Darmstädter Tagblatt 1935


04. April 1935

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Nummer 94

Donnerstag, den 4. April 1935.
197. Jahrgang

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Aoſciip dei Tatſchauel Seſptecungen.

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26. April 1936:
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nigsberg i. Pr.
Telefon 24766

Polen lehnk Oſtpakk nach wie vor ab. Keine Neigung Warſchaus zu weikergehenden überflüſſigen und
gefährlichen Verpflichkungen. Auf der Suche nach einer neuen Oſtpakformel.

Von Warſchau nach Prag.

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Miniſter Eden iſt auf ſeiner Rundreiſe durch Europa inzwi=
Ichen auf ſeiner letzten Station in Prag angekommen. Der Be=
ſuch
hat aber vermutlich nur formellen Charakter denn die
Tſchechoſlowakei iſt in ihrer politiſchen und militäriſchen Ein=
ſtellung
ſo feſt an Frankreich und dadurch auch unmittelbar an
Sowjetrußland verankert, daß irgendwelche unabhängige An=
regungen
von Herrn Beneſch kaum zu erwarten ſind.
Um ſo wichtiger war der Beſuch Edens in Warſchau ge=
weſen
, der doch ganz zweifellos ſtärkere Schattierungen gebracht
hat in dem Bild, das der engliſche Miniſter aus Moskau mit=
genommen
hat. In dem amtlichen Communiqué, das über ſeine
Warſchauer Unterhaltungen herausgegeben wurde, iſt davon
allerdings, nichts zu ſehen. Es iſt auffallend unſubſtantiell ge=
halten
. Die Betonung des aufrichtigen freundſchaftlichen Tones
und die Feſtſtellung, daß der Meinungsaustauſch ſeiner Aufgabe
entſprochen habe, ſind ſeine weſentlichſten Merkmale. Etwas
Sachliches aber über Ergebniſſe oder neue Vorſchläge finden wir
micht darin. Darin beſteht ein weſentlicher Unterſchied zwiſchen
Dem Moskauer Communiqué. Es läßt ſich vielleicht ſagen, daß
Das Warſchauer Communique näher an dem Berlins ſteht, nur
mit dem kleinen Unterſchied, daß es zwiſchen den Zeilen etwas
weniger kühl blieb.
Die amtlichen Mitteilungen ſind aber bei weitem nicht ſo
äntereſſant, wie die Betrachtungen, die wir in den engliſchen und
Franzöſiſchen Zeitungen als Begleitmuſik des Warſchauer Beſuches
Finden. Aus ihnen muß man faſt herausleſen, daß die Kuliſſen
ſich ſchon wieder etwas verſchoben haben. Die Meinungen über
wen Oſtpakt haben einen ſeltſamen Wandel durchgemacht. Er
ſichien in Moskau beinahe ſchon erledigt. Dann wurde er plötz=
lich
aus dem großen Papierkorb wieder herausgeholt, ſo daß
mach Pariſer Meldungen Laval mit dem ruſſiſchen Botſchafter
ſchon alle Vorbereitungen zur Unterzeichnung des fertigen Ver=
trages
gelegentlich ſeines Moskauer Beſuches getroffen hatte.
Jetzt aber hat ſich doch herausgeſtellt, daß Deutſchland in
ſeinem Widerſtand gegen die gefährlichen Mög=
lichkeiten
des Oſtpaktes nicht allein ſteht. Auch
Die Polen haben ſich ſehr klar dagegen ausgeſprochen, und
zwar nicht etwa um unſerer ſchönen blauen Augen willen, ſon=
Dern aus ihrem wohlerwogenen eigenen Intereſſe heraus. Be=
ſionders
Marſchall Pilſudſki muß dem Miniſter Eden begreiflich
gemacht haben, daß Polen in ſeiner Stellung zwiſchen
Rußland und Deutſchland gerade durch ſeine
Nichtangriffspakte und die Rückendeckung durch
Das Militärbündnis mit Frankreich die Form
Ser Sicherheit gefunden habe, die ſeinen
Kebensnotwendigkeiten entſpricht, und daß es
Heshalb keine Neigung habe, weitergehende über=
flüſſige
und gefährliche Verpflichtungen zu
üübernehmen.
Das eigenartige iſt dabei, daß ja ſchließlich dieſe Bedenken
urſprünglich auch in London zu Hauſe waren, daß alſo Polen Ein=
wände
gemacht hat, die früher von den Engländern ſelbſt erfun=
Den waren. Und ſo hat Eden Gelegenheit gehabt, unter der Form
won Erkundigungen andere Konſtruktionen einer öſtlichen Bindung
in die Unterhaltung zu werfen, die den deutſchen und den pol=
miſchen
Beſorgniſſen Rechnung tragen ſollen, wobei wir nun nach=
träglich
in der engliſchen Preſſe das Eingeſtändnis finden, daß
Die deutſche Haltung dem Miniſter Eden gegenüber keineswegs
rein negativ geweſen iſt, ſondern daß von Deutſchland auch
ſachliche Anregungen gegeben worden ſind, die nicht
allein den Anſchauungen der Engländer, ſondern auch denen der
Amerikaner nahekommen. Inwieweit ſich daraus Folgerungen er=
geben
, iſt im Augenblick nicht zu überſehen. Es läßt ſich und
auch das nur unter Vorbehalt einer ſpäteren Nachprüfung nur
eindrucksmäßig feſtſtellen, daß der Beſuch in Warſchau die eng=
Ciſche Politik doch wahrſcheinlich wieder etwas mehr in ihrer Auf=
gabe
einer Vermittlung zurückgerückt hat.

Das Warſchauer Communigué.
EP. Warſchau, 3. April.

Lordſiegelbewahrer. Eden hatte am Mittwoch eine neue
Anterredung mit dem polniſchen Außenminiſter Beck, die wieder=
am
zwei Stunden dauerte. Am Nachmittag reiſte Eden
nach Prag weiter, wo er die tſchechoſlowakiſche Regierung
üiber den Verlauf und die Ergebniſſe ſeiner Beſuche in Berlin,
Moskau und Warſchau unterrichten wird.
Zum Abſchluß der engliſch=polniſchen Ausſprache wurde
folgende amtliche Mitteilung veröffentlicht:
Während ſeines Beſuchs in Warſchau wurde Herr Eden
von dem Präſidenten der polniſchen Nepublik und von Marſchall
Pilſudſti empfangen. Ferner hatte Herr Eden mehrere Kon=
ierenzen
mit dem polniſchen Außenminiſter Oberſt Beck. Herr
Sden unterrichtete Oberſt Beck über die Beſprechungen, die er
nd Sir John Simon kürzlich in Berlin und Moskau im An=
Tchluß an das Londoner Communiqus vom 3. Februar geführt
Haben. Die Beſprechungen in Warſchau vollzogen ſich in einem
SHeiſt der Freundſchaft und Aufrichtigkeit. Der polniſche Außen=
Eniniſter gab Herrn Eden die Haltung der polniſchen Regierung
Ginſichtlich der in der Londoner Erklärung enthaltenen Fragen,
und ebenſo Polens Haltung in den allgemeinen internationalen
eragen bekannt. Herr Eden und Oberſt Beck ſind ſich einig
Parüber, daß der Meinungsaustauſch, der vorwiegend informa=
toriſchen
Charakter hatte, den beabſichtigten Zweck voll er=
P füllt hat.
Die Miniſter betonen zum Schluß ihren Willen, im Hinblick
auf die künftige Entwicklung der europäiſchen Lage eine enge
Fühlungnahme aufrechtzuerhalten.

Aus Warſchau wird gemeldet, daß Lordſiegelbewahrer
Eden die Botſchafter Frankreichs, Sowjetrußlands, Italiens
und der Tſchechoſlowakei um Unterredungen vor ſeiner Abreiſe
aus Warſchau gebeten habe. Dieſe Beſprechungen würden heute
nachmittag ſtattfinden. In Pariſer politiſchen Kreiſen iſt man
der Anſicht, daß dieſe Unterredungen ſich ohne Zweifel um die
Frage des Oſtpakts drehen werden.

Die Londoner Preſſe zu den Warſchauer Beſprechungen

In London ſieht man nunmehr mit Spannung der Rückkehr
Edens, die für Donnerstag abend erwartet wird, entgegen. Der
diplomatiſche Korreſpondent des Daily Telegraph ſtellt feſt, von
polniſcher Seite ſeien keine neuen Vorſchläge
unterbreitet worden. Es werde immerklarer, daß
die Sicherheit in Oſteuropa nicht durch regionale
Abkommen geregelt werden könne. Falls Europa
nicht einen Sicherheitsplan auf ſehr viel breiterer Grundlage
zuſtandebringen könne, beſtehe wenig Ausſicht auf eine Weiter=
entwicklung
der gegenwärtigen Lage. In dieſem Zuſammenhang
lenkt das Blatt die Aufmerkſamkeit wieder auf die Vorſchläge,
die Eden und Außenminiſter Sir John Simon bei ihrem kürz=
lichen
Beſuch in Berlin von Reichskanzler Adolf
Hitler unterbreitet worden ſein ſollen, und die
ſich auf den Abſchluß zweiſeitiger Nichtangriffs=
verträge
bezogen. Hitler habe den Abſchluß ſolcher Nicht=
angriffsverträge
auf zehn Jahre vorgeſchlagen, als Alterna=
tive
für den von ihm abgelehnten gegenſeitigen Hilfeleiſtungs=
pakt
. Er habe dabei die Möglichkeit durchblicken laſſen, daß die
an derartigen zweiſeitigen Pakten beteiligten
Parteien vielleicht in einem allgemeinen
Nichtangriffspakt zuſammengefaßt werden
kännten.

Pariſer Unfteundlichkeiken zur Warſchauer Einladung
DNB. Paris, 3. April.

Die Einladung der polniſchen Regierung an Außenminiſter
Laval, auf ſeiner Moskauer Reiſe auch in Warſchau Halt zu
machen, wird von der franzöſiſchen Preſſe als eine Art Verlegen=
heitsgeſte
hingeſtellt, der ſich die polniſche Regierung angeblich
aus zweierlei Gründen nicht habe entziehen können. Das Oeuvre‟
behauptet in dieſem Zuſammenhang, die Auffaſſung der inter=
nationalen
diplomatiſchen Kreiſe Warſchaus wiederzugeben, wo=
nach
Polen ſchon deshalb zu dieſer Einladung gezwungen geweſen
ſei, als es offiziell noch an Frankreich durch einen Vertrag ge=
bunden
ſei, der es ihm zur Pflicht mache, ſich mit der franzöſi=
ſchen
Regierung bei allen wichtigen Beſchlüſſen zu beraten. Perti=
nax
iſt dagegen der Anſicht, daß Laval ſelbſt dieſe Einladung her=
beigeführt
habe. Der Petit Pariſien bedauert es, daß dieſe
Einladung nicht ſpontaner erfolgt ſei. Die Liebenswürdigkeit
der polniſchen Regierung komme etwas verſpätet, und man könne
nur ſchwer annehmen, daß ſie der Vorbote für die Aufgabe der
bisherigen polniſchen Politik ſei. Auf alle Fälle, erklärt das
Blatt weiter, werde Laval Gelegenheit haben, dem polniſchen
Außenminiſter mitzuteilen was man in Frankreich über das
deutſch=polniſche Abkommen denke. Echo de Paris hält nicht
ſehr viel von dieſem Beſuch. Er werde ſogar nur Unheil anrich=
ten
, wenn er dazu führe, daß Frankreich die beabſichtigten Be=
ſchlüſſe
, auf die alle ſeine Freunde warteten, weiter hinausſchöbe.
Unklarheit ſcheint noch darüber zu beſtehen, ob der franzö=
ſiſche
Außenminiſter auf dem Hin= oder Rückwege ſeine Reiſe in
Warſchau unterbricht.

Ein Wink mit dem Zaunpfahl.
DNB. London, 3. April.

Der franzöſiſche Korreſpondent des Daily Telegraph mel=
det
aus Paris, die Nachricht von dem bevorſtehen=
den
Beſuch Lavals in Warſchau habe in außen=
politiſchen
Kreiſen Sowjetrußlands ebenſo
wie bei der Kleinen Entente keinen guten Ein=
druck
gemacht.
Natürlich ſei nichts dagegen einzuwenden, wenn der franzö=
ſiſche
Außenminiſter ſich bemühe, bei der Verteidigung der Frie=
densverträge
Polens Mitarbeit zu gewinnen, jedoch fürchte man,
daß Polen dem franzöſiſchen Außenminiſter ein Kompromiß vor=
ſchlagen
könnte, das es Laval unmöglich machen würde, in Mos=
kau
den ſeit langem ins Auge gefaßten Vertrag gegenſeitigen
Beiſtandes zwiſchen Frankreich, Sowjetrußlands und der Tſchecho=
ſlowakei
zu unterzeichnen. Die Verhandlungen zwiſchen Paris
und Moskau über den endgültigen Wortlaut dieſes Paktes ſeien
noch im Gange.

Zuſpihung
im abeſiniſch=ikalieniſchen Grenzſtreil.

DNB. London, 3. April.
Der Berichterſtatter des Daily Telegraph in Addis Abeba
meldet, die Lage, die infolge des Grenzſtreites mit Italien ent=
ſtanden
ſei, werde immer gefährlicher. Gerüchte über Zwiſchen=
fälle
an verſchiedenen Grenzſtationen erregten die Soldaten
und es werde immer ſchwieriger, ſie an Vergeltungsmaßnahmen
zu verhindern. Die Aufregung unter den kriegeriſchen Stäm=
men
in Nordabeſſinien ſei beſonders groß. Vorbereitungen zum
Kriege würden offen betrieben. Im ganzen Lande würden
Truppen verſammelt. Die Nachricht, daß Frankreich Munitions=
ſendungen
für Abeſſinien in Ojibuti angehalten habe, habe in
Addis Abeba einen ſchlechten Eindruck gemacht, aber es verlaute,
daß die Sendungen jetzt freigegeben worden ſeien.

Englands Aufgabe.

Von
Dr. Friedrich Heißmann.
Der Nebel, der bisher über den Moskauer Beſprechungen
Edens lag, iſt auch durch das abſchließende Communigus nicht
ſehr viel durchſichtiger geworden. Die Verlautbarung regiſtriert
zwar, daß über den vorgeſehenen Oſtpakt, über die im engliſch=
franzöſiſchen
Communiqué vom 3. Februar dargelegten Fragen
ſowie über die weitere Entwicklung und Beſſerung der engliſch=
ſowjetruſſiſchen
Beziehungen geſprochen worden iſt. Ueber den
ſpezifiſchen Inhalt der Moskauer Geſpräche Edens aber beſagt
das Communigué nichts. Auch die Feſtſtellung, daß gegen=
wärtig
keinerlei Widerſprüche bezüglich der Intereſſen beider
Regierungen in keiner einzigen Hauptfrage der internationalen
Politik beſtehen beſagt nichts Greifbares über die Ergebniſſe
des Gedankenaustauſchs. Der betonte Optimismus, der in dieſer
Wendung zum Ausdruck kommt, iſt zweifellos nicht ſo ſehr aus
der Perſpektive der allgemeinen europäiſchen Verhandlungs=
lage
, als vielmehr unter dem beſonderen Geſichtspunkt der
britiſch=ſowjetruſſiſchen Intereſſen zu würdigen. So weiß man
poſitiv eigentlich nur, daß der Lordſiegelbewahrer der britiſchen
Krone mit dem Außenkommiſſar der Sowjetunion hoch=offizielle
Trinkſprüche ausgetauſcht hat, die durch die groteske Pikanterie
der weltanſchaulich=hiſtoriſchen Gegenſätzlichkeit ihrer Ausgangs=
punkte
einiges Schmunzeln in Europa ausgelöſt haben. Und
man weiß ferner allenfalls noch, daß Eden mehr als eine
Stunde bei Stalin, dem Wächter über bolſchewiſtiſche Recht=
gläubigkeit
, geweſen iſt. Dabei iſt zu vermuten, daß der Ver=
trauensmann
des engliſchen Kabinetts die immerhin außer=
gewöhnliche
Gelegenheit ſeiner Moskauer Viſite dazu benutzt
hat, vor allem die beſonderen britiſch=ſowjetruſſiſchen Probleme
zur Debatte zu ſtellen, die ja ſchließlich nicht die geringſte Sorge
Londons ſind. Wenn man aber den Verſuch macht, feſtzuſtellen,
was ſich ſonſt in Moskau ergeben hat, ſo muß man ſich ſchon
an andere Informationsquellen halten, die nicht an die Grenzen
der offiziellen Verlautbarung gebunden ſind. Die journaliſtiſchen
Reiſebegleiter Edens hatten in den erſten Tagen vor allem die
Aufgabe, Atmoſphäre zu machen. Auch ſie erfuhren zunächſt
nicht ſonderlich viel. Am letzten Verhandlungstage aber ließ
der Sonderkorreſpondent der Times die Katze aus dem Sack.
Er wies darauf hin, daß aller Wahrſcheinkichkeit nach ein
ſowjetruſſiſch=franzöſiſchetſchechiſches Bündnis das Endergebnis
der Oſtpaktpläne ſein würde, und in einer zuſammenfaſſenden
Würdigung der engliſchen Beſuche in Berlin und Moskau er=
klärt
er mit einer gewiſſen Betonung, daß trotz der Klarheit,
die beide Beſuche über die europäiſche Lage gebracht hätten,
nur Optimiſten hoffen könnten, daß die Lehren aus dieſer Klar=
heit
auch praktiſch gezogen würden.

Nun, eine entſcheidende Lehre hat der Times=Korreſpondent
bereits ſelbſt mit dem Hinweis auf den Bündnis=Charakter der
ſchon erfolgten Abſprachen zwiſchen Paris und Moskau ge=
zogen
. Bei dem beſonderen Rang, den die Times im Rahmen
der engliſchen Politik hat, iſt aber nicht anzunehmen, daß der
Berichterſtatter ſich ſeine Mitteilung etwa nach dem Muſter aus
den Fingern geſogen hätte, wie der Diplomatikus des Daily
Telegraph ſeine bekannten Tatarennachrichten über angebliche
deutſche Forderungen, die ja inzwiſchen auch von kompetenter
britiſcher Seite dementiert worden ſind. Man darf alſo wohl
vermuten, daß ſeine Hinweiſe den Eindruck richtig wiedergeben,
den Eden ſelbſt in Moskau gewonnen hat, und daß ſie als
publiziſtiſch=taktiſche Vorbereitung der britiſchen Oeffentlichkeit
auf kommende Ereigniſſe gedacht ſind. Damit aber beſtätigen
Englands Beſucher aus Moskau nur, was ihnen in den Berliner
Beſprechungen bereits geſagt worden iſt. Für Frankreich, die
Sowjetunion und die Staaten der Kleinen Entente, vor allem
für die Tſchechoſlowakei war das ganze Oſtpakt=Gerede der letzten
Monate nichts anderes als die Tarnung eines bereits effektiv
gewordenen Zuſtands. Von den berufenen deutſchen Beobachtern
der europäiſchen Entwicklung iſt zum Ueberdruß oft darauf ver=
wieſen
worden, daß mindeſtens ſeit dem 5. Dezember des ver=
gangenen
Jahres zwiſchen Paris und Moskau bündnisähnliche
Abmachungen beſtehen, die für freie, den Iutereſſen eines wahren
Friedens entſprechende Vereinbarungen kaum mehr Raum oder
auch nur Erörterungsmöglichkeiten laſſen. Die Rolle der Tſchecho=
ſlowakei
als militäriſcher Aufmarſchbaſis für die Streitkräfte
der Sowjetunion wäre in dem Zuſammenhang noch einer be=
ſonderen
Unterſuchung wert. Es iſt alſo feſtzuſtellen: Als in
London am 3. Februar das vielverſprechende Protokoll zwiſchen
den britiſchen und franzöſiſchen Miniſtern vereinbart wurde,
war bereits ein beſtimmter Tatbeſtand geſchaffen, über deſſen
letzten Sinn möglicherweiſe Flandin und Laval ihre engliſchen
Gaſtgeber ebenſowenig unterrichtet hatten wie über den Willen,
daran unter keinen Umſtänden etwas ändern zu laſſen. Moskau
und Paris hatten die Verhandlungslage für Oſteuropa in den
entſcheidenden Punkten ſchon präjudiziert, wenn die Times die
Moskauer Eindrücke Edens richtig wiedergibt.
Ueber den ungeheuren Ernſt dieſes Zuſtandes kann nirgends
ein Zweifel beſtehen. Ebenſo wenig aber darüber, daß er die
Wiederherſtellung der deutſchen Wehrhoheit mehr als recht=
fertigt
. Sir John Simon hat in der Unterhauserklärung über
ſeine Berliner Eindrücke davon geſprochen, daß man in Berlin
trotz der vorhandenen Meinungsunterſchiede in der Lage ge=
weſen
ſei, die gegenſeitigen Auffaſſungen zu verſtehen. Man darf
wohl vermuten, daß er damit nicht zuletzt auf den Zuſammen=
hang
zwiſchen den drohenden Gefahren eines Oſtpakts fran=
zöſiſch
=ſowjetruſſiſcher Obſervanz für Deutſchland und der
Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht im Reiche ab=
gezielt
hat. Um der Wahrheit willen iſt dabei aber zugleich
feſtzuſtellen, daß die Darſtellung, als ob Deutſchland jedes
Syſtem einer wirklichen Friedensſicherung für den Oſten ab=
gelehnt
habe, eine üble Geſchichtsklitterung iſt. Tatſächlich ſind
von maßgeblicher deutſcher Seite wiederholt poſitive Vorſchläge
in dieſer Hinſicht gemacht worden. Deutſchland hat nicht jedes
Vertragsſyſtem für den Oſten abgelehnt, ſondern eben nur
das, was ihm mit Gewalt gegen ſeine Intereſſen auf=
gezwungen
werden ſoll.
Die Moskauer Verlautbarung vom 31. März kann, im
Kichte der franzöſiſchen Allianz=Politik beſehen, den deutſchen
Standpunkt nicht entkräften. Die von Litwinow ſo ſtürmiſch ge=
forderte
Beiſtandspflicht der Oſtpaktpartner würde Deutſchland

[ ][  ][ ]

Seite 2 Nr. 94

ebenſo wie Polen in Intereſſenkonflikte verſtricken, mit denen
beide Staaten nichts zu tun haben und nichts zu tun haben
wollen. Für eine wirkliche Organiſierung der Sicherheit in Oſt=
europa
wäre ein Netz von zweiſeitigen Nichtangriffspakten, wie
ſie etwa zwiſchen Berlin und Warſchau oder auch zwiſchen
Warſchau und Moskau beſtehen, völlig ausreichend. Und daß
die Reichsregierung zum Abſchluß derartiger Vereinbarungen
mit überſehbaren Grenzen der beiderſeitigen Rechten und Pflich=
ten
jederzeit bereit iſt, hat der Reichskanzler in den letzten
zwei Jahren immer wieder, für ganz Europa hörbar, zum Aus=
druck
gebracht. Wenn man ſich auf ſolche Vereinbarungen nicht
einlaſſen will, ſo beweiſt das im Grunde nichts anderes als das
ſchlechte Verhandlungsgewiſſen, und auch von daher iſt der
Schluß gerechtfertigt, daß die franzöſiſch=ſowjetruſſiſche Abrede
eben doch entgegen der Verſicherung aus Moskau die Iſolierung
und Einkreiſung Deutſchlands bezweckt.
Die Wortführer der britiſchen Außenpolitik ſind nach Berlin
und Moskau in der Rolle des ehrlichen Maklers gekommen.
Sie haben damit eine ſchwere Verantwortung übernommen und
ſie werden dieſe europäiſche Verantwortung auf der Konferenz
von Streſa unter Beweis zu ſtellen haben. Freilich wird man
in London ſelbſt am wenigſten überſehen, daß die britiſche
Außenpolitik im Laufe des vergangenen Jahres, vor allem im
April 1934 durch das ſchroffe Nein Barthous zu den be=
konnten
Abrüſtungsvorſchlägen Macdonalds, mehr als einmal
damit Schiffbruch erlitten hat. Die Aufgabe Englands aber
und ihre Bedeutung werden gerade dadurch nur noch ſtärker
unterſtrichen. Im Anſchluß an die Berliner Beſprechungen hat
eine ſehr kompetente engliſche Stelle zum Ausdruck gebracht,
daß die Berliner Unterhandlungen ebenſo wenig dazu beſtimmt
geweſen ſeien, unmittelbar greifbare Tatſachen zu ſchaffen wie
die voraufgegangenen internationalen Begegnungen. Das amt=
liche
England hat ſich damit auf den für uns nur ſelbſt=
verſtändlichen
Standpunkt geſtellt, daß die franzöſiſch=italieniſchen
Erörterungen in Rom, die franzöſiſch=ſowjetruſſiſchen Verhand=
lungen
in Paris und ſchließlich die britiſch=franzöſiſchen Be=
ſprechungen
ebenſowenig als etwas Abſchließendes anzuſehen
ſeien wie das Berliner Geſpräch. Wenn dieſe Auffaſſung auch
nach der Moskauer Reiſe Edens noch Gültigkeit hat, dann
werden die engliſchen Miniſter nach Streſa mit voller Verhand=
lungsfreiheit
gehen. Sie können aber auch ihre europäiſche Auf=
gabe
nur dann löſen, wenn ſie ſich ſelbſt nicht vorher die Hände
gebunden haben. London ſteht heute vor der Alternative einer
friedlichen Neuordnung Europas, die den moraliſchen Fähig=
keiten
und Anſprüchen der Nationen wirklich Rechnung trägt
oder der Rückkehr zu den Methoden jener verhängnisvollen
Einkreiſungspolitik, die man in Paris ſeit der Jahrhundert=
wende
als der politiſchen Weisheit letzten Schluß anſieht. Herr
Eden hat ſich in Moskau im Namen ſeines Landes ſehr
temperamentvoll gegen den Vorwurf verwahrt, daß England
Angriffsabſichten gegen die Sowjetunion hege. Er hat betont,
daß Großbritannien den Frieden und nichts als den Frieden
wolle. Er wird in Streſo dazu beitragen, daß die Taten Eng=
lands
auch ſeinem Bekenntnis entſprechen.

Die Soldaken der alken Armee begrüßen
die neue Wehrpflichl.
Der Bundesführer des Kyffhäuſerbundes,
Oberſt a. D. Reinhard, gewährte einem Vertreter des
Deutſchen Nachrichtenbüros eine Unterredung, in der der Führer
von über 3 Millionen ehemaliger Soldaten der alten Wehrmacht
ſeine Freude über die Wiederherſtellung der allgemeinen Wehr=
pflicht
zum Ausdruck brachte. Oberſt Reinhard erklärte u. a.,
die Verkündung des Geſetzes am Vorabend des Heldengedenk=
tages
ſei, ſoldatiſch geſehen, die größte Tat des Führers geweſen
da gerade die Soldaten des Weltkrieges in beſonderem Maße
unter der völligen Wehrloſigkeit Deutſchlands gelitten hätten.
Dabei dürfe man aber die Begeiſterung der alten Soldaten über
die befreiende Tat des Führers nicht mit der Stimmung von
1914 verwechſeln, da die Weltkrieg=Soldaten die Schrecken des
Krieges zur Genüge kennen gelernt hätten und nicht daran däch=
ten
, in der allgemeinen Wehrpflicht ein Mittel zum Kriege zu
ſehen. Die alten Waffenträger der Nation ſähen ihre Aufgabe
darin, auf Grund ihrer ſoldatiſchen Weltanſchauung den Wehr=
willen
unſeres Volkes, vor allem auch der Jugend, zu ſtärken.
Zum Schluß ſprach Oberſt Reinhard die Ueberzeugung aus,
daß die Frontſoldaten des Weltkrieges, die den Krieg auf der
anderen Seite mitgemacht haben, für die Wiederherſtellung der
ſoldatiſchen Ehre in Deutſchland vollſtes Verſtändnis haben
würden,
Gazetta del Popolo behauptet in ihrer Ausgabe vom 28.
v. M., Deutſchland habe nicht nur ſeine Aſpirationen gegenüber
Litauen, Rußland und Oeſterreich nicht aufgegeben, ſondern beab=
ſichtige
, ſogar in Irland eine Operationsbaſis gegenüber England
zu errichten. Wegen dieſes Verſuches böswilliger Brunnenvergif=
tung
wurde die Gazetta del Popolo für das deutſche Reichsgebiet
verboten,

Franz Schuberk als Opernkomponiſt.
Von H. Mörike und J. Raimer.
Von Franz Schubert, dem unſterblichen Lieder=
komponiſten
, wird heute abend im Heſſiſchen Landes=
theater
zum erſtenmal die komiſche Oper Die Freunde
von Salamanca auf die deutſche Bühne gebracht.
Anläßlich dieſes muſikaliſchen Ereigniſſes bringen
wir den folgenden Aufſatz, der aus der Feder der Be=
arbeiter
von Schuberts Werk ſtammt.
Im Herbſt des Jahres 1815 war es, da Franz Schubert
im 18. Lebensjahr ſtehend, als Gehilfe ſeines Vaters an der
Schule am Himmelpfortengrund zu Wien eintrat. Es oblag ihm,
Fünfjährigen die Grundbegriffe menſchlichen Wiſſens beizubrin=
gen
und ſie in die Geheimniſſe des A B Cs und des Einmaleins
einzuweihen.
Wenngleich vom ehrlichſten Pflichteifer beſeelt, mag er, der
ſich ſtets vom Flügelſchlag ſeines Genius umrauſcht fühlte, die
Trockenheit und Laſt des Berufes oft recht drückend empfunden
haben. Manch eine köſtliche Melodie iſt wohl auf dieſe Weiſe ſchon
im Keim erſtickt und nie zum Klingen gebracht worden. Daß ihm
darüber zuweilen das Temperament durchging und wie ſich dieſer
oder jener muſikaliſche Einfall des jungen Pädagogen in Augen=
blicken
der Eingebung wenigſtens rhythmiſch Luft zu machen ver=
ſuchte
, geht aus einer Aeußerung hervor, die Schubert ſpäter ſelbſt
einmal Jgnaz Lachner gegenüber tat: Es iſt wahr, ſtets wenn ich
dichtete, ärgerte mich die kleine Bande ſo ſehr, daß ich regelmäßig
aus dem Konzept kam. Natürlich verhaute ich ſie dann tüchtig.
Jedoch all dieſen Hemmungen zum Trotz zeigte Schubert ge=
rade
in jener Epoche ſtaunenswerte Produktivität. Das Jahr
1815/16 war das an Werken reichſte ſeines Lebens. Vier Opern
oder Singſpiele, 144 Lieder, 2 Symphonien, 2 Meſſen und eine
Anzahl Kirchenmuſik= und Chorwerke, ein Streichquartett, zwei
Klavierſonaten und einige Klavierſtücke bildeten die Ernte, die
in ihrem Umfang allein als Lebenswerk anzuſprechen wäre.
Dieſer fruchtbaren Schaffensperiode verdanken auch Die
Freunde von Salamanca ihre Entſtehung.
Johann Mayrhofer, Beamter am Bücherzenſuramt Wien,
ſchrieb für Schubert den Text des Singſpieles in 2 Akten‟ Durch
ſeine poetiſchen Talente war Mayrhofer, mit Künſtlerkreiſen in
Fühlung gekommen. Spaun vermittelte die Bekanntſchaft mit
Schubert, aus der ſich bald das innigſte Freundſchaftsverhältnis
entwickeln ſollte. 1819 bewohnten die Freunde ſchließlich gemein=
ſam
dasſelbe Zimmer, in dem ſie ſich zum erſtenmal die Hände
gereicht hatten. Mayrhofer ſchreibt darüber: Es war in einer

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 4. April 1935

Franzöſiſch=italieniſches Wetträſten zur Luft

Frankreich verdreifacht ſeine Bombenflugzeuge. Jagdflugzeuge mit Maſchinenkanonen.
Vollkommene Erneuerung der ikalieniſchen Luftflokke.

Neue Milliarden für Luftrüftungen.

EP. Paris, 3. April.
Auf dem Kongreß der Nationalen Vereinigung für die
Luftverteidigung, der vom ehemaligen Präſidenten der Republik,
Doumergue, präſidiert wird, hielt Luftfahrtminiſter
Denain eine Rede, in der er auf die raſche Entwicklung
des Flugweſens zu einer der mörderiſchſten
Waffen im Kriegsfalle hinwies und erklärte, die Luft=
gefahr
für Frankreich ſei um ſo größer, als ſein ganzes Ge=
biet
plötzlich dieſer Gefahr ausgeſetzt ſein könnte. Die Auf=
rüſtung
Deutſchlands zwinge Frankreich, die Verteidigung ſeiner
Unabhängigkeit im national=realiſtiſchen Sinne zu ſuchen. Frank=
reich
habe verſtanden, daß es die hauptſächlichſte Unterſtützung
bei ſich ſelbſt finden müſſe. Die Luftrüſtungen zwängen Frank=
reich
, aus dem viel gemäßigteren Rahmen, der urſprünglich
vorgezeichnet geweſen ſei, herauszugehen. Da die Bomben=
flugzeuge
am beſten geeignet ſeien Repreſſalien
zu ergreifen, ſei die Förderung des Baues von ſchweren
Bombenflugzeugen die beſte Garantie für Frankreichs Sicherheit.
Der Luftfahrtminiſter kündigte einen neuen Kredit von
1,5 Milliarden Franken zum beſchleunigten
Ausbau der franzöſiſchen Militärluftfahrt an.
Die franzöſiſche Bombenfliegerei werde ver=
dreifacht
und der Aktionsradius der Bomben=
flugzeuge
verdoppelt werden, ſo daß Frankreich ſeine
Sicherheit unter ſeiner Kontrolle habe. Der Luftfahrtminiſter
ſchilderte die ungeheuren Anſtrengungen der franzöſiſchen
Kriegsinduſtrie, um Frankreich mit einer modernen Luftwaffe
auszurüſten. Die franzöſiſche Bombenfliegerei beſtehe bereits zu
20 Prozent aus modernen Flugzeugen. Gegenüber 1933 ſei die
Tonnage der ſchweren Bombenflugzeuge um 40 Prozent erhöht
worden. Der Aktionsradius betrage im Durchſchnitt 900 Kilo=
meter
. Die Jagdfliegerei werde in den nächſten Tagen
um eine Staffel von Flugzeugen erweitert werden,
die zu den modernſten in der Welt gehören. Dieſe Flugzeuge
ſeien mit Maſchinenkanonen ausgerüſtet. Die Be=
obachtungsflugzeuge
ſeien verdoppelt worden. Ein
für allemal müſſe man im Ausland wiſſen, daß Frankreich das
feſt am Frieden hänge, ebenſo feſt entſchloſſen ſei, ſeine Unab=
hängigkeit
gegenüber jedem Angreifer zu verteidigen und Schlag
auf Schlag zu antworten.

Die ikalieniſchen Luft= und Seerüſtungen.

ſchließen. Dieſe beiden Dinge ſtünden durchaus nicht in Wider=
ſpruch
zueinander, ſondern ſie ſeien ſich ergänzende Aſpekte
einer einheitlichen und auf die Erhaltung des Friedens hin=
zielenden
Politik. Die engliſche Regierung halte, wie Baldwin
dies vor acht Monaten erklärt habe, an der Politik der inter=
nationalen
Abrüſtung feſt, und es habe die Hoffnung, zu einer
Rüſtungsbegrenzung zu kommen, noch nicht aufgegeben.
Seitdem hätten andere Mächte ihre Rüſtungen nicht nur
nicht gemindert, ſondern im Gegenteil erhöht. Außerhalb Europas
hätten Japan und die Vereinigten Staaten eine
ausgeſprochene Neigung zur Verſtärkung ihrer Luft=
ſtreitkräfte
gezeigt. Rußland, das ein rieſiges Heer von
900 000 Mann aufgeſtellt habe, beanſpruche für ſich auch
die größte Luftmacht der Welt, über deren Umfang
beſtimmte Angaben nicht vorlägen, die aber wahrſcheinlich mehr
als 2000 Flugzeuge zähle. Zwar ſeien die genannten Länder
weit von England entfernt, aber es gebe andere Teile der Welt,
für deren Sicherheit und Wohlergehen Großbritannien verant=
wortlich
ſei. Außerdem könne eine Entfernung, die heute noch
Sicherheit gewähre, morgen ſchon ein ungenügender Schutz ſein.
Es gebe auch andere europäiſche Mächte, deren Gebiet an Ruß=
land
angrenze und die daher an dem ſtändigen Wachstum der
ruſſiſchen Militärmacht höchſt intereſſiert ſein müßten. Auch die
deutſchen Luftrüſtungen gingen England ebenſo ſehr an wie
Frankreich. Es ſei zu hoffen, daß die jüngſten Unterredungen
zwiſchen Außenminiſter Sir John Simon und Reichskanzler
Hitler auf beiden Seiten zu einer beſſeren Kenntnis der Ziele
und Abſichten der beiden Länder geführt hätten, denn ein volles
Verſtändnis der Poſition der Gegenſeite ſei eine notwendige
Vorausſetzung für eine dauerhafte Verſtändigung.
Zum Schluß betonte Saſſoon nochmals, England habe die
Hoffnung noch nicht aufgegeben, die anderen Länder zur Ver=
minderung
ihrer Rüſtungen zu bewegen. Aber die engliſche
Regierung müſſe ſich nach der gegenwärtigen Lage Europas
richten und könne nicht die Verantwortung dafür übernehmen,
daß die engliſchen Luftſtreitkräfte anderen, in Reichweite der
engliſchen Städte befindlichen Luftſtreitkräften unterlegen ſeien.
England halte die Tür für ein Rüſtungsbegrenzungsabkommen
offen. Der von England und Frankreich in Ausſicht genommene
Luftpakt, zu deſſen Verwirklichung auch die kürzlichen Be=
ſprechungen
in Berlin noch mächtig beitragen könnten, ſei auf=
gebaut
auf gegenſeitigen Garantien der Locarno=Mächte gegen
Luftangriffe. Und wenn England ein nützlicher Partner bei
einem derartigen Pakt ſein ſolle, müſſe es ſtark genug ſein,
um im Notfalle ausreichende Hilfe gewähren zu können.

DNB. Rom, 3. April.
Der italieniſche Senat hat die Voranſchläge des Marine=
und des Luftfahrtminiſteriums genehmigt. Der Staatsſekretär
im Luftfahrtminiſterium, General Valle, unterſtrich die im
Gang befindliche vollkommene Erneuerung der
geſamten italieniſchen Luftflotte, die in drei
Jahren ſtatt in den urſprünglich geplanten ſechs Jahren bis
Mitte 1937 vollzogen werden ſoll. Ein weiteres Zuwarten wäre,
wie General Valle hinzufügte, bei den heutigen Verhältniſſen
höchſt gefährlich geweſen. Für die modernen Flugzeuge ſeien
weder die Alpen noch das Meer Hinderniſſe, weshalb dieLuft=
flotte
durch ſehr viel raſchere Jagd= und Bom=
benflugzeuge
als von den in der Kammer geſchilderten
Typs verſtärkt worden ſei oder noch verſtärkt werde. Als
beſonderen Beweis für die innere und ſtarke Geſchloſſenheit der
Luftwaffe erinnerte General Valle an die Mobiliſierung
einer Diviſion der Luftflotte, die im vorigen Jahr
innerhalb von ſechs Stunden vollzogen worden ſei.

Die Skärke der deutſchen und der engliſchen Lufkflolte

England und die Lufkrüſtungen der Welt.

EP. London, 3. April.
Der Unterſtaaasſekretär im Luftfahrtminiſterium, Sir Philip
Saſſoon, erklärte im Verlaufe einer Anſprache über die Luft=
rüſtungspolitik
der engliſchen Regierung die
von der Engliſchen Vereinigung für den Völkerbund veranſtaltet
wurde, dieſe Politik werde gekennzeichnet durch zwei hervor=
ſpringende
Tatſachen: Einmal durch den im Juli vorigen
Jahres angekündigten und gegenwärtig in der Durchführung
befindlichen Beſchluß, die Luftſtreitkräfte Englands um 41 Ge=
ſchwader
zu verſtärken und zum anderen durch den von England
und Frankreich ausgehenden Vorſchlag, einen Luftpakt abzu=

Der Abgeordnete Sir Charles Cayſer fragte am Mittwoch
nachmittag im Unterhaus den engliſchen Außenminiſter Sir
John Simon, ob ihm Reichskanzler Hitler während der kürz=
lichen
Beſprechungen in Berlin irgend eine Andeutung über
den gegenwärtigen Umfang und die Stärke der deutſchen Luft=
waffe
gegeben habe. Sir John Simon erwiderte: Jawohl,
im Verlaufe dieſer Beſprechungen teilte der deutſche Reichs=
kanzler
in allgemeinen Ausdrücken mit, daß Deutſchland.
die Gleichheit mit England in der Luft er=
reicht
hat.
Im Unterhaus fragte der liberale Abgeordnete Mander
den Außenminiſter, ob er eine Verſicherung abgeben könnte,
daß auf der Konferenz von Streſa keine Beſchlüſſe gefaßt
würden, die die volle und freie Erörterung der gegenwärtigen.
politiſchen Lage in der Welt auf der bevorſtehenden Völker=
bundsratsſitzung
verhindern würden. Sir John Simon ant=
wortete
: Nichts, was ſich in Streſa ereignet, würde eine freie
und volle Erörterung über irgend einen Gegenſtand ver=
hindern
, zu deſſen Prüfung der Völkerbundsrat auf ſeiner bevor=
ſtehenden
Sitzung aufgefordert werden ſoll.

Die franzöſiſche Regierung hat alle Kundgebungen unter freiem
Himmel gegen die Einführung der zweijährigen Dienſtzeit ver=
boten
.

Der ſpaniſche radikale Führer Alejandro Lerroux hat, trotz
größter Schwierigkeiten, geſtern nachmittag ſein Kabinett gebildet.

Es iſt ein reines Minderheitenkabinett. Der Präſident der Repu=
blik
hat gleichzeitig ein Dekret unterzeichnet, wonach die Cortes
auf einen Monat in die Ferien gehen. Dieſe Maßnahme iſt vom
Präſidenten der Republik ergriffen worden, um den ſofortigen
Sturz des neuen Kabinetts zu vermeiden,

düſteren Gaſſe. Haus und Gemach haben die Macht der Zeit ge=
fühlt
, die Decke ziemlich geſenkt; das Licht von einem großen ge=
genüberſtehenden
Gebäude beeinträchtigt, ein überſpieltes Kla=
vier
, eine ſchmale Bücherſtelle, ſo war der Raum, welcher mit
den darin verbrachten Stunden meiner Erinnerung nie ſchwinden
wird. Die Liebe für Dichtung und Tonkunſt machte unſer Verhält=
nis
inniger. Ich dichtete, er komponierte was ich dichtete, wovon
vieles ſeinen Melodien Entſtehung, Fortbildung und Verbreitung
verdankte.
Mayrhofer hatte Sinn und große Liebe für Muſik. Aus
dieſem Gefühl heraus ſind wohl auch Die Freunde von Sala=
manca
entſtanden. Schubert hat eine in Melodien geradezu
ſchwelgende Muſik geſchrieben. Aber der Dialog ſcheint ſchon zu
ſeinen Lebzeiten verloren gegangen zu ſein. Er war und iſt nicht
mehr auffindbar, und ſo konnte das Werk in ſeiner Urform nie=
mals
zur Aufführung gelangen. Aufbau und Erfindung bewegen
ſich auf der damals üblichen Linie, harmlos und nicht ſehr farben=
reich
, aber der in dieſem Text auffallende Reichtum an Poeſie
und Feinheit und das liebevolle Eingehen auf Schuberts Art
heben ihn weit über die Machwerke, die Schubert vorher oder nach=
her
als Operntexte vorgelegt worden ſind.
Von dieſen Geſichtspunkten aus iſt an die Bearbeitung her=
angegangen
worden. Es galt das Werk im ganzen zu heben und
es in Form und Geſtaltung der heutigen Bühne anzupaſſen. Der
Dialog und die Szenerie mußte geſchaffen werden, die Geſtalten
mußten belebt werden und auch der Humor zu Worte gelangen.
Einige neue Typen, wie die der vier Räuber kamen hinzu, wäh=
rend
andere ganz unwirkſame und unwichtige Figuren ausgeſchal=
tet
wurden. Die Gefangennahme Diegos und des Grafen kam
hinzu, wie überhaupt gerade dieſe letztere Figur Ausgeſtaltung
und Erweiterung gefunden hat.
Ferner ging die Bearbeitung von dem Grundſatz aus keine
Note zu verwenden, die (auch in Inſtrumentation original) nicht
von Schubert ſelbſt geſchrieben wäre.
Die bekannte Roſamunden=Muſik (Ballett= und Zwiſchenakts=
muſik
), welche bisher in den Konzertſaal verbannt geweſen iſt, ſoll
hiermit ihrer Beſtimmung als dramatiſche Muſik zurückgegeben
werden, um ſo mehr, als ſie ſich, aus ſpaniſchem Milieu ſtammend,
der ebenfalls in Spanien ſpielenden Handlung der Freunde von
Salamanca ſehr gut einfügt.
Die Anregung zu dieſer Bearbeitung gab, ein zufälliges Auf=
finden
der Freunde von Salamanca gelegentlich der Durchſicht
von Schuberts geſamtem dramatiſchen Nachlaß. Vom erſten Augen=
blick
an im Bann dieſer zauberhaften Muſik, reifte der Entſchluß,
dieſes entzückende Werk der Vergangenheit zu entreißen und, um
es der breiten Oeffentlichkeit zugänglich zu machen, es in eine
Form zu bringen, mit der auch nach heutigen Begriffen etwas an=
zufangen
iſt.

Der Handlungsinhalt iſt folgender:
In der Nähe der Umiverſitätsſtadt Salamanca (Spanien) lebtz
auf ihrem Schloſſe die ſchöne, junge und reiche Gräfin Olivia.
Graf Tormes, ein alter läppiſcher Stutzer, aufgeblaſen und eitel,
will um ſie freien. In der Stadt Salamanca trifft er die drei
Freunde: Fidelio, Diego und Alonſo und lädt ſie zu ſeiner Ver=
lobung
ein, noch ehe er die Gräfin kennt und ſeiner Sache ſicher
ſein kann. Fidelio weigert ſich, die Einladung anzunehmen und
hält auch ſeine Freunde ab. Darüber wird der Graf zornig. Er
nennt den Fidelio einen Narren. Fidelio faßt mit den Freun=
den
den Plan, dem Grafen die Suppe zu verſalzen‟. Er will die
Gräfin für Freund Alonſo gewinnen. Sie ſoll auf einem einſamen
Waldſpaziergang von einem Räuber, den Diego ſpielt, zum Schein
überfallen und beraubt werden. Alonſo von Fidelio begleitet, hat
als Retter aufzutreten und die Gräfin vom Mörder zu be=
freien
. Fidelio iſt mit Euſebia, der Geſellſchafterin der Gräfin,
verlobt, während Diego um den Beſitz Donna Lauras ſeufzt,
deren ſtrenger Oheim erſt dann in die Verbindung willigen wird.
wenn Diego ſich vor ihm, dem Alcaden (Kreisrichter) einem
Rechtsexamen mit Erfolg unterzogen hat.

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Der Raubüberfall wird ausgeführt und verläuft programm=
gemäß
. Ihrer Augen milde Sonnen dringen tief zur Herzen mir.
ſingt alsbald Alonſo. Auch Olivia fängt Feuer und lädt die
Retter auf ihr Schloß. Laura, die ſich mit ihrem Oheim auch
auf dem Schloß befindet, iſt betrübt. Sie ſucht vergeblich Diego
neben den beiden Freunden. Auch Alonſos Stimmung iſt nicht die
beſte. Er trägt ſchwer an Gewiſſensbiſſen, dem Trug an der
Gräfin, auch an der Sorge um Diego, den ſpurlos Verſchwundenen.
Dieſer iſt auf ſeinem Rückzug von dem Raubüberfall ſelbſt
von vier Räubern aufgegriffen worden. Infolge ſeiner Vermum=
mung
und der Schmuckſtücke, die er der Gräfin zum Schein abge=
nommen
hat, wird er von den Spitzbuben für einen fremden Kol=
legen
und gefährlichen Konkurrenten gehalten und ſoll aufge=
knüpft
werden. Zugleich mit ihm Graf Tormes, der ſchon früher
in Gefangenſchaft geraten iſt, als er auf Waldespfaden ſeine Lie=
besgefühle
in poetiſche Form zu bringen verſuchte. Die beiden
werden kurzerhand entführt. Glücklicherweiſe geraten die vier Ge=
ſellen
über der Beuteteilung in Konflikt, und es gelingt den Ge=
fangenen
, zu entkommen. Tormes hält Diego, mit der ihm eigenen
Tölpelhaftigkeit, ebenfalls für einen Räuber im Nebenberuf und
ſchwört, den Alcaden vor ihm zu warnen. Richtig gelingt es ihm,
alles möglichſt verwirrt zu geſtalten. Der Alcade iſt wütend. Diego
ſtolz und Laura unglücklich. Die Gräfin jedoch, inzwiſchen von
Alſonſo in allen Punkten aufgeklärt, bringt auch dieſe Gefahr
zum ſchweigen. Diego hat nun ſeine Prüfung abzulegen, bei wel=
cher
der Alcade ſich unſterblich blamiert und, um Diegos Still=

[ ][  ][ ]

Donnerstag, 4. April 1935

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 94 Seite 3

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Empfang der Gauamksleiter des Winkerhilfswerkes beim Führer. Anſprachen des Führers
und des Reichsminiſters Dr. Goebbels.

Bewieſene Volksgemeinſchaft.

DNB. Berlin, 3. April.
Wie das vorläufige Ergebnis des Winterhilfswerkes 1934/35
seigt, konnten in fünf Monaten 362 Millionen Mark aufgebracht
werden, während im Winter 1933/34 in ſechs Monaten das Ge=
ſamtergebnis
358 Millionen Mark betrug. Das endgültige Ergeb=
mis
für 1934/35 dürfte ſich noch um einige Millionen Mark erhöhen.
Das zweite Winterhilfswerk des deutſchen Volkes iſt mit dem
S1. März 1935 abgeſchloſſen. Damit hat wiederum eine Aktion ihr
EEnde gefunden, deren Ausmaß ſo ungeheuer iſt, daß es kein Bei=
piel
für ſie in der Geſchichte des deutſchen Volkes gibt. 13,5 Mil=
Tionen Menſchen konnten im Winter 1934/35 von der NS.= Volks=
rwohlfahrt
betreut und vor Hunger und Kälte geſchützt werden, und
Sach= und Geldſpenden in Höhe von 362 Mill. Mark wurden nach der
worläufigen Berechnung in dieſer Zeit aufgebracht und an die Be=
ürftigen
verteilt. Die Hauptträger der ungeheuren Arbeitslaſt
es Winterhilfswerkes waren die Gauamtsleiter der NS.=Volks=
DeDer an Nuß rwohlfahrt in den Gauen der NSDAP. Sie haben mit außerordent=
Cicher Hingabe und in vorbildlicher Arbeitskameradſchaft mit ihren
ielen Tauſenden von Mitarbeitern auch das Winterhilfswerk
Hio iehr ain hie 1934135 möglich gemacht.
Der Führer hat daher nach Abſchluß des Winterhilfswerkes
Hid Neichskanzler n934/35 Gelegenheit genommen, am Mittwoch 13.30 Uhr, in der
Femnis der Ziele GReichskanzlei den Reichswalter der NSV., Hauptamtsleiter Hil=
S Fim ein bolles /genfeldt, und ſeine Gauamtsleiter zu empfangen und ihnen ſeinen
ei eine notwendi
Dank und ſeine Anerkennung für die geleiſtete Arbeit auszu=
prechen
.
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Aber die engliſche
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dafür übernehmen,
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Reichsminiſter Dr. Goebbels.
ſanter deſſen Geſamtleitung und Oberaufſicht das Winterhilfswerk
Eand, ſtellte bei dieſem Empfang die Gauamtsleiter dem Führer
wor und gab dann in einer Anſprache die Leiſtungen des Win=
erhilfswerks
1934/35 bekannt.
Die Männer des Winterhilfswerks, ſo betonte der Reichs=
miniſter
in ſeiner Anſprache, ſind, wie im vergangenen Jahre,
auch heute bei Beendigung dieſes großen ſozialen Hilfswerkes vor
Ihnen erſchienen, um Rechenſchaft abzulegen. Dieſe Männer ha=
wen
im vergangenen Winter nicht nur mit großer Freude, ſondern
auch mit großem Stolz die Sorge getragen, die Sie, mein Führer,
uhnen aufgebürdet haben. Ich habe nun die Freude, Ihnen die
vorläufigen Zahlen des diesjährigen Winterhilfswerkes vortragen
zu dürfen, und ich kann dabei mit Stolz und Befriedigung feſt=
tellen
, daß das Winterhilfswerk des erſten Jahres durch die Er=
gebniſſe
des zweiten Winterhilfswerkes, obwohl nur ein Monat
gur Vorbereitung zur Verfügung ſtand, noch weitaus übertroffen
worden iſt.
Das Winterhilfswerk 1933/34 hatte ein Geſamtaufkommen
won 358 Millionen RM. nachgewieſen, während das Winterhilfs=
werk
von 1934/35 nach der vorläufigen Berechnung, die noch be=
weutend
überſchritten werden wird, bereits ein Geſamtaufkom=
men
von 362 Millionen RM. ergeben hat, obwohl es einen Monat
wäter einſetzte als das Winterhilfswerk 1933/34.
Das deutſche Volk hat ſich abermals über=
roffen
und im zweiten Jahre des Winterhilfswerkes eine
noch größere Opferbereitſchaft bewieſen als im Jahre
vorher.
Von dem errechneten Aufkommen entfallen auf Sachſpenden
+6 882 000 RM., auf Geldſpenden 265 136 000 RM. Dieſe Sum=
men
werden ſich vorausſichtlich ſogar noch um Millionen RM.
arhöhen.
Ueber die verausgabten Werte liegen bisher endgültige Zah=
hen
erſt bis zum 31. Januar 1935 vor. Es fehlen alſo noch zwei
ſeehr wichtige Monate.
Bis zum 31. Januar ſind ausgegeben worden:
für rund 56 Millionen RM. Brennmaterialien,
für rund 59 Millionen RM. Kartoffeln,
für faſt 17 Millionen RM. Brot und Mehl,
für 11 Millionen RM. Fleiſch u. Fleiſchkonſerven,
für 21 Millionen RM. Lebensmittelgutſcheine,
für 35 Millionen RM. Kleidungsſtücke,
für 6 Millionen RM. Fiſche.
Ein neuer Beweis für die Wirtſchaftsbelebung im neuen
Deutſchland und das Abſinken der Arbeitsloſigkeit iſt die Tatſache,

daß im Winter 1933 noch 16 617 681 Menſchen betreut werden
mußten, während im Jahre 1934/35 durchſchnittlich nur 13 486 000
Menſchen zu unterſtützen waren.
Neben der unmittelbaren Wirkung des Winterhilfswerkes
ſind weiterhin die indirekten Auswirkungen nicht zu
unterſchätzen. So wurde z. B. u. a. der Abſatzmarkt der Fiſcherei=
häfenſtädte
günſtig beeinflußt; allein in einem Monat wurden
über 31 v. H. der geſamten Anlandungen an Seefiſchen vom Win=
terhilfswerk
aufgenommen. 76 Millionen Plaketten und Abzei=
chen
mit einem Geſamtherſtellungspreis von faſt vier Millionen
Reichsmark wurden in deutſchen Notſtandsgebieten hergeſtellt und
ſind hilfsbedürftigen Heimarbeitern zugute gekommen.
Neben dieſem ſtatiſtiſch erfaßbaren materiellen Opfer des deut=
ſchen
Volkes iſt auch die innere Anteilnahme aller
Bevölkerungskreiſe an dem hohen Gedanken
dieſes ſozialen Hilfswerkes bei weitem größer
als im Vorjahre geweſen. Aus der Fülle der vielfältigen
Mühen und Arbeiten, die ganze Berufskreiſe, Verbände und Or=
ganiſationen
zugunſten des Winterhilfswerkes auf ſich genommen
haben, ſei nur der Tag der nationalen Solidarität erwähnt,
der alle führenden Perſönlichkeiten des politiſchen und kulturellen
Lebens Deutſchlands mit der Sammelbüchſe auf der Straße ſah
und einen Rekorderfolg darſtellte. Es ſei ferner an das Volks=
weihnachten
auf den Straßen und Plätzen der Städte erinnert,
das im ganzen deutſchen Volke begeiſterten Widerhall gefun=
den
hat.
Schließlich ſei auch die Patenſchaftsarbeit nicht vergeſſen, die
mit ihrer perſönlichen Liebestätigkeit von Menſch zu Menſch
einer Verinnerlichung und einer wahrhaft nationalſozialiſtiſchen
Durchdringung des Winterhilfsgedankens die Wege bahnt.
Das deutſche Volk hat mit dem diesjährigen Winterhilfs=
werk
, das trotz der immer noch nicht überwundenen Wirtſchafts=
not
, trotz der Belaſtung Deutſchlands mit gewaltigen und koſt=
ſpieligen
Aufgaben abermals einen überwältigenden Erfolg ge=
geben
hat,
der Welt wieder ein Beiſpiel von innerer
Geſchloſſenheik und polikiſcher Willenskraft gegeben,
auf das es ſtolz ſein kann.
Mein Führer, ſo fuhr Reichsminiſter Dr. Goebbels fort, die
Männer, die hier vor Ihnen ſtehen, vertreten und repräſentieren
Millionen von unbekannten Helfern, die ſich fünf Monate lang
meiſtens die ganzen Sonntage und bis in die ſpäten Nachtſtunden
hinein für das Winterhilfswerk zur Verfügung geſtellt haben.
Sie möchten im Namen dieſer vielen Millionen Ihnen, mein
Führer, den Dank ausſprechen, daß Sie ihnen eine ſo ſchöne und
ſo ſtolze Aufgabe anvertraut haben. Sie ſind aber auch ſtolz
darauf, zu gleicher Zeit das ganze deutſche Volk repräſentieren
zu können, das ſich in dieſem ſozialen Hilfswerk ſelbſt ein Denk=
mal
geſetzt hat, das härter und dauernder ſein wird als Stein
und Erz.

In einer Anſprache dankte dann der Führer allen für die
große Arbeit, die ſie geleiſtet haben, und bat ſie, auch den Dank
auszuſprechen all den Millionen, die mitgeholfen haben, und
darüber hinaus dem ganzen deutſchen Volke, das durch ſeine
Opferwilligkeit dieſes Werk gelingen ließ. So groß die ſoziale
Leiſtung geweſen ſei, ſo groß ſei auch praktiſch damit die politiſche
Leiſtung. Dieſe Arbeit des Winterhilfswerks habe dem national=
ſozialiſtiſchen
Deutſchland vor der ganzen Welt zur Ehre gereicht.
Es ſei eine ſozialiſtiſche Demonſtration des heutigen Regimes,
und es wirke als ſoziale Demonſtration weit über die Grenzen
Deutſchlands hinaus.
Mit dem Ausdruck des Dankes verband der Führer die Bitte
an die Amtswalter des WHW., ſich auch im nächſten Herbſt wieder
mit ihrer ganzen Kraft zur Verfügung zu ſtellen. Denn das Win=
terhilfswerk
werde auch in Zukunft die große Aufgabe haben, die
deutſche Volksgemeinſchaft zu vertiefen. Es wäre auch möglich ge=
weſen
, einfach auf dem Wege der Steuergeſetzgebung einen Betrag
von 300 oder 400 Millionen RM. einzuziehen und dieſen Betrag
dann irgendwie zu verteilen. Aber der moraliſche, ſeeliſche und
geiſtige Erfolg würde nicht ein Zehntel von dem jetzigen ſein. Es
ſei ein Unterſchied, ob man 350 Millionen Mark als Steuer ein=
bringe
oder ob man dieſen Betrag einbringen laſſe durch das ſo=
ziale
Gewiſſen der Nation, durch das Gefühl und das Herz des
Volkes. Aber gerade dieſe Haltung ſei charakteriſtiſch für das

nationalſozialiſtiſche Deutſchland. Das Winterhilfswerk ſei das
ſicherſte Zeichen dafür, daß die nationalſozialiſtiſche Revolution
ſchon jetzt auch zu einer inneren geiſtigen Revolutionierung un=
ſeres
Volkes geführt habe. Das ſei mit ein Grund dafür, daß wir
in alle Zukunft auf das Winterhilfswerk nicht verzichten dürfen.
Der Führer ſprach die Hoffnung aus.
daß das Ergebnis des Winkerhilfswerkes
ſich immer mehr ſteigere.
Millionen von Menſchen würden erkennen, daß es nicht nur ein
Glück ſei, beſchenkt zu werden, ſondern ein viel größeres Glück,
ſelbſt zu ſchenken. Schon heute werde es im Gegenſatz zur Zeit
vor wenigen Jahren immer mehr als eine Ehre angeſehen, für die
notleidenden Volksgenoſſen ſammeln zu dürfen.
Das Winterhilfswerk, ſo betonte der Führer nachdrücklich, ſei
für uns ein Beweis, daß wir mehr ſind als eine bunt zuſammen=
gewürfelte
Menſchenmaſſe, ſondern daß wir uns alle miteinander
verbunden fühlen in guten und in ſchlechten Tagen.
Der Führer ſchloß mit dem nochmaligen Ausdruck herzlichſten
Dankes an die Gauamtsleiter der NSV. für die geleiſtete Arbeit,
an die unzähligen Mitarbeiter des Winterhilfswerkes und an das
ganze deutſche Volk. Dem für die Durchführung des Winterhilfs=
werks
verantwortlichen Reichsminiſter für Volksaufklärung und
Propaganda, Reichsleiter Dr. Goebbels, ſprach er in herzlichen
Worten ſeinen Dank aus.
Im Anſchluß an den Empfang waren die Gauamtsleiter des
Winterhilfswerkes Gäſte des Führers beim Mittageſſen in ſeiner
Wohnung und hatten die große Freude, noch einige Zeit in an=
geregter
Unterhaltung bei ihm verbleiben zu dürfen.

Am Mittwoch vormittag gegen 10 Uhr wurde in öffentlicher
Sitzung des Kriegsgerichts in Kowno die endgültige Faſſung des
Urteils im Memelländer=Prozeß in Anweſenheit aller Verurteil=
ten
verkündet. Eine Urteilsbegründung gibt es
beim Kriegsgericht nicht. Verleſen wurde ſomit nur
die Zuſammenfaſſung des Urteils, wie dies bereits am 26. März
1935 beim Abſchluß des Prozeſſes geſchah. Die endgültige Faſ=
ſung
des Urteils mit den Beſchuldigungen gegen jeden einzelnen
Angeklagten umfaßt insgeſamt 119 Druckſeiten. In dieſem Urteil
werden gegenüber den Hauptbeſchuldigten beider Parteien, dar=
unter
Dr. Neumann und Bertuleit von der Sovog und Saß und
Bopp von der CSA., ſowie allen bis zu vier Jahren Zuchthaus
Verurteilten alle Anſchuldigungen der Anklage aufrecht erhalten,
während die übrigen Verurteilten wegen der Zugehörigkeit zu
den beiden Parteien verurteilt wurden. In dem Urteil heißt es,
daß die Hauptbeſchuldigten im Memelgebiet geheimen, von
Deutſchland aus geleiteten nationalſozialiſtiſchen Organiſationen
angehört hätten, deren Ziel darin beſtanden habe, das Memel=
gebiet
durch einen bewaffneten Aufſtand von Litauen loszureißen
und mit Deutſchland zu vereinigen. Sie hätten zu dieſem Zwecke
geheime Verſammlungen abgehalten, bei denen Beratungen über
die Losreißung des Memelgebietes von Litauen gepflogen worden
ſeien. Außerdem hätten Verbindungen mit der SA. und SS.,
alſo mit Gliederungen der NSDAP., beſtanden. Die Hauptange=
klagten
hätten außerdem militäriſche Uebungen gemacht und an=
dere
darin unterwieſen. Pries, Boll, Lepa und Wannegat wer=
den
nach dem Urteil wegen vorſätzlichen Mordes an dem Juſtiz=
beamten
Jeſuttis im Zuſammenhang mit Vorbereitung eines be=
waffneten
Aufſtandes beſtraft, Johann und Ernſt Wallat (Fall
Loops) wegen Ausübung von Terrorakten.
Die Verurteilten können gegen das Urteil bis zum 17. April
Kaſſationsbeſchwerde beim Oberſten Tribunal einlegen. Die
Kaſſationsbeſchwerde darf ſich jedoch nur auf formelle Mängel bei
der Urteilsfindung erſtrecken und nicht auf ſachliche Umſtände. Das
Urteil tritt endgültig in Kraft am Tag der Ablehnung der Kaſſa=
tionsbeſchwerde
durch das Oberſte Tribunal. Die Haft zwiſchen
der endgültigen Urteilsverkündung, alſo dem 3. April 1934 und
der Entſcheidung des Oberſten Tribunals, wird den Verurteilten
nicht angerechnet.
Auf die Frage des Vorſitzenden, ob die Angeklagten noch
etwas zu erklären oder um etwas zu erſuchen hätten, meldete ſich
niemand zu Wort. Daraufhin wurde den Verurteilten die Ab=
ſchrift
des Urteils in Form einer Broſchüre ausgehändigt.
Die Sitzung fand damit ihren Abſchluß.
Der Führer und Reichskanzler hat den Oberlandesgerichtsprä=
ſidenten
in Darmſtadt, Staatsſekretär Dr. Stuckart. zum Mini=
ſterialdirektor
im Reichs= und Preußiſchen Miniſterium des Innern
ernannt. Dr. Stuckart iſt bekanntlich mit der Leitung der Abtei=
lung
1 (Verfaſſung und Geſetzgebung) dieſes Miniſteriums beauf=
tragt
worden.
Die erſte Reichsſchulungstagung des Amtes Schönheit der
Arbeit innerhalb der NS.=Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟
wurde am Mittwoch vormittag im Goldenen Saal des Kulturver=
eins
in Nürnberg eröffnet.

ſchweigen ſicher zu ſein, gerne einwilligt, ihn als Eidam und
Amtsnachfolger anzuerkennen.
Euſebia und Fidelio treffen ſich im abendlichen Park. Graf
Tormes, lächerlich aufgeputzt, findet ſich dort ebenfalls ein, um
noch ſchnell vor einer Statuette ſeine Werbungsrede und ſeine
Grazie als Tänzer zu proben. Fidelio, der ihm jede Blamage
gönnt und jetzt Gelegenheit ſieht, ſich für den Narren zu rächen,
ſEellt ihm Euſebia für die Gräfin vor. Tormes geht prompt in
die Falle und benimmt ſich äußerſt lächerlich, bis die wahre Grä=
ſäin
dazwiſchen tritt und alles aufklärt. Wütend und unter Rache=
ſchwüren
verläßt er fluchtartig den Schauplatz. Unterdeſſen hat
Diego ſein Examen beſtanden‟. Der Alcade empfiehlt ihn der
Sräfin als ſeinen Amtsnachfolger, und ſo beſchließt eine dreifache
Verlobung und ein Hymnus auf die Freundſchaft und die Liebe
die Oper.
* Uraufführung im Mannheimer Nakionaltheaker.
Eduard Reinacher: Das Spiel vom verlorenen Sohn.
Das im Mannheimer Nationaltheater uraufgeführte Sviel
vom verlorenen Sohn von Reinacher, eine Erneuerung
des alten Gleichniſſes in neuzeitlichem Gewand, läßt die Haupt=
ſorderung
der dramatiſchen Kunſt vollkommen vermiſſen. Keine
Handlung wird getan, nur geſagt. Eigenartig, ſeltſam. abſonder=
lich
wie man es nennen mag gibt ſich aber auch die Ab=
wandlung
des menſchlich=religiöſen Problems. Adam. der Sohn
des allmächtigen Vaters im Himmelland, wird aus dem Frieden,
wo unter dem Geſetz das Wiſſen des Guten und Rechten herrſcht.
von der Fliegerin Aquila in die ferne Stadt gelockt. Hier im
Kreiſe von Bardamen und Dirnen, fröhnt er, im Irdiſch= Sinn=
lichen
gebunden, ſeinen ſündigen Trieben, verpraßt ſein Gold,
wird krank, von ſchmarotzernden Freunden verſtoßen, kommt ins
Irrenhaus und kehrt, daraus entlaſſen, körperlich und ſeeliſch zer=
teittet
, ins Vaterhaus zurück. Dort löſt ſich ſeine Seele, in Reue
über Sünde und Uebel, vom Diesſeits, indes der zu Hauſe geblie=
lene
Sohn, der Eiferer des Geſetzes das Lächeln des toten Adams
exkämpfen will. Mit tiefem Sinn befrachtet ſchieben ſich in dieſe
Erneuerung des Gleichniſſes ſymboliſche und allegoriſche Geſtalten.
däe Krankheit, die Sorge, der Tod; damit nahm das Spiel vom
verlorenen Sohn faſt das Gepräge einer philoſophiſchen Abhand=
lung
an, deren dialogiſchen Ausführungen die Zuſchauer mit
Kühle begegneten. Obwohl die Regie des Intendanten Bran=
denburg
ſich mit ſeinen Schauſpielern die allergrößte Mühe
gab, das Spiel dramatiſch aufzulockern, konnte keine Wirkung er=
elt
werden. Der Beifall am Schluß galt denen, die keinen Augen=
Nick nachlaſſend, ſich für das Spiel eingeſetzt hatten. Dr. K. O.
Von der Univerſität Gießen wird mitgeteilt: Der Reichs=
tultusminiſter
hat Herrn Profeſſor Dr. G. Pfahler zum Rek=
dor
der Univerſität Gießen ernannt. Die Amtsdauer des Rek=
urs
regelt ſich nach den neuen Hochſchulſatzungen.

Liederzweig 1855 Darmſtadt.
Volkslieder=Konzerk im Saalbau.
Mittwoch, den 3. April.
Im gut beſuchten Saalbau gab Wilhelm Etzold mit ſeinem
Liederzweig ein Konzert mit volkstümlicher Vortragsfolge. Es
iſt ſehr intereſſant, in ſo kurzer Zeit nacheinander Liedertafel,
Liederzweig und Mozart=Verein zuhören. Etzold behandelt das
Material ſeines Vereins am virtuoſeſten. Der ſehr ſchöne und
geſchloſſene Klang wird in überaus farbiger Art, freier Dekla=
mation
und überaus ſtarken dynamiſchen Gegenſätzen behandelt.
Bezüglich der harmoniſchen Schwierigkeiten ſind gewiſſe Grenzen
gezogen, die wohl in der Muſikalität mancher Sänger beſonders
in den Mittelſtimmen begründet ſind. Die ſehr geſchmackvoll
zuſammengeſtellte Vortragsfolge begann gewiſſermaßen mit einem
Prolog aus dem Gebiet des Kunſtchores. Carl Amand Mangolds
Hymne an die Kunſt im Anfang ſehr tonrein, in der Mitte
etwas getrübt geſungen, leitete ein, und dann folgte die herrliche
Rhapſodie aus Goethes Harzreiſe im Winter von Johannes
Brahms, in der die Männerſtimmen herrlich weich klangen und
das Altſolo rückſichtsvoll begleiteten. Zwei ein klein wenig ge=
trübte
Stellen fielen kaum auf.
Beſonders Gutes leiſtete der Chor im Vortrag der Volks=
lieder
. Die ſchöne Stimmgebung, der gepflegte, wohldurchdachte
Vortrag, die ungewöhnlich deutliche Ausſprache machte das Zu=
hören
zu einem beſonderen Genuß. Etzold gehört zu den Chor=
leitern
, die ganz betont die romantiſch=akkordiſche Bearbeitungs=
art
der romantiſchen Zeit um Silcher bevorzugt, ſie ganz im
Geiſt ausdrucksvoller romantiſcher Kunſtmuſik ausdeutet und ſo
zuweilen faſt das Strophenliedartige aufgibt. Unbedingt aber
gehen von ſeiner Darſtellungsart ſtarke Wirkungen aus. Höhe=
punkte
vollendeten Vortrags waren Treue Liebe‟ Am Holder=
ſtrauch
, das ſentimentale Aus der Jugendzeit von Radecke
und das noch faſt weichere, und darum begeiſtert beklatſchte
Wie’s daheim war von Wohlgemuth. Dagegen gab es bei
Aennchen von Tharau kleine Trübungen der Tonreinheit, und
in den Drei Röſelein fanden wir die Gegenſätze allzu ſtark
betont.
Soliſtin des Abends war Klara Herber. Ihre volle und
weiche Stimme klang überaus ſchön und beherrſchte den durch
die großen Intervalle gefürchteten Solopart der Brahms=
Rhapſodie hervorragend. Später ſang die Künſtlerin mit ebenſo
gutem Gelingen, unterſtützt durch ihren liebenswürdigen Vor=
trag
und die deutliche Ausſprache zwei Gruppen der Lieder aus
dem kleinen Roſengarten von Hermann Löns, die unſer Fried=

rich Brückmann ſo glücklich für Singſtimme und Harfe vertont
hat. Der Komponiſt hat das Schlichte und Herzliche ſo pracht=
voll
getroffen, daß wir uns immer wieder freuen, die uns ſeit
14 Jahren vertrauten Werke zu hören, zumal bei ſo guter
Wiedergabe wie durch Klara Herber, und ſo meiſterhafter Be=
gleitung
wie von Franziska Fiſcher, für deren Harfenſpiel,
ſoviel wir wiſſen, die Sätze urſprünglich gedacht waren. Die
Klavierbegleitung des Werkes von Brahms wurde von Karl
Dietrich ſehr muſikaliſch, ſicher und geiſtesgegenwärtig aus=
geführt
. Das ganze Konzert war ein großer Genuß durch die
ſtarke Abwechſlung und überzeugende Wirkung der gebotenen
Werke, der Beifall war ſtark und forderte Zugaben der Soliſtin
und des Chores.
F. N.
Wilhelm und Caroline von Humboldt in ihren Briefen 1788
1835. Herausgegeben von Anna von Sydow. 378 Seiten
und 6 Bildtafeln.: Verlag E. S. Mittler u. Sohn, Berlin.
Die Briefe zwiſchen Wilhelm und Caroline von Humboldt
gehören zu den ſchönſten Briefſammlungen in deutſcher Sprache,
ja, es ſind die ſchönſten Liebesbriefe, wenn man unter Liebe mehr
als die erſte ſchwärmeriſche Begegnung verſtehen will. Aus den
ſieben Bänden, die der Briefwechſel in der vollſtändigen Ausgabe
umfaßt, hat der Verlag jetzt zum Gedächtnis des 100 Todestages
Wilhelm von Humboldts eine gekürzte Volksausgabe in einem
ſorgfältig zuſammengeſtellten und ſchön ausgeſtatteten Band er=
ſcheinen
laſſen.
Daß es wirklich ein Volksbuch werde, möchte man wünſchen.
Denn ſelten hat ſich deutſches Weſen ſo adelig, ſo voll und zart
verkörpert wie in dieſen beiden Menſchen, die in einer Ehe von
ſeltener Vollkommenheit miteinander zu geiſtiger Freiheit und
ſeeliſcher Reife gediehen. Man begreift, daß Ausbildung der Per=
ſönlichkeit
und Selbſtvollendung Worte die man ſo oft miß=
deutet
hat hier nicht ein ſubjektives Verſchwelgen geiſtiger und
ſeeliſcher Kräfte bedeutete, ſondern den innerlichſt bewegenden
Verſuch, aus dem idealen Glauben an die Würde des Menſchen,
unmittelbar zu leben und das Leben ſelbſt zum Kunſtwerk zu ge=
ſtalten
. So berührt das reiche und äußerlich oft bewegte Leben
der beiden Menſchen wie der Ausdruck eines im höchſten Sinne
geiſtig bewegten und geformten Daſeins. Das iſt, wenn es recht
betrachtet wird, heute ergreifend und vorbildlich wie je. Dr. N.
Nur 10 Minuten. Die tägliche Gymnaſtik für jung und alt von
Liſa Mahr und Frit Bahro. Mit 17 Bildern auf
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Täglich nur 10 Minuten ſollte ſich jedermann Zeit nehmen,
um ſeiner Geſundheit zu dienen, um ſich lebensfroh und arbeits=
fähig
zu erhalten. Täglich 10 Minuten Gymnaſtik genügen, um
den geſamten Körper gleichmäßig durchzuarbeiten und durch rich=
tige
Atmung ihn von giftigen Schlacken zu befreien. Als vor=
züglicher
Ratgeber hat ſich dieſes Buch, wovon nun ſchon wieder
eine neue hobe Auflage vorliegt, bewährt.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 94

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 4. April 1935

Lauteatsete

Geſtorbene.
Darmſtadt: Kraft, Jakob, Schreinermeiſter,
89 Jahre, Witwer.
Merz, Friedrich, Magazinverwalter, verh.,
65 Jahre.
Göttmann. Anna Maria. Hofwäſcherei=
Verwalterin, 94 Jahre, ledig;
Landmann, Luiſe, geb. Seibert. Witwe
des Oberbahnhofsvorſtehers i. R. 67 Jahre.
Nagelſchmidt Friedrich. Schuhmacher=
meiſter
, verh. 67 Jahre
Kindel, Karl, Kaufmann. Witwer, 59 J.
Höchſt: Thierolf. Eva Marie. Hausange=
ſtellte
, 60 Jahre, ledig.

Nachruf.
Nach langem Siechtum verſchied heute
nacht unſer Mitarbeiter, Magazinver=
walter
und Hausmeiſter
Hrieorich serd.
Des Entſchlafenen, der ſich in jahrzehnte=
langer
Tätigkeit, als äußerſt gewiſſen=
haftes
und zuverläſſiges Mitglied der
Gefolgſchaft, ſowie durch treue Anhänglich=
keit
an ſeine Firma auszeichnete, wird
ſtets in Ehren gedenken
der Betriebsführer u. Gefolgſchaft
der Firma Jakob Nohl.
Darmſtadt, den 3. April 1935. (3259

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vergeßlichen
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Geleit gaben, ſowie für die ſchönen Kranz=
ſpenden
und Blumen, ſagen wir aus tiefſtem
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Fahrtbedingungen: Jeder Teilnehmer muß im Beſitze eines gültigen
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muß. In Andetracht der Deviſenbeſtimmungen werden die Fahrt=
teilnehmer
gebeten, etwas Trockenverpflegung mitzunehmen,
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[ ][  ][ ]

Donnerstag, 4. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 94 Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 4. April 1935
Amtliche Mikkeilungen
aus dem Oberlandesgerichksbezirk Darmſtadt.
Ernannt wurden: a) am 27. März 1935, ſämtlich mit Wir=
kung
vom 1. April 1935: der geſchäftsleitende Juſtizinſpektor beim
Amtsgericht Gernsheim, z. Zt. Amtsgericht Groß=Gerau. Jakob
Kuntz zum Oberjuſtizinſpektor beim Amtsgericht Groß=Gerau;
der Juſtizinſpektor beim Amtsgericht Bad=Nauheim Karl Kling
zum geſchäftsleitenden Juſtizinſpektor beim Amtsgericht Lauter=
bach
; der Juſtizinſpektor Johannes Wenzel beim Amtsgericht
Groß=Umſtadt zum Juſtizinſpektor beim Landgericht Darmſtadt:
der Juſtizinſpektor Fritz Langwaſſer beim Amtsgericht Oppen=
heim
zum Juſtiz

Lußtdinie Fuofalnbpektoer beimn Antschericht Bensheinf, der Suſtic=
inſpektor
Karl Deckenbach beim Amtsgericht Ulrichſtein zum
Juſtizinſpektor beim Amtsgericht Büdingen; der Kanzleigehilfe
beim Landgericht Darmſtadt Franz Petri zum Juſtizſekretär
beim Landgericht Darmſtadt; b) am 28. März 1935, ſämtlich mit
Wirkung vom 1. April 1935: der Juſtizſekretär beim Amtsgericht
Mainz Johann Borngäſſer zum Juſtizſekretär beim Amts=
gericht
Offenbach; der Juſtizſekretär beim Amtsgericht Offenbach
Ludwig Appel zum Juſtizſekretär beim Amtsgericht Mainz; der
Juſtizoberwachtmeiſter beim Amtsgericht Offenbach Jakob
Reuſchling zum Juſtizoberwachtmeiſter beim Amtsgericht
Vilbel.
Dienſtſtunden der Polizeidirektion Darmſtadt. In Abän=
derung
der kürzlich erfolgten Bekanntmachung werden die Amts=
räume
für das Publikum an allen Wochentagen bis auf weite=
res
um 8 Uhr geöffnet. Sie werden für den regelmäßigen all=
gemeinen
Dienſtverkehr geſchloſſen: Montags bis Freitags bei
der Polizeidirektion einſchließlich Landeskriminalpolizeiamt um
16 Uhr, beim Einwohnermeldeamt und der Paßſtelle um 14 Uhr.
An den Samstagen enden die Dienſtſtunden allgemein um 13 Uhr.
ELP. Religionswiſſenſchaftliche Vorleſungen in der Techniſchen
Hochſchule. Ueberall läßt ſich heute ein ſtarkes Intereſſe für reli=
giöſe
Fragen feſtſtellen. Der Klärung dieſer Fragen wollen die
Vorleſungen dienen, die Profeſſor D Matthes im Sommer=
ſemeſter
in der Techniſchen Hochſchule hält. Es werden behandelt
Die Propheten des Alten Teſtaments und das Judentum ( ein=
ſtündig
Mittwochs von 910 Uhr), und in einer zweiten Vor=
leſung
Religionen, Konfeſſionen und Kirchen. Die wichtigſten
Lebensformen des Chriſtentums unter beſonderer Hervorhebung
der deutſchen Frömmigkeit, (einſtündig Mittwochs von 1011
Uhr). Außerdem hat Profeſſor D. Matthes zwei Uebungen an=
gezeigt
: Leſung und Beſprechung ausgewählter bibliſcher Ab=
ſchnitte
ſoziologiſchen Inhalts und Leſung und Beſprechung aus=
gewählter
Worte der Dichter und Denker zu den religiöſen Fragen,
beide Dienstags, je einſtündig. Die Vorleſungen und Uebungen wer=
den
unentgeltlich gehalten und ſind auch für Gaſthörer zugänglich.
Anmeldung von Gaſthörern vormittags beim Sekretariat der
Hochſchule.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.
GROSSES HAUS

Donnerstag.
4. April Anfang 20 Uhr. Ende gegen 23 Uhr (Kraft durch
Freude): Agnes Bernauer, ein deutſches Trauer=
ſpiel
von Friedrich Hebbel. (Geſchl. Vorſtellung.) Freitag,
5. April Anfang 19,30. Ende nach 23 Uhr (Miete D 19):
Alda, Große Oper von Giuſeppe Verdi. Gaſt=
ſpiel
Albert Seibert, Städt. Bühnen,
Frankfurt (Radames). Samstag.
6. April Anfang 19.30. Ende gegen 22.30 Uhr (Deutſche
Bühne K, 15. Vorſtellung): Agnes Bernauer,
ein deutſches Trauerſpiel von Friedrich Hebbel. KLEINES HAUS Donnerstag,
4. April Anfang 20, Ende 22.30 Uhr (Zuſatzmiete III, 12.
Vorſtellung) Zum erſten Male: Die Freunde
von Salamanca, Komiſche Oper von Franz
Schubert. Samstag
6. April Anfang 19.30. Ende 22 Uhr (Zuſatzmiete V. 12.
Vorſtellung): Die Freunde von Salamanca, Ko=
miſche
Oper von Franz Schubert.

Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet im Kleinen
Haus des Heſſiſchen Landestheaters die erſte Aufführung der
komiſchen Oper Die Freunde von Salamanca, von
Franz Schubert ſtatt. Die muſikaliſche Leitung hat Heinrich Holl=
reiſer
, die Spielleitung Profeſſor Max Hofmüller. Die Bühnen=
bilder
ſtammen von Elli Büttner. Die Einſtudierung der Tänze
hatte Alice Zickler. In den Hauptpartien des Werkes ſind be=
ſchäftigt
Erna von Georgi, Lea Piltti, Regina Harre, Bernd
Aldenhoff, Karl Köther, Kurt Theo Ritzhaupt, Hermann Schmid=
Berikoven und Eugen Vogt.
In der morgigen Vorſtellung von Verdis Aida im Großen
Haus des Landestheaters ſingt Albert Seibert vom Städtiſchen
Opernhaus in Frankfurt die Partie des Radames. Die muſika=
liſche
Leitung der Aufführung hat Kapellmeiſter Hans Simon
vom Landestheater Braunſchweig als Haſt.
Das am Montag. 8. April, ſtattfindende 7. Sinfoniekonzert
des Heſſiſchen Landestheaterorcheſters bringt als Richard=
Strauß=Abend nur Kompoſitionen, des Meiſters, der bekannt=
lich
im Rahmen der kommenden Feſtwoche des Landestheaters
als Dirigent ſeiner Arabella nach Darmſtadt kommen wird.
Unter der Leitung von Generalmuſikdirektor Karl Friderich und
mit Konzertmeiſter Otto Drumm als Soliſten kommen die ſinfo=
niſche
Dichtung Alſo ſprach Zarathuſtra und die Tondichtung
Tod und Verklärung und das Violinkonzert zur Aufführung.

Elektrizitätsverwendung in der Hauswirtſchaft.
Fortſchrikke in der elekkriſchen Einrichlung von Haus= und Wirtſchaftsbauken.

Die Heag hatte geſtern nachmittag zu einer weite Kreiſe,
auch über das eigentliche Fachgebiet hinaus, intereſſierenden
Vortragsveranſtaltung in ihren ſchönen Vortragsſaal geladen.
Ueber 150 Herren und einige Damen waren der Einladung ge=
folgt
, zu der der bekannte Fachmann Herr Dipl.=Ing. Mörtzſch=
Berlin als Vortragender gewonnen war
Herr Direktor Brandis eröffnete die Veranſtaltung
mit Worten herzlichſter Begrüßung. Der Vortrag ſolle eine Fort=
ſetzung
der vorjährigen Veranſtaltung und über die fortſchritt=
liche
Entwicklung des Fachgebiets ſein, mit dem Endziel, die Fach=
und intereſſierten Kreiſe auf dem Laufenden zu halten.
Dipl.=Ing. Mörtzſch
legte ſeinen intereſſanten Darlegungen die Tatſache zugrunde,
daß über 25 Prozent der geſamten Bauſumme eines Hauſes auf
die techniſche Einrichtung entfallen. Alſo auf Waſſer= und
Lichtleitung uſw. Erfahrungsgemäß herrſche darüber bei den
Architekten und Bauherren noch Unkenntnis, die oft zu unlieb=
ſamer
Ueberſchreitung der Bauſumme Anlaß gibt. Es iſt darum
dringend zu empfehlen, im Intereſſe eines wirtſchaftlichen Haus=
baues
gerade die techniſchen Dinge rechtzeitig zu beach=
ten
und ſich rechtzeitig vor Baubeginn mit den zuſtändigen
Stellen in Verbindung zu ſetzen.
Innerhalb der techniſchen Einrichtung eines Hauſes nimmt
heute die Elektrizität eine Sonderſtellung ein. Galt es früher
ſchon als wertſteigernde Tatſache, daß elektriſches Licht ange=
boten
(oder verlangt) wurde, ſo muß man heute darunter eine
komplette elektriſche Einrichtung verſtehen. Dazu
gehören bei jedem Neubau die Anlagen zu elektriſchem Herd
und Waſſerſpeicher und in jedem Wohnraum außer der Licht=
anlage
mindeſtens zwei Steckdoſenanſchlüſſe. Die Allgemeinheit
iſt heute von dem Wert einer elektriſchen Einrichtung durchweg
überzeugt. Merkwürdigerweiſe aber noch nicht alle Haus=
beſitzer
. Sonſt könnte es nicht immer noch vorkommen, daß
es Häuſer gibt, in denen elektriſche Anlagen überhaupt nicht oder
nur ſehr ſchwierig eingerichtet werden können. Und daß es Haus=
frauen
gibt, die einen elektriſchen Herd ihr eigen nennen nach
einem Umzug dieſen aber nicht anſchließen können. Alle Anzei=
chen
ſprechen dafür, daß die elektriſche Küche in Zukunft
alle deutſchen Wohnungen erobert. Im letzten Jahre allein
ſind über 120 000 neue elektriſche Küchen in Deutſchland einge=
richtet
worden. Und die Tatſache, daß gerade die Klein=
wohnungsinhaber
die elektriſche Einrichtung bevorzugen,
ſpricht für ihre Wirtſchaftlichkeit. Und es iſt gar kein Zweifel,
daß der elktriſchen Kücheneinrichtung die Zukunft gehört.
An Hand von Lichtbildern gab der Vortragende ſodann
ſehr inſtruktive Anleitungen und praktiſche Fingerzeige zur grund=
ſätzlichen
Anlage der elektriſchen Einrichtung bei Neubauten.
Vor allem empfiehlt ſich von vornherein die ausreichend ſtarke
Anlage der Steigleitung. Dann iſt wichtig die richtige Aus=
wahl
des Platzes für die Schaltungen und Zähler. Von vorn=
herein
Gruppenſchalter anlegen und genügend Schalter in den
Schlafzimmern. Sehr wichtig iſt die Anbringung ausreichender
Steckdoſen. Zwei in einem Raum ſind meiſt nicht ausreichend.
Vor allem nicht in Schlafzimmern. Wer die Anlage von vorn=
herein
ausreichend herſtellt, ſpart im neuen Haus nach kurzer
Zeit Aenderungen und Ergänzungen. Sehr wichtig iſt die als=
baldige
Anlage in den Nebenräumen. Boden und Keller müſſen
elektriſches Licht in richtiger, ausreichender Anlage beſitzen.
Bodenbrände entſtehen faſt immer nur durch offenes Licht.
An dieſe Hinweiſe ſchloſſen ſich allgemeine Ausführungen
über die Elektrizität als Wärmequelle. Die Elektrowärme
muß und wird ſich durchſetzen, weil ſie die zurzeit edelſte Wärme
iſt, die Elektrizität iſt geläuterte Energieform des Hauſes, des
Haushaltes. Alles, was mit offener Flamme in irgendeiner
Form zu tun hat bringt Nachteile (Ruß, Geruch, Feuersgefahr).
Bei der Elektroenergie fällt das weg. Ueberall ſucht die Haus=
frau
, die das weiß, elektriſche Küche. In Großſtädten wie in
kleinen und auf dem Lande. Die techniſche Entwicklung des Her=
des
hat dieſe heute faſt genormt. Das hat auch zu erheblicher Ver=
billigung
und damit Wirtſchaftlichkeit geführt, zumal auf dieſem
Gebiete die bequeme Mietzahlung und die Stromverbilligung in
Betracht kommt.
In Lichtbildern wurden wiederum die verſchiedenen Bauarten
der elektriſchen Herde gezeigt, die neben dem Normalherd auch
den Wünſchen des Architekten entgegenkommt, der Wert auf
Innenarchitektur legt, wenn er eine ganz moderne Küche bauen
will. Formen, die ſich denen der Möbel ganz anpaſſen. Das In=
ſtallationsproblem
iſt heute reſtlos gelöſt, die Inſtallation macht
keinerlei Schwierigkeiten mehr. Auch die Heißwaſſer=
ſpeicher
wurden in ihrer techniſchen Inneneinrichtung im
Bilde gezeigt. Neuerdings werden noch zum Badeboiler kleine,
mit Starkſtrom beheizte Waſſerſpeicher gebaut, die das Waſch=
becken
mit Heißwaſſer verſorgen, ſoweit dieſes nicht am Bade=
ſpeicher
angeſchloſſen iſt (beſonders für Aerzte uſw.).
Als letztes Anwendungsgebiet der Elektrizität im Haushalt
wurden die Kühlſchränke in ihren verſchiedenen Konſtruk=
tionen
gezeigt. Hier war es intereſſant, zu hören, daß es in
Deutſchland ſchon eine ganze Reihe Siedlungswohnungen
gibt, die von vornherein mit Kühlſchränken verſehen ſind und
die natürlich ſehr geſucht werden.
Ein Sonderkapitel des Vortrags war dann die wirtſchaft=
liche
Seite der elektriſchen Haushalte. An Hand von Beiſpielen
aus normal bürgerlichem Haushalt (5½ Zimmer) wurde gezeigt,
daß ein ſolcher (5 Perſonen), der ausſchließlich ſeit 6 Jahren
Elektrowärme verbraucht, folgenden Verbrauch hat: Kleingeräte
30 Kw. Kühlſchrank 35 Kw., Waſchbecken 10 Kw. Herd 45 Kw.,
Küchenſpeicher 45 Kw., Badeſpeicher 110 Km. Dafür wird be=
zahlt
(in Berlin!, in Darmſtadt iſt es billiger) insgeſamt
20 Mark monatlich. Stünde dieſes elektriſche Haus in
Darmſtadt, würde der geſamte Verbrauch noch 5 Mark weniger
koſten (beim Mindeſttarif!) Demgegenüber fallen die Abzah=
lungsraten
für die Geräte kaum ins Gewicht
Die Hausfrau weiß dies wie geſagt. Im Gebiet der Heag
ſind 3700 Herde und 2600 Waſſerſpeicher im Betrieb. Für den
Architekten kommt hinzu, daß es keine Energie gibt, die ſo an=
paſſungsfähig
iſt wie die Elektrizität, was an vielen Lichtbildern
aus der Praxis gezeigt wurde. U. a.: Heute gibt es ſchon fer=
tige
(fabrikmäßige) Küchenſchränke mit eingebautem Kühl=

ſchrank, ja ſogar Herde mit eingebautem (kombiniertem) Kühl=
ſchrank
, was alles eben nur mit Elektrizität zu machen iſt.
Ein wunder Punkt iſt noch die Waſchmaſchine. Sie ren=
tiert
unbedingt für große Haushalte. Für Kleinwohnungen
empfiehlt ſich eine Waſcheinrichtung für das ganze Haus oder
für einen Block eine Lohnwäſcherei. Natürlich ſteht hier alles
zur Verfügung, was zum Waſchen gehört (Trocknen, Mangeln,
Bügeln uſw.). Auch daß der Hausbeſitzer die Waſch= uſw. Maſchinen
ſetzt und dem Mieter zur Benutzung gegen Entgelt freigibt, hat
ſich ſehr bewährt.
Den modernen Forderungen nach Schönheit der Arbeits=
plätze
in Betrieben, auch der Waſchanlagen uſw. kommt die Elek=
trizität
weitgehend entgegen. In dieſem Gebiet fallen auch die
elektriſchen Kochendwaſſerbehälter (Kaffeekochen, Eſſenwärmen
uſw.). Selbſt da, wo (wie auf dem Lande) keine Waſſerleitung
vorhanden iſt, hilft die Elektrizität durch Pumpanlagen uſw.
Schließlich wurden noch elektriſche Großküchen gezeigt, in
denen die Anpaſſungsfähigkeit der Elektrowärme es ermöglicht,
z. B. eine Anlage, die für 60, Perſonen berechnet war, leicht auf
250 Perſonen auszudehnen, wie es u. a. in unſerem Fliegerlager
der Fall war.
Den Schluß des Vortrags bildeten Ausführungen über die
Inſtallation und deren Koſten, die in erſter Linie für den Fach=
mann
und Hausbeſitzer von Intereſſe ſind, wobei aber bewieſen
wurde, daß rechtzeitige Anlage, gleich während des Baues,
die billigſte iſt und daß dieſe Koſten im Geſamtbetrag eines Haus=
baues
gar nicht ins Gewicht fallen.
Dem reichen und dankbaren Beifall der Zuhörer gab Herr
Direktor Brandis in herzlichen Dankesworten an den Vortra=
genden
unterſtreichend Ausdruck und eröffnete eine
Ausſprache.
In dieſer kam zum Ausdruck, daß der kombinierte Herd (Heiz=
und Kochherd) im allgemeinen in einer elektriſchen Küche nicht
zu empfehlen iſt. Wo keine Zentralheizung vorhanden, empfiehlt
ſich die Anlage eines Ofens im Nebenraum, ſo, daß die Küche
mit überſchlagen wird. In Altwohnungen wird man einen klei=
nen
Ofen in der Küche aufſtellen müſſen. Falſch iſt es jeden=
falls
, die elektriſchen Herde nur als Sommerherde zu betrachten.
Außerdem gibt es heute gute kombinierte Herdlöſungen und
Herde die gleichzeitig für Etagenheizung in Frage kommen.
Miniſterialrat Dr. Wagner ſprach der Heag den herzlichen
Dank für die Veranſtaltung aus und ſtellte feſt, daß es heute doch
wohl keinen Architekten mehr gibt, der nicht von vornherein die
techniſche Einrichtung des Hauſes in Betracht zieht. Dem Dank
M. St.
an den Vortragenden ſchloß ſich der Redner an.

Frau Friedlich und die NSB.-Ofterhafen.
Frau Euſephia Friedlich traf geſtern, aus Berlin kommend,
hier zum Beſuch bei ihren Verwandten ein. Erſt vor wenigen
Tagen hatte ſie in Berlin den aufſehenden Vortrag von Profeſ=
ſor
Dr. Klüglich gehört über das Thema: Iſt das Auftreten des
Oſterhaſen von der Witterung abhängig? Profeſſor Klüglich
glaubte dies an Hand unſachlicher Theorien nachweiſen zu können.
Frau Friedlich war deshalb nicht wenig erſtaunt, trotz Schnee=
treiben
und rauher Witterung hier in Darmſtadt den Oſterhaſen
bereits in zahlreichen Exemplaren vertreten zu ſehen. Beſonders
fiel ihr jedoch der NSV.=Oſterhaſe auf. der zurzeit in allen Orts=
gruppen
der NS.=Volkswohlfahrt zum Verkauf angeboten wird.
Für 50 Pfg. ſchon iſt er zu haben, und wer ihn kauft, kann außer=
dem
noch Glück haben, denn Gutſcheine für Luft= und Seereiſen,
für Autofahrten, Theater= Kino= und Orpheum=Karten und für
unzählige praktiſche und hübſche Gegenſtände ſind häufig in den
Oſterhaſen=Packungen enthalten.
Aber das Wichtigſte! Wer einen ſolchen NSV.= Oſter=
haſen
kauft. hilft mit, armen Kindern Oſter=
freude
bereiten.
Mit jedem NSV.-Ofterhaſen.
den Du kaufſt, bereikeft Du einem
armen Kinde eine Offerfrende.
Freie Fahrk für Danziger Wähler zu den Volkskags=
wahlen
am 7. April 1935.
Danziger Staatsangehörige, die ſich im Deutſchen Reiche
aufhalten oder aus dem Auslande auf den deutſchen Grenzbahn=
höfen
eintreffen und zur Ausübung ihres Wahlrechts zum Dan=
ziger
Volkstag nach Danzig reiſen, erhalten von der Reichsbahn=
Fahrkartenausgabe oder dem Reiſebüro am deutſchen Abgangsort
unentgeltlich durchgehende Blankofahrkarten des deutſch=
polniſchen
Perſonenverkehrs nach Danzig Hauptbahnhof und zurück.
Die Karten, die für die 3. Klaſſe der Perſonen= oder Schnell=
züge
gelten und zur Hinfahrt vom 4. bis 7. zur Rückfahrt vom
7. bis 10. April benutzt werden können, werden nur gegen Vorlage
des vom Wahlamt beim Danziger Polizeipräſidium ausgeſtellten
Wahlſcheins oder eines gültigen Danziger Paſſes in Verbindung
mit der polizeilichen Anmeldung des derzeitigen Wohnortes aus=
gegeben
. Wähler aus Oſtpreußen müſſen über Marienburg, die aus
dem übrigen Deutſchland über Groß=Boſchpol, Firchau=Tczew oder
FirchauMarienburgTezewDanzig=Hbfl. reiſen.
In den meiſten Fällen dürfte die letztgenannte Strecke
Firchau=Marienburg=Danzig in Frage kommen, da auf ihr kein
polniſches Durchreiſeviſum nötig iſt. In den Orten, die im deutſch=
polniſchen
Perſonentarif nicht enthalten ſind, werden Anſchlußfahr=
karten
bis zum nächſten in dem Tarif enthaltenen deutſchen Bahn=
hof
ausgegeben. Jeder Wähler muß ferner im Beſitz eines gültigen
Paſſes ſein, da ihm ſonſt Schwierigkeiten bei den Paßbehörden er=
wachſen
.

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Seite 6 Nr. 94

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 4. April 1935

Aus der NSDAP.

Der Kreisleiter.
Ortsgruppenleiter und Propagandgleiter.
Am Donnerstag, den 4. April, abends 8 (20) Uhr. findet im
Hanſa=Hotel eine wichtige Beſprechung über Propaganda ſtatt.
Erſcheinen iſt Pflicht.
Die Ortsgruppenleiter von den Ortsgruppen Darmſtadt=Stadt
werden aufgefordert, umgehend auf der Kreisleitung die ihnen zu=
geteilten
Programme für die Kundgebung am Samstag, den
6. April, in Empfang zu nehmen und im Vorverkauf zu vertreiben.
Zurücknahme von Programmen erfolgt nicht. Die Abrechnung
über die verkauften Programme muß ſpäteſtens am Samstag, den
6. April, nach der Kundgebung auf der Kreisleitung erfolgen.
Die Dienſtſtunden der Kreisleitung ſind ab heute: von 8 Uhr
bis 12.30 Uhr und von 14.30 Uhr bis 17 Uhr. Sprechſtunden täglich
von 14,30 Uhr bis 17 Uhr außer Samstags.

Bund Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten. Bezirk Darmſtadt.
Die vier Ortsgruppen von Darmſtadt halten gemeinſam am
Freitag, den 5. April 1935, abends 8.15 Uhr, im großen Saale der
Krone, Schuſtergaſſe 18, eine Mitgliederverſammlung ab.
Den Hauptvortrag über Jugendrecht hat Pg. Ger=Ref. Kratz,
Darmſtadt, übernommen, während der Kurzportrag von dem ſtell=
vertretenden
Gauſchulungs= und Propagandaleiter Pg. Dr. Brauns.
Darmſtadt gehalten wird.
Den Mitgliedern der Oxtsgruppen Darmſtadts wird das Er=
ſcheinen
zur Pflicht gemacht. Im Falle der Verhinderung bedarf es
einer ſchriftlichen Entſchuldigung.

Die Deutſche Arbeitsfronk.

Achtung. Wanderung.

Am Samstag, den 6. April. findet für alle acht Ortsgruppen
der Stadt Darmſtadt eine Wanderung nach Nieder=Ramſtadt mit
Beſichtigung des Steinbruchbetriebs der Odenwälder Hartſtein=
Induſtrie ſtatt. Treffpunkt: am Böllenfalltor 3.30 Uhr nachmit=
tags
. Die Führung hat Herr Profeſſor Dr. Haupt vom Heſiſchen
Landesmuſeum übernommen.
Sonntag, den 7. April, findet im Anſchluß an dieſe Wanderung
eine Führung durch das Landesmuſeum ſtatt, unter Berückſichtigung
der auf dieſer Wanderung gezeigten geologiſchen Sehenswürdig=
keiten
.
NSOB.

Die Arbeitsgemeinſchaft Mädchenturnen im NSOB. findet am
Donnerstag, den 4. April, nicht ſtatt.

Jörg=Mager=Vorkräge.

Morgen Freitag findet abends 8 Uhr im Prinz=Emil= Schlöß=
chen
. Eingang Heidelberger Straße, eine weitere Vorführung und
ein Vortrag Jörg Magers ſtatt. Er ſelbſt wird auch einige Werke.
darunter eine Bachſche Fuge auf einer elektro=akuſtiſchen Orgel
ſpielen., Karten zu 20 Pfg. ſind noch in unſerer Geſchäftsſtelle,
Bismarckſtraße 19, und an der Abendkaſſe in beſchränkter Anzahl
zu haben. Wir bitten um rechtzeitige Beſorgung, da die Nachfrage
Kreiswart Kraft durch Freude‟.
ſehr groß iſt.

Ausſtellung im Realgymnaſium.

Die Schüler des Realgymnaſiums ſtellten dieſer Tage in
einigen Räumen der Schule eine Auswahl von dem aus, was ſie
in dieſem Jahre in der Zeichenſtunde gezeichnet, gemalt, geklebt
und geſchrieben haben. Eine lebendige und erfreuliche Ausſtel=
lung
, bei der man manche ſehr hübſche und ſorgfältige Arbeiten
ſieht, trotzdem ſichtlich weniger Wert darauf gelegt wurde, einige
beſonders talentvolle Schülerarbeiten herauszuſtellen, ſondern die
Leiſtung einer Altersgruppe im Durchſchnitt zu zeigen.
Tadellos ausgeführte Blätter, auf denen in ſchönen deut=
ſchen
Schriftformen bedeutſame Ausſprüche großer Männer. Pro=
klamationen
oder auch Verſe ausgeführt ſind, nehmen einen brei=
ten
Raum im Rahmen der Ausſtellung ein. Die Verbindung mit
dem Zeitgeſchehen und mit den Fragen, die uns heute beſonders
bewegen, iſt überall lebendig: Das Winterhilfswerk mit allen
ſeinen Auswirkungen, das Leben in der Hitlerjugend gab The=
men
zu einer mehr oder weniger gewandten Darſtellung: Karne=
val
gab Anlaß zur Wiedergabe luſtiger, phantaſievoller Masken;
der Jahreskreis mit ſeinen Feſten ſpiegelt ſich in den Arbeiten.
Daneben ſehen wir etwa ſorgfältig und geſchickt angelegte Stamm=
bäume
von Familien. Und die heimatliche Landſchaft ſowie be=
kannte
Baulichkeiten der Stadt werden mit Zeichenſtift und
Waſſerfarbe feſtgehalten. Eine andere Gruppe bildet die ſach=
liche
Wiedergabe von Dingen des Alltags, des täglichen Ge=
brauchs
, auch die getreue Darſtellung einzelner Pflanzenformen,
die wir dann in dekorativen Muſtern (etwa für Teppiche oder
Tapeten) wiederfinden. Einige Linolſchnitte und Drucke zeigen
ein gutes Empfinden für die beſonderen Wirkungen, die ſich in
dieſer Technik erreichen laſſen. Beſonders feine und gefällige
Arbeiten finden ſich unter den Scherenſchnitten.
Neben den Schülerarbeiten ſind den Arbeiten von Zeichen=
lehrer
Eckert und Aſſeſſor Lortz noch beſondere Zimmer ein=
geräumt
. Unter den Arbeiten von Aſſeſſor Lortz, der neben
Landſchaftsſtudien auch Porträtzeichnungen zeigt, fallen einige
gut beobachtete Tierſtudien auf. Auch lernen wir Aſſeſſor Lortz
als einen feinſinnigen Lichtbildner kennen. Das Thema der
Arbeiten von Zeichenlehrer Eckert iſt ausſchließlich die Landſchaft,
und zwar nicht nur die heimatliche Landſchaft, die uns in ihren
charakteriſtiſchen Farben und Formen auf den erſten Blick ver=
traut
iſt, ſondern auch die ernſten Bergrieſen der Alpen oder die
blauen Höhenrücken des Schwarzwaldes. Hin und wieder war
es auch nur ein Felsblock, eine Gruppe knorriger alter Bäume,
die zur Darſtellung gereizt haben.

Johannespaſſion in der Schloßkirche. Am Freitag, den 5.
April. wird in einer Paſſionsabendfeier die Madrigalvereinigung
unter Leitung von Prof. Dr. Friedrich Noack die Johannesvaſſion
von Heinrich Schütz im Rahmen des Bach=Händel=Schütz=Jahres
ſingen. Es wird ein ſtarker Beſuch erwartet, zumal der Eintritt
frei iſt.
In der Stadtkirche wird am kommenden Sonntag,
abends 8 Uhr, die Matthäus=Paſſion von Heinrich
Schütz zur Aufführung kommen. Johannes Biſchoff ſingt den
Jeſus. Der Eintritt iſt frei zu allen Plätzen,
Miſſions=Lichtbilder in der Stadtmiſſion. Am heutigen
Abend. um 8.30 Uhr, veranſtaltet die hieſige Stadtmiſſion einen
Miſſions=Lichtbildervortrag. Herr Miſſionar Richter von der
Herrnhuter Brüdergemeinde wird neue Lichtbilder aus der Miſ=
ſionsarbeit
in Tibet zeigen. Das Thema des Vortrags lautet:
Auf den Höhen der Erde‟. Alle Miſſionsfreunde ſind bei freiem
Eintritt herzlich willkommen.
Die Oeffentliche Bauſparkaſſe für Heſſen (Abteilung der
Landeskommunalbank=Girozentrale für Heſſen) in Darmſtadt
nahm am 2. April 1935 in Anweſenheit einer Anzahl von Bau=
ſparern
und Vertretern von Sparkaſſen ihre elfte Baugeld=
zuteilung
vor. Ausgeloſt und zugeteilt wurden diesmal 47
Verträge über 235 000 RM., ſo daß nunmehr nach 5½jährigem Be=
ſtehen
der Bauſparkaſſe im ganzen 276 Verträge mit 1 373000 RM.
ausgeloſt ſind. Alle Oeffentlichen Bauſparkaſſen haben bis zum
31. Dezember 1934 rund 107 Millionen RM. dem Bau= und Hypo=
thekenmarkt
zugeführt. Die nächſte Baugeldzuteilung der Oeffent=
lichen
Bauſparkaſſe für Heſſen findet vorausſichtlich Anfang Oktober
1935 mit Stichtag 30. September 1935 ſtatt. Zuteilungsberechtigt
ſind alle Bauſparer, deren Verträge ſpäteſtens am 1. Juli 1935
(bei Tarif 18 am 1. Juni 1935) beginnen und mit Einzahlung nicht
im Rückſtand ſind.
v. Aenderung der Schlachtſteuerſätze. Ab 1. April gilt: Die
Steuer beträgt für ein Schwein mit Lebendgewicht von 40 und
mehr Kilogramm 8 RM. (ſeither 9 RM.): Schweine mit Lebend=
gewicht
von weniger als 40 Kilogramm ſind ſteuerfrei; für ein
Schaf mit Lebendgewicht von 20 und mehr Kilogramm 1 RM.
(ſeither 2 RM.). Schafe mit Lebendgewicht von weniger als
20 Kilogramm ſind ſteuerfrei.

Oekorateur und Verkäufer.

Abſchluß eines Dekorakions=Lehrkurſus.

** Geſtern fand im Gewerbemuſeum eine ſchlichte Schlußver=
anſtaltung
eines vom Arbeitsamt durchgeführten Lehrgangs für
arbeitsloſe Verkäufer und Verkäuferinnen ſtatt, an der außer den
Kurſusteilnehmern Vertreter der Wirtſchaft, des Handels und
Handwerks, und als Vertreter des Herrn Oberbürgermeiſters und
Kreisleiters deſſen Adjutant Reuter teilnahm. Es waren als
ſinnfällige Erfolge des Kurſus im Saale einige Boxen als Schau=
fenſter
dekoriert, deren wirkungsvolle Ausgeſtaltung einen guten
Einblick in die Arbeitsleiſtung der Kurſusteilnehmer und vorzüg=
liche
Anleitung des Kurſusleiters gab.

Der Sachbearbeiter für berufliche Bildungs= und Umſchulungs=
maßnahmen
und Abteilungsleiter der Berufsberatung beim Ar=
beitsamt
, Pg. Dr. Rottenbacher, ſprach im Auftrage des
Arbeitsamtes und wies auf die beſonderen Aufgaben des Arbeits=
amts
hin, die vor allem zur Gewinnung der Arbeitsſchlacht bei=
tragen
ſollen. Neben der Lehrſtellenvermittlung und Berufsbera=
tung
ſoll auch den Arbeitsloſen Gelegenheit gegeben werden, ſich
durch die gebotenen Bildungsmaßnahmen vermittlungsreifer zu
machen. In praktiſchen Lehrgängen wurden dieſe arbeitsloſen
Volksgenoſſen leiſtungsfähig erhalten und beruflich aufgefriſcht.
Der doppelte Zweck, die Bildungs= und Umſchulungsmaßnahmen
und die Erhaltung des Glaubens der Arbeitsloſen ſoll durch dieſe
Kurſe erreicht werden. Auch der Verkäufer als der Mittler zwi=
ſchen
Käufer und Verkäufer, muß auf ſeine Berufsfortbildung be=
dacht
ſein. Ein guter Verkauf hängt viel neben
der Qualität der Ware und der Verkaufstechnik
von der geſchmackvollen Anbietung der Ware
ab. Die Reklame bedeutet alſo nicht etwa eine unwirtſchaftliche
Aufwendung, ſondern ſie iſt im Gegenteil volkswirtſchaftlich Mit
ſehr, geringen Koſten kann, wie die Schau beweiſt, eine
gute Schaufenſterdekoration hergeſtellt werden. Eine
Idealkraft für den Klein= und Mittelbetrieb iſt ein guter Ver=
kaufsdekorateur
, alſo ein guter Verkäufer und Dekorateur in einer
Perſon. Er freue ſich, daß die Kurſusteilnehmer= und Teilneh=
merinnen
ſo eifrig gelernt und gezeigt haben, daß ſie etwas können.
Ihnen ſprach er ſeinen Dank aus, beſonders dankte er auch dem
Kurſusleiter, der es verſtand, die Beteiligten bis zum Schluß zu

intereſſieren und in ihrem Fach zu ertüchtigen. Dem Erfolg des
Kurſes möge auch bald die Vermittlung einer Arbeitsſtelle folgen.
Der Kurſusleiter Pg Eſchmann, betonte, daß das Amt für
Berufserziehung der D. A. F. die Aufgabe habe, einmal ſämtliche
ſchaffenden Kollegen zu erziehen, dann aber durch Heranbildung
tüchtiger Kräfte und arbeitsfähiger Volksgenoſſen den Abſatzmarkt
zu erweitern und verlorene Abſatzmärkte zurückzugewinnen und
ſchließlich, im Zuge eines erhöhten Abſatzes, auch den letzten Volks=
genoſſen
in Brot und Arbeit zu bringen. Das Arbeitsamt habe
dankenswerterweiſe, Mittel zur Verfügung geſtellt, die für die
Fortbildung Arbeitsloſer geſtatten, Kurſe abzuhalten. Bei allen
Teilnehmern ſei eine gute Grundlage in dieſen Kurſen geſchaffen
worden. Nun ſei Gelegenheit gegeben, mit Hilfe der Stellen=
vermittlung
der D. A. F., die in der Stellenvermittlung dem
Arbeitsamt gleichberechtigt ſei, zu verſuchen, die Volksgenoſſen,
die arbeitslos ſind und an dem Kurſus teilnahmen, in die Praxis
zurückzubringen. Seither haben bereits 23 Lehrgänge ſtattgefun=
den
, und zurzeit ſind noch weitere Kurſe mit Zuſchüſſen des Ar=
beitsamts
im Gange. Im Mai und Juni ſollen Fortgeſchrittenen=
Kurſe abgehalten werden. Die Berufserziehungsarbeit iſt ein Mit=
tel
zur Sicherung der Exiſtenz des Volkes.
Redner gab dann einen intereſſanten Ueberblick über die Tech=
nik
der Arbeit. Als Idealtyp bezeichnete er für die Zukunft den
Verkäufer und Dekorateur in einer Perſon. Mit geringen Mitteln
muß wie hier gezeigt wurde eine möglichſt große Werbe=
wirkung
erreicht werden. In wirkungsvoll geſtalteten Schaufen=
ſtern
würden möglichſt wenige Waren eine um ſo ſtärkere Werbe=
kraft
ausüben. Es ſei zu bedenken, daß jeder Beſchauer ſich nur
11 Sekunden zur Beſichtigung eines Schaufenſters Zeit nehme.
Klar angeordnete, nicht überladene Fenſter
wirkten am beſten.
Es wurde dann im einzelnen auf die Muſterdekorationen
eines angenommenen Fenſters aus der Strumpfbranche, der Stoff=,
Herrenartikel= Wein= und Zigarren= Drogen= und Küche= und
Hausgerätebranche und auf die vorzüglichen Plakatentwürfe hin=
gewieſen
, die von Kurſusteilnehmern und =Teilnehmerinnen be=
arbeitet
waren. Am Schluß wurde betont, daß die Arbeit nur
wahren Sinn habe, wenn die Kenntniſſe weiter gepflegt und ver=
tieft
werden. Das Geſehene hinterließ bei allen Anweſenden
einen vorzüglichen Eindruck von den Fähigkeiten der Kurſusteil=
nehmer
und =Teilnehmerinnen, die in zweckmäßiger Anleitung be=
reits
meiſterhaftes geboten haben.

Odenwälder Faſtnachtsbräuche.

Ein Film des Landſchaftsbundes Volkstum und Heimat.

Bräuche und Sitten der Odenwälder Faſtnacht bildeten den
Gegenſtand eines Kulturfilms, den Dr. Winter, Heppenheim,
im Auftrag des Landſchaftsbundes Volkstum und Heimat, Land=
ſchaft
Rheinfranken=Naſſau=Heſſen, aufgenommen und bearbeitet
hat und der geſtern in der Aula der Adolf=Hitler=Bauſchule zur
Vorführung kam.
Miniſterialrat Ringshauſen ſprach in ſeiner einleiten=
den
Anſprache von der großen Aufgabe des Landſchaftsbundes
Volkstum und Heimat. Er ſoll dem Volk dienen und das, was
dem Volk eigen iſt, wieder lebendig machen. Er ſoll für eine
Loslöſung vom materiellen Denken wirken, damit das Leben un=
ſeres
Volkes wieder aus den ewigen Quellen der deutſchen Seele
geſpeiſt werde. Auch der Film, der hier geſchaffen wurde, will
der Aufgabe dienen, dem Volk ein Stück lebendigen Brauchtums
zu zeigen.
Der Schöpfer des Films, Dr. Winter, ſprach dann kurz
über die Entſtehung des Films, der ſein Erſtlingswerk darſtellte.
Jahrelange Forſcherarbeit gab ihm einen tiefen Einblick in das
Odenwälder Brauchtum. Die Odenwälder Faſtnacht iſt als eine
germaniſche Frühlingsfeier anzuſehen. Man baut Scheiterhaufen,
bei denen die Fichte als Symbol ewigen Lebens eine Rolle ſpielt.
Sehr wichtiges Material bildet auch das Stroh, ein Schutz gegen
alle Winterdämonen. Strohpuppen werden verbrannt. Stroh=
räder
angefertigt. Das alles wurde in dem Film nicht etwa ge=
ſtellt
, es wurde nur aufgenommen, was in lückenloſer Tradi=
tion
ſeit Jahrhunderten geübt wird. Das Volk ſelbſt war Schau=
ſpieler
in dem Film.
Das wurde auch anſchließend beim Abrollen des Films deut=
lich
, der nach einigen maleriſchen Bildern aus dem Odenwald die
Vorbereitung und Ausübung der alten Faſtnachtsbräuche zeigte.
Es war köſtlich, den Eifer und die Hingabe zu ſehen, mit der die
Dorfkinder zum Beiſpiel beim Vorhereiten der Scheiterhaufen,
Faſſemräder und Holzfackeln am Werk waren. Selbſtverſtänd=
lich
übte auch die ältere Generation mit bewußter Sorgfalt die
Bräuche aus, die am Faſtnachtstag dem Schutz von Haus und
Hof, dem Gedeihen des Viehes gelten.
Eine große Vorarbeit und vor allem liebevolles Verſtändnis
für das Thema waren gewiß nötig, um durch den Film eine ſo
umfaſſende Ueberſicht über die Odenwälder Faſtnachtsbräuche zu
geben.

Turnetbund Jahn 1875.

Elternabend der Schüler= und Schülerinnen=Abteilung.

Schüler= und Schülerinnen=Abteilung des Turnerbundes Jahn
1875 zeigten geſtern in einer wohlgelungenen Veranſtaltung in der
Turnhalle der Liebigs=Oberralſchule den Eltern einen Ausſchnitt
aus der Schulungsarbeit des Vereins.
Nach dem Einmarſch der Kinder und den begrüßenden Worten
des Dietwarts, Herrn Gorr, wickelte ſich ein ſehr reichhaltiges
Programm in raſcher Folge ab. Die Mädchenabteilung, unter der
Leitung von Herrn Goetz, zeigte Körperſchule und Barrenturnen;
großen Spaß machte dann das Federbrettſpringen, bei dem ein
paar beſonders Tüchtige ſogar über 10 Köpfe weg ſprangen; die
Größeren zeigten dann einen recht anmutigen Schwarzwäldertanz
und die Kleineren waren mit ſichtlichem Eifer bei den hübſchen
Singſpielen. Waren dieſe Uebungen ganz auf weibliche Eigenart
zugeſchnitten, ſo kam es bei den Uebungen der Knaben unter Lei=
tung
von Herrn Oldendorf, meiſt mehr auf Kraft, Mut. Ge=
wandtheit
an. Da gab es Freiübungen, Reck= und Barrenturnen
und verſchiedene Sprünge übers Pferd; ſehr luſtig waren die
Nachahmungsübungen, und die Hindernisſtaffel war für Teilneh=
mer
und Zuſchauer beinahe aufregend. Mit größter Aufmerkſam=
keit
ſah man dann anſchließend noch die ausgezeichneten Vorfüh=
rungen
der 1. Turner=Riege des Vereins am Hochbarren.
Daß alle dieſe jungen Turnerinnen und Turner auch ſehr friſch
ſingen können, zeigten ſie dann in einer dazwiſchen eingelegten
Singſtunde, in der Kreisjugendwart Keller, Griesheim, mit
ihnen ein zweiſtimmiges Volkslied und dann ſogar dreiſtimmig
einen Kanon ſang. Die Erwachſenen taten leider nicht ſo kräftig
mit, wie man das hätte wünſchen mögen.
Das Gedenken des Turnvaters Jahn feierte man abſchließend
in einem Sprechchor, nach welchem Dietwart Gorr, noch einmal
das Wort ergriff. Sie haben hier, ſo führte er aus, friſche, frohe,
freie Jugend ſich tummeln ſehen, haben geſehen, daß Zucht und

Ordnung in ihren Reihen herrſcht. Unſere Vereinsarbeit darf
ſich aber nicht nur in dieſen Leibesübungen erſchöpfen, ſie muß den
ganzen Menſchen erfaſſen, muß Unwägbares hineinwachſen laſſen.
Kameradſchaft iſt das große Erlebnis, das wir dieſen jungen Mew=
ſchenkindern
vermitteln können; wir müſſen ſie im Geiſte Jahns zu
wehrhaften Menſchen erziehen. Jahn, der in einer Zeit der Not
das deutſche Turnertum ſchuf, iſt immer wieder der Erzieher zur
Volkheit und Menſchlichkeit. Unſer Führer hat ihm endlich den
Ehrenplatz eingeräumt, der ihm zukommt.
Nach einem dreifachen Sieg=Heil auf Führer und Vaterland
fand die Veranſtaltung mit dem Abmarſch der jugendlichen Tur=
nerinnen
und Turner ihren Abſchluß.
-A--

Die weſtdeutſchen Luftamtsbezitke.

Mit der Reichsbahn ins Blaue hinein!

(Der erſte Verwaltungsſonderzug der Reichsbahndirektion
Mainz fährt am nächſten Sonntag, den 7. April ins Blaue nach
unbekanntem Ziel. Inſoweit unbekannt, als man den Ort nicht
kennt, wo die Blüten bei einigermaßen günſtigem Wetter in mil=
lionenfacher
Fülle ihre Pracht entfaltet haben. Aber wer den Früh=
ling
einmal ganz bewußt erleben will, der wird ſich gern dem
Riſiko ausſetzen, das ihm die Reichsbahn diesmal zumutet. Ueber=
raſchungen
wirds allerhand geben, von der Abwechſelung gar nicht
zu reden. Es werden nur 900 Sonderzugkarten ausgegeben. Kein
Stück mehr, damit alle bequem und angenehm fahren und den Tag
gut verbringen können. Die Aushänge auf den Bahnhöfen geben
über Fahrpreiſe, Fahrzeiten uſw., aber nicht über das Ziel
erſchöpfende Auskunft.

Der Polizeibericht meldel:

Diebſtahl eines Firmenſchildes. In der Nacht zum Sonntag,
den 31. 3. 1935, wurde ein an dem Hauſe Karlſtraße 12 angebrach=
tes
Firmenſchild mit der Aufſchrift Heinrich Sell, Damen= und
Herrenſchneiderei abgeſchraubt und entwendet. Sachdienliche An=
gaben
werden bei dem Landeskriminalpolizeiamt. Hügelſtr. 3133,
Zimmer 12, entgegengenommen.
Motorraddiebſtahl. Am Dienstag den 2. 4. 1935, in der Zeit
von 2224 Uhr, wurde vor der Gaſtſtätte Fink in der Eliſabethen=
ſtraße
ein dort aufgeſtelltes Motorrad geſtohlen: Marke Friſch
Auf Kennzeichen 18 10 009, 16 P8. Fahrgeſtell Nr. 1483, Motor
Nr. 8699. Das Motorrad iſt ſchwarz lackiert. Fahrgeſtell und Ben=
zintank
weiß gerändert. Wer kann bezüglich des Täters Angaben
machen? Sachdienliche Mitteilungen an die Polizeidirektion. =
gelſtraße
3183, Zimmer 30, erbeten.
Zeugen geſucht. In der Nacht zum 1. April 1935 wurde an
einem in der Großen Ochſengaſſe ſtehenden Perſonenkraftwagen
von Unbekannten die Bremſe gelöſt, ſo daß der Wagen rückwärts
gegen ein Haus fuhr und beſchädigt wurde. Zeugen wollen ſich
beim Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt, Hügelſtraße 3133.
Zimmer 28, melden.

Durch die zweite Verordnung über den Aufbau der Reichs=
luftfahrtverwaltung
iſt das Luſtamt Darmſtadt aufge=
hoben
worden. Für Weſtdeutſchland ergibt ſich damit insge=
ſamt
folgende Regelung: Der Bezirk des Luftamts Münſter in.
Weſtfalen umfaßt die Provinz Weſtſalen ohne die Kreiſe Siegen
und Wittgenſtein, das Land Lippe und das Land Schaumburg=
Lippe; das Luftamt Hannover umfaßt die Provinz Hannover
ohne die Kreiſe Dannenberg und Münden. Das Land Braun=
ſchweig
ohne den Kreis Blankenburg, den oldenburgiſchen Landes=
teil
Oldenburg und die Freie Hanſeſtadt Bremen; das Luftamt
Köln umfaßt die Rheinprovinz und den oldenburgiſchen Landes=
teil
Birkenfeld; zum Luftamt Frankfurt a. M. gehören das Land
Heſſen, die Provinz Heſſen=Naſſau, von der Provinz Weſtfalen die
Kreiſe Siegen und Wittgenſtein, von der Provinz Sachſen der
Kreis Heiligenſtadt, von der Provinz Hannover der Kreis Mün=
den
, vom Regierungsbezirk Unterfranken der Stadtkreis Aſchaffen=
burg
und das Bezirksamt Aſchaffenburg=Land, die Bezirksämter
Alzenau, Gmünden, Lohr, Miltenberg und Obernburg; zum Luft=
amt
Stuttgart gehören die Länder Württemberg und Baden,
die Hohenzollernſchen Lande, vom Regierungsbezirk Unterfranken
die Begzirksämter Karlſtadt, Marktheidenfeld, Ochſenfurt, der
Stadtkreis Würzburg und das Bezirksamt Würzburg=Land, der
Regierungsbezirk Rheinpfalz und das Saarland.

* Eine Holzbrandwertung fand geſtern abend im Rahmen
einer Vortragsveranſtaltung im Fürſtenſaal ſtatt. Wir werden
auf die Veranſtaltung morgen ausführlich zurückkommen.

Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.

Das Helia=Theater zeigt einen Film, der uns ein inneres
Erlebnis vermittelt: Glückspilze mit Albert Lieven, Clara
Savio. Jugendliche haben Zutritt.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen Pat und Patachon in dem
tollen Luſtſpiel Lumpenkavaliere‟.
Reſi=Theater zeigt noch heute und morgen den luſtigen
Großfilm
Die engliſche Heirat mit Renate Müller,
Adolf Wohlbrück, Adele Sandrock. Georg Alexander. Hilde Hilde=
brand
, Franz Richter. Jugendliche haben Zutritt.


De Nerdun

And Bch

ſeberhlidel.
NEäeNB
deutſchen Be‟
des ganten

Kundgebung=
ter
Sorenge!
Nagner ſprecht
Dauer und St

Ich ewarte
gernſchaſt Start

dn

Pſlug ruhen !

MIAOOTSaado
Addtoo!
Mehr als 30 Sorten Kennzeichen: Der Name MAGGl und die gelb-rote Packung=

Das Program
gen am Vormitat
Dr Aundet
Bauerniugend.
wune ſeht die
im Dienſte ſind.
jeſtlich zu einpian
Auf zu.

Ausſchneiden

5. April: A

5. April:

5 Anf
5. Mr

TUnf

I. Ppriſt: A
6 Ppril:

[ ][  ][ ]

Donnerstag, 4. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichtev

Nr. 94 Seite 7

Ar=
tenen
=
Reit iſt ein Mit=
Mict Wer die Tech=
De Bitif au
Ringen Aiteln
Di große Werbe=
Mien Schnuien=
ſtärkere
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Seſchauer ſich nur
ſters Zeit nehme,
dene Fenſter
Nuſterdekorationen
branche, der Stoff=
und Küche= und
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be=
* die Arbeit nur
gepflegt und ver=

der K
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nen=Abteilung.
Turnerbundes Jahn
ſeranſtaltung in der
einen Ausſchnitt
grüßenden Worten
ſehr reichhaltiges
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und Barrenturnen;
ngen, bei dem ein
weg ſprangen; die
chwarzwäldertanz
bei den hübſchen
weibliche Eigenart
aben unter Lei=
Kraft, Mut. Ge=
und Barrenturnen
luſtig waren die
war für Teilneh=
größter
Aufmerkſam=
gezeichneten
Vorfüh=
Hochbarren.
rner auch ſehr friſch
viſchen eingelegten
Griesheim, mit
ogar dreiſtimmig
der nicht ſo kräftig

n und Vaterland
ichen Tur=
-A-u
bau dei
ſtadt aufs
damit i
Treiſe Siegt
Ar
Braun

Bauernkundgebung zur Erzeugungsſchlacht
in darmſtadt.
Eine gewaltige Verſammlungswelle, die bis in das kleinſte
Dorf in ganz Deutſchland hineingetragen wurde, rief unſere deut=
ſchen
Bauern auf zur Erzeugungsſchlacht. Der Rundfunk, die
Preſſe und die Parteiorganiſationen wurden eingeſetzt, um die
landwirtſchaftliche Erzeugung zu heben mit dem Ziel: Ernäh=
rungdesdeutſchen
Volkes auf deutſcher Scholle‟.
Der gute Beſuch unſerer Verſammlungen, die regen Ausſprachen
und Anregungen deuten darauf hin, daß ſich der Bauer ſeiner
Pflicht bewußt und bereit iſt, im Frühjahr zur Tat zu ſchreiten.
Deshalb finden in allen Kreisbauernſchaften große Abſchluß=
kundgebungen
ſtatt.

Die letzte Kundgebung im Rahmen der Erzeugungsſchlacht
wird in der Kreisbauernſchaft Starkenburg=Nord
am 6. April, nachmittags 3 Uhr, in Darmſtadt in
der Feſthalle ſtattfinden. Die Durchführung liegt in den
Händen der Kreisleitung Darmſtadt der NSDAP. in Verbindung
mit der Kreisbauernſchaft Starkenburg =Nord. Es wird dadurch
betont, daß zwiſchen Partei und Reichsnährſtand eine
enge Verbundenheit beſteht mit dem Ziel: Ernährungs=
freiheit
des deutſchen Volkes‟. Dieſe Kundgebung ſoll gleichzeitig
die Verbundenheit von Stadt und Land beweiſen, denn
die Erzeugungsſchlacht iſt nicht nureine Sache des
jeutſchen Bauern, ſondern eine Angelegenheit
des ganzen deutſchen Volkes. Deshalb wird die
Kundgebung, auf der unſer Gauleiter Reichsſtatthal=
ter
Sprenger, ſowie Landesbauernführer Dr.
Wagner ſprechen, ein machtvolles Bekenntnis von
Bauer und Stadter zu Volk und Führer werden.
Ich ewwarte ganz beſonders von jedem Bauern der Kreis=
jauernſchaft
Starkenburg=Nord, daß er am Samstag, 6. April,
den Pflug ruhen läßt und dem Ruf Auf nach Darmſtadt Folge
leiſtet.
Das Progxamm ſieht außerdem eine Reihe von Sondertagun=
gen
am Vormittag vor.
Die Kundgebung wird umrahmt von Volkstänzen der
Bauernjugend, Sprechchören des Arbeitsdienſtes. Im Vorder=
grunde
ſteht die Ehrung der Landarbeiter, die über 1050 Jahre
im Dienſte ſind. Auch die Stadt Darmſtadt iſt bereit, die Bauern
feſtlich zu empfangen. Deshalb:

Auf zur Bauernkundgebung nach Darmſtadt !"

Heil Hitler!
Göckel, Kreisbauernführer.

Steuer= und Wirkſchaftskalender
für die Zeit vom 1. bis 15. April 1935.
Ausſchneiden!
Aufbewahren!
5. April: Abgabe der Beſcheinigung an die Finanz=
kaſſe
, daß die Summe der im Monat März 1935 ab=
geführten
Steuerabzugsbeträge mit der Summe der
im gleichen Monat einbehaltenen Steuerbeträge über=
einſtimmt
. (Keine Schonfriſt.)
5. April: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom
vom 16. bis 31, März 1935 erfolgten Lohnzahlungen.
Falls die bis zum 15. März 1935 einbehaltenen Lohn=
ſteuerbeträge
für ſämtliche in einem Betriebe beſchäf=
tigten
Arbeitnehmer den Betrag von 200 RM. nicht
überſtiegen haben, Abführung der Lohnſteuer für die
in der Zeit vom 1. bis 31. März 1935 erfolgten Lohn=
zahlungen
. (Keine Schonfriſt.)
5, April: Abführung der Bürgerſteuer für Lohnſteuer=
pflichtige
an die Gemeindekaſſe auf Grund der
näheren Beſtimmungen.
5. April: Ablauf der Schonfriſt für das am 25. März
1935 fällig geweſene ſechſte und letzte (gemeindliche)
Ziek der Gemeinde=, Kreis= und Provin=
zialumlagen
für das Rechnungsjahr 1934/35.
5. April: Ablauf der Schonfriſt für das am 25. März
1935 fällig geweſene ſechſte und letzte Ziel der Fi=
lialſteuer
in der Stadt Darmſtadt für das Rech=
nungsjahr
1934/35.
5. April: Ablauf der Schonfriſt für das am 25. März
1935 fällig geweſene ſechſte und letzte Ziel der Müll=
abfuhr
=, Straßenreinigungs= und Ka=
nalbenutzungsgebühren
in der Stadt Darm=
ſtadt
für das Rechnungsjahr 1934/35.
6. April: Vorlage der Aufſtellung der Deviſenge=
ſchäfte
, die von einem Unternehmen mit genereller
Genehmigung zum Deviſenerwerb im Monat März
1935 getätigt worden ſind (ſoweit ſolche Genehmigun=
gen
überhaupt noch erteilt werden).
10. April: Ablauf der Schonfriſt für die Entrichtung des
Schulgeldes für die Darmſtädter höheren Schulen
und die gewerblichen Fortbildungsſchulen für den Mo=
nat
März 1935 an die Stadtkaſſe.
10. April: Umſatzſteuer=Voranmeldung und =Vorauszahlung
für die monatlichen Zahler für den Monat März 1935
und für die vierteljährlichen Zahler für das 1. Viertel=
jahr
1935. Die Schonfriſt iſt in Fortfall
gekommen.
15. April: Anmeldung und Zahlung der Börſenumſatz=
ſteuer
, ſoweit dieſe im Abrechnungsverfah=
ren
entrichtet wird. Abrechnung für den Monat März
1935 für die monatlichen Zahler und für die viertel=
jährlichen
Zahler für das 1. Vierteljahr 1935. G. F.
Fehlanzeige nicht vergeſſen!
H. W. Wohmann.

Kücken,
amerik. Leghorn
(erſtklaſſ. Zucht),
Bruteier und
tagfriſche Eier
wachſ. Schäfer=
hund
zu verkfn
Eſchollbrücker=
ſtr
. 30, Schreine=
rei
. Telef. 170

Oſtergeſchenk!
Habe erſtklaſſige
junge, ſchonge=
zeichnete
Draht=
haar
=Foxterrier
aus V. I Abſtg.
preiswert abzu=
geb
. Hügelſtr.
Deckert.

Zwei ſchöne
Angora=Kätzinn
n gute Hände
preiswert abzu
geben. Näh
Geſchäftsſtelle.

in kl.
24 M. Hand=
täſchch
. v. Wei=
terſt
. n. Darmſt.
verlor. Bitte g.
Bel.abz. Weiter=
ſtadt
Taunusſt.;

Weiblich.

Vertrauensſtelle
geſucht als
Stütze od. Haus=
hälterin
i. frau. Haushalt.
Langjähr. Zeug=
niſſe
vorhanden.
Angebote unter
N 49 Geſchſt.

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Mädchen geht
putzen, Std. 25O
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Mädchen vom
Lande, 20 Jahre
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ſucht Stellung.
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gutempfohlene,
fleißige Frau
ſucht Wirkungs=
kreis
. Ang. unt.
N 27 Geſchäftsſt

Weiblich.

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Dame, die Ma=
ſchinenſchreibar
ſchinenſchreibar=
beiten
i. Hauſe
annimmt. Ang
u. N 45 Geſchſt.

Generalvertreter
erfahrener Fachmann aus der Klein= Lebens=
erſicherungsbranche
für den Bezirk Darmſtadt
(II BIn 3241
ferner
Mitarbeiter (innen)
haupt= und nebenberuflich, bei ſofortigen
hohen Verdienſtmöglichkeiten für unſere
Feuerbeſtattung Erdbeſtattung
Bargeldverſicherung
zu niedrigen Monatsprämien an allen Orten
geſucht. Schriftliche Anfragen an:
Deutſche Beſtattungsverſicherung, vormals
Deutſche Feuerbeſtattungskaſſe FLAMMA‟
V. V. a. G., Bezirksleitung Frankfurt a. M.,
Kaiſerſtraße 31, Telefon 32593.

Tüchtiges
Servierfraulein
geſucht. Webe=
Langgaſſe 32.

Allein=
mädchen

tüchtig, erfahren,
zuverläſſig,
für ſof. geſucht.
Rheinſtr. 21, II.

Selbſtändiges
zuverl. Mädchen,
welches auch bür=
gerlich
koch, kann,
ür 15. April oder
ſpäter in Geſch.=
Haush. n. Darm=
ſtadt
geſucht. An=
geb
. u. N47 Geſch.

Fleißiges
ehrliches Mädchen
ſofort oder 15. 4.
geſucht. Heidel=
bergerſtr
. 9½4, I.

Mädchen
für alle häus=
lichen
Arbeiten,
nicht unter 17
Jahren, zum 15.
April geſucht.
Hölgesſtr. 1, I.

Männlich.

Reiſepertreter,
mögl. aus der
Oelbranche, geg.
Fixum u. Pro=
viſion
mit Füh=
rerſch
. I geſucht.
Fahrzeug wird
geſtellt. Ang. u.
N 28 Geſchäftsſt.

Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 4. April. Luftſchutz. Heute Donnerstag
abend verſammeln ſich die Amtsträger der Ortsgruppe Arheilgen
des Reichsluftſchutzbundes zu einer Beſprechung auf dem Rathaus.
In den nächſten Tagen beginnt ein Luftſchutz=Lehrkurſus, an dem
noch eine Anzahl junger Leute im Alter von 20 bis 25 Jahren
teilnehmen kann. Bewerber, die Intereſſe an einer zweckmäßigen
Ausbildung haben, können ſich bei dem Leiter der Gemeinde=
gruppe
Arheilgen, Stroh, Wernerſtraße, unter Abgabe ihres
Lebenslaufes melden. Aus der NSDAP. Im Partei=
lokal
Zur Sonne findet am kommenden Montag abend ein
General=Mitgliederappell der Ortsgruppe Arheilgen der NSDAP.
ſtatt, an den ſich ein Schulungskurſus anſchließt.
o. Erzhauſen, 3. April. Generalverſammlung der
Kohlenbezugsgenoſſſenſchaft G. m. b. H. Nachdem
Direktor Keil die Verſammlung eröffnet hatte, wurde der verſtor=
benen
Mitglieder gedacht. Der Geſchäftsbericht wurde durch den
Rechner verleſen. Der alte Vorſtand wurde wiedergewählt. Die
Genoſſenſchaft zählt über 300 Mitglieder. Es wurde noch beſchloſ=
ſen
die Satzungen in Druck zu geben und jedem Mitglied zuzu=
ſtellen
. Die Jahresrechnung liegt acht Tage bei dem Rechner zur
Einſicht offen.
Griesheim, 3. April. Erſte Arbeitstagung der
Deutſchen Arbeitsfront, Ortsgruppe Gries=
heim
. An der Tagung nahmen insgeſammt 65 Amtswalter,
Zellenwalter und Blockwalter, ſowie die Betriebsführer und Ver=
trauensmänner
der Griesheimer Betriebe teil. Von der Kreislei=
tung
waren Kreisorganiſationsleiter Pg. Formel. Kreisbetriebs=
gemeinſchaftswalter
für den Handel, Pg. Schmidt, und Kreis=
propagandawalter
Pg. Langsdorf erſchienen. Nachdem Orts=
gruppenwalter
Pg. Ley die Tagung eröffnet hatte, ergriff Pg.
Formel das Wort, der u. a. über die Eingliederung der Deut=
ſchen
Wirtſchaft in die Deutſche Arbeitsfront ſprach und im An=
ſchluß
daran über Kraft durch Freude‟. Hierauf ſprach Pg.
Schmidt über die Aufgaben der NSDAP auch in Zukunft, und
über die Einführung der Wehrpflicht die für die Wirtſchaft einen
großen Umſchwung bedeutet. Es werden hierdurch viele Arbeits=
plätze
frei werden und die Arbeitsloſigkeit wird ſtark vermindert
werden können. Um Irrtümer zu vermeiden muß noch darauf
hingewieſen werden, daß die Mitglieder der NSBO. und der NS.
Hago ſchon vom Tage ihres Eintritts ab den Anſpruch auf die ſo=
zialen
Einrichtungen der Deutſchen Arbeitsfront erworben haben.
Die aufgekommene Meinung, die Rechte liefen erſt ab 1. Oktober
1934, iſt falſch. Den Rentenempfängern und ſonſtigen bedürftigen
Mitgliedern kann auf Antrag und erfolgte Prüfung eine zuſätz=
liche
Unterſtützung bis zu 100 RM. im Monat gezahlt werden.
Anſchließend verbreitete ſich Pg. Langsdorf noch über die
Propaganda anläßlich der Vertrauensratswahlen. Das Schlußwort
hatte Pg. Formel, der ſich hierbei nochmals über die Verſchieden=
heit
der Weltanſchauungen des Liberalismus und des National=
ſozialismus
auseinanderſetzte. Er ſchloß mit den Worten: Nichts
für mich, alles für Deutſchland.
Ar. Eberſtadt, 3. April. Turnabend zugunſten der
Winterhilfe Zum Abſchluß des Winterhilfswerks veranſtal=
tet
die Turngeſellſchaft im Rahmen der von der Deutſchen Turner=
ſchaft
ihren angeſchloſſenen Vereinen angeordneten Winterhilfs=
turnen
am kommenden Sonntag abend im Saale Zum Berg=
ſträßer
Hof einen Turnabend, beſtehend in Einzel= und Geſamt=
vorführungen
ihrer Abteilungen in allen Uebungsgebieten. Die
Einnahmen des Abends werden reſtlos dem Winterhilfswerk zu=
geführt
. Konfirmationsordnung. Die Vorſtellung der
Konfirmanden erfolgt am Sonntag nachmittag 2 Uhr in der evan=
geliſchen
Kirche in einem beſonderen Gottesdienſt. Die Konfirma=
tion
derſelben findet am Palmſonntag. 14. April, ſtatt. Die Kon=
firmandinnen
werden am 2. Oſtertag, nachmittags 2 Uhr vorge=
ſtellt
und am Weißen Sonntag. 28. April, konfirmiert. Dienſt=
jubiläum
. Herr Jean Kolb kann am 4. April auf eine 25 Tätigkeit bei der Heag zurückblicken. Im Rahmen eines
Elternabends ſprach Deckoffizier Peter Becker im evan=
geliſchen
Gemeindehaus bei der Hitlerjugend über die Skagerrak=
ſchlacht
. Seine Ausführungen fanden bei den zahlreich Anweſenden
größtes Intereſſe.
G. Ober=Ramſtadt, 3. April. N. S. V. Für die Kinderland=
verſchickung
wurden hier bis jetzt 17 Freiſtellen für erholungsbe=
dürftige
Kinder zur Verfügung geſtellt. Familien, die gewillt
und in der Lage ſind, ein erholungsbedürftiges Kind aufzuneh=
men
wollen ſich alsbald bei der Ortsgruppenamtsleitung der NS.=
Volkswohlfahrt melden. Dieſe erteilt auch nähere Auskunft über
die Einrichtung der Verwandtſchaftsverſchickung von Kindern.
Abſchlußprüfung des Sanitäts=Halbzugs Ober=Ramſtadt.
Zu dem vor einigen Tagen an dieſer Stelle erſchienenen Bericht
iſt ergänzend mitzuteilen, daß an der Sanitätsübung der Bereit=
ſchaftsdienſt
des Alice=Frauenvereins Ober=Ramſtadt teilgenom=
men
hat. Konfirmation. Die Konfirmation findet in die=
ſem
Jahre erſtmals am Sonntag vor Oſtern (Palmſonntag) ſtatt.
Konfirmiert werden hier 109 Kinder, und zwar 59 Knaben und
50 Mädchen. Die Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden
erfolgt bereits am nächſten Sonntag.
f. Roßdorf. 3. April. Ehrenkreuze. Weitere 120 Ehren=
kreuze
wurden auf dem Rathauſe ausgegeben. Bürgermeiſter Nico=
lay
richtete an die Empfänger der Ehrenkreuze Worte der Aner=
kennung
. Jetzt ſtehen noch 30 Ehrenkreuze aus, deren Ausgabe
ebenfalls in Kürze erfolgen wird.
Eb. Gundernhauſen, 3. April. Kameradſchaftsabend
In der Gaſtwirtſchaft Dreieicher veranſtaltete der R.=Sturm 22/115
einen Kameradſchaftsabend, der einen guten Beſuch aufzuweiſen
hatte. Sturmführer Becker hielt eine kurze Begrüßungsanſprache
und gedachte dabei des verſtorbenen Kameraden Kaiſer= Spach=
brücken
. Die Hauskapelle ſpielte das Lied vom guten Kameraden.
Anſchließend hielt Kamerad Daub=Groß=Zimmern, einen Vortrag
Deutſches Volk. treib deutſche Geſchichte‟.
Cp Ober=Roden, 3. April. Hohes Alter. Polizeidiener
i. R. Michael Köhl 4. begeht morgen Donnerstag ſeinen 75. Ge=
burtstag
.

Die Beiſehung des Biſchofs Dr. Hugo von Mainz.
Mainz. 3. April. Schon in den frühen Morgenſtunden hatte ſich
eine große Menſchenmenge vor dem Biſchöflichen Palais verſam=
melt
, die Zeuge der Ueberführung und Beiſetzung des verewigten
Biſchofs Dr. Ludwig Maria Hugo ſein wollte. In dichten Reihen
umſäumte das Publikum die Straßen, durch die ſich der Trauer=
zug
bewegte. Um 9 Uhr ſetzte ſich der gewaltige Kondukt in Be=
wegung
. In langen Reihen zogen die katholiſchen Vereine, die
Schüler der Volks= und höheren Schulen, die Studentenverbindun=
gen
, der Diözeſanklerus nach dem Dom zu. Dann erſchien als erſter
Protonotar Domdekan Dr. May im vollen Ornat im Portal des
Biſchöflichen Palais. Ihm folgten die hohen kirchlichen Würden=
träger
, zuerſt die Aebte Zöleſtin von Schweiklbera und Eberhardt
von Marienſtadt, dann Biſchof Dr. Sebaſtian von Speyer. Biſchof
Dr. Hilfrich von Limburg. Biſchof Dr. Bornewaſſer von Trier,
Biſchof Dr. Ehrenfried von Würzburg, Biſchof Dr. Sproll von
Rottenburg und als letzter der Metropolitan der oberrheiniſchen
Kirchenprovinz. Erzbiſchof Dr. Gröber von Freiburg. Dann folgte
der Leichenwagen mit dem Sarg, dem ſich die männlichen Fami=
lienangehörigen
des Biſchofs und die Vertreter der Behörden an=
ſchloſſen
. Unter dieſen ſah man den Vertreter des Reichsſtatthal=
ters
in Heſſen, Provinzialdirektor Dr. Wehner, Oberbürgermeiſter
Dr. Barth und Rechtsrat Dr. Falk. In tiefem Schweigen bewegte
ſich langſam der Zug durch die Straßen, von der dichtgedrängten
Volksmenge ehrfurchtsvoll begrüßt. Im Dom angelangt wurde
der Sarg vor dem Hochaltar niedergeſetzt. Dann hielt Erzbiſchof
Dr. Gröber das feierliche Requiem, das der Domchor mit ergrei=
fenden
Geſängen begleitete. Gewaltig erklang das fünfſtimmige
Miſerere von Orlando di Laſſo. Nach dem Requiem hielt Biſchof
Dr. Sproll von Rottenburg die Trauerrede, in der er ein Lebens=
vild
des dahingeſchiedenen Oberhirten gab und ſeine Verdienſte
um Kirche und Vaterland feierte. Dann wurde der Sarg nach der
Abſolution ad tumbam wieder aufgehoben und in feierlichem Zuge
nach der Biſchofsgruft gebracht und beigeſetzt. Die öffentlichen Ge=
bäude
der Stadt hatten während der Trauerfeier die Fahnen auf
Halbmaſt geſetzt.

Cg. Reinheim. 2. April. Odenwaldklub. Der Oden=
waldklub
hatte ſeine Mitglieder nebſt Familienangehörigen ins
Klublokal gebeten, da der ſchon lange erwartete Beſuch Dr. Wer=
ners
erfolgte. Nach Begrüßung durch den Klubvorſitzenden von
Willich folgten gemeinſam geſungene Lieder, ſowie die Vor=
führung
von Lichtbildern durch Mitglied Eigelsheimer,
ſtammend aus einer Reiſe nach Dänemark und Schweden. Apo=
theker
Scriba gab dann noch eine kurze Ueberſicht über die
Entwicklung der Reinheimer Ortsgruppe von der Gründung 1899
bis zum heutigen Tage. Anſchließend überreichte man dem Gaſt
noch eine Flaſche 1934er Reinheimer Weines. geſtiftet von Georg
Michel. Gleichzeitig ſprach Dr. Werner noch von den Klub=
aufgaben
, den ſeeliſchen Eigenſchaften, die den meiſten Wanderern
eigen ſind, Liebe zu Natur, Volkstum Heimat und die ſchönſte
Eigenſchaft: Volksgemeinſchaftsgeiſt. Nachdem noch einige An=
ſprachen
abſolviert waren, blieb man beim Geſang der Klublieder
und reger Unterhaltung noch einige Zeit beiſammen.
Fe. Reichelsheim. 2. April. Feuerwehrbeſichtigun=
gen
. In unſerem Kirchſpiel wurden Feuerwehrbeſichtigungen vor=
genommen
von dem Kreis=Wehrführer Müller=Erbach. Zuerſt
wurde die Wehr in Rohrbach beſichtigt. Herr Wehrführer Mül=
ler
ſprach auch ſeine Anerkennung aus. Am Sonntag wurde
die Wehr in Reichelsheim beſichtigt. Da in Reichelsheim der Kreis=
feuerwehrtag
ſtattfindet, iſt hier die Beſichtigung ſchon etwas
ſtrammer als in kleineren Gemeinden. Der Kreiswehrführer griff
ſofort jeden Fehler, der an den einzelnen Geräten gemacht wurde,
auf und beſprach ihn aufs genaueſte. Jedenfalls liegt die Führung
der Feuerwehr in unſerem Kreis Erbach in den richtigen Händen.
Die NSG. Kraft durch Freude hatte zu einem
Heiteren Abend in den Saalbau Zur Eiſenbahn eingeladen,
deſſen Saal für theatraliſche Veranſtaltungen beſonders geeignet
iſt. Wenn dann noch ein gutes Programm geboten wird, dann
kann der Erfolg nicht ausbleiben. Der bekannte Hermann Hauth
war mit ſeinen Humoriſten erſchienen. Das Publikum kam aus
dem Lachen überhaupt nicht heraus. Beſonders Karlche, der Pro=
viſionsreiſende
und Schorſch und Settche, waren geradezu hin=
reißend
und nur zu ſchnell war es Schluß.
m. Beerfelden, 2. April. Ausſtellung. Am Sonntag nach=
mittag
bot die techniſche Lehrerin Fräulein Jaymes im Saal
der Fortbildungsſchule dem Publikum eine Ausſtellung der unter
ihrer Leitung entſtandenen Schülerinnenarbeiten. Ein ſyſtemati=
ſcher
Aufbau aller notwendigen Techniken weiblicher Handarbei=
ten
wurde durch das aus allen Schulen zuſammengetragene Mate=
rial
gezeigt. Angefangen beim Flicktuch waren da zu ſehen. ge=
ſchmackvoll
und pünktlich angefertigte Wäſche allerlei Art, Hand=
arbeiten
durch Stricken, Sticken und Häkeln. Kleidungsſtücke.
Dp. Zwingenberg, 1. April. Generalverſammlung.
In einer außerordentlichen Generalverſammlung, welche im Hotel
zum Löwen ſtattfand, wurde die von der Leitung der Deutſchen
Turnerſchaft entworfene einheitliche Satzung den Mitglie=
dern
des hieſigen Vereins zur Genehmigung vorgelegt und an=
genommen
. Die Turnbrüder Braunsdorf und Pfiſterer
wurden zu Kaſſenprüfern beſtimmt. Einige neue Mitglieder wur=
den
widerſpruchslos in den Verein aufgenommen. Ein wichtiger
Punkt war der Beſchluß, den Verein im 51. Jahre ſeines Beſtehens
in das Vereinsregiſter eintragen zu laſſen. Pg. Rektor Bauer=
Zwingenberg ſchilderte ſeine Eindrücke, die er bei dem hier abge=
haltenen
Kreisturntag gewann. Der Führer des Verkehrs= und
Verſchönerungsvereins, Herr Eichborn, welcher an dem Abend
als Neumitglied aufgenommen wurde, ſprach für die Unterſtützung.
welche der Turnverein dem Verkehrs= und Verſchönerungsverein
bei dem Werbeabend des letzteren angedeihen ließ, beſten Dank
aus. Auch die Frage der Errichtung eines Schwimmbades in der
Hemeinde wurde geſtreift. Der Turnverein trat dem Verkehrs=
und Verſchönerungsverein Zwingenberg als korporatives Mitglied
bei. Das Deutſchlandlied beendete den Abend.
Offenbach, 3. April. Mutter von ſieben Kindern
begeht Selbſtmord. Im Niddaweg beging Frau Eliſabeth
Seng. Mutter von ſieben Kindern, Selbſtmord durch Erhängen.
Die Gründe zu der Tat ſollen Familienſtreitigkeiten geweſen ſein.

F 7u4

WAR KEINE KLINGE RECHT...

Davon ließ sich Herr Müller nicht abbringen: für seinen
LBart taugte eben keine Klinge. Sehr mit Unrecht, denn
die Klingen, die Herr Müller benutzte, waren ausgezeichnet.
Aber um die Oualität seiner Rasierseife hatte er sich bisher
nie gekümmert. Gleichfalls mit Unrecht. Denn zum Rasieren
von hartem Bart und empfindlicher Haut sind eben zwei Sa-
chen
erforderlich: eine gute Klinge und eine gute Rasierseife,
Das zeigte sich, als der Zufall Herrn Müller ein Stück Kalo-
derma
-Rasierseife in die Hand spielte. Da ging ’s auf einmal
leicht und mühelos durch die härtesten Stoppeln. Und das beste
ist, daß seine ewig gereizte und empfindliche Gesichtshaut sich
schon nach wenigen Tagen beruhigte, Auch beim schärfsten
Ausrasieren bleibt sie jetzt kühl und glatt und geschmeidig.
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FWO L FF & S O H M
V

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Seite 8 Nr. 94

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 4. April 1983

General Göring übernahm den Oberbefehl über die Flak=Artillerie.

Auf dem Truppenübungsplatz in Döberitz übernahm Reichsminiſter der Luftfahrt, General der Flieger Göring, offiziell und in feierlicher Form den
Oberbefehl über die deutſche Flakartillerie. Angetreten waren die beiden Flakabteilungen Döberitz und Lankwitz. Im Anſchluß an die Uebernahme
erfolgte ein Vorbeimarſch der Abteilungen an ihrem neuen Oberbefehlshaber.

walk übernommen
jie R
Hamburgs Truppen=Polizei in

Mit einer beſonderen Feierlichkeit wurden die Truppen der Landespolizei=Inſpektion Hamburg in
die Reichsgewalt übernommen. Reichsſtatthalter Kauffmann (ganz rechts) beim Abſchreiten der
Fronten. Links von ihm regierender Bürgermeiſter Krogmann und General der Landespolizei
Dr. Münchau.

Reich und Ausland.
Der Skahltier=Sonderzug in Berlin.
* Die Deutſche Reichsbahn dreht zurzeit aus
Anlaß des 100jährigen Jubiläums der Eiſen=
bahn
einen Sonderfilm Das Stahltier Sie hat
zum Zweck der Aufnahmen, die an den verſchie=
denſten
Stellen und in den verſchiedenſten Städten
gemacht werden, einen eigenen Tonfilmſonderzug
zuſammengeſtellt, der auf ſeiner Fahrt durch
Deutſchland nun auch der Reichshauptſtadt Berlin
einen kurzen Beſuch abſtattete. Der Star die=
ſes
Jubiläumsfilms werden die hiſtoriſchen und
modernſten Lokomotiven bis hin zu der Strom=
linienlokomotive
ſein. Die Wagen dieſes Ar=
beitszuges
ſind in blitzweiſer Farbe gehalten und
beherbergen das künſtleriſche und techniſche Per=
ſonal
, die Lichtmaſchinen und die Kamera. Der
Kamerawagen, ein Tiefladewagen, erlaubt die
Aufnahmen aus faſt jeder Richtung und Einſtel=
lung
. Der Zug ſteht unter dem Kommando des
Regiſſeurs Zielke und war in den Stunden ſeines
Berliner Aufenthaltes das Ziel vieler Berliner
und Berlinerinnen. Der Zug war ſchon in einer
Reihe von großen Städten Deutſchlands und wird
nun ſeine Reiſe von Berlin nach München fort=
ſetzen
.

Graf Zeppelin
in Friedrichshafen glatt gelandet.
Friedrichshafen. Das Luftſchiff Graf
Zeppelin iſt am Dienstag, um 22.35 Uhr, von
ſeiner Berliner Fahrt zurückgekehrt und trotz des
ſtark böigen Windes im Lichte der Scheinwerfer
auf dem Werftgelände glatt gelandet. An der
Rückfahrt nahmen zwölf Fahrgäſte teil.
Raubmord in Garmiſch.
München. Am 1. April, abends, wurde in
einer Garmiſcher Penſion eine Frau tot aufge=
funden
. Wie die Polizeidirektion München jetzt
mitteilt, liegt Raubmord vor. Bei der Toten han=
delt
es ſich um die 52 Jahre alte Oberſchweſter
Katharina Peters aus Berlin, der eine Reihe
von Schmuckſachen geraubt wurde. Als Mörder
wird ein angeblicher Jesko von Szpingier, ein
18jähriger Burſche polniſcher Staatsangehörig=
keit
, geſucht. Es beſteht die Möglichkeit, daß der
Mörder falſche Perſonalien führt. Einen der ge=
raubten
Ringe hat er am Tage des Mordes in
München verkauft. An dieſem Tage hatte er ſich
in einer Kraftdroſchke von Garmiſch nach
München fahren laſſen und dabei den Fahrer um
den Lohn geprellt. Die Regierung von Ober=
bayern
und die Gemeinde Garmiſch=Partenkirchen
haben für Mitteilungen, die zur Feſtnahme des
Täters führen, eine Belohnung von insgeſamt
300 RM. feſtgeſetzt.
Drei Schwerverletzte bei einem Autounfall.
Limburg. Auf der Straße zwiſchen Ober=
zeugheim
und Dorchheim kam infolge der Glätte
der Landſtraße ein mit fünf Perſonen beſetzter
Perſonenkraftwagen ins Schleudern. Der Wagen
ſtieß gegen einen Chauſſeeſtein und zwei Straßen=
bäume
, drehte ſich zweimal um ſeine eigene Achſe
und blieb über dem Rand einer zwei Meter
hohen Böſchung an einem Baume hängen. Bei
dem Anprall wurden der Autobeſitzer, deſſen Frau
und ein Kind ſo ſchwer, verletzt, daß ſie in ein
Krankenhaus gebracht werden mußten. Die bei=
den
übrigen Inſaſſen des Wagens kamen mit
dem Schrecken davon.

Die Gelder ihrer Freunde verſpekuliert.
Stockholm. Der Kriminalpolizei gelang
es, große Betrügereien und Unterſchlagungen
einer 53jährigen Frau aufzudecken. Bei der Kri=
minalpolizei
lagen ſeit Wochen verſchiedene An=
zeigen
von Perſonen vor, die angaben, von dieſer
Frau um insgeſamt 740 000 Kronen geſchädigt
worden zu ſein. Die Ermittlungen ergaben nun=
mehr
, daß die Beſchuldigte Freunden gegenüber
beſondere Bankkenntniſſe vorſpiegelte und ſie zur
Hergabe von Bargeld und Aktien zur Verwah=
rung
veranlaßte. Mit dieſen Beträgen hat die
Frau dann ſpekuliert. So hatte einer der Geſchä=
digten
ein in Italien lebender Künſtler, ihr ſein
Vermögen von mehr als einer halben Million
Kronen übergeben. Trotz der ſeit längerer Zeit
eingeleiteten Unterſuchung hat ſich noch keine
Klärung ergeben, zumal die Beſchuldigte noch
kein Geſtändnis abgelegt hat.

Grauenvolles Berbrechen
im Bayeriſchen Wald.
Drei Perſonen ermordet aufgefunden.
Regensburg. Am Mittwochvormittag ent=
deckte
man in Daberg, unweit von Furth, im
Wald, im Anweſen der Frau Weber, das einſam
auf Wieſen ſteht, ein gräßliches Verbrechen. Die
etwa 80jährige Frau, ihre 44jährige Tochter und
der 18jährige Sohn der Tochter wurden ermordet
aufgefunden. Das Haus ſelbſt war ausgeraubt,
und das Vieh fortgetrieben. Das Verbrechen
dürfte ſchon am Sonntag verübt worden ſein.


Wilddiebereien im Speſſark.
Eine moderne Wildererbande wird entlarvt.
Miltenberg. Vor kurzem gelang es dem
Forſtamt Altenbuch, unter Beihilfe der Gendar=
merie
Stadtprozelten, eine ganz moderne. Wil=
dererbande
zu entlarven. Es ſchien einem Forſt=
beamten
ſchon länger verdächtig, daß aus Frank=
furt
und Umgebung Jagdpächter und deren ſtille
Teilhaber, unberechtigt im Unteraltenbucher
Jagdbezirk die Jagd ausübten. Nun waren die
Wilderer mit einem Jagdpächter wieder er=
ſchienen
, um in der nahe bei Altenbuch gelegenen
Jagdhütte zu kampieren. Beabſichtigt war, die
auf 1. April gekündigte Jagd ordentlich auszu=
rauben
. Dieſes Vorhaben wurde ihnen aber
gründlich verſalzen. Die Jagdhütte wurde auf
Umwegen von den Forſt= und Polizeibeamten
abends umſtellt, und zwar zu der Zeit, wo man
die Wilderer auf dem Abendanſitz vermutete. Bei
einbrechender Nacht kam der erſte Wilderer; ein
kurzer Pfiff, und zwei andere erſchienen, um in
der Hütte zu verſchwinden. In kurzem Abſtand
folgte der vierte und letzte. Die Forſt= und Poli=
zeibeamten
drangen nun gemeinſam in die Hütte
ein, und die Wilderer wurden durchſucht. Man
zog ihnen aus den Kleidungsſtücken zuſammenleg=
bare
Kleinkalibergewehre, mit Schalldämpfern
verſehen, ſehr viel Kleinkalibermunition, Reh=
blätter
, Jagdglas und Meſſer heraus, und zuletzt
nahm man auch noch einen Ruckſack mit, der ver=
dächtige
Wildhaare barg. Die geſamten Jagd=
ausrüſtungsgegenſtände
wurden beſchlagnahmt.
Aus einem belauſchten Geſpräch war zu entneh=
men
, daß die Wilddiebe einen Rehbock geſchoſſen
hatten, den ſie im Walde verſteckt hielten. Sämt=
liche
Perſonen waren ohne Jagdkarte und ſchon
mehrfach wegen Wilderei vorbeſtraft. Sie wer=
den
erneut der verdientne Beſtrafung zugeführt,

Franzöſiſches Militärflugzeug brennend abgeſtürzt.
Paris. Am Dienstag ſtürzte ein Militär=
flugzeug
, das von Villacoublay aus zu einem
Probeflug geſtartet war, bei Saint Aubin, ſüd=
lich
von Paris aus 200 Meter Höhe brennend ab.
An Bord befanden ſich zwei Leutnants. Es
ſcheint, daß der Fluzgeugführer infolge Fehlzün=
dung
des Motors notlanden wollte, aber die Ge=
walt
über den Apparat verlor. Der Beobachter
erkannte die Gefahr und ſprang mit dem Fall=
ſchirm
ab. Der Schirm öffnete ſich jedoch nicht,
und der Leutnant erlitt beim Aufprall ſo ſchwere
Verletzungen, daß an ſeinem Aufkommen gezwei=
felt
wird. Der Flugzeugführer iſt mit dem Flug=
zeug
verbrannt.

Das Brandunglück in Uzhorod.
25 Todesopfer des Uzhoroder Brandunglücks
geborgen.
Usborod. Im Laufe des Dienstags
ſchritt die Feuerwehr an die Wegräumung der
Aſche der niedergebrannten Strohſchober, die eine
beliebte Zufluchtſtätte obdachloſer Menſchen ge=
weſen
waren. Wie zu befürchten war, iſt die
Zahl der Opfer, die in der Mittagsſtunde mit
fünf angegeben wurde, ſtark geſtiegen. In den
Nachmittagsſtunden wurden bereits 15 Todesop=
fer
dieſes ſchauerlichen Brandunglücks gezählt,
Der Brand entſtand wahrſcheinlich durch leicht=
ſinnig
weggeworfenen Zigarettenreſt. Bisher ge=
lang
es nur, ein einziges Opfer der Kataſtrophe
zu identifizieren. Der Mehrzahl nach dürfte es ſich
um landwirtſchaftliche Arbeiter handeln, die zu
den Frühjahrsarbeiten in den Weinbergen nach
Uzhorod gekommen waren.
Bei den weiteren Aufräumungsarbeiten an
der Brandſtätte in Uzhorod wurden Mittwoch=
vormittag
auf dem Grunde der niedergebrannten
Strohſchober noch mehrere Leichen gefunden, die
ſo ſtark verkohlt waren, daß ſie an der Luft in
Aſche zerfielen. Mehrere Leichenreſte wurden
dicht nebeneinander gefunden, und ihre Lage läßt
darauf ſchließen, daß die Opfer nebeneinander=
liegend
, im Schlaf, von den Flammen überraſcht
wurden. Bisher wurden 25 Leichen geborgen.
Die Bemühungen der Polizei, die Perſonalien
der Opfer feſtzuſtellen, ſind außerordentlich
ſchwierig.

Rieſenbrand in Gökeborg.
Stockholm. Ein Rieſenbrand hat die
großen Lagerhäuſer der Drogenfirma Malmſen u.
Bergvall in Göteborg vollſtändig in Aſche ge=
legt
. Trotz größter Anſtrengung der Feuerwehr
konnte der Brand nicht mehr gelöſcht werden,
was vor allen Dingen darauf zurückzuführen
war, daß in den Magazinen große Mengen von
Chemikalien und leicht entzündbarem Material
untergebracht waren. Allerdings gelang es der
Feuerwehr, den Brand auf die Lagerhäuſer zu
beſchränken und die ſtark bedrohten Nachbarhäuſer
vor dem Feuer zu bewahren. Da es ſich um die
größten Läger dieſer Art in Schweden handelt, iſt
auch der Verluſt entſprechend hoch. Man berech=
net
den Schaden auf mindeſtens eine Million
Kronen. Die Feuerwehrleute mußten während
der Löſcharbeiten Gasmasken anlegen, wodurch
ſie in ihrer Tätigkeit ſtark behindert wurden.

Die Mauretania wird abgewrackt.
London. Die Mauretania der 30000=
Tonnen=Dampfer der Cunard=Linie, iſt am
Dienstag an eine Altmetallgeſellſchaft in Glas=
gow
zum Abbruch verkauft worden. Die Geſelle=
ſchaft
zahlte für den Dampfer, deſſen Bau ſeiner=
zeit
drei Millionen Pfund gekoſtet hatte, 80000
Pfund. Die Mauretania, die 20 Jahre lang
als die Königin des Atlantiſchen Ozeans galt,
iſt ein Schweſterſchiff der während des Krieges
verſenkten Luſitania. In den nächſten Tagen
wird die Mauretania ihre letzte Reiſe nach
Roſyth Harbour antreten, wo ſie abgewrackt wer=
den
wird.
Amerikaniſcher 10 000=Tonnen=Kreuzer
bei Manövern torpediert.
New York. Der moderne 10 000=Tonnen=
Kreuzer Northampton, der, wie aus San Pedro
(Kalifornien) gemeldet wird, eine Schießſcheibe
der ſechs Unterſeeboote ſchleppte, wurde bei Flot=
tenſchießübungen
in der Nähe der Inſel Sancle=
mente
von einem ungeladenen Torpedo getrof=
fen
, das die Unterwaſſerplatten beſchädigte und
ein Loch in einen Brennſtofftank des Schiffes riß.
Die Northampton muß zur Ausbeſſerung des
Schadens ein Trockendock aufſuchen. Der ameri=
kaniſche
U=Boot=Tender Cormoran lief in der
Nähe von Newport auf. Ein Küſtenwachſchiff iſt
zur Hilfeleiſtung ausgefahren.
64 Tote bei der Mukdener Exploſion:
Mukden. Nach einer weiteren Mitteilung
über die Exploſion im Arſenal von Mukden ſind
bis jetzt 64 Tote geborgen worden. Die Explo=
ſion
war ſo ſtark, daß mehrere Tote zwei Meilen
vom Arſenal entfernt gefunden wurden. Die ja=
paniſche
Polizei hat 13 Verhaftungen vorge=
nommen
.

ſieder Berlin.
A.

Vor ſeiner erſten diesjährigen Südamerikafahrt, ſeiner 91. Ozeanüberquerung, unternahm das Luft=
ſchiff
Graf Zeppelin unter Führung des Kapitäns Lehmann eine Fahrt von Friedrichshafen nach
Berlin. Unſer Bild zeigt das Luftſchiff über dem Brandenburger Tor.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstags
nung der
ober, die eine
ge=
die

den
Todesop=
At.
ch leicht=
Bisher ge=
Kataſtrophe
ſite es ſich
die zu
en nach
ſt in
lien

Donnerstag, 4. April 1935

* Pon Scharnhorſt bis Schlieffen.

Wie die Wehrpflichk enkſtand. Die großen Lehrmeiſter der ſoldaliſchen Tugend.
Boyen waren mehr die überzeugten treuen Jünger, die fleißigen
Gehilfen.
Dokumenke erzählen ..."

Berichtet von Peter Engelmann.
Copyright by Verlag Preſſe=Tagesdienſt, Berlin W 35.
II.
Als alles zerbrach .. ."
Furchtbar erlebt er ſelbſt dieſen Untergang einer einſt
ſtolzen Armee. Als Generalſtabschef des Herzogs von Braun=
ſchweig
hält er bei Auerſtädt den linken Flügel gegen die
napoleoniſchen Haufen aber die Front zerbricht. Gemeinſam
mit Blücher flieht Scharnhorſt nach Lübeck, dort gerät er in die
Gefangenſchaft des franzöſiſchen Eroberers
Blutend das Land, die Armee zerbrochen Herr iſt
Napoleon. Keiner wagt, ſich zu widerſetzen. Keiner darf hoffen,
den Zuſammenbruch des Eroberers zu erleben. Denn was ſollte
man ihm entgegenſetzen, da ſeine Heere in ganz Europa regieren
und die Fürſten vor ihm gewichen ſind?
In jenen Tagen, da Scharnhorſt in deutſchen Landen von
Frankreichs Soldaten gefangen gehalten ward, taucht Schloß
Wilhelmſtein vor ihm auf. Er ſieht ſich wieder als Knaben,
hört ſeine eigene Frage: Wann werden wir ſo weit ſein?!
Und die Antwort kommt: Wenn das Volk erkannt hat, daß es
ſein Land und ſein Staat ſind. Wenn der Mann da
iſt, der die Allgemeine Wehrpflicht zu ſchaffen vermag!
Die ganze Nation im Kampf gegen Napoleon nur das
kann Rettung bringen! Scharnhorſts Plan ſteht feſt.
Vier Männer ſind es geweſen.
Bald fand er Geſinnungsgenoſſen. Im Bericht, den der
Große Generalſtab über die Reorganiſation der preußiſchen
Armee herausgab, heißt es:
Vier Männer ſind es geweſen, die ganz beſonders hervor=
leuchten
: Scharnhorſt, Gneiſenau Grolman und
Boyen, die als Geſinnungsgenoſſen bald nahe zueinander
ſtanden und das Werk, zu welchem ſie berufen waren, unermüd=
lich
förderten. Das Unglück, welches das Jahr 1806 über Preußen
gebracht, erfüllte ihre Seele, und all ihr Streben war dahin
gerichtet, das Vaterland, deſſen Untergang bei dem unverſöhn=
lichen
Feinde beſchloſſen ſchien, wenigſtens mit Ehren untergehen
zu ſehen, wenn es nicht gelingen ſollte, die vorzubereitenden
Kriegsmittel in allgemeiner Erhebung zur Wiedererlangung der
Selbſtändigkeit in Tätigkeit zu ſetzen.
So verſchieden der Charakter dieſer Männer auch war, in
dieſem Ziel waren ſie vollkommen einig. Aber nicht bloß in
dem Ziele, nein, was noch wichtiger iſt, in der Wahl der zu
dieſem Ziel führenden Mittel und Wege herrſchte unter ihnen
größte Harmonie.
Es ſteht dieſer Bund der Vier in der Tat ſo erhaben da,
daß die Geſchichte ſeit den Reformatoren des 16. Jahrhunderts
nichts dem Aehnliches aufzuweiſen hat. Es ward für jene
Edlen ein Band, was ſie in gegenſeitiger, ſich ſtets gleich=
bleibender
Achtung und innerer Verehrung bis zum Grabe
umſchlang. Die gänzliche Verleugnung ihres Ichs gegenüber
großen Intereſſen des Vaterlandes hat ſich in dem Leben dieſer
Männer noch öfter dokumentiert und verdient um ſo mehr An=
erkennung
, als ſich keiner derſelben in glänzenden Vermögens=
verhältniſſen
befand; ja, von Boyen und Grolman wiſſen wir,
daß ſie zur Zeit, als ſie nach den Befreiungskriegen den Staats=
dienſt
verlaſſen hatten, in ſehr beſcheidenen Grolman ſogar
in drückenden Verhältniſſen lebten und Boyen bei ſeinem
Tod den Seinigen nicht viel mehr hinterließ als die Brillanten
ſeines Schwarzen Adlerordens.
Bildete Scharnhorſt den Mittelpunkt des Bundes, ſo ſtand
Gneiſenau, jenen durch die Eigentümlichkeiten ſeines ritterlichen
Charakters und den Feuereifer ſeines genialen Geiſtes ergänzend,
ihm als kräftige Stütze unmittelbar zur Seite; Grolman und

Man muß der Nation das Gefühl der Selbſtändigkeit
einflößen . . ."
Während die ganze Welt unter das Joch des Eroberers ge=
beugt
ſcheint, arbeiten dieſe Vier in aller Stille, doch unermüd=
lich
und fieberhaft. Auch ſeinen fähigſten Schüler, Clauſewitz,
zieht Scharnhorſt zu geheimer und verantwortungsvoller Arbeit
heran; im November 1807 ſchickt er ihm durch einen zuverläſ=
ſigen
Kurier ein Schreiben:
Wäre es möglich, nach Leiden ohne Grenzen ſich wieder
zu erheben wer würde nicht alles daran ſetzen. Aber nur
auf einem Wege, mein lieber Clauſewitz, iſt das möglich!
Man muß der Nation das Gefühl der Selbſtändigkeit ein=
flößen
, man muß ihr Gelegenheit geben, daß ſie mit ſich ſelbſt
bekannt wird, daß ſie ſich ihrer ſelbſt annimmt. Nur erſt dann
wird ſie ſich ſelbſt achten und von anderen Achtung zu er=
zwingen
wiſſen. Darauf hinzuarbeiten, das iſt alles, was wir
können. So ſehe ich die Sache, ſo ſehe ich die Lage an.
Ich ziehe mich ſehr wenig bei dieſer Lage des Ganzen in
Betracht. Ohne daß ich es vorher wußte, avancierte mich der
König und übertrug mir die Reorganiſation mit einer ſehr
heterogen zuſammengeſetzten Kommiſſion, bei der nur Gneiſenau
und Grolman höherer Anſichten fähig ſind. Der v. K. war halb
raſend, viele andere waren untröſtbar, daß ein ſo vom Inneren
der Armee Unkundiger da gebraucht werden ſollte. Freunde
habe ich mir nicht gemacht und wenn es möglich iſt, wird man
mich vom Könige zu entfernen ſuchen, obgleich mir dieſer ſehr
gnädig iſt.
Eine ruhige ehrenvolle Exiſtenz ſteht noch dieſen Augenblick
mir anderwärts (in England) offen. Aber Gefühle der Liebe
und Dankbarkeit gegen den König, eine unbeſchreibliche An=
hängigkeit
an das Schickſal des Staates und der Nation hält
mich bis jetzt davon ab und wird es tun, ſolange ich glaube,
hier nur entfernt nützlich ſein zu können.
Obgleich es mit unſerer Zukunft mißlich ſteht, ſo haben
wir doch auf eine innere Reorganiſation des Militärs hin=
gearbeitet
. Folgt der König dem neuen Entwurf, ſo wird das
neue Militär, ſo klein und unbedeutend es auch ſein mag, in
einem andern Geiſt ſich ſeiner Beſtimmung nähern und mit den
Bürgern des Staates in ein näheres und innigeres Bündnis
treten."
Das erſte Geſetz der Allgemeinen Wehrpflicht.
Der neue Entwurf das war der erſte Geſetzentwurf,
der in ſich die Allgemeine Wehrpflicht barg! Scharnhorſt hat
ihn verfaßt. Und er ſchuf auch das erſte Geſetz der Allgemeinen
Wehrpflicht, die Kriegsartikel vom 3. Auguſt 1808, die an=
ordnen
:
Da künftig jeder Untertan des Staates ohne Unterſchied
der Geburt, unter den noch näher zu beſtimmenden Zeit= und
ſonſtigen Verhältniſſen, zum Kriegsdienſt verpflichtet werden
ſoll, und hiernach die Armee faſt gänzlich aus Inländern be=
ſtehen
wird, ſo erwarten Seine Königliche Majeſtät, überzeugt
von dem Pflichtgefühl und der treuen Anhänglichkeit Höchſtdero
Untertanen, daß ſie als Söhne des Vaterlandes ihren hohen
Beruf und ihre Pflicht, dasſelbe zu beſchützen und zu ver=
teidigen
, ſowohl bei ihrem Eintritt in den Soldatenſtand, als
dei Leiſtung der ihnen in demſelben obliegenden Dienſte, zum
ſteten Augenmerk haben und ſich zugleich beeifern werden,
ihren Mitbürgern überall ein Muſter rechtſchaffenen und
tugendhaften Lebenswandels zu geben.
Im Artikel zwei heißt es: Seine Königliche Majeſtät ver=
ſprechen
dahingegen den Unteroffizieren und Soldaten . . .
ſelbige nach Maßgabe ihrer Fähigkeiten und Kenntniſſe ohne
Rückſicht auf ihre Geburt zu Offizieren bis zum höchſten
Grade zu befördern. Der dritte Artikel hebt die entehrende
Prügelſtrafe und die Strafe des Gaſſenlaufes auf.

Nr. 94 Seite 9
Zum erſten Mal hatte der Begriff der Allgemeinen Vehr=
pflicht
auf einem ſtaatlichen Erlaß Einzug gehalten!
Der Feind im Land.
Noch aber war die Idee nicht verwirklicht noch war
Napoleon im Land. Das Volk ſchien führerlos. Immer wieder
ſpornt Scharnhorſt ſeineu oft entmutigten König an. Im
Juli 1809 ſchreibt er einen Immediatsbericht:
Im allgemeinen ſcheinen mir E. K. M. Untertanen zur
Einführung eines allgemeinen Heerbannes jetzt vollkommen vor=
bereitet
zu ſein. Die Nation muß den Monarchen ſegnen, der ihr
mehr Gleichmäßigkeit in den erſten, heiligſten Pflichten gegen
die höchſte Gewalt gibt."
Inzwiſchen hat er durch ſein Krümperſyſtem, das in den
erwähnten Artikeln ſeine Grundlage fand, die Nation mehr
und mehr ſoldatiſch geſchult. Die alten Vorrechte waren durch=
brochen
, es gab keine Möglichkeit mehr, ſich vom Heeresdienſt
zu befreien näher und näher rückte die Stunde, da man die
Nation zum Abwehrkampf rufen konnte, weil ſie wieder auf
ſich ſelbſt vertraute.
Da griff Napoleon zu!
In den erſten Märztagen 1810 eröffnet der franzöſiſche
Geſandte Marſan dem preußiſchen Miniſter Graf v. Goltz, daß
Scharnhorſt zu den Perſonen gehöre, welche dem Kaiſer
Napoleon mißfällig auf ihrem gegenwärtigen Poſten ſind‟.
Scharnhorſt muß gehen".
Doch als er ſeinen Poſten verläßt, kann er einem Freund
ſchreiben: Die Reorganiſationskommiſſion unſerer Armee iſt
aufgehoben, weil unſere Reorganiſation vollendet iſt. Sein
Werk lebt!
Und unermüdlich arbeiten ſeine Freunde in ſeinem Geiſt
weiter.
Es ſind nicht immer die ſtehenden Heere geweſen, die
Throne und Staaten gerettet haben!, ſo ruft Gneiſenau ſeinem
König zu. Häufig war es die Liebe eines für ſeinen Herrſcher
begeiſterten Volkes. Viel ſind der Männer, die ſo denken, und
weit ſtehe ich ihnen an Adel der Geſinnung nach; aber ich will
mich beſtreben, ihnen ähnlich zu werden!
Ein Raunen geht durch das Volk. Aus Süd und Weſt von
der Donau und vom Rhein dringen die Srimmen. Vier Männer
waren es, die fünf Jahre zurück den Plan gefaßt, das ganze
Volk aufzurufen zum Kampf wider den Unterdrücker verfemt
und verfolgt haben ſie gewirkt, nun ſchlägt die Stunde, da das
Volk ſich zu ihnen bekennt.
Das Volk ſteht auf wider den Unterdrücker.
Die Wehr des Vaterlandes.
Was die vier großen Schöpfer der deutſchen Wehrpflicht
vorbereitet, das wurde nun Tat: Landſturm, Landwehr
neue Begriffe ſind geſchaffen, man kennt ſie noch kaum im Volk.
Und ſo wirft Ernſt Moritz Arndt eine ſeiner zündenden
Schriften ins Volk. Er nennt ſie: Was bedeutet Landſturm
und Landwehr? Die Landwehr, ſo ſagt er, iſt beſtimmt,
nicht allein die Landſchaft, wo ſie errichtet wird, zu verteidigen,
ſondern auch weiter auszüziehen und das wirkliche Kriegsheer
zu verſtärken. Sie iſt die Wehr des Vaterlandes in Zeit des
Krieges, beſonders wann ein feindliches Volk mit zahlreichen
Haufen ſich heranwälzt und das Vaterland zu unterdrücken droht.
Der Landſturm beſteht neben und außer der Landwehr aus
allen waffenfähigen Männern ohne Unterſchied des Alters und
des Standes. Er iſt bloß beſtimmt, die Landſchaft und den
nächſten eigenen Herd zu beſchützen und wird nicht aus der
Landſchaft in entfernte Grenzen geführt. Die Allgemeine
Wehrpflicht iſt da! Und das iſt vielleicht ihr Größtes, daß in
Wahrheit kein Geſetz ſie ſchuf und kein Zwang ſie ſtieg empor
aus der Sehnſucht des deutſchen Volkes nach Befreiung vom
Sklavenjoch.
Die Idee des alten Grafen Wilhelm Schaumburg bewies
nun zum erſten Mal vor der ganzen Welt ihre Richtigkeit: das
Volk aufgerufen zum Verteidigungskampf fürs Vaterland
ſtürmte unbeſiegbar voran. Den Geiſt, der die Landwehr be=
ſeelte
, kennzeichnet nichts beſſer, als die Tapferkeit und Zähig=
keit
, mit der ſie ſich ſchlug.
(Fortſetzung folgt.)

rend

Sie ſind Engländer? fragte der junge Führer neben ihm,
ehe ſie weiterfuhren.
Nein, ich bin Deutſcher, antwortete Rudolf.
Der Kleine lächelte.
Ich bin aus Steinburg im Elſaß, ſagte er auf deutſch,
um dann gleich wieder oſtentativ ſeine weiteren Erklärungen in
franzöſiſcher Sprache abzugeben.
Dann hielt Rudolfs Wagen vor den zerſchoſſenen Beton=
mauern
des Forts Douaumont. Das grauſigſte Stück Erde des
Weltkriegs. Der Schauplatz eines wahrhaften Heldenkampfes
zweier Völker. Wieviel Tauſende junger Menſchen Deutſche
und Franzoſen haben dieſe graugelbe, durchwühlte Erde mit
ihrem Blut gedüngt? Jetzt wuchert junges Grün und Geſtrüpp
zwiſchen Stacheldrahtverhauen und zerſchmetterten Unterſtänden,
auf, denen noch die Reſte des Wellblechs und der Telephon=
drähte
hängen.
Das franzöſiſche Ehepaar hatte wenige Augenblicke hinter
Rudolf das Fort erreicht. Wie in Vaux, ſo ſchloß es ſich auch
jetzt der Führung an.
Sie ſtanden vor einem mächtigen Einſchuß in die Beton=
wälle
.
Unter dieſen Trümmern liegen auch heute noch die Leichen
der franzöſiſchen Kanoniere erklärte der führende Soldat.
Schweigend ſtiegen ſie in die dumpfen Kellergewölbe der Kaſe=
matten
hinab, die großen Waſſerlachen in den Gängen waren
mit ſchwankenden Brettern überbrückt.
Wie oft war Douaumont von den Deutſchen erobert? Wie
oft hatten ſie es wieder verloren?
Hier haben die Deutſchen ein Lazarett eingerichtet . .. hier
haben die Deutſchen elektriſches Licht angelegt . . . mit dieſem
Boot fuhren die Deutſchen in den überfluteten unteren Gängen
des Forts
Der Soldat ein junger Rekrut erklärte es ruhig und
ſachlich. Es liegt keine Betonung darin, wenn er ſagte: ci,
les allemands ont .
Die primitive Azethlenlampe des Soldaten leuchtete über
ein zertrümmertes Geſchütz, über einen verroſteten Stahlhelm,
ein deutſches Maſchinengewehr musce de guerre nennt er
die Sammlung. Rudolf atmete auf, als er das Tageslicht
wiederſah.
Ah . . . les boches . . ſagte der Franzoſe neben ihm.
Er ſah ihn an. Ich bin Deutſcher, mein Herr.
Impulſiv ſtreckte ihm der Franzoſe die Hand hin. Ver=
zeihen
Sie, ich wollte Ihre Soldaten nicht beleidigen. Er
deutete auf die zerſchoſſenen Schützengräben, auf den verbeulten
ſchiefen Panzerturm des Forts. Sie haben ſoviel gelitten wie
wir. Er war erregt. Seine Augen ſchimmerten feucht. Wie
grauſam war der Krieg!

Schweigend ſchritten ſie zu den wartenden Autos zurück.
Rudolf ſpürte den Blick des Ehepaares auf ſich.
Ehe er in ſeinen Wagen einſtieg, kam der Franzoſe noch=
mals
mit eiligen Schritten auf ihn zu und reichte ihm ſchweigend
die Hand.
Am Tranchée des bavonettes vorbei fuhr Rudolf über
den Ravin de la mort nach Verdun zurück. Am Haus der
Agentur entlohnte er ſeinen jungen Führer und fuhr nachdenk=
lich
weiter. Suchte die Landſtraße, für die Weiterfahrt. Er
hatte vergeſſen, nach dem Weg zu fragen. An der Zitadelle hielt
er an und winkte einen Vorübergehenden näher, um ihn zu
fragen.
Der Mann ſchüttelte ohne Verſtehen den Kopf.
Polaki, murmelte er entſchuldigend.
Aber deutſch verſtehen Sie doch? fragte Rudolf.
O . .. deitſch . . . ja . . . verſtehen ich . . . . Der Arbeiter
ſtrahlte.
Und begann mit nicht wiederzugebendem Wortſchwall den Weg
zu erklären. .
Lächelnd fuhr Rudolf weiter.
Strahlend lag die Sonne auf den Feldern des Todes hinter
ihm. Für ein paar Stunden hatte Rudolf ſein eigenes Schickſal
vergeſſen. Für ein paar Stunden hatte Rudolf nur an die Toten
gedacht, die vor Jahren ſein Vaterland verteidigten. . . . Jetzt
tanzte ſein eigenes Ende wieder vor ihm . . . auf der Landſtraße
im tiefen Blau des Himmels . . . in den Reflexen der
Windſchutzſcheibe ſeines Wagens.
Ueberall.
Faſt vier Wochen blieb Rudolf in Paris. In der Stadt der
Superlative, wie er ſich immer wieder eingeſtehen mußte. Er hatte
Paris noch nicht gekannt und war mit Vorurteilen gekommen, die
die begeiſterten Schilderungen ſeiner Freunde und Bekannten ge=
ſchaffen
hatten. Nun erkannte er ſelbſt die Herrlichkeiten der
Stadt, fühlte ſelbſt die beſchwingende und befreiende Atmoſphäre
Paris.
Eine Stadt, die berauſchte und vergeſſen machte, daß von dem
einen Jahr, das blieb, ſchon über ein Monat vergangen war. . . .
Eine Stadt, die das Leben lebenswert erſcheinen ließ. Eine
Stadt, die man anfing zu lieben.
Faſt vier Wochen blieb Rudolf in Paris. Vielleicht wäre er
länger geblieben, vielleicht hätte er dies letzte Jahr ſeines jungen
Lebens in Paris verbracht.
Er wohnte in einem modernen, großen Hotel am Place Ze la
Republique. Von hier aus unternahm er ſeine Streifzüge in die

ewig neue Stadt. Verbrachte Tage im Louvre. Konnte ſich nicht
ſattſehen an dem Leben und Treiben im Jardin des Tuileries
ließ ſeinen Wagen in der Garage, um immer wieder zu Fuß die
Avenue des Champs Elyſées hinabzugehen, bis zum Place de
IStoile. Oder er fuhr im unbeſchreiblichen Trubel des Autover=
kehrs
auf den Boulevard Hausmann, ſtellte ſeinen Wagen in eine
Seitenſtraße und nahm ſeinen Kaffee auf dem weißen Stuhl eines
kleinen Cafés auf dem Boulevard Montmartre.
Manchmal traf er Bekannte. Es liegt eine Geſetzmäßigkeit
darin, daß man gute Bekannte, die man zu Hauſe ein ganzes Jahr
lang nicht ſieht, beſtimmt in London, Paris oder Berlin wieder=
trifft
. Rudolf machte die gleiche Erfahrung. Und ſchlug einen
Bogen.
So ſaß er eines Spätnachmittags unter der rot=weißen Mar=
kiſe
des berühmten Café de la paix, verſonnen und nachdenklich
den ungeheuren Verkehr betrachtend, der an ihm vorüberrollte.
Rechts von ihm ſaß ein Türke neben ſeiner europäiſch gekleideten
Frau und ſchwieg ſich aus. Links von ihm unterhielten ſich zwei
Japaner in ihren hellen Kehllauten. Die Benzindünſte der vor=
überraſenden
Autos miſchten ſich mit den Hunderten von billigen
Parfüms, teuren Parfüms, in kurzen Intervallen gellte die
Trillerpfeife des Verkehrspoliziſten, aufheulend ſtürzte ſich die
Meute der Autos in die freigegebene Fahrbahn . . . plötzlich hatte
Rudolf unter einem unbeſtimmten Zwang aufſehen müſſen: gerade
vor ihm hielt in dieſem Augenblick ein deutſches Automobil am
Trottoirrand Rudolf ſah näher hin: es hatte eine Frankfurter
Polizeinummer und jetzt erkannte er auch den Fahrer: es war
der junge, unangenehme Bankiersſohn, der damals mit dem Ber=
liner
Rechtsanwalt bei Danielewſki zur Abendgeſellſchaft war.
Haſtig rief Rudolf den Gargon, zahlte, nahm ſeinen Hut und
ging.
Aehnlich war es in der Grand Opera. Bewegt und erlöſt hatte
Rudolf den erſten Akt einer Oper Saint=Saens gehört und ſchritt
nun im Frack, wie die meiſten Beſucher des Theaters durch
das prunkvolle, ungeheuer vornehme Foyer, durch das Bild vollen=
deter
Eleganz, das ſich ihm bot, angeregt im Stillen die eben ge=
hörte
Muſik noch einmal durchlebend , als ein Herr ſchon in
großer Entfernung ſeine Aufmerkſamkeit auf ſich zog; nicht zuletzt
durch den Umſtand, daß er zwiſchen Fracks und Claques in
Knickerbockers ſpäzieren ging. Als Rudolf näher kam, machte er
eine raſche Kehrtwendung. Es war Prokuriſt Neumann, der im
Verwaltungsgebäude des väterlichen Konzerns ſein Büro zwei
Zimmer weiter wie Rudolf hatte.
Die Freude am Abend war verloren. Rudolf wartete den
zweiten Akt der Oper nicht ab. Er fuhr ins Hotel. Und ſetzte da=
mit
den kleinen, höflichen Hotelportier in Verwunderung, der
gewöhnt war, daß ſeine Gäſte nicht vor den frühen Morgenſtun=
den
zurückkamen.

Aber das war es nicht, was Rudolfs frühe Abreiſe von Paris
veranlaßte.
Es war am 31. Juli.
Der Tag war heiß. Schon in den frühen Morgenſtunden glühte
die Sonne auf den aufgeweichten Aſphalt der Straßen.
Rudolf ſaß im Lido ein Vergnügungsetabliſſement fran=
zöſiſchen
Geſchmacks auf der Avenue des Champs Elyſées. In den
unteren Räumen des Cafés bildete ein großes Schwimmbaſſin die
Mitte. Junge Leute mit Geld hielten die Tiſche um das Baſſin
herum beſetzt und betrachteten amüſiert die jungen Damen im
Trikot, die zur Beluſtigung der Kaffeehausgäſte im Waſſer
plantſchten.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 94

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 4. April 1935

Sttos Sablo lattatt

Die Aufſtiegsſpiele zur Gauliga.

Beſtleiſtungskurnen im 18. Kreis 92.

Schwimmabend zugunſten des WHW.

Nachdem der letzte Sonntag überraſchenderweiſe zwei Nieder=
lagen
guter Heimmannſchaften brachte, hat ſich das Geſamtbild
ſtark verſchoben. Dabei ſpielen die bis jetzt punktlos gebliebenen
Darmſtädter Poliziſten plötzlich, die ſchlechteſte Rolle,
während Opel Rüſſelsheim ſich mächtig herausgemacht hat.
Ohne Zweifel ſind aber zwei Vereine nach ihrer gezeigten Spiel=
weiſe
wohl am meiſten Favorit für die wichtigen beiden erſten
Plätze. Dies ſind FV. Saarbrücken und Reichsbahn=
Rotweiß Frankfurt.
Der dritte Spielſonntag bringt folgende Begegnungen:
FV. Saarbrücken Polizei Darmſtadt,
Opel Rüſſelsheim Reichsbahn=Rotweiß Frankfurt,
Germania Bieber 04 Ludwigshafen.
Die Darmſtädter müſſen alſo den ſchweren Gang zum Erſten der
Aufſtiegsgruppe antreten. Conen und ſeine guten Nebenſpieler
treten zum erſten Male in dieſer Runde vor einheimiſchem Publi=
kum
an. Das wird natürlich die Aufgabe der Heſſen, ein mög=
lichſt
erträgliches Reſultat herauszuholen, eminent erſchweren.
Trotzdem iſt bekannt, daß die Darmſtädter ſchon manche Ueber=
raſchung
fertig brachten, und da die Mannſchaft eigentlich voll=
kommen
unbeſchwert nach Saarbrücken, fährt, könnte vielleicht
ein weit beſſeres Reſultat zuſtande kommen, als man dies jetzt er=
warten
kann.
In Rüſſelsheim geht es um den zweiten Tabellenplatz. Die
Opel=Leute ſind überraſchend ſtark vorgeſtoßen, und die benach=
barten
Frankfurter werden ſchon alle Regiſter ihres Könnens
ziehen müſſen, um erfolgreich abzuſchneiden. Ein Sieg würde
den Frankfurter mächtig auf die Beine helfen.
Etwas in den Hintergrund gerutſcht iſt die dritte Begegnung,
obwohl Bieber ohne Zweifel ſehr zu beachten iſt, denn nach die=
ſem
dritten Spkel werden ſie wohl auf ein Pluskonto von 4 Punk=
ten
ſtolz ſein können.
Fahrk zur Conen=Mannſchaft.
Saarbrücken Polizei Darmſtadt.
Kommenden Sonntag ſpielt der Meiſter der Bezirksklaſſe
Südheſſen Polizei Darmſtadt, gegen, den FC. Saarbrücken in
Saarbrücken um den Aufſtieg zur Gauklaſſe.
Intereſſenten iſt Gelegenheit geboten, an der Fahrt nach
Saarbrücken teilzunehmen. Meldung bis heute abend
18 Uhr an Sekretär Kindinger, Holzhofallee 25. Meldungen
ſind perſönlich abzugeben.
2. Pokalrunde im Bezirk Main=Heſſen.

Gruppe Starkenburg.
Nachdem ſeither die Begegnungen der Kreisklaſſe und auch
die erſte Runde der Bezirksklaſſen=Teilnehmer mehr einem Vor=
geplänkel
glich, ſind jetzt die Paarungen ſchon verteufelt ernſter
für die Uebriggebliebenen‟. Es treffen ſich nämlich:
Viktoria Walldorf FC. Egelsbach, Germania Rüdesheim
Olympia Lorſch, Viktoria Urberach SV. Biebesheim,
SV. Roßdorf FC. 07 Bensheim, Normannia Pfifflig=
heim
Haſſia Dieburg, Boruſſia Kaſtel VfR. Bürſtadt,
SV. Erzhauſen SV. Wiesbaden, Haſſia Bingen SV.
Mombach.
Beim erſten Spiel treffen ſich zwei Bekannte der letzten Verbands=
runde
, wobei die gewiß ſehr ſpielſtarken Egelsbacher alle
Mühe haben werden, weiter im Rennen zu bleiben.
Die Lorſcher machen eine Fahrt an den Fuß des Germania=
Denkmals aber ob ſie dort einen Sieg holen können, bleibt abzu=
warten
, obwohl die Riedleute in letzter Zeit wieder ſtark voran=
gekommen
ſind.
Der Kreisklaſſenvertreter Biebesheim hat nach ſeinem
überraſchenden Sieg in Mainz nunmehr in Urberach anzutreten.
Ob aber dort genau wie in Mainz ein Sieg möglich iſt, bleibt zu
bezweifeln, denn die Urberacher ſind naturgemäß auf der Hut.
Die Bergſträßer haben gleichfalls einen ſchweren Gang vor,
denn Roßdorf konnte ſchon beim vorigen Spiel im Ried über=
zeugen
.
Sehr intereſſant für die Gäſte dürfte wohl das Spiel in Pfiff=
ligheim
ſein. Bekanntlich erfuhren dort die Dieburger beim Auf=
takt
der Saiſon einen ſchweren Reinfall. Diesmal werden ſie nun
mit ihren beſten Kräften in dem Wormſer Vorort antreten, um
die damalige hohe Niederlage abzuſchwächen evtl. auszugleichen.
Die beiden vorletzten Spiele werden, wohl zwei Gäſteſiege
bringen; dagegen iſt die Begegnung in Bingen, wenn nicht ge=
rade
eine klare Sache für die Einheimiſchen, ſo mindeſtens jedoch
offen.
In der Kreisklaſſe 2 Gruppe 3
ſind zwei Nachtragsſpiele angeſetzt, und zwar müſſen die Beſ=
ſunger
Turner nach Hahn fahren, wo ihnen ein Sieg
glücken könnte, während die Begegnung SV. Erzhauſen Merck
Darmſtadt natürlich im Schatten des großen Erzhäuſer Pokal=
treffens
gegen den SV. Wiesbaden verſchwindet.
Viktoria Griesheim SV. Weiterſtadt 5:3 (3:1).
Das letzte Verbandsſpiel konnte Griesheim mit einem Siege,
der leicht hätte höher ausfallen können, beenden. Weiterſtadt geht
in Führung, doch nicht lange dauert die Freude und Gr. hat durch
Heiß (Foul=Elfmeter) gleichgezogen. Später iſt es Dierks, der zwei
ſchöne Schüſſe anbringen kann und mit 3:1 geht es in die Halb=
zeit
. Nach Wiederbeginn holt W. ein Tor auf, dann kommt wieder
Gr zum Wort und ſtellt das Ergebnis auf 4:2. Weiterſtadt läßt
nicht nach und erzielt Nr. 3 und mit einem fünften Tor für Gr.
iſt das Endreſultat hergeſtellt. Die Gäſte hatten einige ſehr gute
Leute in der Mannſchaft, wo vor allem der Torhüter zu nennen iſt.
Die Mannſchaft war eifrig und bis zum Schluß voll und ganz bei
der Sache. Bei Gr. vermißte man den letzten Einſatz, etwas mehr
Eifer hätte nicht geſchadet. Der Torhüter zeigte ſich heute etwas
unſicher und hätte beſtimmt ein Tor verhüten müſſen. Schiedsrich=
ter
Scherer, Sprendlingen, bot eine gute Leiſtung. 2. Mann=
ſchaft
: Gäſte nicht angetreten.

Handball.
TSG. 46 Darmſtadt.
Zum Hallenturnier in Frankfurt a. M. am Freitag abend
fahren wir mit Omnibus Abfahrt am Adolf=Hitler=Platz
(Apotheke) pünktlich um 7 Uhr. Für Intereſſenten ſtehen noch
einige billige Sitzplätze zur Verfügung. Rückfahrt ab Frankfurt
um 23.30 Uhr. Die Aufſtellung der Mannſchaft iſt folgende:
Meyer, Hch. Engert, Avemarie, Witzleb Schmitt, O. Arnold,
Hufnagel, K. Engert und Roſenau. Wir wünſchen der Mann=
ſchaft
recht viel Glück und günſtiges Abſchneiden.
Drilkes Aufſtiegsſpiel in Braunshardk.
TSV. Braunshardt TSG. 46 Darmſtadt.
Zum dritten Aufſtiegsſpiel muß die TSG. 46 nach Brauns=
hardt
. Mit Rückſicht auf die Ballonmeiſterſchaften am 7. April
in Darmſtadt wurde dieſes Spiel nach Braunshardt verlegt. Die
46er, die letzten Sonntag eine ſchwache Leiſtung gegen Reinheim
zeigten, werden in Braunshardt einen anderen Gegner als Rein=
heim
vorfinden. Es wird gut ſein, wenn die Darmſtädter ſich auf
ein hartnäckiges Spiel vorbereiten, damit ſie im dritten Spiel
nicht eine Ueberraſchung erleben. Es ſteht zu erwarten, daß die
Elf von der TSG. 46 die Schwäche des Vorſonntags erkannt hat.
Vorher Reſerven beider Vereine. Die Jugendmannſchaft ſpielt
auf dem Platz der Reichsbahn um 10 Uhr.
TV. Fränkiſch=Crumbach.
Am Sonntag weilte die 1. und 2. Mannſchaft in Eberſtadt bei
den Germanen. Während die 2. Mannſchaft mit 5:3 Toren un=
terlag
, konnte die 1. Elf mit 3:2 Toren gewinnen. Ein ſchöner
Sieg, wenn man bedenkt, daß Eberſtadt doch Staffelſieger iſt.

Die hohe Kunſt des Geräkeiurnens.
Die Vorbereitungen zu dem für Sonntag, den 7. April, inner=
halb
des 18. Turnkreiſes (Darmſtadt) durchzuführenden Beſtlei=
ſtungsturnen
ſind nunmehr beendet. Ein lebhaftes Intereſſe bringt
man dieſer Leiſtungsprüfung entgegen, und man darf in den ein=
zelnen
Unterkreiſen ſchon auf ſehr gute Leiſtungen rechnen. An
Intereſſe gewinnt der Kampf ſchon dieſerhalb, da nicht nur der
beſte Einzelturner, ſondern gleichzeitig die beſte Vereinsmann=
ſchaft
, beſtehend aus drei bzw. vier Turnern, feſtgeſtellt werden
ſoll. Die hohe Kunſt des Geräteturnens wird in erſter Linie in
der Meiſterklaſſe und Oberſtufe feſtzuſtellen und in der Turnhalle
der Turngemeinde Beſſungen (Heidelberger Straße) zu ſchauen
ſein. Hier ſind es in der Meiſterklaſſe die bekannten Darmſtädter
wie: Fiedler, Blumenſchein und Schwinn, die den Hauptkonkur=
renten
aus Birkenau wie: Stephan, Brehm und Bechthold ſtand=
zuhalten
verſuchen müſſen. Die Genannten ſtehen ſich gleichzeitig
im Mannſchaftskampf gegenüber, und wird der beſſere Durch=
ſchnitt
den Ausſchlag zum Sieg geben. Weiter ergibt dieſer Kampf,
wer von den beiden Mannſchaften als Repräſentant des Kreiſes
für die zu bildende Gauklaſſe gelten wird. Wohl dürfte der Darm=
ſtädter
Fiedler als beſter Einzelturner hervorgehen.
In der Oberſtufe ſind 27 Nennungen zum Einzelturnen er=
folgt
und ſechs Mannſchaften ringen um die Ehre, den Kreis als
Beſtmannſchaft innerhalb des Bezirks Main=Rhein vertreten zu
können. Wer wohl in der Oberſtufe als beſter Einzelturner her=
vorgehen
dürfte, iſt ſchwer im voraus zu beſtimmen. Nicht zuletzt
erwächſt hier dem Kampfgericht eine ſchwere Aufgabe, zumal eine
Reihe gleichwertiger Turner in dieſer Stufe vereinigt ſind.
In der Turnhalle der Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde
1846 turnt die C=Klaſſe (Mittelſtufe) und D=Klaſſe (Unterſtufe)
des Unterkreis Oſt=Mitte ihre Beſten aus. Eine ſcharfe Ausleſe
muß hier unter den 100 Teilnehmern gehalten werden. Unter acht
Mannſchaften der C= und zehn Mannſchaften der D=Klaſſe wird
der Schiedsſpruch zur Klaſſeneinteilung für die Kreisrunden=
kämpfe
zu fällen ſein.
Für den Unterkreis Weſt iſt Groß=Gerau für den Unterkreis
Süd iſt Bensheim zum Austragungsort des Leiſtungsturnens der
Klaſſen C und D beſtimmt. In Groß=Gerau treten 80 Einzeltur=
ner
on. An Meldungen von Mannſchaften liegen ſolche für die
C=Klaſſe neun, für die D=Klaſſe fünf Meldungen vor. Zur Lei=
ſtungsprüfung
in Bensheim treten 40 Einzelturner an und je
vier Mannſchaften in der C= und D=Klaſſe machen ſich gegenſeitig
den Rang ſtreitig.
Kunſtkurn=Kernmannſchaft des Gaues Südweſt.
Bei den in Oppau ausgetragenen Ausſcheidungskämpfen der
Kunſtturner des Gaues Südweſt erwieſen ſich die beiden Pfälzer
Reuther=Oppau und Lüttinger=Ludwigshafen als beſte
Leute. Sie belegten mit 108,8 bzw. 107,3 Punkten die erſten beiden
Plätze vor Zellekens=Eintracht Frankfurt (105,7 Punkte),
Schnäbele=Pirmaſens 104,4 Punkte, Stark=Tgde. Frankfurt=
Bornheim und Hlienetzki=Tgeſ. Frankfurt=Niederrad je 1042
Punkte. Die weitere Placierung der Kämpfe lautete: 6. Hör=
nis
=Frankfurt=Niederrad (103), 7. Hecker=Pirmaſens (1028)
8 Metz=Bockenheimer Tade. Frankfurt a. M. (102,4) 9. Mück=
Mainz=Mombach (101,1), 10. Müller=Mainz=Mombach (100,9
Punkte).
In der Kernmannſchaft des Gaues, die ſich aus 21 Turnern
zuſammenſetzt, ſtehen nach den Oppauer Prüfungskämpfen noch:
Sirt=Bockenheimer Tade. Frankfurt, Stemmler=TSG. Höchſt,
Stiegler=Mainz=Weiſenau, Fiedler=Darmſtadt. Weſtenberger=Tade.
Bornheim. Lindemann=Mainz=Mombach, Schmidt=Dudweiler,
Mainz=Dietesheim, Neumann=Mainz und Groh=Urberach.
Hocken.
TSG. 46 Darmſtadt in Frankfurt=Fechenheim.
Die 1. Hockeyelf der TSG. 46 Darmſtadt ſpielt am kommen=
den
Sonntag auswärts; ſie begibt ſich nach Ffm.=Fechenheim, um
gegen den dortigen TV. 1860 das Rückſpiel zu beſtreiten. Das
Vorſpiel gewann Darmſtadt 3:0 und wenn die Mannſchaft am
kommenden Sonntag in der kompletten Aufſtellung antreten kann,
dürfte auch in Fechenheim wieder ein Sieg möglich ſein. Am
kommenden Samstag nachmittag ab 16 Uhr auf der Woogswieſe
Hockeytraining für Damen und Herren, hier wird auch die ge=
meinſame
Abfahrt nach Ffm.=Fechenheim feſtgelegt.
Mannſchaftskämpfe im Ringen, Kreis Darmſtadt.
Bei den am letzten Sonntag ausgetragenen Kämpfen, die alle
einen ruhigen, einwandfreien Verlauf nahmen, trat durchweg die
Ueberlegenheit der Tabellenführer zutage. Eine Ausnahme machte
nur Pfungſtadt, das durch Nichtantreten ſeinem Gegner Fürth
kampflos den Sieg mit 21:0 Punkten überlies. Nachſtehend die Er=
gebniſſe
:
Arheilgen Ober=Ramſtadt 11:8. Seeheim Rimbach 11:7.
Ndr.=Ramſtadt Bensheim 10:7, Fürth Pfungſtadt 21:0.
Jugend=Mannſchaftskämpfe.
Weiter wurde am letzten Sonntag in Groß=Zimmern vom
Athleten=Verein Vorwärts die Vorrunde der Jugendmannſchaf=
ten
im Ringen in vorbildlicher Weiſe durchgeführt. Dem einwand=
frei
arbeitenden Kampfgericht, beſtehend aus den Herren Danz,
Sölch und Chriſt, ſtellten ſich leider nur 5 Mannſchaften, und zwar
von Groß=Zimmern, Polizei Darmſtadt. Kraftſportverein 1910
Darmſtadt je 1 und von Dieburg 2 Mannſchaften Bei den ausge=
tragenen
Kämpfen bei denen jeder gegen jeden ringen mußte, er=
gab
ſich folgende Placierung: An 1. Stelle ſteht Groß=Zimmern mit
3 Siegen, vor Polizei mit 2 Siegen, 1910 mit 1 Sieg und Dieburg
mit 0 Siegen. Wir nöchten an dieſer Stelle gleich auf den am
kommenden Sonntag vormittag in der Polizei=Turnhalle ſtattfin=
denden
Rückampf verweiſen, bei dem der endgültige Sieger feſt=
geſtellt
wird.
Kraftſp.V. 1926 Nd.=Ramſtadt Kraftſp.V. 1928 Bensheim 10:7.
Im Verbandskampf der Rückrunde trafen ſich am Sonntag,
31. März, vorſtehende Mannſchaften auf der Matte in Nd.=R. Die
Bensheimer Mannſchaft wollte einerſeits an der eindeutigen Nie=
derlage
im Vorkampf auf eigener Matte Revanche nehmen an=
dererſeits
auch Meiſterſchaftsanwärter bleiben. Es entwickelten
ſich äußerſt harte und temperamentvolle Kämpfe, die einwandfrei
von dem Unvarteiiſchen Lotz=Dieburg geleitet wurden. Anweſende
Seeheimer Konkurrenz glaubte, durch Schreien und Rufen den
Kämpfen eine andere Wendung geben zu können. Herr Lotz ließ
ſich jedoch von dieſen Auchſportlern in ſeinen Entſcheidungen nicht
ſtören.
Nachſtehend die Kämpfe: Bantam: B. gegen N. 2:0. Feder:
B gegen N. 2:3, Leicht: B. gegen N. 2:6. Welter: B. gegen N. 2,8
Mittel: B. gegen N. 3:9, Schwermittel: B. gegen N. 6:9 durch
Selbſtwurf, Schwer: B. gegen N. 7:10: Erſatzmannſchaften 18:3
für Nieder=Ramſtadt.

Der Deutſche Tennisbund gab ſeinen Terminkalen=
der
für die neue Spielzeit bekannt, der zahlreiche Veranſtaltungen
enthält. Der Davispokalkampf gegen Italien wird vom 8. bis 10.
Juni in Berlin ausgetragen, die Junioren=Meiſterſchaften finden
vom 13. bis 16. Juni in Frankfurt a. M. ſtatt, die Nationalen
Deutſchen Meiſterſchaften werden vom 24. bis 28. Juli in Braun=
ſchweig
, die Internationalen Meiſterſchaften vom 3. bis 11. Auguſt
in Hamburg, die Senioren=Meiſterſchaften vom 2. bis 4. Auguſt
in Bad Pyrmont ausgetragen.
Die Meden=Spiele des Deutſchen Tennisbundes begin=
nen
mit den erſten beiden Runden am 25. und 26. Mai. Heſſen
ſpielt in der Zone Cin Leipzig gegen Sachſen, an gleicher
Stelle treffen ſich Nordmark und Bayern. Die Zone D ſpielt in
Saarbrücken; hier begegnen ſich zuerſt Rheinpfalz und Würt=
temberg
, der Sieger trifft in der zweiten Runde auf Baden.

Im recht gut beſetzten Hallenbad trugen geſtern abend die
ſchwimmſporttreibenden Vereine Darmſtadts zugunſten des Win=
terhilfswerkes
einen Wettkampfabend aus. Sie wollten hinter
den anderen Sportzweigen, die vor ihnen ſchon dem WHW. ge=
dient
, nicht zurückſtehen, und ſie konnten dem WHW. mit dieſem
gelungenen Abend den Betrag von 40 RM. überweiſen. Aber
auch das Publikum wurde für ſein Erſcheinen belohnt, denn die
Staffeln der verſchiedenen Klaſſen und die beiden abſchließenden
Waſſerballſpiele brachten recht ſpannenden Kampfverlauf. Das
Kunſtſpringen trug ſein gut Teil zum Gelingen bei.
Die Ergebniſſe.
Herren=Klaſſe 1. Kraul 4 mal 50 Meter: 1. Jung= Deutſch=
land
1, mit Sachs Richter, Weicker, Göth in 1:59,2 Min.; 2. TSG.
1846 in 2:04,2 Min. 3. Jung=Deutſchland 2, in 2:05,9 Min.:
4. Polizei in 2:06.4 Min.: 5. Jahn 75 in 2:07 8 Min 3 mal 50
Meter Lagen: 1. TSG. 46 mit Gerhard, Eilender Schmalbach in
1:43,1 Min.; 2. Jung=Deutſchland 1. in 1:44.4 Min.; 3. Jung=
Deutſchland 2. in 1:46,6 Min. 4. Jahn 75 in 1:471 Min.;
5. Jahn 75 2. in 1:49,6 Min: 6. Polizei in 1:51,2 Min.: 7. Jahn 3.
in 1:53 Min. 4 mal 50 Meter Bruſt: 1. Jung=Deutſchland mit
Wundenberg, Hermes II. Engel Sachs in 2:34,6 Min. 2. TSG.
1846 in 2:39,5 Min.; 3. Jahn 75 in 2:41,4 Min.; 4. Polizei in
2:49,8 Min.
Herren=Klaſſe II, 3 X 50 Meter Lagen: 1. TV. Arheilgen in
1:59,8 Min, mit Spengler Wenz. Roß; 2. Merck 2:03,2 Min.
3. TG. Beſſungen, 2:059 Min. 4. TV. Arheilgen IT. 2:10,2 Min.
3 X50 Meter Kraul: 1. Jahn 75. mit Langjahr. Lohrer, Schu=
ſter
II. in 1:43,9 Min. 2. TV. Arheilgen, 1:44,1 Min. 3. Merck,
1:50 Min. 4. Beſſungen, 1:51,8 Min.
Damen, 4 X 50 Met. Bruſt: 1. Jung.=D. mit Kaiſer, Iven, Lu=
ley
. Gebauer, in 3:01,6 Min. 2. TSG. 46, 3:02,4 Min. 3. Jad.
II 3:22,8 Min. 4. TSG. II. 3:23,2 Min. 4 X50 Meter Kraul:
1, Jung.=D. mit Iven. Gebauer, Kaiſer, Imhof, in 2:33,4 Min.
2. TSG., 2:38 Min. 3. Jung.=D. II., 2:53,8 Min., 4. TSG. II.,
3:01,3 Min.
Herrenjugend, 4 X 50 Meter Kraul: 1. Jung=D. in 2:064
Min,, mit Meyer II1. Zorn, Hamberger, Schell II. 2. TSG.
I., 2:112 Min. 3. TSG. II., 2:25,1 Min. 4. Jung.=D. II.,
2:25 2 Min. 4 X40 Meter Bruſt: 1. Jung.=D. I., mit Kalb=
fleiſch
, Zorn. Schüßler II., Brandis III. 2 TSG., 2:52 Min.
3. Jung.=D. II., 2:52,8 Min. 4. TSG. II., 2:59,6 Min.
Waſſerball, Jugend: Jungdeutſchland TSG. 46 3:1; Jahn
1875 PolizeilJung.=D. komb. 5:6 (5:4), Jung.=D. TSG.
1846 4:3.
5..
Jahn 75. Schwimmabteilung.
Der zweite ſeitherige Wettkampfabend Mittwochs von 9.30
bis 10.30 Uhr abends, wird verlegt. Er findet mit Beginn der
kommenden Woche jeweils Dienstagsabends, von 8.30 bis 9.30
Uhr. ſtatt.

Das Endſpiel um den Deutſchen Handball=Pokal zwiſchen
den Gaumannſchaften von Brandenburg und Nordmark wird am
14. April in Magdeburg auf dem Platze des dortigen Polizei=
Sportvereins ausgetragen.
In Birmingham trug am Wochenende eine aus den beſten
Spielern der deutſchen JG.=Sportvereine gebildete Hockey= Aus=
wahlmannſchaft
zwei Spiele aus. Gegen die Mannſchaft der Im=
verial
Chemical=Induſtries verloren die Deutſchen 2:3, während
ſie den Kynocks=Club Birmingham mit 5:0 beſiegten.

Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Donnerstag, 4. April
6.00; Bauernfunk 6.15 u. 6.30: Gymnaſtik. 6.50: Zeit,
Wetter. 6.55: Morgenſpruch; Choral: Allein zu dir, Herr
Jeſu Chriſt 7.00: München: Das Münchner Simfonieorcheſter.
Ltg.: Rolph Agop. 8.10: Waſſerſtand, Wetter. 8.15:
Stuttgart: Gymnaſtik. 9.00: Nur Trier; Werbekowzert.
915: Nur Trier: 1. (9.15): Vaterländiſche Lieder. 2. (9.30):
Violinkonzert. 3. (9.45): Kleine Stücke für Streichquartett.
10.00: Nachr. 10.45: Prakt. Ratſchläge für Küche u. Haus.
11.00: Werbekonzert 11.30: Melda. 11.45: Sozraldienſt.
12.00: Orcheſter Frankfurter Berufsmuſiker. Ltg.: Paul Weidig.
13.00: Zeit Nachr. 13.15: Schall und Platt illuſtrieren
Brehms Tierleben. 14.15: Zeit Nachr. 14.30: Wirtſchafts=
bericht
. 14.45: Zeit Wirtſchaftsmeldg. 14.55: Wetter.
15.00: Nur Frankfurt: Nachr, der Gauleitung. 15.15: Kin=
derfunk
: Wir ſpielen wieder mit der Plapperliele.
16.00 Kleines Konzert. Kammermuſik mit Blasinſtrumenten.
16.30: O. Nebelthau: Einmaleins für Gartenfreunde. Nützl.
Bekrachtungen eines Dichters. 16.40: Unw.=Prof. Reichardt:
Die Blutrache bei den Germanen. 17.00: München: Nachmit=
tagskonzert
. Das kl. Unterhaltungs=Funkorcheſter Ltg.: Kloß.
18.30: Kunſtbericht der Woche. 18.35: B. Kwiecinſkt: Joſef
Pilſudſki. Ein großer Staatsmann und Soldat. 18.55: Meldg.
19.70: München: Unterhaltungskonzert. Die Gaufachſchaftskapelle d.
Gaues München=Obe hayern, Ltg.: Georg Lange 2000:
Zeit. Nachr. anſchl: Tagesſpiegel. 30.15: Orcheſterkonzert.
Werke von Bernhard Scholz (geb. 30. März 1835 in Mamnz).
21.15: Bettina von Arnim. Zum Gedächtnis ihres 150. Ge=
burtstages
. 22.00: Zeit Nachr. 22.15: Nachr., Wetter,
Sport. 22.20: Waſhington: Kurt G. Sell: Worüber man
in Amerika ſpricht 22.30: Satire im Lied. 1. Hugo Wolf.
2. Modeſt Muſſorgſk. 23.00: Dieter Baſſermann: Ein Jahr
um Bilgaſſims Garten. Funkbogen aus Arabſch=Nordafrika.
24.00: Baden=Baden: Nachtkonzert des Smfonieorcheſters.
Beethoven.
abesteen Oausaugnn
Donnerstag, 4. April
Breslau: 20.10: Waſſermuſik von G. Fr. Händel. Kon=
zert
des Funkorcheſters. Ltg.: E. Prade.
Hamburg: 19.00: Eckernförde 1849. Ein Hörſpiel zum
Gedenken Theodor Preußers.
Köln: 20.45: Unſere Wagnerſtunde. Ltg.: Dr. Buſchkötter.
Leipzig: 20.10: Wenn man ein Auto hat .. . Luſtige
Hörbilder und Einfälle zwiſchen Bicknick und Panne.
Stuttgart: 22.30: Rauh aber herzlich. Schwänke, Schnur=
ren
und Schelmenlieder.
Budapeſt: 19.30: Maskenball, von G. Verdi.
Bukareſt: 19.35: Hoffmanns Erzählungen, v. Offenbach.
Belgrad: 20.30: Szenen aus Peer Gynt.
Wien: 20.35: Bunte Muſik.
Rom: 20.45: Sinfoniekonzert.
London: 21.30: Requiem von Verdi.
Warſchau: 22.15: Leichte Muſik.
London: 23.25: Funktanzkapelle.

Wekterbericht.
Die Zufuhr polarmaritimer Luftmaſſen ſetzt ſich in unvermin=
dertem
Maße fort. Dabei entwickeln ſich fortgeſetzt Störungen,
die ſehr wechſelhaftes und kaltes Wetter mit Niederſchlagsſchauern
vielfach in Form von Schnee verurſachen. Eine Aenderung des
beſtehenden Witterungscharakters iſt noch nicht zu erwarten.
Ausſichten für Donnerstag: Veränderlich mit zeitweiliger Auf=
heiterung
, aber auch wiederholt mit meiſt ſchauerartigen
Niederſchlägen, teilweiſe als Schnee oder Graupeln, bei leb=
haften
weſtlichen Winden für die Jahreszeit zu kalt. Nacht=
froſtgefahr
.
Ausſichten für Freitag: Fortdauer des wechſelhaften, zu Nieder=
ſchlagsſchauern
neigenden und zu kalten Wetters.

[ ][  ][ ]

HN

Min, 2. T6G.

MiAl
n. 7. Jahn3.
eutſchland mit

4.

lizei in

Arheilgen in
2:032 Min.
2:102 Min.
Lohrer, Schu=
n
. 3. Merck,

Iven, Lu=
Min. 3. Jgd.
0 Meter Kraul:
:334 Min.
TSG. II.,

in 206,4
. 2. TSG.
Jung.=0, II,
mit Kalb=
2.52 Min.
Jahn
TéG.

chs von 9.30
Beginn der
8.30 bis 9.30

Ul=Pokal zwiſchen
ſordmart wird am
dortigen Polizei=
ine
aus den beſten
dete Hockey= Aus=
unſchaft
der Jm=
en
2:3, während

Nummer 94

Donnerstag, 4. April

Platte

Die Kraftfahrzeug=Induſirie im Februgr.
Uneinheitlicher Papiermarkk.
Anhalkender Aufſchwung.

Ebenſo wie im Januar liegen auch im Februar Erzeugung
und Abſatz von Perſonenkraftwagen weit über den entſprechenden
Monatsergebniſſen des Vorjahres. Mit einer Erzeugung von
15 306 Perſonenkraftwagen iſt laut Wirtſchaft und Statiſtik die
Produktionszahl vom Januar 1935 um 14 Prozent überſchritten
worden. Im Vergleich zum Februar des Vorjahres hat ſich die
Herſtellung von Perſonenkraftwagen um 126 Prozent, d. h. auf
über das Zweieinviertelfache, erhöht. Der entſprechende Vor=
jahresvergleich
im Januar ergab eine Zunahme von 85 Prozent.
Der Steigerungskoeffizient iſt ſomit im Februar erneut ſtark ge=
wachſen
. Außerordentlich günſtig geſtalteten ſich die Abſatzver=
hältniſſe
, und zwar im Inland und im Ausland. Insgeſamt
wurden im Februar 14 750 Perſonenkraftwagen, davon 13 111 im
Inland und 1639 im Ausland, abgeſetzt. Gegenüber Januar ſtieg
der Abſatz um 33 Prozent, gegenüber Februar 1934 um das Drei=
fache
(175 Prozent). Auch in Erzeugung und Abſatz von Liefer=
und Laſtkraftwagen überſchreitet das Februarergebnis die be=
treffenden
Monatszahlen früherer Jahre beträchtlich. Gegenüber
Februar 1934 liegt die Erzeugung im Berichtsmonat um nahezu
die Hälfte, der Abſatz um mehr als die Hälfte höher. Die Zahlen
des Vormonats wurden gleichfalls überſchritten. Die Erzeugung
iſt um 6 Prozent, der Abſatz um 13 Prozent geſtiegen. In der
Kraftfahrradproduktion iſt die Erzeugung von Kleinkrafträdern
im Berichtsmonat um 12 Prozent zurückgegangen, hingegen hat
ſich der Abſatz erneut ſtark gehoben. Der Markt nahm im Februar
an Kleinkrafträdern um über die Hälfte mehr auf als im Januar
und faſt das Dreifache wie im Februar 1934. In dreirädrigen
Fahrzeugen waren Produktion und Abſatz wiederum rückgängig.
Mengenbewirkſchaftung für Leder im Sommerhalbjahr
Die Ueberwachungsſtelle für Leder veröffentlicht im Reichs=
anzeiger
die Anordnung 13 und 14 vom 28. März 1935, durch die
die Mengenbewirtſchaftung für, das Sommerhalbjahr 1935 ge=
regelt
wird. Die Anordnung 13 ſtellt eine Rahmenanordnung
dar, welche die für die Mengenbewirtſchaftung geltenden Grund=
ſätze
zuſammenfaßt und zeitlich nicht begrenzt iſt. Die materiellen
Vorſchriften entſprechen im weſentlichen, den bisherigen Beſtim=
mungen
. In der Anordnung 14 iſt feſtgelegt, daß den für die
Zeit vom 1. 4. bis 30. 9. 1935 den Gerbereien zu erteilenden all=
gemeinen
Einkaufsgenehmigungen wieder wie bisher 100 Prozent
des für die einzelnen Betriebe feſtgeſtellten Normalbedarfes zu=
grunde
gelegt werden. Ueber die Einkaufsgenehmigung erhalten
alle Betriebe wie üblich einen ſchriftlichen Beſcheid. Für den Fall,
daß bei Beginn des Genehmigungszeitraumes der Beſcheid noch
nicht übermittelt worden iſt, iſt im 8 8 der Anordnung 13 eine
Uebergangsregelung geſchaffen worden.

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Die Deutſche Reichsbahn im Februar 1935. Die Betriebsein=
nahmen
des Berichtsmonats ſtellen ſich auf insgeſamt 245,04 Mill.
RM. gegenüber 253,88 Mill. RM., im Januar. Gegenüber dem
Februar 1934 waren die Geſamteinnahmen um 13,1 Mill. RM.
höher. Die Geſamtausgaben erforderten 271,96 (283,63) Mill.
RM., wovon 247,43 (258,93) Mill. RM. auf die reine Betriebs=
rechnung
entfallen. Der Perſonalbeſtand betrug im Februar
632 444 Köpfe gegen 634 948 im Januar.
Stromerzeugung und Verbrauch im Januar/Februar 1935.
Von 122 Werken wurden im Februar lt. Wirtſchaft und Statiſtik
insgeſamt 1476 7. Millionen Kilowattſtunden erzeugt gegenüber
1697,8 Mill. Kilowattſtunden im Januar ds. Js., arbeitstäglich
ſind das 61,5 gegen 65,3 Mill. Kilowattſtunden. Gegenüber der
gleichen Zeit des Vorjahres lag die arbeitstägliche Erzeugung um
15 Prozent höher. Auch der gewerbliche Stromperbrauch war
im Januar um etwa 15 Prozent höher als im Januar 1934.
Kaiſer=Friedrich=Quelle A.=G., Offenbach a. M. Nach 45 876
(37 964), RM. Anlageabſchreibungen und 48 000, RM. anderen
Abſchreibungen (im Vorjahre 30 000 RM. Rückſtellungen) ver=
bleiben
bei 0,35 (0,29) Mill. RM. Rohertrag 2082 (1289) RM.
Ueberſchuß, der vorgetragen wird. Das günſtige Sommerwetter
ſowie der allgemeine Aufſchwung hätten ſich auf den (nicht bezif=
ferten
) Umſatz günſtig ausgewirkt. Die Neura=Mineral=Quellen
A.=G. iſt aufgelöſt. Die letztjährige Rückſtellung von 30 000 RM.
wurde zur Deckung des dabei eingetretenen Verluſtes mitver=
wandt
. Zur Abgeltung einesteils von Forderungen wurden deren
Maſchinen, Flaſchen und Kaſten übernommen.
F. H. Hammerſen A.=G., Osnabrück. In der Hauptverſamm=
lung
wurde der Abſchluß (wieder 8 Prozent Dividende) geneh=
migt
. Mit Rückſicht auf die außerordentlichen Einnahmen wurde
ferner die Verteilung eines Bonus von 2 Prozent auf die gewinn=
berechtigten
Aktien genehmigt und den ſozialen Kaſſen und Stif=
tungen
insgeſamt 250 000 RM. zugewieſen. Im laufenden Ge=
ſchäftsjahre
ſei der Verſand befriedigend geweſen, ebenſo habe der
Auftragszugang den Erwartungen entſprochen.
Deutſche Bodenkultur AG., Berlin. Die HV. der Geſellſchaft
genehmigte den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1934. Nach Ab=
buchung
aller Unkoſten ſowie nach Abſchreibungen von 92 818 Mk.
(52 689) und nach einer Zuweiſung von 0,18 () Mill. RM. an
die Sonderrücklage ergibt ſich ein Reingewinn von 1 146 269 RM.
(1 402 785). Daraus werden wie i. V. 4 Prozent Gewinnanteil
ausgeſchüttet und der nach Bildung eines Ruhegehaltsfonds von
100 000 RM. verbleibende Reſtgewinn der Sonderrücklage zuge=
führt
Aus dem AR. ſchieden aus: Kreisbauernführer Michel=
St. Goar, Miniſterialrat von Schenck, Oberbaurat Havemann und
Miniſterialrat Heyl=Darmſtadt. Neu in den Aufſichtsrat treten
ein: Oberbürgermeiſter Dr. Stoeckele, Präſident Syrup und der
Kreisbauernführer Berns.
Deutſche Unionbank AG., Berlin. Im Geſchäftsjahr 1934 er=
zielte
das Inſtitut Einnahmen aus Zinſen und Deviſen von 0,35
(0,48) Mill. RM., und aus Proviſionen, Gebühren uſw. von 0,31.
(0,26) Mill. RM. Nach 255 574 (244 873) RM. Rückſtellungen
und Abſchreibungen ergibt ſich ein Gewinn von 19 710 RM., der
ſich um den Gewinnvortrag auf 22 378 RM. erhöht.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Stadt Saarburg hat ihr Elektrizitätswerk für einen Be=
trag
von 170 000 RM. mit allen Rechten und Pflichten unter Zu=
grundelegung
des B=Vertrages an das Rheiniſch=Weſtfäliſche Elet=
trizitätswerk
A.=G. verkauft.

März abgelaufen wäre, dann aber vorläufig verlängert worden
iſt, nicht vorliegt. Das Internationale Schienenkartell beſteht
daher weiter.
Am 1. März 1935 beliefen ſich die an die Vereinigten Staa=
ten
noch nicht bezahlten Kriegsſchulden auf 12 210 Millionen
Dollar für das Kapital und 633 018 000 Dollar für die Zinſen.

Ree
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Neich
ur

Darmſtadt Nheinſtraße 2.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Nückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung Vormittags 121 Uhr. nachmittags 67 Uhr.

Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

Im März war nach dem Lagebericht der Wirtſchaftsgruppe
der Papier=, Pappen=, Zellſtoff= und Holzſtoff=Erzeugung der Ab=
ſatz
für Papier ſehr ungleichmäßig und größtenteils ſchwächer,
während bei Pappe eine leichte Belebung des Inlandsmarktes
feſtzuſtellen war. Auch die ſonſtigen Roh= und Hilfsſtoffe zeigten
eine ſehr feſte Tendenz, während es andererſeits nicht möglich
war, die Folgerung hieraus in bezug auf die Preisgeſtaltung für
Papier und Pappe zu ziehen. Die Papierausfuhr konnte etwa in
der Höhe des Vormonats gehalten werden die Papiereinfuhr
ging erheblich zurück. Die Betriebswaſſerverhältniſſe waren gut,
doch konnte der erzeugte Holzſtoff nicht reſtlos abgeſetzt werden.
Es wird in letzter Zeit ſehr ſtark über verſchärfte Abſatzſtockung in
Holzſtoff geklagt, ſo daß ſich gegen Ende des Monats erhebliche
Vorräte angeſammelt haben.
Weikerer Spareinlagen=Anſtieg in Heſſen=Naſſau.
Das Anſteigen der Spareinlagen, das im vergangenen Jahre
ohne Unterbrechung angehalten und zu einer Erhöhung der Ein=
lagenbeſtände
um rund 82 Mill. RM. (einſchließlich 15 Mill.
RM. geſchätzter Zinsgutſchriften) geführt hatte, hat ſich im neuen
Jahre weiter fortgeſetzt. Ende 1934 betrug die Geſamtſumme der
durch die 57 öffentlichen Sparkaſſen der Provinz Heſſen=Naſſau
verwalteten Sparguthaben 498,41 Mill. RM. Der Zuwachs in
den beiden erſten Monaten des Jahres betrug 28,35 Millionen
RM. In dieſer Zahl ſind 15,63 Mill. RM. Zinsgutſchriften ent=
halten
. Unter Nichtberückſichtigung dieſes Poſtens ergibt ſich für
Januar und Februar 1935 ein reiner Spareinlagenzu=
wachs
von 12,72 Mill. RM. Im gleichen Zeitraum er=
höhten
ſich die Einlagen im Depoſiten= Giro= und Kontokorrent=
verkehr
nur unweſentlich von 70,86 Mill. RM., Ende 1934 um
0,69 Mill. RM. auf 71,55 Mill. RM. Ende Februar 1935.
Verſchiebungen im Außenhandel der A.5.A.
Die Zuſammenhänge zwiſchen amerikaniſchem Außenhandel
und Geſamtwirtſchaft ſind kürzlich in einem Sonderbericht des
U. S. Department of Commerce beleuchtet worden. Danach ſtieg
die Ausfuhr 1934 wertmäßig (in Papierdollar) um 27 v. H.,
mengenmäßig um 8 v. H. gegenüber 1933. Da das Volumen der
induſtriellen Geſamterzeugung in den Vereinigten Staaten 1934
nur um 4 Prozent ſtieg, iſt eine erheblich ſtärkere Geſamtzunahme
der Ausfuhr zu verzeichnen. Im Jahr 1933 betrug der Anteil der
Ausfuhr an der Geſamterzeugung beweglicher Güter 6,5 Prozent,
1934 wird er nach dem Bericht etwas größer ſein.
Die Einfuhr ſtieg im Wert etwa 14 Prozent, während ſie im
Volumen gegen 1933 unverändert blieb. Bemerkenswert iſt die
Steigerung der Einfuhr von Nahrungsmitteln, beſonders von fer=
tigen
Nahrungsmitteln, die im Volumen gegen 1933 um 22 Pro=
zent
ſtiegen, während die Einfuhr von Rohſtoffen um 8 Prozent
ſank; diejenige von rohen Nahrungsmitteln und Fertigwaren
ſtieg um 4 Prozent.
Der Bericht ſtellt feſt, daß die an ſich natürlich gegebenen
Aktivierungstendenzen im Gefolge, der Dollarentwertung zum
Teil ausgeglichen wurden, und zwar durch die Dürre und Anbau=
kürzung
, die zu erhöhter Einfuhr von Nahrungsmitteln zwang,
und durch die Steigerung der Produktionskoſten durch die N.R.A.
Für die amerikaniſche Ausfuhr waren 1934 direkt zwei Mil=
lionen
Arbeitskräfte beſchäftigt, davon mehr als 1,5 Millionen in
der Landwirtſchaft, davon wiederum eine Million für den Baum=
woll
=Export. Intereſſant iſt, daß die Ausfuhr von induſtriellen
Rohſtoffen im Verhältnis zur Geſamterzeugung ſteigende Anteile
ausweiſt, während die Nahrungsmittelbilanz immer mehr paſſiv
wird.

Diehmärkte.

Frankfurter Pferdemarkt vom 3. April. Der Auftrieb war
gering und entſprach nicht der Nachfrage. Die Preiſe zogen durch=
weg
an. Schwere Pferde belgiſchen Schlages erzielten 1300 bis
1500 RM., gute Mittelpferde norddeutſchen Schlages 9001100
RM. und leichtere Tiere 500700 RM. Schlachttiere waren
ebenfalls knapp zugeführt und erbrachten für 1. Qualität 30 bis
32 RM. je 50 Kilogramm Schlachtgewicht. Nächſter Markt am
14. Mai.

Berliner und Rhein-Rain=Börſe.
Die Auswirkungen des Anlagetermins gaben der Ber=
liner
Börſe geſtern wieder das Gepräge. Während anfangs die
Tendenz nicht ganz einheitlich war, konnten ſich im Verlauf bei
neuen Publikumsaufträgen weitere Befeſtigungen durchſetzen. Die
zu Beginn der Woche ſtark geſtiegenen Werte waren etwas ver=
nachläſſigt
, während Aktien, die man als zurückgeblieben betrach=
tet
, anziehen konnten. Von anregendem Einfluß auf die Stim=
mung
war die außerordentliche Steigerung der Spareinlagen im
Februar ſowie die weiter günſtige Entwicklung in der Kraftfahr=
zeuginduſtrie
im ſelben Monat. Braunkohlenwerte eröffneten bis
1 Prozent höher. In chemiſchen Werten war das Geſchäft etwas
reger. Daimler konnten auf Meldungen über eine Wiederauf=
nahme
der Dividendenzahlung 1½ Prozent höher einſetzen. Da=
gegen
waren Bayeriſche Motoren 1½ Prozent niedriger. Maſchi=
nen
= und Metallwerte lagen ruhig. Renten lagen aus den
anfangs erwähnten Gründen ebenfalls freundlich. Der Verlauf
war weiter feſt. Auch Elektroaktien lagen 1 Prozent über den
Vortagesnotierungen Am Rentenmarkt war die Grundſtim=
mung
freundlich. Schatzanweiſungen blieben wegen des Umſchul=
dungsangebotes
geſtrichen. Pfandbriefe und Kommunalobligatio=
nen
waren teils behauptet, teils etwas höher.
*
Infolge des Fehlens beſonderer Anregungen (verſchiedene
vorliegende Dividendenerklärungen boten keine Ueberraſchung)
eröffnete die geſtrige Rhein=Mainiſche Börſe im Anſchluß
an die Abendbörſe des Vortages in ſtiller und uneinheitlicher
Haltung. Ein freundlicher Grundton war aber weiterhin nicht
zu verkennen. Von der Kundſchaft lagen nur wenige Aufträge
vor, während die Kuliſſe zumeiſt noch etwas realiſierte. Nach den
erſten Kurſen wurde die Haltung eher etwas feſter und ein Teil
der eingetretenen Abſchwächungen wurde wieder ausgeglichen. Am
Aktienmarkt hatten JG. Farben in Erwartung der am Wochen=
ende
ſtattfindenden Bilanzſitzung lebhaftes Geſchäft mit 147½
1481 (147½). Von ſonſtigen chemiſchen Werten lagen Deutſche
Erdöl ½ Prozent feſter, während Metallgeſellſchaft ½ Prozent
nachgaben. Am Elektromarkt überwogen Abſchwächungen bis zu
Prozent. Am Rentenmarkt beſtand nach Pfandbriefen etwas
Nachfrage. Im Verlaufe war die Tendenz überwiegend feſt, und
die Umſatztätigkeit vermochte ſich etwas zu beleben, wobei neben
JG. Farben, die bis 149 anzogen, einige Montanaktien ſtärker
hervortraten. Am Rentenmarkt blieb das Geſchäft klein, die
variablen Werte lagen unverändert.
Bei kleinen Umſätzen lagen die Kurſe an der Abendbörſe
wenig verändert. Im Vergleich zu den teilweiſe ermäßigten
Berliner Schlußkurſen ergaben ſich bei einigen Werten gering=
fügige
Beſſerungen. Am Rentenmarkt konnten ſich Altbeſitz mäßig
erholen, im übrigen lagen deutſche Renten ſehr ſtill und unver=
ändert
.
W.

Produkkenmärkke.

Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 3. April. In Brot=
getreide
lag weiterhin reichliches Angebot vor während die Müh=
len
im Hinblick auf ihre noch vorhandenen Beſtände keine Auf=
nahmeneigung
bekunden. Weizen in beſten Qualitäten findet zu
ſpäter Lieferung einiges Intereſſe. Am Futtermittelmarkt hielt
die bereits in der Vorwoche eingetretene Entſpannung an, da
ſeitens der RfG. Futterweizen und =roggen verteilt und infolge=
deſſen
mehr angeboten wird. Futtergerſte und Hafer blieben jedoch
ebenſo wie ölhaltige Futtermittel und Mühlenabfälle ſehr knapp
angeboten, die Nachfrage hielt an. Das Mehlgeſchäft liegt ſehr
ſtill, insbeſondere iſt Roggenmehl ſchwer abzuſetzen, da die Ankün=
digung
einer neuen Type Zurückhaltung auslöſte. Weizenbrot=
mehl
iſt beſſer verkäuflich. Es notierten (Getreide je Tonne, alles
übrige je 100 Kilogramm) in RM.: Weizen W.9 209,00. W. 13
213,00 W. 16 21700 Roggen R 9 169,00 R 13 173,00, R 15
177,00; Futtergerſte 6 9 171,00, G 11 174,00. G 12 176,00; Hafer
H 13 169,00, H 14 171,00; Sommergerſte für Brauzwecke 200,00;
Weizenmehl W 13 27,60, W. 16 28,05: Roggenmehl R 13 23.70,
R 15 24,10: Weizennachmehl 17,50, Weizenfuttermehl 13,75, Wei=
zenkleie
W 13 10,87, W. 16 11,08: Roggenkleie R 13 10,14, R 15
10,38; Soyaſchrot 13,00; Palmkuchen 13,30; Erdnußkuchen 14,50;
Treber : Trockenſchnitzel 9,65; Heu 10,50; Weizen= und Roggen=
ſtroh
5,005,40.
Berliner Getreidegroßmarkt vom 3. April. Im Berliner
Getreideverkehr hat ſich an der Geſamtlage kaum etwas geändert,
es wird laufend weiter der Bedarf gedeckt. In Brotgetreide iſt
das Angebot, gemeſſen an der Nachfrage, reichlich. Die Mühlen
zeigen überwiegend nur für ſpätere Lieferungen und beſonders
gute Qualitäten Intereſſe.

Berliner Kursbericht
vom 3. April 1935

Deulſche Sunr und Sibronte Gefrafchaft

Deviſenmarkt
vom 3. April 1935

Me u
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Bert. Maſch.=Bau
Conti=Gummt.
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl

Mefet
90.25
90.25
34.25
35.
37.125
131.75

119.
151.
129.875
108.50

Miee Hee
J. G. Farben
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.

Hie
148 625
121.625
105.
96.25

90.
111.
93.25
108.75
82.
73.875

Orenſteinc Koppe!
Polhyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurthgali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerk
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. 1
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

Nee
11.
113.
153,25
35.
81.875
112.
86
15.25
127.25
58.50
117.
1110.75
140.50

Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemark
Danzig
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Ssland

Kie
1äghpt. 4
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Mikreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
2=Stg.
100 eſtl. gr
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 18l. Kr.

Geld Brieil

12.225
0.658
0.301
3.047
2.465
81.30
11.325
168.43
5.265
16.32
2.354
167.88
53.38

12.255
0.662
0.203)
3.0ß3
2.469
53.25 53.35
81.46
11.955
68.57
5.275
16.46
2.350
188.12
54 081

Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei.
Ungarn
Urugnah
Ver. Staaten

M
100 Lire
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Escudos
100 Kronen I
100 Franes
100 Peſetas /3
100 Tſch.-Kr.
1 türk. 2
100 Pengö
Goldpeſo
Dollar

GeldBrief

20.58
0.699
5.649
80.92
59.24 6
48.95
10.83
81.50
80.7=
34.02
10 40
1.979
1.o79
2.486

20.62
0.701
F.661
*1.08
70.06
42.05
N.85
Gi.62
TC.e8
74.C8
(.32
1.ee3
1.021
2.380

Zurmſtadter und Kariokaldant Surmktadt, Wlnldte dt Sresoher Bunr
Frankfurter Kursbericht vom 3. April 1935.

Keene
Gr. ITp. 1934
. 1938
1936
1987
1938
Gruppe l ..
5% Dtſch. Reichsanl.
%Intern., v. 30
2Baden . v. 27
2aBayern v. 27
4½%Heſſen,, v. 28
4½
.v.29
4½% Preuß. v. 28
4½%Sachſen v. 27
4½%Thürungen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......
6% Dt. Reichspoſt=
Schätze ......!"
4½%.......
Dtſch. Anl. Ausl.
*. Ablöſung.
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
4½%Bad.=Baden
LaBerlin .v. 24
%Darmſtadt ..
Dresdenv. 26
%Frankfur: 26
41%beibelbergss
%Mainz.. . . . .
4½%Mannheim27
4½% München 29
41.%Wlesbaden 28
4½%Heſſ. Landesb
4½% Goldoblig.

1031/.
107.25
103
10671
105.3
105.9
100.25
96.25
95.25
96
95.75
97
107.
96
9521,
101
100,8
992),

112.1
10.45
93.25
92"
96
93
91.25
920.
92
93
95.5
94.25

P
hyp.=Bk=Liguid
494%0
Komm.=Obl. . ..
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% -Goldoblig.
4½% Landeskom.=
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Heſſ. Glbobl. R.11
R.19
4½%
4½Kaſſ. Landest.!
Goldpfbr.. . . . . .
4½%Nſſ. Landesb.
5½%0n Lig.=Obl.

Dt. Komm. Sam=
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Dt. Komm. Samm.
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4½%Berl. Hhp. B.
Lig.=Pfbr.
4½% Frif. Hyp.=B.
½%0 Lig.=Pfbr.
4½%ox Goldoblig.
4½%0 Frkf. Pfb.=B
5½%0 Lig.=Pfr.
4½ %Mein. Hhp. B.
81
Lig.=Pfr.
4½% Pfälz. Hhp. B.
5½% Lig.=Pfb.
4½% Rh. Hyp.=Bl.
5½%0 Lig.=Pfr
1½26 Goldobl.
4½% Südd. Boden=
Cred.=Bank ....
5½%0 Lig.=Pfbr.
4½%Wttb. Hyp.B

100.25
95

90
94.25

93
95.75
96"
100.5

113:.
130
21.75
95.25
100.5
95.5
100.5
93),
95.5
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100.
95.75
101
94.5
96.5
108).
97

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6%Dt. Linol. Werkel
6%Mainkrw. v. 261
6%Mitteld, Stahl.
6%SalzmanncCo.
6%Ver. Stahlwerke
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J. G. Farben Bond=
5 %Bosn. 2. E. B.
L.Inveſt.
5%0
5 %Bulg. Tab. v. 62
4½%0 Oſt. Schätze.
42,Oſt. Goldrente.
52bereinh. Rumän
4½½
4%Türk. 1. Bagbadl
U.Bagbad
4½%ungarn. 1918
19141
4½%
Goldr.
4%
1910
42
4½Budp.Stadtanl.
42Liſſabon. ...
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100.5
100),
38).
9821.
123:,
11.5
11.5
6.5
36.4
27.25

6.75
4.25
8.5
8.5
6iI,
6I,
6.5

521I,
37.25
125
106
83.75
128
116.75
136
96.5
119
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96.25
231
150.5
144.5
1117.75
107.75
2u5
152.25
83
86
91.25
111
128
109.5
245

66
148.75
78.5
88:),
121.75
102
35
213
82),
120.25
70.75
163
112/,
30
155.5

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Kali=Chemie....
Aſchersleben.
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Maintr. 2
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Metallge
Miag, Mühlen
Moenus
Motore
Neckarwer, Eßling.
Odenw. Hartſtein
Part=u. Bürgerbr
R I.Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke ...
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Roeder. Gebr.
Rütgerswerft. . ...
Salzdetfurth Kalt.
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.,
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr..
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
Neinigerwverkel
Südd. Zucker=A.G.)
fellus Bergbau

91
128
112.25
86
93
180
64
123.5
23
99.75
95
198.5
79.5
82
102.5
96.5
84
95
106.5
93
112
Af
119.5
107.25
g8
103.5
112

169
72.5
165.75

Thitr. Liefer=Gel.
unterfranken .....
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Ver. Utramarim .
Weſtdte. Kaufhof..
Weſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof.
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Badiſche Bank ..
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Baher, Oyp. u. W
Berl. Handelsge).
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Comnt. u. Privatbl
Dt. Ban1u. Disc.
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Dresdner Bank
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A. G. f. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsl Vzg. /121½,
Hapag ......."
Lübeck=Büchner.
Nordd. Llonzd..
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Mannh. Verſich.
Otani Minen
Schantungband

81.75
A
35,
117
77.75

87.5
128
87.75
90.25
81.5
90.25
98
98.45
92.55
123.25
170
83.75
124.25
34.25
35.1
72
125
511,
14,
52,5

[ ][  ]

Seite 12 Nr. 94

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

41
I

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und unser Innerstes trifft:
Glückspilze Pat und Patachon in dem tollen Lustspiel:
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Kapellmeister Friedrich Rehbock
verabschiedet sich nach 30jähriger Tätigkeit als
Dirigent des Mozart-Vereins
Mitwirkende: Regina Harre, H. Schmid-Berikoven,
P. Schäfer, W. Schmitt, A. Gruss
Beethoven; Ruinen von Athen
Mozart: Lieder mit Orchesterbegleitung
Tauber: Der Landsknecht, Lieder-Kantate für Soll,
Chor und Orchester
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Verhütung von Ueberſchwemmungen.
In den für den Aushang der ſtädtiſchen Bekannt=
machungen
beſtimmten Kaſten ſind auf einige Tage
die zur Verhütung von Grundſtücksüberfchwem=
mungen
maßgeblichen Vorſchriften veröffentlicht.
Darmſtadt, den 3. April 1935.
Städtiſches Tiefbauamt.
sb. 3251)

die
ſter,

nken wir d

Due Gran
plichtet

Lieferung von Sattlerwaren.
Die Lieferung der im Rechnungsjahr 1935 für die
ſtädt. Straßenreinigung und Müllabfuhr benötigten
Sattlerwaren, ſoll vergeben werden. Arbeitsbe=
chreibungen
, Muſter und Bedingungen liegen bei
dem ſtädt. Tiefbauamt, Grafenſtr. 30, Zimmer Nr. 3
bzw. 6 während der Dienſtſtunden zur Einſicht offen.
Auch werden dort die Angebotſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis Freitag, den 12. April 1. J.,
10 Uhr, bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 2. April 1935.
Städtiſches Tiefbauamt.
sb.8252)

Verſteigerungs=Anzeige.
Am Freitag, den 5. April 1935, vorm. 10 Uhr,
werden in der früheren Inf.=Kaſerne, Alexander=
ſtraße
22, 1. Stock, rechts, Zimmer 23, öffentlich
zwangsweiſe gegen Barzahlung verſteigert:
2 echte chineſiſche Vaſen, 4 Herrenarmbanduhren,
1 Damenarmbanduhr, 1 Poſten Silbergegenſtände
wie Zigarettenetuis, Photoſtänder, Anhänger u.
dergl. mehr, ferner 1 Poſten Wertgegenſtände
wie Brillantringe, Broſchen, Anhänger, Man=
ſchettenknöpfe
u. a.
Finanzamt Darmſtadt=Stadt,
(3234
Vollſtreckungsſtelle.