Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 90
Sonntag, den 31. März 1935.
197. Jahrgang
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durchſichtiges ſowietruſſiſches Manöber.
umißverſtändliche Andeukungen über chaupiniſtiſche und militäriſche Einflüſſe gegen Deukſchland.
Preisgabe des Oſtpakkes gegen Errichkung einer franzöſiſch=
ſowiekruſſiſch=
iſchechoflowakiſchen Enkenke unker engliſcher Duldung?
des Pudels Kern.
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e Bolſchewiſten haben ſich für den Empfang des engliſchen
ters Eden wirklich in zeremonielle und politiſche Unkoſten
Sie haben ihn mit königlichen Ehren begrüßt wie noch
Gaſt, der ſie in den letzten Jahren aufgeſucht hat. Man
te ihm einen ſtürmiſchen Empfang mit Ehrenkompagnien,
i der Zarenloge, Audienz bei Stalin, der ſich ſonſt gegen
uftdicht abſchließt. Mehr könnte ein gekröntes Haupt nicht
gen. Dazu hat der alte Revolutionär Litwinow
höchſt=
inen Trinkſpruch auf den König von England ausgebracht.
wjetruſſen haben Erfahrungen in ſolchen Dingen. Es iſt
ich erſt 40 Jahre her, ſeit zwiſchen der franzöſiſchen
Repu=
id dem kaiſerlichen Rußland das erſte Bündnis geknüpft
Ungeheuerliches Aufſehen erregte es damals, als bei
ſten Beſuch des franzöſiſchen Präſidenten in Petersburg auf
ſiſchen Kriegsſchiffen die Marſeillaiſe geſpielt wurde,
wäh=
er Zar aller Reußen dazu feierlich ſalutierte.
ute dasſelbe Spiel mit umgekehrten Vorzeichen. Warum
Denn der Bolſchewismus hat ſich ja überhaupt zur Feier
Beſuches getarnt. Er hat ſich ein bürgerliches Mäntelchen
ingt und zu verſtehen gegeben, daß er den Plan der
Welt=
ion zu den Akten gelegt habe. Keinerlei gewaltſame
Ein=
ig oder bolſchewiſtiſche Propaganda, nur Ueberzeugung
as Beiſpiel der Tätigkeit vornehmlich eines in die Praxis
ßten Kommunismus aus dem innerſten Rußland heraus.
e Geſchichte wird offenbar ſo geſchickt gemacht, daß ſie auf
gländer nicht ohne Eindruck bleibt, obwohl ſie doch
eigent=
ſes alte Lied kennen ſollten. Wie oft haben die
Sowjet=
um politiſcher Ziele willen, ihrer zerſetzenden Propaganda
woren, aber noch nie haben ſie dieſen Schwur gehalten.
s eigentliche Spiel der ruſſiſchen Politik hat indeſſen
Lit=
doch etwas zu deutlich enthüllt. Er hat das hohe Lied
gemeinen Friedensliebe geſungen, aber gleichzeitig als
ab=
kides Beiſpiel unmißverſtändliche
Andeutungen=
chauviniſtiſche und militäriſche Einflüſſe
die nur gegen Deutſchland gemünzt ſein konnten
münzt waren. Herr Eden hat einige Mühe gehabt, ſich
eſem ſowjetruſſiſchen Liebeswerben zu diſtanzieren. Aber
trotzdem in ſehr höflich=freundlicher Art geantwortet, ohne
nach der poſitiven oder negativen Seite hin erkennen zu
wieweit er das ruſſiſche Spiel durchſchaut. Denn Litwinow
Feier des engliſchen Gaſtes nicht nur ein Kalb
geſchlach=
hat auch gleichzeitig zu verſtehen gegeben, daß er bereit
n Gedanken des Oſtpaktes unter Umſtänden
n zu laſſen, um den Engländern einen
Ge=
n zu tun. Dafür hat er dann das Projekt
franzöſiſch= ſowjetruſſiſch=
tſchechoſlowa=
n Kollektivvertragespräſentiert, bei dem
und die Patenſtelle vertreten ſoll.
rsiſt ja der eigentliche Drehpunkt der ruſſi=
Politik. Der Oſtpakt war immer nur die höchſte
For=
die aufgeſtellt worden war, aber fallen gelaſſen werden
um das eigentliche Ziel zu erreichen. Uebrig aber
t der ſowjetruſſiſch=franzöſiſche
Zuſam=
hluß, der in Form eines Militärbündniſſes vermutlich
ingſt fertiggeſtellt iſt, und dazutritt jetzt die
Tſche=
wakei, die vor allem als Flughafen für die
ſchen Bomber von Vorteil werden kann. Aus
Torſo eines Oſtpaktes ergibt ſich aber mit aller
hkeit, was der Zweck der ganzen Uebung geweſen iſt. Die
e um den Oſtpakt herum haben von
vornher=
ine ausgeſprochen deutſchfeindliche Spitze
2t. Der Widerſtand, den Deutſchland
da=
leiſtet, iſt gerade durch die Pläne, wie ſie
inow jetzt enthüllt hat, vollkommen
ge=
ertigt. Fraglich bleibt nur, ob die Engländer, die bei
tpakt von Anfang kaum mit halbem Herzen dabei waren,
Ausweg begrüßen, weil ſie dabei ſelbſt aus dem Spiele
ohne Rückſicht auf die unmittelbare Drohung, die in
olchen Sicherheitsvertrag gegen Deutſchland liegt.
Lſprechungen Edens in Moskau abgeſchloſſen.
DNB. Moskau, 30. März.
politiſchen Beſprechungen Edens ſind im weſentlichen
ab=
en.
Lordſiegelbewahrer, der Rußland bisher nicht kannte, wird
egenheit ſeines Aufenthalts in Moskau benutzen, um
ver=
e Einrichtungen und Anlagen Moskaus und der Umgegend
htigen.
leuter über die Moskauer Beſprechungen.
DNB. London, 30. März.
Uter berichtet aus Moskau, allſeits ſei man der Anſicht, daß
Beſuch ein endgültiger Erfolg war. Wahrſcheinlich werde
ausſtellen, daß der Beſuch „ſehr endgültige Ergebniſſe er=
Zabe. Eine zuſtändige ruſſiſche Perſönlichkeit erklärte dem
Hertreter, der Lauf der politiſchen Entwicklung in Europa
* jetzt von Großbritannien ab. Weiter berichtete Reuter,
be=
bei den am Freiag ſtattgefundenen Beſprechungen ſei klar
En daß viel Uebereinſtimmung zwiſchen Sowjetrußland und
itannien herrſche.
Die „Times” zu den Moskauer Beſprechungen.
EP. London, 30. März.
Uber den zweiten Tag des engliſchen Miniſterbeſuchs in
Mos=
kau, der mit einer Galavorſtellung in der Staatsoper endete,
veröffentlichen die Blätter ſehr ausführliche Berichte. Dabei wird
zwar betont, daß der Moskauer Beſuch ebenſo wie der Berliner
Beſuch nur einen rein informatoriſchen Charakter hat, aber
nichts=
deſtoweniger laſſen die Berichte durchblicken, daß die Ausſprache
zu einer Annäherung zwiſchen den beiden Ländern geführt hat.
Die von ruſſiſcher Seite ins Feld geführten Argumente laſſen
ſich aus dem Bericht der halbamtlichen „Times” zuſammenfaſſen,
die im übrigen anläßlich des Beſuchs Edens ihren Boykott
Sow=
jet=Rußlands aufgegeben hat und zum erſten Male ſeit vielen
Jahren wieder durch einen Sonderberichterſtatter in Moskau
ver=
treten iſt. „Man begreift hier durchaus”, meldet dieſer
Bericht=
erſtatter, „daß die Sympathien des engliſchen
Vol=
kes mehr für Berlin ſind als für Moskau, beſteht
aber gleichzeitig darauf, daß die Organiſierung des
Frie=
dens das Gebot der Stunde iſt.” Weiter meldet der
„Times”=Korreſpondent, daß Sowjet=Rußland bemüht
iſt, die Unterſtützung Englands für den
ruſſiſch=
franzöſiſch=tſcheſlowakiſchen Pakt zu gewinnen,
ohne jedoch hierfür irgendwelche Garantie Englands zu fordern.
„Was man hier will”, ſagt der Korreſpondent in dieſem
Zuſam=
menhang, „iſt, England dazu zu bewegen, ſich nicht den
Bemühun=
gen zu widerſetzen, im Oſten ein Sicherheitsſyſtem zu ſchaffen, und
auch nicht andere Staaten dazu zu ermuntern.”
Ein Demenli der deulſchen Bokſchaft in London.
Angeſichts der über den Berliner Beſuch in Umlauf
gebrach=
ten Gerüchte, die augenſcheinlich dazu beſtimmt ſind, die
deutſch=
engliſchen Beziehungen zu ſtören, hat ſich die deutſche Botſchaft in
London am Freitag abend veranlaßt geſehen, die Meldung
aus=
drücklich zu dementieren, wonach der Führer in ſeinen
Beſprechun=
gen mit Außenminiſter Sir John Simon ein deutſch=engliſches
Bündnis angeregt und die Rückgabe der Kolonialmandate verlangt
habe. „Alle dieſe Gerüchte entbehren jeglicher Grundlage”, heißt
es in der Mitteilung der deutſchen Botſchaft. „Es iſt ebenſo
un=
wahr, daß der Führer dem engliſchen Außenminiſter erklärt habe,
daß die deutſchen Luftſtreitkräfte ebenſo groß, wenn nicht größer
ſeien, als die engliſchen Luftſtreitkräfte. Das Bedauerlichſte iſt.”
ſo heißt es in der Mitteilung abſchließend, „daß dieſe Meldungen
in einem Augenblick verbreitet werden, wo alle Bemühungen ſich
darauf konzentrieren ſollten, die beſtehenden Schwierigkeiten zu
beſeitigen.”
Der kägliche Beſuch des ruſſiſchen Bokſchaffers
bei Laval.
Der ruſſiſche Botſchafter Potemkin hat ſeine faſt alltäglichen
Beſuche im Quai dOorſay wieder aufgenommen. Er hatte auch
am Samstag morgen eine Unterredung mit Außenminiſter
La=
val, nachdem er ihn bereits am Freitag beſucht hatte. In der
heutigen Unterredung erſtattet er über den weiteren Verlauf der
Moskauer Beſprechungen des engliſchen Lordſiegelbewahrers
Eden mit den ruſſiſchen Staatsmännern Bericht. Die Beſprechung
galt auch, wie in den politiſchen Kreiſen erklärt wird, der
Vor=
bereitung der Reiſe Lavals nach Moskau.
*Die Woche.
Die Geſchichtsſchreibung einer ſpäteren Zeit wird den 16.
März 1935 als ein hiſtoriſches Datum vermerken. Denn dieſer
16. März, an dem der Führer und Reichskanzler des deutſchen
Volkes die allgemeine Wehrpflicht wieder bei uns eingeführt hat,
bedeutet den formellen Abſchluß einer Epoche, während der das
politiſche Geſchehen in unſerem Erdteil ſehr weſentlich beſtimmt
wurde durch die ſtellenweiſe faſt grotesken Auswirkungen eines
von Haß und Verblendung diktierten „Friedens”diktats. Wir
wundern uns nicht darüber, daß inſonderheit in der europäiſchen
Welt alsbald der uns ſattſam bekannte mißtönende Chor aller
jener „Friedensfreunde” einſetzte, denen die durch das
Ver=
ſailler Diktat geſchaffenen Zuſtände ungeſtörte Verfolgung ihrer
eigenen, manchmal recht dunklen, in jedem Fall aber höchſt
egoiſtiſchen Ziele ſichern ſollte. Das Deutſche Reich hat aus dem
Bruch des Verſailler Diktates, dem Nicht=Einhalten ſeiner
Be=
ſtimmungen durch die ſogenannten Siegermächte, die einzig
mögliche Folgerung gezogen. Das Geſetz vom 16. März ſchafft
Klarheit, eine Klarheit, die allein die Wiederkehr vernünftiger
Zuſtände, die wahre Sicherung des europäiſchen Friedens zu
gewährleiſten vermag. Nachdem der Verlauf der
Abrüſtungskon=
ferenz unſeligen Angedenkens einwandfrei erwieſen hatte, daß
keine der anderen Mächte daran denkt, das zu Verſailles
ab=
gegebene Abrüſtungsverſprechen nunmehr endlich einzulöſen.
nachdem alſo die zu Verſailles von den Siegermächten ſelbſt
ſtatuierte Vorausſetzung für den Teil V des Friedensvertrages
entfallen war, hat das Deutſche Reich folgerichtig erklärt, daß
es ſich unter dieſen Umſtänden ebenfalls nicht mehr an die
Beſtimmungen dieſes Teils V gebunden fühle. Ueber die logiſche
Berechtigung dieſes Schrittes brauchte eigentlich überhaupt kein
Wort verloren zu werden. Wenn man trotzdem in manchen
euro=
päiſchen Ländern jetzt höchſt überraſcht und entrüſtet tut, ſo hat
das mit irgendwelchen moraliſchen und rechilichen Erwägungen
ganz gewiß nicht das geringſte zu tun; und inſonderheit die
franzöſiſche Preſſe ſollte wirklich an die Leichtgläubigkeit ihrer
Leſer nicht allzu hohe Anforderungen ſtellen. Man wird ſich auch
in Paris damit abfinden müſſen, daß die natürliche Entwicklung
nicht auf die Dauer vergewaltigt werden kann, und daß auch
ein noch ſo raffiniert ausgeklügeltes Syſtem von
Vertragsbe=
ſtimmungen die Tatſachen nicht für die Dauer auf den Kopf zu
ſtellen vermag.
In den diplomatiſchen Kanzleien herrſcht eine Geſchäftigkeit,
als ob man ſich vorher über all dieſe Dinge noch niemals
Ge=
danken gemacht hätte. Noch am Vorabend des Beſuchs der
eng=
liſchen Staatsmänner in Berlin fanden in Paris
franzöſiſch=
italieniſch=engliſche Beſprechungen ſtatt, und in Kürze wird man
wiederum in Streſa zuſammenkommen. Aber auch in Streſa
wird man praktiſch an den Dingen ſehr wenig ändern könzen,
ganz abgeſehen davon, ob bei allen beteiligten Mächten der
Wille dazu in gleicher Weiſe vorhanden iſt.
Der engliſche Außenminiſter Sir John Simon und der
Lord=
ſiegelbewahrer Eden, den man in England als den kommenden
Mann anſieht, waren in Berlin, um durch eine „rückhaltloſe
offene” Ausſprache die europäiſche Lage zu klären. Ueber das
Ergebnis dieſer zweitägigen Beſprechungen iſt offiziell ſehr
wenig bekannt gegeben worden. Es wäre auch verfehlt, ſich auf
Grund der Kommentare der ausländiſchen Preſſe in
Kombi=
nationen zu ergehen, denn auch das, was in London Paris und
Rom dieſer Tage geſchrieben wurde, iſt ja mehr oder weniger
nur Kombination. Wenn insbeſondere die Pariſer Preſſe noch
vor Beendigung der Berliner Beſprechungen wie auf ein
Stich=
wort hin von ihrer völligen Ergebnisloſigkeit ſprach, ſo iſt
darüber wirklich kein Wort zu verlieren. Was letzten Endes das
wirkliche Ergebnis ſein wird läßt ſich heute wohl noch kaum
überſehen. Feſtſteht, daß die Verhandlungen von deutſcher Seite
mit außerordentlicher Offenheit geführt worden ſind, und daß
insbeſondere die deutſche Auffaſſung über die ſchwebenden
Fra=
gen den engliſchen Herren ſehr eindeutig klar gemacht worden
iſt. Sie werden ſich ſicherlich auch nicht der Berechtigung des
deutſchen Standpunktes haben verſchließen können. Etwas anderes
iſt natürlich, inwieweit die deutſche Einſtellung, insbeſondere zu
Der Führer
Reichsminiſter für Luftfahrt, General der Flieger Göring, und
der erſte Adjutant des Führers, Obergruppenführer Brückner,
in Döberitz.
Zum erſtenmal ſeit Beſtehen der Reichsluftwaffe ſtattete am Donnerstag der Führer und Reichskanzler in ſeiner Eigenſchaft
als Oberſter Befehlshaber der Wehrmacht dem Jagdgeſchwader Richthofen einen Beſuch ab. In ſeiner Begleitung befanden ſich
Generalleutnant Milch. Unſer Bild zeigt den Führer mit ſeiner
Begleitung auf einem Rundgang durch die Anlagen von Döberitz, Rechts vom Führer General der Flieger Göring, dahinter
links Oberſtleutnant Bodenſchatz und Generalleutnant Milch.
Seite 2 — Nr. 90
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 31. März
den Oſtfnagen, in das Konzept der Engländer hineinpaßt. Schon
die kurzen offiziellen Berichte über die Verhandlungen Edens
in Moskau, die im Anſchluß an die Berliner Beſprechungen
ſtatt=
fanden, zeigen deutlich, wie ausſchlaggebend das Verhältnis
Englands zu Sowjetrußland durch die fernöſtlichen Fragen
be=
ſtimmt wird. Trotzdem wird England als Signatarmacht des
Memelſtatuts ſehr bald ſich gezwungen ſehen, Farbe zu bekennen.
Das unerhörte Bluturteil von Kowno, deſſen Vollſtreckung
nicht mehr und nicht weniger bedeuten würde als glatten Mord,
hat wieder einmal gezeigt, wohin die Verſailler Methoden
füh=
ren. Ein rein deutſches Land hat man damals vom Mutterland
losgeriſſen, und der litauiſche Staat glaubt ſich offenbar der
Unterſtützung der weſtlichen Großmächte ſicher, wenn er jetzt mit
brutaler Gewalt jedem Recht Hohn ſprechend das Deutſchtum
im Memelgebiet zu vernichten trachtet. Das Recht ſollte nach
den tönenden Phraſen der Friedensapoſtel von 1919 bekanntlich
von da an die Welt vegieren. Wie aber ſieht dieſes Recht in
Wirklichkeit aus, was iſt aus dem feierlich verſprochenen
Minder=
heiten=Schutz unter der Aegide des Völkerbundes in Wirklichkeit
geſorden! Es wäre ſehr wünſchenswert, wenn man ſich bei
Zuſammenkünften von Staatsmännern, wie demnächſt in Streſa,
einmal darüber klar würde, wie leicht aus Geſchehniſſen wie
jetzt in Litauen ſehr wohl ernſte Gefahren entſtehen können. Der
eurobäiſche Frieden wird nicht ſo ſehr durch alle möglichen Pakte
geſichert als durch eine grundſätzliche Abkehr von den Verſailler
Methoden.
Die Menſchen ſind ein merkwürdiges Geſchlecht. Immer
wieder muß man feſtſtellen, daß ſie ſich gegen Erkenntniſſe, die
ſo ſinnfällig ſind, daß man glauben ſollte, ſie wären für jeden
mit Händen zu greifen, häufig bis zum äußerſten ſträuben,
manchmal ſo lange ſträuben, bis es zu ſpät iſt. Der europäiſche
Friede iſt nicht eine moraliſche Angelegenheit. Seine Sicherung
ſollte von den europäiſchen Völkern allmählich erkannt werden
als ein Gebot des Selbſterhaltungstriebes. Was ſteht denn
praktiſch einer ehrlichen Verſtändigung der europäiſchen Völker
entgegen in dem Augenblick, in dem man nicht mehr verſucht,
in Lebensrechte anderer Völker einzugreifen? Nichts hat den
europäiſchen Frieden mehr gefährdet als die Entwaffnung der
1918 zuſammengebrochenen Mittelmächte durch die Mitteleuropa
zum Spielball widerſtreitender Intereſſen gemacht wurde. Die
jetzt durch das Deutſche Reich vollzogene Reviſion dieſer
un=
ſinnigſten Beſtimmungen des Verſailler Diktates fördert den
europäiſchen Frieden mehr als ein Dutzend diplomatiſcher
Kon=
ferenzen, und dafür dankt das deutſche Volk ſeinem Führer. M.
* Wo bleiben die Signakarmächte?
Acht Tage ſind jetzt ſchon faſt vergangen, ſeit das eigens
für dieſen Zweck mit ſehr anfechtbaren Rechtsmitteln
ein=
geſetzte Kownoer Kriegsgericht 120 Memeldeutſche, die ganze
memelländiſche Führerſchicht, zu langjährigen Zuchthausſtrafen
verurteilt, ſoweit es nicht ſogar auf Todesſtrafe erkannte. Ein
Schrei der Empörung iſt durch das ganze deutſche Volk
ge=
gangen. Wir konnten aber auch feſtſtellen, daß auch jenſeits
unſerer Grenzen, vor allem in England, der Spruch mit
Ent=
rüſtung aufgenommen wurde. Selbſt eine ſo wenig
deutſch=
freundliche Zeitung wie die Baſeler Nachrichten geben zu, daß
der Memeldeutſche ſeit Jahren durch andauernde Rechtsbeugung
ſchandbar gereizt ſei. Das international garantierte
Memel=
ſtatut ſei zwar von den Litauern nicht plötzlich zerriſſen, aber
langſam zerknüllt und ſchließlich in den Papierkorb geworfen
worden.
Bevor die Entſcheidung fiel, haben die Signatarmächte einen
gemeinſamen Schritt in Kowno unternommen und auf die Folgen
aufmerkſam gemacht, die über ein ungerechtes Urteil entſtehen
könnten. Die litauiſche Regierung hat ſich aber darum gar nicht
gekümmert. Sie hat das Gericht angewieſen, nun erſt recht mit
aller Schärfe vorzugehen. Die Signatarmächte aber haben ſich nach
dem Urteil bisher nicht gerührt. Es macht beinahe den Eindruck,
als ob die litauiſche Regierung richtig gerechnet habe, als ſie über
dieſe Vorſtellungen zur Tagesordnung überging. Wir können uns
aber doch nicht vorſtellen, daß das wirklich das Ende ſein ſoll, daß
zum mindeſten England das Gefühl für die moraliſche
Verant=
wortlichkeit nicht verloren haben ſollte und nicht bereit iſt, das
furchtbare Urteil auch nur mittelbar zu decken. Wobei immer
wie=
der betont werden muß, daß ein Gnadenakt nicht genügt, daß
viel=
mehr das Urteil aufgehoben und die Angeklagten freigeſprochen
werden müſſen. Denn ſie haben weiter nichts getan, als daß ſie
von den ihnen vertraglich zugeſicherten Rechten Gebrauch machten.
Man ſpricht heute ſo viel von Kollektivverträgen, in denen
angeblich das Allheilmittel zur Friedensſicherung erblickt nird.
Von Litauen aber wird uns einmal praktiſch vorexerziert, was
ſolche Verträge in Wirklichkeit für einen Wert haben, wenn nicht
einmal die Unterſchrift der drei Großmächte etwas nützt. Sie ſind
kaum das Papier wert, auf dem ſie geſchrieben ſind. Die deutſche
Regierung denkt über ſolche Verträge ſkeptiſch. Es hätte alſo nahe
gelegen, einmal den Beweis zu führen, welche Kraft von ihnen
ausgehen kann. Wenn aber ein kleiner Staat wie Litauen mit
ſeinen noch nicht einmal 3 Millionen Einwohnern es wagen kann,
Vom Tage.
Die helgiſche Kammer hat am Saustag früh nach einer
un=
unterbrochenen Nachtſitzung die von der Regierung vorgelegten
Geſetze über die Abwertung des Belga und die Erweiterung der
um ein ganzes Jahr verlängerten Sondervollmachten mit 107
gegen 54 Stimmen bei 12 Stimmenthaltungen angenommen. Bei
den Liberalen ſtimmte mehr als die Hälfte der Abgeordneten
gegen die Regierung.
Der Präſident der ſpaniſchen Republik hat, wie
vorauszu=
ſehen war, den zurückgetretenen Miniſterpräſidenten Lerroux mit
der Neubildung der Regierung beauftragt. Lerroux hat bereits
ſeine Beſprechungen aufgenommen.
Das Athener Schwurgericht hat ſämtliche wegen Teilnahme
an dem Anſchlag auf Venizelos am 6. Juni 1933 angeklagten
Per=
ſonen freigeſprochen.
Die griechiſche Kammer hat ſämtlichen außerordentlichen
Maßnahmen der Regierung ihre Zuſtimmung erteilt.
Bei der Stadt Gorna Djumaja in Bulgariſch=Mazedonien
wurden, im Felde perſcharrt, die Leichen von vier Ermordeten
aufgefunden. Nach den Feſtſtellungen der Polizei handelt es ſich
um Femeopfer der mazedoniſchen revolutionären Organiſation.
Der ſowjetruſſiſche Außenkommiſſar Litwinow wird am 1. April
nach Genf reiſen, um an der Sondertagung des Völkerbundsrats
teilzunehmen. In Genf wird Litwinow von dem ſowjetruſſiſchen
Botſchafter in Rom, Stein, unterſtützt werden.
In Darſchkent (Sowjetrepubl. Turkeſtan) verurteilte der Oberſte
Gerichtshof fünf ehemalige Bauern und Angeſtellte zum Tode
durch Erſchießen. Die Urteile wurden bereits vollſtreckt. Die
Hingerichteten hatten ſeit dem Jahre 1934 die Gegend um
Dſchar=
kent durch Ueberfälle unſicher gemacht und pier Sowjetbeamte
erſchoſſen.
Das amerikaniſche Repräſentantenhaus hat die
angeforder=
ten Kredite für das Kriegsminiſterium endgültig angenommen.
Die Kredite belaufen ſich auf insgeſamt 402 Millionen Dollar.
Mit ihrer Hilfe ſoll u. a. die Effektivſtärke der Armee von 118000
auf 165 000 Mann erhöht werden.
über ſolche rechtsverbindlichen und zwiſchenſtaatlich
gewährleiſte=
ten Sicherungen einfach hinwegzugehen, dann iſt damit gleichzeitig
der Beweis erbracht, daß das ganze Syſtem ſolcher Verträge
zweck=
los und unbrauchbar iſt. Wir wollen dieſe äußerſte Nutzanwendung
im Augenblick noch nicht ziehen. Denn wir erwarten immere noch,
daß die Signatarmächte ſich auf ihre Pflicht beſinnen und für die
Durchführung der Memelautonomie Litauen gegenüber in vollem
Umfange einſetzen werden.
Einmütiger Prokeſt gegen das Kownoer Schandurkeil
DNB. Berlin, 30. März.
Anläßlich des Gewalturteils des Kownoer Kriegsgerichtes
haben in allen Teilen des Reiches zahlreich beſuchte
Verſammlungen ſtattgefunden, in denen die Bevölkerung
in ſchärfſter Weiſe gegen das Urteil Stellung
nahm und ihre tiefe Anteilnahme an dem Geſchick der
ver=
urteilten Memelländer und der ſchwer leidenden memelländiſchen
Bevölkerung bekundete. An den Führer und
Reichs=
kanzler ſowie an, die Reichsregierung wurde
auf Grund der einſtimmig angenommenen Entſchließungen eine
große Zahl von Proteſttelegrammen abgeſandt,
in denen dieſen Gefühlen Ausdruck gegeben wurde.
Vor innerpolikiſchen Auseinanderſekzungen.
EP. Paris, 30. März.
Die heutige Kammerſitzung, in der man ſtürmiſche
innen=
politiſche Debatten erwartete und für die mam in manchen
Krei=
ſen der Regierung Flandin bereits ihren Sturz vorausſagte,
verlief wie das Hornberger Schießen. Die Abgeordneten
vertrie=
ben ſich während 2 Stunden die Zeit mit Abſtimmungen über
Prozedurfragen und vertagte ſich daraufhin auf kommenden
Montag nachmittag, an dem die Kredite in Höhe von 1,5
Mil=
liarden Franken zum Ausbau der franzöſiſchen Luftverteidigung
zur Debatte ſtehen werden. Am kommenden Dienstag wird das
innenpolitiſche Intrigenſpiel weitergetrieben werden und man
erwartet für dieſen Tag eine große Rede des Miniſterpräſidenten
Flandin, der die Kammer auffordern wird, durch ein
Ver=
trauensvotum klar zu ſagen, ob ſie vor den Gemeinderatswahlen
die Regierung ſtürzen will. In der gegenwärtigen, überhitzten
Atmoſphäre in der Kammer ſind Ueberraſchungen nicht
ausge=
ſchloſſen. Aber trotz allem dürfte die Regierung das Schutzdach
der Parlamentsferien erreichen.
Der Kyffhäuſerhund
zur allgemeinen Wehrpflicht.
Das Bermächknis der Tolen iſt zur lebendige
Kraft geworden.
Das Reichsblatt des Kyffhäuſerbundes veröffentlicht
uer ſoeben erſchienenen Nummer einen Gruß an die neue 9.
macht. In dieſem Artikel, der die Stimmung der
Weltk=
ſoldaten zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht zuſan
faßt, heißt es:
Schneller, als wir ahnten, ſtolzer, als wir es hoffen kon
wandelte ſich das deutſche Schickſal. Der Himmel ſchenkte un
Führer durch die Nacht und die Not, den Mann, der das
bensbekenntnis des deutſchen Wiederaufſtiegs zu Tat geſta
Adolf Hitler. In ihm band ſich alle Hoffnung und
Wille des Frontſoldatentums zu einer ungeheuren Ausſaat
deutſchen Seins. Er griff die Kräfte zu einer unerſchütter
Phalanx zuſammen, formte den Sinn und hob das deutſche
ſal in die Bahn der Ehre und Freiheit. — Nichts iſt uns i
Schoß gefallen. Adolf Hitler hat uns alles erkämpfen m
Kein Wunder iſt geſchehen, ſondern allein die Kraft
einzelnen, von Gott begnadeten Menſchen hat uns ſo he
gebracht, hat die Deutſchen wieder zu einem einigen Vol
das Volk zu einer Nation der Ehre geſtaltet. — Als Hitle
Tage von Potsdam dem Marſchall des Weltkrieges die
reichte, da war der Umbruch des deutſchen Volkes vollendet.
Wandlung zum heroiſchen Geiſte vollzogen, und der We
Freie begann. Dort am Sarge des Großen Königs, der
ſchrieb: „Ich bin es müde, über Sklaven zu herrſchen”, legt
deutſche Volk das heiligſte Bekenntnis zur Freiheit ab.
ſind zwei Jahre ſeit jenem denkwürdigen 21. März vergg
da hat der Führer dieſes deutſchen Volkes die tiefſte Breſe
den Widerſinn und Ungeiſt von Verſailles geſchlagen. Er
k=
es aus dem Aufmarſch ſeines Volkes heraus tun, weil er
Volk national bis in die Knochen geſtaltet hatte und in
Schichten und Stämmen nur der eine Wille iſt, dem Führ
folgen. Ein Volk ſteht hinter ihm mit reinem Herzen un
reinem Antlitz vor Gott und der Welt — und der Kampf
Verſailles iſt der Kampf um das heilige Recht einer
Natio=
ihre Ehre nicht preisgibt und ihren Lebenswillen beha
Sechzig Millionen Deutſche ſtehen in demſelben Marſchtri
Die Verkündigung der allgemeinen Wehrpflicht am Voraben
Heldengedenktages hat im alten Soldatentum eine beiſpie
ſtolze Befriedigung ausgelöſt. Sie iſt der größte Dank der N
an die Opfer des Krieges, ſie hat den letzten Fleck von
Ehrenſchild des deutſchen Volkes getilgt. Das Vermächtni
zwei Millionen, die für Deutſchland ſtarben, iſt nicht mehr!
und Wille geblieben, es iſt zur Tat und zur lebendigen
geworden. Wir haben die Schande des Verſailler Vertrage
geworfen. Wir haben es getan, nachdem die anderen M
ihre Verpflichtungen zur Abrüſtung jahrzehntelang mit
Füßen getreten haben.
Genergl der Infanterie von Lochow 80 Jahr
DNB. Berlin, 30. M(
Am 1. April begeht General der Infanterie Ewald v. L.
ſeinen 80. Geburtstag.
Ewald v. Lochow trat nach dem Kriege 1870/71 in das z
Garderegiment zu Fuß in Berlin ein und wurde dort 1873
zier. Nach den üblichen Frontkommandos wurde er dem Gen
ſtab zugeteilt, bis er 1903 Oberſt und Kommandeur des 4 G.
regiments zu Fuß wurde. Als Generalmajor führte er,di
Infanterie=Brigade in Poſen, war dann Direktor des
A=
verwaltungsdepartements im alten preußiſchen Kriegsminiſte
und ſeit 1909 Generalleutnant und Kommandeur der 2. G
diviſion.
Im Jahre 1912 wurde v. Lochow zum kommandiere
General des 3. Armeekors ernannt, das er auch bis zum
1916 befehligte. Dieſes Armeekorps führte er im Verban)
1. Armee (v. Kluck) bis vor die Mauern von Paris und
in die Marneſchlacht. Er behauptete den Aisne=Abſchnitt
ſons-Vailly gegen die nachdrängenden Engländer und e
im Jahre 1915 den Sieg bei Soiſſons. Darauf trat er noc
Kommandeur der Gruppe Arras im Sommer 1915, im ſerb
Feldzug Herbſt 1915 und bei dem Kampf um Verdun im
1916 hervor. Hier führte er die Angriffsgruppe Oſt und u
an Stelle des deutſchen Kronprinzen, der den Befehl
Heeresgruppe übernahm, Oberbefehlshaber der 5. Armee. 2
vielen Auszeichnungen erhielt er den höchſten preußiſchen K!
orden, den „Pour=le=Mérite” mit Eichenlaub.
Zu ſeinem 120. Geburtstag am 1. April.
Zuſammengeſtellt von Fritz Alfred Zimmer.
Herr von Bismarck gleicht unſeren Staatsmännern in keiner
Beziehung. Er iſt nicht im geringſten feierlich. Er iſt ſogar von
Grund aus heiter und ſchleudert manchmal mitten in die ernſteſten
Fragen einen Scherz hinein, einen humoriſtiſchen Einfall, durch
den man immer die gewaltige Tatze des Löwen durchfühlt.
(Der franzöſiſche Graf d Heriſſon, im Januar 1871, als
er an den Verhandlungen über die Kapitulation von Paris
teil=
nahm.)
An Gleichgültigkeit gegen die Tradition, an „Keckheit des
Wurfs” gleicht Bismarcks Staatskunſt einem Bilde Rembrandts;
aber auch an „ſorgfältiger Durchführung”, an ſelbſtloſer
Berück=
ſichtigung alles Tatſächlichen; ſie iſt rückſichtslos bis zur Gewalt
und dennoch pietätvoll bis zur Delikateſſe. Dadurch hat Bismarck
etwas von der Breite, Kraft und Ungezwungenheit
Rembrandt=
ſcher Kunſt in die neuere deutſche Politik übertragen. Dieſe hat
ihren dauernden Wert darin, daß ſie nicht von irgendeiner Theorie,
ſondern von einer gewaltigen Perſönlichkeit ausging, und daß
eben dieſe Perſönlichkeit in der Hauptſache ein Ausdruck des
deut=
ſchen Volkstums war.
In Bismarck iſt das Weſen des deutſchen Volkes einmal
wie=
der zur Perſon geworden.
(Der Rembrandt=Deutſche Auguſt Julius Langbehn.)
„Giht es deutſche Philoſophen?, gibt es deutſche Dichter?, gibt
es gute deutſche Bücher?” — fragt man ſich im Ausland. Ich
rröte; aber mit der Tapferkeit, die mir auch in verzweifelten
Fällen zu eigen iſt, antworte ich: „Ja, Bismarck!“
(Friedrich Nietzſche.)
Sein Sturz bleibt ein unauslöſchlicher Flecken in unſerer
Ge=
ſchichte; ſeit Themiſtokles hat die Welt ein ſo tragiſches Schickſal
nicht mehr geſehen.
(Heinrich von Treitſchke, an Hans Blum 1893.)
Obwohl ich ſonſt ein ziemlich ſchlimmes Raubtier bin; fühle
ich inich in ſeiner Nähe ſtets wie ein Kaninchen; er iſt eben wie
glühendes Eiſen gegen Eis; man fühlt ſich zerfließen. — Freunde
im gewöhnlichen Sinne hat Bismarck meiner Anſicht nach
über=
haupt nicht. Er hauſt ſozuſagen in ſich; er erlebt ſich; er blickt
ge=
dankenvoll zurück auf die ungeheuere Summe ſeines Lebens. Sein
Gehirn arbeitet unabläſſig. — Bismarck iſt einſam; er kümmert
ſich nicht viel um das was um ihn vorgeht; ſeine Geſpräche ſind
mehr Monologe als ſonſt etwas. Dabei übt er doch auf alle, die
ihm nahe kommen, einen wahrhaft unſäglichen Zauber aus. —
Je näher man ihn kennen lernt, deſto ſtärker hat man den
Eindruck, er verkörpere den Begriff eines Vaters, eines Vaters
von fünfundvierzig Millionen Menſchen. Natürlich muß er als
ſolcher manchmal hart erſcheinen, wie ja auch ein Vater dann und
wann ſtrenge auftreten muß. — Dabei iſt er auch ein rührend
guter Menſch, wovon ich mich auf unſeren langen Spaziergängen
oft und oft überzeugen konnte. —
Er hat von jeher zwei Dinge getan: gearbeitet und ſich gehen
laſſen, ſeiner Natur nie den geringſten Zwang auferlegt. . . . Den
Mann kann man nicht herausdrücken aus dem Leben der Nation,
aus der Geſchichte. Ueber alle Leute ragt er wie eine Pyramide
empor. So ein Mann iſt ein Triumph der Menſchheit; er iſt mehr
wert als ein ganzes Reich.
(Der Maler Franz Lenbach, 1890.)
*
„Weißt du, daß wir in Hamburg waren, ich Glückskind
auch?, daß wir Bismarck ſahen, unſern alten, großen Bismarck?
Aber alt iſt er geworden, ganz alt. Der Jubelruf des Volkes, den
ſeine Ohren jahrzehntelang freudig aufgenommen haben, wird ihm
jetzt läſtig. Er winkte leiſe ab. Sein Auge flog über die Menge,
ohne doch zu ſehen. Ich reichte ihm eine Roſe in den Wagen; er
nahm ſie und roch daran. Ich war erſchüttert. Zum erſten Male
ſah ich unſern großen, großen Kanzler; aber Schickſal und Alter
haben ſeine Kräfte gebrochen.”
(Paula Moderſohn=Becker.)
Wie ich über Bismarck denke? Er iſt (wenn wir Goethe ins
vorige Jahrhundert uns denken) das einzige Genie unſeres
Jahr=
hunderts. Er, ſeine Genie, hat die tauſendjährige deutſche
Nacht=
mütze einmal den verdammten Philiſtern von den Läuſeperücken
gefegt! — — Rückſichtslos, mit höchſter Begeiſterung ſtaune ich
den Koloß Bismarck an. Schon deshalb, weil er einmal den
Kü=
raſſierfuß auf den verdammten deutſchen Gift= und Drachennacken
geſetzt hat. — Hurrah, Du Genius, hurrah. Du Eiſenmann! Hier
bin ich, hier bin ich bei Dir, und wenn ſie Dich alle verlaſſen
ſollten!
(Detlef von Liliencron., Brief vom 9. 6. 1888.)
Bismarck war nicht der Typ eines deutſchen Menſchen, wie ſie
ihn oft hinſtellen wollen. Er war nicht der „deutſcheſte Deutſche”,
und was die Leute denn ſo reden. Die deutſcheſten Leute ſind
Menſchen wie Schiller, Blücher, Stein, Wilhelm I., Roon, Nau=
mann. — Bismarck war eine dämoniſche, unharmoniſche, den
lebenden unheimliche, mit Menſchen ſpielende Natur, ein
und wilder Held.
Dichter (Künſtler) haben immer etwas Feinnerviges,
vöſes, und infolgedeſſen am Abgrund Wandelndes. Freilich
bedeutendſten Erſcheinungen haben einen ſtarken Fonds vor
ſundheit. Alle Großen: Dürer, Tizian, Goethe, Dickens, Bisl
Aber auch ſie haben ihre Zartheit, ihr Zerbrechliches; wer
nicht ſieht, hat keine ſcharfen Augen. Völlig geſunde Künſtler
unmöglich, ja komiſch. Denn Künſtler ſein, heißt: mit überm
Augen das Leben leiden und am Leben formen.
Ich bin kein großer Bewunderer des politiſchen oder 97,
moraliſchen Reſultats der Bismarckſchen Taten, des jetzigen
ſchen Reiches. Ich empfinde es als ſchweren Fehler, daß
deutſchland nicht allein nicht zuſtande kam, ſondern durch O0l
ſeiner Politik ſogar für alle abſehbare Zeit verhindert wird.
ch bin ein Beſtauner und Bewunderer der Kämpfe, Qualell
tümer und Fehler des Mannes, welcher nicht zur Linie der
lieu, Pitt, Stein, Hardenberg gehört, ſondern zu den
Genle=
der Art Hagens Luthers und Cromwells. — Ich habe das
des germaniſchen Helden Bismarck geſchrieben.
(Guſtav Frenſſenſ)
Lpd. Dieſer Tage konnte Geheimrat Profeſſor 2
Primer in Frankfurt a. M. in körperlicher und geiſtiger Rült
ſeinen 85. Geburtstag begehen. Geheimrat Primer wirt”
Jahrzehnte am Kaiſer=Friedrich=Gymnaſium, nachdem S.
in Weilburg tätig war. Im Februar d. J. beging er ſein Lie
tenes Doktorjubiläum. Zu ſeinem 85. Geburtstag wurden Pi
Primer hohe Ehrungen zuteil. Der Führer und Reichskallu”
dem Jubilar ſeine herzlichſten Glückwünſche und ſein Die
eigenhändiger Unterſchrift zugehen laſſen. Im Namen de.
Frankfurt ließ Oberbürgermeiſter Staatsrat Dr. Krebs eIn
des Glückwunſchſchreiben überreichen.
Techniſche Hochſchule. Der ungewohnt frühe Anfang Uee
merſemeſters an der Techniſchen Hochſchule am 1. April ac
anlaſſung darauf hinzuweiſen, daß die muſikwiſſenſchaftlichl"
leſungen Geſchichte des deutſchen Liedes (zweiſtündigl.4"
Wolf (einſtündig) bereits am Donnerstag, dem 4 April, Nes”
Anmeldung von Gaſthörern vormittags beim Sekretarial."
niſchen Hochſchule.
Von der Univerſität Gießen. Der ordentliche 2"
und Direktor der Augenklinik unſerer Univerſität, Dr. 4
Jeß hat zum 1. April 1935 einen Ruf auf den ordeit
Lehrſtühl für Augenheilkunde an die Univerſität Leipöls.
ten und angenommen.
Nr. 90 — Seite 3
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die neuen Geſetze.
ngung der noch verbliebenen ungeregelten Gemeindeverbindlichkeiken. — Errichlung einer Reichsſtelle
zur Aederwachung und Regelung planmäßiger Landbeſchaffung für öfſenkliche Zwecke.
mig
d
Das dritte Geſekz
enderung des Gemeindeumſchuldungsgeſetzes.
DNB. Berlin, 30. März.
s Reichskabinett hat am Freitag das dritte Geſetz zur
ung des Gemeindeumſchuldungsgeſetzes verabſchiedet. Wir
n hierzu von unterrichteter Seite: Die im Gemeinde=
(dungsgeſetz vom 21. September 1933 den Gemeinden,
Ge=
verbänden, Zweckverbänden und Ländern eröffnete
Mög=
fällige und fällig werdende kurzfriſtige Verbindlichkeiten,
aus laufenden Haushaltsmitteln nicht aufzubringen
ver=
in Schuldverſchreibungen des Umſchuldungsverbandes
andeln, endete am 31. März 1935. Bisher haben die
den etwa 2,8 Milliarden umgeſchuldet und damit iſt der
der kurzfriſtigen Verſchuldung an den geſamten
Inlands=
i der Gemeinden von 23.44 v. H. vor Erlaß des
Ge=
umſchuldungsgeſetzes bereits am 30. 9. 1934 auf über
herabgemindert worden. Damit iſt wieder ein geſundes
nis zwiſchen kurz=, mittel= und langfriſtiger Verſchuldung
Ut worden.
neue Entwurf dient der Bereinigung der noch
iebenen ungeregelten Verbindlichkeiten.
den Gemeinden das Recht gegeben, kurzfriſtige
Kapital=
nigen, die bereits fällig geworden ſind oder bis zum 1.
1936 fällig werden, umzuſchulden. Hierzu bedürfen ſie
gs der Genehmigung des Reichsminiſters des Innern
2 Reichsminiſters der Finanzen.
dem Geſetz iſt weiter vorgeſehen, daß auch in den Fällen,
u ein Umſchuldungsangebot ſeinerzeit abgelehnt worden
id infolgedeſſen zwangsläufig eine Stundung eingetreten
neues Umſchuldungsangebot gemacht werden kann. Wenn
eſes neue Umſchuldungsangebot abgelehnt wird, kann
tundung eintreten, aber nicht mehr zum alten Zinsſatz,
zu einem Zinsſatz von 4½ v. H.
dem dritten Geſetz zur Aenderung des
Gemeindeum=
igsgeſetzes iſt auch die Beſtimmung der deutſchen
Ge=
ordnung übernommen, derzufolge die nach § 78
erforder=
enehmigung der Aufſichtsbehörde zur Aufnahme neuer
n uſw. nur nach vorheriger Zuſtimmung des
Reichs=
s des Innern und des Reichsminiſters der Finanzen
verden darf.
Tgelung des Landbedarfs der öffenklichen Hand
3 Reichskabinett hat in der Sitzung vom 29. März u. a.
etz über die Regelung des Landbedarfs der
tlichen Hand verabſchiedet. In dem Geſetz iſt
vor=
daß eine Reichsſtelle errichtet wird, die dem
anzler unmittelbar unterſteht. Der Leiter der Reichsſtelle
det nach Anhörung der beteiligten oberſten Reichs=
Notwendigkeit einer ſolchen oberſten Reichsſtelle hat ſich
ergeben, daß gerade in letzter Zeit für verſchiedene
z. B. für militärpolitiſche Zwecke, für
Fenbauten, für Forſten, fürdie Neubildung
eutſchen Bauerntums und für die
Stadt=
jedlung erhebliche Landmengen gebraucht
n, die es notwendig erſcheinen laſſen, daß die
Land=
ung planmäßig von einer einheitlichen Stelle, überwacht
egelt wird, um ſicherzuſtellen, daß kein Hektar mehr als
gt notwendig in Anſpruch genommen wird. Die Wünſche
ſchiedenen oberſten Reichsbehörden ſollen daher in
Zu=
ei der neugegründeten Reichsſtelle als einer einheitlichen
en Stelle zuſammenlaufen. Dieſe Stelle hat widerſtrei=
Intereſſen der einzelnen Behörden gegeneinander abzu=
und iſt berechtigt, gegen die Durchführung von
Vor=
berſter Reichsbehörden, die ihr auf Verlangen anzuzeigen
inſpruch zu erheben. Das neue Geſetz gibt die Gewähr
daß eine zweckvolle Geſtaltung des deutſchen Raumes
ge=
wird und der für Zwecke der öffentlichen Hand
erforder=
undbedarf planmäßig nach einheitlichen Geſichtspunkten
wird.
Die Landbeſchaffung für Zwecke der Wehrmacht.
Die Reichsregierung hat in der Sitzung vom 29 März 1935
ſerner ein Geſetz verabſchiedet, das die Landbeſchaffung für
Zwecke der Wehrmacht ſichert.
Im Reichswehrminiſterium wird eine Stelle für
Land=
beſchaffung gebildet, die für die Bereitſtellung des nötigen
Lan=
des zu ſorgen hat. Ihr liegt außerdem auch die Beſchaffung
des Landes ob, das notwendig iſt, um die betroffenen Bauern
und Landwirte umzuſiedeln. Soweit bei der Beſchaffung des
Landes für dieſe Zwecke eine Enteignung erforderlich iſt, wird
eine Entſchädigung in Land oder Geld gewährt. Bei
Erbhofbauern iſt die Landentſchädigung die
Negelung. Nachdem die Reichsſtelle Land beſchafft hat wird
die Umſiedlung ſelbſt von einer im Reichs= und Preußiſchen
Miniſterium für Ernährung und Landwirtſchaft gebildeten
Reichsſtelle für Umſiedlung durchgeführt. Das Geſetz ſchafft
dem=
nach gleichzeitig die Vorausſetzung, die durch Landerwerbungen
der Wehrmacht betroffenen Bauern und Landwirte unter
ange=
meſſenen Bedingungen wieder anzuſetzen.
Geſeß zur Förderung des Wohnungsbaues.
Amtlich wird mitgeteilt: Die Reichsregierung hat ein Geſetz
über die Förderung des Wohnungsbaues beſchloſſen. Durch dieſes
Geſetz ſollen Mittel beſchafft werden, deren es zur Behebung der
immer größer werdenden Not auf dem Gebiete des
Kleinwoh=
nungsmarktes bedarf.
Der Reichsminiſter der Finanzen wird ermächtigt, einen
Be=
trag bis zu 50 Millionen Reichsmark aus den Mitteln zur
Ge=
währung von Eheſtandsdarlehen für Zwecke der Kleinſiedlung und
des Wohnungsbaues zu verwenden.
Außerdem ſollen die durch die Senkung der
Gebäudeentſchul=
dungsſteuer ab 1. April d. J. frei werdenden Mittel Zwecken des
Wohnungsbaues nutzbar gemacht werden. Die Eigentümer von
Grundſtücken, deren Gebäudeentſchuldungsſteuer ab 1. April um
25 v. H. geſenkt wird, ſollen dieſen Senkungsbetrag dem Reich als
Anleihe zur Verfügung ſtellen.
Die Reichsregierung iſt durch die Maßnahmen in der Lage,
für das Rechnungsjahr 1935 ein Wohnungsbauprogramm
durchzu=
führen, das nicht nur der Wohnungsnot ſteuern, ſondern auch zu
einer weiteren weſentlichen Verminderung der Arbeitsloſigkeit
beitragen wird.
Anerkennung
für die Fronkkämpfer unker den Reichsbahnatbeitern
DNB. Berlin, 30. März.
Nachdem den bewährten Kämpfern für die nationale
Er=
hebung, den Schwerkriegsbeſchädigten, den Inhabern des
Golde=
nen Militärverdienſtkreuzes, den Trägern des Silbernen uno
Goldenen Verwundetenabzeichens die „Anexkennung ihrer
Ver=
dienſte in ihrer Laufbahn zuteil geworden iſt, hat die
Reichs=
bahnverwaltung nunmehr auch für die Frontkämpfer unter den
Reichsbahnarbeitern das bisher in der Ueberſchreitung des 40.
Lebensjahres liegende Hindernis für die Anſtellung als
Be=
amter beſeitigt. Die bisherige Beſtimmung, daß der
Reichsbahn=
arbeiter, der das 40. Lebensjahr überſchritten hat, auf
Anſtel=
lung als Beamter nicht mehr rechnen konnte, trug eine Härte
für die Reichsbahnbedienſteten in ſich, die während des Krieges
an der Front gekämpft hatten und nach ihrer Rückkehr in die
Heimat ihre Aufrückſtellen, durch Nichtkriegsteilnehmer beſetzt
fanden. Durch dieſe Maßnahme wird nunmehr die bisherige
Be=
nachteiligung der Frontkämpfer wieder gut gemacht.
Der Reichs= und preußiſche Arbeitsminiſter ſowie der Reichs=
und preußiſche Wirtſchaftsminiſter haben in einem gemeinſamen
Erlaß vom 29. März das für die Erſatzkaſſen der
Krankenverſiche=
rungen ausgeſprochene Verbot über den 1. April 1935 hinaus bis
auf weiteres verlängert.
Die bisher als parteiamtliches Abendblatt der Pfalz
erſchei=
nende „Pfälziſche Rundſchau” wird im Zuge der Verſchmelzung
der beiden bisherigen Provinzen Saar=Pfalz zu einem Reichsgau
am 1. April 1935 unter dem neuen Titel „NAZ., Neue
Abend=
zeitung des Gaues Saar=Pfalz” herausgegeben. Die „NAZ.”
wird die einzige im Gaugebiet erſcheinende Abendzeitung ſein.
chre.
uf.
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Der Liederkornponiſt Franz Abk.
Ein Schöpfer des deutſchen Voltsgeſanges.
(Zu ſeinem 50. Todestage am 31. März.)
nn wir die alten, früher ſo beliebten Lieder=Alben mit
reichlich mit Gold verzierten Einbanddeckeln und
Gold=
anſchauen, die ehedem eigentlich in jedem Bürgerhauſe
n Piano zu liegen pflegten, dann ſtoßen wir da auf
* Lied, das heute verklungen und vergeſſen iſt, aber auch
nches Lied, das längſt in den Schatz des wahren, gemüt=
Volksliedes aufgenommen wurde. Wir finden da Namen
ethfeſſel, Zöllner, Heinrich Dorn Julius Otto, Norbert
üller, Friedrich Curſchmann. Wilhelm Kücken und viele
darunter auch Marſchner, Heinrich Proch und ſchließlich
Abt.
r kennen viele von den Liedern, und daß ſie echte
Volks=
ſeworden ſind, erkennen wir daran, daß man die Namen
ſchöpfer einfach vergeſſen hat. Wer weiß noch, daß „Ach,
s möglich dann” von Kücken komponiert worden und
eb wohl, du ſtille Gaſſe . . .” und ſo vieles andere von
ch Silcher, der einer der größten Volksliedkomponiſten
tſchland überhaupt war.
enn die Schwalben heimwärts ziehen” haben unſere
ern mit viel Sehnſucht und Innigkeit geſungen wie
torgens, wenn die Hähne krähn” und „Gute Nacht, du
erziges Kind”, ſowie die „Stille, weiße Roſe‟. Wer aber
ie noch, die ſie erſonnen? — Das war Franz Abt.
t erreichte nicht die Volkstümlichkeit eines Karl Loewe
artin Plüddemann, er erreichte auch nicht die Tiefe und
ines Robert Franz oder gar Peter Cornelius. Aber er
as glückliche Talent einer intimen Beglückung des
deut=
ürgerherzens, er war etwas für ſehnſüchtige junge Mäd=
Fünfzigerjahre, etwas für muſikbegeiſterte Bürgersleute.
te keine Probleme an ſeine Genießer und Hörer, wie
Er verzehrte niemanden und begehrte von niemandem
Hingabe oder Aufopferung. Aber ſeine Blumen blühten
en und dufteten nicht minder.
* Wurzeln Abts liegen wie bei allen Volksliedmeiſtern
unzehnten Jahrhunderts bei Weber und Spohr. Das
die großen Meiſter der Männerchöre und Album=Lieder.
anz Abt wurde am 22. Dezember 1819 in Eilenburg ge=
Anfangs ſtudierte er in Leipzig Theologie, um ſich aber
ſC ganz der Muſik zu widmen. Mit zweiundzwanzig
wurde er Hofmuſikdirektor zu Bernburg und noch im
Jahr wurde er als Dirigent der allgemeinen
Muſikgeſell=
rach Zürich berufen. Zehn Jahre ſpäter folgte er einem
S Hofkapellmeiſter nach Braunſchweig, wo er dreißig Jahre
„k und ſegensreich wirkte. Zwiſchendurch unternahm er
Reiſen, die ihn auch nach Amerika führten. 1832 trat er in den
Ruheſtand und überſiedelte nach Wiesbaden, wo er ſeine letzten
Lebensjahre bis zu ſeinem Tode am 31. März 1885 in
beſchau=
licher Behaglichkeit verbrachte. Zu ſeinen Lebzeiten genoß Abt
großes Anſehen durch ſeine Lieder und Männerquartette, die
durch melodiſche Rundung und gefällige Melodik erfreuten.
Gerade in unſeren Tagen, in denen das Volkslied wieder
gebührend zu Ehren gelangt, mögen die Lieder und
Quartett=
werke dieſes gemütvollen deutſchen Sängers wieder zu Anſehen
und Beliebtheit gelangen. Braunſchweig hat ſeinem
verdienſt=
vollen Dirigenten 1891 ein würdiges Denkmal geſetzt.
* Frankfurker Theafer.
„Zwei Sonnen über uns.”
Die Sonne Europas und die Sonne Afrikas, — die Sonne
der Mutterliebe und die Sonne der Kameradſchaftstreue!
Zwiſchen beiden kämpft der junge, deutſche Fremdenlegionär
in dem Drama von Herbert Kranz, das im Frankfurter
Schauſpielhaus ſeine Uraufführung hatte. Fünf Jahre
härteſten Dienſt in der Fremdenlegion hat er bezwungen und
ſteht vor der Entlaſſung. Die Mutter iſt aus Deutſchland nach
Algier gekommen, um ihn wiederzugewinnen und abzuholen.
Auf der anderen Seite ſteht der noch jüngere deutſche Kamerad,
der ohne ihn in der Legion zu derkommen droht. Ein ſchwerer
Gewiſſenskampf. Der Dichter weicht der Löſung aus. Er wählt
ein Kompromiß: Die Mutter reiſt ab; Sohn und Freund hoffen,
auf dem Wege der Flucht nachfolgen zu können.
Auch das Leben hat Kompromiſſe. Das Drama ſoll Konflikte
entſcheiden. Doch die einzelnen Szenen ſind feſſelnd, ſind packend.
Von außerordentlicher Dichte der Atmoſphäre.
Dieſe Dichte hatte auch die von Paul Verhoeven
gelei=
tete, hervorragende Darſtellung. Die Glut Afrikas leuchtete auf.
Die Mittagshitze, der Sternenhimmel. Bezaubernd die
Bühnen=
bilder von Caſpar Neher.
Träger der Handlung: Joachim Gottſchalk als der
Kämpfer zwiſchen zwei Sonnen, Ellen Daub als Mutter,
Wil=
fried Seyferth und Franz Schneider: jeder
ausgezeich=
net an ſeinem Platze.
Käthe Dorſch als „Zaza‟.
Was iſt der franzöſiſche Reißer „Zaza” von Pierre Berton
und Charles Simon? Ein Nichts!
Was iſt er mit Käthe Dorſch in der Titelrolle? Die
Erfüllung reichſter Weiblichkeit, ein Abend voll Glück und
Er=
ſchütterung, ein ſtrahlender Punkt in der Erinnerung!
Alle Stufen weiblicher Gefühle durchläuft die kleine Theater=
Die Reichskagung der DAF.
DNB. Leipzig, 30. März.
Am Schlußtag der Reichstagung der DAF. ſprach
Reichs=
miniſter Reichsleiter Dr. Frank über die Erneuerung des
deut=
ſchen Rechtszuſtandes.
Wir glauben, ſo führte der Miniſter u. a. aus, noch in dieſem
Jahre mit dem neuen deutſchen Strafrecht fertig zu werden. Wir
werden bemüht ſein, ſchon in den nächſten Monaten das große
Problem des deutſchen bürgerlichen Rechts in Angriff zu nehmen
in einer Zeit, die den Begriff des Bürgers erſetzt hat
durch den Volksgenoſſen. Der Klaſſenkampf kann nicht in
der Form bürgerlicher Abſtraktionen auf dem Rechtsgebiete
weiter=
leben. (Beifall.)
In den Mittelpunkt der Rechtsüberzeugung.
ſtellen wir den Begriff der Ehre. Wir haben ſelbſt den
Be=
griff der Ehre zum fundamentalen Ausgangspunkt der
Neurege=
lung des deutſchen Arbeitslebens gemacht. Meine Kameraden! Auf
dem Gebiet der Rechtsreform wird der Nationalſozialismus keine
Konzeſſionen machen. Wir werden auch in den großen
fundamen=
talen Gedanken unſeres Rechtslebens: Einheit des Staates,
Ein=
heit der Geiſteshaltung, Einheit der Weltanſchauung, Einheit des
Ehrbewußtſeins, Einheit der Bodenſicherung, Einheit der
Arbeits=
ſicherung uns von niemand ſtören laſſen. Mag die Welt ihre
Ord=
nungen bauen wie ſie will. Wir Deutſchen bauen unſere
Rechtsordnung ſo, wie wir ſie brauchen.
Die Beziehungen des deutſchen Staates und
der deutſchen Volksgemeinſchaft zu anderen
Staaten und anderen Rechtsordnungenbeherrſcht
vor allem der Geſichtspunkt der
Gleichberechti=
gung. Wir werden dem deutſchen Volk die Gleichberechtigung auf
dem Gebiet der Wehr, auf dem Gebiet der Ehre und auf dem
Ge=
biet der Ernährung unter Führung Adolf Hitlers in durchaus
friedlicher Miſſion erkämpfen. Sehr bedenklich ſtimmen aber die
ungeheuerlichen Erlebniſſe auf dem Gebiete der Juſtiz, die jeden
Rechtswahrer in der ganzen Welt, ſofern er Sinn hat für die
Ehr=
auffaſſung eines Volkes, erſchüttert haben: Die Urteile in
Kowno. Es liegt mir als Mitglied der Reichsregierung nichts
ferner, als ſich in die Verhältniſſe fremder Staaten einzudrängen.
Aber als Repräſentant des deutſchen Rechts muß ich erklären, daß
wir den Glauben an das ewige deutſche Recht
nicht verlieren, auch wenn einzelne Kämpfer für dieſes
Recht Opfer dieſes Kampfes werden. Wir wollen uns in dem
ge=
meinſchaftlichen Gedanken an dieſe Opfer einer vernichtenden und
das Rechtsgefühl ſchwer ſchädigenden fremden Juſtiz mit dieſen
Opfern geſinnungsgemäß vereinigen. Wir wiſſen, daß die Politik
und die Geſchichte fortrollen, und ich möchte hier wünſchen, daß die
Mächte, die einmal feierlich das Memelſtatut unterzeichnet haben,
ihr Augenmerk lenken auf dieſe Art Juſtiz, die für den
Rechtsge=
danken eine wahrhafte Schande iſt. (Beifall.)
Journaliſtengeſekz in Frankreich.
DNB. Paris, 30. März
Das „Journal Officiel” veröffentlicht in ſeiner
Samstage=
nummer das Geſetz über den Journaliſtenſtand.
Nach dieſem Geſetz ſind Berufsjournaliſten die
hauptberuf=
lichen Redakteure, Korreſpondenten, Ueberſetzer, Stenographen,
Berichterſtatter, Zeichner und Bildberichterſtatter. Weiter
ent=
hält das Geſetz Beſtimmungen über die Kündigungsfriſt, die
Kündigung bei Uebergang der Zeitung in anderen Beſitz.
Ein=
ſtellen des Erſcheinens und Aenderung der Richtung falls dies
für den Arbeitnehmer eine Lage zur Folge hat, die geeignet
iſt, ſeine Ehre ſeinen Ruf oder allgemein ſeine moraliſchen
Jutereſſen zu beeinträchtigen. Ferner regelt das Geſetz den
Ur=
laubsanſpruch. Außerdem ſieht es die Schaffung eines
Berufs=
ausweiſes vor. Schließlich beſtimmt es, daß bei der Zuteilung
amtlicher Inſerate gegen Bezahlung nur die Zeitungen und
Zeitſchriften berückſichtigt werden dürfen, die den
Verwaltungs=
behörden gegenüber beſtimmte Verpflichtungen ſozialiſtiſcher Art
übernehmen.
Verkeidigungsmaßnahmen in Paris.
Der Pariſer Polizeipräfekt hat am Freitag abend im
Pari=
ſer Stadtrat eine große Rede über die Maßnahmen zur
Verteidigung der Zivilbevölkerung im Falle
eines Krieges, insbeſondere gegen Luftangriffe, gehalten.
Der Präfekt erklärte, daß in dieſer Beziehung noch viel zu tun
ſei. In den zuſtändigen Kreiſen werde für den Kriegsfall vor
allem die Räumung der Hauptſtadt von der weiblichen
Bevölke=
rung und den Kindern und Greiſen in Erwägung gezogen.
Kredite zur Vorbereitung dieſer Maßnahmen ſeien bereits
be=
willigt worden. — Der Stadtrat wird übrigens heute neue
Millionen=Kredite für die gleichen Zwecke genehmigen.
prinzeß Zaza: Die erſte Verliebtheit, das volle Glück der Liebe,
Enttäuſchung, Verzicht. Man kann ſie nicht ſchöner und ſtärker
mitfühlen, als wenn die Dorſch auf der Bühne ſie durchlebt!
Die bewährten Kräfte des Neuen Theaters
insbeſon=
dere Karl Günther und Bertl Halovanie hielten unter
Tralows bewegter Spielleitung neben dem Gaſt tüchtig ſtand.
Schach dem Zaten.
Eine Stunde weltgeſchichtlicher Entſcheidung. — Eine dramatiſche
Szene von Wilhelm Müller=Scheld.
Dem Siegeszug Napoleons ſcheint keine Grenze geſetzt. Alle
ſeine Gegner hat er in die Knie gezwungen, den Völkern
Europa=
ſeinen Willen aufgedrückt. Seine ſchrankenloſe Machtgier gönnt
ihm keine Ruhe, ſie treibt ihn zum Kampf gegen Rußland, deſſen
Zar ſich nicht vor ihm beugen will. Bis vor die Tore Moskaus
hat der korſiſche Eroberer ſeine Truppen ſchon geführt, ohne daß
ſich ihm das feindliche Heer zu einer entſcheidenden Schlacht geſtell.
hätte. Am Hofe des ruſſiſchen Kaiſers beginnt man indeſſen in
wankelmütigem Kleinmut an dem Erfolg des Feldzugs zu
zwei=
feln und rät zu Kriegsverhandlungen mit Bonaparte. Da iſt es
der Freiherr vom Stein, der in der Verhandlung als der
Ver=
traute des Zaren in Rußland weilt und der die Ereigniſſe zur
Entſcheidung hindrängt. In einer Miniſterbeſprechung gelingt es
ihm. Alexander von der Richtigkeit der abwartenden Haltung
ſei=
nes Heeres und der Taktik des Zurückweichens zu überzeugen. In
leuchtenden Farben malt er das Bild von dem Untergang
Napo=
leons, den Feuer und Froſt, die einzigen Mächte, die ihn zu
zwin=
gen vermögen, vernichten ſollen. Der Ueberredungskunſt Steins,
der den Zaren bei ſeiner Ehre nimmt und zu männlicher
Ent=
ſchloſſenheit auffordert, kann der Herrſcher aller Reußen nicht
wider=
ſtehen. Das franzöſiſche Friedensangebot wird abgelehnt. Moskau
ſoll in Flammen aufgehen und dem Siegeszug Napoleons ein ent
ſchiedenes Halt gebieten. Dieſen für die weiteren Geſchehniſſe
Europas ſo bedeutſamen Miniſterrat und die Unterredung des
Freiherrn vom Stein mit dem Zaren Alexander hat Wilhelm
Müller=Scheld, der Gaupropagandaleiter des Gaues Heſſen=Naſſau.
zu dem dramatiſch wuchtigen Hörbild „Schach dem Zaren” geſtaltet.
das die Abteilung Kunſt des Reichsſenders Frankfurt am 31.
Mär=
von 19.15—20 Uhr unter der Spielleitung von Manfred Marlo
zur Urſendung bringt.
— Mit 3000 Mark iſt ſoeben zum 4. Male der große
Erzähler=
preis der neuen linie, der nun ſchon ſeit Jahren ſtets ein
gro=
ßes Ereignis im deutſchen Schrifttum bedeutet, zur Verteilung
gelangt. Das mit Spannung erwartete Ergebnis iſt in dem April=
Heft der neuen linie enthalten, das auch zugleich die mit dem
erſten Preis ausgezeichnete Novelle von Heinrich Zillich. Der
bal=
tiſche Graf” bringt. — Im übrigen iſt das ſchöne April=Heft mit
Reiſeaufſätzen und =vorſchlägen, Bildern vom neuen Eigenheim
eines bekannten Berliner Architekten, — und vor allem in dem
erweiterten mehrfarbigen Modeteil ganz auf die Stimmung des
Frühlings abgeſtellt.
sochtzeilig eine Lebensversichefüing Bein Phöniz Sbgsschlossen zü haben. DDd
deutsche Wiederaufbeuwerk benöligt Deine ganze leikref. Eine Phäniz-Lebens
versicherung gerenlient Dir einen sorglosen Lebenzabend, Deiner Freu und der
77
Kindem eine auskömmliche Existenz, wenn Du einmel nicht mehr schallen kennd.
Große soriele Leistungen für geringe Beitröge, das isl das ahsolul sichere Spor-
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gleich=
zeitig zum Beſuch der Welt=Ausſtellung), Uebernachten
und Frühſtück, Abend= und Mittageſſen (ohne
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Mahnung.
Das Schulgeld für den Monat März 193
die hieſigen höheren Schulen, ſowie die Städ=
Maſchinenbau=, Gewerbe= Handels= und H
haltungsſchulen iſt bei Meidung der Beitreil
und Koſtenberechnung bis zum 11. April 193‟
die unterzeichnete Kaſſe zu zahlen
ſt.
Stadtkaſſe.
Heilapparat Artsſatzung über die Erhebung eine
zu verkaufen. Parenhausſteuer in der Stadt Darmſte
Näh. Geſchäftsſt. Auf grund von Artikel 21 der Gemeindeordr o
vom 10. Juli 1931, des § 10 des Realſteuerſ;
geſetzes vom 7. März 1935 (RGBl. I, S. 349/
C des Steuergeſetzes für das Rechnungsjahr 1935
14. März 1935 (Reg.=Bl. Nr. 5) wird auf Beſe
des Stadtrats mit Genehmigung der Aufſicht
hörde für den Gemarkungsbezirk der Stadt De
ſtadt folgende Ortsſatzung erlaſſen:
8 1.
Die Warenhausſteuer wird für das Rechnu
jahr 1935 von allen Arten der warenhausſte
pflichtigen Betriebe in Höhe von 200 vom Hur
der gemeindlichen Gewerbſteuer erhoben.
8
Dieſe Ortsſatzung tritt mit Wirkung vom 1.2
1935 in Kraft.
Darmſtadt, den 30. März 1935.
Bürgermeiſterei
Wamboldt, Oberbürgermei
Ortsſatzung über die Erhebung
einer Filialſteuer in der Stadt Darmſt
Auf grund von Artikel 21 der Gemeindeordn
vom 10. Juli 1931, des 8 9 des Realſteuerſt
geſetzes vom 7. März 1935 (RGBl. I Seite 340)
des Steuergeſetzes für das Rechnungsjahr 19350
14. März 1935 (Reg.=Bl. Nr. 5) wird auf Beid
des Siadtrats mit Genehwigung der Aufſicht
hörde für den Gemarkungsbezirk der Stadt 20
ſtadt folgende Ortsſatzung erlaſſen:
Die Filialſteuer wird für das Rechnungs.
1935 von allen Arten der filialſteuerpflichtigen
triebe in Höhe von 200 vom Hundert der geme
lichen Gewerbſteuer erhoben.
8 2.
Dieſe Ortsſatzung tritt mit Wirkung vom 1.4
1935 in Kraft.
Darmſtadt, den 30. März 1935.
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nntag, 31. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 90 — Seite 5
2us der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 31. März 1935
as neue Darmſtädter Adreßbuch 1935
chienen. Es iſt ein ſtattlicher Band geworden, der den
vor=
gen an Umfang noch übertrifft. Zwar das eigentliche Na=
und Straßenverzeichnis der Einwohner Darmſtadts nimmt
twa zwei Drittel des Umfanges ein, aber es iſt dem Buch
allerlei Wiſſens= und Leſenswertes beigegeben, das ſeinen
als Nachſchlagewerk und als Werbebuch für Darmſtadt er=
Neben dem Stadtplan als Beilage bringt es auch die
Ein=
rverzeichniſſe von Arheilgen Eberſtadt, Griesheim. Jugen=
Nieder=Ramſtadt, Ober=Ramſtadt, Pfungſtadt, Roßdorf, See=
und Traiſa.
ei Geicie eu eun engene eſrtäane
iertel=, halbe oder ganze Jahrhunderte als Jubiläen. Dieſe
enthält aber die verſchiedenſten Jubeldaten. Dafür fehlen
wirkliche Geſchäftsjubiläen. Das macht, es handelt ſich hier
zahlte Anzeigen. Dieſer Teil kommt alſo leider als
Nach=
material nicht in Frage. Wie uns der Verlag auf Anfrage
lt, wird dieſe Tafel aber im nächſten Jahre vollſtändig
er=
n. — Einem ſtarken, hoffnungsfrohen Werbeaufſatz unſeres
bürgermeiſters folgt ein umfangreicher, mit vielen
en und ſchwarzen Bildern illuſtrierter Artikel von Dr.
ten über die Glasgemäldeſammlung des
Landes=
ums. und ein ſolcher des Grafen von Hardenberg
ie Geſchichte des Heeresmuſeums. Auch dieſer Aufſatz iſt reich
ert und verrät, daß unſer Heeresmuſeum im Reſidenzſchloß
vielen anderen Koſtbarkeiten auch einen Ueberrock des
Für=
ſismarck (als Halberſtädter Küraſſier), des
Generaldfeld=
alls von Moltke, Kaiſer Wilhelms I. den Galarock des
dmirals von Tirpitz und des Feldmarſchalls Radetzky beſitzt
deiter, daß Prinz Emil von Heſſen, der ein tüchtiger Soldat
ine ſo ſchlanke Taille hatte, daß ihn auch im Zeitalter der
ſch=Yen Frau noch manche um dieſe Taille beneiden konnte.
dolf Müller ſchreibt, der Aufſatz iſt ebenfalls illuſtriert,
üb ine Darmſtädter Sandſteinplaſtik des 15. Jahrhunderts undDr.
r Kloos über die „Madonna aus der Kirchgaſſe‟. Daran
t ſich eine umfangreiche Darmſtädter Stadtgeſchichte, die
1919 bis 1923 umfaſſend, die den Textteil des Adreßbuches
eßt.
z folgt ein Wegweiſer durch die Verkehrseinrichtungen, Mu=
Denkmäler, Kirchen. Gaſtſtätten. Ausflugsorte und Sport=
+ der Abdruck der wichtigſten Polizeiverordnungen
Ortsſatzungen, und dann das alphabetiſche
Einwoh=
erzeichnis. Und zwar in der gewohnten Form.
Darm=
hält in dieſer Beziehung am alten Brauch feſt. Im
Gegen=
r Reichshauptſtadt, aus der gemeldet wird, daß das neue
onbuch nicht mehr Frauen kennt, die ſich den Titel
Männer aneignen. Auch der verſtorbenen. Das alſo
„Frau Archivrat a. D.” und keine „Frau Landgerichtsrat
und keine „Frau Doktor” mehr kennt. (Soweit ſie nicht
* den Doktorhut erworben hat.) Im Darmſtädter Adreßbuch
5 nach wie vor Regierungsratswitwen, Studienratswitwen.
igehilfenwitwen, Steuerbotenwitwen uſw. uſw. — Gewiß
etwas anderes, wenn eine Frau zu Lebzeiten des Mannes
Frau Geheime Oberſteuerrat anſprechen läßt, als wenn ſie
dreßuch als Witwe des (verſtorben iſt, weil
ſelbſtver=
ch, auch zu entbehren) Friedhofsarbeiters Sowieſo oder des
ungsrats Sowieſo, verzeichnet ſteht. Vor allem bei
Namens=
eit. Aber es fragt ſich doch, ob das nicht zu entbehren iſt.
ht „Frau Anna Müller Wwe.” genügt.
m Namensverzeichnis folgt als zweiter Hauntteil das
Häu=
id Straßenverzeichnis, dem wieder kleine Planausſchnitte
ben ſind, aus denen der Verlauf der Straßen erſichtlich iſt.
traßennamen, die eine Perſönlichkeit ehren ſollen, iſt kurz
Bedeutung mitgeteilt, ſo daß man weiß warum der Platz
Dietrich=Eckart=Platz” uſw. heißt. — Als dritter Hauptteil
in Sonderverzeichnis von Induſtrie, Handel und Gewerbe
der freien Berufe. Unter den letzteren vermiſſen
lerdings die Schriftſteller und Schriftleiter. Es ſolk ſogar
er in Darmſtadt geben. Das ſind doch auch freie Berufe!—
hniſſe der handelsgerichtlich eingetragenen Firmen, der
rden und Verwaltungen, der Vereine. Verbände
enoſſenſchaften und die Einwohnerverzeichniſſe der oben
ge=
n Vororte beſchließen den reichen Inhalt des Adreßbuches.
tereſſant noch einige Zahlen: Darmſtadt hat 93222 Ein=
Hiervon ſind 72 518 evangeliſch. 16 297 katholiſch 1427
iſch und 2980 „Sonſtige‟ Darmſtadts Bodenfläche
5760,74 Hektar, davon ſind 2969,33 Hektar Wald!
in Menſchenwerk iſt ohne Fehl. Auch das neue Adreßbuch
Aber wer ſich nach trotz vor mehr als Jahresfriſt erfolgtem
noch unter der alten Wohnung verzeichnet findet, frage
er nicht ſelbſt die Schuld daran trägt. Die Offenlegung
uckbogen war jeweils bekannt gegeben. Jeder war in der
eine Adreſſe zu berichtigen.
Dienſtiubiläum. Am 15. März feierte Herr Johann
necht. Eberſtadt, ſein 25jähriges Dienſtjubiläum bei der
E. Steiniger, Bahnhofsbuchhandlung, Darmſtadt.
7 1. April d. J. begeht Herr Georg Stein, Darmſtadt,
h=Eckart=Platz 13, ſein 25jähriges Dienſtjubiläum im Hauſe
rck. Darmſtadt.
Treue Mieter. Am 1. April d. J. ſind es 40 Jahre, daß
Dekan Vogt, die vor kurzem ihr 88. Lebensjahr vollendet
Hauſe Kiesſtraße 79 bei Herrn Schreinermeiſter Endres
Ein ſchönes Zeichen des Einvernehmens zwiſchen
Haus=
ind Mieter.
Heſſiſches Landeskheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS
März
Anfang 19.30 Uhr. Ende 22.30 Uhr. Deutſche Bühne,
Volksmiete, 5. Vorſtellung. Agnes Bernauer. Ein
deutſches Trauerſpiel von Friedrich Hebbel.
Apri
Anfang 17. Ende 19.30 Uhr (Deutſche Bühne,
Jugendring I): „Fidelio” Oper von Ludwig van
Beethoven. (Geſchloſſene Vorſtellung),
April
Anfang 20. Ende nach 22 Uhr (außer Miete):
„Flieger muſizieren”, Konzert des Reichsorcheſters
des DOV. (Gutſcheine, Wahlmieten nicht gültig.)
Aprit
Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr (Miete E 21):
„Agnes Bernauer”, ein deutſches Trauerſpiel von
Friedrich Hebbel.
KLEINES HAUS
Mär=
Anfang 19.30 Uhr, Ende 21.45 Uhr. Außer Miete.
Sehr peinlich. Lokalpoſſe von Emil Thomas.
Dar=
geſtellt durch die Heſſiſche Spielgemeinſchaft.
Tg.
April
Anfang 20. Ende 22.30 Uhr (Zuſatzmiete I 11.
Vorſtellung): „Der Dorfbarbier”, Komiſche Oper
von Schenk; hierauf: „Coppelia”, Ballett von
De=
libes.
Anfang 20. Ende 22.30 Uhr (Zuſatzmiete III, 12.
Stag, Vorſtellung) Zum erſten Male: „Die Freunde
April von Salamanca”, Komiſche Oper von Franz
Schubert.
Vorbereitung: Uraufführung: „Der tolle Chriſtian”
biel von Theodor Haerten: „Ein Kerl, der ſpekuliert”,
el von Dietrich Eckart.
Zehn Jahre O.B. S.=Bauſparkaſſe.
Am 8. März 1925 wurde hier in Darmſtadt ein
Siedlungs=
verein, der als loſe Vereinigung zur Förderung der
Eigenheim=
ſiedlung ſeit 1924 beſtand, in eine Genoſſenſchaft umgewandelt mit
dem Namen: Deutſche Bau= und
Siedelungsgemein=
ſchaft (D. B. S) eingetr. Genoſſenſchaft m. b. H. Neun
Männer waren es, die in einer Zeit gröbſten Materialismus und
Egoismus es wagten, einer urdeutſchen Idee Ausdruck zu geben
und zum Siege zu verhelfen: der gegenſeitigen Hilfe.
Am 31. März 1925 ließen ſie ihre neue Genoſſenſchaft in das
Ge=
noſſenſchaftsregiſter des Darmſtädter Amtsgerichts eintragen und
traten damit an die Oeffentlichkeit.
Vielleicht war es das unerhört Neue, das wie ein Lauffeuer
in kürzeſter Zeit die Parole der D.B.S. durch ganz Deutſchland
trug: „Durch Arbeit aus Not, zu Wohnung und
Brot”. Ein Wort, das beweiſt, daß man hier das Gebot der Stunde
voll und ganz erkannt hatte im Kampf gegen Wohnungsnot und
Arbeitsloſigkeit. Daß man es aber nicht nur bei Worten
bewen=
den ließ, das zeigt heute ein Blick auf das bisher Erreichte: 5 3,57
reine unkündbare Tilgungsdarlehen im Betrage
von rund 62 Millionen RM.
Wahrlich ein ſtolzes Ergebnis, das noch größer wird, wenn
man bedenkt, daß der größte Prozentſatz der D.B.S.=Bauſparer
der Arbeiterſchaft angehört und daß die zehn erſten Jahre des
Werdens der D.B.S. in eine Zeit ſchwerſter Wirtſchafts= und
Vertrauenskriſe gefallen ſind.
Es muß hier doch etwas Beſonderes mitgewirkt haben,
zu=
mal hier wohl zum erſtenmal in Deutſchland vom Sparer
ver=
langt wurde, daß er auf eine Verzinſung ſeiner Spareinlagen
verzichte, und das in einer Zeit größter Kapitalknappheit und
eines völlig überſteigerten Zinsſatzes. Es kann auch nicht nur das
hohe Ziel ſein: „Jedem Sparer ſein Eigenheim!“
Tatſache aber iſt, daß es ſich hier um Menſchen handelt, die nicht
nur durch Wohnungsnot und Kapitalmangel gleichgeſchaltet,
ſon=
dern die auch innerlich vom gleichen Gedanken beſeelt ſind, von
der gleichen Hoffnung und Sehnſucht nach dem Eigenheim, dem
eigenen Garten, der Wiederverwurzelung mit dem Heimatboden
bewegt werden! Gegenſeitiges Helfenwollen und Helfenkönnen
weckte und entwickelte hier immer wieder und wieder neue, bisher
verborgene Kräfte, die ſcheinbar Unmögliches verwirklichten, die
den Menſchen durch ſein Eigenheim frei und unabhängig machten
und ihn doch wieder gleichzeitig verwurzelten, banden an Heimat,
Volk und Vaterland. Hier kann ein neues, geſundes, ſittlich
kräftiges und damit ſtaatsbürgerlich tüchtiges Geſchlecht
heran=
wachſen.
So geſehen, liegt im Bauſparen der D.B.S. eine ſittlich
wert=
volle Idee von höchſter Bedeutung, die es verdient, Allgemeingut
unſeres Volkes zu werden. Die hauptſächlichſten Kräfte, die hier
zur Geltung und Wirkſamkeit kamen, ſtanden teils bewußt und
teils unbewußt ſchon damals auf dem Boden des
Nationalſozia=
lismus. Ein erheblicher Teil der Mitglieder zählte ſchon damals
zu den Anhängern des Nationalſozialismus. Es iſt nach all dem
nicht verwunderlich, daß die Gründer der D.B.S. auf rein
völ=
kiſcher Grundlage ſtanden und davon ausgehend ihr Werk
auf=
bauten nur für Gleichgeſinnte; denn die Satzung beſtimmte
aus=
drücklich, daß nur Deutſche, von deutſchen Eltern geboren, die
Mitgliedſchaft erwerben können. Die Aufſtellung dieſes
national=
ſozialiſtiſchen Grundſatzes ſchon damals war fraglos ein großes
Wagnis, das ſchwere Bekämpfung eintrug. In der gleichen
Rich=
tung aber lag auch das Beſtreben, die neue Einrichtung nicht in
die Hände eines ausbeutenden Kapitalismus gelangen zu laſſen.
Deshalb wählte man insbeſondere ja gerade die Form der
Ge=
noſſenſchaft.
Es iſt bekannt, daß die geſamte deutſche Bauſparbewegung in
den Entſtehungsjahren ſtark angefeindet wurde; ja ſie wird es
leider zum Teil heute noch. Trotzdem hat ſich der ihr zugrunde=
Deutſche Zreiballon=Meiſterſchaft
Darmſtadk 1935.
Am 7. April findet die Deutſche Freiballon=Meiſterſchaft
ſtatt. Es mag unſere Leſer intereſſieren zu erfahren, daß das
ſtädtiſche Gaswerk ſtündlich bis zu 1600 Kubikmeter Gas zur
Füllung der Ballone abgibt. Es iſt eine ganz hervorragende
Leiſtung, wenn man bedenkt, daß durch die Füllung der 18
Bal=
lone weder die Gasverſorgung der Stadt noch des flachen Landes
in Mitleidenſchaft gezogen wird. Es ſtarten am 7. April auch
zwei oder drei Poſtballone. In dieſen können die offiziellen
Feſt=
poſtkarten, mit einem beſonderen Stempel verſehen
mitgenom=
men werden. Ein zweiter Poſtſtempel wird am Landungsort
angefügt. Hierdurch erhalten die Karten fraglos einen
Sammler=
wert. Die amtlichen Feſtpoſtkarten ſind erhältlich in dem
Ver=
kehrsbüro auf dem Ernſt=Ludwigs=Platz und an dem
Zeitungs=
verkaufsſtand im Schaltervorraum des Hauptpoſtamtes.
Fur die Kinder hat ſich der vorbereitende Ausſchuß eine ganz
beſonders feine Sache ausgedacht, nämlich: einen Kinderballon=
Wettbewerb. An den Kinderballon wird eine Poſtkarte gehängt,
die den Namen des Abſenders trägt und die von dem Auffinder
nach Darmſtadt zurückgeſchickt wird. Diejenigen Ballone, die am
weiteſten geflogen ſind, bzw., deren Beſitzer, werden als Sieger
erklärt. Die Preiſe, die für dieſen Kinderballon=Wettbewerb
ausgeſetzt ſind, ſind gewiß ſehr ſchön.
Der Start zu dem Kinderballon=Wettbewerb beginnt ab
3 Uhr nachmittags. Die Ballone ſind auf dem Startplatz zu
kau=
fen. die Poſtkarte muß von dem Käufer ſelbſt angebunden
wer=
den. Es empfiehlt ſich daher, daß die Eltern bei dieſer „
ſchwie=
rigen Angelegenheit” dabei ſind!
Der Start zu der Deutſchen Freiballon=Meiſterſchaft iſt für
18 Uhr feſtgeſetzt, und in kürzeſten Zeitabſtänden werden ſich die
Ballone in die Lüfte erheben. Startplatz wie immer: der
Kaval=
lerie=Exerzierplatz hinter der Dragonerkaſerne.
— Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters findet heute abend eine Aufführung von
Fried=
rich Hebbels deutſchem Trauerſpiel „Agnes Bernauer” ſtatt,
deſſen Neuinſzenierung durch Jochen Poelzig und Max Fritzſche
jüngſt mit außerordentlichem Beifall aufgenommen wurde. Die
Hauptrollen der heutigen Aufführung ſpielen Ruth Trumpp,
Hans Baumeiſter, Emil Lohkamp. Hannes Stelzer, Heinz Stieda
und Kurt Weſtermann. — Im Kleinen Haus bringt die Heſſiſche
Spielgemeinſchaft die erſte Wiederholung der Lokalpoſſe „Sehr
peinlich”, deren Uraufführung ſehr herzlich aufgenommen
wurde.
Am Dienstag abend findet, wie bereits mitgeteilt, im
Gro=
ßen Haus des Landestheaters ein einmaliges Gaſtſpiel des
Reichsorcheſters des DLV. unter der Leitung des
Gene=
ralmuſikdirektors Schulz=Dornburg ſtatt. Die „muſizierenden
Flieger”, die von einer ſehr erfolgreichen Gaſtſpielreiſe durch das
Saargebiet kommen, ſind auch in Darmſtadt gut bekannt. Ihr
Blasorcheſter, nach dem Urteil der „Fränkiſchen Tageszeitung”
(Nürnberg) ein „prachtvoller Klangkörper” geht neue
muſika=
liſche Wege und iſt in dieſer Hinſicht bereits ein feſter Begriff in
Deutſchland geworden.
Die Feſtwoche des Heſſiſchen Landestheaters
anläßlich der 125. Spielzeit wird, wie wir vom Heſſiſchen
Lan=
destheater erfahren, am Abend der Uraufführung von Theodor
Haertens Schauſpiel. Der tolle Chriſtian” vom
Reichsdramatur=
gen Dr. Rainer Schlöſſer mit einer Rede eröffnet. Ferner hat
Univerſitätsprofeſſor Dr. Carl Nieſſen, der Leiter des Inſtituts
für Theaterwiſſenſchaft an der Univerſität Koln, eine Einladung
von Generalintendant Everth, im Rahmen der Feſtwoche einen
Vortrag in Darmſtadt zu halten, angenommen.
— Hausfrauenbund. Wir empfehlen und bitten unſere
Mit=
glieder am Dienstag, den 2. April, die im Saalbau ſtattfindende
Volksdeutſche Feierſtunde”, bei der die bekannte und ſehr
ge=
ſchätzte Dichterin und Vorkämpferin für Deutſches Volkstum. Frau
Maria Kahle, über ihre Erlebniſſe bei den Deutſchen in
Süd=
amerika berichten wird, zu beſuchen.
liegende geſunde Zweckgedanke durchgeſetzt. Wer vorurteilslos an
ihn herantritt, wird ihn bejahen müſſen. Das Ziel war und iſt,
an die Stelle der rein kapitaliſtiſchen, d. h. nur auf die
Rentabili=
tät des aufgewendeten Kapitals bedachten Finanzierungsmethoden
das langfriſtige, unkündbare, billige Tilgungsdarlehen für den
Eigenheimbau zu ſetzen.
Wir wiſſen heute, nachdem ſeit dem 1. Oktober 1931 für alle
deutſchen Bauſparkaſſen eine reichsgeſetzliche Aufſicht beſteht, daß
alle ungeeigneten und unlauteren Elemente, die ſich hier
einge=
ſchlichen hatten, entfernt ſind und daß ſtatt der über 300
Bau=
ſparkaſſen, die damals unter Reichsaufſicht traten, nur noch etwa
60 vorhanden ſind. Zu ihnen gehört die D.B.S., die zu den 9
Depoſitenkaſſen zählte, die von Geſetzes wegen zugelaſſen wurden,
da ſie bereits das Depoſitenrecht beſaßen und vor dem 31.
Dezem=
ber 1929 Bauſparkaſſengeſchäfte betrieben. Die D.B.S. hat heute
den Vorteil, als älteſte Bauſparkaſſe auf genoſſenſchaftlicher und
zinsfreier Grundlage durch ihre großen Vergebungen bereits einen
ſehr hohen, feſtſtehenden Tilgungsrückfluß zu haben. Rund 3½
Millionen RM. beträgt dieſer Rückfluß wohl im laufenden Jahr,
der eine Zuteilung von etwa 350 neuen Darlehen für 1935
ge=
währleiſtet, ungerechnet die Gelder, die von etwa 23 000 Sparern
allmählich dem Zuteilungsſtock zufließen. Dieſe Tatſache iſt es
wohl auch, die jetzt, wo ſich überall ein neuer Aufſchwung für den
Bauſpargedanken bemerkbar macht, der D.B.S. täglich zahlreiche
neue Sparer zuführt.
Beachtenswert iſt auch, daß jener 100=Millionen=
Wechſelkre=
dit, der durch die beſondere Initiative des Herrn Reichsminiſtere
Kerrl erreicht wurde, auf Vorſchläge der D.B. S. zurückging die
gleichzeitig eine enge Zuſammenarbeit der großen öffentlichen
Finanzinſtitute mit den zugelaſſenen Bauſparkaſſen forderten und
erreichten. Arbeitsbeſchaffung im großten Ausmaße wurde
da=
durch getrieben, und Tauſende von Volksgenoſſen erhielten ſo
Arbeit und Brot.
Von ganz beſonderer Bedeutung iſt unter dieſen
Geſichts=
punkten die Arbeit der D.B.S. für die Stadt Darmſtadt und
dar=
über hinaus für unſer Wirtſchaftsgebiet. Rund 100 Darmſtädter
Bauſparer der D.B.S. erhielten bisher rund 1½ Millionen RM.
unkündbarer Tilgungsdarlehen zugeteilt. Auf ganz Heſſen
ent=
fielen bisher 1400 Darlehen mit rund 15 Millionen RM., auf
Heſſen=Naſſau 450 Darlehen mit rund 5 Millionen RM. Das iſt
eine außerordentliche Leiſtung, die nicht nur Tauſenden von
Volksgenoſſen Arbeitsmöglichkeit gab, ſondern die auch Staat und
Gemeinden entlaſtete, und bedeutet außerdem, daß Stadt und
Staat in abſehbarer Zeit auf neue, wertvolle Staatsbürger und
Steuerzähler zählen können.
So geht von dieſer Gemeinſchaft von Bauſparern, die
einan=
der helfen wollen, ein Strom des Segens aus, nicht nur für den
einzelnen, unmittelbar Beteiligten, ſondern für die geſamte
Bau=
wirtſchaft unſeres ganzen Vaterlandes.
Hinzu kommt, daß es ſich hier bewußt um eine Gemeinſchaft
von Menſchen handelt, die ohne Unterſchied des Standes, des
Berufes, der Religion und der Partei ſeit ihrem Beſtehen jedem
deutſchen Volksgenoſſen helfen, will, der ſich zur gegenſeitigen
Hilfe bekennt: Ueber alles Trennende geeint durch die gleiche
Sehnſucht nach Heim und Heimat, nach Vaterhaus und Vaterland.
Dienend einander helfen, dienend einander befreien von der
drük=
kenden Bürde des Zinſes, das iſt der tiefe Sinn des D.B.S.=
Bau=
ſparens. Helft Euch ſelbſt! Macht Euch frei vom Gedanken des
Verſorgungsſtaates, der kommuniſtiſches Ideengut iſt! Bildet eine
Tatgemeinſchaft gegenſeitiger Hilfe im germaniſchen Sinne. Dann
kann’s nicht fehlen! Dann wird der deutſche Menſch wieder
ſeß=
haft in deutſchen Landen, heimatverbunden, heimatverwachſen.
Deshalb der D.B.S. an ihrem 10. Gründungstag ein „Glück auf”
für ihre weitere Arbeit im neuen Staat und für den neuen Staat!
Die Paſſionen von Heinrich Schüh.
Der 350. Geburtstag des Altmeiſters deutſcher Kirchenmuſik
am 8. Oktober dieſes Jahres richte unſeren Blick wieder ganz
be=
ſonders auf dieſen großen Vorgänger Joh. Seb. Bachs deſſen
Schaffen in demſelben Maß aus dem Dunkel der Vergeſſenheit
auftauchte, in dem Bachs Werke nach und nach ein feſter und
wich=
tiger Beſtandteil unſeres Muſiklebens wurden. Schütz vertritt
noch die Art der Kirchenmuſik, die ſich völlig als Beſtandteil der
Liturgie fühlt und in der Beſchränkung auf Bibeltext und
Geſang=
buchslied keinen Teil hat an der allzu ſubjektiven freien Dichtung,
die ſpäter allmählich das feſte liturgiſche Verhältnis mehr und
mehr löſt und ſchließlich an Stelle gottesdienſtlicher Muſik
konzert=
hafte geiſtliche Werke ſetzt, wir denken an Grauns Tod Jeſu,
Beethovens Chriſtus am Oelberg.
Für dieſen engen Zuſammenhang zwiſchen Gottesdienſt und
Kirchenmuſik ſind ganz beſonders die drei vom Meiſter in ſpätem
Alter geſchriebenen Paſſionen nach Matthäus. Lukas und
Johan=
nes bezeichnend. Eine vierte unter dem Namen Schütz erhaltene
und herausgegebene Paſſion nach Markus iſt zweifellos von einem
anderen Komponiſten. Die herkömmliche überſchriftartige
Chor=
einleitung und der breitere abſchließende Chor ſind die einzigen
Sätze, denen nicht Wort des Evangeliums zu Grunde liegen. Sonſt
teilt Schütz ſo ein, daß er die Worte des Evangeliſten unbegleitet
von einem Tenorſoliſten vortragen läßt, ſtiliſtiſch nicht unähnlich
dem alten Lektionston des liturgiſchen Prieſtergeſanges, aber doch
melodiſch reicher und mit mehr melodiſchen Ausdrucksabſichten
ver=
ſehen. Die Reden Jeſu ſingt eine tiefere Stimme. und Pilatus
und die übrigen Einzelperſonen, die in älterer Zeit von einem
Altiſten (hohen Tenor) geſungen wurden, ſind teils Bäſſen, teils
Tenören zugeteilt. Dazwiſchen treten die Chöre der Hohenprieſter.
Jünger. Kriegsknechte und des Volkes, und in ihnen entfaltet
Schütz die ganze Meiſterſchaft ſeiner faſt realiſtiſchen
Charakteriſie=
rungskunſt.
Ueber dieſe ausdrucksvolle Behandlung aller Einzelteile der
Paſſionen aber gibt Schütz jeder von ihnen einen beſonderen
Grundcharakter, eine muſikaliſche Sonderfärbung. Das
Matthäus=
evangelium, das feierlichſte und repräſentativſte, wird in der
Doriſchen Tonart ähnlich unſerem moll von Anfang bis zu Ende
vorgetragen, die ihm Hoheit, Würde und Kraft verleiht. Die
Lu=
kas=Paſſion iſt die mildeſte, menſchlichſte, in gewiſſem Sinne
lie=
benswürdigſte. Hier iſt die Perſon Jeſu durch zahlreiche Worte
an die Jünger und das Volk mehr als in den anderen auch redend
in den Vordergrund gerückt. Sie ſteht in der lydiſchen Tonart, die
unſerem Dur ähnlich iſt. Am herbſten, logiſchſten, das Juriſtiſche
des Prozeſſes und die Geſtalt des Pilatus am ſtärkſten betonend
iſt die Johannespaſſion, und ihr gibt Schütz die weit über moll
hinausreichend ſchmerzerfüllte, faſt unerbittliche phrygiſche
Ton=
art, die unſerem modern geſchulten Ohr am fremdeſten iſt.
In dieſem Jahre haben Schütz=Freunde in Darmſtadt
Gelegen=
heit, alle drei Paſſionen in kurzer Zeit nacheinander zu hören. Die
Lukauspaſſion kommt Montag, den 1. April abends, in der
Mar=
tinskirche zum Vortrag. Der dortige Kirchenchor wagt es, das
Werk in der Originalform zu ſingen. Es folgt Freitag, den
5. April, abends, in der Schloßkirche die Wiedergabe der
Johan=
nes=Paſſion durch die Madrigal=Vereinigung und noch etwas
ſpä=
ter die der Matthäus=Paſſion, durch den Stadtkirchenchor unter
Studienrat Borngäſſer. Mögen dieſe Aufführungen dazu
beitra=
gen, die würdige Kunſt des Altmeiſters Schütz recht vielen
emp=
fänglichen Herzen näher zu bringen.
Friedrich Noack.
Miſſionsverkauf. Am Mittwoch, dem 3. April,
veranſtal=
tet die hieſige Stadtmiſſion, wie alljährlich, wieder ihren
bekann=
ten Miſſionsverkauf. Der Frauenarbeitskreis der Stadtmiſſion
iſt das ganze Jahr über damit beſchaftigt, Gegenſtände des
täg=
lichen Bedarfes ſowie Wäſche, Kleidungsſtücke und andere
nütz=
liche Dinge herzuſtellen, die bei dieſer Gelegenheit zum Verkauf
kommen. Der Reinertrag wird den verſchiedenſten
Miſſionsgeſell=
ſchaften, die gegenwärtig beſonders unter der wirtſchaftlichen Not
leiden, zur Verfügung geſtellt. In den Abendſtunden wird die
Jugend der Stadtmiſſion auch an ihrem Teil einen
Miſſions=
verkauf veranſtalten, deſſen Ertrag für die Jugendbundmiſſion
in der Südſee beſtimmt iſt.
Seite 6 — Nr. 90
Aus der AS9aß.
Der Kreisleiter.
1. Bereitſchaſt der PO.
Antreten am Sonntag, den 31. März 1935, 7.30 Uhr, im
Dienſt=
anzug (Bluſe ohne Rock) auf dem Mercksplatz. Frühſtück
mitbrin=
gen. — Nur Krankheit entſchuldigt.
2. Bereitſchaft der PO., OG. Mitte, Steinberg. Beſſungen.
Antreten am Sonntag, den 31. März, 7.30 Uhr, im
Dienſt=
anzug Bluſe ohne Rock) auf dem Meßplatz. — Nur Krankheit
ent=
ſchuldigt.
Ortsgruppe Steinberg.
Am Montag, den 1. April. findet im „Bürgerhof”
Eliſabethen=
ſtraße, abends 8,30 Uhr, die Pflichtmitgliederverſammlung ſtatt. Es
ſpricht Pg. Kratz über „Das Weſen der jungen Generation”. Wir
erwarten, daß die Mitglieder zu dieſer Verſammlung reſtlos
er=
ſcheinen. Nichtparteigenoſſen haben keinen Zutritt.
Ortsgruppe Maintor.
Am Montag, den 1. April, abends 8.15 Uhr, findet im „Haus
der Arbeit” die Mitgliederverſammlung ſtatt. Erſcheinen der
Mit=
glieder iſt Pflicht! Wir machen darauf aufmerkſam, daß nur
Par=
teigenoſſen Zutritt haben. Ausweiſe ſind am Eingang vorzuzeigen.
Ortsgruppe Arheilgen.
Sonntag, den 31. März, wird in Arheilgen das Opferbuch
auf=
gelegt.
Alle Parteigenoſſen, einſchließlich der Gliederungen, nehmen
reſtlos an der Feier teil. Antreten um 11.30 Uhr am Gaſthaus
„Zum Löwen”, Erſcheinen iſt Pflicht. Eine beſondere Einladung
ergeht nicht mehr.
NS.=Frauenſchaft Darmſtadt.
Die Sitzung der Frauenſchaftsleiterinnen Darmſtadt=Land
fin=
det Montag, den 1. April 1935, nachmittags 3 Uhr, auf der
Ge=
ſchäftsſtelle, Rheinſtraße 48, ſtatt.
NS.=Frauenſchamt Darmſtadt.
Am Dienstag, den 2. April, abends 8,15 Uhr, ſpricht im Städt.
Saalbau im Rahmen einer volksdeutſchen Kundgebung der
Frauen=
gruppe des VDA., Darmſtadt, die weſtfäliſche Dichterin Maria
Kahle, die ſich ſeit Jahren Verdienſte um das Deutſchtum im
Aus=
land erworben hat.
Wir bitten unſere Frauenſchaftsmitglieder, dieſen einzigartigen
Abend ſo zahlreich als möglich zu beſuchen.
Reichsmütterdienſt im Deutſchen Frauenwerk.
Anfang Mai beginnt ein Kurſus für Säuglingspflege.
Anmel=
dungen bei Frl. Ilſe Block, Aliceſchule, Friedrichſtraße 4.
Sprech=
ſtunden: Montags 11,30—12,30 Uhr, Dienstags 10,30—11,30 Uhr.
Amt für Volkswohlfahrt, OG. Steinberg, Heinrichsſtr. 101.
Die Sammlung für den Lebensmittelopferring wird am 1. bis
3. April d. J. durchgeführt. Bitte um Bereitſtellung in Sacktüten.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Maintor.
Am Montag, den 1. und Dienstag, den 2. April, findet in
un=
ſerer Ortsgruppe die übliche Lebensmittelſammlung ſtatt. Wir
bit=
ten die Spender, ihre Gaben möglichſt mit Aufſchrift bereitzuhalten.
An die Mitglieder der Reichsmuſikkammer.
Die in der geſtrigen Ausgabe für den 12. April 1935 angezeigte
Kundgebung in der Feſthalle zu Frankfurt a. M., bei der Pg. Dr.
Goebbels ſpricht, wurde auf Mittwoch, den 10. April 1935, abends
20,30 Uhr, vorverlegt.
Reichsmuſikerſchaft in der Reichsmuſikkammer.
Landesſtelle Heſſen=Naſſau. Ortsmuſikerſchaft Darmſtadt.
Ausſtellung für neuzeitliche Schaufenſtergeſtallung.
Beendigung des Dekorationslehrganges des Arbeitsamtes.
Der Fachkurſus für neuzeitliche Schaufenſterdekoration, den
das Arbeitsamt Darmſtadt im Gewerbemuſeum veranſtaltete, geht
am kommenden Mittwoch zu Ende. Dieſer Lehrgang hatte den
Zweck, ſtellungsloſe Verkäufer und Verkäuferinnen im Dekorieren
und Plakatmalen zu ſchulen. Es kam dabei nicht darauf an,
Berufsdekorateure heranzubilden, da die meiſten Einzelhändler
doch nicht in der Lage ſind, ſich eine ſolche Spezialkraft zu halten.
In erſter Linie werden heute vielmehr Verkaufskräfte benötigt,
die gleichzeitig im Dekorieren von Schaufenſtern und im
Plakat=
zeichnen geübt ſind. Vor allem die mittleren und kleinen
Einzel=
handelsgeſchäfte verlangen immer mehr ſolches Verkaufsperſonal,
weil ſie nur dadurch die notwendige Schaufenſterwerbung
durch=
führen können, ohne ſich mit zu großen Unkoſten zu belaſten.
Gerade der kleinere Einzelhändler kann auf eine gute Dekoration
nicht verzichten. Er käme ſonſt allzu ſehr ins Hintertreffen
gegen=
über den großen Geſchäften, die ihre Schaufenſter oft unter
Auf=
wendung erheblicher Mittel ſehr geſchickt herrichten laſſen. Das
Schaufenſter iſt und bleibt eben die „Viſitenkarte” des Betriebes.
Jeder fortſchrittliche Einzelhändler kennt die Werbewirkung einer
guten Schaufenſterauslage. Wenn die Dekoration von
fachmän=
niſcher Hand geſchickt durchgeführt wird, dann bringt ſie auch ſtets
den gewünſchten Erfolg, d. h. ſie ſteigert den Umſatz!
Verkaufsperſonal, das gleichzeitig im Dekorieren und
Plakat=
malen geſchult iſt, iſt aber keineswegs im Ueberfluß vorhanden,
ja häufig iſt bereits ein Mangel an ſolchen Kräften feſtzuſtellen.
Der Lehrgang des Arbeitsamtes kommt deshalb einem
allgemei=
nen Bedürfnis des Einzelhandels entgegen, auf der anderen Seite
gibt er vor allem dem arbeitsloſen Verkaufsperſonal Gelegenheit,
ſich beruflich weiterzubilden, was für die ſpätere Vermittlung
durch das Arbeitsamt außerordentlich wichtig iſt. Die
Teilneh=
mer an dem Lehrgang, der unter der bewährten Leitung des
Werbefachmanns Herrn Eſchmann ſtand, konnten ſich gute
Kenntniſſe in allen Arten neuzeitlicher Dekoration erwerben. Es
ſtand ein reichhaltiges Uebungsmaterial zur Verfügung, ſo daß
ſämtliche Geſchäftszweige bei dem Unterricht berückſichtigt werden
konnten. Vor allem wurde beſonderer Wert darauf gelegt, daß
jeder Kurſusteilnehmer lernt, auch mit einfachen kleinen Mitteln
eine gute Werbewirkung zu erzielen. So iſt es gelungen,
Ver=
kaufskräfte heranzubilden, die dem Einzelhändler auf dem
ſchwie=
rigen Gebiet der Schaufenſterwerbung ſachkundig zur Hand gehen
können. Wie in anderen Städten, in denen der Lehrgang
durch=
geführt wurde, werden auch in Darmſtadt die Cinzelhändler ſich
ſicher gern aus der Zahl der Teilnehmer einen
dekorationsge=
wandten Verkäufer oder eine ſachkundige Verkäuferin
auswäh=
len. Das Arbeitsamt Darmſtadt und ſeine Nebenſtelle ſtehen mit
Auskünften gern zur Verfügung und ſind zur Vermittlung
beſt=
geeigneter Kräfte bereit.
Am beſten überzeugt ſich der Einzelhändler von der
Leiſtungs=
fähigkeit der Lehrgangsteilnehmer durch einen Beſuch der
Aus=
ſtellung, die den Lehrgang abſchließt und die Arbeiten der
Schü=
ler einem größeren Kreiſe zugänglich machen ſoll. Es handelt
ſich um eine einmalige Schau, die den Intereſſenten am Mittwoch,
3. April, um 15 Uhr im Darmſtädter Gewerbemuſeum,
Neckar=
ſtraße 3, 2. Stock, vorgeführt werden ſoll. Der Beſuch der
Aus=
ſtellung wird dem geſamten Einzelhandel dringend empfohlen.
Der Polizeibericht meldel:
Ein Zigeuner wegen ſchweren Raubes feſtgenommen.
Am Samstag, den 30. 3. 35, konnte der langgeſuchte Zigeuner
Johann Hofmann, der wegen ſchweren Raubes ſteckbrieflich
ge=
ſucht wurde und unter einem falſchen Namen reiſte, im Walde
bei Jugenheim durch die Darmſtädter Polizei feſtgenommen
werden.
Stadtmuſeum im Pädagog. Das Stadtmuſeum im
Päda=
gog iſt täglich, außer Sonntag nachmittag und Montag, von 11
bis 13 Uhr und von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt iſt
frei. Auch die zur Zeit im Muſeum gezeigte Ausſtellung von
Heſſen=Naſſauer Handweberei und Stickerei iſt unentgeltlich
zu=
gängig. Der Beſuch des Muſeums iſt gut, die Schulen haben
be=
gonnen, ſich des neuen Bildungsmittels zu bedienen. Durch die
Webereiausſtellung konnten bereits mehrere Aufträge, an die
notleidenden heſſiſchen Handweber weitergegeben werden.
—Hiſtoriſcher Verein. Montag, den 1. April, ſpricht auf dem
letzten Vortragsabend dieſes Winters im Realgymnaſium
Stu=
dienrat Dr. G. Pnul über „Grundzüge der
Raſſen=
u. Bevölkerungsgeſchichte Heſſen=Darmſtadts”
Es iſt wohl nicht nötig auszuführen, wie wichtig dieſer
Gegen=
ſtand gerade in unſerer Zeit iſt, und wie not vielfach eine
ſach=
gemäße, auf gründlichen wiſſenſchaftlichen Forſchungen beruhende
Darſtellung dieſes Gebietes tut.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 31. März
Polksdeutſche Feierſtunde
der Darmſtädter Frauenverbände am 2. Ap=
Maria Kahle in Darmſtadt.
„Du darfſt dich nicht ſondern und ſagen:
Ich lebe in meiner Welt!
Dein Volk hat dich geboren,
Ihm bleibſt du zugeſellt!“
M. Kahle: „Die deutſche Frau und ihr Volk”.
Dieſe tief empfundenen Verſe der weſtfäliſchen Dichterin
Maria Kahle kennzeichnen ihr innerſtes Weſen. Als
Send=
botin und Künderin des neuen Deutſchland war ſie draußen bei
den Deutſchen Südamerikas, dort, wo ſie 1913 mit ihren erſten
Dichtungen hervorgetreten iſt, und wo der Weltkrieg 1914 ihre
Heimatſucht und ihre Vaterlandsbegeiſterung auslöſte. Alle
Deutſchen Südamerikas hat ſie durch ihre
Kriegsdichtun=
gen von ihrem Wohnſitz Rio de Janeiro aus entflammt, hat in
ihnen Heimatliebe und Heimattreue, Begeiſterung und
Opfer=
willen und Glauben an das große Vaterland geweckt und immer
wachgehalten. Bei ihrer Rückkehr im Jahre 1920 konnte ſie dem
Generalfeldmarſchall v. Hindenburg als Spende der
Deut=
ſchen Südamerikas den Betrag von 400 000 Mark zur
Verfügung ſtellen. Und nun hat ſie im Jahre 1934 wiederum
eine Reiſe zu den Deutſchen Südamerikas gemacht. Sie
über=
mittelte ihnen wahrheitsgetreue Schilderungen von den
wirk=
lichen Zuſtänden im neuen Deutſchland, überbrachte ihnen eine
letzte, Botſchaft und Mahnung des verſtorbenen
Reichspräſidenten. Gewaltig war der Erfolg, gewaltig
der Eindruck den die Rednerin und begeiſterte Künderin des
Dritten Reiches auf die Landsleute in Südamerika machte.
Zahl=
loſe Briefe und Preſſeberichte von drüben bekunden
dies aufs eindringlichſte. So ſchreibt ein Architekt aus
Joinville: „Was uns alle Berichte und Zeitungen nicht
geben konnten, hat ſie uns durch ihre wunderbaren Vorträge
ge=
bracht; ſie hat uns die Liebe der Heimat gebracht und in uns die
Liebe zur alten Heimat wieder geweckt und geſtärkt und, uns der
lieben alten Heimat und ihren Führern näher gebracht.” — Ein
Diakon aus dem Urwald Braſiliens urteilt: „Der
Vor=
trag von Maria Kahle hat vielen wieder das Herz, für ihr altes
Vaterland warm gemacht und mehr Verſtändnis für Deutſchland
geweckt, als viele Schriften und Bücher es tun können. Eine
ſolche Beſucherzahl haben wir bei großen Feſtlichkeiten
Wiederſehensfeier
der ehem. 5. Komp. des Leibg.-Inf.-Regls. Nr. 115
Die Wiederſehensfeier 5/115, die für heute eine Gedenkfeier
am Ehrenmal des Leibgarde=Rgts. und einen unterhaltenden Teil
am Nachmittag vorſieht, begann geſtern abend mit einem
Be=
grüßungsabend in der Turnhalle am Woogsplatz.
Wenn ſich alte Soldaten aus Friedens= und Kriegszeit
wieder=
ſehen, dann braucht der Veranſtalter eines ſolchen Abends ſich keine
Sorge um den Unterhaltungsſtoff zu machen. Im Gegenteil, in
jedem einzelnen Teilnehmer hat ſich ſoviel Stoff angeſammelt aus
den Zeiten gemeinſamen Erlebens, daß die Zeit wie im Fluge
vor=
übergeht und nicht einmal ausreichen will.
Dieſer Tatſache trug auch die Begrüßungsrede des Vorſitzenden.
Kameraden Glanz, Rechnung, der ſeine Worte dementſprechend
auf drei Begriffe einſtellte: Kameradſchaft, Erleben und
Freude. Die Kameradſchaft iſt für den gedienten Soldaten, den
Kämpfer an der Front eine unbedingte Gegebenheit. Sie hat ſich
in allen Zeiten erwieſen und wurde durch den Krieg, der ihr das
einzigartige, große Erlebnis gab, nur noch gefeſtigt. Die Freude,
ſich nach langen Jahren wiederzuſehen und ſich männlich die Hand
zu drücken, braucht, da ſie einem jeden aus den Augen ſchaut, nicht
beſonders angeregt zu werden.
Zwei der ehem. Komp.=Führer von den 86, die die Kompagnie
im Krieg hatte, ſind perſönlich anweſend. Oberſt v. Bartenwerfer
und Major v. Sierakowſky. Ihnen, den ehem Offizieren der
Kom=
pagnie, dem Führer des 2. Batl., Ober=Reg.=Rat Pabſt. allen
Leibgardiſten und den zahlreichen Gäſten galten die herzlichen
Begrüßungsworte des Vorſitzenden.
Auf eine 300jährige Geſchichte blickt das Regiment, blickt mit
ihm die Kompagnie zurück. Immer war es der Geiſt der
Kamerad=
ſchaft, der ſeine Geſchichte begleitet. Nach einem heldenhaften
Kampf durch die 4 Jahre des großen Weltkrieges wurde die Fahne
der 5. in treue Obhut der jungen Reichswehr gegeben, aber der
Dienſt der Alten iſt noch nicht zu Ende, bevor das Vermächtnis des
großen Königs nicht eingegangen iſt in die deutſche Jugend.
Für die Leiſtungen der Kompagnie im Kriege ſprechen die
Verluſte und Auszeichnungen. 1150 Tote und Verwundete zählt
ſie. 10 eiſerne Kreuze I. Klaſſe, 480 zweiter, 156 beſſiſche
Tapfer=
keitsmedaillen und 227 weitere bundesſtaatliche Auszeichnungen
wurden ihr zuteil, und von den 3 Mil.=Verdienſt=Kreuzen des
Re=
giments fiel ebenfalls eine auf die 5. Kompagnie. Ihr Träger,
Polizeiaſſiſtent Mees, weilt im Saal und wird beſonders geehrt.
In einem Dank an den Führer und Reichskanzler, der die
Armee wieder neu geſchaffen hat, in einem Gruß an das geeinte
Vaterland, das ſtolze Regiment 115 und die 5. Kompagnie ſchloß
die mit ſtarkem Beifall aufgenommene Rede.
Den muſikaliſchen Teil des Abends beſtritt in gewohnt ſicherer
und flotter Weiſe Muſikmeiſter Greilich mit ſeiner Kapelle ehemal.
115er. Aus der Vortragsfolge wurden beſonders begrüßt der
„Leibgardemarſch” von W. Gg. Hilge (welcher alte Heiner
er=
innert ſich des alten Hilge mit ſeinem weißen Bart nicht mehr?),
die Hiſt. Märſche von Keiſer, den „Heſſ. Präſentiermarſh” „
An=
loy”, den Marſch von Gg. Greilich und der „Große Zapfenſtreich
und Gebet”.
— Händel=Bach=Feier der Ludwigs=Oberrealſchule. Am
Mon=
tag begeht die Ludwigs=Oberrealſchule im Motorhaus (früher
Kaſino der Vereinigten Geſellſchaft) ihre Bach= und Händel=Feier.
Aus der reichen Spielfolge ſei beſonders aufmerkſam gemacht auf
die am Schluß des Abends ſtehende „Bauernkantate‟. Es iſt ein
ganz köſtliches Werkchen. Echteſter Bach. Wer Bach nur
einiger=
maßen kennt, wird ihn auch in dieſer „Kantate” ſofort erkennen.
Da ſind echte Bach’ſche Rezitative, fließende Arien, Orcheſterſtücke
in Bach’ſcher Kraft. in Bach’ſcher Weichheit, in Bach’ſcher
Bewe=
gung. Aber das Ganze dient einem herzerquickenden Humor.
Während wir ſonſt gewöhnt ſind, Bach nur als tiefernſten
Men=
ſchen zu erleben (nicht nur ſeine kirchliche Kunſt, alles, was er
ſchrieb, atmet den tiefen Ernſt einer gereiften innerlichen
Per=
ſönlichkeit), lernen wir hier eine ganz anderen Bach kennen,
einen Bach, der lacht, der am Derben, Volkstümlichen ſeine
Freude hat. Der Gegenſtand der Kantate iſt die Begrüßung der
„neuen Obrigkeit” in „Klein=Zſchocher”; der Kammerherr von
Dieskau ſpendet den Bauern 50 Taler zu einem Feſt. die nun
ge=
bührend gefeiert werden. Daß ſie nicht, trocken verſchmauſt”
wer=
den können, iſt ſchnell geklärt. Nach einer Arie, „zart und ſüß
wie lauter Mandelkern” (Sopran, Frau Piltti), beginnt man
„Schritt vor Schritt” in die „alte Schenke zu waten”. Und dort
beginnt ein vergnügtes Leben, bei dem der „Dudelſack brummt”,
Es iſt ein anderer Bach, der uns hier begegnet. und doch iſt’s
derſelbe Bach, den wir lieben, den wir um ſo herzlicher lieben,
weil wir ſehen, daß er kein Kopfhänger und Sauerſeher war,
ſondern ein echter Deutſcher mit deutſchem Ernſt und deutſcher
Fröhlichkeit. Der rührige Muſiklehrer der Ludwigs=
Oberreal=
ſchule, Aſſeſſor Paul Zoll, hat die Kantate gekürzt und
ver=
einfacht, ſo daß ſie durch die Schule aufgeführt werden kann.
— Paulusgemeinde. Am nächſten Donnerstag abend
veran=
ſtaltet unſere „Frauenhilfe” ihre diesjährige Jahres= und
Haupt=
verſammlung in Geſtalt eines Teeabends, in deſſen Mittelpunkt
eine ſchlichte Händel=Feier geſtellt iſt. Frl. Ella Heddäus
wird einen Vortrag über Händel halten, während die Damen
Walther, Ewald, Almannritter und Dornbuſch
in Einzel= und Geſamtdarbietungen auf Klapier. Violine und in
Geſang Händel ſelbſt in einigen ſeiner wertvollſten Tonſätze zu
Wort kommen laſſen. Unſere Mitglieder, aber auch die Freunde
der reifen Kunſt des großen Meiſters ſind herzlichſt eingeladen.
— Evangeliſche Stadtmiſſion e. V.. Mühlſtraße 24. Den
Mit=
gliedern und Freunden der Stadtmiſſion wird zur Kenntnis
ge=
bracht, daß die heutige Nachmittags=Bibelſtunde Herr Pfarrer
Köhler von der Martinsgemeinde hält.
nie geſehen, trotzdem das Wetter wenig günſtig und es
finſter war, was bei unſeren Wegen im Urwald ſonſt imme
Leute abhält zu kommen.” — Die „Deutſche La Pf.
Zeitung” in Buenos Aires ſchrieb am 25. 11. 34,
Kahle hat uns viel gegeben, Stunden des Erlebens und der
geiſterung; unſerer Seele aber ſchenkte ſie Optimismus und
ben. Glauben an uns ſelbſt als Glieder einer über alle
erhebenden Gemeinſchaft, Glauben an die Genialität und
unſeres Führers und an die Wucht und Größe unſeres deu
Volkes.” — Der Urwaldbote”, Blumenau, berichtet
14. 8. 34: „Ueberall. wo die deutſche Dichterin hingelangte.
den die Feiern von einem heiligen Ernſte getragen, überall
ten viele Hunderte zuſammen. Jung und alt erbaute
ihren Worten, und überall ſchätzte man dieſe kerndeutſche
als eine Künderin des Dritten Reiches unter Führung
Adolf Hitler —
Dieſe Zeugniſſe, die ſich beliebig vermehren ließen, ben
den außerordentlichen Erfolg der jüngſten Miſſionsreiſe d
terin. Maria Kahle wird nun am Dienstag
abends 8.15 Uhr, auch in Darmſtadt im Städtiſ
Saalbau im Rahmen einer
Volksdeutſchen Feierſtunde
ſprechen und von ihrer Reiſe erzählen. Die Feierſtunde
veranſtaltet von den vereinigten Frauenverbä
Darmſtadts, nämlich von der Frauengruppe des VoA
der NS=Frauenſchaft, vom Deutſchen Roten Kreuz mit Heſſi
Alice=Frauenverein und Frauenverein vom Roten Kreu=
Deutſche über See, vom Frauenbund der Deutſchen
Kol=
geſellſchaft, vom Hausfrauenbund, vom Deutſchen Evangel
Frauenbund, vom Katholiſchen Deutſchen Frauenbund, vor
ein der Freundinnen junger Mädchen, vom Richard=Wg
Verein deutſcher Frauen und vom NS=Lehrerbund. Außer
Mitgliedern dieſer Verbände iſt die ganze Bevölker
Darmſtadts beiderlei Geſchlechts herzlichſt
geladen. Der Vortrag der Dichterin wird umrahmt von
bietungen des Muſikzuges und eines Sprechchores des Gr
ſiums, des Spielmannszuges der HJ. und eines gemi
Knabenchores der Ballon= und Ohlyſchule. Eintritty
natürlich keiner exhoben, ſo daß jedem volksbewußten
ſchen Mann und jeder Frau die Gelegenheit gegeben iſt, a
erhebenden Feierſtunde teilzunehmen.
Dr. G
Bunker Abend
Kraft durch Freud
Bekriebszelle Merck.
Der geſtrige erſte Kameradſchaftsabend der Merck=Werk
„Kraft durch Freude” war in jeder Hinſicht wohlgelunger
ein voller Erfolg. Der rieſige Saal der Feſthalle war g
und es mögen 4—5000 Menſchen geweſen ſein, die in vergn
Stimmung an langen Tiſchen ſaßen, den Darbietungen
Arbeitskameraden herzlichen Beifall ſpendeten und den 2
als das empfanden, als was er aufzufaſſen war: der gemei=
Feierabend einer großen Betriebsgemeinſchaft, geſellige
radſchaft nach den Arbeitsſtunden. Das umfangreiche bunte
gramm wurde ausſchließlich von Mitgliedern der Gefolgſcha
ſtritten; rund 400 ſtellten ſich in den Dienſt der guten Sach
Micht
Nach einem ſchneidigen Hörnermarſch des Spielmanns
begrüßte der Betriebsleiter und Betriebszellenobmann B
ſack die Erſchienenen insbeſondere die Betriebsführer, die E
gäſte, Pg. Adorf, Müller und Schmidt von der Deutſchen Ar
front, Dr. Mörath von der Landesfliegergruppe, die Ver
von Arbeitsamt und BDM., weiter die drei ſoeben zurückg
menen Madeirafahrer und die Jubilare des Werkes, dar
den Betriebsangehörigen Eckert, der im Juni 50 Jahre be
Firma Merck iſt. Mit einem dreifachen „Siegheil” auf den
rer ſchloß der Betriebsleiter ſeine Begrüßungsworte.
Der längſt rühmlich bekannte Merck=Chor mit rund 120
gern und das Werksorcheſter unter ihrem Dirigenten, Proku
Hammer, rechtfertigten mit ihren Darbietungen vollauf
guten Ruf. Sie gaben unter anderem den „Einzug der,
in die Wartburg” und eine „Carmen”=Fantaſie zum
Fräulein K. Köbel und die Herren Böhm und Röhrig /
die Hauptarien der Bizetſchen Oper und ernteten dafür viel
fall. Ebenfalls ſehr beifällig wurde ein Walzer nach Gouno
Melodien, getanzt von 8 jungen Damen der Gymnaſtikabte
des Merckſchen Sportvereins, aufgenommen. Bei der Ausfül
des Parademarſches des 18. Kgl. Huſaren=Regts. blies der
jährige, kleine Peter Merck ſchneidig die Trompete mit un
Freude der Anweſenden wurde durch den kindlichen Ernſt un
Exaktheit, mit der er ſich ſeiner Aufgabe entledigte, noe
höht. Mitglieder des Merckſchen Sportvereins tanzten unte
gemeinem Hallo und Mitgehen der Anweſenden Trachtentanz
Oberheſſen und dem Odenwald. Zwiſchen die Programmnum
ſtreute der Muſikzug ernſte und heitere Muſik und eine Fantaſi
dem „Weißen Rößl” leitete zu einer zweiten Programm.
über, die ausſchließlich der circenſiſchen Muſe reſerviert war.
glieder des Werkes ſtellten auf der Bühne einen regelrechten
kusbetrieb her, der Zirkus Bums gab ein Gaſtſpiel mit einer
von heiteren und gelungenen Nummern, die ſich unter ale,
geheimnisvollen Programmtiteln. „Ein Gruß aus dem Wel
„Lotte, das Steppenwunder”. „Benzkätha, das Küchenwunder
verbargen Anſchließend kam der Tanz bis in die dritte No
ſtunde zu ſeinem Recht, nachdem der Lautſprecher, der fleißie
oft zur Erheiterung der Anweſenden in Betrieb geſetzt u.
fernerwohnenden Beſorgten mitgeteilt hatte,, daß Sonderonn
der Reichspoſt für den Heimtransport ſorgen würde. Der 5
radſchaftsabend in der Feſthalle hatte das Format, das man
einem Kameradſchaftsabend eines Unternehmens wie Mei
wartet, und er fand den ungeteilten Beifall aller Teilnehm”
Evangeliſche Männervereinigung der Petrusgemle
Unſere Männervereinigung hat ſich ein beſonderes Verdien
worben dadurch, daß ſie auf der letzten Monatsverſammlung
Einblick bot in Leben und Werk eines, der beſten Dichter
Weltkrieges. Walter Flex. Im Anſchluß an den he
gedenktag und durch die Mitwirkung des Poſaunenchors,ſan.
Abend ein beſonders tiefes Echo bei den Mitgliedern. I0 5
eſſanter Schilderung zog der Lebensgang des hochbegabten.
nes, der von den Eltern chriſtliche Gemütstiefe und Aut
Vaterlandsliebe als Erbe in ſich trug, an dem geiſtgen
vorüber bis zur Krönung durch den Opfertod auf der Jnſt.
im Sturmangriff gegen die ruſſiſche Front. Den Schlüſſel.
ſonnig=frohen und innerlich ſo reichen Charakter bot die Si
rung in das feine Buch „Der Wanderer zwiſchen den de
Welten”, das wohl zu den wertvollſten literariſchen Erzeugl
des Kriegserlebens gerechnet werden darf. Für den klare”,
feſſelnden Vortrag ſind wir dem Vorſitzenden der Männern”.
gung, Herrn Oberreallehrer Frank, zu ſtarkem Dank peie
tet, um ſo mehr, als er durch Krankheit verhindert ſeine.
dennoch fertigſtellte und ſie durch Herrn Oberpoſtio
Schweitzer zur Verleſung bringen ließ. Wenn dei
unſerer Gefallenen immer noch mehr zum Fundament des
Deutſchland werden ſoll, ſo hat auch dieſer Abend beſte.”
arbeit geleiſtet.
— Elternabend der Jugend des „Tbd. Jahn 1875 ß
woch nachmittag um 1. 30 Uhr veranſtaltet die Jugend
und Mädels — einen Elternabend in der Turnhalle der Le
Oberrealſchule Lagerhausſtr. Ein vielſeitiges und für Juge.
Erwachſene abwechſelungsreiches turneriſches Programm.
ſammengeſtellt worden. Mitten aus der Arbeit des Tuche.
heraus — für die Jugend — erleben wir eine freudo9!.
luſtige Uebungsſtunde. Gemeinſame Freiübungen und
L=
ſchule, Volkstänze, Hindernisſtaffeln und Turnen an den T.
denen Geräten werden den Eltern einen Einblick geben.
Fülle von Arbeit und Freude in einer Turnſtunde vekbosde.
Wir laden die Eltern und Freunde des Kinderturnens .
lichſt ein.
intag, 31. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 90 — Seite 7
Darmſtadt in Blüken!
m 21. Juli wird in Darmſtadt die Jubiläums=
Gartenbau=
llung 1935 eröffnet. Sie gilt in Fachkreiſen, nachdem die
bekannt geworden ſind, heute ſchon als eine der
bedeu=
in Gartenbau=Ausſtellungen Deutſchlands, die in dieſem
Jc ſtattfinden.
nſere Stadt hat den Ruf, daß ſie eine Gartenſtadt iſt, und
ta; lich bietet das Straßenbild Darmſtadts im Sommer nicht
miy nen erfreulichen und ſauberen Anblick, ſondern die
Bevölke=
run unſerer Stadt bemüht ſich auch in ſteigendem Maße, durch
Az= rnzung von Blumen= und Pflanzenſchmuck dem Straßenbild
ein eſonders reizvolle Note zu geben.
ieſe Bemühungen fanden, von jeher durch den
Verkehrs=
ver, eine ſtarke Förderung. In dieſem Jahre nunmehr iſt es
erß lig gelungen, auch erhebliche Barpreiſe für die Prämiierung
In Gemeinſchafts
gex). feſtgelegt: Es werden prämiiert:
i der Klaſſe 4 (Vorgärten) 3 Preiſe zu 50. 30 und 20 Mk.
i der Klaſſe B (Balkone) 3 Preiſe zu 25 20 und 15 Mk.
r der Klaſſe C (Fenſter) 5 Preiſe zu 10 Mk. und 10 Preiſe
zu 5 Mk.
Aru dem ſtehen noch eine Unzahl wertvoller Pflanzen als
Sach=
prs zu Verfügung, ſo daß man die Summe aller Preiſe unbe=
H5 mit 700—800 RM. annehmen kann.
1. April ſind die Anmeldekarten zu dem Wettbewerb
ſtadt im Blumen= und Pflanzenſchmuck” in dem
Verkehrs=
xiuf dem Ernſt=Ludwigs=Platz erhältlich, außerdem bei den
gärtnern und dem Hausbeſitzerverein.
armſtädter! Helft alle mit, daß unſere Stadt den ehren=
1 Namen einer Gartenſtadt mit Recht trägt! Schmückt euere
Vo rten, euere Balkone und Fenſter mit Blumen und bedient
eusierbei des ſachverſtändigen Rates der Gärtner.
ann habt ihr nicht nur ſelbſt Freude, an dieſen Dingen,
ſorrn ihr könnt euch mit Ausſicht auf Erfolg an dem
Wett=
ber, ) beteiligen.
ußerdem helft ihr einem Berufsſtand, deſſen Angehörige
erfreudigem Idealismus verbilligte Blumen u. dergl. zur
jung geſtellt haben.
Beitſchaftsdienſt des Deulſchen Roten Kreuzes.
Heſſiſchen Alice=Frauenvereins.
ne wichtige Aufgabe des Deutſchen Roten Kreuzes (
Heſſi=
lice=Frauenvereins) bildet auch im neuen Reich der
Bereit=
ſche dienſt, d. h. die Bereitſtellung von in der Erſten Hilfe und
ttungsdienſt ausgebildeten weiblichen Hilfskräften (
Sama=
nen und Helferinnen) zur Unterſtützung des amtlichen
itsdienſtes im Kataſtrophenfall, insbeſondere bei
Notſtän=
id inneren Unruhen ſowie für den Hilfs= und
Rettungs=
bei Aufzugen und Verſammlungen. Die Ausbildung dieſer
chen Hilfskräfte erfolgt durch theoretiſchen Unterricht und
eßend praktiſche Schulung in Krankenhäuſern in Kurſen
Monaten. Frauen und Mädchen iſt hierdurch Gelegenheit
n, ſich für dieſe wichtige vaterländiſche Aufgabe zur
Ver=
zu ſtellen. Erforderlich iſt bei der demnächſtigen
Anmel=
ein ſelbſtverfaßter Lebenslauf und ein ärztliches Zeugnis
übs örperliche Leiſtungsfähigkeit und Eignung. Es wird
er=
daß ſich für dieſe hervorragende Aufgabe des Dienſtes am
der en Volke zahlreiche Frauen und Mädchen melden werden.
ochmals: Am Dienskag zu unſeren Fliegern!
enn unſere Flieger dieſesmal ein großes Konzert ihres
orcheſters unter Generalmuſikdirektor Fliegerkapitän
Schulz=
urg veranſtalten, dann wollen ſie damit zum Ausdruck
n, daß die deutſche Fliegerei jederzeit in der Lage iſt, auch
elle Aufgaben zu löſen. Es braucht nicht immer eine
Ver=
ung des etwas lauten Vergnügens mit Tanz zu ſein!
5 wollen die muſizierenden Flieger, denen ein ausgezeich=
Ruf vorausgeht, allen Beſuchern des Konzerts und Freun=
* Fliegerei einmal zeigen, wie ſie den Begriff „Feierabend”
alten vermögen. Gerade die Konzertreiſe im Saargebiet in
Tagen beweiſt täglich aufs neue, daß es doch eine Art gibt,
unſerer großen Meiſter ſo zu bringen, daß auch der
muſi=
nicht geſchulte Volksgenoſſe ſie zu verſtehen vermag, weil
us der Wiedergabe die Stimme des Herzens und des Blutes
Was die Lichtſpieltheater bringen.
Palaſt=Lichtſpiele.
Pat und Patachon als Lumpenkavaliere.
Man hat in dieſem Film noch einmal ſeine teils ſtille, teils
ſche Freude an den beiden däniſchen Komikern, die, längſt
illionen auf der Erde ein Begriff geworden, der flimmernden
and endgültig Adieu geſagt haben, Schauplatz des Filmes
en, genauer ein Gefängnis, ein Poſtamt, ein
Automaten=
cant und der Prater in Wien, der Leidensweg der beiden
enmuſikanten zur geſicherten Exiſtenz. Unter den
Mitwir=
fallen Attila Hörbiger als Ringkämpfer und der jüngſte
der Thimigfamilie, Hans Thimig auf. Im Vorprogramm
ilm von Frankfurts Sehenswürdigkeiten und ein
Lotte=
ger=Scherenſchnittfilm.
ie Helia=Lichtſpiele zeigen den deutſchen Großfilm nach der
ernovelle von Gottfried Keller: „Hermine und die
en Aufrechten” mit Karin Hardt, Albert Lieven,
Henckels und Heinrich George. Jugendliche haben
t.
ie Palaſt=Lichtſpiele zeigen zwei Stunden köſtlichſte
Unter=
ig mit den beiden urwüchſigen Humoriſten Pat und
Pa=
en als „Lumpenkavaliere”.
Reſi=Theater zeigt den Großfilm „Die engliſche
at” mit Rengte Müller, Adolf Wohlbrück, Adele Sandrock,
Alexander, Hilde Hildebrand und Hans Richter.
Belida zeigt am 31. 3. 1935: Rudolf Forſter als Meiſter der
erühmten Lippizaner=Hengſte von der ſpaniſchen Hofreitſchule
in: „Hohe Schule” mit Angela Sallocker. Hans Moſer,
Grace.
AA
Püttns.
Nachruf, Vorſchau und verwandte Dinge.
Einem Verſtorbenen ſoll man nur Gutes nachſagen (wenn
man überhaupt etwas ſagen muß), aber ſehr angenehm iſt die
Sache erſt dann, wenn man ihm wirklich etwas Gutes nachſagen
kann. Ich denke, vom verſchiedenen März kann man das im
großen und ganzen. Er war beſſer, als er hätte ſein können. Einige
Tage lang gab er uns eine Probe davon, wie er als letzter Anteil
am Winter ſchließlich auch noch ſein könnte, aber dann beſann
er ſich, daß er uns doch kalendermäßig einen netten
Frühlings=
anfang zu beſcheren hätte, und nun gab er ſich in dieſem Punkt
auch alle erdenkliche Mühe.
Seine Mühe war nicht umſonſt. Mit ein bißchen Sonne und
lauer Luft lockte er die Knoſpen aus den Büſchen und Bäumen,
lockte er die Schneeglöckchen, Veilchen und Krokuſſe aus dem Boden
und lockte er ſchließlich auch die jungen und alten Menſchen aus
ihrem Bau. Nur die Oſterhaſen konnte er noch nicht locken, weil
ſie pflichtgemäß und laut geſetzlicher Vorſchrift erſt am Oſterfeſt
Eier legen dürfen, und das Oſterfeſt hat diesmal der April für
ſich gevachtet und ſogar ganz an ſein Ende geſchoben.
Aber wie wird der Anril ſich anlaſſen? Er hat
traditions=
gemäß keinen allzu guten Ruf. Das kann er uns nicht übel
neh=
men denn er iſt ſelbſt ſchuld daran. Und trotzdem, tun wir mal
ein Uebriges und kommen auch ihm mit Vertrauen entgegen. Die
Konfirmanden ſind doch ſo fleißig beim Lernen und Bravſein, die
Erſtkommunikanten bemühen ſich, es ihnen gleichzutun die Schüler
aller Jahrgänge und Gattungen ſind in der letzten Schulwoche ſo
gut wie außer Atem vor lauter Anſtrengung und vor lauter
Hoff=
nung auf ein paſſables Zeugnis, ſie warten auf die Belohnung,
wenns klappt — vielleicht ein neues Rädchen, mit dem man ſo
durch den Frühlingswald flitzen kann (im „grünen Viertel”
d. h.. wo die grüne Polizei umherwimmelt, da tut mans auch
etwas langſamer), kurzundgut, die hoffnungsvolle Jugend wartet
auf einen guten April — und das hoffnungsvolle Alter tut das
auch.
Und morgen, am 1. April, da werden wir die ſchweren
Möbel=
wagen wieder in Maſſen durch die Stodt fahren ſehen, und wir
wollen nur hoffen — denn mit jedem Möbelwagen geht unſichtbar
ein ganzes Schock Hoffnung durch die Stadt —, daß die Umzieher
es alle ſo gut finden werden, wie ſie es wünſchen, und daß ſie nie
in den „April geſchickt” werden.
Aus Heſſen.
Amk für Bolkswohlfahrt.
Seereiſen, Freiflüge, Omnibusfahrten. Theater= und Kinokarten
und Gebrauchsgegenſtände aller Art gewinnen Sie durch
den Kauf von NSV.=Oſterhaſen.
In den nächſten Tagen werden in den Häuſern und auf den
Straßen NSV.=Oſterhaſen zum Preiſe von 50 Pfg. vertrieben.
Die hygieniſch einwandfrei verpackten Haſen ſind aus ſehr
guter Schokolade hergeſtellt. Eine große Anzahl Haſen enthalten
Gutſcheine für Seereiſen, Freiflüge, Omnibusfahrten. Freikarten
für Theater Orpheum und Kino. Außerdem lauten die Gutſcheine
auf alle möglichen Gebvauchsgegenſtände und Genußmittel, die
Darmſtädter Firmen in dankenswerterweiſe zur Verfügung geſtellt
haben.
Wenn auch der Kauf von NSV.=Haſen allein ſchon wegen des
damit verbundenen guten Zwecks Pflicht eines jeden Volksgenoſſen
iſt, ſo dürfte aber doch die ſeltene Gelegenheit zum Erwerb einer
Seereiſe, eines Freifluges uſw. jeden Volksgenoſſen zum Kauf von
NSV.=Oſterhaſen veranlaſſen.
Der Reinerlös aus dem Verkauf der NSV.=Oſterhaſen wird
reſtlos zur Beſchaffung von Oſtergeſchenken für unſere kleinen
hilfsbedürftigen Volksgenoſſen verwendet.
Der Kauf von NSV.=Oſterhaſen iſt daher Gewiſſensſache eines
jeden Volksgenoſſen.
Vereins= und lokale Veranftaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Hausfrauenbund. Wir geben bekannt, daß unſer
haus=
wirtſchaftlicher Nachmittag am Mittwoch, den 3. April, um 4 Uhr
in der „Traube” ſtattfindet. Mit einem intereſſanten
Lichtbilder=
vortrag (über 50 Lichtbilder) werden neue Wege der Kochkunſt
Kochen in Glas” gezeigt und eine Ausſtellung der Firma Philipp
Schaaf bringt außer einer beſonderen Abteilung „Jenger Glas”,
noch viel Neuzeitliches auf dem Gebiete der Hauswirtſchaft Zu
dieſem beſonders lehrreichen Nachmittag laden wir unſere
Mit=
glieder herzlich ein, Gäſte können durch ſie eingeführt werden.
Deutſch=Evang. Frauenbund, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt. Wir bitten unſere Mitglieder herzlich, die „Volksdeutſche
Feierſtunde” die Dienstag, den 2. April 1935, 20 Uhr, im Städt.
Saalbau ſtattfinden wird, zu beſuchen. Die bekannte Dichterin und
Vorkampferin für deutſches Volkstum, Frau Maria Kahle, wird
über ihre Erlebniſſe bei den Deutſchen in Südamerika ſprechen.
Dienstag, den 2. April, ſpricht Herr Prof. Dr. Köſer im
Ver=
ein der ehem. Schüler und der Freunde des
Real=
gymnaſiums über eine Sommerfahrt nach Athen und
Kon=
ſtantinopel (Feſtſaal des Realgymnaſiums, 20 Uhr, unter
Mit=
wirkung des Schüler=Orcheſters).
Mit einer lebenden Rieſenſchlange, einer indiſchen
Tigerſchlange, tanzt Hilde Wolff=Zoll eine „Szene im Tempel” an
ihrem „Großen Abend — Hilde Wolff” am kommenden
Samstag, abends 8 Uhr, im Städt. Saalbau. Außer ihr wirken
noch 25 große und kleine Tänzerinnen, der Humoriſt und Anſager
Rudi Morgani aus Frankfurt a. M. und Kapellmeiſter W. Schlupp
mit verſtärktem Orcheſter mit. Nach Ablauf des Programms wird
W. Schlupp für das tanzluſtige Publikum zum Tanze aufſpielen.
Karten im Preiſe von 0.90 bis 1.50 RM. ſind im
Vorver=
kauf zu haben bei H. de Waal, Rheinſtr., Verkehrsbüro am
Schloß, Darmſtädter Tagblatt, Heſſiſche Landeszeitung. Rheinſtr.,
Weinhandlung Hammer, Eliſabethenſtr. 48. (Siehe Voranzeige.)
die Erzeugungsſchlacht wird vom deutſchen Bauerg
geſchlagen.
Die Erzeugungsſchlacht der Scholle beginnt! Die
Vorberei=
tunszeit des Winters findet ihren Abſchluß in großen
national=
ſozialiſtiſchen Bauernkundgebungen. Hier ſoll der einheitliche Wille
unſerer Bauern dokumentiert werden, dem Führer folgen zu
wol=
len und das Ringen um die Nahrungsfreiheit des deutſchen
Vol=
kes zum ſiegreichen Ende zu führen.
Bereits in Wiesbaden, Friedberg, Heppenheim. Limburg und
Wetzlar wurde dieſes Bekenntnis des Bauerntums vor dem
Gau=
leiter und dem Landesbauernführer abgelegt.
Auch auf den Kundgebungen in Alsfeld und Alzey muß der
Gefolgſchaftswille der Bauern zum mächtigen Bekenntnis werden.
Ehrenpflicht eines jeden Bauern und jeder Bäuerin iſt es, durch
ihre Beteiligung dies offenſichtlich vor dem Gauleiter
Reichsſtatt=
halter Sprenger und Landesbauernführer Dr. Wagner, die auf
beiden Kundgebungen über den Sinn und das Ziel der
Erzeugungs=
ſchlacht ſprechen werden, zum Ausdruck bringen.
Bauern! auf Euch kommt es an! Nur Ihr könnt durch Euren
vollen Kräfteeinſatz das Ziel Eurer Führer zur Verwirklichung
bringen. Ihr müßt und werdet den Sieg erkämpfen und die
Er=
nährungsgrundlage unſeres Volkes aus eigener Scholle
ſicher=
ſtellen!
Dg. Arheilgen, 30. März. Kampf dem Krebs. Das
war der Inhalt einer Aufklärungsveranſtaltung, zu der geſtern
abend die NS. Volkswohlfahrt im Einvernehmen mit dem
Reichs=
miniſterium für Volksaufklärung und Propaganda in das „Haus
der Arbeit” eingeladen hatte. Der Ortsgruppenamtsleiter der
NSV., Beigeordneter Zeidler, ſprach kurze Begrußungsworte
und wies darauf hin, daß der Krebs eine der ſchlimmſten
Krank=
heiten ſei. Das Dritte Reich wolle ein geſundes deutſches
Ge=
ſchlecht, deshalb habe ſich das Reichsminiſterium und die NSV.
der Aufklärung angenommen. In leichtverſtändlichen
Ausfüh=
rungen ging dann Dr. Klink, Oberarzt am Städtiſchen
Kran=
kenhaus Darmſtadt, des näheren auf den Krebs ein. Er erläuterte
die einzelnen Arten der Krebskrankheit, die Organe, die am
mei=
ſten befallen, werden, ſeine Merkmale und ſeine Entſtehung,
Weſentlich in allen Fällen ſei die frühe Erkenntnis, deshalb ſei
es Pflicht jedes verantwortlichen Deutſchen, ſich Aufklärung zu
verſchaffen. Der Redner ſchloß mit der eindringlichen Mahnung,
jede falſche Scheu zu überwinden und rechtzeitig den Arzt zu
Rate zu ziehen. Im Mittelpunkt ſtand die Aufführung des
Auf=
klärungsdramas „Zu ſpät” durch Mitglieder der Deutſchen
Bühne für Volkshygiene in Kaſſel. Das Stück, das in Geſprächen
das Problem des Krebſes, ſeine Erkennungserſcheinungen und
ſeine Bekämpfung erſchöpfend behandelt und ausgezeichnet
dar=
geboten wurde, hinterließ bei den den Saal bis zum letzten Platz
füllenden Zuſchauern einen tiefen Eindruck.
Er. Wixhauſen. 30. März. Oeffentliche
Gemeinde=
ratsſitzung. In der letzten Sitzung des Gemeinderats ſtand
als einziger Punkt der Tagesordnung der Gemeindevoranſchlag
für das Jahr 1935 zur Beratung. Nach kurzen Erläuterungen gab
Bürgermeiſter Volz die Einnahmen und Ausgaben bekannt. Der
Voranſchlag ſchließt mit 86 685,85 RM. (im Vorjahre 107 605.20
RM.) ab. An Steuern ſind 32 200 RM. aufzubringen. Die
Steuer=
ſätze ſind wie folgt feſtgeſetzt: Bauplätze und Gebäude 61,4 Pfg.
je 100 Mark Ertragswert; von landwirtſchaftlich genutztem
Grundbeſitz 93,5 Pfg.; vom Gewerbekapital 125,2 Pfg.: vom
Ge=
werbeertrag 381 Pfg. Die Sondergebäudeſteuer wird um 25
Pro=
zent ermäßigt. Die Filialſteuer beträgt laut Ortsſatzung 200
Pro=
zent. Die Beſetzung der Schutzmannsſtelle muß noch einmal
abge=
ſetzt werden. Zum Schluß wurden Wohlfahrtsangelegenheiten
be=
handelt. — In Vertretung des zu einem 14tägigen Schulungskurs
abweſenden Bürgermeiſters führt ab Montag Herr Beigeordneter
Dietz die Geſchäfte der Bürgermeiſterei.
J. Griesheim. 30. März. Selbſtmord. Ein 58 Jahre alter
hieſiger Einwohner iſt durch Erhängen freiwillig aus dem Leben
geſchieden. — Filialſteuer. Der Entwurf einer Ortsſatzung
über die Erhebung einer Filialſteuer für das Rechnungsjahr 1935
liegt in der Zeit vom 29. März bis einſchließlich 4. April d. J. auf
der Bürgermeiſterei offen. Während der Offenlegungsfriſt können
Einwendungen gegen die Ortsſatzung ſchriftlich oder durch
Erklä=
rung zu Protokoll daſelbſt vorgebracht werden.
Ek. Pfungſtadt, 31. März. Jubiläum. Am 1. April begeht
Frl. M. Seeger an der hieſigen Schule ein Jubiläum: 25 Jahre
ſind es nämlich, daß ſie als Handarbeitslehrerin hier tätig iſt. Mit
ſeltener Liebe und Treue war Frl. Seeger ſtets bemüht, ihren
Schülerinnen das Beſte für das praktiſche Leben zu vermitteln und
erfreut ſich gerade dadurch der beſonderen Anerkennung der
Müt=
ter ihrer Schülerinnen.
Ar. Eberſtadt, 30. März. Einführung des
Bürger=
meiſters. Nach der Beſtätigung des ſeit 1. Jan, kommiſſariſch
amtierenden Bürgermeiſters Willibald Georg Madre erfolgte
in einer Gemeinderatsſitzung die offizielle Beſtätigung und
Ein=
führung desſelben durch den Kreisdirektor. Bürgermeiſter Madre
wurde durch den Kreisdirektor auf neun Jahre in der neuen
Eidesformel verpflichtet und gelobte, im Sinne des Führers zum
Wohle der Gemeinde ſeine ganze Kraft einzuſetzen.
Ortsgruppen=
leiter Pg. Marquardt und Beigeordneter Dächert
wünſch=
ten ihm in dieſem Amt die beſten Erfolge. — Jubiläum.
Herr Gemeinderechner Chriſtian Hill kann am 1. April auf
eine 25jährige Tätigkeit in der hieſigen Gemeindeverwaltung
zu=
rückblicken. Bis vor zwei Jahren bekleidete der Jubilar das
Amt eines Bürgermeiſtereiſekretärs und wurde zu dem Amt des
Gemeinderechners berufen. Herr Hill hat ſich während ſeiner
25jährigen Tätigkeit als Gemeindebamter durch
Gewiſſenhaftig=
keit und Entgegenkommen beſonders ausgezeichnet. — Herr
Bür=
germeiſtereiſekretär Gg. Neuſel ſteht am 1. April 41 Jahre in
Dienſten der Gemeinde. Er erfreut ſich während dieſer
langjäh=
rigen Amtstätigkeit ganz beſonderer Wertſchätzung und
Beliebt=
heit. — Ein kleiner Verkehrsunfall ereignete ſich in
der verkehrsreichen Heidelberger Straße. Ein Omnibus rammte
ein vor ihm fahrendes Handwägelchen, das mit Kohlen beladen
war, wobei das Fahrzeug demoliert wurde und die Kohlen auf
die Straße geſchleudert wurden.
„sschauen drei Mädels
zum fenster hinaus:
Die Käte, die Grete, die Mimi.
Sel ongsaudte Mabtis
ein blitzblankes Haus
Zum Einweichen der Wäſche: Henko Waſch= und Bleich=Soda!
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Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 31. März
T. Nicher=Ranſtadt. 30 Mkrt. Attounfall. In der
Nacht von Donnerstag auf Freitag fuhr ein Darmſtädter
Auto=
beſitzer mit ſeinem Perſonenwagen in der Nähe der Fabrik Wacker
und Dörr Söhne dahier gegen einen Chauſſeebaum. wodurch nicht
allein das Auto erheblich beſchädigt wurde, ſondern auch die
In=
ſaſſen, der Autobeſitzer und ein Arbeitskollege von ihm aus Ober=
Ramſtadt, ganz beträchtlich verletzt wurden. — Fahrerpech.
Dieſer Tage paſſierte einem Darmſtädter Perſonenwagenbeſitzer
ein gerade nicht alltäglich vorkommender Zuſammenprall dadurch,
daß er auf der Provinzialſtraße von Darmſtadt nach Nieder=
Ram=
ſtadt direkt auf ein vor ihm fahrendes Jauchefuhrwerk auffuhr.
Das gefüllte Jauchefaß ergoß durch die Beſchädigung des
Ablaß=
rohres ſeinen Inhalt nicht allein auf das blitzblanke
Perſonen=
auto, ſondern auch auf den Fahrer und ſeine neben ihm ſitzende
Gattin
( Ober=Ramſtadt, 28. März. Mutter= und
Säuglings=
fürſorge. Die nächſte Beratungsſtunde findet am Montag,
1. April, nachmittags von 2—3 Uhr im unteren Saal des
Rat=
hauſes ſtatt.
f. Roßdorf, 30. März. Rentenquittungen. Die übliche
Beglaubigung der Rentenquittungen erfolgt am 1. April
vormit=
tags, auf der Bürgermeiſterei —
Brennholzverſteige=
rung. Die letzte Brennholzverſteigerung aus dem Gemeindewald
(Windfallholz) wird am Montag, dem 1. April, auf dem Rathaus
abgehalten — Feldbereinigung. Die Vollzugskommiſſion
hat beſchloſſen, daß zur Entwäſſerung der naſſen Stellen in den
Hofwieſen und zur Aufſchließung dieſes Geländes ein Graben und
Weganlage vorzuſehen ſind. Außerdem wird in dem Gebiet hinter
der Schreinergaſſe ein Weg eingeſchoben. Der Kommiſſionsbeſchluß
und die dazu gehörigen Planpauſen liegen bis einſchl. 5. April
zur Einſicht der Beteiligten und Erhebung von Einwendungen
auf der Bürgermeiſterei offen.
Pb. Groß=Zimmern, 30. März. Vörtrag. Ueber das
Evan=
gelium in Spanien ſprach vorgeſtern abend in der evangeliſchen
Kirche Herr Pfarrer Fliedner der Leiter des ſpaniſchen
Evan=
geliſationswerkes, und zeigte dabei eine Reihe hochintereſſanter
Lichtbilder.
Cg. Reinheim, 30. März. Zu dem unterm 26. d. M.
gemel=
deten Verkehrsunfall iſt nachzutragen, daß ſich bei der Unterſuchung
im Krankenhaus zum Glück die Verletzungen des Ehemanns
Mül=
ler nicht als lebensgefährlich herausſtellten, wie es bei dem
ſtar=
ken Blutverluſt ſeitens der Aerzte zuerſt angenommen werden
mußte. Der Fahrer begab ſich ebenfalls ins Krankenhaus nach
Darmſtadt, da er auch eine leichtere Verletzung davontrug. Die
Schuldfrage iſt noch nicht geklärt, weil die Eheleute Müller zuerſt
vernehmungsunfähig waren. Die Straßenlampe war defekt und
brannte nicht, was die Auswirkung des Unfalles anſcheinend
mit=
beeinflußte.
Be. Reichelsheim. 30. März. Am letzten Ferkelmarkt,
am 27. dieſes Monats, war der Auftrieb ſehr gut. In jeder Größe
waren Tiere zu haben. Leider war der Beſuch der Kaufluſtigen
ſehr ſchlecht. Dies mag aber nur an der großen Kälte liegen, die
an dieſem Tage war. — Umbau der Waſſerleitung. Mit
dem Umbau der Waſſerleitung wird ſchom in den nächſten Tagen
begonnen. Im Sommer war immer Waſſermangel, weil die Rohre
von der Quelle zum Waſſerſpeicher zu klein waren. Dieſe kommen
jetzt heraus und werden durch die vorſchriftsmäßige Größe erſetzt.
In dem ſogenannten „Kaſernenviertel” im Beerfurtherweg liegen
auch zu kleine Rohre. Dieſem Uebel wird jetzt endlich abgeholfen
und die Rohre, die an der Quelle entfernt werden, kommen in die
Beerfurtherſtraße. So werden zwei Uebel auf einmal beſeitigt
und einige Arbeitsloſe erhalten wieder Verdienſt. —
Abſchieds=
feier. Durch ein gemütliches Beiſammenſein im Gaſthaus „Zum
Adler” wurde der ſogenannte Abſchied der Schüler der
Bäuer=
lichen Werkſchule Reichelsheim gefeiert. Die Bauernſöhne und
Töchter konnten im letzten Winterhalbjahr wieder vieles lernen,
was zum Aufbau des väterlichen Betriebes unbedingt
not=
wendig iſt.
Ve. Reichelsheim, 30. März. Die hieſige Freiwillige
Feuerwehr, feiert dieſes Jahr ihr 60jähriges Beſtehen, aber
nicht, wie ſchon gemeldet, am 2. Juni, ſondern am 19. Mai.
Durch das koloſſale Rüſten unſerer ehemaligen Gegner hat auch
die Feuerwehr wieder eine größere Bedeutung erlangt. Ihr
Ein=
ſatz iſt ein vielfältiger geworden. Es iſt daher ein gut geſchultes
Perſonal notwendig. Es wäre ſehr zu wünſchen, daß ſich noch
viele Männer, auch vorgeſchrittenen Alters, zum Eintritt in die
Freiwillige Wehr melden würden. Zur Zeit werden zweimal in
der Woche und auch Sonntags morgens ſehr intereſſante
Uebun=
gen abgehalten. Bei dem kommenden Feſt wird manches gezeigt
werden, was bisher noch für unmöglich gehalten wurde.
Fd. Ober=Kinzig, 30 März. Faſelviehvergebung.
Bei der in der letzten Woche ſtattgefundenen Faſelviehvergebung
kam der Faſel auf 330 RM., der Eber auf 143 RM. und der
Zie=
genbock auf 120 RM. im Jahr. — Ein größeres
Arbeits=
projekt in Mittel=Kinzig geht jetzt ſeiner Vollendung
entgegen. Der geſamte Wieſengrund, der ſumpfiges Gelände war
und deshalb minderwextiges Futter lieferte, wurde durch
Not=
ſtandsarbeiter entwäſſert. Durch tiefe Gräben wird jetzt das
Grundwaſſer in richtige Bahnen geleitet. Bei dieſer Arbeit waren
etwa dreißig Mann aus den umliegenden Ortſchaften beſchäftigt,
die dadurch auf einige Wochen Arbeit und Brot fanden.
Breitenbrunn, 30. März. Jubiläum. Am Montag,
1. April, begeht der Förſter Klinger, wohnhaft zu Hengmantel
bei Breitenbrunn, ſeinen 65. Geburtstag; zu gleicher Zeit feiert
er auch ſein 40jähriges Dienſtjubiläum als Förſter.
Biſchof Hugo von Mainz F.
Lpd. Mainz, 30. März.
Biſchof Dr. Ludwig Maria Hugo von Mainz iſt heute nacht
um 12.47 Uhr in Ludwigshafen ſanft und ruhig entſchlafen. Die
Leiche wird in der Bonifatiuskirche in Ludwigshafen aufgebahrt
und um 14 Uhr durch den Biſchof von Speyer eingeſegnet. Danach
erfolgt die Ueberführung nach Mainz.
Biſchof Dr. Ludwig Maria Hugo war am 19. Januar 1871 als
Sohn eines Lehrers zu Arzheim bei Landau (Pfalz) geboren.
Seine Gymnaſialſtudien machte er an der Lateinſchule zu
Grün=
ſtadt und an der Studienanſtalt zu Speyer. Im Jahre 1889 bezog
er zunächſt die Univerſität Innsbruck, die er nach vier Semeſtern
mit dem Collegium germanicum und der Gregorianiſchen
Univer=
ſität in Rom vertauſchte. Am 28. Oktober 1894 wurde er in Rom
zum Prieſter geweiht Danach war er Kaplan in Landſtuhl,
Deidesheim und Kaiſerslautern wurde 1903 Präfekt im
Biſchöf=
lichen Konvikt in Speyer und 1904 Pfarrer in Remigiusberg. Im
Jahre 1905 zum Domvikar in Speyer ernannt, war er Sekretär
der Biſchöfe Buſch und Faulhaber. Im Jahre 1911 wurde ihm die
Pfarrei Bliesdalheim übertragen, von wo er 1915 als Regens des
Prieſterſeminars nach Speyer berufen wurde. Im Jahre 1921, faſt
an dem Tage, an dem er das 50. Lebensjahr vollendete, wurde er
vom Papſt Benedikt XV., dem ſchwer erkrankten Biſchof Dr.
Kir=
ſtein von Mainz als Coadjutor mit dem Recht der Nachfolge
bei=
gegeben. Am 28. April 1921 wurde Dr. Ludwig Maria Hugo als
Biſchof von Mainz konſegriert und inthroniſiert, Biſchof Hugo
genoß den Ruf eines bedeutenden Theologen. Auch ein
bedeuten=
des Sprachtalent war ihm eigen und er beherrſchte die
Bibel=
ſprachen und mehrere moderne Sprachen. Beſonderes Verdienſt
hat er ſich durch die Wiederherſtellung des Mainzer Domes
er=
worben.
Ci. Erbach, 30. März. Fledermaus”=Aufführung
im Odenwald. Die NS. Kulturgemeinde erzielte mit der
Aufführung der komiſchen Operette „Die Fledermaus” von Joh.
Strauß durch Mitglieder der „Deutſchen Muſikbühne” aus Berlin
einen durchſchlagenden Erfolg. Die Beſucher, die aus dem ganzen
Kreiſe Erbach zuſammengekommen waren und die Feſthalle bis
auf den letzten Platz füllten, riefen durch ihren begeiſterten
Bei=
fall die Darſteller nach Schluß der Vorſtellung immer wieder auf
die Bühne. — Ernennung. Erbgraf Alexander zu Erbach=
Erbach wurde zum Obmann der Propinz Starkenburg für die
Kalt= und Warmblut=Pferdezucht ernannt.
Ci. Erbach, 30. März. Maſſenkundgebung gegen
das Kownoer Bluturteil. Die hieſigen Ortsgruppen
der NSDAP. und des VDA. hatten zu einer Kundgebung gegen
das Verbrechen am Memeldeutſchtum auf dem Adolf=Hitlerplatz
eingeladen, die nicht nur von allen Gliederungen der Partei und
den verſchiedenen Vereinen, ſondern auch von allen übrigen
Tei=
len der Bevölkerung außerordentlich ſtark beſucht war. Dem
ein=
leitenden Fanfarenruf des Jungvolkes folgte zunächſt eine
An=
ſprache des Herrn Kreisſchulrats Gerbig, der im Namen des
VDA. die Lage des Memeldeutſchtums kurz ſchilderte und das
verbrecheriſche Bluturteil unſerer Tage ſcharf geißelte. Dieſem
Schlag gegen das Geſamtdeutſchtum ſetzen wir den ſchärfſten
Pro=
teſt entgegen und verbinden damit den Gruß an die
Memeldeut=
ſchen und alle Volksgenoſſen dies= und jenſeits der Reichsgrenzen.
Mächtig erklang das Deutſchlandlied als Ausdruck einheitlichen
Fühlens und Wollens. Im Namen der Partei ſprach jetzt der
Ortsgruppenleiter Herr Wilh Heim tapfere Mahn= und
rufe. Dem Führer unſer reſtloſes Vertrauen. Wer ihn ar
greift Deutſchland an; wer Deutſchland angreift, greift der
rer an. Ein verleſenes Telegramm an den Führer find
hellige Zuſtimmung. Mit dem Horſt=Weſſellied als Treuge
für den Führer wurde die machtvolle Kundgebung geſchloſ
Ex. Groß=Hauſen. 26. März. Generalverſamm
des Tabakbauvereins. In Anweſenheit des Bezirksh
führers Mohr aus Bensheim, dem Leiter des Heſſ. Tabakh
bandes, Dr. Schmitt, von der bäuerlichen Werkſchule Heppe
Direktor Puphal vom Verband ſüddeutſcher Zuckerrübenpf
ſowie des Ortsbauernführers Wahlig aus Lorſch fand hier
Wirtſchaft Rettig die Generalverſammlung des
Tabakbau=
ſtatt. Aus dem Bericht des abgelaufenen Geſchäftsjahres
erſehen, daß der Verein im letzten Jahre mit an erſter Ste
Heſſ. Tabakverband gerückt iſt. Dem Vorſtand wurde ſodan
laſtung erteilt, wonach Herr Dr. Schmitt einen Vortrag üb
ſchriftsmäßige Ausſaat und Behandlung der Pflanzen hiel
Bau eines Trockenſchuppens wurde noch einſtweilen zurücke
und bildete der Abſchluß ein Vortrag über den Anbau von
rüben.
Er. Biblis, 30. März. Gemeinderatsſitzung.
dem Vorſitz von Herrn Bürgermeiſter Kärcher, fand au
Rathaus eine öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt, wob
Hauptpunkt die Beratung des Voranſchlags der Gemeinde
für das Rechnungsjahr 1935 auf der Tagesordnung ſtand
Voranſchlag wurde in der vorgelegten Faſſung genehmigt,
ſchrieben und verabſchiedet. Derſelbe ſchließt in Einnahn
Ausgabe mit rund 198 000 Mark ab; es wird eine Umlage er
zu der auch die Ausmärker beizutragen haben.
Ex. Lampertheim, 30 März. Arbeitsdienſtler
ten heim. Zum Abſchied der 140 Arbeitsdienſtleute fe
Kaiſerhofſaal ein Kameradſchaftsabend, ſtatt, wo das hoh
vom Gemeinſchaftsſinn und Kameradſchaftsgeiſt in bege
Weiſe geſungen wurde. Die Arbeitslagermuſik ſorgte für die
Unterhaltung und den Abſchiedstanz. Eine beſondere Note
die Veranſtaltung durch Abſchiedsanſprachen des Herrn Or
meiſters Dr. Reißner.
— Hirſchhorn, 30. März. Waſſerſtand des Ne
am 29. März: 1,68 Meter, am 30. März: 1.65 Meter.
— Gernsheim, 30 März. Waſſerſtand des RI
am 29. März: 0,76 Meter, am 30. März: 0,63 Meter.
Dy. Sprendlingen, 30: März. 40 Jahre Hebamme
Margarete, „Krämer hier, Kanonengaſſe, kann am 9
1 April auf eine 40jährige Dienſtzeit als Hebamme zurück
Die Jubilarin hat bereits zwei Generationen das Licht de
erblicken ſehen. — Hohes Alter. Frau Gg. Zimn=
Wwe, in der Eliſabethenſtraße, wird Montag, 1. April, 83
alt und erfreut ſich noch guter Geſundheit.
Aus Rheinheſſen.
Mainz, 30. März. Staatsſchule für Kunſt
Handwerk, Mainz. Das Sommerſemeſter der Scht
ginnt am 8. April 1935. Anmeldungen neueintretender S
(innen) werden im Sekretariat der Schule (Am Pulvertu
vom 1.—20. April täglich von 8—12 und 3—6 Uhr en
genommen.
Aus Oberheſſen.
Lpd. Bad Nauheim, 30. März. Im Kurhaus Bad N
wurde geſtern morgen der achte gemeinſame Kongre
„Internationalen Geſellſchaft für Pſychot
vie” und der „Deutſchen Allgemeinen Geſell
für Pſychotherapie” eröffnet. Die Begrüßungsan
bielt der Präſident der Internationalen Geſellſchaft, Prof.
ſo führte er aus, ſei ſeit
Jahr
dung der Internationalen Geſellſchaft vergangen. In dieſe
habe ſich in erſter Linie die deutſche Landesgruppe unter de
rung von Profeſſor Dr. Dr. Göring=Wuppertal=Elberfeld
ſiert. Sodann ſei die holländiſche Geſellſchaft der Internati
Geſellſchaft beigetreten. Es erſcheine, alle jene Aerzte und
logen, welche ſich mit Pſychotherapie beſchäftigen, in eine
tralen Organiſation zu ſammeln. Die Internationale Geſe
vertrete einerſeits die Auffaſſung, daß die Seelenheilkund
ſelbſtändige ärztliche Diſziplin ſei, andererſeits ſtehe ſie a
Standpunkt, daß wiſſenſchaftliche Wahrheiten nicht durch kr
und einſeitige Ueberzeugungen erhärtet werden und deme
chend ſtehe ſie den Vertretern aller Meinungen offen, ſofer
gewillt ſeien, obiektive Geſichtspunkte gelten zu laſſen. Der
der Deutſchen Allgemeinen Geſellſchaft, Prof. Dr. Dr.
Wuppertal=Elberfeld, hob als erfreuliche Tatſache die trot
cher Strömungen, einen ausländiſchen Tagungsort zu wähle
vorgenommene Wahl Bad Nauheims als Kongreß=Stadt
da gerade dieſe Weltbadeſtadt ein Ort ſei, mit dem man
nerlich verbunden fühle. Im Namen des Reichsſtatthalter
Gauleiters Sprenger entbot Obermedizinalrat Dr.
Schmidt=
ſtadt den Teilnehmern herzliche Grüße und hat die auslän
Gäſte, mit offenen Augen und Ohren durch Deutſchland zu
und mit dazu beizutragen, den auf unrichtigen Meinunge
gebauten Wall von Mißtrauen zu überwinden. Es ſchloſſ
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bethenſtr.
Aelteres
Laufmädch.
. Freitag 10-12
vorm. geſ.
Nach=
zufrag.
Diebur=
gerſtraße
Mädchen.
in allen Haus.
arbeit. bew.. m.
guten Empfehl
für klein.
Haus=
halt geſucht. Er
kommt auch
Ta=
ges=Mädchen in
Frage. Seibert,
Inſelſtr. 16. I.
Solides.
kinderlb. Mädel
für gepflegten
Haushalt ſof.
ge=
ſucht.
Saalbau=
ſtraße 71, I.
Zuverläſſiges
Mädchen f.
tags=
über z. 15. April
od. früh. geſucht.
Vorzuſt. 10—12.
Theodor=
Fritſch=
ſtr. Martinſtr. 33.
Junge
Frau einige
Stun=
den vormittags
in guten kleinen
Haushalt,
Johan=
nesviert., geſucht.
Ang.M. 205 Gſch.
Zuverläſſ., fleiß.
Mädchen
für vorm. geſucht.
Vorſtellg.
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A
[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 30
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichken
Sonntag, 31. März
Polniſche Kunſtausſkellung in Berlin.
Frühlingsüberraſchung für Berlin.
Am Freitag wurde in der Akademie der Künſte am Pariſer Platz in Berlin eine polniſche
Kunſt=
ausſtellung eröffnet, zu der der Führer, Miniſterpräſident Göring, Reichsminiſter Ruſt und der
polniſche Botſchafter Lipski erſchienen waren. Der Präſident der Akademie der Künſte, Schumann
(rechts am Rednerpult), hielt die Eröffnungsrede. — In der erſten Reihe von links nach rechts:
Botſchafter Lipski, der Führer, Miniſterpräſident Göring.
In den Vormittagsſtunden des 29. März herrſchte überraſchend in der Reichshauptſtadt ei
heftiges Schneetreiben, das in kurzer Zeit Häuſer und Straßen in ein weißes Kleid einhül
Reich und Ausland.
Eröffnung der Ausſtellung
„Leben und Geſundheil”.
Frankfurt a. M. In Anweſenheit
zahl=
reicher Perſönlichkeiten der Partei, der Behörden
der Wirtſchaft, der Aerzteſchaft und aller am
Heil=
weſen beteiligter Kreiſe wurde am Samstag
vor=
mittag im Beethovenſaal des Feſthallengeländes
die vom Deutſchen Hygiene=Muſeum in Dresden
und der Meſſe= und Ausſtellungs=Geſellſchaft
Frankfurt a. M. veranſtaltete Hygiene=Ausſtellung
„Leben und Geſundheit” eröffnet. Der Direktor des
Meſſeamtes, Dr. Schnorr, ſchilderte die Aufgaben
der Ausſtellung u. a. wie folgt: Die Ausſtellung
hat ſich zur Aufgabe gemacht, den Beſucher einmal
einzuführen in jenes große Fragengebiet: Wie
bleibe ich geſund? Wenn dieſe Ausſtellung den
Namen trägt „Leben und Geſundheit”, ſo will, ſie
den Beſucher einführen in jenes Mächtegebiet der
Kräfte, die in jedem Körper ſchlummern, und die
wiederum durch Kräfte der Umwelt unterſtützt
werden können. So kann dieſe Ausſtellung auch den
Untertitel „Heilkräfte der Natur” führen. Wenn
der Laie von Heilkräften der Natur hört, ſo
denk=
er faſt ausſchließlich nur an jene Heilkräfte, die wir
in Form der Wäſſer, der Bäder, der Erden, in
Form der Kräfte der Phyſik, wie Elektrizität,
Wärme und Kälte, der Chemie einſchließlich der
Heilpflanzen zur Verfügung haben. Er überſieht
aber dabei die allerwichtigſten Heilkräfte, nämlich
jene, die wir in unſerem Körper ſelbſt beſitzen, und
die letzten Endes den Kampf gegen die
Krank=
heit durchzuführen haben.
In Vertretung des Oberbürgermeiſters
eröff=
nete Stadtrat Dr. Fiſcher=Defoy die Ausſtellung.
Er wies auf die Bedeutung der Geſundheitspflege
für den Aufbau des neuen Reiches hin, in deſſen
Geſetzgebung ſie eine maßgebende Anerkennung
ge=
funden habe. Früher ſtand der geſundheitlich
be=
reits Geſchädigte im Vordergrund, und ſelbſt für
den Unheilbaren wurden größte Aufwendungen
gemacht. Heute iſt es der Geſunde, der auf alle nur
erdenkliche Weiſe gefördert wird. Dieſer
Geſichts=
punkt hat auch die hygieniſche Volksbelehrung
ent=
ſcheidend beeinflußt. Die Ausſtellung „Leben und
Geſundheit” iſt ein Beweis dafür, daß es nicht
nötig iſt, nach Art einer Schreckenskammer die
ge=
ſundheitlichen Gefahren ſo ſchwarz wie möglich
hin=
zuſtellen, ſondern daß man auch auf andere Weiſe
das Gedankengut des Hygienikers in weiteſte Kreiſe
bringen kann, indem man auf die Heilkräfte der
Natur hinweiſt.
An die Eröffnungsfeier ſchloß ſich eine
gemein=
ſame Beſichtigung der Ausſtellung an, die von
Fachleuten wie von Laien als muſtergültig
aner=
kannt wurde. Die Ausſtellung iſt bis zum 22. April
geöffnet.
Generalleuknank Milch.
Der frühere Staatsſekretär im
Reichsluftfahrt=
miniſterium, Milch, wurde anläßlich des Beſuchs
Jagdgeſchwader Richthofen in
des Führers
Döberitz zum Generalleutnant befördert.
100. Skunde der Avus=Jagd
Am Freitag morgen um 11 Uhr iſt der kleine
Adler=Trumpf auf die Minute 100 Stunden auf
der Rennbahn der Berliner Avus. Der Wagen
hat in dieſer Zeit mehr als 10 000 Kilometer
ge=
chaft, und zwar mit dem Stundendurchſchnitt von
über 100 Kilometer, das iſt eine Leiſtung, die
bis=
her von einem Wagen der 1,1=Liter=Klaſſe noch
niemals erreicht worden iſt. Die
Langſtrecken=
rekorde über 4000 Meilen, über 5000 Meilen und
10 000 Kilometer ſind gebrochen. Insgeſamt liegt
die zeitliche Verbeſſerung dieſer Streckenrekorde
zwiſchen 20 und 30 Stunden. Sieben Beſtzeiten der
Wagen ſeiner Kläſſe hat der „Trumpf=Junior”
geſchlagen und zwei neue Rekorde über 72 und 96
Stunden, die bislang überhaupt nicht exiſtierten
aufgeſtellt. Bei alledem wurden dieſe fabelhaften
Leiſtungen bei einem im Verhältnis geringen
Brennſtoffverbrauch erzielt. Die Ventile ſind
wäh=
rend der 100 Fahrſtunden nur dreimal nachgeſtellt
worden, auch mußte einmal der Ventilator
über=
holt werden, was zuſammen einen Zeitverluſt von
rund 4 Stunden einbrachte. Die übrigen Manöver
wie Reifenwechſel und Fahrerwechſel, Brennſtoff=
und Oeltanken nahmen nicht mehr Zeit in
An=
ſpruch als jeweils wenige Minuten. Der Adler=
Trumpf=Junior hat alſo im Geſamtergebnis eine
Dauerleiſtungs=Höchſtprüfung beſtanden. Und das
bei teilweiſe außerordentlich ſchlechtem Wetter, bei
heftigen, ſturmaxtigen Gegenwinden und in den
letzten Stunden ſogar bei dichtem Schneefall.
Ber=
lin war am Freitag vormittag in ein weißes
win=
terliches Kleid gehüllt. Die Autoinduſtrie, die
Fahrer und die Sportleitung — ſie alle können
mit dem Ergebnis zufrieden ſein.
Wie ein Uhrwerk, ſo gleichmäßig hat der
Wa=
gen tagelang ſeine Runden über die Avus hinter
ſich gebracht. Die Fahrer haben über den Mangel
an Zwiſchenfällen und Erlebniſſen bei ihrer
Re=
kordfahrt nicht zu klagen. So erlebte einer von
ihnen, wie ein mannsgroßer Schäferhund, ein
Rieſe ſeiner Raſſe, jedesmal im raſenden Tempo
angeſtürzt kam. Nun kann ein großer Hund auch
einem Sportwagen ſelbſt bei einer Geſchwindigkeit
von 100 Stundenkilometern immerhin gefährlich
werden. Aber ſonderbarerweiſe blieb das Tier
regelmäßig am Rand der Autobahn ſitzen und
ſchaute mit hängender Zunge dem vorbeiraſenden
weißen Ungeheuer nach. In der 88. Stunde gab es
einen Zwiſchenfall, der ſchon ernſter ausſah. Der
Fahrer Haſſe ſaß gerade am Steuer. Plötzlich gab
es unter der Motorhaube einen furchtbaren Krach.
Haſſe fuhr mit verminderter Geſchwindigkeit zum
Depot, wo ſich herausſtellte, daß ein Flügel des
Ventilators abgebrochen war, der den Kühler und
die Lichtmaſchine beſchädigte. Doch konnte der
Schaden behoben werden, und nach 40 Minuten
ging Haſſe wieder auf die Runde. Er war aber
über den Zeitverluſt ſo wütend, daß er ſoviel Gas
als nur irgend möglich gab, und ſiehe da: mit
einer Zeit von 10 Minuten und 16 Sekunden fuhr
er bei einer Geſchwindigkeit von 114
Stundenkilo=
metern die ſchnellſte Runde, die bei den
Rekord=
fahrten überhaupt gefahren wurde. Und dieſe
Rekordzeit wurde gefahren, als der Wagen
be=
reits dreieinhalb Tage in ununterbrochener Folge
daherraſte.
Einen 100=StundenRekord gibt es nach den
internationalen Wertungen nicht. In der 96.
Stunde wurde aber wieder ein Rekord gebrochen,
und zwar morgens um 7 Uhr. Der Wagen hatte
die Strecke von 10 295 Kilometern mit einer
Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 107,25
Stunden=
kilometern zurückgelegt. In der Nacht um 3 Uhr
war der 10 000=Kilometer=Rekord ebenfalls gegen
die letzte Beſtleiſtung in der Zeit von 93 Stunden
20 Minuten und 5 Sekunden gegenüber bislang
121 Stunden, 20 Minuten und 20 Sekunden
ge=
brochen worden.
Hamburger Deviſenſchmuggler verhaftet.
Hamburg. Die Deviſenabteilung der
Ham=
burger Zollfahndungsſtelle kam in den letzten
Ta=
gen kinem weit verzweigten
Deviſenſchieberunter=
nehmen auf die Spur, deſſen Hauptſtelle ſich im
Hamburger Freihafen befand. Bei den
verſchobe=
nen Geldern handelt es ſich um etwa 700 000 RM.
die von einer Hamburger Firma untergebracht
worden waren. Die beiden Inhaber der Firma und
der Prokuriſt ſind inzwiſchen verhäftet worden.
Todesurkeil im Mordprozeß Jünemann
Berlin. Im Mordprozeß gegen die 24jährige
Frau Charlotte Jünemann verkündete der
Vor=
ſitzende des Berliner Schwurgerichtes,
Landgerichts=
direktor Dr. Bode, am Spätnachmittag des
Sams=
tag folgendes Urteil: Die Angeklagte hat ſich des
Mordes ſchuldig gemacht und wird zum Tode
ver=
urteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihr
auf Lebenszeit aberkannt.
In der Urteilsbegründung führte der
Vor=
ſitzende u. a. aus:
Es mag in aller Deutlichkeit geſagt werden, daß
den zuſtändigen Fürſorgeſtellen nicht die mindeſte
Schuld beigemeſſen werden kann. Die Angeklagte
hat ſo viel zugeteilt erhalten, daß ſie bei
vernünf=
tigem Verhalten ihrerſeits die Kinder durchs
Le=
ben bringen konnte. Das Schwurgericht iſt davon
überzeugt, daß die Angeklagte anſtelle des
Mutter=
gefühls nur noch einen abgrundtiefen Haß für ihre
Kinder hegte. Ihr ganzes Verhalten zeigt, daß ſie
die Kinder vorſätzlich und mit Ueberlegung
ge=
tötet hat.
Ebenſo teilnahmslos wie ſie ihr Urteil
emp=
fangen hatte, nahm die Angeklagte die
Begrün=
dung des Vorſitzenden entgegen.
Abflauen des Schneeſturmes in Schleſien
Breslau. Der Schneeſturm iſt in der Nacht
zum Samstag wieder abgeflaut. Allerdings meldet
die Brandbaude im Glatzer Bergland am
Sams=
tag früh noch Windſtärke 8, während in den
übri=
gen Teilen des Gebirges nur noch Windſtärke 5
bis 6 gemeldet wird. In ganz Schleſien gingen
dagegen ſehr große Neuſchneemengen nieder. Im
Flachlande erreichten ſie 20 Zentimeter, im
Ge=
birge ſtellenweiſe bis zu 45 Zentimeter. Die
Tem=
peraturen ſanken in der Nacht gleichmäßig im
Gebirge und im Flachlande weiter unter den
Nullpunkt. Die Prinz=Heinrich=Baude hatte die
Tiefſttemperatur von minus 12 Grad.
Wintereinbruch in Bayern.
München. Nach ſchönen Vorfrühlingstagen
hat ſich nun auch in Bayern ein Wintereinbruch
eingeſtellt. Am Freitag nachmittag gab es
Schnee=
ſtürme und Wintergewitter. In der vergangenen
Nacht trat ſtarker Froſt ein. In München
verzeich=
nete man bei winterlichem Stadtbild 5 Grad unter
Null. Geſtern herrſchte klares, ſonniges,
nachwin=
terliches Wetter. In den Bergen hat der
Winter=
einbruch neue Schneefälle gebracht.
Kreuzer „Karlsruhe” nimmt an der Marine=
Volkswoche teil.
Kiel. Kreuzer „Karlsruhe” wird bereits am
15. Juni, alſo während der großen Marine=
Volks=
woche, wieder in den Heimathafen Kiel einlaufen.
Große Zerſtörungen
durch eine Skeinlawine bei Hallſ
Wien. Am Mittwoch abend löſte ſich
heftigen Sturmes und ſtarker Niederſchlä
Schneidkegel bei Hallſtatt (Oberöſterreick
einer ſteilen Felswand ein 108 Kubikmeter
Felsblock und ſtürzte mit ungeheurer Wi
Tal. Im Sturz zerſprang der Block in e
kleinere Blöcke, weitere Steinmaſſen und
mit ſich in die Tiefe reißend. Die Steinlawi
riß vier in die Erde verlegte Soleröhren, ſo
der Nacht zum Donnerstag 3000 Hektoliter
ſole ausliefen. Die von Goſau=Mühl nach
ſtatt führende Straße wurde teilweiſe verſ
Auch die Licht= und Fernſprechleitungen 1
zerſtört, ſo daß Hallſtatt bis Donnerstag ohn
und Fernſprechverkehr war.
Karl Schwabe lander auf dem 3.A
flug in Kairo.
Kajro. Der deutſche Sportflieger
Schwabe=Partenkirchen, der im vorigen
hier beim Oaſen=Wettbewerb zweiter Preis
wurde, iſt auf ſeinem dritten Afrikaflug
wieder hier auf dem Flugplatz von Kairo ge
Schwabe iſt als deutſcher Flieger hier ſch
kannt. Er war es, der zuſammen mit Pr.
Lörzer vom deutſchen Luftſportverband na
Oaſen=Wettbewerb im vergangenen Jahu
Eltern des Reichsminiſters Rudolf. Heß b.
Zu ſeinem Empfang war Taher Paſcha au
Flugplatz, desgleichen ein Vertreter der de
Geſandtſchaft, der ihm eine Einladung des
ſchen Geſandten von Stoher überbrachte.
De=
ger wird ſich vorausſichtlich von Kairo a
einer Wüſten=Expedition beteiligen.
Schwere Zuſammenſtöße bei einem Hochzeits
in Indien.
New Delhi. In dem Dorfe Khuri in
ſtentum Jaipur kam es anläßlich eines Hol
feſtzuges zu einer blutigen Schlägerei, b
80 Leute ſchwer verletzt wurden, darund
lebensgefährlich. Die Urſache der Schlägere
daß 400 Bauern der Jat=Kaſte bei dem F
Pferde verwenden wollten, was die lokale
hörden als unzuläſſig für dieſe Kaſte bezeick
Als berittene Polizeitruppen gegen die B.
die ſich den Anordnungen der Behörde wider
vorgingen, kam es zu ſchweren Zuſammen
an denen ſich auch die Menge beteiligte. Die
tenden gingen mit Speeren und Knüppelne
ander los.
kurz.
Bei den Strausberger Rennen ereignete ſich am Donnerstag ein aufſehenerregender Zwiſcle
Im Neuenhagener Jagdrennen, einem Offiziersreiten, ſtürzte Caeſarion im Tribünenſpr
begrub den Reiter halb unter ſich. Glücklicherweiſe paſſierte dem Reiter nichts; das Pſei.
die Gnadenkugel.
ſonntag, 31. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 90 — Seite 11
Nssab Tolaagt
Am den Aufſtieg zur Gauliga.
Polizei Darmſtadt — Opel Rüſſelsheim.
Dieſe zweite Runde um den Aufſtieg zur Fußball=Gauliga
heute Sonntag auf dem Landespolizei=Sportplatz. Zwei
inſchaften, die ſchon einmal vor zwei Jahren um den Platz
er Sonne gekämpft haben. Beiden Mannſchaften war es
als nicht vergönnt, in die Gauliga zu kommen. In dieſem
e liegen die Verhältniſſe ähnlich wie vor zwei Jahren
Die Landespoliziſten haben ihr erſtes Spiel verloren. Dieſer
g and iſt lediglich auf die Tatſache zurückzuführen, daß die
nſchaft mit Erſatz dieſes Aufſtiegsſpiel beſtreiten mußte.
dem war die Mannſchaft den Bieberern nicht nur
eben=
g, ſondern auch in den meiſten Spielphaſen überlegen. Wenn
der leider erſt am kommenden Sonntag wieder
von der Partie ſein kann, den Sturm geführt hätte,
zweifellos der Sieg den Landespoliziſten geweſen. Um ſo
w Veranlaſſung, daß die Elf heute beſonders auf der Hut iſt
keine Chancen, nach vorn zu kommen, ausläßt. Die
Opel=
iſchaft kam im erſten Spiel auch nicht zum Zuge. Trotzdem
e Mannſchaft als ziemlich ſtark einzuſchätzen. Sie bietet die
Ɨhr für einen raſſigen Kampf. Jeder Sportanhänger ſollte
dieſes vorentſcheidende Aufſtiegsſpiel, nicht entgehen laſſen.
er Reſerve=Mannſchaften beider Vereine. Spielbeginn:
EUhr.
Die Mannſchaften ſtehen vorausſichtlich wie folgt:
Bſei:
Klein
Muth Balſer
W. Kaſpar Dumont Kaufmann
5öbel Blank Sauer Pfeiffer Müller
eſt Schucker Anthes Buttirony Bitter
Lotz Schneider Baumann
Gunkelmann Bopp
Delsheim:
Roſen
Heufe vormilkag 19,45 Uhr:
Sporkverein 98 — Germania Pfungftadt.
Beide Mannſchaften bringen das techniſche und taktiſche
Rüſt=
mit, jetzt nachdem die Spannung der Verbandsſviele
abge=
iſt, ein ruhiges und doch intereſſantes Spiel zu liefern. Die
wollen durch einen Sieg ſich endgültig auf den 4.
Tabellen=
poſtieren, aber auch die Pfungſtädter, die in der Tabelle nur
ätze hinter SV. 98 rangieren, werden nichts unverſucht laſſen,
Sieg und Punkte vom Böllenfalltor zu entführen. Die „Lilien”
n in folgender Aufſtellung an:
Ruppel
Geyer Senger
Schnägelberger
Müller
Richter
ahr Leichtlein Eßlinger 1. Frey. Würtemberger
Vorher ſpielen die beiderſeitigen Reſerven.
Raſenſportabteilung der TSG. 46 Darmſtadt.
Die letzten Einzeichnungen zu der Fahrt nach Köln am 12.
zum Länderſpiel Deutſchland — Spanien werden heute
vor=
rg auf dem Platze an der Rheinallee, bei der dort ſtattfinden=
Doppel=Veranſtaltung ab. 10 Uhr angenommen.
eiſtungsprüfung der Geräkekurner.
Beſtleiſlungslurnen im Turnkreis 18 93.
Unterkreiſen durchgeführt. Nicht wie in anderen Kreiſen hat
alle Turner an einen Ort zur Ablegung der
Leiſtungsprü=
befohlen, ſondern die Kreisleitung hat, in der Vorausſicht
ommenden Rundenwettkämpfe, vier Turntreffen in den
Unter=
en angeſetzt. Die teilnehmenden Turner ſind in vier Klaſſen:
Neiſterklaſſe). B (Oberſtufe), C (Mittel=) und D (Unterſtufe)
teilt. In der Klaſſe A und B wird ein Zehnkampf, in der
nd D=Klaſſe je ein Neunkampf beſtritten. Der Zehnkampf
be=
aus je einer Pflicht= und freigewählten Uebung an Reck,
en und Querpferd, einer Uebung an den Ringen, einem
ht=Pferdſprung und je einer Pflicht= und freigewählten
Frei=
g. Der Neunkampf ſetzt ſich aus je einer Pflicht= und
ſelbſt=
ihlten Uebung an Reck, Barren, Querpferd und
Pferdlang=
rg zuſammen.
Die vier Turntreffen finden ſtatt: 1. in der Turnhalle der
igemeinde Beſſungen (A= und B=Klaſſe des geſamten Kreiſes),
urnhalle der Turn= und Sportgemeinde 1846 Darmſtadt (E=
D=Klaſſe, Unterkreis Mitte=Oſt), 3. Turnhalle Tv.
Groß=
u (C= und D=Klaſſe, Unterkreis Weſt) 4. Turnhalle des Tv.
heim (C= und D=Klaſſe. Unterkreis Süd). Nahezu 300
Wett=
er vereinigen ſich insgeſamt in den Unterkreiſen, um ſich der
allzu leichten Leiſtungsprüfung zu unterziehen.
Die Schwierigkeit dieſes Beſtleiſtungsturnens beſteht
einer=
darin, als die Pflichtübungen einer der Klaſſeneinteilung
ſonſt gewohnte Schwierigkeitsſtufe bei weitem überſchreitet,
die Anforderungen an die Geräteturner beſonders hochgeſtellt
Andererſeits iſt zu berückſichtigen, daß man die
Pflichtübun=
erſt vor kurzer Zeit durch die Gauführung bekannt gab und
Erlernung in dieſer kurzen Zeitſpanne ſchon eine beſondere
ung bedeutet. Trotz aller Schwierigkeiten iſt das
Meldeergeb=
ein ſehr erfreuliches und ſehr ſpannende Kämpfe auf dem
Ge=
des Geräteturnens ſtehen bevor, denn die geſtellten
Anforde=
en in dieſem Beſtleiſtungsturnen können, in allen Klaſſen
die Beſten der Vereine meiſtern. Der Beſuch einer oder der
ren Turnveranſtaltung am 7. April dürfte ſich ſicher lohnen.
Inkernalionales Ringerlurnier in Rürnberg.
Siebert durch Verletzung ausgeſchieden.
Im Nürnberger Herkules=Saalbau begann am Samstag das
e internationale Ringerturnier. Es gab durchweg recht
n Sport. Leider mußte der Darmſtädter Siebert ſchon
Iſten Kampf das Rennen aufgeben. In ſeinem Kampf gegen
Tſchechen Urban kam er nach 30 Sekunden außerhalb der
te zu Fall und zog ſich einen Bänderriß am rechten Oberarm
Urban wurde daraufhin zum Sieger erklärt. Im zweiten
pf ſiegte der Pole Gwozdz nach 1.5 Minuten über Schmidt
izei Nürnberg). Europameiſter Hornfiſcher traf auf
=Hörde der ſchon nach zwei Minuten die Ueberlegenheit des
abergers anerkennen mußte und durch Eindrücken der Brücke
rlag. Im nächſten Kampfe ſiegte der Belgier Charlier
Reitenſpieß=Nürnberg, nach 5.4 Minuten durch Untergriff.
er hatte der Württemberger Lägeler=Untertürkheim mit
nann (Sandow Nürnberg) zu tun, der erſt nach 10:05
Minu=
beſiegt wurde. Dann traf Lägeler auf den Tſchechen Urban,
er nach 10:01 Minuten unterlag. Muß=Hörde unterlag dem
in Gwozdz nach 3:05 Minuten und ſchied aus.
Reiten=
eß=Nürnberg warf ſeinen Landsmann Schmidt nach 12:45
uten und zwang ihn ebenfalls zum Ausſcheiden.
Europa=
ter Hornfiſcher bekam in dem Belgier Charlier ſeinen
ten Gegner, den er aber auch nach 10 Minuten beſiegte.
Im Rahmen der großen Veranſtaltung wird ein
Mittel=
ichtsturnier durchgeführt, das am erſten Tage folgende
Er=
riſſe brachte: Galuſzka=Polen Punktſieger über K. Kolb=
„vorſtadt, Eibl (Simſon Nürnberg) Punktſieger über Huf=
TI (Polizei Nürnberg) Hamper (KSC. Fürth) Punktſieger
O. Kolb (Maxvorſtadt Nürnberg).
Sieger im Lincolnſhire=Handicap wurde Lord Roſeberys
menco unter E. Smith vor Bom and Atrow und Heavy Weight.
Sporkkalender.
Sonntag, den 31. März 1935.
Fußball.
10.45 Uhr: Stadion: SV. 98 — Germania Pfungſtadt.
11.00 Uhr: Rheinallee: TSG. 46 — Starkenburgia Heppenheim.
15.30 Uhr: Exerzierplatz: Polizei — Opel Rüſſelsheim.
Handball.
10.00 Uhr: Rheinallee: TSG. 46 — TV. Reinheim.
Darmftadts Schwimmer
im Dienſte der Winkerhilfe.
Weitkampfabend am Miktwoch, 3. April. 20 Uhr.
Einer Anordnung des Reichsſportführers folgend, hatte ſich
der deutſche Sport freudigen Herzens im Laufe dieſes Winters
in den Dienſt der Winterhilfe geſtellt und für alle Sportarten
ſogenannte Opfertage durchgeführt. Der deutſche Schwimmſport
hatte dieſen Opfertag am vergangenen Sonntag. Leider mußte
in Darmſtadt aus verſchiedenen Gründen von dieſem Termin
ab=
gewichen werden, der dann auf den 3. April, feſtgelegt wurde.
Wenn auch das diesjährige Winterhilfswerk mit dem 1. April
abgeſchloſſen wird, ſo werden doch Darmſtadts Schwimmer ihren
Opfertag durchführen und den Reinertrag der Veranſtaltung der
NSV. zuführen, deren ganze vorbildliche Arbeit ja während des
ganzen Jahres der Hilfe für die Aermſten unſeres Volkes
ge=
widmet iſt.
Darmſtadts Schwimmer werden nun am kommenden
Mitt=
woch ihren Teil in der großen Front des deutſchen Sportes
bei=
tragen, um die Not der Aermſten lindern zu helfen. Ein
inter=
eſſanter Wettkampfabend der Schwimmſport treibenden Vereine
Darmſtadts wird an dieſem Abend die Schwimmerinnen und
Schwimmer Darmſtadts im Kampf ſehen, deſſen Beſuch allen
Freunden des Schwimmſportes empfohlen werden kann. In einer
Reihe von Staffeln, die über höchſtens 4850 Meter gehen, wird
es zu äußerſt ſpannenden Kämpfen kommen, deren Ausgang in
den verſchiedenen Klaſſen für Herren, Jugend und Damen völlig
ungewiß iſt. Ein großes Schauſpringen wird die beſten Springer
Darmſtadts am Start ſehen, und zum Abſchluß wird es drei
inter=
eſſaute Waſſerballſpiele geben, die einen wertvollen Aufſchluß
über das derzeitige Können der Darmſtädter Waſſerballer bieten
werden. In dieſen Waſſerballſpielen kämpfen einmal die Jugend=
und Herrenmannſchaften der Turn= und Sportgemeinde 1846
gegen= und Jung=Deutſchlands miteinander, und ein drittes
Spiel ſieht die Mannſchaften des Turnerbundes Jahn 1875 und
des Polizeiſportvereins im Kampfe.
Die teilnehmenden Vereine werden noch einmal darauf
hin=
gewieſen, daß bis zum Montag die Teilnehmer zwecks Ausſtellung
der Startkarten namentlich gemeldet ſein müſſen.
Jugendmannſchaftskampf TSG. 46 — Offenbach 96 6:2.
Vor einer nicht ſehr großen Zuſchauermenge konnte der
Schwimmernachwuchs der TSG. 1846 den Mannſchaftskampf
gegen Offenbach 96 mit 6:2 Punkten für ſich entſcheiden. Der
Gaſt ſah ſich nur in der 4850=Meter=Bruſtſtaffel als Sieger. Die
Ergebniſſe: 4850 Meter Bruſtſtaffel: 1. Offenbach 96 in 6:21,3:
2 TSG. 1846 in 6:27,6. Schwellſtaffel (50, 100 200 100. 50
Meter); 1. TSG. 1846 in 6:23,3: 2. Offenbach 96 in 6:30,0.
6X100 Meter Lagenſtaffel: 1. TSG. 1846 in 8:54,8: 2.
Offen=
bach 96 in 9:04,3. 6850 Meter Kraulſtaffel: 1. TSG. 1846 in
3:21,8: 2. Offenbach 96 in 3:31,5.
Skraßenmeiſterſchaft in einem Lauf.
Neuordnung der Berufsfahrer=Skraßenrennen.
Hinſichtlich der diesjährigen Berufsfahrer=Straßenrennen
herrſcht nunmehr endgültig Klarheit. Von den ſechs an den
Ren=
nen beteiligten Firmen wurden insgeſamt 38 Berufsfahrer gegen
54 des Vorjahres feſt verpflichtet. Die Rennmannſchaften werden
mit einer Ausnahme gleichſtark ſein, ſie beſtehen jeweils aus
ſie=
ben Fahrern. Für jedes der zwölf Rennen wurden 1500 Mark
ausgeworfen, die auf die erſten 15 Fahrer verteilt werden, wobei
dem Sieger 250 Mark und den Nächſtplacierten 200, 150. 120 und
100 Mark zufallen.
Die Deutſche Straßen=Meiſterſchaft. die 1934 noch
in fünf Läufen nach Punktwertungen ausgetragen wurde, gelangt
diesmal am 4. Auguſt anläßlich der Fernfahrt „Rund um Berlin”
zur Entſcheidung, und zwar wird dieſes Rennen allein gleichzeitig
als Meiſterſchaft gewertet. Als Zuſatzpreis werden für dieſe
Fern=
fahrt 1000 Mark vergeben.
Die Zuſammenſtellung der ſechs Firmen=Mannſchaften wird
vorausſichtlich folgende ſein:
Wanderer (grün=weiß): 1. H. Buſe=Berlin, 2. Händel=Berlin.
3. A. Hodey=Eſſen, 4. A Matzke=Berlin, 5. Bruno Roth=Frankfurt
a. M. 6. H. Siebelhoff=Dortmund, 7. K. Steger=Augsburg;
Phänomen, (blau=weiß, Längsſtreifen); 8. K. Altenburger=
Jeſtetten, 9. A. Ebeling=Aachen, 10. A. Eſſing=Dortmund. 11. K.
Heide=Hannover, 12. R. Riſch=Berlin, 13. K. Stöpel=Berlin, 14. G.
Umbenhauer=Nürnberg;
Opel (gelb, ſchwarzer Kragen): 15. J. Arents=Berlin, 16. E.
Hoffmann=Berlin. 17. F. Ickes=Wiesbaden 18. E. Kiiewſki=
Dort=
mund, 19. F. Negd=Berlin, 20. Ph. Puſch=Mainz, 21. Rud. Wolké=
Berlin:
Friſchauf (ſeegrün): 22 G. Göttmann=Frankfurt, 23. K.
Nitzſchke=Magdeburg, 24. H. Siehl=Frankfurt:
Dürkopp (blau, weißer Bruſtring); 25. K. Evers=Dortmund.
26. L. Geyer=Schweinfurt 27. W. Kutſchbach=Berlin 28. J.
Re=
mold=Schweinfurt, 29. O. Thierbach=Dresden, 30. G. Stach=Berlin,
31. O. Weckerling=Bielefeld;
Diamant (orange, blau): 32. E. Bautz=Dortmund, 33. G. Hanke=
Rieſa, 34 G. Huſchke=Berlin 35. K. Koch=Alsfeld 36. P. Kroll=
Berlin, 37, W. Säuberlich=Berlin, 38. Bruno Wolke=Berlin.
Die Startnummern der einzelnen Fahrer werden für alle
zwölf Rennen des Jahres 1935 beibehalten.
Guſtav Eder punkker Archie Serton aus.
Ernſt Piſtulla Punktſieger über Fred Bölck.
In der Wilmersdorfer Tennishalle wurde am Freitag abend
wieder ein Berufs=Box=Abend aufgezogen, der von 5000
Zu=
ſchauern beſucht war. Unter den Zuſchauern befanden ſich auch
Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten und
Exwelt=
meiſter Max Schmeling, die von den Zuſchauern begeiſtert
be=
grüßt wurden. Im Hauptkampf des Abends ſtanden ſich der
deutſche Europameiſter im Weltergewicht. Guſtav Eder=
Dort=
mund und der gute engliſche Mittelgewichtler Archie Sexton
gegenüber. Der Hauptkampf hielt das was man ſich davon
ver=
ſprochen hatte. Beide Gegner lieferten ſich während der zehn
Run=
den einen immer ſpannenden und techniſch faſt gleichwertigen
Kampf. Eder war, obwohl im Gewicht um neun Pfund im
Nach=
teil, ſtets im Angriff und ganz beſonders war dies am Anfang
jeder einzelnen Runde zu merken. Eder überſchüttete ſeinen
Geg=
ner immer mit Körpertreffern, doch zeigte der Engländer keine
Wirkung. Beide Boxer waren zu geriſſen und zu ringerfahren,
um ſich eine Blöße zu geben. In den erſten fünf Runden gab es
faſt ausſchließlich nur Nahkampf. Eder kam durch beſſere Schläge
in Vorteil, der Rückſtand des Engländers war aber nicht groß.
Zu Beginn der ſiebenten Runde wurde der Engländer von einem
Hagel von Schlägen überſchüttet und hier ließ er erſtmals
Luft=
mangel erkennen. Von nun an befand er ſich ſtändig auf dem
Rückzug, ohne jedoch einmal zu Boden zu müſſen. So mußte ſich
Eder mit einem verdienten und hoben Punktſieg zufrieden geben.
Ernſt Piſtulla bewies n. P. gegen den Hamburger Fred
Bölck, daß er immer noch zu unſeren beſten
Halbſchwergewicht=
lern gehört.
F innland wird ſich im Mai in Brüſſel bei der Tagung
des Olympiſchen Komitees um die Olympiſchen Winterſpiele 1940
bewerben. Da ſonſt alle Anzeichen dafür ſprechen, daß die
Olym=
piſchen Spiele 1940 Japan übertragen werden, ſcheint trotz des
gegenteiligen Beſchluſſes von Oslo doch mit einer Teilung der
Spiele zu rechnen zu ſein. 1928 waren die Olympiſchen Spiele
bekanntlich auch geteilt; die Hauptſpiele fanden in Holland, die
Winterſpiele in der Schweiz ſtatt.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Sonntag, 31. März
6X: Hamburg: Hafenkonzert. Die Glocken vom Gr. Michel.
Choral: Ave Maria von Schubert. — 8.15: Zeit, Wetter.
8.20: Stuttgart: Gymnaſtik. — 8.45: Choralblaſen. — 9.00:
Kathol. Morgenfeter — 9.45: Kuckuck, Kuckuck, rufts aus dem
Wald: Eine Funkfolge zu Lätare. — 10.15: Dr. Bernh. Schoßz:
Der Kreis um Bernhard Scholz. Zum 100. Geburtstag des
rheiniſchen Komponiſten. — 10.30: Köln: Reichsſendung: Große
Jungarbeiter=Kundgebung auf der Zeche Friedrich=Erneſtme. Es
ſpricht: Reichsjugendführer Baldur von Schirach. — 11.30:
Leip=
zig: Reichsſendung: Bachkantate. Was Gott tut, das iſt wohlgetan.
1200: Leipzig: Mittagskonzert. Das Leipzuger Sinfonieorcheſter u.
Soliſten, Ltg.: Th. Blumer — 13.00: Ein Arbeiter erzählr aus
ſeinem Leben. — 18. 15: Schall und Platt wechleln ihr Perſonat.
4.00: Kinderfunk: Kaſperl als verwunſchener Prinz. — 15.00:
Stunde des Landes: 1. Zehnminutendienſt für die Londwartſchaft.
2. Der Pflug gehr wieder übers Land! Bauerngeſpräche,
3. Segen der Erde. Der Bauer im Frühjahr.
16.00: Gießen: Nachmittagskonzert. Ausf.: Stadttheater=Orcheſter
Gießen. Ltg.: F. Cuje. — 17.30: Ringſendung München—
Frank=
furt—Hamburg—Breslau: Wetter über Deutſchland. Vier
deut=
ſche Wetterwarten tauſchen durch Rundfunk ihre Beobachtungen
zur augenblicklichen Wetterlage aus — 18.10: Jugendfunk:
Sin=
gende Jugend. Der Muſikant (1908), Zupfgeigenhanſl (1924),
Junge Gefolgſchaft (1933). Aufn. — 18.45: Franz Abt zum
Gedächtnis ſeines 50. Todestages.
19.25: Schach dem Zaren Eine Stunde weltgeſchichtlicher
Ent=
ſcheidung. Dramatiſche Szene von Wilh. Müller=Scheld (
Un=
ſendung). — 20 10: Die ſizilianſſche Veſper. Oper von Gruſeppe
Verdt. — 2. 10: Zeit, Nachr. — 22.15: Nachr., Wetter.
22.20: Sportſpiegel des Sonntags. — 22.45: Unterhaltungs=
und Tammuſik der Kapelle Franz Hauck. — 24.00: Stuttgant:
Nachtmuſik. — Als Einlage: Klaviermuſik.
Frankfurt: Montag, 1. April
6.00: Bauernfunk. — 6.15 u. 6.30: Gymnaſtik. — 6.50; Zei,
Wetter — 6.55: Morgenſpruch; Choral: Der Morgen kommt
und meine Klage. — 1.00: Orcheſter Frankfurter Berufsmuſiker=
Ltg.: Frieß. — 8.10: Waſſerſtand, Wetter. — 8.15: Stuttg.;
Gymnaſtik. — 9.00: Nur Kciſerslautern: (9.00): Junge
Pfälzer Künſtler: Klavierkonzerr Eliſabeth Korb 2. (9.20)ſ:
Weſtpfälzer Muſikantentum. 3. (9.40): Pfälzer Schüler konzertieren.
1000: Nachr. — 10.15: Schulfunk: Bericht über eine
muſik=
wiſſenſchaftl Expedition in die Libyſche Wüſte. — 10.45: Prakt.
Ratſchläge für Küche und Haus. — 11.0: Werbekonzert.
11.30: Meldg. — 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Landesorcheſter Gau Württemberg=Hohenzollern.
Ltg.: Julnus Schröder. — 13.00: Zeit Nachr. — 13.15:
Karls=
ruhe: Mittagskonzert des Philharmon. Orcheſters. Ltg.:
Muſik=
direktor Fröhlich. — 14.15: Zeit Nachr. — 14.30:
Wirkſchafts=
bericht. — 14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldg. — 14.55: Wetter
15.15: Kinderfunk: Jetzt baſteln wir. — 15.30: Die Herrin
von Bayreuth. Coſima Wagner zum 5. Todestaa. — 15.40:
Deutſche Innerlichkeit. Aus dem jüngſten Schaffen deutſcher
Lyriker.
16.00: Lied und Volkstanz der Auslandsdeutſchen — 1.
Sudeten=
deutſches Land. — 16.30: Ein rhein=heſſiſcher Volksdichter. Wilh.
Holzamer zum 65. Geburtstag (28. März). — 16.50: Polly
Maria Höfler: Der Weg in die Hemat. Em Grenzlandroman
aus Elſaß=Lothringen — 17.00: Nürnberg: Nachmittagskonzert.
18.30: Jugendfunk: Ernſtes und Heiteres um Otto v. Bismarck=
18.45: Das Leben ſpricht! — 18.55: Meldungen.
19.00: Berln: Pg. Duſchoen: Weſen und Zweck der
Vertrauens=
ratswahl 1935. — 19 20: Kaſſel: Unterhaltungskonzert. Ausf.:
Ueedie ie elche eete
21.30: Der Zeitfunk brmgt. 1. Am Kilometerſtein 15.
Stegreiferzählung. — 22.00: Zeit, Nachr. — 22.15: Nachr.,
Wetter, Sport. — 22.20: Das Zilcher=Trio ſpielt Kammermuſik.
2.15: Tanzmuſik. Kapelle Franz Hauck. — 24.00: Schallpl.:
1. Moderne Meiſter. — 2. Internationale Opernſolge. Szenen
aus Gounods „Margarethe‟.
Montag, 1. April
Berlin: 19.00: Pg. Duſchven; Weſen und Zweck der
Vertrauensratswahl 1935.
Breslau: 20.10: Wir drehen ganz groß auf ...!
Hamburg: 22.25: Urſendung: Ein Volksliederſpiel für
Frauenchor, Flöte, Geige u. Klavier v. A. Huth (Werk 57).
Köln: 20.40: April! April! Vielleicht Aprilſcherze —
vielleicht auch nicht!
Königsberg: 21.15: Vorfrühling. Hörfolge von R. Seitz.
Stuttgart: 19.00: Funkbericht aus Murari anläßl. der
Verankerung der erſten ſchwimmenden Inſel im
Atlan=
tiſchen Ozean.
Riga: 19.15: Chorkonzert.
Wien: 20.00: April, April, bunter Abend.
Stockholm: 20.30: Populäre Muſik.
Warſchau: 21.00: Sinfoniekonzert.
Beromünſter: 21.10: Bunte Unterhalrung.
Budapeſt: 21.25: Zigeunerkapelle.
Mailand: 22 00 Violinkonzert Serato.
London: 23.10: Tanzkapelle S. Kyte.
Sonntag: 31. März
Breslau: 17.30: Wetter über Deutſchland. Vier deutſche
Wetterwarten tauſchen ihre Beobachtungen aus.
Deutſchlandſender: 20.00: Tauſend muntere Noten.
Frankfurt: 20.10: Die ſizilianiſche Veſper. Oper von
G. Verdi.
Hamburg: 18.40: Deutſcher Frühling. Der Sänger und
Wanderer Hoffmann von Fallersleben, Hörfolge.
Köln: 18.45: Frühe Bonner Serenade. Ein Funkbild
der Muſenſtadt.
Warſchau: 20.00: Leichte Muſik.
Brüſſel=fl.: 20.00: Fledermaus. Operette v. Strauß.
Brünn: 20.10: Ein Strauß ſlovakiſcher Volkslieder.
Mailand: 20.45: Operetten=Abend.
Wien: 21.00: Bach=Konzert.
Bukareſt: 21.30: Operettenmuſik.
Budapeſt: 21.45: Zigeunermuſik.
London: 22.00: Muſikaliſche Unterbaltung.
Wetterberichl.
Die Zufuhr polarer Luft, die uns in den letzten Tagen recht
kaltes Wetter brachte, wird durch ein vom Ozean vordringendes
Druckfallgebiet abgebremſt. Es tritt ſomit vorübergehende
Wetter=
beruhigung ein, die aber nicht von allzu, langer Dauer ſein wird,
da mit der von Weſten vordringenden milderen ozeaniſchen Luft
erneut Anlaß zu Bewölkung, ſtellenweiſe auch zu Niederſchlägen
gegeben wird.
Ausſichten für Sonntag: Wolkiges Wetter; ſtellenweiſe auch etwas
Niederſchläge, bei weſtlichen Winden milder.
Ausſichten für Montag: Bei überwiegend weſtlichen
beſtändigeres und milderes Wetter.
Seite 12 — Nr. 90
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 31. März 197
Eutedeaesecen
gre VERMAHLUNG geben bekennt
Dipl.-Ing. Ernst Kei
Trude Keil geb. Le
Margaretenstraße 24
am 30. März 1936
Die Eheleute Karl Schmidt und Frau, Ober=
Namſtadt, Siebenhänſergaſſe 9 begehen am
(3107
den 2. April das Feſt der
Dien
Silbernen Hochzeit.
Geſtorbene.
Darmſtadt: Heinrich Ludwig Geyer, Witwer,
74 Jahre, Friedhofsaufſeher i. R.
Katharina Kadel, ohne Beruf, ledig, 53 J
Rohmann, Margarethe, Schülerin, 14 J.
Sartorius, Emilie Flora, Hausangeſtellte
ledig, 33 Jahre.
Jungmann, Katharina, 16 Jahre, ledig,
kaufm. Lehrmädchen.
Waſchenbach: Kindinger, Jakob, verh.
Steinbrecher.
Statt Karten.
Gott der Allmächtige hat heute nacht
meine treue Schweſter
Fräulein Kätha Kadel
nach kurzem Krankenlager von ſchwerſtem
Leiden erlöſt und heimgerufen.
In tiefem Schmerz
Auguſt Kadel
Darmſtadt, den 30. März 1935
Landskronſtraße 67, I.
Beerdigung Montag, 1. April, nachm.
4 Uhr, Waldfriedhof. Es wird gebeten,
von Beileidsbeſuchen abſehen zu wollen.
Am Freitag, 30. März, entſchlief plötzlich
meinlieber Mann, der treuſorgende Vater
meines Kindes, mein lieber Sohn und
Bruder
Johann Dambron
im Alter von 51 Jahren.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Franziska Dambron
Fredi Dambron.
Darmſtadt, Bad Ems, Hamburg.
Pankratiusſtr. 14½,
Beerdigung Montag, 2 Uhr, Waldfriedhof.
Todes=Anzeige.
Am 28. März, abends 77½, Uhr, wurde
unſere innigſtgeliebte Schweſter, unſere
gute Schwägerin und Tante, meine
lang=
jährige, treue und unvergeßliche
Haus=
angeſtellte
Minna Gensheimer
von ihrem langen und qualvollen Leiden
durch einen ſanften Tod erlöſt,
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Guſtav Gensheimer
Dortmund,
Auguft Gensheimer
Gießen,
Heinrich Krickſer,
Darmſtadt.
Die Beerdigung findet Montag, den
1. April, vorm. 11½ Uhr, auf dem alten
Friedhof an d. Nieder=Ramſtädterſtr. ſtatt.
Wilh. Schmank
Erd= und Feuerbeſiattung
Schützenſtraße 16 / Telefon 965
WWlitten aus einer verheißungsvoll begonnenen Berufsausbildung
entriß uns der Tod unsere liebe Mitarbeiterin und Kollegin
Kathe Jungmann.
Erschüttert stehen wir vor dem jähen Abschluß eines jungen
Menschenlebens und geloben ihr ein ehrendes Andenken zu
bewahren.
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M. K.
Gries=
heim b. Darmſt.
poſtlagernd.
Neuartige
Doppel Behandlung
enthüllt
deroorati
Hautftaolcſen
Todes=Anzeige.
Heute abend verſchied nach längerem Leiden unſer lieber,
treubeſorgter Vater, Schwiegervater, Großvater,
Urgroß=
vater, Schwager und Onkel
Hch. Ludwig Geher
Friedhofsaufſeher i. R.
im 75. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen
In deren Namen:
H. L. Geher jun., Klappacherſtr. 76
Darmſtadt, den 29. März 1935.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 2. April, nachm.
(3142
3½ Uhr auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
Der Schrüſſel zun
Ebe-Gldck
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Frankfurt=M. 1/26‟
eirchlicheBilligung
I.1578
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme,
ſowie die zahlreichen Kranz= und
Blumen=
ſpenden, den warm empfundenen Nachruf
des Herrn Pfarrer Weiß, der NS.
Kriegs=
opferverſorgung für die Kranzniederlegung
beim Heimgange unſerer lieben Mutter
ſagen wir hierdurch herzl. Dank. Ganz
be=
ſonders danken wir den Barmh. Schweſtern
der Liebfrauengemeinde für die aufopfernde,
liebevolle Pflege.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Geſchw. Müller u. Diehl.
Darmſtadt, den 30. März 1935.
Garken=
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der Provinz Heſſen=Nafſau.
Erſte Sihung des Provinzialrats in Kaſſel.
Freitag vormittag trat im Ständehaus zu Kaſſel der
Pro=
vinzialrat für die Provinz Heſſen=Naſſau zu ſeiner 1. Sitzung
zu=
ſammen. Die Tagung wurde durch den Oberpräſidenten
Staats=
rat Prinz Philipp von Heſſen eröffnet. Die
Entſchei=
dungen, die der Oberpräſident als verantwortlicher Leiter der
Provinz zu treffen habe, könnten nur unter dem Geſichtspunkt
des Wohles des ganzen deutſchen Volkes getroffen werden. Echte
Selbſtverwaltung ſei geboren aus Freiheit, Autorität und
Ver=
antwortungsbewußtſein für das Volksganze. Je ſtärker in einem
Gemeinweſen der Führergrundſatz verankert ſei, deſto notwendiger
ſei es, daß dem Träger der Verantwortung Berater zur Seite
ſtänden, die feſt im Volke verwurzelt ſind. Für die heutige
Sit=
zung ſeien zunächſt Vorträge über die allgemeinen Grundlagen
der heimiſchen Verwaltung und der Wirtſchaft vorgeſehen. Im
Dezember 1932 wurden bei den Arbeitsämtern der Provinz rund
231 000 Arbeitsloſe gezählt, am 31. Dezember 1934 nur noch rund
108 000. Dies ſei durch unermüdliche Arbeit aller beteiligten
Stellen erreicht worden. Die Zahl zeige aber auch, wieviel auf
dieſem Gebiet noch zu tun bleibe. Schon bis heute ſeien in den
letzten zwei Jahren zum Zwecke der Arbeitsbeſchaffung aus den
verſchiedenen Programmen der Reichsregierung mehr als 36
Mil=
lionen RM. Zuſchüſſe oder Darlehen an die Provinz gefloſſen.
Landeshauptmann von Pappenheim erläuterte
kurz die Finanzlage und den Voranſchlag des Bezirksverbandes
Heſſen. Es ſei, wie immer in den letzten Jahren, auch im Jahre
1933 gelungen, ohne Fehlbetrag auszukommen. Auch der
Voran=
ſchlag für 1935 gleiche ſich aus, aber diesmal nur in der
Voraus=
ſetzung einer Sonderzuweiſung an Kraftfahrzeugſteuer in Höhe
von 600 000 RM. Sehr ungünſtig wird der Voranſchlag 1935
durch die Neuorganiſation der Kunſtſtraßenunterhaltung
beein=
flußt, durch welche der Straßenhaushalt mit rund 1,25 Mill. RM.
neu belaſtet wird, ohne daß ein genügender Ausgleich durch
Steuerüberweiſung des Reiches geſchaffen wird. Deshalb habe
die Erhöhungsmöglichkeit der Bezirksumlage von 20 auf 23 Proz.
voll ausgeſchöpft werden müſſen. Trotzdem verbleibe ein
Reſt=
betrag von 600 000 RM., der nur durch Zuſchüſſe aus dem
Härte=
fonds des Reichsfinanzminiſters aus der Kraftfahrzeugſteuer
ge=
deckt werden könne. Der geſamte Zuſchußbedarf des
Bezirksver=
bandes beläuft ſich nach dem Voranſchlag auf rund 5,6 Mill. RM.
Davon, entfallen allein auf den Zuſchuß an die
Landesbauver=
waltung rund 2,7 Millionen RM., alſo 47 Prozent des geſamten
Zuſchußbedarfs der Verwaltung. Den unteren
Kommunalver=
bänden ſei praktiſch die Möglichkeit faſt genommen, in
ausreichen=
der Weiſe die mehr örtlichen Wegeverbindungen auf dem flachen
Lande zu betreuen. Der ordentliche Voranſchlag des
Haushalts=
planes ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit rund 22 Mill.
RM. ab, der außerordentliche Voranſchlag mit 2,1 Mill. RM.
Landeshauptmann von Pappenheim ſchloß mit dem Hinweis, daß
trotz der mannigfachen Schwierigkeiten, mit denen die
Selbſtver=
waltung zu kämpfen habe, ſich doch ein Fortſchritt und eine
weſentliche Beſſerung in der Grundlage des Voranſchlags,
näm=
lich im Steueraufkommen, zeige, und daß mit einer allmählichen
Ueberwindung der größten Schwierigkeiten gerechnet werden
dürfe.
Landeshauptmann Traupel führte in ſeiner Rede über
die Lage des Bezirksverbandes Naſſau aus, daß der Etat in
Ein=
nahme und Ausgabe mit rund 28 Millionen abſchließe und
aus=
geglichen ſei. Das Kernproblem für die Geſtaltung des ganzen
Etats bilde die Neuregelung des Straßenweſens und ſeine
Finan=
zierung. Durch die Neuregelung müßten die bisher in der
Eigen=
unterhaltung der Städte und Gemeinden mit weniger als 6000
Einwohnern geweſenen Ortsdurchfahrten in einer Geſamtlänge
von 580 Kilometern übernommen werden. Dadurch ſei eine
Ver=
größerung des geſamten Wegenetzes auf rund 4680 Kilometer
ein=
getreten. Dringend müſſe gefordert werden, daß das Reich
ſeiner=
ſeits die Anleihe für die übernommenen Reichsſtraßen übernehme.
Beſonders ſchwierdig ſei für den Bez.=Verband Naſſau die
Laſten=
verteilung bei den Landſtraßen 2. Ordnung. Der Bezirksverband
Naſſau habe auf die Erhöhung des Umlageſatzes von 2 Prozent
nicht verzichten können. Der Zuſchußbedarf des Straßenweſens
betrage mit 1 514000 RM. im Jahre 1935 nahezu das
Sieben=
fache des Vorjahres. Im Jahre 1934 habe der Bezirksverband
Naſſau als erſte und bisher einzige preußiſche
Provinzialverwal=
tung eine unter fachärztlicher Leitung ſtehende erbbiologiſche
Stelle eingerichtet. Als freiwillig übernommene Aufgabe von
großer Wichtigkeit wurde die überragende Stellung des
Flug=
hafens Rhein=Main erwähnt, der durch die Schaffung der
Luft=
ſchiffanlagen, für die neu gegründete Zeppelin=Luftſchiffreederei
eine einzig daſtehende Bedeutung erhalte. Der Luftſchiffhafen
ſolle ſchon im Fr ahr 1935/36 rechtzeitig vor Beginn der
Olym=
piſchen Spiele in Betrieb genommen werden.
In der anſchließenden Beſprechung fanden die Ausführungen
des Gauleiters Staatsrat Weinrich über die poſitiven
Auf=
gaben der Bezirksverbände auf dem Gebiete der Förderung der
Erbgeſunden und die Bereitſtellung der dazu erforderlichen
Mit=
tel ſtarke Beachtung.
Ferner hielten der Landesobmann der Landesbauernſchaft
Kurheſſen, Diplom=Landwirt Patry, und der Generaldirektor
Avieny der Naſſauiſchen Landesbank aufſchlußreiche Vorträge
über die Landwirtſchaft ſowie über Handel und Gewerbe und
In=
duſtrie in der Provinz Heſſen=Naſſau. Landesobmann Patry
führte u. a. aus, daß unſere Bevölkerung mit materiellen Gütern
nicht beſonders geſegnet ſei. Ein beſonderes Problem bilde die
Beſitzbefeſtigung bei den kleinbäuerlichen Betrieben bis zu 20
oder 30 Morgen. Es ſei eine der lebenswichtigſten Fragen, daß
die ſchwachen Exiſtenzen durch eine zielbewußte Aufbauarbeit die
Möglichkeit zur Erhaltung der heimatlichen Scholle erhielten.
Generaldirektor Avieny gab in ſeinem Vortrag eine
ein=
gehende Schilderung über die Entwicklung der verſchiedenen in
der Provinz Heſſen=Naſſau vertretenen Wirtſchaftszweige, wobei
er die Belebung kennzeichnete, die auf zahlreichen Gebieten des
gewerblichen Lebens ſowie im Handel eingetreten iſt.
Die Kennziffer der Großhandelspreiſe für den 27. März. Die
Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 27. März 1935
ruf 100,8 (1913: 100); ſie hat ſich gegenüber der Vorwoche (100,6)
um 0,2 v.H. erhöht. Die Kennziffer der Hauptgruppen lauten:
Agrarſtoffe 99,4 (plus 0,3 v. H.) induſtrielle Rohſtoffe und
Halb=
waren 91,4 (unverändert) und induſtrielle Fertigwaren 119,8
(plus 0,1 v. H.).
Die Reichskennziffer für die Lebenshaltungskoſten im März
1935. Die Reichskennziffer für die Lebenshaltungskoſten ſtellt ſich
für den Durchſchnitt des Monats März 1935 auf 122,2 (1913/11:
100). Sie iſt ſomit um 0,2 v.H. niedriger als im Vormonat
(122,5). Die Kennziffer für Ernährung hat ſich — hauptſächlich
infolge geſunkener Preiſe für Eier — um 0,6 v.H. auf 118,8
er=
mäßigt. Die Kennziffern für die übrigen Bedarfsgruppen waren
nahezu oder ganz unverändert. Im einzelnen betrug die Ken
i=
ziffer für Bekleidung 117.2 (plus 0,1 v.H. gegen Februar), für
Heizung und Beleuchtung 127,6 (plus 0.1 v.H.) für „
Verſchiede=
nes” 140,3 (minus 0,1 v.H.), für Wohnung 121,2 (unverändert).
Darlehensbank AG., Saarbrücken. Die 1926 mit 1 Million
Fr. gegründete Geſellſchaft weiſt für das abgelaufene
Geſchäfts=
jahr einen Reingewinn von 86 317 (58 099) Fr. aus: Angaben
über die Verwendung des Reingewinns werden noch nicht
ge=
macht.
Deutſche Werft AG., Hamburg. Der Umſatz der Geſellſchift
erhöhte ſich im abgelaufenen Geſchäftsjahr 1934 von 9,48 im Jahr
1933 auf 10.53 Mill. RM. Die Gefolgſchaftsziffer ſtieg im
Durch=
ſchnitt der Jahre 1933 und 1934 von 1349 auf 2195. Nach
Vor=
nahme von 0,92 (0.68) Mill. RM. Abſchreibungen verbleibt ein
Reingewinn von 24 055, der ſich um den Gewinnvortrag auf RM.
239 921 erhöht. Der erzielte Gewinn wird vorgetragen. — Der
vorliegende Auftragsbeſtand, gibt dem Unternehmen für 1935
volle Beſchäftigung.
Berliner und RheinMain=Börſe.
Die Berliner Börſe ſetzte zum Wochenende in lebhafter
und feſter Haltung ein. Das Publikum war weſentlich ſtärker
als in den Vortagen mit Kaufaufträgen vertreten und auch die
Kuliſſe nahm an verſchiedenen Märkten Rückkäufe vor. Im
Vor=
dergrunde ſtand der Montanaktienmarkt, wo Gewinne bis zu
2 Prozent zu verzeichnen waren, während an den übrigen
Märk=
ten Beſſerungen von 1—1½ Prozent eintraten. Der
Jahresab=
ſchluß der Kommerzbank fand eine günſtige Aufnahme, da ſich in
ihm noch ſtärker als in den Bilanzen anderer Filialgroßbanken
der allgemeine Wirtſchaftsaufſchwung widerſpiegelt. Ferner
ver=
wies man auf die zuverſichtlichen Mitteilungen in der GV. der
Conti Gummiwerke. Braunkohlen= und Kaliaktien lagen ruhig,
aber ebenfalls freundlich. Von chemiſchen Aktien wurden Farben
2 Prozent über den Vortagsnotierungen gehandelt. Im Verlauf
machte die Aufwärtsbewegung weitere Fortſchritte. Farben
er=
höhten ihren Gewinn auf 2½ Prozent. Der Rentenmarkt ruhig,
aber freundlich.
Bei im Geſamtausmaß kleinen Umſätzen eröffnete die Rhein=
Mainiſche Wochenſchlußbörſe in überwiegend feſter Haltung.
Die Kuliſſe nahm einige Deckungen und Meinungskäufe vor
zu=
mal der Quartalsultimo als überwunden galt. Daneben boten
einige günſtige Nachrichten aus der Wirtſchaft der Haltung eine
gute Stütze. Man verwies vor allem auf den Abſchluß der
Com=
merzbank, ferner auf den Beſchäftigungsſtand der Continental=
Gummi. Die Kundſchaft beteiligte ſich nur in kleinem Umfange
am Geſchäft, wobei ſie ſich mehr dem deutſchen Rentenmarkt
zu=
wandte, an dem weitere Kaufaufträge für Goldpfandbriefe
vor=
lagen. Am Aktienmarkt verzeichneten Montanaktien lebhaftes
Geſchäft und kräftige Kurserhöhungen. Am Rentenmarkt waren
Altbeſitzanleihe mit 112½ (112) leicht gefragt, auch Kommunal=
Umſchuldung und Zinsvergütungsſcheine lagen mäßig feſter. Im
Verlaufe blieb die Börſe feſt und die Umſatztätigkeit
verhältnis=
mäßig lebhaft. Beſonders Stahlverein und Rheinſtahl waren
gefragt, aber auch die übrigen Montanaktien zogen meiſt nochmals
an. Am Kaſſamarkt waren Großbankaktien ſtark gefragt und feſt,
ſpeziell Commerzbank. Am Rentenmarkt zogen Altbeſitz auf
112¼ an.
Die Lage des Weingeſchäftes.
Im Weingeſchäft herrſcht noch ziemliche Ruhe. Die laufenden
Bedarfsdeckungen werden vorgenommen, aber darüber hinaus
macht ſich kaum eine beſondere Nachfrage bemerkbar. Hinzu
kommt, daß jetzt mehr und mehr die Weinverſteigerungen
erfol=
gen, deren Angebot in dieſem Frühjahr beträchtlich iſt. Die
Nach=
frage des Weinhandels richtet ſich hauptſächlich auf Weine in den
niedrigeren Preislagen. Die Preiſe ſür die beſſeren und beſten
Sorten konnten bei lebhaftem Geſchäft gegenüber dem Januar
anziehen. Im Ausfuhrgeſchäft iſt ein weiterer Rückgang zu
ver=
zeichnen. Erſchwerend wirkt ſich hier der Umſtand aus, daß keine
verbindlichen Zuſagen auf Verluſtausgleich mehr erteilt werden
und die bei der Ausfuhr entſtehenden Verluſte, durch die
gewähr=
ten Sätze nicht gedeckt werden. In Süddeutſchland, und zwar in
Franken, wurden vornehmlich Konſumweine umgeſetzt. Es kamen
kleinere und größere Umſätze zuſtande
Der Verbrauch leichter Treibſtoffe iſt auch im neuen Jahre
erheblich angeſtiegen. Man kann, wie die „Kraftverkehrs=
Wirt=
ſchaft” erfährt, annehmen, daß im Januar und Februar 1935 etwa
20 Prozent mehr verbraucht wurden als in den beiden Vorjahrs=
Vergleichsmonaten.
Die deutſche Erzeugung von Original=Hüttenweichblei
ein=
ſchließlich kleinerer Mengen Hartblei ſtellte ſich im Februar 1935
auf 10 470 To. gegen 11 251 To. im Januar 1935.
Die Gardinen= Möbelſtoff= und Teppich=Großhandelsfirma
J. Sinn Nachf. in Frankfurt a. M., Kaiſerſtraße 79, iſt lt. „
Kon=
fektionär” in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Es wird ein
außergerichtlicher Vergleich von 40 Prozent angeſtrebt.
Der HV. der Bonner Bergwerks= und Hüttenverein AG. am
25. April wird vorgeſchlagen, eine Dividende von 6 (3) Prozent
auf 3,60 Mill. RM. AK. auszuſchütten. — Der Zementverband
des Unternehmens wies in dem abgelaufenen Geſchäftsjahr eine
weſentliche Steigerung auf, ebenſo konnte die Gefolgſchaft erhöht
werden.
Errichkung einerneuen Opel=Aukomobt
Taorne in Brandrnoueg d. d. Hnuel.
In enger Fühlungnahme mit maßgebenden Kreiſen der
Rei=
regierung hat ſich die Opel AG., Rüſſelsheim a. M., entſchloſſ
in Brandenburg a. d. Havel eine neue Fabrik zu errichten, n
die volle Produktionskapazität in Rüſſelsheim ausgenutzt iſ
Fertigſtellung der Baulichkeiten iſt für den 1. Oktober 1935 v
geſehen, um rechtzeitig für das 1936er Programm in Rüſſelshe
Platz zu ſchaffen.
Wie der Fwd. ergänzend hört, dürfte der Monat März
einer Herſtellung von 11 500 Wagen, wovon 10 Prozent gleich 1
Wagen, zur Ausfuhr gelangten, den Rekordmonat in der V
duktion von Opel bringen. Damit iſt die Kapazität der Rüſſe
heimer Werke — die Belegſchaft von 18000 Mann arbeitet
zwei Schichten — bis zum äußerſten angeſpannt, ſo daß ſich
Adam Opel AG. zu der erwähnten Errichtung einer neuen Fak
in Brandenburg entſchloß. Die vor einer Woche im Geſchät
bericht für 1934 der Adam Opel AG. ausgeſprochene Zuverſ
eines weiteren Aufſchwunges der deutſchen Kraftverkehrsw
ſchaft im laufenden Jahre, deren Schlüſſelſtellung zugleich
Wirtſchaftserfolg zahlreicher Vorinduſtrien und ausgedehn
Vertriebsorganiſationen verbürgt, hat ſich damit überraſche
voll beſtätigt.
Abſchlüſſe und Haupkverſammlungen.
Abſchluß der Vereinigten Stahlwerke genehmigt. In der Hau
verſammlung wurde zunächſt von Generaldirektor Dr.
Vög=
darauf hingewieſen, daß ſich die Ertragsverhältniſſe bei den I.
triebsgeſellſchaften und den ſonſtigen Beteiligungen nach den v
liegenden Ziffern für das Zwiſchengeſchäftsjahr (1 4.—30. 9. 19
nicht ungünſtig geſtaltet haben. Die Verwaltung habe es
ihre Pflicht gehalten, durch Erhöhung der Abſchreibungen
Unternehmen zu ſtärken und ſchlage deshalb vor, den ſich nach 1
ſen Abſchreibungen ergebenden Reingewinn von 8,88 Million
RM. zuzüglich des Gewinnvortrags in Geſamthöhe von 23,7M
lionen RM. vorzutragen. Ueber die Geſchäftslage im laufent
Geſchäftsjahre führte Dr. Voegler ſodann u. a. aus, daß ſich di.
produktions= und ergebnismäßig bisher im allgemeinen weit
hin in ruhig aufſteigender Linie entwickele. Falls die Geſchät
belebung im gegenwärtigen Umfange anhalte, werde die Geſ
ſchaft wohl in der Lage ſein, im Rahmen der gegebenen Verhe
niſſe für 1934/35 einen angemeſſenen Gewinn auszuweiſen.
Ausfuhr der hochſtehenden Sondererzeugniſſe des Konzerns he
ſich beſonders günſtig geſtaltet. Die Ausſichten für die nächſ
Monate ſeien nicht ungünſtig. — Die GV. genehmigte den 9
ſchluß und wählte Dr. A. Freſe=Köln neu in den Aufſichtsrat.
Thyſſen=Rheinſtahl AG., Frankfurt a. M. Dieſe den V
einigten Stahlwerken naheſtehende Eiſenhandelsgeſellſchaft erzie
in dem am 30. Sept. 1934 abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Re
gewinn von 0,22 (0,17) Mill. RM., um den ſich der Gewinnv
trag aus dem Vorjahre auf 0,39 Mill. RM. erhöht. Nach
Beſchluß der HV. wird hieraus die Dividendenzahlung mit 5P
zent wieder aufgenommen.
Vereinsbank in Nürnberg. Es verbleibt ein Reingewinnr
394 396 (428 037) RM., der ſich um den Gewinnvortrag
447 917 (484 855) RM. erhöht. Hieraus werden unverändert ſe
Prozent Dividende auf das AK. von 4,2 Millionen RM. au
geſchüttet.
Rheiniſche Hypothekenbank zu Mannheim. Die HV. gen
migte ſämtliche Verwaltungsanträge, ſo daß für 1934 unvere
dert 5 Prozent Dividende zür Verteilung kommen.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 30. Mi
(pro Pfund bzw. Stück bzw. Bündel): Karotten 8, Gelberüben
bis 8, Roterüben 6—8, Schwarzwurzeln 20—25, Spinat
Rotkraut 22—25, Weißkraut 15, Wirſing 15—18, Grünkohl 1:
18, Roſenkohl 25—30, Zwiebeln 15, Knoblauch 50-60, Tomaten 3
40. Feldſalat 80—100, Endivienſalat 10—20, Kopfſalat 20
Blumenkohl 30—50, Rettich 5—10 Meerrettich 40—50
kartoffeln 4: Tafeläpfel 25—35, Wirtſchaftsäpfel 18—22; Tar
birnen 25, Apfelſinen 22—30, Zitronen 4—5, Bananen 50: Si
rahmbutter 152—157, Landbutter 140—142. Weichkäſe
Handkäſe 4—12, friſche Eier 9—11; Hahnen 100—110, Hühr
80—90, Enten 110—120. Tauben 50 und 60, Ziegenlämmer 54
60; Rindfleiſch friſch 50, Kalbfleiſch 70. Schweinefleiſch 90, H0
fleiſch 64.
Berliner Kursbericht
vom 30. März 1935
Deviſenmarkt
vom 30. März 1935
„K
eutſche Bank u
Lisconto=Geſ.
resdner Ban!
apag
ordd. Lloh=
I. E. G.
ahr. Motorenw.
P. Bemberg
Zergmann Elektr.
erl. Maſch.=Bau
onti=Gumm!
eutſcheCont. Gas
eutſche Erdöl
Mfet
88.75
88.75
34.25
35.125
38.375
129.75
116.—
92.—
116.—
154.50
125.25
104.375
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J. G. Farben
*.
Geſ. f. elektr. Untein.
HarpenerBergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Kofsw. Chem. Fabr
Nannesm. Nöhr.
Maſch.=Bau=Untn
Vefe
144 75
19.—
104.75
93.625
126.—
88.25
107n5
90.25
105.75
82.—
73.—
Orenſtein & Koppe
Polyphonwerke
kütgerswerke
SalzdetfurthK
Weſtdte, Kaufho
Verein. Stahlwer!
Weſteregeln Alkal
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werie
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
Re
11.—
103.75
150.50
36.50
81.625
111.—
85.725
13.75
128.50
57.375
118.—
110.—
139.75
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarie
Canada
Dänemar
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
volland
Jsland
Währung
1ägypt. *
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
canad. Doll
00 Kronen
100 Gulden
1 . Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. M
100 Franker
100 Drachm
100 Gulden
100 ist. Kr.
Geld Briei
12.265 12.295
0.6581 0.662
0.201
3.047
2.476
53.42
81.25
0.20=
7.053
2.480
53.52
81.41
1.965/ 11.995
68.43
5. 285
16.41
2.354
68.57
5. 295
18.45
2.35
Italien
Japau
Jugoſlau e.
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweder
Schweiz
Spanien
Tſchechoflolval
Türkei
lingarn
Uruguah
Ve: Staaten
Währung
100 Lire
100 Dinat
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Escudos
100 Kronen
100 Francs
100 Peſetas
100 Tſch.-Kr
1 türk. 4
100 Peng 6
1 Goldpeir
1 Dollar
GeldBr
20.58
0.700
5.649
80.92
60.13
48.35
10.36
61.69
8o.72
33.97
10.395
1.979
1.019
2.491
Frankfurter Kursbericht vom 30. März 1935.
Steuergutſcheine
Gr. IIp. 1934
„ 1935
936
„ 1937
1938
uppe l .."
Dtſch. Reichsanl.
„Jntern., v.
Baden .v.
%Bahern v. 27
Heſſen.. v.
.. b. 2‟
Preuß. v. 2
Sachſen v. 27
4 ½%Thüringen 2
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......"
5% Dt. Neichspoſt=
Schätze ....."
4½%....."
Dtſch. Anl. Ausl.
+/, Ablöſung.
Teutſche
Schutzge=
bietsanleihe ...
2%Bad.=Baden
%Berlin .b. 24
2Darmſtadt . .
Dresden v. 26
%Frankfurt 26
Heidelberg 26
Mainz.. . . . .
%Mannheim 27
München 29
4½%Wiesbaden 2
½%Heſſ. Landesb
4½% „ Goldoblig.
103.25
107.25
107.3
106‟
105.3
105
00
96.25
102:
RJ
97.75
97.25
98.5
108,
96.25
100.8
100
100.8
10.6
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95.75
93.5
91.5
94
92.75
93.75
V
94
97.5
95.75
Me
hyp.=Bk.=Liquit
Obl.
2 Wß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
½% „Goldoblit
Landeskom
Bi. Girozentr.
Heſſ. Gldobl. R.11
9.1:
VKaſſ. Landesk
Goldpfbr. . . .
41 %Nff. Landesb
51.% Lig.=Ob
Dt. Komm. Ee
mel=Ablöſ.=Anl.
+Ansl. Ser.
* Ausl. Ser.1I
Di. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
4½%Berl. Hyp. B.
Lig.=Pfbr
4½%Frrf. Hyp.=B
2a „Lig.=Pfbr.
v „ Goldoblig.
20 Frkf. Pfb.=B
Lig.=Pfr.
%Mein. Hyp.B.
O „ Lig.=Pfr.
4½%Pfälz. Hhp.B.
% „ Lig.=Pfb.
% Rh. Hyp.=Bl.
Lig.=Pf.
Goldobl.
4½ 2Südd,Boden
Cred.=Bauk .."
5½% „Lig.=Pfbr.
4½%Wttb. Hyp.B
99
97.5
95.5
94
94
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97‟
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114.5
129.5
21.5
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97.5
98
100
95
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96.5
9775
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98.75
Daimler=Benz.
6%Dt. Linol. Werk
6%Mainkrw. v. 26
5%Mitteld. Stahl.
5‟ Salzuann &C.
6% Ver. Stahllver
6%Voigt & Häfft
J. G. Farben B
5%Bosn. L. E. B
L. Inveſ
5%Bulg. Tab. b.
4½L Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente
%vereinh. Rumär
42Türk. 1. Bagdad
II. Bagdad
4½%ungarn. 1915
1914
Goldr.
1910
4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon. .. ..
2 Stockholm.
Aktien.
Accumulat.=Fabri1
Alg. Kunſtzibe Unie
A. F. G.
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauere
Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Lid
Buderus Eiſen.
Cement Heidelbere
Karlſtadt
Jat
102
100.25
100.5
96.25
99.5
98.55
122
11.75
11.75
6.5
35
24.5
6.8
4.2
8.6
6.75
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G.5
66
49
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Rei
383,
125
106
81
128
117
139.75
95‟
118.5
J. G.Chemie, Baſel
Chem. Werke Albert
Chade (2=C)
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.
Daimler.
Dt. Atl. Te
Erdöl
Dt. Gold=u. Silbe
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoff& Widm. 1105
Eichbaum=Werger
Eleftr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Enzinger Union
Eſchweiler
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder. ..
J. G. Farbeninduſtr. 144.7:
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Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof
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Goldſchmidt, Th.
Gritzner=Kahyſer
Grün & Bilfinger ..).
Hafenmühle Frlft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ....!"
Holzmann, Phil.
FlſeBergb. Stamm
Genüſſe
J
155
147
93.I
116
210
149
83
92
107
122.7.
108
250
E4.5
141
78.5
88.25
119
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211
100.5
105.5
68
102
112.7:
29
124
Junghans
Kali=Cheuie
Aichersleber
Klein, Schanzli
Klöcknerwerte
Knorr C. O
Konſerven Br.
Lahneher & U
Laurahütte
Lech, Augsbur=
Lofomf.Kraußck
Löwenbr. Münc. .
Mainlr.-23. Göd,
Mainz=Att.=Br.
Mannesm.=Nöl
Mansfeld. 9
Metallgef.
Miag, Mühlenba
Moenus.
Motoren?
Reckarwer
Odenw. Hariſein..
Parl=u. B:
R Braunfohlen
(lektr. Stamm
Stahlwerke
Riebeck Montan. .."
Roeder, Gebr
Rütgerswerft. ...
Zalzdetfurth Kalu
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Vint
Schramm. Lackfbr
Schuckert, Elektr..
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske
Reinigerwerk=
Südd. Zucker=A. G.
Tellu, Bergbau
89.5
124
107.5
90.5
179.5
64
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22.5
97.75
26
191
94.2*
81
81.5
95.5
94.5
82
23.5
106.25
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14.5
106
96.75
102
107.5
164
70.5
107.5
149
164.75
94
Mie
Anterfranken ...."
Ver. Stahlwerle ../ 81
Ver. Ultramarin 11
Weſtdte. Kaufhof
Weſteregeln Kali .1109.:
Zellſtoff Waldhof. 1115.
g. 21.Creditge
Badiſche Ban)
B1. f. Brauinen
Baher. Cup. u. 2
Berl. Handelsge
„ CtFotkeilt
Ccmm. u. Privatb.
Dt. Ban/u. Diee
Dt. Eff. u. Wcchſe.
Dresduer Van
Frau /; Ban1.
Ftp.=Ban
Cyp.=Bau
Pfälz. Stp.=Ban
Reichsbank=Anl
Mhein Khp.=Ban
Südd. Bod.=Cr. B!
Wür 1; Avtenkan 1144
A. G.f. Vertckren
Allg. Lofalb. Kraftu
7% Dt. Reichsl ?z
Kapac
Lübed=Büchner
Nordd. Lloyd
Südd. Ciſenb.=Ge
Allianzr u. Stuttg,
Verſicherung.
Verein. Ber
Franlona Rück=u.M
Mannh. Verſich
Otavi Minen
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61.5
120.5
20
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(0
*7
212.5
49.2
rntag, 31. März 1935
Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichtev
R
(Nachdruck verboten!)
Kut. Nach der Hochzeit empfehle ich Ihnen auf Reiſen
zia ſen. Sie können fahren, wohin Sie wollen. Solange Sie
in ropa ſind. In genau einem Fahr, am 1. Juni,
= tlich um zwölf Uhr haben Sie wieder hier
irnrankfurt am Main zu ſein und dann,
auſe.
das wäre alles, Herr Doktor, Guten Morgen.”
udolf ſtand auf. Er wankte. Er mußte ſich an der Lehne
eſſels anklammern, ſonſt wäre er geſtürzt.
er Diener erſchien.
derr Doktor Bertoloni fühlt ſich nicht wohl”, lächelte
lewſki. „Führen Sie Herrn Doktor zu ſeinem Wagen.”
11. Kapitel.
is zur Hochzeit wohnte Rudolf Bertoloni in einem Hotel
amz auptbahnhof. Aus dem väterlichen Haus war er
frei=
wäi gegangen, nachdem er dem Kommerzienrat ſchriftlich ſeine
Vo iratung mit Frau Heda Cornelius mitgeteilt hatte.
Ich nehme an, daß Du dieſen Schritt nie billigen wirſt”
ſch) er, „ich möchte daher Dir und mir unnötige Erregungen
erfien und gehe. Für Deine Liebe danke ich Dir, Vater. Du
s gewiß gut gemeint.
ier hatte Rudolf gezögert. Das harte, energiſche Geſicht
aters war vor ihm aufgetaucht, aber durch die äußerliche
und Strenge ſchimmerte ein weicher Zug. Der Begriff
füllte ſich mit Erinnerungsbildern, — da war mit einem
nicht mehr der unerbittliche Diktator, der ſeinen Sohn
ehrgeizigen Plänen unterwarf, da war der Menſch
Bertoloni, der Vater. Der Menſch, der ihm jetzt am
n ſtehen ſollte. Der Menſch, zu dem Rudolf hätte gehen
ſich freiſprechen, ſich freimachen, um deſſen Hilfe er hätte
können . . . wenn nicht Lothar Bertoloni
Bertoloni . .. die Unterſchriften unter den Wechſeln,
hwierige „L”, das wie das amerikaniſche Dollarzeichen
)... das würde der Vater nie verzeihen.
o blieb dieſer letzte Brief Rudolfs ohne ein verſöhnendes,
Wort. „Du haſt es gewiß gut gemeint ." — ein Vor=
Darunter der Name. Kein Gruß, — nichts. Der Brief
koxrekt. Der Vater würde den wilden Aufſchrei, der in
ellte, nicht hören.
ic
ur ſelten vermochte ſich Rudolf aus dem Zuſtand qual=
Lethargie herauszureißen. Wenn er Karten beſorgte,
Reiſen feſtzulegen, die er beabſichtigte. Ein ganzes Jahr
ihm ja noch. Ein ganzes Jahr. Zwölf Monate.
Zwei=
ifzig Wochen. Dreihundertſechzig Tage. War das nicht
War das nicht enorm viel ?
r lachte höhniſch auf
inmal, als er das Jackett wieder anzog, das er am Tag
Vertragsunterzeichnung getragen hatte, fand er Heda
lius” Brief, den Danielewſki ihm zur Einleitung der
Unterhaltung gegeben hatte. Lange Zeit ſah er auf die großen,
ſteilen Buchſtaben nieder, die ſeine Adreſſe bildeten. Vorſichtig
ſchob er den Brieföffner unter die Klappe des Kuverts, — zog
ihn wieder zurück.
Und ruhig, wie ſelbſtverſtändlich, begann er den Brief
ungeleſen, ungeöffnet in viele hundert kleine Stücke zu
zer=
reißen. Die Stücke warf er in den Papierkorb. Ein einziger
Fetzen blieb durch Zufall in ſeiner Hand. „Ich flehe . ſtand
darauf. Sonſt nichts.
Heda Cornelius?
Rudolf hatte einen bitteren Geſchmack im Munde. Hatte nicht
der Berliner Rechtsanwalt, dieſer dicke, unſympathiſche Kerl mit
dem ſchwarz=geränderten Einglas, von den ſonderbaren
Um=
ſtänden geſprochen, unter denen Hedas erſter Mann Selbſtmord
beging?
Das Roulette mit Magneteinſchaltung war beſſer als
Kaffee=
plantagen auf Sumatra und Java, Herr Jenö Danielewſki?
Und der sex appeal der Frau Nichte als Lockmittel für
ſelbſt=
mordreife Spielſchuldner? Famos. Wundervoll. Zum Teufel —
warum hatte man nicht vorher klarer geſehen? Warum
warum?
Rudolf fuhr ſich mit beiden Händen an die Kehle. Wie das
würgte, wie das feſtſaß . . . man hätte ſchreien können
oder weinen, wie ein kleines Kind.
Ein ganzes Jahr blieb ja noch, daran zu denken.
Zwölf Monate. — Zweiundfünfzig Wochen.
Dreihundertſechzig Tage lang konnte man ſich noch gegen
unerträgliche Gedanken wehren — und unterliegen.
Und jeder dieſer dreihundertſechzig Tage hatte
vierund=
zwanzig Stunden.
Viel Zeit. Verdammt viel Zeit.
*
Eines Morgens meldete man ihm Beſuch. Ehe er
ab=
lehnen konnte, betrat ein älterer, beweglicher kleiner Herr ſein
Zimmer und verbeugte ſich. Juſtizrat Hemberger, der Anwalt
ſeines Vaters.
„Nehmen Sie bitte Platz, Herr Juſtizrat!” ſagte Rudolf.
„Mit was darf ich Ihnen dienen? Rauchen Sie? Zigarre
oder Zigarette?"
Er ſprach eifrig, hungrig nach Unterhaltung, voller Gier
nach einem Menſchen, in deſſen Gegenwart er ſeine eigene
Exiſtenz für eine knappe Viertelſtunde vergeſſen könne. Dankend
nahm der Juſtizrat die angebotene Zigarre an.
„Ich komme, wie Sie ſich wohl denken können, im
Auf=
trage Ihres Herrn Vaters”, ſagte er dann nach den erſten
Zügen.
„Herr Kommerzienrat Bertoloni bat mich, die Situation,
die durch Ihren Fortgang entſtanden iſt, mit Ihnen
durch=
zuſprechen
„Warum?” lächelte Rudolf. „Wünſcht mein Vater einen
generellen Thronverzicht meinerſeits?“
ges
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Einlösung von Zinsscheinen per 1. April 1935
Wertpapiere für Kapital-Anlage
(694
Beratung in Vermögens-Angelegenheiten
Devisen, Ausl. Banknoten, Münzen-Abteilung
Nr. 90 — Seite 15
Der Juſtizrat ſchüttelte ſein kluges, an einen Schauſpieler
erinnerndes Geſicht. Er hatte eine ruhige ſympathiſche Art, war
eine gepflegte Erſcheinung.
„Nein. Im Gegenteil. Ich darf Ihnen verſichern, daß
Ihrem Herrn Vater der Bruch mit ſeinem einzigen Kinde ſehr —
verzeihen Sie — ſehr, ſehr wehe tat
Ueberraſcht ſah Rudolf auf.
„Ich habe dieſe Gemütsbewegung bei meinem Vater nicht
erwarten können”, ſagte er dann und etwas wie Bitterkeit klang
durch ſeine Worte.
„Es iſt ſo” beſtätigte der Juſtizrat ſeine Worte nochmals,
„Ich habe lange mit Ihrem Herrn Vater geſprochen. Ich hatte
vorher ſchon — im Auftrage natürlich — Erkundigungen über
Herrn Danielewſki eingezogen. Und über ſeine — Nichte.”
„Das intereſſiert mich nicht”, ſagte Rudolf ſchnell und dunkle
Röte überzog ſein Geſicht.
Der Juſtizrat überhörte den Einwand. „Ich freute mich,
Ihrem Herrn Vater berichten zu können, daß Frau Cornelius
aus vorzüglicher Familie ſtammt, die beſten Zeugniſſe erhielt,
während ihr Onkel
„Wir wollen nicht darüber ſprechen” bat Rudolf gequält.
„Wie Sie wünſchen, Herr Doktor.” Hemberger neigte den
Kopf.
„Um auf den Kern der Sache und den Zweck meines
Be=
ſuchs zurückzukommen: Ihr Herr Vater bittet Sie —
zurück=
zukehren.”
Rudolf ſchwieg.
„Ihr Herr Vater wird Frau Cornelius gerne als ſeine
Schwiegertochter begrüßen”, fügte Hemberger nach einer Pauſe
hinzu.
Rudolf wdar aufgeſtanden und ans Fenſter getreten. Sein
Vater bot ihm die Hand? Die Rückkehr war möglich? Sein
Vater wollte den Schuft Danielewſki und ſeine Nichte
an=
erkennen?
Mit einem Ruck wandte er ſich um.
„Es geht nicht, Herr Juſtizrat”, ſagte er rauh.
Hemberger ſah ihn fragend an. Hob in einer Geſte der
bedauernden Hilfloſigkeit die Hände und faltete ſie. Ehrliches
Bedauern lag in dieſer Bewegung.
„Es tut mir leid”, ſagte er dann. „Um Sie, Herr Doktor, —
noch mehr um Ihren Herrn Vater. Bedenken Sie nicht, wie der
Aufbau der Exiſtenz Ihres Herrn Vaters ſchließlich doch nur
Ihnen zuliebe geſchah? Wie ſeine Pläne, ſeine Poſition doch
wiederum nur zu Ihrem Beſten waren? Und jetzt, da Ihr
Vater alt wird, da er wünſcht, Ihnen die Früchte ſeines Tuns
in die Hände legen zu können, — gehen Sie?”
Rudolf trat vor den Juſtizrat. Sein Geſicht war verzerrt.
Seine Hände zuckten.
„Schweigen Sie, ich bitte Sie ſchweigen S
Haſtig wandte er ſich wieder ab.
Der Juſtizrat ſah lange vor ſich nieder.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette:
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Zie glep
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. II. 35. 21592. Oruck und Verlag: 2. C. Witrich,
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Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
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ſenn der Herr des Hauſes einmal dem Schalten und
Wal=
iner treuen Ehehälfte zuſchauen wollte, er würde aus dem
en nicht herauskommen. Er, der ſelbſt wahrſcheinlich in
chen Dingen beſchlagen iſt und der mit ihnen in ſeinem
e in Berührung kommt, denkt im allgemeinen geringſchätzig
jäusliche Arbeiten. Und doch iſt die moderne Hausfrau auch
Irt Cechnikerin, die durch mannigfache Hilfsmittel faſt
ſpie=
iit den ſich ſtändig auftürmenden Schwierigkeiten und Cücken
em Reiche fertig wird. Cricks und Kniffe beherrſchen den
tlichen Haushalt, und wo dieſe kein Heimatrecht haben,
ſich unnütze Schwierigkeiten ein. Hier ſind Flecke zu
beſei=
dort die Speiſen vor dem Verderben zu
be=
in, dann wieder die Möbel „auf neu” zu
iten oder Kleidungsſtücke „fachmänniſch”
eſſern. Mit Cricks und Kniffen jongliert die
rau: Eins, zwei, drei, der Fleck iſt weg, eins,
drei, das Loch iſt verſchwunden. Wie ein
er Sauberkünſtler aber verrät die Hausfrau
ricks nicht, und ſie weidet ſich nur an dem
en des Ehemännes, wenn dieſer etwa ſtatt
alten Hutes einen neuen Hut am
Kleider=
findet und allmählich errät, daß dieſer neue
Wirklichkeit ſein alter Hut iſt.
ir aber wollen doch einmal hinter die Kuliſſen
s häuslichen Sauberkünſtlers ſchauen und
elen Hunderten von Cricks und Kniffen eine
Auswahl geben.
as Loch im Kleid oder in einem anderen
vollenen Bekleidungsſtück kann man mit Hilfe
stärke nahezu unſichtbar ausbeſſern. Man
ein Stück von gleichem Material in warme,
öſte Stärke und preſſe es mit einem heißen
eiſen auf die beſchädigte Stelle. — Der
rinfleck aufdem Möbelſtück. Der
die Cür quietſcht, muß man die Angeln gut
gin en. Am beſten verwendet man feſte Sette,
lüſſige in der Sonnen= und Simmerwärme
leicht eintrocknen.
Stearinfleck hinterläßt auf dem Möbelſtück keine Spuren, wenn
man ihn ſachgemäß entfernt. Man kratze ihn nicht ab, ſondern
bearbeite ihn mit einem mit Oel angefeuchteten Lappen. Der Slechk
wird bald reſtlos verſchwunden ſein.
Die Reinigungskraft der Kleiderbürſte wird
ſtark beeinträchtigt, wenn die Bürſte verſtaubt iſt. Nicht ſelten
wird durch eine ſolche Bürſte eine gegenteilige Wirkung
hervor=
gerufen. Die Hausfrau tut gut daran, wenn ſie jeden Cag nach
Gebrauch der Bürſte dieſe an einem weißen Bogen Papier
ab=
reibt, den ſie ſo lange verſchiebt, bis er vollkommen ſauber bleibt.
Dieſe Neinigung währt jeden Cag nur wenige Augenblicke.
Links: Etwas Phyſik im Haushalt. Will ſich der Berſchluß einer
Cube nicht lockern, ſo halte man die Verſchlußkappe einen
Augen=
blick über die Flamme. Durch die Wärme dehnt ſich das Metall
aus, und die Kappe läßt ſich leicht drehen. — Rechts: Die
Drucker=
ſchwärze als Neinigungsmittel. Man zerſchneidet die Seitung in
kleine Schnitzel und tut dieſe in die Flaſche, gießt kaltes Waſſer
hinein, wartet, bis ſich die Druckerſchwärze vom Papier gelöſt hat,
und ſchüttelt tüchtig.
Der helle Filzhut lieht verſchmutzt aus. Dann
iſt es ratſam, ihn mit einem ſehr feinen weißen Sandpapier
abzu=
reiben. Er läßt zwar etwas Wolle, bekommt aber ein friſches,
faſt neues Ausſehen.
Samt und Plüſch bekommen einfriſches
Aus=
ehen und werden, ſofern es ſich nicht um beſonders hartnäckige
Flecke handelt, vollkommen fleckenrein, wenn man den Stoff mit
einer in Salz getauchten Bürſte abreibt.
Der häßliche Roſtfleck in der Wäſche verſchwindet,
wenn man das Stück, in dem er ſich befindet, über
einen Copf mit ſiedendem Waſſer ſpannt und
ſieden=
des Waſſer von oben auf den Fleck kräufeln läßf.
Nur wenige Minnten, und der unſchöne Sleck iſt
verſchwunden.
Die Schublade zieht lich ſchwer
heraus. Man kann dies abändern, wenn mau
mit Seife über die Seiten und oberen Kanten der
Schublade gut hinwegfährt.
Wie man eine Stickerei abpauſt.
Man lege einen Bogen Papier über die
abzupau=
ſende Stickerei und fahre mit dem Stiele eines
Sinnlöffels, wie er ſich wohl in jedem Haushalt
befindet, über das Papier hinweg. Die Stickerei
zeichnet ſich dann genau auf dem Papier ab.
Alles in allem ſieht man alſo, daß der gute
Nat gar nicht ſo teuer iſt, im Gegenteil, daß er
ſich bei einiger Geſchicklichkeit der Hausfrau doch
recht billig ſtellt. Es hat keinen Wert, wenn die
Hausfrau händeringend von einem Simmer ins
andere läuft, wenn die Bratenſoße über das
Ciſchtuch gelaufen iſt, wenn die quietſchende Cür
zur Nervenſäge wird oder die Seſſelbezüge ſchon
ſo ausſehen, daß man „bald wirklich niemand
mehr einladen kann”. Sie muß halt ein bißchen
Beſcheid wiſſen in den großen und kleinen Cricks,
die nun einmal zu ihrem Hausfrauenberuf
ge=
hören. Und wenn man alles zuſammenrechnet, dann muß man zur
Ehre jeder Hausfrau eingeſtehen, daß ſie doch eine ganze Menge
praktiſche Kenntniſſe hat. Wie man aber ſieht, iſt das alles nicht
ſo ſchwer, es will nur gekonnt ſein. Und wenn man es kann, dann
iſt es ſchon ganz leicht.
Unten links: Ein Schrecken für die Hausfran iſt die Sigarre auf
der Untertaſſe. Immer wieder wird es Gäſte geben, die von der
Ungezogenheit nicht laſſen können. Sollte eine brennende Sigarre
oder Sigarette einen häßlichen Brandfleck auf dem Porzellan
hin=
terlaſſen, ſo reibt man ihn mit einem feuchten, in Salz getauchten
Korken ab. — Unten rechts: Die gefleckten Apfelſcheiben. Will
man das ſchnelle Brännen der Apfelſcheiben vermeiden, ſo träufle
man etwas Sitronenſaft darüber oder tauche ſie in den
Sitronen=
ſaff. Die Scheiben behalten ihre urſprüngliche Färbung und
er=
halten dazn noch einen herzhaften, ſehr angenehmen Geſchmack.
N den Frauen gemächern eines koreantschen Edelmann
Aus meinem Reiſetagebuch /Von Alma M. Karlin
Die Nachmittagsſonne lag auf den
niedri=
gen koreaniſchen Hütten, deren gewichtige
Reisſtrohdächer den meiſt fenſterloleu
Lehm=
unterbau faſt zu erdrücken ſchienen. Hie und
da tauchte, ein langgezogenes beſſeres
Stein=
haus alter Bauart auf, deſſen Dach aus
ver=
zierten Siegeln zwei verrinnende Wellen zu
bilden deuchte, und dann kam eine hohe Mauer,
wie man ſie um türkiſche oder perſiſche Harems
träumt.
Durch den erſten Corbogen gelangte man in
einen geräumigen Hof, an deſſen Ende, unter
einem zweiten Corbogen, zwei Koreaner, in
ſchönen, friſchgeſtärkten Mänteln mit ſeitlicher
Maſche und dem geflochtenen Kleiderſchutz aus
Bambus darunter ſtanden und plauderten.
Wieder ein Hof mit alten Bäumen
Akazien, Dattelpflaumen, einer Pappel —, und
Vornehme Koreanerin vor dem Spiegel
mitten darunter
weiß-
glitzernde Steinſtufen, die
zum Eingangsvorbau mit
auffallend gewelltem Dach
führen.
Der alte Edelmann mit
langer Pfeife in der einen,
einen Fächer in der
ande=
ren Hand empfängt uns,
das Simmer iſt kühl trotz
der Hitze draußen, und
der glatte, wie polierte
Holzfußboden drückt ſich
erfriſchend an unſere
ſchuhberaubten Strümpfe.
Ueberall ſtehen kleine
Porzellanſitztrommeln mit
ſchöner, eigenartiger
Ver=
zierung, und die
pracht=
vollen Schränke mit
funkelnder
Perlmutter-
einlegearbeit drängen ſich
dem Beſchauer
unwider=
ſtehlich auf. Schildkröten
und Kraniche unter
Blu=
mengewinden und
fiebern=
den Linien — vielleicht
Wellen — treten
flim=
mernd aus dem Schwarz
des Hintergrundes. Der
erhöhte Sitz iſt wie eine
abgeräumte Bühne und
trägt nur eine Armſtütze und eine dreieckige
Rückenlehne für den Hausherrn. Wer ſich
Das Stadtior einer alten malerischen Koreanerstadt, die noch nicht wie die Hauptstadt Söul von den Japanern modernisiert wu
dahin ſetzt, bekommt Pfeife und Nauchzeug, und
hinter ihm, der Wand entlang, laufen die
ge=
heimnisvollen Sinnbilder alter koreaniſcher
Macht. Der Spiegel an der einen Wand, der
uns ſo natürlich erſcheint, iſt trotz ſeines
ſchlech=
ten Nahmens etwas Koſtbares: das Seichen
der Adelswürde des Hausherrn.
Ein Diener in weißen, loſen und
durchſichti=
gen Hoſen, ohne geſtärkten Uebermantel, bringt
Honigwaſſer in Gläſern, ein Getränk, das auch
nur Adelige reichen, und in einem lackierten
Bambuskörbchen liegt weißes Backwerk, eine
Art Waffeln.
Hoch ſind die Simmer; voll merkwürdiger
Ecken, ſtiller Winkel, herrlicher Schränke und
Cruhen und voll Kakemono — alles
Luſchzeich=
nungen der beſten koreaniſchen Meiſter.
Swi=
ſchen jedem Simmer iſt anſtatt einer Schwelle
eine Art Scheidebrett, über das man das Bein
heben muß. Wer in einem koreaniſchen Haus
die Flucht ergreift, muß katzenartig über ſolche
Hinderniſſe hinwegletzen, ſchoß es mir durch den
Sinn. Der Hausherr aber ſchritt mir feierlich
voran auf ſeinen dicken weißen Strümpfen, die
auf dem Niſt eine winzige Naſe — echt
nas=
hornartig — bildeten.
Gänge, ſtille, enge, ſchön polierte Gänge
mit flüchtigen Ausblicken in halbdunkle Näume
und Innenhöfe. Ein erwartungsvolles
Stille=
ſtehen, und dann iſt der Weg offen zu den
Frauengemächern, eine beſondere
Gunſt=
bezeugung. Die Schönen ſind entflohen, doch
da liegt noch ein Kleid, ein Schuh; dort ſtehen,
das koreaniſche Wappen tragend, auf roten,
eingelegten Schränken die Arbeitskörbchen, auf
dem Boden liegen Paktalhölzer, mit denen die
Wäſche geſchlagen wird, ob ſie gewaſchen oder
gebügelt werden ſoll, und aus den
Küchen=
ſchränken grüßen Cöpfe und Schüſſelchen, viel
größer und ganz anders geformt als die
japa-
niſchen und immer ein dreifarbiges grelles
Muſter tragend. Hier iſt der Boden heiß, denn
hier iſt der Ondol tätig, dieſer merkwürdige
Ofen, der von außen geheizt wird, in dem man
Stroh in unterirdiſche Gänge aus Siegeln
ſchiebt, die den heißen Nauch in weitere enzere
Gänge weiterleiten und ſo Bett und Fußboden
warmhalten. Die Speiſen kocht man auf klei=
nen Holzkohlherden, hier in der Küche, bei
armen Leuten im Hofe oder gar auf der Straße.
Vorſichtig ſpähe ich in den Innenhof, zu
dem eine beſondere Cür führt, durch die nur
Fauenbeſucher kommen, die ſich an einer Schnur
vor der letzten Stufe anhalten, um das leichte
Gummiſchuhzeug abzuſtreifen. Note Geranien
blühen in vereinzelten Stöcken, ſonſt iſt der Hof
kahl und traurig, leer wie alle Höfe. Die
großen Cöpfe mit Pökelzeug — eingelegtem
Pfeffer, einer Art Sauerkraut, einer Art Hefe
und ſo weiter — ſtehen in dieſem Hofe, von
einer niederen Mauer umzogen, und dahinter,
aus dem Dunkel des letzten Innenhauſes, ahnt
man viele neugierige Augen.=Alles bleibt ſtill,
die Schönen unſichtbar, und der Hausherr, der
meinem Geſchlecht trotz alledem nicht traut,
führt mich ins Herrenhaus zurück und hinaus
auf die Veranda, wo ein mit alten Seichen
ver=
ſehener Nauchfang des Gartens größte Sierde
Ein Spazierritt. Der Koreaner mit seinem
Wahr-
zeichen, dem Seidenzulinder und der langen Pieife
bildet, geleitet mich bis zur Schwelle und
über=
gibt mir einen koreaniſchen Fächer, rot, gelb
und grün, Himmel und Erde oder das weibliche
und männliche Element verſchlungen darſtellend,
zum Abſchied; übergibt mich dem Diener, der
unter dem äußerſten Gartentor ſtehen bleibt,
bis wir alle den Ausgang erreicht haben —
Was Hänschen nicht lern
Die alten Sprichwörter haben ihre
Bedeutung und behalten ihre Gültigkeit,
viel ſich ſonſt auch in der Welt ändern
denn ſie ſind aus tiefer Menſchenkenntnis
ſchöpft.
„Was Hänschen nicht lernt, lernt 4
nimmermehr.” Man hat es wohl manc
gehört, als man noch jung war. Eine A
nung war es, ein wohlgemeinter Nat.
wie hat man darüber gedacht? Ach was,
hat ja alles noch Seit! Morgen iſt auch
ein Cag. Und heute lockt ſo viel anderesl
blieb manches ungetan, was hätte getan
den müſſen, was ſich nie wieder nachholen
und wenn man auch ſo alt würde wie Me
lalem.
Kleine Begebenheiten des Alltags ſind
die ſpäter ſolche Lehren geben, Beſtätigung
Nichtigkeit dieſer und jener unbedeutend ſo
nenden und doch ſehr wichtigen Lebensr
Man ſieht ein Kind, das mit Leichtigkeit
Muſikinſtrument beherrſchen lernte. Nach
kurzer Seit des Lernens hatte es bereits
erſtaunliche Fertigkeit erreicht. Die Si
greifen leicht und ſicher. Man hat es in ju.
Jahren auch einmal verſucht, aber dann !i
laſſen. Und nun möchte man das Verſät
nachholen. Aber da merkt man ſehr bald,
die Singer nicht mehr recht gehorchen wo
daß ſie ſteif und ungelenk geworden ſind. 2
mehr noch, man lieſt die Noten, aber der
fehl vom Gehirn zur Hand braucht lät
kommt bei weitem nicht ſo raſch zur Aus
rung wie beim Kinde.
Keine Frage, daß auch die Veifeteit
guten und ſchätzenswerten Eigenſchaften
Die Erfahrung und die ruhige Abwägung
zur Bewältigung der Aufgaben, die uns
Leben ſtellt, recht gut einzuſtellen. Aber 2a
eine ganz andere Sache und ſteht auf el!
anderen Blatt. Unverrückbar gültig iſt
alte Wort, daß die Jugend dazu da iſt, in
Scheuern des Wiſſens und Könnens zu bei
Der Feſtbeſuch
Eine aktengetreue Geſchichte.
VVon Adolf Obée.
An einem Samstag war der Kauf= und
Handelsmann Wede im thüringiſchen Städtchen
Suhl eben im Begriff, ſich mit Frau und faſt
erwachſener Cochter zum Abendeſſen
niederzu=
ſetzen, als die Magd die Cür öffnete und, ſtatt
die erwartete Suppenterrine aufzutragen, mit
rund erſtaunten Augen meldete: „8 is einer
haußen!” Da trat auch ſchon der Beſuch
her=
ein, ein junger Mann, anfangs der Sbanziger
und freundlich beſcheidenen Geſichts. Unter dem
neugierigen Blick der Cochter errötete er
ſo=
gleich, wandte die Augen weg und heftete ſie
erwartungsvoll auf die Mutter, wie einer, der
wünſcht, nun unter Erſtaunen erkannt und
be=
willkommnet zu werden; er mußte aber doch
mit Worten nachhelfen: „Vater ſchickt mich”,
ſagte er mit einem vor Verlegenheit etwas
ungeſchickten Bückling, „damit ich mich dem
Herrn Onkel und der Frau Cante vorſtelle”
und jetzt ſchlug die Frau Cante freudevoll die
Hände zuſammen: „Heinrich! Nein, aber! Daß
ich dich nicht gleich erkannt habel” — und
bei=
den alten Wedes zuckte gleichzeitig der Gedanke
durch den Kopf, daß es ſich bei dieſem Beſuch
des Neffen weniger um ſie ſelbſt handeln werde,
als vielmehr um die hübſche Cochter und Baſe,
die der verlegene Gaſt in ſeiner Anrede zu
nennen nicht gewagt hatte.
Dieſe abendliche Erkennungslzene war
bo=
zeichnend für die bürgerliche Seßhaftigkeit einer
Seit, in der zwei Schweſtern, die auch nur
einige Meilen weit auseinander geheiratet
hat=
ten, ſich ſo bald, ja oft das ganze Leben
hin=
durch nicht wiederſahen, und ſo war denn die
Mutter Wede bisher nur einmal nach dem
Dörſchen Milz bei Nömhild gekommen, wo ihre
Schweſter, die Schulmeiſterin, hauſte, und
da=
mals war der Neffe eben drei Jahre alt
ge=
weſen. Jetzt freilich pfiff und ſchnob ſeit
kur=
zem, wie das Wochenblatt berichtet hatte,
zwiſchen Nürnberg und Fürth der
Dampf=
wagen, aber ſonſt war in den deutſchen Landen
noch nichts von ihm zu ſehen.
Es war recht gut, daß die Magd die
be=
ſcheidene Suppenſchüſſel noch nicht aufgetragen
hatte; die Einfachheit dieſes Abendmahles war
nur durch die ſparſame Erwägung veranlaßt,
daß die beiden nächſten Cage ohnehin der
Ge=
nüſſe mehr als zu viel bringen würden, denn
man ſtand eben an Vorabend eines (der
Chro=
niſt weiß es nicht recht zu ſagen), ſpäten
Oſter=
oder frühen Pfingſtfeſtes. Nun aber wollte
man ſich vor dem jungen Herrn Vetter nicht
kärglich zeigen, denn bei ihm daheim ging es
behäbig zu; ſein Vater, der Schulmeiſter, beſaß
ein ſtattliches Anweſen, und auch die fleißig
be=
triebene Imkerei brachte manchen guten Caler
und Gulden ins Haus. Von alledem berichtete
der Gaſt während des ſchnell bereicherten
Eſſens mit beſcheidener Surückhaltung, bat
aber bald, ſich zur Nuhe begeben zu dürfen, da
er mit dem Früheſten aufgebrochen war. So
bettete ſich denn die Mutter Wede zu ihrer
Cochter in die Kammer und überließ dem
Er=
müdeten ihre eigene Lagerſtatt an der Seite
des Vaters.
Bei den Kirchgängen an den Feiertagen wie
beim nachmittäglichen Beſuch der Kegelbahnen
erregte der junge Fremde wohlwollendes
Auf=
ſehen, und wenn Vater Wede am Abend ſeiner
Grau vertraulich berichten mußte, daß es mit
der Kegelkunſt des Neffen nicht weit her lei,
ſo war es doch beruhigend, daß der junge Gaſt
das ſtarke Bier verſchmäht und kaum ein
hal=
bes Blas bezwungen habe, da ſein Gaumen
durch die Süße des väterlichen Imkerproduktes
für die herbere Würze verdorben ſein mochte,
Auch entwickelte ſich zwiſchen ihm und der
hüb=
ſchen Cochter alles nach Wunſch, und es war
zu hoffen, daß am Abend des dritten
Feier=
tages etwas Entſcheidendes erfolgen werde.
An dieſem Cage nämlich veranſtaltete alt=
hergedrachtermaßen der Geſelligkeitsb”
„Harmonie” einen Bürgerball im Schützer
Swar hatte der Gaſt keine feſtliche Gewant
mitgebracht, doch tat es ſein Neiſeanzug,
ber gebürſtet, auch, zumal Vater Wede
ſchöne bunte Krawatte dazu verlieh. In di
Schmuck, unterſtützt von zwei heiter lache!
braunen Augen und einem ſtarken bio!
Haarſchopf, der, obwohl geſcheitelt, doch im
wieder luſtig und lockig durcheinanderſtrob
gefiel der Gaſt den jungen Damen ſo wohl,
ſeine hübſche Baſe ſich veranlaßt jah, ihn *
heilſamen Eiferſuchtskur zu unterziehen.
ihr nicht ſchwer fiel. Unerwarteterweie n
der Herr Vetter das aber gewaltig übel.
überhäufte das Bäschen mit Vormüt
worauf ſie ſchnippiſch entgegnete: 108
Herrn Better einfalle?. Ohr ſei bisher n
bekannt geworden, was ihn zu ſolchen Wo
berechtigte. Das machte ihn vollends tol
deſperat; er rannte zornig aus dem Seſtiae
den dunklen Garten hinaus und ließ ſict
lange nicht ſehen, daß faſt zu vermuten ſtal.
habe in eiferſüchtig gekränkter Verlieb!
mitten in der Nacht den Heimweg zwiſchen
Süße genommen.
Schließlich ſah man ſich genötigt, 290e
aufzubrechen und fand daheim den Hoſt
vor, auch nicht den wohlverſteckten ſtat
heim
chte
agdhunde der Luft
ſuch beim Falkner von Biedesheim.
wiſſen, in welch hoher Blüte in
frühe=
en die Falknerei, das iſt das Jagen des
mittels dreſſierter Naubvögel, ſtand.
n Falken zu „beizen” galt als edelſtes
gnügen. Man hatte damals, etwa um
e Mittelalter herum, genau feſtgelegt,
Urten von Naubvögeln benutzt werden
So war es ein Vorrecht der Kaiſer,
falken oder Adlern zu jagen, die Hüh=
Ite waren für das Volk, und die
Curm=
berließ man dem Geſinde.
in anderen Ländern kannte man ſchon
1s Jagen mit Naubvögeln.
Insbeſon=
en war ein Land, in dem man mit dem
n von Naubvögeln recht gut Beſcheid
Dort wurden Adler zur Jagd auf
preſſiert, die, von den meſſerſcharfen
des Naubvogels im Geſicht gepackt,
pfolgenden Jäger nicht mehr entrinnen
Als man die Feuerbüchſe noch nicht
nd dem Eber und Wolf mit dem Speer
kleinen Wildzeug mit Pfeil und Bogen
der Armbruſt zu Leibe ging, war die
ze bei uns in Deutſchland ein
vorneh=
jdvergnügen, das aber in den darauf=
1 Jahrhunderten wieder in
Vergeſſen=
et.
in füngſter Seit wieder hat man ſich
ten Sportes erinnert und ſich hie und
as Abrichten von Naubvögeln zu dieſen
verlegt. Die Falknerei liegt bis jetzt
den Händen einzelner Leute, die ſich zu
itſchen Salkenorden zuſammengeſchloſſen
in unſerer Nähe — in
Biedes=
u der Pfalz — finden wir einen Mann,
Abrichten von Naubvögeln zur Beize
ion betreibt und auf eine recht erfolg-
)raxis zurückblicken kann. Sein Name
hner. Als wir bei unſerem Beſuch
tor des kleinen Bauernhofes öffneten,
ir ihn, auf einem Baumſtamm ſitzend,
inen Falken füttern. Das Cier ſaß auf
einem ledernen Fauſthandſchuh
geſchütz=
d und riß von einem Brocken rohen
größere Stücke los, die gierig ver=
1 wurden. Ein für uns fremdes Bild.
hnt, weil ein edles Naubwild der Lüfte
Händen ſeines Bezähmers fraß. Wir
jäher und wurden von dem Cier mit
ißtrauiſchen Blick kurz gemuſtert, wor=
itel, in dem neben vielen Calern
man=
e Dukaten geklimpert hatte, und
über=
r aus den Kleiderſchränken eine
ſach-
ige Auswahl getroffen und
verſchwun=
nfangs glaubte man an einen fremden
der, und erſt, als ſich unter dem Bett
2hene bunte Krawatte vorfand, begann
clich klar zu werden, daß man einem
* dreiſten Gaunerſtreich zum Opfer
ge=
ar.
den erſten Morgenſtunden verließ ein
er Gensdarm das Städtchen, um die in
gegend ſtationierten Kollegen mit dem
Inls aller geſtehlenen Gegenſtände zu
und ſie — das hatte Mutter Wede
— auf den Verdacht aufmerkſam zu
daß der Menſch möglicherweiſe ver=
Orne, in einem der entwendeten
Frauen=
zu entkommen. Einige Stunden von
kfernt erkannte der Gensdarm auf dem
renden Poſtwagen einen Vorgeſetzten,
Akzeileutnant Endert, reichte eines der
Dniſſe hinein und ſtattete, einen kurzen
Uber den unerhörten Verfall ab.
So=
eg der Polizeileutnant, vom Sitzen
ſteif, aus und beſchloß, den Reſt des
E98 zu einer perſönlichen Streife zu be=
auf es wieder fortfuhr, Fleiſchſtücke loszureißen,
von Seit zu Seit uns prüfend betrachtend.
Seinem Herrn gegenüber — und das ſetzte
uns in Erſtaunen — war es von einer
über-
raſchenden Sutraulichkeit. Daß man auch bel
Cieren von den Augen als dem Spiegel der
Seele ſprechen kann, ſpürte man an dieſen
Vogelaugen. Lebhaft, intereſſiert, ſcharf, klug,
verſtehend, Fremden gegenüber abwehrend, kühl
und zurückhaltend, ſeinem Herrn gegenüber
fragend, aufmerkſam und verſtehen=wollend.
Wenn der Falkner leiſe ſchmeichelnd zu ihm
ſpricht, ſchauen die ſchönen großen Cieraugen
ihm offen und frei ins Geſicht, als wollten ſie
ſich kein Wort entgehen laſſen. Der kleine,
zier=
liche Curmfalke mit ſeinem gefleckten hellen
Jederkleid machte beim Streicheln mit einer
Seder immer „wittzwitt” — „wittzwitt”.
Ge=
nau ſo behäglich, wie wenn ein kleines Kätzchen
hinter dem Ofen ſchnurrt.
Die Abrichtung eines Falken iſt
nicht ganz einfach. Es gehört viel Geſchick und
noch mehr Geduld dazu. Nur Männer, die viel
Seit haben, können ſich mit dieſer Sache
be=
faſſen. Sunächſt muß ſich der junge, ſchon flügge
gewordene Falke, Aeſtling genannt, an den
Menſchen gewöhnen und zu ihm Sutrauen
ge=
winnen. Damit er nicht förtfliegen kann,
wer=
den ihm ſchmale Lederriemen, Kurz= und
Langfeſſel genannt, um die Fänge (die
Süße) gelegt. Durch Hungernlaſſen und ſtetes
hrend er, ein Waldſtück durchſchreitend,
das Blatt ſtudierte und eben bis zu der Seile
gelangt war: „Ein Frauenkleid mit braunen
Punkten auf gelbem Grunde”, kam ihm eine
eilig einherſchreitende Perſon in
braungepunk=
tetem erbſengelbem Kleid entgegen, die, kaum
angerufen, leichtfüßig dahinfloh, und nur die
Erwägung, daß ein Mann in Frauenkleidern
beim Laufen doch behindert ſein müſſe, konnte
den beleibten Herrn bewegen, die ſonſt ganz
ausſichtsloſe Verfolgung aufzunehmen, doch
hätte er den Flüchtling niemals erreicht, wäre
dieſer nicht über eine Baumwurzel geſtolpert
und hingefallen; er ſtand aber gleich wieder auf
den Füßen, und der atemlos herankommende
Verfolger erhielt in wenigen Augenblicken
mehr Püffe und Nippenſtöße als in ſeinem
ganzen bisherigen Leben zuſammengenommen,
ſo daß er ſich ſchließlich ſeinerſeits zu einem
tapferen Sauſtſtoß entſchloß — und der traf ſo
unverkennbar in elaſtiſche Weichheit hinein, daß
der Herr Leutnant erſchrocken zurückſprang und
verwirrt ſtammelte: „Entſchuldigen . . ., aber ich
glaubte wirklich ."
Die Perſon ließ ſich jedoch auf keine
Erklä=
rung ein, ſondern flüchtete abermals, während
die durch die Püffe aufgerüttelten Lebensgeiſter
des Poliziſten die ſchnellſte und glücklichſte
Ueberlegung ſeiner ganzen Laufbahn zuſtande
brachten: Wenn es auch handgreiflich war, daß
In=Nuheloſigkeit=Halten des Vogels, was
durch dauerndes Schaukeln in einem Connenreif
oder auf einem dicken Seil geſchieht, bringt man
das anfänglich ſcheue Cier dazu, auf der durch
einen dicken Lederhandſchuh geſchützten Sauſt zu
ſitzen und vorgehaltenes rohes Fleiſch zu freſſen.
Es vergehen oft mehrere Cage darüber (da das
Cier in der Natur, an tagelanges Faſten
ge=
wöhnt iſt), bis das Fleiſch angenommen wird.
Dann wird der Vogel, an einer langen Schnur
an der Seſſel gehalten, daran gewöhnt, aus
einer geringen Entfernung, vielleicht zuerſt vom
Boden aus, die behandſchuhte Fauſt mit der
vorgehaltenen Atzung anzufliegen (anzureiten),
darauf Platz zu nehmen und das rohe Fleiſch zu
kröpfen (zu freſſen). Dieſes Anreiten wird
jedesmal vom Pfiff einer kleinen Pfeife
beglei=
tet, ſo daß der Falke im Laufe der Seit die
Be=
deutung des Pfiffes in Verbindung mit dem
Anfliegen kennen lernt und ſelbſt aus größerer
Entfernung die Fauſt anfliegt. Schließlich iſt ja
alles nur Gewohnheit, und auch ein Salke merkt
gar bald, daß, wenn der Pfiff ertönt, es etwas
zu freſſen gibt. Ein weiteres Mittel, den
Sal=
ken anzulocken und zur Nückkehr zur Fauſt zu
bewegen iſt das ſogenannte Federſpiel,
Das ſind zwei abgeſchnittene,
zuſammengebun=
dene Flügel einer weißen Caube, die von jetzt.
ab im Daſein des Falken eine große Nolle
ſpielen. Das rohe Fleiſch zum Füttern wird
jedesmal auf dem Sederſpiel befeſtigt und
letz=
teres in der Fauſt behalten. Dieſes muß der
Vogel erſt anreiten, ehe er freſſen darf.
Spä=
ter, wenn der Falke beizt, genügt der Pfiff
oder das Winken mit dem Sederſpiel ſchon, um
das Cier mit der Beute zu ſeinem Herrn
zu=
rückkehren zu laſſen. Während der erſten
Aus=
bildungszeit muß der Vogel natürlich noch an
einer langen Schnur gefeſſelt werden, damit er
nicht auf und davon fliegt. Iſt dann der
Jagd=
falke ſo weit, daß er, ohne gefeſſelt zu ſein, auf
Kommando mit dem Sederſpiel freiwillig auf
die Fauſt zurückkehrt, dann iſt der Jagdfalke
g eines Wanderfalken
abgerichtet oder abgetragen. Dann kann
die „Falkenbeize” beginnen, dann kann er
drau=
ßen in der Natur zeigen, was er gelernt hat.
Die Ausbildungszeit beträgt etwa 6 bis 8
Wochen. Damit aber der Vogel, der nach dem
Schlagen der Beute auf den Boden niedergeht
und in dem Bodengeſtrüpp der Sicht entzogen
iſt, ſich ſeinem Herrn bemerkbar machen kann,
trägt er an der Kurzfeſſel an den Fängen ein
kleines Glöckchen, das die Bell genannt wird.
Auf dem Weg zum Jagdgebiet trägt der Vogel
eine kleine, federgeſchmückte, lederne Kappe auf
dem Kopf, die ihn am Sehen behindert, um ihn
vorher nicht unnötigerweiſe zu erregen, und erſt
in dem Augenblick, in dem das zu jagende Wild
auffliegt, wird die Haube abgenommen, worauf
in dem flüchtenden Weiberkleid kein Mann
ſteckte, ſo war damit noch nicht erwieſen, daß
nicht in dem Mannshabit des betrügeriſchen
Vetters ein Weib geſteckt hatte. Von dieſem
Einfall beflügelt, erreichte er den Flüchtling
zum zweiten Male — und wenige Stunden
ſpäter erhob ſich in dem Städtchen Suhl ein
weit umherſchallendes Gelächter, indeß die
Eheleute Wede ſich gegenſeitig mit Vorwürfen
beſtürmten, daß die Frau den angeblichen
Vet=
ter gleich erkannt haben wollte, und der Mann,
nicht ſcharfſichtiger, drei Nächte Seite an Seite
mit ihm geſchlafen hatte, ohne etwas zu
mer=
ken, denn wirklich hatte in dem Anzug des
Gaſtes ein junges Weib geſteckt.
Dieſe merkwürdige Perſon hieß Anna
Werner, war eines redlichen Webermeiſters
Cochter und lebte in der dunklen Jahreszeit
ſtill und arbeitſam daheim, wurde aber mit
jedem Frühjahr von unbezwinglichem
Wander=
trieb erfaßte und hatte auf dieſen
Vaganten=
fahrten wohl ſchon manchen kleinen, aber
nie=
mals einen ſo böſen Streich verübt. Obſchon
den Wedes alles wieder zugeſtellt werden
konnte, fiel doch der Denkzettel, den ſie erhielt,
nachdrücklich aus und verfehlte auch nicht ſeite
Wirkung. Bald nachher fand ſie, zu ihrem
Glück, einen Mann, an deſſen Seite ſie dem
unwiderſtehlichen Crieb, in der ſchönen Jahres=
der Falke in pfeilſchnellem Flug die Beute
an=
nimmt
Außer Adlern und Falken laſſen ſich auch
Sperber und Habichte zur Beize abrichten Von
dem Habicht ſagt man, daß er für den Anfänger
am eheſten zu empfehlen ſei, da er verhä
tnis=
mäßig leicht zu haben iſt und ſich durch gute
Dreſſurfähigkeit auszeichnet. Bis jetzt hat man
in Deutſchland noch nicht allzuviel von
Salken=
beizen wahrgenommen, denn die Vorführungen
des Deutſchen Falkenorden ſind recht ſelten,
doch ſind Anzeichen vorhanden, daß auch bei
uns für dieſen edlen Sport der Falknerei mehr
und mehr Anhänger gewonnen werden dürften.
Konſtantin Pink.
Fesselung des Raubeogels an den Fängen. Am linken
Fuß ist das Glöckchen, die Bell genannt
Wiſſenswertes Allerlei
Auf einem Bahnhof in England findet man
eine originelle Warnung vor dem
Auf=
ſpringen auf fahrende Süge. Auf dem Plakat
ſteht nämlich: Lieber in dieſer Welt eine
Mi=
nute zu ſpät, als 25 Jahre zu früh im Jenſeits.
Den Schrei eines Pfaus hört man
in einer Entfernung von einigen Kilometern,
aber die kräftigſte Stimme von allen Vögeln
hat der Kakadu. Ein Konkurrent des Kakadus
iſt der ſogenannte Glockenvogel, den man auch
den „Schmied” nennt und der in den
Urwäl=
dern Braſiliens vorkommt. Der Geſang,
den=
er den ganzen Cag lang unausgeſetzt ertönen
läßt, klingt wie das Schlagen eines Hammers
auf den Amboß. Man kann kaum glauben, daß
ein Vogel, der nicht größer als eine Caube iſt,
dieſen durchdringenden Laut hervorbringt.
*
In Leningrad iſt jetzt eine Schule zur
Ausbildung von
Forſchungsrei=
enden gegründet worden. Sie nennt ſich
Hydographiſch -Cechniſche Hochſchule. Die
Dauer des Kurſus, in dem man zum
Polar=
forſcher ausgebildet wird, beträgt fünf Jahre.
*
In Chicago wurde jetzt ein ſogenannter
„Kehrſeitenklub” gegründet, deſſen 95
Mitglieder ſämtlich Cſchechen ſind. Sie alle
müſſen irgend ein Kleidungsſtück mit der
Kehr=
ſeite nach außen anziehen und betreten den
Klubraum rückwärtsgehend. Sie ſprechen ihre
Namen von hinten nach vorn aus. Die
Mahl=
zeiten beginnen mit dem Nachtiſch und enden
mit der Suppe, und die Bilder ſind alle mit der
Rückſeite nach außen an den Wänden des
Klubzimmers aufgehängt.
zeit zu wandern und heute hier und morgen de
zu ſein, auf rechtliche Weiſe nachleben konn
Das — und auch der Spitzname, den ihr d.
ſchlimme Abenteuer eingetragen hatte — ge
aus einer Jahre ſpäter geſchriebenen, nur f
die Behörden beſtimmten vertraulichen No
hervor, der man die Genugtuung des Schre
bers anmerkt, daß dies Leben, hart an de
Grenze, wo der Weg unauſhaltſam berg.
führt, noch in ein bürgerlich ungefährdett
Gleis einzubiegen vermochte.
Dieſe Notiz lautet: „Anna Werner, vul
„Herr Vetter”, hat ſich vor Jahren an d
Ordengeſchirrhändler Wittenberg verheirat
und beziehet mit ihm Meſſen und Märkte;
erfreut ſich jetzo eines guten Rufes, wenigſten
iſt Nachteiliges wider ſie anher nicht mehr v.
kannt geworden.‟ Der Unterzeichnete aber
kein anderer als der inzwiſchen zum Polizeir
aufgeſtiegene Endert, derſelbe, der die Püf
und Nippenſtöße eingebeimſt hatte — und
wollen wir am Schluſſe dieſer wahrheitsgetre
berichteten Geſchichte nicht un ldſ ner ſein a
der wohlwollende Mann und der Frau Irde
geſchirrhändlerin, den ſchlimmen Streich nic
weiter nachtragen. Sagen wir ihr lieber u
ſere Erkenntlichkeit, daß ſie uns, nach hunde
Jahren noch, eine heitere Viertelſtunde bereit
hat — und ſomit: Schönen Dank. Herr Vette
Deruter Zetuts: EEine Birke erzählt...
Ich habe viel Arbeit, um mich zu erhälten.
Ich leiſte ſie mit einem innen pochenden
Froh-
locken. Denn je größer ich werde, um ſo mehr
liege ich ganz im Wehen jenes Gefühls: auf dem
Leib der Erdo eine zitternde Haarſträhne zu
ſein: mähnenhaft zurückgelegt in der Bewegung
ſtändiger Wanderſchaft. Darum iſt es gut, ſehr
groß zu werden, ſehr viel und ſehr weit
aus=
einander zu wachſen.
Erſt hatte ich Schwierigkeiten, mich
aufzu-
richten. Ich ſtieß mit meinen Wurzelſpitzen auf
tonige, harte Schicht im Boden. Meine ganze
geſammelte jugendliche Kraft erlahmte an dem
Bemühen, dieſe Schicht zu durchſtoßen. Ich ſah
ſchlecht aus während jener Seit. Lange
Crocken=
beit ließ mich ſo verzweifelt nach feuchter,
näh=
render Ciefe ſuchen. Ich mußte es aufgeben.
Als ich auch mich aufgeben wollte, völlig
er=
ſchöpft, fiel warmer, faſt fettig milder Regen
auf mich. Das dürre Laub winſelte vor
Er=
griffenheit. Ich weinte ſelig aus allen meinen
Sweigen. Ich vergaß es, jene Schicht zu
be=
kämpfen, wandte mich ſeitwärts und fand dort
ſchwarzen, brotſüßen Humus.
Was ich früher einmal feindlich und ſtörend
empfand, wurde hernach zum großen Geſchenk
meines Wurzelſchoſſes, zum Anker meines
Lebens, zu ſchwerer, ſanfter Beſchwichtigung in
den Seiten raſender Stürme: ein Steinblock in
der Erde unmittelbar unter mir. Meine
Wur=
zeln haben ihn allmählich eingenetzt. Wir lieben
einander. In unſerer ſchweigenden
Umklamme-
rung wandern hin und her Geheimnisworte aus
unſeren unermeßlichen Vergangenheiten. Ich,
ein einſamer, etwas verkommener Baum, wäre
längſt ein Naub der Wetter und Gewitter,
hielte er mich nicht mit ſeiner gütigen,
geſin=
nungstüchtigen Schwerkraft. In den Seiten
der Schneeſchmelze, wo ſeltſame Säfte den
Boden durchſäuern, löſen ſich feine, ſalzig=ſüße
Laugen aus ſeinen Steinherzen. Sie wandern
durch die unabläſſig horchenden Wurzeln wie
dämmernde, tickende Klänge, und ſie ſteigen
un=
ter meiner Ninde aufwärts und werden
ge=
ſchwätziges Grün in meinem Laub. Solcher Art
iſt unſere Ehe.
Letzthin biß mir ein ſtändiger nördlicher
Eiswind in die Rinde, ſo daß ich aus guten
Cräumen aufgeſtört wurde, denn die Kälte
drang bohrend unter meine Haut. Mit
zucken=
dem Schmerz klaffte meine Ninde immer
wie=
der von neuem auf, und jener ließ nicht ab, mich
mit ſchartigen Schnitten anzugreifen. Ich
ſchwitzte fieberhaft verklebendes, goldenes Blut
gegen ſeine Serſtörungen aus. Meine Ninde
wucherte in häßlichen ſchwarzen Narben weiter
und weiter auseinander. Schnitt um Schnitt
drang der Froſt tiefer hinein. Süße Betäubung
des Codes rieſelte ſchon; da erlahmte endlich
dieſes fürchterliche Schneiden. Der Sturm legte
ſich, und ich hing in völliger Erſchlaffung. Aber
nun kam das Wunderbare. In meine
tränen=
loſe Erſchöpfung hinein fiel Schnee und flocht
hauchleichte, ſamtweiße Gehänge um mich
herum.
Ich bin ſehr krumm, ſehr hin und heri
ge=
wachſen, das iſt wahr, aber das kommt, weil
mich die Ereigniſſe ſo hin und her geworfen
haben. Es lag nicht an mir, daß ich ſo wurde
wie ich bin. In mir lag ſtrahlengerade der
Wunſch zu ſchlichter Schönheit. Doch ich bin
ein einſamer Baum, verſchlagen in dieſe kahle
Halde; ganz fern nur höre ich zuweilen
Ge=
ſchwiſter wiſpern, ſonſt vernehme ich nur das
ſchwermütige Plätſchern des Heidekrautes zu
meinen Füßen. Ach, daß es nicht einſamer
werde um mich herum, habe ich alle Liebe
aus=
gebreitet mit meinem Geäſt über alles Gewächs
und Gewürm. Ueber alle Weſen, die hierherum
hauſen und die zuweilen meines beſcheidenen
Schattens, meines kühlen Atmens bedürfen.
Stolz bin ich dennoch, daß ich ein Baum wurde,
und ich fühle als Baum mit allem, was in
mir iſt.
Nie habe ich ein ſchwierigeres Erwachen zu
erkämpfen gehabt als dieſes letzte Mal. Wie
glatt vollzog ſich ſonſt meine ſanfte, von
rin=
nenden Kräften getriebene Erhebung gegen die
ſteigende Sonne. Ein Strom lauteren Goldes
brach innen auf in mir. Weiter hinaus in die
reife Corferde griffen meine Wurzeln. Inniger
umklammerte mein Wurzelſchoß den ehelichen
Stein. Mit einem dünnen Schmerz riſſen die
Häute über den Knoſpen, und es drangen die
vielen kleinen Fühler hervor, ſtäubend von
gel=
ber, duftender Brunſt. Wie wärmte mich die
ſchüchterne Liebesſtreichelung erſter Bienen,
wie breitete ich Schleier des Einvernehmens
aus im Wind, daß er ſie zu den Geſchwiſtern
trüge und ihnen Kunde brächte von mir. Aber
diesmal war ich dem Weinen nahe, ſoviel
Schwierigkeiten wurden zwiſchen mich und mein
Bündnis mit der Sonne gelegt. Beinahe wäre
es überhaupt nicht dazu gekommen. Schließlich,
gegen alle Anfälle eines willkürlichen Wetters
habe ich, haben wir, darf ich wohl ſagen, doch
noch beſtanden. Und nun iſt es gut geworden.
Es iſt nicht immer leicht, gütig zu ſein.
Wenn man ſeine Güte offen ſtehen läßt wie ein
Cor, hat man bald Unwürdige zu Gaſt. Ich
habe einem kleinen, dünngliedrigen Mooshalm
geſtattet, auf jener im Nordwind
Wunde zu ſiedeln. Nunmehr iſt es ein
grüner, dickmaſchiger Pelz geworden. 7
einer Vermehrungsmöglichkeit, die ich
vorausſehen konnte. Und obwohl mich
Pelz an der gefährdeten Stelle ſchützt.
ich doch ſagen: er zehrt auch ſehr von mir
guten fetten Säfte, die ich mühſam au
Boden fördere, um mein Blattwerk zun
werden hier ausgeleitet aus meinen Ge
ſtraßen und mäſten das Moos. Durch
handlungen habe ich bisher nichts hinderr
nen. Wir werden nun wohl gegeneit
wachſen müſſen, wie alles in der Welt.
wird darauf ankommen, daß man
Waage hält.
Außer den Sternen niſten manchm
Vögel in meinem Geäſt. Aber es iſt zu
Punkt nicht viel zu bemerken: ich bin ih
windig. Einzig ein Seiſig hat mir mal
Seit die Creue gehalten, aber er hatte
verkrüppelten Suß und hatte daher ein
brödleriſches und nachdenkliches Weſen
nommen. Mit Samilienangehörigen pfle
keinen Verkehr. Sreiwild waren ihm die
neren Koſtgänger an meinem grünen Ciſt
nährte ſich redlich und war doch ein
mögendes Cier. Ich jedoch zog aus ſeine
kanntſchaft keinen ſonderlichen Gewinn, u
er eines Cages verſchwunden war — zu
nen Geſichts ſtrich die Wildkatze um
Stamm —, da tat es mir in keiner Weil
Und was es ſonſt noch gibt: da iſt n
ſchweigendes Uebereinkommen auf Grund
reinlichen Gleichgültigkeit.
Ich dehne mich und wachſe in dieſen
Sommer hinein. Und obwohl ich gegen r.
Willen krumm geraten bin, erfüllt mid
ſchöne, ſchwere Freude. Mein Laubwer
heut nacht unter den weichen, ſamtigen &
des Mondes einen wunderbaren Con ge
Strahlen ſpielten auf mir, als ſei ich eine
Und da iſt mir klar geworden, daß dieſes
leicht eine geheime Abſicht meines Wach
geweſen iſt: mich zur Harfe werden zu
Ich hänge ja mit meinen eigenen Aeſten iu
hinein. Man denke. Ich ſtreichle mich
meinen eigenen Sweigen.
Alles in allem: ich habe oft geglaubt,
eine gute Sache, eines Cages nicht mehr
ſen zu müſſen, kein Blätterwerk mehr zu
ben, den Naum nicht weiter auszuwucher
Geſtalt, keine Wurzeln mehr auszuſenden:
wenn man es erſt einmal ſo weit gebrack
wie ich, dann macht man ſchon von ſelber
ter. Man hat ſchon ſo viel getan, um eim
ſein zwiſchen all dieſen Hinderniſſen. Ma
ſchon ſo viel Borke und Schorf angeſetzt üb
Ninde, und wenn man dann gelegentlich do
ber fallen möchte als halten, dann hindert
die Borke. So iſt das nun. Da, wo ich no
junge blanke Haut habe, ſitzen auch meind
len Jugenderinnerungen. Oben, etwas
von mir, da bin ich eigentlich noch ganz
Aber dieſes Junge wächſt immer weitet
mir weg, ja, es ſteigt am Ende noch in
äußerſten Sweige. Wenn ich nun erſt ein
ſige, dickleibige Birke bin, werde ich dann
noch Kenntnis haben von mir, von 1
Ganzheit.
Küchenzettel vom 1. bis 7. April.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Tomatenſuppe, Kartoffelpuffer mit
Obſt.
Dienstag: Reisſuppe, Gulaſch mit Nudeln.
Mittwoch: Haferflockenſuppe, Schweinekotelett
mit Spinat und Kartoffeln.
Donnerstag: Rheiniſche Suppe I,
Sauer=
braten und Kartoffelklöße.
Freitag: Gemüſeſuppe, Seefiſch in
Bier=
ſauce*).
Samstag: Sagoſuppe Rindfleiſch mit
Meerrettichtunke und Kartoffeln.
Sonntag: Fleiſchbrühe mit Markklößchen,
gefüllte Kalbsbruſt mit Blumenkohl und
Kar=
toffeln, Zitronenereme.
*) Seefiſch in Bierſauce 1½ Pfund
Fiſch=
filet, ½ Liter dunkles Bier, 1 Zwiebel, 1
Priſe geſt. Nelken, 2 Eßlöffel (40 Gr.) Butter,
2. Gewürzkörner, 2 Eßlöffel (40 Gr.) Mehl,
1 Zitronenſcheibe 30 Gr. geriebenen
Pfeffer=
kuchen, 1 Teelöffel Maggi=Würze. Das
ge=
waſchene und abgetrocknete Filet in
Portions=
ſtücke ſchneiden. Die kleingeſchnittene Zwiebel
in der Butter mit dem Mehl hellgelb ſchwitzen,
mit dem Bier ablöſchen unter Rühren den
Pfefferkuchen mit den Gewürzen dazugeben,
kurz aufkochen laſſen und die Fiſchſtücke
bei=
fügen. Unter ſtändigem Schütteln garkochen und
mit Salz ſowie ein wenig Zucker abſchmecken.
Schachnummer 617.
Partie Nr. 121.
Aus der Fernſchachmeiſterſchaft der
Landes=
verbände 1934.
Damenindiſche Verteidigung.
Weiß: Schachklub Darmſtadt.
Schwarz: Schachgeſellſchaft Berlin=
Charlot=
tenburg.
Sg8—f6 2. 62—e4 e7—e6
1. d2—d4
b7—b6 4. g2—g8 Le8—b7
3. 8g1—f3
If8—b4 + 6. Fel-d2 Tb4—d2:*
5. If1—g2
8. Sbl—e3 Sf6—e4
d7—d6
7. Dd1—d2:
Dieſer Entlaſtungstauſch iſt hier nicht durchführbar,
Se4—f6
9. Dd2—f41
Auf jeden anderen Zug kommt Schwarz ſofort in Nachteil,
z. B. 9.... Sc3: 10. 5g5 f6 11. Ib7: fg5: 12. De3 uſw.
10. g3—g4. 0—0
Sb8—d7 12. 62—64 Dd8—e7
11.0—0—0
Sf6—e8
14. 84—g5 k7—tg
13. 64—65
Darauf wird der weiße Angriff bald übermächtig, da Weiß
in den nächſten Zügen ſeine Figuren mit Tempogewinn günſtig
ins Spiel bringt.
16. Sf3—h4 Lb7—g2:
g7—16:
15. g5—f6:
G7—d6: 18. Thl—g1 De7—f7
17. e5—d6:
Hier war Tk7 beſſer, Weiß muß dann nach 19. Tg2: + Tg7
20. Tdg1 Tg2: 21. 1g2: 4 8g7 22. Dhä ſeinen Damenſpringer
noch zum Angriff heranziehen.
19. Tg1—g2: Kg8—h8 20.Td1—g1 Df7—h5
Stellung nach dem 20. Zuge von Schwarz:
21 Sh4—g6
Durch dieſe Kombinativn gewinnt Weiß die Qualität vder
die Dame gegen Turm und Springer und behält den Angriff
h7—g6:=
22. Tg2—g6: Dh5—h”
(Eh7 23, T6g4)
1. Tg6—h6
Tf8—f7 24. Uhß6—h7i Tf7—h7:
33. bſ4—8
Se8—g7 26. Dg3—d6: 8d7—18
26. 8e3—e4
Schwarz gibt auf. Weiß hat die Fehler des
Gegners gut ausgenutzt.
Schachliteratur. Der Angriff in der Schachpartie.
Ein Beitrag zum Mittelſpiel v. A. Brinkmann. Schachver=
(ag bans Hedewigs Nachfolger Curt Nonninger Leipzig 01.
Preis RM. 2.20
Die gute Stellung iſt erreicht, wie leite ich jetzt den Angriff
gegen den feindlichen König ein und wie führe ich ihn durch?
Meiſter Brinkmann gibt uns hier an Hand von 31 Partien der
modernen Meiſterpraxis in ſeinem klaren und flüſſigen Stil
Auskunft. Die Einteilung des Stoffes: I. Kombinierter Angriff
von Bauern und Figuren, II. Figurenangriff, iſt ſehr glücklich
gewählt: die Vielgeſtaltigkeit des Angriffs, die Bedeutung der
verſchiedenen offenen Linien, der Einfluß der Bauernſtellung
vor dem feindlichen König, alles iſt verſtändlich und überſichtlich
behandelt, Spie er jeder Stärke können reichen Nutzen aus dem
Buche ziehen.
Silbenrätſel.
Aus den Silben a, ar, au, burg, cha. che, gat,
gen, gen, il, jol, kas, ke, le, le, lei, mä,
men, mie, mo, nag, nal, ne, ne nitz, no, o,
on, pur, reg, ri rif, rog, ſche, ſe ſig, ſoph, the,
u. u. u. wa zei ſind 17 Wörter zu bilden, deren
Anfangs= und Endbuchſtaben, beide von oben nach
unten geleſen, einen Vers aus einem
Frühlings=
gedicht ergeben (ch iſt ein Buchſtabe). Die
Wör=
ter bedeuten: 1. Befeſtigung der alten
Ger=
manen, 2. Blume, 3 Getreide, 4. arabiſcher
Adeliger, 5. Stadt in Britiſch=Indien, 6.
Neben=
fluß der Elbe, 7. Naturwiſſenſchaft 8.
Vertre=
ter einer Geheimwiſſenſchaft, 9. Waffenlager,
10. Schweizer Kanton 11. Eidechſenart (
exo=
tiſche), 12. Vogel, 13. Erlaß, 14. Nebenfluß des
Mains, 15. kleines Ruder= oder Segelboot,
16. kleiner Weißfiſch, 17. Mündungsarm der
Weichſel.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 13.
Kreuzworträtſel.
Waagerecht 1 Spreewald. 8 Ei 9 Pia, 10 Au,
11 Coſta, 13 Ines, 15 Taft, 17 Ur. 18 Ri,
19 Steg, 21 Roſe, 23 Sedan, 25 Fe, 27 Lab,
28 Od. 29 Trab. 30 Elbe
Senkrecht: 1 Seni 2. Pi. 3 Epos, 4 Eis,
5 Watt, 6 la. 7 Duft, 11 Ceres 12 Aaron, 14 Nut,
16 Fis. 19 Saft, 20 gelb. 21 Roſe, 22 Erde, 24 da,
26 er, 28. Ob.
Der verwandelte Ton.
(Streichholzrätſel.)
Schuhe.
Der Mann mit den großen Füße
keine paſſenden Schuhe.
„Ich brauche breite Schuhe” betonte."
„Aber mein Herr”, ſagte die Vektol
„ſpitze Schuhe ſind die letzte Mode.
„Mag ſein, aber meine Füße ſind no4
der vorletzten Mode.”
Praktiſches Rezept. „Ich leſe eben. 4
Zeitung, bei dir wäre, ein Hund entlauſel.
„Ja, aber vie
haſt doch gar keinen!“
komme ich ſo billig dazu”
2394.— Alle Rechte vorbehalten. Nachd”, vek
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23.— Verantwortl, für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389—3
[ ← ][ ][ → ]wei wichtige Heiten aus dem Buche der Mode
oder: Die Kleidung für
ältere u. ſtärkere Damen
Faſt alle Modeſchöpfer begehen den gleichen
nverzeihlichen Fehler, der darin beſteht, daß
e nur für jene ſorgen, die ganz dünn, ganz
art und ebenmäßig und vor allen Dingen
uch: ganz jung ſind! Nun iſt es aber
ver=
ältnismäßig leicht, ſür Idealfiguren beſtimmte
intwürfe zu machen, während der Künſtler
igentlich ſeinen Ehrgeiz dareinſetzen ſollte,
ch hin und wieder ſeine Aufgabe zu
er=
ſchweren und auch auf nicht ſo tadelloſe
jeſtalten Bedacht zu nehmen und vor allen
ingen auch die Mode für die Frau in
vor=
erücktem Alter zu berückſichtigen.
Viel zu oft mußte man in letzter Zeit die
zdauerliche Feſtſtellung machen, daß —
ver=
utlich aus Mangel an entſprechenden
Modell=
pen — gar manche Frau gezwungen war,
was für ſie keineswegs Geeignetes zu wählen,
ämlich etwas, das nur für eine Idealgeſtalt
ſtimmt geweſen wäre! Daß unter ſolchen
mſtänden viele Frauen modiſch viel zu viel
agen und ſich oft der Gefahr ausſetzen, „
be=
chelt” zu werden, iſt begreiflich. Wie
unan=
mehm iſt es aber, einer unrichtigen
Auf=
achung wegen den prüfenden und — was
och viel ſchlimmer iſt —: den mißbilligenden
licken der umwelt preisgegeben zu ſein!
Venn eine Frau gelegentlich nur die Hälfte
ſſen erführe, was hinter ihrem Rücken
ge=
ſchelt wird, indem wan ſich über ihre „zu
gendliche” oder zu gewagte‟ Aufmachung
ſtig macht, würde ſie gewiß vorſichtiger
ählen . . .!)
Die Schuld an ſolchen peinlichen Szenen
aber keineswegs den Frauen beizumeſſen,
ndern — wie ſchon eingangs angedeutet
urde — den Modekünſtlern, die ſich nicht die
ühe nehmen wollen, auch in dieſer Richtung
öpferiſch zu arbeiten.
Dies ging ſo weit, daß es viele Jahre
hin=
rch ſelbſt in einem großen Modehauſe
unmög=
h war, etwas für eine ſtarke Frau
Geeig=
tes oder für eine ältere Dame in Frage
mmendes zu finden, weil die Mode an dieſen
zpen und an dieſem Erfordernis einfach
ſtlos vorübergegangen war.
Erſt jetzt ſcheint man ſich dieſes groben
trechtes bewußt zu werden und verſucht es,
s Verſäumte nachzuholen.
Nicht wenige Frauen gehören zu jenen
ebervorſichtigen”, die der Meinung ſind, daß
ſich, weil ſie etwas ſtärker oder etwas
niger jung ſeien als ihre „beſten
Freun=
inen” geradezu altdamenhaft kleiden müßten.
es wäre natürlich ganz und gar verfehlt,
t ſo mehr, als das Alter einer Frau
viel=
h nach ihrer Aufmachung beurteilt wird, ſo
6 „modiſche Reſignation” gewiß kein
rich=
ſer Ausweg wäre.
Die Kunſt des Hexenmeiſters und das Ge=
heimnis der Mode beſteht hier in der Wahl
günſtiger Linien, die Mängel zu verwiſchen
und Vorzüge der Trägerin zu betonen
ver=
mögen und vor allen Dingen: ſchlank machen!
Man darf ohne weiteres behaupten, daß
eine gewiſſe Längsteilung, die nicht nur
durch Nähte, ſondern auch durch Knopfreihen,
Blenden uſw. zu erreichen iſt, unter allen
Um=
ſtänden von Vorteil ſei. Daher wird man
dieſe Anregung an jedem einzelnen der in
unſerem Bilde dargeſtellten Entwürfe
ange=
wendet finden und ein aufmerkſamer Beobachter
wird auch dieſe oft ſehr diskret zum
Aus=
drucke gebrachten Linien gewiß ſofort
wahr=
nehmen.
Beginnen wir mit der Beſprechung des
guten ſportlichen Stils, den wir an
Hand unſerer letzten Skizze in Vorſchlag
bringen.
Man wählt heuer mit Vorliebe die
ge=
teilte Aufmachung und zwar einen
geraden, in der Mitte geknöpſten Rock (betonte
Längsbahn!) und dazu eine dunklere Umhülle,
die während der Wanderung von Trägern
ge=
halten wird, alſo keinerlei Belaſtung darſtellt.
Die Bluſe kann nach außen oder innen
ge=
tragen werden und wäre aus einem geſtreiften,
aber nicht allzu markanten Materiale zu
ar=
beiten, und zwar die Sattelpartie und die
dar=
aus hervorkommende Mittelbahn der Quere
nach, alles andere aber in Längsrichtung,
um — wie man zu ſagen pflegt — „die Geſtalt
zu ſtrecken”.
Ein Alltagskleid wie es jede Dame
braucht und das in Stoff ebenſogut ausſieht
wie in Seide und je nach Wahl des
Mate=
riales ganz verſchiedenartigen Zwecken dienen
kann, halten wir im vorletzten Bilde feſt;
an=
geſichts der Einfachheit dieſes Modells kommen
die „richtigen Linien” hier beſonders deutlich
zum Ausdrucke. Wir vermerken zum Beiſpiel
den einſeitig viereckigen Ausſchnitt, der auf der
anderen Seite durch die ſchräge überkreuzte
Vorderpartie verdeckt wird, führen die lange
Kaſak an und erwähnen die unterhalb des
Gürtels eingeſchnittenen Taſchen und
ſchließ=
lich noch die für die Geſamtwirkung
unend=
lich wichtigen, in ihrem Anſatz feſtgeſtebpten
ſeitlichen Faltenbahnen.
Zur Nachmittags=Aufmachung
über=
gehend, wollen wir ein Kleid herausgreifen,
das in jeder Hinſicht die Type, von der wir
ſprechen wollen, herausarbeitet. Sehen wir uns
zu dieſem Zwecke unſer erſtes Bild an:
be=
achten wir die mantelartig=überkreuzte,
ge=
ſchmackvoll abgeſchrägte Form, die in der
gleichen „Schräge” angebrachte Taſche, das
kurze Cape, das niemals ſtark machen kann
und halten wir auch die gekreuzte Form der
lichten Waſchgarnitur ſeſt. Wir werden ſehr
bald erkennen, daß es ſich hier um eines jener
vorbildlichen „Gelegenheitskleider” handelt, die
immer gute Dienſte leiſten und auf die man
unmöglich ganz verzichten kann.
Wenn Kleid und Umhülle
zuſammen=
geſtellt werden ſollen, wäre unbedingt die ganz.
gerade Form beizubehalten, die anerkannt
die günſtigſte iſt und keinerlei modiſche
Ge=
fahren in ſich birgt.
Wir ſchlagen ein Mantelkleid mit
einem lichten Vorſtoß vor: etwa dunkelblaues
Grundmaterial mit einer vortretenden,
mittel=
blauen Blende und einer langen Knopfreihe,
die ſich noch unterhalb des Gürtels fortſetzt;
eine Idealſchöpfung für ſtärkere Figuren und
für ältere Damen! Der dreiviertellange Mantel,
der über dem Kleide getragen wird, könnte in
der Farbe des Vorſtoßes, alſo hell
abge=
füttert ſein und wird mit halblangen Aermeln
gearbeitet.
Damit haben wir gezeigt, daß auch Frauen,
die nicht zu den Ganz=Schlanken und Ganz=
Jungen gehören, von der Mode nicht mehr
ſtiefmütterlich behandelt werden, weil ſich unſere
Künſtler endlich darüber klar wurden, wie
wichtig es ſei, hier helfend, beratend und
ſchöpferiſch einzugreifen und damit ein altes,
ſchweres Unrecht gutzumachen.
Das Uape beherrſcht das Otraßenbild
Eine alte Erfahrung lehrt uns, daß nicht
Mode, die „am grünen Tiſch” entworfen
d beraten wurde, die durchſchlagenden und
chhaltigen Erfolge erringt, ſondern daß nur
e Linie von Dauer iſt, die den Frauen
npathiſch erſcheint, der ſie ſich alſo gerne
d vorbehaltslos anſchließen.
Dieſes unbedingte Zutrauen zu einer neuen
ode macht ſich inſoferne ſehr bald geltend,
in ſolchen Fällen nach dem Auftauchen der
ten Lypen der betreffenden Modeform
über=
chend ſchnell mehr und mehr Modelle der
ichen Art zu ſehen ſind, bis die neue Linie
ließlich das Straßenbild vollkommen
be=
irſcht.
Ganz genau ſo ſpielt ſich die Sache heuer
t den Capes ab, wenn auch nicht
geleug=
werden kann, daß vorerſt gegen dieſe Form.
e gewiſſe Voreingenommenheit beſtanden
tte, weil man fürchtete, daß das Cape die
ſtalt allzuſehr verbreitern und verkürzen
irde.
Der völlige modiſche Umſchwung hat die
odeſchöpfer vor ganz neue Aufgaben geſtellt
d es macht den Eindruck, als ob ſie ſich im
nen Elemente ſehr wohl fühlten und mit
geiſterung am Werke ſeien. Den Beweis
für ſcheint einerſeits vie Vielfalt des
Ge=
enen zu erbringen, andererſeits die Tatſache,
3 man allgemein die breite Straße der Mode
idet und neue, unbekannte Wege ſucht.
Die beliebte Zuſammenſtellung
verſchieden=
igen Materiales kommt der Capemode ſehr
ſtatten, da auf dieſe Weiſe dem Modebilde
e Lebhaftigkeit gegeben wird, die immer
ziehend iſt.
Die neue Cape=Linie iſt ſehr differenziert,
an ſie bewegt ſich nicht etwa in einem
be=
mmten Rahmen, ſondern geſtattet allerlei
Slegungen, ſo daß wir neben ganz kurzen
Pes, die uns faſt wie verbreiterte
Buben=
igen anmuten, halblange, bis in
Oberarm=
he reichende Schnitte kennen lernen, dann
er auch den rückwärts verlängerten Typen
Begnen, die offenbar auf Anregungen aus
Biedermeierzeit zurückzuführen ſind, Schließ=
lich werden wir auch noch von den
dreiviertel=
langen Capes zu ſprechen haben, die dazu
aus=
erſehen ſind, den im Vorjahre ſo beliebt
ge=
weſenen Paletot zu erſetzen. Die kommenden
ſommerabendlichen Umhüllen, die wir als ganze
lange, bis zum Kleidſaume reichende Capes
kennen lernen werden, ſeien einer ſpäteren
Be=
ſprechung vorbehalten.
Zu den intereſſanteſten Schöpfungen des
Jahres ſind zweifellos die auf Paſſe
ge=
arbeiteten Capemodelle zu zählen, die
ſich — den Armen Durchſchlupf gewährend—
von allem bisher gebräuchlich geweſenen
auf=
fällig unterſcheiden.
Wir zeigen einen ſehr ſympathiſch wirkenden
Entwurf dieſer Art in unſerem Mittelbilde.
Dieſes gefältelte beim Halsausſchnitt mit einem
Blütentuff (in Pikee ausgeführte Margueriten
und Tuberoſen gelten als „Modeblumen” des
Jahres!) zuſammengehaltene Cape wird über
einem Kleide getragen, in deſſen untere Partie
Sonnenfalten eingearbeitet ſind, womit dem
Ganzen der Eindruck beſonderer Lebhaftigkeit
und Jugendlichkeit gegeben wird (ſelbſt wenn
das Modell in dunkler Schattierung zur
Aus=
führung gelangt!). Daß für die durch das
Cape bedingte Verbreiterung der Schulterpartie
der ausladende Hut das Richtige iſt, erſcheint
durchaus begreiflich.
Wenn wir nun das Cape im
Zuſammen=
hange mit der nachmittäglichen= und Beſuchs=
Aufmachung erörtert haben, wollen wir uns
dem Capekleide für Alltagszwecke
zuwenden. In dieſem Falle wählt man ein
unten faltiges Strapazkleid und verbindet es
mit einem nach rückwärts hin verlängerten,
vorne gebundenen Cape, das am Aermel
an=
geknöpft iſt. alſo nur den Rücken deckt und
demnach verhältnismäßig wenig Material
be=
anſprucht.
Unſere letzte Skizze ſtellt einen derartigen
Entwurf dar und zeigt, daß wir eine Mode
der breiten „Miedergürtel” zu erwarten haben,
die dem Kleide — vorausgeſetzt, daß ſie in
ab=
ſtechender Farbe gewählt werden — eine
charakteriſtiſche Note geben.
Zu den gebräuchlichſten Formen aber
ge=
hört unbedingt die des Dreiviertel=
Capes, für das — des flotten Eindrucks
wegen — mit Vorliebe ein von der übrigen
Aufmachung abſtechendes Material
ge=
wählt wird.
Wir zeigen daher als erſte Figurine einen
mittelfarbigen Rock mit dunkler Bluſe und
breitem Gürtel, darüber aber ein
diagonal=
geſtreiftes, dreiviertellanges Cape (mit
Arm=
durchläſſen) in deſſen Muſterung ſich die
Schattierungen von Rock und Bluſe
wieder=
holen.
Eine ſolche Aufmachung, die dem Gedanken
eigenartiger „Materialzuſammenſtellung, der
heuer allgemeine Beachtung findet, Rechnung
trägt, darf als typiſche, vorbildliche Neuheit
des Jahres betrachtet werden.
Seit
Nr. 90
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 31. März 19:
Fis auf weiteres Bie nuſ weiteres „Der wundervolle Großfilm, andem man seine helle Freude hat”
Hermine und die Pat und Patachon die beiden urwüchsigen Komiker
Lumpenkavaliere Gonfried Keller, mit KarinHardt,
Albert Lieven, Paul Henkels,
Heinrich George. Jugendliche haben Zutritt. (F3124
Beginn: 2.00, 4.00, 6.00, 8.20 Uhr.
LIEDERZWEIG 1855 DARMSTADT
CHORMEISTER: WILHELM ETZOLD
VUrKOLLDET-KUNEERI
MITTWOCH, DEN B. APRIL 1935, 20 UHR, IM SAALBAU
MITWIRKENDE:
FRL. K LARAHERBER (ALT)
FRL. FRANZISKA FISCHER (HARFE)
VOM HESSISCHEN LANDESTHEATER
848b)
HERR KARL DIETRICH (AM FLUGEL)
AUS DEM PROGRAMM: HERMANN LONS-LIEDER, GESETZT FUR ALT-
STIMME MIT HARFENBEGLEITUNG VON DEM EHREN-DIRIGENTEN DES
LIEDERZWEIGS, HERRN KAMMERMUSIKER FRIEDRICH BRÜCKMANN
KARTEN IM VORVERKAUF ZU M. 1.— (NUM. UND ZU M. 0.50 BEI CHRISTIAN ARNOLD
AM WEISSEN TURM UND IN PAPIERHANDLUNG PAUL WENDELSTADTSTRASSE
Achtung! Unter dem Namen
ausistatte Kanee Heier
eröffne ich am Sonntag, den 31. März 1935, das von
mir betriebene ehemalige Kaffee-Restaurant
Flug-
platz, hint, dem alt. Friedhof, Nieder-Ramstädter-
101
Straße 114, für die Sommersaison 1935.
Meinen werten Gästen und Gönnern biete ich einen
angenehmen Aufenthalt; verabreiche nur vorzügliche
Speisen und gut gepflegte Getränke aller Art,
be-
sonders lIa Kaffee, Torten, Kuchen und Eis. Essen
auf Bestellung. Mäßige Preise. O TELEFON 4170
Um geneigten Zuspruch bittet Käthe Keller
AohHalbkAU
Telefon 2519 Festsaal Rheinstr. 101
Heute großer Tanz-Abend
Erstklassige Kapelle
Eintritt 35 Pfennig einschließlich Tanz.
Hierdurch laden wir zu der diesjährigen
Haupt=
verſammlung des Bauvereins Daheim in
Darm=
ſtadt ein. Sie findet ſtatt:
Dienstag, den 16. April 1935, abends 6½ Uhr,
Rheinſtraße 44, pt.
Tagesordnung:
1. Bericht des Vorſtandes über das abgelaufene
Geſchäftsjahr.
2. Genehmigung der Bilanz für das
Rechnungs=
jahr 1934.
3. Entlaſtung des Vorſtandes.
4. Neuwahl des Vorſtands und Aufſichtsrats.
5. Satzungsänderung.
6. Verſchiedenes.
(3118
Der erſte Vorſitzende:
Dr. Neuſchäffer.
Nervös-Erschöpfte
Spezialkuranstalt Hofheim i. Taunus 4
bei Frankfurt a. M. (1,3135
Telefon 214 — Mäßige Prete — Prospekte durch:
Dr. M. Schulze-Kahleyss, Nervenarzt
Volksbund für das Deutſchtum im Ausland
Frauengruppe Darmſtadt
Dienstag, 2. April 1935, 20½4 Uhr, im Städt. Saalbau
Volksdeutſche Feierſtunde
Es ſpricht die Dichterin
Maria Kahle
über Erlebniſſe bei den Deutſchen Südamerikas
Muſik — Lieder — Sprechchöre
Zu dieſer Veranſtaltung laden ferner ein:
N. S. Frauenſchaft — Darmſtadt
Deutſches Rotes Kreuz, Heſſ. Alice=Frauenverein
Frauenverein vom Roten Kreuz für Deutſche Uebeiſee
Frauenbund der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft
Hausfrauenbund — Darmſtadt
Verein der Freundinnen junger Mädchen
Deutſch= Evangeliſcher Frauenbund
Katholiſcher deutſcher Frauenbund
Richard=Wagner=Verband Oeutſcher Frauen
N. S. Lehrerbund
Eintritt frei!
LANDESTHEATER
Kassenstunden: Sonntags 11 Uhr bis
13 Uhr und 1 Stunde vor der Vorstellung
GROSSES
HAUS
Anfang 19.30, Ende 22.30
Deutſche Bühne, Volksmiete
5. Vorſtellung
Agnes Bernauer
Trauerſpiel von Hebbel
Inſzen.: Poelzig=Fritzſche
Hauptdarſteller: Trumpp,
Baumeiſter, Lohkamp,
Stel=
zer, Stieda, Weſtermann.
Preiſe 0.50 bis 4.50 Mk.
KLEINES MMärz 1925
HAUS
Anf. 19.30, Ende 21.45 Uhr
Außer Miete
Sehr peinlich!
Lokalpoſſe von Thomas
Dargeſtellt durch die Heſſ.
Spielgemeinſchaft.
Spielleitung: Göbel
Preiſe: 0.50, 1.— u. 1.50 Mk.
Ostern im Reichspostkraftwagen nach
vom 19. bis 26. April 8 Tage Mk. 78.- ab Ludwigs-
BerCHteShäden hafen-Mannheim über Kochel — Bafr. Alpen — Chiemsee
henhall — München.
Klubsesselwagen) vom 17. April b. 1. Mai 15 Tage
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Vier=
waldstädtersee — Lugano — Mailand — Genua — Rirlera — Pisa — Rom
(3 Tage Aufenthalt) Teapel (21/, Tage Aufenthalt) Pompeii — Florenz
(1 Tag Aufenthalt) Verona — Gardasee — Comersee — Maldja — Engadin
St. Moritz — Julier — Graubünden.
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und 1934er Rauenthaler Pfaffenberg (Wachstum Preuß. Domaine).
auserlesenes Mittag-
und Abendessen
Kapelle
Wesp
Bürgerhof-Tanz
(1600a
dau ornag
Donnerstag, 4. April 1935,
abends 8 Uhr, im
Vortragssaal
Elisabethenstraße 25½
Eintrittskarten kostenlos 3
Diektion der städt.
Reſtaurant Sitte
Karlsſtraße 15
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kauft. Sein Fahrrad bezieht er
natürlich auch „halb geschenkt‟
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er dann, daß er in Wirklichkeit
viel zu teuer gekauft hat. Wer
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Fremdenlegionär-Film
Die Macht der Versuchung
ANFANG: 3.30, 6.00, 8.20.
Achtung!
Hilde Wol/t=Zod tanzt
mit einer
indischen Tigerschlange
AM GROSSEN ABER
Rilde Wol
am Samstag, den 6. April 1935, abends 8 Uhr, im Städt. Saalbau
Karten von RM. 0.20 bis RM. 1.50
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