Einzelnummer 10 Pfennige
44
U
Ter
e
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
wöchentlch 7maligem Erſcheinen monatlich Mk. 2.20
Saus einſchl. Boienlohn und Transportloſfen. Ab=
1t M. 2.—. Poſibezugspreis Mk. 2.40 einſchl.
Poſi=
weiſungsgebühr und ausſchließlich Poſtzuſiellgeld.
ſerſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
alt berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
gspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Fernruf obne Verbindlichkelt für uns.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 27
Sonntag, den 22. Januar 1935.
197. Jahrgang
Anzeigenpreis:
Die 22 mm breite Zeile im Anzeigentell 1 mm boch.
7 Pfennig. Die 92 mm breite Zeile im Texttel 1 mm
hoch 80 Pfennig. Platzaufſchlag nach vorheriger
Ver=
einbarung) für Placterung unter Text oder an
be=
ſtimmter Stelle 25%Rabatt nach Staffel C.Prlvatanzeigen
(einſpaltigl das feitgedruckte Leberſchriſtewort 20 Pfg.,
ſedes weitere Wort 8 pfennig. Famillen= Anzeigen
die 22 mm breite Zele 1 mm hoch 6 pfennig. Zur Zeit
iſt Preisliſte Nr. 3 gültig.
Poſiſcheckkonto: Frankfurt a. M. 1301. Banklonio:
DD=Bank und Darmſtädter und Nationalbank.
ſ41
d1
d1
2
1
Die Schau des deutſchen Bauerntums.
Die „Grüne Woche Berlin 1935” ein Spiegelbild der Aufgabenſtellung und Zielſehung
nakional=
ſozialiſtiſcher Agrarpolitik — der Schickſalsverbundenheit von Skadk und Land.
ie Eröffnung der „Grünen Woche‟.
DNB. Berlin, 26. Januar.
„Die Grüne Woche Berlin 1935”, die Ausſtellung des deutſchen
erntums, veranſtaltet von der gemeinnützigen Berliner
Aus=
ings=, Meſſe= und Fremdenverkehrs=Geſellſchaft unter
Mitwir=
des Reichsnährſtandes, iſt am Samstag vormittag in
Gegen=
von über 1000 Ehrengäſten aus allen Gebieten des
öffent=
n Lebens feierlich eröffnet worden. Auch Bauernabordnungen
Frankreich, Norwegen, Polen, Schweden und Ungarn ſind
Berlin gekommen, um dieſe größte Winterſchau zu beſuchen.
Die „Grüne Woche” gibt einen umfaſſenden Ueberblick der
irpolitik des Dritten Reiches.
Mit der Ouvertüre zur Oper „Der Freiſchütz” von Carl Maria
Weber, geſpielt vom Landesorcheſter Gau Berlin unter
Lei=
von Prof. Dr. h. c. Guſtav Havemann, wurde der feierliche
eingeleitet.
Dann ſprach Oberbürgermeiſter Dr. Sahm herzliche
Begrü=
sworte. Wohl niemand habe, ſo ſagte Dr. Sahm, ein ſtärkeres
reſſe an einer leiſtungsfähigen und leiſtungsfreudigen
Land=
chaft, als gerade die großen Städte; nirgends als in den
en der Ernährung komme ſo ſtark die
Schickſalsverbun=
heit zur Geltung, die alle ſchaffenden Kräfte
un=
s Volkes in Stadt und Land zu einer
Not=
einſchaft unlösbar verknüpfe.
Möge die Grüne Woche, die das eigentliche Weſen deutſchen
rntums zum Ausdruck bringt, eine feſte Brücke zwiſchen Stadt
Land ſchlagen, denn ſie zeigt die inneren Bindungen, die das
deutſche Volk zu einer organiſchen Einheit zuſammenfügen
weiſt darauf hin, daß an erſter Stelle die Verpflichtungen
i, die wir Deutſche unſerem Volke gegenüber haben."
Görings Feſtanſprache.
Tach der Begrüßungsanſprache des Oberbürgermeiſters Dr.
ſpielte der Bläſerchor der Forſtſchule Steinbuſch bei Kreuz
fürſtengruß. — Stürmiſch begrüßt, nahm dann der preußi=
Miniſterpräſident H. Göring das Wort zu der
anſprache.
Niniſterpräſident Göring führte unter anderem aus: Zum
Male ſeit Beſtehen der „Grünen Woche” tritt auch die deut=
2 forſtwirtſchaft mit einer großen Halle auf dieſer Ausſtellung
ſyrſcheinung. Landwirtſchaft und Forſtwirtſchaft
hier nebeneinander in brüderlicher Eintracht, um
deutſchen Volk zu zeigen, wie ſie — jede für ſich und doch
miteinander — arbeiten und ſchaffen an dem Werk, das
der Führer gewieſen hat.
der Durchbruch des Nationalſozialismus hat es bewirkt, daß
die Aufgabe der Forſtwirtſchaft für die Volksgeſamtheit in
wahren Bedeutung wiedererkannt hat. Bauer und
Wald=
rhaben ſchwer gelitten unter den Wunden der vergangenen
Verſchuldung des Hofes und Verwüſtung des Waldes waren
olgen. Heute zwingt uns die Not und erzieht uns die Idee
Nationalſozialismus zum Wiederaufbau und zu geſunder
ſchaft.
Gleiche Aufgaben verbinden Landwirkſchaft
und Forſtwitkſchaft,
jedarfsdeckung des Volkes mit wichtigſten Gütern in der
auf=
ingenen Autarkie. Beide nutzen Blut und Boden und haben
große Aufgabe, den Proletarier durch
Seß=
machung und Siedlung und
Heimſtätten=
lndung vom internationalen Irrwahn zu
be=
en. Die „Grüne Woche” in ihrer heutigen Gliederung ſoll
ſol dafür ſein, daß Landwirtſchaft und Forſtwirtſchaft, Bauer
Waldbeſitz nicht gegeneinander, ſondern in verſtändnisvoller
nzung miteinander arbeiten mit gleicher Blickrichtung auf
ſom Führer abgeſteckte Ziel.
iel der Forſtwirtſchaft iſt die Pflege,
Er=
ung und Vermehrung des deutſchen Waldgs
die Steigerung ſeiner Leiſtungen für das
mte Volk. Nicht allein von der materiellen Seite dürfen
in unſere Forſtwirtſchaft herangehen. Wald als deutſches
gut iſt eng verbunden mit deutſchem Volkstum, iſt
Grund=
deutſcher Kultur. Wir wollen dem deutſchen Volk den
Natur=
wiedergeben und ihn ſo bewirtſchaften, daß er ſeinen
kultu=
ſozialen und nationalwirtſchaftlichen Aufgaben gerecht
en kann. Zur Wirtſchaft wie zur Landwirtſchaft gehört
auch die Jagd. Deshalb iſt mit der „Grünen Woche” eine
7usſtellung verbunden geweſen.
Forſtwittſchaft und Jagd
Lienen beide der Verſorgung des Volkes.
ind aber auch darin einander ähnlich, daß für den
Wald=
r wie für den Jäger die Verſuchung beſteht, in das ihnen
träute Volksgut ſchärfer einzugreifen, es ſtärker auszunutzen
S der Forderung der Nachhältigkeit, der Hege und Pflege,
Sorge für die, die nach uns nachkommen, entſpricht. Darum
fen beide einer ſtarken Bindung an die Idee der
einſchaft. Die Vergangenheit hat gezeigt, welche
Scha=
ihne eine ſolche Bindung entſtehen. Für die Jagd iſt dieſe
ung geſchaffen durch das Jagdgeſetz, für die
Forſtwirt=
wird ſie geſchaffen durch ein ſtarkes und feſtes Forſtge=
Dann erſt wird die Erfüllung der Aufgabe der
Forſtwirt=
für dauerndes Wachſen und Verjüngen im Walde, nächhat=
Erzeugung hochwertiger Rohſtoffe für die Wirtſchaft zu ſor=
gen, geſichert. Dann wird ewiger deutſcher Wald ſein und bleiben,
ewiger Segensquell für das ewige deutſche Volk.
Junge Bauern und Bäuerinnen aus der Kurmark ſangen im
Anſchluß an die Feſtrede des Miniſterpräſidenten das deutſche
Bauernlied „Blut und Boden”.
Reichsminiſter Darré eröffnel die Ausſkellung.
Dann hielt der Reichsbauernführer, Reichs= und preußiſcher
Miniſter für Ernährung und Landſchaft, R. Walther Darré, die
Eröffnungsrede. Der Reichsernährungsminiſter und
Reichs=
bauernführer R. Walther Darré wies einleitend auf das
ge=
waltige Aufbauwerk hin, das in ſeinen Grundmauern heute
be=
reits fertig ſtehe und führte dann u. a. aus:
Die nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik dürfte bei dieſem
Aufbauwerk eine entſcheidende Helferin ſein.
Indem unſer Führer von der Erkennmis ausging, daß
das Fundament des deutſchen Staates nur das
deutſche Bauerntum ſein könne machte er die
national=
ſozialiſtiſche Agrarpolitik zu einem Angelpunkt der
national=
ſozialiſtiſchen Geſamtpolitik und übertrug der deutſchen
Bauern=
ſchaft und ihrer Führung damit eine Verantwortung und
Ver=
pflichtung, von deren Erfüllung die Zukunft des deutſchen
Volkes entſcheidend mitbedingt iſt. Die
nationalſozia=
liſtiſche Agrarpolitik bekam damit insbeſondere die
Aufgabe, den deutſchen Sozialismus
Wirklich=
keit werden zu laſſen. Deutſcher Sozialismus iſt mehr
als lediglich eine Wirtſchaftsreform. Wenn er Wirklichkeit werden
ſoll, ſo kann er ſich nicht mit Teilmaßnahmen begnügen. Er muß
alle Lebensäußerungen des deutſchen Volkes durchdringen und
umgeſtalten, nicht nur das geſamt=deutſche Wirtſchaftsleben
ſon=
dern ebenſo ſehr das geſamte deutſche Rechts= und Kulzrleben.
Damit war der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik ein
Auf=
gabenkreis zugewieſen, der den deutſchen Bauern nicht nur als
Landwirt erfaßte, ſondern auch als Menſchen. Dies bedingte
gleichzeitig die
Ausrichlung der nakionalſozialiſtiſchen Agrarpolikik
in allen ihren Maßnahmen auf das deutſche
Bolksganze.
Die „Grüne Woche Berlin 1935” verſucht ein Spiegelbild
dieſer Aufgabenſtellung und Zielſetzung und der daraus ſich
er=
gebenden agrarpolitiſchen Maßnahmen zu geben. Sie ſoll dazu
dienen, im deutſchen Bauerntum das Bewußtſein für die
Be=
deutung ſeiner Aufgaben und Pflichten zu vertiefen, den
deut=
ſchen Städter aber eindringlich an ſeine
Schickſalsverbun=
denheit mit dem deutſchen Bauerntum erinnern und ihm
zeigen, daß die nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik ebenſo ſehr dem
deutſchen Städter wie dem deutſchen Bauern dient.
Um das landwirtſchaftliche Ausſtellungsweſen leiſtungsfähig
für dieſe Aufklärungs= und Erziehungsaufgabe zu machen, hat
es einer gründlichen Umgeſtaltung bedurft. Vor der
Macht=
übernahme durch den Nationalſozialismus beſtand die
Haupt=
aufgabe der landwirtſchaftlichen Ausſtellungen — auch der
Grü=
nen Wochen — darin, einen Treffpunkt für möglichſt viele Käufer
und Verkäufer zu bilden. Soweit ſich dieſe Ausſtellungen
über=
haupt auf agrarpolitiſches Gebiet wagten, und nicht in
agrar=
techniſchen und agrarwirtſchaftlichen Problemen ſtecken blieben,
trugen ſie den Stempel einſeitiger Intereſſenvertretung.
Schon die „Grüne Woche Berlin 1934” — alſo vor einem
Jahr — hat
das Geſicht dieſer Veranſktalkungen
von Grund auf gewandelk.
Zum erſten Male wurde im Vorjahr eine Grüne Woche unter
dem Geſichtspunkt einer leitenden politiſchen Idee, und zwar
unter dem Gedanken von Blut und Boden geſtaltet. Der Blick
des Ausſtellungsbeſuchers wurde auf die Geſamtleiſtung des
bäuerlichen Menſchen für Volk und Staat hingewieſen, in dem
das Gebiet der Raſſekunde und Bevölkerungspolitik, der
bäuer=
lichen Kultur und des bäuerlichen Brauchtumes und vor allem
auch der bäuerlichen Geſchichte in ihrer Verbundenheit mit dem
deutſchen Volksſchickſal in den Bereich der Darſtellungen
ein=
bezogen wurde. Mußte ſich die Ausſtellung des Vorjahres,
aus=
gehend von den grundlegenden nadionalſozialiſtiſchen
Agrar=
geſetzen vom Herbſt 1933, naturgemäß darauf beſchränken, die
Aufgaben und Ziele der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik
dar=
zuſtellen, ſo iſt es heute, nach einem Jahre zielbewußten
Aus=
baues, zum erſten Male auf einer Grünen Woche möglich, von den
Leiſtungen der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik Zeugnis
abzu=
legen. So iſt
die „Grüne Woche Berlin 1935” ein Markſtein
der agrarpolikiſchen Enkwicklung
und — da für den Aufbauwillen des Nationalſozialismus in jeder
Leiſtung eine neue Aufgabenſtellung mit eingeſchloſſen iſt, —
zu=
gleich ein Wegweiſer zu neuen Aufgaben und
Zielen.
Die Gewißheit des Einſatzes aller für alle iſt die entſcheidende
Vorausſetzung für die von den deutſchen Bauern in der
Erzeu=
gungsſchlacht geforderte allſeitige Leiſtungsſteigerung; denn ſie
gibt ihm die Gewähr, daß ſeine Leiſtungsſteigerung auch den
ver=
dienten Lohn finden wird. In dieſer Gewißheit ſtellt die
diesjäh=
rige Grüne Woche in den Mittelpunkt ihrer Darſtellungen eine
Lehrſchau über Ziele und Aufgaben der deutſchen Erzeugungs=
(Fortſetzung auf Seite 2 erſte Spalte.)
P Die Toce.
Nach Abſchluß der Genfer Ratstagung, welche die
Rück=
gliederung der Saar zum 1. März beſchloß, iſt eine kurze
Zwi=
ſchenpauſe eingetreten. Man ſchöpft etwas Atem und bereitet in
den diplomatiſchen Kanzleien kommende Dinge vor. Nicht
un=
weſentlich hat ſich die europäiſche Lage geändert, und das
all=
gemeine Rätſelraten beſchäftigt ſich in der Hauptſache mit der
Frage, wie man ſich in den verſchiedenen Zentren der
euro=
päiſchen Politik mit dieſer Wandlung der Dinge abzufinden
ge=
denkt. In der kommenden Woche werden Miniſterpräſident
Flandin und Außenminiſter Laval zu einem feierlichen
Staats=
beſuch nach London reiſen. Das Ergebnis dieſes Beſuchs aber
wird in jedem Fall für die europäiſche Politik von
außerordent=
licher Bedeutung ſein. Nicht daß man annehmen müßte, daß auf
alle Fälle in London die große Patentlöſung gefunden wird, die
alle Schwierigkeiten für Gegenwart und Zukunft ausräumt, die
Bedeumng der Londoner Verhandlungen wird aller
Voraus=
ſicht nach vielmehr darin beſtehen, daß das Ergebnis ſo oder
ſo deutliche Rückſchlüſſe zulaſſen wird auf den Geiſt, in dem
man in London, insbeſondere aber auch in Frankreich, die in
Rede ſtehenden großen Fragen der europäiſchen Politik in
Zu=
kunft zu behandeln gedenkt.
Es unterliegt keinem Zweifel, daß, ausgeſprochen oder
un=
ausgeſprochen, das deutſch=franzöſiſche Verhältnis irgendwie im
Mittelpunkt aller dieſer Beſprechungen ſtehen wird. Es
unter=
liegt auch keinem Zweifel, daß die engliſchen Staatsmänner ein
ſehr großes Intereſſe an einer Beſſerung der deutſch=franzöſiſchen
Beziehungen haben. Dieſes engliſche Intereſſe iſt in der
welt=
politiſchen Lage begründet. Die Zeiten des splended isolation
ſind endgültig vorüber und wenn ein engliſcher Staatsmann
vor nicht allzu langer Zeit davon ſprach, daß Englands Grenze
am Rhein liege, ſo iſt das unbedingt richtig, wenn man das
Wort ſo auffaßt, daß Englands Intereſſe durch deutſch=
franzö=
ſiſche Auseinanderſetzungen auf alle Fälle ſehr ſtark in
Mitleiden=
ſchaft gezogen werden. England aber braucht Ruhe, auch wenn
vielleicht im Augenblick im Pazifik unmittelbare Gefahren nicht
beſtehen. Nicht nur, daß das neuerliche militäriſche Vorgehen
Japans gegen China eine Art Menetekel iſt, eine Warnung, daß
die Lage in Oſtaſien, auch wenn die Gefahr eines ernſthaften
ruſſiſch=japaniſchen Konflikts im Augenblick behoben ſcheint, noch
immer außerordentlich labil iſt. Die derzeitigen Londoner
Ver=
handlungen über die indiſche Verfaſſungsfrage zeigen mit aller
Deutlichkeit, welche Schwierigkeiten die Engländer in Indien,
der Quelle ihres Reichtums, haben. Die ſchwerwiegenden
Ent=
ſcheidungen, welche die engliſche Regierung hier zu treffen hat,
wirken naturgemäß auch auf die engliſche Innenpolitk zurück,
und die ausgeſprochene Tory=Preſſe wendet ſich bereits in recht
ſcharfen Ausdrücken gegen manche indiſchen Pläne der
Regie=
rung Macdonald. England braucht Ruhe in Europa, braucht den
Rücken frei für die große Zukunftsaufgabe, die ihm die
Erhal=
tung des britiſchen Weltreichs ſtellt. Und man hat in London
offenbar Verſtändnis dafür, daß der pſychologiſche Augenblick
für eine Beruhigung der europäiſchen Verhältniſſe, d. h. alſo
eine grundlegende Beſſerung der deutſch=franzöſiſchen
Beziehun=
gen da iſt. Nach den Aeußerungen der engliſchen Preſſe auch
nach einzelnen Aeußerungen engliſcher Staatsmänner, darf man
wohl den Eindruck haben, daß man an der Themſe zur Zeit
dem deutſchen Standpunky mehr Verſtändnis entgegenbringt als
in früheren Jahren oder beſſer geſagt, als man in früheren
Jahren zugeben wollte. Man gibt ſich wohl auch in London
keinen Täuſchungen darüber hin, daß das Deutſche Reich von
gewiſſen grundſätzlichen Forderungen unter gar keinen
Um=
ſtänden abgehen wird.
Bei dieſer Lage der Dinge wird die Haltung der
franzöſi=
ſchen Staatsmänner von entſcheidender Bedeutung ſein, wird es
von entſcheidender Bedeutung ſein, ob Herr Laval die
Unwider=
bringlichkeit dieſes hiſtoriſchen Augenblicks klar erfaßt und
Ent=
ſchloſſenheit genug beſitzt, zu handeln. Man kann die deutſche
Bereitſchaft zu einer umfaſſenden Verſtändigung mit unſerem
weſtlichen Nachbarn nicht auf Eis legen. Gewiß kann man nicht
über all das, was in den letzten zwanzig Jahren geſchehen, mit
einer leichten Handbewegung hinweggehen. Wir wiſſen, daß
die Ueberbrückung von Gegenſätzen, die über zweieinhalb
Jahr=
hunderte lang die Geſchichte der europäiſchen Völker beſtimmt
haben, Zeit erfordert, und daß wenig damit getan iſt, wenn man
ſich gerührt in die Arme ſinkt. Was aber auf franzöſiſcher Seite
notwendig iſt, iſt die geiſtige Bereitſchaft, eine Brücke zu bauen
über die Kluft, welche die Vergangenheit aufgeriſſen hat. Sie
müſſen die leitenden franzöſiſchen Staatsmänner zu klarem
Aus=
druck bringen, wenn der hiſtoriſche Augenblick nicht endgültig
verpaßt werden ſoll.
Währenddem nimmt die innerpolitiſche Aufbauarbeit in
Deutſchland ihren programmäßigen Verlauf. Am Donnerstag
hau das Reichskabinett eine Reihe von wichtigen Geſetzen
ver=
abſchiedet, die die Reichsreform wiederum einen wichtigen Schritt
weiterführen. In erſter Linie iſt die Verreichlichung der
Juſtiz=
verwaltung endgültig durchgeführt worden. Das neue
Reichs=
ſtatthaltergeſetz trägt mit ſeiner Aenderung der Stellung des
Reichsſtatthalters der inzwiſchen vollzogenen Entwicklung
Rech=
nung. Durch die neue Reichsgemeindeordnung ſchließlich wird
ein einheiuliches Gemeinderecht für das ganze Reich geſchaffen,
das regionale Verſchiedenheiten nach Möglichkeit beſeitigt,
Alles zuſammen bedeutet einen wichtigen Fortſchritt auf dem
von der Reichsregierung als richtig erkannten Wege.
Eine ſehr bedeutſame Maßnahme iſt auch auf
wirtſchaft=
lichem Gebiet am Donnerstag getroffen worden: die
grundſätz=
liche Zinskonverſion von 6 auf 4½ Prozent. Auch der wirt=
Liebe auf Skiern
unser neuer Roman
beginnt heute!
Seite 2 — Nr. 27
ſchaftliche Laie weiß, welche gewaltige Belaſtung die hohen
Zins=
laſten ſeit dem Zuſammenbruch 1918 für die deutſche Wirtſchaft
bedeutet haben. Schon in früheren Jahren hat man Maßnahmen,
mit dem Zweck eine Verringerung dieſer Laſten herbeizuführen,
ernſthaft erwogen, ohne jedoch zu Entſchlüſſen zu kommen, da
man damals glaubte, durch derartige Maßnahmen den deutſchen
Kapitalmarkt möglicherweiſe noch weiter einzuengen. Wenn aber
in der letzten Zeit vierprozentige Papiere wie die Kommunale
Umſchuldungsanleihe bereits mit 91 Prozent an der Börſe
notiert wurden gegenüber ſechsprozentigen Pfandbriefen mit
98 Prozent, ſo kann man denen zuſtimmen, die in der jetzt
erfolgenden Konverſion in der Hauptſache eine durchaus
berech=
tigte formale Korrektur ſehen. Da von der Zinsherabſetzung
und 8 Milliarden betroffen ſind, ſo bedeutet das für die
Wert=
papierbeſitzer zwar einen Einnahmeausfall von rund 120
Mil=
lionen, auf der anderen Seite aber eine Schuldzinſenentlaſtung
in gleicher Höhe. Da zunächſt die Anleihen der Städte und
Länder ſowie auch die Reichsſchuldbucheintragungen nicht in die
jetzige Zinsherabſetzung mit eingeſchloſſen ſind, bedeutet der
Schritt Dr. Schachts zunächſt einen Anfang. Aber einen Anfang
von entſcheidender Bedeutung. Den beſten Beweis für die
Auf=
faſſung der Wirtſchaftskreiſe liefert die außerordentlich
freund=
liche Aufnahme, die der Schritt des Reichskabinetts an den
deutſchen Börſen gefunden hat. Das kluge entſchloſſene Handeln
der Reichsregierung rechtfertigt das gewaltige Vertrauen, das
ihr die überwältigende Mehrheit des deutſchen Volkes
entgegen=
bringt. Unter ihrer Führung wächſt das deutſche Volk mehr
und mehr zu einer Volksgemeinſchaft zuſammen, und allmählich
werden auch alle die kleinen Geiſter in der Verſenkung
ver=
ſchwinden, denen das große Ziel der Volksgemeinſchaft nicht
I.
mehr bedeuzet als ein Lippenbekenntnis.
(Fortſetzung von Seite 1 zweite Spalte.)
ſchlacht. Die von ihr erſtrebten mannigfaltigen
Leiſtungsſteigerun=
gen auf faſt allen Gebieten der landwirtſchaftlichen Erzeugung,
deren Notwendigkeit in der Lehrſchau „Erzeugungsſchlacht”, in
ahlreichen Modellen und Bildern im einzelnen begründet wird,
zeigen uns, daß Sozialismus der Tat und Leiſtungsſteigerung
un=
trennbare Begriffe ſind; denn echter Sozialismus bürgt dafür,
daß jede Leiſtungsſteigerung ihren ehrlich verdienten Lohn findet.
So hat erſt die ſozialiſtiſche Neuordnung der Landwirtſchaft
durch Marktregelung und Feſtpreisſyſtem
die Nahrungsfreiheit des deutſchen Volkes, d. h. ſeinen keine
Ent=
behrungen erfordernden Mindeſtbedarf an Lebensmitteln aus
eige=
ner Scholle zu ſichern. Wir dürfen uns in Zukunft nicht wieder der
Gefahr ausſetzen, daß eine wirtſchaftspolitiſche Verwicklung zu einer
ſo einſchneidenden Einſchränkung der deutſchen
Lebensmittelver=
ſorgung führen kann. Wir dürfen vor allem auch nicht überſehen,
daß ſchon die Hinderniſſe, die das Ausland einer Steigerung der
deutſchen Induſtrieausfuhr entgegenſetzt, uns infolge der
entſtan=
denen Deviſenknappheit zwingen, durch Steigerung der
Lebens=
mittelerzeugung aus eigener Scholle die unmöglich gewordenen
fremden Lebensmitteleinfuhren zu erſetzen. Daß damit von der
deutſchen Landwirtſchaft nichts Unmögliches gefordert wird,
be=
weiſt ſchon allein die Tatſache, daß, wenn es gelingt, die 60 v. H.
ſchlechter wirtſchaftenden Bauern und Landwirte an die
durch=
ſchnittliche Wirtſchaftsleiſtung der 40 v. H. beſſer wirtſchaftenden
anzugleichen, das Ziel der deutſchen Nahrungsfreiheit vollkommen
erreicht wird.
Jeder Freiheit und Frieden liebende Staat wird — ſo dürfen
wir erwarten — Deutſchland das notwendige Verſtändnis nicht
verſagen, wenn es daran geht, durch ſeine Maßnahmen auf dem
Gebiete der Lebensmittelerzeugung ſeine Freiheit und ſeinen
Frie=
den zu ſichern, indem es ſich von der ſtändigen
Bedrückungsmöglich=
kit freimacht, die ſtets gegeben iſt, wenn nicht die Ernährung aus
eigener Scholle in allen lebenswichtigen Nahrungsmitteln geſichert
iſt. Die deutſche Erzeugungsſchlacht iſt — das iſt ihr tiefſter Sinn
— ein Werkzeug der nationalſozialiſtiſchen Freiheits= und
Frie=
denspolitik. Das Schickſal hat den deutſchen Bauern gelehrt, daß
Freiheit und Friede die höchſten Güter auf Erden ſind, ohne die
niemand, am wenigſten aber der Bauer auf die Dauer gedeihen
kann.
Ich kann der „Grünen Woche Berlin 1935”, die ich hiermit
er=
öffne, keinen beſſeren Wunſch ausſprechen, als daß ſie zu ihrem
beſcheidenen Teil mithelfen möge, dieſem uns alle beherrſchendem
Ziel zu dienen und damit unſerem Führer Adolf Hitler.
Mit dem Geſang des Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Liedes
fand die ſtimmungsvolle Feier ihren Abſchluß.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom Tage.
Der Führer und Reichskanzler hat den Geſandten in Addis
Abeba, Freiherrn von Schoen, zum Geſandten in Santiago
er=
nannt und den Geſandten in Helſingfors, Büſing, einſtweilig in
den Ruheſtand verſetzt.
Der Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick, empfing am
Sams=
tag in ſeinem Heim acht deutſche Mädchen aus Siebenbürgen und
dem Banat, die in Begleitung des Organiſationsleiters des VDA.
Klinghammer erſchienen waren und ihre deutſchen Grüße aus
ihrer fremden Heimat überbrachten.
Am Samstag weihte Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley die
erſte Heimſtättenſiedlung der Deutſchen Arbeitsfront im
Wurm=
revier bei Aachen ein. Dieſe Siedlung bildet den Auftakt für das
große Siedlungsprogramm der DAF. 1934/35, das von der „Gehag‟
— Gemeinnützige Heimſtätten=Spar= und Bau=AG. — im Auftrage
der Leitung der DAF. und zugleich als Siedlungsträger des
Reichs=
heimſtättenamtes durchgeführt wird.
Zu einer vom polniſchen Staatspräſidenten in den Forſten
von Bialowieſch zu veranſtaltenden Jagd hat der Staatspräſident
den preußiſchen Miniſterpräſidenten und Reichsforſtminiſter
Gö=
ring eingeladen. Miniſterpräſident Göring hat die Einladung zu
dieſer Jagd angenommen.
Die ſeit der vorigen Woche in Budapeſt geführten
öſterrei=
chiſch=ungariſchen Wirtſchaftsverhandlungen ſind wiederum
ergeb=
nislos abgebrochen worden. Sie ſollen im Februar in Wien
fort=
geführt werden.
Die franzöſiſche Kammer hat die Vorlage über die
Herauf=
ſetzung der Ausgabengrenze für Schatzbons auf 15 Milliarden
Francs mit 450 gegen 122 Stimmen angenommen, nachdem die
Regierung die Vertrauensfrage geſtellt hatte.
Das amerikaniſche Repräſentantenhaus hat das
Regierungs=
projekt gebilligt, wonach die Regierung Schatzſcheine bis zu einer
Höhe von rund 11,5 Milliarden Dollar ausgeben kann.
Die japaniſche Regierung wird mit dem internationalen
Ge=
richtshof, dem Internationalen Arbeitsamt und der
Mandats=
kommiſſion des Völkerbundes weiter zuſammenarbeiten trotz ihres
Austritts aus dem Völkerbund, der am 27. März wirkſam wird.
Die japaniſche Abordnung beim Völkerbund werde aufgeloſt
werden
In Mukden iſt der Ausnahmezuſtand verhängt worden. Der
Grund hierfür ſind Befürchtungen vor Ueberfällen durch
Frei=
ſchärler, die bereits bei Hungtſchikau ſtehen ſollen.,
Der Sprecher des japaniſchen Außenminiſteriums erklärte in
einer Preſſekonferenz, die Regierung habe eine Mitteilung des
Oberbefehlshabers der japaniſchen Armee in der Provinz
Kwan=
tung, General Minami erhalten, wonach das am 23. Januar in
der Provinz Tſchahar eingeleitete militäriſche Vorgehen beendet
worden ſei. Die japaniſchen Streitkräfte hätten alle von
chineſi=
ſchen Truppen beſetzten Gebietsteile in ihren Beſitz genommen.
Da=
mit ſei der Zwiſchenfall als beigelegt zu betrachten.
Aurler and Aeeſſe.
In München hielt vor einem ſtattlichen Kreis, in dem ſich
auch Amtsleiter Dr. Adolf Dresler mit vielen Vertretern der
Preſſe befand, am Freitag abend in der Univerſität der
Haupt=
ſchriftleiter der NSK. und Amtsleiter des Preſſepolitiſchen Amtes
der Reichspreſſeſtelle der NSDAP., Helmut Sündermann=
Berlin, einen Vortrag über das Thema „Die Zeitung als Waffe
der Partei”, worin er nach einer Schilderung der Entwicklung
der Parteipreſſe im Kampf der Bewegung die Beziehungen der
Partei zur übrigen Preſſe behandelte. Galt es in den erſten
Jahren vor allem den Gegner zu zwingen, die Partei zu beachten,
ſie nicht totzuſchweigen, ſo brachte es die Entwicklung mit ſich,
auch die nicht nationalſozialiſtiſchen Zeitungen zur indirekten
Propaganda heranzuziehen. Für die weitere Entwicklung ſieht
Sündermann ein Ziel der Parteipreſſe in der Aufgabe, einen
neuen Zeitungstyp in leiſtungsmäßigem Aufbau
herauszuentwik=
keln, nämlich die große Volkszeitung, ſo wie ſie Hittler ſchon in
ſeinen Richtlinien vom Frühjahr 1921 gefordert hat.
Daneben wird der Partei nach wie vor auch die
Verbindung mit der
nichtnationalſozialiſti=
ſchen Preſſe für ihre Erziehungs= und
Aufklä=
rungsarbeit außerordentlich wertvoll ſein. Hier
bilden die NSK. und die Gaupreſſeämter die
wichtigſte Brücke.
Sammelverbok für den 30. Januar 1935.
Der Reichsbeauftragte für das WHW. Hilgenfeldt hat
fol=
gende Anordnung erlaſſen:
Im Einvernehmen mit dem Herrn Reichsminiſter für
Volks=
aufklärung und Propaganda gebe ich bekannt, daß am
Jahres=
tage der nationalſozialiſtiſchen Revolution, dem 30. Januar
1935, wie im Vorjahre jegliche Sammeltätigkeit verboten iſt.
Eine Ausnahme hiervon bildet die Winterhilfslotterie, für
die auch am 30. Januar Loſe verkauft werden dürfen.
Sonntag, 27. Januar 1935
Glänzende Enkwicklung des Skeuer=
Auftommens des Heich-J.
DNB. Berlin, 26. Januar.
Die tatſächliche Verbeſſerung des deutſchen
Steueraufko=
mens in den erſten neun Monaten des Rechnungsjahres 19
(1. April 1934 bis 31. Dezember 1934) beträgt 945,7 Million
RM. im Vergleich zum Vorjahr. Selbſt wenn man 141,8 M
lionen RM., die auf die Schlachtſteuer entfielen, abſetzt, verblei
noch ein Mehr von 803,9 Millionen RM. In der „Deutſch
Steuerzeitung” wird von Staatsſekretär Fritz Reinhardt fe
geſtellt, daß ein Vergleich des tatſächlichen Aufkommens, das
geſamten Rechnungsjahr 1934 erzielt werden wird, mit dem
V=
anſchlag nach Ablauf des Rechnungsjahres wahrſcheinlich ſo au
fallen wird, daß ein Betrag von 1015,8 Millionen RM. me
einkommt als im Voranſchlag vorgeſehen war. Gegenüber de
Jahr 1933 würde das eine Zunahme der Steuereingänge 1
1247,4 Millionen RM. bedeuten. Um auf die tatſächliche Ve
beſſerung im Rechnungsjahr 1934 gegenüber 1933 zu komme
müſſen 200 Millionen RM. abgezogen werden, weil die Schlag
ſteuer in 1933 noch nicht Reichsſteuer geweſen iſt. Die tatſächli
Verbeſſerung im Rechnungsjahr 1934 gegenüber dem Rechnung
jahr 1933 beträgt demnach 1047,4 Millionen RM. Das Aufko
men an Steuern und Zöllen bewegt ſich ſeit 1933 ſomit nicht me
nach unten, ſondern unentwegt nach oben. Das Aufkommen k
im Rechnungsjahr 1932 6647,0 Millionen RM., in 1933 684
Millionen RM. und nach den vorausſichtlichen Schätzungen
1934 8093,5 Millionen RM. betragen. Die Summe der Vorl
laſtungen des Haushalts aus früheren Jahren ſtellt jedoch ein
Mehrbedarf an Steuern dar. Solange dieſer Mehrbedarf beſte
muß jegliches Aufkommensmehr grundſätzlich zur Deckung die
Mehrbedarfs verwendet werden. Sobald ſich die Vorbelaſtung
weſentlich vermindert haben werden, und ſoweit das
Aufko=
mensmehr nicht zur Beſtreitung von Mehrausgaben gebrau
wird, die durch die allgemeinen Intereſſen des Volksganzen I
dingt ſind wird die Vorausſetzung eines Grundſatzes natione
ſozialiſtiſcher Steuerpolitik gegeben ſein, nämlich für eine
alle=
meine Senkung oder Beſeitigung der Steuern.
Die vom Reichskabinett beſchloſſene neue deutſche Gemein!
ordnung wird wie bereits amtlich mitgeteilt worden iſt,
ihrem vollen Inhalt erſt am 30. Januar dem deutſchen Vo
zur Kenntnis gebracht werden. Es iſt aber nicht ſchwer, ſch
jetzt die weſentlichen Grundzüge dieſes für das künftige deutſ=
Gemeindeleben maßgebende Geſetz herauszufühlen, zumal
den letzten Wochen und Monaten die Gemeindeordnung wied
holt Gegenſtand öffentlicher Ausſprache war, die eine we
gehende Klärung der umſtrittenen Probleme brachte. In all d
ſen Debatten ergab ſich als einhellige Auffaſſung, daß es n.
wendig ſei, mit den verſchiedenen Gemeindeverordnungen er
gültig zu brechen und zu einem einheitlichen für das ganze Re
gültige Geſetz zu kommen.
Das iſt jetzt geſchehen. Wir wiſſen bereits, daß mit dieſ
Geſetz Wege eingeſchlagen werden, die ſich an die Praxis 1
letzten beiden Jahre halten. Es bleibt auch in den Gemeind
beim Führerprinzip, d. h. der Bürgermeiſter wird vom Ste
ernannt und eingeſetzt, ebenſo die Beigeordneten. Für Preuß
iſt eine entſprechende Regelung ſchon getroffen worden, die
bewährt hat. Daß die Partei ein gewiſſes Mitbeſtimmungsre
haben muß, iſt eine Selbſtverſtändlichkeit, da der geſamte Staat
apparat ja auf nationalſozialiſtiſcher Grundlage ruht und zu
ſchen Staat und Partei tauſendfache Berührungspunkte vo
handen ſind. Darunter leidet natürlich keineswegs die Staat
aufſicht, die vorhanden ſein muß.
Die letzten beiden Jahre haben übrigens auch einen Bru
der Gepflogenheiten in den Stadtverordnetenverſammlungen
bracht. Die Gemeindevertretungen hatten ſich im Gegenſatz
der für ſie urſprünglich beſtimmten Form allmählich in Körp
ſchaften verwandelt, die ſich in nichts vom Reichstag oder d
Länderparlamenten unterſchieden. Auch hier trat an die Ste
der ſachlichen und aufbauenden Arbeit die Vielrederei und
endloſe, oft unfruchtbare Kommiſſionsarbeit. Selbſtverſtändl
ließen ſich auch die Gemeindevertreter recht erhebliche Diät
auszahlen. Die Uebernahme des parlamentariſchen Syſtems a
die Gemeindeverwaltungen hat in der Vergangenheiu ſtets b.
neuem eine ſehr ſcharfe Kritik ausgelöſt. Mit dieſen Gepfloge
heiten haben die letzten beiden Jahre aufgeräumt. Wir nehm
an, daß das neue Kommunalrecht die Arbeitsform beſtäti
die ſich jetzt herausgebildet hat.
*
Reichsminiſter Ruſt hat in einem Erlaß den Anfang des Scht
jahres und die Erteilung der Ferien für die Volks=, mittleren u
höheren Schulen des ganzen Reiches einheitlich geregelt.
Von Du. Erwin Koſſinna.
Im Jahre 1910 wies der Phyſiker A. Gockel auf
Freiballon=
fahrten zum erſten Male eine merkwürdige harte, durchdringende
Strahlung nach, die ſogenannten Höhen= oder Ultraſtrahlen,
ohne ſich jedoch näher über die Herkunfu derſelben zu äußern.
Die Höhenſtrahlung iſt alſo bereits ſeit einem Vierteljahrhundert
bekannt. Die Vermutung, daß ſie aus dem Kosmos ſtammt,
hat der öſterreichiſche Phyſiter Heß 1912 zuerſt ausgeſprochen.
Seine Anſicht wurde durch die genauen Meſſungen der
Strah=
ungsſtärke durch Profeſſor Kolhörſter in den Jahren 1913 und
1914 beſtätigt. Auf Freiballonfahrten bis 9500 Meter Höhe
fand Kolhörſter eine ſtarke Zunahme der Ultraſtrahlung mit
wachſender Höhe. Da die von den radioaktiven Geſteinen
aus=
gehende „Erdſtrahlung” ſich nur bis 1000 Meter Höhe über
dem Erdboden nachweiſen läßt und auf die Luftſtrahlung im
Vergleich zu den gemeſſenen Ultraſtrahlen nur ſchwach iſt, mußte
es ſich hier alſo um eine aus dem Weltenraum kommende
Höhen=
ſtrahlung handeln. Kolhörſter wies damals bereits dieſe Strahlen
auch im Waſſer bis 15 Meter Tiefe nach, und konnte zeigen,
daß ſie die geſamte Atmoſphäre bis zur Erde herab durchſetzen
und daß ihr Durchdringungsvermögen demnach mindeſtens
zehnmal ſo groß iſt wie das der härteſten radioaktiven Strahlen.
Meſſungen bei totalen Sonnenfinſterniſſen ergaben keinerlei
Ab=
hängigkeit der Höhenſtrahlung von der Sonne, dagegen konnte
Kolhörſter auf dem Jungfraujoch (3550 Meter) in der Schweiz,
wve die Erdſtrahlung durch das Gletſchereis ausgeſchaltet iſt,
eine Abhängigkeit von der Stellung der Milchſtraße
wahrſchein=
lich machen. Wir werden auf dieſes bedeutſame Ergebnis noch
zurückkommen. Das ſehr große Durchdringungsvermögen und
die beobachtete Stärke der Ultraſtrahlen wies auf gewaltige
Energieumſätze hin, wie ſie der Zerfall radioaktiver Subſtanzen
auf der Sonne und den Sternen allein nicht liefern kann.
Be=
kanntlich iſt der uns nächſte Fixſtern, unſere Sonne, ein etwas
ältlicher Zwergſtern von großer Dichte, der den Höhepunkt
ſeiner Entwicklung längſt überſchritten hat und aus dieſem
Grunde nicht beſonders reich an hochwertigen radioaktiven
Subſtanzen ſein dürfte. Die ſehr heißen Heliumſterne, welche
die Sonne viel tauſend Male an Leuchtkraft übertreffen, ſind
aber viel zu weit entfernt, ja ſelbſt die Geſamtheit aller Sterne
genügt nicht zur Erklärung der beobachteten Stärke der
Ultra=
ſtrahlen.
Es begann das große Rätſelraten um ihre Herkunft.
Zähl=
loſe Hypotheſen wurden aufgeſtellt und verworfen. So ſollte
es unbekannte, weit ſtärker radioaktive Elemente auf jungen
Sternen geben, die aber in unſerm Sonnenſyſtem bereits
aus=
geſtorben wären. Nach einer anderen Anſicht ſollte ſtatt des
Zerfalls von Elementen die „Neuſchöpfung von Atomen” Urſache
der Ultraſtrahlung ſein. Aus dieſem Labyrinth konnte nur die
exakte Erforſchung aller Eigenſchaften der Höhenſtrahlen zu
geſicherten Ergebniſſen führen.
Meſſungen bis 27 000 Meter Höhe.
Im Jahre 1931 ſtieg Prof. Piccard als erſter mit einem
Freiballon in die Stratoſphäre bis 16000 Meter und ſtellte eine
weitere Zunahme der Ultraſtrahlung in großen Höhen feſt. So
berühmt dieſer Aufſtieg geworden iſt, ſo ſind doch für die
Er=
forſchung der Höhenſtrahlung die Meſſungen von Profeſſor
Regener in Stuttgart ungleich wertvoller. Regener gelang es
nach vielen Verſuchen, ein Inſtrument zu konſtruieren, daß die
Strahlungsſtärke ſowie Luftdruck und Temperatur ſelbſttätig
auf=
zeichnet. Dieſer Apparat wurde an einem Gummiballon befeſtigt,
mit dem ein zweiter Ballon gekoppelt war, der nach dem Platzen
des erſten Ballons in der größten erreichten Höhe als Fallſchirm
diente. Mit ſolchen unbemannten Regiſtrierballonen erhielt
Regener eine fortlaufende Aufzeichnung der Strahlungsſtärke bis
27 Kilometer Höhe und konnte daraus die Stärke der
Höhen=
ſtrahlung an der oberen Grenze der Atmoſphäre berechnen. Die
Meſſung der Strahlungsintenſität geſchieht mit einem ſehr
feinen Elektrometer, das in einer geſchloſſenen, gasgefüllten
Kammer aufgehängt iſt. Die Ultraſtrahlen haben die
Eigen=
ſchaft, die Luft und auch andere Gaſe elektriſch leitend zu
machen, ſie zu „ioniſieren‟ Dabei wird von einem elektriſch
neutralen Gasmolekül ein negatides Elektron abgetrennt, während
das poſitive Molekül zurückbleibt. Durch dieſe Trennung
ent=
ſtehen alſo Paare von poſitiven und negativen
Elektrizitäts=
trägern, Jonen genannt. Die Entladungsgeſchwindigkeit des
Elektrometers entſpricht nun direkt der in der Sekunde im
Kubikzentimeter gebildeten Zahl der Jonenpaare und ſomit der
Strahlungsſtärke. Wie ſehr die Ultraſtrahlung mit der Höhe
zunimmt, zeigen folgende Daten. Die Zahl der in der Sekunde
je Kubikzentimeter gebildeten Jonenpaare beträgt am Erdboden 4,
in 4000 Meter Höhe 11, in 8000 Meter 50, in 12000 Meter 150,
in 27000 Meter 250; an der Grenze der Atmoſphäre wird ſie
auf 275 berechnet.
Bis 250 Meter Tiefe.
Um die Durchdringungsfähigkeit der Höhenſtrahlung zu
be=
ſtimmen, verſenkte Regener ſelbſtaufzeichnende Apparate in den
Bodenſee bis zu einer Tiefe von 250 Metern und konnte dabei
feſtſtellen, daß ein Teil der Ultraſtrahlung dort unten noch
nachzuweiſen iſt. Demnach können Ultraſtrahlen eine 250 Meter
hohe Waſſerſchicht oder, da Blei elfmal ſo dicht wie Waſſer iſt,
eine 23 Meter dicke Bleiſchicht durchdringen.
Korpuskulare Natur der Höhenſtrahlen.
Mit ähnlichen Apparaten unterſuchte Hermann Hoerlin a
der Andenexpedition des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpe
vereins die Abhängigkeit der Höhenſtrahlung von der geome
netiſchen Breite. Iſt die Höhenſtrahlung eine reine Welle
ſtrahlung wie das Licht, ſo war kein weſentlicher Unterſch
in verſchiedenen Breiten zu erwarten. Beſteht ſie aber a
ſchnellbewegten materiellen Teilchen (Elektronen) ſo war ei
Ablenkung der Strahlen nach den magnetiſchen Polen der Er
zu erwarten. Die Meſſungen Hoerlins ergaben ein deutlich
Minimum von 12 Prozent in äquatorialen Gegenden. Man de
alſo annehmen, daß mindeſtens ein Teil der Strahlen bere
vor dem Eintritt in die Erdatmoſphäre korpuskularer Natur
Explodierende Sterne.
Nachdem Kolhörſter und Regener die enorme Dur
dringungsfähigkeit der Höhenſtrahlung feſtgeſtellt hatten, kam
radioaktive Vorgänge als Quelle der Strahlung überhaupt ni
mehr in Frage. Da griffen die beiden Aſtronomen Baade u.
Zwicky am Mount=Wilſon=Obſervatorium eine ſchon vor Jahl
von Nernft geäußerte Anſicht auf, daß nämlich Sternkataſtrop9
die nötige Energie liefern könnten, Baade und Zwicky und
ſuchten theoretiſch die von den Novaſternen ausgeſtrag,
Energie. Unter den ſogenannten „neuen Sternen”, die inſoe
eines gewaltigen exploſionsartigen Gasausbruches ihre StrA
lung auf das 20000 fache des normalen Betrages vergroße!
befinden ſich nun einige, die ganz außerordentlich hell ſind. a99
Strahlung ſteigt auf den millionenfachen Betrag; ſie werd
daher „Supernovae” genannt. Ein Stern, der einen Supernobe
Ausbruch erleidet, verliert einen erheblichen Bruchteil ſeine
Maſſe oder zerſtrahlt gar völlig. Unvorſtellbar große Enerß
mengen werden dabei innerhalb kurzer Zeit in den Weltenra.
geſchleudert, wie ſie unſere Sonne erſt im Zeitraum von M
lionen Jahren liefert. „Leider” ereignet ſich eine ſolche Siel
kataſtrophe in unſerem Milchſtraßenſyſtem nur etwa alle 10
Jahre. Das hieße etwas reichlich lange warten bis zur P‟
fung der Theorie durch genaue Meſſungen.
Der neue Stern im Herkules.
Daß die ziemlich zahlreichen normalen Novae wahrſche‟
lich die Hauptquelle der Höhenſtrahlung ſind, hat kürzlich P*
feſſor Kolhörſter in Potsdam zum erſtenmal experimentell ie
gewieſen. Kolhörſter hatte ſchon früher einen Apparat 19
ſtruiert, der es ermöglicht, den Weg eines einzelnen Höhenſtrag
zu verfolgen und ſomit auch die Höhenſtrahlung einer Nue
zu meſſen. Da erſchien gerade zur rechten Zeit, am 14. Dezeile.
1934, ein neuer Stern im Herkules, der ſofort von Kolyeen
Sonntag, 27. Januar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 27 — Seite 3
Süunt un Bonnelbag in London.
Pariſer Hoffnungen auf zuſäkliche engliſche Garankie. — Drohung mit dem Oſtpakt.
„Times” für Herſtellung der Gleichberechtigung.
Ballſpiel London-Paris.
Es ſteht jetzt feſt, daß der franzöſiſche
Mini=
ſterpräſident Flandin und der Außenminiſter
Laval am kommenden Donnerstag nachmittag
zu ihren Beſprechungen mit der britiſchen
Re=
gierung in London eintreffen werden.
In der kommenden Woche wird alſo der franzöſiſche
Miniſter=
ch in London ſteigen. Die letzten Tage ſind ausgefüllt worden
einem fleißigen Hin und Her von Fragen und Rückfragen,
Meinungen und Gegenmeinungen. Jeder der beiden
Kontra=
en ſucht ſchon vor Beginn der Unterhaltungen eine möglichſt
ſtige Plattform für die Durchſetzung ſeines Mindeſtprogramms.
ei iſt unverkennbar, daß Laval der aktivere Teil iſt, während
Engländer die Dinge mehr an ſich herankommen laſſen. Laval
ja auch bei weitem den größeren Wunſchzettel. Er braucht von
don eine Reihe von Zugeſtändniſſen. Den Engländern dagegen
mt es nur darauf an, daß irgendetwas zuſtande kommt, damit
Unruhe in Europa endlich beſeitigt wird und ſie dann den
en frei haben für die Flottenkonferenz. England iſt alſo
einer gewiſſen Zwangslage und die
franzö=
he Regierung rechnet darauf, daß unter die=
Umſtänden die Atmoſphäre für ein engliſches
tgegenkommen ſo günſtig iſt wie ſeit langem
)t. Deshalb gibt man ſich in Paris auch der Hoffnung hin,
die zuſätzliche Garantie, um die das diplomatiſche
Rin=
ſeit Jahren geht, diesmal zu erreichen ſein wird.
Um die Engländer mürbe zu machen, läßt Laval neuerdings
uten, daß er ſchon mit Rückſicht auf ſeine Litwinow gegenüber
egangenen Verpflichtungen ſein künſtlich geſponnenes
Ge=
t nicht zerreißen könne, ſondern die ganzen Pakte, die eng=
Garantie und die Abrüſtung nur gleichzeitig behandeln
e, ſelbſtverſtändlich immer mit der Neigung, die Abrüſtung
ichſt in den Hintergrund zu drücken und für ſeine eigenen
ſche bindende Zuſagen zu bekommen, während er ſich ſelbſt
vieldeutigen Verſprechungen, aus der Verlegenheit helfen
Darauf laſſen die Engländer ſich aber unter keinen
Um=
en ein. Sie werden ſich kaum durch die Drohung ſchrecken
n, daß Frankreich auf jeden Fall entſchloſſen ſei,
Oſtpakt, wenn es nicht anders gehe, mit der
vjetunion und der Tſchechoſlowakei allein
uſchließen, ihm dadurch alſo eine
ausdrück=
e Spitze gegen Deutſchland zu geben. In Paris
die Parole ausgegeben, daß dieſe Drohungen in London
beunruhigt haben, und daß deshalb in den nächſten Tagen
engliſche Gegenvorſchläge zu erwarten ſeien. Wahrſcheinlich
ber der Wunſch der Vater des Gedankens. Denn daß die
länder ſich ſo völlig zum Werkzeug der
fran=
ſchen Politik machen werden, iſt trotz allem nicht
unehmen. Die „Times” verlangen jedenfalls im
n Augenblick, daß England in den Beſprechungen eine
energiſche Haltung einnehmen ſoll und druckt
den Satz, daß der Augenblick gekommen ſei, um
den Mittelmächten auferlegten
Rüſtungs=
hränkungen gegen ein allgemeines Syſtem
Rüſtungsbeſchränkung einzutauſchen. Ehe
Gleichberechtigung nicht praktiſch anerkannt
könne ein ſtabiles internationales
Sicher=
sſyſtem kaum geſchaffen werden.
Das iſt genau unſere Auffaſſung und wir würden uns ſreuen,
es ſich hier nicht bloß um eine rein redaktionelle Arbeit
„Times” handelte, ſondern um eine offiziöſe Stimme — in
Linie für den Quai d’Orſay berechnet. Denn ein
Fort=
itt iſt praktiſch nur zu erwarten, wenn die
liſche Auffaſſung ſich durchſetzt. Aber dieſe
Er=
nis iſt nicht neu. Sie war bei den Engländern auch ſchon
lpril vorigen Jahres vorhanden und trotzdem haben ſie im
ſeidenden Augenblick vor Barthou kapituliert.
Franzöſiſche Wunſchkräume.
2 diplomatiſche Korreſpondentin des „Oeuvre” behauptet,
die engliſche Regierung ſich gegenwärtig in ſtärkſtem Maße
der Frage der Frankreich zu gebenden zuſätzlichen Garantien
iftige. Der hieſige engliſche Geſchäftsträger ſei am Freitag
London gefahren, um Inſtruktionen zu holen und die Reiſe
Is und Flandins vorzubereiten. Er werde heute in Paris
ttet. Die Atmoſphäre für eine franzöſiſch=engliſche Zuſammen=
arbeit ſei gegenwärtig ſehr günſtig. Um die öffentliche Meinung
in England darauf vorzubereiten, arbeite man gegenwärtig in
London an dem Entwurf einer gemeinſamen engliſch=franzöſiſchen
Erklärung, die beſagen würde, daß „die beiden Länder entſchloſſen
ſind, gemeinſam eine Politik der Entſpannung in Europa mit
Deutſchland fortzuſetzen, wenn dieſes darin einwillige, oder aber
ohne Deutſchland, falls es ein genau umſchriebenes und gerechtes
Angebot ablehnen ſollte‟. Was dieſes „gerechte Angebot”
anbe=
langt, ſo behauptet das „Oeuvre”, daß die engliſche Regierung
eine Aufhebung der Militärklauſeln des Verſailler Vertrags für
Deutſchland vorſchlagen werde. Die engliſche Regierung ſei der
Anſicht, daß eine ſolche Initiative die einzige Möglichkeit ſei, um
die Welt, wenn auch nicht zu einer Abrüſtung, ſo doch zu einer
Rüſtungsbeſchränkung durch Feſtſetzung des Rüſtungs=Höchſtniveaus
für jeden Staat zu bringen.
Beſuch eines engliſchen Polikikers
beim Führer.
Wie Reuter aus Berlin mitteilt, hatte Lord Allen Hurtwood
in Berlin Beſprechungen mit dem Führer und Reichskanzler Adolf
Hitler und anderen führenden politiſchen Perſönlichkeiten. Lord
Allen Hurtwood iſt der Organiſator der nationalen britiſchen
Arbeiterpartei und ſteht in engen perſönlichen Beziehungen zu
Macdonald. Sein beſonders lebhaftes Intereſſe gilt Fragen der
internationalen Politik. Wahrſcheinlich iſt in ſeinen Berliner
Unterhaltungen die Stellung Deutſchlands zur Abrüſtungsfrage
und die allgemeine europäiſche Lage zur Behandlung gekommen.
Im Augenblick liegt kein Anlaß vor, zu vermuten, daß der Reiſe
Hurtwoods auf den Kontinent eine andere als eine nichtoffizielle
Bedeutung zukommt.
Dazu ſchreibt die Nationalſozaliſtiſche Partei=Korreſpondenz:
Lord Allen of Hurtwood war Mitglied der Labour=Party und
hatte als Direktor des „Daily Herald” mehrere Jahre
hin=
durch einen der wichtigſten Poſten dieſer Partei inne. Im Jahre
1931 gehörte er zu der Gruppe, die mit Macdonald zuſammen die
National Labour=Party gründete und in Zuſammenarbeit mit
der Konſervativen Partei die Regierung bildete. Lord Allen of
Hurtwood iſt an der Organiſierung der Zuſammenarbeit dieſer
beiden Parteien, die von ſo verſchiedenen Ausgangspunkten
her=
kommen, maßgebend beteiligt geweſen. Sein Verhältnis zu
Deutſchland iſt gekennzeichnet durch die Tatſache, daß er ſeit 1919
nicht nur in ideologiſcher Form gegen den Vertrag von
Verſail=
les Stellung genommen und die Theſe von der Alleinſchuld
Deutſchlands am Kriege auf das energiſchſte bekämpft hat,
ſon=
dern daß er auch konkrete Vorſchläge zur Aenderung dieſes von
ihm für ganz Europa als bedrohlich angeſehenen Zuſtandes
ge=
macht hat. In der Zeit, in der die nationalſozialiſtiſche deutſche
Regierung in England am ſchärfſten kritiſiert wurde, zog er
Pa=
rallelen zwiſchen der Gründung der National Labour=Party in
England und ihren Zielen und dem deutſchen
Nationalſozialis=
mus, und gab damit zu verſtehen, daß er der Grundidee dieſer
deutſchen Bewegung volles Verſtändnis entgegen bringt, wenn
er auch als Engländer an gewiſſen Einzelheiten Kritik üben
müßte. Der gegenwärtige Beſuch Lord Allens in Deutſchland iſt
ſein erſter ſeit der Machtübernahme durch den
Nationalſozia=
lismus.
Die erſte Tagung der deutſch=franzöſiſchen
„Skändigen Kommiſſion”.
Die von der deutſchen und franzöſiſchen Regierung im
November 1934 eingeſetzte Ständige Kommiſſion hat ihre Arbeit
unabhängig von den zurzeit ſchwebenden deutſch=franzöſiſchen
Wirtſchaftsverhandlungen mit einer Tagung in Berlin am 23.
und 24. Januar 1935 aufgenommen. Der deutſche
Regierungs=
ausſchuß ſteht under der Führung von Miniſterialrat Dr.
Weh=
mann (R. F.M.), der franzöſiſche Regierungsausſchuß unter der
Führung von Herrn Leeuher.
Während der erſten Tagung der Ständigen Kommiſſion
konnte eine Reihe allgemeiner Fragen des
deutſch=
franzöſiſchen Wirtſchaftsverkehrs im Geiſte
entgegenkommender Zuſammenarbeit
beſchloſ=
ſen werden. Ueber eine Reihe von Punkten iſt eine Einigung
erzielt. Es ſcheint, daß für die übrigen Fragen ſpäter eine
Löſung gefunden werden kann.
Murvonalo geger 2. G. und G.e.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
Die letzte Woche war in England durch ein lebhaftes
politi=
ſches Geplänkel bemerkenswert, von dem man zuerſt
fälſchlicher=
weiſe annahm, daß es eine Art Vorgefecht zu bereits im Herbſt
dieſes Jahres kommenden Neuwahlen ſei, das aber, — trotzdem ſich
dieſe Annahme nicht bewahrheitet hat — dennoch für die
gegen=
wärtigen innerpolitiſchen Entwicklungen
Eng=
lands von großer und ſymptomatiſcher Bedeutung war. Drei
politiſche Perſönlichkeiten Englands von Rang und Anſehen —
Lloyd George, der Labour=Führer George Lansbury und der
Premierminiſter Ramſay Macdonald — hielten, jeder in ſeinen
reſpektiven Wahlbezirken, lange voraus angekündigte Reden, die
inſofern bemerkenswert waren, als ſie alle drei einen
ausgeſpro=
chen programmatiſchen Charakter trugen und im Grunde
genom=
men regelrechte Appelle an die Nation darſtellten, ihren Rufen
zu folgen. Als erſter hielt Lloyd George — im Volksmunde
„Ll. G.” genannt — vorigen Donnerstag (juſt am Tage ſeines
72. Geburtstages) in Bangor in North Wales ſeine große „New
Deal”=Rede, in der er für England einen, der Rooſeveltſchen Nira=
Politik ähnlichen Plan einer grundlegenden Re=Organiſation und
Erneuerung von Politik und Wirtſchaft entwickelte und der
briti=
ſchen Nation etwas wie ein neues Heil zu verkündigen verſuchte.
Diejenigen, die letzteres erwarteten, hatte Lloyd George ziemlich
enttäuſcht. Aber ſeine Rede war dennoch inſofern bemerkenswert,
als ſie die erſte — wenn man vom Fasciſtenführer Sir Oswald
Mosley abſieht — von ſeiten eines britiſchen Staatsmannes in
aller Form und Oeffentlichkeit geſtellte Forderung enthielt, mit
den alten engliſchen Methoden des „Muddling Through” und
„Wait and See” zu brechen und mit Hilfe großer konſtruktiver
Reformen des beſtehenden Syſtemes die britiſche Nation einer
beſſeren und ſicheren Zukunft zuzuführen. Lloyd George verwahrte
ſich dagegen, daß er Rooſevelt blind kopiere. Denn amerikaniſche
Methoden, meinte er, könnten nicht ſo ohne weiteres auf
eng=
liſche Verhältniſſe angewandt werden. Der Labour=Führer
George Lansbury, der in Clerkenwell, vor einer
Zuhörer=
ſchaft von Arbeitern und Arbeiterfrauen, ebenfalls eine große
Rede hielt, kritiſierte in dieſer ſcharf die Reformpläne Lloyd
Ge=
orges. Er ſah in ihnen, trotz des Radikalismus des Waliſer
Hexen=
meiſters, dennoch den „Pferdefuß des Kapitalismus”.
Kapitali=
ſtiſche Halbmaßnahmen, meinte G. L., ſind heute zu nichts mehr
nütze. „Die Wahl liegt heute lediglich zwiſchen der Herrſchaft des
Großkapitalismus, der vom Staate offen unterſtützt wird und
hier=
aus ſeine Rieſenprofite zieht, und dem Monopol des Sozialismus,
der ſämtliche Zweige der allgemeinen Wohlfahrt in nationalen
Beſitz übernehmen und organiſieren wird.” Und aus Lansburys
Rede klang deutlich die Hoffnung auf baldige Neuwahlen, die
Labour zum Siege verhelfen würden, heraus.
Am ſelben Tage und faſt zur ſelben Stunde ſprach endlich in
ſeinem Wahlbezirk Seaham (in der Grafſchaft Durham) der
Premierminiſter Ramſay Macdonald vor einer
tauſendköpfigen Menge, die ihn teils mit Schmährufen, wie „
Ver=
räter, Judas” und dergleichen, und teils mit frenetiſchem Applaus
begrüßte. In ſeiner Rede nannte Macdonald weder Lloyd George
noch George Lansbury bei Namen. Doch ohne ſie zu nennen,
wandte er ſich ſehr deutlich einerſeits gegen die von den
Soziali=
ſten befürwortete Politik des Klaſſenkampfes und andererſeits
gegen den von Lloyd George propagandierten Plan umwälzender
Reformen. Als Kronzeuge gegen den Sozialismus zitierte
Mac=
donald keinen Geringeren, als den Sozialiſtenführer Sir Stafford
Cripps, der vor einiger Zeit klipp und klar erklärt hatte, daß die
Verwirklichung des ſozialiſtiſchen Wirtſchaftsprogramms in
Eng=
land „vorübergehend” eine ſchwere Wirtſchaftskriſe zur Folge
haben würde. Den Anhängern radikaler Reformen hielt er das
von der Nationalen Regierung bisher bereits vollbrachte Werk
des wirtſchaftlichen Wiederaufbaues vor. Er nannte unter anderem
die ſoeben veröffentlichte „Slum Clearance Bill” der Regierung,
die einen Wohnraum von einem Zimmer für Maximum zwei
Per=
ſonen geſetzlich vorſchreibt und die ein endgültiges
Auf=
räumen mit den Elendsquartieren im Laufe von 5 Jahren
vor=
ſieht. „Die Nationale Regierung”, ſagte der Premier, „gelangte
zur Macht, um die Lage der britiſchen Nation und vor allem
die=
jenige der Notleidenden zu beſſern. Sie hat noch ſchwere Arbeit
zu leiſten. Und ſie wird fortfahren, die in Ausſicht genommenen
Reformen zu verwirklichen.” Um jegliche, noch verbliebene Zweifel.
zu zerſtreuen, erklärte Macdonald zum Schluß noch ausdrücklich,
daß die Regierung nicht die Abſicht habe, ſchon im
Laufe dieſes Jahres zu Neuwahlen zu ſchreiten.
Dieſe werden vorausſichtlich erſt im Herbſt 1936 ſtattfinden. Lloyd
George, George Lansbury und die übrigen Gegner der
Nationa=
len Regierung werden alſo noch eine Weile warten müſſen, ehe ſie
Gelegenheit erhalten, gegen die Regierung Macdonald ihre „
ver=
nichtenden Schläge” zu führen. Aber mit den Vorgefechten haben
ſie bereits begonnen. Und ihre vorige Woche gehaltenen Reden
waren inſofern ohne Zweifel bemerkenswert, als ſie der bisher in
England herrſchenden innerpolitiſchen Ruhe ein Ende geſetzt und
eine neue lebhaftere Periode der innerpolitiſchen Kämpfe
einge=
leitet haben.
Korn genommen wurde. In mühevoller Arbeit
durch=
ter Nächte und anſtrengender Tage wurden die Verſuche bei
14wöhnlich günſtigen Verhältniſſen durchgeführt. Sie ergaben,
A in den Tagen der größten Helligkeit des neuen Sterns,
i dieſer in den Apparat voll hineinſcheinen konnte, die
Ske der Höhenſtrahlung um ein bis zwei Prozent größer war
(vorher oder nachher. Damit iſt es ſehr wahrſcheinlich ge=
It, daß der neue Stern im Herkules etwas Höhenſtrahlung
Afert hat. Es wird alſo bei einem Novaausbruch ein erheb=
Teil der frei werdenden Energie in Ultraſtrahlung
umge=
delt. Um die Stärke der Strahlung auf der Erde zu er=
In, ſind etwa 50 bis 100 neue Sterne erforderlich, was mit
aſtronomiſchen Schätzungen über die Häufigkeit der neuen
Sne hinreichend übereinſtimmt. Nun wird aber auch
ver=
lich, warum Kolhörſter bei ſeinen Meſſungen auf dem
gfraujoch eine Abhängigkeit von der Stellung der Milch=
1e feſtſtellen konnte. Erſcheinen doch die neuen Sterne faſt
ahmslos in oder ſehr nahe der Milchſtraße. Zum erſten
e in der Geſchichte der Erforſchung der Höhenſtrahlen iſt
elungen, den experimentellen Nachweis über ihre Herkunft
ühren. Es erfüllt uns mit Genugtuung, daß es ein deut=
Forſcher war, der den entſcheidenden Schritt zu dieſer
nntnis gab und damit ein neues Gebiet aſtrophyſikaliſcher
chung eröffnet hat.
Frankfurker Schaufpiel.
Als Uraufführung brachte das Frankfurter Schauſpiel=
S das Drama, „Anna Maria” von Wilhelm Greben=
Das Werk ſpielt in der Zeit nach der Inflation und ſchildert
inzelnen Bildern das Schickſal eines jungen Mädchens, das
m reichen Verführer zum Opfer fällt, Selbſtmord begeht und
dem Geliebten gerächt wird. In gemäßigtem Realismus
ge=
en, ſparſam in Worten, läuft die Handlung faſt kinoartig ab.
ſt kein Kampf der Ideen, kein Austrag innerer Konflikte,
ſon=
der tragiſche Ablauf eines Schickſals. Die Zuhörer waren
ſſelt und ſpendeten lebhaften Beifall. Claire Kaiſer,
n3 Schneider und Joachim Gottſchalk waren die
wir=
svollen Hauptträger der von Dr. O. Wälterlin
gelei=
n Darſtellung.
Ludwig Thoma erſchien in dem luſtigen Spiel „Joſep)
ſer” perſönlich auf der Bühne des Neuen Theaters.
Mit Geſchick hat Hans Fitz die aus den Filſer=Briefen
aas bekannte Welt aufgebaut: im Mittelpunkt die köſtliche
alt des königlich bayeriſchen Landtagsabgeordneten Ioſepy
er, um ihn ſeine bäuerliche Umgebung in Mingharding und
der abenteuerliche Kreis in München, wo er als „
Barlamenda=
rier regihrt”, ſich Räuſche holt und in Redouten=Verlegenheiten
verſtrickt, bis als Retter in der Not Ludwig Thoma, Rechtsanwalt
und Dichter zugleich, erſcheint.
Ein unterhaltendes Spiel voll bäuerlichen Atems und voll
Humor! Direktor Arthur Hellmers Spielleitung, unterſtützt
von den tüchtigen Kräften des neuen Theaters, wie Karl Günther,
M. Coſta, Max Wittmann und Elſe Monnard, ſorgten für ein
flottes Zuſammenſpiel.
Ausſtellung „Bom Welkkrieg bis zur nakionalen
Revolukion”.
In Mainz wird am Montag, dem 4. Februar, die
Hambur=
ger Ausſtellung. Vom Weltkrieg bis zur nationalen Revolution”
auf der Zitadelle eröffnet. Es handelt ſich in der
Haupt=
ſache um Schülerarbeiten, die in Hamburger Schulen im
Geſchichtsunterricht angefertigt wurden. Die Ausſtellung iſt in
Hamburg und ſpäter Breslau mit großem Erfolg gezeigt worden.
Der deutſche Film im Ausland.
Der Film „Peer Gynt” konnte bisher in folgende Staaten
verkauft werden: Oeſterreich, Tſchechoſlowakei, Schweiz, Holland,
Ungarn, Baltiſche Staaten, Jugoſlawien, Frankreich, Belgien,
Spanien, Portugal, Italien, Norwegen und Dänemark.
Wieder 7 deutſche Filme zur Einfuhr in die CSR.
freigegeben.
Die tſchechoſlowakiſche Einfuhrſtelle genehmigte den Import
folgender deutſcher Filme in die CSR.: „Regine” (Regie Erich
Waſchneck), „Die beiden Seehunde‟ (Regie Fred Sauer) „Ferien
vom Ich”. „Das Meer ruft”: „Was bin ich ohne dich?” „Ihr
größter Erfolg” und „Fräulein Liſelott”.
Auſtern werden krank.
Berühmte Zuchtbänke bedroht. — Schalenerweichung durch einen
Paraſiten. — Holland in Sorgen.
Im holländiſchen Bezirk Zeeland beim Städtchen Yerſeke
befinden ſich die größten Auſternzuchtparks der Welt. Ein ſehr
weſentlicher Teil der Auſtern, die in Europa verzehrt werden,
kommt von dorther, viele Millionen Gulden gehen dafür jedes
Jahr nach Holland, und die Beſitzer dieſer Zuchtparks ſind
reiche Leute.
Eben dieſe Zuchtparks und ihr koſtbarer Inhalt, die
Auſtern, ſind gegenwärtig in Holland, wenigſtens in
Wirtſchafts=
kreiſen, ein eifriges und etwas unangenehmes Geſprächsthema.
Dieſen Auſtern ſoll es nämlich ſchlecht gehen. Eine
geheim=
nisvolle Auſternkrankheit, eine rätſelhafte Seuche, iſt ausgebrochen
und der Schaden, den ſie bereits angerichtet hat, ſoll rieſig ſein.
Die Auſtern haben bekanntlich eine harue, ſehr harte Schale.
Erſt unter dieſer Schale kommt der köſtliche Inhalt, kommen
manchmal ſogar Perlen — obwohl Perlen bei dieſem
hollän=
diſchen Handelszweig eine untergeordnete Rolle ſpielen — zum
Vorſchein. Es iſt von entſcheidender Wichtigkeit für die Güte
der Auſtern, daß dieſe Schale möglichſt hart und
widerſtands=
fähig iſt
Es ſoll ſich nun bei der genannten Auſternkrankheit um eine
Art Kalkauflöſung handeln. Die von der Seuche befallenen
Auſtern ſind an einer ganz weichen gallertartgen Schale zu
erkennen. Es braucht nicht erſt betont zu werden, daß dieſe
Auſtern wertlos ſind.
Gleich nach dem Auftreten dieſer Seuche wurde die
Wiſſen=
ſchaft auf den Plan gerufen. Die Wiſſenſchaft hat nicht
ver=
ſagt. Sie hat ziemlich ſchnell den Erreger der Auſternſeuche
einen winzig kleinen Paraſiten, entdeckt. Aber dabei iſt es auch
geblieben. Ueber die Natur und die Herkunft dieſes Paraſiten
iſt man ſich durchaus nicht im klaren; ebenſo wenig hat man
ein Heilmittel gegen ihn, will ſagen ein Vernichtungsmittel
ge=
funden, das die Paraſiten tötet und die Auſtern wieder
ge=
neſen läßt.
Viele Millionen Auſtern werden in Zeeland allmonatlich
gezüchtet, verpackt und verſchickt. Die Vorräte ſind noch
aus=
reichend, aber die Zahl der Auſtern, die ſich als krank erweiſen
und deshalb vernichtet werden müſſen, ſteigt immer mehr.
Die Niederlande haben ein in der ganzen Welt berühmtes
Inſtitut für biologiſche Fiſchunterſuchung, das auch in dieſem
Fall genaue und eingehende Nachforſchungen angeſtellt hat, die
allerdings bisher kein unbedingt brauchbares Ergebnis gehabt
haben. Die Hauptſchuld ſoll bei den Auſternzüchtern ſelbſt
liegen, die in falſch verſtandener Sparſamkeit die „Bänke mehr
und mehr verſchmutzen laſſen, anſtatt wie früher auf peinliche
Reinhaltung und fortwährende Säuberung bedacht zu ſein. Auch
die Anlage eines ganz neuen und friſchen Auſternſtammes wird
empfohlen, weil möglicherweiſe auch gewiſſe
Degenerations=
erſcheinungen vorliegen.
Hinter den berühmten Zeeländer Auſtern ſtehen alſo
gegen=
wärdig dicke Sorgenfalten. Da es ſich um einen überaus
wich=
tigen und bisher blühenden holländiſchen Wirtſchaftszweig
handelt, nimmt das ganze Land innigſten Anteil an dem
Schickſal ſeiner berühmten Auſternzüchterei.
Berthold Kipping.
Seite 4 — Nr. 27
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 27. Januar 1935
Velle dewähr
unveränderte Qualität
reellen Preisnachlaß
Ingentur-Verkauf
Einzelpaare für
Herren
Schaufenster beachten!
BalldiM atoS
Altestes deutsches Schuhhaus am Platze
Darmstadt
(1185
Schloßgraben
Schillerplatz
Bereinfälhang dee Mautsderlbanang
auf dem Gebiet des Kulkurbauweſens in Heſſen.
Der Heſſiſche Staatsminiſter erläßt folgende Verordnung
vom 12. Januar:
Durch die Neuordnung des Vermeſſungs= und
Feldberei=
nigungsweſens in Heſſen erſcheint die Neuordnung des
Kultur=
bauweſens unaufſchiebbar und dringend notwendig.
Die Durchführung des Meliorationsarbeits=
und Siedlungsprogramms im Rahmen der
Feld=
v ereinigung fordert dringend die Zuſammenarbeit der
Feld=
bereinigungs= und Kulturbaubehörden und, insbeſondere zur
Beſeitigung des Leerlaufs, die örtliche Zuſammenfaſſung der
gemeinſam an dieſem Werk bereiligten Behörden.
Das Schwergewicht aller Meliorationsarbeiten wird ſich in
den Rahmen des Meliorationsarbeits= und Siedlungs=
Pro=
gramms verlagern. Bei der derzeitigen Verſchuldung der
Gemeinden in Heſſen iſt es nicht tragbar, Meliorationsarbeiten
außerhalb des Meliorationsarbeits= und Siedlungsprogramms
durchzuführen und die Gemeinden und beteiligten
Grundeigen=
tümer noch weiterhin in erheblichem Maße zu belaſten und zu
verſchulden.
Meliorationsarbeiten ſind nur inſoweit außerhalb des
Pro=
gramms vorzunehmen, als dieſe Arbeiten zur Verhütung von
Kataſtrophen beitragen, oder die Gemeinden, oder die beteiligten
Grundeigentümer in ihren Verpflichtungen gegenüber dem Staat
oder ſonſtigen Körperſchaften nicht beinträchtigt werden.
Für die Durchführung von Waſſerverſorgung und
Kanaliſavionen ſind dieſelben Geſichtspunkte maßgebend.
Bachregulierungen ſind nur im Rahmen der
Landes=
planung und im Rahmen des Meliorationsarbeits= und
Sied=
lungsprogramms durchzuführen. Die Bachregulierungen ſind nur
dann wirtſchaftlich, wenn die Regulierung der Bäche von der
Vorflut an aufwärts mit der notwendigen Binnenentwäſſerung,
ſei es durch Dränung oder durch offene Gräben, durch die
be=
treffenden Gemarkungen durchgeführt wird. Dieſe Maßnahme
bedingt eine Aenderung des Kataſters, die notwendig iſt, um
das Grundeigentum mit den darauf ruhenden Gerechtſamen
kataſter= und grundbuchmäßig zu verankern. Aus Gründen der
Wirtſchaftslichkeit wird angeordnet, daß alle
Meliorationsarbei=
ten, ſoweit ſie außerhalb des Meliorationsarbeits= und
Sied=
lungsprogramm liegen, über die Landesplanungsſtelle dem
Heſſiſchen Staatsminiſter zur Genehmigung vorgelegt werden.
Mit dem Bau der Reichsautobahn wird die
Gemeng=
lage der bereitsbereinigten Gemarkungen geſtört. Die
Neuord=
nung der Beſitzverhältniſſe, der Führung der Weg= und
Graben=
netze erfolgt auf Koſten der Reichsautobahn. Alle
Meliorations=
arbeiten, die in den bereinigten Gebieten durch den Bau der
Reichsautobahn neu vorgenommen werden müſſen, erfolgen durch
die Bauleitung der Reichsautobahn nach Angaben der
Feld=
bereinigungs= und Kulturbaubehörde und unter deren Aufſicht.
Es erſcheint daher geboten, eine weſentliche
Verein=
fachung des Kulturbauweſens durchzuführen.
Es ergehen folgende Anordnungen:
A. Kulturbauamt Starkenburg mit Sitz in
Darmſtadt. Der Dienſtbezirk des Kulturbauamts
Starken=
burg erſtreckt ſich innerhalb der Landesgrenze auf die
Einzugs=
gebiete des Rheins: öſtlich des Rheins des Mains; ſüdlich des
Mains, des Neckars: nördlich des Neckars.
B. Kulturbauamt Rheinheſſen, Sitz in Worms,
mit der Dienſtſtelle in Bingen. Der Dienſtbezirk des
Kulturbauamts Rheinheſſen mit der Dienſtſtelle in Bingen
er=
ſtreckt ſich innerhalb der Landesgrenze auf die Einzugsgebiete
des Rheins: weſtlich und ſüdlich des Rheins, der Nahe: öſtlich
der Nahe.
C. Kulturbauamt Oberheſſen mit dem Sitz in
Gießen und den Dienſtſtellen Alsfeld
Lauter=
bach und Friedberg. Die Dienſtſtelle in
Fried=
berg iſt als Abwicklungsſtelle vorgeſehen. Der
Dienſtbezirk des Kulturbauamts Oberheſſen und der Nebenſtellen
erſtreckt ſich innerhalb der Landesgrenze auf die Einzugsgebiete
des Mains: nördlich des Mains, der Lahn; öſtlich der Lahn,
und der Fulda innerhalb der Landesgrenze.
Die Dienſtſtellen unterſtehen dem jeweiligen Kulturbauamt.
Die Miniſterialabteilung 1e (Landwirtſchaft) des Heſſiſchen
Staatsminiſteriums iſt beauftragt, die Dienſtbeizrke der
Dienſt=
ſtellen unmittelbar feſtzuſetzen. Ueber die Beſetzung der
Kultr=
bauämter und Dienſtſtellen ergeht beſondere Verfügung.
Der Perſonalbeſtand der Kulturbauämter
wird an Hand der vorliegenden Aufgaben auf 6 höhere Beamte,
2 Anwärter für den höheren Dienſt, 36 mittlere Beamte, 9
An=
wärter für den mittleren Dienſt und 60 Angeſtellte und untere
Beamte feſtgeſetzt. Das Verhältnis der höheren, mittleren und
unteren Beamten gliedert ſich alſo wie im
Feldbereinigungs=
weſen entſprechend höheren, mittleren und unteren Beamten
wie 1:6:10.
Die Zahl der unteren Beamten und Angeſtellten iſt
be=
weglich und richtet ſich je nach dem Arbeitsvorhaben, und zwar
für die Ausarbeitung der Projekte ſowie Ausarbeitung und
Abrechnung der einzelnen Ausführungsmaßnahmen.
Die Verordnung tritt mit dem Tag der Verkündigung in
Kraft.” (Anm. der Schr.: Das iſt der 25. Januar.))
Keine unnökigen Schreiben an den Führer
der Verkehr mit der Kanzlei des Führers.
München, 25. Januar.
Der Chef der Kanzlei des Führers der NSDAP., Bouhler,
erläßt eine neue Anordnung, in der es u. a. heißt:
Mit Errichtung der Kanzlei des Führers der NSDAP. hat
vielfach die Auffaſſung Platz gegriffen, daß nunmehr jeder
Parteigenoſſe unter Umgehung des Dienſtweges mit Eingaben
und Beſchwerden direkt an den Führer herantreten könne. Dies
iſt nicht der Fall. Es ſteht jedem der Weg zum Führer offen,
aber erſt dann, wenn bereits die Entſcheidungen der zuſtändigen
Parteidienſtſtellen, zuletzt des Stellvertreters des Führers,
vor=
liegen. Ich weiſe daher ausdrücklich darauf hin, daß in Zukunft
Eingaben, die dieſe Vorausſetzung nicht erfüllen, an den
Ab=
ſender zurückgehen, wodurch nur überflüſſige Arbeit und
Zeit=
verluſt entſtehen. Letzteres gilt auch für alle Eingaben, die in
zunehmendem Maße an Perſönlichkeiten aus der Umgebung des
Führers, vor allem auch an die Schweſter des Führers, mit der
Bitte um Weiterleitung an den Führer geſandt werden. Eine
Gewähr für termingemäße Erledigung ſolcher Zuſchriften,
namentlich in dringenden Fällen, kann nicht übernommen
wer=
den. Alle für den Führer beſtimmuen Schreiben
die ſich mit Parteiangelegenheiten befaſſen:
ſind zu richten: An die Kanzlei des Führers der
NSDAP, Berlin W. 8, Wilhelmſtraße 55.
Im Intereſſe einer ordnungsgemäßen Bearbeitung wirklich
notwendiger Angelegenheiten ſind Schreiben an den Führer
bzw. an die Kanzlei des Führers der NSDAP. und Beſuche
auf wichtige und dringende Fälle zu beſchränken.
Die Saar=Finanzverhandlungen in Baſt=
DNB. Baſel, 26. Januar.
In den Saar=Finanzverhandlungen, die am Donnerste
unter dem Vorſitz von Jacques Rueff, Chef der franzöſiſche
Abordnung, begannen, ſtand zunächſt die Transferierung d
franzöſiſchen Franken in Markwährung und die Rückführun
der eingezogenen franzöſiſchen Noten an die Bank von Fran
reich durch Vermittlung der BJZ. zur Ausſprache. Am Schly
der Sitzung wurde folgende amtliche Verlautbarung herau
gegeben:
„In Baſel haben heute Verhandlungen zwiſchen
Vertrete=
der deutſchen und der franzöſiſchen Regierung und der Regt
rungskommiſſion des Saargebietes begonnen. Das Dreierkomit
verfolgte die Verhandlungen durch ein Mitglied des Finan
komitees des Völkerbundes.
Die zu behandelnden Probleme betrafen die Regelung d
ſich aus der Rückgliederung des Saarlandes ergebenden alle
meinen und finanztechniſchen Fragen wie z. B. Frankenumtauf
zolltechniſche Fragen, Privawverträge, Gruben= und Eiſenbah
fragen, Verpflichtungen der Regierungskommiſſion uſw.
Es wurde feſtgeſtellt, daß die Uebergabe der einzelnen Ve
waltungszweige des Saarlandes an die deutſchen Behörd
außerhalb des Aufgabenkreiſes der in Baſel begonnenen B
ſprechungen liegt und dieſe ihre Vorbereitungen durch unmitte
bare Fühlungnahme zwiſchen der deutſchen Regierung und d
Regierungskommiſſion des Saargebietes erfolgen muß. In d
heute abgehaltenen Beſprechung wurde über die Arbeitsteiluf
Beſchluß gefaßt und die Bildung von Kommiſſione
vorgenommen."
Die Arbeit der Unkerausſchüſſe der
deutſch=
franzöſiſchen Saarrückgliederungskommiſſion.
Die Underausſchüſſe der deutſch franzöſiſchen Saa
rückgliederungskommiſſion, die am Donnerstag eingeſetzt wurde
haben am Freitag intenſive Arbeit geleiſtet. Au
gangspunkt bildeten die Beſchlüſſe des Dreierkomitees vom
Dezember. An der Spitze der Beratungen am Freitag ſtand
die finanztechniſchen Fragen, die in den Ende Dezember un
Mitte Januar ſtattgefundenen Vorbeſprechungen eingeleitet wu
den. Die ſachliche Verhandlungsatmoſphä
läßt ein gutes Fortſchreiten der Baſler B
ſprechung erhoffen. Am Freitag mittag bot der Prä
dent der BJZ. Frazer den Verhandlungsteilnehmern in d
Räumen der BJZ. ein Frühſtück an, an dem auch die Dire
tionsmitglieder der BJZ. teilnahmen.
Aufhebung des Uniformverbokes für die Saargrenz
DNB. Neuſtadt a. d. H., 26. Januar.
Der Saarbevollmächtigte des Reichskanzlers, Gauleiter
Bü=
kel, hatte Anfang November für eine Zone von 40 Klm. Brei
längs des Saargebietes ein Uniformverbot für SA. und SS. e
laſſen, weil man der Deutſchen Front Putſchabſichten unterſch.
und dieſe mit der SA. und SS. des Grenzgebietes in Zuſamme
hang brachte.
Wie jetzt vom Büro des Saarbevollmächtigten mitgete
wird, erſcheint bei der gegenwärtigen Lage die weitere Aufreck
erhaltung des Uniformverbotes nicht mehr angebracht. Es wi
daher mit ſofortiger Wirkung aufgehoben. Mit dieſer Mitteilun
ſelbſt wird das Saargebiet nicht berührt.
Herrenſchneiderei
Für eleg. u. modegerechte Ausführg.
aller Herrengarderobe
empfiehlt ſich beibilligſt. Berechnung
J. Chriſt, Schneidermeiſter
Schuchardſtraße 10.
Tilgungs-Darlehen
E
von RM 200,— an autwärts durch neuzeitl.
Zweckspar- und Tilgungssystem — Kleine
Monatsraten — Monatl. zahlbarf. RM 100,—
RM 1,30, für RM 1000, — RM 8,20.
Umschul-
dung v. Hypotheken — Baukr. ausgeschl.—
O Kosteniose Auskunlt und Beratung O
(6 Kredit-Mobiliar-GmbH.,
„RNEMO- Oenabrück
Zweckspar -Undernelmung unter
Reichsaufs. Gen.-Agent. Darmstadt
J. Liß, Friedbergerstraße 10.
( 773
Rückporto erbeten.
Mathematik, reine
u angew ,d. akad
geb Lehrer.
Vor=
ber. a alle Ziele.
Nachhilfe.
Witt=
mannſtr. 30, 1 a
Italieniſchen
Unterricht ert.
Anfr. unt. E. 56
a. d. Geſchſt.
Klavier=
Begleitung
und
Vierhändig=
ſpiel übernimmt
Klavierſpielerin
Anfrag. u. E. 49
a. d. Geſchſt.
Wer gute Waldluft genießen,
angenehm und billig wohnen
will, beteilige ſich an dem
Neubau eines villenartigen
Haufes für 1 bis 2 Familien.
Erforderlicher Baufond=
Zuſchuß von Mk. 3000.- an.
(Keine Zweckſparkaſſe).
Näheres durch Schließfach
Nr. 58 Hauptpoſt. Darmſtadt.
Haus m. Bäckerei
mit Mk. 5000.—
Anzahl. zu kauf
geſucht. Offert
unter B. F. 50
an:
Anzeigen=
geſellſchaft mbH.
Frankfurtmain.
(I.1090)
4= od. 5=Zimmer=
Etagenhaus
von auswärtig.
Käufer m. größ.
Anzahlg. z.
kau=
fen geſ.
Verkäu=
fer kann wohnen
bleiben. Beſitzer=
Angeb. u. E. 58
an die Gſchſt. (a
Günft.
Kapi=
kal-Anlage!
Gut rentierend.
Wohngrundſtück
mit 3X4 Zimm.,
2X3 Zimm., im
Südviertel
gün=
ſtig zu verkauf.
Anfragen unter
D. 244 Gſchſt. (e
Lichtenbergſtr.,
Rentenhaus,
preiswert
abzu=
geben. Ang. u.
D. 233 Geſchſt.
Kapitalanlage!
4 X 4=Zimmer=
Haus mit Bad
ind Balkon Mk.
17 000. Anzahlg.
5—6000, zu
ver=
kaufen. Ang. u.
E. 62 Geſchſt.
Wirkſchaft
mit Möglichk. z.
Mehgerei=
betrieb in
näch=
ſter Umgebung
Darmſtadts ſof.
zu verkaufen.
Anfragen unter
E. 31 Geſchſt.
Bauplätze
an fertiger
Straße im Hohl.=
Weg=Viertel für
6.— bis 7.— ℳ
qm günſtig zu
verkauf. Angeb.
u. D. 213 Geſch.
Bauplatz
in guter Lage
billig abzugeb.
Angeb u. E. 40
r. d. Geſchſt.
Garken
(eingefriedigt)
Nähe Dieburger
Straße, Alfred=
Meſſel=Weg zu
pächt. geſ. Ang.
u. E. 11 Geſchſt.
Garten
oder Land zu
pachten geſucht.
Ang.u E. 76Geſch.
A
Zweckſpar=
Darlehen
(keine
Bauſpar=
darlehen) nur
dch. die „Hilfe‟
Köln. Neumarkt
37. Mitarbeiter
geſucht.
(II. K5. 1092)
D.B.S.=
Bauſparvertrag
4000 ℳ. eingez.
156.—, zu
ver=
kaufen. Anfr. u.
E. 13 Geſchſt. (c
Dar lden i ma!
AAIIOTHOA
Der Weg zum billigen Einkauf! Der Weg zu
unserem Inventur-Verkaufl Kommen Sie nur
schnell! de früher Sie bei uns sind, desto
größer ist die Auswahl. Sie wissen ja, wie
das geht: Die besten Bissen werden zuerst
herausgefischt. Wenn man vom
reichge-
deckten Tisch speisen will, muß man
recht-
zeitig da sein. Wer zu spät kommt, findet
manchen Gang nicht mehr auf der Karte. —
Alle, die billig kaufen und sparen wollen
treffen sich auf unserem Inventur-Verkauf!
Sonntag, 27. Januar 1935
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 27. Januar 1935
Der heſiſche Staalsminiſter:
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Uebertragen wurde am 18. Januar 1935: dem Lehrer Erwin
ger zu Biſſes Kreis Büdingen, eine Lehrerſtelle an der
(ksſchule zu Höchſt a. d. Nidder, Kreis Büdingen, mit Wirkung
n Tage des Dienſtantritts an.
Beſtellt wurde am 19. Januar 1935: Ludwig Uhrig in
nvertheim zum kommiſſariſchen Bürgermeiſter der Gemeinde
heim.
In den Ruheſtand verſetzt wurde auf Nachſuchen am 23.
Ja=
r 1935 der Studienrat an der Oberrealſchule zu Worms Lud=
Schmandt unter Anerkennung ſeiner dem Staate
gelei=
en langjährigen treuen Dienſte mit Wirkung vom 1. April
ühnenſpiel „Deutſche Jugend” heute nachmiktag
1.30 Uhr im Großen Haus des Landeskheaters.
Die Veranſtaltung der hieſigen Ortsgruppe des Reichsbundes
Leibesübungen hat einen unerwartet großen Zuſpruch gefun=
Bereits am Freitag abend war der größte Teil der Karten
verkauft. Es ſtehen evtl. heute mittag an der Tageskaſſe noch
ge Karten zur Verfügung, die ab 2 Uhr zur Ausgabe kommen.
Veranſtaltung beginnt pünktlich um 2.30 Uhr. Das Haus
d um 2 Uhr geöffnet.
* Goldene Hochzeit. Am Montag dem 28. Januar 1935,
rt der Konditormeiſter i R. Otto Schürg und ſeine Ehe=
1. Dieburger Straße 241 (Gartenhaus), das Feſt der Goldenen
zzeit. Herr Schürg war ſeinerzeit Mitbegründer der
Kondi=
n=Innung und langjähriges Vorſtandsmitglied derſelben.
h ſind die Eheleute Schürg nahezu 50 Jahre Abonnenten des
mſtädter Tagblatts.
* Hohes Alter. Am 29. Januar feiert Frau Kath Stier
we. Weiterſtädter Straße 14 in ſeltener geiſtiger und
körper=
er Friſche im Kreiſe ihrer Kinder und Enkel ihren 81. Ge=
Sstag.
Straßenſperrung. Wegen Vornahme von Kanalbauarbeiten
d der Landwehrweg von der Einfahrt in den
Güterbahn=
bis zur Gießerei Reinhardt, Weiterſtädter Straße, vom 28.
Ja=
r 1935 bis auf weiteres für den Kraftfahrzeug=, Fuhrwerks=
Radfahrverkehr geſperrt.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Der aus der früheren Vio=
Meiſterklaſſe von Göſta Andreaſſon (Städtiſche Akademie für
kunſt. Darmſtadt) hervorgegangene Konzertmeiſter Fritz
Iler (Stadttheater Mainz) trat beim erſten
Volksſymphonie=
ert in Mainz mit großem Erfolg als Soliſt vor die
Oeffent=
eit. Der „Mainzer Anzeiger” ſchreibt hierzu u. a.: „An der
abung unſeres zweiten Konzertmeiſters Fritz Müller läßt ſich
zweifeln. Neben Fleiß und muſikaliſchem Empfinden ſei
ins=
ndere ſeine gepflegte ſchöne Tomgebung vermerkt. Er erntete
aften Beifall und gab einen Soloſatz von Bach zu.” — Das
tinzer Journal” bringt u. a. folgendes: „Konzertmeiſter Fritz
ler ſpielte Mozarts Violinkonzert mit ausgezeichneter Bra=
Sein Ton iſt tragend und edel, Technik und Bogenführung
iommen, die Auffaſſung durchweg vornehm und im Mozart=
Geiſte.”
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadk.
.Januar Anfang 19.30. Ende 22 Uhr. Deutſche Bühne K7.
Preiſe 0,70 bis 5,50 RM.
Tosca. tag,
. Januar Anfang 19.30. Ende 22 Uhr.
Deutſche Bühne, Jugend=Ring I, 4. Vorſtellung.
Martha, Oper v. Flotow. (Geſchloſſene Vorſtellg.) stag,
. Januar Miete E.14.
Anfang 20,00. Ende 22 Uhr.
Uraufführung: Der Tod des Johannes A Pro,
Oper von Wolfg. Riedel. Preiſe 0.70 bis 5.50 ℳ. KLEINES HAUS ntag,
.Januar Anf. 19.30, Ende geg. 22 Uhr. Zuſatzmiete lI, 8.Vorſt.
Preiſe 0,70 bis 3,80 RM.
Die drei Eisbären. tag.
Januar Anfang 20.00 Ende nach 22 Uhr. Außer Miete.
Einmaliges Gaſtſpiel Konrad Dreher mit Enſemble:
Der Feinſchmecker, Schwank von Thoma.
Preiſe 0.50 bis 3.00 ℳ. stag,
Januar Anfang 20.00, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete I, 7. Vorſt.
Kinderreiche Mütter Nr. 151—200.
Iphigenie auf Tauris, v. Goethe. Pr. 0.70 bis 3.80ℳ.
Vorbereitung: „Turandot”, ein heiteres Spiel nach
Gozzi. — „Die Entführung aus dem Serail”, von Mozart.
— Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus des Heſſiſchen
destheaters geht heute abend Puccinis Muſikdrama „Tosca”
zene, das in der jüngſt erfolgten Neueinſtudierung und
Neu=
tattung eine große Anziehungskraft auf das Opernpublikum
bt. — Im Kleinen Haus bringt das Schauſpiel des
Landes=
ters das reizende ländliche Luſtſpiel „Die drei Eisbären” zur
ührung, das in der Inſzenierung von Heinz Stieda und Fritz
l ein ähnlicher Erfolg wie die Komödien von Hinrichs zu
wer=
verſpricht, nachdem es ſchon fünfmal von vollbeſetzten Häuſern
immer gleichem Jubel aufgenommen worden iſt. — Morgen,
tag abend, gaſtiert im Kleinen Haus des Landestheaters der
berühmte Darſteller humorvoller ſüddeutſcher und vor allem
ichener Tyven, Hofſchauſpieler Konrad Dreher, mit
ſei=
eigenen Enſemble, Konrad Dreher ſpielt die Hauptrolle in
n Schwank. „Der Feinſchmecker”, der von Ludwig Thoma für
geſchrieben wurde.
Zu der bevorſtehenden Opern=Aufführung im Landestheater.
Komponiſt der Oper Der Tod desJohannes APro”,
fgang Riedel, wird, wie wir erfahren, der Uraufführung
S neuen Werkes am Dienstag, 29. Januar, beiwohnen. Wolf=
Riedel, der heute im 51. Lebensjahr ſteht, lebt ſeit längeren
en in Roſenheim, Oberbayern, wo er als Chorleiter tätig iſt.
var vorher an den Bühnen in Stuttgart, Halle, Altenburg,
irt und in Berlin als Kapellmeiſter tätig; am Stuttgarter
heater kam 1917 ſeine Oper „Das Löſegeld” mit entſchiedenem
Ige zur Aufführung. In muſikaliſchen Kreiſen iſt Wolfgang
ſel ſeither namentlich durch ſein Liedſchaffen bekannt
gewor=
beſonders häufig iſt ſein großes Werk für Chor und Orcheſter
rumbild” zur Aufführung gekommen. Ueber ſeine neue Over,
eren Mittelpunkt eine Geſtalt der Renaiſſance, der Schweizer
hauptmann Johannes A Pro, ſteht, wird Wolfgang Riedel
nſerem Blatt noch ſelbſt berichten.
m
Landesbibliokhek.
Neuerwerbungen der Landesbibliothek (Auswahl), vom 28.
Januar an auf 14 Tage zur Anſicht im Leſeſaal aufgeſtellt:
1. Theodor Billroth: Billroth und Brahms im
Brief=
wechſel. Berlin, Wien 1935. 34/1276. 2. Theodor Birt: Von
Homer bis Sokrates. Leipzig 1934 34/1364. 3. Carl v.
Clauſe=
witz; Politiſche Schriften und Briefe. München 1922. 34/1210.
4. Erich Czach=Jochberg; Deutſche Geſchichte
national=
ſozialiſtiſch geſehen. Leipzig 1933. 34/1340. 5. Ernſt
Emmer=
ling; Friedrich Jakob Hill. Darmſtadt 1934. 34/1230. 6.
Wil=
helm Frels: Deutſche Dichterhandſchriften von 1400—1900.
Leipzig 1934. HB 2/13, 7. Hermann F. Geiler: Die zentralen
Kreditinſtitute Deutſchlands. Berlin 1935. 34/1398. 8. Hans
Geller: Ein Jünger der göttlichen Kunſt. Görlitz 1934. 34/1313.
9. Robert Haas: Anton Bruckner. Potsdam 1934 34/A 129.
10. Otto J. Hartmann: Der Kampf um den Menſchen in
Natur. Mythos, Geſchichte. München, Berlin 1934. 341900.
11. Emanuel Hirſch: Die idealiſtiſche Philoſophje und das
Chriſtentum. Gütersloh 1926. 34/1326. 12. Alfred Jeanroy
La poéſie lyrique des Troubadours, Toulouſe, Paris 1934. 34/1025.
13. Alexander v. Kluck: Der Marſch auf Paris und die Schlacht
am Ourca. Berlin, Leipzig 1926. 34/1306. 14. Knaurs
Welt=
geſchichte. Von der Urzeit bis zur Gegenwart. Berlin 1935.
34/1319. 15. Hugo Graf Lerchenfeld=Koefering;
Er=
nnerungen und Denkwürdigkeiten. Berlin 1935. 34/1183.
16. Friedrich Märker; Symbolik der Geſchichtsformen.
Erlen=
bach, Zurich, Leipzig 1933. 34/1201. 17. Moeller van den
Bruck: Das ewige Reich, II. Breslau 1934 32/2396. 18.
Er=
win Mühlhaupt; Johannes Calvin. Diener am Wort
Gottes. Göttingen 1934. 34/1264. 19 Fr. W. v.
Rauch=
haupt: Die Rechte Europas, I, II. München, Leipzig 1931/32.
34/1288. 20. Guſtav Roethe: Deutſche Reden. Leipzig 1927.
34/1365. 21. Erich Schröbler: Der lebendige Luther. Leipzig
1933 34/1343. 22. Albert Schweitzer; Weltanſchauung der
indiſchen Denker. München 1935. 34/1270 23. Gerhard Schulze=
Pfaelzer; Hindenburg. Ein Leben für Deutſchland. Berlin
1934. 34/1348. 24. Karl v. Spieß: Deutſche Volkskunde als
Er=
ſchließerin deutſcher Kultur, Berlin 1934. 34/1337. 25 Jan
de Vrieß: Die Welt der Germanen. Leipzig 1934. 34/944.
26. Hans Weinert: Biologiſche Grundlagen für Raſſenkunde
und Raſſenhygiene. Stuttgart 1934. 34/1399. 27. Fedor
v. Zobeltitz: Ich hab ſo gern gelebt. Berlin 1934. 34/1263.
Vormerkungen werden im Leſeſaal entgegengenommen.
Verleihbar ab 11. Februar.
Das Zeichen der Volksgemeinſchaft
Im Februar wird die Tür an jedem deutſchen Hauſe dieſe
Plakette tragen und damit den Geiſt der Volksgemeinſchaft,
der in dem deutſchen Winterhilfswerk ſeinen ſinnfälligen
und praktiſchen Ausdruck findet, beweiſen.
Reichsluftſchutbund.
Wochendienſtplan.
Untergruppe la (Demler).
Freitag, den 1. 2. 35 abends 20 Uhr: Blockwarte=
und Luftſchutzhauswarte=Verſammlung bei Schul,
Schloß=
gaſſe. Erſcheinen aller Blockwarte, Luftſchutzhauswarte
ſo=
wie Stellvertreter iſt Pflicht.
Untergruppe IIIa (Pra).
Montag, den 28. 1. 35. abends 20 15 Uhr:
Block=
warte= und Luftſchutzhauswarte=Verſammlung im Haus der
Arbeit (großes Nebenzimmer), Bismarckſtraße Erſcheinen
aller Blockwarte, Luftſchutzhauswarte und Stellvertreter
iſt Pflicht.
Untergruppe IV (Britz).
Mittwoch, den 30. 1. 35, abends 20 Uhr:
Luft=
ſchutzhauswarte=Verſammlung der Blocks Daum. Berg,
Al=
ten, Evertz bei Kam. Schnellbächer, Pallaswieſenſtraße 19.
Erſcheinen der Luftſchutzhauswarte Pflicht.
Donnerstag, den 31. 1. 35. abends 20 Uhr
Luftſchutzhauswarte=Verſammlung der Blocks Bauer, Greeb.
Teege bei Kam. Bauer, Schwanenſtr. 61. Erſcheinen aller
Luftſchutzhauswarte iſt Pflicht.
Gemeindegruppe Pfungſtadt.
Montag, den 28. 1. 35, praktiſcher Schutzraumbau in
der Schule. Antreten der Teilnehmer pünktlich 20 Uhr
an der Schule.
Mittwoch, den 30. 1. 35, praktiſcher Schutzraumbau in
der Schule. Antreten aller Teilnehmer pünktlich 20 Uhr
an der Schule.
Donnerstag, den 31. 1. 35: Untergruppenführer=
und Blockwarte=Verſammlung einſchließlich Stellvertreter
im Hotel Strauß. Zeit: 20 Uhr pünktlich.
(gez.) Dr. Scriba.
Jeder Deutſche ein Kämpfer
für den Luftſchukgedanken!
Werde Mikglied im Reichsluftſchukbund
Nr. 27 — Seite 5.
* Bunker Abend im Saalbau.
Sicher kommt es nicht oft vor, daß die viel gebrauchte
Redensart von der Stecknadel, die nicht zu Boden fallen kann, ſo
buchſtäblich wahr wird, wie das geſtern beim Bunten Abend
zu=
gunſten des Winterhilfswerkes im Saalbau der Fall war! Schade,
ſchade — ſagten die vielen, die nicht mehr hineingelaſſen werden
konnten und umkehren mußten. Die anderen aber, die noch gerade
hineinſchlüpfen konnten, füllten den luſtig buntgeſchmückten Saal
und die Galerien bis auf das letzte, aber auch allerletzte Plätzchen.
Und es iſt ſchwer feſtzuſtellen, ob nun trotz oder gerade wegen
dieſer drangvollen Enge gleich von Anfang an eine ſo
ausgezeich=
nete Stimmung herrſchte. Die Künſtler konnten ſich geſtern
wahr=
haftig nicht beklagen, ſie fanden einen Widerhall im Publikum,
wie man ihn ſich nicht beſſer und lebhafter denken kann. Sie
gaben aber auch alle ihr Beſtes, und es iſt ſchwer aus der langen
Nummernreihe des Programms einzelne als beſonders gut und
wirkungsvoll herauszugreifen. Das ganze Programm, das
dies=
mal beſonders reich und vielgeſtaltig war, war auf Humor,
Laune, Stimmung eingeſtellt. Da wir ja bei der Aufzählung der
Mitwirkenden irgendwo anfangen müſſen, nennen wir zuerſt den
vielbeſchäftigten Karl Weinreich, der die Verbinduag
zwi=
ſchen den einzelnen Nummern ſchuf und ſeinen unerſchöpflichen
Vorrat an Späßen, Witzen und Couplets vor uns ausleerte. In
ſeiner Eigenſchaft als Anſager machte ihm zeitweilig Helene
Schüler=Schüßler Konkurrenz, die im Hauptberuf mal
wieder ein paar köſtliche Typendarſtellungen lieferte. Da waren
Knüpper u. Co., nicht unbekannt in Darmſtadt, aber mit
im=
mer erneutem Jubel begrüßt. Monty Galicos, der
Exzen=
triker, lieferte ganz tolle Sachen, und von Harty Diehl mit
ſei=
ner vielgeliebten Handharmonika iſt es nur ein Sprung zu den
Fünf Sorgenbrechern, bei denen man mal wieder die
fabelhafte rhythmiſche Sicherheit und die ſehr hübſchen
humor=
vollen Einfälle in der Durchgeſtaltung ihrer Geſangsporträge
be=
wundern konnte. Und dann die Tanzdarbietungen! Fangen wir
mal mit den kleinen Künſtlerinnen an: erſtaulich gelenkig die
kleine Inge Günther in ihrem akrobatiſchen Tanz, und dann
Annelieſe, die mit ihren 11 Jahren ſchon allerhand kann und
ſehr natürlich anmutig iſt. Ballettmeiſter Alf Bern bot — teils
mit, teils ohne Portwein, — heitere oder auch groteske Tänze. —
Die Begleitung der Tänze und die muſikaliſche Umrahmung des
Abends lag bei Kapellmeiſter Otto Liebehenſchel (Städ.
Tiergarten Frankfurt) und ſeinem Orcheſter in bewährten
Hän=
den, während Kapellmeiſter Paul Diener (Städt. Tiergarten
Frankfurt) zur Begleitung der Couplets uſw. am Flügel ſeines
Amtes waltete. Später, als die bunte Folge der Darbietungen, die
immer wieder von Beifallsſtürmen und Lachſalven unterbrochen
wurden, abgerollt war, trat dann die Tanzkapelle unter Leitung
von Willy Schlupp in Aktion. Auch die Schrammel des
Bayernvereins ſpielte unermüdlich. Ueberhaupt — da in
der bayeriſchen Bierſtube herrſchte Betrieb, und nicht minder
in der Kaffeeſtube der NS. Frauenſchaft. Daß die
Tombola regen Zuſpruch fand, war ja wohl nach den
ver=
lockenden Gewinnausſichten nicht anders zu erwarten! Im Hinblick
auf den Zweck des Abends, der ia im Dienſte der Winterhilfe
ſtand, iſt dieſer volle Erfolg der Veranſtaltung beſonders zu
be=
grüßen. Wenn man ſich einmal im Saal umſchaute und alle die
kreuzfidelen Geſichter ſah, dann wurde einem ohne weiteres klar,
daß es nun mit vollen Segeln in den Karneval hineingeht!
Deutſche Freiballon=Meiſterſchaft 1935.
I In den Tagen des 16. und 17. Februar, 1935 wird in
Darmſtadt das größte flugſportliche Ereignis des Jahres
ab=
rollen. Starten doch nicht mehr und nicht weniger als 18
Frei=
ballons um den ſtolzen Titel eines deutſchen Meiſters.
Mit dieſer Zahl iſt der Wettbewerb in Darmſtadt in der
ganzen Geſchichte des Freiballon=Sportes unerreicht. Selbſt die
berühmteſten Gordon=Bennett=Meiſterſchaften, die ja zum größten
Teil in Nordamerika ausgetragen wurden, konnten nicht auf eine
derartige zahlenmäßige Beteiligung zurückblicken.
Der Start der Ballons iſt auf Sonntag, den 17. Februar,
feſtgeſetzt. Er wird auf dem Kleinen KavallerieExerzierplatz
hinter der Dragoner=Kaſerne erfolgen. Der Start von zwei
Poſt=
ballons iſt einbegriffen. Sie werden die mit dem amtlichen
Stempel verſehene Feſtpoſtkarte mit ſich führen und ſomit den
Briefmarkenſammlern Gelegenheit geben, wiederum Raritäten zu
erwerben.
Am Samstag, dem 16. Februar, findet ein großer
Begrü=
ßungsabend in der Städtiſchen Feſthalle ſtatt, über deſſen
Aus=
geſtaltung demnächſt etwas verlautet. Die fliegeriſche Tradition
unſerer Stadt iſt eine große und ſeit langen Jahrzehnten feſt
begründete. Es iſt für die Stadt Darmſtadt und ihre
Bevölke=
rung eine Ehrenpflicht, daß dieſes bedeutende flugſportliche
Er=
eignis in einen Rahmen geſtellt wird, der dieſer Veranſtaltung
würdig iſt.
Schon heute häufen ſich die Anmeldungen von nah und fern,
die Preſſe des In= und Auslandes nimmt den ſtärkſten, Anteil,
die bekannteſten Film=Wochenſchauen entſenden ihre Vertreter.
Rund 10 000 Plakate werben in Stadt und Land! Kurzum: Es
entwickelt ſich das Getriebe einer ungeheuer großen Veranſtaltung,
die für unſere Stadt um ſo wichtiger iſt, da ſie nun in den
fol=
genden Jahren ſtets der Ausgangspunkt dieſes Wettbewerbes ſein
wird.
„Datmſtadt fliegt mit!”
Erinnern Sie ſich noch an das Fliegerfeſt im Sommer? So
begeiſtert wie Darmſtadt damals war, wird es auch am 1. Februar
wieder ſein, wenn ſich in ſämtlichen Räumen des Städtiſchen
Saalbaues am nächſten Freitag abend alle Freunde der deutſchen
Fliegerei zu ſorglos vergnügten Stunden treffen werden
Darm=
ſtädter und Frankfurter Künſtler bringen uns in die frohe
Stim=
mung, die beim Tanz zu den Klängen der Kapelle Fritz Paſche
bis in den frühen Morgen weiter ſchwingen wird. Die
künſtle=
riſch flotte Ausſchmückung aller Räume wird dieſen Geiſt auch
in den verſchiedenen Bars und Nebenſälen unterſtützen.
Achkei auf herumlaufende Kahen!
Vom Reichsbund Volkstum und Heimat, Landſchaft
Rhein=
franken-Naſſau=Heſſen, Fachamt Tierſchutz, wird uns geſchrieben:
In letzter Zeit mehren ſich Klagen darüber, daß in
verſchie=
denen Stadtteilen Darmſtadts, beſonders in der Gegend der
obe=
ren Heinrichſtraße, herumſtreunende Katzen angetroffen werden.
Wir machen die Katzenbeſitzer darauf aufmerkſam, daß ſie
ver=
pflichtet ſind, auf ihre Tiere gut achtzugeben und zu verhindern,
daß ſie überall herumlaufen. Gerade im Winter, wenn die
Vögel durch Futtermangel entkräftet ſind, bedeuten die Katzen
für dieſe eine große Gefahr. Jeder Katzenbeſitzer der nicht genug
auf ſein Tier achtet, muß gewärtig ſein, daß ſeine Katze eines
Tages eingefangen wird.
— Deutſcher Hauptverein vom Blauen Kreuz. Die
Orts=
gruppe Darmſtadt des Blauen Kreuzes veranſtaltet in den
Räu=
men der Stadtmiſſion am Montag, dem 28. und Dienstag, dem
29. Januar, abends, zwei Vortragsabende durch Herrn
Blau=
kreuz=Sekretär Bäppler, zu denen jedermann herzlich
einge=
laden iſt. Der Redner wird ſprechen über die beiden Themen:
„Was tut ihr Sonderliches?” und „Ein verheißungsvolles
Ernte=
feld‟
Sorgloſe gugend
Warum nicht ſorglos bis ins Alter?
E8 gibt einen graden Weg dahin, das iſt die Lebensverſicherung! Schon mit ivenigen
Mark monatlicher Einzahlung kann man ſich ein beachtenswertes Kapital für das Alter
ſichern; die gleiche Summe erhält die Familie aber ſofort, wvenn der verſicherte Vater
vorher ſterben ſollte. Denk' an Dein Alter, ſchütze die Deinen, verſichere Dein Leben!
Gemeinſchaft zur Pflege des Lebensverſicherungsgedankens,
Seite 6 — Nr. 27
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 27. Januar 193
Ausführungsbeſtimmungen
über die Ausgabe und Abrechnung von Lebensmitkel=Gutſcheinen und Kohlen=Gutſcheinen zum Jahreskage der nalionalſozialiſtiſchen Revolukion.
Die Gutſcheine ſind auf weißem Waſſerzeichenpapier mit ten Kohlengutſcheinen des WHW. ſind die Scheine der Sond
ſchwarzem und rotem Aufdruck hergeſtellt.
ausgabe auf weißem Waſſerzeichenpapier gedruckt und mit eir
1. Lebensmilkelgatſcheine.
roten Streifband=Hinweis auf den beſonderen Anlaß verſe
4. Ausgabe.
Anläßlich des Jahrestages der nationalſozialiſtiſchen
Revolu=
tion werden an die Hilfsbedürftigen auch Lebensmittelgutſcheine
ausgegeben.
Die Gutſcheine berechtigen zur koſtenloſen Entnahme
von Lebensmitteln.
im Werte von 1 RM.
je Schein. Andere Waren als Lebensmittel dürfen auf dieſe
Gut=
ſcheine nicht verabfolgt werden. Die Gutſcheine werden in der Zeit
vom 30. Januar bis 15. Februar 1935
in allen Lebensmittelgeſchäften in Zahlung genommen.
ſint=
Deutſt
Bdesf
1335
Kukfſchefn=
Gültig g dee Beitodir 30,jar-hiadt Tehr7438
Segen nSgatte Dideg Fätcheiged und bege
Faſchung einer
Rnerendchachdechne iu eRiche Dh.ds Bſdnlgeg
bersd=
ſolgt keben KRGnachdlerdogk Scſaangd die 7o881 Dd Schernele
Zettugrgteintatlen
in ger duch oas MM. Ae deif Ftgalddfän jelgelepteg
beſchoſtennel. Welichs Bchlungsch cha Hian zu ſelſten. Nach
Rpiauf des 22. Februdsena34 ich dersKuſchein verfalleg und
dart von reinem Konlerchtadles mehn Nngenommen werden.
der Suiſchein berechtigt Nm dat Grchlahne von Bteinronlem
uverierngung des Guſcheißſer chumdoten.
Der Kohlennändier nat dieidN Surfaeß vie päteſtens3.marz 1938
bei der fur ſeinen Wohnlig geſtdndicen Oregruppe dee Wiuter=
Hiiowerkes gegen einewes.,
zutung einzurwuſchen.
Nac Rolauf des 5. mnrd”
1333 ha der Kohlengundiek
Serie
heinen Rnſpruch mehe auf
Rusnandlgung eimer Weris
gultung oder eine ſogalg8)
vermuung.
muigoräuchtliche Ruwendu
dieſes Scheines Zent 2ucht
Steinkohlen=Gutſchein
(14 verkleinert, Origina lgröße 103X146 mm)
B. Abrechnung.
Die Abrechnung der Lebensmittelgutſcheine geht
folgender=
maßen vor ſich:
Die Lebensmittelgeſchäfte verſehen die in Zahlung
genomme=
nen Gutſcheine auf der Rückſeite mit ihrem Firmenſtempel oder
handſchriftlicher Firmenangabe.
Gutſcheine, die nach dem 15. Februar 1935
von den Bedürftigen vorgelegt werden,
oder Scheine, die den Stempel der Ausgabeſtelle des WHW. nicht
tragen, dürfen von den Lebensmittelhandlungen
nicht in Zahlung genommen werden.
Die Erſtattung des Gegenwertes an die Lebensmittelgeſchäfte
oder Großhandlungen erfolgt gegen Abgabe der Gutſcheine nach
Abzug von 5 Prozent für das WHW. (alſo Reichsmark 0,95 je
Schein) bis ſpäteſtens 28. Februar 1935 bei allen Zahlſtellen der
in der Reichsgruppe 4 zuſammengeſchloſſenen Kreditinſtitute (
Ban=
ken, öffentlichen Spar= und Girokaſſen, landwirtſchaftlichen und
gewerblichen Genoſſenſchaftsbanken).
Nach dem 28. Februar 1935 dürfen von
den Zahlſtellen Lebensmittelgutſcheine nicht
mehr in Zahlung genommen werden.
Für die Einlöſung der Lebensmittelgutſcheine dürfen die
Zahlſtellen keine Gebühren erheben.
Falls mehr als 100 Gutſcheine zur Einlöſung vorgelegt
wer=
den, ſind dieſe zu je 100 Stück zu bündeln.
Die Zahlſtellen entwerten die eingelöſten
Lebensmittelgut=
ſcheine durch Abſchneiden der linken unteren Ecke und reichen die
Gutſcheine bis ſpäteſtens 15. März 1935 ihren Zentralſtellen ein.
Die Zentralſtellen geben durch Einſchreibe=Sendung die Gutſcheine
geſammelt an die Reichsführung des Winterhilfswerkes,
Sonder=
maßnahmen, Berlin SO. 36 Maybachufer 48,/51, weiter.
Gleich=
zeitig machen ſie der Reichsführung durch beſonderes Schreiben
von der Ueberſendung der Gutſcheine Mitteilung und fordern die
Uleberweiſung des Gegenwertes an Eine Durchſchrift dieſes
Schreibens iſt der Paketſendung beizulegen.
Nach Prüfung der eingeſandten Lebensmittelgutſcheine
er=
folgt Begleichung der Rechnung durch die Reichsführung.
Jede mißbräuchliche Anwendung der Gutſcheine zieht
Zucht=
hausſtrafe nach ſich.
2. Kohlengukſcheine.
Die als „Sonderausgabe zum Tag der nationalſozialiſtiſchen
Revolution” zur Verteilung gelangenden Kohlengutſcheine
wer=
den gemeinſam mit den gewöhnlichen Kohlengutſcheinen. Serie D,
verausgabt und ſind genau ſo zu behandeln. Ihre Geltungsdauer
erſtreckt ſich wie die der Kohlengutſcheine der Serie D. auf den
Monat Februar 1935. Auch bei dieſen Scheinen hat der
Bedürf=
tige an den Kohlenhändler, bei Landabſatz an die Zeche oder das
Werk, eine Anerkennungsgebühr in Höhe von 15 Pfennigen je
Schein zu zahlen. Zum Unterſchied von den regelmäßig zugeteil=
(ſiehe Abbildung).
Die Abrechnung dieſer Sonderzuweiſung iſt gemeinſam
der Abrechnung der Kohlengutſcheine der Serie D vorzunehm
eine unterſchiedliche Behandlung iſt nicht erforderlich.
Genau wie bei den Lebensmittelgutſcheinen, ſo zieht auch
den Kohlengutſcheinen jede mißbräuchliche Anwendung Zu
hausſtrafe nach ſich.
Winkerhilfswerk des deutſchen Bolkes 1934/35
gez. Hilgenfeldt.
Reichsbeauftragter des WHW.
A
Deutſs
des
M45
utgein
Sütigfn de Teit banf 30. Häniess RfR38
Segem RigadkSoßſeg Sieſchems mi gegen
Mer G
(14
nnerskendPrnächeluns 0 Iodie wr 1. Hlges verats.
Fre
beig Boeschnceen
GeR
gurnelie
1 Zende Frtinkaftenkriketts
1 m der durch das PM en Rdradddlas ſegpelemen
Beſchanenhel. Welfse Zdnfannsl. Praihticht m lelnen nach
Belan es 3. HobrdeäEEE eichen vschauien m
darn von keinem KonleſhEndlen mrin dngenammen werden.
Der Suffaen berechtlademn mur Srehrunme von
Drmmrohten-
brureno, übernngmg 094 Gutchreitsee ia verthotem.
Der Kohlenhandler nat die Saufensch bio ſpätenengs mirz 193s
be der fur enen Womäck Uen dremppp des Wames=
Nuiswerskesnenenemewe ß.‟
gnunung eumzmanſchen
noch Rülguit dee S. mas
1938 hu der Kontenndwick
kemen Rriprch mehr auf 1
Nuonändinunn auer werd
mummg oders alue honmn8i.
Dernaung.
mobrkuchliche Nwendmg !
dieſes Schemes Zecht Tuchts
Mnoſaruie nach ga 8
Braunkohlenbrikett-Gutſchein
verkleinert, Originalgröße 103X146 mm)
Gutſchein
Dieſer Sutſchein berechtigt zur unentgeltlichen
Entnahme von Lebensmitteln im werte von
einer Reichsmarki
ewgendereanls Sbenomitel dortau dieien eufcheinnichtvermapteigt !
werden. Der Sunſchain wird von ſeder Lebenomltitalhandlung im Hahlung i
genommen. Nach dem 13 kebruar 1938 durſeg ſolche Sufſcheine vo 7
den Lebensmttelhandlungen nicht mehr im Zahlung genommen werden.
mioberauglichenumendung diele Scelmedlent Duatnaueſruienada.
Degen der Nurechnung der im Zohlung genommenen Suiſcheine md
ſie Kuordnungen auf der Kückfelite Sieſes Schetlnes zu baachten.
Lebensmiltel=Gutſchein
Vorderseite (/4 verkleinert. Originalgröße 103X146 mm)
mſt ihrem firmengempel oder mit handſchriftlicher Firmenelntengug zu verſehen. Die erſtalttung des Gegenwertes an die Lebenomttelgeſchätte oder Sroßhandlungen erfolgt na
Rbzun von Zch für dae W. n. W. (aſſo mit RM 0.99) dies ſpsteſlene 2t. Fehrmar 1538 be4
aue7 Tahlſtellen der in der Reichsgruppe 4 zuſammengelchlolſenen Kredtinſtinte Gausen. Oſfent=
N4a Bpackalſe, Seioraſel Geamgsteh 20odanen Kenaungldangen ienboiſchadgen
und gewerbllchen Gamoſſenſchaſten) gegen Rdgabe der Sutſchelne.
Bon-n mehr ole fo Suſchelne aufgellelert werden, ſind dieſe zu fe joo Biulcs zu bündeln.
Die Tahiſtelen fumen die eingelenen Guichetne m ine Zentraigele ab, weiche die andgaug=
Rprchnug mu der Feſchelunnupg des Winterchlowerkee des deuiſchen Dolckes 1y3438 wontammt Arehskos4.
B’
Feichsbeauftrwater für das D.n.w.
Lebensmittel-Gutſchein
Rlckseite (¼4 verkleinert, Originalgröße 103X146 mm)
Aus der NSDAP.
Der Kreisleiter.
Deutſches Jungvolk.
Der Jungbann 1/115 empfängt am Sonntag morgen um
11.30 Uhr am Hauptbahnhof die geweihten Fahnen. Die
Fähn=
lein=Führer geben ihren Einheiten Ort und Zeit des Antretens
bekannt.
Reichsſtand des Deulſchen Handwerks.
Gelie zunung i Hadf und Heis dunfalt.
Fachtheoretiſche Ausbildungskurſe im Elektro=Handwerk
für die Provinz Starkenburg.
Die diesjährigen Vorbereitungskurſe für Elektromeiſter ſowie
für Elektro=Inſtallateure, Elektro=Maſchinenbauer= und
Radio=
mechaniker=Geſellen werden mit Genehmigung der
Handwerks=
kammer in Gemeinſchaft mit der DAF. Reichsbetliebsgemeinſchaft
18 „Handwerk” abgehalten. Dieſer, Kurſus bezweckt, ſtrebſamen
Ge=
hilfen eine praktiſche und theoretiſche Weiterbildung und die
Vor=
bereitung auf die Meiſterprüfung zu vermitteln, ſowie
Handwerks=
meiſtern die Möglichkeit zur praktiſchen und theoretiſchen
Vervoll=
kommnung zu geben. Auch iſt den im vorigen Jahre geprüften
Ge=
ſellen, die ihre Prüfung nur mit „Beſtanden” abgelegt haben, ein
nochmaliger Beſuch dieſes Kurſus zu empfehlen, um in ihrem
Fort=
kommen nicht gehindert zu werden. Die Kurſe beginnen am 3.
Fe=
bruar 1935 und koſten entſprechend den von der Handwerkskammer
feſtgeſetzten Richtlinien für die Meiſterprüfung pro Teilnehmer
25 RM., für die Geſellenprüfung 6 RM. Anmeldungen können
bis zum 3. Februar 1935 unter Vorlage von Zeugnisabſchriften
bzw. Geſellenbrief an den Obermeiſter Gg. Keil, Datmſtadt,
Schulſtraße 9, gerichtet werden.
Wochen=Dienſtplan der Techniſchen Nokhilfe.
Montag, den 28. 1. 35, 19.45 Uhr: Luftſchutz= und techn. Dienſt.
20 Uhr: Inſtandſetzungsdienſt
Antreten im Marſtall.
Turnhalle am Kapellplatz. — Spielmannszug im
Verkehrs=
lokal. — 21.30 Uhr: Schwimmen aller Abteilungen.
Dienstag, den 29. 1. 35, 20.30 Uhr: Probe des Muſikzuges.
Donnerstag, den 31 1. 35. 18.30 Uhr: Führerbeſprechund
19.45 Uhr: Luftſchutz= und techn. Dienſt. Antreten im
Mar=
ſtall. — 20 Uhr: Inſtandſetzungsdienſt Turnhalle am
Ka=
pellplatz. — Spielmannszug im Verkehrslokal.
Freitag, den 1. 2. 35, 20.30 Uhr: Geſamtprobe des Muſikzuges.
(gez.) Kochhafen. Ortsführer.
Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
* Union=Theater.
* Liebe nach Noten” kann man im Union=Theater in
Erſtaufführung erleben. Es iſt eine richtige Tonfilm=Operette mit
all ihren Eigenheiten, vor allem auch mit einer Fülle
einſchmei=
chelnder Melodien und mit ſich immer ſteigernden Begebenheiten.
einer abwechſelungsreichen Liebesgeſchichte, die aber für die
Haupt=
beteiligten gut ausgeht. Am Schluſſe wird der farbige Bildſtreifen
angewandt und damit ſchon die Möglichkeiten eines abgetönten
Farbenfilmes gezeigt. Zunächſt ſind die Bilder noch zu
farbenfteu=
dig, was allerdings in dieſem Operettenfilm belebend wirkt.
Trä=
ger der hübſchen Handlung iſt Ramon Noparro als
Operetten=
komponiſt, dem ſchließlich J. Mac Donald als entzückende
Part=
nerin zum Erfolg verhilft. Beide gondeln dann auch nach
Umſchif=
fung nicht ungefährlicher Hinderniſſe, die von vielen humoriſtiſchen
Zwiſchenfällen gewürzt ſind, in den Hafen der Ehe. Eine ganze
Reihe namhafter Filmkünſtler helfen die Handlung flott und
un=
terhaltend zu geſtalten. — Ein Kulturfilm mit herrlichen
Natur=
aufnahmen „Zwiſchen Tälern und Gipfeln” und die neueſte
Wochenſchau, bei der beſonders die Saar=Sonderbilder
intereſſie=
ren, ergänzen das reichhaltige Programm.
* Palaſt: Harald Lloyd als „Der Strohmann”.
Gegenüber den früheren Harald=Lloyd=Filmen arbeitet dieſer
Film weit weniger mit Situationskomik; hier wird bedeutend
mehr geredet, und da die Verſtändigung bei der
Erſtauffüh=
rung nicht immer gut war, war es nicht ganz einfach, ſich durch
die die vielerlei Schiebungs= und Korruptionsangelegenheiten zu
finden, in die der Held des Films verwickelt wird. Sehr
erfreu=
lich iſt dieſes ganze Durcheinander von Parteien= und
Geſchäfts=
manövern, Bluffs und Gangſterweſen wirklich nicht. Und wenn
man — wie es ſtreckenweiſe im Film den Anſchein hat — die
Sache ernſt nehmen und zeigen wollte, wie ein wirklich
tatkräf=
tiger Einzelner mit all dem aufräumen kann, ſo hätte man
die=
ſen einen nicht durch einen Komiker darſtellen laſſen dürfen, den
wir nie ernſt nehmen und doch auch nicht ernſt nehmen ſollen,
denn er wird hier mit zum Teil recht ſonderbaren Mitteln
lächer=
lich gemacht. Ins richtige Fahrwaſſer kommt der Film erſt gegen
Ende, wo auf Harald Lloyds Befehl die tolle Razzia auf
ſämt=
liche Verbrecher der Stadt beginnt und dieſe in einen Keller
zu=
ſammengetrieben werden, um geköpft zu werden. Das iſt dann
mit echt amerikaniſchen Mitteln ganz toll aufgezogen, und wen
nicht bei der fingierten Köpfungsaktion das kalte Gruſeln packt,
der amüſiert ſich ausgezeichnet — was bei dem weitaus größten
Teil des Publikums der Fall zu ſein ſchien!
— Als Film=Morgenfeier heute vorm. 11.15 Uhr zum letzten
Male: „Palos Brautfahrt”
Die Helia=Lichtſpiele zeigen den Großfilm „Der letzte
mit Camilla Horn, Jvan Petrovich. Adele
Walze
Sandrock. Suſi Lanner, Libor von Halmay.
— Das Reſi=Theater zeigt die große Erſtaufführung mit
neuen Schlagern, geſungen von Louis Graveure: „Ich ſehne
nach Dir”, mit Camilla Horn. Marga Tamera, Theo Lin=
Adele Sandrock.
— Belida zeigt in Reuaufführung den Marlene=Diett
Film „Die große Zarin”, 2 Uhr Jugendvorſtellung: „Der Bo=
Cowboy”.
Heufe heiterer Filmſtar-Nachmikkag im Saglbau
Der große heitere Nachmittag im Saalbau mit einer Aus
bedeutendſter Filmdarſteller u. a. Louis Graveure, Paul Hörbi
Camilla Horn. Maria Ney ſowie der bekannte Pianiſt Hul
Gießen und das Original Wiener Schrammel=Quartett, begi
heute nachmittag pünktlich um 3.45. Uhr, da die Künſtler abe
noch in Mannheim auftreten müſſen. Um rechtzeitiges Erſchei
ebenſo um zeitige Kartenentnahme im Vorverkauf wird da
erſucht,
Vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Städt. Saalbau. Heute abend 8.11 Uhr: Karnevaliſtiſ
Konzert und Tanz. Leitung Willy Schlupp. Eintritt frei.
Der Muſikverein veranſtaltet am Samstag, den
bruar, im Vereinshaus für ſeine aktiven und inaktiven Mitg
der einen geſelligen Abend. Frl. Helene Kühling und Herr P
Schäfer ſingen Lieder und Balladen von Löwe, Brahms. 9
Wolf, Bodo Woli und Otto Braun. Die Begleitung hat deß
kannte Pianiſt Otto Braun aus Frankfurt übernommen.
den muſikaliſchen Darbietungen findet geſelliges Beiſammen
ſtatt. Gäſte können eingeführt werden. Der Eintritt iſt frei.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsgultung beizufüigen. Anonyme Anfragen weide
aſcht Heantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkeit
Z. in J. 1. Das Reichsgeſetz über die Ablöſung öffentlu
Anleihen vom 16. Juli 1925 (Reichsgeſetzblatt Teil I. Nr. 32
17. Juli 1925). 2. Es kommen hier eine ganze Reihe von Lie
dationsgeſetzen in Betracht, ſo daß ſchon ein näheres Einge
auf den Einzelfall nötig iſt, wozu die Unterlagen uns zu 9e.
wären. Nach der Not.=V. vom 5.,6. Juni 1931 war für
Ant=
auf Entſchädlgung für Liquidations= oder Gewaltſchäden
Ausſchlußfriſt bis 30. Juni 1931 geſetzt. Wir behalten ?
halb die Anfrage vorerſt zurück.
G. H. Ein ausführlicher Aufſatz über E. M. Arndt war
Eingang Ihrer Arbeit bereits im Satz. Vgl. „Gegenpa
vom 27 1.
Sonntag, 27. Januar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
DüLins2
Und jeht der Sohn.
Wo bisher ſo die Bücher lagen, die der Vater und die
Mut=
r gerade „in Behandlung” hatten, da liegt neuerdings auch
nes mit einem ſchmucken Viermaſter auf dem Deckel, mit
herr=
hen Bäuchen blähen ſich die Segel und ſchäumend ſchlagen die
ſellen gegen die Wände.
Die Lektüre des Sohnes. (Früher einmal auch die des
aters.)
Und ohne es aufzuſchlagen, weiß man, daß es etwa ſo
an=
ngen wird: „Man ſchrieb das Jahr 1785. Im Herbſt dieſes
ihres befand ſich die Viermaſterbark. Gute Hoffnung”
unter=
zgs von Buenos Aires nach Liſſabon. Das Wetter wax ihr
bis=
r günſtig geweſen. Eine friſche Briſe hatte für gute Fahrt
ge=
gt.. . uſw. uſw.” — Und wieder weiß man, ohne es
aufzuſchla=
n. daß es nun bald mit dem guten Wetter vorbei ſein wird,
6 Wolken heraufziehen werden und binnen kurzem allerhand
jenteuerliches paſſieren wird. Denn um der Abenteuer willen
das Buch ja geſchrieben worden.
Und nun lehnt man ſich im Seſſel zurück und ſchaut einige
igenblicke mit geſchloſſenen Augen in das entſchwundene Reich
tein, aus dem einen das Leben längſt vertrieben hat. In den
iumenden Blick treten alle jene zauberhaften Wörter, die
s einmal die Nächte unruhig und die Tage ſpannend gemacht
ben. Wir hören es noch einmal durch die Stille raunen, von
igg und Korſaren, von Dſchungeln und Prärie, von Tomahawk
d Squaw und Skalp, von Nuggets und Canons, wir
manöv=
ren mitten unter den Matroſen und wiſſen Beſcheid mit Luv
*d Steven, mit Achterdeck, Rahen, Koje, Spillen, Backbord, Bug,
aſen und allen dieſen ſchwer verdaulichen, nie ganz
verſtan=
ten und doch für unſere Geſchichte und ihre Handlung ſo
wich=
en Wörtern.
Und nun lächeln wir in unſer Nachdenken hinein. Alſo
ſo=
it iſt der Bub jetzt. Bei den Seeräuber= und
Abenteurer=
chichten. Und wir kennen den weiteren Weg. Wir kennen ihn
; zu dem Kreuzweg, wo es links in das Flachland und rechts
das wunderſame Hochgebirge weltbedeutender Literatur ab=
1t. — Nun, er wird ſchon richtig gehen, wir ſind ja auch
lt. wir wollen nicht zuviel ſagen. Aber jedenfalls, geſund iſt
Bub noch, ſonſt würde er ſein Buch nicht wie
ſelbſtverſtänd=
neben die der Eltern legen. Wenn er erſt einmal anfängt,
ge Bücher zu verſtecken und die Heimlichkeit zu ſuchen
hön, dann werden wir uns wohl doch noch einmal auf den
euermannspoſten begeben und dieſer wegſuchenden, ſchwanken=
Brigg den rechten Kurs zeigen müſſen. „Hallo, Bub, ſetz”
5 Fockmaſtſegel auf, wir wollen den Wind nutzen, ſolange er
ſch und kräftig iſt, ich will derweilen ein wenig nach dem
euer ſehen.”
Der Polizeibericht meldel:
Zeugen dringend geſucht. Zu unſerem Polizeibericht. in
wel=
m Zeugen für den am 10. 12. 34 in der Heidelbergerſtraße, Ecke
hollbrückerſtraße, erfolgten Verkehrsunfall geſucht wurden, hat
bisher niemand gemeldet, der den Unfall wahrgenommen hat.
r Unfall iſt um deswillen bedauerlich, weil der Fußgänger
er=
liche Verletzungen davongetragen hat. Der Kraftfahrer konnte
jetzt noch nicht ermittelt werden. Nach den Angaben des
Ver=
ten ſoll es ſich um einen geſchloſſenen Vierſitzerwagen handeln,
bei völlig eingetretener Dunkelheit ohne Licht in Richtung
erſtadt gefahren ſei.
Am Donnerstag, den 6. 12. 34. gegen 17 Uhr, wurde am
eaterplatz, am nördlichen Schloßeingang, ein Radfahrer
hüler) von einem Pferdefuhrwerk angefahren. Wie jetzt bekannt
rde, iſt dieſer Verkehrsunfall von einigen Perſonen
wahrgenom=
nworden.
Perſonen, die zu dieſen Vorfällen Angaben machen können,
eden gebeten, dem Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt,
Hügel=
ße 31—33. auf Zimmer 28, Mitteilung zu machen.
Mehr Moral! In der Nacht zum Freitag, den 18. 1. 35, wurde
an dem Hauſe Kiesſtraße Nr. 44 angebrachte Transparent
es Textilwarengeſchäftes zertrümmert. Als der Tat verdächtig
imt eine Perſon in Frage, die ſchon ſeit längerer Zeit den
Ein=
ig zu dem Geſchäft. bzw. den Bürgerſteig, verunreinigte. Ueber
ihrnehmungen in dieſer Hinſicht wolle man die Kriminalyolizei
Kenntnis ſetzen.
Diebſtahl einer Milchkanne. Am Samstag, den 12. 1. 35, in
Zeit von 8—8,15 Uhr, wurde einer Milchfrau eine 10=
Liter=
lchkanne mit der Milch, die ſie in dem Hauſe Heinrichſtraße Nr.
in dem Hauseingange abgeſtellt hatte, geſtohlen. Als der Tat
dächtig kommt ein Mann in Frage, der in einem Nachbarhauſe
g. ob die Milchfrau in dieſem Hauſe ſei. Der Mann wird wie
zt beſchrieben: Etwa 1,65—1.70 Meter groß, trug dunkle Hoſe,
maſchen oder lange Stiefel. In welchem Hauſe hat der Mann
geſprochen und nach der Milchfrau gefragt?
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Der 36jährige Georg K. aus Rimbach erhält am Freitag
e Gefängnisſtrafe von drei Monaten wegen Untreue und
Unter=
agung. K., Verwaltungsſekretär an der Kreiskaſſe in
Hep=
heim, war wegen Amtsunterſchlagung angeklagt. Bei einer
biſion bei der NSV. im November v. J. — K. war Kaſſenwart
NSV. in Rimbach — wurde ein Defizit von etwas mehr als
RM. feſtgeſtellt, und als man daraufhin auf dem Amt ebenfalls
irt revidierte, ſtellte man dort ebenfalls einen Fehlbetrag von
RM. feſt. K. hatte in dieſen Tagen die Vertretung für den
hner der Kreiskaſſe, und hatte ſich da einfach ſein Gehalt
ent=
nmen, das allerdings an dieſem Tage fällig war. Das Gericht
t denn auch dafür, daß der Angeklagte ſich bei dieſer Tat nicht
Rechtswidrigkeit ſeiner Handlung bewußt war, und er alſo in
ſem Fall freizuſprechen iſt. Zwei Monate Unterſuchungshaft
rden dem Angeklagten angerechnet und der Haftbefehl
auf=
oben.
Es hat ſich dann der 32jährige Paul V. aus Trebur, der dort
Untererheber tätig war, ebenfalls wegen Unterſchlagung im
it zu verantworten. Seit 1927 iſt V. in ſeinem Amt und hat in
ſer Zeit etwa 4000 RM. unterſchlagen. Er gibt ſeine
Verfeh=
gen zu. bittet aber um mildernde Umſtände, da er das Geld
iglich für ſeinen Vater verwandt habe der finanziell ſehr
echt geſtanden ſei. Etwas über 1000 RM. ſtamme übrigens noch
ſeinem Vorgänger, dem er auf deſſen Totenbett gelobt habe,
le Verfehlungen nicht zu verraten. Das Gericht billigt ihm auch
dernde Umſtände zu und verurteilt ihn wegen fortgeſetzter
terſchlagung im Amt und Urkundenfälſchung zu einem Jahr und
s Monaten Gefängnis, abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft.
Der Strafſenat des Oberlandesgerichts verhandelte gegen vier
linzer Kommuniſten, die noch bis Juni 1934 Verkehr mit
enten der KPD. unterhielten, und die noch Beitrag bezahlten
) Flugblätter bezogen und verteilten. Zwei Jahre Zuchthaus
er=
ten der 38jährige Jakob Steinebach wegen Vorbereitung zum
hverrat, und zwei Jahre und drei Monate der 36jährige
Her=
nn Zerbe. Der 31jährige Johannes Rickes erhält eine
Gefäng=
ſtrafe von einem Jahr, da er ſich nicht derart aktiv beteiligte.
r 38jährige Wilhelm Gaſſer wird, trotzdem immer noch ein
ker Verdacht gegen ihn beſtehen bleibt, mangels Beweiſes
frei=
rochen. Den beiden erſten werden die bürgerlichen Ehrenrechte
drei Jahre aberkannt.
Steuerkurszettel 1935. In der Ausgabe des Deutſchen
Reichs=
eigers vom Freitag 25. Januar 1935 (Nr. 21) erſcheint der
euerkurszettel, der für die Einheitsbewertung und
rmögenſteuerveranlagung nach dem Stand vom 1. Januar 1930
bhehend iſt. Gegen die in dem Steuerkurszettel feſtgeſetzten
uerkurſe kann binnen einer Ausſchlußfriſt von einem Monat,
2 in der Zeit bis ſpäteſtens 25. Februar, Widerſpruch
ein=
egt werden. Der Widerſpruch iſt an den Reichsminiſter
r Finanzen zu richten. Zur Einlegung des Widerſpruchs
der Eigentümer der Wertpapiere berechtigt. Soweit es
un Anteile (3. B. Aktien) oder Genußſcheine handelt kann
h das Unternehmen, an dem die Anteile oder Genußſcheine
ehen Widerſpruch einlegen. Soweit der Steuerkurs eine
uldverſchreibung betrifft, kann auch der Schuldner
Wider=
uch erheben. Ueber den Widerſpruch entſcheidet der
Reichs=
iſer der Finanzen endgultig. Die Entſcheidung wird im
utſchen Reichsanzeiger veröffentlicht werden.
Einzel=
lachrichtigungen über die Entſcheidung werden nicht ergehen,
Nr. 27 — Seite 7
Beleuchkung geſchloſſen marſchierender Abkeilungen
bei Dunkelheil.
—Obwohl ſeit Monaten immer wieder darauf hingewieſen
wird, daß geſchloſſene Einheiten, die bei Dunkelheit auf
öffent=
lichen Straßen marſchieren, ausreichend beleuchtet ſein müſſen,
wurde in letzter Zeit doch mehrfach feſtgeſtellt, daß die
diesbezüg=
lichen Vorſchriften nicht ausreichend beachtet werden.
Die am 1. Januar 1935 in Kraft getretene Reichs=
Straßen=
verkehrsordnung beſtimmt, daß bei Dunkelheit oder ſtarkem Nebel
geſchloſſene Abteilungen nach vorn ihre ſeitliche Begrenzung und
nach hinten ihr Ende durch Rückſtrahler oder Laternen kenntlich
machen müſſen. Wenn alſo eine geſchloſſene Abteilung bei
Dunkel=
heit auf öffentlichen Straßen marſchiert, ſo muß ſie für die
ande=
ren Wegebenutzer erkennbar gemacht werden. Dies kann geſchehen
durch Beleuchtung mit Laternen oder durch Anbringung von
Rückſtrahlern. Erfolgt die Kennzeichnung durch Laternen, ſo
muß der linke Flügelmann des erſten und des letzten Gliedes der
marſchierenden Kolonne jeweils eine Laterne tragen oder es muß
vor und hinter der marſchierenden Kolonne ein Laternenträger
marſchieren.
Seither war es üblich, die Kennzeichnung durch Rückſtrahler
ſo vorzunehmen, daß jeweils die Männer des erſten und letzten
Gliedes vorn bzw. hinten am Koppel drei Rückſtrahler (
Katzen=
augen) trugen und auf dieſe Weiſe die Abteilung anderen
Fahr=
zeugen kenntlich machten. Dies iſt nach der neuen Reichs=Straßen=
verkehrsordnung nicht mehr zuläſſig. Dieſe läßt zwar die
Rück=
ſtrahler als Kenntlichmachung zu, doch beſtimmt ſie ausdrücklich,
daß dieſe nicht höher als 50 Zentimeter vom Erdboden entfernt
ſein dürfen, damit ſie auch von dem kleinen abgeblendeten Licht
der Kraftfahrzeuge noch zum Leuchten gebracht werden.
Wird alſo eine marſchierende Kolonne durch Rückſtrahler
ge=
ſichert, ſo müſſen im erſten und letzten Glied mindeſtens 2 Leute
damit ausgerüſtet ſein, und die Rückſtrahler dürfen nicht höher
als in Kniehöhe befeſtigt oder getragen werden. Die ſeitherigen
am Koppel zu tragenden Rückſtrahler entſprechen demnach nicht
mehr den Beſtimmungen der Reichs=Straßenverkehrsordnung.
Die nach vorn getragenen Rückſtrahler müſſen weißes oder
ſchwach gelbes Licht, die nach hinten getragenen rotes Licht
aus=
ſtrahlen.
Gliedert ſich eine Abteilung, die beleuchtet werden muß, in
mehrere deutlich voneinander geſchiedene Einheiten, ſo iſt jede in
der angegebenen Weiſe kenntlich zu machen. Zuläſſig ſind nur
amtlich geprüfte Rückſtrahler, auf denen Prüfzeichen ſowie Name
und Wohnort des Herſtellers angegeben ſind. Es wird darauf
aufmerkſam gemacht, daß alle marſchierenden Einheiten, auch die
von HJ. und BDM., auf dieſe Weiſe kenntlich gemacht werden
müſſen. Die leider immer noch vorkommenden Unfälle
marſchie=
render Kolonnen ſind nicht nur auf gewiſſenloſes Fahren von
Kraftfahrern zurückzuführen, ſondern haben vielfach auch ihren
Grund in der ungenügenden Beachtung der
Sicherungsvorſchrif=
ten durch die Führer der marſchierenden Kolonne. Die
Polizei=
beamten ſind deshalb angewieſen, die Beachtung dieſer
Vorſchrif=
ten aufs ſchärfſte zu überwachen.
Das
Darmſtädter Taablatt
Das Darmſtädter Tagblatt
Das Darmſtädter Tagblatt
Das Darmſtädter Tagblatt
Das Darmſtädter Tagblatt
Das Darmſtädter Tagblatt
Das Darmſtädter Tagblatt
Das Darmſtädter Tagblatt
Das Darmſtädter Tagblatt
Das Darmſtädter Tagblatt
die älteſte heſſiſche Morgenzeitung
wirbt durch ſeine Leiſtung!
berichtet, unterſtützt durch eigene Mitarbeiter in allen großen
Städten des Reiches und den Hauptſtädten der für uns wichtigen
Staaten, über alle weſentlichen Ereigniſſe im In= und Ausland.
vermittelt durch einen reichhaltigen Bilderdienſt ſeinen Leſern
unmittelbare Anſchauung des Geſchehens in aller Welt.
berichtet und erläutert alle Maßnahmen der Regierung, um dieſe
allen Bolksgenoſſen nahezubringen und ſo durch ſeine Mitarbeit
den Neuaufbau unſeres Haterlandes zu fördern.
berichtet ſchnellſtens über alle lokalen und heimatlichen
Geſchehniſſe.
unterrichtet über alles Wiſſenswerte in Politik und Wirtſchaft,
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
bringt intereſſante Romane, Lovellen, Kurzgeſchichten,
Plaude=
reien und will jeder Familie in ernſten und heiteren Stunden ein
wahrer Freund ſein.
bietet durch ſeinen täglichen Sport= und Handelsteil, ſowie durch
ſeine wöchentliche Unterhaltungsbeilage einen wahren Zeitſpiegel,
der zugleich Berater in allen Tebenslagen iſt.
bietet durch ſeinen weltumſpannenden Nachrichtendienſt Ihnen die
Gewähr, daß Sie über alles unterrichtet werden.
iſt in ſeinem täglichen Anzeigenteil der beſte Mittler auf dem
Arbeits=, Wohnungs= und Geſchäftsmarkt und wird von jeher
von der Familie als Publikationsorgan für alle freudigen und
ernſten Ereigniſſe benützt.
Alſo leſen auch Sie das
Darmſtädter Tagblatf
Beſtellſchein
Der Unterzeichnete beſtellt hiermit das
Darmſtädter Cagblatt
195
mit Wirkung vom ..
und bittet um laufende Zuſendung durch die Rgentur — Trägerin
„Beruf
Name
Genaue Rdreſſe
(Ort und Straße)
Datum.
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 27
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 27. Januar 193:
Die DeutſcheArbeitsfront
Volkshochſchule Darmſtadk.
KPW. Im Schulungswerk der DAF. ſind dem deutſchen
Volks=
genoſſen alle Wiſſensgebiete erſchloſſen. Die beſten Schulkräfte
ſtehen bereit, das Wiſſen des Einzelnen zu erweitern. Kenntniſſe
des praktiſchen Lebens, ſowie ſolche auf kulturellen Gebieten
ge=
hören zum Rüſtzeug des deutſchen ſchaffenden Menſchen.
Bei der Eröffnungsfeier am 16. Januar ſprach der
Gauſchu=
lungswalter der DAF. Pg. Demmer, über die Aufgaben und
Ziele des deutſchen Volksbildungswerkes.
Aus dem Lehrplan des Volksbildungswerks verweiſen wir
beiſpielsweiſe auf die Vorträge mit Lichtbildern und praktiſchen
Beiſpielen der Parteigenoſſin Irmgard Petzold über: „Vererbung
und Zwillingsforſchung” oder „Was lerne ich durch
Familienfor=
ſchung für Erbkunde”, ein bedeutungsvoller Vortrag von Prof.
Otfried Prätorius. Ueber heſſiſche Volksbräuche und
altgermani=
ſches Volksgut ſpricht Lic. Hans von der Au. Ueber Heim und
Heimat im Wandel der Zeiten gibt ein Lehrgang von Lehrer
Eidmann mit Muſeumsführungen Aufſchluß. Sehr zu beachten
iſt ein Lehrkurſus von Lehrer Hilsdorf „Wie verbeſſere ich meine
Handſchrift” Ueber Sprechbildung, mundartfreie Ausſprache und
Rede ſpricht H. H. Krumb in einem Lehrkurſus von 12 Abenden
in der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt. Von beſonderer
Be=
deutung iſt ein Lehrgang: „Friedrich von Schiller”, mit
Rezi=
tationen aus den beſprochenen Dichtungen, den Dr. Max Wauer
abzuhalten bereit iſt. Dr. Wauer iſt aus ſeinen früheren
Vor=
tragsreihen als beſter Mittler klaſſiſcher Schauſpielkunſt bekannt.
Wertvolles neues Schrifttum wird in den Leſeabenden der
Stadt=
bücherei durch Einführung und Proben vermittelt. Der beſte
In=
terpret hierfür dürfte Pg. Dr. Müller, der Direktor der
Stadt=
bücherei, ſein. Wieder ein anderer Kurſus: „Bilder aus dem
Werden unſerer Heimat”, belehrt über Entſtehung und Aufbau
des Mainzer Beckens, über den Seligenſtädter Braunkohlenwald
und über Vulkanismus unſerer engeren Heimat, Roßberg,
Otz=
berg und Vogelsberg. Zwei Muſeumsführungen ſollen das
Ver=
ſtändnis für dieſen Lehrgang erweitern. — Starkes Intereſſe hat
ſich bei den Sprachkurſen gezeigt. Pg. Momber hat einen
Lehr=
gang: „Engliſch” getrennt für Anfänger und Fortgeſchrittene,
eingerichtet. Ein anderer Kurſus „Spaniſch” umfaßt gleichfalls
12 Abende.
Dieſer Sprachunterricht ebenſo wie alle die anderen vielen
Kurſe iſt kein Schulunterricht, ſondern greift ins praktiſche
Le=
ben. Dieſe Schulung iſt auch für die Schüler höherer Schulen
eine weſentliche Bereicherung ihres Wiſſens und Könnens.
Die einzelnen Unterrichtsſtunden ſind aus dem Arbeitsplan
zu entnehmen, der wenn nicht anders zugänglich, in der
Ge=
ſchäftsſtelle Neckarſtraße 3 (Telephon 2600) eingeſehen werden
kann. Dortſelbſt werden auch Teilnahmeerklärungen zu den
Kur=
ſen angenommen. Die Hörergebühren betragen für Mitglieder
der DAF. und andere Parteigliederungen ſowie für Mitglieder
des Vereins Volkshochſchule für den Abend 30 Pfg. Sonſtige
Teilnehmer zahlen 60 Pfg. pro Abend. Erwerbsloſe
Volksgenoſ=
ſen ſind von den Hörergebühren befreit; ſie zahlen lediglich für
den Lehrgang eine Eintragegebühr von 50 Pfg.
Es ſollte kein Volksgenoſſe dieſem einzigartigen
Bildungs=
werk fernbleiben. Zum mindeſten aber ſollte jede Familie durch
ein Familienmitglied vertreten ſein.
Darum: Volksgenoſſen. Arbeiter der Fauſt und
der Stirn:
Hinein in die Volkshochſchule!
Bekanntmachung.
Morgen, Montag, den 28. Januar 1935, beginnen die Kurſe
von Dr. Hans Diehl: „Bilder ausdem Werden unſerer
Heimat”, und der Kurſus von H. H. Krumb über „
Sprech=
pflege.
Am nächſten Mittwoch beginnt der Kurſus von Lic. Hans
v. d. Au über „Heſſiſche Volksbräuche und
germani=
ſches Volksgut”; ferner der Kurſus von Dr. Max Wauer:
„Friedrich von Schiller.”
NSG. „Kraft durch Freude‟, Kreis Darmſtadk.
Achtung! Orts= und Betriebswarte KdF.
Zwecks Beſprechung der Theatermieten=
An=
gelegenheit findet am Montag, dem 28, d. M.,
nach=
mittags 6 Uhr, im Hauſe der Arbeit, großes Nebenzimmer, eine
Zuſammenkunft ſämtlicher Orts= und Betriebswarte des Kreiſes
Darmſtadt ſtatt.
Die Ortswarte bringen ihre Teilnehmerliſten (
Theater=
mieten) mit. Gleichzeitig erfolgt die Ausgabe der neuen
Theater=
karten. Mietanträge von 14 Vorſtellungen können noch
ange=
nommen werden.
Trotz wiederholter Mahnung fehlen noch eine Reihe
Mel=
dungen der Amtswarte KdF., ſowie des Stabes. Dieſe
Meldun=
gen ſind am Montag zur Sitzung mitzubringen.
Achtung! Harry=Cobler=Abend am 12. Februar 1935
in der Woogsturnhalle!
Die Ausgabe der Karten an die Amtswarte erfolgt ebenfalls
Montag abend.
Heil Hitler!
gez. Malcomes. Kreiswart KdF.
NS.=Kulturgemeinde in der NS.=Gemeinſchaft
„Kraft durch Freude‟. Ortsverband Darmſtadt.
Unſere Vorſtellungen in dieſer Woche:
Montag, den 28. Januar, im Großen Haus. Jugendring I. 1.
Ab=
teilung: „Martha”, Oper von Flotow.
Samstag, den 2. Februar, Miete M. Gruppe 1—4, im Großen
Haus: „Tosca, Muſikdrama von G. Puccini.
Kartenausgabe: Freitag, den 1 und Samstag, den 2. Febr.,
von 9—13 Uhr, ſowie eine halbe Stunde vor Beginn der
Vor=
ſtellung. Wir machen ſchon heute auf unſer 3. Meiſterkonzert, zu
dem wir das bedeutende Schulze=Prisca=Quartett (Köln)
ver=
pflichtet haben, aufmerkſam. Das Konzert findet am Montag,
dem 11. Februar, abends 20.15 Uhr, im Großen Saale des Städt.
Saalbaues ſtatt. Der Kartenverkauf beginnt am 1. Februar in
unſerer Geſchäftsſtelle im Kleinen Haus des Landestheaters. Die
Programmfolge wird in den nächſten Tagen bekannt gegeben.
Billiger Sonderzug nach Berlin. Für den Verwaltungs=
Sonderzug zur „Grünen Woche” nach Berlin zeigt ſich in Stadt
und Land lebhaftes Intereſſe. Da es aber erforderlich iſt, bei
dem großen Andrang in Berlin rechtzeitig gute Quartiere zu
be=
ſchaffen, tun alle Reiſeluſtigen gut daran, ſich möglichſt umgehend
bei den Fahrkartenausgaben und amtlichen Reiſebüros mit dem
Löſen der Sonderzugkarte durch beſondere Vordrucke Zimmer für
den Aufenthalt in Berlin zu beſtellen. Späteſtens drei Tage vor
der Abfahrt des Zuges müſſen die Berliner Stellen von der Zahl
und den Wünſchen der Teilnehmer unterrichtet werden.
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 26. Jan. Aus der NSDAP. In ein
Schulungsabend für Parteigenoſſen ſprach Kreisſchulungslei
Pg. Becker=Darmſtadt über das Thema „Die Weltanſchauu
des Nationalſozialismus” und verbreitete ſich eingehend über
Grundzüge der nationalſozialiſtiſchen Idee. Seine tiefſchürfen
Ausführungen fanden aufmerkſame Zuhörer. Dem Referat ſch
ſich eine Ausſprache an, von der reger Gebrauch gemacht wur
— Filmvorführung für das WHW.: „Heideſchulmei
Uve Karſten‟. Dieſes große Filmwerk läuft am kommenden Die
tag und Mittwoch in den hieſigen Kammer=Lichtſpielen. Veranſt
ter iſt die Ortsgruppe des Winterhilfswerks, der auch der fin
zielle Ertrag zufließt. — Geflügel= und Kaninchenzuc
verein. Bei der in Worms ſtattgefundenen Zwerggeflügel=
Taubenſchau konnten die Mitglieder Heinrich Benz, Ferdine
Hergert und Richard Flach für ausgezeichnete Zuchttiere preis
krönt werden. Erſte und Ehrenpreiſe errangen auf der Kreisgr
penſchau die Züchter Heinrich Nees, Franz Frank, Johannes N
Wilhelm Kaiſer. Georg Stockert und Juſtus Bohland für aus
ſtellte Kaninchen.
J. Griesheim, 26. Jan. Hohes Alter. Ihren 83.
Gebu=
tag begeht am heutigen Tage die frühere Beſitzerin des Gaſthau
„Zum goldenen Stern”, Frau Philipp Schaffner 3. Witwe.
geiſtiger und körperlicher Friſche.
I. Griesheim, 26. Jan. Reichsbetriebsgemei
ſchaft 18, Handwerk. Der Ortsbetriebsgemeinſchaftswal
erinnert an die umgehende Anmeldung derjenigen hieſigen Ha
werksbetriebe, die in die Handwerksrolle eingetragen ſind. Da
Liſte auch bei evtl. ſpäterer Anmeldung zur Erlangung der Ha
werkerkarte zugrunde gelegt wird, liegt es im eigenen Inter
eines jeden Betriebsführers und Handwerksbetriebes, daß er
faßt wird. Die angeforderten Meldungen ſind innerhalb d
Tagen abzugeben und haben zu enthalten: Namen des Betrie
inhabers, Betrieb. Straße und Hausnummer. Anzahl der Le
linge, Anzahl der Geſellen oder Gehilfen: a) zur Zeit, b) im m
leren Jahresdurchſchnitt des letzten Jahres.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 26. Jan. Autounfall. In
geſtrigen Nachmittagsſtunden ereignete ſich bei der Straßene
mündung von Traiſa auf die Hauptverkehrsſtraße Nieder=Re
ſtadt-Darmſtadt bei der Brücke der Odenwälder Hartſteinin
ſtrie ein Autozuſammenſtoß, wobei der von Darmſtadt in Richtr,
Ober=Ramſtadt fahrende Perſonenwagen der „Röhr”=Autowe
auf die Seite geſchleudert wurde und an einen Straßenbaum
ſchlug. Der Wagen wurde hierbei vollſtändig zertrümmert
mußte mittelſt Laſtwagen abgefahren werden. Der andere 2
gen blieb faſt unbeſchädigt, wie auch die beiden Fahrer faſt o=
Verletzungen davonkamen.
r. Babenhauſen, 25. Jan. Schwarzwild vom
überfahren. Auf der Odenwaldſtrecke wurde in der N
der Station Langſtadt ein Keiler von einer Lokomotive gep
und eine Strecke weit geſchleift. Der Lokomotivführer, im Gl
ben, es handele ſich um einen menſchlichen Körper vorn an ſei
Maſchine, brachte den Zug zum Stehen. Das Zugperſonal fe
einen verendeten Keiler auf den Schienen. Das Tier wog re
lich drei Zentner.
Be Reichelsheim, 26. Jan. Winterhilfswerk.
Reichelsheim wurden dieſe Woche durch die NSV. 149 Pfr
Fleiſch und Fettigkeiten geſammelt und in Gumpen 50 Pfu
Viele Wenig ergeben ein Viel und ſo wird auch dieſe kleine San
lung dazu beitragen, das Geſicht ſo manch ſorgender Mutter
erleuchten. — Die Nationalſozialiſtiſche Arbeit
dienſt=Abteilung 25/5/256 Reichelsheim veranſta.
am Sonntag, den 3. Februar, einen Unterhaltungsabend im G
haus „Zur Eiſenbahn. eröffnet durch die Gruppenſtabskapelle 7
burg, mit Sprechchören, muſikaliſchen und turneriſchen Darbiet
gen und einem vaterländiſchen Einakter. Anſchließend großer Tc
Wer die Leiſtungen des Freiwilligen Arbeitsdienſtes im Gelä
ſchon bewundert hat, wird es ſich auch nicht nehmen laſſen, die
Geſellſchaftlichen Abend der aus allen Teilen Deutſchlands
ſammengefundenen jungen Männer zu beſuchen
Imgentur-Herkauf
Höchste Anspannung verlangt die Gegenwart. Nur
vollendete Leistungen bringen den erstrebten Erfolg.
Wir bieten aus dieser Eikenntnis heraus im
Ingentur-Herkauf
ganz besondere Vorteile. Der Name
Tungmann Nk.
bürgt Ihnen für Qualität und Leistungsfähigkeit.
Darum bevor Sie
farbige Gardinen,Dekorations-
und Möbelstoffe
Diwan- und Tisch-Decken
kaufen, lassen Sie sich von unseren geschulten
Ver-
kaufskräften unverbindlich alles zeigen und auch Sie
werden zu der Ueberzeugung kommen, man kauft gut im
Ingentwr-Verkauf
Tungmann Nk.
Darmstadt . Schulstr. 2 • Ecke Ludwigsplatz
TV929
TNENTUR
HLRRAOT
Für wenig Geld
erstklassige
Qualitäten!
Strickwaren
Prüfen und
für Daren, Herren und Kinder!
vergleichen Sie!
Große Vorteile bieten meine Abteilungen:
Strümpfe • Handschuhe • Schals
Schürzen • farbige Oberhemden
Selbstbinder.
Wort Tamant
Kirchstraße, Ecke Schustergasse
(TV 625
Ia Kartoffeln,
gelbfl., per Ztr.
3,50 frei Keller
liefert
K. Aug. Mahr II.
Traiſa b. D.
nlasssengslans
Dalllonn z. Co.
Das fachgeschäft für moderne
Beleuchtung und elektrische 2
Hausgeröte. Elisabethenstr.28
UWION BANK
Rheinstr. 24, Fernr.: 100, 1010,3000, 2091
Städt. Akademie für Tonkunſt
Rhythmiſch gymnaſtiſche Muſikerziehung
Rhythmik — Gymnaſik — Tanz
Kurſe für Erwachſene und Kinder unter
Lei=
tung von Annemarie Borngäſſer, Mitglied
des Reichsverbandes deuiſcher Turn=, Sport=
St. 1169
und Gymnaſtiklehrer.
Auskunft und Anmeldung im Sekretariat der
Städt. Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtr 36
Inſerieren bringt Gewinn!/Winkel
Rheinstr. 28.
Inventur=Verkauf
auch im zun
Pelzwarenhaus Epting, Schulſtraße 1.
Sie finden hier
Damen=Tuch=Mäntel
mit und ohne Pelzbeſatz ſowie alle
Pelzwaren
Beginn:
in bekannt guter Ausführung.
Montag, 28. Januar 1935.
(1143
[ ← ][ ][ → ]Das große Fachgeschäft für Damenkleidung und Pelze
Frankfurt a. M, Zeil 109
Sonntag, 27. Januar 1935
vu Eppertshauſen 22. Jan. Familienabend. Der
fangverein „Liederkranz=Frohſinn” veranſtaltete ſeine diesjäh=
Abendunterhaltung im Ederſchen Saale. Der Vorſitzende
Vereins, Herr Andreas Gruber, begrüßte die zahlreich
Er=
enenen und gedachte des welthiſtoriſchen Ereigniſſes der
Saar=
timmung. Mit dem Saarlied und einem Sieg=Heil auf den
hrer und das Vaterland ſchloß er ſeine Ausführungen. Der
or unter Leitung ſeines Dirigenten Köhler=Dietzenbach
ichte hierauf einige vaterländiſche Männerchöre zu Gehör, die
e gute Schulung verrieten. Beſonders fröhliche Stimmung
chten die humorvollen Darbietungen des Bauchredners
imm=Hanau, die wahre Lachſalven hervorriefen. Eine
henverloſung und anſchließender Tanz bildeten den Abſchluß
ſchön verlaufenen Abends.
Groß=Bieberau, 25. Jan. Nächſten Sonntag veranſtaltet
Reichsbund Volkstum und Heimat mit der Schule im Saale
ellhaas einen Elternabend, der dem Heimatgedanken gewidmet
Der Vortrag des Heimatforſchers Höreth aus Götzenhain
„Das deutſche Schickſal in der Geſchichte des Odenwaldes”
eckt allgemeines Intereſſe. Jedermann hat Zutritt. Um 8 Uhr
nds beginnt die Veranſtaltung.
Ct. Heubach, 25. Jan. Geflügelzuchtverein. Im
un=
n Rathausſaale fand die diesjährige Hauptverſammlung des
igen Geflügelzuchtvereins ſtatt. Nach Begrüßung durch den
einsführer Ad. Weber gab dieſer einen Tätigkeitsbericht
abgelaufenen Geſchäftsjahres, worin die dem Verein gehörige
tmaſchine im Vordergrunde ſtand. Nach vorgetragener
Rech=
gsablage durch den Vereinsrechner J. Stauth wurden die
elnen Poſten durch zwei aus der Verſammlung beſtimmte
glieder ſatzungsgemäß nachgeprüft, und da ſich keine
Bean=
dungen ergaben dem Vereinsrechner Entlaſtung erteilt. Es
o alsdann der Beſchluß gefaßt, bei jeder zukünftigen
Vereins=
ammlung eine Verloſung ſtattfinden zu laſſen. Weiter wird
emein für die Abhaltung einer Ortsgeflügelſchau für das
ſr 1935 geſtimmt. Mit der Mahnung, für die bevorſtehende
ſtellung gutes Raſſegeflügel heranzuzüchten, und einem
Hin=
z auf das Beringen der Jungtiere ſchloß der Vereinsführer
Verſammlung.
Of. Birkenau, 24. Jan. Deutſcher Abend. Die
Orts=
ope Birkenau der NSDAP. hielt einen Deutſchen Abend ab,
außerordentlich gut beſucht war und einen ſehr ſchönen
Ver=
nahm. Verbunden war mit dem Abend eine gut
ausge=
ete Tombola=Verloſung. Deutſcher Tanz hielt die Beſucher
lange beiſammen,
Cf. Birkenau, 24. Januar. Achtung bei geſchloſſener
ränke. Ein Laſtwagen wollte den Bahnübergang der
iße Birkenau-Löhrbach überfahren, als bereits die Schranke
erging. Der Wagen, der mit ſeinem hinteren Teil die
anke noch erfaßte, riß dieſelbe glatt ab. Zum Glück kamen
bei keine Perſonen zu Schaden.
Bn. Hirſchhorn, 24. Jan. Von der Freiwilligen
nitätsgruppe. Die Freiwillige Sanitätsgruppe hielt im
haus „Zum Ochſen” ihre Generalverſammlung ab. Nach
Be=
ſung durch den Kolonnenführer Ferdinand Hofmann ging
zur Tagesordnung über. Bei der Neuwahl der verſchiedenen
ktionäre wurden die alten erprobten Kameraden
wiederge=
lt, nachdem dem Kaſſier nach Bericht der Prüfungskommiſſion
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 27 — Seite 9
Entlaſtung erteilt wurde. Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf
den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler wurde die
General=
verſammlung geſchloſſen.
e Bad Wimpfen, 22. Jan. Eine Ernſt=Moritz=
Arndt= und Reichsgründungsfeier fand in der
Real=
ſchule ſtatt. Herr Studienrat Schrader ſchilderte in ſeiner
Anſprache die Verdienſte der Männer, durch deren Tätigkeit das
zweite Reich vorbereitet und gegründet werden konnte.
Anſchlie=
ßend zeigte Direktor Henß Lichtbilder aus der Zeit Wilhelms 1.
und Napoleons III. Mit dem Deutſchland= und Horſt=Weſſel=
Lied fand die Feier einen würdigen Abſchluß. — Die 75.
Haupt=
verſammlung der Freiwilligen Feuerwehr fand
dieſer Tage ſtatt. Oberbrandmeiſter Gruner gedachte zunächſt
des verſtorbenen Ehrenkommandanten Chr. Elſer. Schriftführer
Wieland erſtattete den Tätigkeitsbericht. Dem Kaſſier wurde
Entlaſtung erteilt. Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den
Füh=
rer und dem Deutſchlandlied wurde die Verſammlung geſchloſſen.
Hirſchhorn, 26. Januar. Waſſerſtand des Neckars
(Pegel) am 25. d. M.: 1,52 Meter, am 26. d. M.: 1,54 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Gernsheim, 26. Januar. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 25. d. M.: —1,22 Meter, am 26. d. M.: —1,22 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Bb. Auerbach, 22. Jan. Winterfreuden. Unſere ſchöne
Rodelbahn im Fürſtenlager erfreut ſich auch in dieſem Jahre
wie=
der eifrigſter Benutzung und bildet das Ziel vieler Rodler und
Zuſchauer, Freilich, es gab dabei leider auch ſchon einige Unfälle,
die ſich meiſtens nur durch Außerachtlaſſen der nötigen Vorſicht
er=
eigneten. 2 Bein= und 1 Kiefernbruch konnten in den letzten Tagen
regiſtriert werden.
Bb. Bensheim, 23. Jan. Kleider= und
Wäſchedieb=
ſtahl. Aus der Herberge „Zum Bergſträßer Hof” wurde im Laufe
der Mittagsſtunden vor einigen Tagen ein Schließkorb mit
Be=
kleidungs= und Wäſcheſtücken im Geſamtwerte von etwa 120 RM.
geſtohlen.
Bb. Bensheim, 26. Januar. Gründung einer
Orts=
gruppe zum Reichsverband der
Baltikumkämp=
fer. Etwa 20 ehemalige Freikorpskämpfer haben ſich hier zur
Gründung einer Ortsgruppe der Baltikumkämpfer
zuſammenge=
funden. Die Gründung der Ortsgruppe geſchah hier im
Reſtau=
rant „Zur Germania” bei Kamerad Fleiſchmann. Es
ſpra=
chen zur Gründung die Kam. Rippert=Auerbach und
Faul=
haber=Darmſtadt über Zweck und Ziele des Verbandes, der in
unerſchütterlicher Treue hinter dem Führer ſteht.
t. Gernsheim, 23. Jan. FC. Concordia 1910 hatte bei
ſei=
nem Familienabend einen guten Erfolg zu verzeichnen. Ein
reichhaltiges Programm ließ alle Beſucher auf ihre Koſten
kom=
men. Nach einem Muſikſtück hieß der 1. Vorſitzende Köhler die
Gäſte im Namen des Vereins aufs herzlichſte willkommen. Zwei
Theaterſtücke. Prolog und ein Couplet brachten die Lachmuskeln
immer wieder in Bewegung. Artiſtiſche Gruppen und Pyramiden
bewieſen, daß der Verein außer Fuß= und Handball auch noch
an=
deren Sport betreibt.
Be. Bauſchheim, 24. Jan. Im Alter von 90 Jahren geſtorben
iſt die älteſte Einwohnerin des Ortes, Frau Gertrude
Ruhland Witwe.
bei Stegmüller beginnt am Montag, den 28. Januar 1935,
morgens um ½9 Uhr! An dicken Rosinen ist kein
Mangel, es kann jeder etwas abbekommen! Stegmüllers
Ingentur-Verkauf
läßt an Großzügigkeit nichts zu wünschen übrig!
Als Vorgeschmack” ein paar Kostproben:
53.- 44.- 33.- 23.50 Herren-Anzüge
47.50 34.- 27.50 23.75 Ein Posten Winter-Ulster
ganz mod. Sachen, nur SB.- Herren-Anzüge
31.- G2.- 57.- 53.- Modell-Winter-Ulster
89.- 19.- 66.50 Sport-Anzüge
41.- 34.50 26.75 19.75 Anzug- und Streifen-Hosen
8.- G.25 4.50 2.60 Strapazierfäh. Gord-Anzüge
24.50 28,75 24.- Sport-Hosen
9.50 6.75 4.95 2.65 Wamse und Strickwesten
8.75 5.95 3.95 2.90 Modische Herren-Attikel fabelhaft billig! Knaben-Kleidung
Stoff-Anzüge . . . . . ab 6.25 Knaben-Mäntel .. . ab 5.95
Strick-Anzüge . . . . ab 2.95 Knaben-Hosen .. . ab 1.45
Has weißt er von Eutting ?
Jeder kennt in Darmstadt den
Laden von Gütting in der
Schuchardstraße. Die
vorbild-
liche Leistung in punkto
Aus-
wahl, Preisen und
Zahlungs-
bedingungen war die beste
Vertrauenswerbung in langen
Jahren. Gütting führt in allen
Preislagen und guten Marken
Fahrräder nebst Ersatzteilen
und Gummi, Nähmaschinen,
Kinderwagen, Wand-; Stand-,
Taschen- und Armbanduhren.
Wenn Sie etwas brauchen, dann
kommen Sie bitte zu
Aöting
BSchuchardstr. 10
Fahrräder, Nähmaschinen,
(7058
Kinderwagen.
luch einzeine
Ergänzungsmöbel
sind Dauerwerte, die
Immer und überall
Freude machen.
Des-
halb auch bei
Hlein=
möheln Immer zu
MöbelIndustrie Feidel
Hügelstraße 13, 15 u. 17
54. Geschäftsjahr. ( 290
U.
HINTERM DARMSTADTER SCHlOSS- SCHlOSSGRABEN 134134
Dienstag, den 29. d. Mts.,
vor=
mittags ½10 Uhr beginnend,
ver=
ſteigere ich im gefl. Auftrag des
Nachlaßpflegers nachfolgend
be=
zeichnete, ſehr gut erhalt. Möbel
(1170
in meinem Lokal
4 Schleiermacherſtraße 4
gegen ſofortige Barzahlung:
1 Speiſezimmer (dunkel eiche),
1 Bücherſchrank, 1 Glasſchrank,
1 Herrenſchreibtiſch m. Aufſatz,
1 Sekretär, 1 Damenſchreibtiſch,
3 Schreibtiſchſeſſel, 2 Lederſeſſ.,
1 Sofa, 1 Ruhebett, 5 zwei= u.
3 eintürige Schränke, 1 Vertiko,
Gallerieſchrank. 2
Auszug=
tiſche, 16 Stühle, 4 komplette
Betten mit Roßh., 3 Nachtſchr.,
4 Waſchkommoden mit Marm.,
1 Küchenſchrank, 1 kleiner
Eis=
ſchrank. eine Partie Bett= und
Tiſchwäſche und Frauenkleider,
1 faſt neuer Stutzflügel (ſchwz.
pol.) und ſehr vieles Ungen.
Darmſtadt, den 27. Jan. 193:
Kunſt= und Auktionshaus
Telephon 4323. Telephon 4323
Beſichtigung und Verkauf:
Montag, d. 28. 1. 35, von 10—
Annahme von Taxationen und
Verſteigerungen aller Art.
Schwere Bluktak in Offenbach.
Offenbach, 26. Jan. Samstag morgen wurde im
Hinter=
haus Geleitſtraße 32 der 55 Jahre alte Fritz Groß von den
Ge=
brüdern Friedrich und Auguſt Hofmann erſtochen. Dem Vorfall
liegt folgender Tatbeſtand zugrunde: Der Erſtochene hatte ein
Verhältnis mit der Muter der beiden Täter. Wie bisher
feſtge=
ſtellt werden konnte, kam es in der Nacht zwiſchen der Witwe
Hof=
mann und dem Groß zu Meinungsverſchiedenheiten, die ſchließlich,
wie ſchon ſo oft, in Tätlichkeiten ausarteten. Die Mutter holte
einen ihrer Söhne zu Hilfe, der gleichzeitig ſeinen Bruder
mit=
brachte. Im Verlauf des Wortwechſels wurde Groß durch einen
Stich in die Halsſchlagader tödlich verletzt. Die Täter wurden in
Haft genommen.
Bm. Hofheim (Kr. Bensheim), 26. Jan. „Kraft durch
Freude . Die Leitung der hieſigen NSG. „Kraft durch Freude
hatte am Freitag das Münchener Bauerntheater zu einem
Gaſt=
ſpiel im „Schwarzen Adler” verpflichtet. Vor zahlreich
erſchie=
nenen Volksgenoſſen brachten die ſpielfreudigen Bayern nach
kur=
zer Begrüßungsanſprache des Ortsgruppenwarts Pg. Kärcher
das „Schützenfeſt in Garmiſch” mit ſehr guter Wirkung zur
Auf=
führung und ernteten reichen Beifall. Auch ihre Zithereinlagen
und Schuhplattlertänze erfreuten ſehr. — NSKOV. Vor
zahl=
reichen Kriegsopfern ſprach hier im Schwarzen Adler” die
Lan=
desreferentin der NSKOV, Frau Volk=Darmſtadt, über die
Stellung der Kriegsopfer im neuen Reich und deren Verſorgung
allgemein, wie auch über die Betreuung durch die Winterhilfe
Be. Groß=Gerau, 24. Januar. Fünfzig Jahre im
Dienſte der Familie. Von einem ſehr ſchönen Jubiläum
wurde aus Köln berichtet. Dort feierte die Sofie Bonacker,
eine Groß=Gerauerin, ihr 50jähriges Dienſtjubiläum in der
Fa=
milie Brodt=Altengarten. Zu ihrem ſeltenen Jubiläum wurden
Sofie Bonacker viele herzliche Beweiſe von Liebe und
Wert=
ſchätzung zuteil. Die ſchönſte Freude jedoch bereitete ihr unſer
Führer und Reichskanzler, der ein perſönlich unterſchriebenes
Glückwunſchſchreiben an ſie richtete.
Be. Mörfelden, 24. Januar. Im Frankfurter Hof fand eine
Luftſchutzverſammlung ſtatt bei der die
Parteiorgani=
ſationen, SA., NS.=Frauenſchaft, BDM. ſowie die Freiwillige
Feuerwehr und viele Ortseinwohner teilnahmen. Nach kurzen
Eröffnungsworten durch den Ortsgruppenwalter ſprach
Bezirks=
gruppenführer Pg. Dr. Seidel. In klaren Worten verſtand es
der Redner, den Erſchienenen den Zweck und die Ziele des
Luft=
ſchutzes klarzumachen. Ein Lichtbildervortrag wurde ebenfalls
über den Luftſchutz gehalten. Ortsgruppenleiter der NSDAP. Pg.
Müller ſprach zum Schluſſe den Wunſch aus, daß viele Mörfelder
ſich dem Reichsluftſchutzbund anſchließen mögen.
Be. Nauheim, 24. Januar. Im Saale des Gaſtwirts
Kull=
mann fand eine Luftſchutzverſammlung ſtatt mit dem
Thema „Die Frau im Luftſchutz”, Frau Seidel, die
Gauluft=
ſchutzreferentin der NSDAP. und Bundesrednerin des
Reichsluft=
ſchutzbundes, verſtand es, mit eindringlichen Worten den
erſchie=
nenen Frauen die große Schickſalsfrage der Nation zu ſchildern.
Die Ausführungen der Rednerin wurden von allen mit großem
Intereſſe aufgenommen.
Ber will im Frühjahr
ein Fahrrad kaufen2?
Schreiben Sie uns,
wir mschen Ihnen
einen Vorschlag,
der Sie begeistert
E. u. P. Stricker, Fahrradfabrih
Brackwede-Blelefeld 218
11059)
Gelegenheit!
250 ccm WSU Sport, fabri
neu, kopfgeſteuert, umſtän
halber ſofort preiswert gegen b
zu verkaufen.
Aug. Glock, Dornheimerwe
Seite 10 — Nr. 27
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 27. Januar 1935
Ket
Todes=Anzeige.
Am 25. Januar 1935 verſtarb im
77. Lebensjahre mein Altpenſionär,
der Kutſcher und Hausverwalter
Georg Schmidt
nach einem drei Generationen im
Dienſte meiner Familie verbrachten
an Arbeit, Treue und
Pflichter=
füllung reichen Leben.
Wilhelm Merck.
Darmſtadt, den 26. Januar 1935.
Die Beerdigung findet am Montag, den
289 Januar, 3 Uhr auf dem Waldfriedhof
ſtatt.
4190
Nachruf.
Am 23. d. M. verſchied im Alter von 64
Jahren unſer früherer Mitarbeiter
Faſt 36 Jahre lang hat der Verſtorbene
dem Werk aktiv angehört und ſich während
dieſer Zeit als fleißiges und gewiſſenhaftes
Mitglied der Gefolgſchaft erwieſen. Seit
Januar 1931 lebte er im Ruheſtand.
Das Andenken des Dahingegangenen wird
(4192
in uns fortleben,
Darmſtadt; den 26. Januar 1935.
Betriebsführung u. Gefolgſchaft
der Firma E. Merck.
Sie sparen viel Geld!
Soeders
Ingentur-Verkauf
uutetuetutetututit
bringt Ihnen große Vorteile.
Qualitätsschuhe zu
Billigen Preisen
darunter ein Posten orthopäd.
Lipsia‟-Schuhe
99
meist in Größen 36/38
Benakkads Pievoeder Hach.
1156)
Ludwigstr. 15 Telefonruf 355
Wilh. Schmank
Erd= und Feuerbeſtattung
Schützenſtraße 16 Telefon 965
A
Mähkurse?
Frauen und Mädchen können bei
beſter Anleitung alle Wäſche= u.
Kleidungsſtücke ſelbſt anfertigen.
Zweimal wöchentlich. Tages= und
Abendſtunden. Zeitgemäße Preiſe.
Schneidermeiſterin, Kaupſtr. 41, III.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
beim Ableben unſerer lieben Mutter
Frau Marie Fuchs, geb. Blum
ſprechen wir auf dieſem Wege unſeren herz=
( 1205
lichſten Dank aus.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Fam. P. Gries
Fam. Gg. Schuſter
Privat=Handelsſchule
Begr. 1899
Oskar Dierker
Soderſtraße 18
Telefon 3249
Mitte April beginnen neue Kurſe für Knaben und
Mädchen von 14 bis 17 Jahren. — Beſondere Abteilung für
Erwachſene. — Anmeldungen rechtzeitig erbeten.
(1173
Die schönen Möbel
Dankſagung.
Für die herzliche Anteilnahme beim
Heim=
gang unſerer lieben Mutter
Margarete Germann
geb. Walter
ſagen wir hiermit unſeren innigſten Dank.
Beſonders danken wir Herrn Pfarrer
Widmann für ſeine troſtreichen Worte
am Grabe.
(1146
Die trauernden Hinterbliebenen.
die Sie stets in diesem
Möbelhaus sehen, sind
für Sie bestimmt. Wann
besuchen Sie mich ? (319a
estltet ers L-Shif Eingen
Größte Auswahl Darmstadt, Heinrichstraße 67
— Annahme von Ehestandsdarlehensscheinen. —
Seitz
Knoblauch=
Perlen
geſchmack= und
geruchlos)
bei: (TV444
Arterienverkalk.,
Beſchwerden der
Wechſeljahre,
hohem Blutdruck
uſw.
Packung:
70 3
Kurpackung:
2.30 ℳ
Reformhaus
Braunwarth
Nam Weißen Turm
im
INUENTUR-UERKAUF
bei DEUSTER!
Das ist wirklich Ihr Vorteil!
Die herrlichen Anzüge und Mäntel
sind im Preise so tief herabgesetzt, daß
Ihr Sparsamkeits-Sinn es erfordert, diese
einzigartige Gelegenheit auszunützen!
Preise abwärts,
wie diese Beispiele es zeigen:
Herren-Sakko-Anzüge
69.- 59.- 49.- 39.- 26. Ao.
Herren-Sport-Anzüge
36.- 32.- 28.- 24.- 19.50 10,
Ulster u. Ulster-Paletot
53.- 43.- 33.- 27.- 23.50 10.
Niemand lasse sich diese unerhörten
Kauf-Gelegenheiten entgehen!
IIW2 Beginn 28. Januar, 814 Uhr
Abfallholz!
Eiche 1.50, Kiefer
2.— Buche 1.80
p. Ztr. frei Kell.
Faßfabrik Heim,
Arheilgerſtraße
Nr. 53,55. (a
DARMSTADT
R
Matratzen go.- 65.-59.-49.—
m. Neutuchwollfüll, 27.50, 24.50, 19.50
Kolter 6.75, 5.90, 4.90, 3.50, 2.50
Barchent, Federn, Damaſte.
Bettuchleinen in nur erſtkl. Qualität
beſonders billig.
Herm. Wetzel
Ludwigſtr. 15 I.
Annahme von Eheſtandsdarlehen.
ARKEI
kauft
arken handlun
gesr.
Kosack &co
vsso f
Berlin, Burgstr.
Sokortige Barzahln
(40)
Die Haben’s
9ü4
und dabei war alles doch so einfach.
Natürlich den
Ingentur-Verkauf
benützen, dann ,„haben Sie’sauch gut!““
Ia Ppjama-Flanell . . . je Meter 60₰
Waschsamt
Morgenrockratinée.
Woppen-Kleiderstoff
Kſeider-Streifen
Créye Marocaine
je Meter 25
je Meter 75
je Meter 952
je Meter 95d
je Meter 952
und vieles, vieles mehr!
Am Montag,den 23. Januarerst zu
Biebif StofT- Etase i Bismarekdentmal
Am Montag, den
28, Januar 1935,
beginnt unser
2 Tage dauert das Rennen
um die wundervollen Wintermäntel mit und ohne
Pelz, modischen Damenkleider, entzückenden
Blusen, Röcke, Strickkleidung und Hüte
so-
wie Mädchenkleidung usw., die sich größzügige
Preisreduzierungen gefallen lassen mußten, Billiger
als in diesen 12 Tagen können Sie sobald nichtwieder zu
schmackvoller Oualitätskleidung kommen, deshalb
rasch zu
TV578)
N
ABER: ELSBETH WENDE-WAL TER
Kt
Ket
a
OEin Bllck in unsere Schaufenster bewelst unsere hohe Leistungskraft.
[ ← ][ ][ → ]Sonntag, 27. Januar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 27 — Seite 11
Grafenstraße 23=
Ka
Du
mir
as ete
Ar
bietet im
Ingentwr-Verkauf
Beginn Mantag, den 28. Januar
besonders günstige Kaufgelegenheit in:
Gardinen-Hoiles bedruckt
Bruckstoffe
Halbstores
Bekorationssstoffe
Tischdecken
Piwandecken
IHllsckelelTAiinnlnnn
Darmstadts größtes deutsches Fachgeschäft
für Teppiche, Gardinen, Möbelstoffe, Stepp- und Daunendecken,
Schlaf- und Reisedecken, Tapeten, Linoleum.
aber für die Wäsche nehme ich nur das
bekannte „Wasch-Welß” vom
Seifenhaus Müller am Weißen Turm
„Wasch-Walß”” ist ausprobiert, ist
min-
destens so gut wie jedes andere selbsttätige
Waschmittel, aber bllliger.
Lose ausgewogen
(175a
½ Pfd. 239, 1 Pfd. 453
Bleichsoda z. Einweich: ½Pfd. 105
Das läßt sich
nicht bestreiten,
daß Eissenhauers Preise für
Möbel von anerkannter Qualität
wirklich billig sind. Deshalb
kommen auch Sie zuerst zu
MADAM KARN NACHF. FRIEDRICH
Iaseohaueß
DARMSTADT. ERNST UDMIGSTR.9
Annahme von Bedarfdeckungsscheinen
O‟
2
R
Beginn
Montag
28. Januar
PD— —U2 U
Peter-Gemeinder-Straße 21
(1136
Darmstädter
Lesezirkel
Lesemappen il1
Zeitschriften, von
25 J an
Pro-
spekte kostenlos
ValentinRoeder
Alicestraße 10
Tel. 2512
Eheſuchende
bevorzug, die d.
Reichs=Verband
deutſch.
Heirats=
vermittler, e. V.
angehörend.
Mit=
glied BüroFrau
G. Schuchmann,
Darmſt..
Stifts=
ſtraße 46. — Bei
Anfragen
Rück=
porto erwünſcht.
Junger Friſeur
m. eig.
Damen=
u. Herren=Salon
wünſcht einfache,
ſolide, jed.
durch=
aus tücht.
Fri=
ſeuſe zw. Heirat
kennen zu lern.
Diskret. zugeſich.
Zuſchr. u.
Poſt=
lagerkarte Nr. 55
Darmſtadt.
Fräulein,
Anf. 50, o. Anh.,
m. Wäſcheausſt.
u. einig. Tauſ.
Mark, ſucht die
Bekanntſch. ein.
ſol., anſt. Herrn,
zw. Heirat Ang.
u. E. 46 Geſchſt.
Altbewährte
Volksheilmittel
ſind immer noch
Medieinal=Lebertrane
Lebertran=Emulſione
Loſe gewogen und in
Flaſchen billigſt zu ha=
(1172
ben bei
Gebr. Vierheller
Schuſtergaſſe 14.
II
A
Bekannt für preiswerte
Cualitäts=Zielerungen
Enorme Auswahl!
Amtl. zugelassen für Ehe-
(324a
standsdarlehen
Alexanderstr. 3
Telefon 4164 Gegr. 1880
Serten
Arzten, Lehrern,
Beamten u.
Ge=
ſchäftsleut bietet
ſich durch meine
Vermittlung
günſtig.
Gelegen=
heit, gut zu
ver=
heiraten
Darmſtadt,
Poſt=
ſchließfach 55.
Ihz Lebenskamerad
sucht Sie durch uns ! Fordern Sie heute
noch uns. 36 seit. illustr. Heft für evgl.
Ehewillige z. 60 Rpf. (Diskretversd.):
Burg-Union Frankturt/M 1, Schllest. 49/ 45
(TINch. 51)
Dame,
40 Jahre, evang.
vollſchl., erf. im
Haush., mit ſch.
Ausſtattung und
Grundvermögen,
wünſcht mittler.
Beamt. mit gut.
harakt. zwecks
Heirat kennen z.
lern., evtl.
Wit=
wer, nicht über
50 Jahre. Diskr.
zugeſich. Zuſchr.
u. E. 18 Geſchſt.
Beſſ. Fräulein,
45 J., evgl., mit
g. Wäſcheausſt.,
2=Zim.=Einricht.
u. etw. Erſparn.,
wünſcht die Bek.
ein. Herrn in
ſich. Poſ. zwecks
Heirat. Streng.
Diskr. zugeſ. u.
verlgt. Anonym
zwecklos. Zuſchr.
u. E. 30 Geſchſt.
Im
R
A
5
Kleiders
Mäntelz
mit und ohne Pelze
Verkauf
ab Montag, den 28. Januar 1935
verkaufen wir
Damen-Konfektion
Wollstoffe spottbillig!
S
Buuer-Rontg
Alexanderstr. 10, Tel. 1728
Große Auswahl
in Bildern und
Rahmen. (3314
beabſichtigt Textilfachmann
Kauf=
mann, Anfang 30er, ev., ar., blond
1.75 groß, in leit. Poſition, Schütze=
Typ, zuverl. ernſter Menſch, vielſ.
intereſſiert, gute Erſcheinung, mit
charaktervoller, intell, wirtſchaftl. u.
gebild. Dame, ſympath. u. heiteren
Weſens. Wenn vermögend,
Güter=
trennung. Bildofferten (werden in
jedem Falle zurückgeſandt) unter
E. 63 an die Geſchäftsſtelle erbeten.
Näh=
maſchine
gebraucht, billig
abzugeben. (a
Bütting
Ke
Achtng..
Jetzt müssen wir raus!
Jetzt sind wir billig!
Die günstige
Gelegen-
heit, gute Schuhe billiger
zu kaufen. Reste und
Einzelpaare für Herren,
Damen und Kinder.
Der gute Schuh für alle!
Inventur-Verkauf
vom 28. Januar bls 9. Februar
Verkaufsstelle: 11055
Darmstact, Ludwigstr. 17
Meue Bitlige Preise!
Zum Beispiel: Fahrräder, einige hundert Stück
Cpchresder, zur Auswahl, schon für RM. 32.- mit Freilauf und
Garantie. Fahrräder schon mit RM. 10.- Anzahlg.
Alte Räder in Tausch
Miehr als 150 Stück Kinderwagen,
neueste Modelle, stehen zur Auswahl bereit.
Kinderwagen, ohne Verdeck
nur RM. 12.-
Kinderwagen, gut gefedert, mib Verdeck
RM. 27.50
Kinderstühle
RM. 2.20 Kinderklappstühle RM. 9.95
Kinderlaufgitter RM. 11.50 Kinderbetten. . . . RM. 12.—
el, Lichtanlagen. RM. 4.80 el. Batterielampen RM. 1.—
Karbidlampen . . . RM. 2.40 Normalbatterien . RM. 0.20
sowie alle erdenklichen Ersatzteile zu billigen
Preisen zeigen Ihnen unsere 9 Schaufenster.
ORO, Karlsstraße 14/16
Größtes Fahrrad- und Kinderwagen-Spezialhaus Hessens. (TV 675
Einheiraten
in Geſchäfte,
Fa=
brik.,
Landwirt=
ſchaften ſind
Her=
ren von 21—60
Jahren geboten
durch J.
Edel=
mann,
Frank=
furt am Main,
Moltke=Allee 60,
gegr. 1907. (a
Selbſtinſerat:
Beamter 25 J.
alt, 1 Kind zu
bez., mit 6000 ℳ
Vermögen, ſchön.
Ausſehen,
fehl=
lerfreien, guten
Charakter, ſucht
ein liebes,
hüb=
ſches Mädel mit
Vermögen zwecks
baldiger Heirat.
Ernſtgem. Zuſch.
u. E. 57 Geſchſt.
Bei meinem
Beginn 28. Januar 1935.
Inventur=Verkauf
wurde nicht nach Verlusten gefragt. Meine
Preisredu-
zierungen sind enorm. Deshalb die beste Gelegenheit zur
Anschaffung eines schönen modischen Hutes.
Luse Werner,
Ernst=Eudwigstr. 23.
[ ← ][ ][ → ]Seite 12 — Nr. 27
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 27. Januar 1935
Wieder
Wieder Lesden No
können Sie
besonders
neten Schau
den Vorteilen
Verkaufs übe
ich in unseren
gekennzeich-
fenstern von
des Inventur-
TZeugen.
Sem Jahre di
Freisherabsetz
fallen und
ch in
die-
enormen
En auf-
Sie ein Kauf
tur-Verkauf
Reichsſtand des Deutſchen Handwerks
Elektro=Innung für Stadt und Kreis Darmſtadt.
Die fachtheoretiſchen Ausbildungskurſe im Ekektro=Handwerk für
die Provinz Starkenburg für Elektro=Meiſier, ſowie für Eleſtro.
Geſellen, Elektro Maſchinenbauer= u. Radio=Mechaniker=Geſellen,
beginnen am Sonntag, den 3. Februar 1935, vormittags
9—½1 Uhr, im Saale der Geſellſchaft „Eintracht‟, Darmſtadt,
Eliſabeihenſtraße 12. / Die Prüflinge, die der S.A., S. S.
und H. J. angehören, können ſich während dieſer
Ausbildungs=
zeit von 9— ½1 Uhr beurlauben laſſen, was vorher geſchehen
muß. Anmneldungen können unter Vorlage von Zeugnisabſchriften
und Geſellenbrief bis zum 3. Februar ds. Js an den Obermeiſter
Georg Keil, Darmſtadt, Schulſiraße 9, gerichtet werden. ar4g
Uikkoriaschule und Eleonorenschule
(Lyzeum und Frauenschule)
(Studienanstalt)
zu Darmstadt.
Anmeldungen für Ostern 1955 werden für alle Klassen
Donnerstag, den 7. Februar, zwischen 15 und 17 Uhr, und
Freitag, den 8. Februar, zwischen 10 und 13 Uhr in den
be-
treffenden Schulgebäuden entgegengenommen. Das letzte
Schulzeugnis, der Geburtsschein und der Impf- und
Wieder-
impfschein sind dabei vorzulegen.
Die Grenzlinie zwischen beiden Schulbezirken bilden für die
Klassen Sexta bis Untersekunda Rheinstraße,
Alexander-
straße und Dieburgerstraße.
Von den Darmstädter Schülerinnen gehören alle Kinder, die
südlich dieser Grenzlinie wohnen, in die Viktoriaschule,
alle, die in den genannten Grenzstraßen oder nördlich davon
wohnen, in die Eleonorenschule.
Von den auswärtigen Schülerinnen sind diejenigen, die am
Hauptbahnhof oder mit der Straßenbahn eintreffen in der
Eleonorenschule, die am Ostbahnhof ankommenden
Schüle-
rinnen in der Viktoriaschule anzumelden.
Der Unterricht beginnt am 30. April, 8 Uhr vormittags.
Die Aufnahmeprüfung aller Sextanerinnen mit drei- und
vierjähriger Grundschulbildung findet am Dienstag, dem
26. März, 15 Uhr, in den betreffenden Schulgebäuden statt.
(st. 1147
Die Direktionen:
Dr. Faber,
Drescher,
Oberstudiendirektor.
Oberstudiendirektor.
Handels-Lehranstalt
Darmstadt
Hermannstr. 47, Fernruf 3500
Beginn des neuen Schuljahres: 29. April 1935.
I. Zweijährige Handelsschule (für Schüler und Schülerinnen
mit achtjährigem Schulbesuch).
2. Einjährige Handelsschule (für Schüler und Schdlerinnen
mit 9jährigem Schulbesuch).
3. Einjährige Höhere Handelsschule (für Schüler und
Schdlerinnen mit Obersekundareife bzw. mittlerer Reife).
4. Einjähriger Sonderlehrgang für Abiturienten.
Lehrfächer der Schule: Handelsbetriebslehre mit kaufmänn.
Schriftverkehr und Handelsrecht, Buchführung,
kaufmänn, und wirtschaftliches Rechnen,
Fremd-
sprachen mit fremdsprachlicher
Handelskorre-
spondenz (engl., franz., spän., evtl. wahlweise).
Wirtschaftskunde, Gemeinschaftskunde,
Kontor-
übungen, Maschinenschreiben, Kurzschrift, Haus-
(st1144
wirtschaft, T urnen und Sport.
Prospekte und Auskunf) durch die Schulleitung
Die Direktion.
Eliſabethenſchule, Sandſtraße 12
(Erziehung und unterricht nach evangeliſchen chriſtl. Grundſätzen.
Staatl. Berechtigungen. Schulgeld wie an den öffentl. Lyzeen.)
1. Vorſchule (Kl. X— Vll): Lehrplan der Grundſchule.
2. Lyzeum (Sexta bis Unterſek.): Lehrplan der öffentl.
(Abtlg. A.) Lyzeen. — Oberſekundareife. Uebergang in
die Studienanſtalt ohne Aufnahmeprüfung.
3. Höh. Mädchenſchule (Kl. III—I): Eigener ſtaatlich
(Abtlg. B.) genehmigter Lehrplan. (Weniger Mathem.,
Franzöſiſch wahlfrei, bürgerl. Rechnen u.
Buchführung.)
Aufnahme für das Schuljahr 1935/36
tägl. von ½12—½1 Uhr, außer Samstag.
1191b)
Die Leitung der Eliſabethenſchule.
Horer
Motorrad, 300
ccm., oben geſt.,
neuwert., umſt. preiswt.
zu verk.
Lichten=
bergſtr. 91, p. r.
4/21 Ford
4ſitz. Limouſ., ſt., m. Koffer.
4/21 Ford
4ſitz. Limouſ., ſt., oh. Koffer.
6 Zyl. Chevrol.
bfenſtr.,
frei.
1,8 L. Opel
Luxusausführ.,
4ſitzig. Cabriol.
Ph. Brohm,
Lauteſchläger=
ſtraße 14.
Standard
500 ccm, mit el.
Licht, weg.
Geld=
verlegenh. billig
z. verk. u.
Zün=
dapp, 200 cem,
ſowie Triumph=
Sattel=Tank, el.
Licht. Seeheim a
d. B.,
Mühltal=
ſtraße
420 Opel=
Limouſine
Ballonform, mit
Ventilat., i.
erſt=
klaſſ. Zuſt., 4 PS
Opel
Sportzwei=
ſitzer bei
Ave=
marie.
Wen=
delſtadtſtraße 40,
Telephon 3484.
6/25 Adler
offen, noch
ver=
ſteuert, mit neu.
modern. Verdeck,
6fach bereift, zu
verkaufen. Ang.
unt. E. 67 Geſch.
Opel=
Limouſine
1,2 Lit., Spezial,
ſteuerfrei. 4/20
P8 Hanomag
Cabriol.
Limou=
ſine (4=Sitzer).
Motorrad NSUl.
200 ccm
ſteuer=
frei, verkauft:
Heinrich
Steinmann,
Arheilgen.
Darmſt. Str. 82.
Telephon 1779.
Aus gutem
Hauſe zu
verkau=
fen:
Daunendeck=
betten, Tee= und
Kaffee=Service,
groß. Eßſervice,
eich. Stehlampe,
Bridgetiſch,
Toi=
lettentiſch,
Kran=
kenſeſſel, vorzgl.
Waſſerkiſſen, für
Schwerkranke, gr.
Spiegel Ang. u.
E. 36 Geſchſt.
1 Herrenrad,
noch gut, 15.—;
1 Panth.=Dam., vollſtändig
durchgeſehen,
28.—; 1
Herren=
rad gemufft 29.
Einmalige
Gele=
genheit Ballon=
Damenrad,
ver=
chromt,
Chrom=
felgen.
Elaſtic=
ſattel.
Dynamo=
lampe.
Gepäck=
träger, all. ſehr
gut, nur 52.—.
Benz.
Grafenſtraße 20.
(1643).
Herd
neu zu
verkau=
fen. Heimſtätten=
Weg 100.
Schlafzim.
ſchöne Formen,
eig. Herſtellung,
Speiſezimmer
und Küchen
Garantiearbeit!
Möbel=Klohe
Landwehrſtr. 31.
Werkſt. u. Lager.
Eheſt.=Scheine (2
Der Helter vieler tausend Geschäftsleute
Gen.-Vertr. K. Oberndorf
Am Herrnacker 15, Tel. 2343 (1129a
Eechniſchekehrzanſtalten
Offenbach a. M.
Kunſtgewerbeſchule
Maſchinenbauſchule
Der ſtaatl. Direktor:
Prof. dr. Huso Eberhardt
Fordern Sie druckfachen!
Ctuio
Die Bewag!
Darmstädter Bewachungs-
Gesellschaft m. b. H.
Ruf: Mr. 754 us
Tag- und Nachtdienst
100 Damen
mit kleiner Schuhgröße
(35—38) haben Gelegenheit
gute Schuhe im
Inventur-Verkauf
unter Preis einzukaufen.
Schuh-Etage BLUM
Markt 5, 1. Stock.
Radio,
3=Röhr.=Super
(Mende),
fabrik=
neu, bill. zu
ver=
kauf. Ang. unt.
E. 27 Geſchſt.
Dkl. Maßanzug
kaum getragen,
große ſchlanke
Figur, billig zu
verkaufen. Näh.
Geſchäftsſtelle.
Smoking
(mittlere Größe)
faſt neu,
umſtän=
dehalber ſehr
bil=
lig.
Pallaswie=
ſenſtraße 19,III.
Kompl. Lad.-
Einrichkung
für Kolonialw.
und Feinkoſt
billig z. verkauf.
Zu erfragen:
Dieburgerſtr. 11,
Hinterh. pt. lk.
Uhren
gut und billig
Bund
Schuchardstr. 9 (a
Gut. Herrenrad
15 Mark, gutes
H.rad Brentano
23 Mk.,
Damen=
rad, wenig
ge=
fahren, m. Gar., /Gelegenheitskauf;
32 Mk.,
Herren=
rad (Halbballon) mer „nußbaum.
mit el.
Lichtan=
lage u. Gar. nur
43 Mk. Herrenr.
Viktoria, wenig
gefahr., m. voller
Garantie, 45 M.
älter, Herrenrad
8 Mk. zu verkf.
Orio,
Karlſtr. 14/16.
(UV 675)
Anmeldungen
für die 4 höheren Knabenſchulen Darmſtadt
werden Dienstag, den 5. Februar 1935, von 10 bis 1 Uhr und
von 3 bis 5 Uhr, ſowie Mittwoch, den 6. Februar 1935, von
10 bis 1 Uhr bei der zuſtändigen Direktion entgegengenommen. Dabei
ſind Geburtsſchein (oder Familienbuch), Impfſchein und das letzte
Schul=
zeugnis vorzulegen.
Es empfiehlt ſich, die Schüler bei der Anmeldung mitzubringen.
Schüler, die in andere Klaſſen (außer Sexta) eintreten ſollen, können
jederzeit angemeldet werden.
Die Direktionen:
des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums (Karlsſtraße 2) Dr. Malzan,
des Realgymnaſiums (Kirchſtraße 22)
Pfersdorff,
der Ludwigs=Oberrealſchule mit Reform=
Real=
gymnaſium (Kapellſtraße 5)
Dr. Maſer,
der Liebigs=Oberrealſchule mit Reform=
Real=
gymnaſium (Lagerhausſtraße 3)
Monjé.
Bemerhung: Für die Oberrealſchulen mit Reform=Realgymnaſium ſind
die in der Rhein=, Alexander= und Dieburgerſtraße ſowie die nördlich daven
wohnenden, ferner die von auswärts auf dem Hauptbahnhof eintreffenden
und die von Arheilgen, Eberſtadt und Griesheim mit der Straßenbahn
kommenden Schüler in der Liebigs=Oberrealſchule, — alle anderen in
der Ludwigs=Oberrealſchule anzumelden.
Die Aufnahmeprüfungen für die Schüler mit 3= und 4=jähriger
Grundſchulbildung finden am Dienstag, den 26. März, um 3 Uhr
nachmittags in den Schulen ſtatt.
Der Unterricht beginnt am 30. April 1935, um 8 Uhr. ſt1139
Ein
Herrenzim=
holländ. Barock,
antik, reich
ge=
ſchnitzt, billig
ab=
zugeben. Starck,
Schreinermeiſter,
Hochſtraße 32. (
Harmonika,
chromatiſch,
fünf=
reihig, 70 Bäſſe,
zu verk. Anfr.
u. E. 54 Geſchſt.
Inoentureverkauf Kachenburger
besonders günstige Josten in Steickwaren, Strümplen, Handarbeiten
Rheinstraße 1.
ar 440)
ab 28. Januar
Ferkel u. Läufer
Landwirte und
Viehhalter legt
Eure Zucht und
Maſtrentabler an
Kauft Euren Bedarf aus den
Zuchtgebieten Weſtf.=Hannover.
Liefere jede Stückzahl per Nachn.
Tiere ſind breitbucklig, glatthaarig
und ſchlappohr. Auf Wunſch mögl.
ſchwarzbunt. Offeriere ab Stall bei
mir freibld.:
6-8 Wochen 9-11 ℳK, 10-12Woch. 13-15.0
8-10 11-13 ℳ, 12-15 15-17.,0
Läuferſchweine von 60—100Pfd. 38—42.9
pro Pfd. Garantie für gute Freſſer
ſowie lebende Ankunft 10 Tage nach
Empfang. Käfige ab 4 Stck. nmſonſt.
W. Knoke, Schloß Holte 114
(Weſtfalen).
Ae
U
Volksempfänger monatl.
4.40 ℳ. Auch ſämtliche andere
räte auf Teilzahlung; nur
Elektr.=Fachmann Val. Nieb
Arheilgerſtr. 31. Tel. 1171.
Gefunden: 2 Geldbörſen
Inhalt, 1 Damenhandtaſche
Inhalt, 1 Knabenfahrrad
Gummimantel, 3 Rodelſchlit
2 einzelne Handſchuhe, 1 gel
Armband, 1 Bund Schlüſſel,
Lorgnette m. Etui, 1 Stallate:
2 Perlmuttmeſſer, 1 Nickelbri,
1 Elfenbeinhalskette, 1 Kop
1 braune Mütze, 1 Zigarren”
mit Zigarren, 1 Marktledertaſ
1 Damenpelzkrawatte, 1 Doul
Vorſtecknadel, Oberkiefer.
gelaufen: 1 brauner Jagdhu
1 grau=weiß=ſchwarze Katze.
bauntſchriſtleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve= für Feuilleton, M.
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MaxStreeſe;für den Schlußdienſt: Andre
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmat
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Lr. Herbert Nette; für
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſte
D. A. XII. 34. 22153. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernomn
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr. nachmittags 6—7 u.
Die heutige Nummer hat 24 Geiten.
[ ← ][ ][ → ]Sonntag, 27. Januar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 27 — Seite 13
Reich und Ausland.
nun guch „Fliegender Frankfurker”.
Nach den guten Erfahrungen, die die Deutſche
eichsbahn mit dem „Fliegenden Hamburger” auf
r Strecke Berlin-Hamburg gemacht hat, wird
in am 15. Mai auch auf der Strecke Berlin—
rankfurt a. M. ein „Fliegender Frankfurter” in
jenſt geſtellt werden „Vorläufig kann allerdings
ir ein Schnelltriebwagen den Verkehr aufnehmen.
r verläßt Frankfurt am Morgen um 6,40 Uhr,
mmt in Erfurt um 9.11 Uhr zwei Minuten
ufenthalt, berührt 10.29 Uhr Leipzig, wo er vier
inuten hält, und trifft um 11.46 Uhr auf dem
ahalter Bahnhof in Berlin ein. Die geſamte
recke von 550 Kilometern wird alſo in 5
Stun=
n und 6 Minuten durchfahren, was einer
Durch=
nittsgeſchwindigkeit von rund 110
Stundenkilo=
tern entſpricht.
Die Rückfahrt tritt der Schnelltriebwagen
ends um 18.24 Uhr in Berlin an. In Leipzig
fft er um 19.41 Uhr ein, hält dann noch in
eißenfels, um einen Anſchluß aus Halle
aufzu=
hmen, fährt dort nach einem Aufenthalt von
ter Minute um 20,21 Uhr weiter, berührt Erfurt
eder um 21.58 Uhr und fährt dann nach zwei
inuten Aufenthalt bis Fankfurt durch, wo er um
39 Uhr ankommt. Es iſt vorgeſehen, die Züge
bald als möglich doppelt fahren zu laſſen.
Qualvoller Tod infolge Blutvergiftung.
oberlauken (Oberlahnkreis). Der 61 Jahre
e Landwirt Schüttrumpf verletzte ſich dieſer
ge bei Holzarbeiten an einem roſtigen Draht an
Hand und an der Naſe. Die geringfügige
unde an der Naſe führte zu einer heftigen
Ent=
idung, ſo daß der ganze Kopf bis zur
Unkennt=
keit anſchwoll und der Mann nunmehr unter
ilvollen Schmerzen im Krankenhaus verſtarb.
Todesurteil vom Reichsgericht beſtätigt.
eipzig. Der 4. Strafſenat des Reichsgerichts
am 25. Januar die von dem 33 Jahre alten
ker aus Kaſſel gegen das Todesurteil des
wurgerichts Kaſſel vom 27. November 1934
gelegte Reviſion als unbegründet verworfen.
s Todesurteil iſt durch dieſe Entſcheidung
rechts=
ftig geworden. Becker hat am 10. Juni 1931
egentlich eines kommuniſtiſchen Aufſtandes in
ſel den Polizeiwachtmeiſter Kuhlmann
vorſätz=
erſchoſſen.
arke Neuſchneefälle in den ſchleſiſchen Bergen.
Breslau. Unter ſchweren Südweſtſtürmen
in den ſchleſiſchen Bergen umfangreiche
Schnee=
e niedergegangen. Die Neuſchneemengen
be=
gen durchſchnittlich 25 Zentimeter und erreichen
weſtlichen Rieſengebirge ſowie an der Hohen
nſe bis zu 40 Zentimeter. Das
Schneeſchmelz=
ſer ergab in Krumhübel 33 Millimeter und in
Reinerz faſt 38 Millimeter Niederſchlag.
Toter, ein Schwerverletzter bei einer
Motor=
erploſion.
Ratibor. Am Freitag nächmittag ereignete
bei der Wilhelm Hegenſcheidt AG. in
Ratibor=
imer ein ſchwerer Betriebsunfall. Ein Schloſſer
ein Elektriker probten einen neuen
Dieſel=
r aus. Aus noch nicht bekannter Urſache
ex=
ierte der Motor. Die beiden Arbeiter wurden
den umherfliegenden Eiſenteilen getroffen.
eine war auf der Stelle tot, während der
ere ſo ſchwer verletzt wurde, daß er kaum mit
Leben davonkommen dürfte. Der tödlich
Ver=
lückte hinterläßt Frau und acht Kinder.
Die ſchwarze
Skurmfahne
der Saar
dem Führer
übergeben.
Nach der erhebenden
Feier, die anläßlich
der Einbringung der
ſchwarzen Sturmfahne
der NSKOV. aus dem
Saarlande im
Sport=
palaſt ſtattgefunden
hatte, legten die
Ka=
meraden aus dem
Saar=
gebiet an dem
Ehren=
mal Unter den Linden
einen Kranz nieder.
Dann marſchierte der
Zug mit der Fahne
zur Wilhelmſtraße, um
ſie dem Führer zu
überreichen. — Unter
brauſenden Heilrufen
ſprach der Führer zu
den Saarländern aus
dem Fenſter. — Unſer
Bild zeigt die
endgül=
tige Uebergabe der
Fahne an den Führer
in der Reichskanzlei.
Rechts ſieht man den
Kriegsopferführer
Oberlindober.
Ein Teil der Ausſtellung der „Grünen Woche” in Berlin.
werer Unfall beim Bobrennen in Jals
Innsbruck. Die Vierer=Bobmeiſterſchaft für
1, die in Igls ausgetragen werden ſollte,
te infolge eines ſchweren Unfalls abgebrochen
den. Der Bob „Rettenberg III” ſtürzte. Ein
rer namens Hatzl aus Innsbruck wurde an eine
nenſtange geſchleudert und in hoffnungsloſem
and ins Innsbrucker Krankenhaus eingeliefert.
zwei weitere Fahrer erlitten Verletzungen.
Ubelnde Begeiſterung um die erſte
Alleinfliegerin über den Pazifik.
wenigen Tagen gelang es der berühmten Flie=
7 Amelia Earhart zum erſtenmal, im
Allein=
den Stillen Ozean zu bezwingen. Die Flie=
7, die bereits mehrmals im Alleinflug den
ntiſchen Ozean überflogen hatten, war in
Ho=
lu geſtartet und wohlbehalten bis nach
Oak=
in Kalifornien gelangt. Hier wurde ſie als
Alleinfliegerin über den Pazifik mit einer rie=
Begeiſterung begrüßt. Dieſes Bild zeigt ſie
nach ihrer Ankunft in Flughafen von Oakland.
Die diesjährige Grüne Woche in Berlin weiſt wieder eine Reichhaltigkeit an Ausſtellungen auf, wie
ſie in dieſer Art einzig daſteht. Beſondere Aufmerkſamkeit dürfte dieſer vorbildliche Kuhſtall finden,
in dem die neueſten Erfahrungen der modernen Viehhaltung verwertet ſind.
Arel Holft ködlich verunglückk.
Der zweite Tag des Berliner Internationalen
Reitturniers in der Kaiſerdamm=Arena begann
mit einem in der Turniergeſchichte Gott ſei dank
ſehr. ſelten vorkommenden Todesſturz, von dem
leider einer unſerer Beſten, der bekannte Turniere.
reiter SS.=Sturmführer Axel Holſt, betroffen
wurde. Holſt nahm an dem zur
Vielſeitigkeitsprü=
fung gehörenden Jagdſpringen auf Stall Georgens
„Troll” teil. An der Breiten Mauer ſprang das
Pferd zu kurz, verlor dabei ſeinen Reiter,
über=
ſchlug ſich und fiel dann mit voller Wucht auf den
Reiter. Axel Holſt wurde in den Sanitätsraum
ge=
tragen, wo er ſchon wenige Minuten ſpäter ſeinen
ſchweren Verletzungen — Schädel= und
Halswirbel=
bruch — erlag. In ihm verliert der deutſche Sport
einen ſeiner erfolgreichſten Turnierreiter, der noch
im vorigen Jahre den „Preis der Nationen”
mit=
gewinnen half.
Axel Holſt ſtand im 42. Lebensjahr. Er wurde:
in Schweden als Sohn eines ſchwediſchen
Land=
wirts geboren. Schon als Junge war der Umgang
mit Pferden ſeine Lieblingsbeſchäftigung. Nach
Beſuch der landwirtſchaftlichen Hochſchule ging er
für einige Zeit ins Ausland und kam während
des Krieges als landwirtſchaftlicher Beamter nach
Deutſchland. Er erwarb die deutſche
Reichsange=
hörigkeit. Deutſchland wurde ihm bald zur zweiten
Heimat. In den letzten Jahren bewirtſchaftete er
als Erbhofbauer ein Gut in der Uckermark.
In der Elite der deutſchen Turnierreiter nahm
Axel Holſt den man ſchon im Jahre 1920 auf
Tur=
nieren ſah, mindeſtens ſeit 1930 die führende
Stel=
lung ein. Mit unfehlbarem Kennerblick für die
Anlagen und Eigenſchaften der Pferde ausgeſtattet,
erzielte er im Jahre 1933 20 Springſiege. Seine
langjährige Schulung und Erfahrung kam ihm
her=
vorrageno zuſtatten. Auf dem Reit= und
Fahr=
turnier während der Grünen Woche des vorigen
Jahres hatte er noch im Wettſtreit mit den beſten
ausländiſchen Reitern, vor allem den Franzoſen,
glanzvoll abgeſchnitten und maßgeblich dazu
bei=
getragen, daß der „Preis der Nationen” an
Deutſch=
land fiel. Oft rettete er noch im letzten Augenblick
die Lage und holte den Preis für Deutſchland. Als
ſeine erfolgreichſten Pferde kennt man „Egly”=
„Eilbote”, „Lodi” und „Bianca”.
Heffige Regengüſſe über Amerika.
New York. Anhaltende Regenſtürme im
Staate Waſhington und Britiſch=Columbien
ver=
urſachten neue Erdrutſche, ſo daß faſt ſämtliche
Ver=
bindungen unterbrochen ſind. Mehr als 10 Städte,
darunter Vancouver, ſind von der Außenwelt
ab=
geſchnitten. Zahlreiche Brücken ſind durch
Hoch=
waſſer und Eistreiben fortgeriſſen worden. Auf
den Landſtraßen ſtauen ſich rieſige Schlammengen.
Auf der Olympic=Halbinſel wurden 50 Familien
durch einen etwa 100 Morgen großen Erdrutſch
ab=
geſchnitten. Bisher ſind 10 Schiffe geſunken. Dem
Unwetter ſind 13 Menſchenleben zum Opfer
ge=
allen. Der Schaden iſt unſchätzbar.
Wie aus Boſton gemeldet wird, iſt der geſamte
Verkehr nach den Neu=England=Staaten durch
Schneeſtürme lahmgelegt. Im Hafen ſind drei
Dampfer eingefroren. Der Kälte fielen bisher 28=
Menſchen zum Opfer.
Furchtbare Folgen der Miſſiſſippi=
Ueberſchwemmungen.
Marks (Miſſiſſippi). Die Zahl der
Todes=
opfer der furchtbaren Ueberſchwemmungen im
obe=
ren Miſſiſſippi=Delta beläuft ſich bisher auf
min=
deſtens 25 Menſchen. 18 000 Perſonen ſind
obdach=
los geworden. Zahlreiche Kleinſtädte treffen
Vor=
ſichtsmaßnahmen wegen der Gefahr eines Steigens
des Hochwaſſers. Hunderte von Flüchtlingen ſind
infolge der eiſigen Kälte an Influenza und
Lun=
genentzündung erkrankt. Es wird eine
Grippe=
epidemie befürchtet.
Deutſcher Freiballon in Lekkland gelandet
Riga. Am Freitag nachmittag iſt der deutſche
Freiballon „Deutſchland”, der angeblich am
Don=
nerstag in Dresden aufgeſtiegen iſt, bei Modohn
in Oſtlettland gelandet. Der Gondel entſtiegen
zwei Perſonen, die ſich als die deutſchen
Reichsan=
gehörigen Lau und Kauenhofen auswieſen. Wie
die Blätter melden, erklärten die deutſchen
Luft=
ſchiffer, daß ſie die Abſicht gehabt hätten, ſich nach
Kleinaſien treiben zu laſſen, um einen neuen
Streckenrekord zu erzielen. Eine Aenderung der
Windrichtung habe ſie dann in nordöſtlicher
Rich=
tung abgetrieben. Die Flieger klagten über die
ſtarke Kälte in den oberen Luftſchichten, durch die
die Hülle des Ballons vereiſt ſei, ſo daß ſie zu einer
Landung gezwungen worden ſeien. Bei der
Lan=
dung habe der Ballon beinahe eine
Hochſpannungs=
leitung von 15 000 Volt berührt, was für die
Luft=
ſchiffer außerordentlich verhängnisvoll geweſen
wäre. — Nach Erfüllung der amtlichen
Formali=
täten dürften die deutſchen Flieger zuſammen mit
ihrem bereits verpackten Ballon in den nächſten
Tagen nach Deutſchland zurückkehren.
Großfeuer in der einzigen Zuckerfabrik Litauens.
Kowno. Am Samstag morgen brach in den
Lagerräumen der Zuckerfabrik in Mariampol ein mehr nicht mehr weit entfernt von der verbrann=
Großfeuer aus, das mit großer Schnelligkeit um
ſich griff. Trotz angeſtrengteſter Löſcharbeit wurde
ungefähr die Hälfte des eingelagerten Zuckers,
etwa 38 000 Doppelzentner, durch das Feuer ver= völlig ungeklärt. Der Zuſammenprall erfolgte in
tichtet. Der Schaden beläuft ſich auf über 4 Mill
Lit. — Die Zuckerfabrik in Mariampol iſt die
ein=
zige Litauens. Sie wurde erſt vor drei Jahren er= Mann begann ſofort mit der Ausſetzung der
Ret=
baut. Die Fabrik gehörte einer mit ſtaatlichem
Ka=
pital arbeitenden Aktiengeſellſchaft.
203 Opfer der Kälkewelle in den USA.
New York. Die Geſamtzahl der Todesopfer, Schiff abzukommen,
die die große Kälte und die mit ihr verbundenen
Kataſtrophen in den Vereinigten Staaten im
Ver=
lauf dieſer Woche gefordert haben, iſt auf 203
be=
die ungeheuren Schneemaſſen fangen allmählich an ben in der eiſigen Kälte und bei ſchwerer See
zu ſchmelzen.
Wieder ein Paſſagierdampfer der Ward=Line geſunken.
Die Kakaſtrophe der „Mohawk”.
New York. Der Dampfer „Mohawk” iſt nun
ten „Morro Caſtle” geſunken. Nach den Berichten
von am Freitag hier eingetroffenen Ueberlebenden
iſt der Zuſammenſtoß mit der „Talisman” noch
einer klaren Nacht. Er war ſo heftig, daß der Bug
der „Mohawk” vollkommen eingedrückt wurde,
tungsboote. Da jedoch das ganze Deck mit einer
dicken Eisſchicht bedeckt war, glitten die Fahrgäſte,
die zu den Booten eilten, auf dem Deck aus und
ſtürzten hin. Die „Mohawk” legte ſich ſo ſchnell auf
die Seite, daß die Seile einiger Rettungsboote
durchſchnitten werden mußten, um rechtzeitig vom
Als die „Mohawk” unterging, befanden ſich nodh
mindeſtens 40 Perſonen auf dem Deck. Einige von
rechnet worden. — Die Kälte hat nachgelaſſen und ihnen ſprangen ins Meer. Die Rettungsboote
trie=
ſtundenlang umher, ehe ſie von anderen Schiffen
aufgenommen werden konnten. Vielfach froren die
Riemen der Rettungsboote in den Händen der
Ruderer feſt. Die Mehrzahl der Ueberlebenden iſt
in New York mit erfrorenen Lippen und Ohren
ſowie ſonſtigen Verletzungen eingetroffen. Zur
Zeit des Zuſammenſtoßes ſpielte ununterbrochen
das Schiffsorcheſter. Die Ueberlebenden preiſen
außerordentlich den Heldenmut der Beſatzung und
betonen, daß es an Bord der „Mohawk” keine
Panik gegeben habe.
Nach den letzten Meldungen ſind von den
Fahr=
gäſten und der Beſatzung der „Mohawk” bisher
116 Perſonen gerettet worden. Von den bei dem
Untergang der „Mohawk” bisher vermißten
Per=
ſonen konnten jetzt 31 als Leichen geborgen
wer=
den, von denen 23 namentlich feſtzuſtellen waren.
Unter den Toten befindet ſich auch der britiſche
Vizekonſul in Orizaba (Mexiko), John Telfer, der
von einem Ferienaufenthalt aus Schottland nach
Amerika zurückkehrte. Seine Frau wird vermißt,
während ſeine Mutter und ſeine beiden Kinder
ge=
rettet werden konnten. Unter den Vermißten
be=
findet ſich auch der Kapitän der „Mohawk”,
Johann Wood.
A
Männlich.
Ingentar-Horkauf!
Beginnt in allen erlaubten Abteilungen
Montag, den 28. Januar.
Theodor Kalbfuß
Harktplatz am Rathaus.
(F 557)
GAS-HORTRAG
Schmackhafte Zubereitung von Fischen
im billigen Volksherd.
Vortrag mit praktischen Vorführungen am Donnerstag, den 51. Januar 1965, abends 8 Uhr,
im Vortragssaal des städtischen Gaswerks, Elisabethenstraße 25½.
Karten dort kostenlos erhältlich.
Bis zum 31. März 1985
Zuschässe auf alle Gasverbrauchsgeräte
und deren Installation.
Den modernen Volksgasherd für nur RM. 57.— erwerben
Sie bei Inanspruchnahme der Zuschüsse.
st. 1189
Direktion der städtischen Betriebe.
Montag, den 28. Januar,
beginnt unser
Inventur-Verkauf
und bringt stark ermäßigte
Preise für unsere gute
Damenkleidung.
Alle zugelassenen Artikel
sind in diese
Vergünsti-
gungen einbezogen, und
daher finden Sie die
herr-
lichsten Gelegenheiten
für sparsame Käufe bei
TAmTänder
Das große Spezialhaus für Damenkleldung
Frankfurt a. M., Zeil 74/78
Gegr. 1860
Gute
Zeikſchrift.
Reiſende
bei hohem
Ver=
dienſt geſucht.
Zeitſchr.=Vertr.
Carl Herzberger
Ludwigspl. (
Tüchtiger Vertreter, der nachw. bei Anſtalten, Behörden, Hot.
etc. ſehr gut eingef, ſein muß, z.
Verkauf eines erſtklaſſ. Spezial=
Fußbodenpflegemittels bei ſehr
hohem Verdienſt geſ. Wir erbitt.
Angeb. nur v. ſolchen Herren, die
bei dieſ. Verbrauch, wirklich gut
eingef. ſ. u. für ein. größ. Umſatz
Gew. biet. Ang. u. M. E. 10 128
beförd. Ann.=Exped. Carl Gabler
G.m.b.H., München I. (I.1096
Reisender
gewandt u. zuverlässig, zum
Besuch von Landkundschaft,
sofort gesucht. Ausführliche
Angebote mit Angabe des
Alters usw. unter E. G5 ar
die Geschäftsstelle.
Lehrling
per ſofort oder
Oſtern v.
Groß=
handlg. geſucht.
Selbſtgeſchrieb.
Angebote unter
E. 60 Geſchſt.
Groß=Verlag
ſtellt noch
füchtige Werber
ein. Tagegeld, hohe Prov., freie
Fahrt. Zu melden heute v. 10—12
und 3—5 Uhr bei Nuſch,
Kies=
ſtraße 13, p. Ausweispap. mitbr.
Weiblich.
Mädchen,
ſaub., freundi.,
zum 1. Februar,
ev. 15. Febr., d.
ſelbſtänd, kochen
kann, geſ.
Vor=
zuſtell. von 2 bis
5 Uhr Näheres
Geſchäftsſt.
Junger,
tüchtig. Friſeur
in Dauerſtellung
geſucht. Ang. u.
E. 32 Geſchſt.
Sof. Verdienſt
ſelbſ. Bez.=Stelle
einz. Näh. Meints
Schonebeck/Elbe 13.
(II. Han. 1130)
Seite 14 — Nr. 27
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 27. Januar 199
Einträge in das Handelsregiſter, Abteilung 4:
Am 5. Januar 1935 hinſichtlich der Firma
Wacker & Doerr, Nieder=Ramſtadt: Den Herren:
1. Fabrikant Ludwig Wacker, 2. Dipl.=Ing.
Re=
gierungsbaumeiſter a. D. Peter Krauter, 3.
Fa=
brikant Eduard Doerr, 4. Fabrikant Karl Doerr
jun., 5. Kaufmann Emil Bauer, 6. Ingenieur
Karl Berg, ſämtlich in Nieder=Ramſtadt
wohn=
haft, iſt derart Geſamtprokura erteilt, daß je zwei
dieſer Prokuriſten gemeinſchaftlich oder jeder von
ihnen zuſammen mit einem der perſönlich haften
den Geſellſchafter zur Vertretung und Zeichnung
der Geſellſchaft berechtigt ſind. — Am 11. Januar
1935 hinſichtlich der Firma: Jakob Schäfer,
Darm=
ſtadt: Die Firma iſt erloſchen.
Abteilung B: Am 22. Dezember 1934
hin=
ſichtlich der Firma; Chr. Büttel, Zündholzfabrik,
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Pfungſtadt:
Durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom
20. Dezember 1934 wurde die Geſellſchaft auf
Grund des Geſetzes vom 5. Juli 1934 in eine
offene Handelsgeſellſchaft umgewandelt. Den
Gläu=
bigern der Geſellſchaft, die ſich binnen 6 Monaten
nach der Bekanntmachung der Eintragung des
Um=
wandlungsbeſchluſſes in das Handelsregiſter zu ſchlag 10 Nr. 850—1094) — letzte diesf.
Laub=
dieſem Zweck melden, iſt Sicherheit zu leiſten,
ſo=
weit ſie nicht Befriedigung verlangen können. —
Abteilung A: Am 8. Januar 1935 hinſichtlich der
Firma; Chr. Büttel, Zündholzfabrik, Nachf. L.
Nungeſſer u. Sohn, Pfungſtadt: Die Firma iſt
geändert in: Chr. Büttel, Zündholzfabrik.
Abteilung B: Am 5. Januar 1935 hinſichtlich
der Firma Wacker & Doerr Söhne, G. m. b. H.,
Nieder=Ramſtadt: Durch Beſchluß der
Geſellſchaf=
terverſammlung vom 28. Dezember 1934 iſt die
Geſellſchaft aufgelöſt. Die bisherigen
Geſchäfts=
führer ſind Liquidatoren. Je zwei gemeinſchaftlich
handelnde Liquidatoren ſind berechtigt, die
Geſell=
ſchaft zu vertreten und für ſie zu zeichnen. — Am
9. Januar 1935 hinſichtlich der Firma; Lorenz &
Uſchmann, Kaffee= und Malzkaffee=Röſterei und
Lebensmittelgroßhandlung, Geſellſchaft mit
be=
ſchränkter Haftung, Darmſtadt: Das
Konkursver=
fahren iſt nach Schlußverteilung aufgehoben. Die
Firma iſt erloſchen.
Neueintrag: Am 21. Dezember 1934: Firma
Adam Schanz III., Inh. Dieterich & Wink, offene
Handelsgeſellſchaft. Sitz: Ober=Ramſtadt.
Geſell=
ſchafter: Wilhelm Dieterich, Kaufmann in Ober=
Ramſtadt, Georg Wink. Kaufmann in Ober=
Ram=
ſtadt. Die Kaufleute Wilhelm Dieterich und Georg
Wink in Darmſtadt haben das bisher unter der
nicht eingetragenen Firma Adam Schanz III. be= zum Vertrieb des „
Saargedenk=
triebene Geſchäft von dem bisherigen Inhaber
Kaufmann Adam Schanz dem Dritten in Ober=
Ramſtadt erworben. Die Geſellſchaft hat am
(V.1134
1. Oktober 1934 begonnen.
Darmſtadt, den 14. Januar 1935.
Amtsgericht.
Aufforderung.
Die Inhaber der ſtädtiſchen Baukaſſenſcheine
werden, wie in früheren Jahren, hiermit
aufgefor=
dert, die Scheine, ſofern ſie Holz wünſchen (
Be=
dingung Beſitz von mindeſtens 10 Scheinen) im
Stadthaus, Zimmer 73, ſofern ſie Barzahlung
wünſchen, der Stadtkaſſe, ſpäteſtens bis 15. Febr.
1935 vorzulegen.
Darmſtadt, den 21. Januar 1935.
(st1188
Bürgermeiſterei.
Anleihe der Stadt Darmſtiadt
Buchſiabe A von 1926.
Die planmäßige Tilgung der überſchriebenen 6%igen
Anleihe wurde für das Jahr 1935 im Betrage von
54400 RM. durch Rückkauf von Schuldverſchreibungen
getätigt. Eine Ausloſung war daher für 1935
nicht vorzunehmen.
Dar mſtadt, den 25. Januar 1935.
Bürgermeiſterei.
Ae
Inven urverkauf 1935.
Die Beſtimmungen für den Inventurverkauf 1935,
der in Darmſtadt in der Zeit von Montag, den
28. Januar bis Samstag, den 9. Febr. 1935
ſtattfinden darf, ſind in der „Darmſtädter Zeitung”
vom 27. Dezember 1934 durch das Kreisamt
Darm=
ſtadt veröffentlicht worden und können ferner in
den zum Aushang ſtädtiſcher Bekanntmachungen
beſtimmten Käſten eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 25. Januar 1935.
Bürgermeiſterei.
(st1187
Holzverſteigerung Nr. 5.
Dienstag, den 29. ds. Mts., von vorm. 9 Uhr
ab werden in der Turnhalle am Woogsplatz
hier, aus den ſtädt. Förſtereien He ligkreuz (
Wild=
ſcheuerteil 17, Spitz a. d. Chauſſee 32 Nr. 586- 739)
und ſtädt. Tanne (Bürgerſchlag 5 u.
Brunnen=
holzverſteigerung — verſteigert:
Rm Scheiter — 162 Buche, 34 Eiche, 179 Kiefer
z1 T. rund und 1,50 m lang; Rm Knüppel —
65 Buche, 36 Eiche, 242 Kiefer.
Darmſtadt, den 23. Januar 1935.
Städt. Güterverwaltung. (st1035
Tüchtige
Werbe-
Solort. Verdienst!
Jetzt günſtige Gelegenheit.
damen
Bremer Kaffee=Großröſterei,
gegr. 1889, vergibt noch anAff. erſtkl. Frauen=
Au. Modenbl.
ſo=
einige
Damen und Herren Alwie Romanzeit=
Vertriebsſtelle für d. Verkauf W ſchriften bei gut.
von ff. Kaffee, Tee u. Kakav. Verd. geſucht.
Keinerlei Riſiko. Leichte Tätigr. W Zeitſchr.=Vertr.
Angeb. n. Bremen, Poſtf, 653, Carl Herzberger
Ludwigspl. 6. (
Dunten u. Berten
blattes” für ganz Starkenburg b.
gutem ſofortig. Verdienſt geſucht.
Melden bei Petri,
Beſſunger=
ſtraße 170, Sonntag 14—19 Uhr,
Nontag und Dienstag von 12—:
und 18—20 Uhr.
Bedeut.
Lebensverſicherungs=
bank ſucht tüchtigen Inſpektor
gegen feſte Bezüge. Günſtige
Groß= und Kleinlebenstarife.
Auch redegewandte u. fleißige
Nichtfachleute w. berückſichtigt
und eingearbeitet und erhalten
bei Bewährung ebenfalls
Feſt=
anſtellung. Ausführl. Ang. erb.
u. P. M. 80065 an 4la
Anzei=
gen A.=G.,Frankfurt/M. (II 1094
Geſucht
zur ſelbſtändig.
Führung eines
kleinen,
frauen=
los gewordenen
Haushalts (eine
Perſ.) in Haus
z. Alleinbewohn.
in Darmſt.
tüch=
tiges
zuverläſſi=
ges Mädchen m.
guten Zeugniſſ.
zu Anf. April
1. J. weg.
Ver=
heiratg, d.
ſeit=
her. Madch., das
9 J i. Hauſe iſt.
Näh. Geſchſt.
Leiſtungsfährge
Pechfabrik
ſucht bei Brauereien nachweisl.
gut eingeführten
VERTRETER
Angeb. unt, u. 1046 an Intra=
Annoncen=Expedition Nürnberg=A.
(1155
erbeten.
vorſteherin
perf. i.
Schreib=
maſch. u.
Steno=
graph., auf
An=
waltsbüro alsb.
geſucht.
Gehalts=
ang. m. Lebensl.
u. E. 59 Geſchſt.
Damen u.
Her=
ren z. Verkauf v.
Hambg. Kaffee
an Private bei
hoh. Verdienſt
ge=
ſucht. Ang. unter
H. G. 10021 an
Ala, Hamburg 1.
(II. Hbg.927)
Räumungspreise für Damenkonfektion
Sport- und pelzbesetzte Mäntel
in reicher
Auswahl o. Ta. . 20.
Die Preislagen der großenkeistung
für Damen-
Mäntel
AL. Gu. do. To.
Enorm billig sind jetzt die Preise
790 g75
Wollkleider
v
Au. Lo.
Kunstseid, Kleider jetzt so billig
in verschied.
790
Ausführungen
G. AD. GA
Große Posten
Hellwaren
für Damen, Herren oder Kinder
auf Extra-Tischen
zu bedeutend heradgesetzten Preisen!
Beginn: Montag, den 28. Januar 8½ Uhr
Mädchen
für Küche und
Hausarbeit bis
nach dem
Spü=
len geſ. Näher,
Geſchäftsſtelle.
Friſeuſe
tüchtige, ſof.
ge=
ſucht. Angb. unt.
E. 82 Geſchſt (o
Suche (c
für mein Gram
mophon=Geſchäft
intellig. jüngere
Verkäuferin.
Muſikal.
Kennt=
niſſe Bedingung.
Schriftl. Ang. m.
Gehaltsanſpr. an
Electrola=Jäger,
Dſtdt.,
Georgen=
ſtraße 11 oder
perſonl.
Vorſtel=
lung Rheinſtr. 3”
Haustochter
geſucht nach
Frankfurt. für
guten, ſoliden
daushalt mit 2
Lindern. Gute
Behandlung.
ngebote unter
4 an die
Ge=
häftsſt. d.
Rt
für Haus und
Küche, mit
Gar=
tenarbeit, mögl.
vom Lande, per
. 2. 1935 geſucht
Alfr. Hannabach,
Weinbrennerei,
Egelsbach
bei Darmſt. (b
Wegen Erkrank.
des jetz, Mädch.
baldmöglichſt
kräftiges,
gewandtes
Aleinmädch.
geſucht.
Angebote unter
D. 171 Geſch. (b
Arbeitsfreudig,
ehrlich. Mädchen,
welch, auch etw.
Pflege
über=
nimmt geſucht.
Näh. Geſchäftsſt.
Gutempfohlene.
junge, tüchtige
Frau für 2mal
wöchentl. ſof.
ge=
ſſucht Näheres
Geſchäftsſtelle.
Tüchtiges,
zuverläſſ., in all.
Hausarb. erfahr
Mädchen z. 15. 2
geſucht. Gute
Zeugn. Beding.
Ang. unt. E. 51
a. d. Geſchſt.
Geſucht für ſof.
od. ſpät. tüchtiges
Michen”
das auch kochen
kann, bis nach
d. Spülen.
Witt=
mannſtr. 40, E. (e
Mädchen
v. Lande, welch.
ſchon in Stellg.
war, ſucht z 15
2. od. 1. 3.
Stel=
lung in gutem
Hauſe. Ang. unt.
E. 35 Geſchſt.
Saubere
Flickfrau nimmt
noch Kunden im
Hauſe an. Gute
und billise
Aus=
führung. Ang. u.
E. 52 Geſchſt. (6
Gebildetes
Mädel, 19 Jahre,
ſucht ſofort hier
oder auswärts
Stelle als
Haus=
tochter in nur
gut. Hauſe, wo
ſie d. feine Küche
erlernen kann.
Ang. unt. E. 48
a. d. Geſchſt.
Zuverläſſiges,
fleiß. Mädchen,
erfahr. in allen
Hausarb., ſucht
Stelle bis 15. 2.
od. ſpäter. Gute
Zeugniſſe vorh.
Ang. u. D. 243
a. d. Geſchſt.
Männlich.
Aelterer
Kaufmann mit
reichen Erfahr.
übernimmt für
Stund. od. halbe
Tage
Vertrau=
ensarbeiten als
Buchhalter oder
dergl. Zuſchrift.
erbet. unt E. 12
a. d. Geſchſt.
Vertrauenswürd.
Packer,
der auch
gleich=
zeitig das
La=
ger verwaltet u.
ſelbſtänd
expe=
ditiert, ſucht ſich
zu veränd.
An=
geb. unt. E. 45
a. d. Geſchſt.
Junger
Mann mit
Füh=
rerſchein 3b ſuch.
im Molkereifack
Beſchäftigung.
Ang. u. E. 71Geſch.
Sonntag, 27. Januar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 27 — Seite 15
NLt
SanTr
Fußball.
polizeiſporkverein Darmſtadt — PfR. Bürſtadk.
Heute mittag 14.15 Uhr iſt der bekannte V.f.R. Bürſtadt Gaſt
den Landespoliziſten. Die Kämpfe dieſer beiden
Mannſchaf=
waren ſchon immer die ewig jungen, erbitterten, in denen
iſtens die Landespoliziſten das beſſere Ende für ſich behielten.
waren immer ſpannende Treffen, wenn es um die Punkte
g. Im Vorſpiel konnten die Bürſtädter dem Meiſter einen
nkt abringen. Inzwiſchen iſt die Spielſtärke der Bürſtädter
ückgegangen. Die letztſonntägige Niederlage d
ächliche Spielſtärke der Bürſtädter. Der Meiſter wird auf der
ſein und alles aus ſich herausgeben müſſen, um den Kampf
reich zu beenden.
Die Landespoliziſten beſtreiten das Spiel in folgender
Auf=
lung:
Klein
Matthes.
Bönſel
Kaſpar
Dumont
Kaufmann
Blanck
el
Seipp
Keck
Pfeiffer.
TSG. 1846 (Jugendabteilung).
Am heutigen Sonntag ſpielen folgende Mannſchaften der
zballabteilung: 1. Jugend gegen SV. Merck, vormittags 10
Maulbeer=Allee; eine Schülerelf nachmittags 4 Uhr in
esheim gegen Viktoria und eine weitere Schülermannſchaft in
zdorf gegen Sportverein.
Handball.
Tgde. Beſſungen 1865 — Tbd. Jahn 1875 Darmſtadt.
Heute, vormittags 11 Uhr, treffen ſich Mannſchaften auf dem
rtplatz an der Heidelbergerſtraße zum fälligen Pflichtſpiel.
n Freunden und Gönnern der Vereine ſei der Späziergang
der Rennbahn am Sonntag vormittag empfohlen, denn ſie
den beſtimmt ein ſchönes Handballſpiel zu ſehen bekommen.
her um 9.30 Uhr 1. Jgd. — 1. Jgd. Polizei Darmſtadt.
Viktoria Griesheim.
Nach Aufhebung des Urteils tritt Viktoria Griesheim heute
mmt in Bickenbach an.
euordnung im deutſchen Schießſpork.
Die Neuorganiſation des Schießſportes im Deutſchen
Reichs=
d für Leibesübungen hat die Notwendigkeit ergeben, die
bis=
gen Zerſplitterungen dieſes Sportes in mehrere Verbände mit
nderten Arbeitsgebieten, die nur loſe im Deutſchen
Schieß=
t=Verband zuſammengefaßt waren, zu beſeitigen. Der
Reichs=
tführer hat ſich daher entſchloſſen, alle bisher dem Deutſchen
eßſport=Verband angehörigen Schießſportvereine im „Deut=
Schützen=Verband” zuſammenzufaſſen. Dieſem Verband wird
hzeitig die Wahrnehmung der Funktionen des Fachamtes für
eßen im Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen übertragen.
drei im Deutſchen Schießſport=Verband zuſammengeſchloſſenen
hände, und zwar 1. der „Deutſche Schützenbund, 2. der
chsbund Deutſcher Kleinkaliber=Schützenverbände” und 3. das
utſche Kartell für Sportſchießen” haben demgemäß Anweiſung
lten, die ſatzungsmäßigen Schritte zu ihrer Auflöſung zu tun
de mReichsſportführer über das Ergebnis bis zum März
zu berichten. Die in die Wege geleitete Auflöſung der drei
hände berührt den unveränderten Fortbeſtand, der bisher
n angeſchloſſenen Vereine in keiner Weiſe.
Aufruf von Tſchammer=Oſtens.
Der Reichsſportführer erläßt folgenden Aufruf:
„Das höchſte Gut eines Volkes iſt ſeine Jugend. Sie zu
er=
en und kinderreichen Eltern ihre hohen Aufgaben zu
erleich=
iſt unſere heilige Pflicht. Um den Kindern aller, auch der
rftigſten Familien, die Ausübung von Turnen und Sport zu
iglichen, rufe ich daher die Vereine des Reichsbundes für
Lei=
bungen auf, ſich in ihrer Beitragsgeſtaltung weitgehend den
ilienverhältniſſen ihrer Mitglieder anzupaſſen und dadurch
der Geſunderhaltung und Ertüchtigung des deutſchen Volkes
uwirken.
Ich erwarte, daß jeder Verein ſich auf dieſem Gebiet ſeiner
chten bewußt wird.
gez.: von Tſchammer und Oſten.”
*
Sporkgroßmacht Japan.
n Erfolg zu Erfolg. — Die Anfänge des Sports in Oſtaſien.
Auch Japan rüſtet für Berlin 1936.
Allen Beteiligten iſt ſeit Jahren klar, daß Japan, das politiſch
er wichtiger und intereſſanter wird, im Sport bald eine Groß=
Ir darſtellen dürfte, mit der alle Staaten der Erde zu rechnen
n. Zwar hat Japan nichts aus Eigenem geſchaffen. In keiner
kkart (außer Jiu=Jitſu) iſt es jemals führend geweſen, es hat
in einzigen Sportzweig erfunden. Ganz wie in der Technik,
iilitäriſcher und politiſcher Beziehung hat es den Europäern
Amerikanern vieles abgelauſcht, um es dann zum Teil beſſer
tachen.
Wir kennen die japaniſchen Sporterfolge auf den verſchieden=
Gebieten. Zwar ſpielen die Japaner in der Leichtathletik
er keine überzeugende Rolle. Sie beſitzen nicht einen einzigen
krekord, aber Deutſchland hat ja auch nur einen Weltrekord
Zeik) und iſt dennoch auf leichtathletiſchem Gebiet eine Groß=
*. Aber man hat mit immer größerem Staunen vernommen,
9e außergewöhnlichen Rekorde die japaniſchen Schwimmer zu
eichnen hatten. Auch ihre Fechter, ihre Reiter ſind erſtklaſſig,
eſitzen hervorragende Ringer und ſind jetzt dabei, auch in der
lkathletik nachzuholen, was bisher verſäumt worden war.
Der Sport hat in Japan erſt im Jahre 1858 Eingang
gefun=
als ſich der berühmteſte Kaiſer, den Japan beſaß. Kaiſer Meji,
ven Sport zu intereſſieren begann. Dann kamen immer mehr
niſche Studenten, die in U.S.A. oder in anderen Ländern
Ellen, nach der Heimat zurück und erzählten dort von dem,
ſie geſehen hatten. Die japaniſchen Univerſitäten wurden die
T Pflegeſtätten des oſtaſiatiſchen Sportlebens ſo, wie wir es
ihnt ſind. Im Jahre 1878 engagierte die Univerſität Tokio
Amerikaner George Leeland als Trainer, der dann eine
* Reihe von japaniſchen Sportlehrern ausbildete, die
ihrer=
wieder Sportvereine aufzogen.
Langſam kam richtiges Sportleben nach Japan, und im Jahre
LDiinte dann das erſte japaniſche Sportfeſt vonſtatten gehen.
Ergebniſſe waren noch recht kläglich, aber man begann Ge=
I an ſolchen Wettbewerben zu finden. Der erſte Sport, der
lich mit Begeiſterung aufgenommen wurde, war das Baſe=
Diel, das heute drüben ſehr viel geſpielt wird. Der zweite
rt war das Tennis, in dem es einige Japaner — man denke
L1 Sato. Miki. Nunci uſw. — zu großer Meiſterſchaft gebracht
n. Im Jahre 1908 bereits beteiligte ſich Japan an den Da=
Okalkämpfen, und im Jahre 1912 entſandte es die erſte
Ex=
tion — wenn man die beiden Läufer ſo nennen darf — zu
Olympiſchen Spielen nach Stockholm.
Seit 1918 ſind die Japaner überall zu finden. wo Sport ge=
Ien wird. Heute iſt Japan dabei, die Vorbereitungen zu den
TDiſchen Spielen 1936 zu Berlin ganz groß aufzuziehen. Es
cher, daß in manchen Sportarten die Japaner gefährliche
Geg=
für alle anderen Nationen abgeben werden, noch mehr, als
Ue5 bereits mehrfach auf Olympiſchen Spielen durch Olym=
Fritz Leuthold.
e Siege bewieſen haben.
Spotikalender.
11.00 Uhr:
11.00 Uhr:
11.00 Uhr
11.00 Uhr:
10.45 Uhr:
14.15 Uhr:
Sonntag, den 27. Januar 1935.
Handball.
Exerzierplatz: Polizei — TG. Offenbach.
Stadion: SV. 98 — VfR. Schwanheim.
Rheinallee: TSG. 46 — TV. Griesheim.
Rennbahn: Beſſungen — Jahn 75 Darmſtadt.
Fußball.
Kranichſteinerſtraße: Jahn 75 — Union Wixhauſen.
Exerzierplatz: Polizei — VfR. Bürſtadt.
14.30 Uhr: Großes Haus: Feſtſpiel „Deutſche Jugend”.
Bankam-Ausſcheidungskurnier
MM Grou Siincern.
Kreis Starkenburg ſuchk Olympia-Berkreker.
Wie aus der Anzeige im Inſeratenteil erſichtlich, findet am
Sonntag nachm. 3 Uhr in Groß=Zimmern im Lindenſaal ein
Ringkampf=Ausſcheidungsturnier für die Olympiade im
Bantam=
gewicht ſtatt. Es ſtarten:
Fritz Poth Vorw. 05. Groß=Zimmern, Wilh. Herbert,
Vorw. 05, Groß=Zimmern. Bingel. TG. Dieburg, Schnauber,
Polizei, Darmſtadt. Schnauber, 1910, Darmſtadt. Jung 1886.
Frankfurt. Schachner, KSV. Neu=Iſenburg, Wagner. AthSV.
Weiſenau.
Wie aus vorſtehenden Namen erſichtlich, treten lauter bekannte
Ringer an, die alle in den bisherigen Kämpfen größere Erfolge
erzielen konnten. Da es auch um die Ehre, an der Olympiade
teil=
zunehmen, geht, wird jeder ſein ganzes Können aufbieten, um aus
dieſem Turnier als Sieger hervorzugehen. Intereſſante und harte
Kämpfe ſind zu erwarten und wird ſich deshalb ein Beſuch der
Veranſtaltung für alle Freunde des Kraftſportes lohnen.
Bezirksturniere in Bensheim.
Am Sonntag, den 27. Januar, nachmittags 2 Uhr, finden im
Volkshaus zu Bensheim die Bezirksturniere der Halbſchwer= und
Schwergewichtsklaſſe ſtatt. Von ſeiten des Gauſportwarts ſind
hierzu eine Anzahl bekannter Ringer verpflichtet, die als die
Beſten der Bezirksvereine gelten. Der Zweck der Uebung ſoll
ſein, die beſten Bezirksvertreter zu ermitteln, die ſich dann in
Gauturnieren für die 1936 ſtattfindende Olympiade qualifizieren
können. So finden wir am Sonntag in Bensheim neben
bekann=
ten Darmſtädter Ringern Vertreter aller Gauligavereine des
Be=
zirkes. Bensheim ſelbſt ſtellt hierzu 3 Mann, ſo daß man bei
einer ſtattlichen Anzahl Kämpfer auch mit intereſſanten
Begeg=
nungen rechnen kann.
KSV. 1926 Nieder=Ramſtadt.
Nach dem 16:4=Sieg über Arheilgen am Vorſonntag fährt
Nieder=Ramſtadt am nächſten Sonntag nach Schaafheim zum
fälli=
gen Kampf. Intereſſenten werden eingeladen. Nähers wird noch
bekannt gegeben.
Neue deutſche Schwimmrekorde.
Irmgard Ohliger ſchwimmt 200 Meter=Kraul in 2:40,9.
Düſſeldorf 98 erzielt Höchſtleiſtung in der Lagenſtaffel.
Im deutſchen Damen=Schwimmſport geht es merklich
auf=
ärts. Nach den neuen deutſchen Höchſtleiſtungen im
Rücken=
ſchwimmen durch die junge Chriſtel Rupke und Anni Stolte und
em Weltrekord von Hanni Hölzner wurden bei einer am
Don=
erstagabend in Düſſeldorf ſtattgefundenen
Schwimmveranſtal=
ung wieder zwei neue deutſche Höchſtleiſtungen aufgeſtellt.
Die frühere DT.=Meiſterin Irmgard Ohliger, welche
kürzlich zum Düſſeldorfer Schwimmverein 98 übertrat, hat ihren
Stil vollkommen geändert und ſtartete am Donnerstag zu einem
ffiziellen Rekordverſuch über die 200 Meter=Kraulſtrecke. Der
bisherige Rekord wurde von Hilde Salbert (Nixe
Charlotten=
urg) mit 2:46,9 Minuten gehalten. Das Vorhaben der jungen
Weſtdeutſchen glückte, denn ſie ſchwamm die Strecke in der neuen
Rekordzeit von 2:40,9 Minuten und unterbot damit den
Salbert=
ſchen Rekord um glatt ſechs Sekunden. Die erſten 100 Meter
ſchwamm Irmgard Ohliger in der famoſen Zeit von 1:11,8.
Hin=
er dem von der Holländerin Willie den Ouden gehaltenen Welt=
und Europarekord von 2:28,6 ſteht allerdings auch die neue
deut=
ſche Höchſtleiſtung noch weſentlich zurück.
Den zweiten Rekord ſchwammen die Damen des Düſſeldorfer
Schwimmvereins 1898 in der 6X50 Meter=Lagenſtaffel mit 3:49,9
Ninuten. Beteiligt waren die Schwimmerinnen A. Boſe, A.
Stolte (Rücken), L. Stolte, C. Dreyer (Bruſt), C. Driever und
J. Ohliger (Kraul). Die alte Höchſtleiſtung hielt hier „Nixe‟
Charlottenburg mit 3:52,4 Minuten; die Verbeſſerung beträgt
ilſo hier 2,5 Sekunden.
Sie ſchlug die
Weſt=
meiſterin den Luden.
Bei den Amſterdamer
Wett=
ſchwimmen gelang es der
holländiſchen Schwimmerin
Rita Maſtenbroek (Bild
nebenſtehend), ihre
be=
rühmte Landsmännin, die
mehrfache Weltrekordlerin
Willie den Ouden im 100=
Meter=Kraulſchwimmen um
Handſchlag zu beſiegen.
Rita Maſtenbroek erzielte
die großartige Zeit von
1:06,2 Minuten, während
Willie den Ouden ſich mit
1:06,4 begnügen mußte.
Marie Herber/ Ernſt Baier Europameiſter!
Dem deutſchen Meiſterpaar iſt der große Wurf gelungen. Bei
den Europameiſterſchaften im Eiskunſtlaufen in St. Moritz
er=
rangen Maxie Herber/Ernſt Baier den Titel. Vor vollbeſetzten
Tribünen ſpielte ſich auf dem wieder guten Eiſe ein herrlicher
Kampf ab. Ein etwas ſtarker Wind ſtörte die Paare in ihrer
Zuſammenarbeit, aber die hervorragend eingeübten Bewerber
zeigten keine Unſicherheit. Das deutſche Paar zeigte ein einfaches
Programm ohne jede Akrobatik, brachte vielmehr eine graziöſe,
tänzeriſche Note in ihre Figuren und erhielt den erſten Platz und
damit die Meiſterſchaft von dem öſterreichiſchen Paar Idi Papez=
Zwack. Dritte wurden die Ungarn Lucie Gallo/G. Dillinger vor
dem öſterreichiſchen Geſchwiſterpaar Ilſe und Erich Pauſin.
Bei den Männern verteidigte erwartungsgemäß Karl
Schäfer ſeinen Titel erfolgreich. Zweiter wurde ſein junger
Landsmann Fritz Caſpar vor dem Engländer Jack Dunn. Auf
den vierten Platz folgte der Deutſche Meiſter Ernſt Baier.
Der Deutſche hatte ſich durch ſeine Nervoſität im Pflichtlaufen viel
verdorben, er übertraf aber mit Ausnahme von Karl Schäfer alle
ſeine Konkurrenten in der Kür. Sein prachtvolles Laufen und die
Art, wie er das ſchwierige Programm ohne Fehler abwickelte,
ließ ihn ſich ſelbſt übertreffen.
SAtatt
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Sonntag, 27. Januar
6.35: Hamburg: Hafenkonzert. — Die Glocken vom Großen Michel.
— Choral: Wer nur den lieben Gott läßt walten. — 8.151
Zeit, Nachr., Wetter. — 8.25: Sturtgart: Gymnaſtik. — 8.45:
Choralblaſen. — 9.00: Kaſſel: Evangeliſche Morgenfeier.
9.45: Deutſches Schatzkäſtlein: Traumgeſtalten. Eine Funkfolge
aus Dichtungen von Leopold Weber mit Muſik von Max
Kaempfert. — 10.15: Chorgeſang. Ausf. Sängervereinigung
„Germania 1844‟ Elz. — 11.00: Bekenntniſſe zur Zeit: Die
geiſtespolitiſche Revolution. Von Dr. Günther Haupt. — 11.15:
Der Hungermarſch der Veteranen. Geſpräch mit Friedrich Bethge
anläßl. der Frankfurter Uraufführung ſeines neuen Schauſpiels
(30. 1.). — 11.30: Hausmuſik.
12.00: Stuttgart: Mittagskonzert des Jodeldoppelquartetts des
Fußballklubs Zürich. — 13.00: Das Volk erzählt. — 13.15:
Mittagsbonzert. Schall und Platt probieren Masken auf. —
14.00: Stuttgart: Kinderſtunde: Die Reiſe um die Erde. Ein
heiteres Spiel. — 15.00: Stuttgart: Fußball=Länderkampf
Deutſchland—Schweiz (2. Halbzeit).
16.00: Bad Nauheim: Nachmittagskonzert. Ausf.: Das Kurhaus=
Orcheſter. Ltg.: W. Naue. — 18.00: Aufbruch der Nation.
Hör=
folge zur Erinnerung an den 30. Januar 1933. — 18.30:
Schummerſtunde.
3. Volkskonzert der Muſeums=Geſellſchaft. Ausf.: Das
Funk=
orcheſter. Ltg.: Hans Rosbaud. — 21.00: Luſtiger Spaziergang
durch die Liebe. Von P. Schaaf. — 21.30: Hamburg:
Reichs=
ſendung: 11. Meiſterkonzert des deutſchen Rundfunks. Luiſe
Willer ſingt. — 22.00: Zeit, Nachrichten. 22.15: Nachrichten,
Wetter, Sport. — 22.20: München: Funkbericht vom feierlichen
Auftakt der deutſchen Skimeiſterſchaften. — 22.35: Vom
Deutſch=
landſender: 6. Internationales Reit= und Fahrturnier 1935.
Kurzhörbericht vom Preis der nationalſozialiſtiſchen Bewegung.
22.451 Tanzkapelle Franz Hauck. — 24.00: Nachtmuſik.
Kom=
poniſtenportrait. Wolfgang Amadeus Mozart (geb. 27. Jan. 1756,
geſt. 5. Dez. 1791).
Frankfurt: Montag, 28. Januar
6.00: Bauernfunk. — 6.15 u. 6.30: Gymnaſtik. — 6,45: Zeit,
Meldungen. — 6.50: Wetter. — 6.55: Morgenſpruch.
Choral: Was wär’ ich ohne dich geweſen. — 7.00: Donaueſchingen:
Frühkonzert. Ausf. Muſikkorps eines Ausbildungsbataillons. Ltg.:
Muſikmeiſter Huſadel. — 8.10: Waſſerſtand. Wetter. — 8.151
Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.00: Nur Kaiſerslautern:
Werbe=
konzert. — 9.15: Nur Kaiſerslautern: 1. Städtebilder:
Zwer=
brücken. 2. Pfälzer Schüler konzertieren. 3. Pfälziſche
Schrift=
ſteller: Adolf Laub erzählt. — 10.00: Nachrichten. — 10.15:
Schulfunk: Meißner Porzellan. Ein Hörſpiel. — 11.00:
Werbe=
konzert. — 11.30: Meldungen. — 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Mittagskonzert der SA.=Standartenkapelle. Ltg.:
Rudolf Hanker. — 13.00: Stuttgart: Zeit, Saardienſt, Nachr.
13.15: Stuttgart: Muſikaliſche Silhouetten — Stücke aus den
Opern (Schallpl.). — 14 15: Zeit Nachr. — 14.30:
Wirtſchafts=
bericht. — 14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 14.55: Wetter.
15.00: Nur Kaſſel: Nachrichten. — 15.15: Kinderſtunde: Jetzt
baſteln wir den Kaſperb=Anzug. — 15.30: Kurzgeſchichten aus
dem Leben.
16.00: Berlin: Zur Grünen Woche: Nachmittagskonzert des großen
Funk=Orcheſters. Ltg.: Heinr, Steiner. — 18.00: Bücherfunk:
Menſchen auf harter Erde. — 18.15: Wilhelmine Schröder=
Devrient (anläßl. des 75. Todestages der Künſtlerm am 26. 2.).
18.30: Königsberg: Jugendfunk: Grenzgau Maſuren. — 18.55:
Meldungen.
19.00: Freiburg: Unterhaltungskonzert. Das Freiburger
Konzert=
orcheſter. Ltg.: Karl Körner. — 19.451 Tagesſpiegel. — 20.00:
Zeit, Nachrichten. — 20.15: Köln: Heitere Muſik am Abend,
Das Große Orcheſter Ltg.: O. J. Kühn. Der Kammerchor, Ltg.:
Joſ. Breuer. — 22.00: Zeit Nachrichten. — 22.15: Dr. Knuſt:
Geſchäftsführer der Reichsrundfunkkammer: Entſtörung. — 22.30:
Georg Schumann ſpielt eigene Klavierwerke. — 23.00: Hamburg:
Zur Unterhaltung. Ausf.: Das Funkorcheſter. Ltg.: Adolf Secker.
24.00: Stuttgart: Nachtmuſik. Einlage: Klaviermuſik.
Oidtiun dandängnn
Sonntag, 27. Januar
Reichsſendung: 21.30: 11. Meiſterkonzerk des
Deut=
ſchen Rundfunks. Luiſe Willer ſingt.
Berlin: 20.00: Bockbierfeſt in der „Neuen Welt”. Heut
wirds zünftig!
Breslau: 20.00: Wochenend das ganze Jahr. Ein
muſt=
kaliſches Märchen.
Deutſchlandſender: 18.00: Vier Wochen noch —
und mir ſin jeck! Alte und neue Karnevalslieder mit
Jupp Huſſels.
Frankfurt: 21.00: Luſtiger Spaziergang durch die Liebe.
Von Paul Schaaf.
Hamburg: 15.45: Clivia. Operette von Niev Doſtal.
Köln: 20.00: Duell um Liebe. Ein höchſt ergötzliches
Operetten=Abenteuer.
Königsberg: 20.00: Mit 60 Kilowatt! Funkkabarett.
Leipzig: 19.20: Der Bettelſtudent. Operette von Millöcker.
München: 18.30: 1. Von ſchönen Frauen. 2. Von ſchönen
Stimmen (Schallpl.).
Stuttgart: 18.30: Träumende Melodie (Schallpl.).
Mailand: 20.35: Nerv. Oper von Mascagni.
Kopenhagen: 22.55: Moderne Tanzmuſik.
Montag, 28. Januar
Berlin: 20.45: Militärkonzert. Dir.: Obermufikmeiſten
Ahlers.
Breslau: 19.00: Dr. Grundmann: Reiſe durch Polen.
Deutſchlandſender: 20.15: Tſchaikowſky=Abend. Ltg.:
Edwin Lindner.
Frankfurt: 22.30; Georg Schumann ſpielt eigene
Klavierwerke.
Hamburg: 20.10: Wandern und Erleben. Das
Nieder=
ſächſiſche Sinfonieorcheſter. Ltg.: von Soſen.
Köln: 20.15: Heitere Muſik am Abend. Dazw.: Die
beſten Witze unſerer Hörer.
Königsberg: 18.30: Grenzgau Maſuren. BDM.=Mädel
ſingen und erzählen von ihrer Heimat.
Leipzig: 20.10: Walzer=Melodien. Ein Funkpotpourri.
München: 19.15: Funkbrettl. U. a. Das neckiſche Mädchen.
Eine Kurz=Tragödie in einigen Szenen.
Stuttgart: 20.15: Großer heiterer Abend aus
Heidel=
berg.
Toulouſe: 21.30: Hawai=Gitarren.
Warſchau: 22.15: Tanzmuſik aus der Adria.
London: 23.30: Tanzkapelle Jackſon.
Wekterbericht.
An der Rückſeite des jetzt mit ſeinem Kern über der
nörd=
lichen Oſtſee liegenden, noch immer ſehr kräftigen
Tiefdruckwir=
bels dringen kältere polare Luftmaſſen nach Deutſchland vor. Sie
verurſachen unter weiterer Abkühlung noch Niederſchläge meiſt in
Form von Schneeſchauern.
Vorherſage für Sonntag: Bei über Nord nach Südoſten drehenden
lebhaften Winden wechſelnd bewölktes Wetter und noch
ein=
zelne Schneeſchauer, vielfach Froſt.
Vorherſage für Montag: Wolkig bis aufheiternd, im weſentlichen
trocken bei lebhaften ſüdlichen bis öſtlichen Winden.
Froſt=
zunahme.
Seite 16 — Nr. 27
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 27. Januar 1935
Wein Inwentur-Verkauf
bietet Ihnen Vorteile in Qualitätswaren
Nick=Nagel
Ernst-Ludwigstraße 16
Strumpf-, Strick- und Wollwaren
Handarbeiten
Beachten Sie meine Schaufenster.
(1162
DTeebaate
unserer Leistungsfähigkeit sind
Freis-Qualität - Ausuahl
Immer Freude
mit den
neuesten
Tanz-
Platten
von
Uhr., Arnold
am Weißen
Turm. (
Werkſtatt, (a
ſow. Lagerräume
mit Gleisanſchl.
ſow. ſchön. Büro=
für unsere bekannt
Bismarckſtraße,
Mathildenſtraße
raum zu verm. je eine 5=Zim.=
Liebigſtr. 46, I. r.
Wohng. zu ver=
8 Zimmer
Laden (a
zu vermieten.
Karlsſtraße 12.
Rheinſtraße
(Nähe Peſt)
m. Nebenr. prs. z. verm. (*
Näh. Saalbauſtr.
4. Kontor, vorm.
Laden
mit 2=Zimmer=
Wohnung.
Beſ=
ſungerſtr. 104, z.
vermiet. Näher.
II. Stock.
Rheinſtraße 22
Büro
Räume preisw.
z. verm. Zentr.=
Heizg. Näheres
Saalbauſtr. 4,
Kontor, vorm. (a
In unſer. Hauſe
Viktoriaſtr. 42,p.
iſt eine
(c
Zimmer-
Wohnung
mit Küche zum
1. 3. 35 bezw.
1. 4. 35 zu
ver=
mieten. Miete
100 RM.,
Müll=
abfuhr u.
Trep=
penbeleucht.
be=
ſonders. Staatl.
Betriebskranken=
kaſſe.
Alexanderſtr. 27.
Tel. 449 u. 450.
Herrſchaftliche
T Zim. Bhg.
mit Zentralhzg.,
3. Stock
Rhein=
ſtraße 1234, zum
1. April zu
ver=
miet. A. Biehl,
Rheinſtr. 1234,
Telefon 243. (2
Martinſtraße
7=Zimmer=Whg.
Bad. Heizung,
ev. ganzes Haus
mit insgeſamt 9
Zimmern, 2
Kü=
chen, 2 Bäder,
Heizung uſw. zu
vermieten. Ang.
u. E. 79 Geſchſt.
(TI.1200)
mieten. Näheres
Hausbeſ.=Verein
Rheinſtraße 1,
Telefon 560. (a
5=Zimmer=
Wohnung
mit Zubehör,
ge=
räumig u. ſonnig
(Südoſtvtl.) ſof.
zu vermiet. Ang.
unt. E. 72 Geſch.
Große,
ſonnige 4= oder
6=Zimm.=Wohn.,
mit all. Zubeh.,
zum 1. April zu
verm. Anzuſehen
wochentags von
10—12 2—4 Uhr.
Näh.
Bismarck=
ſtraße 51. Erdg.
2 Zimmer
ſchön, groß, mit
Küchenbenutzung
abzugeben (
Beſ=
ſungen.) Angeb.
u. E. 80 Gſch. ((
Iuf
Nähe Rheinſtr.:
Separat geleg.
Wohn= u.
Schlaf=
zim. in gt. Hauſe
an berufst. Herrn
ſof. zu vermiet.
Preis 25 Mark.
Näh. Geſchſt. (b
Kegelbahn
zu mieten gesucht,
möglichst für
Montag-
abend. Angebote unter
E 22 Geschäftsst. (907b
hochwertige Damen=Konlektion
im
Einfach
möbl. Zimmer
zu verm.
Eliſa=
bethenſtraße 28,
Gartenh., I. St.
Gut
möbl. Zimmer,
mit Zentralhzg.,
ſof. zu vermiet.
Karlsſtr. 15.
Möbliertes
Zimmer, einſchl.
Zentralhzg., 25.-
Mark.
Schiller=
platz 8, II.
Großes
ſchön möbliertes
Zimmer, an
be=
rufstätig. Herrn
oder Dame zu
vermieten.
Bis=
marckſtr. 59, pt.
Anzuſeh. 17 bis
19 Uhr.
Zwei
ſchön möbl.
Zim=
mer in gutem
Hauſe, m. Penſ.,
ev. Diätküche zu
verm Angeb u.
E. 38 Geſchſt.
Rheinſtr. 47, II.
möbliertes
Zim=
mer zu vermiet.
e
6=Zimm.=Wohng.
für 2 Familien,
od. 4= u. 2=Zim.=
Wohn. zum 1. 4.
geſucht. Ang. m
Preis u. E. 33
a. d. Geſchſt.
Drei=Zimmer=
Wohnung
für jüdiſche
Fa=
milie geſucht.
Angebote unter
E. 66 Geſchſt.
2—3=Zimmer=
Wohnung,
z. 1. 3. od 1. 4.
geſucht. Angeb.
mit Preisang. u.
E. 47 Geſchſt.
2.Zimmer=
Wohnung
mit Zubehör per
1. 3. oder 1. 4.
geſucht Angeb.
unt. E. 77 Geſch.
Unt. Hermann=/,
od. Eichbergſtr.
zu miet. geſucht
1 unmöbl. ſonn.
Angebote unter
E. 14 Geſchſt. (c
Inventur=Verkaul
ab Montag, den 28. Januar
Ueberzeugen Sie sich bitte von der unbedingt günstigen
und außerordentlich vorteilhaften Kaufgelegenheit
durch eine Besichtigung unserer Schaufenster
Sabsbleſſtatatten
Haus für feine Damen-Moden.
(1137
Haus
(evtl. Gartenhs.)
mit etwa 6
Zim=
mern z.
Allein=
bewohn. zu mie=
Zimmer. ten geſucht.
An=
geb. unter E. 74
Alleinſtehende
Dame ſucht im
Saalbau=Viertel
ſchöne 3-4=Zim.=
Wohnung. Bad,
Veranda, evtl.
bis 1. 7.
Aus=
führliche Angeb.
Suche
zum 1. März od.
1. April 3=Zim.=
Wohn., möglichſt
Kaſino= o.
Bleich=
ſtraße, Weſtviert.
Mercks=Beamter:
ſucht zum 1. 4
1935 oder ſpäter
3=Zimm.=Wohn.
(Neubau bevor=
Gut. Zahler An= zugt), Preis bis
Kleine,
helle. Werkſtätte
geſucht. Ang. u.
E. 39 Geſchſt.
Beamtenwitwe
ſucht 2—3=Zim=
Wohnung, auch
geb. unt. E. 53 65.- Mk. Ang. u. in Vorort. Ang. natlich geſ. Ang. Ang. mit Pr
Kinderloſes
Ehepaar ſucht
alsb. 2—3=Zim.=
Wohng. Ang. u.
E. 55 Geſchſt.
Schlafſtelle
für 10 Mk. mo=
Gut
möbliertes,h.
bares. Zimn
einwandfr.
ber, in gur
Hauſe für 1ä
Zeit geſu
Geſchäftsſtelle (c u. E. 78 Gſch. (ela. d. Geſchſt. (clE. 44 Geſchſt. (elu. E. 34 Geſchſt. Ang.u. E.68Geſch. u. D. 239 Geſ
2 ſchöne große
Räume mit
Ne=
benr., Zentrum,
ſepar. Aufgang,
bisher
Rechtsan=
walts=Büro, per
1. 4., evtl. 1. 3.,
zu vermieten. (a
Schulſtraße
1 Garage
für Laſt= oder
Perſonenwagen
i. Hauſe
Beſſun=
gerſtr. 102
gun=
ſtig zu vermiet.
Ferd. Wetzell
i. Liqui.,
Beſſungerſtr. 102,
Telefon 1087. (e
Unterſtell=
Haum für
Möbel uſw.
Abgeſchl. Räume
f.Zim.=Einr. uſw.
v. 4./ mon. Miete
an. Saalbauſtr 4
Kontor vorm. (a
V
P
Nd.=Ramſtädter
Str. 57 vermiet.
Werkſtätte.
Sonnige
neu herger. Zentrum per ſofort
zu vermieten. Genaue Angebote
unter E. 61 a. d. Geſchäftsſt. (1175
Größeren
Laden
in erſter Geſchäftslage mit W
zwei Schaufenſtern nur an WAng. mit Preis
ſolventen Mieter per bald
zu vermieten. Angebote
unt. E. 64 Geſchſt. 1177
Die ſeither vom Allianz=Konzert
innegehabten
* Icohen Dutdsstaul.
ſofort anderweitig zu vermieten.
Jeidels, Alexanderſtr. 2, II.
Büro
In meinem Hauſe, Kaſinoſtraße 8,
iſt das Erdgeſchoß beſtehend aus
4 Räumen, davon einer m. Schalter,
zum 1. April 1935 anderweitig zu
vermieten. Gas, Waſſer,elektr. Licht
u. Etagenheizung vorhanden. Näh.
Roquetteweg 16½, I. Tel. 3560. (1624
Damen
auch
pflege=
bedürftige,
fin=
den ſehr
gemüt=
liches Heim.
Näh. Geſchäftsſt.
Fräulein
kann Mittag= o.
Abendtiſch bek.
50 Pfg. Ang. u.
E. 75 Geſchſt. (e
O
Kleine Werkſtatt
mit
Wohngele=
genheit geſucht.
an Romberg,
Bensheim.
Für 1. April 35
3—4-Zimm.-
Wohnung
von ruh. Mieter
geſucht.
Preis bis 70.—
Angebote unter
E. 29 Geſchſt.
Per 1. 4 oder
1. 5. 1935 eine
3—4=Zimmer=
Wohnung
von pünktlichem
Zahler (ruhiger
Mieter) geſucht.
Angebote unter
E. 73 Geſchſt.
Inventur-Verkauf
inden Sie große Auswahl
Wintermänte
und Kostüme
Vormittags-Rleider
Nachmittags Kleider
Abendkleider
Blusen und Röcke
zu bedeutend herabgesetzten Preisen.
Faſt jedes Leitungs und Brunnenwazſeriſthart. Sartes
Waſſer iſt zum Waſchen ungeeignet, os „frißt Seife.
Verrühren Sie jedesmal vor Bereitung der
Waſch=
lauge einige Sansvoll Senko Bleich Soda im Baſſer
und laſſen Sie genka:Stunde wirken.
Dadurch wird das härteſte Waſſer weich und
waſchbereit.
Nur in weichem Wafſer werden Waſchmittel und Seife voll
aus=
genutzt, nur in weichem Waſſer wäſcht man vorteilhaft und billig.
Peter-Gemeinder-Straße 9.
[ ← ][ ][ → ] Kan ſchreibt das Jahr 1806. Der Fran=
Rrzoſenkaiſer Napoleon beſetzt in
em Siegeszug Norddeutſchland, Provinz um
ovinz, Stadt um Stadt. Das Land ſtöhnt
er der Fron der Beſatzung und — duldet ſie
1). Aber es ſind viele unter den Deutſchen,
die Hand in der Caſche ballen. Einer unter
n läßt es nicht bei der bloßen, geheimen
vörung bewenden. Er ſpricht ſie laut und
lich aus, er ſchreibt ſeinen Haßgeſang gegen
Korſen nieder, er hat den Mut, das
poli=
eWerk „Geiſt der Seit” zu veröffentlichen,
dem er den unberechtigten Erobererwahn=
Napoleons in gleicher Weiſe geißelt wie
Schwäche des deutſchen Volkes, das ſich
1 einer raſſe= und landfremden Nation ſeine
eſtammten Rechte rauben läßt. Dieſer
ige Mann muß wegen ſeiner haßerfüllten
eitſchrift gegen den Franzoſenkaiſer aus
ifswald übers Meer nac) Stockholm fliehen.
Es iſt der außerordentliche Profeſſor der
* verſität Greifswald, es iſt Ernſt Moritz
ndti
Was machte dieſen Mann zum Vorkämpfer
deutſchen Freiheit, der Beſinnung des
Vol=
auf die Würde der Nation? Eine
leiden=
ftliche, bodenſtändige und ſtolze Vater=
1Idsliebe, die ſich nicht zuletzt aus ſeiner
kunft erklärt. Ernſt Moritz Arndt iſt am
Ein leidenſchaftlicher Vorkämpfer von 1813 — Gelehrter und Volksſchriftſteller — „Der
Gott der Eiſen wachſen ließ”— Sur 75. Wiederkehr des Codestages von Ernſt Morit Arndt
am 29. Januar 1935
„Denn ein freier Mann heißt, wer Gottes Willen tut und, was Gott ihm ins Herz geſchrieben, vollbringt; wer aber vor Furcht zittert, das iſt ein
Knecht, und wer aus Furcht etwas tut, ein niedriges Tier. Und es ſind viele Laſter ſchändlich zu nennen, doch das ſchändlichſte von allen iſt knechtiſcher
Hinn. Denn wer die Freiheit berlor, der berlor ſede Tugend, und dem zerbrochenen Mut hängen die Schanden ſich an. Wer mit hündiſchem Sinn das
Rechte verſchweigt, der umſchleicht mit dem Unrecht bald auch das Recht. Denn wen Furcht treibet, wie mag der fröhlich ſein? Und wer auf Tugend nicht
getroſt iſt, wie mag der zu Gott beten? Denn Gott wohnt nur in den ſtolzen Herzen, und für den niedrigen Sinn iſt der Himmel zu hoch”.
Aus: Katechismus für den deutſchen Kriegs= und Wehrmann.
26. Dezember 1769 in
Scho=
ritz bei Garz auf der Inſel
Nügen geboren. Er ſtammt
aus einer Familie
erbunter=
käniger Bauern,
jahrhun=
dertelang auf Nügen
anſäſ=
ſig. Erſt der Vater des
Dichters gewann die
perſön=
liche Freiheit und eine
ange=
ſehene Stellung. Der Knabe
wuchs in der freien Natur
der Inſelwelt auf, er genoß
nur geringen, häuslichen
Un=
terricht. Er ſchuf ſich
gleich=
ſam ſeine Ausbildung ſelbſt
aus eigener Erkenntnis,
Ueberlegung und
Beobach=
tung. Erſt mit 17 Jahren
letzte Ruheſtätte eines großen Deutſchen.
Vorſtehend: Arndts Freiheitslieder entflammten
vor allem die Jugend. Abſchied freiwilliger
Jäger im Jahre 1815, nach einer zeitgenöſſiſchen
Seichnung. — Oben links: Ernſt Morik Arndt,
Profeſſor der Geſchichte und Dichter der
deutſchen Sreiheit.
kam er auf das Gumnaſium nach Stralſund, als
Swanzigjähriger bezog er die Univerſitäten
Greifswald und Jena. Man hatte ihn zum
theologiſchen Studium beſtimmt, aber all das,
was der Jüngling aus eigener Anſchauung und
Kraft an geheimen Ueberzeugungen gewonnen
hatte, fand nun plötzlich, da er die „Welt”
kennenlernte, überraſchende Beſtätigung in der
Perſönlichkeit und in der Lehre des Größten
der damaligen Seit: Fichte!
Um 1800 iſt Arndt Privatdozent
der Geſchichte in dem damals noch
ſchwe=
diſchen Greifswald. Aber ſeine Vorleſungen
verlieren immer mehr den hiſtoriſchen und
ge=
winnen in ſteigendem Maße den aktuell
politi=
ſchen Charakter. Kein Wunder, daß ihm die
begeiſterte, in geheimer Auflehnung begriffene
Jugend zuſtrömt. Aufſehen erregten weit über
Deutſchlands Grenzen hinaus die Werke „
Ger=
manien und Europa” und ſein pädagogiſches
Hauptwerk „Fragmente über
Menſchenbil=
dung”. Dann folgt, 1806, die flammende
Streitſchrift „Geiſt der Seit”.
Aus ſeinem Stockholmer Exil darf Ernſt
Moritz Arndt erſt zu Oſtern 1810 nach
Greifs=
wald und in ſein Lehramt zurückkehren. 1811
jedoch legt Arndt ſein Amt nieder. Inzwiſchen
iſt der zweite Band des „Geiſt der Seit”
er=
ſchienen. Noch ſtärker als zuvor geißelt Arndt
die Erbärmlichkeit des völkiſchen
Suſammen=
bruchs; noch dringender fordert er die innere
Umwandlung der Nation; und er lenkt das
Inter=
eſſe des deutſchen Volkes auf einen Mann, der
zum geiſtigen Führer berufen iſt: Freiberr
vom Stein!
Stein beruft den ſtreitbaren Mann nach
Petersburg, gleichſam zur eigenen Unterſtützung
im Kampf gegen Napoleon. Arndt entwirft in
Petersburg den „Katechismus für teutſche
Sol=
daten” und nach dem Untergang der
franzöſi=
ſchen Armee in Nußland kehrt Arndt mit
Stein nach der Heimat zurück und ſchürt und
weckt den Freiheitsgedanken und den Geiſt der
Erhebung unermüdlich in flämmenden Liedern
und Streitſchriften. Die Jugend ſingt: „Der
Gott, der Eiſen wachſen ließ” und
„Was iſt des Deutſchen
Vater=
land?”, „Die Leipziger Schlacht” und „Wer
iſt ein Mann?‟ Der Name Arndt wird zum
geheimen Feldruf. Der dritte Band des
Wer=
kes „Geiſt der Seit” der 1813 erſcheint,
ent=
hält den inzwiſchen zum Schlagwort gewordenen
Ausſpruch vom „Rhein, der Deutſchlands
Strom, nicht
Deutſch=
lands Grenze” iſt, und
be=
gründet die Sorderungen,
die Stein und
Harden=
berg in Paris
ausge=
ſprochen haben. 1815
— das Jahr der endlich
zum Durchbruch und zur
Cat gelangten
Freiheits=
bewegung —ſteigert Ernſt
Moritz Arndts
Nationa=
lismus zu fanatiſthem
Franzoſenhaß.
Um ſo größer iſt Arndts
Enttäuſchung über den
Pariſer Frieden
und den Wiener Kongreß.
Nach wie vor bleibt er
der Vorkämpfer des
na=
tionalen Gedankens und
dient ihm durch eifrige
Schriftſtellerei, der er
einige Seit Arndts ſtreitbare Seder. Dann
aber ſiegt die Vaterlandsliebe und das
Inter=
eſſe an der großen, europäiſchen Politik über
die perſönlichen Leiden. Eine neue, reiche
publi=
ziſtiſche Cätigkeit beginnt Ende der zwanziger
Das Geburtshaus Ernſt Morik Arndts
in Schoritz bei Garz auf Rügen.
Jahre. 1840 wird Arndt von Friedrich
Wil=
helm IV. wieder in ſein Amt eingeſetzt. Er
zieht das Fazit ſeines Lebens und Wirkens in
dem Werk „Schriften für und an
ſeine lieben Deutſchen”. 1854 tritt
Arndt von ſeinem Lehramt zurück; ſein
neun=
zigſter Geburtstag wird als Feſt von der
gan=
gen Nation gefeiert. Am 29. Januar 1860
ſchließt dieſer große Dichter und Vorkämpfer
der deutſchen Freiheit für immer die Augen.
Einige der ſchönſten Worte, die er für ſein
Vaterland fand, mögen hier noch folgen:
„O Menſch, haſt du ein Vaterland, ein
heiliges Land, ein geliebtes Land, eine Erde,
„Der Gott, der Eiſen wachſen ließ
Das Lied Ernſt Moritz Arndts, das die deutſchen Kämpfer von 1815 zu immer neuer,
heiden=
hafter Begeiſterung hinriß. Jubelnd ſangen es die Freiwilligen ihrem geliebten Blücher zu.
ſpäter eine eigene Seitſchrift widmet, den
„Wächter”.
Im Jahre 1817 überſiedelt Arndt nach Bonn
— er heiratet dort in zweiter Ehe eine
Stief=
ſchweſter Schleiermachers — und wird 1818
als Profeſſor der Geſchichte an die
neugegrün=
dete Univerſität Bonn berufen. Aber nach
Kotzebues Ermordung beſchuldigt man Arndt
revolutionärer Umtriebe und enthebt ihn 1820
ſeiner Stellung. Obwohl Arndts Unſchuld
er=
wieſen wird, ſchloppt ſich er Prozeß jahrelang
hin und bleibt ſchließlich ganz ohne Urteil. Die
Verbitterung über dieſe Ungerechtigkeit lähmt
wonach deine Sehnſucht ewig dichtet und
trächtet.
Wo dir Gottes Sonne zuerſt ſchien, wo dir
die Sterne des Himmels zuerſt leuchteten, wo
ſeine Blitze zuerſt dir ſeine Allmacht
offen=
barten und ſeine Sturmwinde dir mit heiligem
Schrecken durch die Seele brauſten, da iſt deine
Liebe, da iſt dein Vaterland.
Und ſeien es kahle Selſen und öde Inſeln,
und wohne Armut und Mühe dort mit dir, du
mußt das Land ewig liebhaben; denn du biſt
ein Menſch und ſollſt nicht vergeſſen, ſondern
behalten in deinem Herzen!”
Nr. 5 27. Zanuar 1935
[ ← ][ ][ → ] Seit einiger Seit ſind die Augen der Welt
auf Aethiopien oder Abeſſinien gerichtet. Die
angrenzenden Kolonialmächte Großbritannien,
Frankreich und Italien haben, wieder einmal
Verhandlungen über ihre „Intereſſenſphären”
in Abeſſinien gepflegt.
Die Geſchichte Aethiopiens führt zurück bis
in die Heiten der Pharaonen, um ſich dann in
mythenhaftes Dunkel zu verlieren. Im
ſieben=
ten Jahrhundert vor Chriſti Geburt haben
ſo=
gar äthjopiſche Kaiſer während einer kurzen
Periode über Aegupten geherrſcht. Im
vier=
ten und fünften Jahrhundert nach Chriſto drang
das Chriſtentum von Aegypten her in
Aethio=
pien ein und wurde in alexandriniſch=koptiſcher
Form zur Staats= und Landeskirche. Ein
Jahrhundert ſpäter erſtreckte ſich die
Herr=
ſchaft des chriſtlichen afrikaniſchen Kaiſerreichs
bis jenſeits des Voten Meeres über
Süd=
arabien, mußte dann aber mit dem Anſturm des
Iſlam weichen.
Mögen die religiöſen Gebräuche der
Abeſ=
ſinier den Europäer oft noch ſo ſeltſam
an=
muten, ſicherlich hat das dortige Chriſtentum
in ſeinem überaus ſchweren Kampf von faſt
anderthalb Jahrtauſend gegen Sſlam und
Hei=
dentum die Feuerprobe beſtanden. — Die
ſchwierige äthiopiſche Schrift, die aus
an=
nähernd dreihundert Silbenzeichen beſteht, war
bis vor kurzem nur Prieſtern und
Schrift=
gelehrten geläufig. Seit jedoch der
fortſchritt=
liche Kaiſer Haile Selaſſie I. neuzeitliche
Volks=
ſchulen ins Leben gerufen hat, beginnt die Sahl
der Analphabeten ſich in bemerkenswerter
Weiſe zu verringern.
In den letzten Jahrzehnten des vorigen
Jahrhunderts war es der große Negus
Mene=
lik, der durch ſeine Eroberungen das ſtark
zu=
ſammengeſchrumpfte Abeſſinien auf ſeine ein=
Land für alle Formen der Landwirtſchaft. In
den geſunden, kühlen Hochländern werden
be=
ſonders Pferde, Maultiere und Eſel gezüchtet,
die, wie meiſt in den Gebirgen, klein von
Sta=
tur, aber kräftig, ſchnell und ausdauernd ſind.
In den heißeren, tieferen Negionen, den lichten
Baumſteppen wiegt die Sucht von Nindern,
Siegen, Schafen, auch Dromedaren vor. Der
Reiſende ſtaunt über die gewaltigen Herden, die
er bei den Hirten= und Nomadenvölkern
an=
trifft.
Aehnlich wie der Viehzucht ſind auch dem
Ackerbau und der Planwirtſchaft in dieſem
Addis Abeba, die Hauptstadt von Abessinien
ſinien” abgeleitet von „Habeſch”, was
eigent=
lich das Miſchvolk bedeutet. Unter den
meh=
reren Dutzend Sprachen herrſcht heute die
abeſſiniſche oder amhariſche Schriftſprache vor;
ſodann iſt auch das Galla oder Oromo weit
verbreitet.
Mannigfaltig wie die Sprachen und Völker
Abeſſiniens iſt auch ſeine Natur. Aus Wüſten
und Steppen ſteigt die „afrikaniſche Schweiz”,
über 5000 Meter empor. Die bewohnten
Ge=
genden wechſeln von 1000 bis 3500 Meter über
dem Meer. Den ſo verſchiedenen Höhenlagen
entſpricht die Verſchiedenheit des Klimas und
mithin die Vielſeitigkeit der Cier= und
Pflan=
zenwelt. Daher eignet ſich auch dies reiche
glücklichen Lande keine Grenzen geſetzt. Je nach
den Höhenlagen werden Weizen, Gerſte, Mais,
Durra (Negerhirſe), Leinſamen, vor allem aber
Cjeff — eine beſondere abeſſiniſche, dem
Nüb=
ſamen nicht unähnliche Getreideart — angebaut
und bringen hundertfältige Frucht. Auch
Hül=
ſenfrüchte, Gemüſe, Kartoffeln und Obſt
ge=
deihen vortrefflich. Abeſſinien iſt auch die
Ur=
heimat des Kaffees, der in den Südweſtprovinzen
als Unterholz in den Urwäldern vorkommt; vor
allem in der Provinz „Kaffa”, der er ſeinen
Namen verdankt. Erſt von dort iſt der Kaffee
durch arabiſche Händler in die übrige Welt
gelangt. Eine große Nolle ſpielt von jeher die
Baumwolle, die in den wärmeren Gegenden
DAS SCHWARÄE
ſtige Größe zurückbrachte und die durch Naſſe,
Sprache, Neligion ſo verſchiedenen
Volks=
ſtämme mit ſtarker, aber gerechter Fauſt wieder
politiſch einigte. Fürwahr eine gewältige
Lei=
ſtung, wenn man bedenkt, daß das unglückliche
Land Jahrhunderte hindurch von Neligions=
und Bürgerkriegen heimgeſul’t worden war!
—Iſt doch die europäiſche Bezeichnung „Abeſ=
überall im Kleinbauernbetrieb gezogen wird.
neueſter Seit betreiben auch eintge europäi
Geſellſchäften die Baumwollkultur in grof
Maßſtabe. Die abeſſiniſchen Frauen ſpin
geſchickt ihre Baumwolle auf geſtieltem Ha
kreiſel zu feinem oder gröberem Saden, den
Handweber zu der „Schama”, einem togaa
gen Ueberwurf, den jeder Abeſſinier trägt. v
arbeitet. — Kein Wunder, daß unter ſol=
Bedingungen die Abeſſinier bereits eine
afrikaniſche Begriffe ziemlich hohe Stufe
Siviliſation erreicht haben. Auch die ande
kleinen Hausinduſtrien, wie ſie zu den einfal
ren Formen der Kultur gehören, ſind beka
beſonders in der Sierflechterei, Sattlerei.
berſchmiedekunſt wird Erhebliches geleiſtet.
Bei der Regierung, Verwaltung und
Militär macht ſich mehr und mehr der eis
artige Uebergang von mittelalterlich feud
Suſtänden in moderne europäiſche Methe
bemerkbar, dank der unermüdlicher Auf
arbeit des Kaiſers Haile Selaſſie.
Nings von einem märhtigen Wüſtengi
umſchloſſen, iſt dieſes nordafrikaniſche Gebir
land von der übrigen Welt abgeſchloſſen
weſen wie kaum ein anderes. Wer Aethio
noch um die letzte Jahrhundertwende gek:
hat, kann nur feſtſtellen, daß dort in der ku
Seitſpanne von wenigen Jahrzehnten ſehr
Sortſchrittliches geleiſtet worden iſt. Und n
man auch im Innern vielfach noch recht al
tümliche Verhältniſſe antrifft, ſo bildet
vielleicht den größten Charme dieſes eigena
gen Landes, das ſie nicht gleich „himmell
jauchzend” in die Arme europäiſcher Siviliſa
geworfen hat, um hernach „zu Code betri
aus verzehrender Umarmung zu erwachen.
Die Sukunft dieſes afrikaniſchen Vei
der „aufgehenden Sonne” kann Deutſch
Eingeborene
Photo: Süddeutsche Fiimgesell
m. b. H.. Stuttgar”
nicht gleichgültig ſei. Denn ganz abgeſehen
von, daß Abeſſinien während des Weltkrie
trotz ſeiner eigenen Schwierigkeiten, in log
Neutralität verharrte — bedeutet es für
ſeren eingeengten Handel ein nicht zu miſſer
Ein= und Ausfuhrgebiet. In der Cat iſt A
ſinien in wirtſchaftlicher Hinſicht noch ein L
mit unbegrenzten Möglichkeiten, deſſen Ne
tum ſich keineswegs nur auf landwirtſchaft
Produkte erſtreckt. Vielmehr deutet alles 4
auf hin, daß auch unter der Erde ungehol
Reichtümer von den Edelmetallen bis zur K
lagern. Kurz, es iſt alles da!
Wie immer ſich daher die Intereſſenpo
der Nachbarmächte Aethiopiens entwickeln
— im deutſchen Intereſſe iſt nur zu wünſe
daß das uralte afrikaniſche Kaiſerreich
genug bleibt, um eine Politik der offenen
erfolgreich durchzuführen!
Hans Jannaſch.
Es fällt der erſte Schnee
Von Erich Pfeiffer=Belli.
Es ſchneite zum erſten Male in dieſem
kal=
ten Jahr. Die Straßen waren dick gepolſtert,
der Himmel gar nicht zu ſehen. Aus einem
Etwas, das grau war und wolkig, und ein
wenig weiches Licht ſpendend, fiel der Schnee.
Orgendwoher hörte man die ganze Seit
Muſik. Dicht beim Naſſen Garten lag ein
Eis=
laufplatz, ihm zur Seite ſtand ein
Muſiktempel=
chen, und in dem ſpielten ein paar verfrorene
Männer, um ein blaues Kohlenfeuer in einem
hohen eiſernen Korb geſchart, gerade ihr letztes
Stück. Sie ſpielten für die wenigen
Schlitt=
ſchuhläufer, die ſich auf der engen Släche
kei=
neswegs behinderten, wenn auch die
Beleuch=
tung zu wünſchen übrig ließ. Dieſer Platz war
eine ſehr windgeſchützte, und, da die Muſik nur
gelegentlich ſpielte, eine ſehr ſtille Gelegenheit.
Sie heißt Genoveba — wirklich Genoveva
— iſt ſechzehn Jahre alt, ſehr ſchlank und ſehr
ſchön. Sie trägt ein eng anliegendes dunkles
Koſtüm, in der Nechten ein kleines hellgraues
Müffchen, in der Linken den Beutel mit den
Schlittſchuhen, die an eleganten hohen Stiefeln
feſtgeſchraubt ſind. Wie ſchön Genoveva iſt,
weiß ſie nicht. Sie denkt, man müſſe durch eine
ſolche Nacht mit dem Kopf im Nacken nach
Hauſe gehen, denn es hat zu ſchneien aufgehört,
und nach und nach ſind wohl alle Sterne am
Himmel entzündet. Ein paar glühen erſt rot
auf, aber je mehr es werden — und es werden
immer mehr und mehr —, um ſo heller, ſilbriger
und diamanten erſtrahlt ihr Licht. Nun ſchleiert
auch die Milchſtraße deutlich ſichtbar, ein
zer=
ſplittertes Funkeln, über das Mädchen
Geno=
veva hin. Genoveva geht nicht ſehr eilig. Sie
iſt ein wenig müde, und es iſt ſo ſchön, durch
die Stille und den Schnee zu ſchlendern, indem
man Blicke mit den Sternen tauſcht. Aber auf
einmal iſt neben dem Schatten Genopevas am
Boden ein anderer Schatten. Das erſchreckt
das Mädchen, es hat ſich hier allein geglaubt
und ungeſtört und unbeläſtigt. Es weiß nicht,
wie ſchön ſeine kindliche Schlankheit, ſein
un=
ſchuldvolles Schreiten wirkt, das Aufſetzen des
Sußes, der ſo ein zierliches, blumenhaftes Muſter
in den Schnee tritt. Genoveva ſieht nur den
anderen Schatten, der näher und näher kommt,
und plötzlich hat ſie Angſt. Ningsum ſind die
Häuſer der Straße. Naſſer Garten”,
gräm=
liche Hausgeſichter, eines neben dem andern,
eines neben dem andern, eine lange, lange
Reihe, an ihrem Ende ein Feldweg und an
ſei=
nem Ende erſt die elektriſche Bahn. Genoveva
erinnert ſich an all die Mordgeſchichten, die die
Kinderfrau, wenn Genoveva beim Baden nicht
ſtill in der Wanne ſitzen wollte, früher einmal
erzählt hat. Der Schatten neben ihr und dieſe
Erinnerungen machen die Angſt kaum noch er=
träglich. Und als das Kind gerade überlegt, ob
es davonrennen, ob es ſtehen bleiben ſoll oder
ob es um Hilfe rufen wird, iſt der Schatten
des Verfolgers mit dem ſeinen auf gleicher
Höhe, und eine Stimme ſagt, nicht ſehr laut:
„Guten Abend‟. Es iſt eine junge, warme und
weiche Stimme, die klingt wie ein Bogenſtrich
über die tiefſte Seite eines Cellos, aber obwohl
Genoveva dieſes beruhigende Klingen im Ohr
hat, wirft ſie nur einen raſchen Blick nach links
— in ein blaſſes, ſehr ſchmales Geſicht mit
wirrem, ſchwarzem Haar— und fängt an zu
laufen. Sie läuft fünfzig, vielleicht hundert
Schritt.
Da iſt plötzlich zur Nechten eine Haustür
offen, im Schatten des hölzernen Hauſes ein
tiefſchwarzes Loch, und ohne Beſinnen ſtürzt
ſich Genoveva dort hinein. In dieſer Finſternis
kann ſie nicht mehr rennen. Es riecht kellerig,
feucht=kalt geht eine Sügluft. Die Hände
taſten, treffen auf ein Creppengeländer, die
Süße finden Stufen. Aber da ſind die Schritte
auch ſchon unten im Hausgang. Genopeva
drängt vom Geländer der Creppe hin zur
Wand. Es iſt nichts zu ſehen, nur die Schritte
kommen fetzt die Creppe hinauf. In der Mauer
ſcheint eine Niſche zu ſein. Das Mädchen preßt
ſich in die Höhlung und hält den kleinen,
ſchmerzhaft eiligen Atem an. Die Schritte
gehen vorüber.
So iſt alſo alles gut, denkt Genoveva,
finde zurück, zur Straße, fahre heim und
niemand, niemand etwas von dieſem Schrel
Doch da fällt drunten mächtig widerhallend
Haustüre zu und wird von draußen geſchlo)
Ueber ihrem Kopf hört Genopeva Schr
viele, viele hin= und hertappende Schr.
auch vernimmt ſie Stimmen und Rufe. O
ſichtig geht das Kind die Creppe hinab.
Cüre zur Straße iſt verſchloſſen. Aber in i.
Natloſigkeit ſich umwendend, ſieht die
fangene eine kleine Helligkeit, den Spalt e
Cüre, ſie tritt näher und lauſcht. Aber allee
ſtille. Hinter der Cüre liegt ein großer Sad
matten Licht von zwei grünen Kerzen. Es ſle
kaum Möbel hier, nur in der entfernteſten L
erkennt Genoveva einen kleinen gelben Sil
aber auch eine lange Schanktheke und an
Wänden alte Schießſcheiben, ein paar Geſe
Ueber die hohen Fenſter ſind brüchige,
ſchliſſene, rotweiß geſtreifte Vorhänge geid!
Auch ſitzt in der Nähe der Cheke an e.
Ciſchlein eine alte, ganz krumme Frau und
ſtarr vor ſich hin. Ihr Atem wölkt furc!
unregelmäßig aus ihrem Munde. Dann ?
hinten eine Cüre auf. Genoveva ſieht für
kunden in den verſchneiten, dunſtigen Oa‟
Es tritt der dunkelhaarige junge Menſch
geht zum Slügel und beginnt zu ſpielen.
Das lauſchende Mädchen hat noch nich!
Muſik gehört. Es begreift auch nicht viel
Es gibt eine ganze Reihe merkwürdiger
amen und Ausdrücke, über die wir mit der
Ißten Selbſtverſtändlichkeit hinwegleſen, ohne
s über die Entſtehung dieſes oder jenes
Be=
ffs Gedanken zu machen. Die meiſten vor
s kennen zwar aus dem täglichen Leben
zahl=
che Beiſpiele, in denen eine Sache den
umen ihres Erfinders trägt, wie z. B.
Mau=
gewehr, Dieſelmotor Celſius oder Ampére.
ineben gibt es aber auch Bezeichnungen,
en Urſprung nicht ſo allgemein bekannt iſt.
So ſtammt das Wort Cank von einem
eng=
den Offizier gleichen Namens, der als erſter
Bau ſolcher Kriegswagen empfahl. Die
faßſäule hat nichts mit einem Jaß zu tun,
dern geht auf den Berliner Buchdrucker
faß zurück, der als erſter auf den Gedanken
n, in Berlin an belebten Plätzen Säulen für
akate aufzuſtellen.
Das in letzter Seit oft gehörte Sremdwort
grott, für das ſich im Laufe der Jahre noch
voll entſprechendes deutſches Wort
gefun=
hat, ſtammt aus dem Jahre 1880. Da=
Is lebte in Orland ein Gutsverwalter,
uptmann James Boycott, der ſich die
Un=
blichkeit ſeines Namens wohl nie hat träu=
: laſſen. Ueber ihn ſprach 1880 die iriſche
jdliga ihren Bann aus, woraufhin niemand
r für ihn arbeiten, noch mit ihm verkehren
lte. Kurzum, er wurde „geſchnitten”, wie
ſich heute ausdrücken würde. Auf dieſe
iſe war er das erſte Opfer des nach ihm
annten Verfahrens.
Auf ähnliche Art entſtand der Begriff
ſchen”, der auf den amerikaniſchen
Friedens=
ter Lunch zurückgeht, der zu Ende des 18.
rhunderts in Virginia „Lunchjuſtiz”, d. h. in
nmächtiger Selbſthilfe gegen Diebe und an=
Verbrecher vorging.
Da wir gerade bei der Nochtſprechung
an=
ngt ſind, ſei auch der Begriff „Juſtizmord‟
ähnt. Der Schöpfer dieſes Wortes iſt der
innte Göttinger Hiſtoriker Auguſt Ludwig
Schlözer, der ſich in einem Aufſatz ſeiner
iſchen „Staatsanzeigen” folgendermaßen
dieſen Begriff ausſpricht: „Ich ver=
2 unter dieſem neuen Wort die Ermordung
s Unſchuldigen, vorſätzlich, und ſogar mit
n Pompe der Juſtiz, verübt von Leuten, die
tzt ſind, daß ſie verhüten ſollen, daß ein
rd geſchehe, oder, falls er geſchehen, doch
brig geſtraft werde.” Voltaire ſprach in
m Brief an Friedrich den Großen bereits
Juſtizmördern, „assassins juridiaues”
Einen ſeitſamen Urſprung hat auch die
Be=
nung Silhouette für Schattenriß. Silhouette
der Sinanzminiſter Ludwigs XIV. und
)te ſich durch Geiz und üble Wirtſchaft
erlich. Deshalb bezeichnete man im
Volks=
d Gegenſtände, die ärmlich ausſahen, bald
Silhouette. Auch auf die damals
neuarti=
ſchwarzen Schattenriſſe, die im Segenſaß zu
Oelbildern ärmlich und billig wirnten,
de der Begriff übertragen und iſt bis heute
r geblieben.
Das Saxophon, ein lange Seit wenig
ver=
detes und verkanntes Muſikinſtrument, das
die neue Canzmuſik populär machte, iſt eine
Erfindung des Muſikers Adolphe Sax. Auch
die Schrapnellgeſchoſſe ſind nach ihrem
Erfin=
der, dem Engländer Schrapnell, benannt. Aus
Frankreich kommt die Guillotine, eine Schöpfung
von Dr. Suillotin, der ſie übrigens am eigenen
Leib erproben mußte. Auch die Manſarde iſt
eine franzöſiſche Erfindung und nach dem
Ar=
chitekten Jules Hardoin Manſard ſo genannt.
Er war übrigens der Erbauer der Schlöſſer zu
Verſailles und Crianon,
Einen Fernſprecher benützen viele täglich,
ohne zu wiſſen, daß dieſe Verdeutſchung für
Celephon von Generalpoſtdirektor Stephan
ſelbſt vorgenommen wurde. Das Wort
Schau=
burg, das neuerdings für Kinopaläſte
Verwen=
dung findet, ſtammt von Philipp v. Seſen und
ſollte eine Verdeutſchung für Cheater ſein.
Von ſeinen anderen Verdeutſchungen und
Er=
findungen haben ſich nur wenige gehalten. Von
ihm iſt auch der Begriff „luſtwandeln”
geſchaf=
fen worden, während ſich „Tageleuchter”, für
Fenſter, „weltſelig”, für politiſch, „Luſthöhle‟
für Grotte oder „Seitblick” für Minute nicht
einbürgerten. Das Wort „Stelldichein” wurde
1794 von Campe erſtmals als Verdeutſchung
für Nendezvous empfohlen und hat ſich auch
einigermaßen durchgeſetzt.
Der „Blauſtrumpf” als Frauentyp ſtammt
aus England. Um das Jahr 1750 verſammelte
ſich im Hauſe der Frau Montague ein
litera=
riſcher Sirkel, in dem ein Mitglied, Mr.
Ben=
jamin Stillingfleet, blaue Strümpfe zu tragen
pflegte. Daher nannte man ſpäter alle, vor
allem aber die weiblichen Ceilnehmer,
Blau=
ſtrümpfe. Im Deutſchen fehlt das Wort in
die=
ſer Bedeutung noch in den Wörterbüchern der
erſten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Bei
Schil=
ler und noch bei Immermann bedeutete es etwas
völlig anderes, nämlich Angeber, Verleumder,
weil niedere Gerichtsbeamte vielfach blaue
Strümpfe trugen.
Der Backfiſch” als junges Mädchen iſt
liederdeutſchen Urſprungs. Die Bezeichnung iſt
im 17. Jahrhundert noch ſehr ſelten und
viel=
leicht über das ſtudentiſche baccalaureus zur
Zwei weniger
ange-
nehme Herren stellen
sich vor: Monsieur
Guillotin, der seine
Erfindung, später am
eigenen Halse zu
spü-
ren bekam, und Mister
Lunch, der heute noch
in Amerika Schule
nacht.
was da aufklingt. Nur das Inſtrument,
manchmal merkwürdig nachklirrt und in
en zittert, iſt ganz ungewöhnlich, und auch
Menſch der daranſitzt und ſpielt. Vorhin
er „Guten Abend” geſagt, und Genoveva
im Angſt und lief davon. Aber nun hat ſie
e Angſt mehr, ſeit dieſe Muſik da iſt und
alte, halbtote Frau in dem ausgeräumten
I. Eben dachte Genoveva noch ans
Ster=
nuſſen, aber ſolang ſolche Muſik noch ge=
)t werden kann, wird ſie überhaupt nie
en, denkt ſie jetzt. Sie öffnet leiſe die Cüre
und ſteht kaum beleuchtet in dem alten
zlaal.
Der junge Menſch am Inſtrument hat ſie
lich geſehen. Aber er unterbricht ſein Spiel
zer läßt das Stück zu Ende gehen, ja er
itaſiert vielleicht noch ein paar Cakte dazu,
er an Genovevas Füße denken muß, die
uin ein ſo vollendetes Muſter in den friſchen
lee getreten haben. Genoveva iſt langſam
zur Mitte des Saales gegangen. Ob die
Frau ſchläft? Es ſieht aus, als ſeien die
Haare mit einem dünnen Bleiſtift auf die
inliche Haut des kleinen Kopfes gezeichnet.
Klaviervirtuos ſteht auf und geht auf das
dchen zu. „Da ſind Sie ja”, ſagt er, als ob
28 Da=Sein das Selbſtverſtändlichſte von
Welt wäre. Das ärgert das Mädchen
Oveva, aber es ſagt nichts, ſondern nickt
nur etwas hochmütig. „Ich wollte Ihnen doch
vorhin nur Guten Abend ſagen,” ſpricht der
Mann weiter er mag in der Mitte der Swan=
(2zig ſein, „weil ich ſah, wie ſchön Sie auf der
Eisbahn liefen. Darf man das nicht? Iſt das
verboten?” „Ach,” ſagt Genoveva, die noch
nie ſo allein mit einem Mann geſprochen hat,
„Sie haben mich ſo erſchreckt. Und dann lief
ich in dieſes Haus, aber die Cüre fiel zu wie
eine Falle, und ich muß zurück zu den Eltern.”
„Ich bringe Sie heim, aber ſpäter,” ſagt der
Mann, „zuerſt wollen wir tanzen.‟ Damit geht
er hinter die Cheke und holt eine große
Sieh=
harmonika, die er der alten Frau in den Schoß
legt. Als wiſſe deren Kopf davon gar nichts,
ſo faſſen die Hände nach dem Inſtrument, legen
das Band um den Hals, taſten mit blinder
Sicherheit nach den Knöpfen. Wie die
Har=
monika einatmet, klingt das dem Seufzer gleich,
der der letzte iſt. Genoveva fühlt den Arm um
ihren Leib, ganz leicht und ohne Druck, ihre
Hand liegt ohne Handſchuh in der zarten,
trockenen Hand des Klavierſpielers. Wie er
über ihre Schulter weg ſieht, auf die erſten
Cöne aus der Harmonika wartend, folgen
Ge=
novevas Augen einer tiefen Narbe, die vom
linken Auge wie eine Ninne zum Ohr hinzieht.
Bislang hat ſie nur die rechte Seite des
Ge=
ſichts geſehen, die unentſtellte, faſt ſchöne. Nun
hat ſie wieder Angſt, denn dieſer Kanal iſt
furchtbar, über dem die Haut liegt wie dünnes
heutigen Bedeutung gelangt. „Strohwitwen”
gibt es erſt im Laufe des 18. Jahrhunderts. In
der Literatur begegnen wir ihnen erſtmals bei
Jean Paul. Stroh iſt dabei gleichbedeutend mit
Bett, und das ganze iſt ein etwas derberer
Ausdruck für Eheferien.
Sum Schluß ſei noch das Wort „
Deutſch=
tum” erwähnt, das im Laufe der Jahrzehnte
einen gewaltigen Bedeutungswechſel
durchge=
macht hat. Wir finden es zuerſt 1816, und
zwar bei Goethe. Er gebrauchte das heute ſo
wichtige und verbreitete Wort in jroniſchem
Sinn.
Backfische sind nach einer anderen Erklärung jene
Fische, die der Fischer wieder zurück, „back”, ins
Meer wirft, damit sie noch ein bißchen wachsen.
Von Walter Perſich.
Bevor wir Dolly kennenlernten, befand ſie
ſich in „Sklaverei” bei einem Artiſten. Sie war
noch ſehr jung, aber in Japan iſt es
bekannt=
lich in den ärmeren Schichten eine
Selbſtver=
ſtändlichkeit, Mädchen ſchon im zarteſten Alter
zu verkaufen.
Wahrſcheinlich haben Dollus Eltern dem
Verkauf nicht zugeſtimmt. Eine mächtige Hand
griff in ihr trautes Samilienleben ein, riß Dolly
heraus und fragte nicht nach Gefühlen. Dolly
kam nach Europa und in Europa an uns. Sie
ſoll damals ſieben Wochen alt geweſen ſein.
Jedenfalls zeichnete ſie ſich durch eine
perſön=
liche Note in ihrer behäbigen Anmut ſchon im
ſogenannten zarteſten Alter aus. Langes, halb
blondes, halb ſchwarzes Haar bedeckte ihren
Kopf. Bei Licht grünlich ſchimmernde Augen
guckten in die Welt ihre Füßchen waren zart
und roſig und ihre Naſe lugte kohlrabenſchwarz
in die Gegend. Dolly iſt echt japaniſch: ſie
ent=
ſtammt der Dynaſtie der Chins. Vor
Jahr=
hunderten aus China eingewandert ins Neich
der aufgehenden Sonne, genießen die Chins in
Japan eine Sonderſtellung. Sie treiben ſich in
allen Daläſten zahllos und ungehemmt umher.
Jeder Menſch erweiſt ihnen ſeine Neverenz,
und ſchließlich ſind ſie fruchtbar und mehren
ſich. Die Chins bezaubern durch drollige Spiele,
ſie bringen es gelegentlich zu einem Skandal,
wenn ſich ein Chinfräulein mit einem Pekineſen
einläßt.
Eigentlich ſollte Dollu Ping=Dong heißen,
Aber als wir uns das überlegt hatten, war
jeder an den Nämen Dolly gewöhnt. Und
da=
bei blieb es, denn Dollu vor allem weigerte ſich,
den heimatlichen Namen anzuerkennen. Sie hat
mehr für Europa übrig.
Die Dynaſtie der Chins verpflichtet. Man
hat von Geburt aus Lebensart — inſtinktiv
erkennt Dollu jedes Café auf zehn Kilometer
Entfernung, und wenn ſie nicht dorthin kommt.
weigert ſie ſich, den Weg fortzuſetzen. Sie
ſchätzt die Feinheiten des Kopenhagener
Ge=
däcks künſtleriſch begabter Konditoren, zarte
Nagouts, Paſteten, garnierte Früchte ſind ihre
Lieblingsſpeiſen unterwegs. In der heimiſchen
Küche weiß ſie ſich rohe Kartoffeln, Kohlblätter
und Geflügelknochen zu ſichern
Meiſterlich verſteht ſie, lich zum Mittelpunkt
jeder Geſellſchaft zu machen. Schon unterwegs
kommen alle möglichen Leute auf Dollus
Be=
gleiter zu und möchten Auskunft über ihre
Herkunft, ihre Koſten und ihre Nahrung haben.
Wildfremde Menſchen verlangen, Dolly übers
Haar fahren zu dürfen, was ſie reſigntert —
„Es iſt anſtrengend, ſo ſchön zu ſein!” — über
ſich ergehen läßt. In den Simmern gehören
ihr alle Seſſel. Jeder Beſuch hat die Aufgabe,
ſie zu unterhalten, ihr ſchön zu tun und ſich von
ihr in die Singer beißen zu laſſen. Wer darauf
nicht eingeht, muß Nock, Beinkleid, Strümpfe
ſchützen, denn Dolly wird boshaft, ſol d ſie im
Guten ihren Willen nicht durchſetzen kann —
und boshaft mit dem Ausdruck eines wilden
Löwen, wird ſie auch, wenn Unkundige es
wagen, ihren Schlaf zu ſtören.
Fräulein Doliy ſchläft mit Kunſt und
Hin=
gabe. Jode Ecke einer Couch, eines Seſſels,
verſteht ſie zu nützen. Leicht gewunden und
dennoch auf äußerſte Länge gereckt, alle
Glie=
der von ſich geſtreckt, die Sunge leicht nach
außen zwiſchen die Sähne geſchoben, von Seit
zu Seit mit dem Geräuſch einer Luftdruckbremſe
ſchnaubend, piepſend von Craumgeſichten, ſo
liegt ſie da, ein einziges ſeidiges Häufchen. Wer
ſich zu ihr ſetzt, wird mit böſem Knurren,
ſpitzem Gekläff und ſcharfen Sähnen
emp=
fangen.
„Das Cemperament der Chins läßt nichts
zu wünſchen übrig”, iſt in einem Buch über
„Sucht und Pflege von Naſſehunden” zu leſen.
Nichts zu wünſchen übrig! Eher bewegen ſich
die Wünſche nach der anderen Nichtung, wenn
Dolly die ganze Wohnung revolutioniert und
mit ihrer weiblich ſpitzen Stimme alle
Erſchei=
nungen des Lebens anbellt!
Geſtern kam ein Bekannter zu mir, der oft
meine Beſchwerden über dieſen komiſchen Hund
mit dem japaniſchen Charakter angehört hat.
„Hör mal”, meinte er, „ich hätte da einen
Käufer für Dolly — die Sache iſt perfekt. Das
Geld hab’ ich gleich mitgebrach. .. Er
konnte nicht weitererzählen, weil ich ihn
hin=
ausgeworfen habe. Dolly hat aus
Dankbar=
keit die Seidenverkleidung meines Lautſprecher,
herausgeriſſen und zieht mit dem Setzen durch
ſämtliche Näume. Im übrigen iſt ſie wieder
hübſcher geworden.
Anekdote
Als Sir Nedvers Buller nach dem
Burenkrieg eine Anzahl Buren zur
Internie=
rung nach Seylon brachte, weigerten ſich die
Gefangenen zum großen Aerger einiger
An=
weſenden, den Hut abzunehmen, als auf dem
Schiff die engliſche Nationalhymne geſpielt
wurde. Sie beklagten ſich bei Sir Nedvers.
„Die Buren, Herr,” ſagten ſie, „ſtehen mit dem
Hut auf dem Kopf da, während man „God save
the King” ſpielt. Was gedenken Sie zu tun?”
„Ich werde der Kapelle befehlen, mit
Spie=
ſen aufzuhören”, erklärte der General.
Eis über rotem Blut. — Durch den großen
halb dunkeln Saal leicht, heiter wirbelnd, ohne
Angſt, tanz Genopeva, die bisher faſt nur mit
Freundinnen getanzt hat.
Wie es dann am ſchönſten iſt, bricht der
Mann den Canz plötzlich ab. „Jetzt bring’ ich
Sie nach Hauſe,” ſagt er „warten Sie hier.”
Auf der Straße vor dem Haus hält, ein
kleiner Schlitten, über den Kufen ein wenig
Korbgeflecht, quer über eine harte, ſchmale
Bank, mit mürbem Leder bezogen. Ein
ſchwar=
zes Pferdchen mit einer runden Schelle um den
Hals zieht an. Der Muſiker ſitzt links, ſo ſieht
Genoveva die Narbe wieder nicht. Sie fahren
flink die Straße entlang, biegen in den
Seld=
weg, fern ſieht man ſchon die Lichtmaſten der
großen Allee. „Wie heißen Sie?” fragt der
Mann, und das Pferdchen fällt gleich in
Schritt, als es die Stimme hört. „Genoveva.”
— „Ich möchte Sie küſſen, Genoveva”, ſagt der
Mann. „Nein, das dürfen Sie nicht.”
Warum darf ich das nicht?‟ Der Schlitten
hält. Es iſt kalt und ſehr dunkel hier, denn der
Himmel hat ſich wieder bezogen. Das Geſicht
des Mannes iſt über dem Genovevas; ſie ſitzt
ganz erſtarrt. Seine Lippen brennen auf ihrem
kalten Mund. Genoveva ſchließt die Augen.
Wie lange, wie ewig lange. Plötzlich ſpürt ihre
Stirne viele kleine Küſſe. Es hat wieder
be=
gonnen zu ſchneien, denkt Genoveva und ſchlägt
die Augen auf. — Das Licht aus den armſeligen
Laternchen links und rechts am Schlitten reicht
kaum bis zu dem Geſicht des Mannes, das ſtill
iſt und gut, als habe es gerade ein wenig
ge=
lächelt.
„Sehe ich dich wieder?” fragt der Muſiker;
ſie halten an der Allee. Von ferne ſurrt eine
Bahn, näherkommend, in den Drähten. „Nein”",
ſagt das Mädchen. Es hebt die Decke von den
Knien, die ſtachlige, harte Decke, es reicht die
ſchmale Hand zum Schlitten hinauf und hat
nicht einmal den Handſchuh ausgezogen, wie
das der Anſtand erfordert.
Der Schnee fällt jetzt in dichten Schauern.
Nein, ſie darf nicht wieder kommen, morgen
nicht, im Frühling nicht, nie mehr. Die Flocken
wirbeln. Jetzt kommt klingend im eigenen
gol=
denen Licht die Straßenbahn. Swei Schritte
zu ihr hin, und der Vorhang aus Schnee fällt
zwiſchen Genoveva und dem armſeligen
Ge=
fährt./ Nein, nicht wiederkommen in den „
Naſ=
en Garten”, denkt das Kind. Vielleicht iſt
dann all dieſes gar nicht wahr geweſen, das
dunkle Creppenhaus, der leere große Saal, der
Canz.. .? und die Schlittenfahrt eben, und der
Kuß. Alles nicht wahr, alles nicht wahr, ſagen
lautlos ihre Lippen im Cakt der eiligen
rein=
lichen Bahn. Nicht wahr!. Aber ich darf es
doch nie, nie vergeſſen, denkt Genopeva Und:
Ob ſich die Eltern ſehr geängſtigt haben?
Vor den Senſtern wirbeln die Flocken.”
Mer brauch nadierlich bloß e bische en
Gollidiſche Märks, un ſozufage en
dibblobo=
madiſche Riecher zu hawwe, do waaß mer, was
geſpielt wärd, un was ſich in de Wäld ſo
dhut, un daß beiſpielsmeßich äwe allerhand
Völkerſtemm „Verſchiedenes mit Grundeis
geht.. .
Un wäje warum?
Eijano, heechſt afach, indem daß nemlich
da draußen in der Färne, wo belanntlich die
Menſchen, nicht ſo gud ſin, odder wenichſtens
es mit uns net gut gemaant hawwe, indem
alſo dene ſo langſam, awwer mit
erſchrecken=
der Deitlichkeid en Saafeſieder uffgeht, der wo
ſeines gleichen ſucht.
Dann nemlich, die hawwe in ihre
Schääl=
ſucht un Mißginſtigkeid geglaabt, ſie kennte
uns därrn, un kennte uns de Brotkorb heecher
henke, indem ſe uns klag mache wollte. Awwer
ſälle Biern ſin gäſſe, un ſie märke halt
a gehends doch, daß umgekehrt ehnder en Schuh
draus wärd, un daß ſe uns mit ihre
hinner=
häldiche Maßnahme net klag ſundern groß
gemacht hawwe. Un ſie ſähe ſo ſchluckſeſiefe ei,
daß ohne uns der Klabberadißmuß afach net
funktzioniert. Däß is äwe däß.
Die Zeide, wo mer uns in’s Boxhorn jage
konnt, ſin dahin, es deitſche Volk hott ſich uff
ſich ſälbſt beſunne, un ſieht däre „
Packt=
bſyſchoße” gelaſſenen Härzens un kaldlächelnd
zu. Dann unne wärd zuſamme gezehlt, un
hinne ſtäche die Bieh!!
Un wann ſe ſeither net gudwillich mit uns
Hannel dreiwe wollte, un hawwe geglaabt,
ſie kennte uns biogoddiern, ſo hawwe ſe
be=
reits eifſähe miſſe, daß ſe mit ihrm Biogodd
näwers Neſt gelegt hawwe; ſie hawwe e Hoor
drinn gefunne, odder eichendlich e ganz Barrick.
uff deitſch e „Atzel”. — Mir wärrn däß Kind
ſchun ſchaukele!
Un däßhalb ſag ich bloß „
Erzeichungs=
ſchlacht”, noochher wärd mer ſchun wiſſe! —
Un mer wärd aach e Ahnung krieie, vun=ere
Idee, daß en drauß in de Wäld e bische
ſchwummerich wärd bei dem Gedanke, dann ſie
ſin ſeither ſchun aus em Staune un Wunnern,
beziechlich dem, was des neie Deitſchland in
knabbs zwaa Johr uff die Baa geſtellt un
fär=
dich gebracht hott, kaum noch erauskumme. Un
ſie ſage ſich däßhalb ganz mit Recht, daß mir
aach uff dem Gebiet net uff hallwem Wähk
ſteh bleiwe, ſundern aus em deitſche Boddem,
aus de deitſche Mußgele, un aus em deitſche
Schöbfer= und Erfindergeiſt eraushole, was
evauszuhole is. Dann es haaßt jo net
ver=
gäwens: „Not macht erfinderich!” — Un in
däre Beziehung kenne mer uns ganz uff unſer
Schemicker un Inſcheneer verloſſe: was mer
net hawwe, wärd erfunne; un was mer for
unſer Läbſucht brauche, däß gibt uns de deitſche
Boddem un Bauer, un net zuletzt — der
beitſche Herrgot.
un ſchließlich: — brauche mir Abbelſiene
ſolang mer Ebbel hawwe, brauche mir Banane,
ſolang mer Gummern hawwe, brauche mir
ſpanniſche Wei”, wann mer unſern kaum all
drinke kenne, brauche mir franzöſiſche Puder,
ſolangs noch Zinnſand gibt. brauche mir
Kornett bäff”, wann mer Kaſſeler Rippeſpeer
hawwe, brauche mir de Braſſillianer ihrn
Kaffee, ſolang in Deitſchland Zichorie wert,
unſoweider ätzäddera pepe — —2 — No
alſol — Jedenfalls: was geſchähe muß,
ge=
ſchieht! — worauf du dich verlaſſen kannſt,
Auslendche, iwwerzwärches! — Mir wärrn
dir e „Erzeichungsſchlacht” liwwern, wie ſe
die Wäld noch net geſähe hott, ſolang ein
— Auf
Hirte trieb auf dieſen Bergen
geht’s!
Iwwrichens, der Schlachtruf wärd aach in
de nechſte zwaa Woche Haus un Hof, un Stadt
un Land dorchklinge, un bis in die diefſte
Diefe des Portmannes dringe, dann vun morje
ab dräde mer ins Zeitalter des Infenndur=
Ausverkaafs.
Awwer wie geſagt, aach do brauch mer
ſo=
zuſage en bollidiſche Märks, un en
dibblobo=
madiſche Riecher, ſunſt kimmt mer afach net
dorch. Allerdings, die Schlachte, wo do
ge=
ſchlage wärrn, däß is mehr e Sach vun uns
weibliche Kembfer, do verſtehe die Menner nir
devo, ſie ſolle „nor’s Pullwer liwwern,
„liwwern” dhun mir’s. Un do miſſe mir vum
ſchwache Geſchlecht unſern Mann ſtelle, un
unſer bollidiſche Reife erweiſe, un mir miſſe
ganz afach bollidiſch eikaafe, ſunſt kann’s
unſeraam baſſiern, daß mer ausgeht, um en
neie Kochdibbe zu kaafe, un wann mern ſich
dehaam bedracht, is es net ganer zum koche,
ſundern zum uffſetze. — Odder mer will
dem Eheliebſte ſei Unnerweſch uff e billich
Art uffriſche, un wann mer ſich dehaam den
Schade beſieht, hawwe ſich die Unnerjäckcher un
Unnerhoſe in dreiunenhallwe Meter
brau=
ziſſelierte Hammerſchlagſtoff verwannelt, odder
in Flamingo, Kräbbſchorſchätt, un was waaß
ich. Dann däß is jo des Märkwärdiche un
gradezu Wunnerbare bei dem
Infennduraus=
kaaf, daß mer, wann mer die Sach net
bol=
lidiſch afengt, mit was ganz annerm
haam=
kimmt, un hout grad es Gäjedaal vun dem,
wo mer needich gebraucht hett. Awwer däß,
wo mer haamgebracht hott, däß war jo ſoooo
billich, un jedes aanslinge Stick garandiert
zwaamol um die Hälft erunnergeſetzt, un hott
bloß de dritte Daal vun dem gekoſt, was es
wert geweſe weer, wann’s net den klaane
Fehler odder Macke gehabt hett. Dann grad
uff Sache mit ſo klaane Udeedcher ſin mir
Weibsleit mit recht ſchaff, weil mir do manch
wertvoll Stick faſt geſchenkt krieje, un weil mir
mit unſere geſchickte Finger den klaane Fehler
ſo gut verdecke un verſtecke kenne, daß er
gor=
net mehr ſteert —
Schließ= un endlich hab aach ich dehaam
emol widder „Infenndur” gemacht, uns es ſin
mer dobei e paar Dutzend hollweriche, awwer
gut gemaante Versfieß un Reimcher in die
Hend gefalle, die wo ich billig un ſozuſage
num damit zu reimen” an de Mann bringe
mecht. Alſo, bidde, zuzugreife:
Neunzeh’hunnertfimfundreißich
Regt ſich unſer Städtche fleißig,
Un betweiſt, daß mer net lahm is,
Un net hinnerm Mond dehaam is,
Sundern daß mit aller Kraft ſich
Gäldung mer, un Ruf berſchafft ſich,
So daß mer, was gilt die Wett,
Jwwerall vun Darmſtadt rett! —
Un däß is der Zwäck der Jewung:
Ohne Krambf un ohne Schiewung
(Als wann mir däß needich hedde!)
Hott im Wettbewärb der Städte
Unſer Stadt ihrn Blatz bewahrt ſich,
Was aach glenzend offenbart ſich,
Wann mer heert, ganz unbeärrt,
Was diß Johr gebodde wärd.
Zweifelt dodro der un jener? —
Der „Verkehrs= un aach
Verſcheener=
ungsverein” dhat dieſer Dage
Es uns korz un bindich ſage,
Was all, ob es klag ob groß is,
Hier in Darmſtadt alles los is,
Un er hoit uns uffgewort.
Mit re Bombeſpeiſekort.
So vor allem ſin gedunge
E ganz Reih vun Ausſtellunge.
Unner annerm gibts e ſcheene
Schau bedräffs der Higieene.
Die dhut grad noch Darmſtadu baſſe
Un ſie nennt ſich „Volk un Raſſe‟
Dann der Kluh vum ganze Spaß
Is doch unſer Heinerraß!
Un an was is Darmſtadt kenntlich
Außerdem? — No ſelbſtverſtendlich,
Weils e Stadt der edlen Kunſt is,
Wos dorchaus kaan blauer Dunſt is.
Drum wärd uff de „
Kinſtlerkolo=
nie” — vereint, un net mehr ſolo,
Zeiche hier manch großes Werk:
Heſſe, Bade, Wirddemberk!
Doch aach die Muſeumsleidung
Kennt ihrn Wert un ihr Bedeidung,
Un ſie zeicht e Maſſe alde
Glasfenſter (doch gut erhalte)
die, weil ſelte uff de Erd ſin,
un deshalb vun großem Wert ſin,
Weshalb mer ſe dann un wann,
Bloß in Darmſtadt ſehe kann!
Diddo wärd mer, un desgleiche,
Hier des Weideren noch zeiche
Wie die Wäld is fortgeſchritte,
Deßhalb wärd druffhie gedite,
Was in unſere heidſche Zeide
Volk un Tächnick” dhut bedeide,
Un wo mer ganz deidlich ſieht,
Was uff dem Gebiet mer biet! —
Un en ganz beſunnre Schnaufer
dhut der hieſiſche „Gaddebau=
Ver=
ein” indem ſei hunnertjehrich
Juwiläum, ganz gehörich
Nowel er erausſtaffiern dhut
Wozu mer ihm graddeliern dhut.
Un ſo gibts e „Gaddebau=
Ausſtellung” nebſt „Dahlijeſchaue!
Weiderhie weer dann zu nenne
Noch des „Gordon=Bennett=Renne‟
dann däß is e Sportsereichnis
Un gibt Kunde uns un Zeichnis,
Daß mer, unner annern Blätze.
Uns aach ſportlich waaß zu ſchätze
Däſſentwäje find der Stadd
Kimfdichhie in Darmſtadt ſtatt! —
Awwer aach’s Therjader kann ſich
Bei ſeim
hunnertfimfunzwanzich=
jehriche Beſtehe ſehe
loſſe, daß es uff der Heehe.
Dann die Bretter, wie vor Zeide.
Sin’s doch, die die Wäld bedeide!
Drum zur Juwiläumswoch
„Hals= un Bagbruch” winſch ich noch.
So, daß weer’s emol fors erſte.
Doch noch vieles annere werſte
Hier erläwe unnerdeſſe,
Tagunge ſowie Konggreſſe;
Sonderzieg vun alle Seide.
Un die NS. „Kraft dorch Freide‟
Sorgt for weideren Verkehr.
Darmſtadt, ſag, was willſte mehr:1
Awwer aach an uns dhut’s lieje,
Weil mer an aam Strang dhun ziehe
Un daß mer uns ſällwer nitze,
Wann den „V.=V.=D.” mer ſtitze,
So, daß mer am große Woog dann
Jederzeit aach hinne hoch kann:
Däßhalb, edle Bärjerſchaft,
Denk aach an die Mitgliedſchaft!
Bienchen Bimmber,
Poſtſchkribbdumm: Wann ich in Om em
dem „Verkehr” im allgemeine e Loblie
ge=
ſunge hab, ſo därfe mer den „Verkehr”
imze=
ſunnere net als Stiefkind bedrachte. Un i. en
Fall is alſo die „Heag” diejeniche welch bo.!
Sie ſorgt ſozuſage defor, daß aach die erin
liejende Stadtvärdel dem Verkehr erſchloſſe nin,
Un ſo will ſe uns ab 1. Febbrewa mit=ert bie
Audobußlinie beglicke, quer dorch Darm dr.
odder daß ich’s richdich ſag: die Lengs rä
Darmſtadt, nemlich vum Bahnhof „San R)
wia Mullement, nooch’m Nordkab „Windn 4/
Mer wärd der Heag Dank defor wiſſe, Mu
for die meiſte Darmſtädter ſin die Gebiete M
der, wie edwa die bayriſche Alwe, odde du4
Linneborjer Heide. Sie kumme a fach net h. u
ſähe daher aach net, wie ſich unſer Stad:
un fort vergreeßert, un verſchennert, dan
meiſte Darmſtädter ſin aach ſeit alders ſehr:
ſervadief veralagt, un halte an ihre Iwn
werunge feſt, däß haaßt, ſie gehn endm
Sunndags, nooch de Kärch, emol de
Rhei=
eruff un erunner, un gäwwe ſich un ihren
zum beſte, vdder awwer ſie nemme H:4
Wanderſtab un mache in de Odewald. We
dehaam bleiwe, kumme ſe iwwer ihr eiche K
ſprengel kaum enaus, un wiſſe däßhalb aae
wies außerhalb vun ihrm Stadtvärdel au
No, valleicht gunne ſe ſich emol jetzt al.
billige Vergnieje, un fahrn emol for dr
Fennich de lange Wähk dorch ihr Vadder
damit ſe aach wiſſe, wie die Wäld dißſeit
jenſeits vun de Rheinſtroß ausſieht. Va
nimmt ſich aach die „Kraft dorch Freide‟
Sach a, un veraſtald Geſellſchaftsfahrte,
ſich die Sied=Darmſtädter, un die Nord=s
ſtädter emol enanner neher kenne un v
lärne.
Freilich e bische e verzwickt Fahrerei
jo, un wie geſagt, die wenichſte Darmſtädter
do als, wo ſe dehaam ſin, odder wo ſe hie
Däßhalb mecht ich den Vorſchlag mache, da
an de verſchiedene Halteſtelle ſo e Art vun „9
weiſer” abringe dhut, die wo gam ſage,
enaus geht un wo mer hiekimmt —
Un hoffendlich renndiert ſich der Bedrier
mit er — wann mer in dem Fall ſo ſage de
zu ere „ſtehende‟ Eirichdung wärd. Ob
die Heag ſpeederhie aach noch als Ahe
Schlaf= un Speiſewage mitſiehrn dhut, däß
die Zukunft weiſe.
Jedenfalls ſieht awwer aach unſer „I
bevölkerung”, daß mer ihrer gedenkt, un wa
zu ſchätze un zu benutze.
Küchenzettel vom 28. Januar bis 3. Februar.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Hühnerſuppe mit Reis, Bratwurſt
mit Gelben Rüben und Kartoffeln.
Dienstag: Brotſuppe, Dampfnudeln mit
Vanilletunke.
Mittwoch: Sellerieſuppe, Schmorbraten mit
Spätzle.
Donnerstag: Leberſuppe, Krautwickel mit
Kartoffeln.
Freitag: Kartoffelſuppe, gedämpften Fiſch
mit brauner Butter und Kartoffeln.
Samstag: Ribeleſuppe, Grünkohl mit
Koch=
wurſt und Karioffeln.
Sonntag: Reiseremeſuppe Rippenſpeer mit
Blumenkohl und Bratkartoffeln, Windbeutel
mit Schlagſahne.
Suppentopf von Hammelfleiſch und Gemüſe.
(Für 4 Perſonen.) Zutaten: 1 Pfund
Ham=
melfleiſch, 1 Pfund Wirſingkohl. 1 Pfund Gelbe
Rüben, 1 Pfund Kartoffeln, 2 Eßlöffel Fett,
1 Zwiebel, 2 große Tomaten. Salz, Priſe Pfeffer
und Zucker, 10 Tropfen Maggis. Würze
Zubereitung: Das Fleiſch in kleine
Wür=
fel ſchneiden, in dem heißgemachten Fett
anbra=
ten, die feingehackte Zwiebel, die abgeſchälten,
in feine Scheiben geſchnittenen. Gelbe Rühen
ebenfalls mit dem Fleiſch durchdünſten laſſen
und dann die in Scheiben geſchnittenen
Toma=
ten, den in 8 Stücke zerteilten Wirſingkohl
da=
zugeben, ſalzen, etwas pfeffern und Priſe Zucker
beifügen, ſoviel heißes Waſſer darüber gießen,
daß Fleiſch und Gemüſe gut davon bedeckt ſind,
und nun das Gericht zugedeckt auf kleinem Feuer
kochen laſſen. ½ Stunde vor dem Anrichten gibt
man dann noch die geſchälten, in Scheiben
ge=
ſchnittenen Kartoffeln hinein und läßt garkochen.
Vor dem Anrichten Salzgeſchmack prüfen und
mit Maggis Würze verbeſſern.
Kaninchen=Frikaſſee. Das in
Por=
tionsſtücke zerteilte Kaninchen wird mit friſchem
oder getrocknetem Suppengrün weichgekocht, dann
die durchgegoſſene Kochbrühe mit Ei, Milch und
Mehl verquirlt und die dicke Soße recht herzhaft
mit Salz, Zitronenſaft, wenig Pfeffer und
Butter gewürzt.
Geſpickter Kaninchenbraten. Das
gehäutete, dicht mit Speckſtreifen durchzogene
Kaninchen, wird in der Schmorpfanne im Brat=
ofen mit kochendem Waſſer übergoſſen reichlich
ſaure Sahne beigefügt, unter öfterem Beſchöyfen
gedämpft und kurz vor dem Auftragen gut
über=
bräunt. Als Würze füge man Wacholderbeeren,
Gewürz= und Pfefferkörner, etwas Salbei,
Thy=
mian und Beifuß bei, doch nur ſoviel, daß keines
der Kräuter im Geſchmack ſich „vordrängt‟. Die
kurz eingekochte, durchgegoſſene Soße wird mit
Kartoffelmehl ſämig gemacht.
Schachnummer 608.
Endſpielſtudie Nr. 87.
A. Troitzky.
(Deutſche Schachzeitung, 1909.)
z b ( d t g
Weiß zieht und gewinnt.
Prüfſtellung: Kh6 142 S44; Ka1 sb3Ba2, a6.
Endſpielſtudie 88.
W. Langſtaff
(The Cheß Amateur 1925.)
Weiß: Kb1 Tct Te2 (3 Steine);
Schwarz: Kh5 De6 T g8 (3 Steine)
Weiß zieht und macht unentſchieden.
Löſungen der Aufgaben 807 und 808.
807. J. Vitenſe. 1. Se9—d41 Opfermutl I.: 44 (8f3:44,
St5:44, Kid412. Te2 (Aik5, Df8. 742/4.
808. Prof. J. Halumbirek. 1. Tg5—k5! (Vorplan zu
Tg4—e4, was im 1. Zuge an 1.4 7.4 ſcheitert. ) 1. ... Bg6:75
2. Det.St An6—oß, die neue Deckung, die aber eine
Schä=
digung im Gefolge hat: 3. Te 4—a 44: Sehr hübſch.
Löſerliſte: Hermann Schmidt in Darmſtadt
(auch 806): Leo Schott in Pfaffen=Beerfurth;
G. Seeh in Eberſtadt; Hermann Fiſchbach in
Eber=
ſtadt (808): Wilhelm Eiſele in Sandbach:
Theodor Schwab in Darmſtadt.
Wir fordern Ihren Kopf!
Waagerecht: 1 engliſcher Titel, 4 berühmter
römiſcher Dichter, 5 Titel. 7 gegerbte Tierhaut,
10 altgermaniſches Schriftzeichen, 12 männliches
Schwein, 15 altfrieſiſches Geſetzbuch, 15 Stadt in
Italien. 17 bibliſche Frau. 19 Metall. 20
eng=
liſche Tageszeitung, 23 Nebenfluß der Weichſel,
24 Glücksvertrag mit Pfand, 25 nordiſcher Dichter.
ſcher Geigenbauer, 21 Berg in Tirol, 22
Schwimm=
vogel.
Denk=Aufgabe.
(Streichholzrätſel.)
X
In dem Worte Phönix ſind fünf (nicht
waag=
rechte) Hölzchen umzulegen, ein neues Hölzchen
iſt hinzuzufügen, der Buchſtabe h iſt zu
verſchie=
ben und die beiden 5=Punkte ſind zu entfernen.
Das neue Wort, das 5 Buchſtaben zählt, nennt
dann die „Wiege” des Phönir.
Carl Deubel.
Auflöſung der Rätſel aus Nr.
Der verwandelte Helm.
Denkaufgabe.
Eine Reiſe um die Erde.
(ein e, (d)rei ſe, um die r d).
„Sportliche Heimkehr”.
Der Meiſter im Stabhochſprung, der
Hausſchlüſſel vergeſſen hat, weiß ſich zu hel
Nicht auszudenken! Aus Afrika wird,
richtet, daß das Gnu auszuſterben droht! 9
ſoll da aus den Kreuzworträtſelmachern wert
wenn es keine „Antilopenart” mit drei B.
ſtaben mehr gibt?
Nicht ganz dasſelbe. Sie: „O, ſieh mal.
habe ein vierblätriges Kleeblatt gefunden!”
Er: „Das bedeutet, daß wir bald heirate
Sie: „Ich denke, das bedeutet Glück?”
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23.— Verankwortl, für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. — Fernſpr. 1, 2389—2392. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verbot
[ ← ][ ][ → ] im ich in Ond
ne e Loblied
Verkehr in
achte. Un uſ
weichd
ach die enf
rerſchloſſend
wa mit=ere
dorch Darml
Lengs
f „San M
b „Windm
defor wiſſe,
die Gebieteſt
Allwe, oddic
glach net hi0
unſer Stadt
ennert, dann
t alders ſehr!
n ihre Jwd
gehn endndl
ol de Rheinſ
un ihren
nemme Hu
ewald. Wal
ihr eiche Ki
Nein neueſtes Bkizzenblatt
wär
die Wintermode iſt auf der Höhe ihrer
wicklung angelangt, es gibt kein Taſten,
zagenden Verſuche mehr, denn alle Linien
klar feſtgelegt.
eine ſolche „Eindeutigkeit” der Linie hat
iß ihre Vorteile, iſt aber auch mit gewiſſen
ſteilen verbunden, denn die Tatſache, daß
jede erfolgreiche Linie genau kennt und
was für dieſe und was für jene Trägerin
inet iſt, bewahrt einen begreiflicherweiſe
modiſchen Irrtümern; demgegenüber liegen
die Nachteile klar auf der Hand: ſie
be=
nin der allzuhäufigen Wiederholung
und desſelben Gedankens, in dem ſteten
ſandeln gleicher Linien, kurzum in einer
egung modiſcher „Standard=Formen” die
urzer Zeit derart populär werden, daß es
eine Frau von gewähltem Geſchmack
rordentlich ſchwierig wird, ihren „
perſön=
i Stil” zum Ausdrucke zu bringen.
n ſolchen Augenblicken ſind neue modiſche
gungen dringend geboten.
ie Modeſchöpfer haben die jahrelange
Er=
ung geſammelt, daß immer, wenn eine
e auf, ihrem Höhepunkte angelangt iſt,
raſch eine gewiſſe „Ueberſättigung” des
ikums verzeichnet werden kann, ſo daß
Entwürfe, deren Eigenart die Mode in
Bahnen lenken ſoll, in einem ſolchen
tent von größter Wichtigkeit ſind. In
m Sinne iſt die „Schößel=Mode‟.
der wir heute ſprechen wollen, als
Auf=
einer neuen Linie zu werten. Längſt iſt
ſich darüber klar, daß das „
Schößel=
el” inſoferne ſehr günſtig ſei, als es die
n verdeckt und dadurch die Geſtalt zart
chlank erſcheinen läßt, ſo daß
begreiflicher=
der Verſuch unternommen wird, dieſe
für jede Art der Aufmachung zu
ver=
jeſes intereſſante Durchgreifen einer
Idee, dieſe Kraft modiſchen Schaffens
uns erſt völlkommen klar werden, wenn
inſere Skizzen eingehender betrachten.
it dem Einfachſten beginnend, wollen
ins vorerſt mit einem Strapazkleide
en; es iſt natürlich ſehr nett, das Schößel
igen aus dem Grundſchnitte des betreffen=
Kleides herauszuarbeiten, was auch bei
als zweite Skizze unſerer Gruppe
feſt=
tenen Entwurf deutlich zu ſehen iſt.
ſel, Taſchen und Rockſchnit bilden hier
klar faßbare, modiſche Einheit!
an weiß, wie dringend heutzutage, da alle
jaren gezwungen ſind, eine „Aufmachung
ucht wird, die für nachmittägliche Zwecke
o geeignet iſt, wie für abendliche
Ge=
heiten.
ir ſolch eine „univerſelle”
Geſellſchafts=
ng muß natürlich ein ganz beſonderes
rial gewählt werden, ſo daß der
Ge=
für dieſen Zweck Spitzen zu verarbeiten,
aufgegriffen wird. (Wenn wir unſere
Figurine betrachten, werden wir uns mit
Anregung gewiß raſch befreunden.)
jedes Schößel etwas „reitkleid=ähnliches”
ſch hat, nimmt ſich dieſer Schnitt bei
ikleidern am zwangloſeſten aus. Samt
Stoff ſind für dieſen Zweck gleich gut
iet; der Schnitt dieſer Koſtüme iſt an ſich
ſehr eindrucksvoll, ſo daß man ſich mit
einer ſchönen
Fellkragengarnie=
rung und einem damit
überein=
ſtimmenden Muff begnügen wird.
(Vorletzte Figur.)
Die ſtiliſierte Modeauffaſſung
geſtattet uns, ſogar der
abend=
lichen Kleidung gelegentlich
„Schößel=Effekte” zu geben.
Allerdings iſt gerade in dieſem
Falle größtes modiſches
Fein=
gefühl notwendig, um „das
Rich=
tige” zu bringen.
Ein für die kommende
Abend=
mode vorbildlicher Entwurf ſei
als letzte Figurine dargeſtellt.
Man ſieht hier ein
kaſak=
ähnliches Schößel, das zu dem
eigenartigen Stil des mit
Straß=
knöpfen garnierten dunklen
Moiree=Kleides ausgezeichnet
paßt.
Dürfen wir in Anbetracht eines
ſo feſſelnden modiſchen Auftaktes
nicht annehmen, daß die „Schößel=
Linie” die Mode der nächſten
Monate beherrſchen werde?
Willy Ungar.
Die Luuinteſſenz
der Wintermode
Die Wintermode ſteht jetzt auf
ihrem Höhepunkt. Die anfänglich
ſtets auftauchenden unvermeidlichen
Uebertreibungen konnten
einem wohltuenden
Gleich=
maße weichen. Die
Un=
ebenheiten haben ſich
end=
gültig abgeſchliffen, und
als Quinteſſenz bleibt
gewiſſermaßen ein abge= IIII.
rundetes Ganzes übrig.
Dieſes herauszuſchälen
und als aufbquenden
Grundſtock künftiger
Modeideen zu
verwen=
den, iſt Sache all jener,
die neue Modelle
ent=
werfen. Aber auch jene
Frauen, die ſich mit Mode beſchäftigen, weil
ihnen an guter gediegener Kleidung viel
ge=
legen iſt, laſſen ſich zur Verſtärkung des eigenen
modiſchen Einfühlungsvermögens gerne über
der Wintermode letzten Stand belehren.
Wer jetzt erſt in die Lage kommt, Mantel,
Kleid, Koſtüm oder Hut anzuſchaffen, hat es
leichter als vor drei Monaten, wo die Umriſſe
der Mode noch nicht ſo genau feſtſtanden. Man
hat jetzt aus der Beſchaffenheit der einzelnen
Gewebe die letzten modiſchen Konſequenzen
gezogen. Für glatte Stoffe herrſchen andere
Geſetze als für gemuſterte Gewebe. Die Art
des Materials diktiert Machart, Form und
Stil weitmehr als man ahnt. Die
Berück=
ſichtigung der ſtofflichen Eigenart iſt der tiefſte
und wahrſte Kern geſchmacklichen Ausdrucks.
Das weſentlichſte Beſtreben der Mode, das
ſich noch lange Zeit erhalten wird, liegt in
der Betonung und Hervorkehrung fraulicher
Wirkungen. Trotzdem ſehr viele Stoffe
aus=
geſprochen herrenartigen Charakter aufweiſen,
konnte dieſes Problem reſtlos gelöſt werden.
Sportliche melierte Herrenſtoffe z. B. werden
zu Mänteln verarbeitet, die durch Bubikragen
und Rückenriegel eine neue Note erhalten. An
den Jacken ſorgt die ſehr moderne Sattelpaſſe
für einen damenhaften Eindruck. Mag der
Stoff glatt, gerippt oder herrenartig gemuſtert
ſein, die Sattelpaſſe verwiſcht dieſes ſtrenge
Ausſehen reſtlos. Die gute Wirkung
rückwär=
tiger Aufputzverlagerung kommt dieſer Tendenz
ebenfalls zu Hilfe. Als weitgehendſte Folgerung
dieſer Modebeſtrebung kann das Cape gelten,
das noch lange Zeit den modiſchen Thron
ein=
nehmen wird. Das Capekoſtüm und der
Cape=
mantel werden im Frühling wahre Triumphe
feiern. Neuartig iſt auch der Bubikragen, den
man an Mänteln und Jacken ſehen kann. Zu
dieſer Machart gehört entweder eine ſeidene
erſten
winter
jungen
men
ch unſere
heu=
jugend hat den
mack an Ru=
und Volants
verloren und
ihren Zauber
hätzen. Daher
das Stilkleid
zarter Taille
weitem Rock
wie vor
Tri=
e.Himmelblau
oſa, mattgrün
Aprikoſe ſind
begehrteſten
en der
Acht=
ihrigen. Viele
Mädchen
n ſtarre,
ab=
de
Seiden=
de deshalb am
weil ſie dem
chlanken Figürchen mehr Fülle und
Kon=
ſeben. Sind Schultern und Arme noch
art, dann iſt die Machart des in der
abgebildeten Kleides ſehr geeignet, da
nehin die das ganze Kleid überrieſelnden
hochgeſtellten Volants und Rüſchen nur den
ganz Schlanken vorbehalten bleiben. Die
hüb=
ſche Wirkung des ſtarren Taftes beweiſt das
gegenüberſtehende Modell aus in ſich
gepunk=
tetem roſa Taft. Für geſellige Abende iſt
Samt mit ſeinem ſchmeichelnden Schimmer
einer der ſchönſten Stoffe auch für die ganz
jungen Damen. Sehr weich und reizvoll iſt
der breite aquamarinblaue Kragen des links
gezeigten Modells.
Schleife oder eine Pelzkrawatte. Hierbei iſt es
einerlei, ob es ſich um einen einfarbigen
tuch=
artigen oder einen rein ſportlichen karierten
Stoff handelt. Der Bubikragen, der in den
letzten Jahren auch an Bluſen nicht mehr oft
zu ſehen war, iſt zu neuer Beliebtheit
er=
ſtanden. Die neueſten Pullover zeigen ihn
reſt=
los. Man umrandet ihn mit Zackenpaſſen —
auch dieſe bilden eine modiſche Wiedergeburt —
oder ſteppt ihn beſonders auf Mänteln und
Jacken mit dicker Kordelſeide durch. Zum
Bubi=
kragen paſſen Metallhaken und livréartige
Ver=
ſchlüſſe ſehr gut. Kein Wunder, daß man ſie
ſtark vertreten ſieht. Sie konnten jetzt ſogar
auf Pullover und Jumper vordringen.
Herbes Material ſo zu verarbeiten, daß es
weich, fraulich und ſogar kokett wird, — das
iſt eine nicht ganz leichte Aufgabe, die ſich die
Modeſchöpfer ſtellten. Sie ſcheint ihnen
reſt=
los gelungen zu ſein. Selbſt die Steifheit des
Taftes muß zierlichen Batiſtgarnituren und
maleriſchen Verzierungen mit ſchmalem
Samt=
band weichen. Die Hüte dieſes Winters paſſen
ſich der allgemeinen Richtung an. Auf Kappen
aus Filz ſetzt man, um eine weichere
Wir=
kung zu erzielen, Bandroſetten. Dieſe, im
Augenblick eine der reizvollſten und eleganteſten
Hutzutaten ſehen ſelbſtredend auch auf den
zweiſpitzigen aufgeſchlagenen Uebergangshüten
ſowie auf den Pelzmützchen der Frauen
vor=
teilhaft aus.
H. Grabow.
Perlgeſtickte, helle Armel
ſtehen zu einem dunklen Geſellſchaftskleide, wie
es uns die Uebergangsmode bringen wird, in
einem eindrucksvollen Kontraſt. Es iſt auf dieſe
Weiſe leicht möglich, ein ärmelloſes Kleid, das
man in ſeiner urſprünglichen Form nicht mehr
tragen will, in ein modernes „Gelegenheitskleid‟
zu verwandeln.
Da aber ein glatter, weißer Pluderärmel
aller Vorausſicht nach in der Wirkung zu „hart”,
wäre, iſt es ratſam, ihn mit ſchönen Perlmotiven
zu beſticken.
So zum Beiſpiel nehmen ſich Motive, die etwa
aus einer Korallenmitte und aus einem Rande
kleiner Goldperlen gebildet ſind, ſehr flott aus.
(Natürlich könnte auch an eine grüne Mitte mit
einem Kreiſe weißer Kreideperlen oder an eine
blaue Mitte mit Goldrand gedacht werden.)
Um die lichten Aermel zu motivieren und um
den Kontraſt ein wenig abzuſchwächen, wird man
einen breiten Schärpengürtel aus dem gleichen
hellen Material als Unterbrechung des dunklen
Kleides vorſehen. Dann erſt wird dieſes Kleid
alle Merkmale der kommenden
Vorfrühlings=
mode beſitzen!
Nummer 23
Sonntag, 27. Januar
Dr. Schacht über die Zinsſenkungsaktion.
„Wit wünſchen die deutſche Bolkswiekſchaft von den ſchweren Feſſeln zu befreien, die aus einem zu hohen
Zinsnivrau für jeden Wirkſchafkenden und damik auch für jeden Sparer käglich erwachſen.”
Das Konverſionsangebol.
Reichsbankpräſident Dr Schacht ſprach am Freitagabend
im Rundfunk über die Zinsſenkungsaktion.
Es handelt ſich darum, führte Dr. Schacht u. a. aus, daß allen
Inhabern von Pfandbriefen und Kommunalobligationen der
Hypothekenbanken und der öffentlich = rechtlichen Kreditinſtitute
vom 1. April 1935 ab nicht mehr 6 v.H., ſondern nur 4½ v.H.
Zinſen bezahlt werden, und daß dieſe Zinserſparnis von 1½ v.H.
jährlich den Hypothekenſchuldnern in vollem Umfange
zugutekom=
men ſoll. Da ſich dieſe Aktion auf Wertpapiere im Betrage von
rund 8 Milliarden RM. erſtreckt, ſo bedeutet für die deutſche
Volkswirtſchaft die Zinsentlaſtung eine jährliche Erleichterung
von rund 120 Millionen Mark. Das iſt ein Betrag, der für die
weitere Belebung unſerer geſamten deutſchen Wirtſchaft von
er=
heblicher Bedeutung iſt. Die jetzt eingeleitete Aktion iſt ein wohl
überlegter Beſtandteil nationalſozialiſtiſcher Politik. Dieſe
Po=
litik geht aus von der Vermeidung aller gewaltſamen Eingriffe.
Im Gegenſatz zu den willkürlichen Eingriffen der Brüningſchen
Steuer= und Finanzpolitik ſind alle ſteuerlichen und
wirtſchaft=
lichen Maßnahmen der nationalſozialiſtiſchen Regierung auf eine
natürliche Beſſerung der Wirtſchaftslage und damit des
Kapital=
marktes abgeſtellt. Die hohen Zinsſätze konnten nicht durch
zwangsweiſe Eingriffe und durch eine Zerſtörung des Vertrauens
beſeitigt werden. Heute ſind wir ſo weit, daß ſie ohne Störung
dieſes Vertrauens abgebaut werden können, ja, daß ihr Abbau
zu einer Stärkung des Vertrauens führen muß.
Zur Herbeiführung dieſer organiſchen Beſſerung des
Kapital=
marktes iſt — fuhr der Reichsbankpräſident fort — eine ganze
Reihe von Maßnahmen im Laufe der letzten zwei Jahre getroffen
worden. Wir haben zuerſt durch die Einſetzung einer Kommiſſion
zur Ueberwachung des Kapitalmarktes verhindert, daß jeder
Be=
liebige für ſeine Wertpapieremiſſionen den Kapitalmarkt in
An=
ſpruch nehmen und die anfallenden Erſparniſſe für ſeine
Sonder=
zwecke abſchöpfen konnte. Wir haben dann die Reichsbank durch
Geſetz in den Stand geſetzt, für die Pflege des Kursniveaus an
den Börſen Wertpapiere in größerem Umfange als früher zu
beleihen und ſolche auch für eigene Rechnung zu kaufen, mit dem
Erfolg, daß die Liquidität der Banken geſtärkt und der
Kapital=
markt geſtützt wurde. Dr. Schacht erinnerte weiter an die
Ge=
meindeumſchuldung, die rund 3 Milliarden RM. umfaßte, an die
erfolgreiche Umwandlung der 6prozentigen Reichsanleihe und der
ſogenannten Neubeſitzanleihe in eine 4prozentige Anleihe, ferner
an die Reform der Börſenorganiſation, an das umfaſſende Geſetz
über die allgemeine Regelung des Kreditweſens und ſchließlich
an das ſogenannte Anleiheſtockgeſetz.
Dr. Schacht erklärte weiter: Nachdem wir durch alle dieſe
Maßnahmen, die niemals den Beſitz und die Erwerbskraft des
Einzelnen angetaſtet haben, den Kapitalmarkt einer Geſundung
entgegengeführt haben, reift jetzt als eine erſte große Frucht die
Möglichkeit einer Herabſetzung des Zinsfußes in dem Umfange,
den ich vorhin genannt habe. Sie ſehen in all dieſem, meine
deutſchen Volksgenoſſen, eine folgerichtige Politik, die durch eine
folgerichtige Entwicklung gerechtfertigt worden iſt. Ich möchte an
dieſer Stelle ausſprechen, daß dieſer Erfolg ſicherlich nicht
zu=
ſtandegekommen wäre, wenn die Regierung nicht in ihren
Be=
mühungen von dem vollen Verſtändnis und der willigen
Mit=
arbeit des Volkes, insbeſondere auch der wirtſchaftlichen Kreiſe,
unterſtützt worden wäre. Ich zweifle nicht, daß dieſe Unterſtützung,
dieſes Mitgehen und dieſes reſtloſe Vertrauen, in die
Staats=
lenkung unſeres großen Führers und Volkskanzlers auch der
jetzi=
gen neuen Aktion zuteil werden wird.
Die Entwicklung des Kursſtandes der verſchiedenen Renten
an der Börſe hat ſchon ſeit Wochen gezeigt, daß der
Wertpapier=
inhaber ſich auf eine Herabſetzung des Zinſes eingerichtet hatte.
In den letzten Monaten iſt das Zinsniveau feſtverzinslicher
Pa=
piere an den deutſchen Börſen um rund 10 v.H. des
Nominalwer=
tes geſtiegen, und ein großer Teil der bisher 6proz.
feſtverzins=
lichen Papiere iſt an den Kurs von 100 nahe herangekommen,
während gleichzeitig die mit 4½ vom Hundert verzinslichen
Papiere einen Kursſtand erreicht haben, der nur wenige
Pro=
zent unter dem Kursſtand der Gprozentigen Papiere liegt. Das
Konverſionsangebot, welches heute den Inhabern der Gprozent.
Pfandbriefe gemacht wird, hat dieſer Tatſache Rechnung getragen
dadurch, daß der Unterſchied im Kurs zwiſchen den Gproz. und den
4½prozent. Papieren durch die bare Auszahlung der Vergütung
von 2 v.H. an alle Umtauſchenden ausgeglichen wird.
Dieſe Vergütung braucht bei der Einkommenſteuer nicht
ver=
ſteuert zu werden. Irgendeine Erklärung des Einverſtändniſſes.
mit dem Umtauſch oder ſonſtige Formalität iſt nicht erforderlich.
Nur, wer nicht einverſtanden ſein ſollte mit dem Umtauſch, muß
dies erklären, und es iſt ſelbſtverſtändlich, daß derjenige, der nicht
umtauſcht, die Formalitäten zu erfüllen hat.
Im Geſetz ſelbſt iſt vorgeſehen, daß die Stücke, für die ein
Widerſpruch gegen den Umtauſch angemeldet wird, der
betreffen=
den Pfandbriefbank oder Kreditanſtalt einzuſenden ſind, daß für
dieſe Stücke die Börſennotiz fortfällt und damit auch die
Be=
leihungsmöglichkeiten bei der Reichsbank. Dieſe
Unbequemlich=
keiten für denjenigen, der dem Umtauſch widerſpricht, ſind nicht
zu vermeiden, und ſchließlich kann ja auch niemand verlangen, daß
der Staat ſeine öffentlichen Einrichtungen, Börſen, Banken uſw.
denjenigen zur Verfügung ſtellt, die der wirtſchaftlichen
Geſun=
dungspolitik des Staates ihrerſeits keine Unterſtützung leihen
wollen. Ich habe aber gar keinen Zweifel darüber und habe das
felſenfeſte Vertrauen, daß dieſe Regierungsaktion in ihren
günſti=
gen Auswirkungen für die geſamte Volkswirtſchaft und damit
auch für den Pfandbriefinhaber von allen verſtanden und freudig
mitgemacht wird.
Wir wünſchen die deutſche Volkswirtſchaft von den ſchweren
Feſſeln zu befreien, die aus einem zu hohen Zinsniveau für jeden
Wirtſchaftenden und damit auch für jeden Sparer täglich
erwach=
ſen. In einem lebensfähigen Haus= und Grundbeſitz liegt ein
Quell dauernder Wohlfahrt.
Die Mehrzahl aller Hausbeſitzer wird durch die eintretende
Senkung der Hypothekenlaſten in die Lage verſetzt, regelmäßiger
als bisher die notwendigen Ausbeſſerungen und Erneuerungen
ausführen zu laſſen. Der gewerbliche Mittelſtand wird durch
dieſe Maßnahmen eine beſonders kräftige Förderung erfahren, die
auf die breiteſten Maſſen der Arbeitenden ausſtrahlen wird.
Auch die Entlaſtung der Gemeindehaushalte, die aus der Aktion
folgt, wird zur weiteren Sanierung der kommunalen Finanzen
und zur Durchführung bisher zurückgeſtellter Aufgaben beitragen.
Die bisher nur vorübergehend geregelte Beihilfe zur
Hypotheken=
entlaſtung der deutſchen Landwirtſchaft erfährt durch das neue
Geſetz einen dauernden Charakter; das ſetzt Geldmittel frei, die
an anderer Stelle der Wirtſchaft nutzbringend eingeſetzt werden
können. So wird das neue Geſetz einen Markſtein bilden in der
weiteren Aufwärtsentwickelung der deutſchen Volkswirtſchaft.
Niemand darf ſich der Mitwirkung und Mithilfe an dieſem
gro=
en Werk entziehen, auf daß der Arbeit unſeres Führers ein
lückenloſer Erfolg beſchieden werde, die Wohlfahrt des Deutſchen
Reiches für alle Zeiten ſicherzuſtellen.
Vergleichsverfahren Neue Röhr=Werke AG., Ober=Ramſtadt,
eröffnet. Vom Amtsgericht Darmſtadt wird die am 25. Januar
erfolgte Eröffnung des Vergleichsverfahrens Neue Röhr=Werke
bekanntgegeben. Vertrauensperſon iſt R.=A. Dr. Neuroth=
Darm=
ſtadt. Der fünfgliedrige Gläubigerausſchuß beſteht aus Dr.
Kreit=
mair=Berlin. Direktor Franz Schmitz=Berlin, Dr. Iſpert=
Heil=
bronn, Dr. Goetz, Dresdner Bank. Darmſtadt, W. Seeger=
Frank=
furt a. M. Verhandlungstermin über den Vergleichsvorſchlag am
20 Februar. Dem Vernehmen nach beträgt der
Vergleichsvor=
ſchlag in verſchiedener Behandlung der Gläubiger 40—45 Proz.
Aufruf der Reichsgruppe Banken
über die Zinsſenkung.
Die Reichsgruppe Banken hat am Samstag, 26. Januar, eine
Sitzung der Leiter ihrer Wirtſchafts= und Fachgruppen, ſowie der
Landesobmänner und der Stellvertreter der Landesobmänner
ab=
gehalten, in der die den Banken aus dem Geſetz zur Durchführung
einer Zinsermäßigung erwachſenden Aufgaben eingehend
beſpro=
chen worden ſind. Es beſtand Einmütigkeit darüber, daß das
Geſetz in jeder Hinſicht der gegenwärtigen wirtſchaftlichen Lage
entſpricht, und daß damit ein entſcheidender Schritt zur
endgülti=
gen Geſundung des deutſchen Kapitalmarktes getan iſt. Im
An=
ſchluß an die Sitzung veröffentlicht der Leiter der Reichsgruppe
Banken zuſammen mit den Leitern der Wirtſchaft= und
Fachgrup=
pen folgende Erklärung:
Dank der umſichtigen und folgerichtigen Wirtſchaftsführung
der Reichsregierung iſt die Senkung der Zinſen für den
lang=
friſtigen Realkredit nunmehr zur Wirklichkeit geworden. Durch
die Steigerung der Kurſe der feſtverzinslichen Werte, die bereits
zu einem erfolgreichen Angebot 4½prozentiger Pfandbriefanleihen
durch die Hypothekenbanken geführt hat, iſt der landesübliche
Zinsſatz ſo weit geſunken, daß eine Herabſetzung der Zinſen für
einen großen Teil erſtklaſſiger Werte der wirtſchaftlichen Lage
entſpricht. Das Geſetz vom 24. Januar 1935 zieht die Folgerungen
aus dieſer wirtſchaftlichen Entwicklung. Der geſamten Wirtſchaft
wird dadurch ſowohl für die beſtehenden Schuldverhältniſſe als auch
für künftige Anleihen eine Entlaſtung von größter Bedeutung
zu=
teil. Sie erhält von jetzt ab einen Zinsſatz welcher dem
gewalti=
gen Aufſchwung, der ſich in der deutſchen Wirtſchaft vollzogen hat,
Rechnung trägt und im weiteren Verlauf eine erhebliche, die
Wettbewerbsfähigkeit Deutſchlands ſtärkende Herabſetzung der
Produktionskoſten mit ſich bringen wird. Gleichzeitig iſt damit
ein entſcheidender Schritt zur endgültigen Geſundung des
deut=
ſchen Kapitalmarktes getan, der in ſeinen Auswirkungen für
unſere geſamte Wirtſchaft — für die Landwirtſchaft ebenſo wie
für das geſamte Gewerbe, und den Hausbeſitz — von höchſtem
Nutzen ſein wird. Dem Gläubiger, deſſen Zinsertrag im
Augen=
blick verringert ſein wird, erwächſt ein Erſatz hierfür aus der
Ent=
laſtung des Schuldners und der daraus unmittelbar folgenden
Stärkung der Wirtſchaft, die auch dem Gläubiger zugute kommen
wird. Der Gläubiger, der das Umtauſchangebot der
Kreditan=
ſtalten annimmt, dient darum ebenſoſehr ſeinen eigenen
Inter=
eſſen wie denen unſeres Vaterlandes. Weil dieſer Schritt der
Re=
gierung in jeder Hinſicht der gegenwärtigen Wirtſchaftslage
ent=
ſpricht, ſind wir überzeugt, daß die Gläubiger mit allen Kräften
dazu beitragen werden, den Maßnahmen der Reichsregierung zu
einem vollen und raſchen Erfolg zu verhelfen.
Die Reichsgruppe Banken weiſt darauf hin, daß eine
Benach=
richtigung der Kunden ſeitens der einzelnen Bankanſtalten über
den Inhalt des Geſetzes zur Durchführung einer Zinsermäßigung
vom 24. Januar 1935 nicht erfolgt, da durch die zahlreichen
Hin=
weiſe in der Preſſe, insbeſondere auch durch die
Rundfunküber=
tragung der Rede des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht der
In=
halt des Geſetzes in ausreichendem Maße bekanntgeworden iſt.
Die Friſt, innerhalb derer die Inhaber von Pfandbriefen
und Kommunalobligationen das Angebot ablehnen können, endet
am Dienstag, den 5. Februar 1935. Wer das Angebot annimmt,
braucht keine Erklärungen irgendwelcher Art abzugeben.
Kennziffer der Großhandelspreiſe vom 23. Januar. Die
Kenn=
ziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 23. Januar, wie in
der Vorwoche, auf 101,0 (1913 — 100). Die Kennziffern der
Haupt=
gruppen lauten: Agrarſtoffe 100,0 (—0,2 v. H.). induſtrielle
Roh=
ſtoffe und Halbwaren 91,9 (—02 v. H.) und induſtrielle
Fertig=
waren 119,5 (-40,1).
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Die einſchneidenden Maßnahmen der
Reichsregierung=
nachhaltigen Belebung des Kapitalmarktes und der Kreditwi
ſchaft finden an der Berliner Börſe ihren ſichtbaren Nied
ſchlag zunächſt an den Aktienmärkten, die auch zu Beginn 4
Wochenſchlußverkehrs in feſter Haltung einſetzten. Daneben r
ten geſtern verſchiedene günſtige Mitteilungen aus der Priv
wirtſchaft an, von denen der Abſchluß bei Weſtwaggon, insbeſo
dere aber der von Krupp, ſtarke Beachtung finden. Die 56pr)
Umſatzſteigerung und die kräftige Exportbelebung bei den le
genannten Unternehmen gaben namentlich dem Montanma
einen Impuls, ſo daß beiſpielsweiſe Klöckner und Gelſenkircher
Bergwerk je 1½8 Prozent. Mannesmann 1½ Prozent, Harpen
Mansfelder, Stolberger Zink und Stahlverein bei zum Teil
achtlichen Umſätzen je 1 Prozent höher eröffneten. Aber a
Braunkohlenwerte waren bis zu 1 Prozent feſter. Im Verle
machte die Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten weit
Fortſchritte. Am Rentenmarkt hatte lebhaftes Intereſſe Altbe
gefunden, ſo daß der Kurs mangels genügenden Angebots
verſpätet mit 113 nach 111½ Prozent zuſtande kam. Nach
erſten Notierung trat eine Steigerung um ½ Prozent ein.
Die Rhein=Mainiſche Börſe lag auch am Woch
ſchluß feſt, die Umſatztätigkeit hielt ſich im ganzen geſehen al
in engen Grenzen. Am Rentenmarkt beſtand noch abw
tende Haltung, das Geſchäft beſchränkte ſich hier meiſt auf 1
Ausgleich von Spitzenbeträgen zwiſchen den Banken, während /.
Kundſchaft infolge der Notierungspauſe für die vom Konverſio
geſetz betroffenen Papiere keine Betätigung hat. Ab kommend
Montag verſteht ſich die Notierung für die vorgenannten Papi
zum neuen Zinsfuß von 41 Prozent einſchließlich Bonus.
Stückzinsberechnung erfolgt bis 31. März 1935 zum alten S
Von den variablen Rentenwerten wieſen Altbeſitzanleihe
neue Umtauſchhoffnungen eine Befeſtigung auf 113 (111½ Pro
auf, doch war die Umſatztätigkeit hierin verhältnismäßig kle
Stahlverein=Bonds erhöhten ſich auf 97½ (97). Zinsvergütun
ſcheine auf 90 (89,90) auch Kommunal=Umſchuldung konnten
um 0.10 Prozent erhöhen. Schwächer lagen dagegen ſpäte Reie
ſchuldbuchforderungen 1. und 2. Ausgabe mit je 9934 (100), 2.
Aktienmarkt ſetzte ſeine Befeſtigung bei etwas größerem.
ſchäft in Montanwerten fort. Der Abſchluß der Friedr. Kru
A.=G. fand ſtarke Beachtung und bot der Geſamtbörſe Anregu
Produkkenmärkke.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Die ſtarke Geſchäftsſt
hielt an. Die Anlieferungen in deutſchen Friſcheiern bliel
ausreichend, dagegen ſind die Zufuhren in ausländiſchen Eie
erheblich zurückgegangen. Holländiſche Eier waren nicht an
boten, da ſeitens der Reichsſtelle Deviſenſpere verhängt wur
Dieſe Maßnahme iſt zu begrüßen, wenn man überlegt, daß n
nur deutſche Friſcheier genügend vorhanden ſind, ſondern a
deutſche Kühlhauseier in ſehr großen Mengen ausreichend
Verfügung ſtehen, und die wirklich beſte Qualitäten darſtel
und außerdem noch weſentlich billiger (z. T. bis zu 5 Pf. 1
Stück) als friſche Eier ſind. Kühlhauseier drängen zurzeit ſt
zum Verkauf. Das Geſchäft dürfte in dieſem Monat aber ke
Belebung mehr erfahren. Die Preiſe blieben faſt unveränd
geringſte Kühlhauseier wurden um einen halben Pfennig
mäßigt. Es notierten in Pf. pro Stück frei Frankfurt a.
Deutſche, Handelsklaſſeneier S 1234—13½ A 1234—13 B1
bis 12½, C 1034—11½. Dänen Kl. S 1234—13. A 12½-
B 11½—11½, C 1034—11, Flandern Kl. S 12½, Kl. A 11
Kl. B 11½—11½, Kl. C 1034—11. Deutſche Kühlhauseie
Kl. S 10—10½. Kl. A 93—10. Kl. B 9½—9½, Kl. C. 8½-9
Kl. D 8.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 26. 5
(pro Pfund bzw. Stück bzw. Bündel) in Pfg.: 1. Gemüſe: E
kohlraben 6—8, Gelberüben 6—8, Roterüben 8—10. Weißerü
6—8, Schwarzwurzeln 20, Spinat 18—20, Rotkraut 12—15, W
kraut 10—12, Wirſing 8—10. Grünkohl 8—10. Roſenkohl
Zwiebeln 8—10, Knoblauch 50—60, Tomaten 40, Feldſalat
Endivienſalat 10—25, Kopfſalat 20—25, Blumenkohl 25—50,
tich 5—10. Meerrettich 30—50; Speiſekartoffeln 4: — Ol
Tafeläpfel 10—22, Wirtſchaftsäpfel 6—10, Wirtſchaftsbirnen
15.Apfelſinen 20—25, Zitronen 4—5, Bananen 40: Eßwar
Sußrahmbutter 152—157, Landbutter 140—142, Weichkäſe 20-
Handkäſe 4—12, friſche Eier 40; Wild und Geflüg
Gänſe 80—90. Hühner 70—80, Enten 100—110, Tauben 50—
Haſen 40—100, Ziegenfleiſch 50. Hahnen 90—100; — Fleiſ
un d Wurſtwaren: Ri4dfleiſch friſch 50, Kalbfleiſch
Schweinefleiſch 90, Hackfleiſch 64.
Berliner Kursbericht
vom 26. Januar 1935
Deviſenmarkt
vom 26. Januar 19
Aegypten
Argeninien
Belgien.
Braſilien
Bulgarie:
Canada
Dänemar!
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Zriechenland
Holland.
Jsland
Währung
lägypt. *
1 Pap. P= o
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1eanad. Doll,
100 Kronen ſ5
100 Gulden
12.Stg.
100 eſt. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachmn.
100 Gulden
100is1. Kr.
Held Brieſ,
12.535
0.S29
59.17
0. 194
3.047
2.509
54.62 I5
81.22
12.23
68.68
5.405
16.41 1
2.354
12.565
0.632
58.29
0.196
3.053
2.515
54.72
81.38
12.26
68.82
5.415
16.45
2.35o
168.23 168.57
55.36/ 55.47
Italien
Japan
Jugoſlawen
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien.
Tſchechoſtowat.
Türkei
ungarn
Uruguay
Ver. Staaten 11 Dollar
Sarmſtädter und Karionatsanr Burmſtabt, Wime br Arrscher Sur
Frankfurter Kursbericht vom 26. Januar 1935.
Keue
„ Gr. IIp. 1934
„ „ 1935
„. 1936
„. 1937
„ „ 1938
„Gruppe ....
5¾ Dtſch. Reichsan!.
49
5½%Intern., v.30
6%Baden ...v.27
69Bahern „.b.27
6%Heſſen ....v. 28
60
. .. v.29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen ..b.27
68Thüringen v. 27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze. ..... ..
5% Dt. Reichspoſt
Schätze. . . . . . . .
4½% „ ....."
Dtſch. Anl. Ausl.
*1. Ablöſung:
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
69Baden=Baden.
6%Berlin ...v.24
2Darmſtadt . . . .
6% Dresden.. v.26
69Frankfurt v. 26
68Heidelberg v. 26
6%Mainz. . . . . . . .
82Mannheim v.27
MMünchen h.29
ſoWiesbaden v. 28
6% Heß. Landesbk.
68 Goldoblig.
103.65
106-
105.75
104.25
102.5
104,5
98.9
96.25
100.5
m
98.5
97.75
100
109.25
98.25
97.5
100.9
100.5
99.25
113.5
10.25
93.25
98.5
93.75
*
93.25
We
hyp.=Bk.=Liquid.
3%
Komm=Obl. . ..
69 Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig.
60 Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
„ R.12
6% Ka ſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. ... . .
6%Naſi. Landesbk.
5½2%0 m Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
„Ausl. Ser, 1
-Ausl. Ser. II
Di. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
69Berl. Hyp.=B.
12%0 „ Lig=Pfbr.
%Frif. Hyp.=Bk.
5½%0 „ Lig.=Pfbr.
62
„ Goldoblig.
62Fr ſ. Pfbr.=Bk.
5½%0 „ Lig.=Pfr.
6%Mein. Hyp.=Bk.
„ Lich.=Pfr.
6% Pfälz. Hyp.=Bt.
5½%0 „ Lig.=Pfb.
6%Rhein. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfr.
Goldoblig.
820 Südd. Boden=
(red.=Ban
5½% n Lig.=Pfbr.
zWürtt.Hhp.=B.
4½2 Goldr. 1910
48 18 4½Budp.Stadtanl. 64 4½Liſſabon 42 Stockholm 3. Aktien. Aceumulat., Fabrik klu58 Alg. Kunſtzide Unie 51.75 A. E. G. ...... 30 AndregeNoris Bahn = 117 Aſchaffbg. Brauerei 113 Zellſtoff 71.75 Bad. Maſchinenfbr. 129 Bemberg, F.P... . 115.5 Berl. Kraft u. Licht 145 Buderus Eiſen... 931, Eemen; Heidelberg 110 Karſtadt!: 127
7.G.Chemie, Baſell,
Chem.Werke Abert
Chade (A.=C).
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz".
Dt. Atl. Telegr. . .. .
Erdöl
Dt. Gold= u.
Silber=
cheide=Anſtalt.
Linoleum ....
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger.
Eiektr.Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Enzinger Union
Eſchweiler
„.
Eßling Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder.
J.G. Farbeninduſtr. 1421),
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof
Gelſentirch. Bergw.
Geſ.feiektr. Untern. /414.5
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer.
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft. 102
anauer Hofbräuh.
Hanfwerke. Füſſen
HarpenerBergbau.
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm
HochtiefEſſ
Holzmann, Phil. / 83.5
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſel
127
83.5
64
51
125
/104
206.5
67
73.5
94.5
106.5
117.25
108
268
62
69
85‟=
92.5
29.25
202
123
161.5
413
51.25
84.75
110.5
124
Kance
Ka Chemie
Aſchersleben.
Klein, Schanzlin
Klöcknerwerke
Knorr C. H.
Konſerven Braun
Lahmeyer & Co.
Laurähütte ..
Lech, Augsburg.
Lokomf. KraußckCo.
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz Akt.=Br.
Mannesm=Nöhrer
Mansfeld. Bergb.
Metallge). Franff.
Miag, Mühlenbau
Moenus.
Motoren Darmſtadt
Neckarwer Eßling.
Sdenw. Hariſtein.
Parkeu. Bürgerbräu
Phönix Bergbau
Rh Braunkohlen..
Elektr. Stamm
Stahlwerke.
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswer
Salzdetjurth Kali
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.,
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen!
Siemens & Halske
Reinigerwerke
Sidd. Zucker=A. G.
Tellu= Bergbau...!
7f
129.5
841,
179
49.5
21.75
93
179.75
89.75
76.25
86-),
92
87.75
80
100
117.25
56.5
215.75
110.75
93
98
99.75
181
168.5
99.25
167
142
164,75
Thür. Li
Unterfranken.
Stahlwer.
Utramart
Beſtdte. Kaufhof
Beſteregein Kali
Zeuſto Waldhof
Akt (. D:. Creditanſt.
Badiſche Ban..
Bk. f. Brauinduſtr
Baher. Syp. u. W.
Ber Kondelsget
Kypothelbt.
Comm. u. Privatbl.
Dt. Ban1 u. Dise.
Dt. Eff. u. Wechiel
Dresdner Bank.
Frankf. Bank ..
Ehp.=Ban
Mein. Khp.=Bani.
Pfälz. Hyp.=Ban1
Reichsbank=An1.
Rhein. Hyp.=Bani.
Südd. Bod.=Cr.Bl.,
Württb. Notenkanl
A.-G. „Ver clrsw.
Allg. Lolalb. Kraftw
725 Dt.ReichsbBza
Hapag.
Lübeck=Büchner
Nordd. Llotzd..
Südd Ciſenl.=Gel
Allianz= u. Stutte!l,
Verlſicherung . /9
Verein. Verſ.”
Franiona Rücku!
Mannh. Verſch.
Otavi Minen
SchantuneHe
Sonntag, 27. Januar 1935
er Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 27 — Seite 23
(Nachdruck verboten!)
Zwei Minuten vor dem Start hielt das Auto am Eingang
n Flughafen. Ein Träger riß das Gepäck Erik Thorſens an
und keuchte damit zum Flugzeug. Thorſen ſchritt raſch hinter=
Als er ſaß, begann der Motor ſofort zu knattern, der
Stahl=
z zitterte leiſe, plötzlich blieben die Köpfe einiger Arbeiter,
Thorſen gleichgültig betrachtet hatte, zurück. Das Flugzeug
it in die Höhe.
Alle Häuſer von Mailand wurden durch einen dünnen Schleier
b verhüllt. Thorſen atmete auf, blickte einen Augenblick lang
gierig auf die grauverhängte Stadt, aus deren Nebelkappe
der ſpitze Turm des gotiſchen Domes hervorragte, wie eine
enſtiſche, fremde Lanze. Ein dünnes Lächeln umſpielte
Thor=
sLippen, aber nur kurz, dann wandte er ſich um. Jetzt erſt,
die aufgehende Sonne plötzlich Helligkeit in die vom Knattern
Motore erfüllte Kabine warf, bemerkte Thorſen die Geſtalt
anderen Fenſter des Flugzeuges. Erſt erſchrak er,
vollkom=
i unbegründet, wie er ſich ſofort ſagte, denn wer wußte außer
no von ſeiner Anweſenheit in Italien? Außerdem war es
kommen unwahrſcheinlich, daß man in Rom den Verluſt
be=
s bemerkt hatte. Zudem ſah er, daß es eine Frau war, die
ihm reiſte. Eine junge, blonde, entzückend ſchöne, aparte
u. Sie wandte ſofort den Kopf weg, als er ſich ihr zuneigte.
rſen lächelte wieder. Er betrachtete eingehend die ihm
enüberſitzende. Sie war elegant und ſchmal, hatte lockiges
ir und ein blaſſes, raſſiges, aber ſehr kühles, beherrſchtes Ge=
Kleine, ſehr nervöſe Hände ſteckten in grauen
Lederhand=
hen.
Die einwärts fallende Sonne begann kaum aufgegangen,
g zu werden. Thorſen ließ die Gardine herunter. Dann
nte er in ſeinem Koffer nach Zeitſchriften.
Die Dame ſah zum Fenſter hinaus. — Ich werde ihr einige
ungen anbieten, dachte Thorſen. Sicher iſt ſie eine Deutſche.
lleicht Schweizerin, Oder aus Skandinavien. — Er ſtand auf,
ankte plötzlich abſichtlich in dem ſehr gleichmäßig dahingleiten=
den Flugzeug, ſtolzerte über den Gang und fiel beinahe ſeiner
Mitpaſſagierin über die Beine.
Er griff an die Mütze und ſagte: „Pardon”. Sie nickte mit
dem Kopf und ſah ihn aus blauen, großen Augen einen Moment
lang voll an. „Darf ich Ihnen einige Zeitungen anbieten?”
fragte Thorſen ſchnell, die Gelegenheit benützend.
Das Geräuſch der Motoren verſchlang ſeine Frage. Aber die
Dame hatte bemerkt, daß Thorſen zu ihr geſprochen hatte.
„Wie bitte?” fragte ſie zurück.
Auch Thorſen verſtand nicht. Er neigte ſich näher zu ihr.
„Was ſagten Sie?”
„Ich verſtehe nicht.”
Thorſen brüllte: „Wie bitte?"
Die Dame kreiſchte: „Ich verſtand Sie nicht. Was ſagten
Sie vorhin?”
„Darf ich Ihnen ein paar Zeitungen anbieten?”
Der Schweiß ſtand Thorſen auf der Stirne.
„Nein, danke.” — Thorſen ſetzte ſich. Da die Dame ihn
ge=
rade anſah, machte er eine komiſche Gebärde, um ſeiner
Ver=
zweiflung über die Unmöglichkeit einer Konverſation Ausdruck
zu verleihen. Die Dame zuckte nur mit den Schultern.
Darauf=
hin grub Thorſen eine Flaſche Vermouth aus und trank vier
Glä=
ſer voll raſch hintereinander.
Währenddeſſen waren ſie über Verona angelangt. In der
Ferne leuchteten die weißen Spitzen der Alpen wie geſchliffenes
Glas.
„Was iſt das für eine Stadt?” fragte Fräulein von Herm.
Thorſen verſtand nicht. Er riß den Mund auf und neigte ſich
zu ihr, mit der Flaſche in der einen und mit dem Glas in der
anderen Hand.
Sie lachte und ſchüttelte den Kopf. — „Was meinen Sie?”
brüllte Thorſen. — Fräulein von Herm ſog tief die Luft ein,
dann ſchrie ſie zurück: „Wie heißt dieſe Stadt?‟ Dabei zeigte
ſie mit dem Finger nach unten, um ihre Frage verſtändlicher zu
machen.
„Verona”, antwortete Thorſen. „Aufenthaltsort”, fügte er
hinzu, als er merkte, daß ſie ihn verſtanden hatte.
Sie nickte flüchtig und blickte neugierig auf das ſich ihnen
nähernde Gewimmel von Dächern. Während ſie das
Amphi=
theater überflogen, ſtand ſie ſogar auf, um beſſer ſehen zu können.
Nach der kurzen Erſchütterung des Ausrollens ſtand die
Ma=
ſchine ſtill. Das Knattern der Motoren dauerte noch eine
Viertelminute, dann erloſch es plötzlich. Die Kabinentür wurde
aufgeriſſen, ein Beamter der Fluggeſellſchaft bat um die Billette,
ein zweiter Herr ſtempelte die Päſſe, fragte nach verzollbarem
Reiſegut und zog ſofort wieder ab, als ihm verſichert wurde, daß
ſie beide nichts Derartiges bei ſich führten.
„Wollen wir nicht ein wenig ins Freie gehen?”, fragte
Thor=
ſen. — Fräulein von Herm ſah ihn kurz an, antwortete nicht
gleich. „Ich weiß nicht . . ., ſagte ſie dann langſam,
unent=
ſchloſſen.
„Aber bitte, kommen Sie doch,” entgegnete Thorſen beſtimmt.
„Genießen Sie zwanzig Minuten lang den italieniſchen Morgen.
Er hatte ſchon ihren Arm gefaßt und half ihr beim Ausſteigen.
— Das Flugfeld war mit einer dünnen Schneeſchicht bedeckt. —
„Komiſch”, ſagte Thorſen, und ſuchte nach einer Tabatiere,
„komiſch wirkt auf mich der Schnee. Ich komme aus Afrika.
Vor=
geſtern war ich noch in Tunis, vor vier Tagen ſaß ich auf den
Ruinen des Celeſtestempels in Dougga.‟ Er zündete ſich eine
Zigarette an.
„Sie geſtatten doch? Uebrigens, pardon, darf ich Ihnen
an=
bieten? Nein? Ich komme aus Afrika, das müſſen Sie bedenken.
Ich habe den Umgang mit Europäerinnen verlernt. Verzeihen
Sie.”
„Wo iſt Dougga?” fragte Fräulein von Herm und ſah
Thor=
ſen neugierig an.
„Dougga?‟ Dougga liegt am Rande der tuneſiſchen Hanfa=
Grasſteppe. Endſtation der Autoſtation in das Innere Tuneſiens,
„Iſt es dort ſchön?”
„Schön? Ich weiß nicht. Nein, ich glaube nicht. Es gibt
dort große Kaktuswaldungen, ſonſt aber nur Ruinen aus der
Karthagerzeit. Aber ich intereſſiere mich nicht für Ruinen.”
„Fahren Sie nach Deutſchland?” fragte Fräulein von Herm
nach kurzer Pauſe, während ſie langſam neben dem Flugzeug hin
und her gingen.
„Ich fahre nach Garmiſch=Partenkirchen.”
„Ach! Ich auch.”
„Sie werden Skifahren, nicht?”
„Ja. Das heißt, ich will es lernen. Fahren Sie Ski?‟
Thorſen ſah in die Luft und blies den Rauch der Zigarette
in einem breiten Kegel von ſich. „Ja” ſagte er langſam, „ein
wenig fahre iſt.”
(Fortſetzung folgt.)
*
Mein
Indenturverkau.
Beginn: Montag, den 28. Januar
Bringt große Bosten
Divan-Decken.
Tisch-Decken
Möbel-Stoffe
Dekorations-Stotfe
Bunte Voiles
Gardinen-Stoffe
Halbstores
sehr Billig!
Hanz- Unterricht
Am Freitag, 1. Febr. 1935, abds. 8 Uhr
beginnt ein neuer Tanz-Kursus
für Anfänger. Gefällige Anmeldungen
werden jederzeit entgegengenommen.
anzschule Bäulko
Wilhelmsstraße 25, Ruf 3151 (1208
Eine wirklichgünstigeEinkaufsgelegenheit
zur Deckung Ihres Bedarfs- rv7g
Scmttadten
Teppch-und Gadnen-Haud
Herdch Meuen
DARMSTADT • ERNST-LUDWIGSTR: 15
9AS ZUVERLASSIGE FACHGESCHAFT FÜR INNENDEKORATION
Meine Schaufenster sind sehenswert!
Erklärung!
Wir geben bekannt, daß Herr Karl Klemens
Weber aus Rumänien ſeine Vorträge ohne
Verbindung mit dem VDA und ohne Auftrag
von unſerer Seite veranſtaltet. Den angeblich
in ſeinen Händen befindlichen Empfehlungen
(1193
vermögen wir nicht beizupflichten.
Volksbund für das Deutſchtum
im Ausland
Landesverband Heſſen
gez. Dr. Mulch
Geſchäftsführer.
Winterkur
Hervös-Erschönfte
Spezlalkuranstalt Hofheim i. Taunus 5
bei Frankfurt a. M.
Telefon 214 I. n. II. Klasse / Ermüßigte Preise
Prospekte durch S.-R. Dr. H. Schulze-Kahleyss
Nervenarzt
O. M. 2.
Schlagſahne
Kaffeeſahne
in ½, ½. Lit.=Flaſch. mit
Metall=
verſchluß; zu beziehen vom
Milch=
handel und den einſchlägigen
Fach=
geſchäften in Darmſtadt u. Umgebung
Starkenburger
Milchliefervereinigung
e. G. m. b. H.
Tauteſchlägerſtr. 28 * Fernruf 528
Drahthaarfox=R
½ Jahr, alt, zu
verkauf.
Roßdör=
erſtr. 81, pt. (b
Piane
geg. Barzahl. v.
Priv. z. Lernen
geſ. Preisangeb.
E. 41 Geſchſt. (a
Brillanten
Gold- u. Silber-
Gegenstände
Pers.-Teppiche
Barok- und
Biedermeier-
Höbel kauft
KURTZ
Rheinstr. 20
Flaſchenſchrank
gut erh., eiſen,
geſucht.
Preis=
angeb u. E. 50
a. d. Geſchſt.
Gartenhütte.
eiſerne. Garten
Pumpe geſucht.
Angeb. u. E. 37
a. d. Geſchſt.
Gemälde
von A. Lucas zu
kaufen geſ. Ang.
unt. E. 43 a. d.
Geſchäftsſt.
Badewanne,
weiß Emaille, zu
kaufen geſucht.
Ang. u. E. 28 a.
d. Geſchäftsſt.
Gleichrichter
zu kauf. geſucht.
Ang. u. D. 24
a. d. Geſchſt.
Vorplatztüre
gut erhalten, zu
kaufen geſucht.
Ang. u. E.69Geſch.
Chaiſelonaue
z. kauf. geſ. Ang.
u. E. 81 Gſch.
in 18 Monatsraten von je
RM. 4.40 bei RM. 7.25
An=
zahlung. Auch ſämtl. anderen
Radioapparate auf bequeme
Teilzahlung.
(3489
Karlſtr. 56,
3. Gutſteund Telef. 362.
Große
Sehlafaimmer Auspshl
Billige Preise
Auchen Fachmänn. Beratung
Möbel-Müller
Karlstraße 47—49.
Ke
RAUMRUNST DARMSTADT
Eingang nur Peter-Gemeinderstr. 25 Tel. 3040-3041
empfiehlt ihre
kompletten Wohnungs-Einrichtungen,
Zimmer-Einrichtungen, Einzelmöbel,
Polstermöbel, Teppiche und Gardinen
in großer Auswahl.
Durch die bedeutend herabgeſetzten Preiſe der von
Möbel=Trier G. m. b. H. in Liqu, übernommenen
Be=
ſtände haben Sie eine nie wiederkehrende Gelegenheit
(946a
zur Deckung Ihres Bedarfs.
Annahmeſtelle von Eheſtands=Darlehens=Scheinen
Bitte kommen Sie zu einer unverbindl. Beſichtigung
Iventaat
Verkaa
vom
28. Januar
bis 9. Februar
Noch und noch
Einkaufsgelegenheiten
bietet Artmeier jetzt
in guten Herren-Mänteln
Herren-Anzügen
Jünglingskleidung
Knabenkleidung
Hosen- und Joppen
Herren-Artikel
IV.548
Besuchen Sie
das Haus für gepflegte Fertigkleidung.
O
im früheren Hause Kleiderheß
(148
8
Galt noch vor
kurzem der blasse
Teint für schön, so hat hierin
er Sport und die Sonnen-Sehnsucht
ründlich Wandel geschaffen. Die moderne
rau soll eine jugendfrische, gebräunte Hautfarbe
die sie schon nach einigen Bestrahlungen mit der
„Höhensonne‟ — Original Hanau — erreichen kann. Wenn dann noch
vorher die Haut mit „Engadina-Creme‟ eingerieben wird, können
selbst vorhandene Sommersprossen verdeckt werden. Da die „Heim-
Höhensonne‟ Sonnenbäder im Zimmer zu jeder Tages- und
Jahres-
zeit gestattet, ist sie mehr als ein Ersatz für die natürliche Sonne
und Frauen besonders zu empfehlen. Bitte verlangen Sle die neue
illustrierte Broschüre 943 mit Preisen.
Quarzlampen-Gesellschaft m. b. H., Hanau a. M., Postfach. 74
Vorführung in all. med. Fachgesch., AEG- und Siemens-Niederi.
V
[ ← ][ ] Film-Horgenfeier
Heute vorm. 11.15 Uhr zum letzten Mal
Jugendliche zugelassen.
Kleine Preise.
Wohin am Sonntag?
Harlene Dietrich
Me we
Ausstattungs-Film
dieser Spielzeit.
Anfang 3.30, 6.00, 8.20 Uhr
N.e.
Heute 2 Uhr:
Jugend-Vorstellung,
Bob der Boxer-Gowboy
Camilla Horn
Paul Hörbiger
Louis Graveure
H. Gießen
Maria Ney
Orig. Wiener Dietrich
Schrammel-Quartett
Eiligst Karten sichern!
Ma
10-12½ Verk. Büro,
ab 1 Uhr ununterbr.
Saalbau-Kasse.
Seite 24 — Nr. 27
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 27. Januar 1935
R
Köhler
Elektra-
Werthelm
Engel
Schuchardstr. 8
Fachmännische
Repararaturen
unter Garantie.
Gaf
Gravierungen
Rheinstr. 19
Klavier=
timmen
ſofort.
Telefon 2457
Klavier-
Arnold
Ecke Erbacherſtr.
Schöne und gute
SalAt!
A
Sagfue
Inhaber: Martin Brackelsbert
Darmstadt, Elisabethenstr. 3.
Christliches Unternehmel
Ordendekorationen
Bandfabrik H. Meyer (11213
Tel. 1995 Karlſtr. 32 gegr. 1843
Der Kaufmaun von heute
Sonntag
LANDESTHEATER
Kassenstunden: Sonntags 11 Uhr bis
13 Uhr und 1 Stunde vor der Vorstellung
GROSSES
HAUS
KLEINES
HAUS
Jan. 1925
Anfang 19.30, Ende 22 Uhr
Deutſche Bühne H, 7. Vorſt.
Tosca
Muſikdrama von Puceini
Leitung: Herburger
Inſzenierung: Heyn=Fritzſche
Hauptdarſtell.: Ammermann,
Aldenhoff, Blaſel
Preiſe 0.70 bis 5.50 Mk.
Anf. 19.30, Ende geg. 22 Uhr
Zuſatzmiete IV, 8. Vorſt,
Die drei Eisbären
Luſtſpiel von Vitus
Inſzenierg.: Stieda—Ried’,
Darſtel.:Gothe, Liebel, Wien,
Ausfelder, Baumeiſt., Luther,
Weſtermann.
Preiſe 0.70 bis 3.80 Mk.
Darmstadt Fliegt mit!
muß stenografieren und maschinenschreiben können,
ebenso der fortschrittliche Beamte. Gelegenheit,
beides in den freien Abendstunden gründlich und billig
zu erlernen, bieten die am Montag, 28. Januar,
abends 8 Uhr im Snal 17 der
Ballon-
schule beginnenden neuen Kurse.
Anmeldung und Auckunft in der ersten Stunde.
Deutſche Stenografenſchaft Ortsgr. von 1861
(1183
Ballonſchule.
Abler
Meger Teit
am Freitag, 1. Februar 1935, 20.30 Uhr /
Schreib=
in sämtl. Räumen des Städt. Saalbau maſchine
Großer
SaduSädiddd saal
Heute Sonntag
abend 8.41. Gr. Kappen-Abend. karnevalist.
Konzert und TANZI
Eintrittspreis 1.-Mk. Reserl. Platz 2.-Mk.
Vorverkauf:
Zigarren-Geschäft D. Numrich, Mühlstraße, Zigarren-Geschäft
Meder, Rheinstraße und Ph. Leuthner, Papierwarengeschäft.
Karten für DLV.-Mitglieder in der Geschäftsstelle. 1165
faſt neuwertig.
billig abzugeben.
Mülleraober
Rheinſtr. 39. (a
Eintritt fre
(294a)
Eintritt frei!
Erstklassige Tanz-Kapelle Leitung: Willy Schlupp.
Wittmann
ſtr. 30,
Musikverein
Hamstag, den 2. Februar, 20 Uhr im
Vereins=
haus für aktive und inaktive Mitglieder
Helene Kühling und Peter Schäfer
ſingen Liederund Balladen
Anſchließend geſelliges Beiſammenſein.
SAALBAU
Ausſcheidungskämpfe
für die Olympiade.
Heute Sonntag
nachmittags 3 Uhr 45
Das Ereignls!
ersönliches Gastspiel:
Am Sonntag, den 27. Jauuar, 15 Uhr,
im Saale zur Linde in Groß=Zimmern
veranſtaltet der Athletenverein „
Vor=
wärts 05” Groß=Zimmern ein
Ausſcheidungs=Turnier fürRinger
Eintritt frei.
(1153 b
Allee-Restaurant
melbräd
Telefon 2519
Rheinstraße 101.
Sonntag, den 27. Januar 1935
TANZ
1201)
des Gaues 13 im Bantamgewicht,
wozu wir die verehrten
Sport=
intereſſenten freundlichſt einladen.
Der Vorſtand.
Transporke
Umzüge ſowie
Beiladung nach
allen Richtungen
werd. prompt u.
bill. ausgeführt.
Fr. Löchel, jr.
Darmſtadt,
Arheilgerſtr. 72,
Telefon 4130.
Bitte a. Haus=
und Telefon=Nr.
(a
achten!
Urlaub im Frübjahr ... ?
IE
*
im Bestsaal, abends 8 Uhr.
Eintritt 35 Pfg. einschl. Tanz
Seeluft . . . Südwind . .. Sonnenland
auf den 5 Lloyd-Frühjahrs- (1178
zu zeitgemäßen
Preisen
und Bedingungen
Heinm üller
Leitg.: A.Forpoff
GESANG TANZ
SCHöNHEIT, HUMOR
in der Erstaufführung
ADELE SANDROCK, THR0 LINGEN
Beginn: 3.30, 5.45, 8.15 Uhr.
Sonntag 1.30 Uhr Jugend-Vorstellung
(F1206
KAMPF UNTER
DEM STEANENBANNER
Samstag, 2. Februar, 20 Uhr
Saalbau
53. Jahresfeſt
(1813
und
Wanderer=Ehrung
Beliebte Künſtler.
Eeſangs=
abteilung. Muſikzug der St. 115.
Tanz frei.
Karten bei Tillmann,
Eliſabethenſtraße 21.
Mitgl. 60 5, Nichmitgl. 1.20 ,ℳ
Billiger Skikurs
in den Schwarzwald
nach Falkau, 1100 Meter,
bei Altglashütten
vom 3.—10. Februar (8 Tage),
(1197
weiter jeden Sonntag
nur Mk. 36.50
einſchl. Fahrt in mod. Omnibus
volle Verpflegung. Uebernachten
in Betten in geheiztem Schlafſaal,
und alle Abgaben. Bei
Unter=
bringung in geheizt.
Doppelzim=
mern ℳ 7.— mehr. Anmeldung;
Heſſenſkikurſe, Darmſtadt,
Ernſt=Ludw.=Str. 11, Fernruf 2194,
Mittelmeer-Fahrten
Auskunft, Prospekte, Reiseberatung
bereit-
willigst und unverbindlich in der
Lloydvertretung Anton Fischer, Darmstadt,
Rheinstr. 12½, gegenüber der Hauptpost.
Frankfurt a. M.
Schillerstr. 2
Niederlage bei
L. & M. Engel
Darmstadt
Schuchardstr. 8
Bedarfsdeckungs
scheine. (146
Restaurant Sitt
Karlstraße 15
Sute Musik jeden Sonntag
Heute Kapelle Melchior
Ausgezeichnete Küche
Ar3
rstklassige Getränke.
Die gemüttiche
Weinstube Hu!
Muttl Krauß, Taunusstraße 6
2 billige Skikurſe
in die
(1196
Bolemiten
1. Kurs: 10. Februar (14 Tage),
2. Kurs: 24. Februar (14 Tage)
nach S. Vigilio di Marebbe, 1200
Meter. Erſtklaſſig., ſonnenreicher
Winterſportplatz mit grß. Übungs=
und Tourengelände od. wahlweiſe
Aufenthalt auf der Fanes=Alm,
2100 Meter ü. M., (neuerbaut),
beſond, ſchneereich u. viel Sonne.
Aufnahmegebiet d. Films „Berge
in Flammen”. Uebergang nach
„Cortina d’Ampezzo”. —
Geſamt=
kurspreis m. Fahrt 3. Kl. Schnellzug
nur Mk. 129.60.
Im Kurspreis Skiſchule enthalten.
Die Unterbringung iſt in S.
Vigi=
lio in zentralgeheizten Zimmern,
auch die Fanes=Alm hat
Zentral=
hzg. — Verlangen Sie Proſpekte!
Heſſenſkikurſe
Walter Kinkel, Darmſtadt,
Ernſt=Ludw.=Str. 11, Fernſpr. 2194,
Skikurse des Skikluh Darmſtadt-Odennald
Eine Woche auf der Darmstädter Ski- und
Wanderhütte, 1000 m hoch, gute sichere
Schneelage, Hornisgrindegebiet, nördl.
Schwarzwald, Bahnstat. Achern-Ottenhöf.
RM. 37.80
einschl. Bahnfahrt, Auto, volle Pension
für 6 Tage und Skiunterricht.
Abfahrt: Darmstadt jed. Sonntag 6.58 Uhr,
Rückkehr: Samstags 22.47 Uhr.
Zwei Wochen: RM. 62.30, bei Unterkunft
in Großschlafräumen RM. 55.80. (1127
14 Tage hayr. Alpen in Krln, Pension Lugspig
vom 10.—23. Il. Gesamtkosten RM. 103.-
Anmeldung bei Sporthaus Adelmann,
Rheinstraße und Mörs, Schulstraße.
1P.571
kaufen Sie jetzt wiel Billigen
zu den stark herabgesetzten Preisen
Es lohnt zu kommen, der Verkauf beginnt Montag, ½9 Uhr
ka
P
Hane
A
NeSe
4
Hus e
Hus e
R
Darmstadt, Ludwigstr. 11 (gegenüb. Woolne.