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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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zuwöchentich 7maligem Erſcheinen monatlich Mk. 2.70
gel Haus einſchl. Bolenlohn und Transportloſten. Ab=
„hoſt M. 2.—. Poſbezugspreis Mk. 2.40 einſchl. Poſie
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattei.
Nummer 49
Montag, den 18. Februar 1935.
197. Jahrgang
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iſt Prelsliſte Nr. 3 gültig.
Poſiſcheckonto: Franffurt a. M. 1361. Banklonto:
DD= Bank und Darmſtädter und Nationalbanf.
Deatft
franzonſche Saar=(Eingung.
heute Ankerzeichnung in Neapel.
DNB. Rom, 17. Februar.
In der Saarfrage iſt am Samstag abend zwiſchen der
deutſchen und der franzöſiſchen Delegation eine Einigung in
allen Punkten erzielt worden und damit das ganze
Vertrags=
werk über die Rückgliederung des Saargebietes ans Reich im
Vortlaut endgültig feſtgelegt worden. Der Wortlaut wurde in
einer Nachmittagsſitzung von den beiden Delegationen paraphiert.
Die Unterzeichnung findet am Montag in Neapel ſtatt.
In der amtlichen Mitteilung über den Abſchluß der
Saar=
verhandlungen heißt es:
„Die Verhandlungen, die zwiſchen der deutſchen und der
fanzöſiſchen Delegation unter Mitwirkung des Dreierkomitees
des Völkerbundsrates und des Finanzunterausſchuſſes des
Völ=
lerbundes gepflogen wurden, um die verſchiedenen Fragen
be=
teffend die Nückgliederung des Saargebietes an Deutſchland
zu regeln, haben zu einer Reihe von Vereinbarungen geführt,
die a Samstag nachmittag paraphiert worden ſind. Das
Dreier=
lemite begibt ſich mit den Delegationen am Sonntag zur
Vor=
jahme der Unterzeichnung des Vertragswerkes und zur
Ab=
ſoſſuug des dem Völkerbundsrat vorzulegenden Schlußberichtes
nich Neapel.”
Das Ergebnis.
Die feierliche Unterzeichnung des in einer Nachtſitzung end=
Aig zuſtandegekommenen Schlußergebniſſes der unter dem
hrſitz des Barons Aloiſi geführten Saarverhandlungen wird
M Montag, 10 Uhr, in Neapel im Hotel Excelſior vor ſich
A. Bei dieſem wichtigen Schlußakt handelt es ſich vor allem
ſich um die Unterzeichnung folgender Vereinbarungen:
9s Hauptabkommen zwiſchen Deutſchland und
Frank=
ſch über die Uebertragung des Eigentumes des franzöſiſchen
Euates an den Saargruben und Eiſenbahnen auf
Deutſchland und die Entrichtung der Pauſchſumme
au 900 Millionen franzöſiſchen Franken an
Funkreich. Zur Bezahlung dieſer Summe werden die fremden
Rahlungsmittel, deren Umtauſch gegen Reichsmark morgen im
Suarland beginnt und vor allem die Kohlenlieferungen aus den
Vtaatsgruben herangezogen. Für die hierfür erforderliche
Rech=
ſungsführung hat die Bank für internationalen Zahlungs=
MSsleich ihre Mitarbeit zur Verfügung geſtellt.
2. Ein deutſch=franzöſiſches Abkommen über die
Sozial=
berſicherung.
3. Ein deutſch=franzöſiſches Abkommen, in dem die Be=
Dingungen für die Weiterarbeit oder die
Liqui=
dierung franzöſiſcher Privatverſicherungs=
Pſellſchaften im Saarland feſtgelegt werden.
1. Die weitere Ausbeutung der Warndt=Gruben
ans durch franzöſiſche Privatgeſellſchaften. Die
Pkihatverträge ſind heute in Saarbrücken mit den Pächtern ab=
Beſchloſſen worden. Dieſe Frage bildete auch den Gegenſtand
Der Regierungsverhandlungen. Außer einer ſchon in Baſel
er=
ſogten Verſtändigung über die Weiterbeſchäftigung der
deut=
ſcen Bergarbeiter auf franzöſiſchem Hoheitsgebiet wurde auch
deio eite Vereinbarung getroffen, Baron Aloiſials Schieds=
Eichter über die Auslegung einer Beſtimmung des römiſchen
Alommens vom 3. Dezember v. J. zu beſtellen, um das Aus=
Maß der zuläſſigen Kohlenausbeute näher zu
begrenzen.
2. Eine Abrede der deutſchen Regierung mit der Regie=
Lungskommiſſion des Saargebietes über den Uebergang der
Derwaltung im Saarland auf die deutſchen Behörden.
*
Pariſer Auerſchnikl.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 17. Februar.
Die deutſche Antwort wird hier ohne viel Wohlwollen
Kohmentiert. Vielerorts — beſonders rechts — ſieht man ſogar
De Abicht, die Schwierigkeiten zu übertreiben. Man verſucht,
M Oppoſition gegen jede Politik der Verſtändigung in die Maske
7 Obiektivität zu kleiden. Das gelingt aber ſchlecht. Man ver=
Lacdbeigt, daß die Beſprechungen in London und die deutſche Ant=
/ ut nur den Auftakt zu den eigentlichen Verhandlungen bedeu=
Re und möchte Deutſchland den Vorwurf machen, die Verhand=
Lülgen in die Länge ziehen zu wollen und Frankreich von Eng=
Rod zu trennen. Es iſt verſtändlich, daß vielen in Frankreich
Wie Per Derſuch, die Paktpläne näher zu präziſieren, peinlich iſt, da
Has ia insgeheim weiß, daß das Paktſyſtem im Zeichen der
SDmſtlion und Selbſtwiderſprüche ſteht. Dieſer Schwierigkeit
F2 Drd man aber nicht ausweichen können. Im übrigen ſind die
Sider Kommentare vielfach auch auf die Innenpolitik abge=
Liſchae: es handelt ſich darum, gegen die Regierung in einer
Drüindlichen Form Oppoſition zu machen.
De Regierung Flandin=Laval hat überhaupt ſehr viel
ler einer verhüllten Oppoſition zu leiden, die von der
eS. Sie jomnt, wvo man ſich am ſchärften gegen das innenpolitiſche
WDerIplrigenpiel wendet. Die Regierung hat eben am meiſten von
222-audsen angeblichen Freunden zu fürchten. Es iſt alſo verſtändlich,
Dan Glandin ſich bei jeder Gelegenheit darüber beklagt, daß
in Arbeit ſyſtematiſch zunichte gemacht wird.
De Kammer wird ſich hüten, offen gegen die Wirtſchafts=
E Rids der Mackeruande Migtretecht. Eis Wach ſch der, Nac noc
We Bocen Dänen nach den Beratungen übrig bleiben wird. Die
nSsienende Oppoſition ſtellt im Augenblick die größte Gefahr
di Kchdin dar, aber auch die äußerſte Linke verſucht alles,
D Stüation zu erſchweren. So wird die Getreidepolitik der
SDerug von den Marriſten auf dem Lande ſyſtematiſch
Lalotiert
„ier ſolchen Umſtänden können parlamentariſche Siege für
R Jechierung nur die Zuſicherung bedeuten, daß ſie nicht ge=
Mirzt
Ded, nicht aber die Gewährleiſtung einer ruhigen Arbeit,
Die Entmutigung greift um ſich, und die Frage wird immer
öfterer geſtellt, ob unter dem parlamentariſchen Regime die
großen Probleme der Politik und Wirtſchaft überhaupt gelöſt
werden können. Aber es iſt ebenſowenig zu ſehen, wer einen
Syſtemwechſel in Frankreich durchführen könnte und mit welchen
Mitteln, um ſo mehr, als man nicht weiß, welche praktiſchen
Erfolge von einer Umgeſtaltung des Kabinetts zu erwarten
wären.
Der Große Fasciſtiſche Ral
biligk die milikäriſchen Maßnahmen in Afrika.
DNB. Rom, 17. Februar.
In der letzten Sitzung der Wintertagung des Großen
Fasci=
ſtiſchen Rates machte Miniſterpräſident Muſſolini die
Mit=
teilung, daß ſeit dem 1. Februar bis zum heutigen Tage mehr als
70 000 Schwarzhemden, aus allen Teilen Italiens die
Bitte geäußert haben, in die Truppen eingereiht zu
werden, die für das öſtliche Afrika in Bereitſchaft ſtehen.
Wäh=
rend, der gleichen Zeitſpanne äußerten Tauſende alter
Front=
kämpfer denſelben Wunſch. Dieſe Mitteilung wurde vom Großen
Rat mit viel Beifall aufgenommen, zeuge es doch von der
natio=
nalen Begeiſterung der alten und der jungen Generation Italiens.
Nachdem der Große Rat die Erklärungen des Duce zur
Außea=
politik mit zahlreichen Beifallsbezeugungen angehört hatte, nahm
er eine Entſchließung an, in der alle diplomatiſchen
Schritte gebilligt, werden, die die Beziehungen zu
Frankreich auf eine neue Grundlage ſtellen und
die die ſchwebenden Fragen ſeit Beendigung des
Weltkrieges einer Löſung näherbringen.
Begeiſterte Aufnahme und Billigung fanden die
militäriſchen Mäßnahmen zur Feſtigung der Sicherheit
und des Friedens in den italieniſchen Kolonien Oſtafrikas, welche
bereits in die Wege geleitet wurden, ebenſo wie die, die in der
weiteren Folge ſich als notwendig erweiſen werden zur Sicherung
der italieniſchen Intereſſen und der Befriedung der eingeborenen
Völkerſchaften. Mit tiefer Genugtuung wurde ferner der Umſtand
zur Kenntnis genommen, daß 13 Jahre ſtaatspolitiſcher Erziehung
durch den Fascismus genügt haben, um die Einberufung der
Re=
ſerviſten des Jahrgangs 1911 in der größten Ordnung und Ruhe
abzuwickeln. Die Sitzung wurde geſchloſſen mit einem Gruß an
die Truppen, die abgehen und an die, die noch abgehen werden.
Die Außenpolikik der USA.
Rede des amerikaniſchen Außenminiſters Hull.
DNB. New York, 17. Februar.
Staatsſekretär Hull hielt Samstag abend vor dem
Kana=
diſchen Club in New York eine politiſche Anſprache, der aus
meh=
reren Gründen große Bedeutung zukommt. Es iſt die erſte
grund=
legende Erklärung über die amerikaniſche Außenpolitik ſeit
län=
gerer Zeit, insbeſondere ſeit der Kündigung des Waſhingtoner
Flottenpaktes durch Japan. Hull wählte mit Vorbedacht die
ka=
nadiſche Vereinigung, um ſeine und ſeines Chefs Außenpolitik zu
kennzeichnen. Er teilte zum erſtenmal die gegenwärtige
ameri=
kaniſche Außenpolitik in vier deutlich getrennte Gruppen ein, deren
jeder gegenüber er eine verſchiedene Haltung einnimmt. An erſter
Stelle ſteht für ihn Kanada und gleichzeitig das ganze
Bri=
tiſche Reich, dem er gleich zu Beginn, ſeiner Rede herzliche
Grüße übermittelt. Er ſpricht von gemeinſamer Erbſchaft und
tiefer Hingabe an die Ideale, Frieden, Gerechtigkeit und Fairneß.
Die zweite Gruppe iſt für ihn Lateinamerika, dem er
nochmals die Gefühle des guten Nachbarn ausſpricht und
freund=
ſchaftliche Zuſammenarbeit zu gemeinſamem Nutzen zuſichert.
Die dritte Gruppe iſt Europa, worunter Hull den
euro=
päiſchen Kontinent verſteht. Er teilte mit, daß aus dieſer
Entfer=
nung das Gewirr der vielfältigen Grenzen auf der europäiſchen
Karte verſchwimme und Europa ſich als ein Ganzes darſtelle, mit
dem Amerika Beziehungen grundſätzlicher Art verfolge. Es halte
ſich von den politiſchen und wirtſchaftlichen Auseinanderſetzungen
zwiſchen den europäiſchen Ländern fern, aber es nehme tiefen
An=
teil an dem Frieden und der Stabilität innerhalb Europas und
daher beteilige es ſich an den vereinten Bemühungen, dieſe Ziele
zu erreichen oder zu ſichern.
Vor allem das Wettrüſten müſſe ausgeſchaltet werden, und
dieſe Ausſchaltung ſei die weſentliche Vorbedingung für Amerikas
Mitarbeit.
Als letzte Gruppe bezeichnete Hull den fernen Oſten, der
Amerika rein geographiſch fernzuſtehen ſcheine, ihm aber durch die
amerikaniſchen Beſitzungen im Stillen Ozean und durch die
ge=
ſchichtliche Entwicklung ſehr nahe gerückt ſei. Die Tradition der
amerikaniſchen Fernoſtpolitik ſei die offene Tür, und dieſer
ſo=
wie die anderen Punkte der amerikaniſchen Einſtellung gegenüber
Oſtaſien ſeien in dem großen Vertragswerk niedergelegt, das 1922
in Waſhington von den Mächten unterzeichnet worden ſei und aus
Verträgen beſtehe, die voneinander abhingen und miteinander
verbunden ſeien. Das Ziel dieſer Verträge ſei die Erhaltung
von Frieden und Stabilität in Oſtaſien, ſowie auf
dem Stillen Ozean geweſen und an dieſem Ziel halte die
amerikaniſche Regierung auch heute noch feſt.
Amerika erſtrebe Frieden in dieſen „vier größeren
Abteilun=
gen der amerikaniſchen Außenpolitik”, aber keine „pax romanz”.
ſondern einen Frieden zwiſchen Freunden, die ihre
Unabhängig=
keit nicht gewaltigen und doch nicht unbedingt ſichernden
Rüſtun=
gen verdanken, ſondern friedlichem Geben und Nehmen in
poli=
tiſcher und wirtſchaftlicher Zuſammenarbeit.
„UAnker dem Terror der Tſchechiſierung”
Deukliche Worte des „Krakauer Illuſtr. Kuriers”.
DNB. Warſchau, 16. Februar.
Während die meiſten Regierungsblätter in der letzten Zeit
ſich mit kurzen Meldungen über die Bedrückung der polniſchen
Minderheiten in der Tſchechoſlowakei durch die tſchechiſchen
Be=
hörden begnügt haben, bricht der „Krakauer Illuſtrierte Kurier”
am Freitag dieſe Zurückhaltung. Unter der Ueberſchrift „Unter
dem Terror der Tſchechiſierung” trägt er eine Fülle vom Tatſachen
aus der letzten Zeit zuſammen, die den Druck auf die polniſche
Bevölkerung in der Tſchechoſlowakei beleuchten. Gleichzeitig
bringt dasſelbe Blatt einen Bericht über Preſſeangriffe gegen den
polniſchen Konſul in Mähriſch=Oſtrau, die nach Auffaſſung des
Blattes eine Beleidigung der Republik Polen darſtellten und ein
internationaler Skandal ſeien. Neben den berüchtigten, brutalen
Tſchechiſierungsverſuchen gegenüber den Polen, ſchreibt das Blatt,
hetze die geſamte tſchechiſche Preſſe gegen alles, was polniſch ſei
und ſchüre in der tſchechiſchen Bevölkerung durch ihre Angriffe
einen Haß gegen den polniſchen Staat.
Bedrohung des deulſchen Bergwerksbeſihes
in der Tſchechoſlowakei.
Die „Wiener Neueſten Nachrichten” melden aus Prag über
eine Bedrohung des deutſchen Bergwerksbeſitzes in der
Tſchecho=
ſlowakei. Bei der Wahlagitation der tſchechiſchen Parteien ſpiele
eine bedeutende Rolle die Frage, ob die großen Kohlengruben,
die zumeiſt in deutſchen Sprachgebieten liegen, verſtaatlicht
wer=
den ſollen oder nicht. Die Deutſchen haben an dieſer
Auseinder=
ſetzung ein begreifliches Intereſſe, weil ſie genau wiſſen, daß die
Verſtaatlichung der Gruben gleichbedeutend mit deren
Tſchechiſie=
rung wäre. Der Umſtand, daß ſich die Mehrheit der
Koalitions=
parteien für eine Verſtaatlichung einſetze, obwohl ſie wiſſe, daß
eine ſolche Maßnahme für den Staat mit der Uebernahme
gewal=
tiger Laſten verbunden wäre, laſſe deutlich erkennen, daß es den
Tſchechen in erſter Linie darum gehe, die Deutſchen aus den
Gru=
ben zu verdrängen.
Verſuche mit neuen Kampfflugzeugen in England.
In Martleſham Heath werden in nächſter Zeit mit ſechs
neuen Kampfflugzeugen intereſſante Verſuche angeſtellt werden.
Die neuen Modelle ſtellen ein Zwiſchending dar zwiſchen dem
bisher ſchnellſten Typ dem Gontlet=Doppeldecker, der in einer
Höhe von 5000 Metern eine Stundengeſchwindigkeit von 370 Km.
erreicht, und dem „Kampfflugzeug der Zukunft” mit einer
Ge=
ſchwindigkeit von annähernd 480 Km., deſſen Erſcheinen gegen
Ende dieſes Jahres erwartet wird. Nur eines der ſechs neuen
Flugzeuge iſt ein Eindecker. Man meint in britiſchen
Militär=
kreiſen, daß dem Doppeldecker wegen ſeiner größeren
Manövrier=
fähigkeit, die auf ſeine gedrungene Geſtalt und ſeine kleineren
Tragflächen zurückzuführen ſei, der Vorzug gebühre. Man glaubt
ſogar, daß die bisherige Ueberlegenheit der Eindecker bezüglich
der Schnelligkeit durch eine geeignete Bauart nicht nur
ausge=
glichen, ſondern übertroffen werden könne. Andererſeits macht ſich
neuerdings auch eine Bewegung zugunſten des Eindeckers
bemerk=
bar, die mit der Vorliebe für einziehbare Untergeſtelle und Räder
zuſammenhängt. Von den Doppeldeckern findet beſonders einer
Beachtung, bei dem der Motor hinter dem Sitz der Flieger
einge=
baut iſt. Der Propeller iſt mit ihm durch eine lange Metallwelle
verbunden. Zweck dieſer Anordnung iſt, dem Flugzeugführer ein
möglichſt weites Geſichtsfeld zu ſichern. Alle ſechs Flugzeugtypen
ſollen als Tag= und Nachtkampfmaſchinen verwendet werden.
Vom Tage.
Die „Rhein=Mainiſche Volkszeitung” in Frankfurt und die
„Offenbacher Volkszeitung” ſtellen Ende dieſes Monats ihr
Er=
ſcheinen ein.
Am Sonntag eröffnete der Leiter des
Reichsberufswettkamp=
fes, Obergebietsführer Axmann, vor dem Berliner Rathaus im
Rahmen eines Appells der Wettbewerbsteilnehmer den
Schau=
fenſterwettbewerb, der in der kommenden Woche als Auftakt zu
dem Reichsberufswettkampf durchgeführt wird.
Die Kommentare der führenden Londoner Sonntagsblätter
zu der deutſchen Antwort auf die engliſch=franzöſiſchen Vorſchläge
ſind durchwegs auf einen hoffnungsvollen Ton geſtimmt, wobei
die franzöſiſchen Verdächtigungen, daß Deutſchland bemüht ſei,
einen Keil zwiſchen England und Frankreich zu treiben,
einſtim=
mig zurückgewieſen werden.
Die geſamte Pariſer Sonntagspreſſe unterſtreicht in ihren
Beſprechungen der deutſchen Antwort auf die Londoner Vorſchläge
die dringende Notwendigkeit, in engſter Fühlungnahme mit der
engliſchen Regierung zu bleiben und vor allem nicht den Eindruck
zu erwecken, als ob zwiſchen den Regierungen in London und
Paris auch nur die geringſten Meinungsverſchiedenheiten
beſtän=
den. Die Blätter halten es nicht für ausgeſchloſſen, daß Sir John
Simon ſich demnächſt nach Berlin begibt; jedenfalls aber — ſo
betont man — werde die engliſche Regierung in enger
Zuſammen=
arbeit mit Frankreich handeln.
Die polniſche Preſſe nimmt gegenüber der deutſchen
Stellung=
nahme zu den Londoner Vorſchlägen, einen beobachtenden und
referierenden Standpunkt ein, abgeſehen von den Blättern der
nationalen Oppoſition, die einen ausgeſprochn unfreundlichen Ton
gegenüber Deutſchland anſchlagen.
Die Blätter berichten aus Sofia, daß der verhaftete
Korre=
ſpondent der „Prawda” Popoff, wieder auf freien Fuß geſetzt
worden iſt. Als Grund der Verhaftung wird angegeben, daß
Povoff einen Brief, den der frühere ſozialdemokratiſche Miniſter
Paſhukow an den Miniſterpräſidenten Zlatew gerichtet, und in
dem er die Lage Bulgariens als kritiſch bezeichnet hatte, in einem
Belgrader Blatt veröffentlicht hat.
Seite 2 — Nr. 49
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 18. Februar 1935
Der Einkopf=Sonnkag
erbrachte geſtern folgendes Ergebnis:
Ortsgruppe 1 . . . .
1481,52 RM.
zuſannen: N2929 5M.
Gedenkfeier für Hermann Kremers im Epang. Bund.
Geſtern abend fand in der gutbeſetzten Stadtkapelle eine
tief=
ergreifende Gedenkfeier für den verſtorbenen Präſidenten des
Evangeliſchen Bundes, D. Hermann Kremers, ſtatt, zu der
ſich zahlreiche Vertreter von Körperſchaften eingefunden hatten.
Landeskirchenrat a. D. D. Waitz zeichnete ein klares Lebensbild
des Entſchlafenen und ging näher ein auf ſeine Stellung zum
Separatismus im Rheinland, deſſen Abwehr Kremers, dem
Füh=
rer des rheiniſchen Proteſtantismus, weſentlich mitzuverdanken iſt.
Die Wucht ſeiner überzeugenden Rede und die Klarheit ſeiner
Gedanken haben in ihm den geborenen Führer erkennen laſſen.
Er war eine prophetiſche Geſtalt mit vorausſchauendem Wiſſen,
die das Schickſal aller Propheten teilte: daß er nicht immer in
ſeinem Wollen verſtanden, mit ſeinem Volke und um ſein Volk
leidet, deſſen Leben aber nur ein Ziel kannte: deutſch=evangeliſch!
Nachdem Frau Bauer mit einer wundervoll beſeelten Stimme
J. S. Bachs Lied „Es iſt nun aus mit meinem Leben” vorgetragen,
waren die Anweſenden vorbereitet, nunmehr die von Herrn
Münch wirkungsvoll vorgetragenen Worte aus Kremers
Schrif=
ten in ſich aufzunehmen. In der Tat prophetiſche Worte über die
Bezogenheit von Volkstum, Staat, Kirche und Evangelium aus
proteſtantiſcher Beſinnung in einer an Luther erinnernden
Bild=
haftigkeit der Sprache. Dann ſchilderte Pfarrer Dr. Bergér
Kremers als Mann des Evangeliſchen Bundes. Wie er ſchon als
eben ins Amt Getretener vor 48 Jahren an der erſten
General=
verſammlung des Bundes in Frankfurt teilnahm und dann durch
alle Grade hindurch jahrzehntelang als Bundesvorſitzender am
heißeſten Frontabſchnitt, dem Rheinlande, gerade von den
Jüng=
ſten er der Aelteſte, zum Präſidenten gekürt wurde. Ueber ein
halbes hundert Schriften ſind, unter ſeinem Namen erſchienen.
Alle von der gleichen Kraft des Willens, derſelben Leidenſchaft
der Liebe zu Deutſchland und alle von gleicher Tiefe des religiöſen
Gemütes und der gewiſſensmäßigen Verantwortung. Die
Verſam=
melten erhoben ſich, um ſtehend das Wort anzuhören, unter das
er ſeine ganze Lebensarbeit geſtellt hatte: 1. Kor, 4, 1—5. Unter
den Klängen der von Herrn Landzettel geſpielten Orgel klang
die Feier aus, die des großen Mannes würdig war.
Pflichtprüfung der Kaufmannslehrlinge 1935.
Wie im vergangenen Jahre haben im Monat März d. J alle
männlichen und weiblichen Kaufmannslehrlinge des Rhein=
Mai=
niſchen Wirtſchaftsgebietes, deren Lehre in der Zeit vom 1. 7.
1934 bis 30. 6. 1935 beendet iſt, eine Pflichtprüfung abzulegen.
Betroffen davon werden alle Lehrlinge der Wirtſchaftsgruppen
Großhandel. Einzelhandel Induſtrie, Banken und Sparkaſſen,
Verkehrsgewerbe und Verſicherungsgewerbe.
Der ſchriftliche Teil der Prüfung findet am 10. März 1935,
der mündliche Teil am 24. März 1935 ſtatt.
Dieſe praktiſche Prüfung ſoll der Deutſchen Arbeitsfront
und der Wirtſchaftsführung in jedem Jahre einen Ueberblick über
den Stand der praktiſchen Berufserziehung in den Lehrſtellen
ge=
ben. Auf dieſe Prüfung kann ſich darum niemand theoretiſch
vorbereiten. Die auslernenden Lehrlinge können in der Prüfung
nur das geben, was ſie im Geſchäft und Betrieb wirklich gelernt
haben. Ohne das praktiſche Mindeſtmaß an Können und Wiſſen,
das dieſe Prüfung verlangt, ſoll in Zukunft niemand mehr
Kauf=
mannsgehilfe werden. Es wird angeſtrebt, daß zukunftig nur auf
Grund des Gehilfenbriefes, den der Lehrling nach beſtandener
Prüfung erhält, die Vermittlung einer Gehilfenſtellung erfolgt.
Aber auch die Lehrherren ſollen dadurch eine ſtrengere
Aus=
wahl der Lehrlinge vornehmen und ſtärker auf ihre Pflicht
hin=
gewieſen werden, dem Nachwuchs eine ordentliche
Berufsausbil=
dung zu geben.
Für die Anmeldung zur Prüfung iſt folgendes zu
be=
achten:
Anmeldepflicht des Lehrherrn. Die Lehrherren
ſind verpflichtet, die Lehrlinge dem zuſtändigen Prüfungsausſchuß
auf dem vorgedruckten Anmeldebogen zu melden. Der Vordruck iſt
zu erhalten bei der Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt,
Wilhelminenſtraße 32 (Fernruf 368, Poſtfach 208.)
Mit der Meldung ſind vom Lehrherrn folgende Unterlagen
einzureichen: 1. das Schulentlaſſungszeugnis; 2. alle Zeugniſſe
der Berufs= und Fachſchule; 3. der Lehrvertrag; 4. eine
Beſchei=
nigung über die Dauer der Lehrzeit, den Ausbildungsgang, die
bisherigen Leiſtungen und die Führung des Lehrlings; 5. ein
vom Lehrling handgeſchriebener Lebenslauf.
Zeitpunkt der Meldungen: Die Anmeldung hat
bis ſpäteſtens 20. Februar 1935 bei der Induſtrie= und
Handelskammer, Darmſtadt, Wilhelminenſtraße 32, zu erfolgen.
Prüfungsgebühr. Mit der Meldung iſt vom
Lehr=
herrn für jeden Lehrling an die genannte Stelle eine
Prüfungs=
gebühr in Höhe von 3 RM. zu entrichten, und zwar kommen
hier=
für folgende Konten in Frage: Poſtſcheckkonto Frankfurt a M.
Nr. 62550, Darmſtädter und Nationalbank. Filiale der Dresdener
Bank. Darmſtadt: Darmſtädter Volksbank. e. G. m. b. H.,
Darm=
ſtadt: Deutſche Bank und Diskontogeſellſchaft, Darmſtadt.
Die Gebühr hat der Lehrling aufzubringen.
Ueber Einzelheiten erhalten die Lehrlinge auf Grund ihrer
Anmeldungen von den örtlichen Prüfungsausſchüſſen Nachricht.
— Das luſtige Willy Reichert=Gaſtſpiel im Orpheum ruft
heute zum zweiten und letzten Abend alle Darmſtädter Freunde
des urwüchſigen ſchwäbiſchen Humors. Außer Willy Reichert das
große bunte Programm mit erſtklaſſigen Künſtlern!
Heſſiſches Landesthealer Darmſtadt.
GROSSES HAUS
Dienstag,19. Febr. Anfang 20.10 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Kraft durch
Freude (geſchloſſene Vorſtellung). Tosca. Mittwoch,
20. Febr. Anfang 20.00. Ende 22.30 Uhr. Deutſche Bühne K
(12 Vorſt.). Kinderreiche Mütter (Nr. 151—200).
Prinzeſſin Turandot. Preiſe: 0,50 bis 4,50 RM. Donnerstag,
21. Febr. Anfang 19.30. Ende nach 22.00 Uhr. Miete C 18.
Der Graf von Luxemburg. Preiſe: 0.70—5,50 RM. KL.EINES HAUS Montag.
18. Febr. Anfang 20.00 Uhr. Ende 22,00 Uhr.
Veranſtaltung Darmſtädter Gymnaſtikſchulen zugun=
ſten des Winterhilfswerks: Gymnaſtik und Tanz.
Preiſe: 0.30 bis 1,50 RM. Dienstag.
19. Febr.
Anfang 20.00 Uhr. Ende gegen 22.15 Uhr. Deutſche
Bühne M1 9 Vorſtellung (Gruppe 3 und 4), Kin=
derreiche Mütter (Nr. 1—150)
Jphigenie auf Tauris. Preiſe: 0.70 bis 3,80 RM. inerstag
Febr. Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr. Zuſatz=
miete V (11. Vorſtellung) Zumerſten Male:
Opfergang, Schauſpiel von Felix Lützkendorf.
Preiſe: 0.70 bis 3,80 RM.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 18. Februa 935
Die deutſchen Ballon=Meiſterſchaften
wegen Orkan=Bben verſchoben.
Sieben Ballone vom Skurm enkführk, fünf bisher geborgen. — Beklagenswerke Opfer der Halteman Haft:
ein Toler und drei leichtverlehte SA-Männer. — Auskrag der Meiſterſchaft in 6-8 Wochen.
Der große Tag Darmſtadts im Freiballon=Sportflug iſt durch
ein widriges Geſchick, gegen das Menſchenkraft und Menſchenkunſt
vergeblich ankämpften, ins Waſſer gefallen. Windverhältniſſe,
mit denen unter normalen Umſtänden nach langjährigen
Erfah=
rungen im Februar nicht zu rechnen war, haben die
Durchfüh=
rung des Kampfes um die deutſchen Freiballon=Meiſterſchaften
am geſtrigen Sonntag unmöglich gemacht. Sie mußte verſchoben
werden und wird in etwa 6—8 Wochen erneut ſtarten.
Während wir geſtern noch mitteilen konnten, daß trotz des
Abtreibens von 4 Ballonen der Wettbewerb durchgeführt
wer=
den ſollte, da zum Halten der übrigen bereits gefüllten oder noch
in der Füllung begriffenen Ballone genügend Vorſorge getroffen,
griff ein widriges Geſchick um Mitternacht nochmals
ſchwerwie=
gend ein. Drei weitere Ballone, „Zeppelin”, „Union”
Der Ballon „Graf Zeppelin” während der Füllung.
und „Brandenburg” wurden von einer plötzlich einſetzenden
orkanartigen Böe erfaßt und konnten trotz Verdoppelung der
Haltemannſchaften und des Netzballaſtes nicht gehalten werden.
Menſchliche Kraft war dem Orkan nicht gewachſen. Leider
er=
eignete ſich hierbei ein
ſchwerer Unfall.
Die SA.=Mannſchaften und die übrige Haltemannſchaft arbeiteten
aufopfernd und faſt übermenſchlich. Der SA.=Mann Hans
Petitjean, 34 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei
Kindern, wurde in das Netzwerk des Ballons „Union,, der durch
den neben ihm ſtehenden „Zeppelin” weggeriſſen wurde,
ver=
wickelt und mehrere Meter mit emporgehoben, ſtürzte ab und
er=
litt einen Bruch der Wirbelſäule, die den alsbaldigen Tod
zur Folge hatte. Drei leicht Verletzte kamen ins Krankenhaus.
Eine Anzahl Fälle von Gasvergiftung war erfreulicher Weiſe
ſo geringfügig, daß ſämtliche Betroffene bereits geſtern wieder
dienſtfähig waren.
Obwohl nach den ſcharfen Beſtimmungen des internationalen
ſchwerſten ſportlichen Ballon=Wettbewerbes, des Gordon=
Bennet=Rennens der Lüfte, der einmal angeſetzte Start
bei jedem Wetter durchgeführt werden muß und, da es ſich hier ja
um Ausſcheidungsflüge zum Gordon=Bennet=Rennen handelt, die
Beſtimmungen für den deutſchen Meiſterſchaftswettbewerb
ähn=
lich ſchwer ſein müſſen, entſchloſſen ſich Sport= und Organiſations=
* Bunker Abend im Reichsluftſchukbund
Ortsgruppe Darmſtadt.
Im Rahmen der Luftſchutz=Werbewoche veranſtaltete geſtern
abend die Ortsgruppe Darmſtadt des DLB. im Städtiſchen
Saalbau einen BuntenAbend, der ſich ungewöhnlich ſtarken
Beſuchs zu erfreuen hatte. Der (noch vom Mozart=Maskenball
her) ſchön bunt und faſchingsfreudig geſchmückte große Saal
gab den heiteren Darbietungen des Abends einen treffenden
Rahmen. Gruppenführer Ib Fritz Müller, von den
An=
weſenden lebhaft begrüßt, begrüßte im Namen der Ortsgruppe
herzlichſt die Gäſte und bat zunächſt für die erſte halbe Stunde
das bunte Bild des Faſchings zu vergeſſen, da auch dieſer
Abend dazu dienen ſoll, den ernſten Gedanken des Luftſchutzes
und damit die Arbeit des Reichsluftſchutzbundes propagierend
zu vertiefen. Das war Aufgabe des
Ortsgruppenführer Dr. Seidel.
Er begrüßte zunächſt die Vertreter der Behörden, der Wehr=
Verbände, der Preſſe, vor allem den Bezirksführer,
Luftſchutz=
kapitän Velten, und Oberbürgermeiſter Wamboldt. Mit
einem Rückblick auf die Geſchichte des deutſchen Volkes, dem
immer in ſchwerer Not und in großer Zeit berufene Führer
erſtanden, führte er in die Aufgaben und in die große Idee
des Nationalſozialismus ein, in deſſen Rahmen dem
Reichs=
luftſchutzbund eine große und bedeutende Aufgabe zugewieſen iſt.
Nicht allein und nicht in erſter Linie die praktiſche Arbeit des
Luftſchutzes, die das faſt wehrloſe deutſche Volk in einem
Ernſt=
fall vor den ſchwerſten Gefahren und Schäden ſchützen helfen
ſoll, ſondern hauptſächlich eine Aufgabe der Erziehung. In
vorbildlicher Zuſammenarbeit aller Stände des Volkes, aller
Schichten und jeden Alters zu einem großen Ziel leiſtet der
Luftſchutzbund vorbildliche Gemeinſchaftsarbeit und damit dient
er der Verbreitung und Vertiefung des Nationalſozialismus,
der unter Adolf Hitlers Führung das Volk neu geeint und frei
gemacht hat von Sklavenfeſſeln und der es wieder emporführt
zu ſeinem Platz an der Sonne, ihm wieder Achtung im Kranz
der Völker erkämpfte.
Der Ortsgruppenführer berief dann einen ſeiner
Block=
warte, Herrn Kling, auf die Bühne, der ſeine ſämtlichen
Hauswarte — Mann und Frau in gleicher Kampf= und
Arbeitsfront — vorſtellte und in Form einer Inſtruktionsſtunde
die Organiſation des Luftſchutzes in Haus und Block
demon=
ſtrierte. Der Redner ſchloß mit einem dreifachen Sieg=Heil auf
den Führer.
Eine andere Gruppe ausgebildeter Luftſchutzkameraden und
Kameradinnen zeigte die Anwendung der Gasmaske und die
Ausrüſtung der aktiven Hausfeuerwehr, der Laienhelfer uſw.
Dieſe Gruppe wurde von Kam. Jung vorgeführt.
Oberbürgermeiſter Wamboldt
dankte für die Begrüßung und ſprach auch ſeinerſeits über die
Notwendigkeit ernſter Luftſchutzarbeit, die im Intereſſe des
leitung, den Wettbewerb abzublaſen. Zumal bei dem tgegen
den letzten Wettermeldungen, plötzlich erneut einſetzend /Böen.
die ganz unberechenbar waren, da ſie ihre Richtung of ſm 90
Grad änderten, mit dem Abtreiben weiterer Ballone, F dem
Start gerechnet werden mußte. Um 1.30 Uhr nachts ib die
Leitung den Befehl, die ſchon gefüllten Ballone aufzu ſßen.
Der Verlauf. der Nacht zum Sonntag
war nach Erkundigung der Organiſations= und Sportlei ig,
be=
ſonders des Ballon=Kapitäns Raven, Berlin, Leiter ſr
Ab=
teilung Freiballon im Deutſchen Luftſport=Verband, eſa
fol=
gender:
Mit der Füllung der Ballone mußte, da nur eine G ſeitung
zur Verfügung ſteht, was übrigens bei faſt allen Gordon ſennet=
Rennen der Fall iſt, da dieſe immer in großen Städte ſtarten
und nicht etwa in Induſtrie=Zentren, wo mehrere Ltungen
gleichzeitig bereit ſtehen, ſchon am Samstag begonnen derden.
Die Wettermeldungen waren nicht ungünſtig, die Win
erhält=
niſſe änderten ſich aber ſo plötzlich, wie man es ſonſt jur im
April erwarten kann. Gegen Abens ſetzte Sturm mi ſtarken
Böen ein. Vier bereits ſtartfertige Ballone wurden, wibereits
mitgeteilt, den Haltemannſchaften enriſſen. Da das Wter ſich
abends beſſerte wurde die Füllung im Laufe der Nt
fort=
geſetzt. Die Haltemannſchaften wurden
voſorg=
lich verdoppelt. Ebenſo der Ballaſte der Netzwe). Zur
geſchulten Mannſchaft traten noch etwa 500 SA.=Männ.
Ge=
gen 22 Uhr wurden weitere hundert Mann zum Haln
kom=
mandiert und auf die einzelnen Ballone verteilt. Um24 Uhr
erfolgte die Ablöſung durch 600 friſche Haltemannſchafter
Außer=
dem waren mehrere Ballone an ſchweren Laſtwagen rankert
und die Reißleinen an der Rohrleitung befeſtigt, ſo 18, falls
ein Ballon ſich losriß, die Reißleine automatiſch von ſbſt
ge=
zogen wird. Dieſe Vorſichtsmaßnahme hatte zur Folge daß die
Ballonhüllen nicht weit fliegen konnten. Tatſächlich wurden
fünf Ballone ſehr bald geborgen, und zar bei
Dieburg. Michelſtadt, im Kranichſteiner Park und bei ſr
Feſt=
halle. Die Sportleitung hatte gegen 19.45 Uhr ſchon amordnet,
daß an jedem Ballon der Führer oder der Ballonmefer
an=
weſend ſein mußte.
Die Sturmböen hatten nachgelaſſen, und die Wettt berichte
waren günſtig, wurden allerdings bald berichtigt.
Um 1.30 Uhr wurde der faſt gefüllte Ballon
„Graf Zeppelin” von einer Orkanböe erfaßt,
und der Haltemannſchaft war es nicht mehr möglich, dee Ballon
zu halten. Er wälzte ſich über den neben ihm ſtehendee Ballon=
„Union” und entriß auch dieſen der Haltemannſchaff/
Gleich=
darauf entflog auch der dritte neben „Union” ſtehend, Ballon.,
Hierbei ereignete ſich der oben geſchilderte tödliche Unall, vont
dem der SA.=Mann Petitjean betroffen wurde. „sgeſamt
wurden alſo ſieben Ballone durch den Orkan den He
emann=
ſchaften entriſſen. Zwei konnten noch nicht geborgen urden.
Um weitere Unfälle zu verhüten, ordnete die Sprkleitung
an, daß alle bereits gefüllten Ballone aufgeriſſemund der
Wettbewerb abgeſagt werden. Menſchenwille und =kraal waren
dem Sturm unterlegen, der übrigens überall ſtark gemtet hat.
In der Rheinſtraße z. B. wurde ein einen halben Mets Durch
meſſer ſtarker Baum umgeriſſen und auf die Straße worfen
Die ſchweren Bedingungen des Gordon=Bennet=Rennen
haben übrigens ſchon oft zu ſchweren Unfällen Anlaß gegebet
U. a. in Brüſſel vor etwa 10 Jahren, wo der Starttpähreny,
eines ſchweren Gewitters erfolgen mußte, und mehrert Ballon,
durch Blitzſchlag vernichtet und mehrere Tote zu beklag,) warei
Für die Witwe des verunglückten SA.=Mannes rd. w
wir hören, vorläufig geſorgt werden. Der Reichsſtatthter un
die Herren der Organiſations= und Sportleitung ſtattetty geſter
den drei Leichtverletzten, deren einer einen Oberſchenke ruch et
litt, im Krankenhaus Beſuche ab. Wie wir weiter ſren,
aller Schaden durch Verſicherung gedeckt. Selbſtverſtänlſch wir
der Start in ſechs bis acht Wochen wieder in Darmſt Itſtat
finden. In der Zwiſchenzeit werden noch Einzel=Aufſtiſe
erfol=
gen, um Gelegenheit zu geben, noch mehr Haltemannſſtften z
ſchulen. Aller menſchlichen Vorausſicht nach iſt alſo G)jähr ge
boten, daß die beklagenswerten Unfälle ſich nicht wiierholen
Nach Urteil maßgebender Fachperſönlichkeiten waren rgaaiſ=,
tion und Vorbereitung des Wettbewerbs in Darmſtad ſn jede
Hinſicht vorbildlich.
ganzen Volkes liegt. Der Ortsgruppe Darmſtadt ud ihre
Führung ſprach er Dank und Anerkennung für die lſcher 8.
leiſtete Arbeit aus. Dann begann der
Bunte Teil des Abends.
Zuerſt ließ ſich Herr „Meckermann” hören, der ſi natür
lich bekehren laſſen mußte, und zwar von Herrn Görer, de
ſich dann gleichzeitig als Anſager vorſtellte, bzw. niht vor
ſtellte, wir mußten den Namen erſt feſtſtellen. Er künigte Frl
Liesl Müller an, die temperamentvoll und eifringlic.
Chanſons vortrug. Am Flügel Herr Page. Dann m Heil.
Görner mit einem eigenen ernſt=humorvollen Vorrig übel.
die Sender=Pauſenzeichen; übrigens ein ganz ausge ſchneien
meiſterhaft gegebener Vortrag, der ſtürmiſch Beifall f!d. Fr
Liesl Müller brachte dann mit Herrn Böhm ein Inzduen,
einen von Herrn Bäulke einſtudierten Akrobat=Walzer, ne
tanz=
techniſche Meiſterleiſtung. Herr Wilhelm Werner, Meiſtel
ſchüler der Städtiſchen Akademie (Kopaſchka), zeigte u ſewoyl
lich ſtarke Proben ſeines Könnens. Ein junger Viol künſter
dem man eine ſehr große Zukunft prophezeien möſe. W
Flügel wieder, wie im weiteren Verlauf des Abends och
wieder, Herr Page, der ſich gerade hier ſeiner Aufſpe 90
ausgezeichnet gewachſen zeigte. Zwei Künſtler einamr eben
bürtig. Stürmiſcher Beifall erzwang Zugabe. Frl. Lie/Mu
ler tanzte dann einen feurigen Czardas, der erneut ſre
vorragende Begabung und glänzende Schule beſorers
Gymnaſtik=Kunſttanz erwies. — Herr Gutkäſe brachl mit
wohntem Erfolg Couplets. Er iſt ja längſt der belieb /Sald
humoriſt Darmſtadts.
Als Glanzpunkt des Abends kündete der Anſagerimn 9e‟
„Tanz im Wandel der Zeiten” an. Herr Bäulke füte dieſe
Tänze mit 30 Paaren ſeiner Tanzſchule vor. Beginnd Me
Rokokotänzen in echten Koſtümen, wie alle hiſtoriſch
über Biedermeier (eine entzückende Gavotte), Empir
Zeit nach 1870, die eine Reihe noch bekannter, aber ſte
komiſch wirkender Tänze zeigte, dann der Nachkriegeit
ihren fürchterlichen negroiden Tänzen, deren Ueberwining.
der heutigen Zeit gelang, hoffentlich für immer, den feice
bildeten Tänze von heute. In dieſer Reihe wurden 1
Pild=
gezeigt ein langſamer Walzer, ein reizvoller Tango,
marſch (Ausdruck der heutigen Zeit!) und ein Wiener 43‟
Das war der Abſchluß des Programms, das richtungg’nd
einen Bunten Abend war und dem Luftſchutzbund 12
Freunde gewonnen haben dürfte. —
— Alt=Darmſtadt=Verein. Wir machen unſere 2
und Freunde des Vereins auf den am Donnerstag, 21.F
ſtattfindenden Vortrag des Herrn Prälaten D. Dr.
über „Die Beſſunger Kirche” aufmerkſam. Gäſte könr
Mitglieder eingeführt werden; beſondere Einladunge
nicht mehr.
gliedet
19‟
geh
ztag, 18. Felruar 1915
Darmſtädter
gblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Rr. 49.
4. Kupbaliſieg über Solland.
vor 40000 Zuſchauernſiegt unſere Nationalelf im AmſterdamerOlampia=Stadion
fnapp 3:2 (2:2) — So fielen die Zreffer 1:0, 2:0, 2:1, 2:2 und 3:2!!!
Großartiger Rahmen.
die Holländer hatten alles getan, um das
Der erwarkete heftige
Widerſtand
in 14. Länderkampf gegen Holland!
Die deutſche Mannſchaft langte am Samstag
erfaßt, nachmittag auf dem Amſterdamer
Hauptbahn=
hof an. — Im Gegenſatz zu den Vortagen war
tehende an Sonntag herrlichſtes Wetter mit
ſtrahlen=
den Sonnenſchein. Ein leichter Wind hatte
auch den Raſenboden des Kampfplatzes
abge=
trotnet, ſo daß die Vorbedingungen für den
außen Kampf die denkbar beſten waren. Das
öuereſſe der Holländer an dieſem Kampf war
iteugroß. Das weite Oval des Stadions war
di auf den letzten Platz vollbeſetzt. 10 000
Nuchen, darunter 5000 Deutſche, die mit acht
6erzügen nach Amſterdam gekommen waren,
Men Zeuge des Länderkampfes ſein.
Spe zu einem großen Ereignis werden zu
aſen. Die Organiſation klappte bis in das
Kleiuſte. Störungsverſuche wurden ſchon von
ſunherein unterbunden. Das Stadion bot mit
Em Kranz von Fahnen, der es umgab, ein
ſtäctiges Bild. An den offiziellen Maſten
aiterten die Hakenkreuzfahne, Schwarz=
Weiß=
bo, Hollands Nationalfahne und zu Ehren des
ind Awediſchen Schiedsrichters Olsſon die
ſchwedi=
be Glagge einträchtlich nebeneinander. — Die
Eit bis zum Beginn des Treffens verkürzte
ine Muſikkapelle, die ſpielend um den Platz
9a und mit ihren holländiſchen Volksweiſen
fel Beifall fand.
Wenige Minuten vor ½3 Uhr (holländiſche
eih kamen, von
toſendem Beifall begrüßt,
1 ſe beiden Nationalmannſchaften aufs Spiel=
N B. Die deutſche Elf lief zur Mitte, nahm
ur der Ehrentribüne Aufſtellung und hob den
ichen Arm zum deutſchen Gruß, während das
euiſchlandlied erklang. Die Holländer ſtellten
ſ49 neben den Deutſchen auf und dann ſpielte
drl e Kapelle Hollands Nationalhymne Wilhel=
1 us von Naſſau. Die deutſche Mannſchaft
und küßte dann noch nach allen Seiten und ſchließ=
9 kief Schiedsrichter Olsſon die Kapitäne der
kannſchaften, Gramlich und v. Heel, zum Loſen.
oc wenige Sekunden, und der große Kampf
Au ahn ſeinen Anfang.
Die beiden Mannſchaften ſpielten in der
vor=
ſehenen Aufſtellung.
Leutſchland geht in Führung.
Jur zweieinhalb Minuten dauerte es, da
i 4*e Deutſchland bereits die Führung an ſich
Trſſen. Gramlich gab einen wundervollen
teilpaß zu dem nach halbrechts gelaufenen
e onen, der noch einige Schritte mit dem Ball
ei und dann einen, kräftigen Schuß in die
nteie linke Torecke losließ. Deutſchland führte
Me t 1:0. Dieſes Tor erregte natürlich großen
nbel bei der deutſchen Kolonie, die nun die
i utſche Mannſchaft mächtig anfeuerte. Unſere
dängte gewaltig und ſetzte alles auf eine
aue. Wenig ſpäter ſtand Conen ſchon wieder
Li E gab jedoch den Ball ab, ſtatt ſelbſt zu
dießen. — Deutſchlands Elf ſpielte einen ſehr
äſien Sußball, während es bei den Hollän=
Een derauns Zeit dauerte, bis ſie ſich
zuſam=
eyſanden. In der 9. Minute hatten ſie ihre
i Nie Aroße Chance. Der linke Flügel ſtand nach
Nen Fchler von Stührck plötzlich frei vor dem
RFulſcen Tor, Buchloh läuft heraus und wird
angeſchoſſen. Zwei Minuten ſpäter
wie=
chaut ſich faſt die gleiche Szene, wieder
ha=
iches ſeinen Flügel frei durchkommen laſſen
2A picder wehrt Buchloh ab. Diesmal zur
mn T
der zwölften Minute wurde dann
das zweite deutſche Tor
Kohwedder, der im Aufbau wohl
Eie deutſche Stürmer, ſpielte zu Conen,
Tobierski eine weite Flanke weiter=
Düſſeldorfer überlief zwei Holländer
Doß an dem herauslaufenden holländiſchen
Michter Halle zum 2.:0 ein.
Die Holländer ſind ſichtlich überraſcht. Vor
allem die Zuſchauer, die nun ihre Mannſchaft
mit lauten Rufen anfeuerten. Das Spiel wurde
ſchneller. Der holländiſche Mittelläufer ſorgte
nun für ſeine Flügel, ſeine Steilvorlagen
waren, ſtets eine große Gefahrenquelle. Aber
nun waren auch Stührck und Buſch völlig bei
der Sache, ſo daß das deutſche Tor bis zu der
Pauſe rein gehalten werden konnte. Der
deut=
ſche Sturm lief mehrmals in die holländiſche
Abſeitsfalle hinein. Holland wurde immer
ge=
fährlicher, und es bedurfte wirklich der ganzen
Aufmerkſamkeit und Kunſt von Buchloh. Buſch
und Stührck, um Tore zu vermeiden. Beſonders
der holländiſche Mittelſtürmer Bakhuys war es,
der mit wuchtigen Torſchüſſen aufwartete. In
der 31. Minute prallte Zielinski mit dem
gegneriſchen Mittelſtürmer, zuſammen, wurde
verletzt und mußte ausſcheiden. Für
ihn kam der Düſſeldorfer Janes, ins Spiel,
der den rechten Läuferpoſten einnahm, während
Gramlich auf die linke Seite ging. Bei
Hol=
land mußte, der Mittelſtürmer Andrieſſen für
zwei Minuten ausſcheiden. Der Kampf verlor
nun etwas an Linie, es wurde auf beiden
Sei=
ten ziemlich zuſammenhanglos geſpielt. Man
hielt ſich meiſtens im Mittelfeld auf und beide
Mannſchaften waren auf eine vorſichtige und
ſichere Abwehr bzdacht. In der 37. Minute trat
zum erſten Male der Augsburger Lehner, der
bis dahin nicht beſonders in Fahrt war, in
Er=
ſcheinung. Er gab eine gute Flanke zu
Hoh=
mann, der jedoch aus der Luft über das Tor
knallte. Fünf Minuten vor der Pauſe hatte
Holland noch einmal eine große Torchance, als
einem weiten Abſchlag von Andrieſſen Smit
und Bakhuys wuchtig nachſetzten und Buchloh
nur durch Robinſonade retten konnte. Halbzeit
2:0 für Deutſchland.
Nach der Pauſe Ausgleich für Holland.
Die zweite Halbzeit brachte ein völlig
ver=
ändertes Bild. 10 Minuten vor der Pauſe
war noch der holländiſche Halbrechte Vente
ver=
letzt worden, ſo daß er vom Platz mußte.
Für ihn trat Brok ein. Holland hatte ſich auf
das deutſche Syſtem eingeſtellt und beherrſchte
die erſten zehn Minuten den Kampf ganz
klar. Das Spiel wickelte ſich ſtändig in der
deutſchen Hälfte ab und dabei zeigte es ſich,
daß die Deutſchen auf einmal recht nervös
waren. In der 7. Minute erhielt Bakhuys
ziemlich freiſtehend vor dem Tor den Ball und
ſchoß aus 15 Meter zum erſten holländiſchen
Gegentreffer ein. Der Beifall der holländiſchen
Zuſchauer kannte keine Grenzen. Minutenlang
dröhnte das Stadion von dem
ohrenbetäuben=
den Jubel wieder. Der Treffer machte die
deutſchen Spieler noch verwirrter und ſo kam
es, daß Holland in der 10. Minute ſogar der
Ausgleich gelang. Das holländiſche Innentrio
ſpielte ſich ſchön durch, Bakhuys gab im
Straf=
raum zu Smit, der nicht lange mit dem
Schuß zögerte und die Partie auf 2:2 ſtellte.
Holland blieb auch weiter überlegen.
Deutſch=
land mußte ſich auf wenige Vorſtöße
beſchrän=
ken, die aber keine Wirkung hatten, da ſich die
deutſchen Stürmer anſcheinend überhaupt nicht
mehr verſtanden. Kobierſki hatte zweimal
frei=
ſtehend vor dem Tor Chancen verpaßte ſie
jedoch. Die deutſchen Flügel ſpielten
außer=
ordentlich ſchwach und auch Rohwedder war
gegen die erſte Halbzeit nicht mehr zu erkennen.
Auf der anderen Seite dagegen wurde
Hol=
lands Sturm immer beſſer. Auch die
Läufer=
reihe kämpfte jetzt in Hochform und gab ihrem
Sturm immer wieder verwertbare Vorlagen.
In der 25. Minute hatte Buchloh großes Glück,
als er einen Schuß von Smit zu kurz abwehrte
und der Nachſihuß des Erſatzmannes Brok
gegen die Latte ging. In der 30. Minute
wehrte Buchloh wieder ſehr ſchwach ab, doch
Fortung ſtand ihm auch diesmal wieder zur
Seite. Bakhuys ſchoß über das Tor. Dann kam
die letzte, entſcheidende Viertelſtunde.
Der Druck der Holländer ließ nach, das Tempo,
das ſie vorgelegt hatten, war zu ſcharf
ge=
weſen. Jetzt kam die Reaktion, die deutſche
Elf erholte ſich und arbeitete hintereinander
eine Zahl guter Chancen heraus. Einmal ſchoß
Conen Halle freiſtehend an, dann ging ein
ſcharfer Schuß Lehners neben das Tor. Die
deutſche Ueberlegenheit wurde nun eindeutig.
Zehn Minuten vor Schluß fiel
die Entſcheidung.
Das deutſche Innentrio ſpielte glänzend durch,
Conen umging raffiniert täuſchend drei
Geg=
ner gab zu Hohmann weiter, der aus 15
Meter Entfernung ſicher einſchoß. 3:2 für
Deutſchland. Das war die Entſcheidung,
fühl=
ten alle, Spieler und Zuſchauer. Jubel bei
der deutſchen Kolonie und Niedergeſchlagenheit
im holländiſchen Lager. Auch die letzten
Minuten des Spieles ſtanden noch im Zeichen
der nun ausgezeichnet zuſammenarbeitenden
deutſchen Mannſchaft. Hohmann gab noch drei
ſcharfe Schüſſe ab, die jedoch knapp daneben
gingen oder Halle auf dem Poſten fanden.
Unlerſchiedliche Leiſlungen.
Der Kampf hatte zwei verſchiedene
Halb=
zeiten. In der erſten waren die Holländer
offenſichtlich von dem Angriffstempo der
Deut=
ſchen überraſcht wobei die deutſche
Mann=
ſchaft oft beſtechend ſchön kombinierte. Nach
dem 2:0=Vorſprung ſpielte Deutſchland klar auf
Sicherheit, ohne allerdings zu ſehr in die
„Defenſive zu gehen. In der holländiſchen Elf
war vor der Pauſe nur wenig
Zuſammen=
haug, vor allem fielen die Außenſtürmer ab.
Nach dem Wechſel war die holländiſche
Mann=
ſchaft dagegen wie ausgewechſelt. Sturm und
Läuferreihe wurden immer beſſer und auch die
Hintermannſchaft gewann an Sicherheit. Erſt
in der letzten Viertelſtunde fielen die Holländer
ihrem unheimlichen Tempo zum Opfer und da
war die Zeit der deutſchen Mannſchaft
ge=
kommen.
In der deutſchen Mannſchaft
war Buchloh ſehr gut, er hat nicht zuletzt
Anteil an dem knappen Sieg. Zwar wehrte er
manchmal ſchwach ab, das ließ ſich jedoch bei
ſeiner Arbeitsüberlaſtung nicht vermeiden.
Stührck begann ſchwach, fand ſich aber dann
gut mit Buſch zuſammen. In der zweiten
Halbzeit ließ er wieder nach. Buſch konnte
befriedigen, er gefiel vor der Pauſe durch ſein
ſchönes Kopfſpiel, nach dem Wechſel durch
ſeinen reſtloſen Einſatz. In der Läuferreihe
hatte Münzenberg ein ungeheures Penſum
zu erledigen. Der Aachener erfüllte im
all=
gemeinen ſeine Pflicht, verlor aber nach der
Pauſe vorübergehend die Ueberſicht und ließ
den holländiſchen Mittelſtürmer Bakhuys
wiederholt zum Schuß kommen. Von den
Außenläufern war Zielinſki bis zu ſeiner
Verletzung gut, Kramlich genügte und
Janes zeigte ſich im ſchwierigſten Teil des
Kampfes ſehr anſprechend, wenn er auch
manchmal allzuſehr die „Ruhe” behielt. Im
Sturm gefielen die beiden Außen diesmal nicht
ſo gut wie ſonſt. Lehuer und
Kobier=
ſki hatten gute und ſchwache Momente. Im
Innenſturm überragte Conen, der in jeder
Situation gefährlich war. Hohmann litt
offenſichtlich unter dem ungewohnten Poſten.
Rohwedder war vor der Pauſe
hervor=
ragend, in der zweiten Halbzeit hatte er
be=
denklich ſchwache Minuten.
Die Holländer
erinnerten erſt nach der Pauſe an ihre alte
Kampfkraft. Da ſtand die ganze Elf wie ein
Mann. In der Abwehr gab es kaum Fehler,
der beſte Mann war Halle im Tor, der
ſeinem großen Vorgänger van der Meulen
nahekam, van Run und van Diepenbeek
ſtan=
den eifern und in der Läuferreihe ſtach
An=
drießen durchklare Ueberſicht hervor. Im Sturm
waren ebenfalls die Außenſtürmer ziemlich
ſchwach, ſie blieben aber trotzdem produktiv,
da ſie nicht gut abgedeckt waren. Ausgezeichnet
der Innenſturm, beſonders Smit als
Aufbau=
ſpieler und Bakhuys als Reißer.
Schiedsrichter Olſſon war gut, doch ließ
er ſich mehrmals verleiten, die Abſeitsfalle der
Holländer früher zu ſehen, als ſie
ge=
ſchaffen war.
Die Zußball=Ergebniſſe.
Länderſpiel:
in Amſterdam: Holland—Deutſchland 2:3 (0:2).
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele:
Gau Südweſt:
FSV. Frankſurt — Spfr. Saarbrücken 2:1.
FK. Pirmaſens-Boruſſia Neunkirchen 3 :2.
Phön. Ludwigshafen-Kickers Offenbach 3:
Saar 05 Saarbrücken—Union Niederrad 2
Gau Baden:
SV. Waldhof — FC. 08 Mannheim 7:
VfR. Mannheim—Germania Karlsdorf 6:
Phönix Karlsruhe — VfL. Neckarau 2:
Freiburger FC. — Karlsruher FV. 3:
Gau Württemberg:
Sportfrde. Stuttgart — SV. Feuerbach 2:
SC. Stuttgart — Sportfrde. Eßlingen 1:.
Union Böckingen — Stuttgarter Kickers 0:
SV. Göppingen — Ulmer FV. 94 1:
Gau Bayern:
ASV. Nürnberg — Jahn Regensburg 3:
1860 München — 1. FC. Nürnberg
FC. Schweinfurt 05 — SpVgg. Fürth 2:
BC. Augsburg — Bayern München 1:
Gau Nordheſſen:
SC. Kaſſel 03 — Heſſen Hersfeld
5:
Boruſſia Fulda — Hanau 93
1:
VfB. Friedberg — Spielverein Kaſſel 1:
Gau Mittelrhein:
Eintracht Trier — CfR. Köln
0:
Köln=Sülz 07—Mülheimer Sportverein 1:
Bonner Fußballverein — 1. FC. Idar 2:
Kölner SC. 99 — Blau=Weiß Köln 3:
Zußball im Reich.
Gau Oſtpreußen:
Gau Pommern: „Greifswalder SC.—Stettiner
SC. 1:1:. Viktoria Kolberg—Viktoria Stolp
4:2.
Gau Brandenburg: Hertha BSC.—Viktoria 89
2:1: VfB. Pankow — Berliner SV. 1892
1:1: Spandauer SV.— Union
Oberſchöne=
weide 0:0: Tennis=Boruſſia— Polizei=SV.
3:0; Blau=Weiß — Minerva 93 2:0.
Schleſien: Hertha Breslau — Breslau 02 0:1.
Gau Sachſen: Polizei Chemnitz—VfB. Glauchau
5:0: Guts Muts Dresden — SC. Planitz 4:5i.
Dresdener SC. — Spfr. 01 Dresden 1:21
Fortung Leipzig— VfB. Leipzig 4:1; Wacketz
Leipzig — SuBC. Plauen 1:0.
Gau Mitte: Wacker Halle — Steinach 08 2:17.
Viktoria 96 Magdeburg — SC. Erfurt 4: 21
SpVgg. Erfurt —1. SV. Jena 2:4:, VfL.
Bitterfeld— Merſeburg 99 1:0.
Gau Nordmark: Eimsbüttel— Boruſſia Kiel
2:1; Altena 93 — Polizei Lübeck 1:1; Union
Altona—Viktoria Hamburg 2.: 4: Polizei
Hamburg — Hamburger SV. 1:3.
Gau Niederſachſen: Hannover 96 — Boruſſia
Harburg 10:0: Hildesheim 06— Arminia
Hannover 1:3: Werder Bremen — Bremer
Sportverein 6:1.
Gau Weſtfalen: SpVgg. Herten — FC. Schalke
04 0:4: SV. Höntrop— Union
Recklinghau=
ſen 1:2:. Viktoria Recklinghauſen — DSC.
Hagen 0:3: Hüſten (9—Preußen Münſter 1:5.
Gau Niederrhein: Rheydter Spielverein—
Ham=
born 07 0:4; Homberger SV.— Schwarz=
Weiß Eſſen 0:0; Preußen Krefeld— FV.
Duisburg 3:0.
Spiele der Bezirksklaſſen im Gau
Anele.
Gruppe Groß=Frankfurt: Reichsbahn Rot=Weiß
Frankfurt — SpVgg. 02 Griesheim 8:0; VfL.
Neu=Iſenburg— FC. 02. Wacker Rödelheim
11:1:, Viktoria 1912 Eckenheim—VfL.
Ger=
mania, Frankfurt 3 : 2: SpV. 07
Heddern=
heim—Sportfreunde Frankfurt 3:2; FC. 1910
Cronberg — Alemannia Nied 1:2.
Reichsbahn Rot=Weiß Frankfurt Meiſter!
Gruppe Offenbach: Blau=Weiß Bürgel—FSV.
06 Heuſenſtamm 7:3; Kickers=Viktoria
Mühl=
heim-Teutonia Hauſen 3:2; FV. 06
Sprend=
lingen — SpV. 02 Offenbach 4:1; Sp.Vgg. 03
Fechenheim — SpVgg. 05 Oberrad 9:0.
Gruppe Rheinheſſen: „SV. Koſtheim —Sp.Vgg.
Weiſenau 5:1: Opel Rüſſelsheim — Haſſia
Bingen 6:2; FVgg. 03 Mombach — 1. FSV.
05 Mainz 2:4: SpV. Wiesbaden —
Ger=
mania Okriftel 2:1; SpV. 09 Flörsheim
FV. 09 Geiſenheim 3:0: Tura Kaſtel — SV.
Gonſenheim 7:0.
Opel Rüſſelsheim Meiſter!
Gruppe Pfalz=Oſt: FG. 03 Ludwigshafen —
SpVgg. Mundenheim 2:1: FV. Frankenthal
FV. Herrheim 5:2; Pfalz Ludwigshafen—
Kickers Frankenthal 0:2; Olympia
Lampert=
heim — TSG. Rheingönheim 1:1; 04
Lud=
wigshafen—Tv. Lampe
Nr. 48
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 18. Febru=
Rund um den Zußball=
JonMttag.
PfR. Köln Mitkkelrhein=Meiſter.
Der Sonntag brachte in den ſüd= und
ſüd=
weſtdeutſchen Fußballgauen einen weiteren
Gaumeiſter, den VfR. Köln im Gau
Mittel=
rhein. Die auch in Nordheſſen erwartete
Ent=
ſcheidung blieb aus, da Hanau 93 in Fulda
durch den vorjährigen Gaumeiſter Boruſſia mit
1:0 die erſte Niederlage erlitt und nun
noch drei Punkte benötigt, um die ſchon ſicher
gewähnte Meiſterſchaft zu erringen.
Im Gau Südweſt hat der führende
Lud=
wigshafener Phönix mit dem 3:2 (1:1)=
Sieg über den Vorjahrsmeiſter Kickers
Offen=
bach den gefährlichſten Gegner aus dem Wege
geräumt. Der FK. Pirmaſens ſteht nach einem
3:2 (2:1)=Sieg über Neunkirchen relativ, nicht
ſchlechter als Phönix, muß aber noch dreimal
nach auswärts, während Phönix die letzten
bei=
den Spiele zu Hauſe austragen kann. Unter
dieſen Umſtänden, iſt an dem Endſieg der
Ludwigshafener kaum noch zu zweifeln.
In der Abſtiegsfrage hat ſich die Lage für die
Saarbrücker Mannſchaften verſchlechtert. Saar
05 verlor auf eigenem Platze gegen Union
Nie=
derrad 2:5 (2:2), die Sportfreunde wurden in
Frankfurt vom FSV. 2:1 (1:0) geſchlagen.
In Baden hat ſich die Spitzengruppe
ver=
dichtet. Erſter iſt jetzt der VfR. Mannheim
nach einem Sieg mit 6:2 (2:1) über Germania
Karlsdorf mit 21:9 Punkten vor dem VfL.
Neckarau (21:11), der ſich von dem an dritter
Stelle ſtehenden Karlsruher Phönix (20:10) mit
einem 2:2 trennte. Der vorjährige Meiſter
Waldhof folgt nach einem 7:2 (4:0) über
Mann=
heim 08 an vierter Stelle. Auf den fünften
Platz iſt der Freiburger FC. nach einem 3:1
(2:1) über den Karlsruher FV. zum VfB.
Mühlburg aufgerückt. Sieht man an der Spitze
noch nicht klar, ſo ſteht hinſichtlich des Abſtieges
feſt, daß die beiden Neulinge Germania
Karls=
dorf und Mannheim 08 wieder in die
Bezirks=
klaſſe zurückkehren werden.
In Württemberg waren der führende
SSV. Ulm und der an zweiter Stelle ſtehende
VfB. Stuttgart ſpielfrei. Die Ulmer führen
mit 21:9 Punkten weiter, ſie haben aber in den
Stuttgarter Kickers einen gefährlichen Rivalen
erhalten. Die „Kickers” ſiegten in Böckingen 1:0
(0:0) und ſtehen nun mit 19:9 Punkten vor dem
VfB. (19:11) an zweiter Stelle. Die übrigen
Spiele ſtanden im Zeichen von Punktgewinnen
der am Schluß ſtehenden Mannſchaften, ſo daß
auch die Abſtiegsfrage noch nicht entſchieden iſt.
Göppingen ſchlug Ulm 94 1:0 (1:0), die
Stutt=
garter Sportfreunde gewannen gegen Feuerbach
2:1 (1:1) und der SC. Stuttgart trennte ſich
von Eßlingen mit 1:1 (1:1).
In Bayern gab es eine
Ueber=
raſchung mit der Niederlage des
neu=
gebackenen Meiſters Fürth in
Schweinfurt, wo die Kugellagerſtädter
2:0 (2:0) verdient gewannen. Das harte Spiel
zeitigte drei Platzverweiſe. Die vom
Abſtieg bedrohten Mannſchaften von Jahn
Re=
gensburg und BC. Augsburg konnten ihre
Po=
ſition nicht verbeſſern. Jahn verlor in
Nürn=
berg gegen den ASN. 3:2 (3:1) und der BEA.
unterlag zu Hauſe den Münchener „Bayern”
1:3 (0:0).
In Nordheſſen iſt die Entſcheidung durch
die Hanauer Niederlage vertagt worden. Hanau
führt mit 26:6 Punkten vor Fulda mit 24:8
Punkten. VfB. Friedberg ſchlug Spielv. Kaſſel
1:0, Kaſſel 03 gewann gegen Heſſen Hersfeld
5:1.
Am Mittelrhein iſt der VfR. Köln nun
endlich Meiſter geworden, weil der einzig ihm
noch gefährliche Kölner CfR. gegen Eintracht
Trier nur 0:0 ſpielen und den VfR. nun nicht
mehr einholen kann. Am Tabellenende iſt der
Abſtieg Idars nach der 1:2=Niederlage gegen
den Bonner FV. entſchieden.
Neben dem VfR. Köln gelang es an dieſem
Sonntag noch einem weiteren deutſchen
Gau=
ligaverein, in ſeinem Gau die
Meiſter=
würde zu erringen. Es iſt dies der PSV.
Chemnitz im Gau Sachſen. Außerdem
kommen zu den bisherigen
Abſtiegskan=
didaten noch vier weitere „ſichere” dazu, und
zwar der S. u. B. C. Plauen, VfB.
Glau=
chau, Rheydter SV. und Bremer SV.
Der neue gegen den alten
Meiſter?
Phönir Ludwigshafen —
Kickers Ofſenbach 3:2 (1:1).
In dieſem mit größter Spannung
erwar=
teten Treffen, das vor 5000 Zuſchauern einen
recht intereſſanten und harten Verlauf nahm,
konnte der führende Phönix ſeine Stellung
ver=
teidigen. Die Offenbacher enttäuſchten etwas
in der Läuferreihe, Tormann Wenzel,
Vertei=
diger Preiß und die Stürmer Kaiſer und Grebe,
der in der zweiten Halbzeit Mitkelſtürmer
ſpielte, waren die beſten Leute. Phönix hatte
ſeine Beſten in dem Verteidiger Klett, den
Läu=
fern Ulrich und Lindemann und den Stürmern
Stadter und Hörnle. Gut war die Leiſtung des
Landauer Schiedsrichters Multer.
Ludwigshafen ging in der 15. Minute durch
Stadter in Führung. Offenbach drängte dann
ſehr ſtark, kam aber erſt nach 40 Minuten durch
Kaiſer zum Ausgleich. Elf Minuten nach
Halb=
zeit führte Phönix durch einen Strafſtoß von
Neumüller 2., den Stadter ins Tor verlängerte,
2:1. Offenbach gab ſich nicht geſchlagen, und der
Kampf wurde nun ſehr hart. Wenzel
verſchul=
dete einen Elfmeter, den er aber ſehr gut hielt.
Dann kamen die Offenbacher in der 35. Minute
durch Gerth, der Neumüller umſpielt hatte, zum
erneuten Ausgleich. Die letzten zehn Minuten
verliefen nun ſehr hart und dramatiſch, und
ſechs Minuten vor Ende fiel die Entſcheidung.
Aus einem Gedränge ſchoß Degen mit einem
ſchönen Drehſchuß den entſcheidenden Treffer.
Auch Pirmaſens ſiegte 3:2.
Boruſſia Neunkirchen geſchlagen.
Nur 1000 Zuſchauer wohnten in Pirmaſens
dieſem Treffen bei, das von Wittmann=
Frank=
furt geleitet wurde. Die Saarbrücker hatten
eine gute Hintermannſchaft und die Verteidiger
machten zu oft von ihrer körperlichen
Ueber=
legenheit Gebrauch. In der Läuferreihe
ver=
mißte man oft den Druck nach vorne und der
Sturm konnte recht gut gefallen. Pirmaſens
mußte ohne Brill und Weilhammer antreten,
konnte aber doch, abgeſehen von der erſten
Vier=
telſtunde, den Kampf meiſtens überlegen
geſtal=
ten und der Sieg der Pfälzer iſt auch als
ver=
dient anzuſprechen. Neunkirchen ging in der 14.
Minute durch Voß in Führung. Acht Minuten
ſpäter erzielte Lutz den Gleichſtand und der
gleiche Spieler, ſchoß auch wenig ſpäter
frei=
ſtehend den zweiten Treffer. Mit einem 2:1 für
Pirmaſens ging es in die Pauſe. Die
Einhei=
miſchen begannen auch die zweite Halbzeit etwas
ſchwach, als aber in der 20. Minute Hergert den
dritten Treffer erzielte, war der Kampf
ent=
ſchieden. Neunkirchen erzielte in den letzten
Mi=
nuten durch Hütt noch einen Gegentreffer, der
Ausgleich fiel aber trotz ſtarker Bemühungen
nicht mehr.
Ein ſchönes Spiel am Bornheimer Hang.
FSV. Frankfurt — Spfr. Saarbrücken 2:1 (1:0),
4500 Zuſchauer ſahen am Bornheimer Hang
in Frankfurt ein unter ausgezeichneter Leitung
durch Fritz=Oggersheim ſtehendes ſchönes,
flot=
tes und abwechſlungsreiches Spiel, das auch in
außerordentlich anſtändiger Weiſe durchgeführt
wurde. Der Kampf war in beiden Hälften
aus=
geglichen. Bei den Bornheimern lieferte
Tor=
wart Blaimer eine überragende Partie,
wäh=
rend die Verteidiger, beſonders Schreiber, einige
Schwächen aufwieſen. Eine gute Figur machte
W. May als Außenläufer, im Sturm waren
alle Spieler bis auf Schuchardt in ſehr guter
Form, hervorzuheben der neue Mittelſtürmer
Schmidt, der ſich ſehr gut hielt.
Bei den Saarbrückern zeigte Fuchs, der gleich
dem Bornheimer Haderer begnadigt worden
war, ein ſelten gutes Spiel. Die ganze
Mann=
ſchaft lieferte eine gleichmäßig gute Leiſtung,
hervorzuheben ſind die beiden Flügelſtürmer.
Der erſte Treffer fiel in der 21. Minute durch
Heldmann, nachdem Schmidt die Verteidigung
gut geſperrt hatte. Fünf Minuten nach der
Pauſe lenkte Schmidt im Fallen den Ball auf
Zuſpiel Haderers zum zweiten Male ins Tor.
Der verdiente Ehrentreffer der Gäſte aus dem
Saargebiet fiel fünf Minuten vor Spielende
durch einen von Fiſcher verſchuldeten und von
Fuchs verwandelten Handelfmeter.
Auch Sgar Saarbrücken geſchlagen.
Saar Saarbrücken — Union Niederrad 2:5 (2:2).
Die Niederräder Union gab in Saarbrücken
vor 2000 Zuſchauern eine ausgezeichnete
Vor=
ſtellung. Die Mannſchaft hatte keinen ſchwachen
Punkt, bot die weitaus beſſere Zuſammenarbeit
und brachte auch den größeren Eifer auf.
Her=
vorzuheben ſind der linke Verteidiger Kolter,
Mittelläufer Müller und die Stürmer Kirſch
und Pflug. Saarbrücken ſetzte ſich nicht richtig
ein, beſonders ſchwach arbeitete die Läuferreihe, .
wo Zeimet die Ueberſicht vermiſſen ließ, im
Sturm wurden die Flügel zu wenig eingeſetzt.
Gut waren nur der Erſatztorhüter Kempf und
der Verteidiger Hingſt. Saarbrücken ging in
der 9. Minute durch den Linksaußen Nemenich
in Führung. Von der 15. Minute ab waren die
Niederräder überlegen, aber ein Alleingang
Nemenichs ſtellte das Spiel auf 2:0. Nun
dik=
tierten die Niederräder das Spiel. In der 40.
Minute ſchoß Pflug den erſten Gegentreffer und
eine Minute ſpäter erzielte Kirſch durch einen
Bomben=Strafſtoß den Ausgleich. Nach der
Pauſe hatten die Saarbrücker nichts mehr zu
beſtellen. In der 14., 21. und 28. Minute
erziel=
ten die Niederräder durch Kirſch, Sack und
Ro=
ſenberger drei weitere Treffer. Schiedsrichter
Scheel=Pirmaſens leitete das Treffen gut.
Fußball im Ausland:
Länderſpiel: in Rom: Italien —
Frank=
reich 2:1 (2:1).
Städteſpiel: in Paris: Paris-Prag 1:0.
Reichsbahn=T5B. Darmſtadk.
Spielergebniſſe vom 17. Februar:
Fußball: FC. Egelsbach 3. — RTSV. 2. 3: 5;
VF. Gräfenhauſen 1. — RTSV. 1. 2: 5.
Die Hockey=Ergebniſſe.
Poſt=SV. Frankfurt—Tv. 57 Sachſenhauſen 2:7. ſeitigen Zufriedenheit erledigte. Die Merkmale
Allianz Frankfurt a.M. — Limburger HC. 5:2;
Frankfurt. Tv. 1860—Rot=Weiß Frankfurt 6:0;
Damen: Frankfurter Tv. 1860—Rot=Weiß Frkf.
4:0; Höchſter HC. — Mainzer HC. 1:2; Offen= zierte der rechte Gäſteverteidiger Gotha. Was
bacher RV. 74 — Tgde. Würzburg 2:1: Damen:
Offenbacher RV. 74—Tgde. Würzburg 1:1; war, glich Arheilgen durch ſeinen Eifer aus; es
Mainzer RV.—TFC. Hanau 4:3: VfR. Mann= arbeitete auch in der 2. Halbzeit mehr
Tor=
heim— Wiesbadener THC. 0:1; Damen: Tv. 46
Mannheim — Wiesbadener THC. 1:1; MTG.
Mannheim — TG. 78 Heidelberg 4:3.
Kleines Programm in Südheſſen.
Norm. Pfiffligheim — Polizei Dſtdt. 2:4 (0:3).
Sppgg. 04 Arheilgen — VfR. Bürſtadt 2:0 (1:0).
A.O. Worms — Haſſia Dieburg 2:2 (1:2).
Die Polizei hat es geſchafft und die
gefähr=
liche Klippe in Pfiffligheim gut umſchifft. Bis
zur Pauſe lagen die Darmſtädter mit 3:0 in
Führung und der Sieg ſtand ſchon ſo gut wie
ſicher. Wenn auch die Gäſte mit Unterſtützung
des heftigen Windes in der zweiten Hälfte
mächtig drängten, konnten ſie den Endſieg der
Poliziſten nicht mehr abwehren. In Egelsbach
wird es wohl enttäuſchte Geſichter gegeben haben.
Wer weiß, wie lange es noch dauert, daß
Egels=
bach Tabellenführer iſt. Am kommenden
Sonn=
tag muß Egelsbach nach Darmſtadt auf den
Exert zur Polizei, und da kaum anzunehmen
iſt, daß die Grünen auf eigenem Platze den Sieg
den Gäſten überlaſſen werden, wird am nächſten
Sonntag ſchon der Tabellenführer und
voraus=
ſichtliche Meiſter Polizei Darmſtadt heißen.
Die gefährdeten Leute vom Arheilger
Mühl=
chen hatten Beſuch aus dem Ried. Man beſann
ſich und dachte an den eventuell bevorſtehenden
Abſtieg. Den Gäſten aus Bürſtadt wurden Sieg
und Punkte abgetrotzt. Durch dieſen Erfolg
können die Mühlchesleute für heute ihre
Poſi=
tion wieder etwas verbeſſern, und wenn das
letzte Heimſpiel am übernächſten Sonntag gegen
Lorſch ſiegreich unter Dach und Fach gebracht
wird, haben ſie ſich für dieſes Jahr die
Bezirks=
klaſſe wohl noch erhalten.
Die wirklich nicht ſchlechten und eifrigen
Die=
burger Haſſiaten wurden auch heuer wieder vom
Pech verfolgt. Statt des durchaus im Bereich
des Möglichen liegenden Sieges meldet der
Draht ein „Unentſchieden” im Wormſer
Stadt=
park; das erſte Remis, das ſich die Vereinigten
aus Worms erlaubten. Da Bürſtadt in
Arheil=
gen zu Fall kam, muß es ſogar noch die AOW.=
Leute wegen des beſſeren Torverhälti ſes für
heute in der Tabelle an ſich vorbeilaſſe
Egelsbach, A.O. Worms — Lorſch, (rmania
Pfungſtadt — Viktoria Urberach und H ia
Die=
burg — Viktoria Walldorf.
Gau Südweſt:
Perdienter Polizei=Sieg bei Normanliag.
Normannia Pfiffligheim
Polizei Darmſkadt 2:4 10:3).
Es war ein harter Kampf um die Punkte,
der von einem Erſatzſchiedsrichter geleitet
werden mußte, da der etatsmäßige Spielleiter
Panzer=Ludwigshafen nicht erſchienen war,
Natürlich wurde nicht allein von den 500
Zu=
ſchauern, ſondern zum Teil auch von etlichen
Spielern beider Parteien, Schiedsrichter
Schmidt=Alsheim, der zuvor bei den
zwei=
ten Mannſchaften ſchon keine überragende
Figur abgegeben hatte, kritiſch unter die Lupe
genommen.
Das Spiel
begann mit ſtarkem Rückenwind für die
Poli=
zei. Bereits in der 3. Min. jagte der grüne
Rechtsaußen Göbel mit einem Bombenſchuß
den Ball unhaltbar unter die Latte. Die
Darmſtädter waren für die Folge ſpieleriſch
ganz klar obenauf und in der 7. Min. konnte
Seip auf 2:0 erhöhen, da der neue
Pfifflig=
heimer Tormann Schneider zu ſehr vom
Lampenfieber befallen war. Meiſt wurden die
Platzbeſitzer durch gute Flügelarbeit der Gäſte
in die Defenſive gedrängt und die nur
ver=
einzelten Vorſtöße wurden von dem ſicheren
Darmſtädter Schlußdreieck erledigt. In der
20. Min. erhöhte Göbel durch ſtahlharten
Schuß auf 3:0. Die Grünen lagen bis zum
Wechſel faſt dauernd im Angriff.
Nach der Pauſe hatte die Polizei mit dem
Winde zu kämpfen und jetzt trat hauptſächlich
die Gäſtedeckung ſtärker in Erſcheinung.
Aller=
dings wollte es mit dem Darmſtädter
Vor=
haben, den Ball konſequent flach gegen den
Wind zu halten, vorerſt nicht klappen und die
zahlreichen Darmſtädter Schlachtenbummler
hatten bange Minuten zu überſtehen. In der
12. Min. gab der Erſatzſpielleiter ein Tor
gegen die Polizei. Die Sache war ſo, daß ein
Pfiffligheimer den Ball mit Dribbeln zum
Tor führte. Als er am Torraum angekommen
war und noch ehe der Mann den Ball ins
Tor ſchoß, hörte man die Pfeife des Schieds=
richters doch einen Bruchteil der fekunde
ſpäter ſaß der Pfiffligheimer Schuß m Netz=
Zuerſt wollte der Schiri nur Freiſtid geben
wegen gefährlichen Spieles, er ließ ch aber
von den ihn beſtürmenden Pfifffgheimer
Spielern wieder umſtimmen und gab, ſließlich
Tor, obwohl dies nach Lage der Dinih nie in
Frage kommen konnte. Die Poliziſte, waren,
durch dieſe offenſichtliche Benachteiligum matür=,
lich etwas aus dem Konzept gebrachttind die
mit dem böenartigen Wind energiſch
mmpfen=
den Wormſer Vorortler waren nur it aller
Aufbietung des Könnens der Polizei z halten,),
Zu verhindern war allerdings nit, daß
Pfiffligheim ein weiteres Tor durch trafſtoß.
von Göhren in der 28. Min. erziell) Jetzt;
gingen aber die Poliziſten wieder
zu/Offen=
ſive über, worauf ſich das Blatt mi einem
Schlage wendete. Der Kampf wurde 1
Feld=
ſpiel wieder ausgeglichener und in 17
aller=
letzten Minute konnten die Gäſte dun)
Fonl=
elfer auf 4:2 erhöhen. Seipp verwanilte ihn
mit ſicherem Schuß, wenn auch dieſich Urteil
einen ſcharfen Proteſt gegen die Schin
hervor=
gerufen hatte.
Die Mannſchaften:
Polizei: Klein; Bönſel, Mathes)
Kauf=
mann, Dumont, W. Kaſpar; Pfeiffer, Schupp,
Seipp, Blank, Göbel.
Pfiffligheim: Schneider; Keim, Barth;
Haarbauer, Rath, Wenzler; Göhren, ſtaquetz
Stark, Gotha, Mehlmann.
Bei Polizei
war die Deckung ſehr ſchlagſicher un ſchaffte
mit weiten Flügelvorlagen an die ſürmer.
Dieſe waren vor der Pauſe ſehr ſchell und
ſchußgewaltig. Nach dem Wechſel half; ſie in
der Deckung allzu ängſtlich mit, obmſl dies
eigentlich gar nicht notwendig war.
Die Pfiffligheimer
nußten ebenfalls 2 Leute erſetzen, abe lin der
Spielweiſe waren ſie viel zu langſc? Er
nach dem Wechſel wurden ſie ſtürmiſer und
tatenluſtiger, aber die Deckung der Brünel
.II.
ſtand wie eine Mauer.
Arheilger Sprung nach obet.
Eine zahme Angelegenheit!
Sporlvereinigung 04 Arheilgen —
PfR. Bürſtadk 2:0 (1:0).
Die 400 Zuſchauer, die zum Arheilger
Mühl=
chen kamen, um ein raſſiges Spiel zu ſehen,
waren gewiſſermaßen etwas enttäuſcht. Man
merkte es tatſächlich nicht, daß es um die ſo
wertvollen Punkte ging. Mit einigen
Ausnah=
men wurde das Spiel auch jederzeit fair und
anſtändig durchgeführt, ſo daß der
Schiedsrich=
ter Bernhard (Bad Homburg) kein allzu
ſchweres Amt hatte und ſeine Sache zur
beider=
des Kampfes waren zwei ſchwache
Stürmer=
reihen, die nur ein reguläres Tor fertig
brach=
ten, denn das Führungstor für Arheilgen fabri=
Bürſtadt in techniſcher Beziehung etwas voraus
chancen heraus, ſo daß der Ausgang dem
Spiel=
verlauf gerecht wird. Beſondere Leiſtungen
wurden jedoch auf keiner Seite gezeigt,
Die 90 Minuken.
In der 1. Viertelſtunde hatte Bür ddt d
Oberhand und ließ die Mühlchesleute iht aul
kommen. Es arbeitete einige Chancer
heraus=
ohne ſie aber verwerten zu können; eimal vei
fehlte ein ſchöner Schuß von Grünewa/ knaye
ſein Ziel. 2 Eckbälle waren die weit? Aus
beute. Endlich macht ſich Arheilgen freeind
el=
ſcheint mehrfach vor dem Bürſtädter T/, ohſ‟
aber ernſtlich gefährlich zu werden. Erftls de‟
flinke Treuſch von Halbrechts, wo er ᛋ
nich=
richtig zurechtfand, auf Linksaußen ge wiie
es etwas brenzlicher vor Ludwigs H.ägium.
Bei einer ausſichtsreichen Sache läuft ickerig
in die Schußlinie von Bauer, ſo daß iſr ric
tiger Abſchluß erfolgen kann. Bei eine Sil
ſtoß für Bürſtadt iſt der Wind der Bdes
noſſe der Arheilger, denn er dreht d‟ B0
der die Richtung auf die ungedeckte Tor Fe M”
knapp am Pfoſten vorbei. In der 39. ſinu‟
geſchah das Unglück für die Gäſt/ Eine
Flanke von Treuſch will Got) zuſe
Torwächter mit dem Kopf zurückgebe diele
hatte jedoch ſein Heiligtum ſchon verlaſt= o
den Ball direkt zu nehmen. So flog
ins leere Gehäuſe.
Montag, 18. Februar 1935
In der 2. Spielhälfte war Arheilgen
weiter=
hin im Angriff, aber alle Verſuche, den Sieg
ſicherzuſtellen, mißglückten zunächſt. Bauer und
Freuſch und auch Rückerich ſetzten ſich gut ein,
„her vor der Kiſte fehlte der krönende Abſchluß.
es wurde aber immer wieder gefährlich, wenn
Freuſch eingeſetzt wurde. So war es auch bei
Bürſtadt, wenn die linke Sturmſeite mit dem
gall losging. Aber wieder nur 2 Eckbälle waren
der Erfolg ihrer Bemühungen. Einmal hatten
ße eine große Gelegenheit, den Gleichſtand zu
erzielen, Körber hatte einen unbedachten großen
Ausflug gemacht, ſo daß das Gehäuſe ganz
ver=
laſſen daſtand. Der Halblinke der Bürſtädter
verſtand es jedoch nicht, den Ball über Benz
hinwegzuheben, ſondern ſch ß ihm in die Beine,
ſo daß die ernſte Gefahr beſeitigt war.
Arheil=
gen kann ſeine 2. Ecke erzielen, die aber direkt
ins Aus geſchickt wird. In der 29. Min. wurde
das Spiel endgültig entſchieden „Arheilgen hat
ſich wieder durch die beiden ſtabilen Verteidiger
durchgearbeitet. Erzgräber legt den Ball
ſchuß=
gerecht dem hereingelaufenen Treuſch vor, und
deſſen ſcharfen Schuß muß Ludwig paſſieren
laſſen.
Bürſtadt wirft noch einmal alles in die
Waagſchale, es gelingt aber nicht mehr, eine
Verbeſſerung des Reſultates zu erzielen.
Ar=
heilgens Verteidigung läßt keinen Treffer zu.
Die Mannſchaften ſtanden:
Arheil=
gen: Körber; Barnewald, Benz; Reitz, Becker,
Weſp; Erzgräber, Schader, Bauer, Rückerich,
Treuſch. Bürſtadt: Ludwig; Gotha,
Gugge=
mus; Stockmann, Koch, Ruh; F. Vettel, J.
Vet=
tel, Grünewald, Emig, Kratz.
Arheilgen ſei ans Herz gelegt
unbe=
dingt ſeine Außen und beſonders Treuſch
einzu=
ſetzen, denn nur im Flügelſpiel liegt der Erfolg.
Die Läufer müſſen ſich unbedingt angewöhnen,
den Ball ſchneller abzuſpielen und bei einem
Angriff des Gegners, nicht zurückzugehen und
den Gegner kommen zu laſſen, ſondern
demſel=
ben entgegenzuſtarten.
Weitere Reſultate der unteren Mannſchaften:
Die Junioren ſiegten gegen Groß=Gerau 8:4, ſo
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 49
daß ihnen die Meiſterſchaft nicht mehr zu
neh=
men ſein dürfte 1. Jugend gegen
Sprend=
lingen 4:2. 2. Jugend in Sprendlingen 2:1.
1. Schüler in Weiterſtadt 0:0.
St.
Schneidiger
Haſſig=Angriffsgeift.
A.9. Worms — Haſſia Ddieburg
2:2 (1:2).
Man gab den Dieburgern bei ihrem Gang
nach Worms wenige Chancen, zumal die
Wormſer Vorortler in der letzten Zeit durch
dauernden Punktegewinn von ſich reden
mach=
ten und außerdem ganz energiſch vom Rande
des Abſtieges wegrückten. Die Dieburger
hatten alſo normalerweiſe nichts zu verlieren,
gingen aber dafür mit einem Schneid in den
Kampf, der den Zuſchauern ein Beiſpiel von
der Hingabe einer Mannſchaft für ihren Verein
gab. Zweimal lagen die Gäſte in Führung
und wenn ſie zuletzt noch den Ausgleich
hin=
nehmen mußten, ſo können ſie in ihrer
pech=
bekleckerten diesjährigen Saiſon heute erneut
von Pech ſprechen, denn dieſe gewaltige
Auf=
opferung der Dieburger Mannſchaft hatte mehr
als nur einen Punkt in Worms verdient. Kurz
vor Schluß wehrte der Dieburger Tormann
ſogar einen Elfer ab, den Pohl wohl in die
Ecke placierte, aber an ſeinem Dieburger
Geg=
ner doch nicht vorbeibringen konnte.
Jeden=
falls war die ganze Spielweiſe der Gäſte mit
ihrer reſtloſen Hingabe auf allen Linien hoch
anzuerkennen und etliche Hundert Wormſer
Fußballanhänger waren geradezu ſprachlos
über dieſen Schaffensgeiſt der Dieburger Elf,
der ſeinerzeit in Pfiffligheim beim Auftakt der
Saiſon ſo jämmerlichen Schiffbruch erlitten
hatte.
Aus den Kreisklaſſen.
Kreisklaſſe 1.
Gruppe 1 — Ried.
Biebesheim — Bensheim 7:3 (3:2),
Biblis — Hofheim 3:2 (2:0),
Klein=Hauſen — Groß=Rohrheim abgeſetzt.
Das nachbarliche Lokalderby in Biblis zog
vieder 400 Zuſchauer an, die mit den gebotenen
Leiſtungen ſehr zufrieden waren. Der
Tabellen=
ſchrer konnte diesmal ſeinen Siegeszug nicht
ſitſetzen, da die Bibliſer und ganz beſonders
m Stürmer Brutſcher ganz groß in Fahrt
mren. Er ſchoß allein 3 Tore für Biblis, und
hun erſt kam Hofheim zu ſeinen beiden
Gegen=
ſter” hſern. Der Tabellenführer iſt alſo noch nicht
Meſter des Rieds ſondern er braucht aus
ſei=
nen zwei ausſtehenden Spielen noch einen
ſch 1½ Ankt. Sehr torreich ging es in Biebesheim zu,
1 h die Bergſträßer vor vielen Zuſchauern eine
ei zu beſere Leiſtung boten, als dies die glatte
Nie=
nie A derlage beſagt. Gegen Spielende waren ſie
durch 7 Talerdings dem Tempo der eifrigen
Biebeshei=
erzielt her nicht gewachſen und mußten ſo kapitulieren.
r zu Ebenſo wie das Spiel in Gernsheim wurde
t mNach die Begegnung Klein=Hauſen —
Groß=
urde ) Vohrheim abgeſetzt.
Dafür wurden zwei Pokalſpiele nachgeholt,
e durſ 10d zwar
Heppenheim — Zwingenberg 0:1 (0:0),
Dreieichenhain — Alsbach 6:1 (3:0),
ſchobei Zwingenberg überraſchend gegen
Heppen=
heim die Oberhand behielt, obwohl Heppenheim
in der Spielweiſe glatt überlegen war, was ſich
auein aus den zahlreichen Eckbällen ergibt.
Scdhenfalls haben es die Zwingenberger geſchafft
und kommen nun in die 3. Runde des
Pokal=
wettbewerbs.
Hofheim
18
Biblis
Heppenheim
Biebesheim
Gernsheim
Groß=Rohrheim
Bensheim
Klein=Hauſen
1
12
11
12
10
Gruppe 2 — Darmſtadk.
Dahr 75 Darmſt. — TSG. 46 Darmſt. 0:2 (0:2),
SV. Mörfelden — Union Wixhauſen,
Ditoria Griesheim — Germania Eberſtadt 4:0,
Shatia Wolfskehlen — SV. Gr.=Gerau abgeſ.,
SV. Weiterſtadt ſpielfrei.
In einem ſpieleriſch nicht auf großer Höhe
ſtehenden Treffen am Ziegelbuſch blieben die
Doſte von der Rheinallee, glückliche Sieger.
Slſtoria Griesheim fertigte den Tabellenletzten
Serſtadt mit 40 ab. Wie der Tabellenführer
Drfelden mit den Leuten aus Wixhauſen fer=
Faag geworden iſt konnten wir nicht in Erfah=
Eüug bringen. Die Tabelle folgt.
Gücklicher Gäfteſieg am Ziegelbuſch.
on 1275 Darmſtadt — TSG. 46 Darmſtadt
0:2 (0:2).
Luch einem faſt durchweg offenen Kampf
Bedten die Leute der Rheinalle als die
Glück=
ie Sicheren 2.0. Das Spiel an ſich ſtand nicht auf
2E Stufe des Vorſpiels. Lediglich die 1. Hälfte,
DI der auch das Reſultat zuſtandekam, konnte
Deßiedigen. Nach der Pauſe ließen die
Lei=
in ſtungen beiderſeits nach.
Spielverlauf ſah die 46er ſchon
At nch iwet Minuten, in Führung. Bei einen
Siwur erhielt Süßenbeck, ungedeckt, den Ball,
Etich durch ſein Schuß wurde von Lemſter ab=
SVart, der Nachſchuß jedoch von Vogelmann
Sogeſchoſen. Im weiteren Verlauf arbeiteten
Le Hintermannſchaften mit großem Eifer,
S Dr Der war ihrer gegneriſchen etwas über=
Alest, Imer wieder wurde der iher Sturm
Sigwarfen, doch durch plan= und kopfloſes
Siu zumnte er weder geſährlich werden noch
Ds ereichen. Aehnlich war es auch um die
Set Aiyfereihe beſtellt, die, wohl beſſer als
Ner Der, von ſich aus nichts zuwege brachte.
Sr 1 Mnute vor Halbzeit verhalf ihr ein Elf=
meter, den der fleißige Schäfer Etzert durch
Handſpiel verſchuldete, zum zweiten Tor. Mit
dieſem Reſultat, das auch der Endſtand ſein
ſollte, wurden die Seiten gewechſelt.
Nach der Pauſe noch einige Minuten
for=
ſches Spiel, eine ſchöne Leiſtung von Lemſter
im 75er Tor, dann ließ der Kampf gewaltig
nach. Kampfgeiſt und letzter Einſatz fehlten
hüben und drüben. Uebrigens ſtanden beide
Mannſchaften dieſe Hälfte nur noch mit 10
Mann durch, da Schäfer Etz. infolge eines
Ma=
genleidens ausſcheiden und Engel von den 46ern
auf Geheiß des Schiri vom Platze mußte. Im
großen und ganzen war auch die 2. Hälfte
ziem=
lich verteilt, wenngleich eine leichte
Feldüber=
legenheit der 46er nicht zu verkennen war. Trotz
dieſes Umſtandes hatten die 46er kaum eine
ausgeſprochene Chance. Wogegen die 75er durch
Thier, der an dem herausgelaufenen
Torwäch=
ter vorbei neben die Pfoſten ſchoß, eine
ſoge=
nannte „totſichere Sache” vergaben und faſt mit
dem Schlußpfiff noch eine ſchöne Gelegenheit
hatten. Hier war es der 46er Torwächter, der
einen ſaftigen Schuß von Daniel glänzend hielt.
Das Ende ſah dann die 46er als glückliche
Sie=
ger. Der Verlauf hätte gleich dem Vorſpiel
unentſchieden enden können.
Kritik: Die 75er hatten eine eifrige
Läu=
ferreihe und ein ſehr gutes Schlußdreieck.
Be=
ſonders Walther fiel durch ſeine befreienden
und weiten Abſchläge auf. Leider wurde die
Mühe und Arbeit der Hinterreihe durch die
Fünferreihe nicht belohnt. Hier fehlte jegliches
Verſtändnis, auch letzter Einſatz war nicht da,
Der neueingeſtellte Daniel kann für heute noch
nicht beurteilt werden. Zahn, der für den
aus=
geſchiedenen Etzert zurückging, konnte, für das
erſtemal wieder, ſehr gut gefallen. Es wäre für
die 75er bedauerlich, wenn der verdienſtvolle
und ſympathiſche Schäfer Etzert durch ſein
Lei=
den zur Aufgabe des Sportes gezwungen wäre.
Bei den 46ern waren die drei Läufer die
Beſten, ebenſo der Torwächter. Im Sturm waren
auch ziemliche Schwächen.
Als SR. amtierte Sattig=Dieburg ſehr
korrekt, und mit ſein Verdienſt iſt es, daß das
Spiel einen fairen und ruhigen Verlauf nahm.
Ste.
Vorenkſcheidung an der Maulbeerallee
SV. Merck Darmſtadt — TSG. Beſſungen
6:2 (6:1).
Man ſah dieſem Treffen mit großer
Span=
nung entgegen, da es gewiſſermaßen eine
Vor=
entſcheidung für die Gruppenmeiſterſchaft
brin=
gen würde. Nun, ſie iſt gefallen! Die Beſſunger
können ihren Lokalrivalen aus eigener Kraft
nicht mehr erreichen, denn 7 Punkte ſind kaum
gegen die beſtändig ſpielenden Mercker
aufzu=
holen. Beſſungen hat ſogar den zweiten
Tabel=
lenplatz der Olympia Hahn überlaſſen müſſen.
Das geſtrige Spiel zeigte deutlich die
Schwä=
chen der Gäſte; ihre Stürmer können nicht
ſchießen. Sie hatten in der 2. Halbzeit, als ſie
den ſehr ſtarken Wind zum Bundesgenoſſen
hat=
ten, oft genug Gelegenheit, wenigſtens
Tor=
ſchüſſe anzubringen, aber man ſah nichts
der=
gleichen. Lediglich ein in letzter Sekunde
ver=
wandelter Eckball wäre als Lichtblick zu
ver=
zeichnen, denn auch das erſte Tor war „nur”
durch Fehler des Merck=Hüters erzielt worden.
Gut war der Beſſunger Schlußmann, der
man=
chen ſcharfen Schuß unſchädlich machte.
Merck hatte ſeine Stärke, in der
Läufer=
reihe, aus der der Mittelläufer hervorragte,
und im entſchloſſen handelnden Sturm. Dieſer
war leider während der ganzen zweiten Hälfte
des Spieles durch den Ausfall des verletzten
Rechtsaußen, der nur als Statiſt mitwirken
konnte, ſehr geſchwächt, ſonſt wären beſtimmt
noch einige Tore gefallen. Im Feldſpiel waren
die Beſſunger den Merckern nicht unterlegen,
nur verſtanden es die Platzbeſitzer beſſer, mit
dem Wind als Bundesgenoſſen die ſich bietenden
Gelegenheiten auszunutzen. Recht erfreulich iſt
die Feſtſtellung, daß ſich beide Mannſchaften mit
Erfolg bemühten, ruhig und fair zu ſpielen.
Schiedsrichter Schneider=Egelsbach ſehr gut. —
Reſerven 5:2 für Merck.
Sehr gute Schwimm=Leiſtungen.
Olnmpig=
Prüfungs=
ſchwimmen in Eſſen.
Schütz=Jungdeutſchland Darmſtadt Sieger
im Kunſtſpringen (außer Konkurrenz).
Im ausverkauften Alten Eſſener Hallenbad
fand am Sonntag nachmittag das Olympia=
Prüfungsſchwimmen des Gebietes
Weſtdeutſch=
land (Gau 9, 10 und 11) ſtatt. Auf der ganzen
Linie wurden ſehr gute Leiſtungen erzielt. Ein
ſcharfes Gefecht gab es im
Damenbruſtſchwim=
men über 200 Meter zwiſchen der
Europamei=
ſterin Marta Genenger=Krefeld und der
Düſſel=
dorferin Wollſchläger. Im erſten Treffen gab
es ein totes Rennen, und im
Wiederholungs=
lauf ſiegte ſchließlich die Weltrekordlerin
Ge=
nenger ſicher in 3:05,2. Das 200 Meter Herren=
Bruſtſchwimmen ſicherte ſich der Gladbecker
Heina ganz überlegen in 2:48,5. Der Gladbecker
Simon behielt diesmal im 100 Meter Rücken
über den jungen, aufſtrebenden Wittener
Ruh=
fuß knapp die Oberhand. Im Herren=
Kunſt=
ſpringen erzielte Schütz=Jungdeutſchland
Darm=
ſtadt außer Konkurrenz 95 Punkte. Sieger
wurde Plumans=Köln mit 93,33 Punkten vor
dem Eſſener Wolf und dem Lüdenſcheider
Matſchke. Das Waſſerballſpiel Gau 10
Nieder=
rhein gegen eine Kombination aus Spielern der
Gaue 9 und 11 gewann Niederrheins
Mann=
ſchaft mit 13:2 (6:1).
Ergebniſſe.
Herren:
200 Meter Kraul: 1. Peters, Gutnaß
Elber=
feld, 2:26,2; 2. Huelſewiſche, Sparta Köln,
2:28,8; 3. H. Hilker, Duisburg 98, 2:28,8 (durch
Zielentſcheid). 200 Meter Bruſt: 1. Heina,
Gladbeck 13. 2:48,5, 2. Roſtock, Grün=Weiß
Eſſen, 2:52; 3. Tiggemann, Weſten Dortmund,
2:53,6; 4. Schneider, Bonner SV. 05, 2:54,7.
100 Meter Rücken: 1. Simon, Gladbeck, 1:13;
2. Ruhfuß, Witten, 1:13,8; 3. Hardt,
Elber=
feld 83, 1:16,8. Kunſtſpringen: 1. Plumanns,
Sparta Köln, 93,33 Pkt.; 2. Wolf. Eſſen 06,
77,73 Pkt.; 3. Matſchke, Neptun Lüdenſcheid,
72.80 Pkt. 100 Meter Kraul: 1. H. Hilker,
Duisburg 98, 1:04,6; 2. Helmig, Düſſeldorf 09,
1:04,7; 3. W. Hilker, Duisburg 98, 1:04,7 (durch
Zielentſcheid). 400 Meter Kraul: 1. L. Peters.
Gutnaß Elberfeld, 5:16; 2. Huelſewiſche, Köln,
5:30,7: 3. Bachmann, Weſtfalen Dortmund,
5:37,7.
Damen:
100 Meter Kraul: 1. Ohliger, Düſſeldorf 98,
1:13,4; 2. Schröder, Germania Dortm., 1:16,4;
3. Teich, Duisburger Damen=SC., 1:18. 200
Meter Bruſt: 1. Marta Genenger, Krefeld,
3:05,2; 2. Wollſchläger, Duisburger Damen=SC.,
3:07,4: 3. Graßhoff, Bund Duisburger
Schwim=
merinnen, 3:25,9. Damen=Kunſtſpringen: 1.
Vollmer, Germania Dortmund, 54,59; 2.
Eck=
ſtein, Erckenſchwick, 36,23; 3. Mehlmann.
Da=
men=SV. Bochum, 30,71. 100 Meter Rücken:
1. Chriſtel Rupke, Ohligs 04, 1:23,8: 2. Heiling,
Germania Dortmund, 1:25; 3. Stolte,
Düſſel=
dorf 98, 1:25,9. 400 Meter Kraul: 1. Schröder,
Dortmund, 6:27,3; 2. A. Köſter, Rote Erde
Hamm, 6:36. Waſſerballſpiel: Gau 10
Nieder=
rhein — Kombination Gau 11 u. 9: 13:2 (6:1).
Olympia=
Prüfungs=
ſchwimmen der
Würkkem=
berger in Reuklingen.
Die Olympia=Prüfungskämpfe der
württem=
bergiſchen Schwimmer in Reutlingen brachten
dem Gau 15 einen Erfolg, wie man ihn ſich
vor Wochen nicht hätte Träumen laſſen. Nicht
weniger als vier neue
württember=
giſche Beſtleiſtungen wurden erzielt
und die Pflichtzeiten für die Reichs=Olympia=
Prüfungskämpfe nicht weniger als fünfmal
unterboten. Der Fortſchritt iſt auch daran zu
erkennen, daß ſich nicht weniger als vier
Neuer Welkrekord der Dorkmunderin
Markha Genenger.
Die in jüngſter Zeit durch ihre Erfolge
hervor=
getretene weſtdeutſche Schwimmerin Martha
Genenger ſtellte in Bochum einen neuen
Weltrekord im 200=Yards=Bruſtſchwimmen auf.
Sie ſchwamm die Strecke in 2:49,2 und
ver=
beſſerte damit den Weltrekord der Dänin
Ja=
cobſen, der ſeit Ende 1933 auf 2:40,5 ſtand.
Schwimmer zur deutſchen
Spitzen=
klaſſe zählen dürfen, während dies früher
nur Paul Schwarz und Kienzle von ſich
be=
haupten konnten. Dieſe vier Schwimmer ſind
Paul Schwarz, Hurtig, Schreck und
Kienzle, die dann auch für Düſſeldorf
vor=
gemerkt wurden. Der erfolgreichſte Schwimmer
war der junge Göppinger Schreck, der die
100= und 200=Meter=Kraul gewann. Beide Male
wurden die württembergiſchen Beſtleiſtungen
erheblich verbeſſert. Ueber 400=Meter=Kraul
blieb Kienzle mit 5:14,2 nur knapp gegen
Hurtig 5:18,8 ſiegreich. Beide blieben unter der
Beſtzeit.
Magdeburg 96 ſchwimmt drei Rekorde.
Magdeburg 96 unternahm in drei Staffeln
Beſtleiſtungsverſuche, die von Erfolg gekrönt
waren. Ueber 6 X100=Meter=Lagen
wurde der bisherige Rekord von Hellas=
Magde=
burg mit 7:14,8 auf 7:07 geſchraubt. In den
zwei Kraul=Schwellſtaffeln über 50,
100 200, 100 und 50 Meter wurde der alte
Rekord von Sparta Köln auf 5:17,3 geſtellt
und über 100, 200 und 100 Meter der des
Bremiſchen Schwimm=Verbandes auf 6:43,6.
Jahnſchwimmen der 9.T.
Halle.
Zum letzten Mal wurde das Jahnſchwimmen
in Halle, der nur für die Deutſche
Turner=
ſchaft offenen Veranſtaltung, durchgeführt, und
ſo waren die Turner und Turnerinnen mit
ihren beſten Kräften noch einmal unter ſich.
Die gezeigten Leiſtungen waren teilweiſe recht
gut, konnten doch mehrere neue
Turnerbeſt=
leiſtungen aufgeſtellt werden. Einmal gelang
es am erſten Tage Eintracht Leipzig in der
4X100=Meter=Lagenſtaffel die bisherige
Beſt=
leiſtung um 1,9 Sek. auf 5:05,6 zu verbeſſern
und am zweiten Tage konnte Frl. Fritſch=
Hamburg im 40=Meter=Streckentauchen
über=
raſchend die Rekordhalterin Weynell in der
Beſtzeit von 31,3 Sek. ſchlagen (bisher 33,1).
Im ſchwimmeriſchen Mehrkampf ſiegte der
Hamburger Sievert dank beſſerer
ſchwim=
meriſcher Leiſtungen mit 96,40 Punkten vor
Keßler=Auerbach mit 96,30, der noch nach den
Turnübungen an der Spitze gelegen hatte. Bei
den Frauen blieb die DT.=Meiſterin Woska=
Bremen mit 104,20 Punkten ſiegreich. Weitere
Turnerbeſtleiſtungen wurden im
Rückenſchwim=
men erzielt. Bei den Turnern konnte über
100 Meter der Stuttgarter Striffler in 1:15,4,
bei den Turnerinnen über die gleiche Strecke
Frl. Griesbach=Hamburg mit 1:29,8 gewinnen.
Begeiſtert wurde ein Figurenlegen von 24
Turnerinnen des Solinger Turnerbundes
auf=
genommen.
Hallenſchwimmfeft in Pirmaſens.
Das erſte Gauoffene Hallenſchwimmfeſt in
der prächtigen neuen Pirmaſenſer Halle war
ein voller Erfolg. Ueber 1000 Zuſchauer
ver=
folgten den ganzen Tag über eine große
An=
zahl von Wettkämpfen. Weitaus am beſten
ſchnitt Sparta Frankfurt mit neun erſten Siegen
ab, darunter in allen Herren=Staffeln. Zweiter
in der Geſamtwertung war Saarbrücken mit
fünf Siegen. Die erzielten Zeiten lagen
durch=
weg über den Klaſſengrenzen. Die relativ
beſte Leiſtung bot die 13jährige Wettſtein aus
Frankfurt über 100=Meter=Bruſt in 1:37 Min.
Wir zitieren aus den Ergebniſſen u. a.: 100=
Meter=Kraul: Kl. 1b: 1. Zilles (Kaiſerslautern)
1:11,2 Min. Kl. 2a: 1. Hayne (
Jung=
deutſchland Darmſtadt) 1:11,2 Min.
Kl. 2b: 1. Sax (Jungdeutſchland
Darmſtadt) 1:11,4 Min.
Düſſeldorfer Schwimmerinnen,
und zwar die Kampfmannſchaft von „98” waren
in Amſterdam beim Damen=Schwimmklub zu
Gaſt, der die Deutſchen mit 42:36 Punkten
be=
ſiegte. Die deutſchen Damen konnten bei der
ungewöhnlich hohen Waſſertemperatur von 27
Grad ihre Beſtform nicht erreichen.
Rad-Auerfeldeinfahren
von Rhein=Main.
Favoritenſieg von Speckhardt. — Seip=Darmſtadt
Sechſter,
Auf den aufgeweichten Hängen des
Lohr=
berges bei Frankfurt=Seckbach ſpielte ſich am
Sonntag das vom RV. Adler durchgeführte
all=
jährlich durchgeführte Querfeldeinrennen der
Radler des Bezirkes Rhein=Main ab, an dem
26 Fahrer teilnahmen. Die Anforderungen
auf dem glatten Boden waren ſehr ſchwer, und
zahlreiche Stürze lichteten die Reihe der
Teil=
nehmer, zumal das fortgeſetzt abwechſelnde
Lau=
fen und Fahren die Beteiligten ſtark ermüdete.
Ergebnis: 1. Speckhardt, Germania
Offen=
bach, 36:32; 2. Mang, Adler Frankfurt, 37:38;
3. Trapp, Adler Frankfurt, 38:13; 4.
Zimmer=
ling. Adler Frankfurt, 38:19; 5. Lindemann,
RV. Frankfurt, 38:35; 6. Seip,
Darmſtäd=
ter RSC., 39:10.
Schwerathletik.
Vorwärts Groß=Zimmern
KSV. Neu=
Iſenburg 11:8. Eiche 01 Hanau — 86
Frank=
furt 7:8.
Abgeſagt
wegen der Wetterverhältniſſe wurden
verſchie=
dene für den geſtrigen Sonntag vorgeſehen
ge=
weſene Sportveranſtaltungen. Die wichtigſten
davon ſind: Zugſpitzflug, 40=Km.=Dauerſkilauf
im Taunus, Parſenn=Derby in Davos und eine
Reihe von Winterſport=Wettbewerben in allen
Teilen des Reiches.
360 Stundenkilometer erreichte Sir
Malcolm Campbell bei ſeinem erſten Verſuch
auf der Rennſtrecke von Daytona Beach, obwohl
ſich die Strecke noch nicht in beſter Verfaſſung
befand
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 18. Februg
Sardi
Mabong ohne Tamſige
Pfalz Ludwigshafen — TSV. Herrnsheim 5:6
SV. Wiesbaden — VfR. Schwanheim 5:3
Turngeſ. Offenbach — Turnv. Haßloch 4:7
Tv. Frieſenheim — VfR. Kaiſerslautern 10:3.
Entgegen unſerer Vorſchau konnten die
Tur=
ner aus Herrnsheim in Ludwigshafen, wenn
auch knapp, dennoch ſiegen. In Wiesbaden kam
der vorausgeſagte Platzſieg über die Gäſte aus
Schwanheim zuſtande. In Offenbach zogen die
Turner aus Haßloch der Offenbacher
Turnge=
ſellſchaft — kaum gedacht — das Fell über den
Kopf. Der zuletzt erwartete Heimſieg der
Frie=
ſenheimer über die VfR.=Leute aus
Kaiſers=
lautern traf prompt ein. Die beiden
Darm=
ſtädter Spitzenreiter waren unbeſchäftigt.
Die Tabelle nach dem 17. Februar:
SV. 98 Darmſt. 14 11 2 1 122:86 24:4
Polizei Darmſt. 13 10 2 126:56 22:4
Wiesbaden
3 64:46 18:10
Herrnsheim
15 8 1 6 98:78 17:13
den Spiele zum Austrag kommen:
VfR. Schwanheim-Polizei Darmſtadt; Pfalz
Ludwigshafen — TV. Frieſenheim; SV. 98
Darmſtadt — SV Wiesbaden; VfR.
Kaiſers=
lautern — Tgſ. Offenbach und TSV.
Herrns=
heim — TV. Haßloch.
In den ſüd= und ſüdweſtdeutſchen
Hand=
ballgauen iſt eine Meiſterſchaftsentſcheidung
noch nicht gefallen. Man kann lediglich damit
rechnen, daß ſich in Baden der SV. Waldhof,
in Bayern die Spielvgg. Fürth und am
Mittel=
rhein der TV. Siegburg=Mülldorf erfolgreich
durchſetzen. In den Gauen Südweſt,
Württem=
berg und Nordheſſen gibt es noch mehrere, für
den Endſieg in Frage kommende Mannſchaften.
Handball im Kreis Starkenburg.
Bezirksklaſſe. Staffel VI: 46 Darmſtadt
— Bickenbach 11:0 (4:0), Germania
Pfung=
ſtadt — Viktoria Griesheim 9:11 (6:6), Tſchft.
Griesheim — Tv. Pfungſtadt 10:5 (5:1),
Hep=
penheim — Lorſch 4:8 (2:5). — Staffel VII:
Braunshardt — 04 Arheilgen 6:2 (4:2), Tv.
Arheilgen — Büttelborn 9:0 (4:0),
Worfel=
den — Sprendlingen 11:2 (6:0), Merck
Nauheim abgeſetzt.
Kreisklaſſe 1/1: SV. 98 Reſ. — TSV.
Lan=
gen 5:9 (3:6), Vorwärts Langen — Polizei
Reſ. 6:18 (1:10), Egelsbach — Jahn 75
Darm=
ſtadt 5:3 (4:0), Dreieichenhain — Beſſungen
(B. nicht angetreten).
Kreisklaſſe II/1: Germania Eberſtadt
Tv. Eberſtadt 6:3 (3:1).
In der Staffel VI ſetzte 46 Darmſtadt ſeinen
Siegesendzug eindrucksvoll fort. In Pfungſtadt
kam es um den zweiten Platz zu einem
erbitter=
ten Reigen, das verſchiedentlich ausartete. Tſchft.
Griesheim ſcheint die Gefahr des Abſtieges doch
zu bannen. Tv. Pfungſtadt wurde von einem
Verluſt betroffen, denn ſein Hüter Grünig iſt
nach Berlin übergeſiedelt. Um das Tabellenende
wird noch heiß geſtritten werden, da Bickenbach
auch noch in den Strudel hineingezogen
wor=
den iſt.
Tv. Arheilgen oder Braunshardt?
Das iſt jetzt noch die Frage nach dem
Mei=
ſter, da 04 Arheilgen in Braunshardt
ausge=
ſchaltet wurde. Die Gäſte ſpielten taktiſch nicht
richtig. Mit dem Wind erzielte Braunshardt
4:2, während 04 Arheilgen mit dieſem
Bundes=
genoſſen kein Tor ſchießen konnte. Der hohe Sieg
des Tv. Arheilgen iſt deshalb beachtlich, weil
Büttelborn eine ſtarke Mannſchaft zur Stelle
hatte und im Vorſpiel die Leiſtungen beider
Parteien ſo ziemlich gleich waren.
Bickenbach enktäuſcht an der Rheinallee
TSG. Dſtdt. 46 — TV. Bickenbach 11:0 (4:0).
Von den ehemals ſo gefürchteten
Bicken=
bachern war in dem Spiel nicht mehr viel zu
ſehen.: Eine rühmliche Ausnahme machte noch
Jakoby, der in der Elf beſonders hervorragte
und auch ſein Penſum bis Schluß durchhielt.
Wohl war die Mannſchaft nicht komplett,
wo=
bei ſich das Fehlen des Strafwurfſpezialiſten
ganz beſonders bemerkbar machte. In der 46er
Elf vermißte man Geduldig, der durch Weſp
gut vertreten war, auch Arnold laboriert an
einer Verletzung aus dem vorſonntäglichen
Spiel, die ihn für einige Zeit pauſieren läßt.
Immerhin war das Spiel keine ſo einſeitige
Sache wie es vielleicht das Reſultat vermuten
läßt. Erſt nach der Pauſe liefen die
Platz=
beſitzer zur guten Form auf, wobei beſonders
die Hintermannſchaft ausnahmslos gefallen
konnte. Der Sturm zeigte wieder beſſeres
Zu=
ſammenſpiel, hat aber bei weitem die alte
Form des Vorjahres noch nicht erreicht. Dem
guten und ſchnellen Spiel ſtand Karn=TV.
Arheilgen in gewohnt ſicherer Regelauslegung
bevor.
Die 2X30 Minuten: Mit überraſchend
ſchnellen Durchbrüchen wartet Bickenbach auf
und hätten auch bald in Führung gelegen,
wenn nicht die Latte die Rettung für Meher
im Darmſtädter Tor geweſen wäre. Dadurch
wird man jetzt bei der Platzelf aufmerkſamer
und bewacht dieſe Durchbrenner beſſer, was
zur Folge hat, daß die 46er das Spiel jetzt
für ſich zum Vorteil geſtalten. Nach gutem
Zuſammenſpiel hat der Platzbeſitzer in knapp
10. Min. die 3:0=Führung erkämpft (Witzleb,
Krämer, Schmitt). Es folgt eine
aus=
geglichenere Zeit bis kurz vor der Pauſe, wo
Darmſtadt nochmals raumgreifendes
Angriff=
ſpiel zeigt. Engert erzielt faſt mit dem
Halb=
zeitpfiff das 4. Tor. Nach der Pauſe gibt B.
das Spiel noch lange nicht verloren, verſucht
es nochmals mit Durchbrüchen, hat aber bei
der 46er Hintermannſchaft kein Glück. Die 7
Tore der zweiten Halbzeit ſind die Früchte
guten Zuſammenſpiels der 46er. Das
Ver=
trauen darf man in die Mannſchaft ſetzen, daß
ſie ſich vorbereitet zu den ſchweren
entſcheiden=
den Aufſtiegſpielen.
Die Reſerven trennten ſich mit 3:2 für 46.
Tſchfl. Griesheim — TV. Pfungſtadt
10:5 (5:1).
Die Turner Griesheims und Pfungſtadts
lie=
ferten ſich ſchon ſeit dem Entſtehen des
Hand=
ballſports ſpannende Kämpfe. Intereſſant iſt
feſtzuſtellen, wenn man die Spiele der letzten
Jahre überblickt, daß es keiner Mannſchaft auf
gegneriſchem Platze gelang, einen Sieg mit ſich
nach Hauſe zu nehmen. Man war deshalb mit
Recht auf den Ausgang dieſes traditionellen
Treffens geſpannt. Auch bei dieſem Kampf der
beiden alten Rivalen wurde die Tradition
ge=
wahrt. Griesheim gewann das Spiel
über=
zeugend.
In der erſten Viertelſtunde hängt Gr.
dau=
ernd vor dem gegneriſchen Tor, doch Pf.s
Er=
ſatztormann Eſſer war nicht zu ſchlagen, bis
Pf. in Führung ging. Doch es ſollte vor der
Pauſe für Pf. das letzte Tor ſein. Gr.s Sturm
drängte ſtark weiter und Erfolge blieben auch
nicht aus. Alle drei Minuten ſchoß Gr. Tore
bis zur Halbzeit. Mit einem Stande von 5:1
Toren ging man in die Pauſe.
Nach dem Wechſel ſpielte die Turnerſchaft
eifrig weiter und erzielte bis zur 36. Minute
noch zwei weitere Tore. Das Spiel ſtand 7:1
für die Tſch. Doch Pf. ſetzte zu einem für Gr.
gefährlichen Zwiſchenſpurt ein. Innerhalb von
10 Minuten gelang es Pf., auf 7:5
heranzu=
kommen. Man rechnete ſchon mit einem Siege
Pfungſtadts, doch die Turnerſchaft raffte ſich
zu=
ſammen und im Endſpurt gelang es ihr, noch
drei ſchöne Feldtore zu erzielen. Mit einem
Torunterſchied von 10:5 Toren endete das
tra=
ditionelle Treffen. — Schiedsrichter von
Darm=
ſtadt 46 war nicht überzeugend.
Reſ. 4:5 (3:3). 1.—2. Jugend 3:4 (2:1),
Germanig Pfungſtadt-
Vikkoria Griesheim 11:9 (6:6).
Eine ſtattliche Zuſchauerzahl erlebte eine
Enttäuſchung, die weniger auf ſportlichem als
auf moraliſchem Gebiete lag. Gleich nach
Be=
ginn riß eine ſcharfe Note ein, aus hartem
An=
den=Mann=gehen wurde ſchließlich Beinſtellen,
Fußtritte und Backpfeifen. Der Schiedsrichter
beging inſofern einen Fehler, als er dieſem
Treiben ſolange zuſah, bis er Herausſtellungen
nicht mehr vermeiden konnte. So kamen nach
der Pauſe beim Stande von 8:8 folgende
Spie=
ler vom Platz: Viktoria: Schwäch, Förſter,
Wein=
gärtner; Germania: Engelhardt.
Es iſt dieſe Feſtſtellung um ſo bedauerlicher,
da an Leiſtungen wirklich Großes geboten wurde.
Scharfes Tempo von Anfang bis Schluß. Schöne
Einzelleiſtungen beiderſeits, an denen ſich jedes
Handballerherz hätte erfreuen können, wenn nicht
ſo ſchrecklich gefuldert worden wäre. Den
Zank=
apfel warfen die Gäſte hin, ſo daß den
Ger=
manen ſchließlich auch „der Gaul durchging”.
Daß Griesheim mit 8 Mann von 9:9 auf Sieg
ſtellte (9:11), konnte mancher
Germanenanhän=
ger nicht begreifen.
Die Platzelf führte 3:1 und 4:2, kam dann
ins Hintertreffen, konnte aber den jeweiligen
Vorſprung wieder aufholen, nur am Schluſſe
fiel ſie etwas ab.
Ein Lob verdient Hch. Crößmann auf
Rechts=
außen bei der Platzelf. Er ſchoß als
Linkshän=
der vier Prachttore. Der Mittelläufer
Cröß=
mann ſtach öfters hervor. Dagegen hatte der
Hüter keinen guten Tag. Bei Viktoria war Gieß
die treibende Kraft. Der Schiedsrichter (Löffel=
Stadtſpv. Frankfurt a. M.) war regelſicher, aber
nicht erzieheriſch energiſch genug. Reſerven 1:10
für Griesheim.
Lokaltrefſen in Eberſtadt.
Germania — Turnverein 6:3 (3:1).
Diesmal waren die Rollen vertauſcht. Gut
400 Zuſchauer wohnten dem feſſelnden Kampfe
bei, der diesmal etwas härter durchgeführt
wurde. Germania zog mit 2:0 davon. Dann
3:1 und nach der Pauſe 4:2. Die Turner ließen
nicht locker und kamen auf 4:3 heran. Wer ſiegt,
war eine Frage. Doch die Germanen fanden ſich
jetzt ſehr gut zuſammen und behielten mit 6:3
verdient das beſſere Ende. Wenn jemand zu
loben iſt, dann der Hüter der Turner. Der
Schiedsrichter, von Poſt Frankfurt a. M. hatte
große Mühe und fand nicht immer den Beifall
der Zuſchauer.
Egelsbach oder Dreieichenhain”
Es hatte im Verlaufe der Runde e / Zeit
gegeben, da lag der Schwerpunkt unſt ſig in
Langen bei beiden Vereinen. Er hat ) jetzt
verlagert. „Vorwärts” litt ſtark unter
ſieler=
einbuße, da vollwertiger Erſatz nicht zu Stelle
war. Polizei hatte ſeine Reſerve verſtär/ 18:6
iſt dennoch ein hohes Reſultat. Die ge iſt
nunmehr ſo, daß in Egelsbach die Mei Fſchaft
vergeben wird, falls Dreieichenhain u erupft
von der Polizei wegkommt.
Kombinalionsſieger bei d
539-Rennen
wurde der Norweger O. Hagen mit der Nc /427,60
vor dem Finnen Valonen mit 422,75. Einen
hervorragenden Erfolg erzielte der ſeutſche
Willi Bogner, der mit Note 393 Uf den
dritten Platz kam. Von den übrig /
deut=
ſchen Teilnehmern an der Kombination Aegten
Walter Motz den 13. und Walter Wa er den
14. Platz.
Die deutſche Eishockey=
Mifſter=
ſchaft holte ſich am Sonntag in (xmiſch=
Partenkirchen der SC. Rießerſee, de ſeinen
Endſpielgegner EV. Füſſen mit 2:1 (1, 0:0,
2:0) ſchlug.
Weltmeiſter im Eisſchnel lufen
wurde der Norweger Michael Staksrul, der in
Oslo vor 20 000 Zuſchauern den 10 00 Meter=
Lauf in 17:48.5 Minuten gewann und 7 1500=
Meter=Lauf Dritter hinter Ballang,d und
Haraldſen geworden war. Zweiter im
Heſamt=
ergebnis wurde Ballangrud vor Engn tangen.
Der deutſche Meiſter Willi Sandtſer
be=
legten den 14. und Heinz Sames= erlin
kam auf dem 16. Platz ein.
Toni Merkens hat zur Zeit
imdeutſch=
land keine Gegner. Bei den Radrennemn Köln
gewann er überlegen das aus 15 Drarläufen
beſtehende Fliegerrennen, und zuſammenmit
ſei=
nem Landsmann Klöckner fuhr er auch 1
Zwei=
ſtunden=Rennen einen Sieg heraus.
Tiſchtennis=Weltmeiſter/1935
wurden im Herreneinzel Barna=Ungern, im
Dameneinzel Kettner=Tſchechoſlowakei, m
Her=
rendoppel Barna/Szabados=Ungarn, in
Damen=
doppel Mednyanſki/Sipos=Ungarn undim
Ge=
miſchten Doppel Sipos/Barna=Ungarm!
Mokor und Spork.”
Am Donnerstag hat der Führer um
Reichs=
kanzler die große internationale Alſbmobil=
Ausſtellung Berlin 1935 eröffnet, di im In=
und Ausland einen Rieſenanklang findt. Nicht
alle können ſich perſönlich am Ausſtelll1gsſtand
überzeugen oder die verwirrenden nd
ver=
lockenden Schönheiten, die deutſcher Areitsgeiſt
am Konſtruktionstiſch und an der Maſſtne
hie=
ſchuf, ſofort entſcheidend beurteilen. helfen
die Ausſtellungs=Sonderausgaben den MMotor=
Spezialwochenſchrift „Motor und Spor=/ (Vogel
Verlag, Pößneck Thür.). Sonderheft 1
Yerſchie=
nen (Heft 7 vom 17. Februar) und übe all, auch
an den Kiosken, zu 50 Pfg. wohlfeil zu khalten.
Es birgt einen ausgezeichneten Ueberlſk über
die ausgeſtellten Automobile und Mlorräder
mit den Preiſen, auch die zahlreichen
hubehör=
teile. Namentlich für neue Käufer ode Freunde
des Motorbetriebes zur geſchäftlichen der per
ſönlicheren Verwendung iſt das Sond heft von
größtem Vorteil. Wir zitieren nur d/
Haupt=
aufſätze, alle von Fachmännern ſtammer): Was
gibt es Neues? — Hier wirſt u
Fach=
mann (eine techniſche Plauderei). Was
kann ich mir leiſten? — Was ſekomme
ich für mein Geld? — Motorräſer von
heute. — Man ſtottert‟ . . . (nitlich die
Raten für den Wagen oder das Geſſſin).
Dazu eine Fülle von Bildern und Ze Rungen,
ergänzendem Material und Unterhalung. Das
zweite Sonderheft wird u. a. aus.fühuche tech
niſche Darſtellungen aller neuen Perſonnwagen
und Motorradtypen bringen. Darauffeien die
Freunde des Motors bereits heute armerkſam
gemacht.
Geſtalken, die uns begegnen ...
Von Walter Richter.
Im Grunde ſind ſie guten Gemüts Sie leben ihrem Sport und
ſehen ihn mit ihren Blicken. Der Verſtand hilft ihnen bei der
Ge=
ſtaltung des Bildes, das ſie voll erfaſſen und richtig deuten. Aber
dann ſehen ſie eine andere und noch eine andere Seite, und dann
rücken ſie ihr Bild anders zurecht. Viele Seiten, viele Bilder,
neues Wiſſen und neue Begriffe fallen zuſammen, das Bild wird
ſtreifig, bekommt Schatten, die Farben laufen in= und
auseinan=
der — das Bild verwiſcht. Und ſo ſtehen ſie da, keine ſchlechten
Sportbürger, brav und ein wenig ängſtlich im Wirbel ſtrenger
Meinungen, aufgeregt und choleriſch, wenn die Dinge aus der Bahn
laufen, begeiſtert und blind, wo Abgewogenheit am Platze wäre,
reſigniert und traurig, wo kein Anlaß gegeben iſt. Sie treffen
no=
toriſch das Falſche, für das ſie ſich eben gerade eine bequeme
Mei=
nung zurechtlegten, und wundern ſich, daß „ſonſt ſo vernünftige
Män=
ner” den Kopf ſchütteln. Sie denken „in die Lücken‟. Da ſteht etwas
links — und das iſt gut, da ſteht etwas rechts — und das iſt nicht
ſchlechter. Aber ſie denken dazwiſchen. Nicht bewußt und ſchlecht,
ſondern weil ſie im Sport nicht beſchwert werden wollen oder weil
ihnen ein Schlagwort ſo einfach und einleuchtend ſchien. Sie
kommen vom Sechstagerennen und ſprechen von Leibesübungen,
am Biertiſch laſſen ſie den „wahren Sportmann” hochleben, nach
der gemeinſamen Abendtafel ſprechen ſie von Völlerei und
Praſ=
ſen. Sie meinen es nicht ſo furchtbar ſchlecht, treffen aber immer
daneben. „Ertüchtigung der Jugend” „Fürs Vaterland iſts, wenn
wir zu ſpielen ſcheinen” „Sportmann ſein, heißt Charakter ſein”,
— das alles ſteht in ihrem Sprachſchatz; wenn ſie ihn anwenden,
zupfen ſie die falſche Saite. Man möchte ihre ehrliche und ſachliche
Kritik hören und gelten laſſen, aber in drei Wörtern erſchöpft ſich
alles, als Antwort ſtellen ſie immer dieſelbe rhetoriſche
Gegen=
frage: „Iſt das Sport?
Sie ſtehen nicht breit am Wege und man erkennt ſie auch nur
mit geübtem Blick, doch überall ſind ſie zu finden. Beim
Fauſt=
kampf der großen Champions ſitzen ſie in den erſten Reihen und
warten nur auf den kantigen Niederſchlag. Sie intereſſieren ſich
für die Boxergagen wie für die Speſen der Tenniscracks. Beim
vornehmen Spiel mit dem weißen Ball ſind ſie zu Hauſe, weil ſie
auch die Eigennamen in fremder Sprache richtig ausſprechen. Und
wenn der kleine Ball am Schläger des Annehmenden vorbeiſauſt
und eben noch vor der weißen Linie den roten Sand berührt, rufen
ſie verzückt ihr Schö—5—ön!‟ Dann allerdings verſpüren „ſonſt
ſo vernünftige Männer” nicht übel Luſt, ihnen die Kinnlade zu
zerſchmettern. Beim Fußball gehört ihnen der Tribünenvorraum;
hier iſt ein Bekannter — dort einer. Ueberall ſind ſie dabei, beim
Sechstagerennen und auf der Avus, wenn Borchmeyer ſtartet und
wenn die „Wembley Canadiens” hinter der Scheibe herjagen
Zwi=
n Weihnachten und Neujahr laufen ſie Ski, wie noch nie.
Je=
der kennt ſie, niemand nennt ſie.
Wir ſtellen ſie vor, hier ſind ſie!
„Nein, wiſſen Sie, das iſt gar nichts, dieſe Handvoll Zuſchauer
und dieſe Kirkhofsruhe. — In England, beim Pokalſpiel — das
müſſen Sie ſehen, das iſt ein Betrieb. Hunderttauſend und die
Zerquetſchten. Der König von England hat den Pokal überreicht,
der Prinz von Wales iſt rieſig populär — ſein Bruder hat jetzt
geheiratet — haben Sie das geleſen von der Trauung? — In
Amerika pfeifen die Leute, wenn ſie Beifall geben — ein Krach,
ſage ich Ihnen — können auch was, die Leute — die Engländer
trainieren ganz anders, haben ganz neue Methoden — ſollte ſich
Nerz mal anſehen, kann er von lernen, der Ball geht ganz flach
über den Boden — mehr als zwei Tore machen die Profis nid
tun ſie nicht, nein, fällt ihnen gar nicht ein — ſind eben Fußbäll=
Hallo, wo
Lehrmeiſter der Welt — haben es gar nicht nötig.
wollen Sie hin, ſchon weg, ſchade!“
Wer iſt das? Der Schwätzer!
*
„Da haben wir es, da ſteht es doch wieder, Herr Kröger. Der
Schmeling kriegt eine Rieſenbörſe. Möcht ich auch mal haben.
Eben die Backe hinhalten und . . . einſtreichen. Genau wie bei
den Fußballern, erhalten ſchöne Stellungen und tun nichts dafür,
nur ſon bißchen ſpielen — und immer die ſchönen Reiſen. So ein
Mann weiß gar nicht, wie gut er’s hat. Kann ſich unſereins alles
nicht erlauben; meine Frau war mal in Treuenbrietzen, ſo ein
junger Mann fährt gleich nach München. Die Leute werden ja
verrückt gemacht, ſind die vornehmen Hotels gar nicht gewohnt.
Und immer 2. Klaſſe und Speiſewagen. Neulich habe ich den
Gramlich geſehen, hat weiß Gott einen eigenen Wagen, keinen
großen, na ja, aber es war doch einer . . . als ich jung war”
Und wer iſt das? Der Banauſe!
Ja, mein junger Freund, Sport und Körper müſſen in
ſchöner Harmonie beieinander ſein. Es iſt der Geiſt der ſich
den Körper baut. Ein großer Pädagoge hat einmal geſagt:
„Versate diu, guid ferre recusent, Quid valeant humeri”,
zu Deutſch: Ueberleget lange, was die Schultern zu tragen
ver=
weigern und vermögen” oder war das Horaz, jedenfalls geſagt
wurde es. Man ſoll nach keiner Seite übertreiben. Sie ſind noch
jung, befinden ſich ſozuſagen noch in den Flegeljahren, hören Sie
auf die Worte eines Erfahrenen, der Kampf ums Daſein ſteht
Ihnen noch bevor, es iſt nicht alles Gold, was glänzt, das Schickſal
ſetzt den Hobel an lebe, wie du, wenn du ſtirbſt, wünſchen wirſt
gelebt zu haben, Vernunft wird Unſinn, Wohltat Plage, es hieße
Eulen nach Athen tragen.
Und dies? Der Salbaderer!
„Herrlich, phantaſtiſch, fabelhaft einfach gekonnt, wie der das
gemacht hat, grandios.. . Haben Sie geſehen, zuerſt knickt er das
rechte Bein ein, dann macht er eine Wendung auf dem kleinen
Zeh, ſtreckt ſich und duckt ſich gleichzeitig. läuft unter dem andern
weg, ſpringt auf und ſchießt nein, ſowas iſt noch nicht
dage=
weſen. Junge, Junge iſt das ein Kerl, und ſowas wird nicht
repräſentativ aufgeſtellt: ich ſchreibe ſofort an den Nichs
führer, wir ſuchen doch Olympiakandidaten
veihrlich
Begeiſterung, wenn ſie zu heftig kommt in Schwung. D1S
kippt dann unerhört —, „Welch’ großer Geiſt ward hie ſerſtört
„Gehen Sie mir ab. das nennen Sie Sport? Gewunſ iſt
Die Zeiten ſind vorbei, als unſere Leute noch etwas koyten. Das
ſind nun Olympia=Kandidaten! Sie werden ſehen, wie ſie Leu!
wieder verſagen, ich ſeh’ uns ſchon wieder unter „Ferrk liefen
wie immer, kommen doch nicht an den Drücker die nierikane
gehen mit den ganzen Goldmedaillen übern Deich. Er kom
noch England, Japan, Italien, Finnland. Frankreich, ind
meinen Sie, wann Deutſchland kommt? Errechnen Si mit
eine Chance für uns, eine einzige. . . . Wiſſen Sie iht, n
Ich auch nicht!“
Er kann
macher.
nicht anders, er iſt und bleibt der ewig
„Höö, hallo, ja iſt der Mann denn verrückt, höre
her, Herr ſogenannter Unparteiiſcher, Sie haben
Knall, das nennen Sie „Foul”. Sie haben keine
Ahnu=
laſſen Sie ſich begraben. So iſt’s richtig, bravooo, bre
recht, auf ihn, gib ihm. . . . Was ſagt der? Une
Schiebuuung, Schiebuuung
Herr von und zu Schreier
„Nun ja, gewiß ſpielt man in England beſſer,
Amateure gefallen mir auch ganz gut. — Es iſt do ſchön
denken, wie in Deutſchland uneigennützig und mit Lieblfur
von Tauſenden und aber Tauſenden ehrenamtlich täten
nern im Sport gearbeitet wird. — Schmeling iſt eben on
Boxer, weshalb ſoll der Mann nicht verdienen. Er it
Amerika hochgearbeitet und ſein Land nicht ſchlechtverk
Leiſtung bleibt Leiſtung. — Nur nicht immer ſo kleinli/ſein,
ſere Spitzenleute müſſen gefördert werden. Sollen vere
baller vielleicht 600 Kilometer in der Holzklaſſe fahrel und
ſteifen Knochen antreten? — Ach was, wer iſt Horaz, 1)t
mein Lieber, mag ja ein netter Menſch geweſen ſein, u.
er ja auch. Aber weshalb nun immer gleich mit den Scht
ſterfinger auf junge Leute zeigen, laßt ſie doch, wird ſch
war auch mal jung. — Wer wird aber gleich übertrei
nun den linken Schenkel zuerſt hebt oder mit dem
Knixo=
doch egal und halb ſo wichtig. Die Hauptſache bleib/on
Sport lebt. — Deshalb ſoll man aber noch lange hi
machen. Wenn es nach einigen Leuten ging, dürfte Aalſch
gar nicht erſt zur Olympiade antreten. — Wer ſchreit Im.
Mein Herr halten Sie doch den Mund, der Schiedsrid F
kein Freiwild, Sie ſollten ſich ſchämen..
O ja. Gott ſei Dank. dieſer Geſtalt begegnen wir
Wie gern möchten wir ihr immer bel
(Aus Nr. 3 des Reichsſpor Ri
Montag, 18. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 49 — Seite 7
Aus der suab.
gs Frauenſchaft, Ortsgruppe Gutenberg. Der Pflichtabend
fin=
det heute Montag, abends 8 Uhr, bei Todt,
„Wiener Kronenbräu=
keller”, ſtatt.
ms, Frauenſchaft, Ortsgr. Steinberg und Mitte. Der Heim=
hend muß verlegt werden auf Mittwoch, 27. Februar, um
15 Uhr abends, Eliſabethenſtraße 41.
geichsmütterdienſt im Deutſchen Frauenwerk.
Im Rahmen des Reichsmütterdienſtes beſtehen in Darmſtadt
zieher der Kurſus Säuglingspflege bei Frl. Ilſe Block und der
gurſus Krankenpflege bei Frl. Hildegard Block.
b 25, Februar beginnen nun die Koch=, Näh= und
Baſtel=
zurſe, jeder Kurſus für ſich abgeſchloſſen. Koch= und Nähkurſe
wer=
den abends und die Baſtelkurſe nachmittags gehalten.
Anmeldun=
gen ſind bei der Kreis=Sachbearbeiterin für Mütterſchulung, Frl.
aſſe Block, Friedrichſtraße 4 (Aliceſchule), abzugeben.
Der Kochkurſus gibt Anleitung und praktiſche Ausführung in
zutem, billigem Kochen, rationeller Haushaltführung, die für die
verantwortliche deutſche Hausfrau, für Familie und Volk ſehr
wichtig iſt. In dem Nähkurſus wird Gelegenheit gegeben, im
mähen größere Fertigkeit zu erlangen. Ebenſo wird Stopfen und
glicken gründlich erlernt und die Möglichkeit geboten, aus alten
Sachen neue, brauchbare herzuſtellen. Durch ſolche praktiſche
An=
ſeitungen kann eine Frau in ihrem Haushalt manches. Geld
er=
ſparen.
In den Baſtelkurſen wird Anleitung in allerlei hübſchen
Hand=
ſertigkeiten gegeben, die für Frauen wertvoll ſind und Freude
bereiten. Jede deutſche Frau und jedes deutſche Mädchen kann
and ſollte an den Kurſen teilnehmen, die für jedermann ſehr
nutz=
bringend ſein werden.
ntundi
Orpheum.
Gaſtſpiel Willy Reichert.
Gewalkige Sfürme.
Samstag geht über unſer Gebiet ein ſchwerer
Südweſt=
hinweg, der in der Nacht zum Sonntag die Stärke 12 er=
Einzelne. Böen ſteigerten ihre Geſchwindigkeit auf 30
undenmeter. Daß ein ſolch gewaltiger Sturm erheblichen
aden anrichtet, liegt auf der Hand. Beſonders in den Wäldern
zahlreiche Bäume entwurzelt oder geknickt worden. Die Wege
mit abgeriſſenen Aeſten überſät. In den Städten und
Dör=
hat der Sturm an den Dächern vielfach Schaden angerichtet.
zahlreiche Fenſterſcheiben ſind zertrümmert worden.
Voraus=
ſchuich wird der Sturm noch in den nächſten Tagen, wenn auch
mehr in der bisherigen Stärke anhalten
Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
Las Union=Theater zeigt den ſpannenden Kriminalfilm:
derwachtmeiſter Schwenke” mit Guſtav Fröhlich,
„Aianne Hoppe, Sybille Schmitz.
die Helia=Lichtſpiele zeigen das Luſtſpiel: „Alles hört
mein Kommando” mit Adele Sandrock, Wolfgang
Fedeneiner, Marianne Hoppe.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den Film aus dem märchenhaft
Den Orient „Die Nacht der großen Liebe” mit Guſtav
Ahlich. Jarmila Novotna, Chriſtiane Grautoff.
Belida zeigt das Tonfilm=Luſtſpiel: „Schön iſt es ver=
*ot zu ſein” mit dem Tenor Herbert Ernſt Groh. Karin
IIdt, Erika Gläßner. Theo Lingen, Ralph Arthur Ro=
15. Im Beiprogramm Senſationsfilm mit Carlo Aldini.
Weiterbericht.
eryerſage bis Montag abend: Nach anfänglicher Beruhigung
ir zeitweiliger Aufheiterung ſpäter neue Verſchlechterung
id Regentätigkeit, bei lebhaften ſüdweſtlichen Winden
er=
neut Milderung.
Püerungsausſichten für Dienstag: Fortdauer der unruhigen,
Dkhältnismäßig milden und noch zu Niederſchlägen
neigen=
den Witterung.
G
Statt beſonderer Anzeige.
Todes=Anzeige.
Jach einem arbeitsreichen Leben entſchlief heute Nacht
* Uhr ſanft, nach langem ſchweren, mit großer Geduld
üagenem Leiden im 61. Lebensjahre mein lieber,
herzens=
treuſorgender Gatte, unſer lieber Vater, Bruder,
Awager, Onkel, Schwiegervater und Großvater
Karl Emrich,
Die trauernden Hinterbliebenen:
Sabine Emrich, geb. Maſſon
Hans, Wilhelm und Georg Emrich
Thereſe Gottwalz, geb. Emrich, u. Sohn
Sarmſtadt, den 17. Februar 1935.
Dr Ochſengaſſe 15.
(1835
Berdigung findet am Dienstag, 19. Februar 1935,
u Amittags 3 Uhr, auf dem alten Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
ter im
Engne Ein rieſiger Autopark vor dem Orpheum und ein bis auf den
andtf ltzten Platz beſetztes Haus ſorgten ſchon für die nötige Vorfreude
ud dann . . . kam Willy Reichert. Mit wenigen Worten fand er
ſofort den Kontakt mit dem Publikum und ließ ſchon als Anſager
ein Raketenfeuerwerk von Witzen und Wortſpielen auf die
dank=
eit in) bare Zuhörerſchaft herniederpraſſeln, fröhlich, geſund und derb,
rennenl aber nie verletzend.
5 Dre) y. Luſtige bunte Stunden waren es, wie verſprochen, Stunden des
lammen, humors und vergnüglicher Kleinkunſt, die Willy Reichert und
auch i1 ſeine Künſtler boten. Lydia Wieſer brachte u. a. als
ſiame=
ſiſche Tempeltänzerin in einem fabelhaften Koſtüm Proben
eigen=
artiger Kunſt. Ludwig Bolula iſt ein überaus fingerfertiger
ſter! Künſtler auf dem Akkordeon und Bernhardi (mit Partnerin)
a=Ulngf iſt ein wahrhaftiges muſikaliſches Gedächtnisphänomen, der auf
wakei, / /Zuruf aus dem Publikum jedes verlangte Muſikſtück ſpielt und
trn, im) ſich mit ſeinen politiſchen Improviſationen auf den Völkerbund
in und) jeien Sondererfolg holte. In einer drolligen Szene „Der Koffer”
aIt ſpielten neben Willy Reichert auch Eliſabeth Amann und
Oskar Heiler erfolgreich mit. In einer beſonderen
Solo=
ſene gab Willy Reichert Proben ſeines ſonnigen, ſchwäbiſchen
unors, durchpulſt von kleinen, niedlichen amerikaniſchen
Ein=
mn. Eindrücken und Erlebniſſen. Er entdeckte ſich ſchließlich als
ddeutſcher Preuße”, unter lebhaftem Jubel des Publikums.
kamen, die aus dem Rundfunk bekannten
Kardoſch=
inger, die mit einem weitgeſpannten Programm (Schubert,
ſcheſi. Schlager= und Volkslieder) aufwarteten. Die glänzende
Vtragsweiſe dieſer fünf durchaus muſikantiſchen Menſchen
ver=
diente den rauſchenden Beifall. Willy Reichert am Flügel, eine
ſende Epiſode für ſich, beſchloß mit anderen ſchwäbiſchen Nied=
Aleiten den Abend.
heute, Montag abend, iſt noch einmal Gelegenheit, dieſes
ordentliche Programm voll Luſt und Laune mit Willy
Rei=
on der Spitze zu hören.
us Teſfen.
Einweihung des erſten Luſtſchuktaumes
in Ober=Ramſtadt.
G. Ober=Ramſtadt, 18. Februar.
In feierlicher Weiſe fand am Sonntag die Einweihung des
erſten Luftſchutzraumes in Ober=Ramſtadt ſtatt, der dank der
tat=
kräftigen Unterſtützung zu einem Muſterſchutzraum ausgeſtaltet
werden konnte. Die Einweihung ſelbſt vollzog ſich im Rahmen
einer Kundgebung der Gemeindegruppe Ober=Ramſtadt des
Reichsluftſchutzbundes. Von der Ortsgruppe Darmſtadt des RLB.
war hierzu Kamerad Pg. Dr. Scriba erſchienen. Gegen 11.15
Uhr eröffnete Pg. Bürgermeiſter Jörgeling die Kundgebung
mit einer Begrüßung aller, die der Einladung zu dieſer
Ver=
anſtaltung gefolgt waren. Er wies auf die hohe Bedeutung des
zivilen Luftſchutzes für unſer Volk und Vaterland hin. Die
Ge=
meindeverwaltung habe ſich entſchloſſen, im neuen Rathaus
den erſten Schutzraum für Ober=Ramſtadt zu
er=
richten, der den anderen Volksgenoſſen als Beiſpiel und Muſter
dienen ſolle. Luftſchutz ſei Selbſtſchutz, und mit Ernſt müſſe auch
hier in dieſer Sache gearbeitet werden. Ober=Ramſtadt müſſe auch
auf dieſem Gebiet in kurzer Zeit mit an erſter Stelle ſtehen.
Hierauf hielt Kamerad Pg. Dr. Scriba=Darmſtadt eine
Anſprache an die Verſammlung. In überzeugenden Worten
ſchil=
derte der Redner die dringende Notwendigkeit eines
ausreichen=
den zivilen Luftſchutzes. Im Hinblick auf die ungeheuere Zahl
der Kampf= und Bomben=Flugzeuge, von denen unſer Vaterland
im Ernſtfalle an allen ſeinen Grenzen bedroht iſt, müſſe auch dem
letzten Volksgenoſſen dieſe Notwendigkeit ohne weiteres
ein=
leuchten. Unſer Vaterland kann dieſen ungeheueren Luftrüſtungen
des Auslandes nichts anderes entgegenſtellen als einen wirkſamen
Luftſchutz der Zivilbevölkerung. Dank des Weitblicks unſeres
Führers und des Reichsluftfahrtminiſters Pg. Göring ſei im
Reichsluftſchutzbund heute ſchon eine Millionen=Organiſation
ge=
ſchaffen, die die Vorausſetzung zur Erreichung eines ausreichenden
Luftſchutzes gewährleiſte. Es darf in dieſer Frage keine Lauen
geben, jeder einzelne, an welchem Platz er auch ſtehe, müſſe ſich
in den Dienſt dieſer Organiſation ſtellen und an ſeinem Teil an
der Verwirklichung der geſtellten Aufgaben mit allen Kräften
mit=
helfen. Die derzeitige Werbung für den RLB. auf Grund der
verteilten Hausliſten müſſe zu einem vollen Erfolg werden. Auch
der letzte Volksgenoſſe müſſe für die Luftſchutzſache erfaßt werden.
Luftſchutz iſt nationale Pflicht!
Im Anſchluß ergriff Gemeinde=Gruppenleiter Pg. Gevert
das Wort, um zunächſt der Gemeindeverwaltung dafür zu danken.
daß ſie den erſten Luftſchutzraum hier errichtet hat, der allen
üb=
rigen Volksgenoſſen zeigen ſolle, wie man ſich behelfsmäßig einen
Schutzraum ſchaffe. Alle Volksgenoſſen, die bis jetzt dem RLB.
noch nicht als Mitglieder angehören, ſollten bei der
augenblick=
lichen Werbung ſich anmelden. Der geringe Beitrag geſtattet dies
jedem. Dem ROB. aber müßten durch die Beiträge die Mittel
an die Hand gegeben werden, deren er zur Durchführung ſeiner
im nationalen Intereſſe liegenden Aufgaben bedarf. Zum
Ab=
ſchluß dieſer Kundgebung brachten die Anweſenden auf den Führer
und Reichskanzler Adolf Hitler ein freudiges „Sieg=Heil!” aus.
Der Kundgebung ſchloß ſich eine Beſichtigung des
Schutz=
raumes im Kellergeſchoß des neuen Rathauſes an. Dieſer Raum
wurde unter Leitung des Gemeinde=Bauaufſehers Kehr
aus=
gebaut und als ſehr gut eingerichtet bezeichnet. Er wird in der
nächſten Zeit auch an den Werktagen zu noch näher bekannt zu
gebenden Stunden der geſamten Einwohnerſchaft zur Beſichtigung
freigegeben. Möge der Luftſchutzgedanke zum Wohle unſeres
Volksganzen Gemeingut aller werden!
Dg. Arheilgen, 17. Febr. Kohlenkaſſe Arheilgen
e. G. m. b. H. Im Turnhauſe des Turnvereins hielt die
Kohlen=
kaſſe heute nachmittag ihre diesjährige ordentliche
Ge=
neralverſammlung ab, zu der ſich die Mitglieder recht
zahlreich eingefunden hatten. Nach kurzer Begrüßungsanſprache
gedachte Aufſichtsratsvorſitzender Johann Lutz der im letzten
Jahre verſtorbenen 8 Mitglieder, deren Gedenken die
Verſam=
melten durch Erheben von den Sitzen ehrten. Dann erſtattete
Geſchäftsführer Spengler den Geſchäftsbericht, der einen regen
genoſſenſchaftlichen Betrieb erkennen läßt. Der Geſamtumſatz
belief ſich im abgelaufenen Jahre auf rund 39 900 RM. An die
Mitglieder wurden geliefert 12 246 Zentner Nußkohlen. 12 127
Zentner Unionbriketts, 1106 Zentner Eierbriketts und 626
Zentner Koks. Der Mitgliederſtand zeigt einen Zugang von 42
(Abgang 8) und ſtellt ſich jetzt auf 598. Die Jahresrechnung
bilanziert mit 12115,27 RM. (im Vorjahre 10 209,12 RM.).
Nach Vortrag der Bilanz per 31. Dezember 1934 wurden
Jah=
resrechnung und Bilanz genehmigt. Der Reingewinn beläuft
ſich auf 4122,81 RM. und wird wie folgt verteilt: 50.— RM.
werden der Winterhilfe überwieſen, 600.— RM. werden dem
Reſervefonds und 600.— RM. der Betriebsrücklage zugeteilt,
der Reſt kommt den Mitgliedern zugute. Die Haftſumme
be=
trägt 5890 RM. Vorſtand und Aufſichtsrat wurde Entlaſtung
erteilt. Aus dem Aufſichtsrat ſcheiden aus die Mitglieder
Wil=
helm Benz 12. und Ludwig Schmitt 5.. aus dem Vorſtand Otto
Judt, die ſämtlich wiedergewählt wurden. Im weiteren Verlauf
befaßte ſich die Verſammlung mit verſchiedenen notwendig
ge=
wordenen Satzungsänderungen, die u. a. die
Verbandszugehörig=
keit der Genoſſenſchaft betreffen und gutgeheißen wurden. Da
keinerlei Anträge vorlagen, konnte der Aufſichtsratsvorſitzende,
nachdem er noch dem Geſchäftsführer den Dank der Genoſſenſchaft
für ſeine einwandfreie und vorbildliche Geſchäftsführung
aus=
geſprochen hatte, die Verſammlung ſchließen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch= ſür den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette: für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: J. V. Paul Ziegler, ſämtlich in Darmſtadt
D. A. 1. 35. 21 894. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
Was bieken dem deutſchen Beidmann
die drei vom Reichsjägermeiſter anerkannten
Jagdzeitſchriften?
Der kommende 1. April iſt ein Wendepunkt in der Geſchichte
deutſcher Jagd, tritt doch zu dieſem Termin das Reichsjagdgeſetz
in Kraft, das den ſeitherigen Zuſtand von Rechtszerſplitterung
beſeitigt, wie er — leider — auch im Jagdweſen beſtand.
Neben anderen wichtigen Beſtimmungen dieſes Geſetzes iſt
auch die Vorſchrift neu, daß jeder, der in den Beſitz eines
Jahres=
jagdſcheines kommen will, das Abonnement auf eines der drei
amtlichen Fachblätter nachweiſen muß, genau ſo wie es Zwang iſt,
ausreichend gegen Jagdhaftpflicht verſichert zu ſein.
Wohl hat bislang ſchon der größte Teil deutſcher Jäger eine
oder mehrere Jagdzeitungen gehalten, ja es gibt viele ältere
Nim=
rode, die ſeit Jahrzehnten ihrem „Leib”=Jagdblatt treu geblieben
ſind und es nicht mehr miſſen möchten. Allein, es ſind nicht wenig
Jagdausübende, die ſeither entweder die Bezugsgebühren für eine
Jagdzeitung geſcheut haben oder der Jagdpreſſe aus ſonſtigen
Gründen intereſſelos gegenüberſtanden. Dieſe müſſen nun, wohl
oder übel, ſich für den Bezug einer der drei Jagdzeitungen ab
1. April d. J entſcheiden. Ganz mit Recht. — Jedem
Volksge=
noſſen ſeine Tageszeitung, die ihm zuſagt, und — außerdem noch
jedem deutſchen Weidmann ſein Jagdblatt. Auch andere
Fachzeit=
ſchriften gehören in die Hände derer, die intereſſiert ſind und
dar=
aus durch Erweiterung des Wiſſens nur profitieren können.
Gewiſſermaßen zur Aufklärung der Nichteingeweihten iſt es
zweifellos angebracht, ganz objektiv, kurz darauf hinzuweiſen,
welche Bedeutung die drei großen anerkannten Jagdzeitſchriften
in der deutſchen Jagerwelt erlangt haben und was ſie ihren
Le=
ſern bieten. — Der Geſchmack war und iſt auch bei den Jüngern
St. Hubertus”, wie bei allen Menſchen, verſchieden und wird es
immer bleiben! So gibt es viele Weidmänner, die ſich (zum Teil
aus geſchäftlichen Gründen) ſeither die Jagdzeitung gehalten
ha=
ben, in der die Inſerate einen Hauptbeſtandteil des Umfanges
ausmachen, während andere nur Wert auf das Leſen gediegener
Beſchreibungen von Jagderlebniſſen, von jagdwiſſenſchaftlichen
Abhandlungen uſw. legten. Selbſtredend waren alle
Jagdzei=
tungen ſtets darauf eingeſtellt, jungen Jägern in ihrer
Ausbil=
dung Berater zu ſein und ältere Weidmänner in allen jagdlichen
Dingen auf dem laufenden zu halten.
Neuerdings iſt es für jeden Jagdausübenden unbedingt
not=
wendig, die Verordnungen und Bekanntmachungen der
Jagd=
behörden, die nach dem Reichsjagdgeſetz in den einzelnen Ländern
und Jagdgauen zu beſtimmen haben, zu leſen. Dieſe werden
fort=
laufend von allen drei Jagdzeitungen veröffentlicht. Allein ſchon
aus dieſem Grund hat das Reichsjagdgeſetz Zwangsabonnement
vorgeſehen.
Die drei amtlichen Jagdzeitſchriften ſind:
1. „Deutſche Jagd” (früher „Deutſche Jägerzeitung”) im Verlag
von I Neumann, Neudamm. Auflage über 100 000.
Bezugs=
preis 12.— RM. pro Jahr.
2. „Wild und Hund” Verlag Paul Parey, Berlin. Auflage über
22 000. Jährlicher Bezugspreis ebenfalls 12.— RM.
3. „Deutſcher Jäger”, Verlag Mayer, München. Auflage zirka
15 000. Jahresabonnement 18.— RM., vom 1. Juli d. J. ab
15.— RM.
Jede der vorgenannten Zeitſchriften erſcheint wöchentlich
ein=
mal. Sie alle bringen von prominenten Jagdſchriftſtellern
her=
vorragenden Jagdwiſſenſchaftlern, erfahrenen Jägern, Kynologen,
Ornithologen, von bewährten Fachleuten auf dem Gebiete der
Jagdwaffen, Munition, des Schießweſens, der Optik, des
Jagd=
rechts Jagdhundeweſens, der Angelfiſcherei und Teichwirtſchaft
uſw. hochintereſſante, zum Teil reich illuſtrierte unterhaltende und
belehrende Artikel über alles, was den deutſchen Jäger und
Ge=
brauchshundemann, den Sportſchützen, Tier= und Naturfreund,
den Fiſcherei= und Vogelliebhaber uſw. intereſſiert. Einen
brei=
ten Rahmen des Inhalts der drei Fachblätter nehmen
Schilde=
rungen über Jagderlebniſſe, Jagdreiſen im In= und Ausland,
über Jagdtierkunde. Wildſtandsverhältniſſe, Wildhege,
Wildkrank=
heiten und ihre Bekämpfung, über das Ausſetzen von Wild zur
Blutauffriſchung, Wildfütterung, Anlage von Wildäckern,
Jagd=
ergebniſſe. Berichte über jagdliche Preisſchießen,
Jagdhundeprü=
fungen, Berichte von Vereinen, jagdrechtliche Abhandlungen uſw.
ein — kurzum alles, was für jeden Jäger, ob Jagdpächter oder
nicht, was für den Jagdhundzüchter — Abrichter — und =führer,
das Jagdaufſichtsperſonal, den Sportſchützen, und nicht zuletzt —
für die Forſtſchutzbeamten von Wichtigkeit iſt. Daneben kommen
auch heitere Jagdangelegenheiten in Gedicht und Proſa,
Jagd=
romane uſw. für den Weidmann und ſeine Familie ſowohl als
auch für den Nichtjäger zu ihrem Recht. In der Rubrik „Frage
und Antwort” werden Auskünfte in allen jagdlichen Belangen
er=
teilt. Oefters ſind farbige Abdrücke von Gemälden und
Zeich=
nungen erſtklaſſiger Jagdmaler beigefügt.
Daß die drei Jagdzeitungen in der Aufmachung ſowohl als
auch textinhaltlich voneinander abweichen und jede ihre Eigenart
bewahrt hat, liegt auf der Hand. So iſt erwähnenswert, daß die
„Deutſche Jagd”. Neudamm, ſchon immer am umfangreichſten im
Inſeratenteil war und neuerdings ihre Leſer außer den
Kunſtbei=
kagen auch mit auf den Text bezughabenden Abbildungen in
Vier=
farbendruck erfreut. Sie bringt die Berichte des Inſtituts für
Jagdkunde, Berlin=Zehlendorf (Unterſuchungen von
Wildkrank=
heiten uſw.) veröffentlicht laufend Abhandlungen von der ihr
ge=
hörenden waffentechniſchen Verſuchsanſtalt Neumannswalde und
läßt zwei Ausgaben, eine für Nord=, die andere für
Süddeutſch=
land, erſcheinen.
„Wild und Hund”, Berlin, und „Deutſcher Jäger”, München,
bieten ihren Leſern die ebenfalls für die Belange des
Schieß=
weſens, der Waffen und Munition außerordentlich lehrreichen
Ab=
handlungen der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Handfeuerwaffen,
Berlin=Wannſee. Zu ihren Mitarbeitern zählen auch dieſe beiden
Jagdzeitſchriften erſtklaſſige Fachmänner, Wiſſenſchaftler und
Künſtler. Während der „Deutſche Jäger” München, mehr
An=
hänger in Bayern hat, ſind „Wild und Hund” und „Deutſche Jagd”
mehr im übrigen Deutſchland verbreitet, und zwar ſozuſagen
gleichmäßig im Verhältnis zu ihren Auflagen. „Wild und Hund‟
iſt auch das amtliche Organ des Reichsverbandes für das deutſche
Hundeweſen.
Die Wahl einer der drei Jagdzeitſchriften
iſt jedem Jäger freigeſtellt.
Anmerkung: Die Auflageziffern ſind den Nummern der
rei Jagdzeitungen vom Dezember v. J. entnommen.
(Nachdruck verboten.)
Todes=Anzeige.
Heute iſt unſer lieber Vater,
Schwieger=
vater, Großvater, Bruder, Schwager
und Onkel
im 64. Lebensjahre nach kurzem ſchweren
Leiden ſanft entſchlafen.
In tiefer Trauer:
Freiw. Feuerwehr Darmſtadt.
Den Kameraden die traurige
Mitteilung, daß unſer
Ehren=
mitglied
Johannes Frank
Soll man Trübſal blaſen?
verſtorben iſt.
Die Beerdigung findet
Diens=
tag, den 19. Februar 1935,
nachmittags 2½ Uhr auf dem
Waldfriedhof ſtatt. (1837
Das Komptando
Karpfinger
A
Die Hinterbliebenen.
4
Hue n
Darmſtadt, Egelsbach, Biſchofsheim,
Mollerſtr. 44. den 17. Februar 1935.
We
Die Beerdigung findet am Dienstag,
den 19. Februar, nachmittags 2.30 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Achwo! Wenn’s mal mit der Verdauung
nicht klappt, dann trinkt man ebenöfter
eine Flaſche Köſtritzer Schwarzbier —
und man fühlt ſich wieder obenauf.
Außerdem kommt das
KöſtritzerSchwarz=
bier den Nerven und dem geſamten
Or=
ganismus zugute. Das ſagt faſt jeder
Arzt — und auchSie werden das Köſtritzer
Schwarzbierloben,wennSie’serſteinmal
probiert haben. Es ſchmeckt ganz
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Nachdruck verboten.
23)
Entſetzliche Sekunden vergingen. Der Herzſchlag ſtockte den
Schauenden. Furchtbares Ergebnis, ſehen zu müſſen, wie ein
Menſch ſeinem Tode entgegeneilt, ein geſunder Menſch,
ahnungs=
los, wie tückiſch die Falle auf ihn lauerte.
Eckmann brachte das Glas nicht von den Augen. Er
wim=
merte manchmal leiſe, daß Urſula ihn beſorgt anſah. In großen
Tropfen ſtand der Schweiß auf ſeiner Stirne.
„I werd derweil alls herrichten zur Bergung,” ließ ſich des
Wirtes Baßſtimme vernehmen. „Sie fahren woll mit dann, Herr
Doktr!“
„Ich fahre mit.
Das Glas zauberte den Fahrer, der ſchon mit freiem Auge
vollkommen erkennbar war, an das Auge heran.
Die Sonne ſtand am Kamm des Kogels und nahm Abſchied
von der Hütte. Niemand bemerkte das Gold der Grate, die
ſil=
bernen Bäche und die Bronze der Klüfte.
Graue Schatten ſchlichen dem Verlorenen nach auf leiſen
Sohlen.
Die Sonne ging unter.
Der Fahrer aber näherte ſich den Wänden.
Der Sonnenball verſank hinter dem Grat.
Ein eiskalter Wind ſchoß in dieſem Augenblick über die Jöcher,
faßte den Fremden im müden Rücken, wo der pralle Ruckſack
gleich=
mäßig und ſchwer pendelte und trieb ihn raſcher vorwärts, der
lockenden Hütte entgegen, wie er glauben mochte.
Jetzt war er beinahe am Rande des Grates angelängt.
Plötz=
lich ſtoppte der Fahrer.
Ein leiſer Aufſchrei Urſulas ging im Keuchen der anderen
unter.
„Er ſpringt!” ſchrie Alf entſetzt, und er fühlte, wie ihm die
Haare zu Berge ſtanden.
Alle hatten geſehen, wie der Fremde knapp vor dem Abgrund
den Oberkörper vorbeugte, die Stöcke und die Arme ſpreizte und
dann in muſtergültiger Haltung in die Luft ging.
Mit aufgeriſſenen Augen beobachteten die Zuſchauenden das
tollkühne Manöver.
„Er rettet ſich! Er rettet ſich!” brüllte Eckmann ekſtatiſch. „Er
ſpringt wie eine Gemſe! Er ſchafft es, ich wette. Es iſt der Mann
vom Schneeferner!“
Er ſah, wie der Fremde nach einem gewagten Sprung auf
einer ſteil abfallenden Kuppe landete, inmitten aufſtäubender
Schneemaſſen hochſchnellte, mit einem blitzſchnellen, exakt
ausge=
führten wundervollen Querſprung der Gefahr, abzugleiten,
ent=
rann und nun auf mäßig geneigter Schneelage wie ein Ballen
zuſammengekauert weiterflitzte.
Wenn der Fremde wieder einen Sprung gelandet hatte,
glaub=
ten alle Zuſchauer das Klatſchen der Skier auf den glatten
Kup=
peln hören zu können.
Dann ſetzte wieder dieſes geſpenſtige Gleiten ein.
Eine Sinfonie der Tollkühnheit ſpielte ſich vor aller Augen
ab. Dieſe Fahrt über zerriſſene Wände, über abſchüſſige, glitſchige
Schneedächer, dieſe Flüge über die eiſigen Schluchten, in denen der
Tod lauerte, war wie eine Phantaſie des Grauens, eine
unwirk=
liche, geträumte Begebenheit, ein Alp der Nacht, von dem man
ſchweißtriefend erwachte.
Und endlich kam der letzte Sprung. Das geballte Bündel, das
nur aus Muskeln zu beſtehen ſchien, gelangte an die Schneefläche
unter den Wänden. Der Fremde war gerettet.
Alle ſtanden aber unter dem Banne des furchtbaren,
gran=
dioſen Erlebniſſes. Manche zitterten in der Nachwirkung, da ſich
nun die Spannung zu löſen begann, und man begriff, daß ein
Menſch, den man dem ſicheren Tode entgegeneilen geſehen, gerettet
war, lebte, atmete.
Nun waren ſie alle geſpannt auf den kühnen Zauberer, der ſich
bedenkenlos in des Teufels Küche gewagt hatte, und Eckmann
wartete mit einer leidenſchaftlichen Gier darauf, dem
geheimnis=
vollen Könner, dieſem unerreichten, unbekannten Meiſter der
wei=
ßen Kunſt die Hand zu drücken.
Aber der Fremde enttäuſchte die Wartenden. Am letzten
Hügel vor der Hütte hielt er an, ſchob die Brille hoch und äugte
wie ein ſcheues Tier nach dem Schutzhaus. Alf winkte und ſchickte
ein frenetiſches Anerkennungsgeheul hinauf zu der dunklen
Sil=
houette, die ſich ſeltſam geheimnisvoll vom langſam dunkler
wer=
denden Himmel abhob.
Mit langſamer Bewegung hob, der Fremde grüßend den Arm.
dann drehte er ſich raſch um, beugte ſich vor und ſauſte in der
ent=
gegengeſetzten Richtung davon.
Einige Aufſchreie verrieten die Enttäuſchung. Zuerſt hatte
man um dieſen Menſchen gelitten und jetzt glitt er, bloß eine
Handbewegung riskierend, davon. Hatte man das verdient?
„Er fährt zur Bernadei=Jagdhütte ab!” brüllte Alf Eckmann
enttäuſcht und wütend. Plötzlich, während er der ſauſenden Ge=
ſtalt nachſtarrte, kam ihm ein Gedanke. Er ſtürmte in
brachte ſeine Skier heraus, ſchnallte ſie mit fieberhafter ile g
„Ich muß den Kerl erwiſchen,” preßte er heraus. ch will
wiſſen, wer das iſt. Sonſt habe ich in meinem ganzen Lmkeine
Ruhe mehr.‟ Er riß ungeduldig an den harten, wider mſtigen
Riemen. — Mit erſchrockenen Augen trat Urſula an i ſheran.
ganz nahe, daß er ihr Gewand ſpürte.
„Alf.” bat ſie, „bleib hier, es wird Nacht.
„Ich kann nicht!” keuchte er. „Und wenn ich ſterben
muß den Kerl einholen.”
Mit einem heiſeren Aufſchrei ſauſte er davon, dem Femden
nach, der ſchon ganz ferne ſeine Bogen zog. — Und n hatten
die Hüttenbewohner neuerdings ein Schauſpiel. Bald tte der 9
Fremde bemerkt, daß er verfolgt wurde. Er blieb ſtehe und
eine kurze Weile aufmerkſam Alfs wütenden Schußfahrt / zu.
E=
ſchien ihm entweder gleichgültig zu ſein, ob er eingehe ſwurde
oder aber er glaubte nicht daran, daß es möglich ſei, i) zu er
reichen. Schließlich winkte er noch — wie Jenny be uptete:
ironiſch — Eckmann zu und ſetzte ſich in Fahrt. Diesmal ſer war
es ihm ernſt, denn er gewann ein unerhörtes Tempo nd
ent=
fernte ſich ſo unbegreiflich, zu unheimlich raſch von Eckr an, da
dieſer einſah, die Verfolgung ſei zwecklos. Er kehrte rbittert
und zornig um, während der Fremde hinter den Hüln ve
ſchwand. — Mit lautem Hallo wurde die deutſche Schrſbe vor
der Hütte begrüßt.
„Nun, Herr Doktor,” hänſelte Jenny, „da iſt Ihnen in
Mei=
ſter erſtanden, mit dem können Sie es nicht aufnehmen pas”
„Das muß der Teufel ſelber ſein!” knurrte Eckmann inſteren
Geſichts.
„Ach nein,” meinte der Geheimrat läſſig, „bloß ein
Konkur=
rent, mein Beſter. Ein überlegener Konkurrent.”
„Ich neide ihm ſein Können nicht,” antwortete Akſchroff. „MN
„Ich weiß beſſer als Sie, wie weit mich der überragt. nd wie
weit er alle ſogenannten „Internationalen” überragt. T) ärgert
mich gar nicht, kann ich Ihnen ſagen, obwohl Sie es viellht nie
begreifen. Ich bewundere ſolches Können. Aber daß h. nig
weiß, wer dieſer Teufelskerl iſt, das bohrt in mir und brt
„Tja, einholen läßt ſich der nicht!” lachte jemand i 4iſch.
Eckmann ſah den Sprecher ſcharf an. „Ich habe esjemerk
Uebrigens begegne ich dieſem geheimnisvollen Menſän nicht
zum erſtenmal. Am Samstag der vergangenen Woche ſſ ich ih
am Schneeferner eine unerhört kühne Abfahrt nehmen. hon do
mals habe ich beide Naſenlöcher aufgeſperrt vor Bewoderun=
Jetzt allerdings weiß ich, daß das eine lächerliche Spiegfei war
gegen das, was uns der Menſch heute gezeigt hat.”
(Fortſetzung folgt.)
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