſeits kommen wir mit Volksgenoſſen zuſammen, die für die
Schön=
heit unſerer Schleſierheimat empfänglich ſind. Die 1. Gelegenheit
einer Nachmittagsfahrt bietet der Ausflug im bequemen
Groß=
kraftwagen am Sonntag, den 14. d. M., ab 1230 Uhr. ab
Tagblatt=
haus, nach Wiesbaden. Dort erfolgt Begrüßung durch den
neuen Kurverein, Führung durch das Kurhaus, danach Fahrt nach
dem herrlich gelegenen Jagdſchloß Platte, wo Kaffee eingenommen
wird. Ein bunter Abend im Paulinenſchlößchen beſchließt den
Sonntag. Die Geſamtkoſten (Fahrt, Kurhausbeſichtigung.
Kur=
konzert, Kaffee und Kuchen, Eintritt zum bunten Abend) betragen
4 RM. Anmeldungen ſind notwendig am Reiſeſchalter der
Darm=
ſtädter Reiſevereinigung im Tagblatthaus zwiſchen 11—16 Uhr.
Muſikverein. Wir weiſen unſere Mitglieder und Freunde
nochmals auf das am Donnerstag, den 11. April 20 Uhr, im
Ver=
einshauſe ſtattfindende Sonderkonzert hin. Suſanne Horn=Stoll,
Aga Zeh. Heinrich Landzettel und Friedrich Noack werden
Quar=
tette und Duette von Brahms ſingen Lieſel Jäger hat die
Be=
gleitung am Flügel übernommen. Der Eintritt iſt frei.
Anſchlie=
ßend geſelliges Zuſammenſein.
tragen das Abzeichen der Deutſchen Arbeitsfront.
Willſt du abſeits ſtehen? Sei ſtolz auf deine
Zu=
gehörigkeit zu dieſer machtvollſten Organiſation der
Welt und zeige es auch nach außen durch Tragen
des Hakenkreuzſymbols im Zahnrad.
Raſſengeſchichte Heſſens.
Raſſenkunde und Raſſengeſchichke. — Unſere Landſchaft. — Bangionen. — Römer. — Alemannen. — Franken.
Die mikkelalterlichen Skädte. — Neuzeikliche Ein= und Auswanderungen.
Der letzte Vortrag des Hiſtoriſchen Vereins in dieſem Winter
war der Raſſenfrage gewidmet. Herr Studienrat Dr. G. Paul,
der Verfaſſer der grundlegenden „Raſſen= und Raumgeſchichte des
deutſchen Volkes”, ſprach am letzten Montag über die
Raſſen=
geſchichte unſerer engeren Heimat. Der Vortragende führte etwa
folgendes aus:
Wenn Winſton Churchill geſagt hat, das engliſche Volk habe
deshalb geſiegt, weil es ein einiges und ein Volk geweſen ſei, ſo
ergibt der Blick auf Deutſchland beſondere Folgerungen. Allzu
raſch und ſchnell war die Ueberinduſtrialiſierung über Deutſchland
hereingebrochen; unſere Bauernſöhne wurden herausgeriſſen aus
Heimat, Volkstum und Kirche: die Menſchen waren reif für den
Marxismus. Heute gilt es, dieſen Typ des Maſſemenſchen
einzu=
ordnen in die Geſamtheit. Dazu kann auch die Wiſſenſchaft von
der Raſſenkunde beitragen. Von der naturwiſſenſchaftlichen
Ent=
deckung der Vererbungsgeſetze und ihrer Anwendung auf den
Men=
ſchen an iſt die Raſſenkunde ſo weit ausgebaut worden, daß man
von einem Einbruch in das Gebiet der Geiſteswiſſenſchaft reden
kann. Raſſengeſchichte iſt nur ein Teil der Raſſenkunde; ſie
will darſtellen, wie die Schickſale des deutſchen Volkes die heutige
raſſiſche Zuſammenſetzung der Bevölkerung beſtimmt haben.
Seit=
dem Ferdinand Ludwig Clauß feſtgeſtellt hat, daß jeweils mit
einem beſtimmten Körperbau auch eine beſtimmte Raſſenſeele
ver=
bunden ſei, iſt aus der Raſſenkunde Raſſenpſychologie
ge=
worden. So können auch die deutſchen Stämme unter dieſem
Ge=
ſichtspunkte betrachtet werden nach der Verſchiedenheit, in der ſie
das Volkstum geſtalten. Das Ziel einer umfaſſenden
Raſſenge=
ſchichte kann erſt erreicht werden, wenn eine Unzahl von
Teilunter=
ſuchungen durchgeführt ſind. — Die großen Triebkräfte für die
Formung des Raſſiſchen ſind die Geopolitik, die Außenpolitik, die
Wirtſchaft (Unterſchied zwiſchen Bauern= und Induſtrielandſchaft)
und auch die Konfeſſion. (Die reformierten Gebiete haben eine
andere Raſſengeſchichte als die lutheriſchen.) Die Raſſengeſchichte
ſoll nicht neue Zerklüftung ins deutſche Volk bringen. Nicht die
nordiſch=fäliſche Raſſe ſoll die alleinberechtigte ſein, auch die
ande=
ren Raſſen haben Vorzüge, die wir in der raſſiſchen Artung des
deutſchen Volkes nicht miſſen möchten.
Wenn wir nun zu den drei Landſchaften unſeres engeren
Heimatgebietes übergehen, ſo lag der Vogelsberg abſeits vom
Verkehr, die Bevölkerung konnte ſich verhältnismäßig
rein erhalten. Nicht ſo verkehrsarm iſt der Odenwald, wie vor
allem Höreth in ſeinen Arbeiten über den Odenwald während
und nach dem Dreißigjährigen Krieg dartut. Die
Bevölke=
rung iſt hier ſtark zuſammengeſchmolzen. Die
Schweizer und Tiroler Einwanderung hat die
Be=
völkerung wieder aufgefüllt. Aehnlich iſt die Lage auf dem linken
Rheinufer, wo wir beſonders in den Städten Mainz, Bingen und
Worms, mit einer ſtarken Einwanderung Fremdſtämmiger zu
rechnen haben (Italiener, Franzoſen uſw.).
Nun zum Verlauf der Raſſengeſchichte ſelber! Seit 2000 v. Chr.
ſitzen die Germanen an der Oſtſee. Sie haben ſich dort im Raume
des heutigen Norddeutſchlands bis zur Oder und Weichſel
verhält=
nismäßig raſſiſch rein erhalten. Wir haben es mit einer Variante
der nordiſchen Raſſe, mit der nordiſch=fäliſchen, zu tun.
Als ſie dann nach Süden vordringen, treffen ſie auf die Kelten
Um 500 ſitzen ſie bereits in der Kölner Bucht um 100 v. Chr. bei
Mainz. Um das Jahr 72 erſcheint Arioviſt. In der Wetterau
finden ſich, ſeinen Weg bezeichnend, Suevengräber. Der Sieg
Cäſars über Arioviſt im Jahre 58 in der Nähe von Mühlhauſen
(2), iſt raſſengeſchichtlich von großer Bedeutung. Denn damals
ließen ſich in unſerer Gegend die Vangionen nieder.
Die Römerherrſchaft berührte nur einen Teil unſerer
Gegend. Der Vogelsbera iſt blutsmäßig unberührt geblieben,
mäh=
rend am Odenwaldlimes keltiſche Britones ſtanden.
Römiſche Veteranen wurden in Rheinheſſen und in der
Wetterau angeſiedelt. Am meiſten dürfte ſich der römiſche
Ein=
fluß in der z. T. mit einer Beſatzung von 16 000 Mann belegten
Stadt Mainz, in Worms und in Bingen zeigen, wie Grabſteine
römiſcher Legionäre aus Spanien, Mazedonien oder gar
Klein=
aſien beweiſen.
Was die Lichlſpiel=Theaker bringen.
Das Union=Theater zeigt des großen Erfolges wegen bis auf
weiteres das gewaltige Filmwerk Triumph des
Wil=
lens” Reichsparteitagfilm der NSDAP. Geſamtleitung und
Regie: Leni Riefenſtahl. Jugendliche haben Zutritt.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute zum letztenmal Greta
Garbo in: „Der bunte Schleier.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen das herzerfriſchende Ufa=
Luſt=
ſpiel: „Jungfrau gegen Mönch” mit Dorit Kreysler
und Paul Richter. Jugendliche haben Zutritt
— Reſi=Theater zeigt ab heute ein bezaubernd ſchönes
Liebes=
lied, den Ufa=Großfilm „Prinjeſſin Turandot”, mit Willi Fritſch,
Käthe v. Nagy, Paul Kemp. Inge Liſt.
— Belida zeigt den größten Lachſchlager der Spielzeit, Weiß
Ferdl in dem Film: „Die beiden Seehunde‟,
Oilia bauen-
Miadn!
EM Iie hddkt asladen Guche
Leuest De aorhenrcſitechricht
EEr geräf herrlich mit
Se Onideee dradeiente „Mackind
Rezepi für eine feine „Oſſerforte” ſiehe Di. Oetker=Rezeptbuch
„Backen macht Freude!” (Seite 33). Für 20 Pfennig in den
Lebensmittelgeſchäften erhältlich, ſonſt gegen Briefmarken von
Kunſtnachrichken.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Karfreitagskonzert des Muſikvereins. Nach
längerer Pauſe bringt der Muſikverein in dieſem Jahre am
Kar=
freitag wieder Johann Sebaſtian Bachs
Matthäus=
paſſion in der Stadtkirche zur Aufführung. Mit dieſem Konzert
feiert der Muſikverein zugleich den 250. Geburtstag des
Mei=
ſters, aus welchem Anlaß diesmal verſchiedene, gewöhnlich
ausge=
laſſene und daher weniger bekannte Arien des Werkes geſungen
werden. Die Leitung hat Generalmuſikdirektor Karl Friderich.
Hervorragende Soliſten werden zum guten Gelingen der
Auffüh=
rung beitragen. Sie gilt als drittes ordentliches Konzert des
Muſikvereins. Zur Hauptprobe am Gründonnerstag haben nur
Mitglieder Zutritt. Die Eintrittspreiſe ſind ſehr niedrig gehalten.
Kartenverkauf in der Buchhandlung Bergſträßer.
Franken und Alemannen überrennen den Limes. Das
ale=
manniſche Reich umfaßte nicht nur Starkenburg und
Rhein=
heſſen, ſondern auch Teile Oberheſſens. Da kommt mit der Schlacht
des Jahres 496 n. Chr. der Rückſchlag. Die Franken werden die
Herren. Die Ueberſchichtung der Alemannen durch die Franken
läßt ſich ſchwer nachweiſen. Während die Alemannen einſt, wie ſich
in Württemberg und der Nordſchweiz an Ortsnamen nachprüfen
läßt, die Urbevölkerung faſt völlig vernichtet hatten, ſcheinen die
Franken, vielleicht des ihnen unbekannten Weinbaues wegen, an
der Moſel mit der vorrömiſchen und römiſchen Bevölkerung
glimpflicher verfahren zu ſein.
Die Beſiedlung des Odenwaldes beginnt erſt mit dem 7. und
8. Jahrhundert. Wichtig iſt für unſere Gegend die Verpflanzung
der Niederſachſen durch Kaiſer Karl. Es ſeien nur die
Lor=
ſcher Orte Groß=Sachſen und Lützel=Sachſen erwähnt. Auch der
Tuchhandel, der zur Karolingerzeit in den Händen der Frieſen
lag, brachte für unſere Gegend eine Aufnordung mit ſich, etwa in
Mainz.
Bevölkerungspolitiſch am bedeutſamſten im Mittelalter iſt die
Entwickelung der Städte, die wir am vorzüglichſten für unſere
Gegend an dem Beiſpiel Frankfurts (vgl. K. Büchers Arbeiten)
ſtudieren können. Um einen engeren Kreis, aus dem ſich die
Be=
völkerung ergänzte, aus der Wetterau und Dreieich, ergab ſich im
15. Jahrhundert ein weiterer, der gar bis nach Norddeutſchland
reichte. Die Studien von O. Prgetorius über Darmſtadt haben
er=
geben, daß hier gar bis 1806 der kurpfälziſche und mainziſche Raum
kaum in Frage kam, daß erſt die Induſtrie= und Garniſonsſtadt.
des 19 Jahrhunderts eine ſtärkere Bevölkerungsmiſchung aufweiſt.
Während die Reformationszeit, auch der Bauernkrieg, die
Be=
völkerung im weſentlichen unverändert läßt, bringt die
Gegen=
reformation, die Reformationen nach der Reformation, neue
Unruhe, Wanderungen in der Intelligenzſchicht (Pfarrer und
Schulmeiſter). Die außenpolitiſchen Verhältniſſe wirken bedeutſam avadtſchaftsverſchicku
ein, etwa die niederländiſche Einwanderung nach Naſſau und ſädungen beim Kreis
Rheinheſſen (Oppenheim, Siefersheim, Ibersheim). Den Huge= öUnragsformulare wei
notten verſchließen ſich die lutheriſchen und katholiſchen Gebiete. /ſogruppe im Rathaus,
während die Reformierten ihre Glaubensgenoſſen um ſo lieben
aufnahmen. Das iſenburg=büdingiſche Gebiet hatte wichtige
Hugenottenkolonien in Offenbach und Iſenburg. Da die
Hugenot=
ten durchweg aus Gebieten ſtammten, in denen der germaniſche
Einſchlag beſonders ſtark war (Normandie. Picardie und Gegend
von Toulouſe), kann man dieſe Eiiwanderung als eine
Aufnor=
dung bezeichnen. Die aus den Weſtalven und Savoyen vertriebe= 1427 Kowp, umter Aſit,
nen Waldenſer nahm Landgraf Ernſt Ludwig von Heſſen auf. mutiterinnen üt den
Sie gehörten wohl der weſtiſchen Raſſe an, weshalb auch heute /weiher Miche ſich die
noch die Dunkeläugigen in Rohrbach, Wembach und Hahn über= 1Mumögen ſchet nur di
wiegen. — Der Dreißigjährige Krieg hat vor allem den / Ndie Wſchlußprüſung
Rheingau und den Odenwald ſtark mitgenommen. Die katzenellen= Iuler Hingabe bemih
bogiſchen Gebiete waren größtenteils ausgeſtorben, wozu auch nicht IMmitzunheiten. Den
wenig die Peſt beigetragen hat. Heſſen=Darmſtadt und Erbach ſie= Mme Feier m God
delten Schweizer und Tiroler an, die wegen ihres dinariſchen Ein= 19Mihen der pergange
ſchlages die raſſiſche Zuſammenſetzung verändern mußten. Auch //4ßiea beil guf den Fü
hier blieb wiederum der Vogelsberg unberührt. Während der
Raubkriege Ludwigs XIV. kamen allerdings in kleinerem Umfang 110ſlärenden Worte
Ueberrheiner ins heſſiſche Gebiet. — Das Zeitalter des Abſolutis= wzehlten nicht ihren
mus iſt die Zeit großer Auswanderungen. Beſonders die
notleidende Pfalz verlor viel wertvolles Menſchenmaterial, nach
der Donau. nach Preußen und Pommern an die Wolga, wie nach 1Mliedertag ſtat,
Nordamerika. Auch die napoleoniſche Zeit mit ihren ſtarken milie /eine größere Anzahl
täriſchen Aushebungen darf raſſengeſchichtlich nicht unterſchätzt Iüpurden ſehr ſchöne 4
werden. Die Hungerjahre 1816/17 leiten einen neuen Abſchnitt der 1Müſeitigen Erolg brag
Auswanderung ein: Nordamerika, Braſilien, Polen, Auſtralien
ſind die Zielpunkte. Die Aufhebung der Leibeigenſchaft und die
Induſtrialiſierung bedeuteten eine gewaltige Vermiſchung der
Be=
völkerung.
Aber gerade darum iſt es heute beſonders wichtig, die Sünden
vergangener Jahrhunderte wieder gut zu machen und das wirklich / M Oeterich hielt e
wertvolle raſſiſche Gut beſonders zu pflegen.
Dem Redner dankte lebhafter Beifall und eine angeregte Aust
ſprache, die noch manches Wertvolle ergab.
F. Kn.
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Griteshtich. ”
A.
Htif Dimere
jume jetzt raich v0
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Der überaus gr0
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Wlieiten Jahren nicht
d. Ober=Ramſtadt.
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Kinder, die nicht durt
Leilnahme gewonnen
ſchaftsverſchickung wert
Erholungsteit dueiz
üDrsaruppe der NSl
G. Ober=Ramſtud
von dem Deutſch
Frauenverein.
Panariterkurſe
wvelſtunden von den hie
lültecht den Geiſt natzig
M die wackere Spielſcha
Pd. Gundernhau
T. Groß=Zimme
Sängervereiniau
in 1579 veranſtaltete
der einen guten
B=
u weiterhin dem Ver
Uundau unſeres
107 Aten, „K.
Maruden Beit
Der Polizeiberichk.
Gefährliche Wohnungseinbrecher.
Täker ſchießk auf ſeine Verfolger.
Der Polizeibericht meldet: In der Nacht zum
9. April 1935 wurde an zwei Stellen in Nieder=Roden
eingebro=
chen und Geld und Lebensmittel geſtohlen. Wertſachen ließen
die Einbrecher (es handelt ſich um zwei Männer) unberührt. An
einer Stelle wurden die Diebe bei der Arbeit dadurch geſtört,
daß die Wohnungsinhaberin erwachte und ihnen gegenübertrat.
Sie bedrohten hierauf die Frau mit ſchußfertiger Piſtole und
er=
griffen die Flucht. Einem beherzten Einwohner gelang es, die
Ein=
brecher, die in Richtung Dudenhofen flohen, in der Dunkelheit ein
Stück zu verfolgen. Dieſer mußte jedoch die Verfolgung aufgeben,
weil die Täter ſcharf auf ihn geſchoſſen hatten.
Die Täter werden wie folgt notdürftig beſchrieben: Beide
etwa 26 Jahre alt, 1,65 bis 1,70 Meter groß. Sie trugen Mützen
— vermutlich Patſchkappen — und waren ohne Mantel.
Die Landeskriminalpolizei und Gendarmerie weilten am
frühen Morgen in Nieder=Roden und haben den Tatbeſtand
auf=
genommen. Umfangreiche Ermittlungen nach verſchiedenen
Rich=
tungen ſind eingeleitet.
Sachdienliche Anhaltspunkte aller Art aus dem Publikum
wolle man umgehend der nächſten Polizei= oder
Gendarmerie=
ſtelle mitteilen.
*
Zimmerbrand in der Hinkelsgaſſe. Am Dienstag, den 9. 4. 35,
gegen 21.30 Uhr, iſt im Hauſe Hinkelsgaſſe Nr. 14 im erſten
Stock, ein Zimmerbrand ausgebrochen, der durch die Städt.
Feuer=
wehr um 21.50 Uhr wieder gelöſcht war. Der Brand iſt offenbar
dadurch entſtanden, daß durch das Herausfliegen von Funken aus
dem in einer Zimmerecke ſtehenden eiſernen Füllofen eine in
un=
mittelbarer Nähe aufgeſtellte Caiſelonque in Brand geriet. Durch
den Zimmerbrand iſt Gebäude= und auch erheblicher Sachſchaden
entſtanden. Die Schuldfrage bedarf noch der Aufklärung. Der
Brand hätte leicht ſchlimmere Folgen annehmen können.
Tot im Bette aufgefunden. Am Montag, den 8. 4. 35,
zwi=
ſchen 16 und 17 Uhr, wurde eine in der Heinrichſtraße wohnhafte
alleinſtehende ältere Frau in ihrer Wohnung tot aufgefunden.
Nach dem ärztlichen Befund war der Tod bereits einige Tage
vorher eingetreten. Die Verſtorbene war ſeit mehreren Tagen
von den ührigen Hausbewohnern nicht mehr geſehen worden. Als
man das Schlimmſte befürchtete und die von innen verſchloſſene
Wohnungstür durch den Schloſſer öffnen ließ, fand man die Frau
vollſtändig gekleidet auf dem Fußboden liegend vor. Die Leiche
wurde nach dem Waldfriedhof verbracht. Offenbar iſt die Frau
an einem Herzſchlag oder infolge Altersſchwäche verſchieden.
Kettenbriefe. In letzter Zeit ſind in hieſiger Stadt wieder
ſogenannte Kettenbriefe im Umlauf. Es dürfte am Platze ſein,
dieſem Unfug endlich entgegenzutreten und derartige Briefe nicht
weiter zu verbreiten. Die Schreiber ſolcher Briefe ſeien hiermit
gewarnt.
m Beſchränkung von Fahrpreisermäßigungen zu Oſtern. Die
Deutſche Reichsbahn teilt mit: Mit Rückſicht auf die
außerordent=
lich ſtarke Beanſpruchung des Wagenparks in der Oſterfeſtwoche
dürfen die Mitglieder der SA.. SS. uſw. von Donnerstag, 18.
April, 0 Uhr, bis Mittwoch, 24. April. 24 Uhr. die Eil=, D= und
FD=Züge auf Entfernungen bis 300 Km. nicht
zumermäßig=
ten Tarif benutzen.
Verwaltungsgerichtshof. Rheinſtraße 10. Oeffentliche
Sitzung am Samstag, dem 13. April 1935. vormittags 9.15
Uhr: Einwendungen des Polizeihauptwachtmeiſters Ernſt. Gerſt
in Darmſtadt gegen ſeine Verſetzung in den Ruheſtand
Vormit=
tags 10.30 Uhr: Einwendungen des Polizeihauptwachtmeiſters
Konrad Jäger in Mainz gegen ſeine Verſetzung in den
Ruhe=
ſtand.
44
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Donnerstag, 11. April 1935
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Fb. Groß=Zimmern, 10. April. Theaterabend. Die
än gervereinigung (Männergeſangverein 1863 und Liederkranz
71.) veranſtaltete im „Kaiſerſaal” einen Theater=Familienabend,
ir einen guten Beſuch zu verzeichnen hatte. Vereinsführer
te erich hielt eine kurze Anſprache und bat die Sänger, auch
riterhin dem Verein die Treue zu halten und mitzuhelfen am
uiscau unſeres Vaterlandes. Es folgte dann ein Luſtſpiel in
Akten, „Füchſe im Hühnerſtall‟. Die Aufführung wurde mit
tion em Beifall belohnt.
— Klein=Umſtadt. 9. April. Der Turnverein veran=
Ugete einen Elternabend als Abſchluß der Winterarbeit.
er Vorſitzende, Turnbruder Heil, begrüßte die überaus zahl=
Erſchienenen. Nachdem der Dietwart, Turnbruder
Wag=
für dieOlympia geworben hatte, rollte in faſt pauſenloſerFolge
n AAusſchnitt aus dem Turnbetrieb aller Abteilungen, von den
nüi=ſten bis zu den durchgebildeten Turnern, vor den
beifallsfreu=
en Zuſchauern ab. Die Darbietungen legten Zeugnis ab von
in ernſten Willen aller, Körper und Geiſt harmoniſch zu bilden.
ſe waren aber auch Beweis von der unermüdlichen Arbeit der
umwarte Jungmann, Roth und Weber, ſowie der
liſigen Helferinnen Gunkel und Heil. Bei dem
Jugend=
tieen am 12. Ernting errang unſere Jugend 23 Preiſe, deren
ltunden ausgegeben wurden. Nach kurzer Pauſe kam dann noch
* Sumor etwas zu Worte — Zwerchfellgymnaſtik —. Der Schluß
ſ Die geſamte Turngemeinde Hand in Hand bei der 4. Strophe
Turnerliedes.
beſchrieben
rugen M
Kg. Reinheim, 9. April. Vortrag. Im Gemeindeſaal hielt
elang es die 6 4lüiſiionar Ittmann einen Vortrag über ſeine Tätigkeit in
derDunkelheit ” in früheren Deutſch=Kamerun, welcher einen guten Beſuch
auf=
twsiſen hatte. Pfr. Dr. Meiſinger begrüßte den Redner
ſiefs herzlichſte, beſonders, da er ein geborener Groß=Umſtädter
Der Vortrag war ſehr intereſſant.
Fd. Nieder=Klingen, 9. April.
Jahreshauptverſamm=
u gdes Schützenvereins. In den letzten Tagen hielt der
weilten 8 Hickzenverein im Vereinslokal ſeine diesjährige
Generelverſamm=
uig ab. Der 1. Schützenmeiſter, Georg Röttger, wies in
Wor=
ratbeſtand
der Anerkennung auf den edlen Schießſport hin. Beſonders
for=
dte er die Mitglieder auf, ſich am 1. Mai an dem
Pflichtübungs=
texzen zahlreich zu beteiligen. Den Tätigkeitsbericht erſtattete
1. Vorſitzende. Seine Ausführungen zeigten, daß im letzten
hr ein reges Vereinsleben zu verzeichnen war. In ſeinem
Kaſſen=
gicht gab Rechner Adam Lutz Einblick in die geſunden
finan=
llen Verhältniſſe des Vereins. Ein Ueberſchuß von rund 75 RM.
unce für das nächſte Jahr übertragen werden. Die Verſammlung
Näcigte ihren Vereinsführer auf Neue, welcher dann ſeinerſeits
e alten Mitarbeiter wieder berief. Beſchloſſen wurde, in dieſem
cie den Schießſtand zu erneuern. Das dazu erforderliche
Ma=
ſall wird durch Vereinsmitglieder unentgeltlich beigefahren. Die
Atrndſetzungsarbeiten, die von Schützenkamerad Wilhelm Wil=
Im s übernommen wurden, werden ebenfalls ehrenamtlich aus=
Zühert.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 101 — Seite 7
Dg. Arheilgen, 10. April. Turnverein 1846.
Verſamm=
ung in der Turnhalle. Zur Ausſprache ſtanden die neuen
Ein=
ertsſatzungen des Reichsbundes für Leibesübungen, die
angenom=
nm wurden. Dann ſprach der Vereinsleiter über das Gaufeſt in
5aarbrücken, an dem der Verein mit zahlreichen Mitgliedern
teil=
e—men will. Der Dietwart des Vereins Lehrer Hebermehl, hielt
nen Vortrag über das Leben Friedrich Ludwig Jahns. ſein
Wol=
n— Sehnen und ſeinen Kampf für ſeine Ideen.
J. Griesheim, 9. April. Die Freiwillige Feuerwehr
ſiclt im „Rheingauer Hof” ihre Jahreshauptverſammlung ab.
dem Kommandant erſtattete den Jahresbericht. Die
Kaſſenver=
ä tniſſe ſind als gut zu bezeichnen. Was die einzelnen
Führer=
ellen betrifft, ſo wurden teilweiſe die ſeitherigen Führer wieder
eiätigt, und teilweiſe neue ernannt. Am Schluſſe der
Verſamm=
ung hielt der Kreisfeuerwehrinſpektor einen Vortrag über
eierwehr=Wachdienſt.
Ek. Hahn. 10. April. Hohes Alter. Morgen Donnerstag
ereht Frau Dorothea Geibel Wwe, ihren 82. Geburtstag.
Ak Nieder=Ramſtadt, 10. April. Obſtbaumblüte. Mit
em Eintritt wärmerer Witterung ſchreitet das Aufblühen der
eI Ds Frieſeil Urtbäume jetzt raſch voran. Die Pfirſiche ſind über Nacht mit aller
au cht herausgekommen. Die Kirſchbäume ſind am Aufbrechen und
Nuw die Frühbirnbäume werden bald folgen. — Obſtbaum=
„Hewiehalter ſt Mc hädlingsbekämpfung. Mit dem Beſpritzen der Obſt=
Sichen ütr Unſeß iume mußte infolge Fortſchreitens der Knoſpen aufgehört
wer=
n. Der überaus größere Teil der innerhalb hieſiger Gemarkung
Den ſc die BeA ingepflanzter Bäume konnte jedoch mit Karbolineum beſpritzt
e den und zum größten Teil auch wieder die Bäume, die in den
Iiten Jahren nicht behandelt werden konnten.
G. Ober=Ramſtadt. 10. April. NS.=Volkswohlfahrt.
a dieſem Jahre wird durch die NSV. erſtmalig eine
Verwandt=
ſeßtsverſchickung durchgeführt, für die der größte Teil derjenigen
ſisder, die nicht durch die Landverſchickung erfaßt werden, zur
Enahme gewonnen werden ſoll. Zugelaſſen zur
Verwandt=
ſoftsverſchickung werden alle erholungsbedürftigen Kinder. Die
holungszeit dauert 4 Wochen. Bis jetzt ſind bei der hieſigen
Aieisgruppe der NSV. leider nur ſehr wenige Anträge auf
Ver=
urdtſchaftsverſchickung eingelaufen. Da Schlußtermin für
Mel=
ſſtrggen beim Kreis ſchon am 20. April iſt, iſt jetzt Eile geboten.
nrragsformulare werden von der Amtsleitung der NSV.=
Orts=
loſſen um ſo liehe Mtpe im Rathaus, Zimmer 23, abgegeben.
G. Ober=Ramſtadt, 9. April. Abſchlußprüfung des
on dem Deutſchen Frauenwerk durch den
Alice=
ſſrauenverein (Rotes Kreuz) veranſtalteten
(ammariterkurſes. 24 Teilnehmerinnen waren in 20
Dop=
iſrunden von den hier anſäſſigen Aerzten Dr. Moldenhauer und
t, Kopp, unter Aſſiſtenz der hieſigen Krankenſchweſtern, als
Sa=
ſtufiterinnen für den Bereitſchaftsdienſt ausgebildet worden. Mit
weshalb auch beute wicher Mühe ſich dieſe ihrer nicht leichten Aufgabe unterzogen,
d und Hahn über=) umnögen ſicher nur die Teilnehmerinnen zu ermeſſen Zeigte doch
dat vor allen den / Abſchlußprüfung der Prüfungskommiſſion, daß ſich alle mit
ſiller Hingabe bemühten am Aufbgu des Deutſchen Frauenwerkes
ben wou guch nä* ttzuarbeiten. Den Abſchluß des ſchönen Tages bildete eine
in=
ſrie Feier im „Goldenen Löwen”. Sie ſollte nach all den heißen
ſüsen der vergangenen Wochen Gäſte und Samariterinnen ſo
ſih. den Geiſt nationaler Gemeinſchaft empfinden lernen. Ein
ſſer Heil auf den Führer wurde begeiſtert aufgenommen, und die
ifllärenden Worte der Kreisleiterin des Bereitſchaftsdienſtes
alter des Wſolutz= uriehlten nicht ihren Zweck. Beſondere. Anerkennung verdiente
ſe wackere Spielſchar und ihre Begleiter.
Fb. Gundernhauſen, 10. April. In der „Sporthalle” fand ein
die Wolga wie mi ! Mä=dertag ſtatt, an dem ſich trotz des ungünſtigen Wetters
in größere Anzahl auswärtiger Geſangvereine beteiligten. Es
unden ſehr ſchöne Lieder und Chöre zu Gehör gebracht, die
all=
neuen Abſchnitt / 1 Iitagen Erfolg brachten.
Uhroam
Scherl-Bildmaterndienst.
Das vergangene Jahr brachte für den europäiſchen Weinbau eine Rekordernte wie ſie weder in der Nachkriegszeit noch in
den letzten. Vorkriegsjahren erzielt wurde. Insgeſamt wurden auf dem europäiſchen Kontinent 165 Millionen Hektoliter Wein
von guter Qualität produziert. Das bedeutet eine Steigerung von rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahre. Noch bedeutender
hat ſich die nordafrikaniſche Weinernte vermehrt, wo 25,3 Millionen Hektoliter Wein geerntet wurden, gegenüber 18,6 Millionen
Hektoliter im Jahre 1933. Zuſammen mit dem nördlichen Afrika wurden 190,1 Hektoliter Wein aus dem Jahrgang 1934 erzielt.
Die deutſche Weinernte von 1934 iſt faſt anderthalbmal ſo groß wie die des vergangenen Jahrganges. Hinzu kommt noch, daß
der 1934er Tropfen infolge des reichlichen Sonnenſcheins im letzten Sommer aus gut ausgereiften Trauben ſtammt und
daher eine vorzügliche Qualität hat.
Fd Kirch=Beerfurth. 10. April. Fahnenweihe der
NSDAP. Am Samstag hatte die Ortsgruppe Kirch=Beerfurth
ihren großen Tag. Die Generalmitgliederverſammlung,
verbun=
den mit der Fahnenweihe der Ortsgruppe und der Ausgabe der
Ehrenkreuze für die Frontkämpfer Kriegsteilnehmer und
Hinter=
bliebenen wurde zu einem Erlebnis für die geſamte Bevölkerung
des Ortsgruppenbereiches. Um 8 Uhr begann der Einmarſch der
PO., SA., HJ. und einer Fahnenabordnung der Militär= und
Veteranenkameradſchaft. Dann ſchritt der Kreisleiter mit ſeinen
Mitarbeitern unter den Kläugen des Badenweiler Marſches die
Front ab. Ortsgruppenleiter Delp begrüßte die Erſchienenen und
gab einen kurzen Ueberblick über die Tätigkeit der Ortsgruppe.
Hierauf gaben die Amtsleiter der Ortsgruppen Berichte über
ihre Tätigkeit ab. Kreisleiter Schwinn begrüßte die Vereinigung
der Fahnenweihe mit der Ausgabe der Ehrenkreuze als eine
be=
ſonders glückliche Löſung und nahm die Weihe der
Ortsgruppen=
fahne vor. Nach dem Gelöbnis des Fahnenträgers. Pg. Seibert,
wurde der Gefallenen des Weltkrieges und der
nationalſozialiſti=
ſchen Bewegung gedacht. Hierauf erfolgte die Ausgabe der
Ehren=
kreuze durch Ortsgruppenleiter Delp.
Fe. Reichelsheim, 10. April. Bei dem heute hier abgehaltenen
Ferkelmarkt war der Auftrieb ſowie Verkauf gut Bezahlt
wurden, pro Paar 30 bis 62 RM. Hauptſächlich wurden die
Sprin=
ger geſucht. Der nächſte Markt findet in 14 Tagen ſtatt. — Der
SA.=Reſerve=Sturm 24/R. 115 hat am kommenden
Sonn=
tag hier in Reichelsheim einen Aufmarſch. Die Bevölkerung wird
aus dieſem Grunde zum Zeichen der Verbundenheit ihre Häuſer
beflaggen. Um zwei Uhr werden die auswärtigen SA.=
Angehöri=
gen des Sturmes eintreffen. Die Aufſtellung erfolgt um 2.30 Uhr
auf dem Sportplatz.
Cd. Michelſtadt, 10. April. Kirchenkonzert. Die
evan=
geliſche Kirchengemeinde hatte zu einer kirchenmuſikaliſchen
Abend=
feier eingeladen, die dem Gedächtnis Joh. Seb. Bachs und Gg.
Friedrich Händel gewidmet war. Nach einigen Werken von Händel
ſprach Landesbiſchof Lic. Dr. Dietrich über die beiden großen
Muſiker. Werke von Joh. Seb. Bach bildeten den 2. Teil des
Kon=
zertes. In der gut zuſammengeſetzten Vortragsfolge war Händel
mit 2 Arien aus dem Oratorium „Meſſias” und Bach mit 2 Arien
vertreten, die von Fräulein Lydia Böhler=Marburg mit ſehr
ſchönem Ausdruck geſungen wurden. Der Kirchenchor brachte einen
Chor aus Händels Oratorium „Samſon” und 3 Choralſätze von
Bach Es verdient hervorgehoben zu werden, daß der hieſige Chor
auf beachtlicher Höhe ſteht und entſchieden mehr leiſtet, als man
im allgemeinen von Kirchenchören auf dem Lande erwartet Großes
Verdienſt an dem Gelingen der Feier hatte die Organiſtin
Fräu=
lein Krenkel. Sie leitete die Abendfeier ein mit einem Orgelkonzert
von Händel und bewältigte beſonders die beiden techniſch recht
ſchwierigen Orgelwerke von Bach — Präludium und Fuge (Dur
ſowie die grandioſe Toccata und Fuge D=Moll — mit erſtaunlichem
Geſchick.
UPD. Erbach i. Odw., 10. April, Altmeiſter der
Elfen=
beinſchnitzer Glenz 70 Jahre alt. Der Altmeiſter der
Odenwälder Elfenbeinſchnitzer. Otto Glenz in Erbach, vollendet
am 11. April ſein 70. Lebensjahr. Die Elfenbeinſchnitzerei hatte
Glenz gelernt bei dem Schöpfer des bekannten Graf=Franz=
Denk=
mals auf dem Erbacher Marktplatz, Ph. Willmann. Nachdem er
einige Zeit in Hanau in der Silberwarenfabrikation als
Model=
leur gearbeitet hatte, machte ſich Glenz in ſeiner Heimatſtadt, die
damals ſchon als Zentrale der Elfenbeinſchnitzerei, überall
be=
kannt war, ſelbſtändig. Seine Hauptarbeiten waren figürliche
Darſtellungen nach eigenen Entwürfen. Im Jahre 1910
errich=
tete Glenz mit Unterſtützung des Grafen Georg Albrecht das
be=
kannte Erbacher Elfenbeinkunſtmuſeum, das im Jahre 1933
er=
weitert und in das Gräfliche Schloß verlegt wurde. Glenz
model=
lierte auch das Kriegerdenkmal in Erbach und das Denkmal des
Vaters des Grafen Georg Albrecht in Eulbach. Mit der
Oden=
wälder Elfenbeinſchnitzerei iſt der Name Glenz, des Obermeiſters
der Elfenbeinſchnitzer und Dreher von Heſſen und Naſſau, eng
verbunden.
Ci. Erbach, 10. April. Sturmappell der SAL. Unter
der Leitung des Kameraden Stoppelbein hielt die hieſige
SAL. einen ſtark beſuchten Sturmappell ab. Der Leiter gedachte
eingangs der Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht und
der Bedeutung dieſer geſchichtlichen Handlung für das
deutſche Volk ſowie des 70. Geburtstages des Generals von
Ludendorff, machte eine Reihe geſchäftlicher Mitteilungen und
warb dann warm, für die Hitlerfreiplatzſpende. Hierauf hielt
Kamerad Lamberth, einen äußerſt lehrreichen Vortrag über
Dp. Zwingenberg, 10. April. Bergſträßer Obſt= und
„Chemiſche Kampfſtoffe”. Sachkundig zuſammengeſtellte
Licht=
bilder ergänzten wirkſam die mit dankbarem Beifall
aufgenom=
menen Ausführungen des Redners. Kamerad Nodnagel
be=
richtete über ſeine Eindrücke und Erlebniſſe in einem
Schulungs=
lehrgang.
Gemüſezentralee G. m. b. H. —
Generalverſamm=
lung. Der ſeitherige Geſchäftsführer Herr Georg Mahr
er=
ſtattete den Jahresbericht. Die Ausführungen zeigten, daß die
Genoſſenſchaft aus dem Wirtſchaftsleben der Bergſtraße=
Gemein=
den nicht mehr wegzudenken wäre. Am Schluſſe ſeiner
Ausfüh=
rungen gab Herr Mahr bekannt, daß er ſein Amt aus
Geſund=
heitsrückſichten niederlegen müſſe. Dem Scheidenden wurde der
Dank der Genoſſen ausgeſprochen und ſeine erſprießliche
Tätig=
keit anerkannt. Sodann wurde von Genoſſe Willi Schmidt die
Jahresrechnung verleſen und von der Verſammlung genehmigt.
Die Herren Lehrer Engel, Peter Oſt und Chriſtian Dickler ſtellten
die ſeither von ihnen verwalteten Aemter zur Verfügung. An
ihre Stelle traten Beigeordneter Ortsgruppenleiter Dickler als
1. Vorſitzender Georg Mahr als 2. Vorſitzender. Als
Geſchäfts=
führer wird Herr Daniel Wilhelm Fuchs beſtimmt. Der
Ver=
waltung gehören ferner an die Herren Philipp Engel und
Hein=
rich Schuch. Durch das Los mußten folgende Herren des
Auf=
ſichtsrates ausſcheiden: „Jakob Schmidt=Zwingenberg. Heinrich
Hechler=Alsbach. Ludwig Anthes=Zwingenberg. Karl Schweickert=
Rodau. Adam Stiep=Bickenbach und Heinrich Schuch=Zwingenberg.
Neu= bzw. wiedergewählt, wurden die Herren Jakob Schmitt=
Zwingenberg, Andreas Weber=Zwingenberg, Karl Lutzi=
Zwingen=
berg, Philipp Keller 1.=Bickenbach, Georg Schüßler=Alsbach und
Bürgermeiſter Wegfahrt=Schwanheim. Im Laufe der
Verſamm=
lung wurde den Genoſſen wieder empfohlen, ſich mit Rückſicht auf
unſeren frühen Frühling hauptſächlich dem gewinnbringenden
Frühobſtbau zuzuwenden.
t. Gernsheim, 9. April. Vom evang. Kirchenchor. Im
dieſem Jahre kann der evang. Kirchenchor auf ſein 40jähriges
Be=
ſtehen zurückblicken. Durch Pfarrer Weißgärber wurde er
gegrün=
det und hat ſich in den Dienſt des kirchlich=religiöſen Lebens
ge=
ſtellt. Man veranſtaltete in der Kirche eine muſikaliſche
Abend=
feier. U. a. wirkte Studienrat Dr. Stiefenhofer=Darmſtadt
mit, der mit ſeinem prächtigen Tenorſolo beſondere Wirkung
er=
zielte.
* Gernsheim, 10. April. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel in Gernsheim am 9. April: 0.18 Meter; am 10. April:
0,67 Meter; jeweils 5 Uhr morgens.
Ex. Bürſtadt, 10. April Tödlicher Verkehrsunfall=
Auf der Provinzialſtraße Bürſtadt—Worms, in der Nähe des
Bahnüberganges, ereignete ſich am Dienstag nachmittag ein
be=
dauerlicher Verkehrsunfall dem ein im blühenden Mannesalter
von 23 Jahren ſtehender Mann zum Opfer fiel. Ein aus
Rich=
tung Worms kommender Bulldog mit zwei ſchwer mit
Zement=
platten beladenen Anhängern hatte gerade um 2.30 Uhr den
Bahnübergang paſſiert, als der 23jährige Beifahrer, welcher nach
jahrelanger Arbeitsloſigkeit an dieſem Tage erſtmals ſeinen Dienſt
wieder verſah, auf unerklärliche Weiſe vom Anhänger ſtürzte und
unter die Räder zu liegen kam, wodurch demſelben der Kopf faſt
vollſtändig zermalmt wurde und der Tod auf der Stelle eintrat.
Wenig ſpäter weilte bereits die hieſige Gendarmerie an der
Un=
glücksſtelle und traf die nötigen Vorſichtsmaßregeln. bis die
Ge=
richtsperſonen eintrafen. Die Leiche wurde dann freigegeben und
in die hieſige Leichenhalle überführt.
Be. Groß=Gerau, 9. April. Das Frauenwerk Groß=Gerau
veranſtaltete zugunſten der Mütterſchulung einen Bunten Abend.
Geſangsvorträge der Frauenhilfe, Gedichtvorträge, ein
Theater=
ſtück, reizende Vorführungen der Kückengruppe. Reigen der
Tur=
nerſchülerinnen, gymnaſtiſche Vorführungen des Turnvereins,
Reigen des Evgl. Mädchenbundes und Muſikvorträge der PO.=
Kapelle wechſelten in bunter Reihenfolge und unterhielten die
Beſucher auf das beſte. Frau Kulk hielt eine kurze
Begrü=
ßungsanſprache, während die Feſtanſprache von Pfarrer Nies
übernommen wurde. Den Abſchluß der ſchönen Veranſtaltung
bildete die große Tombolaverloſung.
Cp. Klein=Gerau, 8. April. Hohes Alter, Feldſchütze i. R.
Jakob Becker beging am Sonntag ſeinen 85. Geburtstag. Becker
iſt Altveteran von 1870.
Dy. Sprendlingen, 10. April. Hohes Alter. Einer unſerer
älteſten Einwohner, Herr Philipp Gerhardt 3., Jahnſtraße, wird
Samstag, den 13. April, 83 Jahre alt
Betriebssicher und wirtschaftlich
Abgestimmt auf alle Mofortypen
Hergestellt in deufschen Fabriken
te 8 — Nr. 101
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 11. April 1935
Die Trauung des Miniſterpräſidenten Göring.
Am Tage der feierlichen Trauung des
preußiſchen Miniſterpräſidenten, Reichsminiſters
der Luftfahrt General Göring mit
Staats=
ſchauſpielerin Emmy Sonnemann wurden in den
frühen Morgenſtunden die letzten
Vorbereitun=
gen am Leipziger Platz und in der Leipziger
Straße, am Rathaus und vor dem Dom
getrof=
fen. An den Bürgerſteigen entlang wurden Taue
zur Abſperrung gezogen, Polizei marſchierte auf
und die einzelnen Formationen der Partei
ſam=
melten ſich zum Abmarſch für die Spalierbildung.
Inzwiſchen ſetzte im Hof und im Garten der
Wohnung des Miniſterpräſidenten ein lebhaftes
Treiben ein. Dauernd kamen und gingen Boten
und Poſtbeamte, zahlreiche Kraftwagen mit
Gäſten fuhren vor, die von dem Kommandeur
des Feldjägerkorps Oberſtleutnant Fritſch und
dem perſönlichen Adjutanten des
Miniſterpräſi=
denten, Oberſtleutnant Bodenſchatz, empfangen
wurden.
Eine beſondere Ehrung bereiteten die
Kapel=
len der Reichswehr, des Regiments Göring, der
vereinigten Inſpektion Brandenburg der
Lan=
despolizei, der Leibſtandarte Adolf Hitler, des
Luftſportverbandes des Feldjägerkorps des
Ar=
beitsdienſtes und der SA. und SS. Unter der
Geſamtleitung Obermuſikmeiſters Ahlers vom
Wachregiment Berlin brachte die ungefähr 200
Mann ſtarke Kapelle dem Bräutigam das
Mor=
genſtändchen dar. Inzwiſchen war der
Miniſter=
präſident in Begleitung des perſönlichen
Adju=
tanten, Oberſtleutnant Bodenſchatz, über die
hin=
tere Freitreppe faſt unbemerkt im Garten
er=
ſchienen und grüßte mit erhobener Hand, als
zum Abſchluß des Ständchens das Deutſchland=
und das Horſt=Weſſel=Lied geſpielt wurden.
Sichtlich erfreut über die eindrucksvollen
Dar=
bietungen dankte der Miniſterpräſident.
Während der Badenweiler Marſch aufklingt,
erſcheint überraſchend eine Abordnung der
Bau=
arbeiter, die zurzeit mit Ausbeſſerungsarbeiten
am Preußenhaus beſchäftigt ſind und eine
Be=
amtenabordnung aus dem Preußenhaus. Auch
ſie ſprechen dem Miniſterpräſidenten ihre
herz=
lichſten Glückwünſche aus.
Nun marſchieren mit klingendem Spiel die
einzelnen Formationen ab. Draußen ſammeln
ſich immer mehr Menſchen. Die erſten Flieger
kreuzen dann über der Wohnung des
Miniſter=
präſidenten und bringen ihm ihre
Glück=
wünſche dar.
Das Bild der Innenſtadt.
Der Tag der Trauung des preußiſchen
Mini=
ſterpräſidenten General Göring drückte auch der
Berliner Innenſtadt ſchon in den frühen
Mor=
genſtunden ſeinen Stempel auf. Die
Polizei=
bereitſchaften trafen ſchon ſehr früh die
Vorbe=
reitungen für die umfangreichen Abſperrungen
und Aufſtellung der Spalierformationen. Dank
der bewährten Umſicht der Berliner
Schutzpoli=
zei und dank des humorvollen Verſtändniſſes der
Berliner Bevölkerung für die getroffenen
Maß=
nahmen wickelte ſich alles reibungslos ab.
Das allgemeine Intereſſe der Bevölkerung
konzentrierte ſich, wie es nicht anders zu
erwar=
ten war, vor allem auf die Teile der Berliner
Innenſtadt, die auch diesmal wieder im
Mittel=
punkt der feierlichen Handlung ſtanden: das
Rathaus, die Linden, das Schloß, die
Wilhelm=
ſtraße. Insbeſondere in der Umgebung des
Rat=
hauſes hatten ſich unzählige Schauluſtige
ange=
ſammelt. Vor der Front und an den Seiten des
Rathauſes war ſeit etwa 10 Uhr morgens ein
Sturmbann der SA. — Gruppe Berlin=
Bran=
denburg — in drei langen Gliedern aufmarſchiert.
Vor dem Rathaus nahmen ſpäter außerdem
Ehrenbereitſchaften der Berliner Schutzpolizei
und das Feldjägerkorps Aufſtellung.
Auch das Rathaus war um 11 Uhr morgens
bereits für den Feſtakt vollkommen gerichtet.
Vom Firſt wehte eine rieſengroße
Hakenkreuz=
flagge. Die Aufgangsſtufen waren mit
ſchwar=
zem und rotem Samt belegt und mit Blumen
eingefaßt. Der Innenaufgang der Treppe war
mit rotem Samt belegt und rechts und links
mit Blumen umſäumt. Zu beiden Seiten der
Treppe hatten die Fahnen der Berliner NSBO.
und der Berliner Verkehrsgeſellſchaft Aufſtellung
genommen. Vor dem Eingang zum Raum der
feierlichen Amtshandlung der ſtandesamtlichen
Trauung ſtanden vier Herolde in
mittelalter=
licher Tracht mit den Inſignien der
Reichshaupt=
ſtadt.
Gegen halb 12 Uhr erſchien der
Oberbürger=
meiſter der Stadt Berlin, Dr. Sahm, um ſich
perſönlich von den getroffenen Vorbereitungen
zu überzeugen. Auch der Raum der eigentlichen
ſtandesamtlichen Trauung war in feſtliches Grün
getaucht. — Immer wieder kreiſte das
Richt=
hofen=Geſchwader über dem Rathaus.
Vor dem Rathaus beſichtigte der Führer des
Feldjägerkorps, Oberſtleutnant Fritſch, die
Vor=
bereitungen. Zu beiden Seiten der Freitreppe
nahmen Ehrenabteilungen des Jungvolkes und
des BDM. Aufſtellung.
Die Einholung der Brauf.
Kurz nach 11 Uhr ſtand das Spalier in der
ganzen Stadt fix und fertig denn die
national=
ſozialiſtiſche Bewegung wollte es ſich nicht
neh=
men laſſen, einem ihrer älteſten und
verdiente=
ſten Kämpfer an ſeinem Ehrentage durch die
Spalierbildung ihre beſonders enge
Verbunden=
heit zu bekunden.
Um halb 12 Uhr verließ der
Miniſterpräſi=
dent, begleitet von Oberſtleutnant Bodenſchatz,
Staatsſekretär Körner und Miniſterialrat
Gritz=
bach ſein Haus am Leipziger Platz und fuhr
zu=
nächſt über die Potsdamer Straße, das Tirpitz=
Ufer zur Bendlerſtraße, um Frau Sonnemann
aus ihrer Wohnung abzuholen. Auf dem ganzen
Wege ſtand ein dichtes Spalier von Menſchen,
die in herzlichſter Weiſe dem Miniſterpräſidenten
ihre Verbundenheit zu erkennen gaben und hier
und da im Sprechchor riefen: „Wir gratulieren
herzlich”.
Vor dem Hauſe von Frau Sonnemann nahm
das Gedränge beängſtigende Formen an. Als
Miniſterpräſident Göring mit Frau Sonnemann
das Haus verließ, brauſten in langen dichten
Ketten die Flugzeuge des Richthofen=Geſchwa=
ders und andere Geſchwader über das Haus, ein
herrlicher, majeſtätiſcher Anblick, der die großen
Menſchenmengen zu immer erneuten Jubelrufen
veranlaßte. Die Fahrt ging dann zur
Reichs=
kanzlei, wo das Brautpaar den Führer abholte.
Der Wagen des Führers, in dem noch
Reichs=
miniſter Kerrl. Gruppenführer Brückner und
Brigadeführer Schaub ſaßen, ſetzte ſich an die
Spitze des Zuges und darauf ging es durch das
dichte Spalier der Wilhelmſtraße, der Straße
Unter den Linden, des Schloßplatzes und der
neuen Königsſtraße zum Rathaus.
Das Eintreffen im Rathaus.
Punkt 12 Uhr kündeten am Rathaus knappe
militäriſche Kommandos das Nahen der
Wagen=
kolonne des Führers und des
Miniſterpräſiden=
ten an.
Unter den brauſenden Heilrufen der Tauſende
und aber Tauſende, die den Platz umſäumten,
die auf den Dächern und an den Fenſtern der
umliegenden Häuſer ein Fleckchen gefunden
hat=
ten, fuhr der Wagen des Führers als erſter vor,
dem die Wagen der Hochzeitsgeſellſchaft folgten.
Im Eingang des Rathauſes wurden der Führer,
General Göring und Frau Sonnemann von
Staatskommiſſar Dr. Lippert, Oberbürgermeiſter
Dr. Sahm und Stadtrat Wolffermann begrüßt.
Die Trauung.
Nach der Begrüßung ſchritten der Führer,
Miniſterpräſident Göring und Frau Sonnemann
mit der Begleitung durch das Fahnenſpalier der
NSBO. die Treppe hinauf zur Vorhalle des
Stadtverordnetenſitzungsſaales. Vor dem Tiſch,
an dem als oberſter Standesbeamter Berlins
Oberbürgermeiſter Dr. Sahm ſaß, nahm das
Brautpaar Platz, rechts davon der Führer und
links davon der perſönliche Freund des
Miniſter=
präſidenten, Reichsminiſter Kerrl, als
Trau=
zeugen, dahinter die Begleitung: SS.=
Obergrup=
penführer Brückner, Staatsſekretär Körner,
Bri=
gadeführer Schaub, Oberſtleutnant, Bodenſchatz,
der perſönliche Referent Miniſterialrat Gritzbach
und Major Schwabediſſen.
Staatskommiſſar Dr. Lippert begrüßte in
dem feſtlich geſchmückten Raum den Führer und
das Brautpaar herzlichſt und führte u. a. aus:
Ehe und Familie, die in vergangener Zeit zu
leeren Begriffen herabzuſinken drohten, iſt im
nationalſozialiſtiſchen Staat wieder Inhalt
ge=
geben und Ehe und Familie ſind keine bloßen
konventionellen Bande mehr, ſondern wieder die
natürlichen Grundlagen volklichen Lebens. Das
deutſche Volk hat den tiefen Sinn der Ehe und
ihrer Bedeutung für das ganze Volk erkannt.
Heute, hochverehrte gnädige Frau, hochverehrter
Herr Miniſterpräſident ſind es aber nicht allein
Gefühle der Achtung, ſondern Gefühle
herzlich=
ſter Anteilnahme und tiefſter Verehrung, welche
die Berliner Ihnen an dem für Sie ſo
bedeu=
tungsvollen Tag entgegenbringen.
In üblicher Form nahm dann
Oberbürger=
meiſter Sahm als oberſter Standesbeamter die
Trauung vor, verlas das Aufgebot und das
Pro=
tokoll und bat dann das Brautpaar und die
Trauzeugen um Unterſchrift.
Und ſo las man dann zum erſten Male, mit
feſter Hand geſchrieben: „Hermann Göring,
Emmy Göring, geb. Sonnemann.”
Oberbürgermeiſter Sahm führte im Anſchluß
an die Trauung aus:
„Hochverehrte gnädige Frau, hochverehrter
Herr Miniſterpräſident!
Der Reichshauptſtadt gereicht es zur hohen
Ehre, daß im Berliner Rathaus in Gegenwart
des Führers und Reichskanzlers die
ſtandesamt=
liche Trauung des preußiſchen
Miniſterpräſiden=
ten vollzogen iſt. Mir perſönlich iſt es eine
Aus=
zeichnung und beſondere Freude, Ihnen, den
Neu=
vermählten, als erſter meine herzlichſten und
wärmſten Glückwünſche ausſprechen und damit
zugleich die der geſamten Berliner Bevölkerung
übermitteln zu dürfen. Möge der an heutigen
Tage beginnende Lebensweg, den Sie, die
Neu=
vermählten, nun Hand in Hand begingen, durch
hellen, warmen Sonnenſchein zum vollſten Glück
führen. Gottes reicher Segen ruhe auf dem
Lebensbund.”
Der Glückwunſch des Führers.
Dann drückte der Führer den Neuvermählten
die Hand und gratulierte ihnen recht herzlich.
Anſchließend ſprachen die anderen Teilnehmer
ihre Glückwünſche aus.
Als der Führer mit dem Brautpaar die Treppe
hinunterſchritt, klang brauſend von draußen das
Heilrufen herein.
Die Abfahrt.
Nach der ſtandesamtlichen Trauung erſchienen
der Führer, Miniſterpräſident General Göring
und Gemahlin, Staatsminiſter Kerrl und die
übrigen Gäſte wieder im Eingang des
Rat=
hauſes, wo ſie von der ausharrenden Menge mit
vieltauſendſtimmigem Jubel begrüßt wurden.
In raſcher Fahrt entfernten ſich ihre Wagen auf
d mſelben Weg, den ſie gekommen waren.
Die Trauung des preußiſchen
Miniſterpräſidenken im Dom.
Die Anfahrt. Noch während der
ſtandes=
amtlichen Trauung wurden am Dom die letzten
Vorbereitungen für die kirchliche Feier getroffen.
Der Eingang zum Hauptportal war mit
herr=
lichem Blattgrün geſchmückt, Teppiche führen die
Freitreppe hinauf, an der entlang die
Feld=
zeichen der 18 Berliner und Brandenburger
Standarten Aufſtellung genommen haben.
Hin=
ter ihnen leuchtet ein Meer von mehreren
hun=
dert Fahnen und Standarten, etwa 400
Sturm=
fahnen der SA., eine große Anzahl Stander des
NSKK., die blauen Banner des
Luftſportver=
bandes und die Hakenkreuzfahnen des
Kyffhäuſer=
bundes.
Ueber den weiten Luſtgartenplatz hinweg
ſtehen die Ehrenformationen der SA., der SS.
und des NSKK. mehrere Glieder tief, während
unmittelbar vor dem Dom der Kyffhäuſerbund
und SA. aufgezogen ſind.
Vor dem Nebeneingang, dem Portal 10 nach
der Schloßapotheke zu, ſind zwei Kompagnien
der Fliegertruppe und des Regiments „General
Göring” mit aufgepflanztem Bajonett
angetre=
ten. Um 1 Uhr gehen auf ſämtlichen umliegenden
Gebäuden die Fahnen hoch.
Der weite Platz iſt beſetzt von Zehntauſenden
von Zuſchauern. Sonnenſchein liegt über dem
Platz. Sämtliche Glocken des Doms ſetzen mit
ihrem bekannten Fünfklang ein und erfüllen den
Rieſenplatz mit einer erwartungsvollen
Stim=
mung.
Gegen 1.30 Uhr beginnt die große Anfahrt
der Gäſte. Ein Wagen nach dem anderen rollt
heran, und oftmals brauſt der Jubel der
war=
tenden Menge auf.
Die Ankunft des Führers.
Zwei Minuten vor 14 Uhr: Kommandos
er=
tönen, die Formationen ſtehen ſtill, die
Trup=
pen präſentieren das Gewehr. Der
Präſentier=
marſch klingt auf. Brauſender Jubel, der ſich von
den Linden bis in den Luſtgarten fortpflanzt,
kündet die Ankunft des Führers, der in Beglei=
tung ſeines perſönlichen Adjutanten
Obergruw=
penführer Brückner erſcheint. Nach der Meldun=g
ſchreitet der Führer die Front der Truppen as
und geht zum Domportal hinauf, wo er vom
Reichsbiſchof Müller, dem Reichsvikar Dr.
Em=
gelke und Oberkonſiſtorialrat Korff begrüßt wird.
Bereits nach zwei Minuten erſchallen
aber=
mals Kommandos. Begeiſterte Rufe brauſen auf.
die dem Miniſterpräſidenten Göring gelten, der
nun mit Fräulein Elſa Sonnemann und ſeinem
perſönlichen Adjutanten Oberſtleutnant
Bodem=
ſchatz erſcheint. Zur ſelben Zeit war die Braut i.
Begleitung von Staatsſekretär Körner und
Miniſterialrat Gritzbach vor dem Dom erſchienen,
wo ſie von Miniſterpräſident Göring empfange
wurde.
Bon 1nſte
Die Feier im Dom.
Als um 13.45 Uhr Miniſterpräſident Göring
und Frau auf den Hof vor ihrem Hauſe
hinaus=
traten, klangen helle Jagdhörner auf. Die
Schü=
ler der Forſtſchule Steinbuſch blieſen den
Für=
ſtengruß. Miniſterpräſident Göring nahm mi
Fräulein Elſa Sonnemann im erſten Wagen
Platz; im zweiten Wagen ſaß die Braut, geführ
von Staatsſekretär Körner. In langſamer Fahr;
ging es zum Dom. Miniſterpräſident Görin g
führte nach alter deutſcher Sitte ſeine
Brau=
ſelbſt zum Altar.
Um 14 Uhr betrat der Führer mit ſeiner
Be=
gleitung durch einen Seitengang den Dom und
nahm, ehrfurchtsvoll und ſchweigend von der
Verſammlung mit erhobener Hand begrüßt, aurf
der erſten Bank Platz. Wenige Minuten ſpäter
betrat das Brautpaar die Kirche und nahm
aur=
den beiden Stühlen unmittelbar vor dem Alta=
Platz. Der Chor leitete unter der Stabführung
Profeſſor Sittards die feierliche Liturgie ein mit
dem Geſang des Pſalms 21 „Ich hebe meine
Augen auf zu den Bergen‟.
Dann ergriff Reichsbiſchof Müller das
Wor=
zur Traurede. Er ſtellte ſeiner burzen Anſprache
das Hohe Lied zum Preiſe der Liebe aus
Gottes=
wort voran. Er erwähnte dann, daß der Zufall
es wolle, daß Miniſterpräſident Göring und
ſeine Frau beide den gleichen Konfirmations”
ſpruch mitbekommen hätten. Er wolle dieſen
Konfirmationsſpruch ihnen auch jetzt wieder mi
auf den Weg geben: „Sei getreu bis in den Tod
ſo will ich dir die Krone des Lebens geben.”
Nach der Traurede des Reichsbiſchofs ſpielt
das Staatsopern=Orcheſter unter Leitung de9
Operndirektors Profeſſor Clemens Krauß der
„Hochzeitsſpruch” von Paul Graener. Die Sol/
ſangen Kammerſängerin Urſuleac und Kammes) üſer was er ſagte, w
ſänger Völker.
Während ſich die Gemeinde von ihren Plätzey
erhob, nahm dann der Reichsbiſchof die Trauung
vor. Nach dem feierlichen Akt ſang die Gemeind
den Choral „Großer Gott, wir loben dich” und
im Anſchluß daran ſang Kammerſänger Helg”
Roswaenge „Es muß ein Wunderbares ſein”.
von Franz Liſzt. Nach dem „Vaterunſer” erteilt / faben von ſch
der Reichsbiſchof dem Brautpaar den Segen kund prächtig wie
Mit dem „Sanctus” aus der „Hohen Meſſe” vor kſcheinbare Wen
Bach ſchloß die Hochzeitsfeier.
Unter den Klängen der G=Dur=Phantaſie voy /beren. Ic hn
Bach verließ dann das Brautpaar mit dem Führ
rer, den Brautjungfern und Brautführern ud /hen ſoar etuas get.
den übrigen Hochzeitsgäſten den Dom. Zehw
Generale der Luftfahrt bildeten am Ausgangg
Spalier und kreuzten die Degen zu Ehren des
Führers und Brautpaares.
Begeiſterte Ovationen bei der Abfahrt.
Inzwiſchen ſind die Ehrenkompagnien den
Fliegertruppe und des Regiments „Genera
Göring” vor den Haupteingängen zum Dom auf
marſchiert. Feierlich ſchallt das Glockengeläu
aus der Kuppel des Domes, als der Miniſter
präſident mit ſeiner Gattin auf der Treppe ſicht.
bar wird. Ein ungeheurer Jubel bricht los. Mi
erhobenen Armen grüßen der Miniſterpräſiden
und ſeine Gattin.
Schnell hat ſich die große Freitreppe mit der
Feſtteilnehmern gefüllt. Man ſieht die Dipkoma
ten Miniſter, Fliegergenerale, hohe SA.= und
SS.=Führer und mitten unter ihnen den Führer
ſtürmiſch begrüßt von der rieſigen Zuſchauer
menge. Langſam ſchreiten die Neuvermählte
die Treppen hinab und begeben ſich zur Rück
fahrt zu dem mit Blumen geſchmückten Wager
Der Führer hat ſich inzwiſchen durch die ſpa
lierbildenden Formationen ebenfalls zu ſeiner,
Wagen begeben und verläßt unter ſtürmiſche
Heilrufen mit den Neuvermählten den Luſt
garten.
Die Hochzeitsfeier des preußiſchen Miniſter
präſidenten fand in dem von einer dichten Men
ſchenmenge umlagerten „Kaiſerhof” ſtatt. —
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Das Geſchenk des Handwerks für Miniſterpräſident Göring.
Das deutſche Handwerk überreichte dem Preußiſchen Miniſterpräſidenten General Göring zu ſei.
ner Vermählung mit Frau Staatsſchauſpielerin Emmy Sonnemann einen Leuchter. Dieſe Au,
beit, ein Meiſterwerk deutſcher Schmiedekunſt mit den Symbolen des deutſchen Handwerk”n
wurde von dem Berliner Kunſtſchmiedemeiſter Heinz Waltz geſchaffen.
[ ← ][ ][ → ] im eiten
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Lonnerstag, 11. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 101 — Seite 9
Geschichten aus adler Welt
* Der Mann, der zum erſtenmal
ſeine Mikmenſchen ſah.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, im April.
Die engliſchen Blätter berichteten dieſer Tage von einem
r einzigartigen Fall. Es iſt die Geſchichte des jungen
Wali=
ſz David Williams. Dieſer junge Mann iſt zurzeit 19 Jahre
Er ſtammt aus dem Dorfe Deiniolen in Carnarvonſhire.
G er anderthalb Jahre alt war, erkrankte er an einem üblen
istsausſchlag und verlor dadurch das Augenlicht. Seitdem
dreer vollkommen blind. Er erlernte das Schuſterhandwerk und
Ind ente ſich hiermit ſeinen Lebensunterhalt. Er war aber auch
ehr aufgeweckter Knabe und nahm teils mit Hilfe von
Blin=
ſiSrift, teils mit Hilfe von Freunden, die ihm viel vor aſen,
Wiſſen in ſich auf. Er erhielt Kenntnis von faſt ſämtlichen
ſu twerken der Weltliteratur. Er war ſo außergewöhnlich
in=
bigent, daß das Blindeninſtitut in Nordwales, das ihn er=
Nen hatte, für ihn ein beſonderes Intereſſe zeigte und ihn vor
Utesn Monaten nach London zu Profeſſor Tudor Thomas,
Eng=
ſo= bekannteſten Okuliſten, ſandte. Dieſer vollführte am jun=
Williams eine Augenoperation. Sie gelang vortrefflich.
Almms, der praktiſch ſein ganzes Leben lang blind geweſen
E. kann nun wieder ſehen. Ja, er ſieht die Welt und ſeine
Arrenſchen eigentlich zum erſten Male, jedenfalls als
erwach=
h:. denkender Menſch. Gewiß ein Erlebnis ganz eigener Art.
bes für die Preſſe. Die Reporter eilten denn auch ſofort in
Mſen nach der Londoner Augenklinik, in der der junge David
Mams zurzeit untergebracht iſt, und interviewten ihn.
Wel=
waren die Eindrücke, fragten ſie ihn, die er erhielt, als er
chalig wieder ſehen konnte?
2 avid Williams enttäuſchte die Reporter — als Menſchen,
E er befriedigte ſie — als Journaliſten. Die, die da gemeint
ger, einen jungen ſtrahlenden Mann zu finden, der wie ein
Zeus opfernder griechiſcher Jüngling die Hände zum
Him=
erheben und beglückt ausrufen würde: O, wie ſchön iſt doch
e Welt! Wie herrlich, wie wunderbar! Dank, heißeſter Dank
EUmächtiger, daß ich wieder ſehen kann!” waren bitter
ent=
ſtr. Sie fanden im Beſuchszimmer der Augenklinik einen gend Geld!”
Reidenen, ſtill daſitzenden jungen Mann vor, der eine merk=
Ndonge kliniſche Maske trug, die faſt ſein ganzes Geſicht bedeckte. Erzeugniſſe zu haben brauchten, wie König Peter, könnten ſie ſich
Mrur zwei winzige Löcher für die Augen offen ließ. Als er
Amſänge aus. Er ſprach mit ruhiger, kaum hörbarer Stimme, wird’s alſo in Zukunft nicht mehr hapern. . . .
ſterwas er ſagte, war über alle Maßen ſeltſam und verſetzte
URsporter in nicht geringes Erſtaunen. „Die erſten Eindrücke,
* vo ihen W A ſiae von dieſer Welt erhielt”, ſagte David Williams, „waren
die Tur gſt einzige bittere Enttäuſchung. Sie waren nichts weniger
Ahſuunderbar. Beſonders abſtoßend wirkten die erſten Men=
ſßt idie ich ſah. Ich hatte mir in meinem Geiſte ein viel zu
ſb nes Bild errichtet — eine herrliche Welt voller Menſchen
ublſchönen, freundlichen Geſichtern, gekleidet in helle, freudige
mnier a 4f
1h
M
*Dur=Phmntaſt g
gar mit dem 7 71
führern 4
muche
wen, von ſchlankem, faſt zylindriſchem Wuchſe, hochgewachſen
rrächtig, wie Götter. Statt deſſen erblickte ich lauter kleine,
ſennbare Weſen, deren Geſichter mir gierig, unglücklich und
workamen. Ja, ja, ich finde Sie alleſamt häßlich, meine
ter. Ich bin vom Geſehenen aufs bitterſte enttäuſcht.
2ue Reporter ſchauten verlegen drein. Dieſer oder jener
ſogar etwas gekränkt. David Williams merkte es und,
feinfühlig, wie er iſt, verſuchte er nun das Angerichtete wieder
gut zu machen. „Den Menſchen”, ſagte er in taktvollem
Ueber=
gang, „mache ich wegen des traurigen Eindrucks, den die Welt
auf mich ausgeübt hat, natürlich keinen Vorwurf. Aber den
Her=
ren Romanſchriftſtellern, denen kann ichs nicht erſparen. Der
völlig falſche und übertrieben idealiſierte Eindruck, den ich mir,
als ich blind war, von der Welt und den Menſchen geſchaffen
hatte, war einzig und allein das Ergebnis meiner Lektüre. Die
großen Dichter und Schriftſteller geben in ihren Werken nur ein
Zerrbild der Wirklichkeit. Daher der Schock, den man verſpürt,
wenn man plötzlich ſehend wird. Aber nun habe ich mich hiervon
bereits erholt. Ich finde jetzt die Menſchen und alles, was ich
ſehe, äußerſt intereſſant. Den Wohltätern, die mir das
Augen=
licht wiedergegeben haben, bin ich unendlich dankbar. Ich bin
wirklich glücklich. Wenn ich aber ganz geneſen bin, dann gehe
ich nach meiner Waliſer Heimat zurück und will ein Maler
wer=
den, um die Welt und die Menſchen ſo malen zu können, wie ich
ſie mir in meiner Phantaſie vorgeſtellt hatte, als ich blind
war .."
Armer David, dazu mußte er ſehend werden und nach der
Millionenſtadt London kommen, um nun in ſein heimatliches Dorf.
in Wales zurückzukehren und im Bildermalen ſeine verſchwundene
Welt der Blindheit wiederfinden zu wollen. Kein Wunder,
an=
geſichts dieſer Welt
König Peler braucht Taſchengeld.
(k) Belgrad. Man hat nun endgültig davon Abſtand
ge=
nommen, den 11 Jahre alten König Peter zum Abſchluß ſeiner
Er=
ziehung wieder nach England zu ſchicken. Bekanntlich weilte er,
als ſein Vater in Marſeille ermordet wurde, in Surrey.
Nachdem König Peter nun weiß, daß er beſtimmt in Belgrad
bleibt, hat er vor einigen Tagen mit ſeiner Mutter
ſchwerwie=
gende Verhandlungen aufgenommen: er wurde bei ihr vorſtellig
und betonte, daß er als König viel zu wenig Taſchengeld bekomme
und unbedingt einen kleinen Handel aufmachen müſſe. Die Königin
war mit ſeiner Abſicht einverſtanden, eine Teppichweberei
aufzu=
machen und ſchoß ihm das Kapital für eine Einrichtung der
We=
berei vor. So iſt denn König Peter im Nebenberuf Teppichwirker
geworden. Man ſagt ihm nach, daß er ſich mit dem Vorarbeiter
ſeines Betriebes folgendermaßen auseinanderſetzte: „Wir müſſen
ſehen, daß wir gute Sachen herausbringen, denn ich brauche drin=
Wenn alle Teppichwirker ſo wenig Sorge um den Abſatz ihrer
glücklich dünken, denn die Produkte ſeiner Teppichweberei werden
nrechen begann, brach er keineswegs in Jubelhymnen und auf einer königlichen Auktion verſteigert. Mit dem Taſchengeld
Wenn der Skeuerdirekkor von Spitbuben kräumk.
(ns) Budapeſt. Man wird wohl in Zukunft allen
ungari=
ſchen Steuerbeamten anraten, ſtrengſtens auf ihre Träume zu
achten. Denn ſchließlich hat der Direktor des Steueramtes in Peſter
Zſebet, Michael Zaruba, mit einem ſolchen Traum der Staatskaſſe
rund 100 000 Pengö gerettet.
Als Zaruba zuerſt im Traum eine aufgebrochene Tür und
einen geſprengten Geldſchrank ſah, hielt er das Ganze für einen
Alpdruck, der vielleicht durch eine zu kräftige Mahlzeit am
vorher=
gehenden Abend hervorgerufen wurde. Aber der Traum kehrte
wieder, auch als Zaruba Djät hielt. Und als er zum drittenmal
von einem aufgebrochenen Schrank geträumt hatte, hatte er keine
Ruhe mehr. Seitdem ſchickte er jeden Abend poſtwendend das ein=
genommene Geld an die Staatskaſſe nach Budapeſt. In Peſter
Zſebet behielt er immer nur ein paar Pengö zurück.
Nachdem er viermal allabendlich die Kaſſe geleert und nach
Budapeſt verſchickt hatte, holte man ihn eines Nachts aus dem
Bett: der Geldſchrank des Steueramtes ſei beraubt worden!
Nichts=
aber auch keinen Pengö hatten die Diebe zurückgelaſſen!
Zaruba ſchmunzelte und erſtattete Bericht nach Budapeſt wo
man den aufmerkſamen Steuerbeamten belobigte, obwohl es ſonſt
nicht Sitte iſt, eine direkte Beziehung zwiſchen Steueramt und
Träumen herzuſtellen.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Donnerstag, 11. April
K0: Bauernfunk. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.50: Zeit,
Wetter. — 6.55: Morgenſpruch — Choral: Seele, mach dich
heilig auf. — 7.00: München: Frühkonzert. (Shallvk.. — 8.10:
Waſſerſtand, Wetter. — 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. — 900:
Nur Trier; Werbekonzert. — 9.15: Nur Trier; Mitglieder des
Orcheſters Trierer Berufsmuſiker, Lta.: Rud. Bachmann. —
10.00: Nahr. — 10 45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und
Haus. — 11.00: Werbekonzert. — 11.30: Meldungen. — 11.6:
Sozjaldienſt. — 12.00: Reichsſendung. Vom Deutſchlandſender:
Bedeu ung der Vertrauensratswahlen.
12.10: Orcheſter Frankfurter Berusmuſiker, Ltg.: G. Schumacher.
13.00: Zeit, Nachr. — 13.15: Berg=, Wald= und Waſſergeiſter
(SckaApl.). — 1415: Zeit Nachr. — 14.30: Wirtſchaftsbericht
14.7: Zeit Wirtſchaftsmeldungen. — 14.55: Wetter. — 15.00:
Nur Frankfurt: Nachrichten der Gauleftung. — 15.15: Kinderfunk:
Was zwei kleine Bären erlebten. Ein Märchenſpiel.
16.00: Klaviermuſik. — 16.30: Dr. Wolfgang: Gorodok, die Stadt
der Kriegsgefangenen — 16.45: Bücherfunk: Romone deutſcher
Landſchaft. — 1706: München: Nachmittagskonzert. Das kl.
Unterhaltungs=Funkorcheſter Ltg.: Erich Kloß. — 18.30:
Kunſt=
berichr der Woche. — 18.35: Dr. Wolfgang Kramer: Leidvolles
Leben deutſcher Künſtler. — 18,55: Meldungen.
19 00: Berlm: Reichsſendung: Der Vzepräſident der
Reichsfilm=
kammer Oberregierungsrat Raether und Reichsſendeleiter
Hada=
movſky ſprechen über Fernſehen. — 19.20: Köm: Tänze aus
aller Welt. Das kleine Funkorcheſter. Ltg.: Leo Eyſoldt. Und
die ſechs frohen Sänger. — 20 00: Zeit, Nachr.; anſchl.:
Ta=
gesſpiegel. — 20.15: Polenblut. Operette in 3 Bildern von Oskar
Nedbal. Bearbeitet von Hans Rosbaud und Ludwig Metzger. —
22.00: Zeit, Nachr. — 22.15: Nachr., Wetter, Sport. — 22.20:
Unterhaltungskonzert. — 23.00: Berlin: Reichsſendung:
Zeit=
genöſſiſche Muſik. 1. Franz Ludwig: „Klavrerkonzert F=Moll.
2. De la Motte=Fouaué: 2. Smfonie B=Dur. — 24.00: Schallpl.:
Deutſche Soliſten von Weltruf: Erna Sack. — 2. Tänzeriſche
Muſik.
Donnerstag, 11. April
Reichsſendung: 23.00: Zeitgenöſſiſche Muſik. Das gr.
Orcheſter des Reichsſenders Berlin. Dir.: Otto Frickhoeffer.
Breslau: 21.00: Urſendung! Der Knecht Jernei oder:
Die Legende von der Gerechtigkeit. Hörſpiel von W.
Schäferdiek.
Königsberg: 22.30: Georg Fr. Händel: „Salve
Re=
gina” und „Preis der Tonkunſt”, Kantaten für Sopran,
Streicher und Cembalo.
Leipzig: 20.10: Es war die Nachtigall und nicht die
Lerche. Ein Wechſelgeſang verliebter Seelen im Wort und
Ton.
Riga: 19.20: Elite=Konzert
Bukareſt: 19.35: Fidelo. Oper von Beethoben.
Beromünſter: 19.50: Violinkonzert Marta Liz.
Warſchau: 20.00: Leichte Muſik.
Prag: 20.05: Bruno Walter dirigiert.
Kopenhagen: 20.10: Tſchaikowſky und Wagver=Abend.)
Mailand: 21.00: Carmen, Oper von Bizet.
Stockholm: 22.00: Unterhaltungsmuſik.
A 4
A KA
Bslartilkel-Feintost Konserien -lalte Orierhssen und Eier Heirnt der ielere
Schokolade Hasen. . . . . Stück von 5 20 1934er Edenkobener . . . . . . Literfl. 65
Junge Breshbohnen . . . .11 Dose 60, 52 Schokolade-Eier .. . . . Stück 100 530 1a3der Hambacher Schloſbers „Literl. 25
Junge Schnittbohnen, . . . "/4 Dose 58, 48
1933er Königsbacher rot . . . . Literfl. 85
Haselnußkerne . . . . . . . . . . Pfd. 76 Brech-Spargel .. . . . 1/. Dose von 98 an Bunte Zucker-Eier .. . . . . • 44 Ffd. 12 1934er Dürkheimer rot . . . . Literfl. 65
„ . Pfd. 75, 52, 90
Sultaninen . .
ausussMlehl, feln . . .. . . . F6d. 22 stangen-Spargel . .. ... . 1/t Dose 115 Rote Zucker-Hlaseh . .. - AileL S
... . . Ffd. 19 Frbsen ... . .11. Dose 1.12, 82, 60, 54 Oster Schokdlade, Volmlich 2laf. 2 100gr. 50
gemisehtes Gemis 1. Doss 1.10, 85, 63 ScF Volmich-Schoekolade, 10b-grIafel 28 193der St. Martiner Bers
gefelmus, Stelletigl . .. ..it Dose 4 bremerFralinen . .... . .: 4 Ffd4 12 ein beschndert Eiter Tobiech, 19r
Weizenmehl, hell.
eieumnen ehne Schlt t ait bises FSt., Felne Fralien z a aft Fſct 2l, dh zZt, lolesen ictz et rlict ite 12
1933er Gaubickelheimer . . . . . / Fl. 65
Mürbe-Gebäck . . . . . . . . /4 Pfd. 14
1933er Cüsserather Rlesling . . . 1/, Fl. 85
Kannn
dureh nochm. Siebung u. Locke.
Mirabellen . . . . . . . . . . /. Dose 74
runs von besond. Backlähiskelt.
1933er Niersteiner Galgenberg . //, Fl. 1.30
Apfelwein . . . . . . . . . . . Litertl. 38
De Siotherſtale, dis uite elite et Serenlet aelect elelit
Eler 10 Stek. 1.05, 1— 25, 85, Stek. 11,10,
Deutscher Wermutwein . . . . . Litertl. 80
Edamer Käse, hol Felltse. 4elaketl I. iFf4. 2e
SF-Fest-Mischung
ein Keffe on östlichem Aroma und gröler Ergiebigkelt : 1Ffund 2.Z
reine sreſchelebernut. ll.*
ScF-Kaffee
gerrelatnu st, Holsteiner . . . . 9F0.22
Uetete e e et e
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ſte 10 — Nr. 101
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 11. April 1935
„Troia in der Mark!”
An der Strecke der Reichsautobahn Berlin—
Hannover werden ſeit längerer Zeit
wiſſenſchaft=
liche Ausgrabungen vorgenommen die jetzt zu
einer intereſſanten und aufſchlußreichen Ausbeute
geführt haben. Die Ausgrabungsarbeiten müſſen
aber nunmehr bald abgeſchloſſen werden, da das
aufgedeckte Gräberfeld in der Nähe des Dorfes
Reckahn bei Zauch=Belzig, im Zuge der
Bauar=
beiten der Autoſtrecke, zugeſchüttet werden muß.
Die eingehenden Unterſuchungen an dieſem
Grä=
berfeld haben ergeben, daß hier nicht weniger als
drei verſchiedene Siedlungen untereinander
vor=
handen waren und einſtmals beſtanden haben. Die
älteſte dieſer Siedlungen mag aus der Zeit um
das 6. Jahrhundert, alſo aus der frühſlawiſchen
Zeit ſtammen. Sie liegt etwa 1,80 Meter tief,
heute in der Höhe des Grundwaſſerſpiegels.
Etwa einen halben Meter höher fand man dann
eine zweite Schicht, die auf eine ehemalige
Sied=
lung ſchließen läßt. Hier handelt es ſich um
Bau=
ten von Wohnhäuſern aus der mittelſlawiſchen
Zeit, alſo etwa um 900. Die oberſte Schicht
ſchließlich weiſt auf die Reſte frühdeutſcher
An=
lagen hin, aus der Zeit des 12. bis 13.
Jahrhun=
derts. Auf dem Gräberfeld fand man allein 152
verſchiedene Skelette, die aus den Zeiten
frühdeut=
ſcher Koloniſation ſtammen mögen. Die
Skelett=
funde werden nun im Kaiſer=Wilhelm=Inſtitut
noch genauer unterſucht. Wenn es angeht, will
man den Reſt des Gräberfeldes an ſeinem
nörd=
lichen Rand auch noch freilegen. Hier wurden in
den Randbezirken bereits eine ganze Reihe von
Meſſern und Eiſengeräten geborgen, die auf eine
frühgermaniſche Siedlung ſchließen laſſen.
Grauenhafte Zuſkände bei der ungeſek
lichen Einwanderung in USA.
Waſhington. Anläßlich der Erörterung
einer Vorlage, durch die die Vollmachten des
Ar=
beitsamtes in Einwanderungsfragen erweitert
werden ſollen, gab der Einwanderungskommiſſar
Mac Cormack vor dem Einwanderungsausſchuß
des Repräſentantenhauſes eine aufſehenerregende
Schilderung der grauenhaften Zuſtände, die ſich
bei dem Schmuggel von Einwanderern, die keine
Einreiſeerlaubnis in die Vereinigten Staaten
haben, ausgebildet haben. Der Einwanderungs=
Die falſchen „echten Brillanken”. ſchmuggel werde von rüchſichtsloſen Verbrechern
betrieben, die im Notfalle auch nicht vor der
Er=
mordung ihrer Opfer zurückſcheuten. So würden
die auf Kuba eingeſchmuggelten Einwanderer
häufig in Säcke eingenäht, um auf dieſe Weiſe
den Anſchein zu erwecken, als führten die
Schmug=
geldampfer eine Gemüſeladung an Bord. Bei
Her=
annahen eines Zollkutters werde die unglückliche
lebende Fracht dann einfach über Bord geworfen.
derern die Zähne ausgeſchlagen worden, um ihre
Goldplomben zu erhalten. Danach ſeien die
aus=
geplünderten Opfer auf einſamen Inſeln in der
Nähe der Küſte von Florida ausgeſetzt worden,
wo ſie verhungert ſeien.
Non-ſtop=Flug rund um die Welt.
* Die bekannten amerikaniſchen
Langſtrecken=
flieger Clyde Pangborn und Bennet Griffin
planen nach einer Meldung aus New York einen
Non=ſtop=Flug rund um die Welt, der in San
Diego in Kalifornien ſeinen Ausgang nehmen
und dort auch wieder enden ſoll. Der Flug ſoll
über die nördliche Route gehen und in 4½ Tagen
beendet ſein. Das Tanken wird während des
Flu=
ges in der Luft mit Hilfe der beſonderen
Tank=
flugzeuge vorgenommen. Clyde Pangborn hat
ein=
mal einen Non=ſtop=Flug von Japan nach den
Ver=
einigten Staaten ohne Zwiſchenlandung
durch=
geführt.
Eine ſeltſame Verordnung.
* Der Militärkommandant von Kuba hat jetzt
eine höchſt ſeltſame Verordnung erlaſſen. Demnach
darf ſich in Kuba künftig kein Menſch mehr ohne
Kopfbedeckung ſehen laſſen, und auch die
landes=
übliche Tracht, in Hemdsärmeln ſpäzieren zu
gehen, iſt verboten worden. Viele Kubaner, die
noch niemals in ihrem Leben einen Hut oder einen
Rock beſeſſen haben, ſind dadurch in die größte
Ver=
legenheit geraten. Und ſchon werden Stimmen
laut, daß die Verordnung lediglich erlaſſen ſei, um
der einſchlägigen Induſtrie ein Geſchäft zu
ver=
ſchaffen.
Das Lieblingslied
am Gtabe des Zigeunerprimgs.
Scherl-Bildmaterndienss
Ein echtes Zigeunerbegräbnis fand auf einent
Friedhof bei Budapeſt ſtatt, wo ein ungariſche
Zigeunerprimas beigeſetzt wurde. Eine großs
Trauergemeinde lauſchte atemlos, als die Zigen
ner ſeiner Kapelle am offenen Grabe das Ließ
lingslied des toten Primas zu geigen begannem
Orkan über Kaliſornien.
San Franzisko. Ein Orkan von außen
ordentlicher Heftigkeit hat am Dienstag den nor
amerikaniſchen Staat Kalifornien heimgeſucht. De
Orkan wird als der ſtärkſte und ſchlimmſte ſe
vielen Jahren bezeichnet. Der an Gebäude,
Ve=
kehrslinien und an den Kulturen angerichte:
Sachſchaden iſt noch nicht abzuſchätzen. Nach der
bisher vorliegenden Meldungen wurden 22 P=/4/Der weite Son
ſonen getötet und zahlreiche andere verletzt. Unt/ Anſeres Gaues
anderem fanden bei Roſeville zehn Arbeiter, d
ſich in einem Kraftwagen befanden, den Tod. De
Kraftwagen wurde von der Gewalt des Sturnt
auf die Eiſenbahnſchienen geſchleudert, auf denel E iſt anzunehmen,
kurz darauf ein Zug heranbrauſte. Nähere Eine=) den, denn der ſtär
heiten über dieſen Unfall fehlen noch.
Die Auftiegsvielt
den laren Bell
ihren etatsmäßige
„er Aufſtiegsierie 34
Howen” bei der beic
warmſtädter ſehr 90
t=
nichnet ihr erſter Pl
Siert worden wäre.
d.ägen weiden, de
un den Anſchluß an d
L—ndel, das ganz übe
nenia Bieber. Nachde!
„ſechs Eier” ins
eß um und ließ die
1Jedenfalls bringe
grü als man dies alle
dri den zwei angeſetzte
ſex. Es treſſen ſich:
Polizei Darmſta
Opel Rüſſelshei
Ohne Zweifel we
noraliſchen Erfolg in
bey Anhang endlich e
„Ludwigshafen ſollt
Larmſtädter ſcheindar
Gäſte aus dem Pfalzbe
Rräder kommen we
äutiegewinn der Dar
In Rüſſelsheim wi
Lach mit großem Intere
Auß diesmal ſogar Rü
immt, denn Saarb
ſpie
ſind am Son
a4 u dem
Goldminen im ewigen Eis.
* Aus Ankara wird gemeldet, daß ein paa) Eöroß=Zimmern Ue
ruſſiſche Goldſucher jetzt in einer Höhe von 30 Niederlage hat der
Meter im ewigen Eis bei 30 Grad Kälte, har/ näumen! Es iſt
oben im Pamirgebirge, auf reiche Goldminen gu
ſtoßen ſind. Angeblich ſollen die aufgefundens
Felder mächtiger und vorausſichtlich ergiebigerh.
als die berühmten Lena=Felder. Hirten haben diesll
erſten Geſteinsproben ins Tal gebracht, und iſiu
zwiſchen iſt man daran gegangen, die neuendechl / SV. 36 Darmſta
ten Felder induſtriemäßig auszubeuten. Der eiſt
Erfolg ſchon ſoll die Aufwendungen gelohnt hobr) 4Bvohl beide Spie
FV. Hofheim
SV. Mörfelde
teurde in Hofhein
Ten Kreismeiſter
umbekannten Verei
Mannſchaft iſt zu
kleinen Platz müß
lin Uarr Sieg der
Daferer Sidhe
Germania
EiAbiegsfrage be
Poen Svielen Nchner
Furchtbare Folgen eines Aberglanbeg) taln der Perum=
Kanton. Welche furchtbaren Folgen mit-/ wien am Böllen
er der Aberglaube zeitigen kann, beweiſt / und, wen
MMit auch ſehr gute
Vorkommnis in der chineſiſchen Prowvinz Honapl ſze belannten 8.
Abergläubige Chineſen ermordeten in der NM LArf
Können=
on Laiyang im Südweſten der Provinz Hone) Eu Verhältniſſe.
16 Eiſenbahnarbeiter und entführten 43 Arbeitedl Läuten aufſeing=
In den Dörfern der Eiſenbahnlinie Kanton—ha) /7 Punktekam
gu hatte ſich das Gerücht verbreitet, daß die
Streckenbau beſchäftigten Arbeiter mehrere E51.1/00liei Darm
wohner getötet hätten, um den Geiſtern zu opfe-/
Dues 4 Auſtie
Die Dorfbewohner rotteten ſich zuſammen wlinem Patz geu
griffen einen Arbeitertransport an. Von den /Azſten treſſen =
Arbeitern wurden 16 niedergemetzelt oder im 59120 entlich vom
hier,
Pe
ertränkt. Später überfielen die abergläubiſcn! unſeren Meiſt=
Bauern zwei mit Arbeitern beſetzte Flußſch-190Wbarte die Mo=
und entführten 43 Arbeiter, über deren Verdels 37, Hoffnungen
hore=
ear it vicher ein
bisher nichts bekannt geworden iſt. Die P0ſe NteiIn eine nr
verhaftete vier Chineſen, die die Bauern angefiül)un grſchätzt
derd
hatten, konnte jedoch von ihnen kein Geſtändrſſe inen
Ne Verlren.
erlangen.
Das Modell des neuen Luftfahrkminiſteriums in Berli.
Ra Soamf
Evielb
Am
Scherl-Bildmaterndt
Zwiſchen der Leipziger und der Prinz=Albrecht=Straße in Berlin wächſt gegenwärtig das
Reichsluftfahrtminiſterium empor, das unter ſeinem Chef, dem General der Flieger Hern!
Göring, eine zentrale Kommandoſtelle für eines der bedeutſamſten Aufgabengebiete wird.
Bild zeigt das Modell des neuen Miniſteriums, das nach den Plänen des Berliner Archns
Dr.=Ing. Ernſt Sagebiel geſchaffen wurde.
Deutſchlands Bauernſchaft überreichk ihre Hochzeitsgeſchenke
Scherl-Bildmaterndienst.
Am Vorabend ihrer Vermählung empfingen der Preußiſche Miniſterpräſident General Göring
und ſeine Braut, die Staatsſchauſpielerin Frau Emmy Sonnemann, 19 Landesbauernführer, an
ihrer Spitze Reichsernährungsminiſter Darré, um ihre Hochzeitsgeſchenke entgegenzunehmen. Die
Landesbauernführer waren mit je zwei Bauern in den Trachten ihrer Heimat erſchienen und
überreichten Gaben aus ihren Heimatgebieten. Dieſe hübſche Gruppe zeigt General Göring mit
ſeiner Braut in der Unterhaltung mit einigen Bäuerinnen.
Reich und Ausland.
Reichsbeihilſe des Führers zum Wieder
aufbau des Alten Schloſſes in Skukkgark
Stuttgart. Der Führer und Reichskanzler
hat als Reichsbeihilfe zum Wiederaufbau des
Alten Schloſſes den Betrag von 100 000 RM. zur
Verfügung geſtellt. Die Spende ſteht im
Zuſam=
menhang mit dem kürzlichen Beſuch des Führers
in Stuttgart, bei dem er ſich ſelbſt von dem
Stand der Wiederaufbauarbeiten überzeugt und
von dem alten herrlichen Bau voll Bewunderung
geſprochen hat. Dem freudigen Widerhall, den
dieſe Gabe in unſerem Lande weckt, hat der
Miniſterpräſident in einem Dankſchreiben
Aus=
druck gegeben.
Schweres Unglück in einer Sandgrube.
Pirmaſens. Ein ſchwerer Unglücksfall
er=
eignete ſich Dienstag nachmittag in einer an der
Staatsſtraße nach Landau gelegenen Sandgrube.
Vier Knaben waren damit beſchäftigt, ſich unter
einem überhängenden Felſen einen regenſicheren
Unterſchlupf zu graben, indem ſie Sand unter
dem Felſen herausbuddelten. Dieſer rutſchte
plötz=
lich ab und begrub zwei der ſpielenden Kinder
während die beiden andern ſich noch rechtzeitig
in Sicherheit bringen konnten. Ein 12 Jahre alter
Junge wurde von dem etwa 80 Zentner ſchweren
Felsblock vollſtändig zugedeckt und war ſofort tot,
einem 14jährigen Jungen wurden die Beine
ge=
quetſcht, ſo daß er in der vergangenen Nacht im
Krankenhaus ſtarb. Die Rettungsarbeiten
geſtal=
teten ſich infolge des Gewichts des Felsblocks
außerordentlich ſchwierig, und erſt nachdem
Hebe=
geräte des Elektrizitätswerks eingeſetzt wurden,
konnten die Verſchütteten geborgen werden.
Selbſtmord im Waſſerbehälter.
Tübingen. Eine 29 Jahre alte Frau ſtürzte
ſich am Dienstag mit ihren beiden ſieben und fünf
Jahre alten Knaben in ſelbſtmörderiſcher Abſicht
in den Waſſerbehälter auf dem Oeſterberg. Die
drei konnten nur noch als Leichen geborgen
wer=
den. Die Frau iſt ſeit einigen Monaten
ſchwer=
mütig, ſo daß man annimmt, daß die Tat in einem
Anfall geiſtiger Umnachtung geſchehen iſt.
Neuer Führer des Luſtſchiffes
„Graf Zeppelin”.
Scherl-Bildmaterndienst
Der Navigator Albert Sammt, der faſt alle
Fahrten des Luftſchiffes „Graf Zeppelin”
mitge=
macht hat, erhielt als Nachfolger des verſtorbenen hütet wurde. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen.
Luftſchiffkapitäns Flemming das Patent als
Luft=
ſchiff=Führer.
In Berlin konnte jetzt durch die
Kriminal=
polizei eine Gaunerbande ermittelt und
unſchäd=
lich gemacht werden, die ſeit einiger Zeit ſchon
einen üblen, aber ſchwunghaften Handel mit
fal=
ſchen „echten Brillanten” unterhielt. Die
Betrü=
gereien der Bande erſtreckten ſich teilweiſe auch
über größere Städte des Reiches und, wie
bis=
lang feſtgeſtellt werden konnte, gehen die Fäden In anderen Fällen ſeien geſchmuggelten
Einwan=
bis nach Dortmund, Magdeburg und Hannover.
Die Gauner ſtellten ihre „Arbeit” auf eine ganz
gemeine Bauernfängerei ab. Sie kauften für ein
paar Groſchen wertloſe und gläſerne „Brillanten”
ein, ſuchten ſich dann geeignete Opfer aus und
verkauften dann das Schundzeug für einen
Phan=
taſiepreis. Die Bande arbeitete meiſt in der
Nähe der Bahnhöfe, nahm dann harmlos
aus=
ſchauende Reiſende auf das Korn und lockte ſie
unter einem Vorwand in das nächſte Lokal. Dort
wurden dann die „Gelegenheiten” angeboten.
Und wenn das Geſchäft nicht klappen wollte,
griff auf einen Augenwink ein Komplize ein. Er
kam „ganz zufällig”, vorbei und beſah die
„Steine”, wog ſie mit „Sachkenntnis” auf der
Hand und gab dann ſo nebenbei ſeine Taxe. Der
Preis, zu dem die Glasſteine den Opfern
ange=
dreht wurden, bewegte ſich dann je nach dem
Falle zwiſchen 60 bis 400 RM. Auf dieſe Weiſe
haben die Betrüger eine ganz runde Summe
zu=
ſammenergaunert. Es gelang den Berliner
Be=
amten, das Haupt der Bande, einen 34jährigen
Walter Hörning, in ſeiner Wohnung aufzuſpüren.
Bald darauf erſchien einer der Komplizen, der
dann gleich in einen „warmen Empfang”
genom=
men werden konnte. Zwei andere Komplizen
wurden bald in der Stadt ermittelt, wobei der
eine dem Beamten Widerſtand zu leiſten
ver=
ſuchte. Er konnte aber überwältigt und in das
Polizeipräſidium abgeführt werden.
Ein Bootshaus niedergebrannt.
42 Boote vernichtet.
Berlin. Das Bootshaus der
Segelvereini=
gung Tegel wurde am Dienstag abend von einer
verheerenden Feuersbrunſt heimgeſucht. Das Feuer
wurde von Spaziergängern entdeckt, die ſofort die
Feuerwehr benachrichtigten. Bei Eintreffen der
Wehr ſtand das Haus jedoch ſchon in hellen
Flam=
men, ſo daß alle Bemühungen, das Gebäude und
die darin befindlichen Boote zu retten, vergeblich
waren. Das geſamte aus Holz erbaute Bootshaus
ſowie 42 Ruder=, Segel= und Motorboote wurden
ein Raub der Flammen. Der Schaden beträgt etwa
80 000 Reichsmark.
Selbſtmord des Kindesmörders Schulz.
Schweidnitz. Der vom Schwurgericht
Schweidnitz wegen Ermordung ſeines Sohnes
Horſt zum Tode verurteilte ehemalige
kommu=
niſtiſche Landtagsabgeordnete Richard Schulz aus
Waldenburg=Ditterbach hat in ſeiner Zelle im
Gerichtsgefängnis in Schweidnitz einen
Selbſt=
mordverſuch unternommen. Er nahm Gift ein,
das er ſich auf bisher noch nicht endgültig
ge=
klärte Weiſe verſchafft hat. Schulz iſt am
Mitt=
woch an den Folgen der Vergiftung geſtorben.
Güterzugzuſammenſtoß bei Bromberg.
Bromberg. An der Eiſenbahnſtrecke
Brom=
berg—Danzig ereignete ſich am Dienstag abend
auf der Station Klarheim ein Zugzuſammenſtoß.
Ein aus Bromberg kommender Güterzug ſtieß mit
einem aus Danzig kommenden anderen Güterzug
zuſammen. Rund 15 mit Gütern beladene Wagen
wurden zertrümmert. Die Einfahrt zur Station
wurde verſperrt. Der bald darauf die Strecke
paſ=
ſierende D=Zug konnte noch rechtzeitig zum Halten
gebracht werden, ſo daß ein größeres Unglück ver=
Der Heizer und der Lokomotivführer des
Brom=
berger Güterzuges wurden verletzt.
Donnerstag, 11. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 101 — Seite 11
Stdoeg
Güle To sAtlatt
Fußball in Starkenburg.
fand auf
t. wo ein ungn
fenen Grabe das
s zu 9
afitertiel.
Kulturen anger.
ſchätzen. Nag
ille zehn
Arbei=
efanden, den 71
r Gewalt des &/
jehlen noch
Aufſtiegsſpiele zur Gauliga.
Die Aufſtiegsſpiele des letzten Sonntags brachten in erſter
hüe den klaren Beweis, daß die Darmſtädter Polizeimannſchaft
yt ihren etatsmäßigen Leuten beſtimmt in vorderſter Linie bei
dſer Aufſtiegsſerie zu finden wäre. Selbſt in der „Höhle des
bwen”, bei der bekannten Conen=Mannſchaft, ſchlugen ſich die
Niſtädter ſehr gut, und es hätte nicht viel gefehlt, daß
aus=
geichnet ihr erſter Punkt vom Favoriten der Aufſtiegsſpiele
ge=
lfert worden wäre. Sehr gut hält ſich „Opel” Rüſſelsheim;
dgegen werden, die Frankfurter jetzt wohl zu „krotzen” haben,
u den Anſchluß an die Spitzengruppe nicht zu verlieren. Ein
ſudel, das ganz überraſchend weit ausſchlagen kann, iſt
Ger=
mu ia Bieber. Nachdem acht Tage zuvor dieſer temperamentvollen
F „ſechs Eier” ins Neſt gelegt wurden, drehte ſie diesmal den
Sieß um und ließ die Ludwigshafener aus allen Wolken fallen.
Jedenfalls bringen die Sonntage jeweils mehr
Ueberraſchun=
zu als man dies allgemein erwartet, und auch diesmal können
0 Sen zwei angeſetzten Spielen allerhand „Neuigkeiten” gefällig
n. Es treffen ſich:
Polizei Darmſtadt — 04 Ludwigshafen (SR. Hörner=Ffm.)
Opel Rüſſelsheim — Germania Bieber.
Ohne Zweifel werden die Darmſtädter Grünen nach ihrem
wurde. Eine / hraliſchen Erfolg in Saarbrücken darauf brennnen, ihrem
gro=
emlos als die 11 hr Anhang endlich eine „zählende” Freude zu bereiten. Gegen
Eudwigshafen ſollte dies um ſo eher möglich ſein, als ja die
Annſtädter ſcheinbar wieder erſtarkt ſind und, wenn auch die
Eſie aus dem Pfalzbezirk unter allen Umſtänden nicht unter die
hder kommen wollen, ſo darf man trotzdem mit dem erſten
Auktegewinn der Darmſtädter rechnen.
In Rüſſelsheim wird man den Germanen aus Bieber ſicher=
Orkan vo 1/ ſſz mnit großem Intereſſe auf den Zahn fühlen. Es ſcheint uns,
m Dienstag den / öz diesmal ſogar Rüſſelsheim die Führung der Tabelle
über=
nien heimgeſuc ſunmt, denn Saarbrücken und Rotweiß Frankfurt
und ſchlimmn 15d am Sonntag ſpielfrei; ſie treffen ſich erſt am
Karfrei=
er an Gebäude, / /44 zu dem angeſetzten Spiel.
Aufſtliegsſpiele zur Bezirksklaſſe.
ngen wurden 2Iſ Der zweite Sonntag der Aufſtiegsſpiele zur zweitbeſten Klaſſe
eandere verletzt.! dexes Gaues bringt folgende intereſſante Paarungen:
FV. Hofheim — Groß=Zimmern,
SV. Mörfelden — FC. Alem. Klein=Auheim.
geſchleudert, a) Eſſt anzunehmen, daß es die Hofheimer diesmal leichter haben
arden, denn der ſtärkſte Verein dieſer Gruppe, Mörfelden
Wer” Erde in Hofheim ganz knapp abgetan. Werden die Riedleute
NKreismeiſter Groß=Zimmern, einen im ſüdlichen Ried völlig
lbckannten Verein „zur Strecke‟ bringen? Die Hofheimer
lunnſchaft iſt zur Zeit recht gut; ein knapper Sieg auf ihrem
ewgen Els. 1 angen Platz müßte ihr eigentlich gelingen, wenn man auch bei
gemeldet, daß g ! G==Zimmern Ueberraſchungen gewöhnt iſt. Nach ſeiner erſten
ſeisrlage hat der Aufſtieg=Favorit Mörfelden nichts mehr zu
n einer Höh
bſa umen! Es iſt damit zu rechnen, daß bei dieſer Begegnung
ei 3 Grad Kü4 1 Hlarer Sieg der Einheimiſchen herauskommt.
uf reiche Gol
en die auft
Die lehten Verbandsſpiele
ichtlich ergiels
der. Hirten hal f hierer Südheſſengruppe ſteigen diesmal mit den beiden Treffen:
gebracht, u
SV. 98 Darmſtadt — V. f. R. Bürſtadt,
n, die neu
Germania Pfungſtadt — Normannia Pfiffligheim.
auszubeuten. 2
Enohl beide Spiele in keiner Hinſicht mehr die Meiſter= oder
Mr aet
Atzgsfrage beeinfluſſen können, wird man doch mit
ſpannen=
b Spielen rechnen müſſen, denn es geht jeweils um die
Placie=
ines Abergl +4 der Vereine. Dabei werden die neuerdings erſtarkten
Süd=
der am Böllenfalltor beſtimmt keinen ſchwachen Gegner
ab=
m Folgen” ber und wennſchon die Darmſtädter Lilienträger in letzter
gem kann, beutzt 1 Gt auch ſehr gute Leiſtungen aufbrachten, ſo müſſen ſie gegen
gen Prwinz / bekannten ſtabilen Riedleute ſicherlich trotzdem alle Regiſter
„detm in W. K. Könnens ziehen, um Sieger zu bleiben. Aehnlich liegen
MVerhältniſſe in Pfungſtadt, wo ebenfalls zwei gute
Mann=
der Proyi 1 ſtilen aufeinanderſtoßen, die ſicherlich ihr Beſtes in dieſem
letz=
ntführten 421A Bunktekampf hergeben werden.
nlinie Kantu!
verbreitet, d05
Bolizei Darmſtadt — Germania Ludwigshaſen.
Arbeiter mehit
Das 4. Aufſtiegſpiel beſtreitet der Südheſſenmeiſter auf
eige=
en Geiſter 90
ßch zuſame 114 Platz gegen die Germanen aus Ludwigshafen. Zwei Mann=
0 öſten treffen ſich hier, die in den diesjährigen Verbandsſpielen
zvort aſ. L /u wytlich vom Pech verfolgt wurden. Insbeſondere trifft dies
metzelt dd,I1fſhunſeren Meiſter zu. In dem letzten Spiel, in Saarbrücken
mie cbeiole lo ffnbarte die Mannſchaft eine Spielſtärke, die wieder zu den
beſetzte ſ4 b gen Hoffnungen berechtigen ſollte. Durch das Mitwirken von
der dere 9144iſt wieder ein anderer Zug im Sturm. Die Ludwigshafener
ſ her eine noch junge Mannſchaft ins Feld, die auf keinen Fall
iſt.
uurſchätzt werden darf. Wenn auch der Südheſſenmeiſter im
Beuern”
bein 6
Abenen ſtark zurückliegt, ſo iſt für die Mannſchaft doch noch nicht
allz verloren. Wir hoffen, daß die Mannſchaft endlich einmal
ein Sieg an ihre Fahne heftet.
Swielbeginn 15.30 Uhr Landespolizeiſportplatz.
Am Ziegelbuſch: Jahn 1875 — TV. Spachbrücken.
Nach einer Pauſe nach der Verbandsrunde empfangen die
am Sonntag Odenwälder Gäſte. Es iſt die rührige
Mann=
git des TV. Spachbrücken, ein Vertreter der Kreisklaſſe des
Pyr’s Odenwald. Gleich, wie die gut bekannten Odenwälder
Bhuine wie Michelſtadt. Höchſt uſw. iſt die Mannſchaft ſehr
eif=
riifund äußerſt flink. Man wird geſpannt ſein, wie ſich die neu
zfünmengeſtellte und verjüngte Elf der Hieſigen in ihrem erſten
Pluatſpiel anläßt. Sie ſpielt in folgender Aufſtellung:
Lemſter: Ph. Schäfer, Zahn: Wolf, Walther, H. Schäfer;
Fſmer, Ph Mark Kroll Gg Mark, L. Täufer
Das Spiel beginnt nachmittags um 3.30 Uhr, und es wird
Rgein Spaziergang nach dem Ziegelbuſch lohnen. Vorher die
2ſarnituren, um 2 Uhr.
95eutſchlands Offiziers=Mannſchaft für das in=
4cniEonale Reitturnier in Nizza beſteht aus Oblt. Brandt, Oblt.
Shdum. Oblt. Kurt Haſſe und Rittmeiſter Momm. Baron,
Niwo. Dedo. Wange, Tora, Olaf. Poſidonius, Baccarat und
Bi=
asch ſiend die Pferde, die unſere Reiter in Nizza zum Siege führen
ſokl.
Wiederholt wird das Treffen der bayeriſchen Fußball=
Gaiga zwiſchen dem BC. Augsburg und der Spvgg. Weiden, ſo
derßdie Abſtiegsfrage im Gau Bayern erneut aufgerollt wird. Das
Wrien findet am 28. April in Augsburg ſtatt.
äulius von Krohn nahm auf einer 800 ccm Zündapp=
Wihime an der Motorrad=Zuverläſſigkeitsfahrt Paris—Nizza als
eisuiger Deutſcher teil. Er legte die Strecke ſtrafvunktfrei zurück
underhielt für ſeine gute Leiſtung den Pokal des Motorclubs von
Meür.
1Sechstageſieger in Buffalo wurde die
franzöſiſch=
iügeniſche Mannſchaft Letourneur=Giorgetti mit 405 Punkten und
diaſ Runden Vorſprung vor Reboli=Thomas und Martinetti=
Gium. Das deutſche Paar Dülberg=Wiſſel gab kurz vor Schluß
des hennen auf.
seue Heoreräfchangen...!
die Gaugruppenſpiele zur Deutſchen Fußball=
Meiſterſchaft.
Man kann ohne Uebertreibung behaupten, daß von den acht
Gaugruppenſpielen des vergangenen Sonntags mindeſtens fünf
einen mehr oder weniger überraſchenden Ausgang nahmen. Neben
den „Senſationen” von Karlsruhe und Altona, wo der VfR.
Mannheim und Eimsbüttel gänzlich unerwartete Niederlagen
ein=
ſtecken mußten, überraſchten der ſichere 3:0=Sieg vow Hanau 93
über den VfB. Stuttgart, das 0:0 des Ludwigshafener Phönix in
Elberfeld gegen Benrath und der ſehr knappe 2:0=Erfolg der
Für=
ther Spielvereinigung im Nürnberger „Zabo” über den Mitte=
Meiſter 1. SV. Jena. Außerdem hatte man ſich auch noch einen
etwas deutlicheren Sieg des brandenburgiſchen Meiſters Hertha=
BSC. über Vorwärts=Raſenſport erhofft. Alles in allem
entſpra=
chen alſo nur die Bombenſiege von Schalke 04 über Stettin und
Polizei Chemnitz über York Inſterburg den gemachten
Voraus=
ſagen.
Immerhin kann man ſich aber nach dieſem erſten
Gaugruppen=
ſpieltag jetzt ſchon einigermaßen ein Bild von den weiteren
Aus=
ſichten der beteiligten Mannſchaften machen. Feſt ſteht auf alle
Fälle, daß Stettin und Inſterburg für die erſten Plätze der
Gruppen 1 und 2 nie in Frage kommen. Die Gruppe 1 wird ein
Duell Hertha=BSC. — Polizei Chemnitz gewürzt mit
Ueber=
raſchungen auf ſchleſiſchem Boden durch Gleiwitz, zu ſehen
bekom=
men und die Gruppe 2 hat mit Schalke 04 den ſicherſten” aller
Anwärter auf den Gruppenſieg. Schärfſter Rivale des deutſchen
Fußballmeiſters ſollte nach ſeinem Altonaer Erfolg Hannover 96
ſein. Wie weit jedoch die Hannoveraner mitreden können, wird
ſich ſchon am kommenden Sonntag in Dortmund bei Schalke gegen
Hannover 96 herausſtellen. Eimsbüttel hat zwar einen ſchweren
Rückſchlag erlitten, ganz ausgeſchaltet iſt aber der Nordmarkmeiſter
durch ſeine Niederlage gegen Hannover 96 noch nicht. In der
Gau=
gruppe 3 behauptete die Sppgg. Fürth ihre Favoritenſtellung
nicht ſehr überzeugend. Sie wird in Zukunft ſchon mit beſſeren
Leiſtungen aufwarten müſſen, wenn ſie auswärts gegen Hanau,
Stuttgart und Jena beſtehen will. Der VfB. Stuttgart enttäuſchte
bei Hanau 93 gewaltig. So ſehr, daß man Zweifel an der Klaſſe
dieſer Mannſchaft bekam. Auf der anderen Seite ſollten die
Ha=
nauer trotz ihres „Arbeitsſieges” in der Fremde nicht viel
er=
reichen. Dazu fehlt es der Hanauer Elf doch zu ſehr an der großen
Linie. Ganz „undurchſichtig” iſt nach wie vor die Gaugruppe 4.
Hier haben nun wirklich alle vier Vereine begründete Ausſichten
auf den erſten Platz. Beſonders nachdem ſich der VfR. Köln als
eine äußerſt ſchlagkräftige Mannſchaft entpuppt hat. Der „große
Außenſeiter” am Mittelrhein hat ſich ſehr ſchnell in die Liſte der
„Gleichberechtigten” eingereiht. Die Niederlage des VfR.
Mann=
heim darf jedoch nicht zu tragiſch genommen werden. Die
Mann=
ſchaft kann etwas und ſie wird es vielleicht ſchon am Sonntag
gegen Phönix Ludwigshafen überzeugend beweiſen. Ludwigshafen
und Benrath wahrten ſich bekanntlich alle Chancen ſowohl in
Be=
zug auf das Punkte= als auch auf das Torverhältnis. Mit dem
feinen Unterſchied, daß das Unentſchieden für die Ludwigshafener
etwas mehr wiegt, da es in Weſtdeutſchland errungen wurde.
Auf Grund dieſer Ueberſicht kann für den kommenden
Sonn=
tag, an dem folgendes Programm abrollt:
Gaugruppe 4: in Düſſeldorf: VfL. Benrath — VfR. Köln.
in Mannheim: VfR. Mannheim — Phönix
Ludwigs=
haven.
Gaugruppe 3: in Ulm: VfB. Stuttgart — SV. Jena.
in Würzburg: SVgg. Fürth — FC. Hanau 93.
Gaugruppe 2: in Hamburg: Eimsbüttel — Stettiner SC..
in Dortmund: Schalke 04 — Hannover 96.
Gaugruppe 1: in Berlin: Hertha=BSC. — York Inſterburg,
in Leipzig: Polizei Chemnitz — Vorwärts Gleiwitz,
folgende Prognoſe gemacht werd: Es wird kaum neue
Ueber=
raſchungen geben. Wir kennen jetzt das Stärkeverhältnis der
Mannſchaften untereinander, wir kennen die „Ausſichtsreichen” und
die „Ausſichtsloſen” und haben daher die berühmte Pavierform”
als Grundlage für eine Vorſchau auf die kommenden Ereigniſſe.
* Handball im Kreis Skarkenburg.
Aufſtieg zur Gauklaſſe.
Tv. Reinheim — TSV. Braunshardt.
damit den Punkt unter ein Stück Handballgeſchichte des Vereins.
Der Widerſtand, den ſie den 46ern auf deren eigenem Platz lei=
Die Odenwälder beſtreiten ihr letztes Aufſtiegſpiel und ſetzen
ſteten zeigt, daß auch im Odenwald Handball geſpielt wird. Nun
hat Braunshardt ſeine Chance nämlich mit der TSG. 46
Darm=
ſtadt noch ein Entſcheidungsſpiel zu erzwingen, am Sonntag in
Reinheim zu verteidigen. Offen iſt der Ausgang ganz beſtimmt.
Bleibt nur ein Punkt in Reinheim hängen dann iſt 46
Darm=
ſtadt nicht mehr einzuholen. Trotzdem würden manche
Darm=
ſtädter einen Sieg Braunshardts lieber ſehen, damit dem
Schluß=
treffen am 28. April in Darmſtadt die Würze nicht geraubt wäre.
Der Frankfurter Hallenſieger an der Rheinallee.
TSG. 46 Darmſtadt — Turngemeinde Bockenheim
vormittags 11 Uhr.
Zu einem Freundſchaftsſpiel haben ſich die 46er den Sieger
des letzten Frankfurter Hallen=Handball=Turniers verpflichtet.
Die Frankfurter ſpielen ebenfalls Bezirksklaſſe und waren
Zwei=
ter in ihrer Gruppe. Alſo auch als Feldhandballſpieler ſind die
Bockenheimer hoch einzuſchätzen. Im letzten Turnier gaben ſie im
Entſcheidungsſpiel gegen die bekannte Frankfurter Eintracht eine
gute Figur ab und der knappe Sieg von 2:1 war eine gute und
ausgefeilte Leiſtung der Bockenheimer, die ja mit zur
Spitzen=
klaſſe im Frankfurter Handballſpiel gehören ſeit Jahren.
Mit dieſer Verpflichtung hat die Spielleitung von TSG. 46
zweierlei verbunden: Einmal die Spielſtärke des Frankfurter
Handballs in der Bezirksklaſſe zu ſtudieren, und andererſeits die
Mannſchaft für die noch kommenden Spiele vorzubereiten. Der
kleine wieſelflinke Schlußmann im Bockenheimer Tor wird auch
den 46er Stürmern das Torſchießen nicht leicht machen; ebenſo
ſtellen die Gäſte ein gut eingeſpieltes Verteidigerpaar, das für
Darmſtädter Stürmer genügend Aufgaben geben wird. Wie wir
noch erfahren konnten, kann Bockenheim mit ſeiner kompletten
Elf zur Stelle ſein, ſo daß mit einem ſehr intereſſanten Spiel zu
rechnen iſt. — Vorher: Reſerven beider Vereine. Der
Eintritts=
preis iſt ſehr niedrig gehalten, ſo daß es ſich lohnen dürfte, dem
Spiel der aufſtrebenden Mannſchaft von 46 auch ſeine
Aufmerk=
ſamkeit zu ſchenken.
SV. 98 Darmſtadt.
Handballjugend. Morgen, Freitag, abds. 8 Uhr, Treffpunkt auf dem
Stadion zum 2. Lehrabend, Dortſelbſt Bekanntgabe der Spiele und
Mannſchaftsaufſtellungen für Sonntag. Das Erſcheinen aller
Jugendlichen und Schüler iſt Pflicht.
Einen neuen Weltrekord ſchwamm Finn Jenſen.
Mit 7:30,7 Minuten unterbot der Däne im 500=Meter=
Bruſt=
ſchwimmen, die bisher von dem Deutſchen Paul Schwarz=Göppingen
gehaltene Welthöchſtleiſtung von 7:33,1 Minuten.
Wie ſpielen ſie am Sonnkag?
Die kleine Preisfrage für Fußballer.
Wir legen unſeren Fußballfreunden wieder die kleine
Preis=
frage vor. Anzugeben ſind nur „Sieger...” oder „Unentſchieden”
Neben der Veröffentlichung in der Montagsausgabe ſind für die
Einſender der beſten Ergebniſſe ausgeſetzt:
1. Preis: 5,00 RM. in bar:
2. Preis: Freibezug des „Darmſtädter Tagblatt” für zwei
Monate:
3. Preis: Freibezug des „Darmſtädter Tagblatt” für einen
Monat.
Die kleine Preisfrage iſt offen für alle Sportfreunde. Die
Einſendungen (Poſtkarte genügt) müſſen bis Samstag nachmittag
18 Uhr auf der Sportredaktion des „Darmſtädter Tagblatt”,
Rheinſtraße 23, vorliegen.
Wie enden folgende Spiele:
Repräſentativſpiel:
in Saarbrücken: Gau Südweſt — Brandenburg ......
Meiſterſchaftsſpiele:
in Mannheim: VfR. Mannheim—Phönix Ludwigshafen...
in Düſſeldorf: VfL. Benrath — VfR. Köln".
in Dortmund: Schalke 04— Hannover 96
..
in Würzburg: Sport=Vereinigung Fürth — Hanau 93 ...
in Ulm: VfB. Stuttgart — Sportverein Jena .. .....
Aufſtiegsſpiele:
Polizei Darmſtadt — 04 Ludwigshafen .. . .."
Opel Rüſſelsheim — Germania Bieber . . . . ."
FV. Hofheim — Groß=Zimmern . . . . . . . . .
Verbandsſpiele:
SV. 98 Darmſtadt — VfR. Bürſtadt .
Germania Pfungſtadt—Norm. Pfiffligheim . . .
Freundſchaftsſpiel:
VfL. Neu=Iſenburg — 46 Darmſtadt . . . . . ."
Kegeſſpott.
Der Kegelſportverband Darmſtadt in Frankfurt a. M. erfolgreich!
Anläßlich des 25jährigen Jubiläums des Kegelſportverbandes
Frankfurt a. M. nahm der Kegelſportverband Darmſtadt an der
ausgeſchriebenen Gau=Sportwoche teil und beteiligte ſich an
fol=
genden Wettkämpfen: Städtemannſchaftskampf,
Klubmannſchafts=
kampf und Kampf für das Kegelſportabzeichen.
Im Kampf der Städtemannſchaften gelang es der
Fünfer=
mannſchaft Darmſtadt, unter 29 Bewerbern mit 2823 Holz den
4. Platz zu belegen. Das Reſultat beſagt es ſchon, daß jeder
ein=
zelne Kämpfer ſein Beſtes hergegeben hat. Der erſte und zweite
Platz in dieſem Wettkampf fielen an Frankfurt, die auf ihren
heimiſchen Bahnen ſehr gut zu Hauſe ſind, während der dritte
Platz Mainz vorbehalten blieb.
Im Klubmannſchaftskampf konnte Darmſtadt mit ſeiner
Fünfermannſchaft vom D.K. 1911 leider nicht in die engere
Ent=
ſcheidung eingreifen, dafür aber im Kampf um das
Kegelſport=
abzeichen einen überragenden Erfolg verbuchen. Von 7 zu dieſem
Wettkampf Geſtarteten, konnten 5 den Kampf ſiegreich beenden.
Dieſer Wettkampf wird in einem 200=Kugelkampf zum Austrag
gebracht, wobei die Mindeſt=Holzzahl von 1100 erreicht werden
muß, um in den Beſitz des Sportabzeichens zu gelangen. Ein
gol=
denes und vier ſilberne Sportabzeichen waren die Ausbeute.
Hier=
bei müſſen die Leiſtungen von Jakob und Bangert beſonders
er=
wähnt werden, die geradezu überraſchende Reſultate erzielt haben
und die Zeuge ſind, daß ſich die Kegelſportler des Verbandes
Darmſtadt augenblicklich in ganz großer Form befinden.
Nachtol=
gend die Ergebniſſe aus dieſem Wettkampf:
Hch. Bangert. 1174 Holz, Goldenes Sportabzeichen. H.
Jakob 1182 Holz, Silbernes Sportabzeichen. P. Rößler 1130
Holz, Silbernes Sportabzeichen. Ad. Berg. 1115 Holz. Silbernes
Sportabzeichen. Frl. Bäumer, 540 Holz, Silbernes
Sport=
abzeichen
Der Wettkampf für Damen für das Sportabzeichen iſt ein 100=
Kugelkampf mit der Mindeſt=Holzzahl 530.
Die einzelnen Reſultate, die im Städtewettkampf erzielt
wur=
den lauten: P Rößler 609 Holz. H. Bangert 569 Holz. H. Becher
555 Holz. A. Sattler 551 Holz und Georg Grün 539. Holz,
zu=
ſammen 2823 Holz.
Der nächſte Großkampf im Kegelſport ſteigt im Auguſt d. J.
in Saarbrücken und wollen wir hoffen, daß es dem
Kegelſportver=
band Darmſtadt gelingt, ſich dort noch mehr in den Vordergrund
zu ſchieben.
Hocken.
TSG. 46 Darmſtadt bei dem Internationalen Oſter=Hockey=
Turnier in Bad Kreuznach.
Alljährlich veranſtaltet der Kreuznacher Hockey=Club ſein in
ganz Deutſchland und darüber hinaus bekanntes Oſter=Hockey=
Turnier. In dieſem Jahre kommt das 13. Internationale Hockey=
Turnier in der Zeit vom 19 bis 22. April wieder auf den
herr=
lichen Plätzen im Salinental zum Austrag. Die Beteiligung iſt
ausgezeichnet und vereinigt insgeſamt 50 Hockey=Mannſchaften,
und zwar 39 Mann= und 11 Damenſchaften Es kommen
Mann=
ſchaften aus Holland und der Tſchechoſlowakei, ferner aus Nord=,
Weſt=, Mittel= und Süddeutſchland ſowie aus Berlin. Das
um=
fangreiche Spielprogramm erſtreckt ſich über vier Tage und iſt
für die teilnehmenden Mannſchaften von größtem ſportlichen
Wert.
Die 1. Hockey=Elf der Darmſtädter Turn= und
Sport=
gemeinde beteiligt ſich ebenfalls an dieſem Turnier und
be=
ſtreitet in Kreuznach drei Spiele. Es handelt ſich nur um
ein=
malige Freundſchaftsſpiele. Ein Turnierſieger wird nicht
aus=
geſpielt. Die Auswahl der Spielgegner nimmt die
Turnierlei=
tung ſelbſt vor. Sobald die drei Gegner für die Darmſtädter
Hockey=Mannſchaft bekannt ſind, kommen wir auf die
Veranſtal=
tung wieder zurück.
Deutſchlands Hockeyſieg über Frankreich findet in
der franzöſiſchen Preſſe eine günſtige Beurteilung. Im „VAuto”
heißt es, daß noch nie eine deutſche Hockeymannſchaft größeres
Können gezeigt habe und daß die Elf vom 7. April noch beſſer
ge=
ſpielt habe, als die vor ſechs Jahren in Barcelona, die damals
ſchon Frankreich mit 8:2 beſiegte.
Wektterbericht.
An der Südſeite des außerordentlich kräftigen über der
Nord=
ſee lagernden Tiefdruckwirbels ſtrömten am Mittwoch in
ver=
ſtärktem Maße feuchtwarme Luftmaſſen in unſer Gebiet. Dabei
wurden bei der ſtarken Sonneneinſtrahlung Temperaturen bis zu
24 Grad erreicht. Vom Ozean her fließen jetzt wieder kühlere
Luftmaſſen auf den Kontinent vor, die bei mehr weſtlichen
Win=
den unter einzelnen Gewitterſchauern Abkühlung mit ſich bringen.
Ausſichten für Donnerstag und Freitag: Im ganzen freundliches,
aber noch immer nicht ganz beſtändiges Wetter, bei
ſüdweſt=
lichen bis weſtlichen Winden etwas kühler; einzelne
gewitte=
rige Niederſchläge.
ummer 101
DarmſtadeerCagblatt
Die Induſtrieländer der Erde.
Beulſcland un idelter Seile.
WPD. Die faſt unvermindert anhaltende wirtſchaftliche
Er=
krankung der Welt drückt ſich vielleicht am ſichtbarſten in der
zu=
nehmenden. Diskrepanz zwiſchen induſtrieller Weltproduktion
und Welthandel aus; während bei einer induſtriellen
Weltpro=
duktion von 850 Milliarden RM. im Jahre 1928 der Welthandel
weit über 250 Milliarden RM. betrug, entfallen heute bei etwa
gleicher Mengenproduktion auf den Welthandel nur mehr etwa
92 Milliarden RM. Noch im Jahre 1934 — dem ſtatiſtiſch zuletzt
erfaßten Zeitraum — hatte der Welthandel einen Ruckgang
auf=
zuweiſen, der etwa 4 Prozent ausmachte. Dagegen befindet ſich
die Warenerzeugung der Erde in einem ununterbrochenen
Vor=
marſch und hat den Stand von 1928, der 1932 auf 70,9 Prozent
geſunken war, nicht nur erreicht, ſondern im Januar 1935 ſogar
um rund 5. Prozent überſchritten.
Wenn auch im Weltdurchſchnitt die Produktionsmengen des
Jahres 1928 wieder erreicht wurden, ſo liegt doch gerade in den
hochinduſtrialiſierten Ländern noch ein nicht, unbeträchtlicher Teil
der Produktionskapazitäten ſtill. Nach dem Konjunkturforſchungs=
Inſtitut betrug die Ausnutzung der Produktionskapazität i. J.
1934: in Polen 53 Prozent, in Belgien 56 Prozent, in Amerika
58 Prozent, in Kanada 58 Prozent, in der Tſchechoſlowakei 59,
in Oeſterreich 61, in Frankreich 62, in Italien 68 im Deutſchen
Reich 73, in Ungarn 81 und in Großbritannien 88 Prozent.
Sichtbaren Ausdruck finden die eingetretenen Verſchiebungen
in den Anteilen, mit denen die einzelnen Länder an der
indu=
ſtriellen Weltproduktion beteiligt ſind. Deutſchlands Anteil hat
ſich, wie das Inſtitut für Konjunkturforſchung feſtſtellt, von 9,2
Prozent in den Jahren 1932 und 1933 auf 10.3 Prozent im Jahre
1934 erhöht, während z. B. der Anteil der Vereinigten Staaten
von rund 45. Prozent im Jahre 1928 auf 33 Prozent im Jahre
1934 geſunken iſt, der Anteil Frankreichs gleichzeitig von 7 auf
5.7 Prozent ſchrumpfte und Japan ſeinen Anteil von 2,4 auf 3.7
Prozent erhöhte. Womit Japan beiſpielsweiſe die italieniſche
Induſtrieproduktion bei weitem überflügelt hat.
Für die Anteile wichtiger Ländergruppen an der
induſtriel=
len Weltproduktion ergibt ſich folgende Entwicklung:
1928 1934
Induſtrielles Europa . 35
32
Agrariſches Europa . 7
Europa insgeſamt
.
Außereuropäiſcher Hochkapitalismus (USA.)
Halb=, neu= und nichtkapitaliſtiſche Länder.
Insgeſamt 100 100
Dieſe Ueberſicht zeigt einmal das raſche Vordringen der „jungen”
Induſtrieländer gegenüber den „alten” Ländern, die an
Bedeu=
tung verloren haben. Sie zeigt weiterhin, daß die europäiſche
Induſtrie im Verhältnis zu den hochinduſtrialiſierten Ländern
Außer=Europas, vor allem im Verhältnis zu Amerika, wieder an
Boden gewonnen hat. Europa produziert heute
wie=
der mehr Waren als die hochkapitaliſtiſchen
außereuropäiſchen Länder; nach wie vor liegt
der Schwerpunkt der induſtriellen Leiſtung der
Welt in den alten Induſtrie=Zentren.
Auch die Induſtrie=Produktion je Kopf der Bevölkerung iſt
in den „alten” Induſtrieländern — zu denen auch die USA.
zäh=
len — noch bei weitem höher als in den jungen
Induſtriezen=
tren. Sie betrug im Jahre 1934 in RM.: für USA. 1750 RM.,
für Großbritannien 1550 RM., für das Deutſche Reich 1100, für
Frankreich 950, für Schweden 900, für Rußland 500, für Japan
225 RM.
Wenn Deutſchland hinter Großbritannien nicht unweſentlich
zurückſteht, ſo aus dem Grunde, weil wir in Deutſchland — Gott
ſei Dank — noch eine ziemlich ſtarke Landwirtſchaft beſitzen, die
das Produktionsverhältnis zuungunſten Deutſchlands
herunter=
drückt; dasſelbe gilt übrigens auch für das Verhältnis
Frank=
reich— England. Bemerkenswert tief iſt übrigens die
Induſtrie=
produktion pro Kopf gerechnet in Japan; ſie zeigt, daß Japan
auch heute noch überwiegend Agrarland iſt und keineswegs unter
die hochkanit," tiſchen Länder gerechnet werden kann.
Anders geſtaltet ſich das Verhältnis, wenn man den
abſolu=
ten Anteil der einzelnen Länder an der Weltproduktion
betrach=
tet, was ja ſchließlich für die induſtrielle Einſchätzung der Länder
wichtiger iſt. Hier ergibt ſich nämlich, daß die USA. mit einem
Produktionsanteil von 33,2 Prozent an der Spitze der
Weltpro=
duktion ſtehen; es folgt dann als zweitgrößtes Induſtrieland der
Erde Deutſchland mit einem Anteil von 10,3 Prozent, zu dem
jetzt noch das Saargebiet mit 0,1 Prozent hinzuzuſchlagen iſt; an
dritter Stelle erſt kommt dann England mit 10,1 Prozent und
an vierter Stelle Frankreich mit 5,7 Prozent Anteil an der
indu=
ſtriellen Weltproduktion.
Neuerliche Diskonkerhöhung
bei der Niederländiſchen Bank.
Die Niederländiſche Bank, die erſt vor fünf Tagen ihren
Zinsſatz von 2½ auf 3½ Prozent erhöht hatte, hat ihren Zinsſatz
am Dienstag weiter auf 4½ Prozent heraufgeſetzt. Dieſe
Maß=
nahme iſt ein neuer Beweis dafür, daß die holländiſche Regierung
entſchloſſen iſt, den Goldſtandard aufrechtzuerhalten, und ſtellt
einen weiteren Schritt dar in den Bemühungen, den Goldabfluß
aus Holland zu unterbinden. Der geſtern veröffentlichte
Wochen=
ausweis der Niederländiſchen Bank weiſt einen Goldverluſt von
105 Millionen holländiſcher Gulden aus was mit dem
vorwöchi=
gen Rückgang des Goldbeſtandes um 33 Millionen Gulden
ins=
geſamt 138 Millionen Gulden ausmacht.
Wirkſchaftliche Rundſchan.
Umſatzergebniſſe im Textileinzelhandel im Februar. Die für
den Textileinzelhandel vorliegenden Umſatzergebniſſe für Februar
1935 zeigen im Geſamtdurchſchnitt für das deutſche
Wirtſchafts=
gebiet gegenüber, dem gleichen Monat des Vorjahres ein
Ab=
ſinken der Umſätze um 1,2 Prozent. Allerdings geben die für den
Januar und Februar d. Js. ermittelten Umſatzziffern, für ſich
allein betrachtet, kein klares Bild von der tatſächlichen
Umſatz=
entwicklung, da die Umſätze durch die in verſchiedenen
Wirtſchafts=
gebieten ſtattgefundene zeitliche Verlegung der Inventurverkäufe
zum Teil beeinträchtigt worden ſind. Um einen genauen
Ueber=
blick über die tatſächliche Umſatzbewegung zu erhalten, werden die
Umſätze der beiden Monate zuſammengefaßt. Hierbei ergab ſich
fü: Januar und Februar eine wertmäßige Zunahme von 1,6
Pro=
zent gegenüber den beiden gleichen Monaten des Jahres 1934.
Rheiniſche Garantiebank, Mainz. Die Rheiniſche
Garantie=
bank. Kautionsverſicherungs AG. in Mainz, ſchließt das
Ge=
ſchäftsjahr 1934 mit einem Ueberſchuß von 86 096 (23 341) RM.
ab. aus dem wieder 6 Prozent Dividende an die Aktionäre
aus=
geſchüttet werden.
Braunſchweigiſche Kohlenbergwerke, Helmſtedt. Die
Geſell=
ſchaft konnte, im Geſchäftsjahre 1934 ihre Abſatzziffern weiter
ſteigern. Ebenſo konnte die Gefolgſchaft erhöht werden. Es
er=
gibt ſich bei der Geſellſchaft, für das abgelaufene Geſchäftsjahr
unter Einrechnung des Gewinnvortrages von 250 200 (147 447)
RM. ein Reingewinn von 1 518952 (1580 635) RM., aus dem
eine Dividende von unv. 10 Proz zur Ausſchüttung gelangen ſoll.
Die Abſchlußausſichten bei Mannesmann. Bei dem zu
er=
wartenden Ergebnis des Geſchäftsjahres 1934 wird zu
berückſich=
tigen ſein, daß die Beſſerung der Beſchäftigungslage in der
Röh=
reninduſtrie nicht unweſentlich hinter der Belebung bei den
übri=
gen Zweigen der deutſchen Eiſeninduſtrie zurückgeblieben iſt.
Nicht außer Acht gelaſſen werden darf die Belaſtung, die ſich für
die Mannesmann=Röhrenwerke aus ihrem umfangreichen
Stein=
kohlenzechenbeſitz ergibt. Es liegt daher die Vermutung nahe,
daß für 1934 noch nicht mit der Aufnahme der Dividendenzahlung
gerechnet werden kann und der Ueberſchuß, der erzielt worden
ſein dürfte, zur weiteren Stärkung des Unternehmens für die noch
vor ihm liegenden Aufgaben verwendet werden ſoll.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Unter dem Eindruck des deutſch=ruſſiſchen
Wirtſchaftsabkom=
mens ſetzte die Berliner Börſe in feſter Haltung ein.
Bevor=
zugt waren in erſter Linie die Aktien der Maſchinen= und
Mon=
tanaktien, die in der Hauptſache aus den neuen Vereinbarungen
Nutzen ziehen werden. Der Abſchluß der JG. Farbeninduſtrie
bot eine weitere Anregung, ſo daß auch die Kuliſſe wieder ſich
mit Rückkäufen den vorliegenden Publikumsaufträgen anſchloß.
Im Mittelpunkt ſtanden Maſchinenbauunternehmungen, die bei
lebhaftem Geſchäft 2½ Prozent höher einſetzten. Von
Montan=
werten waren Mansfeld und Vereinigte Stahlwerke etwa 1
Pro=
zent, die übrigen plus ½ Prozent höher. Von chemiſchen Aktien
gewannen JG. Farben ½ Prozent. Auslandswerte lagen etwas
freundlicher. Autoaktien gewannen 1 Proz., Bau= und
Textil=
aktien wurden 1 Prozent höher umgeſetzt. Im Verlaufe
bröckel=
ten die Kurſe faſt allgemein wieder ab, wobei Erörterungen über
den augenblicklich hohen Kursſtand der Aktien eine Rolle ſpielten.
Farben verloren ¼ Prozent. Im Gegenſatz zu den Aktienmärkten
lagen Renten feſt. Altbeſitz notierten 111¾ zu 112¼ (112).
Die Rhein=Mainiſche Börſe lag recht ruhig, in ſich
aber freundlich. Die Publikumsaufträge haben merklich
nach=
gelaſſen, bevorzugt ſind mehr dividendentragende Nebenwerte.
Da beſondere Anregungen nicht vorlagen, hielt ſich auch die
Ku=
liſſe zurück. Erſt im Verlaufe traten ſtärker deutſche Renten,
be=
ſonders Umſchuldungsanleihe und Altbeſitz hervor. Am
Aktien=
markte ſetzten Farbeninduſtrie gut behauptet ein. Montanwerte
durch den vorausſichtlichen nochmaligen Dividendenausfall bei
Mannesmann überwiegend gedrückt. Daimler wieder lebhafter
und ½ Prozent höher in Erwartung der baldigen
Dividendenent=
ſcheidung. Im Verlaufe lag die Börſe unter dem Eindruck der
Geſchäftsſtille, die beſonders vom Montanmarkt ausging, etwas
leichter.
An der Abendbörſe lagen Aktien unter Hinweis auf
Ex=
portfragen eher eine Kleinigkeit ſchwächer, die Umſätze waren
ſehr gering. Deutſche Renten waren gleichfalls ſtill, aber gut
gehalten.
Produkkenmärkke.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 10. April. Am heutigen
Getreidemarkt zeigte ſich, wie bisher, weiter unverändert große
Nachfrage nach Futtermitteln. Das Mehlgeſchäft verlief weiter
ruhig. Das Angebot in Weizen hieſiger (Wetterauer) Herkunft
war wie bisher klein, dagegen das Roggenangebot größer. Es
notierten: Weizen W. 9 209. W. 13 213. W. 16 217: Roggen
R. 9 169, R. 13 173, R. 15 177 — Großhandelspreiſe der Mühlen
der genannten Preisgebiete. Futtergerſte G. 9 171, G. 11 174,
G. 12 176; Hafer H. 13 169, H. 14 171 — Großhandelspreiſe ab
Station. Bei Waſſerverladung über 100 To. RM. 3.— mehr.
Sommergerſte für Brauzwecke 200. Weizenmehl W. 13 27 60,
W. 16 28,05; Roggenmehl R. 13 23,70, R. 15 24,10, plus 50 Pfg.
Frachtausgleich. Weizennachmehl 17,50, Weizenfuttermehl 13,75;
Weizenkleie W. 13 10,87, W. 16 11,08; Roggenkleie R. 13 10,14;
R. 15 10,38 — Mühlenfeſtpreis ab Mühlenſtation. Soyaſchrot
mit Monopolzuſchlag 13.— Palmkuchen m. M. 13,30.
Erdnuß=
kuchen m. M. 14,50 — Fabrikpreiſe ab ſüdd. Fabrikſtation;
Tre=
ber —, Trockenſchnitzel 9,65, Heu 10,50; Weizen= und
Roggen=
ſtroh drahtgepreßt 5—5,40, desgl. gebündelt 5—5.40 Die Preiſe
verſtehen ſich Getreide je To., alles übrige je 100 Kilo. Tendenz:
ruhig.
Berliner Getreidegroßmarkt vom 10. April. Das
Haupt=
kennzeichen des Getreidemarktes bleibt die geringe
Umſatztätig=
keit, da Anregungen von der Verbraucherſeite nicht vorliegen.
Infolge des milden Wetters ſind die Zufuhren aus der
Land=
wirtſchaft zwar geringer geworden, jedoch verfügt die zweite
Hand noch über beträchtliche Vorräte, während die Nachfrage der
Mühlen gering bleibt. Auch zu Futterzwecken erfolgen in
Wei=
zen und Roggen Umſätze nur in mäßigem Ausmaß. Anregungen
vom Mehlgeſchäft fehlen; bei Roggenmehl erwartet man erſt
Einzelheiten über die neue Roggenmehltype. Brau= und
Indu=
ſtriegerſten haben ſchleppendes Geſchäft. Futtergerſten liegen bei
mäßigem Angebot ſtetig. Inlandshafer wird zumeiſt nur bei
Rücklieferung von Kraftfuttermitteln zum Verkauf geſtellt.
Aus=
landsware iſt ſchwer abzuſetzen.
Berliner Kursbericht
vom 10. April 1935
Donnerstag, 11. April
TDwsſhrlusirauhftääſter
Aufgaben der Außenhandelsgeftalkung
WPD. Das Problem des Außenhandels, ſeiner Umlagerun
und Förderung, hat die deutſche Privatwirtſchaft erfreulicherwene
heute ſtärkſtens erfaßt und bildet auf allen Wirtſchaftstagunge
den Gegenſtand eingehender Erörterungen und Vorſchläge.
wurden gelegentlich zweier Tagungen, die vor kurzem in Köln
und Duisburg, alſo in Brennpunkten deutſchen Wirtſchaftslebens
ſtattfanden, die Aufgaben der Außenhandelsgeſtaltung von beſon
ders fachkundiger Seite beſprochen und die Richtlinien für des
Vorgehen der Wirtſchaft klargeſtellt.
Auf beiden Tagungen bildete das Problem der Aktivierun
von Ein= und Ausfuhr den Ausgangspunkt der Erörterungen, de
— hier wie dort — zu den Ergebniſſen führten, daß die Einfuhl
allein keineswegs, die beſtimmenden Geſichtspunkte für die Be/
handlung dieſer Fragen abgeben dürfe, ſo wenig verkannt werde
daß der innere Markt durch das Einſtrömen unerwünſchter Wo
renmengen geſtört werden konne.
Der für das Jahr 1935 notwendige deutſche Export wurde au
Grund der Erfahrungen des Jahres 1934 auf wenigſtens 4 Mille
arden RM. beziffert, da in dieſer Höhe Einfuhrbedarf vorhande
wäre. Das Problem des deutſchen Außenhandels beſteht nun
erſter Linie darin, daß wir Rohſtoffe überwiegend aus
Ueberſe=
ländern beziehen und ſie nach ihrer Verarbeitung zu Fertigwari
überwiegend an europäiſche Länder verkaufen. Der Handel m
Ueberſee geſtaltete ſich daher in der Vergangenheit fur Deutfc
land ſtets paſſiv, während der Verkehr mit den europäiſchen Länyy Nünchen ſein beib
dern große Ueberſchüſſe brachte. Im letzten Jahre z. B. erreichte/ / / gefährlich lachend 3!
wir im Europahandel einen Ausfuhrüberſchuß von 630 Millioni// Aouvert herausnah
RM., wohingegen der Einfuhrüberſchuß aus Ueberſee 900 Mil
RM. betrug. Das Regime der Verrechnungs= und Clearingau
kommen hat nun neueſtens dazu geführt, daß der deutſche Au/1
fuhrüberſchuß im Europahandel immer mehr zuſammenſchrumpf”/1/,ben jeiwen. Dri
ja, ſich in einen Einfuhrüberſchuß verwandelte, ſo daß hiera/
Schwierigkeiten für unſere überſeeiſche Rohſtoff=Einfuhr zu en
ſtehen drohen. Demgegenüber betonte Direktor Dr. Grävell (
Le=
ter im Statiſtiſchen Reichsamt, Berlin) vor der Niederrheiniſchaß/ der Wagen einen u.
Induſtrie= und Handelskammer Duisburg, daß die Trennung die/ /ᛋ verzweifelten Wart
Welt in Europa und Ueberſee handelspolitiſch nicht mehr au/1] eigenartigen Fehl
rechterhalten werden könne. Man müſſe heute die interkontine/
talen Großraumwirtſchaften ins Auge faſſen und jedem Gro/
raum gegenüber eine beſondere Politik anwenden. Jeder Gro/
raum, der oder deſſen Teile zugleich Gläubiger Deutſchlands ſeie,! Tage ſeines hier)
müſſe ſich eine aktive Handelsbilanz Deutſchland gegenüber 9/1
fallen laſſen. Es ſei z. B. unerträglich, daß Deutſchland geger
über dem britiſchen Imperium und den Vereinigten Staaten ein
paſſive Bilanz habe.
Ungünſtiger lägen die Verhältniſſe gegenüber Südameri
und dem Balkan, die eine ausreichende Konſumfähigkeit für deu
ſche Fertigwaren noch nicht beſäßen, und außerdem als Schuldne
länder ſelbſt auf einer Aktivbilanz beſtehen müßten. Hier ſei
Sache der Gläubigerländer, Deutſchland die Waren abzunehmei
deren Erlös es zur Bezahlung der Einfuhr aus den kaufſchwachn
Schuldnerländern benötige.
Wenn hier der Abbau der Paſſivſalden gegenüber den Wi.
ſchaftsgroßräumen verlangt wird, ſo doch zunächſt durch Expo
ſteigerungen und, ſoweit dies nicht durchführbar, durch Umlag
rung des Exportes auf Aktivländer. Für Deutſchland ſtehen d
bei zwei Geſichtspunkte im Vordergrund: Ausnutzung ſeiner ſta
ken Käuferpoſition auf dem Weltmarkt und zielklare, ſyſtema/t
ſche Exportförderung.
Auch die ſozialpolitiſche Bedeutung des
Ausfuhrproblems=
fuhr eine eindeutige Klarſtellung: in der Fertigwarenausfuſn
werden Rohſtoffe, die (1934) zu einem Durchſchnittspreiſe v.
70 RM. eingeführt worden ſind, nach Verarbeitung und
Vered=
lung zu einem Durchſchnittspreiſe von rund 720 RM. ans
Au=
land verkauft. Der Wert der eingeführten Rohſtoffe wurde ad
auf das Zehnfache geſteigert und ſo die grundlegende Bedeutun
der Fertigwarenausfuhr für die Verminderung der Arbeitsloſn
keit, wie natürlich überhaupt für die Weiterführung des deutſchr
Witſchaftsaufſchwungs, mathematiſch bewieſen. Von der
Geſam=
ausfuhr des Jahres 1934 entfielen nicht weniger als 78 Prozet
auf Fertigwaren.
Geſellſchaft für Lindes Eismaſchinen A.G., Wiesbaden. Dy
HV. wird vorgeſchlagen, den Reingewinn für das
Geſchäf=
jahr 1934 von 1 703 093 (1 215 565) RM. wie folgt zu verteile!
7 (5) Prozent Dividende auf die Inhaberaktien (davon werdn
6 Prozent ſofort verteilt und 1 Prozent dem Anleiheſtock zug
führt), 6 (6) Prozent Dividende auf die Namensaktien. 150 00
(100 000) RM. Zuwendung zum Penſionsfonds, 150 000 (100 00)
RM. Zuwendung an die Unterſtützungsvereine und 2769
(209 460) RM. auf neue Rechnung vorzutragen.
eure 4
mehr zukt
m ihre H
Sie ſchliefen be
hide nicht, daß deir
Aimmer nebenan die
öre Unterhaltung
heide hatten leiſe ge
Und ſie beide
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Begte es dann mit
Eine kleine poli
So kam der Mo
„Danielewſt
Und nun erinne
ſeinem Wagen ge
Nun war alles
„Wie fahren mie
Aber ſie ſchüttel
Und wieder ern
Deviſenmarki
vom 10. April 1935
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Jik
, 88.75
88.75
32.625
33.50
36.625
130.—
116.—
93.50
16.50
149.50
128.50
107.125
Weie He
ſ. G. Farben
Beſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Vee
146.375
120.—
104.75
94.—
126.—
89.75
111.—
91.—
107.50
78.—
73.—
Wenene
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurthgali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
Micche
10.75
110.75
155.75
35.25
79.50
113.—
85.50
13.875
126.—
H8.—
122.50
111.—
141.—
Aeghpten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemark
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
Währung
1ägypt. *
1 Pap. Peſo
100 Belga.
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll
100 Kronen
100 Gulden
1 2.-Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Brieil
12.375
0.658
41.98
0.201
3.047
53.91
81.09
12.075
68.43
5.335
16.38
2.354
167.1
54.65
12.40s
0.662
42.06
0.203
3.053
2.479/ 2.483
54.01
81.25
12.105
68.57
5.3451
16.42
2.358
167.471
54.75
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak
Türkei
Ungarn
Uruguay
Ver. Staaten
Durmſtäuter und
Kariokalvane Durmftaut, Fihale der Atessher Bain
Frankfurter Kursbericht vom 10. April 1935.
Kee
„ Gr. IIp. 1934 /1031,
„. 1935 /107.25
„1936 107-/,
„1937 1106,
„1938 1105.3
Gruppe I .. 1105.9
5%Dtſch. Reichsanl. 100
97.25
2Intern., v.30
9Baden .b. 27
2aBahern v. 27/ 96.5
%Heſſen.. v. 28/ 95.75
..b. 29/ 97.25
0 Preuß. v. 28 1107.5
% Sachſen v. 271 95.75
4½%Thüringen 27 / 94.75
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze .... ... 100.8
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ... . . . . 1100.75
99.9
4½%
Dtſch. Anl. Ausl.
* I= Ablöſung. 11121),
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe .. . . / 10.75
4½Bad.=Baden 91.5
4½%Berlin .v. 241 94.5
2 Darmſtadt . .
% Dresdenv. 261 96
90 Frankfur : 26 91.75
%Heidelberg 26
%Mainz. . .
½%Mannheim 27 93
½% München 29/ 94
1½.%Wiesbaden 28 1 92.5
4½%Heſſ. Landesb 96
4½% „ Goldoblig. / 94.25
Mee
hyp.=Bk.=Liquid.
43420
."
Komm.=Obl. . . .
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblig.
4½% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R. 11
R.12
4½%
4½%Kaſſ. Landesk.
Goldpfbr.. . . . .
4½%Nſſ. Landesb.
5½% Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
+Ausl. Ser. I
FAusl. Ser. I
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
4½%Berl. Hyp. B.
51
Lig.=Pfbr.
4½% Frkf. Hyp.=B.
5½%0 „Lig.=Pfbr.
4½%Goldoblig.
4½%0 Frkf. Pfb.=B.
5½% „Lig.=Pfr.
½%Mein. Hyp. B.
Lig.=Pfr.
4½% Pfälz. Hhp. B.
2% „ Lig.=Pfb.
4½% Rh. Hyp.=Bl.
2% „ Lig.=Pfr.
2 „ Goldobl.
4½% Südd. Boden=
Cred.=Bank.
5½% „ Lig.-Pfhr.
4½%Wttb. Kyp B
100.25
94.75
94s
92.25
94
96
96
100.5
115
129.75
21.5
95.5
101
96
100.
93.5
96
100.75
95‟
100.75
977
100
96
101:
94.5
Da
2 Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 26
6%Mitteld. Stahl.
6% Salzmann ECo
6% Ver. Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
5% „ L.Inveſt
5%Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze.
%Oſt. Goldrente.
Lobereinh. Rumän
4½%
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4%Türk. 1. Bagbad
II. Bagdad
4%0
4½%ungarn. 1913
4½% „ 1914
Goldr.
4%6
1910/
Lo
4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon. .. . ..
4½ Stockholm. . . ..
Aktien.
Accumulat.=Fabr i1
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G. .........
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
„ Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F. P.
Bc l Kraft u. Licht
1udc: Eiſen..
Geidelberg
Karlſtadt
101.25
101.5
100
99.25
123:1,
11.5
11.5
6.75
36.5
25.25
4.4
6.75
Alf.
8.5
8.5
6.55
6.5
7.3
Gl.
47.5
92
160.5
52‟
36.75
125.5
104.5
82
128
115.5
135.75
94.7-
120
Oalee Mee
Chem.Werke Albert
Chade (A=C) ....."
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz..
Dt. Atl. Telegr. ./117.5
„Erdöl ..... . . 1107.25
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum .. ."
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoff c Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft 124
Enzinger Union ../108.25
Eſchweiler ......
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher.
Fahr, Gebrüder...
J. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume,
Frankfurter Hof ..
Geſ. f.elektr. Untern
Goldſchmidt, Th..
Gritzner=Kayſer...
Grün & Bilfinger. 1210
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.).
Hochtief Eſſen ....
Holzmann. Phil.
ZlieBergb. Stamm
Genüſſe 125.5
213
155
83
80
91.25
245
80
.—
139
146
78.75
88
120.75
35.5
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831,
1047.
121
66
102.5
113.5
90
Miace
Kali=Chemie. . . . . .
„ Aſchersleben
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ....
Knorr C. H. ...."
Konſerven Braun
Lahmeher & Co..
Laurahütte ......
Lech, Augsburg ..
Lokomf. KraußECo.
Löwenbr. Münch. .
Mainit.=W. Höchſt
Mainz=Akt.=Br. .
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
Moenus.... . ....
Motoren Darmſtadt
Neckarwer Eßling.
Odenw. Hartſtei.
Park=u. Bürgerbr..
R1. Braunkohlen..
„ Elektr. Stamm
Stahlwerke . ..
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswerft. . . . .
Salzbetfurth Kali
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr.. . 1105.5
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
„ Reinigerwerke
Südh. Zucker=A. G
Tellus Bergbau
127.5
111.5
91
182
63.5
2211.
95
198
93.25
80.25
78
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93.25
112
—
122
106
98.25
104
109.75
164.25
Jif
Unterfranken .....
Ver. Stahlwerke.
Ver. Ultramarin.
Weſtdte. Kaufhof..
Weſteregeln Kali
Zellſtoff Waldhof..
Al g. Dt. Credugel.
Badiſche Bank
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
„ Hypothekbk. .
Comm. u. Privatbl.
Dt. Ban1u. Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel.
Dresdner Bank.
Frankf. Bank
Hyp. Ban!!
Mein. Hyp.=Bank.
Pfälz. Hyp.=Bank.
Reichsbank=Anl.
Rhein. Hyp.=Banl.
Südd. Bob.=Cr. Bl.
Wür 11 Notenbank
A.=G.f. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsl Vzg.)=
Hapag.
Lübeck=Büchner.
Nordd. Lloyd ..
Südd. Eiſenb.=Get.!
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung ..
„ Verein. Verf.
Frankona Rück=u. Ml.so
Mannh. Verſich.
Otavi Minen
Schantung öndels
118
85
88
9
1253
122
9
[ ← ][ ][ → ]Donnerstag, 11. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / He
Neueſte Nachrichten
Nr. 101 — Seite 13
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ächſt durch E
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land ſtehen
e, ſyſter
ans
(Nachdruck verboten!)
90
Er ſah vor ſich nieder.
„Rudolf”, bat ſie.
„Ja?‟
„Glaubſt du mir immer noch nicht?”
Er gab keine Antwort.
Sie ſchüttelte ihn. „Rudolf — wir müſſen fliehen — glaube
mer doch — Danielewſki iſt zu allem fähig — er iſt am Ende
hat ungeheure Verluſte gehabt — ich weiß es — er ſchreckt
dar nichts mehr zurück .. .!"
Er nahm ihre Hände. Schob ſie weit von ſich zurück.
„Ja”, ſagte er nur.
ecket
Sie ſchliefen beide nicht in dieſer letzten Nacht. Sie wußten
äde nicht, daß der Herr Profeſſor Dietrich aus München im
Zrmmer nebenan die Chaiſelongue an die Wand geſchoben hatte,
hre Unterhaltung zu verſtehen. Die Wand war zu dick. Und
erde hatten leiſe geſprochen.
Und ſie beide ſahen nicht, wie der Profeſſor Dietrich aus
künchen ſein vergebliches Bemühen endlich aufgab, drohend,
eFährlich lachend zu ſeinem Koffer ſchritt und ein großes gelbes
auvert herausnahm.
Er öffnete es nicht. Er wog es nur prüfend in der Hand.
daß der deutſche M Segte es dann mit einem zufriedenen Lächeln auf den Tiſch
cben ſeinem Bett.
Eine kleine polierte Piſtole legte er obenauf.
So kam der Morgen und die Nachricht des Managers, daß
r Wagen einen unauffindbaren Defekt habe. Die Stunden des
vrrzweifelten Wartens, bis die Reparaturwerkſtatt von dem
eute die interkonnAf i genartigen Fehlen der Zündkabel meldet.
„Danielewſki!” wußte Rudolf ſofort.
Und nun erinnerte er ſich auch, daß er an einem der erſten
zer Deutſchlands i0) Erge ſeines Hierſeins den Chauffeur und den Fremden an
ſchland gegenüber ill emem Wagen geſehen.
Nun war alles aus. Nun war alles verloren.
„Wie fahren mit der Bahn” ſchlug er Heda vor.
Aber ſie ſchüttelte den Kopf.
Und wieder erwachten die Zweifel. Hatte ſie ihn abermals
getäuſcht? Hatte ſie dieſes Theater nur inſzeniert, ihn hier
feſt=
zuhalten? Warum widerſetzte ſie ſich der Flucht mit der
Eiſen=
bahn?
Er ſah auf die Uhr. Es waren noch wenige Minuten bis
zehn. In zwei Stunden lief der Vertrag ab. In zwei Stunden.
Zwei Stunden hatte er noch zu leben.
Er ſagte es ihr. Sie erſchrak.
„Wir wollen ſpazierengehen”, ſchlug ſie vor.
Spazierengehen?
Zwei Stunden lang? Bis es zwölf Uhr wurde.
Rudolf ſank in ſich zuſammen.
So war alles vorbei. So hatte ſie ihn doppelt verraten.
Es gab keinen Ausweg mehr.
Aus.
Teilnahmslos, völlig apathiſch folgte er ihr. Schweigend
ſchritten ſie durch die hohen Buchenwälder. Inſtinktiv ſuchte ſie
Wege auf denen ihnen niemand begegnete. Rudolf ging mit
ge=
ſenktem Kopf. Nur manchmal noch ſchreckte er auf und warf
einen ſcheuen Blick rückwärts.
„Man folgt uns” ſagte er plötzlich.
Sie folgte ſeinem Blick. Blieb ſtehen.
„Du bleibſt?” fragte er.
Sie antwortete nicht. Klammerte mit unwahrſcheinlicher
Kraft ihre Hand um ſeinen Arm.
„Ach ſo” nickte er, — ein unendlich verächtliches Lächeln um
die Lippen.
Sie bemerkte es nicht. Sah ſtarr dem Verfolger entgegen, der
jetzt ſtutzte, — um raſcher auf ſie zuzugehen.
Es war Herr Profeſſor Dietrich aus München.
Es war — Herr Jenö Danielewſki.
„Ihre Zeit iſt abgelaufen, Herr Bertoloni”, ſagte er, ein
grauſames Lachen im Geſicht. Rudolf ſtand mit hängenden Armen
und geſenktem Kopf.
Heda trat vor.
„Du täuſchſt dich”, ſagte ſie ruhig.
Danielewſki warf ihr einen haßerfüllten Blick zu. „Geh”,
ſagte er. „Ich kann dich hier nicht brauchen.”
Sie lächelte.
„Du täuſchſt dich abermals. Ich bin hier ſogar ſehr wichtig.
Denn ich habe noch eine Rechnung mit dir zu begleichen.”
Der Pole muſterte ſie drohend.
„Die Rechnung Cornelius”, vollendete ſie.
Danielewſki machte keine Bewegung.
„Schön”, ſagte er dann, faſt zufrieden. „Wenn du es nicht
anders willſt, — dann ihr beide.‟ Er griff in ſeine Taſche, hielt
dem Paar blitzſchnell die Piſtole vor.
„Nun, Herr Doktor Bertoloni? Da meine Nichte es ſo
wünſcht, wird es wohl ein Doppelſelbſtmord aus Liebe werden.”
Er lachte.
Rudolf ſprang vor.
„Du Schwein, du erbärmliches
Vorſicht” mahnte Danielewſki, die Piſtole hebend. „Zwar
bin ich vertraglich verpflichtet, mit Ihrem Tode bis 12 Uhr zu
warten, — aber wenn Sie wünſchen ..."
Er ſprach nicht weiter. Eine Bewegung Hedas ließ ihn
auf=
ſehen. Er wich einen Schritt zurück.
Mit aller Ruhe hatte Heda das Kuvert aus der Taſche
ge=
nommen und die Papiere hervorgezogen.
Sie hob die Hand.
„Ehe du mich über den Haufen knallſt, lieber Onkel”, lächelte
ſie, „möchte ich dir ſagen, daß Photos dieſer Papiere an drei
Stellen ſicher deponiert und morgen im Beſitz der
Staatsanwali=
ſchaft und der drei Verſicherungsgeſellſchaften ſind, wenn ich heute
bend nicht ein verabredetes Kennwort telegraphiere. Dies Wort
kenne nur ich — und die Empfänger.”
Danielewſki wich weiter zurück. Die Waffe immer noch im
Anſchlag.
„Das hat dich der Teufel gelehrt”, brüllte er plötzlich auf.
Sie ſtand hochaufgerichtet. Das Lächeln in ihrem Geſicht
war verſchwunden. Sie war leichenblaß.
„Mörder!” ſagte ſie leiſe.
Drüben, auf einem Seitenweg wurden Stimmen laut. Eine
Frau ſang grell und mißtönig ein Lied. Haſtig ſteckte der Pole
die Waffe zurück.
„Warte . . .” ſagte er. „... noch habe ich zwei Stunden
Zeit.” Er hob die Fauſt und ſchüttelte ſie drohend. „Das wirſt
du mir büßen . . . du . . .!"
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Beranawortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann;
var „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette:
Anzeigen=
beiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. III. 35. 20762. Truck und Verlag: 2. C. Witrich
Darmſtadt Rheinſtraße 23.
Für mverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung= Vormittags 19—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
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