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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 31
Mittwoch, den 20. Februar 1935.
197. Jahrgang
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Diplomatiſches Verſteckſpiel.
Unverſtändliche franzöſiſche Abneigung gegen deutſch=engliſche Luftpakt=Beſprechungen.
undige Erſchwerung der Berhandlungen durch franzöſiſche Wünſche nach neuen deutſchen Vorſchlägen.
Neuer Simon-Beſuch in Paris in Ausſicht.
Dieſe Formulierung iſt jedoch bezeichnend und beſtätigt indirekt
die in politiſchen Kreiſen umlaufenden Gerüchte, wonach inner=
Zwiſchen London und Paris.
hälb des Kabinetts eine ſtarke Strömung in der angedeuteten
Zwiſchen Paris und London wird im Augenblick ſehr fleißig
uhandelt. Dem franzöſiſchen Kabinettsrat am Dienstag — der
gend welche Entſcheidungen nicht gebracht zu haben ſcheint —
lgt am Mittwoch ein engliſcher Kabinettsrat, und es iſt für die
mmende Woche ein neuer Beſuch Sir John Simons
Paris in Ausſicht genommen — ein Beweis dafür,
ß eine einheitliche Linie noch nicht gefunden iſt.
Die Meldungen aus Paris und London
wider=
rechen ſich derartig, daß es ziemlich ſchwer iſt, den Dingen
f den Grund zu kommen. Die Engländer behaupten, daß
Frank=
ich keinen Widerſpruch gegen deutſch=engliſche Verhandlungen
er=
ben würde, und auch mit einer Reiſe Sir John Simons nach
nlin einverſtanden ſei, nur mit der einen Einſchränkung, daß
Frage ſelbſt noch nicht ſpruchreif ſei, weil vorläufig noch
zwi=
en Paris und London größere Klarheit geſchaffen werden müſſe.
s der franzöſiſchen Preſſe dagegen tritt ſehr viel deutlicher die
bneigung gegen ſolche Verhandlungen überhaupt hervor. Am
uai dOrſay wird Wert darauf gelegt, daß zunächſt auf
ſchrift=
hen Weg die Unterhaltung fortgeſetzt wird, etwa in Form einer
uen gemeinſamen Note nach Berlin, in der Deutſchland um
ihere Angaben über ſeine Abſichten gebeten werden ſoll=
Gleich=
ſitig mit dem Hinweis, daß die einzelnen im Londoner
Pro=
fuun behandelten Probleme unlöslich miteinander verbunden
ir klafft ein offener Widerſpruch. In der Londoner
unfgebung ſelbſt war die Vordringlichkeit des
jabkommens unterſtrichen und daraufhat ſich
lltſchland, in ſeiner Erwiderung eingeſtellt.
Anregung zu einer ſolchen Trennung iſt alſo nicht von uns
FiIRl igegangen, und es liegen vorderhand noch keinerlei
Anhalts=
ilte dafür vor, daß die Engländer dieſe Zerteilung der Ver=
enl2c dlungen nachträglich wieder beſeitigen wollen. Im übrigen
re aber doch auch zu ſagen, daß die deutſche Antwart
bgenau an das Londoner Programm gehalten
t. Es iſt nicht recht einzuſehen, weshalb nun plötzlich uns die
tiative zugeſchoben werden ſoll. Die Engländer und Franzoſen
en Vorſchläge gemacht, zu denen zum Teil Gegenvorſchläge, zum
Rückfragen vorliegen, auf die eine Antwort noch ausſteht.
hieße, die Verhandlungsart unnötig
kompli=
ren, wennmitten hinein der Wunſchnachneuen
liſchen Vorſchlägen, geäußert werden ſollte.
iktiſcher wäre es ſicherlich, daß die beiden Länder ihre
Vor=
ige präziſierten unter Berückſichtigung der deutſchen
Randbe=
fungen. Dann würde man vermutlich ſehr viel raſcher zum
kommen.
Franzöſiſche Bremsverſuche.
EP. Paris, 19. Februar.
die außenpolitiſchen Beratungen in dem für heute angeſetz=
Miniſterrat beſchäftigten die politiſchen Kreiſe in ſehr ſtar=
Maße. Geſtern nacht traf eine längere Mitteilung des
öoſiſchen Botſchafters in London, Corbin, über die Haltung
ltands gegenüber der deutſchen Antwortnote in Paris ein.
behauptet hier, daß für die allernächſte Zeit
ltſch=engliſche Beſprechungen ſchon aus rein
lichen Gründen zunächſt unmöglich ſeien. Der
ltin” hält zwar eine Reiſe des Reichsaußenminiſters nach
/½don für wahrſcheinlich, erklärt jedoch, daß eine
deutſch=
liſche Beſprechung nicht ohne vorherige ge=
1ediplomatiſche Vorbereitung ſtattfinden könne,
der auch die Tragweite der deutſchen Note geklärt werden
. Deutſchland werde aber feſtſtellen können, daß, wenn auch
dei bandlungen zu zweien ſchnellere Reſultate ergeben würden
Mehrſeitige Beſprechungen, dies doch nicht die Anſichten der
Migen Leute ändern könnte, die ohne Hintergedanken einen
Shaften Frieden unter den Völkern aufrechterhalten wollten.
Der „Jour” befürchtet, daß direkte deutſch=engliſche
Verhand=
en die Ausſichten vermindern würden, daß Frankreich mit
Im Standpunkt durchdringe. — Ueberhaupt iſt die Sorge
*die Haltung Englands trotz aller zur Beruhigung
ranzöſiſchen Oeffentlichkeit beſtimmten Meldungen aus
Lon=
in Paris immer noch ſehr groß. Der Außenpolitiker des
khat” iſt dagegen ſehr optimiſtiſch. Er behauptet, daß
Frank=
ſich ſelten in einer ſo glänzenden Lage wie gerade heute
üden habe. Aber unter einer Bedingung: daß nämlich
Trreich „das Manöver lenkt”. Frankreich dürfe weder die
„üſder fallen laſſen oder ſich ins Schlepptau der Sowjets
„ß indem es vor allen anderen den Oſtpakt abſchließe, noch
Ss den Engländern die Rolle eines Vermittlers der Ver=
0g zwiſchen Frankreich und Deutſchland ſpielen laſſen.
Nreich müſſe ſich dagegen den gegenwärtigen Wunſch der
„ſder, mit Paris zuſammenzugehen, nutzbar machen, um die
en „an die Wand zu ſtellen”, um ihnen zu beweiſen, daß
reich wirklich entſchloſſen ſei, ſeinen Sieg auch ohne Deutſch=
9 garantieren, falls dieſes die franzöſiſchen Bedingungen
nnehme. (Dies nennt man in Paris dann loyale und
Daftliche Verhandlungen mit freien und gleichberechtigten
Die Red.)
Engliſche Hoffnungen.
EP. London, 19. Februar.
Dn Beratungen im Schoße des Kabinetts über die
ice Antw=
OdesLondoner Protokolls los zulöſen.
Richtung beſteht. Dabei wird die Möglichckeit betont, daß die
engliſche Regierung ſchließlich doch verſuchen wird,
Frankreich für den ſofortigen Abſchluß des
Luftpakts zu gewinnen. Daß Frankreich ſich den
eng=
liſchen Wünſchen fügen wird, wird jedoch noch als zweifelhaft
betrachtet, zumal nach den aus Paris vorliegenden Meldungen
Sowjetrußland und der Kleine Entente=Verband bemüht ſind,
die Verhandlungen zu befriſten.
Pariſer Miniſterrak
über die deutſche Ankwork.
DNB. Paris, 19. Februar.
Die franzöſiſchen Miniſter ſind am Dienstag unter dem
Vor=
ſitz des Präſidenten der Republik zu einem Miniſterrat
zuſammen=
getreten. Außenminiſter Laval ſtattete unter beſonderer
Berück=
ſichtigung der augenblicklichen Verhandlungen einen Bericht über
die auswärtige Lage ab.
Wie hier verlautet, hat ſich Laval in ſeinem Bericht beſonders
mit der deutſchen Antwort auf die franzöſiſch=engliſche Erklärung
befaßt. Der Miniſter ſoll, wie in unterrichteten Kreiſen betont
wird, darauf hingewieſen haben, daß die franzöſiſche
Re=
gierung in ſtändiger Verbindung mit der
eng=
liſchen Regierung ſtehe, und daß der
Gedankenaus=
tauſch zwiſchen Paris und London nach wie vor
in dem Geiſt einer vertrauensvollen Zuſammenarbeit forkgeſetzt
werde. Im übrigen ſoll er betont haben, daß nicht mit einer
ſehr beſchleunigten Entwicklung der
Verhand=
lungen zu rechnen ſei. Die Probleme, die die deutſche
Ant=
wort aufgeworfen habe, müßten genaueſtens geprüft werden, ſo
daß ſich jede Eile in der Ausarbeitung der Antwort Englands und
Frankreichs an Deutſchland von ſelbſt verbiete.
Ralſchläge des „Temps” an England.
In Paris iſt man, wie aus den Preſſeſtimmen der franzöſiſchen
Blätter ſeit einigen Tagen hervorgeht, vor allem darauf bedacht,
die Einheitlichkeit der Geſichtspunkte der Regierungen in London
und Paris zu wahren. Die Blätter geben dieſem Wunſch in teils
beſchwörendem, teil zuverſichtlichem Ton Ausdruck. Der „Temps”
verſichert, daß Frankreich keinerlei Vorliebe für dieſes oder jenes
Verhandlungsverfahren habe, und daß es ſelbſtverſtändlich
Eng=
land freiſtehe, mit Deutſchland in Verhandlungen einzutreten. Man
dürfe verſichert ſein, daß England nichts, ohne ſich vorher mit
Frankreich vorſtändigt zu haben, tun werde. Das Blatt glaubt
jedoch die Engländer warnen zu müſſen. Denn wenn ſie ſich auf
direkte Verhandlungen mit Deutſchland einließen, würden ſie eine
große Verantwortung übernehmen, die ſehr ernſt werden könnte,
falls die Verhandlungen, zu keinem Abſchluß kommen. Darum
müßten die kommenden Beſprechungen auch mit
aller Sorgfalt vorbereitet werden. Mit einem Appell
an die „Wachſamkeit und Feſtigkeit” der franzöſiſchen und der
eng=
liſchen Regierung ſchließt das Blatt ſeinen Leitartikel.
Rieſige Rüſtungskredite in den Bereinigken Staaken.
EP. Waſhington, 19. Februar.
Die ſeit 1931 größte Militärvorlage iſt am Dienstag dem
amerikaniſchen Kongreß unterbreitet worden. Die Vorlage ſoll
die Regierung zur Ausgabe von 378 699 000 Dollar für den Bau
von 547 neuen Flugzeugen, zur Erhöhung des
Mannſchafts=
beſtandes des ſtehenden Heeres von 128 750 auf rund 165 000
Mann und zur Verſtärkung der Nationalgarde der Reſerve=
Armee, deren Ausmaß dem Präſidenten Rooſevelt überlaſſen
bleibt, ermächtigen.
Der Ausbau des engliſchen Flugweſens.
EP. London, 19. Februar.
Im Zuſammenhang mit den Plänen für den Ausbau
des Luftverkehrs zwiſchen England und den
Gliedſtaaten, ſowie den übrigen überſeeiſchen Beſitzungen
beabſichtigt die offizielle Luftfahrtgeſellſchaft, die Imperial
Air=
wahs, innerhalb der nächſten Monate rund 50 neue Flugzeuge
und Flugboote im Geſamtwert von über 35 Millionen RM.
in Auftrag zu geben, Außerdem iſt der Bau von
Spezialflug=
booten mit einem Aktionsradius von mehreren tauſend
Kilo=
metern für einen transatlantiſchen Flugverkehr geplant. An den
Koſten für die für den Flugverkehr nach Afrika Auſtralien,
Indien ſowie dem Fernen Oſten beſtimmten Maſchinen werden
ſich vorausſichtlich die Gliedſtaaten beteiligen. Die Mehrzahl
der neuen Maſchinen ſoll über eine Reiſegeſchwindigkeit von
über 380 Stundenkilometer verfügen. Nach Durchführung dieſer
Pläne ſoll die geſamte Poſt innerhalb des engliſchen
Welt=
reiches für das gewöhnliche Inlandsporto per Luftpoſt befördert
werden.
Wie der „Daily Telegraph” noch meldet, werden zur Zeit
für das engliſche Luftfahrtminiſterium zu Verſuchszwecken
Jagdflugzeuge mit einer Geſchwindigkeit von
nahezu 500 Stundenkilometer gebaut. Im Gegenſatz
zu dem bisherigen Typ der Jagdflugzeuge handle es ſich bei
den neuen Flugzeugen um Eindecker, die vornehmlich zur
Jagd auf Bombengeſchwader beſtimmt ſind.
Da=
neben werde für Kampfzwecke, der bisherige Typ des
Doppel=
deckers weiter gebgut werden.
* Das gelbe Reich.
Von
Dr. Franz Erich Eidmann.
Die politiſchen Ereigniſſe in Europa ſelbſt haben während der
letzten Zeit die allgemeine Aufmerkſamkeit ſo ſtark in Anſpruch
ge=
nommen, daß man an den ungeheuer wichtigen Vorgängen in
Oſt=
aſien faſt vorbeiſah.
Die Japaner haben kürzlich das Ziel ihrer Politik in die
klare und ſchlagkräftige Formel gegoſſen: „Aſien den Aſiaten‟. Die
landläufige Meinung iſt nun, daß dieſe Politik notwendigerweiſe
zu einer bewaffneten Auseinanderſetzung mit den womöglich
ver=
bündeten angelſächſiſchen Staaten und mit Rußland führen müſſe,
und daß der große Kampf um die Vormachtſtellung in Oſtaſiem
unvermeidlich ſei. Es ſoll hier einmal der Verſuch gemacht
wer=
den, die militäriſchen und wirtſchaftlichen Chancen der durch die
japaniſche Expanſion betroffenen Großmächte abzuwägen, um
auf dieſer Grundlage zu einer — ſei es auch noch ſo hypothetiſchen
Geſtaltung der kommenden politiſchen Verſchiebungen zu gelangen.
Die ſtrategiſche Lage der Vereinigten Staaten iſt im
Hinblick auf ein aktives Vorgehen gegen Japan nicht günſtig.
Die ungeheure Fläche des „Stillen Ozeans” hat zwiſchen beide
Staaten ein ſchwer zu überbrückendes Hindernis gelegt. Japam
könnte die amerikaniſche Kriegsflotte ruhig auf der aſiatiſchen
Seite des Pacific erwarten, und die amerikaniſchen
Kampfeinhei=
ten müßten ſich dabei ſo erheblich von der heimiſchen Baſis
ent=
fernen, daß ein wirkſamer Angriff auf Japan überhaupt nur von
dem Flottenſtützpunkt auf den Philippinen aus denkbar wäre.
Nicht umſonſt wurde bisher die Erfüllung des
Unabhängigkeits=
traumes der Philippinos immer wieder auf die lange Bank
ge=
ſchoben. Der Weg von Hawai nach Manila iſt aber nicht ganz
ungefährlich, denn er führt durch die Barriere der den
Philippi=
nen quer vorgelagerten japaniſchen Mandatsinſeln, und es iſt
ſchon lange kein Geheimnis mehr, daß Japan dort mehrere
vor=
züglich ausgebaute U=Bootſtützpunkte eingerichtet hat. Neuerdings
will Amerika auf den Alaska vorgelagerten Inſeln eine
Flotten=
baſis errichten. Aber auch von dort aus iſt die Entfernung nach
den japaniſchen Zentren groß. Zweifellos iſt für eine auf
verhält=
nismäßig kleinem Raum in der Nähe der heimiſchen Baſis
operie=
rende japaniſche Flotte die ſtrategiſche Situation ſoviel günſtiger,
daß eine eventuelle materielle Unterlegenheit gegenüber der
ame=
rikaniſchen Flotte dadurch wahrſcheinlich ausgeglichen wäre. Wir
wollen hier auch nicht vergeſſen, zu erwähnen, daß für Japan ein
Krieg mit Amerika gleichbedeutend mit einem „Heiligen Krieg”,
um die Exiſtenz der Nation wäre, und daß jeder Japaner dieſen
Kampf mit der ihm eigenen zähen Verbiſſenheit und veſtloſen
Aufopferung für das ideale Ziel führen würde. Wir bezweifeln,
daß beim amerikaniſchen Kämpfer in dieſem Fall an idealiſtiſcher
Hingabe mehr als ein gewiſſer ſportlicher Ehrgeiz zu finden ſein
dürfte. Die Maſchine allein kann aber einen Krieg auch heute
noch nicht entſcheiden, wie die Weſtfront 1918 überzeugend
be=
wieſen hat.
Ein Seekrieg mit Japan wäre für die USA. ein äußerſt
ge=
fährliches Experiment, das den Einſatz aller Kräfte erfordern
würde, und deſſen Ausgang zweifelhaft wäre. Es müßte alſo ſchon
ein ſehr hoher wirtſchaftlicher oder politiſcher Gewinn in Ausſicht
ſtehen, der einen ſolchen Einſatz rechtfertigen würde. In bezug auf
die wirtſchaftliche Seite würde das heißen, daß Amerika
begrün=
dete Hoffnung haben müßte, den Prozeß der Verdrängung der
amerikaniſchen durch die japaniſche Ware auf dem oſtaſiatiſchen
Markt aufhalten oder ſogar umkehren zu können. Die Gründe
die=
ſer Verdrängung ſind mannigfacher Art. An erſter Stelle ſteht
hierbei das ſehr niedere Lohnniveau des japaniſchen Arbeiters.
Die Bezahlung der männlichen und vor allem der weiblichen
Ar=
beitskräfte iſt in Japan ſo viel geringer als in Amerika, daß ſelbſt
eine dort vielleicht überlegene Rationaliſierung und
Mechaniſie=
rung des Arbeitsprozeſſes dieſen Unterſchied auch nicht annähernd
wettmachen kann. Weitere Vorteile für Japan ſind ſeine
fracht=
günſtige Lage und ſeine beſſere Anpaſſungsfähigkeit an den
Ge=
ſchmack der aſiatiſchen Völker. Gerade der letztere Faktor iſt nicht
zu unterſchätzen, und er iſt beſonders dort von großer Bedeutung,
wo der japaniſche Kleinhändler in Lebensſtandard und äußeren
Gewohnheiten ſich dem konſumierenden Volk ſtark anpaßt, etwas,
wozu der Europäer in Oſtaſien niemals in der Lage iſt.
An dieſen Tatſachen kann Amerika durch militäriſches
Vor=
gehen nichts ändern. Auch bei günſtigem Ausgang eines Krieges
wäre es niemals möglich, Japan beiſpielsweiſe von dem
chineſi=
ſchen Markt auszuſchließen oder ſeine Ware dort mit hohen Zöllen
zu belegen. Die „offene Tür” genügt aber für Japans
wirtſchaft=
liche Bedürfniſſe vollkommen. Man hat ſich damit auch bereits
abgefunden.
Anders ſteht es allerdings mit der Frage, wie ſich die USA.
dazu ſtellen werden, wenn Japan ſich anſchickt, aſiatiſche Länder —
vor allem China — politiſch zu erobern. China iſt heute das Land
der unbegrenzten Möglichkeften. Seine territoriale Ausdehnung
(es iſt ſo groß wie die Vereinigten Staaten), ſeine
Rohſtoffquel=
len, ſeine Waſſerwege, ſeine lange Küſte und vor allem ſeine
Be=
völkerungsanzahl und deren große geiſtigen und manuellen
Fähigkeiten — das alles ſind denkbar günſtige Vorausſetzungen
für eine ungeheure Entwicklung. Es fehlt China nur eines —
allerdings das Entſcheidende — nämlich die politiſche Einheit,
Es ſcheint, daß der Chineſe die dazu notwendigen ſtaatsbildenden,
organiſatoriſchen Fähigkeiten allmählich verloren hat. Es iſt
weder dem Einfluß moderner Bewegungen, noch dem Auftreten
ſtarker Perſönlichkeiten gelungen. Herr über die breite Maſſe des
Volkes zu werden und ſo zerfällt das rieſige Land heute in
ver=
ſchiedene, dauernd ſchwankende Machtſphären. Die Rolle der mit
China Handel treibenden Großmächte beſchränkt ſich immer mehr
auf Unterſtützung und Ausnutzung bald der, bald jener Gruppe, iſt
alſo alles andere als konſtruktiv. Nur eine Großmacht bildet eine
Ausnahme, und das iſt Japan. Sowie Japan ſich ſtark genug
fühlte, führte es den erſten großen Schlag gegen die Mandſchurei
und die chineſiſche Provinz Djehol und ſchuf ſich in dem
Vaſallen=
ſtaat Mandſchu=Kuo eine ausgezeichnete Baſis für weitere
Aktio=
nen. Daß letztere auf eine Beſitzergreifung des ganzen rieſigen
Chinas gerichtet ſind, daraus machen die Javaner kein Hehl. Schon
ſeit vielen Jahren arbeitet die japaniſche Außenpolitik eindeutig
auf dieſes Ziel hin, und hinter ihr ſteht der geballte
Expanſions=
wille der ganzen Nation.
den
Die Durchführeng des javaniſchen Programms wurde durch
Weltkrieg und deſſen Folgen in ungeahnter Weiſe beſchleu=
Seite 2 — Nr. 51
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
nigt. Vieles, das Japan vorher nur durch ſchwerſte Kämpfe
er=
reichbar ſchien, fiel ihm durch die Schwächung der europäiſchen
Großmächte von ſelbſt in den Schoß. Die Rolle, die der
Völker=
bund beim Einmarſch Japans in die Mandſchurei ſpielte, kann
man nur mehr tragikomiſch nennen.
Die Hauptſchwierigkeit beſteht heute für Japan nach Anſicht
der meiſten in der Ueberwindung des Selbſterhaltungswillens der
Chineſen als Nation, in dem chineſiſchen Chauvinismus, wenn
man ein weſteuropäiſches Wort dafür gebrauchen will. Man
ver=
knüpft damit eine vage Vorſtellung von einer das ganze Volk
durchdringenden, tiefen, leidenſchaftlichen Antipathie, die bei
jedem Zuſammenſtoß von Chineſen mit Japanern lodernd
empor=
flammt. Dieſe Vorſtellung berückſichtigt aber eine Tatſache nicht:
Der Durchſchnittschineſe will in Ruhe ſeinen Reis bauen oder
ſeinen Handel treiben und beſitzt keinerlei politiſche Sentiments.
Er hat nicht den Ehrgeiz, ſich mit dem ihm nach Raſſe und Kultur
letzten Endes doch gleichen Japaner wegen irgendwelcher, ihm
ganz unbekannter Landſtrecken auseinanderzuſetzen. Jeder iſt ihm
recht, mit dem er ſeine Geſchäfte machen kann, und im
Zweifels=
fall iſt ihm der Aſiate lieber als der Europäer. Es iſt ihm
ziem=
lich gleichgültig, wer gerade „herrſcht”, wenn er ihm nur Ruhe
und Sicherheit bringt. Es iſt auch irrig, zu glauben, daß die
chineſiſchen Söldner in Shanghai und an der Großen Mauer aus
Nationalgefühl etwa tapferer gekämpft hätten, weil es gerade
gegen die Japaner ging; ſie haben ebenſo tapfer gegen ihre
eige=
nen Volksgenoſſen gekämpft.
Es gibt zweifellos auch chauviniſtiſche Kreiſe in China. Ihr
Einfluß iſt aber zum mindeſten im Augenblick nicht entſcheidend.
Ihre verzweifelten Verſuche, das Volk gegen Japans Einmarſch
in Bewegung zu bringen, ſind nicht aus Materialmangel
geſchei=
tert — Fanatismus und Opferwille hätten unter den aſiatiſchen
Verhältniſſen viel erſetzen können — ſondern einfach aus dem
Grunde, weil die große Maſſe des Volkes den politiſchen
Vorgän=
gen gleichgültig gegenüberſtand. Auch die von den Chauviniſten
propagierte Boykottaktion gegen die japaniſche Ware iſt
keines=
wegs dem Inſtinkt des Volkes entſprungen, und ihr Erfolg iſt
nicht annähernd ſo groß, wie man vielfach annimmt,
Neben der politiſch amorphen Volksmaſſe und einer gewiſſen
chauviniſtiſchen Schicht muß man aber heute bereits mit weiten
Kreiſen der chineſiſchen Intelligenz rechnen, die eingeſehen haben,
daß eine politiſche Befriedung des Landes aus eigener Kraft
kaum möglich iſt; ſie ſind nicht aus Herzensbedürfnis, aber aus
nüchterner Erwägung pro=japaniſch eingeſtellt. Das Beiſpiel von
Mandſchu=Kuo, das einer großen wirtſchaftlichen Entfaltung
ent=
gegengeht, hat großen Eindruck auf ſie gemacht. (Schluß folgt.)
Anordnung zur Sicherung
der Verſorgung des Saarlandes
mit billigen Nahrungs= und Genußmitkeln.
Um den Ausverkauf des Saarlandes zu vermeiden und die
Spekulation auf Rückgliederungsgewinne durch gewiſſenloſe
Ge=
ſchäftemacher zu verhindern, hat der Reichskommiſſar für die
Rück=
gliederung des Saarlandes, Bürckel, folgende Anordnung erlaſſen:
1. Es iſt verboten, die unten bezeichneten Waren aus dem
Saarland in andere Gebietsteile Deutſchlands zu verbringen bzw.
im Saarland aufzukaufen.
2. Die Waren, für die das Verbot zutrifft, ſind: Getreide,
Mehl, Brot, Futtermittel, Schmalz, Margarine, Pflanzenfette,
Speiſeöle, Zucker, Tabakwaren, Kaffee, Bier, geſalzener Speck,
ge=
ſalzene und geräucherte Bäuche (Dürrfleiſch), Weine aller Art,
Schaumweine, Spirituoſen, ferner Rohſtoffe, Halb= und
Fertig=
fabrikate, die der Faſerſtoffverordnung unterliegen; ausgenommen
ſind Tabakwaren, die für das geſamte Reichsgebiet beſteuert ſind,
Weitere Ausnahmen in Einzelfällen bedürfen beſonderer
Geneh=
migung.
3. Bereits getätigte Käufe ſind bis ſpäteſtens Mittwoch, 20.
Februar, abends 18 Uhr, auf dem für den Käufer zuſtändigen
Bürgermeiſteramt anzumelden und ſeitens des
Bürgermeiſter=
amtes an das Büro des Reichskommiſſars für die Rückgliederung
des Saarlandes, Abteilung Wirtſchaft, Neuſtadt a. d. H., zu
be=
richten. Die Verkäufer des Saarlandes werden dringend darauf
hingewieſen, ſich ebenfalls an dieſe Beſtimmungen zu halten und
ihrerſeits getätigte Verkäufe dem Wirtſchaftsberater der
Deut=
ſchen Front, Saarbrücken, Adolf=Hitler=Straße, anzumelden.
4. Jeder der als Verkäufer, Käufer oder Transporteur
ſol=
cher Waren feſtgeſtellt wird, wird ſtrengſtens beſtraft. Für
Ver=
käufer oder Käufer, die glauben, ſich auf dieſe Art bereichern zu
können, erfolgt die ſofortige Schließung des Geſchäftes.
Transpor=
teure haben mit der Beſchlagnahme des zum Transport
verwen=
deten Wagens zu rechnen.
*
Der Dreierausſchuß hielt am Dienstag vormittag in Neavel
noch eine Sitzung ab. auf der der für den Völkerbundsrat
be=
ſtimmte Schlußbericht aufgeſetzt wurde. Nach Regelung einiger
Nebenfragen beendete der Ausſchuß ſodann ſeine Arbeiten.
Der Volksheld von Tirol.
Andreas Hofer zum hundertfünfundzwanzigſten Todestag
am 20. Februar.
Von Hans Sturm.
Schon über ſeiner Geburt, erzählt man im Volk, habe ein
beſonderer Stern geſtanden: „Als er zur Welt kam, am 22.
November des Jahres 1767 gegen Mitternacht, ſtand ob der
Platterſpitze ein merkwürdiger Stern, der die Geſtalt eines
Schwertes hatte”, Oder: „Seine Hebamme, Maria Henlein von
Watatz, ſah in der Nacht, in welcher er zur Welt kam, ob der
Platterſpitze einen Stern in der Geſtalt eines Jagdgewehres,
der gerade auf das Sandwirtshaus herüberſtrahlte”. An einen
an die Kyfhäuſerſager gemahnenden Bericht ſei noch erinnert:
„Als im Jahre 1848 Nachrichten von italieniſchen Siegen über
die öſterreichiſchen Truppen verbreitet wurden, bemerkte ein
Aberſtückler: „Es geht halt ſo, wie die Willeweiß prophezeit
hat. In Welſchland wird es unſeren Leuten ſo ſchlecht gehen,
daß die meiſten zugrunde gehen. Wenn es aber ſo weit
gekom=
men iſt, daß der Kaiſer mit ſeinen zwei letzten Soldaten durch
den Kuntersweg hereinzieht, wird der Sandwirt erſcheinen
und die Leute aufbieten. Dann gibt es einen ſo großen
Land=
ſturm, wie er noch nie dageweſen iſt, und die welſchen Rebeller
werden für immer geſchlagen ſein. Viele Leute glauben zwar,
daß der Sandwirt zu Mantua erſchoſſen worden ſei. Das iſt
aber erlogen. Er hat ſich nur verſteckt und lebt in der Sarner
Schachte oder im Iffinger Berge‟.
Hofer war ein Bauer und als Sandwirt über das
Paſſeier=
tal bekannt, weil er von des Vaters Wirtshaus, das er
über=
nommen hatte, allein nicht leben konnte und ſich nebenbei als
Wein=, Korn= und Viehhändler betätigte. Wegen ſeines langen
ſchwarzen Bartes nannten ihn ſeine Landsleute den Bartigen,
die Welſchen den Barbone. Immer kam er in der Tracht ſeines
Heimattales, den grünen Hoſenträgern, dem breiten Leibgurt,
darauf mit Gänſekielen Jahreszahl und Anfangsbuchſtaben des
Namens geſtickt waren, und dem weitausladenden Hut mit den
flatternden Bändern. Obwohl der Sandwirt wenig mit Tinte
und Federkiel umzugehen verſtand, war er mit jungen Jahren
Abgeordneter ſeines Tales im Innsbrucker Landtag und ſeit
1796 Hauptmann der Paſſeirer Schützen gegen die Franzoſen.
Als durch den Friedensvertrag zu Preßburg am 26.
Dezem=
ber 1805 Tirol von Oeſterreich losgeriſſen wurde und an
Bayern fiel, begann Hofer mit Gleichgeſinnten im
Einverſtänd=
nis mit Erzherzog Johann und nachher auch mit Kaiſer Franz
die Erhebung vorzubereiten. Auf der Rückreiſe von Wien, wo
Vom Tage.
Kurz vor ihrer Abreiſe aus dem Saargebiet hat die ſchwediſche
Kompagnie in Reckingen dem dortigen Vorſitzenden der Deutſchen
Front den Betrag von 1020 Franken, mit der Beſtimmung
über=
geben, dieſe Summe im Rahmen des Winterhilfswerks für
Krie=
gerhinterbliebene zu verwenden. Dieſe ſchöne Abſchiedsgeſte der
ſcheidenden ſchwediſchen Truppen hat allgemein viel Anerkennung uns geſchrieben:
gefunden.
Saargebiet verlaſſen.
Der Genfer Ausſchuß für Waffenherſtellung und
Waffenhan=
del ſetzte geſtern ſeine Beratungen mit einem Meinungsaustauſch ſchaftung eines eigenen Stück Landes zu einem Teil ſe /s
Nah=
über einzelne Punkte der amerikaniſchen Vorſchläge fort.
von den franzöſiſchen Marxiſten zur Veranlaſſung genommen, mar= Gemüſe und die teilweiſe Verſorgung mit tieriſcher
Erzeug=
xiſtiſche Kundgebungen gegen Schuſchnigg zu organiſieren.
Angeſichts der immer größer werdenden wirtſchaftlichen und
wirtſchaftspolitiſchen Schwierigkeiten in den franzöſiſchen Protek= ſich nicht für das ganze Reich mit der Feſtſetzung einer
ſeſtimm=
toratsgebieten in Nordafrika und im Nahen Oſten hat die Pariſer ten Bodengröße beantworten. Neben der Verſchiede ſeit der
Regierung im Miniſterrat vom Dienstag die Bildung eines Hohen
ſich mit den dieſen Gebieten gemeinſamen Fragen zu beſchäftigen perſönlichen Verhältniſſe berückſichtigt werden. In F erſten
haben wird.
Die Grippe=Epidemie hat weitere Todesopfer in den
fran=
zöſiſchen Garniſonen gefordert. In Bourges iſt ein Stabsarzt der
die Erkrankten behandelte, an den Folgen der Anſteckung
geſtor=
ben. In Limoges wurden innerhalb einer Woche vier Todesopfer denen erwachſene Kinder als Hilfskräfte zur Verfügu ſtehen,
der Grippe in der dortigen Garniſon verzeichnet. In Brieve ſind, ein Schwein, Ziege oder Milchſchaf halten wollen, da iſt für
die Rekruten des 126. Infanterie=Regiments wegen der Grippe=
Epidemie für 14 Tage beurlaubt worden.
In Sidi bel Abbes, ſüdlich von Oran, kam es zu blutigen
Straßenkämpfen, als europäiſche Kommuniſten zuſammen mit
Ein=
geborenen eine öffentliche Kundgebung veranſtalteten, um gegen
die angeblich zu geringe Arbeitsloſenunterſtützung Proteſt zu
er=
heben. Da die Polizei der großen Uebermacht nicht gewachſen war, verſtändlich berückſichtigt. Im ganzen haben die bish jgen
Er=
ſah man ſich ſchließlich gezwungen, die in Sidi bel Abbes in
Gar=
niſon liegenden Fremdenlegionäre aufzubieten, um die Ruhe
wie=
derherzuſtellen. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen.
Der bisherige Staatspräſident von Portugal, Carmona, iſt
bei den Neuwahlen mit einer Mehrheit von 85 v. H. aller
abge=
gebenen Stimmen wiederum zum Präſidenten der Republik
ge=
wählt worden.
In Wilna wurden im Zuſammenhang mit der Aufdeckung
einer ziemlich weitverzweigten illegalen kommuniſtiſchen
Organi=
ſation viele Studenten verhaftet. Die Zahl der Verhafteten iſt noch
nicht bekanntgegeben.
Der chineſiſche Sondergeſandte, Miniſter Wangtſchunghui, iſt
in der japaniſchen Hauptſtadt eingetroffen. Er wurde von
Vertre=
tern des Außenminiſteriums und den Angehörigen der chineſiſchen
Geſandtſchaft feierlich begrüßt.
Die auf Veranlaſſung der japaniſchen Behörden in Oſaka von
der Polizei verhafteten drei Amerikaner wurden auf Einſchreiten
des amerikaniſchen Konſuls wieder auf freien Fuß geſetzt. Die
Poli=
zeibehörde erklärt, die Feſtnahme ſei auf Mißverſtändniſſe
zurück=
zuführen.
Acht Tofe, ſechs Schwerverlekzte.
DNB. Belgrad, 19. Februar.
Im Dorf Cetinje bei Slavoniſch=Brod (Kroatien) kam es am
Dienstag, vermutlich im Zuſammenhang mit der Wahlagitation,
zu einem ſchweren Zuſammenſtoß zwiſchen Bauern und
Gendar=
men, der acht Tote und ſechs Schwerverletzte forderte. Nach der
amtlichen Darſtellung ſind vor zwei Tagen in dieſem Dorfe drei
Bauern wegen politiſcher Ausſchreitungen verhaftet worden. Eine
Gruppe von Bauern war daraufhin vor die Gendarmerieſtation
gezogen und hatte die Freilaſſung der Verhafteten verlangt. Die
Gendarmerie nahm als Antwort auf dieſe Forderung den
Wort=
führer der Gruppe feſt. Am Dienstag rotteten ſich nun die
Bau=
ern aus Cetinje und aus dem Nachbardorf Andriewitza unter der
Führung ihres Pfarrers erneut zuſammen. Der Pfarrer ſoll wegen
ſeiner politiſchen Einſtellung ſchon früher mit den Behörden in
Streit geraten ſein und auch ſchon einige Male im Gefängnis
ge=
ſeſſen haben. Als die Bauern erneut die Freilaſſung der
Gefan=
genen forderten, verlangte ein Gendarmerieoffizier, der ſich mit
einer Patrouille vor die Menge ſtellte, daß dieſe auseinandergehe.
Die Bauern leiſteten der Aufforderung aber keine Folge. Ein
Bauer ging mit einem Stock in der einen und einem Revolver in
der anderen Hand auf den Offizier zu und bedrohte ihn. Die
Pa=
trouille ſchoß daraufhin den Mann nieder. Als nun aus der
Menge mehrere Revolverſchüſſe auf die Beamten abgegeben
wur=
den, durch die zwei Gendarmen verletzt wurden, erwiderte die
Patrouille das Feuer. Sieben Perſonen blieben auf der Stelle
tot liegen, ſechs wurden ſchwer verletzt. Die Zahl der
Leichtverletz=
ten iſt nicht bekannt. Im Dorf herrſcht wieder Ruhe. Eine
Ge=
richtskommiſſion aus Belgrad iſt nach Cetinje abgereiſt, um eine
Unterſuchung einzuleiten.
er ſich Weiſungen geholt hatte, kehrte Hofer in alle ihm
bekann=
ten Wirtshäuſer ein. Die Wirte galten als angeſehene Männer
in Tirol, ihre Gaſtſtätten waren ſeit Generationen in einer
Familie, und boten gewöhnlich die größten Räume in der
Ge=
meinde. In den Faßkellern konnten Waffen verborgen werden,
man fand hier die manchmal einzige Zeitung, und da die Wirte
wöhnlich auch Poſtmeiſter waren, liefen bei ihnen Nachrichten
nd Briefe zuerſt ein; ſoiſt es nicht verwunderlich, daß manche
er engſten Freunde Hofers Gaſtwirte waren, zum Beiſpiel
ein ſpäterer Adjutant Eiſenſtecken, ſein alter Freund Senn und
der Wirt in der Mahr, der tapfere Peter Mayr. Burſchen trugen
uf verſchwiegenen Wegen Laufzettel von Ort zu Ort, gerichtet
An gut ſchießbare Leut”, unterſchrieben „Euer Freund, ach
auernder!” Bald ſchwärmten die Scharfſchützen durchs ganze
Landl”, die Laufzettel lauteten jetzt offen: „Es iſt Zeit!” Am
, April 1809 ſammelten ſich alle auf dem Iſelberge bei
Inns=
ruck. Was keine Donnerbüchſe hatte, trug Dreſchflegel oder
enſe. Hofer ſelbſt hatte einen Säbel. Er ſagt zu ſeinen Leuten
tr: „Seid’s einond, Tiroler? Nocher gehn mers an. Gott
Mittwoch, 20. Februc
Wieviel Land
Vom Reichsheimſtättenamt der NSDAP. und D f. wird
Bekanntlich will das Deutſche Siedlungswerk dem krbeite=
Geſtern mittag hat das erſte engliſche Truppenkontingent das nicht nur eine geſunde Wohnung im Eigenheim ſcha nr.
töy=
dern ſie will ihm auch die Möglichkeit geben, durch di
Bewirt=
rungsbedarfs Selbſterzeuger zu werden. Als Ziel iſt ſbei be=
Die Pariſer Reiſe des öſterreichiſchen Bundeskanzlers wird zeichnet worden die völlige Selbſtverſorgung mit Kart eln und
niſſen (Milch, Eier und Fleiſch) durch die Kleintierhal jg.
Wieviel Land braucht der Siedler dazu? Dieſe 7 ige läßt
Ausſchuſſes unter Führung des Miniſterpräſidenten beſchloſſen, der Ertragsfähigkeit der Böden müſſen auch im einzelnen ſalle die
Bergmannsſiedlung der Deutſchen Arbeitsfront im W. mrevier.
deren Einweihung kürzlich ſtattfand, haben die Sie er 1200
Quadratmeter Garten zur Verfügung. Wenn Siedle gmilien,
die Möglichkeit geſorgt, 400 Quadratmeter Zuſatzland pachten
und die Siedler an der gemeinſamen Pacht von Wief lland zu
beteiligen. Es ſoll in keinem Falle von einer ſtarre
Stellen=
größe ausgegangen werden, und in der Siedlerplanun bird der
Unterſchied zwiſchen märkiſchem Sand und gutem A X
ſelbſt=
fahrungen ergeben, daß 1000 Quadratmeter wohl die
Mindeſt=
größe ſind, wenn dem Siedler die Möglichkeit gegebe) werden
ſoll, Wert zu ſchaffen, die für Ernährung ſeiner Fan jie
wirk=
lich ins Gewicht fallen.
Nun iſt verſchiedentlich gefragt worden, ob es ſcht eine
Vergeudung von Land bedeutet, wenn man Arbeiter großer
Zahl als nebenberufliche Landſiedler auf je 1000—2000
Quadrat=
meter anſetzt. Nein, denn die Auswahl der Siedler pird die
Gewähr dafür geben, daß das Land richtig bewirtſch ſet wird.
Die dauernde Beratung durch den Lehrſiedler des H
mſtätten=
amtes dient dem gleichen Zweck. Eine Vergeudung +X Boden
wäre es vielmehr zu nennen, wenn die Stellengröße zu lein
feſt=
geſetzt würde. Dieſen Fehler hat nach heute feſtſtehen m Urteilu
die „Vorſtädtiſche Kleinſiedlung” begangen, die nach il m
Richt=
linien eine Stellengröße von 600 Quadratmeter zulie/ Da manin
in der Praxis aus kommunalen Gründen meiſt an d Qunteren
Grenze blieb, ſo war die Stadtrandſiedlung faſt im ſer
wirt=
ſchaftlich unzureichend. Die Anſiedlung von Arbeiterfa jlien
da=
gegen auf Stellen von genügender Größe iſt nicht jur eine,
Sicherung der Arbeiterfamilie ſelbſt, ſondern die nebe ſerufliche
Landſiedlung wird auch einen beträchtlichen Teil gera /
derſeni=
gen tieriſchen Erzeugniſſe bevorzugt liefern, wie Er, Milch
und Fleiſch, und daneben von pflanzlichen Erzeugniſſe Gemüſe,
die heute aus dem Ausland bezogen werden. Jusge mt kann
man rechnen, daß die nebenberufliche Landſiedlung de Siedler,
eine Verbeſſerung ſeiner Lebenshaltung im Werte v.1
monat=
lich etwa 30 Mark bringt, die bei günſtiger klimati her Lage
und guter Bodenbeſchaffenheit auf 40 Mark und meh geſteigert
werden kann; dabei wird von einer Stellengröße von indeſtens
1000 Quadratmeter und ausreichendem Futterland fü die
Zier=
verſorgung ausgegangen.
Hat nun aber das Reich genügend landwirtſchaft che Autz
fläche für die nebenberufliche Landſiedlung? — Von F geſan”
ten landwirtfchaftlichen Nutzfläche von 29 Million! Hekta)e
würde nur der 290. Teil benötigt werden, wenn man ine Mil
lion Familien anſiedeln wollte unter der Vorausſe ung da
man jeder von ihnen 1000 Quadratmeter Land g 1. Selb
wenn ſtatt einer Million vier Millionen Siedlerfa ilien gef
rechnet werden und die Stellengröße verdoppelt würd ſo blieln
der Landbedarf hierfür noch unter einer Million ektar.
Nun hat aber in ſeinem Vortrag auf der Grünen, foche deMt
Beauftragte für Landeskultur Staatsminiſter Riee Detmoln
erklärt, daß 2,5 Millionen Hektar deutſchen Bodens, trch Ku
tivierung neugewonnen werden können. Es zeigt ſick alſo,
dam=
es auf das ganze geſehen keineswegs etwa nötig ſein wird dils
Fläche des Bauernlandes zu verringern, wenn mil richtg
Arbeiterſiedlung durchführt.
Friſtverlängerung für Skeuererklärunt n.
DNB. Berlin 19. Fbruar.
Die Friſt für die Abgabe der Steuererklärunger für Vel”
anlagung zur Einkommenſteuer, Körperſchaftsſteuer u umſan?
ſteuer für das Kalenderjahr 1934 und für die Abgab der Vet
mögenserklärungen hat, der Reichsminiſter der Firnzen bi
zum 15. März 1935 verlängert.
weiß’s! Die Möß (Meſſe) hobt’s gheart, enkern Schn /s hobt
trunken, alſo ran in Gotts Namen!” Unterwegs ha= hn eine
aus dem Fenſter gefragt: „Muß i a mit?‟ Der Aktige
geſagt: „Nein! Wer juſt will!‟ Da hat der andere zur fgegeben
„Ja, dann iſt’s recht, dann bin i mit dabei!” und iſ einer N
beſten geweſen am Iſelberg. „Wie die Bären kä pften
Tiroler”, ſchrieb ein Franzoſe ſpäter. Napoleon ſaſte eine
Marſchall mit mehreren Regimentern zum Iſelberg; /ber a0
der wurde geſchlagen. Dann kam die unglückliche Ellacht
Wagram, Oeſterreich unterlag und mußte Tirol di Si
überlaſſen. Jetzt zog der Marſchall mit einem größere Aufge
zum Iſelberg. Die Schützen taten ihr beſtes, Greif/Fraue
Mädchen und Halbwüchſige halfen, und ſo donnerh imm
wieder von den Höhen Felsblöcke, Baumſtämme id
Steine in die Engpäſſe hinab auf die Franzoſen, die
dritten Male weichen mußten. Hofers Name flog dihs
Land. Bei ſeinem Einzug in das befreite Innsbruck iß
dem Volk eine Rede halten: „Grüaß enk Gott, wſie
Bbrucker. Weil bs mi zum Oberkommedanten g’wöll hobt
bin i holt do. Es ſeyn ober a viel Andere do,
Bbrucker ſeyn. Alle, dö unter meine Waffenbr der ſey wöll
müeſſn für Gott „Koaſer und Vaterland als tapfere, Fdle
brape Tiroler ſtreiten. Dö ober dös nit thuen wöll d0
hoam gien, o roth enks. Un dö mit mir gien, dö ſin
verlaſſen. I wer enk a nit verlaſſen, ſo wahr i Arä
hoaß. G’ſogt hab i enks, g’ſöchn hobts mi, bfied enk ptt!
Unruhen zu vermeiden, wird Hofer als Kommanda/ gebe
die Regierung zu übernehmen, zögernd ſagt er zu, tritt
ſchweren Schritten die Innsbrucker Hofburg, über nidet
bäuerliche Scheu in dem Prunkgemach und nimmt in ſer
von wenigen Sätzen die Machtbefugnis an, aber im mnen
Kaiſers. Geiſtliche und Bauern gehen bei ihm aus uſ eihe
„Gſtudierten” konnten warten. Nach getaner Arbe wurde
die Regierungsakten beiſeite gelegt und am ſelben T.
Knödel verſpeiſt mit einem guten Schluck echten Ti erw.”
Nun wurde gebetet. „Hobt ös mitgeſſen, könnt’s mete
meinte der Regent, kniete nieder mit den Wachen und hrei
bat die Gottesmutter um die Seelenruhe der Verſto fren
der in den Kämpfen Gefallenen. Am 1. September pe/ke.
nie gemeiſterte Heimweh. Wenige Tage weilt der
Herrſcher von Tirol” bei den Seinen: ſeine Frau Kel
hohen Gäſte. Am 4. Oktober 1809 iſt ſein größter ElKie
wird ihm am Altar der Hofkirche die goldene Ehr eue.
Kaiſers umgehängt. Zehn Tage ſpäter ſinkt ſein Ste
Am 14. Oktober wird im Friedensſchluß von elnorl
Tirol dem Korſen zugeſprochen. Hofer und ſeine Pite..
voran der feurige Kapuziner Joachim Haſpinger, Spe‟
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Kr. 51 — Seite 3
im
and zu
Wieier
ſtarrenl
em 24
e8
2000 1
irtiſchg
gas Urteil, das der Oberſte Bundesgerichtshof der
Ver=
zvigten Staaten in der letzten Nacht über die Goldklauſel gefällt
bat hielt ſchon ſeit Wochen das ganze Wirtſchaftsleben in
usAl. in Aufregung. Es iſt offenbar ſehr ſchwer geweſen, eine
Verſtändigung unter den Richtern herbeizuführen. Deshalb
wurde in der amerikaniſchen Preſſe ſchon eingehend die
Möglich=
rezit erörtert, daß die Richter ſich gegen den Präſidenten
Rooſe=
velt ausſprechen würden. Welche Folgen das gehabt hätte,
braucht nur angedeutet zu werden. Der Prozeß ging
da=
um, ob die Abwertungspolitik des
Präſiden=
enüberhaupt zuläſſig geweſen ſei mit ande=
„eu Vorten, ob die Beſitzer der Obligationen
das Recht hätten, die Differenz zwiſchen
Gold=
dallar und Papierdollar ausgezahlt zu er=
„alten, Milliardenſummen ſtanden auf dem
„viel ganz abgeſehen von dem Preſtige des
Prä=
fidenten und je länger der Gerichtshof ſein Urteil
hinaus=
zögerte, deſto ſchwieriger ſchien die Lage für Rooſevelt zu
wer=
den. Nach amerikaniſchem Brauch wurden ſogar Wetten
auf=
geſegt, die urſprünglich 3:1 für Rooſevelt ſtanden, aber nachher
tark heruntergingen. Die Regierung Rooſevelts ſelbſt hatte ſich
„ffenbar auf den äußerſten Fall ſchon eingerichtet. Sie war
ent=
ſchloſſen, trotz eines Urteils die bisherige Politik fortzuſetzen.
Man nahm an, daß ſie ſofort alle Börſen ſchließen und mit
hilfe neuer Geſetze vor allem einer radikalen
Wertzuwachs=
beiter teuer die Wirkungen eines Gerichtsurteils illuſoriſch machen
vürde. Dazu iſt es nicht gekommen. Das Gericht hat ein
ſalo=
jedler noniſches Urteil gefunden, in dem es ſich theoretiſch gegen
ſtooſevelt, praktiſch aber für ihn ausſpricht, und zwar mit 5:4
Stimmen.
Wenn wir das Goldklauſel=Urteil richtig verſtehen, dann iſt
sſo zu leſen, daß die Maßregel einer
Dollarab=
henA vertung für Privatanleihen als zuläſſig
aner=
annt worden iſt, daß ſie dagegen, ſoweit es ſich um
5taatsanleihen handelt, für
verfaſſungs=
vidrig erklärt wurde, allerdings mit dem Zuſatz, daß die
Holdklauſel offenbar nicht wieder in Kraft geſetzt worden iſt.
dier hat es in der Auslegung zunächſt große Zweifel gegeben.
die Formulierung des Urteils iſt offenbar abſichtlich unklar
ehalten, ſo daß mehrere Stunden lang an den internationalen
Zörſen keine Klarheit darüber beſtand, ob das Gericht ſich nun
üir oder gegen die Regierung ausgeſprochen habe. Im
Ergeb=
uis ſcheint aber darüber kein Zweifel zu ſein, daß alles beim
Uten bleibt. Das Oberſte Bundesgericht hat ſich zu dem
Erund=
ſollar gleich Dollar bekannt und das bedeutet in ſeiner
einen ſtarken Erfolg der Politik Rooſevelts.
Rooſevelts Erfolg.
DNB. Waſhington, 19. Februar.
ſei der Verkündung der Entſcheidung, die der Oberſte
Ge=
richlhf der Vereinigten Staaten in der Goldklauſelfrage gefällt
haf ſut die Schnelligkeit in der Berichterſtattung, die der Stolz
es umerikaniſchen Preſſeweſens iſt, infolge zu großer Ueberſtür=
Ang einige Verwirrung angerichtet. Der Saal, in dem die
Ent=
beidung bekanntgegeben wurde, war ſehr klein und außerdem
90 Juriſten und Staatsbeamten überfüllt. Nur ganz wenige
ſeſſevertreter waren zugelaſſen. Das Urteil ſelbſt wurde von
Ii Präſidenten des Gerichtshofes, dem ehemaligen
Präſident=
ſantskandidaten und Außenminiſter Hughes, in dem von der
Er=
attung wie von elektriſcher Spannung erfüllten Saal langſam
Eieſen. Er teilte mit, daß das Gericht die Goldklauſel in den
ſertybonds als ein heiliges Verſprechen der Regierung
be=
ſcie, das nicht ſo einfach gebrochen werden könne, während bei
Noaten Schuldverträgen Regierung und Kongreß unzweifelhaft
* Macht hätten, einzugreifen. Dieſes Bruchſtück ging ſofort an
* Redaktionen und verurſachte viele falſche Telegramme und
ae ganzſeitige Ueberſchriften in den Nachmittagsblättern.
In=
ſichen hatte Hughes nämlich hinzugefügt, daß in den vorliegen=
I Fallen ein Verluſt der Bondsinhaber nicht entſtanden ſei und
6 ſie daher die Bundesregierung nicht verklagen können. Das
Hchliche Reſultat in allen Entſcheidungen war alſo, daß die
Aloklauſel den Gläubigern nichts nützt und daß die Regierung
leinen Nach= oder Mehrzahlungen gezwungen iſt.
kurz zuſammengefaßt hat das Amerikaniſche Bundesgericht,
* Adlerblick und der gute Theimer können’s kaum glauben.
EIſt faßt ſich Hofer und will ſich fügen, die anderen über=
„eien ihn. Wenige Tage ſpäter iſt die vierte Schlacht am
b Ilel entſchieden; die Bauern, die dreimal geſchulte Trup=
Mrückſchlagen, ſind unterlegen der Uebermacht. Hofer iſt
* bekſteinert, dankt ab als „gwöſter Oberkommedant” Napo=
L hat 1500 Gulden auf den Kopf des Sandwirts geſetzt.
Ver flieht nicht, verbirgt ſich nur in der Sommers und Win=
* berſchneiten Pfandlerhütte, allein mit ſeinem treuen Weib,
lec alteſten Sohn und dem Schreiber Sweth. Die Franzoſen
Sel ihn nicht, aber der Verräter, der übelbeleumundete Bauer
Der bemerkte eines Tages den feinen blauen Rauch aus
Irſchneiten Hütte aufſteigen, ſtieg hinauf, erhielt von Hofer
Ei gronentaler, er mög ihn nicht verraten. Raffl ſchwor, ging
* S9 hinab und kam anderen Tags mit ſechshundert Welſchen
*der. Das war am 27. Januar 1810.
Ni 19. Februar machte man in Mantua im Welſchland
* pckebellen” den Prozeß und teilte ihm die Verfügung des
Le mit: Dem Hofer hat Rechtens zu geſchehen, er iſt binnen
Sunden zu füſilieren. Am 20. Februar morgens um elf Uhr
T bor die Stadt geführt; zwiſchen den Feſtungswällen
on der Sandhaufen hergerichtet. „Im Namen des Herrn
* N Hilf' aller Heiligen will ich die Reiſe zu Gott vor=
” hat er noch geſagt, und dann dem Peloton ſelbſt den
Tehl zum Feuern gegeben.
9 dem Sturz des Korſen holten öſterreichiſche Offiziere
DeI Volkshelden nach Junsbruck und betteten ihn in der
De, Ueber ſeiner Gruft ſteht ſein Standbild, über ſeinem
heht die Erinnerung an ihn hell wie ein ewiges
inn
Destages Andreas Hofers nahmen am Dienstag in
tisnict ihren Anfang. Nachmittags traf der Sarg mit den
SeI Des Liroler Freiheitskämpfers und Kaiſerjägeroffiziers
Lai Hauger ein. Hauger, geboren in Freiburg i. B, hatte
„iSr die Gebeine Andreags Hoſers in Mantua ausgegraben
in Innsbruck gebracht. Nach ſeinem Tode war er in
S berdigt worden. Nun wurden ſeine Gebeine dort
StsnieSr Ind uach Inusbruck gebracht, wo ſie am Mittwoch in
Jiniche au der Seite der Gebeine Andregs Hofers feier=
2 beigeietzt werden,
Dem Kongreß ſtand nach der Verfaſſung das Recht zu, durch
das Geſetz vom 5. Juni 1933 die Goldklauſel in privaten
Verträ=
gen für nichtig zu erklären, da ihm die Gewalt über die
Feſt=
ſetzung der Währung zuſteht, und Perſonen, die beim Abſchluß
von Privatverträgen dieſe Klauſel eingefügt haben, dies auf ihr
eigenes Riſiko und ohne amtliche Ermächtigung getan haben.
Dagegen kann der Kongreß, der ſeinerzeit die Ausgabe von
Liberty=Bonds mit einer Goldklauſel beſchloß, dieſe
Verpflich=
tung, die durch den guten Glauben und durch den Kredit von
Kongreß und Regierung garantiert war, nicht nach Belieben
kün=
digen und ſich dadurch einſeitig einer läſtigen Schuld entledigen.
Inſoweit iſt das angeführte Geſetz verfaſſungswidrig.
Eine andere Frage iſt es, ob die Bondsinhaber deswegen die
Bundesregierung verklagen können; das könnten ſie nur, wenn
ſie einen tatſächlichen Schaden erlitten hätten, während ſie für
entgangenen Gewinn keinerlei Entſchädigung beanſpruchen
kön=
nen. Schon vor dem Fälligwerden der Bondszinſen hatte aber
der Kongreß ſowohl den Handel mit Goldmünzen wie den Beſitz
und die Ausfuhr von Goldmünzen verboten, und außerdem den
Dollarwert herabgeſetzt. Der Bondsinhaber konnte alſo keine
Goldmünzen beanſpruchen und die ihm gezahlten, im Goldwert
herabgeſetzten Dollarſcheine waren für ihn genau ſo wertvoll wie
die früheren Dollarſcheine, denn er konnte ohne jeden Verluſt
damit ſeine legitimen Verpflichtungen, wie Steuern, Zinſen und
Warenkäufe bezahlen.
Die Bundesregierung kann nur vor dem
Waſhing=
toner Court of claims, dem Gerichtshof für Klagen gegen die
Bundeskaſſe, auf Zahlung verklagt werden, und zwar nur
für tatſächlich entſtandenen Schaden. Da ein
ſol=
cher nicht vorliegt, erledigt ſich damit auch die Klage vor dem
Höchſten Bundesgericht. Hierzu iſt noch zu bemerken, daß das
Bundesgericht ſtets über konkrete Fälle entſcheidet. Es hat alſo in
dieſem Falle nicht darüber zu entſcheiden, ob im
Ausland wohnende Bondsinhaber durch die
Ent=
wertung des Dollars Schaden erlitten haben.
Das Urteil bedeutet, daß die Bundesregierung ſowohl wie die
Einzelſtaaten, Städte, Gemeinden, Privatfirmen, die eine
Gold=
klauſel in laufenden oder nach der Dollarentwertung fällig
ge=
wordenen Schuldverträgen hatten, ſchätzungsweiſe etwa 200
Mil=
liarden Dollars, ſparen und zwar die Bundesregierung etwa 15,
die Staaten und Gemeinden etwa 28, die Privatfirmen etwa 155
Milliarden Dollar.
*
Das gegen den früheren Sekretär des amerikaniſchen
Schatz=
amtes und Botſchafter in London, Andrew Mellon, unter der
An=
ſchuldigung der Steuerhinterziehung eingeleitete Verfahren wurde
am Montag begonnen. Die Regierungsanwälte vertreten den
Standpunkt, daß Mellon noch mehr als drei Millionen Dollar an
Steuern ſchuldig iſt.
Eine koſtſpielige Erpedikion.
Kolonialexpeditionen haben ſchon immer erhebliche Summen
verſchlungen, beſonders dann, wenn das geſteckte Ziel nicht in
der vorgeſehenen Zeit erreicht werden konnte. Auch die
Italie=
ner ſind ſich klar darüber, daß ihre Abſichten in Nordoſtafrika
mit großen Unkoſten verbunden ſind.
Nach dem, was bisher bekannt geworden iſt, erhalten die
Angehörigen der Fasciſtiſchen Miliz, die zunächſt über das Meer
abgegangen ſind, ein Tagesgeld von durchſchnittlich 20 Lire. Sie
haben außerdem eine ſehr hohe einmalige Zuwendung von 3000
Lire in Empfang genommen. Je mehr Truppen im Laufe der
Zeit nach Afrika gehen, deſto größer werden die Aufwendungen
für den Sold. Aber das ſind die Ausgaben nicht alle — es ſind
vor allem Material= und Lebensmittel=Lieferungen zu
finan=
zieren. Es ſind auch Unkoſten für den Transport aufzubringen.
Die Italiener benutzen natürlich eigene Schiffe. Sie ſind aber
gezwungen, wenn ſie den zeitraubenden Umweg über den Süden
vermeiden wollen, den Suez=Kanal zu paſſieren. Hier wartet
aber die Kanalgeſellſchaft bereits mit offener Hand, daß jeder,
der dieſen Kanal paſſiert, rund 25 Franken Gebühr
durchſchnitt=
lich entrichtet. Es werden aber nicht Papierfranken, ſondern
Goldfranken verlangt. Der erſte Transport von 3000 Mann
hat alſo der Kanalgeſellſchaft bereits 70 000 Goldfranken
ein=
gebracht.
Ant Haold in Aordänernta.
Skizze von Marie Hélene Wittich.
New Orleans, im November 1934.
Es iſt gegen 5 Uhr in New Orleans. Die Dämmerung, die
nur ſehr kurz iſt, ſenkt ſich leiſe nieder. Die Kinder werden
herein=
gerufen, weg vom Murmelſpielen, das auch hier ein Herbſt= und
Frühjahrsſpiel iſt. Denn der Herbſt dehnt ſich faſt bis Weihnachten
hin, ſind wir doch auf derſelben Breite wie Kairo und haben noch
mildes Wetter um dieſe Jahreszeit. — Die Sonne geht purpurrot
hinter den alten Bäumen des Countryclub=Parkes, an deſſen Rand
wir wohnen, unter, während der ferne Sender in Zeeſen
wahr=
ſcheinlich von brauſendem Nordwind und wirbelnden Schneeflocken
umgeben iſt.
Iſt es nicht phantaſtiſch, tauſende von Kilocycles entfernt
Stimmen und Laute aus dem Vaterland zu hören? Es überkommt
einem ein Heimatgefühl und eine bisher ungekannte Ruhe, ja faſt
Beruhigung, denn tief drin im Herzen ſitzt doch ſo was wie
Heim=
weh, das man wohl nie ganz los wird im fremden Land, auf
frem=
dem Boden. Doch man muß aushalten auf dem Platz, auf den man
geſtellt iſt und ſein Beſtes tun. Das verlangt das deutſche
Pflicht=
gefühl.
Der Radioempfang iſt bis auf wenige Tage ausgezeichnet,
dank einer neuen deutſchen Erfindung wohl, oft beſſer als
Inland=
empfang. Ueberhaupt kommt von allen Ländern jenſeits des
Ozeans Deutſchland am beſten durch.
Der Knopf am Inſtrument wird nun gedreht, das Licht am
Kurzwellenband ſpringt an, der Zeiger ſteht auf ungefähr 6 (60 000
Kilocycles) und meiſt ſtellt man langſam durch die mexikaniſche
Station auf Deutſchland ein.
Erſt ein Geräuſch, dann ein Summen und dann die Stimme
aus der Heimat. Mit dem Fortſchreiten des Abends und der Stille
der Nacht wird der Empfang beſſer und klar und wir ſitzen und
lauſchen und hören und fühlen uns vereint mit unſeren Lieben
und dem Vaterland. Und haben wir Beſuch, ſo wird mitgeſungen
und gelacht, wenn’s eine Kölner Kappenſitzung gibt, oder gar
ge=
tanzt nach deutſchen Schlagern. Wie forſch und ſchneidig doch die
Muſik iſt. Wieviel Leben und Freude dahinter. Und ſo folgen
wir auch den ernſteren Themen, politiſchen Vorträgen und
Be=
gebenheiten. Mal gibts Konzerte von Brahms oder Beethoven,
auch Mozart, Haydn und Wagner werden nicht vergeſſen. Einen
andern Abend hören wir leichtere Muſik, Charakterſtücke, wie den
„Parademarſch der Heinzelmännchen” „Spaziergang im Walde‟
uſw. Neulich wurde ſogar einem alten Deutſchen in den
Nord=
ſtaaten zum Geburtstag gratuliert. Gottesdienſt gabs und
Glocken=
läuten. Manchmal gibts einen Spaziergang durch einen Spiel=
Akkuelle wirtſchaftliche Fragen.
Auf dem vom Reichsverband der Automobilinduſtrie
ber=
anſtalteten Feſtabend im Zoo hielt Reichsbankpräſident Dr.
Schacht eine Tiſchrede, in der er zunächſt auf die Ausſtellung
hinwies, die ein beredtes Zeugnis von der Aufbauarbeit und
dem Aufbauwillen aller Beteiligten ablege.
Dr. Schacht ging dann auf die wirtſchaftlichen Probleme
ein: Zu allen Zeiten hat Deutſchland ein verhältnismäßig hohes
Lohnniveau gehabt, weil es einen verhältnismäßig hohen
Lebensſtandard beſaß. Wollte das deutſche Volk auf die von der
Allgemeinheit getragenen Einrichtungen einer hochſtehenden
Kul=
tur verzichten, ſo würde es ſich ſelbſt aufgeben. Und da wir
uns nicht ſelbſt aufgeben wollen, ſo müſſen wir alle jene
Rat=
ſchläge ablehnen, die darauf hinauslaufen, durch Herabſetzung
unſerer Lebenshaltung eine billigere Konkurrenz auszuüben.
Neben der Koſtenfrage, ſo führte Dr. Schacht weiter aus,
ſpielt heute die Rohſtoffrage auch für die Automobilinduſtrie
eine weſentliche Rolle. Ich möchte nun hier weder den ſchon
reichlich abgetrabten Autarkie=Gaul, noch auch ſonſt mich in die
Unwirklichkeit verlieren. Das Amt des Wirtſchaftsminiſters und
noch mehr das des Reichsbankpräſidenten zwingt ja zu der
Notwendigkeit, mit beiden Füßen auf dem Boden der Tatſachen
zu bleiben. Wir brauchen den Außenhandel und wünſchen ihn
ſchon deshalb. Selbſt wenn wir uns dieſe oder jene Werkſtoffe
aus eigenem beſchaffen können, ſo ſpielt doch auch hier die
Frage der Wirtſchaftlichkeit eine entſcheidende Rolle. Darum
wird man immer gern die Naturgüter, die Gott der Welt
ge=
ſchenkt hat, dort kaufen, wo man bereit iſt, dagegen andere
Produkte abzunehmen.
Dieſer allgemeine volkswirtſchaftliche Grundſatz hat im
Laufe der Geſchichte an ſeiner inneren Kraft nichts verloren,
aber ſeine praktiſche Anwendung iſt zu einem erheblichen Teil
unmöglich geworden durch die ſinnloſe politiſche Verſchuldung,
die der Krieg und die Friedensdiktate gebracht haben. Man
möchte zwar den Schuldendienſt in Deviſen bezahlt erhalten,
aber keine Ware von Deutſchland kaufen. Es kann deshalb gar
nicht oft genug wiederholt werden, daß Deutſchland willens iſt,
die eingegangenen Schuldverpflichtungen zu zahlen, dies aber
nur mit Warenabſatz tun kann.
In dieſem Bemühen, deutſche Waren im Auslande
ab=
zuſetzen, um den Rohſtofferwerb und die Leiſtung des
Schulden=
dienſtes zu ermöglichen, ſpielt die deutſche Automobilinduſtrie
eine weſentliche Rolle. Ich kann nicht eindringlich genug, auch
vor Ihnen, meine Herren, darauf hinweiſen, daß Sie Ihren
Export ſteigern müſſen, wenn Sie eine ungeſtörte
Weiterent=
wicklung Ihrer Induſtrie gewährleiſtet haben wollen.
Die deutſch=ſchweizeriſchen Wirkſchaftsverhandlungen
Die ſeit Mitte Januar in Bern als Ergänzung zum
Deutſch=
ſchweizeriſchen Verrechnungsabkommen im Gang befindlichen
deutſch=ſchweizeriſchen Wirtſchaftsverhandlungen ſind am Dienstag
abgeſchloſſen worden. Sie haben nach einer vom
Wirtſchaftsdepar=
tement ausgegebenen Mitteilung zu einer Einigung in
eini=
gen Punkten geführt, die die Durchführungdes
Ver=
rechnungsverkehrs betreffen, Außerdem ſind
neue Vereinbarungen über die Einfuhr von Käſe
aus der Schweiz nach Deutſchland getroffen worden.
Ueber die Schweizer Wünſche zum deutſchen Zolltarif und die
deutſchen Wünſche zur Handhabung der Einfuhr=Kontingentierung
der Schweiz konnte bisher eine Einigung nicht erzielt werden. Die
Erledigung dieſer Fragen iſt daher zunächſt zurückgeſtellt worden.
Deutſchrſüdſlawiſche Wirtſchaftsverhandlungen.
Am Montag reiſte eine ſüdſlawiſche Abordnung nach
Mün=
chen ab, um dort mit deutſchen Vertretern im Rahmen des
zwiſchen Berlin und Belgrad beſtehenden Handelsvertrages
Wirtſchaftsverhandlungen zu führen. Bekanntlich ſieht der am
1. Mai 1934 zwiſchen Deutſchland und Südſlawien abgeſchloſſene
Handelsvertrag einen ſtändigen Wirtſchaftsausſchuß vor, der als
Organ der Regierungen beider Länder die Aufgabe hat, die
Zuſammenarbeit im Güteraustauſch zu überwachen, die
gegen=
ſeitigen Verbindungen zu ſtärken und für volle Ausnutzung
des Vertrages zu ſorgen. Es haben ſich inzwiſchen einige
Schwierigkeiten gezeigt, die ſich teils auf den gegenſeitigen
Zah=
lungsverkehr, teils aber auch auf die unvollſtändige Ausnutzung
der feſtgeſetzten Kontingente beziehen. In den Münchener
Ver=
handlungen hofft man, dieſe Schwierigkeiten zu beheben.
Der Reichsjugendführer überreichte geſtern mittag in einer
ſchlichten Feier in Berlin Admiral von Trotha das
Ehrenab=
zeichen der Hitlerjugend und ernannte ihn zum Ehrenführer der
Marine=HJ. Die Anweſenheit zahlreicher Vertreter der
Wehr=
macht und Reichsmarine unterſtrich die Bedeutung der
Feier=
ſtunde.
zeugladen und am Sonntagmittag werden für unſere Kinder (und
auch die andächtig lauſchenden Erwachſenen) Märchen erzählt.
So iſt jeden Tag Abwechſlung im Programm; und wir ſind
immer wieder von neuem begeiſtert und betrachten es immer
wie=
der als ein Wunder und fühlen uns im Geiſte vereint, mit der
Heimat, wir, die räumlich ſo weit davon weg ſind. . . . .
* Hinfoniekonzerk in Mainz.
Das vorletzte Konzert der dieswinterlichen Reihe wurde
ge=
leitet von Generalmuſikdirektor Walter Stöver, der eine Woche
vorher in der Liedertafel die Schöpfung” dirigiert hatte. Er iſt
als Konzertleiter in Mainz nicht fremd und hat nicht nötig, lange
nach ſeeliſchem Kontakt mit der Hörerſchaft zu ſuchen. Das
tra=
gende Ereignis dieſes Abends aber war das Gaſtſpiel von Walter
Gieſeking der neuerdings in die Nachbarſtadt Wiesbaden
übergeſiedelt iſt. Man hat uns in den letzten Jahren mit
pianiſti=
ſchen Konzerten reichlich knapp gehalten, und ſeit Gieſeking in
Mainz ſpielte, ſind Jahre vergangen. Das Wiederſehen mit ihm
wurde zu einem ganz ſtarken muſikaliſchen Erlebnis. Er ſpielte
das göttlich ſchöne 5. Klavierkonzert Beethovens in Es=Dur mit
Begleitung des Orcheſters mit ganz ſeltener Meiſterſchaft nicht nur
der rein techniſchen, ſondern mehr noch der ſeeliſch nachſchöpfenden
Wiedergabe. Wucht und Fülle des Anſchlags paart ſich mit
aller=
feinſter Kantilene, die ihm ſo zur Zeit wohl keiner nachſpielen
wird. Ein Spiel, das dem Klavier alle Starrheit nimmt. Kein
Wunder, daß der begeiſterte Beifall nicht eher ruhte, bis der
Mei=
ſter eine köſtliche Zugabe geſpendet hatte. Den Beginn des Abends
machten die Variationen und die Fuge über „Morgenroth” des
genialen jungen Gottfried Müller, den Komponiſten des
Hel=
denrequiems. Wenn auch durchaus noch nicht ganz ausgereift, doch
Zeugniſſe eines in ſeiner eigenartigen Entwicklung höchſt
bemer=
kenswerten Könnens das auf alle Fälle ſtärkſte Beachtung
ver=
dient. Den zweiten Teil des Konzerts bildete Brahms 1. Sinfonie
in C=Moll. So ſauber und klangſchön das Werk auch geſpielt
wurde, es fehlte ihm das Letzte an Brahmsſchem Geiſte. Kam der
Andanteſatz zu mozartiſch weich, ſo mangelte dem letzten
vollkom=
men die Wucht des monumentalen Aufbaues, und ein Vergleich
dieſer Wiedergabe mit der Bongartzſchen vor drei Jahren mußte
ſehr zugunſten dieſer ausfallen.
Dr. B.
Peter Bulte: Handfeſte Fliegerverſe von Walter von Müller.
(Verlag C. J. E. Volckmann Nachf. GmbH., Berlin=
Charlot=
tenburg.)
Der Verfaſſer, ſelbſt Flieger, hat uns mit ſeinem Gedichtband
ein herzerfriſchendes Werk beſchert. Weit über die Fliegerwelt
hinaus werden die Verſe, die in ihrem köſtlichen Humor vielfach
an Wilhelm Buſch gemahnen, Anklang finden. Der ganze
Um=
kreis fliegeriſchen Lebens und Erlebens iſt in ihnen eingefangen.
Was Peter Bulte, „Dr. med. und Aeſthet”, in ſeiner Laufbahn
von der erſten Unterrichtsſtunde bis zum Afrikaflug erfährt und
ſieht, erleben wir in Vers und Bild mit ihm.
Seite 4 — Nr. 51
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ihre Vermählung zeigen an Dipl-Ing. Wilhelm Zimmer und Frau Edith, geb, Klump Volksempkänger Darmstadt, im Februar 1935 Anzahlung . . . . 7.25 Neckarstraße 8 18 Raten . . . . . . 4.40 Kirchlliche Trauung: Donnerstag, den 21. Februar, 14 Uhr, in der Schloßkirche.Aug. Wilk Schützenstraße 7, Fernruf 596
Mittwoch, 20. Februg
Am 15. Februar verſchied plötzlich und
un=
erwariet mein herzensguter Mann, unſer
guter Bruder, Schwager und Onkel
Heinrich Sillemuth
Oberrechnungsrat ſ. B.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Minna Dillemuth
geb. Scheerer
Darmſiadt (Speſſartring 12), Lauſanne,
Ortelsburg, 19. Februar 1935.
Die Beerdigung fand auf Wunſch
des Gntſchlafenen in aller Stille ſtatt.
(1863
Allen Verwandten und Bekannten die
ſchmerzliche Nachricht, daß meine liebe
Frau, unſere herzensgute, treuſorgende
Mutter und Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau Greichen Emig
geb. Walter
am Montag früh 6 Uhr nach kurzem,
ſchweren, mit Geduld ertragenem Leiden
friedlich entſchlafen iſt.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Konrad Emig
Darmſtadt, den 20. Februar 1935
Ludwigshöhſtr. 47.
DieBeerdigung find. Mittwoch um 11 Uhr
auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
Heute abend entſchlief ſanft unſere liebe,
gute Mutter
Frau
im 82. Lebensjahre.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Fran Elſe Schneidt Bwe.
geb. Bonnet.
Eberſtadt a. d. B., Villenkolonie,
Adolf=Hitler=Straße 131,
den 18. Februar 1935.
Die Beiſetzung findet in der Stille ſtatt.
Für die Beweiſe herzlicher Teilnahme beim
Heimgang unſerer lieben Eniſchlafenen
Frau
Katharina Kniewaſſer
ſagen wir allen Bekannten, insbeſondere Herrn
Parrer Wintermann für ſeine troſtreichen Worte
innigſten Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Jakob Kniewaſſer.
Darmſtadt, den 19. Februar 1935.
(Kirchſtraße 4)
(1859
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Schwiegervater und Großvater
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im Alter von 60 Jahren nach einem
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reichen Leben ſanft entſchlafen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Seine Kinder.
Arheilgen, den 19. Februar 1935.
Die Beerdigung findet Donnerstag nachmittag
4 Uhr vom Trauerhauſe aus ſtatt. (1888
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wurde ihm ſpäter die Leitung eines umfangreichen
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ſeine umfaſſenden Kenntniſſe und Erfahrungen zum Nutzen
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Erfolge zu der Entwicklung des Werkes beigetragen. Mit
ihm ſcheidet eine Perſönlichkeit von uns, die ſich ſowohl
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[ ← ][ ][ → ]Mittwoch, 20. Februar 1935
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 20 Februar 1935
Miniſterialabkeilung für Bildungsweſen,
Kullus, Kunſt und Volkskum.
Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
an der Volksſchule in Crainfeld Kreis Lauterbach. Mit
der Stelle iſt Organiſtendienſt verbunden. Bewerber müſſen
mindeſtens acht Jahre die Prüfung abgelegt und eine
Anwär=
terdienſtzeit von mindeſtens fünf Jahren zurückgelegt haben.
die Zulgffung von Zahnärzken und Denkiſten
zur Krankenkaſſenpraris.
Der Reichsarbeitsminiſter hat in einer neuen Verordnung die
hisherigen Vorſchriften über die Zulaſſung von Zahnärzten und
Dentiſten zur Tätigkeit bei den Krankenkaſſen ergänzt. Die
Ver=
ordnung erweitert den Kreis der nationalen Kämpfer erheblich,
die bei der Zulaſſung bei den Krankenkaſſen bevorzugt werden.
Ferner ſchafft ſie neuen Raum für junge Anwärter dadurch, daß
ſie die Kaſſentätigkeit von Aerzten und Aerztinnen, die auch ohne
Kaſſenpraxis eine geſicherte Lebensſtellung haben, unter gewiſſen
Vorausſetzungen ruhen läßt. Indem ſie an Stelle des Wortes
Zahntechniker” überall das Wort „Dentiſt” ſetzt, erfüllt ſie einen
alten Wunſch dieſes Berufsſtandes. Im übrigen enthält ſie
Be=
ſtimmungen zur Erleichterung des Praxisaustauſches und bringt
viele Vereinfachungen und Klarſtellungen im Geſetzestext.
Jubiläum. Am 15. Februar konnte die Buchdruckerei
E. Haecker ihr 25jähriges Geſchäftsjubiläum begehen.
Hohes Alter. Frau Anna Seipp, geb. Stautz, wohnhaft
Frankfurter Straße 37, im Städtiſchen Altersheim, eine treue
Le=
ſerin unſeres Blattes, begeht am 21. Februar d. J. in ſeltener
ſtigkeit und geiſtiger Friſche ihren 85. Geburtstag.
Die Beiſetzung des SA.=Mannes Hans Petitjean der in der
Sturmnacht auf Sonntag auf tragiſche Weiſe ums Leben kam,
ndet heute nachmittag auf dem Friedhof an der Nieder=
Ram=
tädter Straße ſtatt. Die Einſegnung wird um 14 Uhr in der
Ka=
velle des Städtiſchen Krankenhauſes vorgenommen, von wo aus
um 14.30 Uhr der Trauerzug durch die Bismarck=, Peter=
Ge=
der=, Wilhelminen=, Heinrichſtraße zum Friedhof bewegen
Die Heſſiſche Eiſenbahn A.=G. teilt mit, daß das
Beför=
sergebnis auf der neuen Autobuslinie W. Südbahnhof—
Hitler=Platz—Windmühle, hinter allen Erwartungen
zu=
bleibt. Die Einnahmen auf dieſer Linie, die nicht einmal die
der reinen Betriebsausgaben decken, laſſen erkennen, daß
Zedürfnis für dieſe Linie bei weitem nicht in dem Maße
iden iſt, wie man urſprünglich angenommen hat. Wenn
die Zahl der Perſonen, die dieſe Linie in Anſpruch
neh=
nicht ganz erheblich zunimmt, kann keinesfalls damit
ge=
werden, daß ſie beſtehen bleibt, vielmehr wird bereits in
ägung gezogen, ſchon in aller Kürze eine Aenderung
eintre=
laſſen, wobei vorausſichtlich die Teillinie Adolf=Hitler=
Windmühle wieder eingeſtellt wird.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen,
Freundinnen=
u. Sandſtraße 24. Jeden Donnerstag, abends 8.15—10 Uhr:
nmenkunft. Jeden erſten und dritten Mittwoch im Monat:
mnaſtik. Jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat:
und Zuſchneiden. Donnerstag, den 21. Februar: Kreppel=
Kreppel und Taſſen ſind mitzubringen.
Darmſtädter Künſtler auswärts. Ueber Joſef Sieber
DAZ. anläßlich einer Aufführung des Schauſpiels
n der Volksbühne Berlin: „Aber nur einem der
auf=
tenden Schauſpieler gelang es, ganz aus dieſer Welt heraus
richtigen, runden, alten Kerl, einen mit allen Waſſern
aſchenen Grönlandfahrer hinzuſtellen: Joſef Sieber. Sein
ſtierjäger iſt ein ſtruppiger, dreckiger Geſelle, gutmütig, ſchlau
erfahren, einer, der für Augenblicke über ſich hinauswächſt
ddem man dieſes ſeltſame Heldentum des nördlichen Eismeers
aubt. Joſef Sieber iſt, wie man beſtätigt ſieht, in die Reihe
it beſten Berliner Schauſpieler gerückt, und ſo wie er in Wort,
Altung und Gebärde etwas vom richtigen Weſen von Vespers
nuck „Wer? Wen?” traf, ſo traf er es auch hier aus dem
In=
ſihtt des geborenen Schauſpielers. Ihn und ſeiner handfeſten
Amorvollen Derbheit war der Erfolg des Stückes hauptſächlich
Mdanken.”
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadt.
GROSSES HAUS
20. Febr Anfang 20.00, Ende 22.30 Uhr. Deutſche Bühne K
(12 Vorſt.) Kinderreiche Mütter (Nr. 151—200).
Prinzeſſin Turandot. Preiſe: 0,50 bis 4,50 RM. Lonnerstag,
21. Febr. Anfang 19.30, Ende nach 22.00 Uhr. Miete C 18.
Der Graf von Luxemburg. Preiſe: 0.70—5,50 RM. 2. Febr. Anfang 19.30, Ende 22.00 Uhr. Deutſche Bühne 0
(11. Vorſt.), Kinderreiche Mütter (Nr. 201—300).
Prinzeſſin Turandot. Preiſe: 0,50 bis 4,50 RM. KLEINES HAUS nerstag
21. Febr. Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr. Zuſatz=
miete V (11. Vorſtellung). Zum erſten Male:
Opfergang, Schauſpiel von Felix Lützkendorf.
Preiſe: 0.70 bis 3.80 RM. Febr.
Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 21.30 Uhr.
Deutſche Bühne, Jugendring I (geſchloſſene Vorſt.).
Iphigenie auf Tauris.
abend
das heitere Spiel Prinzeſſin Turandot” in Szene,
uch einem langen Erfolgszug über faſt alle deutſchen Bühnen
r Faſchingszeit ſeine Erſtaufführung in Darmſtadt erlebte.
LM auf das klaſſiſche Stegreifſpiel von Carlo Gozzi zurück,
Unvergleichlichen Bühnenübermut es in moderne Verhält=
Verſetzt. Das ans Tragiſche ſtreifende Märchenſpiel um die
ekleindliche chineſiſche Prinzeſſin Turandot wird von der
Stälenheit der vier „Masken” begleitet, die heute eigentlich
och im „Kaſperlie und Marionettentheater auftreten und
Handlung immer wieder luſtig parodieren.
Dorgen abend kommt im Kleinen Haus des Landestheaters
Schauſpiel „Opfergang” von Felix Lützkendorf zur
Erſt=
ang. Es iſt das Werk eines bisher noch wenig bekannten
das erſt jüngſt auf der deutſchen Bühne erſchien und da=
Zublikum und Preſſe einen ungewöhnlich ſtarken Eindruck
*5. Es geſtaltet ein tragiſches Menſchenſchickſal aus der
Romantik: den Opfertod der Charlotte Stieglitz für
ann, dem ſie durch ihre Tat die Kraft für den höchſten
119 in ſeiner Kunſt geben wollte. Bis heute iſt dieſes
Eiſer liebenden Frau als ergreifendes Schickſal beiſpiel=
S kreignete ſich 1834 und hat in den hundert Jahren, die
rhangen ſind, ſchon manche dichteriſche Geſtaltung er=
2us Schauſpiel Felix Lützendorfs, das es in knappſtem
in die Bühne bringt, bietet vor allem drei Darſtellern
uen; ſie werden in der Inſzenierung Heinz Stiedas von
„ühpp. Emil Lohkamp und Hannes Stelzer geſpielt. Neben
Dikten noch Hildegard Wahry, Carl Raddatz und Erich
!5 Darſteller mit. Die Bühnenbilder wurden von Max
he entworfen.
iengagements am Heſſiſchen Landestheater. Generalinten=
Ttanz Everth hat für die Spielzeit 1935/36 Max Nemetz
7 Theater in Leipzig als Charakterſpieler verpflichtet.
umpp, die nur für einen Teil der laufenden
Spiel=
blichtet war, iſt für die ganze kommende Spielzeit dem
I Landestheater verpflichtet worden.
u 2Wigmann=Gaſtſpiel. Wie wir vom Heſiſchen
Landes=
ühren, wird am Mittwoch, den 27. Februar, die be=
Jeutſche Tänzerin, Mary Wigmann, im Großen
einmaliges Gaſtſpiel mit ihrer Tanzgruppe geben.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Wiederſehensfeier der 12. Kompagnie Leibgarde=
Inſankerie=Regiments 115 in Darmſtadk.
Am 1. und 2. Juni 1935 findet in der alten Garniſonſtadt
Darmſtadt eine Wiederſehensfeier der 12. Komp. Leibgarde=Inf.=
Rgt. 115 ſtatt. Die Vorbereitungen hierzu ſind in vollem Gange.
An die Kameraden der 12. Komp. Leibgarde=Inf.=Rgt. 115,
in Krieg und Frieden, ergeht der Ruf, unverzüglich ihre genauen
Anſchriften an den Leiter des Ausſchuſſes, Kam. Dr. Hans
Jünger, Darmſtadt, Rheinſtraße 14, zu richten, damit alle
Kame=
raden über die Vorbereitungen zu unſerer Wiederſehensfeier
laufend unterrichtet werden können. Erwünſcht iſt auch, daß die
Kameraden die Intereſſen anderer ehem, Angehöriger der 12.
Komp. 115 an vorſtehende Adreſſe gelangen laſſen, denn es ſoll
erreicht werden, alle Kameraden zu erfaſſen. Daß ein großes
Intereſſe an unſerer Wiederſehensfeier beſteht, bewies die
außer=
ordentlich ſtarke Teilnahme der Kameraden an der
Vorbeſpre=
chung am 2. Dezember 1934.
Näheres folgt an dieſer Stelle oder mit Rundſchreiben.
* Sieuer= und Wirkſchaftskalender
für die Zeit vom 16. bis 28. Februar 1935.
Ausſchneiden!
Aufbewahren!
20. Februar: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit
vom 1. bis 15. Februar 1935 erfolgten Lohnzahlungen,
falls die in der erſten Hälfte des Kalendermonats für
ſämtliche in einem Betriebe beſchäftigten Arbeitnehmer
einbehaltenen Lohnſteuerbeträge den Geſamtbetrag von
200.— RM. überſtiegen haben. (Keine Schonfriſt.)
Son=
derbeſtimmungen für Kleinbetriebe laut
Lohnſteuermerk=
blatt beachten!
20. Februar: Zahlung der durch Lohnabzug einbehaltenen
Bür=
gerſteuer auf Grund der näheren Beſtimmungen.
(Keine Schonfriſt.) Zahlung an die Gemeindekaſſe.
25. Februar: Sechſte Vorauszahlung (ſtaatliches Ziel) auf die
ſtaatliche Grundſteuer, Sondergebaudeſteuer
und Gewerbeſteuer für das Rechnungsjahr 1934/35.
(Schonfriſt bis zum 6. März 1935.
28. Februar: Letzter Tag für die Abgabe der
Vermögens=
erklärungen nach dem Stande vom 1. Januar 1935.
Näheres im Steuerkalender für die erſte Februarhälfte.
28. Februar: Letzter Tag für die Abgabe der
Steuer=
erklärungen für die Einkommen=
Körper=
ſchaft= und Umſatzſteuer für das Kalenderjahr
1934. Näheres im Steuerkalender für die erſte
Februar=
hälfte.
28. Februar: Entrichtung des Schulgeldes für die
Darm=
ſtädter höheren Schulen und die gewerblichen
Fortbildungs=
ſchulen für den Monat Februar 1935 an die Stadtkaſſe.
(Schonfriſt bis zum 11. März 1935.)
Bürgerſteuer 1935.
Es wird auch an dieſer Stelle auf die wichtige
Bekannt=
machung der Bürgermeiſterei in Nr. 44 des Darmſtädter
Tag=
blatts vom 13. Februar 1935 verwieſen. Auskunft auf Zimmer 6
der ehemaligen Infanteriekaſerne, Alexanderſtraße 22.
H. W. Wohmann.
NIVEA
mild, jeich
schäumend,
ganz wundervoll
im Geschmack.
Der Polizeibericht.
In Stuttgart befindet ſich zurzeit der 49jährige
Sprach=
lehrer Karl Jaiſer aus Böblingen wegen Betrugsverdachts in
Unterſuchungshaft. Jaiſer iſt Heilpraktiker an Stotterern. Er
nent ſich großſprecheriſch „Direktor der Papageno=Sprachheilanſtalt
in Stuttgart”. In Wirklichkeit hat er dort nur eine Dachkammer
inne, in der er gelegentlich wohnt und Briefe entgegennimmt, die
ihm aus ſeiner Tätigkeit im Umherziehen zugehen.
Trotz der in ſeinem Beſitz befindlichen Anerkennungsſchreiben
iſt ſein Geſchäftsgebaren unſauber. Es erſcheint auch ſehr
zweifel=
haft, ob der Beſchuldigte fähig iſt, Stotterer zu heilen. Jaiſer läßt
ſich für die Behandlung Honorare bis zu 300 RM. bezahlen. Wenn
die Voruuszahlung in bar nicht erfolgen kann, verlangt er Wechſel
und ſonſtige Schuldverpflichtungen. Es beſteht der dringende
Ver=
dacht, daß Jaiſer die Stotterer jeweils nur ſo lange unterrichtet.
dis er das verlangte Honorar in Händen hat. Mit dem gleichen
Sprachfehler behaftete Perſonen, die evtl. bei Jaiſer in
Behand=
lung waren oder ſich finanziell geſchädigt fühlen, werden gebeten,
umgehend bei dem Landeskriminalpolizeiamt, Hügelſtraße 31/33,
Zimmer 29a, 2. Stock. vorzuſprechen.
Wer iſt der rechtmäßige Eigentümer? In der Nacht vom
Frei=
tag, den 11. 1. auf Samstag, den 12. 1. 1935, wurde in einem
Gar=
ten an der Weiterſtädter Straße eine Gartenhütte erbrochen,
wo=
zu der unbekannte Täter ein Beil benutzte. Der Täter hat das
Beil an dem Tatort zurückgelaſſen, das an der linken Seite mit
den Buchſtaben T.B.A. gekennzeichnet iſt. Außerdem befindet ſich
auf dem Beil das Firmenzeichen „Luhna‟. Wer kann über die
Herkunft des Beiles und den Beſitzer Auskunft geben?
Zweckdien=
liche Mitteilungen werden auf Zimmer 29a des
Landeskriminal=
polizeiamts. Hügelſtraße 31/33, entgegengenommen.
Wer kann Angaben machen? Am 15. 2. 1935 in den frühen
Morgenſtunden wurden die in der Luiſenſtraße vor dem Café
Schütz an einem Laternenpfahl angebrachten Parkverbotsſchilder
mit der Aufſchrift „15 m” beſchädigt, ſo daß dieſelben unleſerlich
geworden ſind. Eine noch gemeinere Sachbeſchädigung wurde am
16. 2. 1935 in der Heidelberger Straße zwiſchen Landskronſtraße
und Rennbahn. verübt. Dort wurde feſtgeſtellt, daß an den zwei
dort angepflanzten Lindenbäumen etwa 1 Meter über der Erde
die Stämme faſt durchgeſägt ſind.
In der Nacht vom 13. auf 14. 2. 1935 wurde an dem Hauſe
Luiſenſtraße Nr. 4 (Drogerie Liebig) ein Schaukaſten gewaltſam
aufgebrochen und der darin befindliche Inhalt entwendet. Es
han=
delt ſich insbeſondere um Punktal=Raſierklingen. Sachdienliche
Mitteilungen bezüglich des vorſtehenden Kaſtens erbittet das
Lan=
deskriminalpolizeiamt Darmſtadt. Hügelſtr. 31/33.
Wer iſt der Finder? In der Nacht zum 20. 1. 1935 wurde in
der Hoffmannſtraße zu Darmſtadt von einem Herrn etwa vor den
Häuſern Nr. 61—63 eine ſilberne Taſchenuhr mit Sprungdeckel
verloren. Die Uhr befand ſich in einer ſchwarz=braunen
Leder=
hülle. Wer kann Angaben machen? Der ehrliche Finder wird
ge=
beten, die Uhr auf dem Fundbüro abzuliefern.
Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
— Das Union=Theater zeigt Guſtav Fröhlich in dem
ſpan=
nenden Großfilm „Oberwachtmeiſter Schwenke” mit Marianne
Hoppe, Sybille Schmitz.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen das luſtigſte Filmwerk der
Saiſon: „Alles hört auf mein Kommando” mit Adele Sandrock,
Wolfgang Liebeneiner und Georg Alexander
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen das Märchen aus
Tauſend=
undeiner Nacht: „Die Nacht der großen Liebe” mit Guſtav
Fröh=
lich, Jarmila Novotna und Chriſtiane Grautoff
Reſi=Theater zeigt den Großfilm „Die Reiter von Deutſch=
Oſtafrika” mit Peter Voß, Ilſe Stobrawa und Sepp Riſt.
Jugend=
iche haben Zutritt.
— Belida zeigt Mittwoch, den 20. Februar, die Ufa=Tonfilm=
Operette „Einmal eine große Dame ſein” mit Käthe von Nagy,
Wolf Albach=Retty, Guſtav Waldau. Gretl Theimer und Ida
Wüſt.
Nr. 51 — Seite 5
Vorleſungsreihe
„Rakionalpolikiſche Erziehung
Profeſſor Lacroix=Heidelberg ſpricht.
3. Vortrag.
Am Dienstag abend ſetzte Profeſſor Lacroix die von der Heſſ.
Verwaltungsakademie ausgehende Vortragsreihe über „
National=
politiſche Erziehung”, die in der Hörerſchaft einen ſo regen
Widerhall gefunden hat, fort.
Der Vortragende umriß zunächſt in Anknüpfung an die
vorher=
gehende Vorleſung noch einmal den Begriff „Zeitwende” und
er=
klärte als nächſte Aufgabe, ſich darüber klar zu werden, welches jetzt
die neue Art iſt, welches die grundſätzliche neue geiſtige Geltung,
iit der Menſchen und Weltverhältniſſe nun von uns aufgefaßt
werden. Dieſe Aufgabe ſei nicht leicht, weil die neue Geltung zwar
zum Durchbruch gekommen ſei, aber noch nicht zur Ausgeſtaltung.
Um die Gegenſätze zwiſchen dem Heute und einer vergangenen,
überwundenen Zeit ſchärfer und klarer herauszuſtellen,
charak=
teriſierte Profeſſor Lacroix die Grundauffaſſung der
früheren Epoche als eine mechaniſtiſche, als eine
individua=
liſtiſche oder — politiſch geſehen — als eine liberaliſtiſche, und
unterſuchte, an der Hand von abſtrakten und konkreten Beiſpielen
die Begriffsunterſchiede zwiſchen der nicht feſtſtehenden, nach außen
hin unbegrenzten Erfahrungswiſſenſchaft und der mathematiſchen
Wiſſenſchaft, deren Sätze, deren Beweisführungen feſt ſtehen. Auch
das mathematiſche Wiſſen iſt natürlich an die Erfahrungen durch
die Sinne gebunden, aber die Einſicht, daß die Dinge ſo ſind,
ſtammt nicht aus dieſem Erfahrungsbewußtſein. Auf dieſen
Grundideen aufbauend, kam der Redner zu dem Schluß, daß auf
den ſubjektiven Täuſchungsmöglichkeiten unſerer Sinne ein Wiſſen
nicht aufgebaut werden kann, das in ſich beweiskräftig wäre. Aber
alle großen, für die Menſchheit weſentlichen Erfindungen ſind
da=
durch gemacht worden, daß menſchliche Triebe und Leidenſchaften
ſich in ihrem unbewußten Drang nicht haben abhalten laſſen. So
kam man zu der Einſicht, daß der Natur ein mathematiſches Wiſſen
abgerungen werden kann, weil alle Erſcheinungen der Umwelt
eine mathematiſche Seite haben, oder beſſer geſagt, weil die
ge=
ſamte Körperwelt mathematiſch durchſetzt iſt.
Wenn es gelingt, dieſe mathematiſche Durchſetzung zu erfaſſen,
dann hat man die Natur in der Hand. Profeſſor Lacroix erinnerte
an den Satz von Galiläi, daß das Buch der Natur in
mathemati=
ſcher Sprache geſchrieben ſei und bezeichnete die mathematiſche
Durchſetzung der Körperwelt als Bewegung mit der Zielſetzung,
daß Leben gleich Bewegung iſt. Zur Erläuterung des Begriffes
„Raum” in der Natur übergehend, fixierte der Vortragende den
Raum — kosmiſch geſehen — als an jedem Punkt abſolut gleich
und begründete dann gedanklich die Möglichkeit, den Raum
aufzu=
teilen und in ihm Bewegungen zu meſſen, ſo alſo aus der Natur
ein Wiſſen aufzubauen, das wie das mathematiſche Wiſſen, in ſich
beweiskräftig und keinen Sinnestäuſchungen unterworfen iſt.. Wer
ſo berechenbarer erforſchen will, muß alles ablenkende, alles farbige
ausſchalten und ſich auf die reine Bewegung konzentrieren, ſo der
Aſtronom, der die Bewegung ders Sterne vorausberechnen
vill. Der beweisbaren Wiſſenſchaft, die den alten
Menſch=
beitstraum, das Fliegen, erfüllt hat, will man ohne
wei=
teres auch die Fähigkeit zutrauen, die letzten Fragen des
Seins zu „errechnen” Mit Körpererſcheinungen, die in Bewegung
umzuſetzen ſind, kann man „rechnen‟. Dieſe Maß= und
Zähl=
methode iſt nur bei der Körperwelt anzuwenden, hier ſind die
Hrenzen der mechaniſtiſchen Methode, die über ihren techniſchen
Erfolgen beherrſchend und ſo irreführend und bedrohend wären.
El. Vor ſechs Jahren war der Rhein zugefroren. Während
die Queckſilberſäule des Thermometers weit über Null ſteigt und
die Kälte der erſten Februarhälfte gebrochen zu ſein ſcheint,
er=
innert man ſich, daß in dieſen Tagen vor ſechs Jahren bei uns
eine geradezu ſibiriſche Kälte herrſchte. Bei einer Kälte
bis zu 28 Grad froren Stein und Bein zuſammen; das abſolute
Minimum der letzten 100 Jahre war Mitte Februar 1929 nicht
nur erreicht, ſondern unterſchritten. Der Rhein war von einer
70 Zentimeter ſtarken Eisdecke in Feſſeln geſchlagen.
Auf dem Eis tummelten ſich Fußgänger, man fuhr dort Rad und
ſpielte Fußball auf dem zugefrorenen Strom. An vielen Stellen
fuhren ſogar beladene Müllerwagen und Autos über das Eis
ans andere Ufer. Ein findiger Photograph mitten auf dem Fluß
verewigte Beſucher mit der Polarlandſchaft im
Hinter=
grund, und mancher Zeitgenoſſen zeigt heute noch ſtolz dieſes
An=
denken.
1905 ſteht dieſes Jahr im Dienſte des Winterhilfswerks. Mit einer
groß angelegten Damen= und Herren=Sitzung geht er
traditions=
gemäß am 3. März 1935 in die Saiſon. Da die Veranſtaltungen
auf die Haupttage des Karnevals zuſammengedrängt werden,
wird die Damen= und Herren=Sitzung mit einem anſchließenden
Koſtümball verbunden. Die beſten Beſſunger und Darmſtädter
Karnevaliſten ſind mobiliſiert, die beſtimmt für einige Stunden die
Sorgen des Alltags vergeſſen laſſen. Den Abſchluß der
Veran=
ſtaltungen bildet am Faſtnachtsdienstag das Kindermaskenfeſt
ſo=
wie der traditionelle Schlußrummel.
Vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Hausfrauenbund. Wir erinnern unſere Mitglieder
an den Vortragsabend „Geſelligkeit im Spiegel deutſcher
Land=
ſchaft” mit Frau Lettinger=Vogel am Donnerstag den 21.
Fe=
bruar, abends 8 Uhr, im Hotel „Traube. Gäſte, die den Wunſch
haben, Mitglied des Hausfrauenbundes zu werden, können
eingeführt werden. Wir bitten die Mitgliedskarten vorzuzeigen.
Verein der ehem. Schüler und Freunde des
Realgymnaſiums. Freitag den 22. Februar, 20.30 Uhr,
im Nebenſaal der Eintracht, Eliſabethenſtraße 12:
Hauptver=
ſammlung und Bekanntgabe der diesjährigen Veranſtaltungen.
Reichsverband Deutſcher Schriftſteller, Gau
Heſſen=Naſſau. Sonntag, den 3. März 1935. 19.11 Uhr,
im Steinernen Haus” Frankfurt. Braubachſtraße 35
Karnevali=
ſtiſche Feierſtunde Buntes Programm (heitere und ſatiriſche
Dichtungen). Koſtüm erwünſcht. Anſchließend Tanz.
Anmel=
dungen von Teilnehmern unmittelbar an die Gaugeſchäftsſtelle,
Frankfurt a. M., Volksbildungsheim, Eſchenheimer Anlage.
Verein ehem. Angehöriger des Großherzogl.
Artillerie=Korps. Wir erinnern daran, daß am 24.
Fe=
bruar im Reſtaurant Sitte, Karlſtraße, gelber Saal, der
dies=
jährige Bundestag des Artilleriebundes ſtattfindet. Um 5 Uhr
nachmittags verſammeln ſich die Kameraden mit ihren
Ange=
hörigen zu einem gemütlichen Zuſammenſein mit den
auswär=
tigen Kameraden, wobei Herr Hauptmann a. D. Bickel einen
ſehr intereſſanten Vortrag halten wird. (Erſatz für unſere
aus=
gefallene Februar=Monatsverſammlung.)
Kameradſchaftliche Vereinigung Heſſiſcher
Garde=Dragoner 23. Zu dem Dragoner=Treffen am
Sonntag, den 24. Februar, nachmittags 3 Uhr, in Reinheim
(Gaſthaus „Zur Krone”) bitten wir die Kameraden, zahlreich
zu erſcheinen. Abfahrt: Oſtbahnhof 13.36 Uhr.
Männerchor „Frohſinn=Harmonie‟ Wir laden
unſere Mitglieder und Gönner des Vereins zu unſerem großen
Maskenball am Samstag, den 23. Februar, in der
Woogsturn=
halle herzlichſt ein.
Der Vorſtand.
Eine Nacht im Urwald. Karnevalgeſellſchaft
Narr=
hälla. Nachdem die Damen= und Herrenſitzung mit ſo großem
Gelingen und allgemeinem Anklang verrauſcht iſt, beginnen ſchon
die Vorbereitungen für den Gala=Maskenball am Faſtnacht=
Samstag den 2. März. Fleißige Hände ſchaffen an der
Deko=
ration für dieſen Abend, welcher unter dem Motto., Eine Nacht
im Urwald” aufgezogen wird
Elferrat hat beſchloſſen, in
Anbetracht der allgemeinen Verhältniſſe den Eintrittspreis auf
das erträglichſte zu geſtalten, ſo daß allen Volksgenoſſen
Gelegen=
heit geboten iſt, dieſen in ſeiner Idee einzigartigen Maskenball
zu beſuchen.
Keing 9
Hoßon
Din mif
Heine Ailtdſen srart, ohfern Mife di!
Spende für das Winkerhilfswerk, Kreis Darmſtadt:
Konto Nr. 5000 bei der Städtiſchen Sparkaſſe,
„ 3500 bei der Dresdner Bank und
„ 16000 bei der Deutſchen Bank.
Seite 6 — Nr. 51
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 20. Februar /3!
Die Deutſche Arbeitsfront
Veranſtalkungen der Berufshaupkgruppen.
Fachgruppe: Eiſenwaren= und Hausbedarf=Einzelhandel.
Mittwoch, den 20. Februar, abends 20.30 Uhr: „Behandlung
von Eiſenwaren, Lagerung”, im Saal 2 (Rheinſtraße 14 II.,
Ein=
gang Grafenſtraße). Vortragender: Karl Köhl.
Hilfswerk deutſcher Techniker.
Samstag, den 23. Februar: Beſichtigung des Windkanals der
Techniſchen Hochſchule auf dem Flugzeugplatz Griesheim. Treff=
und Zeitpunkt wird noch bekanntgegeben.
Berufsgruppe der Werkmeiſter.
Am 28. Februar 1935 beginnt ein fachtheoretiſcher
Ausbil=
dungskurſus für angehende Werkmeiſter der Metall=Induſtrie.
Anmeldungen zur Teilnahme an dieſem Kurſus an die Deutſche
Arbeitsfront, Berufsgruppenamt. Berufsgruppe der Werkmeiſter,
Darmſtadt, Rheinſtraße 35 I., Fernſprecher 558/559. Alles weitere
wird den Teilnehmern noch rechtzeitig bekannt gegeben.
Ergebniſſe des Schaufenſter=Wektbewerbes.
Die Mitglieder des Organiſations= und Prüfungsausſchuſſes
traten zur Errechnung der Punktzahl und Verkündung der
Be=
wertung zuſammen. Pg. Herold als Ortsgruppenwalter des
Berufshauptgruppenamtes gab die Teilnehmer bekannt, die vier
Punkte erreicht und damit die Ehrenurkunde errungen haben.
Gruppe 1. Hier haben 11 junge Kaufleute teilgenommen.
Als Beſter ſchnitt Ernſt Möſſinger, Lehrling im 3. Jahr,
mit 4,55 Punkten ab (Schaufenſter der Firma Olitzſch,
Markt=
platz). Die Prüfer rühmen beſonders die Idee, Farbenwirkung
und Auswahl des Ausſtellungsgegenſtandes. Weiter erhielten
die Ehrenurkunde Hans Schneider (B, ausgeſtellt bei der Fa.
Scheid, Kirchſtraße), in Klaſſe C Walter Röth (bei Fa. Schaaf)
und Elfriede Holſchuh (C, bei Fa. Württembergiſche
Metall=
warenfabrik).
Gruppe 2. Beteiligung: 17 Teilnehmer Die
Höchſtpunkt=
zahl erreichte Elsbeth Winter (B ausgeſtellt bei Wollſchmidt,
Kirchſtraße) mit 4 91 Punkten. Auch hier werden Idee und
Aus=
führung gelobt. Ferner bekommen die Urkunde Fritz
Ehren=
käufer (4. bei Firma Stamer, Ludwigſtraße), Paul
An=
halt (4, bei Stegmüller), Philipp Neumer (4, bei W. u. P.,
Ecke Kirch= und Ludwigſtraße) Peter Borell B. bei
Jung=
mann. Ludwigsplatz), Kurt Pickardt (C, Artmeier,
Schiller=
platz), Frieda Feldmann (C. Modehaus Giſſinger).
Gruppe 3. Teilgenommen: 10. Die beſten Leiſtungen
voll=
brachten mit je 4,75 Punkten Adam Heiligenthal (C,
Braunwarth), hervorgehoben die gute Schrift und künſtleriſche
Ausgeſtaltung, und Karl Büchner (C. Welz u. Ohler,
Lud=
wigſtraße) gute Idee, formgerechte Ausgeſtaltung und gute
Ein=
teilung. Außerdem hat 4 Punkte erreicht Erna Denné (C bei
Firma Reichard, Kaſinoſtraße).
Gruppe 3a. 10 Teilnehmer. Hier wurde am beſten
bewer=
ter Luiſe Luck mit 4,2 Punkten (B, bei Firma Tillmann,
Eliſa=
bethenſtraße), ſehr gute Einteilung, klarer Aufbau und beſondere
Idee. Ferner erhält die Urkunde Wilhelm Stuckert (4,
Dro=
gerie Schwinn. Rheinſtraße).
Gruppe 5. 6 Teilnehmer. Beſte Leiſtungen: Ludwig
Gla=
ſer (C, Firma Lautz, Rheinſtraße), gute Idee, klare Dekoration
und größte Werbewirkung, und Franz Lochhaas (C, bei
Müller u. Rühle, Eliſabethenſtraße). Wahrung des Charakters
des Verlags.
NS. Gemeinſchaff „Kraft durch Freude‟.
Mittwoch, den 20. Februar 1935.
Büttelborn/Groß=Gerau. Tonfilmwagen „Die große Chance”.
Donnerstag, den 21. Februar 1935.
Darmſtadt. Theaterabend der Münchener Heimatſpiele. Das
Schützenfeſt von Garmiſch”, Lokal: Orpheum. Geſchloſſene
Vorſtellung für die Firma Merck. Eintritt 35 Pfg.
Mörfelden/Groß=Gerau. Volkskunſtabend mit Hermann Hauths
luſtiger Mainzer Bühne.
Geinsheim/Groß=Gerau. Tonfilmwagen „Die große Chance”.
Freitag, den 22. Februar 1935.
Bensheim. Heiterer Abend mit Harry Coblers luſtiger Bühne.
Zwingenberg. Theaterabend der Stegmaiers Bayr.
Bauern=
bühne.
Aus der NSDAF.
Der Kreisleiter.
Kreisfunkwart.
Der nächſte Vorrrag über „Gemeinſchaftsempfang” findet erſt
am Mittwoch, den 27. Februar, um 20 Uhr in der
Kreisrund=
funkberatungsſtelle ſtatt.
NS. Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Wir machen unſere Kameraden darauf aufmerkſam, daß
An=
träge betr. Frontzulage bis 1. März 1935 geſtellt werden
müſſen. Bei ſpäter geſtellten Antragen kann keine rückwirkende
Nachzahlung mehr erfolgen.
Es kommen nur Kameraden in Frage, die das 50.
Lebens=
jahr erreicht haben und Frontkämpfer waren.
Anträge werden auf der Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe,
Eliſabethenſtraße 34, Zimmer 25, entgegengenommen.
Fernerhin bringen wir unſeren Kameraden und
Kameraden=
frauen die Wirtſchaftshilfe in Erinnerung und werden Anträge
jederzeit auf der Geſchäftsſtelle entgegengenommen.
Reichsbund für Leibesübungen, Ortsgruppe Darmſtadt.
Es wird nochmals auf die heute abend 8.30 Uhr in dem
Kneipſaal der Woogsturnhalle ſtattfindende Verſammlung der
hie=
ſigen Ortsgruppe des Reichsbundes für Leibesübungen
hingewie=
ſen, zu der neben den örtlichen Fachamtsvertretern auch die
Führer der Darmſtädter Turn= und Sportvereine mit ihren
Werbe=
warten eingeladen ſind.
Es ſpricht der Bezirksbeauftragte des Reichsſportführers, Pg.
Topp, Frankfurt a. M.
NSP.=Helfetinnen — wir brauchen euch!
Die NS. Volkswohlfahrt braucht Helferinnen für ihre
viel=
ſeitigen Aufgaben, die ihr geſtellt worden ſind. Die Arbeit
die=
ſer Helferinnen beſteht darin, daß ſie beiſpielsweiſe als
Begleit=
perſonal bei der Kinderlandverſchickung eingeſetzt werden, daß ſie
weiterhin bei der Haushaltungshilfe, Säuglings= und
Kranken=
pflege Verwendung finden. Ausbildung erhält jede NSV.=
Hel=
ferin in gründlichen Kurſen über Hauswirtſchaft, Säuglings=
und Krankenpflege. Es ſind dies Kenntniſſe, die jedem jungen
Mädchen fürs Leben von Nutzen ſein werden.
Um die Geſelligkeit zu pflegen, findet allwöchentlich ein
Heimabend ſtatt. Jede NSV.=Helferin trägt ihr ſchmuckes
brau=
nes Helferinnenkleid.
Helft durch euren Eintritt in die NSV.=Helferinnenſchaft am
ſozialen Aufbau mit! Je mehr Helferinnen deſto geringere
Inanſpruchnahme der einzelnen und deſto geſelliger die
Heim=
abende. — Wer Auskunft haben will, wende ſich an die
Kreis=
ſachbearbeiterin der NS. Schweſternſchaft, Olivier,
Macken=
ſenſtraße 18.
Briefkaſten.
Jau Anfrage iſt die ſetzte Bezugsqulttung beizufüigen. Anonyme Anfragen wurden
nicht beantworiet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
„R. 7‟ 1. Der Einkommenſteuertarif für Veranlagte ſowohl
wir für Lohnſteuerpflichtige (Gehaltsempfänger) iſt in Nr. 298
vom 28. Oktober 1934 abgedruckt; falls Sie die Nummer nicht
mehr haben, hönnen Sie ſolche bei unſerer Geſchäftsſtelle einſehen.
Das Geſetz findet auf den Arbeitslohn, der für die nach dem
31. Dezember 1934 erfolgende Dienſtleiſtung gewährt wird,
An=
wendung. 2. Die geſetzlichen Zinſen ſind 4 vom Hundert.
Darmſtadt. Theaterabend der Münchener Heimatſpiele: „Das
Schützenfeſt von Garmiſch . Lokal; Orpheum. Eintritt 30,
50 70 Pfg. Beginn 20 Uhr.
Dornheim/Groß=Gerau. Volkskunſtabend mit Hermann Hauths
luſtiger Mainzer Bühne.
Aſtheim/Groß=Gekau. Tonfilmwagen „Die große Chance”.
Samstag, den 23. Februar 1935.
Lampertheim/Bensheim. Heiterer Abend mit Harry Coblers
luſtiger Bühne
Hähnlein/Bensheim. Theaterabend der Stegmaiers Bayriſcher
Bauernbühne. Eintritt 20 und 30 Pfg
Schönberg/Bensheim. Volkskunſtabend. Eintritt 20 und 30 Pfg.
Unter=Sensbach/Erbach. Volkskunſtabend.
Pfungſtadt/Darmſtadt. Theaterabend der Münchener
Heimat=
ſpiele. „Das Schützenfeſt von Garmiſch”. Saal des
Arbeits=
dienſtes. Eintritt 40 Pfg. Beginn 20 Uhr.
Darmſtadt. Ortsgruppe Schloßgarten Volkskunſtabend im Saal
des Hauſes der Arbeit. Eintritt 50 Pfg. Beginn 20 Uhr.
Stockſtadt/Groß=Gerau. Volkskunſtabend mit Hauths luſtiger
Mainzer Bühne
Groß=Gerau. Buntes Faſchingsprogramm. Turnhalle. Eintritt
50 Pfg
Rüſſelsheim. Marionetten=Theater, 16.30 Uhr: Kindervorſtellung.
Eintritt 20 Pfg. 20.30 Uhr: Vorſtellung für Erwachſene.
Eintritt 40 Pfg.
Erfelden/Groß=Gerau. Tonfilmwagen „Die große Chance‟.
Mörlenbach/Heppenheim. Kappenabend mit Tanz im Gaſthaus
„Zur Krone‟. Eintritt 40 Pfg. Beginn 20.30 Uhr.
Sonntag, den 24. Februar 1935.
Gundernhauſen/Dieburg. Volkstumsabend, beſtritten durch die
Laienſpielſchar des Kreiſes Dieburg, unter Leitung von
Kreis=
volkstumswart Pg. Lortz. Saal: Sporthalle. Eintritt 30 Pfg.
Jugenheim/Bensheim. Karnevaliſtiſcher Abend. Eintritt 20 und
40 Pfg.
Biblis/Bensheim. Volkskunſtabend. Eintritt 20 und 30 Pfg.
Auerbach/Bensheim. Volkskunſtabend. Eintritt 20 und 40 Pfg.
Falken=Geſäß/Erbach. Volkskunſtabend.
Griesheim/Darmſtadt. Theaterabend der Münchener
Heimat=
ſpiele. „Das Schützenfeſt von Garmiſch”. Lokal: „Grünes
Laub”. Eintritt 40 Pfg. Beginn 20 Uhr.
Ober=Ramſtadt/Darmſtadt. Volkskunſtabend. Eintritt 40 Pfg.
Beginn 20 Uhr
Weiterſtadt /Darmſtadt. Volkstums= und Heimatnachmittag.
Be=
ginn 16 Uhr. Eintritt 20 Pfg.
Ober=Abtſteinach/Heppenheim. Bunter heiterer Abend mit Tanz
im Gaſthaus „Zum goldenen Bock”. Eintritt 30 und 40 Pfg.
Beginn 20.30 Uhr.
Weiher/Heppenheim. Theaterabend mit Tanz im Gaſthaus „Zum
Bahnhof”. Eintritt 40 und 50 Pfg. Beginn 20.30 Uhr.
Heppenheim. Koſtümfeſt im Parkhotel „Halber Mond‟.
Ein=
tritt 40 Pfg. Beginn 20.30 Uhr.
Hirſchhorn/Heppenheim. Karnevaliſtiſcher Lauten= und
Zauber=
abend im Lokal. Fürſtenauer Hof”, Beginn 20.30 Uhr.
Ein=
tritt 30 und 40 Pfg.
Rimbach/Heppenheim. Heiterer Abend mit Harry Coblers
luſti=
ger Bühne. Turnhalle. Eintritt 50 und 40 Pfg. Beginn
20.30 Uhr.
*
4e Gräfenhauſen, 18. Februar. Theaterabend. Die
NS. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” veranſtaltete im
Gaſt=
haus „Zum Darmſtädter Hof” einen Unterhaltungsabend. Wir
ſahen ein Gaſtſpiel der Heſſiſchen Volksbühne Darmſtadt, dieſelbe
brachte „Meine Schweſter und ich zur Aufführung. Die
Lei=
ſtungen der einzelnen Künſtler ſtanden auf beachtlicher Höhe und
trugen ihr beſtes zum Gelingen des Abends bei. Das Publikum
lohnte die Leiſtungen mit reichem Beifall. Die Kapelle unter
Leitung von Beppo Geiger ſorgte während der Pauſen für
reich=
liche Unterhaltung und begleitete während der Aufführung
ein=
wandfrei.
Cs. Ueberau, 19. Febr. Kraft durch Freude.” Wer
die Sorgen des Alltags für einige Stunden vergeſſen wollte,
mußte unbedingt Beſucher des Theaterſtücks der NS.=Gemeinſchaft
Kraft durch Freude” im Gaſthaus. Zur Krone” bei Philipp
Röder, ſein. Pg. Peter Heldmann hieß alle willkommen und
leitete den Abend ein. Geſangſtücke und Theaterſtücke löſten
ein=
ander ab. Zur Aufführung kamen Im ſchönſten Wieſengrunde‟
und Wilhelm Tell”. Beide Stücke holten ſich den vollen Beifall
des Publikums. Die Spieler führten meiſterhaft ihre Rollen durch.
Gegen 11 Uhr hatte die Veranſtaltung ihr Ende erreicht.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Das Bezirksſchöffengericht verhandelte am
Freitag gegen den über ein dutzendmal vorbeſtraften Reinhard
K. aus Offenbach wegen Beleidigung eines Offenbacher
Rechts=
anwaltes. K. hatte mit einem Offenbacher Kohlenhändler
Ge=
ſchäfte gemacht und hatte ſeit dem Jahre 1925 eine Schuld von
etwas über 100 Mark an dieſen zu zahlen. Er hatte dem
Kohlen=
händler zwar eine Hypothek auf ſein Grundſtück gegeben, aber
da=
mit konnte ſein Gläubiger jedoch wenig anfangen, und er
ver=
klagte den Angeklagten. Der Angeklagte wurde verurteilt und
in ſeinem Zorn darüber ſchrieb er eine Eingabe an die
Anwalts=
kammer, in der er behauptete, der gegneriſche Anwalt habe ihn
durch ſein „gegen alle guten Sitten verſtoßendes Gebaren” um
ſein ganzes Vermögen gebracht, u. ä. m. Die Ausführungen des
Angeklagten gehen heute dahin, daß er ein Biedermann ſei, dem
noch nie im Leben ein böſer Gedanke kam, während ihm
anderer=
ſeits immer Unrecht geſchab. Schon einigemale wurde er wegen
Beleidigung verurteilt, weil er Richtern und Beamten, oder
ir=
gendwelchen dritten Perſonen die ſchwerſten Beſchimpfungen
zu=
fügte. Die Verhandlung begann der Angeklagte damit, daß er
den Vorſitzenden wegen Befangenheit ablehnte, weil der ihn
nämlich ſchon einmal im Sondergericht verurteilt hatte. Das
Ge=
richt erkennt nach ausführlicher und durch die vielen Vorgaben und
Anträge des Angeklagten ſehr weitſchweifigen Beweisaufnahme
auf ein Jahr Gefängnis. Wenn es nicht die
Sicherungsverwah=
rung anordnet, ſo nur deswegen, weil die Betrugsſtrafen einige
Jahre zurückliegen.
Die Große Strafkammer verhandelt in zweiter
In=
ſtanz unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit gegen den 42jährigen
Franz K. von hier wegen tätlicher Beleidigung. Der Mann, der
ebenfalls ſchon ganz gehörig beſtraft iſt, war vom
Bezirksſchöffen=
gericht zu einem Jahr und ſechs Monaten Gefängnis verurteilt
worden, weil er mit einem 16jährigen Burſchen Unſittlichkeiten
hatte anfangen wollen. Man hatte die Strafe ſo hoch genommen,
weil das Gericht geglaubt hatte, der junge Burſche, der einen
etwas zurückgebliebenen Eindruck machte, ſei vollkommen
unwiſ=
ſend und unſchuldig. Doch ſtellt ſich in der Berufungsverhandlung
gerade das Gegenteil heraus. Das Gericht hebt demnach das
Ur=
teil erſter Inſtanz auf und erkennt auf ein Jahr Gefängnis. Zwei
Monate Unterſuchungshaft werden angerechnet.
Der Strafſenat verhandelt am Freitag wieder unter
Ausſchluß der Oeffentlichkeit gegen vier Kommuniſten, die ſich in
kommuniſtiſchem Sinne betätigt hatten. Drei Jahre und ſechs
Mo=
nate Zuchthaus erhielt der 37jährige Peter Schmidt von
Bicken=
bach, drei Jahre Zuchthaus die 31jährige Frau Maria Blank von
hier und ein Jahr Gefängnis der 32jährige Johannes Keidel von
hier. Der Mitangeklagte Konrad Ahl von hier wird mangels
Be=
weiſes freigeſprochen. Den beiden erſten werden die bürgerlichen
Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. Die
Unterſuchungshaft wird mit je drei Monaten angerechnet.
Poſtverkehr mit dem Saarland vom 18. Februar an
In=
ländiſche Zahlungsmittel dürfen vom 18. Februar an nach dem
Saarland verſandt werden. Poſtanweiſungen, Poſtaufträge und
Poſtnachnahmen ſind bis zu den innerdeutſchen Höchſtbeträgen
zugelaſſen und in der Reichsmarkwährung auszuſtellen. Da die
Zollgrenze gegen das Saarland ſchon jetzt fortfällt, brauchen den
Paketen und den bisher zollpflichtigen Briefſendungen die ſonſt
üblichen Zollpapiere uſw. nicht mehr beigefügt zu werden. Im
übrigen (Gebühren, Auslandsformblätter uſw.) bleiben die
bis=
herigen Vorſchriften bis zum 28. Februar in Geltung. Wegen
der völligen Gleichſchaltung des Verkehrs mit dem Saarland
vom 1. März an wird beſondere Mitteilung ergehen.
Aus Heſſen.
Schwere Arkilleriſten in Eberſtadk.
* Die Vereinigung ehem. Fußart.=Regiments (Gfz.)
ſanden=
burg Nr. 3, Gruppe Darmſtadt, unternahm am Sonnt) ihren
erſten Familienausflug auf herrlichen Waldwen nach
Eberſtadt. Die Teilnahme der Kameraden und ihrer
gehöri=
gen war erfreulicherweiſe über Erwarten gut; auch am Apunkt.
bei Kam. Böſchen im Gaſthaus „Zum Schützenhof”, hſen ſich
noch zahlreiche ehemalige ſchwere Artilleriſten eingefund) ſodaß
der Saal bald dicht beſetzt war. In Vertretung der beidene rankten
Vereinsführer leitete der Geſchäftsführer des Vereins, Ka rad Dr.
Quetſch, die Verſammlung. Er gedachte zu Beginn 5
Nach=
mittags unſeres großen Führers, dem wir es danken, d ſwieder
treue Kameradſchaft gepflegt werden kann und unſer eutſches
Volk einig iſt. Unſerem Führer Adolf Hitler wurde m
drei=
faches begeiſtert aufgenommenes „Sieg Heil” ausgebrad — Die
Anweſenden widmeten ihrem ſo plötzlich verſtorbenen tiſen
Ka=
meraden Rübſamen ein ſtilles Gedenken. — Mit einige kleinen
internen Mitteilungen wurde der offizielle Teil geſchlſen, um
die Geſelligkeit zu pflegen.
Der Nachmittag war reich an Ueberraſchungen. Di
worzüg=
liche Kapelle des Muſikvereins „Edelweiß” Eberſtadt jgte für
abwechſlungsreiche muſikaliſche Unterhaltung, ſpäter wde das
Bild in dem hübſch dekorierten Saal durch bunte Kapp /belebt,
und Kam. Dr. Müller gab eine improviſierte luſti /„
Bütt=
rede” zum beſten. Bei Tanz und kameradſchaftlich frok /
Unter=
haltung blieb man bis in die erſten Abendſtunden ſammen,
Aus den Reihen der zahlreichen Teilnehmer kam die Fregung,
recht bald wieder einen ähnlichen Familienausflug zu
nterneh=
men. Gar manches kräftige „Zu—gleich” u. a., auch a die a5 Vereinsführer, die Kam. Hofmann und Neel ſwurden K0
ausgebracht.
Dg. Arheilgen, 19. Febr. Geſangverein „Fr /ſinn”.
Im Vereinslokal „Haus der Arbeit” veranſtaltete de
Geſang=
verein „Frohſinn” ſeinen diesjährigen Vereinsball, der ſch eines
guten Beſuches erfreute. Das flott ſpielende Orcheſter ſter Lei
tung von Hans Lücker leitete die Veranſtaltung mit M.
jkvorträ=
gen ein. In einer kurzen Anſprache begrüßte Vorſitze Philipp
Völger die Vereinsmitglieder mit ihren Angehörige jund die
zahlreichen Gäſte. Als Ueberraſchung tanzten einige Beern vom
Darmſtädter Bayernverein mehrere Schuhplattler, die ſt ken
Bei=
fall ernteten. Ebenſo großen Anklang fand der vom Cx
vorge=
tragene Straußwalzer „An der ſchönen blauen Dona ). Dann
ſpielte die Kapelle zum Tanze auf, dem man ſich eifrik hingab
und der ſich bei allerlei Unterhaltung bis in die Mor mſtunden
ausdehnte. — Sportlicher Erfolg. Der Turner ud
Sport=
ler Fritz Roß vom hieſigen Turnverein nahm an den (udenten=
Waldlaufmeiſterſchaften in Berlin teil und konnte in r Klaſſe
der Junioren als 2. durchs Ziel gehen.
Er. Wixhauſen, 19. Febr. Familienabend s
Ge=
ſangvereins „Liederkranz”. In ſeinem V einslokal
(J. Huck) hielt der Geſangverein „Liederkranz” ſeinen di ſjährigen
Familienabend ab. Vereinsführer Diehl begrüßte d /überaus
zahlreich erſchienenen Mitglieder und Gäſte. Das abr
ſchſlungs=
reiche Programm war dazu angetan, bald eine echte Ka
kvalſtim=
mung hervorzurufen. Beſonders das Mitglied Chr. Le )el trug
durch ſeine launigen Vorträge — u. a. „Wixhäuſer 9 erlei”
in hohem Maße dazu bei. Auch die übrigen Da ietung
Couplets, Theateraufführungen, Schunkellieder u. a. m verhalfen
dem Abend, zu einem vollen Erfolg. Die fleißige welle des
Muſikvereins hielt die Beſucher bei frohem Tanze bis in je frühen
Morgenſtunden beiſammen — Krieger= und Aklitär
verein. Am kommenden Samstag hält der Verein ein familier
abend in der „Sonne” (J. Huck) ab.
de. Gräfenhauſen, 19. Febr. Gründung eine/
Orts=
gruppe der NS.=Frauenſchaft. Die Kreisfre enſchaf
leitung der NS.=Frauenſchaft Stadt und Land hatte / / Frau
von Gräfenhauſen zwecks Gründung einer Ortsgruppe i das
Par=
teilokal im Gaſthaus „Zur Krone” eingeladen. Pg. Bü ſermeiſtert
Mager eröffnete die Verſammlung und begrüßte die E hienenen
insbeſondere die Kreisfrauenſchaftsleiterin Frau Krautl und Fra
Kohl=Darmſtadt. Nach einemSprechchor desBDM. ergriff kau Kohl
Darmſtadt das Wort und erläuterte Zweck und Ziel der Ne
Frauenſchaft. Frau Krauth dankte der Rednerin, Frau Kohl,
ihre ſehr lehrreichen und wertvollen Ausführungen. Hi auf ſchlu=
Pg. Mager Frau Georg=Gräfenhauſen als Leiterin der ktsgrupp
vor. Weitere Anmeldungen werden von Frau Geore entgegen
genommen, woſelbſt nähere Auskunft erteilt wird.
Griesheim, 18. Febr. Zellenſchulungsakſnd de
Zellen 3 und 4. Im Gaſthaus „Zum Bürgerhof” fa=) der erſti
Zellenſchulungsabend der Zellen 3 und 4 der NSD P., Orts
gruppe Griesheim, ſtatt, in dem Pg. Oldigs=Darmſtadt in ausge
dehntes und überaus intereſſantes Referat hielt. Er ſe ſe zun
den Zweck der Schulung auseinander und kam dann Tausführ
licher Weiſe auf die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauug zu ſpre
chen. Der Redner verſtand es vorzüglich, die Teilneh er in eif
Wiſſensgebiet einzuführen, das Veranlaſſung gab, di ſeinzelnet
Sinne mit Erfolg anzuregen. Die zahlreichen Antworte der Teil
nehmer auf die Fragen des Redners zeugten deutlich ſte erfreu
liche Vertiefung der Teilnehmer in das Thema. Tnch die
Wechſelſeitigkeit erfüllte der Schulungsabend ſeinen v ſen Zwel
Ein dreifaches „Sieg=Heil” auf den Führer und das S=ſt=Weſ
Lied beſchloß den in der angeregteſten Weiſe verlaufe m Abenl
Ek. Pfungſtadt. 19. Febr. Hohes Alter. Heute Mittwoch
begeht Juſtus Bohland 3., Mainſtr. 30, ſeinen 83. Gebrtstag.
Dd. Traiſa, 19. Febr. Winterhilfeveran hltun
Zugunſten des Winterhilfswerkes fand im Kronenſa) ein G
ſangs= und Turnabend ſtatt, welcher von dem C angverei
Sängerluſt und der Turngemeinde gemeinſam veranſt tet wurd
und einen vollen Erfolg brachte. Pg. Fr Kilian drtsbeau
tragter für das Winterhilfswerk, ſowie Vorſitzender 17 Turn.
meinde, begrüßte die zahlreich erſchienenen Volksge ſſen
würdigte die Bereitwilligkeit und die aute Zuſamme beit
der Vereine für das große Werk des Führers. Alle /i Turn
der Jugend, ſowie flotte Tänze der Turnerinnen folg n in
ter Reihenfolge. Unter der Leitung ihres Chormeiſrs
furth, zeigte ſich die Sängerluſt mit ihren hervor gend
getragenen Chören und Liedern von der beſten Sei *Di
ſikaliſche Mitwirkung der Gebrüder Heß und H. Boſſau war.
falls gut. Herr Kilian dankte am Schluſſe allen Mwirkei
und gab bekannt, daß ſämtliche Einnahmen des Ab ds
dem Winterhilfswerk zufließen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 19. Febr. Ringer im
des Winterhilfswerkes Auf Anordnung de G.
im Kreiſe Darmſtadt DSAV. 1891 hat am kommend
die Ringermannſchaft des hieſigen Kraftſportvereins e ſei
gegen die Kreisligamannſchaft des Kraftſportvereins
ſtadt auszutragen. Der geſamte Reinerlös kommt
hilfswerk zugute. Die Ligamannſchaft Nieder=Ram dt
gegen eine Kreisligamannſchaft. Es wird ein hat
werden, aber auch ein Kampf, der in punkto Kraft /
ſeinesgleichen ſuchen dürfte.
G. Ober=Ramſtadt, 18. Febr. Jahreshauptr
lung der Landw. Bezugs= und Abſatze
ſchaft. Den Geſchäftsbericht erſtattete der Vorſitzen
Müller, den Kaſſenbericht der Rechner W. Fi
Kaſſenlage kann als erfreulich bezeichnet werden.
derzahl beträgt jetzt 741. Die ſatzungsgemäß ausſchei
ſtands= und Aufſichtsratsmitglieder wurden einſtim
gewählt. Es wurde bekanntgegeben, daß in der
Landwirtſchaftlichen Bezugs= und Abſatzgenoſſenſcha
landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe bezogen werden könn
Satzung der Genoſſenſchaft fand die einſtimmige (
der Verſammlung. — Daran anſchließend fand gle
Hauptverſammlung des Sterbevereins
ſtatt. Rechner Kehr berichtete über die Kaſſenver
als gut bezeichnet werden können. Die Sterbekaſſe z
Mitglieder. Im abgelaufenen Geſchäftsjahr ſtarben 7 /1,
Die neue Satzung wurde genehmigt und die Altersgre
zunehmende Mitglieder auf 45 Jahre begrenzt.
Fb. Klein=Zimmern. 18. Febr. Gründung eie
willigen Feuerwehr. Hier fand die Gründune iner
willigen Feuerwehr der Gemeinde Klein=Zimmern ſ E=
Gründung nahmen Bürgermeiſter Kiefer=Klein=Zi
Kreisfeuerwehrinſpektor Klenk=Dieburg teil. Nach der
von Georg Wiedekind zum 1. Brandmeiſter und Lul
wein zum 2. Brandmeiſter erfolgte die Berufung der bteiln
führer, Anſchließend gab Kreisfeuerwehrinſpektor Kle!n
ſchiedene Anordnungen und Richtlinien bekannt un Fra.
Vereidigung der Wehrmannſchaft vor.
Mittwoch, 20. Februar 1935
Raubmötder zum Tode verurkeilk.
mainz, 19. Febr. Der 33jährige Franz Joſef Becker aus
Gon=
nbeim bei Mainz hatte am 14. Oktober 1934, nachmittags 5 Uhr.
„Manz im Hauſe Schillerplatz 3 die ledige, 68jährige Katharina
Srzu erdroſſelt und ihr zugleich eine Handtaſche mit 422,50 Mark
„rauht. Das Schwurgericht in Mainz verurteilte ihn heute wegen
Kauhmordes nach Ueberlegung und wegen Raubes zum Tode und
jehenslänglichem Ehrverluſt.
ge. Reichelsheim. 19. Febr. Mittwoch, 20. Febr., abends,
zſt die Heag, im Saale zum Löwen, hier, einen Vortrag mit
zaſtiſchen Vorführungen und Probekochen ab. Die über
18 Jahre alte Bevölkerung iſt zu dieſem Vortrag höflichſt
einge=
ſoden. Der Eintritt iſt frei. Am 21. Februar findet in der Zeit
von mittags 3—6 Uhr im ſelben Saale eine Sprechſtunde ſtatt.
Habei kann jedermann ſeine eigenen mitgebrachten Kuchen,
Bra=
ten uſw. unter Anleitung ſelbſt im elektriſchen Herd zubereiten.
Nou größter Wichtigkeit iſt es, daß im Rahmen der
Axbeitsbe=
chaffung beim Kauf elektriſcher Geräte ein Zuſchuß von 25 Proz.
gwährt wird. — Donnerstag, 21. Febr., vormittags 9 Uhr.
be=
ginnend, werden in der Wirtſchaft von Adam Rauſch in
Weſch=
m Weſchnitzer Gemeindewald zirk
Ve Reichelsheim. 19. Febr. Heute feierte der Beſitzer der
Pen=
ſim. Zum Engel”, Reichelsheim, ſeinen 72. Geburtstag in voller
Rüſtigkeit. Herr Adam Werner iſt in ganz Heſſen bekannt als
ſangjähriges Mitglied des Odenwaldklubs. Kein Odenwaldklub.
der hierher kommt, verſäumt es, ſein Lokal aufzuſuchen und ihn
meiſtens mitzunehmen als Führer in den nahen Rodenſtein. Als
Kenner der ganzen Rodenſteiner Geſchichte muß er dann an Ort
und Stelle Auskunft geben von den wilden Rittern.
Ci. Erbach, 19. Febr. Arbeitsjübilar. Geſtern konnte
der Werkmeiſter Friedrich Würtenberger gleichzeitig mit
ſeinem 60. Geburtstage ſein 30jähriges Arbeitsjubiläum bei der
Firma Adam Kumpf, Strickgarn= und Wollwarenfabrik, Komm.=
Geſellſchaft, feiern. Betriebsführer K. Herrmann
beglück=
wünſchte den Jubilar der Arbeit, deſſen Arbeitsſtätte ſinnig
ge=
ſchmückt war, aufs herzlichſte zu ſeinem Ehrentag und überreichte
hm als Anerkennung für ſeine jederzeitige vorbildliche
Pflicht=
gfüllung ein namhaftes Geldgeſchenk. Den Segenswünſchen ſchloß
ſch die geſamte Betriebsgefolgſchaft unter gleichzeitiger
Ueber=
richung eines ſinnigen Geſchenkes an. Der Gefeierte, der auch
os Turner weithin bekannt und Ehrenvorſitzender des
Turnver=
eines 1860 iſt, dankte ſichtlich ergriffen für die anerkennenden
Vorte und reichen Geſchenke. — Alters= und
Arbeits=
veteran. Am Mittwoch begeht Herr Wilhelm Fiſcher ſeinen
Geburtstag. Der mit den höchſten Sängerauszeichnungen
Hedachte iſt nicht nur ein echter Freund des deutſchen Liedes,
ſon=
dern ſucht ſich in ſeinem hohen Alter auch noch durch ſeinen
Koh=
lenhandel völlig ſelbſtändig zu unterhalten; ein Vorbild als
Mann der Arbeit. — Ihr 80. Wiegenfeſt beging heute ebenfalls
in völliger Rüſtigkeit Frau Anna Stellwag verw. Beck geb.
Arras. — Vom Odenwaldklub. Die hieſige Ortsgruppe
nachte am Sonntag bei guter Beteiligung ihre zweite
Jahres=
manderung nach dem benachbarten Unter=Moſſau, wo bei
Gaſt=
hirt Ihrig gaſtliche Einkehr gehalten wurde.
Dk. Waldmichelbach. 19. Febr. Der Geſangverein
Lieder=
anz hielt im Darmſtädter Hof ſeine Winterveranſtaltung ab.
ſach dem Chorvortrag: Mein Deutſchland, von E. Hanſen, hieß
Vereinsführer die Beſucher willkommen und betonte, daß der
bend im Zeichen der Dorfgemeinſchaft ſtehen möge. Im
Mit=
uikt ſtand: „Das Hollandmädel”, Schwank in 3 Akten; ein
ſtzliches Spiel, reich an Verwicklungen und Ueberraſchungen,
nicht nur durch ſeinen Inhalt, ſondern vor allem auch durch die
gelungene Darſtellung viel Freude bereitete und mit großem
ſſall aufgenommen wurde. Der ſchön vorgetragene Chor:
nn. Mädchen. ſpinn” mußte wiederholt werden. Mit dem
unlied von Doebert wurde zum Tanze übergeleitet.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Schwere Skurmſchäden in Oberheſſen.
LPD. Der außerordentlich heftige Sturm in der Nacht zum
Sonntag hat nach den bis jetzt vorliegenden Berichten beſonders
im nördlichen Teil von Oberheſſen ſchwere Schäden angerichtet.
Auf dem Friedhof von Eberſtadt (Kreis Gießen) ſtürzte er
zahl=
reiche Grabdenkmäler um, die dabei zerbrachen. Ferner
zertrüm=
merte er offenſtehende Fenſter. In den Waldungen in der Nähe
von Gießen wurden wiederum, wie bei dem ſtarken Sturm vor
etwa 14 Tagen, zahlreiche Bäume umgeriſſen, ebenſo auch an der
Landſtraße zwiſchen Gießen und Grünberg, ſo daß der
Fahrver=
kehr zeitweiſe ganz unmöglich war. In den Dörfern an der
Ohm=
ſtraße, z. B. in Ruppertenrod, Oberohmen uſw., wurden
zahl=
reiche Dächer der Häuſer abgedeckt oder ſchwer beſchädigt. Die
Ziegel flogen auf der Straße herum. Ferner entſtand auch ſonſt
an den Gebäuden erheblicher Schaden. In den Wäldern dieſer
Gegend iſt ſtarker Windbruch entſtanden. Hunderte von Bäumen
wurden umgeriſſen, zum Teil wurden von dem Sturm förmliche
Gaſſen in die Forſten hineingeriſſen, ſo daß auch hier der Schaden
ſich auf viele Hunderte von Feſtmetern Holz beläuft. An der
Straße nach Alsfeld zu wurden ebenfalls viele Bäume über die
Straße geſchleudert, ſo daß manche Stellen der Straße bis geſtern
früh noch nicht befahren werden konnten.
Dp. Alsbach, 19. Febr. Verkehrsunfall. An der
Straßenkreuzung Bickenbach-Zwingenberg, Gernsheim—Alsbach
ereignete ſich ein Verkehrsunfall, der zu einer erheblichen
Ver=
letzung eines Radfahrers führte. Letzterer kam von Bickenbach
her und wollte in die Straße nach Alsbach einbiegen. In dieſem
Augenblick wurde er von einem in der Richtung Darmſtadt
fah=
renden Auto angefahren und auf die Seite geſchleudert. Stark
verletzt brachte man den Radfahrer ins Krankenhaus. Das
Fahr=
rad wurde vollkommen zertrümmert.
Dp. Zwingenberg, 19. Febr. Vorgeſtern nachmittag fand im
Gaſthaus „Zum Adler” ein Sturmappell der SA.=R. II ſtatt, in
welchem Pg. Aßmuß einen Vortrag über Luftſchutzfragen hielt.
Eine Anzahl Kameraden fand ſich zur Teilnahme an einem
Luft=
ſchutzausbildungskurs bereit.
Eb. Klein=Hauſen, 18. Febr. Schließung der Schulen.
Wegen zu ſtarker Verbreitung der Grippe haben Kreisamt und
Kreisgeſundheitsamt Bensheim die Schließung der Volksſchule und
der Kleinkinderſchule auf die Dauer von zunächſt acht Tagen
an=
geordnet.
Ex. Bürſtadt, 18. Febr. Eine Dachratte als
Hühner=
würger. Ein hieſiger Einwohner fand am Freitag morgen in
ſeinem Hühnerſtall 2 ſeiner beſten Leghühner mit durchbiſſener
Kehle tot auf. Er ſtellte ſich, in der Annahme, es ſei ein Wieſel,
mit ſeinem Flobert auf die Lauer und es gelang ihm, eine
Dach=
ratte im Gewicht von annähernd 2 Pfund zu erlegen.
Am. Biebesheim, 19. Febr. Im Gaſthaus zur Traube. Gg.
Reibold, hielt vorgeſtern, Sonntag abend, die hieſige
Sängerver=
einigung einen Kappenabend ab, der ſehr gut beſucht war.
t. Gernsheim, 19. Febr. Bauernverſammlung. Bei
einer gut beſuchten Bauernverſammlung ſprach Baron v.
Wan=
genheim (Hof Hayna) über rentable Rindviehhaltung,
Schweine=
zucht und Schweinemaſt. In inhaltsreichen Worten gab er
Auf=
klärungen und Anweiſungen, wie auf dieſen Gebieten eine
Beſſe=
rung der bäuerlichen Verhältniſſe zu erzielen iſt. Herr Seibert
(Gernsheimer Fahrt) ſprach über den „Körnermaisanbau” und
gab hierzu wertvolle Anregungen. An einer Ausſprache, die ſich
anſchloß, beteiligten ſich alle recht rege. — „Drunter und Drüber”.
unter dieſem Motto ſtand der geſtrige Traditionsmaskenball des
Geſangvereins „Liederkranz”. Zahlreiche Masken hatten
ſich in dem bunt geſchmückten Saal eingefunden, die auch die
rich=
tige Stimmung mitbrachten, ſo daß bald der Saal in echt
rhei=
niſcher Karnevalsſtimung war — Hohes Alter. Frau
Eli=
ſabeth Schäfer Ww., geb. Krempft, kann auf ihren
achtzigjä=
rigen Geburtstag zurückblicken. Schiffer Fr. J. Kiſſel hat
ſeinen 87. Geburtstag erreicht.
boct. Spiek und Jucnen
1
Entfcheidungsteg
Aaf vei Landesgonzelfiadiok!
Pollzei=SV. Darmſtadt — FC. Egelsbach.
De Sportbegeiſterten aus Darmſtadt und Umgebung werden
Zeuge dieſes großen Kampfes um die Meiſterſchaft in der
Attsklaſſe Südheſſen ſein. Noch liegen beide Mannſchaften gut
hennen — wer gewinnt, wird auch der kommende Meiſter ſein!
e Tatſache gibt dem Spiel einen beſonderen Reiz. Spieleriſch
die beiden Mannſchaften als gleichwertig anzuſehen. Deshalb
Mole für jeden Sportler am kommenden Sonntag:
„M zum Landespolizeiſtadion zum Beſuch des
entſcheidungs=
vollen Spiels: Polizei Darmſtadt — FC. Egelsbach.
TSV. Lengfeld — SV. Kleeſtadt 10:0 (4:0).
Ait dieſem Reſultat konnte die TSV. Lengfeld die Punkte
Lengfeld behalten. Nachdem Lengfeld in der 1. Halbzeit gegen
El ſarken Wind ſpielend. mit 4:0 in Führung lag, kam Kleeſtadt
der 2. Halbzeit kaum mehr über die Mittellinie und verlegte
a Nunmehr auf planloſes Abwehrſpiel, ſo daß Lengfeld das Spiel
i ſehr leicht nahm. Trotzdem wurden noch 6 Tore erzielt. Das
Leichtiat entſpricht keineswegs dem Spielverlauf; ein Reſultat von
2A bare wohl richtiger geweſen und hätte etwa dem Spielver=
Ail entſprochen. Jedenfalls lieferte Kleeſtadt ein Spiel, das mit
liſchal wenig mehr zu tun hatte. Von einer Kritik einzelner
wſter ſoll unter dieſen Umſtänden abgeſehen werden. Hinzu
Dicet noch, daß auch der Schiedsrichter einen ganz ſchwarzen Tag
Die und viele Entſcheidungen nur auf Zuruf fällte.
FWkenburgia Heppenheim — Turnverein Zwingenberg 0:1 (0:0).
Dnntag traten ſich beide Mannſchaften auf dem Heppenheimer
„platz am „Galgen” zu dem, infolge ſpielunfähigen Platzes,
iendis gewordenen Pokal=Wiederholungsſpiel gegenüber. Wer
Sſſceot hatte, daß Heppenheim einen hohen Sieg landen würde,
a1 lch ſchwer enttäuſcht. Zwingenberg leiſtete den ſtärkſten Wider=
Ld und konnte auch dank ſeiner vorzüglichen und der des Geg=
Deit überlegenen Verteidigung ſein Tor reinhalten. Tor=
Ricen wurden auf beiden Seiten genug verſiebt, wobei
Heppen=
bar Dehr, Zwingenberg, aber mit den gefährlicheren beteiligt
So ſtand das Spiel bis 10 Minuten vor Schluß 0:0, als bei
Lin Gäſteangriff der Linksaußen ſich aus einem Gedränge her=
2 Ven Ball fiſchte und kurz entſchloſſen an dem ſich werfenden
Jutnſchter vorber zum einzigen und Siegestor einſandte. Beider=
Laiß Ayſtrengungen änderten an dieſem Stande nichts mehr, und
Seſgenderg konnte als verdienter Sieger den Platz verlaſſen.
Sſhren Zuſchauer verhielten ſich muſtergültig und waren
Ei Nch in der Beurteilung des Schiedsrichters, Leis=Lampertheim,
L S Der nichts dafür konnte, daß das Spiel in anſtändigen Gren=
P
Dien und die Gäſtemannſchaft ſtark benachteiligte. Mindeſtens
Eimeter wären für Zwingenberg fällig geweſen!
SDVerein Mörfelden — Union Wixhauſen 5:1 (0:0).
Dsdauſen mußte mit reichlich Erſatz das ſchwere Spiel in
Sundichen austragen und eine nach dem Spielverlauf zu hohe Nie=
De Dnnehmen, denn das Spiel ſtand lange Zeit 1:1 und bis
Mr Schluß 2:1. Erſt dann kam Mörfelden zu drei
über=
uichen Erfolgen. Das Spiel wurde ſehr fair und ritterlich
Schgen, ſo daß der Schiedsrichter nicht allzu oft einzugreifen
A der erſten Hälfte waren, ſich beide Mannſchaften
-sli
anlrich und da man beiderſeits einige totſichere Gelegenheiten
Prechen
DNr Das Halbzeitreſultat von 0:0 dem Spielverlauf ent=
-fu
Degen Mitte der zweiten Halbzeit kam Mörfelden beſſer
Mte deshalb einen Sieg verdient. Bei Wirhauſen war
echte
Juten wicder das Shmerzenskind, und das Fehlen des Halb=
Een glachte ſich ſtark bemerkbar. Auch die Läuferreihe hatte
Auß Schwächen aufzuweiſen. Bei Mörfelden trat der
Den die Mannſchaft pflegt, beſonders hervor; ſchwache
in in der Mannſchaft nicht vorhanden. Der rechte Flügel
Lich eit jarſches Spiel beſonders ins Auge. — 2. Mann=
Sniter 22, Jugendmannſchaft 2:1.
Turnkreis 17 (9denwald).
Das Kreisfeſt 1935 fällt aus. — Teilnahme des Odenwaldkreiſes
am 1. Gauturnfeſt des Gaues 13 in Saarbrücken. —
Pflichtmann=
ſchaftskämpfe im ganzen Kreisgebiet.
—Am 13. Januar hat das Saarvolk eindeutig ſein Schickſal
entſchieden. Ein 15jähriger heroiſcher Kampf in dem unſere
Turnbrüder an der Saar mit in vorderſter Linie ſtanden, hat
ſein Ende gefunden. Unſere Brüder von der Saar haben ihre
Treue zum Vaterland vor aller Welt bekundet. Treue um Treue.
Der Gau 13 der DT. betrachtet es deshalb als ſeine vornehmſte
Aufgabe und Dankespflicht unſeren Saarbrüdern und
Saar=
turnern gegenüber, ſein 1. Gauturnfeſt in dem nunmehr freien
Saargebiet ſtattfinden zu laſſen. Als Feſtſtadt iſt Saarbrücken
vom 18.—25. Auguſt beſtimmt. Im ganzen Gau werden bereits
alle Kräfte geſpannt; alle Kreiſe des Gaugebietes verzichten auf
ihre diesjährigen Kreisfeſte und rüſten eifrig zum Gauturnfeſt in
Saarbrücken, das zugleich zum Feſte der Freiheit in der freien,
wieder deutſchen Saar werden ſoll. Auch die Odenwaldturner
betrachten es als ihre heiligſte Pflicht, bei dem Marſch ins freie
Saargebiet dabei zu ſein, und arbeiten mit aller Hingabe an den
bereits einſetzenden Vorbereitungen. Für den Odenwaldkreis
gibt es dies Jahr nur eine Parole: Auf nach Saarbrücken, auf
an die freie deutſche Saar, auf zum 1. Gauturnfeſt des Gaues 13.
Pflichtmannſchaftskämpfe im Odenwaldkreis am 10. März.
Von der Führung der DT. wird eine Leiſtungsprüfung der
Turner gefordert. Es wird in vier Leiſtungsſtufen geturnt:
Klaſſe A Sonderſtufe eine Mannſchaft beſteht aus 3 Turnern,
Klaſſe B Oberſtufe
„ 3 Turnern,
Klaſſe C. Mittelſtufe „
„ 4 Turnern,
Klaſſe D Unterſtufe
„ 4 Turnern.
Es können von dem einzelnen Verein mehrere Mannſchaften in
einer Klaſſe gemeldet werden. Es iſt den Vereinen freigeſtellt,
in welcher Klaſſe ſie melden wollen. Der Wettkampf beſteht für
die Sonderſtufe und Oberſtufe aus einem Zehnkampf, für die
Mittel= und Unterſtufe aus einem Neunkampf. Klaſſe 4 und B
turnen alſo 1. und 2. Reck Pflicht und Kür, 3. und 4. Barren
Pflicht und Kür, 5. und 6. Pferd breit Pflicht und Kür, 7. Pferd
lang Pflicht, 8. und 9. Freiübung Pflicht und Kür, 10. Ringe=
Kürübung. Klaſſe C und D turnen wie die Klaſſen 4 und B,
nur fallen die Ringe weg.
Die Mannſchaftskämpfe des Odenwaldkreiſes finden ſtatt:
am 10. Marz für Sonder= und Oberſtufe in Höchſt. Beginn
vor=
mittags 9.30 Uhr, für die Klaſſen C und D Mittel= und
Unter=
ſtufe Unterkreisweiſe: 1. Unterkreis in Neuſtadt i. O., Beginn
10 Uhr vormittags; 2. Unterkreis in Dieburg, Beginn 9.15
Uhr vormittags; 3. Unterkreis in Groß=Bieberau, Beginn
9.15 Uhr vormittags.
Sb. 98 Darmſtadt empfängk am Sonntag
die kſchechiſche Tiſchkennis=Nakionalmannſchaft.
Die rührige Tiſchtennisabteilung des SV. 98 hat ſich ſchon in
früheren Jahren durch Verpflichtung von ganz erſtklaſſigen
Geg=
nern ein großes Verdienſt um die Ausbreitung des
Tiſchtennis=
ſportes erworben. Viele werden noch an den Beſuch der
unga=
riſchen Weltmeiſter vor drei Jahren zurückdenken. Dieſe Spieler
— man möchte faſt ſagen Akrobaten — hielten damals durch
vor=
her für ganz unmöglich gehaltene Paraden über zwei Stunden
nahezu 500 Zuſchauer im Bann. Jeder lernte ermeſſen, daß dieſer
Sport neben großer Schnelligkeit im Handeln auch eine große
Doſis Körperbeherrſchung und Konzentrationsfähigkeit erfordert.
Die Tſchechen, die am Sonntag abend in Darmſtadt (
Bürger=
hof) zu Gaſt ſind, ſtehen den Ungarn in nichts nach. Sie kommen
von den ſoeben in London beendeten Weltmeiſterſchaften zurück,
wo ihre Streitmacht in einer Konkurrenz von 18 Nationen den
2. Platz belegte. Im Finale unterlagen ſie den Ungarn knapp
mit 5:4
Nr. 51 — Seite 7
Gewinnauszug
5. Klaſſe 44. Preußiſch=Süddeutſche (270. Preuß.) Klaſſen=Lotterie
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Leſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II
9. Ziehungstag
18. Februar 1935
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 6000 M. 336726
8 Gewinne zu 3000 M. 8437 246576 330664 334567
12 Gewinne zu 2000 M. 176758 227459 296617 327468 345680
Zrr8
42 Gewinne zu 1000 M. 9622 11326 21474 37407 49807 84635
113527 116726 185576 197518 214681 218178 232924 269218 281831
288604 292308 295640 354542 378273 384122
80 Gewinne zu 500 M. 4149 14646 23994 29623 42044 42791 43019
57767 85507 127928 136669 144873 179622 187122 196880 204843
211230 212823 216389 223473 235462 235569 265924 270976 272869
273587 274117 275167 278965 282420 313609 319809 356989 360655
362073 372303 372321 380609 397403 398969
390 Gewinne zu 300 M. 168 252 4199 6597 8713 9187 9983 12418
13281 16100 17442 17538 17687 18518 19628 21379 21780 25338
33014 34006 34356 34815 36511 44967 45772 46570 48410 56009
56178 60845 64254 66288 75596 76693 78064 79200 83080 83767
86767 92245 95023 96673 98197 100637 100659 110433 11169
120503 123296 128161 128041 130324 130534 130681 130888 131738
133863 135148 135725 136519 136548 137441 188060 140168 142898
142910 150687 155430 156001 159569 161818 1630680 164252 164484
165656 167160 167838 168606 168974 169818 170009 172052 175134
177211 178394 179511 180471 181466 184438 188471 188507 191265
191572 194236 197128 198333 202706 206323 211012 211151 212781
214058 220799 2260 19 226563 227937 228084 228 128 929159 228912
230 182 230257 230434 230776 234932 235274 237257 239609 241279
242177 244453 244470 245422 246480 246820 248234 249438 251938
252068 253484 253810 253823 256388 257823 260665 264062 266550
270787 278398 279089 284818 285836 286107 286298 2865 13 286603
292218 293631 285385 296054 303793 304243 306884 308370 314073
318061 319527 331070 331390 332280 332411 332520 335208 336165
340537 345002 346073 347534 356188 356430 358301 362446 363640
366064 368869 370631 370689 372190 373659 374426 378004 378213
382896 383282 383878 386039 387740 389078 392188 394462 394652
394837 396757 397111 398962
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
4 Gewinne zu 5000 M. 6917 215783
10 Gewinne zu 3000 M. 2300 33826 185126 237534 297658
16 Gewinne zu 2000 M. 31561 62665 131380 191212 207819 275885
323157 384575
46 Gewinne zu 1000 M. 17337 22892 25570 40010 70010 86748
87926 104493 118346 195356 203818 204331 211260 217802 217853
240658 244866 253892 299068 336333 363867 386451 395972
86 Gewinne zu 500 M. 19714 21458 24225 30953 33616 40253
46653 50709 67480 68788 79171 84870 93793 96696 102017 107974
122237 130725 145178 147519 149968 159876 170025 177931 180924
189604 193714 207708 208342 242098 263974 273007 297217 308063
315696 318681 343666 354242 360230 362673 366880 373860 381015
308 Gewinne zu 300 M. 443 917 3601 5501 13080 15656 17273
19800 21584 21797 23211 25147 26310 30341 34768 36008 36214
36368 40055 43472 45241 46296 47398 48733 42253 50047 50603
51306 58883 59257 64076 65052 71352 77325 84539 87354 90339
8i695 92719 93854 95000 96672 98639 100089 102770 165281
105811 110868 112459 114945 116526 123627 131665 132180 132858
135245 137570 138546 139543 145128 146914 147867 148475 148596
151076 151429 151455 154056 156093 158358 164537 165272 165866
168371 172737 174248 177615 184660 185881 187763 188767 191347
192021 193100 195103 200283 205049 205402 207148 211283 212569
219279 221329 229861 2281 18 2274 13 229366 236356 233217 241815
250833 251869 253487 255657 256329 261085 2631 16 265248 265989
270646 272000 273468 275364 282236 284983 286132 288305 288491
298079 301828 308203 310138 316597 319207 319588 320543 323342
326916 333687 334899 337294 338662 389791 340353 34 1254 348876
349623 361 166 363737 368354 368627 368557 371612 372168 379632
383703 384933 387175 388507 389847 392157 3981 18 398537 399268
20 Tagesprämien.
Auf fede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu ſe 1000 RM
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
52774 58756 62261
304286 395221
105956 138051 236954 240154 277590
Im Gewinnrade verblieben: 420 Tagesprämien zu je 1000 Mark,
2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 1000 0, 2 zu je 75020, 2 zu je
50000, 4 zu je 3 00, 8 zu je 20000, 42 zu je 100/0, 146 zu je
5000, 284 zu je 3000, 658 zu ie 2000, 1418 zu je 1000, 3330 zu je
500, 13486 zu je 300 Mark.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt; Mittwoch, 20. Februar
6.00: Bauernfunk
und 6.30: Gymnaſtik. — 6.50: Zeit,
Wetter. — 6.55: Morgenſpruch — Chöral: Eins iſt not! Ach
Herr, dies Eine.
00: Muſikzug der SA.=Standarte 167,
Kaſſel. Ltg.: Muſikzugführer Shröder — 8.10: Waſſerſtand,
Wetter. — 8.15: Sruttgart: Gynnaſtik. — 9.00: Nur Kaſſel:
Werbekonzert. — 9.15: Nur Kaſſel: Liederſtunde. Chor des
Oberlyzeums Kaſſel Ltg.: Fritz Kleiſt. — 10.00: Nachr.
10.15: Schulfunk: Tonmalerei in der Muſik. — 10.45:
Prak=
tiſche Ratſchläge für Küche und Haus. — 11.00: Werbekonzert. —
11.30: Meldungen — 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Mittagskonzert der Kapelle Ilia Livſchakoff.
13.00: Zeit, Nachr. — 13.10: Nachr. aus dem Sendebezirk.
13.15: Stuttgart: Mittagskonzert der SA.=Standartenkavelle
Stuttgart. Ltg.: R. Hanker. — 14.15: Zeit, Nachr. — 14.30:
Wirtſchaftsbericht — 14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 14.55:
Wetter. — 15.00: Nur Kaiſerslautern: Nachr. — 15.15: Kaſſel:
Liederſtunde 1. Kaſſeler Komponiſten. — 2. Wände ſprechen.
Von Zeitſtil und Wohnkultur im deutſchen Tapetenmuſeum.
16.0: Doppel=Nachmittagskonzert. Kapelle Franz Hauck und Funk=
Orcheſter Ltg.: Joſ. Felix Heß. — 18.00: Aus Zeit u. Leben.
Lebensſpiegel im Beruf. — 18.40: Vom Deutſchlandſender:
Au=
tomobil=Ausſtellung 1935. Ein Funkbericht.
19.00: Dresden: Heitere Abendmuſik. Die Dresdner Philharmonie.
Ltg.: Hilmar Weber — 19.45: Das Leben ſpricht! — 20.00:
Zeit, Nachr. — 20.15: Vom Deutſchlandſender: Reichsſendung:
Stunde der jungen Nation: Sport und Spiegel in der HJ.
20.45: Lachender Funk mit E. Eckersberg. — 21.20: Warſchau:
Anläßlich des 125. Geburtstages von F. Chopin: Konzert
22.15: Zeit, Nachr. — 22.25: Nachr., Wetter, Sport. — 22.30:
Tanzmuſik der Kapelle Franz Hauck. — 24.00: Sruttgart:
Nacht=
konzert. — Als Einlage: Konzert für Orgel allem. Werk 37 von
Hugo Herrmam.
Mittwoch, 20. Februar
Reichsſendung: 20.15: Stunde der jungen Navion:
Muſik in der HJ.
Breslau: 21.30: Zitherklänge. Alpenländiſche
Volks=
muſik.
Deutſchlandſender: 19.00: Fahrt in die Sonne
(Schallplatten).
Frankfurt: 21.20: Konzert, anläßl. des 125.
Geburts=
tages von Chopin aus Warſchau.
Hamburg: 19.00: Beim Strauß. Eine Wiener Stunde.
Köln: 18.20: Eine Seereiſe nach Anholt, dem verlorenen
Eiland im Kattegat. Reiſebericht.
Leipzig: 21.10: Franzöſiſche Muſik. Ltg.:
Generalmuſik=
direktor Weisbach.
Stuttgart: 20.45: Zu Mantua in Banden. Eine
volks=
tümliche Stunde.
Stockholm: 20.00: Händel=Konzert.
Bukareſt: 20.35: Leichte franzöſiſche Muſik.
Warſchau: 20.50: Chopin=Konzert.
Luxemburg: 22.35: Bellini=Konzert.
Budapeſt: 22.50: Konzert des Opernorcheſters.
London: 23.50: Moderne. Tanzmuſik.
Ausſichten für Mittwoch: Bewölkungszunahme mit Neigung zu
einze nen Regenfällen bei weſtlichen Winden; mild.
Ausſichten für Donnerstag: Bei ſüdweſtlichen Winden
unbeſtän=
dig, weiterhin mild.
Seite 8 — Nr. 51
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 20. Febr.
Größen
Berliner
Deutſcher Spikenfilm in Vorbereikung.
Schach=Olympia in Deukſchl d.
Die beteiligten Filmkünſtler bei Reichsminiſter
Dr. Goebbels.
Berlin. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing
Montag mittag alle an der Herſtellung des von
der Ufa geplanten, Films „Die heilige Johanna”
beteiligten Künſtler, um ihnen in einer Anſprache
darzulegen, mit welcher Erwartung die deutſche
Oeffentlichkeit gerade auf dieſes im Laufe dieſer
Woche ins Atelier gehende Filmwerk blicke. Der
Film liege in der Linie der von ihm in ſeiner
kürzlichen Rede im Harnackhaus angedeuteten
film=
politiſchen Entwicklung, der Herſtellung einiger
richtungsgebender Schöpfungen, die für das
ge=
ſamte deutſche Filmſchaffen im eigenen Lande und
in der Welt beiſpielhaft ſein ſollen. Er erſuchte alle
Beteiligten, ſich mit beſonderem Eifer und
künſt=
leriſcher Leidenſchaft an der Schaffung dieſes
Film=
werkes zu beteiligen, das nur in der ſolidariſchen
Zuſammenarbeit aller Mitwirkenden eine wirkliche
Spitzenleiſtung der deutſchen Filmproduktion
wer=
den könne.
Anſchließend beſichtigte Reichsminiſter Dr.
Goeb=
bels die Modelle und Skizzen zu dieſem Film, die
von ſeinem Regiſſeur Ucicky erläutert wurden Sie
ſind in monatelanger Vorarbeit von den
Architek=
ten Herlth und Röhrig hergeſtellt worden.
Eine hübſche Gruppe von dem großen Filmball, der in den Feſträumen des Berliner Zoo ſtattfand
und an dem auch der Schirmherr des deutſchen Films, Reichsminiſter Dr. Goebbels, teilnahm.
Man ſieht von links nach rechts: Willy Fritſch, Guſtav Fröhlich, Lyda Baarova, Sibylle Schmitz
Dorothea Wieck, Polizeipräſident von Levetzow, Renate Müller.
Der weiße Tod.
Eine Filmexpedition von einer Lawine verſchüttet
Zwei Tote.
Pontreſina. Am Montag; mittag wurde
eine Gruppe einer Filmgeſellſchaft, die gegenwärtig
in Pontreſina Aufnahmen macht, in der Nähe der
Coaz=Hütte im Roſeg=Tal von einer Lawine
ver=
ſchüttet. Drei Perſonen wurden unter dem Schnee
begraben. Zwei fanden den Tod. Es handelt ſich
um die Gattin des Regiſſeurs Kern und um den
bekannten Skifahrer Beni Führer. Der dritte
Ver=
ſchüttete konnte noch lebend geborgen werden.
Reich und Ausland
Starker Ausländerbeſuch
zur Aukomobil=Ausſkellung.
Berlin. Die Automobil=Ausſtellung hat, wie
alljährlich, der Reichshauptſtadt wieder einen
außerordentlich ſtarken Fremdenverkehr gebracht.
Ausländiſche Automobilklubs und
Kraftfahrver=
bände, auch ausländiſche Reiſebüros, haben
Geſell=
ſchaftsreiſen organiſiert; ſo brachte z. B. ein
ſchwe=
diſches Reiſebüro allein auf Anregung der
Reichs=
bahnzentrale für den deutſchen Reiſeverkehr
(RDV.) etwa 300 Beſucher aus Stockholm, Lund
und Upſala nach Berlin. Wie der Reichsverband
der Automobilinduſtrie mitteilt, haben ſich auf der
Ausſtellung rund 400 ausländiſche
Automobilhänd=
ler gemeldet. Auch eine Umfrage bei den großen
Berliner Hotels läßt die ſtarke Beteiligung des
Auslandes erkennen. In den großen Hotels ſind
etwa 25—40 v. H. der Gäſte Ausländer. Sogar
aus Indien, dem Iran und Japan ſind
Ausſtel=
lungsbeſucher in Berlin anweſend.
Todesſtraſe für eine Kindesmörderin.
Stuttgart. Das Schwurgericht hat die
22 Jahre alte Sophie Mina Knorr aus Münſter,
Oberamt Mergentheim, wegen Mordes an ihrem
ſechs Wochen alten unehelichen Kinde zum Tode
verurteilt. Die Angeklagte hatte am 17. Oktober
1934 ihr Kind vergiftet.
Fünf Todesopfer des Gasunglücks in Stuttgart.
Stuttgart. Das ſchwere Gasunglück in
Stuttgart=Oſtheim hat geſtern vormittag noch ein
fünftes Todesopfer gefordert. Wenige Stunden
nachdem Frau Streib der ſchweren Vergiftung
er=
legen iſt, iſt auch ihr zehnjähriger Sohn Wilhelm
geſtorben. Damit iſt die ganze Familie Streib,
Vater, Mutter und beide Söhne, dem Gasunglück
zum Opfer gefallen.
Dampframme vom Skurm in die Sptee
geſchlenderk.
Das Bach=Zimmer in Eiſenach.
Intereſſanter Blick in einen der Räume des berühmten Bach=Muſeums in Eiſenach. Die hier
ge=
hüteten Einrichtungsgegenſtände ſtammen aus Bachs Lebzeiten und wurden von ihm benutzt.
us allen Teilen Deutſchlands laufen, ebenſo wie
us dem Auslande, Schreckensmeldungen von
turmverheerungen ein. Unſer Bild zeigt eine
dſampframme, die auf einem Prahm auf der
ſpree montiert war und von einer Böe ins
Waſ=
r geſchleudert wurde. Nach mühſamer Arbeit
lang es der Feuerwehr, den Prahm beiſeite zu
jumen und dadurch den Schiffahrtsweg wieder
Schwerer Unfall eines Reichswehraukos
Berlin. Auf der Chauſſee von Krampnitz
hat ſich geſtern in der Ortſchaft Groß=Glienicke,
nordweſtlich von Cladow, ein ſchwerer
Verkehrs=
unfall ereignet. Ein Laſtkraftwagen der
Nach=
richtentruppe überſchlug ſich während der Fahrt.
10 Soldaten wurden verletzt, darunter mehrere
ſchwer. Sie wurden teils in das Standortlazarett
Potsdam, teils in das Krankenhaus Spandau
eingeliefert.
Wie noch ergänzend zu dem ſchweren Unfall
eines Reichswehrautos der Nachrichtentruppe bei
Groß=Glienicke gemeldet wird, hat ſich das
Un=
glück in der ſogenannten „Todeskurve” zugetragen.
Der ſchwerverletzte Funker Roy iſt inzwiſchen
ſeinen Verletzungen erlegen. Der Funker Lüdtke
liegt in lebensgefährlichem Zuſtand danieder.
Vier Soldaten haben ſchwere Verletzungen
davon=
getragen, während die übrigen Verletzungen
leich=
ter Natur ſind. Bis auf den Fahrer und den
be=
gleitenden Unteroffizier, die beide unverletzt
blie=
ben, waren alle Soldaten aus dem umkippenden
Wagen herausgeſchleudert worden.
Große Effekkenſchiebungen
einer Emigrankenzenkrale aufgedeckt.
Köln. Im Verlaufe eingehender Ermittlungen
iſt es der Kölner Zollfahndungsſtelle gelungen,
einer Schieberbande auf die Spur zu kommen, die
in Weſt= und Süddeutſchland Zinsſcheine von im
Ausland befindlichen Wertpapieren zur Einlöſung
brachte.
Die Wertpapiere ſtellen nach bisheriger
Feſt=
ſtellung einen Wert von etwa 15 Millionen dar.
Der Vertrieb der Zinsſcheine erfolgte durch eine
Emigrantenzentrale im Saargebiet. Mit der
Ein=
löſung war eine größere Bande beſchäftigt, die ſich
zum Teil aus Saarländern zuſammenſetzte, die
mit falſchen und geſchickt gefälſchten
Ausweis=
papieren arbeitete. Einige Mitglieder der Bande
ſind in Haft genommen worden. Weitere
Feſt=
nahmen ſtehen noch bevor. Nur der angeſtrengten
Tätigkeit der Beamten iſt es zu verdanlen, daß die
Schiebung
Die „undichken” Gefängniſſe in USA.
NewYork. Im Staate Texas ſind ſechs
Sträf=
linge, darunter ein Mörder, aus dem
Staatsge=
fängnis von Harlem entkommen. Sie ſtahlen einen
Kraftwagen und fuhren davon. Polizeiautos haben
die Verfolgung aufgenommen.
Die Leiterin des durch einen Maſſenausbruch
bekannt gewordenen Gefängniſſes in Granite (
Ok=
lahoma), Frau George Waters, iſt ihres Poſtens
enthoben, und durch einen männlichen Gouverneur
erſetzt worden. Von den aus ihrem Gefängnis
ent=
wichenen Sträflingen befinden ſich noch 18 in
Freiheit.
Berlin. Gleichzeitig mit den mpiſchen
Spielen in Berlin wird in München ſach ein
Schach=Olympia veranſtaltet werden.
Der Großdeutſche Schachbund wird
/Veran=
ſtaltung in Gemeinſchaft mit dem Wel ſachbund
durchführen. Die maßgebenden Stellen 1 /Reiches
in Berlin und die Miniſterien in Mün m haben
weitgehende Unterſtützung des Plane ßugeſag
Das Schach=Olympia ſoll der größte int ſationale
Wettbewerb werden, der je in der We ſauf dem
Gebiete des Schachſpiels ſtattgefunden 1]
Mann=
ſchaften von je zehn der beſten Meiſter 1 Eden aus
allen Schachländern der Erde zum Kar fe
antre=
ten. Zum Austragungsort für dieſen gr en
Wett=
ſtreit im edlen Geiſtesſport iſt die Inſt= und
Fremdenſtadt München als geeignete, lätte
ſtimmt worden.
Goljubew meldet ſich.
Archangelſk. Dienstag früh erhi der Lei
ter der Kommiſſion für die Rettung d lſeit dem
1. Februar verſchollenen Flugzeuges miter der
Führung Goljubews von der Bahnſtati= IIdſchima
(40 Kilometer von Archangelſk) einen ſuankſpruck
folgenden Inhalts: „Ich, Goljubew, un zwei mei
ner Begleiter ſind bereits 17 Tage unte ſegs. Wir
ſind am verhungern. Im Sumpf mußte ſwir
not=
landen und ließen das Flugzeug mit ei m meiner
Begleiter als Wache zurück. Meine iden
Be=
gleiter und ich haben nur von Unrat Plebt und
ſind ſchwer krank. Ob der beim
Flugzerkzurückge=
bliebene Begleiter noch lebt, iſt un wiß. Erſt
heute hat uns ein Fiſcher bemerkt, d Juns mit”
einem Geſpann nach dem Dorf Idſchir4 gebracht
hat. Wir bitten um die Entſendung zuzer
Flug=
zeuge mit Arzt und Lebensmitteln.
Bereits eine Stunde nach dem Einty fen dieſes
Telegramms ſtartete zwei Flugzeuge, u. dden
Flie=
gern Hilfe zu bringen. Goljubew iſ einer der
beſten Flieger der Sowjetunion und he (ſeinerzeit
Flüge in die Arktis unternommen.
Die Flieger Codos und Roſſi bitten u die End
ſendung von Mechanikern.
Paris. Die beiden Flieger Codo= und Roſſi.
die ihren Südamerikaflug unterbreche ſund nad.
den Kap Verdiſchen Inſeln zurückkehrn mußten
haben an den Luftfahrtminiſter Gene fl. Dénait
ein Telegramm gerichtet, in dem ſie u) die Ent
ſendung von Mechanikern nach Porto X 4ia bitten
die die notwendigen Reparaturen an ſem Flug
zeug „Joſeph le Brix” vornehmen ſoll I. Die an.,
geforderten Mechaniker werden unver ſglich nad”
den Kap Verdiſchen Inſeln abfliegen.
Berufung im Haupkmann-Fo.
New York. Heute, Mittwoch, wird ſer
anwalt Richard Hauptmanns den offiz llen ?
fungsantrag einreichen. Der Rechtsa palt ſtüf
ſeinen Antrag auf gewiſſe Unkorrekthe In, die d.
Richter begangen habe, als er den C ſchworen,
nach Schluß der Verhöre den Prozeß klauf
einmal kurz zuſammengefaßt ſchilderte
Großfeuer im Hafen von Earid.
Buenos Aires. Im Hafen n Roſat
(Provinz Santa Fé) wütet gegenwärt lein Gre
feuer, das die Rieſenanlagen der größt / Getreil
exportfirma des Platzes vernichtet hat Durch ei
Exploſion flogen drei Gebäude in die Afft und du
ausbrechende Feuer breitete ſich nſ raſen
Schnelligkeit aus; es bedroht jetzt au den 36, ſo daß die Polizei berei ! Trupye
verſtärkungen anfordern mußte. Dem Feuer
bisher drei Männer zum Opfer gefal. /, die v.
Feuer überraſcht wurden und ſich nicht jehr rett
konnten; ſie verbrannten bei lebend em Leil
ihre Leichen" konnten bereits gefunm werde)
Mehr als 50 Perſonen haben zum kil ſchwe
Verletzungen erlitten.
Erdbeben auf der Halbinſel Che fdike.
Athen. Auf der Halbinſel Chal dike wu
am Montag ein heftiger Erdſtoß verſp t. Mehre
Häuſer ſind eingeſtürzt. Ueber ein Ißend
ſonen wurden verletzt.
Chineſiſcher Dampfer geſunken. — 0 Tote
Schanghai. Der chineſiſche Klen
„Fulung” iſt bei ſchwerem Sturm auf
Lienkong nördlich Fuſchau geſunken. TI
und Schiffsmannſchaften, insgeſamt 1
werden vermißt. Ein einziger Mann ſonn
einem zu Hilfe geeilten Schiff gerette
Italien ſtellte der deutſche Rennfahrer Hans Stu
Auf der Straße Viareggio-Lr
Auto=Union=Wagen einen neuen Klaſſenrekord über eine Meile auf. Mit fliegendem
er einen Durchſchnitt von 320,267 Kilometern. Dadurch wurde der von Caracciola geha.
rekord um 3,589 Kilometer verbeſſert. Unſer Bild zeigt Hans Stuck mit ſeinem Wag
Siege in Italien.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 51 — Seite 9
Mittwoch, 20. Februar 1935
Zaodiok
Diottton
D
Würzburg und Bamberg.
gie Stadt des Lächelns und die Stadt des Lichts. / Der Bamberger Dom und ſeine Schätze.
Städte im Maintal.
O du wonniges Maintal, du Garten Gottes in deutſcher
Hande Mitten, du ſelige Frankenſtraße, ſei mir gegrüßt! Sei mir
gegrüßt mit dem blanken Waſſer deines Fluſſes, mit den bunten
Hügelreihen deiner Weinberge, mit den grünen Wald= und
Berg=
bängen, dahinter Speſſart und Odenwald, Steigerwald und
an=
dere in ſtillen Träumen liegen, mit den köſtlichen Dörfern,
Kir=
chen und Kapellen, vor allem aber mit dem ſeligen Reigen deiner
Stdte
Ja, ihr Mainſtädte inſonderheit ſeid mir gegrüßt! Was wäre
Deutſchland ohne das Maintal mit ſeinen Städten — was wäre
nber auch das Maintal ſamt ſeinen Städten ohne Deutſchland?
Es iſt, als hätte deutſche Kultur, deutſches Weſen und deutſcher
Geiſt Urkunden ihres Seins hier am Main niedergelegt wie
Per=
ſen an einer Schnur. Wer euch kennt, ihr kleinen und ihr großen
Städte am Main, dem iſt auch klar, wie widerſinnig es war,
daß die Mainlinie einmal Norddeutſchland und Süddeutſchland
ſcheiden konnte. Scheiden! Iſt doch das Maintal nichts anderes
als eine Herzgrube Deutſchlands, und die Namen der Städte am
Main klingen alle zuſammen wie gute deutſche Glocken. Bamberg
und Würzburg, Wertheim und Aſchaffenburg, Miltenberg und
Klingenberg, Lohr und Karlſtadt, Ochſenfurt, Kitzingen und
Schweinfurt, ohne die Namen zu nennen jener Dörfer und
Städt=
ſein, die zwiſchen Traum und Tag an irgendeiner Mainſchleife
ſtmen. Wer dächte da nicht an die flußangeſchmiegten
Sommer=
ſauſen und Frickenhauſen, Stadtprozelten und Rothenfels? Welch
ſin Reichtum! Und dazu noch Lichtenfels, Kulmbach, Bayreuth im
ſberen Maintal.
Neben Frankfurt, das ſich ganz der Straße Weſtdeutſchlands,
Rhein, auftut, ſind es ganz beſonders Würzburg und
Bam=
beig die einen großen Klang als alte Biſchofsſtädte haben, und
in Würzburg wollen wir zuerſt Einkehr halten, wollen mit
Hein=
fich von Kleiſt von irgendeiner Höhe zu ihm herunterblicken.
„O, wie herrlich war der Anblick des Maintales von dieſer
Hie! Hügel und Täler und Waſſer und Städte und Dörfer,
hls durcheinander wie ein gewirkter Fußteppich! Der Main
wudte ſich bald rechts, bald links und küßte bald den einen, bald A
dn underen Rebenhügel und wankte zwiſchen ſeinen beiden
en die ihm gleich teuer ſchienen, wie ein Kind zwiſchen Vater
Nutter. Der Felſen mit der Zitadelle ſah ernſt auf die Stadt 7
und bewachte ſie wie ein Rieſe ſein Kleinod, und an den
zegen herum ſchlich ſich ein Weg wie ein Spion und
uie ſich in jede Baſtion, als ob er rekognoſzieren wollte,
aber nicht, in die Stadt zu gehen, ſondern verlor ſich in
zburg im Munde der Dichter.
Würzburg, die Stadt des Lächelns.
Von Anton Dörfler.
libald die grauen Augen. Als die beiden Freunde endlich
weiter=
gingen, war der Würzburger ſo erregt, daß er eigentlich mehr
ſtapfte als ſchritt, faſt, als müßte er durch hohen Schnee eilen.
„Jetzt gehen wir über Waſſer, über den Main, Alterchen”,
flü=
ſterte er geheimnisvoll, „aber wart’ nur, bald ſchreiten wir über
Wein dahin. Ich weiß da Straßen, die über alte, große Keller
führen. Da träumen alle Frankenſommer in Fäſſern. O du, wie
ein Traum iſt das, da langſam darüberhin zu wandern. Ein an=
ſoch ſtand die Stadt in leichtem Graudunſt. Die Kirchtürme
Fſhienen ſich im niederdrängenden Herbſtnebel nun aufwärts
ewegen und die mächtigen Kuppeln blähten ſich. Wie ein
Nunen trieb der gotiſche Turm der Marienkapelle hinan. Ohne. Würzburg mit der Burg auf dem Marienberg. Wilh. Greiner.
ſk in vergeiſtigter Würde pfeilten die vier Domtürme ſich
erhabener Selbſtverſtändlichkeit ins Ewige. Und der Rat=
Pöiurm ſchaute nachtwächtergleich wie das verkörperte Stadt=
Mauen darein. Das ſpitze Hütlein auf dem viereckig Stand=
Men ließ ſchon am frühen Morgen bei aller Ehrenhaftigkeit
Ven raſchen Gedanken an gute Weinlaune wagen. Freilich
ver=
er eilends vor dem rieſigen Heiligen in koſtbarem Ornat,
Eoa als Prunkturm der Univerſitätskirche über die Stadt
Eſchte. — Da ſtanden nun in den zwölf Niſchen der Brücke die
Nugen, überlebensgroß, alle mehr oder minder träumend oder
Mdeind verzückt. Es thronte auf ſteilem Weinberge die alte,
Roige Feſtung, breithin aufleuchtend in der Sonne. Alle ihre
Eien Fenſter ſchimmerten das Morgenlicht auf die Stadt zurück.
den nächſten Wällen drängte ſich Baum an Baum ihr zu
hen voll Herbſtgold und Reife. Wie Wächter, die auch die
kußgkeit noch behaglich zeigen können, ſo ſtanden die großen
kürme. Im Norden ſchob ſich der rebenreiche Steinberg in den
EAdes Maines vor, den vielgewundenen, auch hier abzubiegen.
eüden wallten herbſtlich helle Platanen einen Berg hinan
„Kappele”, der Gnadenkirche, die mit ihrem Zwiebeldach und
Die gedrechſelten Türmen ſo recht als ein Kleinodienſchrein da
Is Land funkelte, wahrlich als wunderſam wirklich gewor=
4raum eines Baumeiſters, dem das Herz in Anmut wiegte
2 her einſt, vom Lächeln der Gottesjungfrau verzaubert,
auf=
s war zu zierlich heiterem Spiel mit Muſik und aller
Sucerit des Frankenlandes. — Wie einem Knaben mitten un=
Eien Schätzen und Herrlichkeiten leuchteten dem Kilian Wil=
derer Menſch wird man da. Und die Welt iſt wirklich nur eine
goldene Kugel, die ſich in Duft und Wundern dreht, daß man
ganz leicht wird inwendig und dem Leben gut iſt, wie es auch
mit einem umſpringen mag.” Kilian Willibald aber kannte kein
Raſten mehr. In weit über ein Dutzend Kirchen nahm er den
gu=
ten Walter Tönning mit. Bald wurde man fernher befunkeltes
Erdenwürmlein vor hochaufgewölbter Majeſtät, bald glaubte
man, bloß ein paar Schritte tun zu brauchen, um mit Engeln auf
der Himmelswieſe tanzen zu können, dann ſtand man wieder da
und fühlte den Raum wie eine Sehnſucht aus der eigenen Bruſt
geſtrömt, die dann ringsum zu Stein und Gold, zu Wölbung und
Bilderwand, zu einem Gehäuſe erſtarrt war, in das man ſich wie
in den Kriſtall eigenen Träumens eingeſchloſſen und eingewachſen
wußte.
Seltſam hingegen trat man aus ſolchen Wundern, ſchlich durch
Gaſſen, die eng und dunkel, oft bergan, bergab wie ins
Erd=
innere zu gehen ſchienen, traf auf ſchöne ſtille, breite Straßen,
ſah in Fenſter hinein und erkannte märchenplötzlich Gärten
hin=
durchſchimmern, Höfe herausgrüßen mit Türmchen und Erkern,
Brunnen und Veranden, Ziertreppen und Bogenhallen. Da
wohn=
ten dann nicht Grafen und Barone, nein, oft neben Gevatter
Schuſter und Seiler die Armut und die Dürftigkeit.
Dann ſtanden die beiden Getreuen vor der Reſidenz, und
Ki=
lian Willibald hielt ſeinen elfenbeinbeknopften Stock
ſchrägauf=
weiſend unter der rechten Achſel; die Hände lagen
ineinander=
geſteckt auf der Bruſt. Ein wenig zurückgebogen war die ganze
Geſtalt, und vom Geſicht glänzte die reinſte Heiterkeit einer
heim=
frohen Seele. Wie ein Prediger ließ er ſich hören, „Siehſt du,
Alterchen, wie das hingeſetzt iſt, trotz ſeiner Größe und
Weitläu=
figkeit? Grad als ob’s einer am Tiſch geboſſelt hätte mit Liebe
für jedes Eckelchen und dann hingeſtellt hätte auf den Platz hier,
wo es über Nacht ſo groß gewachſen wäre von einem einzigen
Atemzug der Schönheit. Und jetzt iſt alles darinnen: Spiel und
Ernſt, Anmut und Größe, und das hält überall zuſammen. Du
ſpürſt den Willen, der es hält und der es ſo warm leuchten läßt.”
Würzburg, die Stadt des Lichtes.
Von Max Dauthendey.
Zu der Helle und Wachheit des Geiſtes meines Vaters, die
in den Wohnräumen um ihn noch herrſchte, als er ſchon ein
77jähriger Greis war, geſellte ſich draußen vor der Tür und
vor den Fenſtern des Hauſes die wunderbare, alles verſtehende
und Frieden verbreitende fränkiſche Luft und der fränkiſche
Sinn der Stadt Würzburg, die mit erdkräftigem Wein, mit
ſchmucken Frauen, lebenstüchtigen Männern auf altgeſchichtlichem
Boden, mit prächtigen Bauten, bei ſchön geſchwungenen Hügeln
am traulichen Main liegt und mir immer ſo recht als Heimplatz
froher Muſen und froher Wiſſenſchaft.
Als Profeſſor Röntgen hier im phyſikaliſchen Inſtitut die
X=Strahlen entdeckte und ein neues, den Menſchenkörper
durch=
dringendes Licht den Augen ſichtbar machte, war ich noch ein
junger Mann und ſchrieb eben an meinem Buch „Ultraviolett”.
Uind ich ſagte mir ſpäter oftmals: in keiner anderen Stadt, nur
in Würzburg, konnten die X=Strahlen entdeckt werden. Nur
hier kommt geheimes Licht den Menſchen ſo nah wie ſelten
wieder auf einem Punkt der Erde. Das Würzburger Licht, das
an den ſonnigen Tagen von den Bergen wie eine blaue
Elek=
trizität rund um die Stadt in den Himmel ſcheint, kommt mir
immer vor wie aus einem Jubel geboren. Iſt es die Stellung
der Hügel, die wie Brennſpiegel verteilt am Mainufer nach
Süden gerichtet ſtehen? Oder iſt es der lange flüſſige Spiegel
des Mains ſelbſt, der das gewundene Maintal aufhellt, ſo daß
es ſcheint, als flöſſe zwiſchen den Hügeln ein weißes Feuer,
das, mit der Sonne vereint, die Weinbeeren an den Geländen
kocht? — Ich weiß es nicht, warum Licht und Luft hier immer
jubelnd geſtimmt ſind. Es gibt viele ſchöne Orte auf der Welt,
die einen froh ſtimmen können, ſo wie es viele Orte gibt die
einen ernüchtern und des Frohſinns berauben können. Aber
auch ohne an den Wein hier zu rühren, finde ich jede Stunde
in dieſer Stadt berauſchend Auch der Nüchternſte und der
Lebensmüdeſte muß vom Licht= und Luftſtrom, der hier Erde
und Himmel durchdringt, bei einem Gang durch Stadt und
Landſchaft glücklich geſtimmt werden. Die weiſe Heiterkeit
Griechenlands, die zierliche und erdkräftige Schönheit Japans,
die ich beide mit Leib und Seele kennen lernte, finde ich hier
in Würzburg vereinigt. Es denkt ſich leicht, es lacht ſich leicht,
es arbeitet ſich leicht in dieſer Stadt. Sie läßt die Liebe leicht
entſtehen, macht die Liebesſehnſucht ſchwerwiegend und die
Liebesinbrunſt tief. Sie entzückt, dieſe Stadt, die im Frühling
von einer Geiſterwelt üppiger Blumen= und Blütendüfte
um=
geben iſt.
Mein Würzburg.
Von Robert Maurmeier.
Nennt man mir drei Wunderdinge,
Frauen, Lieder und den Wein,
wird’s im Herzen mir, als ginge
drüber auf der Sonne Schein.
Und die Nebelſchleier fallen
drein die Nacht die Berge hüllt,
fromme Beter ſeh’ ich wallen,
Glockenklang die Lüfte füllt.
Und mich faßt ein froh Entzücken:
Wie verklärt im Morgenſtrahl,
liegſt du da vor meinen Blicken
märchengleich im duft gen Tal,
mit des Frühlings Brautgewanden
herrlich leuchtend angetan,
Kleinod du in Frankenlanden,
: Stadt des heil’gen Kilian! ::
Grün Gelände, Silberfluten,
blauer Himmel, Pilgerſang
und darein der alten guten
Kirchenglocken Feierklang:
Ja, mir iſt’s, als ob mir’s klinge
wie ein Grüßen her vom Main,
nennt man mir die Wunderdinge
Frauen Lieder und den Wein!
Und mich faßt ein froh Entzücken:
Wie dereinſt im Morgenſtrahl,
ſeh ich dich vor meinen Blicken,
ſegne dich vieltauſendmal,
mit des Frühlings Brautgewanden
herrlich leuchtend angetan,
Kleinod du in Frankenlanden,
: Stadt des heil’gen Kilian!
Das Würzburger Schloß von der Gartenſeite.
lhelm Grei
nbrücke in Würzburg. Im Hintergrund rechts ein Stück des Marienbergs u. das „Käppel.”.
[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 51
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 20. Febu x 1935
Der letzte Kanonendonner von Marienberg.
Würzburg war im Jahre 1814 bayeriſch geworden und
er=
lebte im Jahre 1866 ein Schauſpiel, das ein trauriges Symbol
war für unglückſelige Jahrhunderte deutſcher Geſchichte, wo ja
zu oft der Bruder gegen den Bruder ſtand.
Im deutſchen Bruderkrieg 1866 ſtanden ſich Süddeutſche und
Norddeutſche gegenüber. Die preußiſchen Truppen folgten den
weichenden Bayern und Württembergern. Preußen rückten auch
auf Würzburg vor, und „preußiſche Granaten ſchlugen auf der
Feſtung ein und die deutſche Einheit war fertig” — pflegt
der originelle Führer durch die Feſtung heute zu erzählen und
hat Recht. Am Tage nach jener Beſchießung wurde der
Waffen=
ſtillſtand geſchloſſen und bald der Friede. Das letzte, allerletzte
Geſchoß zwiſchen deutſchen Brüdern war gewechſelt. Deutſchland
iſt einig in ſeinen Stämmen und die Würzburger Brücke iſt
heute ein Sinnbild der Vereinigung zwiſchen Nord= und
Süd=
deutſchland, neben Frankfurt der wichtigſte Uebergang und der
glücklichſte. Dieſes Würzburg im heiteren Maintale, umrahmt
von ſeinen Rebbergen, iſt wahrhaftig die liebſte und einladendſte
Grußhand, die der Süden dem Norden entgegenbietet, und es
iſt wahrhaftig ein bedeutſamer Faden, der vom Kuoten des
Marienbergs abgehaſpelt und in das Gewebe der deutſchen
Ge=
ſchichte eingeſchlagen iſt.
Das Feſt der Franken.
Von Lev Weismantel.
Er ſah hinunter ins Tal. Der Main zog unten in dieſem
eingeſenkten Tal durch Dörfer und Städtchen, auf ſeinen Fluten
ſah Tertullian zuweilen ein Schiff heute ſtromaufwärts gezogen
von Gäulen, die am Ufer im Geſchirre hingen. Die Schiffe
waren voller Menſchen, die hatten flatternde Fahnen bei ſich
und Kreuze, trugen allerlei kleine vergoldete Heilige auf langen
Stangen oder auch Zeichen einer Zunft, ſagten Litaneien in den
Strom, ſangen Lieder in die Luft. Immer und immer wieder
ſangen ſie das eine Lied, das in dieſen Tagen aller Lied war:
„Wir rufen an den teuern Mann,
Sankt Kilian, Sankt Kolonat
und Sankt Totnan.
Dich loben, dir danken
deine Kinder in Franken,
Sankt Kilian.”
Sankt Kilian war der Apoſtel der Franken. In alter
ger=
maniſcher Zeit war er von Irland her in die Lande gekommen,
hatte den Franken und ihrem Herzog Gosbert zu Würzburg
das Evangelium und die Lehre des Herrn Jeſu Chriſti gebracht,
doch da er dem Frankenherzog Gosbert, der mit Gailana, dem
Weib ſeines Bruders in ſündhafter Ehe lebte, dieſe Liebe
ver=
bot, wie ehedem Johannes der Täufer Herodes ſeine
Buhl=
ſchaft verboten hatte, da hatte Gailana den heilgen Kilian ſamt
ſeinen zwei Gefährten Kolonat und Totnan in einer Nacht
erdolchen laſſen.
Noch wurden die drei Leiber und die drei Häupter in
Würz=
burg in dem neuen Münſter gezeigt. An dem Tage der drei
Heiligen, am achten Tag des Juli, wanderten die Frommen aus
allen fränkiſchen Gauen hin zu dieſen Gräbern. Das war das
große Feſt der Franken.
Vom neuen Münſter her rollten über die Dächer der Stadt
wie Böllerſchüſſe ſchwer die Töne einer Glocke.
Tertullian ſprang auf, ſchlug mit den Händen ſich die Erde
vom Rock, eilte hinunter in die Stadt.
Noch lag das Dämmern in den Straßen. Die Menſchen, die
da gingen, waren huſchend und ſtill wie Kirchengänger, die in
der Morgendämmerung zur Beichte und zum Sakrament gehen.
Es war Scheu und Heiligkeit unter ihnen, aber ſchon war es
ein Strömen aus allen Gaſſen. In bunten Trachten gingen die
Mädchen vom Gau mit ihren perlenbeſtickten Stauchern an den
Händen, darinnen ſie die Gebetbücher hielten und die
Roſen=
kränze, dann wieder Speſſarter und ſolche von der Rhön.
Tertullian kannte ſie alle von den Wallfahrten der
ver=
gangenen Jahre her und ſah an den Trachten, woher ſie
ge=
kommen waren.
Wieder zog ein Strom durch die Stadt, nahm die Menſchen
auf, daß der einzelne nicht mehr ſuchen mußte, welche Straße
er gehen müſſe, er wurde ans Ziel der anderen hingetragen.
So kam Tertullian zum neuen Münſter. Unter der Treppe
ſpülte es die Menſchen in eine Gruft hinein. Lange ſtand da
Tertullian im Gewühl. Das Singen und Beten der Menſchen
Wilhelm Greiner.
Würzburg: Hof zum Stachel.
ging über die Häupter fort, und ſo ſtanden ſie in dicken
Knäueln, und nur ruckweiſe, Schritt um Schritt kamen ſie in
die Gruft hinein auf der einen Seite und auf der anderen
wieder heraus.
Stundenlang ging das ſo, bis Tertullian darinnen war
in der von flackernden Kerzen erleuchteten Gruft. So kamen ſie
hin an den Brunnen. Dort ſtand ein Diakon in heiligen
Ge=
wändern und ſchöpfte aus einem Brunnen heiliges Waſſer, gab
es den Wallfahrern, wie ſie es wollten, in ihre Hände, daß ſie
ſich damit beſprengten, oder ſchüttete es ihnen in ein kleines
Gefäß, das ſie trugen, und das ſie mit nach Hauſe nahmen.
Das war der Brunnen, in den die Mörder ehedem die heiligen
Leiber Sankt Kilians, Sankt Kolonats und Sankt Totnans
geworfen hatten, und das Volk glaubte, daß ſeit jener Stunde,
da das Blut der Heiligen ſich mit dem Waſſer des Brunnens
gemengt hatte, eine zauberhafte Heilkraft in ihm ſei.
Bamberg. /
Bamberg, 2. 9. 1895. Ich bin berauſcht von der Stadt. Geſtern
bend kam ich hier an mit einem Zuge, der nach einem bisher
noch nicht entdeckten Geſetz an jeder beliebigen Station aus einem
Schnellzug zu einem Bummelzug werden kann. Nachdem ich mich
ein wenig reſtauriert hatte, was nach der Gluthitze im überfüllten
Abteil nötig war, trat ich beim Mondſchein die erſte
orientie=
rende Wanderung durch die Stadt an. Es war, als ob ich durch
eine Lohengrindekoration wandelte. Die Straßen gehen ſieben
Hügel auf und ab in unvorhergeſehenen Wendungen.
Häuſer treten vor und ſpringen zurück, wie ſie wollen.
Bauord=
nung ſpricht nicht mit. Alle Nebenſtraßen ſind ganz dunkel, weil
Vollmond iſt, man wandelt wie in tiefen Schluchten und ſieht hier
und da aus dem Dunkel heraus ein Giebelfenſter, eine
Säulen=
faſſade übereck im hellen Mondſchein wie im Tageslicht liegen,
man geht über Brücken, auf deren Pfeilern Heilige ihre Arme in
die Nacht erheben und unter denen das reißende Waſſer toſt,
wäh=
rend in der nebelhaften Ferne unwahrſcheinlich hoch über einem
erleuchtete Fenſter glänzen. In der Hauptſtraße hängen, durch
lange dunkle Zwiſchenräume getrennt, einſame Bogenlampen an
unſichtbaren Fäden wie aufgehängte Monde, von einer Wolke von
Mücken und Nachtfaltern umgeben, durch die in Scharen die
Fle=
dermäuſe ſchießen. Man ſieht ſie nicht, aber ihre Schatten eilen
in irrationalen Linien über den hellen Boden. Am Ende der
langen Straße kam ich langſam durch dunkle Schluchten auf den
Domplatz emporgeſtiegen, Häuſer mit leidenſchaftlich bewegten
Barockfiguren, hier und da mit der ewigen Lampe vor einem
Hei=
ligenbild, einem ganz kleinen roten Pünktchen, haushohe
Subſtruk=
tionen, über denen dunkle Bäume im Mondſchein ſtehen und von
deren Baluſtraden die Klematis dicht wie ein Gewand herabfallen,
und überall geſpenſterhaft, von der ſchwülen Luft kaum bewegt,
die Sedanfahnen, lange ſchmale Streifen vom Giebel bis zum
Pflaſter.
Dieſer Domplatz im Mondſchein — ich konnte mich gar nicht
trennen. Geſchlechter haben ihm nacheinander ſeinen Charakter
ge=
geben, aber jedes hat mit unendlich feinem Raumgefühl
fortge=
führt, was angefangen war, und ſo iſt ein Ganzes geworden, in
dem Romantik, Gotik, Renaiſſance und Barock zu einer
überwäl=
tigenden Harmonie zuſammenklingen. Ohne die Vorbereitung des
ſteilen Anſtiegs in der Häuſerſchlucht wäre der Eindruck vielleicht
nicht ſo übermächtig. Es war ein Kunſtmittel wie die dunkle
Paſſage im Panorama.
Der Domplatz im Mondſchein, das war wirklich wie
Lohen=
grin, nur viel ſchöner, weil der eine Theatermaler nicht ſo viel
Phantaſie haben kann wie ein beinah erfülltes Jahrtauſend. Denn
dieſer Domhof auf dem hohen Felskegel an der Regnitz hat
mit=
erlebt, was ſeit Karls des Großen Tagen unſerem Volk
wider=
fahren iſt. Hier erhob ſich die feſte Burg der wilden Babenberger,
denen die Stadt ihren Namen dankt, hier hielt Otto der Große
den Langobardenkönig Berengar gefangen, hier reſidierte der
hei=
lige Kaiſer Heinrich II. mit ſeiner Gemahlin Kunigunde, hier
huldigte Friedrich von Hohenſtaufen ingrimmig ſeinem
Nebenbuh=
ler Lothar von Sachſen, hier empfing die hl. Eliſabeth die Gebeine
ihres Gemahls und hielt die erſte Seelenmeſſe auf deutſchem
Bo=
den, hier wurde Heinrich von Hohenſtaufen zum Deutſchen Kaiſer
gewählt und hier 1208 König Philipp von Hohenſtaufen ermordet
von Otto von Wittelsbach (die Stelle wird noch gezeigt). Und
hier hat in der neuen Reſidenz Napoleon gewohnt, und ſein
Mar=
ſchall Berthier, Fürſt von Wagram, Schwiegerſohn des Herzogs
Wilhelm von Bayern, durch einen Sturz aus dem Feſter ſeinen
Von Alfred Lichtwark.
Tod gefunden, als er, unter der Reſtauration Pair de France
ge=
worden, ſich vor dem aus Elba anrückenden Napoleon geflüchtet
hatte und den Einzug der Ruſſen beſichtigen wollte. Dasſelbe
Zimmer diente dann dem verjagten König Otto von Griechenland
als letzte Zufluchtsſtätte. Das alles hatte ich in dem Leiſtſchen
Führer auf der Fahrt hierher geleſen, einem liebenswürdigen Buch
nit ſehr viel Lokalwiſſenſchaft und entzückender Naivität. Und
nun ſtand ich auf dem ſtarkaufſteigenden Platz, zur Linken den
Hans Bayerlein.
Bamberg: In der Domgaſſe.
romaniſchen Dom mit ſeinen vier phantaſtiſchen Türr n, gerade
vor mir die alte Hofhaltung, einen Bau der deut en Früh=
Renaiſſance, aber mit einem kräftig emporſtrebenden, iſt
turm=
artigen Mittelbau, rechts die neue Reſidenz, einen kol alen
Ba=
rockbau, und als ich mich umſah, blickte ich über ein
katuenge=
ſchmückte Mauer auf die Stadt hinab, die mit Türme und
Gie=
beln im dunſtigen Mondlicht dalag, tief unten, weit bi ſum
Hori=
zont ſich hinſchiebend, die miſera plebs, die zur Fürſte ſrrlichkeit
hinaufſchaut.
Da ich den Stadtplan im Kopf hatte, konnte ich gen blich nach
allen Richtungen die Stadi durchqueren. An der Reſitz unten
gibt es Proſpekte, die unſern Fleten oder Kanälen vPVenedig
ähnlich ſehen, und die man nicht erwartet, wenn man m oberen
Teil der Stadt das reißende, vielfach aufgefangene Aſſer toſen
gehört hat. Alle Augenblick öffnet ſich eine Perſpckti, auf dieſe
oder jene der hochliegenden Kirchen. Zuletzt kam ich zuſen „
Kel=
lern” hinauf, den Bamberger Biergärten, wo an 1h ſchönen
Abend hoch und niedrig nebeneinander unter Bäume ſſaß, Bier
trank und das mitgebrachte Abendbrot verzehrte echt ſdeutſches.
ſpeziell bayriſches Volksleben. Heute früh habe ich gefangen,
das alles beim Tageslicht wiederzuſehen. Der Eindruck Fein ganz
anderer, aber er verliert nicht.
Bamberg iſt weſentlich romaniſch und barock, in beiden
Gipfelpunkten der geiſtlich=weltlichen Macht der Fürſt ſchöfe
ent=
ſprechend. Von der Gotik, die in Deutſchland der St des
Bür=
gertums war, iſt nicht viel zu ſehen. Nur die bürger he
Pfarr=
kirche, aus der Zeit eines kurzen Aufſchwungs der Axgermacht
ſtammend, hat einen mächtigen gotiſchen Chor, der mi zem einen
gotiſchen Turm das Stadtbild beherrſcht. Es gelang de /Biſchöfen
nach heftigem Kampf, das Bürgertum zu ſchwächen u. ſich
wie=
der zu unterwerfen, nachdem es zur Zeit der Huſſiterefahr den
Verſuch gemacht hatte, ſich zu befreien und die Stadt zubefeſtigen
Alle Mauern und Gräben wurden wieder zerſtört, u.1 die *
ſchöfe die Stadt in Botmäßigkeit halten wollten. Geg das
acht=
zehnte Jahrhundert war ſie dann im Schutz der Biſe ſfe wieder
erſtarkt und drückte ihre Wohlhabenheit durch einen plntaſtiſchen.
Umbau des alten Rathauſes aus. Dies Rathaus wer auf den
Gang der Entwicklung deutlich hin. Es liegt nicht in gr älteren
Stadt, die ſich an die befeſtigte Burg angegliedert hatt auch nicht
in der neuen, jenſeits der Regnitz entſtandenen, ſonder ſauf einer
Inſel im Fluß zwiſchen beiden. Die Straße, die beid verbindet,
im Mittelalter die einzige, geht durch den Rathaus im. Von
beiden Seiten führt eine Brücke auf den Turm zu, deſſ 1 gotiſcher)
Kern im vergangenen Jahrhundert in eine Rokokodel kation
ge=
ſteckt iſt. Balkons ſpringen auf die Brücken vor, deren Sockel und=
Geländer, wie die Konſole einer Kirchenorgel des ſokoko ge
bildet ſind, und ein zierlicher Turm krönt die ſchwer Maſſe.
(Aus „Briefe an die Kommiſſion für die Vern itung der
Kunſthalle” in Auswahl mit einer Einleitung herauss geben vor
Guſtav Pauli.)
Der Reiter von Bamber4
Sowohl die beiden Tore des Bamberger Domes, 1s Haupt
tor und die Goldene Pforte, als auch das Innere Is Domes
ſelbſt weiſen einen reichen künſtleriſchen Bilderſchmuck af, um de
ſentwillen die Menſchen von nah und fern herankomr m, ihn zu,
beſehen. Im Innern iſt es neben dem Grabmal Heinr ’s II. und
ſeiner Gemahlin Kunigunde, die ja beide heilig geſp chen
wur=
den, die Figur des Reiters von Bamberg, die uns a ſieht, ei
Reitergeſtalt in hoheitsvoller, königlicher Haltung, it fein
durchgeiſtigtem Geſicht, eines der größten und ſchönſter Bildwer
Der Reiter von Bamberg.
Hans Bay
Deutſchlands. Wer hat es geſchaffen? Wen ſtellt
Geſchaffen hat es einer, deſſen Namen wir nicht kei
Werk aber die Jahrhunderte überdauert. Darſtellen
Konrad III., den erſten Hohenſtaufenkaiſer.
Die Stadt Bamberg in Franken war ſeine Reſide
er ſein Ende nahen fühlte, beſtimmte er ſeinen Neffe
von Schwaben als Nachfolger, der als Friedrich Barba
größte Hohenſtaufenkaiſer war und eine der volkstüm
ſtalten der deutſchen Geſchichte.: Gerne hielt er ſich
Frankenland auf, ſowohl in Würzburg als in Bamber
das Herzogtum Franken ſchon durch Konrad III. nebe
zu den ſtaufiſchen Hausgütern. Von dieſem Konrad ſ
ſchichtsſchreiber Lamprecht — und das iſt uns richt
auf das Bild vom Reiter von Bamberg:
„Konrad war mit allen perſönlichen Tugenden de
ſchen Mannesideals geſchmückt: er war heiter, mild,
Nation hat trotz aller ſpäteren Verkehrtheiten immer
ihn geglaubt.”
Wenn wir ſeiner gedenken, ſo wird uns auch das i
nis gerufen, daß Bamberg dann ſpäter ein tragiſcher
der Hohenſtaufen wurde. Mit Entſetzen leſen wi: ja je
Kapitel deutſcher Geſchichte, wie König Philipp, ei
Sproß des ſtaufiſchen Geſchlechts, hier in Bamberg, i
Hofhaltung neben dem Dom, von jenem Otto von Wit
ſchlagen wurde. Mitten im Glanz und Reigen feſtlicher
der Vermählung ſeiner Tochter. Jäher Schrecken jag
gäſte auseinander, und die Gattin des Ermordeten
in ihre ſchwäbiſche Heimat, auf den Hohenſtaufen.
Von Hans Reyhing für das Darmſtädter
bearbeitete Sonderausgabe der „Deutſchen Gle
Nummer 31
latte
Mittwoch, 20. Februar
ge
4
Beeiiher und Ayein Main=Borſe.
Die vorgeſtern gegen Schluß der Berliner Börſe
einge=
we Erholung konnte ſich geſtern fortſetzen, wenn auch das
ßeſchäſt weiter ſehr ruhig blieb. Die Kuliſſe nahm unter dem
druck der am Geldmarkt eingetretenen Erleichterung einige
hictäufe vor. Lebhafteres Intereſſe zeigte ſich von allem für
Mſchinenaktien auf bisher unbeſtätigte Preſſemeldung von einem
giöſeren Rüßlandgeſchäft, wobei Ziffern von 2 bis 250 Millionea
deichemark genannt werden. Anſcheinend erwartet man größere
Yuſträge für die deutſche Maſchineninduſtrie. Auch die
Beruhi=
aung am Markt der Daimleraktien, die ſich etwas erholen
konn=
teu, trug zu der beſſeren Stimmung bei. Nach den erſten Kurſen
mchie die Befeſtigung faſt allgemein Fortſchritte. Am
Montan=
alſeymarkt hatten Harpener mit einer Erholung von 2½ Proz.
die Führung, die übrigen gewannen bis ½ Prozent. Am
Renten=
warlt wurden Reichsſchuldbuchforderungen 1. Prozent höher be=
schlt Umſchuldungsanleihe waren weiter gefeſtigt. Im Verlauf
war die Haltung weiter befeſtigt. Stahlvereinswerte gewannen
ogn den Vortag bis zu 1 Prozent, Ilſe Bergbau waren zum
Kaſtkurs 3½ Prozent höher, Klöcknerwerke zogen um 17 Proz.
au. Montecatini gewannen weitere 2,25 RM. Am Rentenmarkt
wur das Geſchäft ruhig.
Die Geſchäftstätigkeit wies an der geſtrigen Rhein=
Mai=
niſchen Börſe zwar keine Belebung auf, da aus dem Publikum
nu wenig Orders vorlagen, die Grundſtimmung war aber
freundlich. Die Kuliſſe, die in den letzten Tagen meiſt
glattge=
fellt hatte, ſchritt zu einigen Rückkäufen; vereinzelt beobachtete
man auf dem ermäßigten Kursſtand auch kleine Meinungskäufe.
Bei gegen die Abendbörſe nicht ganz einheitlicher Kursgeſtaltung
ſierwogen meiſt durchſchnittliche Beſſerungen von ½—1 Prozent.
Un Aktienmarkt zeigte ſich für Montanwerte etwas ſtärkeres
In=
beſſe. Gut erholt waren beſonders Harpener mit 991 (97),
emer zogen Phönix 1 Prozent, Stahlverein ¼ Proz.,
Gelſenkir=
hen 8 Mannesmann 1 und Klöcknerwerke ½ Prozent an. Von
Kuingktien konnten ſich Aſchersleben um 1 Prozent erholen. Die
ſſenieaktien verzeichneten nur kleines Geſchäft, wobei JG.
Far=
en zunächſt ½ Prozent verloren, ſpäter aber ¼ Prozent
zurück=
ſeyonnen. Der Rentenmarkt war freundlich geſtimmt, hatte
ſber im ganzen nur kleines Geſchäft. Nur Kommunal=
Umſchul=
ſung waren zeitweiſe etwas lebhafter und gegen die Abendbörſe
ſerändert. In der zweiten Börſenſtunde ſchrumpfte das
Ge=
hüft ſtark zuſammen, da die Kuliſſe wieder Zurückhaltung
be=
ſundete zumal das Publikum weiter fernblieb. Die Kurſe
wie=
in nur geringfügige Veränderungen auf. An den
Rentenmärk=
en ſugnierte das Geſchäft im Verlaufe faſt vollkommen.
Die Abendbörſe verkehrte in freundlicher Haltung, wenn
ug größere Umſätze nicht ſtattfanden. Gegen den Berliner
ſchluß traten zumeiſt Beſſerungen um ½—½ Prozent ein,
insbe=
bidere bei Montanwerten; höher lagen ferner JG. Farben. Aku
un Bemberg. Etwas größeres Geſchäft hatten Daimler=
Moto=
mit 503—50½ (49½), wobei die ergänzenden Erklärunge:
Vorſtandsmitglieds zum kürzlich veröffentlichten Berliner
züenproſvekt anregten, zumal auch die Dividendenfrage beſſer
beurteilen ſei.
hlenſörderung des Ruhrgebiels im Januar.
Januar 1935 wurden insgeſamt bei 26,00 Arbeitstagen
To. Kohle gefördert gegen 7964 024 To. bei 23,817)
tägen im Dezember 1934 und 7 639 806 bei 25,81
Arbeits=
im Januar 1934. Arbeitstäglich betrug die Kohlenförde=
M Januar 1935 321 881 To, gegen 334 4825) im Dezember
Wd 296 002 To. im Januar 1934
Die Kokserzeugung ſtellte ſich im Januar 1935 auf 1 873 013
äiglich 60 420). Im Dezember 1934 auf 1.816 632 (58 601)
30 uf 1 522 110 (52 326) im Januar 1934. Kokereien ſind auch
ags in Betrieb.
die Brikettherſtellung hat im Januar 1935 insgeſamt 299 814
betragen (arbeitstäglich 11 531) gegen 270 375 (11 3567) im
imber 1934 und 360 321 (13 961) im Januar 1934.
de Beſtände der Zechen an Kohle, Koks und Preßkohle ſtell=
Ende Januar 1935 auf rd. 8,24 Mill. To. gegen 8,28 Mill.
Ende Dezember 1934. Hierzu kommen noch die Syndikats=
W in Höhe von 847 000 To. Die Geſamtzahl der angelegten
er ſtellte ſich Ende Januar 1935 auf 230 867 gegen 229 475
Ddezember 1934 und 218 247 Ende Januar 1934.
Geſamtzahl der Feierſchichten wegen Abſatzmangels
be=
im Januar 1935 nach vorläufigen Ermittelungen auf rd.
Das entſpricht etwa 1,59 Feierſchichten auf einen Mann
Geſamtbelegſchaft (0,61 im Dezember 1934).
Berichtigte Zahlen.
Herliner Getreidegroßmarkt vom 19. Februar. Die
Umſatz=
cheit im Getreideverkehr hat ſich nicht gebeſſert, die Angebots=
Abſatzlage weiſt bei Brot= und Futtergetreide weiter eine
Eie Unterſchiedlichkeit auf. Bei der fortbeſtehenden
Zurückhal=
a der Mühlen tritt die Verkaufsneigung in Weizen und
Rog=
ltärker in Erſcheinung; ledialich zur Lieferung im April und
gi beſteht weiter vereinzelt Nachfrage. Vom Mehlmarkt lie=
Anregungen nicht vor. In Futtergetreide bleibt die Ver=
Wicheigung der Landwirtſchaft gering, und wie aus den Zahlen
Eer de Vorräte bei der erſten und zweiten Hand hervorgeht,
die Verwertung ſtärkere Fortſchritte gemacht als in den
Vor=
bien. Hafer zu Futterzwecken wird nur bei Gegenlieferung von
üchen und Kleie bzw. bei gleichzeitiger Abnahme von Kar=
Neiſlocken angeboten: da beide Bedingungen ſchwer zu erfüllen
2 bleibt die Abſchlußtätigkeit ſchleppend.
Biehmärkke.
Dinzer Viehmarkt vom 19. Februar. Auftrieb: Ochſen 23
chlachthof direkt 6), Bullen 28, Kühe 444 (10), Färſen 152
Kälber 260 (16) Schweine 710 (37). Notiert wurden pro
2 Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 38, b) 31—36, c) 27—
35 Ven a) 33, b) 29—32, c) 24—28, d) 21—23; Kühe a) 33
N 27—32, c) 21—26, d) 13—20; Färſen a) 38—40, b) 33
D 25—32; Kälber b) 38—45, c) 31—37, d) 25—30;
weie b) 49—52, c) 47—51, 0) 44—50. Marktverlauf: Groß=
Riebt, ausverkauft, Kälber mäßig belebt, geräumt; Schweine
Ueberſtand.
Liuder=Nutzviehmarkt in Gießen. Der geſtrige
RinderMutz=
artt in Gießen war mit 682 Stück Großvieh. 108 Freſſern
* hälbern zum Verkauf beſchickt. Das Geſchäft war leb=
MFlteten Milchkühe 1. Qual 350—460 Mk., 2. Qual. 230
Ne: 2. Qual. 110—180 Mark: Schlachtkühe 1. Qual. 160
MNk. 2. Qual, 75—130 Mk., ½—Rjährige Rinder 60—90
Jährige Rinder 100—170 Mk., tragende Rinder 180—
Kälber 20—35 Pfg. pro Pfund Lebendgewicht. Aus=
Ziie Tiere erbrachten höhere Preiſe.
Sunnheimer Viehmarkt vom 19. Februar. Zufuhren: Ninder
Duon 129 Ochſen, 94 Bullen, 214 Kühe, 251 Färſen, 725
D A Shafe, 185 Schweine und eine Ziege, Preiſe: Ochſen
D1 31—35, c) 27—30; Bullen a) 36—37, b) 30—35,
Kühe a) 31—34, b) 25—30, c) 21—25, d) 14—20;
D 36—40, b) 31—35, c) 27—30; Kälber a) 49—53,
2 D 38—43, d) 32—37: Schweine a) 52—53, b) 49
4—32, d) 45—50, d) 42—46. Marktverlauf: Großvieh
Lebertand; Kälber lebhaft, geräunt, Schweine mittel.
Gaenpar
Tagswiegel im Bild u. Vort: Dr. Herbert Netter für den
LasiIhe ge göſiticheMitteilungen: J. V. Paul Ziegler, ſämtlich in Darmſtadt
a Jost. Lugk und Verlag: T. C. Wittich, Darmſtadt, Nheinſtraße 2.
Sichate Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Snd der Sriletunge Dornatne dert Wufre nachntlagd de Ur=
Die Leipziger Frühjahrsmeſſe 1935.
Die Stellung des deutſchen Handels
i ore Mengemomhanttat.
Von Dr. Raimund Köhler, Präſident des Leipziger Meßamts.
Leipzig wird aller Vorausſicht nach eine ſeiner großen
Meſ=
ſen erleben. Dieſen Eindruck gewinnt man ſowohl aus dem
An=
ſteigen der Beſucheranmeldungen als auch aus der Zuverſicht der
Ausſteller, die in weitaus ſtärkerer Zahl als zur vorjährigen
Frühjahrsmeſſe erſcheinen werden, obgleich ſchon die
Frühjahrs=
meſſe 1934 eine Steigerung der Geſamtausſtellerzahl um 1200
Firmen gebracht hatte. Beſonders die Techniſche Meſſe wird ſehr
viel ſtärker beſchickt ſein. Die Gründe ſind offenbar. Die
an=
haltende Belebung der Produktionsmittelinduſtrien und die
ſtei=
genden Umſätze im Einzel= und Großhandel haben ſich jetzt in
vollem Umfange als allgemeine wohlfundierte
Wirtſchaftsbele=
bung durchgeſetzt. Was gilt es daraus zu entnehmen? Wie ſetzt
jetzt der deutſche Groß= und Einzelhandel richtig ein, um das
Er=
reichte zu feſtigen und im Dienſte der Gemeinſchaft weiteren
Bo=
den zu gewinnen?
Nach dem Willen der Führung ſoll der Einſatz auf
wirtſchaft=
lichem Gebiet nicht auf eine Steigerung der Preiſe, ſondern auf
eine ſolche der Mengen zielen. Nicht auf Grund der
gegenwärti=
gen Lage, ſondern aus einer heute ſelbſtverſtändlichen
Wirtſchafts=
geſinnung heraus muß auf Preisſpekulationen als Antriebskräfte
einer Aufwärtsentwicklung verzichtet werden. Das hat ſeine ganz
beſondere Bedeutung für den deutſchen Groß= und Einzelhändler.
Der Verbrauch wächſt. Wie ſchaltet ſich nun der einzelne
Kauf=
mann in die Verſorgung des entſtehenden größeren Bedarfs ein?
Eine Steigerung ſeines Abſatzes wird nicht eine Frage des
preis=
lichen Vorteils der von ihm angebotenen Waren gegenüber denen
ſeines Konkurrenten ſein können. Es muß vielmehr alles auf
eine Ueberlegenheit der Qualität, Vielfalt, Vollſtändigkeit und
Wohlſortiertheit ſeines Lagers abſtellen. Mithin wird ſein
Vor=
wärtskommen und ſein Eintreten für die reſtloſe Beſeitigung der
Arbeitsloſigkeit in ganz hervorragendem Maße zu einer Frage
des richtigen Einkaufs.
Die vom 3.—10. März ſtattfindende Leipziger Frühjahrsmeſſe
1935 muß ſomit als zentrale Einkaufsſtelle für den deutſchen Groß=
und Einzelhändler von beſonderer Wichtigkeit werden. Die
Ini=
tiative wird auf der Meſſe bei der Nachfrage liegen. Ueberall iſt
die Belebung des Konſums ſpürbar, und die Eigenart der
Mengen=
konjunktur macht ein haargenaues Orientieren über die Chance
des Sommer= und Herbſtgeſchäfts unbedingt notwendig. Kein
Vertreterbeſuch und keine noch ſo genaue Durchſicht der direkt
einlaufenden bemuſterten oder unbemuſterten Angebote und kein
Lagerbeſuch in den Induſtriegebieten — ſofern deſſen Koſten für
den Betrieb überhaupt tragbar ſind — können das erſetzen, was
den Groß= und Kleinhändlern in einer ſolchen Lage des Geſchäfts
die Einrichtung der Leipziger Meſſe bietet.
Die Meſſe vereint zunächſt die genannten Möglichkeiten, zu
disponieren, in ſich. In Leipzig hat der Einkäufer das zanze
Angebot vor ſich in einer ſonſt nicht erreichbaren Vollſtändigkeit.
Er wird nicht von den Vertretern, nur einzelner Firmen über
deren Neuerungen ins Bild geſetzt, ſondern ſieht auch die
Lei=
ſtungsfähigkeit von kleineren Unternehmungen, die einen großen
Vertreterſtab nicht unterhalten können. Die direkte Offerte kann
in vielen Artikeln ebenfalls nicht die Funktion der Meſſe erſetzen.
In Leipzig werden ſämtliche Gegenſtände tauſendfach in ihrer
beſten Wirkungsweiſe gezeigt und wenn nötig, in Betrieb
vor=
geführt. Der Einkauf in der Fabrik des Herſtellers ſelbſt aber
iſt von einer Koſtſpieligkeit, die eben gerade durch die Meſſe
be=
hoben wird; denn hier ſind viele Firmen auf engſtem Raum mit
allen ihren gangbaren Erzeugniſſen vertreten, und hier iſt der
Chef des Hauſes jeweils am Stande anweſend, ſo daß alſo ein
einziger Beſuch in Leipzig eine ganze Reihe von ſolchen Reiſen
in Induſtriezentren erſetzt. Dabei wird die Reiſe nach Leipzig
von Reichsbahn und Meßamt auf die verſchiedenſte Form
ver=
billigt. Es gibt Meß=Sonderzüge aus den einzelnen Teilen des
Reiches nach Leipzig, bei deren Benutzung 50 Prozent
Ermäßi=
gung gewährt werden, und eine allgemeine Fahrpreisermäßigung
auf alle Züge von 331= Prozent. Außerdem läßt die Reichsbahn
aus einem Umkreis von zirka 200 Klm. am Meſſe=Mittwoch und
zweiten Meſſe=Sonntag Verwaltungs=Sonderzüge mit 60prozent.
Ermäßigung laufen, und für den Nahverkehr unter 150 Klm. um
Leipzig kann der Geſchäftsmann die Meſſe unter Benutzung von
Sonntagsrückfahrkarten beſuchen.
Aber nicht genug mit dieſen allgemeinen Vorteilen des
Ein=
kaufs auf der Leipziger Meſſe. Von entſcheidender Wichtigkeit
iſt es gerade für einen Kaufmann im Fluſſe einer
Mengenkon=
junktur, daß er nicht abſeits vom großen wirtſchaftlichen Geſchehen
ſteht und daher die geſchäftliche Entwicklung der nächſten Zukunft
unvollkommen, überſchaut. Nicht jeder Kaufmann kann ſich den
Luxus eines fortgeſetzten Kontaktes mit wohlunterrichteten
Ban=
ken und anderen Wirtſchaftsbeobachtern, Branchenkundigen uſw.
leiſten, um auf dem laufenden zu bleiben über das, was
eigent=
lich in der Branche los iſt” und „wohin die Reiſe geht” Alles das
erſetzt ihm aber ein gut angelegter Beſuch der Leipziger Meſſe,
wenn er mit offenem Auge und Ohr durch die Stände geht und
mit Sorgfalt ſeine Dispoſitionen trifft. Er wird in ſeinen
Han=
delsbetrieb zurückkehren mit dem Gefühl, daß er tatſächlich das
wohlſortierte Lager” beſitzt, das heute nötig iſt. Was auf der
Leipziger Meſſe gut verkauft worden iſt, das wird auch das
ganze Jahr gut verkauft werden, und was, in Leipzig keinen
Ab=
ſatz findet, wird auch im ganzen Jahr nicht recht gehen. Es iſt
vielleicht manchmal noch wichtiger, aus dem Beſuch der Leipziger
Meſſe das Wiſſen zu ſchöpfen, was in Leipzig nicht ging, als
was ging.
Ueber dieſen unſchätzbaren Vorteil, daß der Groß= und
Ein=
zelhändler auf der Meſſe das ſichere Gefühl gewinnt, auf der
Höhe der geſchäftlichen Situation zu ſein, geht aber noch hinaus,
daß die Abſprachen über Lieferungszeiten in Leipzig mit dem
Chef des Hauſes getroffen werden können. Es iſt zum Beiſpiel
heute im Textilfach nicht immer einfach, die Ware rechtzeitig
her=
einzubekommen. Hier wird häufig der in Leipzig mögliche
per=
ſönliche Kontakt mit dem Fabrikanten ſelbſt Wunder wirken.
Daß damit die Möglichkeiten der Meſſe für den Chef eines
Betriebes bei weitem noch nicht erſchöpft ſind, ſei hier nur
ange=
deutet. Kein Geſchäftsmann wird ſich die Gelegenheit entgehen
laſſen, die Reklamemeſſe darauf genau zu prüfen, ob ſie
Anregun=
gen für neue Formen der Werbung geben kann, der Bürobedarfs=
und Büromaſchinenmeſſe einen Beſuch abzuſtatten oder aber die
Techniſche Meſſe zu beſuchen, um dort Erfahrungen zu ſammeln,
wie der eigene Betrieb in irgend einer Form rationell geſtaltet
werden kann. — Branchenmäßig ſind die Nebenmöglichkeiten noch
viel größer. Ein Textilfachmann wird beiſpielsweiſe mit Gewinn
auch der Schmuckwarenmeſſe oder den Meßhäuſern für
Kunſt=
gewerbe, Leder= oder Galanteriewaren ſeine Aufwartung machen,
Nicht genügend gewürdigt iſt naturgemäß in dieſer
Betrach=
tung, die den Beziehungen des deutſchen Groß= und
Einzelhan=
dels zur Meſſe gewidmet iſt, die Große Techniſche Meſſe und
Bau=
meſſe, auf der als Nachfrager nicht ſo ſehr der Händler, ſondern
mehr der Induſtrielle, der Betriebsleiter und der Ingenieur
auf=
tritt. Daß Leipzig die ideale Gelegenheit iſt, die durch die
ſtär=
kere Kapazitätsausnutzung immer dringlicher werdenden Erſatz=
und Neubeſchaffungen zu tätigen, iſt jedermann offenkundig.
So gilt zuſammenfaſſend, daß durch die aufſteigende
Konjunk=
tur und die ſich daraus ergebende Wichtigkeit des richtigen
Ein=
kaufs die Leipziger Frühjahrsmeſſe im Arbeitsprogramm des
deut=
ſchen Groß= und Einzelhändlers mit eine entſcheidende Rolle
ſpie=
len wird. Allgemein, volkswirtſchaftlich kommt ihr die große
Aufgabe zu, die Mengenkonjunktur in den Sommer= und
Herbſt=
monaten vorwärts zu treiben.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, iſt ein
Zwangs=
zuſammenſchluß der Herſteller autogen geſchweißter Röhren nicht
erfolgt.
Wie verlautet, wird im Reichswirtſchaftsminiſterium
er=
wogen, zum Schutze des Saarmarktes die Errichtung neuer
Un=
ternehmungen und die Erweiterung des Geſchäftsbetriebes
be=
ſtehender Unternehmungen im Saarlande für die Zeit der
Rück=
gliederung von der Erteilung einer beſonderen Erlaubnis
abhängig zu machen. Unternehmungen und Betriebe, die nach
einem beſtimmten Zeitpunkt errichtet wurden, ſollen
gegebenen=
falls geſchloſſen werden, wenn dies im Intereſſe der
ſaarländi=
ſchen Wirtſchaft geboten erſcheint.
Die Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung hat angeordnet,
daß mit Wirkung vom 16. Februar 1935 für die Einfuhr
ſowjet=
ruſſiſcher Waren Deviſenbeſcheinigungen der Ueberwachungsſtelle
erforderlich ſind.
Die Bayriſche Hypotheken= und Wechſelbank die Bayriſche
Vereinsbank München=Nürnberg und die Bayriſche Handelsbank
in München werden auch für 1934 vorausſichtlich die gleiche
Divi=
dende wie im Vorjahre zur Ausſchüttung bringen.
Berliner Kursbericht
vom 19. Februar 1935
Deutſche Bank und Disconto=Geſelſchaft
Deviſenmarkt
vom 19. Februar 1935
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Aohd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl.
N
82.25
82.50
30.25
34.—
29.875
123,75
116.25
84.—
1o8,6e5
143.—
127.25
100.—
Me He
F. 6. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ. felektr.untern.
HarpenerBergbau
SoeſchEiſenund
Köln=Neueſſen /
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw.Chem. Fabr
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Baueulntn.
Mi
140.625
69.50
114.125
98.75
86.25
84.50
104.—
86.—
103.75
78.125
69.875
oppel
Orenſtei
Polyphonwerke.
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali 11
Weſtdte. Kaufhof
Verein, Stahlwerke
Weſteregeln Akali 1
Agsb.Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke .
12.125
104.—
145.50
39.—
45.875
104.—
75.25
12.25
115.—
25.—
110,ses
113.—
130.25
Aeghpten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemarl
Danzig.
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
Island.
Währung
1 ägypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
teanad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
12.Sta.
100 eſtl. Kr. 1e
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Brielſ
12,42
0.640
53.77
0. 194
3.047
2.479
154.12
81.31
12.115
68,68
5.35
16.43
2.354
188.36
54.85
12.35
0.644
58,29
0.196
3.053
2.433
54.22
81.47
12.145
68.82
5.36
18.47
2.358
188.70
54.95l
Italien
Japan
Fugoſlawvien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſtowak,
Türkei
ungarn
Uruguah
Ver, Staaten
Währung (
100 Lire
1 Ye
100 Dinai
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1 türk. 2
100 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar
GeldBrief
21.30
0.707
5. 649
30.32 81.08
6o.30
48.35
1o.39
34.04
10.30
1.276
1.oi9
2.480
21.24
0.709
5.661
(1.02
49.05
11.07
62.47 62.,59
80.72 80.88
24,10
10,427
1.8c0
1.421
2.404
Surmſtädter und Karionalbant Surmſabt, illine dr Frrshker Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 19. Februar 1935.
Keee
„ Gr. IIp. 1934
„ 1935
„ 1938 106.75
„ 1937 1052).
1938
Gruppe T ..
5% Dtſch. Reichsanl.
2 20Intern.n v.30 101
69Baden „..b.27 85.5
6%Bayern „v. 27
6%Heſſen., .. b. 28 85.75
. .. .. b. 29
69 Preuß. St. v. 28 1082/
6% Sachſen .. b. 27/ 95.75
6%Thüringen v. 2
6% Dt. Reichsbahu=
Schätze ....... 100.5
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ......!y
4½%...
Otſch. Anl. Ausl.
1 Ablöſung: )
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ..
69Baden=Baden.
6%Berlin .. . b. 24
6% Darmſtadt . . .
68Dresden. .v. 2e
6%Frankfurt, v. 26
6%beibelberg v. 26
69Mginz......
6%Mannheim v. 27
69München b. 29
68Wiesbaden b. 28
103.7
107
104,25
105,4
99:
96.25
97.5
97.5
94.75
Anze
89.25
92.25
95.5
91.5
89
81.75
91‟
81.75
93
93
91.25
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
6%Heſſ. Landesbk. 95.75
6% „ Goldoblig. 94.5
e
hop.=Bk.=Siguid.)
Kommrbbl.
69 Preuß. Lande
Pfb.=Anſt. G. Pf
6% „ Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr.
Heſſ. Gldobl. R.11
„ R19
6% Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr.. . .
6SNaſſ. Landesbk
5½%7 Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser. //113.25
„Ausl. Ser.I1
Dt. Komm. Samm
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=B.
Lig.=Pfhr.
BFrkf,Hyp.=Bk.
12%0 „ Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
BFrkf. Pfbr.=Bk.,)
Lig.=Pfr. .
6SMein, Hhp.=Bk.
9 n Lig.=Pfr.
82Pfälz,Hyp=Bk.
5½% „ Lig.=Pfb.
6%Rhein, Hyp.=Bl.
12% n Lig.=Pfr
Goldobl.
6% Südd. Boden
Cred.=Bank ..
5½%0 „ Lig.-Pfbr.
6%Württ. Hyp.=B.
99:,
94.25
Rrr6
33.75
129.25
96
89.75
95.75
991,
94
95.75
995I,
86
96
96.5
99.75
95.75
998‟
954,
97.25
9e
97.,25
Mat4
20 Dt. Linol. Werkel
2Mainkrw. b.26
62Mitteld. Stahl.
zSalzmannc Co.
88Ver, Stahlwerke
6%Voigt & Häffner!
Re
99.5
98.25
98,75
9.25
37
J. 6. Farben Bonds/ 121
59Bosn. 2. E. B.
„ L.Inveſt.
52Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze,
4%Oſt. Goldrente.
5Lvereinh. Rumän
26
4½½
45
42Türk. I. Bagdad
„ UBagdad
49
4½Büngarn. 1913
.„ 19141
4½,
Goldr.
„ 1910
179
4½Budp.Stadtanl.
42Liſſabon. . . . ..
42Stockholm. ...1
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Eement Heidelberg
Karlſtadt 1
50
50.5
30
158.5
30
123
129
139.5
91—
118.5
Ri
RG.Chemie, Baſell;
Chem.Werke Albert!
Chabe (A=C) .....!y
Contin. Gummilwv. . 1I
Contin.=Linoleum.
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Silber=
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Grün &Bilfinger..
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HilpertArmaturfrb.
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Hochtief Eſſen ....!.
Holzmaun, Bhil.
ZlſeBergb. Stamm
„ Genüſſel
Jf
92
125.5
143.5
138),
48
124
99.5
205T,
138
79
90.75
104,78
108.5
250
65
131.5
146.5
*.
Rec
114.5
91
34.
198
102.5
126
99.5
169.55
61.75
88
108,
834
121.5
Ju
Veie
Kali=Chemie. ...
Aſchersleben.
glein, Schanzlin,
Klöcknerwerke ....
Knorr C. H. ..... 1
Konſerven Braun,
Lahmeher & Co.
Laurahütte
Lech, Augsburg
Lokomf. Kraußc”
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz=Akt.=Br.
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Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
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Neckarwer Eßling./
Sdenw. Hartſtein
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unterfranken .
103.25 Ver, Stahlverke . / 46.5
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85.5. Beſtdte, Kaufhof. 39/,
Weſteregeln Kali
180
54 Zeliſtoff Waldhof.:/ 51.75
118.5
20.25
97.75
93
186
78.5
92.5
94,5
25
85
90
1o5
94.5
115
54.75
203.5
109
95.5
96
104
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146
92
Allg. Dt. Ereditgeſ
Badiſche Bauk ...
Bk. f. Brauinduſtr
Bayer, Syp. u. W
Berl,Handelsgeſ.
„ Sypothekbk.
Comm. u. Privatbl.
Dt. Banku. Dise.
Dt. Eff. u. Wechſel.
Dresdner Bank..
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Reichsbank=Anl.
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720 Dt. ReichsbVz
Hapag........"
Lübeck=Büchner.
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Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allianz= u. Stuttg.
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Frankona Rück=u.Mſ
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73.25
124
92
112.751
132
F2.25
82.25
79.5
82.5
108.5
97
86
96I;
163
728
68.5
86.5
119.5
118.25
30.25
*0‟
34
70
203.5
251.5
134
12.25
69.5‟
2 — Nr. M
ſei
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, R. Behrn
*
KOMAN VoN Z. NSTERBE.RG:
95)
Nachdruck verboten.
Mit einem Schlag kann er mich zu Boden ſtrecken, dachte er
beunrubigt.
„Haben Sie nur keine Angſt. An Ihnen vergreife ich mich
nicht. Aber daß Sie mich einen Verbrecher genannt haben, mich,
Herr .. . — keuchend ſchob er das harte, breite, energiſche Kinn
vor — „Herr, das müſſen Sie bezahlen, irgendwie bezahlen".
„Einen Orden werde ich Ihnen verſchaffen,” ſpöttelte der
Ge=
beimrat, der ſich wieder vollkommen ſicher fühlte.
Mit einer raſchen Handbewegung fuhr ſich Thorſen über die
Stirne. Plötzlich wurde er kühl und ſachlich. „Ich habe alles
mit=
gebracht. Was bezahlen Sie?” fragte er kurz.
„Sie vergeſſen wohl,” ſagte der Geheimrat lauernd, „daß ich
noch keinen direkten Auftrag zur Erwerbung habe . .
„Dann laſſen Sie es.”
„Nun, man kann darüber ſprechen.”
Lachend, aber böſe, ſah Thorſen den Geheimrat an. Seine
ſtarken, gelblichen Zähne nagten an der Unterlippe. „Wir werden
nicht lange darüber ſprechen,” ſagte er kalt und finſter und ſteckte
beide Hände in die Taſchen. „Nehmen Sie es oder nehmen Sie
es nicht?‟
„Nun —
„Ja oder nein?”
„Nun — wenn es billig iſt .. .!"
Thorſen verzog ſein Geſicht zu einer Grimaſſe und ſtarrte
den Geheimrat herausfordernd an. „Nein, es iſt nicht billig.”
„Die Papiere haben für uns nur beſcheidenen Wert, ſie
ſind rein informativ, mein Lieber.
„Sagen Sie nicht „mein Lieber” zu mir!” fauchte Thorſen.
„Ich wünſche mit Ihnen ebenſowenig Intimitäten auszutauſchen
wie Sie mit mir.”
„Verſuchen wir doch einmal, ſachlich zu bleiben.”
„Ja, verſuchen Sie es!” höhnte Thorſen.
Der Geheimrat ignorierte den Einwurf. Er ſchwieg einige
Zeit. Offenbar wartete er darauf, daß Thorſen ſein Angebot
wiederholen werde. — Aber Thorſen ſchwieg verbiſſen und
hart=
näckig und ſtarrte mit böſem Blick auf die Glutfläche vor dem
Ofenloch, in deren Mitte die Stiefel des Geheimrats wie
ſchwarze Felſen ſtanden. Er dachte an die vergangene Nacht.
Und er hörte wieder die Jagdrufe der Grenzpatrouille, die in
Schwarmlinie hinter ihm herjagte, die Büchſen im Arm,
aus=
jezogen, um ihn zur Strecke zu bringen. Die Skier waren
ſchwer wie Blei und gingen nicht weiter, und die Verfolger
keuchten im Rücken pfeilgeſchwind die Hänge herab. Zwölf
Mann. Sie wollten ihn einkreiſen. Manchmal pfiff ihm eine
Kugel um den Kopf und er duckte ſich und ſchnellte hoch und
die Stöcke ſauſten in den Schnee und die Muskeln ſpannten
ſich zum Platzen und die Bretter raſten. Hänge hinab, Hänge
hinauf, mit lechzender Zunge das Bleigewicht am Rücken die
Lider von Schweiß verklebt, die Brille mit Schweißtropfen
über=
ſät, trüb und ausſichtslos. — Und ſtundenlang die bellende
Meute im Rücken mit ihren klirrenden Jagdrufen und dem
Gebelfer der Schüſſe. — Und endlich der rettende Grat, die
Grenze. Die letzten Schüſſe verpafften, das Grauen im Rücken
verſank, und im Mondlicht der Eisnacht ſah er die ſchwarze
Linie dem Tale zu ſich entfernen. — Und der Schweiß gefror.
Der Wind wachte auf und jagte ihm Eiskriſtalle an die fiebernde
Haut. Da ſchrie er auf vor Angſt, denn er wußte, daß keine
Hütte weit in der Runde lag, und nur der Wind, die Nacht
und der Froſt ſeine Verfolger ſein würden grauſamer,
unerbitt=
licher, furchtbarer als die Menſchen. — Und wieder jagte er
dahin mit Wind im Rücken, und der eiſige Mond tropfte Licht
auf ſein Haupt, und der Froſt fraß ſeine Ohren, und die Hände
wurden ſtarr vor Eis. Die Kinnladen waren vor Anſtrengung
ineinandergehakt wie im Krampf. Nur die Augen glühten und
das Herz bebte, denn der Tod ritt auf einem Schimmel
neben=
her, ſo daß manchmal das Klappern der Hippe die ungeheure
Stille durchbrach wie ein Ton aus der Ewigkeit. — An all das
dachte Thorſen. Er ſchwieg, und die Wut gloſte in ihm. Er
hatte genug. Er wollte Ruhe.
„Nun?” entſchloß ſich der Geheimrat zu fragen.
„Nennen Sie Ihren Preis” knurrte Thorſen. „Dann ſind
wir ſofort fertig und wir werden es beide begrüßen. Diesmal
iſt es das letztemal, daß wir miteinander zu tun haben.”
„Oh” heuchelte der Geheimrat ein Bedauern, das er vielleicht
zu einem kleinen Teile wirklich empfand, da ihm ein Mitarbeiter
verlorenging, der für ihn eine wertvolle Kraft war. — Thorſen
wurde ungeduldig. „Alſo?” herrſchte er den Geheimrat an.
„Wieviel?”
„Sagen wir: vielleicht ein paar Tauſender, zwei drei
antwortete Herr v. Herm vorſichtig.
Thorſen lachte laut auf. „Sie ſind nicht im Bilde, Herr
Geheimrat. Ich betone nochmals: diesmal dulde ich keinen
Schacher.” — „Ja, dann . Mehr kann ich wirklich nicht..
— „Dann ſind wir fertig!” Thorſen ging mit harten Schritten
zur Türe.
Aber der Geheimrat hielt ihn am Aermel zurück: Warten
Sie” ſagte er. Und lauernd fügte er hinzu: „Nenm Sie
Ihren Preis.”
Unentwegt ſtarrte Thorſen ihn an. Ueber ſe ſcharf,
geſchnittenes Geſicht flackerte der trübe Schein der L ſe und
gab ſeinen Zügen ein düſteres, unheimliches Ausſehe /,
Fünf=
zigtauſend”, ſagte er kalt.
Herr v. Herm wich ein wenig zurück und ſtarrt 8chorſen
entgeiſtert an. „Sie ſind ja, Sie ſind ja . . ." mi ſelte er
kopfſchüttelnd.
„Keinen Pfennig weniger”, ſagte Thorſen hartnäc/ „Ent
ſcheiden Sie ſich ſofort. Ich weiß, wieviel die Pa) xe wert
ſind.” — „Woher wiſſen Sie das?‟
„Ich habe ſie geleſen.”
„Das haben Sie gewagt?”
„Wie Sie hören. Und nun ſchnell. Sie kennen / / Preis.
Nehmen Sie an?”
Ich kann da nicht allein entſcheiden. Wie ſtellen E ſich dag
u=
vor? Ich kann nicht über einen ſolchen Betrag ve igen.
Da muß ich vorerſt mit meinen Auftraggebern”.
brigens, /
das kann doch nicht Ihr Ernſt ſein, eine ſo ngeheure e
Summe.
„Sol” ſchrie Thorſen, der momentan ſeine Be ſrrſchung
verlor, „das nennen Sie eine ungeheure Summe? 48 iſt ein
lächerlicher Betrag dafür, daß ich mein Leben dreim/ —
ver=
ſtehen Sie mein Herr: dreimal aufs Spiel ſetzen ußte bei
dieſem Geſchäft! Dreimal ſtand der Tod ſchon neber mir und
ich ſpürte ſchon ſeine Hand auf meine Schulter ud ſeinen
eiſigen Hauch im Rücken während Sie Wein ſoffen up Braten
fraßen und ſich den Bauch vollſchlugen mit guter Dingen!
In der Nacht bin ich herumgeirrt, halb toll vor Angf und halb
tot vor Kälte, und Sie lagen im warmen Hüttenbett m, zogen
ſich die Decke bis hoch über die Ohren und trär ſten ſüß.
Verſtehen Sie? Und nun klappern Sie mit den Zäten, weil
Sie in den Geldbeutel greifen ſollen, und dabei iſt e gar nicht
einmal Ihr Geldbeutel!”
„Beruhigen Sie ſich” beſchwichtigte Herr v. Hern) ſchreien
Sie nicht ſo, man könnte uns am Ende hören. Ar müſſen
ganz ſachlich bleiben. Ich bin etwas verwirrt. Es i matürlich
furchtbar, was Ihnen da widerfahren iſt, und ich ſek auch ei
daß in dieſem Falle ein höheres Honorar angebrach iſt. Wber
über Zehntauſend kann ich nicht hinausgehen, auf ke en Fall.”
„Hinaus!” ſchrie Thorſen wild. „Schauen Sie daß Sie
hinauskommen, ſonſt vergeſſe ich mich bei Gott noch Gehen
Sie bloß ſchon”, fügte er nach einer Weile hinzu s er ſah.
daß der Geheimrat keine Miene wachte, ſich zu entfe en.
(Fortſetzung folgt.)
Nur noch heute und morgen! A Nur noch heute und morgen!
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liegt von Donnerstag, den 21. Februc
während der Dauer von einer Woche
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zur Einſicht offen.
Während der Offenlage kann jeder Beteiligimnm
von dem Verwaltungsbericht Einſicht bmen un
ſchriftliche Bemerkungen dazu einreiche
Darmſtadt, den 20. Februar 19
K
Bürgermeiſterei
gez.: Wamboldt, Oberbüre meiſter.
Nasgolzvertauf.
Montag, den 25. Februar 1935, von
9 Uhr ab, werden im Gaſthaus „ZurDeutſch
Haus” zu Groß=Bieberau aus den Diſtrikte
Gaßlersberg, Leithart, Moraſtrech, Rob
Wanngehölz, Grasberg, Eichelberg,
Hottenbacher Berg, Kernbach, Hainber/
uſch öffentlich freihändig abgegeben:
Stammholz=Abſchnitte und =Langhe
Buche 3.—6. Kl., 45 Fm. Eiche 3.—5.
Kiefer 2a—4b Kl., 44 Fm. Fichte
48 Fm. Lärche 1a—3b Kl., 1.45 F1 Dougl
1a—2a Kl., 0,34 Fm. Weißtanne 1
Das Holz iſt vorher einzuſehen.
Spät=
dungen bezüglich der Gute des Holzes
berückſichtigt werden. Unterſtrichene
kommen nicht zur Abgabe. Nähere 2skunft
teilen; für Diſtrikt Gaßlersberg Förſte
Groß=Bieberau und für die übrige Diſtrit
Förſter Heid zu Lichtenberg.
Groß=Bieberau, den 18. Fel
Heſſ. Forſtamt Groß= ſieberau,
ſormitte
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vielleicht ſgal
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Diesen Film ansehen! — ſenn
EINE herrliche Ur4-TON LN=
Operette erwartet Sie!
Sie sehen eine
Besetzun, und
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Ausstattiſs
und hören fabelhafte Musik!
Herz-Bube und Herz-
DAME eind Trumpf!
Sie werden entzückt
SEIN
WOLF ALBACH-RETTT, GCI
WALDAU, GRETEL THEIM
IDA WÜST.
„Heut könnt ich die ganze
Welt umarmen .. . . . .
„Uns gehts immer fabelhaft
uns gehts immer gut . . .
ANFANG: 3.30, 6.00, 8.20 U