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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattei.
Nummer 69
Sonntag, den 10. März 1935.
197. Jahrgang
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*Die Woche.
Unterredung b. Ribbentrops mit Ward Price
Das engliſche Weißbuch, das am Vorabend des geplanten
r. Geiſt der Diskriminierung und Zerreißung der Völker muß verſchwinden. — Völlige Gleichberechtigung
die Vorausſehung für jegliche Ark von Verhandlung.
Mehr Ehrlichkeit!
Der Beginn der wehrpolitiſchen Ausſprache im engliſchen
erhaus am kommenden Montag wäre an ſich ein politiſches
ignis erſter Ordnung. Denn es iſt immerhin eine
ltenheit, daß eine Regierung von heute auf
rgen ihren Kurs ſo plötzlich herumwirft. Durch
noch immer nicht völlig geklärte Zwiſchenſpiel des
Weiß=
es iſt die Spannung, mit der die Ausſprache erwartet wird,
außerhalb Englands nur noch erhöht worden. Denn aus der
ichſt rein innerpolitiſchen engliſchen Angelegenheit iſt eben
Ih das Weißbuch eine diplomatiſche Senſation geworden, die
t nur das Verhältnis zwiſchen Deutſchland und England von
nd auf berührt.
Der Beauftragte der Reichsregierung, Herr v.
Ribben=
p. hat mit Recht unterſtrichen, daß das
Weiß=
hfür uns eine bittere Enttäuſchung geweſen,
wenn auch dieſe Wirkung von der engliſchen
Regie=
ig nicht beabſichtigt geweſen ſein ſollte, ſo hätte ſie
inzwi=
in doch die Möglichkeit gehabt, dieſen
pein=
ten Eindruck zu verwiſchen. Aber auch davon
ſie keinen Gebrauch gemacht, obwohl in den letz=
Tagen zwei engliſche Miniſter geſprochen haben. Sie beide
n aber ſo getan, als ob ſie den eigentlichen Grund der
Er=
ng in Deutſchland nicht begriffen hätten. Sie haben an den
gen vorbeigeredet. Uns intereſſiert das nicht und auch nicht
ob England glaubt, ſeine Rüſtungen verſtärken zu müſſen.
iſt eine rein engliſche Sache, in die wir uns nicht
hinein=
gen. Aber die Begründung, die dieſem Entſchluß mit auf den
gegeben iſt, die Art, wie hier Deutſchland
ein=
eigizum Sündenbock gemacht werden ſoll, iſt
uns unerträglich. Doppelt unerträglich in
em Augenblick, wo die engliſche Regierung
anſchickte, einen neuen
Vermittlungsver=
zur Entſpannung der europäiſchen Atmo=
Däre zu unternehmen.
Niemand kann beſtreiten, daß trotz aller Abrüſtungskonferen=
* Europa bis an die Zähne gerüſtet iſt. Wenn die Eng=
„I. der daraus die Folgerung ziehen, daß nun auch ſie ihre
Atungen verſtärken müſſen, ſo würden ſie auch
ADeutſchland auf Verſtändnis rechnen können
Mer der einen Vorausſetzung, daß ſie die Ent=
Ailung und den Zwang zur Aufrüſtung
wahr=
htsgemäß ſchildern. Statt deſſen iſt es immer wieder
— ſchland und ſogar der „deutſche kriegeriſche Geiſt”, der her=
En muß, während die Rüſtungen der anderen, der Franzoſen,
* Italiener, der Ruſſen und der Japaner nur ſo nebenbei ge=
At werden. Und doch hat ein Reich das weltpolitiſch ſo
* indlich iſt wie das große England, allen Anlaß, die Rüſtun=
Sauch außerhalb Europas mit großer Aufmerkſamkeit zu
ver=
n. Denn niemand wird uns weismachen wollen, daß die
Därkten Befeſtigungsanlagen in Singapore durch die deutſchen
ungen veranlaßt ſind und eine Verſtärkung der engliſchen
te gegen eine nicht vorhandene deutſche Flotte iſt eine ein=
Lächerlichkeit.
Dieſe Zuſammenhänge ſind ſo mit Händen zu greifen, daß es
Eier ſchwerer wird, an eine Unachtſamkeit der
liſchen Regierung oder ein pſychologiſches
AZverſtändnis zu denken. Selbſt die Erklärung, daß
ſchland wieder einmal als der Teil des geringſten Wider=
IIes hätte herhalten müſſen, bringt nur eine teilweiſe Löſung
URätſels. Wahrſcheinlich liegen die wirklichen Urſachen noch
Dr. Aber die Frage wird erſt — vielleicht! — im engliſchen
rhaus beantwortet, wo Baldwin ſelbſt die Regierung
ver=
n will. Für uns wird von entſcheidender
Be=
tung ſein, ob die engliſche Regierung den
lichen Willen hat, die
Vertrauensgrund=
ewieder herzuſtellen die durch das Weißbuch
erheblichen Teil verloren gegangen iſt. Dann
man auch hoffen, daß der nach einer Reutererklärung jetzt
Ende März in Ausſicht genommene Berliner Beſuch Simons
erhilft.
Witkung des brikiſchen Weißbuches
auf das deutſche Volk.
DNB. Berlin, 9. März.
Der Beauftragte der Reichsregierung für Abrüſtungsfragen,
libbentrop, hat den bekannten Journaliſten und Freund
Rothermeres, Ward Price, ein Juterview gewährt,
ſich mit der Wirkung der Veröffentlichung
britiſchen Weißbuches auf das deutſche Volk
Aßt und das wir nachſtehend wiedergeben. Das Interview,
heute in der Daily Mail erſchienen iſt, hat folgenden
tlaut:
Ward Price: England hat mit Bedauern von der
Unpäß=
it des Führer gehört. Iſt ſie ernſter Natur oder ſteckt
hinter dem Gerücht, daß ſie diplomatiſch ſei?
Ribbentrop: Um Ihre parlamentariſche Sprache zu
ge=
chen: Die Antwort auf beide Fragen iſt negativ. Der
er brachte aus dem Saargebiet eine ſtarke Heiſerkeit mit.
tliche Verordnungen veranlaßten ihn alle Verabredungen
agen und um eine Verſchiebung des britiſchen Beſuches
itten.
Pard Price: Dann iſt es alſo nicht wahr, daß die Ver=
Jung des britiſchen Miniſterbeſuches mit der
Veröffent=
ng des Weißbuch etwas zu tun hat?
Ribbentrop: Weißbücher ſcheinen das Pech zu haben, daß
wann immer ſie auch erſcheinen, Beunruhigung und alle
ichen Kombinationen hervorrufen. Eines aber muß ich
en ſagen: Niemand in Deutſchland verſteht den Teil des
Schriftſtückes, der ſich mit Deutſchland beſchäftigt, und erſt recht
verſteht niemand den Termin der Veröffentlichung am
Vor=
abend eines britiſchen Beſuches in Berlin.
Ward Price: Dann ſtimmt es alſo, daß das Weißbuch
in Deutſchland Entrüſtung hervorgerufen hat?
Hier antwortete Herr v. Ribbentrop ſehr ernſt:
„Enkrüſtung? Nein, vielmehr eine bikkere
Enkkäuſchung.”
Denn was iſt geſchehen? Als Antwort auf den verſöhnlichen
Geiſt des engliſch=franzöſiſchen Communiqués hat Deutſchland
am 15. Februar an England eine freundliche Aufforderung zu
einer freien Beſprechung des europäiſchen Problems ergehen
laſſen.
In ſeinem aufrichtigen Wunſch zu einer Verſöhnung mit
Frankreich und, um zu praktiſchen Ergebniſſen zu gelangen, im
Intereſſe des Friedens, hat Deutſchland Großbritannien als
eine Garantiemacht des Locarnopaktes gebeten, in zweiſeitigen
Beſprechungen in Berlin ſeine Hand zu einer fairen Löſung des
Problems zu reichen. Es ſchien ein neuer Geiſt, in dem dieſe
Noten gewechſelt und in dem die Einladung von Großbritannien
angenommen wurde, ein neuer Geiſt vertrauensvoller Beratung
und freier Vereinbarung zwiſchen ſouveränen Staaten. Nur ein
ſolcher neuer Kurs verſprach praktiſche Ergebniſſe. Und ich bin
der Meinung, daß England gefühlt haben muß, wie herzlich
die Begrüßung dieſes neuen Kurſes in Deutſchland war. Das
engliſche Weißbuch hat nun ungefähr dieſelbe abkühlende
Wir=
kung auf dieſe hoffnungsfrohe Stimmung ausgelöſt wie die
augenblickliche ſibiriſche Kälte auf unſeren Vorfrühling. Daß
dieſe im übrigen auch nicht beſonders geſundheitsfördernd iſt,
brauche ich nicht zu erwähnen.
Ward Price: Gegen welche Teile des Weißbuches erhebt
die deutſche öffentliche Meinung Einſpruch?
Ribbentrop: Es ſteht uns nicht an, irgendwelche Meinung
über die Bedürfniſſe der britiſchen Verteidigung zu äußern.
Vielleicht verſteht Deutſchland beſſer als irgendein anderes
Land, daß England für ſeine Sicherheit ſorgen und in dieſer
Welt der Rüſtungen ſtark ſein muß. Es wird auch niemand
in Deutſchland England für die allgemeinen Rüſtungen
irgend=
wie verantwortlich machen. Allein um ſo weniger verſtehen wir
zwei Punkke des Weißbuches, die weder ſachlich
begründet, noch polikiſch notwendig waren:
Daß das Weißbuch verſucht, Deutſchland in den Augen des
britiſchen Volkes für Englands Aufrüſtung verantwortlich zu
machen. Daß Deutſchland ſelbſt vollſtändig
abge=
rüſtethatte, iſt eine Tatſache die von der
Inter=
alliierten, alſo auch von England beſchickten
Kontrollkommiſſion ausdrücklich feſtgeſtellt
wurde.
Das heißt alſo, Deutſchland hat ſeine im
Frie=
densvertrag übernommene
Abrüſtungsver=
pflichtung — auch nach dem Urteil Englands —
erfüllt. Das Ausmaß dieſer Abrüſtung war ungeheuerlich.
Deutſchland hat faſt ſeine geſamte Flotte zerſtört oder
aus=
geliefert, 56 000 Geſchütze wurden vernichtet, und
zwar vor den Augen der Interalliierten Kontrollkommiſſion
ver=
ſchrottet, 9 Millionen Gewehre desgleichen
275 000 Maſchinengewehre zerſchlagen und
ein=
geſchmolzen, 39 Millionen Granaten geſprengt
oder entladen und ebenfalls verſchrottet.
Sämtliche Flugzeuge wurden vernichtet. Die
Rüſtungsbetriebe zerſtört, Flugplätze
aufge=
wühlt, die Hallen niedergeriſſen uſw. Bis zur
Zerſtörung der Eiſenbahnrampen ging die deutſche Erfüllung
der Abrüſtungsverpflichtung. Und nun:
Jahr für Jahr haf dieſes abgerüſteke
Deutſch=
land auf die Einlöſung der
Abrüſtungsverpflich=
kung der anderen Skaaken gewarkel.
Als aber anſtelle der vertraglich verſprochenen Abrüſtung der
anderen nicht nur keine Abrüſtung kam, ſondern nicht einmal
der Stillſtand der Rüſtungen eintrat, ſondern im Gegenteil die
Aufrüftung der übrigen Welt immer weitere Fortſchritte machte,
da war Deutſchland trotzdem noch bereit Vorſchläge, die die
Königlich Britiſche Regierung ſelbſt ausgearbeitet hatte, zu
akzeptieren, ja, der Führer ging ſo weit, zu erklären, daß
Deutſchland bereit ſei, auch das letzte MG. abzuſchaffen, wenn
die anderen Nationen dasſelbe täten. Und erſt als das alles
vergeblich blieb, ergriff der Führer die notwendigen Maßnahmen
zur Wiederherſtellung der notwendigen Verteidigungmacht des
Reiches. Iſt es dann aber ſair, wiederum den Verſuch zu
machen, Deutſchland als den Sündenbock hinzuſtellen, in dem
das engliſche Volk — beſtimmt gegen ſein eigenes inneres
Ver=
langen — ſeinen zukünftigen Feind ſehen ſoll?
Und 2.
empfindet man es in ganz Deukſchland
als unmögliches Berfahren.
zwiſchen dem Wollen und der Abſicht des
Füh=
rers und der Tendenz der öffentlichen Meinung
und insbeſondere der Erziehung der Jugend
einen Zwieſpalt herſtellen zu wollen. Der Führer
hat die britiſchen Miniſter gebeten, einen Beſuch in Berlin zu
(Fortſetzung auf Seite 2, erſte Spalte.)
Berliner Beſuchs Sir John Simons von der engliſchen
Regie=
rung veröffentlicht wurde, war eine politiſche Senſation, und
zwar eine Senſation peinlichſter Art. Viel deutlicher und
ſchärfer als bei uns kommt in der engliſchen Preſſe das Gefühl
zum Ausdruck, daß durch dieſes Weißbuch ein Schaden
ange=
richtet worden iſt, von dem kaum abzuſehen iſt, wie er wieder
gutgemacht werden kann. Wenn die engliſche Regierung, in
deren Politik bisher die Abrüſtung einen ſehr weſentlichen
Be=
ſtandteil bildete, es für zweckmäßig und notwendig hielt, eine
Schwenkung um 180 Grad vorzunehmen, ſo konnte das an ſich
die Welt kaum überraſchen. Die heißen Bemühungen um eine
möglichſt weitgehende Abrüſtung der europäiſchen Völker, die ja
auch von der deutſchen Regierung weitgehendſt unterſtützt,
wurden, ſind zu bekannt, als daß man auf dieſes traurige
Kapitel in der Geſchichte nochmals näher eingehen müßte. Die
Abrüſtungskonferenz iſt geſcheitert an der Haltung der
Fran=
zoſen, die ihre politiſche Stellung nur durch die Beibehaltung
ihres rieſigen Rüſtungsapparates glaubten halten zu können.
Die deutſche Forderung nach Gleichberechtigung hat bei alledem
zwar eine ſehr wichtige, aber doch keineswegs die letzten Endes
entſcheidende Rolle geſpielt. Das Scheitern der
Abrüſtungs=
konferenz, inſonderheit auch das Scheitern der Bemühungen
um eine Begrenzung der Seerüſtungen, hat die engliſche
Regie=
rung zu der Ueberzeugung gebracht, daß die Intereſſen des
britiſchen Imperiums unter dieſen Umſtänden eine erhebliche
Verſtärkung der eigenen Rüſtungen verlangten. Und dieſe
Auf=
faſſung iſt ſchon während des ganzen letzten Jahres halbamtlich
und amtlich immer wieder mehr oder weniger verklauſeliert
angedeutet worden. Wenn die engliſche Regierung jetzt zur Tat
überging, wenn ſie ihrem Parlament ein gewaltiges
Rüſtungs=
programm zur Genehmigung vorlegt, ſo iſt das zwar eine
Tat=
ſache von gewaltiger außenpolitiſcher Bedeutung, aber es iſt doch
in erſter Linie eine innerpolitiſche engliſche Angelegenheit. Die
Senſation dieſes engliſchen Weißbuches aber liegt in ſeiner
Be=
gründung, liegt darin, daß die Notwendigkeit der neuen
eng=
liſchen Rüſtungen durch höchſt unfreundliche Hinweiſe auf eine
deutſche Aufrüſtung erwieſen werden ſoll. Die Senſation liegt
darin, daß der Geiſt dieſes Weißbuchs in einem diametralen
Gegenſatz zu dem Geiſt der Ankündigung vom 3. Februar ſteht,
und daß damit die Erfolgsausſichten der nach langen
Vorbe=
ſprechungen in Ausſicht genommenen deutſch=engliſchen
Verhand=
lungen aufs ernſteſte in Frage geſtellt werden.
Es iſt ſchwer, für das Vorgehen der engliſchen Regierung
eine erſchöpfende Begründung zu finden. Eine ganze Reihe von
Faktoren mögen dabei eine Rolle geſpielt haben. Innerpolitiſche
Erwägungen der verſchiedenſten Art, über die ja gerade in der
engliſchen Preſſe der letzten Tage ſehr viel geſprochen wurde,
außenpolitiſche Erwägungen vielleicht in der Richtung, daß man
für die innerpolitiſche Beweisführung einen Sündenbock brauchte,
und daß man es vielleicht für unbedenklicher hielt, dazu das
Deutſche Reich zu nehmen, als Frankreich oder Japan. Aber
alles das erklärt dieſes engliſche Weißbuch noch nicht zur
Ge=
nüge, da man ſich doch in London auf alle Fälle ſagen konnte,
daß durch dieſen unerhörten Vorſtoß gegen Deutſchland, durch
dieſen Rückfall in die Mentalität von Verſailles der Erfolg
der ganzen engliſchen Politik während der letzten Monate in
Frage geſtellt werden müßte. Dieſe engliſche Politik, für die
man ſich in London mit allem nur denkbarem Nachdruck
ein=
geſetzt hatte, lief doch letzten Endes darauf hinaus, durch eine
Bereinigung der entſcheidenden Fragen Ruhe in Europa zu
ſchaffen, und der britiſchen Weltpolitik dadurch den Rücken
frei=
zumachen. Hier lag der Berührungspunkt engliſcher und
deut=
ſcher Intereſſen. Denn auch wir wollen den latenten
Kriegs=
zuſtand, der unſeren Erdteil ſeit fünfzehn Jahren nicht zur
Ruhe kommen läßt, beſeitigen, auch wir wollen Frieden und
Ruhe in Europa ſichern, und wir haben uns deswegen unter
den für uns ſelbſtverſtändlichen Vorausſetzungen zu
Verhand=
lungen über alle ſchwebenden Fragen bereiterklärt. Man muß
in London nach den diplomatiſchen Beſprechungen der letzten
Wochen unbedingt den Eindruck gehabt haben, daß
deutſch=
engliſche Verhandlungen unter den gegebenen Verhältniſſen
aus=
ſichtsreich wären, denn ſonſt hätte man wohl kaum den
Staats=
beſuch in Berlin in Ausſicht genommen. Eine andere Frage iſt
es aber, ob man auf Grund der Erfahrungen während des
letzten Beſuchs Sir John Simons in Paris in London den
gleichen Eindruck gewinnen konnte.
Das entſcheidende europäiſche Problem bilden die
deutſch=
franzöſiſchen Beziehungen, und wenn man noch vor einem
Vierteljahr den Eindruck haben konnte, daß auch in
Frank=
reich das Verſtändnis für die politiſchen Notwendigkeiten der
Gegenwart gewachſen wäre, ſo hat ſich das in der letzten Zeit
leider wieder etwas geändert. Man kann nicht an der
Tat=
ſache vorbeiſehen, daß ſich die Haltung des Quai d’Orſay in
den letzten Wochen erneut verſteift hat, und zwar ohne
erſicht=
lichen Grund es ſei denn, daß man irgendwelche Gefühle in
Rechnung ſtellen müßte. Auch nach der Rheinlandräumung haben
ſich ja die deutſch=franzöſiſchen Beziehungen, und zwar
ledig=
lich von Frankreich her, nicht unerheblich verſchlechtert.
In=
wieweit derartige peſſimiſtiſche Beurteilung auf das engliſche
Weißbuch abgefärbt hat, mag dahingeſtellt bleiben. Das
Ergeb=
nis dieſer Veröffentlichung iſt jedenfalls außerordentlich
uner=
freulich.
Man ſpricht unendlich viel von den Segnungen des
Friedens. Man beteuert immer wieder, insbeſondere von Paris
her, daß alle Verhandlungen nur geführt würden, daß das
Heute
mener Komam!
Seite 2 — Nr. 69
ganze komplizierte Paktſyſtem, das man verwirklichen möchte,
nur in Ausſicht genommen ſei um den europäiſchen Frieden zu
ſichern. Aber alle dieſe ſchönen Worte ſind vollkommen
inhalts=
los, wenn ſie nicht ausgehen von der ſelbſtverſtändlichen
An=
erkennung der Lebensrechte aller Beteiligten. Der Friede
Europas wird nicht geſichert ſein, ſo lange der Geiſt noch
lebendig iſt, der einſt zu Verſailles die ungeheuerlichſten und
verhängnisvollſten „Friedensbedingungen” diktierte, welche die
Weltgeſchichte kennt.
Wie unſicher die Lage zur Zeit iſt, beweiſen am deutlichſten
die ernſten Beſorgniſſe, die in einigen benachbarten Ländern
die rebolutionären Ereigniſſe in Griechenland auslöſen. Es
kann nicht unſere Aufgabe ſein, Recht und Unrecht zu erörtern,
und damit bei den derzeitigen innerpolitiſchen
Auseinander=
ſetzungen in Griechenland Partei zu ergreifen. Aber derartige
innerpolitiſche Kämpfe werden möglicherweiſe auch eines Tages
auf die Außenpolitik übergreifen, können die Beziehungen zu
Nachbarvölkern ändern, und darin liegt unter Umſtänden eine
ernſte Gefahr. Der Balkan mit ſeinen ſchwierigen ethnologiſchen
Verhältniſſen iſt ſeit Jahrzehnten ein ewiger Unruheherd
ge=
weſen, und die Weisheit jener Friedensapoſtel, welche die
Friedensſchlüſſe des Jahres 1919 diktierten, hat die bis dahin
ſchon beſtehenden Spannungen keineswegs verringert. Die Völker
Europas erſehnen den Frieden. Die deutſche Reichsregierung
iſt bereit, alles zu tun, was in ihrer Macht ſteht, ihn zu ſichern.
Wir warten darauf, daß die Kabinette in London, Paris und
Nom den gleichen Willen zeigen.
M.
Die Wirkung des brikiſchen Weißbuches
auf das deutſche Volk.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
machen. Dankenswerter Weiſe wurde dieſe Einladung
ange=
nommen. Welcher Art aber ſollen die Ergebniſſe einer
Be=
ſprechung ſein, wenn man von vornherein den verhandelnden
Staatsmann als in ſeinen Handlungen und Aeußerungen in
Widerſpruch ſtehend zur öffentlichen Meinung ſeines Volkes
hinſtellt? Entweder man glaubt dem Führer, oder man glaubt
ihm nicht.
Was würde man in England ſagen, wenn die
deutſche Regierung umgekehrt mit engliſchen
Miniſtern in London Verhandlungen pflegen
würde, aber die Uebereinſtimmung zwiſchen
ihnen und dem britiſchen Volk anzweifeln
wollte? Es iſt nicht wahr, daß die deutſche Jugend
kriege=
riſch erzogen wird, wohl aber iſt es wahr, daß ſie ſportliebend,
ehrliebend, ſtolz und diſzipliniert erzogen wird.
Wir haben niemals verſucht. Völkern einen
kriegeriſchen Geiſt zuzuſchreiben, auch wenn die
Erziehung der Jugend ſolcher Völker und ihre Ausbildung im
Waffengebrauch hierzu viel mehr Anlaß bieten könnte.
Ward Price: Und die Reichswehr? Iſt der alte
mili=
tariſtiſch=aggreſſive Geiſt, den die Welt früher der Junkerkaſte
zuſchob, nicht in der deutſchen Armee noch vorhanden?
Ribbentrop: Dies iſt immer das letzte Schreckgeſpenſt, wenn
alle anderen Argumente nicht mehr ziehen. Zunächſt glauben
Sie mir eines: Es gibt heute in Deutſchland keine Kaſte mehr,
weder eine Junkerkaſte noch irgendeine andere! Wir ſind ein
Volksſtaat und ich glaube, daß die Idee der Hitlerſchen
Volks=
gemeinſchaft auch in der Zuſammenſetzung der Reichswehr
einen eindeutigen Ausdruck gefunden hat.
Unſere Armee iſt ein ausgezeichnetes Inſtrument für die
Landesverteidigung und beſteht aus einer hervorragenden
Ge=
meinſchaft von Offizieren und Soldaten, die vom erſten General
bis zum letzten Mann erfüllt ſind von einem wahrhaft modernen
Geiſt nicht irgend eines aggreſſiven Imperialismus ſondern
der harten ſelbſtaufopfernden Pflichterfüllung für ihr Land und
von Liebe und Bewunderung für ihren Führer. Wenn alle
anderen Armeen ähnlich denken, können wir
tauſend Jahre Frieden haben! Im übrigen iſt eine
ſtarke Armee der natürliche Beſtandteil jeder
großen Nation und hat gar nichts zu tun mit kriegeriſchen
Abſichten. England glaubt z. B. zur Verteidigung ſeines Reiches
eine ſehr ſtarke Flotte zu benötigen. Wir Deutſchen haben dafür
volles Verſtändnis und niemand von uns fällt es ein,
England deshalb kriegeriſche Intentionen zu
unterſchieben.
Deutſchland hat in ſeiner Geſchichte zu
ſchmerzliche Erfahrungen gemacht, als daß es
auf einen eigenen ſtarken Schutz verzichten
könnte. Kein Land und keine Nationalwirtſchaft iſt
verletz=
licher als die unſrige.
Wer will uns einen Vorwurf machen, wenn auch wir für die
Erhaltung des Friedens aus eigenen Kräften beſorgt ſind
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom Tage.
Vom 26. bis 30. März findet in Leipzig die große Reichstagung
der Deutſchen Arbeitsfront ſtatt. Reichsleiter und Reichsminiſter
werden auf dieſer Tagung ſprechen. Die Amtsleiter der DAF.
ge=
ben in 14 Referaten einen Leiſtungsbericht über die Arbeit
Wenngleich das Echo der ungeheuerlichen Strafanträge im
Memelländer=Prozeß noch nicht verklungen iſt, ſo bedeutete das
Plädoyer des Nebenklägers Toliſchus am Samstag womöglich noch
eine Steigerung.
Die griechiſche Regierung dementiert die aus ausländiſchen
Quellen verbreitete Nachricht, daß die Kriegsſchiffe der
Aufſtändi=
ſchen die Hauptſtadt beſchoſſen hätten.
Am 1. April werden in Italien die Rekruten des Jahrganges
1914 für einen ſechs= bis achtzehnmonatigen Ausbildungslehrgang
unter die Waffen gerufen. Außerdem erfolgen vom 16. bis 30.
April Freiwilligenanwerbungen aller Waffengattungen des Heeres.
Die Geſamtzahl der Soldaten, die in den Garniſonen
Frank=
reichs der zurzeit wütenden Grippeepidemie zum Opfer gefallen
ſind, beträgt nach einer Meldung des ſozialiſtiſchen „Populaire‟
gegenwärtig 313.
In einem Vorort von Narbonne in Südfrankreich kam es zu
Kundgebungen von etwa 300 Rek uten, die von der Muſterung
zu=
rückkehrten. Sie durchzogen die Straßen der Stadt und
proteſtier=
ten gegen die Verlängerung der Militärdienſtzeit. Als die Polizei
die Kundgeber zerſtreuen wollte, kam es zu einem kurzen
Handge=
menge. Vier Kundgeber wurden verhaftet.
Der ruſſiſche Botſchafter in London, Maiſki, ſprach am
Sams=
tag vormittag im britiſchen Außenminiſterium vor um im Auftrag
ſeiner Regierung die Befriedigung darüber zum Ausdruck zu
brin=
gen, daß der G oßſiegelbewahrer die ruſſiſche Einladung zu einem
Beſuch in Moskau angenommen hat. Es iſt anzunehmen, daß der
genaue Zeitpunkt der Reiſe Edens bereits in den erſten Tagen der
kommenden Woche feſtgeſetzt wird. Der Beſuch Edens in Warſchau
wird erſt nach der Moskauer Reiſe erfolgen.
Einen ſehr weſentlichen Schritt auf dem Wege einer
chineſiſch=
japaniſchen Einigung bedeutet es, daß die chineſiſche Regierung das
japaniſche Außenminiſterium hat wiſſen laſſen, daß auf Grund eines
Geſetzes die antijapaniſche Propaganda in China verboten iſt.
Auf Grund eines neuen Schrittes des griechiſchen Geſandten
wird Bulgarien den Aufſtändiſchen den Uebertritt in bulgariſches
Gebiet verwehren.
und dabei nicht reſtlos auf die Zuverläſſigkeit fremder Hilfe
und Unterſtützung vertrauen?
Die Erfahrungen der letzten Jahre haben uns alle in
dieſer Auffaſſung beſtärkt.
Ward Price: Ich gebe zu, daß der Fall des Weißbuches, der
von Deutſchland handelt, eine unglückliche Geſchichte iſt, aber
darf ich ſagen, daß die deutſche Reaktion hierauf in engliſchen
Augen etwas übertrieben erſcheint?
Ribbentrop: Es iſt mögkich, daß wir vielleicht etwas
ſenſitiv ſind, allein dies iſt nur die natürliche Folge unſeres
15jährigen Kampfes der Selbſtbehauptung gegen den Geiſt der
Vernichtung von Verſailles. Kürzlich ſchienen die Ereigniſſe zu
beweiſen, daß dieſer Geiſt von Verſailles ausgelöſcht ſei. Aber
nein, plötzlich erſcheint er wieder und ſein Sprecher iſt —
Groß=
britannien. Das heutige Deutſchland und beſonders der Führer
wünſchen aus tiefinnerſter Aufrichtigkeit gute Beziehungen zu
Großbritannien. Kann man da von zu großer Empfindlichkeit
ſprechen, wenn man Aeußerungen aus dem Lande eines mit
Freude erwarteten und geſchätzten Gaſtes zwei Tage vor dem
Beſuch beſonders ernſt nimmt?
Ward Price: Welchen Lauf, glauben Sie nun, werden die
Dinge in Zukunft nehmen?
Ribbentrop: Deutſchland hat in ſeiner Note vom 15. Februar
ſeinen Wunſch nach einer freundſchaftlichen Verſtändigung
aus=
geſprochen. Deutſchland iſt heute ein feſtzuſammengefügtes
Land. Hinter dem Führer und Kanzler ſteht die geſamte Nation
einmütig und geſchloſſen. Er iſt der Garant der Beſtändigkeit
in der inneren und äußeren Politik. Deutſchland wird
immer bereit ſein, mit den anderen Nationen
zuſammenzuarbeiten, aber dann muß der Geiſt
der Diskriminierung und Zerreißung der
Völ=
ker wie er im Verſailler Vertrag ſeinen
Aus=
druck fand, endlich verſchwinden. Nur ein völlig
gleichberechtigter freier Staat kann ein
wirk=
licher Partner invertrauensvollen Beratungen
ſein und zu freien Vereinbarungen mit
ande=
ren ſouveränen Staaten gelangen. Dies iſt
da=
mit die Vorausſetzung für jegliche Art von
Verhandlung. Die Welt ſollte verſtehen, daß
Verhand=
lungen, bei denen ein Partner unter irgendeinem geiſtigen,
moraliſchen oder materiellen Zwang geſetzt wird, immer gegen
den fundamentalen Grundſatz freier Vereinbarungen verſtoßen
würden. Denn ſelbſt bei Abſchluß von Verträgen würde ein
ſolcher Zwang nur zu leicht einen antagoniſtiſchen Geiſt
er=
zeugen, deſſen alleinige Exiſtenz das praktiſche Ergebnis ſchwächt,
ja vielleicht das Gegenteil von dem hervorruft was gerade
durch den Geiſt freier Vereinbarung erreicht werden ſollte.
Sonntag, 10. März 19
Der engliſche Botſchafter
bei Herrn v. Neurg
Beſuch Simons in Berlin noch vor Ende des Mong
DNB. Berlin, 9. Mä
Der Reichsaußenminiſter Freiherr v. Neurath hat Some
vormittag den engliſchen Botſchafter in Berlin, Phipps, empfan
Wie Reuter erfährt, hat der deutſche Außenminiſter den 5.
ſchen Botſchafter empfangen und ihm mitgeteilt, daß Reichskar
Hitler 14 Tage in Bayern verbringen werde, um ſich von ſe
Erhältung zu erholen. Man hofft jedoch, daß der Beſuch Sin
in Berlin noch vor Ende des Monates ſtattfinden kann.
Die Enkwicklung des Arbeikseinſahe
ie Zedrudr 1935.
DNB. Berlin, 9. Mä
Mit dem Eintritt milderer Witterung,
Mitte Februar eine Wiederaufnahme der wegen des Froſtes ur
brochenen Außenarbeiten ermöglichte, ſetzte — wie die Reichsan
für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung berichte
eine umfangreiche Entlaſtunginder Arbeitslof
keit ein. Die Zahl der bei den Arbeitsämtern eingetragenen
beitsloſen lag Ende Februar — bei einem Stande von 2 765 00
bereits um 209 000 hinter dem winterlichen Höchſtſtand, der C
Januar erreicht war.
Ein Rückgang in dieſem Unfange iſt für die jetzige Jah
zeit um ſo beachtlicher, als erfahrungsgemäß der Höhepunkt
winterlichen Arbeitsloſigkeit meiſtens erſt gegen Ende Febr
erreicht zu werden pflegt. Dies war z. B. in den Jahren
bis 1933 der Fall, und nur das durch beſonders mildes Win
wetter im Arbeitseinſatz begünſtigte Jahr 1934 brachte eine 2
nahme. Die günſtige Rückwirkung der gebeſſerten Witterun
verhältniſſe auf den Arbeitseinſatz trat in dieſem Jahr beſon)
raſch und kräftig ein und berechtigt zu der Erwartung, daß
winterliche Rückſchlag im nächſten Monat weiter ſchnell und
heblich aufgeholt wird, wenn nicht ein länger anhaltender Kä
einfall die Außenarbeiten erneut tiefgreifend behindert.
An der Abnahme der Arbeitsloſigkeit waren alle Lan)
arbeitsamtsbezirke beteiligt. Die ſtärkſten Rückgänge hatten
Bezirke Brandenburg, Mitteldeutſchland und Sachſen. Im O
des Reiches war die Entlaſtung naturgemäß noch gering.
Da die Arbeitsmarktentlaſtung im Februar den ſaiſonme
gen Ausgleich der winterlichen Belaſtung einleitete, erfolgte
Rückgang der Arbeitsloſigkeit in erſter Linie in den Berufen,
in den vorhergehenden Wochen Arbeitskräfte freigeſetzt hatt
Im Baugewerbe (minus 61 000); in der Induſtrie der Ste
und Erden (minus 12800); in dem Verkehrsgewerbe (mi
10 000); in der Gruppe der ungelernten Arbeiter (minus 630
Die Zahl der Unterſtützungsempfänger
den drei Unterſtützungseinri htungen iſt
119 000 zurückgegangen, und zwar ſank die Zahl der Unterſtütz
in der Arbeitsloſenverſicherung um 88 000 auf 720 000 und in
öffentlichen Fürſorge um 38 000 auf 645 000. Die Kriſenfürſo
hatte demgegenüber bei einem Stande von 821 000 Unterſtütz
Ende Februar einen geringen Zugang um 7000. Beachtlich
der Rückgang der ſonſtigen — nichtunterſtützten — Arbeitsle
um 90000. Er zeigt, daß eine beträchtliche Zahl von Arbe
loſen ſchon innerhalb der dem Unterſtützungsbezug vorgeſchalte
Wartezeit, alſo innerhalb ganz kurzer Friſt, wieder in
Ar=
gekommen iſt; weiter treten in dieſem Rückgang die nicht ur
trächtlichen Vermittlungen nicht unterſtützter Jugendlicher in
Landwirtſchaft in Erſcheinung. Die Zahl der von der Rei
anſtalt betreuten Notſtandsarbeiter hat um 51 000 zugenomt
und betrug Ende Februar 291 000.
Die Arbeitsloſenzahlen für das Saarla
ſind in den vorſtehenden Zahlen nicht enthe
ten. Die noch nicht abgeſchloſſenen Ermittlungen laſſen für
Saarland im Zeitpunkt der Uebernahme eine Arbeitsloſenz
von über 51000 erwarten. Damit wird die Belaſtung des Sa
landes mit 61,7 Arbeitsloſen auf 1000 Einwohner weſentlich ü
dem Reichsdurchſchnitt von 42,4 Arbeitsloſen auf 1000 Einwoh
liegen.
Baronaftann de. mart!
Am Heldengedenktag, dem 17. März, flaggen die Gebäude
Reiches, der Länder, der Gemeinden, der Körperſchaften des öfſe
lichen Rechts und der öffentlichen Schulen halbmaſt. Dieſe Ano
nung wird hiermit amtlich mit dem Hinzufügen bekannt gegeb
daß eine ſchriftliche Benachrichtigung der Behörden nicht erfolgt
eeendte Prohdsta, der ſcröutze Jager
Ein Erinnerungsblatt zum 150. Jahrestage ihrer Geburt
am 11. März 1785.
Wie viele Jungfrauen hatten ſich in den Freiheitskämpfen
begeiſtert unter die Fahnen geſtellt, und doch ſind nur wenige
bekannt geworden. Frankreich feiert noch nach 500 Jahren ſeine
Jeanne d’Are, unſere Heldenjungfrauen ſind aber nach 120
Jahren vergeſſen! Dem Namen nach am meiſten bekannt iſt
Eleonore Prohaska. Aber auch über ſie ſind Einzelheiten nicht
in weitere Kreiſe gedrungen. Sie war in Potsdam am 11. März
1785 geboren, wo ihr Vater als Unteroffizier beim 2. Bataillon
Garde ſtand. Als Jäger „Auguſt Renz” trat ſie im Jahre 1813
in das Lützow’ſche Freikorps ein. Aus ihrem erſten Biwak
ſchreibt ſie an ihren 15jährigen Bruder: „Ich bin ſeit vier
Wochen Soldat! Erſtaune nicht, aber ſchelte auch nicht. Du weißt,
daß der Entſchluß dazu ſchon ſeit Anfang des Krieges meine
Bruſt beherrſchte. Zwei Briefe von Freundinnen erhielt ich, die
mir vorwarfen, ich ſei feige, da alles um mich her entſchloſſen
iſt, in dieſem ehrenvollen Kriege zu kämpfen. Da wurde mein
Entſchluß unumſtößlich feſt, ich war im Inneren meiner Seele
überzeugt, keine ſchlechte und leichtſinnige Tat zu begehen, denn,
ſieh nur nach Spanien und Tirol, wie da die Weiber und
Mädchen handeln. Ich verkaufte mein Zeug, um mir erſt einmal
anſtändige Manneskleidung zu kaufen, bis ich Montierung
er=
halte, dann kaufte ich mir eine Büchſe, für acht Thaler,
Hirſch=
ſänger und Tſchako zuſammen für 3½ Thaler. Nun ging ich
unter die ſchwarzen Jäger; meiner Klugheit kannſt Du
ver=
trauen, daß ich unerkannt bleibe. Ich habe nur noch die Bitte,
daß Du es Vatern vorträgſt, ſo vorteilhaft wie möglich für mich.
Lebe wohl, guter Bruder! Ehrenvoll oder nie ſiehſt Du mich
wieder! Grüße Vater und Karolinen tauſendmal. Sage ihnen,
verſichere ihnen daß mein Herz ſtets gut und edel bleiben wird,
daß keine Zeit, kein Schickſal oder Gelegenheit mich zu
Grau=
ſamkeiten oder böſen Handlungen verleiten ſoll, und daß ſtets
mein Herz treu und bieder für Euch ſchlägt.” In einem zweiten
Brief ſchreibt ſie dem Bruder: „Komme ich nicht wieder zurück,
ſo ſage ich Dir in dieſem Briefe das letzte Lebewohl, dann teurer
guter Bruder lebe ewig, ewig wohl.” Ermöglichen uns dieſe
Briefe einen Einblick in die Seele des tapferen Mädchens /ſo
be=
ſtätigen uns ihre Kameraden ihre perſönliche Tapferkeit, ihre
wackere, anſtändige Geſinnung. Am 16. September 1813 ward ſie
im Gefecht an der Göhrde ſchwer verwundet. Ein Mitkämpfer
der Leutnant Friedrich Förſter, erzählt: „Hier erfuhr ich zum
erſten Male die furchtbare Wirkung einer Kartätſchenladung in
einen dicht geſchloſſenen Haufen auf etwa 150 Schritt
Entfer=
nung. Alles ſtürzte, ſtob, flog und ſprengte auseinander. Jammer=
geſchrei und Hurra übertönten und übertäubten eins das andere,
aber mein tapferer Renz ſchritt noch immer voran, und ſchlug
Sturm auf einer Trommel. Die auseinandergeſprengte Schar
ſchloß ſich in verdoppeltem Sturmſchritt wieder zuſammen; es
galt nur noch einen beherzten Anlauf, und wir waren der
fran=
zöſiſchen Batterie ſo nahe, daß die Kugeln über uns weg fliegen
mußten. Da warf ein zweiter Schuß ſeinen zerſchmetternden
Hagel in unſere Reihen; unſer tapferer Trommler Renz ſtürzte
neben mir. Krampfhaft hielt er den Zipfel meines Waffenrocks
feſt und rief mit jammervoller Stimme: „Herr Leutnant ich
bin ja ein Mädchen”. Im Kampfeseifer konnte ich mich der
Ver=
wundeten nicht annehmen; als die feindliche Batterie genommen
war, ſtürzte ich nach der Stelle zurück, wo ich neben Renz noch
manchen anderen Freund hatte fallen ſehen. Um Renz fand ich
einen unſerer Aerzte beſchäftigt, eine Kartärſchenkugel hatte ihm
den Schenkel zerſchmettert. Kein Laut der Klage kam über ihre
Lippen, um die noch ſterbend ein beſeligendes Lächeln ſchwebte.”
Unter unſäglichen Leiden, welche ſie ſtandhaft und mit Ere
bung trug, verſchied Eleonore Prohaska am 5. Oktober 12
in Dannenberg. Ein Bericht vom 7. Oktober meldet: „Hel
morgen um 9 Uhr wurde die Leiche der in der Schlacht an 1
Göhrde verwundeten Eleonore Prohaska zur Erde beſtatt!
welche als Jäger im Lützowſchen Freikorps unerkannt ihren A.
aus reinem Patriotismus der heiligen Sache des Vaterland
geweiht hatte. Gleich einer Jeanne d’Are hat ſie mutvoll
kämpft für König und Vaterland. Trauernd folgten dem Sar
der von ihren Waffenbrüdern getragen wurde, das hannober
und ruſſiſche Jägerkorps, der Oberſt. Graf Kilmannsegge, ne
ſämtlichen Offizieren, auch der preußiſche Miniſter Graf Gr!
wohnte dem Begräbnis bei. Eine dreimalige Gewehrſalve I
der vom Sturm des Krieges geknickten Lilie den letzten
Gr=
ins Grab nach!" Auf dem Sankt=Annenfriedhof zu Danne
berg wurde ihr im Jahre 1865 ein Ehrenmal errichtet, auch
ihrer Vaterſtadt Potsdam erhebt ſich ſeit dem Jahre 1889 E
ihr gewidmetes Denkmal. N
buhr, einer der kritiſchen Zeite
noſſen jener Tage, hat geurtel
„Ehrwürdig war das Gebaren
deutſchen Frauen in dieſen Tage
Junge Mädchen, an deren Ruf ke
Makel, wurden von dem gew”
tigen Zeitenſturm über die Beder
lichkeiten ihres Geſchlechts ſo we.
emporgehoben, daß ſie zur Buch
und zum Säbel griffen, um geg‟
den Feind des Vaterlandes zu fe‟
ten. So die beiden kühnen Reit
rinnen Dora Sawoſch und *
Peterſen, ſo die freiwilligen Jäg
rinnen Johanna Lüring, Frieder!
Weber, Lotte Krüger und die ſcho!
Eleonore Prohaska, welche in 9e
Reihen der Lützower im Gefecht a
der Göhrde die Todeswunde em!
ſing, und mit echt weiblicher Hoc
herzigkeit den Wundarzt, der
verbinden wollte, aufforderte, lieb‟
erſt den anderen Verwundeten be
zuſpringen, bei denen die Hilfe N2.
von Nutzen ſein könnte.‟ Ehre der
Andenken Eleonore Prohaskas un
ihrer zahlreichen deutſchen Heide‟
ſchweſtern, die das Wort verhl.
licht haben: Nichtswürdig iſt di
Nation, die nicht ihr alles freudt
ſetzt an ihre Ehre!”
Ludwig Roth.
utag, 10. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 69 — Seite 3
Die feierliche Beiſehung
S Gauleilers und Skaaksminiſters Schemm.
DNB. Bayreuth, 9. März.
nkt 11 Uhr erklangen über dem Platz vor dem Hauſe
itſchen Erziehung ſowie in den Straßen Bahreuths der
marſch aus der 7, Symphonie von Beethoven, durch
Laut=
zu der atemlos lauſchenden Menge übertragen. In=
2, haben die Leidtragenden in der Ehrenhalle des Hauſes
itſchen Erziehung Platz genommen. Es ſind die Witwe
rſtorbenen, ſeine Mutter ſein 18jähriger Sohn und die
Brüder des Miniſters anweſend. Hinter den
Familien=
dern ſitzen die beiden Ehrenbürgerinnen Bayreuths Frau
red Wagner mit ihren Kindern und Frau Eva Cham=
Der Führer iſt perſönlich eingetroffen.
itt ſoeben die Halle. Die ſonſt ſo gewohnten Heilrufe
n auf den Lippen der Trauerverſammlung. Die
An=
n begrüßen ihn mit erhobener Rechten. Der Führer
zum Sarg und reckt die Hand zum Abſchiedsgruß.
drückt er der Witwe und der Mutter des Verſtorbenen
bewegt ſein Beileid aus. Zwei SA.=Führer übergeben
n rieſengroßen Lorbeerkranz, den er darauf am Sarg
gt. hierbei noch einmal vor dem alten Parteigenoſſen
echte erhebend. Der Kranz des Führers trägt folgende
„Meinem treuen alten Gauleiter, dem Kampfgenoſſen
Macht, dem Erzieher eines neuen Volkes Hanns Schemm
Bewegung und Dankbarkeit. Adolf Hitler.”
nmehr ſetzte das bayeriſche Staatsorcheſter, geleitet von
muſikdirektor Knappertsbuſch, mit den Klängen des
narſches aus der 7. Symphonie von Beethoven ein. Dann
r Schauſpieldirektor Schlenk=München einen Epilog vor.
gensburger Domchor ſang alsdann die Motette von Michael
ſch weiß, daß mein Erlöſer lebt”.
rStellvertreter des Führers Rudolf Heß.
chließend an die Bahre. Er grüßte den Toten mit
erhobe=
hten und hielt im Namen des Führers die
Ge=
isrede.
Regensburger Domchor ſtimmte darauf die fünfſtimmige
von Paleſtrina „O ſüßer Tod” an. Der Stellvertreter des
trat wieder vor den Sarg und legte eine herrliche
Kranz=
eitieder. Stumm ſchließen ſich Dr. Frick. Dr. Goebbels, der
Zeau agte des preußiſchen Miniſterpräſidenten Göring. Dr. Ley,
Ihsleiter, Gauleiter und die übrigen mit ihren Kranzſpen=
Für die Reichswehr und das Wehrkreiskommando VII
öeneralmajor Waeger den letzten Gruß. Es folgte ein
or der Jugend, der in ergreifender Weiſe Baldur v.
Schi=
erſe: „In uns iſt das Schweigen der Weihe” vortrug. Mit
uermuſik aus der Götterdämmerung fand dann die
Toten=
der Ehrenhalle ihren Ausklang.
Führer reichte nochmals der Mutter und der Gattin ſei=
wigten Gauleiters die Hände und, nach einem letzten Ab=
Auß von Hanns Schemm, ſchritt er aus der Halle. Langſam
: die Fahnen und Standarten ſowie die Trauergemeinde
hehaus. Als der Sarg herausgetragen wurde, grüßt die
a tumm den Toten. Die Kirchenglocken Bayreuths klangen
langſam ſetzte ſich der Trauerzug in Bewegung. Dem
g. der an der Spitze marſchierte, folgten die Feldzeichen
SS und Motor=SA. der deutſchen Oſtmark. die
Reichs=
s NSLB., die Fahnen der HJ. und des Jungvolks, die
rme. eine Ehrenabteilung des Arbeitsdienſtes und drei
mit den vielen Kränzen. Den Leichenwagen begleiteten
Seiten Fackelträger. Hinter dem Sarge ſchritten die
An=
ten mit dem evangeliſchen Geiſtlichen. Dann ſchloſſen ſich
ſe unmittelbar an die Reichsleiter mit dem Stellvertreter
rers und dem Adjutanten des Führers an der Spitze.
An=
d gingen die Gauleiter, die aus dem ganzen Reiche zu
fräbnis ihres alten Mitkämpfers herbeigeeilt waren, die
tyr der Reichsregierung der bayeriſchen Staatsregierung
Ahsſtatthalter General Ritter von Epp. In langer Reihe
d ten die Abordnungen der PO., der Reichswehr, der SA.,
der HJ. und des Arbeitsdienſtes. Den Sarg ſelbſt zierte
er letzten Fahrt die Hakenkreuzflagge, auf der die
Dienſt=
d der Dolch des Verſtorbenen lagen.
Eingang des Friedhofes bis zum Grabe bildeten viele
von Fahnen der PO. und des Arbeitsdienſtes des Gaues
Das Grab Hanns Schemms liegt neben dem Grab
Sieg=
igners, nicht weit davon die Gräber Franz Liſzts und
m lains. Nachdem das Lied vom guten Kameraden verklun=
, hielt der Geiſtliche die Grabrede, der er die Stelle des
ſohar s=Evangeliums zugrunde legte, in der es heißt: „Wer in
*Bebleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.”
Ur den Klängen des Bayeriſchen Präſentiermarſches ſenkte
d’ Sarg ins Grab. Nach dem letzten Gebet des Geiſtlichen
ſauſch die Klänge des Horſt=Weſſel=Liedes des
Deutſchland=
ſesid des Liedes der bayeriſchen Oſtmark über das Grab.
kokeles und ſeine Beziehungen
zur Gegenwark.
Vortrag Prof. Horneffer,
ſe Vortragsreihe über die großen Denker des Altertums
Prof. Horneffer mit einer Darſtellung von Leben und
s Ariſtoteles, wobei er deſſen Wirkung über die
Jahr=
hinweg und bis in unſere Zeit hinein beſonders deut=
Yyte. Wodurch läßt ſich ſolche, im Bereich von
Philo=
hi ind Wiſſenſchaft einzigartige Wirkung erklären?
ſth2s war der große abſchließende und zuſammenfaſſende
Es der Antike und zugleich der Begründer faſt aller
Er=
run wiſſenſchaften. Als ſolcher genoß er das ganze
Mittel=
idurch eine Autorität in wiſſenſchaftlichen und
welt=
ingen, die ſich nur mit der religiöſen Autorität der
rgleichen läßt.
oteles war ein ſachlicher, der Wirklichkeit zugewandter
inwiefern ſeine Herkunft und Erziehung dieſe Anlage
ſte und entfaltete, zeigte der Vortragende in ſeiner Skizze
en des Ariſtoteles. Mitglied der Platoniſchen Akademie,
Alexanders, Gründer und Leiter einer eignen Schule —
die großen Abſchnitte ſeines Lebens, das ſchon mit
en endete. — Von dem außerordentlich umfangreichen
Ariſtoteles ſind ſeine Dtaloge ſämtlich verloren ge=
Anders als die Platoniſchen, waren dieſe Dialoge,
aus den Urteilen griechiſcher Kritiker entnehmen
ein wiſſenſchaftliche Erörterungen; wir müſſen in ihnen
n wiſſenſchaftlichen Abhandlungen im ſtreugen Sinne
inen nicht weniger „modernen” Zug der Ariſtoteliſchen
ſaft können wir in den umfangreichen Sammelwerken
die Ariſtoteles und ſeine Mitarbeiter verfaßten. Der
daß nur aus reichlicher Erfahrung richtige Erkenntnis
werden könne, drückt ſich in dieſen
Material=
igen aus, die ſich übrigens auch auf die Geſchichte
ſtes in den einzelnen Fächern beziehen, ſo daß hier
die Darſtellung von Literatur= Philoſophiegeſchichte
fernommen worden iſt. Mit welcher Gründlichkeit und
Weitblick man dabei vorging, beleuchtet die Tatſache,
iſtoteles die Verfaſſungsgeſchichte von 158 Städten
ließ und ſelbſt diejenige Athens ſchrieb.
le Lehrſchriften, die ſtiliſtiſch und formal unvollkommen
* Aufzeichnungen für den mündlichen Vortrag waren
das geſamte Gebiet des damaligen Wiſſens: Logik
Ethik, Politik, Poetik, Phyſik, Pſychologie, Meta=
Durch ſeine Logik, die bis ins 19 Jahrhundert gültig
e Ariſtoteles die Grundlage aller Erkenntnistheorie,
Die bedrohte Balkan=Politik.
Ernſthafte Beunruhigung in Paris über die Rückwirkungen des griechiſchen Bürgerkrieges.
Gereizie kürkiſche Aeußerungen.
Die bulgariſch=kürkiſche Spannung.
Pariſer Befürchlungen.
EP. Paris, 9. März.
In franzöſiſchen politiſchen Kreiſen beginnt man ſich über
die Rückwirkungen des griechiſchen Bürgerkriegs auf die
inter=
nationale Politik, die ſich ſchon durch eine
bulgariſch=
türkiſche Spannung bemerkbar macht, zu beunruhigen.
Das „Petit Journal” ſchreibt, die tieferen Gründe
der Erregung, die in Truppenkonzentrationen an der
bulgariſch=türkiſchen Grenze ihren Niederſchlag gefunden habe,
ſeien in den Grundlinien der neuen
Balkan=
politik zu ſuchen und bewieſen die Realität und
Wirkſam=
keit des Balkanbundes. Als Antwort auf die Maßnahmen der
Regierung von Sofia, die zwangsläufig an die
traditio=
nellen Anſprüche Bulgariens auf einen Teil
des griechiſchen Gebietes erinnerten, habe Ankara
unverzüglich die durch den Balkan=Pakt und die
griechiſch=
türkiſchen Verträge vorgeſchriebenen Verpflichtungen erfüllen
wollen. Dadurch habe die Türkei ihre ſehr feſte Abſicht
be=
kundet, den territorialen Status quo unter allen Umſtänden zu
verteidigen. Falls die gefährliche Lage, die der
Umſturzverſuch Venizelos' geſchaffen habe, noch
einige Zeit andauere, könnten dadurch ernſte
Verwicklungen hervorgerufen werden.
Der rechtsſtehende „Jour” hebt hervor, daß der
Balkan=
bund, der ſcheinbar eine der ſolideſten Konſtruktionen des
neuen Europas geweſen ſei und in dem alle Elemente der Kraft
und Geſundheit vereinigt zu ſein ſchienen, durch die
griechiſchen Ereigniſſe ins Wanken gekommen
ſei. An allen Grenzen Griechenlands ſtelle man
ein beunruhigendes Fieber feſt. Es ſei zu hoffen,
daß das griechiſche Abenteuer nicht in eine internationale
Kataſtrophe ausarte. Jedenfalls zeigten ſich damit auf dem
Balkan die Gefahren der Zukunft. Wenn erſt einmal ganz
Europa in ein ausgeklügeltes Netz von Hilfeleiſtungspakten
ver=
ſtrickt ſein werde, die die Kriegserklärungen unmöglich machten,
dann werde für jene Abenteuerluſtige immer noch die
Möglich=
keit beſtehen, beim Nachbarn einen Bürgerkrieg hervorzurufen.
Bei einiger Geſchicklichkeit könnte ſich dieſer Abenteuerluſtige
dann ſogar noch vom Völkerbund feierlich die Miſſion
über=
tragen laſſen, die Ordnung wieder herzuſtellen und die
Auf=
rührer zu beſtrafen.
Im übrigen wird in Paris betont, die im Quai dOrſay
eingetroffenen Nachrichten aus allen Teilen des Balkans, den
Hauptſtädten des Kleinen Verbandes und der Großmächte
be=
wieſen eindeutig, daß alle diplomatiſchen Sympathien
auf Seiten der griechiſchen Regierung ſtehen, da
man einem Erfolg des Umſturzes in Griechenland überall mit
ernſten Beſorgniſſen entgegenſehe.
Türkiſches Befremden über den bulgariſchen Schriki.
DNB. Iſtanbul, 9. März.
Zu dem bulgariſchen Schritt beim Völkerbund wegen türkiſcher
Truppenanſammlungen in Thrazien bringt die türkiſche Preſſe in
Anlehnung an Erklärungen des türkiſchen Außenminiſters Aras
ihr Erſtaunen zum Ausdruck. Sie gibt nun ihrerſeits der
Ver=
mutung Raum, daß die bulgariſchen Anklagen gegen die Türkei
in Wirklichkeit beſtimmt ſeien, bulgariſche Aufrüſtungspläne zu
verſchleiern.
Die Einberufung zweier bulgariſcher Jahresklaſſen im
Zu=
ſammenhang mit den griechiſchen Wirren ſei bedeutſam. Bulgarien
wolle wohl aus dieſen Wirren Nutzen ziehen.
Die Türkei habe aber das Recht, auf ihrem Boden ihr gut
dünkende Maßnahmen zur Landesverteidigung vorzunehmen, um
ſo mehr als ſie daran durch keinerlei Verträge gehindert ſei.
Bul=
garien dagegen habe den Beſtimmungen des Vertrages von Neuilly
zuwidergehandelt, ſeine Wehrmacht erhöht und die allgemeine
Wehrpflicht eingeführt.
In türkiſchen Kreiſen zeigt man ſich über den Bürgerkrieg
beim griechiſchen Nachbarn nicht erbaut und bedauert die
Kraft=
vergeudung des griechiſchen Bundesgenoſſen. Der von Bulgarien
gewählte Zeitpunkt für einen Schritt beim Völkerbund hat, wie
hier geäußert wird, einen ſehr ſchlechten Eindruck gemacht und
Teiko Kiwa
vom Kaiſerlichen Theater in Tokio wird am Dienstag,
12. März, im Heſſiſchen Landestheater als „Madame
But=
terfly” in Puccinis gleichnamiger Oper ein einmaliges
Gaſt=
ſpiel geben, nachdem ſie in den letzten Wochen am Deutſchen
Opernhaus Berlin und an der Staatsoper in Hamburg mit
dieſer Partie außerordentlich gefeiert worden iſt.
und der Grundgedanke, das Allgemeine im Einzelnen zu finden,
aus den einzelnen Tatſachen zum beweisbaren und
beweis=
pflichtigen Begriff aufzuſteigen, iſt noch heute ſelbſtverſtändliche
Methode jeder Wiſſenſchaft. — In ſeiner Metaphyſik wandte er
ſich gegen die Platoniſche Lehre von den zwei Welten. Die
Idee war für ihn etwas, das in der Welt der Erfahrung zu
ſuchen und zu finden war. Die Natur ſah er beherrſcht von
zwei Prinzipien: Stoff und Form, und zwar dergeſtalt, daß
überall der Stoff durch die Formkraft entwickelt wird —
ver=
gleichbar dem Schaffen des Künſtlers, der nach ſeiner Idee die
wird als unzeitgemäß bezeichnet, um ſo mehr als der türkiſche
Außenminiſter derzeitiger Ratsvorſitzender ſei.
In einer Erklärung für die amtliche Zeitung Ulus ſtellt ſich
„der türkiſche Außenminiſter Aras auf den Standpunkt, daß der
bulgariſche Schritt in Genf über den Kopf des bulgariſchen
Außen=
miniſters hinweg erfolgt ſei, der erſt durch den türkſichen
Geſand=
ten in Sofia von ihm unterrichtet wurde. Hierin ſieht der
tür=
kiſche Außenminiſter einen diplomatiſchen Zwiſchenfall und
unter=
ſtreicht dabei, daß der gegenwärtige bulgariſche Vertreter beim
Völkerbund, vordem Geſandter in Ankara war. Wörtlich führte
Aras aus:
Der bulgariſche Vertreter hat ſofort nach der Uebergabe des
Memorandums an das Sekretariat des Völkerbundes ſeinen
In=
halt der Preſſe übergeben, bevor überhaupt noch die intereſſierten
Mächte in Kenntnis geſetzt werden konnten. Dies ſtellt einen
Zwi=
ſchenfall dar, der vielleicht ein Licht auf die Beweggründe werfen
kann, die zu dem Memorandum führten. Der bulgariſche Schritt
wird als eine unerwartete, unangebrachte Störung der
nachbar=
lichen Beziehungen betrachtet, da der türkiſche Außenminiſter und
die türkiſche Preſſe kürzlich den Austauſch freundſchaftlicher Worte
zwiſchen den Miniſterpräſidenten beider Länder in öffentlichen
Reden hervorgehoben haben und Aras in betonter Freundlichkeit
von ſeinem Freunde, dem bulgariſchen Außenminiſter, geſprochen
hat. Dazu kommt noch, daß erſt kürzlich der türkiſche Botſchafter
in London in beſonderem Auftrag in Sofia weilte, um die
Mög=
lichkeit einer Vertiefung der gegenſeitigen Beziehungen zu prüfen.
Bulgarien zieht ſein Bälkerbundsmemorandum
zurück.
DNB. Genf, 9. März.
Nach Erklärungen von bulgariſcher Seite hat der bulgariſche
Vertreter in Genf, Antonoff, nach einer freundſchaftlichen
Aus=
ſprache mit dem türkiſchen Vertreter in Genf, auf die
Weiterverfol=
gung des von ihm beim Völkerbund eingeleiteten Schrittes
ver=
zichtet. Er hat dem Generalſekretär des Völkerbundes in dieſem
Sinne mitgeteilt, daß er ſein am 7. März übergebenes Aide
me=
moire zurückziehe und bitte, es den Ratsmitgliedern nicht mehr zu
übermitteln.
*
Ikaliens Ankwork
auf die deulſchen Rückfragen.
Nach einer amtlichen italieniſchen Meldung hat die italieniſche
Regierung der deutſchen Botſchaft in Rom ihre Antwort auf die
deutſche Frage über das franzöſiſch=italieniſche Protokoll vom
7. Januar in der Form eines Promemoire zugeleitet. Wie
er=
innerlich, hatten Laval und Muſſolini ſich in Rom über beſtimmte
Grundſätze eines Nichteinmiſchungspaktes für Oeſterreich
verſtän=
digt. Aber eben nur über die Grundſätze, deren praktiſche
Durch=
führung ebenſo umklar blieb wie der Kreis der Teilnehmer an
dieſem Pakt.
Die deutſche Regierung, die um eine Stellungnahme zu dieſen
Gedankengängen gebeten worden war, hatte daraufhin eine Reihe
von Rückfragen geſtellt. Deren Inhalt iſt damals im weſentlichen
bekanntgegeben worden. Sie zielten auf die Frage ab, wer zur
Unterſchrift andem Nichteinmiſchungspakt herangezogen
werden ſollte. Sie wünſchten weiter Klärung über das
Verhältnis des Konſultatippaktes, zwiſchen
Frankreich, Italien und Oeſterreich zum
Nichtein=
miſchungspakt und endlich eine genaue
Begriffsbeſtim=
mung der Nichteinmiſchung ſelbſt.
Vermutlich wird Italien ſich über die deutſchen Fragen mit
der Pariſer Regierung eingehend in Verbindung geſetzt haben.
Jedenfalls hat die Antwort ziemlich lange auf ſich warten laſſen.
Sie ſoll aber dafür jetzt auch um ſo ausführlicher ſein. Dieſer
ganze Nichteinmiſchungspakt iſt ein Teil des
Londoner Programms geworden und ſteht deshalb
nach den Wünſchen der Engländer und Franzoſen in
unlös=
barer Verbindung mit den übrigen Fragen des
Luftpaktes, des Oſtpaktes und der anderen
Pro=
bleme, über die eigentlich beim Beſuch Sir John Simons in
Berlin geſprochen werden ſollte.
Materie geſtaltet. Da weiter die höheren Weſen jeweils die
formgebenden Kräfte für die niederen Weſen ſind, ſtellt ſich dem
Ariſtoteles das All als ein ſtreng gegliederter Stufenbau dar —
eine Anſchauung, die, mehr als ſeine ſchwer vorſtellbare
Gottes=
idee, ſeine Bedeutung für die chriſtliche Philoſophie erklärt.
Mit dieſer Grundanſchauung einer beſeelten, zweck= und
ſinn=
erfüllten Natur ſteht Ariſtoteles gegen jeden Materialismus
und Mechanismus und nahe der Naturauffaſſung, die Goethe
am großartigſten repräſentiert und die heute wieder an Boden
gewinnt.
In ſeiner Menſchenlehre iſt Ariſtoteles, der das Glück in
der Tätigkeit ſieht, ein Vertreter der energiſchen Ethik. Zugleich
lehrte er, daß die Tugend die rechte Mitte zwiſchen extremen
Eigenſchaften ſei; weiſes Maßhalten iſt ſeine erſte Forderung
an den Menſchen. — Die Frage nach dem beſten Staat hat er
nicht durch den Hinweis auf eine ſchlechthin ideale Verfaſſung
beantwortet, ſondern durch Gegenüberſtellung der drei
Staats=
formen: Monarchie, Ariſtokratie und Volksſtaat und deren
Ent=
artungserſcheinungen: Deſpotie, Oligarchie und Ochlokratie.
Eine Vereinigung der Elemente aller drei Staatsformen gibt
nach Ariſtoteles die größte Gewähr für das Wohl der
Allgemein=
heit. Sehr intereſſant waren die Schlußausſührungen des
Vor=
tragenden, nach denen ſich heute eine ſolche Vereinigung der
drei Grundformen des Staatlichen bereits wahrnehmen läßt:
der Führergedanke enthält im weſentlichen das monarchiſche
Prinzip, der Leiſtungsgedanke das ariſtokratiſche, im Vertrauen
des Volkes, das von der Führung vorausgeſetzt wird, kommt
das Prinzip des Volksſtaates zum Ausdruck.
Mitgeteilt ſei noch, daß Prof. Horneffer im Herbſt eine
Fortſetzung ſeines Vortragszyklus unternehmen wird. An fünf
Abende ſollen Meiſter Eckhart, Giordano Bruno, Spinoza,
Leibniz und Kant behandelt werden.
geſetz, von der Reichsabgabenordnung und vom
Reichsbewer=
tungsgeſetz wiſſen muß. Mit Anhang: Wie wickelt man
rückſtändige Steuerſchulden ab. Von Dieter Mer=
Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. Vom Handel= und Gewerbetrei
benden verlangt man, daß er ſich möglichſt zuverläſſige und raſche
Kenntnis der ihn betreffenden Vorſchriften verſchafft. Ir de
Neuauflage ſind die geänderten Vorſchriften der
Reichsabgabe=
ordnung, die neuen Reichsbewertungsgeſetze und das Boden
ſchätzungsgeſetz berückſichtigt, ferner auch die wichtigen
Aenderun=
gen und Neuerungen des Steuerrechtes. Die vorliegende Schrift
gibt allen Steuerpflichtigen, die keine Zeit zum Durcharbeiten
umfangreicher wiſſenſchaftlicher Steuerwerke haben, eine kurz
ge=
faßte nahezu unentbehrliche Einführung
dichtigſten Vor
ſchriften der
Reichsabgabeordn=
hsbewert
geſetze
Seite 4 — Nr. 69
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Rechksſchuk für Arbeitsopfer.
Die Deutſche Arbeitsopferverſorgung e. V. im Kampf für die
geſetz=
lichen Rechte der Arbeitsopfer. — Nachprüfung der Rentenbezüge
und koſtenloſer Rechtsſchutz vor den Spruchinſtanzen.
Tagtäglich ſcheiden Hunderte und Hunderte durch Unfall oder
Verbrauchtheit ihres Körpers aus dem Arbeitsprozeß aus. Sie
alle haben ein Leben lang die Gefahren des werktägigen Lebens
kennen gelernt und hoffen nun, da der ſtetige Kampf um das
täg=
liche Brot ſie verbrauchte, daß ihre Verſicherung ihnen einen
ruhi=
gen Lebensabend gewähren würde. Es iſt merkwürdig: Der
ein=
zelne Volksgenoſſe kennt genau ſeine Rechte ſeinem Arbeitgeber
gegenüber, er kennt genau die Gefahren ſeiner Arbeit, es weiß
ge=
nau, wie er ſich hier zu ſchützen hat, aber in den ſeltenſten Fällen
kennt er die Rechte, die ihm aus ſeinen Verſicherungen zuſtehen.
Er klebt ein Leben lang Marken zur Invaliden= oder
Angeſtell=
tenverſicherung, er ſieht tagtäglich in der Fabrik Plakate der
Un=
fallverhütungs=Vorſchriften der zuſtändigen Berufsgenoſſenſchaften,
aber nur in den ſeltenſten Fällen wird er ſich einmal erkundigen,
welche Rechte ihm aus der gewerblichen Unfallverſicherung, die
ſein Arbeitgeber eingehen mußte, zuſtehen und noch ſeltener wird
er jemals über all dieſes mit ſeiner Frau ſprechen und auch ſie, was
oft ſehr notwendig wäre, aufklären.
Die Deutſche Arbeitsfront iſt die gewaltige Organiſation, die
ſämtliche im Arbeitsleben ſtehenden Volksgenoſſen betreut.
Da=
neben ſteht aber das große Heer der Volksgenoſſen, die aus dem
Arbeitsleben ausgeſchieden ſind.
Die einzige Betreuerin dieſer Volksgenoſſen iſt die Deutſche
Arbeitsopferverſorgung e. V., Berlin=Schöneberg, Kaiſer=
Friedrich=
ſtraße 9., mit ihren Tauſenden von Amtswaltern im ganzen
Deut=
ſchen Reich.
Schon vor der Machtübernahme durch die Nationalſozialiſtiſche
Deutſche Arbeiterpartei beſtanden einzelne Verbände, die es ſich
zur Aufgabe geſtellt hatten, die Volksgenoſſen, die aus dem
Ar=
beitsprozß ausgeſchieden waren, in ihrem Rentenverfahren gegen
die einzelnen Sozialverſicherungsträger zu beraten; aber im
Vor=
dergrund dieſer ſozialen Beratung ſtand der politiſche Kampf.
Ge=
rade die Verſeuchung der breiten Arbeitermaſſe durch die
marxi=
ſtiſche Idee, die erſt den Begriff des „Klaſſenkampfes” ſchuf, brachte
es mit ſich, daß die einzelnen Gewerkſchaften und Organiſationen,
die einzig und allein eigentlich den Zweck hatten, das Los der
Ar=
beitnehmer und wirtſchaftlich ſchlechter Geſtellten zu ſichern, ſich in
einem furchtbaren Bruderkampf gegenſeitig zerfleiſchten. Was die
eine Organiſation ablehnte, verſprach beſtimmt die andere, und
daber kam in die deutſche Arbeiterſchaft der Begriff „
Renten=
jägerei‟
„Unſer tägliches Brot gib uns heute” betet ſeit zwei
Jahr=
tauſenden die Chriſtenheit. Dieſe Worte ſind der primitive
Aus=
druck der Exiſtenzberechtigung des Menſchen. Nichts Unerreichtes
wird gefordert, ſondern nur, daß man ſein tägliches Brot habe.
Dieſer Wunſch wird ſicherlich auch immer und immer wieder von
der großen Maſſe gebilligt werden und beinhaltet in ethiſcher
Be=
ziehung den Grundgedanken des Programms der
Nationalſozia=
liſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei: „Gemeinnutz geht vor
Eigen=
nutz.”
Die auf dem Gebiete der Sozialverſicherung geſchulten
Amts=
walter der Deutſchen Arbeitsopferverſorgung betreuen alle
Volks=
genoſſen nach beſtem Wiſſen in allen Fragen der Invaliden= und
Angeſtelltenverſicherung, der verſchiedenen Penſionskaſſen des
Rei=
ches und in der Fürſorge. Rund ſiebentauſend Zahlſtellen ſind über
das ganze Reich zerſtreut, ſo daß jeder Volksgenoſſe in kürzeſter
Zeit ſich Rat und Auskunft holen kann. Wie wichtig dieſer
aufklä=
rende Rat, dieſe unterſtützende Vertretung in den Spruchinſtanzen
iſt, lehrt uns die Erfahrung jeden Tag; immer wieder hören wir
den Satz: „Ja, das habe ich ja gar nicht gewußt.”
Der den heutigen Zeitverhältniſſen entſprechende geringe
Bei=
trag ermöglicht jedem die Mitgliedſchaft und gewährt Anrecht auf
koſtenloſen Rechtsſchutz in ſämtlichen Inſtanzen des
Spruchverfah=
rens. Die Mitglieder der Klaſſe B ſind zugleich der Sterbekaſſe
an=
geſchloſſen. Sämtlichen in der Deutſchen Arbeitsopferverſorgung
e. V. zuſammengeſchloſſenen Arbeitsopfern — zurzeit zirka eine
Million — ſtehen außerdem die verbandseigenen Erholungsheime
zur Verfügung, in denen ſie dreiwöchigen, völlig koſtenloſen
Er=
holungsurlaub genießen können. Die Deutſche
Arbeitsopferverſor=
gung e. V. trägt in dieſem Fall nicht nur die vollen Unterkunfts=
und Verpflegungskoſten, ſondern auch die Fahrtkoſten und ein
klei=
nes Taſchengeld.
Das Wichtigſte für die Mitglieder der Deutſchen
Arbeitsopfer=
verſorgung e. V. iſt aber immer wieder der koſtenloſe Rechtsſchutz.
Nach dem Grundſatz: „Rente erhält, wer wirklich Rente verdient”
werden die Mitglieder vertreten. Beiſpiele können die
Wichtig=
keit der Organiſation am beſten beleuchten. In ſtändiger
Recht=
ſprechung erkannte das Reichsverſicherungsamt dahin, daß für den
Verluſt eines Auges eine Rente von 25 Prozent zu zahlen iſt. Die
Nachprüfung in einem einzigen Gau ergab, daß zirka 300
Arbeit=
nehmer eine Rente unter 25 Prozent erhielten, die nunmehr auf
Grund der Notverordnung weggefallen war. Durch Eingaben hat
die Deutſche Arbeitsopferverſorgung für alle dieſe Verſicherten
die Rente in Höhe von 25 Prozent wieder erſtritten.
Ein weiteres Beiſpiel: Auf Grund des § 588 der
Reichsver=
ſicherungsordnung erhält die Witwe eines Arbeitnehmers, deſſen
Tod urſächlich mit dem Betriebe zuſammenhängt, oder deſſen Tod
Folge einer anerkannten Berufskrankheit iſt, eine Rente von einem
Vor „Billigem” sei auf der Huf,
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T 237
Heſchſt.
Fünftel des Jahresarbeitsverdienſtes. Iſt die Witwe jedoch
mehr als die Hälfte in ihrer Erwerbsfähigkeit behindert, ſo erk
ſie zwei Fünftel des Jahresarbeitsverdienſtes. Gerade dieſe
ſtimmung iſt ſehr wenig bekannt. Auch hier ergab die Nachprür
in einem einzigen Gau, daß zirka 400 Witwen eine niedri=
Rente erhielten. Auf Grund ärztlicher Unterſuchungen wurde
geſtellt, daß ſie um mehr als 50 Prozent erwerbsgemindert wa
worauf die zuſtändigen Berufsgenoſſenſchaften auf Grund der
tretung der Deutſchen Arbeitsopferverſorgung die erhöhten
wenrenten zahlten. Es ſind dies nur einige kleine Beiſpiele
einer Unmenge von Material, die klar und deutlich beweiſen
wichtig eine ſachkundige Rechtsvertretung iſt. Tauſende von 5.
ſchreiben aus allen Kreiſen der Verſicherten beweiſen am ſch
kräftigſten die Notwendigkeit und Bedeutung des
Rechtsſch=
überhaupt der Deutſchen Arbeitsopferverſorgung und ihrer
richtungen. Waren die Arbeitsopfer vor dem Umſturz am 30
nuar 1933 Menſchen, die meiſt wenig beachtet wurden, ſo rü.
ſie durch die nationalſozialiſtiſche Aufbauarbeit mit in die
derſten Reihen der großen Volksgemeinſchaft als gleichwer
Glieder. Sie waren nicht mehr das fünfte Rad am Wagen
dern wurden zu den Volksgenoſſen, denen die deutſche Jugend
Daſein verdankt und denen ſie deshalb auch dankbar ſein wird
zu ihrem letzten Atemzuge.
Aus dieſer Geſinnungshaltung heraus iſt, es deshalb
ſelbſtverſtändliche Pflicht, denArbeitsopfern, die ſich nicht ſelbſthe
können, nach Möglichkeit beizuſtehen, ihnen unter die Arm
greifen und ihnen in ihren alten Tagen noch möglichſt viel
der Freude zuzutragen, die ſie ein ganzes Leben hindurch
kennen gelernt haben. Sie ſollen ihren Lebensabend
verbri=
in der ſtolzen Gewißheit, daß das nationalſozialiſtiſche
Deutſchland weiß, was es ihnen ſchuldig iſt, und daß es ihnen
ſeinen Kräften zur Seite ſteht.
Dieſe vornehmſte Aufgabe hat die Deutſche Arbeitsopfet
ſorgung e. V. mit ihren Abteilungen Rechtsſchutz, Fürſorge,
holungsheime und Feierſtunden zu erfüllen als die einzige be
tigte nationalſozialiſtiſche Vertretung der deutſchen Arbeitso
Eine uns zugegangene Nachricht, daß der Miniſterpräſident
Reichsluftfahrtminiſter General Göring ſich am Donnerstag.
11. April, mit Frau Staatsſchauſpielerin Emmy Sonnemann
mählen wird, iſt uns auf Rückfrage bei der Adjutantur des 9
ſterpräſidenten als richtig beſtätigt worden.
Reichsjugendführer Baldur von Schirach iſt Samstag frü
Saarbrücken eingetroffen. Im Laufe des Vormittags beginnt
Rundfahrt durch das Saargebiet zur Beſichtigung der Einheiter
HJ. in ihren verſchiedenen Standarten.
General Gonſierowſki iſt von ſeinem Beſuch der halti
Staaten wieder in Warſchau eingetroffen.
den
Fmck neuen
G0
Und wie schön diese neuen Gerdinen
sind - und vor allem, wie preiswerl, das
soll Ihnen unsere
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zeigen. Sie werden viele Anregungen
mit nach Hause nehmen. — Hier einige
Beispiele unserer neuen Angebole:
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in handwebartig. Charakter, gestreift
oder kariert, 120 cm breit, Mtr. 2.95, Iaue
Kektendrucks
in neuen hell- u. dunkelgrund. trans
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vom Stück, in gemustert. Oberstoff.,
mit zwel breit. Einsätzen u. lang.
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sehabschl., Ca. 240cm hoch, Mtr. 2,95, e1e
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gerogen, 140 cm brait . . . Stück Zidld
Haargarn-Teppiche
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Dessins,
). . 24.5
Axminster-Plüsch- Teppiche
bekanntes OIsritzer Fabrika
200/300 . . . . . . . . 66.00,
ntag, 10. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 69 — Seite 5
holz
viel
ſötig
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ſord
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ſen
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gs der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 10 März 1935
Sonderfahrt des „Darmſtädter Tagblakts”
nemen Allwetter=Großkraftwagen mit Einzelſeſſeln 3 Tage
das ehemalige Kampfgebiet über Verdun—Reims zum
1=Länderkampf Deutſchland—Frankreich nach Paris hat
ſeren Leſern großes Intereſſe gefunden. Den Teilnehmern
nur Gelegenheit geboten, das Fußballſpiel Deutſchland—
eich zu ſehen, ſondern gleichzeitig das ehemalige
Kampf=
zu beſichtigen. Es empfiehlt ſich, die Anmeldung ſofort
ehmen. Wer im Beſitz des Reiſepaſſes iſt, gebe denſelben
Anmeldung am Reiſeſchalter ab.
Schadenverhükung im Keller.
n der Heſſiſchen Landesſtelle für Pilz= und
Hausſchwamm=
ng. Mykologiſches Inſtitut der Deutſchen Geſellſchaft für
ide.
Speicherentrümpelung wird wohl überall durchgeführt
die Dachräume ſind leer geworden. Das überflüſſige
Ge=
hat man aber, wie unſere Erfahrung vielfach lehrt,
ein=
m hierfür verpönten Dachboden oft in die feuchten
Keller=
verſchoben. Uns intereſſiert hier nur das aus Holz ge=
Gerümpel (Kiſten, alter Hausrat. Brennholz und dgl.),
in jetzt anſtatt auf dem Speicher in den Kellerräumen
Es entſteht hierdurch eine außerordentliche Gefahr für
us. Denn Kellerräumlichkeiten ſind ſtets mehr oder
weni=
ht. Holz und Feuchtigkeit ermöglichen das Wachstum von
törenden Pilzen. So trifft man den Hausſchwamm auch
viel häufiger auf derartigem Holzgerümpel im Keller an.
wäre es nicht gerade ſehr ſchlimm, wenn der Hausſchwamm
e Kiſte oder etwas Brennholz zerſtört. Die größte Gefahr
daß der Schwamm von hier aus auf wichtige Holzteile
iſes übergreift oder in ſonſtige gefährdete Teile des
Hau=
tchleppt werden kann, wie Küchen, Badezimmer, Kloſetts
Zudem iſt echter Hausſchwamm ſelbſt an unweſentlichen
des Hauſes immer eine große Gefahrenquelle und ein
er=
r Mangel im Sinne des Geſetzes. Deshalb alſo ſofort weg
in überflüſſigen Holzteilen aus den Kellerräumen!
Vor=
allen Holzzermürbungen, bei allen vilzähnlichen Gebilden
er, die leider oft nur für harmloſe Schimmelpilze gehalten
Falls der Hausſchwamm z. B. in Steingewölbekellern
reits auf andere Räumlichkeiten übergegriffen hat
ge=
wenn die pilzbefallenen Holzteile verbrannt, die
über=
en Mauerteile ausgekratzt, ausgebrannt und mit einem
hemiſchen Schutzmittel behandelt werden. Ein
Heraus=
ſchwammbefallener, aber baulich guter Mauerteile iſt
unwirtſchaftlich und zudem gefährlich.
johes Alter. Frau Chriſtine Müller Stiftsſtraße 29 kann
voller geiſtiger und körperlicher Friſche ihren 85.
Ge=
feiern. Frau Müller iſt ſchon ein Menſchenalter eifrige
ue Leſerin des Darmſtädter Tagblatts.
uer Mieter. Am 11. März ſind es 40 Jahre, daß Herr
Glock und Frau im Hauſe Adolf=Hitler=Platz Nr. 1
und gleichzeitig die Stelle als Hausmeiſter verſieht.
iſularnachricht. Der mexikaniſche Wahlkonſul in Frank=
M., Richard Diener, iſt von ſeinem Poſten abberufen
a hauswirtſchaftlichen Jahr. Die Schulentlaſſungen ſtehen
Türe. Nahezu 500 junge Mädchen verlaſſen die
Volks=
ſule Darmſtadts Weitaus die meiſten von ihnen ſind
ge=
ich außerhalb des Elternhauſes nach einer Beſchäftigung
er Ausbildungsmöglichkeit umzutun. Nur für einen klei=
I von ihnen aber werden ſich Lehrſtellen finden. Wohin
übrigen? Was tun, um ſie vor dem Müßiggang und
ſeiner chlimmen Folgen zu bewahren? Aus der Erkenntnis
ſeiau daß es für dieſe jungen Menſchenkinder nichts beſſeres
inn als den Aufenthalt in einem ordentlichen Hauſe und
itung zur Arbeit durch eine tüchtige und mütterliche Frau
Einrichtung des „Hauswirtſchaftlichen Jahres” geſchaffen
Es will beiden Teilen dienen, es will der
überarbeite=
sfrau eine junge, willige und arbeitsfrohe Kraft zur
Ver=
ſaun tellen und es will dem jungen Mädchen vor ſeiner
eigent=
erufsausbildung für ein Jahr die Obhut und
Unterwei=
ung Familienhaushalt gewähren. Um die Frauenwelt
Darm=
it dem Sinn und den Beſtimmungen des hauswirtſchaft=
Aſchen ahres vertraut zu machen, findet in Kürze eine große
Verh ranſtaltung ſtatt, auf die wir ſchon heute hinweiſen.
hausfrauenbund. Unſere nächſte Veranſtaltung „
Wohn=
durch Wohnungspflege” Vortrag mit inter=
Lichtbildern von Frau Margarete Händel, findet Diens=
12. März, nachmittags, in der Traube ſtatt. Die Firmen
in und Stützer werden gleichzeitig in einer Sonderſchau
n vorführen, die den Hausfrauen zum bevorſtehenden
rsputz willkommene Anregungen geben dürften. Unſere
der bitten wir um zahlreiche Beteiligung. Freunde des
uenbundes, die den Wunſch haben, Mitglied des Vereins
en, können bei allen Veranſtaltungen eingeführt werden.
die „Hausmuſik alter Meiſter, muſiziert von jugendlichen
”” am heutigen Sonntag um 11.25 Uhr im Frankfurter
wird ausgeführt von Schülerinnen und Schülern von
te. Lehrerin an der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt.
mſtädter Künſtler auswärts Auf Einladung der
Ge=
endanz München gaſtierten im dortigen Nationaltheater
itag Lieſelotte Ammermann und Heinrich Blaſel
Macbeth und Macbeth in der gleichnamigen Verdiſchen
t außerordentlichem Erfolge.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS
Miete. Vorſtellung zu kleinen Preiſen: „Der
Zigeunerbaron”, Operette von Johann Strauß. März Anfang 19.30 Uhr. Ende 22 Uhr. (Geſchloſſene
Vorſtellung.) Deutſche Bühne Jugend=Ring I:
„Fidelio”, Oper von Ludwig van Beethoven. März Anfang 19.30 Uhr. Ende nach 22 Uhr. Außer
Miete (Wahlmieten und Gutſcheine nicht gültig):
„Madame Butterfly”, Oper von Giacomo Puccini.
Einmaliges Gaſtſpiel Teiko Kiwa (Butterfly). März Anfang 19.30. Ende 22.15 Uhr. Deutſche Bühne 0
12. Vorſtellung: „Der Graf von Luxemburg”,
Operette von Franz Lehär.
KLEINES HAUS
Anfang 15 Uhr, Ende 17.15 Uhr, Anfang 19.30 Uhr,
Ende 21.45 Uhr. Deutſche Bühne, Jugend=Ring I:
„Iphigenie auf Tauris”. Schauſp. v. Goethe. (G.V.)
Anfang 20 Uhr. Ende 22.30 Uhr. Zuſatzmiete I
10. Vorſtellung: „Opfergang”, Schauſpiel von Fel.
Lützkendorf.
Anfang 20 Uhr. Ende 22.30 Uhr. Zuſatzmiete
11. Vorſtellung: „Die Entführung aus dem Serail”,
lärz
Komiſche Oper von W. A. Mozort
ſſiſches Landestheater. Heute abend findet im Großen
er der Leitung von Kapellmeiſter Franz Herburger eine
ug der Operette. Der Zigeunerbaron” von Johann
n der außerordentlich erfolgreichen Inſzenierung von
Max Hofmüller und Profeſſor Leo Paſetti zu
ermäßig=
en ſtatt. Die Hauptrollen ſpielen Erna von Georgi,
Re=
re, Anna Jacobs. Martha Liebel. Karl Köther, Heinrich
inz Langer, Kurt Theo Ritzhaupt und Hermann
Schmid=
rühmte Gäſte im Heſſiſchen Landestheater. Wie wir
be=
ern mitgeteilt haben, wird Dr. Richard Strauß in der
des Heſſiſchen Landestheaters (23.—28. April) eine
Auf=
einer Oper „Arabella” dirigieren. Nun iſt es der
Gene=
lon des Landestheaters gelungen, zu einer Aufführung
ard Wagners, „Lohengrin” am 5. Mai Franz Völker
Staatsoper Wien zu einem Gaſtſpiel als „Lohengrin” zu
Grabdenkmäler berühmter Darmſtädter.
493. beränftanang von,arteBaranaer
Vereins für Orlsgeſchichke und Heimatkunde.
Unſer letzter Abend war großen Darmſtädtern
ge=
widmet, die auf dem alten Friedhof an der Nieder=Ramſtädter
Straße ruhen und dort ein Denkmal haben. — Niemand konnte
beſſer davon erzählen als Herr Oberſchulrat Th. Ritſert, der
wackere Heimatforſcher. Ihm verdanken wir wertvolle Arbeilen
„über „Darmſtädter Straßennamen” „Darmſtädter Familien”,
„Beziehungen berühmter Leute zu Darmſtadt” u. a. m.
Mit gleicher Liebe und ſtarkem Heimtglauben wie in ſeinen
Schriften führte uns R. zu den Grabdenkmälern vieler
berühm=
ter Darmſtädter. Es war ein ernſter Gang, der uns die Augen
öffnete und das Herz ſtolz und dankbar ſchlagen ließ für
Hei=
matgenoſſen, die uns den Weg bereitet und geſegnet haben.
Unſer älteſter Friedhof lag um die Stadtkirche. Er
war ſchon im 14. Jahrhundert bekannt, und die letzte Beſtattung
wurde 1781 hier vorgenommen. 1564 wurde vor dem Beſſunger
Tor ein Friedhof angelegt und hier 1601 die Stadtkapelle erbaut.
Hier wie dort gab es auch ein „Beinhaus”, in dem die Gebeine
früher Begrabener aufbewahrt wurden. Die Beſſunger haben
ſeit 1839 einen Friedhof; vorher begruben ſie ihre Toten auf
dem „Kirchhofe” um die Kirche. Unſer Waldfriedhof
be=
ſteht ſeit 1914.
Unter der Stadtkirche liegt eine Fürſtengruft. 1828
wurde der Kapellenfriedhof geſchloſſen und der Friedhof an der
Nieder=Ramſtädter Straße eröffnet. Hier haben nun viele
be=
deutende Menſchen ihre letzte Ruheſtätte gefunden:
Regierungsrat Georg Ludwig May (1753—1808) ſetzte
die Stadt Darmſtadt und die heſſiſchen Lehrer zu Erben ſeines
großen Vermögens ein.
Ludw. Jul. Fried. Hoepfner; berühmter Profeſſor der
Rechte, Freund Goethes und Mercks, lebte von 1743—1797. Die
Gebeine Hoepfners und Mays ruhten zuerſt auf dem
Kapellen=
friedhof.
Heinrich Felſing (1800—1875) iſt der Erfinder des
deut=
ſchen Turnerzeichens (vier F). Auch an den
Kriegergrä=
bern der Helden von 1866 und 1870 verweilten wir. Wiederum
hörten wir von Einzelgräbern: Dr. Friedr. Weidig ſtarb „nach
langer Kerkerhaft als heiliger Streiter”,
Dr. Hermann Georg Moller (1784—1852) iſt der Erbauer
der Kirche St. Ludwig, des Monuments u. a. Werke.
Miniſter du Thil (1777—1859) hat 1828 den „Heſſiſchen=
Preußiſchen Zollverein” abgeſchloſſen.
Chriſt. Leonh. Phil. Eckhardt (1783—1866) gründete das
Landesvermeſſungsamt. Nach K. J. Hoffmann (1819—1874) iſt
die Hoffmannsſtraße genannt.
Heinrich von Gagern (1799—1880) war Präſident der
Nationalen Verſammlung in Frankfurt 1848.
Chriſtian Prinz (1801—1848) fiel im Kampf bei
Ober=
laudenbach.
Wilhelm Schwab lebt weiter in der „Schwabſtiftung”.
Dr. Karl Weber, geſtorben 1875, war ein berühmter
Augenarzt.
Geh. Med.=Rat Dr Jäger (1839—1910) war Leiter des
Städtiſchen Krankenhauſes.
Die tapfere Frauenrechtlerin Luiſe Büchner lebte von 1821
bis 1877. Sie iſt die Schweſter vom „Kraft u. Stoff”=Büchner
und vom Dichter Georg Büchner, nach dem die Büchnerſtraße
benannt iſt.
Uhrmacher Moritz Friedrich Illig (1777—1845) erfand die
Leimung des Papiers in der Maſſe.
Dr. Joh. Chriſt. Rink (1770—1846) war ein berühmter
Or=
ganiſt und Tondichter.
Joh. Bapt. Scholl d. Aelt. (1784—1854) iſt Schöpfer des
Veteranendenkmals.
Otto Roquette (1824—1896) lebt in „Waldmeiſters
Brautfahrt” und im Roquetteweg weiter.
Auguſt Schmitz (1797—1876 war Gründer und Leiter einer
blühenden Privatſchule.
Heinz Heim (1859—1895) hat uns wertvolle Gemälde
hin=
terlaſſen („Sonntag im Odenwald”
E. E. Hoffmann (1785—1847) kä fte als
Landtagsab=
geordneter für die Rechte des Volkes. Er war ein Vater aller
Armen, Witwen und Waiſen.
Adolf Spieß (1810—1858) iſt der Begründer des
Schul=
turnens.
Major Ludwig Kattrein erſtürmte 1870 mit 56 heſſiſchen
Soldaten das von 3000 Franzoſen verteidige Schloß Chambord.
Friedrich von Flotow (1812—1884) lebt durch die Oper
„Martha” weiter.
Lehrer Schaffnit (1849—1899) iſt als Dichter in
Darm=
ſtädter Mundart unvergeſſen.
Gottfried Schwab (1851—1903) iſt der Dichter von „Michel,
horch, der Seewind pfeift”
Joſeph Maria Olbrich (1868—1908) hat unſerer
Künſtler=
kolonie das Gepräge gegeben.
Ernſt Elias Niebergall (1815—1843) iſt wohl der
be=
rühmteſte Darmſtädter. Er iſt irgendwo auf unſerem alten
Fried=
hof beſtattet. Seit 1927 hält ein Grabſtein den Namen unſeres
großen Heimatdichters feſt. An ihn erinnern ſein Geburtshaus
Eliſabethenſtraße 30, der Niebergallweg und der
Niebergall=
brunnen.
Die wertvollen Ausführungen wurden durch Lichtbilder
er=
gänzt, die ſicher viele Heimatfreunde locken, nun ſelbſt Zwieſprache
mit den großen Toten zu halten. — Herrn Oberſchulrat
Rit=
ſert, den treuen Mitarbeiter „Alt=Darmſtadts”, lohnte
herz=
licher Beifall.
Herr Eduard Göbel ſprach luſtig und friſch das witzige
Gedicht von Heinz Hohmann: „Darmſtädter Denkmäler”
Am Mittwoch, den 20. März 1935, 20.15 Uhr, ſpricht
Herr Rudolf Anton über „Darmſtädter Gärten”.
Vom Roken Kreuz.
Ayffhäuſer=Befreiungsappell an der Saar.
D Die heſſiſchen Landesorganiſationen des Deutſchen Roten
Kreuzes veröffentlichen in ihrem Nachrichtenblatt nachſtehenden
Aufruf, den wir mit dem Anfügen zur Kenntnis unſerer
Leſer bringen, daß Anmeldungen für die Sanitätskolonne
Darmſtadt bei der Sanitätswache in der Saalbauſtraße, für die
Schweſternſchaft bei der Oberin des Alicehoſpitals, für den
Kreismännerverein bei der Geſchäftsſtelle des Vereins,
Rhein=
ſtraße 20, und für den Alice=Frauenverein und die
Helferinnen=
kurſe bei deſſen Geſchäftsſtelle, Dieburger Straße 21,
entgegen=
genommen werden.
Aufruf.
Die Eingliederung des Deutſchen Roten Kreuzes in den
nationalſozialiſtiſchen Staat iſt abgeſchloſſen. Das Rote Kreuz
iſt als wichtiger Beſtandteil des neuen Reiches anerkannt. Der
Führer und Reichskanzler hat perſönlich die Schirmherrſchaft über
das Deutſche Rote Kreuz übernommen.
Dank gilt allen denen, die in der Nachkriegszeit der
Rot=
kreuzſache die Treue bewahrten und in ſtiller Arbeit wenigſtens
die ſozialen Aufgaben des Roten Kreuzes erfüllen halfen und in
den freiwilligen Sanitätskolonnen und den Schweſternſchaften
tätig waren. Hier wieder aufzubauen, das Rote Kreuz ſeiner
eigentlichen Zweckbeſtimmung im Krieg und Frieden wieder
zu=
zuführen und es zu befähigen, die ihm übertragenen
völkerrecht=
lichen und nationalen Aufgaben zu erfüllen, iſt heute
vor=
nehmſte vaterländiſche Pflicht. Zwar iſt es gelungen,
auch im Heſſenlande wieder ein umfaſſendes Netz freiwilliger
Sanitätskolonnen zu bilden. Aber noch gilt es Lücken auszufüllen
und weitere Kräfte zur Mitarbeit in den Sanitätskolonnen und
Schweſternſchaften heranzuziehen und die Einſatzbereitſchaft des
Roten Kreuzes und die Ausbildung von Hilfsſchweſtern und
Hel=
ferinnen für den Kataſtrophenfall ſicherzuſtellen Ausrüſtung
und Ausbildung der jungen Kolonnen. Schweſternſchaften.
Hilfs=
ſchweſtern und Helferinnen erfordern große Mittel, die das Rote
Kreuz nur aufbringen kann, wenn ſie ihm in reichlicherem Maße
als bisher von ſeinen Freunden und Gönnern zufließen.
Es ergeht an alle Volksgenoſſen und
Volks=
genoſſinnen die herzliche Bitte: Tretet den örtlichen
Rotkreuzvereinen, den Kreis=(Orts=)=Männervereinen, den
Sani=
tätskolonnen, dem Alice=Frauenverein und ſeinen
Schweſtern=
ſchaften und Zweigvereinen als Mitglieder bei! Helft ihm durch
tätige Mitarbeit in ſeinen Untergliederungen ſeine wichtigen
Aufgaben im Dienſte für Kranke, Leidende und Verwundete zu
erfüllen!
Darmſtadt, im Februar 1935.
Deutſches Rotes Kreuz
Heſſiſcher Landesmännerverein. Heſſiſcher Alice=Frauenverein.
In Anweſenheit des Kyffhäuſerbundesführers Oberſt a. D.
Reinhard und einer großen Zahl von Ehrengäſten findet am
Sonntag, dem 10. März, in Saarbrücken aus Anlaß der
Heim=
kehr der Saarkameraden in die deutſche Heimat und zum
Kyff=
häuſerbund ein großer Kyffhäuſer= Befreiungs=Appell ſtatt. Bei
der Parade=Aufſtellung, zu der ſämtliche Kriegervereine des
Kyffhäuſer=Landesverbandes Saar in vorausſichtlicher Stärke von
40 000 bis 50 000 Mann mit ihren Fahnen teilnehmen werden,
wird Oberſt Reinhard den Kameraden an der Saar, die in
ſol=
datiſcher Diſziplin und unerſchütterlichem Pflichtbewußtſein in
der großen Kampffront des deutſchen Saarvolkes zähe und
ſieg=
reich um ihr Deutſchtum gekämpft haben, Dank und Anerkennung
namens der 3 Millionen Kyffhäuſerkameraden im Reiche
aus=
ſprechen. Im Anſchluß daran wird vor dem Rathaus in
Saar=
brücken ein Vorbeimarſch ſtattfinden. Der Kundgebung geht eine
Kranzniederlegung am Ehrenmal in Saarbrücken durch den
Kyff=
häuſer=Bundesführer voraus. Zu gleicher Zeit werden von allen
Kriegervereinen des Saargebietes an den örtlichen Denkmälern
Kränze niedergelegt, ſo daß an dieſem Tage der großen
ſoldati=
ſchen Treuekundgebung für Führer, Volk und Reich kein
Helden=
mal im befreiten Lande an der Saar ohne Kranzſchmuck bleiben
wird.
Evangeliſcher Bund. Der nächſte Beſprechungsabend für die
Mitglieder iſt am kommenden Dienstag, dem 12. ds. Mts. abends
8 Uhr, im Gymnaſium.
Luftſchutz=Ausſtellung in Frankfurt. Am Sonntag, dem
24. Järz 1935, fährt ein Sonderzug zur Luftſchutzausſtellung nach
Frankfurt a. M. Es bietet ſich hier eine günſtige Gelegenheit,
für einen ſehr billigen Fahrpreis von nur 1 RM. (Hin= und
Rückfahrt) ab Darmſtadt Hauptbahnhof nach Frankfurt zu
fah=
ren und damit einen Beſuch der Luftſchutz=Ausſtellung zu
ver=
binden. Jeder Volksgenoſſe ſollte ſich dieſe intereſſante und
lehr=
reiche Ausſtellung anſehen. Einzeichnungsliſten liegen auf:
Rhein=
ſtraße 75, Ortsgruppe Darmſtadt (während der Dienſtſtunden),
Schuſtergaſſe 5 (Maul), Ernſt=Ludwig=Straße 1 (Parfümerie
Müller), Pankratiusſtraße 26 (Friſeurmeiſter Mühlum),
Stift=
ſtraße 45 (Jung), Rheinſtraße 53 (Zigarrenhaus Pra),
Heidel=
berger Straße 16 (Fahrſchule Mahr), Viktoriaſtraße 100 (Britz),
Pallaswieſenſtraße 44 (Drogerie Berg), Seeſtraße 3 (
Buch=
druckerei Rinck) Eichwieſenſtraße 6 (Maurer), Eſchollbrücker
Straße 44 (Flach), Roßdörfer Straße 17 (Dieter), Reſtauration
Rehberger, Ecke Kies= und Nieder=Ramſtädter Straße.
Einzeich=
nungsfriſt 14. 3. 35. Das Fahrgeld und der Betrag für die
Ein=
trittskarte (20 Pf.) iſt bei der Einzeichnung ſofort zu bezahlen.
Die Karten können dann am 20. 3. 35 bei der Einzeichnungsſtelle
abgeholt werden. Reichsluftſchutzbund, Ortsgruppe Darmſtadt.
Am Schalker der NSB.=
Rüche.
Wer Mitglied iſt der NSB.
haf Teil daran, daß alle
Mit=
menſchen zu eſſen haben.
Seite 6 — Nr. 69
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 69 — Seite 1
Aus der NSDAP.
Hitler=Jugend, Bann 115 „Peter Frieß”.
Die Arbeitsgemeinſchaft des Bannes, an der jeder
Hitler=
junge teilnehmen kann, findet Montags wie folgt ſtatt:
1. Bannführer Freudenberg: Wefen des Nationalſozialismus,
Weyprechtſtraße 6. um 20 Uhr;
2. Schulungsleiter Becker: Nationalſozialiſtiſche
Geſchichtsbetrach=
tung. Weyprechtſtraße 6 um 20 Uhr;
3. Sozialamtsleiter Fritz Kratz: Sozialpolitik. Grafenſtraße, Ecke
Rheinſtraße, Heim des Berufsgruppenamtes der DAF.
4. Preſſe= und Propagandaleiter Hans Duchardt: Preſſe= und
Propagandaweſen der HJ.. Heim der Gefolgſchaft 2/115,
Feld=
bergſtraße;
6. Bannarzt Dr. Maier: Geſundheitsführung der HJ.
Stadtkran=
kenhaus. Grafenſtraße.
Zu 3—6 um 20.30 Uhr.
Reichsmütterdienſt im Deutſchen Frauenwerk.
Der Kochkurſus findet jeden Dienstag und Mitwoch, abends
7.15 Uhr, ſtatt. — In der kommenden Woche findet der
Säug=
lingskurſus Montag, Mittwoch und Freitag, abends 7.30 Uhr,
ſtatt.
Kinderverſchickung der NSV. Die Kinder, die für einige
Wochen auf Fort Hartenberg in Mainz zur Erholung waren,
kom=
men morgen. Montag, in den Kreis Darmſtadt zurück. Der Zug
trifft um 14.04 Uhr auf dem Hauptbahnhof in Darmſtadt ein und
die Angehörigen werden gebeten, ihre Kinder in der
Bahnhofs=
halle zu erwarten.
Evangeliſche Martinsgemeinde Am kommenden Montag,
dem 11. März, findet abends 8 Uhr im Gemeindehaus (
Lieb=
frauenſtraße 6) der zweite Gemeindeabend der Martinsgemeinde
ſtatt. Es ſpricht dabei Pfarrer Dr. Berger, über „Meiſter
Ecke=
hart und ſeine Myſtik in ihrer Bedeutung für uns” Alle
Ge=
meindeglieder ſind dazu herzlich eingeladen. Der Eintritt iſt frei.
im Orpheum
mit 17
Ein Sturmangriff auf die Lachmuskeln dürfte der luſtige bayeriſche
Abend im Orpheum ſein. Alle 17 Mitwirkenden werden das
Pu=
blikum in eine waſchechte oberbayeriſche Stimmung verſetzen, und
es lohnt ſich ſicher für jeden, das Programm der Vielſeitigkeit und
des köſtlichen Humors anzuſehen.
Polizeibericht.
Verkehrsunfall in der Wilhelminenſtraße. Am Freitag, dem
3. März 1935. um 20.40 Uhr, ereignete ſich auf der
Straßenkreu=
zung Wilhelminen= und Heinrichsſtraße ein Verkehrsunfall, der
noch glimpflich verlaufen iſt. Der Perſonenkraftwagen mit dem
Kennzeichen VS 6087 fuhr durch die Wilhelminenſtraße in
ſüd=
licher Richtung. In der Kreuzung Heinrichsſtraße fuhr ihm ein
von rechts aus der Heinrichsſtraße kommendes Motorrad mit
Seitenwagen mit dem Kennzeichen V8 17 920 in die rechte Flanke.
Beide Fahrzeuge wurden hierbei erheblich beſchädigt Führer
und Inſaſſen des Perſonenkraftwagens blieben unverletzt. Der
Fahrer des Motorrades ſowie der Beifahrer mußten infolge
zu=
gezogener Verletzungen durch die Sanitätswache in das
Kranken=
haus der Landespolizei eingeliefert werden, da es ſich bei dem
Fahrer um einen Polizeibeamten handelte. Der Beifahrer hatte
lediglich Schürfwunden davongetragen. Nach Anlegung eines
Notverbandes konnte er wieder entlaſſen werden. Die
Ver=
letzungen des Polizeibeamten ſind erheblicher, jedoch nicht ernſter
Natur. Nach dem Unfall mußte das Seitenwagengeſpann
abge=
ſchleppt werden. Wen die Schuld bei dem Unfall trifft, bedarf
noch der Aufklärung
Wer kann Angaben machen? Am Roſenmontag, dem 4. März
1935 vormittags, wurde von dem auf dem Marktplatz
aufgeſtell=
ten Schlaghammer eine Stehleiter geſtohlen. Es handelt ſich um
eine Doppelleiter mit je 8 Sproſſen, ohne Farbenanſtrich.
Sach=
dienliche Mitteilungen erbittet die Kriminalpolizei, Hügelſtraße
31—33 (Zimmer 36).
BuRRUS
Ich hakte ſchon ..."
Ich hatte ſchon die Balken hinter dem Seelentor weggetan,
um ſofort beide Torflügel triumphierend öffnen zu können, wenn
jetzt der Frühling ſo über die Felder und durch die Gärten
gegangen käme; ich hatte ſchon Tiſch und Stühle für das kleine
Plätzchen hinten im Garten einer eingehenden Beſichtigung
unter=
zogen, um zu ſehen, ob ſie nicht vielleicht etwas neue Farbe und
neuen Glanz vertragen könnten: ich hatte ſchon leichtſinnigerweiſe
meinem Kohlenhändler geſchrieben, daß er die vorgeſehene dritte
Rate der Belieferung eben vorläufig nicht zu liefern brauche, da
kam plötzlich der alte Herr mit dem eisgrauen Bart und der hohen
weißen Mütze noch einmal angeſtapft und blies mir ſehr
ungehal=
ten und unliebenswürdig den kalten Wind um die Naſe.
Na ſchön. Legen wir alſo die Balken wieder vor, es ſollte noch
nicht ſein. Gucken wir dafür ein wenig rückwärts in der Zeit etwa,
weil es doch gerade erſt ein paar Tage her iſt, auf das
Faſt=
nachtstreiben in unſerer Stadt, und halten wir eine kleine
Predigt:
Liebe männliche Jugend von Darmſtadt!
Faſtnacht, vielleicht weißt du das noch nicht, das ſollte
bedeu=
ten; Frohſinn, Ausgelaſſenheit. Humor und Einmal=anders=
ſein=
dürfen als in den übrigen 362 Tagen des Jahres. Das ſollte aber
nicht bedeuten, dieſe ſchönen Dinge durch Flegelei und Roheit zu
erſetzen, wie es ſeit einigen Jahren ſo in die Mode zu kommen
ſcheint. Wer dich, du männliche Jugend, am Faſtnachtsdienstag in
der Stadt geſehen hat, der kann dich eigentlich nur bedauern wegen
deiner Humor= und Phantaſieloſigkeit. Oder nennſt du das Humor,
wenn du dich in gröhlenden Scharen zuſammenrotteſt, dich gleich
mit zwei Pritſchen bewaffneſt, ſie ſogar noch umgekehrt nimmſt (damit
es auch ja wehtut!) und nun wahllos auf die Rücken und Köpfe
der (gegen dich randalierende Maſſe!) doch ziemlich wehrloſen
Mädchen einſchlägſt? Sag ſelbſt: Nennſt du das wirklich Humor?
Ich für mein Teil nenne es Roheit. Und ich frage dich: Weißt du
wirklich an Faſtnacht nichts anderes mit deinem Kräfteüberſchuß
anzufangen? Dann möchte ich dir raten, in Zukunft beſſer zu
Hauſe zu bleiben, dich aufs Ohr zu legen und dich darauf zu
be=
ſinnen, daß du ſelbſt dem weitherzigſten Freund junger Menſchen
ekelhaft arm an Geiſt und Humor vorkommen mußt, wenn du an
dieſen drei frohen Tagen nichts Beſſeres zu bieten weißt. Früher
ſah man gelegentlich auch einmal Masken in den Straßen unſerer
Stadt: willſt du nicht lieber mal wieder darauf deine Phantaſie
werfen? Die vielen hundert Menſchen, die gern etwas von
Froh=
ſinn ſehen möchten würden die dafür dankbar ſein.
So, und jetzt wollen wir trotzdem ſo nach und nach wieder
an den Frühling denken
Keoergaur eiet Prauniensfählie in kesos.
Kameradſchaftsabend der 9K. 1.
Die Oberkameradſchaft 1 des NSDFB. (Stahlhelm) hatte
geſtern einen unvergeßlichen Ehrentag. In feierlicher Weiſe wurde
ihr durch Kameraden Gauführer Stiebler die ehrwürdige
Traditionsfahne übergeben. Der Feſtakt fand abends in dem
geſchmückten Rummelbräuſaal ſtatt. Vor der Bühne hatte die
Kapelle des NSDFB. (Stahlhelm) Platz genommen, die unter
Leitung des Muſikmeiſters Kümmel den muſikaliſchen Teil des
Abends beſtritt. Im Hintergrund war ein Altar inmitten
fri=
ſchen Grüns errichtet. Auf ihm ruhte ein Stahlhelm; 12 Kerzen
ſtrahlten ihr magiſches Licht während des feierlichen Aktes der
Fahnenübergabe aus. Der Saal ſelbſt war mit den Fahnen des
Dritten Reiches geſchmückt. Die Kameraden der OK. 1 und der
anderen OK. waren mit ihren Angehörigen ſehr zahlreich
er=
ſchienen.
Nach dem Eröffnungsmarſch folgte unter den Klängen des
Badenweilermarſches der feierliche Einmarſch der Fahnen, die
herzlich und ſtehend von den Kameraden begrüßt wurden. Die
Kameraden der OK. 1 bildeten in der Mitte des Saales Spalier.
Die Abordnungen nahmen auf der Bühne Aufſtellung. Der
Füh=
rer der Oberkameradſchaft 1
für die Schiffahrt. Dann aber kam das ſchwerſte. Ich
Ihnen hier keine Geſchichte des furchtbaren Zuſammenbruchs
all ſeinen Folgen ſchildern. Ihr alle habt ſie ſchmerzlich.
unvergeßlich in der Erinnerung. Die Waffenſtillſtandsbed
gungen zwangen Deutſchland zur Abgabe ſeiner geſamten Flo
und damit auch der Minenſuchboote. Irregeführte Eleme
verſuchten die deutſche Kriegsflagge auf den Kriegsſchiffen”e
zuziehen, ſie zu vernichten und dafür die rote Fahne der Revo
tion zu hiſſen. Einer unſerer Kameraden der 1. OK. verſte
auf ſeinem Minenſuchboot das zu verhindern. Er hat un
ſtolzes Kriegszeichen vor der Vernichtung gerettet und die Fa
bis heute aufbewahrt. Kam. Trübner gedachte mit herzlichem D
des Kameraden. Daß wir aber die Fahne jetzt wieder ſtolz zeie
können, danken wir in erſter Linie dem, der Deutſchland und 1
deutſche Volk aus ſchmachvoller Zerriſſenheit zur Einheit emn
führte, unſerem Führer Adolf Hitler. Ihm und dem Bund
führer Franz Seldte galt das dreifache „Sieg=Heil‟. Der Geſo
der deutſchen Lieder ſchloß ſich an.
Nachdem Herr W. Eichel mit klangſchöner Stimme
Gebet des Rienzi von R. Wagner vorgetragen hatte, wurde
Kamerad Trübner
die Uebergabe der Tradikionsfahne an die 98.
durch Kamerad Gauführer Sliebler
begrüßte alle Kameraden und Gäſte herzlich. Beſonders hieß er
den Gauführer, Major Stiebler, und den Kameraden Kuhn als
Vertreter des Kreisführers Kerp, willkommen. Mit beſonderem
Dank gegen den Kameraden Gauführer erfülle die Tatſache, daß
er auch an dem feierlichen Akt, der in Mittelpunkt des
Feſtpro=
gramms ſtehen wird, perſönlich Anteil nehme. — Der Höhepunkt
des Programms ſei der feierliche Akt der Uebergabe der
Tradi=
tionsfahne an die OK. 1. Um eine Fahnenweihe handele es ſich
bei der Fahne, die wir mit freudigem Stolz die unſerige nennen,
nicht. Die Fahne habe ihre Weihe ſchon vor vielen Jahren in
ganz beſonderer Weiſe empfangen, nämlich im Weltkrieg ſelbſt.
Sie iſt die Fahne eines Kriegsſchiffes, die ihre Weihe empfing
durch das große Sterben der zwei Millionen Kameraden, die ihr
Leben für das Vaterland ließen. War es auch kein ſtolzer
Pan=
zerkreuzer oder Linienſchiff, war es auck nicht die Fahne eines
Kriegsſchiffes, das ausſchlaggebend an irgend einem Seegefechte
teilgenommen hat, ſo trugen doch auch die Kameraden, die das
kleine Boot bevölkerten, auf dem ſie wehte, in allen ihren
Dienſt=
handlungen das Totenhemd. Viele von ihnen fielen den
heim=
tückiſchen Minen ſelbſt zum Opfer oder wurden durch feindliche
Granaten verſenkt. Immer aber von dem erſten Tage an, da das
ſtolze Albion ſeine Inſelgrenzen nicht mehr zu ſchützen wußte vor
den Angriffen der deutſchen U=Boote, die, wie der U. 9 unſeres
unſterblichen Kameraden Weddigen, der drei ſtolze engliſche
Kriegsſchiffe in ihrem eigenen Hafen auf den Grund des Meeres
ſandte, waren die deutſchen Minenſuchboote auf dem Poſten, bei
Wind und Wetter, bei Nacht und Nebel. Auch im ſchwerſten
Sturm gingen ſie ihrer ſchweren Aufgabe nach, die feindlichen
Minen aufzuſuchen und zu zerſtören. Und hier war es beſoaders
das Minenſuchboot 100, auf dem als erſter Steuermann unſer
Kamerad Dienſt tat, das erfolgreich tätig ſein durfte.
Auf dieſem Minenſuchboot. 100 wehte die
deutſche Flagge, die heute der erſten Oberkameradſchaft als
Traditionsfahne übergeben wird und die ſie in treue Obhut zu
nehmen gedenkt.
Die Geſchichte dieſer Fahne iſt damit noch nicht zu Ende. Die
deutſchen Minenſuchboote hatten noch nach dem Waffenſtillſtand,
alſo nach Beendigung des Krieges, ſchweren und opferreichen
Dienſt zu tun, ſie mußten nunmehr auch die von uns gelegten
Minen aufſuchen und vernichten, damit die See wieder frei wurde
vorgenommen. Er betonte, daß unter den gleichen Farben un
Führer Adolf Hitler für unſer Volk und Vaterland ſein B
vergoſſen hat. Es ſei ihm eine beſondere Freude die Trg
tionsfahne des OK. 1 übergeben zu können. Möge ſie die Fak
zu keiner Zeit verlaſſen. Nachdem Kam. Gauführer Stiebl
kurz auf das Weſen des NSDFB. (Stahlhelm) hingewieſen hat
deſſen erſte Pflicht die Pflege der Tradition und Kameradſch
iſt, übergab er die Fahne an den Führer der OK 1 mit
Worten: Nichts für uns, alles für Deutſchland!
Kam. Trübner dankte für die Ueberzabe. Die O8
werde die Fahne als Symbol der Treue und Kameradſchaft h
in Ehren halten. Als erſte und vornehmſte Pflicht nach
Fahnenübernahme gelte es der Kameraden, die im Weltkr
und für die nationale Erhebung ihr Leben gaben, zu gedenk
Die ehrwürdigen Zeichen der Treue und Kameradſchaft ſenkt/
ſich, und während die Kapelle das Lied vom guten Kamerat
ſpielte, gedachten die Lebenden in tiefer Stille der Gefallen=
Nach der erhebenden Gefallenenehrung ſang Herr
Eichel ſehr ausdrucksvoll „Deutſchland, du darfſt nicht unt
gehen”. Am Flügel begleitete ſehr einfühlend Kapellmeiſ=
Welcke.
Dem offiziellen Teil folgte ein
bunkes Programm.
das von dem waſchechten ſächſiſchen Volksgenoſſen Kapellmeif
Welcke mit viel Witz und Humor angeſagt wurde. Die V.
tragsfolge verzeichnete ausgewählt gute Darbietungen, Frau Hie
Stein und Herr Eichel brachten mit ſympathiſcher, gepfleg=
Stimme zwei anſprechende Lieder zu Gehör und ſpäter
gemeinſ=
zwei Duette, die lebhaften Anklang fanden. Beide Künſtler v/0
ren in beſter Form und hatten mit ihren ausgezeichneten Geſan!
darbietungen vollen Erfolg. Herr Eichel fand ſo lebhaften Beif
mit ſeinen Sologeſängen, daß er ſich zu gern gegebenen Zugab.
verſtehen mußte. Frl Kraft und Frl. Seibert zeigten zweie
zückende, temperamentvolle und figurenreiche Grotesktänze —
Abend, dem der Gauführer mit ſeinem Stab bis zum Schluſſe b.
wohnten, wurde in echt kameradſchaftlichem Geiſt bei geſelliger 1 9
terhaltung und Tanz beſchloſſen. Es war ein Abend, der den KM
meraden und ſeinen Angehörigen in froher Erinnerung bleib P
wird.
Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
Helia.
Die Katz im Sack‟. Das iſt ein Film, der eigentlich in
die Karnevalszeit gepaßt hätte: ſoviel Schwung, Ausgelaſſenheit,
Temperament und Witz vereinigt er. Aber das ſind Vorzüge, die
das Publikum in jeder Jahreszeit, auch wenn der Aſchermittwoch
noch nicht weit zurückliegt, begeiſtern, und ſo kann der Film ſicher
mit einer ſtarken Wirkung rechnen Richard Eichberg hat
ihn mit außerordentlicher Lebendigkeit inſzeniert; es gibt da keine
matten Stellen, das Tempo iſt von Anfang bis zum glücklichen
Ende friſch und geſtrafft und die Heiterkeitsbomben platzen in
Magda Schneider und H. von Meyerlinck
ſicher berechneten, kurzen Abſtänden. Daß Theo Lingen die
meiſten von ihnen auf dem Gewiſſen hat, verſteht ſich von ſelbſt.
Wolf, Albach=Retty vertritt daneben das Ideal
ſportlich=
ſchneidiger Männlichkeit, und ſeine Partnerin Magda
Schnei=
der verwandelt ſich vor unſeren Augen vom ſchlichten
Landedel=
fräulein zum raſſigen Sportmädel, und zwar iſt dieſe Wandlung
ſo vollſtändig, daß es ſogar dem beherzten Rennfahrer zu viel des
Guten iſt. Aber der Zweck der Verwandlung wird erreicht ein
luſtiges happy end beſchließt dieſen ſchmiſſigen, charmanten Film,
bei dem ſich beſtimmt kein Zuſchauer langweilen wird.
— Das Union=Theater zeigt Franziska Gaal, die
temperament=
volle ungariſche Künſtlerin in dem Film voll Stimmung und
Humor: Frühjahrsparade”: in weiteren Hauptrollen:Paul
Hörbiger. Wolf Albach=Retty. Hans Moſer. Adele Sandrock.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den bezaubernden Ufa=
Groß=
film: Prinzeſſin Turandot” mit Käthe von Nagy. Willy Fritſch.
Paul Kemp und Inge Liſt.
Belida zeigt heute zum letzten Male den wundervollen
Luſtſpielfilm „Fräulein Frau” mit Jenny Jugo und Paul
Hörbiger. Sonntag nachmittag 2 Uhr Jugendvorſtellung: „Hoheit
tanzt Walzer”
Reſi=Theater zeigt noch heute und morgen das Großluſtſpiel
„Ein Walzer für Dich” mit Louis Graveure, Camilla Horn, Heinz
Rühmann. Theo Lingen. Adele Sandrock, Maria Sazarina.
Männervereinigung der Lukasgemeinde Auf unſere
Mo=
natsverſammlung am kommenden Montag, den 11. März, wird
uns Dekan Müller einen Vortrag halten über Kirche und Staat.
Alle Mitglieder und Freunde ſind dazu herzlich eingeladen. Die
Verſammlung findet im Gemeindehaus (Kiesſtraße 17), abends,
ſtatt.
Vereins= und lokale Veranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Reichsverband Deutſcher Schriftſteller,
Orts=
gruppe Darmſtadt. Am Dienstag. dem 12. März, lieſt Friedrich
Andreas Schmitt=Frankfurt, abends 8.30 Uhr, im Grünen
Zim=
mer des Kaiſerſaals (Grafenſtraße 20) aus eigenen Werken.
Ein=
tritt frei. Gäſte willkommen.
Städtiſcher Saalbau. Heute abend 8.15 Uhr ſpielt
Kapellmeiſter Willy Schlupp mit ſeinen Künſtlern zum Tanz.
(Siehe Anzeige.)
Das Feſt der rhein mainiſchen Preſt
in Frankfurk.
Die rhein=mainiſche Preſſe feierte geſtern abend in ſän
lichen Räumen des Palmengartens in Frankfurt ihr zweit
Preſſefeſt, deſſen Ertrag dem WHW. und den Wohlfahr,
einrichtungen der Preſſe zugutekommt. An die 1600 Beſuck
füllten die Feſtſäle, die ſehr geſchmackvoll und künſtleriſch 4ſ
ſchmückt waren. Der Große Saal — im Programm zum Wappe
ſaal erhoben — war ganz in dunkles Blau und Silber 4
halten, Ringsum an den Logenbrüſtungen prangten die Wapp
der Städte des Rhein=Main=Gebietes, über der Bühne d.
Wappen des Hauſes Sprenger: Drei ſchwarze Pantherklauen
ſilbernen Schild. Sehr wirkſam waren die Tiſchdekoration
mit weißem und hell=lila Flieder. Sonſt überall Fahnen u:
Palmen.
In den oberen und unteren Nebenräumen waren w
üblich untergebracht: Secktbude, Kaffeeſtube, Likörſtube und
11 Uhr wurde auch ein Bierkeller eröffnet, der ſehr gut beſue
wurde. Nach dem hübſch und luſtig ausgeſtatteten Program
hatte jeder Raum ſeine beſondere Bedeutung. Der Hochzeit
keller war für Heiratsluſtige und ſolche, die ſchon verehelnt!
waren; die Schnapsbude für den, der Sorgen hat und nd
Wilhelm Buſch auch Likör hat; die Secktbar für die Nack
miſchung von Tanz, Seckt und Farben; das Kaffeezimmer /
die, die Behaglichkeit und ungeſtörte Plauderei bevorzugl!
(Schriftleitern und Schriftleiterinnen beſonders empfohlen). Hi
waren auch geiſtreiche und jedem unverſtändliche Geſpräd
möglich. Im Zeitungszimmer waren die neueſten Nachricht
zu haben, die von einer Feſtzeitung, der RMG., verbreil
wurden. Der Bierkeller war für die, ſo ſich auf der Flucht b.
ſchönen Frauen zurückziehen wollten, reſerviert.
Von 8 Uhr ab begannen die Feſträume ſich zu bevölkern. Weg
der Trauer um Staatsminiſter Schemm waren keine Uniform
vertreten. Die Damen waren faſt ausſchließlich in großer 2
lette, die Herren in ſchwarz, nur wenige im Straßenanzug erſch!
nen. Nur das Orcheſter der Landespolizei Frankfurt war in 4n
form. Beſonderes Intereſſe fand der Losabſatz für die übera!
reich ausgeſtattete Tombola, die wertvolle Gewinne, u. a. eiſt
Adlerwagen, ein Motorrad mit Beiwagen, mehrere Dameſe !
Herrenfahrräder, Reiſen und Flüge aufwies.
Die Feſtfolge war im erſten Teil auf Ernſt und im übrige
auf Frohſinn und Fröhlichkeit abgeſtellt. Der erſte Teil iI.
das Signum „Vom deutſchen Kampf und Sieg‟. Ein Spre”
chor, geſprochen von HJ. mit abſchließendem Trutzgeſang. 2I4
tung von Wilhelm Ria Mund und Heinrich Spitta gingen 2
Feſtanſprache des Landesverbandsleiters Woweries voran”
Woweries entbot den Willkommgruß im Namen der
Beraſ=
organiſation, die als erſte im neuen Deutſchen Reich ihre.”
erkennung durch Erhebung zu einer Körperſchaft des öffentlich.
Rechts fand, und ſprach kurz von den bedeutenden Aufgcl
der deutſchen Schriftleiter und von dem Hochziel des Stande:
der „Ritterſchaft der Rotation‟. Er dankte allen, die das 9e
vorbereiten halfen, vor allem Frau Sprenger, die an der Shl*
des Arbeitsausſchuſſes ſtand. Deutſchlandlied, Horſt=Weſſel2l
und der Badenweiler Marſch ſchloſſen den erſten Teil.
„Von frohem Lachen und Leben” ſignierte den zweiten.
der Feſtfolge, die im weſentlichen Geſangs= und Tanzdarbieille
von Künſtlern der Frankfurter Oper und des Schauſpiely.
brachte. Nach raſchem Ablauf der künſtleriſchen Darbietunge‟.
wickelte ſich in allen Räumen ein lebhaftes Treiben, das de. 4*
lichen Rahmen trug.
Anzeigepflicht für Motorbetriebe. Jeder Gewerbetrein.
in deſſen Werkſtatt oder Betrieb ein durch elementare bi
(Dampf. Wind., Waſſer, Gas. Luft. Elektrizität uſw.) bewet
Triebwerk in gleichviel welchem Umfange zur Verwendung kohl.
hat die erfolgte Aufſtellung und Inbetriebnahme innerhalb Cb
Tagen nach Beginn der letzteren der Ortspolizeibehörde 99. Zuwiderhandlungen werden beſtraft.
[ ← ][ ][ → ]Aus Heſſen.
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Arbeilgen, 9. März. Von der Spielſchar. Unſere
vielſchar im Reichsbund Volkstum und Heimat hat kürzlich
ufführungsrecht für das Rundfunkhorſpiel „Die
Freiwilli=
dangemarck) von Paul Alverdes erworben und wird dieſes
gemnächſt im Rahmen eines den deutſchen Kriegsdichtern
jeten Abends zur Darſtellung bringen. Mit dieſer
Auf=
g will die rührige Spielſchar den Verſuch machen, ein für
undfunk geſchriebenes Hörſpiel ſzeniſch darzuſtellen. Die
haben bereits begonnen. Es dürfte äußerſt intereſſant
je die junge Schar, die ſchon mehrfach bewieſen hat, daß
uch mit den einfachſten Mitteln wirkſame Bühnenbilder
kann, ſich der geſtellten Aufgabe entledigt. — Be=
„gsſtunde. Am kommenden Mittwoch nachmittag findet
ngeliſchen Gemeindehaus eine Beratungsſtunde der
Müt=
d Säuglingsfürſorge ſtatt. — Mütter=Vortrag.
n Böttger, die Leiterin des Kinderſchulſeminars beim
thenſtift in Darmſtadt, ſpricht am kommenden Montag
im evangeliſchen Gemeindehaus in einem Vortrag für
und Mädchen über die Aufgaben der deutſchen Frau und
in der Gegenwart. — Ferienkinder. Im Rahmen
aderlandverſchickung will auch die hieſige Ortsgruppe der
olkswohlfahrt einer Anzahl erholungsbedürftiger Kinder
deren Gegenden Ferienaufenthalt gewähren. Die
Ein=
ſchaft wird gebeten, zu dieſem Zwecke Pflegeſtellen zur
ung zu ſtellen und dies den Mikgliedern der NS.
Frauen=
ſie am kommenden Montag bei den Haushaltungen
vor=
mitzuteilen.
Wixhauſen. 8. März. Gemeinderatsſitzung. Die
ednung zur letzten Ratsſitzung wies nur drei Punkte auf:
beſetzung des Schutzmannspoſtens infolge
Ruheſtandsver=
des ſeitherigen Inhobers. Im ganzen haben ſich vier
Be=
gemeldet. In die engere Wahl kommen zwei Bewerber,
rſch=Darmſtadt und Herr Riebeck=Offenbach. Die endgültige
dung bleibt einer ſpäteren Sitzung vorbehalten. 2.
Inſtand=
der Lehrerwohnung im Schulhauſe in der Mittelgaſſe wird
gt. Zu Punkt 3, Verſchiedenes, wurden in nichtöffentlicher
Wohlfahrtsangelegenheiten behandelt. — Die letzte
des Altbürgermeiſters Georg Pfaff. Am
wurde Herr Altbürgermeiſter Georg Pfaff zur letzten
eſtattet. Eine große Trauergemeinde erwies dem
Verewig=
letzte Ehre. In ſeiner Grabrede würdigte Herr Pfarrer
n Leben und Verdienſt des Verſtorbenen, der in der
ſchwe=
t des Weltkrieges die Geſchicke der Gemeinde lenkte. Herr
neiſter Volz widmete dem Heimgegangenen einen
ehren=
hruf und legte im Namen der Gemeinde einen Kranz
nie=
itere Kränze legten die Freiwillige Feuerwehr, der
Ge=
in Liederkranz, der Turnverein und der Krieger= und
verein mit ehrenden Worten des Gedenkens nieder.
öriesheim, 9. März. Lichtbildervortrag der NS.
inſchaft. Im Rahmen der Erzeugungsſchlacht hatte der
heſit Ortsbauernführer die Mitglieder der NS. Bauernſchaft
Gemüſegärtner für Donnerstagabend zu einem
Lichtvil=
ag eingeladen. Dr. Harth von der bäuerlichen Werkſchule
art dt ſprach über das Problem der Sicherung der Ernährung
e eigene Scholle, das zur Zeit wegen der
Deviſenknapp=
im Vordergrund ſteht. Während augenblicklich der
deut=
ſen im Durchſchnitt nur 80 Proz. der erforderlichen
Nah=
ttel des Volkes hervorbringt, muß erreicht werden, auch
reſtlichen 20 Prozent durch verſtärkte Ertragsleiſtung zu
Der Redner befaßte ſich dann eingehend damit, wie ſich
nöglichen läßt. Die Haupterforderniſſe ſeien dabei eine
Bodenbearbeitung, gute, aber nicht einſeitige Düngung,
zwahl des Saatguts. Ebenſo ſei auch bei der Viehhaltung
Auswahl Bedacht zu nehmen. In Verbindung damit
Harth auf die großen Vorteile zu ſprechen, die durch den
Futterſilos zu erreichen ſind. — Dr. Heßler von der
iſchutzſtelle in Gießen ſprach über die
Schädlingsbekämp=
fehr lehrreich waren ſeine Ausführungen über die vielen
ge, die jährlich Millionenwerte der deutſchen Ernte ver=
Als Hauptfeinde ſeien nur erwähnt; der Weizenroſt,
toffelfäule, die Kartoffelpeſt, der Kartoffelkäfer und bei
nüſe der Erdfloh, die Kohlfliege und die Kohlhernie. Bei
inzelnen Schädling führte der Redner die
Bekämpfungs=
n. — In dem anſchließend vorgeführten Film „Aus dem
Gemüſebau wurde der Gemüſeanbau, wie er ſein ſoll
ß, und die Gemüſeverwertung vor Augen geführt.
Nieder=Ramſtadt, 9. März. Grippeepidemie. Seit
Tagen hat in hieſiger Gemeinde die Zahl der Grippe=
Er=
dermaßen zugenommen, daß man ſchon von einem
epi=
igen Auftreten der heimtückiſchen Krankheit ſprechen
„In etlichen Häuſern liegen ganze Familien krank
darnie=
ne typiſche Begleiterſcheinung der Krankheit iſt in den
Fällen eine recht ſchmerzhafte Halsentzündung.
Glück=
her iſe nimmt der Krankheitsverlauf bis jetzt einen guten
usg I. In einigen Fabrikbetrieben macht ſich allerdings das
einer großen Zahl erkrankter Arbeitskräfte unangenehn
ar. — Im benachbarten Waſchenbach hat ſich unter
iljugend die Krankheit ſtark verbreitet. In den letzten
varen nur etwa 5—8 Kinder zum Unterricht angetreten.
kraiſa, 8. März. Obſt= und Gartenbauverein.
Zeit größte und wichtigſte innere deutſche Problem iſt das
zeugungsſchlacht. Ihr Erfolg hängt nicht nur von
Pebungsvollen Arbeit des Bauern ab, ſondern von der Ent=
1o/ ſeit und Einigkeit aller Volksgenoſſen, dieſe Schlacht zum
in Ende zu fuhren. Im Rahmen der Erzeugungsſchlacht
m Dienstag, den 12. März, im Vereinslokal „Heſſiſcher
hilipp Walter) der Vorſitzende des Vereins Gutsverwalter
über: „Die Aufgaben der Kleingartenbeſitzer in der
Er=
zſchlacht”,
Ober=Ramſtadt, 9. März. Odenwaldklub. Die hieſige
ppe des Odenwaldklubs beteiligt ſich am Sonntag, 10. 3.,
nD Sternwanderung nach Darmſtadt und fordert ihre Mit=
und Freunde zu zahlreicher Teilnahme auf. —
Orts=
rlosholz. Das Ortsbürgerlosholz 1935 wird Dienstag,
z, verloſt.
ober=Ramſtadt. 9. März. Im Laufe der kommenden Woche
er durch Frauen die Werbung von Pflegeſtellen für die
rlandverſchickung durchgeführt. Jedermann weiß,
msreich ſich gerade dieſe Einrichtung zugunſten der
er=
bedürftigen Jugend im letzten Jahre ausgewirkt hat und
ache, daß auch eine große Anzahl hieſiger Kinder daran
durfte, ſollte alle Familien veranlaſſen, auch in dieſem
ur auswärtige Kinder recht viele Pflegeſtellen zur
Ver=
zu ſtellen.
oßdorf. 9. März. Ortsbürgernutzen. Wie im
Vor=
halten in dieſem Jahre wiederum 656 Ortsbürger Holz
rſtattung des Hauerlohnes, und zwar 2 Rm. Holz und 25
Der Preis pro Los beträgt 5 RM. Die Ausgabe der
Ab=
ne erfolgt am Dienstag, den 12. März, vormittags von
Uhr, auf dem Rathauſe.
Nieder=Klingen, 9. März. Raſch tritt der Tod den
hen an. Der Arbeiter Jakob Koch, der zur Zeit im
Gemeindewald beſchäftigt war, mußte infolge Unwohlſein
inerstagmorgen von ſeiner Arbeitsſtelle ſofort umkehren.
benachbarten Nieder=Klingen brach der Bedauerliche
plötz=
mmen. Der Arzt konnte nur noch den Tod durch
Herz=
ſtſtellen.
Birkenqu 8. März. Brand. In einem Hauſe der
Adolf=
traße brach heute mittag im Dachſtuhl ein Feuer aus, das
hſtuhl einäſcherte. Durch energiſches Eingreifen der
Feuer=
e ſofort mit der Motorſpritze zur Stelle war, konnte das
uf den Dachſtuhl beſchränkt und ein Uebergreifen auf die
ten Nachbarhäuſer vermieden werden. Das Feuer fand in
iſt von altem Gerümpel, welches auf dem Dachboden
la=
ute Nahrung und es zeigte ſich hier einmal wieder, wie
notwendig die Entrümpelung der Speicher iſt.
Auerbach, 9. März. Daß Auerbach eine aufſteigende
Obſt=
einde iſt, erwies ſich aus dem Jahresbericht der Berg=
Obſtbau= und =
Verwertungsgenoſſen=
den deren Direktor, Berufslehrer Scherer, in der 1934 erſtattete. Der Geſamtumſatz im
ver=
n Jahre betrug 110 000 RM.; er verdoppelte ſich alſo
Begen den Abſatz des Jahres 1933. Es wurden allein an
N 2000 Zentner geerntet und 3200 Zentner Zwetſchen zum
angeliefert. Der Anbau von Frühohſt wird ſyſtematiſch
n. und wurden hierfür allein 2200 Bäume bezogen und
Inzt, für die das Reich einen Zuſchuß von 276,64 RM. ge=
Im Herbſt wurden weitere 1600 Bäume zur Anpflan=
3ögen. Nach geſchäftlichen Mitteilungen und Vorſtands=
Enheiten wurde die Verſammlung mit einem Sieg=Heil auf
rer geſchloſſen.
Hirſchhorn, 8. März. Waſſerſtand des Neckars
am 7. d. M: 1.82 Meter, am 8. d. M.: 1,80 Meter —
morgens 5.30 Uhr.
Unhallbare Straßenzuſtände im Odenwald!
Uns wird geſchrieben:
Die ſchon wiederholt in der Preſſe zur Sprache gebrachten und
durch Eingaben belegten unhaltbaren Straßenzuſtände auf der
großen Durchgangsſtraße Michelſtadt i. Odw. —
Eulbach— Bayern ſind leider immer noch nicht behoben. Der
Zuſtand dieſer Straße, die doch ein wichtiges Bindeglied mit dem
Maintal bzw. Bayern darſtellt, iſt jeder Beſchreibung ſpottend. In
dieſem Winter hat man wieder das ſeit Urväterzeiten beliebte
Be=
ſchotterungsverfahren angewandt, d. h. die Steine einfach auf die
Straße geſchüttet und ſie mit Erde überdeckt. Die Folge war ein
geradezu lebensgefährlicher Matſch der zahlreiche Wagen ins
Schleudern brachte und vielen Radfahrern zum Verhängnis wurde.
Dazu kommt, daß die ſcharfkantigen Steine die Autoreifen
erheb=
lich beſchädigen und ihre Lebensdauer außerordentlich verkürzen.
Ob das gerade bei der herrſchenden Rohſtoffknappheit erwünſcht
iſt, mag dahingeſtellt ſein. Infolge des wochenlangen ſchlechten
Wetters iſt die Straße an den meiſten Stellen bis auf die
Stük=
kung durchgefahren und die roten, von den Fahrzeugen zu Staub
zermalenen Steine der Stückung ragen hervor. Durch lange,
voll=
kommen durchgefahrene Rillen und unendlich zahlreiche tiefe
Schlaglöcher muß der Kraftfahrer ſeinen Wagen quälen und wird
durch die ununterbrochen auftretenden ſtarken Erſchütterungen
ſei=
nes Wagens darüber belehrt, daß er ſich auf einer jedem modernen
Verkehr hohnſprechenden Straße befindet. Es iſt kein Wunder,
wenn die Odenwälder Verkehrsintereſſenten und
Kraftwagenbe=
nutzer aufs äußerſte ungehalten über dieſe mittelalterlichen
Straßenzuſtände ſind, insbeſondere, wo doch ſchon ſeit langer Zeit
auf dieſe Mißſtände hingewieſen wurde. Im Sommer, wo der
ſtarke Fremdenverkehr und Ausflugsverkehr nach Eulbach-
Viel=
brunn und Bayern ſich auf dieſer Straße abwickelt, ſind die
Ver=
hältniſſe durch die geradezu ſchauderhafte Staubplage für jeden
deutſchen Volksgenoſſen völlig unhaltbar. Minutenlang ſind die
Erholung ſuchenden Fußgänger auf dieſer „Straße” in
undurch=
dringliche Staubwolken gehüllt und ſuchen ſich durch eilige Flucht
in den Wald dieſer unhygieniſchen, geſundbeitsſchädlichen
Beläſti=
gung zu entziehen. Es wäre höchſte Zeit, daß ſich die Behörden von
dieſem unhaltbaren Zuſtand perſönlich überzeugen und die
zuſtän=
digen Reſſorts angewieſen werden, ihr ganzes Augenmerk auf die
Behehung dieſer Mißſtände zu richten. Mit allen Mitteln fördert
die Regierung den Verkehr dankenswerter Weiſe und allüberall
geſchieht Außerordentliches zur Beſſerung der Straßenverhältniſſe.
Kann nicht auch bei uns im Odenwald ietzt energiſch der Hebel
angeſetzt werden? Verkehrsbebung mit allen Mitteln iſt für uns
dringende Lebensnotwendigkeit und unabweisbare wirtſchaftliche
Forderung in unſerem abgelegenen Gebirge, das noch viel zu wenig
verkehrstechniſch erſchloſſen iſt. Dazu gehören aber in erſter Linie
gute Straßen. Es gilt hier raſcheſtens nicht nur eine
verkehrstech=
niſche Pflicht nachzuholen, die Verbindung mit dem Maintal
beſtens herzuſtellen, ſondern es iſt Pflicht einer großen Anzahl
be=
drängter Odenwälder Volksgenoſſen, durch raſche Inangriffnahme
der Widerherſtellung bzw. Neueinwalzung der Straße Michelſtadt
—Eulbach-Bayern Brot und Arbeit zu geben. Hoffen wir, daß
tatſächlich mit ſtarker Hand hier zugepackt und ein altes
Verkehrs=
übel beſeitigt bzw. dem Verkehr ein neuer Weg erſchloſſen wird.
Bb. Bensheim, 9. März. Abiturium. Unter dem Vorſitz
des Oberſtudiendirektors Dr. Breidenbach bzw. des
Oberſtudien=
rats Dr. Leip fanden am 2. und 4. März im Gyn.naſium die
dies=
jährigen Abgangsprüfungen der beiden Ober, rimen 1 und 2
ſtatt. Sämtliche 31 Abiturienten beſtanden das Examen. Sie
be=
abſichtigen, folgende Laufbahnen einzuſchlagen: 2
Rechtswiſſen=
ſchaft, 11 Theologie, 4 Reichswehr, 1 Bibliothekar, 1 Muſik,
1 Pädagogik, 2 mittlere Beamtenlaufbahn, 1 Voks= und
Rechts=
wiſſenſchaft, 2 Lehrer, 1 Medizin und 1 Archäslogie und
Kunſt=
geſchichte. — Dem diesjährigen Winzerfeſtzug wird in
Abände=
rung des erſten Vorhabens der Gedanke einer Verkörperung der
Rodenſteinſage zugrunde liegen. Neoen bekannten
Rodenſtein=
liedern Viktor von Scheffels wird in dem Feſtzug wieder all das
lebendig werden, was heute noch der Name Rodenſtein in der
deutſchen Volksſeele wachruft. Der Feſtzug wird daher unter dem
Leitſpruch „Das war der Herr von Rodenſtein” durchgeführt.
Am. Biebesheim. 7. März. In der hieſigen evangeliſchen Kirche
fand ſeitens der Baſeler Miſſion ein gutbeſuchter Lichtbilder=
Vortrag ſtatt. „An den Urwaldſtrömen Borneos” betitelte ſich der
Inhalt des Vortrages und zeigte lebende Bilder aus dem
Arbeits=
feld der Baſeler Miſſion auf der Inſel Borneo. In fünf Teilen
behandelte der Vortrag: 1. Unter der malaiſchen mohammed
ni=
ſchen Bevölkerung der Küſte, 2. Bei den Dajak im Innern, 3.
Rei=
ſen im Gebiet der Stromſchnellen, 4. Das Heidentum und 5.
Miſ=
ſionsarbeit. Die dazu benötigten zirka eineinhalb bis zwei
Stun=
den waren für die Beſucher ausnehmend intereſſant und ſehr ſchnel
vergangen. Einige gemeinſam geſungene Kirchenlieder verſchönten
den Abend.
Am. Biebesheim, 7 März. Mit allen Mitteln werden ietzt in
anerkennenswerter Weiſe durch die Gemeinde die
Obſtbaum=
ſchädlinge bekämpft. Nicht nur in den gemeinheitlichen
Obſtanlagen iſt man damit beſchäftigt die alten und kranken
Bäume auszurotten und durch junge zu erſetzen, ſondern auch auf
den Aeckern und in den Gärten wird eifrig wachgeſehen und
ge=
ſpritzt. Den Beſitzern von Obſtbäumen iſt es zur Pflicht gemacht,
die Schädlingsbekämpfung durchzuführen, oder aber ſie wird bei
böswilligem Unterlaſſen durch die Gemeinde durchgeführt, und
zwar auf Koſten des betr Beſitzers.
— Gernsheim, 9. März. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 8. d. M.: 0,64 Meter, am 9. d. M.: 0,54 Meter —
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Dv. Sprendlingen, 9. März. Hobes Alter. Herr Philipp
Leonhardt 11. hier, Horſt=Weſſel=Straße, wird Dienstag, den
12. März I. J., 82 Jahre alt. Von Beruf Maurer gina er bis ins
hohe Alter ſeiner Beſchäftigung nach — Frau Wilh. Schmidt5.
Witwe, Waldſtraße, eine unſerer älteſten Einwohnerinnen, wird
Freitag, den 15. März I. J., ſogar 84 Jahre alt.
OMaldann Unssäinmnn
Sonntag, 10. März
Reichsſendung: 18.00: Bunte Unterbaltungsmuſik.
Das Landesorcheſter Nordmark. Ltg.: Heinrich J.
Ru=
dolph. Die Tanzkapelle Herbert Heinemann. — 20.00;
Georg Friedrich Händel: Aleina. Oper in 3 Akten.
Berlin: 17.00: Herz im Vorfrühling. Ein Spiel mit
acht jungen Menſchen.
Köln: 17.00: Paul Lincke dirigiert „Lincke”, Eröffnung
der Veranſtaltung durch eine Anſprache des Gaufunkwarts
Schwerter,
Leipzig: 17.20: Skatſtadt Altenburg. Funkberichte.
München: 17.30: Erlebtes: Als Beobachtungsflieger
ab=
geſtürzt.
Stuttgart: 22.30: Ein Tänzlein nach dem andern!
Ka=
pelle Willi Wende.
Wien; 19.30: Bunte Muſik.
Warſchau: 20.00: Leichte muſikal. Unterbaltung,
Riga; 20.30: Ballettmuſik aus Opern.
Toulouſe: 20.45: Xhlopbone=Vorträge.
Rom: 20.45: Die Bajadere, Operette von Kalman.
Beromünſter: 21.00: Schubert=Konzert.
Kopenbagen: 23.00: Moderne: Tanzmuſik.
Budapeſt: 23.15: Zigeunermuſik.
Montag, 11. März
Berlin: 20.10: Funkbericht von der großen Berliner
Waſſerſportausſtellung.
Deutſchlandſender: 19.00: „Ein Radi, ſechs
Weiß=
würſcht’ und dreizehn Aktien”, Bunte Stunde mit
bayeri=
ſcher Volksmuſik und bayeriſchem Volksbumor.
Breslau: 19.15: Ferien vom Ich. Ein Heimatſpiel nach
dem gleichnamigen Roman von Paul Keller.
München: 22.30: Vom ewig Deutſchen: Streichquintett
von Anton Bruckner.
Stuttgart: 20.15: Bach=Händel=Gedenkfeier.
Riga: 20.00: Klaſſiſche Muſik.
Belgrad: 20.00: Opernabend.
Kopenbagen: 20.15: Heitere Wiener Muſik,
Budapeſt: 20.40: Zigeunerkapelle Cſorba.
Warſchau: 21.00: Franzöſiſche Muſik.
Mailand: 22.00: Kammermuſik.
Luremburg: 22.25: Schweizer Konzert.
London: 23.10: Moderne Tanzmuſik.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Sonntag. 10. März
6.35: Hamburg: Hafenkonzer!. — Die Glocken vom Großen Michel,
.15: Zeit
Choral: Mir nach, ſpricht Chriſtus, unſer Helt
Wetter. — B.20: Sruttgart: Gymnaſtik. — 8.45: Choralblaſen.
9.00: Kaſſel: Evangeliſche Morgenfeier — 9.45: Deusſches
Schatzkäſtlein. Der Frühling. Aus dem Oratorium: Die Jahres=
): Chorgeſang. Geſangverein
zeiten, von Joſ. Haydr
Frohſinn. Ltg.: H. Blahs. — 11.10: Walter Erich Schaefer
lieſt aus ſeinem Drama: Der Kaſſer und der Löwe. — 11.25:
Hausmuſik alter Meiſter, muſiziert von jugendli hen Spielern.
12.00: Köln: Spaß muß ſein. Buntes Mittagskonzert. — 13.00:
Das Volk erzählt. — 13.15: Shall und Platt erzählen von
Volk und Heimat. (Wunſchkonzert). — 14.00: Sruttgart:
Kin=
derſunk. Die ſieben Raben, Märchenſpiel. — 15.00: Stunde des
Landes: 1. Zehnminutendienſt für die Landwirtſchaft. — 2.
Jo=
hann, ſpann die Schimmels an! Eine bäuerliche Funkfolge —
diesmal aus Norddeutſchland.
16.00: Na hmittagskonzert. L g.: H. Rosbaud. — Anſchl.:
Tanz=
muſik. Kapelle Franz Hauck.
18.00: Hamburg: Bunte Unterhaltungsmuſik. Das Landesorcheſter
Nordmark. Ltg.: Heinr J. Rudolph. Die Tanzkapelle Herbert
Heinemann. — 20.00: Hambura: Reichsſendung: Geora Friedr.
Händel: Alcina. Oper in drei Akten. — 22.00; Zeit, Nachr.
22.15: Nachr., Wetter. — 22.20: Schallplattenplauderei.
22.40: Sportſviegel des Sonntags. — 23.00: München:
Nicht=
muſik. Das Münchner Unterhaltungsorcheſter, Ltg.: B. Biſchoff.
24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.
Frankfurt: Montag, 11. März
6.00; Bauernfunk. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.50: Zeit
Wetter. — 6.55: Morgenſpruch — Choral: Der am Kreuz iſt
meine Liebe. — 7 00: Frühkonzert. Orcheſter Frankfurter
Be=
rufsmuſiker. Lkg.: O. Ernſt. — 8.10: Waſſerſtand, Wetter
8.15: Stutkgart: Gymnaſtik. — 9.00: Nur Kaiſerslaukern:
Werbe=
konzert. — 9.15 Pfälzer Städtebilder: Pirmaſens. — 9.30:
Pfälzer Schüler konzertieren: Herbert Beutler ſpielt Werke von
Bach und Brahms. — 9.45: Der Arbeiterdichter Fritz Blümlein
hieſt. — 10.00: Nachr. — 10.15: Vom Deukſchlandſender:
Schulfunk: Der Weg eines unbekannken Soldaten! Hörſpiel von
E. W. Moeller — 10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und
Haus. — 11.00: Werbekonzerk. — 11.30: Meldungen.
11.45: Sozialdienſt
12.00: Stuttgart: Mittagskonzert der Kapelle des NSDFB. Ltg.:
Barthelmeus.
13.00: Zeit, Nachr. — 13.15: Karlsruhe:
Mittagskonzert des Philharmon. Orcheſters Mannheim. Ltg.:
K. Mattlin. — 14.15: Zeit, Nachr. — 14.30:
Wirtſchafts=
bericht. — 14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 14.55: Wetter.
15.00: Nur Kaſſel: Nachr. — 15.15: Kinderfunk: Jetzt baſteln
wir! — 15.30* Von Kaiſerslautern: Von der Deutſchen
Arbeits=
front. Das Geſetzt zur Ordnung der nationalen Arbeit. Bericht.
von Dr. Pawelitzki. — 15.50: Deutſche Frühjahrsmodelle 1935.
Ein Blick in die Werkſtätten des Städtiſchen Modeamtes.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert des Landesorch ſters Gau
Württemberg=Hohenzollern. Ltg.: Schröder. — 18.00: Jugend
packt an! Als ich Maurerlehrling war. — 18.15: Prwatdozent
Dr. Gumbel: Welche Literaturgeſchichte ſoll ich kaufen? — 18.3*
Katechismus für Sprachſünder. — 18 45: Meldungen. — Anſchl.*
Das Leben ſpricht.
19.00; Trier: Unterhaltungskonzert, Städt. Orcheſter Tmer. Ltg.:
W. Creutzburg. — 2
): Zeit, Nachr,; anſchl.: Der
Zeit=
funk bringt den Tagesſpiegel. — 20.15: Seine Glanzrollen. Es
ſingt: Adolf Voget (Staatstheater München). — 22.00: Zeit,
Nachr. — 22.15: Nachr., Wetter, Sport. — 22.20:
Kammer=
muſik für Violine und Klavier. Werke von Mozart und Dohnanyz.
23.00: Hamburg: Unterhaltungsmuſik des Funkorcheſters. Ltg.:
Gerh. Maaß. — 24.00: Aus deutſchen Meiſteropern: Szenen
aus Rich., Waaners „Götterdämmerung”!.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 44. Preußiſch=Süddeutſche (270. Preuß.) Klaſſen=Lotterie
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
25. Ziehungstag
8. März 1935
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
4 Gewinne zu 5000 M. 23680 93970
12 Gewinne zu. 3000 M. 177641 273047 301698 332800 333044
937766
16 Gewinne zu 2000 M. 34442 66824 193677 232846 234861
248027 306367 397123
42 Gewinne zu 1000 M. 24576 26862 34544 35185 95408 103320
107810 128504 133818 136305 176778 190180 195532 213510 247811.
256822 267758 346731 870948 372684 389200
112 Gewinne zu 500 M. 464 13464 20551 26493 30382 32917 41854
46330 52145 67076 57229 58363 59086 63626 65518 81998 9.
97652 97999 102205 103478 113083 125960 127678 198643 155797
165640 168136 168189 172689 174686 179021 180859 2
0 213
226457 240 138 250892 263642 280485 28966
9216 343783 345237 349861 949868 350693 371778 379830
38386 397169 389682
344 Gewinne zu 300 M. 1822 2181 2895 5961 8726
15785 16330 17352 18073 21196. 22275 22667 25251 28622 28
34249 35597 40811 41095 42627. 42731 45729 46280 46E
47
47177 47212 49988 51035 53814 67874 61080 65478
80260 84231 85255 89989 92361 92399 93368 93767 94815
99369 105058 106101 111120 112612 113785 114208 1155.
22421 123697 125676 129300 130210 133952 134340 137427
141663 143436 145261 145730 145823 150981 152558 15451
162662 162996 163386 168544 168837 168866 170478 170605
175259 178460 183431 184702 186063 187200 190560 194998
200806 203093 204539 211300 212331
19:
223806 225981 230187 239676 24376
249386 256533 257171 260978 26
269367 271007 272400 2
290112 294537 285347 29
303878 305756 306828 311028
327025 327189 329367
341788 3438
344639 346261 35075
68617 372410
373254 373300 373663 380299 381462
39646 399956
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gen
2 Gewinne zu 10000 M. 96923
4 Gewinne zu 5000 M. 18765 2595
10 Gewinne zu 3000 M. 4658 67940 188938 270099 307669
8 Gewinne zu 2000 M. 88697 96686 97819 211125
20 Gewinne zu 1000 M. 35416 122848 156676 252909 261288
296272 319377 345078 349821 38602
64 Gewinne zu 600 M. 4246 17216 17361 24077 29226 41881 65978
85651 107228 116
0 141379 149629 178261 179280 184038
187478 192811 20487
232116 235852 237067 260488 273768
6694 347785 349038 349882
308066 310492 3
276 Gewinne zu 300 M. 2304
3227 10331 11060 136‟
14202 14723
7837 21661 21
25933 96081 27288 28872 37144 39080 40238 41777 43233 43365
43893 48687 5‟
67499 78658
80572 83570 86
13521 105220 105820 107888
109800 121391
133618 134603 137417 149180
149627 153171 153701
165203 170897 181850 18360
184894 190968 191004 19
15638 197001 197737 202176 203034
203643 211008 2124
214630 224106 225765
1422 228614
228979 229873 233008 237243 233806 240893 241937 243516 244663
256890 258904 260283 263072 263303 264521 271034
273934 27583
83231 287459 290056 29007
393348 3
293921 301503 307774 313312 313994 314283 317425
772 328632 328679 331636 839338 342528 846701 846916 35697
357886 361396 363124 365507 266613 366632 372028 389763 398745
399692
20 Tagesprämien.
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu ſe 1000 RM
gefallen, und zwar fe eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
32762 37714 63488 104865 141799 174683 199830 235663 266839
398792
Im Gewinnrade verblieben: 100 Tagesprämien zu je 1000 Mark,
2 Geminne zu je 1000/00, 2 zu je 50000, 2 zu je 30000, 2 zu je
20000, 12 zu je 10/0, 22 zu je 500, 54 zu je 9000, 118 zu je
a00 981 r i 1 R52 ie 500 UK zur je 300 Mark
Briefkaſten.
Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonnme Anfragen wirde
nicht Saantwortet. Die Beantwortung erfolat ohne Rechtsverbindlichkeit
wegen der Stundung der Raten, die natürlich zuläſſig iſt, an
dortige Finanzamt wenden.
Seite 8 — Nr. 69
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 10. März 197
Schweinehaltung und Leiſtungsſteigerung.
Als es nach dem Kriege galt, die völlig
zuſammen=
geſchrumpfte Schweinehaltung zu beleben und
aufzufri=
ſchen, griff man zu dem in der Rindviehzucht bereits bewährten
Mittel der Leiſtungszucht. Nicht, daß man vordem den
Leiſtungen der Schweine keinen Wert beigemeſſen hätte, aber
die Züchter perfolgten in dieſer Hinſicht keine einheitliche Linie.
In den Jahren nach dem Kriege gewannen die Anſchauungen,
die das Leiſtungsprüfungsweſen in der
Schweine=
zucht als Vorausſetzung für den Neuaufbau der
Zucht hinſtellten, lebhafte Unterſtützung durch die organiſierten
Züchter, die hierin das richtige Mittel für die Verbeſſerung des
wirtſchaftlichen Nutzens der Schweinehaltung ſofort erkannten.
Auch der Staat erwog, daß bei dem großen Jahresumſatz an
Schweinen die Schweinehaltung durch eine Steigerung des
Nutz=
effektes der heimiſchen Wirtſchaft erhebliche Werte einbringen
konnte, und ging dazu über, die Schweineleiſtungsprüfungen zu
unterſtützen.
Als wichtigſte Leiſtungsmerkmale wurden zunächſt die
Frucht=
barkeit und das Aufzuchtvermögen geprüft. Durch
Feſtſtellung der geborenen und aufgezogenen Ferkel, ſowie des
Wurfgewichts der 4 Wochen alten Ferkel laſſen ſich Fruchtbarkeit
und Aufzuchtsvermögen zahlenmäßig ausdrücken. Später kamen
noch Maſtleiſtungsprüfungen hinzu, ſo daß heute alle
Leiſtungen der Schweine ſowohl in der Zucht wie in der Maſt,
ſogar auch in der Ausſchlachtung, geprüft werden.
Die Höhe der Leiſtungen iſt ſowohl für den Nutzwert
ent=
ſcheidend bildet zugleich aber auch ein weſentliches Kriterium
für den Zuchtwert der Tiere. Die Zuchtleiſtungsfeſtſtellungen ſind
für die Züchter deshalb von beſonderem Wert, weil er durch die
Ergebniſſe der Leiſtungsprüfungen imſtande iſt eine richtige
Auswahl durchzuführen. Aber er erhält auch Antwort auf die
Frage: Sind meine Züchtungs=, Haltungs= und
Fütterungsmethoden richtig? Denn alle Fehler im
Zuchtbetriebe, alle Uebertreibungen in der Haltungsart, alle
Un=
zuträglichkeiten in der Fütterungsweiſe laſſen ſichtbare Spuren
in den Leiſtungsergebniſſen der Sauen zurück. In dieſem
Zu=
ſammenhang iſt wohl verſtändlich, daß auch die Art der betriebs=
wirtſchaftlichen Einſtellung der Schweinehaltung gewöhnlich am
Leiſtungsniveau der Herde bemerkbar wird.
Zu ſchwache Zuchtleiſtungen bedeuten eine
Futterver=
geudung, weil der Zuwachs an Tieren den Futteraufwand
der Zuchtſauen nur unzureichend bezahlt macht. Weiter entfällt
von dem im Schweineſtall aufgewendeten Lohngeld durch den
ob die Schweinehaltung gut oder ſchlecht, nutzbringend
verluſtreich iſt. Darum bedienen wir uns der
Leiſtun=
kontrolle, um ſtändig zu prüfen, ob die in der Schweinez
und =maſt erzielte Leiſtung in einem erträglichen
Verhäl=
zu dem Aufwand ſteht. Die Exgebniſſe der Leiſtungsprüfun
helfen dann, die gemachten Fehler in der Schweinez
fütterung und =haltung aufzudecken. Schnellſte Beſeitigung g
dieſer den geſamtwirtſchaftlichen Nutzen aus der Schweinehalt
ſchädigenden Fehler iſt Pflicht eines jeden Schweinehalt
Denn auch die Schweinehaltung iſt ein weſentlicher Faktor
Erzeugungsſchlacht.
geringen Umſatz ſo viel auf das einzelne Tier, daß ſelbſt bei
normalen Schweinepreiſen die Selbſtkoſten nicht gedeckt werden.
Auch die allgemeinen Unkoſten der Schweinehaltung, wie
Deck=
geld. Stallmiete, Futterzubereitung. Beiträge uſw. belaſten das
einzelne Tier um ſo höher, je geringer die Leiſtungen der
Zucht=
ſauen ſind. Jeder Bauer weiß genau, daß die Sau, die nur fünf
Ferkel vom Wurf großzieht, auch nur halb ſo viel einbringt wie
die, die zehn Ferkel groß bekommt.
Die Frage, an wem es nun liegt, daß die Leiſtungen der
Sauen vielfach ſo ungenügend ſind — ob an den Tieren oder an
den Menſchen, die ſie halten. — muß man leider zuungunſten
der letzteren beantworten. Da iſt es zunächſt die fehlende
Er=
kenntnis von der Verſchiedenheit des Zuchtwertes
der Tiere, die viele überſehen läßt, daß die Auswahl des
Zucht=
ferkels ſchon mit größter Umſicht erfolgen muß. Nicht irgendein
Sauferkel darf ſpäter Zuchtſau werden, ſondern nur dem
beſt=
entwickelten, mit mindeſtens beiderſeitig ſechs tadellos
ausgebil=
deten Zitzen verſehenen, gutgeformten Ferkel einer ſelbſt
leiſtungsſtarken Sau darf man di Anwartſchaft, Zuchtſau zu
werden, zugeſtehen. Ein beliebiges, auf dem Markt gekauftes
Ferkel zur Zucht zu benutzen, verrät wenig Einſicht. Bringt dies
Tier dann als Zuchtſau nur drei bis vier Kümmerer zur Welt,
ſo ſind Futter und Mühe weggeworfen.
Verkaufen nicht viele ihre beſten Ferkel und behalten für ſich
zur Zucht die, die für den Verkauf nicht gut genug waren? Nie
beklage ſich in einem ſolchen Falle der Züchter über Pech in der
Zucht, denn bei einer derartigen Zuchtwahl kann nur ein
glück=
licher Zufall einmal ein beſſeres Ergebnis bringen. Immer
aber zeigt ſich, daß alle Erfolge oder Mißerfolge ſchließlich auf
der Perſon beruhen, die die Tiere hält. Von den Erkenntniſſen,
von der Tatkraft des Züchters und Schweinehalters hängt es ab,
Straßenbericht
für die Woche vom 10. bis 16. März 1935.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club e. V., Gau 15,
mark”, Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
42 Erbach—Eberbach (zw. Hetzbach und Kailbach) wegen S
mauerbruches bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Bee
den—Sensbach—Gaimühle.
43 Rüſſelsheim—Kelſterbach (Ortsdurchfahrt Raunheim), Km
bis 8,8. vom 27. 2. bis auf weiteres geſperrt. Oertliche
leitung.
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Pfungſtadt—Hahn vom 26. 9. bis auf weiteres geſperrt Un
tung: Pfungſtadt— Eſchollbrücken- Crumſtadt—Bruchmühle
Affolterbach —Unter=Waldmichelbach vom 11. 2. bis auf weit
geſperrt. Umleitung: Fürth—Rimbach oder Beerfelden.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen;
Wembach-Rohrbach vom 10. 12. bis auf weiteres geſperrt. Un
tung: Hahn.
Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 28. 11. 1933 bis auf weiteres
ſperrt Umleitung: Eberſtadt-Pfungſtadt.
Biblis—Wattenheim—Nordheim vom 28. 1. bis auf weiteres
ſperrt Umleitung: Hofheim.
Hähnlein—Jägersburg vom 25. 2. bis auf weiteres geſperrt.
leitung; „Rodau—Fehlheim—Schwanheim-Autobahnunter
rung—Jägersburgerwald.
Aktiva
Jahresabſchluß vom 31. Dezember 1934
Paſſiv?
I. Rückſtändige Einlagen auf das
Grundkapital.
II. Anlagevermögen:
1. Grundſtücke ohne Berückſichtigung
von Baulichkeiten
2. Gebäude:
a) Geſchäfts= u. Wohngebäude
b) Fabrikgebäude und andere
Baulichkeiten ..
3. Maſchinen und maſchinelle An
lagen
4. Werkzeuge, Betriebs= und
Ge=
ſchäftsinventar
5. Konzeſſionen, Patente, Lizenzen,
Marken= und ähnliche Rechte
Stand
1. 1. 1934
922.
72 780
515 220
100000
Maft
Zugang
37140
—
III. Beteiligungen . . . .
IV. Umlaufsvermögen:
1. Roh=, Hilfs= und Betriebs
2. halbfertige Erzeugniſſe
3. fertige Erzeugniſſe.
4. Wertpapiere
5. Eigene Aktien".
6. Hypotheken und Grundſchulden. .
7. von der Geſellſchaft geleiſtete Anzahlungen.
8. Forderungen auf Grund von Warenlieferung. u. Leiſtungen
9. Forderungen an abhängige Geſellſchaften und
Konzern=
geſellſchaften .
10. Forderungen an Mitglieder des Vorſtandes . . . .
11. Wechſel
12. Schecks.
13. Kaſſenbeſtand einſchließlich Guthaben bei Notenbanken und
Poſtſcheckguthaben.
.
14. Andere Bankguthaben. . .. . ."
V. Poſtien, die der Rechnungsabgrenzung dienen .
Abgang
Ife
425
171443
229466
90 86
Nee
ſchreibung
RM.
00957
491 772
35 227
67
018
28
os
107
372
258 65
Mee
31. 12. 1934
RM. Pf
286000
67860
546686
127513
1oesoct
1568 614
2596675
Vorzugsaktien 7 500 Stimmen
I. Grundkapital
Stammaktien 18000 Stimmen",
II. Reſervefonds
1. Geſetzlicher Reſervefonds . . .
2. Andexe Reſervefonds ....".
3. Ruhegehaltsfonds . . .
III. Rückſtellungen . . . ."
IV. Wertberichtigungspoſten . . .
V. Verbindlichkeiten
.
1. Anleihen
2. Auf Grundſtücken der Geſellſchaft
laſtende Hypotheken und
Grund=
ſchulden . . ."
3. Anzahlungen von Kunden ..
4. Verbindlichkeiten auf Grund von
Warenlieferungen und Leiſtungen
5. Verbindlichkeiten gegenüber
ab=
hängigen Geſellſchaften u.
Konzern=
geſellſchaften . .
6. Verbindlichkeiten aus der Annahme
von gezogenen Wechſeln und der
Ausſtellung eigener Wechſel
7. Verbindlichkeiten gegenüb. Banken
8. Nicht erhobene Dividende ..
VI. Poſten, die der Rechnungsabgrenzung
dienen ...."
Bortrag aus 1933
..
Gewinn aus 1934
.....
R
180500
93 829
9343
88 504
21485
155911
Me
1800000
5000
274 329
153 129
10000
98 662
78 157
177397
Re
2596 675 65
Arlanb aufBee
Reiſen auf deutſchen Schiffen
ſind Reiſen auf deutſchem Boden
Swöchige Farienreisen nach Amerike jete
Donnerstag ab Hamburg ea RM 430. Hiotel u. d Besichigugen
4.4.-22.4. Orentjahrt sb RM 380.-
B.4.-12,5. Schwarz. Mioerab R BT5.-
14.5- 26. Westl.Mitelmab Ril B.
Wordlandfahrten Junt bis August
Hertstfahrten nach dem Süden
zugust bis Gtober
Es reiſt ſich gut mit den Schiffen der
Hamburg=Amerika 4inie
Vertretung
Friedr. Tamn
Hapas- Gee Adof-Rit er-
Reisehüro
Platz!
Badeofen
gut erhalten, für
Kohlenfeuerung.
evtl. mit
Bade=
wanne zu kaufen)
geſucht. Angeb.
unt. J. 191 Gſch.
Drehſtio
mokote
kauft
Ludwig Ju
Weriau i. 4
Wer?.
kommt ſofort u.
holt Lumpen.
Pa=
vier. Alteiſen,
Boden=u.
Keller=
ram. Nur Roh=”
produkt.=Herring
Schloßgaſſe
Guterhalte
mod Herren
geg. bar zu
geſucht. Ang
J. 214 Geſck
Aufwendungen
Gewinn= und Verluſtrechnung vom 31. Dezember 1934
Erträge
und Gehälter
ſbziale Abgaben:
a) geſetzliche
b) freiwillige
. Abſchreibungen auf 2
...
Andere Abſchreibung
.....
5. Zinſen, ſoweit ſie die
....
6. Beſitzſteuern
fs= und
Alle übrigen Aufwendu
bsſtoffe
21485.94
igau
155 911.18
winn aus 19
1. Verkaufserlös nach Abzug der Aufwendungen für
Roh=, Hilfs= und Betriebsſtoffe . . . . . .
2. Erträge aus Beteiligungen . . . . . . . . . .
3. Zinſen, ſoweit ſie die Aufwandszinſen überſteigen, und
ſonſtige Kapitalerträge .
4. Außerordentliche Erträge .
5. Außerordentliche Zuwendungen
Vortrag aus 1933 . .
..
—i
Saubere
Holzkinderbett=
ſtelle zu kaufen Küchentiſch
geſucht. Anceb.
J. 160 0
Dunkler
gebrauchter
derwag. zu
geſucht. And
J. 216 Geſd
Flaſchen
kauft ſtets
Zwickler
Schwanenſtr. 12.
el. 1760.
Briefmarken
von Sammler zu
kauf geſ. Preis.
Ang. J.221 Gſch
N
2841603
Ergebnis meiner pflichtgemäßen Prüfung
bſchließenden
auf Grund der Büchek und Schriften der Geſellſchaft ſowie der vom
Vorſtand erteilten Aufklärungen und Nachweiſe entſprechen die
Buchführung, der Jahresabſchluß und der Geſchäftsbericht den
ge=
etzlichen Vorſchrif
Die am 8. März 1935 ſtattgehabte 16. ordentliche Generalverſammlung unſerer Geſellſchaft hat den vom
Vorſtand und Aufſichtsrat vorgeſchlagenen Jahresabſchluß mit Gewinn= und Verluſtrechnung für das Jahr 1934
genehmigt. Danach wird der für das 16. Geſchäftsjahr nach Abzug der ſämtlichen Unkoſten und der ordentlichen
Abſchreibungen verbleibende
Reingewinn von . . . . .."
RM. 155 911,18
zuzüglich Vortrag aus 1933 ..
RM. 21485,94
RM. 177397,I
folgt verteilt:
Zuweiſung an einen Reſervefonds . ..
RM. 45 000.—
7 Prozent Dividende von RM. 5000,— Vorzugsaktien.
.. RM.
6 Prozent Dividende von RM. 1800000,— Stammaktien
RM. 108000,
Vortrag für neue Rechnung . . .
047,1
darmſtadt,
Premßler, Wirtſchaftsprüfer.
t, den 8. März 1935.
Darn
77
Gebrüder Roeder Aktiengeſellſchaft
Phil. Roeder.
(2422
Eintrag in das Handelsregiſter, Abteilung A:
Am 26. Februar 1935 hinſichtlich der Firma Willi
Fuchs, Wurſt= und Fleiſchwarenfabrik. Darmſtadt:
Die Firma iſt von Amts wegen gelöſcht.
Neueinträge, Abteilung A: Am 21. Februar
1935: Firma Wilhelm Röper, Sitz: Darmſtadt.
Inhaber: Wilhelm Röper, Ingenieur in
Darm=
ſtadt. — Am 23. Februar 1935: Firma: Peter
Walther, Sitz: Darmſtadt. Inhaberin: Lina
ge=
borene Mohrmann, Witwe des Kohlenhändlers
Peter Walther in Darmſtadt. Prokura; Karli
Walther, Kaufmann in Darmſtadt, iſt zum
Pro=
kuriſten beſtellt. Peter Walther Wwe. Lina
ge=
borene Mohrmann in Darmſtadt hat das bisher
unter der nicht eingetragenen Firma Peter Walther
betriebene Geſchäft von dem bisherigen Inhaber
Peter Walther in Darmſtadt durch Erbfolge
er=
worben. Am 15. Februar 1935: Firma: Möbel=
Wolf Ernſt Wolf. Sitz: Darmſtadt. Inhaber:
Ernſt Wolf, Schreinermeiſter in Darmſtadt.
Pro=
kura: Marie geb. Clauß. Ehefrau des
Schreiner=
meiſters Ernſt Wolf in Darmſtadt, iſt zur
Proku=
riſtin beſtellt.
(F.2441
Darmſtadt, den 5. März 1935.
Amtsgericht.
Verſteigerung
der Marktſtandplähe des Darmſlädker
Wochenmarkkes.
Die für Montag, den 11. März 1935, angeſetzte
Verſteigerung fällt mit Rückſicht auf die
bevor=
ſtehende Durchführung der Marktregelung bis auf
weiteres aus.
(st.243
Darmſtadt, den 9. März 1935.
Bürgermeiſterei.
Laden
zu vermieten.
Karlsſtraße 12.
Bekanukmachung.
Der Durchgang durch den Orangeriegarten
zwiſchen Orangeriehaus und Herrngartenſtraße
iſt wegen Umrodungsarbeiten bis auf weiteres
(st. 2453
geſperrt.
Darmſtadt, den 6. März 1935.
Bürgermeiſterei.
Rheinſtraße 22
Büro
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z. verm. Zentr.=
Heizg. Näheres
Saalbauſtr. 4,
Kontor, vorm. (s
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ttag, 10. März 1935.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 69 — Seite 3
Am 6. März verſchied nach kurzem Leiden mein guter Onkel
Ludwig Jacob
Kontrolleur i. R.
im 86. Lebensjahr.
Eliſabeih Neſſel.
Darmſiadt, den 9. März 1935.
Die Beerdigung fand im Sinne des Verſtorbenen in aller Stille ſiatt.
Nach kurzem ſchwerem Krankenlager wurde
meine treuſorgende, herzensgute Mutter
in die Ewigkeit abgerufen.
Im Namen der Trauernden:
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Darmſtadt, den 8. März 1935
Die Beerdigung findet am Dienstag
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mittag um 3 Uhr auf dem Waldfriedhofſtatt.
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eben im 79. Lebensjahre zu sich in die Ewigkeit abzuruſen.
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Die Beerdigung fand am Samstag, den 9. Märx, statt.
2462
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geb. Wißmann
en wir herzlichen Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 69
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht wbe
Sprechſtunden der Schriitleitung Vormittags 12—1 Uhr nachmi 04
Die heutige Nummer hat 20 Seiteſl.
Nr. 69
Seite
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 10. März 1935
Reich und Ausland
roße Diebesfahrken zweier Einbrecher
Frankfurt a. M. Mitte Dezember bis
de Januar 1935 wurden in Frankfurt a. M., Nied. Fechenheim, Enkheim,
Biſchofs=
m. Höchſtadt. Dörnigheim und Groß= und
Klein=
heim eine Reihe von Einſteigdiebſtählen
aus=
jihrt. Als Täter wurden jetzt der 21jährige
ſtav Diehl aus Staßfurt und der 22jährige Erich
aus Frankfurt a. M. ermittelt und feſtgenom=
. Pix wurde bei einem Fahrraddiebſtahl
über=
ht. während Diehl in Oſſenheim (Kreis
Fried=
g) feſtgenommen werden konnte. Diehl war
eits im Sommer vorigen Jahres wegen
mehr=
er Einbrüche in Offenbach in Unterſuchungs=
. Er unternahm im Gefängnis einen
Selbſt=
cdverſuch und mußte ins Krankenhaus gebracht
den. Anfang November 1934 entwich er aus
Krankenhaus. In der gleichen Nacht begab
ich nach Heuſenſtamm und verübte einen
Ein=
ch. Bei ſeiner Vernehmung gab Diehl an, daß
ſich von Heuſenſtamm nach Staßfurt zu ſeinen
ſßeltern begeben habe. Er will ſich dort nur
ge Tage aufgehalten und ſich dann wieder nach
nkfurt begeben haben. In Frankfurt will er
der Herberge ſeinen Komplizen Pix, den er im
ängnis kennen gelernt haben will, zufällig
ge=
fen haben. Beide verabredeten dann,
gemein=
auf Einbrecherfahrt zu gehen. Sie verübten
n die erwähnten Einbrüche. Auf das Konto
beiden Verbrecher kommen auch Einbrüche in
Alten Mainzer Gaſſe in Frankfurt, in
Neu=
iburg, Rüſſelsheim und bei Mainz=Kaſtel. Sie
en im dringenden Verdacht, noch weitere
Ein=
he ausgeführt zu haben. Ihre Beute ſetzten
bei dem Hehler Peter Stahl ab, der ſich in
nkfurt unangemeldet aufhielt. Auch er konnte
ittelt und feſtgenommen werden.
Beranſtalkung der Stockholmer deutſchen
Rolonie zugunſten des Winkerhilfswerks
rſonenzug fährk gegen einen
Kraft=
wagen der Reichswehr.
Lötzen. Auf der Eiſenbahnſtrecke Lötzen—
annisburg ereignete ſich am Samstagmorgen
ſchweres Unglück. Auf dem unbeſchrankten
nübergang bei Upalten fuhr ein Perſonenzug
eine den Uebergang paſſierende
Laſtkraft=
enkolonne der Reichswehr. Hierbei wurde
letzte Wagen der Kolonne vom Zuge erfaßt
vollſtändig zertrümmert. Ein Soldat wurde
tet, vier ſchwer und ſechs leicht verletzt.
Der Flieger Schwabe
ſtartet zu ſeinem dritten Afrikaflug.
Nünchen. Der bekannte Sportflieger Karl
Qabe ſtartete, wie der V. B. meldet, am Frei=
Aiittag zu ſeinem dritten Afrikaflug. Von
o aus beabſichtigt Schwabe ſich einer
Kara=
enexpedition des Neffen des Königs Fuad
Aegypten anzuſchließen, die in der Wüſte nach
vor Jahrtauſenden verſunkenen Stadt ſuchen
Schwabe hat weiter die Abſicht, das Gebiet
ehemaligen Deutſch=Oſtafrika anzufliegen und
1 über Kairo, Algier und Spanien nach
Iſchland zurückzufliegen. Karl Schwabe, der
a dieſer Reiſe wieder als Repräſentant des
Ochen Luftſportes gilt, wird gleichzeitig auch
hervorragender: Propagandiſt im Auslande
die Olympiſchen Spiele 1936 in Deutſchland
Jahrelange Fleiſch=Diebſtähle
m
beim Aachener Schlachthof aufgedeckt.
achen. Nach eingehenden Ermittlungen iſt
elungen eine Diebes= und Hehlerbande zu
i, die es jahrelang verſtanden hat, im
ener Schlachthof große Fleiſchmengen zu
ent=
den. Es war keine Seltenheit, daß ganze
ſeine und Rinder, Speckſeiten uſw. auf
ein=
ſpurlos aus den Kühlräumen verſchwanden.
er wurden vier Perſonen feſtgenommen, die
ie Sache verwickelt ſind; es ſteht aber feſt,
noch mehr Perſonen zu dieſer raffinierten
es= und Hehlerbande gehören.
Stockholm. Die hieſige deutſche Kolonie
veranſtaltete am Freitagabend zugunſten des
deutſchen Winterhilfswerkes einen öffentlichen
Vortrag. Zum Vortragenden war der Enkel des
Königs von Schweden, Lenart Bernadotte,
ge=
wonnen worden, der ſeinen Prinzentitel der Ehe
mit einer bürgerlichen Dame geopfert und ſich
dem Film gewidmet hat. Eine kurze
Begrüßungs=
anſprache hielt der Vorſitzende der deutſchen
Ko=
lonie, Generalkonſul Däumichen, der den Zweck des
Abends hervorhob. Lenard Bernadotte nannte
ſeinen Vortrag „Reiſeplaudereien” und erzählte
von ſeinen Eindrücken, die er u. a. vor dem Kriege
in Rußland, während des Krieges in Deutſchland
und nach dem Kriege in Italien gewonnen hatte.
Von den vorgeführten Lichtbildern gefiel
beſon=
ders der Film, den Bernadotte auf ſeiner
Beſit=
zung Mainau am Bodenſee hergeſtellt hat. Vorher
gab er einen kurzen Ueberblick über die
reichhal=
tige Geſchichte des Schloſſes Mainau. Am Schluß
des Films ſah man auch das Luftſchiff „Graf
Zep=
pelin” während einer ſeiner Fahrten über dem
Bodenſee. Der Vortragende erntete reichen
Bei=
fall. Unter den Anweſenden ſah man zahlreiche
Mitglieder der deutſchen Kolonie und der deutſchen
Geſandtſchaft, mit dem Geſandten Prinz zu Wied
an der Spitze, ſowie viele Schweden.
Benzinlager in Portugal explodiert.
Liſſabon. In einem Benzinlager in
Al=
canena ereignete ſich am Freitagabend eine
ge=
waltige Exploſion. Ein Mann wurde auf der
Stelle getötet, acht weitere liegen im Sterben.
kglieder des Inkernakionalen
Olympig=
auf dem Reichsſportfeld in Berlin.
Ein Teil der Mitglieder des Internationalen Olympia=Komitees, das vor einigen Tagen in Oslo
eine Konferenz abhielt, traf ſoeben in Berlin ein und beſuchte hier das in der Entſtehung
begrif=
fene Reichsſportfeld. Man ſieht ſie hier vor einem Teil des Modells der Kampfbahn, das Exzellenz
Lewald (in der Mitte des Bildes) ſeinen ausländiſchen Kollegen eingehend erklärt. Rechts
hin=
ter ihm ſteht der Kommandant des Olympiſchen Dorfes, Hauptmann Fürſtner, ganz rechts
Tſcha=
prachikow (Bulgarien) und links D. Sugimura (Japan).
„Ich rufe die Jugend der Welk!”
Einſt die reichſte Fran der
Welt=
jeht bekkelarm geſtorben.
So lautet die Umſchrift der großen Olympiaglocke, die das Olympia 1936 einläuten wird. Auf
unſe=
rem Bilde ſieht man die nunmehr vollendete Tonform dieſer Glocke, die aus Stahl gegoſſen und ein
Gewicht von 200 Zentnern haben wird. Das Modell ſteht im Atelier des Bildhauers Walter C.
Lembcke, der es entworfen hat.
New York. Eine der einſtmals reichſten
Frauen der Welt iſt vorgeſtern in einer elenden
Hütte in der Nähe von Denver (Colorado)
ver=
hungert und erfroren aufgefunden worden. Die
Frau war bereits ſeit 15 Tagen tot. — Als
junges Mädchen war ſie zu den Silberminen von
Colorado gekommen und heiratete hier den
plötz=
lich reich gewordenen Minenbeſitzer Tabor, der
ſpäter zum erſten Gouverneur von Colorado
er=
nannt worden war. Bei der Hochzeit, vor 52
Jah=
ren, waren der damalige Präſident der
Vereinig=
ten Staaten ſowie das Kabinett als Gäſte
an=
weſend. — Tabors Reichtum war ſo ungeheuer,
daß er in ſeinen beſten Zeiten täglich Summen
bis zu 40 000 RM. ausgab. Die Silberminen
brachten zeitweiſe Tageseinnahmen von 140 000
RM. Seine Frau überſchüttete er mit
Diaman=
ten und Juwelen, und es erregte damals größte
Senſation, als Tabor ſeiner Frau den berühmten
Diamanten der Königin Jſabella ſchenkte, den
Jſabella verpfändet hatte, um die Mittel zu
Co=
lumbus Entdeckungsfahrten aufzubringen. Aber
ebenſo ſchnell, wie das Vermögen erworben war,
zerran es auch. Tabor iſt als einfacher Arbeiter,
unerkannt, auf der Straße in Denver geſtorben.
Seine jetzt tot aufgefundene Frau hat noch in den
letzten Wochen, wie Nachbarn zu berichten wiſſen,
verſucht, aus einer längſt erſchöpften Silbermine,
nur mit einer Picke und einer kleinen Oellampe
ausgerüſtet, Silber zu gewinnen. Von ihrem
einſt=
maligen Vermögen, das auf 200 Millionen RM.
geſchätzt wurde, beſaß Frau Tabor bei ihrem Tode
nur noch ein paar Kupfermünzen.
Seinen Vater, ſeinen Chef und ſich ſelbſt erſchoſſen
Chemnitz. Am Samstagnachmittag erſchien
plötzlich der 20jährige R. Kleditſch in der
elter=
lichen Wohnung und erſchoß nach kurzem
Wort=
wechſel ſeinen Vater. Darauf verließ er
flucht=
artig die Wohnung. Er ſuchte ſeine frühere
Ar=
beitsſtätte auf. Hier erſchoß er ſeinen früheren
Chef und dann ſich ſelbſt.
Der älleſte Pflug der Well.
Sonderausſkellung des
zum Jubiläum
Berlinet Zeughauſes
des Stahlhelms.
Hannover. Muſeumsdirektor Prof. Dr.
Jacob, Frieſen, übergab am Freitagabend den
älteſten Pflug der Welt, der aus der Zeit 3400
vor Chriſti Geburt ſtammt, alſo über 5000 Jahre
alt iſt, der Oeffentlichkeit. Er wurde vor einigen
Jahren im Kreiſe Aurich beim Torfſtechen
gefun=
den und durch den Lehrer Kettler in Georgsfeld
geborgen. Er war vollſtändig in dem „ſchwarzen
Torf”, dem älteren Bleichmoostorf, eingebettet,
der an dieſer Stelle 90 Zentimeter mächtig iſt.
Wegen der Einzigartigkeit des Fundes und
we=
gen ſeiner großen Bedeutung für die deutſche
Vor=
geſchichte wurde er dem Landesmuſeum in
Han=
nover überwieſen, wo er jetzt, nach jahrelanger
fachmänniſcher Behandlung, in einem großen
Schaukaſten ausgeſtellt wird.
Feuergefecht
zwiſchen Zollbeamten und Schmugglern.
Mukden. In der Nacht vom 7. auf den
8. März verſuchte eine Gruppe von Schumgglern
in Yingkow (Newzhwang) zu landen; ſie
wur=
den aber von der Zollwache überraſcht. Es kam
zu einem Feuergefecht, bei dem vier Zollbeamte
getötet und fünf verletzt wurden. Ein
Schmugg=
lerboot kenterte, das nach Mitteilung der
Poli=
zei 15 Tote und Verwundete an Bord hatte.
Zwei Bote der Zollpolizei gingen in See und
konnten neun Schmuggler gefangen nehmen.
Die älkeſte Glocke Deutſchlands.
Verwilderte Kuh tötet Radfahrer.
Waren (Mecklenburg). Eine verwilderte
Jungkuh, eine ſogenannte Starke, die vor einiger
Zeit von dem Gute Schwaſtorf entlaufen war und
ſich nicht hatte wieder einfangen laſſen, griff auf
der Kargower Feldmark drei Radfahrer an. Das
Tier brachte dem einen Radfahrer tödliche
Ver=
letzungen bei und verletzte den zweiten ſchwer. Der
dritte konnte flüchten und einen Förſter zu Hilfe
rufen. Der Beamte hetzte ſeinen Hund auf die
Kuh, ſo daß dieſe von ihrem zweien Opfer abließ,
worauf er ſie erſchießen konnte. Der
ſchwerver=
letzte Arbeiter mußte ſofort dem Krankenhaus
zugeführt werden.
Die Manaſprache enkrälſelk?
den letzten Februartagen waren es 20 Jahre her, daß die erſten deutſchen Stahlhelme im
Welt=
aufkamen. Der moderne Stahlhelm war eine deutſche Erfindung, die im ſpäteren Verlauf des
en Völkerringens von allen kriegführenden Staaten nachgeahmt wurde. Noch heute können wir
ellen, daß der deutſche Stahlhelm im Vergleich zu den Stahlhelmen des Auslandes die glücklichſte
zweckmäßigſte Form hat. Auf unſerem Bild ſieht man einen Teil der kleinen Sonderſchau im
iner Zeughaus, die anläßlich dieſes Jubiläums eröffnet wurde. Die unteren Reihen zeigen
links nach rechts bzw. rechts nach links den Werdegang vom Stahlblech zum Stahlhelm. Die
er oben zeigen einige Modelle, z. B. links den Infanterie= und daneben den Kavallerie=Stahlhelm.
A. S. Die Sprache der Mayas, jenes der
ſpa=
niſchen Eroberung vor vier Jahrhunderten zum
Opfer gefallenen Volkes in Mittelamerika, das
auf hoher Kulturſtufe ſtand, hatte bisher der
For=
ſchung ſchwere Rätſel aufgegeben. Die Madrider
Geſandtſchaft Guatemalas hat nun die Mitteilung
gemacht, daß der Profeſſor William Cates, von
der Univerſität in Baltimore, einer der
bekann=
teſten Mayaforſcher, Aufzeichnungen des
Spa=
niers R. Gomez aus dem 16. Jahrhundert entdeckt
hat, in denen dieſer für vierzig Wendungen der
Mayaſpräche die Schriftzeichen und ihre
Ueber=
ſetzung gibt. Darunter befinden ſich die
Aus=
drücke für Licht, Leben, Hunger, Durſt, Schatz
uſw. Dank dieſer Ueberſetzung hofft man nun die
auf den Mayatempeln entdeckten Schriftzeichen
überſetzen zu können und damit Auskunft über
das geheimnisvolle Volk der Maya zu erhalten.
In der Kirche von Gilchingen bei München
hän=
eine der älteſten, vielleicht ſogar die älteſte Glock
Deutſchlands, die Arnoldus=Glocke. Nach alte
Urkunden wurde ſie von dem Prieſter Arnold
gegoſſen, der um das Jahr 1176 gelebt hat. Di
vielen Jahrhunderte hindurch diente ſie a
Totenglocke in Gilchingen, bis ſie am Fronlei
namstage des Jahres 1913 zerſprang. Sie la
dann zerbrochen in der Kirche, bis ſie vo
dem Bayeriſchen Landesamt für Denkmalspfleg
wiederhergeſtellt wurde.
Seite 12 — Nr. 69
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 10. März 193
Tütlu lgtttt
Sott.2
Olhmpia=Prüfung der Süd=Schwimmer eröffnet.
Der Aufkakk am Samskag abend. — Waſſerballlurnier ſieht Gaumannſchaft Niederrhein zweimal ſiegteich:
Alympia Kernmannſchaft Süd unkerliegl 7:3 (1:2) und die Stadkelf 10:4 (3:0).
Heuke folgen die Einzelwektkämpfe.
Kunſtſpringen und Waſſerball.
Vor der am kommenden Sonntag ſteigenden letzten und
ſchärfſten Reichsprüfung der deutſchen Schwimm=Elite der
Män=
ner und Frauen veranſtaltet das Gebie Süd — gebildet aus den
Gauen von München bis Kaſſel — in Darmſtadt noch einmal
eine letzte Prüfung auf Herz und Nieren ſeiner Auserwählten.
Die Zulaſſung der Bewerber und Bewerberinnen iſt an die
Nach=
weiſung von beachtlichen Mindeſtleiſtungen geknüpft, und das iſt
Garantie dafür, daß insbeſondere am heutigen Sonntag
nach=
mittag 15 Uhr bei den Einzelmeiſterſchaften, auf die wir ſchon
hingewieſen haben, das reſtloſe Einſetzen des techniſchen
Kön=
nens, des Kampfgeiſtes und der körperlichen Kräfte unbedingt
notwendig iſt, um die Fahrt nach Düſſeldorf antreten zu können.
Der Samstag abend war mit Waſſerball=Eröffnungs=Kämpfen
ausgefüllt, die heute Sonntag ihren Abſchluß finden. Leider
hatte ſich nicht die erwartete große Zuſchauermenge im
Hallen=
bad eingefunden, als im Namen der hieſigen Ortsgruppe des
Reichsbundes für Leibesübung
Studien=Aſſeſſor Leyerzapf
die Anweſenden und namentlich die Gäſte aus dem Rheinland
willkommen hieß. Unter ſeiner Leitung wurden die Kämpfe
flott abgewickelt. Eine Jugend=Schwellſtaffel über 50. 100 200,
100, 50 Meter des Nachwuchſes von Jung=Deutſchland und TSG.
1846 eröffnete den Reigen. Die Turner lagen bis zur Hälfte
der Staffel in Führung (über 200 Meter erzielte der 46er Karn
gute 2:41 Min.)), mußten ſich aber auf dem Reſt der Strecke den
ſtärkeren Rothoſen beugen. Auch die Bruſtſtaffel 10 mal 50
Meter holte ſich die Jung=Deutſchland=Jugend vor TSG. 46,
dies=
mal aber ziemlich unangefochten.
Handball.
Polizei Darmſtadt — TD. Frieſenheim.
Heute mittag um 15 Uhr treffen ſich dieſe beiden Gegner auf
dem Landespolizeiſportplatz. Zwei Mannſchaften, die ſich ſchon
harte Kämpfe geliefert haben. Die vorjährigen
Meiſterſchafts=
kämpfe ſind noch in beſter Erinnerung. Zweifellos hat ſich das
Kräfteverhältnis weſentlich geändert. Bei Frieſenheim fehlt die
Durchſchlagskraft, die die Mannſchaft früher zu ſolchen Erfolgen
befähigten. Trotzdem iſt die Mannſchaft immer noch ein ernſt zu
nehmender Gegner. Die Landespoliziſten müſſen unbedingt auf
der Hut ſein, um von einer neuen Ueberpaſchung verſchont zu
bleiben.
TSG. 46 Darmſtadt bei Wormatia Worms.
Zum Einſpielen der Mannſchaft für die bevorſtehenden
Auf=
ſtiegſpiele konnte dieſes Privatſpiel noch kurz vor Torſchluß,
feſt=
gelegt werden. Wormatia Worms iſt in der Wormſer Kante
Mei=
ſter, ſo daß die Aufgabe für die 46er zum Erproben ihrer Kräfte
recht glücklich iſt. Zu dieſer Spielverpflichtung konnte auch die
Reſerve von beiden Vereinen herangezogen werden. Die Abfahrt,
die ver Auto ab Marienplatz heute mittag vünktlich 12.20 Uhr
er=
folgt, mußte wegen des Spiels der 2. Mannſchaften ſo früh gelegt
werden.
TSG. 46 Darmſtadt Jgd. — Tv. Arheilgen.
Im weiteren Verlauf der Jugendverbands=Runde treffen heute
vormittag 10 Uhr auf dem Sportplatze Woogswieſe beide Gegner
aufeinander. Arheilgens Jugend ſteht bis jetzt ungeſchlagen an der
Tabellenſpitze und gilt auch für dieſes Spiel als Favorit. —
An=
ſchließend um 11 Uhr ſpielt die 1. Hockey=Herren=Elf gegen
Frank=
furt=Fechenheim.
Mainz 88 unkerliegt Vorwärts Groß=Zimmern 72101
Eine Uebervaſchung erlebte der Erſte der Gauliga Südweſt
im Ringen, Mainz 88, am Samstagabend bei „Vorwärts” Groß=
Zimmern. In dem gut geleiteten Kampfabend mußten ſich die
Rheinheſſen 10:7 geſchlagen bekennen.
Die Ergebniſſe:
Bantam: Poth=Groß=Zimmern ſiegt in 5 Min. entſcheidend
über Kiefer=Mainz 3:0. — Feder: Geyer=Gr.=3. legt den ſtar=
ken Lunkenheimer in der 6. Min auf beide Schultern — 6:0 —
Ohl wird Punktſieger über Buttmann 8:0. Im Weletr
unter=
lag Weiher nach Punkten gegen Flick=Mainz 8:2, und auch
Rein=
hardt hielt ſich tapfer gegen Gawenda=Mainz, der nur
Punkt=
ſieger wurde — 8:4. Danz im Halbſchwer behielt nach Punkten
die Oberhand über Ditt, während Held dem Mainzer Horn in
der 7. Minute ſich beugen mußte.
Zahlen ſprechen!
Aus dem neuerſchienenen Jahrbuch der Turnerſchaft 1935
enknimmt man, daß die Deutſche Turnerſchaft am 1.
Ja=
nuar 1934 1 732 787 Mitglieder zählte,
... daß jeder 38. Deutſche Turner iſt.
... daß in jeder vierten Gemeinde ſich ein Turnverein
be=
findet, wobei Deutſchland allein 47 380 Gemeinden mit weniger
als 2000 Einwohnern hat,
daß 520 000 Vereinsangehörige der SA., SS. HJ.,
BDM.. Jungvolk und den Jungmädels angehören, 250 000
Tur=
ner der SA. und S
daß die DT.=Vereine über 5500 eigene Uebungsſtätten
und über 21 000 gepachtete Uebungsſtätten verfügen,
daß der Uebungsbetrieb der DT. im Jahre 1934 etwa
80 Millionen Turnſtunden umfaßte,
daß der Zuwachs der DT. am 1. Januar 1934 560 neue
Turnvereinsorte und 140 000 neue Vereinsangehörige beträgt.
daß nach dem vorläufigen Ergebnis bis zum 1. Januar
1935 weitere 50 000 neue Mitglieder von den DT.=Vereinen
ge=
worben wurden.
Sechs Wochen Sperre, beginnend am 31. März, wurde
vom Fachamt Schwimmen allen Mitgliedern der Olympia=
Kern=
mannſchaft auferlegt. Die Sperre ſoll bezwecken, daß unſere
beſten Kräfte nicht durch allzu viel Veranſtaltungen überanſtrengt
und in ihrer Form beeinträchtigt werden.
Nichtnur den abſoluten Geſchwindigkeits=Weltrekord,
ſondern noch drei weitere Rekorde hat der Engländer Campbell
bei ſeinen Verſuchen am Strande von Daytona Beach aufgeſtellt,
und zwar Weltrekorde über einen Kilometer (444,341 Stdklm.),
eine Meile (445,396 Stdklm.), fünf Kilometer (431,974 Stdklm.)
und fünf Meilen (404,496 Stdklm.).
Einen neuen Spitzenreiter brachte das New Yorker
Sechstage=
rennen Die bisher führenden Belloni/Reboli fielen weit zurück,
neues Spitzenpaar ſind Letourneur/Gio getti. Recht gut liegen die
deutſchen Fahrer im Rennen. An zweiter Stelle folgt mit einer
Runde Rückſtand Wiſſel mit Debaets; in der gleichen Runde liegen
Ehmer/Korsmeier an fünfter Stelle und Hürtgen/Spencer folgen
mit zwei Verluſtrunden auf dem ſechſten Platz.
Bei den Waſſerballſpielen
Niederhein — Olympia=Kernmannſchaft Süd und Niederrhein
— Stadtmannſchaft Darmſtadt erwies ſich doch das durchgehend
beſſere Verſtändnis der Gäſte. In keinem Augenblick „
wurzel=
ten” ſie ſo feſt, wie man das ſpäter namentlich bei der
Stadt=
ſieben auf manchen Poſten ſchmerzlich erlebte, ſtets ſchwammen ſie
ſich frei, und wenn der Verbinder angriff oder ein Verteidiger
den Ball vortrug, dann hatte es meiſt auch „geklingelt”, obwohl
z B. Müller im Südtor einige fabelhafte Paraden vorführte.
Süd hatte umgeſtellt — Müller; Schüßler, Schürger; Kienzle;
Reindl., Hauſer. Mayer — und konnte bis 3:3=Stand halten, dann
aber zogen die Gäſte mit ihrem ſchönen Flügelſpiel auf 3:7
da=
von, wobei Linnhoff=Barmen allein 4 Treffer anbrachte. Süd
war durch 2 Treffer von Mayer, Schürger und Reindl erfolgreich.
Die Stadtmannſchaft mit Schmitt: Leonhard, Richter:
Schüß=
ler; Hanſt Mayer, Roßkopf kam zunächſt gar nicht in Fahrt.
Ver=
ſtändlich, daß die ſchnellen Schwarzhoſen, die zudem recht hart
ſpielten, faſt jeden Anwurf abfingen, die ſchlechte Deckungsarbeit
ausnützten und 0:5 (0:3) in Front gingen, ehe die Heimiſchen
den erſten Gegentreffer erzielen konnten. Beim Stand 1:10, als
die Gäſte etwas nachließen, blühten den Darmſtädtern noch drei
Tore. Das Spiel war jedenfalls für ſie ein Lehrſpiel, denn der
Mangel an guten Gegnern trat doch deutlich zutage.
Hoffentlich haben die Vertreter des Südens heute einen
beſ=
ſeren Tag und revanchieren ſich für die Abreibung am
Samstag=
abend.
Die Ergebniſſe:
Jugend: Schwellenſtaffel, 50, 100, 200 100. 50 Meter Kraul:
1. Jungdeutſchland in 6.17 Min, mit Mayer, Zorn,
Hamberger, Schell, Kalbfleiſch; 2. TSG. 46 in 6:18,8 Min.
10X50 Meter Bruſt: 1. Jungdeutſchland in 7:04.1 Min.
mit Zorn. Delp, Helmut Schneider H. Mayer, Hamberger,
Otto Schell, Theo Brandes, Schellhaas, Kalbfleiſch. Schüßler;
2. TSG. 46 in 7:20.7 Min.
Waſſerball: Niederrhein — Süd 7:3 (1:2); Stadtelf Darmſtadt—
Niederrhein 4:10 (0:3).
Heuke mikkag 2.15 Uhr am Böllenfallkor
beginnt auf dem Stadion die Doppelveranſtaltung, die im
Hand=
ball den einheimiſchen Tabellenführer Sp. V. 98 mit dem in letzter
Zeit mächtig nach vorn geſtoßenen
TV. 80 Haßloch
zuſammenführt. Die Haßlocher ſind nach ihrem letzthin gezeigten
Können in der Lage, die 98er auch auf eigenem Platz zu ſchlagen.
Die Darmſtädter müſſen deshalb, zumal Feick erkrankt iſt, darauf
bedacht ſein, mit Energie und Aufopferung eines jeden
Ein=
zelnen den Kampf durchzuſtehen. Wenn alles, klappt wie im
Spiel gegen Wiesbaden, dann ſollten die „Lilien” nach dem Spiel
ein weiteres Hindernis aus dem Weg geräumt haben. Das
an=
ſchließende Fußballſpiel der
98er gegen Walldorf
wird ebenfalls ein erbittertes Ringen um die Siegespalme
wer=
den. Auf der einen Seite werden die Gäſte verſuchen, mit einer
Energieleiſtung weiter obenauf zu bleiben, während die „Blauen”
keinesfalls gewillt ſind, die beiden Punkte, die den 4. Platz ſichern
würden, ohne Kampf abzugeben. Der Eintrittspreis für die
Dov=
pelveranſtaltung iſt nicht erhöht.
Das Handball=Jugendſpiel gegen Merck Jgd. findet auf dem
Stadion ſtatt.
Fußball.
Reichsbahn TSV. Darmſtadt.
Der RTSV. ſpielt nicht, wie geſtern irrtümlich angegeben. mit
ſeinen beiden Fußballmannſchaften gegen SV. Merck, ſondern
mit ſeiner 1. Mannſchaft gegen SV. Eſchollbrücken und
mit der 2. Mannſchaft gegen FV. Sprendlingen. Die Spiele gegen
SV. Merck werden am Sonntag, dem 17. März 1935, ausgetragen.
Heute 3 Uhr am Ziegelbuſch:
Jahn 1875 gegen Germania Eberſtadt.
Knaben=Pflichkſpiele, Gruppe 1, 2. 3 und 4.
Amtliche Termine der Rückrunden.
Gruppe 1.
10. 3. 35: Walldorf — Sprendlingen; Egelsbach — Dreieichenhain.
17. 3. 35: Egelsbach — Walldorf; Dreieichenhain — Erzhauſen.
24. 3. 35: Erzhauſen — Walldorf: Dreieichenhain — Sprendlingen.
31. 3. 35: Walldorf — Dreieichenhain; Egelsbach — Erzhauſen.
7. 4. 35: Sprendlingen — Erzhauſen.
14. 4. 35: Sprendlingen — Egelsbach. — Spielbeginn 2.00 Uhr.
Gruppe 2.
10. 3. 35: Arheilgen 1b — TSG. 46 1a: SV 98 TSG. 46 1b;
Arheilgen 1a — TG. Beſſungen (2.30 Uhr).
17. 3. 35: SV. 98 — Arheilgen 1b; TG. Beſſungen — TSG. 46 1b;
Seeheim — TSG 46 1a (200 Uhr).
24. 3. 35: TSG. 46 1a — SV. 98: TSG. 46 1b — Arheilgen 1b
(2.30 Uhr); Arheilgen 1a — Seeheim (2.00 Uhr).
31. 3. 35: TG. Beſſungen — SV. 98; Seeheim — Arheilgen 1b
(2.00 Uhr); TSG. 46 1b — Arheilgen 1a.
7. 4. 35: TG. Beſſungen — Arheilgen 1b: Seeheim — SV. 98
(2.00 Uhr); TSG. 46 1a — Arheilgen 1a
14. 4. 35: Arheilgen 1a — Arheilgen 1b: TSG. 46 1b — TSG. 46 1a;
TG. Beſſungen — Seeheim (2.00 Uhr).
21. 4, 35: Arheilgen 1a — SV. 98: TSG 46 1a — TG. Beſſungen;
TSG 46 1b — Seeheim (2.30 Uhr).
Spielbeginn, wo nichts anderes vermerkt: 1.30 Uhr.
Gruppe 3.
478 Mäter Rcie Wit Ralit
Spielbeginn: 1.30 Uhr.
Gruppe 4.
10. 3. 35: Eberſtadt — Weiterſtadt; Biebesheim — Griesheim
17. 3. 35: Griesheim — Weiterſtadt: Wolfskehlen — Biebesheim.
24. 3. 35: Griesheim — Eberſtadt; Weiterſtadt — Woliskehlen.
31. 3. 35: Eberſtadt — Biebesheim; Griesheim — Wolfskehlen.
7. 4. 35: Weiterſtadt — Biebesheim; Wolfskehlen — Eberſtadt.
Spielbeginn: 2.00 Uhr.
Die neu eingeteilten Vereine, Se heim und
Wolfs=
kehlen, ſowie die la=Maunſchaft von Arheilgen. beteiligen ſich
außer Konkurrenz. Dietzenbach yat ſeine nachgemeldete
Kna=
ben=Mannſchaft wieder zurückgezogen
Knopf.
Aus Würzburg kommt die Kunde, daß ſich der deutſche und
Europa=Meiſterſchafts=Vieter ohne Steuermann des Würzburger
Rudervereins wieder in vollſtändiger Beſetzung mit Rudolf
Eck=
ſtein, Toni Rom, Martin Karl und Willi Menne zum Training
verpflichtet hat.
Guerraſpan Nevele gewannen das beendete: Antwerpener
Sechstagerennen auf Grund ih er beſſeren Punktzahl mit 139 Pkt..
vor Smets Martin mit 92 und Huys/Bonduel mit 42 Punkten. Mit
der größten Punktzahl aller Teilnehmer belegten die Deutſchen
Schön/Lohmann mit einer Runde Rückſtand den vierten Platz.
Lehke Meldungen aus Hamburg .
24 Skunden vor dem Kampf Schmeling-Hamas
Es iſt noch nicht ſo lange her, als man an das Zuſtandel
men des für den 10. März in Hamburg vorgeſehenen Box=G
kampfes zwiſchen Max Schmeling und dem Amerikaner Steve
mas nicht ſo recht glauben wollte. Einmal verzögerte ſich mehr
die angekündigte Abfahrt des Amerikaners von „drüben”,
dem die Unterzeichnung der Verträge, ebenfalls mit erhebl
Verzögerung erfolgt war. Am wenigſten konnte man ſich aber
mit abfinden, daß die Hamburger Rieſenhalle zur richtigen St.
fertiggeſtellt ſein würde. Alle dieſe Befürchtungen haben ſich
nicht erfüllt. Die Verträge kamen. Steve Hamas kam und ſch
lich iſt am Freitag Hamburgs neue Sporthalle ſch
ſelfertig übergeben worden. Hamburg und damit Der
land hat jetzt die größte Sporthalle der Welt, denn
New Yorker „Garden” kann mit ſeinen 22 000 Plätzen mit d
großen Kampfſtätte, die 24 400 Sitz= und 1000 Stehpl
faßt, nicht mehr mit, obwohl die Ausmaße der Hanſegten=s
mit 140 Metern Länge und 70 Metern Breite gar nicht ſo
ſind. Die Ränge liegen nur vier Meter über der Ringhöhe, e
aber ſo von allen Plätzen aus beſte Sicht auf die Vorgänge
Ring garantiert.
Hamburg im Boxfieber.
Wenn man davon ſpricht, daß ſich die alte Hanſeſtadt im
fieber befindet, ſo iſt dieſer Ausdruck keineswegs übertrieben.
Ausgang dieſes Kampfes intereſſiert weit mehr Menſchen. als
gemeinhin annehmen ſollte. Das Intereſſe beſchränkt ſich
etwa nur auf die allerdings in Hamburg durch die großen Kä
der letzten beiden Jahre große Borſport=Gemeinde ſondern.
Hamburger beſchäftigt ſich ſeit Wochen mit dieſem Kampf und
kaum ein Hamburger iſt nicht mindeſtens, einmal in den 21
ningslagern der beiden Boxer in Friedrichsruh oder Riſſen
weſen. Daß dabei natürlich Schmelings Quartier in Friedrich
bevorzugt wurde, verſteht ſich von ſelbſt, zumal auch dort weit
zu ſehen war als in Riſſen, woHamas ſich faſt nur aufKonditions
ning beſchränkte und ſich im übrigen nicht in ſeine Karten ſch
ließ. In Friedrichsruh waren die Räumlichkeiten zu klein un
Sonntagen fanden Hunderte keinen Einlaß mehr. Schmelings
bereitungen wurden ſtark beobachtet, denn ſchließlich handel
ſich ja um „unſeren Mann”, und daß die Hamburger Max
S=
lings Sieg mindeſtens erhoffen, iſt nicht mehr als ſelbſtverſtän.
Im Vorverkauf, fanden die billigſten und die allerte
ſten Karten zuerſt Abſatz, an der Tageskaſſe wird es aber nod
nügend mittlere Plätze geben. Daß der Bedarf an „Freikat
beſonders groß iſt, wird kaum verwundern, denn dieſe Zeitgen
fehlen bei keiner Großveranſtaltung, und ſie beſchränken ſich
etwa nur auf ſportliche Wettbewerbe.
Groß wird der Zuzugaus dem Auslande ſein un!
ſonders aus Skandinavien werden zahlreiche Gäſte erwartet.
In den Trainingslagern herrſchte an den letzten T
beſte Stimmung. Steve Hamas hat ſeine Vorbereitunger
reits am Donnerstag beendet, während Schmeling noch
Freitag arbeitete und dabei bei den Fachleuten wie an allen
deren Tagen wieder den beſten Eindruck hinterließ.
Rleine Rundschau.
Unſer Länderſpiel=Programm fürs nächſte halbe Jahr
ſich wirklich ſehen laſſen. Nicht weniger als acht Spiele mit
haften Gegnern werden wie folgt beſtritten:
17. März in Paris gegen Frankreich:
28. April in Brüſſel, gegen Belgien;
8. Mai vorausſichtlich in Frankfurt a. M. gegen Irl
12. Mai in Köln gegen Spanien;
26. Mai vorausſichtlich in Dresden gegen Tſchechoſlow
27. Juni in Oslo gegen Norwegen:
30. Juni in Stockholm gegen Schweden:
18. Auguſt in München (oder Königsberg?) gegen Finn.
Außerdem iſt im Juni ſonſt noch allerhand im Fußball gef”
Gau Mitte und die Berliner tragen, das Bundesp
Endſpiel miteinander aus. Alſo: die „naiven” Knöp
Schüler gegen die routinierten Brandenburger.
Nicht zuletzt ſteigt am 16. Juni das Deutſche Endſp
Zu dieſer Deutſchen Fußballmeiſterſchaft wurde ſoeben die G
peneinteilung bekannt. Wir nennen die vier Gruppen mit
ſicheren und vorausſichtlichen Teilnehmern:
Gruppe I. Bayern: Sp.Vgg. Fürth, Württemberg: VfB.
Kickers Stuttgart; „Nordheſſen: Hanau 93 oder Fu
Mitte: 1. SV. Jena.
Gruppe II. Baden: VfR. Mannheim: „Südweſt:
Phöni=
wigshafen; „Mittelrhein: VfR. Köln; Niederrhein:
Benrath oder Fortuna Düſſeldorf.
Gruppe III. Niederſachſen: Hannover 96: Brandenburg:
tha BSC.: Schleſien: R Gleiwitz; Pommern: Vikt. S
Gruppe IV. Sachſen: Polizei Chemnitz; Weſtfalen: Schalke
Nordmark: Eimsbüttel; Oſtpreußen: Yorck Inſterburg
Die Meiſter dieſer vier Gruppen treffen ſich im
Syſtem. Wir prophezeien hierzu: SpVg. Fürth, VfL. Bent
„Hertha” Berlin, Schalke 04. — Im Endſpiel glauben
wieder, genau wie im Vorjahr, Schalke 04 mit dem Bay
Vertreter . . . diesmal der ſtarken Sp.Vg. Fürth, zu ſe
und Sp.Vg. Fürth als Deutſchen Meiſter 1931
Nun, bis dahin fließt noch allerhand Waſſer den Rhein ru)
In unſerem Gau Südweſt iſt auch allerhand gefällig. P
nix Ludwigshafen ſtellt wohl den Meiſter, aber
ſteigt ab und wer rückt auf?, Laſſen wir einmal den
neuen Gau 17 ganz außer acht und betrachten wir die Termin
der Bezirksmeiſter, die zum Platz an der „Sonne” ſtarten,
ſcheint ja allerhand fällig zu werden!
Polizei Darmſtadt hat übrigens im letzten Augenblick
der Meiſterſchaft allerhand Pech. Egelsbach und Walldorf ſp
natürlich noch einmal die Ohren und das „Zünglein an
Wagge”, SV. 98 Darmſtadt, mit Lorſch und Alem.=Oly. Wo
könnte noch allerlei Verwirrung am kommenden Sonntag ſchaf
Uebrigens: Hut ab vor Egelsbach! Die Mannſchaft hat im
ten Jahre mit Schwung den Kreismeiſter gemacht und iſth
drauf und dran, auch noch den Bezirksmeiſter durchzureißen.
Die letzte Pokalrunde der Kreisklaſſe „unter ſich” war hai
ſächlich in Südheſſen ſehr ſtramm: 46 Darmſtadt und Biebesh
hatten „alle Hände” voll zu tun, ihre temperamentvollen Ge”
aus Zwingenberg und Wolfskehlen „auszubooten
A.I
der nächſten Runde greift die Bezirksklaſſe ein.
Die Deutſche Turneiſchaft hat nach Auflöſung des Dei
Ringtennis=Bundes dieſe Spielart in ihre Obhut genommen.
Mitglieder des D. R.B. ſind zur D. T. übergetreten.
Einen neuen Weltrekord im 100 Meter=ſ
ſchwimmen ſtellte der Amezikaner Peter Fick in Newhape
56,6 Sekunden auf. Sein Landsmann Vandeweghe unterbo
Rekord des Japaners Kiyokawa bei der gleichen Veranſtal
um 0,2 Sekunden und ſtellte ihn auf 5:30,4 Min
Wekterberichl.
Deutſchland liegt noch immer an der Südſeite des mächt”
europäiſchen Hochdruckgebietes, im Bereiche einer kalten Oaſt
mung, die auch in unſerem Gebiet eine weitere Froſtverſchär.
gebracht hat. Das Wetter iſt dabei überwiegend heitere
kommt es auch zeitweiſe zur Bewölkung und gelegentlich auch
leichten Schneeſchauern. Der beſtehende Witterungscharatte.
ſtärkeren nächtlichen Fröſten bleibt noch erhalten.
Ausſichten für Sonntag: Ueberwiegend heiter, nur veren?
Schneeſchauer, bei lebhaften öſtlichen Winden Anhalteh.
Froſtes.
Ausſichten für Montag: Bei öſtlichen Winden Fortdauer 9e8 9
fach aufheiternden Froſtwetters.
HMdihc
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zürungt der Moidenn
das rote Ciland — „Hoſenknopf” gegen „Hoſe‟
Altfrieſiſches Heiligtum
r Verleihnug des neuen Rechtes an Helgoland zur Erhebung einer Gemeinde=Einfuhrſteuer
r. Wein, Schaumwein, unverarbeiteten Brauntwein und Braunkweinerzeugniſſe hofft die
Hemeinde in der Nordſee einen jährlichen Gewinn von 100000 Mark ziehen zu können. Mit
Beträgen ſollen Bauten ausgeführt werden, die der Erhaltung der deutſchen Inſel dienen
dh ihrem letzten Arbeitsloſen Brot und Arbeit geben ſollen. Helgoland bleibt trotz dieſer
4iteuern noch Sollausland, das heißt alſo gelobtes Land für Feinſchmecker, die an einem der
ten Punkte der deutſchen Heimat koſtbare Sigarren, Spirituoſen und Kaviar zu billigen
Preiſen genießen wollen
land — Heligoland — der Name, der
die „Heiliges Land” bedeutet, weiſt noch
arauf hin, daß das kleine, rote Inſel=
Kuſt ein altfrieſiſches Heiligtum war. Im
*en Altertum gab ihm die frieſiſche
rt den Namen „Foſitesland”. Foſite
ſar der Götterſohn Balders und der
der Gott der Gerechtigkeit doll
Hoheitsrechte über Sanſibar gelangte uraltes
deutſches Land wieder in deutſchen Beſitz, und
es währte nicht allzu lange, bis auch die
Nörg=
ler in dem angeblich „ſchlechten Geſchäft” den
weitblickenden Einfluß des genialen Fürſten
Bismarck erkannten und Blick gewannen
für die überragende ſtrategiſche
Bedeu=
tung des „Hoſenknopfes”, ſo daß der
Kauf=
preis für „das Stückchen roten Felſens”, an
dem die gewaltigen Wogen der Nordſee ſeit
Jahrhunderten ihre Serſtörungskraft erproben,
nicht zu hoch erſcheint.
Helgoland liegt mehr als 600 Kilometer von
der engliſchen, jedoch nur 44,5 Kilometer von
der deutſchen Nordſeeküſte entfernt und
be=
herrſcht die Einmündungsgebiete der
wichtig-
ſten deutſchen Ströme Weſer und Elbe mitten
im deutſchen Hoheitsgebiet der Nordſee. In
einer denkwürdigen Nacht zu Beginn des
Welt=
krieges verließen die Bewohner die rote Inſel,
während einige tauſend Mann Kriegsbeſatzung
dieſen ſtrategiſch ſo wichtigen Punkt beſetzten.
Mit großem Koſtenaufwand war Helgoland zu
irſtuhl zwiſchen Oberland und Unterland
das Dächergewirr der Fiſcherhäuſer.
ender Palaſt in Asgaard, der
himm=
hötterheimat, eine getreue Nachbildung
Cempel und heiligem Brunnen auf
nd erfahren hatte.
am 1. Juli 1880 der Vertrag
unter=
wurde, der Helgoland aus engliſchem
1ieder zu deutſchem Boden und
tum machte, wurden mancherlei Stim-
1t, die das „ſchlechte Geſchäft” bei
die=
einbarung kritiſierten. Man gloſſierte
ſache, daß die deutſchen Diplomaten
)oſe” gegen den „Hoſenknopf”
ſcht hatten. „Die Hoſe”, das war
ein ausgedehnter, fruchtbarer
Land=
jungen oſtafrikaniſchen Kolonialbeſitz
s, an Flächeninhalt dem „Hoſen=
Helgoland, tatſächlich um ein
Viel=
en. Aber durch die Aufgabe der
Ein feiner, heller Sandſtrich
ſo erſcheint die Düne, der Inſel vorgelagert, mit ſchönem Badeſtrand vom Unterland aus.
einer ſtarken Seefeſtung und zu einem
Stütz=
punkt der deutſchen Flotte
ausge=
baut worden. Dieſe Befeſtigungen mußten auf
Grund des Verſailler Vertrages geſchleift
werden.
Uhneu waren.
Der „Mönch” und der rote Wächter von Hegoland
ein berühmter Fels an der wild zerklüfteten Weſtküſte der Inſel.
600 Meter breit iſt, alſo nur 0,55
Quadrat=
kilometer umfaßt.
Gerade dieſes „kleine Format” macht in
Verbindung mit der großartigen Sormation der
Inſel den Reiz des kleinen Eilandes aus. Das
„Unterland” iſt flaches, ſandiges Vorland von
geringer Ausdehnung, auf dem ſich die alten
Häuſer eng und dicht aneinander drängen. Sum
„Oberland” führt der Fahrſtuhl hinauf; es iſt
mit ſeiner grünen Weidefläche” den „
Inſel=
ſchafen” und den reizenden Siſcherhütten von
einzigartiger Romantik. Ein wundervoller
Weitblick enthüllt ringsum die Schönheit des
ewigen Meeres.
Großartig ſind die Badeanlagen, die
alljährlich mehr Gäſte und Erholungſuchende
anlocken. Schon vor anderthalb Jahrhunderten
war Helgoland mit ſeiner einzigartig reinen,
klaren Luft und ſeinem gleichmäßig geſunden
Klima das Paradies der Heufieberkranken
und Halskranken. Die warme Cemperatur des
Meeres geſtattet oft das Baden auf der Düne,
die der Inſel vorgelagert iſt, und erſt in der
ſtürmiſchen Neujahrsnacht des Jahres 1720
von Helgoland getrennt würde, bis in den
Sep=
tember hinein.
Dann lockte Helgoland von jeher in ſeiner.
Eigenſchaft als „Hollausland”. Cabak
und Wein, Kognak und Stoffe, Butter, Kaffee,
Sigaretten, Kaviar — das alles erhielt man zu
Preiſen, die infolge des Fortfalles der Sölle
Heute gewinnt man bei einem Beſuch der auffallend gering waren. Und noch mehr
Vor=
roten, maleriſchen Inſel und im Geſpräch mit züge hatte Helgoland früher aufzuweiſen: bis
den wettergebräunten, prächtigen Bewohnern 1900 konnte man ohne große Formalitäten in
nicht den leiſeſten Eindruck mehr von dem außergewöhnlich raſcher Zeit einen Bund
wechſelnden Schickſal, das Helgoland bereits fürs Leben dort ſchließen. Von dieſer
erlebte. Denn, nachdem die Inſel vom 14. bis Möglichkeit, ſich raſch und ſchmerzlos auf Hel=
17. Jahrhundert im Beſitze der Herzöge von
Schleswig=Holſtein geweſen war, fiel ſie 1714
an die däniſche Krone und mußte im
Sturm erobert werden. 1807 folgte auf die
däniſche die engliſche Herrſchaft
dann wurde Helgoland, während der Dauer
der Kontinentalſperre, zum Mittelpunkt eines
blühenden Schmuggelgewerbes, bis es endgültig
in deutſchen Beſitz überging und am 1. Auguſt
1890 die deutſche Reichsflagge über der Inſel
aufſtieg.
Das ewig brauſende Weltmeer und die
poli=
tiſchen Intereſſen der Völker haben das kleine
Inſelreich nicht vernichten können. Unter der
deutſchen Herrſchaft wurden ſofort gewaltige
Schutzdämme aus Granitquadern aufgeführt,
um vor allem die wild zerklüftete,
meiſtgefähr=
dete Weſtküſte zu ſchützen. Denn von 1892 bis
1906 entriß das gierige Meer der kleinen Inſe
rund 1500 Quadratmeter Land und Küſte! Das
bedeutet viel, wenn man bedenkt, daß die
ge=
ſamte Inſel, als einziger, mächtiger Block
brauuroter Sellen, nur /700 Meter lang und
goland trauen zu laſſen, machten eine ganze
Reihe bekannter Männer Gebrauch: Eugen
d’Albert, Strind
Hermann Sudermann
Bismarcks Leibarzt
wenninger und andere.
Ein Beſuch auf Hele
land wird in jeden
Salle unvergeßlich ſein.
den violen
an=
deren Sehenswürdigkeiten
Wohnhäuschen
Hoffmann von Sa
S zu
beſichtigen, in dem 1841 die
tional-
ino eutſtanden iſt. Und in
ipen
wird der berühmte Eiergrog
e kreden
11 / 10. März 1935
[ ← ][ ][ → ] In Deutſchland blieb die Frau im Heim.
Fürſtliche Hausfrauen. — Gelehrte Frauen im
17. Jahrhundert.
Gehen wir in das Mittelalter zurück, ſo
finden wir, daß geiſtige Bildung bei den
Srauen weit häufiger zu finden war als bei
den Mänern, die bei Jagd und Krieg wenig
Muße für die Dinge der ſogenannten „
Bil=
dung” hatten und Leſen und Schreiben den
Frauen gern überließen. Noch im fünfzehnten
Jahrhundert gab es Frauen, ſowohl in
höfi=
ſchen wie in Bürgerkreiſen, in Menge, die
die Männer an Bildung weit überragten.
Dann kam in Italien die Seit der
Nenaiſ=
ſonce, die den Frauen eine lehr bevorzugte
Stellung einräumte und ihnen den gleichen
Unterricht zuteil werden ließ wie den
Män=
vern. Eine ganze Reihe von Frauen ſind aus
dem Italien jener Seit bis in unſere Cage
bekannt geblieben. In Deutſchland dagegen
blieben die Frauen in der großen Mehrzahl
von dieſen ganz neuen Strömungen,
Erkennt=
niſſen und Bildungsgängen ausgeſchloſſen.
Ein=
zig die Frauen aus reichen Patrizierhäuſern,
zum Beiſpiel die Aebtiſſin zu St. Clara,
Cha=
ritas Pirkheimer, und auch Konſtantia Peu=
In Musik und Literatur, ja selbst im Lesen und
Schreiben waren die Frauen häufig besser bewandert
als die rauberen Künsten obliegenden Männer
Eine Rikſcha fährt vorbei
Von Adolf Obée.
Ein deutſcher Einfuhrkaufmann, von deſſen
beiden alten Lagerhäuſern das eine in die
Mäuſegaſſe auf der Danziger Speicherinſel, das
andere in ein Hamburger Sleet niederſchaut,
hatte ſich vor einiger Seit zu einer Reiſe
ent=
ſchließen müſſen, die ihn an die Küſten des
Gel=
ben Meeres führen ſollte, weil ſein dortiger
Bevollmächtigter und Einkäufer, der ſchon der
dritten Generation des Handelshauſes diente,
ſo alt geworden war, daß er heimzukehren
wünſchte, was der treue Mann nicht tun wollte,
ohne dem Herrn wenigſtens einen ungefähren
Einblick in die inzwiſchen völlig veränderten
und von immer neuen Unruhen geſtörten
Su-
ſtände zu geben.
Faſt drei Jahre hindurch hatten ſich der
be=
abſichtigten Reiſe immer neue Hinderniſſe
ent=
gegengeſtellt, unter denen mauche waren, die
der Kaufmann ſelbſt herbeigeführt hatte, teils
um den Seitpunkt, an dem er den unerſetzlichen
Mitarbeiter verlieren ſollte, ſo weit wie
mög-
lich hinauszuſcheiben, dann aber auch, weil er
wünſchte, daß ihn ſeine Cochter begleiten ſollte,
die ihm für das Erlebnis einer ſolchen, ſich wohl
nur einmal bietenden Reiſe noch zu jung ſchien.
Nun aber war die Seit für beides
heran=
gekommen: der Bevollmächtigte hatte das
tinger, die zu Hutten in freundſchaftlichen
Be=
ziehungen ſtand, machten eine Ausnahme.
Im allgemeinen aber ſtrebten die/ Frauen
damals nur danach, in Haus und Heim ihr
Glück zu finden. Es gab wohl die ſogenannten
„Mägdleinſchulen”, aber in dieſen wurden nur
die allgemeinen Grundkenntniſſe vermittelt, und
ſie wurden von den Kindern der beſſeren
Stände nicht beſucht. In
dieſen war die Mutter
die einzige Erzieherin
ihrer Cöchter. Es kam
alſo faſt nie vor, daß
eine Cochter mehr lernte
und wußte als ihre
Mutter.
In den Jahren des
Dreißigjährigen Krieges
wurde ja auch die
Ver=
armung in Deutſchland
ſo allgemein, daß an
höhere Intereſſen nur
noch wenig gedachtwurde
und jeder mehr um ſein
leibliches Wohl und Wehe
beſorgt war. Die Söhne
der Samilie gingen oft
auf Reiſen und
erwar=
ben ſich dabei
Kennt=
niſſe und Wiſſen, — die
Cöchter mußten
natür=
lich daheim bleiben. Aus
der Eingeſchloſſenheit des
Elternhauſes gingen ſie
in die nicht minder große
Eingeſchloſſenheit ihres
eigenen Heimes über.
Nur einige Gelehrte
ge-
fielen ſich darin, ihre
Cöchter in allerlei
Wiſ=
ſenſchaften zu erziehen
und ſie vor allem in
Lateiniſch, Griechiſch und
anderen Sprachen zu
unterrichten. Das ganze
Leben jener Frauen
ſpiegelt ſich gut in den
mancherlei
Frauenbrie-
fen, die aus jener Seit
erhalten ſind. Die Frauen
und Cöchter des Hauſes Behaim ſteuern ganz
beſonders friſche, natürliche und zum Ceil auch
humoriſtiſche Schreiben bei, denn der Humor
iſt den Frauen jener Seit treu geblieben, und
daß er überhaupt durch ſchwere Seiten
hin=
durchgerettet wurde, iſt vielleicht ihnen zu
ver=
danken.
In den Briefen der adeligen Frauen
be=
ginnen ſich ſchon um die Mitte des ſiebzehnten
Jahrhunderts die Fremdwörter breitzumachen.
Dorothea von Sachſen ſchließt ſchon im Jahre
1655 einen Brief an Arnim: Necommendiere
mich hiermit zu ſeiner beharrlichen Affection.
Ich werde erſterben Seine. ganz gnädige Frau
Dorothee.” Eliſabeth von der Pfalz, die
Coch=
ter des engliſchen Königs Jacob, ſchreibt ganz
franzöſiſche Briefe. Sonſt aber finden wir auch
bei den Fürſtinnen jener Seit eine echte,
un=
verfälſchte Bürgerlichkeit, dazu eine erfriſchende
Natürlichkeit, die oft bis zur Derbheit geht.
Auch die Fürſtinnen ſind gute Hausfrauen, die
ſich um alles kümmern, nicht anders denn die
Bürgerfrauen. Die Herzogin von
Braun=
ſchweig=Lüneburg, eine geborene Landgräfin
von Heſſen=Darmſtadt, ſchreibt um 1650 an die
Brüder des Landgrafen von Heſſen=
Darm=
ſtadt: „Meine Kinder anlangt, daß ſie nicht
heurathen, iſt mir ein rechter Braſt!” Oder:
„Nun muß ich Euch ſagen, daß Sriz, mein
Sohn, ſo mechtig dick iſt, daß ich es nicht
lagen kann, iſt noch kleiner als C. L., ich hab
mich davor verſchrekelt, ſonſt iſt er gutt
ge-
nug, aber das Aug, wie man ſagt, mag auch
gern was haben, wenn ich ein Freulein wehr,
ich nem ihn gar ſchwerlich.”
In der zweiten Hälfte des 17.
Jahrhun=
derts ändern ſich die Suſtände inſofern ein
wenig, als es eine ganze Reihe von gelehrten
Frauen gibt und daß auch in der Literatur
zahlreiche Frauen auftauchen. Aber erſt mit
Schluß des ſiebzehnten Jahrhunderts wurde
das ganze Leben der Srau weniger eingeengt
und abgeſchloſſen, und man billigte ihr allerlei
Rechte zu, die ihr bis dahin nicht zuſtanden.
Mit dem neuen Jahrhundert baute ſich eine
neue Welt für die Frauen auf, ſehr langſam
und ſchrittweiſe, aber doch ſo ſtetig und
fort=
dauernd in ihrem Aufbau, daß wir heutigen
Frauen nur ſchwer begreifen können, daß all
unſere ſtolzen Errungenſchaften nicht älter als
weihundert Jahre ſind, daß ſie vielmehr vor
zweihundert Jahren erſt in ihren
allerbeſchei=
denſten Anfängen ſtanden.
Erna Herford.
Verſicherung
Swei Verſicherungsbeamte kamen in Streit,
weſſen Sirma die beſſere ſei, die „Cleveland”
oder die „Ontario”. „Die „Cleveland” iſt nicht
zu ſchlagen. Einer unſerer Klienten ſtarb heute
um 11 Uhr, eine Viertelſtunde ſpäter hatte
ſeine Witwe das Geld!” — „Das iſt noch gar
nichts! Die „Ontario” iſt tauſendmal beſſer.
Unſer Bureau iſt im 20. Stockwerk eines
Wol=
kenkratzers. Ein Mann im 60. Stockwerk fiel
aus dem Fenſter, und wir haben ihm die
Ver=
ſicherungsſumme gleich beim Vorbeifliegen
hinausgereicht!”
Trotzdem blieb bei uns, mehr als in romanischen Ländern, das Heim das
eigentliche Wirkungsfeld der Frau (Blick in eine Küche im 17. Jahrhundert)
ſiebente Jahrzehnt überſchritten, die Cochter
das zweite noch nicht ganz erreicht.
In der Nacht vor der Abreiſe konnte das
junge Mädchen nicht ſchlafen; es erhob ſich,
ging zum kleinen Bücherſchrank, der ihren
Privatbeſitz barg, entnahm aufs Geratewohl der
unterſten Reihe einen Band und kehrte zur
Lagerſtatt zurück, wo ſie im gedämpften
Licht=
des Lämpchens auf dem Buchdeckel ein matt
flimmerndes goldenes Linienornament erkannte,
und bei dieſem Anblick überſtürzte ſie eine Flut
von Erinnerungen an den Inhalt des Bandes,
den ſie ſeit manchem Jahr nicht mehr in der
Hand gehabt hatte. Dieſe Sammlung
wunder=
ſamer ſagen= oder märchenhafter Geſchichten
war ihr eben recht; ſie ſchlüpfte unter die
Decke, ſchlug das Buch auf, das ſich von jeher
an einer beſtimmten Stelle öffnete, und ſogleich
fiel ihr Blick auf ein wohlbekanntes Bild;
es ſtellte eine menſchenköpfige, geflügelte Harfe
dar, die ſich eben zum Schutze der bedrängten
Märchenheldin mit brauſendem Fittichſchlag von
einem hohen Selsſturz herabſchwang, daß die
Harfenſaiten im Luftzug erklangen: „Hung
kwang!” — wie die Unterſchrift des Bildes
lautete. Ueber dieſe gelungene Conmalerei, die
auf ſonderbare Weiſe an das fernöſtliche
Reiſe-
ziel gemahnte, mußte das Mädchen lächeln, aber
unverſehens wurden ihr die Lider ſchwer, denn
ſie hatte, ohne es zu wiſſen, ein bewährtes
Schlafmittel angewendet: der leichte Kälte-
ſchauer, der ſie beim Aufſtehen umweht hatte,
tat jetzt nach der Nückkehr unter die warme
Decke ſeine Wirkung; ſie ſchlief ein, und das
Lämpchen beſchien Buch und Schläferin, bis ein
ſtarkes Pochen in der Morgenfrühe zu eiligem
Aufbruch mahnte.
In Genua ging man an Bord der „Coblenz”
die unverweilt das Mittelmeer zu pflügen
be=
gann: tote Kartennamen hoben an zu klingen,
zu rauſchen und blutvolles Leben zu gewinnen,
bis man, nach Wochen, in Hongkong den
har=
renden Bevollmächtigten traf und mit ihm die
Reihe von Beſuchen bei den Lieferanten des
Handelshauſes begann, Händlern und Pflanzern
von Reis, Cee und Gewürzen, heute im
Kraft=
wagen, morgen auf Schiffsplanken, am dritten
Cag ſtundenlang vom Ochſengefährt geſchleppt.
Den Abſchluß dieſer Verhandlungen ſollte
ein Beſuch in einer tiefer im Innern gelegenen
Stadt bilden, wo ein reicher gelber Ceepflanzer
hauſte. Swar hatten die von dorther
kommen-
den Nachrichten in den letzten Cagen etwas
beunruhigend geklungen, doch erreichte man
ohne Swiſchenfall den Ort und hörte in der
kleinen Ausländerſiedlung und dem einzigen
europäiſch geführten Gaſthof, daß nichts
Außer=
gewöhnliches vorgefallen ſei; nur habe kürzlich
eine Banditengeſellſchaft aus den nicht fernen
Bergen nächtlicherweile eine Vorſtadt
geplün=
dert und einige Bewohner, von denen ſich
etwas erhoffen ließ, hinweggeführt.
Eine deufsche Bürgerstrau, wie sie Albrecht
gemalt hat
UA. A0
als Wetterprox
Jean Paul, dieſer Dichter, der das 6
und das Kleinſte in der Natur mit ſo
feinen Sinnen in ſich aufnahm, fühlte ſie
ein beſonderer Vertrauter des Kosmos”
aus dieſem Glauben leitete er auch ſeine
der Wetterprophezeiung her.
In ſeinem letzten Noman, dem „
Kom=
in dem er ſich ſelbſt als „Kandidat.
Ni=
einführt, antwortete er auf die Frage, ob
ſchön Wetter bleiben werde, daß „es in
Minuten wehen würde, weil der Mond
eben gerade über Amerika kulminiere.”
Auch in verſchiedenen Aufſätzen und
handlungen hat er ſeine Wetterweisheit
getragen, ſo in einem Auſſatz des „Mo
blattes”, ferner in „Der allzeit fertige un
ſchwinde Wetterprophet” und in der „A
zeitung” veröffentlichte er in dem Jahre
unter dem Citel „Jean Pauls Wetterpr
zeiungen zum Beſten der Neiſenden, Spazi
gehenden und Gartenbauenden” höchſtn
ſcheinliche Mutmaßungen über das Wette
nächſten ſechs Monate, „an meinem Geb
tage, dem 21./ März, mildtätig an W.
Laien ausgeteilt.”
Seine Freunde nannten ihn ſcherzhaf
„Wetterpropheten” und lachten manchmal
ihn, wenn er an ſeine eigenen
Prophezei=
unerſchütterlich glaubte. So erzählt Korte
einem Beſuch Jean Pauls bei Gleim, al
ſeinem Sortgehen ſchwere Wolken am H.
heraufzogen. Jean Paul aber verſichert
ſtimmt, daß das Wetter ſchön bleiben n
und eilte in leichter Kleidung davon, um
in einen fürchterlichen Landregen zu ge
der ihn völlig durchnäßte. Er bewahrt
aber den kindlichen Stolz auf leine Wette.
ausſagen und behauptete, man müſſe ihr
mit gutem Glauben befragen, dann treffen
Vorausſagen auch richtig zur rechten Sei
„ean Paul iſt in der Stadt als
Met=
loge bekannt,” erzählt Karl Burſy von
Beſuch in Baureuth im Jahre 1816, „und
Laubfroſch, der in einem großen Sucke
zwiſchen ſeinen Papieren auf dem Schrei
ſteht, iſt wie ein Aushängeſchild. Beſo
achtet er mit Sorgfalt auf die Geſtal
Wolken. Dieſe meint er gründlich zu El
und zu entziffern; ſie ſind ihm eine Schrif
Künftiges offenbart und die vorherleſen
erklären läßt.”
Der Staatsbeſuch bei dem gelben R
ließ das junge Mädchen in Haus, Garten
an der Prunktafel noch einmal den 9
wunderlichen Reiz dieſes Lebens verſpüren
ſich hier nicht anders als vor tauſend 94
abſpielen mochte; auch kauerte ſie zum fell
Mahle ſo gewandt und anmutig
nieder=
habe ſie ihr Leben lang in keiner anderen
lung geſpeiſt; mit Entzücken ſah ſie die
köſtlicher Näpfchen, Cäßchen, Schälchen
Cellerchen mit ihrem vielfarbigen Onhall
koſtete verwundert den zwieſpältigen 9
aus, gewöhnliche Eisſtückchen, die 7u02
ſiedendes Schmalz getaucht waren,
Neil=
durch die Kehle gleiten zu fühlen. Schlie
aber war ſie doch froh, als die Männer
den wunderſamen Garten begaben,
ihre geſchäftliche Unterhaltung zu beginnet.
Da der Handelsherr bemerkte, daß
Cochter, müde von der Fülle der Eihl:
etwas abgeſpannt auszuſehen begann, 9. %
er ſie unauffällig heran und trat mit 14*
der Bevollmächtigte eben eifrig mit dent *!
zer ſprach, durch eine Nebenpforte des 90t
auf die vorbeiführende Straße hinaus.
eine leer vorbeirollende Nikſcha hers”
dem Führer einen Silberdollar und näſite
mehrmals den Namen des Gaſthofes, L
Kuli, zum Seichen, daß er verſtandel
ebenſo oft wiederholte. Das junge
ſtieg ein, der Kuli prüfte, ſich auf dei. *
450 Meter Höhe
e Frau erzählt, wie ſie im Himalaja-Gebirge dieſe Höchſtleiſtung vollbrachte
ſn Berlin geht augenblicklich der große
fin „Dämon des Himalaſa” ſeiner
endung entgegen, den die
Onternatio=
e Himalaja-Cxpedition 1934
eiche Beute aus der großen, weißen
Ein=
eit heimbrachte.
der bekannte Alpiniſt und Geologe Prof.
Duhrenfürth, der Führer der Expe=
„. hat auch die Geſamtleitung des Silmes
zommen, ſo daß in wenigen Wochen jene
vor uns erſtehen wird, die nicht, wie
irr=
ch angenommen, vom Mount Evereſt
8840 Meter, ſondern mit 8892 Meter
agt wird. Auch iſt der tibetaniſche Name
omo=Lungma, — „Göttin der Mut=
Erde‟, — ſchöner, als die engliſche
Be=
lung.
Lir ſitzen in dem behäglich warmen
Sim=
der üblichen Berliner „Penſion‟. Der
eſſor erzählt, ſchlicht und beſcheiden, von
n Angriff auf das höchſte Gebirge der
den Himalaja, die „Schneewohnung der
” der ſich in 2400 Km. Länge und
Zm. Breite als Scheidewand zwiſchen In=
und Cibet in die Wolken reckt. Frau
Duhrenfurth räumt durch ihre Erſcheinung
ſem veralteten Begriff der „Frau
Pro=
gründlich auf.
je jetzt 42 Jahre alte Schleſierin macht
Eindruck einer Dreißigjährigen. Man
t ihr die zwei Buben, von denen der
22 Jahre alt iſt und das Mädchen mit
ahren mit dem beſten Willen nicht. Man
nicht verſtehen, wie dieſe hübſche, ſchlanke,
arte Frau den zähen Kampf ihres Man=
Is treue Kameradin mitgekämpft und ſich
ſarten Lebensbedingungen in Schnee und
ingepaßt hat.
uhrenfurth ſelbſt iſt ja nicht nur in
wiſſen=
ichen und alpinen Kreiſen ein Gelehrter
Bergſteiger von Weltruf. Seinen Studien
utſchland folgten die vier harten
Kriegs=
die ihm zuerſt im Großen Hauptquartier
Beologe bedeutende Aufgaben zuwieſen.
urde dann den öſterreichiſchen Cruppen
ilt, denen er in vereiſten Fronten der
kämpfe ein wichtiger und kenntnisreicher
ſein konnte. Nach dem Kriege aber
ihn wieder in die ſchweizeriſchen Alpen.
bte Sehnſucht. Sein Vater war
Mitbe=
r des Deutſch=Oſterreichiſchen
nvereins. Er hatte den Sohn zum
Male ſchon mitgenommen auf
Hoch=
als der Bub kaum 9 Jahre alt war.
30 konnte Dyhrenfurth dann die
Inter=
ale Himalaſa-Expedition führen, die
reicher wiſſenſchäftlicher Ausbeute auch
Silm heimbrachte, der indeſſen lediglich
entariſchen Wert hatte.
mals ſchwebte Duhrenfurth als Ideal der
Spielfilm vor, der das Gedankengut der
iſchen Muſtik erſchließen ſollte.
hnſucht der Meuſchheit, die höchſten
der Welt zu bezwingen, fauſtiſcher Drang
dig Strebenden, mußte notwendig in das
des Himalaja führen. Kampf und Opfer
nicht entmutigt.
in den 15 Gipfeln indeſſen, die mit
8000 Meter aus dem Himalaja
auf=
iſt noch keiner bezwungen worden. Im
Augenblick ſchlugen die geheimnisvollen
der Berge den kleinen Menſchen
nie=
er ſich hoch über Wolken ihrem Chron
wollte.
n den Hunderten von Gipfeln
7000 Moter, die in ewiger Nuhe
den Kamm des Himalaja hinausragen,
sher ſchon 15 bezwungen worden.
7 allein durch die Expeditionen Duhren=
54 konnte er endlich ſeine zweite Neiſe
an merkte es dem ſtillen Gelehrten, deſſen
rägtes, holzſchnittartiges Geſicht deut=
ſches Bauernblut verrät, wohl an, daß ihn das
Verſenken in den Dämmerglauben des
Buddhismus reizte.
Schon in den Hymnen des Nigveda klingen.
inmitten der Pracht ſeiner feierlichen
Hand=
lung, wie Stimmen derer, die Wahrheit
ver=
geblich ſuchen, Lieder weltweiſer Erkenntnis
hinein.
Die ewigen Fragen nach dem Woher und
Wohin laſſen ſich auf eiſigen Gipfeln und in
einſiedleriſchen tibetaniſchen Klöſtern beſſer
löſen, als im Getriebe der Welt.
Das iſt Lebensinhalt dieſer einſamen Seher:
Freude und Leid der fernen Erde bewegen
ſie nicht mehr. Ihr einziges Sinnen iſt auf
die Erlöſung aus dem Sanſara gerichtet. Das
Leben lockt nicht; Tod dünkt ihnen kein
Schrecken. Sie harren ſeiner wie die Diener
des Lohnes.
Sie beherrſchen Waſſer, Feuer und Hunger.
Sind Meiſter der Willensübertragung und
Selbſtbeeinfluſſung, des Kunſtſchlafes und
er=
frieren nicht in 60 Grad Kälte, wenn ſie ſich,
nur mit einem Lendenſchurz bekleidet, zum
Schlafe im Schnee niederlegen. Es iſt die Macht
des Willens und des Gemüts.
Der Profeſſor wird abgerufen. Er iſt ein
jetzt vielbegehrter Mann in Berlin. Seine
Frau erzählt weiter:
„Ja, — wie ich zu dieſer Höhe kam?
Eigentlich durch meine Kinder. Von unſerer
erſten Expedition hatte ich ihnen begeiſterte
Briefe aus Cibet geſchrieben. Sie nahmen es
mir aber nahezu übel, daß ich damals auf 6100
Meter ſitzen geblieben war. Sie fanden das
ſchlapp. Und ſo fügte ich mich. Sie wollten, daß
ihre Mutter, als erſte Frau, den Weltrekord
erringe. Ich mußte alſo auf meine alten Cage
noch ehrgeizig werden. Mut, Ausdauer und
froher Kameradſchaftsſinn aber machten es
möglich, alle Entbehrungen zu tragen."
Außer dem leitenden Ehepaar nahmen an
der Expedition noch teil:
In der Bergſteigergruppe James
Belaieff, Genf=PParis; André Noch;
Dr. Winzeler, Sürich, als Arzt; Hans
Ertl, München, der bekannte Kameramann
bis zur Höhe von 7775 Meter, Albert Höcht,
München, ſein Seilkamerad und der Italiener
Piero Chiglione aus Curin.
In der Silmgruppe wirkten: Guſtav
Dießl als Hauptdarſteller; Jarmila
Mar=
ton, die bekannte amerikaniſche Künſtlerin,
die im Film die Nolle der Frau Profeſſor
ſpielt; Rich Angſt als erſter Kameramann
und F. von Friedl als Hilfsoperateur.
Am 13. April 1934 verließ die Expedition
Srinagar. In dem kommenden Silm, mit
geheimnisvoll packender Handlung durchwebt,
wird dieſe Reiſe durch das Wunderland
an=
ſchaulich.
Su Pferd nach Kargil. Sechstägiger Vitt
am herrlichen Indus entlang. In Shigar müſſen
die Pferde zurückgelaſſen werden. 400 Kulis
werden angeworben. Der wilde Braldohfluß
wird auf Slößen von Siegenbälgen überquert.
Das letzte Dorf, in 3000 Meter Höhe verſinkt.
5 Cage lang geht es weiter über den 57 Km.
langen mächtigen Baltoro=Gletſcherſtrom. Auf
einem Weideplatz am mittleren Gletſcher wird
der Verpflegungsſtützpunkt eingerichtet.
Ham-
mel und Hühner werden heraufgekrieben. Swei
Bäcker backen täglich 120 Brote. Das
Stand=
lager wird erreicht. 1990 Meter! Cropiſche
Glut. Wenn aber Woiken kommen ſinkt die
Cemperatur ſchnell von 60 Grad Hitze auf 10
Grad Kälte. Weiter, weiter! Die Bergſteiger
brechen auf. Die Silmleute rücken nach. Hier
oben werden die erſten packenden Szenen
ge=
dreht. Ertl und Höcht vollbringen Wunder:
Eine 200 Meter hohe Eiswand muß für die
Kulis gangbar gemacht werden. Immer wieder
zerſtört Neuſchnee die Arbeit: Die beiden
bringen 52 Cage in dieſer eiſigen Höhe zu.
Endlich iſt der Spielfilm gedreht. Die
Film=
gruppe bricht nach Klein=Cibet auf. Die
Berg=
ſteiger ſetzen zum Endſturm an. Chiglione,
Belaieff und Noch bezwingen den Goldenen
Chron (7250 Meter). Duhrenfurth und Frau,
Ertl und Höcht beziehen das letzte Lager in
6800 Meter. Drei Cage lang ſchneit es dort
oben. Wie ein rieſenhaftes Leichentuch breitet
ſich die blendende Weiße über das Dach der
Welt. Endlich, am 3. Auguſt, ſoll in
unmenſch=
licher Anſtrengung der Weſtgipfel der Queen
Mary (7430 Meter) erſtiegen werden. Die
Frau Profeſſor kann nicht mehr. Sie will allein
zurückbleiben. Das geht nicht. Das bedeutet
ſicheren Cod. Weiter, neun Stunden lang,
Schritt um Schritt . . . Drei Cage lang hatte
ſie hilflos in ihrem kleinen Selt gelegen. Sie
war ſchneeblind geworden. Nührend waren die
drei Kameraden in ihrer Fürſorge. Und nach
ſolchem Erleben, das mutlos macht, weiter,
weiter! Es geht kaum! Was war an
Entbeh=
rungen vorausgegangen! Der letzte Brennſtoff
war in langer Gefangenſchaft dort oben
ver=
braucht! Ertl und Höcht ſitzen ſtundenlang in
der kleinen Eisküche, um aus dem letzten
Kilten-
holz wärmendes Seuer zu machen. Wenigſtens
einmal am Cage muß man etwas Warmes zu
ſich nehmen! Etwas Suppe, etwas Cee, ein paar
Obſtkonſerven! Ach, man iſt zum Eſſen zu
müde...
Endlich iſt die Höhe erklommen. Ertl will
gleich filmen und photographieren. Er muß
keine Nerven haben! —
Von den Gipfeln donnern die Lawinen.
Quälende Einſamkeit in unendlich weißer
Weite. Das war das Siel.
Ertl und Höcht aber ſind noch nicht
zu=
frieden. Später beſteigen ſie noch den
Haupt=
gipfel der Queen Mary. Nach barometriſch
berichtigter Ableſung iſt er 7775 Meter hoch!
Dieſer einſame König war bisher unbekannt.
Er iſt trigonometriſch noch nicht vermeſſen.
Dieſe Expedition entdeckt ihn. Wichtige, ſeit
40 Jahren umſtrittene topographiſche Sragen
werden geklärt.
Die Ausbeute iſt reich und beglückend.
Dann der Abſtieg!
In den tiefverdorgenen Bergklöſtern von
Klein=Cibet, in Lamyuru und Mulbekh
treffen ſich alle wieder. Drei Wochen lang wird
in dieſen weltenfernen Schulen der Weisheit,
die faſt nie eines Europäers Suß betrat,
ge-
filmt. Uralte Sitten und geheimnisvolles Cun
aus früherem Leben ſteigt auf. Endloſer
Kreis=
lauf der Seele wird wach. Lamas und Prieſter,
von der „Crommel frommen Denkens”, dem
Schlaf entriſſen, helfen in urkindlicher
Neu=
gierde mit am ſchönen Werk. Weltflüchtige
Weiſe, im „verehrungsvollen, nachdenklichen
Niederſitzen” verharrend, ſchenken dem bunten
Creiben keine Beachtung. Andere ſetzen ihren
Körper der Glut der „heiligen fünf Seuer”
aus, ohne ſich zu verbrennen.
Cibet. Buddhismus. Himalaſa ..
Am 15. September trifft die Expedition
dann wieder in Srinagar ein ..
„Ja, wie ich das alles aushalten konnte?
Ich war früher Cennisſpielerin mit guten
Er=
folgen. Das iſt mein einziger körperlicher Drill.
Im Reich des Himalaja muß wohl etwas von
dem unerforſchten Willen der Cibetaner auch
auf den Europäer übergehen. Wer weiß, was
es auf dem Wege zum Nirwana alles gibt, für
das unſere Erkenntnis nicht ausreicht. In
reiner, überragender Höhe denkt und handelt
man anders, als in dem endloſen Creiben der
von der Wahnvorſtellung des Ich beherrſchten
Welt.
Vielleicht gidt es doch einen Dämon des
A. B.
Himalaja!
HIEKDLTEI
AUFSCHNEIDER
Der Stör
Im Klub in Petersburg erzählte ein
Guts=
beſitzer aus der Provinz während des Eſſens
von einem in der Wolga gefangenen Stör und
übertrieb leine Länge. „Direkt vor meinem
Hauſe”, log er; „zogen meine Leute den Stör
aus dem Waſſer. Sie werden es, mir nicht
glauben, aber ich verſichere Sie, er reichte von
hier — bis —‟ Der Gutsbeſitzer ſtreckte
ſei-
uen Arm in der Nichtung zum
entgegengeſetz=
ten Ende der langen Cafel aus, wo der ruſſiſche
Fabeldichter Krylow ſaß. Krulow rückte mit
ſeinem Stuhl beiſeite und ſagte: „Erlauben
Sie, daß ich Platz mache, um Ihren Stör
durchzulaſſen.”
Bekannte
„Wiſſen Sie, ich ſah einmal einen Sakir,
der konnte ſich ſo dünn machen, daß man
zwei=
mal hinſehen mußte, ehe man ihn einmal ſah.”
— „Das iſt noch gar nichts. Ich kannte einen
Cierſtimmen-Omitator, dDer konnte einen
krähen-
den Hahn ſo täuſchend nachahmen, daß davon
die Sonne aufging!‟ Das iſt aber alles
nichts gegen einen Schauſpieler, den ich kannte.
Der konnte ein Gewitter ſo natürlich
darſtel-
len, den Blitz, den Donner, die Seuersbrunſt,
die Spritze und die Seuerwehr, ſo unheimlich
natürlich, daß den Leuten meilenweit im
Um=
kreiſe von dieſem Gewitter die Milch ſauer
wurde!”
Prof. Dr. Dohrenfurth und Frau
d, die Laſt, fand ſie zu gering, um ſeinem
Körpergewicht die Waage zu halten,
ſich ein wenig weiter in die Deichſel
hin=
d trabte einen Augenblick ſpäter mit
er-
her Schnelligkeit davon. Der Kaufmann
m Gefährt ein Weilchen nach, und wäre
er mit der Oertlichkeit vertraut geweſen,
er geſehen, daß ſich das Wägelchen in
Nichtung bewegte, die aus der Stadt
führte.
IId darauf bemerkte der Bevollmächtigte
ihlen des jungen Mädchens, befragte den
ſchien mit der Antwort wenig zufrieden
ach gleich darauf die Verhandlungen, die
m nächſten Cag fortſetzen könne, ab.
beiden Herren kehrten eilig zum
Gaſt=
rück, fanden aber die Cochter nicht vor.
irklich befand ſich das Mädchen in einer
von der im Augenblick noch niemand
Konnte, wie groß oder gering ſio ſei.
Jahrer des Wägelchens, ein ſtiller,
gnatiſcher Anhänger der zahlreichen
revo=
iren Gebirgshorden, war an dieſem
en von den chineſiſchen Pächtern des
aführweſens wegen einer unbedeutenden
1digung des Wägelchens mit einem drei=
7 Abzug ſeines elenden Lohnes beſtraft
I, und obwohl ihm das von ſeinen eigenen
euten geſchehen war, hatte es doch ſeinen
enden Haß gegen alles Fremde plötzlich
Entſchluß emporgeführt, ſein Wägelchen
noch heutigentags in einer Vorſtadt ſtehen zu
laſſen und ſich in die Berge zu einer jener
Banditengemeinſchaften zu ſchlagen, zu denen er
ohnehin ſchon Beziehungen unterhielt, indem er
ihnen hier und da nützliche Nachrichten
zukom-
men ließ, wie und wo etwa ein lohnendes
Unternehmen ins Werk zu ſetzen ſei.
Gerade in dem Augenblick, als ihn der
Handelsherr angerufen hatte, war er im
Be=
griff geweſen, ſein Gefährt im Stiche zu laſſen
und zu verſchwinden; den unvermuteten
Silber=
dollar hatte er noch mitgenommen, und einen
Augenblick ſpäter war er entſchloſſen, die
ver=
haßte weißgeſichtige Sahrgaſtin nicht an das
angegebene Siel zu bringen, ſondern ſie in einer
entlegenen und verrufenen Vorſtadt zu
ver=
laſſen, wo er ſicher ſein konnte, daß ſie den
ſchlimmſten Ungelegenheiten, Beſchimpfungen,
vielleicht ſelbſt Mißhandlungen ausgeſetzt ſein
würde; möglicherweiſe würde es ſogar gelingen,
die Sremde zur Erzwingung eines hohen
Löſe=
geldes vorläufig verſchwinden zu laſſen.
Mit dieſen Vorſätzen trabte er, die
Ge=
ſchwindigkeit immer ſteigernd, ſeines Weges.
indes das junge Mädchen, ermüdet und mit
halb geſchloſſenen Augen, noch gar nicht
be=
merkt hatte, daß längſt nur noch vereinzelte
elende Hütten die Straße läumten.
Da vernahm ſie hinter einer Lehmmauer
hervor, die den Hof einer Herberge oder
Schenke von der Straße trennte, eine eigentüm-
lich klimpernde Muſik, begleitet von einzelnen
ſchrillen Slötentönen und dumpfen
Crommel=
ſchlägen, während ein tiefklingendes
Saiten=
inſtrument jedesmal, wenn die anderen einen
Augenblick ſchwiegen, mit zwei hartnäckig wie-”
derholten Akkorden antwortete.
Mit einem Suruf brachte ſie den Läufer
zum Stehen und lauſchte eine kurze Weile den
befremdenden Klängen, und dabei geſchab es,
daß ſich ihr Herz plötzlich in unbeſtimmter
Bangigkeit zuſammenzog. In dieſem Augenblick
ſchwieg die Muſik, nachdem das
Saiteninſtru=
ment noch einmal geantwortet hatte, und das
Mädchen, als ob ſie mit dem Klange der
eige=
nen Stimme die zunehmende Beklemmung
ver=
ſcheuchen wolle, ſuchte die beiden zuletzt
ver=
nommenen hartnäckigen Akkorde, leiſe vor ſich
hinſingend, in ihrer eigentümlichen Klangfarbe
nach zuahmen:
„Hung kwang!”
Augenblicklich ſchwand die drückende
Bangig=
keit, ſie lächelte, des Bildes der geflügelten
Harfe gedenkend, vor ſich hin, und mit dieſem
Lächeln ſah ſie gerade hinein in die ihr plötzlich
zugewandten Augen des Kulis, der ſich
blitz=
ſchnell nach ihr herumgedreht hatte, denn die
beiden Silben, die eben an ſein Ohr gedrungen
waren, ſtellten den Namen, dar, den er trug:
Hung Kwang — und ſie waren erklungen in
der ſingend aufſteigenden Betonung, die im
Dialekt ſeiner Gegend allein für den Ausdruck
herzlicher Suneigung gebraucht wurde — und
in dieſer Betonung hatte der Arme ſie noch
nie gehört.
Ob er den Suſamienhang begriff oder
nicht — ſein plötzlich gefaßter böſer Eutſchluß
kam ebenſo ſchnell ins Wanken und Stürzen;
in einem Augenblick hatte er das Gefährt
ge=
dreht und jagte des Weges, den er gekommen
war, mit verdoppelter Geſchwindigkeit zurück,
und ehe das Mädchen noch recht begriffen
hatte, was vorging, flog ſchon die Gartenpforte,
aus der ſie herausgetreten war, wieder vorbei,
und zwei Minuten ſpäter hielt das Gefährt
vor dem Gaſthof, wo der Vater in Aengſten
der Cochter harrte und eben im Begriff
ge=
weſen war, einen Suchtrupp auszuſenden und
die Behörden zu benachrichtigen.
Der Kuli, zur Nede geſtellt, wo er ſo lange
geblieben ſei, zeigte auf der flachen linken Hand
den Silberdollar und beſchrieb gleichzeitig mit
der Rechten einen weiten Bogen, was zu ſagen
ſchien, er habe, um Lohn und Leiſtung in
Ein=
klang zu bringen, Spazierfahrt und Umweg für
nötig gehalten.
Beim Abendeſſen berichtete das Mädchen
von der ſeltſamen Muſik, verſuchte die ſchrille
Slöte, die dumpfe Crommel, das zarte
Klim=
pern nachzuahmen und ſchloß mit den beiden
Nkkorden des tieftönigen Saiteninſtrumentes:
„Hung kwang.
Vom Buc
gte ſie nichts,
Alſo was mich albelangt, ſo bin ich ſtandhaft
gebliwwe, un hab iwwer Faßnacht mich weiders
net in ärchendwelche narriſche Ukoſte geſtärzt;
erſtens mol däßhalb, weil’s an ſich ſchun genug
Leit gibt, die wo mich, ob meine verſchrowene
Aſichte, aach ſunſt s Jahr iwwer for net ganz
normal halte; un zweidensmol hab ich mir
ge=
ſagt, s muß in de Faßnachtszeit wenigſtens aach
e paar Vernimfdiche gäwwe, an dene die Narrn
ihrn ſogenannte Witz ausloſſe kenne.
Dann der „Witz”, däß is halt in däre Zeit e
ſehr geſuchter Addickel. Un was unſer
Darm=
ſtädter Owwernarrn un Urſchode bedrifft, die
hawwe ihrn Kobb ſchun ganz ballwariſch aſtrenge
miſſe, die hadde’s net ſo bequem diß Johr, wie
die dreimal geaichte, dobbeltbaddendierte un
brä=
mierte Owwer=Urnarrn vun Meenz. Dann wann
dene gornix mehr ei gefalle is, do hawwe ſe äwe
bloß „Rieweloch” zu ſage brauche, un ſie hadde
die Lacher uff ihre Seid. Wobei ich bemärke
mecht, daß däß „Rieweloch” dorchaus kaa a
ziech=
lich Redensort ſei ſoll, ſundern däß is e
altehr=
wärdich Sachſehaiſer Ebbelweikneib, die wo alſo
diß Johr ganz zufellicherweis zu=ere
Wäldbe=
riehmtheit worrn is, was jedenfalls noch net
emol die Meenzer ihr Abſicht war.
Noja: „Frankfort ſtickt voller
Märkwärdich=
keide” hott emol e bedeidender Mann geſagt,
der’s wiſſe mußt. Ob er dodebei aach an’s „
Rie=
weloch” gedenkt hott, däß is zwar net bewieſe.
Sicher is jedenfalls nor däß: wann den
Sum=
mer die fremde Auslenner, un die eiheimiſche
Fremde nooch Frankfort kumme, um ſich die
Klaſſicker uffm Reemerbärch azugucke, ſo wärrn
die ganz beſtimmt aach en Abſtächer niwwer nooch
Sachſehauſe mache, um ſich in däre „klaſſiſche‟
Ebbelweikneib aan zu genehmiche. Dofor hawwe
die Meenzer geſorgt, un die Frankforter ſollten
dankbar ſei.
Was weern mir in Darmſtadt ſo froh, wann
die Meenzer emol ſo e bische for uns Reklame
mache dhete. Freilich, mit ſo=ere klaſſiſche Kneib
kenne mer heit netmehr uffworte, wie däß
bei=
ſpielsmäßich in meine Jugend de Fall war. Dann
wann domols e Fremder nooch Darmſtadt kumme
is, dann hott er ſich unner alle ſiwwenunzwanzich
Umſtend aach zum „Gottverdammich” fiehrn loſſe.
Dann aach die Kneib war domols wäldberiehmt,
un ihr Wärt, de alde Hädderich, der war ſo
„klaſſiſch” wie de Götz vun Berlichinge —
Noja, s is mitm „Beriehmt=wärrn” e eiche
Sach, mitunner wärd mer’s, wann mer am
wenichſte dro denkt. Mir is es aach net an meine
Wieg geſunge worrn, daß ich emol beriehmt
wärrn dhet. Ausgerächent wäje meine klaſſiſche
Fieß!
Nemlich dieſer Dag dräff ich unnerwähks en
gude, alde Bekannte den ich ſeit Johr un Dag net
geſähe hatt. Der is mer beinoh um de Hals
ge=
falle, un ſeegt, s weer gud, daß er mich ſähe
dhet, un ich ſollt mich doch net ſo rar mache, un
ſollt doch als emol in’s Therjader geh, ich hett
doch ſo klaſſiſche Fieß —
Jetzt, alſo ich hab ſchun geheert, daß mer in’s
Therjader geht, damit mer mitredde kann, wann
driwwer geſchwätzt wärd, odder daß die Leit
ſähe, daß mer for die Kunſt aach was dhut, odder
daß mer ſchun widder e nei Klaad ohott, odder
aach daß mer mit ſeine Bildung brotze kann.
Awwer daß mer wäje ſeine Fieß ins Therjader
geht, daß war mir nei, un däß hott mir noch
kaaner geſagt. Un ich hab däßwäje ſcheints aans
vun meine dimmſte Geſichter gemacht, ſo daß mein
Speezel glei gemärkt hott, daß es in dem Fall bei
mir zimmlich am Verſtandiwuh fehle dhut. Drum
hott er mir — dann däß muß em de Neid loſſe,
zudraulich is er — hott er mir alſo die Sach e
bische verklickert. — „Sähe Se, Bimmbernellſen”,
ſeegt er, hott er geſagt, „ſähe Se, ich ärjer mich
als emol grie un blau, wann ich in’s Therjader
geh. Nemlich net wohr, alſo do hockt mer
mit=
unner midde drinn, in ſo ere Reih, un dreegt mit
Geduld un Ergäwung was iwwer aam kimmt.
Awwer wann dann e Paus kumme dhut, do
mecht mer doch halt aach emol widder e bische
enaus, an die Luft, un ſo. Awwer glaawe Sie,
do ſteht aans vun dene Leit, die wo mit aam in
deſällwe Reih ſitze, uff, damit mer mit Aſtand
enaus kennt? — Net ums verblatze! — Un genau
ſo mache ſe’s, wann mer widder enei will, in ſei
Reih, was meiſtens im letzte Mommend is, weil
mer drauß jemand gedroffe, un e bische gebabbelt
hott. Aach do bleiwe ſe ſitze, als wann ſe a gebabbt
weern. Un däßwäje ſollte Sie als emol in’s
Ther=
jader mit ihre Fieß. Nemlich, nemme Se mer’s
net for iwwel, Fräulein Bimmbernell, un Sie
kenne jo ſchließlich aach nix defor, awwer Sie
hawwe doch e paar Fieß, beinoh ſo groß, wie dem
Englenner ſei, der wo dieſer Dag en ganze
Borz=
zelanlade korz un klaa gedrammbelt hott. Un
drum maan ich, wann Sie als emol im
Ther=
jader ſo dorch die Reih laadſche dhete, wo ſo Leit
ſitze, die wo net uffſteije wolle, wie die in die
Heeh gingte‟.
Jetzt, ich bin jo gewiß net diejenich, die wo
glei beleidicht is, awwer was zuviel is, is
zu=
viel, un wäje meine Fieß, odder gotterſprich,
wäje meine Illwedrittſcher ins Therjader zu geh.
daß is doch e Entweihung vun=ere derardiche
Aſtalt. Un außerdem is owwedrei bei mir des
alde Therjaderblut, däß wo ſich niemols
ver=
leiine kann, zum Ausbruch kumme. Dann ich
wills nor geſteh, in meine Famillje is noch des
alde Therjaderblut dehaam, indem daß e
Ge=
ſchwiſterskind vun meim Großvadder
mitter=
licherſeiz im Therjader als die ſchwerſte dragiſche
Rolle geſpielt hott. Er hott nemlich als die
Stiehl, un die Diſch, un es ganze Infenndar, wo
gebraucht is worrn for die ganslinge Zehne,
rei=
drage miſſe, uff den Blatz wo geſpielt is worrn;
un die beriehmteſte Kinſtler hawwe ihrerſeiz
uffm Duzfuß mitm geſtanne
No, un weil ich alſo mitm Therjader
ſoze=
ſage weitlaifich verwandt bin, do hab ich in
Bezugnahm uff mei Fieß mei Nas gewaldich in
die Heeh gezoge, un hab ſo ganz vun
owwe=
runner mit=eme gewiſſe Aweck verlaude loſſe,
daß halt jeder uff dem Fuß läwe dhet, den er
ſich leiſte kennt, un wann ich e greeßer
Schuh=
nummer hett, als wie annern Leit, ſo ging däß
niemand nix a! Un wann er im Therjader
je=
mand braicht zum „Pad dräde” dann ſollt er
ſich gefellichſt jemand annerſter ſuche, ich ging
net enei, vun wäje meine klaſſiſche Fieß, ſundern
vun wäje meine klaſſiſche Bildung, ſagt ich. Un
domit hab ich em ſo en ſchnibbiche Knix gemacht,
un bin meines Wähks gange.
Noja ’s is doch aach wohr, mer geht doch net
ins Therjader vun wäje ſeine Fieß, ſundern mer
will vor alle Dinge was ſähe. Un wann ich aach
net leichne kann, daß es oft mit Schwierichkeide
verknibft is, uff ſein Blatz zu kumme, weil ſo
mancher, odder manchie glaabt, ſie vergebte ſich
was, wann ſe vor aam uffſteije, ſo is es doch oft
noch ſchwiericher, iwwerhaubt was vun dem zu
ſähe, was ſich do owwe uff de Biehn abſpielt.
Beſunners, wann mer s Bäch hott, un es ſitzt
beiſpielsmeßich ſo e verliebt Päärche vor aam,
däß wo in ſeine Unſchuld glaabt, es weer im
Kino. Dann kaum, daß es Licht ausgeht, ſchwubb
ſin die Köbb zuſamme. Un do is aam nad erlich
die Guck verſpärrt, un de ganze Spaß verdorwe
ſälbſt beim ſchennſte Trauerſpiel. Mer därf ſich
recke un ſtrecke, wie mer will, mer ſieht halt nix,
weil die Vorderleid net dro denke, daß hinnern
aach noch welche ſitze.
Un wann aam ’s Schickſal gar uff ſo en
Seite=
platz in e Loſch odder im erſte Rang verſchleegt,
un es ſitze ſo zwaa vor aam, die mit ihrm ewiche
Hie= un Hergerekel aam jeden Blick ewäck nemme,
do kann mer verzwazele un die Gichter krieje.
Alſo korz un gut, wie im Läwe, ſo is aach
im Therjader die Rickſicht uff ſei Mitmenſche
de edelſte Zug, den mer am Leib hott. Dode
ſin kaa zwaaſchleeferiche Maa bootcher erford,
lich, mit dene mer erſt ere ganze Reih uff
hochwohllöbliche Hiehneraage dräde muß, dan
mer uff ſein Blatz kimmt. Un zweidens ſin
Blätz im Therjader ſo eigericht, daß mer v
jedem ſieht, was uff de Biehn vor= odder hinn
ſich geht, vorausgeſetzt, daß jedes ruhich uff ſei
vier Buchſtawe ſitze bleibt, un ſei Blicke ledigl
uff däß richte dhut, was ſich uff dene Brädd
die wo do vorne die Wäld bedeide, begibt
abſpielt. Korzum: s Therjader is ſozuſage
moraliſch Badea’ſtalt, aus der mer net verärch
un vergreemt, ſundern innerlich friſch geweſ
un geſtärkt erausgeh will. — Bedenkts
nemmt Rickſicht uff die, die wo hinner
ſitze —
Bienche Bimmberne
Poſtſchkribbdumm: Noochdräglicherw
mecht ich noch ſage, daß jo die Faßnacht diß Zr
lang genug gedauert hoit, un daß ſich jeder au
dowe, un ſei iwwerſchießend Ennerſchie hott
de Mann bringe kenne. Daß aach verſchiedene g.
Eſel un Ribbel am Faßnachtdinnſtag ihrn „fur
teutoniguß” an de mehr odder wenicher ho
Weiblichkeid erbrobt hawwe, indem ſe ſich d
unſchuldiche Kinververgnieje, die alde Leit 1
ihre Klattſche zu verebbele, zunutze gemacht hawu
un hawwe ihrerſeiz mit allerhand Schlagwe
zeich wah los de weibliche Paſſande uff die Ke
gehaage, däß is, wie ich mer ab ſage loſſe, d.
e bische iwwer de Spaß gange. — Aa G
daß ich mich am Dinnſtag net in den Trur
gemiſcht hab, dann wann mir ſo e Olwel ,0
Spaß” 8 Kabbottche eigedriwwe heit, dem !
ich aa in de Rahme getläbt, daß er kaa L
mehr gebraucht heit; ſälbſtverſtendlich un al
Ernſtes äwenfalls „aus Spaß” — Dann
hab gottlob net bloß e groß Schuhnummer (ſi
obenn), ſundern aach e groß Handſchuhnumm
Daß awwer, wie ich die Woch hab widder !
miſſe, ſo gewiſſe Flegel ihrn ſogenannte „Spaß”
Allgemeingud ausloſſe miſſe, wie beiſpielsmeß
an de Feier= un Unfal melder, indem ſe
die Scheiwe neiſchlage, voder „dreiwe ſunſt all
hand Unfug an de Leit ihre Haiſer, un bi
Sta edewend um, odder beſchädige die Ef;
dichunge — alſo ich muß ſchun ſage, däß
kaa Späß wehr, ſundern däß ſin aus
waxene Rohheide, un die geheern demgen
aach beſtroft, awwer net bloß mit Geld, odde
paar Woche odder Dag niddche ſundern
Morjend fimfundzwanzich uff de Blooße —
vergingtsen, do dhet ich Gift druff nemme.—
valleicht kimmt mer aach do noch druff; 8 w.
e Woyldhad.
Küchenzettel vom 11.—17. März.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Grießſuppe, Schinkenmakkaroni mit
Tomatentunke.
Dienstag: Lauchſuppe, Grünkohl mit
Ka=
ſtanien.
Mittwoch: Tomatenſuppe, gebackene Leber
mit Salat und Kartoffeln.
Donnerstag: Gerſtenſuppe, Spinatauflauf
mit Kartoffeln.
Freitag: Gemüſeſuppe, Fiſchauflauf mit
Sauerkrautk) und Kartoffeln.
Samstag: Kartoffelſuppe, arme Ritter mit
Apfelbrei.
Sonntag: Eintopf, Iriſh ſtew.
Schinken gibt. Nochmals damit abwechſelnd,
ſchließe man mit einer oberſten Nudelſchicht
ab. Mit geriebenem Käſe überſtreut und mit
1 Taſſe Eiermilch übergoſſen, backe man die
Schinkenfleckerl ½ Stunde. Man reiche Salat
von Sellerie, roten Rüben, Endivien oder
Brunnenkreſſe dazu.
GemiſchterFrühlingsſalat Gleiche
Teile ſauber geputzte Rapünzchen, friſche
Brun=
nenkreſſe ſowie kleingeſchnittene Endivien,
miſche man mit reichlich Schnittlauch, ſowie
Oel, Weineſſig oder Zitronenſaft und ſchmecke
den Salat mit Salz, Sukrinetten und etwas
Pfeffer ab. Da dieſer Salat von
blutreinigen=
der Wirkung iſt, ſollte ihn die Hausfrau
während der Uebergangszeit wöchentlich öfter
auf den Tiſch bringen, zumal ſeine herbe Würze
auch die erſchlafften Geſchmacksnerven von
neuem zu beleben vermag.
*) Fiſchauflauf mit Sauerkraut.
1½ Pfund Fiſch, 1½ Pfund Sauerkraut, Salz
und Kümmel, ½ Liter Milch, 1 Ei und 40 Gr.
Mehl. In eine ausgeſtrichene Form gibt man
abwechſelnd gekochtes Sauerkraut und gekochten
Fiſch, übergießt es mit ¼ Liter Milch, in dem
man 1 Ei, Salz und 4 Löffel Mehl verrührt
hat, und backt es ½ Stunde.
Um Pfannkuchen vollkommenrund
zu backen, ſollte man den von Fachleuten
ge=
übten „Kniff” anwenden und vor dem Einlegen
der Pfannkuchen in das Backfett ſtets die dem
Brett aufgelegene, alſo gedrückte Seite nach
oben zu halten, wodurch der Pfannkuchen dann
im Fett rund aufgeht.
B. B.
Sauerkrautröllchen. Dazu klopfe man
dünne Schweinsſchnitzel recht dünn, beſtreue ſie
mit Salz und Pfeffer und gebe darauf 1
Eß=
löffel voll Sauerkraut, das man zuvor mit
reich=
lich Speck und Zwiebel ohne Waſſer, in der
Pfanne andünſtete. Rolle die Schweinsſchnitzel
zuſammen, wälze ſie in Mehl und brate ſie in
heißer Pfanne von allen Seiten goldbraun an.
Dann lege man ſie nebeneinander in einen
Tie=
gel und laſſe ſie mit knapp Waſſer und Sahne
langſam weichſchmoren. Die mit wenig
Kar=
toffelmehl ſämig gemachte Soße würze man mit
etwas Zitronenſaft, Salz und Butter.
Pikante Lungenſchnitzel. Eine mit
Suppengrün, 1 nelkenbeſteckten Zwiebel,
Ge=
würz=Pfefferkörnern und Lorbeerblatt
weichge=
kochte Lunge ſchneide man in fingerdicke
Schei=
ben, die man mit Pfeffer und Salz beſtreut und
mit Zitronenſaft beträufelt. Dann in Ei und
Semmel gewendet, backe man die Fleiſchſtücke in
reichlich Fett von allen Seiten braun. Paſſend
als Beilage zu Sauerkraut, Spinat, Rot=
Grün=
kohl und mit einer Zwiebelſoße zu
Salzkartof=
feln oder Kartoffelmus.
Süddeutſche Schinkenfleckerl.
3 Pfd. breite Bandnudeln oder Makkaroni,
die man in leichtem Salzwaſſer ausquellen
läßt, gebe man abgetropft in eine vorbereitete
Auflaufform als fingerdicke Schicht beſtreue
ſie mit 1 Eßlöffel geriebenem Hartkäſe, worauf
man eine Schicht feingewiegten gekochten
Schach=Nummer 614.
Aufgabe 818.
Dr. L. N. de Jong in Ruinen (Holl.)
(4. Preis „Bahn frei” 1890/91.)
z b d t g b
Silbenrätſel.
Aus den Silben: an ber bus chi chi chiem
do e e e e ein er er gel he heim holz
i im in kur le lo man mi mor mu nat
nau nei neſ nim nung: o ohr or oſ phir
phus pi ri ſchel ſee ſel ſi ſi ſi ſing ſperr
ſpiel ſy. ße tel tel, ten ti ton trau tu wurz
ſind 23 Wörter zu bilden, deren erſte und dritte
Buchſtaben — beide von oben nach unten geleſen
— einen Spruch ergeben (ch ein Buchſtabe) Die
Wörter bedeuten: 1 leichtes Bühnenſtück. 2 See
in Bayern, 3 griechiſcher Philoſoph, 4 Zunft,
Handwerkerverband, 5 legendäre Berühmtheit,
6 Schmetterling, 7 Bergmaſſiv in Südtirol,
8 Strohhlume, 9 Behältnis, 10 Gottesläſterer der
griech. Sage, 11 keltiſcher Sagenheld. 12 rohes
Baumwollgewebe 13 Nebenfluß der Oder und
Stadt, 14 diſtelähnliches Kraut 15 berühmtes
Bad am Taunus, 16 geiſtliche Amtstracht,
17 griech. ärmelloſes Gewand, 18 Furnierplatten,
19 Teil des Ohres 20 ſtenographiſches
Abkür=
zungszeichen, 21 italieniſche Provinz und Stadt,
22 bibliſches Goldland, 23 Held in Walhalla.
Wir fordern Ihren Kopf!
Anflöſung der Rätſel aus Nr. 1.
Verwandelte Bäume.
Eſchen, Schnee.
Ein Komponiſt.
1—2 Engel, 2—3 Laute, 3—4 Enkel, 4—5 Lil
5—1 Eiche. — „Gluck”.
Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüfſtellung: Kf7 Dc7 Tf4 Lc3, h7; Ka1 Ta3, b2.
Aufgabe 819.
Mr. A. M. A. v. d. Ven.
(Tijdſchrift v. d. N. Sch. 1934.)
Weiß: Kel Dc3 Tb7 Lc8 Bo4 Bd6 (6 Steine);
Schwarz: Ka6 Lc7 Bc5 (3 Steine).
Matt in zwei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 814 und 815.
814. Dr. F. Palitzſch. Der Hauptplan 1. Dg5 ſcheitert an
Te4: durch den Vorplan 1. Deß—f5! Ig4 iſt die
Ver=
teidigung Te4 ausgeſchaltet, zugleich aber auf 2. Df5—g5 die
neue 2... . Te3 eingeſchaltet, die eine Schädigung im Gefolge
hat: die Linie des Ig1 iſt geſperrt und 3. Da5 ſetzt matt. Die
Dresdener Idee! NL: 1. Df5, Lg4 2. Td7Foder 1. ...Be6
2. Dg54.
Si5. H. Nerong. 1. BeG—v71 Kie? (Kd7, Teß, Pd7, 7d8,
Ta5) 2. Be8D (Be8D D:e6, De4, Be7:d88, D:d5/t. Gefälliges
Zugwehſelſtück.
Löſerliſte: G. Seeh in Eberſtadt, Wilhelm
Eiſele in Sandbach (814), Willi Neidig und
Her=
mann Garnier in Darmſtadt (812—815), Karl
Handſchuh in Leutershauſen a. d. B. (812, 814).
Waagerecht: 1 Kloſtervorſteher, 3 lat.:
zurück, 5 verbergen 6 Mädchenname, 7 eine Art des
Ringelwurms, 9 Farbe, 11 Bürde, 12
außerdeut=
ſches Gebiet, 13 lat.: es ſei — Senkrecht:
1 Zeitabſchnitt, Epoche, 2 engl.: treu. 3 ſtädtiſches
Gebäude 4 europäiſches Königreich. 6 Geſtalt der
germaniſchen Sagenwelt, 8 europäiſche Münze,
10 gebräuchlich, 11 Lautſtärkeangabe.
Magiſches Quadrat.
Mit der 1 geht die 3
Alle Tage in die 2.
Carl Deubel.
Kann ſchon ſtimmen.
Nun ſehen Se bloß mal den alten Scho)
ſteinfeger dort drüben!“
„Ja, ja. Rauchfleiſch hält lange!”
Schwacher Troſt. Zwei Reiſende treffen
„Na, wie gehts?” fragt der eine. „Haben
heute ſchon einen Auftrag?” — „O, zwar ſogat
— „Na, ſehen Sie, ich habe heute noch gar
nen!” — „Aber meine beiden waren auch d.
von meiner Frau; ich ſoll ihr Vogelfutter m
bringen und ich ſoll nicht mehr ſo viel rauchet
Ein guter Charakter. Elly muß wirklich
guter Charakter ſein. Nie ſagt ſie etwas Schle
tes über irgendiemand” — „Kunſtſtück —
immer nur über ſich ſelber ſpricht!”
Ueberall das gleiche Lied... „Ach Fräult
Heimchen — ſchreiben Sie doch an die Fir1
Klimper & Wimper einen geharniſchten 2
Die haben uns immer noch nicht den S
geſchickt, auf den wir nun ſchon ſo lange wart
Wie man dabei heutzutage noch ein Geſhäft *e
führen ſoll, möchte ich wiſſen — aber daran.
ken ſolche Gauner nicht! Und noch
Fräulein Heimchen: Sollte heute jemand
Laufe des Tages wegen Geld kommen, ſo di
verreiſt und kehre vor 14 Tagen nicht zurüch.
Der Roman. Die junge Dame kam zuml.
leger und legte ihm einen Roman vok, den
geſchrieben hatte. — Der Verleger war.
Blick hinein und ſagte: „Sind da aber Schee
fehler drin. Haben Sie den Roman denſ
noch einmal durchgeleſen?” —„Neint. erpde.
die junge Dame, „das hat mir meine Ait
ſtrengſtens verboten. Solche gewagte!. Ad
darf ich nicht leſen.”
Späte Erkenntnis. Tim: „Sag bloß
warum biſt du denn ſo plötzlich ausgezogen.
dem du beinahe ein Jahr dort wohnſt u
ſo für deine Wohnung geſchwärmt haſt:
„Ich entdeckte, daß kein Bad im Hauſe
Druck, Verlag u. Kliſchees: O
chſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23.— Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. — Fernſpr. 1, 2389— 2392.— Alle Rechte vorbehalten. Nachdt.”
Koſtüm=Type kennen lernen, die in
eigen=
artiger Weiſe zwiſchen vormittäglichem und
nachmittäglichem Modell die Mitte hält und
demzufolge für jede Tageszeit verwendbar, alſe
ußerordentlich praktiſch iſt.
Eine ſo richtig gewählte Machart bedingt aud
igen
Frauen der ganzen Welt ſehen in dieſen
fage nit höchſter Spannung der Entwicklung
n Frühjahrsmode entgegen.
aber der dichte Schleier des
Geheim=
odiſche Dinge noch viel begehrenswerter
acht illen ſich die großen Modehäuſer
vorder=
udech in tiefſtes Schweigen und ſind ſehr
ſon entfernt, ihre Abſichten vorzeitig zu
Tidem iſt es einigen Wenigen beſchieden,
ſemn Entwürfe der großen Modekünſtler zu
eſich u bekommen, ehe dieſe Schöpfungen noch
u in die Oeffentlichkeit getreten ſind, und
idelt es ſich um die Modelle, die für die
en beſtimmt ſind, denen es vergönnt iſt,
ſonnigen Süden zu reiſen, um die oft
zrau verlaufenden Vorfrühlingstage
em onnenſchein und wolkenlos blauen
Him=
ertauſchen.
ein gewaltiger Irrtum, wenn man
an=
daß dieſe allerneueſten, für den Süden
eſtirn en Schöpfungen auffallend oder
über=
jebe eien.
im Gegenteil bemühen ſich unſere
Mo=
ellſt” durch Einfachheit, ſchöne Linie und
Auherel ite Materialien zu wirken und ſind
aus=
ſeſnro ne Gegner jeder Ueberladenheit, die
ſines gs ſchön iſt und auch niemals von Dauer
in käte!
Gei e ihrer betonten Einfachheit wegen ſind
fü den Süden beſtimmten Entwürfe für
de rau aufſchlußreich, weil ſie ihr die
ſchtu und den Weg, den die kommende Mode
gzuſt gen beabſichtigt, deutlich weiſen; nur
di. Art iſt es möglich, ſchon jetzt die
Zu=
mie ellung der neuen Frühjahrsausſtattung
be nen (indem man Neues anſchafft und
tes uffriſcht) ohne befürchten zu müſſen,
hen diſchen Irrtum zu begehen. Die für den
den itworfenen Modelle haben alſo — wie
t — viel größere Bedeutung als man
lgem annimmt.
en=Armell und große Maſche
Wir können in
die=
ſem Zuſammenhange
bei=
ſpielsweiſe eine ganz
neue und ſehr flotte
ein denſelben Anforderungen entſprechendes,
weder zu „ſportlich”, noch auch zu „
nachmittäg=
lich” wirkendes Material; es gibt heuer
Stoff=
muſter die in ihrer poröſen Struktur und eigen=
artigen Muſterung ganz deutlich an die früher ſo
populär geweſenen „Pepita=Karos” erinnern,
aber viel weicher und verſchwommener ſind als
jene, was durch eine neuartige
Farbzuſammen=
ſtellung dieſes kleinſten Schachbrettmuſters
er=
reicht wird, indem man keine grellen Kontraſte
(wie das Schwarz=Weiß=Pepita), ſondern weich
ineinanderlaufende Tönungen ſucht, wie etwa:
Hell= mit Dunkelblau Sandfarbe mit Braun,
Zartgrün und Laubgrün, aber auch Hellgrau mit
licht Erdbeerrot.
Die gerade Jacke eines ſolchen Koſtüms wird
mit aufgelegten und geknöpften Taſchen
ver=
ſehen, ganz loſe gebunden und fällt überdies durch
einen Pikeekragen und Pikeevorſtöße an den
Aermeln ſympathiſch auf. Der ſchlanke Rock
ſchließt mit Legfalten ab, die in dieſem
Früh=
jahr gewiß wieder ſehr erfolgreich ſein werden.
(Bild 2.)
Es kann nicht dem geringſten Zweifel
unter=
liegen, daß man ſich in Modekreiſen für allerlei
Kontraſte einzuſetzen bemüht, denn auch die
neueſten Mäntel machen ſich den „Hell=dunkel=
Effekt” zunutze.
Betrachten wir, um dies beurteilen zu können,
unſeren erſten Entwurf, einen ſchlanken
Fxüh=
jahrsmantel, deſſen breiter Kragen aus
hellem Material hergeſtellt iſt und ſich als
Vox=
ſtoß längs der Mantelkante fortſetzt. (Die lichten
Kugelknöpfe ſind aus einer leichten,
galalith=
artigen Maſſe hergeſtellt.)
Weil ſich der Gedanke nicht von der Hand
weiſen läßt, daß ein Frühjahrsmantel mit
lich=
tem Aufputz nicht praktiſch ſei, wurde in richtiger
Vorausſicht inſofern rechtzeitig ein guter Ausweg
gefunden, als man Kragen und Vorſtoß
ein=
knöpfbar arbeitet und damit die leichte
Rei=
nigungsmöglichkeit der Garnierung ſichert.
Den neuen Frühjahrs=Kleidern kann
durch eine ſchöne Abſtufung ein lebhafter Stil
gegeben werden, wobei die erprobte Kaſak= und
Tunik=Linie in ganz bezwingender Art
Berück=
ſichtigung finden. Ein vorbildliches, ſeitlich
ge=
ſchlitztes und geknöpftes, dreifach geſtuftes
Kleid führen wir in der letzten Skizze vor Augen
und verweiſen auf den gleichfalls dreifach
unter=
teilten Aermel, auf den breiten Gürtel, auf den
modernen, nach unten hin ſchmäler werdenden
viereckigen Ausſchnitt und auf die Knopfbahn des
Oberteiles, die die Geſtalt in günſtigſter Weiſe
„teilt”.
Nur noch ein paar Wochen .. . . und wir
wer=
den die Mode, die für den „ſonnigen Süden”
er=
dacht wurde, auch bei uns bewundern können!
Hüte
der kommenden
Mode aus Aackſtroh
und Heide
Schon jetzt liegen die Hüte
der kommenden Mode aus
Seide oder auch aus — Stroh
in den Schaufenſtern. Hier
ſehen wir einige der neuen
Modelle, die, wie man ſieht,
teils mit Krempe, teils
rand=
los ſind. Die linke Kappe aus
gelacktem Stroh ſchmiegt ſich
eng an die Kopfform an. Der
ſportliche Typ daneben
be=
ſchattet dagegen mit breiter
Krempe das Geſicht, während
die aufgeſchlagene Form des
Hutes unten rechts die Stirn
kleidſam freigibt. Eine Abart
der Koſakenmütze iſt der Hut
unten links aus geſteppter
Seide. Bemerkenswert iſt der
abſtehende Kurzſchleier, der
für knappe anliegende Hüte
einen anmutigen Rahmen
bildet.
gen als das „ſchon geſehene Stück”
wieder=
erkennen könnte. Aus dieſem Grunde liegt hier
ein „Verwandlungsgedanke” nahe, ſo daß man
es auch freudig begrüßen wird, wenn in den
großen Modehäuſern für das Frühjahr
an=
knöpfbare Capes gezeigt werden. Dieſe
ab=
nehmbaren Capes ſind oft durch eine beſondere
Arbeit gekennzeichnet, etwa durch Steppeffekte,
durch Bortenwirkungen oder durch wattierte
„Rollen”, deren charakteriſtiſche Wirkung unſer
Bild wiedergibt.
Bemalte Möbelſtücke
Jenen, die der einheitlichen Flächen der
Schleiflackmöbelſtücke müde geworden ſind, bietet
ſich — nach den neueſten, überaus erfolgreichen
kunſtgewerblichen Verſuchen zu ſchließen — die
wir uns gewiß nicht entziehen, wenn wir
un=
ſere Skizze betrachten.
Das anknöpfbare Aape
Eingeweihte wiſſen, daß Capekleider und
Capemäntel wieder ganz große Mode zu
wer=
den verſprechen. Wiewohl jede Frau dieſe Linie
für gut hält und ſich ihr gerne anſchließt, ſagt
ſie ſich bisweilen doch (mit vollſtem Rechte!)
ebte Motive der Frühjahrsmode; der
eht bekanntlich ſchon längſt im
Mittel=
allgemeinen Intereſſes, und es zeigt
immer wieder neue Möglichkeiten
ge=
erden, hier Neues zu bieten.
Zerlich gute Einfall, die Aermel durch
e zu unterbrechen, ſcheint allerdings
lebhaften Widerhall zu finden.
ſammenhang mit dieſer Neuheit roollen
die großen Maſchen ſprechen, die in
der Mantelmode eine gewiſſe Bedeutung
erlan=
gen ſollen, da an Stelle des Kragens oft nur
ein Leiſtchen vorgeſehen wird, das in lange,
verbreiterte Enden ausläuft, die entweder loſe,
alſo ſchalartig, herabfallen oder aber zu einer
Maſche verknotet werden. Um einer ſolchen
Maſche den entſprechenden Halt zu geben, muß
ein verſteiftes Zwiſchenfutter vorgeſehen
wer=
den. Der reizvollen Wirkung eines Mantels
mit Hohlſaumärmeln und Maſchenkragen können
daß es leicht geſchehen könnte, daß man eines
Capemodells ſeiner prägnanten Note wegen
vorzeitig müde werden und es vor allen Din=
Möglichkeit, der Einrichtung eine ganz ne
Note zu geben, indem die einzelnen Stücke n
Handmalerei verſehen werden
Der Anfang wurde mit den Möbeln des Ki
derzimmers gemacht, die durch allerlei heite
Motive und luſtige Szenen, die in flotter M
nier gemalt wurden, eine entzückende Wirku
erhielten.
Nun aber ſoll auch der Schrank im Zimm
der Dame” in ähnlicher Weiſe behandelt, we
den, indem man ihn mit Modemotiven all
Jahreszeiten bemalt.
In kunſtgewerblichen Kreiſen ſpricht man
beſonderen Farben, die nicht allzu ſtark haft
und nach beſtimmter Methode gegebenenfa
wieder entfernt werden können, ohne daß
Schleiflack=Grund Schaden nimmt.
Verwandlungs=Zauberei nicht nur bei
Kleidung der modernen Frau ſondern auch
ihrer Wohnungs inrichtung
s heißt wak
haftig, „modiſch auf der Höhe
Nummer 69
Sonntag, 10. Mät
DarmſtädterCaablatt
Jabresleiſtung der Neubauern.
Ein Erlaß des Reichsminiſters
für Ernährung und Landwirkſchaft.
Der Reichs= und Preußiſche Miniſter für Ernährung und
Land=
wirtſchaft W. Darré hat folgenden bedeutſamen Erlaß
heraus=
gegeben, der die Jahresleiſtung der Neubauern regelt:
„Die nationalſozialiſtiſche Regierung hat nach der Uebernahme
der Macht den in früheren Jahren angeſetzten landwirtſchaftlichen
Siedlern durch Erlaß ihrer Leiſtungen für die Dauer von
zwei=
einhalb Jahren und im Anſchluß daran durch beträchtliche Sen=
kung der Jahresleiſtungen für 1934 aus ihrer bedrängten
wirt=
ſchaftlichen Lage geholfen. Sie hat darüber hinaus durch
Markt=
ordnung und Feſtpreisbildung die Verhältniſſe auf dem
landwirt=
ſchaftlichen Markt gefeſtigt und dadurch auch die
Leiſtungsfähig=
keit der Siedler gehoben. Trotz der hierdurch eingetretenen
Beſſe=
rung der wirtſchaftlichen Lage habe ich mich im Einvernehmen
mit dem Reichsminiſter der Finanzen entſchloſſen, den in der Zeit
vom 1. April 1924 bis 31. Dezember 1933 angeſetzten Siedlern
auch noch für das Jahr 1935 gewiſſe Erleichterungen zu gewähren,
damit ſie die Leiſtungsfähigkeit ihrer Höfe noch weiter ſteigern
und vom Jahre 1936 an ihren Verpflichtungen im vollen Umfang
nachkommen können. Während in früherer Zeit die Leiſtungen
des Siedlers Ausdruck rein geldlicher Verpflichtungeen aus einem
Kaufvertrag waren, iſt im nationalſozialiſtiſchen Staat die
Jah=
resleiſtung des neuen Bauern ein Maßſtab ſeiner Pflichterfüllung
gegenüber der Volksgemeinſchaft, die ihm zu ſeiner Anſiedlung
die notwendigen Geldmittel aus den Steuern ſeiner
Volksgenoſ=
ſen gewährte. Die Volksgemeinſchaft verlangt jaher von jedem
Neubauern die reſtloſe Entrichtung der von ihm aufzubringenden
Jahresleiſtung; durch Witterungseinfluſſe bedingte Mindererträge
des einen Jahres müſſen in den Mehrerträgen guter Erntejahre
ihren Ausgleich finden. Es wird daher für die Zukunft
unmög=
lich ſein, aus den Verhältniſſen eines Neubauern allgemeine
Schlüſſe auf die Leiſtungsfähigkeit der Geſamtheit der Neubauern
zu ziehen. Im Gegenteil wird die allgemeine Feſtſetzung der
For=
derung der Jahresleiſtung nur dann Ausnahnen in zeitlicher
Begrenzung zulaſſen, wo unabwendbare Naturereigniſſe eine
be=
ſondere Regelung erfordern. Wer ſeinen Verpflichtungen
gegen=
über der Volksgemeinſchaft nicht pünktlich und gewiſſenhaft
nach=
kommt, beweiſt, daß ihm das höchſte Gut der Volksgemeinſchaft,
der deutſche Boden, zu Unrecht zur Bewirtſchaftung und als
Hero=
ſtätte für ſein Geſchlecht anvertraut worden iſt. Er wird daher
ſeinen Platz einem würdigeren Volksgenoſſen einräumen müſſen.”
Im einzelnen werden den in der Zeit vom 1. Aprit 1924 bis
31. Dezember 1933 angeſetzten Neubauern für die Zeit vom 1. 1.
bis 31. 12 1935 noch folgende Erleichterungen gewährt: 1. Die
Jahresleiſtung für die Siedlungskredite beträgt in Zone 1 2½
Prozent. in den Zonen 2 und 3 3 Proz. Den Neubauern ſtehen
die Anliegeſiedler gleich. — 2. Ausbauſiedler ſowie Moor= und
Oedlandſiedler haben, die Hälfte der unter 1. angegebenen Sätze
zu zahlen. — 3. Anliegerſiedler haben vom 1 1. 1935 ab mit
Ausnahme derjenigen der Ziffer 43 der Richtlinien vom 10. Nov.
1931 die volle Jahresleiſtung zu entrichten. — 4. Die
Jahres=
leiſtung nach Ziffer 1 und 2 ſind nur als Zinſen zu verrechnen,
Die Tilgung wird ausgeſetzt. — 5. Vom 1. 1. 1936 ab werden die
Jahresleiſtungen auf 4 Prozent feſtgeſetzt. — 6. Im ührigen
ver=
bleibt es bei den Beſtimmungen des Erlaſſes vom 8. Nov. 1933.
Schließlich iſt der Zinsſatz für den Zwiſchenkredit, den die
Deut=
ſche Siedlungsbank Siedlungsunternehmungen und einzelnen
Siedlern gewährt, für alle Siedlungsverfahren, für die erſtmalig
nach dem 31. 12. 1934 Zwiſchenkredit bewilligt iſt oder wird oder
in denen die Gebäude erſt im Jahre 1935 errichtet werden, auf
4 Prozent jährlich feſtgeſetzt worden.
Die
Befriedigende Geſchäftsenkwicklung.
In der Automobilinduſtrie weiſt die Erzeugung
gegenüber der entſprechenden Vorjahrszeit ſtellenweiſe eine
Stei=
gerung um mehr als 80 Prozent aus. Das hatte zur Folge, daß
die Belegſchaft während der eigentlich ſtillen Wintermonate
ge=
halten werden konnte. Der Auftragseingang aus dem Auslande
iſt gegenüber dem Vormonat um 75 Prozent geſtiegen.
In der Metallwarenfabrikation hat die
Geſchäfts=
tätigkeit nicht weſentlich nachgelaſſen. Der Auslandsabſatz hielt
ſich auf der durchſchnittlichen Höhe.
Der Auftragseingang in der elektr techniſchen
In=
duſtrie hielt ſich auch im Februar auf dem erhöhten
Vormonats=
ſtand.
In der Offenbacher Lederinduſtr e war ein
ſchlech=
ter Auftragseingang für die Schuhoberlederfabriken feſtzuſtellen.
Dagegen wird aus einzelnen Teilen der Feinledergerbereien eine
leichte Beſſerung der Beſchäftigung gemeldet. Ebenſo berichtet die
Schuhinduſtrie von einer gewiſſen Geſchäftsbelebung.
In der chemiſchen Intiſtrie hat die günſtige
Geſchäfts=
entwiklung weiter angehalten. Die Inlandsumätze konnten
ge=
ſteigert werden; das Auslandsgeſchäft hat ſich gut behauptet.
Stellenweiſe konnten Neueinſtellungen von Arbeitskräften
vor=
genommen werden.
Die Gold= und Silberwareninduſtrie, ſtellt das
Anhalten einer allmählichen Beſſerung des Abſatzes auf dem
Inlandsmarkte feſt.
Das Geſchäft der Schriftgießereien und
Meſſing=
linienfabriken, war dagegen im allgemeinen wenig
be=
friedigend.
Die Deulſche Reichsbahn im Januar.
Im Güterverkehr trat ein ſaiſonbedingter Rückgang ein.
Dem=
entſprechend ſind die Betriebsleiſtungen gegenüher dem Vormonat
um 7.28 Prozent zurückgegangen. Auch der Perſonenverkehr blieb
hinter dem des Vormonats zurück, überſtieg aber — ebenſo wie
beim Güterverkehr — den des Vorjahres zum Teil nicht
unbe=
deutend. Die Betriebseinnahmen der Reichsbahn belaufen ſich
im Januar auf 253,88 Mill. RM. Die Geſamteinnahmen waren
im Januar rund 15 Mill. RM. höher als im entſprechenden
Mo=
nat des Vorjahres. Die Ausgaben ſtellen ſich insgeſamt auf 283,63
Mill. RM. Der Perſonalbeſtand iſt gegenüber dem Vormonat
leicht auf 634 948 (637 295) Köpfe geſunken.
Produktenmärkke.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 9. März
(pro Pfund bzw. Stück bzw. Bündel in Pfg.): Erdkohlraben 6—8,
Karotten 6—8. Gelberüben 6—8, Roterüben 6—8, Weißerüben
6—8, Schwarzwurzeln 20, Spinat 20, Rotkraut 12—15, Weißkraut
8—10, Wirſing 10—12. Grünkohl 10—12, Roſenkohl 25—30.
Zwie=
beln 12, Knoblauch 50—60, Tomaten 30—40, Feldſalat 80—100,
Endivienſalat 10—20 Kopfſalat 18—25. Blumenkohl 35—50,
Meerrettich 35—40; Speiſekartoffeln 4; Tafeläpfel 15—35
Wirt=
ſchaftsäpfel 10—15, Apfelſinen 22—30, Zitronen 4—5 Bananen
45: Süßrahmbutter 152—157, Landbutter 140—142. Weichkäſe 20
bis 25, Handkäſe 4—12, Eier friſche 9—11: Hühner 80—90 Enten
100—110 Tauben 50 und 60, Ziegenfleiſch 50 Hahnen 100—110;
Rindfleiſch fr. 50, Kalbfleiſch 70. Schweinefleiſch 90. Hackfleiſch 64.
Viehmärkke.
1. Auf dem Weinheimer Schweinemarkt am 9. März waren
zugeführt 267 Tiere; verkauft wurden 178 Stück. Bei amtlichen
15 RM. pr=
Preisnotierungen wurden für Milchſchweine 14
Stück und für Läufer 18—31. RM. pro Stück beze
Marktver=
lauf: gut.
Obwohl für die Berliner Wochenſchlußbörſe keine
beſon=
deren Anregungen vorlagen, war das Geſchäft ſchon zu Beginn
wider Erwarten recht lebhaft; die Kurſe zeigten überwiegend
Beſſerungen von ½—1 Prozent durchſchnittlich. Unzweifelhaft
haben die erfreulichen Abſchlüſſe maßgebender Unternehmungen,
wie z. B. AEG. und Contr Gummi, über den engeren Markt
hin=
ausgehend befruchtend gewirkt und wieder größere Kaufluſt bei
der Bankenkundſchaft ausgelöſt. Infolgedeſſen betätigt ſich auch die
Kuliſſe wieder ausgiebig an faſt allen Gebieten. Mit
Befriedi=
gung nimmt man auch die in den letzten Tagen laut gewordenen
Stimmen zu einer Bereinigung der internationalen
Währungs=
probleme auf. Bevorzugt wurden, wie ſchon vorgeſtern, wieder
Montane, wenn auch die Umſätze außer in Stahlverein größeres
Ausmaß nicht annahmen. Die Kurſe waren um zirka ½ Prozent
gebeſſert. Im Verlauf wurde das Geſchäft etwas ruhiger, die
Tendenz bleibt aber weiter aufwärts gerichtet. Sehr feſt lagen
Bemberg, die gegen den Anfang um 3 Prozent anzogen. Deſſauer
Gas waren um 1 Prozent erholt, Hotelbetrieb erreichten mit 84
Prozent einen neuen Höchſtkurs. Farben, wurden im Verlaufe
½ Prozent niedriger umgeſetzt. Am Rentenmarkt wurden
Hypo=
thekenpfandbriefe meiſt auf Vortagsbaſis notiert, vereinzelt waren
auch Steigerungen von ½ bis höchſtens ½ Prozent zu beobachten.
Stärkerer Anlagebedarf kommt bei Stadtanleihen zum Ausdruck,
die meiſt über Vortagskurſen umgeſetzt wurden.
Provinzialan=
leihen hatten bei ruhigem Geſchäft freundliche Verfaſſung.
Län=
deranleihen waren etwa ½—½ Proz. feſter, 29er Heſſen gewannen
½ Prozent. Von Induſtrieobligationen ſind Corcordia Bergbau
mit 1 Prozent und Mix u. Geneſt mit plus ½ und Fahlberg Liſt
mit plus ¼ Proz. hervorzuheben. Am variablen Markt waren
Reichsaltbeſitz geſucht; der Kurs erhöhte ſich gegen den Anfang
um 40 Pfg. auf 112.40. — Der Privatdiskontſatz ſtellte ſich
unver=
ändert auf 3½ Prozent.
Die Rhein=Mainiſche Börſe lag zum Wochenende
er=
wartungsgemäß ſehr ruhig, blieb aber auf der ganzen Linie recht
feſt. Die Kuliſſe übte etwas Zurückhaltung, dagegen zeigte ſich in
einigen Spezialwerten weiter leichte Publikumsnachfrage, ſodaß
gegen die ſchon weiter befeſtigte. Abendbörſe überwiegend kleine
Gewinne eintraten. Neue Anregungen lagen für heute nicht
vor, indeſſen wirkten die in den letzten Tagen bekanntgewordenen
Abſchlüſſe günſtig nach. Der Aktienmarkt ſteht weiterhin
unter dem Eindruck der Abſchlußperiode, und man hat von der
letzten Entwicklung über die Rentabilität der Induſtrie=
Unterneh=
mungen einen recht guten Eindruck bekommen. Geſtern war es
der Elektromarkt, der mehr in den Vordergrund rückte, wobei das
anhaltende Intereſſe für AEG. mit 35½—½—35½ (34½)
mit=
ſprach. Siemens, Rhein. Elektro und Licht u. Kraft gewannen
je 1 Prozent, Geſfürel: Lechwerke und Schuckert bis 58 Prozent.
Etwas lebhafteres Geſchäft wieſeg auch einige Montanaktien auf.
Feſt lagen insbeſondere Braunkohlenwerte, wie Rhein.
Braun=
kohlen mit 212¾ (208½) und Ilſe Genuß mit 127½ (126½). Am
Rentenmarkt blieb das Geſchäft klein. Weiter befeſtigt
wa=
ren Späte Reichsſchuldbuchforderungen auf 97½ (97½) und
Zins=
vergütungsſcheine auf 90 60 (90,50), Altbeſitz dagegen gingen auf
111½ (112) zurück; Kommunal=Umſchuldung und Stahlverein=
Bonds lagen behauptet. Im Verlaufe war die Kursentwicklung
bei feſter Grundtendenz nicht ganz einheitlich, toch überwogen
noch leichte Beſſerungen. Am variablen Rentenmarkt ergaben ſich
ſpäter keine Veränderungen von Belang. Lebhaft gefragt waren
Liquidationspfandbriefe, die durchweg etwas anzogen,
Goldpfand=
briefe und Kommunal=Obligationen blieben behauptet.
Stadt=
anleihen tendierten wieder uneinheitlich bei Abweichungen von
4—½ Prozent nach beiden Seiten. Staatsanleihen lagen ruhig.
Die Reichsaukobahnen im Januar.
Im Januar wurden 49 Kilometer neu in Bau genommen.
Die Zahl der bei den Unternehmern Beſchäftigten ermäßigte ſich
auf 35 421 gegen 80 294 im Vormonat, was durch das Froſtwetter
bedingt wurde. Es wurden 10 489 Quadratmeter Betondecke und
18 000 Quadratmeter Schwarzdecke verlegt. An Ausgaben ſind
zum Schluſſe des Geſchäftsjahres 1934 ſowie im Januar 1935 30,5
Millionen RM. verrechnet worden. Der Perſonalbeſtand bei den
Geſchäftsſtellen der Reichsautobahnen erhöhte ſich auf 4309 gegen
4206 Ende Dezember.
Der Reichsbank= Ausweis
in der erſten Märzwoche.
In der erſten Märzwoche ſind von der Ultimo=Februar=?
ſpruchung der Reichsbank 22,5 v.H. zurückgefloſſen. Damit be
ſich die Entlaſtung in normalen Grenzen und liegt ſogar
etwas über dem vorjährigen Hundertſatz von 21,4. Die geſ
Kapitalanlage des Inſtituts in Wechſeln und Schecks. Lomb
und Wertpapieren hat ſich um 127,6 auf 4502,1 Mill. RM.
ringert. Im einzelnen haben die Beſtände an Handelswer
und =Schecks um 10,1 auf 3665,8 Mill. RM. zugenommen, da
die Beſtände an Lombardforderungen um 125,1 auf 63,2
RM., an Reichsſchatzwechſeln um 10,8 auf 10,6 Mill. RM. ur
deckungsfähigen Wertpapieren um 1,8 auf 434,9 Mill. RM
genommen. Die ſtarke Abnahme der Lombardforderunge
rein techniſch begründet. Der geſamte Zahlungsmittelur
betrug am Stichtag 5583 Mill. RM. gegen 5497 Mill. RM.
entſprechenden Zeitpunkt des Vormonats und 5332 Mill. R9
der entſprechenden Vorjahrswoche. Die Giroguthaben haber
897,4 Mill. RM. eine Abnahme um 30,7 Mill. RM., die
ſchließlich auf die privaten Konten entfällt, da die öffent
Gelder noch etwas zugenommen haben. Die Deckungsbe
blieben bei einer Abnahme um 33 000 RM. mit 84,7 Mill.
nahezu unverändert.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Kennziffer der Großhandelspreiſe vom 6. März.
Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 6. Mär
100,7 (1913 gleich 100); ſie iſt gegenüber der Vorwoche (100,9
0,2 v. H. zurückgegangen. Die Kennziffern der Hauptgruppen
ten: Agrarſtoffe 99,2 (min. 0,3 v. H.). induſtrielle Rohſtoffe
Halbwaren 91,7 (minus 0,1 v. H.) und induſtrielle Fertign
119.7 (minus 0,1 v. H.).
Frankfurter Hypothekenbank, Frankfurt a. M. In der
des Aufſichtsrats wurde beſchloſſen, der am 12. April 1935,
mittags 11.30 Uhr, in Frankfurt a. M. ſtattfindenden Genera
ſammlung vorzuſchlagen, aus dem Ueberſchuß des Geſchäftsie
1934 von RM. 947 339,28 einſchließlich RM. 118 004 Vortrag!
1933 eine Dividende von 5 Prozent (i. V. 5 Proz.) zu vert
und dem Delkredere=Konto, das ſich nach dem Jahresſchluß
auf RM. 4 856 817,85 ſtellte, RM. 236 008 zuzuweiſen
des Berichtsjahres war das Delkrederekonto mit RM. 3
in Anſpruch genommen worden. Andererſeits wurden ihm
Ausweis des Gewinns vorweg RM. 639 396,07, außerdem
frei gewordenen, Rückſtellungen RM. 274 712,55 neu zugef
Nach Annahme des Vorſchlages für die Gewinnverteilung
ſich das Delkrederekonto ſomit auf RM. 5 619 765,17 ſtellen.
Zinsrückſtände des Jahres 1934 betragen per 31. Dez. 1934
1736 803,94 das ſind rund 7,51 Prozent des Jahreszinſen
Hiervon ſind im Laufe des Jahres RM. 75 076,15 als endg
verloren, abgebucht und in der Bilanz RM.. 1 540 733,89
ſchrieben. Der Darlehnsbeſtand hat ſich in 1934 um rund
18 Millionen auf rund GM. 355.1 Millionen, der Umlau
Pfandbriefen. Kommunal=Obligationen und Rentenbankkre
um rund GM. 9 Millionen auf rund GM. 342,3 Millionen
mindert. Von der Abnahme im Darlehensbeſtand entfielen
die Umſchuldung nach dem Gemeindeumſchuldungsgeſetz rund
7.4 Millionen. Zwei im Laufe des Berichtsjahres übernom.
Grundſtücke konnten wieder veräußert werden, ſo daß die
außer den Bankgebäuden am Jahresende keine Grundſtück
Beſitze hatte.
Schnellpreſſenfabrik Frankenthal AG. in Konkurs. Am S
tag fand vor dem Landgericht Frankenthal eine gerichtliche (
bigerverſammlung der bekanntlich in Zahlungsſchwierigkeitet
ratenen Schnellpreſſenfabrik Frankenthal vorm Albert u.
AG., ſtatt. Die Vertrauensperſon. Wirtſchaftsprüfer Dr. Kirſ.
(Ludwigshafen), gab einen Bericht über die Lage und teilte
daß die eingeleiteten Vergleichsverhandlungen auf der
eines Vergleichs von 30 Proz. geſcheitert ſeien. Daraufhin n
die Eröffnung des Konkurſes beſchloſſen und Div =Kaufmann=
Ludwig Kirſchner=Ludwigshafen als Konkursverwalter be
Die Summe der verfügbaren Aktiven dürfte nach Mitteilung
Kirſchners etwa 200—250 000 RM. betragen, denen 450 000
vorweg zu befriedigende Forderungen und 1,5 Mill. RM.
fahrensgläubigerforderungen gegenüberſtehen.
Produktions= und Abſatzahlen im Siegerländer
Erzber=
im Januar. Im Januar betrug die Förderung 134 090
To=
gegen 120 051 im Dezember 1934. Der Abſatz belief ſich im
nuar 1935 auf insgeſamt 135 557 To. gegen 129901 To. im
monat. Die Vorräte verminderten ſich um 1407 To. auf 60
To. Zur Zeit ſtehen rund 5500 Bergleute in Arbeit.
Berliner Kursbericht
vom 9. März 1935
Oeviſenmarkt
vom 9. März 193
Berl.Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant
Hapag
Nordd. Llohyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg.
Bergmann Elektr
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl
416.—
82.50
82.50
31.75
34.50
35.375
125.—
120.—
96.25
15.75
152.50
126.625
101.—
Mei
J. G. Farben
Geſ. f.elektr. Unter.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen 9
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw.Chem, Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Mie
141 25
116.—
98.50
87.875
89.75
112.—
86.25
105.87
77.
69.50
Wee
Polyphonwerke
Rütgerswerke
SalzdetfurthKz11
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerk
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. 1
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Vfe
11.125
106.—
146.25
40.875
76.75
113.—
81.—
13.50
119.125
52.
114.875
109.25
137.25
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemart
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
Mice
1.
bt.*
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2. Stg.
100 eſtl. gr.
100 finn. Ml
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld?
aos
a.843
5o.77
0.1951
3.047
2.441
52.45
8i.12
11.745
68.43
5.185
16.43
2.354
158.31
53.15
Briei
12.08
0.647
38.29
0. 199
4:053)
.445
52.55
81.28
11.775
68.57
5.195
18.47
2.358
168,65
53 25
Italien
Japan
Jugoſlawei.
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweis
Spanien
Tichechoſlowal.
Türkei
ungam
Uruguah
Ve= Stagten
Mie
10d
19
100 Dinat
100 Lats
100 Kronen
100 Schillin
100 Escudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
1100 Tſch.=Kr.
1 türt. 2
100 Pengl
1 Goldpeie"
1 Dollar
Burmſtädter und Karionatbant Buriſtast, Fihlate ber Bresoher Ou
Frankfurter Kursbericht vom 9. März 1935.
„Kee
Gr. ITp. 1934
„ „ 1935
„ „ 1938
„ „ 193
„ „ 1938
Gruppel ..
103.7
105
107.3
1062)
05.3
105.5
5% Dtſch. Reichsan!
%Intern., v. 30
Baden ..v.27
6%Bayern .. v. 27
6%Heſſen. . . . b. 28
... b. 2‟
6% Preuß. St. v. 28
62Sachſen ..b. 27
6%Thüuingen v. 2:
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze .......
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ....."
4½%.....
Dtſch. Anl. Ausl.
* /s Ablöſung:
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ...
59Baden=Baden
3Berlin ...v.24
6%Darmſtadt . . .
6Dresden. . v. 26
600Frankfurt.: v. 2e
62Heidelberg v. 26
LMainz. . ....
„Mannheim b. 27
„München b. 29
Kt
94.75
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Ae
96
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96
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96
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hyp.=Bk.=Liquid
134
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Pfb.=Anſt. G.Pf
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4½% Landeskom.=
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5½%n Lig.=Obl.
Dt. Komm.
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Dt. Komm. Samm.=
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%-Lig.=Pfbr.
„ Goldoblig.
2a Frkf. Pfb.=B
„Lig.=Pfr.
8Mein.Hhp. B
„ Lig.=Pfr.
% Pfälz. Syv. B
„ Lig.=Pfb
22 Rh Hhp.=Bt.
Lig.=Pfr.
Golbobl.
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Cred.=Bank
„Lig.=Pfbr
b. Hyp.
99.5
99.5
97
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1% Salzmann &Co.
%Ver. Stahlwerl
3%Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
L. Inveſt
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½%ungarn. 1913
1914
Goldr.
1910
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4½Liſſabon. . ..
4%Stockholm. .
Aktien.
Accumulat.=Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg.
Berl
Licht
Cement H=
Karlſtadt
100,75
100
100
100
94.5
98.75
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Aue
12.25
6.25
Raß
6.75
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8.5
7.15
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7.85
7.15
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53.5
35.,
118
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81
129
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141.
Rſe
Chem.Werke Albe=
Chade (A=C)
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.
Daimler=Ber
Dt. Atl. Telegr
Erdöl
Dt. Gold=u. Silbe:
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum.
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm
Eichbaum=Wer=
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Enzinger Union
Eſchweiler
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr. Gebrüder.
F. G. Farbeninduſtr.
Feinmech (Jetter)
Felt & Guilleaume.
Frankfurter Hof
Gelſenkirch. Bergw.
Geſtfelektr. untern.
Goldſchmidt, Th.
Gritzner=Kayſer.
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen
Harpener Bergbau
Henninger Kempf
HilpertArmaturf
richs=9
Mc
93.5
196.5
151.35
153.75
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Wanche
Kali=Chemie. . ..
Aſchersleben.
Klein, Schanzlin.
Klöcknerwerte ....
Knorr C. H. ....."
Konſerven Braun.
Lahmeyer ECo .
Laurahütte
Lech, Augsburg
Loromf. Krauß
Löwenbr.
Maintr. 2
Mainz=Akt.
Mannesm.=R
Mansfeld.
Metallge)
Miag, Mühle
Moenus.
Motoren”
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Odenw.
Parf=u. Bürg
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Ru. Braunkohlen..
Elektr. Stamm
Stahlwerke.
Riebeak Montan.
Noeder. Bebr
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Rütgerswerft.
Salzdetfurth Kalt
Salzw. Heilbronn: /1
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
Schuckert. Elektr.
Schwartz, Storchen
emens & Hal=
Zucker9 G.
*
111.5
86.75
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122.25
22.25
98
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188.5
79.25
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90
74
88
80.5
Hao6
96
112
Iafe
117.25
25
96.25
105.75
104.5
A
66.5
99.5
141
Thür. 2i
Unterfraufen.
Ver. Stahlwerte
Ver. Ultramgrimn
Weſtdte, Kaufhof.
WBeſteregeln Kalt
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M0
Alg. Dt. Credit
Badiſche
Bi. ſ. Brauf
Baher.
Berl. Han
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9.
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Nr. 69 — Seite 19
tag, 10. März 1935
ſt Conrad”, ſchrieb der Fremde in das Meldebuch. Die
Beruf” blieb unausgefüllt. Bei „Ständiger Wohnſitz”
r eine Sekunde. Dann füllte er aus: „Paris, Blvd. de
in” las der Manager.
en der Herr irgendwelche Wünſche?” erkundigte er ſich.
Haſt ſah ihn an.
en Sie mir das Bad richten. Und wenn jemand nach
nſollte — ich bin für niemanden zu ſprechen. Haben Sie
wohl!‟ Der Manager verbeugte ſich. „Affe”, dachte
ich, während der Gaſt dem Boy folgte, der ſeinen Kof=
D Hotelperſonal — gewöhnt, abſonderliche, arrogante,
un=
eng e und ſpleenige Menſchen zu behandeln und ihre
ver=
ſten d ärgerlichen Wünſche zu bedienen, wunderte ſich über
ju n Herrn in Nr. 27, wie es den neuen Gaſt nach ſeiner
„mme immer nannte. „Ein bißchen .. .‟. verſicherte der
Zimmer=
iner id tippte ſich bezeichnend mit dem Zeigefinger an die
gar der Manager vergaß ſeine vornehme Zurückhaltung,
ien Untergebenen gegenüber einzuhalten pflegte, und
er=
ich nach Einzelheiten.
smal, wenn ich in das Zimmer komme”, erzählte der
ſitzt er am Fenſter und ſtarrt hinaus. Den ganzen lieben
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1. Kapitel.
egnete in Strömen. Seit Tagen. Die lähmende Peſt der
ile lag über Travemünde und verdarb den Gäſten ſeines
n Kurhotels die Laune. Die Ankunft eines neuen Gaſtes
nmer mehr zur Senſation. Die Kellner mußten ſpringen.
erteilen. Jeder Neuankömmling — es waren wenig
mußte das Kreuzfeuer der Lorgnons und Monokel
stag, am Spätnachmittag — auf der Terraſſe reckte man
und vergaß ſeine blaſierte Haltung ſo weit, daß man
iſtand, um beſſer ſehen zu können — hielt vor dem
Hotel=
ein großer, auffallender Sportzweiſitzer, über und über
und Schmutz beſpritzt. Vom Verdeck und von den
Kot=
ann der Regen. Die Hupe ſchrillte dreimal ungeduldig.
tier rannte ſchon mti ſeinem überdimenſionierten Schirm
Pfützen des Gartens.
en Sie mir ein ruhiges, ungeſtörtes Zimmer!” befahl der
im Empfangsbüro, die Fahrhandſchuhe abſtreifend. „Ich
erſter Linie meine abſolute Ruhe haben .. ." Der
Ma=
beugte ſich zuſtimmend. Warf einen kurzen aufmerkſamen
das junge, hagere Geſicht des Gaſtes, der noch immer
kantelkragen hochgeſchlagen hatte und nun nervös eine
nſchachtel hervorſuchte und ihr eine Zigarette entnahm,
m der Manager mit zurückhaltendem Eifer ein Zünd=
UMindecker.
„Bei dem Regen...” wehrte der Manager ab, der
ſenſatio=
nellere Neuigkeiten erwartet hatte.
„Nee. Nicht wegen des Regens. Stets, wenn ich eintrete,
ſchreckt er auf, als habe ich ihn ertappt
„Wieſo ertappt?‟
„Ich weiß es nicht .. .!‟ Der Zimmerkellner hob die
Schul=
tern und verſchwand plötzlich, noch ehe der Manager weiterfragen
konnte. Denn gerade in dieſem Augenblick kam Nr. 27 die Treppe
herab.
Er trug ſeinen weiten, langen Fahrmantel, wie ſtets, hatte
den Kragen hochgeſchlagen und die Mütze tief ins Geſicht gezogen.
Er ſah nicht rechts, nicht links. Der Manager eilte hinter ſeinem
Tiſch hervor.
„Verzeihen Sie, mein Herr — wünſchen Sie, daß ich Ihnen
den Wagen vorfahren laſſe?‟
„Danke. Ich gehe zu Fuß!
„Bei dieſem Regen .. .?” erſtaunte der Manager.
Der Gaſt ſah ihn ſchweigend an und ſchritt weiter.
„Verrückt” murmelte der Manager und ſah mit einem
faſ=
ſungsloſen Lächeln, wie der Gaſt unbekümmert trotz des
ſtrömen=
den Regens durch den Vorgarten des Hotels ſchritt, ſich dann nach
links wandte und dem Strand zuging.
„Er wird baden wollen”, grinſte der Portier.
Der Manager ſah ihn kühl und abweiſend an und verſchwand
wieder in ſeinem Büro.
Ruhig wanderte der „Herr von Nr. 27” über den vom Regen
aufgeweichten naſſen Sand des Strandes. Der Regen tropfte auf
Hut und Schultern. Der Fremde warf einen ſpöttiſchen Blick auf
die verlaſſenen unzähligen Strandkörbe, die Sandburgen und
Feſtungen, auf denen noch die kleinen Fähnchen ſteckten. Er blieb
ſtehen und lehnte ſich auf das Geländer des oberen Strandweges.
„Nach links hin dehnte ſich die Unendlichkeit des Meeres. Das
andere Ufer der Travebucht geradeaus verſank hinter den grauen
Regenwolken, die tief am Boden zogen.. Die See war leicht
be=
wegt, die weißen Giſchtkämme der Wogen tanzten in ſtetig
rollen=
der Wiederkehr
Wo ſonſt ſich die Menſchen von der Sonne braten ließen,
weiße, der amerikaniſchen Kriegsmarine nachgeahmte Bobbymützen
auf, ſtanden die leeren Strandkörbe, manche umgeworfen vom
Sturm. Wo ſonſt die unzähligen kleinen Reiſegrammophone die
neueſten, ſtumpfſinnigſten Schlager quäkten, brauſte jetzt die
mäch=
tige Melodie des Meeres. Weiter drüben, vor Timmendorf wohl,
tanzte ein weißes Segelboot ſchräg über die Wellen. Ganz fern,
kaum erkennbar, zog ein Dampfer.
Der ſeltſame Gaſt des Kurhotels ſtand immer noch oben auf
der verlaſſenen Strandpromenade. Sein Geſicht verzerrte ſich
plötz=
lich in dumpfer Erregung — mit einer Bewegung haltloſen Zorns
ſchlug er mit der geballten Fauſt auf das Eiſengeländer des
Weges.
Dann riß er ſich gleichſam von dem Bild vor ſeinen Augen los
und ſchritt weiter.
Als er Stunden ſpäter mit verſchmutzten Schuhen und naſſem
Mantel ins Hotel zurückkehrte, hatte der Regen ſchon eine Weile
aufgehört und eine ſanft verklärende Abendſonne ſpiegelte ſich in
den reichlichen Pfützen und den naſſen Tropfen an Gräſern und
Blumen. Die Hotelgäſte hatten neuen Mut gefaßt, lachend ſtanden
ſie im Vorgarten umher und hüpften wie kleine Kinder über die
naſſen Wege. Optimiſten propagierten einen Spaziergang.
Der Herr von Nr. 27 machte einen ſcheuen Bogen, als er die
vielen Menſchen bemerkte. Durch einen Seiteneingang betrat er
das Veſtibül, der Manager, mit einem neuen Gaſt beſchäftigt,
be=
merkte ihn und begrüßte ihn durch eine ſeiner üblichen tiefen
Ver=
beugungen.
Unwillkürlich ſah der Fremde nach dem Neuankömmling hin,
der ſich im gleichen Augenblick ihm zuwandte. Beide ſtutzten. Nur
eine Sekunde. Dann ſchritt der Herr von Nr. 27 weiter, die Treppe
hinauf, während ſich der andere wieder ſeinem Anmeldezettel
zu=
drehte.
„Wer war dieſer Herr?” fragte er den Manager, ehe er
wei=
terſchrieb. „Ich meine, ich kenne ihn."
„Ein Herr Ernſt Conrad, Induſtrieller aus Paris”, flüſterte der
Manager, Auskunft gebend.
„So?‟ Ein flüchtiges, eigenartiges Lächeln huſchte über das
Geſicht des Fragenden, das ein dichter Vollbart faſt verdeckte.
„Ich glaube beſtimmt, daß ich den Herrn kenne”, ſagte er
dann, ſich beſinnend. „Geben Sie mir bitte ein Zimmer auf der
gleichen Etage
„Das trifft ſich ausgezeichnet. Ich habe — gerade nebenan
noch ein Appartement mit Bad frei. Wenn ich es Ihnen zeigen
laſſen darf .. .?
„Iſt nicht nötig. Ich nehme es.”
Der Manager dankte und nahm den Anmeldezettel an ſich.
„Profeſſor Karl Dietrich, München”, lautete die Eintragung des
neuen Gaſtes.
2. Kapitel.
Ein ſtrahlend ſchöner Morgen folgte. Keine Wolke mehr am
Himmel. Kein Windhauch mehr. Die Erde, die Bäume, der
Meeresſtrand dampften.
Schon früh, um ſieben Uhr, herrſchte im Kurhotel ein
Be=
trieb, wie es ihn drei Wochen lang nicht erlebt hatte. Trotz der
morgendlichen Friſche erſchienen die Damen ſchon in den
flattern=
den, weiten Beinkleidern ihrer modernen Strandanzüge, helle lichte
Farben Lachen und lautes Sprechen. Der Manager ſchmunzelte,
Neue Anmeldungen waren eingelaufen.
Am Nachmittag dieſes Tages betrat der geheimnisvolle Herr
Conrad aus Paris die Hotelgarage, um nach ſeinem Wagen zu
ſehen. Die hohen Türen der einzelnen Boxen ſtanden offen, eine
Gruppe Chauffeure ſtand bei den roten und gelben Pumpen der
Tankſtelle und unterhielt ſich. Herr Conrad blieb überraſcht an
der Türe ſeiner Boxe ſtehen. Der Wagen war da. Friſch gewaſchen.
ſauber, breit und raſſig auf tiefem Rahmen. Ein Anblick, der
Freude machte. Aber das war es nicht, das Herrn Conrad
er=
ſtaunte; — ſein Wagen hatte Beſuch. Irgend jemand hatte die
Motorhaube geöffnet, zwei Fremde beugten ſich über die
Ma=
ſchinerie und unterhielten ſich leiſe, um bei Conrads Erſcheinen
er=
ſchrocken hochzufahren. Der eine, ein junger Mann in
Chauffeur=
anzug, griff grüßend an den Mützenſchirm und nickte Conrad
un=
befangen zu. „Feine Maſchine, das .” meinte er anerkennend
und ſchloß ſachlich die Motorhaube.
(Fortſetzung folgt.)
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