Darmstädter Tagblatt 1935


18. Februar 1935

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Einzelnumier, 10. Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Bezugspreis:
zuwöchentich 7maligem Erſcheinen monatlich Mk. 2.70
gel Haus einſchl. Bolenlohn und Transportloſten. Ab=
hoſt M. 2.. Poſbezugspreis Mk. 2.40 einſchl. Poſie
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattei.
Nummer 49
Montag, den 18. Februar 1935.
197. Jahrgang

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iſt Prelsliſte Nr. 3 gültig.
Poſiſcheckonto: Franffurt a. M. 1361. Banklonto:
DD= Bank und Darmſtädter und Nationalbanf.

Deatft
franzonſche Saar=(Eingung.

heute Ankerzeichnung in Neapel.
DNB. Rom, 17. Februar.
In der Saarfrage iſt am Samstag abend zwiſchen der
deutſchen und der franzöſiſchen Delegation eine Einigung in
allen Punkten erzielt worden und damit das ganze Vertrags=
werk
über die Rückgliederung des Saargebietes ans Reich im
Vortlaut endgültig feſtgelegt worden. Der Wortlaut wurde in
einer Nachmittagsſitzung von den beiden Delegationen paraphiert.
Die Unterzeichnung findet am Montag in Neapel ſtatt.
In der amtlichen Mitteilung über den Abſchluß der Saar=
verhandlungen
heißt es:
Die Verhandlungen, die zwiſchen der deutſchen und der
fanzöſiſchen Delegation unter Mitwirkung des Dreierkomitees
des Völkerbundsrates und des Finanzunterausſchuſſes des Völ=
lerbundes
gepflogen wurden, um die verſchiedenen Fragen be=
teffend
die Nückgliederung des Saargebietes an Deutſchland
zu regeln, haben zu einer Reihe von Vereinbarungen geführt,
die a Samstag nachmittag paraphiert worden ſind. Das Dreier=
lemite
begibt ſich mit den Delegationen am Sonntag zur Vor=
jahme
der Unterzeichnung des Vertragswerkes und zur Ab=
ſoſſuug
des dem Völkerbundsrat vorzulegenden Schlußberichtes
nich Neapel.
Das Ergebnis.
Die feierliche Unterzeichnung des in einer Nachtſitzung end=
Aig zuſtandegekommenen Schlußergebniſſes der unter dem
hrſitz des Barons Aloiſi geführten Saarverhandlungen wird
M Montag, 10 Uhr, in Neapel im Hotel Excelſior vor ſich
A. Bei dieſem wichtigen Schlußakt handelt es ſich vor allem
ſich um die Unterzeichnung folgender Vereinbarungen:
9s Hauptabkommen zwiſchen Deutſchland und Frank=
ſch
über die Uebertragung des Eigentumes des franzöſiſchen
Euates an den Saargruben und Eiſenbahnen auf
Deutſchland und die Entrichtung der Pauſchſumme
au 900 Millionen franzöſiſchen Franken an
Funkreich. Zur Bezahlung dieſer Summe werden die fremden
Rahlungsmittel, deren Umtauſch gegen Reichsmark morgen im
Suarland beginnt und vor allem die Kohlenlieferungen aus den
Vtaatsgruben herangezogen. Für die hierfür erforderliche Rech=
ſungsführung
hat die Bank für internationalen Zahlungs=
MSsleich ihre Mitarbeit zur Verfügung geſtellt.
2. Ein deutſch=franzöſiſches Abkommen über die Sozial=
berſicherung
.
3. Ein deutſch=franzöſiſches Abkommen, in dem die Be=
Dingungen für die Weiterarbeit oder die Liqui=
dierung
franzöſiſcher Privatverſicherungs=
Pſellſchaften im Saarland feſtgelegt werden.
1. Die weitere Ausbeutung der Warndt=Gruben
ans durch franzöſiſche Privatgeſellſchaften. Die
Pkihatverträge ſind heute in Saarbrücken mit den Pächtern ab=
Beſchloſſen worden. Dieſe Frage bildete auch den Gegenſtand
Der Regierungsverhandlungen. Außer einer ſchon in Baſel er=
ſogten
Verſtändigung über die Weiterbeſchäftigung der deut=
ſcen
Bergarbeiter auf franzöſiſchem Hoheitsgebiet wurde auch
deio eite Vereinbarung getroffen, Baron Aloiſials Schieds=
Eichter über die Auslegung einer Beſtimmung des römiſchen
Alommens vom 3. Dezember v. J. zu beſtellen, um das Aus=
Maß der zuläſſigen Kohlenausbeute näher zu
begrenzen.
2. Eine Abrede der deutſchen Regierung mit der Regie=
Lungskommiſſion des Saargebietes über den Uebergang der
Derwaltung im Saarland auf die deutſchen Behörden.

*

Pariſer Auerſchnikl.

Von unſerem A=Korreſpondenten.

Paris, 17. Februar.
Die deutſche Antwort wird hier ohne viel Wohlwollen
Kohmentiert. Vielerorts beſonders rechts ſieht man ſogar
De Abicht, die Schwierigkeiten zu übertreiben. Man verſucht,
M Oppoſition gegen jede Politik der Verſtändigung in die Maske
7 Obiektivität zu kleiden. Das gelingt aber ſchlecht. Man ver=
Lacdbeigt, daß die Beſprechungen in London und die deutſche Ant=
/ ut nur den Auftakt zu den eigentlichen Verhandlungen bedeu=
Re und möchte Deutſchland den Vorwurf machen, die Verhand=
Lülgen in die Länge ziehen zu wollen und Frankreich von Eng=
Rod zu trennen. Es iſt verſtändlich, daß vielen in Frankreich
Wie Per Derſuch, die Paktpläne näher zu präziſieren, peinlich iſt, da
Has ia insgeheim weiß, daß das Paktſyſtem im Zeichen der
SDmſtlion und Selbſtwiderſprüche ſteht. Dieſer Schwierigkeit
F2 Drd man aber nicht ausweichen können. Im übrigen ſind die
Sider Kommentare vielfach auch auf die Innenpolitik abge=
Liſchae: es handelt ſich darum, gegen die Regierung in einer
Drüindlichen Form Oppoſition zu machen.
De Regierung Flandin=Laval hat überhaupt ſehr viel
ler einer verhüllten Oppoſition zu leiden, die von der
eS. Sie jomnt, wvo man ſich am ſchärften gegen das innenpolitiſche
WDerIplrigenpiel wendet. Die Regierung hat eben am meiſten von
222-audsen angeblichen Freunden zu fürchten. Es iſt alſo verſtändlich,
Dan Glandin ſich bei jeder Gelegenheit darüber beklagt, daß
in Arbeit ſyſtematiſch zunichte gemacht wird.
De Kammer wird ſich hüten, offen gegen die Wirtſchafts=
E Rids der Mackeruande Migtretecht. Eis Wach ſch der, Nac noc
We Bocen Dänen nach den Beratungen übrig bleiben wird. Die
nSsienende Oppoſition ſtellt im Augenblick die größte Gefahr
di Kchdin dar, aber auch die äußerſte Linke verſucht alles,
D Stüation zu erſchweren. So wird die Getreidepolitik der
SDerug von den Marriſten auf dem Lande ſyſtematiſch
Lalotiert
ier ſolchen Umſtänden können parlamentariſche Siege für
R Jechierung nur die Zuſicherung bedeuten, daß ſie nicht ge=
Mirzt
Ded, nicht aber die Gewährleiſtung einer ruhigen Arbeit,

Die Entmutigung greift um ſich, und die Frage wird immer
öfterer geſtellt, ob unter dem parlamentariſchen Regime die
großen Probleme der Politik und Wirtſchaft überhaupt gelöſt
werden können. Aber es iſt ebenſowenig zu ſehen, wer einen
Syſtemwechſel in Frankreich durchführen könnte und mit welchen
Mitteln, um ſo mehr, als man nicht weiß, welche praktiſchen
Erfolge von einer Umgeſtaltung des Kabinetts zu erwarten
wären.
Der Große Fasciſtiſche Ral
biligk die milikäriſchen Maßnahmen in Afrika.
DNB. Rom, 17. Februar.
In der letzten Sitzung der Wintertagung des Großen Fasci=
ſtiſchen
Rates machte Miniſterpräſident Muſſolini die Mit=
teilung
, daß ſeit dem 1. Februar bis zum heutigen Tage mehr als
70 000 Schwarzhemden, aus allen Teilen Italiens die
Bitte geäußert haben, in die Truppen eingereiht zu
werden, die für das öſtliche Afrika in Bereitſchaft ſtehen. Wäh=
rend
, der gleichen Zeitſpanne äußerten Tauſende alter Front=
kämpfer
denſelben Wunſch. Dieſe Mitteilung wurde vom Großen
Rat mit viel Beifall aufgenommen, zeuge es doch von der natio=
nalen
Begeiſterung der alten und der jungen Generation Italiens.
Nachdem der Große Rat die Erklärungen des Duce zur Außea=
politik
mit zahlreichen Beifallsbezeugungen angehört hatte, nahm
er eine Entſchließung an, in der alle diplomatiſchen
Schritte gebilligt, werden, die die Beziehungen zu
Frankreich auf eine neue Grundlage ſtellen und
die die ſchwebenden Fragen ſeit Beendigung des
Weltkrieges einer Löſung näherbringen.
Begeiſterte Aufnahme und Billigung fanden die
militäriſchen Mäßnahmen zur Feſtigung der Sicherheit
und des Friedens in den italieniſchen Kolonien Oſtafrikas, welche
bereits in die Wege geleitet wurden, ebenſo wie die, die in der
weiteren Folge ſich als notwendig erweiſen werden zur Sicherung
der italieniſchen Intereſſen und der Befriedung der eingeborenen
Völkerſchaften. Mit tiefer Genugtuung wurde ferner der Umſtand
zur Kenntnis genommen, daß 13 Jahre ſtaatspolitiſcher Erziehung
durch den Fascismus genügt haben, um die Einberufung der Re=
ſerviſten
des Jahrgangs 1911 in der größten Ordnung und Ruhe
abzuwickeln. Die Sitzung wurde geſchloſſen mit einem Gruß an
die Truppen, die abgehen und an die, die noch abgehen werden.
Die Außenpolikik der USA.
Rede des amerikaniſchen Außenminiſters Hull.
DNB. New York, 17. Februar.
Staatsſekretär Hull hielt Samstag abend vor dem Kana=
diſchen
Club in New York eine politiſche Anſprache, der aus meh=
reren
Gründen große Bedeutung zukommt. Es iſt die erſte grund=
legende
Erklärung über die amerikaniſche Außenpolitik ſeit län=
gerer
Zeit, insbeſondere ſeit der Kündigung des Waſhingtoner
Flottenpaktes durch Japan. Hull wählte mit Vorbedacht die ka=
nadiſche
Vereinigung, um ſeine und ſeines Chefs Außenpolitik zu
kennzeichnen. Er teilte zum erſtenmal die gegenwärtige ameri=
kaniſche
Außenpolitik in vier deutlich getrennte Gruppen ein, deren
jeder gegenüber er eine verſchiedene Haltung einnimmt. An erſter
Stelle ſteht für ihn Kanada und gleichzeitig das ganze Bri=
tiſche
Reich, dem er gleich zu Beginn, ſeiner Rede herzliche
Grüße übermittelt. Er ſpricht von gemeinſamer Erbſchaft und
tiefer Hingabe an die Ideale, Frieden, Gerechtigkeit und Fairneß.
Die zweite Gruppe iſt für ihn Lateinamerika, dem er
nochmals die Gefühle des guten Nachbarn ausſpricht und freund=
ſchaftliche
Zuſammenarbeit zu gemeinſamem Nutzen zuſichert.
Die dritte Gruppe iſt Europa, worunter Hull den euro=
päiſchen
Kontinent verſteht. Er teilte mit, daß aus dieſer Entfer=
nung
das Gewirr der vielfältigen Grenzen auf der europäiſchen
Karte verſchwimme und Europa ſich als ein Ganzes darſtelle, mit
dem Amerika Beziehungen grundſätzlicher Art verfolge. Es halte
ſich von den politiſchen und wirtſchaftlichen Auseinanderſetzungen
zwiſchen den europäiſchen Ländern fern, aber es nehme tiefen An=
teil
an dem Frieden und der Stabilität innerhalb Europas und
daher beteilige es ſich an den vereinten Bemühungen, dieſe Ziele
zu erreichen oder zu ſichern.
Vor allem das Wettrüſten müſſe ausgeſchaltet werden, und
dieſe Ausſchaltung ſei die weſentliche Vorbedingung für Amerikas
Mitarbeit.
Als letzte Gruppe bezeichnete Hull den fernen Oſten, der
Amerika rein geographiſch fernzuſtehen ſcheine, ihm aber durch die
amerikaniſchen Beſitzungen im Stillen Ozean und durch die ge=
ſchichtliche
Entwicklung ſehr nahe gerückt ſei. Die Tradition der
amerikaniſchen Fernoſtpolitik ſei die offene Tür, und dieſer ſo=
wie
die anderen Punkte der amerikaniſchen Einſtellung gegenüber
Oſtaſien ſeien in dem großen Vertragswerk niedergelegt, das 1922
in Waſhington von den Mächten unterzeichnet worden ſei und aus
Verträgen beſtehe, die voneinander abhingen und miteinander
verbunden ſeien. Das Ziel dieſer Verträge ſei die Erhaltung
von Frieden und Stabilität in Oſtaſien, ſowie auf
dem Stillen Ozean geweſen und an dieſem Ziel halte die
amerikaniſche Regierung auch heute noch feſt.
Amerika erſtrebe Frieden in dieſen vier größeren Abteilun=
gen
der amerikaniſchen Außenpolitik, aber keine pax romanz.
ſondern einen Frieden zwiſchen Freunden, die ihre Unabhängig=
keit
nicht gewaltigen und doch nicht unbedingt ſichernden Rüſtun=
gen
verdanken, ſondern friedlichem Geben und Nehmen in poli=
tiſcher
und wirtſchaftlicher Zuſammenarbeit.

UAnker dem Terror der Tſchechiſierung
Deukliche Worte des Krakauer Illuſtr. Kuriers.
DNB. Warſchau, 16. Februar.
Während die meiſten Regierungsblätter in der letzten Zeit
ſich mit kurzen Meldungen über die Bedrückung der polniſchen
Minderheiten in der Tſchechoſlowakei durch die tſchechiſchen Be=
hörden
begnügt haben, bricht der Krakauer Illuſtrierte Kurier
am Freitag dieſe Zurückhaltung. Unter der Ueberſchrift Unter
dem Terror der Tſchechiſierung trägt er eine Fülle vom Tatſachen
aus der letzten Zeit zuſammen, die den Druck auf die polniſche
Bevölkerung in der Tſchechoſlowakei beleuchten. Gleichzeitig
bringt dasſelbe Blatt einen Bericht über Preſſeangriffe gegen den
polniſchen Konſul in Mähriſch=Oſtrau, die nach Auffaſſung des
Blattes eine Beleidigung der Republik Polen darſtellten und ein
internationaler Skandal ſeien. Neben den berüchtigten, brutalen
Tſchechiſierungsverſuchen gegenüber den Polen, ſchreibt das Blatt,
hetze die geſamte tſchechiſche Preſſe gegen alles, was polniſch ſei
und ſchüre in der tſchechiſchen Bevölkerung durch ihre Angriffe
einen Haß gegen den polniſchen Staat.
Bedrohung des deulſchen Bergwerksbeſihes
in der Tſchechoſlowakei.
Die Wiener Neueſten Nachrichten melden aus Prag über
eine Bedrohung des deutſchen Bergwerksbeſitzes in der Tſchecho=
ſlowakei
. Bei der Wahlagitation der tſchechiſchen Parteien ſpiele
eine bedeutende Rolle die Frage, ob die großen Kohlengruben,
die zumeiſt in deutſchen Sprachgebieten liegen, verſtaatlicht wer=
den
ſollen oder nicht. Die Deutſchen haben an dieſer Auseinder=
ſetzung
ein begreifliches Intereſſe, weil ſie genau wiſſen, daß die
Verſtaatlichung der Gruben gleichbedeutend mit deren Tſchechiſie=
rung
wäre. Der Umſtand, daß ſich die Mehrheit der Koalitions=
parteien
für eine Verſtaatlichung einſetze, obwohl ſie wiſſe, daß
eine ſolche Maßnahme für den Staat mit der Uebernahme gewal=
tiger
Laſten verbunden wäre, laſſe deutlich erkennen, daß es den
Tſchechen in erſter Linie darum gehe, die Deutſchen aus den Gru=
ben
zu verdrängen.
Verſuche mit neuen Kampfflugzeugen in England.
In Martleſham Heath werden in nächſter Zeit mit ſechs
neuen Kampfflugzeugen intereſſante Verſuche angeſtellt werden.
Die neuen Modelle ſtellen ein Zwiſchending dar zwiſchen dem
bisher ſchnellſten Typ dem Gontlet=Doppeldecker, der in einer
Höhe von 5000 Metern eine Stundengeſchwindigkeit von 370 Km.
erreicht, und dem Kampfflugzeug der Zukunft mit einer Ge=
ſchwindigkeit
von annähernd 480 Km., deſſen Erſcheinen gegen
Ende dieſes Jahres erwartet wird. Nur eines der ſechs neuen
Flugzeuge iſt ein Eindecker. Man meint in britiſchen Militär=
kreiſen
, daß dem Doppeldecker wegen ſeiner größeren Manövrier=
fähigkeit
, die auf ſeine gedrungene Geſtalt und ſeine kleineren
Tragflächen zurückzuführen ſei, der Vorzug gebühre. Man glaubt
ſogar, daß die bisherige Ueberlegenheit der Eindecker bezüglich
der Schnelligkeit durch eine geeignete Bauart nicht nur ausge=
glichen
, ſondern übertroffen werden könne. Andererſeits macht ſich
neuerdings auch eine Bewegung zugunſten des Eindeckers bemerk=
bar
, die mit der Vorliebe für einziehbare Untergeſtelle und Räder
zuſammenhängt. Von den Doppeldeckern findet beſonders einer
Beachtung, bei dem der Motor hinter dem Sitz der Flieger einge=
baut
iſt. Der Propeller iſt mit ihm durch eine lange Metallwelle
verbunden. Zweck dieſer Anordnung iſt, dem Flugzeugführer ein
möglichſt weites Geſichtsfeld zu ſichern. Alle ſechs Flugzeugtypen
ſollen als Tag= und Nachtkampfmaſchinen verwendet werden.

Vom Tage.

Die Rhein=Mainiſche Volkszeitung in Frankfurt und die
Offenbacher Volkszeitung ſtellen Ende dieſes Monats ihr Er=
ſcheinen
ein.
Am Sonntag eröffnete der Leiter des Reichsberufswettkamp=
fes
, Obergebietsführer Axmann, vor dem Berliner Rathaus im
Rahmen eines Appells der Wettbewerbsteilnehmer den Schau=
fenſterwettbewerb
, der in der kommenden Woche als Auftakt zu
dem Reichsberufswettkampf durchgeführt wird.
Die Kommentare der führenden Londoner Sonntagsblätter
zu der deutſchen Antwort auf die engliſch=franzöſiſchen Vorſchläge
ſind durchwegs auf einen hoffnungsvollen Ton geſtimmt, wobei
die franzöſiſchen Verdächtigungen, daß Deutſchland bemüht ſei,
einen Keil zwiſchen England und Frankreich zu treiben, einſtim=
mig
zurückgewieſen werden.
Die geſamte Pariſer Sonntagspreſſe unterſtreicht in ihren
Beſprechungen der deutſchen Antwort auf die Londoner Vorſchläge
die dringende Notwendigkeit, in engſter Fühlungnahme mit der
engliſchen Regierung zu bleiben und vor allem nicht den Eindruck
zu erwecken, als ob zwiſchen den Regierungen in London und
Paris auch nur die geringſten Meinungsverſchiedenheiten beſtän=
den
. Die Blätter halten es nicht für ausgeſchloſſen, daß Sir John
Simon ſich demnächſt nach Berlin begibt; jedenfalls aber ſo
betont man werde die engliſche Regierung in enger Zuſammen=
arbeit
mit Frankreich handeln.
Die polniſche Preſſe nimmt gegenüber der deutſchen Stellung=
nahme
zu den Londoner Vorſchlägen, einen beobachtenden und
referierenden Standpunkt ein, abgeſehen von den Blättern der
nationalen Oppoſition, die einen ausgeſprochn unfreundlichen Ton
gegenüber Deutſchland anſchlagen.
Die Blätter berichten aus Sofia, daß der verhaftete Korre=
ſpondent
der Prawda Popoff, wieder auf freien Fuß geſetzt
worden iſt. Als Grund der Verhaftung wird angegeben, daß
Povoff einen Brief, den der frühere ſozialdemokratiſche Miniſter
Paſhukow an den Miniſterpräſidenten Zlatew gerichtet, und in
dem er die Lage Bulgariens als kritiſch bezeichnet hatte, in einem
Belgrader Blatt veröffentlicht hat.

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Seite 2 Nr. 49

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 18. Februar 1935
Der Einkopf=Sonnkag
erbrachte geſtern folgendes Ergebnis:
Ortsgruppe 1 . . . .
1481,52 RM.

2. 1429,89 3. 970,75 4/5 1323,12 6.. 956,82 7. 1165,14 8. 1445,36 9... 956,79

zuſannen: N2929 5M.

Gedenkfeier für Hermann Kremers im Epang. Bund.
Geſtern abend fand in der gutbeſetzten Stadtkapelle eine tief=
ergreifende
Gedenkfeier für den verſtorbenen Präſidenten des
Evangeliſchen Bundes, D. Hermann Kremers, ſtatt, zu der
ſich zahlreiche Vertreter von Körperſchaften eingefunden hatten.
Landeskirchenrat a. D. D. Waitz zeichnete ein klares Lebensbild
des Entſchlafenen und ging näher ein auf ſeine Stellung zum
Separatismus im Rheinland, deſſen Abwehr Kremers, dem Füh=
rer
des rheiniſchen Proteſtantismus, weſentlich mitzuverdanken iſt.
Die Wucht ſeiner überzeugenden Rede und die Klarheit ſeiner
Gedanken haben in ihm den geborenen Führer erkennen laſſen.
Er war eine prophetiſche Geſtalt mit vorausſchauendem Wiſſen,
die das Schickſal aller Propheten teilte: daß er nicht immer in
ſeinem Wollen verſtanden, mit ſeinem Volke und um ſein Volk
leidet, deſſen Leben aber nur ein Ziel kannte: deutſch=evangeliſch!
Nachdem Frau Bauer mit einer wundervoll beſeelten Stimme
J. S. Bachs Lied Es iſt nun aus mit meinem Leben vorgetragen,
waren die Anweſenden vorbereitet, nunmehr die von Herrn
Münch wirkungsvoll vorgetragenen Worte aus Kremers Schrif=
ten
in ſich aufzunehmen. In der Tat prophetiſche Worte über die
Bezogenheit von Volkstum, Staat, Kirche und Evangelium aus
proteſtantiſcher Beſinnung in einer an Luther erinnernden Bild=
haftigkeit
der Sprache. Dann ſchilderte Pfarrer Dr. Bergér
Kremers als Mann des Evangeliſchen Bundes. Wie er ſchon als
eben ins Amt Getretener vor 48 Jahren an der erſten General=
verſammlung
des Bundes in Frankfurt teilnahm und dann durch
alle Grade hindurch jahrzehntelang als Bundesvorſitzender am
heißeſten Frontabſchnitt, dem Rheinlande, gerade von den Jüng=
ſten
er der Aelteſte, zum Präſidenten gekürt wurde. Ueber ein
halbes hundert Schriften ſind, unter ſeinem Namen erſchienen.
Alle von der gleichen Kraft des Willens, derſelben Leidenſchaft
der Liebe zu Deutſchland und alle von gleicher Tiefe des religiöſen
Gemütes und der gewiſſensmäßigen Verantwortung. Die Verſam=
melten
erhoben ſich, um ſtehend das Wort anzuhören, unter das
er ſeine ganze Lebensarbeit geſtellt hatte: 1. Kor, 4, 15. Unter
den Klängen der von Herrn Landzettel geſpielten Orgel klang
die Feier aus, die des großen Mannes würdig war.

Pflichtprüfung der Kaufmannslehrlinge 1935.
Wie im vergangenen Jahre haben im Monat März d. J alle
männlichen und weiblichen Kaufmannslehrlinge des Rhein= Mai=
niſchen
Wirtſchaftsgebietes, deren Lehre in der Zeit vom 1. 7.
1934 bis 30. 6. 1935 beendet iſt, eine Pflichtprüfung abzulegen.
Betroffen davon werden alle Lehrlinge der Wirtſchaftsgruppen
Großhandel. Einzelhandel Induſtrie, Banken und Sparkaſſen,
Verkehrsgewerbe und Verſicherungsgewerbe.
Der ſchriftliche Teil der Prüfung findet am 10. März 1935,
der mündliche Teil am 24. März 1935 ſtatt.
Dieſe praktiſche Prüfung ſoll der Deutſchen Arbeitsfront
und der Wirtſchaftsführung in jedem Jahre einen Ueberblick über
den Stand der praktiſchen Berufserziehung in den Lehrſtellen ge=
ben
. Auf dieſe Prüfung kann ſich darum niemand theoretiſch
vorbereiten. Die auslernenden Lehrlinge können in der Prüfung
nur das geben, was ſie im Geſchäft und Betrieb wirklich gelernt
haben. Ohne das praktiſche Mindeſtmaß an Können und Wiſſen,
das dieſe Prüfung verlangt, ſoll in Zukunft niemand mehr Kauf=
mannsgehilfe
werden. Es wird angeſtrebt, daß zukunftig nur auf
Grund des Gehilfenbriefes, den der Lehrling nach beſtandener
Prüfung erhält, die Vermittlung einer Gehilfenſtellung erfolgt.
Aber auch die Lehrherren ſollen dadurch eine ſtrengere Aus=
wahl
der Lehrlinge vornehmen und ſtärker auf ihre Pflicht hin=
gewieſen
werden, dem Nachwuchs eine ordentliche Berufsausbil=
dung
zu geben.
Für die Anmeldung zur Prüfung iſt folgendes zu be=
achten
:
Anmeldepflicht des Lehrherrn. Die Lehrherren
ſind verpflichtet, die Lehrlinge dem zuſtändigen Prüfungsausſchuß
auf dem vorgedruckten Anmeldebogen zu melden. Der Vordruck iſt
zu erhalten bei der Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt,
Wilhelminenſtraße 32 (Fernruf 368, Poſtfach 208.)
Mit der Meldung ſind vom Lehrherrn folgende Unterlagen
einzureichen: 1. das Schulentlaſſungszeugnis; 2. alle Zeugniſſe
der Berufs= und Fachſchule; 3. der Lehrvertrag; 4. eine Beſchei=
nigung
über die Dauer der Lehrzeit, den Ausbildungsgang, die
bisherigen Leiſtungen und die Führung des Lehrlings; 5. ein
vom Lehrling handgeſchriebener Lebenslauf.
Zeitpunkt der Meldungen: Die Anmeldung hat
bis ſpäteſtens 20. Februar 1935 bei der Induſtrie= und
Handelskammer, Darmſtadt, Wilhelminenſtraße 32, zu erfolgen.
Prüfungsgebühr. Mit der Meldung iſt vom Lehr=
herrn
für jeden Lehrling an die genannte Stelle eine Prüfungs=
gebühr
in Höhe von 3 RM. zu entrichten, und zwar kommen hier=
für
folgende Konten in Frage: Poſtſcheckkonto Frankfurt a M.
Nr. 62550, Darmſtädter und Nationalbank. Filiale der Dresdener
Bank. Darmſtadt: Darmſtädter Volksbank. e. G. m. b. H., Darm=
ſtadt
: Deutſche Bank und Diskontogeſellſchaft, Darmſtadt.
Die Gebühr hat der Lehrling aufzubringen.
Ueber Einzelheiten erhalten die Lehrlinge auf Grund ihrer
Anmeldungen von den örtlichen Prüfungsausſchüſſen Nachricht.

Das luſtige Willy Reichert=Gaſtſpiel im Orpheum ruft
heute zum zweiten und letzten Abend alle Darmſtädter Freunde
des urwüchſigen ſchwäbiſchen Humors. Außer Willy Reichert das
große bunte Programm mit erſtklaſſigen Künſtlern!
Heſſiſches Landesthealer Darmſtadt.

GROSSES HAUS

Dienstag,
19. Febr. Anfang 20.10 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Kraft durch
Freude (geſchloſſene Vorſtellung). Tosca. Mittwoch,
20. Febr. Anfang 20.00. Ende 22.30 Uhr. Deutſche Bühne K
(12 Vorſt.). Kinderreiche Mütter (Nr. 151200).
Prinzeſſin Turandot. Preiſe: 0,50 bis 4,50 RM. Donnerstag,
21. Febr. Anfang 19.30. Ende nach 22.00 Uhr. Miete C 18.
Der Graf von Luxemburg. Preiſe: 0.705,50 RM. KL.EINES HAUS Montag.
18. Febr. Anfang 20.00 Uhr. Ende 22,00 Uhr.
Veranſtaltung Darmſtädter Gymnaſtikſchulen zugun=
ſten
des Winterhilfswerks: Gymnaſtik und Tanz.
Preiſe: 0.30 bis 1,50 RM. Dienstag.
19. Febr.
Anfang 20.00 Uhr. Ende gegen 22.15 Uhr. Deutſche
Bühne M1 9 Vorſtellung (Gruppe 3 und 4), Kin=
derreiche
Mütter (Nr. 1150)
Jphigenie auf Tauris. Preiſe: 0.70 bis 3,80 RM. inerstag
Febr. Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr. Zuſatz=
miete
V (11. Vorſtellung) Zumerſten Male:
Opfergang, Schauſpiel von Felix Lützkendorf.
Preiſe: 0.70 bis 3,80 RM.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 18. Februa 935
Die deutſchen Ballon=Meiſterſchaften
wegen Orkan=Bben verſchoben.
Sieben Ballone vom Skurm enkführk, fünf bisher geborgen. Beklagenswerke Opfer der Halteman Haft:
ein Toler und drei leichtverlehte SA-Männer. Auskrag der Meiſterſchaft in 6-8 Wochen.

Der große Tag Darmſtadts im Freiballon=Sportflug iſt durch
ein widriges Geſchick, gegen das Menſchenkraft und Menſchenkunſt
vergeblich ankämpften, ins Waſſer gefallen. Windverhältniſſe,
mit denen unter normalen Umſtänden nach langjährigen Erfah=
rungen
im Februar nicht zu rechnen war, haben die Durchfüh=
rung
des Kampfes um die deutſchen Freiballon=Meiſterſchaften
am geſtrigen Sonntag unmöglich gemacht. Sie mußte verſchoben
werden und wird in etwa 68 Wochen erneut ſtarten.
Während wir geſtern noch mitteilen konnten, daß trotz des
Abtreibens von 4 Ballonen der Wettbewerb durchgeführt wer=
den
ſollte, da zum Halten der übrigen bereits gefüllten oder noch
in der Füllung begriffenen Ballone genügend Vorſorge getroffen,
griff ein widriges Geſchick um Mitternacht nochmals ſchwerwie=
gend
ein. Drei weitere Ballone, Zeppelin, Union

Der Ballon Graf Zeppelin während der Füllung.
und Brandenburg wurden von einer plötzlich einſetzenden
orkanartigen Böe erfaßt und konnten trotz Verdoppelung der
Haltemannſchaften und des Netzballaſtes nicht gehalten werden.
Menſchliche Kraft war dem Orkan nicht gewachſen. Leider er=
eignete
ſich hierbei ein
ſchwerer Unfall.
Die SA.=Mannſchaften und die übrige Haltemannſchaft arbeiteten
aufopfernd und faſt übermenſchlich. Der SA.=Mann Hans
Petitjean, 34 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei
Kindern, wurde in das Netzwerk des Ballons Union,, der durch
den neben ihm ſtehenden Zeppelin weggeriſſen wurde, ver=
wickelt
und mehrere Meter mit emporgehoben, ſtürzte ab und er=
litt
einen Bruch der Wirbelſäule, die den alsbaldigen Tod
zur Folge hatte. Drei leicht Verletzte kamen ins Krankenhaus.
Eine Anzahl Fälle von Gasvergiftung war erfreulicher Weiſe
ſo geringfügig, daß ſämtliche Betroffene bereits geſtern wieder
dienſtfähig waren.
Obwohl nach den ſcharfen Beſtimmungen des internationalen
ſchwerſten ſportlichen Ballon=Wettbewerbes, des Gordon=
Bennet=Rennens der Lüfte, der einmal angeſetzte Start
bei jedem Wetter durchgeführt werden muß und, da es ſich hier ja
um Ausſcheidungsflüge zum Gordon=Bennet=Rennen handelt, die
Beſtimmungen für den deutſchen Meiſterſchaftswettbewerb ähn=
lich
ſchwer ſein müſſen, entſchloſſen ſich Sport= und Organiſations=

* Bunker Abend im Reichsluftſchukbund
Ortsgruppe Darmſtadt.
Im Rahmen der Luftſchutz=Werbewoche veranſtaltete geſtern
abend die Ortsgruppe Darmſtadt des DLB. im Städtiſchen
Saalbau einen BuntenAbend, der ſich ungewöhnlich ſtarken
Beſuchs zu erfreuen hatte. Der (noch vom Mozart=Maskenball
her) ſchön bunt und faſchingsfreudig geſchmückte große Saal
gab den heiteren Darbietungen des Abends einen treffenden
Rahmen. Gruppenführer Ib Fritz Müller, von den An=
weſenden
lebhaft begrüßt, begrüßte im Namen der Ortsgruppe
herzlichſt die Gäſte und bat zunächſt für die erſte halbe Stunde
das bunte Bild des Faſchings zu vergeſſen, da auch dieſer
Abend dazu dienen ſoll, den ernſten Gedanken des Luftſchutzes
und damit die Arbeit des Reichsluftſchutzbundes propagierend
zu vertiefen. Das war Aufgabe des
Ortsgruppenführer Dr. Seidel.
Er begrüßte zunächſt die Vertreter der Behörden, der Wehr=
Verbände, der Preſſe, vor allem den Bezirksführer, Luftſchutz=
kapitän
Velten, und Oberbürgermeiſter Wamboldt. Mit
einem Rückblick auf die Geſchichte des deutſchen Volkes, dem
immer in ſchwerer Not und in großer Zeit berufene Führer
erſtanden, führte er in die Aufgaben und in die große Idee
des Nationalſozialismus ein, in deſſen Rahmen dem Reichs=
luftſchutzbund
eine große und bedeutende Aufgabe zugewieſen iſt.
Nicht allein und nicht in erſter Linie die praktiſche Arbeit des
Luftſchutzes, die das faſt wehrloſe deutſche Volk in einem Ernſt=
fall
vor den ſchwerſten Gefahren und Schäden ſchützen helfen
ſoll, ſondern hauptſächlich eine Aufgabe der Erziehung. In
vorbildlicher Zuſammenarbeit aller Stände des Volkes, aller
Schichten und jeden Alters zu einem großen Ziel leiſtet der
Luftſchutzbund vorbildliche Gemeinſchaftsarbeit und damit dient
er der Verbreitung und Vertiefung des Nationalſozialismus,
der unter Adolf Hitlers Führung das Volk neu geeint und frei
gemacht hat von Sklavenfeſſeln und der es wieder emporführt
zu ſeinem Platz an der Sonne, ihm wieder Achtung im Kranz
der Völker erkämpfte.
Der Ortsgruppenführer berief dann einen ſeiner Block=
warte
, Herrn Kling, auf die Bühne, der ſeine ſämtlichen
Hauswarte Mann und Frau in gleicher Kampf= und
Arbeitsfront vorſtellte und in Form einer Inſtruktionsſtunde
die Organiſation des Luftſchutzes in Haus und Block demon=
ſtrierte
. Der Redner ſchloß mit einem dreifachen Sieg=Heil auf
den Führer.
Eine andere Gruppe ausgebildeter Luftſchutzkameraden und
Kameradinnen zeigte die Anwendung der Gasmaske und die
Ausrüſtung der aktiven Hausfeuerwehr, der Laienhelfer uſw.
Dieſe Gruppe wurde von Kam. Jung vorgeführt.
Oberbürgermeiſter Wamboldt
dankte für die Begrüßung und ſprach auch ſeinerſeits über die
Notwendigkeit ernſter Luftſchutzarbeit, die im Intereſſe des

leitung, den Wettbewerb abzublaſen. Zumal bei dem tgegen
den letzten Wettermeldungen, plötzlich erneut einſetzend /Böen.
die ganz unberechenbar waren, da ſie ihre Richtung of ſm 90
Grad änderten, mit dem Abtreiben weiterer Ballone, F dem
Start gerechnet werden mußte. Um 1.30 Uhr nachts ib die
Leitung den Befehl, die ſchon gefüllten Ballone aufzu ſßen.
Der Verlauf. der Nacht zum Sonntag
war nach Erkundigung der Organiſations= und Sportlei ig, be=
ſonders
des Ballon=Kapitäns Raven, Berlin, Leiter ſr Ab=
teilung
Freiballon im Deutſchen Luftſport=Verband, eſa fol=
gender
:
Mit der Füllung der Ballone mußte, da nur eine G ſeitung
zur Verfügung ſteht, was übrigens bei faſt allen Gordon ſennet=
Rennen der Fall iſt, da dieſe immer in großen Städte ſtarten
und nicht etwa in Induſtrie=Zentren, wo mehrere Ltungen
gleichzeitig bereit ſtehen, ſchon am Samstag begonnen derden.
Die Wettermeldungen waren nicht ungünſtig, die Win erhält=
niſſe
änderten ſich aber ſo plötzlich, wie man es ſonſt jur im
April erwarten kann. Gegen Abens ſetzte Sturm mi ſtarken
Böen ein. Vier bereits ſtartfertige Ballone wurden, wibereits
mitgeteilt, den Haltemannſchaften enriſſen. Da das Wter ſich
abends beſſerte wurde die Füllung im Laufe der Nt fort=
geſetzt
. Die Haltemannſchaften wurden voſorg=
lich
verdoppelt. Ebenſo der Ballaſte der Netzwe). Zur
geſchulten Mannſchaft traten noch etwa 500 SA.=Männ. Ge=
gen
22 Uhr wurden weitere hundert Mann zum Haln kom=
mandiert
und auf die einzelnen Ballone verteilt. Um24 Uhr
erfolgte die Ablöſung durch 600 friſche Haltemannſchafter Außer=
dem
waren mehrere Ballone an ſchweren Laſtwagen rankert
und die Reißleinen an der Rohrleitung befeſtigt, ſo 18, falls
ein Ballon ſich losriß, die Reißleine automatiſch von ſbſt ge=
zogen
wird. Dieſe Vorſichtsmaßnahme hatte zur Folge daß die
Ballonhüllen nicht weit fliegen konnten. Tatſächlich wurden
fünf Ballone ſehr bald geborgen, und zar bei
Dieburg. Michelſtadt, im Kranichſteiner Park und bei ſr Feſt=
halle
. Die Sportleitung hatte gegen 19.45 Uhr ſchon amordnet,
daß an jedem Ballon der Führer oder der Ballonmefer an=
weſend
ſein mußte.
Die Sturmböen hatten nachgelaſſen, und die Wettt berichte
waren günſtig, wurden allerdings bald berichtigt.
Um 1.30 Uhr wurde der faſt gefüllte Ballon
Graf Zeppelin von einer Orkanböe erfaßt,
und der Haltemannſchaft war es nicht mehr möglich, dee Ballon
zu halten. Er wälzte ſich über den neben ihm ſtehendee Ballon=
Union und entriß auch dieſen der Haltemannſchaff/ Gleich=
darauf
entflog auch der dritte neben Union ſtehend, Ballon.,
Hierbei ereignete ſich der oben geſchilderte tödliche Unall, vont
dem der SA.=Mann Petitjean betroffen wurde. sgeſamt
wurden alſo ſieben Ballone durch den Orkan den He emann=
ſchaften
entriſſen. Zwei konnten noch nicht geborgen urden.
Um weitere Unfälle zu verhüten, ordnete die Sprkleitung
an, daß alle bereits gefüllten Ballone aufgeriſſemund der
Wettbewerb abgeſagt werden. Menſchenwille und =kraal waren
dem Sturm unterlegen, der übrigens überall ſtark gemtet hat.
In der Rheinſtraße z. B. wurde ein einen halben Mets Durch
meſſer ſtarker Baum umgeriſſen und auf die Straße worfen
Die ſchweren Bedingungen des Gordon=Bennet=Rennen
haben übrigens ſchon oft zu ſchweren Unfällen Anlaß gegebet
U. a. in Brüſſel vor etwa 10 Jahren, wo der Starttpähreny,
eines ſchweren Gewitters erfolgen mußte, und mehrert Ballon,
durch Blitzſchlag vernichtet und mehrere Tote zu beklag,) warei
Für die Witwe des verunglückten SA.=Mannes rd. w
wir hören, vorläufig geſorgt werden. Der Reichsſtatthter un
die Herren der Organiſations= und Sportleitung ſtattetty geſter
den drei Leichtverletzten, deren einer einen Oberſchenke ruch et
litt, im Krankenhaus Beſuche ab. Wie wir weiter ſren,
aller Schaden durch Verſicherung gedeckt. Selbſtverſtänlſch wir
der Start in ſechs bis acht Wochen wieder in Darmſt Itſtat
finden. In der Zwiſchenzeit werden noch Einzel=Aufſtiſe erfol=
gen
, um Gelegenheit zu geben, noch mehr Haltemannſſtften z
ſchulen. Aller menſchlichen Vorausſicht nach iſt alſo G)jähr ge
boten, daß die beklagenswerten Unfälle ſich nicht wiierholen
Nach Urteil maßgebender Fachperſönlichkeiten waren rgaaiſ=,
tion und Vorbereitung des Wettbewerbs in Darmſtad ſn jede
Hinſicht vorbildlich.

ganzen Volkes liegt. Der Ortsgruppe Darmſtadt ud ihre
Führung ſprach er Dank und Anerkennung für die lſcher 8.
leiſtete Arbeit aus. Dann begann der
Bunte Teil des Abends.
Zuerſt ließ ſich Herr Meckermann hören, der ſi natür
lich bekehren laſſen mußte, und zwar von Herrn Görer, de
ſich dann gleichzeitig als Anſager vorſtellte, bzw. niht vor
ſtellte, wir mußten den Namen erſt feſtſtellen. Er künigte Frl
Liesl Müller an, die temperamentvoll und eifringlic.
Chanſons vortrug. Am Flügel Herr Page. Dann m Heil.
Görner mit einem eigenen ernſt=humorvollen Vorrig übel.
die Sender=Pauſenzeichen; übrigens ein ganz ausge ſchneien
meiſterhaft gegebener Vortrag, der ſtürmiſch Beifall f!d. Fr
Liesl Müller brachte dann mit Herrn Böhm ein Inzduen,
einen von Herrn Bäulke einſtudierten Akrobat=Walzer, ne tanz=
techniſche
Meiſterleiſtung. Herr Wilhelm Werner, Meiſtel
ſchüler der Städtiſchen Akademie (Kopaſchka), zeigte u ſewoyl
lich ſtarke Proben ſeines Könnens. Ein junger Viol künſter
dem man eine ſehr große Zukunft prophezeien möſe. W
Flügel wieder, wie im weiteren Verlauf des Abends och
wieder, Herr Page, der ſich gerade hier ſeiner Aufſpe 90
ausgezeichnet gewachſen zeigte. Zwei Künſtler einamr eben
bürtig. Stürmiſcher Beifall erzwang Zugabe. Frl. Lie/Mu
ler tanzte dann einen feurigen Czardas, der erneut ſre
vorragende Begabung und glänzende Schule beſorers
Gymnaſtik=Kunſttanz erwies. Herr Gutkäſe brachl mit
wohntem Erfolg Couplets. Er iſt ja längſt der belieb /Sald
humoriſt Darmſtadts.
Als Glanzpunkt des Abends kündete der Anſagerimn 9e‟
Tanz im Wandel der Zeiten an. Herr Bäulke füte dieſe
Tänze mit 30 Paaren ſeiner Tanzſchule vor. Beginnd Me
Rokokotänzen in echten Koſtümen, wie alle hiſtoriſch
über Biedermeier (eine entzückende Gavotte), Empir
Zeit nach 1870, die eine Reihe noch bekannter, aber ſte
komiſch wirkender Tänze zeigte, dann der Nachkriegeit
ihren fürchterlichen negroiden Tänzen, deren Ueberwining.
der heutigen Zeit gelang, hoffentlich für immer, den feice
bildeten Tänze von heute. In dieſer Reihe wurden 1 Pild=
gezeigt
ein langſamer Walzer, ein reizvoller Tango,
marſch (Ausdruck der heutigen Zeit!) und ein Wiener 43
Das war der Abſchluß des Programms, das richtungg’nd
einen Bunten Abend war und dem Luftſchutzbund 12
Freunde gewonnen haben dürfte.

Alt=Darmſtadt=Verein. Wir machen unſere 2
und Freunde des Vereins auf den am Donnerstag, 21.F
ſtattfindenden Vortrag des Herrn Prälaten D. Dr.
über Die Beſſunger Kirche aufmerkſam. Gäſte könr
Mitglieder eingeführt werden; beſondere Einladunge
nicht mehr.

gliedet
19
geh

[ ][  ][ ]

ztag, 18. Felruar 1915

Darmſtädter
gblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Rr. 49.

4. Kupbaliſieg über Solland.
vor 40000 Zuſchauernſiegt unſere Nationalelf im AmſterdamerOlampia=Stadion
fnapp 3:2 (2:2) So fielen die Zreffer 1:0, 2:0, 2:1, 2:2 und 3:2!!!

Großartiger Rahmen.
die Holländer hatten alles getan, um das

Der erwarkete heftige
Widerſtand
in 14. Länderkampf gegen Holland!
Die deutſche Mannſchaft langte am Samstag
erfaßt, nachmittag auf dem Amſterdamer Hauptbahn=
hof
an. Im Gegenſatz zu den Vortagen war
tehende an Sonntag herrlichſtes Wetter mit ſtrahlen=
den
Sonnenſchein. Ein leichter Wind hatte
auch den Raſenboden des Kampfplatzes abge=
trotnet
, ſo daß die Vorbedingungen für den
außen Kampf die denkbar beſten waren. Das
öuereſſe der Holländer an dieſem Kampf war
iteugroß. Das weite Oval des Stadions war
di auf den letzten Platz vollbeſetzt. 10 000
Nuchen, darunter 5000 Deutſche, die mit acht
6erzügen nach Amſterdam gekommen waren,
Men Zeuge des Länderkampfes ſein.
Spe zu einem großen Ereignis werden zu
aſen. Die Organiſation klappte bis in das
Kleiuſte. Störungsverſuche wurden ſchon von
ſunherein unterbunden. Das Stadion bot mit
Em Kranz von Fahnen, der es umgab, ein
ſtäctiges Bild. An den offiziellen Maſten
aiterten die Hakenkreuzfahne, Schwarz= Weiß=
bo
, Hollands Nationalfahne und zu Ehren des
ind Awediſchen Schiedsrichters Olsſon die ſchwedi=
be
Glagge einträchtlich nebeneinander. Die
Eit bis zum Beginn des Treffens verkürzte
ine Muſikkapelle, die ſpielend um den Platz
9a und mit ihren holländiſchen Volksweiſen
fel Beifall fand.
Wenige Minuten vor ½3 Uhr (holländiſche
eih kamen, von
toſendem Beifall begrüßt,
1 ſe beiden Nationalmannſchaften aufs Spiel=
N B. Die deutſche Elf lief zur Mitte, nahm
ur der Ehrentribüne Aufſtellung und hob den
ichen Arm zum deutſchen Gruß, während das
euiſchlandlied erklang. Die Holländer ſtellten
ſ49 neben den Deutſchen auf und dann ſpielte
drl e Kapelle Hollands Nationalhymne Wilhel=
1 us von Naſſau. Die deutſche Mannſchaft
und küßte dann noch nach allen Seiten und ſchließ=
9 kief Schiedsrichter Olsſon die Kapitäne der
kannſchaften, Gramlich und v. Heel, zum Loſen.
oc wenige Sekunden, und der große Kampf
Au ahn ſeinen Anfang.
Die beiden Mannſchaften ſpielten in der vor=
ſehenen
Aufſtellung.
Leutſchland geht in Führung.
Jur zweieinhalb Minuten dauerte es, da
i 4*e Deutſchland bereits die Führung an ſich
Trſſen. Gramlich gab einen wundervollen
teilpaß zu dem nach halbrechts gelaufenen
e onen, der noch einige Schritte mit dem Ball
ei und dann einen, kräftigen Schuß in die
nteie linke Torecke losließ. Deutſchland führte
Me t 1:0. Dieſes Tor erregte natürlich großen
nbel bei der deutſchen Kolonie, die nun die

i utſche Mannſchaft mächtig anfeuerte. Unſere
dängte gewaltig und ſetzte alles auf eine
aue. Wenig ſpäter ſtand Conen ſchon wieder
Li E gab jedoch den Ball ab, ſtatt ſelbſt zu
dießen. Deutſchlands Elf ſpielte einen ſehr
äſien Sußball, während es bei den Hollän=
Een derauns Zeit dauerte, bis ſie ſich zuſam=
eyſanden
. In der 9. Minute hatten ſie ihre
i Nie Aroße Chance. Der linke Flügel ſtand nach
Nen Fchler von Stührck plötzlich frei vor dem
RFulſcen Tor, Buchloh läuft heraus und wird
angeſchoſſen. Zwei Minuten ſpäter wie=
chaut
ſich faſt die gleiche Szene, wieder ha=
iches
ſeinen Flügel frei durchkommen laſſen
2A picder wehrt Buchloh ab. Diesmal zur
mn T
der zwölften Minute wurde dann
das zweite deutſche Tor
Kohwedder, der im Aufbau wohl
Eie deutſche Stürmer, ſpielte zu Conen,
Tobierski eine weite Flanke weiter=
Düſſeldorfer überlief zwei Holländer
Doß an dem herauslaufenden holländiſchen
Michter Halle zum 2.:0 ein.

Die Holländer ſind ſichtlich überraſcht. Vor
allem die Zuſchauer, die nun ihre Mannſchaft
mit lauten Rufen anfeuerten. Das Spiel wurde
ſchneller. Der holländiſche Mittelläufer ſorgte
nun für ſeine Flügel, ſeine Steilvorlagen
waren, ſtets eine große Gefahrenquelle. Aber
nun waren auch Stührck und Buſch völlig bei
der Sache, ſo daß das deutſche Tor bis zu der
Pauſe rein gehalten werden konnte. Der deut=
ſche
Sturm lief mehrmals in die holländiſche
Abſeitsfalle hinein. Holland wurde immer ge=
fährlicher
, und es bedurfte wirklich der ganzen
Aufmerkſamkeit und Kunſt von Buchloh. Buſch
und Stührck, um Tore zu vermeiden. Beſonders
der holländiſche Mittelſtürmer Bakhuys war es,
der mit wuchtigen Torſchüſſen aufwartete. In
der 31. Minute prallte Zielinski mit dem
gegneriſchen Mittelſtürmer, zuſammen, wurde
verletzt und mußte ausſcheiden. Für
ihn kam der Düſſeldorfer Janes, ins Spiel,
der den rechten Läuferpoſten einnahm, während
Gramlich auf die linke Seite ging. Bei Hol=
land
mußte, der Mittelſtürmer Andrieſſen für
zwei Minuten ausſcheiden. Der Kampf verlor
nun etwas an Linie, es wurde auf beiden Sei=
ten
ziemlich zuſammenhanglos geſpielt. Man
hielt ſich meiſtens im Mittelfeld auf und beide
Mannſchaften waren auf eine vorſichtige und
ſichere Abwehr bzdacht. In der 37. Minute trat
zum erſten Male der Augsburger Lehner, der
bis dahin nicht beſonders in Fahrt war, in Er=
ſcheinung
. Er gab eine gute Flanke zu Hoh=
mann
, der jedoch aus der Luft über das Tor
knallte. Fünf Minuten vor der Pauſe hatte
Holland noch einmal eine große Torchance, als
einem weiten Abſchlag von Andrieſſen Smit
und Bakhuys wuchtig nachſetzten und Buchloh
nur durch Robinſonade retten konnte. Halbzeit
2:0 für Deutſchland.
Nach der Pauſe Ausgleich für Holland.
Die zweite Halbzeit brachte ein völlig ver=
ändertes
Bild. 10 Minuten vor der Pauſe
war noch der holländiſche Halbrechte Vente ver=
letzt
worden, ſo daß er vom Platz mußte.
Für ihn trat Brok ein. Holland hatte ſich auf
das deutſche Syſtem eingeſtellt und beherrſchte
die erſten zehn Minuten den Kampf ganz
klar. Das Spiel wickelte ſich ſtändig in der
deutſchen Hälfte ab und dabei zeigte es ſich,
daß die Deutſchen auf einmal recht nervös
waren. In der 7. Minute erhielt Bakhuys
ziemlich freiſtehend vor dem Tor den Ball und
ſchoß aus 15 Meter zum erſten holländiſchen
Gegentreffer ein. Der Beifall der holländiſchen
Zuſchauer kannte keine Grenzen. Minutenlang
dröhnte das Stadion von dem ohrenbetäuben=
den
Jubel wieder. Der Treffer machte die
deutſchen Spieler noch verwirrter und ſo kam
es, daß Holland in der 10. Minute ſogar der
Ausgleich gelang. Das holländiſche Innentrio
ſpielte ſich ſchön durch, Bakhuys gab im Straf=
raum
zu Smit, der nicht lange mit dem
Schuß zögerte und die Partie auf 2:2 ſtellte.
Holland blieb auch weiter überlegen. Deutſch=
land
mußte ſich auf wenige Vorſtöße beſchrän=
ken
, die aber keine Wirkung hatten, da ſich die
deutſchen Stürmer anſcheinend überhaupt nicht
mehr verſtanden. Kobierſki hatte zweimal frei=
ſtehend
vor dem Tor Chancen verpaßte ſie
jedoch. Die deutſchen Flügel ſpielten außer=
ordentlich
ſchwach und auch Rohwedder war
gegen die erſte Halbzeit nicht mehr zu erkennen.
Auf der anderen Seite dagegen wurde Hol=
lands
Sturm immer beſſer. Auch die Läufer=
reihe
kämpfte jetzt in Hochform und gab ihrem
Sturm immer wieder verwertbare Vorlagen.
In der 25. Minute hatte Buchloh großes Glück,
als er einen Schuß von Smit zu kurz abwehrte
und der Nachſihuß des Erſatzmannes Brok
gegen die Latte ging. In der 30. Minute
wehrte Buchloh wieder ſehr ſchwach ab, doch
Fortung ſtand ihm auch diesmal wieder zur
Seite. Bakhuys ſchoß über das Tor. Dann kam
die letzte, entſcheidende Viertelſtunde.
Der Druck der Holländer ließ nach, das Tempo,
das ſie vorgelegt hatten, war zu ſcharf ge=
weſen
. Jetzt kam die Reaktion, die deutſche
Elf erholte ſich und arbeitete hintereinander
eine Zahl guter Chancen heraus. Einmal ſchoß
Conen Halle freiſtehend an, dann ging ein
ſcharfer Schuß Lehners neben das Tor. Die
deutſche Ueberlegenheit wurde nun eindeutig.
Zehn Minuten vor Schluß fiel

die Entſcheidung.

Das deutſche Innentrio ſpielte glänzend durch,
Conen umging raffiniert täuſchend drei Geg=
ner
gab zu Hohmann weiter, der aus 15
Meter Entfernung ſicher einſchoß. 3:2 für
Deutſchland. Das war die Entſcheidung, fühl=
ten
alle, Spieler und Zuſchauer. Jubel bei
der deutſchen Kolonie und Niedergeſchlagenheit
im holländiſchen Lager. Auch die letzten
Minuten des Spieles ſtanden noch im Zeichen
der nun ausgezeichnet zuſammenarbeitenden
deutſchen Mannſchaft. Hohmann gab noch drei
ſcharfe Schüſſe ab, die jedoch knapp daneben
gingen oder Halle auf dem Poſten fanden.
Unlerſchiedliche Leiſlungen.
Der Kampf hatte zwei verſchiedene Halb=
zeiten
. In der erſten waren die Holländer
offenſichtlich von dem Angriffstempo der Deut=
ſchen
überraſcht wobei die deutſche Mann=
ſchaft
oft beſtechend ſchön kombinierte. Nach
dem 2:0=Vorſprung ſpielte Deutſchland klar auf
Sicherheit, ohne allerdings zu ſehr in die
Defenſive zu gehen. In der holländiſchen Elf
war vor der Pauſe nur wenig Zuſammen=
haug
, vor allem fielen die Außenſtürmer ab.
Nach dem Wechſel war die holländiſche Mann=
ſchaft
dagegen wie ausgewechſelt. Sturm und
Läuferreihe wurden immer beſſer und auch die
Hintermannſchaft gewann an Sicherheit. Erſt
in der letzten Viertelſtunde fielen die Holländer
ihrem unheimlichen Tempo zum Opfer und da
war die Zeit der deutſchen Mannſchaft ge=
kommen
.
In der deutſchen Mannſchaft
war Buchloh ſehr gut, er hat nicht zuletzt
Anteil an dem knappen Sieg. Zwar wehrte er
manchmal ſchwach ab, das ließ ſich jedoch bei
ſeiner Arbeitsüberlaſtung nicht vermeiden.
Stührck begann ſchwach, fand ſich aber dann
gut mit Buſch zuſammen. In der zweiten
Halbzeit ließ er wieder nach. Buſch konnte
befriedigen, er gefiel vor der Pauſe durch ſein
ſchönes Kopfſpiel, nach dem Wechſel durch
ſeinen reſtloſen Einſatz. In der Läuferreihe
hatte Münzenberg ein ungeheures Penſum
zu erledigen. Der Aachener erfüllte im all=
gemeinen
ſeine Pflicht, verlor aber nach der
Pauſe vorübergehend die Ueberſicht und ließ
den holländiſchen Mittelſtürmer Bakhuys
wiederholt zum Schuß kommen. Von den
Außenläufern war Zielinſki bis zu ſeiner
Verletzung gut, Kramlich genügte und
Janes zeigte ſich im ſchwierigſten Teil des
Kampfes ſehr anſprechend, wenn er auch
manchmal allzuſehr die Ruhe behielt. Im
Sturm gefielen die beiden Außen diesmal nicht
ſo gut wie ſonſt. Lehuer und Kobier=
ſki
hatten gute und ſchwache Momente. Im
Innenſturm überragte Conen, der in jeder
Situation gefährlich war. Hohmann litt
offenſichtlich unter dem ungewohnten Poſten.
Rohwedder war vor der Pauſe hervor=
ragend
, in der zweiten Halbzeit hatte er be=
denklich
ſchwache Minuten.
Die Holländer
erinnerten erſt nach der Pauſe an ihre alte
Kampfkraft. Da ſtand die ganze Elf wie ein
Mann. In der Abwehr gab es kaum Fehler,
der beſte Mann war Halle im Tor, der
ſeinem großen Vorgänger van der Meulen
nahekam, van Run und van Diepenbeek ſtan=
den
eifern und in der Läuferreihe ſtach An=
drießen
durchklare Ueberſicht hervor. Im Sturm
waren ebenfalls die Außenſtürmer ziemlich
ſchwach, ſie blieben aber trotzdem produktiv,
da ſie nicht gut abgedeckt waren. Ausgezeichnet
der Innenſturm, beſonders Smit als Aufbau=
ſpieler
und Bakhuys als Reißer.
Schiedsrichter Olſſon war gut, doch ließ
er ſich mehrmals verleiten, die Abſeitsfalle der
Holländer früher zu ſehen, als ſie ge=
ſchaffen
war.
Die Zußball=Ergebniſſe.
Länderſpiel:
in Amſterdam: HollandDeutſchland 2:3 (0:2).
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele:
Gau Südweſt:
FSV. Frankſurt Spfr. Saarbrücken 2:1.
FK. Pirmaſens-Boruſſia Neunkirchen 3 :2.

Phön. Ludwigshafen-Kickers Offenbach 3:
Saar 05 SaarbrückenUnion Niederrad 2
Gau Baden:
SV. Waldhof FC. 08 Mannheim 7:
VfR. MannheimGermania Karlsdorf 6:
Phönix Karlsruhe VfL. Neckarau 2:
Freiburger FC. Karlsruher FV. 3:
Gau Württemberg:
Sportfrde. Stuttgart SV. Feuerbach 2:
SC. Stuttgart Sportfrde. Eßlingen 1:.
Union Böckingen Stuttgarter Kickers 0:
SV. Göppingen Ulmer FV. 94 1:
Gau Bayern:
ASV. Nürnberg Jahn Regensburg 3:
1860 München 1. FC. Nürnberg
FC. Schweinfurt 05 SpVgg. Fürth 2:
BC. Augsburg Bayern München 1:
Gau Nordheſſen:
SC. Kaſſel 03 Heſſen Hersfeld
5:
Boruſſia Fulda Hanau 93
1:
VfB. Friedberg Spielverein Kaſſel 1:
Gau Mittelrhein:
Eintracht Trier CfR. Köln
0:
Köln=Sülz 07Mülheimer Sportverein 1:
Bonner Fußballverein 1. FC. Idar 2:
Kölner SC. 99 Blau=Weiß Köln 3:

Zußball im Reich.

Gau Oſtpreußen:
Gau Pommern: Greifswalder SC.Stettiner
SC. 1:1:. Viktoria KolbergViktoria Stolp
4:2.
Gau Brandenburg: Hertha BSC.Viktoria 89
2:1: VfB. Pankow Berliner SV. 1892
1:1: Spandauer SV. Union Oberſchöne=
weide
0:0: Tennis=Boruſſia Polizei=SV.
3:0; Blau=Weiß Minerva 93 2:0.
Schleſien: Hertha Breslau Breslau 02 0:1.
Gau Sachſen: Polizei ChemnitzVfB. Glauchau
5:0: Guts Muts Dresden SC. Planitz 4:5i.
Dresdener SC. Spfr. 01 Dresden 1:21
Fortung Leipzig VfB. Leipzig 4:1; Wacketz
Leipzig SuBC. Plauen 1:0.
Gau Mitte: Wacker Halle Steinach 08 2:17.
Viktoria 96 Magdeburg SC. Erfurt 4: 21
SpVgg. Erfurt 1. SV. Jena 2:4:, VfL.
Bitterfeld Merſeburg 99 1:0.
Gau Nordmark: Eimsbüttel Boruſſia Kiel
2:1; Altena 93 Polizei Lübeck 1:1; Union
AltonaViktoria Hamburg 2.: 4: Polizei
Hamburg Hamburger SV. 1:3.
Gau Niederſachſen: Hannover 96 Boruſſia
Harburg 10:0: Hildesheim 06 Arminia
Hannover 1:3: Werder Bremen Bremer
Sportverein 6:1.
Gau Weſtfalen: SpVgg. Herten FC. Schalke
04 0:4: SV. Höntrop Union Recklinghau=
ſen
1:2:. Viktoria Recklinghauſen DSC.
Hagen 0:3: Hüſten (9Preußen Münſter 1:5.
Gau Niederrhein: Rheydter Spielverein Ham=
born
07 0:4; Homberger SV. Schwarz=
Weiß Eſſen 0:0; Preußen Krefeld FV.
Duisburg 3:0.
Spiele der Bezirksklaſſen im Gau
Anele.
Gruppe Groß=Frankfurt: Reichsbahn Rot=Weiß
Frankfurt SpVgg. 02 Griesheim 8:0; VfL.
Neu=Iſenburg FC. 02. Wacker Rödelheim
11:1:, Viktoria 1912 EckenheimVfL. Ger=
mania
, Frankfurt 3 : 2: SpV. 07 Heddern=
heim
Sportfreunde Frankfurt 3:2; FC. 1910
Cronberg Alemannia Nied 1:2.
Reichsbahn Rot=Weiß Frankfurt Meiſter!
Gruppe Offenbach: Blau=Weiß BürgelFSV.
06 Heuſenſtamm 7:3; Kickers=Viktoria Mühl=
heim
-Teutonia Hauſen 3:2; FV. 06 Sprend=
lingen
SpV. 02 Offenbach 4:1; Sp.Vgg. 03
Fechenheim SpVgg. 05 Oberrad 9:0.
Gruppe Rheinheſſen: SV. Koſtheim Sp.Vgg.
Weiſenau 5:1: Opel Rüſſelsheim Haſſia
Bingen 6:2; FVgg. 03 Mombach 1. FSV.
05 Mainz 2:4: SpV. Wiesbaden Ger=
mania
Okriftel 2:1; SpV. 09 Flörsheim
FV. 09 Geiſenheim 3:0: Tura Kaſtel SV.
Gonſenheim 7:0.
Opel Rüſſelsheim Meiſter!
Gruppe Pfalz=Oſt: FG. 03 Ludwigshafen
SpVgg. Mundenheim 2:1: FV. Frankenthal
FV. Herrheim 5:2; Pfalz Ludwigshafen
Kickers Frankenthal 0:2; Olympia Lampert=
heim
TSG. Rheingönheim 1:1; 04 Lud=
wigshafen
Tv. Lampe

[ ][  ][ ]

Nr. 48

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 18. Febru=

Rund um den Zußball=
JonMttag.
PfR. Köln Mitkkelrhein=Meiſter.
Der Sonntag brachte in den ſüd= und ſüd=
weſtdeutſchen
Fußballgauen einen weiteren
Gaumeiſter, den VfR. Köln im Gau Mittel=
rhein
. Die auch in Nordheſſen erwartete Ent=
ſcheidung
blieb aus, da Hanau 93 in Fulda
durch den vorjährigen Gaumeiſter Boruſſia mit
1:0 die erſte Niederlage erlitt und nun
noch drei Punkte benötigt, um die ſchon ſicher
gewähnte Meiſterſchaft zu erringen.
Im Gau Südweſt hat der führende Lud=
wigshafener
Phönix mit dem 3:2 (1:1)=
Sieg über den Vorjahrsmeiſter Kickers Offen=
bach
den gefährlichſten Gegner aus dem Wege
geräumt. Der FK. Pirmaſens ſteht nach einem
3:2 (2:1)=Sieg über Neunkirchen relativ, nicht
ſchlechter als Phönix, muß aber noch dreimal
nach auswärts, während Phönix die letzten bei=
den
Spiele zu Hauſe austragen kann. Unter
dieſen Umſtänden, iſt an dem Endſieg der
Ludwigshafener kaum noch zu zweifeln.
In der Abſtiegsfrage hat ſich die Lage für die
Saarbrücker Mannſchaften verſchlechtert. Saar
05 verlor auf eigenem Platze gegen Union Nie=
derrad
2:5 (2:2), die Sportfreunde wurden in
Frankfurt vom FSV. 2:1 (1:0) geſchlagen.
In Baden hat ſich die Spitzengruppe ver=
dichtet
. Erſter iſt jetzt der VfR. Mannheim
nach einem Sieg mit 6:2 (2:1) über Germania
Karlsdorf mit 21:9 Punkten vor dem VfL.
Neckarau (21:11), der ſich von dem an dritter
Stelle ſtehenden Karlsruher Phönix (20:10) mit
einem 2:2 trennte. Der vorjährige Meiſter
Waldhof folgt nach einem 7:2 (4:0) über Mann=
heim
08 an vierter Stelle. Auf den fünften
Platz iſt der Freiburger FC. nach einem 3:1
(2:1) über den Karlsruher FV. zum VfB.
Mühlburg aufgerückt. Sieht man an der Spitze
noch nicht klar, ſo ſteht hinſichtlich des Abſtieges
feſt, daß die beiden Neulinge Germania Karls=
dorf
und Mannheim 08 wieder in die Bezirks=
klaſſe
zurückkehren werden.
In Württemberg waren der führende
SSV. Ulm und der an zweiter Stelle ſtehende
VfB. Stuttgart ſpielfrei. Die Ulmer führen
mit 21:9 Punkten weiter, ſie haben aber in den
Stuttgarter Kickers einen gefährlichen Rivalen
erhalten. Die Kickers ſiegten in Böckingen 1:0
(0:0) und ſtehen nun mit 19:9 Punkten vor dem
VfB. (19:11) an zweiter Stelle. Die übrigen
Spiele ſtanden im Zeichen von Punktgewinnen
der am Schluß ſtehenden Mannſchaften, ſo daß
auch die Abſtiegsfrage noch nicht entſchieden iſt.
Göppingen ſchlug Ulm 94 1:0 (1:0), die Stutt=
garter
Sportfreunde gewannen gegen Feuerbach
2:1 (1:1) und der SC. Stuttgart trennte ſich
von Eßlingen mit 1:1 (1:1).
In Bayern gab es eine Ueber=
raſchung
mit der Niederlage des neu=
gebackenen
Meiſters Fürth in
Schweinfurt, wo die Kugellagerſtädter
2:0 (2:0) verdient gewannen. Das harte Spiel
zeitigte drei Platzverweiſe. Die vom
Abſtieg bedrohten Mannſchaften von Jahn Re=
gensburg
und BC. Augsburg konnten ihre Po=
ſition
nicht verbeſſern. Jahn verlor in Nürn=
berg
gegen den ASN. 3:2 (3:1) und der BEA.
unterlag zu Hauſe den Münchener Bayern
1:3 (0:0).
In Nordheſſen iſt die Entſcheidung durch
die Hanauer Niederlage vertagt worden. Hanau
führt mit 26:6 Punkten vor Fulda mit 24:8
Punkten. VfB. Friedberg ſchlug Spielv. Kaſſel
1:0, Kaſſel 03 gewann gegen Heſſen Hersfeld
5:1.
Am Mittelrhein iſt der VfR. Köln nun
endlich Meiſter geworden, weil der einzig ihm
noch gefährliche Kölner CfR. gegen Eintracht
Trier nur 0:0 ſpielen und den VfR. nun nicht
mehr einholen kann. Am Tabellenende iſt der
Abſtieg Idars nach der 1:2=Niederlage gegen
den Bonner FV. entſchieden.
Neben dem VfR. Köln gelang es an dieſem
Sonntag noch einem weiteren deutſchen Gau=
ligaverein
, in ſeinem Gau die Meiſter=
würde
zu erringen. Es iſt dies der PSV.
Chemnitz im Gau Sachſen. Außerdem
kommen zu den bisherigen Abſtiegskan=
didaten
noch vier weitere ſichere dazu, und
zwar der S. u. B. C. Plauen, VfB. Glau=
chau
, Rheydter SV. und Bremer SV.
Der neue gegen den alten
Meiſter?
Phönir Ludwigshafen
Kickers Ofſenbach 3:2 (1:1).
In dieſem mit größter Spannung erwar=
teten
Treffen, das vor 5000 Zuſchauern einen
recht intereſſanten und harten Verlauf nahm,
konnte der führende Phönix ſeine Stellung ver=
teidigen
. Die Offenbacher enttäuſchten etwas
in der Läuferreihe, Tormann Wenzel, Vertei=
diger
Preiß und die Stürmer Kaiſer und Grebe,
der in der zweiten Halbzeit Mitkelſtürmer
ſpielte, waren die beſten Leute. Phönix hatte
ſeine Beſten in dem Verteidiger Klett, den Läu=
fern
Ulrich und Lindemann und den Stürmern
Stadter und Hörnle. Gut war die Leiſtung des
Landauer Schiedsrichters Multer.
Ludwigshafen ging in der 15. Minute durch
Stadter in Führung. Offenbach drängte dann
ſehr ſtark, kam aber erſt nach 40 Minuten durch
Kaiſer zum Ausgleich. Elf Minuten nach Halb=
zeit
führte Phönix durch einen Strafſtoß von
Neumüller 2., den Stadter ins Tor verlängerte,

2:1. Offenbach gab ſich nicht geſchlagen, und der
Kampf wurde nun ſehr hart. Wenzel verſchul=
dete
einen Elfmeter, den er aber ſehr gut hielt.
Dann kamen die Offenbacher in der 35. Minute
durch Gerth, der Neumüller umſpielt hatte, zum
erneuten Ausgleich. Die letzten zehn Minuten
verliefen nun ſehr hart und dramatiſch, und
ſechs Minuten vor Ende fiel die Entſcheidung.
Aus einem Gedränge ſchoß Degen mit einem
ſchönen Drehſchuß den entſcheidenden Treffer.
Auch Pirmaſens ſiegte 3:2.
Boruſſia Neunkirchen geſchlagen.
Nur 1000 Zuſchauer wohnten in Pirmaſens
dieſem Treffen bei, das von Wittmann= Frank=
furt
geleitet wurde. Die Saarbrücker hatten
eine gute Hintermannſchaft und die Verteidiger
machten zu oft von ihrer körperlichen Ueber=
legenheit
Gebrauch. In der Läuferreihe ver=
mißte
man oft den Druck nach vorne und der
Sturm konnte recht gut gefallen. Pirmaſens
mußte ohne Brill und Weilhammer antreten,
konnte aber doch, abgeſehen von der erſten Vier=
telſtunde
, den Kampf meiſtens überlegen geſtal=
ten
und der Sieg der Pfälzer iſt auch als ver=
dient
anzuſprechen. Neunkirchen ging in der 14.
Minute durch Voß in Führung. Acht Minuten
ſpäter erzielte Lutz den Gleichſtand und der
gleiche Spieler, ſchoß auch wenig ſpäter frei=
ſtehend
den zweiten Treffer. Mit einem 2:1 für
Pirmaſens ging es in die Pauſe. Die Einhei=
miſchen
begannen auch die zweite Halbzeit etwas
ſchwach, als aber in der 20. Minute Hergert den
dritten Treffer erzielte, war der Kampf ent=
ſchieden
. Neunkirchen erzielte in den letzten Mi=
nuten
durch Hütt noch einen Gegentreffer, der
Ausgleich fiel aber trotz ſtarker Bemühungen
nicht mehr.
Ein ſchönes Spiel am Bornheimer Hang.
FSV. Frankfurt Spfr. Saarbrücken 2:1 (1:0),
4500 Zuſchauer ſahen am Bornheimer Hang
in Frankfurt ein unter ausgezeichneter Leitung
durch Fritz=Oggersheim ſtehendes ſchönes, flot=
tes
und abwechſlungsreiches Spiel, das auch in
außerordentlich anſtändiger Weiſe durchgeführt
wurde. Der Kampf war in beiden Hälften aus=
geglichen
. Bei den Bornheimern lieferte Tor=
wart
Blaimer eine überragende Partie, wäh=
rend
die Verteidiger, beſonders Schreiber, einige
Schwächen aufwieſen. Eine gute Figur machte
W. May als Außenläufer, im Sturm waren
alle Spieler bis auf Schuchardt in ſehr guter
Form, hervorzuheben der neue Mittelſtürmer
Schmidt, der ſich ſehr gut hielt.
Bei den Saarbrückern zeigte Fuchs, der gleich
dem Bornheimer Haderer begnadigt worden
war, ein ſelten gutes Spiel. Die ganze Mann=
ſchaft
lieferte eine gleichmäßig gute Leiſtung,
hervorzuheben ſind die beiden Flügelſtürmer.
Der erſte Treffer fiel in der 21. Minute durch
Heldmann, nachdem Schmidt die Verteidigung
gut geſperrt hatte. Fünf Minuten nach der
Pauſe lenkte Schmidt im Fallen den Ball auf
Zuſpiel Haderers zum zweiten Male ins Tor.
Der verdiente Ehrentreffer der Gäſte aus dem
Saargebiet fiel fünf Minuten vor Spielende
durch einen von Fiſcher verſchuldeten und von
Fuchs verwandelten Handelfmeter.
Auch Sgar Saarbrücken geſchlagen.
Saar Saarbrücken Union Niederrad 2:5 (2:2).
Die Niederräder Union gab in Saarbrücken
vor 2000 Zuſchauern eine ausgezeichnete Vor=
ſtellung
. Die Mannſchaft hatte keinen ſchwachen
Punkt, bot die weitaus beſſere Zuſammenarbeit
und brachte auch den größeren Eifer auf. Her=
vorzuheben
ſind der linke Verteidiger Kolter,
Mittelläufer Müller und die Stürmer Kirſch
und Pflug. Saarbrücken ſetzte ſich nicht richtig
ein, beſonders ſchwach arbeitete die Läuferreihe, .
wo Zeimet die Ueberſicht vermiſſen ließ, im
Sturm wurden die Flügel zu wenig eingeſetzt.
Gut waren nur der Erſatztorhüter Kempf und
der Verteidiger Hingſt. Saarbrücken ging in
der 9. Minute durch den Linksaußen Nemenich
in Führung. Von der 15. Minute ab waren die
Niederräder überlegen, aber ein Alleingang
Nemenichs ſtellte das Spiel auf 2:0. Nun dik=
tierten
die Niederräder das Spiel. In der 40.
Minute ſchoß Pflug den erſten Gegentreffer und
eine Minute ſpäter erzielte Kirſch durch einen
Bomben=Strafſtoß den Ausgleich. Nach der
Pauſe hatten die Saarbrücker nichts mehr zu
beſtellen. In der 14., 21. und 28. Minute erziel=
ten
die Niederräder durch Kirſch, Sack und Ro=
ſenberger
drei weitere Treffer. Schiedsrichter
Scheel=Pirmaſens leitete das Treffen gut.
Fußball im Ausland:
Länderſpiel: in Rom: Italien Frank=
reich
2:1 (2:1).
Städteſpiel: in Paris: Paris-Prag 1:0.
Reichsbahn=T5B. Darmſtadk.
Spielergebniſſe vom 17. Februar:
Fußball: FC. Egelsbach 3. RTSV. 2. 3: 5;
VF. Gräfenhauſen 1. RTSV. 1. 2: 5.


Die Hockey=Ergebniſſe.
Poſt=SV. FrankfurtTv. 57 Sachſenhauſen 2:7. ſeitigen Zufriedenheit erledigte. Die Merkmale
Allianz Frankfurt a.M. Limburger HC. 5:2;
Frankfurt. Tv. 1860Rot=Weiß Frankfurt 6:0;
Damen: Frankfurter Tv. 1860Rot=Weiß Frkf.
4:0; Höchſter HC. Mainzer HC. 1:2; Offen= zierte der rechte Gäſteverteidiger Gotha. Was
bacher RV. 74 Tgde. Würzburg 2:1: Damen:
Offenbacher RV. 74Tgde. Würzburg 1:1; war, glich Arheilgen durch ſeinen Eifer aus; es
Mainzer RV.TFC. Hanau 4:3: VfR. Mann= arbeitete auch in der 2. Halbzeit mehr Tor=
heim
Wiesbadener THC. 0:1; Damen: Tv. 46
Mannheim Wiesbadener THC. 1:1; MTG.
Mannheim TG. 78 Heidelberg 4:3.

Kleines Programm in Südheſſen.

Norm. Pfiffligheim Polizei Dſtdt. 2:4 (0:3).
Sppgg. 04 Arheilgen VfR. Bürſtadt 2:0 (1:0).
A.O. Worms Haſſia Dieburg 2:2 (1:2).
Die Polizei hat es geſchafft und die gefähr=
liche
Klippe in Pfiffligheim gut umſchifft. Bis
zur Pauſe lagen die Darmſtädter mit 3:0 in
Führung und der Sieg ſtand ſchon ſo gut wie
ſicher. Wenn auch die Gäſte mit Unterſtützung
des heftigen Windes in der zweiten Hälfte
mächtig drängten, konnten ſie den Endſieg der
Poliziſten nicht mehr abwehren. In Egelsbach
wird es wohl enttäuſchte Geſichter gegeben haben.
Wer weiß, wie lange es noch dauert, daß Egels=
bach
Tabellenführer iſt. Am kommenden Sonn=
tag
muß Egelsbach nach Darmſtadt auf den
Exert zur Polizei, und da kaum anzunehmen
iſt, daß die Grünen auf eigenem Platze den Sieg
den Gäſten überlaſſen werden, wird am nächſten
Sonntag ſchon der Tabellenführer und voraus=
ſichtliche
Meiſter Polizei Darmſtadt heißen.
Die gefährdeten Leute vom Arheilger Mühl=
chen
hatten Beſuch aus dem Ried. Man beſann
ſich und dachte an den eventuell bevorſtehenden
Abſtieg. Den Gäſten aus Bürſtadt wurden Sieg
und Punkte abgetrotzt. Durch dieſen Erfolg
können die Mühlchesleute für heute ihre Poſi=
tion
wieder etwas verbeſſern, und wenn das
letzte Heimſpiel am übernächſten Sonntag gegen
Lorſch ſiegreich unter Dach und Fach gebracht
wird, haben ſie ſich für dieſes Jahr die Bezirks=
klaſſe
wohl noch erhalten.
Die wirklich nicht ſchlechten und eifrigen Die=
burger
Haſſiaten wurden auch heuer wieder vom
Pech verfolgt. Statt des durchaus im Bereich
des Möglichen liegenden Sieges meldet der
Draht ein Unentſchieden im Wormſer Stadt=
park
; das erſte Remis, das ſich die Vereinigten
aus Worms erlaubten. Da Bürſtadt in Arheil=
gen
zu Fall kam, muß es ſogar noch die AOW.=

Leute wegen des beſſeren Torverhälti ſes für
heute in der Tabelle an ſich vorbeilaſſe

Die Tabelle nach dem 16. Febru Egelsbach 20 12 6 2 61:2 F 3010 Polizei Dſtdt. 18 12 5 1 46:2. F 2977 Walldorf 18 11 4 3 47:3 / 26:10 98 Darmſtadt 18 3 35:2./ 19:17 Pfiffligheim 19 9 59:4 F 18:20 A.O. Worms 19 1 10 35:41 17:21 Bürſtadt 19 25:3 17:21 Dieburg 20 5 35:411 17:23 Arheilgen 21 110 31:4/F 16:26 Pfungſtadt 18 35:4½ 15:21 Lorſch 19 2 11 27:47 14:24 Urberach 21 13 32:5 4 12:30 Für den kommenden. Sonntag ſind blgende Spiele angeſetzt: Polizei Darmſtadt FC. 03

Egelsbach, A.O. Worms Lorſch, (rmania
Pfungſtadt Viktoria Urberach und H ia Die=
burg
Viktoria Walldorf.
Gau Südweſt:

Phönix Ludwigshafen 18 37:25 24:12 Kickers Offenbach 18 46:34 21:15 FK. Pirmaſens 16 42:26 20:12 Wormatia Worms 17 42:34 2014 FSV. Frankfurt 18 41:41 20:16 Union Niederrad 17 28:37 18:16 Eintracht Frankfurt 16 22:24 16:16 Boruſſia Neunkirchen 17 30:34 14:20 FC. Kaiſerslautern 18 27:34 12:24 Sportfrde. Saarbrücken 16 28:34 11:21 Saar 05 Saarbrücken 15 21:41 10:20

Perdienter Polizei=Sieg bei Normanliag.

Normannia Pfiffligheim
Polizei Darmſkadt 2:4 10:3).
Es war ein harter Kampf um die Punkte,
der von einem Erſatzſchiedsrichter geleitet
werden mußte, da der etatsmäßige Spielleiter
Panzer=Ludwigshafen nicht erſchienen war,
Natürlich wurde nicht allein von den 500 Zu=
ſchauern
, ſondern zum Teil auch von etlichen
Spielern beider Parteien, Schiedsrichter
Schmidt=Alsheim, der zuvor bei den zwei=
ten
Mannſchaften ſchon keine überragende
Figur abgegeben hatte, kritiſch unter die Lupe
genommen.
Das Spiel
begann mit ſtarkem Rückenwind für die Poli=
zei
. Bereits in der 3. Min. jagte der grüne
Rechtsaußen Göbel mit einem Bombenſchuß
den Ball unhaltbar unter die Latte. Die
Darmſtädter waren für die Folge ſpieleriſch
ganz klar obenauf und in der 7. Min. konnte
Seip auf 2:0 erhöhen, da der neue Pfifflig=
heimer
Tormann Schneider zu ſehr vom
Lampenfieber befallen war. Meiſt wurden die
Platzbeſitzer durch gute Flügelarbeit der Gäſte
in die Defenſive gedrängt und die nur ver=
einzelten
Vorſtöße wurden von dem ſicheren
Darmſtädter Schlußdreieck erledigt. In der
20. Min. erhöhte Göbel durch ſtahlharten
Schuß auf 3:0. Die Grünen lagen bis zum
Wechſel faſt dauernd im Angriff.
Nach der Pauſe hatte die Polizei mit dem
Winde zu kämpfen und jetzt trat hauptſächlich
die Gäſtedeckung ſtärker in Erſcheinung. Aller=
dings
wollte es mit dem Darmſtädter Vor=
haben
, den Ball konſequent flach gegen den
Wind zu halten, vorerſt nicht klappen und die
zahlreichen Darmſtädter Schlachtenbummler
hatten bange Minuten zu überſtehen. In der
12. Min. gab der Erſatzſpielleiter ein Tor
gegen die Polizei. Die Sache war ſo, daß ein
Pfiffligheimer den Ball mit Dribbeln zum
Tor führte. Als er am Torraum angekommen
war und noch ehe der Mann den Ball ins
Tor ſchoß, hörte man die Pfeife des Schieds=

richters doch einen Bruchteil der fekunde
ſpäter ſaß der Pfiffligheimer Schuß m Netz=
Zuerſt wollte der Schiri nur Freiſtid geben
wegen gefährlichen Spieles, er ließ ch aber
von den ihn beſtürmenden Pfifffgheimer
Spielern wieder umſtimmen und gab, ſließlich
Tor, obwohl dies nach Lage der Dinih nie in
Frage kommen konnte. Die Poliziſte, waren,
durch dieſe offenſichtliche Benachteiligum matür=,
lich etwas aus dem Konzept gebrachttind die
mit dem böenartigen Wind energiſch mmpfen=
den
Wormſer Vorortler waren nur it aller
Aufbietung des Könnens der Polizei z halten,),
Zu verhindern war allerdings nit, daß
Pfiffligheim ein weiteres Tor durch trafſtoß.
von Göhren in der 28. Min. erziell) Jetzt;
gingen aber die Poliziſten wieder zu/Offen=
ſive
über, worauf ſich das Blatt mi einem
Schlage wendete. Der Kampf wurde 1 Feld=
ſpiel
wieder ausgeglichener und in 17 aller=
letzten
Minute konnten die Gäſte dun) Fonl=
elfer
auf 4:2 erhöhen. Seipp verwanilte ihn
mit ſicherem Schuß, wenn auch dieſich Urteil
einen ſcharfen Proteſt gegen die Schin hervor=
gerufen
hatte.

Die Mannſchaften:

Polizei: Klein; Bönſel, Mathes) Kauf=
mann
, Dumont, W. Kaſpar; Pfeiffer, Schupp,
Seipp, Blank, Göbel.
Pfiffligheim: Schneider; Keim, Barth;
Haarbauer, Rath, Wenzler; Göhren, ſtaquetz
Stark, Gotha, Mehlmann.
Bei Polizei
war die Deckung ſehr ſchlagſicher un ſchaffte
mit weiten Flügelvorlagen an die ſürmer.
Dieſe waren vor der Pauſe ſehr ſchell und
ſchußgewaltig. Nach dem Wechſel half; ſie in
der Deckung allzu ängſtlich mit, obmſl dies
eigentlich gar nicht notwendig war.
Die Pfiffligheimer
nußten ebenfalls 2 Leute erſetzen, abe lin der
Spielweiſe waren ſie viel zu langſc? Er
nach dem Wechſel wurden ſie ſtürmiſer und
tatenluſtiger, aber die Deckung der Brünel
.II.
ſtand wie eine Mauer.

Arheilger Sprung nach obet.

Eine zahme Angelegenheit!
Sporlvereinigung 04 Arheilgen
PfR. Bürſtadk 2:0 (1:0).
Die 400 Zuſchauer, die zum Arheilger Mühl=
chen
kamen, um ein raſſiges Spiel zu ſehen,
waren gewiſſermaßen etwas enttäuſcht. Man
merkte es tatſächlich nicht, daß es um die ſo
wertvollen Punkte ging. Mit einigen Ausnah=
men
wurde das Spiel auch jederzeit fair und
anſtändig durchgeführt, ſo daß der Schiedsrich=
ter
Bernhard (Bad Homburg) kein allzu
ſchweres Amt hatte und ſeine Sache zur beider=
des
Kampfes waren zwei ſchwache Stürmer=
reihen
, die nur ein reguläres Tor fertig brach=
ten
, denn das Führungstor für Arheilgen fabri=
Bürſtadt in techniſcher Beziehung etwas voraus
chancen heraus, ſo daß der Ausgang dem Spiel=
verlauf
gerecht wird. Beſondere Leiſtungen
wurden jedoch auf keiner Seite gezeigt,

Die 90 Minuken.

In der 1. Viertelſtunde hatte Bür ddt d
Oberhand und ließ die Mühlchesleute iht aul
kommen. Es arbeitete einige Chancer heraus=
ohne
ſie aber verwerten zu können; eimal vei
fehlte ein ſchöner Schuß von Grünewa/ knaye
ſein Ziel. 2 Eckbälle waren die weit? Aus
beute. Endlich macht ſich Arheilgen freeind el=
ſcheint
mehrfach vor dem Bürſtädter T/, ohſ‟
aber ernſtlich gefährlich zu werden. Erftls de‟
flinke Treuſch von Halbrechts, wo er nich=
richtig
zurechtfand, auf Linksaußen ge wiie
es etwas brenzlicher vor Ludwigs H.ägium.
Bei einer ausſichtsreichen Sache läuft ickerig
in die Schußlinie von Bauer, ſo daß iſr ric
tiger Abſchluß erfolgen kann. Bei eine Sil
ſtoß für Bürſtadt iſt der Wind der Bdes
noſſe der Arheilger, denn er dreht d‟ B0
der die Richtung auf die ungedeckte Tor Fe M
knapp am Pfoſten vorbei. In der 39. ſinu‟
geſchah das Unglück für die Gäſt/ Eine
Flanke von Treuſch will Got) zuſe
Torwächter mit dem Kopf zurückgebe diele
hatte jedoch ſein Heiligtum ſchon verlaſt= o
den Ball direkt zu nehmen. So flog
ins leere Gehäuſe.

[ ][  ][ ]

Montag, 18. Februar 1935

In der 2. Spielhälfte war Arheilgen weiter=
hin
im Angriff, aber alle Verſuche, den Sieg
ſicherzuſtellen, mißglückten zunächſt. Bauer und
Freuſch und auch Rückerich ſetzten ſich gut ein,
her vor der Kiſte fehlte der krönende Abſchluß.
es wurde aber immer wieder gefährlich, wenn
Freuſch eingeſetzt wurde. So war es auch bei
Bürſtadt, wenn die linke Sturmſeite mit dem
gall losging. Aber wieder nur 2 Eckbälle waren
der Erfolg ihrer Bemühungen. Einmal hatten
ße eine große Gelegenheit, den Gleichſtand zu
erzielen, Körber hatte einen unbedachten großen
Ausflug gemacht, ſo daß das Gehäuſe ganz ver=
laſſen
daſtand. Der Halblinke der Bürſtädter
verſtand es jedoch nicht, den Ball über Benz
hinwegzuheben, ſondern ſch ß ihm in die Beine,
ſo daß die ernſte Gefahr beſeitigt war. Arheil=
gen
kann ſeine 2. Ecke erzielen, die aber direkt
ins Aus geſchickt wird. In der 29. Min. wurde
das Spiel endgültig entſchieden Arheilgen hat
ſich wieder durch die beiden ſtabilen Verteidiger
durchgearbeitet. Erzgräber legt den Ball ſchuß=
gerecht
dem hereingelaufenen Treuſch vor, und
deſſen ſcharfen Schuß muß Ludwig paſſieren
laſſen.
Bürſtadt wirft noch einmal alles in die
Waagſchale, es gelingt aber nicht mehr, eine
Verbeſſerung des Reſultates zu erzielen. Ar=
heilgens
Verteidigung läßt keinen Treffer zu.
Die Mannſchaften ſtanden: Arheil=
gen
: Körber; Barnewald, Benz; Reitz, Becker,
Weſp; Erzgräber, Schader, Bauer, Rückerich,
Treuſch. Bürſtadt: Ludwig; Gotha, Gugge=
mus
; Stockmann, Koch, Ruh; F. Vettel, J. Vet=
tel
, Grünewald, Emig, Kratz.
Arheilgen ſei ans Herz gelegt unbe=
dingt
ſeine Außen und beſonders Treuſch einzu=
ſetzen
, denn nur im Flügelſpiel liegt der Erfolg.
Die Läufer müſſen ſich unbedingt angewöhnen,
den Ball ſchneller abzuſpielen und bei einem
Angriff des Gegners, nicht zurückzugehen und
den Gegner kommen zu laſſen, ſondern demſel=
ben
entgegenzuſtarten.
Weitere Reſultate der unteren Mannſchaften:
Die Junioren ſiegten gegen Groß=Gerau 8:4, ſo

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 49

daß ihnen die Meiſterſchaft nicht mehr zu neh=
men
ſein dürfte 1. Jugend gegen Sprend=
lingen
4:2. 2. Jugend in Sprendlingen 2:1.
1. Schüler in Weiterſtadt 0:0.
St.
Schneidiger
Haſſig=Angriffsgeift.
A.9. Worms Haſſia Ddieburg
2:2 (1:2).
Man gab den Dieburgern bei ihrem Gang
nach Worms wenige Chancen, zumal die
Wormſer Vorortler in der letzten Zeit durch
dauernden Punktegewinn von ſich reden mach=
ten
und außerdem ganz energiſch vom Rande
des Abſtieges wegrückten. Die Dieburger
hatten alſo normalerweiſe nichts zu verlieren,
gingen aber dafür mit einem Schneid in den
Kampf, der den Zuſchauern ein Beiſpiel von
der Hingabe einer Mannſchaft für ihren Verein
gab. Zweimal lagen die Gäſte in Führung
und wenn ſie zuletzt noch den Ausgleich hin=
nehmen
mußten, ſo können ſie in ihrer pech=
bekleckerten
diesjährigen Saiſon heute erneut
von Pech ſprechen, denn dieſe gewaltige Auf=
opferung
der Dieburger Mannſchaft hatte mehr
als nur einen Punkt in Worms verdient. Kurz
vor Schluß wehrte der Dieburger Tormann
ſogar einen Elfer ab, den Pohl wohl in die
Ecke placierte, aber an ſeinem Dieburger Geg=
ner
doch nicht vorbeibringen konnte. Jeden=
falls
war die ganze Spielweiſe der Gäſte mit
ihrer reſtloſen Hingabe auf allen Linien hoch
anzuerkennen und etliche Hundert Wormſer
Fußballanhänger waren geradezu ſprachlos
über dieſen Schaffensgeiſt der Dieburger Elf,
der ſeinerzeit in Pfiffligheim beim Auftakt der
Saiſon ſo jämmerlichen Schiffbruch erlitten
hatte.

Aus den Kreisklaſſen.

Kreisklaſſe 1.
Gruppe 1 Ried.
Biebesheim Bensheim 7:3 (3:2),
Biblis Hofheim 3:2 (2:0),
Klein=Hauſen Groß=Rohrheim abgeſetzt.
Das nachbarliche Lokalderby in Biblis zog
vieder 400 Zuſchauer an, die mit den gebotenen
Leiſtungen ſehr zufrieden waren. Der Tabellen=
ſchrer
konnte diesmal ſeinen Siegeszug nicht
ſitſetzen, da die Bibliſer und ganz beſonders
m Stürmer Brutſcher ganz groß in Fahrt
mren. Er ſchoß allein 3 Tore für Biblis, und
hun erſt kam Hofheim zu ſeinen beiden Gegen=
ſter
hſern. Der Tabellenführer iſt alſo noch nicht
Meſter des Rieds ſondern er braucht aus ſei=
nen
zwei ausſtehenden Spielen noch einen
ſch 1½ Ankt. Sehr torreich ging es in Biebesheim zu,
1 h die Bergſträßer vor vielen Zuſchauern eine
ei zu beſere Leiſtung boten, als dies die glatte Nie=
nie
A derlage beſagt. Gegen Spielende waren ſie
durch 7 Talerdings dem Tempo der eifrigen Biebeshei=
erzielt
her nicht gewachſen und mußten ſo kapitulieren.
r zu Ebenſo wie das Spiel in Gernsheim wurde
t mNach die Begegnung Klein=Hauſen Groß=
urde
) Vohrheim abgeſetzt.
Dafür wurden zwei Pokalſpiele nachgeholt,
e durſ 10d zwar
Heppenheim Zwingenberg 0:1 (0:0),
Dreieichenhain Alsbach 6:1 (3:0),
ſchobei Zwingenberg überraſchend gegen Heppen=
heim
die Oberhand behielt, obwohl Heppenheim
in der Spielweiſe glatt überlegen war, was ſich
auein aus den zahlreichen Eckbällen ergibt.
Scdhenfalls haben es die Zwingenberger geſchafft
und kommen nun in die 3. Runde des Pokal=
wettbewerbs
.
Hofheim
18

Biblis
Heppenheim
Biebesheim
Gernsheim
Groß=Rohrheim
Bensheim
Klein=Hauſen

1
12
11
12
10

Gruppe 2 Darmſtadk.
Dahr 75 Darmſt. TSG. 46 Darmſt. 0:2 (0:2),
SV. Mörfelden Union Wixhauſen,
Ditoria Griesheim Germania Eberſtadt 4:0,

Shatia Wolfskehlen SV. Gr.=Gerau abgeſ.,
SV. Weiterſtadt ſpielfrei.
In einem ſpieleriſch nicht auf großer Höhe
ſtehenden Treffen am Ziegelbuſch blieben die
Doſte von der Rheinallee, glückliche Sieger.
Slſtoria Griesheim fertigte den Tabellenletzten
Serſtadt mit 40 ab. Wie der Tabellenführer
Drfelden mit den Leuten aus Wixhauſen fer=
Faag geworden iſt konnten wir nicht in Erfah=
Eüug bringen. Die Tabelle folgt.

Gücklicher Gäfteſieg am Ziegelbuſch.
on 1275 Darmſtadt TSG. 46 Darmſtadt
0:2 (0:2).
Luch einem faſt durchweg offenen Kampf
Bedten die Leute der Rheinalle als die Glück=
ie
Sicheren 2.0. Das Spiel an ſich ſtand nicht auf
2E Stufe des Vorſpiels. Lediglich die 1. Hälfte,
DI der auch das Reſultat zuſtandekam, konnte
Deßiedigen. Nach der Pauſe ließen die Lei=
in
ſtungen beiderſeits nach.
Spielverlauf ſah die 46er ſchon
At nch iwet Minuten, in Führung. Bei einen
Siwur erhielt Süßenbeck, ungedeckt, den Ball,
Etich durch ſein Schuß wurde von Lemſter ab=
SVart, der Nachſchuß jedoch von Vogelmann
Sogeſchoſen. Im weiteren Verlauf arbeiteten
Le Hintermannſchaften mit großem Eifer,
S Dr Der war ihrer gegneriſchen etwas über=
Alest, Imer wieder wurde der iher Sturm
Sigwarfen, doch durch plan= und kopfloſes
Siu zumnte er weder geſährlich werden noch
Ds ereichen. Aehnlich war es auch um die
Set Aiyfereihe beſtellt, die, wohl beſſer als
Ner Der, von ſich aus nichts zuwege brachte.
Sr 1 Mnute vor Halbzeit verhalf ihr ein Elf=

meter, den der fleißige Schäfer Etzert durch
Handſpiel verſchuldete, zum zweiten Tor. Mit
dieſem Reſultat, das auch der Endſtand ſein
ſollte, wurden die Seiten gewechſelt.
Nach der Pauſe noch einige Minuten for=
ſches
Spiel, eine ſchöne Leiſtung von Lemſter
im 75er Tor, dann ließ der Kampf gewaltig
nach. Kampfgeiſt und letzter Einſatz fehlten
hüben und drüben. Uebrigens ſtanden beide
Mannſchaften dieſe Hälfte nur noch mit 10
Mann durch, da Schäfer Etz. infolge eines Ma=
genleidens
ausſcheiden und Engel von den 46ern
auf Geheiß des Schiri vom Platze mußte. Im
großen und ganzen war auch die 2. Hälfte ziem=
lich
verteilt, wenngleich eine leichte Feldüber=
legenheit
der 46er nicht zu verkennen war. Trotz
dieſes Umſtandes hatten die 46er kaum eine
ausgeſprochene Chance. Wogegen die 75er durch
Thier, der an dem herausgelaufenen Torwäch=
ter
vorbei neben die Pfoſten ſchoß, eine ſoge=
nannte
totſichere Sache vergaben und faſt mit
dem Schlußpfiff noch eine ſchöne Gelegenheit
hatten. Hier war es der 46er Torwächter, der
einen ſaftigen Schuß von Daniel glänzend hielt.
Das Ende ſah dann die 46er als glückliche Sie=
ger
. Der Verlauf hätte gleich dem Vorſpiel
unentſchieden enden können.
Kritik: Die 75er hatten eine eifrige Läu=
ferreihe
und ein ſehr gutes Schlußdreieck. Be=
ſonders
Walther fiel durch ſeine befreienden
und weiten Abſchläge auf. Leider wurde die
Mühe und Arbeit der Hinterreihe durch die
Fünferreihe nicht belohnt. Hier fehlte jegliches
Verſtändnis, auch letzter Einſatz war nicht da,
Der neueingeſtellte Daniel kann für heute noch
nicht beurteilt werden. Zahn, der für den aus=
geſchiedenen
Etzert zurückging, konnte, für das
erſtemal wieder, ſehr gut gefallen. Es wäre für
die 75er bedauerlich, wenn der verdienſtvolle
und ſympathiſche Schäfer Etzert durch ſein Lei=
den
zur Aufgabe des Sportes gezwungen wäre.
Bei den 46ern waren die drei Läufer die
Beſten, ebenſo der Torwächter. Im Sturm waren
auch ziemliche Schwächen.
Als SR. amtierte Sattig=Dieburg ſehr
korrekt, und mit ſein Verdienſt iſt es, daß das
Spiel einen fairen und ruhigen Verlauf nahm.
Ste.
Vorenkſcheidung an der Maulbeerallee
SV. Merck Darmſtadt TSG. Beſſungen
6:2 (6:1).
Man ſah dieſem Treffen mit großer Span=
nung
entgegen, da es gewiſſermaßen eine Vor=
entſcheidung
für die Gruppenmeiſterſchaft brin=
gen
würde. Nun, ſie iſt gefallen! Die Beſſunger
können ihren Lokalrivalen aus eigener Kraft
nicht mehr erreichen, denn 7 Punkte ſind kaum
gegen die beſtändig ſpielenden Mercker aufzu=
holen
. Beſſungen hat ſogar den zweiten Tabel=
lenplatz
der Olympia Hahn überlaſſen müſſen.
Das geſtrige Spiel zeigte deutlich die Schwä=
chen
der Gäſte; ihre Stürmer können nicht
ſchießen. Sie hatten in der 2. Halbzeit, als ſie
den ſehr ſtarken Wind zum Bundesgenoſſen hat=
ten
, oft genug Gelegenheit, wenigſtens Tor=
ſchüſſe
anzubringen, aber man ſah nichts der=
gleichen
. Lediglich ein in letzter Sekunde ver=
wandelter
Eckball wäre als Lichtblick zu ver=
zeichnen
, denn auch das erſte Tor war nur
durch Fehler des Merck=Hüters erzielt worden.
Gut war der Beſſunger Schlußmann, der man=
chen
ſcharfen Schuß unſchädlich machte.
Merck hatte ſeine Stärke, in der Läufer=
reihe
, aus der der Mittelläufer hervorragte,
und im entſchloſſen handelnden Sturm. Dieſer
war leider während der ganzen zweiten Hälfte
des Spieles durch den Ausfall des verletzten
Rechtsaußen, der nur als Statiſt mitwirken
konnte, ſehr geſchwächt, ſonſt wären beſtimmt
noch einige Tore gefallen. Im Feldſpiel waren
die Beſſunger den Merckern nicht unterlegen,
nur verſtanden es die Platzbeſitzer beſſer, mit
dem Wind als Bundesgenoſſen die ſich bietenden
Gelegenheiten auszunutzen. Recht erfreulich iſt
die Feſtſtellung, daß ſich beide Mannſchaften mit
Erfolg bemühten, ruhig und fair zu ſpielen.
Schiedsrichter Schneider=Egelsbach ſehr gut.
Reſerven 5:2 für Merck.

Sehr gute Schwimm=Leiſtungen.

Olnmpig= Prüfungs=
ſchwimmen
in Eſſen.
Schütz=Jungdeutſchland Darmſtadt Sieger
im Kunſtſpringen (außer Konkurrenz).
Im ausverkauften Alten Eſſener Hallenbad
fand am Sonntag nachmittag das Olympia=
Prüfungsſchwimmen des Gebietes Weſtdeutſch=
land
(Gau 9, 10 und 11) ſtatt. Auf der ganzen
Linie wurden ſehr gute Leiſtungen erzielt. Ein
ſcharfes Gefecht gab es im Damenbruſtſchwim=
men
über 200 Meter zwiſchen der Europamei=
ſterin
Marta Genenger=Krefeld und der Düſſel=
dorferin
Wollſchläger. Im erſten Treffen gab
es ein totes Rennen, und im Wiederholungs=
lauf
ſiegte ſchließlich die Weltrekordlerin Ge=
nenger
ſicher in 3:05,2. Das 200 Meter Herren=
Bruſtſchwimmen ſicherte ſich der Gladbecker
Heina ganz überlegen in 2:48,5. Der Gladbecker
Simon behielt diesmal im 100 Meter Rücken
über den jungen, aufſtrebenden Wittener Ruh=
fuß
knapp die Oberhand. Im Herren= Kunſt=
ſpringen
erzielte Schütz=Jungdeutſchland Darm=
ſtadt
außer Konkurrenz 95 Punkte. Sieger
wurde Plumans=Köln mit 93,33 Punkten vor
dem Eſſener Wolf und dem Lüdenſcheider
Matſchke. Das Waſſerballſpiel Gau 10 Nieder=
rhein
gegen eine Kombination aus Spielern der
Gaue 9 und 11 gewann Niederrheins Mann=
ſchaft
mit 13:2 (6:1).
Ergebniſſe.
Herren:
200 Meter Kraul: 1. Peters, Gutnaß Elber=
feld
, 2:26,2; 2. Huelſewiſche, Sparta Köln,
2:28,8; 3. H. Hilker, Duisburg 98, 2:28,8 (durch
Zielentſcheid). 200 Meter Bruſt: 1. Heina,
Gladbeck 13. 2:48,5, 2. Roſtock, Grün=Weiß
Eſſen, 2:52; 3. Tiggemann, Weſten Dortmund,
2:53,6; 4. Schneider, Bonner SV. 05, 2:54,7.
100 Meter Rücken: 1. Simon, Gladbeck, 1:13;
2. Ruhfuß, Witten, 1:13,8; 3. Hardt, Elber=
feld
83, 1:16,8. Kunſtſpringen: 1. Plumanns,
Sparta Köln, 93,33 Pkt.; 2. Wolf. Eſſen 06,
77,73 Pkt.; 3. Matſchke, Neptun Lüdenſcheid,
72.80 Pkt. 100 Meter Kraul: 1. H. Hilker,
Duisburg 98, 1:04,6; 2. Helmig, Düſſeldorf 09,
1:04,7; 3. W. Hilker, Duisburg 98, 1:04,7 (durch
Zielentſcheid). 400 Meter Kraul: 1. L. Peters.
Gutnaß Elberfeld, 5:16; 2. Huelſewiſche, Köln,
5:30,7: 3. Bachmann, Weſtfalen Dortmund,
5:37,7.
Damen:
100 Meter Kraul: 1. Ohliger, Düſſeldorf 98,
1:13,4; 2. Schröder, Germania Dortm., 1:16,4;
3. Teich, Duisburger Damen=SC., 1:18. 200
Meter Bruſt: 1. Marta Genenger, Krefeld,
3:05,2; 2. Wollſchläger, Duisburger Damen=SC.,
3:07,4: 3. Graßhoff, Bund Duisburger Schwim=
merinnen
, 3:25,9. Damen=Kunſtſpringen: 1.
Vollmer, Germania Dortmund, 54,59; 2. Eck=
ſtein
, Erckenſchwick, 36,23; 3. Mehlmann. Da=
men
=SV. Bochum, 30,71. 100 Meter Rücken:
1. Chriſtel Rupke, Ohligs 04, 1:23,8: 2. Heiling,
Germania Dortmund, 1:25; 3. Stolte, Düſſel=
dorf
98, 1:25,9. 400 Meter Kraul: 1. Schröder,
Dortmund, 6:27,3; 2. A. Köſter, Rote Erde
Hamm, 6:36. Waſſerballſpiel: Gau 10 Nieder=
rhein
Kombination Gau 11 u. 9: 13:2 (6:1).
Olympia= Prüfungs=
ſchwimmen
der Würkkem=
berger
in Reuklingen.
Die Olympia=Prüfungskämpfe der württem=
bergiſchen
Schwimmer in Reutlingen brachten
dem Gau 15 einen Erfolg, wie man ihn ſich
vor Wochen nicht hätte Träumen laſſen. Nicht
weniger als vier neue württember=
giſche
Beſtleiſtungen wurden erzielt
und die Pflichtzeiten für die Reichs=Olympia=
Prüfungskämpfe nicht weniger als fünfmal
unterboten. Der Fortſchritt iſt auch daran zu
erkennen, daß ſich nicht weniger als vier
Neuer Welkrekord der Dorkmunderin
Markha Genenger.

Die in jüngſter Zeit durch ihre Erfolge hervor=
getretene
weſtdeutſche Schwimmerin Martha
Genenger ſtellte in Bochum einen neuen
Weltrekord im 200=Yards=Bruſtſchwimmen auf.
Sie ſchwamm die Strecke in 2:49,2 und ver=
beſſerte
damit den Weltrekord der Dänin Ja=
cobſen
, der ſeit Ende 1933 auf 2:40,5 ſtand.

Schwimmer zur deutſchen Spitzen=
klaſſe
zählen dürfen, während dies früher
nur Paul Schwarz und Kienzle von ſich be=
haupten
konnten. Dieſe vier Schwimmer ſind
Paul Schwarz, Hurtig, Schreck und
Kienzle, die dann auch für Düſſeldorf vor=
gemerkt
wurden. Der erfolgreichſte Schwimmer
war der junge Göppinger Schreck, der die
100= und 200=Meter=Kraul gewann. Beide Male
wurden die württembergiſchen Beſtleiſtungen
erheblich verbeſſert. Ueber 400=Meter=Kraul
blieb Kienzle mit 5:14,2 nur knapp gegen
Hurtig 5:18,8 ſiegreich. Beide blieben unter der
Beſtzeit.
Magdeburg 96 ſchwimmt drei Rekorde.
Magdeburg 96 unternahm in drei Staffeln
Beſtleiſtungsverſuche, die von Erfolg gekrönt
waren. Ueber 6 X100=Meter=Lagen
wurde der bisherige Rekord von Hellas= Magde=
burg
mit 7:14,8 auf 7:07 geſchraubt. In den
zwei Kraul=Schwellſtaffeln über 50,
100 200, 100 und 50 Meter wurde der alte
Rekord von Sparta Köln auf 5:17,3 geſtellt
und über 100, 200 und 100 Meter der des
Bremiſchen Schwimm=Verbandes auf 6:43,6.
Jahnſchwimmen der 9.T.

Halle.

Zum letzten Mal wurde das Jahnſchwimmen
in Halle, der nur für die Deutſche Turner=
ſchaft
offenen Veranſtaltung, durchgeführt, und
ſo waren die Turner und Turnerinnen mit
ihren beſten Kräften noch einmal unter ſich.
Die gezeigten Leiſtungen waren teilweiſe recht
gut, konnten doch mehrere neue Turnerbeſt=
leiſtungen
aufgeſtellt werden. Einmal gelang
es am erſten Tage Eintracht Leipzig in der
4X100=Meter=Lagenſtaffel die bisherige Beſt=
leiſtung
um 1,9 Sek. auf 5:05,6 zu verbeſſern
und am zweiten Tage konnte Frl. Fritſch=
Hamburg im 40=Meter=Streckentauchen über=
raſchend
die Rekordhalterin Weynell in der
Beſtzeit von 31,3 Sek. ſchlagen (bisher 33,1).
Im ſchwimmeriſchen Mehrkampf ſiegte der
Hamburger Sievert dank beſſerer ſchwim=
meriſcher
Leiſtungen mit 96,40 Punkten vor
Keßler=Auerbach mit 96,30, der noch nach den
Turnübungen an der Spitze gelegen hatte. Bei
den Frauen blieb die DT.=Meiſterin Woska=
Bremen mit 104,20 Punkten ſiegreich. Weitere
Turnerbeſtleiſtungen wurden im Rückenſchwim=
men
erzielt. Bei den Turnern konnte über
100 Meter der Stuttgarter Striffler in 1:15,4,
bei den Turnerinnen über die gleiche Strecke
Frl. Griesbach=Hamburg mit 1:29,8 gewinnen.
Begeiſtert wurde ein Figurenlegen von 24
Turnerinnen des Solinger Turnerbundes auf=
genommen
.
Hallenſchwimmfeft in Pirmaſens.
Das erſte Gauoffene Hallenſchwimmfeſt in
der prächtigen neuen Pirmaſenſer Halle war
ein voller Erfolg. Ueber 1000 Zuſchauer ver=
folgten
den ganzen Tag über eine große An=
zahl
von Wettkämpfen. Weitaus am beſten
ſchnitt Sparta Frankfurt mit neun erſten Siegen
ab, darunter in allen Herren=Staffeln. Zweiter
in der Geſamtwertung war Saarbrücken mit
fünf Siegen. Die erzielten Zeiten lagen durch=
weg
über den Klaſſengrenzen. Die relativ
beſte Leiſtung bot die 13jährige Wettſtein aus
Frankfurt über 100=Meter=Bruſt in 1:37 Min.
Wir zitieren aus den Ergebniſſen u. a.: 100=
Meter=Kraul: Kl. 1b: 1. Zilles (Kaiſerslautern)
1:11,2 Min. Kl. 2a: 1. Hayne ( Jung=
deutſchland
Darmſtadt) 1:11,2 Min.
Kl. 2b: 1. Sax (Jungdeutſchland
Darmſtadt) 1:11,4 Min.
Düſſeldorfer Schwimmerinnen,
und zwar die Kampfmannſchaft von 98 waren
in Amſterdam beim Damen=Schwimmklub zu
Gaſt, der die Deutſchen mit 42:36 Punkten be=
ſiegte
. Die deutſchen Damen konnten bei der
ungewöhnlich hohen Waſſertemperatur von 27
Grad ihre Beſtform nicht erreichen.
Rad-Auerfeldeinfahren
von Rhein=Main.
Favoritenſieg von Speckhardt. Seip=Darmſtadt
Sechſter,
Auf den aufgeweichten Hängen des Lohr=
berges
bei Frankfurt=Seckbach ſpielte ſich am
Sonntag das vom RV. Adler durchgeführte all=
jährlich
durchgeführte Querfeldeinrennen der
Radler des Bezirkes Rhein=Main ab, an dem
26 Fahrer teilnahmen. Die Anforderungen
auf dem glatten Boden waren ſehr ſchwer, und
zahlreiche Stürze lichteten die Reihe der Teil=
nehmer
, zumal das fortgeſetzt abwechſelnde Lau=
fen
und Fahren die Beteiligten ſtark ermüdete.
Ergebnis: 1. Speckhardt, Germania Offen=
bach
, 36:32; 2. Mang, Adler Frankfurt, 37:38;
3. Trapp, Adler Frankfurt, 38:13; 4. Zimmer=
ling
. Adler Frankfurt, 38:19; 5. Lindemann,
RV. Frankfurt, 38:35; 6. Seip, Darmſtäd=
ter
RSC., 39:10.

Schwerathletik.

Vorwärts Groß=Zimmern
KSV. Neu=
Iſenburg 11:8. Eiche 01 Hanau 86 Frank=
furt
7:8.

Abgeſagt

wegen der Wetterverhältniſſe wurden verſchie=
dene
für den geſtrigen Sonntag vorgeſehen ge=
weſene
Sportveranſtaltungen. Die wichtigſten
davon ſind: Zugſpitzflug, 40=Km.=Dauerſkilauf
im Taunus, Parſenn=Derby in Davos und eine
Reihe von Winterſport=Wettbewerben in allen
Teilen des Reiches.
360 Stundenkilometer erreichte Sir
Malcolm Campbell bei ſeinem erſten Verſuch
auf der Rennſtrecke von Daytona Beach, obwohl
ſich die Strecke noch nicht in beſter Verfaſſung
befand

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 18. Februg

Sardi
Mabong ohne Tamſige

Pfalz Ludwigshafen TSV. Herrnsheim 5:6
SV. Wiesbaden VfR. Schwanheim 5:3
Turngeſ. Offenbach Turnv. Haßloch 4:7
Tv. Frieſenheim VfR. Kaiſerslautern 10:3.
Entgegen unſerer Vorſchau konnten die Tur=
ner
aus Herrnsheim in Ludwigshafen, wenn
auch knapp, dennoch ſiegen. In Wiesbaden kam
der vorausgeſagte Platzſieg über die Gäſte aus
Schwanheim zuſtande. In Offenbach zogen die
Turner aus Haßloch der Offenbacher Turnge=
ſellſchaft
kaum gedacht das Fell über den
Kopf. Der zuletzt erwartete Heimſieg der Frie=
ſenheimer
über die VfR.=Leute aus Kaiſers=
lautern
traf prompt ein. Die beiden Darm=
ſtädter
Spitzenreiter waren unbeſchäftigt.
Die Tabelle nach dem 17. Februar:
SV. 98 Darmſt. 14 11 2 1 122:86 24:4
Polizei Darmſt. 13 10 2 126:56 22:4
Wiesbaden
3 64:46 18:10
Herrnsheim
15 8 1 6 98:78 17:13

Haßloch 14 0 80:80 14:14 Schwanheim 6 0 81:81 12:16 TV. Frieſenheim 1 70:96 11:19 Offenbach 15 4 1 10 72:92 9:21 Kaiſerslautern 14 4 0 10 67:118 8:20 Ludwigshafen 14 3 1 10 78:116 7:21 Am kommenden Sonntag ſollen die folgen=

den Spiele zum Austrag kommen:
VfR. Schwanheim-Polizei Darmſtadt; Pfalz
Ludwigshafen TV. Frieſenheim; SV. 98
Darmſtadt SV Wiesbaden; VfR. Kaiſers=
lautern
Tgſ. Offenbach und TSV. Herrns=
heim
TV. Haßloch.
In den ſüd= und ſüdweſtdeutſchen Hand=
ballgauen
iſt eine Meiſterſchaftsentſcheidung
noch nicht gefallen. Man kann lediglich damit
rechnen, daß ſich in Baden der SV. Waldhof,
in Bayern die Spielvgg. Fürth und am Mittel=
rhein
der TV. Siegburg=Mülldorf erfolgreich
durchſetzen. In den Gauen Südweſt, Württem=
berg
und Nordheſſen gibt es noch mehrere, für
den Endſieg in Frage kommende Mannſchaften.

Handball im Kreis Starkenburg.

Bezirksklaſſe. Staffel VI: 46 Darmſtadt
Bickenbach 11:0 (4:0), Germania Pfung=
ſtadt
Viktoria Griesheim 9:11 (6:6), Tſchft.
Griesheim Tv. Pfungſtadt 10:5 (5:1), Hep=
penheim
Lorſch 4:8 (2:5). Staffel VII:
Braunshardt 04 Arheilgen 6:2 (4:2), Tv.
Arheilgen Büttelborn 9:0 (4:0), Worfel=
den
Sprendlingen 11:2 (6:0), Merck
Nauheim abgeſetzt.
Kreisklaſſe 1/1: SV. 98 Reſ. TSV. Lan=
gen
5:9 (3:6), Vorwärts Langen Polizei
Reſ. 6:18 (1:10), Egelsbach Jahn 75 Darm=
ſtadt
5:3 (4:0), Dreieichenhain Beſſungen
(B. nicht angetreten).
Kreisklaſſe II/1: Germania Eberſtadt
Tv. Eberſtadt 6:3 (3:1).
In der Staffel VI ſetzte 46 Darmſtadt ſeinen
Siegesendzug eindrucksvoll fort. In Pfungſtadt
kam es um den zweiten Platz zu einem erbitter=
ten
Reigen, das verſchiedentlich ausartete. Tſchft.
Griesheim ſcheint die Gefahr des Abſtieges doch
zu bannen. Tv. Pfungſtadt wurde von einem
Verluſt betroffen, denn ſein Hüter Grünig iſt
nach Berlin übergeſiedelt. Um das Tabellenende
wird noch heiß geſtritten werden, da Bickenbach
auch noch in den Strudel hineingezogen wor=
den
iſt.
Tv. Arheilgen oder Braunshardt?
Das iſt jetzt noch die Frage nach dem Mei=
ſter
, da 04 Arheilgen in Braunshardt ausge=
ſchaltet
wurde. Die Gäſte ſpielten taktiſch nicht
richtig. Mit dem Wind erzielte Braunshardt
4:2, während 04 Arheilgen mit dieſem Bundes=
genoſſen
kein Tor ſchießen konnte. Der hohe Sieg
des Tv. Arheilgen iſt deshalb beachtlich, weil
Büttelborn eine ſtarke Mannſchaft zur Stelle
hatte und im Vorſpiel die Leiſtungen beider
Parteien ſo ziemlich gleich waren.
Bickenbach enktäuſcht an der Rheinallee
TSG. Dſtdt. 46 TV. Bickenbach 11:0 (4:0).
Von den ehemals ſo gefürchteten Bicken=
bachern
war in dem Spiel nicht mehr viel zu
ſehen.: Eine rühmliche Ausnahme machte noch
Jakoby, der in der Elf beſonders hervorragte
und auch ſein Penſum bis Schluß durchhielt.
Wohl war die Mannſchaft nicht komplett, wo=
bei
ſich das Fehlen des Strafwurfſpezialiſten
ganz beſonders bemerkbar machte. In der 46er
Elf vermißte man Geduldig, der durch Weſp
gut vertreten war, auch Arnold laboriert an
einer Verletzung aus dem vorſonntäglichen

Spiel, die ihn für einige Zeit pauſieren läßt.
Immerhin war das Spiel keine ſo einſeitige
Sache wie es vielleicht das Reſultat vermuten
läßt. Erſt nach der Pauſe liefen die Platz=
beſitzer
zur guten Form auf, wobei beſonders
die Hintermannſchaft ausnahmslos gefallen
konnte. Der Sturm zeigte wieder beſſeres Zu=
ſammenſpiel
, hat aber bei weitem die alte
Form des Vorjahres noch nicht erreicht. Dem
guten und ſchnellen Spiel ſtand Karn=TV.
Arheilgen in gewohnt ſicherer Regelauslegung
bevor.
Die 2X30 Minuten: Mit überraſchend
ſchnellen Durchbrüchen wartet Bickenbach auf
und hätten auch bald in Führung gelegen,
wenn nicht die Latte die Rettung für Meher
im Darmſtädter Tor geweſen wäre. Dadurch
wird man jetzt bei der Platzelf aufmerkſamer
und bewacht dieſe Durchbrenner beſſer, was
zur Folge hat, daß die 46er das Spiel jetzt
für ſich zum Vorteil geſtalten. Nach gutem
Zuſammenſpiel hat der Platzbeſitzer in knapp
10. Min. die 3:0=Führung erkämpft (Witzleb,
Krämer, Schmitt). Es folgt eine aus=
geglichenere
Zeit bis kurz vor der Pauſe, wo
Darmſtadt nochmals raumgreifendes Angriff=
ſpiel
zeigt. Engert erzielt faſt mit dem Halb=
zeitpfiff
das 4. Tor. Nach der Pauſe gibt B.
das Spiel noch lange nicht verloren, verſucht
es nochmals mit Durchbrüchen, hat aber bei
der 46er Hintermannſchaft kein Glück. Die 7
Tore der zweiten Halbzeit ſind die Früchte
guten Zuſammenſpiels der 46er. Das Ver=
trauen
darf man in die Mannſchaft ſetzen, daß
ſie ſich vorbereitet zu den ſchweren entſcheiden=
den
Aufſtiegſpielen.
Die Reſerven trennten ſich mit 3:2 für 46.
Tſchfl. Griesheim TV. Pfungſtadt
10:5 (5:1).
Die Turner Griesheims und Pfungſtadts lie=
ferten
ſich ſchon ſeit dem Entſtehen des Hand=
ballſports
ſpannende Kämpfe. Intereſſant iſt
feſtzuſtellen, wenn man die Spiele der letzten
Jahre überblickt, daß es keiner Mannſchaft auf
gegneriſchem Platze gelang, einen Sieg mit ſich
nach Hauſe zu nehmen. Man war deshalb mit
Recht auf den Ausgang dieſes traditionellen
Treffens geſpannt. Auch bei dieſem Kampf der
beiden alten Rivalen wurde die Tradition ge=
wahrt
. Griesheim gewann das Spiel über=
zeugend
.

In der erſten Viertelſtunde hängt Gr. dau=
ernd
vor dem gegneriſchen Tor, doch Pf.s Er=
ſatztormann
Eſſer war nicht zu ſchlagen, bis
Pf. in Führung ging. Doch es ſollte vor der
Pauſe für Pf. das letzte Tor ſein. Gr.s Sturm
drängte ſtark weiter und Erfolge blieben auch
nicht aus. Alle drei Minuten ſchoß Gr. Tore
bis zur Halbzeit. Mit einem Stande von 5:1
Toren ging man in die Pauſe.
Nach dem Wechſel ſpielte die Turnerſchaft
eifrig weiter und erzielte bis zur 36. Minute
noch zwei weitere Tore. Das Spiel ſtand 7:1
für die Tſch. Doch Pf. ſetzte zu einem für Gr.
gefährlichen Zwiſchenſpurt ein. Innerhalb von
10 Minuten gelang es Pf., auf 7:5 heranzu=
kommen
. Man rechnete ſchon mit einem Siege
Pfungſtadts, doch die Turnerſchaft raffte ſich zu=
ſammen
und im Endſpurt gelang es ihr, noch
drei ſchöne Feldtore zu erzielen. Mit einem
Torunterſchied von 10:5 Toren endete das tra=
ditionelle
Treffen. Schiedsrichter von Darm=
ſtadt
46 war nicht überzeugend.
Reſ. 4:5 (3:3). 1.2. Jugend 3:4 (2:1),
Germanig Pfungſtadt-
Vikkoria Griesheim 11:9 (6:6).
Eine ſtattliche Zuſchauerzahl erlebte eine
Enttäuſchung, die weniger auf ſportlichem als
auf moraliſchem Gebiete lag. Gleich nach Be=
ginn
riß eine ſcharfe Note ein, aus hartem An=
den
=Mann=gehen wurde ſchließlich Beinſtellen,
Fußtritte und Backpfeifen. Der Schiedsrichter
beging inſofern einen Fehler, als er dieſem
Treiben ſolange zuſah, bis er Herausſtellungen
nicht mehr vermeiden konnte. So kamen nach
der Pauſe beim Stande von 8:8 folgende Spie=
ler
vom Platz: Viktoria: Schwäch, Förſter, Wein=
gärtner
; Germania: Engelhardt.
Es iſt dieſe Feſtſtellung um ſo bedauerlicher,
da an Leiſtungen wirklich Großes geboten wurde.
Scharfes Tempo von Anfang bis Schluß. Schöne
Einzelleiſtungen beiderſeits, an denen ſich jedes
Handballerherz hätte erfreuen können, wenn nicht
ſo ſchrecklich gefuldert worden wäre. Den Zank=
apfel
warfen die Gäſte hin, ſo daß den Ger=
manen
ſchließlich auch der Gaul durchging.
Daß Griesheim mit 8 Mann von 9:9 auf Sieg
ſtellte (9:11), konnte mancher Germanenanhän=
ger
nicht begreifen.
Die Platzelf führte 3:1 und 4:2, kam dann
ins Hintertreffen, konnte aber den jeweiligen
Vorſprung wieder aufholen, nur am Schluſſe
fiel ſie etwas ab.
Ein Lob verdient Hch. Crößmann auf Rechts=
außen
bei der Platzelf. Er ſchoß als Linkshän=
der
vier Prachttore. Der Mittelläufer Cröß=
mann
ſtach öfters hervor. Dagegen hatte der
Hüter keinen guten Tag. Bei Viktoria war Gieß
die treibende Kraft. Der Schiedsrichter (Löffel=
Stadtſpv. Frankfurt a. M.) war regelſicher, aber
nicht erzieheriſch energiſch genug. Reſerven 1:10
für Griesheim.
Lokaltrefſen in Eberſtadt.
Germania Turnverein 6:3 (3:1).
Diesmal waren die Rollen vertauſcht. Gut
400 Zuſchauer wohnten dem feſſelnden Kampfe
bei, der diesmal etwas härter durchgeführt
wurde. Germania zog mit 2:0 davon. Dann
3:1 und nach der Pauſe 4:2. Die Turner ließen
nicht locker und kamen auf 4:3 heran. Wer ſiegt,
war eine Frage. Doch die Germanen fanden ſich
jetzt ſehr gut zuſammen und behielten mit 6:3
verdient das beſſere Ende. Wenn jemand zu
loben iſt, dann der Hüter der Turner. Der
Schiedsrichter, von Poſt Frankfurt a. M. hatte
große Mühe und fand nicht immer den Beifall
der Zuſchauer.

Egelsbach oder Dreieichenhain
Es hatte im Verlaufe der Runde e / Zeit
gegeben, da lag der Schwerpunkt unſt ſig in
Langen bei beiden Vereinen. Er hat ) jetzt
verlagert. Vorwärts litt ſtark unter ſieler=
einbuße
, da vollwertiger Erſatz nicht zu Stelle
war. Polizei hatte ſeine Reſerve verſtär/ 18:6
iſt dennoch ein hohes Reſultat. Die ge iſt
nunmehr ſo, daß in Egelsbach die Mei Fſchaft
vergeben wird, falls Dreieichenhain u erupft
von der Polizei wegkommt.
Kombinalionsſieger bei d
539-Rennen
wurde der Norweger O. Hagen mit der Nc /427,60
vor dem Finnen Valonen mit 422,75. Einen
hervorragenden Erfolg erzielte der ſeutſche
Willi Bogner, der mit Note 393 Uf den
dritten Platz kam. Von den übrig / deut=
ſchen
Teilnehmern an der Kombination Aegten
Walter Motz den 13. und Walter Wa er den
14. Platz.
Die deutſche Eishockey= Mifſter=
ſchaft
holte ſich am Sonntag in (xmiſch=
Partenkirchen der SC. Rießerſee, de ſeinen
Endſpielgegner EV. Füſſen mit 2:1 (1, 0:0,
2:0) ſchlug.
Weltmeiſter im Eisſchnel lufen
wurde der Norweger Michael Staksrul, der in
Oslo vor 20 000 Zuſchauern den 10 00 Meter=
Lauf in 17:48.5 Minuten gewann und 7 1500=
Meter=Lauf Dritter hinter Ballang,d und
Haraldſen geworden war. Zweiter im Heſamt=
ergebnis
wurde Ballangrud vor Engn tangen.
Der deutſche Meiſter Willi Sandtſer be=
legten
den 14. und Heinz Sames= erlin
kam auf dem 16. Platz ein.

Toni Merkens hat zur Zeit imdeutſch=
land
keine Gegner. Bei den Radrennemn Köln
gewann er überlegen das aus 15 Drarläufen
beſtehende Fliegerrennen, und zuſammenmit ſei=
nem
Landsmann Klöckner fuhr er auch 1 Zwei=
ſtunden
=Rennen einen Sieg heraus.
Tiſchtennis=Weltmeiſter/1935
wurden im Herreneinzel Barna=Ungern, im
Dameneinzel Kettner=Tſchechoſlowakei, m Her=
rendoppel
Barna/Szabados=Ungarn, in Damen=
doppel
Mednyanſki/Sipos=Ungarn undim Ge=
miſchten
Doppel Sipos/Barna=Ungarm!

Mokor und Spork.

Am Donnerstag hat der Führer um Reichs=
kanzler
die große internationale Alſbmobil=
Ausſtellung Berlin 1935 eröffnet, di im In=
und Ausland einen Rieſenanklang findt. Nicht
alle können ſich perſönlich am Ausſtelll1gsſtand
überzeugen oder die verwirrenden nd ver=
lockenden
Schönheiten, die deutſcher Areitsgeiſt
am Konſtruktionstiſch und an der Maſſtne hie=
ſchuf
, ſofort entſcheidend beurteilen. helfen
die Ausſtellungs=Sonderausgaben den MMotor=
Spezialwochenſchrift Motor und Spor=/ (Vogel
Verlag, Pößneck Thür.). Sonderheft 1 Yerſchie=
nen
(Heft 7 vom 17. Februar) und übe all, auch
an den Kiosken, zu 50 Pfg. wohlfeil zu khalten.
Es birgt einen ausgezeichneten Ueberlſk über
die ausgeſtellten Automobile und Mlorräder
mit den Preiſen, auch die zahlreichen hubehör=
teile
. Namentlich für neue Käufer ode Freunde
des Motorbetriebes zur geſchäftlichen der per
ſönlicheren Verwendung iſt das Sond heft von
größtem Vorteil. Wir zitieren nur d/ Haupt=
aufſätze
, alle von Fachmännern ſtammer): Was
gibt es Neues? Hier wirſt u Fach=
mann
(eine techniſche Plauderei). Was
kann ich mir leiſten? Was ſekomme
ich für mein Geld? Motorräſer von
heute. Man ſtottert‟ . . . (nitlich die
Raten für den Wagen oder das Geſſſin).
Dazu eine Fülle von Bildern und Ze Rungen,
ergänzendem Material und Unterhalung. Das
zweite Sonderheft wird u. a. aus.fühuche tech
niſche Darſtellungen aller neuen Perſonnwagen
und Motorradtypen bringen. Darauffeien die
Freunde des Motors bereits heute armerkſam
gemacht.

Geſtalken, die uns begegnen ...
Von Walter Richter.
Im Grunde ſind ſie guten Gemüts Sie leben ihrem Sport und
ſehen ihn mit ihren Blicken. Der Verſtand hilft ihnen bei der Ge=
ſtaltung
des Bildes, das ſie voll erfaſſen und richtig deuten. Aber
dann ſehen ſie eine andere und noch eine andere Seite, und dann
rücken ſie ihr Bild anders zurecht. Viele Seiten, viele Bilder,
neues Wiſſen und neue Begriffe fallen zuſammen, das Bild wird
ſtreifig, bekommt Schatten, die Farben laufen in= und auseinan=
der
das Bild verwiſcht. Und ſo ſtehen ſie da, keine ſchlechten
Sportbürger, brav und ein wenig ängſtlich im Wirbel ſtrenger
Meinungen, aufgeregt und choleriſch, wenn die Dinge aus der Bahn
laufen, begeiſtert und blind, wo Abgewogenheit am Platze wäre,
reſigniert und traurig, wo kein Anlaß gegeben iſt. Sie treffen no=
toriſch
das Falſche, für das ſie ſich eben gerade eine bequeme Mei=
nung
zurechtlegten, und wundern ſich, daß ſonſt ſo vernünftige Män=
ner
den Kopf ſchütteln. Sie denken in die Lücken‟. Da ſteht etwas
links und das iſt gut, da ſteht etwas rechts und das iſt nicht
ſchlechter. Aber ſie denken dazwiſchen. Nicht bewußt und ſchlecht,
ſondern weil ſie im Sport nicht beſchwert werden wollen oder weil
ihnen ein Schlagwort ſo einfach und einleuchtend ſchien. Sie
kommen vom Sechstagerennen und ſprechen von Leibesübungen,
am Biertiſch laſſen ſie den wahren Sportmann hochleben, nach
der gemeinſamen Abendtafel ſprechen ſie von Völlerei und Praſ=
ſen
. Sie meinen es nicht ſo furchtbar ſchlecht, treffen aber immer
daneben. Ertüchtigung der Jugend Fürs Vaterland iſts, wenn
wir zu ſpielen ſcheinen Sportmann ſein, heißt Charakter ſein,
das alles ſteht in ihrem Sprachſchatz; wenn ſie ihn anwenden,
zupfen ſie die falſche Saite. Man möchte ihre ehrliche und ſachliche
Kritik hören und gelten laſſen, aber in drei Wörtern erſchöpft ſich
alles, als Antwort ſtellen ſie immer dieſelbe rhetoriſche Gegen=
frage
: Iſt das Sport?
Sie ſtehen nicht breit am Wege und man erkennt ſie auch nur
mit geübtem Blick, doch überall ſind ſie zu finden. Beim Fauſt=
kampf
der großen Champions ſitzen ſie in den erſten Reihen und
warten nur auf den kantigen Niederſchlag. Sie intereſſieren ſich
für die Boxergagen wie für die Speſen der Tenniscracks. Beim
vornehmen Spiel mit dem weißen Ball ſind ſie zu Hauſe, weil ſie
auch die Eigennamen in fremder Sprache richtig ausſprechen. Und
wenn der kleine Ball am Schläger des Annehmenden vorbeiſauſt
und eben noch vor der weißen Linie den roten Sand berührt, rufen
ſie verzückt ihr Schö5ön! Dann allerdings verſpüren ſonſt
ſo vernünftige Männer nicht übel Luſt, ihnen die Kinnlade zu
zerſchmettern. Beim Fußball gehört ihnen der Tribünenvorraum;
hier iſt ein Bekannter dort einer. Ueberall ſind ſie dabei, beim
Sechstagerennen und auf der Avus, wenn Borchmeyer ſtartet und
wenn die Wembley Canadiens hinter der Scheibe herjagen Zwi=
n
Weihnachten und Neujahr laufen ſie Ski, wie noch nie. Je=
der
kennt ſie, niemand nennt ſie.
Wir ſtellen ſie vor, hier ſind ſie!

Nein, wiſſen Sie, das iſt gar nichts, dieſe Handvoll Zuſchauer
und dieſe Kirkhofsruhe. In England, beim Pokalſpiel das
müſſen Sie ſehen, das iſt ein Betrieb. Hunderttauſend und die
Zerquetſchten. Der König von England hat den Pokal überreicht,
der Prinz von Wales iſt rieſig populär ſein Bruder hat jetzt
geheiratet haben Sie das geleſen von der Trauung? In
Amerika pfeifen die Leute, wenn ſie Beifall geben ein Krach,
ſage ich Ihnen können auch was, die Leute die Engländer
trainieren ganz anders, haben ganz neue Methoden ſollte ſich
Nerz mal anſehen, kann er von lernen, der Ball geht ganz flach
über den Boden mehr als zwei Tore machen die Profis nid
tun ſie nicht, nein, fällt ihnen gar nicht ein ſind eben Fußbäll=
Hallo, wo
Lehrmeiſter der Welt haben es gar nicht nötig.
wollen Sie hin, ſchon weg, ſchade!
Wer iſt das? Der Schwätzer!
*
Da haben wir es, da ſteht es doch wieder, Herr Kröger. Der
Schmeling kriegt eine Rieſenbörſe. Möcht ich auch mal haben.
Eben die Backe hinhalten und . . . einſtreichen. Genau wie bei
den Fußballern, erhalten ſchöne Stellungen und tun nichts dafür,
nur ſon bißchen ſpielen und immer die ſchönen Reiſen. So ein
Mann weiß gar nicht, wie gut er’s hat. Kann ſich unſereins alles
nicht erlauben; meine Frau war mal in Treuenbrietzen, ſo ein
junger Mann fährt gleich nach München. Die Leute werden ja
verrückt gemacht, ſind die vornehmen Hotels gar nicht gewohnt.
Und immer 2. Klaſſe und Speiſewagen. Neulich habe ich den
Gramlich geſehen, hat weiß Gott einen eigenen Wagen, keinen
großen, na ja, aber es war doch einer . . . als ich jung war
Und wer iſt das? Der Banauſe!
Ja, mein junger Freund, Sport und Körper müſſen in
ſchöner Harmonie beieinander ſein. Es iſt der Geiſt der ſich
den Körper baut. Ein großer Pädagoge hat einmal geſagt:
Versate diu, guid ferre recusent, Quid valeant humeri,
zu Deutſch: Ueberleget lange, was die Schultern zu tragen ver=
weigern
und vermögen oder war das Horaz, jedenfalls geſagt
wurde es. Man ſoll nach keiner Seite übertreiben. Sie ſind noch
jung, befinden ſich ſozuſagen noch in den Flegeljahren, hören Sie
auf die Worte eines Erfahrenen, der Kampf ums Daſein ſteht
Ihnen noch bevor, es iſt nicht alles Gold, was glänzt, das Schickſal
ſetzt den Hobel an lebe, wie du, wenn du ſtirbſt, wünſchen wirſt
gelebt zu haben, Vernunft wird Unſinn, Wohltat Plage, es hieße
Eulen nach Athen tragen.
Und dies? Der Salbaderer!
Herrlich, phantaſtiſch, fabelhaft einfach gekonnt, wie der das
gemacht hat, grandios.. . Haben Sie geſehen, zuerſt knickt er das
rechte Bein ein, dann macht er eine Wendung auf dem kleinen
Zeh, ſtreckt ſich und duckt ſich gleichzeitig. läuft unter dem andern
weg, ſpringt auf und ſchießt nein, ſowas iſt noch nicht dage=
weſen
. Junge, Junge iſt das ein Kerl, und ſowas wird nicht

repräſentativ aufgeſtellt: ich ſchreibe ſofort an den Nichs
führer, wir ſuchen doch Olympiakandidaten
veihrlich
Begeiſterung, wenn ſie zu heftig kommt in Schwung. D1S
kippt dann unerhört , Welch’ großer Geiſt ward hie ſerſtört

Gehen Sie mir ab. das nennen Sie Sport? Gewunſ iſt
Die Zeiten ſind vorbei, als unſere Leute noch etwas koyten. Das
ſind nun Olympia=Kandidaten! Sie werden ſehen, wie ſie Leu!
wieder verſagen, ich ſeh’ uns ſchon wieder unter Ferrk liefen
wie immer, kommen doch nicht an den Drücker die nierikane
gehen mit den ganzen Goldmedaillen übern Deich. Er kom
noch England, Japan, Italien, Finnland. Frankreich, ind
meinen Sie, wann Deutſchland kommt? Errechnen Si mit
eine Chance für uns, eine einzige. . . . Wiſſen Sie iht, n
Ich auch nicht!

Er kann
macher.

nicht anders, er iſt und bleibt der ewig

Höö, hallo, ja iſt der Mann denn verrückt, höre
her, Herr ſogenannter Unparteiiſcher, Sie haben
Knall, das nennen Sie Foul. Sie haben keine Ahnu=
laſſen
Sie ſich begraben. So iſt’s richtig, bravooo, bre

recht, auf ihn, gib ihm. . . . Was ſagt der? Une
Schiebuuung, Schiebuuung
Herr von und zu Schreier
Nun ja, gewiß ſpielt man in England beſſer,
Amateure gefallen mir auch ganz gut. Es iſt do ſchön
denken, wie in Deutſchland uneigennützig und mit Lieblfur
von Tauſenden und aber Tauſenden ehrenamtlich täten
nern im Sport gearbeitet wird. Schmeling iſt eben on
Boxer, weshalb ſoll der Mann nicht verdienen. Er it
Amerika hochgearbeitet und ſein Land nicht ſchlechtverk
Leiſtung bleibt Leiſtung. Nur nicht immer ſo kleinli/ſein,
ſere Spitzenleute müſſen gefördert werden. Sollen vere
baller vielleicht 600 Kilometer in der Holzklaſſe fahrel und
ſteifen Knochen antreten? Ach was, wer iſt Horaz, 1)t
mein Lieber, mag ja ein netter Menſch geweſen ſein, u.
er ja auch. Aber weshalb nun immer gleich mit den Scht
ſterfinger auf junge Leute zeigen, laßt ſie doch, wird ſch
war auch mal jung. Wer wird aber gleich übertrei
nun den linken Schenkel zuerſt hebt oder mit dem Knixo=
doch
egal und halb ſo wichtig. Die Hauptſache bleib/on
Sport lebt. Deshalb ſoll man aber noch lange hi
machen. Wenn es nach einigen Leuten ging, dürfte Aalſch
gar nicht erſt zur Olympiade antreten. Wer ſchreit Im.
Mein Herr halten Sie doch den Mund, der Schiedsrid F
kein Freiwild, Sie ſollten ſich ſchämen..
O ja. Gott ſei Dank. dieſer Geſtalt begegnen wir
Wie gern möchten wir ihr immer bel
(Aus Nr. 3 des Reichsſpor Ri

[ ][  ][ ]

Montag, 18. Februar 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 49 Seite 7

Aus der suab.

gs Frauenſchaft, Ortsgruppe Gutenberg. Der Pflichtabend fin=
det
heute Montag, abends 8 Uhr, bei Todt,
Wiener Kronenbräu=

keller, ſtatt.
ms, Frauenſchaft, Ortsgr. Steinberg und Mitte. Der Heim=

hend muß verlegt werden auf Mittwoch, 27. Februar, um
15 Uhr abends, Eliſabethenſtraße 41.
geichsmütterdienſt im Deutſchen Frauenwerk.
Im Rahmen des Reichsmütterdienſtes beſtehen in Darmſtadt
zieher der Kurſus Säuglingspflege bei Frl. Ilſe Block und der
gurſus Krankenpflege bei Frl. Hildegard Block.
b 25, Februar beginnen nun die Koch=, Näh= und Baſtel=
zurſe
, jeder Kurſus für ſich abgeſchloſſen. Koch= und Nähkurſe wer=
den
abends und die Baſtelkurſe nachmittags gehalten. Anmeldun=
gen
ſind bei der Kreis=Sachbearbeiterin für Mütterſchulung, Frl.
aſſe Block, Friedrichſtraße 4 (Aliceſchule), abzugeben.
Der Kochkurſus gibt Anleitung und praktiſche Ausführung in
zutem, billigem Kochen, rationeller Haushaltführung, die für die
verantwortliche deutſche Hausfrau, für Familie und Volk ſehr
wichtig iſt. In dem Nähkurſus wird Gelegenheit gegeben, im
mähen größere Fertigkeit zu erlangen. Ebenſo wird Stopfen und
glicken gründlich erlernt und die Möglichkeit geboten, aus alten
Sachen neue, brauchbare herzuſtellen. Durch ſolche praktiſche An=
ſeitungen
kann eine Frau in ihrem Haushalt manches. Geld er=
ſparen
.
In den Baſtelkurſen wird Anleitung in allerlei hübſchen Hand=
ſertigkeiten
gegeben, die für Frauen wertvoll ſind und Freude
bereiten. Jede deutſche Frau und jedes deutſche Mädchen kann
and ſollte an den Kurſen teilnehmen, die für jedermann ſehr nutz=
bringend
ſein werden.

ntundi

Orpheum.

Gaſtſpiel Willy Reichert.

Gewalkige Sfürme.

Samstag geht über unſer Gebiet ein ſchwerer Südweſt=
hinweg
, der in der Nacht zum Sonntag die Stärke 12 er=
Einzelne. Böen ſteigerten ihre Geſchwindigkeit auf 30
undenmeter. Daß ein ſolch gewaltiger Sturm erheblichen
aden anrichtet, liegt auf der Hand. Beſonders in den Wäldern
zahlreiche Bäume entwurzelt oder geknickt worden. Die Wege
mit abgeriſſenen Aeſten überſät. In den Städten und Dör=
hat
der Sturm an den Dächern vielfach Schaden angerichtet.
zahlreiche Fenſterſcheiben ſind zertrümmert worden. Voraus=
ſchuich
wird der Sturm noch in den nächſten Tagen, wenn auch
mehr in der bisherigen Stärke anhalten

Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
Las Union=Theater zeigt den ſpannenden Kriminalfilm:
derwachtmeiſter Schwenke mit Guſtav Fröhlich,
Aianne Hoppe, Sybille Schmitz.
die Helia=Lichtſpiele zeigen das Luſtſpiel: Alles hört
mein Kommando mit Adele Sandrock, Wolfgang
Fedeneiner, Marianne Hoppe.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den Film aus dem märchenhaft
Den Orient Die Nacht der großen Liebe mit Guſtav
Ahlich. Jarmila Novotna, Chriſtiane Grautoff.
Belida zeigt das Tonfilm=Luſtſpiel: Schön iſt es ver=
*ot zu ſein mit dem Tenor Herbert Ernſt Groh. Karin
IIdt, Erika Gläßner. Theo Lingen, Ralph Arthur Ro=
15. Im Beiprogramm Senſationsfilm mit Carlo Aldini.

Weiterbericht.

eryerſage bis Montag abend: Nach anfänglicher Beruhigung
ir zeitweiliger Aufheiterung ſpäter neue Verſchlechterung
id Regentätigkeit, bei lebhaften ſüdweſtlichen Winden er=
neut
Milderung.
Püerungsausſichten für Dienstag: Fortdauer der unruhigen,
Dkhältnismäßig milden und noch zu Niederſchlägen neigen=
den
Witterung.
G

Statt beſonderer Anzeige.
Todes=Anzeige.
Jach einem arbeitsreichen Leben entſchlief heute Nacht
* Uhr ſanft, nach langem ſchweren, mit großer Geduld
üagenem Leiden im 61. Lebensjahre mein lieber, herzens=
treuſorgender
Gatte, unſer lieber Vater, Bruder,
Awager, Onkel, Schwiegervater und Großvater
Karl Emrich,
Die trauernden Hinterbliebenen:
Sabine Emrich, geb. Maſſon
Hans, Wilhelm und Georg Emrich
Thereſe Gottwalz, geb. Emrich, u. Sohn
Sarmſtadt, den 17. Februar 1935.
Dr Ochſengaſſe 15.
(1835
Berdigung findet am Dienstag, 19. Februar 1935,
u Amittags 3 Uhr, auf dem alten Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.

ter im
Engne Ein rieſiger Autopark vor dem Orpheum und ein bis auf den
andtf ltzten Platz beſetztes Haus ſorgten ſchon für die nötige Vorfreude
ud dann . . . kam Willy Reichert. Mit wenigen Worten fand er
ſofort den Kontakt mit dem Publikum und ließ ſchon als Anſager
ein Raketenfeuerwerk von Witzen und Wortſpielen auf die dank=
eit
in) bare Zuhörerſchaft herniederpraſſeln, fröhlich, geſund und derb,
rennenl aber nie verletzend.
5 Dre) y. Luſtige bunte Stunden waren es, wie verſprochen, Stunden des
lammen, humors und vergnüglicher Kleinkunſt, die Willy Reichert und
auch i1 ſeine Künſtler boten. Lydia Wieſer brachte u. a. als ſiame=
ſiſche
Tempeltänzerin in einem fabelhaften Koſtüm Proben eigen=
artiger
Kunſt. Ludwig Bolula iſt ein überaus fingerfertiger
ſter! Künſtler auf dem Akkordeon und Bernhardi (mit Partnerin)
a=Ulngf iſt ein wahrhaftiges muſikaliſches Gedächtnisphänomen, der auf
wakei, / /Zuruf aus dem Publikum jedes verlangte Muſikſtück ſpielt und
trn, im) ſich mit ſeinen politiſchen Improviſationen auf den Völkerbund
in und) jeien Sondererfolg holte. In einer drolligen Szene Der Koffer
aIt ſpielten neben Willy Reichert auch Eliſabeth Amann und
Oskar Heiler erfolgreich mit. In einer beſonderen Solo=
ſene
gab Willy Reichert Proben ſeines ſonnigen, ſchwäbiſchen
unors, durchpulſt von kleinen, niedlichen amerikaniſchen Ein=
mn
. Eindrücken und Erlebniſſen. Er entdeckte ſich ſchließlich als
ddeutſcher Preuße, unter lebhaftem Jubel des Publikums.
kamen, die aus dem Rundfunk bekannten Kardoſch=
inger
, die mit einem weitgeſpannten Programm (Schubert,
ſcheſi. Schlager= und Volkslieder) aufwarteten. Die glänzende
Vtragsweiſe dieſer fünf durchaus muſikantiſchen Menſchen ver=
diente
den rauſchenden Beifall. Willy Reichert am Flügel, eine
ſende Epiſode für ſich, beſchloß mit anderen ſchwäbiſchen Nied=
Aleiten den Abend.
heute, Montag abend, iſt noch einmal Gelegenheit, dieſes
ordentliche Programm voll Luſt und Laune mit Willy Rei=
on
der Spitze zu hören.

us Teſfen.
Einweihung des erſten Luſtſchuktaumes
in Ober=Ramſtadt.
G. Ober=Ramſtadt, 18. Februar.
In feierlicher Weiſe fand am Sonntag die Einweihung des
erſten Luftſchutzraumes in Ober=Ramſtadt ſtatt, der dank der tat=
kräftigen
Unterſtützung zu einem Muſterſchutzraum ausgeſtaltet
werden konnte. Die Einweihung ſelbſt vollzog ſich im Rahmen
einer Kundgebung der Gemeindegruppe Ober=Ramſtadt des
Reichsluftſchutzbundes. Von der Ortsgruppe Darmſtadt des RLB.
war hierzu Kamerad Pg. Dr. Scriba erſchienen. Gegen 11.15
Uhr eröffnete Pg. Bürgermeiſter Jörgeling die Kundgebung
mit einer Begrüßung aller, die der Einladung zu dieſer Ver=
anſtaltung
gefolgt waren. Er wies auf die hohe Bedeutung des
zivilen Luftſchutzes für unſer Volk und Vaterland hin. Die Ge=
meindeverwaltung
habe ſich entſchloſſen, im neuen Rathaus
den erſten Schutzraum für Ober=Ramſtadt zu er=
richten
, der den anderen Volksgenoſſen als Beiſpiel und Muſter
dienen ſolle. Luftſchutz ſei Selbſtſchutz, und mit Ernſt müſſe auch
hier in dieſer Sache gearbeitet werden. Ober=Ramſtadt müſſe auch
auf dieſem Gebiet in kurzer Zeit mit an erſter Stelle ſtehen.
Hierauf hielt Kamerad Pg. Dr. Scriba=Darmſtadt eine
Anſprache an die Verſammlung. In überzeugenden Worten ſchil=
derte
der Redner die dringende Notwendigkeit eines ausreichen=
den
zivilen Luftſchutzes. Im Hinblick auf die ungeheuere Zahl
der Kampf= und Bomben=Flugzeuge, von denen unſer Vaterland
im Ernſtfalle an allen ſeinen Grenzen bedroht iſt, müſſe auch dem
letzten Volksgenoſſen dieſe Notwendigkeit ohne weiteres ein=
leuchten
. Unſer Vaterland kann dieſen ungeheueren Luftrüſtungen
des Auslandes nichts anderes entgegenſtellen als einen wirkſamen
Luftſchutz der Zivilbevölkerung. Dank des Weitblicks unſeres
Führers und des Reichsluftfahrtminiſters Pg. Göring ſei im
Reichsluftſchutzbund heute ſchon eine Millionen=Organiſation ge=
ſchaffen
, die die Vorausſetzung zur Erreichung eines ausreichenden
Luftſchutzes gewährleiſte. Es darf in dieſer Frage keine Lauen
geben, jeder einzelne, an welchem Platz er auch ſtehe, müſſe ſich
in den Dienſt dieſer Organiſation ſtellen und an ſeinem Teil an
der Verwirklichung der geſtellten Aufgaben mit allen Kräften mit=
helfen
. Die derzeitige Werbung für den RLB. auf Grund der
verteilten Hausliſten müſſe zu einem vollen Erfolg werden. Auch
der letzte Volksgenoſſe müſſe für die Luftſchutzſache erfaßt werden.
Luftſchutz iſt nationale Pflicht!
Im Anſchluß ergriff Gemeinde=Gruppenleiter Pg. Gevert
das Wort, um zunächſt der Gemeindeverwaltung dafür zu danken.
daß ſie den erſten Luftſchutzraum hier errichtet hat, der allen üb=
rigen
Volksgenoſſen zeigen ſolle, wie man ſich behelfsmäßig einen
Schutzraum ſchaffe. Alle Volksgenoſſen, die bis jetzt dem RLB.
noch nicht als Mitglieder angehören, ſollten bei der augenblick=
lichen
Werbung ſich anmelden. Der geringe Beitrag geſtattet dies
jedem. Dem ROB. aber müßten durch die Beiträge die Mittel
an die Hand gegeben werden, deren er zur Durchführung ſeiner
im nationalen Intereſſe liegenden Aufgaben bedarf. Zum Ab=
ſchluß
dieſer Kundgebung brachten die Anweſenden auf den Führer
und Reichskanzler Adolf Hitler ein freudiges Sieg=Heil! aus.
Der Kundgebung ſchloß ſich eine Beſichtigung des Schutz=
raumes
im Kellergeſchoß des neuen Rathauſes an. Dieſer Raum
wurde unter Leitung des Gemeinde=Bauaufſehers Kehr aus=
gebaut
und als ſehr gut eingerichtet bezeichnet. Er wird in der
nächſten Zeit auch an den Werktagen zu noch näher bekannt zu
gebenden Stunden der geſamten Einwohnerſchaft zur Beſichtigung
freigegeben. Möge der Luftſchutzgedanke zum Wohle unſeres
Volksganzen Gemeingut aller werden!
Dg. Arheilgen, 17. Febr. Kohlenkaſſe Arheilgen
e. G. m. b. H. Im Turnhauſe des Turnvereins hielt die Kohlen=
kaſſe
heute nachmittag ihre diesjährige ordentliche Ge=
neralverſammlung
ab, zu der ſich die Mitglieder recht
zahlreich eingefunden hatten. Nach kurzer Begrüßungsanſprache
gedachte Aufſichtsratsvorſitzender Johann Lutz der im letzten
Jahre verſtorbenen 8 Mitglieder, deren Gedenken die Verſam=
melten
durch Erheben von den Sitzen ehrten. Dann erſtattete
Geſchäftsführer Spengler den Geſchäftsbericht, der einen regen
genoſſenſchaftlichen Betrieb erkennen läßt. Der Geſamtumſatz
belief ſich im abgelaufenen Jahre auf rund 39 900 RM. An die
Mitglieder wurden geliefert 12 246 Zentner Nußkohlen. 12 127
Zentner Unionbriketts, 1106 Zentner Eierbriketts und 626
Zentner Koks. Der Mitgliederſtand zeigt einen Zugang von 42
(Abgang 8) und ſtellt ſich jetzt auf 598. Die Jahresrechnung
bilanziert mit 12115,27 RM. (im Vorjahre 10 209,12 RM.).
Nach Vortrag der Bilanz per 31. Dezember 1934 wurden Jah=
resrechnung
und Bilanz genehmigt. Der Reingewinn beläuft
ſich auf 4122,81 RM. und wird wie folgt verteilt: 50. RM.
werden der Winterhilfe überwieſen, 600. RM. werden dem
Reſervefonds und 600. RM. der Betriebsrücklage zugeteilt,
der Reſt kommt den Mitgliedern zugute. Die Haftſumme be=
trägt
5890 RM. Vorſtand und Aufſichtsrat wurde Entlaſtung
erteilt. Aus dem Aufſichtsrat ſcheiden aus die Mitglieder Wil=
helm
Benz 12. und Ludwig Schmitt 5.. aus dem Vorſtand Otto
Judt, die ſämtlich wiedergewählt wurden. Im weiteren Verlauf
befaßte ſich die Verſammlung mit verſchiedenen notwendig ge=
wordenen
Satzungsänderungen, die u. a. die Verbandszugehörig=
keit
der Genoſſenſchaft betreffen und gutgeheißen wurden. Da
keinerlei Anträge vorlagen, konnte der Aufſichtsratsvorſitzende,
nachdem er noch dem Geſchäftsführer den Dank der Genoſſenſchaft
für ſeine einwandfreie und vorbildliche Geſchäftsführung aus=
geſprochen
hatte, die Verſammlung ſchließen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch= ſür den Sport: Karl Böhmann;
für Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette: für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: J. V. Paul Ziegler, ſämtlich in Darmſtadt
D. A. 1. 35. 21 894. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.

Was bieken dem deutſchen Beidmann
die drei vom Reichsjägermeiſter anerkannten
Jagdzeitſchriften?
Der kommende 1. April iſt ein Wendepunkt in der Geſchichte
deutſcher Jagd, tritt doch zu dieſem Termin das Reichsjagdgeſetz
in Kraft, das den ſeitherigen Zuſtand von Rechtszerſplitterung
beſeitigt, wie er leider auch im Jagdweſen beſtand.
Neben anderen wichtigen Beſtimmungen dieſes Geſetzes iſt
auch die Vorſchrift neu, daß jeder, der in den Beſitz eines Jahres=
jagdſcheines
kommen will, das Abonnement auf eines der drei
amtlichen Fachblätter nachweiſen muß, genau ſo wie es Zwang iſt,
ausreichend gegen Jagdhaftpflicht verſichert zu ſein.
Wohl hat bislang ſchon der größte Teil deutſcher Jäger eine
oder mehrere Jagdzeitungen gehalten, ja es gibt viele ältere Nim=
rode
, die ſeit Jahrzehnten ihrem Leib=Jagdblatt treu geblieben
ſind und es nicht mehr miſſen möchten. Allein, es ſind nicht wenig
Jagdausübende, die ſeither entweder die Bezugsgebühren für eine
Jagdzeitung geſcheut haben oder der Jagdpreſſe aus ſonſtigen
Gründen intereſſelos gegenüberſtanden. Dieſe müſſen nun, wohl
oder übel, ſich für den Bezug einer der drei Jagdzeitungen ab
1. April d. J entſcheiden. Ganz mit Recht. Jedem Volksge=
noſſen
ſeine Tageszeitung, die ihm zuſagt, und außerdem noch
jedem deutſchen Weidmann ſein Jagdblatt. Auch andere Fachzeit=
ſchriften
gehören in die Hände derer, die intereſſiert ſind und dar=
aus
durch Erweiterung des Wiſſens nur profitieren können.
Gewiſſermaßen zur Aufklärung der Nichteingeweihten iſt es
zweifellos angebracht, ganz objektiv, kurz darauf hinzuweiſen,
welche Bedeutung die drei großen anerkannten Jagdzeitſchriften
in der deutſchen Jagerwelt erlangt haben und was ſie ihren Le=
ſern
bieten. Der Geſchmack war und iſt auch bei den Jüngern
St. Hubertus, wie bei allen Menſchen, verſchieden und wird es
immer bleiben! So gibt es viele Weidmänner, die ſich (zum Teil
aus geſchäftlichen Gründen) ſeither die Jagdzeitung gehalten ha=
ben
, in der die Inſerate einen Hauptbeſtandteil des Umfanges
ausmachen, während andere nur Wert auf das Leſen gediegener
Beſchreibungen von Jagderlebniſſen, von jagdwiſſenſchaftlichen
Abhandlungen uſw. legten. Selbſtredend waren alle Jagdzei=
tungen
ſtets darauf eingeſtellt, jungen Jägern in ihrer Ausbil=
dung
Berater zu ſein und ältere Weidmänner in allen jagdlichen
Dingen auf dem laufenden zu halten.
Neuerdings iſt es für jeden Jagdausübenden unbedingt not=
wendig
, die Verordnungen und Bekanntmachungen der Jagd=
behörden
, die nach dem Reichsjagdgeſetz in den einzelnen Ländern
und Jagdgauen zu beſtimmen haben, zu leſen. Dieſe werden fort=
laufend
von allen drei Jagdzeitungen veröffentlicht. Allein ſchon
aus dieſem Grund hat das Reichsjagdgeſetz Zwangsabonnement
vorgeſehen.
Die drei amtlichen Jagdzeitſchriften ſind:
1. Deutſche Jagd (früher Deutſche Jägerzeitung) im Verlag
von I Neumann, Neudamm. Auflage über 100 000. Bezugs=
preis
12. RM. pro Jahr.
2. Wild und Hund Verlag Paul Parey, Berlin. Auflage über
22 000. Jährlicher Bezugspreis ebenfalls 12. RM.
3. Deutſcher Jäger, Verlag Mayer, München. Auflage zirka
15 000. Jahresabonnement 18. RM., vom 1. Juli d. J. ab
15. RM.
Jede der vorgenannten Zeitſchriften erſcheint wöchentlich ein=
mal
. Sie alle bringen von prominenten Jagdſchriftſtellern her=
vorragenden
Jagdwiſſenſchaftlern, erfahrenen Jägern, Kynologen,
Ornithologen, von bewährten Fachleuten auf dem Gebiete der
Jagdwaffen, Munition, des Schießweſens, der Optik, des Jagd=
rechts
Jagdhundeweſens, der Angelfiſcherei und Teichwirtſchaft
uſw. hochintereſſante, zum Teil reich illuſtrierte unterhaltende und
belehrende Artikel über alles, was den deutſchen Jäger und Ge=
brauchshundemann
, den Sportſchützen, Tier= und Naturfreund,
den Fiſcherei= und Vogelliebhaber uſw. intereſſiert. Einen brei=
ten
Rahmen des Inhalts der drei Fachblätter nehmen Schilde=
rungen
über Jagderlebniſſe, Jagdreiſen im In= und Ausland,
über Jagdtierkunde. Wildſtandsverhältniſſe, Wildhege, Wildkrank=
heiten
und ihre Bekämpfung, über das Ausſetzen von Wild zur
Blutauffriſchung, Wildfütterung, Anlage von Wildäckern, Jagd=
ergebniſſe
. Berichte über jagdliche Preisſchießen, Jagdhundeprü=
fungen
, Berichte von Vereinen, jagdrechtliche Abhandlungen uſw.
ein kurzum alles, was für jeden Jäger, ob Jagdpächter oder
nicht, was für den Jagdhundzüchter Abrichter und =führer,
das Jagdaufſichtsperſonal, den Sportſchützen, und nicht zuletzt
für die Forſtſchutzbeamten von Wichtigkeit iſt. Daneben kommen
auch heitere Jagdangelegenheiten in Gedicht und Proſa, Jagd=
romane
uſw. für den Weidmann und ſeine Familie ſowohl als
auch für den Nichtjäger zu ihrem Recht. In der Rubrik Frage
und Antwort werden Auskünfte in allen jagdlichen Belangen er=
teilt
. Oefters ſind farbige Abdrücke von Gemälden und Zeich=
nungen
erſtklaſſiger Jagdmaler beigefügt.
Daß die drei Jagdzeitungen in der Aufmachung ſowohl als
auch textinhaltlich voneinander abweichen und jede ihre Eigenart
bewahrt hat, liegt auf der Hand. So iſt erwähnenswert, daß die
Deutſche Jagd. Neudamm, ſchon immer am umfangreichſten im
Inſeratenteil war und neuerdings ihre Leſer außer den Kunſtbei=
kagen
auch mit auf den Text bezughabenden Abbildungen in Vier=
farbendruck
erfreut. Sie bringt die Berichte des Inſtituts für
Jagdkunde, Berlin=Zehlendorf (Unterſuchungen von Wildkrank=
heiten
uſw.) veröffentlicht laufend Abhandlungen von der ihr ge=
hörenden
waffentechniſchen Verſuchsanſtalt Neumannswalde und
läßt zwei Ausgaben, eine für Nord=, die andere für Süddeutſch=
land
, erſcheinen.
Wild und Hund, Berlin, und Deutſcher Jäger, München,
bieten ihren Leſern die ebenfalls für die Belange des Schieß=
weſens
, der Waffen und Munition außerordentlich lehrreichen Ab=
handlungen
der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Handfeuerwaffen,
Berlin=Wannſee. Zu ihren Mitarbeitern zählen auch dieſe beiden
Jagdzeitſchriften erſtklaſſige Fachmänner, Wiſſenſchaftler und
Künſtler. Während der Deutſche Jäger München, mehr An=
hänger
in Bayern hat, ſind Wild und Hund und Deutſche Jagd
mehr im übrigen Deutſchland verbreitet, und zwar ſozuſagen
gleichmäßig im Verhältnis zu ihren Auflagen. Wild und Hund‟
iſt auch das amtliche Organ des Reichsverbandes für das deutſche
Hundeweſen.
Die Wahl einer der drei Jagdzeitſchriften
iſt jedem Jäger freigeſtellt.
Anmerkung: Die Auflageziffern ſind den Nummern der
rei Jagdzeitungen vom Dezember v. J. entnommen.
(Nachdruck verboten.)

Todes=Anzeige.
Heute iſt unſer lieber Vater, Schwieger=
vater
, Großvater, Bruder, Schwager
und Onkel

im 64. Lebensjahre nach kurzem ſchweren
Leiden ſanft entſchlafen.
In tiefer Trauer:

Freiw. Feuerwehr Darmſtadt.
Den Kameraden die traurige
Mitteilung, daß unſer Ehren=
mitglied

Johannes Frank
Soll man Trübſal blaſen?

verſtorben iſt.
Die Beerdigung findet Diens=
tag
, den 19. Februar 1935,
nachmittags 2½ Uhr auf dem
Waldfriedhof ſtatt. (1837
Das Komptando
Karpfinger

A
Die Hinterbliebenen.
4
Hue n
Darmſtadt, Egelsbach, Biſchofsheim,
Mollerſtr. 44. den 17. Februar 1935.
We
Die Beerdigung findet am Dienstag,

den 19. Februar, nachmittags 2.30 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Achwo! Wenn’s mal mit der Verdauung
nicht klappt, dann trinkt man ebenöfter
eine Flaſche Köſtritzer Schwarzbier
und man fühlt ſich wieder obenauf.
Außerdem kommt das KöſtritzerSchwarz=
bier
den Nerven und dem geſamten Or=
ganismus
zugute. Das ſagt faſt jeder
Arzt und auchSie werden das Köſtritzer
Schwarzbierloben,wennSie’serſteinmal
probiert haben. Es ſchmeckt ganz aus=
gezeichnet
! Vertrieb: Georg Herth,
Stiftſtr. 89, Fernſpr. 1244; H.Oſtertag,
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[ ][  ]

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Nachdruck verboten.
23)
Entſetzliche Sekunden vergingen. Der Herzſchlag ſtockte den
Schauenden. Furchtbares Ergebnis, ſehen zu müſſen, wie ein
Menſch ſeinem Tode entgegeneilt, ein geſunder Menſch, ahnungs=
los
, wie tückiſch die Falle auf ihn lauerte.
Eckmann brachte das Glas nicht von den Augen. Er wim=
merte
manchmal leiſe, daß Urſula ihn beſorgt anſah. In großen
Tropfen ſtand der Schweiß auf ſeiner Stirne.
I werd derweil alls herrichten zur Bergung, ließ ſich des
Wirtes Baßſtimme vernehmen. Sie fahren woll mit dann, Herr
Doktr!
Ich fahre mit.
Das Glas zauberte den Fahrer, der ſchon mit freiem Auge
vollkommen erkennbar war, an das Auge heran.
Die Sonne ſtand am Kamm des Kogels und nahm Abſchied
von der Hütte. Niemand bemerkte das Gold der Grate, die ſil=
bernen
Bäche und die Bronze der Klüfte.
Graue Schatten ſchlichen dem Verlorenen nach auf leiſen
Sohlen.
Die Sonne ging unter.
Der Fahrer aber näherte ſich den Wänden.
Der Sonnenball verſank hinter dem Grat.
Ein eiskalter Wind ſchoß in dieſem Augenblick über die Jöcher,
faßte den Fremden im müden Rücken, wo der pralle Ruckſack gleich=
mäßig
und ſchwer pendelte und trieb ihn raſcher vorwärts, der
lockenden Hütte entgegen, wie er glauben mochte.
Jetzt war er beinahe am Rande des Grates angelängt. Plötz=
lich
ſtoppte der Fahrer.
Ein leiſer Aufſchrei Urſulas ging im Keuchen der anderen
unter.
Er ſpringt! ſchrie Alf entſetzt, und er fühlte, wie ihm die
Haare zu Berge ſtanden.
Alle hatten geſehen, wie der Fremde knapp vor dem Abgrund
den Oberkörper vorbeugte, die Stöcke und die Arme ſpreizte und
dann in muſtergültiger Haltung in die Luft ging.
Mit aufgeriſſenen Augen beobachteten die Zuſchauenden das
tollkühne Manöver.

Er rettet ſich! Er rettet ſich! brüllte Eckmann ekſtatiſch. Er
ſpringt wie eine Gemſe! Er ſchafft es, ich wette. Es iſt der Mann
vom Schneeferner!
Er ſah, wie der Fremde nach einem gewagten Sprung auf
einer ſteil abfallenden Kuppe landete, inmitten aufſtäubender
Schneemaſſen hochſchnellte, mit einem blitzſchnellen, exakt ausge=
führten
wundervollen Querſprung der Gefahr, abzugleiten, ent=
rann
und nun auf mäßig geneigter Schneelage wie ein Ballen
zuſammengekauert weiterflitzte.
Wenn der Fremde wieder einen Sprung gelandet hatte, glaub=
ten
alle Zuſchauer das Klatſchen der Skier auf den glatten Kup=
peln
hören zu können.
Dann ſetzte wieder dieſes geſpenſtige Gleiten ein.
Eine Sinfonie der Tollkühnheit ſpielte ſich vor aller Augen
ab. Dieſe Fahrt über zerriſſene Wände, über abſchüſſige, glitſchige
Schneedächer, dieſe Flüge über die eiſigen Schluchten, in denen der
Tod lauerte, war wie eine Phantaſie des Grauens, eine unwirk=
liche
, geträumte Begebenheit, ein Alp der Nacht, von dem man
ſchweißtriefend erwachte.
Und endlich kam der letzte Sprung. Das geballte Bündel, das
nur aus Muskeln zu beſtehen ſchien, gelangte an die Schneefläche
unter den Wänden. Der Fremde war gerettet.
Alle ſtanden aber unter dem Banne des furchtbaren, gran=
dioſen
Erlebniſſes. Manche zitterten in der Nachwirkung, da ſich
nun die Spannung zu löſen begann, und man begriff, daß ein
Menſch, den man dem ſicheren Tode entgegeneilen geſehen, gerettet
war, lebte, atmete.
Nun waren ſie alle geſpannt auf den kühnen Zauberer, der ſich
bedenkenlos in des Teufels Küche gewagt hatte, und Eckmann
wartete mit einer leidenſchaftlichen Gier darauf, dem geheimnis=
vollen
Könner, dieſem unerreichten, unbekannten Meiſter der wei=
ßen
Kunſt die Hand zu drücken.
Aber der Fremde enttäuſchte die Wartenden. Am letzten
Hügel vor der Hütte hielt er an, ſchob die Brille hoch und äugte
wie ein ſcheues Tier nach dem Schutzhaus. Alf winkte und ſchickte
ein frenetiſches Anerkennungsgeheul hinauf zu der dunklen Sil=
houette
, die ſich ſeltſam geheimnisvoll vom langſam dunkler wer=
denden
Himmel abhob.
Mit langſamer Bewegung hob, der Fremde grüßend den Arm.
dann drehte er ſich raſch um, beugte ſich vor und ſauſte in der ent=
gegengeſetzten
Richtung davon.
Einige Aufſchreie verrieten die Enttäuſchung. Zuerſt hatte
man um dieſen Menſchen gelitten und jetzt glitt er, bloß eine
Handbewegung riskierend, davon. Hatte man das verdient?
Er fährt zur Bernadei=Jagdhütte ab! brüllte Alf Eckmann
enttäuſcht und wütend. Plötzlich, während er der ſauſenden Ge=

ſtalt nachſtarrte, kam ihm ein Gedanke. Er ſtürmte in
brachte ſeine Skier heraus, ſchnallte ſie mit fieberhafter ile g
Ich muß den Kerl erwiſchen, preßte er heraus. ch will
wiſſen, wer das iſt. Sonſt habe ich in meinem ganzen Lmkeine
Ruhe mehr. Er riß ungeduldig an den harten, wider mſtigen
Riemen. Mit erſchrockenen Augen trat Urſula an i ſheran.
ganz nahe, daß er ihr Gewand ſpürte.
Alf. bat ſie, bleib hier, es wird Nacht.
Ich kann nicht! keuchte er. Und wenn ich ſterben
muß den Kerl einholen.
Mit einem heiſeren Aufſchrei ſauſte er davon, dem Femden
nach, der ſchon ganz ferne ſeine Bogen zog. Und n hatten

die Hüttenbewohner neuerdings ein Schauſpiel. Bald tte der 9
Fremde bemerkt, daß er verfolgt wurde. Er blieb ſtehe und
eine kurze Weile aufmerkſam Alfs wütenden Schußfahrt / zu. E=
ſchien
ihm entweder gleichgültig zu ſein, ob er eingehe ſwurde
oder aber er glaubte nicht daran, daß es möglich ſei, i) zu er
reichen. Schließlich winkte er noch wie Jenny be uptete:
ironiſch Eckmann zu und ſetzte ſich in Fahrt. Diesmal ſer war
es ihm ernſt, denn er gewann ein unerhörtes Tempo nd ent=
fernte
ſich ſo unbegreiflich, zu unheimlich raſch von Eckr an, da
dieſer einſah, die Verfolgung ſei zwecklos. Er kehrte rbittert
und zornig um, während der Fremde hinter den Hüln ve
ſchwand. Mit lautem Hallo wurde die deutſche Schrſbe vor
der Hütte begrüßt.
Nun, Herr Doktor, hänſelte Jenny, da iſt Ihnen in Mei=
ſter
erſtanden, mit dem können Sie es nicht aufnehmen pas
Das muß der Teufel ſelber ſein! knurrte Eckmann inſteren
Geſichts.
Ach nein, meinte der Geheimrat läſſig, bloß ein Konkur=
rent
, mein Beſter. Ein überlegener Konkurrent.
Ich neide ihm ſein Können nicht, antwortete Akſchroff. MN
Ich weiß beſſer als Sie, wie weit mich der überragt. nd wie
weit er alle ſogenannten Internationalen überragt. T) ärgert
mich gar nicht, kann ich Ihnen ſagen, obwohl Sie es viellht nie
begreifen. Ich bewundere ſolches Können. Aber daß h. nig
weiß, wer dieſer Teufelskerl iſt, das bohrt in mir und brt
Tja, einholen läßt ſich der nicht! lachte jemand i 4iſch.
Eckmann ſah den Sprecher ſcharf an. Ich habe esjemerk
Uebrigens begegne ich dieſem geheimnisvollen Menſän nicht
zum erſtenmal. Am Samstag der vergangenen Woche ſſ ich ih
am Schneeferner eine unerhört kühne Abfahrt nehmen. hon do
mals habe ich beide Naſenlöcher aufgeſperrt vor Bewoderun=
Jetzt allerdings weiß ich, daß das eine lächerliche Spiegfei war
gegen das, was uns der Menſch heute gezeigt hat.
(Fortſetzung folgt.)

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4. Einjähriger Sonderlehrgang für Abiturienten.
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