Darmstädter Tagblatt 1935


05. Februar 1935

[  ][ ]

Einzelnummer 10 Pfennige

A
A
A
D

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
Bezugspreis:
Die 22 mm breite Zelle im Anzeigentetl, 1 mm boch.

4wöchentlich 7maligem Erſcheinen monatlich Mk. 2.70
Haus einſchl. Botenlohn und Transportioſten. Ab=
ſolt
M. 2.. Poſtbezugsprels Mk. 2.40 einſchl. Poſf=
Fweiſungsgebühr und ausſchlie ßlich Poſtzuſtellgeld.

bterſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
walt berechtigt den Bezieber nicht zur Kürzung des
zugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Fernrut obne Verbindlichkeit für uns

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtirierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
197. Jahrgang
Dienstag, den 5. Februar 1935.
Nummer 36

7 Pfennig. Die 92 mm breite Zeile im Textteil 1 mm
hoch 80 Pfennig. Platzaufſc=ag nach vorheriger Ver=
einbarung
) für Unterbr nging unter Text oder an be=
ſimmter
Stelle 25½Nachlaß nach Staffel C.Wortanzeigen
(einſpaltigl das fetigedruckte Ueberſchriftewort 20 Pfg.,
jſedes weitere Wort 8 Pfennig. Famliſen= Anzeigen
die 22 mm breite Zeiſe 1 mm hoch 6 Pfennig. Zur Zeit
iſt Preisliſte Nr. 3 gültig.
poſſcheckonto: Frantfurt a. M. 1301. Banllonto:
DD=Bank und Darmſtädter und Nationalbant.

Erlaſſe des Führers.
gelung der Ernennung und Enklafſung der Reichs= und Landesbeamken, der Ausübung des Gnaden=
rechles
und der Ausübung der Befugniſſe des Reichsſtakkhalters in Preußen.

Die Erlaſſe.

DNB. Berlin, 4. Februar.
Das Reichsgeſetzblatt veröffentlicht vier Erlaſſe des
hrers und Reichskanzlers zum Reichsſtatt=
ltergeſetz
vom 30. Januar 1935 und zum Geſetz
er das Staatsoberhaupt vom 1. Auguſt 1934, in
en die Ernennung und Entlaſſung der Reichs= und Landes=
mten
, die Ausübung des Gnadenrechtes und die Aus=
ing
der Befugniſſe des Reichsſtatthalters in Preußen geregelt
den.
Ernennung und Enklaſſung der Landesbeamken.
Der Erlaß über die Ernennung und Entlaſſung der Landes=
muen
beſtimmt auf Grund des Paragraphen 7 des Reichs=
thaltergeſetzes
vom 30. Januar 1935 in Verbindung mit dem
etz über den Neuaufbau des Reiches vom 30. Januar 1934
dem Geſetz über das Staatsoberhaupt des Deutſchen Reiches
1. Auguſt 1934 unter Aufhebung des Erlaſſes des Reichs=
ſidenten
vom 3. Februar 1934:

Iſch behalte mir vor, die Ernennung und Entlaſſung der
haber von Planſtellen derjenigen Länderbeſoldungsgruppen,
den Reichsbeſoldungsgruppen A 2e und aufwärts entſprechen.
Die Vorſchläge werden vorgelegt für Preußen vom Miniſter=
ſidenten
, für die übrigen Länder im Bereich der allgemeinen
inneren Landesverwaltung vom Reichsminiſter des Innern,
t von den zuſtändigen Reichsminiſtern.
Bei Abweichung von den Reichsgrundſätzen über Einſtellung,
ellung und Beförderung iſt vor der Vorlage an mich die
immung der Reichsminiſter des Innern und der Finanzen
uholen. Dieſe Zuſtimmung iſt nicht erforderlich zur Er=
rung

a) der Oberpräſidenten und ihrer allgemeinen Vertreter;
b) der Regierungspräſidenten, Kreishauptleute, Landeskom=
miſſäre
und ihrer allgemeinen Vertreter;
der Polizeipräſidenten und Polizeidirektoren der ſtaat=
lichen
Polizeiverwaltungen:
der Landräte, Bezirksoberamtsmänner, Amtshauptleute,
Kreisdirektoren (Vorſtände der Behörden der unteren
Staatsverwaltung).
Ich übertrage die Ausübung des mir zuſtehenden Rechtes
Ernennung und Entlaſſung der ſonſtigen Landesbeamten:
Preußen auf den Miniſterpräſidenten, der ermächtigt iſt, ſie
weiter zu übertragen;
* die übrigen Länder im Bereich der allgemeinen und inneren
Landesverwaltung dem Reichsminiſter des Innern, ſonſt den
W zuſtändigen Reichsminiſtern.
Bei Abweichung von den Reichsgrundſätzen über Einſtel=
Anſtellung und Beförderung iſt die Zuſtimmung der Reichs=
ſter
des Innern und der Finanzen erforderlich.
Die Reichsminiſter können die Ausübung des Rechtes zur
nnung und Entlaſſung dieſer Beamten mit Zuſtimmung
Reichsminiſters des Innern auf die Reichsſtatthalter über=
n
, die ihrerſeits zur Weiterübertragung ermächtigt ſind.
Fur beſondere Fälle behalte ich mir das Recht der perſön=
Entſcheidung auch bezüglich dieſer Beamten vor.

Die Ernennung und Entlaſſung der mittelbaren Landes=
ſten
richtet ſich nach den geltenden Vorſchriften.
4.
Ausführungs= und Uebergangsbeſtimmungen erlaſſen die
1Sminiſter des Innern und der Finanzen.
Berlin, den 1. Februar 1935.
Der Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler.
Der Reichsminiſter des Innern
Frick.
II.
Efnennung und Enklaſſung der Reichsbeamken.
Der Erlaß über die Ernennung und Entlaſſung der Reichs=
lien
beſtimmt auf Grund des Geſetzes über das Staats=
haupt
des Deutſchen Reiches vom 1. Auguſt 1934 unter Auf=
nA
der Verordnungen über die Ernennung und Entlaſſung
Reichsbeamten vom 14. Juni 1922, 6. Juli 1928 und
Tuguſt 1934:
1.
O9 behalte mir vor die Ernennung und Entlaſſung der
tder von Planſtellen der Reichsbeſoldungsgruppen A 2a,
Abfwärts. Bei Abweichung von den Reichsgrundſätzen über
EElung, Anſtellung und Beförderung iſt vor der Vorlage an
De Zuſtimmung der Reichsminiſter des Innern und der
öen einzuholen. Dieſe Zuſtimmung iſt nicht erforderlich
Sinennung der Polizeipräſidenten, der Polizeidirekjoren der
ichen Polizeiverwaltungen und der Landräte ( Bezirks=
amtsmänner
) des Saarlandes.
2.
M übertrage die Ausübung des mir zuſtehenden Rechtes
Sinennung und Entlaſſung der ſonſtigen Reichsbeamten den
an der oberſten Reichsbehörden, die ihre Befugniſſe mit
Lunmang der Reichsminiſter des Innern und der Finanzen
er übertragen können.

Bei Abweichung von den Reichsgrundſätzen über Einſtellung,
Anſtellung und Beförderung iſt die Zuſtimmung der Reichs=
miniſter
des Innern und der Finanzen erforderlich. Für be=
ſondere
Fälle behalte ich mir das Recht der perſönlichen Ent=
ſcheidung
auch bezüglich dieſer Beamten vor.
Ausführungs= und Uebergangsbeſtimmungen erlaſſen die
Reichsminiſter des Innern und der Finanzen.
Berlin, den 1. Februar 1935.
Der Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler.
Der Reichsminiſter des Innern
Frick.
III.
Die Ausübung des Gnadenrechtes.
Der Erlaß des Führers und Reichskanzlers über die Aus=
übung
des Gnadenrechtes beſtimmt auf Grund des Paragraphen
8 des Reichsſtatthaltergeſetzes vom 30. Januar 1935 über die
Ausübung des Gnadenrechtes in Strafſachen und Dienſtſtraf=
ſachen
unter Aufhebung der Erlaſſe vom 3. und 7. Februar,
21. März, 16. April und 24. Oktober 1934:
1.
Ich behalte mir vor:
1. Die Entſchließung über die Ausübung des Begnadigungs=
rechtes

a) bei Todesſtrafen;
b) bei Strafen wegen Hoch= und Landesverrats;
() bei Strafen gegen Soldaten und Wehrmachtbeamte, wenn
auf Freiheitsſtrafe von mehr als 6 Monaten erkannt iſt;
4) bei anderen Strafen, wenn ich den Vorbehalt allgemein
oder im Einzelfall ausſpreche.
2. Die Niederſchlagung von Strafverfahren, die zur Zu=
ſtändigkeit
der Gerichte gehören und von Dienſtſtrafverfahren,
die bei Dienſtſtrafgerichten bereits anhängig ſind.
2.
Im übrigen übertrage ich mit dem Rechte der
Weiterübertragung die Befugnis zu Gnaden=
erweiſen
und ablehnenden Enaſchließungen in
Gnadenſachen:
1. Für die zur Zuſtändigkeit der Gerichte gehörigen Sachen,
ſoweit es ſich nicht um die nachſtehend genannten Fälle handelt,
dem Reichsminiſter der Juſtiz.
2. Für die zur Zuſtändigkeit der Militärgerichte gehörigen
Sachen einſchl. der Strafen, die gegen Soldaten und Wehrmacht=
beamte
vor dem Inkrafttreten der Militärſtrafgerichtsordnung
von allgemeinen Gerichten verhängt worden ſind, dem Reichs=
wehrminiſter
.
3. Für Steuerzuwiderhandlungen (einſchl. Zollzuwiderhand=
lungen
), für Zuwiderhandlungen gegen Finanzmonopole und
für Zuwiderhandlungen gegen Ein= und Ausfuhrverbote, dem
Reichsminiſter der Finanzen.
4. Für Strafen, die durch rechtskräftige Verfügung der
Polizei= oder anderer Verwaltungsbehörden verhängt ſind, den
Reichsminiſtern, die die Dienſtaufſicht über
dieſe Behörden führen.
5. Für Ordnungsſtrafen den Reichsminiſtern,
zu deren Geſchäftsbereich die Stellen gehören, die die Ordnungs=
ſtrafen
verhängt haben.
6. Für von Verwaltungsgerichten verhängte Strafen ab=
geſehen
von Dienſtſtrafen den Reichsminiſtern, die
die Dienſtaufſicht über die Verwaltungsgerichte führen.
* Für Dienſtſtrafſachen und für Amas= und
Nuhegehaltsverluſt, der auf einem Strafurteil
beruht,
a) für die unmittelbaren Reichsbeamten den zuſtän=
digen
oberſten Reichsbehörden,
b) für die unmittelbaren Landesbeamten in Preußen dem
Miniſterpräſidenten, in den übrigen Ländern den Reichs=
ſtatthaltern
, ſoweit ſich nicht der zuſtändige Reichsminiſter
im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern
für beſtimmte Fälle die Entſchließung über die Ausübung
des Gnadenrechtes vorbehält,
c) für die Beamten der Gemeinden und Gemeindeverbände
dem Reichsminiſter des Innern
d) für die übrigen Beamten den für die Dienſtaufſicht zu=
ſtändigen
Reichsminiſtern.
Die Uebertragung nach Nr. 7a gilt nicht für die Aufhebung
eines auf Dienſtentlaſſung lautenden Diſziplinurteils, für die
Zuerkennung eines im Diſziplinarurteil nicht ausgeſprochenen
Teilruhegehaltes, für die Erhöhung eines zugebilligten Teil=
ruhegehaltes
und für die Beſeitigung der beamtenrechtlichen
Folgen einer ſtrafgerichtlichen Verurteilung.
Die Vorbereitung der mir nach 1 vorbehaltenen Ent=
ſchließungen
und die Ausführung des Erlaſſes im übrigen liegt
den unter 2 zur Ausübung von Gnadenbefugniſſen ermächtigten
Behörden ob.
I.
Der Erlaß des Führers und Reichskanzlers über die Aus=
übung
der Befugniſſe des Reichsſtatthalters in Preußen beſtimmt:
Die mir durch Paragraph 10 des Reichsſtatthaltergeſetzes
vom 30. Januar 1935 vorbehaltenen Rechte übertage ich zur
Ausübung dem preußiſchen Miniſterpräſidenten.
Berlin, den 30. Januar 1935.
Der Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler.

Die Verankworkung der Memelgaranken
Von unſerem Berichterſtatter.
(Br) Memel, Anfang Februar.
* Notruf auf Notruf iſt in den letzten Wochen von Memel
aus in die Welt geſandt worden. Denn das Memelland gleicht
heute einem Schiff, das ſich in höchſter Seenot befindet und zu
verſinken droht, falls ihm nicht ſchnelles und nachdrückliches
Eingreifen noch in letzter Stunde Rettung bringt. Der Vize=
präſident
des Memellandtages, Schulrat Meher, hat während
der Genfer Ratstagung den Vertretern der Unterzeichnermächte
des Memelabkommens nicht weniger als drei neue Beſchwerden
über weitere litauiſche Rechtsbrüche überreichen müſſen. Es be=
ſteht
nirgends mehr Unklarheit darüber, daß die litauiſche Re=
gierung
trotz aller Beſchönigungs= und Ableugnungsverſuche die
memelländiſche Selbſtverwaltung ſeit der vor einem halben Jahr
erfolgten Abſetzung des Direktoriums Schreiber reſtlos beſeitigt
hat. Das Memelland wird heute von einer kleinen litauiſchen
Clique beherrſcht, die geſtützt auf die Bajonette des litauiſchen
Militärs die Bevölkerung unglaublichſten Schikanen und
Bedrückungen ausſetzt.
Schon längſt läßt ſich Uebereinſtimmung auch zwiſchen Eng=
land
, Frankreich und Italien konſtatieren, daß Litauen ſeine
Verpflichtungen aus dem Memelabkommen gröblichſt verletzt hat.
Leider aber haben die Mächte den Mut, aus dieſer Erkenntnis
die notwendigen Folgerungen zu ziehen, bisher nicht aufbringen
können. Mit der bloßen Feſtſtellung der litauiſchen Vertrags=
verletzungen
, mit papiernen Noten und diplomatiſchen Vorſtel=
lungen
iſt es nicht getan. Die letzten Vorgänge im Memelgebiet,
vor allem aber die ſkandalöſe Behandlung des memelländiſchen
Landtags durch den litauiſchen Gouverneur, haben ja deutlich
genug gezeigt, daß derartige Schritte auf die litauiſche Regie=
rung
nicht den geringſten Eindruck machen. Man tut in Kowno
zwar ſo, als ob die Vorſchriften des Memelſtaauts beachtet
würden, wie der Rücktritt des Direktoriums Reisgys zeigt um
dann aber auf der anderen Seite mit noch ſchärferen Mitteln
vorzugehen, wie das ſehr deutlich bei der Einſetzung des litau=
iſchen
Schützenführers Bruvelaitis als Direktoriumspräſident
und bei der Abänderung des memelländiſchen Landtagswahl=
geſetzes
, die auf eine völlige Verfälſchung des Ergebniſſes künf=
tiger
Landtagswahlen zugunſten Litauens himausläuft, zum
Ausdruck kommt. Immer wieder ſucht Litauen ſeine Maßnahmen
zu darnen und die Memelländer verantwörtlich zu machen.
Wenn man ſich die letzte Ausſprache im engliſchen Unter=
haus
über die Lage im Memelgebiet vor Augen hält, ſo ſcheint
es faſt ſo, als ob auch der engliſche Außenminiſter, Sir John
Simon, ſich wenigſtens teilweiſe in das litauiſche Lügennetz hat
verſtricken laſſen. Sir John Simon hat auf die Anfrage eines
Abgeordneten Erklärungen abgegeben, die insbeſondere, was die
Haltung des Gouverneurs und die Behandlung des memel=
ländiſchen
Landtags im Memelgebiet anbetrifft, einiges Er=
ſtaunen
hervorgerufen haben. Simon ſagte, der Mangel am
genügend Abgeordneten habe bisher ein ordnungsmäßiges Ar=
beiten
des Landtages verhindert. Weſentlich aber iſt ja, aus
welchen Gründen der Landtag nicht arbeiten konnte: weil die
Zahl der Landtagsabgeordneten durch den litauiſchen Kriegs=
kommandanten
gegen die Beſtimmungen des Autonomieſtatuts
von 29 auf 24 herabgeſetzt worden iſt und die nachrückenden
Erſatzabgeordneten einfach verhaftet wurden, als ſie ſich in den
Sitzungsſaal begeben wollten! Da zur Beſchlußfähigkeit des
Landtags 20 Abgeordnete notwendig ſind und die 5 Litauer bis=
her
noch jeder Sitzung ferngeblieben ſind, haben es die Litauer
zuwege gebracht, den Landtag hintereinander ſechsmal beſchluß=
unfähig
zu wachen und ſomit ein ſicheres Mißtrauensvotum
gegen das ungeſetzliche Direktorium Bruvelaitis zu verhindern.
Die Memelländer wollen ihren Ohren kaum trauen, daß Simon
geſagt haben ſoll, der Gouverneur lege eine verſöhnliche Hal=
tung
an den Tag und mit den Parteien werde über ein neues
Direktorium verhandelt. Ob die verſöhnliche Haltung des
Gouverneurs etwa darin zum Ausdruck kommen ſoll, daß er
die Abgeordneten der Mehrheitsparteien wiederholt mit Polizei=
gewalt
aus dem Sitzungsſaal weiſen ließ, und daß er ſie durch
ſein Leiborgan, den jüdiſchen Oſtſee=Beobachter, in der gemein=
ſten
Weiſe beſchimpfen läßt? Daß unter dieſen Umſtänden auch
von Verhandlungen nicht die Rede ſein kann, die im übrigen
doch nur das Aufzwingen des wiederholt mit großer Mehrheit
vom Landtag abgelehnten Direktoriums Bruvelaitis zum Ziele
haben ſollen, braucht nicht erſt noch geſagt zu werden.
Weſentlicher iſt, daß auch Sir John Simon es für wünſchens=
wert
erklärt hat, eine Vereinbarung zu erzielen, durch die im=
Memelgebiet wieder normale Regierungsverhältniſſe hergeſtellt
werden. Mit dieſer Forderung hat nun auch ein verantwortlicher
engliſcher Miniſter offen feſtgeſtellt, daß im Memelgebiet ein
vertragswidriger Zuſtand herrſcht und daß Abhilfe geſchaffen
werden muß! Dieſe Abhilfe kann natürlich nur darin beſtehen,
den Landtag wieder voll in ſeine Rechte einzuſetzen und ein
Direktorium zu bilden, das das Vertrauen des Landlags erhält.
Und daß was vor allem wichtig zur Befriedung des Landes
erſcheint der derzeitige Gouverneur Navakas, durch deſſen
Gewaltmaßnahmen die heutige unhaltbare Lage entſtanden iſt,
abberufen wird.
Schließlich hat der engliſche Außenminiſter noch auf An=
ſtrengungen
Großbritanniens zur Wiederherſtellung des Rechts=
zuſtandes
im Memelgebiet hingewieſen. Dazu iſt immerhin
feſtzuſtellen, daß es dem mächtigen England bisher keineswegs
gelungen iſt, ſich gegenüber dem kleinen Litauen durchzuſetzen.
Hoffentlich zieht man in London und ebenſo auch bei den an=
deren
verantwortlichen Mächten hieraus die Schlußfolgerung,
daß es endlich an der Zeit iſt, wirkſamer vorzugehen als bisher.
Hat man denn in London, Paris und Rom noch immer nicht
eingeſehen, daß man ſich mit ſeinen neuen Paktvorſchlägen, ins=
beſondere
auch mit dem ſogenannten Oſtpakt, nur lächerlich
macht, wenn ein Kleinſtaat wie Litauen ſich jederzeit über die
primitivſten Grundſätze des Völkerrechts und die vielgeprieſene
Unverletzbarkeit der Verträge einfach hinwegſetzen kann, ohne
auf wirklich entſcheidenden Widerſtand zu ſtoßen?
In Artikel 1 des Memelabkommens iſt ausdrücklich geſagt,
daß Litauen die Souveränität über das Memelgebiet nur unter
der Vorausſetzung der Erfüllung der Autonomiebeſtrebungen
übertragen worden iſt. Dieſe Vorausſetzung iſt aber, wie auch
aus den Feſtſtellungen des engliſchen Außenminiſters hervor=
geht
, längſt entfallen. Daraus ergibt ſich für die Unterzeichner=

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 5. Februar 1935

Seite 2 Nr. 36
mächte des Memelabkommens die Pflicht, Litauen vor die
Frage zu ſtellen: entweder ſofortige Wiederherſtellung des
Rechtszuſtandes oder aber Neuregelung der Memelfrage. Memel
wartet auf eine ſchnelle und durchgreifende Entſcheidung und
hofft, daß ſeine Notrufe nunmehr Gehör finden. Die Mächte
laden eine ſchwere Verantwortung auf ſich, wenn ſie die Dinge
weiter treiben laſſen, denn letzten Endes muß die von einem
herausfordernden Säbelraſſeln begleitete litquiſche Gewaltpolitik
nicht nur ein völliges Chaos im Memelgebiet hervorrufen,
ſondern auch eine immer größere Bedrohung des oſteuropäiſchen.
Friedens zur Folge haben.

* Negaltive Stabiliſierungskonferenz.
Neben den Londoner politiſchen Beſprechungen lief noch eine
Unterhaltung zwiſchen Flandin und Chamberlain her, die der
Stabiliſierungsfrage galt. Irgendein Ergebnis hat die Unter=
haltung
nicht gebracht, wenn ſie auch für beide Seiten aufklärend
gewirkt hat. Als poſitives Ergebnis hat Herr Flandin lediglich
die Gewißheit mit nach Hauſe gebracht, daß die Engländer nicht
daran denken, das Verhältnis zwiſchen Pfund, Franc und Dollar
irgendwie feſtzulegen. Sie wollen es bei dem gegenwärtigen Zu=
ſtand
belaſſen, mindeſtens wollen ſie nicht ohne vorheriges Ein=
verſtändnis
mit den Amerikanern manövrieren oder gar den
Amerikanern die Arbeit erleichtern. Es ſcheint, als ob überhaupt
die Haltung Amerikas von Chamberlain mit Flandin durchge=
ſprochen
worden iſt, an die ſich dann die engliſche Feſtſtellung
ſchloß, daß man auf die franzöſiſchen Wünſche nicht eingehen könne.
Die Engländer wollen mit dem Sterlingblock weiter manövrieren,
mit dem ſie offenbar recht gute Erfahrungen gemacht haben. Sie
fürchten aber auch, daß eine Stabiliſierung den Vorſprung des
Handels beſeitigen und damit den engliſchen Export erſchweren
könnte.
Beginn der Skillhalkebeſprechungen.
DNB. Berlin, 4. Februar.
Unter dem Vorſitz von Frank C. Tiaks (England) haben in
Berlin die Beſprechungen zwiſchen den Vertretern der auslän=
diſchen
Stillhaltegläubiger und der deutſchen Schuldner begonnen.
Die Verhandlungen erſtrecken ſich auf die Verlängerung
des deutſchen Kreditabkommens von 1934. Heute
morgen haben die ausländiſchen Gläubiger die ſie intereſſierenden
Fragen unter ſich beraten. Die deutſche Abordnung wird von
Direktor Schlieper (DD.=Bank) geführt; ihr gehören ferner Dr.
Jeidels (Berliner Handelsgeſellſchaft), Dr. Oskar Sempell ( Ver=
einigte
Stahlwerke) und das Mitglied des Reichsbankdirektoriums,
Direktor Puhl, an. Die ausländiſchen Bankenvereinigungen wer=
den
von folgenden Herren vertreten: Goodhue und H. D. Gibſon
(Amerika), Frank C. Tiaks und Robert H. Brand (England),
Paul Jaberg, G. Renz und Th. Wolfenſperger (Schweiz) ſowie
H. pan Nierop, J. W. Beyen und J. M. Tellders (Holland).
Ferner ſind Vertreter aus Frankreich, Schweden, Italien und der
Tſchechoſlowakei anweſend.
Ab 1. März 1935 Reichsbahndirektion Saarbrücken.
DNB. Berlin, 4. Februar.
Zum Präſidenten der am 1. März 1935 im Zuſammenhang
mit der Rückgliederung des Saargebietes zu errichtenden Reichs=
bahndirektion
Saarbrücken iſt Präſident Dr. Sarter, der Reichs=
bahndirektion
Trier beſtimmt worden. Das Gebiet der Reichs=
bahndirektion
Saarbrücken umfaßt alle im Saarland gelegenen
Eiſenbahnen des Reiches ſowie den Bezirk der Reichsbahndirek=
tion
Trier. Der Sitz der Reichsbahndirektion iſt ab 1. März
1935 Saarbrücken. Zum gleichen Zeitpunkt wird die Reichsbahn=
direktion
Trier aufgehoben. Die zunächſt noch in Trier ver=
bleibenden
Stellen führen bis zu ihrer Ueberſiedlung nach
Saarbrücken die Bezeichnung Reichsbahndirektion Saarbrücken
Abwicklungsſtelle Trier.
Dankkelegramm des Führers an Skaalsminiſter Jung
Das Staatspreſſeamt teilt mit:
Auf das am 30. Januar zum Tage der Machtübernahme an
den Führer und Reichskanzler gerichtete Telegramm des Heſſiſchen
Staatsminiſters ging folgende Drahtantwort des Führers ein;
Staatsminiſter Jung, Darmſtadt!
Für Glückwünſche und Treugelöbnis danke ich der Heſſiſchen
Landesregierung herzlichſt. Sieg Heil für gemeinſame Weiter=
arbeit
.
Adolf Hitler.

Der Lyriker Joſef Weinheber.
Von Dr. Adalbert Schmidt.
Vor wenigen Monaten noch kannte, einen kleinen Kreis von
Menſchen ausgenommen, niemand ſeinen Namen. Nun iſt ſein
Stern aufgegangen am Himmel unſerer Dichtung und hat ſein
Licht ausgegoſſen über alle, denen Kunſt höchſter Lebenswert iſt.
Dieſen Stern hat kein Raketenfeuer entzündet, das ſo raſch, wie
es aufflammt, wieder erliſcht. Zwei Jahrzehnte braucht ſein
Licht, bis es, von innen her ſchon lange glühend, nun weithin
ſichtbar zum Leuchten kam.
Joſef Weinheber, der heute als reifer Künſtler vor eine Welt
tritt, die ihn lange verkannte, iſt ſchon ein Vierziger. Schon er=
grauen
die Haare über ſeiner mächtigen Stirn, die die Jahre der
Vereinſamung und Verbitterung leidvoll durchfurchten. Der ban=
nende
Blick ſeiner Augen aber ſpricht von einem ſtolzen adeligen
Geiſte, der ſich, ſeines Wertes bewußt, ein inneres Reich auf=
richtete
, an das nichts von der Kleinlichkeit der Welt mehr heran=
reicht
. Aus dem Gefühl dieſes trotzigen Stolzes iſt das Leitwort
geboren, das er ſeiner Gedichtſammlung Adel und Untergang
(Adolf Luſer Verlag, Wien und Leipzig) voranſchickt:
Ich ſelbſt berief mich zu dem ſtrengen Werke.
Nicht Gnade nahm ich, Froſt war meine Stärke.
Nie gab ich mich dem Gott der Zeit zu eigen.
Die mit mir leben, ſind mir längſt geſtorben.
An ihrer Nacht hab ich das Recht erworben,
Unangetaſtet in mein Licht zu ſteigen.
In einem hoffnungsloſen Kampfe falle
ich weit voran, kein Mann der Ruhmeshalle;
jedoch der Ehre wert, daß jene ſchweigen.
Wien iſt Weinhebers Heimat. Er liebt dieſe Stadt mit dem
ländlichen Antlitz ihrer Vorſtadtbezirke, mit dem Kranz ihrer
Waldberge und Rebenhügel, er liebt ſie, wiewohl ſie ihn allein
gelaſſen in den Jahren ſeines Kämpfens und Ringens, wiewohl
ſie ihm wenig Gegenliebe, doch genug Demütigungen entgegen=
brachte
. Aber gerade deshalb verlor er ſich auch nicht an ihre
ſpieleriſche Weichheit, er hob das Melodiſche ihres Weſens in die
ſtrengere Welt einer Kunſt, über der als ſeiner geiſtigen Heimat
die Namen ſeiner Ahnen ſtehen: Alkaios und Sappho, Marc
Aurel und Schopenhauer, Hölderlin und Droſte.
Dieſe geiſtige Verwandtſchaft aber macht ihn nicht zum Eklek=
tiker
, ſie ſtärkt nur das Gefühl in ihm, gleich jenen ein Einſamer
zu ſein, deſſen Schickſal es iſt, das Einmalige ſeines Daſeins aus
den Feſſeln des Heute zu löſen und hinüberzuretten ins Reich

Vom Tage

Unter dem Vorſitz des preußiſchen Miniſterpräſidenten Her=
mann
Göring fand geſtern ein Miniſterrat ſtatt, an dem die
Miniſter Popitz, Ruſt, Kerrl, Darré, Gürtner und Dr. Schacht mit
ihren Staatsſekretären teilnahmen. Der Miniſterrat beſchäftigte
ſich vorwiegend mit Fragen, die den preußiſchen Haushalt und die
Landwirtſchaft betreffen.
Die Bundespolizeidirektion Wien hat die Beſchlagnahme des
Vermögens der Vereinigung Deutſche Studentenſchaft angeordnet.
Um eine neuerliche Hungersnot in Sowjetrußland zu ver=
hüten
, wendet ſich das unter dem Vorſitz des Kardinal=Erzbiſchofs
von Wien, Dr. Innitzer, ſtehende Interkonfeſſionelle Hilfskomitee
für die Hungergebiete der Sowjetunion mit einer Kundgebung an
die Weltöffentlichkeit.
In einem Warſchauer Krankenhauſe ſtarb geſtern die einzige
Schweſter des Marſchalls Pilſudſki, Frau Kadenacy, nach längerer
Krankheit im Alter von 70 Jahren.
Die Ergänzungswahlen für den jugoſlawiſchen Senat ſind in
voller Ruhe und Ordnung verlaufen. Die Regierungsliſten
haben überall faſt Einſtimmigkeit erlangt. Innenminiſter Popo=
witſch
und der Miniſter für ſoziale Fürſorge, Maruſitſch, wurden
gewählt. Miniſterpräſident Jeftitſch wurde im Donau=Banat mit
97 Prozent der abgegebenen Stimmen gewählt.
Der Vorſitzende des Nationalbüros für den Dodekanes hat
der deutſchen, engliſchen und franzöſiſchen Geſandtſchaft eine Denk=
ſchrift
über das Vorgehen der Italiener auf der Zwölfinſelgruppe
zugeſtellt und die Bitte ausgeſprochen, dieſe Denkſchrift an die
Regierungen Deutſchlands, Englands und Frankreichs weiterzu=
leiten
.
Die franzöſiſchen Steuereinnahmen beliefen ſich nach einer
Mitteilung des Finanzminiſteriums im Jahre 1934 auf 27 662
Millionen Fr. für die indirekten und 7,726 Milliarden Fr. für die
direkten Steuern. Damit bleiben die geſamten Steuereinnahmen
um 4205 Millionen Fr. hinter dem Budget=Voranſchlag zurück.
Das Finanzminiſterium ſieht ſich daher veranlaßt, weitere Ein=
ſchränkungen
der öffentlichen Ausgaben vorzunehmen und die im
Vorjahr erlaſſenen Sparverordnungen aufrechtzuerhalten.

Profeſſor Hugo Junkers .
Profeſſor Hugo Junkers, Dr.=Ing. e. h. und Prof.
phil. h. c., iſt an ſeinem 76. Geburtstag am Sonntag in Gauting
bei München geſtorben. Er wurde am 3. Februar 1859 in
Rheydt als Sohn eines Webereibeſitzers geboren. Nach einem
Studium an den Techniſchen Hochſchulen von Charlottenburg,
Karlsruhe und Aachen wirkte er von 1897 bis 1911 als ordent=
licher
Profeſſor für Maſchinenbau an der Techniſchen Hochſchule
in Aachen. Junkers, der im Jahre 1889 in Deſſau eine Ver=
ſuchsanſtalt
für Gaskraftmaſchinen gründete, wandte ſich ſpäter
vor allem dem Flugzeugbau zu und ſchuf im Jahre 1915 das
erſte Ganzmetallflugzeug der Welt mit freitragenden Flügeln.
1929 folgte der Doppelkolbenſchweröl=Flugmotor und im Jahre
1930 das erſte Großverkehrsflugzeug G. 38. Als Schöpfer und
Leiter der weltberühmten Junkerswerke in Deſſau, der größten
deutſchen Flugzeugfabrik, war Junkers einer der bahnbrechen=
den
Forſcher, die die deuuſche Flugzeuginduſtrie zu einer der
leiſtungsfähigſten und techniſch fortgeſchrittenſten der Welt ge=
macht
haben. Auch auf dem Gebiet der Wärmetechnik hat Prof.
Junkers erfolgreich gearbeitet. Das Kalorifer=Werk Hugo Junkers.
G.m.b.H., in Deſſau, das Luftheizungs= und Kühlapparate ſowie
Ventilatoren herſtellt, und die Funkers u. Co., G.mb,H., in
Deſſau, zur Fabrikation von Warmwaſſerapparaten, insbeſondere
Gasbadeöfen und Heizöſen, wurden ebenfalls von Prof. Junkers
ins Leben gerufen und viele Jahre geleitet.
*
* Mit Prof. Junkers hat die deutſche Wirtſchaft eine Per=
ſönlichkeit
verloren, die auf dem Gebiete des Flugzeugbaus her=
vorragende
Pionierarbeit geleiſtet hat. Nur der perſönlichen
Energie und Leiſtungsfähigkeit des Verſtorbenen iſt es zu
danken, daß die Junkers=Flugzeuge in der Nachkriegszeit Welt=
ruf
erlangten, und daß ſie heute gerade dort am meiſten be=
nutzt
werden, wo ſie allerſtärkſten Beanſpruchungen ausgeſetzt
ſind. So finden die Junkersmaſchinen in den Tropen ebenſo
wie in den Wüſten Aſiens und in den Hochgebirgen Neu=
Guineas Verwendung. Allen Verſuchen der Siegermächte zum
Trotz, die äuch die deutſche Zivilluftfahrt im Keime erſticken
wollten, wußte ſich Junkers, durchzuſetzen. Aus den Deſſauer
Werken iſt der größte Teil der Flugzeuge hervorgegangen, die
die Deutſche Lufthanſa in Betrieb hat. Es waren gerade die
Junkerswerke, die durch ihre Schaffenkraft in der Nachkriegs=
zeit
mitgeholfen haben, dem deutſchen Namen einen neuen Klang
zu geben und für deutſche Erzeugniſſe werbend zu wirken,

ewiger Geltung, in die Kunſt. Und mag der Adel ſolchen Wollens
dem Untergang geweiht ſein, den Maßſtab ſeines Wertes trägt
er in ſich ſelbſt. Aus ſolcher Geſinnung wachſen Weinhebers
Oden, durchglüht vom heiligen Feuer echter Antike, geformt von
der Hand eines Meiſters, der wie ſelten einer die eherne Maſſe
antiker Dichtung beherrſcht. Nur ein ſo großer Formkünſtler
durfte es wagen, die Variationen auf eine hölderliniſche Ode zu
ſchreiben, ohne der Gefahr bloßer Formſpielerei zu erliegen. Nur
ein ſo reiner Dichter konnte, fern jeder Künſtelei, den Wunder=
bau
der Heroiſchen Trilogie vor uns hinſtellen, wo die Schluß=
zeile
jedes der 14 Sonette in der Anfangszeile des nächſten wieder
aufgenommen wird, das 15. Sonett aber als Krönung alle dieſe
Verſe zuſammenfaßt. Einem unmittelbaren Gefühl für alle Fein=
heiten
und Wirkungen der Form entſpringt dieſes große Können,
einer ehrfürchtigen Liebe zur Sprache.
Aber neben der hohen Kunſt der Ode und Hymne, neben den
ſtrengen Versformen des Sonetts und der Terzine, liegt Wein=
heber
auch der ſchwebende Ton des liedhaften Gedichts. In dem
Abſchnitt Das reine Gedicht ſeines Lyrikbandes vereinen ſich
Bild und Klang, Stimmung und Farbe zu wunderbarer Einheit.
In den Menſchlichen Landſchaften wird die wechſelſeitige Durch=
dringung
von Menſch und Natur, Menſch und Ding, magiſch er=
hellt
. Aus dem Zyklus Blumenſtrauß duftet und läutet die
ſelige Einfalt und in ſich ſelbſt ruhende Schönheit der Blume
in reiner dichteriſcher Weſensſchau. Nur eine kurze Probe kann
hier ſtehen:
Herbſtzeitloſe.
Kränklicher Kelch,
ſteigſt in die Welt,
Wenn das Jahresblau
rauchigem Rot verfällt.
Ach, wenn es morgens ſchneit!
Zitternder Hauch!
Zeitloſes Leid
weiß um Weisheit auch;
weiß um letztes Licht.
lebt von der Not.
Schickſal ſchändet nicht:
Groß iſt der Tod.
Aber Vergängliches
gibt ſchmaler Schönheit Kraft,
ehe ſie ein herbſtlicher Stern
ewig entrafft.
So erſchließt Weinhebers Adel und Untergang eine menſch=
lich
wie künſtleriſch vielumfaſſende Welt. Und doch wird man
den Dichter erſt ganz kennen, wenn auch der realiſtiſche Teil ſei=
nes
Werkes erſchienen ſein wird. Denn der Sänger der Oden iſt

Hinker franzöſiſchen Kuliſſen.
Von unſerem A=Korreſpondenten
Paris, 4. Februar.
Es iſt nicht leicht, den eigentlichen Sinn der Londoner 2
ſprechungen zu finden, auch wenn man von den zahlreichen
widerſprechenden Darſtellungen und Kommentaren abſieht. D
verſchiedenſten innenpolitiſchen und Preſtig
rückſichten fordern, daß auch nur der Anſche
eines Mißerfolges vermieden wird. Andererſe
waren aber von Anfang an die Möglichkeiten, die in Lond
den franzöſiſchen und engliſchen Staatsmännern offen blieb
durch die Tatſachen ſelbſt beſchränkt.
Nach dem Verſagen der Abrüſtungskonferenz und der letz
außenpolitiſchen Entwicklung in Europa wurde es jedem off
bar, daß es nicht mehr möglich iſt, Deutſchland die Gleichbere
tigung ſtreitig machen zu wollen. Es bleibt gewiß Spielrau
für die Arbeit der Diplomaten übrig, wenn man die Formen,
denen die Verſtändigung und Annäherung ſtattfinden ſoll, me
lichſt günſtig günſtig für die Notwendigkeiten der fre
zöſiſchen Innenpolitik! geſtalten will. Das kann aber letz
Endes nur in Kontakt mit Deutſchland geſchehen. EineFra=
die
keine engliſch=franzöſiſche Frage iſt, ka=
nicht
zwiſchen Paris und London allein gel
werden.
Der Wert oder Unwert der Londoner Beſprechungen w
dadurch entſchieden, ob ſie der Annäherung an Deutſchland v
gearbeitet haben, Alles andere, was in London vereinbart wur
iſt eigentlich Nebenſache. Vergebens will man in Paris di
Tatſache verwiſchen. Es gibt gewiß Fragen von prinzipieller ?
deutung, vor allem die der finanzpolitiſchen Zuſammenarb
zwiſchen Frankreich und den angelſächſiſchen Ländern. Aber il
Löſung ſtand nicht im Vordergrund; ihre Erwähnung jetzt kön=
nur
dazu dienen, die Lage zu verſchleiern. Gewiß gibt es eu
päiſche Außenpolitik auch außerhalb der deutſch=franzöſiſchen u
deutſch=engliſchen Beziehungen. Im Augenblick iſt das alles ni
entſcheidend. Dieſes Gefühl wurzelt tief bei den Maſſen in Pa
und darum hängt es diesmal nicht von der offiziellen P.
paganda ab, aus London einen Erfolg, zu machen. Das
gelenke und unüberſichtliche Syſtem der europäiſchen Pa
politik droht zu einem Wunderapparat zu werden, 1.
den Lauf der geſchichtlichen Entwicklung aufhalten ſoll. Und
Frankreich ſelbſt weiß man nicht mehr genau, wo in dem gan,
Syſtem die franzöſiſchen Intereſſen liegen.
Die franzöſiſche Politik ſelbſt muß aberm
eiſernen Notwendigkeiten rechnen und ka=
nicht
mehr unbegrenzt lang die Löſung d
dringendſten Problemehinausſchieben. Das wit
ſchaftliche und finanzielle Sanierungsprogramm Flandins ble
ein hoffnungsvoller Anſatz, ſolange auf dem internationa
Gebiet kein entſcheidender Fortſchritt zu verzeichnen
Die paar Tage, die die franzöſiſchen Miniſter außerhalb desLe
des verbracht haben, waren innenpolitiſch nicht beſonders gün
für Flandin und Laval. Die Oppoſition benützte die Zeit
einen konzentriſchen Angriff gegen die Regierung. Sogar in
Kammer, wo die Stellung der Regierung unerſchütterlich ſchi
iſt die Stimmung weniger günſtig. Und außerhalb der Kamn
wurde nichts unterlaſſen, um Stimmung gegen die Regierung
machen.

Die fatale Erbſchaft der Skandalaffären iſt noch immer ni
liquidiert. Die Stapiſkykommiſſion der Kammer beſteht noch
mer, ſie hat nicht viel Poſitives erreicht; dafür bietet ſie den?
griffen von rechts eine gute Zielſcheibe. Der langſame Gang
Unterſuchungen gibt ſelbſtverſtändlich auch zu heftigen Angrif
gegen den Juſtizminiſter Pernot Gelegenheit. Von dieſer Se
drohen alſo manche Gefahren. Und die Arbeitsloſigke
wächſt in Frankreich und der Kapitalverke
ſtockt die letzten Statiſtiken ſind wieder ſchlechter und
Lage wird ſich nicht eher beſſern, bis es gelingt, das Vertrau
der Maſſen wiederherzuſtellen. Die Vorbedingung dafür we
eine europäiſche Verſtändigung.
Am Rande der Kommentare zu London hört man man
Kritiken über die allgemeine Einſtellung der franzöſiſchen Auß
politik. Insbeſondere ſtellt man feſt, daß Frankreichs Verhält
zu Moskau und noch mehr zu der Kleinen Entente in gewiſ
Augenblicken ſich als eine Belaſtung erweiſt. Gleich vom erſ
Augenblick ſoll in London der Eindruck geherrſcht haben, daß n
die franzöſiſchen Angelegenheiten, ſondern die Angelegenhei
der Verbündeten Frankreichs die ſchwierigſten ſind.
Die Umſakſteuer als werlvolle Einnahmegnelle
Zu unſerem in der Sonntags=Ausgabe unter dieſer Uel
ſchrift erſchienenen Artikel ſtellen wir ergänzend feſt, daß die 1
fatzſteuer für den Binnen=Großhandel 0,5 Prozent, für die Lg
wirtſchaft 1 Prozent und für den Einzelhandel 2 Prozent betre

zugleich auch ein Kalendermacher, der Monate und Jahreszei
in Vers und Reim Geſtalt werden läßt, volkstümlich im be
Sinne des Wortes. Das bäuerliche Blut in ihm (ſeine Vorelt
tammten aus dem nördlichen niederöſterreichiſchen Weinland)
lebt Land und Landſchaft mit elementarer Kraft, läßt ihn
kehren bei Aehre und Krug. Immer aber bleibt dieſe Dopt
heit zugleich letzte Einheit im Weſensgrunde eines Dichters,
es gegeben iſt,
in eines Reimes feſtgefügtem Ringe,
Das Rund der Erde meiſternd zu umfahn.

* Der Schallplakken=Volksverband
die Clangor=Schallplatten G. m. b. H. Berlin ſchreitet auf ih
Wege in deutſchen Meiſtererzeugniſſen, in deutſcher Wertark
ſchöne künſtleriſche Heimmuſik zu vermitteln, rüſtig und erfolgt
fort. Die Clangor=Platten zeichnen ſich in zwiefacher Hinſicht d.
In der immer beſſer werdenden Technik der Aufnahmen und
Herſtellung der Plattenfabrikate, die heute ſchon den beſten
kannten Marken in nichts nachſtehen, wie in der Auswahl
Kunſtwerke und der Künſtler, die ſie vermitteln. Kommt noch
billige Preisſtellung hinzu, die beſonders durch Mitgliedſchaft
reicht wird, ſo ergibt ſich ohne weiteres das eigenſte Intereſſe
Plattenliebhaber, das Volksverband=Unternehmen fördern
helfen.
Aus den neuen Ausgaben der Clangor=Platten ſind die N
ſtehenden als beſonders empfehlenswert zu regiſtrieren. Aus Ak
und Operetten: Auf M. D. 9157 ſingt der ausgezeichnet geſch
Tenor Hendrik Appels aus Rienzi das Gebet und aus ,El
gelimann Selig ſind, die Verfolgung leiden. Beide Geſg
liegen dem weichen voll und innig klingenden Tenor ausgezeig
Benno Axnold, ebenfalls zu den beſten deutſchen Teite
zählend, ſingt auf M. 558 Nicht klagen aus dem Dreimäderl9
und das Orcheſter der Staatsoper ſpielt auf der gleichen P
Joh. Strauß’ reizendes melodienreiches Perpetuum mobile‟
Platte für Feinſchmecker iſt M. 9206, beſpielt von dem ausgeo‟
neten Violinkünſtler Hans Mahlke, Konzertmeiſter der Sie
oper mit dem Ave Maria (Bach=Counod) und Solveig’s*
aus Peer Gynt. Kammerſänger L. v. d. Sande (Bariton)
zur Muſik des Berliner Symphonie=Orcheſters den Proldg
Bajazzo auf der großen Platte M. D. 9119. Stimmgewaltig
fabelhaftem Vortrag, eine wundervolle Platte! Aus der
rette Der Vogelhändler ſingen Erny Jolan (Sopran) und
Jöken (Tenor) das Duett Schenkt man ſich Roſen in Tito!
aus Der Zegeunerbaron Wer uns getraut auf 1. 94*=
Freunden ſchneidiger Marſchmuſik ſeien empfohlen M. 2051 mi.
Badenweiler Marſch und dem Argonner Marſch, geſpielt
Muſikkorps der Leibſtandarte des Führers unter Muſikme
Müller=John, ferner M. 2053 mit dem Marſchlied Mat:,
Heide und Reiterluſt vom gleichen Muſikkorps, und M.4 Militärmärſchen aus dem 16.18 Jahrhundert, geſpiel.
*.
großen Militär=Orcheſter unter Carl Woitſchach.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 5. Februar 1935

Der engliſche und der franzöſiſche
Boiſcafter oeinl Buhrer.
DNB. Berlin, 4. Februar.
Der engliſche Botſchafter Sir Eric Phipps erſchien am
gnutag mittag beim Reichsaußenminiſter Frhr. v. Neurath und
ermittelte ihm den vorläufigen Text des engliſch=franzöſiſchen
mmuniquss. Der Reichsaußenminiſter meldete dann den eng=
chen
Botſchafter auf ſeinen Wunſch für den Abend beim
ihrer an. Auch der franzöſiſche Botſchafter Francois Ponget
ßerte den Wunſch nach einer Unterredung mit dem Führer.
hr. v. Neurath begab ſich darauf am Sonntag abend mit dem
gliſchen und dem franzöſiſchen Botſchafter zum Führer Am
end übergab dann der engliſche Botſchafter dem Reichsaußen=
niſter
das endgültige Londoner Communigué.

Die Londoner Beſprechungen ſind ſtark über den Rahmen
ausgewachſen, der ihnen urſprünglich geſtellt war. Inhalt=
iſt
in das Communiqué, das am Sonntag abend veröffent=
t
wurde, ſo viel hineingepfropft, daß es ſehr genau geleſen
rden muß, um alle die Feinheiten zu erfaſſen, die zum Teil
h nur zwiſchen den Zeilen ſtehen. Dabei bietet der deutſche
et nicht immer eine zuverläſſige Grundlage, weil er an ein=
ien
Stellen Ungenauigkeiten enthält. Zudem wird ſich ver=
tlich
bei einem Vergleich des franzöſiſchen und engliſchen
tes ergeben, daß auch zwiſchen ihnen Unterſchiede beſtehen,
das Bild nach der einen oder nach der anderen Seite ver=
eben
können. Es iſt daher noch zu früh, in die Einzelheiten
einzuſteigen oder ein abſchließendes Urteil abgeben zu wollen.
s bleibt abzuwarten, bis auch die amtlichen Kommentare
führlicher ſind. Aber die Einzelheiten ſind vielleicht auch
ſt einmal ſo wichtig.
Das Entſcheidende bleibt das Programm in ſeinen großen
gen und die Art, wie es verwirklicht werden ſoll. Kenn=
hnend
dafür iſt die Tatſache, daß am Sonntag mittag bereits
engliſche Botſchafter beim deutſchen Außenminiſter erſchien,
ihm einen Ueberblick über die Londoner Verhandlungen zu
en, und daß der engliſche Botſchafter dann am Abend zu=
men
mit ſeinem franzöſiſchen Kollegen vom Führer ſelbſt
fangen wurde.
Wir ſehen darin zunächſt einen grundlegenden
chſel der Methoden, die bisher üblich waren. Die
lländer haben entſcheidendes Gewicht darauf gelegt, daß alles
nieden wird, was in Deutſchland den Eindruck einer diplo=
iſchen
Rückſichtsloſigkeit hervorrufen könnte. Sie wollen
mehr zeigen, daß ſie entſchloſſen ſind, auf dem Grundſatz der
ichberechtigung mit uns zu verhandeln und von vornherein
n politiſchen Druck auszuſchalten.
Es iſt deshalb auch mehr als eine Formſache, wenn

Frage der Rückkehr Deukſchlands in den Völker=
bund
ganz an den Schluß geſtellt

d. Man hat eine Zeitlang mit dem Gedanken geſpielt, uns
Rückkehr nach Genf aufzufordern, damit dann dort die
jelheiten des großen Abkommens beſprochen werden könnten.
wäre eine Vorleiſtung geweſen, die wir nach unſeren
eren Erfahrungen unter allen Umſtänden ablehnen mußten.
dagegen iſt das Programm ſo gedacht, daß die Rück=
Deutſchlands in den Völkerbund als Ab=
des großen Verhandlungskomplexes in
sſicht genommen iſt. Dagegen beſtehen bei uns keine
enken. Denn wenn ſich das engliſche Programm durch=
en
läßt, dann würde der Weg nach Genf den Eintritt in
neuen anderen Völkerbund bedeuten. Der Völkerbund der
llich eine Organiſation der Siegerſtaaten war, wäre dann
hwunden. Ein weiterer formeller Erfolg der
gländer iſt, daß
der Briorikätsſtreik zwiſchen Sicherheit und

auf den von franzöſiſcher Seite großes Gewicht gelegt wurde.
beiden Komplexe ſind einander gleichgeordnet und ſollen zu=
ten
erledigt werden.
ſas Londoner Programm ſtellt keine Bedingungen, ſon=
ern
eine Reihe von Zielen, die nebeneinander behandelt
und verfolgt werden ſollen.

Großes Haus. Montag, den 4. Februar 1935.
Sechſtes Sinfonie=Konzerk.
Der Abend war eine herzliche Ehrung des Komponiſten Paul
ner, der eine Anzahl ſeiner Werke ſelbſt leitete. Profeſſor Dr.
Graener iſt einer der feinen KUnſtler, die unbeirrt von
Sgeſchmack und Mode ihre eigenen Wege gehen, und er ver=
in
ſeinen Werken ein getreues Abbild ſeiner Perſönlichkeit zu
en. In einer Zeit neutöneriſcher Experimente blieb er ſtets
elbſt treu, und aus den zahlreichen Kompoſitionen ſpricht zu
eine an ſich unproblematiſche Natur, voll Lebensbejahung und
nswürdigkeit, zu hohem Pathos, zu echter Lyrik fähig, voll
em Klangſinn, ein Meiſter der Inſtrumentation. Charakte=
h
iſt ſeine große Vorliebe für Kontrapunktik, ſehr anziehend
feiner Humor, der immer wieder in ſeinem Schaffen vore
it und ihn zum Meiſten der feingeſchliffenen muſikaliſchen
ke macht. Der 63=Jährige gab ſeine Werke in überaus ruhiger,
egener Weiſe wieder, die Sinnigkeit lyriſchen Empfindens,
ernſt pathetiſcher Steigerung, frohe Heiterkeit und gut zuge=
* Witz wurden mit ſchlichter Selbſtverſtändlichkeit und frei
ieder Effekthaſcherei dargeboten, eine Dirigentenleiſtung von
leichen inneren Wahrhaftigkeit wie die Kompoſitionen ſelber,
ſarum ſo ſtark überzeugend und ſympathiſch. Dr. Paul Graener
Bewiß ſein, daß er in Darmſtadt viele warme Verehrer ge=
n
hat, wie auch die Werke, die früher hier ſchon erklangen,
mit Beifall aufgenommen wurden.
Der Abend brachte für uns lauter Erſtaufführungen, zuerſt die
nia breve Opus 96; ein noch nicht lange fertiggeſtelltes Werk.
leginnt mit einem heiteren, frohen Satz, der meiſt diatoniſch
Laut iſt, ſtiliſtiſch zuweilen an ein Concerto groſſo erinnert
leden der witzigen Durchführung des kurzen Hauptmotivs ent=
Ode ſoliſtiſche Epiſoden bringt. Auch der Trompete wird ein
S Solo zuerteilt, das an Clarinenſtimmen bei Bach oder
St erinnert. Der zweite Satz mit einem Fugato beginnend
Dou warmer Empfindung beſchränkt ſich auf das Streich=
ker
. Auch der dritte iſt ziemlich ruhig, ſehr ernſt und pathe=
Vellenweiſe trauermarſchähnlich. Reich an großen, prachtvoll
erten Steigerungen enthält er auch einige lyriſche Ruhe=
* Eine faſt rezitativiſche Deklamationsſtelle der Violinen
A4 dem ſchönen verklärten Schluß über, der das Bläſerthema
Moll nach Dur überträgt.

Das iſt in der Theorie zwar ſchon in jener berühmten Er=
klärung
vom Dezember 1932 ausgeſprochen worden. Die Praxis
ſah indeſſen anders aus. Und nur dadurch konnte es überhaupt
gelingen, die zwiſchenſtaatlichen Beſprechungen, die durch die Note
Barthous vom 14. April 1934 abgeriſſen waren, wieder in Fluß
zu bringen. Das Londoner Programm ſieht alſo vor, daß neben=
einander
über die Abrüſtungskonvention, über die Sicherheiten,
über den Oſtpakt, den Donaupakt und das Luftabkommen geſpro=
chen
werden ſoll, worauf dann die Geſamtheit der Abmachungen
in einem großen Pakt zuſammenzufaſſen wäre, der die
Aufhebung des Abſchniktes des Berſailler Vertrags
einſchließt. Unklarheiten bleiben hier freilich noch genug. Die
Engländer ſprechen von einem Oſtpakt, nicht von dem Oſt=
pakt
, was immerhin zu denken gibt. Ebenſo iſt nicht ganz erſicht=
lich
, wie Englands Stellung zu Oeſterreich dabei ge=
dacht
iſt. Auch das Luftabkommen ſelbſt kann verſchieden beurteilt
werden. Die engliſche Lesart will nur von einem
Luff-Locarno
etwas wiſſen, alſo gewiſſermaßen von einer Neutraliſierung der
Luft im weſteuropäiſchen Raum. Die franzöſiſchen Hoffnungen
gehen weiter in der Richtung eines zweiſeitigen engliſch= franzö=
ſiſchen
Vertrages, der praktiſch ein Bündnis in ſich ſchließen könnte.
Deshalb hat wohl abſichtlich Sir John Simon mit großem Nach=
druck
betont, daß England nicht über Nacht vor neue
große Verpflichtungen geſtellt ſei, ſondern daß dieſes
Luft=Locarno nur eine Ergänzung des alten
Locarno=Vertrages ſei, die wegen der Auswirkungen der
Luftwaffe auch im engliſchen Intereſſe liege. Dieſe Luftkonven=
tion
ſoll nach dem Communigué beſchleunigt beraten werden und
zu einem Abkommen zwiſchen Deutſchland, England, Frankreich
und Belgien führen, während an Italien nur im Hintergrunde
gedacht iſt.
Auch hier ſoll Deutſchland von vornherein als gleichberech=
tigter
Teilnehmer hinzugezogen werden, womit unſer An=
ſpruch
auf Luftwaffen als berechtigt anerkannt wurde.
Im übrigen glaubt niemand an eine raſche Entwicklung. Der
offiziöſe engliſche Kommentar rechnet damit, daß die Verhandlun=
gen
möglicherweiſe ſehr langwierig ſein können und ſpricht unter
Umſtänden von monatelangen Erörterungen. Die ſachlichen
Schwierigkeiten ſind ja auch zu groß, als daß ſie übers Knie gelöſt
werden könnten. Es wird noch vieler Rückfragen bedürfen, bis die
eigentlichen Verhandlungsthemen ſich ſcharf herausſchälen, auch
dann, wenn niemand ſich an ein formales Hindernis ſtößt.
Wir wiſſen z. B. nicht, ob ein Vorwurf darin enthalten ſein
ſoll, wenn die beiden Regierungen feſtſtellen, daß weder Deutſch=
land
noch irgendeine andere Macht, deren Rüſtungen durch die
Friedensverträge feſtgelegt worden ſind, berechtigt ſeien, durch
einſeitige Aktionen dieſe Verträge abzuändern. Wir wollen dar=
über
auch nicht rechten, ſondern wollen nur daran erinnern, daß
es ſich ja bei der Abrüſtung um einen doppelſeitigen Anſpruch han=
delt
. Deutſchland hatte die ihm im Verſailler Vertrag auferlegte
Abrüſtung erfüllt, und hat dann jahrelang darauf gewartet, daß
die Siegerſtaaten nun ihrerſeits ihrer Verpflichtung nachkommen
würden, die ſtatt deſſen munter aufgerüſtet haben, ſo daß der Vor=
wurf
, der in dieſer Formulierung enthalten ſein könnte, ſich in
ſchärfſter Form auch gegen ſeine Urheber ſelbſt richtet.
Das Entſcheidende bleibt auch hier, daß der
Anſpruch Deutſchlands auf die Selbſtbeſtimmung
ſeiner Verteidigungswaffen anerkannt iſt. Wir
ehen alſo nirgends unüberwindliche Hinderniſſe, die einer Durch=
führung
des Londoner Programms im Wege ſtehen könnten. Das
Ganze iſt wohl eine geeignete Verhandlungsgrundlage, alles wei=
tere
wird davon abhängen, welchen Inhalt der Rahmen bekommen
ſoll, der hier aufgezeichnet worden iſt.

Der Blick auf Berlin gerichkei.
EP. Paris, 4. Februar.
Die Pariſer Preſſe räumt dem franzöſiſch=engliſchen Abkom=
men
den größten Platz ein und mißt dieſer Einigung die weiteſt=
tragende
Bedeutung für die Entwicklung der politiſchen Lage in
Europa bei. Das Abkommen wird allgemein als einer der be=
deutendſten
Akte der franzöſiſch=engliſchen Nachkriegspolitik be=
zeichnet
und dementſprechend gewürdigt. Das größte Intereſſe
beanſprucht gegenwärtig die in dem Abkommen ins Auge gefaßte
Luftkonvention zur Verſtärkung des Locarno=Abkommens. Die
franzöſiſche Morgenpreſſe begrüßt dieſen Vorſchlag einſtimmig.

Später hörten wir von Orcheſterwerken Opus 55 Variationen
über ein ruſſiſches Volkslied für großes Orcheſter und Opus 67
Divertimento für kleines Orcheſter in D=Dur. Die Variationen
über das bekannte Lied der Wolgatreidler hinterließen ſtärkſten
Eindruck. Bei dem Lied empfindet man wohl ſtets den tragiſchen
Hintergrund harter Formarbeit und abgeſtumpfter Ergebenheit
in das Schiffal. Graener läßt in einer Anzahl ſeiner Ver=
änderungen
dieſe Dinge anklingen. So gewinnt die 5. Var.
geradezu tragiſche Akzente, die 8. iſt ein wilder Tanzſatz, der
zuletzt geſpenſtig wie ein Totentanz ausklingr, die letzte erweitert
ſich zur ernſten Hymne. Dazwiſchen fehlt es nicht an Sätzen, die
wie landſchaftliche Idylle wirken, und dann wieder ſind es rein
muſikantiſche Gedanken, die Anlaß zu intereſſanten und klang=
ſchönen
Abwandlungen geben. Trotz des großen Orcheſters iſt
die Inſtrumentation hervorragend ökonomiſch, oft erſcheint ganz
durchſichtiger Klang, ſchöne Soli einzelner Inſtrumente, um
dann wieder Gelegenheit zu großer Steigerung und maſſigen
Wirkungen zu geben. Das Divertimento iſt außerordentlich
liebenswürdig, es beginnt mit einem Satz von der Unbeſchwert=
heit
der Spätbarrockmuſik, leicht in ſeinen hübſchen Gegenſätzen.
Ein huſchendes Sätzchen mit feinem Fugato, wirkungsvollem
Trompetenſolo folgt. Selbſt das Larghetto mit ſeiner ſchlichten
Melodie, die von den Bläſern begonnen, von den Streichern
weitergeführt wird, iſt trotz ſeiner Innigkeit und ſeinem lyriſchen
Ueberſchwang, der mehrfach zu Taktwechſel führt, verhältnis=
mäßig
unbeſchwert. Der folgende Intermezzoartige Satz erinnert
mit ſeinem ſinnigen Humor faſt an den Biedermeierſtil. Heiter
mit ſchmetterndem Horn beginnt das Finale, birgt innige, faſt
kammermuſikartige Epiſoden, ſpäter humoriſtiſche Effekte, die an
das Groteske ſtreichen, ſtets aber hält das Ganze der feine,
liebenswürdige Plauderton des Komponiſten zuſammen.
Zwiſchen dieſen Inſtrumentalwerken ſang Liſelott Ammer=
mann
drei orcheſterbegleitete Goethe=Geſänge des Meiſters, Mit
ihrer wundervollen, warmen und innigen Stimme, der überaus
genauen Intonation, ſorgfältigen Ausſprache und ihrer überlege=
nen
Geſtaltungskraft brachte ſie die intereſſanten Lieder zu ſtärk=
ſter
Geltung. Begleitet von ſilberglänzenden Orcheſterklängen ſind
die Nachtgedanken ein tief empfundenes und doch ſchlichtes Lied.
In Behandelt die Frauen mit Nachſicht hören wir den Graener,
der durch ſeine Galgenlieder bekannt geworden iſt. Den guten,
aber doch angenehm zurückhaltenden Humor wußte die Künſtlerin
bewundernswert zu geſtalten. Hymnenartig hebt Gegenwart an,
in der Mitte herrſcht zarte Klangmalerei, mit warmem Schwung
überbietet der Schluß noch den Beginn. Die ausgezeichnete Sän=
gerin
wurde ſtürmiſch gefeiert, und man bedauerte, daß ſie nicht
einen der Geſänge wiederholte. Dr. Graener begleitete mit größ=

Nr. 36 Seite 4
Neben allgemeinen zuſtimmenden Betrachtungen über die
franzöſiſch=engliſche Einigung ſtellen ſich die franzöſiſchen Blätter
einmütig die Frage, welche Haltung Deutſchland einnehmen werde.
Sie behaupten einſtimmig, ſcheinbar von höherer Seite inſpiriert,
daß, falls Deutſchland die Abkommen nicht annehme, die fran=
zöſiſche
Politik weiterdauern werde, wie Pertinax im Echo de
Paris ſich ausdrückt. Pertinax ſpricht weiter die Hoffnung aus,
daß auch im Falle einer deutſchen Weigerung das Luftabkommen
abgeſchloſſen würde. Das Oeuvre erwartet, daß in den kom=
menden
Tagen Deutſchland in London eine diplomatiſche Offen=
ſive
vornehmen werde. Vielleicht werde auch Lordſiegelbewahrer
Eden nach Berlin reiſen, um mit der deutſchen Regierung direkt

Die Londoner Erklärung vor den
Ankerhaus.
Angriffe gegen Außenminiſter Simon.
Die engliſch=franzöſiſchen Abmachungen führten geſtern nach=
mittag
zu einer heftigen Debatte im Unterhaus, in der der
Führer der Oppoſition, Lansbury, den Außenminiſter Sir John
Simon wegen ſeiner geſtern abend gehaltenen Rundfunkrede
angriff. Lansbury betont dabei, daß Sir John Simon zuerſt
das Parlament hätte unterrichten müſſen und daß er erſt dann
in der Oeffentlichkeit hätte ſprechen dürfen.
Der Außenminiſter wehrte ſich heftig gegen dieſen Angriff.
Er ſagte, es ſei nicht ſeine Schuld geweſen, daß das Communiqué
am Sonntag nachmittag hätte veröffentlicht werden müſſen. Im
Hinblick darauf, daß dieſes Communigué verſchieden ausgedeutet
worden ſei, hätte er ſich genötigt geſehen, vor das Mikrophon
zu treten. Fortfahrend betonte Sir John Simon, daß er vor=
läufig
dem Communigué nichts hinzuzufügen habe. Es han=
dele
ſich dabei nur um Vorſchläge und um nichts
anderes. Er ſagte jedoch, daß ſich England und Frankreich
dahin geeinigt hätten, daß, wenn der in dem Communigug an=
geregte
Luftpakt zuſtande kommen ſollte, die Verpflichtungen
Englands auf dem Kontinent nicht über den Rahmen des
Locarno=Vertrag hinaus erweitert würden. Weiter erklärte der
Außenminiſter, daß vor Ausgabe des Communiqués ſämtliche
Signatarmächte des Locarno=Vertrags über die Entwicklung der
franzöſiſch=engliſchen Beſprechungen unterrichtet worden ſeien.
Gleichzeitig ſei ihnen auch angekündigt worden, daß die eng=
liſche
und die franzöſiſche Regierung ſie zu weiteren Verhand=
lungen
über den Luftpakt einladen würden.
Lansbury forderte dann weiter, daß die Frage im Unter=
haus
debattiert würde, ohne daß dadurch der Fortgang der Ver=
handlungen
behindert werden ſollte, denn die Oppoſition habe
viele Fragen zu dieſem Thema zu ſtellen. Man nicht an=
nehmen
, erklärte Lansbury, daß ſämtliche Rundfunkhörer Sir
John Simon klar verſtanden haben. Sir John Simon kündigte
hierauf an, daß der Miniſterpräſident ſich zweifellos zu einigen
der von Lansbury aufgeworfenen Fragen äußern werde. Was
die Haltung der übrigen Mächte zu dem Vorſchlag betreffe, ſo
könnten endgültige offizielle Antworten dazu bisher natrlich
noch nicht vorliegen.
Eine polniſche Auslafſung
Zu den Ergebniſſen des franzöſiſchen Miniſterbeſuches in Lon=
don
liegen noch keine Kommentare der polniſchen Preſſe vor. Die
polniſche Telegraphenagentur, die von allen Blättern zitiert wird,
erklärt in einem Londoner Bericht eingehende Kommentare noch
für verfrüht, jedoch könne man aus dem Text der Londoner Er=
klärung
bereits gewiſſe Folgerungen ziehen:
1. Zeige der Stil der Erklärung, daß man ihr eine Form
habe geben wollen, die Deutſchland nicht verletzen könne.
2. Seien die Abſätze bezüglich des Oſtpaktes ſehr
allgemein gehalten und ſtänden in einem gewiſſen
Widerſpruch zueinander, denn einerſeits unterſtreiche
die Erklärung die Notwendigkeit ungezwungener Verhandlungen
der intereſſierten Staaten über dieſen Pakt, andererſeits be=
ſchränke
ſie die Freiheit der Verhandlungen, indem ſie voraus=
ſetze
, daß der Oſtpakt die gegenſeitige Hilfeleiſtung ſichere.
3. Beſage die Erklärung, daß die einzelnen Elemente der all=
gemeinen
Verſtändigung miteinander verbunden und voneinan=
der
abhängig ſeien.
4. Gehe die Luftkonvention erheblich weiter als die Locarno=
Verträge.
5. Bedeute die Tatſache der Einladung Deutſchlands zu einer
ſolchen Konvention eigentlich die Anerkennung der deutſchen =
ſtungen
, denn die Einladung ſetze voraus, daß Deutſchland eine
entſprechende Fliegerarmee beſitze.
6. Gehe aus der Erklärung hervor, daß im Falle einer Ab=
lehnung
der ganze Gedanke der Luftkonvention hinfällig wäre.
Aus dem letzten Abſatz der Erklärung endlich gehe hervor, daß
die franzöſiſch=britiſchen Konſultationen nicht
beendet ſeien, und daß im Falle einer ablehnenden
Antwort neue Beratungen ſtattfinden und even=
tuell
neue Vorſchläge gemacht werden würden.

ter Rückſichtnahme. Das Landestheaterorcheſter folgte ſeiner Stab=
führung
mit der ganzen Begeiſterung, die eine ſo ſympathiſche
Künſtlerperſönlichkeit auslöſt, und in den ungewöhnlich ſtarken
und herzlichen Beifall, der dem Komponiſten zuteil wurde, leider
bei nicht vollbeſetztem Haus, miſchten ſich die Tuſche des Orcheſters.
Wir hoffen auf ein Wiederſehen mit dem in ſeiner Schlichtheit und
Natürlichkeit ſo ſympathiſchen Künſtler.

Mainzer Stadtkheaker.
Aufführung von Bayers Puppenfee durch die Frauenortsgruppe
des VDA. Mainz.
Gehört die bekannte Bayerſche Tanz=Pantomine ſchon an ſid
zu den ſchwierigſten Aufgaben der ballettmäßigen Tanzkunſt, ſo
mußte es ein doppeltes Wagnis ſein, ſie mit größtenteils, nich
fachmäßig ausgebildeten Kindern zur Aufführung zu bringen,
Doch das Wagnis iſt über alle Erwartungen hinaus ſo gelungen
daß man durchaus nicht etwa einen beſonders milden Maßſtab
an die hier gebotenen Leiſtungen anlegen muß. Das Hauptver
dienſt gebührt vor allem der hervorragenden tanzpädagogiſchen
Befähigung von Frau Willius=Senzer, die das Ganze ein=
ſtudiert
hatte und leitete. Es iſt in der Tat höchſter Bewunderung
wert wie ſie in verhältnismäßig kurzer Zeit an die 60 meiſtens
ungeſchulten Kinder aller Altersſtufen zu einer ſo erfreulichen
Geſamtleiſtung heranziehen konnte. Die Einzelſzenen waren reich
an hübſchen Gedanken, die Maſſenbilder lebendig und farbpräch=
tig
. Unter den Soliſten ſind beſonders zu nennen Mariechen
Grünewald als graziöſe Fee, Lieſel Gönner als Spanierin
und Tambur, ferner Giſela Kloes als Babypuppe und Ungarin.
Doch auch all die andern taten durchaus ihre Pflicht und fanden
verdienten Beifall, die zahlreichen Solopuppen ebenſo wie die
Gruppen der Zinnſoldaten, Hampelmänner, Trommelhaſen
Oeſterreicherinnen, Spanierinnen, Chineſinnen. Japanerinnen
Holländer. Kaffeewärmer uſw. Das Mainzer Berufsorcheſter
unter Leitung von H. Schier lieferte die muſikaliſchen Grund=
lagen
, die techniſche Einrichtung hatte Roman Wanner, die
Beleuchtung Ferdinand Ziegelmeyer, Spielwart war Kar
Henkel. Der VDA. darf die Veranſtaltung, die auf allgemeine=
Wunſch wiederholt werden mußte, als einen ſtarken Erfolg
buchen.
Dr.
Die Umſatzſteuer. Was jeder davon wiſſen muß. Von Steuer=
inſpektor
Dr. W. Sinzig. 4. Auflage. Verlag W. Stollfuß
Bonn. Preis 1,25 RM.
Das neue Umſatzſteuergeſetz iſt mit dem 1. Januar in Kraft
getreten, und da eine völlige Umgeſtaltung des bisherigen Umſatz=
ſteuergeſetzes
damit eingetreten iſt, wird der vorliegenden Neu=
bearbeitung
ein beſonderes Intereſſe entgegengebracht werden
müſſen.

[ ][  ][ ]

V966

HaE
O

Statt beſonderer Anzeige.
Am Sonntag abend 22 Uhr entſchlief nach ſchwerem
Teiden unſer unvergeßlicher, hoffnungsvoller Sohn,
CCouſin und Neffe
Schulverwalter
Erich Orlemann
kurz vor Vollendung ſeines 24. Lebensjahres.
In tiefer Trauer:
Familie Chriſtian Orlemann.
Darmſtadt, den 4. Februar 1935
(Ballonplatz 9
(1452
Trauerfeier in der Friedhofskapelle an der Nieder,
Ramſtädterſtraße, Mittwoch, 6. ds. Mts., nachm. 3 Uhr,
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abſehen zu wollen.

U
K

Gründl. Klavier=
Unterricht
für Erwachſene,
auch ohne No=
ten
(Syſt. Fay)
Elſe Fritz.
Landwehrſtr. 5,
part.

300 Mark
ſofort geg. gute
Sicherh. geſucht.
Angebote unter
F. 7 Geſchſt.

Geſucht
Mk. geg.
atliche Rück=
ung
. Ang. u.
1 Geſchſt.

Knabenanzug
(Knickerbocker),
1415jähr., gut
erhalten, Föhn
(neu) z. halben
Preis. Damen=
ſtiefel
(38) zu
verkauf. Schulz.
Heidelberger=
ſtraße
129, II.

Seite 4 Nr. 36

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 5. Februar 19

Statt beſonderer Anzeige.
Heute entſchlief ſanft im 85. Lebensjahre unſere liebe
Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schweſter, Tante,
Großtante und Urgroßtante
Frau
Mathilde Waſſermeher
geb. Rath.
Juſiizrat Heinrich Waſſermeyer und Frau
Emmy, geb. Küpper
Frau Sophie Röder, geb. Waſſermeher
Profeſſor Dr. Max Waſſermeyer und Frau
Thea, geb. Thomſen
12 Enkel und 3 Arenkel.
Bonn, Alsbach, den 3. Februar 1935,
(1448
Die Beiſetzung findet in Bonn ſtatt. Es wird gebeten
von Kranzſpenden und Beileidsbeſuchen abſehen zu wollen,

B. M. W. alleiniger Sieger In der Klasse bis 1,1 Liter
B. M. W. überwältigenderSiegerin derKlasse bis 1,5Liter
B. M. W. Wagen bleiben unerreicht
Generalvertretung:
9. Donges & Wiest Heinrichstraße 52

C. & K. STEINMETZ

221a)

Eriseure der Dame und des Herrn
Ludwigstr. 8 Telefon 714
Dauerwellen •Wasserwellen

Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
hierdurch die ſchmerzliche Nachricht, daß
unſer innigſtgeliebter hoffnungsvoller
Sohn, unſer treuer Bruber, Enkel u. Neffe

Georg

am Samstag abenb 9.40 Uhr, nach kurzer,
ſchwerer Krankheit im ſchönſten Alter von
16½ Jahren von uns gegangen iſt.
Die tieftrauernde Hinterbliebene
Familie Ludwig Schuſter.
Darmſtabt, Rundeturmſtr. 4,
Die Beerdigung findet heute Dienstag,
nachmittags 31 Uhr, vom alten Friedhof
Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt, (1449

Kurſe für
Anfänger und
VVorgeſchrittene
Beginn täglich.
Deutſche Steno=
grafenſchaft
,
Ortsgr. 1898,
Schleiermacher=)
ſtraße. (982a

Kleiderſchrank,
Deckbett m. Kiſ=
ſen
. Roßhaar=
Matratzen.
Karlſtr. 25, pt.

Stabil. Herren=
u
. Damenfahrrad
billig abzugeb. (c
Eliſabethenſtr. 35

Traftverſtärker= Aeußerſt günſt.
Angebot:
Schlafzim.
hochfein poliert
und in Eiche,
Küchen.
Gr. Bachgaſſe 23, Georg Mederle,
Schreinermeiſter

Wer einzukaufen ver

steht, der tue es jetzt!
denn die Vorkefie, die unser
Invenkur-Verkauf bietet, sind sehr
groß! Und wer sie nicht wahrnimmt,
läßt eine Gelegenheit vorübergehen,
die sich nicht alle Tage biekef.
Besonders in Kleider-,Mantel-, Seiden-
stoffen
, Konfektion, Wollwaren u. Pufz
bringen wir sehr billige Angebore!
TIIIOTIOA

Darmstadt

B.M.W.-Wagen
siegen über alle Kleinwagen
in der Winterfahrt 1935

Am 3. Februar 1935 verſtarb unſer Ver=
einskamerad

Erich Orlemann
Seine Treue zu unſerem Verein und ſeine
ſportlichen Leiſtungen als Spieler unſerer
erſten Fußballmannſchaft machen ihn für
uns unvergeßlich.
Sportverein Darmſtadt 1898 e. B.
Zur Teilnahme an der Beerdigung treffen
ſich ſämtliche Aktiven und Inaktiven
unſeres Vereins am Mittwoch, den 6. Fe=
bruar
, nachm. 2.40 Uhr, am Eingang zum
alten Friedhof, Nied.=Ramſtädterſtr. (1444

Todes=Anzeige.

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſere liebe Mutter, Großmutter un
Urgroßmutter

Eliſabethe Brunner
geb. Kraft

nach einem arbeitsreichen Leben im Alter
von 84 Jahren, nach langem ſchweren
Leiden zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familien Ritſchel und Hübner
Zeilhard, Groß=Zimmern, Darmſtadt
Grünberg.
Zeilhard, den 3. Februar 1935. (1436
Die Beerdigung findet Mittwoch, den
6. Februar, 3 Uhr nachmittags ſtatt.

Nur Vika!

20 Jahre jünger Erlepäng‟

auch genar
gibt grauen Haaren Jugendfarbe wieder, iſt waſſer=
hell
. u ſchädlich. Kinderleicht zu handhaben. Se
85 Jahr. erprobt von tauſenden Profeſſoren, Aerzte=
uſw
. gebraucht u. empfohlen. Durch ſeine Güte Welt
kuf erlangt! Preis RM. 5.70 1 Fl. RM. 3.. Für
ſchwarze Haare und ſolche, welche ſchwer annehmen:
Eetra ſtark RM. 9.70, ½ Fl. RM. 5. Ueberal
zu haben. Parfümerie=Fabrik Exlepäng G. m. b. H.,
B.rlin W. 62.

Welche von den
vielen Anoden=
Batterien?
Warum?
In Qualität der
teuerſt. Batterie
ebenbürtig!
100
Volt 5.45 M.
Die billigeAnode
100
Volt 4.50 M.
Radio-Rekord.
Röhren.
Wechſelſtr.= Röh=
ren
v. 6. an,
Batterieröhren
von 3.20 an,
Lautſpr.=Röhren
von 3.50 an
Gleichricht.= Röh=
ren
v. 3.40 an,
Schirmgitter=
Röhren 10.,
Penthoden
von 8. an.
Dopvelgitter=
Röhren .. 4
Röhren,
Radio-Akkus
5.50, 6.50, 9.50,
10.50.
Vertrieb elektr.
Glühlampen. Speiſezimm.
Freiſchwinger=
ſyſteme
nur 5.-
Lad. (Inſel), am!
Niebergall=Br. Bleichſtr. 27. (a

Briefmarkenſamml.
und einzelne beſſere Stücke gegen
ſofortige Kaſſe zu kaufen geſucht.
Angeb. u. E. 23 Geſchſt. (2782

Fahrräder,

ſchon für 32.-
Fahrräder
ſchon mit 10.
M. Anzahlung
Orio
Karlsſtr. 14/16

Ein gut erhält.
Sechs=Sitzer
Break
zu kauf. geſucht.
Angebote unter
F. 14 Geſchſt.

Achtung!
Elektriſch. Gerät
m. Koch= Brat=
und Backeinrich=
tung
, billig und
ſparſam im Ver=
brauch
, für nur
25 Mk. zu ver=
kauf
. Barkhaus=
ſtr
. 54, III. links.

Kaufe
getrag. Kleider,
Schuhe ſow. Bo=
den
= u. Keller=
kram
. Flaſchen
Papier.
Blum
Bleichſtraße 15.
Laden:
Kl. Bachgaſſe 5
Poſtkarte genügt.

Waſſergekühlte
DKW. 500 ccm.
10 000 Kilomet.
gefahren, ſteuer
frei, neuwertig,
für 550 Mark z.
verkaufen.
Ober=Ramſtadt,
Ernſt= Ludwig=
ſtraße
10.

Brennab.
1930 Motorrad
m. Sachs=Motor
315. Mk.
Beſichtigen. Sie
dieſ. formſchöne,
ſtark. verbeſſerte
Fahrzeug!
Otto
Darmſtädter,
Heinheimerſtr. 86
(IV.551)

Nachlaß=
Verſteigeru
Infolge Auflöſung eines
ſchaftlichen Haushaltes hab 6.
den gefäll. Auftrag, nachfo Id.
bezeichnete, ſehr gut erhalt. el
am Donnerstag, 7. d. Mts., 1 m.
10 Uhr beginnend, im Hauſ
Georgenſtraße 6, 1. S.
gegen ſof. Barzhlg. zu verſtei m.
Es kommen zum Ausgebo
1 Büfett, 1 Kredenz, 1 Au g=
Tiſch, 12 Lederſtühle, 1 Sa ch
(4teilig), 1 Standlampe, 1 a.
2 Seſſel, 5 Polſterſtühle, 1
ſeſſel 1 Schreibtiſchſeſſel, 1 C au=
kelſeſſel
, 1 Hocker, 1 Gonde
Lederbez., 3 Ziertiſche, 1 c.
1 Teetiſch, 2 Kleiderſtände
Kommode. 1 Spiegel mit K o1,
2 zwei= u. 1 eintür. Kleider k.,
Mottenkiſte, 1 Baromet
Fliegenſchrank, 1 Küchenſchre
Geſchirrſchrank. 1 Obſtſchra
Kleiderablage m. Glaspl.; eſ=
ſing
), verſch. Gruppen u. en
(Meißen, Delft), 1 Smyrna p=
pich
, Vorlagen, Waſchkörbe nd
Bütten, Waſchemangel. Be c=
tungskörper
(elektr.), Aufſtel h.,
Vorhänge u. vieles Ungenc ke.
Mittwoch, den 6. Februar H;
Beſichtigung und Verkauf
vorm. 10 bis nachm. 5 Ul
Kunſt= und Auktionshau
Philipp Klig
Telephon 4323. Telephon 23
Annahme von Taxation=
und Verſteigerungen.

Eampen-Meg
das Fachgeschäft
Beleuchtungs-Körir
Lampenschirme und sämtl. Zi en
zur Selbstanfertigung
Bessungerstraße Nr. 9 E=
im
Hause d. Bessun
9KW. 200 ccm.
Block. Drei=Gang=Get e,
RM. 495. komplett.
Der Schlager v. 15
Donges e Wieſt e
u. Eliſabethenſtr.

Dampfwäfcherei,
Büglerei, Umge=
bungDarmſtadts

zu verkaufen.
Anſchr. u. F. 43
an die Gſchſt. (

Rentabl
Wohnh
in beſt. 3
Herdwegvi=
zu
verk.
33 000 .
bote unt.
Heſchäftsſte

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſere liebe Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter und Tante
Margarete Herring
geb. Jang
in faſt vollendetem 77. Lebensjahr, ver=
ſehen
mit den hl. Sakramenten zu ſich
abzurufen.
In tiefer Trauer:
Familie H. Herring
K. Herring
M. Opitz.
Trauerfeier in der Friedhofskapelle an
der Nieder=Ramſtädterſtr. Dienstag, den
5. Februar 1935, nachmittags 2.30 Uhr,

Am Mittwoch, den 6. Februar,
feiern Poſtſchaffner Fritz Heiſt
und Frau Marie, geb. Lang,
in Mümling=Grumbach das
1454
Feſt der
Silbernen Hochzeit.
Glückauf zur Goldenen.

Kaufe
getragene
Kleider, Schuhe
ſow. Bodenkram,
Papier und
Flaſchen.
Baul
Kl. Bachgaſſe 8.
Chriſtl. Geſchäft

Kommt zu
Sohnen.
Radio
geräte
alle Marken auf
Teilzahlung.
Volks=
empfänger

Anzahl. 7.25 ,
18 Monatsraten
a 4.40 .

Re
Leidende
Vasosalvin ist völlig unschädl.
frei von allen Nebenwirkungen
und gut bekömmlich.
(T1350
In allen Apotheken zu haben, Vaso=
salrin
-T.aboratorium, Leipzig- C.1.

Grammophon,
neu, m. 16 Plat=
ten
20., 500er
Triumph 30.
Nehme Radio in
Tauſch. Forſt=
meiſterpl
. 5, p.

Klavier geſ.
Preisang. unter
ſ8 Geſchſt. (2

Günſtige Gele=
genheitskäufe
in
gebrauchten
Molde
wuein
i Fahrzeug=
Schneider,
Mühlſtraße 1, (e

Nachhilfeſtunden
für Schüler und
Schülerinnen b.
zum Einjährig.
in Deutſch, Fran=
zöſiſch
, Engliſch,
Mathematik und
Rechnen werden
billig erteilt.
Angebote unter
F. 12 Geſchſt.

[ ][  ][ ]

Dienstag, 5. Februar 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 36 Seite 5

9.
Ling

Aas der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 5. Februar 1935
der Reichsftalthalfer in Heſſen.
Perſonalnachrichten.
E=nanut wurde am 19. Januar 1935 durch Urkunde des Herrn
Reichsſtatthalters der Regierungsbaumeiſter Karl Berg, geb.
am 30. Januar 1900 in Heppenheim a. d. B., mit Wirkung vom
z. Januar 1935 zum Regierungsbaurat bei einem Kulturbauamt.
Ernannt wurden: Am 28. Januar 1935 der Rechnungsrat bei
der 2. Abteilung des Reviſionsamts der Oberrechnungskammer,
Karl Walter in Darmſtadt, mit Wirkung vom 1. Januar 1935
zum Oberrechnungsrat; am 30 Januar 1935 der Bürgermeiſter
Dr. Friedrich Karl Philipp Rhumbler in Oppenheim mit
Wirkung vom 1. Februar 1935 unter Berufung in das Beamten=
verhältnis
zum überplanmäßigen Regierungsrat; der Verwal=
tungsoberinſpektor
bei der Verwaltung der Univerſitätskliniken
in Gießen Heinrich Freundlieb zum Bürodirektor bei der
Verwaltung der Univerſitätskliniken in Gießen; der Bürodirek=
tor
bei der Verwaltung der Univerſitätskliniken in Gießen Emil
Kinkel zum Bürodirektor bei dem Rektor der Landesuniver=
ſität
in Gießen beide mit Wirkung vom 1. September 1934; der
Chefchemiker Dr.=Ing. Otto Fuchs aus Frankfurt a. M. zum
planmäßigen ordentlichen Profeſſor für Chemiſche Technologie
an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt mit Wirkung vom
1. April 1935; auf Vorſchlag der Heſſiſchen Regierung Diplom=
Ingenieur Heinrich Keßler, Darmſtadt, mit Wirkung vom 1. Fe=
bruar
1935 zum Gewerberat bei der Heſſiſchen Dampfkeſſelinſpek=
tion
, und Regierungsaſſeſſor Dr. Ernſt Eckſtein, Darmſtadt,
mit Wirkung vom 1. Januar 1935 zum Regierungsrat bei der
Miniſterial=Abteilung III (Arbeit und Wirtſchaft), beide unter
Berufung in das Beamtenverhältnis.
Entlaſſen wurde am 29. Januar 1935 der überplanmäßige
Regierungsrat Dr. Ludwig Schmahl in Groß=Gerau auf ſein
Nachſuchen mit Wirkung vom 15. Oktober 1934 aus dem Heſſiſchen
Staatsdienſt.
Der Heſiſche Skaaksminiſter.
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Ernannt wurde am 28. Januar 1935 durch Entſchließung des
Heſſiſchen Staatsminiſters zufolge Ermächtigung durch den Herrn
Reichsſtatthalter der Oberverwaltungsſekretär Werner Hanitſch
zu Alsfeld, geb. am 31. März 1894 in Alsfeld, mit Wirkung vom
1 Januar 1935 an zum Vermeſſungsoberinſpektor; am 26. Januar
1935 der Kanzleigehilfe Karl Kühn bei dem Kreisamt in Gie=
ßen
unter Berufung in das Beamtenverhältnis zum Kanzlei=
aſſiſtenten
; am 26. Januar 1935 der Kanzleigehilfe Friedrich Wil=
helm
Metzner bei der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt in
Heppenheim unter Berufung in das Beamtenverhältnis zum
Kanzleiaſiſtenten, beide mit Wirkung vom 1. Januar 1935; am
30. Januar 1935 der Kanzleigehilfe bei der Verwaltung der Uni=
verſitätskliniken
zu Gießen Ernſt Parr zum Kanzliſten bei die=
ſer
Verwaltung mit Wirkung vom 1. Oktober 1935 und der
Kanzleigehilfe bei der Verwaltung der Univerſitätskliniken zu
Gießen Karl Horſt zum Kanzliſten bei dieſer Verwaltung mit
Wirkung vom 1. April 1934; am 22. Dezember 1934 der Juſtiz=
praktikant
Martin Litters zu Darmſtadt unter Berufung in
das Beamtenverhältnis zum Bankoberſekretär bei der Heſſiſchen
Landesbank mit Wirkung vom 1. Januar 1934 ab.
Heſſiſches Landeskheaker Darmſtadt.

GROSSES HAUS Dienstag,
5. Februar Anfang 20,00 Uhr. Ende 22,00 Uhr Miete A 15.
Der Tod des Johannes A Pro. Oper von Wolf=
Preiſe: 0.70 bis 5,50 RM.
gang Riedel. Mitwoch,
6. Februar Anfang 20,00 Uhr. Ende 22.30 Uhr. Miete B 15.
Zum erſten Male: Prinzeſſin Turandot. Ein hei=
teres
Spiel nach Gozzi. Muſik von Georg Pittrich.
Preiſe: 0.50 bis 4,50 RM. Donnerstag.
7. Februar Anfang 20,00 Uhr. Ende 22.30 Uhr. Miete C. 16.
Prinzeſſin Turandot. Preiſe: 0,50 bis 4,50 RM. D Dienstag,
5. Februar Anfang 20,00 Uhr. Ende 22.00 Uhr.
Deutſche Bühne L, 4. Vorſtellung.
Iphigenie auf Tauris. Preiſe: 0,70 bis 3,80 RM. Nittwoch,
6. Februar Anfang 20,00 Uhr. Ende 22.30 Uhr.
Kraft durch Freude. (Geſchloſſene Vorſtellung.)
Der Vetter aus Dingsda.

Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters geht heute zum drittenmal die Oper Der Tod des
ſohannes A Pro von Wolfgang Riedel in Szene, die jüngſt
ier ihre erfolgreiche Uraufführung erlebte. Nicht nur beim
Lublikum, ſondern auch in der Preſſe weit über Darmſtadt hin=
us
haf dieſes neue muſikaliſche Werk eine ſtarke Beachtung ge=
unden
. Die muſikaliſche Leitung der Aufführung hat General=
nuſikdirektor
Karl Friderich; die Hauptpartien ſind mit Liſelott
Immermann, Erna von Georgi, Regina Harre, Heinrich Blaſel
ind Hermann Schmid=Berikoven beſetzt. Im Kleinen Haus
ommt heute abend Goethes Iphigenie auf Tauris in der erfolg=
eichen
Neuinſzenierung des Generalintendanten Franz Everth zur
lufführung.
Morgen abend findet im Großen Haus des Landestheaters die
irſtaufführung von Prinzeſſin Turandot einem heiteren Spiel
ach Carlo Gozzi, ſtatt, das Generalintendant Franz Everth inſze=
iert
. Die Turandot ſpielt Edith Wien, den Prinzen Kalaf Albert
ſippert. In den anderen Hauptrollen ſpielen Beatrice Doering,
käthe Gothe, Elli Hall. Paul Böhm, Ludwig Linkmann, Fritz
luther, Erich Schudde, Willi Steegen, Ullrich Verden. Heinz Weih=
rann
und Curt Weſtermann. Die muſikaliſche Leitung hat Eber=
ard
Hartmann; die Leitung der mitwirkenden Tanzgruppe Alice
ſickler. Das Bühnenbild ſchuf Fritz Riedl. Das ganze Spiel, das im
Linblick auf die Faſtnachtszeit in den Spielplan des Landesthea=
ers
aufgenommen wurde, bringt eine Fülle von Ueberraſchungen,
ie alle üblichen Geſetze der Bühne auf den Kopf ſtellen. Es über=
itt
die alte italieniſche Stegreifkomödie ins Moderne und durch=
äuft
auch im Koſtüm alle möglichen Stilarten vom ſagenhaften
hina bis zum modernen Geſellſchaftsanzug.
Wie wir bereits mitgeteilt haben, bringt der 2. Kammer=
tunkabend
des Schnurrbuſch=Quartetts am Donnerstag, 7. Fe=
ruar
, im Kleinen Haus des Landestheaters Bruckner und Verdi
F ſeinem Programm. Von Bruckner kommt das Streichquintett in
*Dur, von Verdi das Streichquartett in E=Moll zu Gehör. Neben
en bekannten Mitgliedern des Quartetts wirkt Bruno Oelsner
Viola) bei dem Abend mit.
m

Die Skraßenſammlung in Darmſtadt.
Die Straßenſammlung für das Winterhilfswerk hatte, wie
die Kreisamtsleitung des Winterhilfswerks mitteilt, in Darmſtadt
folgendes Ergebnis:
730,83 RM..
Ortsgruppe I
712,70 RM.,
Ortsgruppe II
531,92 RM.,
Ortsgruppe III.
557,33 RM.,
Ortsgruppe IV/V
327,37 RM.,
Ortsgruppe II
494,57 RM.,
Ortsgruppe III
566,40 RM.,
Ortsgruppe VIII
458,36 RM.
Ortsgruppe IK . .
Insgeſamt: 4379,48 RM.

70 Jahre Turngemeinde Beſſungen 1865.
Die Hauptverſammlung fand unter zahlreicher Be=
teiligung
der Mitglieder ſtatt. Dietwart Krüger eröffnete mit
dem Lied O Deutſchland hoch in Ehren die Verſammlung. Ver=
einsführer
Hering erſtattete dann den Bericht über das ab=
gelaufene
Jahr, und gedachte zu Beginn derer, die im letzten
Jahre aus unſerer Mitte geſchieden ſind. Aus ſeinem Bericht
war zu entnehmen, daß in der Turngemeinde das Jahr 1934 mit
reicher Arbeit bedacht war und daß auch 1935 ein arbeitsreiches
Jahr ſein wird. Die raſche Entwicklung, bedingt durch den Um=
bau
in der geſamten Organiſation des deutſchen Sports, war auch
ſtark in unſeren Reihen zu erkennen. Das Pflichtbewußtſein
eines jeden einzelnen ſteht heute in vorderſter Linie. So dankte
der Vereinsführer all ſeinen treuen Mitarbeitern, die ſich uner=
müdlich
und in aufopfernder Weiſe uneigennützig in den Dienſt
des Volkes für unſer geliebtes Vaterland unter Führung des
Führers Adolf Hitler geſtellt haben und ſomit die Gedankengänge
unſeres Altmeiſters Jahn mit zu verwirklichen halfen. Auch in
unſeren Reihen iſt ein Fortſchritt zu erkennen. An zahlreichen
Veranſtaltungen waren die Abteilungen beteiligt. Das neue Jahr
wird für uns von beſonderer Bedeutung ſein. Gilt es doch in
dieſem Jahre, die Feier des 70jährigen Beſtehens der Turnge=
meinde
Beſſungen zu begehen. Ich erwarte von all denen, an
die der Ruf ergeht, mitzuarbeiten an den Vorarbeiten der Feier=
lichkeiten
, daß ſie ſich wie meine Mitarbeiter in den Dienſt unſerer
großen Sache ſtellen werden. So endete der Bericht des Ver=
einsführers
. Anſchließend gab er noch einen Aufruf des Führers
der DT. und Reichsſportführers bekannt. Den techniſchen Be=
richt
erſtattete Oberturnwart Reinhardt. Gegen Ende des
Jahres iſt auch in den Abteilungen wieder eine Zunahme durch
neue Mitglieder erkenntlich. Dem Bericht des Oberturnwarts
folgte der Kaſſenbericht durch Schatzmeiſter Nieder. Aus ſeinen
Ausführungen und durch Wiedergabe von Zahlen konnten ſich die
Anweſenden ein Bild über die wirtſchaftlichen Verhältniſſe der
Turngemeinde machen. Die Kaſſenprüfer ſtellten den Antrag auf
Entlaſtung, der von den Anweſenden einſtimmig angenommen
wurde.
Nach einer kurzen Pauſe wurden die neuen Satzungen des
Reichsbundes für Leibesübungen und der DT. verleſen und ein=
ſtimmig
angenommen.
Vereinsführer Hering, ſtellte alsdann ſein Amt zur Ver=
fügung
und beauftragte ſeinen Stellvertreter. Dietwart Krü=
ger
, mit der Leitung der Verſammlung. Da der ſeitherige Ver=
einsführer
zur Wahl wieder vorgeſchlagen und ein zweiter Vor=
ſchlag
nicht gemacht wurde, fand eine einſtimmige Wiederwahl
ſtatt. Hier war deutlich das Vertrauen der Mitglieder zu ihrer
Führung zu bemerken. Vereinsführer Hering ſchloß nach kur=
zen
Ausführungen die harmoniſch verlaufene Verſammlung und
teilte zum Schluß noch mit, daß er im Laufe dieſer Woche ſeine
weiteren Mitarbeiter berufen wird.
Wer keine Nok zu leiden hak, gebe ſo,
daß Rok gelindert werden kann!
Spende auf das Konto des Winterhilfswerkes Kreis Darmſtadt:
Nr. 5000 bei der Städtiſchen Sparkaſſe,
3500 bei der Dresdner Bank und
16000 bei der Deutſchen Bank.

Neuordnung des ärzklichen Forkbildungsweſens.
Wie der Reichsführer der deutſchen Aerzte, Dr. Wagner, mit=
teilt
, ſoll das ärztliche Fortbildungsweſen eine Neuordnung und
gleichzeitig eine Vereinheitlichung der Führung erfahren. Zum
Zwecke der Vorbereitung der Neuorganiſation iſt Pg. Dr. med.
Blome=Berlin als Beauftragter für das ärztliche Fortbildungs=
weſen
eingeſetzt worden.
Nachtrag zur Tagesordnung der Sitzung des Stadtrates am
5. Februar 1935. Verlängerung der Gültigkeitsdauer der Orts=
ſatzung
über die Erhebung einer Bierſteuer in der Stadt Darm=
ſtadt
. (Berichterſtatter: Stadtratsmitglied E. Schneider.) Ver=
längerung
der Gültigkeitsdauer der Ortsſatzung über die Er=
hebung
einer Getränkeſteuer in der Stadt Darmſtadt. ( Bericht=
erſtatter
: Stadtratsmitglied E. Schneider.) Mitteilungen.
Vorleſungsreihe Nationalpolitiſche Erziehung von Pro=
feſſor
Lacroix, Heidelberg. Das Staatspreſſeamt teilt mit: Am
kommenden Dienstag, den 5. Februar I. J., wird im Rahmen des
Winterſemeſters der heſſiſchen Verwaltungsakademie in Darm=
ſtadt
. abends 20 Uhr, im Städtiſchen Saalbau die Vorleſungs=
reihe
Nationalvolitiſche Erziehung von Prof. Lacroix, Heidel=
berg
, eröffnet. Die Veranſtaltung umfaßt 6 Abende (12 Doppel=
ſtunden
). Als Vorleſungsabende kommen folgende Dienstage in
Betracht: Dienstag, 5. Februar, Dienstag, 12. Februar, Diens=
tag
, 19. Februar, Donnerstag, 21. Februar. Dienstag, 26. Fe=
bruar
und Freitag, 1. März. Die Vorleſungen werden im Städt.
Saalbau. Ecke Riedeſel= und Saalbauſtraße, durchgeführt. Die
Hörerkarten ſind am Saaleingang vorzuzeigen.
Techniſche Hochſchule. Die Vorleſung über heſſiſche Bau=
weiſen
und praktiſche Denkmalpflege fällt heute. Dienstag, den
5. Februar, aus.
Schüleraufführung im Ludwig=Georgs=Gymnaſium. Frei=
tag
, 8. Februar, abends, führen Schüler der Anſtalt unter der
Leitung von Studienreferendar W. Hof den Philoktet, ein
Drama des Sophokles, in der Ueberſetzung von Wilhelm Büchner
auf. Das Schülerorcheſter ſpielt unter Leitung von Studienrat
Hermann Kaiſer Stücke aus Glucks Orpheus und Alceſte‟.
Der Vorverkauf der Karten beginn: Dienstag bei dem Amts=
gehilfen
, Karlſtraße 2.
Schloßkirche. Heute, Dienstag, den 5. Februar, abends 8 Uhr,
ſpricht Pfarrer Kornmann im Rahmen der Vorträge der Stadt=
gemeindepfarrer
über Neues Teſtament und Staat,

Skeuer= und Wirkſchaffskalender
für die Zeit vom 1. bis 15. Februar 1935:
Aufbewahren!
Ausſchneiden!
1.28. 2.: Abgabe der Vermögenserklärungen nach
dem Stande vom 1. Januar 1935. Näheres in der Oef=
fentlichen
Aufforderung zur Abgabe der Vermögens=
erklärungen
vom 31. Januar 1935 der Finanzämter
Darmſtadt=Stadt, Darmſtadt=Land, Langen und Rein=
heim
in Nr. 33 des Darmſtädter Tagblatt vom
2. Februar 1935.
1.28. 2.: Abgabe der Steuererklärungen für die
Einkommen= Körperſchafts= und Umſatz=
ſteuer
für das Kalenderjahr 1934. Nähers ſiehe in der
Oeffentlichen Aufforderung zur Abgabe der Steuer=
erklärungen
für die Einkommenſteuer, Körperſchafts=
ſteuer
und Umſatzſteuer vom 29. Januar 1935 der
Finanzämter Darmſtadt=Stadt. Darmſtadt=Land, Langen
und Reinheim in Nr. 31 des Darmſtädter Tagblatt
vom 31. Januar 1935.
5. Februar: Abgabe der Beſcheinigung an die Finanz=
kaſſe
, daß die Summe der im Monat Februar 1935
abgeführten Steuerabzugsbeträge mit der Summe der
im gleichen Monat einbehaltenen Steuerbeträge über=
einſtimmt
. (Keine Schonfriſt.)
5. Februar: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit
vom 16. bis 31. Januar 1935 erfolgten Lohnzahlungen.
Falls die bis zum 15. Januar 1935 einbehaltenen Lohn=
ſteuerbeträge
für ſämtliche in einem Betriebe beſchäf=
tigten
Arbeitnehmer den Betrag von 200 RM. nicht
überſtiegen haben. Abführung der Lohnſteuer für die in
der Zeit vom 1. bis 31. Januar 1935 erfolgten Lohn=
zahlungen
. (Keine Schonfriſt.)
5. Februar: Abführung der Bürgerſteuer für Lohn=
ſteuerpflichtige
auf Grund der näheren Beſtim=
mungen
an die Gemeindekaſſe.
5. Februar: Ablauf der Schonfriſt für das am 25. Ja=
nuar
1935 fällig geweſene fünfte (gemeindliche) Ziel
der Gemeinde=, Kreis= und Provinzial=
umlagen
für das Rechnungsjahr 1934/35.
5. Februar: Ablauf der Schonfriſt für das am 25. Januar
1935 fällig geweſene fünfte Ziel der Filialſteuer
in der Stadt Darmſtadt für das Rechnungsjahr 1934/35.
5. Februar: Ablauf der Schonfriſt für das am 25. Januar
1935 fällig geweſene fünfte Ziel der Warenhaus=
ſteuer
in der Stadt Darmſtadt für das Rechnungsjahr
1934/35.
5. Februar: Ablauf der Schonfriſt für das am 25. Januar
1935 fällig geweſene fünfte Ziel der Müllabfuhr=,
Straßenreinigungs= und Kanalbenutzungs=
gebühren
in der Stadt Darmſtadt für das Rech=
nungsjahr
1934/35.
6. Februar: Vorlage der Aufſtellung der Deviſen=
geſchäfte
, die von einem Unternehmen mit genexel=
ler
Genehmigung zum Deviſenerwerb im Monat Ja=
nuar
1935 betätigt worden ſind.
10. (11.) Februar: Ablauf der Schonfriſt für die Entrich=
tung
des Schulgeldes für die Darmſtädter höheren
Schulen und die gewerblichen Fortbildungsſchulen für
den Monat Januar 1935 an die Stadtkaſſe.
10. (11.) Februar: Umſatzſteuer=Voranmeldung und Voraus=
zahlung
für die monatlichen Zahler für den Monat Ja=
nuar
1935. Die Schonfriſt iſt fortgefallen.
10. (11.) Februar: Bürgerſteuer für Veranlagte. Nähe=
res
iſt aus dem Bürgerſteuerbeſcheid zu erſehen.
15. Februar: Einſendung der Lohnſteuerbelege für 1934 an
die Finanzämter. Näheres in den vorhergehenden
Steuerkalendern.
15. Februar: Anmeldung und Zahlung der Börſenumſatz=
ſteuer
, ſoweit dieſe im Abrechnungsverfahren entrich=
tet
wird. Keine Schonfriſt. Abrechnung für den Monat
Januar 1935. G. F. Fehlanzeige nicht vergeſſen!
15. Februar: Abführung der Beiträge zur Brandver=
ſicherungskammer
für 1935 an die Finanzkaſſe.
Einziges Ziel. Es iſt damit zu rechnen, daß die Anfor=
derungszettel
, die in dieſen Tagen ausgetragen werden,
bis zum Zahlungstermin in der Hand der Zahlungs=
pflichtigen
ſein werden.
15. Februar: Entrichtung der Hundeſteuer, erſtes Ziel für das
Kalenderjahr 1935.
15. Februar: Viertes und letztes Ziel der Kirchenſteuer für
das Rechnungsjahr 1934/35. Keine Schonfriſt.
15. Februar: Zahlung der Aufbringungsumlage. Näheres
iſt aus dem Aufbringungsbeſcheid erſichtlich.
15. Februar: Vierteljahreszahlung für die Vermögens=
ſteuer
. Viertes und letztes Ziel für das Rechnungs=
jahr
1934/35.
H. W. Wohmann.
Der Polizeibericht meldel:
Wer war der Täter? Am 1. 2. 35, vor 20 Uhr, wahrſcheinlich
in der Dunkelheit, wurde durch unbekannte Täter die am Nord=
ausgang
des Schloſſes (Durchgang unter der Terraſſe) befindliche
Lampe beſchädigt. Eine Seitenſcheibe iſt völlig zertrümmert, wäh=
rend
die anderen Scheiben mehrere Sprünge aufweiſen. Perſonen
die über den Täter Angaben machen können, werden erſucht, bei
der Krim.=Polizei in der Hügelſtraße 31/33, Zimmer 12. vorzu=
ſprechen
.
Wer iſt der ehrliche Finder? Den ganzen Monatsver=
dienſt
verloren. Am 31. 1. 35. abends, wurde von einem
jungen Manne auf dem Wege Frankfurter=, Schwanen=, Moller=,
Schloßgarten= Mauer= Mühl=, Riedlinger= Hoffmannſtraße bis
zur Pauluskirche ein Hundertmarkſchein verloren. Es war ſein
Monatsverdienſt. Der ehrliche Finder wird erſucht, das ſauer ver=
diente
Geld beim Fundbüro, Hügelſtraße 31/33. Zimmer 11. ab=
zugeben
.
* Zur Damen= und Herrenſitzung der Karnevalgeſellſchaft
Narrhalla. Bei Beſprechung der überreichen Vortragsfolge der
im Saalbau ſo glänzend verlaufenen Sitzung iſt eine beſonders
zugkräftige Nummer nicht erwähnt worden, die wir heute der
Ordnung halber gerne nachtragen. Es handelt ſich um das
geiſtvolle und witzige Zwiegeſpräch des Fenſterputzers und des
Weißbinders, das die Karnevaliſten Metz und E. Jacobi führ=
ten
. Beide hatten mit ihren Büttreden durchſchlagenden Erfolg.
Weiter ſei berichtigt, daß den Dienſtmann der Narrhalleſe Hans
Schnellbächer (nicht Schnellbacher) darſtellte.

Verwende Wohlfahrks=Briefmarken

zum Freimachen Deiner Poſt! Sorge für den nötigen
Vorrat durch Kauf eines Markenheftchens!

Auh die annetitäichtte

Eine herzhafte Ergänzung, wie Franck Spezial, iſt für jeden Kaffee gut
um den eigentlichen Kaffeegeſchmack zu unterſkreichen und um die Kaffeefarbe
zu vertiefen. Kls feine Kaffeewürze in Grießform hat Franck Spezial
den weiteren dorteil, daß er in der korm kaffeeähnlich iſt
und ſich dem gemahlenen Kaffee appetitlich und leicht beimengen läßt.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 36

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Die deutſcheArbeitsfront

Berufsgruppenamk, Kreiswalkung Darmſtadk.
Fachgruppe Banken und Sparkaſſen.
Bei der 6. Veranſtaltung der Fachgruppe Banken und Spar=
kaſſen
im Kaiſerſaal am 28. Januar 1935 ſprach Bankdirektor
Stay über Finanzierung der Arbeitsbeſchaffung. Einleitend
brachte der Redner kurze Ausführungen über Sinn und Zweck der
Arbeitsbeſchaffung. Er betonte, daß die Arbeitsbeſchaffung durch
die einmütige Abwehraktion des geſamten deutſchen Volkes aus
einer wirtſchaftlichen Angelegenheit zu einer politiſchen Forderung
und Aufgabe geworden iſt. Alsdann ging der Redner kurz auf die
der Arbeitsbeſchaffungspolitik zugrunde liegenden Geſetze ein.
Den Hauptraum ſeiner Ausführungen nahm die Vorfinanzierung
der Arbeitsbeſchaffung durch den Arbeitsbeſchaffungswechſel ein.
Entſtehung, Form und Sicherheiten des Arbeitsbeſchaffungswechſels
wurden eingehend dargelegt. Nach einem kurzen Referat über die
ausgegebenen langfriſtigen Darlehen wurde der Einfluß des Ar=
beitsbeſchaffungswechſels
auf den Geldmarkt erläutert. Auch die
Frage der endgültigen Finanzierung auf dem Kapitalmarkt ins=
beſondere
durch die Auflegung der neuen 500=Millionen=Anleihe
wurde ausführlich behandelt. In der Schlußbetrachtung wurde zum
Ausdruck gebracht, daß der beſchrittene Weg zum Teil neuartig iſt,
daß aber durch die Entſchloſſenheit der Reichsregierung Bedenken
kurzer Hand hinweggefegt wurden. Die Ausführungen des Redners
klangen aus in die Worte, daß der Kampf gegen die Arbeitsloſig=
keit
weitergeht in dem Gedanken Friede durch Arbeit
Zum Schluſſe ermahnte der Fachgruppenleiter Rodenhäuſer alle
Berufskameraden, ſich reſtlos einzuſetzen für die Erfüllung der uns
vom Führer geſtellten Aufgaben.
N5. Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟
Kreis Darmſtadt.
Winterſportzug nach dem Erzgebirge vom 23. Febr. bis 3. März.
In der Zeit vom 23. Februar bis 3. März 1935 fährt der
letzte Winterſportzug nach dem Sächſiſchen Erzgebirge.
Das Schwartenberggebiet bietet die Vorzüge verſchiedenſter Art,
z. B. Gelegenheit zum Winterſport, zu Ausflügen uſw. Unver=
geßlich
werden die Heimabende bleiben.

Die Fahrt beginnt am 23. Februar abends. Auf der Rück=
fahrt
wird den Teilnehmern Gelegenheit, zu einem Beſuch von
Chemnitz geboten, von wo aus nach dem Abendbrot die Heimfahrt
angetreten wird. Die Rückkehr in Frankfurt a. M. iſt für Sonn=
tag
vormittag vorgeſehen. Der Fahrpreis beträgt 35. Mk.
Endtermin für die Anmeldung iſt Samstag, den
9. Februar 1935.
Achtung! Theatermieten!
Mittwoch, den 6. Februar d. J. findet als 6. Vorſtellung der
Mietreihe im Kleinen Haus die Aufführung der Operette. Der
Vetter aus Dingsda von Künnecke ſtatt. Die Vorſtellung iſt für
die 14er und 20er Mieten gedacht. Die Karten für dieſen
Abend kommen nur zur Ausgabe für die O.G. Rheintor und
Maintor und ſind ab heute. Dienstag, den 5. d. M., bei den
genannten Ortsgruppen abzuholen.
Die 2. Aufführung der Operette für den Reſt der Mieter iſt
für Freitag, den 15. d. M., feſtgeſetzt. Die Ausgabe der Karten
erfolgt am Montag, dem 11. Februar, ebenfalls bei den Orts=
gruppen
. Für alle Mieter werden am gleichen Tage bei allen
Ortsgruppen die Karten für Tosca (am 19. 2. 35) im Großen
Haus und für Iphigenie auf Tauris (am 24. und 25. d. M.)
ausgegeben.
KPW. Die NS.=Gemeinſchaft Kraft durch Freude ſchreibt
uns: Schon längere Zeit hatten ſich bei den Mietvorführungen
der NS.=Gemeinſchaft Kraft durch Freude im Landestheater
verſchiedene Mängel herausgeſtellt und des öfteren haben ein=
zelne
Volksgenoſſen um Aenderung gebeten. Eine ſolche Unzu=
träglichkeit
war die Garderobefrage.
Die auswärtigen Volksgenoſſen, die anſchließend nach der je=
weiligen
Vorſtellung mit dem Zuge nach Hauſe fahren müſſen,
hatten wegen des Andranges an der Garderobe ſchon mehrfach
den Zug verſäumt. Durch das freundliche Entgegenkommen von
Herrn Direktor Waldeck wird folgende Regelung durchgeführt:
Die auswärtigen Volksgenoſſen erhalten zu den Vorſtellungen in
Zukunft Karten mit einem beſonderen Zeichen. Für dieſe Be=
ſucher
wird eine beſondere Garderobe eingerichtet, die nur gegen
Vorzeigen der beſonderen Karten benutzt werden darf. Die aus=
wärtigen
Volksgenoſſen werden dieſe Neuerung ſehr begrüßen.
In Zukunft alſo: Keine Verſpätung mehr bei der Heimfahrt.

Aus der NSDAP.

Der Kreisleiter.
Amt für Volkswohlfahrt. Ortsgruppe Steinberg.
Die Sammlung für den Lebensmittel=Opferring wird heute
und morgen durchgeführt. Wir bitten um Bereitſtellung in Sack=
tüten
.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Rheintor.
Unſere Geſchäftsſtelle iſt vom Hauſe Rheinſtr. 32 (ehemalige
Bauernkammer) in das Motorhaus, Rheinſtr. 36, verlegt worden.
Eingangstor Rheinſtraße. Die Pfundſammlung des Lebensmittel=
Opferrings findet heute ſtatt. Die Pfundſpenden bitten wir in
Sacktüten verpackt und mit Aufſchrift verſehen zur Abholung be=
reitzuhalten
.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Gervinus.
Die übliche Lebensmittel=Opferringſammlung findet in un=
ſerer
Ortsgruppe bis zum 8. d. M. ſtatt. Die Spender werden
gebeten, die Spenden bereitzuhalten.

NS=Frauenſchaft, Ortsgruppe Beſſungen.
Der Frauenſchaftsabend der Ortsgruppe Beſſungen findet
heute abend 8 Uhr in der Beſſunger Turnhalle, Heidelberger
Straße, ſtatt. Pflichtabend!
NS=Frauenſchaft, Ortsgruppe Gervinus HIII.
Der für Donnerstag, dem 7. Februar 1935. feſtgeſetzte Ar=
beitsabend
mußte vertagt werden und findet am Donnerstag,
dem 14. Februar 1935, abends 8 Uhr, in der Gaſtſtätte Rehberger
ſtatt. Es wird um zahlreiches Erſcheinen gebeten.
Dienſtgemeinſchaft nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsfachleute.
Nächſte Sitzung heute abend 8.15 Uhr in der Krone‟, Schu=
ſtergaſſe
18. Die Broſchüren ſind abzurechnen.

NS. Deutſcher Frontkämpfer=Bund (Stahlhelm)
Kreis Darmſtadt=Stadt und=Land.

Nächſter Schulungsabend. Donnerstag, den 7. Februar 1935,
20.15 Uhr, im Rummelbräu. Redner: Kreis=Schulungsleiter Becker,
Erſcheinen für ſämtliche Kameraden Pflicht. Der Kreisführer.

Nachtrag zum Wochendienſtplan des Reichsluftſchutzbundes.

Ortsgruppe Darmſtadt, Untergruppe Ve (Flach):
Freitag, den 8. Februar 1935: Blockwarte=Verſammlung
zum Neckartor, Heidelberger Str. 2 (Ecke Riedeſelſtraße),
20 Uhr. Sämtliche Blockwarte und deren Stellvertreter
haben zu erſcheinen.

Untergruppe IIa (Mühlum) Martinsviertel.
Donnerstag, den 7. Februar 1935, abends 20 Uhr. findet im
Hanauer Hof ein Aufklärungsvortrag mit Lichtbildern ſtatt. Kein
Bewohner des Martinsviertels verſäume dieſen Aufklärungsvor=
trag
zu beſuchen. Es ſpricht Dr. Scriba von der Ortsgruppe
Darmſtadt des Reichsluftſchutzbundes.

Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Eine nicht ganz alltägliche Sache verhandelte am Montag
das Schöffengericht. Am 24. Oktober ſtürzte in Unter=Flockenbach
plötzlich ein kaum begonnener Neubau in ſich zuſammen, ſo daß
ein Maurer ſchwer, ein anderer unerheblich verletzt wurden. Bei
der Unterſuchung des Baues ſtellte ſich heraus, daß die Maurer=
arbeit
ganz unglaublich ſchlecht war, wie die Sachverſtändigen,
zwei Beamte des Hochbauamtes, erklärten. Die Leute müßten
ohne jede Zuſammenarbeit jeder für ſich einfach drauflosgemauert
haben; es ſeien überhaupt kaum Querverbindungen dageweſen.
Hauptangeklagter iſt der Bauunternehmer, ein Maurermeiſter
aus Altenbach im Badiſchen: Mitangeklagte ſind ſein Sohn und
zwei weitere Maurer aus Altenbach. Der Bauunternehmer be=
hauptet
, daß der Grund nicht gut geweſen ſei, und es ſeien, weil
ſie fremd im Ort geweſen wären, von unbefugter Hand in der
vorhergehenden Nacht Steine herausgeſtoßen worden. Die Sach=
verſtändigen
laſſen das aber nicht gelten. Der Boden ſei gut, und
ein guter Bau müſſe ſtandhalten, auch wenn ein paar Steine her=
ausgeſtoßen
würden. Das Gericht verurteilt den Hauptange=
klagten
wegen Vergehens gegen die Bauvorſchriften und wegen
fahrläſſiger Körperverletzung zu drei Monaten Gefängnis und
unterſagt ihm die Ausubung ſeines Berufes als ſelbſtändiger
Bauleiter auf ein Jahr. Die drei anderen Angeklagten erhalten
Gefängnisſtrafen von je zwei Wochen, die ſie nicht abzuſitzen
brauchen, wenn ſie ſich drei Jahre einwandfrei führen.
Danach wird ein junger Mann aus Mörfelden. 23 Jahre alt,
und bereits ſiebenmal wegen Diebſtahls vorbeſtraft, wegen Dieb=
ſtahls
in wiederholtem Rückfall zu einem Jahr und ſechs Monaten
Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte hatte vor einem Friſeur=
laden
in Mörfelden ein Fahrrad geklaut und es in Bad=Nauheim
wieder verkauft, weil er ſehr in Not geweſen ſei. Das Gericht
glaubt ihm mit der Zubilligung mildernder Umſtände, in anbe=
tracht
ſeiner Jugend, eine beſondere Wohltat zu erweiſen. Aber
der junge Mann iſt nicht zufrieden: Verurteilen Sie mich doch
lieber zu einem Jahr Zuchthaus, mein Leben iſt ja doch ver=
pfuſcht
!

KPW. Volksbildungsſtätte Darmſtadt. Am Dienstag, dem
5. Februar, findet der Leſeabend über neuere Literatur von Pg.
Dr. Müller ſtatt, dem Direktor der Stadtbücherei. Ort: Stadt=
bücherei
Pädagogſtraße 1. Beginn: 20.15 Uhr. Am Mittwoch,
dem 6. Februar, beginnt der Kurſus von Herrn Lehrer Hilsdorf:
Wie verbeſſere ich meine Handſchrift. Ort: Realgymnaſium.
Beginn: 20.15 Uhr. Anmeldungen können dortſelbſt noch erfolgen.
Wir bitten um rege Beteiligung.

Wichkig für Bauern und Landwirke!
Rundfunkvorkrag zur Erzengungsſchlacht!
Die Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau teilt mit: Am Diens=
tag
, den 5. Februar, von 18,50 bis 19 Uhr, bringt der Reichsſender
Frankfurt den allwöchentlichen Vortrag zur Erzeugungsſchlacht.
Das Thema lautet: Vermehrung der deutſchen Schafhaltung.
Wir erinnern noch einmal daran, daß dieſe Dienstagvorträge von
allen Bauern und Landwirten, und zwar möglichſt durch Gemein=
ſchaftsempfang
mit anſchließender Ausſprache, abgehört werden.

Heſſiſche Wanderausſtellung 1935. In den Aufforderungen
zur Beteiligung an dieſer Ausſtellung, die im vergangenen Monat
an die heſſiſchen Künſtler berausgegangen ſind, war vermerkt,
daß die Anmeldeformulare hierfür demnachſt in der Kunſthalle
am Rheintor zu erhalten ſind. Nachdem dieſelben nunmehr fertig=
geſtellt
ſind, können dieſe Formulare unmittelbar abgeholt oder
beſtellt werden. Sie ſind nach Ausfüllung in zweifacher Ausfer=
tigung
an die Kunſthalle zurückzuſenden. Es ſei nochmals darauf
hingewieſen, daß die beabſichtigte Wanderausſtellung, die die
heſſiſche Künſtlerſchaft beſonders repräſentativ vertreten ſoll, im
Mai auf der Mathildenhöhe in Darmſtadt gezeigt wird und dann
im Juni nach Karlsruhe und im Juli nach Stuttgart weiter=
wandert
. Dagegen erſcheint auf der Mathildenhöhe im Juni
eine gute Schau württembergiſcher und im Juli eine ſolche badi=
ſcher
Künſtler. Dieſe 3 Ausſtellungen ſind Veranſtaltungen des
Kunſtvereins für Heſſen, ſo daß deſſen Mitglieder mit ihren
Familienangehörigen zu ihnen ſelbſtredend freien Eintritt haben.
* Bellachini kommt nach Darmſtadt! Der Name Bellachini iſt
durch die Künſte des größten Illuſioniſten ſeiner Zeit zu einem
Begriff geworden, der den Träger dieſes Namens verpflichtet.
Was Bellachini an Taſchenſpielerei und Zauberei zeigt, iſt durch
langdauernde intenſive Uebung erarbeitetes Können. Mit Stau=
nen
ſtehen wir vor den Leiſtungen, die oft unſer Begriffsvermögen
überſteigen Bellachini kommt mit ſeinen neueſten Schöpfungen,
Experimenten und Suggeſtionskünſten am Mittwoch in den
Saalbau!

Der grüne
Streifen Ertra fein
und der Name Knorr auf den gelb=braunen
Suppenwürfeln bürgen für den reinen, un=
verdeckten
Geſchmack. Die Knorr Suppen
enthalten alle erforderlichen Zutaten richtig
aufeinander abgeſtimmt! Sie können über
4 Monat lang jeden Tag eine andere
Knorr Suppe kochen; denn es gibt 34 Sor=
ten
, alſo für jeden Geſchmack das Richtige!
1 Würfel 2 reichliche Teller 10 Pfg.
Schon ſeit 50 Jahren;
Nadtt Suppen gute Suppen!s

Was die Lichtſpieltheater bringen.
Das Union=Theater zeigt das Volksſtück: Liebe und die
erſte Eiſenbahn mit Karin Hardt. Hans Schlenk. Ida
Wüſt, Fritz Kampers, Jakob Tiedtke.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen den ſpannenden Ufa=Großfilm:
Fürſt Woronzeff mit Brigitte Helm. Albrecht Schoen=
hals
. Hanſi Knoteck.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den heiteren Kriminalfilm:
Der Fall Brenken mit Hans Brauſewetter und
Jeſſie Vihrog.
Reſi=Theater zeigt heute letztmalig das reizende Luſtſpiel
Pechmarie mit Jenny Jugo, Friedrich Benfer und Willy Schur.
Belida zeigt heute zum letzten Male Hans Albers in
Peer Gynt. Eine Bildſymphonie von unerhörter Wucht und
Dramatik.
Vereins= und lokale Beranſtaliungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Die Literariſch=Küſtleriſche Geſellſchaft
bietet als nächſte Veranſtaltung ihren Abonnenten am 14. Fe=
bruar
, 8 Uhr, im Kleinen Haus ein Gaſtſpiel des ausgezeichneten
Enſembles der Vier Nachrichter mit der luſtigen literari=
ſchen
Parodie Die Nervenſäge und bittet wiederholt, die
Eintrittskarten gegen Vorzeigen der Dauerkarte bis längſtens
Mittwoch, den 6. Februar, an der Kaſſe des Kleinen Hauſes
unentgeltlich in Empfang zu nehmen, da nach Eröffnung des
öffentlichen Vorverkaufs für die Zurückhaltung von Plätzen keine
Gewähr mehr geleiſtet werden kann.
Reichsbund ehem. Militärmnſiker e. V. Heute
wichtige Monatsverſammlung bei R. Dörr, Eliſabethenſtraße.

Dienstag, 5. Februar 1935

Aus Heſſen.

Dg. Arheilgen, 4. Febr. Eiſenbahn=Verein.
Haus der Arbeit veranſtaltete der Verein für ſeine Mitglie)
und deren Angehörigen einen Bunten Abend. Der Reinertr
der Veranſtaltung war für Zwecke des Winterhilfswerkes
ſtimmt. Die Kapelle Lücker, die den muſikaliſchen Teil a
Abends in flotter Weiſe beſtritt, ſpielte einleitend den Hohe
friedberger=Marſch. Nach kurzen Begrüßungsworten ſprach 1
2. Vorſitzende Otto Judt über den Zweck der Veranſtaltung u
wünſchte allen Beſuchern einige vergnügliche Stunden. Zur A=
geſtaltung
des abwechſlungsreichen Programms waren ein
gute Kräfte der NS. Gemeinſchaft Kraft durch Freude gew=
nen
. Sie boten mit Sologeſängen, Tänzen, Liedern zur La=
und anderem mehr eine Folge künſtleriſcher Darbietungen, für
die den Saal bis zum letzten Platz füllenden Zuhörer mit he
lichem Beifall dankten. Die Anſage hatte Herr Kapellmeiſ
Welcke, dem die Begleitung der Vorführungen am Flü
oblag, mit übernommen, und er entledigte ſich ſeiner Aufgabe
geſchickter Weiſe. So nahm auch dieſer Abend einen angereg
und ſtimmungsvollen Verlauf, und dem ſich anſchließenden Te
huldigten alt und jung bis in die Morgenſtunden bei fro
Laune.
Er. Wixhauſen, 3. Febr. Union=Familienfeier. 7
FC. Union veranſtaltete in ſeinem Vereinslokal Zur Son;
einen wohlgelungenen Familien=Abend. Nach der Begrüßun
anſprache durch den Vereinsführer W. Koch rollte ein abwe
ſelungsreiches Programm unter der bewährten Leitung von C
Grempel ab. In bunter Reihenfolge kamen Muſikvortra
Theateraufführungen, Geſangsvorträge ſowie humoriſtiſche V
träge zu Gehör. Beſonderen Anklang fanden bei den zahlreid
Beſuchern wieder die Geſangsdarbietungen unſerer beiden eink
miſchen Soliſten L. Lang und G. Benz. Durch Couplet=V
träge und gemeinſchaftlich geſungene Lieder wurde allmäh
eine ſehr angeregte Stimmung erzeugt, die bis in die frül
Morgenſtunden bei fröhlichem Tanz anhielt. Die Munk wu
von der Kapelle des hieſigen Muſikvereins ausgeführt.
Elternabend. Die hieſige Schule veranſtaltete im Sa
Zur Krone einen wohlgelungenen Elternabend. Alle mitn
kenden Schüler und Schülerinnen konnten unter der vorzüglic
Leitung ihrer Lehrer bei dem zahlreich erſchienenen Publik
reichen Beifall für ihre wirklich guten Darbietungen ernten
de, Gräfenhauſen, 4. Febr. Heim=Einweihung d
Hitlerjugend. Am letzten Samstag wurde das neue H
der Hitlerjugend im Ohlyſtift eingeweiht. Außer ſämtlichen
teilungen der Jugend waren Vertreter der Gemeinde und (
anweſend. Nach einem Sprechchor der Hitlerjugend begrü
Jungzugführer Löſch die Erſchienenen. In ſeinen weiteren A
führungen betonte er, daß es ſchon lange der Wunſch und das:
der Jugend war, eine eigene Heimſtätte zu beſitzen, und ſpr
nochmals im Namen der Jugend an alle maßgebenden Stell
die mitgeholfen haben an dem Gelingen des Werkes, ſeinen inn
ſten Dank aus. Nach einem weiteren Sprechchor der Jugend
griff Pg. Bürgermeiſter Mayer das Wort und ſtreifte in k.
zen Zügen das Zuſtandekommen der Heimſtätte unter bereitn
ligſter Unterſtützung von Inſpektor Sturmbannführer Ge=
Bürgermeiſter Mayer ermahnte die Jugend, das geſchaffene A
in Ehren zu betreuen.
Griesheim, 4 Febr. Gemeinderatsbericht.
Liquidations= und Uneinbringlichkeits=Verzeichnis für das R
nungsjahr 1933 fand die Genehmigung des Gemeinderats.
Hartmann von hier hat um Erteilung der Erlaubnis zum
triebe einer Schankwirtſchaft im Hauſe Hofmannſtraße 34 n
geſucht. Die Bedürfnisfrage wurde bejaht. Mehrere Geſt
um Genehmigung zur Anbringung von Transparenten wur
unter den üblichen Bedingungen genehmigt. Die jährliche
erkennungsgebuhr des Bäckermeiſters Ludwig Becker V für
Kanalanſchluß ſeines Hauſes Groß=Gerauerſtraße 5 hier wu
ab Rechnungsjahr 1935 von 50 auf 30 Mk. herabgeſetzt.
Volksbank Griesheim wurde der Vorrang über eine Gemein
hypothek über 1775 Mk. eingeräumt. Die Daniel Friedme
Eheleute aus Büttelborn haben um käufliche Ueberlaſſung
Gemeindehauſes Hofmannſtraße 80 hier nachgeſucht. Der
meinderat ſtimmte dem Erſuchen zu und ſetzte den Verkaufspr
auf 5500 Mk. feſt. Seitens der hieſigen Schulleitung war e
allgemeine Schüler=Unfallverſicherung bei einer Unfall=Verſie
rungsgeſellſchaft angeregt worden. Der Gemeinderat lehnte
Rückſicht auf die geſpannte finanzielle Lage eine allgemeine Sck
kinderverſicherung ab; er bewilligte indeſſen für hilfsbedürf=
Familien, die die Verſicherung ihrer Kinder beabſichtigen, ei
Betrag bis zur Höhe von 100 Mk. Den Jagdpächtern des
Jagdbezirks, Heinrich Engel 2. und Konſ., wurde im Einvert
men mit dem Forſtamt Eberſtadt für das Jahre 1934 ein Pa
nachlaß von 17,83 Mk. bewilligt. Dem Gemeinderat wurde
Kündigung der Jagdpachtverhältniſſe durch die Pächter des 1.
und 5. Jagdbezirks zur Kenntnis gebracht.
Ar. Eberſtadt, 4. Febr. Frauenturnen. In der 2
einsgeſchichte des Turnvereins 1876 bedeutet der heutige Diens
einen Jubiläumstag. Am 5. Februar vergangenen Jahres 1
deten ſich zwecks Gründung einer Frauenabteilung 29 Frau
Aus Anlaß der Wiederkehr des Gründungstages findet Diens
abend in der Turnhalle eine öffentliche Turnſtunde ſtatt.
welcher Liebe und Treue die Frauenabteilung zur deutſchen Ti
ſache hält, ergibt ſich aus der Tatſache, daß die Erſtgemelde
heute noch aktiv bei der Sache ſind, und der gegenwärtige St
der Frauenabteilung 52 Mitglieder beträgt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 4. Febr. Ueberreichung
Kriegsehrenkreuze. Nahezu 150 Frontkämpfer, Kriegst
nehmer und Kriegshinterbliebene hatten ſich zur Empfangna
des Ehrenkreuzes im kleinen Saale des Gaſthauſes Zur P
eingefunden. Eingeleitet wurde die Feier mit einigen Mär)
und Muſikſtücken der Kapelle Willi Stroh. Kamerad Hein
Ströher ſprach Worte der Begrüßung und gedachte hierbei
derjenigen, die im Kampf für das Vaterland ihr Leben geld
haben. Eine Minute ſtillen Gedenkens wurde dieſen gewidt
während dieſer die Kapelle das Lied vom Guten Kameral
ſpielte. Hierauf ſchritt Herr Bürgermeiſter Jährling zur Ue
reichung der Ehrenkreuze. Er leitete den feierlichen Akt mit 2
ten des Gedenkens an die Helden= und Ruhmestaten des deut)
Heeres ein und beſchloß ihn mit einem dreifachen Sieg=Heil
den Führer mit Abſingen des Deutſchland= und Horſt=Weſſellie
Sehr intereſſant war der ſich anſchließende Vortrag des Kam
den Herdes, Darmſtadt, über Volk und Wehr. An Hand ſt
ſtiſcher Zahlen erläuterte er den Aufbau des deutſchen Heeres
Jahre 1870 ab. Gerade die Verleihung des Kriegsehrenkreuzes
pflichte die Kameraden, unſerer Jugend den Gedanken der W.
haftigkeit des Volkes einzutrommeln. Die Ausführungen far
lebhafteſten Beifall. Namens der mit dem Ehrenkreuz Ausge?
neten ſprach Herr Dr. med. Müller dahier den Dank aus.
echter Soldatenart blieb man noch lange kameradſchaftlich
ſammen. Deutſcher Abend des Sturmes 21/390
SA. In Anweſenheit des Führers der Standarte 390 und
übergeordneten Sturmbanns veranſtaltete am geſtrigen Abend
hier anſäſſige Sturm 21/390 der SA. einen in jeder Beziehung
lungenen Deutſchen Abend‟. Der große Saal des Gaſtha
Fiſcher war überfüllt. Die beiden zur Aufführung gelan=
Theaterſtücke Stolz wehen Hitlers Fahnen und Adolf Hik
Sendung, geſpielt von Leuten des Sturmes, fanden ob ihres
reichen Inhaltes und des tadelloſen Spiels reichen Beifall.
ſchendurch konzertierte die Standartenkapelle unter perſon!
Leitung des Muſikzugführers Sauerwein=Roßdorf, und bre
in gewohnter Weiſe bald ein recht ſtimmungsvolles Beiſamn
ſein. Der Führer des veranſtaltenden Sturmes. Oberſturmiu
Beck, nahm vor Beginn Gelegenheit, zu einer kernigen
grüßungsanſprache, in der er auch auf den Zweck des Ab‟
hinwies.
G. Ober=Ramſtadt, 4. Febr. Verleihung der Krie
ehrenkreuze. Auf dem Rathauſe fand die dritte Ausgabe
Ehrenkreuzen an Kriegereltern, Kriegerwitwen, Frontkämpiel
Kriegsteilnehmer ſtatt. Bürgermeiſter Pg. Jörgeling e
nete die feierliche Handlung mit einer kernigen Anſprache all
Beteiligten; den Gefallenen des Weltkrieges widmeten die
ſchienenen ein ſtilles Gedenken. Einem dreifachen Hurra au),
großen Heerführer, den verewigten Generalfeldmarſchall von
denburg, und einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer
Reichskanzler Adolf Hitler, ſchloß ſich der gemeinſame Geſans
erſten Strophe des Deutſchlandliedes an. Daran anſchließene
folgte die Ausgabe der Ehrenkreuze an die Empfänger.
bis jetzt noch keinen Antrag auf Verleihung des Ehrenil"
geſtellt hat, ſollte dies alsbald tun, denn am 31. März d. "
hierfür die Friſt ab. Filmabend. In unſerer Kirche
ein Filmabend der Baſler Miſſion ſtatt, in welchem Bilder
dem chineſiſchen Frauenleben gezeigt wurden.

[ ][  ][ ]

Dienstag, 5. Februar 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 36 Seite 7

Ce, Ober=Beerbach, 4. Febr. Eine außerordentliche
Hauptverſammlung hielt der MGV. Eintracht bei
Matth. Egner ab. Vorſitzer Gg. Egner begrüßte mit herzlichen
Worten den ehemaligen Lehrer, der heute unter faſt lauter frühe=
en
Schülern weile, den Kreiswalter des HSB., Lehrer Beltz=
Seeheim. Dieſer überbrachte dem Verein als dem jüngſten Mit=
liede
des Kreiſes Bergſtraße herzliche Willkommengrüße und
prach in friſcher, feſſelnder Weiſe über die Ziele der Deutſchen
Sängerſchaft. Ernſte Worte fand er für die kulturellen Aufgaben
er Deutſchen Sängerſchaft und über die Durchführung des Füh=
ergedankens
in den Vereinen. Für die mit großem Beifall auf=
enommene
Rede ſprach Stützpunktleiter Schuchmann den Dank
iner Sangesbrüder aus und ſchloß mit einem Sieg=Heil auf den
ührer.
x. Groß=Zimmern, 3. Febr. Die hieſige Ortsgruppe des
denwaldklubs vereinigte ihre Mitglieder im Kaiſerhof
im Wanderer=Ehrungsfeſt. Zu Beginn des Abends
zgrüßte der Vorſitzende. Herr Philipp Metzler, die Klub=
zmoſſen
und Gäſte, darunter beſonders als Vertreter des Haupt=
isſchuſſes
deſſen Mitglied, Herrn Amtsgerichtsxat Becker. Die
gendliche Paula Lang trug einen von Mitgl. Fritz Göbel ver=
ßten
Vorſpruch vor, worauf Herr Göbel auch ſelbſt einen zum
eſt gedichteten Prolog ſprach; ſpäter gab er einen humoriſtiſchen
ericht über das Wanderjahr und die Wanderer beiderlei Ge=
lechts
. Für den Vorſtand des Geſamtklubs ſprach Herr Amts=
richtsrat
Becker die Grüße und Wünſche aus und hielt an=
ließend
einen Vortrag über die Kulturgeſchichte des deutſchen
ſanderns bis zur Gegenwart, mit einem Friſchauf für Heimat
id Vaterland und den Führer ſchließend, worauf das Deutſch=
ndlied
erklang und die Verſammlung dem Redner mit ihrem
eifall dankte. Der Vertreter des Hauptausſchuſſes nahm dann
ich mit entſprechender Anſprache die Auszeichnung der Wande=
r
vor, die das goldene Ehrenzeichen ſich verdient hatten: deko=
ert
wurden zwei Jugendliche und ſechzehn Herren und Damen,
runter der Vorſitzende zum 9. Male. Dieſer dankte Herrn
ntsgerichtsrat Becker für ſeine Mitwirkung beim Feſte mit
jem herzlichen Friſchauf. Der Unterhaltung dienten Vorträge
r Hauskapelle und gemeinſame Lieder fehlten nicht. Dann ſchloß
der Tanz an. wozu abwechſelnd die Kapelle Reitzel und die
inktanzkapelle Franz Hauck ſpielten.
r. Babenhauſen, 4. Febr. Ein Film der Inneren Miſ=
on
wurde in der Stadtkirche gezeigt. Er führte den Titel:
jegensſpuren der Liebe und gewährte einen trefflichen Einblick
die ſegenbringenden Anſtalten unſerer inneren Miſſion. Im
tirteilokal Zum Adler fand ein Schulungsabend nur für
irteimitglieder ſtatt. Im Mittelpunkte ſtand das Thema: Der
tionalſozialiſtiſche Führerorden‟ Eine allgemeine Ausſprache
loß ſich an. An der Großkundgebung des Handels
id Handwerks in Dieburg beteiligten ſich vergangenen
mnntag auch die Mitglieder der hieſigen Reichsbetriebsgemein=
aft
17/18.
Fd. Spachbrücken, 3. Febr. Erzeugungsſchlacht. Die=
Tage fand eine Verſammlung des Reichsnährſtandes ſtatt, in
Landwirtſchaftsaſſeſſor Mundorf von der bäuerlichen Werk=
ale
Groß=Umſtadt über den Anbau von Kartoffeln, Körner=
lis
, Oel= und Geſpinſtpflanzen ſprach. Anſchließend hielt Ab=
lungsleiter
Eidmann=Richen von der Hauptabteilung 1
Kreisbauernſchaft Starkenburg=Nord ein Referat über Vieh=
wertung
bei der er im Zuſammenhang die Judenfrage ſtreifte.
n praktiſchen Anweiſungen der beiden Redner ſchloß ſich eine
ſe Ausſprache an.
Fd. Raibach, 3. Febr. Hohes Alter. Dieſer Tage feierte
au Marie Hoffmann Witwe, Raibacher Tal. in ſeltener
ſtiger und körperlicher Friſche ihren 84. Geburtstag.
Pe. Reichelsheim, 4. Febr. Konzert des Arbeitsdien=
s
. Wenn die Beſucher des Konzerts der Gruppenſtabskapelle
Arbeitsdienſtes Dieburg am geſtrigen Nachmittag im Gaſt=
1s Zum Adler wußten, daß ihnen da etwas Beſonderes ge=
en
wird, ſo wurden doch ihre Erwartungen durch das Geleiſtete
h übertroffen. Wenn auch die Kapelle in ihrer jetzigen Zu=
imenſtellung
erſt drei Monate beſteht, ſo waren ihre Darbietun=
alle
erſtklaſſig und ſauber. Der Abend wurde durch einen
jeidigen Marſch eröffnet. Lagerführer Feldmeiſter Göbel be=
ißte
die Anweſenden und ſprach ſeinen Dank aus, daß die Be=
lterung
ſo zahlreich erſchienen ſei. Man ſehe daraus, daß der Ort
ichelsheim und das Arbeitsdienſtlager eine Familie geworden
aber dies hätten wir alles dem Führer des deutſchen Reiches
verdanken und ſo wollen wir in ſeinem Namen den Abend be=
nen
und auch ſchließen. Das Programm war abwechſelnd, ganz
ßartig wurde der vaterländiſche Einakter Schanze 13 geſpielt.
h das Bodenturnen, eröffnet durch eine Pyramide, war ſehr
ebenſo der Chorgeſang, der zweimal vorgetragen werden
ßte Außer Programm gab es noch einige Einzelvorträge.
nütlicher Tanz ſchloß ſich an. Hochwaſſergefahr.
t heute früh gleicht das Weichbild unſeres Ortes, ſowie das
ze obere Gerſprenztal einem einzigen See. Sollte der Regen
t bald nachlaſſen, ſo wird mancher Schaden in einzelnen tiefer
genen Wohnungen entſtehen.
u. Beerfelden, 3. Febr. Sängerabend. Die Sängerriege‟
ihren Paſſiven geſtern in der Turnhalle den üblichen Familien=
nd
. Das Programm wies drei Teile auf: Heimat und Vater=
d
. Sängerehrung. bunte Stunden. Nach dem Sänger= und
erlandsgruß entrollte ſich auf der Bühne ein Zeitbild Der
tikaſter, Männerchöre, Duette für Tenor und Bariton, Lie=
für
Frauen= und Herrenſtimmen mit Begleitung von Violinen
der Klampfe folgten. Die Sängerehrung leiteten zwei
nnerchöre ein. Der Vorſitzer, Herr H. Berger, überreichte
n unter entſprechenden Worten Herrn J. Beyſel für 25 jäh=
treue
aktive Mitgliedſchaft eine Ehrenurkunde. Der Jubilar
dand mit Dankesworten das Gelöbnis weiterer Sängertreue.
Chorleiter. Herr Rektor Lang, verband mit ſeinem Glück=
iſch
weitere Ausführungen über die Bedeutung des deutſchen
des Der dritte Teil der Vortragsfolge brachte weitere Chor=
Liedvorträge, mit und ohne Begleitung, zwei Soloſzenen,
Singſpiel und einen Schwank. Der letztgenannte Teil war ganz
Unterhaltung und Humor eingeſtellt.
Be Worfelden, 2. Febr. Der Turn= und Sportverein
rfelden hatte im Heſſ. Hof ſeine Generalverſammlung.
1 Vereinsführer ſprach die Verſammlung einſtimmig das Ver=
ien
aus. Verſchiedene Vereinsämter wurden neu beſetzt. So
de Hch. Neumann zum Geſchäftsführer, J. Graf, zum
rturnwart, Ph. Neumann und Gg. Petrie zu Schüler=
warten
und J. Beck zum Männerturnwart berufen. Die
igen Aemter blieben in ſeitheriger Hand. Mit einem Treu=
nntnis
zu Führer und Vaterland wurde die Verſammlung
ploſſen.
Hirſchhorn 4. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
februar: 1,54 Meter am 2. Februar 1,58 Meter.

tatiſtik von 1883 bis 1934.

M.
1000
Kd.
1882

Jachs Kanc Kohken jabak
jetzigs Jebiet
R0pS

Vor Jahrzehnten war Deutſchland noch ein Agrarland, und zur Zeit der Reichsgründung vermochte es noch Getreide aus=
zuführen
. Durch die einſeitige bauernfeindliche Induſtrie=Politik, die nach dem Abgang Bismarcks betrieben wurde, iſt Deutſch=
lands
Nahrungsfreiheit jedoch verlorengegangen. Dies war der Hauptgrund, weshalb die Hungerblockade der Alliierten während
des Krieges ſolch verheerende Folgen herbeiführen konnte. Die Nachkriegsregierungen hatten es jedoch nichn für nötig gehalten,
die Folgerungen aus der furchtbaren Lehre zu ziehen. Erſt das nationalſozialiſtiſche Deutſchland brachte einen endgültigen Um=
ſchwung
und iſt jetzt dabei, durch die Rettung des deutſchen Bauern auch Deutſchlands Nahrungsfreiheit wiederzuerobern.
Unſer Schaubild zeigt die Anbauflächen eines Teiles wichtiger landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe, die im Laufe der Jahrzehnte
faſt vollſtändig vernachläſſigt wurden und erſt im Jahre 1934 wieder eine aufwärtsſtrebende Tendenz aufweiſen,

aus

die Morgentöke oder: Der Ueber=Siemens.
(n) Moskau. In der Aera der Fünfjahrespläne hat die
Sowjetinduſtrie das weiß hier jedes Schulkind den faulen
Weſten längſt geſchlagen Sie hat eingeholt und überholt‟. Das
ja, das weiß eben auch jedes Schulkind.
Da iſt es natürlich eine Blamage, wenn ſo etwas paſſiert, was
die Isweſtija hier ſchreibt: Gar nicht lange iſt es her, als die
Leiter der Telephon=Werke Morgenröte dem Publikum über das
Ergebnis ihrer Studienreiſe ins Ausland und über ihre eigenen
Errungenſchaften berichteten. Sie teilten mit, daß es heute im
geſamten Auslande keine Telephonapparatur gäbe, und ſei es
die vollkommenſte die ſie nicht ſelbſt auch herſtellen könnten.
Und wir ſetzten volles Vertrauen in dieſe Verſicherung.
Aber jetzt haben wir die erſte Serie der Apparate dieſer
neuen Produktion vor uns. Sozuſagen ein Inbegriff der Errun=
genſchaften
der ausländiſchen Technik. Als Muſter diente ihnen
der beſte Apparat der deutſchen Firma Siemens der aber von
der Morgenröte noch weſentlich verbeſſert wurde. In zwei
drei Minuten ſoll man ihn von einem Wand= in einen Tiſchappa=
rat
verwandeln können, eine Eigenſchaft, die ſein deutſcher Bru=
der
nicht beſitzt. Angeblich ſpräche alles für die Genialität der Er=
zeuger
.
Aber die Qualität dieſes Glanzerzeugniſſes iſt leider ſehr
mangelhaft. Etwa die Hälfte der Apparate, die für das Mos=
kauer
Telephonnetz geliefert und die von der Fabrik unter beſon=
derer
Kontrolle verpackt und verſandt wurden, werden nicht ein=
mal
den elementarſten Regeln der Technik gerecht. Mit ihrer
Klangreinheit iſt es ſehr ſchlecht beſtellt. Ihre Lautſchwäche ſchlägt
alle Rekorde. Die Membranen behalten den Ton für ſich. Die
Glocken klingeln nicht. Die Schnüre ſind ſo befeſtigt, daß es auch
nur der kleinſten Bewegung des Sprechenden vom Apparat weg
bedarf, um die Schnur mitſamt der Wurzel auszureißen. Um von
der Montage, der Iſolation, dem Zuſtand der Kondenſatoren, den
verbogenen Gabeln uſw. ſchon gar nicht zu ſprechen. Kurz: die
übliche Erſcheinung!
Soweit die Isweſtija‟. Die reſignierte Schlußbemerkung
paßt auch aufs Haar auf eine andere Groteske: Seit Wochen gibt
es in Moskau keine Steckkontakte. Bricht einer entzwei, ſo kann
keine Lampe angeſteckt, kein Rundfunk eingeſchaltet werden. Dann
ſitzt man eben ohne jede Beleuchtung. Es gibt nämlich buchſtäblich
kein einziges Geſchäft in der Sowjethauptſtadt, in dem es einen
Stecker zu kaufen gäbe. Wird nicht fabriziert, ſo lautet die lako=
niſche
Auskunft. Und findet ſich ein Mutiger, der direkt zur
Fabrik geht, ſo hört er folgendes: Wir haben jetzt keine Zeit, uns
mit ſolchen Kleinigkeiten abzugeben! Wir müſſen den Glühbirnen=
Plan erfüllen! Erſt in einem Monat wieder.
Inzwiſchen aber iſt Europa und Amerika längſt eingeholt, ja
überholt. Das weiß doch jedes Schulkind! .. ."
* Die vielgerühmke engliſche Polizei.
Bummeln Schaufenſter betrachten welche Frau tut das
nicht gerne, zumal, wenn es in der weltberühmten Prince=Street
geſchieht? Ach ja, auch das kann ermüdend ſein, beſonders wenn
man ſich obendrein noch verläuft und die Richtung ganz und gar
verliert, Bummeln! Das dachte wohl auch das junge Mädchen
(eine Darmſtädterin), das da mit langſamen Schritten eine der
verkehrsreichſten Straßen der ſchottiſchen Hauptſtadt entlang kam.
Aber da plötzlich ſchien ſie ein neuer Gedanke zu beleben.
Tour best friends are the police‟. Deine beſten Freunde ſind
die Poliziſten, hatte ihr eine mütterliche Freundin einmal geſagt.
Ja, einen Schupo wollte ſie fragen, der konnte ihr ſicher die beſte
Auskunft über den Heimweg geben. . . . Und bald ſteuerte ſie ſchon
auf einen dieſer Wächter der Geſetze los.
Can gou tell me the guickiest way to Morton Hall-road?
Er ſah ſie an und lachte. Tou are coming from Aberdeen."

Das war wirklich nicht die Antwort, die ſie auf ihre Frage nach
dem Heimweg erwartet hatte. Was hatte er geſagt, ſie käme von
Aberdeen? Sie ſah ihn ganz entgeiſtert an und dabei blieb es,
denn wieder klopfte er ihr auf die Schulter, ſeine Worte wieder=
holend
. Der Schlag auf die Schulter ſchien aufgeweckt zu haben,
wenigſtens brachte ſie es ſo weit, ihm zu antworten. Nein ich bin
nicht von Aberdeen. Nun war er an der Reihe des Erſtaunens.
Nicht von Aberdeen?! Er ſchien enttäuſcht zu ſein, wohl noch
mehr als er über die Entdeckung ihres Aberdeener Urſpruf’gs
ſtolz geweſen war. Da mußte ſie ja doch über ſein enttäuſchtes Ge=
ſicht
lachen. Was ihn wohl überhaupt auf dieſe Idee gebracht
hatte? Ob er ſie wohl mit einem dieſer kleinen langen Aberdeen
Scotch Terriern verglichen hatte? Das wäre ja ſehr ſchmeichel=
haft
.
Nicht von Aberdeen, ſagte er, und wieder nicht von Aber=
deen
! Ja, wo kommen Sie denn her? From Germany! Von
Deutſchland. Ah ich verſtehn, ich verſtehn, und er ſtrahlte über
das ganze Geſicht. Es war doch zu ſchön, ſeine Intelligenz am Ende
doch noch beweiſen zu können, nachdem der erſte Verſuch ſo kläglich
mißglückt war.
Und dann fiel ihm plötzlich wieder ein, daß ſie ihn ja um eine
Auskunft gebeten hatte. Nach Morton Hall=road wollen Sie? Ich
werde Sie in eine Straßenbahn ſetzen und dem Schaffner ſagen,
wo Sie ausſteigen müſſen. Mit dieſen Worten nahm er ſie am
Ellbogen und führte ſie zu der nächſten Elektriſchen. Eine kurze
Anweiſung in echt ſchottiſchem Dialekt, wohl Aberdeen=Scotch, aus
dem ſie nur das Wort Germany heraushörte, genügte, um ſie
glücklich nach Hauſe zu bringen.
Denn dieſe engliſch=ſchottiſchen Poliziſten ſcheinen ja alles zu
wiſſen, ſelbſt ein paar deutſche Worte, die, wenn auch ein biſſel
verdreht, einem Deutſchen, zumal in einem fremden Lande recht
viel Freude bereiten können.
AK.

(ht) Charbin. Die chineſiſche Poſtverwaltung und die Poſt=
behörden
der Mandſchurei ſind ſeit Jahr und Tag böſe aufeinander.
Die Mandſchurei iſt bekanntlich den Chineſen von den Japanern
weggenommen und zu einem autonomen Kaiſerreich umgewandelt
worden, das wie alle autonomen Staaten auch eigene Brief=
marken
herausgegeben hat.
Dieſe Mandſchukuo=Briefmarken eine unendlich lange
Serie! zeigen einen alten Lama=Turm, während die höheren
Werte das wohlgelungene Konterfei Seiner Majeſtät des Kaiſers
Puyi im ſchlichten Jackettanzug zur Darſtellung bringen. Außer
der Umſchrift Mandſchukuo haben dieſe Marken nichts Provozie=
rendes
an ſich. Und dennoch werden ſie von den chineſiſchen Poſt=
behörden
boykottiert! Kein einziger Brief mit einer Lama= oder
Puyi=Marke gelangt nach China und kein einziger China=Brief
nach Mandſchukuo, weil dieſes geraubte Land für das nationale
China eben no=exiſtent iſt.
Nun ſind aber die Chineſen ſehr ſchreibfreudige Leute, von
denen allein in der Mandſchurei nicht weniger als 25 Millionen
leben und in engſter geiſtiger und wirtſchaftlicher Verbindung mit
ihrem Mutterlande ſtehen: eine Ausſchaltung dieſer 25 Millionen
Menſchen aus dem Poſtverkehr iſt ein Verluſtgeſchäft, das weder
den Japanern noch den Chineſen auf die Dauer Freude macht. In=
folgedeſſen
haben ſich ſoeben die beiden Poſtminiſter an den Ver=
handlungstiſch
geſetzt und eine neue Briefmarken=Serie ausge=
knobelt
, die das Nützliche mit dem Nationalen vereinigen ſoll:
Mandſchukuo hat eine Serie herausgebracht, auf der lediglich ſchöne
Orchideen und noch ſchönere Berge zu ſehen ſind, und auf der mit
keinem Wort und keiner Silber der Name des Herkunftslandes
erwähnt iſt. Dafür hat ſich die erleichtert aufatmende chineſiſche
Poſt verpflichtet, alle mit dieſen bunten Bildern beklebten Briefe
zu befördern, ſo daß wenigſtens auf dieſem Gebiete der Friede
zwiſchen Japan und China wieder hergeſtellt iſt. Aber von hier
bis zum Frieden am Pazifik iſt es natürlich noch ein recht
weiter Weg ..

Angebote für die Anfuhr des Unterhaltungs=
erials
für die Provinzialſtraßen im Ri. 1935.
u Vordrucke und Bedingungen vom 6. 13. Fe=
tr
1935, weiktags von 16 18 Uhr
Bezirk Erbach
bei Herrn B. J. Flecken=
ſtein
, Höchſt i. O.
B. J. Herberi,
Reichelsheim ,
Reichelsheim i. O
Rimbach
B. J. Knaup,
Birkenau i. O.
Beerfelden
B. Pr. Kreh.
Beerfelden i. O.
Groß=Umſtadt ,
B. J. Dietrich,
Dieburg
Groß=Gerau
B. J. Gerlach,
Groß=Gerau
Bensheim
B. J. Degen,
Bensheim a. d. B.
vom 6. 13. Februar 1935 werktags von 8 16
in Darmſtadt, N. ckarſtraße 3, Zimmer 34,
Bezirk Darmſtadt I, für Bezirk Darmſtadt II,
Bezirk Darmſtadt III zum Selbſtkoſtenpreis er=
lich
ſind, ſind verſchloſſen, portofrei und als
gebot für Fuhrleiſtungen bezeichnet bis
inerstag, den 14. Februar 1935, 10 Uhr
mittags bei dieſen abzugeben.
(1455
Darmſtadt, den 4. Februar 1935.
Provinzialdirektion Starkenburg=
Tiefbau.

Wir geben am Mittwoch in unſeren Verteilungsſtellen ab:
Kabeljau o. K. . . . . . . . . im Stück Pfund 20.5
im Ausſchnitt Pfund 229
Grüne Heringe ..
.. . . . . . . Pfund 173
.. . . . . . . Pfund 30
Rotbarſch ....
Fiſchfilet, küchenfertig, in Perg=Port.=Packg. Pfund 33.,9
Süße Bücklinge . . . .
.. . . . Pfund 24.,9
Rollmops, Bismarchkeringe, Hardinen,
Hering in Gelee ...
. . 1Liter=Doſe 74.5
Bratheringe . . .
-
. . . . 1Liter=Doſe 60,9
Deutſche Vollheringe . . . 10 Stück 559 und 45.9
Bratfilet Senfheringe, Bismarckheringe i. Reuoulade
Scheibenſeelachs in Hl (Lachserſatz) . . ½ Doſe 505
Ger. Seelachsſchnitzel in 5l (Lachserſatz Pfund 1.10
Portion 18,
Heringe in Gelee . . .

eigſenche
Varenabgabe nur an Mitglieder) ansoz

n Haich Kau4.
zuitz Bo.

Sie kennt das schon von zuhause. Da waren es immer
die Sonne‟-Briketts, die in der ganzen Wohnung wohlige
Wärme spendeten. Warum also einen anderen Brennstoft
wählen, wo es so gute Briketts gibt wie die Sonne‟-Briketts.

Brikefts

OM
R

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 36

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 5. Februar 193

Reich und Ausland.
Der Schneeſlurm im Rieſengebirge.
Hirſchberg. Der von Samstag mittag bis
Sonntag im Rieſengebirge tobende Schneeſturm
war noch ſtärker als der Schneeſturm vor acht Ta=
gen
. Es wurden Böen mit Windſtärke 12 gemeſſen.
Dabei herrſchten 6 bis 8 Grad Kälte. Mit unge=
heurer
Gewalt fegte der Orkan von einigen frei=
liegenden
Stellen im Hochgebirge den Schnee völlig
weg, ſo daß die blanke Eisdecke zutage trat. An an=
deren
Stellen wurde der Schnee zu meterhohen
Wächten aufgeſchichtet. Ein Fortkommen im Hoch=
gebirge
war nur unter allergrößter Lebensgefahr
möglich. Auf der böhmiſchen Seite des Gebirges
wird eine Anzahl von Perſonen vermißt, doch iſt
es möglich, daß ſie ſich in einer entlegenen Baude
in Sicherheit bringen konnten. So wurde auch eine
Gruppe von 20 Skiläufern, die nach der Rieſen=
baude
unterwegs war, durch den Schneeſturm aus=
einandergetrieben
und kam vom Wege ab. Nach
den bisherigen Feſtſtellungen ſind die Teilnehmer
dieſer Geſellſchaft in benachbarten Bauden unter=
gekommen
. Soweit bisher bekannt geworden iſt,
ſind auf der deutſchen Seite des Rieſengebirges
keine Todesopfer zu beklagen. Zwei Damen, die
am Samstag abend auf Schneeſchuhen von der
Prinz=Heinrich=Baude zur Hampel=Baude wollten,
traten im Gebiet des Kleinen Teiches ein Schnee=
brett
ab und wurden mit den Schneemaſſen in die
Tiefe geriſſen. Skiläufer, die gegen 22 Uhr in die
Kleine Teich=Baude kamen, hörten Hilferufe. Da=
raufhin
wurde von der Baude aus eine Rettungs=
expedition
abgeſchickt, der es nach mehrſtündiger
Arbeit gelang, die beiden Damen aus den Schnee=
maſſen
zu befreien und zu bergen. Sie haben nur
leichte Verletzungen erlitten.
Auch im Tal tobte heftiger Sturm, der an Ge=
bäuden
und in den Wäldern großen Schaden an=
richtete
. Schneewehen von mehreren Metern Höhe
erſchwerten den Verkehr auf der Landſtraße ſehr
ſtark oder machten ihn ſtellenweiſe ſogar unmög=
lich
. Am Sonntag mittag flaute der Orkan ab.
Trotz des ungünſtigen Wetters traf am Sonntag
mit der Eiſenbahn eine große Anzahl Winterſport=
ler
ein. Auch zwei Sonderzüge mit Urlaubern von
Kraft durch Freude kamen auf dem Bahnhof
Hirſchberg an.
Ein Skilehrer im Gebiete des Predigtſtuhls
vermißt.
Bad Reichenhall. Der 39 Jahre alte Ski=
lehrer
Sepp Niederberger unternahm am Samstag
gegen abend vom Predigtſtuhl bei heftigem Sturm,
da die Bergbahn vorübergehend den Betrieb ein=
geſtellt
hatte, allein die Abfahrt nach Bad Reichen=
hall
über die Roethelbachalm. Da er bis zum
Abend nicht eingetroffen war, ſuchten ihn die
Alpine Rettungsſtelle, Reichswehr und Bergwacht
noch in der Nacht, dann am ganzen Sonntag und
am Montag trotz ſchwerſtem Südweſtſturm ( Wind=
ſtärke
8 bis 10). Niederberger, der ſchon mehreren
Perſonen das Leben gerettet hatte, iſt zweifellos
vom Sturm oder einer Lawine fortgetragen wor=
den
. Die Leiche konnte noch nicht gefunden werden.

Der weiße Tod in der Schweiz.
Tauwetter und ſchwere Lawinengefahr.
Zürich. Eine Gruppe, beſtehend aus dem
Hüttenwart, ſeiner Frau, zwei Touriſten und zwei
Trägern, wurde bei dem Verſuch, die Weißhorn=
Hütte von Aroſa aus zu erreichen, an einem Steil=
hang
von einer Lawine überraſcht. Der Hüttenwart
und die beiden Träger wurden verſchüttet. Wäh=
rend
der Hüttenwart von ſeiner Frau noch lebend
ausgegraben werden konnte, waren die beiden
Träger bereits tot, als ſie geborgen wurden.
Auf der Fahrt von der Großen Scheidegg nach
Grindelwald wurde ein Skifahrer am Fuße des
Wetterhorns von einem ſich löſenden Schneebrett
begraben. Alle Wiederbelebungsverſuche waren er=
folglos
. Weiter wurden drei Skifahrer aus Vevey
bei Les Avants im Kanton Waadk von einer
kleinen Lawine überraſcht. Während ſich zwei der
Verſchütteten befreien konnten, wurde der dritte
erſt nach langem Suchen geborgen. Er war be=
reits
tot.
In Graubünden mußten wegen der großen La=
winengefahr
über den Sonntag alle Sportveran=
ſtaltungen
abgeſagt werden. Der Schnellzug von
St. Moritz konnte am Montag morgen zwiſchen
den Stationen Bevers und Spinas ſeine Fahrt
nicht fortſetzen, da eine Lawine die Strecke ver=
ſchüttet
hatte. Nach 1½ſtündiger Verſpätung war
die Strecke wieder frei.
Seit dem Sunstag regnei es überall, ſo daß
große Lawinengefahr beſtey1. In allen Kurorten
ſind Warnungstafeln angebracht worden.

Der Führer beim Konzerk des Gewandhaus=Orcheſters.

Das berühmte Leipziger Gewandhaus=Orcheſter unter Hermann Abendroth ſpielte im Rahmen der
Muſikveranſtaltungen der NS.=Kulturgemeinde in der Berliner Philharmonie. Dem Konzert wohnte
auch der Führer Adolf Hitler bei. Hier ſieht man den Führer kurz vor dem Konzert, rechts vom
Führer Reichsleiter Alfred Roſenberg und links ſein Adjutant, Obergruppenführer Brückner.

Lilian Harven
lehrt nach
Europa zurück.

Die bekannte Filmſchau=
ſpielerin
Lilian Harvey
kehrte ſoeben aus Holly=
wood
zurück und traf in
England ein, wo ſie einen
neuen Film drehen will.
Erſt nach Abſchluß ihrer
Arbeiten in England be=
abſichtigt
die Filmſchau=
ſpielerin
, auch wieder nach
Deutſchland zu kommen.
Hier ſieht man Lilian
Harvey bei der Begrüßung
ihrer Mutter, die in der
Nähe von London wohnt.


60 Skiläufer von Lawinen in einer
Hükke eingeſchloſſen.
Wien. Auf der Planer=Hütte in den Ennstale=
Bergen in Steiermark ſind 40 Skiläufer, meiſt aus
Wien und Graz, und 20 Soldaten von zahlloſen
in der Nacht zum Sonntag niedergegangenen La=
winen
eingeſchloſſen worden. Vorgeſtern mittas
verſuchten die Eingeſchloſſenen unter Führung des
Oberleutnants Anton Hofbauer vom Infanterie=
Regiment Nr. 3 in Wien, deſſen Kommando ſich
alle freiwillig unterſtellt hatten, einen Vorſtoß ins
Tal. Neue Lawinenſtürze vereitelten das mit Auf
gebot aller Kräfte durchgeführte Unternehmen.
Lediglich dem Oberleutnant Hofbauer und einen
Soldaten gelang es, in einer Fahrt auf Leben
und Tod das Tal zu erreichen und die alpinen
Rettungsſtationen von dem Vorfall zu verſtändi=
gen
. Durch den Rundfunk wurden die Angehöri=
gen
der Eingeſchloſſenen verſtändigt, daß in der
Planer=Hütte alles wohlauf iſt und daß auch ge
nügend Lebensmittel für ein längeres Durchhal=
ten
vorhanden ſind. Wie die Mittagblätter mel=
den
, gelang es bis jetzt noch nicht, die Eingeſchloſ
ſenen zu befreien. Man hat eine Hilfsexpeditior
aus erfahrenen Alpiniſten zuſammengeſtellt, die
ſich bemühen wird, eine gangbare Strecke aufzu=
finden
, auf der dann die Eingeſchloſſenen zu Tal
geführt werden ſollen.
Wie jetzt bekannt wird, ereigneten ſich in der
letzten Tagen noch andere ſchwere Unglücke in den

Bergen. Der bekannte Skifahrer Fritz Weinzettel
brach ſich auf dem Tiroler Kogen in Niederöſter=
reich
bei einem mit großer Kühnheit durchgeführ=
ten
Abfahrtslauf beide Beine und erfror ſchließlich
im Schneeſturm. Seine Leiche wurde vorgeſtern
gefunden. Im Gebiet des Zirbitzkogen in
Steiermark wurden ſechs Perſonen von einer La=
wine
überraſcht. Während 5 von ihnen an den
äußerſten Rand der Lawine getragen wurden und
ſich bald aus den Schneemaſſen befreien konnten,
wurde der 6. getötet.
Dauernde Lawinenſtürze auf der Arlberg=Strecke.
Wien. Der Eiſenbahnverkehr über den Arl=
berg
iſt noch immer unterbrochen und wird auch
am Dienstag noch nicht wieder aufgenommen
werden können. Den ganzen Tag gingen geſtern
Lawinen auf der Weſtrampe der Arlberg=Strecke
nieder und auch am Abend ſind die Lawinenſtürze
noch nicht zur Ruhe gekommen. Infolgedeſſen muß=
ten
die Abräumungsarbeiten, um die Arbeiter kei=
ner
Lebensgefahr auszuſetzen, abends eingeſtellt
werden, und werden erſt am Dienstag, wenn die
Lawinen zur Ruhe kommen, wieder aufgenommen
werden.
Große Wildſchweiniggden im Ederkal.
33 Schwarzkittel zur Strecke gebracht.
Battenberg. Die hieſige Gegend ſteht ge=
genwärtig
ganz im Zeichen der Saujagden. In
zahlreichen Revieren wurden in letzter Zeit große
Streifen eingeſetzt, ſo daß es gelang, die Sauen
einzukreiſen. In den Forſtämtern Battenberg,
Ebrighauſen und Hatzfeld ſind in letzter Zeit 33
Sauen zur Strecke gebracht worden. Die Landwirte
begrüßen dieſe Maßnahmen, da bekanntlich die
Wildſchweinplage ſtark um ſich gegriffen und vie=
lerlei
Schaden auf den Feidern angerichtet hat.

Ein Kleinbahn=Idyll.
Altenkirchen (Weſterwald). Ein Frühzug
der Nebenſtrecke von Altenkirchen nach Limburg
durchfuhr die planmäßige Halteſlasion Raubach,
während die Reiſenden wartend auf dem Bahn=
ſteig
ſtanden. Das Winken der Reiſenden nahm
der Lokomotivführer als eine freundliche Kund=
gebung
auf. Bald jedoch wurde auf Veranlaſſung
des Zugführers der Zug zum Stehen gebracht und
nach der Rückfahrt konnten die Reiſenden den Zug
beſteigen. Wie ſich herausſtellte, hatte der Loko=
motivführer
die Station Raubach für eine Block=
ſtelle
gehalten.

Haupkmann=Prozeß gehl weiker.
Flemington. Da der herzkranke Geſchwo=
rene
Caſe geſtern zur Verhandlung erſchienen war,
konnte der Hauptmann=Prozeß entgegen den vor=
geſtern
gehegten Befürchtungen ſeinen Fortgang
nehmen. Der am Freitag vernommene Entlaſtungs=
zeuge
Somer wurde dabei von dem Staatsanwalt
einem ſcharfen Kreuzverhör unterzogen. Somer
mußte, zugeben, daß er ſich als profeſſioneller
Zeuge betätige und in einem früheren Prozeß
ſchon einmal entlaſtende Ausſagen gemacht hatte
Im weiteren Verlauf des Kreuzverhörs zog Somer
ſeine Angabe, daß er die Entführer des Lindbergh=
Kindes auf einem Fähr=Dampfer auf dem Hudſon
geſehen hatte, teilweiſe zurück.

Kinderkragödie im Nordoſten Berlin
Berlin. Am Sonntag abend wurde die
ſervemordkommiſſion der Berliner Kriminalvol
nach einem Hauſe in der Weinſtraße im Nordo
Berlins gerufen, wo man in einer Kellerwohn
zwei kleine Kinder eines dort wohnenden (
paares tot aufgefunden hatte, während ein dri
Kind mit ſchwachen Lebenszeichen geborgen und
ein Krankenhaus geſchafft worden war. Die
mittlungen der Kriminalbeamten ergaben, daß
Vater der Kinder ſeit längerer Zeit in der H
anſtalt Herzberge weilt, während die Mutter
mehreren Tagen nicht mehr in der Wohnung
ſehen worden iſt. Aeußere Anzeichen eines gew
ſamen Todes konnten bei den kleinen Leichen n.
gefunden werden. Der Arzt der Kommiſſion ſte
feſt, daß die Kinder etwa ſeit Freitag verſtor
ſein müſſen. Die Leichen wieſen ſtarke Verwe
loſung und Entkräftung auf. Die Polizei hat
Ermittlungen nach dem gegenwärtigen Auf
haltsort der Mutter aufgenommen.

Die Colorado-Talſperre ferliggeſtel
London. Wie aus New York gemeldet w.
iſt der Bau der großen Talſperre am Colore
Fluß beendet. Am Donnerstag abend wurde
mit begonnen, das 1340 Tonnen ſchwere Tor
das Flußwaſſer zu ſenken. Am Freitag vormit)
hatte es den Boden des Flußbettes erreicht,
der Stauſee begann ſich zu bilden. Das rie
Staubecken, das eine Länge von 180 Kilomet
hat und erſt nach Ablauf von drei Jahren gef
ſein wird, iſt dazu beſtimmt, die Städte von S
Kalifornien mit Waſſer zu verſorgen und gr
Gebiete fruchtbar zu machen. Ferner wird
elektriſche Kraft liefern und der Gefahr vor Uel)
ſchwemmungen ein Ende machen. Die geſam
Unkoſten des Baues beliefen ſich auf 385 Millio
Dollar. Der Bau hat nur 4½ Jahre in Anſpr
genommen, während urſprünglich ſieben Jahrer
geſehen waren.
Beulenpeſt im nördlichen Teil des
Aranie=Freiſtaakes.
London. Nach einer Meldung aus Johann
durg iſt im nördlichen Teil des Oranje=Freiſtaa
die Beulenpeſt ausgebrochen. Ueber 30 Perſon
darunter fünf Europäer, ſollen bereits geſtorl
ſein. Die Ratten, die die Krankheit verbreit
gehen zu Tauſenden ein. Das Geſundheitsamt
eine beſondere Truppe in den Bezirk geſchickt,
die Ratten mit Giftgas bekämpft. Die Arbeit w
dadurch erſchwert, daß eine außerordentlich gr.
Getreideernte die Ratten aus anderen Bezir
herbeigelockt hat. Die letzten Opfer der Seu
waren mehrere europäiſche Schulkinder Man he
jedoch, daß es gelingen wird, ihr Leben du
ſchleunige Impfungen zu retten.

Ein deutſcher Frontfriedhof an der Loretto=H!
freigelegt.
Paris. Bei Ausgrabungsarbeiten auf de
Schlachtfeld an der Loretto=Höhe wurde ein de
ſcher Frontfriedhof freigelegt, auf dem im We
krieg 500 deutſche und franzöſiſche Soldaten
ſtattet worden ſind.
Sechs Tote bei einem Autounglück.
Paris. Ein furchtbares Autounglück ereign
ſich bei Narbonne in Südfrankreich, wo ein
Mitgliedern einer Fußballmannſchaft beſetzter L
wagen bei dem Verſuch, ein anderes Laſtauto
überholen, gegen einen Baum rannte. Dabei u
den vier Inſaſſen des Laſtwagens auf der St
getötet; zwei weitere ſtarben unmittelbar 7
dem Unfall. 14 weitere Inſaſſen des Autos
litten mehr oder weniger ſchwere Verletzungen
Ein zweites folgenſchweres Kraftwagenung
ereignete ſich in der Nähe von Lille, wo zwei /
vatwagen in voller Fahrt zuſammenſtießen. 2
neun Inſaſſen wurden mit ſehr ſchweren 4
letzungen ins Krankenhaus gebracht. Bei mehre
Verletzten beſteht Lebensgefahr.
Brand einer Gefängniszelle. Zwei Tote.
Warſchau. Im Polizeigefängnis des Ste
chens Stoczeg im Kreiſe Lukow geriet in ei
Zelle ein Stroſack durch eine Zigarette in Bra
Ehe die Schreckensrufe der Gefangenen geb
wurden und die Zelle geöffnet werden konnte, v
brannten zwei der Häftlinge; ein dritter wu
in hoffnungsloſem Zuſtande ins Krankenhaus
ſchafft.

Der ehemalige Schachwelkmeiſter Capablanca ſpielk in Berli

In Berlin findet gegenwärtig ein Schachmeiſter=Turnier ſtatt, an dem die ſtärkſten Schachſpiele:
Welt teilnehmen. Unſer Bild zeigt den ehemaligen Weltmeiſter Capablanca, der gleich"
30 Gegnern den Kampf aufnahm.

[ ][  ][ ]

Dienstag, 5. Februar 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 36 Seite 3

Spoct, Spiel und Jurnen

Aus dem Turnkreis 18 Darmſtadt 2.T.
Anſtelle Kreisfeſt: Gaufeſt in Saarbrücken.
Auf Anordnung der vorgeſetzten Turnbehörde fallen in ſämt=
hen
Bezirken und Kreiſen des Gaues 13 Südweſt der DT. die
ezirks= und Kreisturnfeſte für 1935 aus. Mithin fällt das
reisturnfeſt für den Kreis 18 Darmſtadt in Biebesheim ſelbſt=
rſtändlich
aus. An Stelle der ausfallenden Feſte wird in
aarbrücken das 1. Gauturnfeſt des Gebietes
üdweſt gefeiert. Was ein Gaufeſt in Saarbrücken bedeutet,
rfte den Vereinen des 18. Kreiſes klar ſein. Die Vereinsführer
ben foſort alle Maßnahmen zu treffen und ſich für einen ſtarken
ſuch des Gaufeſtes einzuſetzen. Vornehmlich ſind ſofort Reiſe=
irkaſſen
zu gründen. Näheres folgt.
Das Gauturnfeſt in Saarbrücken wird von der DT. organi=
rt
und durchgeführt, doch können alle Sportler und
portlerinnen des Reichsbundes, für Leibes=
jungen
daran teilnehmen.
Handball.

TV.

Reinheim iſt Meiſter.
Reinheim TV. Erbach 10:8 (5:3).

Wer am Sonntag den Weg auf Reinheims Sportplatz fand,
inte wieder einmal ein Handballſpiel ſehen, das nicht den An=
ch
eines rauhen, harten Punktekampfes hatte, ſondern ein wirk=
ſes
Werbeſpiel darſtellte. Das iſt in erſter Linie der fairen
mpfesweiſe beider Mannſchaften zu verdanken, dann aber auch
ausgezeichneten Leitung durch den Schiedsrichter. Beide Mann=
iften
zeigten im Feldſpiel techniſche Feinheiten, wie man ſie
yt oft zu ſehen bekommt. Erbach ſpielte ſehr weitmaſchig, die
iſten Flanken ſind genau auf den Mann geſpielt. Ausgezeichnete
ingſicherheit war bei allen Spielern feſtzuſtellen. Reinheims
ufer gelang es nicht immer, die gur durchdachten Angriffe der
bacher zu ſtoppen Reinheim konnte geſtern ſehen, wie man ſeine
ßenſtürmer wirkſam einſetzt.
Trotzdem war es eine Freude zu ſehen, wie Reinheims Innen=
im
in engmaſchiger Kombination die gegneriſchen Läufer über=
lte
. Immer wieder wurden neue Angriffe durch ihren klugen
nenſtürmer Weber nach vorn getrieben, der im geeigneten
genblick ſeine freiſtehenden Nachbarn einſetzt. Und vor dem Tor
eßt jeder. Faſt gleichmäßig verteilen ſich die zehn Tore auf die
f Stürmer und den ausgezeichneten Mittelſtürmer Feldmeiſter
vel.
Spielverlauf: Erbach hat Anſtoß, der Ball wird von
nheim im Strafraum geſtoppt. Die grünen Stürmer eilen auf
ſachs Heiligtum zu. Erbach wehrt regelwidrig ab Strafſtoß
ihlinger nimmt den Ball aber man kennt ihn vom Vorſpiel
Erbach, wo er allein 8 Strafſtöße verwandelte. Ein Wall von
nen baut ſich vor ihm auf. Schön gibt er an Weber ab, der zu
und es heißt 1:0 Erbach ſpielt an, der Schuß wird gehalten,
ach nimmt jedoch den Ball ſofort wieder auf. Reinheims Tor=
in
iſt noch nicht in ſeinem Tor, und über ſeinen Kopf hinweg
der Ball in die Maſchen 1:1. Wechſelvoll iſt nun der Kampf
Ball wandert raſch über das Feld. 2:1 2:2 3:2 4:2
1:3 5:3 ſind die Zwiſchenergebniſſe bis zur Halbzeit. Nach
Halbzeit ſucht Erbach mit aller Energie die Führung an ſich
eißen. Aber Reinheims Mannſchaft wehrt ſich tapfer und zieht
9:5 davon. Da will ſich auch Reinheims Verteidigung wieder
nal an dem Torreigen beteiligen, doch bei ſo flinken Stürmern,
ſie Erbach beſitzt, kann eine ſolche Spielweiſe leicht zur Kata=
phe
werden. Vollkommen freiſtehend ſchießen dieſe die folgenden
e, Mit 10:8 trennten ſich die Mannſchaften.
Tiſchkennis.
Sportverein 98 Darmſtadt.
Am Sonntag fanden in Heidelberg die Spiele um die ſüd=
ſche
Meiſterſchaft ſtatt. Während der Darmſtädter Schardt in
Meiſterklaſſe nicht vom Glück begünſtigt war und gegen Ty=
r
=Mannheim mit 3:1 unterlag, konnte der Vertreter in der
laſſe, Otto Keil, den zweiten Platz belegen. Dieſer Erfolg iſt
ſo beachtlicher, als es Keil gelang, den Stuttgarter Spitzen=
er
Eckardt und den aus dem letzten Freundſchaftsſpiel gegen
pfalz Ludwigshafen in Darmſtadt bekannten Fahlbuſch zu
gen. Süddeutſcher Meiſter wurde Graffy=Mainz, der im
ſpiel gegen den vorjährigen Meiſter Ullrich=Frankfurt mit 3:1
e. An dieſer Stelle ſei darauf hingewieſen, daß heute
nd 8 Uhr im Bürgerhof ein Freundſchaftsſpiel gegen
önix=Ludwigshafen, die bei den Kämpfen um die Be=
meiſterſchaft
mit 7:2 gegen Kurpfalz gewannen, ſtattfinder.
Palenſchaften für Alympia=Anwärker.
Auf Anregung des Herrn Reichsſportführers von Tſchammer=
In ſind ſog. Patenſchaften für Olympia=Anwärter geſchaffen
)en. Jede Förderung unſerer erfolgverſprechendſten Leicht=
eten
körperlicher und geiſtig=ſeeliſcher Art ſoll verſucht wer=
Ver will etwa für den einen oder anderen
lnehmer der Trainings=Gemeinſchaft Darm=
t
eine Patenſchaft übernehmen? Vielleicht da=
1), daß er ihm den koſtenloſen Bezug des Fachamtsorgans Der
ſtathlet ermöglicht, oder dadurch, daß er ihm gelegentlich
Inlos den Beſuch kulturpolitiſcher Veranſtaltungen möglich
1t? Verſtändnisvolle Mitarbeit im Dienſte unſerer großen
ipiſchen Aufgabe wollen ſich mit dem Fachamtsleiter des
ſes Starkenburg für Leichtathletik in Verbindung ſetzen.

Werber
an die Front!
(Damen u. Her=
ren
). Konkurr. Sache, hoh.
Verdienſttäglich
Geld. Zu meld.
Dienstag von
35 U. Nieder=
II., bei Emig. Servierfräul.
für Weinſtube
ſir deiff
MonopolClou,
Bleichſtr. 43. Mädchen
Ramſtädterſtr. 1, für Haushalt p.
ſofort geſucht.
Vorzuſtellen, ab
2 Uhr: Cafe,
Bleichſtr. 43 (( geſucht. Gaſthaus
z. grünen Laub.
Ober=Ramſtadt,
Adlergaſſe 25.
Saubere
Lauffrau geſucht.
Mauerſtr. 10, p. Vertr
für den Verkauf
Nähmaſchine geſ=
Unterſtützung dur
führer beim Ver Günſtige Teilzal
ſof. geſucht. nahme vonEheſtan
Proviſion bei w.
zahlung. Ausfül F. 25 an die Geſchäftsſtelle. (1445
m
Tüchtiger Organiſator
von führendem Maſchinen= Unter=
nehmen
zur Uebernahme der Be=
zirksvertretung
und Leitung des
Ang. mit Vertreterſtabes geſucht. Ausführl.
Angeb. unt. F. 26 Geſchſt. (1446


* Winkerrunde der Darmſtädter
Schwimmer.
Der erſte Wettkampfabend
der intenſiveren Weiterbildung und gegenſeitigen Aneiferung die=
nenden
Winterrunde der Schwimmſport treibenden Vereine lief
nach mehrmaliger Vertagung endlich geſtern abend vom Stapel.
Wohl infolge der zahlreichen politiſchen Verſammlungen wies das
Hallenbad, als Stud.=Aſſ. Leyerzapf die Anweſenden nach dem
Antreten der Teilnehmer begrüßte, nicht den aus früheren Kampf=
abenden
gewohnten ſtarken Beſuch auf. Dennoch hatten ſich die Ak=
tiven
über mangelnde Anfeuerung und lebhaftes Mitgehen bei den
durchweg ſpannenden Staffeln nicht zu beklagen.
Die einzelnen Konkurrenzen waren leider im Vergleich zum
Vorjahr ſchwach beſetzt. Infolge Mannſchaftsſorgen waren die Ver=
eine
zu Erſatzſtellungen gezwungen, bzw. dem Start überhaupt
ferngeblieben. Das iſt bedauerlich, denn heute haben alle Teil=
nehmer
bei Sportwettbewerben einzelne verhinderte Kämpfer aus=
zuwechſeln
. Wenn eine Winterrunde angeſetzt wird, dann müſſen
das iſt unſere Meinung die Termine vor vornherein beachtet
werden und vereinsegoiſtiſche oder Preſtige=Gründe dürfen keine
Rolle ſpielen, einerlei ob das Punktekonto am Schluſſe ein ande=
res
als das gewünſchte Bild bringt. Der ſportliche Wettkampf=
gedanke
ſollte höherſtehen.
Geſtern abend umfaßten die meiſten Staffeln nur zwei Geg=
ner
, die ſich recht harte Rennen lieferten, wie die untenſtehenden
Ergebniſſe zeigen. Unbedingt notwendig iſt denn dieſer Man=
gel
brachte geſtern abend viel Leerlauf in die geſchwommenen
Zeiten eine Verbeſſerung des techniſchen Rüſtzeuges vieler
Wettkämpfer und Wettkämpferinnen. Namentlich beim Wenden
geht koſtbare Zeit verloren. Man ſah allerdings, und das ſoll be=
rückſichtigt
werden, manche neuen Geſichter. Insbeſondere bei den
Damen=Staffeln der TSG. 46, die an die auch körperlich überlege=
nen
Jungdeutſchland=Schwimmerinnen noch nicht alle heran=
reichten
. Hervorſtachen u. a. die 100=Meter=Rücken, die Gerhard=
TSG. 46 in der Lagenſtaffel in 1:16,5 Minuten zurücklegte, und
die Nachwuchsſchwimmerin Agathe Friedrich mit ihren 38 Sek. für
50 Meter Kraul.
Der nächſte Kampfabend ſteigt am Freitag, den 15. Februar,
und erfreut ſich hoffentlich eines beſſeren Beſuches.
Die Ergebniſſe:
Herren:
Klaſſe 1: 6mal 100 Meter Lagen: 1. Jungdeutſchland in
7:56,0 Min. mit Heyne. Wundenberger, Dr. Göth. Kleinſchmidt.
Sachs, Weicker. 2. TSG. 1846 in 8:08,9 Min., 3. Polizeiſportverein
in 9:04,5 Min. 10mal 50 Meter Bruſt: 1. TSG. 1846 in 6:40,1
Min, mit Eilender Vogel, Boßler, Gerſtenſchläger. Schneider,
Erich Hanſt, Späth, Reſch. Gerhard, Fritz Hanſt. 2. Jungdeutſchland
in 6:40,2 Min., 3. Polizei=SV. (Komb.) in 7:26,6 Min 10mal
100 Meter Kraul: 1. Jungdeutſchland in 12:07,2 Min. mit Schüß=
ler
, Richter, Zorn. Dr. Göth, Heyne, Kleinſchmidt. Meyer. Schell,
Sachs, Weicker. 2. TSG. 1846 in 12:25,0 Min. Klaſſe 2:
4mal 50 Meter Bruſt: 1. Tv. Arheilgen in 2:54,3 Min. mit Repp
Phil., Benz, Repp Hch., Spengler, 2. SpV. Merck in 2:56,8 Min.
4mal 50 Meter Kraul: 1. Tv. Arheilgen in 3:19,3 Min. mit Repp,
Spengler, Weitzel. Roß. 2. SpV. Merck in 3:25,8 Min.
Damen:
6mal 50 Meter Kraul: 1. Jungdeutſchland in 3:59,0 Min. mit
Imhof. Wolff, Schneider, Kaiſer, Luley, Reitzel. 2. TSG. 1846 in
4:18,3 Min. 6mal 50 Meter Lagen: 1. Jungdeutſchland in 4:24,3.
Min. mit Stepp, Göbel, Imhof, Luley, Kaiſer, Reitzel. 2 TSG.
1846 in 4:42,3 Min. Jugendklaſſe: 3mal 100 Meter: 1. TSG.
1846 in 4:15,8 Min. mit Georg. Späth. Karn. 2. Jungdeutſchland
in 4:24,0 Min.
Deutſche Winkerſporkmeiſterſchaften abgebrochen.
Infolge des kataſtrophalen Regenwetters in Garmiſch= Parten=
kirchen
konnten die Deutſchen Winterſportmeiſterſchaften nicht zu
Ende geführt werden. Sie mußten abgebrochen werden. Der
Sprunglauf fällt ganz aus. Das Endſpiel um die Deutſche Eis=
hockey
=Meiſterſchaft zwiſchen dem SC. Rieſſerſee und dem EV.
Füßen wird erſt am 17. Februar anläßlich der Garmiſcher Winter=
ſport
=Woche im Eisſtadion durchgeführt.
Aus den Vereinen u. Verbänden
Erich Orlemann .
Wer von den Darmſtädter Sportanhängern und Sportlern
der ganzen Umgebung kannte nicht den jungen Lehrer Erich
Orlemann von der 1. Fußballmannſchaft des Sportvereins
1898? Eine tückiſche Krankheit, die er mit der Tapferkeit eines
vom Sport gehärteten Mannes ertrug hat ihn nach wochenlan=
gem
zähen Ringen am Sonntag abend kurz vor Vollendung ſeines
24. Lebensjahres dahingerafft. Wir alle ſchätzten neben ſeinem
auf hoher Stufe ſtehenden ſportlichen Können ſeinen aufrichtigen
Charakter und die Offenheit und Klarheit, mit der er für ſeine
ſportlichen und menſchlichen Ideale kämpfte. Wir (und die Sport=
redaktion
des D. T.) bedauern aufrichtig ſeinen frühen Heim=
gang
aus dem aktiven Leben und werden ſeiner ſtets in Dank=
barkeit
gedenken.

Kegelſpork.
Beginn der Klubmeiſterſchaftskämpfe.
Am Sonntag wurden die Kämpfe um die Klubmeiſterſchaft
innerhalb des Kegelſportverbandes Darmſtadt begonnen. Hier
handelt es ſich um Dreier=Mannſchaftskämpfe, die in zwei Starts
zu je 100 Kugeln pro Mann zum Austrag gelangen. Gekegelt
wird in vier Klaſſen, und zwar: Liga=, A=, B= und C=Klaſſe. Der
Sieger der Ligaklaſſe erwirbt außerdem die Teilnahmeberechti=
gung
an den Aufſtiegskämpfen im Bezirk und Gau. Dem Wunſche
verſchiedener Klubs Rechnung tragend, wurde der Kampf, der in
einem Vor= und Rückkampf zum Austrag gelangt, auf zwei ver=
ſchiedene
Bundesbahnen verlegt. Der Vorkampf wird auf den
Bahnen Zur Flotte (Kiesſtraße) und der Rückkampf auf den
Bahnen des Kegelſporthauſes ausgefochten. An den Leiſtungen
des Sonntags gemeſſen, wäre es eigentlich nicht erforderlich ge=
weſen
, den Vor= und Rückkampf auf zwei verſchiedene Bahnen zu
verteilen, ſondern man hätte ruhig dem Vorſchlag des Vorſtandes,
daß alle Verbandskämpfe nur auf den Bahnen des Kegelſport=
hauſes
zum Austrag gelangen, zuſtimmen ſollen. Die erzielten
Reſultate laſſen im allgemeinen ſehr zu wünſchen übrig und man
hätte von verſchiedenen Klubs ein beſſeres Abſchneiden erwartet.
Lediglich der Klub Zwölfer konnte mit ſeinen Leiſtungen be=
friedigen
. Dem Titelverteidiger D.K. 1911 durfte auf Grund
ſeines ſchlechten Ergebniſſes es nur ſehr ſchwer fallen, ſeinen
Titel mit Erfolg verteidigen zu können. Nachſtehend laſſen wir
die bis jetzt erzielten Reſultate folgen:
Liga: Zwölfer 1569 Holz. D.K. 1911 1502 Holz, Haſſia 1498 Holz,
Kranz Darmſtadt 1433 Holz:
A=Klaſſe: Konkordia 1548 Holz. D.K. 23 1523 Holz, Kranz Eber=
ſtadt
1488 Holz. Chattia 1473 Holz.
C=Klaſſe: Treu dem Sport, 2. Mannſchaft, 1386 Holz, Sportkegler,
2. Mannſchaft, 1356 Holz.
Reichsſender Frankfurt
Fraukfurt: Dienstag, 5. Februar
6.15: Stuttgart: Gymnaſtik. 6.45: Gym=
6.00: Bauernfur
6.50: Zeit Wetter. 6.55: Morgenſpruch, Choral.
na
7.00: München: Frühkonzert. Münchner Sinfonieorcheſter. Ltg.:
Rolph Agop. 8.15: Waſſerſtand, Wetter. 8.15: Stuttg.:
Gymnaſtik. 9.00: Nur Freiburg; Werbekonzert. 9.15:
Nur Freiburg: Oberbadiſche Komponiſten: Theodor Ritte.
10 00: Nachr. 10 10: Schulfunk: Siegfried. Eine Funkdich=
tung
nach einer alten Sage 10.45: Prakt. Ratſchläge f. Küche
und Haus. 11.00: Werbekonzert. 11.30: Programm,
Wirtſchaftsmeldg., Wetter. 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Mittagskonzert (Schallpl.). 13.00: Zeit, Nachr. 13.10:
Nachr, aus dem Sendebezirk. 13.15: Mittagskonzert. Muſikzug
der Brigade 49. Ltg.: Muſikzugführer Weilert. 14.15: Zeit,
Nachr. 14.30: Wirtſchaftsbericht. 14.45: Zeit, Wirtſchafts=
meldungen
. 14.55: Wetter. 15.00: Nur Freiburg: Nachr.
15.15: Für die Frau: Mütter großer Deutſcher: Baby wird ein
Menſch.
16.00: Hamburg: Nachmittagskonzert. Tänzeriſche Suite. In
der Pauſe: Kunſtbericht der Woche 18.00: Italieniſcher
Sprachunterricht. 18.15: Aus Wirtſchaft und Arbeit.
18.30: Blumen draußen im Witer. Eine naturkundliche Plauderei.
18.45: Wetter, Wirtſchaftsmeldungen, Programmänderungen, Zeit
18.50: Ulm: Unterhaltungskonzert der Standartenkapelle Ulm. Ltg.
Muſikzugführer Schilling. 19.50: Erzeugungsſchlacht. 20.00:
Zeit, Nachr. 20.10: Kammermuſik. Ausf.: Das Lenzewſki=
Quartett. 20.45: Schweizeriſche Muſik. Ausf.: Das Funk=
orcheſter
, Ltg.: H. Rosbaud. 22.00: Zeit, Nachr. 22.15:
Nachr., Wetter, Sport. 22.20: München: Ershockey=Wettpier
KanadaDeutſchland letztes Drittel. 22.30: Freiburg: Funk=
bericht
aus dem Kitſchmuſeum. 23.00: München: Fröhliche
Tanzunterhaltung. 24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.
Obistenn Oausängn
Dienstag, 5. Februar
Berlin: 22.20: Der Horchpoſten. Schritte zu Andreas,
Ein Funkſpiel um zwei Stimmen von G. Eich, Muſik von
Wagner=Regeny.
Breslau: 20.10: Muſik aus Finnland. Ltg.; Gerh. E.
Riſchka.
Deutſchlandſender: 20.10: Die Goldene Sieben.
Unſere virtuoſen Tanzmuſiker.
Frankfurt: 18.30: Blumen draußen im Winter. Eine
naturkundliche Plauderei.
Hamburg: 20.10: Muſik im deutſchen Grenzland. Ltg.:
Städt. Muſikdirektor Nöder.
Köln: 21.00: Hoch lebe der Mann mit dem hohen Hut,
Hörfolge aus dem deutſchen Zimmermannsleben.
Königsberg: 20.15: Margarete von Kunheim. Hör=
ſpiel
von Herminia von Olfers=Batocki.
Leipzig: 18.30: Parademärſche (Schallplatten).
München: 19.00: Die Münchener Funkſchrammeln ſpielen.
Stuttgart: 20.10: Ein ehrbarer Kaufmann. Hörſpiel
nach Björnſens Schauſpiel Ein Falliſſement von Hans
Blum.
Budapeſt: 19.30: Manon, Oper.
Warſchau: 21.00: Hiſtoriſches Konzert.
Straßburg: 21.30: Die weiße Dame, Oper v. Boieldieu.
Londvn: 23.30: Tanzkapelle Stone.

Weikerberichk.

Ausſichten für Dienstag: Nach anfänglicher Aufheiterung wieder
Abkühlung und raſche Verſchlechterung mit Niederſchlägen, bei
lebhaften weſtlichen Winden milder.
Ausſichten für Mittwoch: Fortdauer der unbeſtändigen milden
Witterung.

Friſeuſe
Stellung,
ſie Dauer=
Jaſſerwellen
nen kann.
haltsanſpr.:
Wohnung
was Taſch.
Angeb. u.
7 Geſchſt.

ihrliches,
ges, willig.
chen vom
mit guten
niſſen ſucht
1. 3. Stell.
bote unter
Geſchſt.

Kunſt=
verblerin

wie ein

Verkauf und
eNäharbei=
Heſſiſche (e
menfabrik.
vierfräulein
ht. Weber,
rggaſ

verläſſiges
fleiß. Mäd=
für
kleinen
ih. bis nach
Spülen ge=
ranſprüchen

F. 33 Gſch.

Beir Reichfagsgeſeheeeo
Bei dem Antrag auf einen Jahresjagdſchein ſind ab 1. April in
Vorlage zu bringen: 1. der Abſchluß einer Jagd=Haftverpflichtung,
2. der Nachweis über den Bezug einer der drei anerkannten Jagd=
zeitungen
für das laufende Jagdjahr (1. April 1935 bis 31. März 1936).
Auch die älteſte deutſche Jagdzeitung, Der Deutſche Jäger
München, überragend redigiert und hervorragend illuſtriert, iſt
amtliches Pflichtorgan und veröffent’icht die ſämtlichen amtlichen
Nachrichten und Jagdverpachtungsanzeigen. Seit 56 Jahren eng
verwurzelt mit dem ſüddeutſchen Weidwerk, war er immer das
bevorzugte Fachorgan des ſüddeutſchen Jägers. Er ſoll auch
für 1935/36 Ihr Fach= u. Pflichtorgan ſein.
Ab 1. Juli 1935 wird der monatliche Bezugs=
preis
für ſämtliche Bezieher auf Mk. 1.25 er=
mäßigt
, alſo für den Jahresbezug auf Mk. 15.-.
(Bis 1. Juli Mk. 1.50 pro Monat). Der Bezug muß direkt durch
den Verlag erfolgen.
Nicht der Preis allein darf ausſchlaggebend ſein ſondern in
erſter Linie die Leiſtung und nicht zuletzt der ſüddeutſche Charakter
unſerer Jagdzeitung.
Beſtellen Sie poſtwendend! Wir überſenden Ihnen dann umgehend
die notwendige Beſtätigung für den Kreisjägermeiſter.
Der Deutſche Jäger (F. C. Mayer Verlag)
München 2 C, Sparkaſſenſtraße 11.
Tüchtige Abonnentenwerber (nur Auto- oder Motorradfahver) 7.
allen Teilen Süddeutschlands gesucht, auch für das Saargebiet.

Riegerplatz 3
geräumig. Laden
Saal, Küche und
Kegelbahn ſofort
zu verm. Aus
kunft b. Günther,
1. Stock, links.

für Büro od. Ge
ſchäft, ſchön groß
i. Zentrum, par
terre, mit gutem
Zugang, per als
bald zu vm. Gefl.
Ang. F. 24 Gſch. (

Herrſchaftliche
3in. Wng
mit Zentralhzg.,
3. Stock, Rhein=
ſtraße
1234, zum
1. April zu ver=
niet
. A. Biehl,

4=Zimmer=
Wohnung
Bad, Zentralhei
zung, 3. Etage, a
kleine Familie o
älteres Ehepaar
in gutem Hauſ=
zu
verm. Angeb
F. 31 Geſchſt.

Zwei=Zimmer=
Wohnung.
mitKochgelegen
heit und Boden
kammer p. 1. Apr.
zu vermiet. An=
geb
. F. 10 Geſch

Wohnungs=
Nahweiße
Eliſabethenſtr. 30
H. 1. St., f. Haus=
beſitzer
, Vermiet.
u. Mieter günſt

und Lagerräume
Zentrum. Erd=
geſchoß
, geſucht.
Ang. unt. F. 23
Geſchäftsſtelle (e

Rheinſtr. 123
Telefon 243.

Schöne
5=Zimmer= Woh=
nung
, Süd=Oſt=
Viertel, an ruh.
Mieter abzugeb
Miete 100. Mk.
Ang. F. 36 Gſch.

Schön
möbl. Zimmer
und ein leeres
Zimmer an be=
rufstätig
. Herrn
ſofort zu ver=
mieten
. Näh.
Geſchäftsſt. (b

Gut möbl. Zim.
p. ſofort z. ver=
mieten
. Hügel=
ſtr
. 15, Laden. (a

Berufstätiger
junger Herr ſuch
Nähe des Wilhe.
minenplatzes
15. Febr. einfach
möbl. Zimmer
ohne Frühſtück
Angebote unter
F. 32 Geſchäftsſt,

Werkſtätte,
ſchön hell, evtl
mit 2=Zimmer
Wohnung, nur
Zentrum geſucht.
Angebote unter
F. 18 Geſchſt.

Schöne
34=Zimmer=
Wohnung von
kinderloſemEhe=
paar
geſucht.
Pünktl. Zahler.
Angebote unter
F. 20 Geſchſt.

3=Zimmer=
Wohnung
von kinderloſem,
beſſerem Beamt.
Ehepaar zum 1. 4.
geſucht. Ang. u
F. 34 Geſchäftsſt

Möbl. Zimmer,
mögl. Zentrum,
m. Telefonbenutz.
ſofort geſucht.
Angebote unter
F. 19 Geſchſt.

Zim.=Wohnung
Nähe Motoren=
fabrik
zum 1. 3.
35 geſucht. Ang.
u. F. 16 Geſchſt.

34=Zimmer=
Wohnung
zum 1. 4. 1935
evtl. ſpäter ge=
ſucht
. Angeb. u.
F. 13 Geſchſt.

23=Zimmer=
Wohnung
von jung. Ehe=
paar
per 1. 3. 35
bezw. 1. 4. 35 zu
mieten geſucht.
Ang. F. 22 Gſch.

Suche
ältere bill. Part.=
Wohnung, 2
Räume. Zahle
Miete voraus.
Ang. u. F.30 Gſch.

2=Zimmer=
Wohnung
NäheEliſabethen
ſtraße, ſofort vd.
ſpäter geſ. Ang.
u. F. 28 Geſchſt.

Akademiker
(2 Perſ.) ſucht
zum 1. Juli 3=Z.=
Wohnung mit
Bad, möglichſt
Tintenviertel. An=
geb
u. F. 27 Gſch
Zimmer
einfach möbl., z1.
mieten geſucht.
Angebote unte

[ ][  ][ ]

Nummer 36

Dienstag, 5. Februar

WarmſtadterCaablatte

Feſtſtellungen zur Wirtſchaftslage.
Konverſionserfolg eine entſcheidende Ekappe zur wirtſchaftlichen Wiedergeſundung.
In ihrem neueſten Bericht Zur Wirtſchaftslage ſtellt die
Deutſche Bank und Disconto=Geſellſchaft u. a. folgendes feſt: Es
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
iſt geſamtwirtſchaftlich von außerordentlicher Bedeutung, daß die

aus der ſtaatlichen Konjunkturpolitik erhoffte Steigerung der
Reichseinnahmen nicht nur voll eingetroffen, ſondern noch über=
troffen
worden iſt. Auf Grund der bisherigen Ergiebigkeit der
Steuerquellen wird geſchätzt, daß im Rechnungsjahre 1934 das
geſamte Steueräufkommen vorausſichtlich um eine Milliarde RM.
höher ſein wird als 1933. Auf der anderen Seite ſind aber auch
die Ausgaben trotz der Erſparniſſe in der Arbeitsloſenunterſtüt=
zung
größer geworden. Wichtiger als die Frage, ob und in wel=
cher
Höhe ſich am Ende des Rechnungsjahres ein Ausgabenüber=
ſchuß
ergeben wird, iſt die Tatſache, daß das Ausmaß, in dem die
Steuerquellen reichlicher fließen, ungefähr den Vorbelaſtungen
entſpricht, die der Reichshaushalt für Zwecke der Wirtſchaftsan=
kurbelung
übernommen hat. Jede Einnahmeſteigerung wird
grundſätzlich zur Abdeckung der Vorbelaſtung des Haushalts ver=
wendet
werden. Die auf Grund der verſchiedenen Arbeitsbeſchaf=
fungsprogramme
geſchaffenen Kreditpapiere umfaſſen Steuergut=
ſcheine
, unverzinsliche Reichsſchatzanweiſungen und Arbeitsbeſchaf=
fungswechſel
im Geſamtbetrage von 5 Milliarden RM. Die Um=
wandlung
in langfriſtige Anleihen befreit die Reichsfinanzen von
der Sorge um die Erſatzbeſchaffung bei Fälligkeit der kurzfriſtigen
Verpflichtungen und gibt die Möglichkeit, eine planmäßige Til=
gung
auf lange Zeiträume zu verteilen
Die ſoeben erfolgte Unterbringung von 500 Millionen RM.
neuer Reichsanleihe bei den Sparkaſſen iſt die erſte derartige
Konſolidierungsmaßnahme großen Stils. Sie iſt ohne Inan=
ſpruchnahme
des offenen Kapitalmarktes möglich geweſen. Zu=
gleich
mit dieſem bedeutſamen Vorgang der Reichsanleihebegebung
erfolgte auf dem Kapitalmarkt ein Schritt von größter Trag=
weite
. Mit, ſeinem außer Zweifel ſtehenden Konverſionserfolg
wird das Zinsermäßigungsgeſetz vom 24. Januar eine entſchei=
dende
Etappe auf dem Wege der wirtſchaftlichen Wiedergeſundung
Deutſchlands bedeuten. Der allmähliche Abbau der überhöhten
Zinslaſt mußte eine der erſten Aufgaben der deutſchen Wirtſchafts=
politik
ſein. Eine ſeiner wichtigſten Vorausſetzungen war die
Wiederherſtellung des Vertrauens. Durch die in den vergangenen
zwei Jahren nationalſozialiſtiſcher Staats= und Wirtſchaftsfüh=
rung
ergriffenen Maßnahmen und ihre Erfolge in Richtung einer
allgemeinen Belebung der Binnenwirtſchaft wurden in zuneh=
mendem
Maße die Vorausſetzungen für die organiſche Geſundung
geſchaffen. Hinzu kam eine Reihe geſetzlicher Eingriffe, durch die
die Beſſerung des Kapitalmarktes auch ſozuſagen von der tech=
niſchen
Seite her vorangetrieben wurde. Der Erfolg dieſer ſyſte=
matiſchen
Beeinfluſſung und Lenkung des Kapitalmarktes hatte
ſich in der letzten Zeit immer ſtärker abgezeichnet. Sein börſen=
mäßiger
Ausdruck beſtand nicht nur in der Steigerung des durch=
ſchnittlichen
Kursniveaus der feſtverzinslichen 6proz. Wertpapiere
bis auf wenige Prozent unter Pari, ſondern auch in ſeiner ſtän=
digen
Höherbewertung der niedriger verzinslichen Werte. Der
landesübliche Zinsſatz war ſo weit geſunken, daß eine Herab=
ſetzung
der Zinſen für einen großen Teil erſtklaſſiger Werte der
wirtſchaftlichen Lage entſpricht. Die Aufgabe der künftigen Ka=
pitalmarktpolitik
wird es ſein müſſen, Neuemiſſionen und mit
ihnen die Finanzierung der weiteren Inveſtitionstätigkeit auf
organiſchem Wege zu ermöglichen.
Produkkenmärkke.
Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Mann=
heim
vom 4. Febr. Weizen inl., 76/77 Kilo, Feſtpreis franko
Vollbahnſtation des Erzeugers, Bez. W. 15 20,85, W. 16 21,05,
W. 17 21,35; Roggen ſüdd., 71/73 Kilo, Feſtpreis franko Voll=
bahnſtation
des Erzeugers, Bez. R. 15 17.05, R. 16 17,35, R. 13
16,65; Braugerſte 2022. Winter= und Induſtriegerſte 18,50
19,50, Futtergerſte 59/60 Kilo, G. 7 16 05, G. 8 16,35, G. 9 16,55,
G. 11 16,85; Hafer, inl., 48/49 Kilo. Feſtpreisgebiet H. 11 16.05,
H. 14 16,55, H. 17 16,85; Mais mit Sack 21,25. Raps 13,00; Wei=
zenmehl
, Feſtpreisgebiet 17, Type 790 28,75, W. 15 27,85: Roggen=
mehl
R. 16 Type 997 24,60, R. 15 24,00 R. 13 23,60; Weizenkleie
feine mit Sack, W. 17 10,67, Roggenkleie R. 16 10,38, Weizenfut=
termehl
13,00, Weizennachmehl 17,00, Erdnußkuchen 14,30, Soya=
ſchrot
13,00, Rapskuchen 12,00 Palmkuchen 13,30, Kokoskuchen
15,20, Leinkuchen 15,20, Trockenſchnitzel ab Fabrik 8,64, Rohmelaſſe
5,92, Steffenſchnitzel 10,24, Wieſenheu loſe 9,8010,60, Luzern=
kleeheu
10,5011, Stroh drahtgepreßt Roggen=Weizen und Hafer=
Gerſte 55,50, desgl. gebünd. Roggen=Weizen und Hafer=Gerſte
4,805,20.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 4. Februar. Das vor=
liegende
Angebot wurde von den Mühlen aufgenommen, insbe=
ſondere
Weizen war nach der Ermäßigung der Ausgleichsabgabe
um 2 RM. pro Tonne beſſer gefragt als im Vormonat. Die Feſt=
preiſe
für Getreide haben mit dem heutigen Markt eine Erhöhung
um 1,50 RM. pro To. erfahren. Am Futtergetreidemarkt wie
überhaupt am Futtermittelmarkt blieb die Nachfrage außerordent=
lich
ſtark, während die Angebotsverhältniſſe noch keine Beſſerung
aufwieſen. Durch die Neuregelung des Weizenmehlpreiſes ent=
wickelte
ſich Ende der Vorwoche lebhafteres Geſchäft; heute war
es bei erhöhten Preiſen ruhiger. Roggenmehl blieb bei unver=
änderten
Preiſen vernachläſſigt. Es notierten (Getreide je To.,
alles übrige je 100 Kilo) in RM.: Weizen W. 9 206,50. W. 13
210,50, W. 16 214,50; Roggen R. 9 166,50 R. 13 170,50, R. 15
174,50 alles Großhandelspreiſe der Mühlen des genannten
Preisgebiets; Futtergerſte G. 9 168,50, G. 11 171,50, G. 12 173,50,
Hafer H. 13 166.50 H. 14 168,50 alles Großhandelspreiſe ab
Station. Bei Waſſerverladung über 100 To 3 RM. mehr. Som=
mergerſte
für Brauzwecke 200, Weizenmehl W. 13 27,50, plus 0,50
RM. Frachtausgleich. W. 16 27,95, plus 0,50 RM. Frachtaus=
gleich
; Roggenmehl R. 13 23,60, plus 0,50, R. 15 24,00, plus 0,50
RM. Frachtausgleich; Weizennachmehl 17. Weizenfuttermehl 13,
Weizenkleie W. 13 10,73. W. 16 10.95, Roggenkleie R. 13 9.99,
R. 15 10,23 alles Mühlenfeſtpreiſe ab Mühlenſtation, ſoweit
ſie in den Bereich der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau fallen.
Soyaſchrot mit Monopolzuſchlag 13. Palmkuchen 13.30, Erdnuß=
kuchen
m. M. 14,50 alles Fabrikpreiſe ab ſüddeutſcher Fabrik=
ſtation
. Treber , Trockenſchnitzel 9,6210,02, Heu ſüdd. 11.00,
Weizen= und Roggenſtroh drahtgevreßt oder gebündelt 55,40.
Kartoffeln: gelbfleiſchige hieſiger Gegend unverändert 2,802.90
Reichsmark per 50 Kilo bei Waggonbezug.
Viehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 4. Febr. Aufgetrieben waren
597 Schweine. Die Preiſe ſtellten ſich für Klaſſe a) auf 53 Pfg.,
b) 5053, c) 4753. d) 4653 Pfg. pro Pfund. Es wurden ver=
kauft
in der Klaſſe a) 7. b) 135, c) 37 und 0) 53 Stück. Markt=
verlauf
: ruhig, geringer Ueberſtand.
Frankfurter Viehmarkt vom 4. Februar. Auftrieb: Großvieh
1083 (gegen 1047 am letzten Montagsmarkt vom 28 1.), darunter
350 Ochſen, 94 Bullen, 336 Kühe, 303 Färſen; Kälber 509 (503),
Schafe 60 (69), Schweine 3861 (3370). Notiert wurde pro Zent=
ner
Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 3740, b) 3136. c) 26
30, d) 2225; Bullen a) 3436, b) 3033, c) 2629, d) 23
25; Kühe a) 3334, b) 2632, c) 2025. d) 1419; Färſen
a) 3840, b) 3237, c) 2731. d) 2326; Kälber a) 46, b) 35
bis 42, c) 2934, d) 2028: Lämmer und Hammel b) 2. Weide=
maſthammel
3536. c) mittlere Maſtlämmer und Maſthammel 32
bis 34: Schafe nicht notiert; Schweine a) 1. 5052, 2. 5052,
b) 49 53, c) 4852, d) 4551, e) und f) , g) 1. 4346,
2. 3842. Im Preisvergleich zum letzten Montagsmarkt blieben
die Preiſe meiſt unverändert, nur beſte Ochſen, Färſen und Kühe
zogen je 1 Mk. an. Marktverlauf: Rinder mittelmäßig, geringer
Ueberſtand (18 Ochſen), Kälber mittelmäßig. Hammel und Schafe
ruhig, ausverkauft. Schweine ruhig, Ueberſtand (146 Stück).

Die Berliner Börſe ſetzte zum Wochenbeginn überwiegend
ſchwächer ein, da kleinere Glattſtellungen von Publikum und Ku=
liſſe
infolge des geringeren Geſchäfts mehr ins Gewicht fielen.
Die Kurſe waren etwa 12 Prozent ſchwächer. Auch im Verlauf
blieb das Geſchäft recht ruhig. Dieſe Entwicklung iſt eine natür=
liche
Reaktion auf die vorangegangenen Steigerungen und nach=
dem
man in den letzten Tagen unter dem Eindruck günſtiger Divi=
dendenmeldungen
größere Neuanſchaffungen vorgenommen hatte,
war die Stimmung geſtern etwas reſervierter. Montanwerte
waren bis zu 1 Prozent niedriger, Mannesmann, Phönix und
Gelſenkirchen verloren bis 1½ Prozent. Von Kaliaktien wacen
nur Aſchersleben (minus 2 Prozent) ſtärker gedrückt. Am Markt
der unnotierten Kaliwerte gingen Wintershall um 2½ Prozent
zurück. Farben ſetzten 7 Prozent niedriger ein und Goldſchmidt
verloren 2 Proz. Durch weiter feſte Haltung fielen Harburger
Gummi auf, die auf die mehrfach erwähnten Dividendenhoffnun=
gen
2½ Prozent gewannen. Am Rentenmarkt waren die Ab=
ſchwächungen
weſentlich geringer. Altbeſitz, Reichsſchuldbuchfor=
derungen
und Ver. Stahlobligationen ermäßigten ſich um ½ Pro=
zent
. Induſtrieobligationen im allgemeinen um ½ Proz. niedri=
ger
. Umſchuldungsanleihe, die vorbörslich etwas höher lagen,
gaben um 10 Pfg. nach. Im Verlauf gaben die Kurſe um ¼½
Prozent nach, ſo daß man faſt allgemein etwa 12 Prozent nie=
driger
handelte als in der Vorwoche. Phönix Bergbau ermäßig=
ten
ſich um 1½ Prozent, auch Farben waren 1½ Prozent und
Rütgers 2½ Prozent gedrückt. Harburger Gummi gaben im Ver=
lauf
ebenfalls um 1½ Prozent nach, Akkumulatoren kamen 5 Pkt.
niedriger zur Notiz. Schleſiſche Elektriztät und Gas verloren 238
Prozent. Schultheiß waren nach einem Anfangsverluſt von 23
um 1½ Proz. erholt. Schiffahrtsaktien lagen unverändert freund=
lich
. Variable Renten waren im Verlauf behauptet.
Das Ergebnis von London hinterließ an der Rhein= Mai=
niſchen
Börſe nur wenig Eindruck. Das Geſchäft ſetzte zum
Wochenende nur zögernd ein, es herrſchte allgemein Zurückhal=
tung
, zumal der Auftragseingang aus der Kundſchaft ſich erheb=
lich
verringert hat. Bei der Kuliſſe beſtand nach der lebhaften
Betätigung in den letzten Wochen und angeſichts des merklich er=
höhten
Kursſtandes ſeit Beginn des neuen Jahres Neigung zu
weiteren Glattſtellungen. Dieſe fanden bei der ſtarken Geſchäfts=
ſchrumpfung
jedoch nur auf ermäßigter Baſis Unterkommen, ſo
daß am Aktienmarkt gegenüber dem Wochenſchluß durchſchnittliche
Abſchwächungen von ½1 Prozent eintraten. Beſonders an dem
Montanmarkt war der Verkaufsdruck deutlich, da die hochgeſtell=
ten
Erwartungen hinſichtlich des jetzt veröffentlichten Stahlver=
einproſpektes
enttäuſcht wurden; man hatte insbeſondere mit der
Ausſicht auf baldige Wiederaufnahme einer Dividendenzahlung
gerechnet. Die Stahlvereinswerte, die ſchon am Samstag gegen
Schluß der Börſe zur Schwäche neigten, büßten weiter ein, ſo Gel=
ſenkirchen
2 Prozent, Phönix 1½ Prozent und Stahlverein ein=
Prozent. Auch andere Montanwerte wurden hierdurch beeinträch=
tigt
. Der günſtige Verlauf der Zinskonverſion konnte ſich am
Rentenmarkt angeſichts der nur kleinen Geſchäftstätigkeit nicht
auswirken, die Kurſe bröckelten leicht ab. Auch im Verlauf blieb
das Geſchäft außerordentlich eng und die Kurſe bröckelten eher
noch leicht ab, und zwar um durchſchnittlich ein halbes Prozent.
Am Rentenmarkt bröckelten die variablen Anleihen ſpäterhin
nochmals bis ½ Prozent ab; das Geſchäft war ſehr klein. Der
Pfandbriefmarkt lag recht ruhig und nicht immer voll behauptet.
Stadtanleihen blieben gut gehalten.
Infolge der anhaltenden Geſchäftsſtille als Folge der ſtarken
Zurückhaltung von Kundſchaft und Kuliſſe nahm die Abend=
börſe
eher einen weiter etwas ſchwächeren Verlauf. Gegen die
ſchon merklich ermäßigten Mittagskurſe ergaben ſich zumeiſt noch=
malige
Rückgänge um ½ ½ Prozent im Durchſchnitt. Der Ren=
tenmarkt
hatte ebenfalls nur kleines Geſchäft. Von variablen
Werten bröckelten Altbeſitz ½ Prozent, Stahlvereinbonds ¼ und
Zinsvergütungsſcheine auf 89,55 (89,60) ab; ſpäte Reichsſchuld=
buchforderungen
und Kommunal=Umſchuldung waren gehalten.
Für Liquidationspfandbriefe erhielt ſich etwas Nachfrage bei gut
gehaltenen Kurſen. Von Auslandsrenten zogen 4proz. Schweizer
Bundesbahn auf 162 (161½) und do. 3½proz. auf 155 (154½) an,

Eiſenbahn und Kraftwagen.
Ausſprache in der Inkernakionalen Handelskamme
Am 30. und 31. Januar iſt in Paris der Sonderausſch
Eiſenbahn und Kraftwagen der Internationalen Handelskamn
zuſammengetreten. Den Vorſitz führte Dr. O. Moſt (Duisbu
Ruhrort). Verſchiedene Fachorganiſationen waren auf dieſer 2
gung vertreten, insbeſondere der Internationale Eiſenbahnv
band und das Internationale Büro der Automobilinduſtrie. 91
Tagung führte zum erſten Male Vertreter der Eiſenbahnen
Kraftverkehrs und der Verfrachter auf internationalem Bod
zuſammen, um die Frage Eiſenbahn und Kraftwagen zu behe
deln. Der Sonderausſchuß hatte hierdurch Gelegenheit, den Sta,
punkt der beiden Verkehrsmittel und ihre Einſtellung hinſichtl
der Probleme der Staatsintervention, der Verkehrsregelung,
Tarife uſw. kennen zu lernen. Auf dieſe Art wird es mögl
ſein, die Frage Eiſenbahn und Kraftwagen dem 8. Kongreß
J.H.K. zu unterbreiten, der Ende Juni d. J. in Paris ſtattfind
Der Kongreß wird auf Grund der vom Sonderausſchuß gema
ten Darſtellung zu dieſer Frage Stellung nehmen und Beſchli
faſſen, mit deren Hilfe dieſe Probleme einer für alle befriedig
den Löſung zugeführt werden können.
Senkung auch der Chileſalpeterpreiſe.
Die Chileſalpeter GmbH. teilt mit, daß ſie ſich der von d
Reichskommiſſar, für Preisüberwachung vorgenommenen M
nahme bezüglich ſeiner Anordnung dem Stickſtoff=Syndikat geg
über wegen Gewährung eines Sonderabſchlages für die Erz
gungsſchlacht anſchließt. Sie räumt den gleichen Sonderabſch
für Lieferungen ab 1. 2. d. J. von 5 Pfg. pro 1 Kilo N, entſp
chend 0,80 Pfg. pro 100 Kilo=Ware, ein. Um die Abnehmer
zu Dezember= und Januar=Preiſen von der Chileſalpeter Gmb
Berlin, bezogenen Mengen vor unmittelbaren Verluſten zu ſch
zen, gibt ſie auf dieſe Mengen inſoweit eine Rückvergütung.
der Februarpreis abzüglich des Sonderabſchlags unter den D
bzw. Jan.=Preiſen liegt. Somit beträgt der Abſchlag für
Dezemberlieferungen 47 Pfg. für 100 Kilo und auf die Janu
lieferungen 64 Pfg. für 100 Kilo. Lieferungen ab 1. 2. ges
bereits getätigte Abſchlüſſe werden zu den veränderten Prei
berechnet.
Wiekſchaftliche Rundſchau.
Uebertragung der Aufſichtsrechte über das Unternehn
Reichsautobähnen. Die Ausübung der der Reichsregierung
ſtehenden Aufſicht über die Geſellſchaft Reichsautobahnen,
durch einen Erlaß der Reichsregierung vom 23. Januar auf
Generalinſpekteur für das deutſche Straßenweſen übertragen w
den. Unberührt bleiben die Befugniſſe der Regierung bei F
ſetzung des Gebührentarifs ſowie die Aufſicht oder Mitwirkt
in Fragen finanzieller oder wirtſchaftlicher Art.
Berliner Hypothekenbank AG. Laut Beſchluß des Aufſich
rats gelangt für das Geſchäftsjahr 1934 eine Dividende von n
der 7 Prozent auf das AK. von 5 Millionen RM. zur Verteilu
Nach 1,02 (0,83) Mill. RM. Abſchreibungen einſchl. 0.20 R.
ſtellungen für Verluſte aus der Kapitalumſchuldung von Ko
munaldarlehen und aus dem Hypothekendarlehensgeſchäft w
ein Reingewinn von 0,38 (0.38) Mill. RM. ausgewieſen,
ſich um den Gewinnvortrag auf 0,55 (0,55) RM. erhöht.
Eingang der Hypothekenzinſen war eine gewiſſe Beſſerung
verzeichnen. Das neue Beleihungsgeſchäft ruhte nach wier
Aus eigenen Mitteln wurden 0,7 Mill. RM. zur Inſtandſetzu
von Hausgrundſtücken zur Verfügung geſtellt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Der Aufſichtsrat der Danziger Hypothekenbank AG. ſchle
der GV. am 2. März für 1934 eine Dividende von 3 Prozent
Vorj. 4 Prozent) vor. Als Gewinnvortrag verbleiben 111
(76 645) D. G. Der Aufſichtsrat hat E. Wiek zum ordentlie
Vorſtandsmitglied ernannt.
An den Folgen einer ſchweren Lungenentzündung ſtarb
Alter von nahezu 73 Jahren Kommerzienrat Emil Amann.
Verſtorbene wandte ſich früh der Fabrikation der Kunſtſeide
und gründete im Jahre 1900 mit die erſte Kunſtſeidenfabrik
Deutſchland, die in Kelſterbach a. M. erſtellt wurde. Er le
damit den Grundſtein für die große Kunſtſeideninduſtrie, die A
einigten Kunſtſeidenfabriken in Frankfurt a. M., als deren A
ſichtsratsvorſitzender er Bedeutendes leiſtete.

Berliner Kursbericht
vom 4. Februar 1935

Deviſenmarkt
vom 4. Februar 19

Berl. Handels=Geſ.)
Deutſche Bank u. /
Disconto=Geſ. /
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llohd
A. E. G.
Bahr. Motorenw. I.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl

Mee
83.50
84.50
32.125
34.50
29.875
122.75
113.
85.
1109.875
147.50
128.
103.50

Me e
J. 6. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr. Untern.
HarpenerBergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen /
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke.
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.

Mfe
143.625
71.375
116.50
102.
87.625

85.25
107.50
86.50
103.25
79.25
65.875

eee
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

Naffe
12.75
104,75
38.25
46.75
110.
73.
14.125
114.50
g7.75
110.25
111.25
130.

Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemark
Danzig.
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island

Währung Geld Brie
1ägypt. * 19.5os 12,535
1 Pap. Peſo 0.598 0.632
100 Belga 158.17 58.29
1 Milreis 0.194 0.1981
100 Leva 3.047 3.053
1canad. Doll./ 2.503 2.509
100 Kronen 154.48 154.58
100 Gulden 181.22 81.38
2=Stg. 12.20 12.23
100 eſtl. Kr. 168.68 68.82
100 finn. Mk. 5.385 5.395
100 Franken 16.41 16.45
100 Drachm. 2.354/ 2.358
100 Gulden 188.28 168.62
100 isl. Kr. 55.21/ 55.331

Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoflowak.
Türkei
ungarn
Uruguah
Ver. Staat

Währung
100 Lire 2
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen ſe
100 Schilling
100 Eseudos 1
100 Kronen 5
100 Franes ſ9
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1türk. 4
100 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar

GeldB
21.30 2
0.710
5.639
80.932 18
Gi.32 16
48.95 4
11.07511
62.30 ſe
9o.72 ſg
34,02
io.40
1.276
1.049
2.505

Sarmſtäster unu Karionarbane Surifast, Finntt orr Aresgher On
Frankfurter Kursbericht vom 4. Februar 1935.

Steuergutſcheine
Gr. IIp. 1934
1935
1936
193
1939
GruppeI ..
2Dtſch. Reichsanl.
5½%Intern., b. 30
6%Baden ... v.25
6%Bahern .. v. 27
6%Heſſen. ... b. 28
.... b. 29
6
6% Preuß. St. v. 28
6%Sachſen . v. 27
6%Thüringen v. 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze
5% Dt. Reichspoſt=
..
Schätze
4½%...
Dtſch. Anl. Ausl.
* Ablöſung.
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
69Baden=Baden
6%Berlin .. b.24
6% Darmſtadt . . .
6%Dresden. . b. 26
6%Frankfurt. b. 26
62Heidelberg v. 26
6%Mainz. . . . . ..
6%Mannheim b. 27
6%München v. 29
6%Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk.
6% Golboblig.

1037.
108.5
105.55
104.3
102.75
1047.
99.5
96.25
101.75
96.45
977
96.5
98),
109
97
96.5
100.7
100.6
90.5

113
10.4
91.75
93.5
92
Ru

95.75
94.25

Pee
hyp.=Bk.=Liquid.
434%0
Komm.=Obl. . .
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G.Pf.
6% Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
60
R.12
6%Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. ..
6%Naſſ. Landesbk.
5½%0 Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
FAusl. Ser. II
Ausl. Ser. I
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=B
Lig=Pfbr.
6%Frki.Hyp.=Bk.
5½%0 Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
Frkf. Pfbr.=Bk.
12%0 Lig.=Pfr.
6 %Mein. Hhp.=Bk.
½2%0 Lig.=Pfr.
8%Pfälz. Hhp.=Bk.
5½%o n Lig.=Pfb.
6½Rhein.Hyp.=Bk.
5½%0 Lig.=Pfr.
Goldobl.
88 Südd. Boben=
Ereb.=Bank
12% n Lig.=Pfbr.
6BBärtt. Hhp.=B.

99.5
94.25

93I.
96.25
97
99.5

114.5

96
99.5
96
99.75
94.25
96.25
94.75
96
99.75
96.75
997
96.5
99.75
95.5
97.25
B.5

Ma
82Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 26
62Mitteld. Stahl.
6% Salzmann &Co.
6%Ver. Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
L.Inveſt.
5 2Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente.:
5Lovereinh. Rumän
4½%
42Türk. I. Bagdadl
4% II.Bagdad
4½%ungarn. 1913
4½% 1914/
Goldr.
1910
42
4½Budp.Stadtanl.
4½Liſſabon. ....
4 2Stockholm.. .
Aßtien.
Aceumulat.=Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Bahn!
Aſchaffbg. Brauereil ;
Zellſtoff.
Bab. Maſchinenfbr.
Bemberg, F.P. ../1
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen...
Eement Heidelbe
Karlſtad

Vee
99"
98.75
98.75
95
971.
97
121.75

6.25

51
29.75
112.5
70.5
129
112.5
143
90J.
113.5
127

B.Chemie, Baſell:
Chem.Werke Albert
Chade (A.=C)
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz.

Dt. Atl. Telegr
Erdöl.
Dt. Gold=u. Silbe
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Dnckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werge=
Elektr. Lieferg.-G.
Licht u. Kraftl
Enzinger Union
Eſchweiler
Eßling. Maſd
Faber& Schl
Fahr. Gebrü
7.G. Farbe,
duſtr.
Feinmech. (Fetter,
Feltc Guilleaume=
Frankfurter Hof
Gelſenkirch Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt, Th...
Gritzner=Kahſer... 32.5
Grun & Bilfinger..
Hafenmühle Frkft. 102
Hanauer Hofbräuh. 129
Hanfwerke Füſſen. / 69.75
Harpener Bergbau 11
denninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ..
Holzmann, Phil. 85.75
zlſeBergb. Stamm
Geniſſel1

Jefe

50.5
123.5
103
2o6
73.75

Narse
118.5
107
265
67.5
132
144
73
841,
71.25
117
93.5
101.75
60
88.25
112
125

Kue
Kali=Chemie....
Aſchersleben.
Klein, Schanzlin.
Klöcknerwerke.
Knorr C. H.
Konſerven Braun
Lahmeher &0
Laurahütte
Lech, Augsbu
Lokomf. Kra=
Löwenbr.
Mainkr.=
Mainz=Akt.
Mannesm.
Mansfeld.
Metallge
Miag, Müh
Moenus.
Motoren Dar
Neckarwer
Sdenw. Hat
Park=u. B
Phönir Berg
Rh. Braunkohlen..
Elektr. Stamm
Stahlwerke ...
Riebeck Montan. . .
Roeder, Gebr.
Rütgerswerft. . . . /
Salzdetfurth Kali
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.,
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr..
Schwartz, Storchen/106
Siemens & Halske., /147.5
Reinigerwerke
Südb. Zucker=A. 6.
Tellus Bergbqu ..

109.25
86.75
180
55.5
21
98.75
93
182.5
75.
92
94
79.5
86.5
80
1o5
94
/117.25
55.75
212
96
98.5
105.25
181
66
99.75

90

Kf e
unterfranken
Ber. Stahlwerke
Ver. Ultramarin ..
Weſtdte. Kaufho
eregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Creditge
Badiſche Bank
Bk. f. Brauinduſtr
Baher. Hhp. u. W
Berl. Handelsgeſ..
Hypothekbk.
Comm. u. Privatbk.
Dt. Banku. Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel.
Dresdner Bank..
Frankf. Bank. ..
Hyp.=Banl
Mein. Hhp.=Bank.
Bfälz. Hyp.=Bank.
Reichsbank=Anl.
Rhein. Hyp.=Ban
Südd. Bod.Cr.Bl
Zürtt. Notenbank. 4
A.=G. f. Verkehrsw.
Alg. Lokalb. Kraftv/;
7% Dt. ReichsbVzg. 1
Hapag ........"
Lübeck=Büchner..
Nordd. Llotzd
Südd. Eiſenb.= Ge
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung
Verein, Verſylt
Frankona Rückzu.9
Mannh. Verſich.
Otavi Minen ..
SchantugHardel

We

[ ][  ][ ]

Dienstag, 5. Februar 1935

Nachdruck verboten.
Plötzlich packte er ſie mit einem Ruck und begann wieder zu
zen, Große Schweißperlen ſtanden ihm auf der Stirne. Wiſſen
ſagte er dann, bei mir iſt das ein ungewohnter Zuſtand.
habe heute zwar ſchon einen Vortrag über die Sache, die man
he nennt, gehalten, aber in praxi ſieht das alles doch ungeheuer
komplizierter aus.
Nennen Sie denn das ſchon kompliziert, weil Sie mit Fräu=
von
Herm nicht morgen ſchon zum Eckbauer ziehen können?
wie ſtellen Sie ſich denn überhaupt die ganze Sache vor?
Ich ſtelle mir die Sache gar nicht vor. Ich kann ſie mir nicht
tellen. Erſtens habe ich noch nie geheiratet. Und zweitens iſt
ne Fähigkeit zu überlegen, ſpazieren gegangen.
Sie ſind wirklich noch ein Kind, Doktor! Sie müſſen doch
an denken, daß Fräulein von Herm nicht ganz einfach von
m Bartiſch weg geheiratet werden kann. Außerdem iſt ſie ein
feines, zartes Perſönchen, wie Glas. Sie mit Ihrer bären=
en
Unbeholfenheit werden, wenn Sie nicht ſehr vorſichtig ſind,
vornherein alles verderben. Was dann?
Eckmann machte eine entſprechende Bewegung um den Hals.
fhängen.
Gott ſei Dank ſind wir noch nicht ſo weit.
Aber was ſoll ich tun?
Vorſichtig ſein. Langſam und unmerklich werben. Nicht tram=
vor
Ungeduld. Das ſind im allgemeinen meine Ratſchläge.
beſonderen aber merken Sie ſich folgendes: Und ſie be=
i
ihm Verhaltungsmaßregln zu geben, die er mit ernſtem, un=
eglichem
Geſicht anhörte. Bei beſonders einprägſamen Stellen
e er zuſtimmend mit dem Kopfe.
Der Tanz war zu Ende.
Eckmann führte ſeine Dame an ihren Tiſch, blieb in gerader
ung ſtehen, bis ſie ihn mit einem Kopfnicken verabſchiedet
e, dann wandte er ſich mit höflicher Verbeugung an Urſula.
rf ich um den nächſten Tanz bitten, gnädiges Fräulein?
la errötete ſofort und ſah unſicher ihren Vater an, der ſeiner=
Alf mit keineswegs gnädigen Blicken maß. Er war dieſem
gen Laffen, der ihm Frau Mahrholm auf ſo lange entführt

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
hatte, alles andere als gnädig geſinnt. Aber da er, wenn er Rache
nahm und ablehnte, überhaupt zu keinem Geſpräch mit Frau
Mahrholm kam, das ihn ſeinem Ziel näher brachte, ſo nickte er
ſchließlich zuſtimmend, im Grunde genommen froh, dann endlich
Urſula auf einige Zeit los zu ſein. Mit einer Verbeugung emp=
fahl
ſich Eckmann. Als er an ſeinen Tiſch kam, ſtellte er verwundert
feſt, daß Lilian verſchwunden war, aber er war gegenwärtig viel
zu ſehr mit ſich ſelbſt beſchäftigt, um dies beſonders beachtenswert
zu finden.
Ein ſo netter, friſcher Kerl, warf Frau Mahrholm ſo neben=
bei
hin, und nippte mit unſchuldigem Geſicht an ihrem Kelch. Ich
bin ungeheuer geſpannt, ob er den Norweger aus dem Felde
ſchlagen wird.
Ich bin überzeugt, daß der Norweger ihn aus dem Felde
ſchlagen wird, meinte der Geheimrat verärgert. Er iſt inter=
national
erprobt .."
Aber Alf iſt Energieborn. Er kocht geradezu vor verhaltener
Kraft. Uebrigens, Fräulein von Herm, ſprechen Sie doch einmal
mit Dr. Eckmann, ob er Sie nicht als Schülerin aufnehmen will.
Ja
Bei ihm können Sie viel lernen, aber er nimmt nicht jeden.
Er unterzieht zuerſt einer Art Aufnahmeprüfung.
Dann nimmt er mich gewiß nicht. Ich gehöre beſtimmt zum
ſchlechteſten und undankbarſten Material.
Ich würde es doch verſuchen. Vielleicht läßt er mit ſich reden.
Zumindeſt ſollten Sie ihn für Ihren Ski=Einkauf gewinnen. Wenn
er Sie in ein hieſiges Geſchäft begleitet, bekommen Sie beſtimmt
das Beſte vorgelegt, denn man weiß, daß ſeinen Luchsaugen nicht
der kleinſte Mangel entgeht ..."
Ich werde vollkommen übergangen, ſcheint mir, grollte Herr
von Herm.
Man denkt eben wirklich nicht daran, daß Sie der Vater
ſind, Herr Geheimrat, flötete Frau Mahrholm. Sie ſchenkte dem
ſchon Halbverſöhnten einen bezaubernd warmen Blick, unter dem
eine Bedenken hinſchmolzen wie Schnee in der Frühlingsſonne.
Außerdem, hielt ihm Frau Mahrholm eine neue Lockſpeiſe
hin, wenn es ſich nämlich ſo arrangieren ließe, daß Ihre Tochter
morgen nachmittag mit Dr. Eckmann einkaufen ginge, dann würde
ich Sie einladen, mit mir eine kleine Rodelpartie zu machen, zum
Gſchwandtner=Bauer, wirklich etwas ganz Ungefährliches
Sofort war Herr v. Herm Feuer und Flamme. Er war aber
vorſichtig genug, ſein Einverſtändnis zu maskieren. Ja, Urſel, das
wäre wirklich ein ganz günſtiges Arrangement, wenn Dr. Eck=
mann

Die Muſik hatte kaum zu ſpielen begonnen, da ſtand ſchon Alf
Eckmann vor Urſula und verneigte ſich.

Nr. 36 Seite 11
Urſula ſtand auf. Sind Sie denn nicht zu müde zum Tan=
zen
? fragte Urſula. Sie werden doch jetzt die letzten Tage im
ſchärfſten Training liegen.
Im Gegenteil, gnädiges Fräulein, in den letzten Tagen vor
dem Kampf ruht man ſich aus. Man ſammelt Kräfte.
Aber Sie üben?
Nur ein wenig. Leichtes Geplänkel. Damit die Knochen nicht
ſperrig werden.
Sperrig?
Unelaſtiſch kann man wohl nicht ſagen. Alſo: ſteif.
Urſula ſah lächelnd zu ihm auf, ſagte aber nichts.
Gnädiges Fräulein ſind Skineuling, nicht wahr?
Ja. Aber woher wiſſen Sie".
Sechſter Sinn. Uebergeordneter Geruchsſinn. Haben Sie ſchon
einen Lehrer?
Urſula, zögernd: Nnnein ...."
Stockend warf Eckmann hin: Darf ich vielleicht . . . . ? Dabei
ſchoß ihm das Blut in die Schläfen. Ich gebe nämlich auch Unter=
richt
.
Aber nur Geprüften, nicht?
Geprüften? Wie meinen Sie das?
Sie unterziehen doch Ihre Schüler einer Aufnahmeprüfung,
hörte ich eben ..
Sofort hakte Eckmann ein. In einigen Fällen, ſagte er ſchein=
bar
leichthin. Er atmete tief. Aber das mache ich nur, wenn ich
mir läſtige Drängler vom Leibe halten will: Korpulente Damen,
arterioſklerotiſche Glatzköpfe und dergleichen. Die laſſe ich über ein
Miniaturſchänzchen ſpringen, und dabei ereignet ſich dann zweier=
lei
: Entweder ſie brechen ſich die Beine oder ſie holen ſich eine
Sehnenzerrung, eine Verrenkung; auch Nervenſchocks ſind vorge=
kommen
. Dieſe Herrſchaften haben von meiner Methode genug und
wollen von mir nichts mehr wiſſen. Den anderen aber erkläre ich
bösartig: Gänzlich ungeeignet . . . So bin ich ſie los.
(Fortſetzung folgt.)

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann;
für Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. 1. 35. 21894. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr;

Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

Ortsgr. Darmſtadt
(im Reichsbund
für Leibesübungen.)
itag, 10. Febr.: 2. Wande=
ig
(Männergruppe): Leng=
d
Hering Hummetroth
chſt. Darmſt.=Oſt ab 7.59 U.
ſtag, 24. Febr.: 2. Wande=
ig
(Frauengruppe): Darm=
)t Frankenſtein Jugen=
m
. Böllenfalltor ab 8.15 U.
ten zur Geſellſchaftsfahrt
iſchkarten bei Fr. Tillmann,
bethenſtr. 21, ſpäteſt. Frei=
bend
vor der Wanderung i.
(181a
lokal.

Nur noch heute und morgen

Heute Premiere

Nur noch heute und morgen

Der spannende Ufa-
Großfilm:
Fürst

Der heitere Kriminalfilm

Schuchardſtr. 15.

Alles einsteigen! Mit Volldampf
in ein humorgolles Spiel toller
Ein- und Reinfälle:

Anfertigung von
Woll= u. Daunen=
Decken ſowie ge=
wiſſenh
. Umar=
beit
. alt. Decken.
Frieda Kleiß,
vormals (n
Minna Amend,
Gutenbergſtr. 11

Woronzeff

mit Jessie Vihrog
und Hans Brausewetter.

mit Brigitte Helm
und Albrecht Schoenhals.

Beginn: 5.45, 6.00 u. 8.20 Uhr

bringt Gewinn!

Dlenstag

LANDESTHEATER

GROSSES
HAUS
infang 20, Ende 22 Uhr
ſauptmiete A, 15. Vorſt.
Tod des Johannes A Pro
per von Niedel
Nuſikal, Leitung: Friderich
inſzenierung: Heyn=Fritzſche
ſauptdarſteller: Ammer=
tann
, von Georgi, Harre,

Febr. 1935

Anfang 20, Ende 22 Uhr
Deutſche Bühne L, 4. Vorſt.
Iphigenie auf Tauris
Schauſpiel von Goethe
Inſzenier.: Everth=Fritzſche
Darſteller: Trumpp, Lippert
Poelzig, Raddatz, Steegen.
Preiſe 0.70 bis 3.80 Mk.

Billige Fiſchtage
jeden Dienstag und Mittwoch!

blaſel, Schmid=Berikoven.
Freiſe 0.70 bis 5.50 Mk.

ſefmarken
Bad., Braunſchweig, Preußen
billig zu verkaufen. Angeb
r 3. 161 an die Geſchäftsſt.

Elektro-Motoren

Reparaturen, Neu- und
Umwickelungen für In-
dustrie
, Gewerbe und
Haushalt nur bei

ststätte Fink
abethenstraße 23 (806a
vorzügliche Küche unter
ihmännischerLeitung.
gstisch im Abonnement.

Hügelstr. 29, Telef. über 3939

ungeputzt

Ein heiteres, reizendes Volks-
stück
aus Alt Potsdam aus
der seligen Zeit, in der der
Großvater die Großmutter
nahm.

Morgen Mittwoch
2 Vorstellungen 4 u. 8 Uhr

NB. Vorſtehende Preiſe verſtehen ſich ab Laden

m Palast seiner IIlusionen. Die
Erschatfung der Frauen aus
dem Nichts. Die schwebende
Luttfee. Die geheimnisvollen
Schattenmenschen durch die
Zauberbrille.
Num. Karten von 0.502 Mk.
Vorverkauf: Verkehrs-Büro.
Jede Mutter freut sich, wenn
ihr Kind lacht Darum schicken
oder begleiten Sie Ihre Kleinen
nachmittags 46 Uhr
Onkel BELLACHINI

Alles freut sich über die lustigen Geschehnisse
am laufenden Band!:
Alles lacht über Karin Hardt, Ida Wüst, Hans
Schlenk, Fritz Kampers, Iakob Tiedtke.

Dame
repariert echte
Teppiche i.Haus.
Angebote unter
F. 17 Geſchſt.

HEUTE LETZTER TAG

Ein lustiger Film von
jungen Mädchen, alten
Gaunern und
viel viel Geld.

Nähmaſchinen
repariert am
Platze zuverläſ=

Dazu das besonders ausgewählte Beiprogramm. (1456

Des riesigen Erfolges
wegen 2 Tage verlängert.
Hans Albers
in
(V1459

ig und billig!
Paul Metzger,
Mühlſtraße 37.

Jugendliche haben Zutritt

Beginn: 5.45, 6.00 u. 8.20 Uhr

IENNV IU60
Friedr. Benfer. W. Schur.

AB MORGEN
ERSTAUFFÜHRUNG:
Liebesleid
Norma Shearer
Spielt in diesem deutsch-
Sprachigen Film eine große
Doppelrolle, in der sie die
Vielseitigkeit ihrer Dar-
Stellungskunst überzeugend
beweist.
(V1457

mit Garantie (a
billigſt zu verkf.

Nur noch heute u. morgen

der lustige Hexenmeister.
Jedes Kind erhält als Geschenk
eine Zauberbrille. Kinder zahlen
von 20 J an. Erwachsene 50 J

WIMKEL

28Rheinſtraße 2

[ ][  ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 5. Februar 1931


Dee arlonet
Dtelbelden

Wenn Sie älter als 25 Jahre ſind, wird Sie folgendes intereſſieren: Etwa um das 25. Lebensjahr herum beginnen in den Körperzellen (bekanntlich iſt d
ganze Körper aus winzig kleinen Zellen, insgeſamt etwa 30 Billionen, zuſammengeſetzt) eigentümliche dunkelfarbige Körnchen aufzutreten, Stoffwechſ
abfälle, welche, anſtatt mit dem Gewebsſaftſtrom die Zellen zu verlaſſen, in dieſen liegen bleiben. Mit fortſchreitendem Lebensalter finden ſich immer me
ſolcher Stoffwechſelſchlacken in den Zellen vor, und zugleich beginnt der Zellſaft das Plasma unter dem Einfluß ſaurer Stoffwechſelproduß
namentlich von Milchſäure und Kohlenſäure, mehr und mehr zu gerinnen, während die Zellkerne die Knotenpunkte des Zellebens einſchrumpfe

Was tun Sie?

Was tun andere?

Die Möglichkeit, in Friſche und Wohlbefinden ein recht hohes Alter zu erreichen, hängt
alſo nicht unweſentlich davon ab, daß der Stoffwechſel in den Körperzellen und die
Gewebsſaft=Strömung zwiſchen denſelben recht angeregt verlaufen. Dann werden Abfall=
produkte
aus dem Stoffwechſel nicht ſo leicht in den Zellen liegen bleiben und zur Ur=
ſache
ihres Verfalls werden, Außerdem wird durch allgemeine Belebung des Zellſtoff=
wechſels
auch dafür mitgeſorgt, daß alternde, untaugliche Zellen rechtzeitig durch lebens=
tüchtige
Neubildungen erſetzt werden. Wenn dann ſchließlich noch der Ueberſäuerung der
Säfte in geeigneter Weiſe entgegengewirkt wird, iſt der richtige Weg zu einer natür=
lichen
Verlängerung des Lebens beſchritten.

Hier unten ſtehen aus der großen Zahl derer, die auf ſolche Weiſe in ihren Lebe
ablauf eingegriffen haben, ſoviele, wie Platz gefunden haben, mit ihrer ausdrücklia
Zuſtimmung und voller Anſchrift aufgeführt mit dem dankerfüllten Bekenntnis, 1
ein Mittel ihnen jugendliche Friſche, jugendliches Ausſehen, jugendliche Leiſtun
fähigkeit, jugendlichen Lebensfrohſinn wiedergegeben hat, nämlich das aus 26 Kräut)
und Erdſalzen gebildete, biologiſch wirkſame Mineralſalz=Kräuterpulver Heidekra
welches durch ſeinen lebhaft fördernden Einfluß auf Verdauung, Stoffwechſel, Druſ
funktionen, Nerventätigkeit und andere wichtige Organleiſtungen den Menſchen juge
friſch, elaſtiſch, leiſtungstüchtig undlebensfroh erhält. Heidekraft preiſenbereits mehr

38000 deutſche Menſchen

Eine 40jährige

Ich fühle mich mit meinen 40 Jahren genau ſo, als wenn ich 20
Jahre wäre. Auch was mein Ausſehen anbelangt, muß ich be=
merken
, daß es durch Ihr Heidekraft jünger wurde. Ich werde
dasſelbe in meinem Bekanntenkreiſe weiter empfehlen. Es iſt für
mich ein Lebensquell. Bin Ihnen ſehr dankbar. Auch das Eſſen
ſchmeckt. Ich bin ſo froh, Heidekraft zu beſitzen.
Harburg=Wilhelmsburg I. Schlageterſtr. 43, III.
27. 3. 34.
Frau Vogel, Hausfrau.

Ein BGjähriger

Hierdurch teile ich Ihnen ganz ergebenſt mit, daß mir Ihr Heide=
kraft
ganz vorzügliche Dienſte geleiſtet hat. Vor einiger Zeit war
ich von einer großen Müdigkeit befallen, die ſeit Gebrauch Ihres
Präparates wieder behoben iſt. Ich fühle mich mit meinem Alter
von beinahe 66 Jahren wieder friſch und munter und möchte da=
her
dieſes belebende Heidekraft nicht mehr miſſen. Aus Dankbar=
keit
werde ich mich hemühen, auch meine Freunde und Bekannten
darauf aufmerkſam zu machen.
Chemnitz, Ferdinandſtr. 17
2. 3. 34.
Otto Hahn, Poſtaſſiſtent i. R.

Gibk Kraft im Lebenskampf

Ich glaube, daß Heidekraft ein Mittel iſt, was älteren Menſchen
Mut und Kraft im Lebenskampf gibt.
Augsburg, Blaue Kappe 1471z.
b. Wiedemann.
Frl. Lina Haßler, Künſtlerin.
31. 3. 34.

Ein 70jähriger

Ich bin mit Ihrem Heidekraft außerordentlich zufrieden, ſo daß
ich es überall empfehle. Ich bin 70 Jahre alt und ſpüre mein
Alter weniger, ſeit ich Ihr Heidekraft gebrauche.
Hilpoltſtein Mittelfranken.
17. 2. 34.
J. Süßner, Invalidenrentner.

Erhöhung des Wohlbefindens

Ih bin mit Ihrem Heidekraft ſo zufrieden und kann nicht umhin,
Ihnen meine vollſte Anerkennung auszuſprechen. Seitdem ich Ihr
Präparat gebrauche, bemerke ich eine Erhöhung meines Wohl=
befindens
. Ich bin 72 Jahre. Ihr Präparat will ich unter meinen
Bekannten gern weiterempfehlen und bitte, meine Zeilen unter
Ihren Anerkennungen aufzunehmen.
Berlin=Charlottenburg 2. Kneſebeckſtr. 90.
6. 3. 34.
Fr. Ida Piplak.

Gine Giige

Mit Heidekraft bin ich ſehr zufrieden. Schon nach 1½monatigem
Gebrauch empfinde ich ſeine Wirkung ſehr wohltuend. Ich fühle
mich ſo leicht und wohl, wirklich wie neugeboren. Appetit iſt aus=
gezeichnet
. Schlaf ſehr gut und möchte Heidekraft nicht mehr ent=
behren
. Bin 62 Jahre, fühle mich jetzt aber wieder jung und bin
Ihnen ſehr dankbar für das Mittel.
Zirndorf Fürth, Spitalſtr. 6, I.
15. 2. 34.
K. Loch, Oberpoſtſchaffners=Wwe.
Energie und Lebensluſt wiedergekehrt
Ich kann Ihnen mitteilen und tue dies ſehr gern, daß Ihr Heide=
kraft
von einer ganz hervorragenden Wirkung iſt. Ich bin 57
Jahre alt und ſpüre mein Alter weniger. Bin wieder ein ganz
anderer Menſch geworden, die alte Energie, Lebensluſt und Hu=
mor
ſind wieder da, ebenſo erhöhte Spannkraft mit einem Wort,
Ihr Heidekraft leiſtet mir ausgezeichnete Dienſte. Ich habe das=
ſelbe
ſchon viel weiterempfohlen.
Wieſau, Kr. Glogau.
12. 6. 34.
Friedrich Lange, Kaufmann.

(37065 notariell beglaubigt am 27. November 1934)
Lebensenergle und Jugendfriſche
Nach 6wöchigem Gebrauch von Heidekraft bin ich verpflichtet,
Ihnen den herzlichſten Dank auszuſprechen. Denn trotz der vielen
Dankſagungen war ich im Zweifel über Heidekraft, aber wirklich
erſtaunt bin ich über den Erfolg. Wider Erwarten bin ich über=
raſcht
von der Wirkung Ihres Heidekraft. In dieſer Zeit, wo ich
Ihr Heidekraft einnehme, verſpürte ich gleich, daß mein ganzer
Organismus beſſer arbeitete. Es iſt ein gutes Aufbaumittel. Nach
regelmäßigem Gebrauch von Heidekraft fühle ich mich wie neu=
geboren
und habe neue Lebensenergie und Jugendfriſche. Meine
Bekannten wundern ſich und ſagen: Statt älter wird er jeden
Tag jünger. Ich werde dieſes Präparat nicht ausgehen laſſen und
in meinem Bekanntenkreiſe aufs wärmſte empfehlen.
Schwientochlowitz, Schwarzwaldſtr. 14.
11. 2. 34.
Johann Gaſch, Maſchiniſt.

Imner frich und Wohlaf

Ich bin 74 Jahre und fühle mich immer friſch und wohlauf, ſeit
ich Ihr Heidekraft benutze. Ich habe ein friſches Ausſehen, ſo daß
ſich die Leute öfters wunderten. Ich habe ſchon die dritte Packung
Nehme es regelmäßig immer früh nach Vorſchrift. Habe es auch
ſchon mehreren meiner Freunde empfohlen.
Deiſenhofen b. München. Bahnpoſten Nr. 5.
Barbara Pinſer, Bahnwärterswitwe.
11. 4. 34.

Fühle mich wohl und jünger.

Seit Auguſt vorigen Jahres bis Mitte Februar dieſes benutzte
ich Ihr Heidekraft und konſtatiere, daß es mir große Dienſte ge=
leiſtet
hat. Ich fühle mich wohl und jünger trotz meiner nun
vollendeten 54 Jahre. Haben Sie vielen Dank.
Claußnitz, Bez. Leipzig. Obere Dorfſtr. 30.
14. 4. 34.
Arno Dathe, Stricker.

Eine Sülige

Teile Ihnen mit, daß ich, ſeit ich Ihr Heidekraft einnehme mich
ganz anders fühle. Jedermann wundert ſich über mein Ausſehen.
Ich bin 53 Jahre, kann aber arbeiten wie eine 20jährige. Ich
danke Gott, daß er mich auf dieſen Gedanken geführt hat, es ein=
mal
mit Heidekraft zu verſuchen, und ich möchte auch nur wün=
ſchen
, daß jeder Heidekraft verſuchen möchte.
Kropp b. Schleswig.
Frau Gottfr. Talinſki.
9. 9. 34.
Friſch, jugendlich, leiſtungsfähig
Auch ich beſtätige Ihnen dankend, daß ich ſowie meine Ehefrau
ſchon nach 5 Wochen eine gute Wirkung nach Einnehmen Ihres
Heidekraftpräparates verſpüren. Es iſt volle Wahrheit, daß Heide=
kraft
friſch, jugendlich, leiſtungsfähig und vor allen Dingen
lebensfroh wirkt. Meine Ehefrau und ich können gut ſchlafen,
haben guten Appetit und regelmäßigen Stuhlgang, ſind beim
Aufſtehen des Morgens friſch und arbeitsfreudig.
Gruna 87, Adolf=Hitler=Str. 87.
10. 4. 34. Paul Sack, Polizei= u. Krim.=Hauptwachtmſtr. i. R.

Sehe friſch und wohl aus

Vier Monate nehme ich nun regelmäßig Ihr Heidekraft und
möchte es nicht unterlaſſen. Ihnen meine höchſte Anerkennung
auszuſprechen. Ich fühle mich ſeit dieſer Zeit wie neugeboren,
ſehe ſehr friſch und wohl aus, dabei ſtehe ich heute im ſechzigſten
Lebensjahr. Ich werde Ihr Mittel weiterempfehlen.
Oberhauſen / Rhld., Nordſtr. 2. Altersheim.
Heinrich Wiegmann. Knappſchaftspenſionär.
16. 4. 34.

Siſſe nich Unger

Bin ſehr zufrieden mit Heidekraft, fühle mich wie neugeboren.
Bin 70 Jahre alt, aber ſeit ich Heidekraft nehme, fühle ich mich
20 Jahre jünger.
Landau/Pfalz, Vogeſenſtr. 41.
K. Schmitt. Poſtbeamter a. D.
24. 4. 34.

Fühle mich verjüngt

Muß Ihnen mitteilen, daß mir Ihr Präparat Heidekraft w
volle Dienſte geleiſtet hat und ich mit demſelben ſehr zufrie
hin. Trotz meiner 54 Jahre fühle ich mich verjüngt. Mit R
kann ich dieſes Präparat jedem Menſchen nur warm empfeh
Ich ſelbſt könnte es nicht mehr miſſen.
Potsdam, Kurfürſtenſtr. 17.
Georg Lüttich, Klavierlehrer u. Enſemblepia
1. 4. 34.

Fühle mich jung und rüifig

Muß Ihnen hiermit den aufrichtigſten Dank für Ihr wertv=
Heidekraft ausſprechen. Da ich es bereits ſchon viele Wochen,
in der Gebrauchsanweiſung geſchrieben, einnehme, fühle ich
mit 76 Jahren noch immer jung und rüſtig. Auch bin ich
immer imſtande, die 1½=km=Strecke zur Arbeitsſtätte zu ge
Die Arbeitsluſt hat ſich wiedergefunden und die Müdigkeit
legt. Auch kann ich die ganze Nacht hindurch ruhig ſchlafen 2
um bin ich mit Ihrem Heidekraft ſehr zufrieden und werde
jedem Menſchen ſehr empfehlen.
Kl. Sausgarten, Krs. Pr.=Eylau/Oſtpr.
26. 4. 34.
Aug. Schiemann. Landarbeiter

Aufmunkerung im ganzen Körper
Sehe mich veranlaßt. Ihnen mitzuteilen, daß mir Ihr Heidek
ſehr gute Dienſte leiſtet. Seitdem ich dieſes nehme fühle ich
Aufmunterung im ganzen Körper und in meiner täglichen Ar
bin ich viel leiſtungsfähiger. Heidekraft kann ich daher jederm
nur warm empfehlen.
Meerane i. Sa. Martinſtr. 49.
5. 8. 34.
Richard Uhlig. Kaufman
elensſtiſche und Ruit.
Ich fühle mich als 61jähriger, ſeit ich Ihr Heidekraft nehme
ein 40jähriger Lebensfriſche und Mut haben mit einem 9
zugenommen, daß ich ſelbſt ſtaune. Ich marſchiere ieden Tag
Stunden in ſehr gebirgigem Gelände zur Arbeitsſtätte und
gleichen Weg zurück und muß tagsüber ſehr ſchwer arbeiten. 2
dies geht ſeit einigen Wochen immer beſſer. Ich werde Ihr He
kraft als ſehr gutes Mittel überall empfehlen.
Lenzkirch, Bad. Schwarzwald. Grabenſtr. 55.
Joſef Jörger, Säge
16. 1. 34.
De Huankraf inmk zu
Ihre Originalpackung Heidekraft hat meine Erwartung weit ü
troffen. Die Spannkraft des Körpers nimmt wieder merklick k
fühle mich überhaupt bedeutend jünger.
Schleißheim, Adolf=Hitler=Str. 10.
Benno Reich, Straßenaufſeher a.
17. 2. 34.
Lebensenergie und Jugendfriſche
Wider Erwarten bin ich überraſcht von der Wirkung IhresH
kraft. In dieſer Zeit, wo ich Ihr Heidekraft einnahm, verſr
ich gleich, daß mein ganzer Organismus beſſer arbeitete. E
ein ſehr gutes Aufbaumittel. Nach regelmäßigem Gebrauch
Heidekraft fühle ich mich wie neugeboren und habe neue Lel
energie und Jugendfriſche. Bin Ihnen ſehr dankbar und v
dieſes Präparat nicht mehr ausgehen laſſen. Die gleiche 9
kennung auch von meiner Schweſter.
Sautorn/Niederbayern.
Thereſe und Sophie Baierl, Haustöch
24. 8. 34.
Beiſeite ie eie Mlgtelt.
Nehme ſeit / Jahr regelmäßig Ihr Heidekraft und fühle
mit 50 Jahren ganz jung. Verſpüre nie eine Müdigkeit
werde Ihr Präparat überall empfehlen.
München 8. Joſephsburgſtr. 8, I.
Frau Chr. Stöber, Hebam:
9. 10. 33.

Apotheken,
Drogerien und
Reformhäuſer
die Heidekraft noch nicht führen, wenden
ſich an die bekannten Groſſiſten oder direkt
an die Herſtellerfirma
Heidekraft G. m. b. H.
Naumburg/Saale N 154

Heidekraft 1 Woche koſtenlos!
Jeder kann und ſoll Heidekraft koſtenlos gegen Einſendung des nebenſtehenden Gutſcheins
bezw. gegen einfache Poſtkartenbeſtellung gründlich erproben. Wir wollen nicht überreden,
ſondern jedem die Möglichkeit geben, ſich ſelbſt zu überzeugen. Heidekraft iſt kein Spezial= Ver=
jüngungsmittel
, das nun alte Leute wieder zu jungen machen könnte, ſondern es ſchafft Jugend=
lichkeit
, Glücksgefühl und Lebensfriſche vornehmlich dadurch, daß es den Erſatz alternder,
lebensuntüchtiger Körperzellen durch Neubildung lebenskräftiger Körperzellen der Grund=
elemente
des Lebens kräftig belebt und fördert. Unſere koſtenloſe Verſuchspackung reicht für
etwa eine Woche aus. Danach pflegt man meiſt ſchon eine deutliche Auffriſchung zu verſpüren.
Der Probepackung fügen wir gleichfalls koſtenfrei die intereſſante Aufklärungsbroſchüre Alt
werden und jung bleiben bei. Heidekraft iſt ſchon in vielen Apotheken, Drogerien und
Reformhäuſern erhältlich beſtimmt dort, wounſere Plakate aushängen oder unſere Pachungen
ausliegen. Die Originalpackung koſtet RM. 1.90 und reicht bei der üblichen Ooſis von einer
Meſſerſpitze zirka 2 Monate; die Ooppelpackung koſtet RM. 3.50.
UII. 8
Veitreter und Reiſende zum Beſuche der Privatkundſchaft werden von uns nicht beſchäftigt.
urg /Saale N154
Heidekraft G. m. b. H., N

(In offenem 2
Gutſchein, umſchlag als 2
ſache 3 Pfg. P.
Fa, Heidekraft G. m. b. H.
MNaumburg Saale W
Ich entnahm dieſen Gutſchein dem
Darmſtädter Tagblatt
und erſuche um Zuſendung einer für
eine Woche ausreichenden Verſuchspa
Heidekraft, biologiſch wirkſames M.
ralſalz=Kräuterpulver. Da=
Druckſchrift Alt werden und jung blei
Koſten dürfen mir hierdurch
nicht entſtehen.
Vorname, Name, Beruf, genaue Anſe