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Freitag, den 8. Februar 1935.
197. Jahrgang
Nummer 39
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Moskaus zweiter Mißerfolg.
M Abbruch der Schuldenverhandlungen Einſchränkung der diplomakiſchen Beziehungen Amerikas
zur Sowiekunion. — Der erſte Schrikk zum Abbruch der diplomakiſchen Beziehungen.
Likwinow in der Klemme.
Nach dem Abbruch der ruſſiſch=amerikaniſchen
Schulden=
andlungen am 1. Februar iſt jetzt, wie bereits kurz
ge=
et, eine neue Maßregel der Amerikaner gefolgt, die von
tragenden politiſchen Folgen ſein kann. Das amerikaniſche
atsdepartement hat das Generalkonſulat in Moskau
ge=
ſſen und gleichzeitig die Militär= und Marine=Attachés
ckgerufen. Die diplomatiſchen Beziehungen ſind alſo auf
denkbar geringſte Maß eingeſchränkt. Das Ganze ſieht aus
der erſte Schritt zum Abbruch der
diplo=
tiſchen Beziehungen.
Die Beziehungen wurden vor wenig mehr als einem Jahr
er aufgenommen. Was war das damals für ein Jubel
Noskau, als auch die Vereinigten Staaten, die ſich bisher
n Liebeswerben der Sowjets gegenüber zurückhaltend
ge=
hatten, in politiſchen Verkehr mit Moskau traten. Nach
en Seiten erwartete man einen lebhaften Handelsverkehr.
daraus iſt nichts geworden. Die Amerikaner hatten auf
e Verkäufe nach Rußland gerechnet, die Ruſſen auf die
ent=
chenden Kredite. Litwvinow, der ja in ſolchen Dingen ſehr
zzügig iſt, hat auch mit Verſprechungen über einen
Aus=
chder Kriegsſchulden nicht gekargt, aber nachher ſein Wort
gehalten. Obwohl die amerikaniſchen Geldgeber ſehr
ent=
nlommend waren und ſich mit einem Bruchteil begnügen
ſen, wurde auch ihr letzter Vorſchlag von Moskau abgelehnt,
fellos weil Litwinow glaubte, daß er die Amerikaner mürbe
en könnte. Das iſt ihm nun gänzlich vorbeigelungen,
zu=
da nach der alten Sowjettaktik die Dritte Internationale
diplomatiſchen Verkehr benutzte, um mit allen Mitteln in
Vereinigten Staaten kommuniſtiſche Propaganda zu treiben.
Wenn Litwinow nicht ſehr raſch wieder einſchwenkt, dann
immen ihm die ganzen Felle davon, wozu für ihn dann
die politiſchen Nachteile kommen, daß ſeine Stellung in
durch die Abſage aus Waſhington nicht gerade verſtärkt
und daß zum andern die Japaner bei der Abkühlung
ruſſiſch=amerikaniſchen Beziehungen in ihrer Politik gegen
kand jetzt den Rücken frei fühlen.
Neues Wahlſyſtem in der Sowjekunion.
DNB. Moskau, 7. Februar.
Auf dem ſiebenten Rätekongreß der Sowjetunion hielt
Molo=
eine Rede, in der er u. a. erklärte, daß die ſowjetruſſiſche
faſſung infolge weſentlicher Aenderungen
der ſoziologiſchen und wirtſchaftlichen
Struk=
des Landes als überholt zu betrachten ſei. Dies gelte
iders für das Gebiet des Wahlſyſtems. Bisher ſeien nur die
rſten Räte in Städten und Dörfern in Urwahl gewählt
wor=
während alle anderen höheren Körperſchaften auf Grund
ſtufenweiſen Wahlſyſtems entſtanden ſeien. Der gegenwär=
Rätekongreß der Sowjetunion ſei z. B. auf Grund fünfſtufi=
Wahlen zuſtande gekommen. Molotoff ſchlug vor, daß in
unft ſämtliche Körperſchaften des Staates
Urwahlen hervorgehen ſollen. Ferner ſolle
bäuerliche Stimme, die bisher nur einem Fünftel
* Arbeiterſtimme entſprach, von nun an vollen Wert
alten. Schließlich ſchlug er vor, an Stelle der
bis=
igen öffentlichen Wahlen geheime Wahlen
halten.
Der 7. Rätekongreß der Sowjetunion hat daraufhin in ſeiner
Ußſitzung am Mittwoch folgenden Beſchluß einſtimmig
an=
immen:
Der 7. Rätekongreß der Sowjetunion hält nach der Mittei=
Molotoffs über den im Februar von der Vollverſammlung
Hauptausſchuſſes der Kommuniſtiſchen Partei der Sowjet=
In gefaßten Beſchluß, in dem einige Aenderungen der
Ver=
ng als notwendig bezeichnet wurden, den dahingehenden
An=
des Hauptausſchuſſes für vollkommen richtig und zeitgemäß.
Rätekongreß beſchließt infolgedeſſen: Erſtens iſt die
Verfaſ=
der Sowjetunion in Richtung auf eine weitere
Demo=
kiſierung des Wahlſyſtems zu ändern im Sinne
ES Erſatzes der nicht vollſtändig gleichen
ylen durch gleiche, der geſtaffelten durch
un=
kelbare, der offenen durch geheime Wahlen.
ſozialwirtſchaftliche Grundlage der Verfaſſung iſt in beſtimm=
Form dahin feſtzulegen, daß die Verfaſſung mit dem jetzigen
hältnis der Klaſſenkräfte der Sowjetunion in Uebereinſtim=
19 gebracht wird. (Schaffung einer neuen ſozialiſtiſchen
In=
rie, Zerſchlagung des Kulakentums Sieg des Kollektivwirk=
Sſyſtems, Befeſtigung des ſozialiſtiſchen Eigentums als
Indlage der Sowjetgeſellſchaft uſw.). Zweitens wird der Bun=
Anuptvollzugsausſchuß der Sowjetunion beauftragt, einen
Ver=
uBsausſchuß zu wählen, der einen geänderten Wortlaut der
Iahung gemäß den oben genannten Grundſätzen
auszuarbei=
un9 ihm dem Bundeshauptvollzugsausſchuß zur Beſtätigung
legen ſoll. Orittens ſind die nächſten ordentlichen
ten der Organe der Sowjetmacht in der Sowjetunion
Krund des neuen Wahlſyſtems durchzuführen.
Pomnſche Zarndhällung
gegenüber den Londoner Bereinbarungen.
EP. Warſchau, 7. Februar.
In offiziellen Kreiſen beobachtet man gegenüber den in
Lon=
don getroffenen Vereinbarungen der franzöſiſchen und engliſchen
Regierung noch große Zurückhaltung. Die Kommentare der
Re=
gierungspreſſe ſtellen dagegen die Tatſache feſt, daß die
fran=
zöſiſch=engliſchen Vereinbarungen in
Wirklich=
keit eine Abſage an den Plan einer
Organiſa=
tion der allgemeinen Sicherheit bedeuteten.
Fer=
ner habe ſich Frankreich in London weit von der
Konzeption des Oſtpaktes zurückgezogen, deſſen
Hauptpunkt die Verpflichtung zur gegenſeitigen Hilfeleiſtung
zwi=
ſchen Frankreich und Sowjetrußland ſein ſollte. — In
maßgeben=
den polniſchen Kreiſen finde man darin die Richtigkeit der
bis=
herigen negativen Haltung Polens zum Oſtpakt bekräftigt.
Die Luftkonvenkion.
Die engliſche Preſſe weiſt mit auffallender Abſichtlichkeit
daraufhin, daß in dem Londoner Communiqué vomSonntag für
die weitere Entwicklung die Generalregelung
derAb=
rüſtung, des Oſtpaktes und des Donaupaktes
von der Luftkonvention vollſtändig getrennt
worden iſt, daß die Verhandlungen hier alſo geſondert
ge=
führt werden ſollen, und daß alle Anſtregungen für ein
mög=
lichſt raſches Ergebnis gemacht werden ſollen.
Dieſen Teil der Abmachungen wollten alſo
die Engländer nicht in den allgemeinen großen
Topf werfen, vielleicht weil ſie ſich hier die geringſten
Widerſtände verſprechen, aber wohl auch, weil ſie daran ſelbſt
das ſtärkſte Intereſſe haben. Die Geburtsſtunde des Luftpaktes
iſt wohl in der berühmt gewordenen Rede Baldwins vom
März vorigen Jahres im engliſchen Unterhaaus zu ſuchen, als
er das mißverſtandene Wort von der engliſchen Grenze am
Rhein prägte, das die engliſche Regierung nur rein defenſiv
verſtanden wiſſen wollte. Jedenfalls iſt in den amtlichen
Kom=
mentaren immer die Erläuterung gegeben worden, daß Baldwin
damit nur auf die Tatſache hingewieſen hätte, daß durch die
moderne Waffentechnik England ſeinen inſularen
Feſtungs=
charakter verloren habe. Seitdem hat die engliſche Regierung
den Plan einer Luftkonvention immer weiter verfolgt.
Urſprüng=
lich vermutlich nur als eine Art Erſatz für den Fall eines
Scheiterns der Abrüſtung, jetzt aber als ein Stück ſelbſtändiger
Politik, wobei England als Land zum erſten Mal ſelbſt Objekt
einer internationalen Vereinbarung iſt.
Inſofern ſtimmt auch der Vergleich mit Locarno nicht.
In Locarno handelt es ſich um eine Abmachung zwiſchen
Deutſchland, Belgien und Frankreich, der England und Italien
als Garanten beitraten. Dieſer neue Luftſchutz dagegen würde
alle Staaten gleichermaßen zur gegenſeitigen Hilfeleiſtung im
Falle eines Angriffs verpflichten. England würde dadurch alſo
wenn es ſelbſt von einem anderen Staat einen Luftüberfall
zu erwarten hätte, die Unterſtützung der Vertragspartner
ge=
winnen. Das iſt ein politiſch entſcheidender Geſichtspunkt.
Eng=
land hat aus den Fortſchritten der Luftwaffe
die Folgerung gezogen. Es hört auf, eine Inſel
zu ſein, weil die 50 Seemeilen Waſſerſcheide
keine Grenzſicherung mehr ſind. Es wird dadurch
unmittelbar zu einem beteiligten europäiſchen Staat.
In welcher Form allerdings dieſe Luftkonvention
zuſtande=
kommen ſoll, darüber liegen ſichere Anhaltspunkte immer noch
nicht vor. Nur nach der negativen Seite wird in London
er=
klärt, daß an ein franzöſiſch=engliſches Bündnis nicht gedacht
ſei, daß vielmehr die Gleichberechtigung aller eingeladenen
Mächte vorausgeſetzt wird. Freilich ſind damit die geographiſchen
Schwierigkeiten nicht aus der Welt zu ſchaffen. England und
Italien liegen ſo weit auseinander, daß eine gegenſeitige
Unter=
ſtützung zur Abwehr ſchon durch die gewaltigen Entfernungen
ein Problem wird, wie ja überhaupt die Lage Italiens auch
für die übrigen Länder, mit Ausnahme Frankreichs, ſchon aus
dem Fehlen einer unmittelbaren Grenze techniſche Hinderniſſe
bietet. Deshalb iſt auch in der engliſchen Preſſe bereits davon
geſprochen worden, daß der Vertrag in zwei Teile geteilt
wer=
den ſoll und England ſeine Unterſtützung nur den nächſten
Nachbarn zuſichern würde. Mit dieſer Einſeitigkeit iſt indeſſen
für den Gedanken als ſolchen nicht viel gewonnen. Aber ſolche
Einzelheiten ſind ja ſchließlich nicht entſcheidend.
Ausſchlag=
gebend iſt, daß hier eine Möglichkeit gezeigt wird,
durch eine neue zwiſchenſtaatliche
Verein=
barung die Spannungen zu beſeitigen, die
heute in der europäiſchen Atmoſphäre
vorhan=
den ſind.
Skarke Erhöhung des engliſchen Heereshaushalkes.
DNB. London, 7. Februar.
„Morning Poſt” erwartet, daß der Heereshaushalt für das
Finanzjahr vom April 1935 bis März 1936 eine Erhöhung um
ungefähr 39 600 000 Pfund Sterling gegenüber dem Vorjahr
aufweiſen werde. Die Mehrausgaben ſtünden nicht mit einer
Verſtärkung der Armee im Zuſammenhang, ſondern mit der
Beſchaffung von modernem Kriegsmaterial, beſonders
Motor=
fahrzeugen, mit der Ausgeſtaltung der Luftabwehr und der
Neuordnung der Territorialarmee.
Lehren des Sowiel=Kongreſſes.
Von unſerem Berichterſtatter.
N. Moskau, Anfang Februar.
Kaum je zuvor wurde einem Rätekongreß mit ſo großem
Intereſſe wie dem diesjährigen entgegengeſehen. Die
Sowjet=
delegierten, die zumeiſt aus den fernſten Gegenden getommen
waren und für die dieſe Anweſenheit in Moskau ohnehin ſchon
Senſation genug war, ſetzte man täglich unter ſtärkſten
außen=
politiſchen Druck. Man fütterte ſie mit Rieſenzahlen, begeiſterte
ſie mit den Ziffern über die enormen Rüſtungen — und
er=
zielte damit mühelos die übliche einmütige Billigung der
Politik Stalins.
Freilich war dieſer Kongreß auch reich an bemerkenswerten
Ereigniſſen, an ſprechenden Zahlen und bedeutungsvollen
Be=
kenntniſſen. Gerade in die Tage ſeiner Verhandlungen platzte
die Waſhingtoner Meldung über den Abbruch der Handels= und
Schuldenverhandlungen mit Amerika hinein. Ein Kapitel
ſowjet=
ruſſiſcher Politik hat hier ſein vorläufiges Ende gefunden, das
beſonders dornenreich war und alle ſtimmungsmäßigen Phaſen
der Entwicklung vom roſigſten Optimismus bis zum finſteren
Peſſimismus durchmachte. Die Wirtſchaftsverhandlungen mit
Amerika ſind nicht zu trennen von der allgemeinpolitiſchen
Ent=
wicklung der Beziehungen zwiſchen den beiden Mächten.
Jahre=
lang hat ſich der Kreml um die diplomatiſche Anerkennung der
Sowjetunion durch die USA. bemüht in der Hoffnung, auf
dieſem Wege nicht nur in den Beſitz reicher Dollakredite zu
kommen, ſondern die amerikaniſche Freundſchaft auch als
Druck=
mittel gegenüber Japan im Fernen Oſten gebrauchen zu können.
Die Hoffnungen ſchienen ſich zu erfüllen, als Litwinow im
Herbſt 1933 in Waſhington mit Rooſevelt verhandelte und das
Gerippe eines Vertrages mit nach Hauſe brachte, deſſen
Grund=
lage die Aufnahme der diplomatiſchen Beziehungen war, der
aber erſt in der Folgezeit zu einem intenſiveren
Handelsaus=
tauſch und zur politiſchen Zuſammenarbeit führen ſollte. — Die
Amerikaner ſind aber praktiſche Leute. Wenn ſie einen Kredit
hergeben ſollen, ſo ſtellen ſie zunächſt die Frage nach dem
Ge=
winn als Aequivalent für die Koſten. Dieſer Gewinn ſollte
einmal in der Anerkennung der ruſſiſchen Vorkriegsſchulden und
zum anderen in einem Ausbau der Handelsgeſchäfte beſtehen,
Auf beiden Gebieten haben die Tatſachen nicht das gehalten,
was Litwinow verſprach.
Die ruſſiſche Schuldenfrage hinſichtlich Amerikas iſt ein
Ueberbleibſel aus der Kerenſki=Zeit. Es handelt ſich um einen
Betrag von etwa 400 Millionen Dollar, den die Amerikaner
herabzuſetzen und ratenweiſe tilgen zu laſſen ſich bereit erklären
wollten. Der Kreml argumentierte: Amerikas Intereſſen in
Ehren — für die Sowjetunion handelt es ſich hier aber um eine
grundſätzliche Frage. Geſteht ſie die Abzahlung der alten
Schul=
den auch nur in geringem Umfange zu, dann würde das einen
Rattenkönig von neuen Verhandlungen mit Frankreich,
Eng=
land — ja, mit Deutſchland nach ſich ziehen. Dieſe
Präjudi=
zierung galt es für Meskau zu verhindern. Denn auch die
Staaten, die mehr oder weniger offen auf eine
Schuldenrück=
zählung verzichtet haben, taten es nur unter der Bedingung,
daß kein anderer Staat eine günſtigere Behandlung erfährt.
So ſtand für den Kreml in der Tat weit mehr auf dem Spiel,
als nur der Verluſt des Geſchäfts mit Amerika. Aber auch
dieſes Handelsgeſchäft hat ſich keineswegs ſo günſtig entwickelt,
wie Litwinow in Waſhington prophezeien zu können glaubte,
An die erſte Stelle als Lieferant für Sowjetrußland iſt
Eng=
land getreten; als Abnehmer ruſſiſcher Waren ſteht Deutſchland
an der Spitze, — während die amerikaniſchen Intereſſenten
nicht ganz unberechtigt Klage darüber führen, daß es nicht erſt
des großen diplomatiſchen Brimboriums bedurft hätte, um
monatlich nach der Sowjetunion nur rund für 1,5 Millionen
Rubel auszuführen. Einer Zunahme der amerikaniſchen
Aus=
fuhr ſtand aber die generelle Droſſelung der Einfuhr in die
Sowjetunion überhaupt gegenüber. Es kam hinzu, daß Amerika
die Anwendung der Beſtimmungen des Johnſon=Geſetzes gegen
ſäumige Schuldner auch auf Sowjetrußland ausdehnte eine
Tatſache, die im Kreml beſonders ſchmerzlich vermerkt wurde.
Nun ſind die Verhandlungen, wie es ſcheint, endgültig
ge=
ſcheitert. Die Erklärungen Rooſevelts haben in der
Sowjet=
preſſe einen Sturm der Entrüſtung ausgelöſt und Litwinow zu
einer Gegenerklärung herausgefordert. Da man ſich gegenſeitig
die Schuld aufzubürden ſucht, ſcheinen die weiteren Ausſichten
gleich null zu ſein. Dieſe Entwicklung wird in Moskauer
poli=
tiſchen Kreiſen um ſo mehr bedauert, als Preſſeſtimmen aus
Japan bereits erkennen laſſen, wo der lachende Dritte ſitzt. In
dem Rechenſchaftsbericht Molotows auf dem Sowjetkongreß iſt
Japan ohnehin nicht glimpflich weggekommen und die
Zahlen=
angaben über die Erhöhung der militäriſchen Macht der
Sowjets, die der Vizevolkskommiſſar für das Heeresweſen
Tuchatſchewſki gemacht hat, werden in Tokio als ein Affront
gegen Japan angeſehen. Welchen Anlaß, ſo ſagt man dort,
hätte die Sowjetregierung gehabt, mit ihren Rieſenrüſtungen zu
prahlen, wenn es nicht der iſt, Eindruck auf Japan zu machen?
Die Zahlen Tuchatſchewſkis ſtellen allerdings eine Senſation
beſonderer Art auf dieſem Kongreß dar. Wenn man den Raum
berückſichtigt, den die ſowjetruſſiſche Preſſe täglich den
Ereig=
niſſen im Fernen Oſten widmet, ſo geht ſchon daraus das
enorme Intereſſe hervor, daß Moskau an dem Vorgehen Japans
nimmt. Die Politik der Mandſchurei, der japaniſche Vorſtoß in
Tſchachar, der Zwiſchenfall an der mandſchuriſch=mongoliſchen
Grenze — das alles wird mit lebhafteſter Anteilnahme verfolgt.
Der Satz Molotows „Die aggreſſiven militäriſchen Elemente
in Japan haben die Waffe nicht aus der Hand gelegt” iſt die
Grundlage auf der Sowjetrußland ſein politiſches und
mili=
täriſches Aktionsprogramm und demnach auch ſeine Pläne der
Wehrhaftmachung aufbaut. Als Mitglied des Völkerbundes und
als einer der Hauptbeteiligten an der Abrüſtungskonferenz hält
es der Kreml mit ſeiner ſonſt ſo oft beionten Friedfertigkeit
für vereinbar, Luftflotte, ſchwere Artillerie, Tanks und U=Boote
um 330 535, ja um 760 und 792 v. H. zu verſtärken, nach einem
Wort Woroſchilows die Pſyche des Volkes zu militariſieren,
den Mannſchaftsbeſtand auf 940000 Mann faſt zu verdoppeln
und den Heereshaushalt von 1,6 auf 5 Milliarden Rubel
mehr als zu verdreifachen! Auch in dem dem Sowjeiſyſtem
freundlich geſinnten und im Völkerbund mit ſeinen
Friedens=
beſtrebungen eine ſo große Rale ſpielenden Ausland dürften
dieſe Zahlen als Beweis einet ſeyr eindeutigen Sprache an=
Seite 2 — Nr. 39
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 8. Februar 1
geſehen werden. Allerdings ſind die Leiſtungen, die hier die
ſowjetruſſiſche Kriegsinduſtrie vollbracht hat, ganz gewaltig. Die
neue Baſis der Kriegsinduſtrie im Ural und Weſtſibirien bringt
nahezu 100prozentige Sicherheit gegen feindliche Luftangriffe,
die Konzentration aller Rüſtungskräfte auf den Fernen Oſten
iſt eine Tatſache, die Japan zu denken geben muß, und die
Verſelbſtänn auna der vielgenannten „Blücherarmee” bringt eine
grundlegende Veränderung im Kräfteverhältnis, wenn nicht das
Gleichgewicht der Kräfte im Fernen Oſten. Die Delegierten
des Kongreſſes ſind jedenfalls mit dem Bewußtſein heimgefahren,
daß die Rote Armee die erſte Militärmacht der Welt ſei.
Daß gegenüber dieſen zahlenmäßigen Angaben über die
Sowjetrüſtungen und gegenüber der Tatſache des Abbruchs mit
Amerika die übrigen Vorgänge auf dem Kongreß etwas in den
Hintergrund getreten ſind bleibt verſtändlich. Jedoch verdienen
auch ſie, ſoweit jedenfalls Deutſchland erwähnt wurde eine
Würdigung. Daß in den Augen des Kreml ſozuſagen die
Wohl=
anſtändigkeit und Zuverläſſigkeit einer auswärtigen Macht an
ihrer Einſtellung zu Litwinows Lieblingskonſtruktion, dem
Oſt=
pakt, ermeſſen wird, iſt nicht mehr neu. Gegenüber Deutſchland
hat Molotow dieſe Bewertung zu rechtfertigen verſucht, indem
er dem deutſchen Volk, „einem der größten Völker der Welt”
ſeine Hochachtung nicht verſagte, die deutſche Politik aber der
Angriffsabſichten verdächtigte. Molotow, der ſonſt kein großer
Redner iſt, hatte den Kontraſt übrigens wirkſam
heraus=
gearbeitet: Hier die „Friedensliebe der Sowjets” — da die
„böſe deutſche Politik des Imperialismus‟. Die Sympathie=
Erklärung für das deutſche Volk nimmt ſich jedenfalls etwas
merkwürdig aus, wenn man zugleich zur Rechtfertigung ſeiner
eigenen politiſchen Kehrtwendung den deutſchen Friedenswillen
verdächtigt und dem Reich Kriegsabſichten nachſagt. Damit
tritt auch ein Merkmal des Zwieſpalts der Außenpolitik des
Kreml in Erſcheinung, der uns daran erinnert, daß Litwinow
noch vor noch gar nicht langer Zeit in Paris mit einer „
An=
näherung an Deutſchland” drohen zu können glaubte für den
Fall, daß Frankreich nicht vorbehaltlos auf das ſowjetruſſiſche
Pferd ſetzte. Frankreich iſt aber heute Anfang und Ende aller
außenpolitiſchen Pläne Moskaus; Frankreich zuliebe hat man
im Kreml noch nichts von den mehrfachen Friedensverſicherungen
des Führers und Reichskanzlers vernommen und wie es ſcheint,
hat man Frankreich zuliebe auch die Verhandlungen mit
Amerika ſcheitern laſſen, da Paris zurzeit in Moskau das
unbe=
ſtrittene Prioritätsrecht auf allen Gebieten der Politik, der
Wirtſchaft, des Handels und nicht zuletzt auch der militäriſchen
Zuſammenarbeit beſitzt. Das iſt eine Lehre, die auch dieſer
Kongreß wieder beſtätigte.
Japaniſch=chineſiſche Vereinbarung
über die Provinz Tſchahar.
DNB. Peiping, 7. Februar.
Zwiſchen dem Chef der japaniſchen Militärmiſſion und dem
Oberkommandierenden der chineſiſchen Truppen in Tſchahar
fand in Kalgan eine Ausſprache über die politiſche Lage in der
Propinz Tſchahar ſtatt. Nach Mitteilungen des japaniſchen
Militärattachés in Peiping, Oberſt Takahaſchi, iſt es gelungen,
eine Vereinbarung zu treffen, die als Zugſatzabkommen zu den
Ergebniſſen der japaniſch=chineſiſchen Konferenz vom 2. Februar
1935 in Tatan gilt. Nach dieſen Vereinbarungen wird der
Vormarſch der japaniſchen Truppen und der
Nückzug der chineſiſchen Truppen bis auf
wei=
teres eingeſtellt. Um Zwiſchenfälle und Zuſammenſtöße
zu vermeiden, wird eine beſondere Kommiſſion, beſtehend aus
japaniſchen und chineſiſchen Vertretern, eingeſetzt.
Japan gegen die Befeſtigung von Singapur.
EP. Tpkio, 7. Februar.
Bei der Weiterberatung des Marinebudgets im
Haushalts=
ausſchuß des Unterhauſes machte Marineminiſter Admiral
Oſumi, heute weitere Ausführungen zur Frage der befeſtigten
Zonen im Pazifiſchen Ozean. Der Miniſter deutete dabei an,
daß Japan in den weiteren Flottenverhandlungen, falls
über=
haupt ſolche Verhändlungen zuſtande kommen ſollten, die
Ein=
ſtellung der Befeſtigungsarbeiten in Singapur und die
Ein=
beziehung von Hawai in die ſogenannte Neutralitäts=Zone
ver=
langen würde. Dabei betonte Oſumi, daß die engliſchen wie
auch die amerikaniſchen Befeſtigungen u. U. Japans Sicherheit
bedrohen könnten.
*
In Mexiko wurden wieder zwei Verſchwörungen gegen die
Regierung aufgedeckt. Es wurden viele Verhaftungen
vorgenom=
men. Die eine Verſchwörung, deren Teilnehmer von den
Militär=
behörden in Guadalajara im Staate Jalisco ausgehoben wurden,
wollte am 9. Februar die Regierung ſtürzen. Die andere
Ver=
ſchwörung fand in Colon im Staate Queretaro ſtatt. Hier
wur=
den 19 Verhaftungen vorgenommen.
AachrMande mit Adolpy von gtenzel.
Perſönliche Erinnerungen zu ſeinem 30. Todestage (9. Februar).
Von Paul Lindenberg.
Es war im Dezember 1904, wenige Wochen vor dem
Hin=
ſcheiden des großen Meiſters. Ludwig Pietſch, der bekannte
Kunſt=
ſchriftſteller, der viele Jahre hindurch eine bedeutſame Rolle im
Berliner literariſchen, künſtleriſchen und geſelligen Leben geſpielt,
und ich hatten einer Feſtlichkeit im Verein Berliner Künſtler
bei=
gewohnt. Beim Nachhauſeweg hielten wir noch Einkehr in der
traulichen und beſchaulichen, von Künſtlern und Schriftſtellern
be=
ſonders gern beſuchten, noch heute beſtehenden Huth’ſchen Weinſtube
nahe dem Potsdamer Platz.
Mitternacht war vorüber, man ſah nur noch wenige Gäſte, im
Mittelzimmer ſaß ganz allein auf dem altväterlichen, mit
ver=
ſchoſſenem roten Samt überzogenen Sofa Menzel, vor ſich eine
faſt geleerte Flaſche Rotwein. Menzel ſchien zu ſchlafen, aber, als
wir leiſe vorbeigehen wollten, ſchlug er die Augen auf, ſah uns an,
und nun mußte eine Begrüßung ſtattfinden. Eine knappe
Hand=
bewegung, ob wir uns zu ihm ſetzen wollten, ſelbſtverſtändlich. Wir
beſtellten unſeren Wein, Menzel ließ ſich eine neue Flaſche geben.
Zunächſt richtete er einige freundliche Worte an Pietſch, der mit
freudigſter und treueſter Hingebung, mit immer erneuter, vollſter
Begeiſterung von den erſten ausgeſtellten Werken Menzels an für
dieſen eingetreten war; an jedem Geburtstag Pietſchs erſchien
Menzel abends in deſſen Heim und brachte als wertvollſte Gabe
eine große Zeichnung mit.
Dann geriet nur langſam das Geſpräch in Gang. Weiß der
Himmel, wie es kam, es wurde von Goethe geſprochen, deſſen „
Tor=
quato Taſſo” grade, mit Kainz, im Deutſchen Theater gegeben
wor=
den war. Da ſtieß mich der Haber und ich äußerte keck: „Wiſſen
Euer Exzellenz auch, daß Goethe Sie voraus geahnt hat?”
Menzel ſah mich mit ſeinen grauen, ſtets prüfend uns
beob=
achtend blickenden Augen hinter den Brillengläſern nicht grade ſehr
liebenswürdig an, obwohl ich ſonſt bei früheren Begegnungen mich
immer ſeines Wohlwollens erfreuen konnte.
„Goethe,” knurrte er mit fragendem Blick, „wieſo?‟
„Jawohl, in Eckermanns Geſprächen las ich kürzlich allerhand
Aeußerungen Goethes über die Künſtler ſeiner Zeit, mit denen
er gar nicht zufrieden war; er vermißte ein großes Talent, hoffte
aber, daß es kommen würde, und ſagte wörtlich zu Eckermann: „Es
liegt vielleicht ſchon in der Wiege und Sie können ſeinen Glanz
noch erleben.‟ Das war 1826 und Exzellenz waren damals elf
Jahre alt.”
Vom Tage.
Nach einer Mitteilung des Reichsjägermeiſters wird füe das
Land Preußen auf Grund des § 70 Abſatz 2 des Reichsjagdgeſetzes
die Schonzeit für weibliches Rot=, Dam= und Rehwild für den
Monat Februar 1935 aufgehoben.
Vom Freitag, den 8. Februar, bis Sonntag, den 10. Februar,
wird in Weimar die Tagung des Agrarpolitiſchen Amtes der
NSDAP. ſtattfinden. Dieſe Tagung ſoll in Zukunft alljährlich
zum gleichen Zeitpunkt in Weimar abgehalten werden.
Die belgiſche Kammer lehnte die Aufnahme der divlomatiſchen
Beziehungen mit Sowjetrußland mit 85 gegen 73 Stimmen bei
zwei Enthaltungen im Sinne der Regierung ab.
In London und Paris war in den letzten Tagen das Geriicht
aufgetaucht, daß Miniſterpräſident Flandin gelegentlich ſeines
Beſuches in England auch über die Aufnahme einer mit 2½
Pro=
zent zu verzinſenden Anleihe von 5 Milliarden Franken
verhan=
delt habe. Von franzöſiſcher amtlicher Stelle wird dieſe Nachricht
als vollkommen unbegründet bezeichnet.
Die ſpaniſchen Cortes bewilligten einen Kredit in Höhe von
8 Millionen Peſeten zur beſſeren Ausrüſtung der ſpaniſchen
In=
fanterie und Artillerie.
Die Regierung von Uruguay kündigt die endgültige
Nieder=
lage der Rebellen dank der Wirkung eines Fliegerbombardements
an. Alle Lager der Rebellen ſeien mit Bomben belegt worden
und die Rebellen hätten dabei ungeheuere Verluſte erlitten.
* Der Erfolg der Zinskonverſion.
Nur 0,23 Prozenk Einſprüche.
Der Erfolg der Zinskonverſion iſt, nachdem die endgültigen
Zahlen vorliegen, noch größer, als am Tage des Abſchluſſes der
Einſpruchsfriſt vermutet werden konnte. Nach der amtlichen
Mit=
teilung ſind nach einem Geſamtumlauf von 8,39 Milliarden zum
Proteſt nicht einmal 20 Millionen, alſo 0,23 Prozent, angemeldet
worden. Das mag ſich, da die Friſt für die ausländiſchen
Be=
ſitzer noch läuft, um ein geringes verſchieben, aber ſehr erheblich
ſind die in Frage kommenden Beträge nicht.
Jedenfalls wird man ſagen können, daß keinem
auslän=
diſchen Staat die Konverſion ſo glatt gelungen
iſt wie Deutſchland. Damit iſt gleichzeitig der
entſchei=
dende Schritt zu einer allgemeinen
Zinsſen=
kung geſchehen. Die Politik des Reichsbankpräſidenten und
Wirtſchaftsminiſters Dr. Schacht, der jeden Zwang ablehnt und
alles von einer organiſchen Entwicklung erwartet, hat ſich als
richtig erwieſen. Mit dieſen 8 39 Milliarden iſt der
größte Block der langfriſtigen Forderungen
er=
faßt. Die Anleihen werden folgen. Auch die
Zin=
ſen für private Hypotheken werden
herunier=
gehen. Die Abſicht der Regierung iſt, von dem
überhöhten Zinsfuß der Nachkriegsjahre
her=
unterzukommen bis auf eine friedensmäßige
Verzinſung. Das bedeutet, daß damit die Riſikoprämie, die
bisher in alle Geldgeſchäfte hineinkalkuliert war, abgebaut iſt,
daß die deutſche Wirtſchaft wieder mit normalen Verhältniſſen
rechnen darf und nicht zu Kalkulationen gezwungen iſt, die ſie
konkurrenzunfähig macht, weil anders die hohen Zinſen nicht
her=
auszuwirtſchaften waren. Für den innerdeutſchen Markt wie für
die Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt liegt darin ein
un=
ſchätzbarer Vorteil. Wir dürfen hoffen, daß dieſe zunächſt rein
finanziellen Maßregeln ſich auch ſozial auswirken und zu einer
Vermehrung des Arbeitsangebotes und damit zur Verringerung
der Arbeitsloſigkeit führen.
Zinsverbilligung für Bodenverbeſſerungsdarlehen
um ein Jahr verlängert.
DNB. Berlin, 7. Februar.
Der Reichs= und preußiſche Miniſter ſür Ernährung und
Landwirtſchaft hat ſich entſchloſſen, die im Haushaltsjahr 1935
ablaufende — einfache und verſtärkte — Zinsverbilligung des
Reichs für Bodenverbeſſerungsdarlehen nochmals allgemein um
ein Jahr zu verlängern. Die Verlängerung erfolgt, ohne daß
s eines beſonderen Antrages für den Einzelfall bedarf.
der 31. März lekzter Tag für Ehrenkreuzankräge.
DNB. Berlin, 7. Februar.
Das Reichs= und preußiſche Miniſterium des Innern macht
darauf aufmerkſam, daß die Friſt zur Stellung der Anträge
auf Verleihung des Ehrenkreuzes des Weltkrieges am 31. März
d. J. abläuft. Anträge, die nach dieſem Tage geſtellt werden,
können nur berückſichtigt werden, wenn der Antragſteller den
begründeten Nachweis erbringt, daß ihm eine rechtzeitige
Stel=
lung des Antrages nicht möglich war. Es wird ſchon jetzt
dar=
auf hingewieſen, daß dieſer Entſchuldigungsgrund nur beim
Vorliegen ganz beſonderer Umſtände Ausſicht auf Erfolg hat.
Menzel brummelte etwas Unverſtändliches vor ſich hin, dann
ſagte er: „Ich danke Ihnen, lieber Herr, muß auch mal wieder im
Eckermann nachleſen, hat mir früher manche Stunde gekürzt. Aber
vor lauter Arbeit komme ich jetzt nur noch wenig zum Bücherleſen.
Früher war es anders, auch in meiner Breslauer Jugend verſchlang
ich alles Gedruckte, ſobald ich nur Muße hatte.”
Adolph von Menzel.
Jetzt war das Eis gebrochen, und Menzel ging mehr aus ſich
heraus, als man es ſonſt von ihm gewohnt war. Pietſch erinnerte
ihn daran, daß er, Menzel, kaum dem Knabenalter entwachſen,
ſchon allerhand gezeichnet und auch Jugendbücher illuſtriert hätte.
Er hätte kürzlich in einem Antiquariat ein Kinderbuch in
Hän=
den gehabt, das 1836 erſchienen und von Menzel illuſtriert worden
der v. Arouat M Pakls.
Zahlreiche Kommuniſten verhafkel.
EP. Paris, 7. Febr
Bis in die ſpäten Nachtſtunden hinein zog eine
Menſchenmenge über den Concordienplatz, um dort Blume
Gedächtnis der Toten des 6. Februar 1934 niederzulege
kam wiederholt auf dem Platz und in den Zugangsſtraf
Anſammlungen, die aber von der Polizei raſch wieder ze 5
werden konnten.
Später wurde es auf dem Concordienplatz jedoch leb er
Das Geſindel aus den verſchiedenſten Pariſer Stadtviertel ns
ſtets bei Unruhen im Trüben zu fiſchen pflegt, begann / po
ſammenzurotten. Die Polizei faßte raſch zu und transpr
die Verdächtigen in Autobuſſen ab. Kaum war dieſe Gefe He,
ſeitigt, als bei der Polizeipräfektur die Nachricht eintre ſa
die marxiſtiſche Einheitsfront in den ſogenannten roter
ſtädten ihren Anhängern die Weiſung gegeben habe, in
buſſen, Taxis, der Untergrundbahn Eiſenbahn und Straß (F
konzentriſch auf den Concordienplatz einzumarſchieren. He
wurden die in die innere Stadt führenden großen Straß (ro
die Untergrundbahnhöfe polizeilich beſetzt. Die ankomt vei
Marxiſten wurden feſtgenommen und mit Autobuſſen nen
einzelnen Polizeikommiſſariaten gebracht. Um 130 Uhr b.
wurde die Zahl der Verhafteten mit über 1200 angegebe
meiſten dieſer Feſtgenommenen trugen Revolver, Dolche,
meſſer, Totſchläger und zum Teil ſogar mit Petroler
tränkte Lappen für Brandſtiftungen bei ſich.
Knapper Sieg der Regierung Flandin.
In der franzöſiſchen Kammer fand am Donnerstag d
wirklich entſcheidende parlamentariſche Schlacht ſtatt, we
Regierung Flandin ſeit ihrer Bildung zu beſtehen hatte.
batte lag ein Antrag des ſozialiſtiſchen Abgeordneten Bru ᛋ
grunde, der verlangte, daß ſämtliche von der Regierung Txer
gue und der Regierung Flandin bisher verfügten Notver
aun=
gen einem Sonderausſchuß zur Nachprüfung übergeben Den
ſollen. Die geſamte Wirtſchafts= und Finanzpolitik der Re ſi
ſtand ſomit auf dem Spiel. Der Zweck dieſes ſozialiſtiſchen
kuö=
vers iſt klar. In dieſem Ausſchuß ſollten eine Reihe Nor
xd=
nungen kurzerhand begraben, d. h. rückgängig gemacht wert Di
Regierung Flandin konnte ein ſolches Verfahren nicht Fen,
Sie beſchloß daher, die Vorfrage zu ſtellen.
Miniſterpräſident Flandin beſtieg gleich zu Beginn !
batte die Rednertribüne und erklärte, daß die Regierung den
ſie die Vorfrage ſtelle, damit zum Ausdruck bringen wolle, ähr
nicht nur die Bildung des Ausſchuſſes inopportun erſcheine, em
daß ſie nicht einmal gewillt ſei, eine eingehende Debatte Eer
zuzulaſſen. Die Verweiſung der Notverordnungen an den fge
ſchlagenen Ausſchuß lehne ſie unter allen Umſtänden ab. d D
mit würde die von der Regierung Doumergue und ſeiner /!
nett eingeſchlagene Sparpolitik in Frage geſtellt werder
Politik habe bereits zweieinhalb Milliarden Franken Er ſi
ergeben. Die Notverordnungen würden, ſobald darüber
zuſtändigen Ausſchüſſen Berichte vorlägen, der Kammer zu
fizierung vorgelegt werden. Der Miniſterpräſident verſpr
das Parlament frei über jede einzelne Notverordnung
könne.
Mit 318 gegen 262 Stimmen wurde die vom Miniſterr F
ten geſtellte Vorfrage gebilligt.
Der Abmarſch der inkernakionalen Saarkru
endgülkig feſtgeſekt.
DNB. Saarbrücken, 7. Fel E
Der Dreier=Ausſchuß hat nunmehr dem Hauptquar E
internationalen Truppen im Saargebiet die endgültige
für den Abtransport der Truppenkontingente erteilt.
ſtätigt ſich, daß die Holländer am 16. Februar, die S
am 18. Februar abrücken werden. Die engliſchen und ital
Truppen werden in gleicher Stärke und in gleichen A
in der Zeit vom 19. bis 28. Februar beginnend mit
italieniſchen und einem engliſchen Bataillon das Sa
verlaſſen. Die engliſchen Tanks treten am 25 Februar T E
reiſe an. Am 26. Februar wird das Hauptquartier 1P
liſchen und italieniſchen Truppen in Saarbrücken auſgel
Tage der Uebergabe des Saargebietes an Deutſchland /De
wie vorauszuſehen war, keine internationalen Truppf Ree
hier weilen.
Der engliſche Außenminiſter Sir John Simon fährt (
tag nach Paris, ſoll aber nach den bisherigen Plänen be
Sonntag wieder nach London zurückkehren. Anlaß zu d Ee
die bereits vor der Miniſterzuſammenkunft in London El
war, iſt das Jahresbankett der engliſchen
Handelskam=
dem der Außenminiſter eine Rede halten wird.
war, nannte ſich „Der kleine Geſellſchafter für freundliche ſad
und Mädchen von 5 bis 10 Jahren.
Menzel nickte: „So, ſo, daß exiſtiert alſo noch. Ja, es E
ganz willkommener Auftrag geweſen. Ich mußte ja auck
machen, mir ging es nicht gut und ich mußte früh für an
gen. Oft bin ich hungrig ſchlafen gegangen, und mit de F
Sonnenglanz war ich wieder heraus. Arbeit und Arbeit !
bis heute gangen.”
„Aber es hat ſich doch gelohnt,” warf Pietſch ein, „ſei
ſtehen doch Exzellenz auf der Höhe des Lebens und Ruh
Menzel ſah den Sprechenden ſcharf an und ſchüttelte *
weiſend den Kopf. „Es iſt mir auch ſauer genug gewor
Leben hab’ ich nicht viel gehabt!‟ Das klang nicht etwa e
ſondern ruhig berichtend. „Mir iſt nichts leicht geword
Menzel fort, „und ich mußte lange genug auf den Erfoll
Aber ſchon als ich früh nach Berlin gekommen war, hatt
vorgenommen, auszuhälten und durchzukämpfen. Ich habe
zuerſt viel aushalten müſſen, konnte nur ein halbes Jal
Akademie die Gipsklaſſe beſuchen. Später wurde mir die
ſogenanntes Wildgewachſenſein noch für großes Glück an
Ich teile dieſe Anſicht nicht, ich weiß am beſten, was das
koſtet hat. Es war eine recht einſame Zeit, war meiſt all
zunächſt keine Freunde, mein beſter Kriegskamerad w
Schweſter. Sie ermahnte mich oft, mich nach lohnenden 2
umzuſehen, wo aber waren die zu finden. Niemand wo
erſtes Oelbild haben, es war eine „Schachpartie”, ſie bl
verſtaubt in der Ecke ſtehen.”
„Dann aber war plötzlich der Erfolg da” meinte
Pie=
ſehr beſinne ich mich noch auf die unvergeßlichen Stunde
1861 in der Ausſtellung bei Ihren Bildern, Studien un
verlebte. Sie befand ſich in einem langen Saal im O
eines Hauſes Unter den Linden, und mit begeiſterter Frei
ich meine Eindrücke in der „Spenerſchen Zeitung” ſchilde!
„Ja, ja lieber Herr,” ſagte Menzel, ſein Glas zur 2
mend und es beachtſam ausſchlürfend, „Sie waren ja ſte
mir. Aber auch damals gab’s eine böſe Enttäuſchung. D
der Ausſtellung ſollte der Unterſtützungskaſſe des Vereins
Künſtler zufließen, damit war es nichts, ich mußte au
Taſche noch über 30 Taler für die Koſten bezahlen. Und v.
vielen Bildern, Aquarellen und Zeichnungen verkaufte
eine, ſie wanderten ſämtlich ins Atelier zurück. Es entmu
jedoch nicht, und ich ſaß bald wieder im Zeughaus und
fleißig weiter. Damals fragte mich ein Freund, der mein
mer mehr häufenden Studienblätter ſah: „Willſt Du den
Jahre alt werden, um das alles mit Farbe zu geſtalten
längſt tot."
Freitag, 8. Februar 1935
er Führer empfängk den neuernannken
japaniſchen Botſchafter.
Ueberreichung des Beglaubigungsſchreibens.
DNB. Berlin, 7. Februar.
Der Führer und Reichskanzler empfing am Donnerstag
n neuernannten kaiſerlich=japaniſchen Bo=ſchafter Grafen
Kin=
no Muſhakoji zur Entgegennahme ſeines
Beglaubigungs=
reibens und des Abberufungsſchreibens ſeines Vorgängers.
r Botſchafter wurde nach dem üblichen Zeremoniell durch den
ſef des Protokolls, Geſandten Graf Baſſewitz, abgeholt und
Wagen des Führers zum „Hauſe des Reichspräſidenten”
ge=
tet. Das Perſonal der Botſchaft folgte in beſonderen Wagen.
Vorhof des Reichspräſidentenhauſes erwies eine
Ehren=
che des Heeres dem Botſchafter die vorgeſchriebenen
mili=
iſchen Ehrenbezeugungen durch Präſentieren des Gewehrs und
rch Trommelwirbel. An dem Empfang nahmen außer den
rren der Umgebung des Führers und Reichskanzlers der
ichsminiſter des Auswärtigen, Freiherr von Neurath, teil.
Die Anſprache des Bokſchaffers.
Der Botſchafter überreichte die kaiſerlichen Handſchreiben
n Führer und Reichskanzler mit einer Rede in ſeiner
Landes=
ache, die in Ueberſetzung wie folgt lautete:
Herr deutſcher Reichskanzler!
Es iſt mir eine beſondere Ehre und lebhafte Freude, Eurer
zellenz das kaiſerliche Handſchreiben überreichen zu dürfen,
ich welches S. M. der Kaiſer, mein allergnädigſter Herr, mich
Allerhöchſtihren außerordentlichen und bevollmächtigten
Bot=
ifter bei Eurer Exzellenz zu beglaubigen geruhen.
Freundſchaftliche Beziehungen zu der
gro=
n deutſchen Kulturnation find in Japan
ge=
ſſermaßen Tradition. Als Beiſpiel führe ich meine
milie an. Mein Vater wurde im Jahre 1870 von unſerer
naligen Regierung nach Berlin entſandt und hat ſich hier
. Jahre hindurch als einer der erſten japaniſchen Studenten
deutſchem Boden dem Studium der Rechtswiſſenſchaft
ge=
met. Ich ſelbſt bin zum erſten Mal im Jahre 1909 als
Bot=
iftsattaché nach Berlin gekommen und bis 1913 geblieben;
habe damals bei dem hohen Stand des deutſchen
Geiſtes=
ens, der deutſchen Kunſt und der deutſchen Muſik
unaus=
ſchliche Eindrücke gewonnen; die jugendlichen
Erleb=
e bleiben bei jedem Menſchen immer in friſcher und ſchöner
nnerung und ſo habe ich auch ſpäter immer gern an Berlin
ückgedacht. Eure Exzellenz werden danach ermeſſen, mit wel=
Freude ich nunmehr dem Befehl meines kaiſerlichen Herrn
olgt und zum zweiten Male hierher gekommen bin. Und
en Sie mich hinzufügen: Ich bin um ſo lieber hierher
ge=
men, als ich hier Gelegenheit habe, unmittelbar zu
obachten, wie Deutſchland ſich unter der
tgen und energiſchen Leitung ſeines großen
hrers auf ſeine alte Kraft beſinnt und nach
hren ſchwerer Not und leidvoller Prüfung
eder neuen Lebensmut gewonnen hat.
Wir leben in einer ſchwierigen Zeit und kein Volk iſt
n der allgemeinen Weltdepreſſion, welche den
hlſtand zerſtört ſowie Unruhe und Unfrieden im Gefolge hat,
rſchont geblieben. Die einzige Möglichkeit
ſe Schwierigkeiten zu überwinden, ſehe ich
ich ein einträchtiges, verſtändnisvolles auf
genſeitige Achtung gegründetes
Zuſammen=
beiten der Nationen gegeben. Ich erachte es als
ne vornehmſte Aufgabe, in dieſem Sinne dem weiteren
Aus=
der beiderſeitigen Beziehungen, insbeſondere auch des
idelsverkehrs zwiſchen Japan und Deutſchland, zu meinem
nach Kräften mitzuwirken, und werde mich glücklich ſchätzen,
n ich hierbei auf das Wohlwollen Eurer Exzellenz und auf
erſtützung durch die maßgebenden deutſchen Inſtanzen
nen darf.
Gleichzeitig beehre ich mich, Eurer Exzellenz das allerhöchſte
dſchreiben zu behändigen, durch welches die Abberufung
nes Herrn Vorgängers notifiziert wird.
Die Ankwork des Führers.
Der Führer und Reichskanzler antwortete mit folgenden
1rten:
Herr Botſchafter!
Ich habe die Ehre, aus den Händen Eurer Exzellenz zugleich
dem Abberufungsſchreiben Ihres Herrn Vorgängers das
reiben entgegenzunehmen, durch das S. M. der Kaiſer von
an Sie zum außerordenilichen und bevollmächtigten Botſchafter
mir beglaubigt.
Es erfüllt mich mit großer Freude, daß Sie, Herr Botſchafter,
Ekinnerung an Ihre frühere Tätigkeit in Berlin und im Ge=
„Und die Friedrich=Bilder werden ewig leben”, warf ich ein.
„Auch ſie ſetzten ſich nur langſam durch”, erwiderte Menzel
be=
tigen Tones, wieder zum Glas greifend. „Denken Sie ſich, man
irgte mir an manchen beſonderen Stellen, daß ich unſern großen
ig nicht ſo aufgefaßt, wie ihn uns manche Geſchichtsſchreiber
chöner Beleuchtung dargeſtellt. Ich habe den großen König ſo
hen, wie er war, mitſamt ſeinem plundrigen Rock und ſeiner
Siegellack eigenhändig geflickten Degenſcheide, den großen Geiſt
der ſterblichen Hülle, Andere ſchilderten den König gleichſam
inigt und friſch gefirnißt, das macht ſich ganz hübſch im
Schau=
ker, aber nicht in der realen Wirklichkeit. Man wollte auch mich
nfluſſen, das gab’s nicht”, und er bewegte den rechten
Zeige=
er wie abweiſend hin und her.
Nach kurzer Pauſe ſprach er weiter: „Auch damals fehlte es
t an Schatten, und die Soldaten und Offiziere hatten nichts
achen. Wieviel Zeit mußten ſie auf den täglichen Aufputz mit
. Gamaſchen uſw. verbringen, ſie begannen damit ſchon um
hr in der Frühe. Jetzt nörgelt man an unſerer Zeit, daß ich
kirch in einem meiner erſten großen Bilder feſtgehalten, es war
eine Niederlage, und ſo was ſollte man nicht malen! Während
ſamit beſchäftigt war, riet mir meine Schweſter, andere Motive
Hahlen, wir müßten ſonſt betteln gehen. Aber das Bild ließ
nicht los. Immer wieder wanderte ich zum Tempelhofer Feld
aus, zum Kreuzberg, nahm mir ein paar Soldaten mit, die
ſten hinaufklettern, wie es ja auch in der Wirklichkeit geweſen.
dann hatte ich das Glück, einen großen Brand in Berlin zu
dachten, denn bei Hochkirch ſtürmten ja die von Feuer
beleuch=
n Soldaten hinauf. Das Bild wurde einen Tag vor der
Er=
ung der Kunſtausſtellung in der alten Akademie fertig, ich
hte es noch ſpät abends auf einem klapprigen Wagen hin, hing
Tüh, war am nächſten Morgen früh ſchon wieder da, um die
Transport entſtandenen Schrammen zu verbeſſern. Verkauft
*De es natürlich nicht, aber trotzdem: der erſte Wurf war
ge=
gen! Freilich, die ſchweren Zeiten waren noch lange nicht zu
1e!
Es war ſpät geworden. Wir brachen auf und begleiteten
IZel bis zur Potsdamer Brücke. Dort ſchwenkte er zu ſeiner
Ruſung ab, unſere weitere Begleitung zurückweiſend, mit kur=
Vorten an den breiten Hut faſſend, in der Winternacht ver=
Lindend.
harus — St. Steuerüberſichtstabelle. —,70 RM.
Eine praktiſche Handhabe für jeden Steuerpflichtigen, ganz
Inders für kaufmänniſche, gewerbliche uſw. Betriebe, die eine
erdeitige klare Ueberſicht über die bereits gezahlten und noch
Zahlenden Steuerbeträge ermöglicht. Die Tabelle iſt auf der
Beite mit ausführlichen Erläuterungen der wichtigſten Steuern
ſehen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 39 — Seite 3
denken an den Studienaufenthalt Ihres verewigten Herrn Vaters
in Deutſchland ſo herzliche Worte der Anerkennung für das
Deutſche Reich gefunden haben. Ich danke Ihnen auch für die
Wür=
digung, die Sie den Leiſtungen des deutſchen Volkes gezollt haben
und bitte Sie, verſichert zu ſein, daß Ihre Worte in Deutſchland
dankbaren Widerhall finden werden. Voll Anerkennung denke ich
der verdienſtvollen Tätigkeit Ihres geſchätzten Vorgängers, der für
den Aufbau des neuen Deutſchland ſtets reges Intereſſe und
gro=
ßes Verſtändnis gezeigt hat.
Das deutſche Volk bringt der großen
japa=
niſchen Nation, ihrer altehrwürdigen Kultur
und ihren hervorragenden Leiſtungen
unein=
geſchränkte Bewunderung entgegen. Ich freue mich,
feſtſtellen zu können, daß auf der Grundlage geiſtiger
Verbunden=
heit auch die politiſchen und wirtſchaftlichen Beziehungen unſerer
beiden Nationen im Zeichen aufrichtiger Freundſchaft ſich
entwik=
kelt haben, einer Freundſchaft, die, wie Sie hervorheben, ſchon zur
Tradition geworden iſt.
Ich begrüße, daß Eure Exzellenz es als Ihre vornehmſte
Auf=
gabe betrachten, durch ein verſtändnisvolles, auf
gegen=
ſeitige Achtung begründetes Zuſammenarbeiten
an dem weiteren Ausbau der beiderſeitigen
Be=
ziehungen nach Kräften mitzuarbeiten. Seien Sie überzeugt,
daß ich und die Reichsregierung von dem gleichen
Beſtreben geleitet ſind und alles tun werden, um Ihnen
die Aufgaben Ihres hohen Amtes zu erleichtern.
Im Namen des Deutſchen Reiches heiße ich Sie, Herr Botzz
ſchafter, herzlich willkommen.
Hieran ſchloß ſich eine längere Unterhaltung. Alsdann ſtellte
der Botſchafter dem Führer und Reichskanzler die 12 Mitglieder
ſeiner Botſchaft vor. Beim Verlaſſen des Hauſes erwies die
Ehren=
wache dem Botſchafter die gleichen militäriſchen Ehrenbezeugungen
wie bei ſeiner Ankunft. Die Rückfahrt nach der Kaiſerlich=
Japani=
ſchen Botſchaft fand unter demſelben Zeremoniell wie die
Hin=
fahrt zum Hauſe des Reichspräſidenten ſtatt.
Die Wahl von Wavertree.
Sieg der engliſchen Arbeikerparkei. — Spalkung der Konſervaliven. — Achkungserfolg des jungen Churchill.
Vor Neuwahlen in England?
EP. London, 7. Februar.
Die Nachwahl in dem engliſchen Wahlkreis Wavertree endigte
mit dem Sieg des Arbeiterkandidaten Cleary, der 15 600
Stim=
men auf ſich vereinigte, während der offizielle Kandidat der
Konſervativen 13700 Stimmen erhielt. Der junge
Chur=
chill, der als Kandidat der unabhängigen Konſervativen auftrat,
und mit deſſen Erſcheinen vor drei Wochen dieſe Nachwahl zu
einem ganz England bewegenden Ereignis geworden war, erhielt
10 576 Stimmen. Churchill jun. erzielte damit einen über alles
Erwarten großen perſönlichen Erfolg. Zugleich hat aber der
junge Churchill mit ſeinem Auftreten dem Arbeiterkandidaten
ganz offenbar zum Sieg verholfen, und die Regierungsblätter
finden denn auch für die Churchills heute ſehr bittere Worte,
zu=
mal angenommen wird, daß die durch die beiden
heraufbeſchwo=
rene Spaltung der konſervativen Stimmen, deren unmittelbarer
Anlaß die Indien=Frage war, zu einer Spaltung der
Konſer=
vativen Partei werden wird.
Die Oppoſitionsblätter ſehen in dem Ausgang der Wahl
vor=
nehmlich eine Demonſtration gegen die Regierung, wobei betont
wird, daß von rund 43 000 Stimmen 30 000 Stimmen gegen die
Regierung abgegeben wurden (der liberale Kandidat erzielte
4000 Stimmen), während in den letzten Wahlen der
Regierungs=
kandidat 30 000 Stimmen erhielt und der Arbeiterkandidat nur
9500 Stimmen.
Die Wahlbeteiligung war mit 74 Prozent für engliſche
Ver=
hältniſſe ungewöhnlich hoch.
* Das Ergebnis dieſer Nachwahl hat für die engliſche
Innen=
politik weittragende Bedeutung, abgeſehen von der politiſchen
Pikanterie, die ſich auf dem Aufmarſch der Kandidaten ergab.
Winſton Churchill, der kriegeriſche Sproß des Hauſes Malborough,
der ſeine politiſche Karriere vornehmlich ſeinen Extratouren
ver=
dankt, erlebt, in ſeinem Sohn Randolph eine Neuauflage. Der
Junge iſt erſt 23 Jahre alt und hat als konſervativer
Oppoſitions=
kandidat ſich um die Kandidatur gegen den offiziellen
Partei=
apparat beworben. Er führte den Wahlkampf vornehmlich mit
der Parole: „Gegen die Indienpolitik der
natio=
nalen Regierung” und hat damit einen
Achtungs=
erfolg errungen. Er brachte es auf 10 000 Stimmen gegenüber
den etwa 14 000 des Regierungskandidaten. Dabei iſt allerdings
zu ſagen, däß gerade in Liverpool die Wirtſchäft von Indien lebt
und die Regierungspolitik auf beſonderen Widerſtand ſtößt, weil
die Liverpooler Kaufleute den Verluſt des Indienmarktes
fürchten.
Man kann noch mehr aus den Zahlen herausleſen. Selbſt
wenn man die Stimmen der beiden konſervativen Kandidaten
zuſammenzählt, bleibt gegenüber den letzten Wahlen ein Defizit
von 9000 Stimmen, während die Sozialiſten über 6000 Stimmen
gewannen. Die notwendige Schlußfolge iſt nicht ſchwer abzuleſen,
daß die Mißſtimmung über die allgemeine
Poli=
tik der Regierung Macdonald immer weiter um
ſich greift. Macdonald hat ſein Programm durchgeführt und
er ſelbſt iſt inzwiſchen müde geworden. Vor allem aber wird die
engliſche Politik heute von ganz anderen Problemen beherrſcht
als bei den allgemeinen Wahlen von 1931. Aus dem Ergebnis
von Wavertree wird man herausleſen müſſen, daß die Wähler
an die Kraft der Regierung zur Löſung dieſer Aufgaben nicht
mehr glauben, und daß Neuwahlen in England
bevor=
ſtehen. Fragt ſich allerdings, ob die Koalition in ihrer
bisherigen Form beiſammenbleibt oder ob eine grund=
Heſſiſches Landestheaker.
Kleines Haus. — Donnerstag, den 7. Februar.
2. Kammermuſikabend des Schnurrbuſch=Quarkekts.
Immer wieder muß beklagt werden, wie klein die Gemeinde
der regelmäßigen Kammermuſikbeſucher geworden iſt. Es gab
Jahre, in den außer Gaſtkonzerten auswärtiger Vereinigungen
die regelmäßigen Konzerte des Drumm= Schnurrbuſch= und
Mehmel=Quartetts gut beſucht waren. Das waren noch die
Zeiten, in denen viel im Hauſe Kammermuſik getrieben wurde,
und man dann mit beſonderem Intereſſe den Quartetten der
Berufsmuſiker lauſchte. Dafür darf das Schnurrbuſch=Quartett
ſich rühmen, die kleine Gemeinde heute noch zuſammenzuhalten
und ihr= Wertvolles zu bieten. Am heutigen Abend durch zwei
Werke, die in ſtärkſtem Gegenſatz zueinander ſtehen, durch das
herrliche F=Dur=Quintett von Bruckner und Verdis E=Moll=
Quartett. Der Bruckner, bei dem Bruno Oelsner die Herren
Schnurrbuſch, Fillſack, Horn und Andrä unterſtützte, iſt wie alle
großformigen Werke des Meiſters ſehr ſchwierig zu geſtalten,
und es gereicht der Aufführung ſtets zum Vorteil, wenn ſie von
einer Vereinigung ausgeführt wird, die das Werk ſchon genau
kennt, wie das beim Schnurrbuſch=Quarten der Fall iſt. Da
kommen die großen breiten Linien klar und ruhig zur Geltung,
da wird nicht geeilt, da wird aus der perſönlichen Liebe
her=
aus geſtaltet, die für ein ſo einmaliges Werk notwendig iſt.
Verdis Quartett wirkt dagegen ſowohl in ſeiner Thematik
als auch in der reichen kontrapunktiſchen Verarbeitung kurzer
Themen ſehr kurzatmig. Man bewundert, wie gut der große
Dramatiker den Quartettſtil beherrſcht, wie er rein inſtrumental
zu denken vermag und in der groß aufgebauten virtuoſen
Schlußfuge einen bedeutenden Höhepunkt geſtaltet. Dafür klingt
der gemächliche, faſt Menuett=Bewegung annehmende zweite Satz
etwas äußerlich kühl für die Stelle des langſamen Satzes, die
er einnimmt. Sehr intereſſant iſt das leidenſchaftliche Scherzo,
in deſſen gefühlvollen Zwiſchenſatz die typiſche Verdiſche Melodik
im Cello auftritt. Das Werk wurde ſehr gegenſatzreich und
temperamentvoll geſpielt, aber wahrſcheinlich ebenſo typiſch deutſch
in der Auffaſſung, wie neulich die Wiedergabe des Haydnſchen
Cello=Konzertes durch den italieniſchen Künſtler typiſch den
italieniſchen Vortragsſtil zeigte. Die Darbietungen der
ſym=
pathiſchen Künſtler und getreuen Kunſthüter wurden mit
be=
geiſtertem Dank und wärmſten Beifall belohnt.
F. N.
legende Verſchiebung eintritt. Auf das letztere läßt der
Riß innerhalb der Konſervativen Partei, wie er
ſich bei dieſer Wahl gezeigt hat, und der Erfolg der Rückkehr
Lloyd Georges ins britiſche Leben in gleicher Weiſe ſchließen.
Waverkree eine „ſeierliche Warnung”.
DNB. London, 7. Februar.
Das Ereignis des Tages iſt für die Londoner Preſſe das
be=
reits gemeldete Ergebnis der parlamentariſchen Erſatzwahl in
Wavertree, aus der zum erſten Male ein Arbeiterparteiler in
dieſem Wahlkreis als Sieger hervorgegangen iſt. — Randolph
Churchill erklärte nach der Wahl, er werde in den nächſten
Mo=
naten einen beſonderen Konſervativen Verein in Wavertree
gründen und ſich um die Aufnahme in den Stadtrat bewerben.
Er hoffe zuverſichtlich, daß er bei den nächſten Parlamentswahlen
den Arbeiterparteilern den Wahlkreis wieder abnehmen werde.
Sein Vater Winſton Churchill bezeichnete das
Er=
gebnis als eine „feierliche Warnung”, die der
Nationalregierung wegen ihrer Indienpolitik
zuteil geworden ſei.
Die „Daily Mail”, die für den Außenſeiter Churchill eine
ungeheure Propaganda gemacht hatte, iſt ebenfalls mit dem
Er=
gebnis ſeiner Bemühungen ſehr zufrieden und ſagt, die
Abſtim=
mung von Wavertree ſei eine Erklärung zugunſten einer ſtarken
Luftſtreitmacht und gegen eine Kapitulation in Indien. — Das
Arbeiterblatt „Daily Herald” unterläßt es begreiflicherweiſe, die
tieferen Gründe des ſozialiſtiſchen Sieges zu unterſuchen und legt
Nachdruck auf die zweifellos vorhandene Unzufriedenheit mit der
Arbeitsloſenpolitik der Regierung. — Der Ton der
konſer=
vativen Blätter iſt äußerſt bitter. „Daily Telegraph”
wirft Randolph Churchill und den hinter ihm ſtehenden
Politi=
kern, zu denen außer ſeinem Vater Winſton Churchill auch Lord
Lloyd und andere einflußreiche Feinde der offiziellen
Indien=
politik gehören, vor, daß ſie darauf aus ſeien, die Konſervative
Partei zu ſpalten und bei den nächſten Wahlen den ſozialiſtiſchen
Sieg zu ſichern.
Indien lehnt die Verfaſſungsreform ab.
EP. London, 7. Februar.
Während im Unterhaus die Debatte über die Indien=Reformo
bill ſich erſt in ihren Anfängen befindet, wurde in der
Geſetzgeben=
den Verſammlung in Delhi heute die Debatte abgeſchloſſen. Ein
Antrag der Kongreß=Partei, die geſamten Reformporſchläge in
Bauſch und Bogen für untragbar zu erklären, wurde mit 72 gegen
61 Stimmen abgelehnt. Dagegen wurde mit 74 gegen 58
Stimmen ein Antrag angenommen, der die Grundprinzipien der
Vorſchläge für die Vollmachten der Provinzgouverneure und die
Einrichtung einer Zweiten Kammer in den einzelnen Provinzen
für unannehmbar erklärt und die engliſche Regierung auffordert,
ihre Pläne nicht weiter zu verfolgen, falls nicht dieſer Teil des
Reformwerks beſeitigt wird.
Die geſtern im Unterhaus von dem Indienſekretär Sir
Sa=
muel Hoare abgegebene Erklärung, in der Indien für die fernere
Zukunft die völlige Gleichberechtigung mit den engliſchen
Glied=
ſtaaten verſprochen wird, hat ſomit nicht die erhoffte Wirkung auf
die Geſetzgebende Verſammlung gehabt. Die Mehrheit der Inder
iſt nach wie vor gegen die Reformvorſchläge eingeſtellt und dürfte
es auch weiter bleiben.
Pflanzen= und Tiergeographie.
Im „Handbuch der geographiſchen Wiſſenſchaft” (erſchienen
bei der Akademiſchen Verlägsgeſellſchaft Athenaion m. b. H.,
Pots=
dam), das nun ſchon einen weiten Teil des Erdballs umſpannt
und mit jeder neuen Lieferung ſeinen einzigartigen
Bildungs=
wert beſtätigt, liegt jetzt im Rahmen des allgemeinen
geographi=
ſchen Teiles die „Pflanzengeographie” abgeſchloſſen vor. Von der
„Tiergeographie” iſt gleichfalls der größte Teil vollendet. Die
tauſendfachen Wechſelbeziehungen des Pflanzenkleides zur Erde
unterſucht Profeſſor Theodor Herzog=Jena. Ausgehend von
der Geſchichte der Pflanzenwelt, behandelt er ihren Lebensraum,
die Fragen der Jahreszeiten, des Wurzelortes und Lichtgenuſſes,
Klima, Temperatur, Schutzeinrichtungen und Bodenverhältniſſe,
die Ausdehnung von Vegetation und Flora, die Florenreiche, die
Verbreitung der Nutz= und Kulturpflanzen in ſachlicher und doch
jeſſelnder Darſtellung. Geographie und Biologie ſind hier zu
ſynthetiſcher Schilderung vereinigt, im einzelnen wie im ganzen
gleich aufſchlußreich geſtaltet.
Auch in der Tiergeographie war die Bereinigung und klare
Herausarbeitung des Materials die vordringliche Aufgabe.
Pro=
feſſor Dr. E. Marcus=Berlin gibt daher in ſeiner Arbeit
genaue Einzelangaben und ſchafft ſo die Grundlagen einer feſt
fundierten, nach unſeren neueſten Forſchungen und Erkenntniſſen
aufgebauten Darſtellung. Das Hauptverdienſt des Werkes liegt
in dieſer umfaſſenden Tatſachenberichtigung, die ſich namentlich
auf unſer Wiſſen über das Verbreitungsgebiet der Tiere erſtreckt.
Die räumlichen Grenzen und Mengen (die Tierwelt beſiedelt
fünfmal ſo viel vom Erdraum wie die Pflanzenwelt), die
For=
mung der Erdoberfläche durch Tiere, das Verhältnis von
Erd=
raum zu Tierform, die Einflüſſe der Umwelt und des Menſchen
auf Art und Verbreitung, die Kapitel über Meeres= und
Land=
fauna, die vielen ungeklärten Probleme der Tierwanderungen,
des Vogelzuges, endlich die Schilderung der einzelnen Erdteile
nach ihrer Tierwelt, das wird alles prägnant und klar in einem
organiſchen Zuſammenhang gebracht. Damit liegen für dieſe
überaus wichtigen Gebiete der Geographie, Botanik und Zoologie
die auf Grund der neueſten Forſchungsergebniſſe mit plaſtiſcher
Darſtellungskraft und wiſſenſchaftlicher Durchdringung
geſchriebe=
nen und von den bisherigen zahlloſen Irrtümern geſäuberten
Werke vor. Einen weſentlichen Beſtandteil bildet das
Illuſtra=
taonsmaterial, das mit prachtvoll inſtruktiven Photographien,
mit Farbbildern, Karten, Tabellen und graphiſchen Darſtellungen
den Text veranſchaulicht.
Die anderen, wieder herrlich ausgeſtatteten Lieferungen
brin=
gen den Anfang der geographiſchen Darſtellung Frankreichs aus
der Feder von Profeſſor Dr. Erwin Scheu=Königsberg; eine klar
gegliederte Schilderung der Struktur und Natur des Landes und
ſeiner Bewohner in raſſiſcher und nationaler Hinſicht. Ferner
ſetzt Profeſſor Dietrich ſeine Beſchreibung von Kanada fort mit
dem gefahrvollen, entbehrungsreichen Leben der Pelzjäger, Fiſcher
und Seehundefänger Neufundlands. Auch hier wieder jene
An=
ſchaulichkeit und Eindringlichkeit in Wort und Bild, die das
Handbuch der geographiſchen Wiſſenſchaft zu einer einmaligen
Er=
ſcheinung ſtempelt.
Seite 4 — Nr. 39.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 8. Februar 1935
Nach langem, ſchweren, mit großer Geduld.
ertragenem Leiden wurde geſtern in den
frühen Morgenſtunden unſere
innigſtge=
liebte, herzensgute, t euſorgende Mutter,
Schwiegermutter, unſere liebe Omama
und Tante
Frau Agnes Beigetr Lowbe.
geb. Reinelt
im 77. Lebensjahre, wohlgeſtärk durch
den öfteren Empfang der hl.
Sterbe=
ſakramente, durch einen ruhigen Tod
erlöſt.
In unſagbarem Schmerz:
Die tieftrauernden Kinder.
Darmſtadt, den 7. Februar 1935.
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geb. Stork
im Alter von nahezu 63 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
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Wirhauſen, den 7. Februar 1935.
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[ ← ][ ][ → ]Freitag, 8. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 79
Aus der Landeshauptſtadt
Deutſche Freiballon=Meiſterſchaft 1935.
Darmſtadt, den 8. Februar 1935
Der Reichsſtakthalker in Heſſen.
Perſonalnachrichten.
Ernannt wurden durch den Herrn Reichsſtatthalter auf
Vor=
ſlag der Heſſiſchen Regierung die Meiſter der Schutzpolizei
Her=
rt Daume in Darmſtadt, Hermann Gerlach in Mainz und
arl Schmidt in Offenbach mit Wirkung vom 1. Februar 1935
Kommiſſaren der Schutzpolizei; der Inſpektor der Schutzpolizei
zinrich Lehmann zu Darmſtadt mit Wirkung vom 1. Januar
35 zum Oberinſpektor der Schutzpolizei und der
Gendarmerie=
eiſter Otto Fiſcher in Arheilgen mit Wirkung vom 1. Febr.
35 zum Gendarmeriekommiſſar; am 11. Januar 1935 der
Ver=
egungsanwärter Adam Wege aus Kirchhain (Bez. Kaſſel)
m Miniſterialkanzleiaſſiſtenten bei dem Heſſiſchen
Staatsmini=
rium. Miniſterialabteilung für Bildungsweſen, Kultus, Kunſt
d Volkstum, mit Wirkung vom 1. Januar 1935; am 23.
Ja=
ar 1935 der Verwaltungspraktikant Ludwig Volz mit
Wir=
ng vom 1. Februar 1935 unter Berufung in das
Beamtenver=
ltnis zum Oberrechnungsreviſor bei dem Reviſionsamt II.
Ab=
lung der Oberrechnungskammer; am 30. Januar 1935 der
Kanz=
oberſekretär bei der Vertretung Heſſens in Berlin. Heinrich
eil, mit Wirkung vom 1. Januar 1935 zum
Verwaltungs=
pektor.
Entlaſſen wurde am 29. Januar 1935 der Oberarzt bei der
ndes=Heil= und Pflegeanſtalt, Philippshoſpital” bei Goddelau,
edizinalrat Dr. Otto Karl Ferdinand Meyer, auf ſein
Nach=
hen mit Wirkung vom 1. Januar 1935 aus dem heſſiſchen
aatsdienſt.
Der heſſiſche Staatsminiſter.
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Ernannt wurden der Miniſterialoberreviſor bei der
Miniſte=
labteilung Ib (Innere Verwaltung) Karl Bröning zu
rmſtadt mit Wirkung vom 1. Januar 1935 zum
Hauptſtaats=
ſeoberbuchhalter; am 29. Dezember 1934 der
Regierungsbau=
ſrer Wilhelm Straub aus Worms zum
Regierungsbau=
iſter; am 19. Januar 1935 der Schulamtsanwärter. Heinrich
audt aus Ahaus in Weſtfalen zum Lehrer an der
Volks=
ile zu Bauſchheim, Kreis Groß=Gerau, mit Wirkung vom Tage
Dienſteinweiſung an; am 21. Januar 1935 der Regierungs=
1führer Heinrich Weber zu Groß=Umſtadt zum
Regierungs=
umeiſter; am 25. Januar 1935 der Schulamtsanwärter Hans
littler aus Affolterbach i. Odw. Kreis Heppenheim. zum
yrer an der Volksſchule zu Heubach, Kreis Dieburg. mit
Wir=
ig vom Tage der Dienſteinweiſung an; am 28 Januar 1935
Regierungsbauführer Hans Mellarts aus Kaiſerslautern
Regierungsbaumeiſter.
Zurückgenommen wurde am 28. Januar 1935: die Verſetzung
Lehrers Wilhelm Schneider vom 16. Januar 1935 von
denfels nach Waldmichelbach.
Erledigt ſind: eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
der Volksſchule in Elbenrod, Kreis Alsfeld; eine Lehrerſtelle
einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Rainrod,
eis Alsfeld. Dienſtwohnungen ſind an beiden Orten vorhan=
und frei. Bewerber müſſen ſeit mindeſtens acht Jahren die
üfung abgelegt und eine Anwärterdienſtzeit von mindeſtens
f. Jahren zurückgelegt haben.
Deutſches Rotes Kreuz. Heſſiſcher Alice=Frauenverein,
Orts=
ppe Darmſtadt. Wir beginnen demnächſt mit der Ausgabe
neuen Mitgliedskarten und werden gleichzeitig den erſten
rteljahresbeitrag erheben. Um unſeren Mitgliedern die
Zah=
g der Mitgliedsbeiträge zu erleichtern, haben wir uns
ent=
oſſen, die Beiträge in Vierteljahresraten zu erheben, und
fen die Hoffnung ausſprechen, daß unſere Mitglieder uns die
ue bewahren werden. Unſere Aufgaben, in erſter Linie die
Bereitſchaftsdienſtes ſind groß und wichtig, groß daher auch
er Bedarf an Geldmitteln.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadt.
. Februar Anfg. 20,00, Ende 22.30 Uhr. Miete D, 14. Vorſt.
Preiſe: 0.70 bis 5,50 RM.
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Prinzeſſin Turandot. Preiſe: 0,50 bis 4,50 RM. intag,
Februar Anfang 19.30 Uhr. Ende 22.15 Uhr
Deutſche Bühne K, 11. Vorſtellung.
Preiſe: 0,70 bis 5,50 RM.
Macbeth. KLEINES HAUS itag.
Februar Anfang 20,00 Uhr. Ende 22,00 Uhr.
Deutſche Bühne O, 10. Vorſtellung.
Ipyigenie auf Tauris. Preiſe: 0,70 bis 3,80 RM. astag,
Februar Anfang 19.30, Ende 22.00 Uhr. Deutſche Bühne H.
8. Vorſt. Zuſatzmiete IX. In neuer Einſtudierung
und Ausſtattung: Die Entführung aus dem Serail.
Komiſche Oper v. Mozart. Preiſe: 0,80—4,50 RM. ntag,
Februar Anfang 19.30 Uhr, Ende 21.30 Uhr.
Zuſatzmiete III 10 Vorſtellung.
Iphigenie auf Tauris. Preiſe: 0.70 bis 3,80 RM.
Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus des Heſſiſchen
destheaters geht heute abend das Muſikdrama „Tosca” von
Eini in Szene, das in der Neuinſzenierung von Dr. Bruno
n und Max Fritzſche, unter der muſikaliſchen Leitung von
nz Herburger, in den letzten Wochen eine ſtarke
Anziehungs=
t auf das Publikum ausgeübt hat. Die Partie des
Cavara=
wird heute Eugen Goffriller vom Stadttheater Bielefeld als
ſingen. Die Tosca ſingt Liſelott Ammermann, den Scarpia
arich Blaſel.
Im Kleinen Haus des Landestheaters kommt heute abend
thes klaſſiſches Schauſpiel „Iphigenie auf Tauris” in der
Neu=
enierung des Generalintendanten Everth bereits zum 8. Male
Aufführung. Der anhaltend ſtarke Beſuch der „
Iphigenie‟=
ſtellungen, der dieſe überraſchend groze „Serie” von
Auffüh=
gen ermöglichte und noch eine längere Fortſetzung für ſie
er=
ten läßt, iſt in gleicher Weiſe ehrenvoll für die
Aufgeſchloſſen=
des Darmſtädter Publikums der klaſſiſchen deutſchen Dichtung
nüber wie er die Anerkennung der Neuinſzenierung zum
druck bringt.
Am Donnerstag nächſter Woche wird im Kleinen Haus des
iſchen Landestheaters ein einmaliges Gaſtſpiel der berühm=
Vier Nachrichter” ſtattfinden, die mit einem eigenen En=
Ue ihr jüngſtes Werk „Die Nervenſäge” zur Aufführung brin=
„Die Nervenſäge” iſt im Laufe der letzten Monate von den
er Nachrichter” auf vielen deutſchen Bühnen mit einem
Er=
geſpielt worden, der dem ihres berühmten parodiſtiſchen
els „Hier irrt Goethe” nicht nachſteht.
Zur erſten Aufführung morgen im Kleinen Haus hat das
iſche Landestheater die komiſche Oper „Die Entführung aus
Serail” von Mozart als Neuinſzenierung vorbereitet. Die
ikaliſche Neueinſtudierung und Leitung der Aufführung liegt
den Händen von Generalmuſikdirektor Karl Friderich. Die
ſche Leitung hat Profeſſor Max Hofmüller; das Bühnenbild
Max Fritzſche. Die Hauptpartien ſingen Regina Harre
Piltti, Bernd Aldenhoff. Curt Theo Ritzhaupt. Heinrich
üter und Hermann Schmid=Berikoven.
In 10 Tagen, am 16. und 17. Februar, werden die Augen aller
luftſportlichen Kreiſe Deutſchlands, ja der ganzen Welt auf
Darm=
ſtadt gerichtet ſein.
Die Vorbereitungen zu dieſer einzigartigen größten
Veran=
ſtaltung dieſer Art, die jemals ſtattgefunden hat, und die von der
Flieger=Ortsgruppe Darmſtadt der Flieger=Landesgruppe 7 (
Süd=
weſt) des D.L.V. im Auftrage der Oberſten
Sport=
kommiſſion des deutſchen Luftſportverbandes durchgeführt
wird, ſind in vollem Gange. Tauſende von Plakaten weiſen in
allen deutſchen Gauen auf die Veranſtaltung hin.
Ueber techniſche Einzelheiten iſt bereits berichtet worden und
mancher Leſer wird vielleicht erſt jetzt erkannt haben, welch hohe
Bedeutung dieſem Luftſport zukommt.
Die Veranſtaltung wird ſich etwa folgendermaßen abſpielen:
Am Samstag. den 16. Februar. findet ein
Be=
grüßungsabend, der als „Bunter Abend” ausgeſtattet wird,
in der Feſthalle ſtatt. Hier wird die Taufe von 3 neuen, in
der Feſthalle verankerter Segelflugzeuge ſtattfinden. Darmſtädter
Turner und Sportler werden — wie immer in ſchnittiger Weiſe
— an der Ausgeſtaltung des Programms mitwirken. Durch die
Teilnahme namhafter Künſtler und der geſamten Kapelle der
Landespolizei dürfte dieſer Abend ſchon ein Ereignis für
ſich ſein, das der geſamten Veranſtaltung einen ihrer Bedeutung
entſprechenden Auftakt geben wird.
Einzelheiten werden noch durch die Preſſe
bekannt=
gegeben werden.
Am 17. Feberuar, dem Tag des Starts, wird am
vor=
mittag bereits ein
Kinderballon=Wettbewerb
ſtattfinden. Tauſende von Kinderballons werden zum Verkauf
an=
geboten und abgelaſſen werden. Eine an dem Kinderballon
ange=
brachte Adreſſekarte, die von dem Finder des Ballons
zurückge=
ſchickt wird, zeigt den Fundort des Ballons an. Von den am
wei=
teſten geflogenen Ballons werden die 10 erſten mit namhaften
Preiſen, darunter auch zwei Opel=Fahrräder, belohnt, die dem=
nächſt in der Darmſtädter Raumkunſt”
Eliſabethen=
ſtraße zur Ausſtellung kommen.
Für Unterhaltung der Beſucher iſt durch
Muſikvor=
träge der Kapelle der Landespolizei und durch
Schallplattenüber=
tragung geſorgt.
Feſtpoſtkarten, die einen beſonderen Poſtſtempel tragen
werden, kommen zum Verkauf. Sie werden von dem auf dem Platz
vorhandenen Poſtamt den Poſtballons übergeben und der der
Lan=
dung zunächſt gelegenen Poſtanſtalt übergeben, mit Stempel
ver=
ſehen und weiterbefördert. Die Poſtkarten können ab 11. Februar
1935 bis 16. Februar 1935 nur in den Sonderpoſtkäſten an der
Hauptpoſt=Rheinſtraße und am Hauptbahnhof
auf=
gegeben werden. Aufgabe in anderen Poſtkäſten als den beiden
genannten iſt zwecklos! Am 16. Februar 1935 ab 20
Uhr iſt in der Feſthalle anläßlich des bunten Abends und am 17.
Februar 1935 auf dem Startplatz bis 15 Uhr Gelegenheit zur
Aufgabe der Poſtballonpoſtkarten gegeben.
Um 15 Uhr beginnt der Start der 18 Ballone, der bis
gegen 18 Uhr beendet ſein wird. Eine gute
Lautſprecher=
anlage wird die geſamten Vorgänge beim Start übertragen,
ſo daß jeder Beſucher alle Einzelheiten miterleben kann.
Durch Vorhandenſein eines Wirtſchaftsbetriebes iſt
für Speiſen und Getränke geſorgt.
Die Veranſtaltungsleitung wurde dem ſtaatlichen
Turn= und Sportamt angegliedert und nur durch die
entgegen=
kommende Mitwirkung aller ſtaatlichen und ſtädtiſchen
Dienſtſtel=
len konnte der Deutſchen Freiballon=Meiſterſchaft ein ſolch
viel=
ſeitiger Rahmen gegeben werden.
Darmſtadt, das in der Vorwärtsentwicklung des deutſchen
Sportgedankens an erſter Stelle ſteht, wird auch durch dieſe
Ver=
anſtaltung, die alljährlich wiederholt wird, unter Beweis ſtellen,
daß es dieſer Ehre würdig iſt.
Organiſationsleitung der Deutſchen Freiballon=Meiſterſchaft 1935
(gez.): Löwer.
Leiter des ſtaatl. Turn= und Sportamtes und Unterbeauftragter
des Reichsſportführers für die heſſiſchen Teile der Gaue 12 u. 13,
Darmſtädter Siedler in Braſilien.
Von dem ſchweren, arbeits= und entbehrungsreichen Leben
der deutſchen Siedler in Braſilien berichtet ein Brief, der kürzlich
in unſere Hände gelangte. Er kommt von einem
Auslandsdeut=
ſchen, der in der Colonia Riograndenſe in der Nähe von Sao
Paulo anſäſſig iſt. Es iſt nicht die Art des Briefſchreibers, viele
Worte zu machen; aber ſo ein Abſatz wie der folgende ſpricht doch
deutlich genug. Da heißt es: „Nun ſind wir 25 Jahre in
Bra=
ſilien und können ſagen, daß wir noch ebenſo ſchuften wie am
Anfang. Das Leben iſt eine Leiter; ich habe zweimal verſucht,
nach oben zu kommen, habe aber kein Glück gehabt.‟ Der
Schrei=
ber fährt fort zu erzählen, wie man ihn an allen Ecken und
Enden betrogen habe, und wie er den Boden, auf dem er jetzt
ſitze, ſogar zweimal habe bezahlen müſſen. Auch das Land, das
er zur Sicherung der Zukunft ſeiner Kinder erworben hatte, ſei
ihm wieder verloren gegängen. Ueberhaupt mache ihm die
Er=
ziehung der Kinder — der Schreiber hat 3. Jungen und 2 Mädel
— große Sorgen: bei Krankheiten muß man ſein eigener Arzt
ſein, da der Doktor weit weg wohnt und nur gegen ſchweres
Geld ins Haus kommt. „Und dann die Schule!” fährt der
Schrei=
ber fort, „Um den Kindern die einfachſte Volksſchulbildung
zu=
kommen zu laſſen, muß man viel Geld haben. Der einfache Mann.
in Deutſchland weiß ja gar nicht, was er vom Staat hat, ganz zu
ſchweigen vom deutſchen Recht!”
Auch über die allgemeine Wirtſchaftslage in Braſilien klagt
der Schreiber. Da alles auf Export eingeſtellt ſei, ſpüre der
Bauer beſonders ſchmerzlich die Folgen der geſunkenen Währung.
Und „die Revolutionen bezahlen am Ende auch nur wir.
Bra=
ſilien macht jetzt das durch, was Deutſchland in den
Nachkriegs=
jahren mitmachte.‟ Dann aber leſen wir weiter: „Drüben bei
Euch geht’s jetzt wohl beſſer. Seit Hitler am Ruder iſt, ſchauen
alle Auslandsdeutſchen freudig nach der alten Heimat, wo jetzt
Einigkeit und Ordnung herrſcht. Das Anſehen Deutſchlands iſt
ſeitdem merklich geſtiegen, was auch uns hier draußen zugute
kommt. Hoffen wir, daß Deutſchland ſeinen Weg ſo weiter
macht!
Gymnaſik-Unkerricht
an der Städliſchen Akademie für Tonkunſt.
Es ſei hier noch einmal kurz auf die Arbeitsweiſe in den
Gymnaſtikkurſen der Akademie hingewieſen. Vor allem ſoll erreicht
werden, daß die Schüler Freude und Erholung in den
Gymnaſtik=
ſtunden finden. Die Kinder, deren phyſiſche Kräfte durch das lange
Sitzen in den Schulen in unnatürlicher Untätigkeit gehalten
wer=
den, ſollen einen Weg finden, ihre hier entſtandenen Hemmungen
und Verkrampfungen durch völliges Löſen und Entſpannen des
Körpers zu beſeitigen.
Aber nicht nur für den Körper ſoll etwas getan werden, denn
dafür geſchieht bereits genug in den Turnſtunden und auf den
Sportplätzen. Nein, die rhythmiſche Gymnaſtik ſoll auch auf
un=
ſer Gefühlsleben, auf unſere Seele wirken. Durch den Rhythmus
der Bewegung, noch geſtärkt durch Muſik, erfährt das Gefühlsleben
eine Steigerung, und nur geſteigert ſetzt ſich unſer Gefühlsleben
aus unſichtbaren Schwingungen in ſichtbare Bewegungen um und
kommt ſo zum Ausdruck.
In einem Laienkurſus kommen häufig Menſchen ganz
ver=
ſchiedener Veranlagung und Begabung zuſammen, und man muß
verſuchen, trotzdem jedem etwas zu geben. Auf jeden Fall ſoll durch
etwas Training der Körper geſchult werden, damit man um ſo
beſſer aufbauen und ſchließlich auf freie Bewegungsformen, ſowie
einfache Gruppentänze und Bewegungsſpiele übergehen kann. Aus
dem gleichen Grunde ſoll ſich der Unterricht nicht an ein
beſtimm=
tes Syſtem halten, und deshalb muß noch einmal beſonders betont
werden, was Dr. R. Bode in einem ſeiner Bücher ſchreibt, daß
das Geheimnis echter gymnaſtiſcher Wirkung nicht in einer
be=
ſtimmten Methode liegt, ſondern in der Lebenskraft, die der
Lehrer auf ſeine Schüler auszuſtrahlen und in ihnen zu wecken
vermag.”
* Darmſtädter Berufsmuſiker vor dem Mikrophon. Unter
Leitung von Kapellmeiſter Willy Melchior beſtritt geſtern ein
Orcheſter Darmſtädter Berufsmuſiker das erſte Mittagskonzert
des Reichsſenders Frankfurt. Es bedeutete für das Orcheſter eine
beſondere Auszeichnung, daß das Konzert auch auf die
Reichs=
ſender Stuttgart, Köln, Breslau, Leipzig und ſogar auf den
Deutſchlandſender und den Kurzwellenſender mit Rückſtrahler nach
Aſien übertragen wurde. Aus dem einſtündigen Programm
ver=
dient vor allem die treffliche Wiedergabe der Frederikſenſchen
Suite „Tonbilder aus Skandinavien” hervorgehoben zu werden.
Das Konzert, das mit der Leuchtfeuer=Ouvertüre von E. Peter
eingeleitet wurde, brachte noch den Walzer „Sphärenklänge” von
Joſeph Strauß, das Oberſteiger=Potpourri von Karl Zeller und
ſchloß mit den beiden Operettenliedern „Liebe, du Himmel auf
Erden” aus „Paganini” und „Hab’ ein blaues Himmelbett” aus
Frasquita”
— Vereinigung der Freunde des Humaniſtiſchen Gymnaſiums.
Wir weiſen unſere Mitglieder nochmals auf die heute Freitag,
den 8. Februar, 20 Uhr, im Feſtſaale des Ludwig=Georgs=
Gym=
naſiums, ſtattfindende Philoktetaufführung hin und
empfehlen ihnen den Beſuch, da das Drama vorausſichtlich nur
dieſes eine Mal aufgeführt wird.
Zum großen Frankfurker Reit= und Fahrkurnier.
10 heſſiſche Hengſte auf dem Turnier — ſtarker Vorverkauf.
Das Frankfurter Reit= und Fahrturnier welches die
erfolg=
reiche Reihe der alljährlich durchgeführten Frankfurter
Winter=
turniere auch 1935 fortſetzt, verſpricht zum größten
pferdeſport=
lichen Ereignis Süddeutſchlands zu werden. Ueber das großartige
Nennungsergebnis von 500 Nennungen iſt bereits berichtet
wor=
den, ſo daß die Volkstümlichkeit, welche das letztjährige
Turnier in der Frankfurter Feſthalle erlangte, auch in dieſem
Jahre ſicherlich noch überboten werden wird. Die Wettbewerbe in
bunter Folge mit hochklaſſigen Schaunummern ſind zu drei
gro=
ßen Programmfolgen zuſammengeſtellt, die wie folgt jeweils ihren
Anfang nehmen:
Samstag=Programm, 9. 2. d. J.: Beginn 19,15 Uhr mit
einem ſchweren Jagdſpringen.
Sonntag=Programm. 10. 2. d. J.: Beginn 14,15 Uhr,
ebenfalls mit einem Jagdſpringen.
„Sonntagabend=Programm, Beginn 20 Uhr. mit einem
Glücks=Jagdſpringen.
Die heſſiſchen Geſtütshengſte der Landesbauernſchaft werden
in jedem Programm in der Schaunummer „Rennen der römiſchen
Quadrigen” gezeigt. Die heſſiſchen Zuchthengſte, welche ſonſt in der
Landeszucht Verwendung finden, und täglich ihren Dienſt im
Ge=
ſchirr verrichten, werden in Frankfurt vor dem römiſchen
Sieges=
wagen ihre Leiſtungsfähigkeit und Härte durch ſchnellſtes
Renn=
tempo unter Beweis ſtellen. An dieſer Schaunummer nehmen
fol=
gende Hengſte teil:
„Zauberer” von der Hengſtſtation Undenheim (Rhh.). „
Con=
ſul” von der Hengſtſtation Groß=Bieberau (Odw.). „Adler” von der
Hengſtſtation Niederwöllſtadt (Kr. Friedberg). „Egly” von der
Hengſtſtation Bickenbach a. d. B., „Dragoner” von der Hengſtſtation
Monzernheim (Rhh.), „Columbus” von der Hengſtſtation
Vaden=
rod (Kr. Alsfeld), „Draufgänger” von der Hengſtſtation Offenthal
(Kr. Offenbach), „Egon” von der Hengſtſtation Burkhards (Kr.
Schotten), „Wilderer” von der Hengſtſtation Wolfskehlen (Kr.
Groß=Gerau). „Amor” von der Hengſtſtation Airlenbach i. Odw.
Als weitere Schaunummern ſtehen auf dem Programm die
großartige Quadrille der Renntraber aus München und die wilde
und verwegene Reiterſchaunummer der Kubankoſaken.
Der Kartenvorverkauf hat bereits recht lebhaft eingeſetzt. —
Karten im Vorverkauf ſind erhältlich bzw. in Beſtellung zu geben
bei Firma Nade, Frankfurta. M., Bürgerſtr. 13, Tel. 34194.
Richkige Einſtellung des Vergafers.
Der Fachlehrer ſpricht:
Immer noch wollen zahlreiche Kraftfahrer es nicht glauben,
daß der Motor ein äußerſt empfindliches Weſen iſt, und daß ſeine
Leiſtungen nicht von der zugeführten Brennſtoffmenge abhängen
ſondern lediglich von der „verdauten” Menge. Es iſt wohl typiſch
für den Anfänger im Automobilismus, daß er ſich im Vollgefühl
der Alleinherrſchaft über 20. 30 und 40 und auch mehr
Pferde=
kräften ſehr wenig um den Brennſtoffverbrauch kümmert. Aller
dings wird er mehr oder minder ſchnell darüber nachdenken, je
weiter ſich der Kraftſtoffverbrauch von der ſeitens der
Verkaufs=
firma angegebenen Menge entfernt. Im Intereſſe ſeines
Geld=
beutels wird er bald nach den Urſachen forſchen und dabei
erken=
nen müſſen, daß in erſter Linie die unzweckmäßige Einſtellung
des Vergaſers hierfür verantwortlich iſt.
Zu der allein wirtſchaftlichen vollſtändigen Verbrennung im
Motor bedarf der Kraftſtoff einer beſtimmten Menge Luft. Der
Vergaſer hat die wichtige Aufgabe, den Treibſtoff mit der Luft
innig zu vermiſchen. Es kommt nun darauf an, daß dieſe
Miſchung im richtigen Verhältnis erfolgt. Auf 1 Liter Luft ſoll
etwa ein Zehntel=Gramm Brennſtoff kommen oder: 1 Liter
Kraftſtoff ſoll ſich bei der Vergaſung mit einer Luftmenge, die
ein kleines Zimmer ausfüllt, vermiſchen.
Iſt das Gemiſch zu mager, d. h. die Düſe zu klein, ſo zeigen
die Auspuffflammen eine bläulich=durchſichtige Färbung von
ſchwacher Leuchtkraft. Die Leiſtung im Motor ſinkt, die
Verbreu=
nung geht im Zylinder träge vor ſich. In der Mehrzahl der
Fälle wird aber die Düſe zu groß ſein. Dann ſind beſonders
beim Anfahren die Auspuffgaſe häufig ſchwarz. Der Ruß, ſobald
er im Motor auftritt, zeigt an, daß zu viel Kraftſtoff mit zu
wenig Luft gemiſcht iſt, daß alſo mit zu großer Düſe gefahren
wird. Bei dem höheren Energiegehalt der Miſchkraftſtoffe iſt
mehr Luft als beim Benzin erforderlich. Durch eine kleinere
Düſe wird daher die Verbrennung verbeſſert und gleichzeitig der
Verbrauch verringert.
Für jeden Fahrer, der auf ſparſamen Brennſtoffverbrauch
Wert legt, und dabei die beſtmögliche Leiſtung erzielen will, iſt
es das Gegebene, ſeinen Wagen auf einer „rollenden Straße”
ein=
regulieren zu laſſen, wo ihm von geſchultem Fachperſonal die
Höchſtleiſtung des Motors bei geringſtmöglichem
Brennſtoffver=
brauch ermittelt wird. Schließlich iſt es nicht allein der
unvor=
teilhafte Brennſtoffverbrauch, ſondern auch etwaige Schäden au
allen Teilen des Motors, die eine Beachtung der richtigen
Ver=
gaſereinſtellung am Kraftwagen erforderlich machen.
Seite 6 — Nr. 39
Hameradiwaftsaoend des Aas3b.
(Stahlhelm).
Der NSDFB. (Stahlhelm) hatte geſtern abend einen
Schulungsabend im Reſtaurant Rummelbräu, der
außerordent=
lich ſtark beſucht war. Die Kameraden Gauführer Major
Stieb=
ler und Kreisführer Kerp wohnten dem Kamerädſchaftsabend
bei. — Kam. Kreisführer Kerp betonte eingangs, daß man mit
dem heutigen Abend die im November unterbrochenen
Schulungs=
vortrage fortſetze. Er erinnerte dann daran, daß mit dem
Staats=
akt vom März 1934 durch den verewigten Reichspräſidenten von
Hindenburg, durch den Führer Adolf Hitler und durch den
Bun=
desführer Franz Seldte der Stahlhelm in den NSDFB. (
Stahl=
helm) überführt wurde. Ihm iſt die Pflege ſoldatiſcher
Tradi=
tion und ſoldatiſcher Kameradſchaft beſonderes Bedürfnis und der
NSDFB. fühlt ſich der Partei und der SA. aufs engſte
ver=
bunden.
Zunächſt ſprach Kreisſchulungsleiter Pg. Oldigs und
be=
handelte die Frage: Warum Schulung? Er beantwortete ſie
da=
hin, daß, wenn man beiſpielsweiſe eine fremde Sprache lernen
will, man nur Erfolg hat, wenn man wiederholt; das gleiche gilt
auch für die Politik. Er erinnerte an die ſchweren Kriegsjahre,
in denen der Kameradſchaftsgeiſt geboren wurde — und dann an
die furchtbaren Ereigniſſe in der Heimat, wo ein Chaos
ſonder=
gleichen herrſchte. Und dann der Verſailler Schandvertrag! Der
Redner erinnerte an die Folgen des Schanddiktats, an die
In=
flation, an den wirtſchaftlichen Niedergang; er erinnerte an den
Terror auf unſere Saarbrüder vor der Abſtimmung mitten im
Frieden. Die Einzelheiten aller Schickſalsſchläge hat man
viel=
fach vergeſſen. Die ganze Entwicklung der letzten zwei Jahre hat
dazu geführt, daß eine Schulung unerläßlich iſt. An
Schulungs=
abenden muß man ſich an die Vergangenheit erinnern. Die
poli=
tiſche Schulungsarbeit, die vor der Machtergreifung mit
Pro=
paganda war, hat heute neben der Betrachtung der geſchichtlichen
Vergangenheit die aktuellen Fragen zu berühren und die
Men=
ſchen im nationalſozialiſtiſchen Geiſt zu erziehen. Weiter wies er
auf die Notwendigkeiten und Zwecke der politiſchen Schulung im
Rahmen der Arbeitsgemeinſchaft hin, in der über alle
wiſſens=
werten Fragen, zum Beiſpiel über die Grundgedanken des
völki=
ſchen Lebens, über die Geſchichte der Bewegung und den Neubau
von Staat und Volk geſprochen werden ſoll.
Anſchließend ſprach aus warmem Herzen als Kamerad zu
Ka=
meraden Pg. Becker. Er zeichnete in ſcharfen Strichen die falſche
Leitung des Volkes im verfloſſenen Regime, die zum Untergang
geführt hätte, wenn Adolf Hitler die deutſche Volksſeele nicht
ge=
rettet hätte und den verderblichen Strom des Zwiſchenreiches nicht
in ein vernünftiges Strombeit geleitet hätte. Wenn der Führer
die Notwendigkeit der politiſchen Schulung verkündet hat, ſo aus
der Erwägung heraus, daß man früher gar keine Achtung mehr
vor den Einrichtungen des Staates, die mit Gummiknüppeln
ge=
halten wurden haben konnte. Alfred Roſenberg nahm die
ſtaats=
politiſche Schulung in die Hand. Kameradſchaft und
Volksgemein=
ſchaft, dieſes gewaltige Ideengut, mußten den Menſchen eingeimpft
werden. Wenn wir an das Fronterleben, an die zahlreichen
Kämpfe denken, wird in uns die Stimme der Blutsgemeinſchaft
laut. Die Sippengemeinſchaft, die Hausgemeinſchaft wuchs zur
Dorfgemeinſchaft, zu Stadt — zum Gau, zum Reich. Im Jahre
911 entſtand das erſte Reich. Die Blutskraft, die Raſſenſeele
un=
ſeres Volkes triumphierte ſtets über alle Widerwärtigkeiten, über
alle Jahrhunderte, ſie ſetzte ſich durch und hielt unſer Volk
zuſam=
men. Der Weg, den das deutſche Volk gehen mußte, war ein
ſtei=
ler. Als das erſte Reich durch Napoleon zerſchlagen wurde, war es
dem Schmied Bismarck möglich, das zweite Reich zu ſchweißen. Es
war durch den Größenwahn des Liberalismus, durch Klaſſendünkel
dem Untergang geweiht. Aber das Blut in all ſeiner Kraft,
ſei=
ner Stärke ſetzte ſich nochmals am 1. Auguſt 1914 durch. Es war
ein Wollen, daß Deutſchland nicht untergehen ſollte. Das Erleben
dieſes gewaltigen Kampfes unſeres Voltes, es gab uns den Tirel
des Kämpfers. Gigantiſche Leiſtungen des Volkes ließen es
un=
beſiegt im Kampfe in 4½ Jahren. Keiner war mehr wie ſein
Nebenmann, keiner fragte nach ſeiner Perſon, jeder trat für den
andern ein. Kurz nach dem Zuſammenbruch ſchien es, als ob alle
Kameradſchaft zu Ende wäre. Und dann kämpfte man auf eigener
Erde mit Kameraden um den Spartakismus niederzukämpfen, um
dem Spuk des 9. Nov. ein Ende zu machen. Vergeſſen wir nicht daß
wir viereinhalb Jahre eine Kameradſchaft wie Stahl und Eiſen
hatten. Dieſe Kameradſchaft, die man 14 Jahre unterdrückte, ſoll
erneut aufleben, ſie ſoll neue Geſtalt, neues Leben bekommen,
denn dieſen Sinn hat Adolf Hitler ſeinem Kampf gegeben. Die
Kämpfer für das erwachende Deutſchland, die ihr Leben ließen,
konnten ſterben, weil in ihnen neues Leben war, weil ſie für etwas
Heiliges ſtarben, genau wie jene in der Front ihr Leben gaben
für ihr Deutſchland. Einer erkannte in den Augen der Anderen
ein heiliges Wollen, wie es Horſt Weſſel in den Augen der
deut=
ſchen Arbeitskameraden fand. Er war bereit, für das Erleben, für
die Gemeinſchaft des Volkes und des Blutes zu ſterben. Wir
dür=
fen ſtolz ſein, daß uns der Allmächtige für würdig hält, den Kampf
zu führen, daß er uns anerkannt hat als eine Generation, die
kämpfen und ſiegen kann. Daher ſoll für uns der Rütliſchwur
gel=
ten: „Ein einig Volk” und an deutſchem Weſen ſoll die Welt
ge=
neſen! Heil Hitler!
Kreisführer Kerp ſchloß den Kameradſchaftsabend mit
Wor=
ten des Dankes an die Referenten und brachte unſerem Führer
Adolf Hitler ein dreifaches „Sieg=Heil” aus.
Aus der NSDAP.
Kreisleitung Bensheim.
NSLB., Fachſchaft: Kindergärtnerinnen.
Nächſten Samstag, den 9. Februar 1935, nachmittags 3 Uhr,
findet eine Zuſammenkunft der Fachſchaft im Privatkindergarten
J. St. M. zu Bensheim, Obergaſſe 38, ſtatt. Wir erwarten alle
Kindergärtnerinnen des Kreiſes Bensheim, einerlei, ob in
ſtaat=
licher oder privater Anſtellung.
Der Polizeibericht meldel:
Gefunden: Am 15. 1. 35 wurden auf der Straße Bingen—Mainz,
Gemarkung Gaulsheim, 2 Rollen Packpapier gefunden. Vermutlich
wurde das Papier von einem Fernlaſtzug verloren. Die Rollen
ſind mit dem Zeichen B N 7151 verſehen und bei der
Gendarmerie=
ſtation Bingen ſichergeſtellt.
Wer kann Angaben machen? Anfangs Januar 1935 wurden
die Klingelanlagen der Häuſer Riedlingerſtraße 4 6. 8 und
Teich=
hausſtraße Nr. 17, zerſtört. Am 31. 1. 35 wurden im Treppenhaus
des Hauſes Riedlingerſtraße 17 von 2 Stockwerken die
Klingel=
anlagen entwendet. Sachdienliche Mitteilungen erbittet das
Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt. Hügelſtr. 31/33, Zimmer 2.
Vermißte Perſonen: Vermißt wird ſeit 5. 2. 35 die Schülerin
Hilde Arras, geboren am 24. 6. 1922 zu Hemsbach, zuletzt dort
wohnhaft. Beſchreibung: Etwa 1,50 Meter groß, ſchlank,
dunkelblondes Haar (zwei Zöpfe mit großen roten Haarſchleifen).
blaugraue Augen. Kleidung: Braune Aermelſchürze,
dunkel=
blauen Rock, blaurot geſtreifte Wollweſte, weißen Flanellunterrock.
weißes Leinenhemd, gelbe Trikotunterhoſe, graue Strümpfe,
braune hohe Schnürſchuhe. Beſondere Kennzeichen: An
einem Auge kleine Narbe. Die Vermißte wurde am 5. 2. 35 am
Böllenfalltor geſehen. Sie bewegte ſich in der Richtung Stadt.
Seit dem 5. 2. 35 der penſ. Vorarbeiter Andreas Kreuzer,
geboren am 18. 4. 1855 zu Walldorf, zuletzt dort wohnhaft.
Be=
ſchreibung: Etwa 1,75 Meter groß, kräftige Geſtalt, volles,
friſches Geſicht, meliertes Haar, graue Augen, kurzen geſtutzten
Schnurrbart, Zähne lückenhaft. Kleidung: Graue Mütze mit
Lederſchild, ſchwarzgraue, faſt neue Lodenjoppe, dunkelgeſtreifte
Hoſe, ſchwarze gefütterte Schnallenſchuhe, rötliche Strickjacke. Der
Vermißte iſt krank und irrt umher.
Wer kennt den Toten? Am 6. 2. 35 wurde aus dem Rhein
bei Gernsheim eine, unbekannte männliche Leiche geländet, die
un=
gefähr 6 Monate im Waſſer gelegen hat. Beſchreibung: Etwa
30—50 Jahre alt. 168—1,70 Meter groß, ſchlank, dunkel bis
ſchwarzes Haar. Im Oberkiefer auf beiden Seiten Goldbrücke. Im
Unterkiefer nur links Goldbrücke. Kleidung: Dunkelblauen
Rock und Hoſe, graugrüne Wolljacke mit weißen Perlmuttknöpfen.
weißem Kragen mit dunklem Selbſtbinder ſchwarze Wollſtrümpfe,
ſchwarze Halbſchuhe Gr. 39 mit Gummiabſätzen, Marke Gloria. —
Plattfußeinlagen —. Weißes Ziertüchelchen mit Monogramm S.
In den Fällen 1—3 wird um Nachricht an das
Landeskrimi=
valpolizeiamt Darmſtadt, Zentrale für Vermißte und unbekannte
Tote, oder an die nächſte Polizei= oder Gendarmerie=Station
grſucht.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 8. Februar 19:
Die deutſcheArbeitsfront
N5.Kulkurgemeinde, Ortsverband Darmſtadk.
Das Prisca=Streichquartett hat durch ſein Konzert
im Kampfbund für deutſche Kultur im Jahre 1932 alle
muſiklieben=
den Kreiſe Darmſtadts begeiſtert. Die Vortragsfolge des Konzertes
am Montag, den 11. Februar, 20.15 Uhr, im großen Saal des ſtädt.
Saalbaues iſt mit beſonderer Sorgfalt unter den beſten deutſchen
Meiſterwerken ausgewählt. Ein Meiſter des deutſchen Liedes, Hugo
Wolf, kommt mit ſeinem großen D=Moll=Streichquartett zu Wort.
Von Ludwig Spohr, zu ſeiner Zeit der größte deutſche Geiger,
hören wir eines ſeiner ſchönſten Streichquartette. Dieſes ſelten
ge=
hörte Werk wurde auf dem Beethovenfeſt in Bonn 1934 vom
Prisca=Quartett mit größtem Erfolg geſpielt. Als Abſchluß erklingt
das herrliche Klavier=Quintett von Robert Schumann. Er
wid=
mete es Clara Schumann, ſeiner Gattin. In dieſem Gedenken wohl
geſtaltete er die Klavierſtimme beſonders reich und muſikariſic
führend. Bei dieſem Werk hat die hieſige Pianiſtin Elſe Hucke Stoy
den Klavierpart übernommen — auch ſie iſt hier ſeit langem als
treffliche Klavierſpielerin und Muſikerin beſtens bekannt
geſchätzt.
Achkung! Saarabſtimmung!
Die Reichsamtsleitung der NS. Kulturgemeinde hat in der Fr.
über den großen Sieg an der Saar ihre Ortsverbände im ga
Deutſchen Reiche angewieſen, jedem abſtimmungsberechti
deutſchen Volksgenoſſen, der am 13. Januar ſeiner Abſtimmu
pflicht genügt hat, zwei Freikarten zu einer Veranſtal
der NS. Kulturgemeinde im Laufe des Februar 1935 zur
fügung zu ſtellen.
Der hieſige Ortsverband ſtellt Karten zur Verfügung zu
3. Meiſterkonzert am Montag, den 11. Februar, im Städti
Saalbau. mit dem weltbekannten Prisca=Streichau
tett. Die Karten können gegen Vorzeigung des Ausweiſe
der Geſchäftsſtelle der NS. Kulturgemeinde im Kleinen Haus
Heſſiſchen Landestheaters von 9—13 Uhr und 16—18 Uhr
geholt werden.
Zer ſanſche Geentlsag.
Am 19. September ging durch den deutſchen Blätterwald ein
gewaltiges Rauſchen, das ſich in einem lauten, tauſendfältigen Echo
fing: Adele Sandrock, die große Menſchendarſtellerin auf derBühne,
beging die 70. Wiederkehr ihres Geburtstags. Von allen Seiten, aus
allen Richtungen der Windroſe flogen ihr die Glückwünſche eines
dankbaren Volkes zu. Und dann erwies ſich die Meldung als
falſch, als irrig gleich in zweifacher Hinſicht. Die „göttliche Adele‟
ließ verlauten, das Datum ſtimme nicht, und auch das Jahr ſei
unrichtig angegeben. Sie iſt nicht am 19. September, ſondern am
19. Auguſt geboren, und nicht 1864, ſondern 1863, ſo daß ſie alſo
die Vollendung des ſiebenten Lebensjahrzehnts ganz unbeachtet
begangen hat.
Nun, was verſchlägt es? Der 19. September 1934 hat es der
Sandrock bewieſen, welcher allgemeinen Liebe ſie ſich beim Theater=
und Bühnenpublikum erfreut. Man hätte ſie nicht aufrichtiger,
herzlicher, inniger feiern können, wenn man in der Oeffentlichkeit
das wahre Datum ihrer Geburt gewußt hätte. Und auf dieſen
Beweis echter Geſinnung kommt es entſcheidend an!
Adele Sandrock hat die Grenze des bibliſchen Alters erreicht,
hat ſie überſchritten. Aber ſie ſteht unerſchütterlich, ohne Wanken,
die letzte Säule einer vergangenen Schauſpielkunſt; nach wie vor
reißt ihre Generalsſtimme das Publikum zu begeiſtertem Beifall
Adele Sandrock
in dem NDLS.=Film „Der Herr Senator”.
hin, wann und wo immer ſie ſich hören läßt. Die „göttliche Adele‟
filmt und ſpielt. Sie bringt einen ganzen Tag im Filmatelier
zu und ſteht am Abend auf der Sprechbühne, wenn es ſein muß;
ſie iſt eine der ausdauerndſten und der fleißigſten Kräfte und
kann manch einem jüngeren Kollegen, manch einer jüngeren
Kollegin zum Vorbild dienen. Sie lernt ihre Rollen, und ſie
beherrſcht ſie. In vie
Filmen hat man ſie in letzter Zeit ſehen
können; allein das NDLS. hat ſie in vier Filmen herausgeſtellt,
zuletzt als Partnerin von Paul Henckels in „Der Herr Senator”
Und wie es nun einmal iſt im Leben:; jeder Tag bringt dem
Menſchen etwas Neues — als Tante Johanna hat Adele auf
ihre alten Tage ſogar noch ein Flugzeug beſteigen und die
Luft=
reiſe von München nach Hamburg antreten müſſen. Welche
Ge=
fühle ſie dabei bewegt haben, was ſie dabei erlebt hat, das muß
man ſie ſelbſt erzählen hören!
Kräftig
und doch nicht überwürzt,
überhaupt ſo recht „Hausfraulich” zubereitek,
ſchmecken die echten Knorr Suppen, von
denen Woche für Woche Millionen Teller
in Deutſchland gegeſſen werden! 34 Sorten,
baher für ſeden Geſchmack das Richtige.
Seder der gelb braunen Würfel mit dem
grünen Streifen „Extra fein” koſtet nur
10 Pfg. und ergibt 2 reichliche Teller Suppe!
Schon ſeit 50 Jahren.:
Raaott Suppen= gute Suppen!
II. St. 1308
— Reichsverband Deutſcher Schriftſteller, E. V., Ortsgruppe
Darmſtadt. Nächſter Berufsabend am Sonntag, dem 10. 2. 35,
im Kaiſerſaal (Grünes Zimmer), Grafenſtr. 18. Karl
Letten=
baur ſpricht über „Erinnerungen aus meinem Leben in drei
Erdteilen. Der Ortsgruppenleiter berichtet über wichtige
Ver=
bandsfragen.
* Feuer in einem Heizraum. Geſtern vormittag brach in
einem Heizraum der Firma Haas u. Bernhardt, Rheinſtraße 21,
infolge Defekts an der Keſſelummantelung ein Brand aus.
Ob=
wohl der Heizraum unter der Großgarage liegt, beſtand für dieſe
keine Gefahr, da ſie nach allen Seiten feuerdicht abgeſchloſſen iſt.
Die Brandurſache iſt darin zu ſuchen, daß altes Packmaterial und
dort lagernder Koks an dem erhitzten Keſſel Feuer gefangen hatte.
Der Brand hatte eine ſehr ſtarke Rauch= und Qualmwirkung, ſo
daß die ſofort alarmierte Feuerwehr nur mit Sauerſtoffappgraten
verſehen die Rohre vorführen konnte. Es wurde mit
Schaum=
generatoren und einer Hydrantleitung gearbeitet. Die ſtädtiſche
Berufsfeuerwehr hatte nach 2½ſtündiger Arbeit das Feuer
ge=
löſcht und jede weitere Brandgefahr beſeitigt. Die Polizei hielt
durch Abſperrungen Neugierige von dem Brandherd fern.
Die Löſcharbeiten ſtanden unter der Leitung von Brandmeiſter
Gries. An der Brandſtelle waren auch der Direktor der
Städti=
ſchen Betriebe, Oberbaurat Nuß und Baurat Dr. Bambach
ſowie aus fachlichem Intereſſe Kreisfeuerwehrführer Karpfinger
und Oberbrandmeiſter Ehrhardt von der Freiwilligen Feuerwehr
erſchienen.
Was die Lichtſpiel=Theater bringen.
Helia: „Herz iſt Trumpf.”
Dieſer harmlos liebenswürdige, heitere Film, der ſich
ſ=
ſonders durch eine große Reihe wunderſchöner Landſchaftsb —
auszeichnet, baſiert im Grunde genommen ausſchließlich auf er
mehrfachen Rollen, die Jenny Jugo ſpielt. Als Tochter /s
Generaldirektors Paulſen, als ihr eigener, nicht exiſtiere —
Bruder und flotter Schiffsjunge und ſchließlich als Stuben
ſ=
chen. Sie ſpielt dieſe drei Rollen in der ihr eigenen überleg K
darſtelleriſch reifen, ſehr launigen und liebenswürdigen bu
koſen Art. Sie iſt als Generaldirektorstochter und Beſitzerin
großen Jacht ganz große Dame und liebevolle Tochter, ſie iſ *
Schiffsboy, der ſich gelegentlich auch in Hafenkneipen herumti k.
von einer entzückenden Unbeholfenheit, aber doch immer ſo.
man ihr ſelbſt dieſen Schiffsjungen glaubt,
ſie ſich nicht zu erkennen gibt und der ſie als Stubenma m
engagiert. Neben Jenny Jugo hat Paul Hörbiger eine r.
ſympathiſche Rolle. Er iſt warmherziger, liebender Vater,
legener Generaldirektor eines großen Hotelkonzerns und iſtſch
F=
lich ſelbſt noch Liebender. Auch er lügt ſich, wie Jenny
harmlos durch die verſchiedenen Rollen hindurch, ſpielt ſie
alle mit der ihm eigenen warmherzigen Menſchlichkeit.
kommt noch Horſt Birr als Peter, Friedrich Benfer als
Hotelbeſitzer in den Jenny Jugo ſich verliebt, und Käthe H
als ehemaliges Zimmermädchen und jetzige gefürchteſte Ge
Damit ſind die Hauptrollen dieſes Films erſchöpft, der wi
ſagt, ſowohl im Spiel, d. h. in darſtelleriſcher Hinſicht, w.
der Durchführung der Handlung heiter und liebenswürdig 4
in jeder Phaſe unterhaltend iſt. Da die Handlung des Film h
im weſentlichen an irgendeinem reizvollen Küſtenort der Am
abſpielt, iſt Gelegenheit gegeben, die Spielſzenen mit wunde
len Landſchaftsbildern uſw. zu umrahmen.
Im Beiprogramm laufen ausgezeichnete Kulturfilme, di
Schönheiten, Landſchaften und volklichen Eigenarten von Por
und Island eindrucksvoll vor Augen führen.
* Palaſt: „Die blonde Sklavin”.
Der Titel des Films läßt in keiner Weiſe vermuten, d
ſich hier um einen hochintereſſanten Kulturfilm handel.
ſeltene Aufnahmen von einer Auſtralien=Expedition bringt.
begleiten die Expedition des Forſchers Dr. Paul Wittingn
zunächſt auf ihrem Weg nach Auſtralien, auf dem die Sie=
Inſeln Hawaii. Bali, Fiji berührt werden. Dann geht esm
Sidney aus in den Nordweſten Auſtraliens. Aufgabe der
E=
tion war die Suche nach dem praehiſtoriſchen Menſchen. In
ArF=
lien, wo ſich Tierformen erhalten haben, die ſonſt überall a 2 ſind, wo die Entwicklung für Jahrtauſende ſtillgeſte n
zu haben ſcheint, hoffte man auch Menſchen zu finden, die no af
der Stufe der Steinzeitmenſchen ſtehen. Die Vermutung de
beſtätigt, man fand an der Küſte der Timurſee, auf der Sonn
S=
inſel Volksſtämme, deren Schädelbildung und Lebensformen en
des Neandertalmenſchen gleichen. Der Film zeigt ausgezei ſte
Bilder von dieſen Menſchen, die für uns nichts Menſchenähn es
mehr haben, von ihren Behauſungen, ihren Werkzeugen, en
Gewohnheiten; wir ſehen ſie beim Tanz und Waffenſpiel ſie
Auffindung einer weißen Frau, die durch Schiffbruch hierhir
ſr=
ſchlagen wurde und als Frau eines Eingeborenen ganz die
rrt=
tive Lebensweiſe angenommen hat, gibt dem Film einen ſen
ſo=
ra
nellen Abſchluß.
— Das Union=Theater zeigt heute unwiderruflich zum en
Male den heiteren Ufafilm Liebe und die erſte Eine
bahn” mit Karin Hardt, Ida Wüſt, Hans Schlenk und fitz
Kampers.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen das Luſtſpiel „Herkſt
Trumpf”, mit den beiden Publikumslieblingen Paul Hör ſer
und Jenny Jugo.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den ſenſationellen To ſm
„Die blonde Sklavin”
— Belida zeigt: Adele Sandrock als „Fliegende Ahnfra ſin
dem Film „Der Herr Senator".
Reſi=Theater zeigt heute letztmalig Norma Shearer in ſe
großen Doppelrolle, in dem deutſchſprachigen Film „Liebes?"
Ab morgen „Bei der blonden Kathrein”.
— Volksdeutſches Feſt. Die alten Gönner mit dem SptPP
herzen, die Darmſtädter Geſchäftsleute und Innungen haben
ne=
derum die Tombola reich beſchickt, ſo daß man auf dem 2E.
Jahrmarkt mit einem ſchönen Gewinn beglückt werden kan: 20
auch die Spenden für das Büfett reichlich eingegangen ſind, mn
man auf dem Volksfeſt auch gut und billig eſſen und trinken. uch
die Kleiderfrage macht keine Schwierigkeit. Für einen dorf ſen
Jahrmarkt hat jeder „etwas anzuziehen”. Karnevaltand iſt P‟
lich verboten.
— Volksmiſſionsvorträge. Die Evangeliſche Gemein Ei
Schulſtraße 9, veranſtaltet vom Sonntag eine Volksmiſſions He=
Sie wird eingeleitet durch einen am kommenden Sonntag ſte
denden Geſangsgottesdienſt, unter Mitwirkung aller Chöre.
Redner für dieſe ſtreng bibliſch durchgeführten, religiöſen Vo P
iſt Prediger Zaiſer aus Frankfurt a. M. gewonnen worden.
— Orpheum. J. Juſhnys „Blauer Vogel” wird morgen Crs
tag, abends 8.15 Uhr, ſein Gaſtſpiel wiederholen. Es iſt diePr
letzte und einzige Wiederholung. (Siehe Anzeige.)
Aufhebung der Straßenſperrung. Die am 26. Janua:
angeordnete Straßenſperrung des Landwehrwegs iſt“
gehoben.
Vereins= und lokale Beranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Vereinder Vogelfreunde. Wir erinnern alle
freunde an die heute, 20.30 Uhr, im Kneipſaal der Gaſ*
Chriſt Grafenſtraße, ſtattfindenden Vorträge über Vogelhe
und Vogelpflege, mit anſchtießender Ausſprache.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsqulttung beizufügen. Anonyme Anfragen w‟
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkel.
R., hier. Da der überlebende Ehegatte an der Errt
ſchaftshälfte nach dem genannten Landrecht die lebens!
liche Nutznießung hat, tritt in dem Verhältnis,
die Mutter lebt keine Aenderung ein.
Nr. B. 12. Weinheim. 1. Die Entſcheidung darüber.
Fegerlohn im Fragefall zu beanſpruchen iſt oder nicht, he
Kreisamt als Aufſichtsbehörde zu treffen. 2. Die Regierut
am 3. Oktober 1934 Richtlinien über die Verwendung des
gewordenen Allmendgutes erlaſſen, die im Regierungsblatt
vom 26. Oktober 1934 enthalten ſind. Sie „üſſen ſich im ü.
an die Bürgermeiſterei wenden.
Freitag, 8. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus Heſſen.
pr Wixhauſen, 7. Febr. Turnverein. Am kommenden
mstag, den 10. Februar, findet die Generalverſammlung des
rnvereins im Vereinslokal „Zur Krone” (Ph. Melk) ſtatt. —
reismaskenball. Der FC. Union veranſtaltet am
Sonn=
r abend in ſeinem Klublokal „Zur Sonne” (Jakob Huck) einen
eismaskenball. Die ſtattliche Anzahl ſchöner Damen= und
rrenpreiſe iſt im Schaufenſter der Möbelſchreinerei J. Melk.
ittelgaſſe, ausgeſtellt.
4e. Gräfenhauſen, 7. Febr. Generalverſammlung
Geſangvereins „Einigkeit”. Im Vereinslokal der
rtſchaft „Zum Lindenhof” hielt der Geſangverein „Einigkeit”
ge diesjährige ordentliche Generalverſammlung. Nach der
Be=
ißung durch Vereinsführer Langendorf gedachte man der
letzten Jahre verſtorbenen Sangesbrüder Philipp Keller
Gründers Philipp Kunz 2. durch Erheben von den Plätzen.
ch Verleſen des Protokolls durch den Schriftführer Pfarrer
mbel folgte der Jahresbericht. Vereinsführer
Langen=
f, ſtreifte in kurzen Worten das Jahr 1934 und konnte die
tſtellung machen, daß im verfloſſenen Jahr ſehr ſchöne Erfolge
verzeichnen ſeien. Alsdann folgte der techniſche Bericht des
eigenten Carl. Der Kaſſenbericht des Vereinsrechners Küm=
1 brachte einen kleinen Ueberſchuß — Jetzt folgte die Wahl
Vereinsführers. Der 2. Vorſitzende Bormet leitete die
rſammlung und Sangesbruder Heinrich Langendorf wurde
eut einſtimmig zum Vereinsführer gewählt. Nach
Wieder=
ennung des Schriftführers Pfarrer Gombel und des Kaſſierers
am Kummel ging man zur allgemeinen Tagesordnung über.
r Ende Februar iſt ein Theaterabend vorgeſehen, zur
Auffüh=
ig gelangt die Operette „Im weißen Rößl. Weiterhin iſt im
ni ein Familienausflug geplant. Vereinsführer Langendorf
oß die Verſammlung mit einem dreifachen Sieg=Heil auf
hrer und Vaterland.
J. Griesheim, 6. Febr. Deutſche Turnerſchaft.
Wie=
konnte die Turnerſchaft Griesheim die Ehrung eines ihrer
tglieder vornehmen. Es iſt unſer lieber Philipp Schneider.
n wurde für ſeine 40jährige Tätigkeit als Turner und
Vor=
ner in der Männerturnſtunde im „Darmſtädter Hof” der
tenbrief des Gaues 13 Südweſt der Deutſchen Turnerſchaft
rreicht. Nur ſelten findet man Männer, die in dieſem Alter
y ſolche Leiſtungen an den Geräten vollbringen, wie er. Seine
igkeit als Vorturner der erſten Riege war ſchon jeher von
em Erfolg für den Verein begleitet. Der Dietwart Keller
achte zuerſt des 75. Todestages des Freiheitsdichters Ernſt
ritz Arndt. Dann überreichte Turner Kunz mit warmen
rten dem Jubilar die Urkunde. Philipp Schneider dankte
zlich und ermahnte die jüngeren Turner zu Treue und
Pünkt=
keit.
Ar. Eberſtadt, 5. Febr. Der Geflügelzuchtverein
It in Gemeinſchaft mit dem Kaninchenzuchtverein und dem
ndolinen= und Zitherklub einen gemütlichen Abend im Saale
Gaſthauſes „Zur Eiſenbahn . In wahrer Volksgemeinſchaft
den ſich die Mitglieder nebſt ihren Angehörigen zu ein paar
klich genußreichen Stunden zuſammen. Die Darbietungen
fan=
ihren verdienten Beifall und wurden von der
Bandonium=
elle des Z.= und M.=Klubs ſtimmungsvoll unterſtützt. — Der
enwaldklub führte ſeine Wanderfreunde über den
Prin=
berg—Ludwigshöhe zurück nach dem Mühltal, wo ſich ein
jütliches Beiſammenſein mit Tanz im „Schweizerhaus”,
an=
oß. — Auch der Turnverein führte mit einer ſtattlichen
inderſchar ſeine letzte Halbtagstour aus, die ſich durch die
rdach über Waſchenbach bis an die Grenze von
Nieder=
dau—Ober=Ramſtadt erſtreckte und über Nieder=Ramſtadt im
ihltal endigte
Ak. Nieder=Ramſtadt, 7. Februar. Winterhilfswerk.
genwärtig ſind die Blockwalter der NSV. dabei, für den
Som=
r dieſes Jahres Pflegeſtellen, für erholungsbedürftige Kinder
sfindig zu machen. Bevor neue Stellen gewonnen werden,
dbei den Pflegeeltern vorgeſprochen, die bereits im Vorjahr
Pflegekind hatten und deren Pflegeſtelle als geeignet
befun=
n wurde. Es ſchließt dies natürlich nicht aus, daß auch neue
legeſtellen gewonnen werden. Meldungen hierfür werden zu
nen ſpäteren Zeitpunkt entgegengenommen.
0, Ober=Ramſtadt, 6. Febr. Im Dienſte der Winter=
Ife. Mit einem in allen Teilen wohlgelungenen Lieder=,
trumental= und Chorkonzert ſtellte ſich in dankenswerter Weiſe
Samperſche Männerchor Ober=Ramſtadt in den
inſt der Winterhilfe. Der Chor, der ſelbſt über gutgeſchultes
mmaterial verfügt, wurde von den Mitwirkenden aus
Darm=
t: Frau Eva Maria Almanritter (Sopran), Frl. Eliſa=
Wagner (Klavier), Herrn Carl Cauer (Geige) und
Nelly Birrenbach (Klavier), ſowie den Männerchören
ſit ermania” Weiterſtadt und „Harmonie”
Nieder=
mſtadt in Durchführung der auserwählten Vortragsfolge
kungsvoll unterſtützt. — Hohes Alter. Am 7. ds. Mts.
endete Frau Marie Ewald Witwe, Kirchſtraße, in ſeltener
ſche ihr 80. Lebensjahr.
t. Roßdorf, 7. Februar. Aus dem Gemeinderat. Dem
rtſchafts=Konzeſſionsgeſuch des Karl Becher erteilt der Rat
e Zuſtimmung, da es ſich nur um einen Uebergang handelt.
Das Liquidations= und Uneinbringlichkeitsverzeichnis für Rj.
3 findet Genehmigung. — Die nächſte Nutzholzverſteigerung
d auf den 11. Februar feſtgeſetzt.
Ct. Groß=Umſtadt, 6. Febr.
Jahreshauptverſamm=
ng des Ziegenzuchtverbandes des Kreiſes
eburg. Der erſte Vorſitzende W. Lutz=Heubach eröffnete die
ſammlung mit Dank an die zahlreich Erſchienenen und
er=
te alsdann dem Geſchäftsführer. Direktor Schmitt von der
erlichen Werkſchule Groß=Umſtadt, das Wort. Dieſer gab
als=
n ausführlichen Bericht über den Zweck der Auflöſung der
herigen Verbande und gab die neuen Pläne betr. der geplan=
Gliederung bekannt. Seinen Ausführungen ſchloß ſich eine
* Diskuſſion an, nach welcher die Auflöſung des ſeitherigen
htverbandes durch Abſtimmung erfolgte. Der Vorſitzende ſagte
dann noch Dank dem ſeitherigen Vorſtand für ſeine ſtets ſelbſt=
Mühewaltung, und ein Mahnruf des Herrn Direktors Schmitt
die verſammelten Ziegenzüchter, fortan mit gleicher Paſſion
Zucht zu fördern und auf der Höhe zu bleiben, ſchloß die Tagung.
—
r. Babenhauſen, 7. Februar. Hochwaſſer. Gerſprenz,
Ohle=
bach und Lache ſind ſtark angeſchwollen und ſtellenweiſe über
ihre Ufer getreten. Auch die Wieſen vor dem Schloſſe im
Schwa=
nengraben ſtehen zum Teil unter Waſſer. — Hohes Alter.
Ihren 78. Geburtstag feierte geſtern in körperlicher und geiſtiger
Friſche die Witwe des Joh. Nikolaus Beck, die Mutter des
Obermeiſters Karl Beck. — Ein Konzert mit
anſchlie=
ßendem Sänger=Ball veranſtaltet am kommenden
Sams=
tag im Saalbau „Deutſcher Hof” die zu Beginn des Jahres neu
gegründete „Sängervereinigung Sängerbund=Eintracht” Für ein
gediegenes und geſchmackvolles Programm iſt Sorge getragen.
r Babenhauſen, 6. Febr. Seine ordentl.
General=
verſammlung hielt im kleinen Saale des Gaſthauſes „
Deut=
ſcher Hof” der Veteranen= und Militärverein
Babenhauſen=Harreshauſen ab. Der Vereinsführer,
Kam. Gg. Krapp, begrüßte die erſchienenen Kameraden und
er=
innerte in einem großangelegten Rückblick an alle Ereigniſſe des
vergangenen Jahres auf politiſchem und wirtſchaftlichem Gebiete.
Des großen Toten, des Generalfeldmarſchalls von Hindenburg,
wurde gedacht durch Erheben von den Sitzen und eine Minute
ſtillen Gedenkens. Kam. Krapp ſchloß ſeine Ausführungen mit
der Aufforderung, treue Kameradſchaft durch die Tat zu pflegen.
und mit dem Gelöbnis der Treue und einem freudig
aufgenom=
menen Sieg=Heil auf das Vaterland und ſeinen großen Führer.
Nach einem Gedenken an die Toten des Vereins, einer
Aufzäh=
lung der verſchiedenen Veranſtaltungen erſtattete Kam. Jackel
den Jahresbericht. Der Verein zählte zu Beginn des
Jah=
res 213 Mitglieder. Schießleiter Schepp ſprach ausführlich über
die Bedeutung des Schießweſens, Kam. L. Blümlex
verbrei=
tete ſich eingehend über die Rechnungsablage, Eine Erhöhung des
Beitrages auf 50 Pf. wurde nach Ausſprache einſtimmig
ange=
nommen. Zum Kapitel Verſicherungsweſen ſprachen die
Kame=
raden J. Ruhl und Blümler. Mit dem Appell an die
Mit=
glieder, weiter treu mitzuarbeiten zum Wohle von Volk und
Vaterland, und einem Heil Hitler ſchloß der Vereinsführer die
Verſammlung.
Cg. Reinheim, 6. Febr. Eine NSDAP.=
Generalmit=
glieder=Verſammlung fand im Saalbau „Zur Spitze
ſtatt. Samtliche Formationen, SA., SAR. 1 und 2. SA.=Reiter,
SA.=Motor, Flieger, HJ. und Frauenſchaft, ſowie BDM. waren
dienſtes. OGL. Joſt gab in kurzer Anſprache einen Ueberblick
über die politiſchen Ereigniſſe ſeit dem letzten Schulungsabend.
Kreisleiter Burkhard=Dieburg zitierte dann die vielen
Fra=
gen. die der Partei obliegen, zeichnete die bisherigen Erfolge
be=
ſonders das große Winterhilfswerk 1933, die Erſtarkung unſeres
außenpolitiſchen Anſehens in ſcharfen Umriſſen und ging kurz
auf die kleinlichen Nörgeleien ein.
Fe. Reicheksheim, 5. Febr. Schulſpeiſung. Seit
Mon=
tag dieſer Woche hat in unſerer Gemeinde die Schulſpeiſung
be=
gonnen. Es bekommen jeden Tag 148 Kinder Milch und
Bröt=
chen. — Ferkelmarkt. Am Mittwoch, dem 13. d. M., wird
hier der erſte Ferkelmarkt für dieſes Jahr abgehalten. Dieſer
Markt wird von Käufern wie Verkäufern als gut bezeichnet;
hoffentlich kommen dieſes Jahr auch wieder Erzeuger und
Ver=
braucher auf ihre Rechnung. — In Groß=Gumpen waren
zwei ſogenannte Bauern=Holzverſteigerungen. Es wurden hohe
Preiſe erzielt. Der Meter Buchenſcheit kam auf 18 Mk., der
Meter Knüppel auf 15 Mk. Allerdings wird das Holz frei nach
Hauſe geliefert.
4l. Höchſt i. Odw., 6. Febr. Kulturabend des
Deut=
ſchen Jungvolks. Der Stamm Breuberg hatte zu einem
Kulturabend in den Saal des Gaſthauſes „Zur Burg Breuberg”,
eingeladen. Es war eine feine Veranſtaltung, an der alle
An=
weſenden ihre helle Freude hatten. Die Bühne war mit den
Fahnen und Wimpeln der Jugend des Fuhrers, wirkungsvoll
ausgeſchmückt. Unter Führung ihres Heini Klingmann
mar=
ſchierten die Jungen auf. Fanfarenbläſer und Trommler leiteten
den Abend ein, ſchneidige Lieder, ſchwungvolle Sprechchöre
folg=
ten. Der Heimabend und die guten Laienſpiele verkündeten
immer wieder: Du biſt nichts, dein Volk iſt alles! Ludwig
Magſam der Jungbannführer, ſprach vom Glauben an das
ewige Deutſchland.
Ay. König i. Odw., 6. Febr. Zum diesjährigen
Familien=
abend des Turnpereins waren die Turner und
Mitglie=
der in großer Zahl mit Angehörigen erſchienen. Der Abend zeigte
viel Gelerntes aus dem vergangenen Jahre und bewies den guten
Geiſt, der die Turner und Turnerinnen beſeelt. Reigen und
Volks=
tänze bildeten einen weiteren Teil des Programms. Die
Schüle=
rinnen warteten dann noch mit dem Märchenſpiel „Dornröschen”
auf. Aber auch die Kleinſten unter dieſen löſten die dankbare
Auf=
gabe beſtens und erzielten damit reichen Beifall. Der Abend war
ein recht gemütliches Familienfeſt der Turngemeinde und
ent=
ſprach den Begrüßungsworten des erſten Vorſitzenden
Blumen=
ſchein.
Cd. Michelſtadt, 4. Febr. Kriegerverein
Michel=
ſtadt. Der Kriegerverein Michelſtadt hielt in Schmerkers
Gar=
ten ſein 63. Jahresfeſt, das gleichzeitig Kameradſchaftsabend der
SA.=Reſerve 2 war. ab. Nach einleitenden Märſchen der Kapelle
Löb marſchierten dann unter den Klängen des Badenweiler
Marſches die Fahnen, begleitet von einer Abordnung in den alten
Vorkriegsuniformen, ein. Anſchließend begrüßte der
Vereins=
führer Krämer ſeine Kameraden und deren Angehörige, ſowie
die erſchienenen Gäſte. In der üblichen Weiſe gedachte er dann
der im letzten Jahre Verſtorbenen und beſchloß ſeine Anſprache
mit einem Sieg=Heil auf den Führer. Man ſang dann begeiſtert
das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied. Hierauf ſprach dann der
Unterverbandsführer der SA.=Reſerve 2. Kamerad Nodnagel=
Erbach, auch gleichzeitig in ſeiner Eigenſchaft als Bezirksführer
der Kriegerkameradſchaft Haſſia über die Bedeutung des
Kyff=
häuſer=Bundes, der zurzeit rund 3 Millionen Mitglieder umfaſſe.
Anſchließend überreichte er einer Anzahl Kameraden die Aus=
zeichnungen für 40jährige treue Mitgliedſchaft. Es waren dies:
P. Pfeifer, A. Schönberger, L. Rexroth, L. Friedrich A. Eckart,
Kaffenberger und E. Geyer. Das übrige Programm des
Abends wickelte ſich dann in bunter Folge ab. Unter der Regie
des Kameraden Aßmuß brachten vier Kinder vaterländiſche
Ge=
dichte zum Vortrag. Das heitere Singſpiel „Der Landſturm von
Poſemukel”, aufgeführt von den Kameraden V. Hartmann. A.
Ullrich, Chr. Badersbach und Hch. Schmucker, ſowie ein humori=
Nr. 39 — Seite 7.
ſtiſches Geſangsduett der Kameraden Hegny und Haag ſorgten
für die Bewegung der Lachmuskeln. In echter Kameradſchaft und
fröhlichem Tanz blieb man dann bis in die Morgenſtunden
bei=
ſammen. — Aus dem Handwerk. Die Baugewerken=Innung
des Kreiſes Erbach, der Maurer und verſchiedene verwandte
Ge=
werbe angehoren, hielt eine Pflichtverſammlung ab. Nach
Er=
öffnung der Verſammlung gedachte man zunachſt der im letzten
Jahre verſtorbenen Mitglieder Friedrich=Erbach und Fr. Pilger=
Neuſtadt, ſowie des Ehrenmeiſters des deutſchen Handwerks. des
verſtorbenen Generalfeldmarſchalls und Reichspräſidenten v.
Hin=
denburg. Alsdann ſprach der ſtellvertretende Geſchäftsführer der
Kreishandwerkerſchaft Erbach, Schüler, über die zurzeit im
Gang befindliche Arbeitsbeſchaffungsaktion des Handwerks, ſowie
im Anſchluß daran über die kürzlich veröffentlichte 2. und 3.
Ver=
ordnung über den vorläufigen Aufbau des deutſchen Handwerks.
Anſchließend wurden die Satzungen bzw. verſchiedene
Abänderun=
gen in denſelben genehmigt, ebenſo der Haushaltsplan. Zum
Schluß gab Obermeiſter Lautenſchläger noch einige
Mittei=
lungen bekannt und ſchloß dann die gut beſuchte Verſammlung
mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer und
Reichskanz=
ler. — Hochwaſſer. Der anhaltende Regen der Nacht und
des Vormittags brachte auch hier großes Hochwaſſer. Die ſonſt
ſo ruhig dahinfließende Mümling iſt zu einem reißenden Strom
geworden und weit über ihre Ufer getreten. Felder und Wieſen
zwiſchen Bahnhof und Steinbach ſtehen unter Waſſer.
Cd. Michelſtadt, 7. Febr. Freitod. Geſtern um die
Mit=
tagszeit erſchoß ſich in der Tuchfabrik Arzt der dort als
kauf=
männiſcher Angeſtellter beſchäftigte Chr. M. Was den im 39.
Le=
bensjahr ſtehenden Mann zu dieſer Tat getrieben hat, iſt zur Zeit
noch unbekannt.
Dp. Zwingenberg. 6. Febr. Der Verkehrs= und
Ver=
ſchönerungsverein Zwingenberg hielt im
Rathaus=
ſaale eine Sitzung ab, in welcher der Leiter des Vereins, Pg.
Eichhorn, einen Bericht über die Tätigkeit des Vereins im
ver=
floſſenen Jahre gab. In der Erhaltung des mittelalterlichen
Stadtbildes erblickt der Verein eine ſchöne Aufgabe. Es ſoll die
Aul, das Tor der Kaſerne und ein Teil der Stadtmauer
ausgebeſ=
ſert werden. Auch an die Ausſchmückung des Bahnhofsplatzes und
die Erneuerung der dort angebrachten Plantafel iſt gedacht. Herr
Eichhorn erklärte, daß der Verkehrswerbung beſonderes
Augen=
merk geſchenkt werden müſſe. Zu dieſem Zweck iſt eine
Zuſammen=
arbeit mit dem Iſenburger Verkehrs=Anzeiger gedacht. Man will
ſich an maßgebender Stelle dafür einſetzen, daß die Bergſtraße
durch die Sonderzüge der NS. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
mehr Berückſichtigung findet. Durch den Wegzug des Herrn
Ka=
pitzki iſt die Geſchäftsſtelle des Vereins verwaiſt. Herr Georg
Wil=
helm Rapp hat ſich bereiterklärt, das Amt des Leiters der
Ge=
ſchäftsſtelle zu übernehmen.
Em. Heppenheim a. d. B., 6. Febr. Der BDM.
veranſtal=
tete im „Goldenen Anker” einen Odenwälder
Heimat=
abend. Aus dem bunt zuſammengeſtellten wertvollen
Pro=
gramm, das auch muſikaliſche Darbietungen enthielt, ſind
beſon=
ders die Odenwälder Volkstänze, ſowie die lebenden Bilder zu
erwähnen. Die Gruppenführerin Marianne Tanner hielt eine
Begrüßungsanſprache. Die Untergauführerin Luiſe Angerle
und die Bauernreferentin des Obergaues Ria Raſper wieſen
auf die Notwendigkeit des BDM. hin zur Erziehung der Mädchen
zur deutſchen Frau und zu deutſcher Kulturarbeit. — Zum
kom=
miſſariſchen Kreisjägermeiſter für den Kreis
Heppenheim wurde Forſtmeiſter Rudolf Klump=
Waldmichel=
bach i. O. beſtellt. — Arbeitsjubilaum. Sein 25jähriges
Dienſtjubiläum bei der Firma Stöldt u Co. konnte der
Proku=
riſt Tanner dieſer Tage begehen.
Em. Heppenheim a. d. B., 7. Febr. Wetterſchäden. Der
ſtark angeſchwollene Stadtbach riß in der Fürther Straße an
ver=
ſchiedenen Stellen anliegende Mauern ein und abſtürzende
Erd=
maſſen verſchütteten zum Teil den Hohlweg, der zu den neuen
Siedlungshäuſern oberhalb der Vorſtadt führt. — Seinen 7 0.
Geburtstag begeht am 9. Februar Herr Lehrer i. R. Erwin
Rickert, der vor 50 Jahren als junger Lehrer hierher kam und
in den langen Jahren ſeines hieſigen Wirkens ſich großer
Beliebt=
heit erfreut. Er unterrichtete ehrenamtlich auch an der
landwirt=
ſchaftlichen Winterſchule ſowie an der Fortbildungsſchule und an
der Handwerkerſchule.
Ex. Lorſch, 7. Februar. 60 Jahre Krieger= und
Sol=
datenverein. Im Gaſthaus „Zum weißen Kreuz” beging der
Krieger= und Soldatenverein Lorſch ſein 60jähriges Jubelfeſt in
Form eines Kameradſchaftsabends. In der Begrüßungsanſprache
gedachte Kamerad Angert als Vereinsvorſitzender der
verſtor=
benen Kameraden, wonach Herr Major v. Plehwe dem
Jubel=
verein die herzlichſten Glückwünſche des Kyffhäuſerbundes
über=
brachte. Nach dem Horſt=Weſſel=Lied und einem ſinnvollen
Pro=
log wickelte ſich dann ein reichhaltiges Programm ab. In der
Pauſe übermittelte Herr Bezirksführer Findling aus
Bens=
heim die Glückwünſche des Landesverbands=Vorſitzenden der
Gruppe Kurpfalz. Exz. v. Oidtmann. Sodann übergab der
Redner dem Verein die Haſſia=Ehrenmünze mit Schleife und
hef=
tete dieſe an die Fahne mit dem Wahlſpruch: „Gott, Ehre und
Vaterland‟. Durch Ueberreichung von Ehrenzeichen wurden dann
mehrere Mitglieder für 40= und 50jährige Mitgliedſchaft geehrt.
Anſchließend ergriff Herr Lehrer Scherer das Wort zur
Feſt=
anſprache, die mit dem Lied „Volk ans Gewehr” ausklang.
Orts=
gruppenleiter Pg. Degen überbrachte dann dem Verein die
Glückwünſche der NSDAP. und der Gemeinde und ſprach ſeinen
Dank für die im Laufe der Zeit bewieſene Vaterlandstreue aus.
Den Abſchluß bildete ein Gedicht „Mutter” von Frl. Gärtner,
und der Tanz hielt die Kameraden noch lange beieinander.
Gernsheim, 7. Februar. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 6. d. M.. 3,00 Meter, am 7. d. M.: 3.34 Meter —
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Hirſchhorn, 7. Februar. Waſſerſtand des Neckars
(Pegel) am 6. d. M.: 5.30 Meter, am 7. d. M.: 3.45 Meter —
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Be. Aſtheim, 5. Febr. Beigeordneter Ph. Bender 6.
er=
litt einen Herzſchlag und war ſofort tot. Der im 55. Lebensjahr
Stehende war ſtets auf das Wohl der Gemeinde bedacht und
er=
freute ſich allgemeiner Wertſchätzung. An der Beerdigung
betei=
ligte ſich die ganze Gemeinde. Bürgermeiſter Hübner legte
für die Verwaltung einen Kranz nieder.
Uer Treis und Cualilät vergleicht,
2412)
bevorzugt die vorzüglichen hauchdünnen
Frauk=Cdelstahl-Rlingen
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rotweiß
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10 St. 453
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½ 1.4), 1.60, 1.70
Fl. 2.30
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I. 2.2).
1.20
1.73
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Warum wird hier
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Viele Leute glauben, die Wäſche leidet
der Wäſcherei. Das iſt ein abſoluter Irrt
Eine gute Wäſcherei behandelt die W
genau ſo ſorgfältig wie die Hausfrau.
fortſchrittliche Wäſchereiweicht ebenſowie
Hausfrau die Wäſche erſt in Burnus ein
wäſcht ſie dann mit Seife undweichem Wa
DadurchwirddieWäſcheweitgehend
geſch=
denn Burnus löſt auf pöllig milde Weiſe
Schmutz in der Wäſche und macht dadr
die Anwendung ſcharfer und ſtark bleicher
Mittel überflüſſig. Wenn eine Wäſche
mit Burnus einweicht, dann können Sie
ohne Bedenken Ihre Wäſche anvertrau
Seite 8 — Nr. 39
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 8. Februar 1935
Sechs Brüder im Reichsheer.
Es dürfte wohl ſelten vorkommen, daß ein Elternpaar voll Stolz behaupten kann, daß ſechs Söhne
im Reichsheer Dienſt tun, wie dies der Penſionär Joſeph Kleppermeyer und ſeine Frau Veronika
in Ingolſtadt an der Donau von ſich ſagen dürfen. Unſer Bild zeigt die ſechs Brüder Kleppermeyer
in den Uniformen ihrer Truppenteile. Einer der Söhne iſt Feldwebel, zwei ſind Unteroffiziere
und die drei jüngſten ſind Schützen.
Könige reiſen durch Berlin.
Am Dienstag abend trafen der König und die Königin von Dänemark auf der Durchreiſe nad
Riviera in Berlin ein. Am folgenden Morgen paſſierte auch der ſchwediſche König Guſtav
Reichshauptſtadt, um ebenfalls am Abend nach dem Süden weiterzureiſen. Unſer Bild zeigt
König Chriſtian X. von Dänemark mit ſeiner Gemahlin und rechts König Guſtav V. von Schn
nach dem Eintreffen auf dem Bahnhof.
*
Reich und Ausland.
Das Großſeuer auf der Frankfurker Zeil
Vorſätzliche Brandſtiftung einwandfrei feſtgeſtellt.
Frankfurt a. M. Die Juſtizpreſſeſtelle
Frankfurt teilt mit: In der Unterſüchungsſache
über das Großfeuer auf der Zeil hat vorgeſtern
vormittag eine erneute eingehende Unterſuchung
der Brandſtelle ſtattgefunden. Der
Oberſtaatsan=
walt hatte als Brandſachverſtändigen den in der
Aufklärung von Brandſtiftungen beſonders
be=
währten Chemiker Dr. Schatz aus Halle a. S.
her=
angezogen und die Brandſtelle in Gegenwart der
Staatsanwaltſchaft, der Kriminalpolizei und von
Beamten der Städtiſchen Berufsfeuerwehr ſehr
eingehend unterſucht. Das Ergebnis der
Unter=
ſuchung geht dahin, daß es ganz außer Zweifel
ſteht, daß der Brand vorſätzlich und ganz
plan=
mäßig gelegt worden iſt. Es konnte feſtgeſtellt
werden, daß zwei Brandherde, möglicherweiſe auch
ein dritter, zu verzeichnen ſind, und zwar in jedem
Stockwerk ein Brandherd. An dieſen drei als
Brandherde erkannten Stellen wurden Rückſtände
leichtbrennbarer Flüſſigkeiten (Autotriebſtoffe)
ge=
funden, deren Daſein auch die Brandwirkungen
in unmittelbarer Nähe der Fundſtellen
ent=
ſprechen. Brandwirkung, Brandablauf und örtliche
Anzeichen entſprechen dem übrigen Befund. Das
Unterſuchungsmaterial wurde ſichergeſtellt. Es
wird nunmehr durch den Gerichtschemiker einer
eingehenden chemiſchen Unterſuchung unterzogen.
Im übrigen wird die Unterſuchung durch die
Staatsanwaltſchaft mit Beſchleunigung
weiterge=
führt. Im Rahmen dieſer Unterſuchung werden
auch die Geſchäftsbücher und Korreſpondenzen der
Firma Veit Wohlfahrt zum Gegenſtand
ſachkun=
diger Nachprüfung gemacht.
Der Alkmeiſter der deutſchen Bienenzucht Die Ueberführung der vier Todesopfer
vom Krokkenkopf.
geſtorben.
Marburg. Wenige Tage nach Vollendung
ſeines 72. Lebensjahres iſt Bürgermeiſter a. D.
Heinrich Freudenſtein im nahen Dörfchen
Mar=
bach an einem Herzſchlag geſtorben. Mit
Freu=
denſtein, der aus Maden bei Gudensberg ſtammt
und als Junger Lehrer nach =Marbach kam, iſt
ein Mann dahingegangen, der als Imker in allen
Gegenden Deutſchlands einen ausgezeichneten Ruf
genoß. Als um die Jahrhundertwende die Bienen
zucht infolge Krankheiten, Trachtverarmung uſw.
immer mehr zurückging, trat Freudenſtein mit
einer neuen Durchwinterungslehre für die Bienen
in die Oeffentlichkeit. Die neue Lehre wurde
an=
fangs ſtark bekämpft, ſetzte ſich aber dank ihrer
Erfolge durch. Auch ein außerordentlich
brauch=
bares und für die Bienenzucht grundlegendes
„Lehrbuch für Bienenzucht”, das heute im 25.
Tauſend vorliegt, ſchuf er in dieſer Zeit und gab
eine Bienenzeitung mit einer Auflage von über
10 000 heraus. Große Verdienſte hat ſich der
Ver=
blichene weiter als langjähriger Bürgermeiſter
der Gemeinde Marbach erworben.
Neue deutſche Himalaja-Erpedikion 193t
Frankfurt a. M. Erwin Schneider, ein
Teilnehmer der deutſchen Himalaja=Expedition
1934, der geſtern in Frankfurt über ſeine
Erleb=
niſſe ſprach, machte dem „Frankf, Generalanz.”
über die Pläne einer neuen Himalaja=Expedition
u. a. folgende Angaben: Nachrichten über den
Auf=
bruch einer neuen deutſchen Himalaja=Expedition
bereits in den nächſten Monaten ſind unzutref
fend. Daß aber ein zweiter Angriff auf den „Berg
des Schreckens”, den Nanga Parbat, erfolgt, ſteht
feſt. Die Finanzierung der neuen Expedition iſt
bereits ſichergeſtellt. Um die Erſteigung des
Ber=
ges ſind im letzten Jahr ſo ſchwere Opfer gebracht
worden, daß wir nicht ruhen werden, bis der
Er=
folg unſer iſt. Aller Vorausſicht nach wird der
nächſte Angriff auf den Nanga Parbat im Jahre
1936 erfolgen. Der neue deutſche Angriff wird in
den Grundzügen anders angelegt ſein, als der
vergangene. Die Marſchroute wird zwar dieſelbe
bleiben, da der Gipfel einzig auf dieſem Wege
er=
rei t werden kann. Bei der Anlage der Lager
und der Richtung der einzelnen Vorſtöße zum
Gipfel aber wird man die Erfahrungen des
Vor=
jahres verwerten können: Die beſondere
Schwie=
rigkeit einer Himalaja=Beſteigung liegt darin, daß
nur die Zeit von Mitte Abril bis Ende Juni für
die Arbeit am Berg zur Verfügung ſteht, da man
im Juli am Nanga Parbat ſchon nicht mehr mit
günſtigem Wetter rechnen kann. Darüber, wer
an der nächſten deutſchen Nanga=Parbat=
Expedi=
tion teilnehmen wird, läßt ſich heute noch nichts
ſagen. Feſt ſteht, daß Erwin Schneider den
An=
griffsplan bereits entworfen hat.
Fiſchdampfer „Main” mit 13 Mann verloren.
Weſermünde. Der Fiſchdampfer „Main”,
von der Reederei Kunkel, Weſermünde, der, wie
bereits berichtet, ſeit ſeiner Ausreiſe aus
Weſer=
münde am 22. Januar 1935 vermißt wurde, muß
als verloren gelten. Nach Telegrammen aus
Stavanger (Norwegen) iſt in der Nähe der Küſte
ein Rettungsboot des Fiſchdampfers „Main”, leer
angetrieben worden. Auch bei Jgederen ſind
Booistrümmer ans Land geſpült worden, die
wahrſcheinlich zu der untergegangenen „Main”
ge=
hören Fiſchdampfer „Main” war 252 Brutto=
Regiſter=Tonnen groß. Die Beſatzung, die aus 13
Mann beſtand, ſtammt zum größten Teil aus
Oſt=
preußen und iſt ſeit Jahren im Dienſt der Reedere
geweſen.
Geffändnis der Rabenmukker.
Berlin. Die Vernehmungen der
unmenſch=
lichen Frau Jünemann dauerten den ganzen Tag
über an und fanden in den ſpäten Abendſtunden
ihren Abſchluß. Im Verlauf der geſtrigen
Ver=
nehmung gab Frau Jünemann zu, daß ſie, ihre
Kinder mit Ueberlegung ums Leben bringen
wollte. Sie bezeichnet ſich ſelbſt als Mörderin
ind erklärte, daß ſie die Tat aus Liebe zu einen
Mann ausgeführt habe.
In dem Befinden des dritten Kindes der Frau
Jünemann, des kleinen Bernhard, trat am
geſt=
rigen Vormittag eine derartige Verſchlechterung
ein, daß das Kind gegen 12 Uhr mittags, im
Horſt=Weſſel=Krankenhaus, an den Folgen der
Entkräftung verſtarb.
Keine Hochwaſſerbefürchkungen mehr.
Koblenz. Auf Grund der am Donnerstag
vormittag bei der Rheinſtrombauverwaltung
Koblenz vorliegenden Waſſerſtandsmeldungen vom
Rhein und den Nebenflüſſen kann die
Hochwaſ=
ſergefahr zur Zeit als behoben betrachtet werden.
Das aufklarende Wetter, verbunden mit leichtem
Froſt, hat beſonders bei den Nebenflüſſen ein zum
Teil ſtarkes Zurückgehen des Hochwaſſers bedingt.
Der Neckar, der bei Diedenheim am
Mitt=
woch noch einen Pegelſtand von 5,70 Meter
auf=
wies, hatte geſtern einen Waſſerſtand von 3,98
Meter. Auch die Lahn iſt ſtark fallend, und zwar
ging geſtern der Pegel bei Bad=Ems von 2,33 auf
2,03 Meter zurück. Weiteres Zurückgehen der
Hochwaſſerfluten wird von der Nahe gemeldet.
Die Moſel, die vorgeſtern einen Stillſtand
zu verzeichnen hatte, iſt in der Nacht vom 6. zum
7. Februar bei Trier um 10 Zentimeter geſtiegen,
bis auf 4,23 Meter, verharrt jedoch ſeit
Donners=
tag morgen 8 Uhr auf dieſem Stand. Es iſt mit
einem Fallen des Waſſers in den nächſten
Stun=
den zu rechnen, zumal die Saar ſtündlich um
3 Zentimeter zurückgeht.
Dieſe zurückgehenden Waſſerſtände der
Neben=
flüſſe wirken ſich natürlich auch auf den Rhein
aus, zumal vom Oberrhein bereits Fallen
gemel=
det wird.
Mädchenmord.
Bremen. Im Dorf Schwarme, im alten
Kreis Hoya, wurde ein Mord verübt. Als der
Bäuer Glander mit ſeiner Frau nachts von einem
Beſuch heimkehrte, fanden ſie ihre 16jährige
Toch=
ter Anna im Bett liegend tot auf. Das Bett
brannte, doch konnte das Feuer bald gelöſcht
wer=
den. Nach den bisherigen Ermittlungen liegt
Mord vor. Die Angelegenheit wird noch
geheim=
nisvoller durch einen Brand, der in der fünften
Morgenſtunde die große Scheune eines anderen
Bauern in Aſche legte. Bei dieſem Feuer, das au
Brandſtiftung ſchließen läßt, wurden Spuren
feſt=
geſtellt, die vom Glanderſchen Hof zu der Scheune
führten. Spuren aus der Scheune heraus waren
nicht feſtzuſtellen. Man könnte alſo annehmen, daß
der Mörder ſich in der Scheune umgebracht hat.
Garmiſch=Partenkirchen. Am
Don=
nerstag vormittag erfolgte von Garmiſch=
Parten=
kirchen aus mit Kraftwagen die Ueberführung
der vier Opfer des ſchweren Skiunglücks am
Krot=
tenkopf nach Landsberg am Lech. Dort wird am
Freitag eine feierliche Trauerparade ſtattfinden.
Die letzten Ehren erwieſen bei der Ueberführung
eine Abteilung der Reichswehr, ferner
Mitglie=
der der Deutſchen Bergwacht und eine Abordnung
der „Alpinen Rettungsſtelle Garmiſch=
Parten=
kirchens.
Neue Inſignien der Prager Deutſchen
Univerſikäk aus Schwäbiſch=Gmünd.
Prag. Die Höhere Edelmetall=Fachſchule in
Schwäbiſch=Gmünd in Württemberg hat ſich mit
der Prager Deutſchen Univerſität wegen der
Her=
ſtellung neuer Inſignien (die ſeitherigen
In=
ſignien wurden bekanntlich der Deutſchen
Univer=
ſität von der Tſchechiſchen Univerſität
abgenom=
men) in Verbindung geſetzt. Der Rektor der
Deutſchen Univerſität, Prof. Groſſer, hat in
einem Dankſchreiben der Schule Anregungen zur
Anfertigung von Entwürfen gegeben und deren
Annahme zugeſagt. — Die Schule in Schwäbiſch=
Gmünd betont in einer Erklärung, ſie freue ſich,
dadurch ihrer Verbundenheit mit der Deutſchen
Univerſität in Prag Ausdruck geben zu können
und eine külturelle Verbindung wieder
aufzuneh=
men, die ſchon zur Zeit der Gründung der Prager
Univerſität beſtanden habe. — Schwäbiſch=Gmünd
iſt die Vaterſtadt des berühmten Baumeiſters
Peter Parler, der von Kaiſer Karl IV nach Prag
berufen wurde, wo noch heute der St.=Veits=Dom
und die Karlsbrücke Zeugnis von ſeiner Kunſt
ablegen.
Schwere Lawinenſchäden
im öſterreichiſchen Alpengebiet.
Wien. Fortlaufend treffen aus den Alpenlän.
dern Nachrichten, von ſchweren Lawinenſtürmen
ein, die großen Sachſchaden angerichtet haben und
auch zahlreiche Opfer an Menſchenleben forderten.
Die Gewalt der Lawinen nimmt nicht wunder,
wenn man bedenkt, daß in Salzburg, Tirol und
Vorarlberg ſeit der letzten Woche ungeheure
Schneemengen fielen. Auf der Arlbergſtraße gibt
es Schneehöhen bis zu 20 Metern. Aus
Oberöſter=
reich wird gemeldet, daß in dem Bezirk Gmunden
Schneelawinen niedergingen, die auf ihrem Weg
alles niederriſſen und u. a. auch einen Einwohner
mehrere hundert Meter weit in die Tiefe riſſen.
Die Leiche konnte inzwiſchen geborgen werden.
Auch im Zillertal haben die Lawinen große
Ver=
heerungen angerichtet. Der Gaſthof „Klausner=
Hof” im Zillertal, wurde vollſtändig verlegt. An
der öſterreichiſch=ſchweizeriſchen Grenze, bei Alt=
Finſtermunz im Engadin, verſperrte eine 300
Me=
ter breite Lawine während fünf Stunden den Inn=
Fluß. Die Straßen in die Schweiz ſind verſchüttet.
Der Haupkmann=Prozeß
nähert ſich ſeinem Ende.
New York. In dem ſich ſeinem
nähernden Hauptmann=Prozeß dauerte am
woch der Aufmarſch der Entlaſtungszeugen a=
Mehrzahl der Zeugen hinterließ jedoch keine 9
ten Eindruck und brach zumeiſt im Kreuzr
zuſammen. Die wichtigſte Zeugin war
Grete Henkel, die Frau des vor einigen
vernommenen Zeugen Henkel, in deſſen Hau
Angeklagte Hauptmann mit Iſidor Fiſch be
wurde. Frau Henkel beſtätigte das in ihrer
ſage. Die Bekanntſchaft zwiſchen Hauptman=
Fiſch ſtammt aber nach dieſer Ausſage eiſ 6
dem Jahre 1932. — Ein wichtiger Entlaſt
zeuge war auch der Sachverſtändige für F
abdrücke Dr. Hudſon, der die Polizei bei
Verſuchen, an der berühmten Leiter
Fin=
drücke zu finden, unterſtützte. Dr. Hudſon
aus, daß bei dieſen Verſuchen Silbernitra
wendet worden ſei, und wenn tatſächlich F
abdrücke auf der Leiter vorhanden geweſen
dieſe unter allen Umſtänden, ſelbſt nach
ſech=
naten, feſtzuſtellen geweſen wären. Weiter
der Sachverſtändige aus, daß in dem Tei
Leiter, deſſen Holz aus Hauptmanns Bode
mer ſtammen ſoll, nur ein Nagelloch von ih
geſtellt worden ſei.
20 Verletzte bei einem Einſturzunglüc
Rom. In einer kleinen Ortſchaft Si
brach in einem Gemeindeſaal der Fußbode
Eine große Anzahl von Perſonen, die ſie
zum Empfang von Unterſtützungsgeldern 1
melt hatten, ſtürzten in den Kellerraum; 2
ſonen wurden verletzt, davon 7 lebensgef
Teilweiſe Rückkehr der Byrd=Expeditio
„New York. Die Antarktis=Expediti=
Admirals Byrd hat ihre Forſchungsarbei ſk.
Südpolargebiet abgeſchloſſen. Ein Teil der we
ditionsteilnehmer hat ſich bereits an Bo 2e
Dampfers „Jakob. Ruppert” zur Rückreil70
den Vereinigten Staaten eingeſchifft. De Td
der Expeditionsteilnehmer wird an Bo D
Dampfers „Bear of Oakland” nachfolgen.
Marconis Geſundheitszuſtan
wiederhergeſtell.
Die Belohnung für die Finder der Goldladung
des engliſchen Flugzeuges.
Paris. Die glücklichen Finder der
Goldla=
dung, die aus einem engliſchen Flugzeug der
Strecke Paris—London abgeſtürzt war, ſind am
Mittwoch von der engliſchen
Verſicherungsgeſell=
ſchaft belohnt worden. Das Ehepaar erhielt
110 000 Francs Finderlohn, jede bei der
Ausgra=
bung beteiligte Perſon außerdem noch 2000
Francs. Der Gemeinde, in der das Gold
wieder=
gefunden worden war, wurden ebenfalls 2000
Francs für wohltätige Zwecke zur Verfügung
ge=
ſtellt.
Waldbrände in Frankreich.
Paris. In Südfrankreich haben Waldbrände
beträchtlichen Schaden angerichtet. Die Ortſchaft
Colobrieres bei Huyere, die von
Korkeichenwal=
dungen umgeben iſt, konnte nur mit Mühe vor
den Flammen geſchützt werden. Den vereinten
Bemühungen der Bewohner aller Nachbarorte
ge=
lang es, die Gemeinde zu retten. Auch die
wald=
reichen Gegenden von Nimes ſind von Bränden
betroffen worden. Der Sachſchaden dürfte ſich auf
viele Millionen Franken belaufen
Der berühmte italieniſche Vorkämpfer fu
telegraphie, Marconi, hatte vor einiger
folge Ueberarbeitung einen geſundheitli
ſammenbruch erlitten. Er wurde nun na
rem Aufenthalt in einer Londoner Klin!
hergeſtellt, daß er jetzt ſeinen erſten
machen durfte. Hier ſieht man Mare
ſeiner Gattin, und ſeiner Tochter Elekk.
erſten Spaziergang nach der Krank.
ſtrai
[ ← ][ ][ → ]reitag, 8. Februar 1935
Nr. 39 — Seite 9
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Manuſkripk eines 5. Epangeliums gefunden?
Das Grammophon -ein neuenkdeckter Dokkor.
die mediziniſche Wiſſenſchaft hat ſich in neuerer Zeit mit dem Grammophon beſchäftigt und
eſtellt, daß ſich damit intereſſante Heilreſultate erzielen laſſen. Abgeſehen von den ſogenannten
geſtions=Schallplatten, die bereits ſeit einiger Zeit verwendet werden, benutzt man nun auch
illplatten als Schallplatten=Pantoſtat. Mit dieſem Gerät wird kein Ton, ſondern ein den
illrillen entſprechender Wechſelſtrom erzeugt, der durch beſondere Metallplatten erkrankten
Kör=
eilen zugeführt wird. Die Vielgeſtaltigkeit der Stromſpannungsarten ermöglicht
Heilbehandlun=
von Ischias, Lähmungen und ähnlichen Krankheitserſcheinungen. Unſer Bild zeigt eine
Schall=
te bei der Armbehandlung. Eine elektriſche Abtaſtdoſe verwandelt die Schallrillen der Platte
Spannungsſchwankungen, die entſprechend verſtärkt durch Metallplatten den erkrankten
Körper=
teilen zugeführt werden.
In einem Paket alter griechiſcher Papyrus=Blät ter, die das Britiſche Muſeum gelegentlich einmal
aufkaufte, wurde ein intereſſantes Papyrus=Manuſkript entdeckt. Der Kuſtos am Griechiſchen
Muſeum iſt der Meinung, daß es ſich hier um ein Manuſkript=Fragment des 5. Evangeliums
han=
delt, zu dem jegliche Unterlagen fehlen. Er wurde aufmerkſam durch die griechiſchen Lettern IH
in dem Fragment, die in früheren Zeiten als Abkürzung für den Namen Jeſus gebraucht wurden.
Der Inhalt des Manuſkripts deckt ſich im weſentlichen mit dem Johannes=Evangelium. Unſer
Bild zeigt Dr. R. Flower, vom Britiſchen Muſeum, beim Studium des ſeltenen Manuſkripts.
*Lawinen wie noch nie!
Die Schrecken des weißen Todes. — Donner in den Bergen. — Männer, die ihre Pflichk kun.
Von Karl Ziegel.
Oeſterreich erlebt gegenwärtig eine Naturkataſtrophe
ohne=
hen: die ſeltſame Witterung läßt Lawinengänge
nieder=
n, wie man ſie vielleicht noch nie erlebt hat. Zahlreiche
esopfer ſind bereits zu beklagen, rieſiger Sachſchaden iſt
ent=
den, ganze Täler und Landſchaften ſind von der Außenwelt
iſchnitten, Straßen verſchüttet, Eiſenbahnen außer Betrieb
zt, Telephonverbindungen unterbrochen, und faſt ſtündlich
en neue Schreckensmeldungen ein.
Es wird von Lawinen berichtet, von einer Größe und alles
nichtenden Gewalt, wie ſie Menſchen noch nie geſehen haben.
ternhäuſer brechen darunter wie ein Kartenhaus zuſammen,
hſtälle werden ſamt Vieh zermalmt, als wäre ein rieſiger
ipfhammer auf ſie niedergefahren, ein Hotelanbau wurde ſo
wegraſiert, als hätte er nie dageſtanden.
Gegen Lawinen iſt kein Kraut gewachſen, ſie werden immer
ergehen, wenn in den Bergen die Schneeſchmelze beginnt
freie Abhänge da ſind, die zum Abrollen geeignet ſind.
ner wieder wird es auch Lawinenopfer geben, meiſt
unvor=
ge Winterſportler, die den Schneewarnungen trotzen und
auf ihr Glück verlaſſen, obwohl ſie ſich wahrhaft mehr auf
Erfahrung der Bergbewohner verlaſſen ſollten, die ſozuſagen.
Naſe dafür haben, ob Lawinen zu erwarten ſind.
Jeder erfahrene Bergſteiger weiß ganz genau, wo
Lawinen=
hr beſteht und wo man von ihnen nicht gefährdet iſt. Er
3, daß bei ſteigenden Temperaturen die leiſeſte Erſchütterung
igt, um ein Schneefeld in Bewegung zu ſetzen, das in der
ſten Sekunde als eine alles vernichtende Lawine zu Tal
Lawinen können nur niedergehen, wo ſie Auslaufmöglich=
keiten haben. Stehen ihnen ſtarke Hinderniſſe im Weg,
Fels=
zacken oder kräftiger Hochwald, dann zerbirſt die Lawine,
zer=
ſtäubt und wird ungefährlich.
Wer in den Zeiten der Lawinengefahr in die Berge muß,
— nur ein „Muß” gilt hier, alles andere iſt ſträflicher
Leicht=
ſinn — der muß auf tauſend kleine Einzelheiten und
Kleinig=
keiten achten, denn die Natur bietet tauſend Warnungen für
den, der Augen und Sinne dafür hat. Im Schnee zeigen ſich
eigentümliche Rillenbildungen und Riſſe er rutſcht förmlich
unter den Füßen weg, wenn man drauftritt. Aber es hat wenig
Zweck, das alles aufzuzählen, denn das kann man nicht aus
Büchern lernen, das muß aus eigener Anſchauung erfahren
werden, am beſten durch einen erfahrenen Führer.
Ebenſo abwegig iſt es, beſtimmte Verhaltungsmaßregeln
geben zu wollen, wenn man unvermittelt in eine niedergehende
Lawine gerät. Das Klügſte iſt noch, ſich flach auf die Erde zu
werfen, in der Hoffnung, daß die Lawine, die noch nicht feſt
klumpig geworden iſt, über einen hinwegfegt. Aber ſolche
Ver=
haltungsmaßregeln haben wenig Sinn. Denn wer kann ſchon
ſo blitzſchnell denken, wie eine Lawine niederdonnert!
Wichtig iſt es, ſchnell zu Hilfe zu kommen, wenn Menſchen
verſchüttet worden ſind. Je ſchneller die Ausgrabungsarbeiten
beginnen, das Schneewegräumen, um ſo mehr Ausſicht beſteht,
die Verſchütteten noch lebend zu bergen. Freilich ſind dann die
Betreffenden oft ſchwer verletzt, denn große Lawinen führen
Felsſtücke Baumſtämme und dergleichen mit ſich.
Auf jede Lawine, die von Menſchen erblickt und beobachtet
werden kann, kommen zehn, die niemand ſieht. Wer in den
ROMAN VoN L. INSTERBERG
Nachdruck verboten.
„Was haben Sie inzwiſchen gemacht?”
„Gereiſt, Thorſen Gereiſt und geflirtet, gebadet, einmal da,
nal dort. Ich habe keinen kushalt, ich lebe im Hotel. Ich
auf der Flucht vor mir ſelber, vor dem Leben, vor allem.
ekelt manchmal ſo, Thorſ.
„Mir auch.”
„Ach Sie! Sie ſind gefeſtigt in ſich. Sie haben jedenfalls
Ziel und wiſſen, was Sie wollen. Aber ich, ich bin eine
Ver=
erſcheinung, Thorſen. Ich finde keine Verbindung mehr mit
„Natur und keine mit Goit. Und was ſoll ich mit den
Men=
n anfangen, die ſo erbärmlich klein ſind . . ."
„Ihr Gebiet kann nur Liebe ſein, Jenny. Heiraten Sie!”
Ein melancholiſcher Augenaufſchlag war die Antwort. Dann
te Jenny langſam: „Ich habe hier eine Aufgabe.”
„Ja?”
„Den Geheimrat . . ."
„Sind Sie verrückt geworden, Jenny?”
„Sie mißverſtehen mich, Erik. Ich habe mit dem Geheimrat
en alten Handel auszutragen. Sein Schuld liegt natürlich in
Vergangenheit, und ſie iſt vielleicht nicht ſehr groß, aber mir
ete ſie das Leben. Der Mann war mein Henker . .. Thorſen
ich rechne diesmal ab und dann, ich weiß nicht
Längſam legte Thorſen die Arme um ſie. Sein Geſicht war
* ihren ſehr nahe. „Kann ich Ihnen behilflich ſein, Jenny?”
Sie gab darauf zunächſt keine Antwort. Nach einer Weile
te ſie: „Sie ſind immer noch Kavalier, trotz aller ſcheinbaren
rte .. . Freund der Schwachen".
Thorſen winkte ab, läſſig, durch eine Kopfbewegung.
ber ich bin nicht ſchwach”, fuhr Jenny eigenſinnig fort. „Ich
4 meine Nache haben. Viele hat er vielleicht auf ähnliche
iſe ſeeliſch ruiniert, dieſe beamtete Guillotine".
„Was tat er denn?”
„Ach Erik, das liegt weit zurück, und Sie würden es viel=
M kaum verſtehen, daß ich jetzt noch daran denke. Es handelt
mag das Ihnen genügen, um meinen Mann ..
„Vielleicht durchſchaue ich Sie .."
„Es iſt mir egal. Ich will Vergeltung, verſtehen Sie? Und
A nur dies. Ich will auch die Feſtſtellung des Rechtes. Ich
Tde ihn auf den Knien im Zimmer vor mir herumjagen, mit
* Lundepeilſche hinter ihm her. Und dann will ich ihn genau
georochen ſehen, ſo gebrochen, mit dem kalten Entſetzen im
Rücken, wie ich es damals war, vor fünfzehn Jahren . . ." Mit
einer raſchen, harten Bewegung ſtrich ſie ſich die Haare zurück
und ſetzte ſich auf. „Ich ſaufe ſeinen Wein, bloß um ihn mir
gefügig, zu machen, ach!” Ihre Hände zitterten, und in ihren
Augen flackerte ein zügelloſes, wildes Feuer, ein unbeugſamer
Haß. Sie hatte den Kopf zurückgeworfen.
„Sie haben Ihren Gatten ſehr geliebt . . .?" Zart, vorſichtig
ſtreichelte Thorſen ihr Haar.
„Ich habe ihn geliebt, Thörſen, ich habe ihn mehr geliebt
als mein Leben, mehr als Gott und die Welt. Du lieber
Him=
mel, was bedeutete mir die Welt mit allen ihren Wundern gegen
ihn! Ich habe ihn angebetet, er war mein Gott und meine
Reli=
gion, er war mir alles ..
„Und dann ſtarb er ..
„Er wurde gemordet, glauben Sie mir, Thorſen. Ich wurde
nicht wahnſinnig, obwohl mir der Irrſinn Jahre hindurch im
Nacken ſaß wie ein Vampir und mich durch alle Erdteile jagte
und mich mit ſchlafloſen Nächten und entſetzlichen Viſionen
ängſtigte.”
Mit diesem bewährten
Mit-
tel machen Sie sich
wetter-
fest. Führen Sie immer eine
Packung bei sich.
Jenny ſchwieg eine Weile und fuhr dann ruhig fort: „Ich
habe alles getragen, die ſchlafloſen Nächte, Verzweiflung, Wut
und ſeeliſchen Niedergang. Ich habe mehrmals zur Piſtole
ge=
griffen und war zu feige zur Tat. Mir fehlte ſtets der letzte
Anſtoß, der meine träge Feigheit erſchlagen hätte. Die
furcht=
bare Kette qualvoller Tage zermürbt nur, Thorſen, aber ſie hebt
unſere Feigheit nicht auf, ach nein, eher lähmt ſie unſeren Mut.”
„Und leiden Sie noch heute, Jenny?”
Oh, wenn Sie dieſe Sucht nach einem Vergeſſen kennen
würden, Thorſen, dieſen entſetzlichen Durſt nach Ruhe, nach
Er=
löſung von einer unerträglichen Laſt.” — „Was war das für
eine Laſt, Jenny? Die Erinnerung?” — Sie ſah ihn mit Augen
an, die wie in furchtbarer Angſt aufgeriſſen waren. Ihre Hände
packten ihn an den Schultern. „Die Laſt? Das war die
Gewiß=
heit, daß er hätte leben können, Thorſen, daß er geſund und
wohlbehalten aus Afrika zurückkommen hätte können, wenn man
an einer beſtimmten Stelle, von der ſeine Rettung abhängig
war, nicht ſo entſetzlich, ſo verbrecheriſch leichtſinnig und
gleich=
gültig geweſen wäre . ..
und
„Nun verſtehe ich Sie ganz.‟ Er ſagte dies ganz behutſam
ſah ſie mit tiefem Mitleid an.
Alpen wohnt, der kann in der Nacht und am Tage den
eigen=
tümlichen, unperkennbaren Donner der niedergehenden
Schnee=
maſſen hören, denn die Berge werfen das Echo hundertfach
zu=
rück und leiten es über weite Strecken.
Erſt im Frühjahr ſieht man dann oft, daß da und dort
vernichtende Lawinen niedergegangen ſind, man ſieht es an
zer=
ſplitterten und geknickten Bäumen, an getötem Wild und
ver=
ſchwundenen Schutzhütten, Jagdunterſtänden und dergleichen.
Mit hoher Achtung ſollte man aber jetzt der Männer gedenken,
die trotz der Lawinengefahr ihren Dienſt tun müſſen, der vielen
namenloſen Zoll= und Grenzwächter, der Jäger und
Forſt=
gehilfen, der Holzfäller — und vieler Wiſſenſchaftler.
Wie lange können Tiere leben?
(() Brüſſel. Einige belgiſche Zoologen haben in.
Zuſam=
menarbeit mit engliſchen Forſchern eine neue Liſte über die
Lang=
lebigkeit der Tiere aufgeſtellr. Daraus ergeben ſich teilweiſe ganz
neue Zahlen. Die Kaltblütler haben entſchieden den Vorzug So
hat man Fiſche gefunden, die 50 und 60 Jahre alt wurden. Gar
nicht zu reden von den Schildkröten, die oft die Jahrhunderte
überdauern. Was ſich keineswegs nur auf die Rieſenſchildkröten
bezieht, ſondern auch auf die kleinen griechiſchen.
Im übrigen aber ſtaffeln ſich die Höchſtalter etwa ſo: Elefant
50 Jahre, Ausnahmen bis zu 55 oder 60 Jahren ſind möglich. In
der Gefangenſchaft ſelten über 30 Jahre. Rhinozeros 40 Jahre,
Flußpferd 40 Jahre, Pferd 40 Jahre, Bär 35 Jahre, Affe 35.
Jahre, Katze 30 Jahre, Giraffe 30 Jahre.
Bei einigen Tieren verlängert die Gefangenſchaft das Leben,
bei anderen verkürzt ſie es. Löwen werden z. B. in der
Gefan=
genſchaft, die ihnen bequem und reichlich das Futter beſchert, viel
älter als in der Freiheit.
Erwähnen muß man noch die Vögel, bei denen ſich auch meiſt
Gefangenſchaft vorteilhaft auswirkt. Es gibt Papageien, die
nachweisbar 105 Jahre alt wurden. Man hat aber auch
Kana=
rienvögel gefunden, die bis zu 25 Jahre erreichten.
Es war ganz ſtill im Zimmer. Eine Uhr tickte leiſe, der
Raum war mit dem merkwürdigen Geſang der Stille angefüllt.
Thorſen holte eine Flaſche Cognak, ſtellte zwei Gläſer auf
den Tiſch und ſetzte ſich auf das Sofa. — Frau Mahrholm hatte
die Augen geſchloſſen. Die Haare waren zurückgefallen, ſie
ſchim=
merten blauſchwarz und weich. — Thorſen füllte ein Glas mit
der freien Hand. „Trinken Sie!” ſagte er ſuggeſtiv.
Ohne die Augen zu öffnen, trank ſie das Glas aus und
noch ein zweites, ſchnell nachgefülltes.
Dann ſchlug ſie die großen, klugen Augen auf, in denen
jetzt Tränen ſchimmerten
„Ach Erik” ſtammelte ſie, und die Tränen rannen
unauf=
haltſam über die blaſſen Wangen.
„Du mußt dich beruhigen”, ſagte Thorſen zärtlich, und
wiſchte ihr mit dem Taſchentuch die Tränen aus dem Geſicht.
Sie nickte, antwortete aber nicht. Dann küßte er ſie und
bettete ſie in unendlicher Zärtlichkeit in ſeine Arme.
Es ſchlug acht Uhr. Thorſen erwachte und ſah nach der Uhr.
Dann begann er nach alter Gewohnheit den Tageslauf zu
über=
denken. Heute war ja die Vereinbarung mit Herrn v. Herm
fäl=
lig. Na, der ſaß jedenfalls ohnehin ſchon auf Nadeln. Aber es iſt
ganz gut, überlegte Thorſen, daß ich ihn bis heute zappeln ließ,
um ſo mehr wird er mir entgegenkommen, und dabei muß er
beſtätigen, daß ich abſolut fair handle, denn heute ſollte ich mit
ihm zuſammenkommen und heute bin ich zur Stelle. Thorſen iſt
eben pünktlich, Thorſen iſt verläßlich. — Plötzlich fiel ihm
Jenny ein.
„Wo iſt Jennh?” Unruhe erfaßte ihn.
Er nahm den Hörer und ließ ſich mit Jennys Zimmer
ber=
binden. Er läutete wie ein Irrſinniger. Seine Bemühungen
blieben erfolglos. Es meldete ſich niemand. Sinnend legte er
den Hörer auf die Gabel und ging mit langen Schritten im
Zimmer auf und ab.
Seine Initiative flammte plötzlich auf. Er läutete dem
Boy. „Hier haben Sie eine Mark, mein Sohn”, ſagte er zu dem
eintretenden Jungen, „und wenn Sie alles gut erledigen, dann
bin ich bereit, Ihnen weitere fünf Mark in die Hand zu drücken.
Begeben Sie ſich im Laufſchritt in das Zimmer Frau
Mahr=
holms und fragen Sie an wann ich meinen Beſuch machen darf.
Laſſen Sie ſich aber nicht abſchrecken, wenn die Dame ſchläft.
Laſſen Sie ſie auf meine Verantwortung durch das
Stuben=
mädchen wecken. Und ſeien Sie in drei Minuten mit der
Ant=
wort da. Verſtanden?”
„Jawohl, mein Herr”
„Dann hopp. Galopp und ſchweigen Sie!”
Der Boy verſchwand, ohne eine Miene zu verziehen,
wäh=
rend Thorſen ſeine Wanderung wieder aufnahm. Nach einigen
Minuten klopfte es. Der Boy trat ein.
(Forfetzung folgt.)
Seite 10 — Nr. 39
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 8. Februar 1931
Stbte
Der Sport des Sonntags.
Biever vonter Sporleeltieb.
Im Fußball
geht es am Sonntag hoch her. Der Gau Südweſt hat gleich
fünf Spiele angeſetzt, und zwar FK. Pirmaſens—Spfr.
Saar=
brücken, Kickers Offenbach—1. FC. Kaiſerslautern Phönix
Lud=
wigshafen—Union Niederrad, Wormatia Worms—Boruſſia
Neun=
kirchen und Eintracht Frankfurt—Saar 05 Saarbrücken. An der
Spitze wird ſich nicht viel ändern, da die ausſichtsreichſten
Meiſter=
ſchaftskandidaten, Phönix, Pirmaſens, Worms und Offenbach, alle
auf eigenem Platze ſpielen und daher gute Siegchancen haben.
Im Gau Baden ſollte der SV. Waldhof durch einen Heimſieg
über den Karlsruher FV. wieder Anſchluß an die Tabellenſpitze
bekommen. Der Kampf VfB. Mühldorf—VfR. Mannheim iſt
offen, dagegen werden der FC. 08 Mannheim gegen den
Freibur=
ger FC. und Germania Karlsdorf gegen den FC. Pforzheim
die Segel ſtreichen müſſen. In Württemberg hat der SSV.
Ulm Gelegenheit, ſeine führende Poſition durch einen Sieg über
den Abſtiegskandidaten Sportfreunde Stuttgart zu befeſtigen. Die
Kickers werden ihre Chancen gegen den SV. Göppingen wahren,
und der VfB. Stuttgart ſollte gegen den Ulmer FV. 94 die zwei
Punkte ergattern. Offen iſt die Begegnung Sportfr. Eßlingen—
Union Böckingen. Im Gau Bayern iſt großer „Derby=Tag”.
Sppgg. Fürth—1. FC. Nürnberg, BC. Augsburg—Schwaben
Augsburg und Bayern-Wacker München, das ſind drei
Paarun=
gen, die jedem bayeriſchen Fußballfreund das Herz höher
ſchla=
gen laſſen. Und die Begegnung Jahn Regensburg—1860
Mün=
chen iſt auch nicht ſchlecht. Das fünfte Spiel heißt Schweinfurt
05—Spvgg. Weiden. Wahrſcheinlich wird der Gau Bayern in
der Spvgg. Fürth auch ſeinen neuen Meiſter krönen können. Im
Gau Nordheſſen iſt der Kampf Hannau 93—VfB. Friedberg
für die Meiſterſchaft wichtig. Sonſt ſpielen noch Sport Kaſſel
gegen Boruſſia Fulda und Germania Fulda—SC. 03 Kaſſel. Am
Mittelrhein ſind folgende Treffen angeſetzt: Mülheimer SV.
gegen VfR. Köln, Kölner SC. 99—Eintracht Trier 1. FC. Idar—
Sülz 07 und Weſtmark Trier—SC. Blau=Weiß Köln. Der VfR.
Köln wird ſein Meiſterſtück wohl vom Meiſter der Vorſaiſon,
Mülheimer SV., abgenommen bekommen.
Winterſport
verzeichnet an großen Ereigniſſen im Ausland, den Abſchluß der
Akademiſchen Weltwinterſpiele in St. Moritz, bei denen wir
Deutſche ſchöne Erfolge erringen können, die Kunſtlauf=
Welt=
meiſterſchaften der Frauen in Wien, die von Deutſchland aus den
bekannten Gründen nicht beſchickt werden können, und die Rodel=
Eurona=Meiſterſchaften in Krynica. Hier wird Deutſchland mit
ſeinen beſten Kräften beteiligt ſein. Im Inland ſteht das
Winter=
ſportfeſt des Deutſchen Oſtens in Schreiberhau an erſter Stelle
der Veranſtaltungen. Von ausländiſchen Veranſtaltungen
verdie=
nen noch Beachtung die Internationalen Abfahrts= und Slalom=
Läufe der Tſchechoſlowakei in Großkohlbachtal, die Italieniſchen
Skimeiſterſchaften in Cortina d’Ampezzo, die Franzöſiſchen
Ski=
meiſterſchaften in Chamonix, die Norwegiſſhen Eisſchnellauf=
Meiſterſchften in Oslo und das Gaſtſpiel der Winnipeg Monarchs
in Baſel. Die Bob=Rennen um den Goldpokal von St. Moritz
werden von der beſten internationalen Fahrerklaſſe beſtritten.
Deutſchland wird ebenfalls am Start ſein. Im
Boxen
treten am Wochenende die Amateure der Gaue Südweſt und
Württemberg ſich in Stuttgart gegenüber. Im Ausland gehen
die Länderkämpfe Polen—Ungarn in Poſen und Finnland—
Schweden in Helſingfors in Szene. Der
Radſport
weiſt in Deutſchland mit der Dortmunder „Nacht” wieder ein
Ereignis großen Formats auf. Die Teilnehmerliſte verzeichnet
13 Paare. In Stuttgart wird ein Nachtrennen über acht Stunden
veranſtaltet, das ebenfalls eine große Beſetzung aufzuweiſen hat.
In Kopenhagen wird ein 25=Stunden=Rennen geſtartet, zu dem
aus Deutſchland Victor Rauſch verpflichtet wurde. Paris führt
am Sonntag ſeine üblichen Bahnrennen durch. Im
Pferdeſport
ſteigt nach den großen Tagen von Berlin am Samstag und
Sonn=
tag das große Reitturnier in der Frankfurter
Feſt=
halle. Wie ſchon im Vorjahre, ſo kann auch diesmal wieder
beſter Sport erwartet werden. Ueber 500 Nennungen ſind
ein=
gegangen, darunter die der namhafteſten deutſchen Reiter und
Reiterinnen. Beſonderes Augenmerk wird bei dieſem Turnier
auf die Fahr=Konkurrenzen gelegt werden. Im
Doppelveranſtalkung am Böllenfallkor.
2 Uhr Handball: SV. 98 — Pfalz Ludwigshafen.
3 Uhr Fußball: Sb. 98 — Olympia Lorſch.
Nach langer Zeit iſt es wieder einmal möglich geworden, eine
Doppelveranſtaltung am Böllenfalltor aufzuziehen. Das
Darm=
ſtädter Sportpublikum wird dies ganz beſonders begrüßen, denn
es werden zwei ſpannende Kämpfe ſerviert, ohne daß der ſonſt
übliche Eintrittspreis erhöht wird. Das Stadion wird alſo am
Sonntag wieder einmal Maſſenbeſuch aufweiſen.
Die Handball=Liga gegen Ludwigshafen.
Nachdem die Handballer der 98er genau wie ihre Kameraden
von den Fußballern nunmehr alle auswärtigen Spiele erledigt
haben, treffen ſie gleich im erſten Heimſpiel auf einen
kampfkräf=
tigen Widerparten. Den Ludwigshafenern gelang es vor vierzehn
Tagen dem Deutſchen Meiſter Polizei in einem erbittert
durch=
geführten Treffen einen wichtigen Punkt zu entreißen. Was die
Mannſchaft beſonders gefährlich macht, iſt die große Wurfkraft
ihres neueingeſtellten Mittelſtürmers Härtner, der im Treffen
gegen Polizei alle 6 Tore auf ſein Konto brachte. Für die „
Li=
lien” gilt es nun Ernſt zu machen, um jetzt im entſcheidenden
Stadium der Verbandsſpiele keinen Punkt mehr zu verlieren.
Weitere Handballſpiele: Jugend — Reichsbahn, dort 12.30
Uhr; Schüler — Turnerſchaft Griesheim, Stadion 1.15 Uhr.
Die Fußballer gegen Olympia Lorſch.
Den 98ern iſt es nach wochenlangem Experimentieren endlich
wieder einmal möglich, mit kompletter Mannſchaft anzutreten.
Dies dürfte ſchon ein weſentlich beſſeres Spiel gewährleiſten, wie
man es an den letzten Sonntagen von ihnen ſah. Die Elf wird
ſich darüber im Klaren ſein, daß ihr ſonntäglicher Gegner alles
herausgeben wird, um Erfolge, die für ihn bitter notwendig ſind.
zu erzielen. Wenn die 98er am Sonntag ihr Spiel von der erſten
bis zur letzten Minute auf Kampf einſtellen, dann müßte ihnen
wieder einmal ein Sieg glücken, der ſie dann an die 4.
Tabellen=
ſtelle vorbringen würde. Die Reſerve muß, wenn ſie weiter in
Führung bleiben will, ihren Vorſpielſieg gegen Lorſch
wieder=
holen. Spielbeginn 1.15 Uhr. — Weitere, Spiele: 3. Mannſchaft
— 1. TV. Stockſtadt. Stadion 10.30 Uhr 4. Mannſchaft — 3. TSG.
46. Stadion 10.30 Uhr. Es ſei ganz beſonders auf das Spiel der
3. Elf hingewieſen, die auf den ungeſchlagenen Meiſter der
Kreis=
klaſſe II trifft.
Polizei Darmſtadt — PfR. Kaiſerslaukern.
Die Landespoliziſten treffen am kommenden Sonntag auf
den VfR. Kaiſerslautern. Im Vorſpiel waren ſie ihrem Gegner
überlegen und gewannen auch das Spiel dementſprechend
über=
zeugend. Inzwiſchen war die Spielſtärke des Meiſters infolge
der Sperre von zwei der beſten Spieler weſentlich geſunken.
Es fehlt vor allem an der Durchſchlagskraft des Sturmes. Am
kommenden Sonntag ſpielt der Sturm des Meiſters wieder mit
Spalt. Durch ſein Mitwirken wird die Mannſchaft weſentlich
verſtärkt. Der VfR. Kaiſerslautern wird ſicherlich auf eine
an=
dere Polizei=Mannſchaft ſtoßen als Ludwigshafen am vergangenen
Sonntag. Wir erwarten einen ſpannenden Kampf, in dem der
Meiſter als klarer Sieger hervorgehen ſollte.
Spielbeginn 15 Uhr, Landespolizeiſtadion.
*
Jugendſpiele am 10. Februar.
Handball: Merck A — Polizei A 10.,30 Uhr, dort.
Poli=
zei B — Tv. Arheilgen B. 12.30 Uhr. Polizeiplatz. Schüler Merck
— Schüler Polizei, 9,30 Uhr, dort.
Fußball: Fußball A — Germania Eberſtadt A, 10.00 Uhr.
dort. Abfahrt mit Rädern 9,20 Uhr Beſſunger Turnhalle.
*
Handball im Kreis Skarkenburg.
Bezirksklaſſe, Staffel 6;Germania Pfungſtadt — 46
Darm=
ſtadt, Tſchft. Griesheim — Lorſch, Viktoria Griesheim —
Heppen=
heim; Staffel 7: 04 Arheilgen — Nauheim, Tgde
Sprend=
lingen — TV. Arheilgen; Staffel 8: König — Reinheim,
Erbach — Groß=Zimmern, Nieder=Ramſtadt — Lengfeld
Kreisklaſſe I/1: Beſſungen — Egelsbach, TSV. Langen —
Vor=
wärts Langen, Jahn 75 — Dreieichenhain, Polizei, Reſ. — SV. 98,
Reſerve.
Kreisklaſſe II: Germania Eberſtadt — Erfelden, Götzenhain —
Sprendlingen.
Erreicht 46 Darmſtadt am Sonntag ſein Ziel? Dies iſt die
große Frage. Betrachtet man zur Beurteilung der Ausſichten die
Leiſtungskurve der 46er und der Pfungſtädter Germanen, ſo ſtellt
man zweifelsfrei erhebliche Schwankungen feſt. Große Leiſtungen
haben beide Mannſchaften ſchon gezeigt. Die Lage zum Treffen
auf dem Germaniaplatz iſt ſo, daß 46 Darmſtadt mit einem Siege
22 Punkte erreicht, die von keinem Verein mehr erzielt werden
können. Man prüfe die Chancen für den Fall eines
Germanen=
ſieges mit dem noch ausſtehenden Lokalkampf TV. Pfungſtadt —
Germania und 46 Darmſtadt in Lorſch. Kurz geſagt, in
Pfung=
ſtadt ſteigt ein Großkampf. Die Tſchft. Griesheim wird ſich mächtig
anſtrengen, um gegen Lorſch die Punkte zu behalten. Nach den
Leiſtungen des letzten Sonntags ſollte das Unterfangen nicht
aus=
ſichtslos ſein. Aber auch der Bruderverein, die Viktoria, wird aus
dem Bericht der 46er geleſen haben, daß Heppenheim zurzeit auch
auf der Höhe iſt.
An der Arheilger Kante werden zwei Spiele ausgetragen,
wo=
von das Treffen des Spv. 04 Arheilgen gegen Nauheim
zwei=
fellos das ſchwerere iſt, denn Vogel, der Strafwurfſpezialiſt, hat bei
den Gäſten letzten Sonntag wieder mitgewirrt und ſechs Treffer
erzielt. Es heißt daher für die Mühlchesleute: die Ohren geſpitzt,
wenn ſie im Rennen bleiben wollen. Der TV. Arheilgen müßte
aus Sprendlingen mit einem Siege heimkehren.
Im Odenwald iſt man, trotzdem die Würfel bereits gefallen
ſind, auf das Abſchneiden des Meiſters Reinheim in König
ge=
ſpannt. Wie erinnerlich ging das Vorſpiel knapp 4:3, bei gleichen
Leiſtungen, für den Meiſter gewonnen. Sollte er Federn laſſen?
Erbach und Groß=Zimmern ſind langjährige Bekannte. Auch hier
gewann im Vorſpiel der Platzverein Groß=Zimmern knapp 4:3.
Jetzt könnte es umgekehrt heißen. Aber auch die dritte Begegnung
hat dieſelbe Vorgeſchichte. Nur hieß es in Lengfeld 6:5. Nieder=
Ramſtadt mangelt es etwas an Energie, wie drei verlorene Spiele
mit einem Tore Differenz zeigen
Kreisklaſſe I: Das große Rätſel heißt Jahn 75. Denn
Vorwärts Langen zweimal zu ſchlagen, iſt beſtimmt eine Leiſtung.
Jetzt kommt die Probe aufs Exempel. Wir ſind geſpannt!
Beſ=
ſungen hat gegen Egelsbach wohl einen harten Stand. Aber
aus=
ſichtslos braucht kein Kampf zu ſein. Das Langener Lokaltreffen
bezeichnen wir als offen.
Kreisklaſſe II: Hier herrſcht faſt völlige Ruhe. Ein
intereſſantes Spiel iſt das Treffen der Eberſtädter Germanen mit
Erfelden. Bekanntlich fehlte im Vorſpiel der beſtellte
Schieosrich=
ter, und man trug ein Privatſpiel aus, an deſſen Ausgang
Erfel=
den nicht ſonderlich intereſſiert war, bis der Kreisſpielwart das
Treffen wertete. Erfelden hat jedoch eine Wiederholung
durchge=
ſetzt für den Fall, daß die Meiſterſchaft beeinflußt wird. Und
tatſächlich — Erfelden ſitzt auf den Socken. Alſo die Frage: Wird
Erfelden jetzt abgeſchüttelt?
Germania Pfungſtadt — TSG. 46 Darmſtadt.
Der Germaniaplatz in Pfungſtadt wird am Sonntag wieder
einmal einen Großkampf erleben. Schon der Name des
Tabellen=
führers bürgt für gute Leiſtung und die Germania=Leute ſorgen
für einen raſſigen Kampf um die Punkte. Wie war es doch im
Vorſpiel auf dem Platz an der Rheinallee: da haben ſich die
Mann=
ſchaften knapp 5:4 getrennt. Mitreißender Kampf bis zum Schluß
und die Schönheit des Kampfes von damals wünſchen wir auch
beim Rückſpiel. Für beide Teile ſteht viel auf dem Spiel, die
Pfungſtädter können noch die Spitze erreichen und der
Tabellen=
führer hat nur drei Punkte Vorſprung. Umſtände, die die
Mann=
ſchaften zu größtmöglichſten Leiſtungen anſpannen werden.
Tbd. Jahn 1875 — Tv. Dreieichenhain.
Am Sonntag, nachmittags 3 Uhr. empfangen die 1875er
Drei=
eichenhain zum fälligen Rückſpiel. Der Gegner, als ſtärkſter
Ver=
ein in der Gruppe anzuſprechen, hat mit 8 Spielen 12 Punkte und
iſt wohl als kommender Meiſter nicht leicht zu nehmen. Das
Vor=
ſpiel ging knapp verloren, doch mit der gegenwärtigen Spiel
der Jahner dürfte dieſes Reſultat nicht mehr zu erwarten ſein.
Den Freunden des Handballſportes wird alſo ein intereſſantes
Spiel geboten werden. Die Mannſchaft ſpielt in der Aufſtellung
des Vorſonntages, und zwar mit: Trinter: Treſſer, Kißner:
Sten=
ger Steiger, Schnellbächer: Metzler, Fuchs. Spahn, Uhrig und
Roßbach.
Kreisklaſſe 2, Gruppe 4 — Odenwald.
Hier müſſen die Spiele des kommenden Sonntags wie folgt
lauten (irrtümlich wurden geſtern die Paarungen des 17.
Fe=
bruar veröffentlicht);
Neuſtadt — Erbach, Groß=Umſtadt — Lützel=Wiebelsbach,
Beerfelden — Lengfeld, Spachbrücken — Kleeſtadt,
Sand=
bach — Ueberau, Rimhorn — Lengfeld 2., Ober=Klingen
— Ueberau 2.
Reichsbahn=TSV. Darmſtadt.
Sonntag, den 10. 2. 35, begeben ſich die beiden
Fußballmann=
ſchaften zum fälligen Verbands=Rückſpiel zumSV. Erzhauſen.
Es ſpielt die 2. Mannſchaft um 12.45 Uhr mit Pech, Heimbücher,
Borger. Wittersheim, Dechent. Schuchmann, Joſt. Schmidt,
Rex=
roth. Hartmann, Gerbig. Erſatzmann: Beutel. — Die 1. Mannſchaft
ſpielt um 14.30 Uhr mit: Frieß 2. Welker, Bär Mahr, Hartmann,
Diener, Spamer. Feldmann2., Frieß 1.. Stoll, Holl 2. Erſatzmann:
Stromberger. — Abfahrt ab Marſtall: 2. Mannſchaft 11.45 Uhr,
1. Mannſchaft 13.30 Uhr.
Union Wixhauſen — Viktoria Gyiesheim.
Dieſes Spiel findet am Sonntag um halb 3 Uhr auf dem
Unionſportplatz ſtatt und verſpricht ſehr ſpannend und intereſſant
zu werden, da beide Mannſchaft noch Ausſicht auf den zweiten
Platz haben. Es hat daher jede Mannſchaft Grund genug, das
Spiel ernſt zu nehmen und beide Vereine werden ihre zur Zeit
beſte Mannſchaft auf das Feld bringen. Im Vorſpiel konnte
Gries=
heim einen knappen 2—1 Sieg erringen. Damals ſtand Wixhauſen
in einer Kriſe, die jedoch die Mannſchaft, nach den letzten
Reſul=
taten zu beurteilen, überwunden haben dürfte.
Vorher 2. Mannſchaften.
Am Vormittag um halb 10 Uhr ſpielt die zur Zeit in guter
Form befindliche A.H.=Mannſchaft gegen Mörfelden. Durch einen
Sieg kann ſich die Wixhäuſer Mannſchaft auf den zweiten
Tabellen=
platz vorſchieben. Auch hier wird ſich ein Spaziergang zu dem
Spiel lohnen.
Die kleine Sporkpreisfrage.
iſt offen auch für Sie. Geben Sie Ihre Poſtkarte noch heute
Beförderung auf: Einſendungen müſſen bis Samstag dieſer Wo
18 Uhr, auf der Sportredaktion vorliegen.
SV. Groß=Gerau—Jahn 1875 Darmſtadt.
Einen nicht leichten Gang haben die 75er am Sonntag
Groß=Gerau. Letztere befinden ſich immer noch in der Gru
für den 2. Tabellenplatz und hatten dieſen auch lange Zeit in
Die 75er dagegen haben mit der Niederlage gegen Wixhau
dieſe Ausſichten getrübt, jedoch zu einem guten Platz wird
immer noch reichen. Bislang waren die Spiele in Groß=Ge
für die hieſigen ſtets mit Glück und Erfolg begleitet. Se
oder nie kehrten ſie von da mit einer Niederlage heim. Im 9
ſpiel verlor Groß=Gerau mit 0:2, und wird nun verſuchen.
zu revanchieren, ſo daß wieder ein recht ſpannender, intereſſat
Kampf bevorſteht. — Spielbeginn und Abfahrtszeiten am Sa
tag an dieſer Stelle. Spielerverſammlung iſt Freitag abend
Uhr. Sämtliche Aktiven und Inakttiven werden erwartet.
Ringen.
Kraftſportverein Darmſtadt 1910.
Zum letzten auswärtigen Verbandskampf müſſen die Da
ſtädter am Samstag. 9. Februar, in Frankfurt gegen die Rin
mannſchaft der dortigen Athletikſportvereinigung 1886 antre
Beide Mannſchaften ſchweben noch in Abſtiegsgefahr. Für
Platzmannſchaft ſind die Ausſichten auf einen eptl. Punktegen
beſſer, da ſie den Vorteil der eigenen Matte genießen. Aber
für die Darmſtädter iſt die Partie nicht ausſichtslos.
Die Mannſchaft begibt ſich per Kraftwagen nach Frank
Intereſſenten iſt hierbei Gelegenheit geboten, gegen ger
Koſten an dieſer Fahrt teilzunehmen. Abfahrt Samstagal
pünktlich 7.30 Uhr ab Reſtaurant „Krone‟.
Für die Mannſchaftsringer findet heute abend im Traini
lokal eine Sitzung ſtatt. Anweſenheit iſt Pflicht!
Aus den Vereinen u. Verbänd
Turnerbund Jahn 1875 Darmſtadk.
Die für Samstag, den 9. Februar, vorgeſehene Verei
Verſammlung wird auf 8 Tage ſpäter verſchoben.
Freitag den 8. Februar, 8,30 Uhr. findet im Turn
eine Pflichtverſammlung aller Handballſpieler ſtatt. Es wird
wartet, daß ein jeder Spieler an dieſer äußerſt wichtigen
ſammlung teilnimmt.
Schledsrichter=Arbeitsgemeinſchaft.
Untergruppe Darmſtadt.
Die nächſte Pflichtſitzung findet am kommenden Montag,
11. Februar, um 20,15 Uhr, bei Löffler ſtatt. Es wird erwo
daß alle Kollegen, ſofern nicht durch Krankheit oder Arbeit
hindert, an der Sitzung teilnehmen. (gez.): Hillgärtne
Lautz.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Freitag, 8. Februar
„15: Stuttgart: Gymnaſtik. — 6.30: Gr
6.00: Bauernfunk.
naſtik. — 6.50: Zeit, Wetter. — 6.55: Morgenſpruch, Cho
7.00: Stuttgart: Frühkonzert der Kapelle Ilia Lwſchakoff,
8.10: Waſſerſtand, Wetter. — 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik.
9.00: Nur Freiburg: Werbekonzert. — 9.15: Nur Freibr
Kammermuſik. — 10.00: Nachr. — 10.15: München: Schulft
Generalprobe zu den olympiſchen Winterſpielen 1936. — 10.
Prakt. Ratſchläge für Küche und Haus. — 11.00: Werbekon,
11.30: Programm Wirtſchaftsmeldg., Wetter. — 11.45:
zialdienſt.
12.00: Stuttgart: Mittagskonzert. Es ſpielt die Kapelle Ilia
ſchakoff. — 13.00: Zeit Nachr. — 13.10: Nachr aus
Sendebezirk. — 13.15: Stuttgart: Mittagskonzert. Muſikal.
benſpiele (Schallpl.). — 14.15: Zeit, Nachr. — 14.30: A
ſchaftsbericht. — 14.45: Zeit, Wirtſcha tsmeldungen. —
Wetter. — 15.00: Nur Freiburg: Nachr. — 15.15: Für
Frau: 1. Sril — nicht nur Mode. Eine kleine Bekrachtung.
2. Der Schuh im Wandel der Zeiten. — 3. Der alten Wohr
ein neues Geſicht. Eine Funkſzene. — 4. Sinnvolle Kinder
dung — auch im Wrnter. Anregungen u. prakt. Vorſchläge.
16.00: Berlin: Nachmittagskonzert. Tanz und Lieder aus e
Gauen. Ausf.: Trude Gerhardt (Sopran), Richters
Geſa=
gitarriſten, Kl. Funkorcheſter Ltg.: W. Steiner. — 18
Jugendfunk: Volksweiſen auf der Handharmonika. — 18
Humor des Oſtens Witz — und tieſere Bedeurung. Plaut
von Dr. Baron Scott. — 18.30: Was geht in den Vulk:
vor? Zwiegeſpräch. — 18.45: Dr. Heinr. Wafſenſchmidt:
amtlichen Rundfunkzeitſchriften.
18.50: Leipzig: Unterhaltungskonzert. Das Funkorcheſter u. Soli
Ltg.: Th. Blumer. — 19.45: Das Leben ſpricht.
Zeit, Nachrichten. — 20.15: Königsberg: Reichsſendung: Sti
der Nation: Als man noch den Kranz um den Zylinder t
Bilder von einer alten oſtpreußiſchen Landhochzent. — 21
Muſik um Oſſian. Ouvertüre von Gade. Vier Geſänge von E
bert Frauenchor von Brahms Ltg.: Dr. Merten. —
Zeit, Nachrichten. — 22.15: Nachrichten aus dem Sendebe
Wetter, Sport. — 22.30: Der Zeitfunk bringt Sportvorſe
23.00: Deutſche Kaiſer rufen am Rhein. Ltg.: P. Laven.
23.30: Der Vorſtadt=Geſangverein. Ltg.: P. Laven. — 2
Nachtmuſik (Schallpl.). Komponiſten=Portrait: Edvard Grieg.
OMitien dnasänmnn
Freitag, 8. Februar
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nativn. Als 1.
noch den Kranz um den Zylinder trug. Bilder von ei
alten oſtpreußiſchen Landhochzeit.
Berlin: 21.00: Tanzmuſik aus Budapeſt. Kap
Mandits.
Breslau: 18.20: BDM.=Mädel aus ganz Schleſien
zählen aus der Kampfzeit.
Deutſchlandſender: 21.00: Das Elly Ney=Trio ſt
Schubert.
Frankfurt: 21.00: Muſik aus Oſſian. Duvertüre
Gade, vier Geſänge von Schubert, Frauenchor von Brah
Hamburg: 19.00: Werke pommerſcher Komponiſten. 4
Prof. Dr. Engel.
Köln: 19.00: Szenen aus der Oper: „Der Baiaz
von Levncavallo (Schallpl.).
Königsberg: 21.00: Slawiſche Muſik. Ltg.: E. Seid
Leipzig: 21.00: Plomben für den Giftzahn der 2
München: 18.30: Iſt Tanz ein Sport? Ein hei
Thema unterſucht L. von Buerkel.
Stuttgart: 18.30: Mädel, komm, die Geigen ſine
Bunte Muſik.
Rom: 20.45: Muſikaliſche Darbietungen.
Kopenhagen: 22.20: Mandolinen=Orcheſter,
London: 23.30: Tanzkapelle Roy.
Wekterbericht.
Ausſichten für Freitag: Heiter bis wolkig, ſtärkerer Froſt,
liche bis öſtliche Winde.
Ausſichten für Samstag: Fortdauer des Froſtwetters, dock
ausſichtlich wieder aufkommende Unbeſtändigkeit.
Nummer 39
blate
Freitag, 8. Februar
Die Poſt als Spiegelbild der Wirtſchaft.
12 Mnnsnen Zeengefpräche.
Die Poſt iſt das Barometer der Wirtſchaft. Jede, auch die
inſte Schwankung des Wirtſchaftslebens macht ſich bei der
ichspoſt bemerkbar, ehe ſie den Außenſtehenden zum Bewußtſein
nmt. Die Belebung des ganzen Wirtſchaftslebens hat ſich im
eiten Jahre des nationalſozialiſtiſchen Staates günſtig
ausge=
rkt. War im Jahre 1933 noch ein — wenn auch ſchwacher —
rkehrsrückgang zu verzeichnen, ſo darf man für das Jahr 1934
t Genugtuung feſtſtellen, daß die Verkehrsziffern für das
ab=
aufene Jahr allgemein erfreuliche Zugänge aufzuweiſen haben.
Im Bezirk der Oberpoſtdirektion Frankfurt waren die
Ver=
rsziffern ſtark im Anſteigen. Die Zahl der gewöhnlichen
Brief=
dungen iſt gegen das Jahr 33 um 3,37 Prozent auf 159 650 000
tiegen. Bei den Einſchreibebriefen iſt dagegen noch ein
Rück=
ng zu verzeichnen, und zwar bei den eingelieferten Sendungen
0,78 und bei den eingegangenen Sendungen um 1,52 v.H.
ißerordentlich ſtark, rückläufig iſt die Zahl der Poſtaufträge.
is dieſem Rückgang kann man ohne weiteres auf die Beſſerung
Wirtſchaftslebens ſchließen, da in Zeiten guten, aufſteigen=
Geſchäftsverkehrs die Zahl der Poſtaufträge weſentlich
ge=
iger iſt als in ſchlechten Zeiten. Hier betrug der Rückgang
ſo=
r 1016 v.H. Die Zahl der Nachnahmeſendungen iſt faſt gleich
plieben. Hier iſt ein Mehr von 2700 Stück zu verzeichnen.
Ge=
iger geworden iſt auch die Verſendung von Wertbriefen. Hier
rägt die Abnahme bei den eingelieferten Briefen 0.39, bei den
igegangenen 3,21 v.H.
Günſtig entwickelt hat ſich der Paketverkehr. Hier iſt eine
Zu=
hme von 11,30 v. H. bei den eingelieferten und 12,68 v. H. bei
r eingegangenen Paketen zu verzeichnen. Im Poſtſcheckverkehr
der Aufſchwung des Wirtſchaftslebens am deutlichſten fühlbar.
r ganzen Reich iſt die Zahl der Buchungen um 8 v. H. und das
rchſchnittliche Guthaben um 15 v.H. geſtiegen. Im Bezirk
Frank=
et ſind 7,82 v H. mehr Buchungen als im Vorjahr
vorgenom=
n worden. Die Guthaben der Kunden waren im Dezember
Bezirk Frankfurt um 17.29 v. H höher. Sie haben 34 283 800
M. betragen gegen 29 230 500 RM. im Vorjahr. Der
Zahl=
ten= und Poſtanweiſungsverkehr hat ebenfalls weſentlich
zu=
iommen. Der Zugang betrug bei den Einzahlungen 8,61 v. H.,
i den Auszahlungen 2,28 v. H. Einzahlungen ſind 7 754 000,
lszahlungen 2 907 000 zu verzeichnen.
Gewaltig iſt die Zahl der Rundfunkteilnehmer in die Höhe
chnellt. Im Jahre 1932 waren 106 196 Rundfunkteilnehmer
rhanden. Ihre Zahl ſtieg im Jahre 1933 auf 121 558, im Jahre
34 wurden 147 206 Rundfunkteilnehmer gezählt. Das bedeutet
te Zunahme um 21.10 v. H.
Im Fernſprechverkehr hat ſich die Zahl der Sprechſtellen um
vH. vermehrt. Dieſe Vermehrung entſpricht nicht den
Er=
irtungen, die man auf die Herabſetzung der Grundgebühr für
rnſprechanſchlüſſe um 25 v. H. geſetzt hatte. Um dieſen
Gebüh=
nausfall zu decken, hätte eine Steigerung um 25 v. H. eintreten
iſſen. Es ſind im Bezirk Frankfurt 91 451 Haupt= und
Neben=
ſchlüſſe vorhanden gegen 88 478 im Vorjahre. Die Zunahme
r Ortsgeſpräche beträgt 3 v.H. Weſentlich ſtärker iſt die
Zu=
chme an Ferngeſprächen im Inlande. Sie beläuft ſich auf 8,06
m Hundert. Die Zahl der Auslandsgeſpräche iſt faſt gleich
ge=
iehen. Es wurden vermittelt 66 209 953 Ortsgeſpräche gegen
4389 000. Die Zahl der Ferngeſpräche im Inland betrug
20 400 gegen 5 828 600, die der Auslandsgeſpräche 97 500 gegen
Der Telegrammverkehr wurde zugunſten des Telephonverkehrs
vas eingeſchränkt. Es wurden im ganzen 5 192 400 Telegramme
ſördert gegen 5 596 500; das bedeutet einen Rückgang von 7.22
m Hundert.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Starker Amerikabeſuch führender Firmen für
Wohnungsaus=
ttung zur Leipziger Frühjahrsmeſſe 1935. Dem Leipziger
Meß=
t wird aus New York gemeldet, daß zahlreiche Einkäufer
füh=
ider nordamerikaniſcher Wohnungsausſtattungsfirmen die am
März beginnende Fruhjahrsmeſſe 1935 beſuchen werden. Die
gemeinen Voranmeldungen zum Beſuch der Meſſe aus Amerika
iſen gegenüber den Vorjahren eine erfreuliche Zunahme auf.
Ausſichten für den Geſamtbeſuch der Meſſe aus USA. ſind
tmalig wieder ſo günſtig, wie ſie es ſeit der Frühjahrsmeſſe
30 nicht mehr geweſen ſind.
Viehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 7. Februar. Aufgetrieben waren
2 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich für Kl. a) auf 43—45, b) 33
7 42, c) 32—38, d) 27—31 Pfg. pro Pfund. Es wurden notiert
der Klaſſe a) 7. b) 20, c) 77 und d) 47 Stück. Marktverlauf:
leppend. geräumt.
Ferkelmarkt Groß=Gerau. Auftrieb: 412 Tiere. Ferkel koſte=
7 9—22 Mark pro Stück. — Der nächſte Ferkelmarkt findet am
Februar ſtatt.
Mannheimer Viehmarktbericht vom 7. Februar. Auftrieb:
Kälber, 33 Schafe, 3 Schweine, 500 Läufer und 205 Ferkel.
reiſe: Kälber, Schafe und Schweine ſind nicht notiert. Ferkel
5 ſechs Wochen 11—13 Mk., desgl, über ſechs Wochen 18—24 Mk.
ufer 24—31 Mk. pro Stück. Marktverlauf: mittelmäßig.
Frankfurter Viehmarkt vom 7. Februar. Aufgetrieben:
Groß=
ih 17 (gegen 25 am letzten Donnerstagsmarkt), darunter 16.
hſen und 1 Bulle. Dem Schlachthof direkt wurden zugeführt:
Ochſen, 2 Bullen, 37 Kühe und 15 Färſen. Kälber 935 (965),
hafe 165 (114), Schweine 412 (400). Notiert wurde pro Zentner
bendgewicht in RM.: Kälber Sonderklaſſe —, Kl. a) 45—48
m 31. Jan. 44—50), b) 38—44 (37—43), c) 32—37 (30—36),
24—31 (22—29), Lämmer und Hammel b) 2. Weidemaſtham=
71 35—36 (35—37), c) mittlere 32—34 (32—34), Schafe e) beſte
—35 (30—31), f) mittlere 30—33 (26—28), Schweine a) 2. 50
S 53 (—) b) 49—53 (51—53), c) 48—52 (48—52) d) 47—51
6—51). Marktverlauf: Kälber, Hammel und Schafe
mittel=
ißig, ausverkauft; Schweine mittelmäßig, geringer Ueberſtand
0 Stück).
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Das Einkommen aus Lohn und Gehalt betrug nach
Berech=
ingen des J.f.K. im Jahre 1934 nach vorläufigen Berechnungen
wa 29,6 Milliarden RM. gegenüber 26,3 Milliarden RM. in
33. Die Zunahme in 1934 wie überhaupt die ganze
Einkom=
enſteigerung im gegenwärtigen Aufſchwung iſt deshalb
beſon=
rs bemerkenswert, weil ſie allein von der geſtiegenen
Beſchäf=
gung herrührt. Die einzelnen Lohn= und Gehaltsſätze ſind ſo
t wie unverändert geblieben.
Die Wirtſchaftsgruppe „Privatverſicherung” teilt mit, daß
e Anmeldepflicht über den 31. Januar hinaus bis zum 28. 2. 35
rlängert worden iſt.
In der Woche vom 20.—26. Januar 1935 ſind 628 948
Güter=
agen geſtellt worden. Nicht rechtzeitig geſtellt wurden 91
Güter=
agen.
In der Aufſichtsratsſitzung der Rheiniſch=Weſtfäliſchen
Elek=
izitätswerk AG. Eſſen, wurde beſchloſſen, der HV. am 27. Febr.
* 1933/34 eine Dividende von 6. (5) Prozent vorzuſchlagen.
Nach der ſoeben ausgegebenen Regierungsſtatiſtik wurden im
Sſtellt; außerdem 151 763 (215 192 bzw. 189 045) Kilo ſonſtige
abakwaren.
Die letzte Mitgliederverſammlung des Deutſchen Brauerbun=
S beſchloß, die Ueberführung des Deutſchen Brauerbundes in
ke Wirtſchaftsgruppe Brauerei vorzunehmen. Bei dieſer
Ge=
genheit wurde der langjährige Präſident des Deutſchen
Brauer=
undes, Generaldirektor Funke zum Ehrenpräſidenten und Präſi=
Enten des auch weiterhin beſtehenden Ehrenrats des Deutſchen
Srauerbundes ernannt und Generaldirektor Ziehm Danzig
auernd in den Ehrenrat berufen.
Berliner und Rhein-Main=Börſe.
Die Berliner Börſe ſetzte ſtill und bei Schwankungen von
½—1 Prozent gut behauptet ein. Unter dem Eindruck des
günſti=
gen Siemensberichts, der der Geſamttendenz eine Stütze bot,
waren Elektrowerte überwiegend befeſtigt, während der
Montan=
aktienmarkt zur Schwäche neigte. Standardpapiere wie Farben,
Reichsbankanteile und Siemens wurden auf geſtriger Baſis
ge=
handelt. Einen gewiſſen günſtigen Einfluß auf die Stimmung
dürfte auch das Communique über die Stillhalteverhandlungen
ausgeübt haben. Starke Beachtung fanden die Berechnungen des
Inſtituts für Konjunkturforſchung über das Einkommen aus Lohn
und Gehalt, das 1934 um 12 Prozent höher als im Jahre 1933
lag. Irgend ein Einfluß auf die Tendenz war jedoch nicht zu
erkennen, und auch im Verlauf blieb die Haltung ſtill, wenn auch
der freundliche Grundton weiter überwog. Am Rentenmarkt
war die Entwicklung nicht ganz einheitlich. Während ſich
Reichs=
ſchuldbuchforderungen um ½ Prozent auf 98 Proz, erholen
konn=
ten waren Umſchuldungsanleihe um 20 Pfg. niedriger. Induſtrie=
Obligationen lagen freundlicher. Reichsbahnvorzugsaktien waren
anfangs etwas gedrückt, ſpäter aber erholt. Der Verlauf war im
allgemeinen etwas freundlicher. Montanwerte konnten ihre
An=
fangsperluſte meiſt wieder ausgleichen. Klöckner lagen feſt und
konnten gegen den Vortag 1½ Prozent gewinnen. Hoeſch waren
¼ Prozent höher. Farben lagen unverändert. Am
Elektroaktien=
markt waren Felten 1½ Prozent und Elektrizitätswerk Schleſien
1½ Prozent befeſtigt. Chadeanteile lagen weiter feſt. Am
un=
notierten Markt ſtiegen Karſtadt auf 35¾ Prozent.
Reichsbank=
anteile waren im Verlauf faſt 2 Prozent höher. Renten lagen
ruhig. Variable Anleihen änderten ſich kaum noch. Von
Indu=
ſtrieobligationen waren Hackethal und Braubank ½ Proz.
niedri=
ger, Mis u. Geneſt verloren ½. Lingnerwerke wurden mangels
Angebots geſtrichen. Pfandbriefe lagen wenig verändert.
Die geſtrige Rhein=Mainiſche Börſe eröffnete noch
ſtiller als vorgeſtern. Die Kursgeſtaltung war wiederum etwas
ungleichmäßig; im allgemeinen blieben die Veränderungen nach
beiden Seiten gering. Der wieder nur minimale
Auftragsein=
gang aus dem Publikum vermochte die Kuliſſe aus ihrer ſtarken
Zurückhaltung nicht zu befreien, zumal die Börſe eine
Ausdeh=
nung der Zinskonverſion, insbeſondere auf Staatswerte, in
kur=
zer Friſt vermutet. Das in kleinem Umfange vorhandene
Inter=
eſſe richtete ſich auch weiterhin auf den Aktienmarkt. Im
großen und ganzen war die Tendenz, angeregt durch verſchiedene
günſtige Momente, wie der Abſchluß der Baſeler
Saarverhand=
lungen und der bisherige Verlauf der Stillhalte=Beſprechungen
in Berlin, widerſtandsfähig. Auch die Veröffentlichung der
Ge=
winnabſchlüſſe im Siemens=Konzern gaben eine Stütze gegenüber
der ſtarken Geſchäftsſtille. Am Chemiemarkt eröffneten JG.
Far=
ben mit 143½ (144), andererſeits Deutſche Erdöl ¼ Prozent und
Metallgeſellſchaft 1 Prozent höher. Elektroaktien lagen zumeiſt
etwas feſter. Am Rentenmarkt war das Geſchäft minimal. Späte
Reichsſchuldbuchforderungen konnten ſich um ¼ Prozent auf 98
erholen, vorbörslich lagen ſie allerdings ſchon bei 98½ Prozent,
auch Reichsbahn=V.=A. waren mit 118 (117½) mäßig gebeſſert.
Im Verlauf trat zwar keine nennenswerte Belebung des
Geſchäf=
tes ein, die Haltung war, jedoch allgemein feſter. Leicht belebt
waren Montanwerte bei Beſſerungen von etwa ½ Prozent. Auch
JG. Farben waren auf 114 erholt. Feſt lagen Reichsbank mit
167. (plus 1½ Prozent), auch Weſtdeutſche Kaufhof zogen noch
leicht an. Die ſpäter zur Notiz gekommenen Papiere lagen nur
wenig verändert. Am Rentenmarkt waren ſpäte
Reichsſchuld=
buchforderungen und Reichsbahn=V.=A. um weiteres ½ Prozent
erholt, auch Zinsvergütungsſcheine, zogen auf 89,80 (89,70) an,
während Altbeſitz und Kommunal=Umſchuldung eher noch
ab=
bröckelten.
Die Abendbörſe war im Grundton feſt, hatte aber
an=
geſichts der nur geringen Publikumsbeteiligung kleines Geſchäft.
Der volle Erfolg der deutſchen Zinskonverſion und die
Dividen=
denerhöhung um 1 Prozent auf 6 Prozent beim Rhein.=Weſtfäl.
Elektrizitätswerk (RWE.) bot etwas Anregung. Bei nicht ganz
einheitlicher Kursbildung waren die Berliner Schlußkurſe zumeiſt
aber gut behauptet. Das Hauptintereſſe richtete ſich weiterhin
auf Bankaktien. Der Rentenmarkt ſtagnierte faſt vollkommen,
die Kurſe lagen unverändert, etwas leichter Reichsbahn=V.=A.
mit 118 (118½).
Die Lage am Gekreidegroßmarkk.
Der Getreidegroßmarkt hat ſich auch mit Beginn des neuen
Monats nicht ſtärker belebt, immerhin war die Nachfrage der
Mühlen etwas lebhafter als im Vormonat Beſonders für
Wei=
zen zeigte ſich lebhafteres Intereſſe, nachdem die
Ausgleichsab=
gabe für die Mühlen um 2 RM. auf 1.50 RM. ermäßigt wurde.
Da andererſeits die Feſtpreiſe im Monat Februar um 1,50 RM.
erhöht wurden, ergab ſich für die Mühlen immerhin eine
Er=
ſparnis um 0,50 RM. per Tonne. Für die erhöhte Nachfrage nach
Weizen war auch die Neuregelung der
Weizenmehl=
preiſe von Einfluß, die mit Wirkung vom 1. Februar von den
Getreidewirtſchaftsverbänden vorgenommen wurde. Für den
hie=
ſigen Bezirk wurde der Preis für W. 13 auf 27,50 (vorher 27.15)
und für W. 16 auf 27,93 (27.15) RM. je Doppelzentner erhöht.
Daraufhin entwickelte ſich Ende der letzten Woche recht lebhaftes
Geſchäft zu den alten Preiſen, jedoch erhielt ſich auch zum
erhöh=
ten Preis, insbeſondere für den April=Termin, etwas Nachfrage.
Das Roggenmehlgeſchäft blieb demgegenüber weiter
ſchleppend, die Preiſe blieben im Süden und Weſten unverändert,
während ſie im Oſten und teilweiſe auch in Mitteldeutſchland
etwas erhöht wurden. Der Roggeneinkauf ſeitens der
Groß=
mühlen blieb klein, wogegen die Landmühlen wieder lebhafter
tätig waren. Im allgemeinen wurde das vorliegende Angebot,
das ſich infolge der höheren Feſtpreiſe etwas verſtärkt hat
auf=
genommen. Am Futtergetreidemarkt blieb das
Ange=
bot knapp, während die Nachfrage unvermindert anhielt. Hafer
war nur im Tauſch gegen andere Furtermittel zu haben. Da in
letzter Zeit vielfach Saathafer zur Verfütterung gelangte, dies
aber unter allen Umſtänden verhindert werden ſoll, machen die
Getreidewirtſchaftsverbände den Saatzuchtbetrieben ein
Umtauſch=
angebot, wonach bei Ablieferung von Saathafer Futtermittel im
Verhältnis 1:1 zur Verfügung geſtellt werden. Etwa ein Drittel
bis die Hälfte der zugeteilten Futtermenge wird aus inländiſchen
Trockenſchnitzeln, der Reſt aus ruſſiſchen Oelkuchen ſowie aus
Soyaſchrot beſtehen. Ferner müſſen die Oelmühlen ihren zum
Verkauf freien Anfall an Oelkuchen und Soyaſchrot der
Reichs=
ſtelle anbieten, die ihrerſeits dieſe Mengen im Intereſſe einer
ordnungsmäßigen Verteilung den einzelnen Bedarfsgebieten
zu=
teilen werden. Die Getreidewirtſchaftsverbände ſollen hierbei
eingeſchaltet werden, die beſtimmte Kontingente erhalten, um
ihrerſeits den Eintauſch gegen Hafer vorzunehmen. Die auf dieſe
Weiſe beſchafften Hafermengen werden dann wiederum durch die
Reichsſtelle den Bedarfsgebieten zugeteilt werden. Vor allem
wird dadurch der Landwirt, der im Beſitz von verkaufsfähigen
Hafer=Ueberſchußmengen iſt, auf den Bezug von Oelkuchen rechnen
können. Futtergerſte war kaum angeboten. Auch in
Müh=
lenabfällen hat das Angebot keine Vermehrung erfahren.
Produkkenmärkie.
Großmarkt für Getreide und Futtermittel Mannheim vom
7. Februar. Die Preiſe blieben unverändert mit Ausnahme von
inländiſcher Braugerſte und Winter= und Induſtriegerſte, erſtere
wurde mit 21—22, letztere mit 19,50—21,50 RM. bezahlt.
Berliner Getreidegroßmarktbericht vom 7. Febr. Tendenz:
geringe Umſätze. Die Marktlage im Getreideverkehr war wenig
verändert. Abgeſehen von Futtergetreide überſtieg das Angebot
allgemein den Bedarf. Brotgetreide iſt an der Küſte und am
Rhein ſchwer unterzubringen, nur vereinzelt werden hochwertige
Weizenqualitäten aufgenommen; nach Berlin findet Roggen zu
den Mühleneinkaufspreiſen ohne Rücklieferung, von Kleie noch
Unterkunft. Anregungen vom Mehlgeſchäft liegen nicht vor,
beſonders der Roggenmehlabſatz bleibt ſchleppend. In Hafer und
Futtergerſte kann der Bedarf nur zum Teil befriedigt werden, zu
Saatzwecken reichlicher angeboten. Die Zufuhren in Induſtrie=
und Braugerſten haben ſich verſtärkt; bei feſtem Angebot zu
er=
mäßigten Preiſen finden feinſte Sorten zur Erfüllung früherer
Verpflichtungen noch Abſatz. Roggenſcheine waren zu
unverän=
derten Preiſen geſucht.
*
M
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Querſch: für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart: Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitreilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. 1. 35. 21894. Truck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr. nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Berliner Kursbericht
vom 7. Februar 1935
Oeviſenmarkt
vom 7. Februar 1935
Berl. Handels=Geſt. /144.75
Deutſche Bant u.
86.—
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Lloyzd
d. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl
86.—
31.125
33.25
30.875
124.—
112.50
86.—
108.125
146.—
128.50
103.75
Me Hu
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.felektr.untern.
HarpenerBergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann.
Kalt Aſchersleben
glöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Vff
143.75
72.375
1u5.75
88.375
85.625
107.55
87.875
103.375
78.75
67.875
Orenſtein & Koppel
Polyphonwerke.
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke .
V
12.25
105.75
154.50
40.25
27.25
107.,50
73.75
15.—
1117.50
27.—
109.—
4/112.—
134.—
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemart
Danzig.
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
D
gaypt.
1 Pap. Peſo
100 Belgg
1 Milreis
100 Leva
canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
12.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
M
a.51
0.643
59.77
0.194
3.047
2.499
54.51
8i.24
12.205
68.68
5.39
16.415
2.354
168.28
12.54
0.647
38.29
0.198
,053
2.502
54,81
81.40
12.235
68.32
5.40
18.455
2.358
168.62
55.20 55.36
Italien
Japan
Jugoflawien
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei
ungarn
Uruguah
Ver,. Staaten
Währung
100 dire
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schillingl
100 Escudos
100 Kronen
100 Francs
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1 türf. 8
100 Pengö
1 Goldpeſo
11 Dollar
GeldBrief
21.30 21.:4
0.711
S. 649
80.32 91.08
81.3e
18.95
11.08
62.34
80.72
34,03 24,09
1o.40
1.9741
long 4021
2.500
4.7is
5.c61
(1.48
49.05
17.10
Es.06
E0.68
1.42
1.978
2.506
Suriſtädter unu Karionalsant Burmktaut, wilite ber Sresoker Bunk
Frankfurter Kursbericht vom 7. Februar 1935.
Heee
„ Gr. IIp. 1934 1103‟
„ „ 1935
„ „1938
„ . 1937
„ „ 1988
Gruppel ..
5% Dtſch. Reichsanl.
4%
5½0Intern., v.30
69Baden ...b. 27
62Bayern ..b.27
62Heſſen.: .b. 28
... . v. 29
6% Preuß. St. v. 28
889Sachſen . b.27
6%Thürt igen v. 21
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze .....f.
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze .......
4½%„......."
Dtſch. Anl. Ausl.
*½ Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden.
6%Berlin ... v.24
6½ Darmſtadt . . . .
62 Dresden. . v. 26
69Frankfurt. v. 26
62Heidelberg v. 26
82Mainz....
82Mannheim v. 27
6%München . v. 29
6%Wiesbaden v. 28
6%Geſſ. Landesbk.
6% „ Golboblig.
106.5
166
104.
1031,
1047.
991.
96.25
109
96
97.25
95.75
1os-I.
96
95.5
100.8
1o0.25
99.25
112.75
10.4
91.5
96
89
82.25
91.25
91.5
93.5
92.75
95.75
94
% Heſ. Landes.
hyp. Bk.=Liguid.
310
Komm.=Obl.
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
R.14
89Kaſſ.Landeskrd.
Goldpfbr.
6%Naſſ. Landesbk.
5½%r Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser.
*Ausl. Ser. III
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=B.
Lig.=Pfbr.
8SFrkſ.Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
0Frkf. Pfbr.=Bk.
20 „ Lig.=Pfr.
MoMeimn. Kos. Bi.
2 „ Lig.=Pfr.
82 Pfdlz, Hyp.=Bk.
Lig.=Pfb.
3Rhein,Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfr.
Goldobl.
* Südd. Boben.
Ered.Bank
5½% n Lig.=Pfbl
6%Württ. Ghp.=B.
99.75
94.25
Bl.
96
97
997,
115
96
100
96
100
94.25
96
100.25
96‟),
100
96.,75
89:
96.6
99.75
98"
97.5
99-7
97.8
Me
6% Dt. Linol. Werke
88Mainkrw. v. 26
82Mitteld, Stahl
62 Salzmann c Co.
6%Ver. Stahlverke
6%Voigt & Häfner
J. G. Farben Bonbs
5%Bosn. L. E. B.
L.Inveſt.
gBulg. Tab. v. 0s
2 Oſt. Schätze
42Oſt. Goldrente
5‟vereinh. Rumän
4½%
%Türk. I. Bagbad
II.Bagdad
%güngarn. 1918
13% „ 1914
„ Goldr.
1910
½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon. .....
42 Stockholm. ...
Aktien.
Nccumulat.=Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris
Aſchaffbg. Brauerei
„ Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F. P.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen.
Cement Heidelber=
Karlſtadt
Jae
99.25
98.55
98.75
95‟
95.25
871,
120.75
625
s1
36.
123
113.5
7211,
129
141.1
91),
112.5
127
Meeenie iee
Chem.Werke Abe
Chade (A=C)
Contin. Gummiw. . .
Contin. Linoleum
Daimler=Benz
Dt. Atl. Tele
Erböl
Dt. Gold=u.
ſcheide=Anſtalt.
„ Linoleum ....
Dortm. Ritterbräu
Dnckerhoffe Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union .
Eſchweiler
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr. Gebrüder.. .
J.6. Farbeninduſtr
Feinmech. (Fetter)
Felt & Gufleaume
Franffurter Hof
Gelfenkirch Beran
Geſtfelektr. Untern
Goldſchmidt, Th.,
Gritzner=Kahſer:
Grün & Bilfinger:
Hafenmühle F
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen
Harpener Bergbau
Henninger, Kemp
HilpertAlrmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen.
Holzmann, Phil.
SlſeBergb. Stamm
Genüſſe
Wf
91.25
208.5
1461,
Soi.
1037.
205.5
127
73
106
92.25
107.75
1120
165
266
135
143.75
71.5
85.75
72.5
1115.75
9:
32
uos
129
6s.75
87.25
110.5
86
122,75
Me2
Kali=Chemie.
Aſchersleben I1
Klein, Schanzlin
Klöcknerwerte.
gnorr C. H.
Konſerven Braun.
Lahmeher & Co.
Laurahlütte.
Lech, Augsburg:
Lokomf. Kraußc‟
Löwenbr. Münch.
Mainkr. W. 6öd
Mainz=Akt.=Br
Mannesm.=Rö
Mansfeld. Ber
Metallgeſ. Fran
Miag, Mühler
Moenus.
MotorenDe
Neckarwer: Eß!
Obenw. Hartſtei
Park=u. Bürger
Phönis Bergbau
Rh. Braunkohlen,
Elektr. Stamn
Stahlwerke..
Riebeck Montan.
Noeder, Bebr.
Rütgerswerft.
Salzdetfurth Kalt".
Salzw. Heilbronn:
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr..
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau ..
„F
108
88
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121.25
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77.5
79
94.75
86.25
94.5
117.25
S6e.
96.75
97
97
1057,
181
65
100
106
145
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108
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68.5
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87
119.5
31.25
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65.5
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250
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Ochsenfleisch, Schweinefleisch, Kalbfleisch, Frlsch-
und Dauerwurst.
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Oeffentliche Mahnung.
Die im Monat Februar fälligen Steuern und zwar:
Vermögenſteuer 4. Rate
Umſatzſteuer für Monat Januar
Kirchenſteuer 4. Rate
werden hiermit gemahnt.
Falls Zahlung nicht bis zum 16. Februar ds. Js
rfolgt, wird gegen die Säumigen ohne weiteres
das Beitreibungsverfahren eingeleitet.
Von dieſem Tage ab werden auch die geſetzlichen
Beitreibungskoſten erhoben.
Daneben wird für Zahlungen die nicht bis zum
Ablauf des Fälligkeitstages gezahlt ſind, der
Säumniszuſchlag nach dem Geſetz vom 24. Dez. 1934
erhoben.
Darmſtadt, den 7. Februar 1935.
41545
Finanzamt Darmſtadt—Stadt.
Soeben erschienen!
AUTOLISTE Wr. 152
Meldungen (Ab- und Zugänge) von Kraftfahrzeugen jeder
Art in den 18 Kreisen des Volksstaats Hessen (Kennzeichen:
VS, VR, VO) für dle Zeit vom 16.—31. Januar 1935.
Diese Meldungen sind nur durch uns erhältlich.
Die Auto-Listen enthälten genaue Anschrift der Kraftfahrzeugbesitzer und
Fahrzeugbeschreibung. Sie erscheinen alle 14 Tage und sind unentbehrlich,
da sie laufend neuestes Adressenmaterlal bieten.
Bezugspreis:
1. Bei Bezug der Meldungen sämtlicher ?8 Kreise für 12 Monate:
zum monatlichen Pauschalprels von RM. 15.—,
2. Bei Bezug der Meldungen nur für einzeine Kreise und Städte,
gleich ob für einen oder mehrere Monate, zu Staffelpreisen, die wir bei
uns zu erfragen bitten.
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Die Arbeitgeber werden hiermit aufgefo
die Beiträge zur Kranken= und Arbeitsloſe
ſicherung für den Monat Januar 1935 bei
dung der Koſtenberechnung bis zum 10. Fe
einzuzahlen.
Die freiwilligen und unſtändigen Mitg
werden ebenfalls aufgefordert, die Beiträg
Monat Januar bis zum 10. Febr. zu entri ſE.
Allgemeine Oriskrankenkal
Darmſtadt=Stadt.
Radio-Lorz
Mollerstraße 4
Darmstadt
Ruf 364
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