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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 46
Freitag, den 15. Februar 1935.
197. Jahrgang
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DD=Banl und Darmſtädter und Natonalban.
Öchrer eloffner die Audrlapſtenang.
di Inkernakionale Auto=Ausſktellung Berſin 1935 eine ſtolze Gemeinſchaftsleiſtung der deutſchen Arbeit.
Durchſchlagende Erfolge der Sörderung unſeres Aukomobilweſens.
Inkenſiver Ausbau
des Kraſtfahrweſens und Skraßenbaues.
Berlin, 14. Februar.
m Reil
Die größte Automobilausſtellung der Welt, die diesjährige
internationale Automobil= und Motorradausſtellung Berlin,
wurde Donnerstag mittag vom Führer und Reichskanzler mit
einer großangelegten richtungweiſenden Anſprache in den Ausſtel=
*lungshallen am Kaiſerdamm eröffnet. Der Feier wohnten die
Reichsregierung, faſt das geſamte diplomatiſche Korps, die Reichs=
Eund Gauleiter der Partei, namhafte Vertreter der SA., SS., des
NSKK. und aller Gliederungen der Partei, der Induſtrie und
a/Wirtſchaft und 100 Handarbeiter der größten ausſtellenden
Fir=
men aus dem Reich und aus Berlin als Ehrengäſte bei.
Der Führer und Reichskanzler eröffnete die Ausſtellung mit
ſolender Anſprache:
Männer und Frauen!
Als ich am 11. Februar 1933 zum erſten Male die Ehre hatte,
vo dieſer Stelle aus zu ſprechen, befanden ſich der deutſche
Ver=
keſt und die deutſche Verkehrswirtſchaft in einem faſt
unaufhalt=
ſan erſcheinenden Niedergang. Während über 6 Millionen
Men=
ohne Erwerb und eigenen Verdienſt die immer kleiner
wer=
e Zahl der noch produktiv Schaffenden auf das Schwerſte
be=
ſten, ging eine Induſtrie nach der anderen dem Zuſammen=
M entgegen. Beſonders grauenvoll wirkte ſich dieſer in der
ührswirtſchaft aus. Eine Induſtrie, die in anderen Ländern
Spitze der produktiven Arbeit ſtand, ſchien in Deutſchland
li einzugehen. Der Verkauf von 46 000 Wagen in einem
bſäſt war noch nicht einmal genügend, den jährlichen Abgang von
Ver m ſich ſo beſcheidenen Zahl unſeres Kraftwagenbeſtandes aus=
PAleichen. Von einer Vermehrung unſerer Motorfahrzeuge konnte
eie Rede mehr ſein. Dieſe Entwicklung war aber zugleich ein
Pangſtigendes Symptom für die immer mehr um ſich greifende
Wemeine Lähmung und ſchien geradezu denen recht zu geben,
7 Mplanmäßig und bewußt im deutſchen Volk einen Minderwer=
Meitskomplex hochzüchten wollten. Nun mögen wohl alte
Indu=
ſin und Erwerbszweige auch wieder abſterben, allein es iſt
c) Farg, wenn ein Volk keinen Anteil mehr nimmt an einem ſonſt
A überall in junger und friſcher Entwicklung begriffenen
eiden Wriſchaftsteil und es iſt doppelt ſchlimm, wenn dadurch eine ſolche
5391/ Münftsreiche Wirtſchaftsbelebung nicht nur zum Stillſtand kommt,
Mdern am Ende ſogar noch zurückgeht.
dirhau
privaf 2 Wenn ich damals von dieſer Stelle aus die Entſchloſſenheit
S ſeuen Regimes verkündete, dem langſamen Verfall unſeres
a1Koſtverkehrs Einhalt zu gebieten, dann war ich mir darüber
u daß eine ſolche Wendung nur im Rahmen einer allgemeinen
Neerbelebung unſerer Wirtſchaft gelingen kann. Aber wenn die
Fſndung unſeres Kraftverkehrs und der an ihm beteiligten
Artſchaft nur in Verbindung mit einer allgemeinen Belebung
Ahnden kann, darf man auch umgekehrt nicht vergeſſen, daß
Ele allgemeine Wiederherſtellung unſeres wirtſchaftlichen Lebens
hungen müßte, ohne die einzelnen Teilmaßnahmen zur Heilung
Lriſchaftlicher Schäden auf den verſchiedenen zahlreichen
Einzel=
ſbieten. Wenn wir
Hei
Nach knapp zwei Jahren in der Förderung
10½ bes deutſchen Aukomobilweſens ſo große
4 und durchſchlagende Erfolge aufzuweiſen
ſogen, dann ſoll man erkennen, daß dies nicht einem Zufall
12 Er einer Hexerei zu verdanken iſt, ſondern einem ſehr umfaſſen=
A Angriff gegen beſtimmte Urſachen des früheren Verfalls auf
Een Wirtſchaftsgebiet einerſeits und einer Reihe weiterer
Maß=
oſſen, deren Wirkung aus dem Geſamtzuſammenhang dieſer
40 rein pſychologiſch ſchon nicht wegzudenken iſt. Ohne ſie
LE dieſer Verſuch, den Zuſammenbruch unſerer Automobilindu=
He uuſhzuhalten, trotz allem ſonſtigen guten Willen dennoch miß=
Rgen! Ich ſage bewußt „Zuſammenbruch”, denn es iſt
ic für die Beurteilung des bis heute Geleiſteten als Aus=
M2 Sudepunkt das Jahr 1932 zu nehmen, ſondern richtig iſt es, die
Lus Der Entwicklung vor dem Jahre 1932 gedanklich über dieſes
*2 Ja hinaus fortzuſetzen und dann erſt wird man das richtige
22 4I über den Umfang und die Bedeutung einer Aktion gewin=
19— de nicht einen beſtehenden, wenn auch ſtagnierenden Zuſtand
iherte ſondern einen fortlaufenden Verfall abſtoppte und in
BS nen Auſtieg verwandelte.
De Automobilfabrikation nimmt mit ihren Nebeninduſtrien
Ne. ſehr entſcheidende Schlüſſelſtellung ein. Die durch ſie in Ver=
38 2 Beſetzten Werte erreichen in den meiſten Staaten hohe Pro=
45 Juſce der in der Wirtſchaft fließenden Geſamtſummen. Warum
n Deutſchland die Entwicklung dieſer Induſtrie ſo ungün=
2 Prlief, iſt auf den erſten Blick ſchwer verſtändlich. In unſerem
Ne Zi wurde der Kraftwagen erfunden. Die Namen Daimler und
Shoren zu den großen Verkehrspionieren der Menſchheit!
ch. etiſche Volk ſelbſt beſitzt im Durchſchnitt eine
außerordent=
e techniſche Fähigkeit und Veranlagung. Unſere In=
S gehören und gehörten zu allen Zeiten zu den tüchtigſten
Wicten Technikern der Welt. Der deutſche Arbeiter wird
Sin, i ſeitem Qualitätswert von keinem anderen Arbeiter
Stoſen. Der Wagemut unſerer Unternehmer hat uns auf vie=
Juigehnist Auch die Art unſerer Beſiedlung läßt von vornherein
in Roßes Verkehrsbedürfnis ſchließen. Die deutſchen
Reichs=
zi
2 waren vergleichsweiſe nicht nur die größten, ſondern
tauls muſtergültigſten Anlagen. Warum ſoll nun unſer
I einen Eiſenbahnen, in ſeinen Schiffahrtslinien und
Leßten eineinhalb Jahrzehnten, auch in ſeiner Luftpoſt
eren Gebieten die größten wirtſchaftlichen Einrichtungen
eine außerordentliche Intenſität des Verkehrs entwickelt hat,
ge=
rade mit dem Verkehrsmittel in einem entwürdigenden Rückſtand
bleiben, das es einſt ſelbſt erfunden hat.
Die Gründe kennen, heißt hier die Vorausſetzung ſchaffen für
die Beſeitigung dieſes unmöglichen Zuſtandes.
Wenn der Weltkrieg durch ſeine Abſchließung Deutſchlands
von den übrigen Völkern ſowohl als durch die Stellung ganz
be=
ſonderer und andersgearteter Aufgaben, uns zum erſten Male
aus dem Rahmen, dem Fluß der internationalen Entwicklung
die=
ſes Verkehrsinſtrumentes herausriß, dann war es nach ihm der
Vertrag von Verſailles, der durch ſeine moraliſche, politiſche und
wirtſchaftliche Erdroſſelung Deutſchlands die nachfolgenden
Be=
dingungen für den Zuſammenbruch unſerer Automobilwirtſchaft
ſchuf.
Unkluge Maßnahmen der Regierungen taten im Bunde mit
einer zur Primitivität hinſteuernden marxiſtiſchen
Weltanſchau=
ung das übrige, um Produktion und Käufer zu bedrücken und
ab=
zuſchrecken. Ich habe Ihnen, meine Herren der
Kraftverkehrswirt=
ſchaft, daher vor zwei Jahren meine Auffaſſungen über dieſes
Pro=
blem offen mitgeteilt und angegeben, was meiner Anſicht nach zur
Ueberwindung dieſes Zuſammenbruches wird geſchehen müſſen. Es
waren eine Anzahl von Maßnahmen, teils wirtſchaftlichen, teils
pſychologiſchen Charakters, die — und dies möchte ich heute
be=
ſonders laut betonen — nur bei gemeinſamer
Inan=
griffnahme und Durchführung eine Behebung dieſer
Not ſchaffen konnten. Wenn das erſte, was getan werden mußte,
die Beſeitigung der zum Teil geradezu unvernünftigen
behörd=
lichen Hemmungen, ſowie die Abſchaffung einer Anzahl wahrhaft
verkehrsmörderiſcher Belaſtungen war, dann war aber nicht
min=
der wichtig, die allgemeine Wiederherſtellung des
Selbſtver=
trauens unſeres Volkes und in dieſem beſonderen Fall die
wir=
kungsvolle demonſtrative Hervorhebung und
Unterſtreichung dieſer uns geſtellten Aufgabe ſowie die
ſichtbare Feſtſtellung der volkswirtſchaftlichen Bedeutung derſelben.
Ich hielt es daher damals für notwendig, daß parallel der
Ent=
laſtung des Kraftwagenverkehrs von den ſtaatlichen Bedrückungen
eine bewußte Förderung
desſelben in der Form eines pſychologiſch wirkſamen Anreizes
durchgeführt werden muß. Die Stärkung des
Automobil=
ſports gehört in das Kapitel der Wiedererweckung des
Inter=
eſſes der Nation an dieſem wunderbaren Inſtrument modernſter
Verkehrstechnik der Menſchheit. Aber ebenſo iſt dann notwendig,
der Bau eines Straßennetzes, das ja eine der
Voraus=
ſetzungen für eine wirklich zukunftsreiche Moderniſierung unſeres
Verkehrs überhaupt iſt. Ein Kraftwagenbeſtand von 2 bis 3
Mil=
lionen Wagen führt unter Zugrundelegung unſeres bisherigen in
Traſſierung und Material ungeeigneten Straßennetzes eher zu
einem Verkehrsverfall als zu einer Verkehrsverbeſſerung. Wenn
wir bedenken, daß in der deutſchen Automobilinduſtrie und in den
Zubehör= und Reparaturwerkſtätten ſowie im Baugewerbe, das
für Fabriken und Garagen tätig iſt, jährlich ſchon jetzt über
600 000 Menſchen beſchäftigt ſind, und wenn wir zu ihnen noch
rechnen die rund 400 000 direkt oder indirekt am Bau der
Reichs=
autobahnen und am Ausbau unſerer Straßen Beſchäftigten dann
ergibt dies eine Zahl von rund einer Million Menſchen,
die heute in dieſer Wirtſchaft ihr Brot verdienen. Bei einem
An=
dauern der früheren Verhältniſſe würden vielleicht keine 20 v. H.
von dieſer Zahl Arbeit und Auskommen finden! d. h.
die geſamte Kraftverkehrswirtſchaft, einſchließlich den
Stra=
ßenbau, entlaſtet das Reich um mindeſtens 4 bis 500
Mil=
lionen Mark dank der heutigen Entwicklung allein an
Ar=
beitsloſen= und Fürſorgeunterſtützungen.
Sie ſchafft darüber hinaus aber ein Steueraufkommen, das
insgeſamt dieſem Betrage nur wenig nachſtehen dürfte!
Alſo die Summen, die für die direkte und indirekte Förderung
dieſer zukunftsreichſten Induſtrie aufgebracht werden, ſtehen —
auch unter Einrechnungen der Koſten unſeres Straßenbaues —
in keinem Verhältnis zu dem ſchon heute in Erſcheinung
treten=
den Gewinn. Ich erwähne dies, um gegen die Meinung Stellung
zu nehmen, man könne von dieſem umfaſſenden Programm der
Belebung unſeres Kraftverkehrs nach Belieben den einen oder
anderen Teil wegſtreichen, weil er finanzielle Belaſtungen mit
ſich bringt, ohne den Nutzen des Geſamten dadurch einzubüßen.
Nein, es ſind ſehr große Anſtrengungen notwendig, um eine
blühende Induſtrie in ihrer Blüte zu erhalten. Sie müſſen aber
noch vervielfacht werden, wenn man einen bereits dem Ruin
aus=
gelieferten Wirtſchaftszweig, der zu allem Ueberfluß noch
abhän=
gig iſt, von der inneren pſychologiſchen Einſtellung eines Volkes
wieder retten und neu befruchten will. Ich kann mich daher auch
heute nur wieder zu dem Programm bekennen, das vor zwei
Jah=
ren aufgeſtellt wurde und das unterdeſſen ſo überaus reiche
Früchte getragen hat.
Höchſtes behördliches Entgegenkommen und höchſte
Rückſicht=
nahme auf den Kraftwagenverkehr und die
Kraftwagen=
induſtrie, ſtarke pſychologiſche und materielle Förderung des
Kraftwagens im Sport und endlich Förderung und
Siche=
rung des Verkehrs durch die pſychologiſch überhaupt nicht zu
ermeſſende Bedeutung des Baues unſerer Reichsautoſtraßen.
Sie werden in wenigen Jahren eines der gewaltigſten
Propa=
gandamittel nicht nur für eine heute vielleicht im ganzen Umfang
gar nicht vorausgeahnte Steigerung des Kraftverkehrs und damit
der Produktion ſein, ſondern auch ein jährlicher Anziehungspunkt
für viele hunderttauſende Fremde, denn: nach Fertigſtellung der
Reichsautobahnen wird Deutſchland das weitaus modernſte
Auto=
ſtraßennetz der Welt ſein eigen nennen; ein gewaltiges Dokument
friedlichen Fortſchrittes.
(Fortſetzung auf Seite 2, erſte Spalte.)
Kriſenluft in Paris.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Mitte Februar 1935.
Die vergangene Woche brachte für Frankreich einen heiklen
Tag. Der 6. Februar war für Paris ein Datum, deſſen
Heran=
nahen in den Kreiſen der Regierung mit Beſorgnis, vom
Publikum mit größter Spannung erwartet wurde. Der gleiche
Tag des verfloſſenen Jahres ſah als Folge der bekannten
Skan=
dalaffären die blutigen Straßenkämpfe, die damals das Ende
eines Regimes zu bedeuten ſchienen. Sie bedeuteten aber nur
das Ende einer Regierung ..."
Die Regierung Daladier wurde von den
außerparlamenta=
riſchen Kräften weggeſchwemmt und die Regierung Doumergue
— die Regierung des Burgfriedens — ſollte eine neue Aera
der franzöſiſchen Innenpolitik einleiten. Vielfach glaubte man
damals, daß die Innenpolitik neue Grundlagen erhalten, daß
die Verfaſſung und die politiſchen Sitten reformiert werden
würden. Zehn Monate gingen ins Land, eine Zeitſpanne, in der
manches, aber nicht viel und vor allem nichts Weſentliches
ge=
ſchah. Doumergue mußte abtreten, ohne die in ihn geſetzten
Erwartungen erfüllt zu haben. Es gelang ihm nicht einmal, die
Serie der Skandalaffären zu liquidieren.
Die Vermutung lag nahe, daß die franzöſiſche Rechte, vor
allem die verſchiedenen Bünde den 6. Februar zu neuen
Straßen=
demonſtrationen benutzen würden. Es war für die Regierung
nicht leicht, im voraus alle Vorſichtsmaßnahmen zu treffen, um
möglichen Ereigniſſen vorzubeugen. Und ſo laſtete wochenlang
auf den Gemütern wie ein Alp die Sorge, daß der 6. Februar
neue blutige Kämpfe, vielleicht ſogar den Umſturz bringen könne.
Ohnehin iſt die Pariſer Atmoſphäre gegenwärtig der Bildung
von allerlei Gerüchten günſtig; ein Zuſtand der latenten
Un=
ruhe und Nervoſität macht vieles glaubhaft; man ahnt allerlei
Gefahren und vergißt, daß die eigene Nervoſität im Augenblick
die einzige, allerdings nicht zu unterſchätzende Gefahr iſt.
Das fatale Datum iſt ohne ernſte äußere Komplikationen
vorübergegangen, wenn man von dem Zwiſchenfall in der
Kathe=
drale und einigen kleinen kommuniſtiſchen
Demonſtrationsver=
ſuchen abſehen will. Nicht vorüber aber ſind die Gründe der
allgemeinen Nervoſität. Sie wurzeln in der Wirtſchaftskriſe und
in den ungelöſten Problemen der Innenpolitik. Gerade bei den
heutigen Schwierigkeiten Frankreichs bedeutet der pſychologiſche
Faktor ſehr viel. An ſich iſt bei allen Fehlern im Aufbau der
Wirtſchaft Frankreich doch immer noch ein reiches Land. Die
Weltwirtſchaftskriſe hat Frankreich erſt zuletzt erreicht und ein
kluger Einfatz der Kapitalſtärke des Landes könnte ſicher das
Vertrauen wiederherſtellen und Wunder wirken. Aber nichts
er=
laubt im Augenblick den Franzoſen, auf dies Wunder zu hoffen.
Sie verweiſen immer auf die Bilanz des letzten Jahres, die
nicht zum Optimismus ermutige. In der Tat iſt es ja bisher auch
der Regierung Flandin noch nicht gelungen, aus der Atmoſphäre
der Skandale herauszukommen, und der Juſtizminiſter iſt auch in
dieſem Kabinett die Zielſcheibe aller Attacken der
Rechts=
oppoſition.
Auch die Saarfrage war ja noch vor kurzem Anlaß zu
er=
heblicher Nervoſität in Paris. Das glänzende und eindeutige
Abſtimmungsergebnis ſchuf die Möglichkeit für eine wirkliche
Befriedung Europas eine Möglichkeit, deren Bedeutung freilich
von vielen franzöſiſchen Politikern nicht ſchnell genug erfaßt
wurde. Innenpolitiſch aber blieb — das kann man nur in
ver=
traulichen Geſprächen feſtſtellen — in Frankreich bei den
Rechts=
kreiſen ein bitterer Nachgeſchmack zurück. Nicht, als ob man an
dem eindeutigen Ergebnis rütteln möchte. Aber man wirft den
verantwortlichen Politikern vor Frankreich vor der
Weltöffent=
lichkeit lächerlich gemacht zu haben. In dem Zuſammenhang iſt
jedoch bemerkenswert, daß dieſe zurückgebliebene Bitterkeit den
franzöſiſchen Rechtsparteien, die ihre Anhänger vielfach über die
wahre Sachlage getäuſcht haben, mehr geſchadet als genützt hat.
Denn tatſächlich iſt nur die Rechte, vor allem der Teil, der ſich
jetzt in der Oppoſition befindet, dafür verantwortlich, wenn
viele Franzoſen eine Enttäuſchung erlitten. Aber die Natur
der Dinge bringt es mit ſich, daß dieſe Enträuſchung die Lage
der Regierung nicht ſtärkt, obwohl offen zugegeben wird, daß
Flandin und Laval ſich nach dem tragiſchen Tode Barthous und
dem Rücktritt Doumergues bemüht haben, nicht eine Politik der
Wünſche, ſondern eine Politik der Realitäten zu treiben.
Flandin und Laval vertreten die Auffaſſung, daß vor den
rein innerpolitiſchen Problemen die Probleme der Wirtſchaft
ge=
löſt werden müſſen. Der Schwerpunkt der Wirtſchaftsfragen aber
liegt auf einem weiten internationalen Felde
Die Londoner Reiſe ſchien letzten Endes die Entſcheidung
über Erfolg oder Mißerfolg der Politik von Flandin und Laval
zu bringen. Denn in den Beſprechungen mit Macdonald und
Simon gipfelte die franzöſiſche Außenpolitik. Für die große Maſſe
in Frankreich gab und gibt es nur eine außenpolitiſche Frage,
nämlich das Verhältnis zu Deutſchland, und das ſollte nach
ihrem Wunſche in London geklärt werden. Für die franzöſiſchen
Wirtſchaftskreiſe aber gab es daneben ein zweites ſehr wichtiges
Problem, nämlich die Stabiliſierung der angelſächſiſchen
Wäh=
rungen, die finanzpolitiſche Ueberwindung der
Weltwirtſchafts=
kriſe. In dieſem Punkte nun war die Reiſe der franzöſiſchen
Staatsmänner völlig erfolglos. Man verſchweigt das nicht
ein=
mal. Die Bedeutung der deutſch=franzöſiſchen Frage wurde
da=
durch für die franzöſiſche Oeffentlichkeit nur noch ſtärker
unter=
ſtrichen.
Den Londoner Aufenthalt von Flandin und Laval benutzte
die Rechte zur Vorbereitung einer Regierungskriſe. Es war
um ſo ſelbſtverſtändlicher, für die dem Kabinett naheſtehenden
politiſchen Kreiſe, daß der Miniſterpräſident und der
Außen=
miniſter bei ihrer Rückkehr gefeiert werden mußten. Nun können
in der Tat die Londoner Verhandlungen für Flandin und Laval
zu einem Triumph werden, wenn es ſich erweiſt, daß in London
tragfähige Grundlagen für die Verſtändigung mit Deutſchland
gelegt wurden, aber auch nur in dieſem Falle. Sonſt bleiben die
engliſch=franzöſiſchen Vereinbarungen, auf die man jetzt ſo ſtolz
iſt, innen= und außenpolitiſch völlig bedeutungslos. Ja, ſie
können zu einer ernſten Gefahr für den Beſtand der Regierung
Flandin angeſichts der vorhandenen Kriſenluft werden, wenn es
ſich nämlich herausſtellen ſollte, daß die vorhandenen
Schwierig=
keiten größer ſind als der ſchöne Optimismus des Londoner
Communiqués.
Seite 2 — Nr.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
Zu dieſen Maßnahmen kommt als weitere Aufgabe die
Schaffung eines Wagens der breiken Maſſen.
Ich freue mich, daß es der Fähigkeit eines glänzenden
Konſtruk=
teurs und der Mitarbeit ſeines Stabes gelungen iſt, die
Vorent=
würfe für einen deutſchen Volkswagen fertigzuſtellen, um die
er=
ſten Exemplare ab Mitte dieſes Jahres endlich erproben zu können.
Ich habe bei der letzten Automobilausſtellung ſchon erklärt, daß
die Erfüllung dieſes Auftrages Jahre erfordern kann; allein die
Aufgabe muß gelöſt werden, und daher wird ſie auch gelöſt. Es
muß möglich ſein, dem deutſchen Volke einen Kraftwagen zu
ſchen=
ken, der im Preiſe nicht mehr koſtet, als früher ein mittleres
Motorrad, und deſſen Brennſtoffverbrauch mäßig iſt.
Es iſt dies nicht nur eine Aufgabe der Automobilinduſtrie,
ſondern auch eine Aufgabe unſerer Rohſtoffproduktion, die in
die=
ſem ganz beſonderen Falle in ihrer Preisgeſtaltung nicht nur
einen eminent volkswirtſchaftlichen, ſondern auch einen
nationa=
len Zweck zu berückſichtigen hat. Indem wir aber dieſe große
Ziel=
ſetzung vornehmen, ergibt ſich zwangsläufig und von ſelbſt die
wei=
tere Aufgabe der
Sicherung unſeres Brennſtoffbedarfs.
Wir befinden uns aber gerade hier mitten in einer Serie, ich
kann ſchon ſagen, umwälzender Erfindungen. Wir wiſſen es alle,
daß ſowohl die Fragen des ſynthetiſchen Gummis, als
auch die des ſynthetiſchen Benzins im Pxinzip
ge=
löſt ſind. Wo ſich aber ein Wille einer Aufgabe ernſtlich widmet,
wird immer ein Weg zur praktiſchen Erfüllung gefunden. Wir
werden damit erneut der deutſchen Volkswirtſchaft einen großen
Auftrag und unzähligen deutſchen Menſchen Arbeit und Brot
geben. Es iſt wichtig, daß die deutſche Kraftwageninduſtrie auch
hier erkennt, wie groß ihre nationale Aufgabe iſt und wie ſehr ſie
auf die Konſtruktion der Verkehrsmittel Rückſicht nehmen muß,
auch auf die Möglichkeit der Heranziehung und Verwendung
deut=
ſcher Betriebsſtoffe, um damit, wenn möglich, einen neuen
deut=
ſchen Wirtſchaftszweig ins Leben zu rufen. Nicht minder groß iſt
dann aber auch die Verantwortung jedes einzelnen Deutſchen
die=
ſen gemeinſamen nationalen Anſtrengungen ſo vieler beſter
Män=
ner gegenüber, denn was die deutſche Wirtſchaft hier geleiſtet hat,
werden Sie in wenigen Minuten beſehen können. Es iſt
eine wahrhaft ſtolze Gemeinſchaftsarbeit von
Konſtrukteu=
ren, Technikern, Werkmeiſtern, Arbeitern und Kaufleuten,
die hier vor Ihren Augen enthüllt wird!
Unſere Wagen und Motorräder ſind nicht nur die ſchnellſten,
ſondern wir können mit Stolz ſagen, auch mit die beſten der Welt.
Möge ſich dieſer Leiſtung einer einzigartigen Solidarität der
deut=
ſchen Arbeit nun aber auch der deutſche Konſument anſchließen.
Unſere Ingenieure und Arbeiter können ſtolz ſein, ſolche Wagen
zu bauen. Möge der Deutſche ſtolz genug ſein, ſich ihrer auch zu
bedienen!
Im übrigen prüfen Sie die Leiſtung des deutſchen
Kraft=
wagenbaues im Rahmen einer internationalen Produktion alle
ſelbſt, denn ich eröffne hiermit die Internationale Automobil=
Aus=
ſtellung 1935 zu Berlin!
Der Präſident des Verbandes des Automobilbaues,
Freitag, 15. Febru /935
Geheimral dr. Allmers.
hielt eine Rede, in der er ſeiner Freude Ausdruck gab, den Führer
und Reichskanzler zum dritten Male an dieſer Stelle begrüßen zu
können. Er hieß ferner die Mitglieder der Regierung, der
Reichs=
leitung der NSDAP., die Vertreter der auswärtigen Mächte und
die zahleichen Ehrengäſte willkommen und dankte ihnen namens
der Autvmobilinduſtrie für ihr Erſcheinen und ihr Intereſſe.
Nach einem Hinweis auf die Tatſache, daß vor 50 Jahren, im
Frühjahr 1885, Carl Benz den erſten Kraftwagen der Welt zum
Lanfen gebracht hatte, fuhr der Redner fort: Die deutſche
Auto=
mobilinduſtrie kann
in dieſem Jubiläumsjahr den Rekord des Abſahes
aufweiſen: brachten doch die letzten zwölf Monate eine
Umſatz=
höhe, wie ſie bisher nicht erreicht worden iſt. Die
Erſatzbeſchaf=
fungsmaßnahmen der Regierung hatten die Wirkung, daß unſere
Werke auch im Winter gut beſchäftigt waren, ja, der Dezember.
ſonſt ſtets der ſchwächſte, wurde in bezug auf Auftragseingänge
einer der beſten Monate des ganzen Jahres. Der Januar 1935
er=
gab an Zulaſſungen für Perſonenkraftwagen das Viereinhalbfache,
für Laſtwagen das Fünffache des Januars 1933. Es klingt wie
ein Wunder: „Von einem Inlandsabſatz von 44 500 Automobilen
im Jahre des Tiefſtandes 1932 auf 159 000 im Jahre 1934; das
be=
deutet eine Verdreieinhalbfachung, — von 36 000 Mororrädern auf
76 000, — kann es ein glänzenderes Zeugnis geben für die Kraft
nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsführung?‟
Nach einem Dank an den Reichspropagandaminiſter und ſeine
Mitarbeiter für ihre bereitwillige Unterſtützung und fachkundige
wie künſtleriſche Beratung und an die Reichsminiſterien für
Wirt=
ſchaft wie des Verkehrs kam der Redner auf
die Ausfuhr
zu ſprechen. Es iſt uns gelungen, erklärte er, die Ausfuhr von
Laſtwagen um rund 4 v. H., die von Perſonenwagen um 24 v. H.
zu ſteigern; doch das genügt uns nicht. Wir wiſſen, daß wir in
Konſtruktion und Qualität führend ſind in der Welt, man gibt
das draußen zu, aber was nützt uns bloße Anerkennung, von
ſchö=
nen Worten kann kein Schornſtein rauchen. Wir brauchen
geſtei=
gerte Ausfuhr, um ausländiſches Rohmaterial kaufen zu können.
Daher iſt die Automobilinduſtrie zur Selbſthilfe geſchritten.
Sämtliche Fabriken, auch die nicht oder wenig exportierenden,
haben einmütig beſchloſſen, bedeutende Mittel in eine Exportkaſſe
zu zahlen, die den exportierenden Werken ermöglichen ſoll, dem
Wettbewerb auf dem Weltmarkt zu begegnen.
Treu ſteht der deutſche Automobilhandel ſeiner
Induſtrie zur Seite; indem er zugunſten der Exportkaſſe einer
Kürzung ſeiner Verdienſtſpanne zugeſtimmt hat, bezeugt er damit
den Dank für die wohlgelungene Ordnung auf dem
Automobil=
markt. Was man im Auslande vergeblich verſucht, was man dort
als undurchführbar abgetan hat, in Deutſchland unter
national=
ſozialiſtiſcher Wirtſchaftsführung iſt es gelungen.
Internationale Geltung haben unſere neuen Rennwagen erlangt.
Bei den zwölf wichtigſten großen Rennen Europas im Jahre 1934
ſtiegen am Schluß die deutſchen Fahnen an den Siegesmaſten hoch.
Siegreich auch unſere Sport= und Tourenwagen, die Adler, Opel,
BMW., Röhr, Hanſa=Lloyd, Hanomag, Stoewer, DKW.,
Wande=
rer, Mercedes, in zahlreichen Konkurrenzen.
Eine Aufgabe aber, die uns der Führer im Vorjahre
ge=
ſtellt hat, die Aufgabe, „den Wagen zu konſtruieren, der
zwangs=
läufig eine Millionenſchicht neuer Käufer erſchließt” haben wir
noch nicht löſen können — den Volkswagen bringt dieſe
Ausſtellung nicht. Eine Gemeinſchaftsarbeit hat ſich ergeben,
deren große Tragweite noch gar nicht abzuſehen iſt. Wir haben
bedeutende Mittel aufgebracht und die Konſtruktion in
be=
währte Hände gelegt. Die Arbeit iſt vorgeſchritten, drei
ver=
ſchiedene Modelle ſind im Bau, wir haben gute
Hoffnung, daß der große Wurf gelingen wird, aber es wäre
leichtfertig, ohne genügend lange und ſcharfe Erprobung mit den
Konſtruktionen herauszukommen. Gelingt techniſche und
wirt=
ſchaftliche Bezwingung der Rieſenaufgabe, ſo wird der
Volks=
wagen nicht allein breite Schichten unſeres Volkes erfaſſen, er
wird auch ein Exportobjekt von größter Bedeutung werden.
Seien Sie überzeugt, mein Führer, daß Sie uns nicht
klein=
mütig finden werden, daß wir den ſehnlichen Wunſch haben,
unſeren Dank für die ſtarke Förderung durch Bewältigung der
ſchwierigſten aller Aufgaben zu erweiſen, daß wir mit allem
Eifer arbeiten und auch im Volksbewußtſein der wirtſchaftlichen
Verantwortung.
So groß im Ueberwinden unſer arbeitſames und tüchtiges
Volk iſt, eines hat es noch nicht im Auslande beſiegen
können: die üble Nachrede. Noch immer werden wir in
der Welt verkannt, noch immer kann man die gewaltige Größe
der Entwicklung der letzten beiden Jahre nicht begreifen, man
will nicht verſtehen, wie dieſes verſtümmelte und gequälte
Deutſchland mit der heroiſchen Willenskraft ſeiner Führung nach
Gleichberechtigung ſtrebt, wie es in heißem Ringen Ehre und
Würde wieder erlangt hat und dazu noch ein koſtbares Gut, das
den anderen Völkern fehlt, den ſozialen, den inneren Frieden.
Das deutſche Volk iſt zufriedener als zuvor, arm iſt es an
Gold, doch an Kräften reich, es iſt fröhlich, weil nun die
Ar=
beit wieder Sinn hat, es iſt ſtolz, weil die ſolange unterdrückte
Liebe zur Heimat wiedererweckt wunde, und es iſt glücklich, weil
es für alle endlich wieder ein großes Ziel iſt; ein hochgemutes
aber arbeitſames, ein wehrhaftes aber friedliebendes
Vater=
land. Fragt Männer und Frauen aller Stände, fragt jung und
alt, fragt, wen ihr wollt, alle werden freudig antworten im
Sinne der Worte des Führers: „Es iſt herrlich, in einer Zeit
zu leben, die den Menſchen große Aufgaben ſtellt.”
Wir verweiſen weiter auf Seite 11, wo wir einen Einblick in
die Ausſtellung bringen.
Der Führer verweilte nach der Eröffnung der
Internatio=
palen Automobilausſtellung bis kurz vor 15 Uhr auf der
Aus=
ſtellung und beſichtigte in Begleitung des Präſidenten des
Reichsverbandes der deutſchen Auomobilinduſtrie, Geheimrat
Allmers, und des Führers der Fachgruppe Automobile, Direktor
Werlin, ſämtliche neun Hallen. An allen Ständen ließ er ſich
von den Vertretern der Firmen die Erzeugniſſe deutſcher
Werk=
arbeit zeigen und erklären. Er beſuchte u. a. in der Halle der
Perſonenwagen auch die Stände der ausländiſchen Firmen.
An den franzöſiſchen Ständen hatte der franzöſiſche
Bot=
ſchafter Francois Poncet die Führung übernommen.
An den Ständen der anderen ausländiſchen Firmen ſah man
ebenfalls Angehörige der diplomatiſchen Vertretungen. Der
Führer begrüßte überall die auf den Ständen anweſe
beiter und Monteure und unterhielt ſich mit ihnen.
der Beſichtigungen konzertierten in den einzelnen Hallen
der NSKK. Mit beſonderem Intereſſe beſichtigte der F
Hallen der Laſtkraftwagen und die Ausſtellung „Die
die eine hochintereſſante Ueberſicht gibt über das Reichs=
Programm und den Stand der Arbeiten.
Als der Führer gegen 15 Uhr von den Autohalle
goß es in Strömen. Trotzdem hatten ſich Tauſende 1
ſchen an der Funkhalle angeſammelt, die dort den F
duldig erwarteten und ihn begeiſtert begrüßten, als er
verließ.
r
Ar=
fhrend
Tpellen
er die
raße‟
bbahn=
abfuhr,
Men=
er ge=
P Halle
15 Jahre deutſcher Freiheitskarpf.
Große Gedenkfeier zum 15. Jahrest
der Programmverkündung der NSDA.
DNB. München, 14. 2fruar.
Der Traditionsgau München=Oberbayern der
von dem aus die nationalſozialiſtiſche Freiheitsbeweg
ihren
ſchweren und ſiegreichen Vormarſch in Deutſchland an ſt, wird)
wie die NSK berichtet, den Tag der 15jährigen Wied ſehr
Verkündung des nationalſozialiſtiſchen Programms Ech
Führer Adolf Hitler am 24. Februar in feierlicher drm
gehen; denn dieſer Tag iſt in der Geſchichte der Bew ing um
des deutſchen Volkes von hiſtoriſcher Bedeutung. 4X dieſem
Tage werden die Augen aller deutſchen Volksgenoſſelauf
Hauptſtadt der Bewegung gerichtet ſein und das geſam deutſche
Volk wird eingedenk ſein des großen Tages, an de vor
Jahren der Führer aller Welt ſein unabänderliches ſiel
kündete.
Der große Gedenktag am Sonntag, den 24. Febrir, wir
Vormittag um 11 Uhr eingeleitet mit einer nationalſoz liſtiſche
Weiheſtunde in der Tonhalle in München. Es ſpricht er
Gau=
leiter des Traditionsgaues München=Oberbayern, Ado Wagnen=
Abends um 8 Uhr findet im Hofbräuhaus=Fe gal,
Stätte, wo der Führer Adolf Hitler am 24. Februar1920
Programm der Nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei, rkünde
eine große Kundgebung ſtatt unter dem Motto: „15 Ire deut
ſcher Freiheitskampf‟. Der Stellvertreter des Führer; Reicht
miniſter Pg. Rudolf Heß, wird von dieſer Stelle X 20 Uh.
die Vereidigungallerpolitiſchen Leiter eutſch
lands, der Führer der HJ., des Jungvolks, des „M. un
des Arbeitsdienſtes, die nach dem 24. Februar 192 ernanrt
worden ſind, verkünden. Von 20.30 Uhr ab findet in gleiche
Saal die große Parteigründungsfeier anläßlich der Jjährige
Wiederkehr der Programmverkündung ſtatt, die Zeu ns daft.
ablegen wird, daß die unerſchütterliche Treue derer, e in de
früheſten Anfängen der Bewegung dem Führer gelgt ſin
heute die Treue des ganzen deutſchen Volkes gewordeſiſt. Tei=
Am 1. März: Saarfeier in allen deutſchen Ghulenau
nahmeberechtigt an der großen Kundgebung im Ho xäuhau=
Feſtſaal ſind die Parteigenoſſen, die gleichzeitig im ſeſitz de
Blutordens und des Goldenen Ehrenzeichens der Paei ſind.
DNB. Berlin, 14. Pbrugr.
Am 1. März d. J. kehrt das Saarland, das urch da.
Diktat von Verſailles dem deutſchen Vaterlande entſſen watnen
in die Reichsgemeinſchaft zurück. Es iſt dies ein Tag. /r Freubzuld
und des nationalen Stolzes, deſſen Gedächtnis unſeß Jugen,
der Nachwelt erhalten ſoll.
Reichserziehungsminiſter Ruſt hat daher durch Cſaß am
ordnet, daß in allen Schulen ſeines Geſchäftsberei fs amn
März, um 9 Uhr vormittags, der Rückkehr der Sach in einſte
lurzen würdigen Feier gedacht wird, daß im übrigemm dieſ
Tage der Unterricht ausfällt.
Zuſammenſchluß der Deukſchen in Rumichien.
EP. Bukareſt, 14. bbruat
In dieſen Tagen wurde in Temesvar in einer Veſammlu
unter dem Vorſitz des Abgeordneten Hans Boller d) Deutſ
Volkspartei Rumäniens gegründet. Die Gründung ſer De
ſchen Volkspartei wird von den hinter ihr ſtehenden keiſen
ein Wendepunkt in der ſchwäbiſchen Innenpolitik bezehnet, de
von den bisher beſtehenden drei deutſchen Parteien bſehen
nun an nur mehr zwei. In ihrem Gründungsprogramm beit
die Partei u. a. ihre Treue zur Heimat und zum mäniſt
Staat; ſie fordert die vollſtändige Gleichberechtigung mit d
rumäniſchen Volk und die kulturelle Autonomie und ſingt w
ter ihre Zugehörigkeit zum deutſchen Volk und zur deiſchen G.
ſtes= und Kulturgemeinſchaft zum Ausdruck. Ihr Hiptziel
die Verwirklichung der deutſchen Volksgemeinſchaft umäni
unter Anerkennung des Grundſatzes „Gemeinnutz geht hr Eige
nutz”.
Von Dr. Johannes Günther.
Die Zeit des Faſchings iſt da. Die Menſchen „maskieren”
ſich: ſie ſtecken ſich in fremde, ſeltſame Kleider, tun ſich Masken
vors Geſicht oder bedecken die Augenpartie mit Larven — und
ſo drängen ſie hinaus auf Straßen und Plätze, tummeln
ſich in Sälen und Gaſtſtätten. Aber es mag doch hie und da
jemand fragen, wie denn der ruhige Alltagsmenſch, der
ehr=
ſame Bürger, der etwas auf ſich hält, der vielbeſchäftigte
Sorgen=
reiche — wie es ihm denn zuzutrauen ſei, daß er an dieſem
Mummenſchanz teilnehme!
Die erſte Antwort liegt ſchon in der Frage ſelbſt, liegt
ſchon in den Ausdrücken „der Bürger, der etwas auf ſich hält”,
der „vielbeſchäftigte Sorgenreiche” uſw. Das ſind Ausdrücke,
die von einem Zwange zeugen. Der ziviliſierte Menſch iſt
ein=
geſpannt in die Konvention. Die Konvention hat gewiß ihre
Berechtigung: als notwendige Rückſicht des einen auf den andern
oder auf die anderen. Aber der Menſch iſt eben nicht bloß
bewußt und rückſichtsvoll, er iſt auch ein gut Teil Geſchöpf und
Kreatur. Und dieſe Beſtandteile ſeines Seins verlangen auch
einmal Befriedigung. Wenigſtens einmal! Sie ſind da und
möchten einmal zu ihrem Recht kommen: zur Rückſichtsloſigkeit,
zur Ausgelaſſenheit. Aber um rückſichtslos und ausgelaſſen ſein
zu können, dafür meint der Menſch ſich unkenntlich machen zu
müſſen. Nur wenn er ein Mitel hat, ſeine Perſönlichkeit ſein
Ausſehen verbergen zu können, nur dann wagt er es, einmal
die Schranken der Bürgerlichkeit zu durchbrechen und ſich
los=
zulaſſen. Die Mittel ſind Koſtüm und Geſichtsmaske. Das iſt
pſychokogiſch intereſſant. Das iſt ein Stückchen Vogel=Strauß=
Politik. Wenn der Menſch ſein Geſicht verdeckt, wenn er ſeine
Augen verdeckt, dann meint er wohl, ſich nicht ſchämen zu
müſſen — umgekehrt: wenn er ſich ſchämt, dann ſchlägt er die
Augen nieder oder bedeckt das Geſicht, wendet das Geſicht
weg uſw. Die Maskenfreiheit hat viele verſchiedene Grade. Der
eine wird das Ventil nur ein wenig öffnen — das genügt
ihm ſchon. Der andere kennt dann keine Bindungen mehr, er
wirft alle Feſſeln von ſich. Dazwiſchen liegen viele, viele
Stufen. In die Luſt, ſich in der Maskierung gehen zu laſſen,
ſpielt nun noch die Freude am Irreführen und am Rätſeln
hinein. Wir haben Spaß daran, uns unerkannt an einen
Men=
ſchen heranzumachen und zu beobachten, wie er auf uns reagiert,
Umgekehrt raten wir, ſelbſt maskiert, wieder an anderen Masken
herum: wer wohl dahinterſtecken mag! Dieſes Spiel, das ſich
beſonders im Erotiſchen auswirkt, wird dann in der Stunde
der „Demaskierung” aufgelöſt. Dieſe Reize entgehen denjenigen,
die einem Maskenfeſte ein Koſtümfeſt vorziehen: ſie ſind nur
koſtümiert, ihr Geſicht iſt unverdeckt. Nun, in den großen Städten
kennt ja ohnehin meiſtens der eine den anderen nicht, da mag
man auch ohne Geſichtsmaske, auch ohne Larve, das Gefühl haben,
„unterzutauchen” und „nicht erkannt” zu werden. Vielleicht hat
aber überhaupt der moderne Menſch die Hemmung überwunden,
die noch die Menſchen vor zwanzig, dreißig Jahren hatten.
Er wagt es, ſich loszulaſſen — auch ohne daß er ſchamvoll das
Geſicht bedeckt.
Der zweite Grund unſeres Vergnügens an Maske und
Koſtüm iſt der Darſtellungstrieb. Es gehört Mut und
Ueber=
legenheit dazu, ſich ſelbſt weſentlich darzuſtellen. Das hieße
alſo in dieſem Zuſammenhang: ſich ſelbſt zu karikieren. Die
meiſten Menſchen werden etwas darzuſtellen verſuchen, was ſie
ſelbſt im allgemeinen Leben nicht ſind, was ſie aber vielleicht
ſein möchten, wozu ſie alſo eine Sehnſucht drängt und wozu ſie
keimhafte Anſätze in ſich oder an ſich tragen. Freilich gehört
nun auch dazu wieder eine Ueberlegenheit, ein Abſtand von ſich
ſelbſt, um dieſe Sehnſüchte zu ironiſieren. Nun ſtellen aber die
Menſchen nicht nur eigene Eigenſchaften dar, ſondern
manch=
mal auch das, was ſie an ihrer Umgebung zum Spotte reizt.
Wenn es ſich um große Maskenfeſte handelt, dann iſt das ein
rein mimiſches Vergnügen Bei kleinen Feſten im
Bekannten=
kreiſe iſt es ein Mittel, dieſem und jenem etwas am Zeuge
zu flicken — natürlich wiederum im Schutz der Maske . . denn
in unſerer bürgerlichen Erſcheinung am Alltag hätten wir nicht
den Mut dazu. Aus ſolchen Scherzen können kleine Szenen
entſtehen, wenn der Zufall ſein übriges tut und wenn die
Be=
teiligten gelöſt und ſchlagfertig genug ſind. Wir gehen nicht
fehl, wenn wir im Karneval einen der Urſprünge des Theaters
ſehen. Die „Commedia dell arte” mit Gozzi und Goldoni in
Italien, die „Faſtnachtsſpiele” aus den Kreiſen eines
Roſen=
plüt, Hans Volz und Hans Sachs in Deutſchland beweiſen das.
Die Darſtellungsfreude, die zur Maskierung drängt, findet ihre
Kultur in der Auswahl der Masken und Koſtüme, in der
per=
ſönlichen Note und geſchmackvollen Aufmachung eines Koſtüms,
in der eigenartigen und bildhaueriſch wertvollen Modellierung
einer Geſichtswaske und im Stegreifſpiel der Maskenträger
(unter ſich und zum Vergnügen des zufälligen Publikums). Und
endlich in dem Geſamtcharakter der von den Veranſtaltern
einem ganzen Masken= und Koſtümfeſt gegeben werden kann:
indem es unter ein Motto geſtellt wird, unter ein beſtimmtes
Thema, ſo daß dann alle Masken und Koſtüme in ihrer
Ge=
ſamterſcheinung ein harmoniſches Bild darſtellen. In den
Län=
dern, in den Städten die den ganzen Faſching ununterbrochen
ausnutzen und alte Ueberlieferungen bewahren, ſind ſchon die
Maskenäufzüge an ſich ein impoſanies Schaugepränge: die
Um=
züge auf den Straßen mit den rieſigen Symbolen, die auf
Wagen dahingezogen werden, die komiſch=pathetiſch
ſitzungen und die Maskentänze.
Und eine dritte Antwort auf die Frage nach der Gru
unſeres Vergnügens an der Maskierung. Wir ſteh/f noch
Zuſammenhang mit den Kultformen der Vorzeit, r Me
des Urſprungs glaubt an Dämonen, die ihm Segen)der
derben bringen. Er denkt ſich dieſe Dämonen in beſti mter
ſtalten. Und um dieſe wichtigen Dämonen an ſich he=nzuz”
und günſtig zu ſtimmen oder von ſich fernzuhaltenimd
ſtoßen, ſteckt er ſich in eine Maske, in eine Verkleidu; di
Erſcheinung des Dämons ähnlich ſein ſoll. Auf dſe 2
gleichſam als Seinesgleichen, glaubt er ihn anzulocken der
ſam zurückzuſtoßen. Solche zauberiſche Dämonenbegeg ang
der Menſch des Urſprungs auf Höhepunkten des Lebl’g un
wichtigen Zeiten des Jahres. Sie hat ſich aus der rzei
erhalten in gegenwärtigen Volksbräuchen: bei Hodziten
Erntefeſten und, wenn man die Ueberwindung de V
durch den Frühling feierlich begeht — gerade dies iſtr aue
Zeit, in die der Faſching fällt. Die kultiſchen Zuſa men
werden dem klar, der ſich der unausweislichen D kon!
Maske hingibt, beſonders der modellierten, geſchnitzt
masken — wie ſie von Volkskünſtlern im Volke ſeſt
heiligen Bräuchen hergeſtellt werden. Wir haben zuerd
durch Hermann Reichs Forſchungen auf dem Gebiete //
durch Billingers Theaterſtücke, durch Mary Wigmis,
Feiſts und Wy Magitos Tänze, durch Luis Trer rs
vom „Verlorenen Sohn” lebhaftes Verſtändnis fürd!
gende Kraft der Masken. Wir haben auch ein eindrtflich
reiches Bilderbuch: von Ilſe=Schneider=Lenggel üb
ſichtsmasken aller Völker. Und wenn wir uns auch
des Karnevals hingeben, ſo wollen wir doch nick ge
kindliche Furcht einbüßen, die uns beim Anblick eifr
ergreift beſonders einer gewaltig durchgeführten Ge)ts
Eigentlich macht ja erſt der Maskenträger die Möke
Starrheit wird in der Bewegung erſt recht dämor Y.
auch die tiefſte Wirkung der Maske im Maskentam
uns wahrhaftig das Ewige an.
* Hitler=Worte, Ausſprüche aus „Mein Kampf ‟
Reden des Führers, ausgewählt von Benedikt Wel
würdiger Aufmachung im Verlag Ferdinand Hirt, 9/Slan
ſchienen. Das Büchlein wird beſonders allen willkomn
in Rede und Schrift den Führer zitieren, um ihn in rn
deutung durch eine Art Eigenbiographie zu zeichne E=
Worte des Führers, die zeugen für Deutſchland und Xun
Ehre, für Boden und Heimat und Charakter und Wil /
rung und Gefolgſchaft, Volkstum und Volksgemeinſchaf
Freitag, 15. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Deutſchlands Antwort.
Reichsaußenminiſter von Neuralh unkerrichkek die Botſchafker Englands und Frankreichs
über den deutſchen Standpunkk.
* Die Erwiderung
Am den Oſtpakt.
Rußland drängk. — Laval warkek ab.
auf das Londoner Prokekell.
Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath hat am
Donners=
tag nachmittag den engliſchen und den franzöſiſchen Botſchafter
G empfangen und ihnen den deutſchen Standpunkt gegenüber den
N8 Vorſchlägen des Londoner Protokolls entwickelt. Eine Note iſt
dabei nicht überreicht worden, vielmehr hat Herr von Neurath
ſich auf eine eingehende mündliche Mitteilung beſchränkt und
nur — gewiſſermaßen als Gedächtnisſtütze — den Botſchaftern
ein kurzes Schriftſtück überreicht, indem die Geſichtspunkte
zu=
ſammengefaßt ſind, von denen Deutſchland ſich leiten läßt. Eine
nähere Veröffentlichung iſt erſt für Samstag geplant.
Einſt=
weilen werden an amtlicher Stelle genaue Angaben über den
Fnhalt der deutſchen Antwort nicht gemacht. Aus der
Vorge=
chichte aber und aus dem, was über die Grundlagen der deut=
4 chen Politik bekannt iſt, läßt ſich das Weſentliche wohl auch ohne
ſenaue Kenntnis des Inhalts ableiten.
Wir haben ſeit der Bekanntgabe des Londoner Programms
viederholt die deutſche Auffaſſung dargelegt und wir brauchen
uns in keinem Punkte zu berichtigen, ſondern können uns darauf
eſchränken, ganz kurz noch einmal die Zuſammenhänge
aufzu=
eigen. Das Londoner Programm iſt ja im weſentlichen ein
Aütenſtrauß von Vorſchlägen, die ſchon ſeit langem in der euro=
ührers ſäiſchen Diplomatie erörtert worden ſind. Als Neues hinzugefügt
Ztelle m var lediglich der letzte Punkt — der Luftpakt. Im übrigen trafen
iter? vir nur alte Bekannte: der allgemeine Wunſch nach Befriedung,
des B ie Gleichberechtigung, der Oſtpakt, der Donaupakt und ſchließlich
198 die Abrüſtung.
Ueber den Oſtpakt wird bereits ſeit Monaten verhandelt.
die deutſche Regierung hat ſchon ſeit längerer Zeit
Gegenvor=
chläge ausgearbeitet, eine Antwort darauf iſt ihr nicht
zugegan=
ſen. Ebenſo iſt es mit dem Donaupakt. Wir haben eine
ſanze Reihe von Rückfragen geſtellt, die gleichfalls bisher noch
inbeantwortet geblieben ſind, Vielleicht, weil die nächſtbeteiligten
Nächte die weitere Aufklärung, die uns nötig ſchien, nicht geben
önnen, da ſie ſelbſt über alle Einzelheiten nicht mit ſich im
heinen ſind. Auch Deutſchlands Stellung zur Abrüſtung iſt
nehr als hinreichend bekannt. Wir haben uns nie geweigert,
eine allgemeine Abrüſtung mitzumachen wir haben ſogar nach
der Richtung hin ſehr weitgehende Anträge geſtellt, die aber auf
der Konferenz abgelehnt worden ſind. Wir haben uns auch,
nachdem wir aus der Konferenz ausgeſchieden waren, für weitere
Bemühungen zur Verfügung geſtellt, und es iſt ganz gewiß nicht
unſre Schuld, wenn ſchließlich der Faden abriß, obwohl zwiſchen
Luſchland, England und Italien auf der Grundlage der
da=
hlſen europäiſchen Rüſtungen eine ſehr weitgehende Annähe=
Merreicht war. Wir werden uns auch ganz gewiß nicht
ehim, das Geſpräch wieder aufzunehmen, allerdings unter
der Vorausſetzung, daß die Gleichberechtigung Deutſchlands nach
Fdr Seite hin ſichergeſtellt iſt.
Bleibt endlich der Luftpakt, der an ſich nach ſeinem
ſwek und ſeiner Geſtaltung ein Novum bedeutet. Er ſoll nach
en Wünſchen Englands und Frankreichs, denen inzwiſchen auch
i0 zelgien zugeſtimmt hat, vordringlich behandelt werden. Wir
ehmen an, daß die deutſche Regierung bereit iſt, dieſer
An=
ung nachzukommen. Denn es iſt tatſächlich kein Grund ſicht=
A, der uns hindern ſollte, über dieſes interefſante Thema zu
ſrechen. Gerade weil die Reichweite dieſes Vertrages begrenzt
weil er ſich nicht wie der Oſtpakt über weite Komplexe
er=
ſüt, die an ſich ſchon genug Schwierigkeiten enthalten, iſt dieſer
Aſtbakt geeignet zu zeigen, wieweit der Wille zu einer poſitiven
uſammenarbeit auf der anderen Seite vorhanden iſt. Hier
Aßie ſich, das ſcheint auch uns möglich, verhältnismäßig raſch
beſtimmtes Ergebnis erzielen laſſen, ſo daß der Luftpakt als
kadmeſſer für die Ausſichten des ganzen Londoner Programms
enen könnte.
ſeil So denken wir uns wird Herr von Neurath, den beiden
Dſchaftern die Grundlagen der deutſchen Politik entwickelt
Den, und es wird Sache der weiteren Verhandlungen ſein, die
Hen Einzelheiten nachzuprüfen, die abſichtlich oder unbeabſich=
Ain den bisherigen Kundgebungen im Dunklen geblieben ſind.
K
Tmmei der „Der Anchrichtet.
leines Haus. — Donnerstag, den 14. Februar.
„Die Nervenſäge‟.
Kriminalſtück mit Muſik und Tanz.
Eine literariſche Parodie, die den Pelion auf den
Ia türmt! Luſtigſte Verulkung aller Detektivſtücke und Krimi=
3) Ulreißer!
Schon der Ort ſprüht Schauder aus: Iriſches Ahnenſchloß, das
1250 nicht reſtauriert wurde und von krimineller Atmoſphäre
in Ruult iſt! Es ſpukt. Bilder fallen von den Wänden, Uhren
Andeln. Geſpenſter erſcheinen. Die Ahnfrau Tante Agathe
ic cht um.
Anheimlich ſind auch die Gäſte des Schloſſes. Der Schloßherr
* zum Geburtstag ſeiner für Detektivreißer ſchwärmenden
er Edgar Wallace, den fruchtbaren Vater aller
Detektiv=
ianer eingeladen und mit ihm Sherlock Holmes, Dr.
ohs und Dr. Mabuſe, den Spieler. Dr. Mabuſe
ver=
indet. Wer hat ihn umgebracht? Jeder hat den anderen im
Sthcht. Jeder ſucht nach Spuren. Tolle Enthüllungskomödie
49 Hamlet.
De literariſche Parodie ſteigert ſich bis zur Groteske. Luſtige
Hanſons ſind eingeſtreut.
Nan darf ſolche Dinge nicht ſchwer nehmen. Die Zuſchauer
Lh 2s auch nicht. Sie nahmen die witzige Parodie mit Laune
2 Ind gaben ſich einer ununterbrochenen Heiterkeit hin.
D „Vier Nachrichter”, aus dem Theaterwiſſenſchaft=
Den Seminar von Prof. Arthur Kutſcher an der Univerſität
üſchen hervorgegangen, reiſen mit ihrer „Nervenſäge‟
Deutſchland. Sie kommen aus dem Schillertheater in Ber=
Id fahren nach dem Städtiſchen Schauſpielhaus in Frankfurt
Daſte weiter. Sie ſind daher ſicher aufeinander eingeſpielt.
D Zahl der Spieler ſeien die Herren Heyne, Käutner,
D1I. Seſſelberg, Hanſen ſowie die Damen Bal=
Un2 Thormann genannt. Auch ein junger Darmſtädter
bius hat ſich ihnen ſeit kurzem angeſchloſſen.
uf Ditzige, ſchmiſſige Muſik, deren Schlager ſchon den Weg
Drammophonplatte genommen haben, begleitete die Hand=
De Aufführung, die zugleich als fünfte dieswinterliche
Ver=
id auls von der Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft ihren
wenten geboten wurde, fand ein bis zum letzten Platze aus=
EP. Paris, 14. Februar.
Die bereits für den letzten Dienstag vorgeſehene
Unter=
redung zwiſchen Außenminiſter Laval und dem ruſſiſchen
Bot=
ſchafter Potemkin fand geſtern abend ſtatt. Der ruſſiſche
Botſchafter hat, wie ſchon des öfteren, den franzöſiſchen
Außenminiſter erneut gedrängt, die
Verhandlun=
genüber den Oſtpakt imalten Geiſte fortzuſetzen
und ihrem Ziele entgegenzuführen. Der
fran=
zöſiſche Außenminiſter hat dem Botſchafter —
der in den Vorzimmer des Quai d’Orſay allmählich ebenſo
be=
kannt iſt wie der ruſſiſche Geſchäftsträger Roſenberg, der eine
ganze Zeit lang die Verhandlungen mit Frankreich in ſehr
akti=
ver Weiſe führte — entgegengehalten, daß die
fran=
zöſiſche Regierung erſt die deutſche Antwort
auf die engliſch=franzöſiſche Erklärung
abwar=
ten werde, ehe ſie die diplomatiſchen
Verhand=
lungen erneut aufnehmen werde.
Das die franzöſiſch=ruſſiſche Allianz ſtark unterſtützende
„Oeuvre” behauptet, der ruſſiſche Botſchafter habe vom
fran=
zöſiſchen Außenminiſter „alle notwendigen Beruhigungen”
er=
halten.
Aus gewiſſen ergänzenden Meldungen über die geſtrigen
Ausführungen des franzöſiſchen Außenminiſters vor dem
Kam=
merausſchuß für auswärtige Angelegenheiten darf man
ent=
nehmen, daß Laval die Beanuwortung einer Anzahl an ihn
gerichteter Fragen vorſichtig umgangen hat. So habe er es
ver=
mieden, Stellung zu nehmen, als man ihn aus der Mitte des
Ausſchuſſes heraus fragte, ob Deutſchland lieber einen
Nicht=
angriffspakt als einen gegenſeitigen Garantiepakt abſchließen
würde. Ebenſo ſei die Frage, ob der Luftpakt zuſtande kommen
würde, auch wenn Deutſchland ihn ablehne, unbeantwortet
geblieben.
Dieſe Angaben, die das „Echo de Paris” wiedergibt,
ge=
winnen eine gewiſſe Bedeutung, wenn man bedenkt, daß kurz
nach Beendigung der franzöſiſch=engliſchen
Miniſterverhandlun=
gen in London die franzöſiſche Preſſe zum mindeſten die
letzt=
genannte Frage in eindeutig bejahendem Sinne beantworten zu
können glaubte, obwohl man aus der Londoner Preſſe bisher
keine unmittelbare Beſtätigung entnehmen konnte.
Das franzöſiſche Flokkenbauprogramm für 1935.
Aus gut unterrichteten politiſchen verlautet, daß die
fran=
zöſiſche Regierung die Abſicht habe, unverzüglich das
Flotten=
bauprogramm für 1935 einzubringen. Dieſes Programm ſieht
den Bau eines 35 000=Tonnen=Kreuzers, zweier
Torpedoboots=
zerſtörer von je 1500 Tonnen und eines Torpedobootszerſtörers
von 800 Tonnen vor. Die Koſten für den Bau dieſer vier
Ein=
heiten ſollen durch eine auf zehn Jahre befriſtete innere Anleihe
gedeckt werden.
Franzöſiſche Sorgen um Algerien.
EP. Paris, 14. Februar,
Große Ueberraſchung hat in den parlamentariſchen Kreiſen
der Entſchluß des Innenminiſters Régnier
hervor=
gerufen, eine Inſpektionsreiſe nach Algerien zu
unternehmen. Die Lage in Algerien wird in
parla=
mentariſchen Kreiſen als ziemlich ernſt betrachtet. Die in
den großen Städten des Landes periodiſch ausbrechenden
Un=
ruhen haben hier großen Eindruck gemacht. Auch die
Vermeh=
rung der muſelmaniſchen Stimmen bei den letzten Wahlen wird
in Paris ſtark beachtet. Man ſpricht bereits davon, daß der
jetzige Generalgouverneur Carde in aller
Kürze von ſeinem Poſten abberufen und durch
den radikalen Abgeordneten Cornu erſetzt
wer=
den ſoll. — Der ſozialiſtiſche „Populaire” meldet in dieſem
Zuſammenhang, die Regierung habe bereits
Truppenverſchickun=
gen aus Frankreich und von ſchwarzen Truppen in die größeren
Städte des Landes in Erwägung gezogen, da man Unruhen
be=
fürchtet. Auch ſeien in dieſen Städten Luftgeſchwader aufgeſtellt
worden.
verkauftes Haus; ſelbſt der Orcheſterraum wurde, ſoweit er nicht
von der Muſik beanſprucht war, beſetzt.
Der Heiterkeitserfolg war wie in allen anderen Städten
un=
widerſtehlich und durchſchlagend.
Das Ergebnis des Ideen=Welkbewerbs
für die Dielrich=Eckark=Freilichtbühne.
Der Ideen=Wettbewerb für die Erlangung von Entwürfen
zu zwei Torpfeilern als Haupteingang der Dietrich=Eckart=
Frei=
lichtbühne im Reichsſportfeld iſt vom Preisgericht unter
Teil=
nahme des Staatsſekretärs im Reichs= und preußiſchen
Miniſte=
rium des Innern. Pfundtner, und des Präſidenten der
Reichs=
kammer der bildenden Künſte Prof. Hoenig, entſchieden worden.
Den Vorſitz im Preisgericht führte Prof. Wackerle=München.
Unter der ungewöhnlich großen Zahl von 518 Teilnehmern
wur=
den ausgezeichnet: Mit dem 1. Preis Bildhauer Konſtantin
Frick=München, mit dem 2. Preis Bildhauer Joſef Walz=
Rottenburg a. N., mit dem 3. Preis Bildhauer Toni Fiedler=
München. Im übrigen wurden 10 Entwürfe zum Ankauf
empfohlen. Die mit dem 1. Preis ausgezeichnete Löſung zeigt
zwei große, kubiſch gelagerte Blöcke mit prächtigen figürlichen
Reliefs. Die Entſcheidung des Preisgerichts erfolgte einſtimmig.
* Geſchichte der führenden Völker.
Väth. Alfons S. J., Die Inder. (VIII u. 296 S.: 8 Tafeln und zwei
Karten.) Freiburg im Breisgau 1934. Herder.
Stulz, Joſef. Die Vereinigten Staaten von Amerika. (XIV u. 340
S.: 8 Tafeln und 5 Karten.) Freiburg i. Breisg. 1934. Herder.
Kurz vor Weihnachten erſchienen zwei weitere Bände der
Sammlung „Geſchichte der führenden Völker” (Band 28 und 30).
Sie geben ein außerordentlich lehrreiches Bild der behandelten
Völker; reichhaltige Literaturverzeichniſſe geben die Möglichkeit
weiteren Eindringens in Sondergebiete.
Die vorderindiſche Halbinſel mit ſeinen 350 Millionen
Ein=
wohnern birgt faſt ein Sechſtel der Menſchheit. Sie bilden keinen
einheitlichen Volksſtamm; die politiſche Entwicklung des letzten
Jahrhunderts und die geographiſche Lage läßt es uns nur als eine
Einheit erſcheinen. Dieſe Völkermaſſe hat nie ſtaatenbildende
Kraft beſeſſen. Nur ganz ſelten wurden ſie von großen Eroberern
zuſammengezwungen. Und doch ſind die Inder in kultureller und
religiöſer Beziehung eines der führenden Völker, deren
Bedeu=
tung für Aſien mindeſtens ſo groß iſt wie die der Griechen für
Europa. Eine reiche Kuturgeſchichte erſtreckt ſich über drei
Jahr=
tauſende und zeigt uns heute ein überreiches Erbe materieller
und geiſtiger Natur. Unſer beſonderes Intereſſe wird beanſprucht
durch den großen Einfluß, den die ariſche Eroberung in der erſten
Hälfte des 2. vorchriſtlichen Jahrtauſend. hinterlaſſen hat, wobei
Nr. 46.— Seite 3
Verſchiffung ikalieniſcher Verbände.
DNB. Rom, 14. Februar.
Der Abtransport der beiden mobiliſierten italieniſchen
Divi=
ſionen iſt mit der Verſchiffung kleinerer Verbände von
ſüditalie=
niſchen Häfen aus eingeleitet worden. Sie beſtehen im
weſent=
lichen aus Spezialiſten und techniſchen Truppen, die neue
Mate=
rialverſchiffungen zu begleiten haben. Von italieniſcher Seite
wird ausdrücklich erklärt, es handele ſich bis jetzt um keine
Maſſentransporte, für die ein Zeitpunkt noch nicht feſtgeſetzt ſei.
Falls Maſſentransporte nach Erythräa und Somali aber ſchon
in der nächſten Zeit erfolgen ſollten, ſo hätten dieſe Truppen nur
den Auftrag, die italieniſchen Grenzpoſten ſo zu verſtärken, daß
ſie jedem abeſſiniſchen Angriff an den Grenzgebieten gewachſen
wären.
Ein Zeuge im Memelländer=Prozeß verhaftet.
In Memel wurde auf Beſchluß eines Kownoer
Unterſuchungs=
richters der Gerichtsangeſtellte Herbert Krahmer verhaftet. Er
wird des Zeugenmeineides im Memelländer=Prozeß beſchuldigt.
Krahmer iſt einer der vielen Belaſtungszeugen, die ihre Ausſagen
vor dem Unterſuchungsrichter bei der jetzigen Gerichtsverhandlung
widerriefen. Er wurde am 22. Januar zum Fall des
verſchwun=
denen Juſtizwachtmeiſters Jeſuttis vernommen. Seine damaligen
Ausſagen riefen ſtarkes Aufſehen hervor, denn er erklärte, daß
der Unterſuchungsrichter ihm die Ausſagen unter Androhung
ſo=
fortiger Verhaftung erpreßt habe. Das Gericht beſchloß damals
eine Ueberprüfung der Ausſage durch die Staatsanwaltſchaft. Dem
Verhafteten droht nach litauiſchem Geſetz eine Zuchthausſtrafe bis
zu ſechs Jahren, ſofern es gelingt, ihm den angeblichen Meineid
nachzuweiſen.
Bildung eines jugoflawiſchen Kriegsraks.
Auf Grund einer Verordnung der Regentſchaft iſt vor
eini=
gen Tagen ein jugoſlawiſcher Kriegsrat gebildet worden. Heute
ſind nun auch die Namen der Mitglieder des Kriegsrats
bekannt=
gegeben worden. Er beſteht aus drei Mitgliedern, und zwar aus
dem früheren Kriegsminiſter und Generalſtabschef General Milan
Milanowitſch, dem bisherigen Generalſtabschef Milan Neditſch
und dem bisherigen Kommandanten des 2. Armeekorps, General
Belitſch. Zum neuen Generalſtabschef wurde Armeegeneral
Ma=
ritſch ernannt.
Vom Tage.
Vom 1. März ab werden im Saarland ausſchließlich die
deut=
ſchen Poſtwertzeichen gelten. Anſtelle der Hindenburg=Marken zu
3. 6, 12 und 25 Rpfg. ſollen jedoch im Saarland zunächſt nur die
bekannten ſchönen Saarmarken der Deutſchen Reichspoſt mit der
Inſchrift: „Die Saar kehrt heim” vertrieben werden. Die
Heraus=
gabe neuer Rückgliederungsmarken oder von Ueberdruckmarken
iſt nicht beabſichtigt.
Am Donnerstag in den frühen Morgenſtunden verſchied
Weih=
biſchof Nr. Antonius Mönch von Trier nach kurzer ſchwerer
Krankheit im Alter von 65 Jahren.
Die Danziger Regierung und die nationalſozialiſtiſche
Frak=
tion des Danziger Volkstages haben ſich aus freien Stücken
ent=
ſchloſſen, das Danziger Parlament aufzulöſen, obwohl die
Legis=
laturperiode an ſich noch über zwei Jahre läuft. und Neuwahlen
auszuſchreiben.
Das engliſche Unterhaus hat die Geſetzesvorlage über die
Ar=
beitsloſenunterſtützung in dritter Leſung ohne Abſtimmung
ange=
nommen.
Eine aus drei Diviſionsgenerälen und einem Hauptmann
zu=
ſammengeſetzte jugoſlawiſche Militärmiſſion iſt in Brüſſel
einge=
troffen; die Miſſion wird die Artillerie=Organiſation, die Tätigkeit
und Produktion ſowie die Organiſation verſchiedener Fabriken für
Heeresbedarf und die Organiſation der Pioniertruppen ſtudieren.
Nach einer Meldung aus Bukareſt iſt eine Einigung in der
Frage der Waffenlieferungen ſeitens der Skoda=Werke an
Ru=
mänien auf der Grundlage zuſtande gekommen, daß die Skoda=
Werke nur 20 Prozent des urſprünglich beſtellten Materials
lie=
fern und die Preiſe um 15½ Prozent geſenkt werden.
Im Alter von 56 Jahren ſtarb der ehemalige König des
Hed=
ſchas, Emir Ali, ein Bruder des verſtorbenen Königs Faiſal vom
Irak. Ali galt als einer der weiteſtblickenden Politiker im Nahen
Oſten. Er ſtarb im Palaſt ſeines Neffen, Königs Chazi des Irak,
der Landestrauer angeordnet hat.
Präſident Rooſevelt hat geſtern in bezug auf die zukünftige
Luftpolitik der Vereinigten Staaten erklärt, daß in Anbetracht
des kläglichen Endes der beiden amerikaniſchen Luftſchiffe „Akron”
und „Macon” die Vereinigten Staaten wahrſcheinlich
darauf verzichten werden, Luftſchiffe zu
mili=
täriſchen Zwecken zu bauen. Die Nützlichkeit eines
Luft=
ſchiffes für den Erkundungsdienſt in Verbindung mit der Flotte
ſei zwar nicht zu bezweifeln, aber es ſei nach den Flotten=
Erfah=
rungen doch vorzuziehen, an Stelle eines einzigen
Luftſchiffes lieber 50 Erkundungsflugzeuge zu
bauen.
die Frage der Herkunft der Arier — Inneraſien oder
Nord=
europa — nicht erörtert werden kann.
Der Verfaſſer, der in 9jährigem Aufenthalt Land und Leute
kennen lernte, ſchildert weniger politiſche Geſchichte — die oft
ver=
worren erſcheint, zumal es ſchwer fällt. Namen und Orte
aus=
einanderzuhalten und zu lokaliſieren —, als die reiche Kultur=
und Religionsgeſchichte. Allerdings wäre es wünſchenswert, von
der Lebensweiſe und den Sitten der Inder mehr Einzelheiten zu
erfahren. Der Verf ſchreckt nicht davor zurück, die Methoden der
Eroberung durch die Europäer und auch der chriſtlichen Miſſion
einer ſtrengen Kritik zu unterziehen. Er gibt ein klares Bild der
heutigen Lage.
Die Geſchichte der Vereinigten Staaten von Amerika iſt von
ganz beſonderer Art. Der Kontinent wird ſeinen Ureinwohnern
durch Koloniſatoren abgenommen. Dieſe — meiſt Auswanderer
aus Unzufriedenheit — entwickeln ſich von ihren Mutterländern
hinweg und bilden zunächſt auf Grund dieſer negativen Tatſache
einen Staatenbund. Sie erhalten dann ſpäter wiederum aus
Europa einen ungeheuren Zuſtrom der verſchiedenartigſten
Völ=
kertypen und ſuchen dieſes Gemiſch nun zu einer Nation
zuſammen=
zuſchweißen. Und dies alles geſchieht in der neueſten Zeit, wir
können das genaueſtens beobachten und die einzelnen
Entwick=
lungsſtufen verfolgen.
Der Aufbau des Buches iſt ein anderer als in den ſeither
er=
ſchienenen Bänden der Reihe; der Verfaſſer faßt die Geſchichte der
USA. unter drei Stichworten zuſammen: „Das Volk”, die Zeit bis
zur Unabhängigkeitserklärung 1764; „Der Staat” die Entwicklung
des Staatenbundes bis zum Ende des Sezeſſionskrieges 1866; „Die
Nation” für den Reſt der Zeit bis auf den heutigen Tag. Mit
dieſen Stichworten iſt die Linie, die der Verf. in der Entwicklung
dieſes Staates ſieht, ſchon eindeutig gezeichnet. Durch die
Unter=
ſtellung unter dieſe Leitgedanken wird das Werk zu einem
geſchloſ=
ſenen Ganzen. Soweit es dem Verf. zum Verſtändnis notwendig
erſcheint, geht er ſehr auf Einzelheiten der Verfaſſung, der
par=
lamentariſchen Kämpfe und der Präſidentſchaftswahlen ein, um
aus dieſem die Keime für die ſpätere Entwicklung zu erklären. Die
materielle Lage, die geiſtigen Bewegungen beſonders der
Ein=
fluß der religiöſen Bekenntniſſe ſind eingehend geſchildert, die
wichtigen Fragen — Neger, Wirtſchaft, Alkohol — gründlich be=
Dr. W.
handelt.
Joſef Martin Bauer: „Simon und die Pferde.‟
Einbandzeich=
nung von Joſef Karl Huber. (Geb. 2,40 RM. Verlag R.
Piper u. Co., München.)
Unter den 17 Büchern belletriſtiſcher Art, die als Kernſtock für
nationalſozialiſtiſche Büchereien aufgeſtellt wurden, befindet ſich
Joſef Martin Bauers letztes Werk „Die Salzſtraße‟. Mit um ſo
größerem Intereſſe wird man daher ſeine neue Erzählung „Simon
und die Pferde” in die Hand nehmen. Wieder zeigt ſich Bauer
als eine der ſtärkſten Begabungen unter den jüngeren deutſchen
Dichtern. Der freie Atem eines urwüchſigen Zuſammenlebens
von Menſch und Tier weht durch dieſe Erzählung, die allerdings
nicht das ſtarke Niveau der „Salzſtraße” erreicht
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städtischen Festhalle.
Es wirken mit: L. Linkmann als Ansager, Liselotte Ammermann, Johannes
Bischoff, L. Blasel (sämtlich vom Hessischen Landestheater),
Tanzgruppe der Turn- und Sportgemeinde Darmstadt,
Bayernverein, 250 Knaben der Ohly- und Ballonschule,
Musikkapelle der Landespolizei.
Offizielle Begrüßung, Segelflugzeugtaufe durch
den Herrn Reichsstatthalter
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Nach Beendigung des anschließenden
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Eintritt: 50 Pfg. für Erwachsene, 30 Pfg. für Erwerbslose
einschließlich Tanz.
Dio städtische Festhalle ist geheizt.
Sonntag, den 17. Februar 1935
Ab 10 Uhr:
Ab 13 Uhr:
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20 Pfg.). Wertvolle Preise. Keine Eintrittsgebühr bis 13 Uhr.
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Der Start erfolgt ab 15 Uhr in Abständen von jea
fünf Minuten.
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Unterhaltungskonzert der Landespolizeikapelle
unter Leitung des Obermusikmeisters Buslau.
Eintrittspreis: Erwachsene 0.30, Kinder u. Erwterbsl. 0.10
D. L. V.-Mitglieder: Eintritt 10 Pfg. Zugang für diese nur
durch die Mittelschneise.
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II
5. Ziehungstag
13. Feb F 1935
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne übe 50 M.
gezogen
2 Gewinne zu 5000 M. 207368
4 Gewinne zu 3000 M. 240279 340946
16 Gewinne zu 2000 M. 46682 70741 138696 194269 2159 b92629
335911 372269
34 Gewinne zu 1000 M. 45432 59524 67596 76946 8351h0=
130311 132573 153490 171323 192606 240513 281657 3060 B29305
338310 398249
122 Gewinne zu 500 M. 7166 15023 16706 20890 31295 35
50727 5481: 68970 60473 73055 82752 86245 89618 91
105636 106312 109404 113378 125215 125722 139047 1527
155766 158580 158978 169413 199971 213839 216002 2199
244530 255613 256559 26 1090 262534 264976 277343 2800
293915 297957 300518 326672 333348 338690 360655 3551
358412 359475 362181 362206 375964 382648 390342 393‟
394 Gewinne zu 300 M. 4224 5204 7056 11069 22667 27
32134 94457 35910 37051 37999 40054 42074 47964 4e
56197 66375 57990 63325 63486 65249 69237 70504
81664 83625 85066 86539 87207 88130 89096 92639 98
96323 97465 102084 104444 106053 109682 114062 1147
120285 124096 127389 131623 131644 132717 183167 1838
143487 145164 146358 150080 157509 158280 159428 1601
163566 1665316 167198 167788 168258 169287 170211 1721
176155 178328 188326 187411 188374 189655 190278 186
192174 199828 193056 193442 193817 194039 194044 1943 198i9
198789 208880 209063 209866 214987 215697 216841 219‟
224892 227882 230144 230430 2328 16 233550 237993 2387
242623 245122 245129 247807 248246 248846 250737 2526
254707 255 130 256372 259948 260843 262634 264409 2674
268076 272825 273303 275831 280440 281468 283089 2847
289754 284006 294261 288 104 295993 298028 299258 3038
308642 311179 313448 313685 314038 321460 321805 32
328118 329434 330658 831706 3323 18 835594 336248 3378
344485 344679 346545 346984 348203 348224 348307 349
354966 855364 855615 356678 356699 361621 371102 3728
374879 376275 377882 379016 380338 381145 881837 8814
386827 388384 389595 389597 890084 395717 395949
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne üb/ 150 M. 0
gezogen
4 Gewinne zu 5000 M. 145527 248430
4 Gewinne zu 3000 M. 141728 236085
20 Gewinne zu 2000 M. 782 11980 141400 167977 2501
333641 360191 368144 375250
36 Gewinne zu 1000 M. 23862 85126 96777 163146 181// 1821
196950 203840 2080 13 218732 2206 12 237504 242046 25271 278869
336940 385403 393715
62 Gewinne zu 500 M. 2828 3332 11941 63405 66721 7600 70653
95410 102173 119545 121351 137978 152048 156025 17344 189168
240670 252962 260038 265701 266720 268836 280660 285: f 29011
303792 307454 312814 333960 386593 394756
334 Gewinne zu 300 M. 11016 12810 13241 18972 20/4 207401
20835 25376 29591 32513 34602 37984 41288 43595 4c5
64248 66131 67024 67661 69380 71488 76639 77514 7 47 78750
83762 84724 86833 88566 91694 91740 94827 96546 80 58 89574
99968 99973 100109 103528 103903 104131 104474 106
710123 113689 114980 115085 115363 120780 124750 1832
i37748 139352 139882 143208 144539 144760 156310 1581
174407 179971 180371 183950 184388 184439 186720 187
188798 196440 197315 198235 198734 199878 200 193 200)
203817 208745 208011 211114 218857 217257 218717 2221)
223828 227143 229448 233204 233761 234716 237614 2394
240811 941934 249970 250178 251428 251839 257241 25811
265482 268792 278845 281645 282228 283538 289808 290)
293071 294546 296388 289787 308979 311232 313437 314
8t7751 323217 325000 330524 331033 334467 336845 337
339616 340201 34 1078 346437 348328 348628 349860 3511F
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ar
[ ← ][ ][ → ]15. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 46 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 15 Februar 1935
zeutſche Freiballon=Meiſkerſchaft 1935.
anläßlich der Deutſchen Freiballon=Meiſterſchaft 1935, die
von der Fliegerortsgruppe Darmſtadt der Landesfliegergruppe III
südweſt) des Deutſchen Luftſportverbandes durchgeführt wird,
eindet auch ein Kinderballon=Wettbewerb ſtatt. Die Ballone
können ab 10 Uhr vormittags auf dem Startplatz, dem ehemaligen
Zanallerie=Exerzierplatz hinter der Dragoner=Kaſerne, gekauft
werden. Bis 13 Uhr koſtet der Eintritt ſowohl für die Kinder
wie für deren Eltern nichts. An die Ballone ſelbſt werden
Poſt=
torten befeſtigt, die in dem Kaufpreis einbezogen ſind, und zwar
muß dieſes Einbinden der Käufer ſelbſt erledigen. Die Ballone,
die am weiteſten fliegen, werden preisgekrönt an Hand der von
dem Finder zurückgeſchickten Poſtkarte. Die außerordentlich
wert=
voſſen Preiſe ſind in dem Schaufenſter der Firma Raumkunſt,
Etze Peter=Gemeinder= und Eliſabethenſtraße, ausgeſtellt. Da die
ginderballone des beſſeren Steigens halber mit Waſſerſtoffgas
gefüllt werden, iſt das Rauchen in der Nähe dieſer Ballone wegen
der damit verbundenen Exploſionsgefahr polizeilich verboten.
Es ſei nochmals auf den Bunten Abend am Samstag,
dem 16. Februar, in der ſtädtiſchen Feſthalle hingewieſen, der ein
ausreichendes Programm umfaßt. Im Rahmen dieſes Bunten
Abends werden drei Segelflugzeuge durch den Herrn
Reichsſtatt=
halter getauft. Anſprachen des Herrn Reichsſtatthalters und des
Herrn Oberbürgermeiſters unterſtreichen die Bedeutung, die der
Deutſchen Freiballon=Meiſterſchaft zugemeſſen iſt.
Am Samstag, dem 16. Februar, nachmittags 14.30 Uhr, und
am Sonntag, dem 17. Februar, vormittags 11 Uhr, findet im
Helia=Theater als Sondervorführung, zu der jedermann Eintritt
hat, die Aufführung des Films „Abel mit der
Mundhar=
monika” ſtatt. Dieſer Film, der als einer der beſten der letzten
Jahre anzuſprechen iſt, erfreut ſich gerade in Darmſtadt einer
beſonderen Beliebtheit.
Der Bunte Abend am Samstag, der nebenbei mit einem
Tanz abſchließt, bildet den großartigen Auftakt für dieſes
über=
ragende ſportliche Ereignis. Ab vormittags 10 Uhr kommen am
Sonntag die Kinder mit ihrem Ballon=Wettbewerb zu Wort der
ſelbſtverſtändlich auch noch in den Nachmittagsſtunden ſeine
Fort=
ſetung findet.
Ab 15 Uhr ſtarten ſodann die Ballone um den
ſtolzen Titel eines Deutſchen Meiſters. Mit Exaktheit wird ſich
alle fünf Minuten je einer dieſer Rieſenballone in die Luft
er=
heben. Wohin mag ſie der Wind treiben? Wie lange werden
ſein der Luft bleiben? Wer wird Sieger? Ohne Frage ſtellt
die Erringung des Titels die höchſten Anforderungen an die
Mannſchaft des Ballons. Während der ganzen Aufſtiegsdauer
konzertiert die Kapelle der Landespolizei unter Leitung des
Obermuſikmeiſters Buslau. Durch Lautſprecheranlagen wird das
Publikum ſtets auf dem Laufenden gehalten.
Deutſcher Gruß!
Der Heſſiſche Staatsminiſter gibt Kenntnis von
einem Rundſchreiben des Herrn Reichs= und Preußiſchen
Mini=
ſters des Innern, in welchem angeordnet wird, daß fortan die
Bamten, Angeſtellten und Arbeiter der öffentlichen Verwaltung
den deutſchen Gruß im Dienſt und innerhalb der dienſtlichen
Ge=
hude und Anlagen durch Erheben des rechten — im Falle
kör=
mlicher Behinderung des linken — Armes und durch den
gleich=
züigen deutlichen Ausſpruch „Heil Hitler” ausführen. Es
u0d von den Beamten, Behördenangeſtellten und =arbeitern
er=
utet, daß ſie auch im außerdienſtlichen Verkehr in gleicher
Ae grüßen.
hnſularnachricht. Der mexikaniſche Konſul in Frankfurt a. M.,
9 Alcaraz Tornel, und der dem Konſulat zugeteilte Vizekonſul
Favela ſind von ihren Poſten abberufen worden. Die
Ge=
ſchüſte des mexikaniſchen Konſulats in Frankfurt a. M. werden
fooläufig von dem Vizekonſul Eduardo Prado
wahrge=
nommen.
* Hohes Alter. Heute Freitag begeht der frühere
Maurer=
neſter Herr Gg. Möſer 1., hier, Stiftsſtraße 19, ſeinen 75. Ge=
Nurtstag bei völliger körperlicher und geiſtiger Friſche. Seit einem
Aenſchenalter iſt Herr Möſer eifriger Leſer unſeres Blattes.
ſpiau Eliſe Burger Wwe.. Dieburger Str. 5, kann am 16. d. M.
W geiſtiger Friſche ihren 91. Geburtstag feiern.
Heſſiſches Landeskheaker Darmſtadk.
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Der Graf von Luxemburg. Preiſe 0.70—5.50 ℳ.
Anfang 19.30. Ende gegen 22.00 Uhr. — Deutſche
Bühnen, Volksmiete, 4. Vorſtellung.
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Anfang 20.00 Ende 22.30 Uhr.
15. Febr. Kraft durch Freude. (Geſchloſſene Vorſtellung.)
Der Vetter aus Dingsda. Operette von Künnecke.
Anfang 19.30, Ende 21.30 Uhr.
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16. Febr. Deutſche Bühne M, 9. Vorſtellung. Gruppe l und II.
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Außer Miete.
Anfang 19.00. Ende 22,00 Uhr.
17. Febr. Der Datterich.
Preiſe 0.50, 1.— u. 1.50 ℳ.
* Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus des Heſſiſchen
Loddestheaters geht heute abend. Prinzeſſin Turandot”
Siene, das heitere Spiel nach Gozzi, das in der Inſzenierung
D Generalintendant Franz Everth als Erſtaufführung des
destheaters einen ſehr ſtarken Erfolg zu verzeichnen hat. Die
Zuſührung beſchäftigt faſt das ganze Enſemble unſeres
Schau=
eS ſowie das Ballett; die Muſik von Georg Pittrich dirigiert
Dehard Hartmann. Die Hauptrollen der Prinzeſſin Turandot
des Prinzen Kalaf ſpielen Edith Wien und Albert Lippert.
Norgen abend erſcheint Lehars Operette „Der Graf von
irenburg” wieder im Spielplan des Landestheaters, um
eden „Prinzeſſion Turandot” — der Karnevalszeit im Lan=
Daieater ihr Recht zu geben. Die muſikaliſche Leitung der Auf=
Arung des „Graf von Luxemburg” hat Kapellmeiſter, Franz
rger, die Spielleitung Rudolf Weisker, der zugleich in der
Dole des Fürſten Baſil auf Anſtellung für die nächſte Spielzeit
Soſtert. Die Titelpartie ſingt Bernd Aldenhoff die übrigen
IIotpartien Hedy Brozewſki, Erna von Georgi. Anna Jacobs,
Ei Weihmann. Für das Bühnenbild zeichnet Fritz Riedl
ver=
wortlich; die Leitung der Tänze hat Alice Zickler.
4m Montag abend findet, wie bereits mitgeteilt im
Klei=
m 2s des Heſſiſchen Landestheaters eine Veranſtaltung unter
Zlel „Gymnaſtik und Tanz” zugunſten des
Winter=
werks ſtatt. Sie wird durch die Darmſtädter
Gymnaſtik=
ieriynen und deren Schülerinnen durchgeführt und, indem ſie
Leberblick über das geſamte Arbeitsgebiet der modernen
ichſtik und Tanzkunſt (nach den Lehren von Bode. Günther,
an. Loheland Menſendieck. Menzler) gibt, wird ſie nicht nur
ungewöhnliche Unterhaltung bieten, ſondern Aufklärung über
Vichtigkeit und den Wert der Gymnaſtik geben.
*Tür zu vor der Geippe.
Uebergangswikkerung begünſtigt Anſteckung. — Vorbeugung gegen Empfänglichkeit
durch Wärmewirkſchaft des Heims.
Schnupfen, Erkältung, Grippe, in wievielen Familien ſpielt
ſich das Leben vom Spätherbſt bis in das Frühjahr hinein zum
mindeſten in Geſellſchaft eines dieſer drei unerwünſchten Gäſte ab.
Muß es eigentlich ſein? Raſch iſt man mit der achſelzuckenden
Erklärung zur Hand: es iſt alles Anſteckung. Irgend jemand
ſchleppt die Bazillen ins Haus, und dann gibt es keine Gegenwehr
dagegen.
Das mag richtig ſein. Wenn die Krankheitskeime erſt einmal
durch Anſteckung übertragen ſind, ſo iſt es zu wirklich
durchgrei=
fenden Abwehrmaßnahmen zu ſpät. Ganz anders aber ſteht eine
Familie der Anſteckungsgefahr gegenüber, wenn ſie mit
Gegenmaß=
nahmen nicht erſt bis zum Anſteckungszeitpunkt wartet, vielmehr
rechtzeitig vorzubeugen verſucht. Krankheitskeime können ihre
an=
ſteckende Wirkung zumeiſt nur dann entfalten, wenn in dem
Orga=
nismus, auf den ſie treffen, ſchon eine gewiſſe Empfänglichkeit
da=
für gegeben iſt. Wo aber Vorbeugungsmaßnahmen es erſt gar nicht
zu dieſer „Dispoſition” kommen laſſen, dort ſchadet auch der
Um=
gang mit einem verſchnupften oder vergrippten Menſchen nichts.
Wie zahlreich freilich die Unterlaſſungsſünden ſind, die in dieſer
Hinſicht begangen werden, das zeigt die vielerorts vernachläſſigte
Beachtung der Raumtemperatur.
Abends vor dem Schlafengehen wird in die Badewanne heißes
Waſſer eingelaſſen. Das Badezimmer ſelbſt aber iſt kalt. Das
zehn=
jährige Mädelchen und der achtjährige Junge baden — Am
an=
dern Tag kommen ſie in der Schule mit Kindern zuſammen die
Schnupfen haben. Am Nachmittag ſchon ſtellt ſich bei ihnen ſelbſt
ein tüchtiger Schnupfen ein. Der Anſteckungsvorgang iſt begreiflich,
denn durch das Baden im ungeheizten Badezimmer haben ſich die
Kinder eine — äußerlich zunächſt nicht merkbare Empfindlichkeit
der Atmungsorgane zugezogen. Dadurch iſt ihre
Widerſtandsfähig=
keit gegen die Anſteckungskeime geſchwächt. Es iſt erſtaunlich, wie
unbedacht viele Familien in der Zubereitung des Bades während
der kalten Jahreszeit ſind. Man achtet ſorgfältig darauf, daß das
Waſſer in der Wanne nicht zu heiß und nicht zu kalt iſt, kümmert
ſich aber kein Deut darum, daß auch das Badezimmer die richtige
Temperatur hat. Beſſer iſt es dort beſtellt, wo die
Warmwaſſer=
vereitung durch Brikettfeuerung vorgenommen wird. Dann iſt
zu=
gleich mit den vier fünf Briketts, mit denen ein warmes Vollbad
erzielt wird, auch das Badezimmer ſelbſt beheizt und der
gefähr=
lichſte Erkältungsanſatz iſt beſeitigt.
Eine ganz ähnliche Gefahrenquelle kann in dem ungeheizten
Zuſtand der Küche gelegen ſein. Wenn die Hausfrau jetzt im durch=
wärmten Zimmer zu tun hat und ſich dann wieder in der kalten
Küche aufhalten muß, ſo beraubt ſie ſich auf dieſe Weiſe ſelbſt jeder
Widerſtandsfähigkeit gegen die Anſteckungskeime von Schnupfen und
Grippe. Nicht anders geht es den Kindern, die ja doch immer
wie=
der auf ein paar Minuten in die Küche geſprungen kommen. Daß
ſich beim Kochen in der ungeheizten Küche Niederſchläge des
Waſſer=
dampfes an Decke, Wänden und Fenſtern bilden, macht den
Aufent=
halt keineswegs geſünder. Beſſer iſt hier die Hausfrau daran, die
auf der Herdplatte kocht. Während ſie mit einigen
Braunkohlen=
briketts das Mittageſſen gar kocht, während ſie zuſammen mit dem
Eſſen gleich das heiße Waſſer zum Geſchirrabwaſchen erhält, hat
ſie immer auch eine gleichmäßig warme Küche,
Der Kampf gegen die Erkältungskrankheiten erſcheint für alle
die beſonders wichtig, die als Siedler oder Beſitzer von
Eigen=
heimen ein nach mehreren Seiten hin freiſtehendes Haus bewohnen.
So angenehm es iſt, wenn die Nachbarn nicht in den Topf gucken
können, und wenn das Auge ringsum Grünflächen ſieht — im
Winter pfeift doch der Wind gehörig durch das Gebäude. Dadurch
erhöht ſich die Gefahr für die Bewohner des Hauſes für eine
Emp=
fänglichkeit für Schnupfen oder Grippeanſteckung. Die Fortſchritte
der Technik haben es ermöglicht, im Einfamilienhaus zur
Erwär=
mung aller Räume eine Kachelofen=Mehrzimmerheizung oder eine
Sammelheizung von Stockwerk oder Keller aus mit
Braunkohlen=
briketts zu betreiben. Gleichmäßigkeit der Heizung und Sparſamkeit
ſind auch hier der beſondere Vorzug. Die Wartung der Heizanlage
iſt denkbar einfach und anſpruchslos. Es wird nur eine Feuerſtätte
bedient und damit iſt das ganze Haus ſamt Korridoren und
Neben=
gelaß gleichmäßig durchwärmt. Wenn auch der Wind noch ſo heftig
gegen die Mauern fährt, wenn auch draußen naßkaltes und
unge=
mütliches Wetter herrſcht, drinnen im ganzen Haus verbreitet ſich
eine gleichmäßige Wärme — für groß und klein die beſte
Vor=
beugung gegen Anſteckungskeime.
Der Grundſatz: „Nicht Krankheiten heilen ſondern Krankheiten
durch Vorbeugungsmaßnahmen vermeiden”, ſetzt ſich immer mehr
in der Volkshygiene durch. Wir wiſſen welche Schäden
Erkältungs=
krankheiten mit ihrem epidemiſchen Auftreten verurſachen können,
Hier Aufklärung zu verbreiten, erſcheint eine wichtige Aufgabe,
und jede Hausfrau und Mutter mag rechtzeitig mit den Ihren alle
Fragen beſprechen, die zu durchgreifenden Vorbeugungsmaßnahmen
und einem zielbewußten Kampf gegen Schnupfen. Erkältung und
Grippe führen können.
Einmal eine Spende, iſt nichk opfern!
Das WHW. brauchk im mer deine Hilfe!
Spende auf das Konto des WHW. Kreis Darmſtadt
Nr. 5000 bei der Städtiſchen Sparkaſſe,
Nr. 3500 bei der Dresdener Bank und
Nr. 16000 bei der Deutſchen Bank.
Arutierindkitiio
gind
kogtbarstes
Dolksgut.
Bchützt sievorllot!
Suert
Kür das Winterhilfswerk
— Kunſthalle am Rheintor. Nachdem die
Jubiläumsausſtel=
lung für den geſchätzten Profeſſor Adolf Beyer, die ſo ſchöne
Er=
folge gezeitigt hat, zu Ende gegangen iſt, eröffnet der Kunſtverein
kommenden Sonntag, den 17. d. Mts., ein neue
Aus=
ſtellung ausſchließlich graphiſchen Charakters. Das Material
hierfür, das ohne weiteres als ſehr gut bezeichnet werden kann,
iſt von dem im deutſchen Kunſtleben bekannten Bavaria=Verlag
in München in dankenswerter Weiſe zur Verfügung geſtellt. Mit
Radierungen erſcheinen Theo Blum, Carl von Dombrowſki
A. Finſterer, C. Graf=Pfaff, Albrecht Gutjahr, Carl Hachez, Carl
Hänſel (Dresden), Otto Quante, Joſef Steib, Walter Zeiſing
und außerdem die Profeſſoren Oskar Graf und Alois Kolb.
Steinſtiche bringt Wilhelm Heiſe, während Gerhard Sy
Farbholz=
ſchnitte ausſtellt. Wir ſehen weiter Holzſchnitte von Willi Döhler
und Hans Jäger, ſowie von Profeſſor Walter Klemm, der
außer=
dem ſehr intereſſante handkolorierte Lithographien beigegeben
hat. Gerade dieſe letzteren werden ganz beſondere Beachtung
finden. Mit Lithographien vertreten ſind noch Rudolf
Hengſten=
berg, L. G. Schmidbauer, Marianne Keil und Profeſſor Alexander
Kanold, der uns hier ja kein Fremder iſt. Jedenfalls kann geſagt
werden, daß ſich in der jetzt kommenden Veranſtaltung künſtleriſch
ſehr hochſtehende Arbeiten befinden, die ſicher den Beifall der
Darmſtädter Kunſtfreunde haben werden. Es iſt auch wohl
an=
zunehmen, daß bei den äußerſt annehmbaren Preiſen zahlreiche der
ausgeſtellten graphiſchen Schöpfungen Kaufliebhaber finden werden.
*
Zer 2. Neicsderafstoeittämpr.
In den nächſten Wochen wird der 2. Reichsberufswettkampf
der deutſchen Jugend ſeinen Anfang nehmen und ausgetragen
werden. Die nationalſozialiſtiſche Jugend, vertreten durch das
Soziale Amt der Reichsjugendführung, hat ſich zuſammen mit
dem Jugendamt der Deutſchen Arbeitsfront zum Träger dieſes
einzigartigen beruflichen Wettkampfes gemacht, der nun ſchon
zum zweiten Male ſeit der Machtübernahme durchgeführt werden
wird. Grundſatz der Ausleſe iſt allein die Leiſtung! Der Wille
zur beruflichen Leiſtung ſoll als eine der ſtärkſten
Geſtaltungs=
kräfte der jungen Generation wirkſam werden. So ſieht ſie ihre
Hauptaufgabe darin, hier die Kräfte des politiſchen Willens und
der politiſchen Leidenſchaft in den ſachlichen Aufbau umzuwerten.
Der Grundſatz der Leiſtung wird hier auf das Gebiet des
Beru=
fes übertragen, und in einem zweiten Schritt ſetzt die
national=
ſozialiſtiſche Jugend ihre ganze Kraft unmittelbar in dem großen
Kampf für die wirtſchaftliche und politiſche Zukunft der Nation
ein.
Durch die Zuſammenlegung der Aemter der Berufsreferenten
in der Reichsleitung der Hitler=Jugend und der Aemter der
Jugendleiter in der Deutſchen Arbeitsfront hat man einen
orga=
niſatoriſchen Umbau in der Richtung vorgenommen, daß der
Dienſt der nationalſozialiſtiſchen Jugendbewegung nicht als
beein=
trächtigend, ſondern durch die zuſätzliche Berufsſchulung fördernd
auch nach außen hin erkennbar wird. 300 000 Jugendliche ſind
im letzten Jahr durch die Kurſe der zuſätzlichen Berufsſchulung
gegangen. Die Arbeitskameradſchaften und wirtſchaftskundlichen
Fahrten ſind inzwiſchen auf alle Berufsarten ausgedehnt worden.
Denn die Arbeit hat ſich als beſonders wichtig für die
Heranbil=
dung von Facharbeitern auf allen Gebieten und in allen Berufen
erwieſen. In engem Zuſammenhang damit ſteht die Beobachtung
einer guten Meiſterlehre, die grundlegend für die
Berufsausbil=
dung angeſehen und darum ſehr genau genommen wird. Die
Berufserziehung mußte aber aus ihrer Abgeſchloſſenheit heraus
und an die breite Oeffentlichkeit. Darum wurde im Vorjahre
der erſte Reichsberufswettkampf der deutſchen Jugend ins Leben
gerufen. Und wenn ſich damals manches als mangelhaft erwies,
ſo haben die Ergebniſſe doch gezeigt, daß der rechte Weg
einge=
ſchlagen war. Aus den Fehlern wurde gelernt, und wenn
da=
mals die Vorbereitungen für den Wettkampf in ganzen 8 Wochen
geleiſtet werden mußten, ſo haben jetzt die Jorarbeiten rechtzeitig
eingeſetzt. Es iſt ein Ausſchuß gebildet worden, in dem alle
be=
teiligten Stellen vertreten ſind. So wird der zweite
Reichs=
berufswettkampf noch mehr als der erſte zu einem
hervorragen=
den Programmpunkt für das geſamte öffentliche Leben werden,
als ein Prüfſtein für die wirkliche Leiſtung und für die
Er=
ziehung und Ausbildung des Nachwuchſes des ſchaffenden Volkes.
Ein allgemeiner Schaufenſterwettbewerb wird den
Wett=
kampf einleiten. Insgeſamt wird mit einer Beteiligung von
mehr als einer Million Jugendlicher an dem Wettkampf
ge=
rechnet. Unter ihnen werden rund 350 000 Mädels ſein. Die
Teilnehmer ſetzen ſich in erſter Linie aus den Kurſusteilnehmern
der zuſätzlichen Berufsſchulung, und aus den Reihen der Hitler=
Jugend zuſammen. Die Vorkämpfe werden dann in den Kreiſen
und Gauen ausgetragen; auch Mannſchaftswettkämpfe ſind dabei
zugelaſſen. Bis dann am 1. Mai die Beſten der Beſten als
„Sieger” dem Führer am Tage der nationalen Arbeit vorgeſtellt
werden.
Bisher 1 441 501 Ehrenkrenze verliehen.
Wie das Reichs= und Preußiſche Miniſterium des Innern
mit=
teilt, iſt bis Ende Dezember 1934 folgende Anzahl von
Ehren=
kreuzen des Weltkrieges verliehen worden: Für Frontkämpfer
1 204 737, für Kriegsteilnehmer 142 522, für Witwen 48 640. für
Eltern 45 602. Die Geſamtzahl der bis Ende 1934 verliehenen
Ehrenkreuze beträgt hiernach 1 441 501.
— Bunter Abend im Reichsluftſchutzbund. Am nächſten
Sonn=
tag, dem 17. Februar, findet im Saalbau der „Große Bunte
Abend” des Reichsluftſchutzbundes” ſtatt. Auf der Bühne wird
nur gute gediegene Kunſt geboten, das Programm dauert bis
twa 11.30 Uhr. Dann lockt die beliebte Tanzkapelle Paſche=Zahn
alt und jung zum Tanz.
— „Bunt und luſtig.‟ Dieſes Leitwort des Mozart=
Mas=
kenballs will allen Närrinnen und Narren ſagen: Kleide dich
immer mit frobenfrohem Gewand, das in den Lichterglanz und
Farbenrauſch des umgewandelten Saalbaus paßt und bei dem
luſtigen Treiben, das ſich vom tollen Gewühl vorteilhaft
unter=
ſcheidet, auch wirklich zur Geltung kommt. Das Männerkleid
be=
lebe mindeſtens eine lachende Blume.
— V.D.A.=Frauengruppe. Frauen und Mädchen, die ſich
zwang=
los über Weſen und Sinn volksdeutſcher Arbeit unterrichten und
einige Stunden unter Gleichgeſinnten gemütlich verweilen wollen.
treffen ſich am kommenden Freitag abend in der „Krone‟
Seite 6 — Nr. 46
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der NSDAP.
Der Kreisleiter.
Ortsgruppe Steinberg.
Freitag, den 15 Februar, findet eine Sitzung der Politiſchen
Leiter in der Geſchäftsſtelle Heinrichſtraße 101, abends 20 Uhr,
ſtatt. Wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung haben ſämtliche
Politiſchen Leiter zu erſcheinen. Entſchuldigungen nur im
Krank=
heitsfalle
Ortsgruppe Darmſtadt, Gutenberg.
Wrtaäiſeh Getanfe diſcite Wchid ent
fuf=
nehmen. Entſchuldigungen nur in Krankheitsfällen.
Amt für Volkswohlfahrt. Ortsgruppe Rheintor.
Verſammlung ſämtlicher Amtswalter und der ihnen
zuge=
teilten Helfer am Freitag, dem 15. Februar 1935, 20.30 Uhr,
in der Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 36 (Motorhaus). Die Liſten
zur Sammlung für das Eintopfgericht am Sonntag, dem 17.
ds. Mts., können ab heute bei der Geſchäftsſtelle in Empfang
ge=
nommen werden.
Brotausgabe am Freitag, dem 15. Februar 1935, in
der Geſchäftsſtelle. Rheinſtraße 36 (Motorhaus), und zwar für
die Zellen 1—3 von 9 bis 10 Uhr. 4—6 von 10 bis 11 Uhr 7—9
von 11 bis 12 Uhr. 10—12 von 14 bis 15 Uhr, 13 und 14 von
15—16 Uhr
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Schloßgarten.
Am Freitag, dem 15 Februar, findet in der Ortsgruppe
Schloßgarten für die Hilfsbedürftigen eine Ausgabe von Brot
und Käſe ſtatt. Die Zeiten ſind wie folgt feſtgeſetzt: Zelle 1 von
8 bis 8.30 Uhr, Zelle 2 von 8.30 bis 9 Uhr, Zelle 3 von 2 bis
9.30 Uhr Zelle 4 von 9.30 bis 10 Uhr. Zelle 5 von 10 bis 10.30
Uhr. Zelle 6 von 10.30 bis 11 Uhr. Zelle 7 von 11 bis 11.30 Uhr.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgr. Gutenberg, Heinheimerſtr. 53.
Am Freitag, dem 15 Februar, findet eine Brot= und
Käſe=
ausgabe nach folgendem Plan ſtatt: Zelle 1—3 nachmittags von
14 bis 15 Uhr. Zelle 4—5 nachmittags von 15 bis 16 Uhr, Zelle
6—7 nachmittags von 16 bis 17 Uhr, Zelle 8—10 nachmittags
von 17 bis 18 Uhr. Die Zeiten ſind genau einzuhalten. Papier
für Käſe iſt mitzubringen.
Am Sonntag, dem 17. Februar, findet die Sammlung des
Eintopfgerichts ſtatt. Wir biten unſere Helfer und Helferinnen,
am Samstag nachmittag von 17—18 Uhr auf der Geſchäftsſtelle
ihre Liſten abzuholen.
NS.=Frauenſchaft Darmſtadt.
Sonntag, den 17. Februar 1935. nachmittags 4 Uhr, im
Or=
pheum, Gaſtſpiel des bekannten Humoriſten Willy Reichert.
Mit=
glieder der NS.=Frauenſchaft erhalten Eintrittskarten im „Haus
der Arbeit”, Bismarckſtraße. Unnumerierte Plätze 50 Pf.,
nume=
rierte Plätze 75 Pf.
NS.=Lehrerbund. Kreis Darmſtadt=Stadt.
Betr.: Fachſchaft „Volksſchule‟.
Die nächſte Arbeitstagung der Fachſchaft „Volksſchule” findet
am Freitag, dem 15. Februar, abends 8 Uhr, in der
Eliſabethen=
ſchule, Sandſtraße 12. ſtatt. Das Arbeitsthema lautet:
Stand=
ortgebundener Lehrplan. Es ſprechen: 1.
Berufskame=
rad Thierolf über „Der ſtandortgebundene Deutſchunterricht,
ſeine Bedeutung, ſeine Grenzen und Forderungen”, 2.
Berufs=
kamerad Volk über „Muſik in der Volksſchule‟.
Skellt Lehrlinge ein!
Aufruf an ſämkliche Bekriebsführer der Induſtrie,
des Handels, Handwerks und Gewerbes!
Am 1. April 1935 verläßt eine hoffnungsfrohe deutſche Jugend
die Schule. Jahrelang hat ein falſches Denken in der
Vergangen=
heit den jungen Kräften des Volkes den Weg zum Lebensberuf
verſperrt. Dadurch entſtand jene gewaltige Lücke, die uns auf
wirtſchaftlichem Gebiet des Nachwuchſes an Fachkräften beraubte.
Es iſt notwendig, dieſe Lücke zu ſchließen. Dies kann nur erfolgen
durch den Zuſammenſchluß und das Zuſammenwirken aller Kräfte.
Es kann aber auch nur zu einem vollen Erfolg und zur
Ueber=
brückung führen, wenn der Letzte den ehrlichen Willen hat, alles
zu tun, um jungen Menſchen eine Lehrſtätte zu geben.
Ich wende mich deshalb an alle die Menſchen, die auf
bevor=
zugter Warte im Wirtſchaftsleben ſtehen. Ihnen rufe ich zu:
Seid euch der Verantwortung bewußt, die auf euere Schultern
gelegt iſt! Tut alles, um der deutſchen Jugend den Weg frei zu
machen zum Lebensberuf, und gebt damit Raum der Möglichkeit,
durch geſunden Nachwuchs die ausſterbenden Fachkräfte zu
verjüngen!
Stellt an Oſtern 1935 Lehrlinge ein!
Gebt der deutſchen Jugend die Lehr= und Ausbildungsplätze,
deren ſie bedarf!
Tragt mit dazu bei, daß der letzte deutſche Junge eine Stelle
zur Ausbildung erhält!
Betriebsführer des Rhein=Main=Gebietes! Ihr habt vieles
getan! Ihr werdet auch hier als ehrenamtliche Amtswalter der
Deutſchen Arbeitsfront an erſter Stelle ſtehen!
(gez.) Becker,
(gez.) Sprenger,
Landesobmann der NSBO.,
Gauleiter.
Bezirkswalter der DAF.
Eine neue Ferngeſprächsart (K-Geſpräche).
C Am 15. Februar wird im innerdeutſchen Fernſprechverkehr
von Ort zu Ort eine neue Ferngeſprächsart eingeführt, bei der
die Gebühren nicht vom Anmelder, ſondern von der verlangten
Sprechſtelle bezahlt werden. Für die Mehrleiſtungen wird die
Voranmeldegebühr erhoben; dafür darf der Anmelder wie bei
Voranmeldegeſprächen die Perſon, mit der er das Geſpräch zu
füh=
ren wünſcht, namentlich bezeichnen. Bei einem ſolchen Geſpräch,
das ſtets beim Fernamt anzumelden iſt. muß der Antrag, der
ver=
langten Sprechſtelle die Gebühr anzurechnen, ſogleich bei der
An=
meldung geſtellt werden. Die verlangte Sprechſtelle wird
unver=
züglich verſtändigt und gefragt, ob ſie bereit iſt, die
Geſprächs=
gebühr und die Voranmeldegebühr zu übernehmen. Erklärt ſich
bei der Sprechſtelle der Befragte damit einverſtanden, ſo wird eine
neue Geſprächsanmeldung ausgefertigt, als ob. das Geſpräch von
der verlangten Sprechſtelle angemeldet worden ſei. Nach dieſer
Rückanmeldung werden die Geſpräche als „Geſpräche mit
Rück=
anmeldung” oder kurz als „R.=Geſpräche” bezeichnet. Wird die
Uebernahme der Gebühren abgelehnt, ſo hat der Anmelder die
Voranmeldegebühr zu entrichten.
Die R.=Geſpräche haben ſich in einigen fremden Ländern gut
eingeführt und dürften auch in Deutſchland beifällig aufgenommen
werden. Sie eignen ſich z. B. für den Verkehr zwiſchen Reiſenden
und ihren Firmen ſowie für Teilnehmer, die von auswärts mit
ihrem Anſchluß ſprechen wollen. Die R.=Geſpräche laſſen ſich auch
für Werbezwecke benutzen, wenn die Firmen ſich auf ihren
Anprei=
ſungen bereit erklären, bei Beſtellungen von einem beſtimmten
Betrage an die Gebühren für die Beſtellgeſpräche zu übernehmen.
Briefkaſſen.
IrrAnfrage iſt die letzte Bezugsquſttung beizufügen. Anonyme Anfragen musden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkett.
A. S. Ziehung der Geldlotterie für das Wormſer Spiel= und
Feſthaus. Die Ziehung iſt auf den 31. Mai verſchoben.
m
zum Galdel Win neichel ain 1. 1. 12. Felu
im Orpheum.
Der ſchwäbiſche Humor, die ſchwäbiſche Sprache hat einen
Siegeszug ins Reich hinaus angetreten. In Augsburg war der
Sieg leicht zu erringen, und doch kam er unerwartet. — Die
Bayern hatten plötzlich ihr Herz für die Schwaben entdeckt. —
Das zweite Schlachtfeld war das weitaus entſcheidendere, und
brachte auch den entſcheidenden Sieg — München die bayeriſche
Hauptſtadt — Dort ſitzen ſie, die in ganz Deutſchland
anerkann=
ten Humoriſten der beliebte Weiß Ferdl, der ebenſo beliebte
Valentin und als Gaſt der Clown Grock — Auf dieſem ſchwierigen
Freitag, 15. Februat 935
Boden fand der erſte Siegeszug ſtatt. Ausgetragen wurde der
Kampf in der Tonhalle, dem berühmten Münchener Konzertſaal,
der ſchon Künſtler aller Länder unter ſeinem Dach beherbergte.
Der Erfolg war ſo über alle Maßen, das Publikum ſo begeiſtert,
wie ſeit langer Zeit nicht mehr, ſo daß es ein ganz beſonderer Tag
in dieſer Winterſaiſon war. Der ſchwäbiſche Humor, die
ſchwä=
biſche Sprache hatten geſiegt. — Sie haben ihren Siegeszug
ange=
treten, hinaus ins Reich, und ſte werden noch weiter ſiegreich
ziehen, bis weit hinaus aus Süddeutſchlands Grenzen. — Wer
aber den erſten Sieg errungen hat, wer das Banner hinaustrug,
kämpfte und ſiegte, das iſt der Schwabe, der es mit einer Geſte
kann, mit einem Lächeln — Willy Reichert. Was er
bis=
her ſeinen ſchwäbiſchen Landsleuten war, beginnt er nun auch
an=
deren im Reiche zu werden — das Urbild des Schwaben.
Kal4.
R
r
gegen spröde Haut
Der Luftſchuß marſchierk in Deutſchland!
Mit der Machtergreifung des Nationalſozialismus in
Deutſch=
land wurde die trübe Vergangenheit der Nachkriegsjahre
abge=
ſchüttelt und der Grundſtein für einen neuen deutſchen Staat
ge=
legt. Konnte das Wirtſchaftsleben dadurch in geſunde Bahnen
gelenkt werden und auf allen Gebieten des politiſchen und
wirt=
ſchaftlichen Lebens in Deutſchland ſich Erfolg an Erfolg reihen,
ſo hat der Reichsluftſchutzbund für ſein ihm geſtelltes großes
Auf=
gabengebiet den notwendigen Rückhalt finden können. Aus
klei=
nen Anfängen heraus entwickelte ſich der Reichsluftſchutzbund zu
einer gewaltigen Organiſation, die ſich heute mehr und mehr im
deutſchen Volke durchſetzt und die tätige Mitarbeit Tauſender
Volksgenoſſen notwendig gemacht hat. Wohin auch immer unſer
Weg führt, in jeder Großſtadt, Kleinſtadt, in jedem Dorfe, ſelbſt
in den kleinſten Landgemeinden, findet man eine Organiſation
des Reichsluftſchutzbundes. Tauſende von Volksgenoſſen ſind ſchon
im Luftſchutz ausgebildet und über die zwingende Notwendigkeit
und Zweckmäßigkeit unterrichtet. Tauſende von Volksgenoſſen ſind
im Reichsluftſchutzbund als Amtsträger bis zum Blockwart und
Luftſchutzhauswart tätig und haben bis heute in praktiſcher und
organiſatoriſcher Hinſicht Wertvolles leiſten können. Alle bilden
aber im Luftſchutz eine Schickſalsgemeinſchaft zum Wohle und
der Sicherheit der deutſchen Zivilbevölkerung. Zähe Kleinarbeit
war erforderlich und Schwierigkeiten über Schwierigkeiten waren
zu überwinden, aber noch harren rieſige Aufgaben im Luftſchutz
ihrer Löſung! Und dazu iſt die Mitarbeit eines jeden deutſchen
Volksgenoſſen notwendig. Jeder kann mithelfen an dem großen
deutſchen Selbſtſchutzwerk. Jeder kann Mitglied im
Reichsluftſchutz=
bund werden und finanziell dazu beitragen, daß die große nationale
Aufgabe des Reichsluftſchutzbundes erfüllt wird. Jedem
Volks=
genoſſen, ob arm oder reich, iſt es möglich gemacht, für ein yaar
Pfennige im Monat dem Reichsluftſchutzhund beizutreten.
Zeichnet Euch in die Hausliſten des Reichsluftſchutzbundes ein,
die in dieſer und der nächſten Woche in jedes Haus vom
Luft=
ſchutzblockwart gebracht werden! Werdet Mitkämpfer für den
gro=
ßen deutſchen Luftſchutzgedanken!
Wertzeichen
der Wohlfahrtspoſtkarte
Gültig bis 30. Jund 1935
Die Wohlfahrkspoſtkarke
der deutſchen Nothilfe zeigt diesmal das
Bruſtbild eines SA.=Mannes als Sinnbild
deutſcher Volksgemeinſchaft. Dieſe Karte
in Stahldruck mit eingedruckter 6=Pfg.=
Wohlfahrtsbriefmarke iſt zum
Verkaufs=
preis von 10 Pfg. durch die NS.
Volkswohl=
fahrt, deren Kreisamtsleitungen
Ortsgrup=
pen, Block= und Zellenwarte erhältlich auch
die übrigen Organiſationen der freien
Wohlfahrtspflege bringen ſie zum Verkauf.
Die Benutzung der Wohlfahrtspoſtkarte
be=
deutet durchaus kein Opfer, in dem Motiv
gibt es keine ſo gut gelungene amtliche
Poſtkarte dieſer Art.
Außerkursſetzung ſämtlicher Poſtwertzeichen des Saargebietes.
Die Regierungskommiſſion erläßt eine Verfügung, wonach
ſämt=
liche Briefmarken und ſonſtige Poſtwertzeichen des Saargebietes,
ſoweit ſie gegenwärtig noch Geltung haben, mit Ablauf des 28.
Februar außer Umlauf geſetzt werden. Alle nach Ablauf des
vor=
genannten Tages nicht verkauften Wertzeichen der erwähnten Art
ſowie die nicht veräußerten internationalen Antwortſcheine
wer=
den vernichtet! Die in den Händen des Publikums befindlichen
Wertzeichen werden nach dem 27. Februar 1935 weder umgetauſcht
noch zurückgekauft.
Maſſenkundgehung der NSDAI
Pg. Eiſenkraud ſpricht in der Woogskurnh e.
Deutſchland nach der Saarabſtimmung.
Geſtern abend veranſtaltete die Ortsgruppe „Mit
NSDAP. Darmſtadt in der Woogsturnhalle eine öl ftliche
Kundgebung, die auch aus den anderen Ortsgruppen der adt ſo
gut beſucht war, daß der große Saal und die Galerien 8 auf
den letzten Platz beſetzt waren. Die ausgezeichnet und ſeidig
ſpielende HJ.=Kapelle verkürzte mit ausgewählten
Muſik=
ſtücken die Zeit bis zu dem offiziellen Beginn der Kunl ſbung,
dem feierlichen Einmarſch der Fahnen und der SA. Di
Kund=
gebung begann dann mit dem gemeinſamen Geſang des
Kar=
liedes.
Der Redner des Abends, Pg. Eiſentraud, griff ſt den
erſten Sätzen mitten hinein in die Tagespolitik und ſtee feſt,
daß heute die Auslandsſtimmen die deutſche Gleichbereſigung
als ſelbſtverſtändlich anerkennen. Der Redner erinner dann
in treffenden Sätzen an die letzten Jahrzehnte deutſcher Ehichte,
eine Zeit, die zwar nach außen hin eine ſchöne Form ei chönes
Gefäß gezeigt habe, der aber innerlich die treibende Kft
ge=
fehlt habe, die Einheit des Volkes. Im Jahre 19 wurde
es dann anders als das deutſche Volk hinauszog, um ein ſiel zu
erreichen, die Einheit der Nation an das Wort glaub) „Ich
kenne keine Parteien mehr.” Pg. Eiſentraud führte dan einige
der markanten Tatſachen an, die ſchließlich zum Zuſamnnbruch
von 1918 führten, und wie in dieſer Zeit der Troſtloſig ſt und
Niedergeſchlagenheit wiederum der Gedanke an die deutſ
Ein=
heit verloren ging. Dann kam die Inflation, kamen de
er=
drückenden Tributlieferungen. Auf dieſem Boden wuc dann
unſere Bewegung, die dem deutſchen Volke wieder den ſauben
an ſich zurückgab. Die Opfer waren nicht leere Worte mehr
Opfer, deſto näher die Freiheit. Ein Volk, in dem
Glaube lebt, kann nicht untergehen. So kam es daß A1f
ler der Kanzler und Führer des deutſchen Volkes wur
Redner ſprach dann davon, wie an der Größe der E
bereitſchaft die Größe der Liebe zum Vat
zu ermeſſen ſei, und betonte, es ſei nicht nur möglich es ſi auch
gut, daß nach der Machtübernahme nicht in drei Monem alle
Ziele erreicht worden ſeien. Der Kampf müſſe andaue n denn
ohne Kampf in der Bewegung auch kein Durchſetzen!
Leiter=
hin wies der Redner mit kräftigen Worten auf alle 17 mehr
oder minder dunklen Kräfte hin, die ein Intereſſe dara haben,
in Deutſchland Zwietracht zu ſäen, und warnte vor dieſ”
nega=
tiven Kräften in allen Lagern. In treffenden Einzelblſpielen
geißelte der Redner immer und immer wieder von lebhe er
Zu=
ſtimmung der Verſammlung unterbrochen, dieſe Zerfal
erſchei=
nungen. Fernerhin ſprach Pg. Eiſentraud von dem Mserfolg
der Boykottbewegung im Ausland und von den Leidemmnſerer
deutſchen Volksgenoſſen an der Saar, bis dann der 13. ſanuar
1935 endlich die Erlöſung brachte. Der Eindruck, den dier Tag
eines geeinten Volkes auf die Welt machte, war ungeheſrt. Die
Welt weiß, daß wir keinen Krieg wollen, und das
deutſche Volk iſt heute die Garantie für den Frieden üſder
Welt.
Wer ſoll es wagen, den Frieden in der Welt zu ſtören, unn ein
70=Millionenvolk den Frieden will? Der Führer hat den lauben ſh
an das deutſche Volk über allen Verrat hinweg, der ja. ſch ihm
nicht erſpart blieb. nicht verloren und er hat darüber him’s ſeine
Kraft auf uns übertragen. Der Nationalſozialismus iſt
ſieman=
des Feind, er iſt des ſtolzen Volkes ſtärkſte Kraft. Unſe= Führer
war es, der uns den Glauben und das Vertrauen gab, diee raft i
zum Durchhalten und die Kraft zur Sel
tver=
leugnung! Mit einem begeiſterten Appell zur Treue uß Liebe 0
für den Führer, in den die Verſammlung freudig eirämmte,
ſchloß der Redner.
Das Horſt=Weſſel=Lied und der Fahnen=Ausmarſch gſen der
Kundgebung einen feierlichen Abſchluß.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Kapellmeiſtt4
Bohne vom Heſſiſchen Landestheater wurde, nachdemiſr mit,
großem Erfolg „Carmen” und „Undine” geleitet hatte, ( erſtet,
Opernkapellmeiſter an das Städtiſche Theater in Heidſberg
verpflichtet. Die dortige Preſſe ſchreibt über ihn u. cr.,7
Bohne hat zweifellos als Operndirigent Zukunft” — „Aſſe
Lei=
ſtung läßt in den jugendlichen Dirigenten ſchönſte Erwtungen
ſetzen.” — „Er erwies ſich als ein überaus ſicherer und d7 Stoff
beherrſchenden Dirigent; die herrliche „Carmen”=Muſikkerſtand”
unter ſeiner Hand zu blutvollem Leben.” — „Die Maſhalten=”
den Tempi zeigen aber auch den klugen Muſiker, der ht auf=
Effekt hinarbeitet, ſondern eine techniſch ſaubere Auührung!0
herausſtellt.”
— Deutſche Stenographenſchaft, Kreisgebiet Darmſtit. Auf9
Anordnung des Gaugebietsführers
desGau=
gebiets Heſſen in der Deutſchen Stenogr /hend.
ſchaft wurde das ſeitherige Kreisgebiet Benshef mit,
Ablauf des Jahres 1934 aufgehoben und die Ortsgrupprf dieſesſch
Kreisgebiets dem Kreisgebiet Darmſtadt zugeteilt. Di/Kreis
gebietsführung Darmſtadt hielt mit den neuen Ortsgrurm ihre u
erſte gemeinſame Sitzung in Zwingenberg ab. Hierboſwurde
beſchloſſen, die für den 4 und 5. Mai vorgeſehene 30 Kreisd
gebietstagung des Kreisgebiets Darmſtadt in Bensh im
ab=
zuhalten, zumal in dieſem Jahre die Ortsgruppe Bens=im ihr
50jähriges Jubiläum feiert und eine entſprechende würdz Feiet
mit der Kreisgebietstagung gleichzeitig verbunden werm ſoll.
— Vortrag. Wir möchten nicht verſäumen, nochmalseuf den
am Samstag, 16. Febr., nachm., im Hauſe der Frau M. Verck/
Annaſtraße 15, ſtattfindenden Vortrag der Frau Bermand
Küchler über „Hans Thoma und ſeine Kunſt”
ffmerk=
ſam zu machen.
Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
Das Union=Theater zeigt den neuen Film des Schöpf,s deu
ſcher Welterfolge, Carl Froelich: „Oberwachtmeiſter S=benke
ein lebensechtes Bild aus dem alten Berliner Weſten anſerer
Tage, ein Film nach dem gleichnamigen Roman der rliner
Illuſtrirten” mit Guſtav Fröhlich, Mariannne, Hoppe, Sybille
Schmitz, Claire Fuchs u. v. a.
Das Helia=Theater zeigt Adele Sandrock in dem nerk To
luſtſpiel: „Alles hört auf mein Kommando”. In weitererHaupt
rollen: Marianne Hoppe, Wolfgang Liebeneiner un / Geord
Alexander.
Reiſ
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute zum letzten Mal
ins Unbekannte an Bord eines herrlichen Ozeandampfers
Fahr=
ins Blaue” mit Sally Eilers und Charles Starrett.
— Reſi=Theater zeigt Greta Garbo in ihrem größte/ Filn
werk „Königin Chriſtine‟.
Vereins= und lokale Veranſtallungen!
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Heſſ. Spielgemeinſchaft. Während zurzeit an
kommenden Schwierigkeiten zum Trotz, mit allen Kräfte an d
Einſtudierung einer weiteren Uraufführung für die Faſtn
gearbeitet wird, gelangt am kommenden Sonntag. 9,
bruar, das Standardwerk unſerer Heimatdichtung. Niſfrg
herrlicher Datterich zur Aufführung. Mit Rückſicht uf
durch den Ballonaufſtieg zu erwartenden auswärtigen Be ſe‟
ginnt die Vorſtellung bereits um 7 Uhr.
Vereinigung ehem. 61er Artilleriſten arne
ſtadt. Wir verweiſen unſere Mitglieder nochmals aufſe.
einigen Tagen an gleicher Stelle erſchienenen Veröffeiſchun
des Artilleriebundes, wonach der Bundestag auf Sonn
24 Februar 1935 — zur gleichen Zeit wie in der Artillerfit”
bekanntgegeben — verlegt wird und bitten um regen Be
A.
pichelſtſinerſleiſch. Für 4 Perſonen. 200 2 Schweineſeiſch. 200 g Hammelſeiſch, 1z Pfund Mohriden /MAoer Wunt
(Geldrüben). 1 Zwiebel, etwas Fett, /a Sellerieknolle, ½2 Pfund Weißkohl, 1 Stange
Porree (Cauch), 1½½2 Pfund Kartoffeln, Salz und Pfeffer, 1 Teelöffel Maggis Würze.
got das einfachste?
Feiſch, Gemüſe ſowie die geſchälten Kartoffeln in Würfel ſchneiden und mit der angedünſieten
Zwiebel ſchichtweiſe in einen feſtſchließenden Topf geden. Pfeffer und Salz beifügen und
ſoviel kochendes Waſſer, darübergießen, daß es ein wenig üder dem Fleiſch und Gemüſe ſieht.
Garkochen und vor dem Anrichten Maggis Würze ſorgfältig darunterrühren
Aus Heſſen.
wo Arheilgen, 14. Febr. Molkereigenoſſenſchaft
m. b. H.= Arheilgen. Mit dem 15. d. M. nimmt die
„ge Molkereigenoſſenſchaft eine Umſtellung in ihrem
Molkerei=
trieh in der Form vor, daß die Herſtellung von Butter eingeſtellt
ird und ein Kleinverkauf von Molkereiprodukten, wie Butter,
„ſe uſw. nicht mehr ſtattfindet. Die Belieferung der Händler
71 Trinkmilch erfolgt nach wie vor durch die hieſige Genoſſen=
„ſt Ebenſo werden die Lebensmittelgeſchäfte und die
Milchver=
iler auch für die Zukunft von der hieſigen Molkerei mit feiner
„iſcher Molkereibutter, Sahne, Speiſequark (auch mit Sahnezu=
) und Joghurt beliefert. Die bei der hieſigen Genoſſenſchaft
gelieferte überſchüſſige Milch übernimmt die Starkenburger
iſchliefervereinigung in Darmſtadt zur Verarbeitung. Die
hie=
en Milchhändler und Lebensmittelgeſchäfte werden gebeten, die
nötigten Molkereiprodukte bei der hieſigen Sammelſtelle zu
be=
hen. Die Belieferung erfolgt zu den vorgeſchriebenen Preiſen.
aßſtbaumpflege. Zur Bekämpfung der Obſtbaumſchäd=
„ge will die Gemeinde ab 20. d. M. eine allgemeine
Obſtbaum=
ſpritzung durchführen, deren Koſten auf die Obſtbaumbeſitzer um=
9 ſogt werden. Die Bäume ſind vielfach noch nicht abgekratzt. Da
ter dieſen Umſtänden eine Beſpritzung nicht vorgenommen
wer=
n kann, werden die betreffenden Obſtbaumbeſitzer aufgefordert,
vorhandenen Uebelſtände bis zu Beginn der Beſpritzung zu
be=
tigen. Im gegenteiligen Fall werden die erforderlichen
Arbei=
auf Koſten der Säumigen durch die Gemeinde vorgenommen.
Grenzlandabend. Im Evangeliſchen Gemeindehaus
ver=
ſtaltet am kommenden Sonntag abend die Arheilger Spielſchar
gienſpielgruppe im Reichsbund Volkstum und Heimat) einen
enzlandabend, in deſſen Mittelpunkt die Aufführung des Spiels
enſeits der Grenze” von L. Strobel ſteht.
be. Wixhauſen, 14. Febr. „Liederkranz”=
Hauptver=
mmlung. In ſeinem Vereinslokal (J. Huck) hielt der
Ver=
ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab. Der Vereinsführer
jehl begrüßte die Anweſenden, und nach Bekanntgabe der
gesordnung gab der Vorſitzer einen Rückblick über das
Ver=
sleben im verfloſſenen Jahr. Was die Kaſſengeſchäfte betrifft,
wurden dieſe als einwandfrei und zufriedenſtellend befunden.
i Neuwahl des Vereinsführers wurde auf Wunſch der
Ver=
nmlung Herr Diehl wieder in ſeinem Amte beſtätigt. Seine
therigen Mitarbeiter, die zur vollen Zufriedenheit ihre Pflicht
üllten, verbleiben im Vorſtand. — Geſtern abend ehrte der
eſangverein „Liederkranz ſein verdienſtvolles Mitglied
Lud=
ig Melk anläßlich deſſen ſilberner Hochzeit durch ein
Ständ=
in. Vereinsführer Diehl brachte dem Jubelpaar in einer kurzen
zlichen Anſprache die Glückwünſche des Vereins dar. Der Chor
rſchönte durch einige ſinnvolle Geſangsvorträge die kleine Feier.
Gräfenhauſen, 14. Febr. Gemeinderatsſitzung.
der Gemeinderatsſitzung faßte der Gemeinderat folgende
Be=
üſſe: Der Feuerwehr Gräfenhauſen ſoll die
Eintrittskarten=
der für eine letztens gehabte Veranſtaltung erlaſſen werden.
ehrere Geſuche hieſiger Einwohner um Ermäßigung von
Bür=
ſteuer uſw. wurden erledigt. Ein Geſuch der HJ. um einen
ſchuß für die Anſchaffung einer Landsknechtstrommel und
Fan=
en wird vom Gemeinderat genehmigt.
Griesheim, 14. Febr. Amtlicher Sanitätsdienſt
sDeutſchen Roten Kreuzes, Heſſiſchen
Alice=
tauenvereins. Eine wichtige Aufgabe des Deutſchen
ſten Kreuzes, Heſſiſchen Alice=Frauenvereins bildet im neuen
ſich der Bereitſchaftsdienſt, d. h. die Bereitſtellung von in der
ſten Hilfe ausgebildeten weiblichen Hilfskräften,
Samariterin=
nund Helferinnen zur Unterſtützung des amtlichen
Sanitäts=
enſtes. Frauen und Mädchen zwiſchen 18 und 55 Jahren
wer=
naufgefordert, ſich für dieſe wichtige nationale Aufgabe zur
erſügung zu ſtellen. Erforderlich bei der Anmeldung iſt ein
lhſtverfaßter Lebenslauf und ein ärztliches Zeugnis über
kör=
erliche Leiſtungsfähigkeit und Eignung. Meldungen nimmt
fra Pfarrer Mangold hier entgegen.
Griesheim, 14. Febr. Odenwaldklub. Die
Orts=
gum des Odenwaldklubs hielt im „Rheingauer Hof” ihre
Haupt=
behlunlung ab. Zu Beginn der Verſammlung wurde des
kürz=
uch Mtorbenen Mitgliedes Chr. Kraus in ehrender Weiſe
ge=
ſch. Der Klub hatte im abgelaufenen Jahre eine Zunahme an
itgliedern zu verzeichnen. Die Prüfung der Kaſſenbücher gab
Beanſtandungen keinen Anlaß. Im weiteren Verlaufe fand
Vorſtandswahl auf 3 Jahre ſtatt, bei der der ſeitherige Ver=
Hührer erneut beſtimmt wurde. Dieſer beſtätigte wiederum
ſämtlichen übrigen Vorſtandsmitglieder. — Krieger= und
daten=Verein. Der Krieger= und Soldaten=Verein
ſtete dem Bruderverein in Eſchollbrücken einen Beſuch ab. Nach
Empfang legten die beiden Vereinsführer am Kriegerdenk=
Kränze nieder. Hierauf fand ein gemütliches Beiſammenſein
der Turnhalle ſtatt, wobei von den beiden Vereinsführern
dem Bürgermeiſter ſinnvolle Anſprachen gehalten wurden.
weiteren Verlauf wechſelten ernſte und heitere Darbietungen
Muſikvorträge miteinander ab.
Ar. Eberſtadt, 14. Febr. Straßenherſtellung. Die
Winzialſtraße Eberſtadt-Nieder=Beerbach, vom
Kreuzungs=
e it am „Kühlen Grund” bis zum Ortseingang Nieder=
Beer=
rung) wird gegenwärtig eingehenden Verbeſſerungen unterzogen.
dielen engen Kurven links= und rechtsſeitig der Fahrbahn
Den zum Teil geſtreckt und erheblich verbreitert. Durch dieſe
Hührungen ergibt ſich eine bedeutend überſichtlichere Strecke.
R Der ſüdliche Teil der Adolf=Hitler=Straße wird in einem
99 Yaltbelag hergeſtellt. Die Straßen im umgelegten Baugelände
Wcen dem nördlichen Ortsausgang und Waldfrieden ſind eben=
S zur Herſtellung vorgeſehen, ſowie der Weiterausbau einiger
1 aßen in der Villenkolonie. Das hierzu notwendige Steinmate=
* wird aus dem Gemeindeſteinbruch im Mühltal entnommen.
g Ar. Ober=Beerbach, 14. Febr Schauturnen. Der Turn=
Ein veranſtaltet am Sonntagabend ein Jubiläums=Schauturnen
bunden mit Weihe einer Sturmfahne. Die ſehr reichhaltige
Deiungsfolge, in deren Mittelpunkt eine Anſprache des
Füh=
des 18. Turnkreiſes, Turner Roth ſteht, bringt einen Aus=
II aus dem Turnbetrieb aller Abteilungen.
MAk. Nieder=Ramſtadt, 14. Febr. Hohes Alter. Der Ren=
Eiplanger Ludwig Crößmann, dahier, kann am 14. d. M.
B En 78. Geburtstag feiern. Am 12. d. M. vollendete Geibel,
19. 2, Witwe, dahier ihren 76. Geburtstag.
Traiſa, 14. Febr. Winterhilfswerk. Der Geſang=
„Sängerluſt” und die Turngemeinde Traiſa ſtellen ſich am
Men Sonntag in den Dienſt des großen Hilfswerks. Im Kro=
Nat findet ein gemeinſamer Geſangs= und Turnabend
zugun=
dr Winterhilfe bei geringem Eintrittspreis ſtatt, der einige
de Stunden verſpricht. Es iſt zu wünſchen, daß recht viele
Sgenoſſen das Vorhaben der Vereine durch ihren Beſuch
erſtützen.
Ober=Ramſtadt, 14. Febr. Ehrenkreuze. Hier ſind bis
Wer 600 Anträge auf Verleihung des Ehrenkreuzes für Front=
De Kriegsteilnehmer, Kriegereltern und =Witwen geſtellt
Doch ſtehen auch noch eine ganze Reihe ſolcher Anträge
De Bürgermeiſterei hat deshalb erneut darauf hingewieſen,
Anträge auf Verleihung des Ehrenkreuzes bis ſpäteſtens
ur3 d. J. geſtellt werden müſſen, und daß ſpäter eingereichte
age nicht berückſichtigt werden können.
Sder=Ramſtadt, 14. Febr. Alle hier wohnhaften ehemali=
Uegsgefangenen ſind zu einer Beſprechung auf Samstag
der Noche, abends, in das Rathaus eingeladen.
Noßdorf, 14. Febr. Hohes Alter. Herr Wilhelm Daab,
„ört, kann am 16. d. M., bei ſelten geiſtiger und körperlicher
e ſeinen 89 Geburtstag feiern. Noch täglich kümmert er
„ Die landwirtſchaftlichen Arbeiten, bei denen er noch ſeinen
I Mann ſtellt. — Gemeinderechnung. Gegenwärtig
1 2 De Gemeinderechnung für das Rechnungsjahr 1933 zur
Ein=
der Bürgermeiſterei offen. — Obſtbaumſchädlinge.
iue einheitliche wirkungsvolle Bekämpfung der Obſtbaum=
2 zu erreichen, hat ſich der Obſt= und Gartenbauverein
uan oen, eine Beſpritzung ſämtlicher Obſtbäume und Sträucher
JSihluhren. Zu dieſem Zweck iſt auf der Bürgermeiſterei eine
Agelegt, in der ſich die Baumbeſitzer welche die Beſpritzung
h.
IOſt vornehmen wollen, eintragen können.
broß=Zimmern, 13. Febr.
Kinderlandverſchik=
lyn. „Deute vormittag trafen 11 Kinder zur fünfwöchigen Er=
D Ver ein. Die Kinder wurden am Bahnhof von Ortsgrup=
Deiter Lehrer Poth mit kurzen Worten begrüßt und dann
egeltern übergeben. — Diebſtahl. Dem auf der Grube
Deſchäftigten Arbeiter Köbel aus Klein=Zimmern wurde
L S0 der Nachtſchicht ſein ganzer Wochenlohn geſtohlen. Die
Peſtändigte Polizei Dieburg konnte mit ihrem Polizeihund
L Nd den Dieb feſtſtellen. Trotz allem Leugnen fand man
fo
A Nas Geld in den Strümpfen verſteckt vor. Der Dieb wurde
Daft genommen. — Vom Reichsnährſtand. Im
Tſthau=
Dum Kaiſerſaal” fand eine Bauernverſammlung ſtatt.
Wernführer Pg. Göbel begrüßte die Erſchienenen, beſon=
ders Landwirtſchaftsrat Schnitzler=Darmſtadt, ſowie Diplom=
Landwirt Beltrich=Frankfurt. Es wurde ein längerer Vortrag
gehalten über Futter= und Kartoffelbau, dem ſich ein Filmvortrag
anſchloß über Fütterung von eiweißreichem Futter. Nach
verſchie=
denen Anfragen und Aufklärungen ſchloß der Ortsbauernführer
mit einem Sieg=Heil die Verſammlung.
Ey. Münſter, 12. Febr. Vom Turnverein. Im „
Kaiſer=
ſaal” fand eine Werbeveranſtaltung des hieſigen Turnvereins
ſtatt. Den Höhepunkt des Abends bildete ein Gerätewettkampf der
Vereinsriegen von Münſter=Eppertshauſen und Hauſen, der mit
einem Siege der Gäſte aus Hauſen endete. Die Schülerabteilung
und die Turnerinnen, die ſich an dieſem Abend zum erſten Male
vorſtellten, umrahmten dieſen Gerätewettkampf mit verſchiedenen
turneriſchen Darbietungen.
Meſſel, 14. Febr. Gemeindegruppe des
Reichs=
luftſchutzbundes. Im Rahmen der Werbewoche des
Reichs=
luftſchutzbundes werden auch in unſerer Gemeinde an alle
Haus=
beſitzer Luftſchutzhausliſten verteilt. Dieſelben werden dringend
erſucht, die Liſten den Mietern vorzulegen. Man bittet die Liſten
ſorgfältig auszufüllen und dem Aufruf unſeres Gauleiters und
Reichsſtatthalters Folge zu leiſten und ſich als Mitglied beim
Reichsluftſchutzbund einzuzeichnen.
Ey. Eppertshauſen, 12. Febr. Autounfall. Am
Orts=
ausgang nach Ober=Roden ereignete ſich ein Autounfall. Zwei
aus entgegengeſetzter Richtung kommende Perſonenwagen ſtießen
an der ſcharfen Kurve heftig zuſammen, ſo daß eine hinter der
Schutzſcheibe ſitzende Dame erhebliche Schnittwunden davontrug.
Ein vorbeifahrendes Auto verbrachte die Verletzten zum Arzt
nach dem benachbarten Münſter. — Valentinustag. Am
kommenden Donnerstag begeht die hieſige Gemeinde das Feſt des
Ortspatrons, des hl. Valentinus. In früheren Zeiten fand an
dieſem Tage eine große Wallfahrt nach der im Jahre 1442
er=
bauten Kapelle ſtatt. Auch jetzt noch wird dieſer Tag als Feiertag
in beſonders feſtlicher Weiſe von der geſamten Bevölkerung
be=
gangen.
— Reinheim, 14. Febr. Turnverein. Der Turnverein
hielt ſeine diesjährige Hauptverſammlung im Vereinslokal ab.
Da der 1. Vorſitzende nicht anweſend ſein konnte, leitete deſſen
Stellvertreter die Verſammlung. Jahres= und Turnbericht
wur=
den abgelegt, ſodann hielt der Dietwart des Vereins einen
Vor=
trag über Fr. Ludw. Jahn. Hierauf legte der Rechner Peter
Meyer, der die Rechnungsgeſchäfte des Vereins ſchon über 25
Jahre mit ſeltener Treue führt, ſeinen Bericht über das
ver=
floſſene Jahr ab. Gleichzeitig wurde über das Gauturnfeſt, das
dieſes Jahr in Saarbrücken ſtattfindet, geſprochen und den
Ver=
einsmitgliedern ans Herz gelegt, ſich einſtweilen auf dieſes große
Geſchehen vorzubereiten. Abſchließend ſprach dann noch
Bürger=
meiſter Dr. Göbel über den Bau des Schwimmbades, mit
wel=
chem gleichzeitig eine Einebnung des Turnplatzes vorgenommen
werden ſoll.
Fd. Nieder=Klingen, 14. Febr. Theaterabend. Einen
wohlgelungenen Theaterabend veranſtaltete der Sturm 11/174 im
Saale des Gaſthauſes von Valentin Saal 4. Nach ſchlichten
Be=
grüßungsworten dankte Sturmführer Köhler allen Anweſenden
für den zahlreichen Beſuch. Als Erſtaufführung gelangte das
Stück „Die drei Letzten der Kompagnie” zur Darſtellung. Das
zweite Stück „Aufbruch der Nation” ſchilderte die Leiden des
deut=
ſchen Volkes in der Zeit vor der nationalen Revolution. Den
Spielern, deren Leiſtungen auf vorzüglicher Höhe ſtanden, wurde
langanhaltender Beifall zuteil. Umrahmt war der Abend mit
muſikaliſchen Darbietungen, die die Gäſte nach dem Theaterſpiel
noch lange bei fröhlicher Stimmung und Tanz beiſammen hielten.
Fd. Hering, 14. Febr. Ehrenkreuze. Zur Verteilung der
Kriegsehrenkreuze an Frontkämpfer, Formationsbeteiligte und
deren Hinterbliebenen rief der Kriegerverein im Deutſchen Haus
zu einem Vereinsabend auf. Nach der Anſprache von Heinrich
Rübeck erhielt Kamerad Bürgermeiſter Illert das Wort und
verteilte die Ehrenkreuze. Nach der Verleihung hielt Kamerad
Pfarrer Klingelhöffer eine tiefempfundene Anſprache.
Fe. Reichelsheim, 13. Febr. Ferkelmarkt. Bei dem
heute ſtattgefundenen Ferkelmarkt konnten ſämtliche von den
Er=
zeugern aufgebrachten Tiere abgeſetzt werden. —
Holzver=
ſteigerung. Am 14. 2. 35 findet in Groß=Gumpen die
Holz=
verſteigerung des Bauern Georg Meiſter ſtatt. Das Holz wird
frei nach Haus geliefert.
Az. Neuſtadt i. Odw 14. Februar Werbeabendder DT.
Der Werbeabend der DT. fand im Saale des Gaſthauſes „Zum
Ochſen” ſtatt. Nach dem Eröffnungsmarſch begrüßte der
Vereins=
führer die Feſtgemeinde. Ein kleiner Sprechchor leitete den
Turn=
abend ein. Es folgte ein gemeinſamer Geſang. Die Turnerinnen
(BdM.) beſtritten zunächſt eine ſchöne Gruppe Freiübungen. Unter
dem Liede „Turner auf zum Streite” marſchierten die beiden
Rie=
gen zur Bühne. Was am Pferd und anſchließend am Barren
ge=
zeigt wurde, fand begeiſterte Zuſchauer. Eine Keulenübung der
Turnerinnen unter Muſikbegleitung brachte wiederum
Abwechſ=
lung. Der volksdeutſche Gedanke fand in dem „Saarliede” freudige
Herzen. Ein wundervoller „Reigen, ſchloß ſich an. Das Volkslied
„Sah ein Knab ein Röslein ſtehn” leitete hinüber zu einer
Oden=
wälder Volkstanzreihe Nach burzer Pauſe ging ein volksdeutſches
Grenzſpiel über die Bretter. Am Schluſſe wurde von den beiden
Riegen ein Reckturnen vorgeführt. Beifallsſtürme belohnten die
Meiſterklaſſe.
Cd Steinbach, 13. Febr. Sängervereinigung
Stein=
bach. Ihr 73. Stiftungsfeſt konnte die Sängervereinigung feiern.
Nach flott geſpielten Muſikſtücken der Kapelle Löb=Michelſtadt
be=
grüßte der Leiter des Vereins, A. Werle die erſchienenen
Freunde des deutſchen Geſanges. Der aktive Chor unter
Stabfüh=
rung ſeines Dirigenten Otto Löb=Michelſtadt ſtellte anſchließend
ſein Können unter Beweis und brachte Perlen aus dem Schatze
des deutſchen Chorgeſanges. Die Kapelle Löb ſorgte für die
wei=
tere Umrahmung und Ausſchmückung des Konzerts. Anſchließend
wurde noch ausgiebig das Tanzbein in Schwung gebracht.
Wäh=
rend der Tanzpauſen holten ſich Lutz Frank=Steinbach und E.
Frey=Michelſtadt für einige Liedervorträge lebhaften Beifall.
Ci. Erbach, 14. Febr. Hauptverſammlung des
Ge=
flügelzuchtvereins. Zu Beginn der Verſammlung
ent=
bot Herr Wilhelm Heim 3. herzlichen Willkomm und berichtete
dann über die Kreisſchau, wobei er beſonders ſeiner treuen
Mit=
helfer dankend gedachte. Den Jahreskaſſenbericht und den der
Aus=
ſtellung erſtattete der Vereinsrechner Katzenmeier dem nach
Prüfung der Kaſſenführung für ſeine muſtergültige Arbeit
Ent=
laſtung erteilt wurde. Der Vorſitzende berichtete dann über die
neue Futtermittelverbilligung „Weizen” durch den Reichsverband
deutſcher Kleintierzüchter. Weiterhin ſtellt der Verein zum Bezug
von Bruteiern und Geflügelringen für ſeine Mitglieder einen
großen Betrag zur Verfügung. — Erhöhte
Alarmſchnel=
ligkeit. Um bei Feuerausbruch einen ſofortigen Alarm zu
ſichern, wurde für den Feuerlöſchbezirk Erbach eine neue Anlage
geſchaffen, die durch den telephoniſchen Anruf der Feuermeldeſtelle
unter Nr. 377 ſofort in Tätigkeit tritt. Unmittelbar darauf iſt
der Kreisfeuerwehrinſpektor unter Nr. 376 zu benachrichtigen. —
Amtliche Kreislehrerverſammlung. Vom 14.—17.
ds. Mts. wird die Ausſtellung „Schülerarbeiten zum
Winterhilfs=
werk” in unſerem Kreiſe gezeigt. Mit ihrer Eröffnung war eine
amtliche Kreislehrerverſammlung verbunden. Herr Kreisſchulrat
Gerbig zeigte in einem klaren Aufriß, wie die Aufgabe der
Schule, lebensnahe und lebenswahr zu ſein, zu löſen ſei. Herr
Oberſtudiendirektor Dr. Saal=Michelſtadt brachte eine ganze
Anzahl Anregungen und von dem NSLB. geſtellte Aufgaben zur
Kenntnis. Die Einführung in die Ausſtellung nahm
Zeichen=
lehrer Heß=Michelſtadt vor, der dabei eine reiche Fülle
prak=
tiſcher Winke für die Schularbeit gab. Anſchließend fand eine
Be=
ſichtigung der Schülerarbeiten ſtatt. Mit einem Treugelöbnis für
Volk, Vaterland und Führer und dem gemeinſamen Geſange der
beiden Nationallieder wurde die Arbeitstagung geſchloſſen.
Cf. Birkenau, 13. Febr. Der älteſte Leineweber.
Geſtern verſtarb. hier im Alter von 70 Jahren, der älteſte und
wohl auch letzte Leineweber des vorderen Odenwaldes, der ſein
Handwerk auf Beſtellung noch bis im letzten Sommer ausgeübt
hatte. — Sachſenkinder der NSV. Geſtern kamen hier
Kinder aus Sachſen an, die durch Vermittlung der NSV. hier
und Umgebung auf 4 Wochen zur Erholung in Pflegeſtellen
unter=
gebracht werden. — Luftſchutzvortrag. Die Ortsgruppe
des Reichsluftſchutzbundes hielt einen Vortragsabend über Luft=
und Gasſchutz ab, der gut beſucht war und allſeits ſtarkes
In=
tereſſe fand.
Dk. Waldmichelbach, 12. Februar. Der
Männergeſang=
verein Sängerbund hielt im Suale des Goldenen Engels
ſeine Winterveranſtaltung ab, die ein voller Erfolg für die
Ver=
anſtalter war. Im Mittelpunkt des Abends ſtand die Oper
Precioſa” von Karl Maria von Weber. Unter der ſicheren
Spiel= und Muſikleitung des Dirigenten Lehrer Hindenlang
bot die Spielerſchar nicht nur ein gutes und lebensnahes Spiel,
ſondern ſie zeigten darüber hinaus eine für unſere Verhältniſſe
ſehr beachtenswerte geſangliche und ſpieleriſche Geſamtleiſtung,
die uneingeſchränkte Anerkennung verdient. Gut vorgetragene
Männerchöre umrahmten die gelungene Veranſtaltung.
das iſt eine
Eote Oortt!
Die ſchmeckt tatſächlich
wunderbar!
Das macht Dir,
deutlicher als Worte,
die gute „Salem
ſelber klar.
Seite 8 — Nr. 46
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Das Penſionsſchwein - ein neuzeitliches Bindeglied zwiſchen Dorf und Skadk.
Freitag, 15. Febru K935
Uns Mskerrer
WOr UMc
S. krtast ertllach.
3.
gaFOrche
Aue
Nach=
ane Mit. Magreste
Met Ghdanch
Aansesft son.
Lalns- z Moid.
O
Kuritkeeng
vernschasi
Mütere
Mr Toser dei
Nur ſcheinbar hat der Städter in dem Aſphaltgewirr der
Stra=
ßen ſeine urſprüngliche Herkunft, das Dorf, vergeſſen. Gerade in
neuerer Zeit erinnert er ſich vielfach wieder der vielen und
man=
nigfaltigen Möglichkeiten, die ihm das Land zu bieten vermag.
Er erinnert ſich daran, daß zum Beiſpiel die Schweinezucht doch
ein recht einträgliches Geſchäft iſt, und ſo kam er auf das Pen=
ſionsſchwein. Er kaufte ſich ein Schwein und gab es bei
einem ihm vielleicht noch aus der Jugend bekannten Bauern in
Penſion, wo er wußte, daß es hier gut aufgehoben war. Der
Bauer ſorgt für die Pflege, und der Städter bezahlt das Futter.
Iſt der „Penſionär” recht dick und fett, dann tritt das
Schlacht=
meſſer in Aktion, und ſchön geräucherte Schinken, leckere Würſte
wandern in die Speiſekammer des Städters als herrli & Gruß”
vom Lande. Unſere Darſtellungen geben einen Begri davon,
wieviel ein ſolches Penſionsſchwein imſurch!
ſchnitt frißt und was das endgültige Erebnis
dieſer Schweinezüchterei iſt. Es iſt, wie ma Zugeb
muß, ein recht beträchtlicher Gewinn.
Ce. Seeheim, 11. Febr. Der Liederabend des MGV.
1859 ging diesmal bewußt vollkommen neue Wege, von ſeiner
ſeitherigen Gewohnheit des „Stuhlkonzertes” abgehend. Im erſten
Teil des Abends ſtand die Heldengeſtalt Schlageters im
Mittel=
punkt. Freiheitschöre z. T., durch Kinder verſtärkt, leiteten die
„Feierſtunde” ein. Eine Violinſonate von Händel leitete über
zu einer ſzeniſchen Darſtellung, die in ſtark anſchaulich=
dramati=
ſcher Weiſe einen Blick tun ließ in die Kerkerzelle zu Düſſeldorf.
So wurde ein inneres Miterleben des geſanglichen Höhepunktes
des Abends vorbereitet: der Chor von M. Kaever „A. L.
Schlageter — Held der Nation”, die Chorleiter Beltz ergreifend
zu geſtalten verſtand. Als Ausdruck des gemeinſamen Erlebens
ſangen unmittelbar anſchließend Chor und „Gemeinde”, das
Deutſchland=Lied. Der 2. Teil des Abends war überſchrieben:
„Am klingenden, ſingenden Quell”. Jetzt wechſelten kleinere Chöre
(u. a. eine Uraufführung „Spätſommer”) des Kreischormeiſters
Doebert) mit Violin=Vorträgen und mit Volkstänzen. Die Chöre
klangen ſämtlich ausgeglichen und rein, die Sänger folgten willig
dem Stab des Chorleiters. Den rein muſikaliſchen Teil beſtritt
P. Paluczak=Darmſtadt, der im 1. Teil eine Sonate von
Hän=
del und als Ueberleitung zum Schlußchor ein Adagio von Mozart
meiſterlich ſpielte. Frl. G. Wieſenbach begleitete ihn ſicher und
ſtilvoll am Klavier. Beſonderen Beifall ernteten die Darbietungen
der hieſigen Volkstanzgruppe von R. V. H. unter Leitung von
Frl. A. Reith, die jedesmal wertvolle Erläuterungen zu den
einzelnen Tänzen gab. Im Auftrage des HSB. übermittelte
Pro=
vinzwalter Alles=Groß=Gerau anläßlich des 75jährigen
Be=
ſtehens des Vereins Gruß und Ehrenurkunde des DSB. und eine
Ehrengabe der Heſſ. Staatsregierung.
— Bickenbach, 14. Febr. Deutſche Stenografenſchaft.
Die Ortsgruppe Bickenbach der Deutſchen Stenografenſchaft hielt
ihre diesjährige Jahreshaupterſammlung ab. Bei der
Eröff=
nung gedachte Ortsgruppenführer Wolf in ehrenden Worten des
im letzten Jahre von uns gegangenen Reichspräſidenten und
Generalfeldmarſchalls von Hindenburg, zu deſſen Ehren ſich die
Anweſenden von den Plätzen erhoben. Weiter gedachte er des
glücklichen Ausgangs der Saarabſtimmung und nicht zuletzt des
Geburtstages des Erfinders der Deutſchen Kurzſchrift, Franz
Xaver Gabelsberger. Aus dem Geſchäftsbericht, des verfloſſenen
Jahres konnte entnommen werden, daß im letzten Jahre wieder
auf allen Gebieten eine Beſſerung eingetreten iſt. So konnte im
Herbſt ein neuer Anfängerlehrgang in der Deutſchen Kurzſchrift
mit 19 Teilnehmern eröffnet werden. Ehrenmitglied Lang=
Eberſtadt überbrachte in ſeiner Eigenſchaft als Geſchäftsführer des
Kreisgebietes Darmſtadt Grüße der Kreisgebietsführung und gab
beſonders ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß die Ortsgruppe
Bickenbach wieder zum Kreisgebiet Darmſtadt gehört. Auf die
verſchiedenen im Jahre 1935 ſtattfindenden ſtenografiſchen
Ta=
gungen wurde hingewieſen und zum eifrigen Ueben, ganz
be=
ſonders für den Deutſchen Stenografentag, aufgefordert. Letzterer
findet in der Zeit vom 2. bis 5. Auguſt 1935 in Frankfurt a. M.
ſtatt. Bei der Wahl des Ortsgruppenführers wurde der
ſeit=
herige Ortsgruppenführer Wolf, der die Ortsgruppe ſeit
Be=
ſtehen leitet, einſtimmig wiedergewählt. Dem Führerxet gehören
weiter an die Schriftfreunde L. Aßmus als ſtellvertretender
Ortsgruppenführer. W. Ahl als Rechner, H. Pieler als
Schriftführer und G. Knoos als Unterrichtsobmann. Mit einem
dreifachen Sieg=Heil auf unſeren Führer und Reichskanzler fand
die Verſammlung einen würdigen Abſchluß.
Dp. Alsbach, 14. Febr. Notſtandsarbeiten. Die von
der Gemeinde Alsbach geplanten Notſtandsarbeiten ſollen
dem=
nächſt ihren Anfang nehmen. Als wichtigſte Arbeit iſt die
An=
legung eines dem Autoverkehr nach dem Alsbacher Schloß
dienen=
den Weges geplant.
Dp. Zwingenberg 14, Febr. Gemeinderatsbericht.
Bei der unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters Kiſſel
ſtattge=
fundenen Gemeinderatsſitzung ſtand ein Antrag des Jagdpächters
Georg Merck um Ermäßigung der Jagdpacht zur Beratung. Dem
Geſuch wurde teilweiſe durch Ermäßigung um 100 RM.
entſpro=
chen. Alsdann wurde über die Aufſtellung einer Ortsſatzung,
be=
treffend die Bauweiſe in Zwingenberg, beſchloſſen. Das
Hochbau=
amt Bensheim ſoll um Ueberlaſſung von Unterlagen erſucht
wer=
den. Der Reichsverband Deutſcher Jugendherbergen hat inen
Antrag auf Teilerlaß der Grundſchuld, welche als Sicherheit für
eine von der Gemeinde übernommene Bürgſchaft bei der
Errich=
tung des Jugendherbergsgebäudes dient und welche an die
Ge=
meinde abgetreten iſt, mit Rückſicht auf die finanzielle Lage der
Gemeinde abgelehnt. Dem Reichsluftſchutzbund wird auf ſeinen
Antrag eine einmalige Beihilfe für 1935 in Höhe von RM. 5.—
bewilligt. — Mit Rückſicht auf die teilweiſe überhöhten
Pacht=
preiſe für die der Gemeinde gehörigen Grundſtücke hat die
Orts=
bauernſchaft einen Antrag auf Herabſetzung des Pachtpreiſes für
das Rechnungsjahr 1933 eingebracht. Es wurde eine
Kommiſ=
ſion, beſtehend aus den Herren Bürgermeiſter Kiſſel, Wilch,
An=
thes, Köhler und Bauer, gebildet, welcher der vorſtehende Antrag
zur Bearbeitung übergeben wurde. — Zwei Reihengräber
wur=
den unter den üblichen Bedingungen vergeben. — Für Abſchuß
von Raubzeug wurde ſeither von der Gemeinde ein jährlicher
Betrag von 10 RM. ausgeſetzt. Bezüglich dieſer Angelegenheit
ſoll eine andere Regelung gefunden werden.
na
heißt ſie, die neue
gebundene Gemüſeſuppe von Knorr, die
über=
all ſoviel Anklang findet. Uberzeugen Sie ſich
bitte ſelbſt davon, wie lecker dieſe „Knorr
Gretchen=Suppe” ausſieht und wie
vorzüg=
lich ſie ſchmeckt! Der gelb=braune Würfel mie
dem grünen Streifen „Extra fein” koſtet nur
10 Pfg. und ergibt 2 reichliche Teller Suppe.
Schon ſett 50 Jahren:
gute Suppen!=
Em Heppenheim a. d. B., 14. Febr. Feueralar;
9 Uhr vormittags ertönte Feueralarm, der einen Bra=
Schreinerei Wattendorf galt, der aber, rechtzeitig bemerkt;
löſcht werden konnte.
Em. Heppenheim. 14. Febr. Lehrgang über hw.
nezucht und =Haltung. Die Landesbauernſcha/H
Naſſau veranſtaltet auf der Verſuchs= und Lehranſtalt ſeſchnit
mühle bei Zotzenbach i. Odw. vom 27. Februar bis 1. M/z eine
Lehrgang über Schweinezucht und =Haltung, der Vort ge und
praktiſche Ausbildung umfaßt. — In Kirſchhauſeeſtwurde
auf einer Bauernverſammlung das wichtige Thema „
Erngungs=
ſchlacht und ihre praktiſche Durchführbarkeit” durch diſHerre
Dr. Keil und Dr. Manskopf eingehend behandelt undn regen
Ausſprache reſtlos klargeſtellt.
Be. Stockſtadt, 14. Febr. Der Krieger= un Mili
tärverein veranſtaltete einen Vortrags= und Famienaben)
im Saal Roth. Nach kernigen Begrüßungsworten des ereins
führers Horſt wurden vier Kameraden, die über 50 Ire den
Verein angehört haben, geehrt. Sie erhielten je ein im Bu
desführer Oberſt Reinhardt unterſchriebenes Hindenburgld. Als”
dann hielt Landwirt und Schriftſteller W. Reuter=brnholz”
hauſen einen Vortrag „Die Stellung des Frontkämpfersm Dritig
ten Reich” und brachte anſchließend aus eigenen Werſt ernſto
und heitere Sachen zu Gehör. Die Pauſen wurden dureWarbie
tungen des Mandolinenklubs, Berg auf” und des MäniFgeſang
vereins Sängerbund ausgefüllt. Nach herzlichen Damswortet
des Vereinsführers ſprach Kamerad W. R.euter dii/Schlu
worte und brachte ein Sieg Heil auf den Führer aus.
Lorſch, 14. Febr. Radfahrenlernen leichtomacht
In gemeinſamer Arbeit haben der Schloſſer P. Schmittund d
Arbeiter H. Neundörfer eine Einrichtung erfunden und rgeſtel
durch die das Erlernen des Radfahrens bedeutend erleichEt wirde uls
da ſie das Umfallen des Fahrrades verhindert. Die Vxichtun
iſt bereits geſetzlich geſchützt.
Ex. Bürſtadt, 12. Februar. Die größte Ge ſer
Handwerker= und Maſchinenausſtellung iſ!
eröffnet. Schon im Laufe der vorigen Woche ſtand ßürſta)
ganz im Zeichen der größten Gewerbe=, Handwenk=
Maſchinenausſtellung, die je im Ried gezeigt wurde. EiiBlick
die gewaltigen Ausſtellungsräume (3000 Quadratmeter gewä
nur einen Ueberblick, was geboten werden ſoll. Kabinereiht ſie
an Kabine und waren Maler und Dekorateure an der Aſeit, de
Ausſtellung die nötige Ausſtattung zu geben, was auch oll un
ganz gelang. In Anweſenheit des Landeshandwerksme ers P
Gamer, Kreisdirektor Meiſel, Kreisleiter und Bürge
meiſter Brückmann=Bensheim und der oberſten ertrete
ſtaatlicher Dienſtſtellen wurde die Ausſtellung im Sac) „Zun
Löwen” mit einer kurzen Feier eröffnet. Landeshandweezmeiſteiſt
Gamer ging in ſeiner Begrüßungsanſprache auch aui ſie ver
ſchiedenen Abteilungen der Ausſtellung ein, und ſprachzusführ
lich über Zweck und Ziel, wobei er darauf hinwies. (6 di
Ausſtellung einwandfreier Wertarbeit nicht nur de breite
Oeffentlichkeit alles Erforderliche zeigen ſolle, ſondern a
volles Anſchauungsmaterial für Meiſter, Gehilfen und
bieten würde. Mit dem Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Ld klg
ſeine Anſprache aus und Herr Bürgermeiſter Kraft ga die
öffnung der Ausſtellung bekannt. Sodann begann derrffizielle.
Rundgang, bei dem die Ausſtellung eingehend erläute= wurd
Im Saale „Zur Roſe” verſammelten ſich dann die Ofren 4
einem gemütlichen Kaffeekränzchen.
KOMAN VON L. INSTERBERGN
Nachdruck verboten.
20)
In einem plötzlichen Anfall von Auflehnung gegen Jennys
Syſtem, ihn auf einwal aus der liebenswürdigſten Unterhaltung
heraus kaltzuſtellen, erhob er ſich und entfernte ſich vom Tiſch. Er
ging nach oben, zu Urſula.
Während er, noch über die knarrende Treppe ſchrity, die
neben der Küche in den erſten Stock führte, warf er einen
ver=
ſtohlenen Blick zurück und ſah, wie Jenny eben lachend mit
einer ſehr vertraulichen Geſte ihre ſchmale Hand dem
Berg=
menſchen auf die breite Schulter legte. Ein Stich durchfuhr ihn
brennend, er wäre beinahe umgekehrt und hätte einen Skandal
gewacht. Aber er beherrſchte ſich doch noch, blieb einige
Augen=
blicke, an ſeiner Unterlippe nagend auf der Treppe ſtehen, dann
zwang er ſich unter Aufbietung ſeiner ganzen Energie, ohne
nochmals umzuſchauen, nach oben zu gehen. Und das helle
Lachen Jennys hakte ſich wie eine Harpune in ſeinen Nacken
und riß blutige Wunden.
Leiſe öffnete er die Tür zu Urſulas Zimmer. Es war ganz
finſter im Raume, nur aus dem Ofenloche ſtrahlte ein weiches,
himbeerrotes Licht über ein Stück des Bodens. Die Scheiter
kniſterten. Die Kammer war warm.
„Urſula?‟
„Ja? Du biſt’s, Papa?” Urſula ſetzte ſich auf und rieb ſich
die Augen. „Denke dir, Papa, ich habe geſchlafen. Iſt es ſchon
ſpät?
„Nein, mein Kind, es iſt noch ganz früh. Wie geht es dir?”
„Ach, gut, Papa!” Sie ſtreckte ſich, ſprang vom Bett und
reckte den ſchlanken Körper, der im blauen Skianzug ganz
be=
ſonders grazil, ja geradezu zerbrechlich wirkte.
„Ich habe einen Rieſenhunger. Ich muß unbedingt etwas
eſſen, ſonſt ſterbe ich.”
„Furchtbar”, lachte Herr v. Herm. „Gott ſei Dank, kann
man deinen Tod vorläufig verhindern. Es gibt Leberknödel.”
Urſula jubelte.
„Wo ſeid ihr eigentlich?”
„Wir? In der Stube.”
„Was habt ihr gemacht? Habe ich etwas erſäumt?”
„Nein, Urſel. Wir haben nur Wein getrunken, und Doktor
Eckmann hat geſungen vom Dirndl und vom Bua und Tirahoi
und wie das geht. Du weißt ſchon.”
„Gefällt er dir?‟
Aber der Geheimrat hatte andere Sorgen als die
Herzens=
angelegenheiten Urſulas. Er hörte nicht das leiſe Zittern in
der Frage, die bebende Ungeduld, deshalb antwortete er auch
ganz gleichgültig: „Na, er iſt ja ein ganz netter Kerl. So ein
Sportsmenſch eben. Ich weiß nicht recht, wo ich ihn hintun
ſoll. Jedenfalls finde ich ihn herzlich unintereſſant, aber ſo im
Gebirge, da geht er an, da ſöhnt man ſich mit ſeiner Exiſtenz
halbwegs aus, während man ſich in der Stadt unwillkürlich
fragt: „Ja, wozu leby nun eigentlich ſowas?”
Leiſe löſte ſich Urſula aus ſeinem Arm und ſetzte ſich aufs
Bett. „Ich glaube, du unterſchätzſt ihn”, ſagte ſie, und in ihrer
Stimme war eine kleine Traurigkeit.
Aber auch jetzt war Herr v. Herm harthörig.
„Möglich, möglich auch nicht. Mir iſt er vollkommen
gleich=
gültig. Man gibt ihm die Hand und ſpricht mit ihm, weil er
eben da iſt, aber wan hört eigentlich nie recht, was er ſagt.
Das iſt ein ſchlimmes Zeichen. Menſchen, die etwas zu ſagen
haben, hört man nämlich. Aber ihn . . .
„Aber ich höre ihn!“
„Ja?‟ Der Geheimrat ſah überraſchu auf bei dem
tempe=
ramentvollen Ton dieſes Ausrufes und ſuchte unſicher Urſulas
Geſicht, das er aber nur irgendwo in der Dunkelheit als hellen
Flecken leuchten ſah. Er ſetzte ſich nachdenklich auf’s Bett, griff
nach Urſulas Hand und ſtreichelte ſie zart. Ein plötzlich
auf=
getauchter Gedanke beſchäftigte ihn ſo ſehr, daß er
weiter=
zuſprechen vergaß. Erſt nach längerem Schweigen entſchloß er
ſich, vorſichtig das Gelände zu erkunden. „Indereſſierſt du dich
denn ſo ſehr für Eckmann?” fragte der Geheimrat, ſcheinbar
äußerſt gleichgültig.
Urſula aber hörte hinter den Worten die lauernde
Wach=
heit und witterte ſofort den erwachten Verdacht. Sie begriff
inſtinktiv, daß ſie ihr Geheimnis hüten mußte.
„Gewiß intereſſiere ich mich für ihn” antwortete Urſula
ruhig. Sie war klug genug, um zu erkennen, daß ein Leugnen
dieſes Intereſſe, das ſie vorhin eben doch zu deutlich zu
er=
kennen gegeben hatte, des Vaters Mißtrauen nur erhöhen
mußte. „Er iſt doch einer der führenden deutſchen Sportsleute.
Ich verſtehe deine ablehnende Haltung wirklich nicht recht.”
Der Geheimrat knurrte etwas. „Ich mache dieſe
Vergötte=
rung der Sportler nicht mit. Sie leiſten wohl was, aber ich
kann nicht einſehen, warum ich einen Menſchen, der es durch
fleißiges Ueben dazu gebracht hat, ſtärkere Muskeln zu
be=
kommen als ich, beſonders achten ſoll.”
„Ich glaube, daß dein Standpunkt doch nicht ganz richtig
iſt, Papa” anuwortete Urſula ſachlich. „Der Sportler hebt durch
ſeine Leiſtung das geſundheitliche Niveau ſeines Volkes.”
„Gewiß. Ich anerkenne ſeine guten Seiten, aber ich ſtelle
nur immer wieder feſt, daß ſeine Bedeutung maßlos übertrieben
wird und daß man in der Anbetung ſportlicher Heroen ſich
lächerlich weit verſteigt. Woher ſtammt übrigens deine plötz=
liche Leidenſchaft für den Sport, Urſula? Haben witdie 9
Eckmann zu verdanken . . .?"
„Du weißt doch gut genug, Papa, wie ſehr ich uh ſcho
in Italien darauf freute, einmal Winterſport treiben zu fürfen,
„Ehrlich geſagt, Urſula”, ſprach der Geheimrat miplötzlid
veränderter harter Stimme, „ehrlich geſagt, ich ſehe deim V
kehr mit dieſem Dr. Eckmann nicht gerne.”
„Ich verſtehe dich nicht” antwortete Urſula, das Pürgel
in der Kehle und das angſtvoll aufſteigende Zittern it ald
Gewalt unterdrückend. „Was haſt du plötzlich gegen ihll Frau
Mahrholm ſelbſt hat ihn doch empfohlen! — Dr. Edann
ja auch nicht irgendein Hüttenwirt und Skilehrer, ſoſern
hat auch einen bürgerlichen Beruf, er iſt Arzt.
„Rechtsanwalt”, unterbrach Herr v. Herm aufatmer / Dieſet
äußerſt kluge Schachzug Urſulas, den Beruf Alfs fal” anzu
geben, wiegte den Geheimrat plö lich vollkommen in eherhe
Denn er ſagte ſich, daß ſie beſtimmt Eckmanns richtig
gekannt hätte, wenn irgendein perſönliches Intereſſeſir
vorhanden geweſen wäre.
„.. alſo Rechtsanwalt”, fuhr Urſula gleichgültig ſrt,
nimmt demnach eine durchaus beachtliche geſellſchaftli
lung ein. Anderſeits bin auch ich gut genug erzogerhim
wiſſen, wie ich mit einem Herrn zu verkehren habe.”
„Du biſt noch ein Kind, Urſel, und ich ſuche dich br
fahren zu bewahren, die dich umgeben.”
Urſula lachte. „Ich finde deine Beſorgnis do eie
komiſch. Wie ſoll ich denn in Geſellſchaft gehen, wenn
jedem jungen Menſchen, der mit mir einige Worte ſpri
Verführer witterſt? Ueberhaupt bin ich doch wirklich n
in dem Maße Kind, daß du um mich Angſt haben müſ .
„Sag mal, Urſel” — der Geheimrat folgte eineh n
Gedanken, da ſein Argwohn nun reſtlos verſchwunderbar
„würdeſt du beiſpielsweiſe einen Italiener heiraten ſne
Urſula, die hinter ſeiner Frage abſolut keine n
Abſicht vermuten konnte und auch den feſten Willen he
artige Fragen vorläufig möglichſt harmlos zu behand?
wortete ruhig: „Warum nicht, wenn ich ihn liebe? War
du übrigens?“
„Ohne jede Abſicht”, antwortete er haſtig. — „Es F1
bloß eben ein.”
„Aber, wenn ich einen Italiener oder einen E1
überhaupt lieben ſoll, dann müßte er ein Mann ſein, d.*
mit mir harmoniert, und das können nur gleiche
Temperamente.”
So ernſt hatte Urſula geſprochen, daß der Gehe
überraſcht anfah. Dann lachte er ein wenig verlegen 1
auf. „Aber, liebes Kind, wir ſitzen hier und ſchwing
Reden und indeſſen eſſen uns die andern vielleicht d
knödel weg.” Er zog ſeinen Arm durch den Urſulas. Lacher
ſie hinunter und warfen einen Blick in die Küche. (Fd.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 46 — Seite 9
Der Admiral beabſichtigt zu evolutionieren”
Von Oberſteuermann G. Wallas.
Wer einmal Gelegenheit gehabt hat, als „Badegaſt” einige
Tage auf einem deutſchen Kriegsſchiff mitfahren zu dürfen, der
wud die Ueberzeugung bekommen haben, daß in unſerer
Reichs=
ngrine ganze Arbeit geleiſtet wird. Jeder Mann der Beſatzung
ſt ſich der hohen Aufgabe bewußt, die er freiwillig
übernom=
nen hat und die er, jeder an ſeinem Platze, ſo zu erfüllen
be=
trebt iſt, als hinge von ihm allein das Gelingen des ganzen,
rroßen Werkes ab. Pflichttreue und Kameradſchaft helfen ihm,
ſen manchmal recht anſtrengenden Dienſt mit Freude zu
verrich=
en, weiß er doch, daß es um mehr geht, als daß ſeinem Boot
der Schiff dieſes oder jenes Manöver beſonders gut gelinge
der daß die Beſatzung ſeines Kutters als Sieger aus der Kieler
Roche heimkehre. Das iſt für ihn eigentlich ſelbſtverſtändlich.
ſein, er ſetzt ſeine ganze Kraft und ſein Können für ein höheres
jiel ein, für ſein Vaterland. Ein Manövertag ſoll uns einen
jinblick in die Arbeit unſerer Flotte gewähren.
Tiefhängende Wolken jagen über den Kieler Hafen. Der
jauch, der dick und ſchwarz aus den Schornſteinen der „dicken
e zchiffe” quillt, löſt ſich in einzelne Fetzen auf, die der Südweſt
uf das Waſſer niederdrückt. Das kann ja luſtig werden
drau=
en in der Kieler Bucht, wo heute die Verbandsübungen der
ſlotte beginnen. — „Brücke Ordnung!‟ Der wachhabende
Offi=
jer meldet ſich beim Kommandanten, der ſoeben die Brücke
etreten hat. Es ſind noch 5 Minuten Zeit bis zum Loswerfen
—on der Boje. Auf der Admiralsbrücke des Flaggſchiffes herrſcht
ſochbetrieb. Von dort aus leitet der Flottenchef mit ſeinem Stab
ie Uebungen, Sämtliche Flaggleinen ſind beſetzt der
Ober=
gnalmeiſter wartet auf Befehle zum Heißen von Signalen. Es
ſaſt 0900 Uhr, gleichzeitig geht auf dem Flaggſchiff Flagge A.
och, das Signal zum Loswerfen, von den Linienſchiffen und
reuzern wiederholt. „Nieder! Ausführung!‟ Die Schiffe werfen
on der Boje los und drehen langſam auf Auslaufkurs. Ein
eues Signal: „Kiellinie einnehmen, Schiffsabſtand 5 hm,
uir ahrt 9 Seemeilen.‟ Die Signalgäſte müſſen feſt zupacken, denn
en ar Wind zerrt und reißt an den bunten Flaggen. In der Wik
Erx egen noch die Torpedobootshalbflottillen, ſie laufen 2 Stunden
häter aus. Dann gehts am Ehrenmal in Laboe vorbei, die
lagge wird gedippt als Gruß und zum Gedenken an die im
Zeltriege gebliebenen Kameraden. Bald hat uns die Kieler
ſucht aufgenommen, in gleichmäßigem Rhythmus ſtampfen die
ſchiffe auf und nieder und „holen die Loſe durch” Mit 12
See=
teilen Fahrt geht es weiter nach Oſten. Von Schiff zu Schiff
erden Winkſprüche abgegeben, die Augen tränen vom
ange=
rengten Sehen beim Ableſen. Ein neues Signal weht auf dem
laggſchiff, wir haben es längſt erwartet: Der Admiral
beab=
chtigt zu evolutionieren”. Wer ſollte dies Signal nicht kennen?
ußſetzt muß beſonders gut aufgepaßt werden, denn wenn irgend
uich was nicht klappt, werden unbarmherzig Rügen verteilt. Am
ſeillompaß ſteht ein Steuermannsmaat, neben dem W. O. ein
Zoſten mit dem „Schinkenknochen” einem Gerät zum Meſſen der
Iniſernung, in der Hand. „Schleswig=Holſtein” — „Schleſien”
ſummern wechſeln!” „Schleswig=Holſtein” ſchert ſeitlich aus der
dinte aus, läßt ſich ſacken und nimmt den Platz von „Schleſien”
ein die inzwiſchen mit Höchſtfahrt aufgedampft iſt. Schleſien
fähn nun als Richtungsſchiff am der Spitze und ſetzt den
Rich=
undwimpel. „Wendung 4 Dez. (40 Grad) nach Backbord‟. Wie
Ftauſommando wenden die Schiffe auf den neubefohlenen Kurs
un ſahren jetzt in einer 40=Grad=Staffel. Laufend muß das
Ricungsſchiff gepeilt und die Entfernung des Nebenmannes
emſſen und verbeſſert werden. Jeder W. O. iſt beſtrebt, den
inem Schiff in der Formation vorgeſchriebenen Platz genau
Eit mezuhalten. Ein neues Signal befiehlt die Einnahme der
warslinie, der Abſtand wird auf 6 hm vergrößert. Es iſt wie
ſtü dem Kaſernenhof, wenn eine gut geſchulre Truppe exerziert.
Aß dieſe Uebungen von unſchätzbarem Wert ſind und ihr
Ge=
igen von entſcheidender Bedeutung in einem Gefecht ſein
ſn hat uns deutlich genug die Skagerrak=Schlacht bewieſen.
Unſere Betrachtungen werden jäh unterbrochen durch zwei
hge Töne mit der Sirene und 2 Schuß der Alarmgeſchütze,
ſoſe über Bord‟. Das ganze Schiff ſcheint in Aufruhr zu ſein,
ob man in ein Weſpenneſt geſtochen hätte. In Wirklichkeit
ckelt ſich alles trotz der Schnelligkeit mit Ruhe ab. So ſchnell
e möglich wird der ganze Verband, denn jedes Schiff be=
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teiligt ſich an dieſem Manöver, zum Stehen gebracht. Die
Kutter=
gäſte ſitzen ſchon im Boot, das nun Hand über Hand weggefiert
wird. Noch während des Fierens werden die Schwimmweſten
umgebunden. „Kutter zu Waſſer!” befiehlt der 1. Offiziere. Die
Läufer, in denen das Boot noch hing, werden ausgepickt. Es
muß ſchnell gearbeitet werden, denn die See macht der
Bools=
beſatzung ſchwer zu ſchaffen. Nun beginnt ein Kampf zwiſchen
dem 1. und 2. Kutter nach den von der Brücke aus geworfenen,
inzwiſchen ſchon weit achteraus treibenden Bojen. Es iſt ein
edler Wettkampf, bei dem jeder ſeine ganze Kraft einſetzt. Wenn
es heute auch nur Uebung iſt, morgen vielleicht gilt es, einen
über Bord gefallenen Kameraden zu retten. Keiner würde eine
Sekunde zögern, ſein eigenes Leben für dieſen Kameraden
ein=
zuſetzen. Den Kuttern wird mit Flaggen die Richtung
ange=
zeigt, ſie haben bald ihre Boje entdeckt, nehmen ſie auf und
kehren zurück. An Bord iſt inzwiſchen alles klargemacht worden
zum Heißen der Boote, Kaum eingepickt, werden ſie nach dem
Takte der Bootsmannsmaatenpfeifen aufgelaufen. Als wäre
nichts geſchehen, wird das Evolutionieren fortgeſetzt. Dem
Kreu=
zer „Königsberg” iſt es gelungen, das Manöver in beſonders
kurzer Zeit auszuführen. Auf dem Flaggſchiff weht das Signal
„gut” neben dem Bezeichnungsſignal des Kreuzers, von allen
wiederholt und allen ein Anſporn.
Heute nachmittag ſollen die Torpedoboote ihre Durchbrüche
fahren. Mit großer Fahrt ſteuern die Linienſchiffe und Kreuzer
in Kiellinie nach Nordoſten. Weithin ſind die Bugſeen ſichtbar.
Laufendes Gefecht an Backbord”. In Feuerlee ſtehen die
Torpedobootshalbflottillen, den Befehl zum Angriff erwartend.
Der Wind hat etwas abgeflaut, die See iſt ruhiger geworden.
Trotzdem fegen immer noch ab und zu Brecher über die Back
der Boote. Die Linie iſt im Gefecht mit dem heute nur
an=
genommenen Feind. Da weht auch ſchon das allen
Torpedo=
bootsfahrern wohlbekannte Signal zum Angriff auf den
Schif=
fen, die Boote drehen auf. Mit unheimlicher Fahrt brauſen ſie
heran, jedes weiß ſeine Lücke zwiſchen den dicken Schiffen. Von
da aus beobachtet wan geſpannt das ſchwere Manöper. Immer
näher kommen ſie heran, jetzt ſind es kaum noch 150 Meter.
Zum Teufel, will das Boot uns rammen?! Auf der Brücke ſieht
alles geſpannt nach achtern, unwillkürlich hält jeder den Atem
an und — ſchon iſt das Boot durchgebrochen, hart am Heck
vor=
bei. Die Beſatzung ſteht an Deck, der Aufenthalt unter Deck iſt
verboten, und grüßt durch Schwenken der Mützen. Mehrere
Male werden dieſe Uebungen wiederholt, bis ſie abgebrochen
werden durch das Signal „Dieſe Uebung iſt beendet‟. Der
Ver=
band ſteuert mit halber Fahrt dem Ankerplatz zu.
An Schlaf iſt heute nacht nicht zu denken. Noch vor Einbruch
der Dunkelheit werden die Schiffe abgeblendet und die
Kriegs=
wache zieht auf. Genau zur befohlenen Uhrzeit wird der Anker
gelichtet. Der Verband nimmt Kurs und Fahrt auf. Zur
Kon=
trolle, ob gut abgebleudet iſt, paſſiert das Flaggſchiff die Linie,
dabei ſelbſt geprüft von den anderen Schiffen. Etwaige
Aus=
ſtellungen werden mit der „Klapp=Bux” (Morſelampe) gemeldet.
Nun aber heißt es gut nach allen Seiten Ausguck halten, denn
der Feind kann von überall her kommen. Heute iſt die Sicht
allerdings verhältnismäßig gut, denn der Mond ſteht hell am
Himmel. Wir ſelbſt heben uns dadurch deutlich vom Nachthimmel
ab. Etwa X Stunden mag vergangen ſein, als plötzlich ein lauter
Knall die nächtliche Stille zerreißt. Geſpenſtiſch hängt eine Leucht
granate in der Finſternis und ſchwebt langſam nieder. Eine
zweite und noch eine folgen. Man weiß, daß da irgend etwas
richt in Ordnung iſt. Schon melden die von uns vorgeſchickten
Kreuzer: „Feindliche Torpedoboote ſind durchgebrochen.‟ Die
Wachſamkeit wird verſchärft. Nicht lange, da meldet irgend
jemand auf der Brücke: „2 Torpedoboote ungefähre Richtung
10 Grad.” Alle Gläſer richten ſich dahin. Deutlich ſieht man die
Rauchwolken und bald auch die Boote ſelbſt. Sie kommen immer
näher. Scheinwerfer blitzen auf, ſekundenlang beleuchtet der
Vordermann zwei in vollere Fahrt ſich nähernde Boote.
Leb=
haftes Feuer der Mittelartillerie würde im Ernſtfalle einſetzen.
Ein Signal von den Booten zeigt an, daß ſie ihren Torpedo
abgeſchoſſen haben. Hart drehen die beiden ab und verſchwinden
im Dunkel. Angriff auf Angriff erfolgt immer das gleiche
Manöver. Mit ſtets ruhiger Stimme leitet der 1. A. O. (1. Artil=
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lerieoffizier) die Waffen und Scheinwerfer. Mitternacht iſt ſchon
vorüber, als der Floutenchef das Signal zur Beendigung der
Uebung gibt. Endlich, nachdem wieder geſammelt worden iſt,
kann man ſich der wohlverdienten Ruhe hingeben.
Wir gehen ſchlafen mit dem Bewußtſein, daß wir unſern
Dienſt, der ſicher oft recht anſtrengend iſt, mit Freude und
Hin=
gabe verſehen, weil wir unſeren Beruf über alles lieben.
Links ſechzig — rechts zwanzig!
(p) Wien. Es muß peinlich ſein, wenn man, von rechts
ge=
ſehen: ein Backfiſch, und von links geſehen: eine etwas ältliche
Dame iſt. Das ſolls nicht geben? Und ob es das gibt! Sogar
ge=
richtsärztlich nachgewieſen und beſcheinigt! Vielleicht vorherhand
der einzig bekannte Fall, aber er iſt vorhanden, und ganz Wien
lacht darüber.
Da iſt die Gattin eines höheren Bundesbeamten. Die vielen
Altersfalten im Geſicht und die Tränenſäckchen unter den Augen
ärgerten ſie. Eine Wienerin mit Tränenſäckchen! Wer ſehe denn
ſo eine Frau noch an? Und gar als Gattin eines höheren
Bundes=
beamten!
Alſo: ſie ging zum Arzt, zu einem Kosmetiker. Der operierte,
ſchnitt mit einem kleinen Operationsmeſſerchen im ganzen Geſicht
an den Falten und Tränenſäckchen herum, kleiſterte, pickte und
bandagierte dann den ganzen Sums ein, daß nur das
Naſen=
ſpitzchen hervorguckte.
..." „und wenn, daß die Zeit herum iſt, die man’s aushalten
muß, kommt der ganze Kleiſter herunter und — —: Man iſt
zwan=
zig Jahre jünger!” So oder ähnlich ſteht’s jedenfalls im
Pro=
ſpekt. .
Die Bundesgattin hatte auch ausgehalten. Brav und mit
einer Eſelsgeduld. Denn zwanzig Jahre jünger, das iſt ſchon was.
Wie der Kosmetendoktor aber die Bandagen und Pflaſterchen
her=
abnimmt, da trifft die gute Dame, die mit dem Altern nichts zu
ſchaffen haben will, faſt der Schlag! Auf der einen Seite iſt ſie
jung geworden. Wie ein Backfiſch und ſo zuckrig! Aber auf der
anderen Seite — ſie ſinkt um, kämpft mit einer Ohnmacht — auf
der anderen Seite iſt ſie womöglich noch um zehn Jahre älter
ge=
worden als ſie es bisher war! Wutentbrannt rennt ſie zum Kadi
und verklagt den Kosmetendoktor auf Schadenserſatz.
Begrün=
dung: Sie könne ſich nirgendwo mehr zeigen und ſei geſellſchaftlich
erledigt. Wer wiſſe denn, wie ihre Ehe weitergehe ..
Der Richter winkt ab, verweiſt auf fachärztliche Gutachten. Sie
beſagen, daß nicht der geringſte Kunſtfehler vorliegt und den Arzt
auch nicht der leiſeſte Vorwurf treffe. Bei derartigen Operationen
gebe es eben immer Riſiken, die der Patient zu tragen hat. So
wird die verzweifelte Dame nun wohl bleiben müſſen: Auf der
einen Seite 60 und auf der anderen 20 Jahre alt. Peinlich; und
noch peinlicher, weil ganz Wien darüber lacht!
Ein Kampf um heilige Auellen.
(r.gss.) Madrid. In der Nähe vom Cuéllar entſpringen
bei dem Wallfahrtsort El Henar einige Quellen, deren Waſſer
wegen ſeiner unvergleichlichen Heilkraft außerordentlich geſchätzt
wird. Um das Waſſer auf bequeme Weiſe nutzbar zu machen, hatte
die Stadtverwaltung von Valladolid auf Grund einer eingeholten
miniſteriellen Erlaubnis beſchloſſen, die Quellen durch eine
Rohr=
leitung bis in die Stadt zu führen. Als die Ingenieure und
Arbeiter bereits beſtellt waren, um die Arbeiten aufzunehmen,
erfuhr der Bürgermeiſter von Cuéllar von der Abſicht der
Valla=
dolider Stadtväter und widerſetzte ſich zuſammen mit der
geſam=
ten Bürgerſchaft dieſem „Raub”. Tauſende braver Bürger aus
Cuéllar und den umliegenden Dörfern ohne Unterſchied des
Stan=
des eilten nach dem Wallfahrtsort, um die heiligen Wäſſer vor
dem böſen Eingriff der Techniker zu ſchützen. Die Geſchäfte
Werk=
ſtätten, Fabriken und ſogar die Kaffees ſtellten ihren Betrieb
ein, damit ihre Arbeiter, Angeſtellten und Inhaber an dem
Proteſtzug nach El Henar teilnehmen konnten, wo mam die
An=
kunft der Valladolider Ingenieure erwartete.
Die hatten offenbar von der drohenden Haltung der
Bewoh=
ner gehört und konnten durch ihr Fernbleiben noch rechtzeitig
einer gewiß nicht glimpflich verlaufenen Beſtrafung durch das
verärgerte Volk entgehen. An Ort und Stelle wurde durch einen
Rechtsanwalt von Cuéllar eine Proteſtnote aufgenommen, deren
energiſcher Ton der Stadtverwaltung von Valladolid die Luſt an
einer weiteren Verfolgung ihrer Pläne vergehen machen dürfte.
Die heiligen Quellen von El Henar werden alſo vorläufig durch
keine moderne Leitungsanlage nach Valladolid fließen.
Schadet ſiarkes Einweichen
der Wäſche?
Zwei Hausfrauen unterhielten ſich im Laden über
das Einweichen. Ja, ſagte die eine, das iſt komiſch:
wenn ich Burnus ins Einweichwaſſer ſtreue, dann
iſt am Morgen faſt aller Schmutz aus der Wäſche.
Ich brauche bloß noch die Hälfte Seife und
Waſch=
mittel. — Ach was — ſagte die andere — dann
iſt halt das Mittel ſo ſcharf, daß die Wäſche ſchon
in der halben Zeit kaputt geht! — Dieſe Frau
hat abſolut unrecht — denn Burnus enthält nicht
im geringſten ſcharfe Stoffe, die der Wäſche ſchaden
hönnten. Seine ſtarke Schmutzlöſe=Wirkung wird
auf völlig milde Weiſe durch organiſche Säfte
rreicht, Frauen, die Burnus jahrelang benutzen,
werden Ihnen das beſtätigen. Große Doſe Burnus
49 Pfg., überall zu haben.
Gutſchein 93168
An Auguſt ſacobi A.,G. Darmſtadt
Senden Sie mir koſtenlos eine
Seite 10 — Nr. 46
Reich und Ausland.
400-Jahr=Feier des Hauſes der Lübecker
Schiffergeſellſchaft.
Das berühmte Haus der Lübecker Schiffergeſelle
ſchaft, das allen Lübeck=Beſuchern bekannt iſt, feiert
am 25. Februar d. J. ſein 400jähriges Jubiläum.
Die Lübecker Schiffergeſellſchaft iſt bereits über 500
Jahre alt und dürfte die älteſte
Schifferorganiſa=
tion in Deutſchland ſein. An der Feier des 400 Beſtehens des Hauſes werden Vertreter
hoher Reichs= und Staatsbehörden teilnehmen.
Ein Gaſtwirk kok aufgefunden.
Mutter und Sohn unter Mordverdacht verhaftet.
Kreuzburg (O.=S.). In der Nacht zum
Mittwoch ereignete ſich in Konſtadt eine ruchloſe
Bluttat. Der Beſitzer des Gaſthauſes „Zur
Eiſen=
bahn” wurde gegen 2 Uhr nachts in der Küche
ſeiner Woahnung tot aufgefunden. Der Verdacht
der Täterſchaft richtete ſich ſofort gegen den Sohn
Hans des Getöteten, der mit ſeinem Vater in der
letzten Zeit in dauerndem Unfrieden lebte. Der
junge Mann und die Frau des Gaſtwirts wurden
verhaftet. Es wird angenommen, daß der Gaſtwirt
im Verlaufe eines Streites von ſeinem Sohn
nie=
dergeſchlagen worden iſt. Die Todesurſache wird
erſt die Leichenöffnung ergeben. Die
Mordkommiſ=
ſion aus Kreuzburg erſchien nach Bekanntwerden
der Tat am Orte und nahm die Unterſuchung auf.
Die letzten Toten auf der Grube „Laurweg”
geborgen.
Aachen. Am Mittwoch abend und im Laufe
der Nacht zum Donnerstag ſind die letzten drei der
bei dem Waſſereinbruch auf der Grube Laurweg
Verunglückten geborgen worden.
Lawinenunglück in Hüdkirol.
Mailand. Aus Ortini in Südtirol wird ein
neues Lawinenunglück gemeldet, dem ein
reichs=
deutſcher Profeſſor Erdmann=Windiſch aus
Kirch=
ahorn zum Opfer gefallen iſt. Der Profeſſor nahm
an einem Skiausflug teil. Während des Marſches
bemerkte der Führer der Gruppe plötzlich, daß ſich
Schneemaſſen von einer ſteilen Wand loslöſten und
ermahnte die Teilnehmer, ſich in Sicherheit zu
bringen. Allen gelang es, der niedergehenden
La=
wine auszuweichen, nur Prof. Erdmann und ſeine
Frau wurden verſchüttet. Während es der Frau
mit Hilfe des Führers und den anderen
Teilneh=
mern der Partie ſchnell gelang, ſich zu befreien,
blieb der Profeſſor unter den Schneemaſſen
be=
graben. Erſt zu ſpäter Stunde konnte der
Verun=
glückte geborgen werden, der noch Lebenszeichen
von ſich gab Trotz künſtlicher Atmung und anderer
Hilfsmaßnahmen war es nicht möglich, den
Ver=
unglückten am Leben zu erhalten, er ſtarb bald
darauf. Der Tote wurde nach St. Criſtina gebracht
und wurde am Donnerstag nach Deutſchland
über=
geführt.
Grippe=Epidemie in Madrid.
Madrid. Der diesjährige ſtrenge Winter in
Spanien und die nicht für ſo niedrige
Tempera=
turen eingerichteten Wohnungen haben in Madrid
eine Grippeepidemie zur Folge gehabt, die
beſon=
ders in den Reihen der Schulkinder ſtark um ſich
gegriffen hat. Es gibt Schulklaſſen wo von 50
Kin=
dern nur vier zum Unterricht kommen.
Durchſchnitt=
lich fehlen etwa 30—40 v. H. der Schüler. In den
Miniſterien, den Büros und Werkſtätten iſt der
Perſonalausfall ebenfalls erheblich.
Die ſeit vielen Tagen infolge der
außergewöhn=
lichen Schneefälle vollſtändig von der Umwelt
ab=
geſchnittene nordſpaniſche Stadt Reinoſa befindet
ſich in größter Not. Bei einer Temperatur von
16 Grad Kälte beginnen die notwendigſten
Lebens=
mittel ſowie die Kohlen knapp zu werden. Für das
Vieh fehlt Futter, und über dem Feuer
geſchmol=
zener Schnee dient als Trinkwaſſer. Der ſpaniſche
Miniſter für öffentliche Arbeiten iſt wegen
drin=
gender Hilfsmaßnahmen angerufen worden.
2as preisgekrönke Plakat
für den Reichsberufswelkkampf.
In Kürze findet wieder der
Reichsberufswett=
kampf der deutſchen Jugend ſtatt, der bereits im
vergangenen Jahr zu ſo ſchönen Erfolgen geführt
hatte. Bei einem Wettbewerb um das
wirkungs=
vollſte Plakat wurde dieſer Entwürf eines
Jung=
arbeiters der graphiſchen Klaſſe in der Folkwang=
Schule in Eſſen mit dem 1. Preis ausgezeichnet.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 15. Febr:
Blick in den Ausſtellungsraum der Inkernakionalen Aukowobil=Ausſkellung in Beim.
Links oben ſind die Chaſſis von Laſt= und Perſonenwagen; rechts oben ein neuartiger 22ſitziger Omnibus, den die Reichsbahn für do /Schnellg
dienſt auf den Reichsautobahnen einſetzen wird. — Der Sport=Zweiſitzer links unten hat einen Heck=Motor. Wo bei anderen Wagen 1 Motol iſt
liegt, iſt hier die Gepäckablade. — Rechts unten ſieht man eine Parade von Kleinwagen.
Das Skreckennek der Reichsaukobahnen.
Auf der „Internationalen Automobil= und Motorrad=Ausſtellung Berlin 1935”, der größten
Auto=
chau der Welt, ſieht man u. a. auch dieſe lebendige Karte des Deutſchen Reiches mit dem Netz
der Reichsautobahnen.
Weikere engliſche Preſſeſtimmen .
zur „Macon” Kalaſtrophe.
London. Der Verluſt des amerikaniſchen
Rieſenluftſchiffes „Macon” wird in der engliſchen
Oeffentlichkeit, die die Kataſtrophe des „R. 101‟
im Oktober 1930 keineswegs vergeſſen hat, nach
wie vor beſprochen. Natürlich wird auch
verſchie=
dentlich die Frage erörtert, ob Luftſchiffe nicht
be=
reits als veraltet zu betrachten ſeien. Von den
Londoner Morgenblättern glaubt die „Times”
daß die Frage des amerikaniſchen Luftſchiffbaues
vom Ergebnis der amtlichen Unterſuchung
abhän=
gen werde, d. h. von der Antwort auf die Frage,
ob Konſtruktionsfehler für den Unfall
verantwort=
lich waren. Das Blatt bemerkt, es werde ſich
viel=
leicht zeigen, daß der Zeppelin=Typ letzten Endes
doch der beſte ſei — der alte „Graf Zeppelin” ſetze
ſeinen ſtolzen Flug fort und werde bald einen
jüngeren und größeren Gefährten haben. Im
Ge=
genſatz hierzu erklärt „Daily Telegraph”, gewiſſe
Sachverſtändige glaubten nach wie vor an die
Zu=
kunft des Luftſchiffes, aber dem Laienauge
er=
ſcheine es, daß ein Kapitel in der Eroberung der
Luft zu Ende gehe. „Morning Poſt” weiſt auf die
Leiſtungen des wundervollen „Graf Zeppelin” hin
und ſagt, die Deutſchen hätten Grund, auf den
kon=
ſtruktiven Genius Dr. Eckeners ſtolz zu ſein. Das
Blatt iſt der Meinung, daß Luftſchiffe für
Mili=
tärzwecke nicht geeignet ſeien, und läßt es
dahin=
geſtellt bleiben, wie es mit ihrer Verwendbarkeit
für Handelszwecke ſtehe. Es bemerkt, man könne
mit einiger Huldigung an Dr. Eckener zugeben,
daß die gemachten Erfahrungen noch keinen
end=
gültigen Schluß erlaubten.
Zeppelin=Kapitän Lehmann über die „Macon”=
Kataſtrophe.
Friedrichshafen. Zu dem Unglück des
amerikaniſchen Rieſenluftſchiffes „Macon” erklärte
Kapitän Lehmann vom Luftſchiffbau Zeppelin
dem Vertreter des DNB., daß er den Grund der
Kataſtrophe auf die Konſtruktion des
amerikani=
ſchen Luftſchiffes zurückführe, was durch
amerika=
niſche Preſſemeldungen bereits auch beſtätigt werde.
Die „Macon”, ſei von den Amerikanern nach
grundſätzlich eigenen Konſtruktionsprinzipien der
Godyear Zeppelin Corporation unter
Chefinge=
nieur Dr. Arnſtein gebaut worden. Die
Konſtruk=
tion der beiden amerikaniſchen Rieſenluftſchiffe
„Acron” und „Macon” ſei grundverſchieden vom
Bau der deutſchen Luftſchiffe „Graf Zeppelin” und
„L3. 127” geweſen. Der Luftſchiffbau Zeppelin
werde ſich deshalb durch die beklagenswerte
Kata=
ſtrophe des amerikaniſchen Luftſchiffes in der
Wei=
terverfolgung ſeines Planes nicht beirren laſſen.
Die bisherigen Fahrten des Luftſchiffes „Graf
Zep=
peliu” ſeien auch unter den ſchwierigſten
Wetter=
bedingungen durchgeführt worden und hätten
be=
wieſen, daß ein Luftſchiff auch dem widrigſten
Wet=
ter gewachſen ſei. Der Luftſchiffbau ſetze ſich das
Ziel, die Luftſchiffe immer weiter zu entwickeln
und ſie immer ſicherer zu bauen und zu führen.
Haupkmann
zum Tode verurkeill
Flemington. Hauptmann iſt vonden Ge
ſchworenen, die um 22 Uhr (amerikanhe Zeit
ihre Beratungen beendet hatten für ſcAdig bei
funden und darum vom Gericht zum T.k verut
teilt worden. Das Gericht hat den 18. Närz als,
Termin für die Vollſtreckung des Todesſteils an
dem Mörder des Lindbergh=Kindes kſtgeſetzt
Hauptmann hat gegen das Urteil ſoforthurch
nen Verteidiger Berufung einlegen laſſ)
Das Todesurkeil von Fleminfon.
FFlemington. Der Verkündung 1 Tode
urteils gegen Hauptmann war eine elfſttdige B
ratung der Geſchworenen vorausgegalen.
Hinrichtung Hauptmanns durch den Ektriſch
Stuhl iſt zwar auf den 18. März feſtgeſſk da d
Verteidigung aber ſofort Berufung ein ſegt he
dürfte ſie aufgeſchoben werden. Hauptmſn hör,
den Urteilsſpruch ruhig an, während Fr/ Haupy
mann, die bei der Verkündung des Ueils
weſend war, blaß wurde und einer Ohntſcht n
war. Bei der Urteilsverkündung, die un , 40 U.
MEZ. erfolgte, begannen die Glocken de Gericht
gebäudes zu läuten. Auf der Straße hattſſich e
große Menſchenmenge angeſammelt, diiden
teilsſpruch mit Johlen begrüßte.
Wie verlautet, waren ſich die Geſchwomen
Anfang an darüber einig, daß Hauptmat/ſchul
ſei. Bei ihren Beratungen habe es ſicUledigl
darum gehandelt, ob Hauptmann zum ode v
urteilt werden ſollte oder zu lebensläng hem
fängnis, da die Entſcheidung hierüber mß amer
kaniſchem Recht gleichfalls den Ge woren
zuſteht.
Rooſevelt kann Hauptmann nicht begzdigen.
Das Juſtizminiſterium erklärte am D mersta
daß Präſident Rooſevelt im Falle Haupt ann !
Begnadigungsrecht beſitze, da es ſich bei 1m Urte,
nicht um einen Spruch des Bundesgerich. / ſonden
eines Gerichtes des Staates New Jerſe handelt
Das Miniſterium hat, wie man vermet, di
Erklärung nach Erhalt eines Gnadenge hes
Hauptmanns Mutter abgegeben.
Neue franzöſiſche Großfunkſtatiok
Paris. Am 15. Februar wird die ge ſ
zöſiſche Großfunkſtation Séverac=Donge fin
trieb genommen, deren Reichweite ohn Bu
nahme des Umweges über England bis ch. 9
rika geht. Es handelt ſich um zwei Statik=
Sendeſtation mit drei 100 Meter hohen ſtenn
maſten in Séverac und eine Empfangaltio
Donges bei St. Nazaire. Die Schaltbret
La Pommeraye zentraliſiert, wo ein diaſtue
Beamter jedweden Funkſpruch ſenden un auf
men kann. Die Stationen ſind weit von /r. La
ſtraße gelegen, damit die Störungsmöſchte
durch die Magnete der Motoren vorübe hhrent
Automobile ausgeſchaltet werden. Die diend
des geſamten Betriebes wird von 100 Aeſtel
und Arbeitern verſehen.
Wieder ein ſchweres Eiſenbahnung
in der Sowjetunion.
Moskau. Nach einer Meldung auskalu
eignete ſich bei der Station Mineralnie
ſchweres Eiſenbahnunglück. Eine O
rannte wegen falſcher Weichenſtellung
Güterzug zuſammen, der aus Tankwaged‟
Infolge des heftigen Anpralls entgleiſtiln
der Wagen und legte ſich quer über das 9
In dieſem Augenblick raſte der Expres
in voller Fahrt in die Wagen hinein.
bisherigen Meldungen ſind drei Lokomc P
ſechs Wagen zerſtört. In der amtlichen 2
wird nicht geſagt, ob auch Menſchenleb!
klagen ſind. Die politiſche Polizei hat
Verhaftungen vorgenommen.
bdy
m
Greitag, 15. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 46 — Seite 11
Internationale
Auloiiool and Molbltäd!
Aasftelatia,
Ein Spiegelbild vom Skand der wirkſchaftlichen und kechniſchen Verhälkniſſe einer Induſtrie.
Aufbau durch Ausbau.
Eigenbericht unſerer Berliner Schriftleitung.
Wenn jemals eine Ausſtellung ein getreues Spiegelbild von
den Stand der wirtſchaftlichen und techniſchen Verhältniſſe einer
zuduſtrie zu geben vermochte, ſo iſt es die „Internationale
ſutomobil= und Motorrad=Ausſtellung Berlin
995” die mit aller Deutlichkeit und Eindringlichkeit zeigt,
vie ſch im deutſchen Kraftfahrzeugbau Technik und
Wirtſchaft=
kſichteit gleicherweiſe gefeſtigt haben und wie ſich die
Konſtruk=
eure im abgelaufenen Jahr 1934 mehr und mehr der
Ver=
einerung und Vervollkommnung der in den vorausgegangenen
Jahren erreichten techniſchen Fortſchritte gewidmet haben, um
ruf der anderen Seite unerprobte Neuerungen grundſätzlicher
Un erſt einmal außer acht zu laſſen. Das Jahr 1934 hat der
ſeuſchen Kraftfahrzeuginduſtrie einen Auftragsbeſtand
ein=
ſeiggen der die finanzielle und wirtſchaftliche Kraft der
ein=
elnen Verke erheblich ſtärkte, der aber auch die Verpflichtng
en ſich ſchloß, die Reihe der vielleicht ganz reizvollen neuen
FModelle einmal abzuſchließen und zunächſt auf den bewährten
Fäonſtruktionen aufzubauen. „Aufbau durch Ausbau” — das
önnte die erſte Ueberſchrift über die diesjährige Autoſchau am
(Raſſedamm ſein, und daß es diesmal keine techniſchen und
onſtruktionsmäßigen „Senſationen” gibt, daß aber gleichwohl
die Ausſtellung rein raummäßig die größte aller bislang auf
vieſem Gebiet gezeigten Ausſtellungen iſt, das dürfte allein eine
Seyſation für ſich ausmachen, die eine Beachtung wohl verdient.
Es mag die Frage auftauchen, ob denn die räumliche Aus=
Pehuung über 9 Hallen mit insgeſamt 60 000 Quadratmeter
fläche unter dieſen Umſtänden berechtigt ſei, da es doch „nichts
ſeues” gebe. Wer aber nur einmal flüchtig durch die Hallen
um Kaſſerdamm gegangen iſt, der wird eher den Eindruck
mit=
nehnen daß noch viel mehr Platz hätte ausgefüllt werden
ömen. Denn ſo dicht ſtehen die Ausſtellungsobjekte beieinander,
und vor allem in den Hallen der Laſtkraftwagen und der
Zubehör=
ſeiſe macht ſich trotz der rieſigen Ausdehnung noch ein
Raum=
magel bemerkbar.
Die Ausſtellung nimmt in ihrem ganzen Aufbau und in
ihrer Geſtaltung auch den techniſch weniger vorgebildeten
Be=
ficher als etwas Gigantiſches und Ungeheures völlig in ſeinen
Bm. In der unabſehbaren Reihe der blitzenden Wagen und
Autorräder, der Mammutkoloſſe von Laſtkraftwagen und
Om=
züuſen tut ſich ſo viel geballte Arbeitskraft, ſo viel genievoller
At und menſchliche Zuverläfſigkeit auf, daß jeder ungewollt
au dem Eindruck überwälligt wird. Einen Augenblick verharrt
Mauf der großen Freitreppe, die von dem Ehrenraum, der
Aeutſchen unbekannten Konſtrukteur und dem unbekannten
Aier fowie dem Rennſport gewidmet iſt, in die Halle der
Anenkraftwagen hineinführt. Aber dann ſiegt die Neugierde,
and un geht es von Stand zu Stand, fleißig mit den Fingern
imn Katalog blätternd, vergleichend und abwägend — und nicht
zulet ſich in den Wunſchtraum des glücklichen Beſitzes
hinein=
fümend.
Von der Hallendecke herab hängen die rieſigen Plakatſchriften
den Raum und bezeichnen die Stände der einzelnen
Auto=
men. So begegnen wir dann auf dem Stand der
Frank=
ſier Adlerwerke manchem „alten Bekannten” aus dem Vorjahr.
ſie berſchiedenen „Trumpf”=Typen ſind im Ganzen unverändert,
ſer und da ſind natürlich techniſche Verbeſſerungen
vor=
eommen worden. Der „Trumpf=Junior” hat eine neue ſehr.
ſereſſante Karofſerie bekommen und macht ſich nun ganz wie
in „Großer” heraus. Die Auto=Union bringt wieder eine ganze.
ſeihe von den verſchiedenſten Typen= und Größenklaſſen, Sie
Eli Wagen jeder Größe, für jeden Anſpruch und für jede
Ver=
ſendung zur Schau. Die DKW.=Wagen ſind außer dem
Bhlinder=Typ ſämtlich mit Frontantrieb ausgeſtattet.
Teil=
ſeiſe haben die Serien auch eine achsloſe Radaufhängung
be=
mmen. Der Typ „Schwebeklaſſe” hat jetzt hinten und vorn
Ghbebeachſen. Wanderer führt für die Vorderachſe die
Starr=
au hie und für die Hinterachſe Schwingachſe. Die Karoſſerien
nd im allgemeinen auf dem niederen Kaſtenrahmen verbreitert
Torden. Wunderbar ſind wieder die Horch=8=Zylinder mit
Gnelſtartvorrichtung. Teilweiſe ſind die Wagen vorn mit
iu Hwingachſe und hinten mit einer Doppelgelenkachſe ausgeſtattet.
et üſehen erregt ein überaus elegantes langgeſtrecktes
Sport=
abriolet, in einem matten Gelb und mit ſchwarzem
Verdeck=
der. Der Audi=Frontanrriebwagen iſt weiter verbeſſert.
Die Münchener „BMW./=Werke kommen mit einer
beacht=
hen Neukonſtruktion heraus. Es handelt ſich um einen
Zhinder=192G=som=Motor, der in Touren=Wagen mit 45 PS
nd in Sportwagen mit 35 PS Leiſtung eingebaut iſt.
Inter=
ſant iſt auch der Stand der Daimler=Benz=Werke aus Stuttgart.
Die bekannten und bewährten Typen vom „Kleinen Mercedes”,
bis hinauf zum „Nürburg” und „Großen Mercedes” ſind
weiter=
entwickelt und mit mancherlei Feinheiten ausgeſtattet. Neu iſt
ein Heck=Motor=Wagen, Typ „150” mit einem 4=Zylinder=Motor
mit hängenden Ventilen. Oeldruckbremſen und Wagenheber ſind
bei den größeren Modellen Selbſtverſtändlichkeit. Die Heck=
Motor=Wagen werden zumeiſt in Stromlinienform karoſſiert.
Das billigſte Auto der Ausſtellung ſtellen die Frama=Werke
mit ihrem „Piccolo” mit 1=Zylinder=Motor aus. Hanomag zeigt
wieder ſeine bekannten und gut eingeführten Modelle als
Limouſine und Schiebedachlimouſine „Rekord” und „Sturm” ſind
die am meiſten vertretenen Typen. Hanſa=Lloyd aus Bremen
ſtellt ſeine Modelle wie im Vorjahr aus. Lebhaftes Intereſſe
wird der Imperia=Sportwagen hervorrufen, als zweiſitzige
Stromlinien=Limouſine und als offener Sporwagen karoſſiert,
Ein Genuß für das Auge bilden die langgeſtreckten Wagen
der Maybach=Werke aus Friedrichshafen. Auffällig iſt eine
hell=
gelbe Stromlinien=Limouſine hypermodern — ſie ſchreit nach
der Autobahn. Die Frankfurter Opel=Werke haben ſich in
Fort=
führung ihres Bauprogramms auch im vergangenen Jahr den
verſchiedenen Bedürfniſſen angepaßt und bringen als
Neuig=
keit den „Olympia”. Alle Typen vom 12=Liter=Wagen bis zum
2=Liter=Wagen ſind mit den verſchiedenſten Karoſſerien
ver=
treten. Auch die Stoewer=Werke in Stettin haben ihre
Konſtruk=
tionen weiter entwickelt, und unter den neun verſchiedenen
Karoſſerien findet man auch eine Limouſine mit
ſtromlinien=
förmigem Heck.
Unabſehbar ſind auch die Hallen der Omnibuſſe und
Laſt=
kraftfahrzeuge, die dem Techniker und Fachmann allerlei Neues
bieten. Dem Beſucher der Ausſtellung fällt auf, daß die
Omnibuſſe immer mehr in Stromlinienform herauskommen und
ſich heute ſchon den kommenden Verkehrsverhältniſſen auf den
Reichsautobahnen anpaſſen. Das zeigt ſich auch beim
Karoſſerie=
bau, wo Omnibuſſe ausgeſtellt ſind, die in der Form der
Sattel=
ſchlepper mit abgeteiltem Führerhaus ſchon beträchtlich den
Phantaſiezeichnungen der Expreßautobuſſe der Schnellbahnen
nahekommen. Sie wirken trotz aller Koloſſalität überaus ſchnell
und ſchnittig. Der Dieſel=Motor ſcheint hier mehr und mehr
die Oberhand zu gewinnen. Beſonders aber auch im
Laſtkraft=
wagenbau. Hier ſind die Kaſſeler Henſchel=Werke wieder mit
einem Holzgasautobus vertreten und des weiteren mit einem ſehr
intereſſanten Dampfautobus, alſo die Lokomotive in Geſtalt eines
Autos. Die Laſtwagen ſelbſt werden immer raffinierter und
auch die Anhänger erhalten langſam eine techniſche
Höchſtaus=
ſtattung. Dieſe Groß=Nutzlaſtwagen finden in allen Arten ihre
Verwendung, als Möbelwagen oder als Großfrachter, ſo gut
wie im Dienſt der Materialfuhre oder des Spezialwagens der
Straßenreinigung, der Feuerwehren uſw.
In überaus reichem Maße ſind die Zubehörteil= und
Werk=
zeuginduſtrien vertreten. Reichsbahn und Reichspoſt zeigen
durch die Ausſtellung von Spezialfahrzeugen ihre Anteilnahme
an der Motoriſierung unſerer Wirtſchaft und ihre Bedeutung
als Auffraggeber für die Automobilinduſtrie. In einer
Sonder=
ausſtellung „Die Straße” ſchließlich wird das Problem der
Straßenführung und des Straßenbaues als die wichtigſte
Vor=
ausſetzung der allgemeinen Motoriſierung eingehend und von
den erſten geſchichtlichen Anfängen bis in die Jetztzeit hinein
behandelt.
Verbeſſerung der Fahrkleiſtung.
Auffallend iſt das Streben nach Verbeſſerungen der
Fahrt=
leiſtung. Auf der einen Seite gehen die Konſtrulteure den Weg
der Erhöhung der ſpezifiſchen Leiſtung der Motoren, wie
bei=
ſpielsweiſe bei Mercedes=Benz und Stoewer. Bei den
neuen 2=Liter=Sechszylindertypen von BMW. und Steyr iſt
die Gemiſchbereitung durch je zwei Vergaſer im gleichen Sinne
zu deuten. Auf der anderen Seite wird die
Fahrileiſtungs=
erhöhung wiederum durch Verringerung der Totlaſt angeſtrebt.
Der Leichtbau iſt überhaupt Trumpf. Am beachtenswerteſten
ſind dabei auf dem Gebiete des Kleinwagens bis 1.5 Liter, der
die Gewichtsverminderung wohl am dringendſten braucht, die
Konſtruktion des Adler „Trumpf=Junior” des Renault
„Celtavier”, vor allem aber des neuen 1,3 Liter Opel „Olympia”,
der mit einem Leiſtungsgewicht von 26 ks/PS ein für einen
vierſitzigen Kleinwagen außerordentlich günſtiges Verhältnis
erreicht.
Das trotz des Leichtbaues an Feſtigkeit nichts eingebüßt
wird, dafür hat vor allem der verwindungsſteife Rahmen zu
ſorgen. Neben den bereits bekannten Entwürfen ſind Bauarien
der ſelbſttragenden Karofſerie beim Opel „
Olym=
pia” und bei Citrogn, das Zentralrohrfahrgeſtell des kleinen
Imperia, der Plattformrahmen des neuen 2=LitereSteyr
und die neuen Kaſtenrahmen bei Horch und Wanderer zu
erwähnen. In Verbindung mit dem Fahrgeſtellkörper müſſen
auch die verſchiedenen Verbeſſerungen am Fahrwerk, insbeſondere
an der Federung erwähut werden. Die Starrachſe wird immer
mehr verlaſſen, was im Hinblick auf die Fahrſicherheit höchſt
erſtrebenswert iſt. Horch geht bei den neuen Typen von 3,3
und 3,5 Liter beiſpielsweiſe zur achsloſen Aufhängung der
Vorderräder über, während für die Hinterräder eine neuartige
Doppelgelenkachſe Anwendung findet. Der 4,9=Liter=Horch=
Sportwagen iſt übrigens ähnlich gebaut. Auch Maybach,
bis=
her Verfechter der ſtarren Bauweiſe hat in einem neuen
3,4=Liter=Sechszylindertyp einen Vollſchwingachſer geſchaffen.
Citrogn ging bei den Fronttypen, unter Benützung der
Tor=
ſinosſtabfederung den gleichen Weg. Neu an den DKW.=
Fronttypen (mit Ausnahme der billigen Frontlimouſine) iſt die
Anwendung der Schwebeachſe für die Hinterradaufhängung.
Schließlich wird beim kleinen Imperia die achsloſe
Rad=
aufhängung mit Gummiabfederung durchgeführt.
Sehr wichtig iſt die immer
färkere Bevorzugung von zwei Ankriebsarken.
die beſonders einfache Reparaturmöglichkeiten bieten, da die
Maſchinenaggregate im Handumdrehen ausgebaut werden können.
Es handelt ſich dabei um den Frontantrieb, der in Citrogn
einen neuen Vertreter gefunden hat, bzw. um die Heck=
Anord=
nung des Motors, die beim neuen 1,5=Liter=Sporttyp von
Mercedes=Benz und beim kleinen Imperia=750can
ausgenutzt wurde. Der Vereinfachung der Reparaurarbeiten
dienen auch die in Leichtmetall=Motorgehäuſe eingezogenen und
auswechſelbaren Zylinderlaufbüchſen aus Stahl oder Grauguß,
wie ſie in den Motoren von Wanderer, Audi, Steyr
und Citrogn anzutreffen ſind. Ebenſo wichtig iſt aber auch
die Vereinfachung der Lagerhaltung und damtt verbunden
Ver=
billigung der Erſa tzteile durch möglichſt weitgehende
Normaliſierung und Standardiſierung der Teile. In dieſer
Be=
ziehung verdient es Erwähnung, daß beiſpielsweiſe ſämtliche
Opel=Typen nunmehr mit gleichem Vergaſer ausgerüſtet ſind,
die Unterſchiede lediglich bei der Düſeneinſtellung liegen. Der
Sportwagen — neue Typen ſind bei Adler, BMW.,
DKW., Hanomag, Horch. Imperia und Mercedes=Benz zu
finden — hat beſondere Pflege erfahren; die Stromlinienform
tritt auch immer ſtärker in ihre Rechte.
Neue Löſung im Krafkradbau.
Im Kraftradbau ſind auch eine ganze Reihe von
inter=
eſſanten neuen Löſungen zu ſehen. Insbeſondere hat die Klaſſe
der Ultra=Leichträder beſondere Pflege im letzten Jahre
erfahren. Nicht weniger als fünf Firmen zeigen wirkliche
Motorräder (nicht vielleicht verſtärkte Fahrräder) mit Motoren
unter 125 gem, und zwar Ardie, DKW. Favorit,
Hecker und Triumph. Mehr als bisher ſind
Viergang=
getriebe bei den deutſchen Kraftmodellen zu finden. Ardie rüſtet
beiſpielsweiſe die 500= und 60Egom=Modelle auf dieſe Weiſe
aus, bei NSU. ſind die Getriebe faſt aller Modelle fogar ſchon
von 200 ccm an viergängig. Die umfaſſendſte Arbeit wurde
aber fraglos auf dem Gebiete des Motorbaues geleiſtet, die die
vollſtändige öl= und ſtaubdichte Verkapſelung aller Teile
ins=
beſondere des Ventilantriebs betrifft. Auch die zwangsläufige
Schmierung unter Druck bis zu den Kipphebeln und
Venül=
ſchäften macht immer größere Fortſchritte,
Mit 120 Skundenkilomeker im Aufobus.
Von der Laſtwagenſchau iſt zu melden, daß der
kom=
mende Schnellverkehr auf den werdenden Autobahnen ſeine
Schatten vorauswirft. Büſſing, Daimler=Benz,
Krupp Vomag und Opel (in Verbindung mit Karoſſerie=
Fabrik Ludewig) haben. Buß”=Typen entwickelt, die bis zu
120 Stundenkilometer Marſchgeſchwindigkeit einhalten können.
Weiterhin iſt auf dem Gebiete des Nutzfahrzeugbaues die
große Zahl von Motoren für den Betrieb mit Erſatztriebſtoffen
bemerkenswert. Büſſing und Faun zeigen neue Modelle
für Holzgasbetrieb, Büſſing baut außerdem einen
Dippel=
motor (zweimal Sechszylinder) für einen Motortyp gewählt,
Krupp treibt mit Ruhrgasöl, Henſchel ſchließlich hat den
Dampfbetrieb zu neuen Ehren gebracht.
Was alles auf dieſer Schau zu ſehen iſt, kann man nach
dem erſten Rundgang unmöglich ſchildern. Kommen und ſehen,
das iſt die einzige Möglichkeit, ſich eingehend über alles zu
unterrichten.
Drei Jahrzehnte Erfahrungen im Bau von Nutzfahrzeugen,
organische Aufbauarbeit und lebendigen Fortschritt zeigt das
VSOINCINN PROCRAMM
auf der Internationalen Aufomobil-Ausstellung Berlin 1935 in
Halle 2 auf Stand 138, Eine lückenlose Typenreihe von
Last-
kraftwagen für 1,5 bis 10 * Nutzlast, von Omnibussen für
20 bis 80 Fahrgäste, und eine ebenso lückenlose Motorenreihe.
Toa
PV
A
4
Veheralvertretung: Georg Ihlefeld, Frankfurt/ Main, Landgrafenstr. 8, Fernruf: Amt Maingau 77786
Milvertretung; Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer Aktiengesellschaft, Filiale Frankfurt /Main, Kalserstr. 24
nruf 24351/52
Der Sport des Sonntags.
Raſenſpork und Winkerſpork
nehmen auch im Programm des dritten Februarſonntags den
breiteſten Raum ein. Im
Fußball
ſind die Augen der deutſchen Gemeinde nach Amſterdam
ge=
richtet, wo der 14. Länderkampf Deutſchland —
Hol=
land ſtattfindet. Nach dem überaus erfolgreichen Jahr 1934 des
DFB. und dem gelungenen Auftakt für 1935 mit dem Sieg über
die Schweiz rechnet man auch in dieſem Spiele mit einem
deut=
ſchen Erfolg, wenigſtens erhofft man einen ſolchen. Das Spiel
gegen Holland iſt eines der ſchwerſten, die der DFB. auszutragen
hat, und am beſten beweiſt dies die Bilanz der bisherigen Treffen,
denn hier ſtehen fünf holländiſchen Siegen und fünf Unentſchieden
nur drei deutſche Erfolge entgegen. Holland hat ſich auf dieſen
Kampf in mehreren Probe= und Lehrſpielen vorbereitet und wird
alles daranſetzen, den Kampf zu gewinnen. Der DFB. hat zu
dem Treffen faſt die gleiche Mannſchaft aufgeſtellt, die ihn im
Länderſpiel gegen die Schweiz in Stuttgart vertrat; nur
Gold=
brunner, Appel und Siffling fehlen, ſie ſind durch Münzenberg,
Zielinſki und Hohmann erſetzt. Die deutſchen Farben
ver=
treten: Buchloh=Speldorf; Stührck=Eimsbüttel, Buſch=
Duis=
burg; Gramlich=Frankfurt. Münzenberg=Aachen, Zielinſki=
Ham=
born; Lehner=Augsburg, Hohmann=Benrath, Conen=Saarbrücken,
Rohwedder=Eimsbüttel. Kobierſki=Düſſeldorf. Für Holland
ſpielen: Halle: v. Diepenbeek, van Run; Paauwe, Anderieſſen,
v. Heel; Wels, Vente. Bakhuys, Smit, v. Gelder. Als
Schiedsrich=
ter wurde der bekannte Schwede Olſſon beſtimmt.
Das Punkteſpielprogramm in Süd= und
Süd=
weſtdeutſchland wird in allen Gauen fortgeſetzt. Im Gau
Südweſt haben Phönix Ludwigshafen und FK. Pirmaſens, die
ausſichtsreichſten Meiſterſchaftsanwärter, auf eigenen Plätzen zu
ſpielen. Phönix erwartet Kickers Offenbach, der FK. Pirmaſens
empfängt Boruſſia Neunkirchen. Außerdem ſpielen: FSV.
Frank=
furt — Spfr. Saarbrücken und Saar Saarbrücken — Union
Nie=
derrad. In Baden treffen ſich im wichtigſten Kampf des Tages
Phönix Karlsruhe und VfL. Neckarau. Ferner ſpielen: SV.
Wald=
hof — Mannheim 08, Freiburger FC. — Karlsruher FV.
Würt=
tembergs bedeutendſter Punktekampf führt den
Vorjahrsmei=
ſter Union Böckingen, mit den Stuttgarter Kickers zuſammen, die
im Falle eines Sieges ihre gute Stellung verteidigen. Weitere
Spiele: Spfr. Stuttgart — SV. Feuerbach, SC. Stuttgart — Spfr.
Eßlingen. Die Spiele im Gau Bayern haben nur noch
hinſicht=
lich der Placierung und der Abſtiegsfrage Bedeutung, nachdem
Fürth als Meiſter feſtſteht. Es ſpielen: ASV. Nürnberg — Jahn
Regensburg. 1860 München — 1. FC. Nürnberg, Schweinfurt —
Spvgg. Fürth, BC. Augsburg — Bayern München. In
Nord=
heſſen ſteht am Sonntag der Meiſter feſt, wenn es dem
Tabel=
lenführer Hanau 93 gelingen ſollte, in Fulda den vorjährigen
Meiſter Boruſſia zu ſchlagen. Gelingt es nicht, ſo wird die
Ent=
ſcheidung nur vertagt, am Endſieg der Hanauer, die als einzige
deutſche Mannſchaft noch ungeſchlagen ſind, iſt jedenfalls nicht
mehr zu zweifeln. Außerdem ſpielen: Kaſſel 03 — Heſſen
Hers=
feld und VfB. Friedberg — Spielv. Kaſſel. Im Gau
Mittel=
rhein iſt der führende VfR. Köln frei. Der ihm zur
Meiſter=
ſchaft fehlende Punkt iſt allerdings nicht mehr nötig, wenn
Ein=
tracht Trier dem Kölner CfR. einen Punkt abknönfen ſollte. Die
übrigen Spiele: Sülz 07 — Mülheimer SV., Köln 99 —
Blau=
weiß Köln, Bonner FV. — FC. Idar. Im Reich ſetzen die
Ver=
eine, ſofern ſie nicht Svieler nach Amſterdam abſtellen, ihre
Mei=
ſterſchaftsſviele fort. Aus dem Ausland iſt noch das
Länder=
ſpiel Italien — Frankreich in Rom und das Städteſpiel Paris —
Prag in Paris hervorzuheben.
Handball.
Ein Handballmeiſter iſt bisher in den ſüd= und
ſüdweſtdeut=
ſchen Gauen noch nicht ermittelt worden. In Baden treffen die
beiden Meiſterſchaftsanwärter, Waldhof und Ketſch, zuſammen.
Der Sieger des Treffens dürfte zugleich der neue Gaumeiſter
wer=
den. In Bayern ſteht die Spielvg. Fürth vor dem Endſieg, am
Sonntag trifft ſie auf Polizei Nürnberg, die endgültige
Entſchei=
dung fällt hier aber noch nicht.
Winterſport.
Die FJS.=Rennen in der Hohen Tatra, die inoffiziellen
Ski=Europameiſterſchaften, zu denen aus 14 Nationalverbänden
769 Medungen vorliegen, dauern noch bis Montag an. Der
Sonn=
tag bringt den Spezial=Sprunglauf. der Montag den 50=Klm.=
Dauerlauf als Abſchluß. Deutſchland iſt an den Wettbewerben
mit einer zehnköpfigen Mannſchaft beteiligt. In Deutſchland
führen einige Skiverbände bzw. Gaue ihre Staffelmeiſterſchaften
durch, und zwar Franken in Neubau, Allgäu in Neſſelwang und
Bayernwald in Rabenſtein. Das deutſche Programm enthält
außerdem noch bayeriſche Abfahrtsläufe in Rottach=Egern, 50=Klm.=
Dauerlauf in Oberkochen ſowie Dauerläufe in der Schwäbiſchen
Alb und im Schwarzwald, Sprungläufe in Partenkirchen und
Sla=
lom= und Abfahrtsrennen im Harz. Aus dem Ausland nennen
wir neben den italieniſchen und ſchwediſchen Meiſterſchaften das
Parſenn=Derby in Davos. Im Eisſport gibt es zwei
Welt=
meiſterſchaften. Im Kunſtlauf werden die Weltmeiſtertitel für
Männer und Paare in Budapeſt vergeben. Deutſchland iſt nur
durch das Berliner Paar Hempel/Weiß vertreten, da ſich Maxie
Herber und Ernſt Baier bereits auf ihrer Amerikareiſe befinden.
An den Schnellauf=Weltmeiſterſchaften in Oslo
nehmen deutſcherſeits der deutſche Meiſter Sandtner=München und
die Berliner Heinz und Irmgard Sames teil. Im Eishockey
wird das Endſpiel um die deutſche Meiſterſchaft zwiſchen
den bayeriſchen Vereinen Rießerſee und Füſſen ausgetragen, das
durch den vorzeitigen Abbruch der Winterſportmeiſterſchaften am
4. Februar nicht zur Durchführung kam. Die Winnipeg Monarchs
ſtarten in Paris.
Schwimmen.
In Halle wird zum 13. Male das Jahn=Schwimmen
der DT. ausgetragen, zu dem aus 55 Vereinen 165 Einzel= und
45 Mannſchaftsmeldungen abgegeben wurden. Olympia=
Prüfungs=
kämpfe ſtehen für den Gau Württemberg in Reutlingen auf
dem Programm. in Pirmaſens wird eine neue Schwimmhalle
mit einem gut beſetzten Feſt eingeweiht, Berlin bringt ein „
In=
ternationales” und die Olympia=Prüfungsſchwimmen der Gaue
Weſtfalen, Niederrhein und Mittelrhein finden in Eſſen ſtatt.
Kegelſpork.
Klubmeiſterſchaftskämpfe 1934/35.
Der Vorkampf um die Klubmeiſterſchaft innerhalb des
Kegler=
ſportverbandes wurde am Sonntag auf den Bahnen „Zur Flotte‟,
fortgeſetzt. Die erzielten Reſultate der B=Mannſchaften müſſen als
außerordentlich gut bezeichnet werden. Beſonders zu erwähnen
verdient die Leiſtung der B=Mannſchaft des Klubs „D.K. 1911‟,
die das glänzende Reſultat von 1602 Holz zu verzeichnen hat.
Dieſe Mannſchaft ſteht mit dieſem Reſultat nicht nur an der
Spitze in der B=Klaſſe, ſondern hat ſogar den Liga=Erſten, den
Klub „Zwölfer”, um 33 Holz überworfen. Die 2. Mannſchaft des
Klub „Haſſia”; tangiert mit 1578 Holz an zweiter Stelle.
Z=Klaſſe: D.K. 1911 1602 Holz, Haſſia 1578 Holz, Lokälchen
539 Holz. Treu d. Sport 1504 Holz, Donnerstags=Kegler 1412
C=Klaſſe: Haſſia 1538 Holz. Konkordia 1467 Holz.
D.K. 23 1436 Holz. Treu d. Sport 1428 Holz, Vorſicht 1387 Holz.
Bei dieſer Gelegenheit verweiſen wir ſchon heute auf die am
Sonntag, den 24. Februar 1935, vormittags 10 Uhr, bei
Kegel=
ruder Chriſt, im Fürſtenſaal, ſtattfindenden außerordentlichen
Hauptverſammlung:
Tagesordnung: 1. Annahme der Einheitsſatzungen.
2. Wahl des Vereinsführers. 3. Beſprechung über den Ausbau des
Kegelſporthauſes 4. Vortrag des Dietwartes. (Kegelbr. Schmidt.)
Zu dieſer Verſammlung iſt Erſcheinen dringend erforderlich,
denn jeder, der nicht anweſend iſt, gibt zu allen Beſchlüſſen der
Hauptverſammlung ſeine Zuſtimmung.
*
Handball im Kreis Starkenburg.
Bezirksklaſſe, Staffel 6: 46 Darmſtadt — Bickenbach;
Tſchft. Griesheim — TV. Pfungſtadt; Germania Pfungſtadt
— Viktoria Griesheim; Heppenheim — Lorſch. —
Staf=
ſel 7: Braunshardt — 04 Arheilgen; TV. Arheilgen —
Büttelborn; Worfelden — Tgde. Sprendlingen; Merck —
Nauheim. — Staffel 8: Erbach — König; Groß=Umſtadt
—Nieder=Ramſtadt; Groß=Zimmern — Reinheim.
Kreisklaſſe I, Staffel 1: SV. 98 Reſ. — TSV. Langen;
Vorwärts Langen — Polizei Reſ.; Egelsbach — Jahn 75;
Dreieichenhain — Beſſungen.
Kreisklaſſe II. Staffel 1: Germania Eberſtadt — TV.
Eberſtadt; Nieder=Modau — Seeheim.
Mit vollem Programm wartet die Bezirksklaſſe auf, die einige
ſehr ſpannende Spiele bringt. Bickenbach hat bei den 46ern
anzu=
treten, wo kaum Ausſicht beſteht. Dagegen ſteigt auf dem
Ger=
maniaplatz in Pfungſtadt abermals ein großes Spiel. Die
Gries=
heimer Viktoria gibt die Partie noch nicht auf. Siegen die
Ger=
manen, ſo dürfte ihnen der zweite Platz ſicher ſein. Die
Pfung=
ſtädter Turner haben keinen leichten Gang zur Turnerſchaft
Gries=
heim, die in letzter Zeit ſehr erſtarkte. In Heppenheim wird um
den Abſtieg geſtritten. In Staffel 7 ſteigt das Hauptſpiel in
Braunshardt, wo die Platzelf mit einem Siege über 04 Arheilgen
zwei wertvolle Punkte erringen kann. Gefühlsmäßig iſt mit dieſem
Siege zu rechnen. Arheilgens Turner werden ſich von Büttelborn
keinen Punkt abjagen laſſen. Ebenſo kann man mit einem Siege
Worfeldens über Turngemeinde Sprendlingen rechnen. Dagegen
laſſen wir das Treffen Merck — Nauheim offen.
Im Odenwald iſt man geſpannt, ob ſich Reinheim auch in
Groß=Zimmern unterkriegen läßt. Die Gäſte ſind kürzlich Meiſter
geworden, verloren das nächſte Spiel nud jetzt wieder? Wir
glau=
ben es nicht. Erbach — König verſpricht auch ein ſpannendes Spiel
zu werden, deſſen Ausgang man offen laſſen muß. Groß=Umſtadt
wird die Nieder=Ramſtädter wohl bezwingen.
Kreisklaſſe I: Egelsbach ſteht vor der großen Aufgabe,
ſeine Chance für den erſten Platz gegen Jahn 75 zu verteidigen.
Mit Rückſicht auf den Ballonwettbewerb finden die Darmſtädter
Treffen vormittags ſtatt. Abſperrdienſt uſw. laſſen die Möglichkeit
offen, daß das eine oder andere Spiel in letzter Minute noch
ab=
geſagt wird.
Lokaltreffen in Eberſtadt. Wie erinnerlich, ſchlugen
die Turner im Vorſpiel die Germanen 3:2. Dieſe Niederlage
wett=
zumachen, dürfte das Beſtreben der Germanen ſein. Sie haben den
erſten Platz in der Taſche, ſo daß man aus Preſtigegründen mit
einem großen Kräfteeinſatz der Turner rechnen darf. Seeheim
ſpielt in Nieder=Modau. Der Ausgang iſt offen.
Sb. 98 Darmſtadt.
Das in der Terminliſte am Sonntag, den 17. Februar 1935,
angeſetzte Spiel Polizeiſportverein — Sportverein 1898 mußte
wegen der Deutſchen Freiballonmeiſterſchaft, die in Darmſtadt
geſtartet wird, von der Handballbehörde abgeſetzt
werden.
Trotz großer Terminnot wird das für die Gaumeiſterſchaft
entſcheidende Spiel der beiden Ortsrivalen auf den 24. März 1935
feſtgeſetzt.
Die Handballreſerve empfängt am Sonntag vormittag 10.30
Uhr die ſpielſtarke 1. Mannſchaft des TSV. Langen.
TSG. 46 Darmſtadt — Tv. Bickenbach
11 Uhr vormittags an der Rheinallee.
Im letzten Heimſpiel empfängt die Turn= und Sportgemeinde
46 die Bickenbacher Turner zum Rückſpiel. Das Spiel findet auf
dem Platz an der Rheinallee ſtatt und wunde wegen der
Ballon=
meiſterſchaften von der Behörde auf den Vormittag gelegt.
Die=
ſes Rückſpiel wird für den neuen Meiſter der Gruppe wohl keinen
Großkampf mehr benötigen, aber wegen des guten Rufes ſollte
die Mannſchaft auf ein gutes Abſchneiden bedacht ſein. Das
Vor=
ſpiel war damals für 46 keine leichte Aufgabe, hatten doch die
Bickenbacher zu damaliger Zeit ihre beſte Form und die anderen
Spitzenreiter alle überfahren, ſo daß 46 Darmſtadt es vorbehalten
blieb, den Siegeslauf von Bickenbach abzuſtoppen. Vorher
2. Mannſchaften. In beiden Spielen wird ein guter Handball
erwartet, der auch das Intereſſe unſerer Freunde finden ſollte.
Zußball.
Normannig Pfiffligheim — Polizei Darmſtadt.
Die Landespoliziſten treffen am kommenden Sonntag auf die
Normannen in Pfiffligheim. Eine ſchwierige Aufgabe für den
Meiſter. Er hat hier eine gefährliche Klippe zu umſchiffen. Wenn
der Meiſter dieſes Spiel glücklich unter Dach und Fach bringt, dann
bleibt die Mannſchaft auch weiterhin Favorit für die Meiſterſchaft.
Spielbeginn 14.30 Uhr in Pfiffligheim. Abfahrt der 1.
Mann=
ſchaft 12 Uhr Wache 24: Abfahrt der 2. Mannſchaft 10.30 Uhr
Wache 24.
Handball: Die 2. Mannſchaft ſpielt gegen Vorwärts Langen
in Langen.
Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846.
Am Sonntag haben die 46er mit erſter und Reſervemannſchaft
bei den 75ern am Ziegelbuſch zu den fälligen Rückſpielen
anzutre=
ten. Wegen der am Nachmittag in Darmſtadt ſtattfindenden Ballon=
Meiſterſchaften wurden die Spiele auf den Vormittag gelegt.
Spielbeginn: Reſerve 9.15 Uhr 1. Mannſchaft
10.45 Uhr! Die 3. Mannſchaft ſpielt vormittags 10,30 Uhr auf
der Rennbahn gegen die Junioren der Turngemeinde Beſſungen.
Ebenfalls vormittags ſpielt die Jugend in Gräfenhauſen, während
1.30 Uhr eine Schülermannſchaft an der Rheinallee gegen SV.
Roßdorf ſpielt.
SV. Merck — TSG. Beſſungen.
Am kommenden Sonntag, 11 Uhr, ſteigt an der
Maulbeer=
allee das Meiſterſchaftsrückſpiel zwiſchen den genannten
Ver=
einen, die beide. Merck mit 1 Verluſtpunkt und Beſſungen mit
deren 6, an der Tabellenſpitze zu finden ſind. Man geht beſtimmt
nicht fehl, wenn man deshalb mit einem recht ſcharfen und
inter=
eſſanten Spiel rechnet. Der Papierform nach müßte Merck
ge=
winnen, aber wie oft iſt gerade ein „Lokalderby” anders
ausge=
laufen, als man dachte. Nun. Merck wird ſeine Spitzenſtellung
nicht gefährdet ſehen wollen, und deshalb alles hergeben, um
das Spiel ſiegreich zu beenden. Und Beſſungen? Wer weiß?
Vorher Reſerven.
Sporkvereinigung 04 Arheilgen — B.f.R. Bürſtadt.
Zum vorletzten Heimſpiel empfangen am kommenden Sonntag
die Mühlchesleute den VfR. Bürſtadt, der in dieſer Saiſon zum
2. Male in Arheilgen antreten muß. Das Vorſpiel, eines der
ſchönſten Spiele in dieſer Runde, endete mit 1:1. Ob es
dieſes=
mal wieder ſo wird, kann man nicht vorherſagen, man weiß aber,
daß es härter, ſpannender werden wird, weil den Gaſtgebern das
Geſpenſt des Abſtieges im Nacken ſitzt, und andererſeits die VfR.=
Leute in der letzten Zeit ſtark ins Rutſchen gekommen ſind. Sie
werden deshalb nach den erlittenen Niederlagen ſich wieder
ernſt=
haft ins Zeug legen, um wenigſtens einen annehmbaren
Mittel=
platz in der Tabelle zu erhalten und nicht weiter bergab zu geraten.
Deshalb. aufgepaßt ihr Arheilger Mannen, ſonſt iſt es um euch
ge=
ſchehen. Das Spiel beginnt um 2,30 Uhr. Um 12.45 Uhr treten die
2. Mannſchaften ſich gegenüber.
Heute Freikag, abends 20 Uhr:
Winterrunde der Darmſtädter Schwimmer.
Wir machen noch einmal darauf aufmerkſam, daß he
20 Uhr die Winterrunde der Darmſtädter Schwimmer
zweiten Wettkampfabend fortgeſetzt wird. Unter Bſiligung
der ſchwimmſporttreibenden Vereine Darmſtadts wird
Abend mit insgeſamt acht Staffelwettkämpfen in alle
ſpannende Rennen bringen, deren Beſuch den Freu en de
Schwimmſports nur empfohlen werden kann.
Wir machen die Vereine noch einmal darauf au
daß um 19.30 Uhr die Teilnehmer gemeldet ſein müſſ
pünktlich angefangen werden kann. Sämtliche Teilne jer und
Teilnehmerinnen haben ſich punkt 19.30 Uhr im Halle
zufinden.
abend
tit dem
h dieſe
Klaſſen
rerkſam,
damit
ad ein=
Darmſtädter Schwimmklub „Jung=Deukſchind”
Ringen.
Darmſtadt 1910 — Viktoria Eckenheim.
Wir geben unſeren Mitgliedern bekannt, daß aus 4laß
heute abend ſtattfindenden Wettkampfabends der Wierrund
der Darmſtädter Schwimmer die Uebungsſtunden aus ſen.
Morgen, Samstag, abends 9 Uhr, ſtehen ſich in der hurnhalled
(Soderſtraße) dieſe Ringermannſchaften im Rückkampf genüber
Die Frankfurter haben ſich in der diesjährigen Verb dskampft
ſaiſon als Neuling in der Gauliga gut eingeführt. In 17 Tabel
ſtehen ſie ſehr gut, und einige für kampfſtark bekanntellte Ve
treter dieſer Klaſſe rangieren hinter ihnen. Mit der Amnſchaft
Nönninger, Schweikert, M. Schmidt, Weider, Kerber, /ſcher un
Rau konnten ſie den Vorkampf an ſich bringen. Die Eiieimiſche
beſtritten allerdings dieſe Begegnung mit Erſatzleuten. ſan de
deshalb geſpannt ſein, ob es den „Zehnern” in kompiker Auf
ſtellung und auf eigener Matte gelingt, das knappe 11: zu korrn
gieren. Es bedeutet eine ſchwere Aufgabe für ſie, doch Ilten
wi=
ſie für fähig, ſie zu meiſtern. Das Abſtiegsgeſpenſt hältih imme
noch bei ihnen auf und ſollte wohl der Anlaß zu ganz ſſondere,
Anſtrengungen ſein.
Vor dem Haupttreffen meſſen ſich, beginnend um 8. 1Uhr
Jugendmannſchaft des Kraftſportvereins 1926. Niede Ramſtal
und die des Platzvereins im friedlichen Kampf „Min
Mann”. Auch hier tragen ſich die jungen „Zehner” mitſev
gelüſten.
Der morgige Kampfabend des Kraftſportvereins md wiet
mal ſehr intereſſant werden, und der Gang nach der dderſtr.
dürfte ſich für jeden Sportfreund lohnen!
Die Halle iſt ab 7.45 Uhr geöffnet und bietet ag
Aufenthalt!
Lurnkreis 18 Darmſtadt 24.
Ausfall der Tui.=Lehrſtunde im Kreis.
Die für Sonntag, den 17. Februar, im Arbeitspro
gekündigte Lehrſtunde für Leiter und Leiterinnen in
turnen in Beſſungen fällt aus. Infolge Ausfalls des Freisturnn
feſtes, an deſſen Stelle das Gauturnfeſt in Saarbrückenkitt, wil
der geſamte Arbeitsplan für den Kreis geändert 1d erge,
Näheres nach der Fachwartetagung in Worms am 24. Fruar,
Reichsſender Frankf=
Frankfurt: Freitag, 15. Februar
6.00: Bauernfunk. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik.
Wetter. — 6.55: Morgenſpruch; Choral: Fortgeki
fortgerungen. — 7 00: Stuttgart: Frühkonzert der K
Livſchakoff. — 8.10: Waſſerſtand, Wetter. — 8.15
Gymnaſtik. — 9.00: Nur Freiburg: Werbekonzert.
Nur Freiburg: 1. Natur am Oberrhein. — 2. Lieder
kleinen, Roſengarten. Volkslieder von Herm. Löns
von F. Jöde. — 10.00: Nachr. — 10.15: Schul!!
Schlacht bei Bornhöved (Holſtein 1227). Vorgeſch)
ſchichte und Sage. Hörſpiel. — 10.45: Praktiſche
für Küche und Haus. — 11.00: Werbekonzert. — 1.
dungen. — 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Mamheim: Mittagskonzert. Philharmon.
Orcheſt=
heim. Ltg.: L. Becker. — 13.00: Stuttgart: Zeit,
13.15: Stuttgart: Mittagskonzert der Kapelle Ilia Liv)
14.15: Zeit, Nachr. — 14.30: Wirtſchaftsbericht. —
Wirtſchaftsmeldungen. — 14.55: Wetter. — 15.00:
burg: Nachr. — 15.15: Für die Frau: 1. Die gre
gräfin. — 2. Kleine Szenen im Laden.
16 00: Berlin: Nachmittagskonzert. Närriſch, zünftig, ver
ſpielt das Kl. Funkorcheſter. Ltg.: W. Steiner. — Ein.
neval am Rhein. Zünftiges aus Bayern. Narretei. —
Pauſe: Kunſtbericht der Woche. — 18.00: Dichter amiſod
Emanuel von Bodman. — 18.15: Dipl.=Ing. P
Stimmen des Nordens über Deutſchland. — 18.25:
Bauernhochzeiten in Sitte und Brauch. Ein kleines
Kap=
kunde von A. Ortkamp. — 18.40: Vom Deutſchlandſe
kommende Berufswettkampf. Geſpräch zwiſchen Oberge ſtsfül
Arthur Axmann und Gebietsführer Karl Cerff.
19.00: Kiel: Kieler Abendmuſik. Ltg.: Döring. — 19.45:
ſpricht! — 20.00: Zeit. Nachrichten. — 20.15: Frankfur
ſendung. Stunde der Nation: Zum Rhein, zum deutſe
Sinfonie eines Stroms, — 21.00: Vom Deutſchlandſe
Feldjäger=Korps ſpielt. — 22.00: Zeit. Nachrichten.
Nachr. Wetter, Sport. — 22.20: Dr. Heinrich Wa
ſpricht über die amtlichen Rundfunk=Zeitſchriften. —
vorſchau. — 23.00: Ein großer Muſiker und Patriot.
aus dem Leben Friedrich Chovins. Von Anton Betzner.
Schallplatten: Deutſche Seele im Volkslied. — Fr
Volkston.
Odteen Unnsännen
Freitag, 15. Februar
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nati,
Rhein, zum deutſchen Rhein. Sinfonie eines Fon
Berlin: 22.30: Dr. Böhringer: Hellas als
Wfen=
der deutſchen Kultur. Vom Weſen der griech 8laſ
Breslau: 21.00: Volkslieder, Reime und Sbänt”
16. und 17. Jahrhunderts.
Deutſchlandſender: 21.00: Das Feldjägertp=
Fanfaren und Märſche aus der Zeit der
ritterlime=
peter= und Paukerkunſt. — Friedrich der Große 9
Zeit. — „1813—1935‟.
Hamburg: 21.00: Der Winter ſteht im Lan=
und Beſchauliches aus weißer Landſchaft.
Königsberg: 21.00: Klaſſiſche Ballettmuſik. ſt9=
Brückner.
Leipzig: 21.00: Das leichte Glück. Ein heite ſomal
ſches Funkſpiel. Muſik von Bernh. Eichhorn.
Stuttgart: 22.30: Aus Lugano; Volkstümlp
Weiſen.
Brüſſel: 21.00: Schubert=Abend.
Budapeſt: 21.30: Zigeunerkapelle Kurina.)
Straßburg: 21.30: Kammermuſik.
Wien: 23.45: Die Blue Boys.
Welterbericht.
Ausſichten für Freitag: Wolkig, meiſt aufheiternd
leichte Niederſchlage, weſtliche Winde.
Ausſichten für Samstag: Wieder zunehmende Niede
gung. Temperatur etwas zurückgehend, weſtliche
Nummer 46
Freitag, 15. Februar
Reichswinzerkredite müſſen zurückgezahlt werden.
Muardnung der Reichsregierung, ſofork mit dem Einzug der bereits am 15. Nov. 1934 fälig geweſenen
Teilzahlung der Reichswinzerkredike und der Zinſen für 1934 zu beginnen.
Zehnjähriger Tilgungsplan.
Einer ſtärkeren Tilgung ſteht nichts im Wege.
Die Preſſeſtelle des Oberpräſidenten in Koblenz teilt mit:
Die Lage des Weinbaues hat ſich gegenüber den Vorjahren durch
die Verwertung der 1933er Weinernte zu erträglichen Preiſen und
durch die hervorragend ausgefallene Weinernte 1934 gebeſſert.
Außerdem iſt dem Reichsnährſtand durch die Verordnung vom 3.
November 1934 die Handhabe gegeben, den Abſatz und die
Ver=
wertung der künftigen Weinernte in einer Weiſe zu regeln, die
den Intereſſen des Weinbaues vollauf Rechnung trägt. Die
Vor=
ausſetzung für eine weitere Stundung der Winzerkredite und
Er=
laß der Zinſen ſind bei dieſer für den Weinbau günſtig
veränder=
ten Lage nicht mehr gegeben. Die Reichsregierung hat daher
an=
geordnet, ſofort mit dem Einzug der bereits am 15. November
1934 fällig geweſenen Teilzahlung der Reichswinzerkredite und
der Zinſen für 1934 zu beginnen. Entſprechend der in 1931
ge=
troffenen grundſätzlichen Regelung ſind, die Reichswinzerkredite
beianntlich in 10 gleichen Jahresraten zu tilgen.
Einer ſtärkeren Tilgung ſteht nichts im Wege, ſie muß den
Winzern in guten Ernteiahren ſogar dringend empfohlen werden.
Duch die Zahlung der Tilgungsbeträge und Zinſen kann bei der
gebeſſerten wirtſchaftlichen Lage des Weinbaues kaum eine
drückende Belaſtung für den einzelnen Winzer entſtehen, da die
Mehrzahl der Winzerkredite in kleinen Beträgen gegeben wurde.
Die zur Zahlung erforderlichen Mittel werden aus der
Verwer=
tung der Weinernte verfügbar. Betriebe, bei denen
Ueberſchul=
dung vorliegt, müſſen auf die Einleitung des landwirtſchaftlichen
Entſchuldungsverfahrens verwieſen werden, um die erforderliche
Kreditbereinigung herbeizuführen. Der zweite Winzerkredit iſt
wie bisher zinsfrei. Beim Winzerkredit 1, 3 und 4 betragen die
iuſen für Darlehen unter 600 RM. 1,5 Prozent und für
Dar=
ehen von 600 RM. und darüber 4 Prozent. Es iſt alſo für die
Mehrzahl der Winzerdarlehen eine weſentliche Zinsermäßigung
eingetreten.
Rückzahlungen und Zinszahlungen ſind grundſätzlich an die
aſſe zu leiſten, welche die Kredite ſeinerzeit vermittelt hat.
So=
die Vorausſetzungen für die Gewährung und weitere
Be=
der Winzerkredite infolge Aufgabe des Weinbaubetriebes
efallen ſind, ſei es durch Sterbefall des Kreditnehmers mit
ließender Erbbeteiligung oder ſonſtige
Eigentumsveränderun=
ſindet der zehnjährige Tilgungsplan keine Anwendung. In
em Falle muß vom Kreditnehmer oder im Falle ſeines Todes
aus ſeinem Nachlaß bzw. von ſeinen Erben die ſofortige und
voll=
ſige Rückzahlung der Reichswinzerkredite gefordert werden.
Winzerkreditvermittlungsſtellen ſind im Sinne vorſtehender
mmungen zur ſofortigen Anforderung der fälligen erſten
hlungen (ein Zehntel des Kreditbetrages) und der Zinſen
94 angewieſen worden. Nachdem der Zuſammenbruch der
haft und damit auch des Weinbaues durch die zielbewuß=
Naßnahmen der Reichsregierung abgewandt worden iſt, wird
em Winzerſtand erwartet, daß er auch für die Belange des
ſihes genügend Verſtändnis zeigt, ſo daß ſich ſcharfe
Maßnah=
beim Einzug erübrigen.
wiieier Ausibeis jur vas Jaurgevier.
Der Reichskommiſſar für die Rückgliederung des Saarlandes
ſit in Ergänzung früherer Anordnungen bekannt:
In Verfolg der bereits ergangenen Beſtimmungen, wonach
* ſeitreter von Firmen des übrigen Deutſchland, die im Saarland
iſte Verkaufs= oder Werbetätigkeit ausüben wollen, im Beſitz
lnes Ausweiſes des Reichskommiſſars ſein müſſen, wird wegen
frteilung dieſes Ausweiſes folgendes beſtimmt:
Der Antrag auf Ausſtellung des Ausweiſes iſt von den
Fir=
ſen des übrigen Deutſchland an die für ſie zuſtändige
Induſtrie=
d Handelskammer zu richten. Dem Antrag iſt ein Betrag von
RM. als Prüfungsgebühr beizufügen. Die Induſtrie= und
ſandelskammer leitet die Anträge, mit gutachtlicher
Stellung=
ahne an die Handelskammer Saarbrücken weiter. Von dieſer
derden die Anträge geprüft. Ihre Beſtätigung erfolgt durch den
eauſtragten des Reichskommiſſars, der ſie von beſtimmten
Un=
rlagen abhängig machen kann. Der Beſtätigungsbeſcheid iſt
ebührenpflichtig.
Die Induſtrie= und Handelskammern ſind darüber unterrich=
*t, welche Richtlinien bei ihrer gutachtlichen Stellungnahme zu
eachten und welche Unterlagen von den antragſtellenden Firmen
eizubringen ſind.
Vertreter mit ſtändigem Wohnſitz im Saargebiet, die bereits
Jahre 1934 für ſaarländiſche Firmen oder für Firmen des
buigen Deutſchland tätig geweſen ſind, müſſen ebenfalls im Beſitz
5 Ausweiſes ſein. Sie können ſich aber zur Erlangung des
lusweiſes unmittelbar an die Handelskammer Saarbrücken
ſenden,
Der Erlaß einer einſchlägigen Verordnung des Reichswirt=
Haſtsminiſteriums ſteht unmittelbar bevor.
deue Wechſelſtrom-Triebwagen der Reichsbahn.
In letzter Zeit hat der erſte der neuen
Einheitswechſelſtrom=
iehwagen der Deutſchen Reichsbahn ſeine Probefahrten gemacht.
S ſt der erſte einer Serie von zwei= und dreiteiligen Wagen, die
u den elektriſierten Strecken in Süddeutſchland, Schleſien und
Alteldeutſchland demnächſt eingeſetzt werden. Der Vorteil der
Lagen liegt beſonders in ihrer hohen Anfahrbeſchleunigung und
* hohen Geſchwindigkeit, mit der ſie Steigungen zurücklegen
ſen. Sie erreichen ihre Höchſtgeſchwindigkeit von 120 Kilo=
Eeiern ſchon in 80 Sekunden. Die Reichsbahn wird jedoch nicht
dieſem Ergebnis ſtehen bleiben. Es ſind bereits auch
Wech=
om=Schnelltriebwagen für 160 Stundenkilometer im Bau, die
Beginn des Sommerfahrplans in Verkehr gebracht werden.
ier wird erſtmalig ein Wechſelſtrom=Beſchleunigungswagen
130 Stundenkilometer gebaut, der ſeine Höchſtgeſchwindigkeit
Jalge ſeiner außerordentlich hohen Leiſtung in etwa 30
Sekun=
erreicht. Von den 28 bisher beſtellten Wechſelſtromtriebwagen
Den 10 bei der Maſchinenfahrik Eßlingen, 17 bei der
Maſchi=
rik Augsburg=Nürnberg und einer bei der Waggonſsbrik
Heidelberg gebaut.
orzheim. In nächſter Zeit wird von Pforzheim aus,
SAt der Gemeinſchaftswerbung der deutſchen Edelmetall= und
Muckinduſtrie, eine neuartige Ausfuhrwerbung ihren Weg in
eit antreten. Der Werberat der deutſchen Wirtſchaft hat
ür
eween Zweck mehrere hunderttauſend Mark zur Verfügung
Let Die erfolgreiche Inlandswerbung, deren Vorgehen im
Augenen Jahr auf der Berliner Ausſtellung „Deutſches Volk
euiſche Arbeit” beſonders ſchlagkräftig in Erſcheinung trat,
Peranlaſung, die damals neugegründete Gemeinſchaftswer=
.7 Mit einer Auslandswerbung größten Stils zu beauf=
Verbefachleute und künſtleriſch geſchulte Kräfte ſind
ge=
im am Werke, um die große Werbung in die Wege zu leiten.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Der Woche vom 27. 1. bis 2 2. 1935 ſind 619 310 Güter=
Leſtellt worden gegen 628948 in der Vorwoche. Nicht
eiß geſtellt wurden 97 (91) Güterwagen.
Der Aufſichtsrats=Sitzung der Norddeutſchen Portland=
Cabrik wurde beſchloſſen, der Hauptverſammlung eine
Dde von 6 (3) Prozent für 1934 vorzuſchlagen.
Deutſche Ausfuhrwerbung.
Berliner und Rhein-Main=Börſe.
Schon zu Beginn der Berliner Börſe zeigte ſich eine
Ver=
lagerung des Intereſſes von Aktien auf den Rentenmarkt. Die
Abgaben ſind hier faſt völlig zum Stillſtand gekommen, dagegen
überwiegt auf Grund des ermäßigten Niveaus erneut auftretender
Anlagebedarf. Zunächſt waren die im Freiverkehr gehandelten,
in den letzten Tagen beſonders gedrückten
Reichsſchuldbuchforde=
rungen lebhaft gefragt, ſo daß der Kurs für ſpäte Fälligkeiten
wieder bis auf. 98 Prozent anzog. Kommunal=
Umſchuldungs=
anleihe wurden bis 15 Pfg., Reichsaltbeſitz bis ½ Prozent höher
bezahlt. An den Aktienmärkten war die Entwicklung zwar nicht
unfreundlich, doch vermochte ſich mangels beſonderer Anregungen
noch keine eindeutige Tendenz zu entwickeln. Eine
Sonderbewe=
gung beſtand in Kaliwerten, da die früheren peſſimiſtiſchen
Divi=
dendenerwartungen nach den jüngſten Verlautbarungen
unberech=
tigt ſind; beim Salzdetfurthkonzern dürfte, mit der
Vorjahres=
dividende zu rechnen ſein. Salzdetfurth eröffneten zwar /8
Pro=
zent niedriger, zogen aber ſpäter auf 151 Proz. an. Lebhafteres
Intereſſe beſtand auch für Maſchinenfabriken. An den übrigen
Märkten gingen die Schwankungen nach beiden Seiten über ¼
Prozent hinaus. Da das Geſchäft auch im Verlaufe ziemlich eng
begrenzt blieb, vermochten kleinſte Orders die Kurſe zu
beein=
fluſſen. Dabei überwogen meiſt weitere leichte Beſſerungen.
Ren=
ten zeigten weiter aufwärts gerichtete Tendenz. Da konnten
Hypothekenpfandbriefe teilweiſe ½ bis ½ Prozent, Hannoverſche
bis ½ Prozent gewinnen, Kommunalobligationen und
Liquida=
tionspfandbriefe wurden, meiſt auf Vortagesbaſis notiert. In
Stadtanleihen überwiegt bereits wieder Nachfrage
Provinz=
anleihen ruhig, von Länderanleihen hatten 28er Lübecker mit plus
Prozent und 29er Mecklenburger mit minus ½ Prozent die
ſtärkſten Schwankungen aufzuweiſen. Von Auslandswerten feſter
tendierten Induſtrieobligationen. Der Privatdiskontſatz blieb
mit 3½8 Prozent unverändert.
Die Rhein=Mainiſche Börſe am im Grundton freundlich,
hatte aber weſentlich kleinere Umſätze als am Vortage. Lediglich
am Rentenmarkt entwickelte ſich in ſpäten
Reichsſchuldbuchfor=
derungen zu 98—98½ (97½) Prozent lebhafteres Geſchäft, auch
Kommunalumſchuldung waren, mit plus ¼ Prozent beachtet.
Reichsaltbeſitz zogen auf 112½ (112½) und Stahlverein=Bonds
auf 97½ (9778) Prozent an Zinsvergütungsſcheine lagen mit
90,05 (90) gut behauptet. Das Wiedererwachen des Intereſſes
für den deutſchen Rentenmarkt bot auch den Aktienmärkten
gegenüber der herrſchenden Geſchäftsſtille eine Stütze. Die
Publi=
kumsbeteiligung blieb zudem ſehr klein. Nach den erſten
Notie=
rungen zeigte ſich für Montanpapiere etwas Nachfrage, im
übri=
gen war die Kursentwicklung bei nur kleinen Veränderungen
un=
einheitlich. Die Farbenaktie erhielt von der Tatſache des
befrie=
digenden Stickſtoffabſatzes etwas Anregung und lag mit 143 um
½ Prozent freundlicher. Im Verlaufe blieb die Haltung ſehr
ruhig, auch die Kurſe lagen gegen den Anfang kaum verändert.
Die zwiſchendurch eingetretenen leichten Erhöhungen bei einzelnen
Montanpapieren konnten ſich nicht behaupten. Die
Umſatztätig=
keit am variablen Rentenmarkt wurde ſpäter klein, ſpäte
Schuld=
buchforderungen zogen noch 4 Prozent an, im übrigen blieben die
Kurſe etwa behauptet. Goldpfandbriefe waren etwas angeboten.
Liquidationspfandbriefe und Kommunalobligationen lagen
be=
hauptet. Stadtanleihen waren nicht ganz einheitlich, ſchwächer
u. a. Frankfurter. Staatsrenten lagen ruhig. Tagesgeld war
mit Rückſicht auf den Medio zu 3½ (3) Prozent gefragt.
An der Abendbörſe blieb die Geſchäftstätigkeit auf allen
Marktgebieten mangels geeigneter Anregungen klein. Bei
freund=
licher Grundſtimmung konnten ſich die Mittagsſchlußkurſe meiſt
gut behaupten. Verſchiedentlich ſetzten, ſich leichte Erhöhungen
durch, ſo bei Aku, JG. Farben, Scheideanſtalt und Zement
Heidel=
berg. Am Rentenmarkt konnten ſich die erhöhten Mittagskurſe
gut behaupten, ſpäte Schuldbuchforderungen blieben mit 98½
ge=
fragt, auch Kommunal=Umſchuldung waren beachtet. Von
Aus=
landswerten waren Schweizer Bahnanleihen weiter erholt.
Die Reichs=Einnahmen und =Ausgaben
iM gezemorr.
Nach Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums betrugen im
ordentlichen Haushalt im Dezember die Einnahmen (alle
An=
gaben in Mill. RM.) 695,9 (609,9 im November) und die
Aus=
gaben 627,1 (671,1); mithin ergibt ſich für Dezember eine
Mehr=
einnahme von 68,8 (im November Mehrausgabe 61,2). Für den
abgelaufenen Teil des Rechnungsjahres 1934, die Monate April
bis Dezember 1934, errechnet ſich bei 5395,9 Geſamteinnahmen und
5595,0 Geſamtausgaben eine Mehrausgabe von 199,1 gegen 267,9
Ende November. Um dieſen Betrag erhöht ſich der aus dem
Vor=
jahr übernommene Fehlbetrag von 1796,7 auf 1995,8. Im
außer=
ordentlichen Haushalt waren wiederum nur Ausgaben, und zwar
in Höhe von 1.4 (November 0,9), zu verzeichnen, ſeit Beginn des
Rechnungsjahres alſo insgeſamt 9,2. Der vom vorletzten
Rech=
nungsjahr her vorhandene Plusbeſtand von 14 2. verringert ſich
daher auf 5,0. Für beide Haushalte einſchließlich der aus dem
Vorjahr übernommenen Fehlbeträge bzw. Beſtände wird alſo für
Ende Dezember ein Fehlbetrag von 1990,8 ausgewieſen. Der
Kaſſenſollbeſtand Ende Dezember von 2160,0 iſt wie folgt
ver=
wendet worden: Zur vorläufigen Deckung des aus dem Vorjahr
übernommenen Iſt=Fehlbetrages im ordentlichen Haushalt 1796,7
Mehrausgabe April bis Dezember 199,1. zur Deckung der
Aus=
gaben des außerordentlichen Haushaltes für April bis Dezember
rund 9,0. Für ſonſtige, noch nicht rechnungsmäßig gebuchte
Aus=
zahlungen unter Gegenrechnung der Hinterlegungen 121,0
zuſam=
men alſo 2126,0. Der Kaſſenbeſtand bei der Reichshauptkaſſe und
den Außenkaſſen beträgt ſomit 34,0. Aus einer gleichzeitig
ver=
öffentlichten Nachweiſung über den Stand der fundierten
Reichs=
ſchuld iſt zu entnehmen, daß die auf Reichsmark lautende Schuld
am 31. Dezember 1934 7657,6 gegen 7748,0 am 29. September 1934
betrug, während die auf fremde Währungen lautende Schuld mit
1751,5 (1760,1) ausgewieſen wird. Die geſamte fundierte
Reichs=
ſchuld belief ſich daher am 31. Dezember 1934 auf 9409,1 (9508,1).
Aus dem ebenfalls gleichzeitig veröffentlichten Ausweis über den
Stand der ſchwebenden Schuld des Reiches vom 31. 1. 1935 geht
hervor, daß ſich die ſchwebende Schuld am 31. 1. 1935 auf 2508,8
ſtellte gegen 2371,4 am 31. 12. 1934. Von den ausgegebenen
Steuergutſcheinen waren zu den gleichen Zeitpunkten 1182,73
ge=
gen 1183,21 im Umlauf.
Diehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 14. Februar. Aufgetrieben waren
156 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich auf a) 45—46, b) 40—44,
c) 32—39, d) 25—31 Pfg. pro Pfund. Es wurdea verkauft in
Klaſſe a) 14, b) 23, c) 70 und d) 41 Stück. Marktverlauf:
ge=
räumt
Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 14. Februar. Auftrieb?
21 Kälber, 52 Schafe 19 Schweine 200 Ferkel und 58 Läufer.
Preiſe: Kälber, Schafe und Schweine nicht notiert; Ferkel bis
6 Wochen 9—11 RM., über 6 Wochen 16—22. RM., Läufer 22—29
RM. Marktverlauf: Ferkel und Läufer ruhig.
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 14. Februar. Auftrieb:
Großvieh 34 (gegen 17 am 8. Februar), darunter 21 Ochſen, 4
Bullen, 5 Kühe und 4 Färſen. Zum Schlachthof direkt wurden
zugeführt: 2 Ochſen 28 Kühe und 1 Färſe. Kälber 1060 (935)
Schafe 286 (165) Schweine 382 (412) Notiert wurden pro 50
Kilogramm Lebendgewicht in RM.: Kälber a) 46—50, b) 38—45,
c) 31—37, d) 23—30; Lämmer und Hammel b2)
Weidemaſtham=
mel 37—38, c) mittlere 33—36; Schafe e) beſte 34—36, f) mittlere
30—32, g) geringe 22—29; Schweine a2) 50—53, b) 50—52, c) 48
bis 52, d) 47—51. Im Preisvergleich zum Markt vom 8. Februar
zogen Kälber a) 2.— RM. an, die übrigen Kälberpreiſe bliebem
unverändert. Hammel erhöhten ſich bis 2.— und Schafe um 1.—
bis 2.— RM. Schweine blieben unverändert Marktverlauf;
Käl=
ber mittelmäßig, ausverkauft: Hammel und Schafe lebhaft, bei
Schafen verblieben 8 Stück Ueberſtand; Schweine ausverkauft.
mmmm
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch: für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftlicheMitteilungen: J. V. Paul Ziegler, ſämtlich in Darmſtadt
D. A. 1. 85. 21 894. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
Berliner Kursbericht
vom 14. Februar 1935
Deviſenmarkt
vom 14. Februar 1935
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erddl
Miic
83.50
83.50
31.375
34.125
30.,625
125 25
416.50
86.—
110.—
144.875
127.25
100.50
Elektr. Lieferung
J. 6. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ. f.elektr. untern.
HarpenerBergbau
Soeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
107.125
142.375
71.55
114.25
99.625
88.
85.50
105.25
87.25
102.50
78.625
68.875
Orenſteinc Koppel
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Beſteregeln Alkali
Agsb. Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke I.
Mfc
12.25
103.—
151.50
39.75
46,75
105.50
76.75
12.75
115.25
27.125
110.50
113.75
133.—
Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemart
Danzig
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
D
1ägypt. *
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1eanad. Doll
100 gronen
100 Gulden
12=Stg.
100 eſtl. gr.
100 finn.Mk.
100 Franken
100 Drachm
100 Gulden
100 i8l. Kr.
Geld Briei
12.46
0.63ol
58.17
0. 1941
3.047
2.489
54. 28
81.26
12,155
68.68
5.367
16.32
2.3541
188.19
55.011
12.49
0. 642
58,29
0. 198
3.053
2.4832
54.38
81.42
12.1851
68.62
5.377
16.46
2.35
168.53
55.181
Italien
Japan
Jugoflawien
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweben
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei.
ungarn
Uruguah
Ver. Staaten
Währung
100 Lire.
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Escudos
100 Kronen
100 Franes
100 Beſetas !=
100 Tſch.=Kr.
1 türk. 2
100 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar
HeldBrief
21.20
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11.03
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1.org
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48.95 49,05
11.05
62.30
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24.10
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1.276 1.280
1.021
2.397
Surmſtädter uns Karionatbant Burltftaut, Ihlte dr Frescher Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 14. Februar 1935.
Kee
„ Gr. IIp. 1984
„ 1985
„
„ . 1988
„ „ 1937
„ „1938
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5%Dtſch. Reichsanl.
5½%Intern., v.80
6½Baden ... v. 27
6%Bahern „.v. 27
68Heſſen. . .. b. 28
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6% Preuß. St. v. 28
62 Sachſen „„v.27
6%Thüringen v. 21
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze .......
5% Dt. Reichspoſt=
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4½%......"
Dtſch. Anl. Ausl.
*2, Ablöſung:
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden.
6%Berlin ... v. 24
68Darmſtadt . . .
6%Dresden..b. 26
6%Frankfurt v. 26
68Heidelberg v. 26
62Mainz. .
6%Mannheim v. 27
6%München v. 29
6%Wiesbadenv. 28
6%Heſſ. Landesbk.
6% „ Ge
103.8
106.75
106.5
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103.75
105:),
99.25
96.25
101.5
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97.5
95.5
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10.1
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93
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Komm=bbl. . .
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6%0 „ Goldoblig.
6% Landeskomm.
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R. 11)
R12
88Kaſſ.Lanbestrd.
Goldpfbr., ..
8%Naſſ. Landesbl.
5½% Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam
mel=Ablöſ.=Anl.
4Ausl. Ser.
FAusl. Ser,II
Dt Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
6%Berl. Hyp.=B.
Lig.=Pfbr
VaFrkf.Hyp.=Bk.
½%0 „Lig.=Pfbr.
„ Golboblig
DFrrf. Pfbr.=Bk.
20 Lig.=Pfr.
Mein,Hyp.=Bk.
2a „ Lig.=Pfr.
3 Pfälz, Shp.=Bk
2o n Lig.=Pfb
LaRhein.Hyp.=Bk.
½% „ Lig.=Pfr.
Goldobl
Südd. Boden=
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½% „ Lig.=Pfbr.
62Württ. Hyp. B.
992I.
94
R
95
96.25
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992),
113.5
129.25
22
96.25
99.5
95.75
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94.25
95.75
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99.75
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9951,
98
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95
97.25
8971.
97.25
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3%Dt. Linol. Werke
6GMainkrw. v. 26
6%Mitteld, Stahl,
8%SalzmannckCo.
8% Ver. Stahlwerkel
62Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
L.Inbeſt.
Bulg. Tab. v. 02
½.% Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente.
Labereinh. Rumän
4½% „
4% Türk. I. Bagdad
II.Bagdad
4½%üngarn. 1913
4½%0 „ 19141
„ Goldr.
49
1010
4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon. ....
4%oStockholm. . . ..
Aktien.
Accumulat.=Fabrik
Alg.Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
„ Zelſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P. ...
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen. ..
Cement Heidelber
Karlſtad
99.75
98.75
98.5
9n2)
97.25
120.75
12.25
12.2
6
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4.3
7.os
4.35
7.6is
7.675
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129
118
141.75
91),
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7.G. Chemie, Baſell
Chem.Werke Abert
Chade (A=c) .....
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Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz..
Dt. Atl. Telegr.
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Silber=
ſcheide=Anſtalt.
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Dyckerhoff& Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Enzinger Union ..!!
Eſchweiler .......!"
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F.G. Farbeninduſtr. 1
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Felt & Guilleaume.
Frankfurter Hof ..
Gelſenkirch. Bergw.
Geſ.felektr. Untern.
Goldſchmidt, Th.
Gritzner=Kahſer...
Grün cBilfinger:
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh
Hanfwerke Füſſen
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf 1
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ....!1
Holzmann, Phil.
ZlſeBergb. Stamm
„ Genüſſel!
1131
91.5
145.75
132.25
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aug
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Aſchersleben, !
glein, Schanzlin
Klöcknerwerke.
Knorr C. H. ....."
Konſerven Braun".
Lahmeher & Co.
Laurahütte.
Lech, Augsburg
Lokomf. KraußcCo.
Löwenbr. Münch.
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Mainz=Akt.=Br
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Mansfeld. Ber
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Moenus..
Motoren Darmſtadt
Neckarwer: Eßling.
Sdenw. Hartſtein.,
Parkeu. Bürgerbr..
Phönix Bergbau".
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„ Elektr. Stamm
Stahlwerke ...
Riebeck Montan..
Noeder, Bebr. „.ſ.
Rütgerswerft. . .11
Salzdetfurth Kali
Salzw. Heilbronn:
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. 6.
Tellus Bergbau ..
7
129,5
105.5
75
176
56
1119
39
92
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781.
92
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52
Thür, Liefer.=Geſ.)
unterfranken .....!
Ber. Stahlwerke ..
Ver, Ultramarin ..I
Weſtdte. Kaufhof. .
Weſteregeln Kali
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Allg. Dt. Creditgeſ.
Babiſche Bank.
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Bayer, Hyp. u. W
Berl. Handelsgt
„ Hypothekbk. 19
Comm. u. Privatb.
Dt. Bank u. Di=
Dt. Eff. u. Wechſe!
Dresdner Bank.
Frankf. Bank..
Hyp.=Bank
Mein. Hyp.=Bank
Pfälz. Hyp.=Bank.
Reichsbank=Anl. ..
Rhein, Hyp.=Ban=
Südd. Bod.Cr. Bk.
Württ. Notenban!.
A.,G.f. Verkehrsw
Allg Lokalb. Kraftn
700 Dt. ReichsbPzo
Hapag.
Lübeck=Büchner..
Nordd. Lloyd
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung
„ Verein.Verf.
Frankona Rück=u.M
Mannh. Verſich.
Otavi Minet
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86.25
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34/,
70"
209.5
251.5
434
55.9
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 15. Februc
Heute Premiere!
Ein ergreifender Film, voll dramatischer Spannungen, ein Film mit
einem Ensemble der ersten Darsteller, gestaltet von Deutschlands
größtem Regisseur Carl Froelich:
Berfrllkhrn
P 2 D A
nach dem gleichnamigen Roman der „Berliner Illustrirten‟
Hauptdarsteller:
GUSTAU RROHLICH
als Oberwachtmeister Schwenke
Marlanne Hoppe, Emmi Sonnemann, Sybllle Schmltz,
Clalre Fuchs, Harald Paulsen
Ein spannendes Dokument aus dem Alltag eines Schutzpolizisten,
dem die Frauen zum Schicksal werden.
ist der Hauptschlager
„Mädels jetzt ist Damenwahl” dieses Films.
Vorher das besonders ausgewählte Beiprogramm!
Heute Erztaufführung!
Eine Glanzleistung unserer populärsfen Darstellerin
ADELE SAABROCK
Heute letzter 7.
Eine Reise voll herrlick
Situationen
Die Fahri
ins Blau/g
mit Sally Eilers
und Charles Starre!
aut MElN
Romman
Das humorvollste aller Tonflmlustspiele mit:
Marlanne Hoppe, Wolfgang Llebenelner,
Georg Alexander und Okto Albrecht.
Die Musik von Walter Meißner bringt Schlager
die man nie vergißt.
Adele Sandrock poltert, kommandiert Enkel,
Theaterensemble und Geldgeber in einer
köst-
lichen Art, selbst ihre Leistung aus der „Engl.
Heirat” übertreffend, und ringt dem Publikum
stürmische Lachsalven ab.
Vorher das reichhaltige Beiprogramm.
( 1728
Jugendliche haben Zutritt.
Beginn: 3.45 6.00 und 8.20 Uhr.
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speisen Sie in der
Gaststätte Knauf
Bleichstraße 48, nächst dem alten Bahnhof.
8572)
LANE.
THEIFER
Großes Haus
Freitag, ſ. Feb.
Anfang 20, Ende 22.: Ahr
Hauptmiete D, 15. 2rſt.
Prinzessin Turandc4
Ein heiteres Spielne/Go=
Muſik von Pittrich
Inizenierung: Evert Riedl
Hauptdarſteller: Do ſng,
Gothe, Hall, Wien, wehm,
Linkmann, Lippert, mther,
Schudde, Steegen, erden,
Weihmann, Weſternnn.
Preiſe: 0.50 bis 4.50 7r.
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Der Bergsturz am Roßberg.
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Axenstraße, Schillerstein und
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platte, Fuelen, Altdorf, St.
Gotthard-
straße und -Bahn. Die wilde
Teufels-
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Gösche-
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Gothardstraße nach Airolo. Der
Gott-
hardtunnel. Fahrt nach dem
Blumen-
paradies Lugano und Locarno.
Am Lago Maggiore und am Madonna
del Sasso. Monte Bré und San
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vatore, die Inseln im See.
Die Bundesstadt Bern
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FFlug über die Berner Hochalpenwelt.
Interlaken, Mürren, Scheidegg und die
Stationen der Jungfraubahn. Bei den
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