Darmstädter Tagblatt 1935


10. Februar 1935

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Eruze liuimſcher 10 O eizſuiche

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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 41
Sonntag, den 10. Februar 1935.
197. Jahrgang

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eBergunſtgingen der emtomienſtenet
Staatsſekrekär Reinhardt über die neue Durchführungsverordnung zum Einkommenſteuergeſek.
Veranlagung zur Einkommenſteuer 1934 eingerechnet, und zwar
nach beſtimmten Grundſätzen. Dieſe Anrechnung beträgt bei einem
Bekannkgabe der Veranlagungs=
ledigen
Steuerpflichtigen 4,5 Prozent ohne Rückſicht auf die Höhe
des Gehaltes, bei einem kinderlos Verheirateten iſt ſie auf 3,5
Lichinment an 19. Seorüge.
Prozent beſchränkt, da in der Steuer des Ledigen ein größerer

DNB. Berlin, 9. Februar.
Vor Vertretern der deutſchen Preſſe ſprach am Samstag mit=
der
Staatsſekretär im Reichsfinanzminiſterium Reinhardt
die in dem heute erſchienenen Reichsgeſetzblatt veröffentlichte
Verordnung zur Durchführung des neuen Einkommenſteuer=
In dem Einkommenſteuergeſetz vom 16. Oktober 1934 iſt eine
mmung enthalten über erhöhte Abſetzungen für
zlebige Wirtſchaftsgüter des Anlagevermö=
s
. Die Aufwendungen hierfür können im Jahre der Anſchaf=
oder
Herſtellung bereits voll vom Gewinn abgeſetzt werden.
ſe Zuläſſigkeit erhöhter Abſetzungen iſt im Geſetz be=
änkt
aufVollkaufleute und auf buchführende
dwirte. Durch § 9 der erſten Durchführungsverordnung
jetzt dieſe Vorſchrift auch ausgedehnt auf Minder=
fleute
, d. h. alſo auf Kleingewerbetreibende
Handwerker ſowie Angehörige der freien
ufe die Bücher nach den Vorſchriften des Handelsgeſetz=
s
führen, ohne dazu verpflichtet zu ſein. Die Vorſchrift des
es erſtreckt ſich, wie Staatsſekretär Reinhardt weiter aus=
2, nicht nur auf ſolche Wirtſchaftsgüter, die im Jahre 1934
ngeſchafft oder hergeſtellt worden ſind, ſondern auch auf die=
in
, die bei Beginn des Wirtſchaftsjahres 1934 bereits vor=
nwaten
. Auf dieſeWeiſeſollſchneller zur Ver=
lichungdes
Grundſatzes der Angleichung der
delsbilanz an die Steuerbilanz gelangt
den. Nach 8 32 Ziffer 2 des neuen Einkommenſteuergeſetzes
erermäßigung auf Ankrag auch für volljährige
Kinder bis zum 25. Lebensjahre
vähren, ſofern dieſe Kinder auf Koſten des Steuerpflichtigen
nen Beruf ausgebildet werden, auch dann, wenn die Kinder
zum Haushalt des Steuerpflichtigen gehören. Die neue Durch=
ngsverordnung
beſagt in § 23, daß eine Ausbildung der Kin=
uf
Koſten des Steuerpflichtigen dann gegeben iſt, wenn der
rpflichtige die Koſten der Berufsausbildung einſchließlich des
haltes ganz oder überwiegend trägt. Als Berufsausbildung
ruch Ausbildung in der Hauswirtſchaft gegen Lehr= oder
geld.
ſach der Durchführungsverordnung wird nunmehr als außer=
inliche
Belaſtung auch der Unterhalt von Kindern oder be=
gen
Angehörigen, ſelbſt wenn ſie nicht zum Haushalt des
rpflichtigen gehören, angeſehen, und die ſteuerliche Ermäßi=
gewährt
, wenn es ſich um Angehörige handelt, die das 25.
Sjahr bereits überſchritten haben. Ebenſo kann ein Unver=
1eter, der ſeinen Vater, ſeine Mutter, ſeine Schweſter oder
De Angehörige unterhalten muß, eine Ermäßigung nach § 32
inkommenſteuergeſetzes beantragen.
m neuen Einkommenſteuergeſetz iſt ein Verluſtvortrag nicht
vorgeſehen. Um aber Härten zu vermeiden, iſt durch den
2 der heute erſchienenen Durchführungsverordnung beſtimmt,
Tür das Wirtſchaftsjahr 1934 noch ein gewiſſer Ausgleich be=
Itwird. Es iſt nämlich zugelaſſen, den Verluſt aus Gewerbe=
Jandwirtſchaftlichen Betrieben, der in den Jahren 1933 und
entſtanden iſt, von dem Gewinn des Jahres 1934 bis zur
J2 des gewerblichen oder landwirtſchaftlichen Gewinns von
abzuſetzen.
Tach dem alten Einkommenſteuergeſetz konnten auch ſteuerlich
ſtigte Rücklagen gebildet werden. Das neue Steuergeſetz ſieht
Rücklagen, an denen beſonders die offenen Handelsgeſell=
n
, die Kommanditgeſellſchaften und die Einzelkaufleute ein
Teſſe hatten, nicht mehr vor. Da aber der Einkommenſteuer=
wenigſtens
für das Jahr 1934, noch nicht weſentlich geſenkt
Inkonnte, werden
ch in dieſen Jahre die ſteuerlich begünſligken
Rücklagen noch zugelaſſen.
1dem Gewinnanteil, der der ſteuerlich begünſtigten Rücklage
ihrt wird, werden auf Antrag bei landwirtſchaftlichen und
blichen Betrieben nur 20 Prozent Einkommenſteuer erhoben.
Lings ſind für die ſteuerlich begünſtigten Rücklagen nur Ab=
ngen
in Höhe von 25 Prozent des Gewinnes zuläſſig. Außer=
arf
die Geſamtrücklage, die im Jahre 1934 gemacht worden
T früher gebildeten Rücklagen zuſammen 40 Prozent des mit
des Wirtſchaftsjahres 1934 feſtgeſtellten Betriebsvermö=
nicht
überſteigen.
denn nach dem bisherigen Einkommenſteuergeſetz die Ent=
en
in einer Höhe nachzuverſteuern waren, daß Steuerſätze
und 40 Prozent erreicht wurden, iſt mit der heutigen Durch=
N9sverordnung eine Erleichterung in der Form geſchaffen
E, daß die Beträge, die der ſteuerbegünſtigten Rücklage ent=
Een werden, in Zukunft nur mit 5 Prozent erfaßt werden, ſo
/e Geſamtbelaſtung der den Rücklagen zugeführten Beträge
EeNr 25 Prozent erreichen kann. Ein anderes Problem iſt
E Ftage der Anrechnung auf die Skeuerſchuld
für 1934,
Sbeſondere die großen Lohn= und Gehaltsempfänger intereſ=
Ockanntlich iſt die Arbeitsloſenhilfe in die Einkommenſteuer,
Ings zu einem kleineren Betrag, eingebaut worden. Wenn
I heuen Beſtimmungen Anwendung finden würden, ſo er=
na
der Fall, daß die Arbeitsloſenhilfe doppelt erhoben
* De Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe wird deshalb bei der

Hundertſatz der Abgaben zur Arbeitsloſenhilfe enthalten, iſt als
in der Steuer des kinderlos Verheirateten.
Außerdem würden Junggeſellen über 55 Jahre den kinderlos
Verheirateten gleichgeſtellt, ſo daß ſie nicht unter die erhöhte Ein=
kommenſteuer
der Ledigen fallen.
Neutegelung des Borauszahlungsſyſtems.
Staatsſekretär Reinhardt ging dann auf das Voraus=
zahlungsſyſtem
ein. Er wies darauf hin, daß es ſeit dem
1. Januar anders gehandhabt wird als früher. Wenn früher ohne
Rückſicht auf die Höhe des Gehaltes einfach 10 Prozent einbehal=
ten
wurden, ſo waren die Fälle nicht ſelten, daß gerade die hohen
Gehaltsempfänger, deren Steuer ja zum Teil bis 30 und 40 Pro=
zent
des Einkommens ging, außerordentlich hohe vierteljährliche
Barvorauszahlungen und ſchließlich eine hohe Abſchlußzahlung
nach Erhalt des Steuerbeſcheides aufzubringen hatten. Dieſe Be=
träge
flüſſig zu machen, war den betreffenden Gehaltsempfängern
zum Teil ſehr ſchwierig. Gerade auf Wünſche aus ihren Kreiſen
hin iſt die Neuregelung nunmehr vorgenommen worden, die
vorſieht, daß bei der Aufſtellung der Steuertabellen die Ein=
kommenſteuer
bereits bis zu 15 Prozent geſtaffelt wurde, ſo daß im
Abzugsverfahren für die großen Gehaltsempfänger bereits weſent=
lich
höhere Beträge als früher einbehalten wurden. Natürlich ſind
demgegenüber die Beträge, die nun als Vierteljahres= Barvoraus=
zahlungen
und als Abſchlußzahlungen zu leiſten ſind, weſentlich
kleiner.
Auf eine an ihn geſtellte Frage erklärte der Staatsſekretär,
daß die Grundſteuer für den älteren Neuhausbeſitz, die vor einein=
halb
Jahren geſenkt worden iſt, ab 1. April 1935 keine Erhöhung
erfahren wird.
Zum Schluß teilte er mit, daß die Veranlagungs=
richtlinien
vorausſichtlich am 16. Februar heraus=
kommen
werden. Er empfehle, daß die Steuerpflichtigen, ins=
beſondere
die Großunternehmer und Gewerbetreibenden, mit der
Ausfüllung und Abgabe ihrer Steuererklärung warten, bis dieſe
Veranlagungsrichtlinien erſchienen ſind.
Das Fallbeil für Landesverräfer.
DNB. Berlin, 9. Februar.
Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Die vom Volksgerichts=
hof
am 9. Auguſt bzw. 16. Oktober 1934 wegen Verrates militäri=
ſcher
Geheimniſſe zum Tode verurteilten Kurt Boehm aus Lud=
wigshafen
und Paul Merz aus Stuttgart ſind, nachdem der
Führer und Reichskanzler von ſeinem Begnadigungsrecht keinen
Gebrauch gemacht hat, heute morgen in Berlin hingerichtet
worden.
* Dieſe Ablehnung iſt ganz grundſätzlichen Erwägungen ent=
ſprungen
. Gerade der Führer war es, der ſich in der Nachkriegs=
zeit
immer wieder mit leidenſchaftlicher Schärfe gegen jede Art
von Landesverrat gewandt hat und der alsbald nach der Macht=
übernahme
dafür ſorgte, daß die entſprechenden Strafen des
Strafgeſetzbuches weſentlich verſchärft wurden. Aber die im Fe=
bruar
1933 erlaſſenen Beſtimmungen wirkten noch immer nicht
abſchreckend genug. Es fanden ſich merkwürdigerweiſe nach wie
vor Perſonen, die ſich vielfach gegen ein paar Mark dafür
hergaben, ausländiſchen Agenten irgend welche Dinge, die im
Intereſſe des Staates und des deutſchen Volkes geheim zu halten
waren, zur Kenntnis zu bringen.
Um der Seuche des Landesverrats ganz energiſch zu Leibe
zu gehen, wurde dann ein Jahr ſpäter, am 24. April 1934, ein
neues Geſetz herausgegeben, das den Landesverrat grundſätzlich
mit dem Tode beſtraft und nur in ganz beſtimmten Fällen Frei=
heitsſtrafen
zuläßt, die aber ebenfalls ſehr empfindlich ſind. Es
iſt nötig, den Inhalt der neuen, einſchlägigen Beſtimmungen noch
einmal kurz wiederzugeben:
Zunächſt wird geſagt, daß Staatsgeheimniſſe im Sinne der
Vorſchriften über den Landesverrat ſind: Schriften, Zeichnungen,
andere Gegenſtände, Tatſachen oder Nachrichten darüber, deren
Geheimhaltung vor einer ausländiſchen Regierung für das Wohl
des Reiches, insbeſondere für die Landesverteidigung erforderlich
iſt. Wer Staatsgeheimniſſe insbeſondere einer ausländiſchen Re=
gierung
zuleitet, begeht Verrat im Sinne der geſetzlichen Vor=
ſchriften
. Mit dem Tode wird beſtraft: Wer es unter=
nimmt
, ein Staatsgeheimnis zu verraten. Lebenslängliches
Zuchthaus oder Zuchthaus nicht unter fünf Jahren kommen dann
in Frage, wenn durch die Tat eine Gefahr für das Wohl des
Reiches nicht herbeigeführt iſt. Mit lebenslänglichem Zuchthaus
wird auch der beſtraft, der den Verſuch macht, ſich in den Beſitz
eines Staatsgeheimniſſes zu bringen.
Das Landesverratsgeſetz hat auch die Fälle einbezogen, die
ſich auf Fälſchungen beziehen. Bekanntlich iſt in der Nachkriegs=
zeit
immer wieder mit Fälſchungen gegen uns gearbeitet worden.
Dieſe Fälſchungen haben dem Deutſchen Reich und damit dem
deutſchen Volk außenpolitiſch unerhörten Schaden bereitet. Aber
die Fälſcher gingen zumeiſt ſtraflos aus, weil die bisher gel=
tenden
Beſtimmungen zu einer ernſten Verfolgung nicht ausreich=
ten
. Jetzt wird ſogar derjenige beſtraft, der frühere Staatsge=
heimniſſe
ausplaudert, auch wenn ſie längſt kein Geheimnis mehr
ſind. Von Wichtigkeit für jeden Staatsbürger iſt es, daß auch die
fahrläſſige Preisgabe eines Staatsgeheimniſſes unter die Beſtim=
mungen
des Landesverratsgeſetzes fällt. Daraus ergibt ſich, daß
niemand vorſichtig genug ſein kann, zumal fremden Agenten es
immer wieder verſtehen, ſich in der Maske eines harmloſen Bür=
gers
an diejenigen heranzumachen, bei denen ſie irgendwelche
Kenntniſſe vermuten, die für das Ausland von Nutzen ſein
könnten.

*Die Woche.
Mit dem Ergebnis der Londoner Beſprechungen iſt die Er=
örterung
der großen europäiſchen Fragen in ein neues Stadium
getreten. Von entſcheidender Bedeutung aber für die Zukunft
unſeres Erdteils bleibt nach wie vor der Geiſt, in dem die
kommenden Verhandlungen, insbeſondere von Paris aus, ge=
führt
werden. Die Zeit ſteht nicht ſtill. Man kann natur=
bedingte
Entwicklungen mit gewaltſamen Mitteln zwar auf=
halten
, aber nicht unterbinden. Die europäiſche Lage hat ſich
geändert.
Eine zeitgemäße Rückerinnerung: Es war zu Beginn des
Jahres 1922, als Lloyd George, damals Englands Premier=
miniſter
, in Cannes von den Franzoſen eine Herabſetzung ihrer
Reparationsforderungen an Deutſchland verlangte, wofür eng=
liſcherſeits
dann ein für zehn Jahre gültiges Militärabkommen
angeboten wurde. Die Pariſer Zeitung Figaro druckt mit
einer gewiſſen Wehmut jetzt die fünf Paragraphen des da=
maligen
engliſchen Vorſchlages ab, um dann von der begeiſterten
Aufnahme der jetzt abgeſchloſſenen franzöſiſch=engliſchen Luft=
konvention
in Paris zu ſprechen, die auch nicht annähernd ſo
weit geht wie der damalige Vorſchlag. Briand der damals
für Frankreich verhandelte, erwies ſich als weitblickender Staats=
mann
, er war ſchon damals von der Notwendigkeit einer end=
gültigen
Liquidation des Krieges überzengt und deswegen durch=
aus
geneigt, dem Vorſchlag Lloyd Georges näherzutreten. Aber
er ſtand allein. Im entſcheidenden Augenblick erhielt er von
Poincaré, dem Vorſitzenden des Ausſchuſſes für Auswärtige
Angelegenheiten der franzöſiſchen Kammer, ein Telegramm, in
dem dieſer gegen jedes Nachgeben in der Reparationsfrage ent=
ſchieden
Verwahrung einlegte und über das engliſche Angebot
hinaus noch ſehr viel weitere Anſprüche ſtellte, die Sicherheiten
nicht nur für die augenblicklichen, ſondern auch für die zu=
künfnigen
Rechte Frankreichs forderten. Briand zog die
einzig mögliche Konſequenz. Er fuhr ſofort nach Paris und
trat zurück. Sein Nachfolger wurde Poincaré, und damit be=
gann
die verhängnisvolle Aera, die ſchließlich in den Ruhrkrieg
ausmündete. Der letzte groß angelegte Verſuch, das, was man
zu Verſailles nicht hatte durchſetzen können, nunmehr doch noch
zu erreichen. Ungeheure Opfer an Gut und Blut hat dieſer
Verſuch das deutſche Volk gekoſtet. Mit ungeheuren Opfern
haben wir die Räumung des Ruhrgebietes ſchließlich erkaufen
müſſen, und trotzdem bedeutet, geſchichtlich geſehen, das trübe Ende
des Ruhrkampfes eine unzweideutige und endgültige Nieder=
lage
der franzöſiſchen Gewaltpolitik am Rhein. Der nationale
Wille der deutſchen Bevölkerung an Rhein und Ruhr machte
alle Hoffnungen, die man in Paris auf den Separatismus ge=
ſetzt
hatte, zunichte. Unter Führung Poincarés haben die Fran=
zoſen
die ſich ihnen bietende einzigartige Möglichkeit verpaßt,
durch eine im Geiſte der Verſöhnung geführte Liquidation des
Weltkriegs den europäiſchen Völkern die ſchweren Erſchüt=
terungen
der dann folgenden Jahre zu erſparen. Sechs Jahre
hat es noch gedauert, bis nach endloſen Verhandlungen Frank=
reichs
Truppen die beſetzten Gebiete am Rhein räumten, und
der Geiſt, in dem jene Verhandlungen von franzöſiſcher Seite
aus geführt wurden, hat damals die von den Völkern ſo heiß
erſehnte Befriedung unſeres Erdteils nicht aufkommen laſſen.
Die politiſche Unſicherheit aber führte eine Wirtſchaftskriſis her=
auf
von bis dahin faſt unvorſtellbaren Ausmaßen. Faſt fünf
Jahre nachdem auf dem Großherzöglichen Schloß zu Mainz die
Trikolore niedergeholt wurde, hat die deu ſche Bevölkerung an
der Saar ein überwältigendes Bekenntnis zu ihrem Volkstum
abgelegt und damit die letzte zwiſchen Framkreich und Deutſch=
land
noch beſtehende territoriale Frage unzweideutig gelöſt.
Noch einmal bietet ſich den franzöſiſchen Staatsmännern die
große Möglichkeit, aus der Entwicklung der bitteren Nachkriegs=
jahre
die Folgerungen zu ziehen zum Segen der europäiſchen
Völker. Man darf wohl annehmen, daß die führenden Männer
an der Seine das deutſch=franzöſiſche Problem, die europäiſche
Lage, richtig ſehen. Die Frage iſt nur, ob man ſich dort ſtark
genug fühlt, ob man entſchloſſen iſt, die eigene richtige Erkennt=
nis
gegen alle Widerſtände der Ewiggeſtrigen durchzuſetzen.
Große Augenblicke erfordern große Entſchlüſſe. Große Entſchlüſſe
vermag nur eine ſtarke Führung zu faſſen. Von welch ent=
ſcheidender
Bedeutung gerade auf außenpolitiſchem Gebiet die
Möglichkeit iſt, raſch und entſchloſſen zu handeln, haben wir in
dieſen letzten zwei Jahren mehr wie einmal erfahren.
Die ſtraffe Zuſammenfaſſung der geſamten Staatsgewalt
in der Hand einer zielbeſußten Regierung hat auch allein die
gewaltige Beſchleunigung unſeres innerpolitiſchen Neuaufbaus
ermöglicht. Das gigantiſche Wiederaufbauprogramm des natio=
nalſozialiſtiſchen
Staates ſtellt naturgemäß hohe Anforderungen
an das Verſtändnis des Volkes. Es ſetzt auch voraus, daß
die Preſſe ihrer hohen Aufgabe gerecht wird, die im modernen
Staat darin beſteht, lebendiges Bindeglied zu ſein zwiſchen
Führung und Volk. Wer die Bedeutung der Preſſe und ihre
Macht im Leben der Völker kennt, ſo ſchrieb letzthin der Preſſe=
chef
der NSDAP., Dr. Dietrich, in einem Aufſatz, der weiß,
wie notwendig der innere und äußere Wandel der Preſſe im
neuen Deutſchland war. Ohne das lebendige Bindeglied einer
zu nationalem Verantwortungsbewußſein erhobenen Preſſe als
täglicher Mittler zwiſchen Führung und Volk wäre das wun=
derbare
Geſchehen der letzten zwei Jahre, das ſchnelle Wachſen
und Werden der großen deutſchen Volksgemeinſchaft, nicht mög=
lich
geweſen. Und wie in den vergangenen Jahren, ſo wird
es auch in der Zukunft ſein angeſichts der gewaltigen Aufgaben,
die dem deutſchen Volk noch bevorſtehen. Zwei Erforder=
niſſe
, ſo heißt es dann an anderer Stelle, beſtimmen den Zu=
kunftsweg
der deutſchen Preſſe: Geſinnung und Leiſtung. Das
iſt ſo unbedingt richtig, daß darüber eigentlich kein weiteres
Wort zu verlieren iſt. Der nationalſozialiſtiſche Staat hat die
Aufgabe der Preſſe von vornherein klar umriſſen, und der
Präſident der Reichspreſſekammer, Max Amann, hat ſie erſt
dieſer Tage wieder im Rahmen eines größeren Aufſatzes zu=
ſammengefaßt
: Der Nationalſozialismus kennt nur eine Ge=
ſinnungspreſſe
, d. h. eine Preſſe, die wie immer ſie auch
geſtaltet ſeien möge, Gehalt und Geſtalt aus einer beſtimmten
inneren Haltung heraus unabänderlich erfährt. Herr Amann
hat unbedingt recht, wenn er dieſe innere Haltung für das
Entſcheidende anſieht. Die Arbeit der Zeitung, die ihrer hohen
Aufgabe gerecht werden will, die Arbeit der an ihr tätigen
Perſönlichkeiten, muß getragen ſein von einem feinen Verſtänd=

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Seite 2 Nr. 41
nis für die Notwendigkeiten und Abſichten der Staatsführung,
von einem tiefen nationalen Verantwortungsbewußtſein. Jede
ernſthafte politiſche Arbeit muß ſich ſtändig Rechenſchaft geben
über die geiſtigen und materiellen Kräfte, welche die politiſche
Entwicklung eines Volkes tragen. Partei und Staat ſind im
nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Reich unlöslich miteinander
verbunden. Man kann politiſches Geſchehen im national=
ſozialiſtiſchen
Deutſchland nicht verſtehen, wenn man nicht den
Sinn des Nationalſozialismus verſteht. Adolf Hitler, der
Schöpfer und Führer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, der
Führer des deutſchen Staates, hat das deutſche Volk auf=
gerufen
zur Mitarbeit an ſeinem großen Werk zur Schaffung
der deutſchen Volksgemeinſchaft. Die deutſche Preſſe wird der
ihr dabei geſtellten Aufgabe gerecht werden aus der Geſinnung
heraus, die für alte Frontkämöfer ebenſo wie für alle in der
Preſſe Tätigen ſelbſtverſtändliche Vorausſetzung iſt.
M.

DNB. Berlin, 9. Februar.
Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung
und Arbeitsloſenverſicherung hat der häufige Wechſel von
Froſt und Regenperioden im Januar den Arbeitseinſatz
weſentlich beeinflußt und neben der ſtärkeren Frei=
ſetzung
von Arbeitskräften aus den Außenbe=
rufen
auch zu einer gewiſſen Zurückhaltung in der
Wiederaufnahme der unterbrochenen Arbeiten,
die erſt nach Eintritt beſtändigen Wetters, in vollem Umfange
wieder in Gang gebracht werden können, geführt. Die Zahl
der Arbeitsloſen iſt deshalb, wie die Reichsanſtalt für
Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung berichtet, im
Januar um rund 369 000 auf 2 973 000 geſtiegen.
Sie liegt damit noch um rund 51 v. H. unter dem Höchſtſtand
vom 31. Januar 1933 und um 21 Prozent unter der Zahl am
gleichen Stichtage des vergangenen Jahres. Der Stand der Ar=
beitsloſigkeit
iſt aber gegenüber dem Vorjahre weſentlich gün=
ſtiger
, als in dieſem Zahlenbild zum Ausdruck kommt, weil bei
einem ſolchen Vergleich die ungewöhnlich günſtige Wetterlage im
Januar des Vorjahres und die Tatſache zu berückſichtigen iſt, daß
der im Jahre 1934 erreichte hohe Beſchäftigungsgrad die Gefahr
zahlenmäßig ſtärkerer Entlaſſungen bei Störung der Außenarbei=
ten
durch die winterliche Froſtperiode, ohne weiteres in ſich
ſchließt.
Von dem Januar=Zugang entfällt der weitaus größere Teil
auf die Außenberufe (Landwirtſchaft Forſtwirtſchaft, Induſtrie
der Steine und Erden, Baugewerbe, Verkehrsgewerbe). Am ſtärk=
ſten
ſind das Baugewerbe und die ungelernten Arbeiter betrof=
fen
, die am Geſamtzugang allein mit etwa 61 Prozent beteiligt
ſind. Die Konjunkturgruppen weiſen demgegenüber nur gering=
fügige
Verſchiebungen auf. Dieſe Bewegung läßt eindeutig er=
kennen
, daß die Witterungseinflüſſe den Arbeits=
einſatz
ſtark beenflußt haben. Kennzeichnend dafür iſt
auch die geringe Zunahme der Arbeitsloſigkeit der Frauen, für
die eine Beſchäftigung in den Außenberufen nur in geringem
Umfange in Betracht kommt.
Die Zahl der Arbeitsloſen in allen Unterſtützungsarten be=
trug
2 304 000 (1943 000 im Vormonat). Hiervon entfielen auf
Hauptunterſtützungsempfänger in der Arbeitsloſenverſicherung
808 000, in der Kriſenfürſorge 814 000, auf anerkannte Wohl=
fahrtserwerbsloſe
682 000. Die Hauptzunahme hatte wieder die
Arbeitsloſenverſicherung, die 272 000 Hauptunterſtützungsempfän=
ger
aufnahm, während die Zahl der Kriſenunterſtützten um 49 000
und die der arbeitsloſen Wohlfahrtsempfänger um 39 000 ſtieg.
Die Zahl der bei Maßnahmen der wertſchaffenden Arbeitsloſen=
fürſorge
Beſchäftigten betrug Ende Januar 240 000.
Wahlen in der Türkei.
Zum erſten Male Frauen im Parlamenk.
Am Freitag fanden hier die Wahlen zur 5. türkiſchen Großen
Nationalverſammlung ſtatt. Gewählt wurden insgeſamt 399 Ab=
geordnete
, die ſämtlich der türkiſchen Nationalpartei angehören.
Bei dieſer Wahl übten zum erſtenmal auch die Frauen ihr aktives
und paſſives Wahlrecht aus. Auf den Kandidatenliſten für die
Nationalverſammlung ſtanden 20 Frauen, von denen 17 gewählt
wurden.
*
Der bisherige ungariſche Generalkonſul in München. Dr. La=
dislaus
Velies, wurde anſtelle des zum Staatsſekretär im Mini=
ſterpräſidium
ernannten Dr. Ladislaus Tahy zum neuen Geſandten
Ungarns in Bern und gleichzeitig zum ſtändigen Vertreter Un=
garns
beim Völkerbund ernannt.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Vom Tage.
Zahlungen im Poſtverkehr nach dem Ausland, und zwar in
jeder Form innerhalb der Freigrenze von 10 RM. im Kalender=
monat
, ſind nach dem jetzt in Kraft getretenen Geſetz über die De=
piſenbewirtſchaftung
nur noch gegen Eintragung im Reiſevaß zu=
läſſig
.
Der erſte Abſchnitt der deutſch=franzöſiſchen Wirtſchaftsver=
handlungen
iſt in Berlin abgeſchloſſen worden. Wie von vornher=
ein
vorgeſehen, werden die Verhandlungen am Montag in Paris
fortgeſetzt.
Bei ſeiner Rückkehr von einem kurzen Urlaub, den er teilweiſe
in Deutſchland verbrachte, hat der Chef der ſaarländiſchen Polizei.
der engliſche Major Henneſſy, ein vom Direktor des Inneren Heim=
burger
unterzeichnetes Schreiben vorgefunden, mit dem ihm kurz
und bündig mitgeteilt wird, er habe bis zum 14. Februar ſeinen
Poſten zu verlaſſen und ſeine Uniform abzugeben.
Prof. Dr. Max Liebermann, der frühere Präſident der preußi=
ſchen
Akademie der Künſte, iſt am Freitag im 88. Lebensjahre ge=
ſtorben
.
Das franzöſiſche Innenminiſterium hat, genau wie anläßlich
des 6. Februar, auch für den 10. Februar, dem Jahrestag des mar=
xiſtiſchen
Putſchverſuches, alle öffentlichen Kundgebungen verboten.
Der engliſche Außenminiſter Sir John Simon iſt am Samstag
abend auf dem Luftweg aus Paris nach London zurückgekehrt.
Der ſüdafrikaniſche Miniſterpräſident Hertzog nahm am Frei=
tag
zu der Erklärung des Verteidigungsminiſters Pirow, daß die
ütafrikaniſche Regierung nicht bereit ſei an irgendeinem allge=
neinen
Plan für die Verteidigung des britiſchen Wetlreiches teil=
zunehmen
. Stellung. Hertzog teilte mit, daß die Erklärung Pirows
die Politik der Regierung darſtelle.

Bier Mikglieder des deutſchen Kulkurverbandes
vom Kommandanken von Kowno verbannk.

DNB. Kowno, 9. Februar.
Auf Grund einer Verfügung des Kommandanten von Kowno
ſind am Samstag vier Mitglieder des Hauptvorſtandes des Deut=
ſchen
Kulturverbandes mit ſofortiger Wirkung auf die Dauer eines
Jahres von Kowno nach der Propinz (in ihre Geburtsorte) ver=
bannt
worden. Es handelt ſich hierbei um den ſtellvertretenden
Vorſitzenden Kaſpereit, der nach dem äußerſten Zipfel Nordoſt=
Litauens, nach Zaraſai, verbannt wurde, den Geſchäftsführer des
Kulturverbandes und Redakteur der Wochenſchrift Deutſche Nach=
richten
für Litauen, Koßmann, den man nach Pillwiſchken ſchickte,
und die Mitglieder Schwandt und Schmidt, die nach dem Memel=
gebiet
bzw. nach Preiny verbannt worden ſind.
Begründet wird dieſe Maßnahme des Kommandanten damit,
die Betreffenden hätten im Verdacht geſtanden, die Zeugen im
Prozeß gegen die Memelländer beeinflußt zu haben. Vor einigen
Tagen wurden die Ausgewieſenen bereits polizeilich verhört. Das
Material wurde am Freitag dem Kommandanten übergeben,
der am Samstag die Ausweiſungsverfügung erließ.
Dieſe Maßnahme der litauiſchen Behörden ſteht offenſichtlich
im Zuſammenhang mit den Tatſachen, daß man die Mitglieder
des Deutſchen Kulturverbandes aus der Haft entlaſſen mußte und
daß die Verſuche, irgendwelche ſtaatsfeindliche Umtriebe beim
Kulturverband feſtzuſtellen, völlig geſcheitert ſind. Um jetzt die
deutſche Minderheit erneut ſchikanieren zu können, hat man dieſe
Beeinfluſſung der Zeugen im Memelländer=Prozeß erfunden.
Man iſt natürlich auf litauiſcher Seite unangenehm überraſcht,
daß die Zeugen im Memelländer=Prozeß jetzt ſämtlich umfallen
und damit alle belaſtenden Momente der Anklage hinfällig
werden.
Neue kſchechoflowakiſche Maßnahmen gegen die
polniſche Minderheit.
Das ſcharfe Vorgehen der tſchechoſlowakiſchen Behörde gegen
die polniſche Minderheit, das in Warſchau viel Erregung hervor=
ruft
, wird nach Meldungen der polniſchen Preſſe an zwei neuen
Beiſpielen ſichtbar: Das Polizeikommiſſariat in Karwin, gegen
deſſen Entſcheidung es keine Einſpruchsmöglichkeiten gibt, hat den
Polen Twardzyk mit einer Friſt von drei Tagen aus der Tſchecho=
ſlowakei
ausgewieſen, obgleich er ſeit ſeiner Geburt, d. h. ſeit
28 Jahren, in dem heute tſchechiſchen Gebiet lebt und niemals be=
ſtraft
war. Er ſtand aber an der Spitze des polniſchen Pfadfin=
derweſens
und einer Reihe anderer polniſcher Verbände. In
Teſchen ſtreiken die polniſchen Schüler der tſchechiſch=polniſchen
Landwirtſchaftsſchule, weil die Ernennung eines polniſchen Leh=
rers
abgelehnt wurde. Die Schule beſitzt zwei polniſche Klaſſen
mit 32 Schülern und eine tſchechiſche Klaſſe mit 10 Schülern, aber
keinen polniſchen Lehrer.

* Johannes Lippmann .
Die deutſche Kunſt, inſonderheit die heſſiſche Heimatkunſt hat
einen herben Verluſt erlitten: Profeſſor Johannes Lipp=
mann
, der in Lichtenberg wohnte und künſtleriſch ſchuf, iſt nach
nicht langem Krankſein heimgegangen. Dem Nimmermüden, dem
feinſinnigen volk= und naturverbundenen Maler, deſſen feine Be=
obachtung
und deſſen großes künſtleriſches Können uns die Land=
ſchaft
der Heimat und ihre Bewohner ſo oft in vielen reifen
Werken poetiſch verklärt, in farbenfrohen, wenn auch oft ernſten
Darſtellungen nahe gebracht, hat der Tod Palette und Pinſel aus
der Hand gewunden. 77 Jahre alt iſt Johannes Lippmann gewor=
den
und war ſein Leben auch oft nicht frei von materiellen Sor=
gen
, ſo war es doch reich und geſegnet in ſeiner ſchöpferiſchen
Tätigkeit, mit der er vielen Freunden ſeiner Kunſt reine Freude
bereitet und mit denen er die deutſche Kunſt durch Werke von un=
vergänglichem
Wert bereichert hat.
Unſere Leſer kennen Johannes Lippmann aus vielen Be=
ſprechungen
ſeiner Werke, die an dieſer Stelle erſchienen, wenn der
Kunſtverein Kollektivausſtellungen veranſtaltete, oder auch in den
Ausſtellungen im Olbrichhaus ſeine Bilder ſich ſieghaft behaupte=
ten
. Wir wiederholen hier, was wir zu ſeinem 70. Geburtstag
ſchrieben und was ſein Künſtlertum treffend charakteriſiert:
Den Menſchen, der ſich müht und plagt, um ſich durchs Daſein
zu ſchlagen, hat Lippmann in meiſterhaften Bildern feſtgehalten.
Er hat ihn nicht geſucht in der menſchenkraftpeitſchenden Fabrik,
nicht in der dumpfen Fron des Bergwerks, ſondern in der Welt
des Bauern. In ſeinen wetterfeſten Bauerngeſtalten ſingt er
das hohe Lied der Kraft. Er kennt in ſeinen Werken keine
Bauern im protzigen Sonntagsſtaat, kein übermütig Landvolk bei
Spiel und Tanz. Ihn feſſeln beſonders die Männer eines un=
beugſamen
Bauerntums, des Lachens entwöhnt, entrückt jedem
Liebesgetändel, Männer, denen der Ernſt des Lebens die Furchen
in die Stirne gezogen, Männer, deren Mund nichts weiß von Ge=
ſchwätz
und Phraſengeplätſcher, Männer, deren ſchwielige Fauſt er=
zählt
von harter Mühſal. Aber aus dieſen ernſten Zügen ſprechen
nicht Bitterkeit und Groll, nicht Neid und Haß. Der Bauer, der
Baumfäller, der Nagelſchmied, der Schäfer, ſie murren nicht, weil
das Glück andere in den Sonnenſchein des Daſeins geſtellt hat.
Sie tragen willig des Lebens ſchwere Bürde. Weltenfern iſt dieſen
Männern des Spatens und des Pfluges jede Sentimentalität,
jedes ſchwächliche, ſüßliche Getue, aber auch jeder leidenſchaftliche
Ausbruch der Gefühle. Der Künſtler zeigt uns nicht nur, wie Men=
ſchen
ſchaffen und ſchuften, ſondern er zeigt uns die Braven auch
nach der Arbeit, wenn ſie ausruhen, ehrlich ermüdet von der An=
ſtrengung
des Tages. Die Frau erſcheint als die mitſchaffende,
mitarbeitende Gehilfin des Mannes. Die Kraft der Roſſe und
Rinder iſt in den Dienſt des arbeitenden Menſchen geſtellt. Von
dieſem Ernſt zeugt auch die Landſchaft, die Menſch und Tier ar=

beitend durchſchreiten. Es lacht uns nicht die Natur an, die ver=
ſchwenderiſch
Blüten ſtreut, ſondern es iſt die Mutter Erde, die
ſich plagt und müht, um Früchte zu ſpenden und die armen Menſch=
lein
zu ernähren. Lippmanns Wald iſt nicht der Wald des Ver=
ſchönerungsvereins
, der an lauſchige Plätzchen Ruhebänke für
Sommerfriſchler ſtellt, ſondern ein Tempel, dem das zähe Geſchlecht
unſerer Waldbäume die Säulen liefert. Man ſchmälert des Künſt=
lers
Lob, wenn man ihn als heſſiſchen Heimatkünſtler in Anſpruch
nimmt. Dieſe Bezeichnung iſt nur inſofern berechtigt, als Natur
und Menſchenwelt des Lichtenberger Bezirks, den der Künſtler
mit offenem Auge immer wieder durchſtreift, ihm die Anregung
und den Anſtoß zu dieſer oder jener Kompoſition geben. Er be=
gnügt
ſich aber keineswegs damit, das Geſchaute im Bilde wieder=
zugeben
, er trägt vielmehr ſein Perſönlichſtes hinein, und be=
gnadet
mit der Gabe, das Weſen der Dinge zu erfaſſen und das
Weſentliche vom Nebenſächlichen zu trennen, gibt er dem Vor=
wurf
die eigene künſtleriſche Geſtaltung.
Daß ſich eine ſo gefeſtigte Künſtlerperſönlichkeit nicht berauſcht
an Schlagwörtern, ſich nicht ankränkeln läßt von zeitgenöſſiſchen
Torheiten, nicht mitrauft im Kampf der Schulen und Richtungen,
iſt ſelbſtverſtändlich. In ſeiner Vaterſtadt Offenbach hat er die
erſte Ausbildung erhalten, er war Schüler der Offenbacher Kunſt=
ſchule
, dann hat er im Atelier Klimſch zu Frankfurt am Main ge=
arbeitet
. Die Lehr= und Wanderjahre führten ihn weiter nach
Dresden und München. Dann gab es ein rüſtiges Schaffen in
Offenbach, ſeit zwei Jahrzehnten gehen ſeine Bilder von Lichten=
berg
aus zu ehrlichen Kunſtkennnern in alle Welt. 1915 wurde
er Profeſſor Unbekümmert um Wohlwollen oder Abneigung der
Kliquen und Gilden, jeder Effekthaſcherei, allem Jahrmarkts=
geſchrei
abhold, iſt er geradeaus ſeines Weges gegangen.
Um den Heimgegangenen trauern viele.

* Fliegerſchulung in Bildern. Von Klaus Gettwart. (Mit
vielen Bildern nach Zeichnungen. Verlag C. J. E. Volkmann
Nachf., Berlin=Charlottenburg.)
Fliegen lernen an Hand eines Lehrbuchs? Das iſt denn doch
wohl ſo eine S.he. Mancher wird zweifeln, mancher Fluglehrer
vielleicht gar wettern. Aber wenn man dieſes ausgezeichnete,
auch für den, der nicht durchaus fliegen lernen will, hochinter=
eſſante
Buch lieſt und die ſehr inſtruktiven Abbildungen ſieht, ge=
winnt
man tatſächlich den Eindruck, als ſei Fliegen gar nicht eine
ſo ſchwere Kunſt, vor der die Laien heute noch bewundernd und
ſtaunend ſtehen müſſen. Freilich gehört zu mmindeſten eines
dazu: Ein Flugzeug. Aber auch das iſt ja heute erſchwinglich.
Wie ja auch ein Auto. Und wenn’s auf Stottern iſt. Jedenfalls
aber ein intereſſantes Buch! Reizvoll und ganz neuartig löſt der
Verfaſſer ſeine Aufgabe. In einem Zwiegeſpräch zwiſchen Flug=
lehrer
und =ſchüler wird man trefflich in die Kunſt des Fliegens
eingeführt. Vom erſten ſchüchternen Start bis zum vollendeten
Kunſtflug! Und jede Phaſe ausgezeichnet illuſtriert. Für Flug=
ſchüler
ſicher ein ſehr wertvolles Hilfsbuch.

Sonntag, 10. Februar

Aitelttänſche HMangsplane.

DNB. London, 9. Feb lx.
Wie Reuter aus Waſhington meldet, wurde auf einer ( ( Ein=
ſamen
Sitzung des amerikaniſchen Armeeoberkommandos mter
Führung des Generalſtabschefs, General Douglas McArth und
des Militärausſchuſſes des Repräſentantenhauſes ein PT er=
örtert
, der auf Errichtung eines Flugzeugſtütz imke
tes auf Hawaii mit einem Koſtenaufwand von 11 M onen
Dollar und auf eine Verſtärkung der Küſtenver ädi=
gung
, darunter der Artillerie von Alask Ga=
waii
und anderen Bezirken abzielt. Der Vo ſende
des Militärausſchuſſes, der Abgeordnete McSwain, betor; daß

ecken Fahl ugen eine * zu

DNB. Rom, 9. Fek
Ueber die Stellungnahme Italiens zu den Londoner
chungen wird folgende amtliche Mitteilung veröffentlicht
Die verantwortlichen italieniſchen Kreiſe haben mit foßer
Aufmerkſamkeit die Beſprechungen verfolgt, die unlängſt
don zwiſchen der franzöſiſchen und der engliſchen Regierun
gefunden haben und über die die italieniſche Regierung
Einzelheiten auf dem Laufenden gehalten worden iſt. Die
betrachten die Geſamtheit der abſchließenden Erkläru
die Beſprechungen mit Sympathie und ſind
ſicht, daß in ihr die Möglichkeit einer Verſtändigung mit
land und damit der Beginn einer Periode der Zuſamme
zwiſchen den intereſſierten Mächten gegeben iſt. Was des
den Pakt für gegenſeitigen Luftſchutz betr
wird die Stellung Italiens demnächſt im Sinne einer gend=
ſätzlichen
Zuſtimmung feſtgelegt werden, wobei
ſondere Lage Italiens gegenüber England und umgekeh
zu erörtern bleibt. Die verantwortlichen Kreiſe Italien
mit Genugtuung von der Stellungnahme Englands betreff d die
Unabhängigkeit Oeſterreichs und die franzöſiſch=italieniſche Ver=
einbarungen
vom 7. Januar d. J. Kenntnis genommen.
Man erfährt, daß die italieniſche Regierung durch 9 mitt=
lung
ihres Londoner Botſchafters mit der engliſchen Re
über die Tragweite des Luftverteidigungsabkommens verh
wobei Italien einen einheitlichen Pakt der verſchiedenen
der von England aus innerpolitiſchen Gründen befürr
Zweiteilung des Paktes in ein deutſch=franzöſiſch, engliſ
ſches Abkommen einerſeits und ein engliſch=deutſch=ital iſches
Abkommen andererſeits vorziehen würde. Zugleich wird d Mög=
lichkeit
geprüft, die Bedingungen der Hilfeleiſtung Engla
Italiens im Falle eines Luftangriffes durch einen Zuſatz
gemeinen Abkommens feſtzuſetzen. Auf dieſe Weiſe würde
Luftverteidigungsabkommen der fünf Mächte mit bedingte
leiſtung Italiens gegenüber Großbritannien und umgeke
halten.
Zwei Todesurkeile iu Innsbruck.
DNB. Wien, 9. Fel ar.
Vor dem Innsbrucker Schwurgericht hatten ſich am
ein gewiſſer Max Wild und ein Fräulein Hildegard Götze ſegen
Beteiligung an einem Sprengſtoffanſchlag auf den Schr
mann Strele zu verantworten. Der geflüchtete Neubart hätte
in dem Bett des Strele eine Bombe angebracht, die ab
explodierte. Wild und die Götzel ſollen dabei Hilfe
haben. Nach fünfſtündiger Verhandlung wurden beide A=
ten
wegen der entfernten Mitſchuld am Verbrechen des M dver=
ſuches
und des Verbrechens gegen das Sprengſtoffgeſetz ſchu
kannt und zum Tode durch den Strang verurteilt. Dies
erſte politiſche Todesurteil, gegen eine Frau. Strele r
Schutzkorpsmann, der im Sommer vorigen Jahres den d
Reichswehrſoldaten Schuhmacher erſchoſſen hatte und dar
zu zwei Monaten Arreſt bedingt in Oeſterreich verurteilt
*
Die beſonders unter den franzöſiſchen Soldaten ſtark iftre‟
tende Grippe=Epidemie hat weitere 11 Todesopfer geforder
ſtarben in Metz am Freitag ſieben Soldaten.

ar.
ſpre=
Lon=
ſtatt
ſtatt=
den

reiſe
über
An=
atſch
atſch=
rbeit

ſeren
ſo
be=
noch

aben
rung
delte,
ächte,
teten
elgi=
und
alle
ein
ilfe= in

eitag
Orps=
nicht

eiſtet
klage
KR
das
der
ſchen
nur
urde
1.0.

Das Feſt der Bolksverbundenheit.

Das Feſt der Feſte haben wir früher einmal die
liche VDA.=Veranſtaltung ſigniert. Gemeſſen an der 3
Beſucher, dem Rahmen und Umfang der Veranſtaltung ha
Signum auch heute noch Berechtigung. Es iſt von keine
licher Art übertroffen. In weiſer Vorausſicht und Erk
der Tatſache, daß nicht nur VDA.=Arbeit ſonder
VDA.=Feſte Sache des ganzen Volkes ſein müſſen, ſt d.
ſeit Jahren aufopfernd in der VDA.=Arbeit aufgehende
leiterin Frau Sabina Köpke das Feſt vom rein
ſchaftlichen ins volkstümliche Niveau umgeſtaltet. Und I
das volksdeutſche VDA.=Feſt in Wahrheit das Feſt der
verbundenheit geworden, das alle Schichten der Bev=
mitfeiern
, das aber nichts von ſeiner Kultur und ſeine
leriſch=geſchmackvollen Aufmachung eingebüßt hat. Volts!
für dieſen Begriff und Sinn iſt das Beſte gerade gut
Hans Baumeiſter trifft das ausgezeichnet in ſeiner ale
Widmung, die dem Programm vorangeſetzt iſt und alſo
So oft da Faſching wiada kimmt, / Lauft Alt un Sun
von fern und nah / Fidel und ſchnackerlfroh geſtimmt
ſchönen Feſt im VDA.
Da kemma’s her von alle Gau’n, / Von Bayern,
Schwaben drauß / Und laß’n eahner Gwand anſchau’n
ma’s halt tragt bei eahna zhaus.
Die Bauern in da Lederhoſn, / Die Deandl’n, ſaul
adrett, / Ham’s Miada geſtickt mit ſchöne Roſ’n; / Blo
Stadtfräck ſiacht ma net.
Und kimmt vielleicht do oaner her, / Dann ſagt de
leis zur Frau: / Sixt Alte, dort der Spinna, der,
a Sommafriſchling, ſchau!
Es is halt do a ſchöna Brauch, / Zu zeig’n hier b.
Welt, / Daß jeda guate Deutſche auch / Sei' Volkstu
in Ehrn hält.
Ja früher, ach Du liaba Gott, / Da war das 2
ſtark begehrt! / Da war der letzte Hottentott / Uns me
jeda Deutſche wert!
Am Ausland hamma uns vaguckt. / Und war dee
aa no ſo ſchlecht, / Und no ſo narriſch und varruckt,
war a jede Mode recht!
Do endli hamma’s bracht ſo weit, / Daß unſer W.
unſa Sang / Von deutſcher Kraft und Einigkeit / Hat
guat’n hellen Klang.
Heut is’s uns wurſcht, wig’s draußen geht! / M.
beieinanda warm! / Und wenn’s oan dengerſcht frier!
Na nimmt er’s Deandl halt in’n Arm.

jähr
dei
lieſes
ähr
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und

[ ][  ][ ]

Soyztag, 10. Februar 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 41: Seite 3.

Auwniangen den Tonvonel Aiogramiig.
nderfände in Frankreich. Verworrene diplomaliſche Zäden. Unſteundliche Moskauer Begleiimuſik.

Simons privaker Beſuch.

zit der

reien

im

Der engliſche Außenminiſter Sir. John Simon iſt auf ſeinem
urzen Pariſer Beſuch mit großen Ehren empfangen worden. Er
hſt hat betont, daß der Zweck dieſes Beſuches nur die Teil=
ahme
an dem Eſſen der britiſchen Handelskammer geweſen iſt.
ber es iſt doch ſelbſtverſtändlich, daß, wenn er einmal in Paris
k und mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten zuſammen=
mmt
, dann nicht nur über das Wetter, ſondern auch über die
ſten Wirkungen des Londoner Communiques geredet worden
wobei freilich der Eindruck entſtehen kann, als ob die beiden
Ziniſter über das Echo, das ſie gefunden haben, bisher nicht ſon=
rlich
begeiſtert waren. Zweifellos iſt irgendeine Mißſtim=
ung
vorhanden, und die Kreiſe, die aus der Vergangenheit
re Ablehnung gegen alles, was deutſch iſt, beibehalten haben,
ben ſich ehrliche Mühe, den Grund der Verärgerung in
erlin zu ſuchen. Wir brauchen eigentlich kaum zu ſagen, daß
ſich damit ſchwer vergreifen. Denn wenn irgend welche Schwie=
gkeiten
vorhanden ſein ſollten, dann kommen ſie ſicher nicht von
is. Denn Deutſchland hat ſeine Stellung über=
aupt
noch nichtpräziſiert. Wir haben nur zu erkennen
geben, daß wir es grundſätzlich begrüßen, wenn die Verhand=
ngen
, die vergangenes Jahr nicht durch unſere Schuld und
gen unſeren Wunſch abgebrochen wurden, wieder in Gang
mmen.
Wir können nun auch nicht recht daran glauben, daß wie
s Oeupre behauptet, der engliſche Außenminiſter die Befürch=
ng
ausgeſprochen haben ſoll, Deutſchland werde die Vorſchläge
cht annehmen, ſondern wolle nur Zeit gewinnen, um einen
eil zwiſchen England und Frankreich zu treiben. Zu einer ſol=
en
Vermutung liegt nicht der geringſte Anlaß vor. So kann
mon ſich kaum geäußert haben. Es muß daher der Verdacht
tſtehen, daß hier wieder ein gefährliches Intri=
inſpiel
auf Koſten Deutſchlands gemiſcht wer=
n
ſoll. Wo die eigentlichen Widerſtände gegen das
ondoner Programm ſitzen, kann dahingeſtellt bleiben.
denfalls liegt für uns keine Veranlaſſung vor, daß wir uns
va an dieſem Rätſelraten beteiligen. Aber es iſt ja ein öffent=
hes
Geheimnis, daß Laval in Frankreich nicht all=
meine
Zuſtimmung findet und es iſt ebenſo bekannt,
e ſchwer es nachgerade der franzöſiſchen Diplo=
atie
wird, die verſchiedenen Fäden die ſich nach
om zur Kleinen Entente und nach Moskau ſpin=
in
, in einer Hand zu halten. Die Ruſſen machen ja
nen Hehl daraus, daß ſie die Entwicklung von London mit
ißgunſt betrachten, und es hat ſchon nicht an Andeutungen ge=
lt
, daß Laval die Zuſicherungen, die er Litwinow gegeben, in
ndon gebrochen hat, weil die Weiterführung der Oſtpaktver=
ndlungen
gleichzeitig neben den anderen Beſprechungen in
iderſpruch zu den franzöſiſch=ruſſiſchen Abmachungen ſtehe.
Dieſe unfreundliche Begleitmuſik iſt dann in der franzöſiſchen
eſſe aufgegriffen worden. Andere Bedenken ſind überhaupt
ht ſo weit in die Oeffentlichkeit gedrungen. Sie werden wohl
im unmittelbaren diplomatiſchen Verkehr zur Geltung ge=
ucht
und deshelb gewinnt es einen beſonderen Sinn, wenn
hndin in ſeiner Rede unterſtrichen hat, daß die Londoner
eieinbarungen gegen niemand gerichtet ſeien,
s Ziel ſei vielmehr eine freie und gleiche Ausſprache zwiſchen
en intereſſierten Nationen.
Friedensreden.
Auf dem Jahresbankett der engliſchen Handelskammer in
ris, zu dem der engliſche Außenminiſter Sir John Simon
h Paris gekommen war, wurden mehrere Tiſchreden gehalten.
John Simon ſprach zuerſt in engliſcher Sprache zu ſeinen
Frankreich lebenden Landsleuten und fuhr dann in fran=
ſcher
Sprache fort. Er erklärte u. a., daß Frankreich
d England nicht nur dem gleichen politiſchen Ideal
digten, begründet auf dem demokratiſchen und parlamen=
iſchen
Syſtem, ſondern daß die beiden Länder auch nach den
* blutigen Kriegsjahren ſich bemühten, zuſammen mit
anderen Staaten in einer freien und menſchlichen Zu=
imengrbeit
die Grundlagen eines weiten Frie=
ns
zu ſchaffen. Um dieſe Aufgabe zu erfüllen, ſei die
ſammenarbeit Frankreichs und Englands
erläßlich.

Nachdem der franzöſiſche Handelsminiſter Marchandeau die
wirtſchaftlichen Probleme der Zeit näher umriſſen hatte, ergriff
der franzöſiſche Miniſterpräſident Flandin das
Wort, wobei er erklärte, die engliſch=franzöſiſche Erklärung von
London ſei auf beiden Seiten des Kanals in gleicher Weiſe
interpretiert worden, und zwar darum, weil vielleicht zum
erſten Mal Frankreich und England eine vollkommene Ge=
meinſchaft
ihrer Anſichten feſtgeſtellt hätten. Nichts in den
Anſichten Englands und Frankreichs ſei gegen
irgend jemand gerichtet. Es handle ſich um
einen feierlichen Appell an den Willen aller
friedlichen Nationen.
Der Miniſterpräſident erinnerte daran, daß er den erſten
Flugdienſt zwiſchen Frankreich und England eröffnet habe. Man
dürfe es nicht zulaſſen, daß der Himmel uns den Tod bringe,
ſondern müſſe ſchauen, ob darin nicht ein Stern der Hoffnung
aufleuchte. Der Miniſterpräſident betonte zum Schluß, daß der
engliſch=franzöſiſche Warenaustauſch wie überhaupt der
Warenaustauſch unter den Völkern weiter aus=
gebaut
werden müſſe denn ohne Warenaus=
tauſch
werde die Proſperität nicht zurück=
kehren
. Er gebe der Hoffnung Ausdruck, daß wieder normale
Friedensbedingungen überall in der Welt Eingang finden mögen.

gehört

Zum Frieden

Londons grundſähliche Bedeukung.

Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 9. Februar.
Man erwartet hier recht ungeduldig die Entwicklung, die
auf London folgen wird. Die öffentliche Meinung beginnt ſich
darüber Rechenſchaft zu geben, daß London nur ein Auf=
takt
war und jetzt noch recht lange und komplizierte Ver=
handlungen
nötig ſein werden. Das iſt eine der Nachteile der
Methode der allgemeinen Pakten, wobei es allerdings unklar
bleibt, was von den Paktſyſtemen nach den Verhandlungen ſich
als praktiſch durchführbar erweiſen wird.
Aus den Stimmen, die man hier vernimmt, klingt die Rück=
ſichtnahme
auf das komplizierte Netz des franzöſiſchen Bündnis=
ſyſtems
heraus. Moskau iſt verſtimmt wegen der Lon=
doner
Verhandlungen. Das alles zwingt Frankreich zum La=
vieren
. Dieſes Lavieren hat noch keine ſichtbaren Erfolge; dafür
hat es in London eine gewiſſe Nervoſität verurſacht.
Es wird immer klarer für die franzöſiſche Oeffentlichkeit,
daß die Bedeutung der Londoner Ergebniſſe
nur davon abhängt, inwieweit es gelingt ſie
zur Grundlage einer deutſch= franzöſiſchenVer=
ſtändigung
zu machen. Das wird letzdten Endes
über die Politik Flandins und Lavals ent=
ſcheiden
. Denn nach allen anderen Richtungen hin ſcheint
London eine Enttäuſchung gebracht zu haben. Auf die Stabili=
ſierung
der angelſächſiſchen Währungen, auf die finanzpolitiſche
Zuſammenarbeit mit London rechnet man in Paris im Augen=
blick
nicht.
Das iſt um ſo fataler, da die Wirtſchaftslage in Frankreich
ſich ſehr ungünſtig entwickelt. Die Unzufriedenheit wird von
vielen Seiten zu politiſchen Zwecken ausgenützt. Die Oppoſition
hat die Zeit, die Flandin und Laval außerhalb des Landes ver=
brachten
, nicht tatenlos verſtreichen laſſen. Die Poſition der Re=
gierung
wurde inzwiſchen vielfach unterminiert. So geſchah es
auch, daß der 6. Februar, der Jahrestag der blutigen Straßen=
kämpfe
vor der Kammer, trotzdem er ruhig verlief, einen Preſtige=
verluſt
für die Regierung brachte. Die rechtsſtehenden Verbände
haben, trotzdem Flandin alles tat, um ihre Empfindlichkeit zu
ſchonen, ihre Antipathie der Regierung gegenüber deutlich zum
Ausdruck gebracht.
Die rechtsſtehende Oppoſition wird auch dadurch geſtärkt, daß
die Sozialiſten und Kommuniſten bei den Arbeitsloſenunruhen,
beſonders im Norden, alles tun, um die Lage zu erſchweren. Die
marxiſtiſche Front in der Kammer weiß zwar genau, daß ſie
nichts davon zu erwarten hat, wenn ſie die Lage der Regierung
erſchwert. Aber ſo ſehr man es auch verſchweigt die Marxiſten
ſind gar nicht Herr über ihre Truppen und ſie können von Paris
aus nicht beſtimmen, was im Lande zu geſchehen hat. Die Re=
gierung
kommt dadurch zwiſchen zwei Feuer von rechts und links.
Ihre Lage iſt keineswegs leicht.

Miniſterpräſidenk Göring forderk Gleichberechkigung
ohne Einſchränkungen und ohne Kompromiſſe.
Dresden, 9. Februar.
Miniſterpräſident. Göring iſt am Samstag mittag zu
einem Staatsbeſuch in der ſächſiſchen Landeshauptſtadt eingetrof=
fen
, wo er am Abend des gleichen Tages in der feſtlich geſchmück=
ten
Straßenbahnhalle an der Waltherſtraße zu mehr als 25 000
Volksgenoſſen ſprach.
Von ſtürmiſchem Jubel begrüßt, erinnerte Göring eingangs
ſeiner Rede daran, daß er vor faſt zwei Jahren zum letzten Male
in Dresden geſprochen habe, um ſodann auf die Ereigniſſe der
letzten zwei Jahre einzugehen. Freiheit und Ehre ſeien
die höchſten Güter des Volkes, ſeien Grundbegriff
deutſchen Weſens, für die zwei Millionen unſerer Brüder im
Felde das höchſte Gut, ihr Leben, geopfert haben.
Ohne Freiheit und Ehre iſt auch kein Wirtſchaftsleben mög=
lich
. Nur wenn das Leben des geſamten Volkes geſichert iſt, kann.
für die Exiſtenz des Einzelnen geſorgt werden. Freiheit und
Ehre, Arbeit und Brot, dieſe beiden Begriffe ſind unlösbar mit=
einander
verbunden. Durch die Wiedererweckung dieſer Begriffe
iſt es auch gelungen, die Flut der Arbeitsloſigkeit zurückzudrän=
gen
und Millionen von Menſchen, die ſchon alles verloren hatten,
wieder zurückzuführen in Arbeit und Brot. Es gibt noch viel
zu tun. Es iſt unmöglich, alle Fragen auf einmal zu löſen. Zu=
erſt
müſſen die Vorausſetzungen geſchaffen werden. Niemand
weiß es beſſer als wir, daß der deutſche Arbeiter heute noch nicht
das Leben lebt, das ihm zukommt, daß er heute noch auf vieles
verzichten muß. Aber wir ſind erfüllt von dem leidenſchaftlichen
Willen, die ſchweren Aufgaben zu löſen, die die Jahre des Auf=
baues
an uns ſtellen.
Immer wieder verſucht man auch heute noch von außer her,
gegen das deutſche Volk zu hetzen. Immer wieder hört man die
Verdächtigung, daß alles in Deutſchland zugrunde ginge, und Ihr
ſelbſt, Volksgenoſſen, erlebt doch dieſes neue Deutſchland. Im
Innern ſind wir erſtarkt, und aus der Geſchloſſenheit des ganzen
deutſchen Volkes haben wir die Kraft gewonnen, auch nach außen
wieder kraftvoll aufzutreten. Die Einheit des Willens
hat uns ſtark gemacht. Wir ſind keine Nation 2. Ranges
mehr. Mit Recht bezeichnet man Adolf Hitler als Friedens=
kanzler
. Hitler hat fürwahr für den Frieden mehr getan als je=
der
andere. Wenn er die Gleichberechtigung Deutſchlands ver=
langt
, ſo tut er es, um den Frieden zu erhalten. Niemals iſt der
Frieden ſtärker bedroht als durch ein ohnmächtiges Volk. Ein
Volk, ohnmächtig ſich zu wehren, ein Volk, preisgegeben der
Willkür der umliegenden Staaten, reizt geradezu zu kriegeriſchen
Unternehmungen. Wir wollen den Frieden. Aber die
Welt ſoll wiſſen, daß wir ſtark genug ſind, ihn uns ſelbſt zu er=
halten
. Ohne Einſchränkungen und ohne Kompro=
miſſe
ſind wir den geraden Weg gegangen, der zur Gleich=
berechtigung
der Nationen führt. Unzählige Male hat uns der
Führer ſeinen Friedenswillen kundgegeben. Genf haben wir
verlaſſen, weil man uns dort die Gleichberechtigung verweigert
hat. Nicht aber ſind wir von Genf weggeblieben, um uns jetzt
von Genf diktieren zu laſſen. Hierfür tragen wir gegenüber
unſerem Volke die Verantwortung. Wir ſind bereit, alles zu
tun, um den europäiſchen Frieden zu ſichern. An erſter Stelle
ſteht der Frieden unſeres eigenen Volkes. Zum Frieden aber ge=
hört
die Gleichberechtigung zu Lande, zu Waſſer und in der Luft.
Deutſchland liebt den Frieden, Deutſchland braucht den Frieden
und darum wird Deutſchland, was auch immer kommen wird,
ſeinen Frieden ſich erhalten auf der Baſis der vollſtändigen Gleich=
berechtigung
nach jeder Richtung.
Miniſterpräſident Göring, ſchloß mit folgenden Worteny
Wir leben in einer großen Zeit, darum denkt nicht klein, ſondern
verſteht die Größe dieſes Erlebens! Dankt dem Allmächtigen,
daß er das Volk geſegnet hat! Bleibt treu dem Führer, der uns
gerettet hat! Bald wird der Tag da ſein, an dem wir ſagen
dürfen: Jetzt, Kameraden, ihr zwei Millionen, die ihr draußen
geblieben ſeid, und ihr Kampfgenoſſen, die ihr für den Kampf
des Führers und ſeine Fahne gefallen ſeid, euer Opfer es war
nicht umſonſt geweſen! Wir haben einen Wechſel, den ihr mit
eurem Blute geſchrieben habt, eingelöſt. Dann werden wir den
Stein errichten, auf dem geſchrieben ſteht: Ihr ſtarbt, auf daß
Deutſchland lebe!
Der Rede des Miniſterpräſidenten folgte minutenlanger, ſich
ſtets erneuernder Beifall.

(

Heut ſpürn ma’s, daß ma z'ſamma ghörn! / Es woaß der
ikloanſta Bua: / Bei uns gibt’s koane Knecht und Herr’n!/
8 Deutſche ſamma! Dees is gnua!
Drum kimmt’s nur alle recht vagnüggt! / Die Muſi ſpielt,
ſchmeckt der Wein! / Getanzt wird, daß de Kittl fliggt!
cmauſa wvill heut koana ſein!
Leut zeig’n ma, daß uns s Leb’n gfreut! / Heut ſamma
ledu, heut ſamma da / Iu froher Volksverbun=
nheit/
Beim ſchönen Feſt vom VDA.
Der Feſtſaal des Saalbaues mit Einſchluß ſämtlicher Neben=
ie
überfüllt, wie immer ſchon lange vor Feſtbeginn. Und
Räume köſtlich geſchmückt, ein treffender Rahmen zu den
Tbietungen auf der Bühne wie überall. In der Saalmitte
Dis zur Decke reichende Maibaum Bänder= und Blumen=
Imuckt. Girlanden und Fahnen überall. Und an den Balkon=
ſtungen
und Wänden ringsum die köſtlich humorvollen
liereien von Elli Büttner, deren fröhlicher Farbenſinn
2 den geſamten Programmdarbietungen das volksfeſtliche
Meriſche Gepräge gab. Malereien aus dem bäuerlichen All=
* uind Feſttagsleben heiter=ſatiriſch karikiert. Mit Einſchluß
landlichen Tierwelt und der Stadtfräck die hin und
der in ländlicher Erholung dies und jenes erleben. In den
Ten Räumen kamen dazu die ebenſo köſtlichen derben
ekeien Heiner Novers aus dem bayeriſchen Wirtshaus=

El. Dazu die prachtvolle Dorfſchänke oben, wo wie ſeit
Men ſich der Haupttrubel bei offenem Wein und ſchäumendem
Venſaft, bei Tanz und Geſang (wenn auch in drangvoll=
Serlicher Enge) abſpielte. Beſonders ſtimmungsvoll war
2ial der Gartenſaal geſchmückt. Eine Decke von Tannengrün
Dandſchmuck in Blauweiß überdachte das fröhliche Jahr=
1Streiben. Auch die Kaffeeſtube luſtig und hübſch. Ueberall
2 ſtimmungsvoller Rahmen.
U ſieben Uhr konzertierte im Großen Saal eine Ober=
Oterkapelle (der Muſikzug der Staandarte 115 unter
üug des Muſikzugführers W. Schlupp). Und mit den
eI Klängen ſchon begann die Jugend das Tanzbein zu
Lugen, ſoweit ſie nicht emſig beſchäftigt war, den Beſuchern
Nomme, Tombolaloſe und ſonſt begehrenswerte Dinge zu
tühhen. Schließlich muß ja Geld eingehen, wenn der
ec des Feſtfeierns erfüllt werden ſoll.
n5 nach 8 Uhr begann dann das Künſtleriſche Pro=
1mm
Tänze und Jahrmarktsbilder.
Roßes echtes rechtes Jahrmarktsfeſt, in dem auch ein
1s nicht fehlen durfte. Ein Jahrmarktsfeſt mit Tanz
Oeſang und Fröhlichſein in beſtem volksdeutſchen Sinne.

ihende Helle und rauſchende Farbenfreudigkeit und Koſtüme
Scorationen. Undeutſche Niggermuſik ſelbſtredend verpönt,
g Muſk zu deutſchen ſchönen farben= und figurenreichen

Tänzen. Ländler und Walzer und Marſchmuſik. Kultivierte
Volkskunſt. Viele Koſtüme für die verſchiedenen Gruppen hatte
Elli Büntner alten Vorbildern charaktertreu nachgeſchaffen.
Andere Gruppen tanzten in echten ſchönen Volkstrachten, viel=
fach
mit wertvollen Stickereien und koſtbarem Kopfputz. Nach
fröhlichem Aufmarſch begannen die Tanzdarbietungen mit
bayeriſchen Volkstänzen, die in gewohnter Echtheit und mit
immer wieder überraſchendem Erfolg von der Schuhplattler=
gruppe
des Bayern=Vereins Darmſtadt E. V. in Original=
koſtümen
getanzt wurden. Zum Tanz brauchſt a Muſi
Brauchſt lederne Schuah Und aa a kloawunzigs Liabs
Deandl dazua! Ja, das hatten die Bayern ja denn auch.
Sogar erheblich mehr als a kloawunzigs! Dann kamen die
Kleinen mit einem originellen Tüchertanz. Sehr hübſch
ſahen die Mädelchen aus in ihren bunten Röckchen und Mieder,
und fein tanzten ſie den Tüchertanz mit Ein= und Ausſchwenken,
mit Reigen und Rundtanz. (Karola Streckert, Inge Diemer,
Brigitte Müger, Annelieſe Teller, Annemarie Dietrich, Lotte
Raab, Roſe Beriheim, Gertrud Lagmann, Otti Schneider.)
Dann aber traten die Allerkleinſten in Aktion. Kaum Tiſch=
höhe
: Aber eitel und ernſt bei der Sache. Entzückend mit den
Blümenkränzeln im Haar und den Buſchen in den Händchen.
Sie tanzten ſich etwas Reelles: Kirchweihkuchen und
Würſte und Schinken von erheblichem Ausmaß, dazu Rieſen=
bretzeln
ſpielten eine ausſchlaggebende Rolle dabei. Vier aus=
gezeichnete
Handharmonika=Künſtlerinnen ſpielten ihnen auf.
In dieſer Gruppe tanzten als Buben und Mädel Marianne
Nungeſſer, Helga Schmidt, Edith Jünger, Gieſela Brüning,
Irene Sandmann, Gertrud Krauß, Chriſtel Tritſch, Brigitte
Ulrich, Renate Glock, Paulo Krimm, Sigi Althoff.
Einer ſehr hübſchen temperamentvollen und figurenreichen
Oberheſſen=Polka, die von Trudi Götz, Hanni Götz,
Toni Stip, Angela Papſt, Gertrud Feigel, Edith Brauer, Elſe
Bader=Schneider, Edelgard Mink, Urſula Strecker und Eva=
Maria von Eich getanzt wurde, hatte Hans Baumeiſter dieſes
Gſtanzel mitgegeben: Weitab vom Gamsgebirg / Tean d'
Heſſenleut leb’n. / Es muaß ja net überall / Boariſche geb’n.
Die Heſſen ſan brave Leit, / Fürcht’n koa Bier, koan Wein! /
Haim luſtige Madl’n / Kunntn boariſche ſein!
Einigen weiteren charakteriſtiſchen bayeriſchen Volkstänzen
der Schuhplattlergruppe des Bayern=Vereins folgte dann als
Einlage zwiſchen den Volkstänzen der ländliche Zirkus. Eine
Nummer für ſich. Ein urkomiſches Wunderpferd machte ſeine
Sache mindeſtens ſo gut wie das ähnliche Zebra, das kürzlich im
Orpheum gaſtierte, und ein paar Clowns und Auguſte waren
voller luſtiger Einfälle. Natürlich fehlte hier auch nicht ein Bal=
lett
in Gaze=Röckchen und mit beinahe Spitzentanz. Und
der Zi geunertan z. war eine Leiſtung, welche über den
Durchſchnitt von Laiendarbietungen weit hinausging. Ebenſo
wie die ganz entzückende Jockeitanzgruppe. Auch hier
waren beſonders die Koſtüme farbenreich und geſchmackvoll. Sehr
hübſche Einzel= und Geſamtbilder. In der Zirkungsvorſtellung

wirkten mit: Mathilde Trautmann, Käthi Müller, Lott Voll=
hardt
. Magdalene Gilmer, Margot Schrauth, Marianne Im=
beſcheid
, Marie=Luiſe Dagey, Ilſe Lang, Marianne Beſt, Roſel
Bauer, Alice Jochim, Hilde Schuchmann, Käthe Kümmel, Anne=
lieſe
Müller, Lotte Schieferdecker, Marianne Fagh.
Weiter Volkstänze aus dem Badiſchen, der Schwalm, dem
Schwarzwald uſw. bildeten den Schluß der Bühnendarbietungen.
Man ſah dann noch den Tanz der Kranzel=
Jungfern, in ganz entzückenden badiſchen Koſtümen getanzt
von Gundel Oppel, Annelieſe Michel, Eliſabeth Arndt, Thea
Schneider, Ilſe Baier, Anni Koch, Marianne Wick; eine ſehr
temperamentvolle figurenreiche Dorfquadrille, die folgendes
G’ſtanzel gut charakteriſierte: Wenn d: Röck a ſo fliag’n. Dees is
a Vagnüag’n, Da zeigen dee Madlin gußeiſerne Wadlin! Drum
ſchaug net ſo daſie wia a Haferl voll Loam, ſinſcht ſchickn mier
di glei in dei Bettſtad’l hoam! Die flotten Tänzerinnen Erika
Tränkle, Lotte Velte, Margot Krämer, Inge Schmitt, Hermine
Velte, Herbert Manga, Hugo Scharburger, Theo Schmalk ſorgten
aber dafür, daß niemand ins Bettſtadl geſchickt wurde. Den
Beſchluß der Tänze bildete das Preisſchießen, das ſehr
hübſch und ſoweit Buben markiert wurden, auch ſchneidig nach
flotter Marſchmuſik getanzt bzw. geſchritten wurde und bei dem
es fürchterlich bumſte. Ein farbenfroher Fahnentanz der glei=
chen
Gruppe ſchloß ſich an. Dieſe Gruppe ſtellten Rika Stip, Eliſa=
beth
Kirnberger, Hilde Nungeſſer, Annemarie von Gemmingen,
Gerda Beckers, Urſula Sandmann, Urſula Möſer. Inge Ulrich,
Erika Müger und Käthe Bernheim.
Der Schlußreigen ſah nochmals alle Mitwirkenden auf der
Bühne vereint und ließ nochmals die ganze bunte Farbenſinfonie
aufrauſchen, die Elli Büttner aufgeboten hatte. Ueberflüſſig
zu ſagen, daß viele Tänze da capo verlangt wurden und daß zum
Schluß Aenne Reis, die alle die hübſchen Tänze erſonnen
und mit vieler Mühe, aber mit gewohntem pädagogiſchen Können
einſtudiert hatte, zuſammen mit Frl. Elli Büttner ſtürmiſch
gerufen wurden.
Das Feſt ſelbſt nahm dann den gewohnten ſchönen, harmoni=
ſchen
, anregenden und ungemein belebten Verlauf. Im Garten=
ſaal
war richtiges Volksfeſt mit Schießbuden und Glücksrad, mit
Wurfbuden und allerlei ſonſtiger Kurzweil. Viele und ſchöne
Tombolagewinne zauberten fröhliche und glückliche Geſichter. Die
vielen reichbeſchickten Erfriſchungsſtände wurden ſtark in Anſpruch
genommen. Ueberall waren die Damen des VDA. opferfroh
tätig und wirkten unermüdlich bis in die frühen Morgenſtunden.
Und ebenſo lange wurde, wo nur ein Fleckchen frei war, getanzt.
Unter den Beſuchern fiel beſonders ein oberheſſiſches Ehepaar
in echter, alter wertvoller Vogelsberger Tracht auf.
Unter den Ehrengäſten ſah man unter anderem auch den Herrn
Staatsminiſter Jung und den Landesleiter des VDA.,
Herrn Oberſchulrat Dr. Leip. Frau Sabine kann mit dem
Erfolg des Feſtes wohl zufrieden ſein. Ihre unermüdliche Arbeit
hat ſich wieder einmal gelohnt.
M. St

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 41

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 10. Februar

Lh

Else Pech
Karl Hartmann
geben ihre Verlobung bekannt
Mathildenplatz 2
Rößlerstraße 83
10. Februar 1935

Unſerer werten Kundſchaff, den lieben Freunden
und Bekannten für die Glückwünſche anläßlich
unſeres 40jährigen Geſchäftsſubiläums auf dieſem
Wege herzlichſten Dank.
Huthaus Herold
Inh. Anna Herold Wwe.
und Philipp Sattler.

Schmerzerfüllt bringen wir hierdurch zur Kenntnis, daß
mein lieber Mann, unſer herzensguter Vater, Schwieger=
vater
, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel
Arthur Kummer
Ingenieur
im Alter von 63 Jahren heute entſchlafen iſt.
In tiefem Leid:
Charlotte Kummer, geb. Henke
Alice Kummer
Rudolf Kummer und Frau Maja
Kurt Kummer nebſt Braut
Darmſiadt, Kehl/Rh., Koblenz, 8. Februar 1935.
Beerdigung: Am Montag, vormittags 11 Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof.

Gottes heiliger Vaterwille
nahm unſeren teuren Vater, guten Onkel,
Schwager, Schwiegervater und Großvater
Hern Joſef Geiger
Schloßbeſchließer i. R.
nach einem Leben aus dem Glauben,
verſehen mit den Tröſtungen unſerer
heiligen Mutter, der Kirche, zu ſich in
die Ewigkeit.
Familie Geiger.
Beerdigung am 12. Februar, ½4 Uhr,
auf dem alten Friedhof. Seelenmeſſen
in der Kapelle der Engliſchen Fräulein,

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Sonannes Lppmann
Kunſtmaler
geb. 14. 1. 1858, geſi. 8. 2. 1935.
In tiefer Trauer:
Frieda Lippmann
geb. Schoembs
und Kinder.
Einäſcherung in der Stille, Krematorium Darmſiadt.

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während einer Friſt von einer Woche im Zimmer
Nr. 57 des Stadthauſes offen. Während dieſer
Zeit kann jeder Beteiligte davon Einſicht nehmen
und ſchriftliche Bemerkungen dazu einreichen.
Darmſtadt, den 6. Februar 1935. (St. 1605
Bürgermeiſterei.
Wamboldt, Oberbürgermeiſter.

Fiichereiverpächtung!
1. Die große Mümling von der ſteinernen Mühl=
wegsbrücke
bis zur Gemarkungsgrenze Etzen=
Geſäß, ſowie die kleine Mümling von der ſtei=
nernen
Mühlwegsbrücke bis zur Einmündung
in die große Mümling. (Sämtliche rechtsſeiti=
gen
Nebenbäche Kimbach, Weilbach und Orts=
bach
ſowie Waſſergräben werden nicht mitver=
pachtet
.)
2. Die große Mümling von der ſteinernen Mühl=
wegsbrücke
bis zur Gemarkungsgrenze Zell mit
allen ſüdlich des Mühlwegs bis zur Gemar=
kungsgrenze
Zell gelegenen Nebenbächen und
offenen Fiſchwaſſern.
Vorſtehende Fiſchereien werden zuſammen für die
Zeit vom 1. Februar 1935 bis 30. September 1937
verpachtet. Die Zeit vom 1. Februar bis 30. Sep=
tember
1935 wird als ein volles Beſtandsjahr ge=
rechnet
.
Angebote ſind ſchriftlich, verſchloſſen und mit
der Aufſchrift Fiſcherei=Verpachtung, bis Mon=
tag
, den 18. Februar 1935, nachmittags 2 Uhr, an
die nachgenannte Stelle, woſelbſt die Verpachtungs=
bedingungen
zur Einſicht offen liegen, einzu=
reichen
.
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Hohenſtein, Poſt Reichenbach im Odenwald,
den 8. Februar 1935.
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meine innigſtgeliebte Gattin, unſere gute Schweſter.
Schwägerin und Tante
Frau Elſe Hof
geb. Rück
von ihrem monatelangen, ſchweren Leiden ſanft erlöſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Dr. med. Carl Hof, Arzt.
Darmſtadt, den 9. Februar 1935.
Gervinusſtraße 46½
Die Beerdigung findet in aller Stille ſtatt. Von Blumen=
ſpenden
und Beileidsbeſuchen bittet man höflichſt Abſtand
nehmen zu wollen.

Statt Karten.
Für die überaus herzliche Anteilnahme und die zak
reichen Blumenſpenden beim Heimgange unſerer teur/
Verſtorbenen ſagen wir Allen herzlichſten Dank. In
beſondere danken wir Herrn Pfarrer Wintermann t/
die troſtreichen Worte am Grabe, ſowie den evan
Gemeindeſchweſtern für die treue Pflege.
Für die trauernden Hinterbliebene=
Hermann Schönberger.

Darmſtadt, den 10. Februar 1935.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 41 Seite 5

Sonntag, 10. Februar 1935
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 10 Februar 1935
Geh. Hanikätsrat Dr. Arkur Hoffmann
80 Jahre alt.
Geheimer Sanitätsrat Dr. Artur Hoffmann, eine in weiten
dreiſen der Stadt hochgeſchätzte Perſönlichkeit, begeht morgen das
jeſt ſeines 80. Geburtstages. Er kann auf eine über 50jährige
ätigkeit als Arzt in Darmſtadt zurückſchauen, die ihn, das
Kuſter des guten Hausarztes, zum Freund und Berater zahl=
zicher
Familien gemacht hat. Viele unſerer Mitbürger verdan=
in
es ſeiner Hilfe, daß ſie das Licht der Welt erblickten, war er
och der geſuchteſte Geburtshelfer unſerer Stadt. Er hat noch mit
nem der Begründer der modernen Geburtshilfe, mit Hegar, zu=
mmengearbeitet
.

Stets war Geh. San.=Rat Dr. Hoffmann ein eifriger Förderer
Wiſſenſchaft, Mitarbeiter zahlreicher Zeitſchriften, ſeine Rei=
auf
wiſſenſchaftliche Kongreſſe führten ihn bis nach St.
tersburg. Darmſtadts wiſſenſchaftliches Leben verdankt ihm
I, nicht nur im Rahmen des Aerztlichen Vereins, in dem er
ſen vielem anderen beſonders jahrzehntelang die Sorge um
wiſſenſchaftliche Literatur übernommen hatte, ſondern auch im
iteren Kreiſe. Er war bis in die allerletzte Zeit eifriger Be=
ſer
und Vorſtandsmitglied des Naturwiſſenſchaftlichen Vereins.
z äußeres Zeichen der Dankbarkeit hat der Aerztliche Kreis=
ein
Herrn Geh. San.=Rat Dr. Hoffmann im Jahre 1927 die
renmitgliedſchaft verliehen. Auch im bürgerlichen Leben hat
Hoffmann ſich Verdienſte erworben. Die Helfmann=Stiftung.
Kleinkinderſchule in der Mauerſtraße verdankt ihm allein,
ſie heute noch beſteht. Der Vereinigten Geſellſchaft gehörte
als Vorſtandsmitglied an, die lokalgeſchichtlichen Forſchungen
Vereins Alt=Darmſtadt unterſtützte er mit tätigem Intereſſe.
So kann Herr Geh. San.=Rat Dr. Hoffmann auf ein ſelten
hes Leben zurückblicken. Wir wünſchen ihm noch viele Jahre
Ruhe in voller Geſundheit und Friſche.

Ne Bekannkmachung des Heſſ. Skaatsminiſteriums.

Der Herr Reichserziehungsminiſter hat folgendes telegraphiſch
geteilt:
Hiermit verbiete ich bis auf weiteres ſämtlichen mir unter=
ellten
Beamten und Lehrperſonen jegliche Teilnahme an Ver=
nſtaltungen
des Deutſchen Philologenverbandes.
Darmſtadt, den 9. Februar 1935.
Heſſiſches Staatsminiſterium.
Liniſterialabteilung für Bildungsweſen. Kultus, Kunſt und
Volkstum.
Ringshauſen.

* Hohes Alter. Herr Georg Friedrich, Vorſchloſſer, Lieb=
tenſtraße
40, III., feiert am 13. Februar d. J. in geiſtiger und
ferlicher Friſche ſeinen 80. Geburtstag. Er iſt ſeit 1888 un=
erbrochen
Bezieher des Darmſtädter Tagblatts.
Heſiſches Landestheaker Darmſtadt.
GROSSES HAUS

intag,
10. Febr. Anfang 19.30. Ende gegen 22.15 Uhr.
Deutſche Bühne K, 11. Vorſtellung.
Preiſe: 0.70 bis 5,50 RM.
Macbeth. ntag,
11. Febr. Anfang 19.30, Ende 22.00 Uhr. Deutſche Bühne,
Jugendring I. (Geſchloſſene Vorſtellung.)
Martha. Oper von Flotow. nstag,
12. Febr. Anfang 20.00, Ende 22.30 Uhr. Miete A, 16. Vorſt.
Preiſe 0.504.50 .
Prinzeſſin Turandot. KL.EINES HAUS ntag,
10. Febr. Anfang 19.30 Uhr, Ende 21.30 Uhr.
Zuſatzmiete III., 10 Vorſtellung.
Iphigenie auf Tauris. Preiſe: 0.70 bis 3,80 RM. nstag,
12. Febr. Anf. 20.00, Ende 22.30 Uhr. Deutſche Bühne H,
Vorſtellung. Zuſatzmiete X.
Die Entführung aus dem Serail. Pr. 0.804.50 .

twoch,

Anfang 19.30, Ende 21.45 Uhr. Deutſche Bühne,
13. Febr. Jugendring I. (Geſchloſſene Vorſtellung.)
Minna von Barnhelm. Luſtſpiel von Leſſing.
Vorbereitung:
Tkiſtan und Jſolde. Muſikdrama von Richard Wagner.
Spiergang. Schauſpiel von Felix Lützkendorf.
*Heſſiſches Landestheater. Das Heſſiſche Landestheater bringt
* abend im Großen Haus Verdis Oper Macbeth zur
ührung, die im Laufe der letzten Wochen einer der Haupt=
Shungspunkte unſerer Oper geweſen iſt. Die muſikaliſche Lei=
der
Aufführung hat Generalmuſikdirektor Karl Friderich.
lzenierung ſchufen Dr. Bruno Heyn und Max Fritzſche.
Dauptpartien ſingen Liſelott Ammermann und Heinrich
Im Kleinen Haus geht heute abend Goethes klaſſi=
Schauſpiel Iphigenie auf Tauris in der Inſzenie=
* von Generalintendant Franz Everth und Max Fritzſche in
F: Die Rolle des Oreſt ſpielt Emil Lohkamp, die Iphigenie
Trumpp, den Thoas Jochen Poelzig, den Arkas Carl Rad=
den
Pylades Hannes Stelzer.
De kommende Woche bringt im Heſſiſchen. Landestheater
lele Ereigniſſe, die der Faſchingszeit beſonders angepaßt
4m Donnerstag abend gaſtieren im Kleinen Haus die be=
en
Vier Nachrichter und am Samstag erſcheint Lehärs
Oekannte Operette. Der Graf von Luxemburg wieder im
Nan. Die vier Nachrichter, die als akademiſches Brettl
Eler Begriff geworden ſind, bringen ihr neueſtes Gemein=
SSberk zur Aufführung: Die Nervenſäge, ein Kriminal=
Ir Muſik und Tanz, das ein Zeugnis der unerſchöpflichen
tühhe der Nachrichter für literariſch=parodiſtiſchen Ueber=
Die Nachrichter bringen ihr eigenes Enſemble und
behen Dekorationen mit. Der Vorverkauf für dieſes ein=
** haſtſpiel beginnt am Montag an der Tageskaſſe des Klei=
Hauſes.

Pier heſſiſche Humoriſten.

451. Beranſtalkung von, Alt= Darmſtadt
Unſer letzter Abend war vier heſſiſchen Humori=
ſten
gewidmet. Herr Prof. Dr. Karl Eſſelborn zeichnete
klar und anſchaulich ihr Leben, gab Proben aus ihren Werken
und begeiſterte für ſie. Der geſchätzte Redner führte etwa aus:
Satire und Humor ſind auch in unſerer Landſchaft daheim. Die
Satire gibt das Nichtige dem Lachen und der Verachtung preis.
Der Humor betrachtet die Dinge von einer höheren Warte. Er
ſtellt ſich über die Dinge und nimmt ihnen gegenüber eine ver=
ſöhnliche
Stellung ein. Werke des echten Humors ſind zeitlos
und üben ſtets eine befreiende Wirkung auf den Menſchen aus.
Georg Chriſtoph Lichtenberg iſt ein trefflicher
Satiriker. Am 1. Juli 1742 iſt er in Ober=Ramſtadt geboren.
Sein Vater war der Pfarrer Joh. Konrad Lichtenberg, der in
Neunkirchen, Ober=Ramſtadt und von 1745 bis 1751 in Darmſtadt
ſegensreich wirkte. Er war ein feinſinniger Prediger, Dichter,
Komponiſt und in der Baukunſt daheim. Der Entwurf des heuti=
gen
Ludwig=Georgs=Gymnaſiums erbaut von 1748 bis 1750, rührt
von dem Pfarrer und ſpäteren Superintendenten Lichtenberg her.
Sein Sohn Georg Chriſtoph, das 18. und letzte Kind, verdankt
dem Vater viele Geiſtesgaben durch einen unglücklichen Sturz
wurde des Knaben Wirbelſäule ſo gekrümmt, daß er bucklig durchs
Leben gehen mußte. Dieſes Mißgeſchick begünſtigte die vorhan=
dene
Neigung zur Satire. Lichtenberg beſuchte das Darmſtädter
Gymnaſium und ſtudierte unter großen Entbehrungen in Gießen
und Göttingen Mathematik und Naturwiſſenſchaften. Von 1769
bis zu ſeinem Tode (1799) war er in Göttingen als Profeſſor
tätig. L. war ein ſcharfer Beobachter. Von den Dichtern der
Sturm= und Drangperiode wollte er nichts wiſſen. Leſſing und
Shakeſpeare liebte er. Seine fachwiſſenſchaftlichen Schriften ſind
faſt vergeſſen, ſeine ſatiriſchen Werke aber haben ihn berühmt
gemacht.
Ernſt Elias Niebergall (18131842) war auch Schü=
ler
unſeres Gymnaſiums. In Gießen ſtudierte er Theologie. Er
war ein fröhlicher Student, aber kein Trinker. In der Studen=
tenzeit
ſchrieb Niebergall Des Burſchen Heimkehr oder
Der tolle Hund. In dieſem Luſtſpiel wandte der Dichter
in glänzender Weiſe als erſter die Mundart ſeiner Vaterſtadt an.
1835 nahm Niebergall bei Forſtmeiſrer Chriſtian Reitz in Dieburg
eine Hauslehrerſtelle an. Darüber ſchreibt er ſeinem Freunde
Karl Staudinger: Seit Herbſt 35 bin ich hier als Schulmeiſter
angeſtellt, habe ein Dutzend Kinder zu unterweiſen und daher
über meiner Schulſtube den erbaulichen Vers mit goldenen Buch=
ſtaben
ſetzen laſſen:
Allhier erzieht man die Jugend
Zu Gottesfurcht und Tugend.
Zerbläuet auch den Hintern
Den widerſpenſt’gen Kindern.
1840 wurde Niebergall Lehrer an der Schmitzſchen Privat=
ſchule
in Darmſtadt. Er ſchrieb allerlei Geſchichten und wurde
berühmt durch ſeinen Datterich‟. Dieſe unerreichte Lokal=
poſſe
hat Niebergall ohne Vorbild geſchaffen und ſo mit Lebens=
weisheiten
und guter Laune geladen, daß das Stück unſterblich iſt
wie der Dichter ſelbſt. Zum erſten Male wurde der Datterich,

1861 im Chauſſeehaus aufgeführt, ſpäter öfter von dem Geſang=
verein
Melomanen und in ganz hervorragender Weiſe von der
Heſſiſchen Spielgemeinſchaft unter Leitung unſeres Ed. Göbel,
der ja auch die Titelrolle ſpielt.
Niebergall ruht auf dem alten Friedhof an der Nieder= Ram=
ſtädter
Straße in einem Reihengrabe. Seinen Namen trägt eine
Straße und ein Brunnen an der Inſel. Sein Geburtshaus, Eliſa=
bethenſtraße
30, trägt eine Gedenktafel.
Wilhelm von Ploenies ward am 27. September 1828
zu Darmſtadt geboren, beſuchte das hieſige Gymnaſium, wurde
ein tüchtiger Offizier, war als Militärſchriftſteller tätig und ver=
ſuchte
ſich mit Erfolg auf dem Gebiete der ſchönen Literatur. Für
ſeinen Schwager, den Germaniſten Joh. Wilh. Wolf (18171855)
ſammelte Ploenies Volkslieder und Volksmärchen und machte ſich
ſo verdient um die heſſiſche Volkskunde. Sein humoriſtiſch= ſatiri=
ſcher
Roman des Freiherr Leberecht Knopf rückte Ploenies in
die erſte Reihe guter Volksdichter. Am 21. Auguſt 1871 ſtarb
Ploenies. Treffend kennzeichnet ſein innerſtes Weſen ſeine von
ihm ſelbſt verfaßte Grabinſchrift:

Ich hab in feſter Treue
Mein Vaterland geliebt
Und hoffe, daß Gott mir die neue
Ewige Heimat gibt.
Unſerem Adam Karrillon, geboren am 12. Mai 1853 zu
Waldmichelbach, galt eine eingehende Betrachtung. Im Werke
des hochgeſchätzten Freundes ging Eſſelborn ganz auf und erſchloß
ſeinen aufmerkſamen Hörern die Eigenart und Tiefe, den Ernſt
und den Humor von Karrillons Dichtungen. Sie ſind dem Leben
abgelauſcht und machen uns Freude am und im Leben. K. iſt
ein glänzender Erzähler und ein tiefſinniger Philoſoph. Wie zum
Bilde die Farben, ſo gehören zu K.s Erzählungen Lebenswahr=
heit
und ſein ſchalkhaftes Lächeln. Eſſelborn las dies und das
aus des Dichters Leben, den Erſten Flug vom Neſt und die
außerordentlich packende Geſchichte vom Balthaſar Knieriem
Die meiſterhaft geſtaltete und darum außerordentlich packende
Novelle ergriff die Hörer ſtark. Die Erzählung beginnt derb
realiſtiſch und endet fein lyriſch. Wir hören, wie in der Be=
ſatzungszeit
unſeligen Angedenkens einem deutſchen Mädchen ein
rabenſchwarzer Balthaſar geboren wurde. Der kleine, ſchwarze,
fremdartige Kerl wird von allen abgelehnt und beſonders von
der rheiniſchen Jugend verſpottet, gequält und verfolgt. Das
bringt den Knaben faſt zur Verzweiflung. Als ihm einmal eine
Mark geſchenkt wurde, kauft er Seife dafür und bringt ſie der
Mutter und bittet leidenſchaftlich: Mutter, Mutter, waſch mich
weiß! Dieſe Bitte des Kindes wird für die Mutter zur ſtärkſten
Anklage. Erſchüttert bricht ſie zuſammen mit dem Willen, zu
ſühnen, was ſie nicht mehr ſühnen kann. Dieſe Erzählung vom
Schickſal einer weißen Mutter und ihres ſchwarzen Sohnes offen=
bart
geradezu eine Raſſetragik.
Dem Herrn Redner und unermüdlichen Heimatforſcher ſprach
der Vereinsleiter den wohlverdienten Dank der Alt=Darmſtadt=
Gemeinde aus.

Nächſte Veranſtaltung: Am 21. ds. Mts. ſpricht Herr
rälat. D. Dr. Dr. W. Diehl über: Die Beſſunger
Lirche.

Segelpilok Dikkmar macht den erſten
Meuenntag i Biier.
* Februarſonne über dem Flugplatz des Griesheimer Sands.
Trotz 7 Grad Kälte flimmert die Luft über dem Platz, und an
windgeſchützten Stellen iſt es faſt behaglich. Die erſten ſonnigen
Wintertage des Jahres laſſen auch die Piloten des Deutſchen
Forſchungsinſtituts für Segelflug nicht ruhen. Die
Maſchinen heraus, ans Schleppſeil und hoch. Raſten heißt roſten.
Heini Dittmar hat ſeinem Ruhm als führender deut=
ſcher
Segelflieger ein neues Blatt hinzugefügt. Er ließ ſich am
Donnerstag mittag auf 500 Meter Höhe ſchleppen, ſchraubte ſich
höher und ging dann auf Strecke. Richtung Südweſten. Er trug
keine Pelzkombination und fror da oben bei 1720 Grad Kälte
jämmerlich. Trotzdem! Wirklich gelang es ihm, bis nach Neu=
ſtadt
a. d. H. zu kommen, wo er auf dem ehemaligen Exerzier=
platz
glatt landete. Drei Stunden fingerte er dann dort allein
an ſeiner vereiſten Maſchine herum. Es iſt die himmelblaue
Sao Paulo, ein Fafnir II=Typ, für den Laien erkennbar an den
eigentümlich geknickten Flügeln. Die Bolzen waren vereiſt;
nur mühſam konnte er ſie abmontieren. Bis im Auto Hilfe vom
Heimat=Flughafen eintraf. Eine reſpektable Streckenleiſtung:
DarmſtadtNeuſtadt 64 Kilometer Luftlinie!
Der erſte Streckenflug im Winter beſtätigt uns
Profeſſor Georgii, der Chef des Forſchungsinſtituts, bei einer
kurzen Unterredung. Er erklärt weiter: Ein erſter Verſuch nur.
Zuerſt glaubten wir, Winterflüge nur in großen Höhen durch=
führen
zu können, aber es hat ſich gezeigt, daß ſie auch in gerin=
gen
Höhen möglich ſind. In dieſen Froſttagen war der Aufwind
erſtaunlich günſtig. Zum Segelflug im Winter ſcheint ein kräfti=
ger
Wind notwendig zu ſein und eine ziemlich feuchte Luftſchicht
unten. Bei dem Flug Dittmars handelt es ſich
weniger um die Ausnutzung thermiſcher Auf=
vinde
als um dynamiſche, durch Turbulenz er=
zeugte
Aufwinde. Die Leiſtung Dittmars iſt in phyſiſcher
und ſportlicher Hinſicht reſpektabel.
Segelflug im Winter ein Problem, mit deſſen Erforſchung
das Inſtitut ſich in dieſen günſtigen Tagen eifrig befaßt. Außer
Dittmar ſchweben Wiegmeyer und Fiſcher täglich in der
Sonne mittags über dem Platz. Hanna Reitſch klettert ge=
rade
aus der Kiſte. In die Pelzkombination eingemummt,
gleicht ſie einem kleinen Teddybären, aber einem ſehr luſtigen.
Sie hat mit dem Meteorologen Maletzke den erſten 15=Min.=
Flug auf Obs abſolviert. Obs das iſt ein großes, zweiſitzi=
ges
Segelflugzeug, auch ein Fafnir=Typ. Es birgt ſo viel wiſſen=
ſchaftliche
Meßinſtrumente in ſeinem Bauch, daß man tatſächlich
von einem fliegenden Obſervatorium reden kann.
Herr Maletzke ſchwärmt von den ſchönen Wolkenſtraßen, die da oben
in 2000 Meter Höhe ſind.
Erſtaunlich früh beginnt heuer die Segelflug=Saiſon. Das
Frühjahr iſt bekanntlich die beſte Zeik für Ther=
mikflüge
. Aber ſchon die erſten Sonnenſtrahlen haben, die
Viloten herausgelockt. Man kann ſich danach in den nächſten
Monaten auf einiges gefaßt machen. Die Darmſtädter Segel=
flieger
jedenfalls ſind auf dem Poſten.

Die Geiſtliche Abendmuſik in der Johanniskirche findet
wie geſtern irrtümlich angegeben
heute abend ſtatt,
ſchon geſtern abend. Anläßlich der 250. Wiederkehr von G. N.
Händels Geburtstag werden Werke des Meiſters zum Vortrag
kommen. Mitwirkende ſind Frau Lea Piltti vom Heſſiſchen
Landestheater (Sopran), Frau E. Kramer=Büche (Violine),
Herr Wilk (Flöte), Herr Niebergall (Orgel). Der Ein=
tritt
iſt frei.

Der Fabrikant
ſagt: Das Darmſtädter Tagblatt iſt meine Zeitung, weil
es für die Staats= und Wirtſchaftsgeſinnung in einer Weiſe
eintritt, die eine Verbindung findet zwiſchen der ſchöpferiſchen
Initiative der Unternehmers und ſeiner Verpflichtung dem
Volksganzen gegenüber. Wir freuen uns, daß wir wieder
eine Regierung haben, mit der wir rechnen können. Hinzu
kommt, daß viele von uns mit dem Darmſtädter Tagblatt
gewiſſermaßen groß geworden ſind, und ſo die gemeinſchaft=
liche
Erinnerungen Zeitung und Leſer verbinden.

Willy Reichert kommt wieder! Mit großem luſtigem.
neuen Programm gibt der ſchwäbiſche Meiſter des Humors.
Willy Reichert, am nächſten Sonntag, 17. Februar, nach=
mittags
und abends ſowie Montag. 18. Februar, abends,
zwei Gaſtſpiele im Orpheum. Der in ganz Deutſchland
beliebte Humoriſt hat in allen Städten eine zahlreiche Anhänger=
ſchaft
ſeines unverfälſchten ſchwäbiſchen Humors. Im vergangenen.
Sommer war W. Reichert in Amerika wovon er diesmal viel
Intereſſantes auf ſeine luſtige Art erzählen wird. Der Karten=
verrauf
hat begonnen.

Lufkfahrkminiſter Göring Schirmherr
der Deutſchen Freiballon=Meiſterſchaften.
Wie mitgeteilt wird, hat Luftfahrtminiſter Hermann Göring
die Schirmherrſchaft über die Deutſchen Freiballon=Meiſterſchaften
Darmſtadt 1935, die von der Fliegerortsgruppe Darmſtadt der
Fliegerlandesgruppe VII (Südweſt) des Deutſchen Luftſportver=
bandes
durchgeführt werden, und die am 17. Februar ſtattfinden,
übernommen.

Dozenkenſchaft der Techniſchen Hochſchule.
Vortrag v. Metzſch. Die Dozentenſchaft an der Techniſchen
Hochſchule Darmſtadt weiſt nochmals auf den Montag, abends
8 Uhr pünktlich, in der Otto=Berndt=Halle (Eingang Alexander=
kaſerne
) ſtattfindenden Vortrag des Generalleutnants a. D. von
Metzſch über Eine wehrpolitiſche Prüfung unſerer militäriſchen
Lage hin.

Schloßkirche: Vortrag. Ueber Das Neue Teſtament und
der Führergedanke ſpricht am kommenden Dienstag, den 12. Fe=
bruar
, abends, in der Schloßkirche Dekan Müller. Alle Ge=
meindeglieder
ſind dazu herzlich eingeladen. Der Eintritt iſt fref.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 41

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 10. Februar

Aus der NSDAP.

Der Gauleiter.
Gaugeſchäftsſtelle: Frankfurt a. M., Gutleutſtraße 8/12, Adolf=
Hitler=Haus. Fernruf 30 381. Poſtſcheckkonto: Frankfurt a. M.
53 003.
Schriftverkehr: Obige Anſchrift genau beachten. Bei Antwort=
ſchreiben
zuſtändig. Abteilung und Tagebuchnummer unbedingt
angeben. Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung
beſondere Bogen.
Sprechſtunden: 916 Uhr. Schriftliche Anmeldung iſt nach Mög=
lichkeit
erwünſcht.
Reichsluftſchutzbund.
In der Zeit vom 26. Februar bis zum 24. März 1935 findet
die im Einvernehmen mit dem Reichsminiſterium für Luftfahrt
zuſammengeſtellte Große Deutſche Luftſchutz= Ausſtel=
lung
im Bachſaal der Feſthalle in Frankfurt a. M. ſtatt. Um
zur Verbreitung des lebenswichtigen Luftſchutzgedankens in unſe=
rem
Volke beizutragen, ergeht hiermit an die Kreis= Preſſeamts=
leiter
wie an die Preſſereferenten aller Gliederungen die Anord=
nung
, dieſe Ausſtellung zu beſuchen und ſich für den Beſuch dieſer
Ausſtellung durch alle Schichten unſerer Bevölkerung tatkräftig
einzuſetzen. Wenn aber möglich, ſind hierzu Gemeinſchaftsfahrten
für eine größere Beſucherzahl zuſammenzuſtellen.
Gau=Geſchäftsführung.
Das große goldene Parteiabzeichen Nr. 80 787 iſt gefunden
worden. Aushändigung gegen Verzeigen des Mitgliedsbuches bei
der Gau=Geſchäftsführung, Adolf=Hitler=Haus.
Der Kreisleiter.
Ortsgruppe Mitte.
Am Donnerstag, den 14. Februar 1935, findet in der Woogs=
turnhalle
um 20.30 Uhr eine Maſſenverſammlung ſtatt, in der Pg.
Eiſentraut=Frankfurt a. M. ſprechen wird. Wir bitten alle
Volksgenoſſen, ſich an dieſem Abend für die Verſammlung freizu=
machen
und zahlreich zu erſcheinen.
Amt für Technik NS. Bund Deutſcher Technik.
Am Montag, den 11. Februar 1935, findet um 20 Uhr pünkt=
lich
ein Vortrag in der Otto=Berndt=Halle ſtatt von Generalleut=
nant
von Metzſch=Berlin über: Eine wehrpolitiſche
Prüfung unſerer militäriſchen Lage‟, Erſcheinen
der Mitglieder des NSBDT. iſt Pflicht.
Am Mittwoch, den 13. Februar 1935, findet in der Otto=
Berndt=Halle um 20 Uhr pünktlich ein Vortrag ſtatt von Ober=
ingenieur
Beſold über: Die Schutzmaßnahmen in Niederſpan=
nungsnetzen
unter beſonderer Berückſichtigung des Ueberlaſt=,
Kurzſchluß= und Fehlerſtromſchutzes.

Techniſche Nokhilfe.
Wochen=Dienſtplan.

Montag den 11. 2. 35. 19.45 Uhr: Luftſchutz und techniſcher
Dienſt. Antreten im Marſtall. 21.30 Uhr: Schwimmen
für alle Abteilungen.
Dienstag, den 12. 3. 35: Die Einzelprobe des Muſikzuges
fällt bis auf weiteres aus
Donnerstag ,den 14. 2. 35, 19.45 Uhr: Inſtandſetzungs=
dienſt
Marſtall.
Freitag den 15. 2. 35. 19 Uhr: Führerbeſprechung Marſtall.
20 Uhr: Luftſchutz= und techn. Dienſt im Hofe der Her=
mannſchule
. 20.30 Uhr: Geſamtprobe des Muſikzuges.
(gez.) Kochhafen, Ortsführer.
8 Reichsluftſchuhband, Orksgruppe Darmſtadi.
Wochendienſtplan.
Untergruppe III b (Mahr).
Montag den 11. 2. 35, Blockwarte= und Haus=
warte
=Verſammlung im Odeon. Ecke Sandſtraße=
Saalbauſtraße. Beginn 20.30 Uhr.
Untergruppe IV (Britz).
Montag, den 11. 2. 35. Blockwarte= Verſamm=
lung
bei Kam. Baltes, Liebfrauenſtraße 37. Beginn
20.15 Uhr.
Untergruppe Vb.
Dienstag, den 12. 2. 35 Luftſchutzhauswarte=
Verſammlung in der Beſſunger Turnhalle ( Kneip=
ſaal
), Beginn 20 Uhr.
Untergruppe VIb (Knapp).
Montag, den 11. 2. 35. Blockwarte= Verſamm=
lung
bei Rehberger, Ecke Kies= und Nieder=Ramſtädter
Straße. Beginn 20.15 Uhr.
Gemeindegruppe Griesheim.
Montag, den 11. 2. 35. Amtsträger=Sitzung
in der Kochſchule. Beginn 20 Uhr.
Samstag, den 16. 2 35 Werbevortrag. Ort
und Zeit wird durch die Gemeindegruppenführung noch be=
kanntgegeben
.
Ortsgruppe Darmſtadt.
Samstag, den 16. 2.35, polizeiliche Verpflich=
tung
aller nach dem 20. Januar 1935 geſchulten Luft=
ſchutzhauswarte
mit anſchließendem Kamerad=
ſchaftsabend
. Ort: Krone, Schuſtergaſſe. Zeit: 20 Uhr
pünktlich. Erſcheinen ſämtlicher in dieſer Zeit
geſchulten Luftſchutzhauswarte iſt Pflicht.
Der Ortsgruppenführer.
i. A. Dr. Scriba.
Frauenhilfe der Petrusgemeinde. Unſere Frauenhilfe,
früher Frauenverein genannt, hält am kommenden Donnerstag,
abends, ihre Hauptverſammlung im Gemeindehaus. Nach Jahres=
bericht
und Rechenſchaftsbericht ſoll die Neuwahl des Vorſtandes
ſtattfinden. Der zweite Teil des Abends wird im Zeichen der Kunſt
ſtehen und uns Lieder von Frau Haſſelblatt bringen, deren feine
Darbietungen wir ſchon öfters bewundern konnten.

Heſſiſches Landeskheaker.
Kleines Haus. Samstag, den 9. Februar 1935.
In neuer Einſtudierung und Ausſtattung:
W. A. Mozari: Die Enkführung aus dem Serail.
Als das Kleine Haus eröffnet wurde, da war es mit in erſter
Linie die Pflege des Kunſtwerks Mozarts, die entſprechend den
herrlichen Aufführungen im Reſidenztheater in München, für die=
ſen
Raum geplant war, und viele Jahre lang wurde Darmſtadt
wegen ſeiner Mozart=Pflege gerühmt. Heute hörten wir nun end=
lich
die erſte Mozart=Oper in dieſer Spielzeit, und ein vollbeſetztes
Haus bekundete ſein Intereſſe für Werk und Neueinſtudierung. Die
Entführung, die aus Mozarts glücklichſter Lebenszeit ſtammt, die
das Glück ſeiner jungen Ehe ausſtrahlt, iſt dadurch mit der Ge=
ſchichte
der deutſchen Oper beſonders eng verbunden, als ſie eines
der Werke iſt, das Joſeph II. für die von ihm gegründete Deutſche
Nationalbühne ſchuf, durch die er deutſchem Schaffen Platz geben
wollte neben der damals faſt allmächtigen italieniſchen Oper. Sie
knüpft an das Singſpiel an, wendet ſich alſo auch gegen die da=
malige
Opera buffa und erreicht volkstümliche Wirkung durch Ver=
bindung
von Lied und höherer Kunſt, von Dialog und mnſikaliſchen
Szenen. Damals war es noch etwas faſt ganz Neues, einem Sing=
ſpiel
ſo große Form zu geben, daß es an Umfang einer Oper nahe
ſtand.
Die neue Einſtudierung und Inſzenierung hatte ſich des
Meiſterwerkes mit größter Sorgfalt angenommen. So ſehr dies
für zahlreiche Szenen erfreuliche Belebung ſchuf, ſo ſchien uns
Einiges beſonders im erſten Akt doch übertrieben und geeignet,
allzuſehr die Muſik der Enſembleſätze als Nebenſache erſcheinen
zu laſſen. Die Bühnenbilder ſind ſehr reich und geſchmackvoll,
und ganz beſonders fanden wir den Hof im Serail im zweiten
Akt ſehr gelungen. Die Koſtüme verrieten ebenfalls den Ge=
ſchmack
, den wir bei Neuinſzenierungen gewohnt ſind. Sehr
intereſſant war die Spielleitung durch Max Hofmüller. Alles
außergewöhnlich ſtark belebt und mancher Sologeſang in einer
Art motiviert und unterſtrichen, daß man ſich über viele Einzel=

Die deutſcheArbeitsfront

Die N5.Kulkurgemeinde.

Das Prisca=Quartett ſpielt! (3. Meiſterkonzert.)
Das Kölner Prisca=Quartett bietet in ſeinem Konzert am
kommenden Montag romantiſche Werke deutſcher Meiſter: Das
D=Moll=Quartett von Hugo Wolf, das H=Moll=Quartett (Opus
84,3) von Ludwig Spohr und das Klavier=Quintett in Es=Dur
(Opus 44) von Robert Schumann.
Hugo Wolf iſt den meiſten Konzertbeſuchern nur als Lieder=
komponiſt
bekannt. Um ſo mehr iſt es zu begrüßen, daß man hier
einmal ſein D=Moll=Quartett zu hören bekommt. Es ſteht unter
dem Leitſpruch: Entbehren ſolls Du, ſollſt entbehren . Ein
düſteres Grave leitet den erſten Satz ein, der in leidenſchaftlicher
Bewegung dahinfließt; beſonders in den getragenen Stellen er=
kennt
man den Liedmeiſter Wolf wieder; mitten in den Satz
ſchiebt ſich noch einmal das Grave, ehe er in raſcher dynamiſcher
und Tempoſteigerung zu Ende geht. Von wundervoller Zartheit
iſt der langſame zweite Satz. Aus ſeiner lyriſchen Grundhaltung
erhebt er ſich zu Steigerungen von beredter Sprache, um alsdann
hauchzart zu verklingen. Der reſolute dritte Satz (Scherzo) iſt
reich an rhythmiſchen Verſchiebungen und Imitationen, hat einen
dem 2. Satz inhaltlich verwandten Mittelteil (Trio) und ſchließt
FFF. Das Finale iſt ein ſprühender Sechs=Achtel=Satz von hin=
reißendem
Rhythmus und bedeutender Schwierigkeit Ueberhaupt
ſtellt das ganze Werk in ſeiner techniſchen Schwierigkeit für den
Einzelnen und im Zuſammenſpiel ein Prüfſtein für jedes Quar=
tett
dar.
Von dem Spohr=Quartett nur ſo viel, daß wir es hier mit
einem Werk beſter deutſcher Romantik zu tun haben, das eben=
falls
gehäufte techniſche Schwierigkeiten bietet und von der ( kon=
zertant
behandelten) erſten Geige ausgeſprochene Virtuoſenleiſtun=
gen
verlangt!
Robert Schumann hat ſein Es=Dur=Quintett ſeiner Frau,
Clara Wieck, gewidmet. Es iſt ein ſchönes, mit Recht ſo beliebtes
Werk. Ein markiges, ungeſtüm vorwärtsdrängendes Thema leitet
den 1. Satz ein mit weit ausgreifenden Intervallen. Das thema=
tiſche
Material iſt ſehr reichhaltig und doch andererſeits ſo ge=
ſtaltet
, daß aus der Vielfalt ein Satz von imnonierender Geſchloſ=
ſenheit
erwächſt. Der zweite Satz (C=Moll) inhaltlich einem
Trauermarſch vergleichbar, feſſelt im C=Dur=Teil durch die ver=
ſchiedenen
rhythmiſchen Gegenüberſtellungen. Ein heftiges Agitato
mit ſtarken Akzenten und Triolengängen unterbricht das Larga=
mente
, dann ſinkt der Satz in die düſtere Grundſtimmung des
Anfangs zurück. Wild aufſtrebende Skalengänge und Synkopie=
rungen
ſind die Hauptkennzeichen des Scherzo. Es ſind zwei Trios
vorhanden, ein beſchauliches, deſſen vom Intervall der Quinte

Bas die Lichlſpiel=Theaker bringen.
Union=Theater
bringt neben einem intereſſanten Beiprogramm den großen Ge=
ſangfilm
Ihr größter Erfolg. Im Mittelpunkt der Handlung, die
im Wien der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts ſpielt,
ſteht die als Wiener Nachtigall berühmt gewordene Sängerin
Thereſe Krones und der Luſtſpieldichter Raimund, der ſie auf die
Bretter bringt und ihr zu ihrem größten Erfolg verhilft. Um
dieſen, mehr oder weniger hiſtoriſchen Kern iſt eine zarte, lyriſche
Liebesgeſchichte gelegt, die durch das Dazwiſchentreten eines gräf=
lichen
Hochſtaplers die nötige Spannung erhält und zu der Heiter=
keit
, die den Film durchzieht, einige rührende Szenen fügt.
Was dem Film ſeinen eigentlichen Wert verleiht, iſt neben
der liebenswürdigen Leichtigkeit, mit der er inſzeniert iſt und der
durchweg ſorgfältigen Ausſtattung, die große Zahl vorzüglicher
Darſteller Martha Eggerth iſt nicht nur unſere wohl beſte
Tonfilmſängerin, ſondern auch ſchauſpieleriſch ſehr begabt, und
auch diesmal ebenſo blendend in ihren geſanglichen Leiſtungen wie
ſympathiſch als Darſtellerin der jungen Thereſe Krones. Raimund
wird von Leo Slezak mit dem ganzen Temperament und der
originellen Komik ausgeſtattet, die dem bekannten Sänger und
Schauſpieler zur Verfügung ſtehen. Daß Theo Lingen als un=
glücklich
liebender Ballettmeiſter ſeine Rolle ausfüllt, verſteht ſich
von ſelbſt. Von den zahlreichen weiteren Mitwirkenden ſeien nur
Max Gülſtorff, Albrecht Schönhals und Aribert
Mog hervorgehoben. Im Ganzen ein ſehr gepflegter, muſikaliſch
und darſtelleriſch gleich guter Film, den man gerne empfiehlt.

Die Helia=Lichtſpiele zeigen den luſtigen Film Herz iſt
Trumpf mit Jenny Jugo, Paul Hörbiger und Friedrich

Benfer.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den Film Die blonde Skla=
vin
ein ſpannendes Erlebnis aus dem dunkelſten Auſtralien.
Belida zeigt Adele Sandrock als fliegende Ahnfrau in
dem Film Der Herr Senator. Eine ſehr luſtige Sache
mit Paul Henkels, Fritz Kampers und Betty Bird.
Sonntag; Jugendvorſtellung mit obigem Programm.
Reſi=Theater zeigt das reizende Luſtſpiel Bei der blonden
Kathrein mit Liane Haid und Rolf von Goth.

Briefkaffen.

Jeder Anfrage iſt die ſette Bezugsgulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkel:
M. S. Da der Mietvertrag ſchriftlich auf 5 Jahre geſchloſſen
iſt, endet er einfach mit dem Zeitablauf. Eine Kündi=
gung
beiderſeits kommt nicht in Frage.

heiten herzlich freuen konnte, wir denken an die Miſchung von
Furcht und Mut in der Pedrilloarie Friſch zum Kampfe‟.
Andererſeits ſchien uns bezüglich des Osmin zuviel Entgegen=
kommen
dem Geſchmack des Publikums, jedenfalls war uns
manches in der Auffaſſung dieſer Rolle ſo neu und ungewohnt,
daß wir uns einſtweilen mit dem Uebermaß an Groteske nicht
befreunden konnten, weil es zu ſtark von der Muſik ablenkt.
Sehr hübſch war die Partie des Blondchen ausgeſtaltet, und die
ſtärkſten Regieänderungen brachte der dritte Akt in dem Beſtreben,
die Handlung beſſer zu begründen. Im ganzen müſſen die Künſtler
dankbar ſein für die überaus ſorgfältige Art, mit der ihnen über
Herkommen und Schablone hinaus Bereicherungen der Ausdrucks=
möglichkeiten
geboten werden, die unbedingt der Erhöhung der
Wirkung dienen, wenn auch zuweilen die Gefahr des Ueberlade=
nen
nicht ganz vermieden wird. Es mag verwunderlich erſchei=
nen
, daß wir bei Opernbeſprechungen der Spielleitung ſo viel
Raum geben, aber bei den vielen Neueinſtudierungen erhebt ſich
vor allem die Frage, ob ſo viel künſtleriſch Neues und Wertvolles
geboten wird, daß ſich die großen Ausgaben auch wirklich lohnen.
Im allgemeinen iſt dieſe Frage zu bejahen, denn die Inſzenierun=
gen
durch Max Hofmüller haben unbedingt ihre eigene ſtiliſtiſche
Note und dienen, von einigem Uebereifer abgeſehen, dem Kunſt=
werk
. Ob allerdings in ſolchem Umfang Neuinſzenierungen von
Werken, die noch vor nicht langer Zeit gut herausgebracht wur=
den
, nötig ſind, vermögen wir nicht zu beurteilen. Denn es gibt
in Darmſtadt glücklicherweiſe noch recht viele Opernhörer, die um
des Werkes willen und nicht wegen der Inſzenierung das Theater
beſuchen.
Die muſikaliſche Leitung lag in Händen von Generalmuſik=
direktor
Karl Friderich. Dieſer hatte ſehr ſorgfältig einſtudiert
und brachte eine muſikaliſch recht rühmenswerte Aufführung zu=
ſtande
. Daß heutzutage bei Mozart die Tempi zuweilen ſo raſch
genommen werden, daß die feine künſtleriſche Subſtanz ſich faſt
verflüchtigt, geſchieht beinahe an allen Bühnen. Die Wiedergabe
der Ouvertüre war glücklicherweiſe davon frei. Sehr fein war
regelmäßig die dynamiſche Abtönung, liebevoll die Hervorhebung
der Linien der einen Flöte, deren ſich Mozart bedient. Auch das
Orcheſter und die Chöre wirkten vorzüglich. Die Aufführung fand
reichen Beifall, der oft auch nach einzelnen ſoliſtiſchen Leiſtungen
A.
einſetzte. (Fortſetzung folgt.)

beherrſchte Geigenmelodie von den gebrochenen Akkorde
Klaviers untermalt wird, und ein bewegtes (Zwei= Viertel=
zu
deſſen Sechs=Zehntel=Läufen ſich ein ſtampfender Rhy
geſellt. Das Finale trägt im ganzen die gleichen Weſenszü=
anderen
Sätze, es iſt mit unzähmbarem Elan geſchrieben.
das Kopfthema läßt keinen Zweifel über den Charakte
Satzes.
In einer Stretta tritt am Schluſſe noch einmal das
thema des erſten Satzes auf. Es wird ſo die Brücke zum
Satz geſchlagen, was viel zu dem geſchloſſenen Geſamte
dieſes ſchönen Quintetts beiträgt.
Viele führende Perſönlichkeiten aus dem Muſikleben 1
Großſtädte haben die Leiſtungen des Prisca=Quartetts, de
die oben beſchriebenen Werke ſpieken wird, rühmend ane=
Es ſeien nur genannt: Hermann Abendroth. Ernſt Bücken,
rich Lemacher, Hermann Unger, Felix Berber, Henry M(
Karl Wemdling, Guſtay Havemann
Und wenn ein ſolches Meiſterquartett deutſche Meiſte
erklingen läßt, wer wollte da fehlen.

k. Dieburg, 9. Febr. Deutſche Arbeitsfron=
Saale Zum weißen Roß begrüßte Ortsgruppenwälter W.
Mitglieder der Ortsgruppe und erteilte Bürgermeiſter und
leiter Burkart das Wort. Der Redner zeichnete ein B
nationalſozialiſtiſchen Revolution, den Werdegang des T
hilfswerkes und vor allem den Angriff und die Bekämpfu
Arbeitsloſigkeit. Der heroiſche Kampf unſerer Volksgenoſ
der Saar diene allen als leuchtendes Beiſpiel, beſonders
die da glauben, an allem kritiſieren zu müſſen. Folgen n
ſerem Führer, werden wir Sozialiſten der Tat, echte 4
Menſchen, die dem Führer eine Stütze ſind an dem großer,
der Geſundung unſeres Vaterlandes. Hierauf ergriff Pg.
torius=Frankfurt das Wort zu einer markanten Rede r.?
Volksgemeinſchaft und Kameradſchaft, wie ſie im Schützen
geboren wurde, der auch die Geburtsſtätte des Nationalſ=
mus
geweſen iſt. Dieſer Sozialismus der Tat kennt nich
die Standesunterſchiede des kaiſerlichen Deutſchland, in de
Arbeiter als letzter mitmarſchierte. Im nationalſoziali
Staate gibt es nur Gleichberechtigte, einer iſt auf den a
angewieſen. In ſeinem Schlußwart kam der Redner noß
den Religionsſtreit zu ſprechen. Pg. Wick dankte für d
fällig aufgenommenen Ausführungen, des Pg Prätorius
brachte ein dreifaches Sieg=Heil auf Volk und Führer aus
Horſt=Weſſel=Lied mit Muſikbegleitung der DAD.=Kayelle,
Beginn der Verſammlung einige Muſikſtücke zu Gehör 1
bildete den Schluß des Abends.

rte

n=
er

* Vierzig Jahre Süddeukſche Eiſenhn
Geſellichaft.
Kameradſchaftsabend im Motorhaus Starkenburg.
Im Rahmen eines Kameradſchafsabends
geſtern abend die Süddeutſche Eiſenbahn=Ge
ſchaft die Feier ihres 40jährigen Beſtehens im /
des Motorhaus Starkenburg‟. Der Abend, de
ausgezeichneten muſikaliſchen Darbietungen der Kapell
Eſſener Straßenbahner umrahmt war, wurde
einen Prolog eröffnet, der einen Rückblick und Ueberblick ü
Entwicklung der Geſellſchaft während der ganzen Zeit ihr
ſtehens gab. Der Prolog, von dem Verfaſſer (Wagenführer (1
ler, Eſſener Straßenbahnen) ſelbſt vorgetragen, löſte lel
Beifall aus. Anſchließend ergriff Direktor Dr.=Ing. e. h.
das Wort und begrüßte zunächſt herzlich alle Erſchienenen.
ſondere die Vertreter des Heſſiſchen Staatsminiſteriums, de
ſichtsbehörden, der Reichspoſtdirektion Frankfurt, der
kammer Darmſtadt, der Stadt Darmſtadt, der Deutſchen A
front, ebenſo die Mitglieder des Aufſichtsrats der Geſellſche
benachharten Verkehrsbekriebe, die Ehrengäſte und Mitglie
Gefolgſchaften aus Darmſtadt, Baden. Heſſen, Thüringen
haden, und die Penſionäre In großen Zügen entwarf T
Kern dann ein klares Bild von dem Werden und Wach
Geſellſchaft, die ſich aus kleinen Anfängen zu einem der
Verkehrsunternehmen Deutſchlands entwickelte. Zahlen
ſchaulichten und bewieſen ſeine Ausführungen, von denen 1
ſonders die Entwicklung der heſſiſchen Bahnen intereſſier
weiteren Verlauf ſeiner Rede betonte Direktor Kern d.
ſtreben der Geſellſchaft, ſich den veränderten Bedürfniſſen de
kehrs. z. B. durch Steigerung der Geſchwindigkeiten, anzu
Die Notwendigkeit wirkſamer Zuſammenarbeit im geſamte
kehrsweſen betrachtete der Redner im Zuſammenhang n
Tendenz unſerer Zeit, die darauf ausgeht, gleichgerichtete un
ſelben Aufgaben dienende Kräfte zuſammenzufaſſen. Die 2
rungen ſchloſſen mit einem zuverſichtlichen Ausblick auf 2S
kunft: Die Grundlagen für die geſunde Aufwärtsentwicklu /=
deren
Anfang die Geſellſchaft heute nach Jahren des Niede Aig=
wieder
ſteht, ſind durch Adolf Hitler geſchaffen. In Dankbar
dachten die Anweſenden des Führers und Reichskanzlers mit
dreifachen Sieg=Heil, dem das Deutſchland= und Horſt=WeſſEie
folgten.
Nach der Verleſung einiger ſehr herzlich gehaltener aud
wunſchtelegramme ſchloſſen ſich nun, von Muſikvorträgen E*
brochen, eine Reihe von Anſprachen an. Zunächſt über Ee
Reichsbahnoberrat Lehr, Mainz, die Glückwunſche des Pr
ten der Reichsbahndirektion Mainz. Dann gratulierte im I
des Heſſiſchen Staatsminiſters und des Rektors der Teck 7
Hochſchule Darmſtadt Herr Reichsbahnoberrat Richar
der darauffolgenden Rede des Betriebswalters Be
Darmſtadt kam beſonders deutlich die enge Verk
heit von Führung und Gefolgſchaft innerhalb de
ſellſchaft zum Ausdruck. Betriebswalter Beutel gedack
200 Betriebskameraden, die im Kriege fielen, und ſchloß 1
der Gefolgſchaft mit dem Gelöbnis treueſter Pflichterfullu
die Zukunft. Anſchließend ergriff als Vertreter der Deutſch
beitsfront Kreiswalter Zachow das Wort zu längeren 2
rungen, in denen er die geiſtigen Grundlagen darlegte, O.
fruchtbare Zuſammenarbeit innerhalb eines Betriebes be.
Einſatz der höchſten eigenen Leiſtung und Achtung vor di
ſtung des andern, in dieſem Sinne ſollen Betriebsführ
Gefolgſchaft zuſammenmarſchieren in dem Marſchtritt, d
Führer Adolf Hitler angibt! Namens der Reichspoſtdi
Frankfurt ſprach Direktor v. Malotki, der beſonders di
wendigkeit des Zuſammenwirkens, der beiden Inſtitutio
Reichspoſt und Eiſenbahn=Geſellſchaft hervorhob Regie
baumeiſter Wolff=Weimar überbrachte dann Glückwün)
Firma Bachſtein, und im Namen der Eſſener Straßen,
ſprach der Betriebsgemeinſchaftsführer. Oberſturmban!
Löwenich herzliche Wünſche für weiteres Gedeihen der
ſchaft aus.
Ein launiger Prolog, vom Verfaſſer Wagenführer M.
wiederum ſelbſt vorgetragen leitete zum 2. Teil des.
über. Heitere Vorträge und Lieder zur Laute von Heini S
(Wiesbadener Theater) und tänzeriſche Darbietungen von
Zickler-Paul Böhm (Heſſ. Landestheater) brachten
nehme Abwechſlung zwiſchen den allgemeinen Tänzen und
dankbaren, lebhaften Beifall. Die Stimmung war ausge‟
und man blieb in echter Kameradſchaftlichkeit bis zu ſpäter
zuſammen

dedenkt
der hungernden Tieré
Reichsbund Volkstum und Heimat
Landſchaft RheinfrankenNaſſau=He!
Fachamt Tierſchutz

[ ][  ][ ]

Sonntag, 10. Februar 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 41 Seite 7

Wer hat dein Kleid gemacht?
Beſuch einer Nähſtube der NS.=Frauenſchaft für das Winterhilfswerk.

geinem wird es einfallen, wenn er ſich ein Kleidungsſtück
fi. danach zu fragen, wer dieſes Kleidungsſtück wohl hergeſtellt
zen mag. Man hat den Gegenſtand gekauft und bezahlt und
fümmert einen nichts weiter, als daß die Ware dem Werte
ſpreche. Anders ſoll es aber bei denen
7. die durch die Opfer ihrer Mit=
nſchen
zum Teil mit Kleidung und Nah=
javerſehen
werden. Da bekommen eine
itter für ihre neugeborenes Kind
uglingswäſche Windeln und Kleid=
a
. eine Familie Bettwäſche, bedürftige
ruen oder Mädchen Kleider durch die
tsgruppe der NSV. ausgehändigt und
ſen nicht, daß ſie all dieſe Sachen den
ßigen Händen ſelbſtloſer Frauen zu
danken haben. Wenn all die vielen
ige die die NS.=Volkswohlfahrt und
Winterhilfswerk an Bedürftige ver=
in
gebrauchsfertigem Zuſtande ge=
ft
werden müßten, dann wäre es nicht
zlich, all den vielen Wünſchen zu ent=
ſchen
, die in dieſer Beziehung an dieſe
hi lle herangetragen werden.
Allen vom WHW. betreuten Frauen
Mädchen wäre zu wünſchen, daß ſie
nal durch die Werkſtätten und die
g yſtuben der NS.=Frauenſchaft oder der
n WHW. angegliederten Verbänden
ſew in dürften, damit ſie ſehen würden.
unt welchem Eifer und unermüdlichem
iſch ermut dort Frauen, die ſelber einen
ei ishalt zu verſorgen haben, arbeiten
wirken, in völlig ſelbſtloſer Weiſe
ohne irgendeine Gewinnabſicht, allein
dem Wunſche beſeelt, armen Volks=
iſſen
helfen zu können. Schon ſo=
je
die NS.=Volkswohlfahrt und das
iterhilfswerk beſtehen, arbeiten dieſe
uen faſt ununterbrochen und manche
für Tag, ohne danach zu fragen,
einmal ihr Lohn dafür ſein würde.
meiſten von ihnen hat ſelber der
upf dieſes Lebens Spuren ins Antlitz
rieben. Vielleicht fühlen ſie deshalb die beſondere Verpflich=
. anderen Volksgenoſſen helfen zu müſſen.
Es ſind an ein viertelhundert Frauen, die in der kleinen
kſtatt im Braunen Haus auf der Rheinſtraße ein= und aus=
n
. Tauſende von Metern Stoff haben ſie dort bereits zu
= und Leibwäſche verarbeitet und eine Unzahl ausbeſſerungs=
irftiger
Kleidungsſtücke wurde von ihnen verwendungsfähig
acht und für die große Zahl unſerer Bedürftigen hergerichtet.
Da iſt es ſchon angebracht, daß der oder jener, der ein ſolches
dungsſtück erhalten hat oder trägt, ſich auch einmal Gedanken
ber macht, wer es angefertigt hat und welcher Sorgfalt und

Opferwilligkeit es zu verdanken iſt. Es waren beſtimmt nicht
die ſchlechteſten Mütter unſeres Volkes, die es ſo trefflich ver=
ſtehen
, mit Zwirn und Nadel umzugehen. Dieſe mütterliche Sorg=
falt
, die ſie früher ihren Kindern mögen zukommen gelaſſen

haben, opfern ſie jetzt als Beitrag und Sinnbild der wiedererſtan=
denen
Volksgemeinſchaft denen die noch ihrer ſorgenden Hilfe
bedürfen. Welche Liebe ſie an das Werk ihrer Hände aufwenden,
mag die Tatſache bezeugen, daß aus der Mitte der Frauen immer
wieder die Zutaten zu ihren Arbeiten, wie Garn, Knöpfe und
dergleichen aufgebracht werden. Scheinen dieſe Dinge auch un=
bedeutend
, ſo ſind ſie doch für manche von ihnen ein Opfer, an
dem gemeſſen der goldene Beitrag manches Reichen verblaſſen
müßte. Möchte das Beiſpiel dieſer wackeren Frauen die Nach=
ahmung
und den Widerhall in unſerem Volke finden, den er
verdiente, denn das Winterhilfswerk braucht die Hilfe jedes Ein=
zelnen
unter uns!
R. I.

An alle Volksgenoſſen Darmſtadks
und Amgebung!
Am 11. 2. 1935 ſetzt in der Provinz Starkenburg in jeder
gruppe des Reichsluftſchutzbundes eine Hauswerbung
2s Hausliſten ein. So auch in der Ortsgruppe Darmſtadt des
ſsluftſchutzbundes und ſeinen Gemeindegruppen. In jedes
wird der Luftſchutzblockwart eine Hausliſte bringen, in
ich jeder Volksgenoſſe als Mitglied im Reichsluftſchutzbund
agen ſoll. Die Ortsgruppe Darmſtadt einſchließlich ſeiner
eindegruppen hat ſeit ihrer Gründung im Juli 1933 einen
mtmitgliederſtand von 16 000 erreicht. Dieſer Mitgliederſtand
jedoch bei einer Geſamteinwohnerzahl der Ortsgruppe von
00 Einwohnern in keinem Verhältnis, Luftſchutz iſt nationale
ht im Hinblick auf die Luftrüſtungen der Staaten jenſeits
er deutſchen Grenze. Das Aufgabengebiet des Reichsluftſchutz=
es
zum Schutze der deutſchen Zivilbevölkerung iſt ſo rieſig
geworden, daß nicht nur allein tätige Mitarbeit notwendig
undern auch eine finanzielle Grundlage für die Weiterarbeit
iffen werden muß. Der Reichsluftſchutzbund, insbeſondere die
gruppe Darmſtadt des RLB., wird aber nur ihre ſchwere und
itwortungsvolle Aufgabe zum Schutze der Bevölkerung löſen
en, wenn jeder Volksgenoſſe ſein Scherflein dazu beiträgt.
ite der Reichsluftſchutzbund ſeit Gründung nur einen Jahres=
ag
von 1 Mark erheben, ſo läßt ſich dieſe Beitragsregelung
beſonderer Berückſichtigung des rieſigen Aufgabengebietes
mehr länger aufrecht erhalten. Jedem Volksgenoſſen ſoll und
es möglich gemacht werden, die Mitgliedſchaft im Reichsluft=
bund
zu erwerben, und darum wird jetzt ein Monatsbei=
g
erhoben Es zahlen erwerbsloſe und unterſtützungsberech=
Volksgenoſſen monatlich nur 10 Pfg., und Volksgenoſſen, die
rbeit und Brot ſtehen, ſchätzen ihren Monatsbeitrag ent=
ſend
ihrem Einkommen ſelbſt ein. 10. 15, 20 Pfennig kann
eder Volksgenoſſe im Monat für dieſe nationale Sache be=
Xnt noch erübrigen. Es iſt nur eine kleine Dankesſchuld dem
ne gegenüber, der dem deutſchen Volke ſein nationales Selbſt=
ßtſein
zurückgegeben hat, unſer Führer und Volkskanzler
f Hitler!
Volksgenoſſen, wenn nun der Luftſchutzblockwart euch die Haus=
Oringt, legt dieſe nicht achtlos beiſeite, ſondern ſeid euch eures
ſchtums bewußt. Zeichnet eure Mitgliedſchaft in die Hausliſte
Der Reichsluftſchutzbund gibt jedem deutſchen Volksgenoſſen
* Gelegenheit zu beweiſen, daß es ihm mit ſeinem nationalen
en und Denken ernſt iſt.
Reichsluftſchutzbund
Ortsgruppe Darmſtadt.

Der Polizeibericht.
Wer hat den Dieb beobachtet? Am Dienstag, den 29. 1. 35.
den 8 und 18 Uhr, wurde aus dem Treppenhaus des Grund=
Schulſtraße 14 ein dort lagerndes Paket mit 264,7 Meter
attunſtoff geſtohlen. Das Paket war 95 Zentimeter lang
etwa 35 Zentimeter breit. Es enthielt ſechs Stücke in rot
weißgeblümt, in lilageblümt und einige Stücke lilageblümt
Engelsfiguren und der Aufſchrift Erwache froh‟. Der Täter
infolge der Menge verſuchen, den Stoff anderweitig abzu=
Dem wurde derartiger Bettkattunſtoff angeboten und wer
VSöüglich des Diebſtahls Wahrnehmungen gemacht, die zur
ttlung des Täters führen können? Vor Ankauf des Stoffes
Bewarnt. Sachdienliche Mitteilungen werden auf Zimmer
Des Landeskriminalpolizeiamts, Hügelſtraße 31/33, entgegen=
ien
. Auf Wunſch wird Vertraulichkeit zugeſichert.

Fuhrleute,
I der Winterkälte ihre Pferde länger im Freien ruhig auf=
müßten
, werden gebeten, die Tiere in Stallungen unterzu=
L* Dies war in früheren Zeiten Sitte und liegt ja auch im
Eeſſe der Pferdebeſitzer ſelbſt, die dadurch ihre Pferde vor
Theit ſchützen. Es gibt in Darmſtadt noch genug Wirtſchaften,
Ii0lungen beſitzen und gegen ein kleines Entgelt Pferde ein=
n
.
Fachamt Tierſchutz.

Dlnd der Rundfunkteilnehmerzahl am 1. Februar. Die Geſamt=
d
Rundfunkteilnehmer im Deutſchen Reich betrug am 1. Fe=
* 1935 6 439 232 gegenüber 6 142921 am 1. Januar. Im
Des Monats Januar iſt eine Zunahme um 296 311 Teil=
448 v. H.) eingetreten Unter der Geſamtzahl am 1. Fe=
Fiinden ſich 453 845 Teilnehmer, denen die Rundfunkge=
EI erlaſſen ſind, darunter 304 346 Arbeitsloſe.

SüTnn 2
Das Mädchen mit dem Glückslos.
Habt ihr’s geleſen? Vor ein paar Tagen ſtand es doch in der
Zeitung, daß ein junges Mädchen in einer hieſigen Konditorei
einen Haupttreffer in der Winterhilfslotterie gemacht und 5000
Mark gewonnen hat! Fünftauſend blanke Reichsmark ſo unter
der Hand beim Kaffeetrinken!
Ich bin nicht neidiſch. Gott bewahre, ich hab ia ſelbſt kein
Geld, aber wiſſen möcht ich doch, wie das ſo iſt, wenn man ſo mir
nichts dir nichts 5000 Mark gewinnt. Man macht alſo den Um=
ſchlag
auf holt zuerſt die beiden Poſtkarten heraus, langſam. nur
langſam, damit man das Glück nicht erſchreckt, greift dann, ſchon
im voraus großzügig entſagend, nach dem Losbrief, iſt faſt über=
zeugt
, daß ein ſauberes Nichts darinſteht und lieſt: Dieſes
Los gewinnt. . . Halt! Sagen Sie, Fräulein, haben Sie in
dieſem Augenblick die Augen geſchloſſen? Haben Sie ein Sauſen
in den Ohren geſpurt? Haben Sie plötzlich gefroren oder war
Ihnen ſiedend heiß? Haben Sie ſich verſchluckt oder haben Sie
den Löffel auf die Erde fallen laſſen? Oder haben Sie’s gar nicht
geglaubt was da ſtand? Haben Sie vielleicht Ihre Freundin oder
(entſchuldigen Sie) Ihren Freund gebeten, er ſie es möchte ſie
mal in den Arm petzen, ob Sie’s auch wirklich ſeien und nicht
alles nur träumten?
Ja, und dann ſtand es wirklich da, und es war wirklich wahr,
und Sie ſpürten wirklich den Schmerz am Arm (der Ekel!), und
Sie laſen alſo: Fünftauſend Mark. Denken Sie doch. Sie
wollten nur eine Taſſe Kaffee trinken, und die Mutter durfte
das noch nicht einmal wiſſen, weil Sie nicht allein waren. Ach.
Sie, Fräulein, muß das ein herrlicher Schreck geweſen ſein? Ich
meine die 5000, nicht die Mutter.
Oder war alles ganz anders? Haben Sie vielleicht ganz kalt=
blütig
und ſelbſtverſtändlich nein, gelt, ſo war es nicht? Denn
dann hätten Sie wahrhaftig . . . ach was, es muß ja ſo geweſen
ſein, wie ich mir das denke, weil ich überzeugt bin, daß das Glück
ſchon gewußt hat, warum es ausgerechnet zu Ihnen kam.
Und was ich noch fragen wollte: Die Mutter bat wohl doch
nicht geſchimpft, weil Sie ſchon wieder mit dem jungen Mann
ausgegangen waren (Oh Gott vielleicht hat er ſogar ſelbſt das
Los für Sie gekauft!), und geſchlafen haben Sie in dieſer Nacht
wohl auch kaum? Na ſchön, dann iſt ja alles in beſter Ordnung.
Uebrigens, wenn ich’s im voraus gewußt hätte, dann hätte
ich meiner Waſchfrau geraten, ſie ſollte mal in dieſer Konditorei
eine gute Taſſe Kaffee trinken. Sie trinkt den nämlich furchtbar
gern. Und das Los, dieſes Glückslos. .. Aber das haben Sie ja
gezogen, und wie geſagt; es wird auch ſo in Ordnung ſein,
hoffe ich.
Bereins- und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Hiſtoriſcher Verein. Montag, den 11 Februar, ſpricht
Muſeumsdirektor Dr. Behrens aus Mainz über den zeitnahen
Gegenſtand: Die Germaniſierung des linken Rheinufers‟. Der
Vortrag wird durch Lichtbilder verdeutlicht werden.
Muſikverein. Die nächſten Proben finden ſtatt: Für die
Damen am Dienstag den 12. Februar, und für die Herren am
Freitag, den 15. Februar. Es wird gebeten, dieſe Proben voll=
zählig
zu beſuchen. Das Konzert Theodora von Händel findet zur
Feier des 250. Geburtstages des Meiſters am 15. März ſtatt
Kam. Vereinigung ehem. Heſſ. Garde=Drag. 2 3.
Hauptgruppe Darmſtadt. Diestag, den 12. Februar, abends 20.30
Uhr. findet im Fürſtenſaal ein Lichtbildervortrag ſtatt über die
Maſurenſchlacht, zu dem alle Mitglieder hiermit eingeladen wer=
den
. Pünktliches Erſcheinen erwünſcht.
Hausfrauenbund. Es wird noch einmal auf unſeren
Hausfrauennachmittag am Dienstag, den 12. Februar, nachmittags
4 Uhr, im Vortragsſaal des Heaghauſes, Luiſenſtraße 12. aufmerk=
ſam
gemacht. Vorführung des AEG.=Films Lebenskunſt und Heim=
freuden
mit Kaffeepauſe Karten ſind für unſere Mitglieder gegen
Vorzeigen der Mitgliedskarte im Heaghaus ab Montag, den
11. Februar, koſtenlos erhältlich. Wir empfehlen die Karten ſich
rechtzeitig zu ſichern.
Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Städt. Saalbau. Heute abend 8.11 Uhr: Gr. Faſchings=
Rummel. Kappenabend und Tanz. Eintritt frei
Orangeriehaus. Heute abend 8 Uhr: 2. Rheiniſcher
Abend.

Aus Heſſen.

Dg. Arheilgen, 9. Febr. Schulungsabend. Im Par=
teilokal
Zur Sonne fand für die PO., die Amtswalter der ein=
zelnen
Gliederungen der NSDAP. und der Deutſchen Arbeitsfront
ein Pflichtſchulungsabend ſtatt, den Pg. Heinrich Gärtner in
Verhinderung des Ortsgruppenleiters eröffnete. Als neuer Orts=
ſchulungsleiter
ſtellte ſich Pg. Schmitt aus Jugenheim vor, der
ſich in einem eingehenden Referat über den Kameradſchafts= und
Volksgemeinſchaftsgedanken verbreitete Für die Ortsgruppe der
NSDAP. hieß Landwirtſchafts=Fachberater Pg. W. Brucher
den Schulungsleiter willkommen und betonte den Willen zu einem
kameradſchaftlichen und vertrauensvollen Zuſammenarbeiten im
Sinne des Führers. Beratungsſtunde Im evangeli=
ſchen
Gemeindehaus findet am kommenden Mittwoch nachmittag
eine Beratungsſtunde der Mütter= und Säuglingsfurſorge ſtatt.
Unfälle. Eine Frau in der Dieburger Straße eilte einer
Kuh, die aus dem Stall durchgehen wollte, nach und kugelte ſich
dabei einen Arm aus. In der Frankfurter Straße wollte eine
Frau über den Hof gehen. Anſcheinend durch den Schnee und die
Regenfälle in der letzten Zeit gelockert, brach der Boden der
Abortgrube durch, ſo daß die Frau in die Grube fiel. Auf ihre
Hilferufe eilten Angehörige und Nachbarn herbei und befreiten
die Frau aus ihrer unglücklichen Lage.
Griesheim, 8 Febr. Generalmitgliederappell
NSDAP. In der Wirtſchaft von Otto Hauck fand der
neralmitgliederappell der Ortsgruppe Griesheim der NSDAP.
ſtatt. Der Appell wurde in Verhinderung des Ortsgruppenlei=
ters
. Pg. Seiber: von Pg Schrauth eröffnet und geleitet.
Der Vorſitzende, Pg. Schrauth, wies darauf hin, daß ſeit der
Machtergreifung zwei Jahre verfloſſen ſeien und daß es ſeitdem
überall im Deutſchen Reiche aufwärts gehe. Das zweite Jahr
habe ſich an das erſte würdig angeſchloſſen und müſſe als das
Jahr der Behauptung bezeichnet werden. Die einzelnen Amts=
walter
erſtatteten Bericht über ihre Tätigkeit im abgelaufenen
Jahre. Pg. Nothnagel gab einen Ueberblick über die Kaſſen=
lage
, die mit einem durchaus befriedigenden Ergebnis abſchloß.
Pg. Metzger ſchilderte ſeine Tätigkeit als Preſſewart. Die
Lage der Hilfskaſſe ſetzte Pg. Becker auseinander, während Pg.
Schulz über die Schulung referierte. Von beſonderem Intereſſe
waren die Ausführungen des Pg. Scherer über die Leiſtungen
der NS.=Volkswohlfahrt. Aus dem vorgetragenen Zahlenmate=
rial
ging hervor, welch ſegensreiche Einrichtung die Volkswohl=
fahrt
für die bedürftigen Volksgenoſſen darſtellt. Pg. Hofmann
ſprach über den Aufbau der Deutſchen Arbeitsfront, während Pg.
Wicht die von der NS.=Bauernſchaft geleiſtete Arbeit ſchilderte.
Den Bericht für die NS.=Kriegsopfer erſtattetete Pg. Schrauth.
Er führte u. a. aus, daß die Organiſation nicht in erſter Linie
für die Sicherung des Rentenanſpruchs der Beſchädigten arbeite,
ſondern daß das Primäre die Wiedergewinnung der im früheren
Syſtem verlorenen Soldatenehre der Frontſoldaten ſei. Im An=
ſchluß
an dieſe Ausführungen wies Pg. Schrauth darauf hin,
daß in den nächſten Tagen im hieſigen Ort ebenfalls ein Opfer=
buch
der NS.=Volkswohlfahrt zur Auflegung gelange. Er be=
zeichnete
es als Ehrenpflicht für jeden in Arbeit und Verdienſt
ſtehenden Volksgenoſſen, durch eine ſeinen Verhältniſſen entſpre=
chende
Einzeichnung der Not weiterer Volkskreiſe zu ſteuern. Hier=
auf
hielt ein Volksgenoſſe aus Saarbrücken, der zurzeit hier auf
Urlaub weilt, einen Vortrag über all die Bitterniſſe und Schika=
nen
, denen die heimattreuen Saarländer ausgeſetzt waren. Seine
Ausführungen gipfelten in dem Ausſpruch: Unſer Blut wollte
wieder zu ſeinem Blut‟. Der Appell ſchloß mit einem dreifachen
Sieg=Heil auf den Führer, dem Horſt=Weſſel=Lied und dem Deutſch=
landlied
.
Ak. Nieder=Ramſtadt. 9. Februar, Hohes Alter. Am heu=
tigen
Tage vollendete Eliſabeth Schneckenburger Witwe,
geb. Becker, ihr 78. Lebensjahr. Am 11. d. Mts. kann der Alt=
veteran
Chriſtoph Nungeſſer IV., dahier, ſeinen 87. Geburts=
tag
feiern. Trotz des hohen Alters iſt Letzterer noch körperlich
und geiſtig auf der Höhe und in der angenehmen Lage, noch tag=
täglich
ſeinen gewohnten Spaziergang zu machen. Geſang=
verein
Eintracht=Freundſchaft‟. Das Motto des gro=
ßen
Maskenhalles am 23. d. Mts heißt Eine Nacht auf der Inſel
Galapagos. Der Arbeitsausſchuß iſt damit beſchäftigt, die Vor=
bereitungen
ſo zu treffen, daß die Beſucher auf ihre Rechnung
kommen.
Nieder=Ramſtadt, 9. Febr. Der Geſangverein, Harmonie‟,
unter Leitung von Herrn Muſikoberlehrer Hubert Samper=
Darmſtadt veranſtaltet am Sonntag, den 17. Februar, abends, im
Saalbau Zum goldenen Anker, (W Fiſcher) einen großen
Konzertabend. Die äußerſt feinſinnige und künſtleriſche
Vortragsfolge wird beſtritten von einem ca 130 Mann ſtarken
Chor, gebildet aus den Herrn Samper unterſtellten Vereinen
Männerchor Germania Weiterſtadt, Samperſcher Männerchor
Ober=Ramſtadt und dem Geſangverein Harmonie als dem kon=
zertgebenden
Verein ſelbſt. Es wirken außerdem mit: Frau Eva
Maria Allmanritter (Sopran), Frl. Eliſabeth Wagner
(Klavier), Herr Karl Cauer (Geige) und Fr. Nelly Birren=
bach
(Klavier), ſämtlich aus Darmſtadt. Ferner ſei an dieſer
Stelle jetzt ſchon darauf hingewieſen, daß der große Maskenball
der Harmonie am Faſchingsſamstag, den 3. März. ebenfalls im
Saalbau Zum goldenen Anker ſtattfindet
Traiſa, 9. Febr. Hauptverſammlung. Am kommen=
den
Donnerstag, den 14. Februar, findet im Darmſtädter Hof,
(Behrens) die Hauptperſammlung der Evangeliſchen Frauenhilfe
ſtatt. Gleichzeitig wird das 10jährige Beſtehen gefeiert, wahei
u. a. der Frauenchor mitwirken wird
f. Roßdorf, 9. Febr. Wildſchweine. Als eine Selten=
heit
in unſerer Gemarkung iſt das Auftreten von Wildſchweinen
feſtgeſtellt worden. Im Jagdbezirk 1 konnte ein ſolches erlegt
werden. Feldbereinigung. Bei der ſtattgefundenen
Submiſſion der Drainagearbeiten fielen die drei Loſe in Einzel=
loſen
den Unternehmern Weber (Hummetroth), Henrich (Klein=
Zimmern) und Becker (Roßdorf) zu.
k. Dieburg, 9. Febr. Die Städtiſchen Betriebe
Darmſtadt veranſtalteten vorgeſtern und geſtern im Mainzer
Hof einen luſtigen Werbeabend. Der Redner verſtand es ſeine
Ausführungen in humorvoller Weiſe vorzutragen. Eine Gratis=
verloſung
brachte einer Anzahl Teilnehmer wertvolle Gewinne.
Schulungsabend der Landjugend. Durch den Be=
zirksreferenten
finden an drei Abenden in der Marienſchule
Schulungsabende ſtatt, an denen ſämtliche Jungbauern teilzuneh=
men
haben.
r. Babenhauſen, 9. Febr. Sängerball. Zu einem Abend,
der in geſanglicher und muſikaliſcher Hinſicht nichts zu wünſchen
übrig ließ, hatte der Geſangverein Sängerluſt im Filialort
Harreshauſen ſeine Freunde und Gönner eingeladen.
Schneidig muſizierte die Kapelle unter Leitung von Herrn
Schorr, und die Geſangsvorträge, ausgezeichnet vorgetragen
unter der muſikaliſch beſchwingten Leitung des Herrn A. Peter
aus Babenhauſen, ernteten ſtarken wohlverdienten Beifall. Die
Sängerluſt bewies mit ihren Geſangsvorträgen, daß ſie ſicht=
bare
Fortſchritte machte. Der zweite Teil war dem Tanze vorbe=
halten
, der erſt, unterbrochen von vielen Scherzen, am frühen
Morgen ſein Ende fand.
Stockheim. 9. Febr. Der KK.=Schützenklub Weidmanns=
luſt
Stockheim beabſichtigt, am 16. Februar 1935 bei Gg Reubold
ſeinen Preis=Maskenball abzuhalten. Alles Nähere ſiehe in Kürze
im Inſeratenteil und an den Anſchlagstafeln
m Beerfelden, 9 Febr. Kinderſpeiſung durch die
NS. Frauenſchaft. Auch heuer widmet die Frauenſchaft un=
ter
der Führung ihrer energiſchen und emſigen Leiterin Pg. Frau
Weſternacher ihre ganze Krafi dem Winterhilfswerk. Wie
voriges Jahr, ſo werden auch heuer wieder 80 Schulkinder mit
einem warmen Frühſtück verſorgt, beſtehend in Milch und Bröt=
chen
. Die Mittel dafür beſchafft die Frauenſchaft durch Her=
ſtellung
von Nützlichem und Schönem an den Heimabenden. Und
es kann erlangt werden in der Verloſung, die mit einem Deutſchen
Abend in der Turnhalle verbunden iſt. Außer dem zugkräftigen
Unterhaltungsprogramm veranlaßt gewiß der genannte edle
Zweck manches zum Beſuch der Veranſtaltung.
Em. Heppenheim a. d. B., 8. Febr. Bezirksbauernver=
ſammlung
. Die Bauern und Landwirte des Bezirks hatten
ſich im Goldenen Anker verſammelt, wo Direktor Dr. Keil
von der Bäuerlichen Werkſchule Heppenheim und Bezirksbauern=
führer
Heid=Waldmichelbach über das ſo wichtige Thema Er=
zeugungsſchlacht
referierten. Es gilt den deutſchen Boden auf
das äußerſte auszunutzen
ſondere auch die als Rohſtoffe ſo
wertvollen Oelſaaten und Geſpinſtfaſe
wie Raps. Lein. Hanf
uſw. anzubauen Kreisbauern
Keinheimer=Reiſen
ſprach über das Bauernre=
keich
und die Wichtigkeit
der Raſſenpolitik. Die Reifeprüfung inder hieſigen
Oberrealſchule fand unter dem Vorſitz des Herrn Oberſchul=
rats
Dr. Seiv ſtatt. Von 12 Abiturienten beſtanden 10 die
Prüfung darunter eine Schülerin. Die Hälfte der Prüflinge
war von auswärts

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Seite 8 Nr. 41

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 10. Februg A35

Dier Mutgiage des Lanofiarmentäinong 2 Durmnſtäot.

Ende Februar 1915 ſteht das Landſturmbataillon 2 Darm=
ſtadt
in der von der Weichſel bis weit nach Nordoſten hinaufziehen=
den
Gefechtsfront hinter der alten Polenhauptſtadt Plock. Oeſtlich
der Dörfer Miszewo und Cekanow hat es öſterreichiſche Huſaren
in eiligſt aufgeworfenen Feldverſchanzungen abgelöſt Unſer Ba=
taillon
gehört zum Korps Diebhuth=Horrach; den Unterabſchnitt
führt Oberſtleutnant Plantier. Bataillonsführer iſt Hauptmann
Ebel, Forſtmeiſter in Lorſch; deſſen Adjutant Oberleutnant
Mueller, Bürgermeiſter in Darmſtadt. Die 1. Kampagnie unter
Hauptmann Küntzel bezieht am 28. Februar die jenſeits eines
Bachgrundes befindliche Vorſtellung, d. h. den Höhenrand, ohne
Gräben oder gar Unterſtände; es iſt die dritte Nacht, die unſere
Leute unter freiem Himmel verbringen. Lt. Kiſſinger hat mit
dem erſten Zug den rechten Flügel, der bis an das vom Feind
beſetzte Dörfchen Szeligi heranreicht. Seine letzte Patrouille die
im Dunkel der Nacht vorgeht, kehrt nicht zurück. Früh um 6 Uhr
des 1. März eröffnet der Feind einen heftigen Angriff durch
Infanterie, Artillerie und Maſchinengewehre. Es gelingt der
1. Kompagnie, den mit weit überlegenen Kräften unternomme=
nen
Vorſtoß erfolgreich abzuweiſen und die Vorſtellung zu hal=
ten
. Mitten im Gefecht kommt der Landſtürmer Boxheimer= Lam=
pvertheim
nach ſtundenlangem Bemühen zu uns zurück. Er be=
richtet
, Freeb=Frankfurt iſt von den Ruſſen gefangen genommen,
Hitſchler=Schaafheim erſtochen worden. Im Nahkampf mit den
hinter der letzten Scheune von Szeligi hervorbrechenden Gegner
erhält der Zugführer einen Schuß in den Hinterkopf; ein ande=
res
Geſchoß hatte die Mütze durchſchlagen. Die Haltung der
Truppe, die über 12 Stunden im Gefecht ſteht, wird in jeder Be=
ziehung
als muſtergültig vom Hauptmann Küntzel anerkannt, der
beſonders hervorhebt, daß das Schießen auch in kritiſchen Lagen
ruhig und ſicher geweſen iſt. Nachmittags um 3 Uhr überbringt
der Bataillonsadjutant an die als Reſerve in der Hauptſtellung
befindlichen Kompagnien den Befehl. in die Vorſtellung einzu=
rücken
. Die 2. Kompagnie unter Lt. Türck aus Seeheim und die
4. Kompagnie unter Hptm. Buſſe führen wie auf dem Exerzier=
platz
mit dem ſchwerbepackten Torniſter den Auftrag aus. Der
Feind erleidet erſichtlich ſchwere Verluſte. Doch auch die eigenen
Verluſte ſind für ein Landſturmbataillon, das faſt nur aus älte=
ren
Familienvätern beſteht, ſchwer genug: 8 Mann tot, 3 ſchwer,
7 leicht verwundet. Die 3. Kompagnie ſteht beim Bataillon Rai=

ſer an der Weichſel unter Hauptmann Wieſecke, einſt Oberſteuer=
inſpektor
in Darmſtadt; ſie hat nur einen Leichtverwundeten. Ge=
fallen
ſind von der 1. Kompagnie: Uo. Bachem=Hochheim. Ebert=
Dietershauſen, Hitſchler=Schaafheim, Müller=Eckertshauſen, Unter=
brink
aus Fränkiſch=Crumbach. Von der 2. Kompagnie; Bern=
hardt
=Eſchollbrücken, Blank=Dieburg. Heppert=Gernsheim Die
Stellung iſt behauptet, der Feind zurückgeſchlagen worden. Oberſt=
leutnant
Plantier ſpricht dem Bataillon 2 Darmſtadt noch am
Gefechtsabend Anerkennung und beſonderen Dank aus.
Am 2. März haben die 1. und 4. Kompagnie die Hauptſtel=
lung
beſetzt und Sicherungen nach der Vorſtellung ausgeſandt.
Gegen Abend greift der Feind wieder an, das Gefecht wird erſt
nachts 11 Uhr abgebrochen. Die am linken Flügel ſtehende
4. Kompagnie hat dabei 4 Verwundete. Der 3. März führte
unſer Bataillon zum Angriff. In ſchneidigem Vorgehen gewannen
wir Raum gegenüber dem ſtarken Feind, brachten aber auch
Opfer: 4 Tote, 3 Schwer= und 17 Leichtverwundete. 2 Leichtver=
wundete
hat die 3. Kompagnie unten an der Weichſel. Die 2. Kom=
pagnie
, die nachts 2 Uhr eingeſetzt worden iſt, verlor 2 Leute:
Färber=Wiesbaden und Heinrich Weitzel=Darmſtadt. Von der
4. Kompagnie fielen: Becker=Filſen und Sattig=Dieburg.
Für den 9. März ordnet Oberſtlt. Plantier einen allgemei=
nen
Angriff an, der nach vorbereitendem Artilleriefeuer unter=
nommen
wird. Unſer Bataillon hat den Auftrag, den Feind zu
feſſeln, um ihn zu verhindern. Verſtärkungen nach ſeinem linken
Flügel zu ſchieben, dem der Hauptſtoß gilt. Das Bataillon löſt
ſeine Aufgabe mit beſtem Erfolg. Die 1. Kompagnie dringt ohne
Verluſte nahe an den Feind heran und bringt ihm beträchtliche
Schädigungen bei. Gegen Mittag werden noch 3. und 4. Kom=
pagnie
zur Verſtärkung herangezogen, die 2. Kompagnie bleibt zur
Reſerve. Auch der 9. März iſt ein Ehrentag für das Bataillon,
das nur 1 Schwer= und 6 Leichtverwundete hat.
Dieſe drei Märztage des Jahres 1915 haften wohl für immer
im Gedächtnis der Angehörigen des Landſturmbataillons 2 Darm=
ſtadt
. So iſt es begreiflich, daß am erſten Märzſonntag dieſes
Jahres die alten Soldaten hier in ihrem Standort am 3. März,
nachmittags 2.30 Uhr, im Bürgerhof die Erinnerung an dieſe Zeit
vor 20 Jahren bei kameradſchaftlichem Treffen wieder wollen auf=
leben
laſſen.
Prof. Kiſſinger.

Ex. Bobſtadt, 9. Febr. Ehrenkreuze. In feierlicher
Weiſe wurden in der Wirtſchaft Zum Bahnhof durch Herrn
Bürgermeiſter Dinges weitere 18 Ehrenkreuze an die Front=
kämpfer
ausgegeben.
Ex. Bürſtadt, 9. Febr. Aus dem Gemeinderat. In
der Gemeinderatsſitzung wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt: Die
Satzungen zum Bezug von Waſſer wurden genehmigt. Das
Heſſ. Miniſterium trat an die Gemeinde heran, den Bau der Waſ=
ſerleitung
nach dem Siedlungsgebiet zu übernehmen. Unter der
Vorausſetzung, daß das Siedlungsgebiet der heſſiſchen Regierung
im Lorſcher Wald der Gemarkung Bürſtadt eingemeindet iſt, gab
der Gemeinderat zum Bau dieſer Waſſerleitung ſeine Zuſtim=
mung
. Bei Notſtandsarbeiten will der heſſiſche Staat hier 100
Wohlfahrtserwerbsloſe beſchäftigen, und zwar auf die Dauer von
26 Wochen, um die Gemeinde zu entlaſten. Jedoch muß die Ge=
meinde
pro Perſon und pro Woche einen Zuſchlag von 10 RM.
gewähren. Der Rat erteilte ſeine Zuſtimmung.
Gernsheim, 9. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
8. Februar: 3,19 Meter, am 9. Februar: 2,66 Meter.
Ex. Groß=Rohrheim, 7. Februar. Tagung der Bürger=
meiſter
. Im Parteilokal Zum deutſchen Haus fanden ſich die
Bürgermeiſter des Kreiſes Bensheim zuſammen, und Herr Bür=
germeiſter
Schneider aus Lindenfels, der den Vorſitz führte,
begrüßte die anweſenden Bürgermeiſter den Kreisleiter der
NSDAP., die Vertreter der beiden Arbeitsämter Bensheim und
Darmſtadt ſowie die Vertreter des Kreisamtes und beſprach an=
ſchließend
das Thema: Notſtandsmaßnahmen und deren Durch=
führung
in den Gemeinden‟. Nach einer lebhaften Ausſprache
führte Kreisleiter und Bürgermeiſter Brückmann aus Bens=
heim
u. a. aus, daß auch die Siedlungsbauten zur Arbeitsbeſchaf=
fung
ein Großteil beitragen und die einzelnen Gemeinden auch
weiterhin verſuchen müßten, den Arbeitsmarkt zu entlaſten. Hier
ſollen hauptſächlich kinderreiche Familienväter bevorzugt werden.
D. Biblis, 8. Febr. Zum proviſoriſchen Rechner der Gemeinde=
kaſſe
Biblis wurde Ortsgruppenleiter W. Handwerk ernannt
und verpflichtet= Im Gaſthaus Zur Krone fand eine große
Kundgebung des Reichsluftſchutzbundes ſtatt. Lehrer
Wehwing leitete die Verſammlung als Ortsgruppenführer ein.
worauf Bezirksgruppenführer Velten. Darmſtadt, ein lehrreiches
Referat über die Ziele und Bedeutung des Reichsluftſchutzbundes
hielt. Lichtbildervorträge umrahmten die gut vorgebrachten Aus=
führungen
zur beſſeren Verſtändigung.

Be. Groß=Gerau, 8. Febr. Das dritte Kreistreffen
im Heſſ. Alice=Frauenverein fand im Café Schöll
ſtatt. Die Veranſtaltung wurde von der Vorſitzenden, Fräulein
M. Wenz, eingeleitet. Es erfolgte eine Verpflichtung der Sama=
riterinnen
für den Bereitſchaftsdienſt des Deutſchen Roten Kreu=
zes
. Frau Oberin Ilſe von Flugk gab in ihrer Anſprache nähere
Erklärungen über die Notwendigkeit des Bereitſchaftsdienſtes des
Roten Kreuzes. Die Sanitätsarbeit wurde mit den anweſenden
Vertreterinnen von 11 Gemeinden beſprochen. Auf die gemein=
ſamen
ſozialen Arbeiten mit den anderen Frauenverbänden wurde
hingewieſen. Nach einer Kaffeepauſe berichtete Frau Schwarz=
Trebur über ihre Erlebniſſe und ihre Pflegetätigkeit an der Weſt=
front
. Ihre Ausführungen, denen die Verſammelten mit ſehr
großem Intereſſe folgten, wurden mit Beifall aufgenommen. Es
folgte nun ein Lichtbildervortrag von Oberſchweſter Lene
von Wedekind über ihre Arbeit im Internationalen Roten
Kreuz in den Jahren 1918/19 Erſchütternd war ihr Bericht über
ihre Kriegserlebniſſe in Rußland und die Zeit der Gefangen=
ſchaft
in Sibirien. Auch ſie erntete für ihre zum Teil ſehr lehr=
reichen
Ausführungen, die durch eine Reihe guter Lichtbilder
unterſtützt wurden, lebhaften Beifall.
Be. Raunheim, 8. Febr. Sitzung des Gemeinderats.
Nachdem in verſchiedenen Sitzungen der Gemeinderat zur Frage
der Waſſermeſſereinführung Stellung genommen hatte, trat er zu
einer Schlußberatung in dieſer Angelegenheit zuſammen. Bürger=
meiſter
Weigand erläuterte die Entwicklung der Gemeinde
ſeit Verlegung der Waſſerleitung im Jahre 1930. Die zu til=
gende
Schuldſumme beläuft ſich auf rund 140 000 RM. Die
Waſſerleitung wurde zu einer Zeit erbaut, als die Baukoſten
eine enorme Höhe hatten. Die ſeitherige Berechnung des Waſſer=
geldes
weiſt einen entſcheidenden Fehler auf, da ihr Soll= und
nicht Iſt=Zahlen zugrunde gelegt ſind. Hierdurch ergibt ſich durch
eine erhöhte Inanſpruchnahme des Waſſerbezuges von Jahr zu
Jahr eine ſteigende Unterbilanz. Dies iſt für die Gemeindever=
waltung
auf die Dauer nicht tragbar. Es tauchte deshalb der
Gedanke auf, durch Einbau von Waſſermeſſern den tatſächlichen
Verbrauch an Waſſer zu erfaſſen, um dadurch eine gerechte Ver=
teilung
der Laſten herbeizuführen. Die Verhandlungen, die zu
dieſem Zweck geführt wurden, führten in kurzer Friſt zu einer
Uebereinſtimmung aller Beteiligten, und der Gemeinderat beſchloß
die Beſchaffung von Waſſermeſſern. Die Berechnung des Waſſer=
geldes
erfolgt nach ganz neuen Geſichtspunkten. Es wird hier=
durch
den Großabnehmern weitgehend Rechnung getragen und vor
allen Dingen den kinderreichen Familien Entlaſtung verſchafft.

Gewinnauszug
5. Klaſſe 44. Preußiſch=Süddeutſche (270. Preuß.) Klaſſen=L. Fre
Ohne Gewähr
Nachdruck r.
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gew
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nun
in den beiden Abteilungen 1 und II

1. Ziehungstag

8. Februe

In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 270992
4 Gewinne zu 5000 M. 335100 340250
8 Gewinne zu 3000 M. 92184 189514 316798 381994
12 Gewinne zu 2000 M. 46756 88988 140554 184953 219100
32 Gewinne zu 1000 M. 6141 32426 86332 107956 110418
169500 191950 194330 206677 271424 325522 337248 347806
399892
110 Gewinne zu 500 M 16909 24106 28326 35270 39139
50391 62647 75907 82635 86641 95421 121280 121616
128246 130635 133474 141234 172474 177430 183445 187855
203604 237049 239589 041821 250215 253142 253763 258787 5
270800 272724 283555 287240 294874 300956 314865 316001
323314 326812 328850 337040 337148 361087 374764 378382
383908 384793 385936 393333
414 Gewinne zu 300 M. 1462 12709 16631 18132 21763 2272
93949 27482 30372 31827 37036 39738 40306 40605 4075*
46744 47724 49710 51261 55051 56102 57606 68418 6858
66329 68933 69784 69824 72386 72860 74134 76216 7760
86034 86232 87376 91310 91987 93192 93559 94752 9647
97718 88683 102557 103595 103632 108807 109234 112103
114816 115733 116333 114115 117594 117865 120773 193420
127293 131545 132885 132994 136335 142327 143380 146533
150622 152738 152763 153326 154654 158114 158657 160568
162147 164514 165559 166745 169275 169561 170665 170998
174747 174888 177436 179873 180523 181654 183315 185672
187805 190311 191451 197498 0009E3 206939 207708 210865
017548 00 1210 226583 227804 228229 229544 530673 232020 B
539 101 239287 239956 240791 240995 241432 243810 244313
247503 547851 248092 248714 248727 053291 253702 256056
256677 266675 967092 967199 268398 968623 269349 270429
572705 274270 277373 280265 280727 280813 280897 281096
581783 287062 390445 790711 281329 281800 295158 360837
303566 310180 311541 312868 313681 317205 318133 320817
322117 324797 325715 327802 336237 336673 338973 342533
345845 346127 347780 352466 353873 355704 360016 362280
365542 365631 368943 369365 369801 371131 370772 374651
378213 383854 387421 393666 396855 397498 399968
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über
gezogen
2 Gewinne zu 300000 M. 66438
2 Gewinne zu 50000 M. 232395
2 Gewinne zu 5000 M. 155071
6 Gewinne zu 3000 M. 267844 338774 353069
12 Gewinne zu 2000 M. 127106 141041 174840 206674
394943
30 Gewinne zu 1000 M. 6273 19458 29478 93617 129685
169238 197472 219032 233727 30 1688 308509 327297 367938
112 Gewinne zu 500 M. 7247 7340 8315 12589 21132 2448 460
25576 29035 41163 47530 56910 60567 64697 71605 8277e 4842
94603 89502 100052 135628 141749 155704 156188 160127
166854 182601 189813 193312 198168 200767 207821 218622 I8
705577 229424 230657 238447 240854 250638 252767 254492 1313
360291 319796 323480 338056 339963 348342 349443 349634 4635
375600 380333 392301
398 Gewinne zu 300 M. 1597 8649 3857 4161 4295 5398 591 9
9388 13851 17062 18039 28133 28386 28522 30839 3096
32776 32820 32927 34234 34654 38690 98807 41468 4a980
47185 47789 60510 50559 50870 61797 53520 57724 60106
63930 64602 64738 64813 68176 68619 69654 72067 73642
75485 76716 85483 88360 88780 91679 92130 92526 93488
97505 98364 102037 102495 103393 104326 105440 106318
108271 110538 111434 113437 114865 114873 116282 116835
190834 122221 129683 131012 132784 133268 186186 136258
138058 146632 143274 144561 145454 148881 148546 161132
156333 161730 167102 168636 169384 169844 171419 172584
177454 180827 184740 185föß 17534 196881 189718 191881
193138 193887 194139 194433 194680 195670 201799 203412
206882 209048 21 1758 211922 212107 212604 220835 221418
223173 224953 50 7668 227886 228334 229380 231716 233219
237238 239541 240009 243156 243244 244700 247424 250436
265295 259624 262777 264008 266342 268808 274088 374637
276985 980332 282248 285718 286911 280627 592107 598403
303258 308695 316553 318260 320285 320336 324876 325980
330030 338224 338509 344284 345669 348253 352807 354776
356148 364016 371818 370706 375812 376477 360626 384632 6335
388264 382687 392833 395253 396663 399562

20 Tagesprämien.
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 100
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer
beiden Abteilungen I und II:

5749 18258 20325
226693 381807

102208 154166 163048 205165 2771

RM.
fden

Im Gewinnrade verblieben: 580 Tagesprämien zu je 1000 kark,
2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 10001, 2 zu je 75N0, ſ je
50000, 8 zu je 30000, 12 zu je 20 00, 48 zu je 100,)0, 19 ſu je
5000, 386 zu je 3000, 976 zu je 2000, 1938 zu je 1000, 477 ſu je
500, 19188 zu je 300 Mark.

15)

ROMAN VON L, INSTERBERG
Nachdruck verboten.

Ueberraſcht, was?"
Mehr als das! Pardon! Er ſchrie es förmlich, ſtürzte zum
Telephon. Direktion! Herr Direktor? Hier Doktor Thorſen,
die bewußte Dame iſt aufgetaucht. Recherchen überflüſſig. Wieſo?
Was? Wo ſie war? Sie hatte ſich in der Zentralheizung ver=
ſteckt
. Jawohl, dort ein Bad genommen. Alſo, es iſt alles in
Ordnung. Nein, ich reiſe nicht ab. Wie? Er hatte ſchon einen
ganzen Roman rekonſtruiert! Er iſt eben ein echter Detektip, na,
von Gott verlaſſen, wir wiſſen ſchon. Da hatten wir beide doch
gleich eine ganz andere Idee, nicht? Ja. Tag. Er hängte den
Hörer an, faltete die Hände beſchaulich vor dem Bauch. Tief=
ſinnig
ſah er nach Jenny, die lächelnd im Lehnſtuhl ſaß, ſich
räkelte und ihn etwas ſpöttiſch betrachtete.
Sie reiſen ab, mein Herr?
Ja, ich hatte die Abſicht, aber nun, da ich wieder das
Vergnügen Ihrer Gegenwart genieße.
Wie nett!
Ehrlich geſagt, Jeuny, ich machte mich zur Flucht bereit.
Die Idioten hätten mich doch ſofort verhaftet, wenn Sie nicht
aufgetaucht wären. Mord im Luxushotel und ſo weiter. Sen=
ſationeller
Blutfall. Ich danke!
Sie Armer! Was müſſen Sie für Angſt ausgeſtanden
haben
Ihretwegen.
Vielleicht doch Ihretwegen . . . Es drohte doch die Verhaf=
tung
. Aber Sie ſchliefen gut?
Sie lächelte immer mit demſelben blitzenden Spott in den
Mundwinkeln.
Jetzt ſag mir bloß ſchrie Thorſen plötzlich in einem Wut=
anfall
, der ihn auf einmal überfiel, jetzt ſag mir bloß, wie geht
denn das alles in drei Teufels Namen zu?
Aber was denn?
Nun ging ihm vollends die Geduld aus. Er ſchlug mit der
flachen Hand auf den Tiſch, daß es klatſchte. Wie kannſt du
es wagen, mit mir auf dieſe Weiſe Schindluder zu treiben?
Welche Worte, Erik!
Ich bin äußerlich ſanft wie ein Lamm, meine Liebe, gegen
die Wut, die mich innerlich verbrennt. Wenn ich auf den
Tiſch ſchlage, dann ſoll das bedeuten, daß ich in Wirklichkeit
dieſen Kleiderſchrank in den Himmel ſchleudern möchte ..
Du Kraftmeier! Im Frack biſt du Kavalier, im Sportanzug
Athlet. Immerhin ſehr wandlungsfähig.
Laß doch bitte deine ſchönen Sprüche! Beinahe hätten
wir die Polizei alarmiert. Ich war natürlich dabei abzureiſen.
Ohne weitere Umſtände hätte man mich in Unterſuchungshaft
geſteckt.

So ſchlimm iſt die Polizei?
Er ſetzte ſich neben ſie, nahm ihre Hand und fragte: Jetzt
ſag mir endlich: Wo warſt du denn?
In meinem Zimmer! lachte ſie übermütig. Aber darauf
ſeid ihr natürlich in all eurer Klugheit nicht gekommen, daß ich,
ohne Abſchiedskuß, über den Gang geſchlichen ſein könnte, ihr
Schlauberger ..
Aha, ging er ſcheinbar auf ihre Worte ein, und dann haſt
du dich in deiner Kammer hingelegt und ein paar Stunden ge=
ſchlafen
, ganz ſo, wie ich es getan habe?"
So iſt es, Kriminaliſt.
Lüge! donnerte Thorſen mit gewaltigem Stimmaufwand.
Lüge vom Anfang bis zum Ende!
Wieſo?
Du warſt nicht in deinem Zimmer und haſt dich nicht ins
Bett gelegt. Wenigſtens nicht in das deine! Fluchend ſprang er
empor und rannte ein paarmal um den Tiſch herum, dann
blieb er vor Jenny ſtehen. Beſchwörend ſah er ſie an. Sollteſt
du mich betrogen haben?
Welche Oper, Erik!
Erleichtere dein Herz durch ein Geſtändnis. Ich werde ein
milder Richter ſein.
Sie lachte nur ſilbern.
Woher weißt du, daß ich nicht in meinem Zimmer war?
fragte ſie, noch immer lachend. Daß ich mich nicht niedergelegt
habe?"
Soll ich den Wahrheitsbeweis erbringen?
Nein, nein.
Alſo, du leugneſt nicht länger?
Nein, nein, von Leugnen iſt keine Rede. Du tuſt mir ſo
ſchrecklich leid, wenn ich an die Komplikationen denke, die dir
drohten. Und dabei war alles ſo ſchrecklich einfach.
Thorſen ſah ſie unruhig an: Einfach?"
Aber ja."
So erzähle doch zuſammenhängend. Ich habe nicht das Ge=
fühl
, daß es einfach iſt.
Es iſt ſo komiſch, daß du bei deiner nicht alltäglichen Klug=
heit
nicht darauf gekommen biſt. Ich ging in mein Zimmer
hinüber, niemand ſah mich natürlich
Gott, ja! Aber du haſt dich nicht niedergelegt. Dieſes ver=
fluchte
unberührte Bett hat ſolche Verheerungen angerichtet!
Das hat mich ſo konfus gemacht! .
Ich ahnte natürlich nicht ..."
Und was haſt du dann gemacht?
Sie lachte. Ich habe mich umgezogen und bin ſpazieren
gegangen. Bis jetzt.
Nun ſahen ſie ſich an und lächelten. Dann lachten ſie. Jenny
ſtrahlte. Sie war friſch und duftig.
Iſt es nicht einfach? fragte ſie zärtlich.
Doch, ſagte Thorſen überzeugt und befreit. Ach, ich muß
dich küſſen. Er nahm ſie beim Kopf und küßte ihren vollen,
roten, aufgeblühten Mund.
Mein Freund, antwortete Jenny, und ſah ihn mit melan=
choliſch
verſchleierten Augen an, dies war die letzte Gunſt, die
ich dir gewähren konnte, denn
Wie geſchwollen du ſprichſt! unterbrach ſie Thorſen.

Das iſt wohl in feierlichen Augenblicken üblich, nie
nun haben wir ſo einen feierlichen Augenblick, nämlich d
Abſchiedes, eines gewiſſen Abſchiedes
Du willſt abreiſen?
Nein. Aber ich deutete dir ſchon an, daß ich ei
gabe zu erfüllen habe, die meine ganze Kraft in
nimmt.
Der Geheimrat.
Dabei ſind mir anderweitige Engagements nur hir
Sehr kühl ausgedrückt.
Ich bin doch abſichtlich ſachlich, das verſtehſt du ſche
wiſſen, wie es um uns ſteht. Wir lieben uns nicht ſo,
an einem Verzicht zugrunde gehen, das haben wir doch ſe
mal erlebt . . . Und damals warſt du es, Erik
Geſchäfte banden mich mit eiſernen Seilen.
iſt es bei mir ſo. Verſtehſt du mich, Erik?
Gewiß, Jenny. Wir ſind doch nicht ſentimental.
Und wenn ich hier meine Zelte abbrechen kann, dan
ich mich freuen, mit dir einen Bummel ins Blaue h.
ſtarten.
Thorſen lächelte.
Was machſt du nun alſo?"
Ich widme mich weiter Herrn v. Herm. Unſere Bezi
zueinander müſſen deshalb rein konventionell bleiben, E
Aber du wirſt doch mit dem Geheimrat nicht wirklid
Nein, nein, das wird alles platoniſch bleiben, ab
dem . Ihre großen, ſchöngeſchnittenen Augen ruhten n
Müdigkeit und Trauer auf Thorſen, der ſie unverwandt a
Muß dieſe Abrechnung unbedingt erfolgen? fragte
leiſe und eindringlich, und rückte näher an ſie heran.
Sie hob langſam die blaſſe, ſchöne Hand und ließ
einer unmißverſtändlichen Bewegung wieder ſinken.
Es iſt nicht Rachſucht, wenigſtens glaube ich, daß
dies allein iſt. Es iſt ein Verſuch, die furchtbaren Span
von denen ich heute noch nicht ganz befreit bin, abzure
Vielleicht gelingt es.
Du ſollteſt heiraten.
Hörte ich dieſen Ton nicht ſchon? Ich glaube,
mich nicht recht für ein Doppelgeſpann. Ich ziehe meinen
allein leichter. Außerdem liegt mir die Erfahrung mit
noch wie Feuer im Blut.
Heute aber biſt du reif. Heute heirateſt du nich
Geliebten, ſondern einen Kameraden.
Jenny ſtand auf und ſchüttelte den Kopf. Lieber
was erzählſt du mir. Nun ſtanden ſie ſich gegenü
waren beide ſtill und nachdenklich. Ich muß gehen,
habe eine Verabredung mit Urſula v. Herm. Kennſt du
Ich ſaß ihr im Flugzeug gegenüber. Das h5
richtige Frau für dich. Sie iſt zwar noch unfertig, abe
der kühlen Reſerve glüht ein verwegenes Temperame
dem das kleine Fräulein ſelbſt wahrſcheinlich noch keine
hat. Außerdem beſitzt ſie alle Anlagen für eine Dame v.
mat: Kühle Höflichkeit und friſche Herzlichkeit, Klugh
Formgefühl, alles natürlich noch unentwickelt, da ſie geſ
lich noch ein Kücken iſt.
(Fortſetzung folgt.)

eut

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 41 Seite 9

he wird von ihren Fundamenken gefägl.
Eine Ki

n Breslau hat man ein eigenartiges Experiment unternommen. Die dortige Barbara=Kirche war
urch das Nachdringen der Bodenfeuchtigkeit aus den Fundamenten in die oberen Mauerteile ſchwer
rfährdet. Man entſchloß ſich daher, die geſamte Kirche von ihren Fundamenten loszuſägen und

ne Iſolierſchicht aus Bleiplatten zwiſchen die Fundamente und Mauern zu legen, um ein allmäh=
ches
Austrocknen der oberen Teile zu ermöglichen. Unſer Bild zeigt links die Kirche und rechts
die elektriſche Mauerſägemaſchine, mit der das Mauerwerk Stück für Stück durchgeſägt wird.

Deukmalsenkhällung
am Grabe des Generals ven Horn.
Berlin. Am Jahrestage der Beerdigung des
langjährigen Bundesführers des Kyffhäuſerbun=
des
, Generals der Artillerie a. D. v. Horn, wurde
geſtern zur Mittagsſtunde am Grabe auf dem In=
validenfriedhof
ein Grabſtein enthüllt, der im Auf=
trage
des Bundes von Prof. Hoſäus geformt
wurde. Weit über 100 Fahnen des Kyffhäuſerbun=
des
und der Regimentsvereine, denen der Ver
ſtorbene angehörte, umſäumten das Grab. Nach
einleitendem Spiel des Niederländiſchen Dankge
betes hielt Oberpfarrer Richter=Reichhelm, ein
Freund des Verblichenen, die Weiherede.
Der Bundesführer des Kyffhäuſerbundes, Oberſ=
a
. D. Reinhardt, zeigte das aufopfernde Leben des
ehemaligen Bundesführers auf, das beſonders in
der Nachkriegszeit ein Kampf gegen Verſailles, die
Kriegsſchuldlüge und den Kulturbolſchewismus ge
weſen iſt. Damit habe er ſeinen Kameraden den
Weg gewieſen zum Wiederaufſtieg Deutſchlands.
Als endlich der Nationalſozialismus die Macht
übernahm, hielt der Verblichene ſeine Arbeit für
gekrönt.
Unter den Klängen des Liedes vom guten Ka=
meraden
fiel die Hülle vom Grabmal, das als
rieſiges Baſaltkreuz weit über die Gräberreihen
hinwegragt. Auf dem Kreuz ſteht ein Spruch, den,
wie Bundespräſident Reinhardt ſagte, nur wenige
andere als der Verblichene für ſich in Anſpruch
nehmen können: Wer auf die preußiſche Fahne
ſchwört, hat nichts mehr, was ihm ſelbſt gehört,
Unter dem Familienwappen ſteht die Inſchrift:
Er führte den Kyffhäuſerbund für Deutſchland
und für ſeine Kameraden vom Jahre 1926 bis
1934.
Nach der Denkmalsenthüllung legten Landes=
verbandsvertreter
des Kyffhäuſerbundes Kränze
am Grabe nieder. Mit dem Gebet aus dem Zapfen=
ſtreich
ſchloß die Weiheſtunde.

Reich und Ausland.
lie Beiſekung von Proſeſſor Junkers.



tanf
e

n

München. Unter außerordentlicher Beteili=
ing
fand am Samstag mittag im Münchener
ſaldfriedhof die Beiſetzungsfeierlichkeit für Prof.
inkers, den Pionier der deutſchen Luftfahrt, ſtatt.
er Platz vor der Ausſegungskapelle war in einen
lumenhain verwandelt. Die Söhne des Verſtorbe=
imntrugen
die ſilberne Urne. Die Trauerrede hielt
n langjähriger Freund der Familie Junkers,
gſtor Dr. Werner aus Deſſau.
Im Namen des Führers und Reichskanzlers
gte der Präſident des Luftamtes Eberth einen
mbeerkranz mit weißen Roſen nieder. Der Stell=
eireter
des Führers widmete ſeinen Kranz Dem
ſioten deutſchen Erfinder, dem Pionier des Flug=
Agbaues in ehrenvollem Gedenken. Miniſterial=
Bäumke überbrachte je einen Kranz für das
ſichsluftfahrtminiſterium und für den Reichsluft=
ſrtminiſter
Hermann Göring. Als Vertreter des
ehrkreiskommandanten Adam war General
herning erſchienen, der im Auftrage des Reichs=
hrminiſters
Generaloberſt von Blomberg einen
anz niederlegte. Im Namen des deutſchen Luft=
rtverbandes
widmete Präſident Lörzer einen
anz. Weitere Kranzniederlegungen erfolgten
ſch die Rektoren der Techniſchen Hochſchulen in
anchen und Aachen, durch Vertreter der Junkers=
rke
und der Arbeiter. Schließlich ſprach noch
ichsgerichtspräſident a. D. Simon.


Rückzug auf der ganzen Linie.

dder der gefälſchte Berkrag.
Frankfurt a. M. Das Schöffengericht hatte
Eheleute Heinrich und Maria Bonifer wegen
it rlehensſchwindels den erſteren zu vier Jahren,
M letztere zu dreizehn Monaten Gefängnis ver=
eilt
. Die Angeklagten waren in den Beſitz von
keſſen ſolcher Leute gelangt, die eine Erbſchaft
ieA nacht oder ſonſtwie Vermögen erworben hatten.
Iſen Leuten wurde dann geſchrieben, daß ſie ihr
1o gut arbeiten laſſen könnten, und daß gute
* iſen dabei einzuheimſen ſeien, Bonifer wollte
Ach Ausleihungen dieſes Geſchäft herbeiführen.
Aingen auch von verſchiedenen Intereſſenten
Idbeträge ein, aber die Leute haben keine Zin=
geſchweige
denn das Darlehen zurückerhalten.
Dar es in der Mehrzahl der Fälle. Geſchädigt
rden kleine Leute um einen Geſamtbetrag von
2a 20 000 Mark. Gegen ihre Verurteilung legten
Eheleute Berufung ein, und vor der Großen
Ecſitammer kam zur Sprache, daß ſie den Geſchä=
ken
Unterlagen gegeben hätten, an dritte Per=
* EI die gegebenen Gelder weiter zu verleihen.
legten einen Sicherheitsvertrag vor, der mit
Eſl Pfarrer, der auswärts wohnt, geſchloſſen
den ſei. Im Verlauf der Verhandlung kam der
4Lacht auf, daß der Vertrag gefälſcht ſei, und es
AE ſich auf Grund des vorliegenden Materials,
Die Frau Pfarrer eine ganz andere Handſchrift
* die des Vertrags hat. Es war alſo anzuneh=
daß
die angeklagte Ehefrau die Unterſchrift
Licht habe. Damit erhöhte ſich die Ausſichtsloſig=
ihrer
Berufung, und nach einer kleinen aber
99 geführten Debatte mit ihrem Verteidiger
coß ſich die Angeklagte zur Zurücknahme ihrer
bung. Ihr Gatte aber folgte ein Weilchen da=
erkötend
ihren Spuren, denn inzwiſchen hatt,
Egeben, daß die Unterſchrift des Pfarrers leb=
E IIe Aehnlichkeit mit der des Angeklagten hatte

nen u. geſtrickt
Rekord: In wenigen Skunden g

Srond in einem franzöſiſchen Munitionslager.
*Aris. In einem Nebengebäude des Arſenals
Lyerbourg brach in der Granaten=Abteilung
heuer aus. Mehrere 90=Millimeter=Granaten
40bierten unter furchtbarem Getöſe. Das ge=
ie
Lagergebäude brannte ab. Auch die Nach=
Ebebäude erlitten durch die Exploſionen zum
4 recht erhebliche Schäden. Drei Arbeiter wur=
Dei dem Unglück verletzt, darunter einer ſchwer.
1 Ardeiter wird vermißt, und man befürchtet,
2 C ums Leben gekommen iſt. Erſt nach mehr=
Nugen Anſtrengungen konnte das Feuer gelöſcht
DeL Kurz nach Ausbruch des Brandes konnte
Boſte Teil der Granaten noch rechtzeitig in
Dermeit gebracht, bzw. unter Waſſer geſetzt wer
2 0 daß größeres Unglück abgewendet wurde,

Eine eigenartige Wollfabrik gibt es in der kaliforniſchen Stadt Cilver City, wo man Angorakanin=
hen
als Woll=Lieferanten züchtet. Die Wolle wird geſchoren, an Ort und Stelle geſponnen und
zu feinen Wollkleidungsſtücken verarbeitet. Der ganze Arbeitsgang nimmt nur wenige Stunden
in Anſpruch. Auch in Deutſchland werden übrigens ſchon an einigen Stellen Angorakaninchen zur
Verwendung ihrer Wolle gezüchtet, weil dieſe Wolle außerordentlich leicht im Gewicht iſt.

Große Zollhinkerziehungen
im Emdener Freihafen.
Emden. Seit Oktober v. J. iſt die Zollfahn=
dungsbehörde
ununterbrochen mit der Aufdeckung
von Zollunregelmäßigkeiten im Emdener Hafen
beſchäftigt. Es handelt ſich dabei, ſoweit feſtgeſtellt
worden iſt, um viele Zentner eingeſchmuggelter
Waren, mit denen ein ſchwunghafter Handel ge=
trieben
wurde. Die Verbindungen reichen bis weit
in das Hinterland von Emden, ſo daß ein außer=
ordentlich
großer Perſonenkreis ſich ſtrafbar ge=
macht
hat. Die aufgedeckten Schäden führten im=
mer
wieder zu neuen Verhaftungen und Einge=
ſtändniſſen
. Zum Teil liegen die Verfehlungen bi=
1931/32 zurück. Nachdem vor 14 Tagen vier Ange=
ſtellte
einer Schiffsausrüſtungsfirma in Emden in
Haft genommen waren, erfolgte gleichzeitig eine
eingehende Unterſuchung der Geſchäftsbücher dieſer
Firma. Daraufhin iſt die Zollfahndungsſtelle zu
einer Verhaftung des Geſchäftsinhabers, eines bei
ihm beſchäftigten Bruders und verſchiedener wei=
terer
Angeſtellten geſchritten. Zugleich wurden die
Geſchäftsbücher, Papiere, die Geſchäftsboote, ein
Kraftwagen und das geſamte Vermögen der Fir=
meninhaber
ſichergeſtellt. Obwohl im Intereſſe der
Unterſuchung noch kein genaues Bild von dem Um=
fang
des Schmuggels gegeben werden kann, ſteht
ſchon heute feſt, daß durch die Zollhinterziehung
dem Staat erheblicher Schaden zugefügt wurde.
Bandikenüberfall auf einen Perſonenzug
Bukareſt. Auf einen Perſonenzug in der
Nähe von Ploeſti ereignete ſich am Freitag ein
verwegener Banditenüberfall. Räuber ſprangen
auf die Bretter des Poſtwagens, hielten drei Zug=
beamte
, die ſich ihnen entgegenſtellen wollten, mit
vorgehaltenen Piſtolen in Schach und warfen den
ganzen Inhalt des Wagens durch die Türen hin=
aus
auf das Eiſenbahngelände. Nachdem ſie die
drei Beamten geknebelt und gefeſſelt hatten,
ſchmuggelten ſich die Räuber unter die Fahrgäſte
des Zuges und vermochten an der nächſten Eiſen=
bahnſtation
unbehelligt den Zug wieder zu ver=
laſſen
. Die Beute iſt offenkundig von Spießgeſellen
der Räuber aufgeleſen worden. Der Raubüberfall
wurde dadurch entdeckt, daß der Poſtbeamte der
Station Campina vergeblich auf die Meldung des
Begleiters des Poſtwagens wartete. Als man die
Türen des Wagens öffnete, fand man die dre
Beamten geknebelt und gefeſſelt vor,


Ein Almdorf von einer zwei Kilometer

breiten Lawine weggeriſſen.
Innsbruck. Eine der größten Lawinen der
letzten Tage ging in den Zillertaler Alpen im
Finſingtal nieder, durch die das Almdorf Schellen=
berg
vollkommen vernichtet wurde. Insgeſamt
wurden 12 Hütten mit Wohnungen, 23 Viehſtälle
und zwei Scheunen, ſowie die Kapelle der Sied=
lung
und die Gaſtwirtſchaft weggeriſſen. Da die
Siedlung im Winter nicht bewohnt iſt, ſind keine
Menſchenleben zu beklagen. Auch der oberhalb der
Alm liegende Schutzwald ſowie der Wald auf der
gegenüberliegenden Seite wurden reſtlos wegge=
fegt
. Die Lawine war zwei Kilometer breit.
Im Sellraintal wurde der Gaſthof Alpenroſe‟
in St. Sigismund, 25 Kilometer weſtlich von
Innsbruck, von einer Lawine ſchwer beſchädigt. Im
gleichen Tal verſchüttete eine Lawine einen Wie=
ner
Touriſten, der jedoch noch lebend geborgen wer=
den
konnte
Die Täler von Hinter=Hornbach und von Nam=
los
ſind ſeit Tagen gänzlich von der Außenwelt
abgeſchnitten. Im Oſchnitztal wurden drei Bauern=
häuſer
durch Lawinen beſchädigt. Der bekannte
Winterſportort St. Anton war längere Zeit ohne
Licht, da die Kabelleitungen zerſtört waren. In
den Hotels mußten Petroleumlampen und Kerzen
gebrannt werden.
Zwei italieniſche Zollwächter von einer Lawine
getötet.
Mailand. Ein ſchweres Lawinenunglück er=
eignete
ſich im Puſtertal in der Nähe von Sexten
(Seſto) an der italieniſch=öſterreichiſchen Grenze.
Eine Lawine, die von den Hängen des Mont
Elmo niederſtürzte, verſchüttete eine Gruppe von
vier Zollwächtern. Einem der Verſchütteten gelang
es, ſich aus den Schneemaſſen herauszuarbeiten
und Hilfe herbeizuholen. Mit vieler Mühe konnte
man einen der Verſchütteten ſchwer verletzt bergen.
Die beiden anderen Zollwächter waren bereits tot.
Explofion im Gebäude einer Opiumfabrik.
Schanghai. Infolge einer Alkoholexploſion
wurde ein im Herzen Schanghais gelegenes Haus
völlig zerſtört. Bei den Aufräumungsarbeiten ent=
deckte
die Polizei, daß ſich in dem Hauſe die größte
bisher in Schanghai feſtgeſtellte Opiumfabrik be=
fand
. Bei der Exploſion wurden 15 Perſonen ge=
tötet
.

Schweres Gasunglück in Frankreich.
Paris. Ein bedauerlicher Unglücksfall, der
bisher drei Todesopfer forderte, während ſieben
Perſonen mit lebensgefährlichen Vergiftungser=
ſcheinungen
ins Krankenhaus geſchafft werden
mußten, ereignete ſich am Freitag in Clermont=
Ferrand. Der Pförtner eines Miethauſes bemerkte
am Freitag morgen ſtarken Gasgeruch. Er begab
ſich in die Wohnung des erſten Stockwerkes, die
von einem alten Ehepaar und ihrem Dienſtmäd=
chen
bewohnt wird. Als er auf mehrmaliges Klop=
fen
keine Antwort erhielt, öffnete er gewaltſam
die Tür und fand alle drei Bewohner leblos auf.
Die Ehefrau war bereits tot, während bei den an=
deren
beiden Wiederbelebungsverſuche erfolgreich
waren. Da der Gasgeruch aber nicht aus dieſer
Wohnung des erſten Stockes kam, begab er ſich auch
in das zweite Stockwerk, wo er in einer Wohnung
einen Mieter tot auffand, während im gegenüber=
liegenden
Zimmer eine betagte Witwe mit ſchwe=
ren
Vergiftungserſcheinungen im Bett lag. In=
zwiſchen
waren Polizei und Feuerwehr benachrich=
tigt
worden, die die weitere Unterſuchung einleite=
ten
, denn man hatte feſtgeſtellt, daß das Gas nicht
aus den Hausleitungen ausſtrömte, ſondern aus
den Erdleitungen in die Häuſer gedrungen war.
In einem Nebenhauſe wurde darauf eine Mieterin
im Erdgeſchoß tot aufgefunden. Aus dieſem Hauſe
und einem gegenüberliegenden Hauſe wurden noch
mehrere Perſonen in hoffnungsloſem Zuſtande ins
Krankenhaus gebracht. Die Unterſuchung hat er=
geben
, daß das Hauptzufuhrrohr geplatzt war. Die
Gasgeſellſchaft ſcheint keine Verantwortung zu
tragen, dagegen wird man prüfen, ob die kürzlich
durchgeführten Straßenbauarbeiten, bei denen das
Gaszufuhrrohr freigelegt wurde, der Anlaß zu die=
ſem
bedauerlichen Unglücksfall geweſen ſind. Schon
ſeit einigen Tagen hatte man in dem ganzen Vier=
tel
einen ſtarken Gasgeruch feſtgeſtellt, ohne daß
ſich jemand gefunden hätte, die zuſtändigen Behör=
zu
benachrichtigen.
Annabella von einem Bären angefallen
Paris. Die bekannte franzöſiſche Filmſchau=
ſpielerin
Annabella iſt vorgeſtern nachmittag, als
ſie mit einem Bären, den ſie im Film natürlich
dreſſierte, Filmaufnahmen machte, von dieſem
plötzlich angefallen worden. Das Tier ſtürzte ſich
auf die Schauſpielerin und verſetzte ihr mit der
Tatze einen leichten Schlag. Annabella fiel zu
Boden und verletzte ſich dabei. Der Arzt ſtellte
einen leichten Knöchelbruch feſt.

Gerüchke über die Arjache des Abfutz=
unglücks
des Donglas=Flugzeugs.
London. Die Tatſache, daß die holländiſche
Regierung bis heute noch keinen offiziellen Bericht
über das ſchwere Flugzeug=Unglück veröffentlicht
hat, das ſich vor einigen Wochen auf der holländi=
ſchen
Flugſtrecke AmſterdamSurabaja ereignete,
hat Anlaß zu allerkei Gerüchten und Mutmaßun=
gen
über die wahre Urſache des Unfalls gegehen.
Wie erinnerlich, war das Flugzeug, eine Douglas=
Maſchine, die auch an dem Luftrennen London
Melbourne erfolgreich teilgenommen hatte, und
unter dem Namen Da fliegende Hotel bekannt
wurde, auf dem Rückflug von Niederländiſch= In=
dien
nach Holland aus nicht geklärter Urſache ab=
geſtürzt
. Zehn Menſchen fanden dabei den Tod.
Ueber die Urſache des Unglücks beſtanden Mei=
nungsverſchiedenheiten
. Nach der einen Verſion
ſollte es von einem Blitz getroffen und in Brand
gerateg ſein, nach einer anderen Darlegung war
die Urſache ein plötzlich auftretender ſtarker Sturm.
Der Daily Herald veröffentlicht nun eine auf=
ſehenerregende
Meldung aus Surabaja, wonach
ſehr dramatiſche Umſtände zu dem Abſturz des
Flugzeugs geführt hätten. Danach ſoll es an Bord
des Flugzeugs zu einem Revolverkampf gekommen
ſein, in deſſen Verlauf der Pilot Beekman erſchöſ=
ſen
worden ſein ſoll. Einer der Paſſagiere habe
dann verſucht, das Flugzeug nach Kairo zurückzu=
bringen
, wobei es dann abgeſtürzt ſei.

Die Königskinder.

Ein intereſſantes Bild, das jetzt aus Belgrad ein=
traf
. Der rumäniſche Thronfolger Michael beſuchte
dort den jungen König Peter II. von Südſlawien.
eiden Königskinder (König
Unſer Bild zeigt d
Peter links) am Bahnhof zu Belgrad.

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 41

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 10. Februar 1

Sport, Spiel und Jucnen

Ausſichten für Montag: Meiſt bewölkt, geringe Schnefälle ſ=
ſchwächung
des Froſtes, öſtliche Winde.

Hanooann.
Polizeiſporkverein Darmſtadt PfR. Kaiſerslaukern.
Das Spiel der beiden Mannſchaften findet heute mittag um
15 Uhr auf dem Landespolizeiſtadion ſtatt. Die Landespoliziſten
ſpielen wieder mit Spalt in folgender Aufſtellung:
Keimig
Walter
Blank
Luley
Stahl
Unmacht
Villhard Stahlecker. Daſcher Spalt Rothermel
Polizeiſportverein Haſſia Dieburg (Fußball).
Abfahrt der 1. Mannſchaft: 12.45 Uhr, der 2. Mannſchaft um
11.15 Uhr an der Wache 24.
TSG. 46 Darmſtadt. Handballabteilung.
Entgegen der letzten Bekanntmachung in der Tagespreſſe iſt
die Abfahrt der beiden Mannſchaften nicht mit den Rädern, ſon=
dern
ab 12.45 Uhr mit Omnibus feſtgeſetzt. Abfahrt pünktlich am
Marienplatz, Für Intereſſenten haben wir noch einige Plätze frei.
für letztere iſt noch die Gelegenheit, mit dem fahrplanmäßigen
Wagen um 1.30 Uhr ab Verkehrsbüro zu fahren.
Zußball.
Groß=GerauJahn 1875.
Zu den Spielen in Groß=Gerau fahren die Mannſchaften ab
Hauptbahnhof wie folgt: 1. Mannſchaft um 12.30 Uhr. Aufſtel=
lung
: Lemſter; Walter. H. Schäfer; Wolf, K. Mühlbach, Thier;
Kahl, Kroll, Heß, Steimer, Elſer, 2. Mannſchaft fährt um
11.45 Uhr.
Winkerrunde der Darmftädter Schwimmer.
Zweiter Abend: Freitag, den 15. Februar, 20 Uhr.
Die am vergangenen Montag begonnene diesjährige Winter=
runde
der Darmſtädter Schwimmer wird am kommenden Freitag
mit dem zweiten Wettkampfabend fortgeſetzt. Wiederum ſtehen acht
Staffelwettkämpfe auf dem Programm, die einen intereſſanten
Abend verſprechen, der nicht minder ſpannend werden wird wie
der erſte Abend.
Den größten Teil beſtreiten wieder die Herren in der Klaſſe
1. die in drei Staffeln an den Start gehen, und zwar in zwei
Kraulſtaffeln: 50, 100. 200, 100 50 Meter und 4mal 100 Meter,
und einer Bruſtſtaffel: 4mal 100 Meter. Je zwei Staffeln werden
in der Damenklaſſe, nämlich eine Bruſtſtaffel, eine Kraulſtaffel
über 3mal 100 Meter, und in der Jugendklaſſe ausgetragen und
eine Lagenſtaffel über 3mal 50 Meter wird von den Vereinen der
Herrenklaſſe 2 umſtritten ſein. Wir werden auf den Abend noch
zurückkommen.
Südweſt=Gaufeſt in Saarbrücken.
Der Führerrat des DT.=Gaues Südweſt, der am Samstag
und Sonntag in Neuſtadt tagte, hat auf Anregung des Reichs=
ſportführers
beſchloſſen, das urſprunglich für 1936 vorgeſehene
Gauturnfeſt ſchon in dieſem Jahre als ein Gaufeſt des Reichs=
bundes
für Leibesübungen durchzuführen In der Woche vom
18. bis 25. Auguſt wird das ganze Saargebiet im Zeichen dieſes
Gaufeſtes in Saarbrücken ſtehen, das gemäß einer Anordnung des
Reichsſportführers unter der Oberleitung des DT.=Gaues Süd=
weſt
abgewickelt wird. Als Auftakt wird, am 18. Auguſt die
Jugend des Saarlandes zu einem eigenen Turnfeſt nach Saar=
brücken
, kommen und Wettkämpfe aller Art durchführen. Man
erwartet ſchon hier eine rieſige Beteiligung, da im Saarland auf
Grund einer ſchon vor Jahren getroffenen Vereinbarung die ge=
ſamte
körperliche Ausbildung der HJ. von der DT. durchgeführt
wird. Am Donnerstag, den 22. Auguſt, treten die benötigten
600 Kampfrichter zu ihrer letzten vorbereitenden Sitzung in Saar=
brücken
zuſammen, und am Freitag, den 23. Auguſt, beginnen die
Mehrkämpfe der aktiven Turner und Sportler. Am Abend wird
in der Wartburg eine große Feierſtunde aller Amtswalter
ſtattfinden. Am Samstag tragen die Turner und Jugendlichen
Mehrkämpfe aus, und auch die Fachſchaften werden ihre Wett=
kämpfe
erledigen. Am Nachmittag des gleichen Tages beginnt
das große Vereinswetturnen, und eine Feierſtunde wird den Tag
beſchließen. Der Sonntag bringt vormittags den Feſtzug und am
Nachmittag als Abſchluß die Maſſenfreiübungen und Sondervor=
führungen
der Turner und Fachſchaften. Am Nachmittag wird
auch der Reichsſportführer ſprechen.
der Leichkakhlekik-Fachamksleiter
des Kreiſes Starkenburg.
Kartenbeſtellung für die Olympiade 1936 in Berlin.
Die Kartenbeſtellung für die 11. Olympiade in Berlin vom
1 bis 16. Auguſt 1936 iſt eröffnet, allerdings zunächſt nur für
die Beſtellung bzw. den Vorverkauf für den ſog. Olympia=Paß,
der zum Beſuch aller Veranſtaltungen im Olympia=Stadion be=
rechtigt
, d. h. der Eröffnungs= und Schlußfeier, des Feſtſpieles,
der acht Tage der Leichtathletik, der Vorſchluß= und Schlußrunde
im Fußball und Handball. des Schlußtages im Reiten und der
Vorführungen. Unterſchieden werden im Stadion drei Arten von
Sitzplätzen: Sitzplatz I vor der Haupttribüne, der Ziel= und Hun=
dertmetergeraden
, Sitzplatz II auf der Seite der Gegengeraden und
Sitzplatz III in beiden Kurven des Stadions. Der Olympia=Paß
koſtet: für 1 100 RM.. für II 60 RM., für III 40 RM.
Die Karten werden erſt nach Einſendung des vollen Kauf=
athletik
nimmt Beſtellungen zur ſofortigen Weiterleitung (Porto
lungen bzw. Gelder verſandt. Olympia=päſſe ſtehen nur in ge=
ringer
Anzahl zur Verfügung. Der Kreisfachamtsleiter für Leicht=
athletik
nimt Beſtellungen zur ſofortigen Weiterleitung (Porto
beifügen!) entgegen und gibt Intereſſenten die Kaſſe der Karten=
ſtelle
in Berlin auf, an die der Kaufpreis zu überweiſen iſt. Der
Vorverkauf der Dauerkarten für die einzelnen Sportarten be=
ginnt
erſt am 1. 1935, der der Einzelkarten für beſtimmte Tage
wird ſpäter noch bekannt gegeben. Weitere Auskünfte (Porto bei=
fügen
!) durch Fachamtsleiter Heinz Lindner=Darmſtadt, Moller=
ſtraße
21!

Sporkkalender.
Sonntag den 10. Februar 1935.
Handball.

15.00 Uhr: Rheinallee: TSG. 46 SV. Weiterſtadt.
15.00 Uhr: Kranichſteiner Str.: Jahn 75 TV Dreieichenhain.

14.00 Uhr: Stadion: SV. 98 Ludwigshafen.
15.00 Uhr: Exerzierplatz; Polizei Kaiſerslautern.

Fußball.
14.30 Uhr: Maulbeerallee: Merck TSG. Erzhauſen.
15.00 Uhr: Stadion: SV. 98 Olympia Lorſch.

Doppelveranſtalkung am Böllenfalltor
Heute mittag 14 Uhr.
Bereits um 2 Uhr ſtarten die Handballer zu ihrem Verbands=
ſpiel
gegen die gefährliche Mannſchaft von Pfalz Ludwigshafen.
Wollen die Blauen mit dem Deutſchen Meiſter weiter Gleich=
ſchritt
halten, dann müſſen ſie unbedingt auf Sieg ſpielen. Ob=
wohl
Fiedler verletzt iſt und nicht ſpielen kann, hat man doch eine
ſtarke Einheit zuſammengeſtellt, der unter allen Umſtänden ein
Sieg gelingen müßte.
Die Mannſchaft:
Weber
Dittmar Förſter
Arnold . Merz Jungheim
Koch Kaltenbach Freund Eichhorn Feick.
Anſchließend an dieſes Spiel um 3 Uhr erwarten die Fuß=
baller
die noch gegen den Abſtieg kämpfenden Lorſcher Olympen.
Man weiß nur zu genau, daß Mannſchaften, denen der Angſt=
ſchweiß
auf der Stirne ſteht, mit dem Mute der Verzweiflung
kämpfen, um doch noch dem drohenden Geſchick zu entgehen. Die
98er können ſich deshalb auf einen ſich tapfer ins Gefecht ſtürzen=
den
Gegner gefaßt machen, werden aber die ungeſtümen Angriffe
durch eine eigene gute Leiſtung zu parieren wiſſen. Das dürfte
ihnen umſomehr gelingen, als ſie zum erſtenmal ſeit langer Zeit
wieder mit kompletter Mannſchaft antreten.
Die Mannſchaft: Ruppel 3
Geyer. Senger
Müller 2 Schnägelberger
Richter
Mahr Eßlinger Seifert Frey Würtenberger.
Es ſei nochmals ausdrücklich betont, daß die Eintrittspreiſe trotz
der Doppelveranſtaltung nicht erhöht ſind.
Aus den Vereinen u. Verbänden
Sporkverein 98.
Am Montag abend, 8.45 Uhr, findet in der Stadion= Gaſt=
ſtätte
eine Führerringſitzung ſtatt.
Deutſcher Reichsbund für Leibesübungen.
Orisgruppe Darmſtadt.
Am Mittwoch, den 13. Februar d. J., abends 8.30 Uhr, findet
im Grünen Zimmer der Woogsturnhalle eine Sitzung der Orts=
gruppe
Darmſtadt des Reichsbundes für Leibesübungen ſtatt.

Kanu=Club Darmſtadt.

Die vor einigen Tagen ſatzungsgemäß durchgeführte Jahres=
hauptverſammlung
, in der der ſeitherige Vereinsführer R.
Laue wiedergewählt wurde, zeigte ein recht erfreuliches Er=
gebnis
.
Die finanziellen Verhältniſſe des Clubs ſind als ſehr günſtig
zu bezeichnen. Im kommenden Jahr ſollen eine Reihe von Er=
ganzungen
und notwendigen Verbeſſerungen am Bootshaus und
deſſen Einrichtungen vorgenommen ſowie ein Schuppen zum Unter=
ſtellen
von zirka 75 Fahrrädern erbaut werden.
Es beſteht die Abſicht, die Jugendabteilung bedeutend zu ver=
größern
und zu dem im vorigen Jahre angeſchafften Wanderzehner
noch einen zweiten Zehnerkanadier bauen zu laſſen, der ausſchließ=
lich
für Trainings= und Rennzwecke Verwendung finden ſoll. Beide
Mannſchaftsboote werden nicht nur den jugendlichen, ſondern auch
den aktiven Mitgliedern zur Verfügung geſtellt.
Außerdem iſt die Anſchaffung einer Reihe von Rennbooten
vorgeſehen, von denen als erſte Serie bereits zwei Einer= Renn=
kajaks
im Bauauftrag vergeben wurden. Dadurch wird den aktiven
Paddlern die Möglichkeit gegeben, in Zukunft auch in clubeigenen
Booten zu trainieren, um ſich für kanuſportliche Kämpfe vorzu=
bereiten
.
In der Vorrunde zur deutſchen Hochſchul= Handball=
meiſterſchaft
in Breslau gab es folgende Ergebniſſe: Uni Berlin
Hochſch. für Lehrerbildung Kiel 4:1. Uni Breslau Uni
Königsberg 12:7
Gegen koſtbare Ehrenpreiſe wendete ſich jetzt der
Internationale Skiverband, nachdem ein italieniſcher Winterſport=
ort
für eine Skiveranſtaltung Automobile als Ehrenpreiſe aus=
geſetzt
hat. Der internationale Verband verlangt von den Landes=
verbänden
. zu ſolchen Wettbewerben keine Meldungen abzugeben.
Den 18=Km.=Langlauf beim Winterſportfeſt des deut=
ſchen
Oſtens gewann Guſtav Häuſeler=Schreiberhau in 1:24,23 vor
Ernſt Sender=Schreiberhau und Heinz Krebs=Krummhübel.

Wekterbericht.

Ein Hochdruckrücken erſtreckt ſich von Finnland über England
bis auf den Ozean. An ſeiner Südſeite behalten wir bei öſtlichen
Winden Froſt. Ein Zuſtrom etwas feuchterer. Luftmaſſen von
Südoſten wird aber ſtärkere Bewölkung und zeitweiſe auch leichte
Schneefälle bringen.
Ausſichten für Sonntag: Zunächſt noch heiter und ſtrenger Froſt,
ſpäter aufkommende Bewölkung und vereinzelt etwas Schnee=
fälle
, nordöſtliche Winde.

Reichsſender Frankfurt=
Frankfurt: Sonntag, 10. Februar
6.35: Bremen: Hafenkonzert. Das große Geläute vom Bre
Dom. Choral: Befiehl du deine Wege. 8.15:
Wetter. 8.20: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.45: Choralbloſen
9.00: Evangeliſche Morgenfeier. 9.45: Deutſches Schatzkäſt
Die Morgenröte. Eine Funkfolge. 10.15: Kaſſel: C
geſang. Ausf.: Kaſſeler Lehrer=Geſangverein, Ltg.: Dr. La
11.00: Bekenntniſſe zur Zeit. Der politiſche und unpolit
Deutſche. Von Un.=Prof. Dr. Krieck. 11.15: Hausm
Neue Madrigale für gemiſchten Chor von Walter Rein,
viermuſit von Bach und Händel.
12.00: Köln: Mittagskonzert. Durch die goldene Brille. Ausf.:
Weſtdeutſche Kammerorcheſter. Ltg.: H. Hageſtedt.
Das Volk erzählt. 13.15: Schall und Platt ſtottern
(Wunſchkonzert). 14.00: Lachender Kinderfunk.
Stunde des Landes: 1. Zehnminutendienſt für die Landwirtſe
2 Bauer, du mußt dich jetzt um deine Maſchinen kümm
Dein Pflug wird beim Schmied m Ordnung gebracht.
3. Vier Generationen auf einem Hot.
16.00: München: Nachmittagskonzert. Das kleine Funkorche
Ltg.: E. Kloß. 17.11: Mainz: Damenſitzung des Mai
Karneval=Vereins. 19.30: Sportbericht.
19.45: Es klingt ein altes Lied. . . Ein Funkſpiel um Friel
Silcher von Ludw. Metzger. 21.30: Berlin; Reichsſend:
13. Meiſterkonzert des deutſchen Rundfunks. Wilh. Backk
ſpielt. Konzert für Klavier und Orcheſter in B=2
Werk 83, von Brahms. 22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Na
Wetter, Sport. 22.20: Der Zeitfunk bringt den Sp
ſpiegel des Somtags. 22.45: Tanzmuſik. Kapelle He
24.00: Schallplatten: 1. Moderne Meiſter. 2. Aus deut
Meiſteropern.
Frankfurt: Montag, 11. Februar
6.00: Bauernfunk. 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. 6.50:
Wetter. 6.55: Morgenſpruch Choral: Mir iſt Erbarn
widerfahren. 7.00: Frühkonzert, Orch. Frank, Berufsmu
Lta.: Diener. 8.10: Waſſerſtand, Wetter. 8.15: Stutts
Gymnaſtik. 9.00: Nur Kaiſerslautern: Werbekonzert.
9.15: Nur Kaiſerslautern: 1. Pfälziſche Städtebilder: Neuf
2. Pfälzer Schüler konzertieren: Helmut Maurer ſpielt.
Mundart=Allerlei. 19.00: Nachr. 10.15: Vom Der
landſender: Schulfunk: Bismarck oder das zweite Reich. Hör
11.00: Werbekonzert. 11.30: Pieldungen. 11.45:
zialdienſt.
12.00: Stuttgart: Mittagskonzert des Landesorcheſters Gau A
temberg=Hohenzollern. 13.00: Stuttgart: Zeit, Nachr.
13.15: Stuttgart: Mittagskonzert der Kapelle Ilia Lwſcha
14.15: Zeit, Nachr. 14.30: Wirtſchaftsbericht.
Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 14.55: Wetter. 15.00:
Kaſſel: Nachr. 15.15: Kinderfunk: Jetzt baſteln wir
Kartenſpiel zum Wortrad. 15.30: E. Schulz=Kampfhe
Wir filmen den Kronſchnept: 15.45: Bruno Sohm;
Nordſeefiſchern beim Krabbenfang.
16.00: Breslau: Nachmittagskonzert. Ltg.: E. Topitz.
Bücherfunk: Politiſche Romane des Umbruchs. 18.15:
kleine Excellenz. Adolf von Menzel zum 30. Todestag.
Katechismus für Sprachſünder. 18.45: Meldungen.
19.00: Ein Touren=Auto wird gebaut. 19.40: Der Zeit
bringt: Tagesſpiegel 20.00: Zeit, Nachr. 20.10:
mermuſik. Ausf.: Das Leipziger Streichtrio. 20.40:
Doktor. Herr Pfarrer, Herr Apotheker. Stammtiſchbericht
einer kleinen Stadt. 21.10: Kaiſerslautern: Unterhaltu
konzert, Ausf.: Orcheſter der Berufsmuſiker Kaiſerslautern.
R. Schmidt. 22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Nachr., We
Sport. 22.20: Volksmuſik. 23.00: Unterhaltungskon
Ausf.: Das Funkorcheſter. Ltg.: Heß. 24.00: Stuttg
Nachtmuſik.

itiun dnnsännnn

Sonntag, 10. Februar
Reichsſendung: 21.30: 13. Meiſterkonzert des 1
ſchen Rundfunks. Wilh. Backhaus ſpielt. Konzert für
vier und Orcheſter in B=Dur Werk 83 von Brahms.
Breslau: 19.45: Vom Rhein zur Donau. Ein A.
von rheiniſchem Frohſinn und Wiener Gemütlichke
Deutſchlandſender: 19.40: Im Jupiterlicht.
durch Tonfilmſchlager.
Frankfurt: 19.45: Es klingt ein altes Lied.
Funkſpiel um Friedrich Silcher.
Hamburg: 20.00: Muſikaliſche Parade. Schwalbenn
in großer Form.
Köln: 17.00: Feierabend beim Kumpel in Palenberg
Aachen.
Leipzig: 20.05: Großes Unterhaltungskonzert: Ot
muſik.
Stuttgart: 19.45: Ehrentag für die ſchwäb. Dicht
Rom: 20.45: Operetten=Uebertragung.
Budapeſt: 22.00: Zigeunerkapelle: Horvath.
Preßburg: 22.35: Slovakiſche Volkslieder.
London: 23.00: Tanzkapelle Fred Hartley.
Montag, 11. Februar
Deutſchlandſender: 18.00: Der Geiger Floriz
Reuter fpielt.
Frankfurt: 20.40: Herr Doktor, Herr Pfarrer,
Apotheker. Stammtiſchbericht aus einer kleinen Stadt
Hamburg: 20.00: Joh. Brahms. 1. (20.10): Im
zen des Volkes. 2. (20.35); Brahms in Hamburg.
bild von Ernſt Sander. 3. (21.20); Sinfonie Nr. 3 F=
Werk 90.
Köln: 20.10: Großes Funkrätſel: Es ruft ein Got
Königsberg: 20.45: Heute geht’s los! Bunter A
aus Hohenſtein.
Leipzig: 20.10: Neubabelsberg. Der Zeitfunk be
die Großſtadt des Tonfilms.
München: 20.40: 9. Symphonie in D=Moll Werk
von Beethoven.
Stuttgart: 20.15: Großer bunter Abend: Vollde
voraus dem Faſching entgegen!
Budapeſt: 19.30: Carmen. Oper von Bizet.
Stockholm: 20.00: Die Entführung a. d. Serail
Mozart).
Toulouſe: 20.45: Militärmuſik.
Beromünſter: 21.10: Klaſſiſch=romant. Muſik.
Wien: 23.45: Jazzkapelle Eröß=Takacs.

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[ ][  ][ ]

Der Ausweis der Reichsbank.
eirächtliche Enklaſtung in der erſten
Berliner und Rhein=Main=Börſe.

Zebruar=Woche.

Die Entlaſtung der Reichsbank in der erſten Februarwoche
gt nach dem Reichsbankausweis vom 7. Februar 35 37 v. H.
Ultimo=Januarbeanſprüchung von 301,3 Mill. RM. und iſt
t im Rahmen der im Februar jahresüblich ſtets abwärts
ſteten Tendenz im Ziffernumfang ſchon recht beträchtlich. Von
Rückgang der geſamten Kapitalanlage um 112,1 auf 4349,5
RM. entfallen 93,1 Mill. RM. auf die Handelswechſel und
is, die ſich auf 3526,7 Mill. RM. vermindert haben, 17,3
RM. auf die Lombardforderungen die noch 63,9 Mill. RM.
gen, 2,6 Mill. RM. auf die deckungsfähigen Wertpapiere, die
382 Mill. RM. abgenommen haben und 0,5 Mill. RM. auf
onſtigen Wertpapiere, die mit 318,2 Mill. RM. erſcheinen.
Beſtände an Reichsſchatzwechſeln haben um 1,4 auf 2,5 Mill.
zugenommen. Intereſſant iſt, daß ſich die neue Reichsan=
bereits
im Reichsbankausweis widerſpiegelt. Die Zunahme
onſtigen Paſſiven um 126,6 auf 404.3 Mill. RM. hängt mit
rſten Einzahlungen auf die neue Reichsanleihe zuſammen.
Ubnahme der Girogelder um 47,7 auf 774,3 Mill. RM. ent=
ausſchließlich
auf die privaten Konten. Der geſamte Zah=
mittelumlauf
ſtellte ſich am Stichtag auf 5496 M 11.
5661 Mill. RM. zum entſprechenden Zeitpunkt des Vor=
fts
und 5265 Mill. RM. zur entſprechenden Vorjahreszeit.
Bewegung der Deckungsbeſtände iſt die übliche. Die Gold=
de
haben um rund 62 000 RM. auf rund 79,8 Mill. RM.
ie Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um rd. 16 000 RM.
und 4,6 Mill. RM. zugenommen.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
ſie Kenuziffer der Großhandelspreiſe für den 6. Februar.
Lennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 6. d. M.
u der Vorwoche auf 101,0 (1913: 100); Die Kennziffern der
gruppen lauten: Agrarſtoffe 100,1 (plus 0,3 v.H.), indu=
Rohſtoffe und Halbwaren 91,6 (minus 0,3) und indu=
Fertigwaren 119,7 (plus 0,1).
ie erſte Durchführungsverordnung zum Einkommenſteuer=
veröffentlicht
. Im RGBl. Nr. 11 vom 8. Februar 1935 iſt
ſte Verordnung zur Durchführung des Einkommenſteuer=
s
vom 6. Februar 1935 veröffentlicht worden. Dieſelbe
ier des Reichsgeſetzblattes enthält ferner eine Verordnung
den Steuerabzug von Aufſichtsratsvergütungen und die erſte
dnung zur Durchführung des Körperſchaftsſteuergeſetzes
che vom 6. Februar 1935.
ie Lage des weſtdeutſchen Weinhandels. Im Weinhandel
as Geſchäft wie regelmäßig nach Weihnachten erheb=
ller
als im Vormonat. Dagegen war die Nachfrage bei der
Hand an der Ober= und Mittelmoſel weiterhin ſehr lebhaft,
nd ſie an der Untermoſel und der Nahe weſentlich ruhiger
Die Mindeſtpreiſe konnten vielfach nicht nur gehalten,
n ſogar geſteigert werden. Dieſe Entwicklung iſt im Hin=
uf
das gute Ernteergebnis des Jahres 1934 für die Winzer
ers erfreulich und weicht völlig von der Entwicklung der
en Jahre ab. Von der mengenmäßig mittelguten Ernte
ihres 1933 dürften ſich in erſter Hand infolge der beacht=
Steigerung des Weinverbrauchs nur noch ſehr geringe Be=
befinden
. Die Nachfrage richtete ſich deshalb hauptſächlich
e 1934er Weine, bei denen die gehegten Befürchtungen
zu geringen Säuregehalts durch die bisherigen Erfahrun=
cht
beſtätigt worden ſind.
ihkakao=Verarbeitungsmenge für März und April 1933
zent der Grundmenge. Nach einer Anordnung Nr. 10 des
inders für die Rohkakao verarbeitenden Betriebe werden
ärz und April je 75 Prozent (Februar 85 Proz.) der durch
ordnung Nr. 2 Ziffer 3 errechneten Grundmenge zur Ver=
ing
freigegeben. Von der freigegebenen Menge für April
ei Vorliegen von Oſteraufträgen ein Teil bereits im März
arbeitet werden. Die Vorverarbeitung iſt jedoch von der
nigung des Treuhänders abhängig
er Außenhandel mit Lederſchuhwerk im Jahre 1934. Im
ber 1934 wurden 10 998 Paar Lederſchuhe aller Gewichts=
eingeführt
gegenüber 7523 Paar im Dezember 1933. Die
ir von Lederſchuhen, betrug im Dezember 47 288 Paar
ber 76 601 Paar im Dezember 1933. Im Dezember 1934
der Wert der Lederſchuheinfuhr 117 000 RM., der Leder=
Isfuhr 353 000 RM. Mengenmäßig betrug der Ueberſchuß
1sfuhr 36 290 Paar. Der Außenhandel mit Lederſchuh=
Im ganzen Jahre 1934 ergibt ſich aus nachſtehender Ueber=
1. Paarmäßig (Januar bis Dezember) 1933 bzw. 1934:
r: 118615 bzw. 143 142. plus 23,0 Proz. Ausfuhr 851 338
71794, min. 21 Proz.; Außenhanoelsſaldo pl. 734 723 bzw.
2. Wertmäßig in RM. Einfuhr 1933: 1 288 000, 1934:
10, plus 28,0 Prozent. Ausfuhr 1933: 6 378 000, 1934:
90, minus 22,0 Prozent. Außenhandelsſaldo: pl. 5 090 000
312 000 RM.
SA.D.=Rad Vereinigte Fahrzeugwerke AG., Neckarſulm.
ſellſchaft verzeichnet 1934 eine günſtige Entwicklung. Der
in Motorrädern ſtieg um 145 Prozent, an Fahrrädern um
dzent. Wertmäßig iſt ihr Geſamtumſatz dem Vernehmen
n 114 Prozent geſtiegen. Vor allem wurden die Kleinkraft=
delle
ſehr ſtark abgeſetzt. Der Export litt unter den be=
* Erſchwerniſſen, doch hofft man im neuen Jahre auf eine
Irſteigerung. Angeſichts des vorliegenden günſtigen Auf=
eſtandes
kann man die ſeit Anfang 1933 von 747 Mann auf
Nann erhöhte Belegſchaft voll weiterbeſchäftigen, voraus=
noch
erhöhen. Angaben über den vorausſichtlichen Ab=
1934 ſind wegen der erſt begonnenen Bilanzarbeiten noch
erhalten, doch wird ſich die beachtliche Wertſteigerung des
2s naturgemäß auch im Abſchluß auswirken.
Ederung des Kleinwohnungsbaues im Saargebiet durch
eußiſche Landespfandbriefanſtalt, Berlin. Die Rückgliede=
des
Saargebietes, in den Verband des Deutſchen Reiches
t den Realkreditinſtituten die Aufnahme der Beleihungs=
it
in dieſem Gebiete. Zur Finanzierung der Neubautätig=
m
Rahmen des Arbeitsbeſchaffungspragramms für das
biet hat die Preußiſche Landespfandbriefanſtalt 4 Mill.
ür erſte Hypotheken und 1b=Hypotheken gegen Reichsbürg=
bereitgeſtellt
. Danach wird eine Finanzierung bis zu 75
t des Bau= und Bodenwertes ſichergeſtellt. Zur Beleihung
en in erſter Linie Einfamilienhäuſer und Kleinſiedlungen.
*röinſung der Darlehen, die als unkündbare Tilgungsdar=
Lewährt werden, beträgt 55½ Prozent Zinſen einſchließl
tungskoſtenbeitrag. Eine Zwiſchenkreditbevorſchuſſung wäh=
** Bauzeit erfolgt nach Maßgabe des Baufortſchritts.
Pothekenbank AG., Saarbrücken. Abſchluß und Bilanz ſind
t ſwieder 12 Prozent Dividende auf 5 Mill. ffrs.). Der
rliegende Geſchäftsbericht enthält die Einladung zu einer
2 auf den 27. Februar, die Beſchluß zu faſſen habe, ob im
der Rückgliederung die Hypothekenbank Saarbrücken ihre
indigkeit bewahreg oder in einem größeren befreundeten
aufgeben ſoll. Der Bericht über 1934 betont, daß der
ehende Währungswechſel das Pfandhriefinſtitut vor neue
len ſtelle. Im letzten Jahre vor der Rückgliederung hat ſich
rüctziehung ausländiſcher Kapitalien in verſtärktem Maße
28t. Auch die ſaarländiſche Immohilien=Kredit=Zentralkaſſe.
der Einführung der Frankenwährung gegründet wurde,
Ie ihren ſämtlichen Hypothekenſchuldnern. Darunter befin=
Darlehen, die von der Hypothekenbank in den erſten Jah=
D Einführung der Frankenwährung aus Mitteln der Zen=
ſe
gegeben worden waren. Zum Schutze der Hypotheken=
er
befriedigte die Hypothekenbank die Zentralkaſſe. Durch
rückziehung der ausländiſchen Gelder, litten auch die auf
r5 und Goldfranken lautenden Pfandbriefe der Hypo=
iNt
. Es ſei anzunehmen, daß durch die Rückgliederung des
bietes die Kurſe wieder, eine dem wirklichen Wert der
Drieſe entſprechende Höhe erreichten

Angeſichts des Wochenſchleſſes betätigte ſich die Kuliſſe an
der Berliner Börſe nur mit größter Zurückhaltung, zumal
auch von Publikumsſeite Orders nur in beſchränktem Umfange
eingegangen waren. An dem freundlichen Grundton, der die
Börſe in den letzten Tagen kennzeichnete, hat ſich jedoch nichts
geändert, zumal man unter dem Eindruck des Appells Garvine im
Obſerver für eine abſolute Gleichberechtigung Deutſchlands auf
eine günſtige außenpolitiſche Entwicklung rechnet. Auch die aus
der Wirtſchaft vorliegenden Nachrichten waren durchweg tendenz=
ſtützend
; nach dem ſchon bekannten RWE.=Abſchluß ſtimulierte der
nunmehr vorliegende ausführliche Geſchäftsbericht. Die Meldung
über die Steigerung der deutſchen Farbenausfuhr 1934 blieb auf
den chemiſchen Markt zunächſt ohne Einfluß. Farben, die vor=
börslich
mit etwa 143½ Prozent gehandelt worden waren, eröff=
neten
zu 143 Prozent; Goldſchmidt gaben um 2 Prozent, Koks=
werke
um 1½ Prozent nach. Montane wieſen nur geringe Ver=
änderungen
auf, wobei leichte Einbußen überwogen. Im Verlauf
machte ſich etwas Kaufintereſſe bemerkbar. Die Kurſe konnten
gegen den Anfang meiſt geringe Beſſerungen verzeichnen. RWE.
waren in Auswirkung des Geſchäftsberichts nochmals 1½ Proz.
feſter. Farben kamen ebenfalls 2 Prozent höher zur Notiz. Un=
vermindertes
Intereſſe beſteht für Kunſtſeidenwerte, ſo daß Aku
1 Prozent, Bemberg 2 Prozent gewannen. Andererſeits gaben
von Montanen Gelſenkirchen Bergwerk um ½ Prozent nach. Am
Rentenmarkt wurden Hypothekenbank=Pfandbriefe und Kommu=
nalobligationen
zu Vortagskurſen notiert. Stadtanleihen lagen
mit Einbußen von ½½ Prozent meiſt leichter.
Die Rhein=Mainiſche Börſe erfuhr auch am Wochen=
ſchluß
keine ſtärkere Veränderung, vor allem blieb auch die Ge=
ſchäftstätigkeit
auf allen Marktgebieten klein. Die Zurückhaltung
dauerte weitgehendſt fort. Indeſſen war die Grundtendenz freund=
lich
und, von wenigen Ausnahmen abgeſehen, lagen die Kurſe
gegenüber der Abendbörſe gut behauptet. Am Aktienmarkt zeigte
ſich für einzelne Spezialwerte weiteres Intereſſe. Beſonders
Kunſtſeidewerte blieben beachtet. Aku zogen bei etwas größerem
Geſchäft auf 55½55½ (549) an, auch Bemberg waren um 2½8
Prozent auf 120½ Prozent, bei allerdings minimalem Umſatz,
erhöht. Leichte Nachfrage beſtand außerdem nach Schiffahrts=
pavieren
, wobei Hapag und Nordd. Lloyd je /8 Proz. gewannen.
AG. für Verkehrsweſen blieben zu 88 Prozent behauptet. Elek=
trizitätswerte
hatten recht ſtilles Geſchäft; etwas beachtet waren
im Zuſammenhang mit dem RWE.=Abſchluß Lahmeyer mit 121½
(120), Schuckert und AEG. ſetzten unverändert, Licht u. Kraft 38
Prozent und Geſfürel ¼ Prozent niedriger ein. Chemiſche Werte
blieben von der Steigerung der Farbenausfuhr unberührt;
ſelbſt JG. Farben, die ſogar 5 Prozent nachgaben, ferner eröff=
neten
Goldſchmidt 1 Prozent leichter, andererſeits zogen Metall=
geſellſchaft
1 Prozent an. Zellſtoffpapiere lagen bis ½ Prozent
freundlicher. Im Verlaufe konnte ſich das Geſchäft nicht beleben
und auch die Kurſe zeigten nur kleine Veränderungen. Am Ren=
tenmarkt
bröckelten die Kurſe der pariablen Pap ere zumeiſt wei=
ter
ab.
Produkkenmärkke.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 9. Febr.
(pro Pfund bzw. Stück bzw. Bündel) in Pfg.: Erdkohlraben 68,
Gelberüben 68, Roterüben 810., Weißerüben 810, Schwarz=
wurzeln
1820, Spinat 2022. Rotkraut 1215, Weißkraut 8
bis 10, Wirſing 810, Grünkohl. 10, Roſenkohl 2830, Zwiebeln
810 Knoblauch 50 und 60, Tomaten 40, Kaſtanien 20, Feldſalat
6080, Endivienſalat 1525. Kopfſalat 2025, Blumenkohl 40
bis 50, Rettich 510, Meerrettich 40; Speiſekartoffeln 4: Tafel=
äpfel
1525, Wirtſchaftsäpfel 1015, Wirtſchaftsbirnen 1018,
Apfelſinen 2025, Zitronen 45, Bananen 3540: Süßrahm=
butter
152157 Landbutter 140142. Weichkäſe 2025, Hand=
käſe
412, friſche Eier 1115; Gänſe 8090, Hühner 7080,
Enten 100110, Tauben 5060, Haſen 40100, Ziegenfleiſch 50,
Hahnen 90100; Rindfleiſch friſch 50, Kalbfleiſch 70, Schweine=
fleiſch
90, Hackfleiſch 64.
1. Auf dem Weinheimer Schweinemarkt am 9. Februar waren
zugeführt 373 Tiere, verkauft wurden 221 Stück. Bei amtlichen
Preisnotierungen wurden für Milchſchweine 1016 RM. pro
Stück und für Läufer 1730 RM. pro Stück bezahlt. Marktver=
lauf
: mittel.

Berliner Kursbericht
vom 9. Februar 1935

Vom Holzmarkk.
Von Fachſeite wird uns berichtet: Im Einzelhandel und im
Holzverbrauch iſt es ſchon ſeit einigen Wochen ruhiger geworden.
Die Bautätigkeit iſt geringer geworden, was bei der vorgerückten
Jahreszeit ſelbſtverſtändlich erſcheint. Im Bautiſchlereigewerbe
fließen die Aufträge ſpärlicher, und es entſprechen vor allem die
Preiſe für Fenſter und Türen nicht den erhöhten Preiſen, die
man für das Bautiſchlereiholz, d. h. für Stammkiefer mit etwa
60 Prozent 1. Klaſſe, zahlen muß. Trotz allem erwartet man
ſchon in wenigen Wochen eine Wiederaufnahme der Arbeiten und
damit eine Verſtärkung des Abſatzes von den Werken zum Ein=
zelhandel
und von dieſem an den Holzverbraucher. Bei Abſchlüſſen
in Stammkiefer die jetzt von oſtdeutſchen Sägewerken mit Platz=
holzhändlern
, in Dresden, Köln, Erfurt, Leipzig, Holzminden,
Braunſchweig, Berlin und Halle getätigt wurden, galten in dem
Holzgroßhandel folgende Preiſe ab oſtdeutſchen Stationen: Für
Stammkiefer bei 60 Prozent 1. Kl. 113115 Mk., für B= Sortie=
rung
100105 Mk., für kurze Stammblöcke 105108 Mk., aſtreine
Seiten 20 Millimeter 7275 Mk., für Kürzungen 11,8 Meter
5961 Mk.. für Mittel 1. Kl., der ſehr knapp iſt, 8082 Mk.,
bei hohen DB. 46 Mk. mehr. Schwammſtamm 6065 Mk., für
Mittelzopf 1.2. Kl. 7275 Mk. für Kiſtenbretter 3133 Mk.,
für Schalware 3235 Mk. Die Preiſe für Stammkiefer oſtdeut=
ſcher
Sägewerke ſind in vier Wochen von 118 auf 123128 Mk.
frei Waggon Berlin geſtiegen. Seitdem keine Preisbindungen
mehr beſtehen, ſind vor allem die Sägewerke, welche Rohholz ein=
kaufen
müſſen, nicht mehr an frühere Verabredungen gebunden
und geneigt, zu Preiſen, die 20 Prozent über den vorjährigen lie=
gen
, einzukaufen. Enorm hohe Preiſe werden zur Zeit für hoch=
wertiges
Rohholz gezahlt. So z. B. brachten in einem Termin
zu Kaltenborn etwa 172 Feſtmeter Hochwertholz den Rekordpreis
von 80,80 Mark je Feſtmeter. Das Verrechnungsabkommen mit
Finnland und Rumänien funktioniert tadellos. Der ruſſiſche Holz=
markt
liegt ſtill, da viele Intereſſenten ihre Einkäufe an anderen
Stellen tätigen.
Der Eiſenſteinbergbau an Lahn, Dill und in Ober=
heſſen
im Jahre 1934.

Belegſchaft Jahres= Jahres= Beſtand Ende Ende des Jahres förderung abſatz des Jahres 1019 1081 958 953 890 846 159 658 216 327 242 206 13 365 185 593 663 99

Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Banl u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordb. Aohd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
ContieGummt.
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erböl

belfegen in Nopenderf äſrend des Wſcth osenſße 3.
58 191 To. betrug (gegen 57 273 im November). Die Vorräte ſind
auf rund 99 000 To. zurückgegangen. Die Belegſchaft betrug Ende
des Jahres 1934 rd. 2350 Mann. Sie hat ſich gegen Ende 1932
(819 Mann) faſt verdreifacht. Nachdem nunmehr das Ergebnis
des Jahres 1934 vorliegt, ſeien die Zahlen der vergangenen
Jahre gegenübergeſtellt (in 1000 To.):
1927: 4300
1928: 3400
1929: 3100
1930: 2100
1931: 960
1932: 820
1933: 1560
1934: 2350
Die Steigerung der letzten beiden Jahre iſt ſehr beachtlich,
beträgt ſie doch gegenüber Ende 1932 bei der Belegſchaft 186 Pro=
zent
, bei der Förderung 239 Prozent und beim Abſatz 221 Proz.
Von der Spitzenleiſtung des Jahres 1927 ſind bei der Förderung
58,2 Prozent und bei dem Abſatz 61,3 Prozent erreicht. Die
Ausſichten für das Jahr 1935 dürfen als günſtig angeſprochen
werden. Mit der Auswirkung der großzügigen Aus= und Vor=
richtungsarbeiten
werden Förderung und Abſatz entſprechend wei=
ter
ſteigen.
nn Me
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Sireeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Querſch: für den Spor;; Karl Böhmann;
für Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Netie= für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſiadt.
D. A. 1. 35. 21894. Truck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung Vormittags 121 Uhr nachmittags 67 Uhr.
Die heutige Nummer hat 18 Geiten.

Deviſenmarkt
vom 9. Februar 1935

Nerfe
86.50
86.50
31.50
34.
31.25
12350
120.50
86.
110.50
144.25
128.50
103.50

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Geſt felektr. Untern.
HarpenerBergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil, Holzmann.
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Kolsw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bauellntn.

Mffe
143.375
72.375
115.25
89.25

86.37:
108.375
87.75
102.875
78.125
70.

Weue
Polyphonwerke
Nütgerswerke
Salzdetfurth Kalt.
Beſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsi. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Gismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werfe

Vie
12.25
106.
155.
40.50
47.50
108.25
75.
16.50
117.25
a8.
110.
113,75
134.75

Aeghpten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar.
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Ssland

Währung
1 agypt. *
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Drachm.
100 Gulden

D Währung GeldBrief 12.495 3,.as Ftalien 100 dire. 4 21.34 21.,4 0.639 0.84 Japan 1 Yen 0.711 d.713 58.17 38,29 Jugoſlawien. 100 Dinar 5.649 E.c61 0. 194 0.198 Lettland. 100 Lats 80.92 *1.08 3.0471 40ßs Norwegen 100 Kronen 61.28 1.30 2.498 1502 Oeſterreich 100 Schilling 42,3. 48.05 54.45 54.55 Portugal 100 Escuvos 11.07 11.49 81.24 81.40 Schweden 100 Kronen 162.88 C2.98 12.,19 12.22 Schweiz 100 Franes 80.72 ((.38 66.68 65,83 Spanien 100 Peſetas 34.02 :4,48 5.385 5.395 Tſchechoſlowal. 100 Tſch.=Kr. 10.39 U.40 100 Franken 18.415 16.455 Türkei. 1 türk. 4 1.574 1.s78 2.354/ 2.356 Ungarn 100 Pengö 168.15 168. 49 lrugnah 1 Goldpeſo 1.019 1421 100 Sl. Kr. 55.17 55.291 Ver. Staauen, 1 Dollar 2.500 2.506

Surmſtädter und Karionarbant Burmſaußt, Fhilte de Atrschet Junr
Frankfurter Kursbericht vom 9. Februar 1935.

Kee
Gr.Ikp. 1934
1933
1938
1937
1988
Gruppe! ..
5% Dtſch. Reichsanl.
5½%Intern.n v.30
62Baden .. v.21
68Bayern ..b.21
82Heſſen. . .. b. 28
... b. 29
725 Preuß. St. v. 28
68 Sachſen ..b.27
6SThüringen v. 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze .......
6% Dt. Reichspoſt=
Schätze
4½%
Dtſch. Anl. Ausl.
42 Ablöſung
Deutiſche Schutzge=
bietsanleihe
...
6½Baden=Baden.
6SBerlin ...v.24
6% Darmſtadt . . .
6%Dresden. . v. 26
6%Frankfurt, v. 26
6%Heidelberg v. 26
6SMainz. . ....
6%Mannheim b. 27
2 München . v. 29
62Wiesbaden v. 28

6% Heiſ. Landesbk. 95.75
6% Goldoblig. 94,25

103.65
106.7
106.25
164.75
103.25
104.5
99.25
98.25
102
86
97.5
98
97.5
1082),
96
95.25
100,8
100.4
99.25

1110
10.4
91
95.75
89

90.5
93.5
925,

Me
hyp.=Bk.=Liguid.
424 0g
Komm.=Obl.
6% Preuß. Landes=
Pfb.Anſt. G.Pf.
6% Goldoblig
69 Landeskomm=
Bk. Girozentr. f
Hefſ. Glbobl. R.11
R.12
88Kaſſ.Landesrd.
Goldpfbr.
8SNafſ. Landesbl.
5½½ Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser. I
-Ausl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz),
1%Berl. Hyp.=B.
Lig.=Pfbr.
8SFrkſ.=Hyp.=Bk.
5½%0 Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
K2Frf.Pfbr.=Bk.
5½%0 Lig.=Pfr.
6%Mein, Hhp.=Bi.
Lig.=Pir.
82Pfälz. Hyp.Bi.
5½% Lig.=Pfb.
6%Rhein. Hnp.=Bk
5½% Lig.=Pfr
Goldobl.
829 Südd. Boden=
Cred.=Bank
½% Lig.=Pfbr.
8JBürt. Hyp. B.

99.
941l.
35

94.25
94.25
96.25
85
991,

96
89.75
26
99-1
94.75
98
89½1,
861,
160
96.75
9931.
96.5
100
95
97.25
100
97.75

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820 Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 26
8%Mitteld, Stahl.
6% Salzmann ECo.
8%Ver. Stahlwerke
82Poigt & Häffner
J. G. Farben Bondsl;
5%Bosn. L. E. B.
5
L.Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02/
4½
Oſt. Schätze
42Oſt. Goldrente
5Sbereinh. Rumän
Türk. I. Bagdad
II.Bagdad
z Büngarn. 19131
19141
Goldr.
1910
4½=Budp. Stadtanl.
42Liſſabon. ....
42Stockholm.
Aktien.
Nccumulat. Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
..
Andrege Noris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Bellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F. P.
Berl. Fraft u. Lich=
Buderus Eiſen.
Cement Heidelberg
Karlſtadt!

V
100
99
*
977
97.25
120,

6.25
37.75
27.5
4l.
4.3
8.25
8.25
79
7.6

64
3.

56
128
75
129
120
1421
92.25
114
127

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Genüſſe

Me
91
144.5
S1
1os
205
125
58
1165.5
91.5
108.25
119
107.5
Rf

65.5
134
1143.25
70
86,
72.5
415.35
92.75
33.25
102
129

121,75

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Rütgerswverft. ...!.
Salzdetfurth Kalt".
Salzw. Heilbronn:/y
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
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Schwartz, Storchen
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Mi
unterfranken .....
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Zelſtoff Waldhof.

120
22.25
93
187
77.5
78,

88

95.25
98.5
105.25

Allg. Dt. Creditgeſ.
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Bk. f. Brauinduſtr. 1
Baher. Hyp. u. W
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Dt. Eff. u. Wechſel.
Dresdner Banl..
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Lyp.=Banl
Mein Kyp.=Bant
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72 Dt. ReichsbPza.
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Südd Eiſenb.=Ge

Nas
148.25
47
130
40
108
51.75
792/4

[ ][  ][ ]

Seite 12 Nr. 41

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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[ ][  ][ ]

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Die Todtnauer Hütte
Ein borbildliches Skiheim

Im ſchönſten Gebiet des ſüdlichen Schwarz=
aldes
zwiſchen Schauinsland und Feldberger
of. unterhalb des Curmes, auf dem Südweſt=
ing
des Feldberges, 1521 Meter über Mee=
shöhe
, iſt jetzt aus Schutt und Aſche der vor
ſei Jahren rätſelhaft niedergebrannten alten
zdinauer Hütte ein Skiheim entſtanden, das
es bietet, was das Herz des Günftigen oder
ſelſchaftlich nicht allzu anſpruchsvollen Ski=
ifers
wünſchen kann. Was Skigelände und
isgangspunkt für Couren anbetrifft, iſt man
r wirklich an bevorzugter Stelle. Von der
rraſſe hat man großartige Ausblicke. Ihr
zenüber liegt majeſtätiſch das Herzogenhorn,

Richard Morath, Schwarzwaldmeiſter 1935
(Schonach 2o./21. Zanuar)
bei klarem Wetter bilden links die Säntis=
ppe
, rechts der Montblanc die gewalti=
Kuliſſen der vorgelagerten Schwarzwald=
jahm
e. Hier erlebt man Sonnenauf= und = unter=
wel
ſe, Mondlandſchaften und phantaſtiſche
kengebilde von unbeſchreiblicher Schönheit,
ag. die Codtnauer Hütte iſt das zweithöchſt
1 fene Gaſthaus im ganzen Schwarzwald.
das Belchenhaus liegt 80 Meter höher.
einem Koſtenaufwand von rund 80 000.
39 hat die Stadt Codtnau in Suſammen=
it
mit dem Skiklub Schwarzwald hier in
luig licher Landſchafts= und Sportlage aus
iſchen Hölzern auf feſtem Bruchſtein= und
M2nunterbau ein ſtilechtes, tiefbedachtes
Jarzwaldhaus errichtet, das anheimelnde,
MA riſche Ueberlieferung mit neuzeitlichen An=
lichkeiten
, wie elektriſchem Licht, fließen=
warmen
und kalten Waſſer, Zentralhei=
uſw
., harmoniſch verbindet. Nund 100
onen können hier Nachtquartier erhalten.
Erdgeſchoß, erſten und zweiten Stock ſind
Anzay/ ſehr hübſcher Einzel= und Doppel=
er
, zweickmäßiger Damen= und Herren=
Fräume mit 4, 8 und 18 Betten verteilt. Su
1. Bett der Gemeinſchaftsräume gehört ein
mackvoll eingebauter, verſchließbarer
anf. Auch Gemeinſchafts=Waſch= und
9e=Näume ſind vorhanden und Selbſtkoch=
enheit
. Swei einfache Couriſtenräume mit
Setten gewähren außerdem ſparſam wan=
den
Winterſportlern ein billigeres Unter=
Nen. In der großen Gaſtſtube prangt dunkel=
der
gemütliche Schwarzwälder Kachelofen,
Del großer Kälte eine Sentralheizung unter-
Lamit ſich, wenn der Föhn ums Haus
ale wohlfühlen und nicht nur die 12 oder
* Die ſich gerade die warme Ofenbank ge=
* haben. Swei aus prachtvoll geädertem
Tnholz geſchnitze radförmige Leuchter mit
Aler= und Skiläufermotiven und ſtiliſierten
lwenten aus der Schwarzwaldflora, die
Den Ciſchen in behaglichen Niſchen hängen,
Den die unvordorbene, volkstümliche
iche ehrbarer Heimatkunſt. In dem gut
Andenen, aus gediegenen heimiſchen Werk=
T ausgeführten Bau iſt nirgends ein Miß=
2. Ein Radio iſt nicht vorhanden, wohl
* Eile Siehharmonika, die meiſt irgend ein
2nder Gaſt mit Geſchick handhabt. Alles
ter Dohrhaftig, einfach und echt, wie die
TSwürdigen Schwarzwälder, die auf ihren
kten wanderfroh über die Höhenwege
Ea, un nach arbeitſamen Wochen Freude
Dreſt zu gewinnen für den harten Kampf

drunten in den Cälern und Städten. Daß die
Codtnauer Hütte, bei deren Planung ſport=
begeiſterte
Menſchen Pate geſtanden haben,
eine zweckmäßige Skiablage, einen Abſtellraum
für allerle: Sportgerät uſw. hat, iſt ſelbſtver=
ſtändlich
. Desgleichen, daß Keller= und Küchen-
räume
erfreulich ſauber ſind. Wer das Alter=
tümliche
liebt, laſſe ſich von Vater Kunz in den
Kuhſtall führen. Es iſt der typiſche Schwarz=
waldkuhſtall
und dürfte das ehrwürdige Alter
von faſt zwei Jahrhunderten haben. Er allein
blieb bei dem großen Brande der früheren
Hütte vom Feuer verſchont. Pferde, Siegen,
Kühe und Schweine warten dort in idylliſcher
Behaglichkeit auf den ſpäten Frühling. Eine
wirkliche Ueberraſchung waren für mich die
fünf weißen Schweinchen, die mir vergnüglich
entgegengrunzten. Sie ſind von der reinlichen
Raſſe, erklärte mir Vater Kunz ſehr ernſthaft.
Er zeigte mir die Ecke des Stalles, die aus=
ſchließlich
von den fünf Inſaſſen zur Verrich=
tung
ihrer Notdurft benutzt wird. Die Fell=
chen
der Schweinchen waren in der Cat von
unbefleckter Neinheit! Auf der Codtnauer
Hütte habe ich mich davon überzeugt, daß es
auch Schweine gibt, die auf Sauberkeit bedacht
ſind.
Von der Codtnauer Hütte locken im Strah=
lenglanz
die ſchönſten Skiwanderungen nach dem
Herzogenhorn, nach Codtnauberg, über den
Stübenwaſen, den Notſchrei, die Halde, nach
dem Schauinsland. In 20 Minuten kann man
auch auf dem Feldberggipfel, auf dem Turm,
über 1500 Meter hoch ſein. Nundblick über
den Schwarzwald, die Vogeſen und die Alpen=
kette
. Dann die ſanfte lange Abfahrt über den
Feldbergſattel nach dem Seebuck und Bis=
marckdenkmal
. Von dort die ſchöne Schußfahrt
nach dem Feldberger Hof, wo in der Gaſtſtube
der Nuckſackwanderer ebenſo aufmerkſam und
vorzüglich bewirtet wird, wie in der weltbe=

Die Todtnauer Hütte

waldſtädtchen, das dieſen Namen trägt, iſt die
Wiege des deutſchen Skilaufs. Bei allen be=
deutſamen
, mitwirkenden Bewegungen geht es
oft merkwürdig zu. Meiſt kommen die großen
Rufer und Propheten von draußen. So war
auch Fritz Breuer, der begeiſterte Förderer des
Skilaufs, der den Gruß Ski=Heil! erfunden
hat, ein Außenſeiter, ein nach Codtnau zuge=
wanderter
Rheinländer, und Dr Cholus, der
Arzt, der im Winter 1888/89 das erſte Paar
Ski aus Norwegen hatte kommen laſſen, um
damit auch bei hoher Schneelage ſeine Kranken
im Gebirge beſuchen zu können, kein Schwarz=
wälder
, ſondern Weſtfale. Dieſe beiden Män=
ner
haben aber der Idee des Skilaufs im
Schwarzwald und damit in Deutſchland den
Weg bereitet, wenn auch als erſter Skiläufer
und Lehrer von Fritz Breuer und Dr. Cholus
der franzöſiſche Konſulatsſekretär aus Heidel=

Die Todtnauer Hütte (1ze1 Meter) Feldberg

rühmten, vornehm=gemütlichen Hebelſtube der
verwöhnteſte Globetrotter, der dort eine At=
moſphäre
antrifft, die in der Fülle ſeiner Hotel=
erlebniſſe
etwas ganz Beſonderes darſtellen
wird. Daß ſich in der Hebelſtube täglich nicht
nur die Gäſte des Feldberger Hofes, ſondern
alle tanzluſtigen Winterſportler, die ſich im
Feldberggebiet aufhalten, zum Fünf=-Uhr=Cee
und Canz, zu dem die gute Hauskapelle auf=
ſpielt
, einfinden, weiß jeder, der einmal dort
oben war, ob er nun im Hebelhof, in der Alb=
quelle
, auf Grafenmatt, im Caritas oder ſonſt=
wo
untergebracht war.
Die Anreiſe zur Codtnauer Hütte iſt ſehr
bequem. Man fährt um 6.25 Uhr früh von
Darmſtadt über FreiburgCitiſeeBärental,
beſteigt dort das Poſtauto, (man kann auch
ſchon hier anſchnallen und auf den Brettern das
Bärental hinaufwandern), das uns um 11.30
Uhr vor dem Feldberger Hof läßt, wo man
ſpeiſen kann, ſofern man es nicht vorzieht, auf
den Brettern in einſtündiger Wanderung bis
zur Codtnauer Hütte zu laufen. Wenn nicht
gerade Neuſchnee gefallen iſt, iſt der Weg im=
mer
geſpurt.
Der Name Codtnau ſteht in goldenen
Buchſtaben in der Entwicklungsgeſchichte des
deutſchen Skiſports, denn das kleine Schwarz=

berg, Dr. Pilet, genannt werden muß, der da=
mals
den bei uns noch ganz unbekannten Ski=
lauf
, d. h. bereits im Jahre 1889, auf dem
Feldberg ausübte, noch ehe Nanſens berühmtes
Buch Auf Schneeſchuhen durch Grönland
1890 (deutſch 1891) die Geiſter beſchäftigte und
anregte. Fritz Breuer, Dr. Cholus und einige
Schwarzwälder haben vor 45 Jahren den erſten
deutſchen Skiklub in Codtnau gegründet. Die
Schwarzwälder und beſonders die Freiburger
Studenten waren bald begeiſterte Skiläufer, die
den ſkiſportlichen Gedanken pflegten und weit=
hin
verkündeten. Der rieſige Bremsſtock mit
dem maſſigen Celler, den Dr. Pilet und die er=
ſten
Skiläufer benutzten, um am Hang entlang
zu bremſen oder auf ihm zu Cal zu reiten, wich
bald den wirkſameren Schwüngen, nachdem
ſich die junge Gilde der Skiläufer den Altmei=
ſter
Nilſen aus Norwegen verſchrieben hatte,
der ſie in die Geheimniſſe von Celemark, Chri=
ſtiania
, Stemmbogen, Schneepflug uſw. ein=
weihte
. Die mutige Hingabe jener Codtnauer
Männer an den weißen Sport kann aber gar
nicht hoch genug eingeſchätzt werden, wenn man
heute die gewaltige ſportliche Bewegung über=
blickt
, die ſich aus fenen erſten beſcheidenen
Verſuchen des Codtnauer Skiklubs entwickelt
und in wenigen Jahrzehnten ein ganzes Volk

mächtig erfaßt hat, zu ſeiner Freude, zu ſeiner
Ertüchtigung und zu ſeinem Segen.
Wenn manche Eltern dem Skilauf heute noch
etwas bedenklich und mißtrauiſch gegenüberſtehen,
dann darf man vielleicht eine Autorität wie Dr.
Otto Mock anführen und daran erinnern, was
dieſer erfahrene Winterſportarzt des Feldberger
Hofes über die Gefährlichkeit und Ungefährlich-
keit
des Skilaufs geſchrieben hat. Dr. Mock
ſchätzt z. B. die Knochenbrüche, die ſich beim Ski=
lauf
ſchickſals= und ſtatiſtikmäßig ereignen,
höchſtens auf 1 pro Mille, d. h., daß von tau=
ſend
Skiläufern, die ſich in den Bergen tum=
meln
, ſich einer etwas bricht, wozu allerdings
noch 23 Prozent leichtere Unfallſchäden, wie
Verzerrungen, Blutergüſſe, Prellungen und
kleine Wunden kommen. 70 Prozent aller Un=
fälle
ſtellen die Anfänger. Dr. Mock meint,
weil dieſe nicht nur nicht laufen, ſondern weil
ſie nicht richtig fallen können. Dieſer Cage
ſagte mir Dr. Mock aber, daß ſich der Unfall=
quotient
im Feldberggebiet erfreulicherweiſe
immer mehr verringere. Er (Dr. Mock) führe
dies auf die gut organiſierte Einrichtung der
Kurſe der Skizunft Feldberg zurück, die den
Neuling von Anfang an richtig unterweiſe und
ihm die elementarſten Verhaltungsregeln auf
den Brettern im Schnee beibringe und den
neuen Skiläufer für den Kampf mit dem weißen
Element vorbereite und ausrüſte. Für Nenn=
läufer
gelte dies allerdings nicht. Bei dieſen
müſſe im Gegenteil die Unfallkurve folgerichtig
eher ſteigen, weil die an die Nennläufer geſtell=
ten
Anforderungen dieſe zu akrobatiſch immer
halsbrecheriſchen Leiſtungen antreibe, wobei
häufig die Grenzen des Vernünftigen über=
ſchritten
würden. Auch vor Ueberanſtrengungen
warnt Dr. Mock. Seine Unterſuchungen von
Herz, Blutdruck und Lunge ſind zur Seſtſtellung
der ſportlichen Leiſtungsfähigkeit in 1500 Mtr.
über Meereshöhe ſehr wertvoll. Sie geben
einen ſicheren Anhaltspunkt für das was einer
ſeinem Körper zumuten darf. Auch die Eruthro=
zuytenvermehrung
(Vermehrung der roten Blut=
körperchen
) unter Einwirkung von Höhe und
Sonne wird von ihm ſicher und aufſchlußreich
für den Winterſportler feſtgeſtellt. A. Siegler.

Dr. Pilet, franz. Konſulatsſekretär aus Heidelberg,
1889, erſter Skiläufer auf dem Felößerg
Das Bild hängt im Feldderger Hof

[ ][  ][ ]

Kade

Ovid gab ſchon den Damen ſeiner Seit den
guten Nat, die Farben, die ihnen die Natur
verſagt habe, durch Kunſt hervorzubringen zu=
gleich
aber legte er ihnen dringend ans Herz,
die Büchſen, Släſchchen und die übrigen Uten=
ſilien
, die zur Verſchönerung dienen, ſorgfäl=
tig
den Augen ihrer Anbeter zu entziehen. Und
wie die Nömerinnen ihre geheimnisvollen
Schönheitsrezepte beſaßen, ſo machten die
Frauen aller anderen Völker der Frühzeit
keine Ausnahmen. In den Gräbern alter Deut=
ſcher
fand man kleine Ciegel, Spiegel, Haar=
kämme
und Coilettenutenſilien, die Seugen
eines wohlſortierten Lagers an Schönheits=
pflegemittel
ſind. Nicht alle Schriftſteller und
Dichter hatten ein Herz für die Frauen und
verſtanden die Einſtellung der Frauen gleich
einem Ovid. In den ſpäteren Jahrhunderten
haben gerade die Dichter die ſich ſchmückenden
Frauen am meiſten befehdet. Aber vergebens
eiferten ſie gegen Kreide, Sinnober und das
Orſeillerot. Unbekümmert um ihre Geſundheit
verwandten die Frauen im 16., 17. und auch im
18. Jahrhundert Sublimat, Bleiweiß, ſchärfſten
Eſſig um ihre Geſichter zu bleichen und der
Mode entſprechend ein zartes weißes Ausſehen
zu haben, ſie ſchütteten ſich pfundweiſe weißen
Puder ins Geſicht, auf die Arme und den
Buſen. Spöttiſch meinte der deutſche Dichter
Logau:
Wollt ihr euch, ihr Jungfern, ſchminken,
nehmt dieſes zum Bericht:
Nehmt Oele zu den Sarben,
Waſſerfarben halten nicht!
Ganz heftig wetterte der Sittenſchilderer des
franzöſiſchen Hofes, La Bruyére. Alſo überall
blieb ſich die Mode treu, alle Frauen Europas
puderten und ſchminkten ſich und trugen die
kleinen Mouches‟. Die Mode ſchrieb es vor,
es war ſelbſtverſtändlich, die Frauen folgten
ihrem Gebot. Die Weiber am Hofe ſchrieb
La Bruyére, befördern das Verblühen ihrer
Schönheit durch die unnatürlichen Künſte, wo=
durch
ſie ſich zu verſchönern glauben, ſie be=
malen
ihre Lippen und Wangen, ihre Augen=
brauen
und Schultern, welche ſie gleich ihrer
Bruſt zur Schau ſtellen, endlich ihre Arme und
Ohren . . . Wenn die Damen ſich in der Ab=
ſicht
ſchminken, um den Männern zu gefallen,
ſo erkläre ich ihnen hiermit im Namen meines
ganzen Geſchlechtes, oder doch des größten
Ceiles desſelben, daß die weiße und rote
Schminke, ſie häßlich und ſelbſt ekelhaft und
die rote Schminke allein alt und unkenntlich
macht, daß die Männer ſie ebenſo ungern mit
Bleiweiß auf dem Geſichte, als mit falſchen
Sähnen im Munde ſehen!
Aber wahrſcheinlich haben die wenigſten
Frauen etwas von La Bruyére gewußt und
geleſen; jedenfalls haben ſie ſich nicht um die
Meinung dieſes Herrn gekümmert und faßt 150
Jahre hindurch haben ſie ſich geſchminkt und
gepudert, bis die unglückliche Königin Marie
Antoinette die Mode einführte, ſich einfacher
zurechtzumachen. Es verſchwanden die ge=
puderten
Curmfriſuren, es verſchwanden die
kleinen Mouches die ſchwarzen Schönheits=
pfläſterchen
. Man vergaß mit der Seit die
genauen Angaben, wohin man ſich ein ſolches
Pfläſterchen kleben mußte; früher waren direkte
Kataloge für Mouches erſchienen: an die
Augenecken; oder in die Stirnmitte, um die
Wangengrübchen zu heben, dicht daneben; wer
reizend lachte durfte ſich eines an die Mund=

Ein alter Mann reiſt nach den
Kanariſchen Inſeln
Von Kaſimir Edſchmid.
Herr Schnell war der Beſitzer einer ſchönen
Apotheke im Caunus und hatte vor einem
Jahr ſeine Frau verloren. Das geht nicht ſo
weiter, ſagte ſein Freund Berger, der gleich=
zeitig
der Hausarzt des Hauſes Schnell war,
eines Cages. Sie müſſen aus dieſen traurigen
Ideenkreiſen heraus, mein Lieber Ohne eine
große Neiſe geht das bei Ihnen nicht, denn Sie
ſind ja ſchon mitten in einer richtigen Melan=
cholie
. Ich verordne Ihnen als Freund jetzt
in allem Ernſt, innerhalb 14 Cagen nach Cene=
riffa
zu fahren.
Herr Schnell hatte in einer ausgezeichneten
Ehe mit ſeiner Frau 40 Jahre lang gelebt, und
wie bei vielen kinderloſen Ehen, hatten die bei-
den
Menſchen ſich ſo aneinander gewöhnt und
waren im Denken und Empfinden ſo gleich=
artig
geworden, daß beim Cod ſeiner Frau
Schnell in einer völligen Natloſigkeit zurück-
blieb
. Er konnte nichts mehr richtig ſehen,
nichts mehr richtig beurteilen, und nichts mehr
richtig genießen. Er wurde gleichgültig und ſiel
ſichtlich zuſammen, obwohl er noch ein rüſtiger
Mann war
Ceneriffa? ſagte er und riß die Augen auf
Der Arzt nickte.
Wo liegt der Ort

winkel kleben, an die Naſe oder kokett auf die
Lippe (in kleinen hübſchen Döschen trug man
ſtets Erſatz an kleinen Sternen, Sonnen, Mon-
den
, Vögelchen mit ſich) oder auch auf den
Buſen.
Es gibt eine Entſchuldigung für das zu
ſtarke Schminken der Frauen in früheren Sei=
ten
. Man ſoll nicht vergeſſen, daß die Pocken
damals manches hübſche Geſicht ſtark verun=
ſtalteten
. In einer Entgegnung auf die ſcharfen
Angriffe, erwidert eine Dichterin, Frau von
Siegler (1728):
Ihr Spötter tadelt nicht an uns
der Mouchen Schein,
ſeht Ihr denn Sonn' und Mond
befreit von Flecken ſein?
Mir dünkt, es ſei erlaubt,
mit ſelbigen die Flecken,
die die Natur uns macht,
im Antlitz zu bedecken.
Aus der Neſidenzſtadt Kaſſel gibt es eine
reizende Geſchichte aus dem 18. Jahrhundert.
Auch dort puderten, ſchminkten und beklebten
ſich die Frauen genau ſo wie überall. Wozu
bezog man die Pariſer Modehefte? An ſich
lebte man in damaliger Seit einfach und be=
ſcheiden
. Große Gaſtereien kannte man auch in
den beſſer geſtellten Kreiſen kaum. Wohl ging
man zu Hofe, aber untereinander lud man ſich
höchſtens abends zu einer Caſſe Cee ein, oder
traf ſich Sonntags nachmittags zu einem Schäl=
rhen
Kaffee. In der Seit des Kaffeekrieges,
womöglich hinter verſchloſſenen Cüren. Selbſt=
verſtändlich
machten ſich da auch die Kaſſeler
Damen zierlich und nett zurecht: im Reifrock,
in Stöckelſchuhen mit den modiſchen, roten,
hohen Abſätzen, dazu die getürmten, weißgepu=
derten
Haare, rotgeſchminkte Bäckchen, zart
gepudert und an dem vorgeſchriebenen Platz,
je nach Anlage und Geſchmack das Schönheits-
pfläſterchen
. Doch auch damals gab es in der
kleinen Reſidenzſtadt Kaſſel ſchon Lausbuben.
Und ſo ein Lausbub war wohl auch der Bruder
Carl Fuldas, der viel über alte Kaſſeler
Seiten herausgegeben hat. Der Bruder Sul=
das
hörte als angehender Student die Vor=
leſungen
eines berühmten Chemikers und be=
kannten
Kaſſeler Profeſſors. Bei dieſen Vor=
leſungen
hatte er nun eines Cages gehört, daß
man mit Hilfe eines beſtimmten Pulvers, das
man nur auf glühende Kohlen zu legen braucht,
ſich ein gewiſſer Duft und Dampf entwickele,
der die unechte Carminſchminke der Damen in

Es iſt eine Inſel meinte der Arzt lachend.
Die Kanarienvögel ſind dort zu Hauſe.
Der alte Apotheker, der nie einen Suß aus
Deutſchland hinausgeſetzt hatte, proteſtierte.
Sie können ſich ja die Sache nachher auf
d. Atlas anſchauen, fuhr der Arzt ungerührt
fort. Es iſt ein wenig weit, das ſchadet aber
nichts. Auf dieſe Weiſe fahren Sie auch ein=
mal
auf einem deutſchen Schiff. Die meiſten
Deutſchen fahren viel zu wenig auf ihren
ſchönen Schiffen. Und wenn Sie einmal auf
dem Schiff ſind, iſt es einerlei, ob Sie zwei oder
ſechs Cage fahren. Auf dem Schiff iſt man ſo=
wieſo
wie im Himmel. Beſonders alte Leute
fahren gut auf dem Schiff. Ich bin einmal auf
einem Dampfer als Schiffsarzt nach Kapſtadt
gefahren, da waren von achtzig Paſſagieren
vierzig über ſechzig Jahre It. Die Afrika=
Pampfer halten übrigens alle an den Kanari=
ſchen
Inſeln.
Afrika, ſeufzte der alte Apotheker, Sie
machen ſich luſtig, Doktor.
Keineswegs erwiderte der Arzt trocken.
Afrika iſt groß. Die Kanariſchen Inſeln lie-
gen
1400 Kilometer die Küſte Marokkos hin=
unter
, dem Kap Juby gegenüber. Das iſt für
Afrika gar keine Entfernung. Sie heißen auch
die Glücksinſeln. Inſulae fortunatae zitierte
er lateiniſch. Und ſie ſind das Paradies der
Botaniker. Das ſchlägt doch in Ihr Fach. Da
gibt es ſogar noch Pflanzen, die bereits durch
die Eiszeit in Europa vernichtet worden ſind.

eine ſchwarze Farbe verwandele. Der funge
Fulda war wißbegierig; oder ſagen wir lieber
neugierig. Er hätte gern einmal den Verſuch
gemacht. Aber freiwillig würden ſich die Kaſſeler
Damen ſicher nicht dazu hergeben, ſich andampfen
laſſen, um dann mit ſchwarzen Backen da zu
ſitzen. Jedoch war die Gelegenheit günſtig;
Madame Fulda hatte Ceegeſellſchaft. Six ſtreute
der junge Sulda ſein Pülverchen auf die
glühenden Kohlen der Teemaſchine ſeiner Mut=
ter
. Im Eifer des Geſpraches fiel es den
Damen natürlich nicht auf, daß angenehme
Düfte den Naum erfüllten aber wie auf
Kommando zogen die Damen ihre Caſchen=
tücher
aus den Pompadours und beugten ſich

einander zu, weil jede der anderen einen f.
zen Slecken auf den Backen abwiſchen
Die geſamt anweſende Damenwelt ſg
ſchwarzen Bäckchen da und ſtaunte ſich
Der junge Sulda hütete ſein Geheim=
wäre
ihm auch ſonſt wohl ſchlecht ere
denn ſeine Mutter mußte allerlei hör=
den
empörten Srauen und entrüſtet zo
heim. So etwas war doch noch nicht dag
Das war doch einfach unerhört.
Der Mode des Schminkens hat der
ſchenfall keinen Abbruch getan; man b
treu bis zum Ende des 18. Jahrhu
auch in Kaſſel.
E. Kerſt

N

EAnKTEIN

Der Arbeitsausſchuß zur Belebung der
Berliner Innenſtadt hat, in dieſen Cagen die
intereſſante Mitteilung gemacht, daß Berlin
wieder ein großes Panoptikum erhalten ſolle.
Es ſollen ſchon die- ezügliche Verhandlungen
angeknüpft worden ſein. Einzelheiten werden
vom Arbeitsausſchuß demnächſt bekanntgegeben.
Es leben heute ſehr viele Menſchen, die gar
nicht mehr wiſſen, was das iſt: ein Wachs=
figurenkabinett
. Denn das alte große Panop=
tikum
Berlins, das einmal Weltruhm hatte und
mit den beſten derartigen Einrichtungen der
Welt in einem Atem genannt wurde, iſt ſchon
lange dahin. Durch einen großen Brand bald
nach dem Kriege war es ſchon ſchwer in Mit=
leidenſchaft
gezogen worden, der Neſt friſtete
dann noch einige traurige Jahre ſein verkann=
tes
Daſein, bis ihm die Umgeſtaltung und Er=
neuerung
der Lindenpaſſage endgültig das
Lebenslicht ausblies
In ſeinen Glanzzeiten war dieſes Panopti=
kum
ein großer Anziehungspunkt der Innen=
ſtadt
. Millionen von Menſchen aller Art und
Altersklaſſen haben es beſucht und ſicherlich
nicht ſo leicht und ſchnell wieder vergeſſen, ſo
groß auch oft die geſchmackliche Abneigung des
Einzelnen gegen Wachsſigurenkabinette über-
haupt
geweſen ſein mag. Kaſtans Panoptikum
hatte etwa dreitauſend Siguren, von den übri=
gen
, oft ſehr anfechtbaren Attraktionen ganz
abgeſehen. Alle berühmten und berüchtigten
Geſtalten der Zeitgeſchichte, der Gegenwart
und der Vergangenheit waren darin aufgeſtellt,
alle möglichſt und oft täuſchend naturgetreu.
Eine Wachsfigur iſt keine Modepuppe, von
der man tauſend und mehr nach einer einzigen
Vorlage anfertigen kann. Jede dieſer Siguren
muß einzeln angefertigt werden, die Maße müſ-
ſen
genau ſtimmen, und bei Perſonen der Seit=
geſchichte
müſſen alle, auch die unſcheinbarſten
Kleinigkeiten beachtet und getreulich ausgeführt
werden. Das bezieht ſich nicht nur auf die Ge=
ſichts
= und Geſtaltähnlichkeit, ſondern auch auf
die Kleidung, auf die Geſichtsfarbe, auf das

Im Auge des Apothekers glomm ein wenig
Intereſſe auf.
Von den Inſeln kommen wohl nur drei für
Neiſe,de in Frage, fuhr der Arzt fort. Cene=
riffa
, Gran Canaria und etwa noch Palma.
Die anderen bekommen manchmal zu heftige
Saharawinde von Afrika herüber. Auch die
Heuſchrecken fliegen in Wolken zu ihnen hin=
über
, daß der Himmel grau wird und ganze
Negimenter von Seevögeln ſich hier anſammeln.
Ceneriffa iſt aber wunderbar und immer warm.
Das biſſel Spaniſch, das Sie brauchen, lernen
Sie ſchon auf dem Schiff.
Als der Arzt weg war, holte ſich der alte
Herr ſeinen Atlas und ſein Geographiebuch.
Mit leicht erſchreckter Handbewegung fuhr er
die Strecke durch die Biskaya in den Atlantik
hinunter, die Küſte Marokkos entlang, nach,
bis er an den Kanariſchen Inſeln haltmachte.
Es waren dreizehn Eilande. Ceneriffa war mit
2000 Quadratkilometern Umfang allein den
vierten Ceil ſo groß wie die anderen zuſämmen.
Sieh da, dachte er, als er in dem Geographie=
buch
nachlas: Es gab Palmen, Oliven, Pinien,
Lianen, Mangobäume, Cabak, Zitronen und
Datteln und Suckerrohr. Und dann gab es
Lavaflächen und gewaltige Vulkane. Die Inſel
Palma hatte einen der größten Krater, die es
überhaupt gab. Nun, die würde er ja wohl
nicht ſehen Der alte Apotheker hielt er=
ſchreckt
ein, denn er bemerkte, daß er mit dem
Gedanken, nach Ceneriffa zu gehen, ſchon
ſpielte. Ceneriffa . . . jawohl, alſo der PPik,

Haar und was es dabei noch alles zu ſichten,
gibt.
Im Auslande haben ſich die großen fachs=
figurenkabinette
bis heute lebendig falten
London hat ein großes Panoptikum, 2 heutt=
mit
ſeinen elftauſend Siguren wohl da frößtt
der Welt ſein und nicht wieder ſo leit füber=
troffen
werden dürfte. Paris hat i F fall
ein halbes Dutzend, Nom hat eine ebenſa
Wien und Budapeſt und ſogar New 2½ dem
man das gar nicht zutrauen ſollte, / eil
großes Panoptikum, das freilich dur aller
hand Mechanismen und Motoren eini maße,
leines alten Charakters entkleidet iſt.
In Berlin iſt ſeinerzeit die Hinterle ſlcha
von Kaſtan den Weg allen Wachſes /Ange
nämlich in den Kerzenfabriken. Goeth Rape
leon und Schinderhannes wurden ein Bnd.
zen, ein kleiner Neſt ſoll ſich noch in irs peind.
Berliner Keller herumtreiben, ohne 5 M
genau weiß, wo.
Heute werden die Wachsfiguren n
aus einfachem Wachs hergeſtellt, Wack Ehm
zu leicht und iſt überhaupt zu nachgieb uund
wenig haltbar. Man verwendet heu ande
Stoffe, die natürlich meiſt wie zum Feiſp
in der Modellfigureninduſtrie Gehe ais?
Herſtellerin, aber feuerfeſt und aue widg.
ſtandsfähig gegen die Sonne und Wéſeſt
Ebenſo ſind auch die Sarben Geheimn: Fedel
falls würde ein Brand, wie ſeineſit
Kaſtan, heute nicht mehr die ganze Ga ſe /!
los vernichten und einen Haufen geſd plien
Wachſes zurücklaſſen, ganz abgeſehe dand
daß die Seuerſchutzanlagen in ſolche UInde
nehmungen heute ungleich vollkomn er
als früher.
Wenn alſo nicht alle Anzeichen trü/,
Verlin bald wieder ein großes Pe pil.
haben, eine Angelegenheit, worüber P
nur die Sremden, ſondern auch die ſei
ſelber freuen werden.
Ludr ig Bkeg.

der höchſte Vulkanberg, war 3700 MT
und man konnte über 5700 Qual In
Meer und Inſelwelt überſehen. Eſel
das war für ihn zu hoch. Aber dar ſan
daß Humboldt, der große Sorſcher, de
ehrte, eine Weile auf Ceneriffa gel
Das gab ihm einen Stoß gegen
Berberſtämme hatten urſprünglich
wohnt, las er weiter. Die Spanier
Inſeln im 15. Jahrhundert erobert
behalten, und die Häuſer waren zun
ſpaniſch gebaut, auch die Kirchen, a
Cordova Der alte Herr ſeuf:
und ſchaute aus dem Fenſter hinaus.
Ein paar Wochen ſpäter befand
Bord eines der ſchönen deutſchen 2
nach Südafrika fahren. Er konnte
diſchen, belgiſchen, engliſchen und port
Häfen ausſteigen, er ſah in Liſſabon
Mumien der portugieſiſchen Könige 1
lebte auf dieſe Weiſe ein gutes Si
In der Schiffsbar ſaßen viele Leute,
dem früheren Deutſch=Südweſtafrik.
und er hörte von ihren Leiden, 19
nungen, von Karakulfarmen, von
minen, von den Gärten in der
von Swakopmund und die Welt I.
vor ihm immer mehr. Sechs 2e
lag das Schiff morgens plötzlich ſii.
alte Herr aufwachte. Er ſtieg an De
fern eine weiße orientaliſche Stadl
bauen und einen mächtigen Berg iie.
auftürmen. Kurz darauf wurde er A.

[ ][  ][ ]

118 Flammenwerfer
und Leuchtraketen
Pas noch kein Menſchen=
uge
ſah. Der Abſiieg
die ewige Nacht. Eine
anz neue Tierwelt.
wei Milliarden Jahre
ſerden lebendig. Die
iſſen Veröffentlichungen
Amerika.
Auan g.
iue Stahlkngel ſinkt ins Weer.
Dr. William Beebe, der amerikaniſche
ſiefſeeforſcher, hat jetzt die erſte ausführliche
ſeſchreibung ſeiner beiden ſenſationellen Cief=
erCauchreiſen
bei Bermuda im National
eographic Magazine der Zeitſchrift der Ge=
Uſchaft, die ſeine Expedition finanziert hat,
roffentlicht. Er tauchte mit einem Aſſiſtenten
einer kleinen, mit einem ſtarken Scheinwer=
ausgerüſteten
Stahlkugel Bathyſphere‟
n 11. Auguſt 1934 bis zu einer Ciefe von 765
leter und am 15. Auguſt ſogar bis zu einer
efe von 924 Meter.
ammenwerfer am Weeresgrund.
Hätte er ſich in einen Luftraum herabgelaſ=
1, ſo hätte man von dem Dampfer aus die
igel nur noch als winzigen Punkt wahr=
nommen
. Er erreichte alſo Ciefen, in die
ch nie auch nur annähernd ein menſchliches
eſen gelangt war, und ſah im Schein ſeines
heinwerfers eine Cierwelt, von der wir bis=
nichts
ahnten.
Vier Erlebniſſe während der Cauchreiſen
eichnet Dr. Beebe als die eindrucksvollſten:
erſten Schimmer von tieriſchem, d. h. von
hen ausgeſandtem Licht, die Ankunft im
reiche ewiger Dunkelheit, die Entdeckung
jartiger Siſche und den Anblick der Slam=
werfer=Garneelen.
älte Nacht und Cod.
Schon bei wenigen Metern Cauchtiefe be=
imn
ſie inen die angenehmen und warmen Farben
Mw A Lichtes zu verſchwinden, erſt das Not, das
tgelb und ſchließlich auch das Gelb, ſo daß
eine grünliche Farbe durch die Fenſter der
gel drang. Ein Gefühl von Kälte, Nacht
Cod überkam Dr. Beebe beim Anblick
es Lichtes. Allmählich ließ auch das Grün
4 ), und in 70 Meter Ciefe ſchimmerte das
jehicl iſſer grau=blau. In 200 Meter Ciefe waren
Waſſer und auch das Innere der Kugel
d MüRl tiefdunklem Blau erfüllt, das zwar ſtrah=
eimne
. 4 ) ſchien, aber zum Leſen oder Schreiben
ſeineis leswegs ausreichte. In dieſer Ciefe fand
vöueſk ebe viele Siſche, die auch an der Oberfläche
geſchhe ungen werden und demnach alſo ein außer=
entliches
Anpaſſungsvermögen an die Druck.
heu ke haben müſſen.
he mit Schlußlicht
yei Es fiel Beebe auf, daß das Blau langſam
Land, ohne daß es durch violette Cöne erſetzt
de, wie man eigentlich im Hinblick auf das
Ktrum vermuten müßte. Bei 220 Meter
er zum erſtenmal das, was man als das

eindrucksvollſte Ergebnis ſeiner Cauchreiſen be=
zeichnen
kann: Siſche mit eigenem Licht. Swi=
ſchen
300 und 400 Mtr. Ciefe ſchwand das letzte
Blau, und es blieb ein troſtlos farbloſer, grauer
Schimmer übrig, der ſich endlich in volligem
Schwarz verlor, gegen das jede Nacht auf der
Erdoberfläche nur als Dämmerung erſcheinen
muß‟. Der Scheinwerfer der Kugel beleuchtete
eine Sphäre, die ſeit zwei Milliarden Jahren
im Dunkeln gelegen hatte.
Lichttarnung ſtatt Vernebelung.
Die Lichter der Siſche wurden nun heller
und vermehrten ſich beim weiteren Abſtieg.
Beebe telephonierte alles, was er ſah, an Deck,
wo es ſtenographiſch aufgenommen wurde. Bei
400 Meter Ciefe ſah er die erſte Eploſion
eines Flammenwerfers die er ſich zunächſt
gar nicht erklären konnte. Erſt bei der zweiten
Cauchreiſe ſah er zahlreiche Eploſionen dieſer
Art in etwa 550 Meter Ciefe. In einiger
Entfernung von der Kugel fuhr plötzlich ein
Lichtſtrahl aus der Sinſternis, der mehrere Sen=
timeter
lang und ſo hell war, daß er die
Fenſterumrahmung der Kugel erleuchtete. In
dem Strahl erkannte Beebe dann ſchließlich
eine Garneele, die einen ſie angreifenden Siſch
geblendet hatte. In der ewigen Nacht des
Ozeans verwenden die Ciere eine Lichttarnung
ſtatt der Nebeltarnung!
Ein Rieſenfiſch von 6 Aeter Länge.
Bei 600 Meter ſah Beebe einen Fiſch mit
von innen beleuchteten Sähnen. Bei 800 Meter
ſah er im äußerſten Ende des Scheinwerfer=
ſtrahls
einen Nieſenfiſch von über 6 Meter
Länge ſchwimmen. Seine Form war ein breites
Oval. Beebe glaubt, daß es ein Walfiſch ge=
weſen
ſein kann. Wale haben bekanntlich durch
eine beſtimmte chemiſche Neaktion ihres Blutes
die Möglichkeit, große Ciefen aufzuſuchen, wo
ein gewaltiger Druck herrſcht. Auffälliger=
weiſe
lockte der Lichtſtrahl des Scheinwerfers
keine Siſche an. Manche flohen, andere ſchie=
nen
ihn nicht zu bemerken.
Daß nicht alle Siſche in großen Ciefen Lich=
ter
haben, bewieſen zwei völlig farbloſe, etwa
60 Sentimeter lange Segelfloſſen, einer noch
völlig unbekannten Art mit kleinen Augen, die
bei 500 Meter Ciefe in den Lichtkegel des
Scheinwerfers ſchwammen und dort regungslos
verharrten. Das Auffälligſte war ihre rieſige
Bauch= und Vückenfloſſe am Ende des Kör=
pers
, die wie Segel im Waſſer ſtanden. In 650
Meter Ciefe nahm Beebe an dieſem hellen
Sommertag noch einen leiſen Schimmer von
grauem Licht wahr.

Lichkerfülle wie in einer abend’ichen Großſtadt.
Bei faſt 700 Meter ſah Beebe zum erſten
Male ein anſcheinend ſehr großes Cier, deſſen
Form er weder diesmal noch bei ſechs weiteren
Gelegenheiten erkennen konnte, wo es auf=
tauchte
. Dreimal prällten Ciere an das Fenſter
und ſtießen leuchtende Wolken aus, ſo daß
Beebe ſich unwillkürlich wie vor einer Exploſion
duckte. Das Waſſer war in dieſer Ciefe von
vielen Lichtern wie eine nächtliche Großſtadt er=
leuchtet
. Beebe zählte einmal gleichzeitig 46
Lichter meiſt gelbe und bläuliche.
Ein beleuchteter Ozeandampfer unter Waſſer.
In der größten, bei der erſten Cauchreiſe
erreichten Ciefe kam ein ganz unbekannter An=
gelfiſch
in den Bereich des Geſichtsfeldes. Es
war ein flacher ovaler Siſch, etwa 15 Senti=
neter
lang, mit drei langen Fühlern, an deren
Ende ſich eine ſtarke, gelbe Laterne befand mit
der er offenbar ſeine Beute beleuchtet. Gleich
darauf kam ein ähnlich ovaler Siſch ange=
ſchwommen
, den Beebe als eines der ſchönſten
Dinge, die er je geſehen hat, beſchreibt: Seine
Slanken zeigten fünf Lichtſtreifen, wie leuchtende
Perlenſchnüre. Er ſah wie ein beleuchteter
Ozeandampfer aus. Jedes einzelne Licht war
blaßgelb und von einem Halbkreis kleiner Pur=
purlichter
umgeben.
Einer der merkwürdigſten Siſche, von dem
Beebe eine große Anzahl beim Aufſtieg ſah,
war der ſchwarze Schluckfiſch, der im Stande
iſt, einen größeren Siſch zu verſchlucken, der
dreimal ſo groß wie er ſelbſt iſt. Er ſchwimmt
dann weg, mit dem großen Siſch in ſeinem

enorm ausgeweiteten Bauch. Wie er das fers
tig bringt, weiß man nicht.
In 1000 Meter Ciefe ein Kabel geriſſen!
In der größten Ciefe, die Beebe beim zwei=
ten
Abſtieg erreichte, wurde eine Zunahme der
großen Siſche ſowohl wie der Sahl der Lichter
deutlich. Im ganzen ſah er über ein Dutzend
Siſche, die von 1 bis 6 Meter lang waren.
Bei einer Ciefe von 920 Meter lag auf
jedem Quadratzoll der Cauchkugel ein Druck
von 700 Kilogramm. Hätte die Kugelwand
nachgegeben, ſo wäre Beebe und ſein Begleiter
binnen Sekunden zu einer unkenntlichen Maſſe
zerquetſcht worden. Als ſie wieder hochgezogen
wurden, riß in 1000 Meter Ciefe an Deck ein
Kabel, das beim Aufſpulen des Hauptkabels
benutzt wurde. Ein eiſiger Schrecken durchfuhr
die Mannſchaft des Dampfers bei dem ſcharfen
Knall. Man deutete, das Hauptkabel lei ge=
platzt
. Beebe ſelbſt hörte nur durch das Cele=
Pückler.
phon ein leiſes Knacken.

Pofeyyoren
Luſtige Anekdoken.
Das Wäſcheverzeichnis
Der Profeſſor Dr. Mutzelbach war derart
zerſtreut, daß ihm ſeine Galtin jedesmal, wenn
er eine Reiſe antrat, ein Verzeichnis ſeiner
Kleider und Wäſche mitgab.
Mit ſolch einem Settelchen in der Caſche
begab ſich Mutzelbach auf die Jahrt nach Hei=
delberg
zur Philologen=Verſammlung, verlebte
einige fröhliche Cage und packte ſodann ſeinen
Koffer, um die Heimreiſe anzutreten. Obgleich
er ſich bewußt war, diesmal ſeine Siebenſachen
in beſonderer Ordnung gehalten zu haben,
ſtimmte gleichwohl beim Einpacken der Vorrat
mit dem Verzeichnis nicht überein.
Da ſtand: 5 Hemden doch zählte er nur
vier, 4 Unterhoſen, er hatte nur drei, 5
Anzüge, doch konnte er nur zwei einpacken.
Ueber die fehlende Wäſche tröſtete ſich der
Profeſſor bald, jedoch einen ganzen Anzug
mochte er nicht ohne weiteres preisgeben. Er
ſchlug Lärm, aber Hausknecht und Kellner be=
teuerten
ihre Unſchuld, und der Wirt wies den
Profeſſor entrüſtet an die Polizei
Jedoch zur Polizei mochte der Profeſſor
nicht gehen, er befürchtete der Unterſuchung
wegen die Verzögerung der Abreiſe. So ergab
er ſich dann ſeufzend in ſein Schickſal und reiſte
heim.
Kleinlaut übergab er ſeiner beſſeren Hälfte
Koffer und Verzeichnis, dabei den Verluſt nicht
erwähnend und ſtill das Donnerwetter abwar=.
tend.
Doch dieſes entlud ſich keineswegs im
Gegenteil, die geſtrenge Ehehälfte belobte ihn
diesmal, weil er Ordnung gehalten. Das ertrug
des Profeſſors ehrliche Seele nicht.
Aber, Duphroſine es liegen ja nur
zwei Anzüge im Koffer, geſtand er mit Sit=
tern
und Sagen.
Freilich nur zwei den dritten trägſt du
ja am Leibe!
Am Leibe! rief da der Profeſſor, wer
hätte dieſes auch vermuten ſollen?!
Überſetzungen
Dem Buchhändler Hellwig, riet der durch
ſeine Originalität bekannte Profeſſor Caub=
mann
einmal, keine Ueberſetzungen aus leben-
den
Sprachen zu verlegen.
Solche Bücher, ſagte er, ſind wie die
umgewendeten Ceppiche: Man ſieht das Ge=
wirk
, aber mit geringerem Glanz und weniger
Farbe und mit verdrehten und verſchwommenen
Muſtern.

M

ſtieg in Santa Cruz, der Hafenſtadt von
eriffa, der Hauptſtadt der Kanariſchen In=
an
Land. Das alſo war eine ſpaniſche
di dachte er, als er im Auto durchfuhr,
Stadt von 30000 Menſchen, wo es noch
Tkampfe und Hahnenkämpfe gab. Es
de ihm bei der Fahrt warm. Als er in
durg abgefahren war, hatte das Chermo=
* Allitte Januar zehn Grad Kälte gezeigt.
bar richtige Sommerwärme. Die Inſel
2 im Blütenſchmuck. Er ſah gleich die ſelt=
* Prachenbäume, die wie Pinien ausſahen,
Jah er Lorbeer und Erikabäume. Er
** ſich ſchon ganz wohl bei ſeinen botani=
Sieblingen. Dann ſah er plötzlich Bäume,
Die blühende deutſche Apfelbäume im Früh=
Alsſahen, nur waren die Blüten hier tief=-
und lila.. Ja, was war denn das? Der
Derr wurde ganz aufgeregt. Mittlerweile
elte die Landſchaft um ihn herum. Wieſen,
4e Lavafelder Wälder und Plantagen
Dielten ab und nach einer Stunde war
* leinem Hotel, das am Bergrand lag. Auf
Sllel gab es ja alle Klimas der Erde. Der
Der faſt die ganze Inſel ausfüllte, ſtieg ja
Der Lropenhitze bis in die Eisregion hinauf.
Alleter, überlegte der alte Herr, eine rie-
Dhe... Es war eigentlich ganz gut, daß
Serg ein wenig höher wohnte als in der
Sihte von Sauta Cruz. Humboldt hatte
Luch da oben gewohnt..
Deden Morgen wachte, der alte Herr nun
2A Auf, daß die Engländer, die das Hotel in

großer Anzahl bewohnten, ſich in der Frühe
darüber unterhielten, ob ſie den Pik auch rich=
tig
geſehen hätten. Bei ganz klarem Wetter
ſtand die Spitze des 3700 Meter hohen Vul=
kans
mit wunderbarer Klarheit gegen den afri=
kaniſchen
Himmel, und obwohl er gerade keine
Schneehaube hatte, begeiſterte der alte Herr
ſich an ſeinem Anblick. Er erinnerte ſich daran,
daß der Arzt ihm einmal erzählt hatte, wie er
ihn beſtiegen hatte. Aber an die Beſteigung
dachte Herr Schnell nicht. Dazu war er zu alt.
Hingegen ging er jeden Morgen die zwanzig
Minuten zum Strand und badete Ende Januar
in dem warmen Meere, und jedesmal, wenn er
zurückging, ſah er einen Crupp Kamele, was
ihn immer von neuem erſtaunte. Aber jedes-
mal
freute er ſich auch, die Villa zu ſehen, in
der Humboldt hier gewohnt hatte. Das gab
der Inſel etwas Heimatliches.
Etwas anderes, das ihn ebenfalls heimatlich
berührte, waren die Kanarienvögel, deren Hei=
mat
ja die Inſelgruppe um Ceneriffa iſt. Herr
Schnell beſaß zu Hauſe einen dieſer gelben
Sänger, den er Cheodor getauft hatte. Schon
als er auf dem Schiff angekommen war, hatten
Hunderte von Eingeborenen auf Kähnen ſein
Schiff umlagert und alle Schals Spaniens und
alle Seidentücher Indiens und alle Seltſamkei=
ten
Afrikas angeboten und dabei auch viele
Käfige mit Kanarienvögeln verkaufen wollen.
Was dem alten Herrn am meiſten auffiel,
waren die großen Bananenplantagen, die über=

all im Wettbewerb mit großen Comatenfeldern
angelegt waren. Oft machte Schnell Ausflüge
ins Land, wo kleine Dörfer ſtanden, die noch
ganz den altſpaniſchen Bautypus hatten. Die
Frauen trugen winzig=kleine Strohhüte mit
einem Samtband darum, in die Stirn hinein=
gerückt
. Und die Männer trugen weiße Koltern
aus Schafwolle maleriſch umgehängt. Viele von
ihnen ritten unnachahmlich läſſig auf kleinen
Eſeln.
Es war eine merkwürdige Landſchaft. Zu
ſeinen Häupten hatte der alte Herr einen hohen,
wunderbar geformten Vulkan. Su ſeinen
Füßen erſtreckte ſich weit das Meer. Manch=
mal
ſah die Landſchaft aus wie im Schwarz=
wald
, manchmal wirkte ſie wie eine Craum=
landſchaft
von Plantagen und Blumen und
manchmal war ſie eine graue Lavalandſchaft,
die zeigte, daß ſowohl der Ueberfluß wie auch
die Vernichtung von dem Vulkan herrührte,
der ſich oft mit Wolken ſeltſam verhüllte. Was
dem alten Herrn aber immer wieder unglaub=
lich
ſchien, wenn er von Hauſe ſeine Seitung
bekam und von dem Schneefall im Caunus las,
das war die Milde und Sommerlichkeit des
Klimas, das ihn umgab zu einer Seit, wo
ſonſt bei ihm zu Hauſe das Holz im Ofen
krachte.
Vierzehn Cage lang hörte der alte Herr
die Erzählungen von Leuten an, die mit Maul=
tieren
die zweitägige Beſteigung des Piks ge=
macht
hatten und ihm von der Großartigkeit

der Lavaflächen und des Nundblicks erzählten.
Vierzehn Tage lang machte er ohne Neid auf
die Kletterer ſeine Spaziergänge, ſah zu, wie
die eingeborenen Frauen ihre Stickereien mach-
ten
, ſah zu, wie die Engländer den ganzen Cag
Krocket oder Cennis mit Sederbällen ſpielten,
ſtand morgens ſehr früh auf, um den Pik deut=
lich
zu ſehen und beſchäftigte ſich mit der Pflan=
zenwelt
, die er liebte.
Nach vierzehn Cagen fuhr er eine ganze
Nacht lang auf einem kleinen Schiff nach der
zweitgrößten kreisrunden Inſel Gran Canaria
hinüber, ſah beim Morgengrauen die ſteilen
Berghänge der Inſel und die gewaltigen
Schluchten aus dem blauen Meer aufſteigen und
ſtieg dann in der Hafenſtadt Las Palmas aus,
die aus weißgrauem Stein gebaut war und in
der er viele Villen mit bemalten Faſſaden ſah.
Kurz darauf kam ein großes deutſches Schiff
aus Braſilien, das nach Hamburg fuhr. Der
alte Herr ſchiffte, ſich darauf ein. Auf dem
Schiff lernte er während der Nückfahrt wieder
ſoviel über Südamerika, das Leben auf dieſem
Kontinent und die Lage der Deutſchen in den
zehn Staaten Südamerikas, daß es ihm voß=
kam
, als ſei er auch in Südamerika geweſen.
Als er zu ſeinem Natgeber, Arzt= und
Freund und ſeiner Apotheke im Caunus zurück=
kam
, wirkte, er wie ein Mann, der wieder
Lebensmut hatte, den die Welt wieder inter=
eſſierte
und der ungewöhnlich viel Schönes und
Lehrreiches in vier Wochen geſehen hatte.

[ ][  ][ ]

Net daß ich vum Wädder ſchwätze mecht,
awwer ich muß doch ofſeraus ſage, wann
mer’s net hett, do weer mer doch manchmol
bees gebrittſcht, indems doch e unerſchebflich
Thema is, un wo mer mit Freunde un Be=
kannte
jederzeit, aus de la Meng eraus, e Ge=
ſpräch
afange kann, un ſich net erſt lang zu be=
ſinne
brauch uff e Eileidung, odder ſo, ſundern
mer ſeegt afach: Däß is=derr Ihne awwer
widderre Wädder, un dann is die ſchennſt
Unnerhaldung im Gang, un mer kann weider
mache im Täxt, un kann vum Hunnerſte ins
Dauſendſte kumme. Un däßwäje maan ich halt,
s Wedder is for ſo en klaane Schwätz faſt grad
ſo gud, wie die gude Freund, gedreie Nachbarn
un dergleiche, indem daß mer iwwers Wädder
grad ſo gud un grad ſo ausgiewich läſtern un
meckern kinn, wie iwwer däß un ſäll, beſun=
ners
awwer iwwer den liewe Nechſte, indem
daß aam s Wädder entwedder zu worm odder
zu kald, zu drucke odder zu naß, zu gud odder zu
ſchlecht, jedenfalls awwer niemols recht is.
Un mit dem Wädder hott’s annererſeiz noch
den Vordaal, daß mer, un wann mer noch ſo
räſſenniert, in kaa Schwullidhäde kumme kann;
was aam dohärngäje beim Räſſenniern iwwer
die gude Freunde odder die neehere Bekannt=
ſchafte
, un wann mers unner dem Siegel der
dickſten Verſchwiegenheit dhut, als emol ſehr
iwwel uffſtoße kann, indem do die a odder die
anner vun dene Schwätzboſe, dene mer do ſo
was Neies odder Indräſſandes, jedenfalls awwer
was Läſterbares iwwer en annern averdraut
un haamlich hinner de Hand ins Ohr gepiſch=
bert
hott, drotz aller Verſprächunge, daß ſe’s for
ſich behalte will, doch’s Maul net halte kann,
un net ehnder Ruh hott, bis ſes briehwarm
weidergedratſcht hott, un an die richdiche Adräß,
die wo doch in dem Fall eichendlich die falſch
is, los worrn is
Alſo, wie geſagt, net daß ich vum Wädder
ſchwätze mecht, ſo muß ich awwer doch ſage, der
Winder hott diß Johr die neumol Krenk im

Leib. Hott mer net vor=e Dagers värrzeh
geglaabt, endlich macht er ernſt uu ſchickt uns
emol, was uns zuſteht, nemlich e gemäßichte
Portzion Kelt, knabbs unner Null, un e diddo
Ratzion Schnee, damit mer endlich emol waaß,
in wellerer Johreszeit als mer läbt? Jau,
ſchun hott s=en widder gereit, un er hott iwwer
Nacht die ganz Winderherrlichkeit zu. Waſſer
wärrn loſſe, ſo daß mer ſich beinoh vorkumme
is, wie in=eme Ackarium. Un kaum hatt mer
ſich domit abgefunne, un hot bloß noch druff
gewort, daß aam Schwimmhait zwiſche de
Finger un de Fußzehe waxe, un ſich die Ohrn
langſam zu Kieme endwiggele bauf, do
ſchmeißt er widder mit=ere Kelt um ſich, daß
aam faſt die Nas ausm Geſicht fellt. Un
wann er ſo druff enei hauſt, dann wärds aach
bald widder aus ſei, un donn kimmt er uns
widder warwagſch.
Nadierlich is däß nixnutziche Klima gradezu
geſchaffe for des beeſe Kohr vun Backzille aller
Art, die fiehle ſich, wie die Vögel im Hamf=
ſame
. Un nadierlich geht, wie uff Kommando,
die Nießerei un Huſterei widder los. Un wer
ſichs leiſte kann, der legt ſich ſtandesgemeß e
Infulenzia zu; wer ſich’s net leiſte kann,
behilft ſich wenichſtens uffm Armewähk mit=ere
gewehnliche Gribbe. Jedenfalls awwer, wer
bei dem Wädder net krank is, der is iwwer=
haubt
net geſund un laaft uff ſeine letzte Fieß.
Un ich hett’s doch unſere Dockters gärn ge=
gunnt
, wann ſe aach emol hette ausſpanne
kenne, e paar Woche lang, un hette ſich ſällwer
emol e bißche erhole kenne vun däre Hatz. Dann
die ſin den Winder kaum aus de Klaader
kumme. Un jetzt miſſe ſe vermudlich widder
vun neiem enei ins Geſchärr, un etwas hawwe
ſe immer in de Hand, endwedder en Puls, en
Thermomeder den Räzäbbtblock, odders Steier
vum Audo. Un wann ſe aam was dhu kenne,
ſo kenne ſe gam heechſtens lagd dhu. Dann
es is wärklich kag Klaanigkeid dagdäglich un
nachtnächtlich unnerwähks zu ſei, zu=ere Zeit,
wo jeder aanzelne, un ſei’s aach der beſchei=
denſte
Menſch, ſozuſage in=ere Wolk vun Back=
zille
ei gebett un ei gemummelt is, un ſich zu=
ſähens
in e Art Molluske, in e Schleimdier
verwannele dhut, aus de Zeit vor Adam un
Eva.
8 gibt zwar, außer de richdichgehende Dok=
ter
, die wo dodruff ſtudiert hawwe, un ſich
auskenne in dem Worſchtkeſſel aller menſch=
liche
Gebräſte; alſo do gibt’s noch e ganz
Maſſe Heilkundiche un Brifatadäbte, die wo
aam im Ernſtfall mit allerhand gude Ratſchlehk
un unfehlbare Grippemiddel an die Hand geh.
ſeis zum Einemme, odder zum Eireiwe. Aw=
wer
ich ſag mir, wann ſchun emol der Uff=
wand
gemacht is, dann will mer aach ebbes
hawwe devo, un do muß halt der Dokter her,
der wo aam de Puls fiehlt un abhorſcht, un

abklobbt, un fiſſediert, un e Rezäbbt ſchreibt,
un aam ſeecht, wie, un wo, un was mit aam
los is, wie mer ſich verhalte ſoll, un was mer
eſſe un drinke därf. Was meiſtens dann do=
druff
enaus laaft, daß mer grad däß verbodde
krickt, was mer am gärnſte mag, un wo mer
am meiſte Luſte denooch hott. Awwer no, was
däß bedrifft, mer brauch ſich jo ned denooch zu
richte, dann in ſo=eme richdiche Gribbezuſtand,
do kann mer eſſe was mer will, s ſchmeckt doch
noch nix. Dohärngäje däß, was mer uff dem
Dockter ſei Rezäbbt hie, in de Abbedhek age=
richt
krickt, däß muß mer nadierlich pinktlich
einemme, ſchun wäje dem Gäld wo’s koſt, daß
däß net for umſunſt ausgäwwe is. Un kann
mer’s ſällwer net all ſchlucke, ſo hott mer gewiß
in de Verwandſchaft ſo e Sparbrodche, dem
mers ſchenke kann, der ſchluckts gärn, ſchun
weil’s en nir koſt, un ſo kimmts wenichſtens
net um
Nadierlich därf mer net de Wehleidiche
mache un ſozuſage blos ſeiner Krankheit zum
Gefalle läwe, ſundern mer muß aach for ſei Ge=
ſundheit
was dhu. Beiſpielsmeßich ſo e Rehmiſch=
irriſches
im Städtiſche Schwimmbad,
däß ſpart mitunner Dockter un Abbedhek, wann
mer ſichs zeidich zu Gemied fiehrt! Un
wann mer noch was iwwrichens dhu will, ſo
e Hand hoch Grogg odder Gliehwei im Leib,
hott aach noch nix verdorwe. Freilich, mer muß
halt das Maß im Kobb hawwe, dann im
Kobb ſpiert mer’s de erſt, ob mer es richdiche
Quandumm im Leib hott. Nemlich wann ſich
die Stubb um aam erum dreht, dann kann mer
anemme, daß mer mit däre Hand hoch im
Leib ſo weit is; un dann brauch mer bloß
noch ſchaff uffzubaſſe, wann bei däre Stuwwe=
drehung
s Bett an aam babeikimmt, do
ſpringt mer im Fahrn enei, dann es Bett is
jo kaa Stroßebahn, un alſo is des Eiſteije
während de Fahrt net verbodde
s is freilich e Raddigalluhr, un wann mer
de Morjend uffwacht, do waaß mer valleicht
im erſte Momend net, wo gam de Kobb ſteht:
un wann mer ſich hinner de Ohrn kratze will,
kratzt mer in de Luft erum, weil mer ſein ver=
ehrliche
Wärſching net glei finne dhut. Un
wann mer dann in de Spiejel guckt, ſieht mer
ſich meechlicherweis dobbelt. Awwer däß
gibt ſich, un wann mer erſt emol geweſche un
gekemmt is, un e Daafſchüſſel voll Kaffee
innduß hott, dann kann mer ſich kaum noch
druff erinnern, daß Dags defor die Gribbe im
Azug war ...
Freilich, s beſte Middel gäje die Art Krank=
heide
weer, wann’s endlich emol e zeitlang kald
bleiwe wollt, damit die Ooſegribbebackzille
elendiglich verfriern, ſunſt wärrn mer ſe inwer=
haubt
net los. Un im iwwriche waaß mer aus
Erfahrung, daß wanns net richdich windert,
dann ſummerts aach net. Un däßhalb wolle mer

jetzt de Winder, un kaa Iwwerſchwemn
wie ſe in de letzte Däg gaug un gäwe Em
Jetzt ſolls richdich kald ſei, un net e ſim
Mai. Dann im Mai, im ſcheene Moie, dol ſtve
mer anneres im Sinn..."
Un alſo äwe drum äwe.
Bienche Bimmbern
Poſt=Schkribbdumm: Ich ha me=
ſage
miſſe loſſe, daß die Färnfahrt Siel hu=
hof
-Windmiehl net dreißich ſundern Kloß
fimfunzwanzich Fennich koſt. 8 mer
lieb. Jedenfalls ich hab dreißich bhlt.
dann däß is bei mir Grundſatz; wau (ich
ſchun emol e Raas mach, dann mag aae pas
druffgeh, annernfalls bleib ich liewer de am.
wann ich ſo uff de Fennig gucke muß. Un
ſo bin ich alſo vum Mullement diräckt fo uff=
zeh
uff die Windmiehl geſahrn, bin dau per
Fuß hinnerum am Waldfriedhof vabei, ſitte
dorch die Dann bis ich hinne am Sie hn=
hof
erauskumme bin, un vun dort bin for
fuffzeh widder an’s Mullement gefahrn. däß
war, ſo en klaane Halbdagesausflug, fun
do meeche in Goddesnome emol dreißick ſen=
nich
druffſchnabbe, mer hott jo aach w for
ſei Geld
Ob allerdings ſo en Färnfahrtſchei jed=
bahnhof
-Windmiehl aach als Auswe fim
Therjader gilt, for um daß mer an de jag=
derablag
ſei Gaddrobb, frieher krickt bäß
mecht ich einichermaße bezweifele. Da) in
dem Fall kennt ſich jo jeder als auswä cer
Fremder uffſpiele, un kemt uff die Ar ämf
Minude frieher em Tembel enaus. Nſ. in
dem Fall muß mer ſchun e gebärdſer
Landestheaderbeſucher ſei, ſunſt gilts ...
An ſich is der Gedanke nadierli net
ſchlecht, un es weer valleicht in Erwäächt zu
ziehe, ob mer net am End ganz afach br min=
dual
=abgeſtufte, odder eigeſtufte. Ead we=
nummern
verausgawe ſoll: wer zehe 7 nich
bezehlt, muß worte bis zuletzt; wer zu gich
bezehlt, wärd gleich bedient; wer dreiß be=
zehlt
, krickt ſei Klaader an de Platz ge ch;
un wer värrzich bezehlt, därf ſei Sach gär
mit enei nemme. Däß weer doch en G mike
vun Schiller.
Awwer weil ich grad widder mol an for=
ſchlehk
mache bin: wie weer’s, wann n im
Programmheftche jeweils korz de Inha pun
de Sticker agäwwe dhet, beſunners ri de
Owern, beiſpielsmeßich vum Mackbett, ſo.
Ich maan, do weer de meiſte Beſucher ihr
mit gedient, als mit dem oft manchm aſch
zuſammegeſtobbelte ſunſtiche Inhalt. ſach
jeweils e paar baſſende Bemerkunge ber
Dichter un Kommboniſt, weern de mei lie
wer, wie die ſunſtiche Bemerkunge, wo ſem
Hefiche ſteh, un zu dem Zweck baſſen ge
macht wärrn. 3 weer emol um e B
dhu ..

Küchenzettel vom 11. bis 17. Februar.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Wildſuppe (Reſt); Wirſingkloß,
Tomatentunke, Kartoffeln.
Dienstag: Grünkernſuppe: Schweinekote=
lettes
, Schwarzwurzel und Kartoffeln.
Mittwoch: Leberſuppe; gebackenen Blumen=
kohlauflauf
mit Schinken und Kartoffeln.
Donnerstag: Ochſenſchwanzſuppe L, Kalbs=
ragout
mit Reisrand.
Freitag: Zwiebelſuppe; Fiſchfrikandellen?),
mit Sellerieſalat und Kartoffeln.
Samstag: Kartoffelſuppe. Dampfnudeln,
Vanilletunke.
Sonntag: Eintopfgericht: Familientopf**).
*) Fiſchfrikandellen. 1½ Pfund ge=
kochten
Fiſch, gehackt. 1 eingeweichte, ausge=
drückte
Semmel, 1 Ei, Salz, Pfeffer, 4 Eßlöffel ge=
riebene
Semmel, 60 Gramm Fett. Fiſchfleiſch,
Semmel, Ei, Salz, Pfeffer gut durchgearbeitet,
Frikandellen geformt, in geriebener Semmel ge=
wälzt
, 46 Min. in Fett braten.
*)Familieneintopf. 34 Pfund Rauch=
fleiſch
, ½ Pfund weiße Bohnen, feingehackte
Peterſilie, 3 Würfel. Maggi’s Familienſuppe,
2 Pfund Kartoffeln. Die am Abend vorher ein=
geweichten
Bohnen mit dem klein gewürfelten
Fleiſch (1½ Liter Waſſer) aufs Feuer bringen,
halb weich kochen. Die Suppenwürfel in Waſſer
glatt rühren, Kartoffel in Würfel ſchneiden,
alles zuſammen garkochen. Vor dem Anrichten
die feingehackte Peterſilie darüberſtreuen.
Reſte von Schweizer=, Parmeſan=,
Tilſiter Käſe uſw. aufzubrauchen.
Wenn hartgewordene Reſte von oben genannten
Käſeſorten liegengeblieben ſind, die man auch
nicht mehr reiben kann, ſo füge man ſie, von der
Rinde befreit, beim Schmoren von Hammel oder
Rinderbraten bei, wo ſie nach und nach auf=
weichen
, vollſtändig verkochen und der Soße einen
herzhaften Geſchmack verleihen.
I.
Schweizer Sellerie=Suppe. Einen
mittelgroßen Sellerie in rohem Zuſtand geſchält
und in Scheiben geſchnitten, koche man in Salz=
waſſer
weich und wiege ſie recht fein. Inzwiſchen
bereite man von 1 Eßlöffel Mehl und 2 =
löffeln
Butter oder Margarine eine lichtbraune
Mehlſchwitze, fülle mit dem Selleriewaſſer auf,
füge den Sellerie bei, ziehe die Suppe zuletzt,
nachdem ſie 20 Minuten gekocht hat, mit 1. in
etwas Milch verquirltem Ei ab und ſchmecke ſie
H.
mit Salz und Butter ab.
Pikanter Sardellen=Gulaſch. 1bis
1½ Pfund ſehnenfreies Kalbfleiſch in Würfel
geſchnitten, beſtreue man mit Pfeffer und Salz,

ſowie 1 Eßlöffel feingewiegten Sardellen, be=
träufle
mit Zitronenſaft und laſſe das Fleiſch
damit eine Stunde marinieren. Dann laſſe man
in heißer Pfanne 50 Gramm Butter zergehen,
bräune darin das Fleiſch gut an, worauf man
es mit 1 Taſſe Sahne überfüllt, unter Beigabe
von 1 Suppenteller Kartoffelwürfel langſam
weichdämpft.
E.
Kalbshirnmit Setzei. Das mit kochen=
dem
Waſſer überbrühte, von den Häutchen be=
freite
Kalbshirn beträufle man mit Zitronenſaft
und beſtreue es mit Pfeffer und Salz. Darauf
in geriebener Semmel gewendet, brate man es
in Butter von beiden Seiten goldbraun. Auf
jede Kalbshirnſcheibe gebe man 1 Setzei und reiche
es, mit Peterſilie garniert und mit Schnittlauch
beſtreut, zu Kartoffelſalat.

Schachnummer 610.
Partieſtellung Nr. 23.
(Freie Partie, geſpielt 1934 in Berlin.)
K. R.
a b d g

Schwarz zieht an und gewinnt.
Partieſtellung Nr. 24.
(Aus dem Städtewettkampf Darmſtadt und
Eberſtadt gegen Frankfurt, 1. Juli 1934.)
Weiß: E.: Ke2 Ta7 Sf2 Bd3, f6 (5 Steine);
Schwarz: H. F.: Kf8 Ta1 Ba2, d4, h2 (5 St.).
Schwarz zieht an und gewinnt.
Löſungen der Endſpielſtudien 87 und 88.
87. A. Troitzky. 1. Sd4c241 2. Sa3+ 3. Lc3 4 Lh8
5. Kg7. und der weiße König ſteigt unangefochten die Treppe
hinunter bis nach a2, worauf l.: b2c4k erfolgt.
88. W. Langſtaff. 1. Td1h2+ Kh5g6 2. Td1d6
De6sa8 3. Th2h6r Kg6Th6. Patt! Falls 1....
Kh5-g4, ſo 2. Td1g1t K84f33 Tg1f14 uſw.
Löſerliſte: Wilhelm Neidig und Hermann
Garnier in Darmſtadt (87); Leo Schott
in Pfaffen=Beerfurch.

Kreuzworträtſel,

Waagerecht: 1 Probearbeit in der Schule,
7 Straße, 8 Gedicht. 9 Inſel der Kykladen,
10 Vertiefung von Fußbodenbrettern. 11 Ge=
tränk
, 12 Sportgerät, 13 Anſturm auf Kaſſen.
Senkrecht: 1 Ballade von Goethe, 2 Folge
von Tönen, 3 Brotaufſtrich, 4 ſkandinaviſche
Münze, 5 Urheber einer Tat, 6 Kleinod.
Silbenrätſel.
Aus den Silben: al ba bahn ber ber
brei brük cen de de de di di e e e ei
en eur fant fen fi fres ge go grad grub
hei in in in in jo ka ke ke ko le lekt
li lin mei mo nal nar nen net ni now
ral ran re ritt ſe ſels ſen ſend ſi ſter tau
te te tel ten tree u va zem ſind 23 Wör=
ter
zu bilden, deren Anfangs= und vierte Buch=
ſtaben
, beide von oben nach unten geleſen, ein
Wort von Schiller ergeben. Die Wörter bedeu=
ten
: 1 Gewebe, 2 Denkvermögen, 3 Hilfe für
Schüler, 4 geographiſcher Begriff, 5 Verkehrs=
mittel
, 6 Ackergerät, 7 Apfelart. 8 Rüſſeltier,
9 techniſcher Beruf. 10 Wandmalexei, 11 Zahl,
12 Fixſtern, 13 Gebirge in Rußland, 14 italie=
niſche
Münze, 15 Stadt auf Korea, 16 Dienſt=
unfähiger
, 17 Betäubung, 18 Monat, 19 Farb=
ſtoff
. 20 türkiſcher Titel, 21 Waſſerweg in der
Mark Brandenburg, 22 Eintrittsgeld. 23 mili=
täriſcher
Dienſtgrad
Magiſches Quadrat.
Nach richtiger Ordnung der Buchſtabenpaare
enthalten die waagerechten und die ſenkrechten
Reihen gleichlautende Wörter.

Eu EM ER ER IT PR PP RI 70

Auflöſung der Rätſel aus NC.
Kereuzworträtſel.
Waagerecht: 1. Mauritius, 6 ſaus, u
7 Oran, 9 Monat. 12 Reger, 14 Maler, 16 äiſtie
des. 19 Trage, 22 Ebers, 25 Eſino, 27 Uhr, in
28 Oaſe, 29 Epaulette.
Senkrecht: 1 Made, 2 Ulme 3 Inn. Gotg,)
5 Sage, 6 Mord, 8 Nora, 10 Oreſtes 11 A ſſen,
13 Gerda, 15 Loewe, 17 Star. 18 Eſpe, 20 Eue/
21 Gera, 23 Boot, 24 Roſe, 26 Ill.

Silbenrätſel.
1 Dudelſack, 2 Andrejew, 3 Spinoza,
5 Spinnrad, 6 Tournai, 7 Nereide, 8 2
grün, 9 Cicero, 10 Heidekraut, 11 Totenſt
12 Uhde, 13 Nabob, 14 Dame, 15 1
16 Nullunkt.
Das Zitat lautet:
Das iſt nicht Undank, was die Not g
Drei deutſche Flüſſe.
Aller, Leine, Rhein.

ſigs,
ner=
tag
.)
galt

ſut.*

Carl Deubel.

Frech.
Als ich ſo alt war wie du mein Ju
ich die Aepfel gleich mit der Schale.
Sie können ja die Schalen kriegen, u
Ihnen ſo gut ſchmecken!
Befragung. Liebe Frau, ſagte der E
richter. Sie müſſen möglichſt kurz unſere
und zwar ſo einfach und klar wie möglick
worten. Sagen Sie uns alſo: als Sie 1
Damm gingen, kam da das Auto auf der
Seite und die Pferde gingen links vorb
ſuchte das Auto an der Droſchke vorbeiz
und ſahen Sie den Kläger zwiſchen der
und der Droſchke oder ſahen Sie ihn üb
nicht oder war er näher an dem Auto
der Droſchke oder anderswo und wo war /
fing er es an, an der Droſchke vorbei, jedo=
das
Auto zu kommen? Das ſagen Sie 1.
in zwei Worten.

Druck, Verlag u. Kliſches: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 3. Verantwortl,für die Redaktion: Dr. H.Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 23892392. Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. v

en

[ ][  ][ ]

FOrr Tgur
Wer ſich mit modiſchen Fragen ein=
jend
befaßt, wird gewiß längſt entdeckt
den, daß es hier ganz gewaltige Stim=
ungswechſel
gibt, und wird feſtgeſtellt
ben daß es gar nicht ſelten vorkommt
ß heute verbrannt wird, was noch
tern angebetet wurde, und daß morgen
gebetet wird, was man noch geſtern
brannte!
So zum Beiſpiel galt noch vor ein paar
jren der weiße Brautſtaat als Luxus,
man ſich unter keinen Umſtänden lei=

wollte. Man lehnte es damals ab. in
fiß zu heiraten und zog für dieſe Ge=
enheit
eine Strapazaufmachung vor, die
bärdich chzeitig Hochzeitsreiſe=Kleidung ſein
Zwiſchen damals und heute aber liegen
t nur ein paar Jahre, es liegt da=
ſchen
auch eine gewaltige geiſtige
Eadrol ſtellung
zehe ſemz Mittlerweile hat man wieder roman=
wer
ſuan er denken gelernt, hat ſeine Ideale
dreſich dergefunden, und erkannt, daß die
atz ubhra ſtern=ſachliche Einſtellung letzten Endes
eine ſehr freudloſe Angelegenheit ſei.
Man wird es alſo ohne weiteres ver=
n
, daß für das junge Mädchen von
e das bißchen Romantik des weißen
uiſtaates ſehr wichtig ſei, weil da=
die
Feierlichkeit des Augenblicks in
iger Weiſe betont wird.
Viewohl man ſchon aus wirtſchaft=
Erwägungen große Hochzeiten un=
igt
ſördern ſollte, erhebt ſich dennoch
das Brautkleid immer von neuem
Einwand, daß es ſich hier um eine den
gen Zeiten nicht entſprechende Aus=

handle, weil der Brautſtaat dazu ver=
It ſei, unnötig im Schranke liegen zu
n. Dieſe Annahme trifft jedoch
ganz zu.
opfputz und Schleier ſind allerdings
mehr zu verwenden und ſind nichts
iy res als eine ſchöne und bleibende
nerung.
mas Brautkleid aber kann nach der
1r eit als Geſellſchaftsaufmachung aus=
Rhnet verwertet werden, ſei es nun in
n urſprünglichen, ſtrahlenden Weiß,
iber auf eine ſchöne Modeſchattierung
ſärbt. Darum iſt es gut, ſchon bei der
imenſtellung des Brautſtaates auf
Umſtand Rückſicht zu nehmen und eine
zu wählen, die einem auch für abendliche
3e ſympathiſch wäre.
ung e neueſte Mode bietet uns eine Reihe eigen=
ſon
r Materialien, die ſich für dieſen Zweck
lart ut eignen, weil ſich ſowohl die matten, als
die glänzenden Modeſeiden vorteilhaft aus=
n
. Für manche Brautkleider (beſonders für
tiliſierten Entwürfe) ſind hingegen ganz
durchſcheinende Seiden notwendig, die
ens wie in Modekreiſen allgemein be=
ei
wird im Frühjahr eine ſehr große Rolle
und die in letzter Zeit vorherrſchenden
akten Seidengewebe in den Hintergrund
en ſollen.

in es in der Stadt langſam
jling wird
U den Bergen doch noch herrllicher Schnee
inigen Skituren lockt, wünſcht man eine
ſung, die anders ausſieht, als jene Stücke,
an im ſtrengen Winter trägt, eine Auf=
I9, die dem ſonnigen Wetter angepaßt iſt
Urch ihre Farbenfreude wirkt.
Eſer Gedanke wurde erſtaunlich raſch auf=
Eſ und es zeigte ſich gar bald, daß man
imenſtellungen von Rot und Blau, von
und Braun, ſowie von hellem und dunk=
Nau ſehr anziehend findet!

Um nun neue Eindrücke zu ſammeln, wollen
wir den modernen Brautſtaat in ſeinen Einzel=
heiten
beſprechen:
Ein für allemal ſei feſtgehalten, daß man des
eindrucksvollen Kontraſtes wegen Kleid und
Schleier aus verſchiedenartigem Mate=
rial
arbeitet. Wie bei jeder Regel gibt es aller=
dings
auch hier inſofern eine Ausnahme, als
ſtiliſierte Tüll=Kleider mit einem
Schleier aus gleichem Gewebe vereinigt
werden, weil ja das Ganze wie eine Wolke
wirken ſoll, ſo daß in dieſem Falle die Einheit=
lichkeit
zum entſcheidenden Moment wird.
Für Tüll eignet ſich unſer vorletzter Ent=
wurf
, der ein jugendlich=ſtiliſiertes, ganz in
Der Skianzug ſelbſt iſt dann meiſt in der
hellen Farbe gehalten, während die aus
einem ſchmalen Sattel hervorkommenden Aer=
mel
aus dem dunkleren Material gearbeitet ſind,
das überdies auch noch für die Vorſtöße der
Taſchen herangezogen wird.
Selbſtverſtändlich iſt der breite Gürtel, um
ſchlank zu machen, ebenfalls dunkel. Die Ski=
Kappe wiederholt hingegen beide Schattie=
rungen
.
Es muß wohl nicht geſagt werden, daß nur
geübte Sportlerinnen ſich einen derartigen
Skianzug leiſten dürfen, da eine Anfängerin bei
den erſten Sportverſuchen grotesk und in dieſer
Aufmachung gewiß bemitleidenswert und unfrei=
willig
erheiternd anmuten würde!

Hübſches Beiwerk
für feſtliche Abende
Das Geſellſchaftskleid allein
macht noch nicht den vollende=
ten
Eindruck an einem Geſell=
ſchaftsabend
aus. Wichtig iſt
auch die Friſur, ſind auch die
Schmuckſtücke und das modiſche
Beiwerk, das die Dame für
dieſe Gelegenheit wählt. Be=
onders
die Friſur ſoll über=
jegt
ſein, ob man ſich zu
Stirnlöckchen, zum Diadem
der beidem entſchließen ſoll.
Welche Art Handſchuhe, Taſche
und Sandaletten ſind zu wäh=
len
? Oft ſind es gerade dieſe
Kleinigkeiten, die der Er=
ſcheinung
den letzten Strich
der Vollendung geben.

Rüſchen aufgelöſtes Modell mit gezogener, durch
einen großen Blütentuff fixierter capeähnlicher
Partie darſtellt. Ein kleines Blütenſträußchen
und ein entzückender Blumenkranz als Ausgangs=
bunkt
des Schleiers unterſtreichen die reizvolle
Biedermeiernote.
Wie ſchon früher angedeutet wurde, könnte
dieſes Kleid anſtatt aus Tüll ebenſogut auch aus
einer durchſcheinenden Seide hergeſtellt werden,
die allerdings nicht mit Tüll, ſondern mit einem
Spitzen=Schleier zu kombinieren wäre.
Im Gegenſatz zu dieſem reichen, überaus
phantaſievollen, Kleide ſteht die klare, ſchmal
konturierte Form unſeres letzten Entwurfes;
weichfließende Seide läßt hier ein Kleind von

maleriſcher Wirkung entſtehen, deſſen ein=
zige
Garnierung ein ſchmaler Rollkragen
bildet, der vorne zu einer Maſche gebun=
den
wird. Bemerkenswert iſt die durch
eine leichte Drapierung entſtehende Ver=
kürzung
in der vorderen Mitte, eine
Linie, die ſich auch in der neueſten Abend=
mode
immer wieder geltend macht und be=
rechtigtes
Aufſehen erregt.
Da dieſes Kleid aus einem kompakten
Seidenmaterial zu arbeiten wäre, ſei dazu
des Gegenſatzes wegen ein Schleier aus
durchſcheinendem Gaze=Chiffon empfohlen.
Wir wollen auch den reizvollen, diadem=
artigen
und ganz mit Perlen ausge=
nähten
Kopfputz nicht übergehen, der einen
förmlichen Strahlenkranz entſtehen läßt.
Das Ganze: eine vorbildliche Brautauf=
machung
für eine große ſchlanke
Trägerin.
Jenen, die ein Brautkleid wünſchen,
das durch intereſſante Einzelheiten wirkt,
wird unſer zweiter Entwurf ſicherlich zu=
ſagen
: der Oberteil iſt reich gezogen, die
Rockpartie zeigt bogenförmig aufgeſetzte
Seitenteile, die als Abſchluß mit
weißem Fell gekantet werden. ( Langhaari=
ges
Haſenfell iſt ſehr wirkungsvoll und in
dieſem Falle ausgezeichnet zu verwenden!)
Dazu ein durchſcheinender, mit Spitzen be=
ſetzter
Rahmen=Schleier und ſtilvolle
Brautblumen (etwa die herrlichen Becher
der Kalla=Blüte‟). Allenfalls ein Geſamt=
eindruck
von unvergeßlicher Schönheit!
Man ſieht hier, daß das aus Perlen, Kunſt=
blumen
oder Spitzen hergeſtellte Braut=
häubchen
, das eigentlich der Mode unſerer
Voreltern nachgebildet wurde, wieder ge=
bräuchlich
geworden iſt.
Wir wollen nun noch über ein Braut=
kleid
ſprechen, das nach der Hochzeit eine
gewiſſe Verwandlungsmöglichkeit bietet
und daher als beſonders zeitgemäßer
Entwurf zu werten iſt.
Es handelt ſich um unſer
erſtes Bild, alſo um ein ſoge=
nanntes
Kaſak=Brautkleid
deſſen Grundkleid ganz ſchmal
und leicht eingeſchlitzt erſcheint
und in eine Schleppe ausläuft.
Ueberdies bemerken wir hier
ein kleines, vorne geteiltes und
zum Halſe mit einer Blüten=
ranke
abgeſchloſſenes Cape.
Nach der Hochzeit iſt das
Kleid in ſeiner urſprünglichen
Form als formelle Abendaufmachung zu ver=
wenden
, doch könnte auch der lichte Kaſak=
Oberteil zu einem etwa in Handbreite
darunter hervorſehenden dunklen Rocke ge=
tragen
werden, wodurch eine vorbildliche
Schwarz=Weiß Aufmachung gewonnen wird,
für die man (insbeſondere als Theater=
und Beſuchskleidung) immer beſte Verwen=
dung
hat.
Im übrigen wollen wir bei dem eben be=
ſprochenen
Brautkleide dem ſogenannten Non=
nen
=Schleier der in letzter Zeit ſeiner maleriſch=
eindrucksvollen
Wirkung wegen großen Beifall
findet, unſere Aufmerkſamkeit ſchenken.
Willy Ungar.

Ein Rüſchen=Cape‟

das den Mantillen aus der Zeit unſerer Groß=
mütter
täuſchend ähnlich iſt, gile als neueſte Um=
hülle
zum jugendlichen Abendkleid und wird ſich
gewiß auch als Frühjahrs= und Sommermode be=
haupten
.
Man kann ein ſolches Abend=Cape ebenſogut
aus Georgette wie aus Gaze=Chiffon herſtellen,
zieht gelegentlich aber auch Tüll erfolgreich
heran.
Die Abſtufung ſoll ſehr ſchmal ſein, da die
große Anzahl der Rüſchen für die ſchöne Wir=
kung
dieſer kleinen Mantille wichtig iſt. Den
Verſchluß bilder entweder eine Kunſtblume oder
eine Agraffe, der mit Vorliebe die Form eines
Straß=Monogramms gegeben wird. (Skizze.)
Die Rüſchen=Capes werden meiſt in Paſtell=
farben
gehalten, die ſich zu jedem Abendkleide
gut ausnehmen.
Willy Ungar.

Der durchſichtige Schirm iſt da
Ein origineller Schirm aus Zellophanhaut. Das
glashelle Material ſpannt ſich über ein Schirm=
ſkelett
und gewährt im Gegenſatz zum undurch=
ſichtigen
Stoffſchirm freien Ausblick. Auf dieſe
Weiſe wird ſonſt üblichen Verkehrsunfällen leicht
vorgebeugt.

[ ][  ]

Sonntag, 10. Februar

Donnerstag

Februar
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Bunk und lustig‟‟
Eintrittspreise einschl. Steuer: Mit-
glieder
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Mk. 2.50, Studenten Mk. 1.,
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Einwandfreie Maske oder Ball-Anzug. (1633

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An alle ehem. Leibgardiſten der
7. Kompanie des Leibgarde=
Regiments Nr. 115.
Die Verbundenheit mit dem ſtolzen Leibgarde=
regiment
und die unvergeßliche Kameradſchaft
machen es erforderlich, daß ſich alle Kameraden
der ehem. 7/115 zu einer Wiederſehensfeier inſ
Darmſtadt, der alten Garniſon, treffen.
Der 11. und 12. Mai 1935 iſt dafür vorgeſehen.
Die Darmſtädter Kameraden ſetzen alles daran, um
den aus allen Teilen des lieben Vaterlandes kommen=
den
alten Leibgardiſten ſchöne, frohe Stunden zu
bereiten und bei einer beſonderen Feier unſerer
toten Kameraden des Weltkrieges zu gedenfen.
Viele Kameraden haben ſich bereits angemeldet,
aber es fehlt noch ſo mancher alte, liebe Kamerad.
Kameraden der ehem. 7/115 meldet umgehend Eure
Teilnahme an den Schriftführer Kamerad L. Moter,
Darmſtadt, Bismarckſtraße 26. Unter. Angabe der
genauen Anſchrift wird gebeten, mitzuteilen, wann
gedient, ob Quartier gewünſcht wird und mit wie=
viel
Perſonen der Kamerad an der Feier teilnimmt.
Alle weitere Mitteilungen und die Feſtfolge gehen
den Kameraden rechtzeitig zu.
Baumann, Schlörb, Walther.
Ströher, Broſt, Sallwey, Moter.
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