Darmstädter Tagblatt 1935


17. Januar 1935

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Einzelnummer 10 Pfennige


A



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Nummer 17
Donnerstag, den 12. Januar 1935. 197. Jahrgang

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Schwierigkeiten in Genf.
er Völkerbundsrak verkagk. Techniſche Schwierigkeiken oder polikiſche Skörung? Keine Verbindung
zwiſchen Saar=Rückgabe und anderen Problemen zuläſſig.

* Merkwürdige Vorgänge.
Die Befürchtungen, daß in Genf nicht alles ſo glatt gehen
ürde, was an ſich notwendig und nach dem überwältigenden
zieg Deutſchlands an der Saar ſelbſtverſtändlich war, haben
ch leider ſehr raſch beſtätigt. Der Völkerbundsrat, der am
Nittwoch mittag zuſammentreten wollte, hat ſeine Sitzung auf
onnerstag verſchoben angeblich aus techniſchen Gründen.
ber was darumherum erzählt wird, ſcheint doch dafür zu
orechen, daß die techniſchen Gründe nur eine Kuliſſe für
olitiſche Schwierigkeiten ſind. Mit einem Wort: Es wird in
zenf offenbar von einer Seite aus quer geſchoſſen.
Ihren ſichtbaren Ausdruck finden dieſe gefährlichen Be=
tühungen
in dem Verſuch, eine höchſt einfache Sache
ach Möglichkeit zu komplizieren. Die Verblüffung
ber den ungeheuren deutſchen Erfolg hat nicht lange vorge=
alten
. Die alten Gegner, die nicht nur in Paris zu ſuchen
nd, haben ſich ſehr raſch umgeſtellt. Sie haben vergeſſen, daß
e unter den falſchen Propheten ſaßen. Sie wollen nicht ein=
ehen
, daß ſie eigentlich, nachdem ſie durch die Tatſachen ſo
esavouiert wurden, nichts beſſeres wünſchen könnten, als dieſes
ir ſie ſo blamable Kapitel abzuſchließen. Stait deſſen erheben
e allerlei fadenſcheinige Einwände und machen bei den Rats=
tächten
alle Mittel mobil, um die einzig mögliche Beſchluß=
aſſung
, daß das Saargebiet unverzüglich an Deutſchland zu=
ückgegeben
werden muß, hinauszuſchieben, oder wenigſtens bei
er Gelegenheit noch ein politiſches Geſchäft zu machen.
Wir können uns noch nicht dazu verſtehen, daran zu
lauben, daß dieſes verhängnisvolle Spiel Ausſicht auf Erfolg
aben könnte. Aber eine Fülle von Einzelbeobachtungen muß
och ſtutzig machen.
Da iſt zunächſt mancherlei, was in Saarbrücken ſelbſt
eſchah oder auch nicht geſchah. Die Regierungskommiſſion hat
Ach bisher als Treuhänder des Völkerbundes betrachtet und
ieſe Auffaſſung dahin ausgelegt, daß ſie einſeitig gegen die
eutſchen Intereſſen Stellung nahm. Damit müßte es heute vor=
ei
ſein. Es war eigentlich nur ſelbſtverſtändlich, daß ein Mann
die der Innendirektor Heimburger, der bisher den Separatis=
uus
auf jede nur denkbare Weiſe unterſtützte, von der Bild=
äche
verſchwinden würde, mit ihm ſeine engſten Mitarbeiter,
ie aus ihrer Enttäuſchung heraus mit einem Putſch der Ver=
weiflung
liebäugelten. Wegen dieſes Verſuches ſind auch
iehrere Leute, darunter Grumbach, verhaftet worden, aber
Auf das Eingreifen Heimburgers hin wieder enthaftet
nd in ihr Amt eingeſetzt worden. Das iſt für das
eſamte Saarvolk ein Schlag ins Geſicht, ſelbſt wenn dieſer Miß=
riff
rückgängig gemacht werden ſollte. Es gibt kaum eine einzige
usländiſche Stimme, die in den letzten Tagen nicht die eiſerne
Diſziplin der Saardeutſchen lobend anerkannt hätte. Die Saar=
evölkerung
hat Nerven wie Ankertaue und ſich durch nichts pro=
ſozieren
laſſen. Sie darf aber jetzt erwarten, daß Herr Knox die
folgerungen aus der Abſtimmung zieht und ſolange er ſeines
Amtes waltet, ſich nicht mehr als Schirmherr von Emigranten
ud Landesverrätern betrachtet, ſondern nur noch als Platzhalter
ür die durch die Entſcheidung der Einwohner verlangte deutſche
Souveränität. Daraus kann er nur die eine Konſequenz herlei=
en
, daß er alle die Elemente verſchwinden läßt, deren Beruf ſich
ſarin erſchöpft, alles, was deutſch iſt, öffentlich mit Füßen zu tre=
en
, ſonſt könnte es geſchehen, daß ihm öffentlich der Vorwurf ge=
nacht
wird, er treibe eine Politik mit doppeltem Boden, um doch
roch eine Exploſion der Saarbevölkerung zu erzwingen, nur um
eine Handhabe zur Verlängerung ſeiner Tätigkeit zu gewinnen.
Aber ebenſo ſeltſam, iſt die ganze Atmoſphäre in
Henf. Wozu die Hinauszögerung? Es iſt im Dezember in Rom
Belungen, über die wichtigſten Fragen wir denken nur an die
Gruben eine Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und Frank=
reich
herbeizuführen. Was noch offen bleibt, ſind nur Punkte von
intergeordneter Bedeutung, die bei entſprechendem gutem Willen
auf beiden Seiten ernſthafte Schwierigkeiten überhaupt nicht
nachen können. Zu deren Erledigung bleibt Raum genug, auch
Tachdem der Rat ſeinen Beſchluß gefaßt und den Zeitpunkt für
den Uebergang der Hoheitsrechte feſtgeſetzt hat. Vier Wochen ſind,
ollte man meinen, reichlich Zeit, um eine beſchleunigte Liquidie=
rung
durchführen zu können.
Aber für irgendein Junctim mit Problemen, die keinerlei
Zuſammenhang mit der Saar haben, iſt kein Raum, und ſie können
erſt recht nicht als Grund für irgendeine Verzögerung der Ent=
ceidung
in Genf herangezogen werden. Wir wollen deshalb hof=
en
, daß es ſich in Genf tatſächlich nur um eine Verſchiebung von
*4 Stunden handelt, und daß der Rat am Donnerstag nachmittag
Tachholt, was er eigentlich am Mittwoch ſchon hätte tun müſſen.
Die Genfer Saarverhandlungen.
DNB. Genf, 16. Januar.
In gut unterrichteten Völkerbundskreiſen wird verſichert, daß
de Verhandlungen über die Frage des Zeitpunktes für die Rück=
Uiederung der Saar gute Fortſchritte gemacht haben und vor
dem Abſchluß ſtehen. Für Donnerstag iſt eine Tagung des Völker=
Lundsrats vorgeſehen, in der, wie man hört, die grundſätzliche
Frage der Rückgliederung der Saar nach Deutſchland gleichzeitig
nit der Feſtſetzung des Zeitpunktes geregelt werden ſoll.
Es würde alſo keine Trennung dieſer Fragen mehr ſtattfin=
den
. Als Zeitpunkt der Rückgliederung ſoll, wie von franzöſiſcher
Seite verſichert wird, der 1. März in Ausſicht genommen ſein.
Sedoch wird hinzugefügt, daß der Zeitpunkt in der Annahme in
Ausſicht genommen worden iſt, daß bis dahin alle noch ausſtehen=
den
Fragen geregelt ſind.
Wie man weiter hört, wird der franzöſiſche Außenminiſter
Saval, wenn zu einer Einigung kommt, Donnerstag im

Völkerbundsrat keine eigentliche Rede halten, ſondern nur eine
kurze Erklärung abgeben, die zugleich eine Antwort auf die Rede
des Führers bildet.
Der Bericht des Dreier=Ausſchuſſes
zur Prüfung nach Berlin gekabelt.
DNB. Genf, 16. Januar.
Der Dreier=Ausſchuß für die Saarfragen hielt am Mittwoch
nachmittag noch eine Sitzung ab. Baron Aloiſi teilte mit, daß
der Bericht an den Völkerbundsrat in eine neue Form ge=
bracht
worden ſei. Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben.
Daraus geht hervor, daß die von franzöſiſcher Seite ſtammende
Nachricht, daß mit Deutſchland alles geregelt ſei,
mindeſtens verfrüht iſt.
Die Sitzung des Völkerbundes iſt auf Donnerstag
16 Uhr anberaumt worden.
Die Vorſchläge der Ratsmächte, die vom Dreier=Ausſchuß
ausgearbeitet worden ſind, wurden durch den deutſchen Konſul zur
Prüfung nach Berlin gegeben. Man erwartet in Genf
eine Antwort bis Donnerstag mittag.
Außenminiſter Lavaläußerte franzöſiſchen Journaliſten gegen=
über
, er hoffe, daß es bis Donnerstag zu einer Einigung mit
Deutſchland kommen werde. In dieſem Falle könne die Saar=
frage
noch auf die Tagesordnung geſetzt werden. Auf jeden
Fall hoffe er, daß bis Ende der Woche die ganze
Saar=Frage vor dem Raterledigt werden könne.
nach Frankreich abgeſchoben.
Die drei Haupträdelsführer des verſuchten Putſches am Diens=
tag
in Saarbrücken, darunter Grumbach und Chriſt, ſind
heute nach Frankreich abgeſchoben worden. Gleichzeitig hat auch der
berüchtigte Ritzel, ſattſam als Förderer des status quo bekannt,
dem Saargebiet den Rücken gekehrt.
Wie verlautet, wird die Saargrubenverwaltung allen fran=
zöſiſchen
Beamten zum 1. März kündigen, da man
zu dieſem Zeitpunkt mit der Uebergabe an Deutſchland
rechnet.
Die marxiſtiſch=kommuniſtiſche Einheitsfront in Paris
kündigt für kommenden Freitag eine große Rede Matz Brauns
an. Der geſchlagene Führer der Separatiſten im Saargebiet
ſoll unter dem Protektorat der Liga für Menſchenrechte ſprechen.
Der Ami du Peuple befaßt ſich etwas eingehender mit dieſer
Kundgebung und fordert die franzöſiſche Regierung auf den
Emigranten aus Deutſchland ein für alle Mal jede politiſche
Tätigkeit in Frankreich zu unterſagen und ihnen im Nicht=
befolgungsfalle
die zwangsweiſe Auslieferung an Deutſchland
anzudrohen. Matz Braun könne dann im Reich auf eigene Rech=
nung
und Gefahr ſeine ruhmreiche Karriere als marxiſtiſcher
Agitator fortſetzen, der von ſeinen eigenen Truppen verlaſſen
worden ſei.

Der Eindruck draußen.
Genf iſt überraſcht.
Von unſerem ſtändigen Korreſpondenten.
W. HI. Genf, 15. Januar 1935.
Vielleicht iſt man nirgends ſo überraſcht über das Ausmaß
des deutſchen Sieges an der Saar geweſen wie in Genfer Völ=
kerbundskreiſen
. Gerade das iſt ein Beweis dafür, wie wenig
man in Genf die treudeutſche Saarbevölkerung eigentlich gekannt
hat, was ſich ja auch während der 15 Jahre Völkerbundsregie=
rung
oft genug gezeigt hat. Auch ſchon die Bekundung der voll=
kommen
deutſchen Diſziplin am Abſtimmungstage hat ſtärkſten
Eindruck gemacht. So mußte das Ergebnis, je genauer es be=
kannt
wurde, dieſen Eindruck noch dauernd verſtärken. Die
Kreiſe, die offen oder geheim mit den Status=quo=Anhängern
ſympathiſiert hatten und noch in den letzten Tagen die phan=
taſtiſchſten
Meldungen über die Ausſichten der Status=quoler in
die Welt geſetzt hatten, können ihre Enttäuſchung denn auch
kaum verbergen. Alle verſtändigen Elemente aber, auch ſoweit
ſie den einſtigen Gegnern Deutſchlands im Weltkriege angehören,
freuen ſich über die Erleichterung der internationalen Lage Man
betont auch in dieſen Kreiſen, daß ein ſchweres Hindernis für
den europäiſchen Frieden und für die großen außenpolitiſchen
Probleme dieſes Jahres aus dem Wege geräumt ſei. Man
glaubt, daß das deutſche Selbſtgefühl einerſeits geſtärkt, und
daß auf der anderen Seite nach dieſem großen Erfolg Preſtige=
fragen
für Deutſchland gleichgültiger geworden ſeien. Natürlich
verbirgt ſich hinter dieſem Gerede vielfach auch der Wunſch,
daß Deutſchland vor allem in der Rüſtungsfrage, der Organi=
ſierung
des Oſtpakts und des öſterreichiſchen Nichteinmiſchungs=
paktes
ein denkbar weitgehendes und einſeitiges Entgegenkom=
men
zeigen ſoll. Dieſe Kreiſe erkennen nicht, daß einfach ein
15 Jahre willkürlich abgetrenntes rein deutſches Gebiet wieder
ans Reich zurückgefallen iſt, nachdem alle damit verbundenen
Verpflichtungen von Deutſchland erfüllt wurden, und daß
Deutſchland dem Völkerbunde dafür gar keinen Dank ſchuldig iſt.
Auch die größten Freunde der Status=quo=Anhänger hier
können nicht mehr beſtreiten, daß es für den Völkerbundsrat
nur noch die Aufgabe gibt, die Saarfrage ſo ſchnell als möglich
im deutſchen Sinne zu entſcheiden. Man iſt überzeugt, daß
dieſe Entſcheidung noch im Laufe dieſer Woche erfolgt, nachdem
der Saarausſchuß die entſprechenden Vorſchläge ausgearbeitet
hat. Schon in den nächſten Tagen wird alſo in Genf die un=
geteilte
Rückgliederung des Saargebietes an Deutſchland aus=
geſprochen
werden, gleichzeitig mit der Feſtſetzung des Zeit=
punktes
für das Wiederinkrafttreten der vollen deutſchen Sou=
veränität
. Womit auch die internationale Truppenmacht, die ſich
wohl ſelber darüber klar geworden ſein dürfte, daß ſelbſt ohne
ſie weitgehende Diſziplin gewahrt worden wäre, zweifellos nun
bald wieder die Saar verlaſſen und mit ihr die Völkerbunds=
organe
, mit Ausnahme jener internationalen Behörden, denen
im Einverſtändnis mit Deutſchland noch für einige Zeit eine
beſondere Aufgabe zugewieſen iſt.
England für baldige Löſung.
London, 15. Januar 1935.
Obwohl die Saarfrage für England nur von mittelbarem
politiſchem Intereſſe war, hat es zweifellos ſeit Jahren kein feſt=
ländiſches
Problem gegeben, an dem die engliſche Oeffentlichkeit
ſo großen Anteil genommen hat, wie am Saarproblem. Das
lag einmal an der durchaus richtigen Erkenntnis, daß eine nicht
einwandfrei geregelte Saarfrage ungeheure Gefahren für den
europäiſchen Frieden in ſich bergen würde, zum andern an dem
direkten Einfluß, den England ſchon durch die Entſendung von
Truppen in das Saargebiet zur Aufrechterhaltung der angeb=
lich
gefährdeten Ordnung an der Saar genommen hat. Der Ab=

olk jubelte in einem unb
reiblichen Freudenrauſch.
Das ganze ?

Eine dicht gedrängte Volksmenge ſingt in den in Flaggenſchmuck prangenden Straßen Saarbrückens mit erhobenem Arm das Saarlied,

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Seite 2 Nr. 17

marſch des britiſchen Militärs in der zweiten Dezemberhälfte
ließ die Erinnerung an die Ereigniſſe vor 20 Jahren und an
die ſchweren Sorgen Englands während des Weltkrieges wieder
wach werden. Die Berichterſtattung eines Teils der engliſchen
Preſſe bewegte ſich im Fahrwaſſer des aus allen Ecken Europas
herbeigeeilten Emigrantentums, das ſich das Saargebiet zum
Tummelplatz hemmungsloſer Desperadopolitik auserkoren hatte.
Die Folgen für die öffentliche Meinung waren unausbleiblich.
In der Beurteilung des völkiſchen und ſtaatlichen Charakters
des Saargebiets entſtand eine babyloniſche Verwirrung, die ſich
erſt in den letzten Tagen vor der Abſtimmung ein wenig zu
klären begann, als die Stimmung der Saarbevölkerung ſo ein=
deutig
zutage trat, daß auch dieſe Preſſe ſich endlich zum Ein=
lenken
bequemen mußte, um nicht durch das ſchließliche Ergeb=
nis
zu ſehr ins Unrecht geſetzt zu werden.
Der größere Teil der engliſchen Zeitungen zweifelte aller=
dings
von vornherein nicht an dem Endſieg der Deutſchen Front,
wenngleich das Ergebnis alle Erwartungen übertroffen hat.
Auch in engliſchen politiſchen Kreiſen hatte ſich in den letzten
Wochen immer mehr die Ueberzeugung durchgeſetzt, daß eine
Befriedung Europas nur dann wirkſam in Angriff genommen
werden könne, wenn die Entſcheidung einwandfrei zugunſten
Deutſchlands auslaufe. Dieſe Erkenntnis iſt wohl weniger auf
allzugroße Sympathien für das Dritte Reich als auf Zweck=
mäßigkeitserwägungen
der engliſchen Politik zurückzuführen, die
in der Beſeitigung einer der vielen anerkannten Ungerechtig=
keiten
des Verſailler Vertrages neue Möglichkeiten für die =
ſung
einer Kernfrage ſieht, die jeder friedlichen Entwicklung
in politiſcher als auch in wirtſchaftlicher Hinſicht hindernd im
Wege ſteht: Das Abrüſtungsproblem.
Ein unvoreingenommener engliſcher Rundfunkhörer faßte
heute früh nach dem Bekanntwerden des Wahlergebniſſes ſeine Mei=
nung
wie folgt zuſammen: Die Befürworter der Verſailler
Saarlöſung haben ſich heute zum Geſpött der Welt gemacht.
Das amtliche England hofft, in einer nunmehr etwas ent=
ſpannteren
Atmoſphäre erneut die Abrüſtung aufrollen zu kön=
nen
, wobei es ſich der Hoffnung auf eine unmittelbare Verſtän=
digung
zwiſchen Deutſchland und Frankreich hingibt, nachdem
die letzte territoriale Frage zwiſchen dieſen beiden Ländern eine
allerdings unausbleibliche Löſung gefunden hat. Es iſt mit
Sicherheit anzunehmen, daß die engliſchen Vertreter in Genf ſich
umgehend für eine ſofortige und vorbehaltloſe Rückgabe des
Saargebiets unter Vermeidung bürokratiſcher Umſtändlichkeiten,
die evtl. neue Gefahren heraufbeſchwören könnten, einſetzen
werden. England befindet ſich innerhalb der Grenzen ſeines
Imperiums in einem großen Aufbauwerk, das auf lange Zeit
hinaus die größte Aufmerkſamkeit der Regierung in Anſpruch
nehmen wird. Es wünſcht daher eine Feſtigung des Friedens
auf dem benachbarten Feſtlande und begrüßt aus dieſem Grunde
aufrichtig die überwältigende Mehrheit der ſaardeutſchen Bevöl=
kerung
, die auch den letzten Zweifel an dem urdeutſchen Charar=
ter
dieſes Gebiets nehmen wird.
Fundamenk zum endgülkigen Aufbau des Friedens.
Rom, 15. Januar 1935.
Der deutſche Sieg an der Saar ſtand für die öffentliche
Meinung in Italien immer feſt. Unſicherheit war nur vorhan=
den
über die Verteilung der Stimmen für Deutſchland und für
den Status quo, eine Unſicherheit, die in der letzten Woche durch
eine unglückliche einſeitige Saar=Berichterſtattung noch verſtärkt
worden war. Die ſchlimmſten Peſſimiſten es waren ihrer
freilich herzlich wenig ſprachen noch am Montag ernſthaft
von der Möglichkeit, nur 60 Prozent der Stimmen ſeien für
Deutſchband zu erwarten; die Optimiſten und ſie waren in
der übergroßen Mehrheit hielten einen Sieg mit 80 Prozent
für möglich. Um ſo gewaltiger iſt jetzt der Eindruck des über=
wältigenden
, geradezu als geſchloſſene einſtimmige Willenskund=
gebung
der Saarbevölkerung empfundenen deutſchen Sieges an
der Saar.
Der damit einmütig ausgeſprochene politiſche Wille des
Saargebietes zur endgültigen und ſofortigen Rückkehr in die
deutſche Heimat wird allgemein als der entſcheidende Schritt
zur Löſung des Saarproblems bewertet. Dieſem Willen gegen=
über
ſollten, ſo erklärte man, alle Bedenken oder Wünſche oder
Sonderintereſſen zurücktreten, damit das Saarproblem, das bis=
her
immer noch als eine drohende Unbekannte empfunden
wurde, zu einem wichtigen und tragfähigen Fundament zum
endgültigen Aufbau des europäiſchen Friedens werden kann.
Daß für eine ſolche Löſung nur die reſtloſe Rückgabe des Saar=
gebiets
an das Reich in Betracht kommen kann, gilt als ſelbſt=
verſtändlich
, wenn man auch in politiſchen Kreiſen der Beſchluß=
faſſung
des Völkerbundsrats nicht vorgreifen will.
Daß die Vorausſetzungen für eine freie Stimmabgabe ge=
währt
worden ſind, wird in Kreiſen, die über die wirkliche
Stimmung im Saargebiet unterrichtet ſind, nirgends in Zweifel
gezogen. Die Wechſelfälle des Schlußwahlkampfes ſollten daher
genau ſo wie die Proteſtverſuche der ſogenannten Einheits=
front
unter realiſtiſcher Wertung der tatſächlichen Stimmung der
Saarbevölkerung zu den Akten geſchrieben werden. Sie gehören

*
die Zeilcaffung im Sptesfrtikt.
Aufgabe, Löſungen, Scheinlöſungen.
Von Dr. Leonhard von Renthe=Fink
Bonn, Fürſtenſtraße 2.
Einen ſicheren Gradmeſſer für die künſtleriſche Höhe eines
Films Drehbuch, Regie, Aufnahme, Schnitt bildet die Art,
wie die Aufgabe der Zeitraffung gelöſt wird. Jeder große Spiel=
film
, ſoll er ſich über das lockere Gefüge einer Reportage er=
heben
, bringt es mit ſich, daß er Zeitpartien zur Darſtellung
bringen muß, in denen es ſich um nichts anderes handelt als
eben um das bloße Verfließen von Zeit.
Ein Menſch wartet, die Minuten oder Tage dehnen ſich ihm
ins Unendliche und Unerträgliche. Der Film muß dieſes Warten
notwendigerweiſe vor Augen führen, es iſt ein tragendes Glied
der Handlung. Der Film hat aber nicht Tage nicht einmal
Minuten zur Verfügung, um dieſe Leere zeitdehnender Span=
nung
wiederzugeben. Oder: Zu einem dramatiſchen Lebenslauf
oder Lebensabſchnitt gehört eine Periode reichen Erlebens, ab=
wechſlungsreicher
Vorgänge, die dennoch nichts Weſentliches zur
Handlung beitragen, ohne doch ganz unterſchlagen werden zu
können Vorgänge, die wiederum einfach ein Stück Zeit etwa
zlviſchen Konflikt und Löſung ſind.
In ſolchen Fällen treten die wirkliche Zeit des abrollenden
Films (bzw. die pſychologiſche Zeit des Zuſchauers) und die
dramatiſche Zeit der Spielhandlung auseinander; wirkliche und
dramatiſche Zeit decken ſich nicht mehr. Ein langes Intervall
der Handlung iſt innerhalb weniger Minuten der wirklichen Zeit
darzuſtellen, ohne daß das Bewußtſein verloren gehen darf, es
handle ſich hier wirklich um Zeiträume. Eine Periode armer
oder reicher Erfülltheit muß auf Sekundenfriſt komprimiert
werden, und doch muß der Zuſchauer während dieſer Sekunden
das ſichere Gefühl haben, an dem Sichhinſtrecken der drama=
tiſchen
Zeit teilzuhaben.
Zum eigentlichen Kern des ſich hier auftuenden künſtleriſchen
Problems der Zeitraffung kommen wir durch die Betrachtung
der Mittel, die dem Film zur Bewältigung dieſer Aufgabe zur
Verfügung ſtehen. Es handelt ſich ja nicht um die längſt ge=
löſte
techniſche Frage der Zeitraffung. Dem Film als Kunſt=
werk
iſt nicht damit gedient, daß der zu kürzende Vorgang oder
Zeitraum in ſeiner Geſamtheit durch gleichmäßige Fortlaſſungen
gerafft, d. h. alſo während der Vorführung in raſender Eile
ablaufend, dargeſtellt wird. Die zu raffende Zeit kann nicht
gewiſſermaßen verkleinert abgebildet, ſondern muß ge=
ſchildert
werden, aber dieſes nun freilich mit Hilfe des
Bildes. Denn jeglicher Film muß die Geſamtheit ſeiner Auf=

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
der Geſchichte an und können den friedlichen Aufbau Europas,
zu dem der Weg jetzt frei iſt, nur hindern und verzögern.
Die Liquidierung der Saarfrage, ſo wie ſie von der italie=
niſchen
Oeffentlichkeit erwartet wird, iſt für Italien freilich
nicht eine ausſchließlich deutſch=franzöſiſche Angelegenheit Fragt
man ſich auch heute in Italien da und dort mit Erſtaunen,
warum Frankreich nicht die große Geſte gemacht hat, zu der
Hitler wiederholt die Hand reichen wollte, ſo darf man doch
nicht vergeſſen, daß die geſchickte Vermittlung Italiens, mit
deren Hilfe vor Monatsfriſt die deutſch=franzöſiſche Verſtän=
digung
über die Saarfrage zuſtande kam und mit der die raſche
Vollſtreckung der Rückgabe des Saargebiets vorbereitet worden
iſt, vor allem in dem Rahwen einer großen europäiſchen Zu=
ſammenarbeit
und insbeſondere der Zuſammenarbeit der verant=
wortlichen
Großmächte betrachtet werden muß. Deshalb erwar=
ret
man von der überwältigenden Stellungwahme des Saar=
gebiets
auch ein entſcheidendes Erwachen europäiſchen Verant=
wortungsgefühls
, damit die Entgiftung der politiſchen Atmo=
ſphäre
endlich zur Tatſache werde. Ein glücklicher Anfang ſei mit
der Saarabſtimmung gemacht, die zuſammen mit der italieniſch=
franzöſiſchen
Verſtändigung in dem Schickſalsjahr 1935 wirklich
die geſchichtliche Wende für ein neues Europa bringen könne.
Enkſpannung in Paris.
Paris, 15. Januar.
Während alle deutſchen Herzen im In= und Auslande das
Gefühl ſtolzer Freude durchzieht, macht ſich in Frankreich nach
der überſteigerten Zuſpitzung des Saarproblems eine deutliche
Entſpannung bemerkbar. Die Haltung der franzöſiſchen Preſſe
in den letzten Monaten und Wochen wirkt ſich in weiten Kreiſen
des Volkes umgekehrt aus, als beabſichtigt worden war. Die
Preſſe vermag zwar der für ſie überraſchend gekommenen Be=
ſtätigung
der deutſchen Treue nicht ſo ſchnell Rechnung zu
tragen, wie es bei ſachlicher Beurteilung notwendig wäre, und
doch kann man zwiſchen den Zeilen eine Erleichterung darüber
feſtſtellen, daß ein gefährliches Kapitel der europäiſchen Ge=
ſchichte
ſeinen Abſchluß gefunden hat.
Auch die Befürchtung, daß der Völkerbund zu einer ſchwie=
rigen
Auslegung des Stimmergebniſſes veranlaßt ſein könnte,
ſind gegenſtandslos geworden. Damit wandert viel unnötig be=
ſchriebenes
Papier endgültig zu den Akten oder in den
Papierkorb.
Die Zukunft des deutſch=franzöſiſchen Verhältniſſes ſieht
man in zwei Abſchnitten: Die unmitelbare Bereinigung der ſich
aus der Rückgliederung ergebenden Fragen und nach dieſer
Liquidierung die deutſch=franzöſiſche Annäherung. Man erinnert
ſich der Feſtſtellung des Führers, daß nach der Ausſchaltung
der Saarfrage kein Hindernis mehr für ein Verſtändnis zwiſchen
Paris und Berlin beſtehe! In der letzten Zeit ſind aus den
verſchiedenſten franzöſiſchen Kreiſen, vor allem aus der Frond=
kämpferbewegung
, Stimmen für unmittelbare Verhandlungen
mit Deutſchland laut geworden. Durch den Ausgang des
13. Januar finden ſie noch verſtärkten Widerhall. Als Voraus=
ſetzung
für eine erfolgreiche Fühlungnahme mit dem national=
ſozialiſtiſchen
Dritten Reich wird allerdings in den verſtändnis=
freundlichen
franzöſiſchen Kreiſen eine innere Feſtigung Frank=
reichs
als notwendig befunden. Es verſteht ſich freilich von
ſelbſt, daß die verſtändigungsbereiten Kreiſe aber noch keine
Mehrheit ausmachen.
Viele Blicke richten ſich auf Laval, dem es bergönnt war,
den langjährigen Streit zwiſchen den lateiniſchen Schweſtern zu
überbrücken. In Regierungskreiſen herrſcht eine offenſichtliche
Befriedigung darüber, daß der europäiſchen Diplomatie eine
umſtrittene Stellungnahme zu dem Abſtimmungsergebnis erſpart
geblieben iſt und lebendige Kräfte für zukunftsreichere Aufgaben
reibleiben. Zunächſt verhält man ſich aber naturgemäß ab=
wartend
, ſolange der Völkerbund das letzte Wort noch nicht ge=
ſprochen
hat. Der hohe Prozentſatz der deutſchen Stimmen hat
in Frankreich ſeinen Eindruck nicht verfehlt, weil man der unter
der Leitung des Völkerbundes erfolgten Abſtimmung Vertrauen
zu ſchenken bereit war. Erfreulicherweiſe wwird in unvor=
eingenommenen
Kreiſen an Hand dieſer freien Beſtätigung der
in Deutſchland vorgenommenen Abſtimmungen die Schluß=
folgerung
gezogen, daß das deutſche Volk geſchloſſen hinter
ſeinem Führer ſteht. Da man keinen zu plötzlichen Meinungs=
wechſel
zugeben will, kleiden ſie ihre Ergebniſſe in die Feſt=
ſtellung
, daß die deutſche Leidenſchaft ſtärker war als die Ab=
neigung
der Saarländer gegen das Hitlerregime oder die
Abſtimmung war mehr eine nationale Angelegenheit als eine
innerpolitiſche und der Beweis iſt erbracht, daß die Vater=
landsliebe
ſtärker iſt als die Sorge um materielle Intereſſen.
Beſonders freundlich ſchreibt die finniſche Rechtspreſſe.
Ajan Suunta beglückwünſcht vor allem Deutſchland, aber auch
Frankreich und den Völkerbund. Es gebe jetzt wirklich keine
territoriale Frage mehr zwiſchen Deutſchland und Frankreich.
Die Abſtimmung ſei ein ergreifender Beweis für das deutſche
Nationalgefühl. Das Blatt nennt den deutſchen Saarſieg den
Sieg der Wahrheit. Er habe in einem Punkt den ſchwarzen
Schleier von Verſailles zerriſſen.

gaben vom Anſchaulichen her löſen, und zwar vom Bildmäßig=
Anſchaulichen her. Auch im Tonfilm bleibt das Optiſche das
wichtigſte Geſtaltungsmedium.
Man braucht hier nur auf die entſprechende Löſung im Wort=
kunſtwerk
, etwa in der epiſchen Erzählung hinzuweiſen. Dieſer
Hinweis iſt um ſo wichtiger, als ja der Film vielfach die Auf=
gabe
hat, eine Worterzählung in eine Bildererzählung, das
Abſtrakt=Vorſtellungsmäßige ins Optiſch=Akuſtiſch=Anſchauliche zu
überſetzen. (Dieſe Aufgabe beſtehr immer, wenn man von der
Tatſache ausgeht, daß ein Film auf der Grundlage eines Dreh=
buchs
entſteht.) Wenn alſo der Dichter bereits außerordentlich
viel ſagen kann mit wenigen Worten wie dieſen: Dage und
Wochen vergingen in untätiger, grauſam ſich ſteigernder Erwar=
tung
, ſo iſt der Filmkünſtler in einer ungleich ſchwierigeren
Lage, falls er eine ſolche Situation im Film darzuſtellen, alſo
ins Bildlich=Handlungsmäßige zu übertragen hat. In den Kin=
derjahren
des Films wurde die Aufgabe mit dem Zwiſchentitel
gelöſt oder beſſer: der Filmeſah die Aufgabe überhaupt nicht
und überbrückte die Schwierigkeit mit Hilfe einer Anleihe bei
einem filmfremden Geſtaltungsmittel. Auch hier wurde die Zwi=
ſchenperiode
geſchildert, aber mit dem Mittel einer anderen
Kunſtgattung. Heute iſt der Film über dieſes unbeholfene und
unſichere Jugendſtadium längſt hinaus; heute hat die Aufgabe
der Schilderung bloßer, das heißt hier: undramatiſcher, ſpan=
nungsarmer
Zeit durch optiſche Abbildung mannigfache Löſun=
gen
gefunden.
Greifen wir jetzt einige Beiſpiele heraus. Nach zwei verſchie=
denen
Richtungen ſo will es mir ſcheinen bewegen ſich die
Löſungsmöglichkeiten: In Richtung auf einen Realismus und in
Richtung auf eine Symboliſierung.
Die realiſtiſche Tendenz arbeitet mit der anſchaulichen
Handlung wie auch ſonſt; aber der zu ſchildernde Geſamt= Zeit=
raum
wird zerteilt, in charakteriſtiſche Ausſchnitte zerlegt. Durch
die Vorführung von Stichproben wird eine anſchauliche Vor=
ſtellung
von Bedeutung oder Inhalt der zu raffenden Periode
vermittelt. In René Clairs Es lebe die Freiheit erfahren wir
über die Tatſache und Art des Aufſtiegs jenes) früheren Sträf=
lings
dadurch, daß wir ihn ſehen: erſt beim Ladenraub und
dann nacheinander als Beſitzer einer kleinen Jahrmarktsbude,
eines Geſchäfts und ſchließlich einer imponierenden Fabrik. Die
raſch aufeinanderfolgenden Ausſchnitte aus dem ſtändig erfolg=
reicher
werdenden Leben ſchildern uns das zeitlich weit ausgedehnte
Geſamtthema Aufſtieg. In Sternbergs Blonder Venus gilt
es einmal, die Zeit jenes Glücks zu ſchildern, das die von
ihrem kranken Mann getrennte Frau mit dem Millionärs=
Geliebten erlebt. Auch hier folgen ſich und zwar in äußerſter
Kompreſſion Bilder verſchiedener Epiſoden, Reiſeſzenen zu=
meiſt
aus Land, See und Meer.

Donnerstag, 17. Januar 1935

des Führers Dank an Bürckel.
DNB. Berlin, 16. Januar.
Der Führer ſandte, wie NSK. meldet, an den Gauleiter
Bürckel, Neuſtadt a. d. H., folgendes Telegramm:
Nehmen Sie anläßlich des wunderbaren Abſchluſſes der
15jährigen Trennung des Saargebietes vom Reich meinen auf=
richtigſten
Dank entgegen für die von Ihnen geleiſtete vorbild.
liche Arbeit.
Ich bitte Sie zugleich, dieſen Dank den Führern der Deut=
ſchen
Front zu übermitteln. Sagen Sie Ihnen, wie ſtolz und
innerlich glücklich wir ſind. Mit herzlichem Heilgruß Ihr
Adolf Hitler.
Der Reichsaußenminiſter beglückwünſcht Bürckel.
Reichsminiſter Freiherr v. Neurath hat an den Saarbevoll
mächtigten des Reichskanzlers, Gauleiter Bürckel, folgende
Telegramm gerichtet:
Am heutigen Tage, an dem das überwältigende Treue
bekenntnis unſerer Volksgenoſſen an der Saar jeden Deutſcher
mit Stolz, Freude und Dankbarkeit erfüllt, drängt es mich
Ihnen meine und des Auswärtigen Amtes aufrichtigſte Glück
wünſche auszuſprechen. Ich gebe beſonders meiner Freude übe
die erfolggekrönte Zuſammenarbeit der letzten Monate Ausdru
und wünſche Ihnen für die neuen Aufgaben, die Ihrer an de
Saar harren, den gleichen Erfolg zum Segen von Volk un
Heimat.
Der Führer dankk für Glückwünſche
zur Saarabſtimmung.
Nach der Abſtimmung im Saargebiet hat der Führer un
Reichskanzler aus dem Saarlande ſelbſt, aus allen Teile
Deutſchlands, von unſeren Schiffen auf See, aus Oeſterrei
und vom Auslandsdeutſchtum in der ganzen Welt, ebenſo aue
von Ausländern in= und außerhalb Deutſchlands viele Tauſend
von Glückwünſchen, Treuegelöbniſſen und Grüßen erhalten, i
denen die Freude der ganzen deutſchen Nation und ihre
Freunde im Auslande über das Bekenntnis der Saardeutſche
zu Deutſchland und ihre Rückkehr ins Reich zu einem übe=
wältigenden
Ausdruck kommt.
Bei der großen Zahl dieſer Telegramme und Briefe iſt e
dem Führer und Reichskanzler leider nicht möglich, jeder
Einzelnen zu antworten; er muß ſich daher damit begnüge
allen denen, die ihre Treue, ihr Vertrauen und ihre Freund
ſchaft zum deutſchen Volke in dieſen denkwürdigen Tagen ſein
Geſchichte bekundet haben, ſeinen freudigen Dank auf dieſe
Wege auszuſprechen.
Nach dem Doutsſeit an der Haar.
Kahenjammer bei der Separakiſtenpreſſe.
DNB. Saarbrücken, 16. Januar.
Nach dem geſtrigen deutſchen Volksfeſt, mit dem man d
ſaarländiſche Freiheit feſtlich beging, iſt man heute in ſein
Arbeit und Beſchäftigung wieder zum Alltag zurückgekehrt. D
Stadt Saarbrücken ſowie alle anderen Städte und Dörfer de
Saargebietes haben jedoch ihr Feiertagskleid in Geſtalt vo
Fahnen, Tannengirlanden und Hoheitszeichen noch nicht a
gelegt. Die Saarländer ſind nach einem ſo gewaltigen Sie
und nach jahrelanger Fremdherrſchaft doch noch zu ſehr
Siegesſtimmung, als daß ihnen ein Tag genügen könnte, na
außen hin ihre Freude zu zeigen. Sämtliche Straßenbahnwage
und Autobuſſe ſind noch mit ſchwarz=weiß=roten und Haken
kreuzwimpeln geſchmückt. Auch die Kraftwagen haben ihre
Schmuck noch nicht abgelegt.
Auf der anderen Seite wird der Katzenjammer imm
größer. Dies äußert ſich am deutlichſten in der kläglichen He
tung der nur teilweiſe erſcheinenden Separatiſtenpreſſe. D
ſeparatiſtiſche Saarlouiſer Journal lügt den nicht vorhänden
Leſern eine Prozentzahl von nur 88,5 für die Rückgliederu=
vor
, und behauptet im übrigen, daß die Wahl nur durch X
trug zuſtandegekommen ſei. Man gibt ſich alſo ſchon ſow=
verloren
, daß man nicht davor zurückſchreckt, die neutralen M
glieder der Abſtimmungskommiſſion und die Leiter der Wal
büros durch dieſe Behauptung gröblich zu beleidigen. Läche
lich klingt dann die Behauptung, daß in der Hauptſache 1
Sanitäter die Wahlzettel gefälſcht hätten, als ſie für die an d
Urne getragenen Kranken den Stimmzettel angekreuzt hätten.
Von Seiten der kommuniſtiſchen Arbeiterzeitung bezeicht
man zwar das weitere Erſcheinen des Blattes als ſelb
verſtändlich, jedoch iſt die Zeitung heute zur üblichen Zeit ne
nicht erſchienen. Die Neue Saarpoſt die von dem Pater
katholiken Johannes Hoffmann geleitet wird wird heute ne
erſcheinen. Es iſt aber damit zu rechnen, daß die Zeitng
die Zukunft auf weitere Ausgaben verzichten wird.

Der gleiche Film bot auch das Schauſpiel einer außerorder
lich wirkungsvollen Zeitſymboliſierung. Man erinne
ſich der Szene, wo Marlene betrunken und auf dem beſt
Wege, zu verkommen im Nachtaſyl ihr Geld verſchenkt u
die Treppe wieder emporſtolpert, von einem neuen Entſchl
getrieben. Wie ſie die Stufen emporſteigt, ſieht man plötzlich
gleich eine Waſſerflut aufſteigen. Die Frau wird wie von ein
Woge nach oben getragen. Der nächſte Bildwechſel zeigt d
Meer, der übernächſte Paris, das neue Leben, Glanz u
inneres Elend zugleich die Handlung ſchreitet jetzt mit groß
Schritten dem Ausgang zu. Die Art und Weiſe, wie hier zu
Perioden miteinander verknüpft ſind, wie die dazwiſch
liegende Zeit in ihrer weſentlichen Bedeutung erfaßt und il
undramatiſche Leere in ein optiſches Symbol zuſammengera
iſt, darf einzigartig und vorbildlich genannt werden.
Dieſe künſtleriſchen und filmgerechten Geſtaltungen
Zeitraffung ſtehen aber noch recht vereinſamt auf der wei
Flur der Filmproduktion. Ein Gegenbeiſpiel ſoll zeig
wie es nicht gemacht werden darf.
Der ſonſt ſo geſchickt gedrehte Alkoholſchmuggel=Film
Paramount Straßen der Weltſtadt enthielt eine Aufnah
welche in falſcher Realiſtik die Zeitraffung mit Hilfe einer pl!
lich ſchneller laufenden Uhr verſinnbildlichen wollte. Aber d
Symboliſierung iſt völlig mißglückt. Man gewann nicht
Vorſtellung, daß hier eine Zeit erregenden Wartens angedeu
wird, ſondern hatte den peinlichen Eindruck, daß jemand
Zeiger vorſtellt. Der aus dem Weſen der Photographie
ſpringende Realismus des Bildinhalts verhindert das
wünſchte Auseinandertreten von pſychologiſcher und dramatiſd
Zeit. Wenn wir eine ſchneller laufende Uhr ſehen, können
gar nicht anders als meinen, ſie werde um ſo und ſoviel St!
den vorgeſtellt; niemals aber denken wir, die Zeit ſelber li
ſchneller. Eine Symboliſierung hätte hier leicht durch geſchick
Schnitt oder veränderte Aufnahmeſtellung erreicht werden kl
nen. Hier hat man der Photographie etwas zugemutet, was
ihrer Natur nach nicht leiſten kann.
Das Künſtleriſche ſteckt nicht im Apparat, ſondern in ſein
Anwendung, nicht im Gegenſtand ſondern in ſeiner Auffaſſu
alſo in der Intuition, im ſchöpferiſchen Einfall.

* Vorgeſchichte und Schickſal der Burg Rodenſtein im Odenwal
Von Albrecht Heil. (Verlag H. L. Schlapp, Darmſtadt.)
Die kleine Broſchüre dürfte alle intereſſieren, die Spaziergäl
in den ſchönen Odenwald lieben und die ſicher den zur Rur
Rodenſtein zu den ſchönſten zählen. Der Verfaſſer gibt eine
acht große Druckſeiten beſchränkte und mit 12 Abbildungen il
ſtrierte Geſchichte der Burg Rode ſtein, die alles Wiſſenswe
enthält, und den Beſucher der Burgruine intereſſiert.

[ ][  ][ ]

Donnerstag, 17. Januar 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 17 Seite 3

Teeuezeichen des Volkes.

Zahlloſe Einladungen und Skiftungen
an Saardeutſche aus dem ganzen Reich.

WK. Neuſtadt/Hdt., 16. Januar.
Die Volksgemeinſchaft und die Volksverbundenheit mit
ihren Brüdern und Schweſtern an der Saar haben unzählige
deutſche Volksgenoſſen im Reich durch Einladung erholungs=
bedürftiger
Saarländer und Saarländerinnen jeden Standes
und jeden Alters ſowie durch Geld= und Lebensmittelſpenden
bekundet. Treue um Treue, das iſt das Leitmotiv all dieſer
Bekundungen einer echten Volksgemeinſchaft und eines wahren
Sozialismus der Tat.

Die telegraphiſch und brieflich übermittelten Einladungen
und Spenden häufen ſich im Büro des Saarbevollmächtigten
zu Bergen, und fortgeſetzt treffen aus allen Gegenden Deutſch=
lands
neue ein. Sie im einzelnen aufzuzählen iſt unmöglich.
Parteiorganiſationen, Gauleitungen, Kreis= und Ortsgruppen=
eitungen
, SA.= und SS.=Verbände ſowie Hitlerjugend wetteifern.
Da telegraphiert eine Gauleitung: Treu der Saar immer=
dar
, 600 Kinder wünſcht zur Erholung für dieſes Jahr‟. Ein
Sturmhauptführer drahtet für ſeinen Sturm: Einladen zwei
Mann nachweislich vor 12. Januar aus Einheitsfront zur Deut=
ſchen
Front übergetretenen Volksgenoſſen auf 14 Tage bei freier
Station! Eine Zweigſtelle der NS.=Volkswohlfahrt bietet für
500 Saarkinder einen vierwöchigen Erholungsaufenthalt ein=
ſchließlich
Fahrtkoſten an. Die Hitlerjugend eines Gebietes er=
wartet
500 Saarkinder zur Erholung. Auch das Jungvolk will
nicht zurückſtehen. Ein Jungvolkpimpf lädt ein Arbeiterkind
14 Tage zu ſich als Gaſt. Eine PO.=Kreisleitung am Bodenſee
nimmt 100 Saarkinder auf eine Woche zur Erholung auf, eine
Gauamtsleitung 75 Saarkinder. Auch der Arbeitsdienſt meldet
ſich: Ich lade 70 ehemalige mit Arbeitsdienſtpaß entlaſſene
ſaarländiſche Kameraden zu einem 14tägigen, für ſie völlig
loſtenloſen Winterſportaufenthalt ein.

Nicht geringer iſt die große Zahl hon Städten und Ge=
neinden
, von Kur= und Badeorten, von Erholungsheimen, von
wirtſchaftlichen Verbänden aller Art, von Vereinen von Studen=
enverbindungen
, von Schulen, Zeitungsverlagen uſw., die Saar=
änder
und Saarländerinnen, vor allem auch Saarkinder
zu ſich einladen. Auch zu ſportlichen Veranſtaltungen liegen
Einladungen vor. Da heißt es z. B.: Einladen 11 arme ſaar=
deutſche
Sportler zu achttägigem Aufenthalt in Garmiſch=
Partenkirchen anläßlich der Deutſchen Winterſportmeiſterſchaften.
Die Koſten für Fahrt, volle Verpflegung und Unterkunft werden
übernommen. Auch zahlreiche Sportverbände und Vereine
haben ſaarländiſche Sportkameraden Einladungen zu koſtenloſem
Aufenthalt mit freier Fahrt überſandt.
Dazu kommen noch die unzähligen Einladungen, Geld= und
Lebensmittelſpenden von Einzelperſonen. Da heißt es u. a.:
Als Dank der heimatlichen Treue erbitte zwei erholungs=
bedürftige
Saarkinder nach hier oder Schickt mir ſofort den
chlimmſten kommuniſtiſchen Saarkumpel, freie Fahrt, 10 Tage
volle Verpflegung
Zahlreich ſind auch ſchon die Stellenangebote für
trbeitsloſe Saarländer und Saarländerinnen der verſchiedenſten
Berufe.
Beſonders mit Einladungen bedacht wird der Rohr=
jacher
Hannes, der frühere kommuniſtiſche Sicherheits=
nann
der Grube Jägersfreude, der nach einem Beſuch
m Reich und nach einer Unterredung mit dem Saarbevoll=
nächtigten
, Gauleiter Bürckel, der Stimme ſeines Blutes
olgend, ſich zum neuen Deutſchland bekannte und der jetzt von
der franzöſiſchen Grubenverwaltung entlaſſen wurde, weshalb.
eine Arbeitskameraden in Proteſtſtreik traten. Für ihn liegen
Einladungen" für beliebige Zeit zur Erholung vor von einem
NS.=Kraftwagenkorpstrupp aus dem Schwarzwald ferner
aus Breslau, aus Parchim in Mecklenburg, von der
Tahn, von der Bergſtraße. Für ein heutiges armes
Saargeburtstagskind werden 30 Mark geſpendet. Ein Schreiner=
neiſter
aus dem Weſterwald ſtiftet für heute geborenes Saar=
änderkind
eine Kinderwiege und die Frauen dieſes Ortes
jeben dazu die vollſtändige Ausſtattung. Ein Wäſchehaus ſpendet
für erſten im freien deutſchen Saargebiet geborenen Arbeiter=
ungen
Erſtlingswäſche=Ausſtattung. Eine Kreisleitung der
PO. ſtiftet hundert Reichsmark, für am Abſtimmungstage ge=
vorenen
Hitlerjungen, ein deutſcher Volksgenoſſe 20 RM. für
heute geborene Saarbaby und die Mutter des neugeborenen
ſtindes, das in einem Abſtimmungsſonderzug geboren wurde,
wird für zwei Monate zur Erholung nach Oſtpreußen eingeladen.
Unter den Spendern befinden ſich, was beſonders an=
erkennenswert
iſt, viele Volksgenoſſen, die ſelbſt nicht mit Glücks=

gütern geſegnet ſind. So ſchreibt ein Parteigenoſſe aus
Eiſenach: Nachdem die große Schlacht im Saargebiet geſchlagen
iſt, Grenzpfähle und Mauern ſtürzen werden, ſind wir im
ſtetigen Gedenken an Euch. Ich ſtelle für ein Saarkind, Mädchen
von 812 Jahren, eine Erholung von vier Wochen voll zur
Verfügung. Bin Parteimitglied und SA.=Mann. Wohne im
grünen Herzen Deutſchlands. Habe ſelbſt die Schmach der
Separatiſtenherrſchaft mitgemacht und die Separatiſtenkämpfe
1923. Endesunterzeichneter iſt Schloſſer im Berufsleben. Eine
beſondere Bitte hätte ich, das Saarkind muß bis zum 30. Jan.
1935, zum Geburtstag meiner Frau, hier ſein!
Allen Spendern ſei zunächſt auf dieſem Wege der herzlichſte
Dank ausgeſprochen. Sie haben als Erſte dazu beigetragen,
zur Durchführung der großen Aufgabe, die dem Reichskommiſſar
für die Rückgliederung, Gauleiter Bürckel, vom Führer ge=
ſtellt
iſt, in dem zum neuen Reich zurückgegliederten Saargebiet
den deutſchen Sozialismus der Tat zu verwirklichen.

* Trauer an der Memel.
Deutſches Land unker fremdem Joch!
Während im Saargebiet heller Jubel herrſcht, ſteht das
Land an der Memel im Zeichen tiefſter nationaler Trauer. Seit
Jahren wird der Bevölkerung die Ausübung der zugeſicherten
fundamentalſten Rechte unterſagt. Litauen drangſaliert und be=
drückt
das Volk an der Memel. Von der Selbſtverwaltung iſt
ſo gut wie nichts mehr übriggeblieben. Diejenigen aber, die
für die zugeſicherten Rechte eingetreten ſind, müſſen ſich nach=
ſagen
laſſen, daß ſie die Abſicht hatten, einen bewaffneten Auf=
ſtand
zu entfachen. Weit über 100 Memelländer liegen in
litauiſchen Gefängniſſen und warten auf ihre Aburteilung durch
ein eigens für dieſen Zweck geſchaffenes. Geſetz.
Ward Price, der Vertreter der Daily Mail im Saar=
gebiet
, hat jetzt die Frage einer Volksabſtimmung im Memel=
gebiet
aufgeworfen. Er hat erklärt, daß eine Abſtimmung an
der Memel oder in Oeſterreich heute dasſelbe Ergebnis zeitigen
werde, wie im Saargebiet. Er hat damit ins Schwarze ge=
troffen
, aber gleichzeitig die Aufmerkſamkeit der Weltöffentlich=
keit
auf die Memelfrage gelenkt, die unter allen Umſtänden
gelöſt werden muß.
Nachdem die Garantie=Mächte davon Abſtand genommen
haben Litauen anzuhalten, die Beſtimmungen der Memel=
konvention
zu reſpektieren, hat Litauen von ſich aus dieſe Kon=
vention
fallen gelaſſen. Damit iſt eine grundſätzliche Aenderung
der Situation eingetreten. Natürlich nicht in dem Sinne, daß
das Memelgebiet reſtlos an Litauen ausgeliefert werden wird.
Die Memelländer ſind deutſch, ſie haben immer ihr Deutſchtum
unterſtrichen und bei allen Wahlen zum Landtag haben die
deutſchen Parteien eine gleiche Mehrheit aufgebracht, wie ſie jetzt
von der Saarbevölkerung zugunſten der Rückgliederung ins
Reich aufgeſtellt wurde.
Für uns kann es alſo zur Löſung der Memelfrage nur die
Forderung geben, das Memelgebiet wieder der Hoheit Litauens
zu entziehen und mit Oſtpreußen zuſamenzulegen, wie das
Jahrhunderte der Fall war. Litauen und Memel ſind zwei
ganz verſchiedene Gebiete, die nicht zuſammengehören und die
ſich auch nicht miteinander vereinigen laſſen. Auf der einen
Seite ſtehen Slaven, auf der anderen Germanen. Daraus läßt
ſich ſchon erkennen, in welcher Richtung die Löſung des Memel=
problems
geſucht werden muß. Ward Price ſpricht von einer
Abſtimmung. Sie iſt an ſich völlig überflüſſig, weil jeder weiß,
daß das Memelgebiet mit ſeiner Bevölkerung deutſch iſt. Aber
nachdem an der Saar bewieſen worden iſt, wie klar bei einer
offenen Volksabſtimmung der Wille der Stimmberechtigten über
ihr künftiges nationales Schickſal zum Ausdruck zu kommen
vermag, ſollte man auch im Memelgebiet entſprechend dem Vor=
ſchlag
des Engländers zu einer Volksbefragung ſchreiten. Schon
heute aber können wir ſagen, daß dabei die Litauer genau ſo
ſchlecht abſchneiden werden wie jetzt im Saargebiet die Fran=
zoſen
und die Verteidiger des Status quo.
Eine neue Memel=Denkſchrift des Schulraks Meyer.
DNB. Genf, 16. Januar.
Wie man in Völkerbundskreiſen hört, hat Schulrat Meyer
als Vertreter der deutſchen Bevölkerung des Memelgebietes den
Unterzeichnermächten des Memelſtatuts eine ergänzende Denk=
ſchrift
zu ſeiner Beſchwerde vom 11. Dezember eingereicht, die
ſich mit den litauiſchen Maßnahmen zur Verhinderung einer
ordnungsmäßigen Arbeit des Memelländiſchen Landtages befaßt.

Franzöſiſche Ankwork
auf das deutſche Oſtpakk=Memorandum überreicht.
DNB. Berlin, 16. Januar.
Der franzöſiſche Botſchafter übergab am Mittwoch im Aus=
wärtigen
Amt die franzöſiſche Stellungnahme zu dem deutſchen
Memorandum vom 8. Dezember vorigen Jahre betreffend den
ſogenannten Oſtpakt.
Das Ziel
der engliſch=franzöſiſchen Berhandlungen.
EP. London, 16. Januar.
Die Ankunft von Flandin und Laval in London iſt end=
gültig
auf den 31. Januar feſtgeſetzt worden. Die Beſprechungen
werden vorausſichtlich zwei Tage in Anſpruch nehmen. Die
Preſſe weiſt heute wieder daraufhin, daß dieſe Beſprechungen
nur eine neue Phaſe der engliſchen diplomatiſchen Offenſive
darſtellen und weitere Verhandlungen vorbereiten ſollen. Irgend=
welche
endgültige Vereinbarungen nach dem Muſter der römiſchen
Protokolle ſeien nicht geplant. Am allerwenigſten denke man
in engliſchen Regierungskreiſen an die Formulierung irgend=
welcher
engliſch=franzöſiſcher Vorſchläge in der Rüſtungsfrage,
die dann Deutſchland vorgelegt werden ſollten. Man werde
alles vermeiden, was irgend nach der Bildung einer Einheits=
front
ausſehen könnte. Vielmehr würden Deutſchland und nach
ihm andere Mächte zu den Verhandlungen hinzugezogen werden,
nachdem die Atmoſphäre durch den engliſch=franzöſiſchen
Meinungsaustauſch genügend geklärt ſein werde.
Muſſolini auch Kolonialminiſter.
DNB. Rom, 16. Januar.
Kolonialminiſter De Bono iſt zurückgetreten und auf Vor=
ſchlag
Muſſolinis vom König von Italien zum Ober=
kommiſſar
der beiden oſtafrikaniſchen Kolonien Italiens
Erythräa und Somali ernannt worden. De Bono
iſt bereits auf dem Wege zur Uebernahme ſeines neuen Poſtens
in Italieniſch=Oſtafrika.
Die Leitung des Kolonialminiſteriums hat Muſſolini ſelbſt
übernommen.
Abeſſinien wünſcht beſchleunigkes Eingreiſen
des Völkerbundsrakes.
DNB. Genf, 16. Januar.
Die abeſſiniſche Delegation hat den Antrag geſtellt, ihren
territorialen Streit mit Italien noch auf dieſer Tagung des
Völkerbundsrates auf die Tagesordnung zu ſetzen. Der Rat
wird in der nächſten Geheimſitzung darüber Beſchluß faſſen.

Vom Tage.
In einer Unterredung mit der amerikaniſchen Hearſt=Preſſe
unterſtrich der Führer noch einmal die Bedeutung des Ergeb=
niſſes
der Saarabſtimmung für die europäiſche Friedenspolitik.
Er richtete an das amerikaniſche Volk, die Bitte, ſich nur von
Augenzeugen über das neue Deutſchland unterrichten zu laſſen und
den internationalen Brunnenvergiftern nicht zu glauben, die jetzt
wieder durch die Saarabſtimmung entlarvt worden ſeien.
Der deutſche Flottenchef hat an den Saarbevollmächtigten
Bürckel folgendes Telegramm gerichtet: Beſatzungen deutſcher
Flotte übermitteln zu überragendem Heimatbekenntnis der Saar
herzliche Glückwünſche. Sie laden 25 bedürftige Saarländer zu
fünftägiger Mitfahrt im Frühjahr auf Schiffen der Flotte einſchl.
Eiſenbahnfahrt ein. In Treue verbunden.
Der Bundesführer des NSDFB., Reichsminiſter Franz Seldte,
hat dem Führer und Reichskanzler folgendes Glückwunſchtelegramm
überſandt: Zu dem entſcheidenden friedlichen deutſchen Sieg an
der Saar die aufrichtigſten Glückwünſche der alten Frontſoldaten.
In Berlin ſtarb General der Infanterie Kuno von Steuben.
Im Weltkrieg führte er das 18. Armeekorps und ſpäter die 11.
Armee in Mazedonien. Vor dem Kriege war er u. a. Direktor
der Königlichen Kriegsakademie.
Die dreitägigen Präſidentenwahlen in der mittelamerikani=
ſchen
Republik El Salvador ergaben einen Sieg des früheren
Präſidenten Maximiliano Hernandez Martinez, der 329 555 Stim=
men
erhielt. Die Stimmenzahl, die der neue Präſident auf ſich
vereinigen konnte, überſchreitet die bei früheren Wahlen üblichen
Zahlen erheblich. Im ganzen Lande herrſchte vollkommene Ruhe.
Am Dienstag begann der Hochverrats=Prozeß gegen Sinowjew
und 18 weitere Angeklagte, unter ihnen Kamenew und Baſchkirow.

Heſſiſches Landeskheaker.
Broßes Haus. Mittwoch, den 16. Januar 1935.
Giacomo Puccini: Tosca‟.
In neuer Einſtudierung und Ausſtattung.
Man mag über Puccini als Komponiſt urteilen wie man
will mag ſeine Tosca wie manche andere ſeiner Werke als
Tribut an den kraſſen Verismus kennzeichnen, mag über die
Aeußerlichkeit und Süßigkeit mancher ſeiner Melodien ab=
urteilen
, aber man kann die außerordentliche Wirkſamkein
des Werkes, die dramatiſche Durchblutung jeder Szene, die
Leuchtkraft der Farben dieſer al-fresco=Muſik nicht leugnen.
Allerdings iſt die Oper nur in guter Ausführung genießbar,
ſede mittelmäßige Leiſtung birgt die Gefahr, daß die Ueber=
Pißung des Dramatiſchen lächerlich wirkt. Aber unſere Auf=
Uhrung war gut, ja ſie war in vielen Einzelheiten hervorragend
und erſchütternd.
Liſelott Ammermann beherrſchte durch ihre faſzinierende
Seiſtung den Abend. In genialer Vielſeitigkeit wußte ſie die
eidenſchaftliche, eiferſüchtige ſüdländiſche Künſtlerin ſo wahr
Ind erlebt darzuſtellen, daß man nur ſtaunen und bewundern
Hunte. Hat ſie auch nicht die ſchmeichelnde Süße des Tones, die
dei manchen berühmten Vertreterinnen der Rolle ſo beſtrickte
Lir denken an Geraldine Farrer , ſo iſt ihre Stimme derart
2rägerin, des perſönlichen ſeeliſchen Erlebens, daß mit Aus=
(ayme einer unbedeutenden etwas ſpitz geſprochenen Stelle im
rſten Akt keinerlei Mängel, ſondern ſtets hervorragend Ge=
Onntes zu beſtaunen war. Ihre Tosca iſt ein Ein=
ruck
der ſich nicht ſo leicht vergeſſen wird, und jede
Nachfolgerin wird es ſchwer haben. Auch Bernd Aldenhoff
a1s Mario Cavaradoſſi war ausgezeichnet, ſeine Stimme eignet
ich für ſolche italieniſchen Partien am beſten, hier iſt ſein
Zelegentlich etwas naturaliſtiſches Singen höchſt wirkſam, und
Eine Höhe war geradezu imponierend. Auch als Schauſpieler iſt
Der Künſtler ſehr ſympathiſch, Unfreiheiten, die anfangs zu be=
Nachten waren, ſind geſchwunden. Die dritte der großen Rollen,
den Scarpia, brachte Heinrich Blaſel zu ſtärkſter Wirkung.
Daben andere Darſteller dieſer Figur mehr die Leidenſchaftlich=
leit
und Gier betont, ſo ließ Blaſel vor allem den Tyrannen und
SAdiſt hervortreten, und die kalte Berechnung und die Luſt an
Drauſamkeit kam ebenſo überzeugend zur Geltung, wie die glatte
Döflichkeit, in der die lyriſchen Stellen des erſten Aktes faſt
ciderlich verlogen klangen. Mit dieſen drei Rollen ſteht und
aur die ganze Oper alles andere iſt von geringerer Bedeutung.
Indeſſen waren auch die Nebenrollen ſehr gut beſetzt, der gut=

mütige, bigotte Meßner durch Heinrich Kuhn, der politiſche
Flüchtling Angelotti durch Heinrich Schlüter, die beiden ſubalter=
nen
Helfershelfer des Scarpia durch Eugen Vogt und Curt Theo
Ritzhaupt, erſterer der hartgeſottene Böſewicht, letzterer der unter=
würfige
und zugleich zitternde Diener. Schließlich ſei auch der
Schließer des Rudolf Buchner und die Stimme des Hirten
Martha Liebel als gut der Aufführung angepaßt erwähnt.
Sehr großen Eindruck machten die Bühnenbilder. Selten
haben wir eine ſo glückliche Löſung des Kircheninnern im erſten
Akt geſehen. Es war zu bewundern, mit welcher perſpektiviſchen
Virtuoſität und künſtleriſchen Feinheit die barocke Kuppelkirche
wiedergegeben war. Demgegenüber war die Kälte des Saales
im Palazzo Farneſe mit der nüchternen und doch reizvollen
Empiremöblierung dem im Napoleoniſchen Stil gehaltenen Scar=
pia
ausgezeichnet angepaßt. Auch die Engelsburg war pracht=
voll
, monumental die in ihrer Größe nur geahnte Engelsſtatue,
topographiſch genau das hell mondbeſchienene Rom. Max Fritzſche
als Schöpfer des Bühnenbildes und Franz Langer als Maler
haben Vorbildliches geleiſtet, und ebenſo zeugten Koſtüme, Haar=
trachten
und Beleuchtung von erleſenem Geſchmack. Daß auch
der Spielleitung von Bruno Heyn viel zu verdanken war, iſt
ſelbſtverſtändlich. Eine Anordnung im erſten Akt fanden wir
nicht gut, der Chor, verdrängt durch die Soldaten, flüchtet ſich
in den vorderſten Raum und muß dann beim Singen ſeine Auf=
merkſamkeit
auf die Prozeſſion hinten links lenken, um aber die
Fühlung mit dem Dirigenten zu behalten, zuweilen feſt geſchloſſen
nach rückwärts ſchauen. Wäre hier nicht eine andere Löſung zu
finden? Die Chöre klangen im ganzen recht gut, darſtelleriſch
dürfte vor dem Anfang des Geſanges noch mehr, hervorgerufen
durch die Kanonenſchüſſe und die Soldaten, Aengſtlichkeit in Er=
ſcheinung
treten.
Sehr gut war die muſikaliſche Leitung durch Franz Herburger,
er unterſtrich die dramatiſchen Akzente ausgezeichnet, ließ aber
immer wieder den Singſtimmen freie Bahn durch gute Dämpfung
der Orcheſterwogen. Die mächtige Steigerung am Ende des erſten
Aktes war von ergreifender Wirkung. Ein ſchwieriges Problem
ſind die Glocken im dritten Akt, wir ahnen nicht, auf welche Weiſe
es gelöſt wurde, der Anſchlag hatte Aehnlichkeit mit dem Klavier=
anſchlag
, das Nachklingen erinnerte uns an den Verſuch des Neo=
Bechſtein=Flügels mit ſeinen Radioröhren. Eine Ideallöſung war
es jedenfalls noch nicht, wenn auch die Töne recht rein klangen. Das
Landestheaterorcheſter ſpielte mit voller Hingabe, und dies muß
ganz beſonders anerkannt werden, da augenblicklich die Oper in
ſtarkem Maße den Spielplan beherrſcht, die Anforderungen an
Konzentration alſo beſonders groß ſind. Nach allen Aktſchlüſſen
wurden die Hauptdarſteller begeiſtert gefeiert und immer wieder
vor den Vorhang gerufen.
F. N.

Leſterreichs Gruß an die Saar!
Der Sohn des durch ſeinen Schwabenzug berühmten Dich=
ters
Adam Müller=Guttenbrunn aus dem Banat, deſſen
Vorfahren bekanntlich aus Fürth i. O. ſtammen und dem der
VDA. im vergangenen Sommer in dieſem Städtchen einen Gedenk=
ſtein
ſetzte, mußte infolge ſeiner volksdeutſchen Geſinnung ſeine
Heimat verlaſſen und weilt zurzeit in Deutſchland. Roderich
Müller=Guttenbrunn hat in den Jahren nach dem Weltkriege
eine Reihe von Romanen veröffentlicht, die im Verlag Weichert=
Leipzig erſchienen ſind, ſo Nach der Heimat möcht ich wieder,
(ein Anſchlußroman), Wiener Totentanz, Kommen wird der
Tag, die Geſchichte der nächſten deutſchen Befreiung und Die
Weltverſchwörer‟. Da ſich Müller=Guttenbrunn offen als Natio=
nalſozialiſt
bekannte, wurde er nach dem 25. Juli 1934 friſtlos
aus ſeiner Schriftleiterſtelle entlaſſen und hat nun ſein Heimat=
land
verlaſſen. Dem tapferen Saarvolk, das im Weſten des deut=
ſchen
Sprabgebietes gerade ein ſo herrliches Bekenntnis zu ſei=
nem
deutſchen Vaterlande abgelegt hat, widmet der Schriftſteller
folgendes Gedicht:

Als einſt in einem Vorort von Paris
Dem deutſchen Volk die ſchwerſte Stunde ſchlug,
Als triumphierte Haß und Lug und Trug,
Zerriß das deutſche Land ein einz’ger Schrei;
Man unterzeichnet heute in Verſailles!
Aus Elſaß. Polen, auch aus den Sudeten,
Aus Steiermark, Tirol, dem heil’gen Lande,
Schlug Deutſche man in fremder Staaten Bande.
Das Selbſtbeſtimmungsrecht galt für uns Deutſche nicht!
In tiefer Schmach erloſch das letzte Licht...

Man ſandte Negerhorden an den Rhein.
Verwehrte uns den deutſchen Ehrennamen.
Die Heimkehr in das Reich! Es kamen
Nun fünfzehn ſchwere Jahre für die Saar.
Ein Spiel, noch nie mit einem Volk gewagt:
Hier Frankreichs Gold, die Heimat aber arm, zernagt
Von Zwietracht, flügellahm des Reiches Aar.
Bis dann das große Wunder doch vollbracht
Und Deutſchland wieder Ehre hatte über Nacht!

Ohnmächtig ſpritzten Gift und Tinte die Verräter.
Es bellte auch bei uns manch Preſſeköter
Doch mehr als Kohlengruben. Eiſen. Stahl
Beſaß die Saar, das zeigte ihre Wahl
Ein Weg. ein Sinn, des ganzen Volkes Schrei:
Wir bleiben treu, die Saar ſei wieder frei!

Es grüßt Euch heut das deutſche Oeſterreich.
Ihr hämmert Stahl und Eiſen für das Reich,
Wir geben Berge, Seen und das Lied,
In Sehnſucht warten wir der Stund’, ſind auch ein Glied
Des deutſchen Rieſen, der die Muskeln ſpannt!
Heil deutſcher Saar! Wir von der Donau Strand
Sind ungebrochen. Hier die Bruderhand!

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 17

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

HEenie

z. Zi. Stadikrankenhaus.

Die Geburt einer Tochter
zeigen in dankbarer Freude an
Dr. med. Riemenſchneider
u. Frau Anni, geb. Hummel.
Darmſtadi, den 16. Januar 1935

(837

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſere liebe gute Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter, Schwägerin und Tante
Frau Marie Fuchs
geb. Blum
nach langem mit großerGeduld ertragenem
Leiden im Alter von 65 Jahren zu ſich zu
nehmen.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Familie P. Gries
Familie Ga. Schuſter.
Darmſtadt, Eichwieſenſtraße 9,
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(852
Die Beerdigung findet Freitag, 18. Januar,
nachm. 2½ Uhr auf dem Waldfriedhof ſtatt.

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Donnerstag, 17. Januar 1933

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Jahren, i. Küche
u. Haush. ſelb=
ſtänd
., ſehr ord=
nungsliebend
, p.
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Allen Verwandten und Be=
kannten
die traurige Mit=
teilung
, daß mein lieber
Mann und ſeiner Kinder
treuſorgender Vater, Groß=
vater
, Bruder und Onkel
David Weber
am 15. Januar 1935 von
ſeinemlangen, ſchweren,mit
Geduld ertragenem Kriegs=
leiden
erlöſt wurde.
In tiefer Trauer:
Meta Weber, geb. Meinke
nebſt Kinder
und Geſchwiſter.
Die Beerdigung findet am
Freitag, 18. Jan. 1935, 2 Uhr
auf dem Waldfriedhof ſtatt.

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Frankfurt: Donnerstag, 17. Januar
6.00: Bauernfunk. 6.15 und 6.30: Gymnaſtik 6.6: Zekk.
Meldungen. 6.50: Wetter. 6.55: Morgenſpruch.
Choral: Herr Jeſu, Licht der Heiden. 7.00: München: Das
Münchner Unterhaltungsorcheſter. Ltg.: Friedr. Rein. B.10:
Waſſerſtand, Wetter. 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. 9.00:
Nur Trier: Werbekonzert der Reichspoſtreklame. 9.15: Von
Trier: Muſik am Morgen. Mitglieder des Orcheſters Trierer Be=
rufsmuſiker
. 10.00: Nachr. 10.15: Stuttgart: Schulfunk:
Volksliedſingen. 10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und
Haus. 11.00; Werbekonzert. 11.30: Meldungen.
11.45: Sozialdienſt.
12.00: Königsberg: Muſikzug der SA.=Standarte 43. Ltg.: Mu=
ſikzugführer
Koſemund. 13.00: Stuttgart: Zeit, Saardienſt,
Nachr. 13.15: Emn Stündchen bei Albert Lortzing. ( Schall=
platten
). 14.15: Zeit, Nachr. 14.30: Wirtſchaftsbericht,
14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 14.55: Wetter. 15.00
Nur Frankfurt: Nachrichten der Gauleitung. 15.15: Kinder=
ſtunde
: Ein Schalksnarr kommt in die Schule. Eine Eulen=
ſpiegelei
.
16.00: Mannheim: Nachmittagskonzert des Landesorcheſters Gau
Württemberg= Hohenzollern. Ltg.: Jul. Schröder. 18.00
Deutſche Geſpräche. Dr. Herm. Burger: Erlebte Landſchaft.
18.20: Neue deutſche Dichtung: Franz Büchler, Licht von Innen
18.35: Katechismus für Sprachſünder. 18.45: Meldungen
18.50: Unterhaltungskonzert der Kavelle Franz Hauck. 19.45
Tagesſpiegel; Zeit, Nachr. 20.00: Nachr., Zeit. 20.10
Konzert. Das Funkorch. Ltg.: Rosbaud. 21.30: Das Hau=
zum
Schwan. Erinnerungen an einen großen Frieden. 22.00
Zeit, Nachr. 22.15: Nachr., Wetter, Sport. 22.30: Volks
muſik. 23.00: Königsberg: Tanzkapelle Erich Boerſchel.
24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.
OMistiun daudännnn
Donnerstag, 17. Januar
Berlin; 20.10: Bunter Tanz= und Unterhaltungsaben!
Friſch aus dem Druck.
Breslau: 19.00: Rund um die ſchöne Galathee. E
vergnügliches Wunſchkonzert.
Deutſchlandſender: 20.00: Aus dem Deutſche
Opernhaus, Berlin: Boccacciv. Komiſche Oper v. Supp
Frankfurt: 18.35: Katechismus für Sprachſünder.
Hamburg: 19.00: Legenden und Balladen aus no
diſchem Kreis.
Köln: 20.45: So faſt as Dürpem. Dortmund, Stadt d
Arbeit. Ein Funkbild.
Königsberg: 19.10: Was auch immer werde ſtehl zu
Heimaterde. Grenzlandabend.
Leipzig: 20.50: Vaterland. Drama von Emil Strau
München: 20.10: Die Schlacht an den Propyphäen. Eit
Münchener Angelegenheit aus d. Zeit als C. B. Schwer
jung war.
Stuttgart: 20.15: Kunſt=Sport=Kämpfe. Um den ve
goldeten Richtſtrahler des Reichsſenders Stuttgart,
Prag: 19.30: La Boheme, Oper von Puccini,
Wien: 19.40: Muſikal. Allerlei,

[ ][  ][ ]

Donnerstag, 17. Januar 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 17 Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 17. Januar 1935.
* Geh. Oberbanrak. Miniſkerialrak i. R.
Reinhard Klingelhöffer .
Wenige Tage, nachdem das hochverdiente ehemalige Mitglied
der Miniſterialabteilung für Bauweſen, Geh. Oberbaurat Mini=
ſterialrat
i. R. Dr. med. e. h. Paul zur ewigen Ruhe eingegangen
war (vgl. unſ. Beſpr. in der Nr. v. 8. 1. 35) ſtanden die Fach=
genoſſen
der Technik an dem Grabe ſeines Vorgängers im Amte,
des Geh. Oberbaurats und Miniſterialrats i. R.
R. Klingelhöffer, um dieſem die letzte Ehre zu erweiſen.
Auch er ſtand über 40 Jahre an hervorragender Stelle der Heſſ.
Staatsbauverwaltung und der Beginn ſeiner Tätigkeit fiel in die
Zeit, in der der heſſiſche Staat nach den damals aufgetretenen
Baubedürfniſſen eine geſteigerte Bautätigkeit aufnehmen mußte.
So fielen dem Verſtorbenen zahlreiche größere Bauaufgaben zu.
die ſeiner Oberleitung in den Geſchäftsbereichen der Miniſterien
des Innern und der Juſtiz unterſtanden. Zu erwähnen ſind hier
namentlich die großen Landes=Heil= und Pflegeanſtalten in
Philippshoſpital=Goddelau, in Alzey und Gießen, die Bauten der
Landesuniverſität, der höheren Schulen des Landes, der Straf=
anſtalten
in Butzbuch und Marienſchloß, ſowie der großen Juſtiz=
gebäude
und zahlreicher Amtsgerichtsbauten, ſowie Bauten der
Verwaltungsbehörden, wie Kreisämter und dal. Miniſterialrat
Klingelhöffer hatte als hochbautechniſcher Referent der Bauver=
waltung
großen Anteil an dem Aufbau und der Grundrißgeſtal=
tung
, der konſtruktiven Ausführung und zweckmäßigen Einrich=
tung
dieſer zahlreichen Gebäude des Staates, ebenſo wurde ſein
Rat als Begutachter von Bauten der Gemeinden und Kirchen und
ſonſtiger öffentlicher Körperſchaften dank ſeiner umfaſſenden, tech=
niſch
=wiſſenſchaftlichen Kenntniſſe und Erfahrungen gern gehört
und beachtet.
Daneben galt ſein Intereſſe den ſonſtigen Fragen der Technik,
der Ausbreitung wiſſenſchaftlicher Kenntniſſe und Forſchungs=
arbeiten
, wie ſie den Fachvereinen als Aufgabe geſtellt ſind. So
gehörte er über 60 Jahre und ſeit ſeiner Gründung dem Mittel=
rheiniſchen
Architekten= und Ingenieur=Verein als Mitglied und
Mitarbeiter an. bekleidete in ihm mehrfach Vorſtandsämter und
gab in Vorträgen ſeine Erfahrungen bekannt, die er bei Planung
und Ausführung von Bauten in ſo reichem Maße zu ſammeln Ge=
legenheit
hatte. Im Jahre 1924 wurde er zum Ehrenmitglied des
Vereins ernannt.
Die Fachgenoſſen des Verſtorbenen, insbeſondere diejenigen,
die mit ihm und unter ihm arbeiteten, werden ihm über das Grab
hinaus ein treues, ehrendes Gedenken bewahren.

Schulfeiern am 18. und 30. Januar 1935.
Die Miniſterialabteilung für Bildungsweſen, Kultus. Kunſt
und Volkstum gibt eine Verfügung über Schulfeiern am 18. und
30. Januar heraus, in der es heißt:
Der Herr Reichs= und Preußiſche Miniſter für Wiſſenſchaft,
Erziehung und Volksbildung hat angeordnet, daß am 18. Jonuar
d. J.. dem Tag der Gründung des Deutſchen Reiches, in allen
Schulen Reichsgründungsfeiern veranſtaltet werden. Die Feier
wird zweckmäßig unter Ausfall der letzten Unterrichtsſtunde an
den Vormittagsunterricht angeſchloſſen.
Weiterhin hat er angeordnet, daß am 30. Januar d. J. des
Regierungsantritts unſeres Führers und Reichskanzlers und da=
mit
des Geburtstages des nationalſozialiſtiſchen Staates in wür=
diger
Weiſe gedacht wird. Der Schulunterricht fällt an dieſem
Lage nicht aus.
Zuſammenſchluß im Verkehrsleben Darmſtadks.
Am Dienstag, den 22. Januar 1935, abends 20.15 Uhr, findet
Im oberen Saal des Brauerei=Ausſchankes Zur Krone der Zu=
ſammenſchluß
der Darmſtädter Bezirksvereine mit dem Verkehrs=
und Verſchönerungsverein Darmſtadt und Umgebung e. V. ſtatt.
Hierzu ſind die Mitglieder der Bezirksvereine und diejenigen des
Verkehrs= und Verſchönerungsvereins eingeladen Erſcheinen iſt
Pflicht! Den Mitgliedern der bisherigen Bezirksvereine iſt vor
kurzem eine Einladung zugegangen, daß obige Verſammlung am
Freitag, den 18 Januar ſtattfinden würde. Das iſt unrichtig, da
die Zuſammenkunft auf Dienstag, den 22. Januar 1935, verſchoben
wurde.
Heſſiſches Landeskheater Darmſtadt.
GROSSES HAUS

Donnerstag,
17. Januar Anfang 19.00, Ende gegen 23.15 Uhr. Miete C 14.
Preiſe 0.70 bis 5.50.
Tannhäuſer. Freitag,
18. Januar Anf. 20,00. Ende geg. 22 Uhr. Kraft durch Freude.
Geſchloſſene Vorſtellung.
Hockewanzel. Samstag,
19. Januar Miete E 13.
Anfang 19.30. Ende 22 Uhr.
Preiſe 0.70 bis 5.50.
Tosca. Sonntag.
20. Januar Anfang 19.30 Ende nach 22 Uhr. Außer Miete.
Preiſe 0.50 bis 3.00.
Der Bettelſtudent. KLEINES HAUS Donnerstag,
17. Januar Anfg. 20,00. Ende 22.30 Uhr. Zuſatzm. V. 10. Vorſt.
In neuer Einſtudierung und Ausſtattung:
Preiſe 0.70 bis 3.80.
Iphigenie auf Tauris. Freitag.
18. Januar Anfg. 20,00 Ende geg. 22 Uhr. Zuſatzm. W. 7. Vorſt.
Der Poſtillon von Lonjumeau. Preiſe 0.80 bis 4.50. Samstag,
19. Januar Anfang 15.00, Ende gegen 17.30 Uhr.
Deutſche Bühne, Jugendring I, 3. Vorſtellung.
Minna von Barnhelm. Geſchloſſene Vorſtellung. Sonntag.
20. Januar Anfg 19.30, Ende 21.45 Uhr. Deutſche Bühne O 9.
Preiſe 0.70 bis 3.90.
Die drei Eisbären.

Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet im Kleinen
us des Heſſiſchen Landestheaters die erſte Aufführung von
ſethes Schauſpiel Iphigenie auf Tauris in der neuen
ühnenbild:

Eie Sach e elie. d e en en eict
hoas) und Hannes Stelzer (Pylades).
Im Großen Haus des Landestheaters findet heute abend
e Aufführung von Richard Wagners Oper Tannhäuſer
der großen Neuinſzenierung von Prof. Max Hofmüller und
of. Leo Paſetti ſtatt. Die muſikaliſche Leitung der Aufführung
t Generalmuſikdirektor Karl Friderich. Die Partie der Eli=
beth
wird Marlene Müller von den Städtiſchen Bühnen Chem=
* als Gaſt ſingen. Die Beſetzung der übrigen Hauptpartien
Liſelott Ammermann, Karl Biſſuti, Karl Köther und
dachim Sattler iſt gegenüber der erfolgreichen Premiere unver=
idert
.
Nachdem die vor vierzehn Tagen ſtattgefundene Aufführung
n Millöckers klaſſiſcher Operette Der Bettelſtudent als
oksvorſtellung zu kleinen Preiſen im Heſſiſchen Landestheater
nen ſo ſtarken Beſuch fand, daß zahlreiche Wünſche nach Kar=
n
nicht mehr befriedigt werden konnten, hat das Heſſiſche Lan=
Stheater eine Wiederholung angeſetzt. Der Bettelſtudent wird
mnach am kommenden Sonntag abend im Großen Haus aber=
als
als Volksvorſtellung zu kleinen Preiſen gegeben; der Vor=
rkauf
dazu hat bereits wieder ſehr lebhaft eingeſetzt.

(röffnung der Volksbildungsſtätte Darmſtadt
im Deutſchen Volksbildungswerk.

* Im Feſtſaal des Reaſgymnaſiums fand geſtern in feierlichem
Rahmen die Eröffnung der neuen Volksbildungsſtätte
Darmſtadt im Deutſchen Volksbildungswerk ſtatt.
Nachdem die einleitende Muſik von Haydns Kaiſervariatio=
nen
, vom Schnurrbuſch=Quartett geſpielt, verklungen waren,
eröffnete der Kreisbeauftragte für Volksbildung, Pg. Kruſe,
den Feſtakt mit Worten herzlicher Begrüßung, die ſich an alle An=
weſenden
, beſonders aber an den Gauſchulungswalter der DAF.,
Pg. Demmer, den Gaubeauftragten für Volksbildung, Pg.
Sangiorgio, und den Kreispropagandaleiter und Kreiswart
K. D.F.. Pg. Malcomes, richteten. Anſchließend ergriff dann
Gauſchulungswalter Pg. Demmer
das Wort zu längeren grundſätzlichen Ausführungen, in denen er
u. a. folgendes darlegte:
Wir ſtehen alle noch unter dem Eindruck des geſtrigen Tages,
an dem ein Teil unſeres Volkes bewieſen hat, daß es den feſten
Willen hat. auf dem Weg zur großen deutſchen Einheit zu mar=
ſchieren
. Immer geht ein Volk ſeinem Niedergang entgegen, wenn
ſich verſchiedene Weltanſchauungen gegenüberſtehen und bekämpfen.
Weltanſchauung iſt die Anſchauung vom Sinn des Lebens. Ein
Teil unſeres Volkes ſah bis vor kurzem dieſen Sinn in einem
freien Sichausleben des Einzelnen, dieſe Anſchauung vertrat der
Liberalismus, aus dem ſich konſequenterweiſe der Internationalis=
mus
ergab. Man glaubte an die Gleichheit aller Völker, glaubte, alle
auf dieſelbe Stufe des Denkens und Handelns bringen zu können.
Alle dieſe Weltanſchauungen kämpften mit den verſchiedenſten
Mitteln um Geltung und Macht und erreichten doch oft nur das
Gegenteil von dem, was ſie gewollt hatten. Eine Weltanſchauung
kann ſich nur durchſetzen, wenn ſie aufgebaut iſt auf den Geſetzen
der Natur, die der Menſch nicht umformen kann. Der Glaube an
dieſe Geſetze der Glaube an das eigene Leben unſeres Volkes
ſchlummert ſchon immer in den Deutſchen, beſonders ſtark aber
lebte dieſer Glaube in unſerem Führer. In einem kurzen Rück=
blick
zeigte der Redner, wie ſchon in der Vergangenheit große
Männer wie Herrmann der Cherusker, Friedrich der Große, Bis=
marck
, verſucht haben, unſerem Volk die Einheit zu geben, die es
ſo dringend bedarf. Aber alle dieſe Verſuche konnten das Volk nicht
reſtlos zuſammenſchweißen, die Bindung zwiſchen ſeinen einzelnen
Schichten und Gliedern war gelöſt. So kam es, daß man 1914
glaubte, uns überwältigen zu können, aber man hatte ſich in der
urſprünglichen Kraft der deutſchen Volksſeele getäuſcht. Der große
Krieg ließ uns die deutſche Einheit erleben. Wohl kam die Re=
volte
von 1918, aber in den dunkeln Jahren der Nachkriegszeit
erſtand uns im Führer ein Mann, der die Kraft hatte, die große
Idee der deutſchen Einheit zu formen. Er zeigte den Weg, und
immer mehr und mehr kamen dazu, ihm zu folgen, mit ihm die

VDA. Die Frauengruppe des VDA. veranſtaltet am 18.
Januar. 20 Uhr, in der Krone wiederum einen ihrer beliebten
Heimabende, bei denen ſich die Mitglieder mit Frauen und
Mädchen aller Stände ſich zwanglos zuſammenfinden, um ſich im
Sinne des Führers mit dem volksdeutſchen Gedanken vertraut
zu machen. Wiederum wird eine Auslandsdeutſche über ſelbſt
erlebte Volkstumskämpfe berichten und Schilderungen aus dem
ſiegreich beendeten Saarkampf geben. Selbſtverſtändlich wird kein
Eintritt erhoben. Handarbeit mitbringen.
Neſſelwang im Allgäu
iſt der ideale Winterſportplatz. Dorf ſinden Sie
Berge, Schnee und Winterſonne.
3 Winterſport=Reiſen
mit Reichsbahn D=Zug
führen in ein Gebiet, das ſelbſt bei ungünſtigen Witterungs=
verhältniſſen
die Ausübung des Winterſports garantiert,
ſowie gute Unterkunft und tadelloſe Verpflegung bietet.
Eislauf, Skilauf, Rodeln, Pferdeſchlitten= und
Auto=Ausflüge, erſtklaſſige Skiſchule am Ori.
Schneehöhe im Tal 45 cm, auf dem Berg 120 cm.
1. Fahrt vom 26. Januar 1935 (nachts) bis 3. Februar 1935
8 Tage einſchl. Fahrt und Penſion . . . . . RM. 59.
2. Fahrt zom 2. Februar 1935 (nachts) bis 10. Februar 1935
8 Tage einſchl. Fahrt und Penſion .. . . . RM. 39.
3. Fahrt vom 26. Januar 1935 bis 10. Februar 1935
15 Tage einſchl. Fahrt und Penſion . . . . RM. 96.
Im Geſamtpreis ſind eingeſchloſſen: Fahrpreis 3.Kl. D=Zug.
Unterkunft und Verpflegung ſind in guten Häuſern ge=
ſichert
. Die Verpflegung beginnt mit dem Frühſtück am
Ankunftstag und endet mit Frühſtück am Abreiſetag.
Auskunft und Anmeldungen für die Leſer des Darm=
ſtädter
Tagblattes am Schalter der Geſchäftsſtelle,
Rheinſtraße 23, Telefon 1. Reiſeſchalter iſt geöffnet:
102 und 36 Uhr.

Wiederholungs=Näh= und Zuſchneidekurſus des Vereins
der Freundinnen junger Mädchen. Am Freitag, dem 18. Januar
1935, 3 Uhr, beginnt im Heim des Vereins, Sandſtraße 24, ein
achtwöchiger Wiederholungs=Näh= und Zuſchneidekurſus für Un=
bemittelte
unter Leitung einer techniſchen Lehrerin. Material
iſt mitzubringen. Der Unterricht findet jeden Mittwoch und
Freitag von 36 Uhr ſtatt. Ein kleiner Unkoſtenbeitrag von
20 Pf. pro Nachmittag wird erbeten. Wer nicht in der Lage iſt,
dieſen Beitrag zu zahlen, kann gegen leichte Näharbeit für den
Verein teilnehmen. Anmeldung Freitag, den 18. Januar vor
Beginn des Kurſus. Es wird hiermit wieder Frauen und Mäd=
chen
jeden Standes günſtige Gelegenheit geboten, ihre eigene
Kleidung und Wäſche in Stand zu ſetzen und einfache Neuanfer=
tigungen
vorzunehmen.
Viele Wenig ergeben ein Biel!
Spende deshalb auf das Konto des Winterhilfswerks
Nr. 5000 bei der Städtiſchen Sparkaſſe,
Nr. 3500 bei der Dresdener Bank und
Nr. 16000 bei der Deutſchen Bank.

Evangeliſche Frauenhilfe, der Johannesgemeinde. Wir
machen unſere Mitglieder und Freunde unſerer Arbeit aufmerk=
ſam
auf den heute abend im Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26, ſtatt=
findenden
Teeabend.

deutſche Volksgemeinſchaft zu erſtellen. Auf gegenſeitiger Achtung
und Liebe wollen wir den deutſchen Sozialismus aufbauen, jeder
ſoll ſeinen Beruf im Dienſt des Vaterlandes ausüben. Auch
die Wiſſenſchaft ſoll im Dienſt der Volksgemeinſchaft ſtehen und
Kunſt und Kultur nicht nur Eigentum einer kleinen Klaſſe von
Sachverſtändigen und Bevorzugten ſein.
Den Sinn der neuen Volksbildungsſtätte ſah der Redner
nicht in einer Vermittlung ſtrengen toten Wiſſens. Dieſe Bil=
dungsſtätte
ſoll uns nur die Möglichkeiten an die Hand geben,
lebendigen Anteil zu haben am ganzen Leben unſeres Volkes. Es
geht um eine weltanſchauliche Formung der Menſchen, es geht
darum, den Weg zu einer geſunden kulturellen Grundlage unſeres
Volkes zu finden. Vor allem ſollen diejenigen, die bis jetzt keinen
Teil an den Kulturgütern unſeres Volkes haben konnten, langſam
dazu hingeführt werdea, ſie wirklich genießen zu können,
Alle Erkenntnis, die hier geſammelt wird, alle Arbeit, die
hier getan wird wird ihren Sinn, im Hinblick auf die deutſche
Volksgemeinſchaft finden, zu der uns der Führer den Weg ge=
zeigt
hat.
Der Leiter der Volksbildungsſtätte Darmſtadt.
Pg. Dr. Heldmann,
ging dann auf die praktiſchen Fragen dieſer neuen Einrichtung ein
und betonte vor allem, daß die Volkshochſchule Darmſtadt ſeit der
nationalen Revolution im nationalſozialiſtiſchen Geiſte gearbeitet
habe. Bis jetzt war man in dieſer Arbeit auf ſich ſelbſt angewieſen,
nun aber ſei die Eingliederung in das große deutſche Volksbil=
dungswerk
erfolgt, nun ſteht die NSDAP. ſelbſt hinter dieſer
Arbeit! Der Redner ging dann näher auf einige der vorge=
ſehenen
Kurſe ein und gab kurze einführende Bemerkungen dazu.
Da eine Reihe von Dozenten ſelbſt anweſend war, konnten ſie ſelbſt
das Wort ergreifen, um in großen Zügen das Weſentliche der ein=
zelnen
Lehrgänge herauszuſtellen. So ſprach Pg. Würtz über die
weltanſchaulichen und ſtaatspolitiſchen Grundlagen des National=
ſozialismus
Pg. J Paetzoldt über Vererbung und Zwillings=
forſchung
, Prof. Dr. Praetorius über Familienforſchung und
Erbkunde, Pg. E. Meywaldt über Eltern und Kind, E Hed=
daeus
über muſikpädagogiſche Fragen, Lic von der Au von
heſſiſchen Volksbräuchen, Pg. F. Scriba über Elektrizität im
täglichen Leben.
Als Abſchluß der Feierſtunde hörten wir zwei George=Gedichte
(aus dem Neuen Reich) geſprochen von H. H Krumb, und einen
Schumann=Quartett=Satz, geſpielt vom Schnurrbuſch=Quartett
Kreisſchulungswalter Pg. Kruſe brachte ein dreifaches Sieg=Heil
auf den Führer aus, in das alle Anweſenden lebhaft einſtimmten.

Vorkrag Prof. Haushofer.

Weſt=öſtliche Weltpolitik und ihr Rückſchlag.
Als zweite Vortragsveranſtaltung der Dozentenſchaft an der
Techniſchen Hochſchule Darmſtadt fand geſtern nachmittag in der
voll beſetzten Otto=Berndt=Halle ein Vortrag von Prof. Dr.
K. Haushofer, dem bekannten Geopolitiker, ſtatt, der ſich
hauptſächlich mit den weltpolitiſchen Fragen des Fernen Oſtens
und ihren Rückwirkungen auf Europa und beſonders Deutſchland
befaßte.
Zu Beginn begrüßte der Führer der Dozentenſchaft, Prof.
Lieſer, den Vortragenden und die Verſammlung, namentlich
die Herren Regierungsrat Reiner den ſtellvertretenden Gau=
leiter
, Staatsminiſter Jung, Oberbürgermeiſter Wamboldt Re=
gierungsrat
Ringshauſen, Verwaltungsdirektor Löwer, ſowie die
Vertreter der Partei, SA., der Studentenſchaft und Dozenten=
ſchaft
.
Prof. Haushofer begann ſeinen Vortrag mit einem alten
Weisheitswort des Oſtens Nach dem Siege binde den Helm
feſter, und begründete dann, warum wir Deutſche auch heute
nach dem Siege an der Saar Urſache haben, nach dieſem Wort
zu handeln, und uns auch durch den gewiſſermaßen innenpoliti=
ſchen
Erfolg an der Saar nicht den Blick nach außen, über den
Erdkreis hin, ablenken laſſen dürfen. Vielmehr müſſen wir alle
weltpolitiſchen Vorgänge mit größter Aufmerkſamkeit verfolgen
und beſonders jede Verlagerung der Kräfte zwiſchen dem Oſten
und dem Weſten hinſichtlich ihrer Folgen für uns betrachten.
Mit den Gewittern verglichen, die im Oſten im Aufſteigen ſind,
kann Europa, trotz aller Spannungen, nur als ein Sturmfeld
zweiten Ranges bezeichnet werden. Der näheren Darlegung und
Begründung dieſes Satzes diente der Hauptteil der Ausführun=
gen
Prof. Haushofers, die er an der Hand ſehr inſtruktiver und
die Anſchauung ſehr erleichternder Karten vornahm, ohne die
eine Wiedergabe der Einzelheiten nicht recht verſtändlich ſein
würde. Im weſentlichen ſind es drei Sturmfelder, denen ent=
ſcheidende
Bedeutung (auch für die europäiſche Politik infolge
der Rückwirkung der öſtlichen Vorgänge) zukommt, und deren
Urſprung und Ausdehnung im Laufe des ſtellenweiſe nicht leicht
zu verſtehenden Vortrags (was auch im wörtlichen Sinne des
akuſtiſchen Verſtehens gilt) klargelegt wurden. Da iſt einmal das
pazifiſche Problem, das durch die Manöver der USA.=Flotte im
nordpazifiſchen Ozean in ſeiner Bedrohlichkeit beſonders deutlich
wurde. Zweitens iſt die ungelöſte Frage der indiſchen Verfaſ=
ſung
, die in ihrer jetzigen Form von 360 Millionen Menſchen
abgelehnt wird, von unmittelbarer Bedeutung für die europäiſche
Politik. Das dritte große Problem im Fernen Oſten liegt in
der Frage ob China, ob 480 Millionen Chineſen durch die
Bolſchewiſierung hindurchgehen müſſen, oder ob es den Japanern
gelingt, ſie zu ſich herüberzureißen. Was der Kommunismus

ei de Srie i e edechſachde ui ſeiſe euie
Gegenſätze zwiſchen ozeaniſchem und kontinentalem Block erſicht=
lich
wurden, die am deutlichſten die Wurzeln der Konflikte und
Probleme erkennen ließen.
Als wichtigſte Schlußfolgerung ſtellte Prof. Haushofer den
Unterſchied feſt zwiſchen den Mächten, die heute an der Erhaltung
des Beſtehenden und ihres Beſitzes intereſſiert ſind, (England,
Frankreich. Sowjetrußland, USA.), und den Mächten die not=
wendig
auf eine Erneuerung und Bewegung angewieſen ſind.
Unter dieſer letzten Gruppe ſteht Deutſchland an erſter, Italien
und Japan erſt an zweiter Stelle. Unſere Aufgabe ſo etwa
ſchloß der Vortragende muß es ſein, an der Spitze der Mächte
der Erneuerung mutig vorwärtszuſchreiten. Wir dürfen nicht in
die Trägheit des Beharrens verſinken, ſondern müſſen mit jener
Dynamik und Bewegung, die wir in unſerer inneren Entwicklung
vorbildlich bewieſen haben, auch unſeren äußeren Aufgaben mutig
entgegentreten, um unſerem Vaterland wieder die Weltgeltung
zu erringen, die ihm zukommt.

Die Saar kehrt heim! Gedenkmarken der
Deulſchen Reichspoft.
Die Deutſche Reichspoſt gibt zur Feier des überwältigenden
Sieges, den die Saarbevölkerung am 13. Januar bei der Ab=
ſtimmung
über die Rückgliederung des Saargebietes nach Deutſch=
land
davongetragen hat. Gedenkmarken zu 3, 6. 12 und 25 Rpfg.
heraus. Das Markenbild der Wertzeichen, deren Verkauf am 16.
Januar beginnt, zeigt die Mutter Deutſchland, die ihr heimkehren=
des
Kind, das Saargebiet, in ihre Arme ſchließt; am oberen Rand
tragen die Marken die Inſchrift: Die Saar kehrt heim!

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lee le

Aulte

AÖtLTiAZ
Kt

gebchiedene verwen:
dangsmogtichkeiten
unſeresWeinbrang

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 17

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 17. Januar 1935

Aus der NSDAP.

Der Kreisleiter.
Kreisſchulungsamt.
Am Samstag, den 19. Januar 1935, findet im Hanſa=Hotel,
Rheinſtraße um 19.30 Uhr pünktlich, eine Sitzung der Schulungs=
leiter
der Ortsgruppen des Kreiſes Darmſtadt ſtatt. Mit Rückſicht
auf die Wichtigkeit dieſer Sitzung iſt vollzähliges Erſcheinen un=
erläßlich
!

Schulungsabende finden ſtatt:
am Montag, den 21. Januar 1935, in Arheilgen; es ſpricht
Pg. Frd. Becker;
am Montag, den 21. Januar 1935, in Ober=Ramſtadt; es
ſpricht Pg. Plagge;
am Dienstag, den 22. Januar 1935, in Nieder=Ramſtadt;
es ſpricht Pg. Weil, Eberſtadt;
am Mittwoch, den 23. Januar 1935, in Nieder=Beerbach; es
ſpricht Pg. Oldigs;
am Mittwoch, den 23. Januar 1935, in Pfungſtadt; es ſpricht
Pg. Frd. Becker;
am Donnerstag, den 24. Januar 1935, in Meſſel; es ſpricht
Pg. Frd. Becker:
am Donnerstag, den 24. Januar 1935, in Gräfenhauſen; es
ſpricht Pg. Emil Becker:
am Freitag, den 25. Januar 1935, in Malchen; es ſpricht Pg.
Weil, Eberſtadt;
am Freitag, den 25. Januar 1935, in Hahn; es ſpricht Pg. Born,
Pfungſtadt;
am Samstag, den 26. Januar 1935, in Erzhauſen; es ſpricht
Pg. Frd. Becker.
Der Kreisleiter Pg. Wamboldt hält am 17. Januar 1935
ab 18. Uhr Sprechſtunden in Roßdorf ab (Bürgermeiſterei.) Ab
19.30 Uhr in Ober=Ramſtadt. (Bürgermeiſterei.)

NS.=Bund Deutſcher Technik, Gau Heſſen=Naſſau.
Der Obmann der techniſchen Organiſationen, Pg. C. F. Diehl,
gibt folgende Anordnung des Pg. Dr.=Ing. Todt bekannt:
Anordnung
an die Gliederungen des NSBDT.,
an die Gliederungen der RTA.=Vereine.
Bei der Reichsleitung des NSBDT. und der RTA., iſt eine
Abteilung Sachverſtändigenweſen gebildet, deren Aufgabe es iſt,
bei der Neuordnung des Sachverſtändigenweſens mitzuarbeiten.
In den Bezirken und Gauen iſt ein Vertrauensmann für die Tech=
niker
, die freiberufliche Sachverſtändige ſind, auch wenn ſie von
keiner Seite beeidigt werden, einzuſetzen.
Die Namen der Vertrauensmänner bei den Gauen ſind bis
zum 1. Februar 1935 der Reichsleitung des NSBDT. und der RTA.
durch die gemeinſamen Obmänner der techniſchen Organiſationen
zu melden. Die Reichsfachſchaft für das Sachverſtändigenweſen hat
ihre Gaufachſchaftsleiter angewieſen, die Vertrauensmänner des
NSBDT. und der RTA. zu den Sitzungen der Arbeitsausſchüſſe
für die Neuordnung für das Sachverſtändigenweſen hinzuzuziehen."
Alle Kreisdienſtſtellenleiter des NSBDT. melden für ihren
Kreis ſofort einen geeigneten Parteigenoſſen.

Der NSDBb. (Stahlhelm) und der Saar=Sieg.
Der Bundesführer des NSDFB (Stahlhelm), Reichsminiſter
Franz Seldte hat an den Reichs=Saarkommiſſar Gauleiter
Bürckel folgendes Telegramm gerichtet: Ich beglückwünſche Sie
zu dem überwältigenden Sieg an der Saar, welcher deutſche
Treue ſowie Ihrer und Ihrer Mitarbeiter hingebender Arbeit zu
verdanken iſt.
Dem Führer des Landesverbandes Saar des NSDFB ( Stahl=
helm
), Altenburg, telegraphierte der Bundesführer: Ich und
der Bund beglückwünſchen die alten treuen Kameraden zur Rück=
kehr
der Saar in das Reich. Deutſche Treue und ſoldatiſche Zähig=
keit
haben geſiegt.
Der Frontkämpferbund Amerika an den Bun=
desführer
: Der Landesverband Nordamerika des NSDFB.
(Stahlhelm) und 2012 Amerikaner bei der Saarkundgebung be=
grüßen
ſtürmiſch den deutſchen Sieg und entbieten Grüße Bund,
Heimat und Führer. In Treue feſt, Sieg=Heil!
(gez.) Freiherr von Schrötter.
Mit dem Saarſieg treten 18 000 Kameraden zum NSDFB. über.
Der Bundesführer hat an alle Landesführer folgenden Be=
fehl
ergehen laſſen. Der NSDFB. (Stahlhelm) begrüßt in dank=
barem
Stolz den Sieg an der Saar. Die Einheiten des Bundes
haben beſchloſſen, an den Saarkundgebungen teilzunehmen.

Deutſche Jugend.
Eine Winterhilfsveranſtaltung der Darmſtädter Turn= und Sport=
vereine
im Großen Haus am Sonntag, dem 27. Januar.
Man muß es den Darmſtädter Turn= und Sportvereinen
laſſen: Sie ſind raſtlos und unermüdlich tätig. Kaum iſt die
eine Veranſtaltung vorüber, da beginnen ſchon wieder die Vor=
bereitungen
für die nächſte.
Schon mehrere Male in dieſer Saiſon ſtellten ſich die Turn=
und Sportvereine in den Dienſt der Winterhilfe. Am Sonn=
tag
, dem 27. Januar, werden ſie nun mit einer Groß= Ver=
anſtaltung
an die Oeffentlichkeit treten, die ihre Arbeit nicht an
den altgewohnten Uebungsſtätten zeigt, ſondern auf den Brettern
des Theaters.
Nachmittags um 2. 30 Uhr findet im Großen Haus
das beſtbekannte Bühnen=Feſtſpiel Deutſche Jugend ſtatt,
das von dem Darmſtädter Lokaldichter Wilhelm Hanſt verfaßt
wurde und vollen Beifall gefunden hat. Herr Hanſt iſt auf die=
ſem
Gebiet kein Neuling. Das obige Feſtſpiel darf man aber zu
ſeinen beſten Werken rechnen.
Wir werden auf den Inhalt des Spiels noch näher zurück=
kommen
, ſchon jetzt kann aber geſagt werden, daß es gerade in
die heutige Zeit hineinpaßt, da Turnen und Sport ſich zu einer
Einheit gefunden haben.
An der Veranſtaltung wirken folgende Darmſtädter Vereine
mit: Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846, Fechtklub,
Kanuklub, Polizeiſportverein Radfahrervereine, Reichsbahn
TSG.. Skiklub Darmſtadt=Odenwald, Schwerathletikvereine,
Schwimmklub Jung=Deutſchland, Sportverein 98, Tennis= und
Eisklub, Turnerbund Jahn Turngemeinde Beſſungen 1865, ſo=
wie
die Vereine Almenrauſch und Bayernverein. Die Geſamt=
veranſtaltung
ſteht unter der verantwortlichen Leitung der hieſi=
gen
Ortsgruppe des Reichsbundes für Leibesübungen.

Verein der Vogelfreunde. In der letzten Monatsverſamm=
lung
ſprach der Kuſtos des Heſſiſchen Landesmuſeums. Dr. Held=
mann
, über Die Singvogel in ihren natürlichen
Wohngebieten‟. Der Redner führte etwa folgendes aus:
Das Vogelleben iſt abhängig vom Boden, der Pflanzen= und Tier=
welt
und dem Klima der Landſchaft. Die urſprüngliche Landſchaft.
wie ſie beim Verklingen der Eiszeit beſtand, gliederte ſich in Fel=
ſengebiete
, Waldgebiete, Steppen mit Einzelbäumen, Baumgrup=
pen
, Gebüſch, Gras bis hin zur ſandigen Einöde und in Niederun=
gen
mit Auwald. Weidengebüſch, Sumpfgras= und Röhrichtflächen.
die offenes Waſſer umgaben. Jedes dieſer Gebiete barg ſeine
eigentümliche Vogelwelt. Bis heute, wo die letzten Reſte urſprüng=
licher
Landſchaft verſchwinden, iſt dieſe durch Klimawechſel und
entſprechend dem Wachstum des Menſchengeſchlechts vollkommen
verandert. Die Steinbauten der Menſchen ſind entſtanden und
haben den Felſenvögeln neue Wohnungen gegeben. Die Steppe
verwandelte ſich in Kulturſteppe und Gartenland. Ueber dieſes
haben ſich eine ganze Reihe Waldvögel ausgebreitet. Sie machen
keinen Unterſchied zwiſchen Wald= und Gartengelände. Nur we=
nige
Waldbrüter ſind übrig geblieben. Die Vögek aber derjver=
ſchwindenden
Sumpf= und Einödflächen müſſen, ſoweit ſie ſich nicht
der Kulturlandſchaft anpaſſen können, ſich eine neue Heimat ſuchen.
Der lehrreiche Vortrag und die wahrhaften Worte wurden von
den zahlreich erſchienenen, Freunden unſerer Beſtrebungen mit
großem Intereſſe und lebhaftem Beifall aufgenommen.

Schwurgerichtsperiode des Landgerichts. Die Juſtizpreſſe=
ſtelle
teilt mit: Die nächſte Schwurgerichtsperiode des Land=
gerichts
der Provinz Starkenburg in Darmſtadt beginnt am Mon=
tag
, dem 21. Januar 1935, unter dem Vorſitz des Herrn Land=
gerichtsdirektors
Weiß. Zur Verhandlung ſtehen bis jetzt eine
Meineids= und eine Totſchlagsſache,

Die deutſcheArbeitsfront

Berufsgruppenamt der DA5.
Im Zuge des Aufbaues der Reichsberufsgruppen der DAF.
ſind innerhalb des Berufsgruppenamtes die folgenden Leiter der
Berufshauptgruppen berufen worden:
Metallwerker: Richard Haaſe, Chemiewerker: Walter Gentſch.
Werkberufe Stein und Erde: Walter Kannegieß, Textilwerker:
Hans Kaatz, Buchdrucker und Papierwerker: Ernſt Mielke. Holz=
werker
: Theobald Graſer, Bekleidungsberufe: Kurt Rutkowſki,
Bauwerker: Ferdinand Streithofer, Werkleute des Verkehrs: Her=
mann
Böning. Berufe der Schiff= und Luftfahrt: Paul Klemp,
Berufe in Land= und Forſt: Walter Thieß, Kaufmanns= und Büro=
gehilfen
und Behördenangeſtellte: Auguſt Haid, Stellvertreter:
Rudolf Sube, Ingenieure. Chemiker und Werkmeiſter: Oskar
Häfner.
Zur Zeit noch unbeſetzt iſt die Leitung der Reichsberufshaupt=
gruppen
: Bergleute Lederwerker, Lebensmittel= und Tabakwerk=
berufe
, Berufe in Gaſtſtätten, Hotel und Haus. Berufe des Ge=
ſundheitsweſens
. Neben den Reichsberufshauptgruppen wurden
Sachreferate gebildet und wie folgt beſetzt: Berufs= und Fachſchul=
weſen
: Prof. Dr. Kattwinkel, Stellvertreter: Dr. Roemelt, Wirt=
ſchafts
= und Mitarbeitererziehung. Lehrplangeſtaltung: Juſtus
Neumärker, Wiſſenſchaftliche Abteilung und Archiv: Dr. Krauſe,
Jugend und Uebungsfirmen: Franz Langer Stellvertreter: Sepp
Faſold. Stellenvermittlung: Karl Gröndahl, Auslandsabteilung:
Georg Schuſter, Frauen: Erna Breetz.
Berufshauptgruppen in der DAF.
Die Berufsgemeinſchaft der weiblichen Angeſtellten veranſtal=
tete
einen Lichtbildervortrag mit dem Thema: Die Bedeutung
des Sportes für die Geſundheit und die körperliche Ertüchtigung
der Frau. In ihrer Begrüßung wies die Vertrauensfrau der

weiblichen Angeſtellten, Fräulein Stumpf ſchon kurz auf die
Notwendigkeit hin, daß der nationalſozialiſtiſche Staat geſunde
Frauen brauche. Welche Wege zur Geſunderhaltung führen kön=
nen
, legte die Referentin des Abends, Fräulein Aenne Mann=
kopff
, in lebendiger und völkiſch verantwortungsbewußter Weiſe
den Zuhörerinnen dar. Sie ging davon aus, daß die ſportliche
Betätigung insbeſondere bei einſeitiger Berufstätigkeit als
Quell der Freude und Erneuerung viele Möglichkeiten biete und
daß es nicht darauf ankomme, was wir machen, ſondern wie wir
es tun. Nicht Leibesübungen im Hinblick auf Rekord, ſondern in
der Erfaſſung des ganzen Menſchen, ſollen wir treiben, mög)i
nicht einzeln, ſondern in Gemeinſchaft mit anderen. An Hand von
zahlreichen Lichtbildern wurde immer wieder betont, wie ein um=
faſſendes
Durcharbeiten des Körpers allen Organen und allen
Körperfunktionen zugute kommt. Bilder aus der Praxis der
Leibesübungen zeigten, was an den einzelnen Arten beſonders
wertvoll iſt. Der Ausklang war ein Appell an unſer Pflicht=
bewußtſein
als Frau und Mutter des deutſchen Volkes.
Dg. Arheilgen, 16. Jan. Deutſche Arbeitsfont. Die
Auszahlung von Kranken= und Erwerbsloſenunterſtützung an die
Mitglieder der Ortsgruppe Arheilgen der Deutſchen Arbeitsfront
erfolgt nunmehr in Arheilgen, und zwar jeden Mittwoch in der
Zeit von 8.30 bis 9.30 Uhr vormittags auf der Bürgermeiſterei,
in welcher Zeit auch etwaige Anträge auf Unterſtützung geſtellt
werden müſſen.
Nieder=RamſtadtTraiſa, 16. Jan. DAF. Deutſche
Angeſtelltenſchaft. Im Rahmen der Berufsſchulung ſpricht
am Samstag, dem 19. d. M., abends 8.30 Uhr, im Gaſthaus
Zum Löwen (Fr. Bender) Unterbezirksleiter Heilmann= Darm=
ſtadt
über das Thema Charakter und Leiſtung‟. Der Beſuch die=
ſes
Vortrages wird ſämtlichen Mitgliedern zur Pflicht gemacht,

Muſik zum Film oder Muſikfilm?
Daß Muſik in ihrem zeitlichen Ablauf anderen Geſetzen
unterworfen iſt als das bewegte Bild, wiſſen wir aus den Zei=
ten
des ſtummen, nur durch ein Orcheſter beiläufig untermalten
Films. Während das Auge innerhalb weniger Sekunden zahl=
reiche
und gegenſätzliche Eindrücke blitzſchnell aufnimmt, braucht
ein muſikaliſcher Eindruck immerhin geraume Zeit, um uns in
ſeiner beſonderen Eigenart deutlich bewußt zu werden. Man
war darum ſchon beim ſtummen Film oft nicht in der Lage, einer
raſchen Aufeinanderfolge von Filmbildern, etwa der Zuſpitzung
bei Kataſtrophen, mit der muſikaliſchen Untermalung genau zu
entſprechen. Dieſelben Schwierigkeiten begegnen uns wieder beim
Tonfilm, obwohl hier die Frage nur noch nach zwei Seiten hin
formuliert werden kann: Muſik zum Tonfilm oder Muſikfilm?
Im erſten Fall beſchränkt ſich Muſik auf gelegentliche Unter=
malung
bei lyriſchen Stellen, beim zweiten muß eben der Rhyth=
mus
des Films auf den Rhythmus der Muſik abgeſtellt werden.
Muſik will Zeit haben, um auszuſchwingen, Muſik will auch ge=

Elisa Illiard, Anton Pointner
und Willi Domgraf-Faßbaender
in Aufforderung zum Tanz‟
noſſen ſein die Filmbilder müſſen ſich eben nach der Muſik
richten. Das iſt aber nur ſcheinbar der Fall, wenn man den
Tenor beim Abſingen ſeiner Nummer groß und klein, von nah
und fern, von hinten und vorn ſieht. In Wirklichkeit wird hier
zuſammenhanglos und gewaltſam Zeit gewonnen, aber nicht
der Rhythmus. das Weſen der Muſik photographiert.
Der C. M. von Weber=Film des NDLS. Aufforderung
zum Tanz ſucht das Problem unter Betonung des Muſik=
films
zu löſen. Zwei Stellen ſind dabei als filmiſch geſehene
Muſiknummern ausgebaut. Der erſten liegt Webers bekannter
Walzer für Klavier Aufforderung zum Tanz zugrunde. Die
zweite Stelle: Weber dirigiert im erſten Konzert im Dresdener
Zwinger ſeine Jubelouvertüre. Beim Muſikfilm wollen alle
in die Filmhandlung eingebauten Muſikſtellen als organiſch der
Handlung zugehörig empfunden ſein. Die Muſikſtücke ſind Be=
ſtandteile
der Handlung ſelber.
Der Polizeibericht.
SchwererBerkehrsunfall auf derGriesheimerChauſſee
Am 14. 1 35. kurz nach 14 Uhr, kam es Ecke der Otto=Heſſe=
Straße und Griesheimer Chauſſe zu einem ſchweren Verkehrs=
unfall
, der wieder ein Menſchenleben forderte. Der Schuhmacher
Jakob Roſenkranz, wohnhaft in Darmſtadt, der zurzeit bei
der Stadt Darmſtadt und mit Tiefbauarbeiten an der Griesheimer
Chauſſee, Nähe der Otto=Heſſe=Straße, beſchäftigt war, wollte mit
einem Stück Holz, das er auf der linken Schulter trug, die dortige
Fahrbahn überqueren. Hierbei wurde er von einem die Strecke
DarmſtadtGriesheim fahrenden Perſonenkraftwagen angefahren
und zu Boden geſchleudert. Roſenkranz trug hierbei ſehr ſchwere
Kopfverletzungen davon, ſo daß ſeine Ueberführung in das Stadt=
krankenhaus
erforderlich war.
Ein zweiter Inſaſſe des Kraftwagens trug hierbei leichte
Schnittwunden im Geſicht davon. Obwohl er ebenfalls dem Stadt=
krankenhaus
zugeführt worden war konnte er nach Anlegung eines
Notverbandes ſeine Reiſe wieder fortſetzen.
Der ſchwerverletzte Roſenkranz iſt in der Nacht vom 14. auf
15. 1. 35 ſeinen Verletzungen im Krankenhaus erlegen.
Die gegenwärtig vereiſten Straßen ſind mit erhöhter Auf=
merkſamkeit
zu befahren, beſonders beim Ueberholen und überall
da, wo es die Sicherheit des Verkehrs erfordert. Auf der anderen
Seite ſollten ſämtliche Wegebenutzer, einſchließlich der Wagen=
führer
, von elektriſchen Bahnen bedenken, daß der Kraftfahrer
ſein Fahrzeug keineswegs ſo ſicher zu handhaben vermag, als bei
völlig trockener Straße.
Zeugen geſucht. Am 15. 12. 34. gegen 16.45 Uhr, wurde Ecke
Dieburger= und Mühlſtraße ein kleiner Junge von einem Per=
ſonenauto
angefahren und zu Boden geſchleudert. Wer war Zeuge
des Unfalls? Die Eltern des Kindes werden gebeten, bei dem
Landeskriminalpolizeiamt, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 28, vorzu=
ſprechen
.
Diebſtähle. In der Nacht vom 13. auf 14. 1/ 35 wurde von
dem Anweſen Nieder=Ramſtädter Straße 13 ein Firmenſchild mit
der Aufſchrift Georg Kaufmann, Schokoladen= und Zucker=
warengroßhandlung
entwendet. Das Schild hat die Größe 50 mal
40 Zentimeter, und beſteht aus ſtarkem Eiſenblech. Die vorgefun=
denen
Merkmale laſſen darauf ſchließen, daß dasſelbe abgeſchraubt
worden iſt.
Am Samstag. den 12. 1. 35, zwiſchen 17 und 18.30 Uhr, wurde
im Hallenſchwimmbad aus einer Kabine eine Geldbörſe mit 12.
RM. Inhalt geſtohlen. Es handelt ſich um eine neue dunkelbraune
Geldbörſe in Hufeiſenform.

* Senſakionen im Orpheum.
Eins vorweg: Es dünkt uns eine recht gute Löſung, dieſe
Scheinehe des Frankfurter Schuhmann=Theaters mit dem Darm=
ſtädter
Orpheum. Gaſtſpiele in Darmſtadt erübrigen Ein=
treten
des Verkehrsvereins und ſonſtiger Organiſationen zum
Schutze des einheimiſchen Gewerbes. Warum ſollte das nicht auf
die Dauer möglich ſein?
Senſationen bietet dieſes ausgezeichnete Varieté=Programm
in Hülle und Fülle. Senſationen ſchon draußen vor dem Or=
pheum
, wo vor Beginn der Vorſtellung die hübſche junge Artiſtin
Camilla Mayer, das verwegene, kaum 17jährige Mädel, in
ſchwindelnder Höhe an der Spitze eines ſchwankenden Maſtes
Akrobatik zeigt, die ſchon zu ebener Erde gekonnt ſein will. Weiß
Gott man atmet erleichtert auf, wenn die Kleine lachend wieder
zu Boden gleitet. Und der Beifall umbrauſt ſie, wenn ſie ihre
Evolutionen im Orpheum wiederholt.
Die ſtärkſte Senſation iſt natürlich der Raubtier=Akt im
Kugelkäfig von Cliff Aeros und ſeinen jungen ſpaniſchen
Kollegen in der Raubtierdreſſur. Von Urian und ſeinem Be=
ſuch
in der Schriftleitung haben wir bereits berichtet. Cliff
Aeros zeigt noch Aida und Cäſar, zwei prächtige, aber anſcheinend
doch etwas wenig umgängliche Königstiger. Er darf alles mit
ihnen machen. Die Raubtiere Cliff Aeros ſind nicht von
vornherein auf Senſation dreſſiert. Ihre Erziehung und
ihre Dreſſur iſt auf das artiſtiſche Gebiet gelenkt. Und hier
leiſten ſie Senſationelles. Sowohl die beiden Tiger, wie die bild=
hübſche
geſchmeidige Partnerin. Sie ſpringen und balancieren
und jonglieren. Und dann der Clou des Abends: das Löwen=
paar
des jungen Spaniers, der die rieſigen Tiere ohne jede
Waffe, faſt ausſchließlich durch ſeinen Blick regiert. Als letzte
Nummer, die Todesfahrt im Kugelkäfig. D. h. an den run=
den
Wänden des Käfigs hinauf und hinab und im tollen Wirbel.
Eine Todesfahrt ſchon an ſich mit Zweirad und Motorrad. Hier
aber ſpringt noch der rieſige und keineswegs lammfromme Cäſgr,
ein prachtvoller Berberlöwe, im Käfig mit herum. Es iſt wikk=
lich
eine artiſtiſche Leiſtung, die Nerven koſtet ſchon für die Zu=
ſchauer
!
Der Gegenſatz dazu dann die Hundedreſſuren Leonard
Gautiers. Er führt mit ſeinen großen und kleinen vierfüßi=
gen
Artiſten aller Raſſen eine köſtliche Komödie Die Maurer
auf. Man muß das geſehen haben. Köſtlich, wie die Maurer
arbeiten. Steine und Zement ſchleppen, hoch auf das Baugerüſt.
Wie ſie ſich betrinken in der Bar und dann natürlich verunglücken.
Wie die Witwe und das Jüngſte dann trauern!!
Und ſenſationell ſind auch die Ikariſchen Spiele der
7 Bonhair=Gregoris. Das wirbelt durcheinander mit
einer Eleganz und Sicherheit, daß man kaum alles ſehen kann.
Salto und Doppelſalto. Hand auf Hand und Hand auf Fuß und
wie die artiſtiſchen Fachausdrucke alle heißen Fabelhaft!
Und fabelhaft auch Harry Staffien, der König der Bluffer
des Varietés. Ein Zauberer, der nur einige wenige, aber glänzend,
unübertrefflich gearbeitete Tricks zeigt. Einzig Fingerfertigkeit,
ſagt er, aber es grenzt ans Wunderbare.
Auch der Humor kommt, wie in jedem guten Varietéprogramm,
zur Geltung. Urkomiſch das dreſſierte Zebra der drei Barings
von einer bildhübſchen jungen Dame vorgeführt und grotesk der
Komiker Peter Piet! Glänzend auch die beiden Muſikal=
Clowns Carlo und Fredano und das elegante Spitzentanz=
künſtlerpaar
Geſchwiſter Worſey.
Dieſe Aufzählung ſchon beweiſt, daß dieſes leider nur kurze
Gaſtſpiel Darmſtadt etwas bietet, was es ſeit urdenklichen Zeiten
*
nicht ſah.

Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Die Große Strafkammer verkündete am Mitt=
woch
das Urteil gegen die falſchen Kokainſchieber.
gegen die vor acht Tagen verhandelt wurde. Der Angeklagte
Mann wurde wegen Betrugs in vier Fällen zu drei Jahren
und ſechs Monaten Gefängnis verurteilt, einſchließlich der in
Frankfurt gegen ihn wegen gleicher Schwindeleien erkannten Ge=
fängnisſtrafe
. Der Angeklagte Oehlſchläg er erhält wegen
Betrugs in ſechs Fällen ebenfalls eine Gefängnisſtrafe von drei
Jahren und ſechs Monaten. Die Unterſuchungshaft wird ihm
mit vier Monaten angerechnet, und auch Mann wird die bereit=
abgeſeſſene
Zeit angerechnet. Die ſechs armen Opfer ſind zwat
nach Anſicht des Gerichts ſchuldig, werden aber amneſtiert.

Was die Lichtſpieltheater bringen.
Das Union=Theater zeigt heute zum letztenmal den Film
Regine mit Luiſe Ullrich. Hans Wohlbrück und Olga Tſchechowa
Die Helia=Lichtſpiele zeigen ab heute das heiter=ernſte Spie
Prinzeſſin Turandot, Hauptdarſteller: Käthe von Nagy. Will
Fritſch, Paul Kemp und Inge Liſt.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute zum letztenmal den Krimi
nalfilm: Rom=Expreß mit Conrad Veidt in der Hauptrolle.
Reſi=Theater zeigt einen Kriminalfilm Achtung! We
kennt dieſe Frau? mit Hilde von Stolz, Werner Fütterer, Mat
thias Wiemann.
Belida zeigt in Erſtaufführung den Film Aufforderun
zum Tanz. (Das Leben Carl Maria von Webers) mit: Will
Domgraf=Faßbender, Eliſa Illiard, Eugen Rex, Petra Unkel.
Vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Reſerv.=Inf.=Regt. 116. Der in der Krone in Darm
ſtadt ſtattfindende Lichtbildervortrag Reſ.=Inf.=Regt. 116 im Welt
kriege iſt auf den 26. Januar, abends 8 Uhr, verſchoben worder
Hausfrauenbund. Wir machen noch einmal aufmerkſam
daß heute, abends 8 Uhr, in der Krone zwei Lichtbildervorträg
ſtattfinden, und zwar: Ein neues Kleid trotz Sparſamkeit un
Richtig haushalten, wozu wir herzlich einladen. Gäſte ſind will
iommen und können durch Mitglieder eingeführt werden.

[ ][  ][ ]

onnerstag, 17. Januar 1935

Aus Heſſen.
Ds. Arheilgen, 16. Jan. Reichsluftſchutzbund. Im
iausſaale fand auf Einladung des Ortsgruppenwalters eine
ing der Blockwarte und ſonſtigen Mitarbeiter der Ortsgruppe
ilgen des Reichsluftſchutzbundes ſtatt, in der Organiſations=
en
beſprochen wurden. Ortsgruppenwart Stroh informierte
Mitarbeiter über den Stand der Luftſchutzbeſtrebungen. Die
Sbildung der Block= und Hauswarte ſowie der Unterführer
wde in die Wege geleitet und die Einteilung der Blockwarte
wogen. Dieſe ſollen zur Ausbildung an einem demnächſt in
Smſtadt ſtattfindenden Lehrgang teilnehmen. Auch wird die
( chtung eines Luftſchutzkellers und einiger Unterſtände in un=
fan
Orte demnächſt in Angriff genommen werden.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 17 Seite 7

Weiterſtadt, 16. Jan. Jahreshauptverſammlung
D Turngemeinde. Die Turngemeinde hielt ihre dies=
zlige
Hauptverſammlung ab. Der Vereinsführer Hillemann
chte vor Eintritt in die Tagesordnung in trefflichen Worten
Bedeutung des Tages für unſere Brüder an der Saar, ganz
nders aber unſerer Turnbrüder. Im Anſchluß daran hielt
wart Bangert einen Vortrag über Erziehung im Jahn=
Geiſt. Aus dem nun verleſenen Jahresbericht, konnte man
weſentliches feſtſtellen, daß auf allen Gebieten ein kleiner

tſchritt zu verzeichnen iſt. In derſelben Linie bewegten ſich
Ausführungen des Oberturnwarts Vetter beim Turnbericht.
Antrag der Rechnungsprüfer wurde dem Schatzmeiſter Deuſ=
Entlasung esteilt und ihm für die muſtergültige Verwaltung
iente Anerkennung ausgeſprochen. Der ſeitherige Vereins=
er
Hillemann wurde einſtimmig wiedergewählt. Er be=
wden
geſamten ſeitherigen Vorſtand wieder. Der Vereins=
er
ſchloß die Verſammlung mit dem alten Turnerlied Ein
iſt erklungen.
Griesheim, 16. Jan. Hauptverſammlung der
grnerſchaft Griesheim. Im Darmſtädter Hof fand
m Hauptverſammlung der Turnerſchaft Griesheim ſtatt. Nach
D Eingangslied und der herzlichen Begrüßung durch den Ver=
eführer
, Turner Kunz, gedachte Dietwart Keller in einer
Ken Anſprache und einem Gedicht unſerer Brüder und Schwe=
an
der Saar. Als das Sieg=Heil und das Saarlied ver=
gen
waren, gab Turner Kunz einen Rückblick auf das Jahr
und einen Ausblick auf 1935. Das Jahr 1934 brachte Klar=
über
die Ziele und den Ausbau der Deutſchen Turnerſchaft
Dritten Reich: Arbeit im Sinne Jahns. Pflege vaterländi=

aef Mir Aic e Sihe des cheiſhsrunrfſcheis Ges=
Dann folgte die Ehrung von vier Turnbrüdern für 25jäh=
Mitgliedſchaft. Es waren Peter Dieter, Ludwig Fieg,
Kraft 2., Philipp Müller. Während am Klavier die
e des Liedes Treu unſerem Volke erklangen, wurde ihnen
Ehrenurkunde und die ſilberne Ehrennadel feierlich über=
t
. Dann ſprach der Dietwart Keller über Max Schwarze,
Jahn und über die Ziele der Deutſchen Turnerſchaft. Der
iftführer Schott verlas den Bericht über die letzte Haupt=
immlung
im vergangenen Jahr. Aus dem Bericht des Schatz=
ters
Senzel über Kaſſenlage. Beſtand und Mitgliederbewe=
war
zu entnehmen, daß die Geldverhältniſſe dieſes Jahr
utend günſtiger liegen als im letzten Jahre. Der Verein
dt 62 Mitglieder mehr als im Vorjahre. Nun folgten die Be=
De der einzelnen Fachwarte. Oberturnwart Widmaier be=
nete
1934 als das Jahr der Sammlung und des Aufbaues.
jenturnwart Aßmus berichtete über die Tätigkeit der
jenabteilung. Turner Dieter, der Leiter der Schülerabtei=
bezeichnete
als ihm vorſchwebendes Ziel die Erziehung der
der zu wahrhaft deutſchen Menſchen auf Jahnſcher Grundlage.
aerin Eliſabeth Nothnagel=Schuchmann gab Bericht
die Tätigkeit in der Schülerinnenabteilung, Turner Wid=
ier
für den erkrankten Spielwart Schrickel über die Hand=
ibteilungen
. Zeugwart Müller über den Beſtand der Ge=
und Turner Keller über die Arbeit als Dietwart. Nach
Bericht der Rechnungsprüfer erfolgte die Entlaſtung des
tzmeiſters durch den Vereinsführer. Den Dank an die Mit=
iter
kleidete die Verſammlung in ein kräftiges Gut Heil,
der nun folgenden Führerwahl erhielt Turner Kunz das
Vertrauen der Turnerſchaft durch ſeine einſtimmige Wieder=
I. Er verſprach, auch weiterhin alle ſeine Kräfte zum Wohle
Gedeihen des Ganzen einzuſetzen, und verpflichtete darauf
Turnrat, in dem keine Veränderungen eintraten. Zum
wurde eine Beitragsſenkung bekannt gegeben. Dann folg=
noch
Mitteilungen allgemeiner Art
C. Ober=Ramſtadt, 16. Jan. Militärverein Ger=
Ania‟. Der Verein hielt eine Mitgliederverſammlung bei
t. Georg Fiſcher ab. Der Vereinsleiter Muhl gedachte des
würdigen Tages der Saarabſtimmung. Der Vereinsleiter und
ierad Breitwieſer warb in warmen und eindringlichen
tten für die SA.=Reſerve II. und forderte zum Beitritt auf.
anweſenden Kameraden erklärten ihren Beitritt, ebenſo eine
ahl der aus der SAR. T ausgeſchiedenen Mitglieder. Nach Be=
vortung
des Ehrenvorſitzenden. Kam. Herdt, und eines wei=
n
Gründers des Vereins wurde die ſeinerzeit beſchloſſene, un=
ngt
notwendige kleine Beitragserhöhung ausdrücklich gebil=
Am nächſten Sonntag darf kein Kamerad beim Appell fehlen.
Eb Groß=Zimmern, 14. Jan. Holzpreiſe. Bei der heu=
Holzverſteigerung der Gemeinde Groß=Zimmern wurden
Aende Preiſe erzielt: Buchenſcheitholz per Meter 12 Mk.,
er 8,50 Mk. Buchenknüppel 9,20 Mk., Kiefer 7 Mk.
5.80 Mk. Fichte 4 Mk. Eiche 9.20 Mk. Für 100 Stück
eraſtwellen wurden bezahlt 7,20 Mk. und 25 Buchenaſtwellen
(k. Beſonders ſtark war die Nachfrage nach Buchenſcheitholz.
Le. Groß=Umſtadt, 15. Jan. Generalverſammlung.
der Generalverſammlung des Turnvereins 1878 Groß=Umſtadt
de an Stelle des nach Unter=Waldmichelbach verſetzten Lehrers
inz Herr Kaufmann Auguſt Geidel einſtimmig zum Vereins=
er
gewählt. Derſelbe hat von Jugend auf großes Intereſſe
die edle deutſche Turnſache gezeigt und war viele Jahre ſelbſt
ver Turner. Geidel entſtammt einer echt deutſchen Turner=
ilie
.
Ci. Erbach, 16. Jan. Konferenz der Schulvor=
Undsvorſitzenden mit Hauptverſammlung des
Iksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge.
er dem Vorſitz des Herrn Kreisſchulrats Gerbig fand eine
Aiferenz der Schulvorſtandsvorſitzenden des Bezirks Erbach=
helſtadt
ſtatt, der ſich die Jahreshauptverſammlung des Volks=
des
Deutſche Kriegsgräberfürſorge anſchloß. Der Leiter der
lung erläuterte nochmals Sinn und Bedeutung des einzuziehen=
Unmittelbeitrages für den Unterrichtsfilm, unter beſonderer Be=
nahme
auf die Verhältniſſe der einzelnen Schulen des Bezirks.
abſehbarer Zeit ſchon wird die erſte Belieferung der Schulen
Schmalfilmapparaten beginnen. Anſchließend gab der Ge=
ftsführer
der Kreisbildſtelle, Herr Schüllermann= Güt=
bach
den Plan über den Ausbau des Film= und Lichtbild=
ens
in den Schulen des Kreiſes bekannt. Eingehende Be=
chung
fanden dann noch das Pauſenturnen, die Morgenfeiern,
Einführung des Turnens in den Berufsſchulen, die Haftpflicht
eine Anzahl ergangener Verfügungen. Mit beſonderem Nach=
k
wies der Verſammlungsleiter auf die beſondere Bedeutung
Volksbundes für das Deutſchtum im Ausland hin und die der
ile geſtellte Aufgabe, den volksdeutſchen Gedanken zu fördern.
e Hauptverſammlung des Volksbundes Deutſche Kriegsgrä=
ürſorge
, deſſen Kreisvorſitzender Herr Schulrat Gerbig iſt,
ein erfreuliches Bild von der Arbeit und der Opferwilligkeit
Rreisbevölkerung. Sammlung und Mitgliederbeiträge erge=
im
abgelaufenen Jahr über 2000 RM. im Kreiſe. Die Schu=
wurden
aufgefordert, ſich auch in dieſem Jahr bei der Ausge=
lung
der Heldengedenkfeiern zur Verfügung zu ſtellen. Mit
m herzlichen Grußworte an die wieder mit uns vereinten
rländer und einem Sieg=Heil auf das einige deutſche Vater=
und ſeinen Führer wurde die Doppelveranſtaltung ge=
iſſen
.
m. Beerfelden, 16. Jan. Evangeliſcher Bund, Orts=
ppe
Beerfelden und Umgebung. Im Bären tagte der erwei=
e
Vorſtand der hieſigen Ortsgruppe, unter der Leitung des
en Vorſitzenden, Herrn Oberpfarrer Clotz. Das Ergebnis der
ärungen ſei hier in Kürze wiedergegeben. Ein hochintereſſan=
Bilm aus der Arbeit der Inneren Miſſion Segensſpuren der
2e wird dargeboten am 28. d. M. abends, in Hetzbach am
2. M., nachmittags in Unter=Sensbach und abends in Beer=
En, in der Kirche. Im Laufe des Monats Februar werden die
(chſpielsangehörigen in den Genuß weiterer Filmvorträge kom=
ung
der Ortsgruppe wird um

ntongert gelont, deſen Enamnen die Wecderket
gskoſten für unſere Kirche abtragen helfen ſollen. Einer in die=
Tagen an die Geſangvereine ergehenden Einladung zur Betei=
ing
möge ein einſtimmiges Ja beſchieden ſein. Zur Vielge=
ligkeit
des Programms gehört auch die Beteiligung einer An=
I von Solokräften.

Die Feier des Saarſieges im Lande.

Die Dankbarkeit des deutſchen Volkes für die Treue der Brü=
der
an der Saar und die Freude über den überwältigenden Sieg,
den uns die Abſtimmung des 13. Januar brachte, fand allenthal=
ben
ihren Ausdruck in eindrucksvollen Kundgebungen. Wir grei=
fen
aus der großen Zahl der Berichte, die uns zugingen, die fol=
genden
heraus:
J. Griesheim, 16. Jan. In den Morgenſtunden verſammelte
man ſich in den Wohnungen der Radiobeſitzer, um Zeuge des hiſtori=
ſchen
Aktes im Wartburg=Saale in Saarbrücken zu ſein. Für die
Schule war ein Gemeinſchaftsempfang in der Turnhalle der Adolf=
Hitler=Schule angeordnet. Nach Beendigung der Uebertragung
richtete Rektor Mall noch einige Worte an die Verſammelten
und beſchloß die Feier mit dem Saarlied, dem Deutſchland= und
Horſt=Weſſel=Lied. In knapp einer halben Stunde bot unſer Ort
im Schmucke der unzähligen Fahnen ein farbenprächtiges Bild.
In der Zeit von 121 Uhr fand, ein feierliches Glockengeläute
ſtatt. Am Abend hatte die Ortsgruppe der NSDAP. zu einer
großen Kundgebung im Feſtſaale Zum grünen Laub eingeladen,
zu der ſich die Bewohnerſchaft zahlreich einfand. Die Kund=
gebung
begann mit dem Einmarſch der Fahnen der verſchiedenen
SA.=Stürme, des Arbeitsdienſtes, der HJ. und des Jungvolkes.
Ortsgruppenleiter Seibert begrüßte die ſo zahlreich Erſchiene=
nen
und gedachte dabei beſonders der im Saale anweſenden Saar=
deutſchen
. Durch eine Lautſprecheranlage erfolgte alsdann die
Uebertragung der Rede, die der Reichsſtatthalter und Gauleiter
Sprenger in Frankfurt a. M. hielt. Die Kundgebung ſchloß mit
dem Saar= und Horſt=Weſſel=Lied ſowie einem Sieg=Heil auf
den Führer. Nach dieſer Kundgebung gruppierten ſich in der
Schaafgaſſe und Oberndorferſtraße die SA.=Stürme, der Arbeits=
dienſt
und die verſchiedenen hieſigen Vereine zu einem Fackelzug.
Unter Vorantritt der Standartenkapelle 143 mit Spielmannszug
und begleitet von Marſchklängen des Spielmannszuges des Krie=
ger
= und Soldatenvereins ſowie der Turnerſchaft ſetzte ſich der
mächtige Fackelzug in Bewegung. Ueberall wurde der nach Tau=
ſenden
zählende und gewaltige Fackelzug, an deſſen Spitze unſere
hier wohnenden Saardeutſchen marſchierten, mit erhobener Rechte
begrüßt. Im Hofe der alten Schule fand der Zug ſeine Auf=
löſung
. Die im Zuge mitgetragenen Fackeln wurden im Schulhofe
zuſammengeworfen. Am Abend fand in der Kirche ein gutbeſuch=
ter
Dankgottesdienſt ſtatt.
Ar. Eberſtadt, 15. Jan. Am Dienstag vormittag ſammelten
ſich die Schulklaſſen zum Gemeinſchaftsempfang der verſchiedenen
Uebertragungen in der Turnhalle des Turnvereins 1876. Am
Abend fand daſelbſt eine Uebertragung der Rede des Gauleiters
Sprenger aus Fvonkfurt ſtatt. Pg. Weil eröffnete die Kund=
gebung
nach dem Fahneneinmarſch, an die ſich die Uebertragung
anſchloß, die mit dem Deutſchlandlied beendet wurde. Auf dem
Marktplatz formierten ſich ſämtliche politiſchen Formationen und
die Angehörigen der hieſigen Betriebe zu einem Fackelzug, der
durch den SA.=Spielmannszug und eine Muſikkapelle geführt
wurde. Durch die Hauptſtraßen führend endete der Zug auf ſei=
nem
Ausgangspunkt, woſelbſt Pg. Weil auf die Bedeutung des
Tages hinwies. Ein Sieg=Heil dem tapferen Saarvolk und das
Horſt=Weſſel=Lied beendete die Kundgebung.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 16. Jan. Auch in unſerer Gemeinde
wurde der Sieg der Saarbevölkerung aus Anlaß der Volksabſtim=
mung
in entſprechender Weiſe gewürdigt und gefeiert. Gleich nach
Bekanntmachung des Abſtimmungsergebniſſes wurden im ganzen
Ort die Fahnen gehißt. Die Schulen fanden ſich zum Gemein=
ſchaftsempfang
im Parteilokal, Gaſthaus Fiſcher, ein. Abends
verſammelten ſich die Parteigliederungen und viele Ortsange=
hörige
wiederum im Parteilokal, um die Uebertragung der Kund=
gebung
aus dem Reich und aus Frankfurt a. M. zu hören. An
dem ſich anſchließenden Fackelzug beteiligten ſich alle Parteiglie=
derungen
. Nach den einzelnen Kundgebungen ſprach der ſtellvertr.
Ortsgruppenleiter der NSDAP.. Pg. Ludw. Jung, über die Be=
deutung
des Sieges.
Dd. Traiſa, 15. Jan. Zum Gemeinſchaftsempfang des Abſtim=
mungsergebniſſes
ſammelten ſich die geſamte Schuljugend und
viele Volksgenoſſen im Kronenſaal (Pg. Scherer). Am Abend for=
mierte
ſich ein mächtiger Fackelzug, an dem ſämtliche Gliederungen
der Partei ſowie viele Volksgenoſſen teilnahmen. Mit fröhlichem
Geſang ging es durch die Ortsſtraßen zum Marktplatz. Ortsgrup=
penleiter
Pg. Eckert eröffnete die Kundgebung und der Orts=
geiſtliche
, Herr Pfarraſſiſtent Damerau, ſprach Dankesworte an
Gott. Am Schluſſe ſeiner Ausführungen ſangen die Verſammelten
das Lied: Nun danket alle Gott. Der Ortsgruppenleiter wies
dann nochmals auf das große politiſche Ereignis hin, und begei=
ſtert
wurden die Heilrufe auf Führer und Vaterland ausgebracht.
Mit dem Deutſchlandlied, Horſt=Weſſel=Lied und. Deutſch iſt die
Saar fand die Feierſtunde einen erhebenden Abſchluß.
Fb. Groß=Zimmern, 15. Jan. Heute morgen prangte unſer Ort
im Flaggenſchmuck. Vormittags wurde von der SA. ein Aufmarſch
durchgeführt, welcher den Auftakt bildete zu dem großen Fackelzug
am Abend, an dem ſich ſämtliche Organiſationen der Partei ſowie
alle Vereine unter Vorantritt der Kapelle Reitzel beteiligten.
Danach fand eine große Kundgebung in dem überfüllten Saale
zur Linde ſtatt. Dieſe wurde eröffnet durch gemeinſamen Geſang
Deutſch iſt die Saar, hierauf ſpielte die Kapelle Reitzel das Nie=
derländiſche
Dankgebet. Es ſprach dann der Kreiswalter der
DAF., Pg. Knauf=Dieburg, und gab, einen Rückblick der letzten

Es. Fürth i. Odw. 15 Januar SängerkreisWeſchnitz.
In einer Sitzung des Muſikausſchuſſes des Sängerkreiſes Weſchnitz
wurde über die Ausgeſtaltung des diesjährigen Wertungsſingens,
das Ende Mai in Affolterbach ſtattfindet, beraten. Da der Kreis
nach Verſchmelzung der beiden Geſangvereine Blüte und Froh=
ſinn
in Affolterbach noch 41 Vereine umfaßt wird das Wertungs=
ſingen
wieder in zwei Sälen durchgeführt. Als Pflichtchor wurde
Deutſchland! heilger Name von Baußnern gewählt. Den Ver=
einen
wird weiter aufgegeben, als ſelbſtgewählten Chor nur einen
ſolchen von Kaun, Knab, Rein. Nellius, Lang, Heinrichs oder Rin=
kens
zum Vortrag zu bringen. Lichtbildervortrag. Herr
Profeſſor Maenner=Weinheim führte uns an Hand zahlreicher
Lichtbilder zu unſeren deutſchen Brüdern und Schweſtern im Ba=
nat
. Der unermüdlichen Forſchertätigkeit des Redners iſt es ge=
lungen
, Fürth als Urheimat vieler Guttenbrunner feſtzuſtellen. So
konnte Fürth dem berühmten Banater Dichter Adam Müller= Gut=
tenbrunn
, deſſen Ahnenhaus ebenfalls hier in Fürth ſteht, im ver=
floſſenen
Sommer einen Gedenkſtein errichten. Während damals
die Gattin und die Tochter des Dichters hier weilten, befindet ſich
heute ſein Sohn unter uns. In längeren Ausführungen machte er
die Zuhörer mit dem Denken und Dichten ſeines Vaters bekannt.
Ein von dem Redner verfaßtes Gedicht beſchloß ſeine mit Dank=
barkeit
aufgenommenen Worte. Der Obmann des Kreiſes Heppen=
heim
des VDA. richtete an die Anweſenden einen warmen Appell,
durch Beitritt zum VDA., die oft um ihr Deutſchtum kämpfenden
Auslandsdeutſchen zu unterſtützen. Umrahmt waren die einzelnen
Reden von Gedichten und Sprechchören des BdM. Herr Bürger=
meiſter
Rettig dankte den Rednern für die intereſſanten Aus=
führungen
. Er forderte die Anweſenden auf, ſich an der Fahrt ins
rumäniſche Banat, die vorausſichtlich im Mai ſtattfinden ſoll, recht
zahlreich zu beteiligen.

Dp. Bickenbach, 15. Jan. Hobes Alter. Für günſtige Le=
bensbedingungen
in unſerer Gemeinde ſpricht, die Tatſache, daß
innerhalb einer Woche drei Einwohner über 80 Jahre alt wur=
den
. Außer Frau Knoos. welche 80 Jahre alt wurde, hat dieſer
Tage Herr Ludwig Krämer, Hintergaſſe, ſein 85. und Herr Jo=
hannes
Krämer ſein 82. Lebensjahr vollenden können.
Dp. Zwingenberg. 16. Jan. Beſitzwechſel. Das altbekannte
Hotel Zum Löwen in Zwingenberg, die Gründungsſtätte des
Koburger Landsmannſchafter=Verbandes, iſt geſtern in den Beſitz
des Herrn Jean Eberhard in Worms übergegangen. Herr Eber=
bard
war bis jetzt Inhaber des Hotels Zwölf Apoſtel in Worms.

15 Jahre. wo die Saar von Deutſchland getrennt war. Zum Schluß
ſprach noch Pg. Enders. Die beiden hieſigen Geſangvereine ver=
ſchönten
die Feier mit Liedervorträgen, mit dem Deutſchland= und
Horſt=Weſſel=Lied wurde die Kundgebung geſchloſſen.
k. Dieburg, 15. Jan. Auf dem Marktplatz verſammelten ſich
abends die Gliederungen der Partei, der Deutſche Arbeitsdienſt
mit Muſikkapelle, die Vereine mit ihren Fahnen und viele Volks=
genoſſen
. Kreisleiter Burkardt ſprach allen Erſchienenen ſei=
nen
Dank aus und zeigte in treffenden Worten den Opfermut und
die Ausdauer der Saarländer bis zum heutigen Tage. Zäher
Wille des Führers und eiſerne Diſziplin im Saarlande haben
es möglich gemacht, daß nur noch kurze Zeit verſtreichen wird, bis
der Völkerbund ſeine Entſcheidung getroffen hat und deutſches
Land ſeinem Mutterlande eingegliedert ſein wird. Ein dreifaches
Sieg=Heil auf Führer und Vaterland ſowie die erſte Strophe des
Saarliedes beſchloſſen den feierlichen Akt. Es folgte nun die Ueber=
tragung
der Rede des Gauleiters Sprenger, worauf ſich ein im=
poſanter
Fackelzug durch die ſeit dem frühen Morgen mit den Fah=
nen
des dritten Reiches reichgeſchmückten Straßen bewegte.
r. Babenhauſen, 16. Jan. Alle Straßen und Gaſſen unſeres
Städtchens prangten im reichen Fahnenſchmuck. Am Abend ver=
anſtaltete
die Ortsgruppe der NSDAP. einen Fackelzug, an
dem ſich ſämtliche Gliederungen und Organiſationen, ſowie die
A=Schule beteiligten. Der Fackelzug, an deſſen Spitze der neu=
gebildete
SA.=Spielmannszug und die Fliegerkapelle marſchierten,
bewegte ſich durch eine große Zahl Straßen und Gaſſen, die von
der ganzen Bevölkerung umſäumt waren, und endete im hiſtori=
ſchen
Schloßhof. Die überaus eindrucksvoll verlaufene Kund=
gebung
, bei der Ortsgruppenleiter W. Horſt und Preſſeamtslei=
ter
A. Kratz zu den Volksgenoſſen begeiſternde Anſprachen hiel=
ten
, war ein einziges Bekenntnis des Dankes und der Treue zu
Gott, Führer, Vaterland und den tapferen deutſchen Brüdern an
der Saar. Begeiſtert klangen Sieg=Heil, die beiden deutſchen
Hymnen und das Saarlied zum Nachthimmel empor.
Ay. König i. Odw 16 Jan. Sämtliche Organiſationen natio=
naler
Verbände, die Vereine uſw. waren am Bahnhof angetreten
und marſchierten unter Marſchmuſik durch die Straßen des Städt=
chens
. Der Umzug endete auf dem Marktplatz vor dem Rathaus,
von wo aus der Ortsgruppenleiter Hill zu den Volksgenoſſen
über die Bedeutung des Tages ſprach. Während der Feier wurde
der Chor Großer Gott wir loben dich, das Deutſchland= und
Horſt=Weſſel=Lied und brauſend das Saarlied abgeſungen. Mit
einem Sieg=Heil auf die treuen Saarländer und unſeren Führer
endete die Feier.
As. Erbach. 15. Jan. In den frühen Morgenſtunden verſam=
melten
ſich unſere ſchulpflichtige Jugend im neuen Schulhauſe mit
den Lehrkräften und die Gefolgſchaften der einzelnen Betriebe in
entſprechenden Räumen, um die Ergebniſſe der Abſtimmung vom
13. Januar entgegenzunehmen. Sofort nach dem Bekanntwerden
der Reſultate legte man auch in ſämtlichen Straßen und Gaſſen
reichen Fahnenſchmuck an. Am Abend bewegte ſich ein mächtiger
Fackelzug durch die Straßen. Auf dem Adolf=Hitler=Platz nahmen
die Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände der NSDAP.
unter den Klängen einer Muſikkapelle Aufſtellung. Vom Fenſter
des Rathauſes aus erfolgte der Vortrag eines Gedichtes über
unſere Saar. Ortsgruppenleiter Heim hielt eine ergreifende
Anſprache, die ausklang in einem dreifachen Sieg=Heil auf das
Volk und das Land an der Saar, auf das geſamte Vaterland und
ſeinen Führer. Mächtig erklangen das Deutſchland=, das Horſt=
Weſſel=Lied und das Saarlied. Zwiſchendurch vernahm man die
Böllerſchüſſe aus dem nahen Luſtgarten. Nach der Uebertragung
der Rede des Gauleiters wurde die Kundgebung mit dem Geſang
eines Männerchors geſchloſſen.
m. Beerfelden, 16. Jan. Wie eng verbunden mit den deutſchen
Brüdern an der Saar ſich auch die Bevölkerung unſeres Städtchens
fühlt, das zeigte ſich ſo recht, als das Reſultat der Abſtimmung
bekannt wurde. Alsbald wehten vom Turm und ſämtlichen Ge=
bäuden
des Städtchens die Fahnen. Abends war eine Kundgebung
auf dem Metzkeil. Daran beteiligten ſich außer ſämtlichen Organi=
ſationen
der NSDAP. und dem Perſonal der Behörden auch der
Arbeitsdienſt und ſehr zahlreiche übrige Einwohnende. Mit Fak=
keln
und Lampions gings von der Turnhalle nach dem Sammel=
platz
. Die Kapelle ſpielte an paſſenden Stellen ihre ſchneidigen
Märſche. Ein poetiſcher Vorſpruch durch Herrn Werle vom Ar=
beitsdienſt
leitete ein, dann folgte die Anſprache des Stellvertre=
ters
des Ortsgruppenleiters. Herr Meißner verſtand es die
Anweſenden zu packen: ſeinem begeiſtert aufgenommenen Sieg=
Heil auf den Führer folgte der Geſang des Deutſchlandliedes. Nach
Schluß der Kundgebung bewegte ſich der anſehnliche Zug zum
Nordende des Städtchens, wo ein Vorbeimarſch erfolgte, auf dem
Metzkeil zurückgekehrt, löſte er ſich auf. Ein Konzert der Standar=
tenkapelle
in der Turnhalle vereinigte eine größere Zahl der Zug=
teilnehmer
und gab der ganzen Veranſtaltung einen ſchönen Ab=
ſchluß
.
*
Einen ähnlichen Verlauf nahmen die Saarkundgebungen in
Michelſtadt. Bensheim, Zwingenberg, Alsbach,
Gräfenhauſen, Birkenau. Nieder=Beerbach Hof=
heim
. Gernsheim, den oberheſſiſchen Orten, z. B. Gießen,
und vielen anderen, aus denen uns noch Berichte vorliegen.

Bb. Auerbach, 16. Jan. In der Mitgliederverſammlung der
Ortsgruppe des Odenwaldklubs trat der bisherige 1. Vorſitzende,
Herr Oberſtleutnant a. D. Hildebrand, aus Geſundheitsrück=
ſichten
zurück. An ſeiner Stelle wurde auf deſſen Vorſchlag der
bisherige Schriftführer, Poſtmeiſter Schmidt, zum Vorſitzenden
gewählt. Von hier nahmen 13 Einwohner an der Saarabſtim=
mung
teil, denen bei ihrer Rückkehr ein überaus herzlicher Emp=
fang
bereitet wurde, als ſie am Montag mit dem fahrplanmäßigen
Zug um 15 Uhr wieder hier eintrafen.
Bm. Hofheim (Kreis Bensheim), 14. Jan. Jahresver=
ſammlung
. In der Krone fand bei gutem Beſuch die ordent=
liche
Generalverſammlung des Sängerquartett=Liederkranz ſtatt,
die in allen Teilen harmoniſch verlief.
Ex. Lampertheim, 15. Jan. Luftſchutz. Zu ihrem erſten
Schulungsabend hatte die hieſige Ortsgruppe des Reichsluftſchutz=
bundes
eingeladen. Das Thema lautete: Die chemiſchen Kampf=
ſtoffe
. Der Redner, Pg. Obertruppführer Moskopp verſtand
es, in einem feſſelnden Vortrag, umrahmt von Lichtbildern, die
Zuhörer zu feſſeln. Alsdann wurde die praktiſche Handhabung der
Gasſchutzgeräte gezeigt. Wie der Gemeindegruppenleiter, Herr
Rockfeld, in ſeiner Schlußanſprache betonte, will der RLB. außer
der Erfüllung der ihm geſtellten hohen Ziele die Kameradſchaft
pflegen.
Am. Biebesheim, 16. Jan. Gemeinderatsſitzung. In
der Gemeinderatsſitzung wurde beſchloſſen, die Wieſen in der An=
lage
auf 9 Jahre zu vervachten. Es wird jedoch ausbedungen und
im Verſteigerungsprotokoll feſtgehalten, daß die Wieſen nicht
früher gemäht werden dürfen, als bis die auf denſelben ſtehenden
gemeinheitlichen Obſtanlagen abgeerntet ſind. Verſchiedene An=
träge
und Geſuche und ſonſtige interne Angelegenheiten gelangten
zur Erledigung.
Gernsheim a. Rh.. 16. Jan. Waſſerſtand des Rheins
am Pegel in Gernsheim am 14. Jan. 0,81 Meter, am 15. Jan.
086 Meter.
Be. Worfelden, 16. Jan. Eine öffentliche Gemeinderatsſitzung
fand auf dem Rathaus ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtand die Be=
ſchlußfaſſung
über den Aushau eines Luftſchutzkellers in der Ge=
meinde
. Der Gemeinderat beſchließt, den Plan hierfür dem Bau=
amt
zu unterbreiten und die nötigen Vorbereitungen zu treffen.
Noch mehrere interne Angelegenheiten wurden erledigt. Der
Kleinrentner Johannes Petry feierte geſtern ſeinen 91. Geburts=
tag
. Seine Gattin kann auf 87 Jahre zurückblicken.
Bm. Raunheim, 16. Jan. Gemeinderatsſitzung. In
der letzten Gemeinderatsſitzung lehnte der Rat das Geſuch um
einen Grundſtückserwerb ab. Der Gemeinderat faßte den Beſchluß,
dem Deutſchen Volkshund für Kriegsgräberfürſorge beizutreten.
Bm. Mörfelden 16. Jan. Ausder Deutſchen Arbeits=
front
. In einer Mitgliederverſammlung im Frankfurter Hof,
gab Verwaltungsſtellenwalter Krämer, einen ausführlichen Be=
richt
über Unterſtützungsſätze Beitragsſätze uſw.
Eb. Langen, 16 Jan Auszeichnung der Stadt. Im
Auftrag des Deutſchen Gemeindetages Berlin überreichte dieſer
Tage Bürgermeiſter Linder, Frankfurt, dem bieſigen Bürger=
meiſter
Göckel als Ehrengabe für das im Herhſt vergangenen
Jahres abgehaltene elfhundertjährige Stadtjubiläum eine Por=
trätplakette
des Freiherrn vom Stein, mit der Inſchrift Der
Deutſche Gemeindetag der Stadt Langen, 8341934,

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 17

Darmſtädter Tagblatt? Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Reich und Ausland.
Feierliche Noviz
aufnahme im Deutſchen Ritker=Orden
Das Sagrgebiet
in der deutſchen Berkehrswerbung.
rdp. Berlin. Mit der Rückkehr des Saar=
gebietes
zum Reich hat, auch die deutſche Ver=
kehrswerbung
dieſes ſchöne Stück deutſcher Erde
in ihr Arbeitsgebiet einbezogen. Im gleichen
Augenblick, in dem das Abſtimmungsergebnis
durch den Rundfunk der ganzen Welt bekannt=
gegeben
wurde, eröffnete die Reichsbahnzentrale
für den deutſchen Reiſeverkehr (R.D.V.) in den
Auskunftsbüros ihrer Auslandsvertretungen in
London, Amſterdam, Rom, Zürich,
Stockholm und Belgrad Schaufen=
ſter
=Ausſtellungen unter dem Leitwort
Die deutſche Saar. Mittelpunkt iſt je=
weils
eine Ueberſichtskarte des Soarlandes.
Zahlreiche Großphotos zeigen Städte= und Land=
ſchaftsbilder
des Saargebietes, während Erzeug=
niſſe
der ſaarländiſchen Keramikinduſtrie, Vaſen,
Schalen und bunte Kacheln, ſowie Grubenlampen
aus älter und neuer Zeit einen Ausſchnitt aus
der Wirtſchaft des Saargebietes geben. Trach=
tenpuppen
, ein Bergmannspaar darſtellend, zei=
gen
, daß auch dieſes deutſche Land alte Ueberlie=
ferung
in Brauch und Sitte treu pflegt. Beſon=
ders
wirkungsvoll iſt ein großes, holzgeſchnitztes
Modell des Rathauſes von Saarbrücken, das zu=
nächſt
im Fenſter des Amſterdamer Büros der
R. D. V. ausgeſtellt wurde.
Im Zentral=Noviziat des Deutſchen Ritter=Ordens, das ſich in der Ballai Oeſterreich in Gumpolds=

Donnerstag, 17. Januar 193

Winkerſäimmung
am Leuchkkurm von Memel.


Am Tag des Heldenkodes ihres Sohnes
kädlich verungläck.
Hanau. Als am frühen Morgen des 13. No=
vember
v. J. die nahezu 79 Jahre alte Witwe
Möller aus Herolz bei Schlüchtern ſich zum Früh=
gottesdienſt
in die katholiſche Kirche begeben
wöllte, in der ein Seelenamt für ihren am gleichen
Tage vor 20 Jahren im Weltkrieg gefallenen Sohn
geleſen werden ſollte, wurde ſie durch einen Un=
glücksfall
ebenfalls abgerufen. Sie wurde von
einem großen Perſonenauto kurz vor der Kirche
angefahren und erlitt dabei Schädelbrüche, einen
Arm= und Oberſchenkelbruch, ſowie weitere äußere
Verletzungen, ſo daß die alte Frau eine Stunde
näch dem tragiſchen Unfall ſtarb. Unter der An=
klage
der fahrläſſigen Tötung hatte ſich am Diens=
tag
der 24 Jahre alte Helmut Grimm aus Kra=
winkel
bei Gotha vor dem Schöffengericht Hanau
zu verantworten, das ihn nach eingehender Be=
weisaufnahme
und nach Anhörung eines als Sach=
verſtändigen
vernommenen Oberingenieurs im
Sinne der Anklage für ſchuldig erachtete und zu
ſechs Monaten Gefängnis verurteilte. Der Staats=
anwalt
hatte acht Monate Gefängnis beantragt
und ſich in der Begründung ſeines Antrags ſtreng
gegen die Verkehrsſünder gewandt, denen noch
nicht zum Bewußtſein gekommen ſei, daß keine
geſetzliche Beſtimmungen beſtänden, daß Fußgänger
nichts auf der Straße zu ſuchen hätten. Das Ge=
richt
hatte als erwieſen angeſehen, daß der An=
geklagte
in dem Dorfe Herolz zu ſchnell gefahren
und der ihm obliegenden Vorſicht nicht wie not=
wendig
nachgekommen ſei. In dieſem Sinne hatte
ſich auch das Gutachten des Sachverſtändigen
bewegt.

Wenn man keine Zeikung ſieſt..."
Aſchaffenburg. Dieſer Tage kam eine
Bäuerin aus dem Speſſart nach Aſchaffenburg, um
ein Säckchen Silbertaler im Nennwert von 300 M.
hei einer Bank umzutauſchen. Die Frau hielt ſich,
obwohl ſie es könnte, keine Zeitung und hörte
nach Neujahr zufällig, daß die Dreimarkſtücke auf=
gerufen
worden waren. Als ſie von dem verſäum=
ten
Umtauſch hörte, nahm ſie die Münzen wieder
mit nach Hauſe. Wie leicht hätte ſie ſich vor Scha=
den
hüten können, wenn ſie eine Zeitung gehalten
und geleſen hätte! Die genannte Summe ſtellte
die Einnahme aus dem Verkauf der Obſternte des

vergangenen Herbſtes dar.

Gasvergiftung im Betriebe.
Neuwied. Als der 20jährige Toni Heinz
von Irlich den Lackierofen im Werk Remy=van der
Zypen in Andernach bediente, ſtrömten ihm giftige
Gaſe entgegen. Heinz, der das Gift einatmete,
wurde ſofort in ärztliche Behandlung genommen,
die aber ohne Erfolg blieb. Der junge Mann er=
lag
bald darauf der Vergiftung.
75. Geburkskag der Schriftſtellerin
Marie von Bunſen.

Mondfinſternis am 19. Januar.

Am 19. Januar wird man wieder eine Mondfin=
ſternis
beobachten können, die jetzt im Winter,
bei den langen Nächten, beſonders intereſſant iſt.
Den Beginn der Mondfinſternis wird man aller=
dings
in unſerer Gegend nicht ſehen, da die Ver=
finſterung
bereits kurz vor 3 Uhr nachmittags be=
ginnt
, der Mond aber erſt nach 4 Uhr aufgeht.
Beim Aufgehen befindet ſich der Mond bereits im
Zuſtand der völligen Verfinſterung. Man wird
ihn dann als ſchwarzrote Scheibe am Horizont er=
kennen
. Der weitere Verlauf der Mondfinſternis,
die bis etwa 18.40 Uhr dauert, läßt ſich daher
leicht verfolgen. Dieſe Karte zeigt im Schema das
Zuſtandekommen von Sonnen= und Mondfinſter=
niſſen
. Heute weiß man, wie ſie entſtehen, doch
vor Jahrhunderten waren ſolche Himmelserſchei=
nungen
Anlaß zu den ſchrecklichſten Befürchtungen.

Neue Laſikraftwagenlinien
der Reichsbahn.
Dillenburg. Die Reichsbahndirektion
Frankfurt a. M. hat in dem Beſtreben, den Laſt=
kraftwagen
mehr und mehr in ihren gemeinwirt=
ſchaftlichen
Betrieb einzugliedern, eine neue Laſt=
kraftwagenverbindung
auf der Strecke Dillenburg
EibelshauſenStraßebersbach-Laaſphe Wal=
lau
GönnernOberſcheldDillenburg eingerich=
tet
, die Stückgüter im Binnenverkehr der Kraft=
wagenlinie
und im Uebergangsverkehr von und
zur Schiene befördern ſoll.

Cierva-Aukogito C. 30
auf dem Tempelhofer Feld.
Berlin. Auf dem Tempelhofer Feld führte
am Mittwoch der engliſche Fluglehrer Marſh das
neueſte Windmühlenflugzeug Cierva=Autogiro
C 30 vor. Die Vorführung zeigte, daß das Flug=
zeug
nicht nur eine überraſchend kurze Start=
fläche
von wenigen Metern zum Aufſtieg benötigt,
ſondern daß auch das Landeziel in jedem Winkel,
vom flachen Gleitflug bis zum Steilſinkflug ange=
ſteuert
werden kann. Neben der erſtaunlichen Wen=
digkeit
überraſcht bei jeder Landung, daß der Ap=
parat
kurz vor dem Aufſetzen nur wenige Zenti=
meter
über dem Erdboden ſtillſtand, um dann
zuerſt mit dem Schwarzteil den Boden zu be=
rühren
, bevor ſich ohne weiteres Ausrollen der
Apparat auch mit dem Vorderteil langſam ſenkte.
Um den Beweis von der willkürlichen Verlang=
ſamung
der Fluggeſchwindigkeit zu erbringen,
folgte eine Vorführung, bei der das Flugzeug mit
einem an langen Seilen nachgeſchleppten Gegen=
ſtand
aufſtieg, der während des Fluges in niedrig=
ſter
Höhe über dem Flugplatz bequem durch eine
Perſon aus den Seilen ausgehängt und im Fluge
auch wieder vom Erdboden aus eingehakt werden
konnte.
Dieſe neueſte Konſtruktion des Windmühlen=
flugzeuges
, das nach Entwürfen des bekannten
ſpaniſchen Fliegers de la Cierva erbaut worden
iſt, hat keine feſten Hilfsflügel mehr, ſondern nur
eine Tragſchraube über dem Rumpf und an deſſen
Ende ſenkrechte und waagerechte Kielfloſſen. Die
Steuerung in der Luft erfolgt durch einen einzigen
Hebel, mit dem man die Tragſchraube nach allen
Seiten neigen kann. Durch dieſe Neigungen, die
eine Verlegung des Schwerpunktes der Maſchine
zu dem Tragſchraubenauftrieb ermöglichen, wer=
den
Auf= und Abſtieg ſowie Wendungen je nach
Wunſch ausgeführt.
Das gezeigte Flugzeug iſt Eigentum der Flug=
zeugbau
AG. Focke=Wulff, Bremen.
Vulkane bedrohen Java.
Amſterdam. Meldungen aus Batavia zu=
folge
ſind die beiden javaniſchen Vulkane Krakatau
und Merapi wieder in Tätigkeit, Beide Vulkane
ſtoßen fortwährend Rauch und Glutwolken aus.
Die Bevölkerung erwartet neue Ausbrüche.

kirchen befindet, fanden mit feierlichen Zeremonien die Aufnahmen weiterer Novizen in den Orden
ſtatt. Der Protektor des Deutſchen Ritter=Ordens, Kardinal Fürſt Erzbiſchof Dr. Innitzer (ſitzend,
4. von links) leitete den Aufnahmeakt. Ferner nahm daran Feldmarſchall Erzherzog Eugen (ſitzend,
3. von links) teil.

Ein feſſelnd ſchönes Bild von dem durch Sc7
und Eis faſt vollkommen verhüllten Leuchttr
in Memel, dem äußerſten Vorpoſten Deutſ
Volkstums im Oſten.

Der Schnelldampfer Poksdam
vom Stapel gelaufen.
Hamburg. Am Mittwoch nachmittag iſt
der Werft von Blohm u. Voß der Dampfer P
dam, der für den Oſtaſien=Fracht= und Perſo=
dienſt
der Hamburg=Amerika=Linie beſtimmt
glücklich vom Stapel gelaufen. Unter den Eh
gäſten bemerkte man den Chef der Marineleit
Admiral Raeder, Staatsſekretär Königs
Reichsverkehrsminiſterium, den Vizepräſide
der Reichsbank Dreyſe, Reichsſtatthalter K
mann, den Regierenden Bürgermeiſter K
mann, Vertreter der Reichswehr und der Pa
Die Taufrede hielt Reichsſtatthalter Kaufm
Er gedachte dabei auch der Volksgenoſſen an
Saar und des Wiederaufbaues der deutſchen
delsſchiffahrt nach dem Kriege. Die Taufe
nahm der Oberbürgermeiſter von Potsdam, E
ralmajor a. D. Friedrichs, vor. Der Name 3
dam ſolle ein Ausdruck des unzerſtörbaren Lek
willens unſeres Volkes ſein.

Verſuchsflüge
eines franzöſiſchen Großflugbooter
Paris. Das größte franzöſiſche Flug
Leutnant Paris hat am Dienstag ſeine e
Verſuchsflüge durchgeführt. Der Apparat r
37 Tonnen und hat eine Flügelſpanne von 50
tern. Er iſt mit 6 Motoren von je 850 Pf.
ſtärken ausgerüſtet und kann 70 Perſonen b
dern. Das Flugboot ſoll ſpäter in den Südame
dienſt geſtellt werden. Vorher ſoll es ſeine
tüchtigkeit während einiger Monate auf der S
MarſeilleAlgier beweiſen.

Neue Zeugen im Lindbergh=Proze
New York. Auf dem Dampfer Ile de Fr
trafen am Dienstag der New Yorker Detekti=
tur
Johnſon und vier Zeugen für den Lindb
Prozeß ein und wurden ſofort im Automobil
Flemmington gebracht. Es handelt ſich bei t
Zeugen um die Schweſter und den Bruder
J. Fiſch ſowie eine Krankenſchweſter. Die St
anwaltſchaft in Flemmington hat bekanntgeg
ſie beabſichtige, den geſamten Lebenslauf
Fiſch darzulegen und durch Zeugen nachzuw
daß er mit der Entführung des Lindbergh=K
in keinerlei Verbindung geſtanden habe.

Die berühmte deutſche Romanſchriftſtellerin Marie
von Bunſen, deren Werke ſich eines großen Leſer=
kreiſes
erfreuen, begeht am 17. Januar ihren
75. Geburtstag.

Umherziehende Obdachloſe als Brandſtifter.
Altenkirchen. Innerhalb kurzer Zeit wur=
den
im Bezirk der Kreisgemeinde Rosbach drei
große Scheunen ſamt reichlicher Erntevorräte und
landwirtſchaftlicher Maſchinen ein Raub der Flam=
men
. Zuletzt brannte eine große Doppelſcheune bis
auf die Grundmauern nieder. In allen Fällen
trifft der Brandſchaden die Landwirte um ſo
ſchwerer, als ſie nur teilweiſe verſichert waren. Es
beſteht der dringende Verdacht, daß umherziehende
Obdachloſe als Täter in Frage kommen, die aus
Unachtſamkeit Feuerzeug wegwarfen und dadurch
die Brände verurſachten. Die polizeilichen Ermitt=
lungen
ſind im Gange.
Juwelen im Keller eingemauert.
* Nach langwierigen und nicht immer leich=
ten
Ermittlungen iſt es jetzt der Berliner Krimi=
nalpolizei
gelungen, das Haupt der berühmten
Steffens=Bande, einer Wohnungs= Einbrecher=
bande
, in der Perſon des 34jährigen Otto Wendt
feſtzunehmen. Wendt war vor kurzem aus der
Strafanſtalt in Oberlangen ausgeriſſen und nach
Berlin entkommen. Den Beamten iſt es jetzt ge=
lungen
, in den Schlupfwinkel des Verbrechers zu
gelangen. Dabei gelang es, in dem Keller eines
Hauſes in der Grenadierſtraße in Berlin auch das
Verſteck ausfindig zu machen, in dem die Diebes=
bande
das geſtohlene Gut verborgen hielt. Hin=
ter
einem kunſtgerecht vermauerten Verſchlag fan=
den
ſich Juwelen im Werte von mehr als 15 000
Mark. Die Bande arbeitete als Spezialiſten in
Villeneinbrüchen.
Großfeuer in Klagenfurt.
Klagenfurt. Der Schlachthof der hieſigen
Stadtgemeinde iſt am Dienstag niedergebrannt.
Der Schaden iſt ſehr groß. Es wird Brandſtiftung
angenommen.

Der Soldakenkönig bei ſeinen langen Kerls.

Ein hübſches Bild aus dem Deka=NDLS=Film Der alte und der junge König, der das Lebe
Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm (Emil Jannings) zeigt und ſein Verhältnis zu dem jungen
dem ſpäteren Großen Friedrich, darſtellt.

[ ][  ][ ]

onnerstag, 17. Januar 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 17: Seite 9

*Deutſche, wo ſie niemand ſucht...
Fahrt zu 100 000 Deukſchen in der argenkiniſchen Pampa.

Eine Reiſe
mit ſeltſamen Ueberraſchungen.
Von Dr. Gerhard Hagenmeyer.
Als ich mich in Buenos Aires bei den dort wohnenden Deut=
nach
Landsleuten draußen im Lande erkundigte, wußte
er Beſcheid. Der Deutſche Volksbund für Argentinien
ite ſchließlich Licht in die dunkle Angelegenheit bringen.
Ja, natürlich, ſagte man mir, da müſſen Sie zu Paſtor R.
en, in Entre Rios, von den Wolgadeutſchen, wiſſen Sie?
Ich wußte gar nichts. Aber ich ahnte eine neue Welt von
ſchem Schickſal in Gefahr und Abenteuer. Und ich ſollte mich
t getäuſcht haben.
Entre Rios heißt Zwiſchen den Strömen, zwiſchen dem Pa=
und dem Uruguay nämlich, eine Art von Meſopotamien
Im übrigen war die Provinz ſo flach und öde wie die
apa ſonſt im Lande. Weit zerſtreut in der Ferne einzelne
mgruppen, da lagen wohl Häuſer; einförmige, langweilige
fer an den ſeltenen Stationen. Endlich kam Lucas Gonzalez;
da ſollte es noch ein paar Kilometer hinausgehen in die Ko=
e
, wo der Geiſtliche der Deutſch=Nuſſen wohnte. Ich trat
inen Laden, um nach einem Auto zu fragen, und hörte hinter
Laden eine ſeltſam vertraute Sprache; und doch nicht unſer
tſch ... wie ein ſüddeutſcher Dialekt, und doch keiner von den
Gnnten. Die Leute blond und hilfsbereit. Es würde noch
er hinausfahren nach La Llave, meinten ſie Als ich ihn
f!, war es ein hochgewachſener blauäugiger Mann, der mich
9. viel Worte gutmütig einlud und unterwegs mit ſeinen
Aleitern weiterſprach in dieſer ſelben ſo ſüddeutſchen und doch
iden Sprache.
Es wurde dunkel, der Wagen rutſchte in dem ſchlammigen
wie ein Schlitten; einzelne Lichter glommen ſchwach aus
Ferne. Wir hielten vor einem niederen, langgeſtreckten
ernhof. In einer großen, ſchwach beleuchteten Wohnküche
In über ein Dutzend große und kleine Leute herum, offenbar
Teile der Familie, alle blond und bäuerlich. Ich kam mir
überflüſſig vor vor allem wußte ich gar nicht, wo ich
itlich war.
Aber die Meinung war, ich ſollte hierbleiben, da ich in der
Aſt den Weg zum Pfarrhaus nicht finden würde. Schließlich
nte der Bauer doch noch ein Pferd vor den leichten Wagen
den zwei mannshohen Rädern und brachte mich zu einer Weg=
Aung, deutete mit der Pfeife auf ein Licht hinter Bäumen
ließ mich nach freundlichem Gruß allein.
Ich taſtete mich durch den Schlamm, ſtolperte durch eine Gar=
1ür und klopfte. Als ich eintrat, ſchauten mir ein Dutzend
Ife erſtaunt von ihren Tellern auf dem langen Tiſch entgegen
ch glaubte, ein altes Bild aus der bibliſchen Geſchichte vor
zu haben. An der Schmalſeite des Tiſches, wie ein noch
erer Patriarch mit, ſchwarzem Bart und etwas wallendem
r das konnte niemand anders als der Pfarrer ſein, der
im Kreis der Seinigen beim Abendeſſen ſaß. Beide Teile
hen etwas bei der unerwarteten Begegnung, und ich fühlte
ſchuldbewußt, ſo unbekannt hereinzubrechen. Aber als wir
her bei der Erdöllampe im Studierzimmer ſaßen auch das
Raum mit niederer Decke wie der andere, aber die Wände
von Büchern und der Pfarrer hörte, was mich herführte,
er mir mit der gleichen Selbſtverſtändlichkeit ſein Haus an,
vorher das Abendeſſen, und ſtand mir mit ſeinen ganzen
itniſſen und Erfahrungen zur Verfügung.
Und die waren nicht gering. Er war ſchon zehn Jahre hier
geiſtlicher Betreuer, und das heißt nichts anderes, als daß er
in dieſer öden, weltabgelegenen Gegend, ſeiner Aufgabe voll=
ſig
zum Opfer gebracht hatte. Er fühlte ſich an dieſe Men=
hier
gebunden und er erzählte mir, warum. Oder, was hier

dasſelbe ſagte, er erzählte mir die Geſchichte der Wolgadeutſchen,
zu denen er ſelbſt gehörte, und die ein Stück Heldenepos aus der
Leidensgeſchichte unſeres landſuchenden Volkes iſt.
Er gab mir erſt eine Schilderung vom Zug der deutſchen
Auswanderer nach der Wolga zur Zeit Katharinas, von den blü=
henden
Dörfern, die dort aus der Wildnis entſtanden er ſelbſt
war in einem geboren, in einem anderen ſeine Frau von der
durch und durch deutſchen Art in Sprache, Liedern, Sitte, Reli=
gion
und Schule, die ſich dort in der Fremde rein erhalten hatte,
auch als aus den erſten paar Tauſend dreiviertel Millionen ge=
worden
waren.
Die Magd unterbrach uns und brachte den unentbehrlichen
Mate=Tee. Er dampfte in dem kürbisähnlichen kleinen Gefäß,
und mein Gaſtgeber ſchlürfte ihn durch das ſilberne Röhrchen
mit deutlichem Wohlgefallen. Ich habe nicht gezählt, wie oft ſich
das im Laufe des Abends wiederholte. Mit ſeiner Frau wie mit
den Kindern, die kamen, um Gutenacht zu ſagen, ſprach er mit
Selbſtverſtändlichkeit den wolgadeutſchen Dialekt, den ich ſchon ge=
hört
hatte und den ich auch verſtand, obwohl manche Wendungen
drin ſehr fremdartig waren. Die Pfarrersleute waren nach dem
Krieg, als die Bedrückungen in der neugegründeten Republik,
der Wolgadeutſchen immer ſtärker wurden, in völliger Armut
nach Deutſchland gegangen; er hatte da ſtudiert und ſich dann der
Arbeit unter ſeinen Landsleuten in Argentinien gewidmet.
Vor ſechs Jahren haben wir das 50ährige Jubiläum der
wolgadeutſchen Einwanderung im Lande gefeiert. Zu Zehn=
tauſenden
kamen ſie zuſammen, ſagte er. Sie wundern ſich, wie
unſere Leute hierher kamen, nicht wahr? Er ſchraubte den Docht
der Lampe tiefer, ſtärkte ſich an neuem Mate und berichtete mir
dann, daß nach der Bismarckſchen Reichsgründung die Wolgakolo=
niſten
ihre alten Rechte verlieren ſollten; ſie ſollten Ruſſen ſein
wie alle anderen, vor allem auch zum Militärdienſt eingezogen
werden. Dagegen ſträubten ſie ſich mit allen Kräften, und als
es nichts half, als ihnen die für ewige Zeiten zugeſicherten
Rechte mit Gewalt weggenommen wurden, entſchloß ſich ein Teil
zu neuer Wanderung. Sie ſchickten Kundſchafter nach Braſilien
und ſchloſſen einen Vertrag und kamen mit großen Hoffnungen:
Trauben wachſen hinter Zäun,
Hutzeln an den hohen Bäum,
Aepfel, Feigen, die ſind rot
Hilf uns, Gott, aus aller Not.
wie ſie in einem alten Volkslied damals ſangen.
Da geſchah das Merkwürdige fuhr er fort , daß Agenten
der argentiniſchen Regierung mit allen Mitteln der Ueberredung,
ja des Betrugs und der Täuſchung, die Leute von Braſilien ab
n..ch Argentinien ſchleppten, um ſo bewährte Weizenbauer für
i.ren Staat zu ſichern, und auf dem fruchtbaren Boden von Entre
Rios wurden ſie ſchließlich angeſiedelt. Heute ſind in ganz Argen=
tinien
ſchon über 100 000 daraus geworden; von hier aus zogen
viele weiter ſüdlich nach der Provinz Buenos Aires und nach dem
Pampadiſtrikt. So leben ſie hier, als Bauern in Dörfern, als
Pächter verſtreut, ſprechen deutſch und haben die Wolga immer
noch nicht vergeſſen.
Am nächſten Morgen führte er mich hinaus und zeigte mir
etwas wahrhaft Rührendes: Auf der anderen Seite der Straße
ſtand ein kleines Lehmhäuschen, eine Hütte, müßte man eher ſagen,
drin waren ein paar kleine Maſchinen, Geräte und Papierſtöße.
Meine Druckerei mit den beſcheidenen Mitteln gemacht, die
wir hier haben. Alle acht Tage erſcheint ein Blatt, ebenſo klein
und beſcheiden. Und doch der Rußlanddeutſche iſt faſt das
Einzige, was die Leute noch alle zuſammenhält; ſie leſen ihn und
freuen ſich darüber, und ſo hört einer immer wieder von dem an=
deren
, auch wenn ſie weit in der Verſtreuung wohnen.
Alles ringsherum waren Einzelhöfe, oft weit auseinander.
Sie wären verſchwunden in der flachen Einöde des Landes, wären
ſie nicht von hohen Bäumen umgeben geweſen. Ans Pfarrhaus

Von nun ab: Saarlandſtraße in Berlin.

Nach Bekanntwerden des überwältigenden deutſchen Sieges
an der Saar gab die Reichshauptſtadt ihrer Verbundenheit
mit dem Saargebiet durch die Umbenennung der Streſemann=
ſtraße
, einer der ſchönſten und verkehrsreichſten Straßen,
in Saarlandſtraße Ausdruck.

angebaut in langer gerader Linie waren Schulzimmer und Bet=
ſaal
; der Lehrer, ein friſcher Siebenbürger Sachſe, den irgend ein
Zufall hierher verſchlagen hatte, hatte gerade ſeine liebe Not, den
Kindern das Spaniſch mundgerecht zu machen. Wenig Reichtum
und wenig Heiterkeit das war der Geſamteindruck, und er blieb
auch, als wir einen Rundgang zu den Bauern der Nachbarſchaft
machten; alle hochgewachſen, deutſch ausſehend und doch mit einem
unbeſtimmbar fremden Zug, auch im Weſen. Alle waren freund=
lich
, und alle waren an einem erſtaunlich reich: an Kindern, Zehn=
köpfige
Familien waren keine Seltenheit.
Der geſchloſſenſte Block der Siedler wohnte offenbar in einem
Komplex von Dörfern. Ihr Hauptort war aber das benachbarte
Villa Creſpo, in dem die wichtigſten Angelegenheiten der Gemein=
ſchaft
heute entſchieden werden. Es war ſeltſam zu ſehen, wie
hier das ganze Gedeihen in den Händen der verſchiedenen Kirchen
liegt, während ſie bei den Deutſchen in Chile ganz ohne beſtim=
menden
Einfluß geblieben waren, und nach den Worten meines
Gaſtfreundes war das ein entſchiedenes Erbe aus der Wolgazeit.
Nur daß ſich bei der jungen Generation dieſe Bande ſchon bedeu=
tend
gelockert hatten, nicht zum Vorteil der Erhaltung des deut=
ſchen
Weſens.
Es war mir nicht möglich, dieſe Dörfer und all die vielen
ſpäteren Neugründungen hier und im Süden noch genauer kennen
zu lernen; es lag noch vieles auf meinem Wege, und ſo nahm ich
hrzlichen Abſchied von meinen freundlichen Wirten.

TüukP.
Roman von Else Meerstädt.

Sozuſagen an der Peripherie des alten Kontorviertels und
nicht weit von dem Schlachterladen entfernt, in dem Yella
erte, ſtand ein großes, modernes Gebäude, das mit zu ſich
en zu wollen niemand in dem alten Viertel eingefallen wäre.
war eine alte Welt dort fing eine neue an. Mit großen
itionsmaſchinen und Druckpreſſen. Mit einer Unmenge von
Phonen, einer Unmenge von Lauferei Tag und Nacht, mit
ſtig wichtig und eilig tuenden Depeſchenboten, mit Leuten mit
Amappen, mit uniformierten Boten, die auf ihren Rädern,
Flitzbogen, aus dem großen Torweg ſchoſſen. Sie taten, als
en ſie ganz allein verantwortlich für das rechtzeitige Erſchei=
der
Zeitung und für das Hinaustuten der neueſten Ereigniſſe
der Welt in die Welt
In dieſem Gebäude, das an Unruhe nichts zu wünſchen übrig
wurde der Morgenanzeiger gedruckt. Und der ihn druckte,
ein alter Junggeſelle und Selfmademan, der Verleger Wede=
Gottfried Hermann Wedepohl. Ein etwas ſchwieriger Herr,
er die Verbindlichkeit, noch nicht meiſterte, die man als
ſch, der ſich in der Welt zu bewegen verſtand, auch ſolchen
en gegenüber an den Tag legen ſollte, denen man weniger
gen war.
Derr Gottfried Hermann Wedepohl, gehörte zu den Leuten,
us ihrem Herzen keine Mördergrube machten. Wer ihm nicht
2, der war ſchnell wieder draußen. Und wer ihm gefiel, den
e er nicht, was er war.
er war ja auch einmal nichts geweſen. Setzer. Aber er
einen Kopf gehabt. Und Unternehmungsgeiſt. Und nicht zu
eſen, Glück ! Viel Glück ! Es war geradezu unheimlich,
ihn Fortuna verfolgt hatte. Sogar mit dem großen, dem un=
iken
großen Los, was man ſonſt nur in dem Volksſtück mit
* und Tanz findet. Herr Gottfried Hermann Wedepohl hatte
lämlich einmal ein ganzes Los geleiſtet. Und dieſes ganze
war das große Los geweſen.
Das hatte natürlich einen mächtigen Klacks ausgeſpukt. Und
* Klacks war das Fundament geweſen zu Herrn Gottfried
kann Wedepohls Zeitungsunternehmen. Als Liftboy, wie
* erzählten, hatte er die erſten Anfänge zum Morgenanzei=
nicht
gelegt
And dieſen Gottfried Hermann Wedepohl kannte Frau Rei=
aus
ihrer Jugendzeit. Arm hatte ſie ihn zuletzt geſehen, und
hatte ſie ihn einmal wiedergetroffen.
Seit dieſer Zeit war er ihr Kunde in warmen Würſtchen
Wenn er Appetit darauf hatte, und das war recht häufig,
lelephonierte er bei Frau Reichel an, ſie möchte ihm zwei
Warme ſchicken. Aber nicht gerade die kleinſten Paare.
Worauf Frau Reichel jedesmal ſagte: Ich wüßte nicht, was

(Nachdruck verboten.)
ich lieber täte, Herr Wedepohl, als Ihnen die größten auszu=
ſuchen
. Den Würſtchen iſt es ganz egal, wer ſie ißt ! Aber
hätten Sie nicht einen, der ſie mal eben ſchön heiß abholen
könnte ? Bei Ihnen ſtehen ja ſo viele herum, daß ſie ſich gegen=
ſeitig
auf die Hacken und auf die Zehen treten
Worauf Herr Wedepohl ſeinerſeits beteuerte, daß für ihn
überhaupt keiner Zeit hätte. Alles lief und rennte hier nur für
die Zeitung
Da war dann immer das geweſene Ladenfräulein maulend
losgezögen. Sie mochte den alten Kracker nicht, wie ſie ſagte. Der
alte Kracker mochte ſie aber auch nicht
Jeden Sommer pflegte Herr Gottfried Hermann Wedepohl
einmal ein paar Wochen auszuſpannen. Die Ausſpannerei hatte
gerade begonnen gehabt, als Yella bei Frau Reichel eingetreten
war
Und nun war er wieder da, und hatte telephoniſch die zwei
Paar warmen Würſtchen unter den üblichen Reden und Gegen=
reden
angefordert
Ach Gott, Fräulein Yella, meinte Frau Reichel, und legte
mit bekümmertem Geſichtsausdruck den Hörer in die Gabel ich
mag Ihnen das gar nicht zumuten, Fräulein Yella ! Aber
wiſſen Sie, ich habe da aus meinen Jugendtagen her ſolch inen
alten, wunderlichen Bekannten, dem ich jede Woche ein paarmal
heiße Würſtchen frei Haus liefere. Die hat dann immer das La=
denfräulein
hingebracht. Gern hat ſie es zwar nicht getan, aber
Und jetzt eben hat er wieder um ſeine Heißen angeweckt
die ich hinbringen werde, Frau Reichel! Was iſt da
ſchon dabei 2! Ich tue es beſtimmt gern !
Jetzt iſt mir aber ein Stein vom Herzen gefallen, Fräulein
Yella ! Frau Reichel ſtrahlt in höchſter Befriedigung.
Mit ſolchen Steinen brauchen Sie ſich gar nicht erſt zu be=
ſchweren
, Frau Reichel ! Sie wiſſen ja, Dinge, die mich ſchrecken.
gibt es nicht !"
Na, dann beſtellen Sie mal inen ſchönen Gruß von mir!
Herr Wedepohl, der Beſitzer vom Morgenanzeiger der übrigens
ein reicher Mann iſt, wird ſich freuen, wenn er Sie ſieht. Er ſieht
gern was Hübſches. Hinzufinden wiſſen Sie ja
Yella bindet nur die weiße Schürze ab und läuft dann ſchnell
los, damit Herr Wedepohl ſeine Heißen auch wirklich heiß be=
kommt

Den erſten Eindruck, den Yella von Herrn Wedepohl hat, iſt
der, daß er nicht ſehr geſcheit ausſieht
Wie kann ein geſcheiter Mann, der Beſitzer einer ſo großen
Zeitung, jemand mit offenem Munde entgegenſchauen, wenn ſich
dieſer Jemand nicht gerade als Abnormität der Zeitungsredaktion
vorzuſtellen wünſcht, ſondern nur mit einem ſchönen Gruß von

Frau Reichel und mit zwo Paar warmen Würſtchen aus der glei=
chen
Quelle kommt !
Als Herr Wedepohl nicht einmal Guten Tag ſagt, hält es
Yella, für notwendig, ihrerſeits das Geſpräch fortzuſetzen, indem
ſie auf die erhöhte Temperatur der Würſtchen und ihre ſchnelle Ab=
kühlungsmöglichkeit
hinweiſt.
Da findet Herr Gottfried Hermann Wedepohl endlich die
Sprache wieder allerdings nicht in Sachen Heiße der Firma
Reichel. Und nun ſtellt Yella feſt, daß Herr Wedepohl ein eben=
ſo
geſcheites als angenehmes Geſicht hat
Freilich, die Frage, die Herr Wedepohl ſtellt, iſt noch immer
etwas ungewöhnlich: Heißen Sie vielleicht Ria, Fräulein? fragt
er und ſieht Yella merkwürdig an
Leider nein, Herr Wedepohl ! Aber meine Mutter heißt
Ria
Und wie ſonſt noch
Einen Augenblick nur zögert Yella Blankenburg, Herr
Wedepohl! Und ich bin Yella Blankenburg. Kennen Sie meine
Mutter vielleicht? Oder ſehe ich jemand ähnlich, den Sie kennen?
Und wie kommen Sie dazu, mir die Würſtchen zu bringen,
Fräulein Blankenburg
Yella denkt, daß Herr Wedepohl eine merkwürdige Art hat,
mit den Leuten umzugehen. Aber ſie ſagt ihm doch, weshalb ſie
ihm die Würſtchen bringt. Weil ich in der Schlächterei von
Reichel Verkäuferin bin
Und wie kommen Sie dazu
Yella lacht. Dieſer Herr Wedepohl iſt ein ſchnurriger Kauz
und ſein Interview ſehr eingehend. Wie kommt der Menſch wohl
zur Arbeit, Herr Wedepohl?! Zuerſt mal heute durch Glück, und
dann wenn er Geld braucht !"
Die Tochter des Generaldirektors Blankenburg braucht Geld
und muß es ſich auf ſolche Weiſe verdienen
Mein Vater iſt nicht mehr Generaldirektor, Herr Wedepohl.
Sein Unternehmen hat aufgehört, zu beſtehen, wie ſo viele Unter=
nehmen
heute aufgehört haben. Und ſonſt eine Strafe iſt
es nicht, ſich bei Frau Reichel ſein Geld verdienen zu müſſen
Sie gleichen Ihrer Mutter und gleichen ihr nicht. Eine ge=
wiſſe
Befriedigung ſpricht aus Gottlieb Wedepohls Stimme. Wenn
man ſich die neumodiſche Friſur wegdenkt, dann ſind Sie ganz Ria
Valentin. Aber wenn man Sie reden hört, dann ſind Sie es Gott
ſei Dank nicht
Erlauben Sie Herr Wedepohl ! Yella weiß nicht, ob
ſie lachen oder ob ſie Herrn Wedepohl mit einer entſprechenden
Abfertigung nach Hauſe ſchicken ſoll
Ich muß es beſſer wiſſen als Sie Fräulein, ob ich Ihrer
Mutter mit einem Gott ſei Dank unrecht tue. Wir waren nämlich
einmal Nachbarskinder und wuchſen als Nachbarskinder mit=
einander
heran. Das heißt, Ihre Mutter in einem blütenweißen
Daunenbett und ich in einem buntgewürfelten, mit Gänſefedern
gröbſter Sorte gefüllt. Als Unterlage hatte ich noch einen Stroh=
ſack
ſo etwas gibt es heute auch nicht mehr Ich habe
immer ehrlich alle verdroſchen, die Ihre Mutter, als ſie noch Ria
Va entin was, geärgert hat. Jawohl, ich habe das Unrecht began=
gen
! Die Prügel, die Ria Vrlentin verdient hätte, haben die
andern gekriegt. Aber da: machie mir gar nichts aus. Die Haupt=
ſache
, daß Ria Valentin zufrieden war. Ich liebte ſie tlich,
ſchon als Bengel, der noch zur Schule ging. Und als Schriftſetzer=
lehrling
liebte ich ſie noch immer. Und auch noch, als ich ausge=
lexnt
hatte.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 17

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 17. Januar 1935

SüdattSate Ta
Fußball in Starkenburg.

Die Bezirksklafſe Südheſſen
meldet am kommenden Sonntag folgendes Programm:
Polizei Darmſtadt AO. Worms,
Arheilgen 98 Darmſtadt,
Walldorf Pfungſtadt,
Urberach Lorſch,
Bürſtadt Egelsbach.
Ein beſtimmt nicht leichtes Treffen ſteigt am Sonntag auf
dem Exert, wo die Wormſer Vereinigten gegen den
Südheſſen=Favoriten antreten. Die Gäſte haben in
ihren letzten Spielen mit einer Rieſenaufopferung gekämpft, oft
ſogar den Rahmen des ſportlich Zuläſſigen hart geſtreift, nur um
dem Strudel des Abſtiegs zu entgehen. Zweifellos werden ſie
auch gegen Polizei mit ſtärkſtem Geſchütz auffahren, und die
Grünen, denen wir doch die beſſeren Chancen zumeſſen, müſſen
ſich unter allen Umſtänden vorſehen. Am Stadion haben die
Gäſte gezeigt, wie ſie einen Torvorſprung zu halten vermögen, ſo
daß Kampf bis zur letzten Minute von dem Meiſterſchaftsanwär=
ter
gefordert werden wird.
SV. 98 geht einen nicht leichten Gang ans Arheilger
Mühlchen. Die Platzelf fühlt den Boden beben, und das wird
ſie veranlaſſen, bis zum letzten Augenblick zu kämpfen. Wenn die
Gäſte ſo gut wie am Vorſonntag im Zuge ſind, ſollte es einen
ſpannenden, ſchönen Kampf geben, wobei das beſſere Ende den
Gäſten bleiben könnte.
Walldorf ſieht die Pfungſtädter Germanen zu
Gaſt, und wir nehmen an, daß die Platzelf ſich die Gelegenheit,
auch gegen die gewiß ernſt zu nehmenden Germanen zu Punkten
zu kommen, nicht entgehen läßt.
In Bürſtadt empfangen die Raſenſpieler, deren Fuſion
mit Vorwärts Bobſtadt ge ehmigt wurde, den heutigen Tabellen=
führer
Egelsbach, und die Gäſte werden ſich auf einen harten
Widerſtand gefaßt machen müſſen. Wenn Egelsbach wieder kom=
plett
antreten kann, ſo rechnen wir mindeſtens mit einer Punkte=
teilung
.
Der Letzte Urberach hat zu Hauſe nochmals Gelegenheit,
gegen Lorſch etwas zu erben. Leicht wird das nicht ſein, aber
Urberach kann nur gewinnen, und ſeine Anſtrengungen, dem Ab=
ſtieg
zu entgehen, muß man anerkennen
Der Aufſtieg zur Gauliga
aus den Bezirksklaſſen in Südweſt hat eine Aenderung er=
fahren
. Die 6 Bezirksklaſſenmeiſter ſpielen nicht mehr
in zwei Abteilungen um die Meiſterſchaft, ſondern ſämtliche 6 Mei=
ſter
tragen in Vor= und Rückſpiel gegeneinander die
Spiele aus. Die beiden Erſten der Tabelle ſteigen
zur Gauliga auf. In der Bezirksklaſſe Main=Heſſens liegen
zurzeit in Gruppe Groß=Frankfurt 03 Neu=Iſenburg und
Reichsbahn/Rotweiß Frankfurt punktgleich an der Spitze, die
Gruppe Offenbach ſieht Germania Bieber vor Heuſenſtamm und
Gruppe Rheinheſſen Mainz 05 mit 3 Punkten vor Opel Rüſſels=
heim
.
Kreisklaſſe l.
Gruppe 1 Ried.
Nachdem die Beſtätigung der Fuſion zwiſchen Bobſtadt und
dem VfR. Bürſtadt amtlich geworden iſt, fallen natürlich endgültig
alle Spiele und Punkte der Bobſtädter fort, und die ſeinerzeitigen
Bezwinger der Bobſtädter müſſen ſich jetzt wieder einen Punkte=
abzug
gefallen laſſen. Davon werden hauptſächlich Biebesheim,
Heppenheim, Biblis und Groß=Rohrheim betroffen. Im übrigen
hat die Behörde entſchieden, daß das von den Biebesheimern vor
etlichen Wochen abgebrochene Spiel für dieſe verloren iſt und daß
beide Punkte den Bibliſern zufallen. Die Tabelle ſieht jetzt ſo
aus:

Spiele gew. un. verl. Tore Pkt. Hofheim 42:13 16 Heppenheim 10 27:18 12 Biebesheim 11 32:31 12 Groß=Rohrheim 10 2433 10 Biblis 15:17 10 Bensheim 19 21:21 Gernsheim 10 19: Klein=Hauſen 9 10:46 Diesmal ſind folgende Spiele vorgeſehen:

FC. Bensheim Starkenburgia Heppenheim.
TSVgg. Biebesheim Konkordia Gernsheim,
FV. Biblis SVgg. Klein=Hauſen.
Sämtliche Spiele tragen den Charakter der nachbarlichen Rivali=
tät
. In Bensheim wird man ſich wohl der unliebſamen Vorkomm=
niſſe
des Vorſpiels erinnern, und da beide Parteien für dieſe Sai=
ſon
kaum mehr an den erſten Tabellenplatz heranreichen werden,
wird man diesmal wohl etwas friedfertiger u.n die Punkte
kämpfen als ſeinerzeit. Beide Mannſchaften ſind ſtark genug, um
ſich einen ſchönen, ritterlichen Kampf zu liefern. In Biebes=
heim
werden die Nachbarn, wohl, auch ſehr ſtark zu kämpfen
haben, um ein ehrenvolles Reſultat herauszuholen. Um eine
knappe Niederlage werden ſie, wohl kaum herumkommen. Die
Bibliſer haben Gelegenheit, ſich für den in Klein=Hauſen ſei=
nerzeit
verlorenen ſchwerwiegenden Punkt zu revanchieren. Man
geht wohl nicht fehl, wenn man den Bibliſern diesmal einen
glatten Sieg zuſpricht.
Gruppell, Darmſtadt.
Die Aufſtiegsfrage in dieſer Gruppe iſt nach dem weiteren
Siege des Tabellenführers Mörfelden ſo gut wie entſchieden, und
wir müſſen ſchon ſagen, daß die Mannſchaft nach dem Verſagen
ihrer Mitbewerber, wir denken da an die 46er und Wixhauſen, der
beſte und beſtändigſte Vertreter der Gruppe iſt. Weiterſtadt und
Eberſtadt werden auf der Gegenſeite das Rennen um den Abſtieg
fortſetzen, wobei die Chancen der Germanen eindeutig beſſer ſind,
als die der Weiterſtädter.
Am kommenden Sonntag ſieht die Terminliſte fol=
gende
Paarungen vor:
TSG. 46 Darmſtadt Chattia Wolfskehlen.
Die 46er erwarten an der Rheinallee den Neuling, der ſich in
der Hauptſache zu Hauſe ungeſchlagen halten konnte, wodurch er
noch gut im Rennen um einen Spitzenplatz liegt. Bei der ſonn=
täglichen
Begegnung nun wird für die Wolfskehler wenig zu holen
ſein.
SV. Weiterſtadt SV. Mörfelden.
In Weiterſtadt ſtehen ſich der Tabellenletzte und der Tabel=
lenerſte
gegenüber. Es iſt wohl nicht ſchwer, in dieſem Treffen
den Sieger im voraus zu nennen, zumal Weiterſtadt auf eine An=
zahl
guter Kräfte verzichten muß.
Jahn 75 Darmſtadt Germania Eberſtadt.
Die Eberſtädter Germanen, die am zweitletzten Platz in der
Tabelle in äußerſter Abſtiegsgefahr ſtehen, haben an dem Ziegel=
buſch
bei den 75ern anzutreten. Nach den letzten Ergebniſſen der
Turner haben die Germanen, wenn auch wenige, ſo doch immerhin
Chancen auf einen Punktgewinn. Eine Punkteteilung iſt vielleicht
das naheliegendſte.
SV. Groß=Gerau Viktoria Griesheim.
Die Griesheimer gehen zu ihrem Spiel in Groß=Gerau be=
ſtimmt
keinen ſehr leichten Gang, denn dort hängen die Punkte
ſchon immer hoch. Trotzdem halten wir die Viktorianer ſtark ge=
nug
, mit guter Aufſtellung auch in Groß=Gerau beſtehen zu können.

Spiele gew. un. verl. Tore Pkt. Mörfelden 51:19 23 Griesheim 29:24 12 Groß=Gerau 23:27 11 46 Darmſtadt 20:19 10 Wolfskehlen 21:25 10 75 Darmſtadt 23:31 10 Wixhauſen 1 26:24 10 Eberſtadt 11 19:26 Weiterſtadt 9 1 13:30 4.

Gruppe 3 Odenwald.
Babenhauſen Ober=Ramſtadt,
Roßdorf Michelſtadt,
Schaafheim Höchſt.
Hier iſt wohl in allen drei Begegnungen mit einem Sieg der
Platzmannſchaften zu rechnen, um ſo mehr, da Roßdorf bei ſeinen
Anhängern die Schlappe des Vorſonntags auswetzen will. Groß=
Zimmern iſt ſpielfrei.
Gruppe 4 Dreieich.
Dreieichenhain Münſter,
Eppertshauſen Dudenhofen.
Ober=Roden Offenthal (13 Uhr),
Meſſel Nieder=Roden.
Eine Reihe ſpannender Rennen: die drei erſten ſcheinen bei dem
beſonderen Charakter dieſer Treffen, offen aber Platzſiege dürf=
ten
am nächſten zu erwarten ſein. Ob Meſſel der Punktgewinn
gelingt, erſcheint zweifelhaft.
Die Kreisklaſſe II
ſieht folgendes Programm vor:
Gruppe 1: Alsbach Hambach, Fehlheim Zwingenberg, Hähn=
lein
Seeheim, Hähnlein 2. SV. 98 4. (12.15 Uhr), Als=
bach
2. Arheilgen 3. (12.15 Uhr).
Gruppe 2: Leeheim SV. 98 3., Geinsheim Stockſtadt.
Gruppe 3: Hahn Eſchollbrücken, SV. Erzhauſen TSV. Erz=
hauſen
, Merck Sprendlingen, Reichsbahn Beſſungen. Hier
haben es die Begegnungen in ſich, zweimal Lokalkampf!
Gruppe 4: Neuſtadt Sandbach, Beerfelden Spachbrücken.
Lengfeld Groß=Umſtadt, Ueberau Erbach. Kleeſtadt
Lützel=Wiebelsbach, Neuſtadt 2. Ober=Klingen (12.15 Uhr)
und Lengfeld 2. Rimhorn (12.15 Uhr). Hier ſollten die
Tabellenführer ihre Poſition durchweg verbeſſern können.
In der nachſtehenden Tabelle haben ſich einige Verſchiebungen
ergeben, die mit den Spielreſultaten in Widerſpruch ſtehen und
dadurch zu erklären ſind, daß Sandbach ein Spiel verlor, da die
Genehmigung für einzelne Spieler nicht in Ordnung war, und
Kleeſtadt einen Spieler aus Münſter mitwirken ließ.
Die Ergebniſſe vom 13. Januar: Beerfelden Groß=
Umſtadt 2:0, Erbach Kleeſtadt 11:1. Neuſtadt Spachbrücken
6:1, Ueberau Lützel=Wiebelsbach 2:1, Lengfeld Sandbach 6:0.
Die Tabelle nach dem 13. Januar:

Erbach . . . . ." 10 55:11 Beerfelden . 37:12 20 Lengfeld 46:15 19 Groß=Umſtadt. 31:18 Lützel=Wiebelsbach 12 36:27 Neuſtadt 12 30:30 12 Ueberau
12 22:39 Sandbach .
* 12 26:35 Kleeſtadt 16:77 Spachbrücken .. . 12 10 10:45

TSV. Lengfeld SV. Sandbach 6:0.
Auch am Sonntag mußte TSV. Lengfeld erſatzgeſchwächt
gegen SV. Sandbach antreten. Da das Spiel unter den denkbar
ſchwierigſten Platzverhältniſſen der Platz war durch die leicht
gefrorene dünne Schneedecke ſehr glatt ausgetragen wurde, ſoll
von einer Kritik der Spieler abgeſehen und nur feſtgeſtellt wer=
den
, daß Sandbach eine anſtändige Mannſchaft in das Feld ſtellte,
die verſteht. Fußball zu ſpielen. Die Lengfelder wie ſchon erwähnt.
mit einigen Erſatzſpielern taten ihre Schuldigkeit, ſo daß man mit
dem Reſultat von 6:0 zufrieden ſein kann. Schiedsrichter Reiſert=
Oberroden machte ſeine Sache gut. Die 2. Mannſchaft von Er=
bach
trat zum Verbandsſpiel nicht an.
Neuaufbau der Zußball= Jugend!
Der Reichs=Jugendſportlehrer des DFB. ſpricht in der Woogsturn=
halle
zu den Jugendführern Darmſtadts und Umgebung!
* Am Dienstag abend hatte der Reichs=Jugendſportlehrer
Gabriel vom DFB. in Begleitung des Gau=Jugendſportwarts
Schneider die Jugendführer Darmſtadts und Umgebung zu
einer Beſprechung eingeladen, um ſie mit den Richtlinien für den
Neuaufbau der deutſchen Fußball=Jugend vertraut zu machen. Lei=
der
waren die Vertreter der Vereine nicht ſo zahlreich erſchienen,
was in der Hauptſache auf die Saarfeiern zurückzuführen war.
Immerhin, für die Anweſenden, die größtenteils ihre jungen
Mannſchaftsführer mitbrachten, war der Abend nicht nur äußerſt
lehrreich, ſondern ſie ſollten Vorteile für die kommende Jugend=
arbeit
ſehr deutlich ſpuren.
Nach der Begrüßung durch Kreisführer Dr. Grünewald
ging Herr Gabriel ſofort auf das eigentliche Thema des Abends
Der Neuaufbau unſerer deutſchen Fußball=Jugend los. In der
Einleitung ſprach er zunächſt über Tradition des Fußballſpiels wo=
bei
er ganz beſonders betonte, daß die alten Ideale des Fußball=
ſpiels
in die neue Zeit mit übernommen werden müſſen. Dieſer
Sportzweig, der ein Mannſchaftsſpiel in vollendeter Form darſtellt,
muß in Zukunft mehr als je der Förderung des Gemeinſchafts=
geiſtes
dienen. Die Mahnung ergeht an alle deutſchen Jugend=
führer
, den ihnen unterſtellten Jungen einzuimpfen, daß das
Spielen und Sport treiben in erſter Linie Dienſt an Volk und
Vaterland bedeutet.
Die Jugend muß an ihrem Aufbau ſelbſt mithelfen.
Dadurch, daß neben den Jugendführern in den Vereinen aus
der Jugend die beſten Kräfte als Jungführer in Tätigkeit geſetzt
werden. Für dieſe Jungführer werden dann an verſchiedenen
Orten Schulungskurſe abgehalten, die Beſten herausgezogen und
in einem beſonderen Schulungslager derart ausgebildet, daß ſie
nicht nur ihrem eigenen Verein, ſondern der ganzen nächſten Um=
gebung
am Aufbau helfend zur Seite ſtehen können.
Recht intereſſant war auch zu hören, daß die Spielführer auf
dem Spielfelde ihre Mannſchaft bei Anweſenheit der Behörde zu
melden haben. Der Reichs=Jugendſportlehrer gibt nach weiteren
Ausführungen bekannt, daß demnächſt ein Buch für die Jungführer
erſcheint, das all dieſe neuen Richtlinien zum Aufbau enthält. Neben
dieſen Hauptſachen, ließ Herr Gabriel noch manche Neuigkeit, Lehre
und Mahnung den Anweſenden zu Ohr gehen
Dr. Grünewald dankte dem Redner für ſeine lehrreichen Aus=
führungen
und gab die Fortſetzung des Abends frei für Anfragen,
Klagen rſw., wovon die anweſenden Jugendführer erwartungs=
gemäß
regen Gebrauch machten. Unter vielem anderen wurden, und
zwar mit Recht, Klagen geführt, daß der Fußballſport der doch
nun mal zum Volksſport erhoben iſt, an den Schulen keinen oder
ſehr wenig Anklag findet. Kreisführer Dr. Grünewald ſoll über
dieſe Angelegenheit an maßgebender Stelle vorſtellig werden und
verſuchen, auch hier eine Beſſerung zuſtande zu bringen. Nach
einigen rein ſpieltechniſchen Punkten ſchloß dieſer Abend mit der
Loſung: Eine zielbewußte Führung der Jugend und Alles
für Deutſchland!
eba.

Stbte

Polizei Darmſtadt Al.-91. Worms.
Der vorjährige Meiſter ſetzt mit dieſem Spiel die Reihe de
Verbandsſpiele fort. Die Landespoliziſten waren am vergange
nen Sonntag ſpielfrei. Das Spiel dieſer Mannſchaften wird un
darüber Aufſchluß geben, ob Polizei weiter der Favorit der Be
zirksklaſſe iſt. Die Mannſchaft liegt nach der letzten Niederlag
der Egelsbacher mit relativ 5 Punkten im Vorſprung. Di
Wormſer haben nach dem Freiwerden ihrer disqualifizierte
Spieler bedeutend an Spielſtärke gewonnen. Ihr glänzende
Sieg gegen den Lokalrivalen 98 ſpricht hier eine beſonders b
redte Sprache. Wenn auch die Mannſchaft einen noch unbeder
tenden Platz in der Tabelle einnimmt, ſo muß am kommende
Sonntag doch mit dieſer Mannſchaft gerechnet werden. Die Worn
ſer werden alles daran ſetzen, um wenigſtens einen Punkt m
nach Hauſe zu nehmen. Wir erwarten einen ſpannenden Kam
der beiden Mannſchaften, in dem die Polizei die Oberhand b
halten dürfte.
Vorher Jugendmannſchaften beider Vereine (12,45 Uhr). B
ginn des Hauptſpieles 14,15 Uhr Landespolizeiſportplatz.
Jahn 1875 Darmſtadt Germania Eberſtadt.
Zum fälligen Rückſpiel erwarten die 75er am kommend
Sonntag die Eberſtädter Germanen. Seit vielen Jahren ſchon 11.
fern ſich beide recht erbitterte Kämpfe, die ſich doch ſtets im ang
nehmen Rahmen bewegen. Auch das ſonntägliche Ringen wirde
erbitterter Gang werden und ſich in der Fairneß den vorane
gangenen würdig anreihen. Der Ausgang iſt als offen zu bezei,
nen. Die Vorſtädter ſcheinen nach ihrem Bombenſieg 8:1, geg
Weiterſtadt wieder in guter Fahrt zu ſein, während die 75er ein
Nachteil durch den Ausfall von Zahn haben, der im Spiel geg
Griesheim verletzt wurde, und ſchon vergangenen Sonntag in W.
terſtadt nicht mit von der Partie ſein konnte. Hoffentlich läßt ſ
der Erſatzmann beſſer an als am Vorſonntag.
Beide Mannſchaften haben Punkte nötig, und es wird ie
Mannſchaft ihr Letztes geben, ſo daß der Kampf recht intereſſa
zu werden verſpricht.
Spielbeginn iſt nachmittags 2.30 Uhr, vorher um 1.30 U.
2 Mannſchaften. Spielerſitzung am Freitag, abends 8.
Uhr pünktlich.

*

Handball in Südweſt.

Am kommenden Sonntag ſind folgende Pgarungen vorgeſehe
SV. 98 Darmſtadt VfR. Kaiſerslautern; Pfalz Ludwi=
hafen
Polizei Darmſtadt: Offenbach Wiesbade
Frieſenheim Herrnsheim; Schwanheim Haßloch.
In Darmſtadt ſpielt alſo diesmal SV. 98 und hat
Gaſt die bekannt harte Kampfmannſchaft der Kaiſerlaute
ner Raſenſpieler. SV wird ſich daran erinnern, daß die Ge
ſchon einmal am Böllenfalltor als Sieger den Platz verließen u
gut tun, den Gegner nicht leicht zu nehmen.
Polizei iſt auswärts in Ludwigshafen und t:
Umbeſetzung für Sommer (der inzwiſchen zum Leutnant beförd
wurde) und Spalt ſollte ihr der Sieg gewiß ſein. Ein erbitt
tes Ringen wird in Offenbach abrollen, wobei wir der Pl.
elf, vom Abſtieg bedroht, ein leichtes Plus einräumen woll
Herrnsheim wird ſich in Frieſenheim kaum aus dem Sat
heben laſſen, und auch Schwanheim ſollte zu Hauſe mit den H
locher Turnern fertig werden.
5. 98 V.ſ.R. Kaiſerslaufern.
Die 98er haben in der Verbandsrunde nur noch zwei auswe
tige Spiele, und zwar am 3. 2. 35 in Frieſenheim und am 17.
35 auf dem Polizeiplatz auszutragen, alle anderen Spiele führ
ſie auf ihrem Sportplatzgelände am Böllenfalltor durch. Am ke
menden Sonntag ſehen wir den VFR. Kaiſerslautern in Dar
ſtadts Mauern. Die Lautener Mannſchaft war zu Beginn der A
bandsſpiele ganz ſchön in Fahrt und dies beſonders auf eigen
Platz. Mit 6 Punkten ſtehen ſie an drittletzter Stelle in der
belle und dies nur durch ihr Torreſultat. Bekanntlich haben f
Vereine 6 Punkte, ſo daß es in den nächſten Spielen harte Käm
um den Verbleib in der Gauklaſſe gibt. Drei Vereine müſſen
ſteigen, und wer dies von den fünf punktgleichen Vereinen
wird, kann man jetzt noch nicht vorausſagen. Die Lilienträ
werden gut tun, den Gegner nicht zu leicht zu nehmen. Sie tre
in derſelben Aufſtellung an wie am Vorſonntag in Herrnshe
Spielbeginn 15 Uhr.
Vorher um 13.45 Uhr ſpielt die Reſerve der 98er gegen
Turngemeinde Beſſungen 1865.
TSG. 46 Darmſtadt Handballabteilung.
Zu der morgen abend 8.30 Uhr im grünen Zimmer des Ti
hauſes angeſetzten Spielerverſammlung bitten wir alle Akti
und Schiedsrichter, anweſend zu ſein. Die Wichtigkeit der noch
ſtehenden Spiele erfordert vollzähliges Erſcheinen.

Handball im Odenwald.

Die noch ausſtehenden Spiele der Kreisklaſſe T 2
werden wie folgt neu angeſetzt:
20. Januar; Groß=Bieberau-Böllſtein, Fränkiſch=Cr
bach-Pfaffen=Beerfurth. Nieder=KlingenReichelsheim. 27.
nuar; Pfaffen=BeerfurthReichelsheim. 3. Februar: *
ſteinPfaffen=Beerfurth.
Die Spiele der Hängepartien der Kreisklaſſe I N4
werden wie folgt angeſetzt:
20. Januar: Klein=Zimmern-Richen, 27. Janu
Klein=ZimmernSpachbrücken, SemdRichen. 3 Febru
GundernhauſenKlein=Zimmern, RichenSpachbrücken. 10.
bruar: RichenKlein=Zimmern.

Polizei-SV. Darmſtadt.

Damen=Abteilung. Auf die heute abend 8 Uhr in der Sr
halle, Eſchollbrücker Straße, ſtattfindende Uebungsſtunde
nochmals hingewieſen. Das Erſcheinen wird ſämtlichen Da
zur Pflicht gemacht.

Turnerbund Jahn 1875.

Turnerinnen=Abteilung. Infolge der ausgefall
Turnſtunde am Montag wird Erſatz dahingehend geſchaffen,
die Abteilung gemeinſam mit dem Reichsbahn=TSV. am Fre
den 18. Januar, abends 20.15 Uhr, in der Turnhalle der Eleon=
ſchule
(Lagerhausſtraße 3) turnt. In Anbetracht der vorzubere
den Veranſtaltung des R.f.L. zum Beſten des Winterhilfswer!
es notwendig, daß alle Turnerinnen erſcheinen.
Darmſtädter T5G. 1846.
Leichtathletikabtlg. Wir machen darauf aufmerkſam, daf
Uebungsſtunden ab Freitag, den 18. Januar, in der Turnl
Soderſtraße, ſind, und zwar für Frauen von 7.308.30 und
Männer von 8.309.30 Uhr

Welterbericht.

Ausſichten für Donnerstag: Neblig, bewölkt, geringe Niederſo
bei weſtlichen Winden, noch mild.
Ausſichten für Freitag: Bei nördlichen Winden kälter, ſtärke
wölkt.
Schnee= und Winterſportbericht vom Dienstag, den 15. Jan
Feldberg (Schwarzwald); 125 cm. Schneehöhe, 4 (
bewölkt, Pulverſchnee. Ski ſehr gut. Schönwald=Schonack
bis 100 cm. 1 Grad, bewölkt, Neuſchnee 20 cm., Sport ſehr
Ruheſtein=Hundseck: 4060 cm 3 Grad, heiter, Neuſcht
bis 10 cm., leicht verharſcht. Odenwald: Katzenbuckel (Eberb
15 cm., 4 Grad, heiter, Neuſchnee 5 cm., Ski und Rodel

[ ][  ][ ]

Arbeitsbeſchaffungskredite der öffentlichen Sparkaſſen.

BeifeneAufad ader Reichsoarchſchaitt.
Das Ergebnis des dritten Vierkeljahres.
Die im Deutſchen Sparkaſſen= und Giroverband zuſammen=
ſchloſſenen
öffentlichen Sparkaſſen haben, wie das jetzt ermittelte
rgebnis zeigt, auch im 3. Vierteljahr 1934 durch Hergabe von
rediten die Durchführung des Arbeitsbeſchaffungsprogramms
r Reichsregierung nach Kräften gefördert. Sie bewilligten in
eſem Zeitabſchnitt 106 338 Einzelkredite im Geſamtbetrage von
0,2 Mill. RM. Zuſammen mit dem Ergebnis des 1. und
Quartals ſtellt ſich die Geſamthöhe der Arbeitsbeſchaffungs=
edite
in den drei erſten Vierteljahren auf 563,6 Mill. RM.
ieſe Summe ſetzt ſich aus rund 380 000 Einzelpoſten zuſammen.
An dem Erfolg haben die öffentlichen Sparkaſſen der Pro=
inz
Heſſen=Naſſau weſentlichen Anteil. Sie gewährten
Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogrammes 15 155 Kredite
einer Geſamthöhe von 18,94 Mill. RM. Dieſe Zahlen liegen
trächtlich über dem Reichsdurchſchnitt. Denn während die 57
ſſen=naſſauiſchen Sparkaſſen in dem rund 3000 Sparinſtitute
nfaſſenden Deutſchen Sparkaſſen= und Giroverband knapp 2 Pro=
at
der Mitgliederſtärke ausmachen, errechnet ſich ihr Anteil an
m Geſamtergebnis betragsmäßig auf 3,4 Prozent und bezüglich
r Poſten auf 4 Prozent. Wie ſehr ſich gerade die öffentlichen
zarkaſſen in Heſſen=Naſſau der Pflege des Kleingeſchäftes wid=
en
, geht aus der Tatſache hervor, daß der Durchſchnittsbetrag
r Arbeitsbeſchaffungskredite im Reich 1,483 RM., in Heſſen=
aſſau
jedoch nur 1,249 RM. beträgt.
Der deutſch=ſchweizeriſche Außenhandel
im Jahre 1934.
Nach den von der ſchweizeriſchen Oberzolldirektion veröffent=
hten
Statiſtiken hat, ſich der Paſſivſaldo, der ſchweizeriſchen
ußenhandelsbilanz in 1934 infolge einer weiteren Beſchränkung
r Einfuhr bei ziemlich gleichbleibender Ausfuhr von 741,7 Mill.
hweizer Franken auf 590,2 Mill. Schw. Fr. ermäßigt. Einer
ſamteinfuhr von 1434,5 Mill. Schw. Fr. (im Vorjahre 1594,5
ill. Schw. Fr.) ſteht eine Ausfuhr von 844,3 (852,8) Mill. Schw.
gegenüber. Der Wertſenkung der Einfuhr um 160 Mill.
hw. Fr. ſteht nur eine Ausfuhrminderung von 8,5 Mill., ver=
ichen
mit den Vorjahresziffern, gegenüber.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Ausgabe von 4½prozentigen Pfandbriefen der Deutſchen Cen=
albodenkredit
A.=G. Auch die Deutſche Centralbodenkredit A.=G.,
rlin, hat die Genehmigung zur Ausgabe einer 4½prozentigen
andbriefemiſſion von nom. 10 Mill. RM. erhalten. Dieſe An=
he
iſt ausſchließlich zum Umtauſch der in inländiſchem Beſitz
findlichen, mit 6½ und 7 Prozent verzinslichen Auslands=
tiſſionen
der Preußiſchen Centralbodenkredit A.=G., der Preußi=
en
Pfandbriefbank und der Englandemiſſion 19 der Banken der
meinſchaftsgruppe deutſcher Hyopthekenbanken beſtimmt. Die
ink veröffentlicht ein Angebot zum Umtauſch der in inländiſchem
ſitze befindlichen Auslandspfandbriefe und Zertifikate gegen den
eichen Nennwert 4½ Prozent Reichsmarkpfandbriefe zuzüglich
ter Umtauſchvergütung von 1½ bzw. 1 Prozent Nennwert der
her mit nom. 7 bzw. 6½ Prozent verzinslichen Pfandbriefe.
Pfälziſche Hypothekenbank, Ludwigshafen a Rh. Von rund
294 000 GM. aufwertungsberechtigten Pfandbriefen wurden,
e wir erfahren, rund 947 000 GM. bis zum Abſchluß der Vor=
zungsfriſt
nicht zur Aufwertung eingereicht. Die auf die nicht=
igereichten
Pfandbriefe entfallenden Werte fallen der Teilungs=
iſſe
zu.
Abſatzſteigerung bei Harpener. Wie der DHD. erfährt, konnte
Harpener Bergbau A.=G., Dortmund, im Geſchäftsjahre 1934
re Steinkohlenförderung gegenüber dem Vorjahre auf 5,55 (im
rjahre 4,80) Mill. Tonnen erhöhen, was eine Förderungszu=
hme
um 14,5 Prozent gegenüber dem Vorjahre bedeutet. Im
eichen Verhältnis dürfte ſich der Abſatz der Geſellſchaft im ab=
laufenen
Geſchäftsjahre gebeſſert haben. Die Frage ob bereits
r das verfloſſene Jahr eine Wiederaufnahme der Dividenden=
hlung
erfolgen wird, ſcheint noch vollkommen offen zu ſein. Hier
rden wohl erſt nach Beendigung der Bilanzarbeiten, die gerade
ginnen. Entſcheidungen zu erwarten ſein.
Kupferkunſtſeide=Syndikat, Wuppertal. Von den Firmen
emberg, JG. Farben und Kuettner wird bekanntlich das ſoge=
nnte
Kupferkunſtſeide=Syndikat gebildet. Geſchäftsführendes
gan des Syndikates war bisher das Kupferkunſtſeide= Verkaufs=
ro
G. m. b. H., das die Verkäufe für die Lieferfirmen tätigte.
Is Syndikat iſt nunmehr, wie der DHD. hört, inſofern umgebaut
orden, als der Verkauf der Erzeugniſſe wieder an die Mitglieds=
men
zurückgegeben wurde. In dieſem Zuſammenhange wurde
r Name der G. m. b. H. in Kupferkunſtſeide=Syndikat abgeän=
rt
. Als Zweck des Syndikates wird jetzt ganz allgemein be=
ichnet
, die Vereinbarungen der Geſellſchafter über den Verkauf
n Kupferkunſtſeide durchzuführen. Die beherrſchende Stellung
s Syndikates gegenüber den Mitgliedsfirmen ſei aber durch den
mbau in keiner Weiſe beeinflußt worden.
Die wirtſchaftliche Lage des Schuheinzelhandels im Dezember.
ie Umſätze im Berichtsmonat lagen zwar über denen des Vor=
onats
, blieben jedoch um mehr als 14 Prozent hinter denen des
ezember 1933 zurück. Das wenig zufriedenſtellende Geſamtergeb=
s
iſt, wie der Reichsverband Deutſcher Schuhhändler e. V. be=
chtet
, vor allem dem Fehlen winterlicher Witterung zuzuſchrei=
n
. Der erſt kurz vor dem Weihnachtsfeſt ſtärker werdende Ver=
uf
konnte das Geſamtergebnis des Dezembers nicht mehr ge=
igend
beſſern. Ueber ſchlechten Geldeingang wurde aus kleinen
tädten und vom Lande nicht mehr berichtet.
Bilanz des engliſchen Außenhandels. Die engliſchen Aus=
hrziffern
für den Monat Dezember 1934 zeigen einen leichten
ückgang der Ausfuhr, die gegenüber dem November um 1,8 Mil=
onen
auf 34,3 Millionen Pfund zurückgegangen iſt. Die Einfuhr
ng ebenfalls gegenüber dem November um 1.4 Millionen auf
1.2 Millionen zurück. Für das geſamte Jahr 1934 zeigt die
gliſche Ausfuhr gegenüber dem Vorjahre ein Plus von 28,1
lillionen und betrug im ganzen 396,1 Millionen Pfund. Die
infuhr des vergangenen Jahres betrug 732,3 Millionen, was
genüber dem Vorjahre eine Erhöhung um 573 Millionen Pfund
deutet.
Kleine Wiriſchaftsnachrichken.
Die Zahl der Poſtſcheckkonten iſt im Dezember 1934 um 364
onten auf 1 046 314 geſtiegen. Auf dieſen Konten wurden bei
4 Mill. Buchungen 10 744 Mill. RM. umgeſetzt. Davon ſind
63 Mill. RM. oder 81,6 Prozent bargeldlos beglichen worden.
as Guthaben auf den Poſtſcheckkonten betrug am Monatsende
6.2 Mill. RM., im Monatsdurchſchnitt 589,7 Mill. RM.
Wie aus New York gemeldet wird, bewertet das Handelsamt
*r USA.=Regierung die Weltſchuhproduktion für 1934 auf mehr
S 900 Millionen Paar. Das bedeutet, daß die Geſamtproduk=
on
des Jahres 1934 gegenüber dem Vorjahr um etwa 20 Proz.
ſtiegen ſei. 40 Prozent der Produktion entfallen auf die Ver=
nigten
Staaten.

M Me
eranwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupei für Feuilleton, Reich
A2 Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
auer; für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch; für den Sport; Karl Böhmann;
ir Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
nzeigenterl und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt
A. XII. 34. 22153. Druck und Verlag: L. C. Wirtich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
ur unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
2prechſtunden der Redartion= Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.

Beeinner und AyeineMain=Borſe.
Nach der kräftigen Aufwärtsbewegung in den letzten Tagen
machte ſich geſtern an der Berliner Börſe ſtärkeres Glatt=
ſtellungsbedürfnis
namentlich auf Seiten der Kuliſſe bemerkbar,
die wohl in ihren Anſchaffungen etwas zu großzügig geweſen iſt
und auf einen ſtärkeren Bedarf des Publikums gerechnet hatte.
Da dieſes ſich indeſſen in Erwartung des günſtigen Saarergeb=
niſſes
ſelbſt lebhafter am Geſchäft beteiligt hatte, iſt gegenwärtig
eine gewiſſe Sättigung eingetreten, ſo daß nennenswerte Kauf=
orders
nicht vorliegen. Die Stimmung der Börſe iſt deshalb nun
nicht etwa unfreundlich, zumal wieder eine ganze Reihe guter
Wirtſchaftsnachrichten vorliegt. Insbeſondere findet die Dividen=
denerhöhung
der Vereinsbank Hamburg von 5 auf 6 Prozent Be=
achtung
, da man aus dieſem erſten Hypotheken=Abſchluß zuver=
ſichtliche
Ausſichten auch für die anderen Hypothekenbanken her=
leitet
. Für den Rentenmarkt regte zunächſt die Mitteilung über
den Ausverkauf der erſten 4½prozentigen Pfandbriefemiſſion der
Hamburger Hypothekenbank ſowie die infolge ſtarker Nachfrage
erforderlich gewordene Erhöhung des Emiſſionskurſes der gleichen
Papiere bei der Bayeriſchen Hypotheken= und Wechſelbank an.
Im einzelnen, waren bei den Montanen Kursabſchläge bis zu
1 Prozent zu beobachten. Am Rentenmarkt beſtand zunächſt noch
Intereſſe für Altbeſitz, die erneut ½ Prozent höher einſetzten dann
aber auf 109½ Prozent nachgaben. Im Verlauf hielten ſich die
Umſätze an den Aktienmärkten in engen Grenzen, die Kursgeſtal=
tung
verlief uneinheitlich. Farben konnten eine nach dem erſten
Kurs eingetretene Erholung von etwa ½ Prozent im Verlauf
nicht aufrecht erhalten und lagen ſchließlich ½ Prozent unter Er=
öffnung
. Am Rentenmarkt verlief das Geſchäft zwar ebenfalls
ruhig, doch blieb die Tendenz weiter nach oben gerichtet.

Gegenüber den Erwartungen des vorbörslichen Verkehrs er=
öffnete
die amtliche Rhein=Mainiſche Börſe etwas enttäu=
ſchend
und mit meiſt etwas ſchwächeren Kurſen. Die Kuliſſe ſetzte
ihre Entlaſtungsverkäufe angeſichts der nur ſehr geringen Betei=
ligung
der Privatkundſchaft fort. Die Spekulation hat bei ihren
Vorkäufen in der letzten Woche ganz offenbar die Kaufkraft der
Kundſchaft überſchätzt, da nach dem Anlagetermin ſchon die mei=
ſten
zur Verfügung ſtehenden Mittel an die Börſe gebracht wur=
den
. Trotzdem blieb der Grundton durchaus optimiſtiſch, wobei
die Erklärung des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Flandin über
die Beziehungen zu Deutſchland, die außerordentlich günſtige Re=
ſonanz
der Auslandspreſſe zur Saarabſtimmung und das Eintre=
ten
des Dreier=Ausſchuſſes für die ſofortige Rückgliederung der
Saar zum Mutterlande von Anregung waren. Bei ſehr kleinen
Umſätzen ergaben ſich gegenüber der vorgeſtrigen Mittagsbörſe
(die Abendbörſe fiel bekanntlich aus) durchſchnittliche Rückgänge
von ½½ Prozent. Etwas ſtärker abgeſchwächt und angeboten
waren JG. Farbeninduſtrie mit minus 1½ Prozent auf 140½,
Metallgeſellſchaft mit minus 2 Prozent auf 88 und Siemens mit
minus 4 Prozent auf 141 Prozent. Daneben lagen Rheinſtahl
und Harpener ſowie Reichsbankanteile mit je minus 1½ Prozent
über den Durchſchnitt hinaus gedrückt. Am Rentenmarkt war die
Haltung gleichfalls gedrückt und das Geſchäft ſehr klein. Auch in
der zweiten Börſenſtunde hielt das ſtille Geſchäft an. Infolge=
deſſen
bröckelten die Kurſe vielfach noch um ¼½ Prozent ab.
Für variable Renten zeigte ſich ſpäter auf der ermäßigten Baſis
eher kleines Kaufintereſſe. Schwächer waren andererſeits Reichs=
mark
=Anleihen bis minus ½ Prozent. Goldpfandbriefe und Kom=
munal
=Obligationen ſowie die meiſten Stadtanleihen lagen gut
behauptet.
Die Abendbörſe nahm einen ſehr ſtillen Verlauf. Bei der
Kuliſſe herrſchte angeſichts der nur ſchwachen Beteiligung der
Kundſchaft weitere Zurückhaltung, daneben wartet man die wei=
tere
Entwicklung hinſichtlich der Rückgliederung des Saargebietes
ab. Die Grundhaltung blieb durchaus zuverſichtlich. Infolge der
herrſchenden Geſchäftsſtille bröckelten die Kurſe gegen den Ber=
liner
Schluß hier und da um etwa 4½ Prozent ab. Am Ren=
tenmarkt
gaben Altbeſitzanleihe auf 109½ (1093) Prozent nach,
ſonſt konnten ſich die letzten Mittagskurſe behaupten. Eine Son=
derbewegung
hatten deutſche Hypotheken=Pfandbriefe ausländiſcher
Tranche auf das Umtauſchangebot der Deutſchen Centralboden=
kredit
A.=G. in eine 4½prozentige deutſche Emiſſion. Bei aller=
dings
nur kleinem Umſatz lagen die Kurſe etwa 2 Prozent feſter.
Pfandbriefe und Stadtanleihen lagen gut behauptet.

1934 das deutſche Wein=Rekordjahr.

Eine Vorſchäkung.

Nach den vorläufigen Erhebungen der Marktberichtsſtelle des
Reichsnährſtandes iſt in allen deutſchen Weinbaugebieten außer
Franken eine Vollernte eingebracht worden. Im Durchſchnitt der
berückſichtigten Gebiete, wobei nur das württembergiſche Anbau=
gebiet
von den für den geſamten Weinmarkt wichtigen Gebieten
nicht erfaßt iſt, ergibt ſich bei Weißwein ein Durchſchnitts= Hektar=
ertrag
von 69 Hektoliter, während die endgültige Ernteſchätzung
des Statiſtiſchen Reichsamtes in 1933 für Weißweine rund 26
Hektoliter ergeben hatte. Ebenſo liegen die Verhältniſſe bei Rot=
wein
. Hier haben beſonders die wichtigen Anbaugebiete wie die
Rheinpfalz, Heſſen, aber auch Baden, ſehr reiche Erträge
gemeldet, ſo daß ſich im Durchſchnitt (wieder ohne Württemberg)
ein Hektarertrag von 95 Hektoliter ergibt (im Vorjahre 28 Hekto=
liter
). Bei Weißwein hat das Anbaugebiet der Moſel, Saar und
Ruwer mit rund 100 Hektoliter je Hektar das beſte Ernteergebnis
aufzuweiſen. Es folgt die Rheinpfalz mit durchſchnittlich 77 Hekto=
liter
, während im übrigen meiſt zwiſchen 50 und 75 Hektoliter im
Durchſchnitt erzielt wurden und nur Franken weſentlich hinter
dieſen Ziffern mit 26 Hektoliter zurückbleibt. Bei Rotwein ſteht
die Rheinpfalz mit 114 Hektoliter Durchſchnittsertrag an der
Spitze, gefolgt von Heſſen mit rund 104 Hektoliter, während
Baden 58 Hektoliter und die Ahr 52 Hektoliter zu verzeichnen
haben. Unter Berückſichtigung der Anbauflächen kann man nach
dieſen Ergebniſſen damit rechnen, daß der Geſamtweinmoſtertrag
in 1934 bei um etwa 4,75 Mill. Hektoliter liegen wird, wobei
einige Abweichungen durch das württembergiſche Anbaugebiet ein=
treten
können. Demgegenüber betrug in 1933 der Geſamtertrag
rund 1,8 Mill. Hektoliter, 1932 rund 1,7 Mill. Hektoliter und in
dem guten Jahre 1928 rund 2,8 Mill. Hektoliter. Für die Abſatz=
entwicklung
iſt von Bedeutung, daß die ſchwachen Ernten der
letzten Jahre eine weitgehende Räumung der älteren Jahrgänge
ermöglicht haben, ſo daß nur noch vereinzelt nennenswerte Reſt=
beſtände
vorhanden ſind. Hinſichtlich der bisherigen Bewertung
ergibt ſich aus den Erhebungen, daß bei den Weißweinen rund 75
Prozent am 1. November 1934 eingekellert waren, während je zu
etwa 10 Prozent ein Verkauf als Maiſche und als Moſt im Durch=
ſchnitt
der Gebiete erfolgt iſt und rund 6 Prozent als Trauben
abgeſetzt worden ſind.

Produkkenmärkke.

Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 16. Januar. An der
ſtillen Haltung hat ſich ſeit dem letzten Montagsmarkt nichts ge=
ändert
. Futtermittel aller Art blieben ſtark geſucht, während
Angebot ſo gut wie nicht verlag. Oelhaltige Futtermittel ſowie
Futtergerſte werden überhaupt nicht angeboten, während Hafer
nur im Tauſch gegen Kraftfuttermittel und Kleie nur bei Ab=
nahme
von Mehl abgegeben wird. Brotgetreide wurde nur zum
laufenden Bedarf aufgenommen. Das Mehlgeſchäft blieb weiter
ſchleppend. Es notierten (Getreide je Tonne, alles übrige je 100
Kilogramm) in RM.: Weizen W 9 205,00. W 13 209,00. W. 16
213,00; Roggen R 9 165,00, R 13 169,00, R 15 173,00 (alles
Mühlengroßhandelspreiſe des genannten Preisgebiets); Futter=
gerſte
G 9 167,00, G 11 170,00, G 12 172,00; Hafer H 13 165.00,
H 14 167.00 (alles Großhßandelspreiſe ab Station, bei Waſſer=
verladung
über 100 Tonnen 3,00 RM. mehr): Sommergerſte für
Brauzwecke 200,00; Weizenmehl W 13 und W 16 27,15 plus 0,50
RM. Frachtausgleich; Roggenmehl R 13 23,60, R 15 24,00 plus
0,50 RM. Frachtausgleich; Weizennachmehl 16,50; Weizenfutter=
mehl
13,00; Weizenkleie W 13 10,66. W 16 10,87: Roggenkleie
R 13 9,90, R 15 10.14 (alles Mühlenfeſtpreiſe ab Mühlenſtation,
ſoweit ſie in den Bereich der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau
fallen); Soyaſchrot mit Monopolzuſchlag 13,00; Palmkuchen m. M.
13,30; Erdnußkuchen m. M 14,50 (alles Fabrikpreiſe ab ſüddeut=
ſcher
Fabrikſtation); Trockenſchnitzel 9,509,90, Heu ſüdd 11,00;
Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebündelt 5,00 bis
5,40. Tendenz ruhig, Futtermittel ſtark gefragt, aber ohne An=
gebot
. In Handelsklaſſenware fanden keine Abſchlüſſe ſtatt.
Berliner Getreidemarkt vom 16. Januar. Die Umſätze im
Getreideverkehr bleiben weiter auf kleine Bedarfskäufe beſchränkt.
Brotgetreide iſt im allgemeinen ausreichend, während die Mühlen
Weizen nur zur Februar=Lieferung aufnehmen wollen, da dann
die ermäßigte Frachtausgleichsgebühr in Kraft tritt. Vom Mehl=
geſchäft
lagen Anregungen nicht vor. In Weizenmehl erfolgen
kleine Abſchlüſſe für den Bedarf, Roggenmehl iſt von den Pro=
vinzmühlen
weiter zu billigen Preiſen angeboten. Hafer und
Futtergerſte ſind gefragt, der Bedarf kann nur ſchwer befriedigt
werden.

Berliner Kursbericht
vom 16. Januar 1935

Oeviſenmarkt
vom 16. Januar 1935

Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Alohzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gumm
Deutſche Cont. Gasl.
Deutſche Erdöl. .

Nfe
78.75
80.
26.
29.125
29.
120.
115.50
84.75
108.375
145.50
126.05
103

Mei ee
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſt.f.elektr.untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Naueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöchnerwerte
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.

Nc
140.125
65.
111.
98.75
83.625
81.75
110.75
78.50
99.
76.875
59.75

Weee
Polyphonwerke.
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelFelegr. Draht!1
Wanderer=Werke

Miee
12.
97.50
35.625
44.375
70.875
12.75
115.625
46.75
108.
109.
128.

Aegypten
Argentinie!
Belgien
Braſilien
Bulgarier
Canada
Dänemar
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
Fsland

D
tägypt. 2
1 Pap. Pe o
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Dol.
100 Kronen ſ=
00 Gulden
2.Stg.
100 eft. gr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100ist. Kr.

Geld Briel

12.525
0.628
58.15
0.1941
3.047
2.516
54.57
81.22
12.22
8s.65
5.395
16.41
2.354
168.13
55.30

2.s55
0.532
58.30
0.198
3.053
2.529
54.87
81.38
12.25
68.62
5.405
16.45
2.358
168.47
55. 421

Italien
Japan.
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſtowat.
Türtei
ungarn
uruguay
Ver. Staate

Mie
100 Zre=
1 Yen
100 Dinat
100 Lats
100 Kronen ſe
100 Schilling!
100 Escudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1 türt, 2
100 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar.

21.30
0.711
5. 649
g0.92
6i.43
48.95
11.,09 7.11
63.02
90.72 70.88
33.95
10.40
1.049 1.051
2.507

21.34
(.*13
5.e61
*1.o8
e1.55
49.05
63.14
24,01
10.42
1.276/ 1.280
2.513

Zariftädter and Mationdlaunt Surakadt, Filtdte der Arrsoher Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 16. Januar 1935.

KHeee
Gr. IIp. 1934
1935
1936
1937
1938
Gruppel ...."
536 Dtſch. Reichsan!.
49
5½%Intern., v.30
6¾Taden ...v.27
62Bahern ..v.27
62Heſſen .v.28
..v.29
68 Preuß.St. v.28
6% Sachſen ..v.27
6%Thüringen v. 27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze. . .......
5% Dt. Reichspoſt
Schätze. .....
4½%

Dtſch. Anl. Ausl.
* Ablöſung
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
0%Baden=Baden
6%Berlin ...v.24
69Darmſtadt . . ..
6% Dresden.. v.26
6%Frankfur v.26
6%Heidelberg v. 26
6%Mainz.. ...
6%Mannheim v.27
62München v.29
gſoWiesbaden v. 28
62Heff. Landesbk.
6% Golt

103.65
108,
195
104.25
102.5
104.5
98.75
95.75
100
98.25
98
95.5
99
109.25
98:25
97.5
100.9
100,2
98.75

109.5

92.5
96.5
93.5
90SIo
94
93
94:,

96.5

P
hyp.=Bk.=Liquid.
49%
Komm=Obl. . ..
69 Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
R.12
88 Ka). Landestrd.
Goldpfbr. ...
68Naſi. Landesbl.
5½% Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
FAusl. Ser.
FAusl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz!
6%Berl. Hyp.=B1.
Lig.=Pfbr
3½
6%Frkf. Hyp.=Bk.
½% Lig.=Pfbr.
Goldoblig
6%Frif. Pfbr.=B!
Lig.=Pfr
6SMein. Hyp.=Bt
Lig.=Pfr.
88Pfälz. Hyp.=Bi
5½% 7 Lig.=Pfb
8%Rhein.Hyp.=Bi
½% Lig.=Pfr.
Goldoblig.
6% Südd. Boden=
Cred.=Ban
5½% n Lig.=Pfbr.
6%Württ. Hhp. B.

98
95.5

34
97.25
97.75
98

1o9
21.5
96.25
96.25
96.75
97,
95
96.75
98.25
96.5
97:)
97.25
97.5
97.5
98.5
96
97.25
97.5

Me
837 Dt. Linol. Werke
63Mainkrw. v.26
68Mitteld. Stahl
6% Salzmann ECo.
6% Ver. Stahlwerke
6%Boigt & Häffne
F. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
L.Inveſt.
52Bulg. Tab, b.02
4½2 Oſt. Schätze
47 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%
425Türk. 1.Bagdad
II.Bagdad
4½ %üngarn 1913
4½%
1914
Goldr.
1910
42
4½Budp.Stadtanl.
42Liſſabon
4%Stockholm
Aktien.
Accumulak. Fabrik/;
Alg Kunſtzide
A.E. G.
AndregeNoris3a
Aſchaffbg. Brauerei
Zelſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F. B.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen.
Cemen/ Heidelberg
Karlſtadt

Ve
98.5
96.5
96.25
99
94,
92.25
119:1,
11.75
11.75
6.25
28
4.7
4.5
8

160.5
50.25
29.25

71I,
129
116.5
137
88.5

OOMee Me
Chem.Werke Aber
Chade (A=C) .
Contin. Gummiw. ./.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr. . ..
I.
Erdöl
Dt. Golb= u. Silber=
cheibe
=Anſtalt.
Linoleum.
dortm. Ritterbräu
Dyckerhofic Widm./4
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Ge
Licht u. Kraft
Enzinger Union.
Eſchweiler.
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder ...!=
F. 6. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt & Gutlleaume
Frankfurter Hof
Gelſentirch. Bergw.
Gei.f.elektr. Untern.
Golbſchmidt Th.
Gritzner=Kahſer.
Grün & Bilfinger
Hafenmühle, Frkft.
Hanauer Hofbräuh. /1
Hanfwerke. Füſſen
HarpenerBergbau=
Henninger, Kempflt
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eiſen ....!
Holzmann, Phil.
Zlſe Bergb. Stamm
Genüſſe

Vefe
842).
144,75
481
1122
103.25
1202
66
5
95.5
100.75
/115.5
104.75
272
71.5
61
119.5
140
81.25

Kae 2
Ka Chemie.
Aſchersleben.!
glein, Schanzlin
Klbcknerwerke.
Knorr C. 6.
Konſerven Braun
Lahmeyer & Cv.
Laurahütte.
Lech. Augsburg.
Lokomf. KraußckC
Löwenbr. Münch.
Malnkr.=W. Höchſt.
Mainz Akt.=Br.
Mannesm=Röh
Mansfeld. Ber
Metallge). Fra
Miag, Mühl
Moenus.
Motoren Darm
Neckarwer
na
Odenw. 6
Parieu.B!
Phönir Berg
Ry. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerte.
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswer
Salzdetjurth Ka
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.. 1
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr
Schwartz, Storchen!=
Siemens & Halske
Reinigerwerkel
b. Zucker=A. 6./1
Tellu= Bergbau...


110.75
30
781
185
G5
20.75
184

76.75
Ais
84
100.75
52
1og
90.25
95.5
95.5

180
160
70

Oif
Unterſranken . .. . ./105
Ver. Stahlwerte . 44
Ver. Ultramarm . / 126
Beſtdte Kaufhot / 35.5
Weſteregen Ka
Zeulſto,Waldlot. 49.3
All g. Di. Cred er
Badiſche Ban1.
Bk. ſ. Brauinduſtr. /109
Bayer, Hyp. u. W. 872
Ber . Handelsget. 96
Gypothelbi. /1 17.25
Comm. u. Privatbi. / 75.5
Dt. Bant u. Lisc. / 7.75
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdnet Bon!
Fran. Bant.
Hhp.=Ban/!. 94
Mein, Eyp.=Bant. 25
Pfälz. Hyp.=Ban: 93.25
Reichsbani=An1 174,5
Rhein, Hyp.=Bant. 120
Südd. Bob.-Cr. B1./ 69.5
Bürttb. Notenban!
A.=G. Ver ehrt
Allg. Lolalb. Kre
1u8
725 Dt. Reichs
117
Hapag
25.:
Lübeck=Büchner
E3
Nordd. Llohzd.
29.7
Südd Eiſen!
60
Alltanz- u. Stuttg
214
Verüicherung
Verein. Veri,/239
Frankona Rück=u. M138
Mannh. Verich.

66.5
130
76
80
1CC.5

1o5
140/,
z2
165

Otavi Minen

120,25

Donnerstag, 17. Januar

Neueſte Nachrchten

Nummer 12

[ ][  ]

Seite 12 Nr. 17

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

A.
Heute letzter Tag

Heute Erstaufführung:

Heute letzter Tag

Luise Ullrich,
Adolf Wohlbrück
Regine

Beginn: 5.45, 6.00 u. 8.20 Uhr.

Der schöne, humorvolle Ula-Großlilm.
Prinzessin

CONRAD VEIDT

Romn

(F854

Expreß

Beginn: 5.45, 6.00 u. 8.20 Uhr.

Breites
gold. Armband
verloren am 15.
Armbanduhr
Januar. Ehrlich.
verloren. Finder Finder wird ge=
erhält
gute Be= beten, dasſelbe
lohnung. Kies= geg. Belohnung
ſtraße 131, II. abzugeben.
Fundbüro.
M
M !

Heute Donnerstag
4.15 Uhr
Kindervorstellung
35 5 auf allen Plätzen
Erwachsene in Begleitung
von Kindern zahlen dasselbe
Abends 8.15 Uhr
das
große Sensations-
Programm
Orpheum
Darmstadt
Vorverkauf
Hugo de Waal, Rheinstr., Ver-
kehrsbüro
, Ernst-Ludwigspl.,
Theaterkasse Orpheum
Kein Aufschlag! (I.847

Piano geſ.
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D. 81 Geſch. ((

Deutſches
Reichsadreßbuch,
ſämtliche Bände
1934, zu kaufen
geſucht. Gfl. An=
gebote
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für ſchlanke Fi=
gur
, ca. 120 lg.,
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zu kauf. geſucht.
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Geſchäftsſtelle.
Schreibtiſch,
1= und 2türiger
Kleiderſchrank,
Kommode,
Waſch=, Nacht=
u
. Zimmertiſch
geſucht. Preis=
ang
. D. 60 Gſch.

Hauptdarsteller:
Käthe von Nagy, Willi Fritsch,
Paul Kemp, Inge List.
Herstellungsgruppe: Günther Stapenhorst.
Spielleitung: Gerhard Lamprecht.

Prinzeſſin Turandot iſt ein heiter= ernſtes
Spiel um die greße Liebe in der poeſievollen,
maleriſchen Welt einer chineſiſchen Reſidenz
vor 1001 Jahr‟. Ein außergewöhnliches
Geſchehen ein außergewöhnliches Milieu
eine außergewöhnlich. Beſetzung ſchenkenStunden
köſtlichen Erlebens, höchſten Entzückens und von
Herzen kommenden Tachens.

Im Beiprogramm: Kunstklug ein interessanter Kultur-
film
und die neueste Ufa-Ton-Wochenschau.
Jugendliche haben Zutritt, Beginn: 5.45, 6.00 u. 8.20 Uhr.

Dergebung
von Skraßenbauarbeiken, Lieſerungen
und Fuhrleiſtungen.
Die zum Umbau der Straße Beerfelden Gam=
melsbach
-Landesgrenze Los III km 63,365,0 er=
forderlichen
Erd= und Chauſſierungsarbeiten ſowie
Stückſteinlieferungen (ca. 13 000 cbm Erdarbeiten)
Maurer= und Betonarbeiten (ca. 600 cbm Stampf=
beton
) und Fuhrleiſtungen ſollen an leiſtungs=
fähige
Unternehmer vergeben werden.
Pläne und Verdingungsunterlagen liegen in
unſeren Amtsräumen in Darmſtadt Neckarſtr. 3,
Zimmer 30, werktäglich von 816 Uhr, Samstags
von 813 Uhr zur Einſicht offen. Leiſtungsver=
zeichniſſe
ſind daſelbſt von Freitag, den 18. Januar
1935 ab zum Selbſtkoſtenpreis erhältlich.
Angebote ſind verſchloſſen, portofrei und mit
der Aufſchrift Beerfelden-Landesgrenze Los III‟
bis Donnerstag, den 31. Januar 1935, vormittags
10 Uhr, hierher einzureichen.
Eine Führung findet ſtatt am Dienstag, den
22. Januar 1935, vormittags 10 Uhr, beginnend
bei km 63,3.

Der Verdingung liegt die Verdingungsordnung
für Bauleiſtungen zugrunde. Die Vergebung ſteht
unter dem Schutze der Verordnung über Verdin=
gungskartelle
vom 9. Mai 1934.
(850
Darmſtadt, den 16. Januar 1935.
Provinzialdirektion Starkenburg
Tiefbau.


Holzverſteigerung Nr. 4.
Dienstag, den 22. ds. Mts. vormittags von
9 Uhr ab werden in der Turnhalle am Woog"=
platz
, hier, aus den ſtädt. Förſtereien Beſſ. Laub=
wald
(Franzoſenberg 15 Nr. 871 1221 Werk=
holz
Eiche, Erle) und Heiligkreuz (Steinsnickel
16 Nr. 411587 Werkholz Buche, Hainbuche, Eiche)
verſteigert:
Rm Scheiter 316 Buche, 11 Hainbuche, 250
Eiche, z. T. rund, 5 Erle, z. T. rund und Rm Knüppel
145 Buche, 20 Hainbuche, 125 Eiche, 8,5 Fichte
und 6,75 Erle.
Darmſtadt, den 16. Januar 1935.
(s6.849
Städt. Güterverwaltung.

LANDESTHEATER
Kassenstunden: Werktags 9.30 Uhr bi=
13.30 und 1 Stunde vor der Vorstellung

GROSSES
HAUS
Anfang 19, Ende 23.15 Uhr
Hauptm. C, 14, Vorſtellung
Tannhäuser
Oper von Wagner
Leitung: Friderich
Inſzenierung:
HofmüllerPaſetti
Hauptdarſteller: Ammer=
mann
, Marlene, Müllera. G.,
Biſſuti, Köther, Sattler.
Preiſe 0.70 bis 5.50 Mk.

KLEINES
HAUS

Donnerstag
17.
Jan. 1935

Anfang 20.00, Ende 22.30 Uhr
Zuſatzm. V, 10. Vorſtellung
In neuer Einſtudierung
und Ausſtattung
Iphigenie auf Taurfs
Schauſpiel von Goethe
Inſzenierg.: Everth=Fritzſche
Darſteller: Trumpp, Everth,
Lippert, Poelzig, Stelzer
Preiſe 0.70 bis 3.80 Mk.

heute und morgen!
fesselnde krimin. Hand-
um
eine schöne Frau!

Hilde von Stolz Werner Fütterer
Matthias Wiemann Otto Wernicke
Beginn: 3.00 5.30 8.15 Uhr.

Zirkel.
Nachhilfe erteilt
gebildete Fran=
zöſin
. Ang. unt.
B 249 Geſchſt. *

Am Freitag, den 18. Januar ds. Is., um 20 Uhr,
im HEAG-HAUS, Luisenstraße Nr. 12
Beginn der neuen Lehr-Vorträge mit:
autelkreppel elektrisch!
Unsere vielen neuen Elektro-Hausfrauen
sind besonders herzlich eingeladen.
HESSISCHE EISENBAHN A.-G.
V846)

Ve
Arbeitsſtiefel Kirchſt. 10. 834

IINKENNEST
TANZDIELE
Elisabethenstraße 23
Ab heute spielt jeden Abend die
Stimmungskanone und Alleinunterhalter
Adalbert Holzammer
aus Nürnberg (293a
(Flügel Tangoharmonika Gesang)

Entſchuldungsverfahren.
Ueber den gärtneriſchen Betrieb des Adam
Feldmann I. in Griesheim b. D. und deſſen Ehefrau
Appolonia geb. Loos wird heute, am 12. Dezember
1934, vormittags 11 Uhr, das Entſchuldungsverfah=
ren
eröffnet. Zur Entſchuldungsſtelle wird die
Deutſche Gartenbau=Kredit=Aktiengeſellſchaft in
Berlin NW. 40, Schlieffenufer 21, ernannt.
Alle Gläubiger werden zur Meidung von Rechts=
nachteilen
aufgefordert, bis zum 15. Februar 1935
bei dem unterzeichneten Gericht oder bei der Ent=
ſchuldungsſtelle
ihre Anſprüche anzumelden und
die in ihren Händen befindlichen Schuldurkunden
einzureichen.
(839
Amtsgericht Darmſtadt.

Donnerstag, 17. Januar 1931

Die Darmſtädter Fiſchſpezialgeſchäft
Eliſabethenſtraße 4
Ludwig Nöſinger Telefon 367
Reitinger E Blechſchmidt
Fiſchhalle Eliſabethenſtraße 19, Telefon5
Markt 4
Fiſchhaus Fertig Ludwigſtr. 18 Telefong
Kiesſtraße 41 (27
Enkirch & Rühl Telefon 2599
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Ia Fiſchfilet, küchenfertig zuber., Pfd. v. 50an
ff. blütenweißer Schellfiſch Pfd. v. 65an
Feinſter Nordſee=Kabliau i. Schn. Pfd. 65

Ia Kabliau i. Schn. Pfd. 50
Ia Stör im Schnitt Pfd. 7(
la Goldbarſch Pfd. 45
Ia Seelachs i Schn. Pfd. 4
Konſum Kabliau Pfd. 30
Bratſchellfiſche Pfd. 30
1 Pfd. 23
Grüne Geringe 3 Pfd. 65
Ia Stockſiſche . . Pfd. 45

Feinfiſche:
Heilbutt im Ausſchnitt
Heilbutt in ganzen Fiſche
Große Breſem Pfd.70.
Rheinbackſiſche Pfd.*
Lebd. Spiegelkarpfen 1.:
Lebd. Schleien Pfd. 1.I
Große Rotzungen Pfd./
Flußzander und Hechte

Billige Süßbücklinge Pfund 40=

Enlſchuldungsverfahren.
Ueber den landwirtſchaftlichen Betrieb
Peter Bickelhaupt III. in Neutſch, Kreis Dieb=
wird
heute, am 12. Dezember 1934, 12 Uhr,
Entſchuldungsverfahren eröffnet. Zur Entſe
dungsſtelle wird die Landesbauernkaſſe Rh
Main=Neckar e. G.m.b.H. in Frankfurt/M. erna=
Alle Gläubiger werden zur Meidung
Rechtsnachteilen aufgefordert, bis zum 15. Febr
1935 bei dem unterzeichneten Gericht oder bei
Entſchuldungsſtelle ihre Anſprüche anzumelden
die in ihren Händen befindlichen Schuldurkur
einzureichen.
Amtsgericht Darmſtadt.

Friſch eingetroffen:
Grüne Heringe . 3 Pfd. 0.55
1 Pfd. 0.20
Süß=Bücklinge . 1 Pfd. 0.30
Fett=Sprotten ¼ Pfd. 0.15
Geſunde Zwiebeln 3 Pfd. 0.23
w.
Shams e Garfs b. s.
Ernſt Ludwigſiraße 20. CTess

HELELBERGERSTR

zeigt in
ERSTAUFFÜHRUNG
den Carl Maria von Weber-Film:

Hotdel
Ta laz
mit Kammersänger
Willi Domgraf Faßbaender
als C. M. v. Weber.
Ellsa lllard Eugen Rex.

Ein historischer Musikfilm von uner-
hörtem
Aufwand mit den schönsten
Melodien Carl Maria von Webers.
Entzückende Szenen aus einer
graziösen Zeit! (V848

Anfang täglich: 5.50, 6.00 und 8 20 Uhr