Darmstädter Tagblatt 1935


04. März 1935

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inzelnummer 10 Pfennige


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Armſtädti
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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jentlich 7maligem Erſcheinen monatlich Mk 2.20
s einſchl Bo enlohn und Transport oſten. Ab=
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. 2.. Poſtbezug preis Mk. 2.40 einſchl. Poſt=
ungsgebühr
und ausſchli ßlich Poſtzuſtellgeld.
ſeinen einzelner Nummern infolge höherer
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eiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt.
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 63
Montag, den 4. März 1935.
197. Jahrgang

Die 22 mm breiie Zeile im Anzeigenter 1 mm boch,
pfennig. Die 92. mm breite Zeile im Textteil, mm
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einbarung
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ſtimmte
Stelle 25½Nachlaß nach Staffel C.Wortarzeigen
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iſt Preisliſte Nr. 3 gültig.
Poſtſcheckkonto: Frankfur; a. M. 1301. Banllonto:
OO=Bant und Darmſtädter und Natzonalbanl.

a9 Rieſenfeuerwerk zur Saarbefreiung.
ſächlich bei der Stellenvermittlung in den Berufen der kauf=
männiſchen
und techniſchen Angeſtellten. Das Ringmeſſehaus be=
as
Ende der Feiern an der Saar.

DNB. Saarbrücken, 3. März.
gelang hat man am Winterberg geſchafft und alles für
uerwerk vorbereitet. Das Denkmal dort oben iſt das
ichen von Saarbrücken, auf heiligem Boden errichtet. Hier
im 6. Auguſt 1870 die erſten Kämpfer der Schlacht bei
fi. Von ſeinen Höhen überblickt man das ganze Schlacht=
o
ſieht, vor ſich den Roten Berg, den einſt pommerſche
ere todesverachtend erſtürmten.
markanten Strichen gezeichnet liegt am Ufer der Saar
zierungsgebäude. Auf ſeinem Turm, der 15 Jahre lang
u=weiß=ſchwarze Fahne trug, die nicht die Fahne des Saar=
var
, ſtrahlt heute ein mächtiges Hakenkeuz. Hier wirft
elzug die Fackeln zuſammen. Die Teilnehmer treten dann
dindenburg=Anlagen, um hier das Feuerwerk zu erleben,
Freitag dem Führer als Huldigung dargebracht werden
der wegen des Dauerregens verſchoben werden mußte.
ſt kurz nach 22 Uhr: die Maſſen ſtehen bereit. Oberregie=
Gutterer vom Reichspropagandaminiſterium leitet
erwerk ein mit einer kurzen Anſprache über die Laut=
Die Stunden der Feiern und Feſtesfreuden über die
des Saarlandes zum Reich ſind an ihrem Ende ange=
In einer muſtergültigen Diſziplin hat die Bevölkerung
ag gefeiert. In dieſen Tagen hat ſich der wahre deutſche
dieſes Landes gezeigt. Dies Land iſt deutſch, und dies
ibt deutſch! Ungeheurer Jubel bekräftigte dieſe Worte.
Oberregierungsrat Gutterer noch des Führers und ſei=
unter
uns weilenden Stellvertreters gedacht hatte, gab
eichen zum Beginn des Feuerwerks.
knattert es los, es ſprüht und blitzt, daß man oft ge=
die
Augen ſchließen muß. Ueberwältigend iſt dieſe Far=
erſchütternd
die Wucht der Detonationen. Was mögen
jenſeits der Grenze gedach haben? Bis Metz hinüber
Schläge wohl zu hören. Sie ſollen es ſich merken aus die=
t
am nächtlichen Himmel: Da iſt Deutſchland, das Reich
tlers.
Kanonenſchlägen beginnt es und mit Blitzen, die ſekun=
das
Saartal in Tageslicht tauchen. Dann ſprühen unter
Knattern rote Kaskaden auf, Raketen ziehen ihre Bahn
mel; ein Höhenfeuerwerk ſetzt ein. Wie mit gierigen
reifen die Funkenbahnen in die Luft, doppelt und drei=
ntladend
. Der Widerhall auf der Gegenſeite des Tales
den Eindruck. Nach einer kurzen Pauſe ergießt ſich über
Höhe des Berges ein Waſſerfall weißglühender Flam=
dann
iſt es, als berſte der Winterberg auseinander, als
le er ſich in einen feuerſpeienden Vulkan. Bis zum Gip=
und blitzt es. Es iſt ſchlimmer als ein Trommelfeuer;
iſt unbeſchreiblich. Dann läßt er nach und nur noch an
Stellen gehen Exploſionen hoch, wie das Mündungs=
verſter
Geſchütze.
Menge der Zuſchauer iſt hingeriſſen. Jetzt ſtrahlt am
I das Wort Saar auf. Darauf in Rot ein mäch=
kenkreuz
. Begeiſtert ſtimmt die Menge das Saar=
Es folgt eine neue Himmelsſchrift: Hitler iſt
land und darüber das Hoheitszeichen des neuen
Als zum Abſchluß rotes Magneſiumlicht an den Ufern
entzündet wird, ſingt die Menge alle Strophen des
adliedes. An den Ufern der Saar haben indeſſen SA.=
Tauſende von Fackeln dicht nebeneinandergeſteckt und ſie
zündet. Die Saar in Flammen.
LCenſchen können ſich, nicht trennen von dieſem Anblick.
ſtrömen ſie zur Stadt zurück. Der Stellvertreter des
Rudolf Heß, der auf dem Saarbrücker Rathausplatz, wo
Führer geſprochen hatte, den Vorbeimarſch des Fackelzugs
begibt ſich von dort zurück in ſein Hotel und betrachtet
garten aus das Feuerwerk.
Täffnung der Leipziger Meſſe.
DNB. Leipzig, 3. März.
große Frühjahrsſchau des deutſchen Volksfleißes die
Frühjahrsmeſſe 1935, wurde am Sonntag eröffnet.
Meſſehäuſern und draußen auf der großen Techniſchen
ir faſt jeder Stand beſetzt. Der Meſſeſonntag brachte
af vielen Gebieten ganz beträchtliche Abſchlüſſe.
einzelnen iſt feſtzuſtellen, daß gute Reiſe= und Kraft=
er
viel gefragt ſind. Auch Spielwaren in guter Aus=
wurden
bereits in ganz anſehnlichen Mengen beſtellt.
1d Gegenſtände für den Hausbedarf ſind ſehr viel ge=
d
dieſe Nachfrage erſtreckt ſich nicht nur auf reine
19sgegenſtände, ſondern auch auf Gebrauchsgegenſtände
ren Ausmaß. Bemerkenswert iſt das Angebot von
erſpeichern kleineren Umfanges, ſowohl für elektriſche,
als auch für Kohlenheizung.
immer bringt die Meſſe eine Reihe von Sonder=
gen
im Rahmen einzelner Gebiete. So hat das deutſche
eine Betriebs=Muſterſchau in Halle 20 eingerichtet, in
Gas ſowohl als Werkzeug= und Heizſtoff für die
wie auch als Wärmequelle für alle Arten der Ver=
im
Haushalt dargeſtellt iſt.
hat ebenfalls eine Sonderſchau, bei der aller Ver=
möglichkeiten
des Holzes gedacht iſt und bei der eine
Sre mit Konfekt aus Holz, alſo Erzeugniſſe der Holz=
ng
, beſonders auffällt. Bei manchen dieſer Sonder=
Ben, wie beim Stahl, tritt deutlich der Geſamtantrieb
Gen Wirtſchaft durch die Maßnahmen der Reichs=
in
Erſcheinung.
Städtiſchen Kaufhaus hat der deutſche Großhandel
tarungsſtelle eingerichtet, in der jeder Beſucher durch
Ge Bilder und Aufzeichnungen über die Aufgaben
wirtſchaftliche Notwendigkeit des Großhandels zur

hen Verteilung der Erzeugniſſe unterrichtet wird.
Tingmeſſehaus befindet ſich die Werbeſtelle der Deut=
Ellsfront mit ihren weitläufigen Einrichtungen, haupt=

herbergt ferner zwei Auslandsausſtellungen, die ſtaatliche Aus=
ſtellung
der Erzeugniſſe Japans und die der Erzeugniſſe
Italiens.
Einen großen Raum hat die Techniſche Nothilfe für ſich
belegt, der von allen Gruppen der Techniſchen Nothilfe aus ganz
Deutſchland mit Schauſtücken beſchickt worden iſt.
Auch der Beſuch der Textilmeſſe war ſehr gut.
Aus dem Auslande waren zahlreiche Inter=
eſſenten
erſchienen, ſo aus Holland, der Schweiz, den
Nordſtaaten, England und Ungarn. Es befinden ſich darunter
Vertreter großer Konzerne, die teilweiſe Probebeſtellungen auf=
geben
. Die Ausſteller ſind jedenfalls mit dieſer Entwicklung
ſehr zufrieden, weil ſich erwarten läßt, daß die geſchäftlichen
Ergebniſſe in den nächſten Tagen weitere Fortſchritte auf=
weiſen
werden.
Auf der großen Techniſchen Meſſe und Baumeſſe erreichte der
Beſucherſtrom eine faſt beängſtigende Größe. Bis 13 Uhr hatten
46 000 Beſucher allein das Ausſtellungsgelände der Techniſchen
Meſſe betreten. Man kam oftmals nur mit Mühe an die Stände
heran. In Halle 12 der Techniſchen Meſſe waren in den Haupt=
verkehrsſtunden
die Beſucher genötigt, ſich, bevor ſie Zulaß
fanden, am Eingang anzuſtellen.

*
Flandins Sorgen.

Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 3. März.
Die Lage der Regierung zwiſchen den kämpfenden Parteien
wird immer ſchwieriger. Während offiziell der innenpolitiſche
Burgfriede nach wie vor beſteht, geht der Kampf unter den
Schlagworten gegen die Einheitsfront und gegen den Fascis=
mus
unverhüllt weiter. Die Einheitsfront der Marxiſten hat
durch ihre Demonſtrationen bei dem Beſuch des öſterreichiſchen
Kanzlers und durch die Unterſtützung der Extremiſten in Nord=
afrika
zum Kampf herausgefordert. Man fordert immer
ſtürmiſcher von Flandin, daß er ſich offen zu der
Rechten oder Linken bekennen ſoll. Das iſt aber
unmöglich für die Regierung. Vor allem, weil ſie eine
Regierung des Burgfriedens und nicht eine Regierung des Par=
teikampfes
ſein will. Außerdem iſt der Augenblick für ſolche
Entſcheidungen beſonders ſchlecht gewählt. Die Munizipalwahlen
nahen, und die gemäßigteren Parteien, die hinter der Regierung
ſtehen, können ſich von ihren extremiſtiſchen Wahlverbündeten
nicht trennen. Denn letzten Endes entſcheiden die Wahlbündniſſe
über die Wahlen. So können zum Beiſpiel die Radikalen nicht
auf die marxiſtiſchen Stimmen oder wenigſtens auf die wohl=

wollende Neutralität der Marxiſten verzichten, und auf dem rech=
ten
Flügel der Regierungsmehrheit ſieht es ebenſo aus.
In dem ganzen Kampf denkt man eigentlich nicht daran, die
Regierung zu ſtürzen. Man macht ihr nur das Regieren unmög=
lich
. Flandin wollte ja ſachliche, wirtſchaftliche Arbeit leiſten,
über oder außerhalb der innenpolitiſchen Streitigkeiten. Alle
ſeine Anſtrengungen werden aber zunichte. Im übrigen werden
ſeine Pläne nicht nur von den politiſchen Gruppen durchkreuzt,
auch gewiſſe Wirtſchaftskreiſe ſind gegen ſeine
Konzeptionen. So wird ſein wichtigſter Programmpunkt,
die Herabſetzung des Zinsfußes, von den franzöſiſchen Großban=
ken
beinahe offen bekämpft. Die ungünſtige Lage am Renten=
markt
bildet eine treffliche Illuſtration dafür.
Inzwiſchen wächſt die Verſtimmung im ganzen
Lande. Die Propaganda der hohen Militärkreiſe für Einfüh=
rung
der zweijährigen Dienſtpflicht wird die Stimmung kaum
beſſern. In den politiſchen Kreiſen iſt man am meiſten wegen
des Verhaltens der Bauernſchaft beunruhigt. Die
Bauernfront, eine mehr rechtsſtehende Gruppe, die ſich offen gegen
die Schwerinduſtrie wendet und den Steuerſtreik befürwortet, be=
unruhigt
die geſamte politiſche Welt. Unter ſolchen Umſtänden
iſt die Regierung zu einem peinlichen Lavieren gezwungen, ſie
kann nur von einem außenpolitiſchen Erfolg einen Preſtige=
zuwachs
erhoffen.
Zuſpihung der Lage in Griechenland.
Beniſelos auf der Seite der Aufſtändiſchen.
EP. Athen, 3. März.
Die in den Händen der Revolutionäre befindlichen drei
Kreuzer und zwei Zerſtörer bewegen, ſich in der Richtung auf
Kreta, ſtändig bombardiert von den Flugzeugen der Regierung.
Der Kreuzer Averone iſt ſchwer beſchädigt. Nach Meldungen
aus Kreta ſoll es auch dort zu einem Aufruhr gekommen ſein, ſo
daß es der Mannſchaft der aufrühreriſchen Kriegsſchiffe möglich
wäre, dort zu landen.
Der geweſene Miniſterpräſident Veniſelos, der Führer der
Oppoſition, hat heute folgende Erklärung abgegeben: Indem
die Regierung den Belagerungszuſtand erklärt hat, hat ſie ſich
außerhalb der Geſetze geſtellt, was mir das Recht gibt, mich auf
die Seite der Aufſtändiſchen zu ſtellen. Auf dieſe Erklärung hat
Miniſterpräſident Tſaldaris geantwortet, daß er die Haltung
Veniſelos bedauere, welche ſowohl von den Ereigniſſen, als auch
von der Geſchichte verdammt werden würde.
Die Regierung hat an die Rebellenſchiffe ein neues Ulti=
matum
gerichtet. Wenn ſie ſich bis Montag früh nicht ergeben
haben, ſo würden die von den Aufſtändiſchen eingenommenen
Stützpunkte auf der Inſel Kreta erneut bombardiert werden. Die
Regierung hat ſämtliche Militärfluggeſchwader für dieſe Aktion
zuſammengezogen; ſogar zwei Verkehrsflugzeuge der Linie Athen=
Saloniki wurden requiriert. Um die zu den Aufſtändiſchen über=
gegangenen
Marineſoldaten zu erſetzen, hat die Regierung die
Marine=Reſerviſtenklaſſe 1932 unter die Fahnen gerufen.

Die Ankunft des Führers in dem befreiken Saarland.

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Seite 2 Nr. 63

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 4 März 1935
Das Ergebnis der Skraßenſammlung.
Das Amt für Volkswohlfahrt teilt als Ergebnis der geſtrigen
Straßenſammlung zugunſten des Edelweiß=Abzeichens mit:
Ortsgruppe 1 . . . . 927,50 RM.
2.. . . 784,86
3 . . . . 877,45
4/5. . . . 772,41

6.. . . 463,67
7... 417,47
8... . 917,74

9 .. . . 924,29

Zuſammen: 6085,49 RM.

Erſtmalige Gehilfenprüfung
der Rechtsanwalts= und Nokariaks=Lehrlinge.

Lpd. Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, iſt eine Verein=
barung
zuſtande gekommen zwiſchen dem Berufsgruppenamt der
Deutſchen Arbeitsfront und der Reichsrechtsanwaltkammer, wonach
im Monat April 1935 erſtmalig die Gehilfenprüfung durchgeführt
wird Während im übrigen Reich die Vorarbeiten noch nicht überall
zum Abſchluß gekommen ſind, wird im rhein=mainiſchen Wirt=
ſchaftsgebiet
die Prüfung abgehalten, zu der jeder Lehrling
bei einem Rechtsanwalt oder Notar verpflichtet
iſt. Zweck der Prüfung iſt die Feſtſtellung der in der Lehre erwor=
benen
Kenntniſſe und Fertigkeiten, ſowie der Nachweis einer auf
die Volksgemeinſchaft ausgerichteten Allgemeinbildung, die den
Lehrling befähigen, als Gehilfe eines Rechtsanwalts oder Notars
tätig zu ſein. Es iſt jedoch nicht der Sinn dieſer Prüfung, etwa
eine Ausleſe der Beſten und Begabteſten vorzunehmen, ſie ſoll viel=
mehr
lediglich den Beruf vor völlig ungeeignetem Nachwuchs be=
wahren
. Die Lehrlinge, die die Prüfung beſtehen, erhalten einen
Gehilfenbrief für Rechtsanwalts= und Notariatsgehilfen.
Die Deutſche Arbeitsfront, Abteilung des Berufsgruppen=
amtes
, Gau Heſſen=Naſſau, mit dem Sitz beim Rhein=Mainiſchen
Induſtrie= und Handelstag, wird für dieſe Gehilfenprüfung einen
ſtändigen Ausſchuß einſetzen, der ſich aus je einem Vertreter der
Rechtsanwälte und Notare, der Anwaltsgehilfen und einem Diplom=
handelslehrer
der Fachſchule zuſammenſetzt. Oertliche Prü=
fungsausſchüſſe
werden gebildet in Frankfurt a. M.,
Darmſtadt. Mainz. Wiesbaden, Offenbach. Worms, Gießen,
Limburg und Hanau.
Heſſiſches Landeskheater Darmſtadt.

GROSSES HAUS

Montag.
4. März Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.00 Uhr. Außer Miete.
Zum letzten Male: Prinzeſſin Turandot‟ Ein
heiteres Spiel nach Gozzi. Muſik von Gg. Pittrich. Dienstag,
5. März Anfang 19.30, Ende nach 22.15 Uhr. Außer Miete.
Der Graf von Luxemburg. Operette von Lehär. Mittwoch,
6. März Anfang 18.00 Uhr, Ende gegen 23 Uhr. Miete B 18.
Triſtan und Jſolde. Muſikdrama von R. Wagner. Donnerstag,
7. Marz Anfang 19.30 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr. Miete
2 19. Kinderreiche Mütter (Nr. 1100). Neuein=
ſtudiert
: Der Troubadour. Oper von G. Verdi. KLEINES HAUS Montag,
4. März Anfang 19.30 Uhr. Ende 22.00 Uhr. Außer Miete.
Volksvorſtellung zu ganz kleinen Preiſen: Der
Vetter aus Dingsda. Operette von E. Künnecke. Dienstag.
5. März Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.00 Uhr. Zuſatzmiete I,
9. Vorſt. Die drei Eisbären. Ländliches Luſtſpiel
von Maximilian Vitus. Mittwoch.
6. März Anfang 19.30 Uhr. Ende 22 Uhr. Deutſche Bühne
9. Vorſt., Zuſatzmiete IX: Die drei Eisbären.
Ländliches Luſtſpiel von Maximilian Vitus. Donnerstag,
7. Marz Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Kraft durch
Freude: Minna von Barnhelm Luſtſpiel von
Gotthold Ephraim Leſſing. (Geſchloſſ. Vorſtellung.)

Heſſiſches Landestheater. Als Roſenmontagsvorſtellungen
bringt das Heſſiſche Landestheater heute abend im Kleinen Haus
die erfolgreiche Operette Der Vetter aus Dingsda von
Eduard Künnecke, zu ganz kleinen Preiſen. Im Großen Haus fin=
det
die letzte Vorſtellung des heiteren Spiels Prinzeſſin
Turandot ſtatt, das in den letzten Wochen viele Beſucher
durch ſeine köſtliche Miſchung von Ernſt und Scherz erheitert hat.
Das Spiel wird von Muſik begleitet; außer einem großen Teil des
Schauſpielenſembles des Landestheaters in den Hauptrollen
Edith Wien und Albert Lippert wirkt auch das Ballett in der
Aufführung mit.

Der zweite B9A.-Opferkag für das Winkerhilfswerk
am 9. März 1935.

Wie im Vorjahre, wurde auch heuer die Sammlung des VDA.
für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes Ende Januar durch
einen Kornblumentag eingeleitet. Wie im Vorjahre, wird, die
Sammlung auch diesmal fortgeſetzt durch den Verkauf eines be=
ſonders
ſchönen Sinnbildes. Am zweiten Opfertag Samstag
den 9 März ſammeln die Mitglieder des VDA. in Städten
und Dörfern. auf Straßen und in Häuſern und werden drei ver=
ſchiedene
Arten von Abzeichen anbieten: Bernſteinabzeichen. Bild=
niſſe
von Kindern mit Sammelbüchſen und künſtleriſch wertvolle
geſchnitzte Holzköpfe in mannigfaltiger Typenprägung. Dieſe Sinn=
bilder
wurden im Erzgebirge, in Oſtpreußen und in anderen deut=
ſchen
Grenzgebieten hergeſtellt. Wer ſie kauft, hilft ſchon rein ar=
beitsmäßig
ſeinen Volksgenoſſen. Darüber hinaus wird durch die
Opfergabe ſelbſt eines dieſer geſchmackvollen Abzeichen koſtet
nur 20 Pfennige in allen Kreiſen und Schichten des deutſchen
Volkes das Bewußtſein der Zuſammengehörigkeit aller geſtärkt
und durch die Tat bewährt. Auch diesmal muß einer dem an=
deren
helfen nach ſeinen beſten Kräften.

Touterfant
für die Leſer des Darmſtädter Tagblattes
Im bequemen
Allwetter=Großkraftwagen mit Einzelſeſſel 3 Tage
durch das ehemalige Kampfgebiet über Verdun
Reims zum
Fußball=Länderkampf
Deutſchland Frankreich
nach

S Paris
Programm: Abfahrt Freitag, den 15. März, bzw. Samstag, den
16. März, morgens, über Kaiſerslautern nach Saarbrücken
(Frühſtück). Weiterfahrt über Metz nach Verdun, Blerancourt,
Récicourt, Parois, Clermont, durch den Argonnerwald nach
les Islettes, vorbei am Four de Paris zum Heſſiſchen Pa=
tenfriedhof
Servon; Heldenehrung anläßlich des Helden=
gedenktages
. Weiter durch die Champagne (Höhe 191 Ka=
nonenberg
), Somme=Tourbe, Suippes, an deutſchen, fran=
zöſiſchen
und engliſchen Friedhöfen vorbei nach Reims
(Kaffeepauſe, Beſichtigung der Kathedrale). Weiterfahrt
über Chateau=Thierry, Meaux, nach Paris (Eintreffen
Samstag, den 16. März, gegen 21 Uhr)
Sonntag, den 17. März, vormitatgs 10.30 Uhr, Stadt=
rundfahrt
in Paris. Nachmittags Beſuch des Fußball= Län=
derkampfes
. Nach Beendigung zur freien Verfügung bis
zur Rückfahrt um 24 Uhr über MeauxMontmirail Chä=
lons
-VerdunMetzSaarbrückenKaiſerslautern.
Teilnehmerpreis einſchließlich Uebernachten mit Frühſtück in Paris
und Eintritt auf reſerviertem Platz (RM. 6.) zum Fuß=
ball
=Länderkampf 41.00 RM. (Jeder Teilnehmer muß im
Beſitz eines deutſchen Reiſepaſſes ſein und denſelben bis
ſpäteſtens Montag, den 11. März, mittags 12 Uhr, zuzüglich
1,50 RM. Viſum=Gebühr einreichen.)
Baldige Anmeldungen am Reiſeſchalter Tagblatt=
haus
, Rheinſtraße 23.

Beginn des Mainzer Roſenmonkagszuges
pünktlich um 12.11 Uhr.
Die Rundfunkübertragung des Mainzer Roſenmontagszuges
als Reichsſendung findet von 12 bis 13 Uhr ſtatt. Der Zug ſelbſt
wird ſich punkt 12.11 Uhr in Bewegung ſetzen. Die auswärtigen
Beſucher, die den Zug ſehen wollen, werden daher gut tun, ſo
rechtzeitig nach Mainz zu kommen, daß ſie um 12 Uhr bereits ihre
Beobachtungspoſten beziehen können.

Montag, 4. März

Saſching für groß und klein im BA.
Das war ein Trubel und eine Freude, ein Knallen u Klat,
ſchen der Pritſchen, ein Bild ſinnverwirrender Buntheit i,
erdrückenden Feſtdekoration des Saalbaues, belebt von gl den
Ballons und tauſend koſtümierten Kindern, großen und ;wen
lachende Lebensfreude!
Es entſpricht alter Tradition, daß der V. D.A. am F ma=
Sonntag für die Jugend ein Feſt gibt. Und daß er da
denen Gelegenheit gibt, zu feiern, die das erſte große FHur=
ihre
fleißige Mitwirkung verſchönern halfen. In übe en
großer Zahl war die Jugend der Einladung gefolgt. S
2 Uhr ab begannen die Feſträume ſich zu füllen, die am Vätt=
durch
aufopfernde Tätigkeit der Frauen=Ortsgruppe r der
Spuren des Maskenballes, deſſen letzte Gäſte vor kau
Stunde erſt gegangen, befreit und wieder in Feſtgewand
worden waren. Und ſchon vom erſten Moment an herrſc ſ, nte
den kleinen Beſuchern, die alle in hübſchen Koſtümen ere
waren, fröhlichſte Faſchingsſtimmung. Die Jugend bedar
nicht irgendeiner Stimulenz, um in Stimmung zu komm
beneidenswerte Jugend freut ſich des bunten, aus dem Al
los
gelöſten Daſeins, und das genügt. Dazu kommt das Int
eigenen, ſo bedeutenden Ich und das Vergleichen mit den Heren
Koſtümchen. Jede iſt natürlich die Schönſte! Und dann Lemſe
nach richtiger Ballmuſik tanzen! Wie die Großen. Wi das
ſchön!
Selbſtredend waren auch die Eltern mitgekommen ex ſe
überließen der Jugend gern die Vorherrſchaft. Wenns",
Feſt für Groß und Klein war, in erſter Linie wars doch mder=
Maskenball. Aber die Großen" freuten ſich an der Fr=
der

Kleinen, wurden wieder jung mit ihnen. Und manch We
konnte man aufopfernd mit ſeinem Neſthäkchen tanzen ſeh Zan
es auch kaum feſt auf den Beinchen ſtehen, die erſten Walz xitte
nach Muſik werden doch verſucht und Papi muß herhalter; den
Verſuch! Geſchieht im recht!
Uebrigens erneut Beweis dafür, daß die Darmſtädter DA=
Feſte beſten Ruf weit über Heſſens Grenzen haben, w
Führerinnen der Ortsgruppen aus vielen Städten der ſteren
Umgebung, bis Heidelberg, Schwetzingen. Stuttgart
ſchienen.
Nach altem Brauch wurde den Beſuchern das Feſtp jamm
des Bunten Abends nochmals geboten. Man konnte all / en
zückenden Tänze nochmals bewundern und ſich an der §nonie
der Schönheit im Zuſammenklang von Farbe und Bewe m ei=
freuen
. Ja, man konnte vielfach erſt geſtern, die Fülle we
nicht ſo, wie bei der Erſtaufführung, das Tanzprogramm *
nießen. Frl. Aenne Reiß hatte viele ihrer Tanzſchöpfu=n
einſtudieren müſſen, weil wegen Krankheit mehrere de nig
Tänzerinnen erſetzt werden mußten. Auch die ländliche Z Svo
ſtellung wurde wiederholt und die kleinen und großen Fe nucher
ſpendeten herzlichen und dankbaren Beifall Selbſtreder are
wieder zahlreiche kleine und große Helferinnen am We
der Endzweck bleibt ja immer, Mittel zu ſchaffen, die hel rnü
ſen, das große Werk der V.D.A.=Arbeit für die deutſchen Esg
noſſen jenſeits der Landesgrenzen zu fördern. So wurde äieder
die hübſchen Programme, Ballons und allerlei Scherzart
kauft, Tombolaloſe abgeſetzt und für Rieſenkonſum an K.
Kuchen geſorgt. Und die Landesleiterin, Frau Sabine
konnte wohl erfreuliche Nachleſe für ihre Kaſſen, und de
für das W.H.W. halten. Das freut einem denn ja auch!
Für die kleinen und größeren Ballbeſucher ſtieg die id
ſtimmung zum Höhepunkt, als die Kapelle Schlupp zur kraſe
aufſpielte und nun alle die hübſchen und originellen Koxche
bewundert werden konnten. Balletteuſen und Dirndl. Ba
Soldaten, Reifröcke und Pieretten, Indianer und Cowl
viele Phantaſiekoſtümchen. Und das gab in dem ſtändig=
doſkopartigen
Wechſel ein farbenſprühendes, ſchönes
Fbe
ſtrahlt von froher, ungetrübter Laune, die nur gedämp
als, für alle natürlich zu früh, die Stunde ſchlug, da d
Rauſch ſein Ende fand.
Was die Lichtſpielkheaker bringen.
Das Union=Theater zeigt heute die drei letzten V.
gen des gewaltigen Filmwerks Der alte und der junge Fi
mit Emil Jannings. Werner Hinz, Leopoldine Konſtantin
Luiſe Claudius. Jugendliche haben Zutritt.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen den intereſſanten Fil
Temperament Das Privatleben des Don Juan mit /Ele
Fairbanks in der Hauptrolle.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen Olga Tſchechowa
ſchönſten und menſchlichſten Rolle: Der Polizeibericht me
mit Johannes Riemann, Walter Steinbeck.
Belida zeigt Norma Shearer in dem Film Lie

Vereins- und lokale Beranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Alt=Darmſtadt=Verein. Am Donnerst=
7. März, um 20.15 Uhr, ſpricht im Fürſtenſaal, Grafenſtre
Oberſchulrat Ritſert über Die Denkmäler auf der
ſtädter Friedhof
(mit Lichtbildern), wozu unſere Mitgli
Freunde des Vereins eingeladen ſind. Gäſte können du
glieder eingeführt werden.
Städt. Saalbau. Heute Montag abend 8
Großer Faſchingsrummel. Erſtklaſſige Tanzkar
Großes Faſchingstreiben während der Fr
tage im Reſtaurant Sitte. Es ſpielt Willy

Heſſiſches Landestheaker.
Kleines Haus. Sonntag, den 3. März 1935.
Uraufführung der Heſſiſchen Spielgemeinſchaft:
Sehr peinlich.
Poſſe in drei Akten in Darmſtädter Mundart
von Emil Thomas.
Sehr peinlich iſt es für den Privatier Zimmt, der einem
richtigen Dragoner angetraut iſt und darum hin und wieder Zer=
ſtreuung
nicht nur beim Kognak, ſondern auch bei weiblicher
Jugend ſucht, daß ſein Schwiegerſohn in spe, der Hans Dick, bei
einer Gelegenheit Kenntnis von den heimlichen Sünden des
Herrn Privatiers erhält und ſogar in den Beſitz eines Briefes
kommt, den er ſehr für ſich bei der Frau Schwiegermama auszu=
nutzen
gedenkt, die nämlich gegen eine Verbindung ihrer Tochter
Hertha mit dem ſchlichten Kaufmann iſt und lieber einen Akade=
miker
für ſie hat. Und peinlich iſt es auch, daß Profeſſor Dr.
Peinlich mit in dieſe vielfach komplizierte Angelegenheit ver=
wickelt
wird. Dadurch nämlich, daß Zimmt ſeinem Dragoner
von dem Zuſammenſtoß mit Peinlich in ausgelaſſener Stimmung
in verkehrter Darſtellung Kenntnis gibt. Er ſchwindelt ſeiner
Frau nämlich vor, dieſer Prof. Peinlich ſei der Akademiker, der
ſich für ihre Hertha intereſſiert. Schließlich aber löſt ſich doch
alles in Wohlgefallen, d. h. in einem netten happy end, auf.
Jedenfalls hat Hans Thomas, das bekannte Mitglied der
Spielgemeinſchaft, es verſtanden, den Darmſtädtern eine Lokal=
poſſe
zu ſchenken, die ihnen, der ſtürmiſche Beifall bewies das, ſehr
gefallen hat. Es iſt eine echte Faſchingspoſſe geworden, deren
erſter Akt ſo nett gemacht iſt, daß das geſamte Publikum mitſingt
und mit ſchunkelt! Im Sitzen, im Stehen und auf den
Stühlen. Ganz, wie es der Sänger zur Laute, Herr Richard
Hinz, befiehlt, der dieſen Sänger übrigens ausgezeichnet in der
Maske des bekannten Herrn Fritz Traum darſtellte und vor dem
Schunkellied deſſen ſchauerlich=ſchöne Orignal=Räuberballade ſang.
Die Darſtellung durch die Heſſiſche Spielgemeinſchaft war
ganz ausgezeichnet. Herr Eduard Göbel hatte ſich der Inſze=
nierung
der Neuheit ſehr liebevoll angenommen und für ein
flottes temperamentvolles Enſembleſpiel Sorge getragen. Be=
ſonders
der erſte Akt mit ſeiner feuchtfröhlichen Faſchings=
ſtimmung
wurde ſehr flott und überzeugend geſpielt. Und Elli
Büttner hatte ſtimmungsvolle echte Bühnenbilder geſchaffen.
Georg Rodenhäußer und Emil Thomas (der Autor der
Poſſe) waren als Hugo Zimmt und Otto Fuchs ein ſympathiſches
echt Darmſtädter Freundespaar. Luſtig, trinkfeſt und voll echten
Darmſtädter Humors. Marie Lamp=Welker war ein echter

Dragoner und Elſe Schopp ihr temperamentvolles flottes
Töchterchen Hertha. Wilhelm Rittweger hatte infolge Er=
krankung
in letzter Stunde die Rolle des Hans Dick übernehmen
müſſen. Er führte ſie mit überraſchender Routine durch. Ebenſo
wie Heinrich Gutkäſe ſeine beiden Rollen als Schutzmann
und als Kellner, Julius Harres ſpielte den unglückſeligen
Profeſſor Dr. Peinlich ſehr charakteriſtiſch. In kleineren Auf=
gaben
waren Ernſt Grün, Walter Mund, Franziska Bör=
ig
, Annelieſe Müller, Ernani Armin, Paul Damb=
mann
und Georg Lehn beſtens am Platze. Vor allem be=
herrſchten
ſelbſtverſtändlich alle beſtens den Heinerdialekt. Das
iſt ja die Hauptſache bei einer Poſſendarſtellung. Darſteller und
Autor wurden am Schluſſe viele Male an die Rampe ge=
rufen
.
*

* Tirpih=Anekdoken.
Zum 5. Todestag des Großadmirals am 6. März.
Der Kadett.
An der Abendtafel auf der Hohenzollern kam man auf die
herabgeſetzten Verpflegungsgelder der Maſſen, die ſogenannten
Tafelgelder, zu ſprechen. Der Kaiſer gab zu bedenken, ob denn
der Brotkorb nicht zu hoch gehängt worden ſei. Tirpitz meinte,
daß auch das herabgeſetzte Tafelgeld noch eine recht gute Ver=
pflegung
geſtatte. Er wies darauf hin, wie beſcheiden man früher
zur Segelſchiffszeit während der langen Seetörns auf deutſchen
Kriegsſchiffen gelebt habe, und er gab hierzu ein Erlebnis zum
beſten, das er als Seekadett auf einer ſolchen Reiſe hatte, als
die Hauptnahrung aus Pökelfleiſch, Erbſen, Speck und Hartbrot
beſtand. In der Kadettenmeſſe gewahrte man, daß das Hartbrot
von Maden wimmelte, und Tirpitz begab ſich mit dem Brot zum
Zahlmeiſter. Der Zahlmeiſter ſtellte ſich kurzſichtig und tat ſo,
als ob keine einzige Made zu ſehen ſei. Als der Kadett Tirpitz
aber nicht vom Fleck wich, fuhr er ihn an: Mann, Sie ſind nicht
recht bei Troſt! Das ſchöne Brot nennen Sie ſchlecht? Glauben
Sie mir, wenn Maden drin ſind, dann iſt es erſt recht gut, ſonſt
gingen ſie überhaupt nicht hinein!
Scheibenſchießen.
Als 1912 Lord Haldane nach Berlin zur Verſtändigung
am, war eine ſeiner Bedingungen hierfür das Verbleiben des
Reichskanzlers Bethmann=Hollweg im Amt, während Tirpitz als
ein gefährlicher Menſch bezeichnet wurde. Bethmann blieb.
Als Tirpitz am 17. März 1916 verabſchiedet wurde, ſtiegen die
Londoner Börſenkurſe. Man fürchtete neben ſeinen politiſchen
auch ſeine organiſatoriſchen Fähigkeiten, die den politiſchen nicht
nachſtanden. Groß war ſeine Kunſt, die ungemein komplizierten

Dinge einer rieſigen Marine zu ordnen und dabei auch
ringſten Kleinigkeiten nicht außer acht zu laſſen. Sei
timmungen über den Dienſt an Bord ſind auch in die
ſicht ein Meiſterwerk. Er ließ ſich nichts vormachen un
alle die erlaubten und unerlaubten kleinen Tricks, die an
wurden, um ſich von unbequemen Neuerungen zu drug
Nachläſſigkeiten zu vertuſchen. Einſt nach einem M
gewehrſchießen auf See ergab die Beſichtigung der Sche
ungewöhnlich hohe Zahl von Treffern in der Leinwand.
Tirpitz dämpfte die Freude des Offiziers, der das Schi
leitet hatte, mit einem etwas ironiſchen: Hoffentlich
Feuerwerksmaat nicht mit dem Bleiſtift nachgeholfen!
nämlich einige Jahre vorher mal vorgekommen, daß
Scheibenkommando, das gleich nach dem Schießen an die
heranfährt um Zahl und Lage der Treffer aufzuzeich!
dem Bleiſtift eine nicht geringe Zahl zuſätzlicher Löcher
Leinwand hineinpraktiziert worden war.

Dienſt iſt Dienſt.

Einſt hatte Admiral von Tirpitz an einem Nach
draußen vor dem Kieler Hafen teilgenommen. Nach S0
Schießens brachte ihn ein Torpedoboot nach Kiel zura
3 Uhr morgens legte das Boot im inneren Hafen an de=
brücke
an. Tirpitz verabſchiedete ſich von dem Komme
einem Oberleutnant zur See, mit den Worten: Nun w.
Ihnen eine gute Nacht. Sie freuen ſich ſicher, jetzt ausſe.
können! Exzellenz, erwiderte jener, ich muß ſoſot
in See gehen. Schon in zwei Stunden muß ich drauße!
Scheiben für das Tagesſchießen ſchleppen. So, ſo) me.
pitz. Na, das iſt ja natürlich noch ſchöner!

Pſeudo=Tirpitze.
Tirpitz iſt nicht der Held vieler Anekdoten, wie Groß
von Köſter oder Admiral Scheer es ſind. Aber ſeine.
ſtiſche Erſcheinung iſt in der alten Kaiſerlichen Marine."
oder bei ſonſtigen vergnüglichen Anläſſen manchmal.."
Weiſe kopiert worden. So begab es ſich einmal, dſh
Linientaufe am Aequator im Gefolge Neptuns, des M.
der Hofprediger in der Maske des Admirals Tirpit Eile
langem, gegabeltem, weißem Bart. Es ſoll ungem."
gewirkt haben, als er ſeine ulkige Anſprache hielt, De
Tradition mit der Aufforderung ſchließt, das Lied 9e
rig, haarig iſt die Katz zu ſingen. Auf einem Oiloe
Wilhelmshaven wurde einmal ein Stück Fauſt du..
geführt, und während des Vorſpiels im Marinehil.
man die Stimme Tirpitzens der als hoher Herk, N
der Kuliſſe erſchien. Sichtbar aber waren nur I.
wallenden Vollbartenden und ein rieſiger Halsorl,

[ ][  ][ ]

Montag, 4. März 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 63

BrandenburgMitte im Pokalfinale.

Die Zußball=Ergebniſſe.
Vorſchlußrunde um den DFB.=Pokal.
n Berlin: Brandenburg Baden 1:0 (1:0).
n Hamburg: Nordmark Mitte 2:4 (2:0),.
Repräſentativſpiele:
n Düſſeldorf: Weſtdeutſchland Oſt=
holland
.
1:1.
n Bonn: Mittelrhein Niederſachſen 2:2.
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele.
Gau Südweſt: FSV. Frankfurt FK.
rmaſens 0:0.
Gau Baden: Karlsruher FV. 1. FC.
orzheim 3:2, Germania Karlsdorf FC. 08
annheim 1:1.
Gau Nordheſſen: Sppg. Langenſelbold
SC. 03 Kaſſel 3:2, Kurheſſen Kaſſel Sport
ſſel 6:0, Heſſen Hersfeld Spielverein Kaſ=
2:4.
Freundſchaftsſpiele.
Wormatia Worms VfR. Mannheim 2:3,
Iner CfR. VfB. Stuttgart (Sa.) 2:2,
kers Offenbach Hüſten 09 2:1, Sppg. Cann=
SC. Stuttgart (Sa.) 6:1.
Süddeutſche Vereine auf Reiſen.
nborn 07 VfB Stuttgart 1:1, FC. Mühl=
ſen
Ulmer FV. 94 , Olympique Lille
Phönix Ludwigshafen 4:0.
Fußball im Reich.
Hau Oſtpreußen: Erſtes Gaumeiſter=
ftsEntſcheidungsſpiel
: York Inſterburg
ſſia Königsberg 5:1, Polizei Danzig
ußen Danzig 4:2.
Hau Pommern: Auswahlſpiel: Stolp
berg/Köslin 3:2: Auswahlſpiel: Stettiner
Stettiner Nachw. 5:4, TSV. Stettin
ußen Stettin 5:2.
Hau Schleſien: Breslauer FV. 06
Schleſien Haynau 4:2, Breslauer Sppg. 02
Ratibor 03 2:0, Preußen Hindenburg
then 09 5:2. Vorwärts RSV. Gleiwitz
nis Boruſſia Berlin 5:1. Ruch Bismarck=
e
Tennis Boruſſia Berlin 3:1.
5au Sachſen: Dresdener SC. Hertha=
C. Berlin (Geſ.=Sp.) 6:4, Sportfr 01 Dres=
VfB. Leipzig (Geſ=Sp.) 2:2, Tura Leip=
Polizei Chemnitz (Geſ.=Sp.) 5:2, SC.
titz SC. Zwickau (Geſ.=Sp.) 1:2.
5au Mitte: Wacker Halle Wacker
zig 3:2, Crick.Vikt Magdeburg Guts
s Dresden (Geſ.) 4:3, Sppg. Erfurt For=
Leipzig (Geſ.=Sp.) 0:2.
Pol.
au Nordmark: FC. St. Pauli
burg 0:4, Boruſſia Kiel Altona 93 1:1.
au Niederſachſen: Hannover 96
inia Hannover 2:1, Komet Bremen Hil=
eim
93 3:1.
FC.
dau Weſtfalen: SV. Höntrop
lke 04 1:2, Sppg. Herten Vikt. Reckling=
en
3:2.
au Niederrhein: Rheydter Spp.
08 Duisburg 0:2.
Spiele der Bezirksklaſſe
imn dan Hünel.
ruppe Groß=Frankfurt: Sppg. 02
sheim FC. 1910 Kronberg 5:4, FC. 02 Rödelheim Sportfr. Frankfurt 3:4.
ruppe Offenbach: SC. Dietzenbach
ermania Bieber 1:2, FV. 06 Sprendlingen
V 06 Heuſenſtamm 2:1, Sppg. 05 Oberrad
FC. Langen 03 2:1.
ruppe Starkenburg: SV. 98 Darm=
Polizei Darmſtadt 1:0, VfR. Bürſtadt
Vikt. Walldorf 1:4.
ruppe Pfalz=Oſt: FG. 1914 Oppau
. Herrheim 410, 04 Ludwigshafen TSG.
gönnheim 6:1, FV. Frankenthal TV.
ſertheim 10:0.
ruppe Pfalz=Weſt: Pirmaſens 05
fR. Kaiſerslautern 6:2.
*
7 den ſüd= und ſüdweſtdeutſchen Gauen gab
in erſten Märzſonntag nur wenig Punkte=
In den Gauen Bayern, Württemberg
f Mittelrhein fanden überhaupt, keine Mei=
aftsſpiele
ſtatt. Der Karneval trug am
en zur Abſage der vorgeſehenen Treffen
In den übrigen Gauen war das Spielpro=
m
ſtark eingeſchränkt. Neben den Meiſter=
Sſpielen gab es aber diesmal einige Groß=
riſſe
, ſo daß der Faſchingsſonntag auch ohne
* ändigen Meiſterſchaftsbetrieb als Groß=

Nordmark u. Baden ausgeſchaltet
Und wieder der Gau Mikte ...
Die Vorſchlußrunde.

Die Augen der deutſchen Fußballgemeinde
waren am Sonntag nach Berlin und Hamburg
gerichtet, wo die beiden Mannſchaften er=
mittelt
wurden, die in dieſem Jahre den End=
kampf
um den DFB.=Pokal austragen. Nach
dem überraſchenden Verlauf der Vor= und
Zwiſchenrunde war auch die vorletzte Runde
nicht von Ueberraſchungen verſchont und die
größte iſt wohl, daß der Gau Mitte der
durch ſeine Siege über den Pokalverteidiger
Südweſt und über Niederſachſen in die Vor=
ſchlußrunde
gekommen war, dort ſogar den
ſchweren Kampf in Hamburg gegen den Gau
Nordmark überſtand. Nach einem Halbzeitſtand
von 2:0 für die Norddeutſchen konnten die
Mitteldeutſchen in dem von 10 000 Zuſchauern
beſuchten Treffen in der zweiten Halbzeit vier
Tore ſchießen und damit den Kampf mit 4:2
für ſich entſcheiden.
Im Endſpiel, das am 23. Juni ausge=
tragen
wird, treffen die wackeren Mittel=
deutſchen
auf den Gau Brandenburg,
der in Berlin vor ebenfalls 10 000 Zuſchauern
einen knappen und glücklichen 1:0=Sieg über
die badiſche Gaumannſchaft errang. Den ein=
zigen
Treffer ſchoß Ballandat in der 37. Min,
dann verteidigte Berlin mit 45 Mann und
konnte das knappe Ergebnis mit Glück halten.
Mit dem Ausſcheiden des Gaues Nordmark iſt
nun von den vorjährigen Teilnehmern der in
Nürnberg ausgetragenen Vorſchluß= und End=
runde
keiner mehr im Rennen. Dem wackeren
Gau Mitte wird man nach dieſen ſchönen Er=
folgen
nun auch von Herzen wünſchen und
gönnen, daß ſie dieſen großartigen Siegeszug
bis zum Ende durchſtehen und durch den Ge=
winn
des DFB.=Pokals krönen werden.

Gau Nordmark in Hamburg
vor 10 000 Zuſchauern mit 4:2 (0:2) beſiegt.
Trotz der Siege in der Vor= und Zwiſchen=
runde
über Südweſt und Niederſachſen wollte
man der ſo überaus kampffreudigen Elf des
Gaues Mitte in Hamburg gegen den in ſtärkſter
Aufſtellung antretenden Gau Nordmark mit
ſeinen Internationalen Stührck, Rohwedder,
Noack und Politz keine großen Chancen ein=
räumen
. Der Gau Mitte ſtrafte aber wieder
einmal alle Vorſchauen Lügen und ſetzte ſich
auch gegen Nordmark durch. Die Mannſchaft
weiſt kaum einen überragenden Spieler auf
(wenn man von dem Strafſtoß=Spezialiſten
Riechert abſieht), aber ſie beſteht aus elf harten,
ausdauernden und kampfſtarken Sportlern, die
ſich bis zum letzten Moment einſetzen können.
Techniſch war die Mannſchaft des Gaues
Mitte ihren Gegnern wohl unterlegen, ſie
machte jedoch dieſen Nachteil mit ihrem Kampf=
geiſt
und ihrer hervorragenden körperlichen
Verfaſſung mehr als wett.
Die Niederlage der Norddeutſchen war in
erſter Linie auf das Verſagen der Abwehr=
ſpieler
Kath und Stührck zurückzuführen, die
nach dem Ausſcheiden Rohdes ſchwächer wurden.
Gefallen konnten in der Mannſchaft des Gaues
Nordmark eigentlich nur der Läufer Stöſſel=
Kiel und Rohwedder. Gau Mitte hat durch
dieſen Sieg erneut bewieſen, daß ſeine Erfolge
über Südweſt und Niederſachſen nicht aus Zu=
fall
entſtanden waren. Die Mannſchaft kann
kämpfen und ſpielt unbekümmert auf Sieg.
Die beſten Leute ſind der Torwart Tzſchach der
Linke Verteidiger Müller, Mittelläufer Bött=
ger
und die linke Flanke Reinmann/Schlag.
Als Schiedsrichter fungierte Beſt=Höchſt mit
gutem Erfolg.

kampftag im Fußballſport bezeichnet werden
kann. In Hamburg und Berlin fanden die
Spiele der Vorſchlußrunde um den DFB.=Pokal
ſtatt, wobei ſich überraſchenderweiſe der Gau
Mitte in Hamburg durch einen Sieg mit 4:2
(0:2) über Nordmark für das am 23. Juni ſtatt=
findende
Endſpiel durchſetzte. Sein Gegner iſt
der Gau Brandenburg, der in Berlin über Ba=
den
knapp und glücklich mit 1:0 (1:0) gewann.
Neben den Pokalkämpfen gab es noch ein Groß=
ereignis
, und zwar ſtanden ſich in Düſſeldorf
zum 25. Male die Mannſchaften von Weſtdeutſch=
land
und Oſtholland gegenüber. Der ſpannende
Kampf endete vor 10 000 Zuſchauern mit 1:1
(0:1). In einem Gaukampf ſtanden ſich in Bonn
die Mannſchaften von Mittelrhein und Nieder=
ſachſen
gegenüber. Auch dieſer Kampf endete
unentſchieden, und zwar mit 2:2 (2:0).
In den Punktekämpfen iſt bei den wenigen
Spielen keine weitere Entſcheidung gefallen. Es
ſteht nur feſt, daß im Gau Nordheſſen Sport
Kaſſel dem Abſtieg verfallen iſt. Im Gau Süd=
weſt
ſchob ſich der FK. Pirmaſens trotz eines
Punktverluſtes (0:0) in Frankfurt gegen den
Fußballſportverein auf den zweiten Platz vor.
Die Ausſichten der Pirmaſenſer ſind damit zwar
formell noch nicht vorüber, es wird aber an der
Meiſterſchaft des Ludwigshafener Phönix nur
dann noch etwas zu ändern ſein, wenn dieſer ſich
den Scherz erlauben ſollte, ſein letztes Spiel
auf eigenem Platze gegen Saar 05 Saarbrücken
zu verlieren. Mit dem ſicher zu erwartenden
Sieg über die Saarländer iſt Phönix Gaumei=
ſter
,
In Baden gab es zwei Treffen ohne Be=
deutung
. Der Karlsruher Fußballverein ſchlug
den FC. Pforzheim mit 3:2 (2:1); beide Mann=
ſchaften
ſind vor dem Abſtieg gerettet und haben
für die Meiſterſchaft keine Ausſichten mehr. In
der Tabelle hat ſich das Ergebnis gleichfalls
nicht ausgewirkt. Die beiden zum Abſtieg ver=
urteilten
Neulinge Germania Karlsdorf und
Mannheim 08 trennten ſich 1:1 (0:0), ſo daß es
den Anſchein hat, als würden die Karlsdorfer
Germanen die Serie auch ohne Sieg beenden.
In Nordheſſen waren die Meiſterſchafts=
anwärter
Hanau 93 und Boruſſia Fulda frei.
Sport Kaſſel iſt durch die Niederlage mit 0:6
(0:1) dem Abſtieg verfallen, während Kurheſſen
nur noch einen Punkt brauchen, um ſich zu
ſichern. Sport würde dann von Langenſelbold
in die Bezirksklaſſe begleitet. Langenſelbold
ſchlug am Sonntag Kaſſel 03 mit 3:2 (1:2),
Ohne Bedeutung war das Spiel Heſſen Hers=
ſeld
Spielv. Kaſſel, das Kaſſel 4:2 (2:0) ge=
wann
.

Pirmaſens rekkek einen Punkt
F5V. Frankfurk FK. Pirmaſens 0:9.
Ueber 7000 Zuſchauer waren auf den Born=
heimer
Hang gekommen, um den FSV.
Frankfurt im Kampf gegen die Hergert= Mann=
ſchaft
aus Pirmaſens zu ſehen. Die Leiſtungen
beider Mannſchaften waren nicht überragend,
doch verlief das Spiel ziemlich flott und vor
allem anſtändig. Der Schiedsrichter Kratzen=
berg
aus Sprendlingen hatte kaum etwas zu
pfeifen. Seine Leiſtung konnte jedoch trotzdem
nicht zufriedenſtellen, denn er überſah zahl=
reiche
Hände‟. Dadurch wurde beſonders der
Fußballſportverein benachteiligt. Die Frank=
furter
hatten im Tor einen neuen Mann,
Kerſten, ſtehen, der ausgezeichnet einſchlug. Bei
Pirmaſens ſpielte Hergert in der erſten Halb=
zeit
Mittelſtürmer, konnte ſich aber gar nicht
zurechtfinden. Nach dem Wechſel nahm der
Internationale dann wieder ſeinen angeſtamm=
ten
Mittelläuferpoſten ein. Die Sturmreihen
beider Mannſchaften enttäuſchten, einigermaßen
gefallen konnte nur Wagner bei Pirmaſens
und Haderer beim Fußballſportverein. Die
größeren Torchancen hatten die Frankfurter,
die Stürmer konnten jedoch keine einzige ver=
werten
.
Gau Südweſt.

Phönix Ludwigshafen 19 39:25 2 FK. Pirmaſens .." 18 *
45: 313 Offenbach
. 51:35 23:15 FSV. Frankfurt .. 19 41:* 33
21:17 Wormatia Worms. 43:37 20:16 U. Niederrad 18 31.:3 20:16 Eintracht Frankfurt 24:27 16:18 Boruſſia Neunkirchen 30:34 14:20 FC. Kaiſerslautern . 19 55 Spfr. Saarbrücken. 16 3
34 Saar 05 Saarbrücken 16 2236 ).
32

De
Wieder zwei neue Meiſter ...
Schalke 04 und Hannover 96 haben es geſchafft.
Trotzdem an dieſem Sonntag das Meiſter=
ſchaftsprogramm
im deutſchen Fußballſport ſehr
mager war, ſind zwei, man kann ſogar ſagen drei
Meiſterſchaftsentſcheidungen gefallen. Im Gau
Weſtfalen ſchlug der deutſche Meiſter
Schalke 04 den SV. Höntrop knapp mit 2:1
und ſicherte ſich damit wieder den Titel, und im
Gau Niederſachſen kam Hannover 96 endgültig
zur Meiſterſchaft. Im Gau Oſtpreußen fand

Die kleine Spork=Preisfrage
erfuhr eine Verkleinerung, weil die Treffen
Pfungſtadt Dieburg und Pfiffligheim AO.
Worms ausfielen. Die Ueberraſchungen blieben
nicht aus, ſo gewannen überraſchend Gau Mitte
über Gau Nordmark, der SV. 98 Darmſtadt über
die Polizei Darmſtadt und Lorſch in Arheilgen.
Von den acht zur Wertung verbleibenden
Spielen hatten ſieben Teilnehmer ſechs richtige
Ausgänge vorausgeſagt, dann folgen 28 Teilneh=
mer
mit fünf Treffern. Das Los ergab folgende
Preisträger:
1. Preis (5.RM. bar): Rudolf Brandau,
Darmſtadt, Mollerſtraße 33.
2. Preis (zweimonatiger Freibezug des D. T.:
Jakob Kohlmann, Darmſtadt, Schla=
geter
=Straße 99.
3. Preis (einmonatiger Freibezug des D. T.:
Georg Zimmermann, Seeheim a. d. B.,
Ludwigsſtraße 4.
Die gleichwertigen Einſender waren: Ludwig
Burkhardt, Seeheim, Weinbergſtraße 6, H.
Gaydoul, Darmſtadt, Erbacher Straße 1:
Ludwig Gilbert, Eich b. Darmſtadt, Haupt=
ſtraße
4; Harry Marſchallik, Darmſtadt,
Mackenſenſtraße 34.
Wir danken allen Teilnehmern für ihre An=
teilnahme
an unſerem Sportpreisrätſel. Viel=
leicht
neigt ſich die Glückswagge den diesmal leer
ausgegangenen Einſendern das nächſtemal zu.

das erſte Entſcheidungsſpiel zwiſchen den Mei=
ſtern
der beiden Abteilungen ſtatt. York In=
ſterburg
ſchlug Pruſſia Samland Königsberg
überlegen mit 5:1. Die Königsberger werden
dieſen Torvorſprung der Inſterburger im Rück=
ſpiel
kaum wettmachen können, ſo daß man York
Inſterburg ruhig bereits heute als Meiſter des
Gaues Oſtpreußen anſprechen kann. Im Gau
Schleſien hat ſich die Situation ſtark zugun=
ſten
von Vorwärts Raſenſport Gleiwitz verſcho=
ben
, da Beuthen 09 vom Tabellenvorletzten
Preußen Hindenburg mit 5:2 beſiegt wurde.
ſcha
Die deukſche Elf für paris.
Für den am Sonntag, 17. März, in Paris
ſtattfindenden Fußball=Länderkampf zwiſchen
Deutſchland und Frankreich hat nunmehr der
Deutſche Fußball=Bund ſeine Mannſchaft aufge=
ſtellt
. Es ſpielen: Buchloh (VfB. Speldorf);
Janes (Fort, Düſſeldorf). Buſch (Duisburg
99); Gramlich (Eintr. Frankfurt), Mün=
zenberg
(Alem. Aachen), Appel (Berliner
SV. 92): Lehner (Schw. Augsburg), Siff=
ling
(SV. Waldhof), Conen (Saarbrücken),
Rohwedder (Eimsbüttel), Kobierſki
(Fortung Düſſeldorf).
Wieder wurde die Mannſchaft auf drei Po=
ſten
geändert, wenn man einen Vergleich zur Elf
von Amſterdam zieht. Gegen die Elf vom Stutt=
garter
Spiel gegen die Schweiz iſt jedoch nur ein
Poſten, und zwar der rechte Verteidigerpoſten,
umbeſetzt worden. Janes wird an Stelle des
Eimsbüttelers Stührck ſpielen, nachdem er be=
reits
im Länderſpiel gegen Holland für den ver=
letzten
Cielinſki eingeſprungen war. Siffling und
Appel ſtehen wieder in der Mannſchaft. In Am=
ſterdam
ſpielten an ihrer Stelle Hohmann und
Cielinſki. Buchloh iſt aufgeſtellt worden, trotz=
dem
es ſich noch nicht ſagen läßt, ob er bis zum
17. März wieder völlig hergeſtellt ſein wird.
Als Erſatz für den Speldorfer würde in erſter
Linie der Regensburger Jakob in Frage kom=
men
. Es müßten in dieſem Falle allerdings erſt
noch die Vorfälle nach dem Augsburger Spiel
BCA. Jahn Regensburg reſtlos aufgeklärt
ſein.
Die letzten Vier im Kampf um den
engliſchen Fußball=Pokal ſind: Bolton Wande=
rers
, Weſtbromwich Albion, Sheffield Wednes=
day
und Burnley. Ausgeſchieden ſind: Everton,
Preſton=Northend, Arſenal und Birmingham.
Die Ergebniſſe waren: Everton Bolton Wau=
derers
1:2. Weſtbromwich Albion Preſton
Northend 1:0, Sheffield Wednesday Arſenal
2:1, Burnley Birmingham 3:2.
Der bisherige Preſſereferent des
Reichsſportführers Herbert Oberſcherningkat iſt
einer Berufung an den deutſchen Kurzwellen=
ſender
gefolgt. An ſeiner Stelle wurde Guido
von Mengden, der Preſſereferent des DFB., mit
der Leitung der Preſſeſtelle des Reichsſportfüh=
rers
beauftragt.

[ ][  ][ ]

Nr. 63

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 4. März 1

Ueberraſchung
7n Südheſſen.

SV. 98 Darmſt. Polizei Darmſt. 1:0 (1:0),
04 Arheilgen Olympia Lorſch . 1:2 (0:1),
Bürſtadt Walldorf".
.... 1:4 (1:2).
In dem Lokaltreffen auf dem Böllenfalltor=
Stadion zwiſchen SV. 98 Darmſtadt und dem
Polizei=SV. Darmſtadt hatten wohl die wenig=
ſten
den Platzbeſitzern eine Chance gegen den
Tabellenführer eingeräumt. Aber es kam wie=
der
einmal anders; nach Egelsbach mußte auch
die Polizei auf dem Böllenfalltor Federn laſſen.
Die Gäſte ſcheiterten diesmal mit großem Pech,
aber auch an ihrer eigenen Taktik. Nur 8 Mann
beendeten das Spiel. Der Polizeimittelſtürmer
Keck trat nach und mußte das Feld verlaſſen.
Unglücklicherweiſe verloren die Gäſte noch durch
Verletzungen ihre Spieler Seipp und Bönſel.
Trotz der zahlenmäßigen Ueberlegenheit konnten
die Platzherren die einen Eckball zum ein=
zigen
Treffer des Tages verwandelt hatten
gegen den Reſt der Grünen nichts mehr erzie=
len
. Polizei wird es nun ſchwer haben, die ent=
ſtandenen
Lücken gerade vor dem Ende der Sai=
ſon
und zu Beginn der Aufſtiegsſpiele gleich=
wertig
auszufüllen. Die Entſcheidung muß aber
in den folgenden Treffen Lorſch Polizei, Poli=
zei
Walldorf und AO. Worms Egelsbach
fallen.

SV. 98 ſiegt
5p. 98 Darmſtadt
Polizei Darmſtadt 1:0 11:9).
Kein guter Stern
ſtand über dieſem Faſtnachtſonntag=Spiel am
Böllenfalltor. Daß die blaue Elf aus ihm als
Sieger gegen den Favoriten hervorgehen würde,
iſt die große Ueberraſchung. So hatte denn auch
die Vereinsleitung des SV. 98 bereits den Blu=
menſtrauß
mit Glückwunſch für den Südheſſen=
Meiſter parat, aber die Entſcheidung über die
Südheſſen=Meiſterſchaft wurde vertagt.
Zweifellos kamen die Gäſte mit dem ſicheren
Gefühl, daß ihr Sieg letztlich nicht gefährdet
ſei. Und trotz aller Hoffnungen wird auch die
Mehrzahl der 98er Freunde der gleichen Rech=
nung
geweſen, zumal der Mittelläufer der
Blauen Schnägelberger beruflich verhin=
dert
war und erſetzt werden mußte. Dennoch
kam es anders, die Grünen verloren nicht nur
2 Punkte, ſondern, ungleich ſchwerer wiegend,
drei ihrer beſten Spieler, was für die nächſten
ſchweren Spiele beſonders ſchmerzlich ins Ge=
wicht
fallen dürfte. Mindeſtens zwei werden
längere Zeit nicht zur Verfügung ſtehen der
Verteidiger Bönſel, der mit einem Schien=
bein
= oder Knöchelbruch vom Platz getragen
wurde, und Keck, der Mittelſtürmer, der wegen
Nachtretens von außen zuſehen mußte, wie die
Partie verloren ging. Zu allem Pech kugelte
ſich Seipp bei einem unglücklichen Fall den
linken Arm aus. Wir hoffen, daß die Verletzten
bald wieder hergeſtellt ſind.
Und dieſe drei Zwiſchenfälle ſind der Un=
ſtern
, von dem eingangs geſprochen. Der Platz=
verweis
Kecks war gewiß regelrecht, ein ſo
guter Spieler wie er hat ſolche Dinge nicht
nötig und muß ſich beherrſchen können. Damit
war dem Gäſteſturm der gefährliche Tank ge=
nommen
und das wirkte natürlich auf Spiel
und Spieler ein. Nach einer halben Stunde
Spielzeit, als die Blauen 1:0 in Front lagen,
ereignete ſich der unglückliche Sturz Seipps,
ohne daß deswegen einem Gegner ein Vorwurf
gemacht werden konnte. Kein Wunder, daß
nun die auf 9 Mann reduzierten Gäſte bei der
Abwehr gegneriſcher Angriffe mit aller Energie
und ohne Rückſicht auch auf die eigenen Knochen
ſich einſetzten. Das Spiel wurde oft gefährlich,
der SR. aber ließ ſich die Zügel nicht aus der
Hand nehmen und von den Zurufen außerhalb
des Feldes nicht beeinfluſſen. Man überſah
draußen oft, daß die Gäſteſpieler faſt durchweg
größer und jedenfalls körperlich überlegen ſpd.
Das iſt ein Plus, das bewirkte, daß manche
Blaue dem Nahkampf aus dem Wege gingen
(namentlich Linksaußen!). Kurz vor Halbzeit
ſchied dann Bönſel aus. Bei einem Angriff von
Roß erwiſchte er das Leder, und als er mit
Wucht durchtrat, traf er auch auf den Stiefel
ſeines Gegners. Mit der geſagten Verletzung
kam er ins Lazarett.
Nun war es natürlich mit der Freude am
Spiel vollends aus.
Die Gäſte verſtärkten ihre Verteidigung durch
die Zurücknahme von Göbel und das Aushelfen
der drei Stürmer bei der Abwehr. Die 2. Halb=
zeit
war faſt nur ein Drängen nach dem Poli=
zeitor
. Aber die blaue Angriffsreihe, pſycho=
logiſch
verſtändlich, ging nach den Zwiſchenfäl=
len
kaum ernſtlich ins Zeug, vermurkſte, was
an den wenigen Schußgelegenheiten bei der
ſtarken. Abwehr möglich war. Die linke Stür=
merſeite
war zudem jetzt reichlich ſchwach. Mahr
war auch bald nur noch Statiſt auf Rechts=
außen
, und Seifert hielt ſich zuweit rückwärts
auf. So kamen immer wieder Müller und
Pfeiffer mit blitzſchnellen Vorſtößen in den 98er
Strafraum, aber ein Erfolg war ihnen bei den
aufmerkſamen Schlußreihen nicht vergönnt.
Pech der Gäſte erklärlich.
Nach dem torloſen Spiel der beiderſeitigen
Reſerven ſtellten ſich
die Parkeien vor 2509 Zuſchauern,
von denen viele von auswärts gekommen waren,
mit SR. Dötſch=Zeilsheim wie folgt auf:
Polizei; Kern; Matthes, Bönſel; Kaſpar,
Dumont, Kaufmann; Göbel, Seipp, Keck, Pfeif=
fer
, Müller,

SVgg. 04 Arheilgen unterlag auf eigenem
Platze gegen Lorſch mit 2:1 Toren und hat ihre
Spiele beendet. Wenn es mit Lorſch keine Aen=
derung
mehr gibt (es hat noch Polizei zu Hauſe
und in Worms anzutreten), iſt Arheilgen neben
Urberach zum Abſtieg verdammt.
Walldorf kam auf dem Waldſtadion in Bür=
ſtadt
zu einem überlegenen Sieg; die beiden an=
deren
angeſetzten Spiele: Normannia Pfifflig=
heim
AO. Worms und Germania Pfungſtadt
Haſſia Dieburg fielen aus.

Die Tabelle nach dem 3. März.

Polizei Darmſtadt 20 13. 5 2 49:24 31:9 Egelsbach 21 O9 6 3 63:2 30:12 Walldorf 20 4 52:35 28:12 V. 98 Darmſtadt 19 7 8
36 21:1 Haſſia Dieburg 21 3 37:48 19:2 Pfiffligheim 19 8 2 9 59:43 18:2 Pfungſtadt 3 9 41:40 AO. Worms 8 10 35:41 Bürſtadt 5 26:43 177 Lorſch 20 2 11 29:50 16 Arheilgen 5 6 11. 32:49 16: Urberach 2 4 4 14 32:64 17

Am nächſten Sonntag finden folgende Spiele
ſtatt: Lorſch Polizei Darmſtadt, SV. 98
Germania Pfungſtadt, AO. Worms Egelsbach.

über Polizei.
SV. 98: Ruppel 3.; Geyer, Eßlinger 2.;
Müller, Frey, Richter; Seifert, Mahr, Eßlin=
ger
1., Roß, Württenberger.
Bei Polizei erſetzte Kern den an einer Hand=
verletzung
laborierenden Klein, während 98 in
letzter Minute umſtellen mußte.
Ein ſehr aufgeregkes Spiel
zieht nach der Ballfreigabe an den Zuſchauern
vorüber. Langſam kommt Syſtem in die Ak=
tionen
beider Parteien, wobei Polizei allmäh=
lich
Oberwaſſer bekommt und die erſten Schüſſe
aufs blaue Tor abgibt. In der 5. Min. ver=
wirkt
Keck Platzverweis, als er gegen Mahr
nachtritt. Nichtsdeſtoweniger bleiben die An=
griffe
der Grünen etwas zügiger, aber das
Schlußdreieck der Blauen verſteht ſich ausge=
zeichnet
und die Läuferreihe, in der Frey eine
lobenswerte Leiſtung hinlegt, deckt ſehr genau.
Auf der Gegenſeite ſind ebenfalls die Schluß=
reihen
der Turm der Schlacht. Mit einem un=
ermüdlichen
Eifer ſetzen ſich die Fünf ein und
den Reſt erledigt Kern zwiſchen den Pfoſten.
Polizei erreicht die 1. Ecke, die jedoch prompt
abgewehrt wird, da Keck fehlt. Wenige Minuten
ſpäter erzwingt SV. 98 den 1. Eckball. Seifert
gibt gut vor das Tor und
Eßlinger köpft zum 1:0 für Blau ein.
Niemand hätte gedacht, daß dies das einzige
Tor des Tages bleiben würde!
Das Spiel wirkt jetzt etwas zerfahren, denn
beide Abwehrreihen jagen mit weiten Abſchlä=
gen
das Leder nach vorn. Polizei iſt jedoch in
der Schnelligkeit etwas überlegen, auch im kör=
perlichen
Einſatz geht ſie weiter.

Ruppel im 98er Tor hat allerlei Arbeit zu
erledigen, obwohl ſeine Vorderleute im
Schweiße ihres Angeſichts erfolgreich ſchaffen.
Die 2. Ecke für Polizei wird hinter das Ge=
häuſe
hereingegeben.
Dann hat Württenberger eine nie wieder=
kehrende
Gelegenheit, aber ſtatt zu ſchießen,
fummelt er ſolange herum, bis Matthes ſich das
Leder holt.
In der 35. Min. kommt Seipp unglücklich
zu Fall und geht mit eingezogener Schulter
vom Felde. Das bedeutet den Ausfall eines
hervorragenden Aufbauſpielers im grünen
Sturm; der iſt nun ein Torſo; trotzdem ver=
ſuchen
Pfeiffer, der als Mittelſtürmer für
zwei ſchafft, Göbel und Müller mit überraſchen=
den
Huſarenritten zum Ausgleich zu gelangen
Ein Unglück kommt ſelten allein, und nach
der geſchilderten Abwehr vor Ende der Halbzeit
trägt man Bönſel in die Kabine. Göbel geht
an ſeine Stelle.
Polizei erreicht nach Seitenwechſel den 3.
Eckball, den Ruppel ebenſo wie kurz darnach
einen gefährlichen Strafſtoß von Kaſpar ab=
fängt
.
Obwohl die Gäſte dezimiert ſind und des=
halb
mit 7 Mann verteidigen, jedoch abwech=
ſelnd
den einen zwiſchen der blauen Vertei=
digung
auf der Lauer liegenden Stürmer Mül=
ler
durch blitzſchnelle Vorſtöße Pfeiffers. Du=
monts
oder Kaſpars ergänzen, bleibt den Blauen
ein weiterer Zähler verſagt. Was ihr Sturm
nun bot, war B.=Klaſſe. Immer wieder wurde
der ſchwächſte Mann auf Linksaußen eingeſetzt,
dem Matthes längſt die Courage abgekauft hatte.
Mahr wird ſpäter verletzt und iſt nur noch eine
halbe Kraft auf Rechtsaußen. Der Innen=
ſturm
kommt jedoch nicht durch.
Die 4. Ecke der Gäſte wird von Müller ins
Feld befördert. Die Grünen zeigen gegen Schluß
die größeren Kraftreſerven, aber die blaue Ab=
wehr
macht ihrem guten Namen Ehre und hält
das Ergebnis.
Die beſten Kräfte
ſtanden bei SV. 98 mit Frey in der Mitte und
Ruppel, Geyer, Eßlinger 2. im Schlußdreieck.
Die beiden Außenläufer Richter, Müller ſtan=
den
kaum zurück. Unausgeglichen war der An=
griff
am ſchwächſten Württenberger, der auch
Roß behinderte. Eßlinger 1. war im Freiſpie=
len
gut, auch Mahr und Seifert gingen an,
beide ſtanden aber zu oft hinter ihrem größeren
Gegner, ſo daß hohe Vorlagen für ſie unerreich=
bar
waren.
Die Polizeielf lieferte natürlich kein
Geſamtbild. Kern konnte den Treffer nicht ver=
hindern
, und hielt einige Bälle ſehr ſicher. Mat=
thes
und die Läuferreihe Dumont, Kaufmann,
Kaſpar tragen den Großteil des Verdienſtes,
daß die Partie ſo knapp endete. Die 3 Stürmer
kämpften auf verlorenem Poſten, wie ſie konn=
ten
, und mit lobenswertem Einſatz.
SR. Dötſch=Zeilsheim hatte ein ſchweres
Amt, aber er pfiff regelrecht und ließ ſich weder
durch Mätzchen noch durch Zwiſchenrufe beirren.
Und das war gut ſo.
5

Buiier kinngen un Arhenger Magichen.

Spvgg. 04 Arheilgen
Olympia Lorſch 1:2 10:1).
Vor zirka 400 Zuſchauern wickelte ſich ein for=
ſches
und zeitweiſe ſehr robuſtes Spiel ab, das
für Arheilgen zwei Platzverweiſe zur Folge
hatte, die aber auf das Konto des völlig un=
fähigen
Schiedsrichters Welſcher, Frankfurt
a. M., gehen. Der Herr mit der Pfeife griff
von Anfang an nicht richtig durch und erlaubte
ſich manche Fehlentſcheidung, die den Unwillen
des Publikums heraufbeſchworen, und auch die
Spieler reizten, ſo daß ſie ſich zu Unſportlichkei=
ten
hinreißen ließen.
Da es um den Abſtieg ging, war vorauszu=
ſehen
, daß es hart auf hart gehen würde, aber
es wurde doch ein bißchen zuviel in dieſer Be=
ziehung
gezeigt, weil, wie ſchon erwähnt, der
Schiedsrichter vieles ungeahndet ließ. Aus=
ſchlaggebend
für den Ausgang des Kampfes war,
die Nerven nicht zu verlieren, und in dieſer Hin=
ſicht
verſagte heute Arheilgen. Als Lorſch in der
4. Minute überraſchenderweiſe in Führung geht,
verſuchten die Mühlchesleute alles, damit die
Punkte nicht flöten gehen, aber es will und will
nicht klappen, denn die Lorſcher Verteidigung
ſteht eiſern und feſt auf dem Poſten. Sie läßt
bis zur Pauſe keinen Erfolg der Schwarz=
Weißen zu.
Auch nach der Pauſe ſtrengt ſich Arheilgen
mächtig an, um aufzuholen, aber die beſtgemein=
ten
Verſuche werden von den Gäſten zunichte
gemacht, weil es Arheilgen heute nicht verſtand,
ſeine Außen einzuſetzen und mit dem Innenſpiel
nie gefährlich werden kann. Nachdem ein Lor=
ſcher
Stürmer Körber unfair angegangen war,
konnte Weſp nicht mehr an ſich halten und ſeiner
Tat folgte der Platzverweis. Gleich darauf
konnte Lorſch ſeinen 2. Treffer anbringen, da
Arheilgens Verteidigung einen Augenblick zu un=
Das knappe Reſultat iſt nach dem geſagten entſchloſſen handelte. Arh. konnte in der 23. Mi=
nutt
noch ein Tor aufholen, aber zum Ausgleich
reichte es nicht mehr, denn gegen Schluß des
Spieles ließen die Kräfte beider Mannſchaften
ſehr nach. Bei der Unfairneß eines Lorſchers an
Bauer, was jedoch der Schiedsrichter wiederum
nicht ahndete, trat dieſer nach und muß ebenfalls
den Platz verlaſſen.
Die Gäſte ſtellten eine körperlich ſtarke
Mannſchaft, beſonders in den Abwehrreihen, ins
Feld, deren beſter Teil die Verteidigung mit
dem Mittelläufer war. Die Mannſchaft bewahrte

größere Ruhe als ihr Gegenüber, was den Sieg
und die wertvollen Punkte einbrachte.
Arheilgen war im Spiel eifriger als
Lorſch, es wurde jedoch, vielleicht gerade dadurch,
weil man es mit aller Macht ſchaffen wollte, vie=
les
verdorben. Andererſeits ſtand heute den
Lorſchern das Glück zur Seite, denn die Chancen,
die herausgearbeitet wurden, waren ziemlich
gleichmäßig verteilt.
Die 2. Mannſchaften trennten ſich mit 2:2
Toren.
Die Alten Herren weilten in Walldorf. Nach
einem ſehr ſchönen Spiel trennte man ſich
mit 1:1.
st.
VfR. Bürſtadt-
Vikkoria Walldorf 1:4 11:2).
Obwohl die Bürſtädter bei dieſem Spiel in
der 20. Minute in Führung gingen, war die
Niederlage gegen die ſehr ſchnellen Walldörfer
doch nicht zu verhindern. Dann fabrizierte Bür=
ſtadt
ein Selbſttor und bei Halbzeit ſtand die
Partie ſogar 2:1 für die Gäſte. Trotzdem Gotha
diesmal wieder in der Bürſtädter Verteidigung
mitwirkte, lautete am Schluß das Reſultat 4:1
für die eifrigen Gäſte. Die 500 Zuſchauer waren
jedenfalls von der Leiſtung der einheimiſchen
Mannſchaft nicht ſonderlich erbaut.
Die 3. Runde der Pokalſpiele.
Dreieichenhain FC. 07 Bensheim 0:0 n. Verl.
Zwingenberg TSG. 46 Darmſtadt 1:2 n. Verl.
Biebesheim Chattia Wolfskehlen 2:1 (1:0).
Zellhauſen Hainhauſen 7:1 (2:0).
Weiskirchen Obertshauſen 2:1 (0:1).
Eppertshauſen Ober=Ramſtadt 2:1 (1:0).
Im erſten Spiel gelang es trotz Verlänge=
rung
keiner Mannſchaft, einen Treffer zu erzie=
len
. Auch im zweiten Spiel Zwingenberg
46 Darmſtadt war die Verlängerung notwen=
dig
, um den Sieger TSG. 46 Darmſtadt zu er=
mitteln
.
Im dritten Spiel gab Wolfskehlen den Platz=
beſitzern
eine harte Nuß zu knacken. Erſt kurz
vor Halbzeit fiel das erſte Tor für Biebesheim,
nachdem die Einheimiſchen zuvor einen Latten=
treffer
gebucht hatten. Den Ausgleich erzielte
Wolfskehlen durch Verwandlung eines Hand=
elfers
. Kurz vor Schluß konnte Biebesheims
Mittelſtürmer aber doch noch den Siegestreffer
anbringen. 300 Zuſchauer ſahen dem Spiel zu,

In den reſtlichen Spielen gab es drei
ſiege. Zellhauſen ſchaltete Hainhauſen mit e
ſehr deutlichen 7:1=Packung aus der Runde
während Weiskirchen und Eppertshauſen c
Gegner Obertshauſen und Ober=Ramſta e=
weils
mit 2:1 Toren aus dem Rennen w r.
Ein harmloſes Treffen
Germanig Pfungftadt
70
Union wirhauſen 4:0 11:0).
Eine alte Rückſpielverpflichtung der
häuſer Union benutzte Germania, um ihrer f=
hängern
für das verlegte Pflichtſpiel
Haſſia Dieburg Erſatz zu bieten. Es war
nur Erſatz, was den noch nicht einmal we m
Zuſchauern geboten wurde. Die Gäſte hm
Erſatz für Fiedler, Jung und Petry gek.
während die Platzelf vollzählig ſtand, wen je
Spielleitung von der Einführung des Br’s
von Spieß auf Halblinks befriedigt war.
Germania ſetzte ſich ſofort in des Ge
Hälfte feſt. Union ſtellte ſich auf zahlreich 5 ein und zerſtörte alle Angriffe der E=
manen
. Kamen die Gäſte einmal frei von Im
Tor, ſo ſtoppten Nickel und Voß gleich ler
der Mittellinie ab. Endlich brach Haſſenz
den Bann nach 30 Minuten, als er einer E=
ball
von Speckhardt über den herauslauf mi
Hüter einköpfte. Dann machte Darmſtädter 2 einmal einen ſeiner Spaziergänge, b xe
den Ball nicht weg, fiel außerhalb des ( F=
raumes
zu Boden und bekam trotzdem den
häuſer Torſchuß mit den Händen zu faſſen.
Schiedsrichter entſchied indirekten Stre
der, ohne berührt zu werden, eingeſe
wurde. Torabſtoß großer Klamauk der
Nach der Pauſe erhofften die Germanena=
ger
Beſſeres zu ſehen denn die Stürmer I=
ten
auf ihr Uebungstor. Doch es kam au
Blitzſchneller Durchbruch von Union
ſchuß wieder reklamierten die Gäſte.
geblich ſei der Ball ſchon hinter der Lin;
weſen. Im Gegenſtoß jagte Spieß einen
fen Schuß auf Unions Heiligtum, wo 4
deckten. Der Ball prallte zurück. Der Sc
richter entſchied Tor (2:0). Abermals
mation der Gäſte. Trotzdem griffen ſie u
mutigt an. Stork traf 4 Meter vor dem
daneben. Heß köpfte ebenfalls daneben.
ſchmunzelte. Kaum ſpäter erreichte Haſſenz
gerade noch eine zu ſcharfe Vorlage, brach
hoch vors Tor (feine Leiſtung), wo Cröß
den Ball ſtoppte und mit Ueberlegung ein
Eine Viertelſtunde vor Schluß wurde
zahl 1 ausſichtsreich vorm Tor gelegt, Elfer
er auch in der Wiederholung verwandelte.
der ſtolzierte Darmſtädter zu weit im Fe
daß er ſich den Ball erſt zurückholen mußt
Hände ſpielen zu können. Aber ein Wixh
belämmerte ihn. Deſſen Flanke ſchnappte (
hardt ab und ſpielt, bedrängt, zum Hüter
nicht da war. Glücklicherweiſe ſtand Nicke
Kaſten und ſtoppte mit der Bruſt ab. 7
hatte ein Treffen mit karnevaliſtiſchem
ſchlag das Ende gefunden.
Ueber die Leiſtungen iſt zu ſagen, daß C
mania techniſch klar im Vorteil war.
Sturm beging den Fehles, ſtatt Unions I
zahlreiche Abwehr mit Ueberlegung zu mei
mit Uebereifer viel verdarb. Ein Lichtblick
Crößmanns Tor. Die Abwehr war etwas I
ſinnig. Doch das Glück war ihr zur Seite
Unions beſter Mann war zweifellos
Mittelſtürmer Arheilger. Er ſchaffte bren
Lagen, aber zum Durchdrücken fehlte ihn
Unterſtützung ſeiner Nebenleute. Der Re
außen ging noch. Die Läuferreihe leiſtete
beſonders der rechte Läufer, ſo daß Speckl
gar nicht ins Spiel kam. Die Abwehr p.
wuchtig, manchmal unrein. Der kleine 2
hatte ſeinen Schaff mit dem großen Haſſen
Schiedsrichter Sinner=Hahn traf manche
ſcheidungen zum Kopfſchütteln. Jung=Wixhe
ließ ſich zur Beleidigung hinreißen und n
10 Minuten vor Schluß vom Feld.

ſcheidung
Enlſchelbans in der Berlängerun
TV. Zwingenberg TSG. 46 Darmſta
1:2 (1:0) nach Verlängerung.
Zirka 400 Zuſchauer umſäumten den kle
ſchmalen Platz in Zwingenberg, wo ſich
Mannſchaften einen harten, aber äußerſt
nenden Kampf lieferten. Zwingenberg, der
ausſichtliche Meiſter der 2. Kreisklaſſe,
ſich überraſchenderweiſe mit dem Sieg in
penheim für die dritte Pokalrunde qualiftö!
können, mußte ſich, aber trotz heftiger Ge
wehr auf eigenem Platze von den 4bern
ſchalten laſſen. Wohl waren die Darmſte
ihrem Gegner in bezug auf Technik und S
erfahrung überlegen, doch dieſer zeigte *
Kampfſtil und Eifer, der die vorausgegans
Erfolge dieſer Elf glaubhaft machte. Daöl
noch, daß die Platzverhältniſſe des ile
ſchmalen und ſchlüpfrigen Feldes der Spie.
der 46er ſehr ſchlecht paßte, während Zwli
berg eben wie zu Hauſe ſpielte. Nach der
lären Zeit ſtand das Spiel remis, und *
der 10. Minute der notwendigen Verlänge.
brachten die Gäſte den Sieg unter Da0
Fach, der den Leiſtungen nach pollauf Bee
war.
Zum Spielverlauf.
Gleich zu Beginn merkte man, daß ſih

zwei grundverſchiedene Arten der Kamplt.

gegenüberſtanden. War es auf der einel.
46, das gemächlich ſein flaches Zuſpiel vorltt
was oft mit Rutſchpartien verbunden wi.
ſah man auf der anderen Seite Zwinge‟
mit hohem Spiel auf dem kleinen Lich
gefährlich amtieren. Durch die Enge des Rie
waren die Spieler ſo zuſammengedrält.
meiſt vor den Toren eine Menge Beine N
waren, die das Toremachen ſehr erſchwe..
der 30. Minute geht Zwingenberg durch .

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 63

Den Sil,
Muter e
ReN
beiShauf
Dersche
in Neiie,

ictung Uer
nich um in
ilichtſoieg
ten Eu
einnal gu
Die Güte
nd Pein
ſand 7y
N54

Nontag, 4. März 1935
ſblinken in Führung, während die 4öer es bei
kreichen Chancen laſſen. Nach dem Wechſel
hen die Darmſtädter dann ſtärker auf, und
v erzielt in der 75. Minute den Gleichſtand,
ſich bis zur regulären Spielzeit hält.
Die Verlängerung ſieht beide Mannſchaften
den Enderfolg kämpfen. Die 46er, bei denen
e drei Leute erſetzt werden mußten, drängen
Macht auf die Entſcheidung, die auch in der
Minute fällt. Der Halbrechte Müller kann
gute Kombination durch unhaltbaren Schuß
Erfolg abſchließen. Der Schiedsrichter aus
ſtadt, der übrigens keinen ſehr leichten
ad hatte, aber trotzdem ſeine Aufgabe zu=
ſenſtellend
löſte, beendete das Spiel, wie es
Regel vorſchreibt, ſofort nach dieſem Erfolg.
eba.
Fgde, Beſſungen Tgde. Sprendlingen
4:1 (2:1).
ſtit dieſem eindeutigen Ergebnis fertigte
ungen ſeinen Rivalen um den zweiten Ta=
nplatz
am Sonntag vormittag auf der
rbahn ab. Es war ein ſchöner Kampf zweier
zwertiger Mannſchaften, wobei Sprendlin=
durch
ſeine Körperſtärke ein Plus hatte, das
z durch den noch nie geſehenen Eifer der
ſchnittlich kleineren Beſſunger ausgeglichen
e.
eſſungen erzielte nach 10 Min, das Füh=
stor
, das jedoch die Gäſte poſtwendend aus=
n
. Sprendlingen ſetzte nun Dampf auf und
auch in dieſer Zeit unbedingt mehr vom
Doch die Platzbeſitzer ließen ſich nicht aus
(uhe bringen und erzielten trotz Verletzun=
as
2. Tor. Nach der Pauſe ſah man bald,
ſie Gäſte ſich verausgabt hatten, und als
gar durch wunderbaren Alleingang Donys
Tor fiel, fanden ſie ſich mit ihrer Nieder=
tb
. Kurz vor Schluß fiel noch ein 4. Tor.
endlingen iſt eine der ſpielſtärkſten Mann=

n, doch ſtießen ſie heute auf einen in Hoch=

ſpielenden Gegner, gegen den auch
Spielweiſe nichts ausrichten konnte.

ihre

n Beſſunger Turnern gebührt für ihre
ng ein Geſamtlob.
Jung (Groß=Gerau) war dem Spiel ein
ter Leiter.
Lannſchaft 2. Mannſchaft Tgde. Sprend=
6:3 (3:1).

utſche Zußball Meiſter=
ſchaft
1935.
zueinkeilung der Gaugruppen.
Spielkermine.
hdem die erſten Gaumeiſter im deutſchen
ermittelt ſind und die Ermittlung der
Teilnehmer an den Meiſterſchaftsend=
an
den nächſten Sonntagen erfolgen wird,
* Deutſche Fußball=Bund die Spieltage für
iele der Gaugruppen ſowie der Vorſchluß=
drunde
und die Einteilung der Gaugrup=
annt
.
ſechzehn Gaumeiſter werden bekanntlich
in vier Gaugruppen eingeteilt, deren Ein=
in
dieſem Jahre eine andere als 1934

Einteilung wurde wie folgt vorgenom=
augrupel
: Gau Württemberg, Gau
Gau Nordheſſen, Gau Mitte. Gau=
e
II: Gau Baden, Gau Südweſt, Gau
hein, Gau Niederrhein. Gaugruppe III:
=andenburg, Gau Schleſien. Gau Pom=
Hau Niederſachſen. Gaugruppe IV:
ichſen, Gau Weſtfalen, Gau Nordmark,
tpreußen.
den Gaugruppen ſpielen die Gaumeiſter
und Rückrunde einen Gaugruppenmeiſter
r dieſe Spiele wurden als Spieltage fol=
Daten feſtgeſetzt: 7. April, 14. April,
il, 5. Mai, 19. Mai, 26. Mai.
vier Sieger der Gaugruppen treffen ſich
n 2. Juni zur Vorſchlußrunde.
Endſpiel führt die Sieger der Vor=
nde
am 16. Juni zuſammen.
Kraftfahrſpork im Gau
Imgr
Weſtmatt.
der O.N.S. wurde ſoeben der Termin=
der
kraftfahrſportlichen Gauveranſtal=
genehmigt
. Er trägt den Forderungen
hrers des deutſchen Kraftfahrſports,
hrer Hühnlein, in jeder Beziehung Rech=
nsgeſamt
wurden 93 Gauveranſtaltungen
gt, davon die übergroße Mehrzahl für
und Räder offen, nämlich 85. Daß der
unkt der Gauveranſtaltungen im Kraft=
ändeſport
liegt, erhellt aus der Tatſache
angemeldeten Gelände= und Orientie=
rten
, für deren Durchführung die Mo=
den
der betr. Gaue verantwortlich
während die übrigen Prüfungen von
AC.=Gauen in Szene geſetzt werden.
Terminkalender Gau 15 (Weſtmark, Kur=
at
folgendes Ausſehen: 9./10. März:
Mai:
rungsfahrt (WR. NSKK.); NSKK.).
ahrt im Haardtgebiet (W. R., N
*: Zuverläſſigkeitsfahrt im Odenwald
ODAC.); 25. Auguſt: Geländefahrt im
IId (WR., NSKK.); 22. Sept.: Bacha=
zrennen
(WR., DDAC.).

ins
Rtei

i Merkens ſtartete mit mehreren
in Kopenhagen. Er gewann ein
hren über 100 Runden (18 Kilometer)
den Dänen Stieler und Peterſen und
tſchen König. Im 50=Km.= Mannſchafts=
ſelegten
Merkens/Lorenz vor Wiemer/
en zweiten Platz; Sieger wurden die
Hrundahl Hanſen/Stieler.
Baſeler Nacht ein Mannſchafts=
wurde
von J. Aerts/Malmeſi mit zwei
Vorſprung und 320,120 gefahrenen Kilo=
vor
Göbel/Depau gewonnen. Funda/
und Buſchenhagen Gilgen gaben wegen
iligung auf.
Rad=Städtekampf der Ama=
wiſchen
Berlin und Köln zugunſten der
IIfe ſiegte Köln mit 45½:36½ Punkten.

Auch Polizei=Handballer unterliegen in Haßloch.

Nur ein Spiel in Südweft.
TV. Haßloch Polizei Darmſtadt 6:4 (3:3).
Im einzigen in Südweſt ausgetragenen
Handballſpiel, in dem die Poliziſten Darmſtadis
gegen den in letzter Zeit ſtark nach vorn gekom=
menen
TV. Haßloch anzutreten hatten, gelang
es den Platzbeſitzern, dem letztjährigen Deutſchen
Meiſter eine 6:4=Niederlage beizubringen. Da=
mit
ſind die Ausſichten der Grünen, wieder
Gruppenmeiſter zu werden, etwas geſunken, da
ſie jetzt 2 Punkte hinter SV. 98 gerutſcht ſind,
wodurch die Spannung auf den weiteren Ver=
lauf
ſich ſteigert. Haßloch hat ſich durch ſeinen
Sieg weiter nach vorn gearbeitet und nimmt
nach Polizei Darmſtadt und SV. Wiesbaden
den 4. Platz ein. Sonſt hat ſich in der Tabelle
nichts geändert.
SV. 98 Darmſtadt 15 12 2 1
130:89 26:4
Polizei Darmſtadt 15
1 2 2 134:65 24:6
SV. Wiesbaden 15 7
4
67:54 18:12
TV. Haßloch
16 9 0
89:85 18:14

Herrnsheim
16 8
7 99:81 17:15
VfR. Schwanheim 15 6 0 9 84:85 12:18
EV. Frieſenheim 15 5 1 9
113)
SV. Offenbach
15 4 1 10 72:
90
VfR. Kaiſerslaut. 14
4 0 10 67:118
Pfalz Ludwigsh. 14 3 1 10 78:116 7:21

Der nächſte Spielſonntag ſieht folgende Be=
gegnungen
vor: Polizei Darmſtadt Frieſen=
heim
. SV. 98 Haßloch, Ludwigshafen
Schwanheim, Wiesbaden Kaiſerslautern,
Offenbach Herrnsheim.
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele.
Gau Württemberg: Ulmer FV. 94
Turnerbund Göppingen 4:6, Stuttgarter TV.
Stuttgarter Kickers 6:9
Gau Bayern; Pol. Nürnberg
TV.
Leonhard/Sündersbühl 6:2, 1. FC. Nürnberg
TV. 61 Ingolſtadt kampfl. f. Nürnberg.
Ein ruhiger Handballſonntag.
Gleich dem Fußball, gab es auch im Hand=
ballſport
in Süd= und Südweſtdeutſchland nur
wenig intereſſante und wichtige Ereigniſſe. Als
Schlager kann man die Niederlage des Deut=
ſchen
Handballmeiſters Polizei Darmſtadt in
Haßloch bezeichnen, ganz unerwartet kam dieſe
allerdings für den Eingeweihten nicht. Für die
Poliziſten kann dieſer Ausgang allerdings den
Verluſt der Meiſterſchaft bedeuten. In Würt=
temberg
hat der Turnerbund Göppingen ſeine
führende Stellung weiter behauptet, in Bayern
waren die Spitzenvereine wieder frei, und in
Nordheſſen ſind die Kaſſeler Mannſchaften Turn=
gemeinde
und Tuſpo jetzt an der Spitze punkt=
gleich
geworden.

Haßloch war beſſer!
locher Tor iſt faſt unüberwindlich, was ihm öf=
ters
Applaus einbringt. Aus einer Kombination
29. Hausch!

Polizei Darmſkadt 6:4 (3:31.
Gut zweitauſend Zuſchauer bezeugten das
Intereſſe, das man allgemein dieſem wichtigen
Spiel des Deutſchen Meiſters in Haßloch ent=
gegenbrachte
. Nicht nur die weitere Umgebung
war erſchienen, um dem Spiel beizuwohnen,
auch die Spitzen der Behörde waren vertreten,
ebenſo auch der Gaufachleiter. Das Spiel war
äußerſt ſtramm und auch hart, blieb aber noch
in dem werbenden Rahmen. Nachdem Haßloch
in der Nachrunde ſeine ſechs Spiele alle gewin=
nen
konnte, darunter gegen Herrnsheim, Frie=
ſenheim
, SV. 98 Darmſtadt uſw. hinter, ſich
laſſend, mußte auch Polizei Darmſtadt daran
glauben.
Iſt das noch der Tv. Haßloch, wie man ihn
in der Vorrunde ſah? Dieſe Schnelligkeit ver=
blüffte
ſogar die Darmſtädter Grünen, beſon=
ders
jedoch das temperamentvolle, ſchnell wech=
ſelnde
Angriffsſpiel mit der nie erlahmenden
Hintermannſchaft und dem faſt unſchlagbaren
Torhüter. Was Schuſter im Tor der Platzbeſitzer
zeigte, war ganz groß und gab mit den Aus=
ſchlag
zum Sieg.
Weshalb hat Polizei in Haßloch verloren?
Das iſt die große Frage der Darmſtädter Hand=
ballfreunde
. Sie zu beantworten, ſei verſucht.
Nicht nur das kleine Spielfeld, das die Platz=
herren
ſehr gut kennen, ſondern auch der gute
Rahmen, den dieſes Spiel hatte, war mit aus=
ſchlaggebend
. Immer wieder wird Haßlochs
Mannſchaft angefeuert, das Letzte herzugeben,
und ſie geizte nicht, das Letzte einzuſetzen. Nie
müde wurden die flinken Stürmer, einem Ball
nachzujagen. Waren alle Mannen des Siegers
eben mit vorn im Angriff, ſo ſieht man ſie wenig
ſpäter alle wieder zurück bei der Abwehr. Selbſt
der Torabwurf wurde aufmerkſam abgejagt und
gar manchmal mit Erfolg. Beſonders auffallend
der gute Einſatz der Haßlocher Stürmer, die
immer wieder das Möglichſte verſuchen, einen
Strafwurf anzubringen, und darin waren ſie
groß. Dazu der unbeugſame Wille, jeder Ein=
zelne
trug bei zum großen Wurf.
War Polizei ſchlechter als der Sieger? Nicht
im entfernteſten iſt das anzunehmen. Wohl
waren Schwächen in der Mannſchaft, die aber
nicht als das entſcheidende Minus allein anzu=
ſehen
ſind. Viel trug der Ausfall von Roth=
ermel
bei, der ſchon nach 15 Minuten Spiel=
zeit
ſich den Arm auskugelte, dennoch wei=
terkämpfte
, aber nur mit einer Hand noch ein=
greifen
konnte. Den Gegner zu leicht genommen
zu haben, war wohl der große Fehler der Darm=
ſtädter
, die erſt zu ſpät bemerkten, daß Haßloch
unermüdliche Härte an den Tag legte, der nur
mit hartem Einſatz begegnet werden konnte. Den
nötigen und ſonſt gewohnten guten Einſatz der
Polizeiſtürmer vermißte man heute ganz beſon=
ders
und, als er gegen Schluß in Erſcheinung
trat, war es reichlich ſpät.
Die Mannſchaften ſtanden:
Polizei: Keimig; Unmacht, Pfeifer;
Stahl. Daſcher, Huhl; Stahlecker, Huber, Som=
mer
, Spalt, Rothermel.
Tv. Haßloch: Schuſter; Löwer, Michon 1.;
Kaiſer, Berrſche, Klohe: Weber, Scheuerer, Mi=
chon
2., Flott, Lindenſchmidt.
Die 10 Tore!
Die erſte Hälfte: Schon beim Anwurf der
Polizei funkt Haßloch dazwiſchen; Rothermel iſt
auf der Lauer, aber kommt zu ſpät für einen
freien Wurf. Auf der anderen Seite iſt Michon
auch mit Pech behaftet, ſonſt hätte auch hier ein
Tor ſchon fallen müſſen. Ungeſtüm und ſchnell
ſetzen die Angriffe der Platzbeſitzer ein und Kei=
mig
im Polizeitor hat einige ſcharfe Bälle zu
wehren. In der 4. Min. wirft der Linksaußen
von Haßloch einen Strafwurf zum Führungstor
ein. Eine Minute ſpäter paßt Sommer einen
Strafwurf in die rechte Ecke zum 1:1 ein.
In der 12. Minute wird Keimig zum zwei=
ten
Male geſchlagen, bei dieſem Strafwurf
war ihm die Sicht verſperrt? Bis zur 20.
Minute heizen die Platzbeſitzer den Gäſten
ein und dieſe haben alle Hände voll zu tun, um
Schlimmeres abzuwehren Jetzt erſt kommt Po=
lizei
beſſer auf und wird wieder leicht über=
legen
. Die Gelegenheiten, die es gibt, kann der
Sturm aber nicht verwerten. Schuſter im Haß=

von Stahlecker=Spalt=Sommer reſultiert das
2:2=Ergebnis. Kaum verklungen, ſetzt Scheuerer
einen Strafwurf, gut täuſchend, zum 3:2 ein.
Die 27. Min. bringt durch Strafwurf Sommers
den Gleichſtand. Halbzeit.
Nach Seitenwechſel tritt Polizei beſſer in Er=
ſcheinung
. Ihre Angriffe werden jetzt bedachter
vorgetragen, ſo daß man annimmt, Polizei fängt
jetzt erſt an. Wer das glaubte, wiegte ſich
nur kurze Zeit in der angenehmen Hoffnung.
Wohl war Haßloch etwas zurückgedrängt, doch
Schuſter zeigte in der Zeit ein ganz großes
Spiel, einige ſcharfe Bälle von Spalt und Som=
mer
brachten ihn nicht in Verlegenheit. In der
7. Minute geht Scheuerer allein durch und ſetzt
einen unverhofften Langſchuß zum 4:3 ein. Zwei
Minuten ſpäter wirft Scheuerer durch Straf=
wurf
auf das 5:3. Mit lauten Zurufen feuern
die heimiſchen Zuſchauer ihre Lieblinge zu wei=
teren
Leiſtungen an, die auch nicht ausbleiben.
Aufregende Minuten auf dem ganzen Platz. Hier=
bei
iſt Keimig noch glücklich, einige Latten=
ſchüſſe
zu haben, ſonſt wären noch einige Zähl=
treffer
gekommen. Die Ruhe bei Darmſtadt iſt
trotz des drohenden Spielverluſtes bald wieder
eingekehrt, es ſpielt jetzt auf Sieg. Nochmals
iſt Scheuerer, in der 15. Min. mit Strafwurf
auf 6:3 vorgekommen, aber dann iſt’s aus. Jetzt
folgen bange Minuten der Platzbeſitzer, die von
Polizei noch etwas erwartet, was auch eintrifft.
Nach ſchönem Durchreißer von Sommer kann er
zum 6:4 verbeſſern. Alles ſetzen die Gäſte auf
eine Karte und verſuchen das Mögliche. Zwei
Strafwürfe werden in der Hitze des Gefechts
verſchoſſen, die den Ausſchlag hätten geben kön=
nen
, aber nichts wurden. Bei dieſer Abwehr
erwies ſich Schuſter im Haßlocher Tor wieder
als ein faſt unüberwindliches Hindernis. Die
letzten Minuten ſpielen die Platzbeſitzer noch=
mals
auf Tempo, aber auch hier kommt man
nicht mehr durch. Daß alles aufjubelte, als der
Schlußpfiff ertönt, und Haßloch als der Sieger
feſtſtand, war nicht zu verwundern.
Dem ſtrammen und harten Spiel ſtand Bar=
tholomä
=Ludwigshafen, als regelſicherer Leiter
bevor, der jedoch die Vorteilsregel und ein
ſchnelleres Pfeifen beim Strafwurf verwerten
ſollte, ſonſt war er aber ſehr gut.
3
*
Handball
im Kreis Starkenburg.
Bezirksklaſſe. Staffel 7: 04 Arheil=
gen
Braunshardt 2:6 (0:3); Merck Nau=
heim
17:6 (4:2); Büttelborn Sprendlingen
(Spr. verzichtet). Staffel 8: Erbach Groß=
Zimmern 6:4 (2:2).

KreisklaſſeT/1: Egelsbach Beſſungen
(B. nicht angetreten); Dreieichenhain Polizei
Reſ. 6:8 (1:2). Staffel 3: Auerbach Zell
(Z. verzichtet); Bensheim Crumſtadt 15:7
(6:5).
Kreisklaſſe II: TV. Eberſtadt Groß=
Hauſen 28:4 (13:1).
Man hört noch, daß Wolfskehlen am letzten
Sonntag auch zugunſten Königſtädtens ver=
zichtet
hat. Wichtige Entſcheidungen ſind in
dem kleinen Programm nicht gefallen, denn
im einzig bedeutenden Spiel am Arheilger
Mühlchen war der Gäſteſieg das zutreffendſte.
Es ſtehen nur noch aus: der zweite Abſteiger
in Staffel 6, Bezirksklaſſe, der Meiſter in
Staffel 7 und der Meiſter in Kreisklaſſe II/1.
ninn
jo
Die Privatſpiele beglnnen.
Germania Eberſtadt Gundernhauſen 11:6
(4:3); Germania Frankfurt Mörfelden 5:7
(3:4).
Die Eberſtädter Germanen hatten ein Wag=
nis
unternommen, denn die Odenwälder Gäſte
ſind ungeſchlagen Meiſter und ſpielen eine
Klaſſe höher. Aber wer nicht wagt, oder beſſer
geſagt, wer nicht übt, lernt nichts. Und ſo
machten ſich die Germanen mit Schneid an ihre
Aufgabe heran, trotz der vier Erſatzleute. Es
entwickelte ſich ein ruhiges, hochanſtändiges
und gutes Spiel, das die Platzelf vermöge des
entſchloſſenen Wurfes ſeiner Stürmer verdient
gewann. Völger=TV. Arheilgen als Leiter
ſehr gut.
04 Arheilgen Braunshardt 2:6 (0:3).
Zu dieſem Vormittagstreffen hatten ſich
nicht viele Zuſchauer eingefunden. Die meiſten
Intereſſenten ſtellte der TV. Arheilgen, und
dieſe hofften beim Erſcheinen der Mannſchaften,
daß die Meiſterfrage jetzt bereits geklärt
würde. Denn Braunshardt kam mit Erſatz.
Es fehlte beſonders der wurfgewaltige Adam
Wagner. Doch die Gäſte machten nicht ſchlapp.
Sie drückten die Meiſterfrage wiederum hinaus
und deuteten an, daß ſie ſelbſt die Hoffnung
keinesfalls aufgegeben haben. 04 Arheilgen hat
merklich eingebüßt, namentlich im Sturm. Wenn
dieſer aber zum Wurf kam war Murr da=
hinter
. Doch Braunshardts Hüter zeigte glän=
zende
Form und hat Anteil am Sieg. Die
Gäſte geſtalteten das Treffen meiſt überlegen.
Es wurde hart, aber nicht unfair gekämpft.
Der Frankfurter Schiedsrichter gefiel.
SV. Merck Dſtdt. TV. Nauheim 17:6 (4:2).
In einem ſchönen Spiel konnten die Mercker
die Turner mit dieſem Reſultat beſiegen.
Allerdings erſchien Nauheim nur mit 10 Mann.
Gleich vom Anſtoß entwickelten ſich ſchöne
Kombinationszüge, die beide Tore öfters in
Gefahr bringen. Die Gäſte zeigten ſehr großen
Eifer, und konnten durch Verwandlung eines
Strafwurfes das erſte Tor erzielen. Nur kurz
dauerte dieſer Vorſprung. Buß zieht mit einer
Steilvorlage ab, und konnte ausgleichen. Kurz
darauf täuſcht Rettig den Verteidiger und
gegen ſeinen ſcharfen Schuß war der Torhüter
machtlos. Die Turner wollen ſich aber nicht
geſchlagen bekennen, ſchön wurde kombiniert,
aber die Hintermannſchaft von Merck iſt heute
auf dem Damm. Rettig und Buß erhöhten
auf 4:1, aber die Gäſte konnten durch einen
Strafwurf auf 4:2 verbeſſern. Die 2. Spiel=
hälfte
war mehr eine Angelegenheit von Merck.
Es ſtellte ſich heraus, daß die Turner ſich in
der 1 Spielhälfte zu ſehr verausgabt hatten.
Bei Merck, welches heute mit kompletter Mann=
ſchaft
ſpielte, klappte es vorzüglich. Es war
direkt eine Freude mit anzuſehen, wie raſch
der Ball an den freien Mann abgeſpielt wurde,
die Erfolge blieben daher nicht aus Alle 5
Stürmer beteiligten ſich an dem Torſegen.
Sämtliche 17 Tore waren Feldtore, die aus vor=
hergegangenen
Kombinationen erzielt wurden.
Nauheim konnte durch 4 Tore das Reſultat
auf 17:6 verbeſſern. Rückert, Nieder=Ramſtadt,
leitete einwandfrei.

Einen neuen Weltrekord im Eis=
ſchnellaufen
der Frauen ſtellte in
Kongsberg die Amerikanerin Kitty Klein auf.
Sie erreichte für die 1000=Meter=Strecke eine
Zeit von 1:42,3 Minuten. Den alten Rekord
hielt Verne Leſche=Finnland. Die Berlinerin
Irmgard Sames kam in dieſem Wett=
bewerb
in 1:52,3 auf den vierten Platz.

Ein Zimmer im Olympiſchen Dorf.
In ſolchen doppelbettigen Zimmern, von denen jeweils 10 bis 12 mit einem Gemeinſchaftsraum,
Waſchgelegenheit uſw. in einem Hauſe zuſamneengefaßt ſind, werden die aktiven Teilnehmer der
Olympiſchen Spiele 1936 wohnen.

[ ][  ][ ]

Nr. 63

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Kreiskagung der Vereine.
Kreisſpielwart Kolb=Frankfurt propa=
gierte
am Samstag abend in Darmſtadt zu=
nächſt
die neue Zeitſchrift Der Handball und
betonte, daß mit dieſer Zeitſchrift das einzige
fachamtliche Organ geſchaffen worden iſt.
Fünf Teilnehmer unſeres Kreiſes bereiten
ſich zur Olympiade vor: Freund und Feick
(98), Rothermel und Keimig (Polizei),
Avemarie (46). TV. Pfungſtadt ſoll ſeinen
guten Hüter Grünig noch melden.
Jugendſpieler dürfen nicht mehr zeitlich
herausgeſtellt werden.
Das Pfungſtädter Lokaltreffen Turnverein
Germania iſt auf den 31. 3. verlegt.
Spruch wegen des Spielabbruches See=
heim
Germania Eberſtadt: Spiel wird
wiederholt!
Bei Privatſpielen trägt der Platzverein die
Schiedsrichterſpeſen.
Der Auf= bzw. Abſtieg.
Bezirksklaſſe: Die zurzeit beſtehen=
den
12 Staffeln werden auf 10 à 8 Vereine
verringert. Deshalb müſſen in jeder Staffel
zwei Vereine abſteigen, demnach Hep=
penheim
, Tgd. Sprendlingen, Büt=
telborn
, Nieder=Ramſtadt. Vielleicht
hat Lengfeld Glück, da nur 7 Vereine in der
Odenwälder Staffel ſpielen. Nun prüfe man
die Zuſammenhänge in der Staffel 6 wegen
des Abſtiegs=Zweiten. Viktoria Griesheim
Lorſch 4:9 wurde wie ausgegangen gewertet,
da kein Einfluß auf die Spitze beſteht. Aber
an den Abſtieg zu denken, wurde ſcheinbar ver=
geſſen
, weil außer Tſchft. Griesheim und
Bickenbach auch Lorſch noch in der Gefahren=
zone
ſchwebt.
Aufſtieg: Groß Frankfurt (Staffel 15),
Starkenburg (68) und Rheinheſſen (912)
ſpielen jeweils ihren Beſten aus in Vor= und
Rückſpiel. Dieſe ermittelten drei Beſten ſpielen
ebenfalls in Vor= und Rückſpiel zwei Auf=
ſteiger
zur Gauklaſſe aus.
Kreisklaſſe I: Starkenburg und Oden=
wald
ſpielen unter ihren Staffelſiegern drei
Vereine aus, die zur Bezirksklaſſe aufſteigen.
R.
A
Die 94. Lagung in hämpurg.
Die Tagungen der Führer und Gauwarte der
Deutſchen Turnerſchaft in Hamburg begannen
mit einer öffentlichen Sitzung im Feſtſaal des
Hamburger Gewerbehauſes. An geladenen =
ſten
waren anweſend Senator Richter als Ver=
treter
des Hamburger Senats, Arno Breitmeyer
als Vertreter des Reichsſportführers, der Gau=
beauftragte
des Reichsſportführers, Seegers,
Leiter der Schulungsburg Saß=
und der
DAP., Maaß. Der ſtellvertretende
nitz der
Führer und Oberturnwart der D.T., Carl Ste=
ding
, begrüßte die Gäſte und die Tagungsteil=
nehmer
. Für die Stadt Hamburg ſprach an=
ſchließend
Senator Richter. Ueber Leibesübun=
gen
und Nationalſozialismus hielt der Leiter
der Jugendburg Saßnitz, Maaß, eine ſehr bei=
fällig
aufgenommene Rede. Schließlich ſprach
noch der D.T.=Gauführer Krauſe über die poli=
tiſche
Deutſche Turnerſchaft.
In nichtöffentlicher Sitzung wurden am Nach=
mittag
wichtige Fragen beſprochen. Ueber den
Einbau der D.T. in den Reichsbund für Leibes=
übungen
hielt Oberturnwart Carl Steding ein=
gehende
Ausführungen. Steding behandelte auch
die im Sommer in Coburg ſtattfindende 75=Jahr=
Feier der D.T. Ueber das Dietweſen ſprach
Reichsdietwart Kurt Münch, ein Referat über
die Lehrarbeit der D.T. hielt Direktor Ohne=
ſorge
, der Leiter der Deutſchen Turnſchule in
Berlin.
Der zweite Tag der Führer= und Gaufach=
warte
=Tagung in Hamburg war Beratungen
innerhalb der einzelnen Fachgruppen gewidmet.
Beſonders umfangreich war das Arbeitspro=
gramm
der unter Leitung von D.T.= Männer=
turnwart
Schneider tagenden Männerturnwarte.
Die Gerät=Rundenkämpfe, von denen man eine
Leiſtungsſteigerung erwartet, die olympiſchen
Uebungen, die übrigens auch praktiſch dargeſtellt
wurden, waren die Punkte, mit denen man ſich
beſonders eingehend beſchäftigte. Unter Leitung
von Henni Warninghoff tagten die Gau= Frauen=
turnwarte
, deren Beratungen ſich in erſter Linie
um das Kinderturnen bewegten. Die Schwim=
mer
wollen grundſätzlich nur volkstümliche Brei=
tenarbeit
und Förderung des Leiſtungsſchwim=
mens
pflegen. Den Volksturwarten gab Olym=
pia
=Inſpekteur Buſch ſehr notwendige Auf=
klärungen
. In den Sitzungen der übrigen Fach=
wartegruppen
beſchäftigte man ſich faſt aus=
ſchließlich
mit organiſatoriſchen Fragen.
Mitgliederverſammlung
Bes Hrarſchen Bintsbänges.
1936 ein großes Tenniskurnier.
In München hielt der Deutſche Tennis=Bund
am Wochenende ſeine diesjährige ordentliche
Mitgliederverſammlung ab. Der Fachamtslei=
ter
für Tennis im Deutſchen Reichsbund für
Leibesübungen und Führer des Deutſchen Ten=
nis
=Bundes. Dr. Schomburgk=Leipzig, begrüßte
einleitend den Vertreter des Reichsſportführers
O rführer Schneider und gab dann einen aus=
führlichen
Jahresbericht über das Jahr 1934.
Dieſem war zu entnehmen, daß die Zahl der
dem Bund angeſchloſſenen Vereine größer ge=
worden
iſt und jetzt 1347 beträgt. Dieſe 1347
Vereine umfaſſen etwa 65 000 Mitglieder und
15 000 Jugendliche. Der Pflege des Nachwuchſes der letzte Sprung brachte die Entſcheidung.
wurden erhebliche Mittel zugewandt. Eine wei=
tere
Förderung des Nachwuchſes im Jahre 1935
wird durch den anläßlich des Cramm-Nüßlein=
Spieles angeſammelten Olympiafonds erfahren.
Zur Finanzlage des Bundes, führte Dr. Schom=
burgk
aus, daß das Vermögen des Deutſchen
Tennisbundes zurzeit etwa 80 000 RM. beträgt,
und daß die Mitgliederbeiträge für
das neue Geſchäftsjahr vorausſichtlich auf
eine Mark pro Mitglied feſtgelegt
werden.
Nach der Entlaſtung des Schatzmeiſters und
Bundesführers wurde auf Antrag von Dr. We=
ber
Dr. Schomburgk einſtimmig wieder mit der

Führung des Deutſchen Tennis=Bundes beauf=
tragt
. Eine Anregung aus Kiel, gelegentlich der
Olympiſchen Segelregatten dort ein internatio=
nales
Turnier durchzuführen, führte zu der Feſt=
ſtellung
, daß ſich der Deutſche Tennisbund ſelbſt
mit dem Gedanken befaßt, während der Olympi=
ſchen
Spiele ein großes Turnier aufzuziehen.
Zeit und Ort für dieſe Veranſtaltung ſtehen je=
doch
noch nicht feſt.

Am Holmenkollen
wurde der 17=Kilometer=Langlauf für Kombi=
nation
und Einzelwertung durchgeführt. Im
Spezial=Langlauf belegten die Norweger Rud=
ſtadſtuen
, Larſen, Samuelshaug und Fredrikſen
die erſten Plätze. Die Deutſchen hatten hier
Pech, Ponn und Leupold befanden ſich auf fal=
ſcher
Strecke und gaben auf. Beſſer ſchnitten die
Deutſchen aber im Kombinations=Langlauf ab,
den der FJS=Sieger Oddbjörn=Hagen ( Norwe=
gen
) vor ſeinen Landsleuten Hoffsbakken und
Brodahl ſowie fünf weiteren Norwegern gelang.
Willi Bogner kam hier auf den 9. Platz.
Herrlich waren die Tage an Nordmarkens
berühmteſter Sportſtätte, in Holmenkollen. Zu
Tauſenden und aber Tauſenden fanden die Zu=
ſchauer
ſich an der Holmenkol=Schanze ein; wie
vor 50 Jahren ſchon, herrſchte dort das lebhafte
Treiben eines echten Volksfeſtes. Groß war die
Zahl der prominenten Gäſte. Man bemerkte das
norwegiſche Königspaar mit dem
Kronprinzen und ſehr viele hohe Würden=
träger
. Der Reichsſportführer von
Tſchammer und Oſten wohnte dem Sprin=
gen
ebenfalls bei, wie auch einige Mitglieder
des Internationalen Olympiſchen Komitees,
unter ihnen Exz. Dr. Lewald. Baron Lefort,
der Generalſekretär der 4. Olympiſchen Winter=
ſpiele
, ſtand im Sprunggericht.
Die Entſcheidung wurde beim Spezial=
ſprunglauf
überaus hart umſtritten. Erſt
Lange ſah es im zweiten Gang noch nach einem
ſchwediſchen Sieg aus, als endlich Hans Beck
die Ehre ſeiner Nation rettete und den Sieg für
Norwegen ſicherte. Der Sieg eines Ausländers
wäre als nationale Niederlage angeſehen wor=
den
. Hans Beck hatte im erſten Gang 49,5 Me=
ter
, im zweiten 50 Meter in prachtvoller Hal=
tung
geſtanden. Den weiteſten Sprung im erſten
Gang ſtand Gunderſen, allerdings ließ ſeine
Haltung zu wünſchen übrig mit 51 Meter.
Kraftvoll und ſicher meiſterte Erikſſon 49 Meter,
an der gleichen Marke ſetzte auch Arne Chri=
ſtianſen
auf. Der erſt 19jährige Amdahl ſprang
50 Meter. Im zweiten Gang gab es verſchiedene

Beim Tennisturnier in Monte
Carlo ſchlug in der Vorſchlußrunde der Ita=
liener
Palmieri Gottfried von Cramm über=
raſchend
in fünf Sätzen 6:4, 0:6, 2:6, 7:5, 8:6.
Berlins Tennis=Rangliſte wird
von Gottfried von Cramm und Heinrich Henkel
angeführt. Auf den nächſten Plätzen folgen
W. Menzel, Tübben und Tüſcher.

Stürze. Der Schwede Erikſſon ſtand 50 Meter
und galt ſchon als Sieger, als einer der aus=
gezeichneten
Norweger nach dem anderen nicht
an ſeine Leiſtung heran kam. Da, bei den letzten
der insgeſamt 500 Sprünge glückte Hans Beck
die gleiche Weite, was den Sieg entſchied. Die
Deutſchen ſchlugen ſich auf der druckreichen
Schanze ſehr gut, ihr Abſchneiden zeugt von
einer Leiſtungsſteigerung mit beträchtlicher
Breitenwirkung. Max Meinel belegte mit 48
Meter und 47 Meter den 15. Platz, Hans Maar
ſprang 48,5 und 48 Meter und endete auf dem
21. Platz, Günther Adolph belegte den 35.
Rang mit 46,5 und 47,5 Meter. Die übrigen
Deutſchen konnten ſich nicht unter den erſten 46
placieren. Otto Weisheit landete bei 46,5 und
47,5 Meter, Karl Dietl bei 45,5 und 46 Meter.
Der junge Haſelberger ſtand 47 und 47,5 Meter.
Hechenberger kam bei 46 und 47 Meter auf, und
Alfred Stoll ſchwang ſich 47 und 46 Meter durch
die Luft. Hervorzuheben iſt, daß nicht ein ein=
ziger
Deutſcher zu Fall kam, eine Tatſache, die
man nicht hoch genug bewerten kann.
Oddbjörn Hagen, der Sieger des Kombina=
tionslanglaufes
, galt als heißer Favorit für den
Kombinationsſieg überhaupt. Sein ſchärf=
ſter
Widerſacher im Sprunglauf war Hoffs=
bakken
, der auch im Langlauf Zweiter geweſen
war, Hagen ſtand aber Glück zur Seite, Hoffs=
bakken
, ſtürzte ſchon im erſten Gang, ſo daß
Hagen nur auf Sicherheit zu gehen brauchte,
um den Geſamtſieg zu erringen. Oddbjörn
Hagen wurde nach Sprüngen von 37,5 und 35
Meter Beſter in der Kombination. Sieger des
Kombinations=Sprunglaufes wurde. Sverre
Kolterud mit 42 und 46 Meter. Beſonderes Pech
hatte unſer beſtes Eiſen im Feuer: Willi Bog=
ner
=München. Bogner hatte im Langlauf einen
hervorragenden 9. Platz erkämpft und ſich als
beſter Nicht=Norweger entpuppt. Im Kombina=
tionsſpringen
hatte man ihm nicht geringe Aus=
ſichten
eingeräumt für eine beträchtliche Ver=
beſſerung
dieſes Platzes. Aber der Münchener
konnte ſeine Platzziffer im Gegenſatz zu ſeinen
Kameraden nicht vermindern; er ſtürzte beide
Male. Der Führer der deutſchen Mannſchaft,
Guſtl Müller, belegte im Geſamtergebnis den

Nationales Schwimmen in Magdeburg.

Erfolgreicher Auftakk
am Samstag.
Das große nationale Schwimmfeſt von
Magdeburg 1896, in deſſen Mittelpunkt der
Dreiklubkampf zwiſchen dem Veranſtalter, dem
Bremiſchen SV. und Berlin 89 ſteht, nahm am
Samstag einen recht erfolgreichen Beginn. In
der 4X200=Meter=Kraulſtaffel erzielte Magde=
burg
96 mit 9:222 einen neuen Europa=
Rekord und außerdem warteten die Magde=
burger
noch mit zwei deutſchen Staffel=
beſtleiſtungen
auf. Auch in den übrigen Wett=
bewerben
des erſten Tages gab es durchweg
recht gute Zeiten.
In der 4 X200=Meter=Kraulſtaffel
ging Magdeburg 96 mit der Mannſchaft Hans
Schulze, Schlüter. Heiko Schwartz und Deiters
an den Start. Die Elbſtädter ſchwammen die
Strecke in der glänzenden Zeit von 9:22,2,
die einen
neuen Europa=Rekord
darſtellt. Den alten Rekord hielten die Ungarn
mit 9:27,7, ſo daß alſo die Magdeburger die
Höchſtleiſtung um 55 Sekunden verbeſſerten.
In der 4X50=Meter=Kraulſtaffel
ſchlugen die Magdeburger zuſammen mit dem
Bremiſchen Schwimm=Verband in der neuen
deutſchen Beſtzeit von 1:48,7 an und
in der 10 X50=Meter=Kraulſtaffel
erzielten ſie eine neue deutſche Beſtzeit
mit 4:41.2.
Ein ſpannendes Rennen gab es über 100=
Meter=Kraul; hier gewann Rekordmann
Fiſcher=Bremen in 59,2 Sekunden vor Heiko
Schwartz und Heibel; ein 850=Meter= Kraul=
ſchwimmen
holte ſich Deiters in 11:17 vor
Freeſe=Bremen, wobei Deiters 400 Meter in
5:11 zurücklegte. Die Strecke von 850 Metern
erklärt ſich daraus, daß zwei Bahnen zuviel
geſchwommen wurden. Im Schwimm=
Dreiklubkampf führt nach dem erſten
Tage Magdeburg 96 mit 51 Punkten vor
Bremen mit 46 Punkten und Berlin mit
33 Punkten.
Ergebniſſe des erſten Tages:
100=Meter=Kraul: 1. Fiſcher=Bremen 59,2;
2. Heiko Schwartz=Magdeburg96 1:00,6; 3. Heibel=
Bremen 1:00,7; 4. Jabuſch=Hellas Magdeburg
1:025.
Gerſtenberg=Magde=
100=Meter=Rücken: 1.
burg 96 1:13,2: 2. Heiſe=SSC. 89 Berlin 1:14,3;
3. Schumann=Poſeidon Leipzig 1:14,8: (Schwarz
in 1:11,6 wegen falſcher Wende diſtanziert).
4X200=Meter=Kraul: 1. Magdeburg 96 9:22,2
neuer Europa=Rekord); 2. Bremiſcher Schwimm=
verband
9:29,3; 3. SSC. 89 Berlin 10:07,6.
10X200=Meter=Kraul: 1. Bremiſcher SV
24:32,4; 2. Magdeburg 96 24:45,8: 3. SSC. 89
Berlin 26:06,9.
4X200=Meter=Bruſt: 1. Erſter Frankf. SC.
Frankfurt 11:47,6: 2. Hellas Magdeburg 11.58,8;
3. SSC. 89 Berlin 12:06,7; 4. Bremiſcher SV.
12:12,3.
850=Meter=Kraul: 1. Deiters=Magdeburg 96
2. Freeſe=Bremiſcher SV. 11:21,2;
11:17:
100=Meter=Kraul (1b): Rehberg=BSV. 1:05;
2. Geſchke=Deſſau 08 1:05,2.

3. Priziwara=Frieſen 05 Hindenburg 11:39,5;
4. Schmid=SSC. 89 Berlin 12:30.
4X50=Meter=Kraul: 1. Magdeburg 96 und
Bremiſcher SV. im toten Nennen, je 1:48,7
(neue deutſche Beſtleiſtung, bisher: 1:48,8);
3. SSC. 89 Berlin 1:50,1.
10X50=Meter=Kraul: 1. Magdeburg 96 4:41,2
(neue deutſche Beſtleiſtung, bisher: 4:43,3);
2. Bremiſcher SV. 4:47,6; 3. Hellas Magdeburg
4:48,4: 4. SSC. 89 Berlin 4:50,5.
Neue Staffelbeſtleiſtungen Bremens.
Der zweite Tag der Schwimmwettkämpfe
im Magdeburger Wilhelmsbad reihte ſich dem
erſten würdig an und beſtätigte die zurzeir hohe
Form der Bremiſchen und Magdeburger
Schwimmer. Zwei neue Staffelbeſtleiſtungen
konnten aufgeſtellt werden, und zwar beide
Male durch den Bremiſchen Schwimmverein,
in der 4X100=Meter=Staffel mit 4:04, d. h.
einem Durchſchnitt von 1:01 und in der
10X100=Meter=Kraulſtaffel mit 10:34. Dabei
war Fiſchers Zeit mit 58,3 und die von Heiko
Schwarz mit 59,6 ganz ausgezeichnet. In der
Lagenſtaffel trafen die beiden Rivalen aber=
mals
zuſammen. Fiſcher benötigte diesmal
58,4, während der Magdeburger 58,8 ſchwamm.
Auch Deiters iſt wieder in Form. In 200=
Meter=Kraul hatte er den Bremer Heibel zu
weit weggelaſſen und blieb ſo mit 2:17,6 mit
/₁₀ Sekunden geſchlagen, ſicherte ſich aber da=
für
wenig ſpäter den Sieg in der 400=Meter=
Konkurrenz in 5:018. Im Kunſtſpringen waren
die Berliner Pander und Pietzker unter ſich
und zeigten beide achtbare Leiſtungen. Das
Waſſerballſpiel zwiſchen den Weißenſeern und
Magdeburg, das von erſteren mit 4:3 (1:2) ge=
wonnen
wurde, wies nicht die ſonſt gewohnte
Schnelligkeit auf, da die Magdeburger Schwarz
und Schulze von den Staffeln zu ermüdet
waren. Im Schwimmklub=Dreikampf ſiegte der
Bremiſche Schwimmverein mit 85 Punkten vor
dem Magdeburger SC. 96 mit 84 Punkten
und dem SSC. Berlin 89 mit 56 Punkten.
Das knappe Ergebnis beweiſt, daß ſich die
beiden erſten Vereine durchaus gleichwertig ſind.
Ergebniſſe:
4X100=Meter=Kraul: 1. BSV. 4:04 ( Beſt=
zeit
bisher 4:05,4); 2. Magdeburg 96 4:08;
3. Hellas Magdeburg 4:17,2: 4. SSC. 89 Berlin.
10X100=Meter=Kraul: 1. BSV. 10:34.3
(Beſtzeit bisher 10:49,4); 2. Magdeburg 96
10:40,8: 3. SSC. Berlin 11:01.
200=Meter=Bruſt: 1. Witt=Bremen 2:52,8;
2. Heins=Hellas Magdeburg 2:54,8; 3. Rücke=
woldt
=Hellas Magdeburg 2:55,4.
200=Meter=Kraul: 1. Heibel=Bremen 2:17,4;
2. Deiters=Magdeburg 2:17,6; 3. Priziwara=
Frieſen Hindenburg 2:27,1: 4. Golz=SSC. 89
Berlin.
Lagenftaffel 100, 200, 100 Meter: 1. Magde=
burg
96 5:07,1: 2. BSV. 5:09,5; 3. 1. Frank=
furter
SC. 5:15: 4. SSC. 89 5:23,2.
400=Meter=Kraul: 1. Deiters=Magdeburg 96
5:01,8: 2. Freeſe=BSV. 5:11,8; 3. Priziwara=
Hindenburg 5:13,9.
Waſſerball: Weißenſee 96 Magdeburg 96
4:3 (1:2).

Schlußtag in Holmenkollen.

Montag, 4. /g35
28. Platz, nachdem er 36,5 und 43,5 Am. ge
ſprungen war. Gumpold endete mit Cfmge=
von
39,5 und 43,5 Meter auf dem 34. nai
der Geſamtwertung. Die weiteren Kſch
waren nicht unter den 36 Erſten zu fin)
Sprunglaufergebniſſe waren: Chriſti SMor,
38,5 und 36 Meter, Max Fiſcher 36 un Mo
ter, Friedl Wagner 36 und 41 Meter, (khigs
Wörndle 35 und 41 Meter, Walter 2
nicht am Start.

ſchießen
der Schießſporlvereinigung 2a
M.
Geſtern hielt die Schießſportve ſigung
Darmſtadt ihr Frühjahr=Eröffnungsſch ar auf
dem Schießſtand am Böllenfalltor ſe
waren alle Schützenvereine des Kreiſe Dan
ſtadt des Reichsverbandes. Deutſche Klef
kaliberſchützenverbände dazu eingelade / Trotz
Faſtnachtſonntag waren eine Anzahl ereine
dem Rufe gefolgt und haben ihr Beſte Szeig
Von 9 Uhr vormittags bis 5 Uhr na ſittag=
knatterten
die Kleinkaliberbüchſen an öllen=
falltor
. Es war eine Freude, mitanzuſn, wie
alte und junge deutſche Männer, ſich m die
Lorbeeren ſtritten ein Beweis, daß / Ver=
eine
im Laufe des Winters nicht Hlafen
haben. Die Schießſportvereinigung 1*
läßlich der Rückgliederung des Saarge ſeso
Deutſchland eine Saar=Medaille zum A= 5ießen
gebracht, die bei allen Schützen den KaF auf
äußerſte trieb. Auf der Saar=Medaille;
die rauchenden Schornſteine des ural
ſchen Saargebietes mit der aufgehende Son
und dem Hakenkreuz mit der Inſchrift veufſak
die Saar, Frei die Saar.
Um die Saar=Medaillen ſchoſſen auf Meie.
bei fünf Schuß ſtehend freihändig: 1 erle
Darmſtadt 47 Ringe, 2. Volleth=Dſtdt.
3. Koch=Wixhauſen 44 Ringe, 4. (
Arheilgen 43 Ringe, 5. Fiſcher=Dſtdt.
6. Dammler=Dſtdt. 42 Ringe, 7. Ruch
Ringe, 8. Jung=Diefenbach=Dſtdt. 4 Ringe
9. Ludw. Zitzmann=Dſtdt. 40 Ringe, 10 Jalſeren
Dſtdt. 40 Ringe.
Ehrennadeln ſchoſſen bei drei Schu egen)
freihändig: 1. Schneider=Arheilgen 3 2inge
2. Schneider=Stockſtadt 33. Ringe, 3. . rmlen
Dſtdt. 32 Ringe, 4. Schmid=Dſtdt. 32 ge,
Jung=Diefenbach=Dſtdt. 32 Ringe,
Arheilgen 30 Ringe, 7. Ludw. Zitzme
30 Ringe, 8. Dörr=Stockſtadt 29 Ringe,
Arheilgen 28 Ringe, 10. Gg. Zitzme
28 Ringe.
Den Wanderpreis für Einzelſchützen
ſich die KKS.=Vereine Stockſtadt. Bi
Wixhauſen, Arheilgen und Schießſpo
gung Darmſtadt beteiligten, ſchoß de
Volleth=Darmſtadt mit 56 Ringen
Schuß liegend freihändig.
Den zweiten Wanderpreis für Einz
an dem ſich nur die Schützen der SS
ſtadt beteiligten, ſchoß der Schütze Rucfar
ſtadt mit 52 Ringen. Zu dieſem Wa
müſſen am kommenden Sonntag noch die
des Sportvereins 98 antreten, die am
Sonntag verhindert waren.
Die Feſt=Ehrenſcheibe ſchoß der Schü
bert=Biebesheim. Zwei weitere
ſcheiben wurden von den Schützen
Diefenbach=Darmſtadt und Vo
Darmſtadt geſchoſſen.
Darmſtädker Hockey=Sieg
TSG. 46 TG. Worms 46 4:3

Nachdem die Darmſtädter Elf ſeit ?
nicht mehr geſpielt hatte, ſtellte ſie
Sonntag den wenigen Anhängern wie
mal vor und konnte gegen die ſpielſte
Worms in einem intereſſanten und
den Kampf einen ſchönen Erfolg
Die Darmſtädter mußten mit ganz nei
ſtellung erſcheinen und fanden ſich de
in der erſten Viertelſtunde nicht r
ſammen. Später wurde der Aufbau
Läuferreihe beſſer und durch ſchnelles
Zuſpiel wurde das Wormſer Tor
fährdet. Auf Vorlage des Rechtsaußer
Darmſtadt durch den Halblinken 1:0
rung gehen. Aber auch Worms kam
und erzielte bei einem raſchen Qu
nachdem der rechte Verteidiger überlau
den Ausgleich. Darmſtadt ſtellte durd
Kombination des Innenſturms den 2
ſtand von 2:1 her. Nach dem Seite=
wurde
das Tempo auf beiden Seiten
und mei drückte auf eine Beſſeru
Reſultats. Worms kam durch eine S
zum verdienten Ausgleich. Aber jeß!
man im Darmſtädter Sturm, daß nd
fallen mußten. In der nun folgenden
periode ſetzten ſich die Stürmer ent)
durch und konnten in ſchönem Zuſamr
durch den Halbrechten wieder auf 2
beſſern. Aber ſchon im Gegenzug kan
einer brenzlichen Situation im Dark
Schußkreis. Eine falſche Abwehr füh.
Strafecke, die von den Wormſern als L
Strafeckenſpezialiſten, zum abermalige!
gleich 3:3 verwandelt wurde. Der N
2. Halbzeit ſah die Darmſtädter wied
im Vorteil. Der Sturm hatte ſich jebl
eingeſpielt, von der Läuferreihe Au.
ſtützt. Eine feine Kombination durch
ſamten Sturm brachte dann auch Ee
dienten 4:3=Sieg.
Das Spiel wurde ſehr flott und falk
geführt und brachte ſpannende Mome.
Darmſtädter Torhüter Habich, als Li
den verletzten Merkel, ſtand zum eiſte
auf dieſem Poſten und konnte dure
ſaubere Abwehrarbeit gut gefallen.
Toren war er ſchuldlos. Die Vertel
manchmal noch zu unentſchloſſen, Lel
durch die Abſeitsfalle. Läuferreihe U4
verſtanden ſich gut und es war prodlt.
bauarbeit zu erkennen. Der Innenſt.
ließ leider manche Torchance ungel.
Sieg hätte deutlicher ausfallen können.
Geſamtleiſtung kann die Mannſchoft.
ſein. Worms iſt als eifrige und Io.
Mannſchaft bekannt und hinterlich
dieſem Treffen wieder einen gutel.

[ ][  ][ ]

Montag, 4. März 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 63 Seite 7

Eie.

icher

Dienſtanweiſung für die Lehrlingswarte der Jnnungen!

Von der Heſſ. Handwerkskammer.

Die erſte Verordnung über den vorläufigen
fhau des Deutſchen Handwerks vom 15. Juni 1934
ngt unter 8 17. daß unter den zu ernennenden Innungswarten
Lehrlingswarte zu beſtellen ſind. Die Amtsdauer aller In=
ngswarte
, auch die der Lehrlingswarte, beträgt ein Jahr. Dar=
zr
hinaus iſt eine weitere Beſtätigung möglich, was im Be=
hrungsfalle
die Regel ſein ſoll.
Im 8 19 iſt mit aller Deutlichkeit die hohe Aufgabe und große
rantwortlichkeit der Lehrlingswarte feſtgelegt. Sie ſind für
iſſenhafte und getreue Amtsführung in gleicher Weiſe verant=
rtlich
wie ein Vormund.
Jede Leiſtung darf nur mit dem Maßſtab einer wahren Volks=
ur
gemeſſen werden. Auch innerhalb der Wirtſchaft iſt und
bt das rechte Kulturbewußtſein entſcheidend.
Die Auffaſſung, als ob die Verordnungen, zum vorläufigen
bau des Handwerks lediglich auf wirtſchaftliche Erwägungen
ickgingen, iſt von Grund auf irrig. In der bezeichneten erſten
ordnung hat kulturelles Streben Inhalt und Richtung beſtimmt.
Ein Geſetz kann nur dann von Bedeutung ſein, wenn es den
iſch=kulturellen Grundſätzen Rechnung trägt. Iſt dieſe Vor=
ngung
aber erfüllt, dann kann ſich auch ein Wirtſchaftsleben
gen und fruchtbar geſtalten zum Wohle der Geſamtheit.
Wie das Handwerk in unſerem Volks= und Wirtſchaftsleben
inkert iſt, ſo führt eine echte Handwerksgeſinnung zur wahren
kskultur.
Die Zukunft des Handwerkerſtandes liegt in ſeiner ihm an=
rauten
Jugend. In ſtrenger Erziehungsarbeit müſſen dieſe
ſen Menſchen, denen unſere Hoffnung gilt, von ihren Lehr=
tern
und nicht zuletzt auch von den Lehrlingswarten zu tüch=
charakterfeſten
und ehrliebenden Hondwerkern herangebil=
werden
. Das rechte Vorbild iſt hierbei entſcheidend
Gerade den Lehrlingswarten fällt ein Hauptteil dieſer ver=
ſortungsvollen
Arbeit zu. Raſſe und Blut beſtimmen
Charakter. Die raſſenmäßig bedingten Cha=
termerkmale
der Lehrlingswarte ſind für
Erfolg ihrer handwerklichen Erziehungs=
eit
von entſcheidender Bedeutung.
Wer lehren will, muß ſelbſt etwas gelernt haben, wer er=
n
will, muß Charakter beſitzen.
Wer in der Selbſtzucht Meiſter iſt und im Geben uneigen=
den
deutſchen Sozialismus verkörpert, der darf ſich auf ſei=
inneren
Wert berufen und iſt geeignet, die geforderte Er=
ngsarbeit
zu leiſten.
Aus voranſtehenden Leitſätzen ſind die Vorausſetzungen für
Lehrlingswart zu entnehmen. Seinem eigentlichen Auf=
gebiete
gelte folgendes:
Der Lehrlingswart muß den Meiſtertitel ſeines Berufes
beſitzen.
Großes fachliches Können iſt eine Grundbedingung.
Er muß in dem Bewußtſein, ſelbſt nie auszulernen, bereit
ſein, ſein Können zum Wohle des ganzen Berufsſtandes an=
deren
weiter zu übermitteln.
In geiſtiger und ſittlicher Hinſicht ein charakterfeſtes Vor=
bild
für die ihm anvertrauten Lehrlinge zu ſein.
Er muß die angeborenen Eigenſchaften eines Erziehers
beſitzen.
Der Lehrlingswart muß feſt und überzeugungstreu auf
dem Boden der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung ſtehen.
auch wenn er kein Parteigenoſſe ſein ſollte. Stets ſei er be=
reit
, für hohes Ziel ſelbſt das Leben in die Schanze zu ſchla=
gen
, eingedenk des Dichterwortes: Und ſetzet Ihr nicht das
Leben ein, nie wird Euch das Leben gewonnen ſein.
achſtehende Einzelaufgaben ſind von keiner
deren Bedeutung:
DerLehrlingswart muß wiſſen,wievieleLehrlinge ſich in ſeinem
Kreisgebiet befinden, wie ſie verteilt ſind und ob die Lehr=
ingshaltung
der einzelnen Betriebe jeweils den geſetzlichen
Beſtimmungen entſpricht. Er hat beſonders darauf zu achten,
haß die Lehrlinge nach Beendigung ihrer Lehrzeit nicht wahl=
os
auf die Straße geſetzt werden. Dem Meiſter iſt immer
vieder vorzuſtellen, daß es für ihn eine Ehrenpflicht iſt.
einen Lehrling nach Ablegung ſeiner Geſellenprüfung wei=
er
bei ſich zu beſchäftigen oder ihm zu einer anderen Stel=
ung
zu verhelfen.
Er hat dafür zu ſorgen, daß im Verhältnis der Lehrlinge
um Meiſter und in nicht minderem Maße der Meiſter zu
hren Lehrlingen, die Bedingungen des abgeſchloſſenen Lehr=
ertrags
in jeder Beziehung beobachtet werden.
dem nationalen Geſetz der Arbeitsregelung entſprechend iſt
ſafür Sorge zu tragen, daß kein Lehrling rückſichtslos über
bebühr hinſichtlich der Arbeitszeit beſchäftigt wird.
drößte Aufmerkſamkeit iſt den ſozialen Verhältniſſen ( Ar=
ſeitsraum
. Schlafgelegenheit, Kleidung, Verpflegung uſw.)
u widmen. Wenn ſich einmal die Notwendigkeit ergibt ein=
ugreifen
, dann ohne Rückſicht auf die Perſon.
s iſt zu beachten, daß ſich der Lehrherr auch hinſichtlich der
lusgeſtaltung der Freizeit ſeiner Lehrlinge annimmt. Durch
eeigneten Leſeſtoff, beſonders auch fachliche Veröffentlichun=
en
, ſind die Lehrlinge geiſtig, und beruflich weiter zu ent=
dickeln
.
Weiterhin iſt darüber zu wachen, daß der Lehrling in der
freizeit ſeine ihm vom Lehrer aufgegebenen Fachſchulauf=
aben
erledigt. Der Lehrlingswart muß ſich mit dem zuſtän=
igen
Fachlehrer in Verbindung ſetzen und ihn dabei unter=
ützen
, daß der Schulunterricht von allen Lehrlingen regel=
jäßig
und pünktlich beſucht wird. Gegebenenfalls muß er
egen Meiſter oder Lehrlinge vorgehen, wenn die Erfüllung
er Aufgabe der Fachſchule bei der Heranbildung eines tüch=
igen
Nachwuchſes gefährdet erſcheint.
ir muß darauf achten, ob. der Meiſter dafür Sorge trägt,
ſich der Lehrling in einem einwandfreien Freundeskreis
ewegt. Sollte das nicht der Fall ſein, dann müſſen ſofort,
ber den Lehrmeiſter hinweg, die Eltern des Lehrlings be=
achrichtigt
werden, um gemeinſchaftlich Abhilfe zu ſchaffen.
der Lehrlingswart hat bei den bezirklichen Zuſammenkünf=
n
der Lehrlinge ſein Augenmerk darauf zu richten, ob die
Neiſter hinſichtlich der Mitgliedſchaft zum BDM. oder der
J. keine Schwierigkeiten bereiten. In dieſem Zuſammen=
ange
iſt, ohne Ausübung eines Zwanges, darauf hinzuwei=
n
. daß es Ehrenpflicht eines jungen Deutſchen iſt. bezeich=
eten
Gliederungen der NSDAP anzugehören.
onfeſſionelle Fragen, gleich welcher Art, müſſen grundſätz=
ſch
unbehandelt bleiben. Auch die Lehrlinge ſollen unter=
inander
hierüber keinen Meinungsaustauſch pflegen.
ie bezirklichen Zuſammenkünfte ſollen der Kameradſchaft
er Lehrlinge und dem geiſtigen Austauſch dienen. Durch
eine fachliche Vorträge iſt die Freude am Beruf wachzu=
alten
und zu fördern.
Gerade durch ſolche Vorträge wird die Fähigkeit geſtei=
ert
, in freier Rede ſeine Gedanken darzulegen. Ein geſun=
2s Selbſtbewußtſein entwickelt ſich und es kann dadurch be=
eits
in dem jungen Menſchen die Grundlage eines ſpäteren
erufsſtändiſchen Führers gelegt werden.

Sehr zu empfehlen ſind auch kleine gemeinſchaftliche Wan=
derungen
ſowie der Beſuch von Muſeen und ſonſtigen Kunſt=
ſtätten
, um Heimatgefühl und künſtleriſches Empfinden zu
wecken.
10. Der Lehrlingswart, muß im engſten Einvernehmen mit der
HJ ſowie der DAF. arbeiten. Bei der Durchführung des
Reichsberufswettkampfes hat er ſich dieſen Parteigliederun=
gen
reſtlos zur Verfügung zu ſtellen. Weiterhin ergibt ſich
daraus auch die Forderung, daß er durch bevollmächtigte
Parteiredner und Führer der Arbeitsfront gelegentlich bei
bezirklichen Zuſammenkünften der Lehrlinge Vorträge halten
läßt, um die weltanſchaulichen Grundlagen des National=
ſozialismus
ſicherzuſtellen.
11. Der Lehrlingswart hat die jährlichen Zwiſchenprüfungen zu
überwachen. Im Falle des Verſagens eines Lehrlings iſt
nach der Urſache hierfür zu forſchen. Liegt dieſe beim Mei=
ſter
, dann muß der Lehrling in eine andere Lehrſtelle und
iſt der Handwerkskammer Bericht zu erſtatten, damit dem
Handwerksmeiſter die Berechtigung zum Anlernen von Lehr=
lingen
entzogen wird. Ergibt ſich jedoch, daß der Lehrling
für den ergriffenen Beruf nichts taugt, ſo iſt nach genaueſter
Prüfung der Sachlage ein geeigneter Berufswechſel durch=
zuführen
.
12. Der Dreiklang: Meiſter, Geſelle und Lehrling, erfordert, daß
der Lehrlingswart den von der Innung im Einvernehmen
mit der Arbeitsfront ernannten Geſellenwart als ſeinen
ſtändigen Mitarbeiter heranzieht und weiterhin dem Ober=
meiſter
regelmäßig über ſeine Arbeit Bericht erſtattet.
Alle Mitarbeiter, die für die Erziehung unſeres beruflichen
Nachwuchſes verantwortlich ſind, mögen ſtets der folgenden Mah=
nung
eingedenk ſein, die wir an unſere Jugend richten:
Ihr ſeid das Fundament, auf dem künftig das ewig
ſchöpferiſche Streben des Handwerks gegründet ſein ſoll.
Angeſichts der im Marſchtritt vorwärts drängenden jungen
Generation gelte für uns Handwerksmeiſter die ernſte Mah=
nung
: Euch zu helfen, die noch mit Steinen bedeckten Wege
freizumachen, denn Ihr ſeid das Unterpfand des weiter=
lebenden
Deutſchland. Euch erſtehe eine glanzvolle Zukunft.
ein Reich der Kraft, der Schönheit und der Größe im Geiſte
unſeres über alles geliebten Führers und Volkskanzlers
Adolf Hitler, zum Wohle aller ſchaffenden Deutſchen und
zum Vorbild für die ganze Welt!
Varieképrogramm im Orpheum.
Das Orpheum bringt zu Faſching, wie angekündigt, ſeinen
Freunden ein ſehenswertes buntes Varietéprogramm. Seine
Schlußnummer bildet das Auftreten einer Chineſentruppe, die
ſechs Lai Funs, die mit unerhörter Vitalität in pauſenloſer
Folge eine Reihe geradezu unglaublicher artiſtiſcher Leiſtungen
zum Beſten geben. Das iſt allerbeſtes Weltſtadtvarieté. Eine
Nummer, deren hinreißendem Schwung ſich das Publikum nicht
zu entziehen vermag, und die von der erſten bis zur letzten Mi=
nute
auch die verwöhnteſten Anſprüchen befriedigt.
Wahre Meiſter auf dem Akkordeon lernt man in den beiden
Seewalds kennen. Ihre große Kunſt und ihre ſympathiſch=
beſcheidene
Haltung bringen ihnen viel Applaus ein, den ſie mit
gutgewählten Zugaben quittieren. Selbo, der Meiſteriong=
leur
mit der humoriſtiſchen Note, erledigt ſein ausgezeichnetes
Penſum mit unbeweglichem Geſicht, die brennende Ziggrette im
Mund. Zum Schluß jagt er kreuz und quer über die Bühne fort=
geſchleuderten
Tellern nach einer ſeiner zahlreichen netten Ein=
fälle
. Halsbrecheriſche Leiſtungen auf dem ruhenden und ſchwin=
genden
Trapez zeigt W. Hill, und er ſichert ſich auch einen ſehr
effektvollen Abgang.
Außerdem bietet das reichhaltige Programm noch: Zwei ſtepp=
tanzende
, zum Banjo ſingende Deutſch=Amerikaner, Toto und
Tonny, deren komiſche Gelenkigkeit viel Beifall erhält. Götz
und Karenna, ein guter Schnellzeichner in Waſſerfarben, der
anſchließend mit einer hübſchen Partnerin intereſſante Tanzakro=
batik
vorführt. Eva Ballé zeigt in beiden Programmhälften
Proben ihrer Tanzkunſt. Hans Schneider ſagt an und ſingt.
Die muſikaliſche Leitung liegt in den Händen des Kapellmeiſters
H. Geis.
g.

Jeu Anfress / die letzte Bezugsaulttung beizufügen. Anonyme Aufragen msde
nicht beantwortet. Dit Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkelt.
Fr. H., Mainz. Zu Ihrer Anfrage teilen wir Ihnen mit:
Staatsſekretär Fr. Reinhardt war von Haus aus Kaufmann, 1919
bis 1924 Direktor der Thüringiſchen Handelsſchule und der Aka=
demie
für Steuer und Wirtſchaft in Ilmenau. 1922 gründete er
das deutſche Steuerſyndikat ebendort. Im gleichen Jahre gründete
er die deutſche Fernhandelsſchule. 1928 wurde er Gauleiter des
Gaues Oberbayern der NSDAP. und Leiter der nationalſoziali=
ſtiſchen
Rednerſchule, 1930 Leiter der Reichspropagandaabtei=
lung
II der NSDAP. Seit dem gleichen Jahre Mitglied des
Reichstages.
Beruf. Hinſichtlich der Berufsjahre beſtehen in dem an=
gefragten
Sinne keine geſetzlichen Beſtimmungen. Bezüglich
der Dauer des im ſchriftlichen Lehrvertrag feſtzuſetzenden
Lehrverhältniſſes iſt zu ſagen, daß letzteres durch Zeitablauf
und Erreichung des Lehrzieles normalerweiſe endigt. Die Dauer
der Lehrzeit muß im Lehrvertrag vereinbart werden, damit er
voll wirkſam iſt; im Handelsgewerbe entſcheidet in Ermangelung
vertragsmäßiger Feſtſetzung der Ortsgebrauch. Im Handwerk
ſoll die Lehrzeit in der Regel drei Jahre dauern und darf vier
Jahre nicht überſteigen. Im übrigen wäre eine Ausgeſtaltung
im neuen Arbeitsrecht (beſonders im Handelsgeſetzbuch und
Reichsgewerbeordnung) abzuwarten. Aufgabe der Innung iſt
es, das Lehrlingsweſen entſprechend den Beſtimnungen der Hand=
werkskammer
zu regeln und die Ausbildung der Lehrlinge zu
überwachen. Wir verweiſen ſchließlich auf den vorläufigen
Aufbau des Deutſchen Handwerks in der Verordnung vom 15. 6.
1934 (Reichsgeſetzblatt Teil I Nr. 65 vom 19. Juni 1934).

Welterbericht.

Vorherſage bis Montag abend: Bei öſtlichen Winden fortſchrei=
tende
Abkühlung, noch einzelne Schneefälle auch zeitweilig
aufheiternd, nachts Froſt, tagsüber nur wenig über Null.
Ausſichten für Dienstag: Vorerſt kaltes Wetter.

12
Aus der ABBAB.

und NS. Frauenſchaft.
NSK. Zwiſchen dem Reichsbauernführer R. Walther Darré
und der Reichsfrauenführerin Frau Gertrud Scholtz=Klink wurde
heute folgende Vereinbarung über die Zuſammenarbeit zwiſchen
Reichsnährſtand und NS. Frauenſchaft getroffen:
Um die einheitliche politiſche Willensrichtung auch der bäuer=
lichen
Frau unter voller Wahrung ihrer berufsſtändiſchen Eigen=
art
zu gewährleiſten, wird folgendes vereinbart:
1. Die jeweiligen Referentinnen IC und IID im Reichsnähr=
ſtand
ſind gleichzeitig Referentinnen für die bäuerlichen Be=
lange
im Stabe der Gau= und Kreisamtsleiterinnen der NS
Frauenſchaft und vertreten andererſeits die NS. Frauenſchaft
beim Landes= und Kreisbauernführer im Auftrage der Gau=
bzw
. der Kreisamtsleiterinnen der NS. Frauenſchaft.
2. Die NS. Frauenſchaft iſt Trägerin der weltanſchaulich= politi=
ſchen
Schulung. Sie dient zur Ueberwindung des Gegenſatzes
von Stadt und Land
3. Veranſtaltungen des Reichsnährſtandes, ſoweit ſie Frauen über=
haupt
betreffen, werden vom betreffenden Bauernführer mit
der NS. Frauenſchaft beſprochen und durchgeführt, evtl. auch
im Rahmen der NS. Frauenſchaft.
4. Bei Veranſtaltungen, Pflicht= und Heimabenden der NS.
Frauenſchaften wird auf die häuslichen Verhältniſſe Rückſicht
genommen und keinerlei Zwang ausgeübt. In den Sommer=
monaten
wird der übermäßigen Arbeitslaſt der Landfrau durch
Befreiung von den Pflichtabenden uſw. Rechnung getragen.
Berlin, den 26. Februar 1935.
Der Reichsbauernführer:
Die Reichsfrauenführerin:
gez.: R. Walther Darré.
gez.: Gertrud Scholtz=Klink.
Arbeitsgemeinſchaft Mädchenerziehung (techn. Fächer),
NSLB. Darmſtadt=Land.
Arbeitstagung am 6. März 1935 um 15,30 Uhr in der Alice=
ſchule
. Arbeitsthema: Neuzeitliche Ernährung im hauswirtſchaft=
lichen
Unterricht.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Gutenberg.
Heinheimerſtraße 53.
Am Montag und Dienstag, dem 4. und 5. März, findet die
Pfundſammlung des Lebensmittelopferringes ſtatt. Die Spender
bitten wir, die Lebensmittel in Sacktüten verpackt, mit Aufſchrift
verſehen, zur Abholung bereitzuhalten.
NS.=Frauenſchaft, Ortsgruppe Beſſungen II.
Der Pflichtabend der Ortsgruppe Beſſungen findet Mittwoch,
den 6. März, abends 8 Uhr, in der Beſſunger Turnhalle ſtatt.
NS.=Frauenſchaft, Ortsgruppe Steinberg und Mitte.
Der Frauenſchaftsabend findet heute abend 8 Uhr im Fürſten=
ſaal
, Grafenſtraße, ſtatt.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Montag, 4. März
8.00: Bauernfunk. 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. 6.50: Zeit,
Wetter. 6.55: Morgenſpruch; Choral: O Menſch, bewein dein
Sünden groß.
700: Schallplatten: Muſik am Morgen.
8.10: Waſſerſtand, Wetter. 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik.
9.00: Nur Kaiſerslautern: Werbekonzert. 9.15: Nur Kaſſers=
lautern
: Brandt’s Narrenſchiff auf dem Rhein. 9.40: Humor
in der Muſik. 1000: Nachr. 10.15: Schulfunk: Bei den
Fledermäuſen im Winterquartier. Funkbericht aus einem 300 Jahre
alten Bergwerk.
10.50: Praktiſche Ratſchläge für Küche
und Haus. 11.00: Werbekonzert. 11.30: Meldungen.
11.45: Sozialdienſt.
12.00: Unterhaltungskonzert der Kapelle Etté. Als Einlage: Hör=
berichte
vom Roſenmontagszug in Main. 15.00: Zeit, Wirt=
ſchaftsmeldungen
. 15.10: Wetter. 15.15: Kinderfunk:
Jetzt baſteln wir ein Kaſperltheater. 15.30: Neue deutſche
Dichtung: 1. Wolfram Brockmeier. 2. Friedrich Bethge.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert des Landesorcheſters Gau
Württemberg=Hohemzollern. Ltg.: Jul. Schröder.
18.00: Ju=
gendfunk
: Das Erlebnis des Buches. 18.15: Univ.=Prof,
Reichardt: Weltbild und Lebensraum. German. Waffen.
18.35: Katechismus für Sprachſünder 18.45: Wirtſchafts=
meldungen
; anſchl.: Das Leben ſpricht.
19.00: Kaiſerslautern: Unterhaltungskonzert, Orcheſter d. Berufs=
muſiker
Kaiſerslautern. Ltg.: Rudolf Schmidt.
20.00: Zeit,
Nachr.; anſchl.: Tagesſpiegel. 20.15: Aus dem Funkhaus:
Roſenmontagsball im Frankfurter Sendehaus. 22.00: Zeit,
Nachr.
22.15: Nachr., Wetter Sport. 22.20: Roſen=
montagsball
m Frankfurter Sendehaus (Fortſ.). 1.00: Film=
Ball ber Schall und Platt.

Montag, 4. März
Berlin: 20.10: Fruchtſalat. Ein bunter Abend mit Früch
ten und Früchtchen.
Deutſchlandſender: 19.00: Faſching über den Wok.
ken. Ein froher Baudenzauber in der Skibütte,
Breslau: 21.00: Tauſendundeine Nacht. Die Schebero=
zade
von Rimſty=Korſſatow mit Verſen von St. Andres.
Frankfurt: 20.15: Roſenmontagsball im Frankfurter
Sendehaus.
Hamburg: 20.10: Fünftes großes Funk=Varieté. Gro=
ßer
Klimbim.
Köln: 17.45: Tonfilm und Tanz. (Schallpl.).
Königsberg: 20.15: Volk am Rhein. Singſpiel von
H. Bodenſtedt.
Leipzig: 20.10: Heiteres Abendkonsert. Ltg.: General=
muſikdirektor
. Weisbach.
London: 20.15: Henry Hall ſpielt zum Tanz.
Bukareſt: 20.30: Septett in Es=Dur von Beethoven.
Stockbolm: 20.30: Schumann=Stunde.
Wien: 21.00: Bunter Abend.
Warſchau: 23.05: Moderne Tanzmuſik.

Hauptſchriftleitung: Nudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
ind Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe;für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den
andel: Dr. C
2u

ir Die Gegenwart. Tagesſpiegel in Bild u.
ort: Dr. Herbert Nette; ſür den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. 1. 35. 21894. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 121 Uhr. nachmittags 67 Uhr.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.

RfM
Schlank sein deſbt sehön gein Etlolgreſche
n die einzige
Wirkung im- (0)
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Seite 8 Nr. 63

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 4. Mär

*5

KOMAN VoN L. INSTEABERG

30)

Nachdruck verboten.

Ich glaube, meine Liebe galt mehr, der Aufmachung als der hüb=
ſchen
Kleinen. Jedenfalls ſind in dieſer Hinſicht alle rückſchauen=
den
Betrachtungen ja zwar ganz reizvoll, aber vollkommen über=
flüſſig
. Feſtzuhalten wäre nur, daß damals in mir der Wunſch
erwachte, einmal ebenfalls in ſo einer Equipage durch die Stadt
fahren zu können, denn das war mir klar, nur unter ſolchen Um=
ſtänden
konnte ich daran denken, die Aufmerkſamkeit eines ge=
pflegten
Mädchens auf mich zu lenken. Alſo wollte ich auch die
Karoſſe haben, ſpäter einmal . . . Ein teufliſcher Wunſch! Der
Satan des Ehrgeizes iſt ein ganz beſonders tückiſcher Teufel, glau=
ben
Sie mir das! Er legt uns Entbehrungen auf, zwingt uns zu
Leiſtungen, die wir ſonſt nie vollbringen könnten, ſtößt uns vor=
wärts
, wenn wir ruhen wollen, macht uns unſtet und ruhlos.
Man iſt Sklave in ſeinem Dienſt, und dabei beſteht ſo wenig Aus=
ſicht
, emporzukommen!
Aber Ihnen gelang es! warf Jenny atemlos ein, von ſei=
nem
Bericht gefeſſelt.
Ich erreichte bloß, ſagte er ſchmerzlich verzogenen Mundes,
in einer der ernſteſten Stunden meines Lebens als Spion und
Verbrecher gebrandmarkt zu werden.
Erik!
Er winkte müde. Ich bin die Niederlagen gewohnt, Jenny
Ich habe manchmal geſchuftet, manchmal habe ich es gut gehabt.
Oft habe ich für Illuſionen gekämpft wie ein Toller damals
zum Beiſpiel, als ich mir einbildete, es würde mich fördern, wenn
ich das Doktorat erlangen könnte. Und überall ſchmiß man mich
hinaus, weil ich keine Staatsbürgerſchaft hatte und nicht ſagen
konnte, auf welcher Schule ich ſtudiert. Und ich habe es doch ge=
nacht
, auch das! Es waren natürlich vergeudete Jahre, aber da=
mals
nahm ich es blutig ernſt.
Konnten Sie denn nirgends eine Anſtellung bekommen
Eine Anſtellung? Er lachte ſchallend und hätte ſich beinahe
mit der Hand auf den Schenkel geſchlagen, aber er beſann ſich noch
rechtzeitig. Sie leben ganz in der Vorſtellungswelt, für deren
weite Verbreitung der Film und ſeine eigentümliche Romantik
geſorgt hat. Natürlich bekam ich Anſtellungen! Da und dort!

Fragen Sie nur nicht welche. Und fragen Sie nicht, wie ich die
Anſtellungen wieder verlor! Das wäre eine traurige Geſchichte
der Niedertracht, des Neides und der Gehäſſigkeit. Sie dürfen
nicht vergeſſen, daß ich nirgends ein vollberechtigter Staatsbürger
war, denn wohin gehörte ich? Zu uns nicht, ſagte man überall
gerne, wo man mich loswerden wollte. Und dann kam ich nach
Deutſchland! Ich begreife nicht, warum ich nicht früher dorthin
gegangen bin! Man gab mir ein Ausweispapier. Man geſtattete
mir, dort zu leben. Man machte mich zum Menſchen. Das vergaß
ich den Deutſchen nie. Dort erſt hat man mir gezeigt, daß ich kein
Paria bin, ſondern ein Menſch wie alle andern. Und nun ge=
ſellte
ſich mein Wunſch, etwas für Deutſchland zu tun, zu der Sehn=
ſucht
, den andern, die mich geſchlagen und getreten hatten, zu ſcha=
den
. Und ich ſuchte und fand meinen Beruf. Ich wurde
Spion! Geſuchter, tüchtiger Spion, verſtehen Sie! Spezialiſt für
Aktionen und gleichzeitig Vertrauensmann einer Gruppe der
deutſchen Induſtrie, Vertrauensmann zur Entlarvung von Werk=
ſpionen
. Natürlich konnte und wollte ich nicht umſonſt arbei=
ten
. Meine Forderungen ſtiegen mit meinen Erfolgen. Ich ſah die
Möglichkeit, mir ein Vermögen zu erwerben, mit dem ich ein ſo=
genannter
ehrlicher Mann werden konnte, und da wurde ich manch=
mal
hart in meinen Forderungen. Das hat mir die Feindſchaft
ſolcher Männer zugezogen wie Herr v. Herm. Der nie begreifen
kann, daß man ſich für ſolche Arbeit bezahlen läßt. Das iſt ſeine
Moral. Wenn ich umſonſt gearbeitet hätte, wäre ich ein edler
Mann und ein Freund des Vaterlandes geweſen. Da ich aber auf
Bezahlung drang, da ich darauf beſtand, belohnt zu werden wie
jeder andere arbeitende Menſch, nannten ſie mich einen Verbre=
cher
. Ein Verbrecher wäre ich geweſen, wenn ich auch gegen
Deutſchland gearbeitet hätte, dann ja, das wäre ehrlos geweſen,
und es war die Verſuchung öfters vorhanden. Ich wäre Jahre
früher ſo weit geweſen wie heute, wenn ich die lockenden Angebote
aus dem Auslande nicht ausgeſchlagen hätte. Aber ich war ehr=
lich
genug, dem Lande zu dienen, das mir Gaſtfreundſchaft bot,
obwohl ſie mich über die Schulter anſahen, die Herren, denen ihr
Vermögen und ihr Gehalt geſtatteten, wie ſie meinten, gratis zu

arbeiten.
Ich verſtehe Sie, ſagte Jenny leiſe.
Aber keiner dieſer Herren hat jemals ſeinen Rücken den
feindlichen Kugeln ausgeſetzt und hat ſein eigenes, wertes Leben
um irgendeines Papierchens wegen riskiert. Sie haben nur die
Ehre gehabt und das Anſehen. Ich aber die Beſchimpfungen, den
Unflat und die Gefahr.
Gefahr?
Thorſen lachte dröhnend und ſah Jenny hohnvoll an. Sie
können ſich wohl nicht vorſtellen, daß dieſe Arbeit mit Gefahr ver=

bunden iſt! Sie haben ſo komiſche Vorſtellungen! Glauf
für das Vergnügen, nach Heluan zu fahren und im Grar
angenehme Wochen zu verbringen, werde ich bezahlt? O.
nen Sie, daß ich ins Gebirge komme, um Ski zu fahren?
dieſe verfluchten Bretter geradezu ſeit zwei Tagen!"
Warum ſeit zwei Tagen?"
Vorgeſtern mußte ich die Nacht in den Fernern ver
mit dem weißen Tode kämpfend, und meinen geſtrigen
mit dem Gletſcherbruch haben Sie ja ſelbſt miterlebt.
Sie ! Sie waren es?"
Sehen Sie mich nicht ſo erſtaunt an. Gewiß war i
Aber wieſo kamen Sie von einer anderen Seite zur
Weil ich mich nicht den Fragen nach Woher und Wo
ſetzen wollte. Auch Spione lügen nicht immer gerne,
Frau! Ich kam aus Oeſterreich. Ueber die Jöcher, Spi
Ferner, von den Grenzwächtern verfolgt und beſchoſſen, n
tigen Dokumenten. Herr v. Herm wußte es. Trotzdem be
er mich. Mich, der ſein Leben in die Schanze ſchlagen mi
war und blieb der Verbrecher.
Jenny ſtand auf und war mit zwei raſchen Schri
ihm. Sie ſtreichelte ſeinen Kopf. Lieber Erik, flüſt
benommen von all dem Gehörten. Lieber Erik, wie u
Leben ſchwer!
Es war eine Plage vom Anfang bis jetzt, ächzte
und preßte plötzlich Jenny mit den Armen an ſich.
ich dich verlieren, Jenny?
Sie hielt ſich ganz ſtill in ſeinem Arm. Verzeihſt d
Brutalität und meinen Unverſtand?"
Er lächelte gütig. Woher ſollteſt du wiſſen, wi
Leben war?
Du verzeihſt mir?
Ich habe dir nichts zu verzeihen, Jenny. Du hatte
mir zu mißtrauen, und daß deine Worte zu hart war
iſt wahrlich aus deinem Unverſtand und der traditionell
kalkten Moral heraus zu verſtehen.
Deine armen, lieben Hände, ſagte ſie leiſe und be=
herab
, um ſie zu küſſen.
Stößt dich denn meine Vergangenheit nicht zurück?
er plötzlich hart.
Ich liebe deine Vergangenheit, weil du gelitter
ſagte ſie feſt und ſtrahlte ihn mit aufgeſchloſſenen Au
Ja, ich habe gelitten und gedarbt. Ich habe dir n
alles erzählt. Dies war nur der Umriß. Durch viele
hat mich der Sturm geweht, aber etwas wirklich in
Sinne Unrechtes habe ich nie begangen, Jenny!
(Fortſetzung folgt.)

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Dtel
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