Darmstädter Tagblatt 1935


17. März 1935

[  ][ ]

finzelnummer 10 Pfennigt

Bezugspreis:

milich 7maligem Erſcheinen monatlich Mk. 2.20
einſchl. Botenlohn und Transportkoſfen. Ab=
(. 2.. poſtbezugspreis M. 2.40 einſchl. poſfe
ngsgebühr und ausſchlleßlich. Poſfzuſiellgeld.
einen einzelner Nummern infolge höberer
erechtigt den Bezleher nicht zur Kürzung des
uſet. Beſſellungen und Abbeſellungen duch
ermuf ohne Verbindiſchkeſt fr und.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 76
Sonntag, den 17. März 1935.
197. Jahrgang

Anzeigenpreis:

Die 22 mm breite Zeille im Anzeigentell. 1 mm boch.
7 Pfennlg. Die 92 mm breite Zeile im Texttell 1 mm
hoch 30 Pfennig. Platzaufſchlag, nach vorheriger Ven=
einbarung
) für Unterbringung unter Text oder an be=
fimmter
Stelle 25%Nachlaß nach Staffel C.Wortanzeigen
(einſpaltig) das fetgedruckte Ueberſchriſtzwort 20 Pfg.,
ſedes weitere Wort 8 Pfennig. Famlilen= Anzeigen
die 22 mm brelte Zeile 1mm hoch 6 Pfennig. Zur Zeit
iſt Prelsliſte Nr. 3 gäliſg.
poſiſchecktonto: Franfurt a. M. 1301. Bankkonto:
DD=Bank und Darmſtädter und Nallonalbanl.

Mſührang der gagenenienwehtt
Nchr
Das Geſetz für den Aufbau der Wehrmacht.
Berlin, 16. März 1935.
Die Reichsregierung hat folgendes Geſetz beſchloſſen, das hiermit
verkündet wird:
81.
Der Dienſt in der Wehrmacht erfolgt auf der Grundlage der all=
gemeinen
Wehrpflicht.
8 2.
Das deutſche Friedensheer einſchließlich der überführten Truppen=
Polizeien gliedert ſich in 12 Korpskommandos und 36 Diviſionen.
8 3.
Die ergänzenden Geſetze zur Regelung der allgemeinen Wehrpflicht
ſind durch den Reichswehrminiſter dem Reichsminiſterium vorzulegen.

Berlin; 16. März 1935.
Das Geſetz iſt vom Führer und
kabinetts unterſchrieben worden.

ſämtlichen Mitgliedern des Reichs=

Allgemeine Wehrpflicht.

= der ſchmachvollſten Bedingungen des Verſailler Diktates
ht. Der Führer und Kanzler Adolf Hitler hat dem deut=
h
lke die allgemeine Wehrpflicht und damit das
c rückgegeben, auf dem Gebiete der Landesverteidigung die
Fmen zur Anwendung zu bringen, die ausſchließlich den
a iſſen der deutſchen Nation und ihrer Sicherheit entſprechen.
Sitzung, in der der aus ſeinem Erholungsurlaub nach
Eimurückgekehrte Führer die Proklamation über die Wehr=
Serlas, geſtaltete ſich zu einem der denkwürdigſten Ereig=
die
Räume der Reichskanzlei jemals geſehen haben.
hr Beifallskundgebungen der Reichsminiſter ſchloſſen ſich an
eſung der Kundgebung an. Der Reichswehrminiſter erhob
uf, um dem Führer im Namen des deutſchen Volkes für
it zu danken und ein neues Gelöbnis unver=
ki
icher Treue abzulegen.
tit iſt unter einen Abſchnitt der nachrevolutionären deut=
dei
ſchichte ein Schlußſtrich gezogen worden, der angeſichts der
hur) zigantiſchere Formen annehmenden Rüſtungen rund um
im nicht mehr länger hinauszuzögern war.
Alußken mit Rückſichk auf unſere eigene Sicher=
beif
den Schiff Menelnen, der uis
am geeignetſten erſchien.
ſen es getan und damit gleichzeitig über unſere Landes=
t
ungspläne aller Welt reinen Wein eingeſchenkt. Denn
91 nun klar dargelegt worden iſt, bis zu welchen Grenzen
r Verteidigungsſyſtem ausbauen werden, beſteht für nie=
M1 ehr der geringſte Anlaß, uns nachzuſagen, daß wir die
AE: che Vorherrſchaft Europas anſtreben, wie das geſchehen iſt.
wer ſie als ſeinen heißeſten Wunſch betrachtet, brauchen
) den Vorgängen in der franzöſiſchen Kammer und dem
tis der Bolſchewiſten zu einem hemmungsloſen Milita=
lein
Wort mehr zu verlieren.
dieſer hiſtoriſchen Stunde wollen wir doch nicht vergeſſen,
ter uns liegt und welche Opfer wir als Vorleiſtung auf
meine Abrüſtung der Völker geleiſtet haben. In der Pro=
n
des Führers findet ſich ein ungeheures Zahlenmate=
5 dem mit ſeltener Eindringlichkeit hervorgeht, daß wir
letzte Stückchen Eiſen hergaben, das nur eine entfernte
keit mit einer Waffe aufwies. Doch das deutſche Volk
Met hillig ab, immer in dem Glauben an eine allgemeine Ab=
Ari der Welt. In dieſem Glauben iſt es bitter enttäuſcht wor=
tt
der Abrüſtung drüben gab es bei uns eine geradezu
EI und niederträchtige Herumſchnüffelei in jeder Kaſerne
iedem Induſtriewerk. Sogar die Hufeiſen für die Kaval=
Eel de wurden von den Kontrolloffizieren immer wieder ge=
hon
damals wurde jedem Einſichtigen klar, daß bei einer
Een Einſtellung der Gegenſeite mit der Erfüllung der Ab=
ſtr
verpflichtung der anderen nicht gerechnet werden durfte.
AeI Vermutung erfüllte ſich dann auch alsbald. Drüben ging
ran, Waffen auf Waffen aufzuſtapeln und rieſige Be=
en
aufzuführen, ungezählte Flugzeuggeſchwader zu bauen
ſenſchlachtſchiffe vom Stapel laufen zu laſſen. Gleichzeitig
eutſchland maßlos verdächtigt. Immer wieder wurde ihm
Aufrüſtung und Revancheluſt nachgeſagt. Bündniſſe wur=
1miedet. Ein eiſerner Ring nach dem anderen wurde um
9t. Inzwiſchen wuchs bei uns die Enttäuſchung ins Gren=
Immer unerträglicher wurden die Situationen. Immer

wieder legte ſich jeder die Frage vor, wie lange wir noch mit ver=
ſchränkten
Armen zuſehen und uns auf den Völkerbund verlaſſen
ſollten, der ſelbſt jede Autorität auch bei den Kleinſten verloren
hatte.
Das erlöſende Wort hat jeht der Führer geſprochen.
Ganz Deutſchland begrüßt mit einem Aufatmen
der Erleichterung den in der Verkündung der
allgemeinen Wehrpflicht zum Ausdruckkommen=
den
eiſernen Willen, uns auf nichts anderes
mehr als auf unſere eigene Kraft zu verlaſſen.
Das aber iſt die Kraft, die nur unſerem Volke und ſeiner Sicherheit
dient, der es fern liegt, ſie anders als in der Verteidigung zu
gebrauchen. In dem Wunſch wiſſen wir uns mit dem Führer
eins, daß niemals der Augenblick kommen möge, daß wir jene.
Kräfte einzuſetzen haben. Aber weil wir den ſchmählichſten
Teil des Verſailler Diktats ausgelöſcht und uns
auf dem Gebiet der Wehrhaftigkeit jede not=
wendige
Bewegungsfreiheit gegeben haben, darum
dürfen wir auch der Zuverſicht Ausdruck geben, daß man es nun
nicht wagen wird, die Waffen, die überall Berge hoch liegen,
gegen uns anzuwenden. Denn das Deutſchland, in das
man ſtraflos einmarſchieren durfte, um es aus=

zuplündern und mit ſeinen Einwohnern umzu=
ſpringen
, als wären ſie Galeerenſträflinge,
exiſtiert nichtmehr. Das Deutſchland von heute
friedlicher als mancher ſeiner Nachbarn und bereitwilliger als
andere, auf jede Verſtändigungsbaſis zu treten, hat ſich ſeine
Gleichberechtigung, die man ihm feierlich ver=
ſprach
, aber vorenthielt, ſelbſt genommen und
damit wieder ſeinen Platz im Kreiſe der Völker
zurückerobert, auf den es als 60=Millionen=
Volk berechtigten Anſpruch erheben darf.
Ganz Deutſchland dankk dem Führer,
daß er dem Verſailler Vertrag den Todesſtoß verſetzt und einen
Knebel beſeitigt hat, der uns um jeden Kredit brachte. Dieſer
Knebel liegt zerbrochen vor unſeren Füßen, zerriſſen neben ihm
der Teil V des Verſailler Schanddiktats. Aus unſerer Kraft
heraus haben wir ein Moment der ewigen Unruhe und des
Unfriedens beſeitigt, das deswegen zu einer ſtändigen Gefahr
wurde, weil es die Nationen in gleichberechtigte und minder=
berechtigte
teilte, weil es zwiſchen Siegern und Unterlegenen
eine unüberſteigbar ſcheinende Wand aufrichtete. Heute gibt es
dieſen Unterſchied nicht mehr und damit iſt der Weg für eine
Periode des Friedens und des Ausgleichs frei.

Proklamation des Führers.
Aufruf der Reichsregierung an das deutſche Volk!

Wichtige Sihung des Miniſterrals.
Beſchluß von weitkragender Bedeukung.
Der Führer hat geſtern nachmittag ſeinen Krankheitsurlaub
unterbrochen und iſt nach Berlin zurückgekehrt. Er hat im Ver=
lauf
des geſtrigen Abends noch eine Reihe von Herren aus dem
Reichskabinett zu ſich gebeten, um die internationale Lage zu be=
ſprechen
. In Verfolg dieſer Unterredungen iſt für mittags um
1 Uhr ein Miniſterrat zuſammenberufen worden. In dieſem Mini=
ſterrat
iſt ein Aufruf und ein Geſetz beſchloſſen wor=
den
, das von weiteſttragender Bedeutung iſt.
Der Führer wird morgen mittag noch an der Totenfeier in
der Staatsoper teilnehmen, den Vorbeimarſch abnehmen und
dann wieder in ſeinen Erholungsurlaub, nach München zurück=
fahren
.
Der Aufruf der Reichsregierung.
Am Samstag nachmittag 4 Uhr empfing Reichsminiſter Dr.
Goebbels die Hauptſchriftleiter der Berliner Zeitungen und die
Vertreter der auswärtigen Preſſe und gab ihnen die folgende Er=
klärung
der Reichsregierung mit anſchließendem Geſetzestext be=
kannt
:
Andas deutſche Volk!
Als im November 1918 das deutſche Volk vertrauend auf
die in den 14 Punkten Wilſons gegebenen Zuſicherungen nach

4½ jährigen ruhmvollen Widerſtand in einem Kriege, deſſen
Ausbruch es nie gewollt hatte, die Waffen ſtreckte, glaubte es,
nicht nur der gequälten Menſchheit, ſondern auch einer großen
Idee an ſich einen Dienſt erwieſen zu haben. Selbſt am ſchwer=
ſten
leidend unter den Folgen dieſes wahnſinnigen Kampfes,
griffen die Millionen unſeres Volkes gläubig nach dem Gedanken
einer Neugeſtaltung der Völkerbeziehungen, die durch die Ab=
ſchaffung
der Geheimniſſe diplomatiſcher Kabinettspolitik einer=
ſeits
, ſowie der ſchrecklichen Mittel des Krieges andererſeits ver=
edelt
werden ſollten. Die geſchichtlich härteſten Folgen einer
Niederlage erſchienen vielen Deutſchen damit geradezu als not=
wendige
Opfer, um einmal für immer die Welt von ähnlichen
Schreckniſſen zu erlöſen.
Die Idee des Völkerbundes hat vielleicht in keiner Nation
eine heißere Zuſtimmung erweckt als in der von allem irdiſchen
Glück verlaſſenen deutſchen. Nur ſo war es verſtändlich, daß die
in manchem geradezu ſinnloſen Bedingungen der Zerſtörung
jeder Wehrvorausſetzung und Wehrmöglichkeit im deutſchen
Volke nicht nur angenommen, ſondern von ihm auch erfüllt wor=
den
ſind. Das deutſche Volk und inſonderheit ſeine damaligen
Regierungen waren überzeugt, daß durch die Erfüllung der im
Verſailler Vertrag vorgeſchriebenen Entwaffnungsbeſtimmungen
entſprechend der Verheißung dieſes Vertrages der Beginn einer
internationalen allgemeinen Abrüſtung eingeleitet und garantiert
ſein würde. Denn nur in einer ſolchen zweiſeitigen Erfüllung
dieſer geſtellten Aufgabe des Vertrages konnte die moraliſche und
vernünftige Berechtigung für eine Forderung liegen, die
einſeitig auferlegt und durchgeführt zu einer
ewigen Diskriminierung und damit Minder=

[ ][  ][ ]

Seite 2 Nr. 76

wertigkeitserklärungeiner großen Nationwer=
den
mußte. Damit aber könnte ein ſolcher Friedensvertrag
niemals die Vorausſetzung für eine wahrhafte innere Ausſöh=
nung
der Völker und einer dadurch herbeigeführten Befriedung
der Welt, ſondern nur für die Aufrichtung eines weiterführen=
den
Haſſes ſein.
Deutſchland hak die ihm auferlegken Abrüſtungs=
verpflichkungen
nach den Feſtſkellungen der Inker=
alliierken
Konkrollkommiſſion erfüllt.
Folgendes waren die von dieſer Kommiſſion beſtätigten Ar=
beiten
der Zerſtörung der deutſchen Wehrkraft und ihrer Mittel:
A. Heer.
59 897 Geſchütze und Rohre,
130 558 Maſchinengewehre,
31 470 Minenwerfer und Rohre,
G 007 000 Gewehre und Karabine-,
243 938 MG.=Läufe,
28 001 Lafetten,
4390 MW.=Lafetten,
38 750 000 Geſchoſſe,
16 550 000 Hand= und Gewehrgrangten,
60 400 000 ſcharfe Zünder,
591 000 000 Handwaffenmunition,
335 000 Tonnen Geſchoßhülſen,
23 515 Tonnen Kartuſchpatronenhülſen,
37 600 Tonnen Pulver,
79 500 Munitionslehren,
212 000 Fernſprecher,
1072 Flammenwerfer,
31 Panzerzüge,
59 Tanks,
1 762 Beobachtungswagen,
8982 drahtloſe Stationen,
1 240 Feldbäckereien,
2 199 Pontons,
981,7 Tonnen Ausrüſtungsſtücke für Spldaten
8 230 350 Sack Ausrüſtungsſtücke für Soldaten,
7 300 Piſtolen und Revolver,
180 M. G.=Schlitten,
21 fahrbare Werkſtätten,
12 Flak=Geſchützwagen,
11 Protzen,
64 000 Stahlhelme,
174 000 Gasmasken,
2 500 Maſchinen der ehemaligen Kriegsinduſtrie,
8 000 Gewehrläufe.
B. Luft.
15 714 Jagd= und Bombenflugzeuge,
27 757 Flugzeugmotore.
C. Marine.
Zerſtörtes, abgewracktes, verſenktes oder ausgeliefertes
Kriegsſchiffmaterial der Marine:
26 Großkampfſchiffe,
4 Küſtenpanzer,
4 Panzerkreuzer,
19 kleine Kreuzer,
21 Schul= und Spezialſchiffe,
83 Torpedoboote,
315 U=Boote.
Ferner unterlagen der Zerſtörungspflicht:
Fahrzeuge aller Art, Gaskampf= und z. T. Gasſchutzmittel,
Treib= und Sprengmittel, Scheinwerfer, Viſiereinrichtungen, Ent=
fernungs
= und Schallmeßgerät, optiſche Geräte aller Art, Pferde=
geſchirr
, Schmalſpurgerät, Felddruckereien, Feldküchen, Werkſtätten,
Hieb= und Stichwaffen, Stahlhelme, Munitionstransportmaterial,
Normal= und Spezialmaſchinen der Kriegsinduſtrie, ſowie Ein=
ſpannvorrichtungen
, Zeichnungen dazu, Flugzeug= und Luftſchiff=
hallen
uſw.
Nach dieſer geſchichtlich beiſpielloſen Erfüllung eines Vertrages
hatte
das deulſche Bolk ein Anrecht, die Einlöſung der
eingegangenen Verpflichlungen auch von
der anderen Seite zu erwarken.
Denn:
1. Deutſchland hatte abgerüſtet.
2. Im Friedensvertrag war ausdrücklich ge=
fordert
worden, daß Deutſchland abgerüſtet wer=
den
müßte, um damit die Vorausſetzung für eine all=
gemeine
Abrüſtung zu ſchaffen, d. h.: es war damit be=
hauptet
, daß nur in Deutſchlands Rüſtung allein die Begründung
für die Rüſtung der anderen Länder läge.
3. Das deutſche Volk war ſowohl in ſeinen Regierungen als
auch in ſeinen Parteien damals von einer Geſinnung erfüllt, die
den pazifiſtiſch=demokratiſchen Idealen des Völkerbundes und ſeiner
Gründer reſtlos entſprach. Während aber Deutſchland als die eine
Seite der Vertragsſchließenden ſeine Verpflichtungen erfüllt hatte,
unterblieb die Einlöſung der Verpflichtung der zweiten Vertrags=
ſeite
. D. h.:
Die Hohen Berkragſchließenden der ehemaligen
Siegerſtaaken haben ſich einſeitig von den Ber=
pflichkungen
des Berſailler Berkrages gelöſt!
Allein nicht genügend, daß jede Abrüſtung in einem irgendwie
mit der deutſchen Waffenzerſtörung vergleichbaren Maße unter=
blieb
, nein; es trat nicht einmal ein Stillſtand der
Rüſtungen ein, ja im Gegenteil, es wurde endlich die Auf=
rüſtung
einer ganzen Reihe von Staaten offenſichtlich. Was im
Kriege an neuen Zerſtörungsmaſchinen erfunden wurde, erhielt
nunmehr im Frieden in methodiſch=wiſſenſchaftlicher Arbeit die
letzte Vollendung. Auf dem Gebiete der Schaffung mächtiger Land=
panzer
ſowohl als neuer Kampf= und Bombenmaſchinen fanden
ununterbrochene und ſchreckliche Verbeſſerungen ſtatt. Neue Rieſen=
geſchütze
wurden konſtruiert, neue Spreng=, Brand= und Gasbom=
ben
entwickelt,
Die Welt aber hallte ſeitdem wider von
Kriegsgeſchrei, als ob niemals ein Weltkrieg geweſen und
ein Verſailler Vertrag geſchloſſen worden wäre.
Inmitten dieſer hochgerüſteten und ſich immer mehr der mo=
dernſten
motoriſierten Kräfte bedienenden Kriegsſtaaten war
Deutſchland ein machtmäßig leere Raum, jeder Drohung und jeder
Bedrohung jedes einzelnen wehrlos ausgeliefert. Das deutſche Volk
erinnert ſich des Unglücks und Leides von 15 Jahren, wirtſchaft=
licher
Verelendung, politiſcher und moraliſcher Demütigung. Es
war daher
verſtändlich, wenn Deutſchland lauk auf die Ein=
1öſung des Berſprechens auf Abrüſlung der
anderen Staaken zu drängen begann.
Denn dieſes iſt klar:
Einen hundertjährigen Frieden würde die Welt nicht nur er=
tragen
, ſondern er müßte ihr von unermeßlichem Segen ſein. Eine

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichtev

Vom Tage.
Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda hat
beſtimmt, daß Laienſpiele (d. h. alle nichtberufsmäßigen Theater=
ſpiele
) zu genehmigen ſind, falls nicht im Inhalt der Stücke oder
in der Perſon der Veranſtalter politiſche Bedenken beſtehen.
Der engliſche Geſchäftsträger in Paris Campbell hatte geſtern
eine längere Unterredung mit dem franzöſiſchen Außenminiſter
Laval. In den franzöſiſchen politiſchen Kreiſen behauptet man,
daß im Mittelpunkt dieſer Unterredung die Reiſe des engliſchen
Außenminiſters Sie John Simon nach Berlin ſtand.
Echo de Paris und Oeuvre, die ihre diplomatiſchen Aus=
künfte
öfter bei den offiziellen Vertretern Rußlands und den Län=
dern
der Kleinen Entente zu holen pflegen, berichten übereinſtim=
mend
, daß Außenminiſter Lapal in einigen Wochen nach Moskau
fahren werde, um die Verhandlungen über den Oſtpakt endgültig
zum Abſchluß zu bringen.
Der ſowjetruſſiſche Botſchafter in Rom, Stein, iſt zuſammen
mit dem ſowjetruſſiſchen Handelsvertreter in Italien, Belenki, von
Muſſolini empfangen worden. Es verlautet, daß während der
längeren Unterredung die allgemeine politiſche Lage, die Frage
der Sicherheitspakte und der bevorſtehende Beſuch engliſcher
Staatsmänner in Berlin und Moskau erörtert wurden.
Die griechiſche Regierung hat beſchloſſen, die Revolutionäre
vor zwei Kriegsgerichten eines für die Armee und die Zivi=
liſten
, das zweite für die Marine aburteilen zu laſſen. Dreißig
Offiziere und 2000 Matroſen werden vor dem zweiten Kriegs=
gericht
erſcheinen.
Die griechiſche Regierung hat beſchloſſen, die verfaſſungsmäßi=
gen
Garantien für einige Zeit aufzuheben, um eine große Reini=
gungsaktion
im ganzen Lande und beſonders in der Staatsver=
waltung
durchzuführen.
Der ehemalige japaniſche Botſchafter in Rom. Haijime Mat=
ſuſhima
, iſt von der japaniſchen Regierung mit einer diplomati=
ſchen
Miſſion im nahen Oſten beauftragt worden. Matſuſhima
wird Anam, Siam, Indien, den Iran. Afghaniſtan, den Irak und
die Türkei beſuchen. Er ſoll die politiſche und wirtſchaftliche Lage
der genannten Länder ſtudieren.

hundertjährige Zerreißung in Sieger und Beſiegte aber erträgt
ſie nicht.
Die Empfindung überdie moraliſche Berechtigung und Not=
wendigkeit
einer internationalen Abrüſtung war aber nicht nur
in Deutſchland, ſondern auch innerhalb vieler anderer Völker
lebendig. Aus dem Drängen dieſer Kräfte entſtanden die Ver=
ſuche
, auf dem Wege von Konferenzen eine Rüſtungsverminde=
rung
und damit eine internationale allgemeine Angleichung auf
niederem Niveau in die Wege leiten zu wollen,

von denen wir als bedeutungsvollen den Plan Macdonalds
in Erinnerung haben.
Deutſchland war bereit, dieſen Plan anzunehmen und zur
Grundlage von abzuſchließenden Vereinbarungen zu machen.
Er ſcheiterte an der Ablehnung durch andere Staaten und
wurde endlich preisgegeben. Da unter ſolchen Umſtänden die dem
deutſchen Volke und Reiche in der Erklärung 1932 feierlich zuge=
ſicherte
Gleichberechtigung keine Verwirklichung fand, ſah ſich die
neue deutſche Reichsregierung als Wahrerin der Ehre und der
Lebensrechte des deutſchen Volkes außerſtande, noch weiterhin an
ſolchen Konferenzen teilzunehmen oder dem Völkerbunde anzu=
gehören
.
Allein auch nach dem Verlaſſen Genfs war die deutſche Regie=
rung
dennoch bereit, nicht nur Vorſchläge anderer Staaten zu
überprüfen, ſondern auch eigene praktiſche Vorſchläge zu machen.
Sie übernahm dabei die von den anderen Staaten ſelbſt ge=
prägte
Auffaſſung, daß die Schaffung kurzdienender Armeen für
die Zwecke des Angriffes ungeeignet und damit für die friedliche
Verteidigung anzuempfehlen ſei.
Sie war daher bereit, die langdienende Reichswehr nach dem
Wunſche der anderen Staaten in eine kurzdienende Armee zu ver=
wandeln
.
Ihre Vorſchläge vom Winter 1933/34 waren praktiſche und
durchführbare. Ihre Ablehnung ſowohl als die endgültige Ableh=
nung
der ähnlich gedachten italieniſchen und engliſchen Entwürfe
ließen aber darauf ſchließen, daß die Geneigtheit zu einer nach=
träglichen
ſinngemäßen Erfüllung der Verſailler Abrüſtungsbe=
ſtimmungen
auf der anderen Seit der Vertragspartner nicht
mehr beſtand.
Unter dieſen Umſtänden ſah ſich die deutſche Regierung ver=
anlaßt
, von ſich aus jene notwendigen Maßnahmen zu treffen,
die eine Beendigung des ebenſo unwürdigen wie letzten Endes
bedrohlichen Zuſtandes der ohnmächtigen Wehrloſigkeit eines gro=
ßen
Volkes und Reiches gewährleiſten konnte,
Sie ging dabei von denſelben Erwägungen aus, denen Mini=
ſter
Baldwin in ſeiner letzten Rede ſo wahren Ausdruck verlieh:
Ein Land, das nicht gewillt, die notwendigen Vorſichtsmaß=
nahmen
zu ſeiner eigenen Verteidigung zu ergreifen, wird nie=
mals
Macht in dieſer Welt haben, weder moraliſche noch mate=
rielle
Macht.
Die Regierung des heutigen Deutſchen Reichs
aber wünſcht nur eine einzige moraliſche und materielle Macht, es
iſt die Macht, für das Reich und damit wohl auch für ganz Europa
den Frieden wahren zu können.
Die Reichstegierung haf daher auch weikerhin
gelan, was in ihren Kräften ſtand und zur För=
derung
des Friedens dienen konnke.
1. Sie hat all ihren Nachbarſtaaten ſchon vor langer Friſt
den Abſchluß von Nichtangriffspakten angetragen.
2. Sie hat mit ihrem öſtlichen Nachbarſtaat eine verträgliche
Regelung geſucht und gefunden, die dank des großen entgegen=
kommenden
Veveſtändniſſes, wie ſie hofft, für immer die bedroh=
liche
Atmoſphäre, die ſie bei ihrer Machtübernahme vorfand, ent=
giftet
hat und zu einer dauernden Verſtändigung und Freundſchaft
der beiden Völker führen wird.
3. Sie hat endlich Frankreich die feierliche Verſicherung ge=
geben
, daß Deutſchland nach der erfolgten Regelung der Saar=
frage
nunmehr keine territorialen Forderungen mehr an Frank=
reich
ſtellen oder erheben wird. Sie glaubt damit, in einer ge=
ſchichtlich
ſeltenen Form die Vorausſetzung für die Beendigung
eines jahrhundertlangen Streites zwiſchen zwei großen Nationen
durch ein ſchweres politiſches und ſachliches Opfer geſchaffen zu
haben.
Die deutſche Regierung muß aber zu ihrem Be=
dauern
erſehen, daß ſeit Mongken eine ſich fort= ſteigernde Aufrüſtung der übrigen Belt
ſtalfindel.
Sie ſieht in der Schaffung einer ſowjetruſſiſchen Armee von 101
Diviſionen, d. h. 960 000 Mann zugegebene Friedens= Präſenz=
ſtärke
, ein Element, das bei der Abfaſſung des Verſailler Vertra=
ges
nicht geahnt werden konnte.
Sie ſieht in der Forcierung ähnlicher Maßnahmen in den an=
deren
Staaten weitere Beweiſe der Ablehnung der ſeinerzeit pro=
klamierten
Abrüſtungsidee. Es liegt der deutſchen Regierung fern,
gegen irgendeinen Staat einen Vorwurf erheben zu wollen. Aber
ſie muß heute feſtſtellen, daß durch die nunmehr beſchloſſene Ein=
führung
der zweijährigen Dienſtzeit in Frank=
reich
die gedanklichen Grundlagen der Schaffung kurzdienender
Armeen zugunſten einer langdienenden Organiſation gufgegeben
worden ſind.

Sonntag, 17. März 1

An die Darmſtädter Bevölkerung

Die deutſche Regierung hat die allgemeine Wehrpflich=
kündet
.
Ganz Darmſtadt bekundet einheitlichen Willen; Sor
11 Uhr, auf dem Paradeplatz.
Wamboldt,
Kreisleiter und Oberbürgermei

Dies war aber mit ein Argument für die ſeinerzei
Deutſchland geforderte Preisgabe ſeiner Reichswehr,

Die deutſche Regierun=
Umſtänden als eine
Sicherheit des Reiche=

2s unker dit
i1, die für

oder gar vor der Kenntnis der Mitwelt zu verbergen.
Wenn ſie daher den in der Rede des engliſchen Mi
Baldwin am 28. November 1934 ausgeſprochenen Wunſc
einer Aufhellung der deutſchen Abſichten nunmehr entſpricht
geſchieht es:
1. um dem deutſchen Volk die Ueberzeugung und den a
Staaten die Kenntnis zu geben, daß die Wahrung de
und Sicherheit des Deutſchen Reiches von jetzt ab wied
eigenen Kraft der deutſchen Nation anvertraut wird;
2. zweitens aber, um durch die Fixierung des Umfang
deutſchen Maßnahmen jene Behauptungen zu entkräft
dem deutſchen Volke das Streben nach einer militä
Hegemonie=Stellung in Europa unterſchieben wollen.
Was die deutſche Regierung als Wahrerin der Ehre u
Intereſſen der deutſchen Nation wünſcht, iſt, das Ausmaß
Machtmittel ſicherzuſtellen, die nicht nur für die Erhaltu
Integrität des Deutſchen Reiches, ſondern auch für die in
tionale Reſpektierung und Bewertung Deutſchlands als eine
garanten des allgemeinen Friedens erforderlich ſind.
Denn in dieſer Stunde erneuert die deutſche Regieru
dem deutſchen Volk und vor der ganzen Welt die Verſie
ihrer Entſchloſſenheit, über die Wahrung der deutſchen Eh
der Freiheit des Reiches nie hinauszugehen und insbeſon)
der nationalen deutſchen Aufrüſtung kein Inſtrument krieg=
Angriffes als vielmehr ausſchließlich der Verteidigung und
der Erhaltung des Friedens bilden zu wollen.
Die deutſche Reichsregierung drückt dabei die zuverſi
Hoffnung aus, daß es dem damit wieder zu ſeiner Ehre zu
denden deutſchen Volke in unabhängiger, gleicher Berechtigu
gönnt ſein möge, ſeinen Beitrag zu leiſten zur Befriedu
Welt in einer freien und offenen Zuſammenarbeit mit den 0
Nationen und ihren Regierungen.
In dieſem Sinne hat die deutſche Reichsregierung m
heutigen Tage das bereits veröffentlichte Geſetz beſchloſſen.

G
TaI

A

Die Erklärung der Reichsregierung wurde mit demonſt: ir
langandauernden Beifall begrüßt.
Im Anſchluß daran empfing Reichsminiſter Dr. Goebk
Berliner Vertreter ſämtlicher ausländiſchen Zeitungen u Fl
dort die gleiche Erklärung ab.
Die Proklamakion an das deutſche Bolk
wurde am Samstagabend von Reichsminiſter Dr. Goebb
der großen Freiheitskundgebung und Heldengedenkfeier des
Groß=Berlin der NSDAP. im Berliner Sportpalaſt ve
und gleichzeitig über alle deutſchen Sender übertragen. Di
erhielt dadurch beſondere Bedeutung, daß ſie wenige Stund
der Bekanntgabe des Erlaſſes des Führers über die Einſ
der allgemeinen Wehrpflicht die erſte öffentliche Kundgebu
dieſem ſo bedeutungsvollen Ereignis war. Immer und imm
der erhoben ſich minutenlange Beifallsſtürme, die am Schl
den Worten von Dr. Goebbels; Damit ſind die Toten des
Krieges geehrt und dem Leben unſeres Volkes iſt wie
Sicherheit der nationalen Zukunft gewährleiſtet. Im
dieſer hiſtoriſchen Stunde verneigen wir uns vor der Gröſ
res gemeinſamen Vaterlandes! Es lebe der Führer! übe
in den begeiſterten Geſang der deutſchen Hymnen.
Die denkwürdige Situng des Miniſterrate
Der Eindruck, den die Proklamation auf die Mitglie
Reichskabinettes gemacht hat, als der Führer und Reichs
ſie zur Kenntnis gab, war groß. Die Mitglieder des Ra
erhoben ſich ſpontan von ihren Plätzen, und der Reick
miniſter Generaloberſt von Blomberg brachte ein dreifach
auf den Führer aus, verbunden mit einem Gelöbnis der
ren unverbrüchlichen Treue und Verbundeaheit.
Die gleiche Begeiſterung herrſcht auch im deutſchen
Gleichzeitig mit der Betonung der Freude und der Gl1
keit über die Wahrung der deutſchen Sicherheit durch d.
mehr beſchloſſene Aufrüſtung weiß das deutſche Volk
mit ſeinem Führer in dem klaren Bekenutnis zum Friel
Mit der Proklamation und dem dazugehörenden O
ein entſcheidender Vorgang in der deutſchen Geſchichte
Nämlich die erſte große Liquidationsmaßnahme des 8
Diktates, durch die die weſentlichſte Schande dieſes P
endgültig gelöſcht worden iſt,

Der Führer empfing die Bolſchafter Frahfke
Englands, Ikaliens und Polens.
Der Führer und Reichskanzler hat am Samstag nat
im Beiſein des Reichsminiſters des Auswärtigen die B9
Frankreichs, Englands, Italiens und Polens empfangen, 4.
den Entſchluß der Reichsregierung, die allgemeine Wehrplt
zuführen, mitzuteilen.
Das erſte Echo in London.
EP. London, 10.
Die Nachricht über die Proklamation der Reichske!
wonach die allgemeine Wehrpflicht in Deutſchland wieee
führt wird, iſt kurz vor 6 Uhr abends engliſcher Zeit.!
eingetroffen und wurde ſofort durch Extrablätter berrt
reißenden Abſatz fanden, Eigene Kommentare der Di
dem Beſchluß der Reichsregierung liegen bisher noch."
Wie nicht anders zu erwarten war, hat die Nachricht.
den ſtärkſten Eindruck gemacht und wird dementſpreel
haft beſprochen. Man ſteht um ſo mehr unter der Nn
Wirkung der Proklamation, als man hier das Geſt.
es ſich um ein Ereignis von geſchichtlige
weite handelt, das ein neues Element in die bevoiſe
Rüſtungsbeſprechungen bringt und neue Entſchlüſſe 2."
dieſen Beſprechungen Beteiligten erfordert, wenn Autl
ſache hier Anerkennung finden dürfte, daß durg
ſchlußder Reichsregierung jede untlarne
die von Deutſchland zuerwartenden 34
niſſe aus der Welt geſchafft wird

[ ][  ][ ]

untag, 17. März 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Italieniſch=jugoſlawiſche Annäherung.
Notientierung der iktalieniſchen Politik auf dem Balkan. Rom bieket Belgrad Zuſammenarbeit und
Auftechkerhalkung der kerrikorialen Inkegrikät Jugoflawiens an.
kommiſſion hat, wie in einem Communiqué feſtgeſtellt wird, den
MlsaMtente des Neuen ikalieniſchen Außenminiſter lebhaft zu dieſer neuen Etappe der franzöſiſchen
Politik in Mitteleuropa beglückwünſcht.
Die Blätter halten mit ihrer Befriedigung nicht zurück. Alle
Geſandken in Belgrad.
Zeitungen ſtellen feſt, daß der geſtrige diplomatiſche Akt ein Er=

EP. Rom, 16. März.
er italieniſche Geſandtenwechſel in Belgrad bildet den Auf=
iner
Neuorientierung der italieniſchen Poli=
egenüber
Jugoſlawien. Der neue italieniſche Ge=
di
Campalto hat von Muſſolini den Auftrag erhalten, eine
riſch=jugoſlawiſche Wiederannäherung in den Weg zu leiten.
er Ueberreichung ſeines Beglaubigungsſchreibens hat er da=
isdrücklich
betont, Italien hege nur freundſchaftliche Gefühle
über Jugoſlawien, beabſichtige deſſen Entwicklung nicht zu
en und die Unverſehrtheit ſeines Gebietes nicht anzutaſten,
n ſuche die gegenſeitige Zuſammenarbeit durch ein enges
ches und wirtſchaftliches Einvernehmen zu fördern.
ie Antwort des Prinzregenten Paul war in ebenſo herz=
Ton gehalten. Er betonte, daß er die ausdrückliche Erklä=
des
Geſandten über eine Zuſammenarbeit und eine Verſtän=
5I mit großer Sympathie entgegennehme. Eine derartige Zu=
narbeit
und Verſtändigung werde nicht nur den Intereſſen
iden Länder dienen, ſondern auch zur Stärkung des Friedens
gen.
r politiſchen und diplomatiſchen Kreiſen hat die Antritts=
es
neuen italieniſchen Geſandten größte Beachtung gefunden.

Genugkuung in Belgrad.

EP. Belgrad, 16. März.
ie Antrittsrede des neuen italieniſchen Geſandten hat in
ſtes goſlawiſchen Oeffentlichkeit ſichtliche Befriedigung hervor=
ge
. Die Blätter veröffentlichen in großer Aufmachung die
es italieniſchen Geſandten und die Erwiderung des Prinz=
ſeen
Paul. Die Vreme ſchreibt, die Erklärung des italie=
hr
:. Geſandten ſtelle unzweifelhaft eine bedeutſame Etappe auf
de Vege der Wiederannäherung zwiſchen Italien und Jugo=
ſler
dar. Die Beſſerung der Beziehungen ſei auch im Intereſſe
de ternavionalen Zuſammenarbeit notwendig. Viele Probleme
hi bisher wegen des Mangels einer Zuſammenarbeit zwiſchen
Fci und Jugoſlawien nicht gelöſt werden können. Das Blatt
ſte ſt, daß die Beſſerung in den Beziehungen zwiſchen den bei=
indern
ſich in entſcheidender Weiſe nach der Unterzeichnung
4niſchen Paktes durch Muſſolini und Laval zu zeigen begon=
be
. In gut unterrichteten Kreiſen wird erklärt, die Beſ=
in
den politiſchen und wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen
i und Jugoſlawien würde auf ganz Mitteleuropa einen
eo tigen Einfluß ausüben.
politiſchen Kreiſen Belgrads wird die angekündigte Er=
ig
des bisherigen Botſchaftsrates bei der franzöſiſchen Bot=
n
Rom, de Damperre, zum franzöſiſchen Geſandten in Bel=
it
der italieniſch=jugoſlawiſchen Annäherungspolitik in Zu=
ihang
gebracht. Damperre, der acht Jahre lang in Rom
dar, iſt ein guter Kenner des italieniſch=jugoſlawiſchen
ms.
Borläufig kein Beſuch Jeftitſchs in Rom.
informierten Kreiſen werden die Meldungen, daß der ita=
Geſandte dem Außenminiſter Jeftitſch eine Einladung
inis überbracht habe, Mitte Mai nach Rom zu kommen,
ſtätigt. Man erklärt von einer ſolchen Einladung vorläufig
+enntnis zu haben.
Ia 2r Sfimmen zum Belgrader dinlomakiſchen Akk
EP. Paris, 16. März.
* franzöſiſche Morgenpreſſe mißt den Erklärungen, die ge=
nläßlich
der Ueberreichung des Beglaubigungsſchreibens
1en italieniſchen Geſandten in Belgrad von dieſem und
inzregenten Paul abgegeben wurden, außerordentliche Be=
Ibei. Außenminiſter Laval hat andererſeits in den ſpä=
chmittagsſtunden
des Freitags bereits in der Sitzung der
olitiſchen Senatskommiſſion auf dieſen diplomatiſchen Akt
indieſen und betont, wie außerordentlich beruhigend und
dieſe Erklärungen ſeien. Die Außenpolitiſche Senats=

eignis von größter Tragweite ſei. Das Oeuvre erklärt, daß
damit ein neues Kapitel nicht nur der italieniſch=jugoſlawiſchen
Politik, ſondern der internationalen Politik ganz allgemein be=
gonnen
habe. Weiter behauptet dieſes Blatt, die geſtrigen Er=
klärungen
des italieniſchen Geſandten in Belgrad zeigten, daß
Italien die reviſioniſtiſchen Abſichten Ungarns
über die Bildung eines mehr oder weniger un=
abhängigen
kroatiſchen Staates nicht mehr
unterſtütze. Muſſolini habe bereits vor einigen Wochen der
ungariſchen Regierung ſeine Abſicht mitgeteilt, durch den neuen
italieniſchen Geſandten in Belgrad eine ſolche Erklärung abgeben
zu laſſen. So erkenne nun endlich auch Italien nach Frankreich
und England feierlichſt die Integrität Jugoſlawiens
als eine der unerläßlichen Grundlagen des gegenwärtigen Frie=
dens
an.
Das Echo de Paris erinnert daran, daß man bereits im
Dezember eine Erklärung Muſſolinis über die italieniſche Poli=
tik
Jugoſlawien gegenüber erwartet habe, um das Eis zwiſchen
den beiden Ländern zu brechen. Jetzt ſei es möglich, mehr zu
tun, als nur Reden zu halten. In den kommenden Wochen wür=
den
Italien und der Kleine Verband zu prüfen haben, in wel=
chem
Maße ihre Intereſſen in Mitteleuropa ſich treffen könnten.
Das Journal ſchreibt, die in Rom von Laval ausgeſtreute
Saat ſei aufgegangen. Italien ſtrecke Jugoſlawien die Hand hin.
Alles, was nötig ſei, ſtünde in den in Belgrad gemachten Er=
klärungen
: das Angebot einer dauerhaften Zuſam=
menarbeit
und die Aufrechterhaltung der terri=
torialen
Integrität,
Der Figaro betont, daß die Diplomatie, die im
Schatten gearbeitet habe, ausgezeichnete Arbeit geleiſtet hätte.
In einem der am meiſten gefährdeten Gebiete des alten Konti=
nents
eröffneten ſich ermutigende und günſtige Ausſichten, ſo daß
der 15. März als ein großer Tag angeſehen werden könne.
Das Petit Journal lobt den Außenminiſter Laval, deſſen
großes Verdienſt es geweſen ſei, dieſe ſchwierige Annäherung zwi=
ſchen
Jugoſlawien und Italien verwirklicht zu haben, die nun
die Friedenspolitik Frankreichs ſtärker unterſtützen könne.
Verkrauensvokum für Flandin.
Die ſtanzöſiſche Kammer billigt die Milikärreform.
EP. Paris, 16. März.
Die Kammerdebatte über die Verlängerung
der Militärdienſtzeit in Frankreich iſt in den frü=
hen
Morgenſtunden des Samstags um 1,35 Uhr WEZ. mit dem
erwarteten Sieg der Regierung zu Ende gegan=
gen
. Mit 354 gegen 210 Stimmen hat die Kammer die von
der Regierung angenommene Vertrauens=Tagesordnung des Ab=
geordneten
Laurent=Eynac gebilligt, die lautet: Die Kammer
billigt die Erklärungen der Regierung, vertraut ihr, weiſt jeden
Zuſatzantrag zurück und geht zur Tagesordnung über.
Vorher wurde der Mißtrauensantrag der So=
zialiſten
, wonach die Kammer ſich weigert, die
Militärreform zu billigen, mit 398 gegen 190
Stimmen abgelehnt.
Miniſterpräſident Flandin beſtieg kurz vor der Abſtimmung
die Tribüne, um ſich zu einer Tagesordnung des Oberſten Fabry
zu äußern, in der dieſer unter ausdrücklicher Betonung der deut=
ſchen
Rüſtungen die ſofortige Hinterlegung eines regelrechten Ge=
ſetzes
zur Verlängerung der Dienſtzeit forderte. Der Miniſter=
präſident
lehnte auch dieſe Tagesordnung ebenſo wie die der
Sozialiſten ab. Er beſchwor die Kammer, ſich hinter die Regie=
rung
zu ſtellen, ihr zu Vertrauen und damit dem Ausland das
Bild eines Frankreichs zu bieten, das wie 1914 bei der Mobil=
machung
einig ſei, eines Frankreichs von Verdun, das die Völker
der Welt um ſich geſchart habe, weil es die Fahne der Freiheit
und Demokratie getragen habe. Der Zuſatzantrag Fabrywurde
mit 530 gegen 44 Stimmen abgelehnt. Die Regierung hatte die
Vertrauensfrage geſtellt.

Nr. 76 Seite 3
*Die Woche.
Zwei Millionen Deutſcher haben im größten aller Kriege ihr
Leben für ihr Vaterland hingegeben. Wir gedenken ihrer heute
in ſtolzer Trauer. Sie ſtarben, damit wir leben. Ihre Hingabe.
iſt der Beweis für die unerſchütterliche Lebenskraft des deut=
ſchen
Volkes. Nur das Volk iſt lebensfähig, das bereit iſt zum
letzten Einſatz, zur Selbſtaufopferung für Volk und Heimat.
Es iſt eine uralte Erkenntnis, eine Erkenntnis, die ſchon
Ariſtoteles für kommende Jahrtauſende formuliert hat: Der
Menſch iſt ein zoon politikon, ein geſelliges Weſen. Er iſt ſeiner
Natur nach kein Einzelgänger, ſondern ſeine letzten Entwick=
lungsmöglichkeiten
liegen erſt in der größeren Gemeinſchaft. Es
iſt das im Grunde der gleiche Gedanke, den unſer großer deut=
ſcher
Hiſtoriker Treitſchke in der Theſe verfocht, daß der Staat
für den Menſchen etwas Naturbedingtes ſei, daß die Idee des
Staates gleichzeitig mit dem Menſchen geboren ſei. Verſtändlich,
daß gerade von dieſer Auffaſſung her, die uns die Geſchichte von
Jahrtauſenden beſtätigt, das Verhältnis des Einzelnen zur Ge=
meinſchaft
immer wieder erörtert worden iſt. Verſtändlich, daß
auch immer wieder die Frage auftauchte, ob denn nicht letzten
Endes die Menſchheit ſchlechthin die große Gemeinſchaft ſei, in
der Einzelweſen und Völker aufgehen müßten. Aber dieſer Ge=
danke
ſieht an den Bedingtheiten des Menſchen vorbei. Auch
die größten Geiſter ſind in ihren Wirkungsmöglichkeiten durch
Volk, Raſſe und Kultur begrenzt. Ein Goethe, der für uns
Deutſche, ja für den ganzen abendländiſchen Kulturkreis, die
Verkörperung höchſten und reinſten Menſchentums iſt, iſt für
den Japaner doch wohl kaum mehr als ein kulturhiſtoriſcher Be=
griff
. Kulturen ſind Individuen, Organismen, die aus den
lebendigen Kräften echten Volkstums erwachſen. Die echte Ge=
meinſchaft
kann daher allein auf dem Boden des Volkstums
entſtehen, Leben gewinnen für alle, die ihr angehören. Auch das
beweiſt uns die Geſchichte. Sie beweiſt uns auch, daß Staaten
und Kulturen zu Grunde gehen, wenn der Boden des Volks=
tums
nicht mehr tragfähig iſt. So ging das alte Rom zu Grunde,
ſo verfiel China der Verſteinerung. Das Volk iſt die natur=
gegebene
Gemeinſchaft des Menſchen. Für dieſe Gemeinſchaft ſich
einzuſetzen, iſt ſittliche Pflicht. Denn nur in dieſer naturge=
gebenen
Gemeinſchaft kann der Menſch über die engen Grenzen
hinweg, die dem Einzelweſen gezogen ſind. Nur kurze Zeit lebt
der Menſch, unbegrenzt das Volk.
Unlöslich iſt die Verbundenheit des Einzelnen mit Volk und
Staat. Wer von uns wollte jene Auguſt=Tage des Jahres 1914
vergeſſen, in denen dieſe unlösliche Verbundenheit auch dem
letzten bewußt wurde und zu erſchütterndem und erhebendem
Ausdruck kam? Das deutſche Volk, durch Jahre eines bis dahin
ungeahnten Wohlſtandes ſcheinbar ſchon etwas verweichlicht, hat
damals die große Probe beſtanden. Lebensfähig iſt nur eine
Nation, die zum letzten Einſatz bereit iſt. Das deutſche Volk hat
ſeine Lebensfähigkeit damals erwieſen und zwei Millionen
ſeiner Söhne haben ihr Bekenntnis zur Nation mit dem Tode
beſiegelt. Was das deutſche Volk in Waffen während 4½ langen
Kriegsjahren getan, wird fortleben in kommenden Geſchlechtern,
ſo lange es ein deutſches Volk gibt, und wenn das deutſche
Volk heute derer gedenkt, die für Staat und Nation ihr Leben
hingaben, ſo wird es das tun müſſen mit dem Gelöbnis, die
Kräfte in ſich lebendig zu halten und zu pflegen, aus denen die
Taten der Vergangenheit geboren ſind. Was das bedeutet, hat
uns die Not der Nachkriegsjahre eingehämmert. Wir ſind uns
der ſittlichen Pflichten bewußt geworden, die uns Staat und
Volt auferlegen, wir wollen den Weg zur wahren und bewußten
Volksgemeinſchaft gehen, den der Führer des deutſchen Volkes
ihm gewieſen. Denn wir wiſſen, daß nur eine ſolche wahre und
bewußte Volksgemeinſchaft nur der Einſatz des Einzelnen ſür
die Gemeinſchaft, unſere Zukunft zu ſichern vermag.
Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß der autoritäre
Staat viel eher in der Lage iſt, eine wahre lebendige Volks=
gemeinſchaft
zu ſchaffen, als die parlamentariſche Demokratie.
Denn der autoritäre Staat ſtellt über die widerſtreitenden In=
tereſſen
von Gruppen und Ständen die Autorität des Staates,
die unparteiiſch in jedem Augenblick nur die Intereſſen der
Geſamtheit im Auge hat. Der parlamentariſche Staat aber löſt
den Geſamtwillen des Volkes ſtändig in eine Vielzahl von Ein=
zelwillen
auf, die ſich im Parlament gegenüberſtehen und be=
kämpfen
. In jeder parlamentariſchen Demokratie beſteht ſtändig
die Gefahr, daß einzelne Parteien die eigenen Sonderintereſſen
mit den Intereſſen der Allgemeinheit verwechſeln, daß ſie über
der Verfolgung ihrer Sonderintereſſen die gemeinſamen In=

Unseren Eigenbericht aus Jaris
über den heute nachmittag 16 Uhr in Paris ſtattfindenden Fuß=
ball
=Länderkampf Frankreich-Deutſchland fin=
den
Sie in der Montags=Ausgabe Seite 3.

Heſſiſches Landeskheater.
Großes Haus. Samstag, den 16. März 1935.
Agnes Bernauer.
Ein deutſches Trauerſpiel von F. Hebbel.
Himmel und Erde gehn dem Dichter zwar
nicht in den Rahmen,
Aber wohl das Geſetz, das ſie beherrſcht
und bewegt.
dieſem Epigramm deutet Friedrich Hebbel die Grenze der
Ein gleiches Geſetz beherrſcht die Dramen Gyges De=
us
und Agnes Bernauer; die Sitte, die Welt=
ung
iſt der Fels, an dem der Einzelne zerſchellt; zerſchellt
ne jede eigene Schuld!
Schönheit von ihrer tragiſchen, den Untergang in ſich
edingenden Seite darzuſtellen, iſt die Idee, die Hebbel lei=
n
der Agnes Bernauer kann in meinem Sinne nichts
ieren als das Verhältnis, worin ein menſchliches Indivi=
das
zu ſchön iſt, um nicht die glühendſten Leidenſchaften her=
fen
, und doch zu niedrig geſtellt iſt, um auf einen Thron
en, zum Staat und zum Vertreter desſelben gerät, wenn
r erhoben wird, als die Ordnung der Welt es er=
Daß ſie in eine Situation hineingerät, in der ſie vernichtet
muß, wenn ſie nicht zurück kann, das iſt an ihrem Schickſal
ind ſtempelt ſie, indem doch auch hier ein Zuſammenſtoß des
en und des poſitiven Rechts vorliegt, zur Antigone der
en Zeit.
dem Drama Hebbels gerecht zu werden, iſt es erfor=
über
dieſe Gedankenwelt, aus der es erwachſen iſt, ſich
werden. Es iſt eine grauſame Tragik, an der Agnes,
ht. Sie kündet die Wertloſigkeit des Einzelnen gegenüber
amtheit. In den drei Monaten des Jahres 1851, in denen
das Drama niederſchrieb, wurde ihm, wie er in ſeinem
ch bekennt, das Verhältnis, in dem das Individuum zum
ſteht, ſo klar wie nie zuvor.
ſchönen Agnes junges Leben zerbricht an der Ordnung
elt. Sie hat dem heftig um ſie werbenden Herzog von
die Hand zum ehelichen Bund gereicht: ſie muß es ſchuld=
dem
Tode büßen!
Inung der Welt? Ja, aber Ordnung von 1420!
ſittlichen Anſchauungen haben ſich gewandelt. Die Grund=
er
formellen, äußerlich ſtandesmäßigen Ebenbürtigkeit ſind
nden.
* Widerſtreit, auf dem Hebbels Agnes Bernauer ſich
gehört der Geſchichte an. Der dramatiſche Konflikt kann uns
ticht unmittelbar, ſondern nur auf dem Umweg über ge=

ſchichtliche Erkenntnis berühren. Hier liegt die Achilles=Ferſe des
ſonſt ſo ſchönen und wertvollen Dramas.
Jochen Poelzig hat das ſeit bald zwei Jahrzehnten in
Darmſtadt nicht mehr gegebene Trauerſpiel in neuem Gewand in=
ſzeniert
. Die Auftritte waren von bewegtem Leben erfüllt und
zogen in erfreulich raſcher Folge vorüber. Mit Geſchick verwand=
ten
die Bühnenbilder von Max Fritzſche in den erſten Auftrit=
ten
dieſelbe Eſtrade in wechſelnder Faſſung. Nur das Tanzhaus
in Augsburg kam hierbei zu kurz; die korridormäßige Szene gab
keine zuſammengeſchloſſenen, ſondern ungeſchickt zerflatternde Bil=
der
. Um ſo ſuggeſtiver wirkten der Kerker und der Schlußauftritt
auf dem Kampffeld.
Agnes Bernauer, dem Engel von Augsburg gab Ruth
Trumpp die hohe, ſchlanke Geſtalt, das blonde Geflecht der
Zöpfe, das feine, ſchmale Geſicht. Mit der Zurückhaltung der
Bürgerstochter vereinigte ſie bald die Vornehmheit der Fürſten=
gemahlin
. Ihr Spiel war mehr lyriſch als dramatiſch;
doch die Lyrik ihres Spieles war von einem warmen, edlen Ge=
fühle
beſeelt. So gewann ſie dem reinſten Opfer, das der Not=
wendigkeit
im Laufe aller Jahrhunderte gefallen iſt, ſtärkſte
Teilnahme.
Den jungen Herzog Albrecht gab Hannes Stelzer. Fehlte
ihm auch der Glanz fürſtlicher Ueberlegenheit, ſo hatte er dafür
die Friſche und den Ueberſchwang der Jugend, der dem Werber
um Agnes' Liebe in erſter Linie zu eigen ſein muß.
Vertreter der Weltordnung, dem Hebbels Sympathien ge=
hören
, iſt Herzog Ernſt von Bayern, Albrechts Vater. Hans Bau=
meiſter
gab ſeiner Geſtalt im Laufe des Spieles in ſteigendem
Maße Wucht und Größe. Als Kanzler ſtand ihm Heinz Stieda
wirkungsvoll zur Seite. Als Ritter kämpften auf Seiten Herzog
Albrechts Lohkamp, Steegen und Luther, auf Seiten des
Vaters Magel und Ewald.
Kurt Weſtermann vereinigte Kaſper Bernauer, den auf=
rechten
Augsburger Bürger mit dem liebenden Vater. Heinrich
Beſt, Erich Schudde, Elli Hall und Hildegard Wahry ſeien
aus dem Augsburger Kreiſe noch hervorgehoben.
Friedrich Hebbel feiert morgen den 122. Geburtstag. Er
hätte an der ſchönen, wirkungsvollen Aufführung ſeine Freude
gehabt."
Kleines Haus. Samstag, den 16. März.
Die Enkführung aus dem Serail.
In die geſtrige Aufführung der Entführung aus
dem Serail fügte ſich Dr. Heinrich Allmeroth (Städt.
Opernhaus Düſſeldorf) in der Rolle des Belmonte ausgezeichnet
ein. Keinen Augenblick hatte man das Gefühl, daß hier ein Gaſt
im Enſemble ſtand, der ſich nicht ganz ſelbſtverſtändlich einfügte.

Dr. Allmeroth beherrſchte die Partie in ihrer ganzen Ausdehnung
außerordentlich ſicher und war faſt völlig frei vom Dirigenten.
Geſte, Mimik und Geſang bildeten einen guten Zuſammenklang.
Nie wurde die Wirkung in einem nur ſchönen Ton geſucht; bei
aller ſorgfältigen Behandlung des Techniſchen lag doch das
Schwergewicht immer in der Geſtaltung des Ausdrucks. In allen
Lagen war die Stimme leicht beweglich und frei, auch in der
Höhe bei aller Helligkeit nie hart. Es gab für den Gaſt, der
ja hier in beſter Erinnerung iſt, ſehr herzlichen Beifall, teilweiſe
bei offener Szene.
Der ganze Abend ſtand unter glücklichen Vorzeichen. Die
Aufführung, von Generalmuſikdirektor Friderich geleitet, war
ſehr ausgeglichen in allen Teilen und von beſonderer Spielfreude
beſchwingt. Das vollbeſetzte Haus war mit Recht ſehr beifalls=
freudig
.
A. H.
* Alexander von Bernus: Ewige Ausfahrt‟. Ein Gedichtbuch.
R. Piper u. Co., München.
Wo heute von Dichtkunſt im engeren und eigentlichen Sinn
und erſt recht deutſcher Dichtkunſt die Rede iſt, darf auch dieſes
Dichters Name nicht unerwähnt bleiben. Geſpeiſt aus den Tiefen
religöis=okkulten Erlebens und begabt mit einer ungemein feinen
Witterung für das Weſentliche am dichteriſchen Gebilde, ging er
von Anfang an, unberührt und unbeirrt von literariſcher Mode
und Mache ſeinen abſeitigen und doch ſo bedeutungsvollen Weg.
Man könnte auch ihn einen Ritter der Romantik nennen, denn
die Romantik iſt ſeine künſtleriſche Heimat, worin er weſenhaft
wurzelt, aber ſeine individuelle Sonderart wurde durch ſolche und
ähnliche geiſteswiſſenſchaftliche Einordnungen eher verwiſcht
und mißdeutet, als durchleuchtet. Der neue Band iſt voll Reife
und Reichtum. Man leſe ihn und erlebe ihn, von innen her. Er=
greifend
, ja, erſchütternd iſt das Gedicht Dichter zu ſein
Schwereres Schickſal als anderen Amtes, welches auch immer, zu
walten (um nur auf eines hinzuweiſen). Zu begrüßen iſt es auch,
daß (im ſelben Verlag) die früheren Gedichte von Bernus Aus
Rauch und Raum in einer ſchönen Neuausgabe erſchienen
ſind.
W. W.
Lexikon der Arbeitsgerichtsbarkeit (Arbeitsgerichtsgeſetz in der
Faſſung vom 10. April 1934) mit Muſterentwürfen von Paul
Hart, Berlin=Charlottenburg. Verlag Heckner, Wolfenbüttel.
Der Aufbau der Arbeitsgerichtsbarkeit iſt nicht einfach. Durch=
weg
iſt ſie noch heute dem rechtsunkundigen Laien ein Buch mit
ſieben Siegeln, obwohl gerade im Intereſſe der Erhaltung des
ſozialen Friedens ihre weitgehende Kenntnis erwünſcht wäre.
Paul Harts Lexikon der Arbeitsgerichtsbarkeit gibt nun allen,
die mit der Durchführung der neuen ſozialen Geſetze irgendwie
betraut ſind, eine Darſtellung, die in erſter Linie dem Laien
Führer und Gefolgſchaft auf beſtimmte geſtellte Fragen ſchnell
und einfach Antwort erteilt und ihm das Herumſuchen in Para=
graphen
und Sachverzeichniſſen erſpart. Sein Buch enthält in
lexikaliſcher Anordnung die wichtigſten Begriffe und Beſtimmun=
gen
des Arbeitsgerichtsgeſetzes vom 10. April 1934 mit erläu=
ternden
Stichworten und Hinweiſen.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 76

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 17. März 1

tereſſen der Nation vergeſſen. Es iſt unter dieſen 1Imſtänden nicht
zu verwundern, daß in einer Zeit, in der ſoziale Nöte beſonders
ſtark in den Vordergrund treten, die parlamentariſche Demokratie
überall an Boden derliert, weil ſie die überparteiliche Inſtanz
nicht kennt, die unabhängig von allen Einzelintereſſen einen
geſunden Ausgleich zu ſchaffen vermag.
Völker ſind verſchieden, und es wäre durchaus verfehlt, wenn
man ſolche grundſätzlichen Erwägungen nunmehr zum alleinigen
Maßſtab alles politiſchen Geſchehens in der Welt machen wollte.
Wir können unſere Verhältniſſe nicht ohne weiteres mit den
engliſchen vergleichen, und auch in anderen Ländern liegen die
Dinge anders als bei uns, weit man dort den parlamentariſchen
Gedanken niemals ſo überſpitzt hat als bei uns, Trotzdem iſt
deutlich feſtzuſtellen, daß gerade in den Ländern der abendlän=
diſchen
Ziviliſation überall eine Stärkung der Staatsgewalt an=
geſtrebt
wird, weil man immer deutlicher ſieht, daß nur eine
ſtarke Staatsgewalt, die unabhängig von Sonderintereſſen re=
giert
, der ſchwierigen Verhältniſſe Herr zu werden vermag, unter
denen die Völker des abendländiſchen Kulturkreiſes zur Zeit
leben.
Blut iſt dicker als Waſſer‟. Das Wort, das bekanntlich
Kaiſer Wilhelm II. mit Bezug auf die damaligen deutſch= eng=
liſchen
Beziehungen prägte, geht ſicher von einem richtigen
Grundgedanken aus, aber die Verwandtſchaft zwiſchen beiden
Völkern hat nicht verhindert, daß England unſer gefährlichſter
Gegner im Weltkrieg wurde. Ueberhaupt hat die Verwandtſchaft
der europäiſchen Völker bis auf den heutigen Tag die Abgründe
nicht zu überbrücken vermocht, welche die politiſche Entwicklung
der Vergangenheit unter ganz anderen Verhältniſſen aufgeriſſen
hat. Weltpolitik war einſt europäiſche Politik, bzw. ſie wurde in
Europa entſchieden. Die Dinge haben ſich von Grund auf ge=
wandelt
. Es ſcheint faſt ſo, als ob die Völker Europas die mit
Händen zu greifenden Tatſachen nicht ſehen wollten. Blut iſt
dicker als Waſſer. Wenn man ſich die Mühe gäbe, über die
Gedanken, die dieſem Worte zugrunde liegen, etwas ernſter
nachzudenken, würde es beſſer beſtellt ſein um die Verſtändigung
I.
der europäiſchen Völker.
Voller Erfolg der Zinsermäßigung.
DNB. Berlin, 16. März.
Das Angebot auf Zinsermäßigung auf die öffentlichen An=
leihen
gemäß Geſetz vom 27. Februar 1935 iſt nach den bisher
vorliegenden Meldungen in der im Geſetz vorgeſehenen Friſt
von inländiſchen Gläubigern in Höhe von nur wenig mehr als
12½½ Millionen RM. abgelehnt worden. Das Geſamtkapital, das
unter die Zinsermäßigung fällt, beläuft ſich auf 2 054 100 000
Reichsmark. Mithin iſt das Angebot auf Zinsermäßigung nur
für rund 0,6 v. H. abgelehnt worden. Dem Angebot auf Zins=
ermäßigung
iſt demnach ein voller Erfolg beſchieden.
Die Ablöfungs=Schuldverſchreibungen
nach dem Schuldenregelungsgeſetz.
DNB. Berlin, 16. März.
Nach dem Geſetz zur Regelung der landwirtſchaftlichen
Schuldverhältniſſe können die Forderungen, deren Nichtablöſung
für den Gläubiger eine Unbilligkeit bedeuten würde, von den
Entſchuldungsſtellen mit Ablöſungs=Schuldverſchreibungen der
Deutſchen Rentenbank abgelöſt werden. Eine ſoeben im Reichs=
geſetzblatt
erſcheinende Durchführungsverordnung zum Schulden=
regelungsgeſetz
bringt die näheren Vorſchriften über die Aus=
ſtattung
dieſer Ablöſungsſchuldverſchreibungen. Die Ablöſungs=
ſchuldverſchreibungen
werden in Stücken von 3000 RM. bis
herunter zu 10 RM. ausgegeben, ſo daß auch die Gläubiger
kleinſter Forderungen abgelöſt werden können und auch bei grö=
ßeren
Forderungen keine Spitzenbeträge derbleiben. Inhaber.
von Stücken bis zu 50 RM. einſchließlich können von der Deut=
ſchen
Rentenbank den Umtauſch in Stücke mit einem höheren
Nennbetrag verlangen. Die Ablöſungs=Schuldverſchreibungen ſind
mit 4 b. H. jährlich verzinslich. Sie ſind durch einen entſprechen=
den
Betrag des freien Teiles der Grundſchuldbelaſtung nach der
Rentenbankgeſetzgebung und außerdem durch eine Sonder=
deckungsmaſſe
geſichert. Dieſe Sonderdeckungsmaſſe wird aus
den Entſchuldungshypotheken gebildet. Das ſind die durch Hypo=
thek
geſicherten Forderungen, die infolge der Ablöſung des bis=
herigen
Gläubigers auf die Entſchuldungsſtelle übergehen und
nach den Beſtimmungen des Schuldenregelungsgeſetzes der Deut=
ſchen
Rentenbank=Kreditanſtalt verpfändet ſind. Für die Sonder=
deckungsmaſſe
beſtellt der Reichsminiſter für Ernährung und
Landwirtſchaft Treuhänder, die vor allem darauf zu achten haben,
daß die Ablöſungsſchuldverſchreibungen jederzeit vorſchrifts=
mäßig
gedeckt ſind. Für die Ablöſungsſchuldverſchreibungen
werden Koſten, Steuern oder Gebühren nicht erhoben.
Keine Verleihung des Ehrenzeichens
vom 9. November 1923 nach dem 1. April 1935.
DNB. Berlin, 16. März.
Die Oberſte SA=Führung teilt im V. B. durch die
NSK. mit:
Die weitere Verleihung des Ehrenzeichens vom 9. Novem=
ber
1923 wird mit dem 1. April 1935, dem Tage der Beendigung
des Prozeſſes 1924, eingeſtellt.
Nach dieſem Zeitpunkt einlaufende Anträge können keinerlei
Berückſichtigung mehr finden, ſondern werden unbearbeitet zu=
rückgewieſen
."

Zoruerung des kleandognangsoades.
Schaffung von Arbeikerwohnungen mit Ankerſtühung
der Induſtrie.
DNB. Berlin, 15. März.
Bekanntlich ſind durch die Maßnahmen der Reichsregierung,
insbeſondere durch die Eheſtandsdarlehen, in den letzten zwei Jah=
ren
früher aufgeſchobene Haushaltsgründungen nachgeholt wor=
den
. Ihre Zahl betrug im Jahre 1933 120 000 mehr als im Jahre
vorher. Im Jahre 1934 hat ſich dieſe Entwickelung fortgeſetzt, ſo=
daß
die Eheſchließungsziffer um 50 v. H. höher liegt als 1932.
Die Errichtung neuer Wohnungen in den letzten beiden Jahren
hat mit dieſer Entwicklung nicht Schritt halten können, ſo daß
im Jahre 1935 mit einem außerordentlich hohen Fehlbetrag an
Wohnungen, insbeſondere für Minderbemittelte, zu rechnen iſt.
Infolgedeſſen wird die Schaffung von Wohnungen, insbeſondere
Arbeiterwohnungen, zu den vordringlichſten wirtſchaftlichen Fragen
der nächſten Zukunft gehören, die einer Löſung entgegengeführt
werden müſſen.
Eine große Zahl induſtrieller Unternehmungen hat bereits
bisher tatkräftig den Arbeiterwohnungsbau, insbeſondere durch
Schaffung von Nebenerwerbsſiedlungen, gefördert. Es iſt feſtzu=
ſtellen
, daß der Gedanke des Arbeiterwohnungsbaues in den Krei=
ſen
der Induſtrie auf immer größeres Intereſſe ſtößt. Deshalb hat
die Reichsgruppe Induſtrie eine große Zahl induſtrieller Unter=
nehmungen
aus dem Reich zu einer Ausſprache gebeten, die unter
dem Vorſitz des Hauptgruppenleiters Herrn Dr. Eugen Vögler
ſtattfand. Das Ergebnis dieſer Sitzung fand in nachſtehender Ent=
ſchließung
ihren Ausdruck:
Die an der geſtrigen Sitzung beteiligten Induſtriekreiſe
ſind bereit, die Beſtrebungen der Reichsregierung auf Förderung
des Arbeiterwohnungsbaues (Nebenerwerbsſiedlung, Gemiſchtſied=
lung
) nach Möglichkeit zu unterſtützen. Sie erklären ſich daher be=
reit
, an der Aufbringung der nach den bisherigen Er=
fahrungen
meiſt fehlenden Mittel für die Spitzenfinan=
zierung
im Rahmen ihrer Leiſtungsfähigkeit
mitzuwirken. Zur Verwirklichung des erſteren Zieles bittet
die Induſtrie die Reichsregierung, dafür Sorge zu tragen, daß
ausreichende Mittel für die Gewährung der erſten und zweiten
Hypothek auf dem Kapitalmarkt zur Verfügung geſtellt werden.
Es muß ferner ſichergeſtellt werden, daß der im Beſitz der öffent=
lichen
Körperſchaften, insbeſondere der Gemeindeverwaltungen,
befindliche Grund und Boden zu angemeſſenen Preiſen bereitge=
ſtellt
wird. Es iſt daran gedacht, daß alle an der Seßhaftmachung
der Gefolgſchaft intereſſierten Kreiſe und öffentlichen Stellen ſich
zur gemeinſamen Unterſtützung des Kleinwohnungsbaues bei
einer der bereits beſtehenden Stellen des Bezirkes zuſammen=
finden
.
Der Beirat der Reichsgruppe Induſtrie hat unter dem Vorſitz
des Leiters, Herrn Präſident Hecker, dieſer Entſchließung zuge=
ſtimmt
.
Keine Sonderſteuer mehr für mitverdienende
Ehefrauen.
DNB. Berlin, 16. März.
Die bisherigen Beſtimmungen über die Lohnſteuer für mit=
berdienende
Ehefrauen haben, wie das Ndz. meldet, dazu ge=
führt
, daß die Eheleute in vielen Fällen weit höhere Beträge
an Lohnſteuer zu entrichten hatten als für den Ehemann in
Frage gekommen wäre, wenn er ein Gehalt in Höhe ſeines Ge=
haltes
zuzüglich des Gehaltes ſeiner Ehefrau bezogen hätte,
Wenn z. B. der Ehemann und die Ehefrau je ein Gehalt von
200 RM. bezogen, dann hatten ſie nach der bisherigen Lohn=
ſteuerregelung
einen Steuerbetrag von zuſammen 14,82 Reichs=
mark
zu bezahlen, Wenn jedoch der Ehemann allein ein Ge=
halt
von 400 Reichsmark erhielt, dann wäre als Lohnſteuer nur
der Betrag von 11,44 Reichsmark in Frage gekommen. Der
Reichsfinanzminiſter hat nunmehr dieſe ungünſtige ſteuerliche
Lage für mitverdienende Ehefrauen beſeitigt. Er hat durch
Runderlaß angeordnet, daß in ſolchen Fällen von nun an die
Eheleute beantragen können, daß die Lohnſteuer nur bei dem
Ehemann erhoben wird, bei der Ehefrau nicht mehr. Zur Be=
rechnung
der Steuer iſt dann dem Gehalt des
Ehemanns das Gehalt der Ehefrauhinzuzurech=
nen
. Das Finanzamt hat entſprechende Vermerke auf den
beiden Steuerkarten einzutragen.
Die bisherige ungünſtigere Regelung war darauf zurück=
zuführen
, daß die Kinderermäßigungen nur bei dem Ehemann
berückſichtigt wurden. Die Ehefrau mußte dagegen Lohnſteuer
bezahlen, als ob ſie kinderlos verheiratet wäre, Außerdem wurde
ihre Steuer von einem monatlich um 52 RM. fiktiv erhöhten
Gehalt errechnet. Die nun erfolgte Neuregelung dürfte in allen
in Betracht kommenden Fällen eine nennenswerte ſteuerliche
Beſſerſtellung bringen.

Mit Wirkung vom 13. März wird mit der Führung der SA.=
Gruppe Thüringen an Stelle des ſeinerzeit tödlich verunglückten
Gruppenführers Zunkel Brigadeführer Günther=Gera beauftragt.
Die feierliche Einführung findet am 22. März in Weimar durch
den Chef des Stabes ſtatt.
Der norwegiſche Miniſterpräſident Mowinckel gab am Sams=
tag
in einem Kabinettsrat bekannt, daß er dem König den Rück=
tritt
der Regierung angeboten habe. Der König habe angenom=
men
und den Präſidenten des Storting, den Führer der Arbeiter=
partei
Nygaardsvold, mit der Bildung des neuen Kabinetts be=
auftragt
. Nygaardspold hat den Auftrag angenommen."

Die Maharadſchas
Mäden schderigtei
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, im M
Die Schwierigkeiten, die ſich England bei Verm
lichung der Verfaſſungsreform für Indien
gegenſtellen, wollen ſcheinbar kein Ende nehmen. Bisher=
von
indiſcher Seite gegen die Bill die Mitglieder der Ko=
partei
und die übrigen indiſchen Nationaliſten Sturm. Nur
iſt zur offenſichtlichen Freude Winſton Churchills und
Geſinnungsgenoſſen gegen die Bill ein zweiter Angri=
einer
völlig unerwarteten Seite erfolgt: von ſeiten der ſel
digen und halbſelbſtändigen Fürſten. Dieſe traten in der
Februarwoche in Bombay zu einer beſonderen Konferenz
men und erließen eine formelle Erklärung des Sinnes, d. ..
vorgeſchlagene India=Bill und vor allem die Pläne zur
wandlung Indiens in eine Staatenföderation in ihrer
wärtigen Form und ohne befriedigende Aenderungen in
Reihe von fundamentalen Fragen für ſie unannehmbar
Nachher wurde dieſe unerwartete Stellungnahme der
radſchas, deren Staaten eine Bevölkerung von insgeſamt .
50 Millionen Menſchen haben und deren Territorien ety
Fünftel Indiens ausmachen näher präziſiert. Es erwi
daß die Fürſten vor allem gegen die im neuen Verfaſſun /e
wurf der Perſon des Vizekönigs eingeräu
Rechte Einwand erheben: die Maharadſchas ſind der
daß die neuen Rechte des Vizekönigs zu weitgehende ur=
ſolcher
Art ſind, daß hierdurch die Macht der Fürſten einer/=
liche
Schmälerung erfahren würde. In § 12 des neuen 2
ſungsentwurfes wird beiſpielsweiſe feſtgelegt, daß, falls
irgendwelcher beſonderen Ereigniſſe die Föderative Reg na
ſich unfähig erweiſen ſollte, zu funktionieren, die Vollmachte /
ſelben automatiſch auf den Vizekönig übergehen ſollen.
Beſtimmung betrachten die Fürſten als gleichbedeutend mi=
faſt
völligen Annullierung ihrer eigenen Macht. Doch die 5
nicht die einzige Beſtimmung der India=Bill, von der die 7*
eine Beſchränkung ihrer Selbſtändigkeit befürchten. Sie .
eine Liſte aufgeſtellt, die nicht weniger als 43 Punkte des .
Verfaſſungsentwurfs aufzählt, gegen die ſie Einſpruch erh=
Dieſer Proteſt ſeitens der Fürſten kam England völl 7
erwartet. Von ſeiten der britiſchen Regierunx
folgte aber ſofort eine offizielle und kH
liante Erklärung. Der Staatsſekretär für Indie 7
Samuel Hoare, erklärte im Unterhaus, daß die Beſchwerd
Wünſche der Fürſten eingehend geprüft und in weiteſtem E
berückſichtigt werden würden‟. Ein ſolch promptes En m
kommen der engliſchen Regierung den Fürſten gegenübe
natürlich ſeine guten Urſachen. Gegen den vorgeſchlagene
faſſungsentwurf macht ſich bereits, wie geſagt, ſeitens de
ſchen Nationaliſten ein ſehr ſtarker Widerſtand bemerkbar
ten nun auch die Fürſten ihn verwerfen, ſo würden ſich /e
Verwirklichung in der Tat ſehr ernſte Widerſtände in de E
ſtellen. Beſonders der Plan einer Staatenföderation iſn
Teilnahme der Fürſten gänzlich undurchführbar. Bleibe
Fürſten der Staatenföderation fern, ſo
hiermit die Bill tot und erledigt. Denn der vk
indiſchen Nationaliſten und gewiſſen britiſchen Sozialiſten
ſchlagene Plan, eine indiſche Staatenföderation unter 1
Ausſchaltung der ſelbſtändigen Fürſten und in bewußtem ſ
ſatz zu dieſen zu ſchaffen, würde natürlich dem geſamten /4
der britiſchen Politik in Indien, die ſtets darauf gerichte
über den Parteien zu bleiben und zwiſchen den verſch
Elementen zu vermitteln, diametral entgegenlaufen und
endgültigen Zuſammenbruch der Pax Britannica in
gleichkommen.
Wahlen zum Danziger Volkskag am 7. Apt
Für den 7. April 1935 ſind Neuwahlen zum Danziger
tag ausgeſchrieben. Wahlberechtigt ſind auch die Danzigere
angehörigen, die am Wahltage nicht ihren ſtändigen Wohr=
Freiſtaat haben. Die Anträge auf Zuſendung eines Wahlſ
ſind an das Wahlamt der Freien Stadt Danzig, Poliz
dium, Karrenwall, zu richten. Dem Antrag iſt ein Ausz=
dem
polizeilichen Melderegiſter (Meldeſchein) ihres aug
lichen Wohnſitzes und die Nummer ihres gültigen D
Paſſes beizufügen. Der Wahlſchein wird auch an Perſor
teilt, die zur Beſatzung eines See= oder Binnenſchiffes e
und für einen feſten Landwohnſitz polizeilich nicht gemeld
Die Danziger Wahlberechtigten erhalten bei Vorlage
Paſſes oder ihres Wahlſcheines und des polizeilichen
ſcheines auf den Ausgangsbahnhöfen einen Freifahrtſche
Reichsbahn bis Firſchau oder Groß=Doſchpol. Die Weit
zum Wahlort wird an den genannten Grenzbahnhöfen g
Die Wahl kann auch in Kalthof vorgenommen werden. 2
ſicht, in Kalthof zu wählen muß bei der Beantragung des
ſcheines ausdrücklich ausgeſprochen werden. Für die Rückfa
Freifahrtſchein, die am Montag, dem 8. April, angetreten
muß, werden Beſcheinigungen im Wahllokal ausgegeben
Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht eine Mitteilu
abeſſiniſchen Kaiſers, nach welcher Abeſſinien der Generala
die friedliche Beilegung der internationalen Streitigkeite
Jahre 1928 beitritt, und zwar erfolgt der Beitritt für den
ten Vertrag ohne Vorbehalte. Die Generalakte iſt ſomit bi
von 22 Staaten angenommen worden. Darunter befindet
Italien, was angeſichts des italieniſch=abeſſiniſchen Ko
Bedeutung erlangt.

Fahrräden
mirgends Billigen
behaupten hiesige Geschäfte. Ist das
wahr ???
Für vieles Geld werden Ihnen dort haupf-
sächlich
Räder angebofen, die man ohne
fachmännische Kontrolle selbst zusammen-
gestellt
hat. Ist ein originales Wanderer-
Chromrad nicht billiger, das unter der
Kontrolle von Ingenieuren aus den besten
deutschen Werkstoffen entsteht
und jeizt schon für Mk. 65. zu haben ist?
Wer sich nicht blenden läßt,
kauft Wanderer, man erhält für
seinGeld ehrlichen Gegenwert.
Wanderer-Chromräder nur bei

TANDARD
MERKUR
EINTUNNER
¾/o. 1840.-a. W.
To. 2150.- a. W. 5fach bereift
1V996 General-Vertreter:
I.Danges & Wiest Heinriehstr. 52

W
zu Kkeid

und alles sopreiswert, und alles soguf:
Mooscrepe, reine Wolle,
Matterépe, Kiseide, Ca. 95
Ca. 8Scm, I.mod,Farb mtr. 1.99 cm, i. gr. Farbsortim, mtf. 477
Sanderepe, reine Woll
Matt-Reversible, bestein-
Ca. B5em, gute Olal, mtr. 3.40
2ual., I. all. mod, Farb. 4:
Biesen-Grépe, reine Wolle
Crépe-Faille mit Abseite,
ca. 130 cm, für das neu
Ca. 95 em, meine Spezial-
Frühjahrskleid
1. 3.90 Malt, doppels,zu verarb. 3.44
Dies sind nur wenige Beisbiele. Meine Auswahl umfaſit alleFreißie

Komplet- u. Kostümstoffe inden Sie ebenfalls i. all. Preislagen u. hulel P0z

TV643

BENZ erafenstrage20as
Alte Räder in Tausch, beguene Raten.

Apfelbäume
1012 ( Hoch=
ſtamm
), 1012
Pfirſich im gan=
zen
oder geteilt
billig abzugeb.
J. Jarraſch,
Heinheimerſtr. 35

Abfallholzs
Eiche .. . 1.50
Buchen . 1.80
Kiefern . 2.
Faßfabrik:
Heim, (a s
Arheilgerſtr. 535

Krankheitshalb.
21 Hühner mit
Hahn. 5 Enten
mit Erpel, auch
einzeln, billig
abzugeben. Näh
Geſchäftsſtelle.

TVS71

TAIANAR
Spesialhaus für Klelderstoffe, Seidenstoffe, Mo9lt.
Darmstadt, Ludwigstr. 1 1 (gegenüber Wodlhe

[ ][  ][ ]

tag, 17. März 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 76 Seite 5

is der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 17. März 1935
Aufruf!
Anordnung der Reichsregierung findet am Sonntag, den
rz. die Feier des Heldengedenktages ſtatt. Das ganze
Volk zeigt an dieſem Tag ſeine Verbundenheit mit unſeren
oldaten.
fordere die Bevölkerung der Stadt und des Kreiſes Darm=
if
. zu Ehren der Gefallenen Halbmaſt zu flaggen.
Wamboldt,
Kreisleiter und Oberbürgermeiſter.
Zeier des Heldengedenkkages.
öffentliche Feier des Heldengedenktages in Darmſtadt fin=
17. März 1935, vormittags 11 Uhr. auf dem Paradeplatz
ſw ! Landesmuſeum ſtatt.
beteiligten Gliederungen. Verbände uſw. ſind um 10,.45
ſſey gzetreten.
Verlauf der Feier:

ſr.

jr: Sammeln der Fahnen der Gliederungen und Verbände
uſw. rechts und links des Mittelblocks.
zr: Die Fahnengruppen marſchieren an ihre von der Or=
ganiſationsleitung
angewieſenen Plätze. (Badenweiler
Marſch.)
h Eintreffen des Reichsſtatthalters und des General=
Lüdke: Muſik: Heſſ. Präſentiermarſch.
iſtellung der Fahnen des alten Heeres auf der Anfahrt hin=
Rednerpult.
ſik: Niederländiſches Dankgebet
prache des Herrn Generalmajors Lüdke,
öringung der Ehrenkreuze an den Fahnen des alten Heeres
ch Generalmajor Lüdke.
lufforderung im Gedenken an die Gefallenen des Weltkrie=
1 Minute zu ſchweigen. Muſik ſpielt einmal den Guten
neraden.
prache des Herrn Reichsſtatthalters.
isleiter: Sieg Heil!
ſik: Beide Nationalhymnen.
ſik: Heſſ. Präſentiermarſch (Ludwigs=Fahnenmarſch), Ein=
iſch
der Fahnen in das Muſeum.
ſaniſationsleitung durch Lautſprecher: Fahnengruppen
ücken Muſik ſpielt den Badenweiler Marſch einmal durch.
Fahnengruppen treten zu ihren Verbänden.
brücken der Verbände uſw.
glatten Abwicklung der Kundgebung iſt es notwendig, daß
derungen um 10.45 Uhr pünktlich ihren Platz eingenom=
gen
.
wird ferner noch darauf hingewieſen, daß bei An= und
h kein Spiel zu rühren iſt.
Bevölkerung wird aufgefordert, recht zahlreich an der
edenkfeier teilzunehmen.
Wamboldt Kreisleiter.

Die Gedenkkaſel in unſerer Sladt.
Im Zentrum unſerer Stadt herrſcht wieder ein außerge=
lebhafter
Verkehr. Immer noch umlagern viele Men=
1 Tempel, in dem die Moſaiktafel des WHW. zur Schau
ſt. Der von bedeutender Künſtlerhand entworfene Bau
ſer Ehrentafel zweifellos eine würdige Umrahmung. Es
vergeſſen ſein, daß die Firma H. u. J. Weber, Höl=
unter
großen Opfern nach den Entwürfen des Künſt=
e
Arbeiten ausgeführt hat, ebenſo die Firma Wöhrn u.
Sie haben es verſtanden, durch ihre exakte Arbeitsweiſe
fühlung in die künſtleriſch bedingten Schwierigkeiten den
mſtadts als Kunſtſtadt aufs neue zu bekräftigen.
Beamtenſchaft, die auch in den nächſten Tagen noch den
der Bauſteine für dieſen Tempel durchführt, iſt für ihre
und opferwillige Mitwirkung Erfolg zu wünſchen, da=
es
Denkmal wahrhaft als Symbol der Opferwilligkeit
Geſchlechtern Zeugnis ablegen kann.

zubiläumsgartenſchau Darmſtadt 1935. In wenigen Tagen
es hundert Jahre, daß der berühmte Botaniker Schnitt=
ne
Gruppe von Blumenfreunden um ſich ſcharte und den
auverein (den drittälteſten Gartenbauverein in Deutſch=
is
Leben rief. Aus dieſem Anlaß findet am kommenden
tag abend im Städtiſchen Saalbau eine öffentliche Kund=
ſtatt
, zu der die geſamte Einwohnerſchaft Darmſtadts
en iſt. Herr Oberbürgermeiſter Wamboldt wird bei
elegenheit eine Anſprache halten und der künſtleriſche
der JGD., Herr Hirſch=Wiesbaden, wird an Licht=
über
dieſe großartige, im neuen Geiſte einer neuen Zeit=
ng
aufgebaute Veranſtaltung ſprechen. Eintritt frei.
5. Regiments=Jubiläum mit großer Wiederſehensfeier des
fen Dragoner=Regiments Nr. 6 im letzten Standort:
am 29. und 30. Juni und 1. Juli d. J. An alle Kameraden
deutſchen Gauen ergeht die Aufforderung zur Beteiligung
r einzigartigen Feier, ſowie zur alsbaldigen Mitteilung
nauen Poſtanſchrift Beabſichtigt iſt, in die Jubiläums=
ft
ein Anſchriften=Verzeichnis aller Kameraden aufzu=
und die Feſtſchrift jedem einzelnen zugängig zu machen,
idlich die Möglichkeit beſteht, daß befreundete Regiments=
den
in gegenſeitigen Schriftwechſel treten können. Dazu
rlich erforderlich, daß auch diejenigen Kameraden ihre
einſenden, welche der Feier vorausſichtlich nicht bei=
können
. Meldung der Poſtanſchrift an: Wilhelm Pfeiffer,
Rochusſtraße 10/12. Die Kameraden treffen ſich am 30. 3.
Heßner, Ecke Saalbau= und Riedeſelſtraße.
der Liederzweig 1855, Darmſtadt, veranſtaltet am Mitt=
3. April, im Städtiſchen Saalbau ein Frühjahrs=
rt
in dem eine Reihe ſchoner Volkslieder geſungen wird.
enthält die Vortragsfolge zehn Lieder aus dem kleinen
rten von Hermann Löns, geſetzt für Altſtimme mit Kla=
eitung
von dem Ehrendirigenten des Liederzweigs,
Kammermuſiker Friedrich Bruckmann. Die Soliſtin
Konzertſängerin Klara Herber; die Harfenbegleitung
int Frl. Kammermuſikerin Franziska Fiſcher vom Heſſ.
heater. Außerdem kommt die Brahmsſche Rhapſodie (aus
Harzreiſe im Winter) für Altſtimme. Männerchor und
degleitung (Herr Karl Dietrich) zu Gehör. Die Lei=
t
Chormeiſter Wilhelm Etzold.

urn Wolkstrauertag

* Edelkräffe.
Zum Heldengedenktag am 17. März.
Ihr Toten, wir ſind wach und ſchreiten
zum Ziel, an das ihr einſt wie wir geglaubt,
und das kein Teufel unſerm Volke raubt.
Walter Flex.
Das iſt die Mitte aller Erkenntnis des
Heldengedenkens: Nichts iſt auf Erden ver=
loren
, was wir dem Leben getan!
Auch Umwege gehören zur Gottesordnung.
Und muß eines Lebens heiliges Saatfeld lange
unter einer Verſchüttung ruhen: Einmal kommt
doch der Tag, da die Halme, wie durch ein
Wunder befreit, ins göttliche Licht ragen.
Wieviel Tränen der Verzweiflung wurden
geweint, daß all das Heldenſterben umſonſt ge=
weſen
wäre! Durch anderthalb Jahrzehnte tat
der Unkrautſäer ſein teufliſches Werk! Aber es
waren immer noch deutſche Menſchen da, die
riefen: Nein, es war nicht umſonſt! Einmal
wird es offenbar werden! Aber dieſe Men=
ſchen
waren nicht nur die Tröſtlich=Rufenden,
ſondern auch die Mutig=Handelnden. Die Edel=
kräfte
der Opfergänger des großen Krieges
hielten ſie wach in ihren Herzen, und ſie müh=
ten
ſich, hoher Glut voll, daß dieſe Edelkräfte
wieder emporſtiegen und das Ganze läuternd
durchdrängen! Ja, ſie ſtießen durch alle Hin=
derniſſe
, ohne daß ſie darum große Worte
machten oder manchmal ſelbſt um ihr Beiſpiel
wußten, zu der Front der Beiſpielhaften durch.
Ja, ſie brachten ſich ſelbſt zum Opfer. Sie kann=
ten
nicht Ruhe noch Furcht. Und die Elemente
des Unaufhaltſamen und Beharrenden waren
ihnen zu eigen in ſchöner Verſchwiſterung, die=
nend
dem Gebot der Stunde.
Darum mußte der Tag des Aufbruchs
kommen, weil dieſer Kern der Nation die Edel=
kräfte
der Gefallenen im Fluß hielt. Und nun
wandert das Heer der Kriegshelden, die im
Tode blieben, mit wunderſamem Leuchten an
uns vorüber. Wir wiſſen: Was wir heute tun,
befeuert vom Sinn des Dritten Reiches, daß
es ein Stück Wegweiſung von den Toten her
iſt, Fortſetzung ihres Marſches, Nährſtrom aus
ihrem Opfer, Befehl aus ihren Kolonnen!
Es iſt wirklich ſo, wie ein zeitgenöſſiſcher Dichter ſagt:
Die Toten des Krieges, die Opfer des Friedens,
ſie leuchten im Reiche, ſie ordnen Verwirrung,
ſie geben Geſetz!
Ja, ſie geben Geſetz, weil ſie ſich gaben für das Geſetz, das
aller Geſetze Krone iſt und Blut und Seele zu dem macht, was
ſie ſein ſollen. Das Geſetz der Liebe iſt’s.
Wenn die Dank= und Schwurglocken über die deutſchen Früh=
lingsgaue
hinläuten, ſo hören wir aus ihnen immer den einen
Ton: Opfer!
Ein Volk, das den Edelkräften ſeiner Helden zu neuem Siege
verhilft, tritt in ein neues Zeitalter ſeiner Geſchichte ein.
Wo heroiſche Vergangenheit zu Kern und Beſeelungsmacht
der Gegenwart wird, iſt das Volk einer ſtarken Zukunft gewiß.
Die Tat iſt alles! Die namenloſe Tat, aus Millionen treuer
Herzen getan, ſchafft an dem Namen der Nation, dem voll Ehre

und Glanz, dem voller Unſterblichkeit. Wo aber die letztere leuch=
ten
ſoll, müſſen die Menſchen des Landes um Größe und Glut
eines opferreichen Lebens und Sterbens wiſſen, müſſen als Hüter
des Tals durch ein ganzes, entbehrungsvolles Daſein auf ihrem
Poſten ſtehen, das Herz im Harniſch, aber unter dem Harniſch
das Herz wie eine blühende Roſe‟,
Das Leben verlangt, daß Breſchen geſchlagen werden; denn
des Teufels Koſtgänger bauen immer noch und überall an ihren
Schanzen und Brandtürmen!
Das aber iſt der Befehl, der von den Helden des Weltkrieges
zu uns heranweht: Sorgt, daß des Teufels und der Unvölkiſchen
letzte Baſtionen fallen! Frei und licht werde das Land! Und
ſeine Wege ſollen ſich herrlich und kühn in den deutſchen Morgen
bauen!
Im Blutſturm des Krieges ſangen wir Deutſchland über
alles! Sorgt, daß es auch ſo hell und ſtark bei euch erklinge im
deutſchen Friedensland, für das wir ſtarben! Laßt uns leben in
euch, durch euch, durch eure Tat, durch das Reich!
R./B.

danun debt Ooppolt!
Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Frontkämpfer=Bund ( Stahl=
helm
). Zur Heldengedenkfeier am Sonntag, dem 17. d. M., An=
treten
ſämtlicher, auch der nicht uniformierten, Kameraden,
einſchließlich der zum Kirchgang kommandierten 10.15 Uhr, Eli=
ſabethenſtraße
, vor der Geſchäftsſtelle, zwiſchen Neckar= und Hin=
denburgſtraße
. Sämtliche Fahnen zur Stelle. Ohne Muſikzug.
Der Kreisführer.

Schauſpielkunſt im Dienſte der Volksgeſundung.
Zu ſpät.
Ein Aufklärungsdrama im Kampf gegen den Krebs.
Im Einvernehmen mit der Landesſtelle Heſſen=Naſſau des
Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda, und in
Zuſammenarbeit mit der Gauamtsleitung der NSV. und der Lan=
desverſicherungsanſtalt
Darmſtadt wird das Drama Zu ſpät
der Deutſchen Bühne für Volkshygiene, Kaſſel, zur Aufführung
gelangen.
Mit dem Kampf gegen die heimtückiſchen Krebskrankheiten
unternimmt das Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Pro=
paganda
gleichzeitig einen Generalangriff auf die dem Aufbau
eines neuen Staats= und Volkstums entgegenarbeitenden geſund=
heitsſchädigenden
Einflüſſe. Die Kurve der Krebstodesfälle ſteigt
ſeit einigen Jahren nicht nur in Deutſchland, ſondern in der gan=
zen
Welt unaufhörlich. Obwohl durch ärztliche Vorträge. Zei=
tungsaufſätze
und Aufſtellungen verſucht wird. Aufklärung zu ver=
breiten
, erlebt es der Arzt immer noch, daß weit über die Hälfte
der Krebskranken zu ſpät zur Unterſuchung und Behandlung
kommen. Wie vielen der an Krebs zugrunde Gegangenen hätte
geholfen werden können, wenn dieſes zu ſpät nicht geweſen
wäre, wenn ſie rechtzeitig ärztliche Hilfe aufgeſucht hätten.
Krebsangſt ſoll und wird durch dieſe Aufführungen nicht gezüchtet
werden, es gilt, die Scheu vor dem Arzt zu vertreiben, die =
gernden
und Nachläſſigen aufzurütteln.
Bei dem Drama Zu ſpät ſind die ernſten Probleme, die das
Stück aufrollt, in eine leicht verſtändliche und gefühlsmäßig
packende Handlung eingekleidet und von Berufsſchauſpielern dar=
geſtellt
.
Wem alſo ſein eigenes Wohl, das Wohl ſeiner Familie und
das Allgemeinwohl am Herzen liegt, von dem iſt zu erwarten, daß
er die Aufführung beſucht. Dies gilt in erſter Linie für die
Frauen, die für gewiſſe Krebskrankheiten beſonders gefährdet ſind
und ſich als Hüterin der Familie für ihre unmündigen Kinder er=
halten
müſſen.
Die Vorſtellung findet ſtatt am Montag, 18. März,
abends 8 Uhr, in Darmſtadt. im Städt. Saalbau.
Das Programm koſtet 10 Pfg. und berechtigt zu freiem
Eintritt. Erwähnt ſei noch, daß vor jeder Aufführung ein
Arzt einen kurzen, aufklärenden Vortrag hält.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 76

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

NSDAP. Ortsgruppe Darmſtadt=Schloßgarten.
Am Montag, dem 18. ds. Mts., abends 8.30 Uhr, findet im
großen Saal der Ederbräu=Stuben (früher Perkeo Alexander=
ſtraße
12, eine Mitglieder=Verſammlung ſtatt. Partei=
Ausweis iſt mitzubringen und am Saaleingang vorzuzeigen.
Ortsgruppe Mitte.
Die Mitgliederverſammlung für den Monat März findet am
Montag, dem 18. März, abends 20.30 Uhr, im Bürgerhof ( Eliſa=
bethenſtraße
) ſtatt. Es ſpricht Bürgermeiſter Schloimann, Mainz.
Amt für Volkswohlfahrt Ortsgruppe Gutenberg.
Geſchäftsſtelle: Heinheimerſtraße 5 3.
Am Sonntag, dem 17. ds. Mts., wird die Sammlung des
Eintopfgerichtes für den Monat März durchgeführt.
NS. Kriegsopferverſorgung Ortsgruppe Darmſtadt.
Am Sonntag, dem 17. März 1935, vormittags 11 Uhr, findet
auf dem Paradeplatz vor dem Landesmuſeum eine öffentliche Feier
des Heldengedenktages ſtatt. Antreten hierzu 10.15 Uhr auf dem
freien Platz zwiſchen Landestheater und Muſeum. Es wird den
Kameraden und Kameradenfrauen zur Pflicht gemacht, zu dieſer
Feier reſtlos zu erſcheinen. Für ſchwerbeſchädigte Kameraden ſo=
wie
Kameradenfrauen iſt Sitzgelegenheit vorhanden.
Es wird nochmals um pünktliches Antreten gebeten, da 10.45
Uhr die Fahnen der einzelnen Gliederungen ſich ſammeln.
Amt für Technik NS. Bund Deutſcher Technik.
Montag, den 18. März, 20.00 Uhr: Amtswalterſitzung in der
Krone‟
Die bildenden Künſtler
ſind ſelbſtverſtändlich auch aufgefordert, ſich bei der Mittlerei der
NS. Kulturgemeinde, Kleines Haus des Heſſ. Landestheaters,
Darmſtadt, unter Einſendung des Lebenslaufes, Lichtbild politi=
ſches
Unbedenklichkeitszeugnis, zu melden. Durch dieſe Meldung
erklären ſich die Künſtler bereit, ihre Werke ohne Aufſchlag auf
Monatsraten an Mitglieder des Kunſtringes der NSKG. zu ver=
kaufen
, ſowie Führungen in Muſeen und Ausſtellungen zu über=
nehmen
. Ihre Meldung gewinnt aber erſt dann Bedeutung, wenn
ſie für den Kunſtring im Ortsverband Darmſtadt werben, denn
ohne einen großen Kampfbund für deutſche, völkiſche Kunſt, wie
ihn der Kunſtring darſtellt, können heute keine Ausſtellungen ver=
anſtaltet
und keine Werke verkauft werden. Es ergeht deshalb an
alle bildenden Künſtler die Aufforderung:
Helft den Kunſtring aufbauen.
dann helft ihr euch ſelbſt und dient der deutſchen Kunſt!
Aufruf an die Hausfrauen Darmftadts,
an die zur Schulenklaſſung kommende weibliche
Jugend und die Ellernſchsft.
Am Dienstag, den 19. März. abends 8 Uhr. findet im großen
Saal des Saalbaues eine Werbeveranſtaltung für das hauswirt=
ſchaftliche
Jahr ſtatt. Frau Voorgang, Limburg, die Gauſachbe=
arbeiterin
für das hauswirtſchaftliche Jahr wird über den Sinn
und die Ziele dieſer Einrichtung ſprechen, die unſeren ſchulentlaſ=
ſenen
Mädchen ein Jahr Aufenthalt und Anleitung im fremden
Haushalt ſchaffen will. Die Führerin des Untergaues 115, Grete
Born, wird für den BDM. und Fräulein Moehsner für das Ar=
beitsamt
ſprechen. Der Abend wird durch geſangliche Darbietungen
des BDM., Darmſtadt, durch Trachtentänze des BDM.. Orts=
gruppe
Michelſtadt, und durch die Mitwirkung der Kapelle Bus=
lau
verſchönt. Die Schaffung des hauswirtſchaftlichen Jahres iſt
von großer erzieheriſcher und ſozialpolitiſcher Bedeutung, es ſoll=
ten
deshalb alle Frauen und Mütter an ſeiner Verwirklichung
mitarbeiten. Der Beſuch der aufklärenden Vevanſtaltung wird
ihnen allen dringend empfohlen, der Eintritt iſt frei.
Deutſches Frauenwerk. Abteilung Volkswirtſchaft / Hauswirtſchaft,
NS.=Frauenſchaft. Reichsgemeinſchaft deutſcher Hausfrauen.
Bund deutſcher Mädel. Arbeitsamt.

Heſſiſches Landestheaker Darmſtadt.

GROSSES HAUS

Sonntag,
17. März Anfang 18, Ende gegen 22.45 Uhr. Miete A. 18:
Triſtan und Jſolde Muſikdrama von R. Wagner. Dienstag,
19. März Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr, Miete A. 19:
Agnes Bernauer, ein deutſches Trauerſpiel von
Friedrich Hebbel. Mittwoch,
20. März Anfang 19.30, Ende 23 Uhr, Miete E 19: Aida‟,
große Oper von Giuſeppe Verdi. Freitag,
22. März Anfang 20. Ende 22 Uhr: Feſtkonzert zum 250,
Geburtstag von Gg. Friedrich Händel (zugleich 2.
ordentliches Konzert des Muſikvereins): Theo=
dora
, Oratorium von Händel. Samstag,
23. März Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr, Deutſche Bühne L.
5, Vorſtellung: Der Graf von Luxemburg, Ope=
rette
von Franz Lehär. Sonntag,
24. März Anfang 18 Uhr. Ende 22.45 Uhr, Miete C 20:
Triſtan und Jſolde, Muſikdrama von Richard
Wagner. KLEINES HAUS Dienstag,
19. März Anfang 20. Ende nach 22.30 Uhr, Deutſche Bühne !
10. Vorſtellung, Gr. I und II: Die Entführung
aus dem Serail, komiſche Oper v. W. A. Mozart. Mittwoch,
20. Mär Anfang 20, Ende nach 22 Uhr, außer Miete: Gaſt=
ſpiel
Lil Dagover mit Enſemble: Nelly und
die Kaiſerin, Komödie von Leo Lenz und Karl
Heinz Klubertanz. (Wahlmieten und Gutſcheine
nicht gültig.) Donnerstag,
21. März Anfang 19.30, Ende nach 21.45 Uhr, Deutſche Bühne
K 14. Vorſtellung, Zuſatzmiete Xl: Die drei Eis=
bären
, ländliches Luſtſpiel von Maximilian Vitus. Freitag, Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr, Zuſatzmiete IV
10. Vorſtellung: Opfergang, Schauſpiel von Felix
22. März Lützkendorf. Samstag.
23. März Anfang 19.30. Ende nach 21.45 Uhr. Deutſche
Bühne K, 14. Vorſtellung Zuſatzmiete XII: Die
drei Eisbären, ländliches Luſtſpiel von Maxi=
milian
Vitus. Sonntag,
24. März Anfang 19.30. Ende nach 21.45 Uhr, außer Miete,
Kinderreiche Mütter Nr. 1150. Nr. 301410:
Die drei Eisbären, ländliches Luſtſpiel von
Maximilian Vitus.

In Vorbereitung: Kaukaſiſche Komöde‟. Oper von
Otto Wartiſch. Die Joſefslegende Ballett von Rich. Strauß,
Ein Kerl, der ſpekuliert, Luſtſpiel von Dietrich Eckart.
Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus findet heute
abend unter der Leitung von Generalmuſikdirektor Karl Friderich
eine Aufführung von Richard Wagners Muſikdrama Triſtan und
Jſolde in der neuen, ſo außerordentlich erfolgreichen Inſzenierung
durch Prof. Max Hofmüller und Prof. Leo Paſetti ſtatt. Die heu=
tige
Aufführung erhält ihre beſondere Anziehungskraft durch
einen hervorragenden Gaſt. Es iſt der Generaldirektion des Heſſ.
Landestheaters gelungen, Kammerſängerin Eliſabeth
Ohms vom Nationaltheater München für ein einmdliges Gaſt=
ſpiel
als Jſolde heute abend zu gewinnen. Eliſabeth Ohms iſt
heute eine der bekannteſten Vertreterinnen dieſer Partie. Sie
wird die Jſolde und die Brünhilde in der diesjährigen Sea=
ſon
der Covent Garden=Oper in London ſingen. Den Triſtan
der heutigen Aufführung des Heſſiſchen Landestheaters ſingt Joa=
chim
Sattler. Die übrigen Hauptpartien ſind mit Johanna Blat=
ter
, Heinrich Blaſel, Karl Köther und Heinrich Schlüter beſetzt. Die
Aufführung findet als 18. Vorſtellung der Hauptmiete A ſtatt.

Genern ven deltoideBorden TPricht.

Machlvolle vakerländiſche Kundgebung im Saalbau.
Die NS.=Kulturgemeinde veranſtaltete geſtern abend im feſt=
lich
geſchmückten Städt. Saalbau eine vaterländiſche Kundgebung,
die eine beſondere Note erhielt durch den Vortrag des in Oſtafrika
unbeſiegt gebliebenen Generals von Lettow=Vorbeck. Sein Name
hat all die Hunderte veranlaßt, an dieſer machtvollen Kundgebung
teilzunehmen, der große Saal war bis auf den letzten Platz beſetzt.
Die Landespolizeikapelle unter ſtraffer Leitung des Obermuſik=
meiſters
Buslau hatte die muſikaliſche Umrahmung des Abends
übernommen. Unter den Klängen des Badenweiler Marſches zogen
die Fahnenabordnungen ein und nahmen vor der Bühne Auf=
ſtellung
. Zuletzt kamen die Fahnen der Vereinigung ehemaliger
Kolonialkämpfer, eskortiert von Kameraden in Uniform der Ko=
lonialtruppen
. Sehr zahlreich waren die Mitglieder des Deutſchen
Reichskriegerbundes Kyffhäuſer, der Vereinigten Kriegervereine,
der Regiments= und Waffenringe uſw erſchienen. Der Arbeitsdienſt
hatte eine Ehrenabordnung mit Fahnen entſandt. Der Kreisob=
mann
der NS.=Kulturgemeinde, Pg. Dr. Maſer, begrüßte die
zahlreich Erſchienen und betonte dann:
Nie iſt ein Geſchlecht, das durch die Düſterheit der Todesnot
geſchritten iſt, in einen grauenvolleren Frieden gekommen wie das
deutſche Volk 1918 Hungernd, ausgeblutet, um ſeine Ehre gebracht,
ſo hat das deutſche Volk ſein Leben gefriſtet. Aber der Genius
erhob ſich leuchtend. Die Kameradſchaft des Grabens brach durch
unter der Führung des Frontſoldaten Adolf Hitler zur deutſchen
Einheit. Wir haben wieder Frieden den deutſchen Frieden. Wir
haben wieder ein Reich der Ehre. Der wahrhafte Frieden iſt der
Friede, den wir allein brauchen können. Es iſt die erſte Pflicht
eines ſeiner Ehre bewußten Volkes, ſeiner Helden ſich zu erinnern,
die gefallen ſind. Wir gedenken der Taten unſerer Kameraden im
großen Kriege. Wir grüßen den unbeſiegten Feldherrn, der in
Deutſch=Oſtafrika kämpfte und zeigte, was der Geiſt, der eine
Truppe beherrſcht. vermag.
Genereal v. Lettow=Vorbeck, mit ungeheurem Jubel be=
geiſtert
begrüßt, betrat hierauf das Podium. Er dankte für den
herzlichen Empfang und ſprach dann über jenen Zeitpunkt in dem
Kampf in Oſtafrika, als die Mittel ſich zu erſchöpfen begannen,
als infolge von Nahrungsmangel. Mangel an Munition und
jedem techniſchen Material die Not auf deutſcher Seite zu wach=
ſen
begann, als im Jahre 1917 trotz heldenmütigen Kampfes die
Ausſichten für die deutſche Truppe immer geringer wurden. In
ſeiner lebendigen. ausdrucksvollen Vortragsart, die gerade wegen
ihrer Schlichtheit ſo packend wirkte, gab General von Lettow=
Vorbeck ein anſchauliches Bild von den Strapazen in jenen
Kriegsjahren, die im fernen Oſtafrika durchzukämpfen waren.
Feinen Humor flocht er ein und wurde in jeder Hinſicht der
Lage, wie ſie ſich für die Deutſchen und ihre damaligen Feinde
zeigte, gerecht. Immer wieder gelang es, wie ſeinen Ausführun=
gen
zu entnehmen war, ſeiner Taktik, der Diſziplin und dem
Geiſt der von ihm geführten Truppe, der feindlichen Uebermacht
ſtandzuhalten und trotz aller Entbehrungen und trotz des Man=
gels
oft am Nötigſten am Tage des Waffenſtillſtandes 1918 un=
beſiegt
dazuſtehen. Ueber den Zweck des deutſch=oſtafrikaniſchen
uind des Kolonialkrieges äußerte ſich der Redner dahin, daß es
ſich nicht ſo ſehr darum handele, den Beſitz der Kolonien unbe=
dingt
zu verteidigen, denn das war unter den gegebenen Ver=
hältniſſen
kaum möglich, als vielmehr darum, auf die Haupt=
entſcheidung
auf dem europäiſchen Kriegsſchauplatz einzuwirken.
Und dies iſt der heldenhaften Truppe reſtlos gelungen. Den deut=
ſchen
Kämpfern, die Ende 1915 aus 3000 Weißen (von 6000 wei=
ßen
Bewohner Deutſch=Oſtafrikas) und 11000 Schwarzen, Ende
1917 aus 300 Weißen und 1700 Schwarzen, und beim Friedens=
ſchluß
aus 155 Weißen und 1100 Farbigen beſtanden, ſtanden wäh=
rend
der Kriegsjahre 1418 etwa 300 000 Engländer und 100 000
Portugieſen und Belgier gegenüber. 400 000 Mann gelang es
nicht, die verhältnismäßig ganz kleine deutſche Truppe zu über=
winden
; ein klares und eindringliches Beiſpiel, was Deutſche, die
in Einigkeit zuſammenſtehen, zu leiſten vermögen. In dieſem
Geiſte braucht es uns um die Zukunft unſeres Vaterlandes nicht
bange zu ſein.
Nicht endenwollender Beifall dankte General v. Lettow= Vor=
beck
für ſeine Ausführungen. Pg. Dr. Maſer dankte dem Re=
ferenten
, der in ſcheinbar ausſichtsloſem Kampfe die deutſche
Flagge nicht geſtrichen hat, und erinnerte dann an den hiſtoriſchen
Tag, den wir gerade heute mit der Einführung der allgemeinen
Wehrpflicht erleben. Er verlas die Proklamation des Geſetzes,
das ungeheure zuſtimmende Begeiſterung auslöſte. Mit einem
dreifachen Sieg=Heil unſerem großen Führer, dem Abſingen der
deutſchen Lieder und dem feierlichen Fahnenausmarſch ſchloß die
machtvolle vaterländiſche Kundgebung.

* Ausſtellung und Semeſterſchlußfeier
der Bäuerlichen Weikſchule und Beralungsſtelle.
Die Bäuerliche Werkſchule und Beratungs=
ſtelle
Darmſtadt feierte geſtern den Abſchluß ihres 69. Lehr=
ganges
. Eine kleine überſichtlich und geſchmackvoll angeordnete
Ausſtellung im Kneipſaal gab einen Ueberblick über die Arbeiten
der Jungbäuerinnen=Abteilung der Schule.
Da ſah man Proben der Koch= und Backkunſt, lecker angerich=
tete
Vor= und Nachſpeiſen und appetitliche Kuchen. Den breiteſten
Raum nahmen die Handarbeiten verſchiedenſter Art ein: feine
Tiſch= und Bettwäſche mit z. T. handgearbeiteter Verzierung,
Leibwäſche in einfacher und feinerer Ausführung, große Leinen=
decken
mit farbiger Stickerei in ſchlichten alten Muſtern. Auch ein=
fache
zweckmäßige Arbeitskleidung ſah man, tadellos gearbeitete
bunte Herrenhemden und Kinderkleidung, die äußerſt geſchickt aus
allerlei Reſten verfertigt wurde. Auch gab es warme Wollſachen,
und eine durch einen launigen Spruch erläuterte Ecke war den
Stopf= und Flickarbeiten vorbehalten. Wir erwähnen auch noch
ein hübſch ausgeſtattetes bäuerliches Wiegenkörbchen und die ver=
ſchiedenen
Proben eigenſtändiger Kleidung für Werk= und Feier=
tag
, dazu die beliebten Odenwälder Jäckchen.
Als Ganzes ließ dieſe kleine Schau durchaus den Geiſt erken=
nen
. aus dem heraus in der Schule gearbeitet wird.
Am Nachmittag fand dann im Fürſtenſaal eine ſchlichte Feier
ſtatt. In einem Vorſpruch, den eine Schülerin vortrug, kamen
nicht nur der Dank an die Lehrer beim Scheiden von der Schule
zum Ausdruck, ſondern auch der Dank an den Führer und ein Ge=
löbnis
der Heimattreue. Eine kurze herzliche Begrüßungsanſprache
richtete dann der Leiter der Schule, Landwirtſchaftsrat Schnitz=
lex
, an die Anweſenden. Zum Abſchluß des 69. Lehrganges, ſo
ſagte er, ſei man zu froher Feier zuſammengekommen. Eine nicht=
öffentliche
Prüfung habe man bereits hinter ſich, darum ſei man
heute nicht durch Lehrproben beſchwert. Nach einem von einer
Schülerin vorgetragenen Spruch, der zur Mitarbeit beim Aufbau
des Vaterlandes auffordert, tanzten dann Schülerinnen der Jung=
bäuerinnen
=Abteilung einen der alten Odenwälder Volkstänze,
wie ſie heute wieder in den Dörfern aufleben. Intereſſant waren
auch eine Reihe von Vorträgen, die von Schülern und Schülerin=
nen
der oberen Abteilung gehalten wurden. So ſprach der Schüler
Roth über die Geſchichte des Forſtes Dreieich. Der Rückblick
führte bis in die Zeit der fränbiſchen Kaiſer; die Grenzen des
Forſtes, die Rechte und Pflichten der Wildhuber und die Strafen
für Wilderer wurden geſtreift. Die wechſelvolle Geſchichte des For=
ſtes
unter den verſchiedenſten Herren wurde verfolgt. Abſchließend
wurde der Wert alten Brauchtums hervorgehoben. Ueber die
Mithilfe der Bäuerin bei der Selbſtverſorgung und Nahrungs=
freiheit
des deutſchen Volkes ſprach die Schülerin Riehl aus
Pfungſtadt. Als eine Hauptaufgabe der Bäuerin wurde die Ver=
wertung
wirtſchaftseigener Erzeugniſſe herausgeſtellt. Eine Reihe
ſolcher Erzeugniſſe wurde aufgezählt und ihre zweckmäßige Zube=
reitung
und größtmögliche Ausnutzung wurde kurz erläutert. Eine
abwechſelungsreiche Geſtaltung der bäuerlichen Ernährung wurde
abſchließend als Ziel der Jungbäuerin vorgeſtellt. Der Schüler
Wentz ſprach über Vererbung. Ausgehend von Mendelſchen Ver=
ſuchen
und Regeln erläuterte er an Hand ſchematiſcher Bildtafeln
die weſentlichſten Vererbungsgeſetzmäßigkeiten. Auch die Anwen=
dung
in der Pflanzen= und Tierzucht wurde geſtreift und endlich
betont, daß die heutige Regierung die Erkenntniſſe der Ver=
erbungslehre
auch für den Menſchen auswerte.
Im weiteren Verlauf des Nachmittags wechſelten dann ge=
meinſame
Lieder mit ſportlichen Darbietungen und heiteren Vor=
trägen
. So ſah man Bodenübungen der Schüler, hörte ein Dorf=
geſpräch
dreier Schülerinnen und ein Geſpräch zwiſchen zwei Schü=
lern
. Am Abend kam man zu gemütlicher Unterhaltung und
Tanz zuſammen.

Sonntag, 17. März

Reichsberufswekkkampf 1935.
Großkundgebung in der Feſthalle.
Feierſtunde der jungen ſchaffenden Nation.
Geleitet vom Sozialamt der Hitlerjugend ge
ſam mit dem Jugendamt der Deutſchen Arb=
front
beginnt in Deutſchland in der nächſten Woche der
berufswetkampf. Die als Auftakt hierzu am Samstag abe
der Feſthalle in Darmſtadt abgehaltene Rieſenkundgebung g
dadurch eine beſondere Bedeutung, daß ſie auch mit R
auf das hervorragende, alle Erwartungen übertreffende S
ergebnis im Kreis Darmſtadt als einzige Großkundgebu
ganzen Gau Heſſen=Naſſau veranſtaltet wurde. HJ..
Jungvolk und Arbeitsfront, die Teilnehmer an dem
berufswettkampf, und viele deutſche Volksgenoſſen und
genoſſinnen füllten die Rieſenhalle, in der vor der Bühr
ſtraffe und ſtramme Muſik= und Spielmannszug der HJ.,
115 Peter Frieß, ſchneidige Märſche ſpielte
Auf der Bühne hatten Gefolgſchaften der HJ., tief geſ
Aufſtellung genommen, auf ihr und zu beiden Seiten di
der DAF., der HJ., des JV. und die Wimpel des BDM..,
feierlichem Zuge einmarſchiert waren. Sprechchöre und
Märſche und Fanfarenklänge, ein packendes Sprechchorſpie in
beiter, leiteten die eigentliche Kundgebung (die ihrer beſo
Bedeutung halber großenteils von dem Reichsſender
übernommen wurde) ein. Dann begrüßte Bannführer M.
denberg kurz die Erſchienenen und betonte, daß die Ve
der arbeitenden deutſchen Jugend zuſammengekommen ſeie
für Arbeit und Frieden, für Aufbau und By
kämpfen. Nicht die Waffe nehme die deutſche Jugend

Hand, wie dies das engliſche Weißbuch behaupten wolle,
den Hammer der Arbeit.
Gebietsführer Walter Kramer, MdR.
dann das Wort, um über die ſozialiſtiſche Miſſio
Hitlerjugend zu ſprechen. Die Jugend möge nie ve ſ
daß ſie an den gewaltigen Aufgaben dieſer Tage mita
dürfe. Ueber allem ſtehe das Wort Dienſt, denn di
gaben des Reichsberufswettkampfes dienten nicht wirtſchaf
kapitaliſtiſchen oder egoiſtiſchen Intereſſen, ſondern der
der Leiſtungen geſchehe nur um des Dienſtes am gaf
Volke willen, getreu dem großen, von dem Führer be ,
nen Werke! Aus unſerem Volke wurde die Weltanſchauu t=
boren
, ſo führte Pg. Kramer aus, die leuchtend über alle IE
und die jung und alt zu höchſter Gemeinſchaftsleiſtung an m.
Hieraus wächſt der Einſatz wächſt der Dienſt, wächſt das
wächſt die Einſicht, daß mit dieſer Weltanſchauung das 18
Volk ſteht oder fällt für alle Zukunft. Den ſozialiſtiſchen
der deutſchen Nation zum Ausdruck zu bringen, ein leud je
Beiſpiel für die friedliche Arbeit der Jugend eines Vo
werden, das iſt der Sinn dieſes Reichsberufswettkampfes X.
deutſche Jugend ſchenkt zu dieſem Kampf.
Führer die ſtarken Hände, die ſtarken Arm.
die Gehirne. Heil Hitler!
Nach einem flotten Marſch ſprach
Pg. Fritz Kern. MdR.,
über die Kraft der neuen Zeit, die in der Hitlerjugend
beſonderen, formenden und geſtaltenden Ausdruck findet
Volk im Aufbruch wird ſich mit halben Dingen nicht zu
geben, und die Kraft der beutſchen Jugend wird das beg
Werk zu vollenden haben. Alle Kraft gehört dieſer Ausgeſt
ſo ſchwere Kämpfe es auch noch geben mag. An Stelle de
des Kapitalismus muß die neue Form der Gemeinſchaft
und des Gemeinſchaftsſinnes geſetzt werden, auch in wi=
lichen
Dingen. Die Erziehung der Jugend hierzu gehör
in den Betrieb, ſondern in das Volk, in die politiſche 4
Dann wiſſen wir, daß es uns um die Zukunft Deutſchland
bange zu ſein braucht.
Oberbürgermeiſter Kreisleiter Pg.
boldt begrüßte die im Kreis Darmſtadt zum Reichsberu
kampf angetretene deutſche Jugend mit herzlichen Worten
zeichnete die Jugend als eine ſolche, die ihren Mann
würde an jeder Stelle. Der Kreisleiter wünſchte der Juger
tüchtigung in ihrem Beruf und an ihrem. A
Bannführer M. Freudenberg
ſprach ein richtungweiſendes Schlußwort über die große O
piade der Arbeit, die von Arbeitsfront und Hitle
gemeinſam durchgeführt werde, dankte dem Ehrenausſch
ſeine Mitarbeit und ſchloß mit einem Sieg=Heil auf den
Dann traten Muſik= und Spielmannszug der HJ., Be
Peter Frieß zu dem Großen Zapfenſtreich an,
ausgezeichneter, ſtraffſter Rhythmik durchgeführt wurde.
land=, Horſt=Weſſel= und Hitlerjugend=Lied gaben der Gr.
gebung einen ſinnfälligen Abſchluß.

Abſperrung des Griesheimer Plates.
Die Landespolizei veranſtaltet vom 18.
März 1935 einſchließlich täglich auf dem Griesheimer Platz
Truppenübungsplatz Griesheim) ein Scharfſchießen. E
zeiten: Vom 18.20. 3. einſchl. von 717 Uhr, vom 21,
einſchl. von 713 Uhr. vom 25.27 3. einſchl. von
vom 2830. 3. einſchl. von 713 Uhr. Während dieſer
das Betreten des Platzes und des durch Poſten abgeſperr
biets verboten.
Der Polizeibericht meldel:
Es fehlte an der Aufmerkſamkeit. Am 15. 3. 1935, gege
Uhr, erfolgte an der Ecke Heidelberger= und Riedeſelſtraße
ſammenſtoß zwiſchen einem Fernlaſtzug und einem Omni
Heag. Perſonen wurden nicht verletzt. Der Sachſchaden
erheblich.
Ein Audiwagen geſtohlen. Am 15. 3. 1935. gegen
wurde vor dem Café Maxim in der Luiſenſtraße ein P
kraftwagen, polizeiliches Kennzeichen I T 12001, geſtohl
ſchreibung: Audi=Kabriolett, hellgrau lackiert. Wer hat di
geſehen und kann nähere Angaben machen. Um Mitteilun
ſucht das Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt, Hügelſtr.
Diebſtähle aus Gartenhäuſern. In der Nacht zum 12
1935 wurden aus einer Gartenhütte in den Gärten am 5
ein Hammerbeil, eine Beißzange, ein brauner Kochtopf mi
drei Stemmeiſen ſowie eine Handſäge geſtohlen. Anſcheine
den gleichen Tätern wurden in derſelben Nacht in einem
barten Garten von einem in demſelben ſtehenden Leiterwe
ein Rad abgemacht und entwendet. Sachdienliche Mitteili
die Kriminalpolizei, Zimmer 36, erbeten.

Kunſtnachrichten.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Muſikverein. Wie bereits bekanntgegeben, bii
Heſſiſche Landestheater am Freitag, dem 22. März, o4
von G. F. Händels 250. Geburtstag unter Leitung von
muſikdirektor Friderich und unter Mitwirkung des Muſlt
chores Händels hier noch nicht aufgeführtes großes 2
Theodora zur Erſtaufführung. Das Konzert gilt fur 2
glieder des Muſikvereins als zweites ordentliches D
zert. Sie haben zu der Hauptprobe am Donnerstag uie
Aufführung am Freitag Zutritt.
Vereins- und lokale Veranſtaltungel.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.!
Freitag, den 22. d. M., abends 8.15 Uhr, wird 8."
Schmidt aus Darmſtadt an Hand einer Reihe ſelbſt."t
mener Bilder in der Sektion Darmſtadt 1
ſchen und Oeſterreichiſchen Alpenvereln?
Aula des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums über ihre Toll
Bergwelt Zermatts ſprechen. Die Mitglieder der Sei.
kenburg und eingeführte Gäſte ſind willkommen."
Alt=Darmſtadt Vereinigung für Ortsgeſch.
Heimatkunde. Am Mittwoch dem 20. d. M. abeie
im Fürſtenſaal unſer Vortragsabend ſtatt. An Stelle
Direktors Kallenbach ſpricht Herr R. Anton oe
ſtädter Gärten und ſind hierzu unſere Mitglieder ſode
des Vereins beſtens eingeladen. Perſönliche Einladl
gen nicht mehr.

[ ][  ][ ]

nntag, 17. März 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 7
Nr. 76

Zuſchüſſe im Elektrofach.
n Um dem außerordentlich ſtark darniederliegenden Elektro=
ewerbe
einen Auftrieb zu verſchaffen, ſahen ſich die maß=
ben
Stellen im Rhein=Mainiſchen Wirtſchaftsgebiet veran=
mit
Beginn der Winterzeit beſondere Arbeitsbeſchaffungs=
abmen
in die Wege zu leiten. Während ſich Handwerk und
1 zu einem Bar=Nachlaß von 5 Prozent auf Geräte, 8 Pro=
ruf
Neueinrichtungen und 10 Prozent auf Inſtandſetzungen
nden, gewährten die Elektrizitäts=Verſorgungsunternehmen
eräte und Neueinrichtungen in Altwohnungen einen Zuſchuß
9. Prozent in Form von Stromgutſchrift auf den Stromkoſten=
betrag
gegenüber dem Vorjahre. Dieſe ſpürbare Ermäßigung
nſchaffungskoſten führte ſchon bald zu einer regen Nachfrage
lektriſchen Geräten, zumal das Weihnachtsfeſt vor der Türe
Die Umſätze im Elektro=Fachgewerbe nahmen erfreulich zu
rmöglichten es, manchen Volksgenoſſen neu einzuſtellen oder
uch den ſonſt ſo ſtillen Winter über in Arbeit zu halten. Es
neſagt werden, daß dieſe Zuſchüſſe im Elektro=Fach die letzten
Art geweſen ſind, denn es iſt klar, daß ſolche außergewöhn=
Maßnahmen ſich nicht endlos wiederholen können. Dieſe
ht herrſcht auch in weiteſten Verbraucherkreiſen vor, denn
Abflauen des Weihnachtsgeſchäftes trat eine wachſende Be=
der
Nachfrage bis in die jüngſten Tage ein. Noch ſtehen
Wochen zur Verfügung, der Zuſchüſſe teilhaftig zu werden.
Hausbeſitzer überlege es ſich daher eindringlich, ob er nicht
aran tut, einen für ſpäter vorgeſehenen Auftrag nicht doch
jetzt zu erteilen. Insbeſondere gilt das für die Beſchaffung
ilektro=Herd und Heißwaſſerſpeicher, zwei Geräte, deren be=
er
Vorteil ſich gerade im Sommer ſo angenehm bemerkbar
Die elektriſche Küche iſt ſeit Einführung niedriger Sonder=

für Strom und Geräte kein Vorzug mehr begüterter Kreiſe.
n ſie iſt auf dem beſten Wege, Beſitz auch der in einfachen
ltniſſen lebenden Volksgenoſſen zu werden. Der Hausbeſitzer,
elleicht eben im Begriff ſteht, vor der Umzugszeit eine Woh=
inſtandſetzen
zu laſſen, tut gut daran, wenn er gleich eine
ere elektriſche Leitung nach der Küche oder eine verſtärkte
eitung verlegen läßt. Das Verlangen nach derartig ausge=
en
Wohnungen ſteigt von Jahr zu Jahr im gleichen Maße,
ie Mieter in den Beſitz elektriſcher Herde kommen. So han=
r
im eigenen Intereſſe, richtet er ſich nach dem techniſchen
pritte, denn der Wert der Wohnung ſteigt mit der Möglich=
s
elektriſchen Herd=Anſchluſſes. Es bedarf keiner beſonderen
Aung, daß die elektriſche Küche das Höchſtmaß an Sauber!
amit auch an Dauerhaftigkeit darſtellt. Wenn man heute
da hl der elektriſchen Küchen in Deutſchland auf 250 000 ſchätzt
ſa4 eutet das eine Steigerung gegenüber dem Vorjahre von faſt
ozent und läßt darauf ſchließen, daß der Vormarſch in ver=
Bem Tempo weitergeht. Dieſe Entwicklung bringt dem
*o=Fachgewerbe die ſo notwendige Belebung. Nutzen Sie
r die Zuſchüſſe im Elektro=Fache bis zum
ärz 1935!

Kolonnenkag der Heſſiſchen Sanikätskolonnen
vom Deutſchen Roken Kreuz
in Friedberg in Heſſen.
n Samstag, dem 9., und Sonntag, dem 10. März 1935,
n Friedberg der 14 Kolonnentag der Sanitätskolonnen
ioten Kreuz ſtatt. Unſere alte Reichsſtadt hatte reichen
iſchmuck angelegt, zumal, da auch am Sonntag eine große
tkundgebung ſtattfand. Am Samstag nachmittag fand im
Hörſaal des Adolf=Hitler=Polytechnikums eine Sitzung der
ienärzte und Führer ſtatt. Der ſtellvertretende Vorſitzende,
Schröder, und der Landeskolonnenführer, Hauptmann
eißen, gaben in aufſchlußreichen Fachreferaten Mittei=
über
die Organiſation des Roten Kreuzes und ſeine Stel=
m
neuen Reich. Abends war im Hotel Trapp ein Be=
gsabend
. Kolonnenführer Nyberg=Friedberg und
irektor Dr. Straub begrüßten die Gäſte, beſonders den
räſidenten des Heſſiſchen Roten Kreuzes. Geheimrat
hn. ferner Oberſt Schröder; den ſtellvertretenden Vor=
n
, der für den ſeitherigen Präſidenten, Staatsminiſter
erſchienen war, ferner den Inſpekteur des Roten Kreuzes
Gau Heſſen=Naſſau, Generalſtabsarzt Dr. Berkele. Er
te die reiche Tätigkeit des Roten Kreuzes, ſeine Arbeit
5 Wohl des Reiches in altem ſoldatiſchem Geiſt im An=
in
den nationalſozialiſtiſchen Staat, und ſchloß mit einem
eil auf den Führer und Schirmherrn des Deutſchen Roten
5. Das Friedberger Doppel=Quartett erntete für ſeine
Sichneten Vorträge reichen Beifall. Bürgermeiſter Vieth
Tiedberg wünſchte der Tagung einen erfolgreichen Verlauf.
T enarzt Dr. Göbel aus Vilbel gah dann einen eingehen=
richt
über die Entwicklung der Sanitätskolonne Fried=
Oberſt Schröder machte noch Mitteilung von einigen Or=
Szeichnungen, nämlich des Ehrenzeichens des Roten Kreu=
10 verdiente Kolonnenführer und Obermedizinalrat
l=Friedberg ferner des neugeſtifteten Verdienſtkreuzes
uptmann Lotheißen. Nach der eigentlichen Sitzung
ich ein gemütlicher Teil an.
Sonntag vormittag 8.30 Uhr marſchierten ſämtliche Teil=
die
inzwiſchen auf 1050 angewachſen waren, in geſchloſ=
Zug nach dem Krieger=Ehrenmal. Profeſſor Keller
ne zu Herzen gehende Anſprache über den Text: Ich ſah
deinem Blute liegen, aber ich ſprach zu dir: Du ſollſt
Dr. Nebel legte als ſtellvertretender Vorſitzender des
Nännervereins einen Kranz nieder und würdigte die treue
rdſchaft von Heer und Sanitätskolonnen im Kriege. Oberſt
r gelobte bei ſeiner Kranzniederlegung im Namen des
ereins ein treues Gedenken, für unſere gefallenen Helden.
um ging es in geſchloſſenem Zug unter Vorantritt der
rtenkapelle 222 zum Polytechnikum zum Schulungskurſus.
anz=Gießen ſprach in vorzüglicher Weiſe über die fal=
iologiſchen
Vorausſetzungen des alten Syſtems und gab
D le Aufſchlüſſe über die wahren Raſſegrundſätze. Profeſſor
1)ix=Heidelberg berichtete in klarer Weiſe über den Auf=
5 Staates und die Wichtigkeit des Führerprinzips. Nach=
1.45 Uhr fand auf der Kaiſerſtraße eine ganz großartig
te Uebung ſtatt. Es war eine Exploſion im Rathaus
mmen. Die Einſturzgefahr wurde durch die raſch erſchie=
echniſche
Nothilfe (70 Mann und 3 Gerätewagen mit rei=
ehelfsmaterial
) bekämpft. Es wurden in kürzeſter Zeit
gen vorgenommen und Durchſchneidungen von ſchweren
Trägern mittels des autogenen Schweißverfahrens ge=
Die inzwiſchen herbeigeeilte Sanitätskolonne entnahm
Behelfswagen die Tragen und barg die Verwundeten und
zte ſie auf den Verbandsplatz. Bei einer zweiten Explo=
r
ein Brand entſtanden und die raſch mit 2 Motorſpritzen
erätewagen erſchienene Freiwillige Feuerwehr bekämpfte
and mit 8 Schlauchleitungen. Als dann auch noch Gas=
explodiert
waren, erſchien der Gastrupp der Techniſchen
e mit Gasmasken und barg die Gaskranken, die dann von
ern zum Verbandsplatz überführt und in Zuſammen=
mit
den Helferinnen vom Roten Kreuz in Behandlung
ten wurden. Dann wurde noch das ſachgemäße Löſchen
hermitbombe gezeigt. Während der ganzen Uebung er=
Dr. Göbel durch den Lautſprecher eine Reportage über
zelnen Vorgänge der Uebung für die zu Tauſenden er=
en
Zuſchauer. Zum Schluß fand ein Vorbeimarſch aller
mer ſtatt, und es war ein wahrhaft prächtiges Bild, wie
tauſend Teilnehmer in ſtramm militäriſchem Schritt vor=
chierten
und zum Schluß die Gerätewagen folgten. Es
ein wahrhaft imponierender und herzerfreuender Anblick.
* Uebung fand eine Beſprechung der Leiſtungen ſtatt; es
feſtgeſtellt, daß die Sanitätskolonne Friedberg mit der
altung dieſer Uebung etwas Großes geleiſtet habe, und
7 den Kolonnen eine gewaltige Arbeit geleiſtet worden
15 Rote Kreuz ſei auf dem richtigen Wege und ein un=
licher
Faktor auch im neuen Reich.
verlief der 14. Kolonnentaa in der anregendſten Weiſe
e Kolonnenärzte und Sanitäter gingen mit reichen An=
n
nach Hauſe zu weiterer Arbeit zum Wohle der Menſch=
2 unſeres neuen Staates

Wer kennt unſere Frühlingsblumen?

Oben: Von links nach rechts Anemone, Veilchen, Gänſeblümchen, Küchenſchelle, Großes Schneeglöckchen. Mitte: Pfennigkraut,
Unten: Von links nach rechts Feigwurz, Szilla, Kleines Schneeglöckchen (Schneetröpfchen), Schlüſſelblume, Leberblümchen.

Das gibt’s nur einmal!
Großer Heiterer Abend im Saalbau!
Eine Veranſtaltung, getragen von ſo viel glanz= und ver=
heißungsvollen
Namen, wie ſie der Heitere Abend am Mitt=
woch
, 20. März, im Städtiſchen Saalbau vereinigt, kommt
beſtimmt nicht wieder. Voran der ungariſche Edelmann, ein
Raſſegeiger, feſt in allen Virtuoſenſätteln, Barnabas von
Geczy, mit ſeinem Meiſterorcheſter, das nicht nur
als das beſte deutſche Tanzorcheſter von hoher Kultur bezeichnet
werden darf, ſondern dem auch das Prädikat eines vorbildlichen
Kammerorcheſters eingeräumt werden kann. Dann Irene de
Noiret, unerreicht, herrlich in ihren meiſterhaften Vorträgen,

Liedern und Chanſons der ganzen Erde! Koſtbarkeiten hat ſie
geſammelt aus dem Liederſchatz aller Völker und wird ihn vor
uns ausbreiten mit dem ganzen Charm und der Kraft ihrer Per=
ſönlichkeit
. Sie ſingt in 10 Sprachen! Der Tanz findet wür=
dige
Vertretung durch Hanne Muſch, ein häufiger Gaſt der
Skala, Berlin, der berühmten deutſchen Varietébühne. Sie wird
alle begeiſtern mit ihren Tanzparodien. Herbert Ernſt
Groh, in Darmſtadt kein Unbekannter, wird ſeinen vielen Darm=
ſtädter
Freunden ein freudiges Wiederhören bereiten. Eben=
falls
die Kardoſch=Sänger werden mit neuen Liedern er=
freuen
. Ueber allem wird Maria Ney als getreue Statt=
halterin
der Vortragsfolge das fabelhafte Programm anſagen und
ihre beſten Soloſzenen bringen! Im ganzen: ein großer Abend,
beſchwingt und duftig, ein Abend, der der heiteren Muſe Tür und
Tor weit öffnet!
Der Sportverein 1898 hielt im Konkordiaſaal einen Ka=
meradſchaftsabend
, verbunden mit der Vorführung von
Sportfilmen, ab. Zu Beginn begrüßte der ſtellvertretende Ver=
einsführer
Krauskopf die beſonders aus den Kreiſen der
Vereinsjugend zahlreich erſchienenen Kameraden und verwies kurz
auf den Zweck und den Sinn kameradſchaftlicher Veranſtaltungen.
Anſchließend ſprach Herr Dr. Grünewald allgemein über den
Sinn und Aufbau der Kameradſchaftsabende. Er verwies darauf,
daß das große Werk des Zuſammenſchluſſes, das der Reichsſport=
führer
mit Erfolg in Angriff genommen habe, nur dann gelingen
könne, wenn in den einzelnen Stellen der Deutſchen Turn= und
Sportbewegung, nämlich in allen Vereinen, der Geiſt der Zuſam=
mengehörigkeit
und des Verbundenſeins gepflegt und gefördert
wird. Dann wurden zwei Sportfilme gezeigt: 1. Handball, das
Spiel für alle; 2. Die deutſchen Leichtathletikmeiſterſchaften 1931.
Die Filme vermittelten ausgezeichnete Einblicke in die Arbeit
unſerer Handballer und Leichtathleten. Der Handballfilm dar
inſofern äußerſt intereſſant, als große Teile dieſes Films insbe=
ſondere
Teile, die ſich mit der Darſtellung des Einzeltrainings be=
faſſen
, unter Mitwirkung bekannter Spieler unſeres Vereins, die
auch heute noch aktiv für uns tätig ſind, gedreht wurden Der
Filmvorführung folgte ein kameradſchaftliches Zuſammenſein. Für
die Durchführung der Veranſtaltung haben ſich in uneigennütziger
Weiſe die Firma Photo= und Kinohaus Cartharius ( Filmvorfüh=
rung
), ſowie die Firma Radio=Boßler, Darmſtadt, die zu den Fil=
men
eine ausgezeichnete Elektrolamuſik brachte, zur Verfügung
geſtellt.

SüLths2
Menſch und Landſchaff.
(Zum 17. März.)
In den breiten Türrahmen der Viehwagen ſaßen ſie und ließen
die Beine hinausbaumeln, während der Zug langſam und ſchwer=
fällig
auf die zerſtörte Stadt zufuhr. Noch wußte keiner von ihnen,
wo man ſie diesmal ausladen werde. Krieg war überall, und dieſe
Fahrt durch den aufbrechenden Frühling war nur eine Epiſode,
eine Täuſchung. Sanft ſchwangen ſich die Bogen der Wieſen und
Aecker, die kleinen Bäume ſtrotzten von Blüten, und auf den Ge=
ſichtern
lag mit den letzten Strahlen einer großen roten Sonne
etwas wie Friede und Traum von Heimat und wartendem Leben.
Ein Lied ſtieg auf, ſtemmte ſich gegen das Rollen der Räder, bettete
ſich in die breite, gute Landſchaft und verwehte zwiſchen Gras=
hängen
und ſchwarzen Mauerreſten, die wie Kuliſſen eines faſt
vergeſſenen Schauſpiels vor dem Abendhimmel ſtanden.
In der zerſtörten Stadt wurden ſie ausgeladen. Der Bahnhof
gähnte leer und ſchmutzig=düſter, als ſich die Marſchkolonne for=
mierte
. Longuyon laſen die zuſammengekniffenen Augen,
einer nickte dem andern zu, und jetzt wußte auch der Letzte, daß es
nach Verdun ging. Rotglühend ſank die Sonne in einen fernen
Wald. Was hatte man von Verdun erzählt? Schlimm? Furcht=
bar
? Die Hölle? Gut, vielleicht die Hölle. Wer kann das jetzt
ändern? Wir ſind da, wir kommen, wir werden ja ſehen. Leer
wie eine ausgeräumte Stube dröhnte die Stadt unter dem Tritt
der Marſchierenden. Jeder aber ging ſeinen eigenen Schritt, kurz
oder lang, ſchwer oder haſtend; die grauen Geſichter hingen ſtumpf
und ergeben über dem grauen Rock. Am Straßenrand die paar
Ziviliſten und Etappenſoldaten guckten ſchweigend auf den langen
ſchwankenden Zug. Morituri, dachten ſie.
Aber die Marſchierenden dachten auch jetzt ans Leben. Die
Hölle, das da vorn? Dann werden wir ſo gut Teufel darin ſein
wie Gefolterte. Ein paar Dörfer kommen, elende Reſte, Steine
ohne Licht und Wärme; zäh iſt die Straße, ein Brei, der die
Stiefel umklebt; ein fahles, totes Licht deckt die Landſchaft, und
die Landſchaft deckt dieſe Menſchen zu. Sie legt ſich über ſie wie
ſchweres graues Tuch, gezeichnet von Schatten, Zerſtörung und er=
ſticktem
Leben. Sie ſpiegelt ſich in den Geſichtern, die ſchmal und
hart werden. Beſenhafte Bäume ſtehen neben den Wegen. Und
dann kommt der Wald. Tauſende liegen darin, kalt und ſtumm,
unbekümmert um die Granaten, die ſich wütend in die Erde beißen,
Und Tauſende ziehen an ihnen vorbei in den Krieg und hoffen auf
das Leben.
Die Ballonheiner ſingen. Wie üblich, veranſtaltet die
Ballonſchule am letzten Montag des nun zu Ende gehenden Schul=
jahres
1. April, abends, im Großen Saal des Städtiſchen Saal=
baues
ihren Elternabend. Ueberlieferungsgemäß wird ge=
ſungen
und muſiziert. Der Knabenchor, der durch ſeine Leiſtungen
der kunſt= und ſangesfreudigen Bevölkerung Darmſtadts längſt gut
bekannt iſt, wird eine größere Anzahl neueinſtudierter Lieder mit
und ohne Begleitung durch Inſtrumente ſingen. Das Orcheſter,
das den Tag der Hausmuſik an der Ballonſchule geſtaltete, hat
ſich bereitwilligſt auch für den Elternabend zur Verfügung geſtellt
und wird mit eigenen Darbietungen den Chor ablöſen.
Was die Lichtſpieliheaker bringen.
Das Union=Theater zeigt den packenden Großfilm mit der
ausgezeichneten Beſetzung: Bengali ein abenteuerlicher Film
voll Senſationen und Humor. Jugendliche ab 14 Jahren haben
Zutritt.
Das Helia=Theater zeigt das gewaltige Napoleon=Drama:
Hundert Tage mit Werner Krauß, Guſtaf Gründgens,
Peter Voß, Elſa Wagner. Jugendliche ab 14 Jahre haben
Zutritt.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch kurze Zeit den Hoch=
landsfilm
nach dem bekannten Roman von Ludwig Ganghofer:
Schloß Hubertus mit Hanſi Knoteck, Friedrich Ulmer,
Hans Schlenk und Paul Richter. Jugendliche haben Zutritt.
Nachmittags 2 Uhr: Große Jugendvorſtellung.
Belida zeigt am 17. 3. 35 zum letzten Male den Ufa= Ton=
film
Rivalen der Luft mit Claus Clauſen, Wolfgang
Liebeneiner, Sybille Schmitz, Hilde Gebühr. Verſäumen Sie die=
ſen
Film nicht, er wird Sie begeiſtern.
Reſi=Theater zeigt heute letztmalig das einzigartige Film=
kunſtwerk
Mutterhände (La maternelle). Mittags Jugend=
vorſtellung
mit Stürme über dem Montblanc

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 76

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 16. März. Heldengedenktag. Der Ge=
denktag
für die gefallenen Helden des Weltkrieges am Sonntag
(17. März) wird mit einem Gottesdienſt, in der evangeliſchen
Kirche eingeleitet. Der Krieger= und Militärverein nimmt an
dieſem Gedächtnisgottesdienſt geſchloſſen teil. Im Anſchluß daran
findet am Ehrenmal auf dem Friedhof unter Mitwirkung des
Poſaunenchors und der Geſangvereine eine Gedenkfeier ſtatt, zu
der ſich auch die NSDAP. mit ſämtlichen Untergliederungen ein=
finden
wird. Für den Abend hat das Evangeliſche Jugendwerk
die weibliche und männliche Jugend zu einer Feierſtunde für die
Gefallenen in das Gemeindehaus eingeladen.
o. Erzhauſen, 15. März. Hohes Alter. Der frühere Darm=
ſtädter
Pflaſterermeiſter Ludw. Gottl. Becker begeht geſund und
friſch am 18. März ſeinen 84. Geburtstag. Zwölf
Pflegeſtellen ſind hier für erholungsbedürftige Kinder von
auswärts von der NSV. bereits geworben.
Be Dornheim, 16. März. Die anſteckende Blutarmut iſt unter
dem Pferdebeſtand des Landwirts Peter Adam Baldewein aus=
gebrochen
. Die Gehöftſperre wurde angeordnet.
J. Griesheim, 16. März. Hohes Alter. Am Montag, 18.
März d. J., begeht Herr Philipp Baſſenauer 4., Neue Darmſtädter=
ſtraße
40. hier, ſeinen 80. Geburtstag in körperlicher und geiſtiger
Friſche. Herr Hans Röhs von hier wurde zum Kammermuſiker
am Staatstheater Karlsruhe ernannt. Herr Röhs iſt bereits meh=
rere
Jahre dortſelbſt als 1. Soliſt für Tompete und Piſton tätig.
Griesheim, 16. März. Wichtig für Gemüſe=
anbauer
. Auf Grund der Verordnung über den Zuſammenſchluß
der Deutſchen Gartenbauwirtſchaft vom 27. Februar 1935 werden
die Betriebe, die Gartenbauerzeugniſſe anbauen und in den Verkehr
bringen. zu Gartenbauwirtſchaftsverbänden zuſammengeſchloſſen.
Die Aufgabe der Zuſammenſchlüſſe iſt die Durchführung der
Marktordnung durch Regelung der Erzeugung, des Abſatzes und
der Verwertung, ſowie der Preiſe und Preisſpannen der in Be=
tracht
kommenden Erzeugniſſe. Es ſind deshalb Feſtſtellungen über
den flächenmäßigen Anbau der Gemüſeprodukte im Jahre 1934
und als Gegenüberſtellung über den beabſichtigten Anbau der ge=
nannten
Produkte im Jahre 1935 angeordnet worden. Sämtliche
Gemüſeanbauer ſind deshalb verpflichtet, die entſprechenden An=
gaben
über den flächenmäßigen Anbau wahrheitsgemäß zu machen.
Die Angaben werden am Montag, 18. März, und Dienstag. 19.
März. auf dem Rathaus entgegengenommen und muß die Richtig=
keit
der Angaben durch Unterſchrift beſtätigt werden. Gemüſe=
anbauer
, die es verſäumen, ihre Angaben zu machen, ſetzen ſich der
Gefahr aus, daß ihre Waren bei der kommenden Marktregelung
von der Abnahme ausgeſchloſſen werden.
EK. Pfungſtadt, 16. März. Gemeinderatsſitzung. Da
die letzte öffentliche Sitzung am 22 10. 34 ſtattgefunden hatte, wa=
ren
eine große Anzahl von Ausſchußprotokollen und Wohlfahrts=
angelegenheiten
zu genehmigen. Die Rechnungen für 1933 des
Waſſer= und Elektrizitätswerkes ſchloſſen mit beachtlichen Ueber=
ſchüſſen
ab. Dagegen beſteht eine langjährige Schuld für Forſtver=
waltung
im Betrage von 31 000 RM., die amortiſiert werden ſoll.
Die Freiwillige Feuerwehr erhält eine größere Zahl neuer
Uniformſtücke. Die Pachtſätze für gemeindliche Grundſtücke, die
aus Verträgen früherer Jahre herrühren, werden um 10 Prozent
geſenkt. Da die ausgedehnten Waldungen der Gemeinde jährlich
einen betrachtlichen Hieb vertragen und die Einnahmen aus Holz=
verkäufen
eine gute Einnahmequelle für die Stadtkaſſe bilden, ſo
befaßte ſich eine Anzahl Beſchlüſſe mit Verkäufen aus freier Hand
und mit Verſteigerungen. Die Preiſe lagen zwiſchen 8896 Pro=
zent
der Landesgrundpreiſe. Dem Fliegerhorſt Pfungſtadt wird
das Gelände auf dem Mühlberg zu Uebungszwecken überlaſſen.
Stadtkaſſengehilfe Fuhrbach will ſich zur Volksbank Pfungſtadt
verändern, falls das Arbeitsamt keine Schwierigkeiten macht.
Um endlich einmal alte Reſtpoſten an Steuern, Rohr= und Holz=
geld
zu liquidieren, die teils zu erheblichen Beträgen angewachſen
ſind, beſchloß der Gemeinderat unter Anlehnung an die Reichs=
regelung
Ermäßigungen eintreten zu laſſen. Berückſichtigt wurde
die Einwirkung höherer Gewalt in verſchiedenen Fällen. Die Rück=
ſtände
ſtammen ausſchließlich aus der Zeit vor der Machtüber=
nahme
und reichen bis in das Jahr 1924 zurück. Ermäßigungen
wurden gewährt bis zu 50 Prozent der Schuld unter der Bedin=
gung
, daß die Säumigen die jetzt getroffenen Regelungen pünktlich
befolgen.
Ek. Eſchollbrücken, 16.-März. Hohes Alter. Der Maſchi=
nenwärter
i. R. Ludwig Klingelhöfer 1. begeht morgen,
Sonntag, bei guter Geſundheit ſeinen 83. Geburtstag.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 16. März. Heldengedenktag
Aus Anlaß des Volkstrauertages wird am Sonntag vormittag im
Anſchluß an den Feſtgottesdienſt in der evangeliſchen Kirche eine
Feier am Ehrenmal für die im Weltkrieg Gefallenen abgehalten,
wobei durch den Bürgermeiſter die Kranzniederlegung erfolgt.
Der Poſaunenchor der evangeliſchen Gemeinſchaft wird hierbei
witwirken. Bis nachmittags 1 Uhr wird an den beiden Denkmälern
ein Doppelpoſten als Ehrenwache von ſeiten des Kriegervereins
geſtellt. Diebſtahl. Im Saale der Oberklaſſe der hieſigen
Volksſchule wurde im Verlaufe der beiden letzten Tage das Ka=
theder
gewaltſam aufgebrochen und daraus 10 RM. Sammelgelder
entwendet. Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur.
Dd. Traiſa, 16. März. Der Odenwaldklub trifft ſich am
Sonntagmittag, den 17. März, zu ſeiner dritten Wanderung, die
als Halbtagstour durch die nähere Umgebung nach der Ludwigs=
eiche
und dem Diebsbrunnen führt.
(. Ober=Ramſtadt, 15. März. NS.=Film. Am 19., 20. und
21. März d. J. läuft im hieſigen Kino der Film Ich für dich
du für mich, der von der Reichspropagandaleitung der NSDAP.
in Gemeinſchaft mit der Deutſchen Arbeitsfront hergeſtellt wurde.
Es handelt ſich hierbei um einen Film über den weiblichen Ar=
beitsdienſt
, der bewußt nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung zum
Ausdruck bringt. Jeder Volksgenoſſe ſoll dieſen Film ſehen. Sämt=
liche
Gliederungen der NSDAP. ſind bereits zu einem gemein=
ſamen
Beſuch eingeladen.
G. Ober=Ramſtadt, 15. März. Schädlingsbekämpfung.
Kampf allen Schädlingen, insbeſondere den Schädlingen unſerer
Ernährungsmittel, lautet das Thema einer Veranſtaltung, die
im Rahmen der Schädlingsbekämpfungswoche auf Anregung der
NS=Volkswohfahrt am Montag, 18. März. abends, im Schützen=
hof
gemeinſam vom Reichsnährſtand, dem Obſt= und Gartenbau=
verein
und dem Geflügelzuchtverein durchgeführt wird. Pg. Lehrer
Röſch wird dieſen Vortrag mit intereſſanten Lichtbildern be=
ſonders
verſtändlich geſtalten.
f. Roßdorf. 16. März. Ausdem Gemeinderat. Infolge
der Reichsſtraßenverkehrsordnung vom 28 Mai 1934 iſt eine neue
Polizeiverordnung über Verbote und Beſchränkungen des Verkehrs
in einzelnen Gemeinden notwendig geworden. Für die Gemeinde
Roßdorf beſchließt der Rat folgendes: a) Die Kirchſtraße iſt für
den Durchgangsverkehr mit Kraftfahrzeugen geſperrt. b) die Holz=
gaſſe
zwiſchen der Peter=Gemeinder=Straße und der Bahnhofſtraße
iſt für den Durchgangsverkehr geſperrt, c) die Hintergaſſe, die
Schreinergaſſe, die Müllerſtraße und die Schwanenſtraße zwiſchen
Bahnhofſtraße und am Birke ſind für Kraftfahrzeuge über 5,5
Tonnen Geſamtgewicht geſperrt. Zu der Submiſſion über Weiß=
binder
= und Inſtallationsarbeiten im Hauſe Ernſt=Ludwig=Str. 1
erteilt der Rat ſeine Zuſtimmung. Ein Antrag auf Jagdvacht=
preisermäßigung
für das Jahr 1934 wird abgelehnt. Der Bürger=
meiſter
teilt dazu noch mit, daß auf Grund des neuen Jagdpacht=
geſetzes
die drei Jagdbogen von den ſeitherigen Pächtern gekün=
digt
worden ſind.
Eb. Groß=Zimmern. 16. März. Heldengedenktag. An
den kirchlichen Feierlichkeiten, die morgen (Sonntag) zu Ehren der
im Weltkrieg verſtorbenen Helden abgehalten werden, nehmen die
SA., die Gliederungen der NSDAP., ſowie der Krieger= und Mili=
tärverein
teil. In der ev. Kirche wird die Feier durch den Kir=
chenchor
beſonders verſchönt werden.
r. Babenhauſen. 15. März. Die evangeliſche Frauen=
hilfe
hielt im Gaſthaus zum Löwen einen wohlgelungenen,
ſtimmungsvollen Frauenabend ab. Die große Mühe und
hingebungsvolle Vorbereitungsarbeit der 1. Vorſitzenden, Frau
Rektor Mathes, wurde glänzend belohnt. Herzlich waren ihre
Begrüßungsworte. In ſeiner Anſprache kennzeichnete Herr Pfarrer
Büchler den unſchätzbaren Wert der auf ſozialem Boden ſtehen=
den
Frauenhilfe, die aus eigenen Miteln die hieſige Schweſtern=
ſtation
unterhält. Schweſter Margarete Strott wurde von der
Vorſitzenden zu ihrem 30jährigen Dienſtjubiläum eine Ehren=
urkunde
überreicht. Flott wickelte ſich die große Vortragsfolge
ab, die aus Gedicht= und Liedervorträgen ſowie aus trefflich aus=
geführten
kleinen Theaterſtücken beſtand. Der Kaffee und der von
den Frauen mitgebrachte Kuchen mundeten vorzüglich bei ange=
regter
Unterhaltung, und mit dem Lied Kein ſchöner Land klang
der hübſche Abend aus.

Sonntag, 17. März

Heidiſche Ueberlieferung.

Zum Heldengedenktag am 17. März.

Es iſt der dritte Heldengedenktag, den wir in einem Reiche
der Ehre und Freiheit begehen können; um ſo ſtolzer und um
ſo tiefer an die Weltkriegstoten verpflichtet, je klarer wir nun
heute ſchon ſehen, wie ihr großes Vermächtnis an uns Tat und
Leben wird. Hatten wir doch länger als ein Jahrzehnt nur
Trauer und Trotz bei dem Gedanken an die gefallenen Helden
in unſeren Herzen Trauer um ihren Verluſt, um den Tod der
beſten Söhne Deutſchlands, größere Trauer vielleicht noch dar=
über
, daß ihr Heldenkampf und Heldenſterben nun angeſichts der
triumphierenden Feigheit ſo ſinnlos ſchien. So fanden wir doch
in der Erinnerung, in dem Gedenken an ſie, den trotzigen Mut
wieder zu dem Dennoch des nationalen Aufſtands.
Denken wir doch zurück! Beſonders in die erſten Jahre
nach dem 9. November 1918 und an die brennende rote Schmach
jener Zeit! Was war es denn, das uns damals Hoffnung und

Deutſchlands Kriegsflagge hoch hielt. Gerade ſo, wie
im Flaggenlied geſungen und gelobt hatte . . . Und
andere tapfere Seemann, deſſen Leiche ſo wie die des
Infanterieleutnants im Weſten viel ſpäter gefunden
die Heckflagge ſeines Kreuzers in einer Kartuſche auf de
feſtgebunden . . . Da erlebten wir von Jahr zu Ja.
dringlicher, tiefer, gewaltiger das Wort des Arbeiter
Heinrich Lerch aus dem Kriege, der uns vorgeſungen
Deutſchland muß leben, und wenn wir ſterben müſſen!
Keiner hat klarer den Sinn des heldiſchen Vermä
unſerer Weltkriegstoten erkannt, keiner die Wucht der
wortung, die daraus mit übermächtigem Gefühl aufwog
empfunden, als Adolf Hitler. Hat er doch ſelbſt in
nichtenden Abrechnung, die er im erſten Bande ſeines
an den Novemberverbrechern vornahm, bezeugt, daß es
die furchtbare Frage war nach dem Sinn des Helden
dieſer zwei Millionen, die ihn emporriß und ihn
politiſche Kampfbahn führte. Sollten ſie umſonſt gefalle,

Wo ſie kämpften wo ſie ſtarben.
Sperrfeuer über den Gräben einer Stellung im Weſten.

Glauben zuerſt wiedergab? Es war das Wiſſen und die felſen=
feſte
Gewißheit, die ſtändig in uns wuchs, daß dieſe faſt
2 Mällionen toten Helden ihre Treue für die neu gewonnene
Volksgemeinſchaft der Front mit dem Tode beſiegelt hatten.
Das war Heldenſterben, Heldentod Und die Hoffnung und
der Glaube, der von da her aufſtieg, ſie waren es, die uns
die alten Lieder unſerer Größe immer noch ſingen ließen. Die
mächtigen Schutz= und Trutzlieder, wie der feldgraue Kämpfer
ſie geſungen und als Vermächtnis hinterlaſſen hatte.
Wir konnten damals nicht an den unbeſiegten Untergang
des Grafen Spee und ſeiner Männer denken, ohne daß uns
die Augen naß wurden. Träger echten Heldentums war uns
der unbekannte Matroſe, der, wie es uns engliſche Schlacht=
berichte
von den Falklandinſeln gemeldet haben, noch auf dem
Kiel ſeines gekenterten Schiffes in unbezwinglichem Trotz

Die Marxiſten freilich hatten die Antwort ſchnell
Hand. Pazifiſten liefen genug herum, die ihre vernie
Parolen vom Felde der Unehre mit Duldung der
haber, die ſich damals Regierung des deutſchen Volkes n
frech von allen Rednerpodien herabſchrieen.

Als der Führer ſeinen Kampf begann, lebten b
Lieder der Feldgrauen wieder auf und hoben aufs n
ſieghaftes Singen an. In grauen und braunen Kolonner
das Kampflied lebendig, eroberte ſich die Straßen und
die Deutſchen wieder in den mitreißenden Rhythmus 1
wuchtigen Takt des Heldenmarſches. Seitdem ſind unſer
wieder lebendig im Geiſte des Volkes und marſchier
den Fahnen der ſiegreichen unwiderſtehlichen Bewegi
neuen Freiheit Deutſchlands entgegen.

Ds. Fränkiſch=Crumbach. 16. März. Arbeitsjubiläum
bei der Möbelfabrik G. W. Heil. In dem Betrieb der
Möbelfabrik G. W. Heil fand eine ſchlichte und eindrucksvolle Feier
ſtatt. Galt es, die Arbeitskameraden Friedrich Joſt und Adam
Kriechbaum der Gefolgſchaft zu ehren, die nach arbeitsreichem
Leben das 65. Lebensjahr zurückgelegt haben, und weiter wurde
dem Arbeitskameraden Martin Keil der Gefolgſchaft das Diplom
für 25jährige treue, ununterbrochene Tätigkeit im Betrieb ver=
liehen
. Deswegen verſammelte ſich die ganze Gefolgſchaft des Be=
triebs
zu dieſer Feier. Bevor zur eigentlichen Ehrung geſchritten
wurde, ergriff Betriebszellenobmann Fehr das Wort und gedachte
in kurzen ſchlichten Worten dem Schöpfer des Betriebs. Altmeiſter
G. W. Heil, dem Vater des jetzigen Betriebsführer Gg. Heil, und
ihm zu Ehren erhob ſich die ganze Belegſchaft von ihren Plätzen
und widmete ihm eine Minute ſtillen Gedenkens. Hierauf ſprach
Betriebsführer Heil und ſchilderte die Tätigkeit der Jubilare und
richtete anſchließend zu Herzen gehende Worte an die Junggeſellen
und Lehrlinge, es den Alten nachzutun und ſie zu überflügeln,
denn nur ein gut durchgebildeter handwerklicher Nachwuchs kann
in Zukunft bei den heutigen hohen Anforderungen beſtehen. Als=
dann
überreichte er den Jubilaren für ſich und für die Gefolgſchaft
anſehnliche Geſchenke. Nach einer Ehrung der im Weltkrieg ge=
fallenen
9 Angehörigen des Betriebs ſprach der Ortsgruppenwal=
ter
der DAF., Pg. Klinger, und ſchilderte den Aufbau des Be=
triebs
der Firma G. W. Heil und ermahnte die Gefolgſchaft wie
Betriebsführer, treu zuſammenzuſtehen zum Wohle des Betriebs
und zum Wohle unſeres deutſchen Vaterlandes. Auch der anweſende
Bürgermeiſter und Ortsgruppenleiter Trinkaus legte in kurzen
markanten Worten den Wert des Betriebs für die Gemeinde Frän=
kiſch
=Crumbach dar. Betriessführer Heil dankte den Vorrednern
für die beachtenswerten Worte und forderte die Gefslgſchaft auf,
ſo wie bisher auch weiterhin mitzuarbeiten, während er ſelbſt ge=
lobte
, ſich auch fernerhin bis zum Letzten für ſeine Gefolgſchaft
einzuſetzen. Als ein Beweis für das gute Einvernehmen zwiſchen Be=
triebsführer
und Gefolgſchaft darf der Umſtand angeſehen werden,
daß nunmehr 13 Angehörige des Betriebs das Diplom für 25=bzw.
35jährige Tätigkeit beſitzen.

Ci. Erbach, 16. März. Evangel. Kirchentag des
Dekanates Erbach. Die Tagung wurde mit einer kurzen An=
dacht
eröffnet, an die ſich dann eine von Herrn Pfarrer Lic.
Brunner=Ranſtadt über das Weſen der Kirche gehaltene Pre=
digt
anſchloß. In vorbildlicher Klarheit und Sachlichkeit führte der
Redner ſeine Aufgabe durch mit dem Ergebnis, daß in der evange=
liſchen
Kirche Chriſtus allein Fundament und gleichzeitig Führer
ſei. Dieſem inneren Weſen müſſe auch der äußere Aufbau der
evangeliſchen Kirche entſprechen. Am Nachmittag ſprach in längeren
Ausführungen Herr Pfarrer Hennighaußen=Aſchaffenburg
über Die Aufgaben des Kirchenvertreters‟. Die einſetzende Aus=
ſprache
zeigte, wie dankbar derartige Schulungsveranſtaltungen
aufgenommen werden. Die an Anregungen reiche Tagung wurde
mit Geſang und Gebet geſchloſſen. Schädlingsbekämp=
fung
. Im Rahmen der von der NSV. durchgeführten Schädlings=
bekämpfungswoche
hielt Herr Lehrer Falter einen ſehr lehr=
reichen
Vortrag über das verderbliche Wirken der Schädlinge aller
Art und ihre erfolgverſprechende Bekämpfung. Der dem deutſchen
Volksvermögen durch Schädlinge in der Pflanzen= und Tierwelt
zugefügte Verluſt geht alljährlich in die Milliarden. Pflicht eines
jeden verantwortungsbewußten deutſchen Volksgenoſſen, dem es
mit dem Aufbau des Vaterlandes ernſt iſt. iſt, auch auf dieſem
Gebiete tatkräftig mitzuarbeiten. Beſonderen Schutz bedarf die
Vogelwelt, die in der Vernichtung ſchädlicher Inſekten durch kei=
nen
anderen Faktor auch nur einigermaßen erſetzt werden kann.
Treffliche Lichtbildreihen boten beſtes Anſchauungsmittel.

Dp. Bickenboch, 16. März. Herr Philivv Schäfer 3., Maurer=
meiſter
, hier, iſt zum Feuerbeſichtiger für die hieſige Gemeinde
beſtellt und verpflichtet worden.

Die Arbeitslage im Landesarbeitsamtsbezitk
im Februar 1935.
IPD. Frankfurt a. M. Die Preſſeſtelle des Landesarbe

Heſſen teilt mit: Der Monat Februar brachte bereits ei
bare Entlaſtung. Die Zahl der Arbeitsloſen nahm um
4,1 v. H. des Standes von Ende Februar 1935 ab. Am 28.
wurden von den Arbeitsämtern 170 780 Arbeitsloſe gezäk
Rückgang entfällt faſt ausſchließlich auf die Männer, wäh
Zahl der weiblichen Arbeitsloſen nur ganz gering zurücke
iſt. Von den 17 Arbeitsämtern des Bezirks ſind an der A.
der Arbeitsloſigkeit 14 beteiligt. In den übrigen 3 Arbei
bezirken ergab ſich noch eine leichte Zunahme. Die Ent.
wurde begünſtigt durch die Ende Februar erfolgte Beſſer
Witterungsverhältniſſe. Es ſind daher an der Abnahme
beitsloſigkeit, auch vorwiegend die Außenberufe beteili
ſtärkſte Entlaſtung zeigten das Baugewerbe ( 2119)
duſtrie der Steine und Erden ( 1154) und die Gruppe de
lernten Arbeiter ( 1888). Dieſe Arbeitskräfte konnten vr.
bei den aus Witterungsgründen unterbrochenen oder bei
neu in Angriff genommenen Notſtandsarbeiten unter
werden. Aber auch die freie Wirtchaft zeigte nach Ueberk
ſaiſonmäßig bedingter Abſchwächungen neuen Auftrieb.
vor allem die Metallinduſtrie bereits in nennenswertem
neue Arbeitskräfte eingeſtellt (Abnahme 950); hier iſt
Linie die Fahrzeuginduſtrie beteiligt. Die Entwicklung iſt
hin beachtlich in der Lederinduſtrie ( 377), im Holz= und
ſtoffgewerbe (140) und im Bekleidungsgewerbe (34/)
Es läßt ſich ſchon jetzt überſehen, daß die Entwicklu;
rend der vergangenen Wintermonate weit günſtiger war
früheren Jahren. Die Arbeitsloſenzahl hat ſich in dieſem
nur während zweier Monate erhöht, und zwar betrug
nahme in den Monaten Dezember und Januar insgeſam
30 000. In den Jahren 1931/32 nahm die Zahl der Arbe
während einer Zeit von acht Monaten um faſt 100000 z
war die Entlaſtung im Februar d. J. mit über 7000 w.
ſtärker als im Februar 1933, in dem nur eine Abnahme
erreicht werden konnte.
Die Entlaſtung im Berichtsmonat brachte auch einen
lichen Rückgang in den Unterſtützungseinrichtungen, we
Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen beſonders ſtark abnag
Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der Arbeilst.
ſicherung und Kriſenfürſörge zuſammen ging um 2500
Wohlfahrtserwerbsloſen um rund 4000 zurück.

Dp. Hähnlein, 16. März. Schulſchließung. Auch
ſerem Orte herrſcht die Grippe derartig ſtark, daß die Si

zum 20. d. M. zu ſchließen notwendig war.
Bm. Hofheim (Ried), 14. März. Vereidigung. 2
ſerhof wurde durch Ortsgruppenleiter Pg. Back und
chaftsleiterin Frau Lenz eine Anzahl neuer Frauenſch
glieder vereidigt. Die kleine Feier war von Muſik= und
vorträgen ſchön umrahmt. Hohes Alter. Am
feierte Frau Helene Schuſter Wwe, ihren 76. und am
Maurermeiſter Joh. Kreider ebenfalls ſeinen 76. Oe‟
Herzliche Glückwünſche!
Gernsheim, 16. März. Waſſerſtand des ?
am 15. März: 0.00 Meter. am 16. März: 1,00 Merel=
Be. Erfelden, 16. März. Die Gemeinde bewilligle
NS.=Gemeinſchaftswerk für Künſtler für den Kreis Oe
90 Reichsmark.
Be. Raunheim. 16. März. Auf Veranlaſſung der Oile
amtsleitung der NS.=Volkswohlfahrt wird die Bukge‟

[ ][  ][ ]

Die neuen
Frühjahrs-Stoffe

liegen jetzt zum Aussuchen bereit. Bitte
orientieren Sie sich, was man trägt und
was Sie am besten kleidet.
Vistra-Flamenga
in allen modischen Farbtöner
Ca. 95 cm breit
Mtr. Le4u
Slogue
aus feiner Kunstseide in hübscher
Fantasiemusterung, eine aparte
Frühjahrsneuheit, Ca. 95 em bre
Mtr. 6.25, 5.50, Geuu
Mantel- u. Kostümstoffe
in grauen u. bräunlich. Melange
Ca. 145 cm breit, Mtr. 4.50, 3.45, Deuß
Matté
modernes, grobes Gewebe für
Kostüme u. Complets, reine Wolle,
132 cm breit . . . . . . . Mtr. u.uu
Mooskzepp- Georgette
für aparte Frünjahrskleider u.
plets, reine Wolle, 130 cm br., Mtr. Geuu

Udlstein=
Frühjahrs=Schnitte
sind eingetroffen

ſonntag, 17. März 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 76 Seite 9

A.
2.

ler Art.
frückner
tr.,a. Brunn.
lzwaren, (a
rbwaren,
rſtenwaren.

Zwecks
rdung eines
inrent=
=Heimes
ſab. mit Ka=
einlage
ge=
Kapital
ſichergelegt.
b. u. K. 146
Geſchäftsſt
potheken=
ehen
. Bau=
r
. koſtenloſe
F. Thyſſen
Gemeinder=
Wer
wertungs=
theken
oder
ypotheken
ufen will,
ſich ver=
nsvoll
an:
hließf. 128,
rmſtadt. (a
Bearbe
RM.
Sicherheit
hen geſucht.
ahlg. nach
nbar. Ang.
218 Ge
iſtriefirma
. Angeb.
7. 240 Ge=
ſtelle
erb.

Darlehen
Entschuldungen
Hypotheken-Ablösungen
bei bequemer Ratenzahlung
durch
Deutſche Volksnotwende,
Allg. Zweckſpargeſellſchaft
m. b. H., Stuttgart,
Geſchäftsſtelle: C. V. Schött=
Darmſtadt, Zimmerſtr, 3 I.
ferner Landes=Vertretung:
A. Kalbfleiſch=Darmſtadt=
Griesheim, Gäßchen 2. (2627b

Rund RN. 800 000
Darleben
ſind, für Umſchuldung, Bar=
kredite
, Hypotheken=Ablöſung
etc, durch die
Volkskraft
Zweckſpargemeinſchaft unt. Reichsaufſ.
unkündbar langfriſtig gegeben,
General=Agentur Karl Höhn,
Frankſurt a. Main=Rödelheim,
Rödelheimerlandſtr. 141.
Zuſchriften erbeten.
Vertreter überall gesucht. (215a

1. Hypothek
zu günſtigen Bedingungen auf
Darmſtädter Etagen=Wohn= u.
Geſchäftshäuſer bei prompter
Auszahlung anzulegen durch
H. Heldmann
Bankvertreter, Peter= Gemein=
der
=Str. 29, II., Tel. 4251. (243a

7-Zimmer
Wohnung
ca. RM. mit Zentralhei,
gegen u. all. Zubehör
Sicherheit per 1. April od.
hohe Ver= ſpäter zu verm.
ig aufzu= Näh.: Herdwee
31, I., v. Lyncker.

aden
Wohnung
ermieten.
erfragen:
raße 2
aden
ermieten.
ſtraße 12.

aden
Zimmer
nſtr. /Ecke
tallſtraße
rmieten,
eres I.

ifts=Etage
izung evtl
ihn Err
ſtr.
niet. Näh

ſtraße 22.
Ino
preisw.
Zentr.
Näheres
dauſtr. 4,
vorm.(

Bölckeplatz 23.
III. St., 6=Zim.=
Wohnung.

Sehr
große 5=Zimmer=
Wohnung zu ver=
mieten
ab 1. April
935. An ebote u.
7. 238 Geſchſt.

Moderne
5=Zimmer= Woh=
nung
, elegantes
Bad, Ztrlheizg.,
i. Zweifamilien=
haus
zu vermie=
ten
. Nähere
Heſchäftsſtelle

Schöne (
ſonnige 5=Zim.=
Wohnung, beſte
Wohnlage. Miete
95. RM., zu
vermieten. Ang.
15 Seſchſt.

4=Zimmer=
Wohnung
Miete 75., im
Tintenviertel, 3.
1. 5. 35 zu ver=
mieten
.
Jean Diefenbach
E Sohn, Darm=
ſtadt
, Pankratius=
traße
13.

Neuzeitliche
4= bis 5=Zimmer=
Wohnung, Zen=
tralheizung
, in
Zwei=Familienh.
an ruhige Mieter
zu vermieten.
Näher. Geſchftsſt.

Sonnige
4=Zimm.=Wohn.,
b. Hoffmannſtr.,
Preis 75. an
kleine Familie z.
1. 5. zu vermiet.
Ang. u. K. 219
a. d. Geſchſt.

Vikkoria=
ſtraße
24,
5 Zimm., Bade

ch. Räume
ebenraum
, gewerbl.
kaufmänn.
geeignet.
. Zugang
nieten. (a
ſtraße 3,
linger.

erſtell=
im
für
el uſw.
yl. Räume
Einr.uſw.
ton. Miete
albauſtr 4
vorm

2rplat
Garten)
Lagerplatz
Obere
chsſtraße,
rpachten,
verkauf.
ies, (c
sbaden,
eberg 2.

kſtatt, (a
gerräume
leisanſchl.
ön. Büro=
zu
verm.
tr. 46.
kſtatt,
räume,
v. Fuchs=
p
. 1.4.35
rieten.
3 Wendel=
36, II.

ruſch!
4=Zim.. gute
gegen ge=
e
3=Zim. Bo=
mer
bis
Nk. Ang.
15 Geſchſt.

kabinett, Manſ.
ſowie eineWerk=
ſtätte
p. 1. Mai
zu vermiet. Zu
erfrag. Wendel=
ſtadtſtraße
1.
Büro. (b

Richthofenplatz 1
I. St., 4=Zim=
Wohnung.

Schöne
2=Zimm.=Wohn.
z. 1. 5. od. ſpäter
an ruhig. Mie=
ter
zu vermier
(Für penſ. Be=
amten
geeignet.)
Zell b. Bens=
Hauptſtraße 146.

3 Zimmer
u. Küche in gu=
tem
Hauſe z. ver=
miet
. Angeb u.
K. 158 Geſchſt.

IV 626

4 Zimmer
mit Zubehör u.
Gartenanteil p.
1. April o. ſpät.
zu vermieten. (b
Jugenheim,
Seeheimerſtr. 15.
Näheres: Alte
ergſtraße 3.
Jugenheim
ſa. d. B. 3= Zim=
mer
=Wohng. mit
Veranda u. Zu=
behör
in ruhig.,
ſonnig. Lage, bis
1. Juni. ev. früh.
zu vermiet. Näh.
Geſchäftsſtelle.
(Bergſtraße),
Jahnſtraße 9, I.
ſehr ſchö., ſonn
23=Z.=Wohng.
mit Küche, Bad.
Warmw., Balk
u. Veranda in
beſter Lage per
bald zu verm. (b

Reichsbeamte
ſuchen f. 1. 4 od. ſpäter
2= bis 7=Zi.=Wohng. m. Ki., Spk..
mögl. Bad, Ikl., Blk., Zubeh. und
erbitt. Angebot mit Preis ſowie
Beifüg. v. Shizze od. Nennung der
Maſſe an: Max Felgner, Gera,
660
Hande Shof.
9= O18 4=Zimmer=Wohnung
in gut. Hauſe, mögl. Tintenviertel,
per ſofort oder ſpäter von pünktl.
Mietzahler geſucht. Angebote an
Jean Diefenbach & Sohn,
Darmſtadt, Pankratiusſtr. 13. (2671

Einfamlienhaus WInkiefen See
Nr. 44, 1. Stock:
3 Zimm., Küche,
(Nähe Darmstadts)
gr. Manſ., Bal=
kon
, einger. Bad
50 RM. Monatsmiete: u. Zubehör, mo=

5Zimm., Wohnküche, Speisekamn
Zaderaum, 2 Keller. Waschküche
Hof m. Gart., 300 qm, zum 1. Aug
Wohnungsnachw.
Möbeltransport Lebr. Priedrich
Darmst., Nieder-Ramstädterstr. 53

Radio-Lorz
Mollerstraße 4
Ruf 8643
Darmstadt"

natlich 70 ab
ſofort zu verm.
Näh. Stadthaus,
Zimmer 48. (

2=Zimmer=
Wohnung
mnit elektr. Küche,
Bid, Zentral=
heizung
, ℳK 50
monatl., an Be
mtenwitwe 31
vermieten. Ang
u. K. 249 Geſchſt

Wenn man einen Ofen von Freunden und
Bekannten immer loben und rühmen hört,
dann regt ſich ſchließlich übermächtig der Be=
ſitzwunſch
: ſo einen muß ich auch haben! Auf
dieſe Weiſe entſtehen heute die meiſten Nach=
fragen
nach den ſparſamen Ofen
und Herden für Union=Briketts. Sie
ſind in jedem guten Fachgeſchäft zu
haben, kenntlich am Prüfzeichen:

(1273

In gutem
Hauſe 23 Zim=
mer
an 1-2 Per=
ſonen
z. vermie
ten. Ang. unter
K. 149 Geſchſt

In einem größ. Marktflecken des
hint. Odenw. geräumig. Eckladen,
ca. 100 qm, m. 3 Schaufenſtern, in
gut. Lage, für jed. Unternehmen
geeignet, p. 1. April d. J. billig
zu vermieten. Ernſtgemeinte An=
fragen
unter K. 25 a. d. Geſchſt.

Möblierte
evtl. teilweiſe
möbl. 23=Zim.=
Wohnung mit
Zubehör zu ver=
tieten
. Beſich=
tigung
912 u.
Neckar=
34.
traße

2=Zimm.=Wohn.
(Manſarde) an
einz. Perſon od.
ruhige Leute zu
vermiet. Angeb
u. K. 208 Geſch

In gutem
Hauſe zwei leere
gemütl. Zimmer
abzugeben.
Angebote unter
K. 154 Geſchſt.

1 Zimmer
und Küche ab
1. April 1935 z.
Preiſe v. 24 Mk
pro Monat zu
vermiet. Angeb.
u. K. 188 Geſch

Kleines
Manſd=Zimmer
m. Küche an ein=
zelne
Frau ſo
zu verm. Schwa
nenſtr 70

Aeltere Dame
(Herr) findet
in gutem Hauſe,
beſter Wohnlage
Darmſtadts ruh
ſonnige, abgeſchl.
1-2=Zim.=Wohn.
(Küchenbenutzg.,
Mädchenkammer,
Zentralhzg.) An=
geb
. unt. K. 206
a. d. Geſchſt.

Schön möbl.
Zimmer
p. ſof. z. verm. (b
Schützenſtr. 5, II.

Möbliertes
Zimmer m. Bad
u. fließ. Waſſer
per 1. April zu
verm. Schiller=
platz
8, II.

Einfach
möbl. Zimmer
Eliſabethenſt. 28,
Gartenh.,

Möbliertes
Zimmer zu vm
Soderſtraße 14, I

Gemütlich
möblt. Zimmer,
monatl. 20. M.,
auch mit voller
Penſion, zu vm.
Grünerweg 19, I

Kapellplatz
ein gut möbliert.
geräum. Zimmer
zum 1. April 193
zu verm. 25. N
monatlich. Anzu=
ſehen
bis 2 Uhr
tägl. Mühlſtr. 60,
2. Stock.

Biete in gemütl
Heim

Zimmer
v. Klaviez. An=
u
. K. 248 a. Gſchſ.

12
mod. möblierte
Zimmer in guter
Lage, mögl. an
berufstä . Dame
abzugeben. Ang.
u. K 244a. Gſchſt.

Gut möbl.
Wohn= und
Schlafzimmer
event. Küchen
mitbenutzung.
Karlſtr. 66, III.

Möbliertes
Zimmer m. Küche
zu vermiet. Laute=
ſchlägerſtr
. 10.

Auswärtige
Wohnungen

Schöne,
ſonnige 3=Zim.=
Wohn. in Traiſe
neb. Café Wal=
desruhe
, ab 1. 4.
zu verm. Frey,
Traiſaer Kreis=
ſtraße
45

Eberſtadt
Schöne 3=Zimm.=
Wohnung ( Neu=
haus
) bis 1. April
zu vermiet. Ang
u. K. 233 Gſchſt.

6=Zimmerwohn
mit Zentralheizg.
Bad, evtl. Garag
für alsbald zu
mieten geſucht.
Ang. unt. K. 192
Geſchäftsſtelle.
45=Zimmer=
Wohnung
mit allem Zube=
hör
von Beam=
tenwitwe
(zwei
erw. Perſ.) zum
1. 7. evtl. früher
geſucht. Ang. u.
K. 214 Geſchſt
Ruhige Mieter
(2 Perſ.) ſucher
zum 1. Juli od.
1. Oktob. d.
moderne 3= bis
5=Zimm.=Wohn.
mit Zentralheiz.,
mögl. Waldnähe,
eventl. kl. Villa
mit 5bis 7 Zim=
mern
zu mieten.
Preisangeb. unt
K. 129 Geſchſt. mit Küche ver=

3=Zimmer=
Wohnung
Auerbach nur Zentrum,
Geſchäfts=Ehep
zu mieten geſucht.
Ang. K 211 Geſch.
Demjenigen
gute Belohnung
der mir eine Woh
nung, 3 Zimmer
und Küche, mit
Bad u. Zubehör,
mNordviertel, in
gutem Hauſe für
Brautpaar ( Be=
amte
) zuweiſt.
Preis 4050 Mk
Ang. unt. K 199
Geſchäftsſtelle.
2 Zimmer
und Küche zum
1. 4. geſucht von
pünkt. Mietzahl
Angeb. m. Preis
u. K 241a. Gſchſt.

Alleinſtehende
Dame ſucht bal=
digſt
preiswerte
2=Zimm.=Wohn.
m. Zubeh. Ang.
u. K. 195 Geſch.
2 Zim.=Wohnung
oder Gartenhaus
geſucht. Juſt. kann
übern. werden.
Ang. K 237 Geſch,
12=Zimmer=
Wohnung
(auch Manſde.)
zu miet. geſucht.
Ang. unt. K. 111.
Geſchäftsſtelle.
2 ſelbſtändige
Kaufleute ſuchen
leeres oder teil=
weiſe
möbliertes
Zimmerin gutent
Hauſe für ſofort
(Dauermieter).
Größere Ang. mit Preis u,

od. kl. 3=Z.=/K. 234 Gſchſt.

Wohnung für 3
erw. Perſonen
geſucht. Ang. u
K. 247 a. Gſchſt.

34=Zimmer=
Wohnung,
ſonnig, Veranda
mögl. Bad, im
Südoſtviertel v.
Damen zum
1. Juni od. ſpä=
ter
geſucht.
Preisang. unter
K. 19 Geſchſt.

Kinderl. Ehepaar
(Akad.) ſucht alsb.
3-43.=Wohn.
ruh., ,ſonn. Lage
Preisang, unter
176 Geſch.

46=Zimmer=
Wohnung
in ruh. Lage,
evtl. m. Ztrl.=
Heiz., Garage
u. Gartenant.,
bis 1. 4. oder
1. 5. zu mie=
ten
geſucht.
Ausf. Angeb.
K. 91 Geſchſt.

Alleinſtehende
Dame, ruhige
pünktl. zahlende
Mieterin, ſucht
2.3=Zim.=Wohn.
Ang. u. K. 194
a. d. Geſchſt.

10 Belohnung
dem der jungen
Ehepaar, ſchöne
2.3=Zim.=Wohn.
ſchafft, evtl. a. i.
Arheilg. Pr. bis
zu 35 . Angeb.
u. K. 187 Geſch.

Beamter
ſucht 23=Zim.=
Wohnung. Preis
bis 45 . Ang.
u. K. 122 Gſch.

Ruhiger,
pünktlich. Miet=
zahler
ſucht für
ſofort 2.3=Zim.
Wohn. Ang. u
K. 196 Geſch

2=Zimm.=Wohn.
mit Zubeh. vor
jung. Ehepaar
1. Mai geſucht
Preisangeb unt.
K. 227 Geſchſt.

Gebildetes,
einfach. Fräulein
ucht freundlich
möbl. Zimmer,
evtl. geg. Büro=
od
. Hausarbeit.
Ang. u. K. 198
a. d. Geſchſt.

Möbliertes
Zimmer, groß,
hell, fließ. Waſ=
ſer
, im ſüdlich.
Beſſung. geſucht.
Ang. u. K. 229
a. d. Geſchſt.

Möbliertes
Wohn= u. Schlaf=
zimmer
von zwei
Herren, möglichſt
Oſtviert., geſucht.
Ang. u. K. 222
t. d. Geſchſt.

Alleinſtehender
Herr ſucht für
1. April ſchönes.
ruhiges Zimmer,
möglichſt Südoſt=
viert
,, ohne Mor=
gen
=Kaffee, mit
Küchenbenutz. ev.
Badbenutz. Ang.
u. K. 179 Geſchſt.

2=Zimm.=Wohn.
m. Manſ., mogl
ſonnig, v. älter
Ehepaar geſucht
Außenviertel be=
vorzugt
Ang. u.
K. 216 Geſchſt.

Möbliertes
Zimmer i. Weſt=
viertel
ſof. geſ.
Preisangeb. unt.
K. 242 a. Geſchſt.

Wir bieten:
Nied.=Ramſtadt:
3 Zim., Wohn=
küche
, per 1. 5.
Miete 40. .
Egelsbach:
Mod. 3 Zimm.,
Bad, Warmwſſ.=
Heiz., Wohnkü.,
Miete 52.
per ſof. od. nach
Vereinbarung.
Alsbach a. d. B.:
Schöne 4 Zim.,
Bad, Loggia,
Wohnmanſarde,
Miete 65.
p. 1. 4. beziehb.
Anfrag, ſind zu
richten an:
A. & J. Monnard,
Wohng.=Nachw.,
Feldbergſtr. 38.

Gut beraten...

zu werden ist eine unerläßliche Vorbedingung fün
angenehmes Reisen. In der fachmännischen Schu-
lung
und vielseitigen Ausbildung des Personals
der Hamburg-Amerika Linie, das gewohnt ist, auf
die Wünsche jedes Fahrgastes einzugehen, liegt
Gewähr für Ihre Zufriedenheit.
Esreiſt ſich gut
mit den Schiffen der

HAMBURG-AMERIKA LINIE
Vertretungen in Darmſtadt, Hapag=Reiſebüro
Friedrich Zaun, Adolf=Hitlerplatz 1,
Pfungſtadt, Jakob Zimbrich, Eberſtädter
Straße 1:
(2226

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 76

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 17. März

Statt Karten.
wir geben unsere Vermählung bekannt
Eritz Schildge und Frau
Lustine, geb. Kübel
16. März 1935
Ubeshausen
Darmstadt
Frankensteinstr. 36
herbstein Obh.

Heute vormittag 7½ Uhr verſchied nach
4tägigem ſchwerem mit großer Geduld er=
tragenem
Leiden unſer liebes, gutes Kind
Hildegard
im vollendeten 8. Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Friedrich Schneider
Elektrotechniker.
Darmſtadt, Liebigſtr. 24, den 16. März 1935.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den
19. März, nachmnittags 3 Uhr, auf dem
Waldfriedhof ſtatt.

Statt Karien.

Oberveterinärrat Dr. Willi Klump.
Sophie Klump verw. Meczer, geb. Winn
beehren ſich, ihre am 16. März 1935
ſtattgefundene Vermählung anzuzeigen
Mainz, Adam Karrillonſtraße 62

la Java=Kapok
Matratzen a9.-65.-59.-49.. Neutuchwollfüll. 27.50, 24.50, 19.50
Kolter 6.75, 5.90, 4.90, 3.50, 2.50
Barchent, Federn, Damaſte.
Bettuchleinen in nur erſtkl. Qualität
beſonders billig, (2419a
Herm. Wetzel
Ludwigſtr. 15 I.
Annahme von Eheſtandsdarlehen.

Getragene Hüte
moderniſiert wie bekannt, ſchön und
preiswert, in jeder Kopfweite (254a
Oldigs
Hölgesstraße 11 (Laden)

Nach kurzer ſchwerer Krankheit verſchied
heute im 80. Lebensjahre unſere innigſt=
geliebte
Mutter, Großmutter, Schwieger=
mutter

Frau
Klara Simon
geb. Haas
Münſter (Kreis Dieburg), Höchſt a. M.,
Chicago, Karlsruhe, Fränkiſch=Crumbach,
Darmſtadt, Eppertshauſen, 16. März 1935.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet ſtatt: Montag, den
18. ds. Mts., nachm. 2.15 Uhr, vom Trauer=
(2677
hauſe in Münſter bei Dieburg.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme
und die vielen Blumenſpenden ſowie für die
troſtreichen Worte des Herrn Pfarrer Köhler
beim Heimgang unſeres lieben Entſchlafenen
ſagen wir unſeren herzlichſten Dank. Ferner
den Brüdern des Herz=Jeſu=Hoſpitals, in erſter
Linie Bruder Badroklus für ſeine aufopfernde
Pflege, den Beamten der Hundertſchaft der
Landespolzei und allen denen, die ihm das letzte
letzte Geleit gaben.
In tiefer Trauer:
Wilma Rexroth, geb. Schubkegel
Mutter und Kind.

Ehen
nur unt Katholiken
zuverl. diskret und
erfolgreich durch)
Neuland=Bund 16
Frankf. M. 1/267
Kirchl. Billigung.

vermittelt ſchnell
u. diskret Frau
G. Schuchmann,
Darmſtadt,
Stiftsſtr. 46. Bei
Anfragen Ruck=
porto
erwünſcht
Für gebildete
Bauerntochter
wird, da hier
fremd, paſſende
Herrenbekannt=
ſchaft
zw. ſpät.
Heir. geſ. (38-45
J., Beamter od.
ſonſt in ſich. St.,
Witw. m. 1 Kd.
nicht ausgeſch.).
Gfl. Antw. unt.
K. 221. Geſchſt.
(Schreiben ohne
Nam. u. v. Verm.
w.nicht beantw.)
Witwe
41 Jahre, jugdl.
Ausſehen, eigen.
ſchuldenfr. Haus.
wünſcht. Heirat
m. Herrn in ſich.
Stellung. Zu=
ſchrift
, mit Bild
u. K. 138 Geſch.
Anonym zweckl.
Arbeiter,
Ende 28, berufs=
tätig
, ſehnt ſich
nach ehrlich., gu=
tem
Mädel, zw.
ſpät Heirat. Zu=
ſchrift
. mögl. m.
Bild unt. K. 191
a. d. Geſchſt.

Wie waren füir Sie
auf der Zeipziger Messe
Kommen Sie und besichtigen Sie die
ne esten Modelle in Schlatzimmern,
Herrenzimmern u. Speisezimmern
Raumkunst Darmstadt
G. m. b. H.
Eingang nur Peter-Gemeinder-Straße 25
Fernuf: Nr. 3040 3041
(9464

Darmſtadt, den 16. März 1935.
Feldbergſtr. 34

(2641

Dankſagung.
Für die herzliche Teilnahme und Kranzſpenden
anläßlich des Heimganges unſeres lieben un=
geßlichen
, treuſorgenden Vaters, Großvaters,
Urgroßvaters, Schwiegervaters, Bruders,
Schwagers und Onkels
Georg Wagner 4.
Schuhmachermeiſter und Landwirt
ſagen wir allen ſeinen Freunden und Be=
kannten
unſeren herzlichſten Dank. Ins=
ſondere
danken wir Herrn Dekan Reichert für
ſeine troſtreichen Worte am Grabe, der Ge=
mneindeſchweſter
für ihre aufopfernde Pflege,
dem Kriegerverein ſowie Turn= und Sport=
verein
Lengfeld und der Kapelle Vock Groß=
UImſtadt und allen denen, die ihm die letzte
Ehre erwvieſen.
Für die trauerneen Hinterbliebenen:
Heinrich Wagner.
(2646
Lengfeld, am 15. März 1935,

Wilh. Schmank
Erd= und Feuerbeſiattung

Schützenſiraße

16

Telefon 965

4

Vermittlung
für Herren und
Damen beſſerer
Stände wird
ſtreng reell aus=
gef
. Darmſtadt,
Poſtichließf. 55.
Junge Frau,
35 J.., mit 15j.
Jungen u. ſchön.
Heim wünſcht ſich
zu verheiraten.
Zuſchr u. K. 203
a. d. Geſchſt
Selbſtändiger
Handwerksmeiſt.
in Darmſt., An=
fang
40, evang.,
Hausbeſitz., ſucht
Verbindung mit
hauswirtſchaftl.
tätigem Mädel
(v. Land, Witwe
ohne Anhang)
nicht unter 30,
zwecks baldiger
Heirat. Etwas
Vermögen erw.
Gefl. Zuſchr. u.
K. 132 Geſchſt.
Solides Mädel
mit guter Ver=
gangenh
., evang.
28 Jahre, ſucht
auf dieſem Wege
einen netten, ge=
bildeten
Lebens=
kamerad
., mögl.
Beamter od mit
ſicherer Exiſtenz.
Vermögen von
8000.- RM. ſow.
gute Ausſteuer
vorhand. Ernſt=
gemeinte
Bild=
zuſchriften
erbet.
u. K. 220 Geſch.

Zum Frühjahr
bieten wir
wirklich schöne, preiswerte und nicht alltägliche
Kapeten
Gardinen
Möbelstoffe
Steppdecken
Daunendecken
Teppiche
Es ist Ihr Vorteil, wenn Sie sich einer Besichtigung
unserer Ausstellungen
Peter=Gemeinderstr. *
Peter=Gemeinderstr. 31
Grafenstr. 23½ und
unserer Geschäftsräume
bedienen.

die besonders preiswert kaufen wollen
und Wert auf beste Lualität legen,
bevorzugen stets die Firma

(3192
Heinrichsstraße 67
stands-Darlehensscheinen.

Darmstadts größtes Fachgeschäft für die moderne
Innenausstattung.
(TF 1805

erhalten Ihre Räume durch form-
schöne

MOBEL
Bitte besichtigen Sie unsere sehens-
werte
Möbelschau in 4 Stockwerken
übersichtlich ausgestellt.
04a
Adam Karn& Co.
Blelchstraße 51
am alten Bahnhof.
Amtlich zugelassene Verkaufsstelle für Ehestandsdarlehen.

Ihr Lebenskamerad
sucht Sie durch uns / Fordern Sie heute
noch uns. 56 seit, illustr. Hleft für evgl.
Ehewillige z. 60 Rpf. (Diskretversd.):
Burg-Union Frankturt/ 1, Schllebl. 49 /45

HINch. 51)

Kaufmann, 31 J., evangel., etwa
Mk. 25 000. Vermögen, wünſcht

Eingeirar

in ſolides Unternehmen. Zuſchr.
m. Bild, welches ehrenw. zurück
geht, unter M. H. 233 an die Ge=
ſchäftsſtelle
d. Blattes. Strengſte
Verſchwiegenheit zugeſichert und
verlangt. Vermittlg. der Elterr
(II. Mhm.2587
angenehm.

Bei Steroefällen
e1. 1012
Ersie Darmstädter Beerdigungsanslt
Karl Kahrhef
lühlstraße 13
Erd- und
Führul
Be

Arkerienverkalkung,

zu hohem Blutdruck. Gicht,
Rheuma, Magen= und Darm=
ſtörungen
, vorz. Alterserſchei=
Aufklärung. nungen beugen Sie vor durch

Hiexmit nehme
ich! die Ver
leumdung gegen
Hrn. K. Onacker Immer jünger
mit Bedauern Geſchmack= und geruchlos. (
1 Sch. 1. RM.. 1 Monat ausr
zurück.
Frau A. G. Alleinverkauf: Adler=Drog. Anton

Knoblauch=Beeren

Wie ein Klotz
am
Bein

hemmen Hühneraugen Ihr Voran=
kommen
. Warum befreien Sie sich
nicht von diesem lästigen Uebel
durch Lebewohl‟? Es hilft sicher.
Lebewohl gegen Hühneraugen und
Hornhaut Blechdose (8 Pfl.) 68 3
in Apotheken und Drogerien.
Sicher zu haben Palais-Drog. P. Pohl,
Ecke Elisabethenstr. u. Zimmerstr.
Engel-Drog. H. Schaub, Karlsstr. 28.
Germania-Drog. K. Steinhäuser, Nd.
Ramstädterstr., Gebr. Vierheller,
Drog., Schusterg. 14, A. Zachmann
Merkur-Drog.,Bleichstr. 47. IIDrtzs3

(

chlafzimmer Ellen‟
echt Eichen mit Nußbaum.
Hochapart Modell.
Erfragen/ Sie den erstaunend
niederen Preis!!
Möbel-Müller
Karlstraße 47- 19. (232a

werden mein
dauernd. Kunde!
Machen Sie
einen Verſuch
Elektr. Anlagen,
Beleuchtgskörp.
Radio durch
Elektrobrand,
Grafenſtraße 26
neben d. Stadt=
kaſſe
, Ruf 2221. (a

Kg
Trauen-Vorln

mit hochintere

Drahtmatratzen
in all. Größen
Reparaturen
billigſt.
Drahtmatratz.
Fabrik (
Brückner
Holzſtraße,
am Brunnen.
Fernſpr. 1249.

Hif neuer
Hiodeln
in S heue
Heim!

Nutzen Sie die
kurze Zeit bis
zu den
Umzugs- und
Festtagen
zum günstig
Einkauf im

Prachtvolle (a
Kinder-
wagen

ſehr günſt.abzug.

PrAER

Wertheim
und
Köhler
Engel
Schuchardstr. 8
Fachmännische
Repararaturen
unter Garantie.

Winkel
Rheinstr 28.

O

Wellenſittich
(gelb) entflog.
Gegen Belohng.

Wie erhält sich die Frau
jung und schön?
Warum verblühen viele Frauen so1
Aus dem Inhalt: Klippen der Schönheit in em
Lebensalter. Warum bleiben andere immer im
Die Tragik des Alterns. Arſachen des Verfall ſas
Geheimnis des ewig Jugendlichen. Die ältere ſau
als anziehende Perſönlichkeit. Warum kann n
Alter nicht erraten? Figurenpflegewerdender?
Die gepflegte Frau wird überall bevorzugt. A ks
freude und Lebensfreude können geſteigert n en
Was verleiht tragende Aberlegenheitsgefi
Ihr Körper iſt Ihr Schickſal!
jede Frau wird aufgeklärt und bei
für das ganze fernere Leben
Welch begeiſterte Aufnahme die Vorträge fanden,
den vielen Zuſchriften an die Vortragenden und Vera
Thalyſia Paul Garms GmbH., Leipzig, hervor, i ki
es unter anderem heißt: Frau A. Maltererin Waldm k
Die Reiſedame hat aber auch wunderbar geſprock /4E
waren bei uns ſchon mehr Vorträge, noch nie we p
Leute ſo begeiſtert. Frau Ida Knobloch in Fr
Schleſien: Auch Ihre Lichtbilder beim Vortrag gefie
ſehr gut, zeigten ſie dochim Bilde, wie alle Schäden, rch
Unkenntnis verurſacht, wieder gutgemacht werden m.

Keine Heilkunde
Eintritt F.
Dertragsbeginn: nachm. 4 Uhr, abends 81
Montag, den 18. M5
Fürſtenſaal, Darmſtk
Grafenſtraße 18/20.

Habe meine Tätigkeit
wieder aufgenommen
Dr. med.
Theodor Schmie
Heinrichstraße 38 Tel. 3
½9½10, 35 Uhr.

Wenn Sie auf eine gute

lch bekleide
elegant, modern, preis
bei Verwendung nur gut
fähiger Stoffe und Zutaten.
Massal

Ziehen Sie um
Brauchen Sie für Ihre nei
Wohnung noch Möbel? Da
ist’s das Einfachste, gleich
Eissenhauer zu gehen, de
finden Sie preiswert, was O
suchen!
AADAM KARN NACHF. FRIEDRIEI
Isseahauel
DARMSTADT. ERNSr Lu0WIGSTR
Annahme von Bedartdeckungsscheine

Nent
Schulstraße 9
Ruf 2460
Re

Gas-Installe
U. Apparste
Zuschüsse nur noch bis 31.0

Eeetrold
Schallplatte
sehr gut sortiertes Lagel

Fiſcher, Frankfurterſtr. 1214,
abzugeben:
Ehestandsdarlehen
Rheinſtr. 12½, geg. Hauptpoſt.
Müllerſtr. 3, II.

[ ][  ][ ]

onntag, 17. März 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 76 Seite 11

Für die kluge Haustraul
In meinen Werkstatt-Räumen habe ich die
neueste und modernste
Bettfedern-Reinigungs-Maschine
aufgestellt. Diese Maschine mit elektrischem Betrieb
arbeitet in Verbindung mit dem Federafor nach
ſie dämpft,
patentamtl. gesch. Verfahren mit chem. Präparaten,
reinigt,
Vacuum (Saugluft) u. schonk die Federn und das Inleit.
desinfiziert,
Besichtigung gerne gestattet.
entmottet,
wäscht
und bleicht
die ältesten Federn!
Virkl. Aufarbeitung der ältesten Bettfedern u. dadurch erzielte beste Füllkraft! Die Reinigung
rchemischem Wege durch den Federator wirkt erstaunlich, wovon Sie sich während
er Aufarbeitung selbst überzeugen können, da in Ihrem Beisein gereinigt wird. Die Preise
jr Beinigen sind äußerst niedrig gehalten. Abholen und Zustellen kostenlos.
Neichzeitig empfehle ich mein reichhaltiges Lager in besten Bettfedern, Daunen und Inlets.
Matratzen und Polstermöbel aller Art.
(827a
ROTR Tapesiermeister, Magdalenenstr. 11, Fel. 1094

Mädchen,
ehrlich, willig,
zuverläſſ., evgl.,
mit gut. Zeug=
niſſen
, in allen
Hausarbeiten u.
Nähen erfahren,
in kl. Familie
zum 1.4. geſucht
Näh. Geſchſt. (e

Wegen
Heirat meines
Mädchens ſuche
zum 1. 5. ſolid.
Mädchen m gu=
ten
Empfehlung.
zu 2 Perſ. (iſr.).
Berger. Ernſt=
Ludwigſt. 10, II.

anna Hübner
Anfertigung
Hüte umarbeitung
gante und einf. Ausführung
gemäße Preiſe! (270g
er=Gemeinder=Str. 8, 1. St.

derschöne Kinderwagen
Bte Auswahl, sehr billige
zise bei
CV675
RlO, Karlstraße 1416

A
Uligenter
ger Junge
ut. Schul=
s
ſucht
änn. Lehr
Ang. unt
8 Geſchſt.

Hausburſche
(20 Jahre) ſucht
Stellung, auch b.
beſſ. Familie o.
Büro, Kenntn.
in Stenogr u.
Schreibmaſchine.
Arbeitsp. vorh.
Zuſchr. u. K. 193
a. d. Geſchſt.

Konditorei
Ludwigsplats4 Tel.31s GerlNOrz
Das Fachgeschäft für gute Konditoreiwaren.
Torten, Kuchen usv. zii jedem Preis
und jeder Gelegenheit.
Bekannt reichhaltigste Ausuahl in Osteran-
tikein
, Hasen, Neuheiten usio eigen
Herstellung.
Das vornehme Ladeskattee
Konditorei SchWafz

Weiblich.
Junge Frau
m. guten Zeug=
niſſ
. ſucht einige
Stunden Arbei=
Ang. u. K. 202
a. d. Geſchſt.

Schneiderin
empfiehlt ſich im
Zuſchneiden und
Anfertigen von
Kleidern z. mäß.
Preiſen. Angeb.
u. K. 190 Geſch.

Ordendekorationen
Bandfabrik H. Meyer (24188
Tel. 1995 Karlsſtr. 32 gegr. 1843

RA.VA

Knaben-Inſtitut
Eucius Gegründet 4800
Forſithaus bei Echzell (Oberbeſſen)
Wir nehmen Ihnen die Sorge für die
Erziehung Ihres Jungen ab. Beiallen
Vorzügen eines Tandheimes lehrplan=
gemäßer
Unterricht in kleinen Klaſſen,
Erzlehung zu ſelbſtändiger Arbeit.
Sehr geſunde Lage an ausgedehnten
Waldungen. Sexta=Anterſekunda-
Oberrealſchule-Realgymnaſium.
Beſte Empfehlungen. Proſpekte frei!
Leitung: Dr. Lucius

V

Eine einz. Dame
ſucht
Alleinmädchen
das ſchon als ſol=
ches
in Stellung
war. Vorzuſtellen
Montag u. Diens=
tag
nachmittags
von 24 Uhr.
Bismarckſtr. 18 part.
Für gepfl. Haus=
halt
tüchtige, un=
abhängige

Frau oder
Mädchen
täglich 45 Std.
zum 1. 4. geſucht.
Südoſtvt. Waſch.,
Flicken, Stopfen
erfahren. Angeb.
m. Monatslohn u.
Referenzen unt.
K. 207Geſchäftsſt.

Ordentliches, jgs.
Tagesmädchen
mit Kochkenntn.
in klein. Haushalt
(2 Perſon.) Süd=
viert
. Darmſtadts,
geſucht Angebote
unt. K. 210 Geſch.

Alleinmädch.
im Kochen be=
wand
., m. guten
Zeugniſſ. geſucht.
Saalbauſtr. 81,
parterre. (b

Junges
beſſeresMädchen,
nicht über 23 J.
in Küche u. beſſ.
Hausarb. erfahr.,
zu 2 Perſonen in
gutes Haus tags=
über
zum 1. 4. ge=
ſucht
. Seitheriges
Mädchen heiratet
(Tintenvt.) Ang.
unt. K. 236 Geſch.

Die
Modtscien Sto
sind da.

und gleich
in einer bekannt großen Auswahl!
Bitte beachten Sie unsere Spezial-
Stoff-Fenster an der Marktfront.

Die Neuheit
kunstseiden
Glogus Druck

in aparter Blüten-
musterung
für das
elegante Tages-
Kleid
990

Meter

9

Für das
Frühjahrskleid
Uni-Glogué.

ein neuartiges
Kunstseiden- Ge-
webe
in modi-
schen
Farben

Meter

2

95

Die Mode
begünstigt
Matelassé

für das elegante
Nachmittagskleid
in den bevorzug-
ten
Frühjahrs-
farben

Meter

5

0

Reinwollener
Rayelong

in vielen modi-
schen
Farben so-
wie
marine und
schwarz, 90 breit

Meter

2

A45

Für elegante
Kleider u. Complets
Friesé melange

die moderne Bin-
dung
in aparten
Farben, 130 breit

Meter

2

15

Für Mantel
und Jackenkleid
Moppen
ein apartes Sporf-
gewebe
mit far-
bigen
Effekten,
140 cm breit

Meter

6

... . und zum
Selberschneidern
die neuen
Modelle
des sprechenden
Ullstein-Schnftls

TOHPALAA
Darmstadt, Markt und Ernst-Ludwigsplatz

Bewandte Spülfrau
für ſoſort geſucht,
die Poſten ſchon
in ähnlichem Be=
trieb
inne hatte.
Konditorei Schwarz,
Ludwigsplatz 4.
Vorſtellen von
10 Uhr ab.

T113

Tüchtiges
Mädchen v. Land,
welches mit allen
Hausarbeiten be=
wandert
iſt, bei
gutem Lohn zum
1.4. geſucht. Ang.
unt. K. 246 Geſch.

In 8;Modellen zeigt dieses Heft,was die
Frau mit hoben Ansprüchen in diesem
Frübjahr tragen wird. Hier sieht man
vielfacb vierfarbig
die modherne Linie, die modernen Far-
ben
, die modernen Stoffe, die neuen
Kleider Mäntel Komplets und Kostüme,
die neuen Hüte und das neue modische
Allerlei ein umfassendes Bild mo-
discher
Eleganz! Uberall zu haben für
I Mark

PRIUAT-HAABELSSCHULE
Soderstr. 18 OSKAR DIERKER Tel. 3249
Ein- und zweijährige Handelsschule
Halbjahreskurse für Erwachsene
in Tages- und Abendstunden
Beginn am 8. April
(2651

Nordiſche Kunſthochſchule
Angegliedert die Höheren
Bremen Fachſchulen für das Handwerk
Fachklaſſen für Malerei, Dekorationsmalerei, Metallgewerbe, Bildhauer,
Keramik, Gebrauchsgraphiß, Architektur, Raumkunſt, Mode und Weben.
Beginn des Sommerſemeſters am 8. April 1935. Auskunſt und Proſpekte
durch das Sekretariat der Nordiſchen Kunſthochſchule, Bremen, Am Wand=
rahm
23. Ruf Weſer 84141, Apparat 368. Der Direktor: Prof. Carl Horn

Verkrauens=

ſtellung
ſucht ev. Fräu
lein, ſparſame
Haushälterin,
m. guten Zeug=
niſſen
, in klein.
frauenloſ. Haus=
halt
. Angebote
unter K. 173 a.
d. Geſchäftsſt. (b

Geſucht
für ſofort oder
ſpäter ein ſoli=
des
, ehrl. Allein=
mädchen
, das gt.
kochen kann und
zuverläſſig iſt in
allen Hausarb.
Nur mit beſten
Zeugn. aus gut.
Häuſ. ſich meld.
Näh. Geſchäftsſt.

Mädchen.
od. Frau, üchtig,
tagsüber oder bis
nachmitt. geſucht.
Ang. K,235Gſch (e Milchmädchen
fleißig,ſauber, für
ſofort geſucht.
Vorzuſt. 12-1 Uhr.
Pareusſtr. 12. me

Tüchtiges
Alleinmädchen
in größ. Haus=
halt
ſof. geſucht.
Ang. u. K. 226
a. d. Geſchſt.

Männlich.

Perſon
für dort. Be=
zirksfiliale
als
Generalvertreter
geſucht. Hoher
dauernd. Ver=
dienſt
. Beruf
gleich /koſtenl.)
Gehring & Co.
G. m. b. H., ((
Unkel/Rhein409.

Tüchtiger
Maurer u. Plat=
tenleger
geſucht.
Angeb. u. K. 183
a. d. Geſchſt

Lehrling
für kaufmänni=
ſches
Büro und
Lager p. 1. 5. 35
geſuchl.
Angebote unter
Beifügung von
Zeugniſſen unt.
K. 223 Geſchſt.

Vertreter
ſucht bedeutend. Fabrik der
Batterie=Induſtrief. Darm=
ſtadt
=Bezirk. Nur beſt. ein=
gef
. Herren woll, ſich melden
unter Angabe der bisherigen
Tätigkeit u. der z. Zt. vertret.
Firmen unter L. G. 4430
durchMidag Mitteldt. Anz.=
Geſ., Leipzig-C. 1. (2585

Baubranche!
Vertreter,
der Neubauten beſucht, zum Ver=
kauf
eines gewinnbringenden Ar=
tikels
geſucht. Hafner & Haas
G. m. b. H., Metallwaren=Fabr.,
Schweinfurt a. M.
(k.2638

Akt.-Ges. oo
vergibt den Alleinvertrieb ihrer
Ia empfohlen. volkswirtſchaftl.
Gebrauchsſchlager. Monatl. Zu=
ſchuß
. Rek ame. Hoher Verdienſt.
Herren, denen zu Beginn ca.
RM. 500. bar zur Verfügung
ſtehen, erf. Näh. unter: Dauer=
verbindung‟
Ta. F. 1570, Zei=
tungsexpedition
, Berlin W 50,
Tauentzienſtraße 4.
(T2620

Lichkbilder
Zeugllsäsſcheifen
uſw. ſind für den Einſender wertvoll
u. werden in vielen Fällen dringend
benötigt. Unſere Aufiraggeber wer=
den
daher gebeten, Bewerbungs=
Unterlagen jeweils ſchnellſtens zurück=
zuſenden
.
Auf Chiffre=Anzeigen keine Orſginal=
zeugniſſe
einſenden.

Jüng. Herrens
ahre, ſof. reiſefertig,
für altbek. Verlagsunternehm.
nach Süddeutſchland u. Rhein=
land
geſucht. Freie Fahrt durch
ganz Deutſchland. Höchſte Pro=
viſion
. Während der Einarbei=
tungszeit
RM. 3. Tagesſpeſ.
Perſönl. Vorſtell. m. Ausweis=
pap
.: Montag v. 1617 Uhr,
Hotel Bender, b. Hrn. Küpper.

Leitung!
Berkaufs=Niederlaſſung
an mehreren Plätzen
zu beſetzen.
Monatlich feſte Vergütung, hohe
Umſatzproviſion u. Speſenzuſchuß.

Angebote m. Angabe verfüg=
baren
Kapitals zur Lager=
übernahme
unter A. 17085
an Ala, Agentur Weimar.

Wir ſtellen einen
Tact.serikeier
ein, der nach eingeh. theoret.
u. prakt. Einarbeitung Kun=
denbeſuch
am Platz u. ausw.
auszuführen hat. Bei geringen
Anfangsanſprüchen bieten ſich
erſtem Schaffer gute Zukunfts=
ausſichten
. Bewerbungen ſind
zu richten unter F. U. 331 an
Wefra‟ Werbeges. m. b. H.,
Frankfurt a. M.
(I. 2586

M zur Auftuin

für Knaben und
in reicher A
von Schuhhaus

Mädchen

Ait tf4

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichken

Seite 12 Nr. 76.

Reich und Ausland.
Der Bau des Adolf=Hitler=Kooges.
1200 Hektar Siedlungsland.
Kiel. Seit einem Jahr und acht Monaten
ſind etwa 1500 Volksgenoſſen an der Weſtküſte
Schleswig=Holſteins mit dem Bau des neuen
Adolf=Hitler=Kooges beſchäftigt. Hier wurde in
ſchwerer und harter Arbeit dem Meer Neuland ab=
gerungen
. Es mußte ein Damm errichtet werden,
um die geleiſtete Arbeit vor Springfluten zu
ſchützen. Dann erſt konnte man mit dem Bau des
10 Kilometer langen Deiches, der 1200 Hektar
Siedlungsland umſchließt, beginnen. Nunmehr iſt
auch die letzte Lücke ausgefüllt und der Koog hat
ſich geſchloſſen. Das Projekt iſt zur Wirklichkeit ge=
worden
. Es werden hier Bauernhöfe von 60 bis
80 Morgen entſtehen. Ferner werden zwei Schulen
errichtet und eine eigene Koog=Gemeinde gebildet.
Etwa 60 Bauernhöfe werden hier angeſiedelt, die
den neuen Boden bewirtſchaften werden.

Stettin. Bei dem geſtrigen feierlichen Tauf=
akt
für den neuen Schnelldampfer Tannenberg
ergriff nach der Weiherede des Staatsſekretärs im
Reichsverkehrsminiſterium, Königs, Senator Bal=
zer
=Danzig das Wort. Er überbrachte die Grüße
der Danziger Bevölkerung und hob hervor, daß
das neue Schiff die Bande des Blutes, der Sprache
und Kultur zwiſchen Deutſchland und dem abge=
trennten
Danzig neu ſtärken ſoll. Die Danziger
hätten den Wunſch, daß der Name Tannenberg
den Blick des deutſchen Volkes erneut auf den
deutſchen Oſten lenke.
Nach einer Anſprache eines Werftarbeiters, aus
der der Stolz und die Freude an dem vollendeten
Werk klang, nahm der Gauleiter von Oſtpreußen,
Koch, das Wort.
Dann klang die helle Kinderſtimme der kleinen
Gertrud von Hindenburg, die in Begleitung ihres
Vaters, des Generalmajors von Hindenburg, er=
ſchienen
war, durch den Lautſprecher: Ich taufe
dich Tannenberg. Die Hülle des Bugs fiel und
gab den Namen Tannenberg frei.
Die Formationen und die Ehrengäſte begaben
ſich zur Hakenterraſſe von Stettin, wo Gauleiter
Koch im Rahmen eines großen Aufmarſches die
Umtaufe des Dampfers Sachſen der Stettiner
Reederei R. C. Griebel in Oſtpreußen vornahm.
Das Schiff wird den erweiterten Seedienſtverkehr
zwiſchen Pillau und Helſingfors aufnehmen. Gau=
leiter
Koch ſprach dann nach einer kurzen An=
ſprache
von Konſul Griebel.

21köpfige Einbrecher= und Diebesbande
auf der Anklagebank.
Berlin. Vor der 8. Großen Strafkammer des
Berliner Landgerichts begann geſtern ein Land=
friedens
= und Diebſtahlsprozeß von vorausſichtlich
ſiebentägiger Verhandlungsdauer, der die Erinne=
rung
an die Zeiten höchſter Unſicherheit vor der
nationalen Erhebung wachruft. Damals trieben
die Mitglieder der Bande, die nicht nur politiſchen,
ſondern auch kriminellen Rückhalt bei dem berühm=
ten
Rotfrontkämpferbund fanden, ihr Unweſen.
Beſonders im Berliner Nordoſten plünderten ſie
eine Menge von Ladengeſchäften aus. Die Raub=
pläne
wurden gewöhnlich auf dem Arbeitsnach=
weis
, im Wohlfahrtsamt oder auch in kommuniſti=
ſchen
Verkehrslokalen beſprochen.

HJ. aus Main=Franken
ehrt Kampfflieger Betkhold.

Am 15. Jahrestag des Todes des ruhmreichen
deutſchen Kampffliegers Hauptmann Rudolf: Bert=
hold
, des Führers der Eiſernen Schar, der im
Jahre 1920 im Hinterhalt von Kommuniſten auf
beſtialiſche Weiſe ermordet wurde, legte die Hitler=
jugend
aus ſeiner fränkiſchen Heimat am Grabe
des Toten in Berlin einen Kranz nieder. Man
ſieht auf unſerem Bild die mainfränkiſche Hitler=
jugend
am Grabe des deutſchen Fliegerhelden.

Vor 20 Jahren ſtarb Deutſchlands Seeheld Okto Weddigen.

Am 18. März 1915 ſtarb Deutſchlands volkstümlichſter Seeheld der erſten Kriegsmonate Otto Wed=
digen
als Führer von U 29 mit dem er bei einem Angriff auf die engliſche Flotte in Scapa
Flow ſank. Durch die Verſenkung drei engliſcher Panzerkreuzer, Hogue‟, Creſſy und Aboukir
am 22. September 1914, rief er in der ganzen Welt größtes Aufſehen hervor und gewann ſich dadurch
den Ruhm und die Liebe aller Deutſchen. Unſer Bild zeigt Otto Weddigen mit der Mannſchaft
ſeines Unterſeebootes U 9 das er bei ſeiner erſten erfolgreichen Seeſchlacht führte und deren Be=
ſatzung
ihm zum größten Teil auch mit auf U 29 gefolgt und mit ihm zuſammen in den Helden=
tod
gegangen war.

der.
Drei Züge raft

Drei Güterzüge fuhren in der Nähe von Kings=Langfley (Hartfordſhire) gegeneinander. Man ſieht
auf unſerem Bild, wie ſich die Wagen durch die Wucht des Anpralls übereinandertürmten. Auf
allen Hauptlinien von Euſton nach Nordengland wurde der Zuverkehr lahmgelegt.

Blunck lieſt in Warſchau aus eigenen
Wetken.
Warſchau. Zu Ehren des Präſidenten der
Reichsſchrifttumskammer, Dr. Hans Friedrich
Blunck, der ſeit vorgeſtern in Warſchau weilt, gab
der deutſche Botſchafter v. Moltke einen Empfang,
bei dem Blunck aus eigenen Werken las. An den
Empfang nahmen neben dem Vizeminiſter des
Aeußeren, Grafen Szembek, und anderen Vertre=
tern
des amtlichen Polens in größerer Zahl füh=
rende
Perſönlichkeiten der literariſchen und künſt=
leriſchen
Kreiſe der polniſchen Hauptſtadt teil,
darunter Mitglieder der Akademie für Literatur,
Profeſſoren der Warſchauer Univerſität, Vertreter
der Geſellſchaft zur Förderung der polniſchen Kunſt
im Ausland, des Penklubs uſw. Blunck wird eine
Vorleſung aus eigenen Werken im Deutſchen Klub
halten. Am Sonntag gibt die Geſellſchaft zur För=
derung
der polniſchen Kunſt im Ausland einen
Empfang für den Präſidenten der Reichsſchrift=
tumskammer
.

Die drei KdF.=Schiffe in Liſſabon.
Liſſabon. Die drei Urlauberſchiffe der NS.=
Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟
Der
Deutſche St. Louis und Oceana ſind auf
ihrer Fahrt nach Madeira in Liſſabon eingetrof=
fen
. An Bord befinden ſich bekanntlich 3000 Ar=
beitskameraden
aus allen Teilen des Reiches
Ihnen wurde ein begeiſterter Empfang durch die
deutſche Kolonie bereitet, der durch herrlichſtes
Wetter begünſtigt wurde. Die Urlauber wurden
durch den Geſandten und den Landesgruppenleiter
der NSDAP. herzlich willkommen geheißen. Wo
ſich Dr. Ley zeigt, wird er ſtürmiſch begrüßt. Das
Wetter war auf der ganzen Fahrt der KdF.=
Schiffe gut.

Eiſenbahnunglück in Sowjetrußland.
Moskau. Wie die Taß meldet, entgleiſte
auf der Orenburgbahn zwiſchen den Stationen
Platowka und Udarnyi ein Zug. Zwei Perſonen
kamen dabei ums Leben.
Ein Segelboot bei Eleuſis auf eine Mine gelaufen.
Vier Tote.
Athen. Am Freitag nachmittag lief ein Se
gelboot in der Bucht von Eleuſis auf eine Mine,
die im griechiſchen Bürgerkrieg ausgelegt worden
war. Das Boot wurde völlig vernichtet. Die vier
Inſaſſen wurden getötet. Die Straßen, die den
Namen Venizelos tragen, werden in verſchiede
nen Städten umbenannt.

Bach=Gedenkmedaille.

Zum 250. Geburtstag des großen deutſchen Kom=
poniſten
Johann Sebaſtian Bach, den die Muſik=
freunde
der ganzen Welt am 21. März feiern,
ſchuf der Münchener Bildhauer Karl Goetz dieſe
Bach=Gedenkmedaille, die vom Bayeriſchen Münz=
amt
herausgegeben wird.

Die Königin von Dänemark plöhlich
ſchwer erkrankk.
Stockholm. Die Königin von Dänemark,
die am Freitag zu der Verlobungsfeier des däni=
ſchen
Kronprinzen mit der ſchwediſchen Prinzeſſin
Ingrid in Stockholm eingetroffen war, iſt am
Samstag plötzlich ſchwer erkrankt und mußte vom
Schloß in das Krankenhaus übergeführt werden.
Hier nahmen die Aerzte ſofort eine Operation vor.
Ein amtlicher ärztlicher Bericht bezeichnet den Zu=
ſtand
der Königin als zufriedenſtellend. Nichts=
deſtoweniger
iſt der König von Dänemark ſofort
an das Krankenbett der Königin gerufen worden.
Er traf am Samstag nachmittag an Bord eines
däniſchen Zerſtörers in Malmö ein und ſetzte die
Reiſe nach Stockholm in einem ihm von der ſchwe=
diſchen
Regierung zur Verfügung geſtellten Extra=
zug
fort.

Sonntag, 17. März

Das Flugzeug des franzöſiſchen Gg.
neurts von Aeguakorial=Afrika ve
Paris. Aus Brazzaville (Franzöſiſch=
Ko)
kommt die Nachricht, daß das Flugzeug.
der Gouverneur von Franzöſiſch=Aequatori is
mit ſeiner Gattin, einem hohen Beamten u
Mann Beſatzung am Freitag morgen zu ei, S
ſpektionsreiſe nach dem Tſchad=See und mit
unterwegs waren, etwa zwei Stunden n
Aufſtieg zwiſchen Brazzaville und Coquil
im Kongogebiet verſchwunden iſt. Um 10 1
ein Funkſpruch des Flugzeugs eingetroff
nach der Flug normal verlaufe, daß man ſie
inem Gewitter nähere. Seit dieſer Zeit
Flugzeug verſchollen. Die Nachforſchungen
her ergebnislos geblieben.

ItalieniſcherHochſeeſchlepperverſe

Rom. Der zur italieniſchen Flotte
Hochſeeſchlepper Curzola wird in einer a
Mitteilung als verſchollen bezeichnet. Der
per war mit einer Beſatzung von drei Ur
zieren und 15 Mann am vergangenen Ct
unter normalen Wetterverhältniſſen von E=
nach
Auguſta (Sizilien) ausgefahren und
letzt am Montag abend regelmäßigen F ſer=
lauf
gemeldet. Seit Dienstag ſuchen za ſche
Einheiten des in Tarent liegenden Geſch
unterſtützt von Flugzeugen, nach dem verſch fre
Schlepper. Alle Bemühungen ſind jedoch 1 ſetz
vollkommen ergebnislos geblieben, ſo daß,
in der amtlichen Mitteilung heißt, anger Re
werden kann, daß der Hochſeeſchlepper au E.
kannter und jedenfalls vorerſt nicht beſtin Ee
Urſache mit ſeiner ganzen Beſatzung 1
gangen iſt.

Transpazifikflug der amerikaniſchen Ro.
Maſchine aufgeſchoben.
New York. Der Flug des Robote
zeuges von Oakland (Kalifornien) über 4
zifik nach Honolulu konnte noch nicht in
genommen werden. Sobald die Wetterverl
günſtig ſind, wird das automatiſch bedier
drahtlos geſteuerte Roboter=Flugzeug der
kaniſchen Militärluftſtreitkräfte ſeinen Flr=
den
Stillen Ozean antreten. Der Flugle
klärte, nachdem er in den letzten Tagen
Probeflüge zur Erprobung des neuen Ra
paßtyps unternahm, es ſei unbeſtimmt, w=
große
Transozeanflug unternommen werder
Es hänge dieſer ſchwierige Flug von der 2
keit der Funkverbindung mit Schiffen au
See und beſonders von der Wetterlage ab.
Tragiſcher Ausgang einer Verbrecherverfe
Madrid. Ein furchtbares Mißgeſch
mehrere Madrider Polizeibeamte, die in
Kraftwagen Jagd auf ſieben Schwerve
machten. An einer Straßenkreuzung wo
Poliziſt eine Bombe in das verfolgte Auto
traf jedoch das Polizeiauto. Ein Polizei
wurde auf der Stelle getötet; zwei weite=
ten
ſchwere Verletzungen. Die Verbrecher en
Das ſcharfe Vorgehen gegen Rauſchgifthi
in USA.
Waſhington. Der große Schlag,
amerikaniſche Schatzamt am Freitag gegen
gifthändler, Falſchmünzer und Alkoholſch
geführt hat, war ein großer Erfolg. Nahez
Bundesagenten gelang es, 745 der Alkoh
hinterziehung Geziehene feſtzunehmen. Di
desagenten beſchlagnahmten Schmugglern
Werte von mehreren Millionen Dollars
Narkotika wurden Seidenſtoffe, Teppiche,
boote und Lotterieloſe beſchlagnahmt. In
more allein konnte geſchmuggeltes Gut in
von weit über einer Million Dollars
nahmt werden. Dieſe größte Razzia verli
ohne ſchwere Kämpfe; unter lebhafteſtem
wechſel mußten ſich die Poliziſten behaup
verhafteten im Laufe der Kämpfe zahlreiche
ſen in Opiumhöhlen.
1747 Verhaftungen.


R

Waſhington. Finanzminiſter Mor
äußerte ſeine große Befriedigung über das
nis des großen Keſſeltreibens gegen Ra
händler, Falſchmünzer und Alkoholſchmugg
Zahl der am erſten Tage insgeſam ver
Perſonen beläuft ſich auf 1747. Davon
allein faſt 1000 Perſonen von Agenten de
holſteueramtes feſtgenommen.
Wiley Poſt wegen Sauerſtoffmangels ge
Cleveland (Ohio). Der einäugige
niſche Flieger Wiley Poſt, der mit ſeinen
zeug Winnie Mae zu einem neuen Str.
renflug aufgeſtiegen war, mußte wegen ver
ter Sauerſtoffzufuhr ſeine Verſuche aufgel
hier notlanden.

In Stockholm wurde ſoeben die offizielle 2
der Prinzeſſin Ingrid, der 24jährigen 200
ſchwediſchen Kronprinzen, mit Kronpril
von Dänemark und Island bekanntges

[ ][  ][ ]

Spoct, Spiel und Jucnen

b

ktoria Walldorf auf dem Ererk.
Wer wird Meiſter von Südheſſen?
iktoria Walldorf tritt am heutigen Sonntag zu dem wich=
Spiel der ganzen Saiſon an. Die Augen aller Fußballer
oheſſen ſind an dieſem Sonntag nach Darmſtadt gerichtet, wo
tzte noch nicht ermittelte Bezirksgruppenmeiſter feſtgeſtellt
r ſoll. Vor zwei Wochen gab es kaum einen Menſchen, der
gezweifelt hätte, daß die Polizei der Meiſter der Gruppe
mburg ſei. Nun haben ſich in der Zwiſchenzeit die Dinge ſo
felt, daß ſchon ein Unentſchieden genügen würde, um den
u im letzten Augenblick, den Titel zu entreißen. Viktoria
orf, iſt zwar kein Meiſterſchaftskandidat mehr, aber der
olle dritte Tabellenolatz iſt ihr ſicher. Sollte es den Wall=
n
glücken, die Darmſtädter zu Fall zu bringen, ſo wäre dies
dem Vorausgegangenen eine Senſation ohnegleichen, die
einen glänzenden ſportlichen Ruf weit über die Grenzen
eſſenlandes hinaus verſchaffen würde. Das Spiel wird vor
iden von Zuſchauern ſtattfinden. Die Walldörfer werden
beweiſen, daß ſie mit Recht zu der Spitzengruppe der Gruppe
ſſen gehören.
Ziehung zum Kameradſchaftsgeiſt.
Mannſchafts-Kraftfahrſpork gegenſeitige Hilfe
erlaubt.
er Führer des deutſchen Kraftfahrſports, Korpsführer Hühn=
at
Richtlinien für die Wertung der Einzel= und Mannſchafts=
bei
Zuverläſſigkeits= und Geländefahrten herausgegeben, die
ößter Bedeutung ſind, wird doch dadurch die Förderung des
1ſchaftsgedankens im Kraftfahrſport in ganz beſonderem
angeſtrebt. Von dieſem Grundſatz ausgehend, wird folgendes
3
die Mannſchaft ſtartet, entgegen der bisherigen Gepflogen=
rundſätzlich
zuſammen und darf ſich während der ganzen
der Veranſtaltung gegenſeitig helfen.
irpsführer Hühnlein begründet dieſe Maßnahme mit folgen=
orten
: Ich bin mir bewußt, daß damit die Angehörigen
Nannſchaft im Vorteil gegenüber dem Einzefahrer ſind. Dem
en ſteht aber die Erziehung zum Kameradſchaftsgeiſt und die
lige freudige Bereitwilligkeit des einzelnen, ſich gegenſeitig
n auftretenden Lagen ſo zu unterſtützen, daß das ſtolze Ziel
wird, die Mannſchaft geſchloſſen durchzubringen. Hierbei
ft der einzelne durch die gewährte oder angeforderte Hilfe
le in Kauf nehmen müſſen.
e Mannſchaft kämpft um den vom Korpsführer Hühnlein als
hrer des deutſchen Kraftfahrſpoxts bei allen Großveranſtaltun=
eſes
Jahres ausgeſetzten Mannſchaftspreis, der die höchſte
he Auszeichnung bei Zuverläſſigkeits= und Geländefahrten
1 t und entſprechend der Bewertung mit goldenen, ſilbernen
ronzenem Ehrenſchild verliehen wird. Preisträger iſt ſtets
iheit, die die betreffende Mannſchaft gemeldet hat. Die ein=
Angehörigen einer bewerteten Mannſchaft erhalten eine
rkunde, die die Namen der einzelnen Mitglieder der Mann=
nthält
.
llen einer oder mehrere Männer einer Mannſchaft während
hrt aus, ſo fahren die Verbleibenden zunächſt weiter Des
haftspreiſes geht die Mannſchaft in dieſem Falle verluſtig.
och den einzelne nAngehörigen einer aufgelöſten Mannſchaft
glichkeit der Belohnung ihrer ſportlichen Leiſtung zu geben,
ſie als Einzelfahrer zu den hierfür gültigen Bedingungen
die hierfür feſtgeſetzten Preiſe weiter, wobei jeder mit der
inktzahl belaſtet bleibt, die die Mannſchaft bis zum Zeit=
es
Ausſcheidens eines oder mehrerer Angehöriger erhalten
genſeitige Hilfe iſt nunmehr verboten.
zu verhindern, daß die Mannſchaft ſich auflöſt, ohne daß
durch Sturz oder maſchinelle Schäden zwingende Gründe
in, wird die Wertung der nun als Einzelfährer weiter
den von dem Entſcheid der Sportkommiſſion abhängig ge=
Dieſe hat nach Anhören der einzelnen Angehörigen der auf=
Mannſchaft zu prüfen, ob die Wertung als Einzelfahrer
ge der Dinge berechtigt iſt.
Jahrbuch der Turnkunſt 1935.
iter als in früheren Jahren kommt diesmal das Jahrbuch
rnkunſt 1935 in die Hände ſeiner alten Freunde. Dafür
es aber auch die Ergebniſſe der letzten Beſtandserhebung,
das Jahrbuch ein volles Bild der Entwicklung der Deut=
urnerſchaft
im vergangenen Jahre gibt. Auch äußerlich
h das Jahrbuch in einem anderen Gewande. Erſtklaſſige
litte ſtehen voran, während weitere Lichtbilder ein deut=
Zild von der Höhe der Turnkunſt und der Entwicklung in
uen geben. Der Reichsſportführer und Führer der Deut=
urnerſchaft
von Tſchammer und Oſten hat dem Jahrbuch
leitwort vorangeſtellt, in dem er betont, daß er gerade
Turnvereinen vollen und frohen Einſatz erwartet, denn
ieriſchen, geländeſportlichen und politiſch=kulturellen Grund=
nd
die breiteſten Pfeiler, auf denen der Deutſche Reichs=
jr
Leibesübungen ſtehen muß. Auch die Ausführungen
ichsdietwarts über Turnertum und Nationalſozialismus
die Bedeutung der weltanſchaulichen politiſchen Haltung
tſchen Turners und zeigen in kühnem Schwunge, welchen
e DT. innerhalb des Reichsbundes zu marſchieren hat.
egende Ausführungen über das Männer= und Frauen=
geben
der Oberturnwart Martin Schneider und die
führerin Henni Warninghoff. Daß die Entwicklung der
chaft von Koburg zu Koburg, die Arbeit des letzten Jah=
den
vielen Gauturnfeſten. Werbewochen, die Saartreue=
die
erſte Beteiligung an internationalen Veranſtaltungen
apeſt und der Weg zu den Olympiſchen Spielen nicht zu
nmen, verſteht ſich bei dieſem Jahrbuch von ſelbſt. Das
re Arbeits= und Aufgabengebiet der Deutſchen Turner=
rhellen
die Berichte der Fachwarte, die kein Gebiet der
bungen außer acht laſſen. Das reiche Zahlenmaterial,
s ein zuverläſſiger Helfex war, iſt im gleichen Maße wie
vorhanden. So iſt das Jahrbuch nicht nur unentbehrlich
Rückſchau auf vergangene Zeiten, ſondern auch wegwei=
die
Zuſammenarbeit, die auf dem Gebiete der Leibes=
beſonders
dem Turnen im neuen Staate erwächſt. Das
2h iſt im Wilhelm Limpert=Verlag, Berlin
3, erſchienen und koſtet bei einem Umfang von 248 Seiten
) RM.

Sporkkalender.

Sonntag, den 17. März 1935.
Fußball.
11.00 Uhr: Rennbahn: TG. Beſſungen FV. Eſchollbrücken.
13.15 Uhr: Rheinallee: TSG. 46 FC. Langen
15.00 Uhr: Exerzierplatz: Polizei Viktoria Walldorf.
15.00 Uhr; Dornheimer Weg; Reichsbahn Merck Darmſtadt.
Handball.
15,00 Uhr; Stadion: SV. 98 TG. Offenbach.
Fechten.
9.00 Uhr: Woogsplatz: Fechtturnier.
15.00 Uhr: Woogsplatz: Fechtturnier=Eutſcheidungen.

Die Herren Vereinsberichkerſkakter
und =Preſſewarke
in Darmſtadt bitten wir nochmals, die Berichte über die
ſonntäglichen Kämpfe noch amgleichen Abend uns
zuzuleiten. Letzter Einlieferungstermin iſt
nachts 2 Uhr, ſo daß auch auswärtige Begegnungen (evtl.
telephoniſch) noch in der Montags=Ausgabe veröffentlicht werden
können. Spätere Veröffentlichung hat für niemand mehr großes
Intereſſe. Die Dienstags=Ausgabe iſt für die Vereine auf dem
Lande vorbehalten.
Auflöſung und Zuſammenſchluß.
Der Reichsſportführer teilt mit:
Wie ich habe feſtſtellen müſſen, beſteht vielfach die Auffaſſung,
daß kleine Vereine von weniger als 100 Mitgliedern als nicht
exiſtenzfähig aufgelöſt ſeien.
Ich mache ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß eine ſolche
Verordnung von mir nie erlaſſen worden iſt, auch nicht erlaſſen
wird, da ſie die Auflöſung eines großen Teiles der ſo unendlich
wichtigen ländlichen Turn= und Sportvereine bedeuten würde.
Die Zuſammenlegung kleinerer, nicht exiſtenzfähiger Vereine
begrüße ich.
Der Segen des Sporkgroſchens.
Als. der Reichsſportführer im vergangenen Jahr den Hilfs=
fonds
für den Deutſchen Sport ins Leben rief, da ſtellte er damit
dem deutſchen Sport die Aufgabe, die finanziellen Vorausſetzungen
für den notwendigen Neubau zum großen Teil ſelbſt zu ſchaffen.
Im Sportfonds ſollen die Mittel angeſammelt werden, die
zur Verwirklichung der der Turn= und Sportbewegung ge=
ſtellten
Ziele erforderlich ſind.
Das Kernſtück des Hilfsfonds bildet der Sportgroſchen, der bei
jeder Veranſtaltung von jedermann erhoben werden muß. Mögen
manche am Anfang darin eine indirekte Beſteuerung der Turn=
und Sportvereine geſehen haben, ſo hat ſich allmählich dieſe An=
ſchauung
gewandelt in die Erkenntnis, daß eigener Nutzen wenn
man ſchon einmal von Idealismus nicht reden will, die Vereine
und die Anhänger der Turn= und Sportbewegung naturnotwendig
zu Förderern und Unterſtützern dieſer Einrichtung werden läßt,
Da aber in weiten Kreiſen über die Tätigkeit des Hilfsfonds
für den Deutſchen Sport kaum genügend Klarheit beſteht, ſeien
einmal einige Zahlen über die Aufwendungen herausgegriffen.
die aus dem Erlös des Sportgroſchens im erſten Halbjahr 1934 ge=
macht
werden konnten. Da ſteht an erſter Stelle eine Ausgabe von
rund 40 000 RM. für das Geneſungsheim Hohenlychen und Bei=
hilfen
für ähnliche Zwecke.
Kann es für die große deutſche Turn= und Sportgemeinde
etwas Herrlicheres geben als das Gefühl, daß jeder durch
ſeinen Sportſechſer dazu beigetragen hat, verletzten und er=
krankten
Turnern und Sportlern zur Wiederherſtellung ihrer
Geſundheit und Kraft verholfen zu haben?
Hohenlychen iſt zu einer muſtergültigen Anlage für den er=
wähnten
Zweck geworden, und zwar dank der Mittel, die der
Hilfsfonds dazu beiſteuern konnte.
Gleich eindrucksvoll ſind die Zahlen, die für die verſchiedenen
Fachämter des Reichsbundes für Leibesübungen ausgegeben wur=
den
, wodurch dieſe in die Lage verſetzt wurden, hauptſächlich die
Uebungskurſe zur Vorbereitung auf die Olympiſchen Spiele 1936
durchzuführen. Da ſteht die Leichtathletik mit einer namhaften
Summe an der Spitze, Schwerathleten. Ruderer, Segler, Radfahrer
erhielten größere Unterſtützung, aber auch Schwimmer, Skiläufer,
Boxer Fechter Handballſpieler uſw. gingen nicht leer aus. Ein=
ſchließlich
der Aufwendungen für Hohenlychen ſind allein für ſolche
Zwecke im 1. Halbjahr 1934
200 000 RM. (zweihunderttauſend Reichsmark) vom Hilfs=
fonds
für den Deutſchen Sport ausgegeben worden.
Der beſte Beweis dafür, daß all die kleinen Opfer, die der ein=
zelne
durch ſeinen Sportgroſchen trägt, der Turn= und Sportbe=
wegung
wieder zugute kommen und dort größten Segen ſtiften.
Fechtkurnier am Woogsplaß.
Deutſche Jugend. Sportler, beſucht heute das Wettfechten in
der Turnhalle am Woogsplatz. Sie ſehen ſpannende, ſcharfe
Kämpfe im Florett, Säbel und Degen, geht es doch um die Kreis=
und Darmſtädter Meiſterſchaft. Die Kämpfe dauern ununterbro=
chen
von heute vormittag 91 Uhr und nachmittags von 37 Uhr,
Eintritt 20 und 30 Pfg.
Die franzöſiſche Nationalelf, die am Sonntag den
Fußball=Länderkampf gegen Deutſchland beſtreitet, bezoa in einem
unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtattfindenden Uebungsſpiel
gegen eine Berufsſpielermannſchaft eine 3:2 (3:2) Niederlage.
wobei allerdings Thépot im Tor erſetzt war.
Die Olympia=Vorbereitungen werden in China
recht eifria betrieben. Vom 15. Juli bis 30. Auguſt werden 120
Athleten in einem Trainingslager am Gelben Meer unter Lei=
tung
von zwei Sportlehrern, einem Deutſchen und einem Ameri=
kaner
, zuſammengezogen. Die eigentliche Expedition ſoll 50 Mann
ſtark ſein.

Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Sonntag, 17. März
6.35: Hamburg: Hafenkonzert. Die Glocken vom Gr. Michel.
Thoral: Wie ſie ſo ſanft ruhn. 8.15: Zeit, Wetter. 8.20:
Stuttgart: Gymnaſtik. 8.45: Choralblaſen. 9.00: Kathol.
Morgenfeier. Aus dem Franziskanerkloſter Frauenberg=Fulda.
9.45: Deutſches Schatzkäſtlein. Wallhall‟. Eine Funkfolge zum
Heldengedenktag. 10.15: Chorgeſang. Ausf.: Männergeſang=
verein
Kleinaltenſtädten, Ltg.: Robert Franz= 11.00: Hans
Schemm F zum Gedächtms. 11.15: Aus der Marta=Hilf=Kirche
in Freiburg i. Br.: Orgelmuſik. Dazw.: Leier und Schwert.
Gedichte von Theodor Körner in Muſik geſetzt von C. M. von
Weber
12.00: Aus der Berliner Staatsoper: Reichsſendung: Heldengedenk=
tag
. 13.00: Ein Arbeiter erzählt aus ſeinem Leben. 13.15:
Ein Heldenleben. Tondichtung für großes Orcheſter, op. 40 von
Rich, Strauß (Schallpl.) 14.00; Kiderfunk: Der Zwergkönig.
Märchenſpiel. 15.00: Std. d. Landes: Das 1. Jahr auf eigener
Scholle, 15.25: Der Bauer gedenkt der toten Soldaten. Eine
Funkfolge in Wort und Lied von N. Bruchhäuſer.
16.00: Breslau: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters Ltg.: Gerh.
E. Riſchka. 16.55: Paris: Fußball=Länderkampf Deutſchland
Frankreich, (2. Halbzeit). 17.40: Szenen aus Beethovens
Fidelio, (Schallpl.). 18.30: Mainz: Jugendfunk: Das
Reich muß werden. Ein choriſches Spiel von Jungbauern und
Jungarbeitern.
19.00: Vom Deutſchlandſender: Die Totenſtandarte. Ein deutſches
Mahnſpiel von Friedr. Ekkehard. Muſik: E. E. Buder.
20,00: Konzert, 1. Werke von J. S. Bach. 2. Werke von
15: Nachr.
2. von Beethoven. 22.00: Zeit, Nachr.
Wetter. 22,20: Sportſpiegel des Sonntags. 22.45:
München: Ernſte Weiſen. Das kl. Funkorcheſter. Ltg.: E. Kloß.
24.00: Szenen aus Rich. Wagners Tannhäuſer. (Schallpl.).
Frankfurt: Montag, 18. März
6.00: Bauernfunk. 6.15 u. 6.30: Gymnaſtik. 6.50: Zeit u.
Wetter. 6.55: Morgenſpruch; Choral: O Herre Gott, dem
göttlich Wort. 7.00: Frühkonzert. Orcheſter Frankfurter Be=
rufsmuſiker
, Ltg.: Guſtav Schumacher. 8.10; Waſſerſtand,
Wetter. 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. 9.00: Nur Kaiſers=
lautern
: Werbekonzert 9.15: Nur Kaiſerslautern: 1. (9.15):
Pfälzer Köpfe: H. A. Schaufert. Vortrag von Hans Soſchky.
2 (9.30): Lieder zum Heldengedenktag. 3. (9.45); Saarländiſche
Erzähler. Rupert Rupp: Brand auf der Schlackenhalde. 10.00:
Nachr. 10.15: Schulfunk: Wunder um den Rundfunk. Eme
Hörſzene. 10.45: Prakt. Ratſchläge für Küche und Haus.
11.00: Werbekonzerr. 11.30: Melda. 11.45: Sozialdrenſt.
12.00: Stuttgart: Mittagskonzert der NSDFB.=Kavelle, Ltg.: F.
Barthelmeus, 13.00: Zeit, Nachr. 13.15: Stuttgart: Mit=
tagskonzert
(Schallpl.), 14.15: Zeit, Nachr. 14.20: Wirt=
ſchaftsbericht
. 14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldg. 14.55: Wetter.
15.15: Kinderfunk: Jetzt baſteln wir eime Schreibmappe. 15.30:
Jugendfunk: BDM.=Sport.
16.00: Breslau: Nachmittagskonzert des kl. Funkorcheſters. Ltg.:
Gerh. E. Riſchka. 18.00: Jugendfunk: Jugend packt an! Der
erſte Tag des Reichsberufswettkampfes. Funkbericht. 18.15:
Bücher, die uns erwarten: Paul Gurk: Berlin, 18.30:
Deutſche Geſpräche. Dr. Schilling: Deutſch=ſchweizeriſche Begeg=
nungen
. 18,45: Wirtſchaftsmeldungen; anſchl.: Das Leben
ſpricht!
19.00: Kaſſel: Unterhaltungskonzert. Ausf.: Kurheſſiſches Landes=
orcheſter
Kaſſel. Ltg.: Maurick. 20,00: Zeit, Nachr.; anſchl.:
Tagesſpiegel. 20.15: Im Park von Schwetzingen. Funkfolge.
20.45: Kleines Konzert, Lieder von A. Gretſchaninow.
21.00: München: Muſik aus dem Keller. Eine fröhliche Folge
von Blechmuſik und weiſen Tiſchgeſprächen im Zeichen des
Starkbieres. Dazw.: Der Wirtshanſl, ſinnvolle Würdigung
eines handfeſten Standes von A. Weinberger. 22.00: Zeit,
Nachr. 22.15: Nachr., Wetter, Sport. 22.20: Klavier=
muſik
von Rameau, Schubert und Liſzt. 23.00: Leipzig:
Nachtmuſik des Funkorcheſters. Ltg.: Th. Blumer. 24,00:
Stuttgart: Nachtmuſik.
OMudtien dnnsäusnn
Sonntag, 17. März
Reichsſendung: 19.00: Die Totenſtandarte. Em deut=
ſches
Mahnſpiel von Friedrich Ekkehard. Muſik: E. Buder.
Breslau: 20.00: Die endloſe Straße. Ein Frontſtück
von S. Graff und C. E. Hintze.
Frankfurt: 20.00: Konzert. Werke von Bach und
Beethoven.
Hamburg: 21.00: Batalljon 18. Drama von H. Ehrke.
Leipzig: 20.10: Große Meſſe C=Moll von W. A. Mo=
zart
. Uebertragung aus der Thomaskirche.
Stuttgart: 20.00: Georg Friedr., Händel; Ezio. Oper
nach Metaſtaſio.
Rom: 20.45: Operetten=Abend.
Stockholm: 21.00: Soliſtenprogramm.
Budapeſt: 21.30: Orcheſter und Chor=Vorträge.
Kopenhagen: 21.50: Spaniſche u. franzöſiſche Muſik.
Tpulouſe: 22.00: Muſik von Maſſenet.
Brüſſel=frz.: 22.20: Belgiſche Komponiſten.
Kopenhagen: 22.50: Moderne Tanzmuſik.
Luxemburg: 23.00: Unterhaltungsmuſik.
Montag, 18. März
Ferlin: 21.00: Lieder, die am Mikrofon entſtanden. Ein
vergnüglicher Rückblick.
Breslau: 20.10: Im Schatten des Titanen. Beethoven
im Geſpräch mit ſich ſelbſt.
Hamburg: 20.10: Geſelliger Abend aus Hannover.
1. Teil: Kunſtſtadt Hannover. 2. Teil: Seeſtadt Hanover.
Köln: 20.40: Durch die goldene Brille. Das Weſtdeutſche
Kammerorcheſter u. a. Lta.: Herm. Hageſtedt.
Leipzig: 21.30: Ulenſpiegel ſoll hängen. Funkballade
von Carl Cölln nach dem Ulenſpiegel des Charles de
Coſter.
Warſchau: 21.00: Sinfoniekonzert.
Stockholm: 21.00: Finniſche Muſik.
Wien: 21.15: Bunte Stunde.
Kopenhagen: 21.55: Saxofon=Soli.
Rom: 22.00: Operette von Lehar.
Mailand. 22 00: Kammermuſik.

Ausſichten für Sonntag: Bewölkungszunahme und Neigung zu
einzelnen Regenfällen, jedoch nicht durchweg unfreundlich, bei
etwas lebhafteren, überwiegnd ſüdlichen Winden ausgegli=
chenere
, aber milde Temperaturen.
Ausſichten für Montag; Verſtärkte Bewölkung bei einzelnen
Regenfällen,

Awill im Frühjahr
2fahrrad kaufen??
Schreiben Sie uns,
wir mschen Ihnen
einen Vorschlag,
der Sie begeistert.
-Stricker, Fahrradfabrik
rackwede-Bielefeld 218

Mathemat. reine
u. angew., d.akad.
geh. Lehrer. Vor=
ber
. a. alle Ziele.
Nachhilfe. Witt=
mannſtr
. 30, I. (a
Wer
gibt kaufm. Eng=
liſch
u. Franzö=
ſiſch
? Ang. unt.
K. 200 Geſchſt.

Fradstander
agen Lager- und Geräte-
ppen
, Wellblechbauten
leden Verwendungszweck
erk Siegen 6. m. b. H.
enborn-Siegen, Postf. 29
S. Friedr. Rettig, Darmstadt
SStr. 69, Ruf 3394. (1 1903

Garten
abzugeben. Geh=
bauer
, Kiesſtr. 26

Bauplatz
zu verkaufen.
NäheLandskron=
ſtraße
. Nähere=
Geſchäftsſtelle.

Einfamilienhaus
in ſchöner Vor=
ortlage
, enth.
Zim., Bad und
Zub., gr. Gart.,
für 13 000 zu
perk. Kann auch
als Zweifamil.=
Haus bewohnt
werd. Näh. dch.
Paul Hellmund,
Ireneſtraße 4.
Fernſpr. 538. (a

Modernes
Etagenhaus
im Südviertel,
tadelloſ. Zuſtd.,
784 Zim. und
Zub., Taxe 61000
. mit 32 000
bei 12000.
Anzahlung zu
verkaufen. Ang.
u. K. 171 Geſch.

zu günſtig. Be=
dingungen
und
guter Ausfüh=
rung
. Anfr. u.
K. 209 Geſchſt.

Nähe Darmſtdt.
ſofort beziehbar
preisw. zu verk.
Ang. unt. K. 163
an die Geſchſt.

Garten,
500 qm, zu ver=
pachten
im Nord=
viertel
. Ang. u.
K. 180 Geſchſt.
4-Zimmer-
Hademkaus
ſchöne Wohnun=
gen
, Vor= und
Rückgart., Bal=
kon
, 1 Wohnung
wird frei,
2½2 4-Zim.-

Bäckerei,
prima Ladenge=
ſchäft
wöchentl.
15 Sack Mehl,
davon täglich 35
Br. Weißware,
Preis 40 000,
Anzahlg. 10 000
N. Friedrich
Weiß. Mühl=
ſtraße
38, pt.
Café=Reſtaurant
teils

630 qm, ſchöne
Lage, in Jugen=
heim
zu verkfn.
das am für 1.50
Mk. Ang. unt.
K. 217 Geſchſt.

guter Zuſtand,
großer Garten,
zu verkaufen.
Adam Schäfer,
Helfmannſtr. 56
Fernſpr. 1338.

prachtv. Waldes=
lage
, mit zwei
Morgen Garten,
Straßenbahn,
bietet günſtigſt
an:Immobilien=
Brück, Schützen=
ſtraße
10½ I.

Luttbedei tacneinde Kandeh:
Seit langen Jahren sind wir es in Darmstadt’s
großem Spezialhaus GUTTING nicht anders
gewölint, als daß der vertrauensvoll herein-
kommeide
Kunde als zufriedener Käufer den
Laden verlüßt.
Wer jetzt zum Früljahr ein gutes Fahrrad
Draucht, der findet unter den Markenrädern
Falter, Goericke, Mifa und den Spezial-
rüdern
Rheingold, Alemannia und Europz
in jeder Preisklasse ein geeignetes Modell.
Kommen Sie iit Ihren Wünschen zu

[ ][  ][ ]

Nummer 76

Sonntag, 17. M.

DeſſNeueſte Nachricht

Anordnung des Reichswirtſchaftsminiſters
über die Abgrenzung von Wirtſchaftsbezirken und die Bildung von Wirtſchaftskammern.
4. Mit den Induſtrie= und Handelskammern des Wirtſchafts=
bezirks
und den bezirklichen Gruppen der Reichsgruppe Induſtrie
Treuhänderbezirke gleich Wirkſchafts=
ſind
Vereinbarungen zu treffen über eine Abgrenzung der Auf=

Berliner und Rhein=Main=Börſt

bezirke.

Auf Grund des Paragraphen 2 des Geſetzes zur Vorbereitung
des organiſchen Aufbaues der deutſchen Wirtſchaft vom 27. Febr.
1934 iſt im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern
vom Reichswirtſchaftsminiſter angeordnet:
1. Bis zur Bildung der Reichsgaue ſind Wirtſchafts=
bezirke
im Sinne der Paragraphen 3 und 26 der erſten Ver=
ordnung
zur Durchführung des Geſetzes zur Vorbereitung des
organiſchen Aufbaues der deutſchen Wirtſchaft vom 27. November
1934 (Reichsgeſetzblatt I S. 1194), die durch Paragraph 1 der
Durchführungsverordnung zum Geſetz über Treuhänder der
Arbeit vom 13. Juni 1933 (Reichsgeſetzblatt I S. 368) und durch
die 9. Verordnung zur Durchführung des Geſetzes zur Ordnuig
der nationalen Arbeit vom 15. Februar 1935 (Reichsgeſetzblatt I
Seite 240) beſtimmten Bezirke.
2. Für dieſe Wirtſchaftsbezirke werden Wirtſchaftskam=
mern
gemäß Abſchnitt 8 der Verordnung vom 27. November
1934 gebildet.
Für die Bezirke Niederſachſen, Weſtfalen, Mitteldeutſchland
und Südweſtdeutſchland werden je zwei Wirtſchaftskammern, für
die übrigen Wirtſchaftsbezirke wird je eine Wirtſchaftskammer ge=
bildet
.
3. Im Wirtſchaftsbezirk Niederſachſen wird die eine Wirt=
ſchaftskammer
für Bremen, die andere Wirtſchaftskammer für den
übrigen Wirtſchaftsbezirk gebildet.
Im Wirtſchaftsgebiet Weſtfalen wird die eine Wirtſchafts=
kammer
für den Regierungsbezirk Düſſeldorf, die andere Wirt=
ſchaftskammer
für den übrigen Wirtſchaftsbezirk gebildet.
Im Wirtſchaftsbezirk Mitteldeutſchland wird die eine Wirt=
ſchaftskammer
für Anhalt und die Regierungsbezirke Magdeburg
und Merſeburg, die andere Wirtſchaftskammer für den übrigen
Wirtſchaftsbezirk gebildet.
Im Wirtſchaftsbezirk Südweſtdeutſchland wird die eine Wirt=
ſchaftskammer
für Baden, die andere Wirtſchaftskammer für
Württemberg und den Regierungsbezirk Sigmaringen gebildet.
Induſtrie= und Handelskammer und Handwerkskammer, deren
Bezirk zu mehreren Wirtſchaftskammern gehört, ſind Mitglieder
dieſer Wirtſchaftskammern.
Zu Leitern der Wirtſchaftskammern ſind ernannt: für den
Wirtſchaftsbezirk Oſtpreußen der Präſident der Induſtrie= und
Handelskammer Bankdirektor Kuebarth in Königsbera i. Pr.;
für den Wirtſchaftsbezirk Schleſien der Bergaſſeſſor a. D. Direktor
Fitzner in Firma Gieſches Erben in Breslau;
für den Wirtſchaftsbezirk Brandenburg der Präſident der Indu=
ſtrie
= und Handelskammer Staatsrat Fried. Reinhart=Berlin;
für den Wirtſchaftsbezirk Pommern der Präſident der Induſtrie=
und Handelskammer Bankdirektor Dr. Lange in Stettin;
für den Wirtſchaftsbezirk Nordmark der Präſident der Induſtrie=
und Handelskammer H. V. Hübb in Hamburg;
für den Wirtſchaftsbezirk Niederſachſen der Präſident der Indu=
ſtrie
= und Handelskammer Karl Bollmeyer in Bremen und
der Präſident der Induſtrie= und Handelskammer Regierungs=
rat
a. D. Ewald Hecker in Hannover;
für den Wirtſchaftsbezirk Weſtfalen, Generaldikektor. Borbot in
Bochum und der Präſident der Induſtrie= und Handelskammer
in Düſſeldorf, Diplomingenieur Karl Zucker=Düſſeldorf;
für den Wirtſchaftsbezirk Rheinland der Präſident der Induſtrie=
und Handelskammer Freiherr von Schröder in Köln;
für den Wirtſchaftsbezirk Heſſen der Präſident der Induſtrie=
und Handelskammer, Frankfurt a. M. Profeſſor Dr. Karl
Lüer in Frankfurt a. M.;
für den Wirtſchaftsbezirk Mitteldeutſchland der Präſident der In=
duſtrie
= und Handelskammer Magdeburg. Ratsherr Wilhelm
Adolf Farenholz und der Präſident der Induſtrie= und Han=
delskammer
in Ruhla in Th., Fabrikbeſitzer Dr. R. Thiel;
für den Wirtſchaftsbezirk Sachſen, der Präſident der Induſtrie=
und Handelskammer Regierungsrat a. D. Direktor Dr. Zim=
mermann
in Dresden;,
für den Wirtſchaftsbezirk Bayern der Präſident der Induſtrie=
und Handelskammer München Albert Pietzſch in München;
für den Wirtſchaftsbezirk Südweſtdeutſchland der Miniſterpräſident
Köhler in Karlsruhe als kommiſſariſcher Leiter der Wirt=
ſchaftskammer
in Karlsruhe und der Präſident der Induſtrie=
und Handelskammer Stuttgart, Fabrikant Fritz Kiehn in
Stuttgart;
für den Wirtſchaftsbezirk Saarland=Pfalz der Präſident der In=
duſtrie
= und Handelskammer Fabrikbeſitzer Bruno Marcher in
Böckingen a. d. Saar.
Der Reichswirtſchaftsminiſter
Berlin, 14. März 1935.
(gez.): Dr. Hjalmar Schacht.
Anordnung
des Leiters der Reichsgruppe Induſtrie
über die Bildung von Bezieksgruppen.
1. Auf Grund der vorſtehenden Anordnung des Reichswirt=
ſchaftsminiſters
über die Abgrenzung von Wirtſchaftsbezi=ken in
Verbindung mit Paragraph 3 Abſ. 3. Paragraphen 8 und 11 der
erſten Verordnung zur Durchführung des Geſetzes zur Vorberei=
tung
des organiſchen Aufbaues der deutſchen Wirtſchaft vom 27.
November 1934 (Reichsgeſetzblatt I Seite 1194) wird für jeden
Wirtſchaftsbezirk eine Bezirksgruppe der Reichsgruppe Induſtrie
gebildet und deren Sitz und Leiter nachſtehend beſtimmt:
Oſtpreußen (Königsberg): Direktor Hugo Lauber=Königsberg,
Schleſien (Breslau): Fabrikbeſitzer Gottfried Dierig=Langenbielau,
Brandenburg (Berlin) Hans Pahl=Berlin, Pommern (Stettin):
Direktor Erik Baldermann=Stettin, Wrangelſtraße 4. Nordmark
(Hamburg): Staatsrat R. Blohm=Hamburg 1, Poſtfach. Nieder=
ſachſen
(Hannover); Präſident Ewald Hecker=Hannover, Wilhelm=
ſtraße
5, Weſtfalen (Düſſeldorf): Dr. Ernſt Poensgen=Düſſeldorf,
Rheinland (Köln); Generaldirektor Dr. A. Langen, Köln=Deutz,
Heſſen (Frankfurt a. M.): Handelskammerpräſident Prof.
Dr. C. Lüer=Frankfurt a. M.: Mitteldeutſchland (Weimar):
Dr. eh. Reinhold Thiel=Ruhla; Sachſen (Dresden): Fabrikbeſitzer
Otto Sack=Leipzig W. 33: Bayern (München): Geh. Landesbau=
rat
Eugen Böhringer=Roſenberg; Südweſtdeutſchland (Stuttgart):
Direktor Dr. Keßler=Eßlingen.
Nach Maßgabe des bezirklichen Bedürfniſſes ſollen Zweig=
ſtellen
errichtet werden.
Die landwirtſchaftlichen und örtlichen Induſtrieverbände
des Wirtſchaftsbezirks ſind in die Bezirksgruppen und ihre Zweig=
ſtellen
zu überführen. Der Leiter der Bezirksgruppe trifft die er=
forderlichen
Maßnahmen.
3. Die Bezirksgruppe iſt die Geſchäftsſtelle der Reichsgruppe
Induſtrie. Sie iſt gemäß Paragraph 27 der Verordnung vom 27.
November 1934 Mitglied der Wirtſchaftskammer. Den Bezirks=
gruppen
ſind die zur Reichsgruppe Induſtrie gehörigen bezirklich=
fachlichen
Gruppen ſowie die keiner ſolchen Gruppe angehörenden
Unternehmungen des Wirtſchaftsbezirks angeſchloſſen,
Die Bezirksgruppe mit ihren Zweigſtellen bearbeitet die ge=
meinſamen
Angelegenheiten der Induſtrie betreut zuſammen mit
den bezirklich=fachlichen Gruppen die angeſchloſſenen Unternehmun=
gen
des Wirtſchaftsbezirks und unterrichtet die Reichsgruppe ſo=
wie
diejenigen fachlichen Gruppen, die im Wirtſchaftsbezirk keine
Vertretung haben. Die Abgrenzung der Aufgaben der Bezirks=
gruppen
der Reichsgruppe und der bezirklich=fachlichen Gruppen
des Bezirks bleibt vorbehalten.

gaben, ſoweit nicht eine Verbindung gemäß Paragraph 30 Abſ. 2
der Verordnung vom 27. November 1934 erfolgt.
5. Das Haushaltsjahr der Bezirksgruppen beginnt am 1. April
und endet am 31. März des folgenden Jahres.
Der Haushalts=Voranſchlag der Bezirksgruppen bedarf der
Genehmigung des Leiters der Reichsgruppe Induſtrie. Der
Haushaltsbedarf wird auf die der Bezirksgruppe angeſchloſſenen
Gruppen und Unternehmungen des Wirtſchaftsbezirks umgelegt.
Die Einziehung der Beträge wird beſonders geregelt.
Berlin, den 14. März 1935.
Der Leiter der Reichsgruppe Induſtrie
(gez.): Ewald Hecker.
Uneinheitliche Lage in der Baumwollweberei.
Die Fachgruppe Baumwollweberei berichtet: Das in früheren
Monaten feſtgeſtellte rege Intereſſe nach Baumwollgeweben hat
auch im Februar im allgemeinen angehalten. Die Kauftendenz er=
wies
ſich allerdings ſtellenweiſe durch die in den vorigen Sommer=
und Herbſtmonaten überreichlich getroffenen Voreindeckungen als
belaſtet. Der Handel dürfte bei Beginn der Frühjahrsſaiſon zum
Teil noch vor ziemlich großen Lagern ſtehen. Abſatzſtockungen in
Webwaren ſind jedoch trotz der bis zu einem gewiſſen Grad ſaiſon=
mäßig
bedingten Zurückhaltung des Handels nicht feſtzuſtellen. In
der Rohſtoffverſorgung beſtehen immer noch Schwierigkeiten. Das
Exportgeſchäft in Baumwollartikeln geſtaltet ſich nach wie vor
außerordentlich ſchwierig.

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Kennziffer der Großhandelspreiſe für den 13. März. Die
Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 13. März auf
100,8 (1913 gleich 100); ſie iſt gegenüber der Vorwoche (100 7) nur
wenig verändert. Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten:
Agrarſtoffe 99,4 (plus 0,2 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halb=
waren
91,/4 (minus 0,3 v. H.) und induſtrielle Fertigwaren 119,7
(unverändert).
Dividende bei Zellſtoff Waldhof. Der in der AR.=Sitzung der
Zellſtoffabrik Waldhof, Mannheim, genehmigte Abſchluß weiſt bei
vorſichtiger Bewertung der Aktiven einen Gewinn von 2014 793
RM. aus, nachdem die go. Erträge von rund 2 Millionen RM.
zur weiteren Herabminderung der Buchwerte der finniſchen Be=
teiligungen
Verwendung gefunden haben, obgleich das Werk Kex=
holm
im abgelaufenen Jahre befriedigend gearbeitet hat. Weiter=
hin
erfolgte eine Abſchreibung auf Anlagen von 3,60 Mill. RM.
Dem Penſionsfonds wurde ein weiterer Betrag von 500 000 RM.
zugeführt. Die Verwendung des Gewinnes wird der am 9. 4.
in Mannheim ſtattfindenden HV. der Geſellſchaft wie folgt vor=
geſchlagen
werden: 6 Prozent Dividende auf die VA. für die Zeit
ihrer Gewinnberechtigung 189 450 RM., 5 Prozent Dividende
auf die Stammaktien 817 500 RM., Verzinſung und Tilgung
von Genußrechten 69 926 RM., der Reſt von 937 917 RM. ſoll
vorgetragen werden. (Im Vorjahr erfolgte eine umfangreiche
finanzielle Bereinigung durch Kapitalherabſetzung.)

Produkkenmärkke.

Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 16. März
(pro Pfund bzw. Stück bzw. Bündel) in Pfg.: Erdkohlraben 10,
Karotten, Gelberüben, Roterüben, Weißerüben je 810. Schwarz=
wurzeln
2025, Spinat 22, Rotkraut 2022, Weißkraut 12. Wir=
ſing
15, Grünkohl 15, Roſenkohl 2835, Zwiebeln 12. Knoblauch
5060, Tomaten 2540, Feldſalat 100. Endivienſalat 15, Kopf=
ſalat
1520, Blumenkohl 4050 Rettich 510, Meerrettich 40;
Speiſekartoffeln 4: Tafeläpfel 2535, Wirtſchaftsäpfel 1525;
Apfelſinen 2230, Zitronen 35, Benanen 50; Süßrahmbutter
152157, Landbutter 140142, Weichkäſe 2025, Handkäſe 412,
Eier friſche 911;Hahnen 100110, Hühner 8090 Enten 110
120, Tauben 50 und 60, Ziegenlämmer 60; Rindfleiſch friſch 50,
Kalbfleiſch 70, Schweinefleiſch 90, Hackfleiſch 64.

Die Berliner Börſe war bei kleineren Publiku",
trägen faſt auf der ganzen Linie weiter befeſtigt. Die Kur
rungen gingen bis zu 1 Prozent. Spezialitäten lagen
23 Prozent höher. Da die in der letzten Zeit vom Pr
gekauften Aktien zu Anlagenzwecken erworben wurden, zei
auf verſchiedenen Märkten bereits Materialmangel. Ein
nahme von der Allgemeintendenz machten Daimler, die m
zu 95¾ nach 97½ eröffneten. Die Umſätze in dieſem Pap
weſentlich zurückgegangen. Am Montanaktienmarkt hatten
mit einer Steigerung von 7 Prozent die Führung. Für
ſtahl zeigte ſich auf Abſchlußerwartungen weiteres Intereſſ
ten waren mit Ausnahme der in der letzten Zeit ſtark geſt
Induſtrieobligationen durchweg befeſtigt; anſcheinend wi ß;
hier ſchon der bevorſtehende wichtige Kupontermin aus. A 5
anleihe gewannen ½, auch Reichsſchuldbuchforderungen wa ß
fragt. Wiederaufbauzuſchläge notierten 1 Prozent höher5
vergütungsſcheine befeſtigten ſich um 5 Pfg. Der Verla;
weiter freundlich. Von Montanwerten ſtiegen Hoeſch um F.
zent, Erdöl konnten 1½ Prozent gewinnen. Rütgers e
ihren Gewinn auf 3 Prozent. Zellſtoff Waldhof wurden m ß
(110½) gehandelt. Reichsbank bröckelten dagegen auf 16n
Die übrigen Märkte waren wenig verändert. Am Rente
war das Geſchäft etwas lebhafter, die Kurſe zogen faſt al e=
an
. Altbeſitz waren noch 4 Prozent befeſtigt, auch Pfar k
und Kommunalobligationen konnten überwiegend ¼ Proz me
winnen.
Die Rhein=Mainiſche Börſe hatte auch am 9 /
ſchluß eine feſte Haltung; das Geſchäft vermochte ſich ab ſt
nennenswert zu beleben. Die Kundſchaft hatte nur weni=
träge
gegeben, dagegen beteiligte ſich die Kuliſſe, nach /F
geſtern teilweiſe realiſiert hatte, wieder lebhafter am (*
wobei ſie ſich weiterhin von den günſtigen Abſchlüſſen der p=
ſtrie
leiten läßt. Am Aktienmarkt traten einige (n
werte wieder mehr hervor. So waren Zellſtoff Waldhof
Wiederaufnahme der Dividendenzahlung mit 5 Prozent lex=
gefragt
und zum erſten Kurs auf 113 (110½) erhöht.
blieben Zement Heidelberg in Nachwirkung der Dividend
rung geſucht und zogen auf 119½120 (118½) an. JG.
lagen mit 142142½ ebenfalls etwas lebhafter. Der Re
markt lag zwar ſtill, aber freundlich. Altbeſitzanleih /
um ½ Prozent auf 112½, Zinsvergütungsſcheine um (
90,60 Prozent an. Kommunal=Umſchuldung und ſpäte
ſchuldbuchforderungen lagen gut behauptet, Gprozentige S
ein gingen leicht auf 98½ (99) zurück. Im Verlaufe bl ſo
Geſchäft klein, auch die Kursveränderungen hielten ſich i
Grenzen. Etwas lebhafter waren am Montanmarkt Ma=
mit
93½94 (93) und Stahlverein mit 78½ nach 78.
gingen auf 102 nach 102½ und Laurahütte auf 21¾ (2228
Etwas leichter lagen auch Reichsbank mit zirka 160½ nac
Der Rentenmarkt blieb für variable Werte auch ſpäterl f
ſtill. Dagegen zeigte ſich für Pfandbriefe weitere Nachfr
bis ¼ Prozent höheren Kurſen. Liquidationspfandbrie
Stadtanleihen lagen etwas uneinheitlich. Staatsanleihe
ruhig. Tagesgeld war wieder leichter und wurde auf 3.
Prozent ermäßigt.
Diehmärkke.
Auf dem Weinheimer Schweinemarkt am 16. Mär=
zugeführt
368 Tiere, verkauft wurden 260 Stück. Bei a
Preisnotierungen koſteten Milchſchweine das Stück 111
Läufer das Stück 2030 RM. Marktverlauf: gut
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Auf Grund der beim Reichskommiſſar für Preisüber
geführten Verhandlungen ſind die Preiſe für Großkochanle
durchſchnittlich 10 Proz. geſenkt worden. Darüber hinaus
ſolche Werke, die im Vergleich zu den übrigen ungenüe
ſchäftigt ſind, weitere zuſätzliche Preisnachläſſe gewähren.
Mit der Ausbeutung eines im Vorjahr entdeckten
kommens in der Gemarkung Gemünden (Kreis Oberweſt
iſt jetzt begonnen worden. Vorerſt iſt ein Ringſchacht
worden, den man ſchon bis zu einer Tiefe von 10 Mete
gebaut hat. Die Förderung erfolgt durch Handhaſpelbetr
Abtransport der geförderten Tonmaſſen, durch Fuhrwe
dem Bahnhof Willmenrod.
Die Arbed erhöht erwartungsgemäß ihre Divider
100 Fr. im Vorjahr auf 125 Fr.

Berliner Kursbericht
vom 16. März 1935

Oeviſenmar
vom 16. März 1

Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl

Vee
84.,75
84.75
31.25
33.75
35.125
125.75
118.
94.75
115.75
155.
124.50
101.

We e
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.

Mr
41.875
117.
103.75
88.125
129.
89.
111.
86.75
105.625
78.875
68.75

Orenſteinck Koppel
Polyphonwerke.
Rütger
Salzdetfurthg a 11 1
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke

8
11.125
107.75
145.
38.75
77.125
111.50
81.50
14.75
124.50
51.50
113.50
1110.
140.

Aeghpten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar=
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland

Währung (
1äghpt. 2
1 Pap. Peio
100 Belga
1 Milreis
100 Leba
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2=Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.

Geld Briefl

12.22
0.659
58.17
0.20
3.047
2.464
53.21
81.16
11.91511
68.43
5.265
16.33
2.354
168.27
53.331

12.25
0.662
58.29
0.203
3.053
2.468
53.31
81.32
1.945
8.57
5.275
16.47
2.351
189.81
54031

Italien
Japan
Jugoſlatv.ei.
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz

Spanien
Tſchechoſlowal,
Türkei
ungarn
Uruguah
Ver. Staaten

Währung /
R
1 Yen
100 Dinar
100 Lats ſet
100 Kronen 15:
100 Schilling
100 Eseudos!:
100 Kronen 16
100 Franes 18
100 Peſetas !3
100 Tſch., Kr. /1
1 türk. 2
100 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar

Durmſtädter une Karienaroant Surlktadt, Bitüte br Breionet 2

Frankfurter Kursbericht vom 16. März 1935.

Keue
Gr.IIp. 1934 103.7
1935 1107.25
1936 107.3
1938 /105.3
Gruppe l .. /105.9
5%Dtſch. Reichsanl. 99.8
2%0Intern., v. 30 /102
41 %Baden .b. 27 96.25
4½,%Bahern v. 27 98
%Heſſen. b. 28/ 96.75
5 Preuß. v. 28 108),
Sachſen v. 27 96

%aThüringen 27 96
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ....... 100.75
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ... . . . . 1100.4
4½% ....... .. 99.6

1937 /1062½,
96.25
..b. 291 97.25
Dtſch. Anl. Ausl
*I, Ablöſung, /112.1
Deutſche Schußge=
bietsanleihe
.... 11
4½ %Bad.=Baden 92
4½%Berlin . v. 241 95.25
4½%Darmſtadt . . / 92.75
41 %Dresdenv. 26 92
4½%Frankfurt 26 932),
gHeidelberg26 92.25
2Mainz.un..: 98.55
9Mannheim 27 93.5
412% München 29 94
4½2 %Wiesbaben2s
4½%Heſſ. Landesb ! 96.75
4½% Goldoblig./ 95.5

5½% beſſ. Landes=)
hyp.=Bk.=Liquid.
434%0
Komm.=Obl.
4½% Prß. Landes.
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblig
41% Landeskom.
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
R.12
4½
4½%Kaſſ. Landesk.
Goldpfbr.. . . . . .
4½Nſſ. Landesb.
5½%n Lig.=Hbl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser.
Ausl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
4½%Berl. Hyp. B.
Lig.=Pfbr
4½%Frkfi.Hhp.=B.
½2 %0 Lig.=Pfbr.
4½% Goldoblig.
½20 Frkf. Pfb. B.
20 Lig.=Pfr.
MMein, Hyp.B
%0 Lig.=Pfr.
2% Pfälz. Hyp. B.
½2% Lig=Pfb
4½% Rh. Hhp.=Bk.
5½% Lig=Pfr
4½
Golbobl.
4½ %Südd.Boden=
Cred.=Bank ...
5½% Lig.=Pfbr
4½%Wttb. Hhp. B

100
941.
97
95
94
96.75
97
95

113:
128.75
21.5
96.5
100.5
97
100
951,
86I.
100½1,
9Gei,
95
97.25
100.25
86:
100,25
95.5

Ma
62Dt. Linol. Werke
68Mginkrw. v. 26
62Mitteld. Stahl.
6%SalzmanncCo.
6%Ver. Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
F. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
% L.Inbeſt.
9Bulg. Tab. v. 02
20 Oſt. Schätze.
4¾Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
4½2
42Türk. I. Bagdad
429 II.Bagdad
%ungarn. 1913/
1914
Goldr.
1910
4½=Budp.Stadtanl.
4½Liſſabon. .. . . ."
4½ Stockholm. . . . .

Aktien.
Accumulat.=Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G. .......
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F. P.
Berl. Kraft u. Lich
Buderus Eiſen..
Cement Heidelber
Karlſtadt!

Mfe
100.5
395,
95.75
99
98.5
121
12.25
12.25
6.75
38.25
28
4.3
6.75
3.9
8.25
8.25
7.
7.25
57.75
50
92

53.25
35),
120
106
80),
128
117 75
141.5
817.
120

7. G.Chem
ChemWerke Abert
Chade (A=C) .....
Contin. Gummiw.,
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr.

Erdöl
Dt. Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt.
Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=
Elektr. Lie
Licht
Enzinger Uni
Eſchweiler
Eßling. Maſchir
Faber & Schleic
Fahr. Gebr
7.0. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guilleaume.
Frankfurter Ho
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt
Gritzner=Ke
Grün & Bil
Hafenmühl
Hanauer
Hanfverke Füſſe
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
FlſeBergb. Stamm
Genüſſel

Vfe
94.25
213
155.75
1153.75
Are
100.5
207
153.5
87
1103.5
91.5
109.25
120.5
108.5

136
141.75
75.5
89.
117
96.5
355),
1205
162
132
78
102.5
62.5
114.25
88.5

Needdeſe
Kali=Chemie. ...
Aſchersleben.
Klein, Schanzlin. .
Klöcknerverke ...
Knorr C. H. ..
Konſerven Braun.
Lahmeher & Co. ..
Laurahütte.
Lech, Augsburg
Lokomf. KraußEC.
Löwenbr. Münch..
MRainkr.=W.
Mainz=Akt.=
Mannesm.=Röhre
Mansfeld. 2
Metallgeſ. Frank
Miag, Mühlenbau.
Moenus.
MotorenDarmſtadt
Reckarwer, Eßling.
Odenw. Hartſtein.
Park=u. Bürgerbr.,
R h. Braunkohlen..
Elektr. Stamm
Stahlwerke.
Riebeck Montan.
Roeder, Bebr.
Rütgerswerft.
Salzdetfurth Ka
Salzw. Heilbronn:
Schöfferhof=Bi
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr..
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
Reinigerwerke
Südb. Zucker=A.6
Tellu ; Bergbau ..

V
111.5
86.5
60.5
121
21.75
98.25
93
194

79.25
92.95
90.5.
7971.
86
92
106
96
112
211
113.5
98
95.75
102
107.5
68.5
189
166
68.5
101-,
140

169
93

Kife ue
unterfranken ....
Ber. Stahlverke.
Ver. Utramarin
Beſtdte. Kaufhof.
Weſteregeln Kali
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Credigeſ.
Badiſche Bank..
Bk. f. Brauinduſtr
Baher. Hhp. u.
Berl. Handelsgeſ.
Hypothelbl.
Comm. u. Privatb
Dt. Banlu. Disc.
Dt. Eff. u. Wechſe
Dresdner Ban1..
Fran li. Bank.
Khp. Ban
Mein. Hyp.=Bank
Pfälz. Hyp.=Ban
Reichsbank=Anl. .
Rhein. Hyp= Vank
Südd. Bod.Cr.B
Württ. Notenbon
A.=G.f. Verkehrsw
Allg. Lokalb. Kraft!
790 Dt. ReichsbBz4
Hapag
Lübecl=Büchner
Nordd. Llohd
Sübb. Eiſenb. Ge
Allianz= u. Stuts
Hae ne
gerein. der

Schantmugs

[ ][  ][ ]

beu

15

Sy

Herraſcht blieb Rudolf ſtehen. Wie ſchön war dieſe Frau.
erſchien ſie ihm neu und ſchöner noch. Sie war groß,
groß wie er, Schlank und grazibös. Ihr ſchwarzes Haar
re dunklen, faſzinierenden Augen wirkten aſiatiſch. Ihr
Teint unterſtrich dieſe Merkwürdigkeit. Sie trug ein
zes, tief ausgeſchnittenes Abendkleid von extrabagantem
Bewußt hatte ſie auf jeglichen Schmuck verzichtet. Nur
littelfinger der linken Hand zierte der ſchwere Wappen=
ziwires
Namens. Sie war jung und lebhaft, oft von über=
r
Ausgelaſſenheit. Sie hatte eine tiefe, melodiſche
e, die immer wieder bezauberte.
itzückt beugte ſich Rudolf vielleicht ein wenig zu
über ihre Hand.
ein, daß Sie gekommen find, lachte ſie,
e Herren machten ſich bekannt. Der eine, der Sohn eines
ſaten Frankfurter Bankiers, war Rudolf vom erſten Augen=
n
unſympathiſch. Der andere, unterſetzt und dick, war
rliner Rechtsanwalt in einem outrierten Smoking. Ein
faßtes Monokle hiug an einem breiten Band auf die
ng ſeiner Weſte nieder.
dolf verbeugte ſich knapp und wandte ſich wieder Heda
ius zu.
ie ſehen heute wieder fabelhaft aus, gnädige Frau,
r bewundernd.
on Ihnen höre ich das beſonders gerne Doktor, ſcherzte
Zei Ihnen vermute ich wenigſtens zehn Prozent Auf=
eit
.
undert . . . hundert . . verſicherte er eifrig.
beiden anderen Herren proteſtierten. Heda Cornelius
nicht ſonderlich darauf.
in ſprach vom Theater, von den neueſten Filmpremieren.
gentlich der neueſte Marlene=Dietrich=Film ſchon hier ge=
erkundigte ſich der Berliner Rechtsanwalt. Ich habe
i Marmorſaal geſehen. ich ſage Ihnen: einfach
tiſch.
ee, antwortete ihm der Bankierſohn, Bis wir armen
zler ſo nen anſtändigen Streifen zu ſehen bekommen, das
ine gelinde Ewigkeit .. Er imitierte mit wenig Ge=
ie
ſchnodderige Sprechweiſe ſeines Berliner Freundes.
üſſen uns dafür am Anblick lebender Schönheiten ent=
n‟
Er lächelte Heda Cornelius unverſchämt an.
vielen wir morgen Tennis? fragte Frau Cornelius
die taktloſe Anſpielung überhörend.
rne, gnädige Frau. Ich freue mich ſehr.
tielewſki erſchien.

Entſchuldigen Sie, meine Herren, wenn ich Ihnen meine
Nichte entführe. Ihre Hausfrauenpflichten rufen, meinte er
vergnügt,
Heda nickte Rudolf freundlich zu und folgte dem Onkel. Auch
Rudolf wollte gehen, als ihn der Berliner Anwalt anſprach.
Sagen Sie mal, Verehrteſter, Sie kennen die Familien=
verhältniſſe
hier ſehr gut?
Rudolf blieb ſtehen und ſah den Anwalt ruhig an.
Wie meinen Sie das?
Die Frau iſt doch faaabelhaft, begeiſterte ſich der Anwalt,
der den Ton in Rudolfs Frage nicht gehört zu haben ſchien.
Sagen Sie, wiſſen Sie nicht, wie das mit ihrem Mann war,
Frau Cornelius iſt doch Witwe?
Rudolf nickte ſchweigend.
Phantaſtiſche Frau ſagte der Anwalt und holte tief
Atem. Ihr Mann ſoll ſich doch erſchoſſen haben?
Sie fragen mich zuviel, mein Herr lehnte Rudolf kühl ab.
Doch, doch verſicherte der Anwalt lebhaft. Und wie ich
hörte, unter recht eigenartigen Umſtänden. Wenn ich mich recht
erinnere
Ich darf Sie verſichern, daß mich Ihre Kenntniſſe durch=
aus
nicht intereſſieren, unterbrach ihn Rudolf ſcharf.
Erſt jetzt ſah der Anwalt auf.
Verzeihung . . . ſagte er ironiſch und wandte ſich mit be=
zeichnendem
Lächeln zu dem Bankiersſohn um. Auch dieſer
lächelte.
Rudolf ſpürte, wie ihm das Blut ins Geſicht ſtieg. Nur mit
Mühe überwand er den dringenden Wunſch, den lachenden Ge=
ſichtern
rechts und links eine geſalzene Ohrfeige zu verabfolgen.
Schweigend verließ er den Salon,
Gegrüßt und wiedergrüßend hier und dort eine Hand
ſchüttelnd oder ein paar belangloſe Worte wechſelnd ſchlenderte
er durch die Räume, Große, modern ausgeſtattete Räume, wie
man ſie beim äußeren Anblick der Villa nicht vermuten konnte.
Ein kleines, ausgeſuchtes Jazzorcheſter begann gerade mit einem
Saxophonſolo, das aufhorchen ließ.
Rudolf Bertoloni ſtieg auf den Schemel der Bar, die ge=
ſchickt
in einem Rebenraum des großen Geſellſchaftsſaales ein=
gerichtet
war. Er nickte dem Mixer, der ſonſt in einer bekann=
ten
Frankfurter Hotelbar arbeitete, freundlich zu.
Rudolf war durſtig. Haſtig trank er zwei Glas Sekt, zündete
ſich dann eine Zigarette an.
Hier war es angenehm. Der Mixer hantierte im Hinter=
rund
mit ſeinen Geräten und Flaſchen. Die verrückten
Melodien des Tanzorcheſters klangen gedämpft, wie aus weiter
Ferne,

Man konute ſeinen Gedanken nachhängen. Oder beſſer noch:
überhaupt nicht denken.
Rudolf ſah auf ſeine Uhr. Es war kurz nach elf. Er war
mißgeſtimmt. Warum eigentlich? Dieſer Abend machte ihur
keine Freude. Er freute ſich auf morgen, wenn er mit Heda
Cornelius zum Tennis fuhr.
Geben Sie mir noch ein Glas befahl er dem Mixer.
Er würde bald nach Hauſe fahren. Um zwölf Uhr verab=
ſchiedeten
ſich die Gäſte doch. Bis auf wenige, einzelne, denen
Danielewſki ſein oberes, ſogenanntes Bridgezimmer öffnete.
Rudolf lächelte. Er mußte an die Worte ſeines Vaters denken,
der in Heda Cornelius die Hauptanziehungskraft der Feſtlich=
keiten
Danielewſkis zu erkennen glaubte. Naiver alter Herr.
Nouge und noir und das feine, ſurrende Geräuſch der Roulette=
kugel
ſollten keine Anziehungskraft haben?
Heute allerdings nicht, dachte Rudolf. Heute war er müde.
Er würde verlieren. Er hatte das beſtimmte Gefühl, daß er
heute verlieren würde. Es war Unſinn, zu bleiben.
Er würde nach Hauſe fahren und ausſchlafen. Morgen ſollte
er mit Heda Cornelius Tennis ſpielen.
Er lächelte vor ſich hin.
Eine Berührung ließ ihn aufſehen. Es war Jenö Danielew=
ſki
, der ihm freundſchaftlich den Arm um die Schultern gelegt
hatte.
Blaſen Sie Trübſal, Doktor? fragte er.
Ich bin müde, wehrte Rudolf ab.
Unſinn. Sie langweilen ſich. Das begreife ich ſehr wohl.
Bleiben Sie nachher noch ein wenig?
Ich möchte eigentlich lieber nach Hauſe fahren. . Danielew=
ſki
. Wollte mal gründlich ausſchlafen. Am Samstag bin ich
gerne wieder da. Zum . . . Bridge.
Danielewſki hatte zwei Gläſer Sekt beſtellt. Nun ſtieß er
mit Rudolf an.
Die Rolle des reſignierten Weltverächters kleidet Sie nicht,
Doktor, meinte er ſcherzend, als er das Glas wieder auf die
Bar ſtellte. Nochmal, nickte er dem Mixer zu.
Rudolf lachte. Sie irren ſich, Danielewſki",
Um ſo beſſer. Sie bleiben alſo?
Rudolf zögerte noch.
Meine Nichte hat ſchon nach Ihnen gefragt. Sie waren ſo
plötzlich verſchwunden. Daß Sie allerdings hier an der Bar
ſitzen und ſich nach ihrem Bettzipfel ſehnen, das hat ſie nicht an=
nehmen
können
Er drängte Rudolf das Sektglas in die Hand.
Ich werde ſie herſchicken und ſie für Ihre beſſere Launs
verantwortlich machen, erklärte er,
Rudolf trank aus.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchrittleitung: Rudolf Mauve.

ulo für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Sport; Karl Böhmann=
ſür
Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette: für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt
D. A. II. 35. 21592, Druck und Verlag: L. C. Wiitich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung Vormittags 191 Uhr. nachmittags 67 Uhr.
Die heutige Nummer hat 22 Seiten.

HEHHIR
A

Frankfurt a. M.

vusstraßie 5

Telefon 55056

TLAPUNG
Htung: Fraukfurt, Hanau,
cHaffenburg, Friedberg,
eßen, Mainz, Worms,
annheim nehmen an (2678
nger& Weyrauch
rlſtraße 110 0 Zel. 4527
zzüge, Geſchäftsfahrten

Hadun
ir München
esucht.

8 MOBELTRANSPORT
sabethens

dung
wagen
inz,
sbaden,
u und
ück
lonnard
iſtr. 38.
2201.

=Anzug,
aſt neu,
. 1.681
zu ver
chäfts

ſasherd
ratofen
lähe=
Flüſch
Rokoko)
bzugeb.
tadt,

HOLZHAUS
BAu
FliFTCAR
BAMLNENSTR. c4
geisd 1t402ra
Befele2 72

ospektblatt gralls
T2128

jausfrauenbund
Kleiderſtelle
Woogsplatz 3,
Verkauf u. An
nahme v. guter=
alt
. Kleidern
Schuh.. Wäſche
Mont., Mittw
Freitags 10-12,
r.

7 gebrauchte
Herren=Räder
1 gebr. Damen=Rad
unter Leitung
eines erfahrenen
Meiſters neu her=
gerichtet
. Beſſer
als billige neue
von 25 Mk. an
Beſond, günſtig:
Herren=Ballonrad
kaum gefahren,
mit Gar, 42 Mr.
BENZ
Grafenſtr. 20

Adler ...

Fahrräder, gebr.
Panzer .. 10.
Mifa .... 24.-
Falter,f. neu, 45
WKC. 15.-
Dütting
Aait

Ferkel u. Läufer!
Landw. u. Viehhal=
D ter legt Eure Zucht
Wu. Maſt rentabler
D an. Kauft Euren
Bedarf aus der
eten Weſtfal.=Hannover
ede Stückzahl p. Nachn.
1 d breitbuckl glatthaari
ſohr auf Wunſch mögl.
Int. Offeriere ab Stall be
: 1520 Pfd. 1214 .
d. 1416 2530 Pfd.
3037 Pfd. 1820
weine von 60100 Pfd.
p. Pfd. Garantie f. gute
w. leb. Ankunft 10 Tage
fg. Käfige ab 4 St. um
Schloß Holte 132/Weſtf.
(I.2485)

Weg. Auflöſ.
des Haush. geg.
Barzahlg. billig
abzug.: 1 Garn.
Polſtermöbel
(Sofa, 2 grß. u.
1 kl. Seſſel), 1
Trumeau ( ver=
gold
.), 1ſchwpol.
Tiſch, 2 kompl.
Betten (Nußb.),
2. Nachttiſche, 1
Waſcht. m. Spie=
gel
, 1 komplett.,
poliert. Bett. 1
Waſchkom., 1 ge=
ſchn
. Büfett, für
Jagdzim. geeig.,
1 Büfett (Nßb.).
Anzuſ. Montag,
18., u. Dienst.,
19. 3., von 10-12
und 2-5 Uhr:
Beckſtraße 63.

Schlafzim.
ſchöne Formen.
eig. Herſtellung,
Speiſezimmer
und Küchen
Garantiearbeit!
Möbel=Kloht
Landwehrſtr. 31.
Werkſt. u. Lager
Eheſt.=Scheine. (2

Uhren
gut und billig
Bund
Schuchardstr

Tardinen und
Benbeütlonelt

füir das Frühjahr

In meinen Schaufenstern sehen Sie jetzt eine
farbenfreudige Ausstellung der neuesten
Stoffe für Gardinen und Dekorationen. Be-
Suchen Sie aber auch meine Verkaufsräume.
Die Auswahl ist wieder fabelhaft schön. Ge-
diegene
Oualitäten zu vorteilhaften Preisen.
Mein Personal steht Ihnen mit Rat und Aus-
kunft
stets zur Verfügung.

UP928

SDohmitädten
Teppich-und Goddinen-Haud
Heirdch Meuge
DARMSTADT ERNST-LUDWIGSTR: 45
DAS 2UVERLASSIGE FACHGEScHAFT FÜR INNENDEKORATON

nirgends billi-
ger
. Desh. zu-
erst
zur größt.
Auswahl zu (a
Orio
Karlstr. 14-16

Meee
abzugeben:
Pel. Sofa, Bie
dermeier=Sofa,
Waſchtiſch, Flur=
garderobe
, nußb.
Bettſtelle mit
Sprungrahmen
Photo=Apparat
10X15. Laut=
ſprecher
. Land
wehrſtr. 24, pt.

Wegen
Haushaltaufgabe
billig z. verkauf.
Speiſezimmer,
Schlafzimm. mit
2Betten, Küchen=
Einricht., Gas=
herd
. w. Emaill.
Badewanne mit
Ofen, Klavier.
Kleider=Schrank
(weiß). Wäſche=
mange
, Korkma=
ſchine
u. ander
Näh. Geſchäftsſt.

Faſt neue
Torpedo=Reiſe=
Schreibmaſchine
m. Koffer billig
zu verk. Lieb
frauenſtr. 13, II

Jeder
iſt überraſcht
von meinen
wunderſchönen
Fahrrädern
Halbballon, mit
Garantie nur
Mk. 42.-
Fahrrad=Hahn
Schwanenſtr. 12.

Grammophon,
Odeon, 2flamm.
Gaskocher z. ver
kauf. Beſſunger
Straße 168

Kinderwagen,
gut erhalt.
preisw. zu verk.
Zitzmann.
Alexanderſt. 16.

Marken=
Schreibmaſchine
120 , wöchent=
liche
Raten 2 .
Angeb. u. K. 112
Geſchäftsſtelle.

Kinderwagen,
Elektro=Herd,
Wellenſittich,
Fahnenſtange.
Fahrrad. Her=
renrock
u. Man=
tel
, Gr. 50, bill
zu verkf. Lieb
frauenſt. 93p., I.

Schwarzer
Küchenherd. r.
10.-, Füllofen 6.., 2fl. Gasherd
3. . Kahlert
ſtraße 30, p.

Fahp
räden
tirgendsbilliger,
darum zuerſt zu
Güttina

Knene

Theken
u. Glasaufſätze
gebraucht, bill.
zu verkf. Dor
ſam, Eſcholl=
brückerſtr
. 18.

Kinderwagen,
Zimmerwagen,
Pelzmantel, zu
verkf. Hobrecht=
ſtraße
5, II.

Gebr. Türen,
groß. Fenſter,
eiſ. Fabrikfenſt.,
Theke 30 Mk.,
Glasaufſatz dazu
30 Mk. (a
Mütting
Ke

Kleiderſchrank.
eintür., 8. Mk.,
Grammophon m.
20 Pl. 8.-, Kind=
Auto 8.-, große
Hakenkreuzfahne
z.- zu verkaufen.
Daum. Lichten=
bergſtr
. 67, II.

Kinderwagen
dunkelblau, zu
verkauf. Fink,
Pädagogſtr. 2.

Schlafzimmer
(Kapokmatr.),
Ausziehtiſch
(Eiche), kompl.
Bad (emailliert.
Wanne), Anker=
teppich
. Sofg
elektr. Lüſter,
einfaches Bett
(komplett) und
Schrank, Schrank=
grammophon
u.
and. billigſt zu
verkauf. Richt=
hofenplatz
1, II

Heid
in gt. Zuſt., 14
bis 160 br., für
Reſtaur. geſucht
Ang. K. 213 Gſch.

Guterhaltenes
Büfett zu kauf.
geſ. Ang. m. Pr.
u. K. 185 Geſch

Biedermeier
Möbel
zu kaufen
geſuchl.
(Händler verb.
Angebote unter
K. 184 Geſchſt.

Va
WtR
RR

Flaſchen
kauft ſtets
Zwickler
Schwanenſtr. 12,
Tel. 1760. (=

Nähmaſchine,
gut erhalten, zu
aufen geſucht.
Freisangeb. unt.
K. 212 Geſchſt.

Küchenſchrank.
größerer, für
Reſtauration zu
kaufen geſ. An=
geb
. unt. K. 205
a. d. Geſchſt.

Damenfahrrad
zu kaufen ge
ſucht. Ang. u
K. 245 Geſchſt.

Paddelboot,
gebrauchtes. ge=
ſucht
. Angeb. u.
K. 239 Geſchſt.

Paddelboot,
gebr., zu kaufen
geſucht. Ang. u.
K. 197. Geſchſt

Piano
zu kaufen ge=
ſucht
. Angeb. u.
K. 204 Geſchſt.

Ladeneinrichtung
gut erhalt.,
unt Angabe der
Maße zu kaufen
geſucht. Ang. u.
K. 224 Geſchſt

Laden=
einrichkung

Lebensmittel=
Geſchäft z. kauf.
geſucht. Ang. u.
K. 186 Geſchſt.

20 Meter
15.20 cm Ton=
rohr
. 1Syphon
mit Fettfang zu
kauf. geſucht. An=
geb
. unt. K. 225
a. d. Geſchſt

Gehrock=Anzug
(auch ohne Hoſe)
gut erh.. Größe
4446, zu kauf.
geſucht. Angeb.
nur mit Preis
unt. K. 228 a. d.
Geſchäftsſtelle.

Beachten Sie bitte heute Sonntag
meine Schaufenster, ſch zeige Ihnen
Frühjahnsneuheiten
in Damen=Stoßlmänteln,
Kostümen und Complets
Pelzwarenhaus
Jakob Epting
Darmstadt, Schulstraße 1.

[ ][  ][ ]

90J
Baſchaffe in
Gientofach ae.
Noch iſt es Zeit,
ſich den Vorteil billiger Anſchaffung
elektriſcher Herde
und Heißwaſſerſpeicher
zunutze zu machen!
Beratung und Annahme von Aufträgen durch die
Mitglieder der Elektro=Gemeinſchaft und
die Heſſiſche Eiſenbahn A.=G., Darmſtadt.

(V499

Mokortäder!
Fordern Sie
Proſpekt koſten=
los
und unver=
bindlich
! Vertr.:
Paul Eckel
Sandbergſtr. 34,
Telefon 4178.

Mercedes
8/38 Limouſine
Adler
6/30 Primus
vorzüglich im
Stand, ſehr bill.
Mülleraober
Rheinſtr. 39. (a

Auto=Holzinger, Landwehrstraße 42, Ruf 4343

Jetzt ein
neuesMotorrad
aber nir eine MSU.
TRIUAPH

1639a)

Alle Modelle
ſofort lieferbar
ab Lager.
J. Donges
4 Wieſt
Grafenſtraße 43.
(TV.966)
jakh=
6
Lieferwagen,
ſteuer= u. führer=
ſcheinfr
., 10 Ztr.
Tragkraft, z. vk.
Oberndorf,
Am Herrenacker
15, Tel. 2343. (a
Gelegenh.=Kauf.
Motorrad.
Ariel 500 ccm.
wie neu, umſt.. preiswert
zu verkauf. An=
zuſ
. Ahaſtr. 8, I.

ud

Auch Ihre Wohnu,
braucht ein Frühlingskleid.
In 6 Schaufenstern
zeigen wir Ihnen eine meisterhaft aufgebaute Ausstellung
leichter duftiger Gardinin=
moderner
Dekorations-
Stoffe, aparter Stores
und schaffen damit Wohlbehagen in Ihr Heim.
Auch Sie werden sagen: Das große Speziall!
Jungmann Nf.
zeigt Gardinen für jeden Geschmack.
TUNSMAMMN,
Darmstadt, Schulstraße 2

Steuerfreier
4=Sitzer=Wagen
gegen Kaſſe zu
kaufen geſucht
Angebote unte=
K. 243 Geſchſt.

Zündapp=
300 ccm. zu ver=
kaufen
. Hottes,
Schloßgaſſe 12.

N. 8. U.
Motorrad,
ſteurfrei z. ver=
kauf
. Eliſabeth.=
Straße 66, II.
N.S.U.
Motorrad bill.
zu verkaufen.
Martin.
Gervinusſtr. 95.

3. Ton. Kaſten=
Lieferwagen,
Ia Zuſtd., zu vk.
Steuer 17.10
p. Mon. Obern=
dorf
, AmHerren=
acker
15, Tel 2343

HUnISTrANe T
Große Auswahl stets Ca. 25 der neuesten
Modelle am Lager.

EAAM
Ka
Spursame

LEFERUAGSEN
Der Helfer vieler tausend Geschäftsleute
schnell sicher billig
General-Vertreter: Karl Oberndorf, Darmstadt
Tel. 2343.
Am Herrenacker 15. (2664)

BrTW!
Der 2 Ltr. 45 P8.-Wagen ist da.
Wenn Sie diesen Wagen gefahren
haben, kaufen Sie keinen anderen.
Preis der Limusine nur 4150. a. W.
Generalvertretung:
1. Donges & Wiest
Heinrichsstr. 52.

UMIONBANK
Rheinstr. 24, Fernr.: 100, 1010,3000,3001
Coos=

RMT
geaienel lſächenschen
ptelle!!
zo , Hlocket. 5.

rur RMIT9O. modernen und schnellen
Vierradlieferwagen
ypL 600, Tragkraft 750 kg

in Scherntestes.
EinS Erun Luedaut
SSten
Juen di ilet aes Lanes dtaen
Ei ide nait A desntate gesten
Juedilests iek Lunensen de
Se Sind Befite ni eien Jolhelen
Ee nideuteteten
Jien deilezeten
Juendihe gesteste
Si Den dlreslt, Kernnen Se Sch
Eind euas beselenteststet
Ju nd e tetete
Sen Ge ich iere Schalenster aul

Hansa-Lloyd u. Goliath-Verkaufsstelle Hessen
G. Wacker, Darmstadt, Olbrichweg 16, Tel.
dIHbg4)
Lieferwagen,
Die neuen formschöner
Opel 4/20. gene=
ralüberholt
, bil=
lig
z. verkaufen, / Lioloria-Hleinmotorrä
Wienerſtraße 57 sind wieder eingetrok
Hths., part.
Günstige Zahlungsbedingun

1Kleinwagen
1 Lieferwagen
ca. 1 To., ge=
ſucht
. Ang. u.
K. 230 Geſchſt.

M
NH
E
Eudnsche Wtersn

20 Uhr,

4 Zyl. Vorführ..
jede Garantie
abzugeben.
J. Donges
& Wieſt
Heinrichsſtr. 5:
(IV.966)

Victoriaund C
SO RMe
Fahrräder/schon für 55.
mit 10. Mk. Anzahl. 60.-
Neue Fahrräder m. Gara.
schon für 32 Mk. (II
ORIO, Karlstraße 14-
Größtes Fahrrad- und Kin
wagen-Spezialhaus Hessel

Gelegenheitskauf
Beiwagen=Geſp.,
500 ccm. Bei
wagen, neu. bill
abzugeb. Ober
Ramſtadt, Alice=
ſtraße
13, Tel. 67

Kleinwag
gut erha
gegen Kaſſ
kauf. geſ=
Ang. u. K.
a. d. Geſch

MOTORRAF
AUSSTELLUN
vom 17. bis 23, März
zwanglose Besichtlgund
Ecke Grafenstraße u. Elisabethenstied

[ ][  ][ ]

4
A4
19

Kell4
2
*
A

Schneealöckchen läuten
rühlingsboten in Feld und Wald

ſot
ſei
K

S
K

er Winter geht zu Ende. Die Hausfrau merkt es, denn ſie
ht weniger Seuerung. Langſam hält der Frühling ſeinen
gin Wald und Seld. Wer aber genauer hinſieht, der kann
eiſe Frühlingsweben auch im Häuſermeer der Städte er=
Wer die Vorgärten an den Südſeiten der Häuſer und
echt draußen die Siedler= und Bauerngärten betrachtet, der
ſchon ſetzt die erſten Frühlingsboten ſehen. Da
vielleicht als erſtes eine Schneeroſe und ſtreckt ihre Blüten
auf der Schattenſeite einer Gartenlaube aus dem letzten
e hervor; ſie iſt eine der wenigen ganz aus der Reihe tan=
Blüher. Ihre talergroßen, ſchmucken Blüten haben einen
gen Duft. Er ruft Niesreiz hervor, was der Pflanze ſchon
heren Seiten den Namen Nieswurz eingetragen hat.
as Schneeglöckchen werden wir wohl am meiſten vorfinden,
doch das in unſerer Sone bekannteſte Frühlings- Swiebel=
hs
. Wenn ſeine Glöckchen im friſchen Märzwind läuten,
ruch die hoffnungsfrohe Frühlingsſtimmung in unſer Herz
ſen. Daß gerade jene Vorgärtchen das dankbarſte Pflanz=
ür
ſolche Swiebelgewächſe ſind, die man in früheren Jahren
als Copfpflanzen geſchenkt erhielt, läßt ſich vielfach feſt-

zwingt, ihren lieblichen Duft. Die vom Winterſchlaf erwachten
Honigbienchen ſummen herbei, um mit dicken, vom Pollenſtaub
der Weidenkätzchen gefüllten Höschen ſchwerfällig dem heimat-
lichen
Stande zuzufliegen.

Das Himmelsſchlüſſelchen, die echte Primel, bereitet dem, der
es nicht abrupfen, ſondern nur phokographieren will, eine
Geduldsprobe, da es ſich ſtändig bewegt.

Einfaches Schneeglöckchen, das in unſeren Wäldern
eus der erſte Frühlingsbote iſt. Rechts: Märzbecher,
die Ariſtokraten unter den Schneeglöckchen.
So vervollſtändigen denn auch noch als bunte Farbenklexe
1d Krokus und Szulla das Bild mit gelben, blauen
dletten Cupfen: Auch ein paar andere abgelegte ver=
Blumenzwiebeln vom Geburtstag, die man ſich wohl von
Andten ſchenken ließ, erwachen dort zu neuem Leben. Cul=
d
Cazetten, Narziſſen und Hyazinthen verbreiten in der
Märyſonne, deren Wärme uns den Mantel aufuknöpfen
links: Die erſte Vorfrühlingsarbeit im Garten. Die
verden zurecht gemacht. Unten rechts: Das Buſchwind=
überſät
mit ſeinen weißen Sternen den Boden des
Laubwaldes.

Die lichtblaue Szylla, dem Städter nur bekannt von den rei=
zenden
Geſchenktöpfchen der Blumenhändler, bildet in den
Dörfern im Vorfrühling eine Sierde aller Bauerngärten.
Manchmal kann man es in der Stadt auch beobachten, daß
Menſchen, die nicht einmal ein Eckchen in einem Vorgarten z
ihrer Verfügung haben, ſich eine kleine Erſatzgartenwelt geſchaf-
fen
haben. Eine ausgediente Margarinekiſte, grün angepinſelt,
zaubert ihnen ſchon zeitig im Jahre eine kleine Blütenwelt her=
bei
. Ja, was ſehen wir dort jetzt ſchon für Frühlingsblüher! Su
einigen Blumenzwiebeln hat nicht einmal das Geld gereicht, aber
einige Frühlingsboten ſind dort zu neuem Leben erwacht. Einige
blaue oder weiße Leberblümchen oder auch die goldgelbe
Primel, das Himmelsſchlüſſelchen, das man im Herbſt ausgrub
und eintopfte, erſprießen ſo in häuslicher Pflege oft ſchöner als
draußen. Und ſchließlich lenkt noch ein Buſch durch ſeinen ſtar=
ken
Duft unſere Aufmerkſamkeit auf ſich. Es iſt der Seidelbaſt
oder Kellerhals, ein, wie der Gärtner ſagt, nackt blühendes
Gehölz, das an ſeinen Sweigen, noch ehe die Blätter ſprießen,
dicht mit roſa Blüten beſetzt iſt. Es iſt unſtreitig in vielen Park-
anlagen
eine unſerer ſchönſten Sierden.
Wenn dann die liebe Sonne im März, ja, oft im Februar
ſchon, mit ihrem Begleiter, dem Lenzeshauch, den Blütenduft zu
uns ins Simmer trägt, dann erſcheinen auch die erſten Bienen.
Sie ſingen uns am offenen Fenſter, daß es nun endlich bald ernſt
wird mit dem Längerwerden der Cage und der immer wärmer
ſcheinenden Sonne.
Schon findet man in Wald und Feld die erſten Spaziergänger,
die durch die warme Frühlingsſonne hinausgelockt werden. Jedes
Blümchen, das ſie erſpähen, löſt helle Freude bei ihnen aus. Denn
nicht nur die Natur erwacht zu neuem Leben, auch der Menſch
ſchöpft aus der Wiedergeburt Kraft zu neuem Schaffen.

Krokus ſollte ein jeder, der nur die Möglichkeit beſitzt, ein
Stückchen Garkenland zu pflegen, als Swiebel in die Erde
legen. Dankbar erfreuen dieſe jedes Frühjahr mit einew
erſten Blütengruß den Beſitzer.

[ ][  ][ ]

KARL.
FIäDOR Trreltfrh utts Sieferrr
Das klügſte Cier, das niemals eine gute Cat vergißt

Wer ſe das Glück gehabt hat, in den Step=
pen
Afrikas, den Urwäldern Ceylons und Hin=
terindiens
oder in fiebererfülltem Cerrain am
Juße der Himalaja=Berge eine Herde wilder
Elefanten zu beobachten, wird ganz ſicher dieſes
Erlebnis nie vergeſſen, ſo lange er lebt . . .
Man hat noch kaum je davon gehört, daß
ein afrikaniſcher Elefant gezähmt und
abgerichtet worden iſt. Es ſcheint, daß dagegen
ſeine indiſche Spielart nicht nur zugänglicher,
ſondern auch klüger iſt. Wäre das Cier nicht
ſo teuer ein ausgewachſenes Exemplar koſtet
an die 20000 Mark , ſo wäre es ſicher in
jedem beſſeren Haushalt oder Betrieb im Süd=
oſten
Aſiens zu Hauſe. Wie die Dinge liegen,
iſt heute immer noch der Elefant das Prunktier
öſtlicher Welt. Die Cradition will, daß ſolch
ein Elefant ſtets ſeinen eigenen Hofſtaat von
lechs bis acht Mann hat, die auf der Welt
nichts anderes zu tun haben, als auf das Wohl=
ergehen
ſeiner dickhäutigen Majeſtät zu ſehen.
DDer Oberſte iſt der Mahaut, der Lenker. Es
gibt kaum irgendwo eine innigere Freundſchaft
zwiſchen Menſch und Cier, wie ſie zwiſchen
einem Mahaut und ſeinem Elefanten beſteht.
Und das Seltſame und Unbegreifliche iſt, daß
die beiden ſogar eine gemeinſame Sprache
haben. Sie iſt Jahrtauſende alt und beſteht aus
250 bis 500 Ausdrücken. Der Elefant verſteht
lie Wort für Wort.
In den Wäldern Ceylons und in den Sluß=
niederungen
Burmas arbeiten Scharen von
zahmen Elefanten als Angeſtellte von Holzfir=
men
. Die Holzſtämme werden auf den Slüſſen
aus dem Landesinnern berabgeflößt und ſam-
meln
ſich nun in den toten Armen der Mün=
dung
. Die Aufgabe der Ciere beſteht nun darin,
die einzelnen Stämme aus dem Waſſer zu ſchaf=
fen
und ſie an Land aufzuſchichten. Meiſt be=
aufſichtigt
ſie keine Menſchenſeele dabei. Sie
wiſſen genau, was ſie ſollen und wollen. Und
lie gehen dabei mit einer Intelligenz und Über-
legung
zu Werk, wie kein anderes vierbeiniges
Lebeweſen ſie auch nur entfernt aufzuweiſen
hat. Wird einer allein mit dem Heranſchleppen
eines ſolchen Stammes nicht fertig, ſo verab=
redet
, er ſich mit dem nächſten Genoſſen, und
nun packt jeder von den beiden den Stamm mit
dem Nüſſel an einem Ende. Im Gleichtakt
heben ſie ihn, im Gleichtakt tragen ſie ihn
Schritt für Schritt zu dem Stapel der anderen
Stämme. Von geradezu grotesker Komik aber
iſt es, wenn die Frühſtücksglocke des Lagers zu
läuten beginnt. Dann werfen die vierbeinigen
Herren Arbeiter im Augenblick alles und jedes
weg, was ſie im Nüſſel haben, und marſchieren
von allen Seiten ſtumm und ſelbſtverſtändlich zu
dem Sutterplatz.

Sumpf bereit, um jede Spur des Codes zu ver=
wiſchen
? Oder iſt auch hier in der Sage ein
wahrer Kern? Jedenfalls glauben die afrika=
niſchen
Negerſtämme des Elefantengebietes mit
merkwürdiger Einhelligkeit an eine Ueberliefe-
rung
aus grauer Vorzeit, nach der ſich jeder
Elefant, wenn er den Cod herannahen fühlt,
auf den Weg macht nach einem jener Elefanten=
friedhöfe
in der tiefſten Einſamkeit der Wildnis.

Auch diesmal war keine aufzutreiben. Und ſo
griff man, wie ſchon oft vorher, zu dem phan=
täſtiſchen
Mittel, dem kleinen Dickhäuter eine
menſchliche Nährmutter zu geben. Mit über=
irdiſcher
Liebe hing das heranwachſende Cier
an der kleinen Birmeſin, als es ſchon zum größ-
ten
Exemplar des ganzen Landes herangewachſen
war, lief es ihr nach wie ein Hund. Jeder, der
gewagt hätte, ihr nahezukommen oder ſie gar
anzurühren, wäre von dem Koloß zu Brei zer=
ſtampft
worden. Da bekam der Elefant eines
Cages ein böſes Geſchwür am Bein. Rettung
war möglich aber er ließ keinen Menſchen an
ſich heran. Um das wundervolle Cier zu erhalten,
bat man ſchließlich die alte Frau, die ihn einſt
geſäugt hatte, bei der Operation zu helfen. Und
wahrhaftig: auf ihren Befehl hin legte ſich das
Cier ruhig hin, ließ ſich die Wunde auſſchneiden
und ausbrennen.
Gerade ſo, wie der Elefant grenzenlos lieben
kann, kann er auch haſſen. Wehe dem, der ihm
einmal Unrecht getan hat, ihn gequält hat! Ein
Elefant vergißt nie. Und wenn er auf ſeine
Rache noch ſo viele Jahre lang warten muß.

geflüchtet iſt, m den geheimnisvollen Verſamm=
lungen
und Cänzen ſeiner Genoſſen, die noch
kein weißer Menſch geſehen hat.
Unſere Zeit hat viele Geheimniſſe entſchleiert,
aber das Geheimnis um das Sterben des wilden
Elefanten beſteht noch immer fort. Noch hat
kein lebender Menſch den Körper eines auf
natürliche Weiſe geſtorbenen Urwaldrieſen ge=
ſehen
. Wohin kommen allein in Afrika dieſe
Cauſende und aber Cauſende von Ungeheuern,
wenn nach hundert oder zweihundert Jahren
auch ihr Leben zu Ende iſt? Iſt überall ein

Er warf ſeinen nichts=
ahnenden
Peiniger von
einſt mit ſeinem mächligen
Rüſſel in die Luft, um
ihn dann zu zertrampeln

Unzählig ſind die Fälle, wo ein zahmer Elefant
noch nach zehn oder mehr Jahren ſeinen nichts=
ahnenden
Peiniger von einſt beim erſten Wie=
derſehen
an der Wand zu Brei zerquetſcht,
oder mit dem mächtigen Rüſſel in die Luft ge=
worfen
und dann zertrampelt hat. Es gibt
andere Fälle, wo ein ſolches Cier von dem ihm
zugefügten Unrecht niemals freilich war der
Cäter ein Mahaut in die Wildnis zurück=

Von allen Lebeweſen, mit Ausnahme des
Menſchen, hat der Elefant vielleicht die klar=
ſten
und unbeirrbarſten Begriffe von ſeinen
Pflichten und Nechten. Vor eine Arbeit oder
eine Aufgabe geſtellt, vollendet er ſie nach
beſtem Wiſſen und Gewiſſen. Aber wenn er
meint, genug getan zu haben, dann kann ihn
keine Macht der Erde dazu zwingen, noch mehr
zu tun. Alle Leute, die mit Arbeitselefanten zu
tun haben, wiſſen, daß es drei=, vier=, fünf=
oder
ſechstägige Ciere gibt. Niemand hat ſie
dieſe Zeiteinteilung gelehrt. Sie finden es eben
aus eigenem Ermeſſen für richtig, nach lound=
ſoviel
Cagen redlicher Arbeit ſich einen Cag
lang auszuruhen. Und dagegen iſt ſelbſt der
ſonſt ſo geliebte Mahaut machtlos.
Niemals vergißt der Elefant, was ihm Gutes
getan worden iſt. In Hinterindien hat ſich vor
etlichen Jahren ein Sall ereignet, der dafür
beſonders tupiſch iſt. Da ſtarb bei der Gepurt
ihres Jungen eine Elefantenmutter. Nun ver=
tragen
neugeborene Ciere keine Slaſchenmilch
und gehen unfehlbar ein, wenn keine Amme zur
Stelle iſt. Was tun? Elefantenweibchen ſind
Telten. Sie machen nur 20 vom Hundert aus.

Gedanken
Von Nichard Gerlach.
Der Arzt führte mir die Spritze in den in=
neren
Augenwinkel und drang mit leiſem Druck
in den Cränenkanal vor.
Denken Sie nicht daran, ſagte er. Den=
ken
Sie an etwas anderes.
Die Schweſter hielt mir den Kopf, und wäh=
rend
ich mich langſam vorbeugen mußte, die
Sähne zuſammengebiſſen, zang ich mich zu
denken:
Ich ſah mich als Jungen einen Sandhaufen
durchwühlen. In unſerer Straße wurde gebaut,
Steine und Sand waren angefahren worden,
Im Sand aber waren viele winzige Muſcheln,
bläulich ſchimmernde, innen perlmuttern glän=
zend
, und ich und Olav gruben ſie aus. Ich
habe ſchon zwölf! rief ich. Ich hielt dem
Freunde meine Pappſchachtel hin. Dieſe iſt
ſehr wertvoll, ſagte er und hob mit ſpitzen
Fingern die größte heraus, die rötlich ſchillerte.

Nicht den Atem anhalten, ruhig atmen,
befahl der Arzt.
Da war ein Sommermorgen geweſen. Um
drei weckte mich der Großvater. Der Leiter=
wagen
ſtand ſchon vor der Haustür bereit, die
Pferde ſcharrten. Es war noch halb dunkel, als
wir zu dem Fuhrmann aufſtiegen. Hinter uns
war ein tiefes Summen. Geſtern abend waren
die Bienenkörbe zugebunden und verklebt, jetzt
ſtanden ſie auf Stroh nebeneinander, zwei lange
Neihen. Wir fuhren zur Stadt hinaus, ſchweig=
ſam
alle drei. Als wir an den Fluß kamen,
hatte ſich der Himmel piolett gefärbt, und dann
zog ſicher und ruhig die Sonne empor. Die
Bienen brummten ungeduldig in den Körben,
und als wir in dem Heidedorf, wo ſie nun vier
Wochen bleiben ſollten, ankamen, mußten wir
an dem Kammerfenſter klopfen, den Imker zu
wecken.
Nach oben ſchauen, ſagte der Arzt.
Wir waren den Berg viel zu ſchnell hinauf-
geſtiegen
, wir hatten doppelte Schritte genom-
men
, oben mußten wir vorſichtiger gehen, der
Pfad zum Gipfel war ſchmal. Der Wind pfiff,
es war ein eiſiger Cag, immer größere Kreiſe

Die Philoſophen.
Von Per Schwenzen.
Es war noch vor dem Weltkriege, als die
kriegeriſchen Auseinanderſetzungen zwiſchen der
männlichen Jugend des Aueviertels und des
Stadtteils Wehlheiden zu Kaſſel unter meiner
gütigen Mitwirkung ſtattfanden. Unſere Cruppe
des Aueviertels umfaßte die männliche Jugend
zwiſchen zehn und vierzehn Jahren von der
Wittichſtraße bis zum Philoſophenweg und
wurde der Einfachheit halber kurz die Phi=
loſophen
genannt. Auf einem freien Platze an
der Aue, auf dem noch der Bauſchutt eines ab=
geriſſenen
Häuschens lag, bauten wir unſere
Burg, eine meterhohe Ningmauer und Schieß=
ſcharten
, mit Brettern, Ceerpappe und Lehm
gedeckt. Hier hockten wir, falls wir nicht ge=
rade
unter unſerer blauweißen Sahne und der
Führung Wilhelm Luſchkes kämpften, rauchten
Sigaretten und tafelten. Die Atzung beſtand
immer aus ſauren Gurken und Himbeerwaſſer.
Es ſtanden zwei Eimer in der Burg, und alle
hatten dafür Sorge zu tragen, daß der eine
ſtets mit Himbeerwaſſer, der andere mit ſauren
Gurken gefüllt war. Unſer Proviantchef war
Hermann Ecke, der im Selde weniger tauglich,
aber ſonſt ein ſehr intereſſanter Mann war. Er

beſaß eine alte Hündin Lotte, die wir trotz ihrer
ſchon ergrauenden Schnauze als Kriegshund
gegen die Wehlheider abrichteten. In der krie-
geriſchen
Nangordnung hatte ich als Adjutant
von Wilhelm Luſchke die zweite Stelle inne.
Soweit war unſere Ueberlegenheit über die
Wehlheider in zahlloſen Creffen erhärtet. Da
aber kam die Dummſchnute. Die Dummſchnute‟
war ein neuer Junge. Er war zwei Jahre
älter als unſere reifſten Krieger. Er war mit
ſeinen Eltern aus Hann.=Münden zugezogen,
erſchien eines Cages vor unſerer Burg und
begehrte in ziemlich groben Worten. Einlaß.
Wir beratſchlagten, ob wir Lotte auf ihn hetzen
oder ihm einen Gegner ſtellen ſollten. Schließ=
lich
ging Wilhelm Luſchke und wurde ver=
prügelt
. Der Fremde knallte ihm noch eine
richtige rein, dann ſtand er auf, ging wortlos.
Wilhelm Luſchke mußte ſich zum erſten Male
einem Mehrheitsbeſchluß beugen. Wir brauch=
ten
dieſen Mann, ſchon damit ihn die Wehlhei=
der
nicht kriegten. Cags darauf ſaß der Fremde
bei uns, trank Saft, Gurken und quatſchte.
WWir fanden ihn ziemlich blöd und ſchwiegen be=
treten
. Er aber grinſte und ſagte, wir ſollten
ihn Dummſchnute nennen, ſo habe er ſchon in
Hann.=Münden geheißen. Die Dummſchnute‟
riß die Führung an ſich. Ich haßte ihn. Ich
ompfand ihn als Curann und Fremdherrſcher in
unſerer Burg und wiegelte die maßgebenden

Perſönlichkeiten unter den Philoſophen, wie
Hermann Ecke und Walter Pabſt, gegen ihn
auf. Aber ſein Einfluß wuchs zuſehends.
Da nahm der Geſchichtslehrer mit uns die
Geſchichte der Spartaner und Athener durch.
Die Spartaner waren nur ein rauhes Krieger=
volk
, die Athener dagegen wußten heldiſche und
künſtleriſche Geſinnung zu vereinen, ſie waren
Soldaten und Philoſophen. Wir erkannten uns
in den Athenern wieder. Ich ſammelte als
Haupt der hochgeiſtigen Verſchwörung meine
zuverläſſigen Freunde um mich. Und ſie waren
zu allem entſchloſſen, als ich in der Burg das
Wort ergriff und eine Nede redete, wie wir
Philoſophen im Gegenſatz zu den lächerlichen
Wehlheidern, die den Spartanern an Blödheit
nicht nachſtänden, uns mehr mit den Idealen
beſchäftigen müßten. Ohne die Muſen könnte,
wie Lehrer Watermeier richtig erklärte, auf die
Dauer kein Staatsweſen beſtehen. Und über=
haupt
müßten wir einen Areopag wie die
Athener wählen. Das ſei nämlich der Nat der
Aelteſten fügte ich, zu der Dummſchnute ge=
wandt
, bei der Beſten des Stammes, und
vom eigenen Worte geſchwellt, ſchlug ich vor,
Wilhelm Luſchke wieder in ſeine alten Nechte
einzuſetzen und einen Areopag der vier ſtärk=
ſten
und gewiefteſten Philoſophen zu wählen.
Beifall der Verſchworenen, ſtumme Pauſe, all=

umfaßte der Blick, immer mehr Ber
leuchteten herüber, und dann ſtanden m.
dem Kreuz, wortlos, Hand, in Hand.
den Schauer der Ewigkeit, ergriffen 1.
ſtrahlenden, unbekümmerten Klarheit.
Die Spritze wurde herausgezogen.
das andere Auge dran. Nein, die Kokg
half nicht viel, man mußte den
Schmerz überwinden.
Muswillenſee hieß der Cümpel im 2
den in der Dämmerung die Geiſter tan; u
ten. Aber mir war kein Geſpenſt begeg ni
als die Nacht nun hereinbrach, hörte
den ſtöhnenden Nuf der Sumpfrohreule
war mir vertraut. Ich ging den Mo irm=
entlang
, ein Schatten huſchte vor meiner
vorüber, wohl der Suchs. Dann blieb ie
und nahm die Sterne wahr. Es ware
als jemals, ſoviel, daß alle Sternbil
verwirrten. Cauſend Lichtjahre war die
jener entfernt, wurde mir bewußt. WſH,
Licht, das der Stern wirklich ausſand
ankam, würde von mir keine Spur me
Den Kopf bitte vorneigen, forde
Arzt.
Elf Monate war ich in Frankreich
in der Champagne, als ich den erſten
urlaub bekam. Achtzehn Jahre alt war Ke
mals. Es war noch früh am Morgen
Uhr, als ich vor unſerer Wohnung ſt/ hen
läutete. Meine Mutter hatte gemeint
der Miſchmann oder der Seitungsträge In
nun ſchloß ſie mich in die Arme.
Kommen Sie am Dienstag wieder
der Arzt. Ich rappelte mich auf und Fm
von der Schweſter in den Mantel helfe
11Rur!
Gründlich
Der Schriftſteller und Kunſthiſtorikefri
gorovius, der berühmte Erforſcher u Be
ſchreiber der Stadt Nom, wurde einn St
einer Dame gefragt, wieviel Seit man frit
lich brauche, um Nom gründlich ken
lernen. Das kann ich Ihnen leide 74
lagen, gnädige Frau, antwortete der gr
Gelehrte. Ich bin erſt ſeit fünfzehn Je
dieſer Stadt.
Der blinde Menſchenkenner
Der engliſche Phyſiognome Hurl / /
Schüler Lavaters, hatte das Unglück, i H
ſpäteren Jahren blind zu ſein, ſo daß
Beobachtungen über das menſchliche
nicht fortſetzen konnte. Dennoch hat
als Blinder nicht aufgehört, darüber
denken. Einmal befand er ſich in einer
Geſellſchaft. Als ſich eine Dame, die
nicht kannte, entfernt hatte, ſagte der C
Wirklich, ſie hat ganz entzückende Säh.
Alle waren erſtaunt, daß der Blinde eir
Seſtſtellung machen konnte, die in der C
richtig war. Man beſtürmte Hurley m*
gen. Nun, ſagte er lächelnd, we.
Dame den ganzen Abend ohne beſ
Grund dauernd lacht, dann muß dieſes F
doch einen Grund haben. Ich habe
nachgedacht und bin darauf gekommen,
an den ſchönen Sähnen liegen muß.
Marconis Logik
Der amerikaniſche Forſcher Macom !
bei ſeinen Ausgrabungen von Kulturſtätt E
ſunkener Völker gewiſſe Ueberreſte, die
Draht anſah. Könnte man nicht hiere
gern, lagte er in einem Vortrag, d
alten Völker, die ſchon über Draht ve
womöglich auch etwas Aehnliches wie
Celegraphie kannten?"
Marconi, der von dieſem Ausſprud
lachte darüber und ſagte: Jetzt glaube
nahe auch, daß die alten Griechen ſo
drahtloſe Celegraphie hatten.
Wieſo denn? fragte man erſtaur
Nun lachte Marconi, haben Sit E
davon gehört, daß man bei den Ausgr E=
in
Griechenland ſo etwas wie Draht
hat?

gemeiner Beifall die Dummſchnute
ſtürzt. Er ſtieß den Eimer mit den ſaur!
ken um und ging obne Gruß. Natürlick.
ſich ſofort bei den Wehlheidern anwerk
Sch laß im Areopag. Luſchke und
gierten. Die drei weiteren Natsml
Walter Pabſt, Gottfried Crampeda ur
ner Schminke folgten blind. Ich beſchmi
mäßig eine kulturelle Blütezeit unſerer
herauf. Es wurde eine Vereinszeiill
gründet, die in der Burg handſchriftlich
fältigt wurde. Kunſt, Dichtung, Sport
täriſches. Henner Schminke war als
ſcher Erneuerer unſerer Cruppe eil.
Werkzeug meiner attiſchen Phantalle
taſten hießen die attiſchen Leichtbeibe.
die vor dem Angriff der Hopliten, der
bewaffneten, den Feind in loſen Sch
angriffen und ſeine Neihen verwirk!
Gegenſatz zu den Hopliten, die mit R
und maſſiven Holzſchilden ausgerüſtel
bewaffneten wir die Peltaſten mit Lufi.
Swillen und leichten Nohrſtöcken. Oi9
den rechten Flügel. Genner Schminke 1E
Ausbildung im Schießen mit der Zillt
Steinſchleuder aus Aſtgabel und Oüllt.
ren, und ich trainierte die Speziallte
Laufen, Springen und Nohrſtockfechlell.
Gewicht legte ich auf raſches Ueberſiet
Säunen. Der Erfolg unſerer Onl.*

[ ][  ][ ]

Jaguft
Soutsnahſtät
Die ſchönen Kopfbedeckungen / Prachtentfaltung bei der Bauernhochzeit
Soviel Nöcke, ſoviel Grundſtücke

er Städter, der ſeine Kleider abtut, wenn
u Ende gedient haben, vermag ſich nur
er vorzuſtellen, wie es den Bauern zumute
die ihre Staatsgewänder von einer Gene=
in
zur anderen aufheben. Das Brautkleid,
m die Großmutter getraut wurde, ſchmückt
die Enkelin an ihrem Ehrentage; Urgroß=
rs
Seſttagsrock begleitet auch den Urenkel
feierlichen Anläſſen. Auf Neiſen durch
ches Land haben wir Gelegenheit, die ſo
biedenartigen und ſo hübſchen Volkstrach-
u
bewundern. Das Eigenartigſte an ihnen
ſicherlich immer die Kopfbedeckungen, die
janz beſonders kleidſam ſind. Die ſchöne
de der Frieſin zum Beiſpiel muß eigentlich
Geſicht verſchönen! Auch die Hüte der
ſarzwälderinnen mit ihren dicken Kugel=
ſons
ſtehen gut zu Geſicht. Damaſthauben
ſchwarzem Cüllſchirm finden wir bei den
auer Frauen, die Mädchen aus der Lauſitz
n große, gekreppte Nadhauben, die das
ht wie ein Heiligenſchein umgeben. Die
inen haben ein ſtülpenartiges Mützchen;
AZückeburg und im Elſaß findet man eine
iſche Slügelhaube.
1e Volkstrachten ſind übrigens nicht ſo alt,
üir allgemein annehmen. Sie gehen ſelten
r als bis ins 17. Jahrhundert zurück, in
HZeit, als ſich der Gegenſatz zwiſchen Stadt

and verſchärfte.
7 Bauernhochzeiten kann man die ganze
S)t der Gewänder beſtaunen. In den Dör=
Hdes Schwarzwaldes tragen Braut und
E tjungfern die Schäppel daher die
E tjungfern auch Schäppelmädchen ge=
w
werden. Dieſe Schäppel ſind groß und
oft wie ein Fünflitermaß, und beſtehen
Eilittertand, ſo daß man immer ein wenig
ien ſchön geputzten Weihnachtsbaum den=
. Iſt ſo ein Schäppel beſonders reich,
und prächtig, ſo kann man daraus ſchlie=
1 das Mädel, dem es gehört, reich iſt.
inderes Seichen für die Wohlhabenheit
1ie Unterröcke. Je mehr Nöcke eine an=
um
ſo wohlhabender pflegt ſie zu ſein.
Einglich bedeutete ſogar jeder Unterrock
1rundſtück: ſo viele Nöcke, ſo viele Grund=
beſaß
die Crägerin. Die dicken weißen
pfe müſſen aus Eiderdaunenwolle ſein.
ch die Cracht der Männer iſt nach der
d verſchieden. Während man in Bagern
y den langen blauen Nock findet, trägt
nderswo ſchwarze Nöcke mit großen Sil=
Dpfen, dazu den großen Sweiſpitz. Andere
kleine runde, gelbe Hüte, die Burſchen
pelzbeſetzte Croddelmütze. Sehr chärak=

teriſtiſch iſt die Cracht der Mönchguter die auf
der nordöſtlichen Ecke der Inſel Nügen zu
Hauſe ſind. Die Männer tragen kurze blaue,
mit Silberknöpfen gezierte Jacken zu roten
Weſten und rockartigen Hoſen. Die Frauen
häben zum ſchwarzen Mieder das buntgeblümte

Buſentuch und eine ſchwarze,
dreieckige Mütze mit langen
Bändern.
Am ſchönſten wirken die
Volkstrachten beim Canz,
und die vielen hübſchen
Volkstänze verſteht man erſt
richtig, wenn man ſie in der
dazu gehörigen Kleidung ge=
tanzt
ſieht. Es iſt eine Er=
rungenſchaft
der neuen Seit,
daß die Städter jetzt Anteil=
nahme
an Crachten, Liedern
und Cänzen zeigen und ſich
bemühen, ſie kennen zu ler=
nen
und das zu verſtehen,
was an deutſcher Weſensart
in ihnen liegt. G. K.

Feſttracht einer Halligen=Frieſin. Der Schmuck iſt echte Silber=Filigranarbeit

Geheimniſſe zwiſchen den Eheleuten?

Offene Meinung zu einer ſchwierigen Frage.
Faſt jede Frau geht mit dem feſten Vorſatz
in die Ehe, niemals das geringſte Geheimnis
vor dem Mann zu haben, dem ſie ihr ganzes
Leben anvertraut hat. Männer, vom Leben ge=
witzigt
, an Erfahrung reicher, belaſten ſich nicht
mit ſolchen Gedanken. Sie überlaſſen im feſten
Glauben, daß ſich ſchon alles von ſelbſt ergeben
wird, ihrer Liebe und der Sukunft die Formung
der Ehe. Mit den Geheimniſſen, das wiſſen ſie,
iſt das eine eigene Sache.
Was ſind Geheimniſſe? Soll man der Frau
mit jedem Dreck, über den man ſich geärgert
hat, auch noch das Leben erſchweren? Dazu
hat man ſich nicht geheiratet. Man will ge=
meinſam
das Leben meiſtern, aber ſich nicht

unnötig Kieſelſteinchen vor die Füße werfen.
Außerdem hat der Mann im Beruf immer
Dinge, über die er nicht ſprechen kann, die er
ſelbſt nicht der eigenen Frau anvertrauen darf.
Und großmütig wie ein Löwe hat er auch zu
ſeiner kleinen Frau das Sutrauen, daß hinter
ihrer klaren Stirn und in ihrem zärtlichen Her=
zen
keinerlei düſtere Geheimniſſe aufbewahrt
werden, die des Beichtens wert wären.
Bald merkt auch die junge Ehefrau, daß
das mit den Geheimniſſen gar nicht ſo einfach
iſt. Da hat eine Freundin kürzlich an ſie ge=
ſchrieben
, daß in ihrer Ehe nicht alles ſo geht,
wie ſie es ſich gedacht hat. Sie hat um Ver=
ſchwiegenheit
gebeten. Iſt es nun nicht ein Ver=
trauensbruch
gegen die Sreundin, wenn man den

Caufgeſellſchaft in der Schwalm. Die Mutter mit
der Abendmahlshaube, hinter dem Paten die
die Amme mit dem Kind
Mann, der einen ſelbſt liebt und vertraut, der
Freundin aber ein Fremder iſt, in dieſe Herzens=
angelegenheit
Einblick tun läßt? Mutter hat neu=
lich
auch geäußert, daß ſie in gewiſſe Geldſchwie=
rigkeiten
geraten iſt. Es wäre peinlich, davon
zum Mann zu ſprechen, der ſowieſo die wirt=
ſchaftlichen
Calente der Schwiegermutter immer
etwas angezweifelt. Drückt das Geheimnis?
Nein! Denn es gehört nicht mir. Es iſt anver=
trautes
Gut, das man in dem Seelen=Eckchen
- fremdes Kapital verſtaut.
Aehnlich ergeht es der gewiſſenhaften jun=
gen
Frau mit den Erinnerungen aus ihrer Ju=
gendzeit
. Da war ein gewiſſer Kurt. Und da
war ein Ausflug zur blühenden Sommerzeit.
Und da war ein Kuß. Aus. Geht den Mann
etwa der Kurt, der Ausflug, der Kuß das ge=
ringſte
an?
Es geht ihn gar nichts an, denn er ſelbſt
war noch in weiter Sicht und machte ſelber
Ausflüge zur ſeligen Sommerzeit mit dieſer
oder jener. Namen tun nichts zur Sachel Und
dieſe Namen gehen auch die junge Frau nichts
an. Denn jeder könnte ein Fünkchen in das
Pulverfaß der Eiferſucht ſein, das in dem an=
deren
Seelen=Eckchen für eigenes Kapital ruht.
Es gibt Fanatiker der Offenheit, die unbe=
dingt
jeden Setzen Brief leſen müſſen, den der
andere hat liegen laſſen. Und ſie belaſten den
Ehepartner auch mit jedem gleichgültigen Wiſch,
den ſie ihm mit einem gewiſſen Nachdruck als
äußeres Seichen einer unerhörten Offenheit
unter die Naſe halten.
Das wird ja gar nicht verlangt! In einer
Ehe geht es um Größeres und Heiligeres, als
um das Surſchautragen einer Offenheit und das
ewige Verſichern unbedingter Zuverläſſigkeit.
Wirkliches Vertrauen beweiſt man dadurch,
daß man die Briefe des Lebensgefährten unan=
getaſtet
läßt. Soll etwas daraus anvertraut
werden, gut. Werden Grüße beſtellt, nimmt
man ſie dankend entgegen. Wird der Brief
nicht mehr erwähnt, ſo wird er wohl nicht er=
wähnenswert
ſein. Geheimniſſe umwittern nur
dunkle Punkte im Leben. Du und ich, wir beide,
die wir uns auf Gedeih und Verderb fürs
Leben zuſammengetan haben, ſtehen als gute
Kameraden nebeneinander: Ich nehm dich, wie
du biſt; du wirſt zwar kein Engel ſein, aber ich
bin ja auch keiner.
Lore Lenz.

Ein Aufſchneider: Der Invalide
Ein Gaskogner (alſo ein Landsmann Car=
tarins
), erzählte ſeinen neugierigen Zuhörern
unter anderen Unglaubwürdigkeiten folgendes:
Im Invalidenhauſe zu Paris befindet ſich ein
alter Sappeur von Napoleons Garde, der ſo
zuſammengeſchoſſen worden iſt, daß nur die
Naſe von ihm übrig blieb und die wird
auf Staastkoſten mit Schnupftabak unter=
halten
!

war überwältigend. Bei einem Manö=
r
der Burg führten Schminke und ich
eneraliſſimus unſere Cruppe vor. Wäh=
e
Hopliten ſich gegen den Geſchoßhagel
villen mit ihren Schilden noch einiger=
deckten
, ließen ſie bei der Nohrſtock=
unter
lautem Wehgeſchrei ihre ſchweren
1 fallen.
er auch die anderen waren nicht untätig.
ilte uns die Nachricht, daß Wehlheiden
aft aufrüſte. Die Dummſchnute hatte
Sbildung der gegneriſchen Cruppen über=
. Schorſch, ein Schreinersſohn aus der
en Karlſtraße, hatte einen größeren
g an Latten erhalten. Einer unſerer
Zatte das Waffenlager der Wehlheider
tem Hinterhof ausgekundſchaftet. Die
eider benagelten mannshohe Schilde mit
und ſomit war die ſtarke Nachfrage in
Konſervenbüchſen reſtlos geklärt. Vor=
Kam es zu einem Vorpoſtengefecht auf
warzen Berg, bei dem ein Briefträger
in verirrtes Geſchoß eine Kopfbeule da=
9. Aber alles drängte gewaltſam zur
Seldſchlächt. Sie fand in der Aue ſtatt.
taktiſche Sieg unſerer Waffen war
Imen. Wir waren beiderſeits an die
bis ſechzig Mann ſtark. Unſere Schwer=
keten
waren bereits handgemein gewor=
S unlere Spezialtruppe aus dem Hinter=

halt vorſtürmte, ſeitlich in die feindlichen Nei=
hen
einbrach und ſauſende Hiebe austeilte. Die
Wehlheider mit ihren langen Holzlatten und
plumpen Schilden waren faſt wehrlos. Die
Cruppe floh in regellöſer Unordnung, und es
gelang uns, die Dummſchnute gefangen zu neh=
men
. Er wurde wegen Hochverrats zur Liefe=
rung
von dreißig ſauren Gurken verurteilt.
Unſer Sieg war ſomit überwältigend. Und wie
ſo oft, erſchütterte er die ſittliche Grundlage
unſeres Staatsgefüges, die Hybris ergriff uns.
Nachdem ſich die Ueberlegenheit der attiſchen
über die doriſche Kriegskunſt wieder einmal er=
wieſen
hatte wurde der Areopag von einem
kulturellen Sieber ergriffen, und ich bekenne
mich heute ſchuldig, der Spaltpilz des jetzt ein=
ſetzenden
Verfalls geweſen zu ſein. Ich ſchlug
vor, der allgemeinen militäriſchen Ausbildung
eine geiſtige anzugliedern. Jeder Junge hatte
ein ſelbſtverfaßtes Gedicht beizuſteuern, das von
einer Juru geprüft wurde, ob es Aufnahme in
unſerer Seitung finden könne. Wer dreimal
ein untaugliches Gedicht einlieferte, könne aus
der Crupp. ausgeſchloſſen werden, es ſei denn,
daß ſeine ſportlichen Leiſtungen nach der als=
bald
aufzuſtellenden Cabelle beſonders gut ſeien.
Ich lieferte gleich drei Gedichte ein, die ich
ſchon auf Lager hatte, und nahm ſie mit Zu=
ſtimmung
der übrigen an. Den Areopagsmit=
gliedern
brachte ich am Himbeereimer das

Dichten bei, und auch der General kam mit ein
paar holprigen Verſen über, die angeſichts ſei=
ner
kriegeriſchen Verdienſte für gut befunden
wurden. Aber die anderen ließen ſich lange
mahnen. Endlich erſchien Walter Pabſt mit
einem Gedicht:
Das Burgfräulein von Windeck.
Halt an den ſchnaubenden Nappen,
Verblendeter Nittersmann!
Gen Windeck fleucht, dich verlockend,
Der luftige Hirſch hinan .. .
Der Areopag lehnte es ab. Wir rauchten
Sigaretten und zogen die Lippen ſchon beim
Verleſen des Citels kritiſch hinab. Auch Her=
mann
Ecke konnte nicht gefallen. Sein Gedicht
begann:
Wie ſchreitet königlich der Leu,
Schüttelt die Mähn’ in die Lüftel!
Es ruft ſein Machtgebot
Durch Wälder und Klüfte...
Auch Fritz Dötenbier fiel ab mit ſeinem
Begräbnis einer alten Bettlerin‟. Die Su=
rückgewieſenen
murrten und behaupteten, wir
dichteten auch nicht beſſer. Es war ein Niß in
unſere Gemeinſchaft gekommen. Der Areopag
verherrlichte ſeine eigenen Werke, ſetzte ſport=
liche
Crainingstage an, und vor allem die

Uebungen, in denen wir Aelteſten gut waren,
wie Weitſprung und Hundertmeterlaufen. Und
eines Cages erklärte Walter Pabſt ſeinen Aus=
tritt
: Wir wären alle ganz mordsmäßige
Dummköppe. Denn hiermit lüftete er ein
dem Aeropag verborgenes, in der Cruppe aber
öffentliches Geheimnis die Gedichte, die er
und viele andere eingereicht hatten, ſeien nicht
von ihnen, ſondern von Chamiſſo, Nückert,
Lenau und anderen Dichtern. Und wir hätten
ſie abgelehnt. Und mehr ſage er überhaupt
nicht. Und wer noch mit ihm gehe? Es gingen
leider ſehr viele.
Unſer kultureller Hochmut brach zuſammen,
und unſere numeriſche und moraliſche Stärke
gegenüber Wehlheiden war dahin. Die Dumm=
ſchnute
warb gegen ein Handgeld von zehn
Dauerlutſchern unſere ſtellungsloſen Lands=
knechte
an. Nur ein kleinlautes Häufchen Phi=
loſophen
hockte in Erwartung böſer Kriegs=
läufte
in der Burg und ſann einem alten Pro=
blem
nach. Wie es nämlich einem hoffärtigen
Aeropag ergehen kann, in dem die alten Män=
ner
nach ihrem eigenen Kopf regieren wollen.
Von dem, was darauf geſchah, dem Angriff
und Sieg Wehlheidens unter der Dummſchnute,
will ich lieber nichts erzählen, denn mir bricht
noch heute das Herx bei der Erinnerung an eing
ſo vollkommene Niederlage . . .!

[ ][  ][ ]

PEum Gefallenen=Gedenktal

Kriegsbriefe gefallener Studenken.
Heute war ich an meines Bruders Grab.
Es war eine ſchwere Stunde.. . Liebe Eltern,
ich ſprach mit den Herren ſeines Bataillons
und leiner Kompagnie. Sie berichten folgendes:
Am Abend des 3. rückte das 1. Bataillon in
die Stellung ſüdweſtlich Bapaume. Immer
wachſend ſetzte die Angriffstätigkeit der Eng=
länder
ein, bis ſie am 9. November mit Infan=
terieſtürmen
anfingen. Als vor Helmuts Ab=
ſchnitt
die engliſchen Schützen aus dem Graben
ſprangen, bekamen ſie ſolches Feuer, daß ſie auf
offenem Felde Stellung nehmen mußten. Dort
eröffneten ſie ein unregelmäßiges Schützen=
feuer
. Helmut ſtand während der ganzen Zeit
an der Grabenwand und ſah hinüber über die
Bruſtwehr. Da erhielt, er einen Infanterio=
Ko, fſchuß quer durch Stahlhelm und Haupt. Er
ſank wortlos in die Arme ſeines Befehls=
empfängers
und hatte ſo den kürzeſten, beſt=
möglichen
Soldatentod. Man brachte ihn aus
der Stellung, überführte ihn nach Beugny, 6
Kilometer öſtlich Bapaume, und beerdigte ihn
dort auf dem deutſchen Soldatenfriedhof. Es
war derſelbe Ort, in welchem ich mit Helmut
48 Stunden vor ſeinem Code zuſammea war=
Liebe Eltern, was Ihr ſeit über zwei Jahren
fürchten mußtet, iſt eingetroffen. Quält Euch
nicht zu ſehr!. Wir wollen wenigſtens dankbar
ſein, daß wir ihn ſolange hatten, daß er freudig
und hoffnungsvoll bis zuletzt war und mit Herz
und Seele den Krieg mitmachte, daß er ſchließ=
lich
ohne Schmerz und Bewußtſein den leichte=
ſton
, ſchnelſten Soldatentod erlitt. Wenn os
drohk, über Euch zuſammenzuſchlagen, ſo denkt
einmal, was Helmut dazu ſagen würde. Mit
wenig Worten und Gründen würde er Euch feſt
und zuverſichtlich machen, wie er es ja oft tat.
So erfuhr ich die Wirkung ſeines Weſens.
auch am letzten Cage, an dem wir einander hat=
ten
, am 3. November. Da war ich niederge=
drückt
und voller Ahnungen und wollte ihn nicht
hinausziehen laſſen in die Schießerei da vorne.
Da lachte er mich aus und ſagte: Ein ſolches
Ende iſt noch nicht das ſchlechteſte. Denn, ſieh
mal, mein bisheriges Leben war ungetrübt und
voller Freuden. Es war eig ſtändiger Aufſtieg;
das Erlebnis des Krieges jetzt iſt der Höhe=
punkt
; von da kann es nur noch abwärts gehen.
Swar weiß ich beſtimmt, daß ich etwas leiſten
werde, ganz gleich, was ich nach dem Kriege
mache. Aber mehr, als ich jetzt im Felde bin
und leiſte, wird es nie werden, man wird küm=
merlich
von ſeinen Erinnerungen leben und ſich
wie ein Siſch auf dem Crockenen vorkommen.
Und ſo iſt es auch. Die letzte gänzliche Hin=
gabe
war wohl das höchſte Siel. Darum weint
nicht.
Du ſchreibſt, daß ich weniger von Kunſt
und Muſtk uſw. ſchreiben ſoll als vielmehr von
der Wucht und Cragik des Feldlebens, die auf
mich einſtürmt. Das iſt wunderſchön gedacht
und geſagt. Dieſe Wucht und Cragik habe ich
aber leider noch nicht kennengelernt. Nein, alles,
was man erlebt, iſt Stimmungs= Ro=
mantik
wenigſtens für mich. Ja, wenn es
wieder ſo vorginge wie zu Anfang oder jetzt in
Rußland ja, dann könnte man von oben ge=
meldeter
Wucht und Cragik was erzählen. Aber
in dem Stellungskrieg!!! Sudem haben die

guten Zeitungsſchreiber ſo verdammt wenig
Vorſtellung und Ahnung vom Feldleben, die
machen ihren Leſern nur was vor. Schwamm
darüber! Wenn ich jetzt in Harnes am Kanal=
ufer
ſitze und zwiſchen Silberpappeln in der
Vorfrühlingslandſchaft Mörike leſe und von

weitem Donnergeſchütze wer will mir das
übelnehmen. Kurz und gut, Schwamm darüber!
Eine andere Freundin von mir findet es gauz
großartig von mir, daß ich, der ich bei Schul=
ſchranzen
und Nöllchenmonarchen kaum noch als
Kunſtempfinder genannt werden konnte, jetzt im
freien Kriegsleben mich in meiner ganzen Kunſt=
liebe
wiedergefunden habe. Das iſt doch ver=
dammt
wichtig. Ich bin ſelbſt ganz ſtolz darauf.
Denn ſo wie ich jetzt meinen Mnörike und Höl=

derlin uſw. uſw. liebe, hab’ ich ihn auf der
Schulbank nie geliebt. Es iſt mr gerade, wie
wenn ich aus tieftem, kaltem Keller käme und
jetzt die Kunſt in warme Sonnenſtrahlen ge=
badet
vor mir läge.
Heute kann ich Euch mal wieder von einem
Erfolg berichten. Heute morgen um halb zwölf
Uhr habe ich über Hudowa in 3860 Meter
Höhe einen engliſchen BC.=Doppeldecker ab=
geſchoſſen
. Ich will Euch Genaueres erzählen.

Um halb elf Uhr war ich mit noch zwei Of-
fizerſtellvertretern
meiner Staffel gegen drei
feindliche Slieger geſtartet, die von der Front
aus gemeldet waren. Dieſe krebſten aber ſo
weit hinter der Linie herum, daß ſie niemand
ſtörten. Nachdem wir dreiviertel Stunde die
Front abpatrouilliert hatten, kehrten wir um.
Ich beobachtete nochmals haarſcharf den ganzen
Horizont an der Front und traue meinen Augen
kaum. Ganz in der Ferne erſcheinen vier win=

zige Pünktchen, noch weit hinter der feind
Stellung. In ſauberem Geſchwaderflug kol
ſie näher. Ah, die haben was vor, denl
und verdrücke mich weſtlich ans Gebirge,
lquern. Alle vier kommen über die Fron
war einige hundert Meter höher als ſie
bog einer ab und flog zurück. Dieſe dr
als vierter im Bunde flog ich nun mit
gen Nichtung auf unſeren Flugplatz; alſo
ben wollen ſie werfen. Ich flog an dritter
etwas links ſeitwärts über dem zweiten.
unter mir der dritte Engländer. Als das
Slugzeug etwa über dem Flugplatz angeto
war, ſtürzte ich mich aus meiner größeren
darauf. Näher und näher rückte ich, die
ſtand mir günſtig im Nücken. Der zweite
länder kam etwa 860 Meter hinter dem
Als ich meinem Gegner bis etwa fünfzig ?
auf die Pelle gerückt war, er hatte mich
nicht geſehen, knallte ich ihm eine ſaube
zielte Ladung in ſeinen Kahn. Er machtt
ſcharfe Linkskurve, ich hinter ihm her
habe ihn prachtvoll im Biſier, wieder kri
eine Salve. Durch das Herumſtoßen hat
Maſchine eine ſolche Geſchwindigkeit, de
drohe, in den Gegner hineinzurennen. Ich
meinen Kahn über den Gegner weg, dann
ich mich ein paarmal um mich ſelbſt und
die feindliche Maſchine. Bald habe ich ſie
dergefunden. Nochmals gibt’s eine Salvo
ruhigem Gleitflug geht das Flugzeug n
Kein Menſch rührt ſich drüben, darauf
ich ganz dicht heran und ſehe, wie der 5
tot über der Karoſſerie hängt. Ich hatt, F
Schuß abgegeben. Nun flog ich dicht nober
Slugzeug her, um zu ſehen, wo es niederſt *
In der Nähe eines Feldlazaretts, etwa
Kilometer ſüdöſtlich von Hudowa, ſchlug e
und bildete einen wüſten Crümmerhaufen.
landete in der Nähe. Ein herbeigeeilter
des Feldlazaretts hatte inzwiſchen feſtg
daß der Führer unter anderen einen Kop
erhalten hatte. Die Bomben lagen nor
Flugzeug, das übrigens mit zwei Moſch
gewehren ausgeſtattet war. Ich ließ eine 2
ſtellen und flog gleich zum Flugplatz zurüch
wo aus ſchon Autos zur Abſturzſtelle losg
ren waren. Das war mein fünfter Abſchu
der erſte, der ſich ganz auf deutſchem 2
abſpielte. Es war dies das Führerflugzeu
Geſchwaders mit einem langen Wimpe
Seitenſteuer.
Lieber hätte ich es ja geſehen, wen
arme Kerl heil unten angekommen wäre mi
kaputtenem Motor. Aber Sest la gu
Ich werde dafür ſorgen, daß er ein
Grab bekommt.
Liebe Autter!. Wenn Du dieſe Seilen
bin ich nicht mehr unter den Lebenden:
getreu bis in den Cod, ſo will ich dir die s
des Lebens geben. Weint nicht um mich,
ich bin im Neiche des Lichts, und waru=
trauern
. Es kam der Krieg, und ich zo.
vielen anderen Kameraden auch hinaus und t
getreu bis in den Cod. Da ich dieſe
ſchreibe, weiß ich noch nicht, wo mein
ſein wird, kümmert Euch nicht um meine
lichen Reſte. Mögen ſie in Schutt und &
mern vermodern und wieder zu Staub we
die Soele lobt und iſt göttlich. Mögt Ihr.
leben auf der ſchönen Welt! Grüßt alle, d
lieb gehabt und die mir naheſtanden. 5
habe ich nicht gehabt, wie ich hoffe. Und
ſeid nicht traurig, denn in einer kleinen *
werden wir uns wiederſehen.
Sch grüße Euch und bin bei Euch im C

Trufe
Tertezent.
Tealzeieze

Löſerliſte: Wilhelm Eiſele in Sandbach
(812, G. Seeh in Eberſtadt (812), Hermann
Schmidt in Darmſtadt (814, 815), F. Rei=
chenberg
in Langen=Brombach (816, 813),
Villi Rubröder in Darmſtadt (817).

Küchenzettel vom 18. bis 24. März.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Roterüben=Suppe, Schweinegulaſch
mit Spätzle.
Dienstag: Pilzſuppe, Dampfnudeln mit
Vanilletunke.
Mittwoch: Kerbelſuppe, geſchmorte Sellerie=
würfel
in Buttermilch*) und Kartoffeln.
Donnerstag; Blumenkohlſuppe mit Sauer=
braten
und Kartoffelklöße.
Freitag: Kartoffelſuppe, Fiſchfrikaſſee mit
Salat und Kartoffeln.
Samstag: Weiße Bohnenſuppe mit Schwei=
nernem
, Obſt.
Sonntag: Rahmſuppe, Kalbsbraten mit
Leipziger Allerlei und Kartoffeln, Schoko=
ladenpudding
.
*) Die Sellerie ſchälen, in mittelgroße
Würfel ſchneiden und in wenig Salzwaſſer
weichkochen. Man bereitet von 40 Gr. Butter,
40 Br. Mehl eine Mehlſchwitze, gießt etwas
Selleriewaſſer und ½ Liter Buttermilch dazu,
locht es auf und gibt vorſichtig die Sellerie=
würfel
hinein. Mit Muskat und Salz würzen
und noch einige Minuren ziehen laſſen.
Grießauflauf mit Schokoladen=
ſoße
(nahrhafte Abendmahlzeit). In ½ Liter
Milch laſſe man unter ſtändigem Rühren
200 Gr. Grieß einlaufen und dick ausquellen,
verrühre die Maſſe, etwas ausgekühlt mit
½ Teelöffel Salz, 80 Gr. Butter, 3 Eigelb,
30 Gr. feingewiegten ſüßen Mandeln, 2 =
löffel
Zucker oder 10 in 1 Eßlöffel heißem
Waſſer aufgelöſten Süßſtofftabletten gut, um
zuletzt den ſteifgeſchlagenen Eiſchnee unterzu=
ziehen
. In gefettete Form gefüllt, laſſe man
den Auflauf ½ Stunde bei Mittelhitze backen D:et 2. Sbsck. 1. 8457 P:e4)
und ſerviere ihn noch heiß mit einer warmen
oder kalten Schokoladenſoße,

Schachnummer 615.
Aufgabe 820.
Emil Pleſpivy in Prag.
(1. Preis, Mähriſch=Oſtrauer Morgenzeitung,
1930/31.)
d.

20 Sigel, 21 Chieti. 22 Ophir 23 Einherie
Der Spruch lautet: Scheint die Sonne n!
ſchön, einmal muß ſie untergehn.
Wir fordern Ihren Kopf!
Waggerecht: 1 Abt, 3 re, 5 Tart
6 Aſta, 7 Egel, 9 blau, 11 Laſt, 12 Aus
13 ſit. Senkrecht: 1 Aera, 2 true, 3
haus, 4 England, 6 Alb, 8 Lat, 10 uſus, 11.
Magiſches Quadrat.
1 Taſche, 2 Schule, 3 Helene.

Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüfſtellung: Kf1 De1 Lf7 8g6 Be3, e5; Kh5 Tb5 Ba6,
g5. g7, h6.
Aufgabe 821.
Dr. F. Palitzſch.
(Dt. Wochenſch. 1917.)
Weiß: Kg1 Dh5 Te8 L.a1 (4 Steine);
Schwarz: K d2 (1 Stein).
Matt in zwei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 816 und 817.
816. M. Segers. 1. D7218! (Batteriewechſel); droht
1. Da8. 1. D:444 (DbS4, Dh34) 2. 8d5 (So6,
Se7t5/4. Drei hübſche, geänderte Kreuzſchachſpielel 1. ..
2. Sn5! Eine nette Miniatuk.

Silbenrätſel.
Aus den Silben, a, bar, ber, chi, chung, ce,
da, de, den di. eu eu, fen, gen, glei, , gül.
i, im, ke, ko, ko, kon, kraut, li, lo, mus, na,
ne, nel, ni, nim, no. o. os, pa, pe pe rei, rha,
rent, ri, ri, ri, ring, ris, rh. ſend, ſiſch, ſkop,
ſon, ſpi, ſpon tau, ter, ter, tin, tis, trans, us,
we wolf, zett ſind 21 Wörter zu bilden, deren
Anfangs= und Endbuchſtaben, beide von oben
nach unten geleſen, jedemal ein Volksopfer er=
geben
ſch ein Buchſtabe! Die Wörter bedeuten:
1 okkulte Wiſſenſchaft, 2 Strom in Südamerika,
3 holländiſche Stadt. 4 Genußgift, 5 Enzian=
gewächs
6 Rieſenſchlange, 7 hoher preuß.
Würdenträger, 8 griech. Versfuß, 9 Gattin des
Orpheus, 10 Strom im weſtl. Aſien, 11 engl.
Seeheld 12 dreiſtimmiges Tonſtück, 13 eurob.
Hauptſtadt. 14 Rundblickfernrohr im Unter=
ſeeboot
, 15 Ungeheuer der nord. Sage, 16
mathematiſche Aufgabe, 17 Muſe, 18 Stauden=
gemüſe
, 19 Bienenzucht, 20 gſiatiſche Sprache,
21 von hinten erleuchtetes Reklameſchild.
Der verwandelte Hut.

Durch
Hut zum

Umlegung
Landſtrich.

von 3. Hölzchen wird der
Carl Deubel.

Schmdtt.
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. Verantwortl., für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 23892392. Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. peb.

Auflöſung der Rätſel aus Nr. 11.
Silbenrätſel.
1 Singſpiel. 2 Chiemſee, 3 Epikur, 4 Innung,
5 Nimbus, 6 Trauermantel, 7 Dolomiten, 8 Im=
mortelle
9 Etui. 10 Siſyphus. 11 Oſſian, 12 Neſ= Ede. Das heißt nicht G)e das heidt.
817. D. Heino. 1. 805k41 Bg6 2. Se8l 1....,Bg5 ſel, 13 Neiße, 14 Eberwurz, 15 Nauheim. 16 Or= ard. Und wie iſt dein Zuname?
nat, 17 Chiton, 18 Sperrholz, 19 Ohrmuſchel. Herr Lehrer

Faules Geſchäft.
Menſch, da ham wa Pech jehabt! Blo
paar faule Aktien! Da können wa nih.
unſern Sauerſtoff=Schweißer amortiſieren.
Kinderfrage, Klein=Elli fragt: Mut.
ich nun immer artig bin und ſterbe 1 u.
Himmel komme gibt mir der liebe 09t
netten Teufel, mit dem ich ſpielen kann?
Namen. Wie heißt du. mein Junge?

[ ][  ][ ]

Der dunkle Dberteil zur hellen Fruhjahrs=Aufmachung

Wir wollen heute keineswegs von der
uſenmode in ihren Einzelheiten ſprechen,
Gegenſtand einer beſonderen Erörterung
rden ſoll, ſondern wollen lediglich von einem
fekt berichten, der uns im Straßenbilde ſehr
auffallen wird und der ſo eindrucksvoll
daß er für die Frühjahrsmode gewiß
rakteriſtiſch werden dürfte: es iſt dies der
nkle Oberteil, der vielen Frühjahrs=
würfen
eigenartigſtes Gepräge gibt und der
Beweis dafür erbringt, daß in Mode=
iſen
Kontraſte gewünſcht werden, die ſich
vohl durch das zur Verwendung gelangende
aterial als auch durch die Farbe geltend
chen ſollen.
Dieſer dunkle Oberteil muß aber keines=
gs
ſchwarz oder dunkelbraun ſein,
idern kann zu jedwedem Materiale in der
reffenden tieferen Tönung abgeſtimmt wer=
i
; ſo zum Beiſpiel wäre ein mittelblaues
ckenkleid mit einer Bluſe in dunklem Blau
kombinieren, während etwa zu einem
ſchengrünen Komplet eine Kaſak in tiefem
eugrün in Betracht kommt. Daß man zu
ttelfarben, wie Grau und Sand, im Früh=
re
dunkelrote und dunkelgrüne, ja ſogar
kardinallila=ſchattierte Oberteile vorſchlägt,
ährt man in den führenden Modewerkſtätten,
doch ſchon ab und zu den Schleier des Ge=
mniſſes
zu lüften bereit ſind!
Sicherlich wird ſich der dunkle Ober=
il
ſelbſt bei einfachſten Bluſenkleidern be=
rkbar
machen, ſo daß die größten Erfolge
Zuſammenhange mit der Koſtümmode er=
igen
werden dürſten.
Dieſe Oberteile ähneln einander aber nicht
geringſten; oft verſchwinden ſie im Rocke,
andermal wieder machen ſie einen Jumper=
ndruck
, um hin und wieder ſogar Kaſak=
nge
zu erreichen.
Entſcheidend ſind hier vielleicht nicht ſo
r die modiſchen Erwägungen als vielmehr
perſönliche Geſchmack, weil jede Frau er=
rungsgemäß
am beſten weiß, was ſie gut
det.
Wie ſchnell ſich der dunkle Oberteil in der
ihjahrsmode in den Vordergrund zu ſpielen
mochte beweiſen unſere Bilder, die die
eeſten Anregungen in dieſer Richtung geben
en.

Betrachten wir alſo unſere erſte Figurine,
deren halblange, mit breiten Aufſchlägen ver=
ſehene
Jacke über einen breit=gegürteten Wickel=
Oberteil getragen wird, deſſen dunkle Schat=

tierung gewiß Beachtung finden wird; die
Steppkantung des Oberteiles entſpricht dem
einfachen Stil dieſes Entwurfes.

Die neueſten Jackenkleider mit ihren betont=
weiten
, faſt herzförmig zu nennenden Aus=
ſchnitten
und ihren breiten Rund=Aufſchlägen

bringen einen dunklen Weſtenoberteil zu er=
höhter
Wirkung (Figur 2).
In dieſem Falle könnten auch Buntſeiden
empfohlen werden, die in ihrer lebhaften
Zeichnung ſelbſt einem ſo markanten Koſtüm
jedwede Schwere nehmen. Die zur Mitte hin
gezogenen und zum Halfe mit einer großen
Maſche abgeſchloſſenen dunklen Buntſeiden=
weſten
werden demnach gewiß allgemeinen
Beifall ernten!
Um bei der Erörterung unſeres Haupt=
Themas, der dunklen Oberteile, die
intereſſanten Kleinigkeiten des modernen Ko=
ſtüms
nicht zu übergehen, wollen wir vor allen
Dingen die ſeitlichen Schlitz=Taſchen er=
wähnen
, die geſchmackvoll und neuartig ſind.
Wir wiſſen, daß man die faſt kleid=artig
wirkende kurze Jacke heuer außerordentlich be=
günſtigt
.
Einen dieſer (in unſerem Falle aus geſtreif=
tem
Modemateriale hergeſtellten! Entwürfe
zeigen wir im vorletzten Bilde; daß ein ſo ein=
faches
Koſtüm durch den dunklen Oberteil zu
geſteigerter Wirkung geführt werden kann, iſt
durchaus begreiflich, ſo daß wir zu einem in
hell= und dunkel=braun ſchattierten Streifen=
koſtüm
eine ſchokoladefarbene Bluſe vorſchlagen.
Wiederholt konnten wir feſtſtellen, daß eine
lange, geknöpfte Kaſak zu einem hellen Rocke,
deſſen Farbe mit jener der Kaſak=Knöpfe über=
einſtimmen
müßte, vortrefflich wirke. Ergänzt
man dieſe Aufmachung durch eines der ſchma=
len
, ſchlanken, mit Armeinſchnitten verſehenen
Capes und verſieht dieſe reizvolle Umhülle
mit einem dunklen Schal in der Schattierung
der Kaſak, ſo entſteht eine nicht zu über=
treffende
Wirkung von bildhafter Anmut
(letzte Figurine).
Der dunkle Oberteil zur hellen Auf=
machung
. . . ein Kontraſteffekt, den wir ge=
wiß
gerne verwerten werden, ſobald wir be=
merken
, wie dringend die modiſchen Beſtände
des Vorjahres einer Auffriſchung bedürfen
und wenn wir wie ſchon ſo oft!) wieder ein=
mal
feſtſtellen, daß das Vorhandene ſwenn=
gleich
wir der Meinung waren, daß ſich die
Mode nur ganz wenig verändert habe)
eigentlich völlig überholt ſei!

der moderne Frühjahrs=Mantel

Eigenrlich ſollte man es ſich zur Gewohnheit
chen, jede neue Ausſtattung mit der Anſchaf=
g
der Umhülle zu beginnen, denn wie oft
n mußte man die Erfahrung machen, daß es
ſt peinlich ſei, an einem ſonnigen Tage,
in die anderen ſchon frühjahrsmäßig geklei=
ſind
, noch ein altes Stück tragen zu müſſen.
Erſtaunlich oft wird nach wie vor der Fehler
angen, von einem Frühjahrsmantel einen
plizierten Schnitt zu verlangen, während
ächlich immer nur die einfache, ſelbſtver=
dliche
Form geſchmackvoll, zeitlos und un=
ringlich
iſt.
Die neue Mode, die ſich dieſen Standpunkt
utze macht, will denn auch ganz in dieſem
ne beurteilt werden, ſo daß gewiß in der
lichtheit des Entwurfes das charakte=
ſche
Merkmal der kommenden Richtung zu
en iſt.
Damit iſt aber keineswegs geſagt, daß die
2 Linie ideenarm ſei. Ganz im Gegenteil
den uns zahlloſe Anregungen gegeben, die
alle die gleiche Grundtendenz: die bewußte,
ollte Einfachheit haben. Dies mag viel=
t
mit den Erforderniſſen der Zeit zuſam=
hängen
, die uns modiſche Experimente ab=
hnen
und von einem guten Kleidungsſtück
allen Dingen Allgemeingültigkeit, und
tloſigkeit zu verlangen gebietet.
dieſe Forderung wird auch hinſichtlich der
zematerialien erfüllt, die meiſt ineſich= ge=
ert
, genoppt oder genarbt, niemals aber in
* Zeichnung oder Schattierung aufdringlich
Vir unterſcheiden zwei wichtige Grund=
itte
in der Mantelmode, die wir als Richt=
in
feſtlegen dürfen und zwar: den ganz ge=
en
und den in der unteren Partie leicht
cigen Mantel; beide im Schluſſe ein
ig eingeſchweift, ſozuſagen anatomiſch=
elliert

Ingemein beliebt verſpricht die Verbindung
Mantel und angeſchnittenem Paletot oder
ſchnittenem Cape zu werden, alſo eine Art
binierter Umhülle, die in Modekrei=
als
hervorragende Neuheit dieſes Frühjahrs
ichnet wird.
Ille dieſe Typen, die jede in ihrer Art
reſſant und nicht alltäglich ſind, wollen wir
Folgenden erörtern:
Zeginnen wir mit einem Mantel aus dop=
leitigem
(außen einfärbigem, innen
irtem) Stoff; er iſt doppelreihig geknöpft.
große Stulpen (ſogenannte Ritterärmel)
neuartige, beſonders weite Aufſchläge, die
7 geraden Spalt entſtehen laſſen. Dieſe Um=
en
ſind die Ideal=Aufmachung für die

Uebergangsjahreszeit, aber auch ſpäterhin für
die Reiſe und ganz beſonders für Wochenend=
fahrten
gut zu gebrauchen (Figur 2).
Aehnlichen Zwecken dient auch der aus ge=

angeſichts ihrer angeſchnittenen Ueberwürfe ge=
wiß
hervorragend intereſſant ſind.
Man unterſcheidet auch hier Strapaz=
entwürfe
und nachmittägliche Mo=
delle
.
Ein eleganter Capemantel, der über
jedem Geſellſchaftskleide vorzüglich ausſehen
wird und daher vorzugsweiſe in dunkler Schat=
tierung
zu arbeiten wäre, iſt in unſerem letzten
Bilde dargeſtellt. Den Verſchluß bildet ein ein=
facher
Bindegürtel; das Cape kann feſtgeſteppt
oder auch angeknöpft ſein, in welchem Falle es
den Vorteil der Abnehmbarkeit böte, ſo daß

uns mit einer ganz neuartigen Kontur bekannt
macht. Der viereckige Ausſchnitt dieſer Umhülle,
der vordere Knopfverſchluß und der in der Farbe
abſtechende Gürtel werden gewiß intereſſieren,
desgleichen der dreiviertellange Aermel, der das
Tragen eines glatten, ſportlichen Handſchuhs
bedingt und einem ſolchen Mantel die unbe=
ſchwerte‟
Note gibt.
In der Farbe kontraſtierende Schals, breite
Gürtel, intereſſante Knöpfe für den Gebrauchs=
mantel
und flotte Anſteckblumen (aus Pikee,
Leinen oder Organdi) für die nachmittägliche
Umhülle bilden eine wichtige Bereicherung des
Modebildes.
Im übrigen kann, der zu dem Mantel in
Farbe und Art richtig abgeſtimmte Hut und
Schuh oft für den Geſamteindruck entſcheidend
werden!
Trotz der Phantaſie, die unſere Künſtler für
die neue Mantelmode aufbieten, bleibt man
wie ſchon eingangs erwähnt wurde bei der
ſchlichten Geſamtwirkung, die ja erfahrungsge=
mäß
das große Geheimnis des modiſchen Er=
folges
iſt!

Anhänger
an der
Bportkette

muſtertem, aber in der Farbe ganz unaufdring=
lichem
Materiale hergeſtellte, unten leicht glok=
kige
Mantel unſeres vorletzten Bildes; der durch
die Mitte laufende Knopfverſchluß, die ſchräge
eingeſchnittenen Taſchen, die neuartigen Man=
ſchetten
und der ſogenannte Tüten=Rollkragen
ſind Motive, die allgemein gefallen.
Wir gehen nun zu jenen Mänteln über, die

dieſe Umhülle ſowohl als Cape=Mantel als
auch als ganz gerade Umhülle tragbar wäre und
jeweils einen völlig verſchiedenen Eindruck
machen würde.
Als Gegenſatz zu der eben beſprochenen Type
führen wir als erſtes Modell den Allwetter=
mantel
mit dem angearbeiteten, halblangen,
rückwärts leicht abſtehenden Paletot an, der

In jeder Frau, ſelbſt wenn ſie noch ſo nüchtern
denkt und ſozuſagen mit beiden Füßen im Leben
ſteht, ſteckt ein gewiſſer Hang zur Romantik, eine
kleine Verſpieltheit. . . . Nur dieſem Umſtande
haben die beliebten Bettel=Armbänder mit den
kleinen Anhängern ihre Erfolge zu verdanken.
Es gibt aber hier eine ganz neue Variante und
zwar die Bibi=Sportketten. Bibi nennt man
in kindlicher Ausdrucksweiſe jeden kleinen
Anhänger, ob es ſich nun um einen Hund, eine
Katze, ein Vögelchen uſf, handle.. .. Und weil
gerade heuer die gute, alte Sportkette, die
ſchon unſere Vorväter trugen, wieder Beachtung
findet, iſt es durchaus begreiflich, wenn man ſie
mit dieſen Bibis abſchließt und damit der
ganzen Aufmachung eine reizvolle Beſchwingt=
heit
gibt.
Selbſt das allereinfachſte, einfarbige Jacken=
kleid
mit geſteppten Kanten und farbigem Schal
erhält auf dieſe Weiſe einen reizvollen Akzent,
der guten alten Stil mit mondäner Launen=
haftigkeit
verbindet!

[ ][  ]

Seite 22 Nr. 76

Darmſtädker Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 17. März 193!

Aann

Sonntag

A

Uhr

26

Beginn

Ihe
Karlsstraße 15 (311a
Vorzügliche, preiswerte Küche
Erstklassige Getränke.
Geignete Räume für Vereine,
Hochzeiten u. sonst. Festlichkeiten

Rheinländer
wollen zwecks Gründung
einer geselligen Ver-
einigung
ihre Adresse
(2650
angeben an
Restauration Zum Hackerbräu
Lauteschlägerstraße 4
an der Hochschule

Heute ins

Sonntag

März 1935

LANDESTHEATER
Großes Haus
Anfang 18.00, Ende gegen 22.45 Uhr
Hauptmiete A 18. Vorſtellung.

Einmaliges Gastspiel
Kammerſängerin
EsADEIR UMMS
vom Nationaltheater München als Jſolde‟
TRISTAN UND ISOLDE
Muſikdrama von Wagner. Muſikaliſche Leitung: Friderich.
Inſzenierung: Hofmüller=Paſetti.
Hauptdarſteller: Blatter, Ohms (Jſolde‟), Blaſel, Köther,
Sattler, Schlüter
( 2645
Preiſe: 0.705.50 RM.

Heute letzter Tag!
Ein Filmkunstwverk, das
Lachen und Weinen macht.
Ein Fimkunstwerk, so be-
deut
, daß man es kennen mu
MUTTER
HANDE
(La Maternelle)
Sonntag: Einlaß 1.30 Uhr
Jugend-Vorstellung
Stürme über den
Hont Blanc
Leni Riefenstahl, Sepp Ris
Ernsf Udet.

1. Hubiläums-
voranstaltung
des
Gartenbauverelns
Darmstadt e.V.

N6=Kulturgemeinde
Mittwoch, den 20. März,
20,15 Uhr, lieſi der Dichter
Erich von Hartz
aus ſeinen Werken
in der Aula des Real=
gymnaſiums
(Eingang
Kirchſtr.). Mitglieder und
Freunde haben, freien
(2626
Zutritt.

5täg, billige Mod geheizt. Luxus=
vmnib
. inkl. Uebern.
u. Verpfl. nur
Romrelſe Abf.231.2.41.7f4. 160.
bis Neapel), alle 14 Tg.u Oſt. Proſp.
Reiſeb. Bauernfeind, Nürnberg 69, Köhnſt. 42
Inkaſſo
Koch & Glenz,
Rheinſtraße 47,
Telefon 1784. (a

Freitag,22. März,
abends 8.15 Uhr,
im Feſtſaal des
Ludwig=Georgs=
Gymnaſiums,
Karlſtraße 2:
Monals=
verſammlung

Frau
Olga Schmidt,
Darmſtadt:
Wanderungen
durch Zermatt
und ſeine Um=
gebung
.
MitLichtbildern.
Die Mitglieder
d. Sektion Star=
kenburg
u. ein=
geführte
. Gäſte
ſind höfllichſt
eingeladen.
Sonnt., 24. März
Ausflug:
Roßberg
Roßdorf.
Abmarſch: Bot
Garten 9 Uhr. (
Mältaßen
aufarbeiten
10 Mk. Ang. u.
K. 189 Geſch. (b

Ostern
in Baden-Baden
Reichsbahnsonderzug
vom 18.22. April.

Gesamtprels einschliedlieh Fahrpreis,
Unterkunft, Verpfleg., Kurtaxe ab Darmstadt RM.

Koio0

Näheres bei den Fahrkartenausgaben und Mitteleuropäisches Reisebüro.
(T2636
Reisebüro des Verkehrsvereins, Luisenplatz 4.

Morgen Montag, 18. März, abds. 8 Uhr,
im Städtiſchen Saalbau
Zu ſpät
Schauſpiel in drei Akten
herausgegeben vom Amt für Volkswohl=
fahrt
in Verbindung mit dem Reichs=
miniſterium
für Volksaufklärung und
Propaganda.
Kampf dem Krebs iſt das Motto der
ſpannenden Handlung. Hochaktuell und
von größter bevölkerungspolitiſcher Be=
deutung
.
Beſuchen Sie dieſe Aufführung. Sſe kann ge=
rade
auch für Sie von größter Wichtig=
keit
ſein.
Eintritt frei!
(2647)
Eintritt frei!

oooooeeeoeee
Ein billiges warmes Bad
2 bereiten Sie durch den
e Kohlen=Badeofen
O In 3 Ausführungen zu
O haben bei
S Ludwig Kling
Inſtallateurmeiſter
O Luiſen=Straße 2
Telefon 2822
eeoeeeeeegee

Volksempfänger
Anzahlung 7.25, mone
Rate 4.40. Auch ſämtli
andere Geräte auf Ti
zahlung; nur vom
Elektro=Fachmann
Val. Niebes
Arheilgerſtr. 31, Tel. 11

Ondndeeennennnn
d Zum Wohnungswechsel
empfehlen wir:

d Aeußerst preiswerte Lampen-
Damenhüte und MMiitzel 5 schirme in Kunstgenerblche
Ausführung. Ferner:

Donnerstag, den 21. Märx 1935, 20 Uhr,
Im Städtischen Saalbau.
1. Einführung. 2. Ansprache des Oberbürgermeisters,
3. Lichtbildvortrag: Der Aufbau der Jubiläumsgarten-
schau
Darmstadt (Gartengestalter Hirsch, Wiesbaden).
Die gesamte Bürgerschaft Darmstadts ist freundlichst
(2643
eingeladen. Eintritt frei.

finden Sie in reicher Auswahl in der 2 Küchenleuchter, Decken=
Lampen, Lüster usw.
d Besichtigen Sie unsere Fenster
Daselbst große Formen-Auswahl in allen
Sallwen & Co.
Kopfweiten für alte Hüte zum Fassonieren
Elisabethenstr. 28 Tel. 2556
in bekannt guter Ausführung. (304a
Gnfn0t 50,50,5, 3.50, 3.50, 50, 50.50, 500

Hutzentrale‟"

Hutzentrale A. Wenzel, Rheinstr. 33

bei
rweuen &. Volroeh
nur Langgaſſe 18.

Urlaubs Reisen und Schift

Mit Fernreise-
Omnibus
7 Tage
Gardasee-Venedig-Dolomiten
18.April,ab 28.Apriljed. Sonntag 124.-
7 Tage
Lugano-Mailand-Venedig 1 36.-
18. April, ab 28.Apriljed. Sonntag
11 Tage
Nizza-Monte Carlo . . . 198.-
18. März, 15.April, 5. Mal, 9. Junl usw.

Mit Eisenbahn
9 Tage
Sonderzug: Rom-Neapel-Gaprl
28. März, 11.,18. Apr., 8. Jun.,5. Spt 128.-
16 Tage
Rom-Neapel-Sizilien . . 290.. mit Luxusdampfer v. Palermonach Triest
9. März, 20. April, 2. Junf, 5. Juli usw.
21 Tage Orient(Schiffsreise) 690.-
20. März, 2. Oktober

15 Tage Durch Italien bis Rom 8. April, 29. September. . . . . . . . . . . . 335.
Sämtl. Preise schließen ein: Fahrt, reichl Verpflegung u. Unterkunft in orotkl. Hotels,
Führungen, Bedienungsgelder,Abgaben von u. bis München. Prospekte u. Anmeldung
Reisebüroßduard Müßlein, München 2 WW, Arnulfstr. 20
Vi

ſofort.
Telefon 2457
Klavier=Arnold,
Ecke Erbacherſtr.

zmp
Schilder
Gravierungen
Rheinstr. 19
bel

Klavier=
ſtimmen

u. Reparaturen.
Rud. Schuſter,
Grüner Weg.
Herzbergers
Schnittmuſter=
geſchäft
befindet
ſich nur
Ludwigspl. 6

Beim Einkauf von Rahm bitten wir alle
Verbraucher darauf zu achten, daß wir
Schlagrahm und Kaffeerahm herſtellen. Der
ſehr fettreiche Schlagrahm kann nicht als
Kaffeerahm verwandt werden, da er leichter
ſäuert. Dagegen bewährt ſich unſer Kaffee=
rahm
als Zugabe zum Kaffee ſehr gut. Er hält
ſich länger friſch und gibt dem Kaffee den
gewünſchten Wohlgeſchmack. Beim Einkauf von
Kaffee= und Schlagrahm verlangen Sie den
Rahm in unſeren Flaſchen mit Metallverſchluß.
Verſchlußkappe grüngeſtreift Schlagrahm
Verſchlußkappe rotgeſtreift Kaffeerahm
Starkenburger Milchliefervereinigung
Telefon 528.
e. G. m. b. H.

BELIDA

HEUTE LETZTER TAG!

Der spannende Film
der Ufa: V2661
Rivalen
der Luft
mit Sybille Schmitz
Hilde Gebühr
Glaus Glausen
W. Liebeneiner
Guzzy Lantschner
Anfang: 3.306.008.20
Jugendliche haben Zutritt

Aabtltädse

Donnerstag; den 21. März,
abends 8 Uhr, im
Vortragssaal
Elisabethenstraße 25½
Karten kostenlos?

Hlavierſtimmen
Nu

(3174

Vor-Anzeige:
Herz ist Trumpf
Jenny Jugo, Paul Hörbigel
Friedrich Benfer. (V 266

Sonntag Beglnn 4, 8, 8.15

uas korkag

Nur noch 14 Tage

für Neu-Installationen

Im

für Geräte bei Heuanlagen und
Erweiterungen ausgenommen:
Geräte für gewerbliche Betriebe

U

teils Barzuschuß

Feingebäck
und
Festtags=
Braten

für Gas-Steigleitungen
als Bauzuschuß

teils Gasgutschrift

TENT

für Instandsetzungen
auf Installationen über RM. 30.
ſerner auf Geräte aller Art

Gültig bis 31. März 193.

Diektimn der stadt. Getnel