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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 14
Montag, den 14. Januar 1935.
197. Jahrgang
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DD=Bank und Darmſſädter und Nationalban”:
dardeutschland hat gewählt-
Sent is Dlat
higer Verlauf der Haar=Abſtimmung. — Hohe Wahlbeteiligung. — Bekanntgabe der Ergebniſſe am
Dienstag ab 7 Uhr morgens durch alle deutſchen Hender.— Die Saar tat ihre Pflicht.
nTag geſchichtlicher Entſcheidung
AIt und jung eilen trotz Schnee und Regen
zur Wahlurne.
on unſerem nach Saarbrücken entſandten
MF.=Mitarbeiter.
* EP. Saarbrücken, 13. Januar.
der heutige Wahltag begann mit einem ungewohnten
geriſchen Vorſpiel. In allen Unterkunfträumen der
den Truppen, die überall im Saargebiet ſtationiert ſind,
e es bereits um Mitternacht lebendig: feldmarſchmäßig
ge=
begleitet von ihren Laſt= und Mannſchaftswagen,
hinengewehren verſchiedenen Kalibers, Tanks und
Sanitäts=
portmitteln ſowie Feldküchen, wurde in den früheſten
genſtunden abmarſchiert und ſchlagartig wurden überall
45 Uhr alle, auch die kleinſten und unbedeutendſten,
mzübergänge nach dem Reich und nach Frankreich
beſekl.
Bogen um das äußere Stadtgebiet Saarbrückens nach
m hin an der lothringiſchen Grenze ſichert das engliſche
aſhire=Regiment, ihm ſchließen ſich ſüdöſtlich die
nieder=
ſchen Marineſoldaten an, die zur größeren Hälfte noch
Frankreich, zur kleineren Hälfte innerhalb der Saar=
St. Ingbert und Homburg nach der Reichsgrenze ſtehen.
kommt die nach Norden und Oſten in der Richtung zum
aufgeſtellte weitgezogene engliſche Front des
Eſſex=
nents. Die kleinere nordweſtliche Grenze zum Reich haben
diſche Truppen beſetzt, während den letzten Abſchnitt gegen
ingen mit dem Anſchluß an das Lancaſhire=Regiment die
ener halten. Von den Führern der fremden Truppen höre
aß ſie ſehr anſtrengende Tage der genauen Erkundung des
uins hinter ſich haben und die vielen, oft ſehr kleinen
zübergänge bedauern, ſowie den Mangel an
Querverbin=
sſtraßen, der die Kommunikation hinter der Front erſchwert.
i meinen die Herrſchaften ſchmunzelnd, ſie würden wohl in
Tagen nach der Abſtimmung endlich etwas mehr zum
Be=
der Saarbrücker Hotels und Gaſtſtätten kommen und in
hr mit der Bevölkerung zu treten vermögen, die ihnen
bis=
vereits überall freundlich entgegengekommen ſei und das
ate ihrer Miſſion empfunden habe.
Zom früheſten Morgen an entwickelt ſich in Saarbrücken
ein merkwürdiger Verkehr
Stadtteil zu Stadtteil, bedingt durch die Eigenart der
1igeſtaltung. Man muß ſich vergegenwärtigen, daß es galt,
der Grundlage von 1919 eine Wählerliſte aufzuſtellen, die
nicht mehr nach den Wohnbezirken aufteilen konnte,
ſon=
die auf der alphabetiſchen Gruppierung ſtehen bleiben
1e. So eilen heute früh alle Meiers und Müllers zu den
en, die ſie zu einer großen Familie vereinigen. Gibt es
allein 1600 wahlberechtigte „Müller” in Saarbrücken, die
ei Wahllokalen vereint ſind, einerlei, ob ſie einen
kilometer=
n Anmarſch von einem zum anderen Stadtende haben, ob
n Vorort Burbach, oder an der franzöſiſchen Grenze in
Irnual wohnen. Die Straßenbahnen ſind heute früh
über=
denn ſie müſſen alle Abſtimmungsberechtigten auf ihren
beis hin koſtenlos befördern, ebenſo die Eiſenbahn, die noch
alle erreichbaren Omnibuſſe zur Betriebsverſtärkung
heran=
en hat. Auch wer innerhalb des Saargebiets ſeit 1919 von
* zum anderen Ort verzogen iſt, muß in dem urſprüng=
Wohnort wählen. Es iſt alſo ein Wandern hin und her,
Süd nach Oſt und Weſt nach Nord, wie zur Zeit der Volks=
Ing des Kaiſers Auguſtus. Und noch ein Erſchwernis kann
heute früh feſtſtellen: Das Saargebiet kennt nach der
iſchen Städteordnung nur größere Bürgermeiſtereien, in
ſtets eine große Zahl von ländlichen Gemeinden
zu=
tengefaßt ſind, gewählt wird aber nur in dem Sitz der
ſermeiſterei, ſo daß Hunderttauſende von ihrem Wohnort
Land laufen oder fahren müſſen, was nach den
aus=
gen Schneefällen während des geſtrigen Tages und heute
namentlich für die Frauen und für ältere Leute, zwar
werlich, aber angeſichts der Bedeutung der Abſtimmung
willig ertragene Laſt iſt. Man kann bei einer Rundfahrt
bewundernd ſchauen, wie Männer und Frauen durch den
den und naſſen Schnee wandern und darauf bedacht ſind,
icht zu ſpät und etwa in das letzte Gedränge zu kommen.
”i bietet der ſonntägliche Kirchgang der ſehr religiöſen,
wiegend katholiſchen Saarbevölkerung manches Hindernis;
ſind deshalb, entgegen ihrer Gewohnheit, das Hochamt zu
hen, zur Frühmeſſe gegangen, um den ganzen Tag frei zu
1, und die erſte und einzige Gelegenheit nicht zu
ver=
ren, für die Heimkehr zum Reich zu ſtimmen.
Nach Rückkehr von einer vielſtündigen
Sahrk durch alle Gebiete der Saar.
durch den Warndt und den Gau links der Saar, durch die
induſtriereichen, dicht beſiedelten Städte Völklingen, Saarlouis,
Neunkirchen, St. Wendel uſw. kann man immer wieder mit
Genugtuung die eiſerne Zurückhaltung der an ſich
temperament=
vollen Bewohner dieſes Landesviertels bewundern. Sie wollen
durch keine irgendwie geartete Aeußerung ein Einſchreiten, eine
Behinderung der Wahl oder die Ungültigmachung auch nur einer
Stimme bewirken. Die Warnung, die wir an einem Orte ſahen,
„Schweigend kommen, ſchweigend wählen,
ſchweſiend gehen.
wird buchſtäblich befolgt. Alle Strapazen, die dieſe Winterwahl
mit ihrer eigentümlichen Wahlkreisgeometrie mit ſich bringt,
werden ſtillſchweigend ertragen. Dabei kann man überall trotz
allem eine verhaltene Freude in den Mienen der Leute und im
Geſpräch feſtſtellen, daß nun endlich der lang erſehnte Tag da iſt,
an dem alle Welt erkennen wird, wie unbedingt treu deutſch die
Bewohner der Saar ſind. Man muß geſehen haben, wie es uns
z. B. in einem Warndt=Dörfchen geſchah, wie ein altes
Mütter=
chen, das ſeit Jahr und Tag nicht mehr aus dem Hauſe gekommen
iſt, von zwei Rote=Kreuz=Schweſtern behutſam über die Straße
geführt wird, oder wie zwei Sanitäter einen uralten Mann
ſtützen, den die Beine nicht mehr tragen wollen. Das Rote
Kreuz verdient beſonderes Lob, überall hat es
Wärmeſtuben für die nach der langen Wanderung oder Fahrt
er=
ſchöpften Leute eingerichtet. Freundlich wird heißer Tee
koſten=
los kredenzt oder ſonſtige Hilfe geleiſtet. Das Bild des
Frie=
dens, trotz eines Verkehrs, wie man ihn noch nie an einem
Sonn=
tag im Saargebiet ſah, wird verſtärkt durch die friedliche
Arbeit der Feuerwehr, die überall auf dem Lande
ein=
geſetzt iſt, um die Polizei und den Ordnungsdienſt bei
der Hilfeleiſtung zu unterſtützen.
An einem anderen Ort, in Karlsbrunn, lernen wir einen
86jährigen evangeliſchen Prieſter kennen, der aus Weſtfalen in
ſeine alte Pfarrei gekommen iſt und nun aber ſelbſt wieder zwölf
Kilometer nach Ludweiler fahren muß, dem einzigen Platz im
weitgeſtreckten und gebirgigen Warndtgebiet, wo gewählt
wer=
den kann. Er iſt aber längſt nicht der älteſte Wähler. Der iſt
vielmehr ein 96jähriger Mann, während der jüngſte Wähler
heute ſeinen 20. Geburtstag feiert. In eben dieſem Karlsbrunn
konnte ihr Korreſpondent ſchon um 11.30 Uhr feſtſtellen, daß bis
auf zwei Einwohner die ganze Wählerſchaft mit den dafür
koſten=
los eingeſetzten Poſt=Omnibuſſen nach dem Wahlort gebracht
wor=
den war. Die ganz alten und kranken Leute waren in
Privat=
autos der Deutſchen Front befördert worden. Welche Opfer die
komplizierte Wahlkreiseinteilung dem Einzelnen brachte, zeigte
beiſpielsweiſe die Tatſache, daß die Wähler von St. Niklaus
be=
reits um 7 Uhr, die von Karlsbrunn um 7.30 Uhr abfahren
mußten.
Der Wahl=Hilfsdienſt der Deutſchen Front funktionierte
ausgezeichnet.
ohne daß er irgendein agitatoriſches Gepräge hatte. Es war nichts
anderes als eine bis ins einzelne durchdachte Hilfe zur glatten
Abwicklung dieſer einmaligen und einzigartigen Wahl. Ueber
100 000 Menſchen reiſten in ihre Wahlorte.
Immer wieder muß man bewundern, wie im ganzen
Saar=
gebiet faſt
kein Haus ohne Tannenſchmuck
iſt und wie lange Straßenzeilen mit Girlanden überſpannt ſind
und ſeitwärts an den Alleen nochmals Girlanden angebracht ſind.
Nur hie und da iſt der Vorrat an Tannen zu Ende gegangen, und
es ſtehen die Stöcke ohne Schmuck da. — Das ſchon einmal
ge=
nannte Zentrum des Warndt, Ludweiler, einſt eine Hochburg der
Kommuniſten, zeigt ſich in beſonders reichem Schmuck. Hier wohnen
die drei Rufer aus dem Warndt, ehemalige Kommuniſten, die
eine Reiſe nach Deutſchland gemacht haben und ſich freudig zum
heutigen Regime bekennen.
Die Wahlbeſtimmungen bewirken, daß man heute abend
vor=
ausſichtlich nicht einmal die Zahl der abgegebenen Stimmen
er=
fährt, obſchon deren Prozentſatz nicht unintereſſant wäre. Man
nimmt aber an, daß er hoch in die 90 Prozent gehen wird.
Man darf dabei nicht vergeſſen, daß in den Wählerliſten, die alle
im Jahre 1919 hier anſäſſig geweſenen Einwohner umfaſſen,
ſicher=
lich viele Ausgewanderte, Verſchollene oder Schwerkranke
enthal=
ten ſind, denen es gar nicht möglich iſt, zur Wahl zu erſcheinen.
Bis auf verſchwindende Ausnahmen iſt
die Wahl in völliger Diſziplin verlaufen.
Ohne Murren ſtanden die Leute vor den Wahllokalen, oft bis auf
die Straße, im geſchmolzenen Schnee. Der Andrang war
außer=
ordentlich ſtark. In verſchiedenen ſtädtiſchen Wahllokalen hatten
gegen 1 Uhr bereits 70 Prozent der Wähler abgeſtimmt. Zu den
Ausnahmen gehört ein beſonders abſtoßender Roheitsakt, der ſich
in Neunkirchen ereignete; dort überfielen drei Kommuniſten auf
einer Straße eine werdende Mutter, von der ſie wußten, daß ſie
Anhängerin der Deutſchen Front iſt, und ſchlugen ſie nieder.
Der Vorſihende der Abſtimmungskommiſſion, Rohde,
beſuchte perſönlich eine Reihe von Wahllokalen, und es fiel
an=
genehm auf, daß er ſelbſt eine Reihe von Entſcheidungen, in denen
in übereifriger Weiſe wegen geringfügiger Verſtöße gegen die
Wahlbeſtimmungen Stimmſcheine als ungültig erklärt worden
waren, korrigierte und ſo ein äußerſt objektives
Ver=
halten an den Tag legte.
Am Abend des Abſlimmungskages.
Es iſt kurz vor 8 Uhr. Eilig werden noch die letzten ſäumigen
Wähler mit Autos, auf Motorrädern oder ſonſtwie zum
Abſtim=
mungslokal gebracht. Man hoft vielfach bis zu 98 Progent
Stimmabgabe zu kommen. Auch die eifrigſten Erkundungen
machen es nicht möglich, vor irgendeinem Zwiſchenfall melden zu
können. Bis zur Stunde iſt alles ruhig verlaufen. Die
Greuel=
nachrichten, die über ausländiſche Sender laufen, müſſen in das
Gebiet bösartiger oder leichtfertiger Falſchmeldungen verwieſen
werden. Das einzige Ereignis, das ein Zwiſchenfall genannt
wer=
den kann, iſt der bedauerliche tödliche Schlaganfall einer alten
Frau aus Hauſtadt im Wahllokal. Sonſt iſt in der Tat alles in
Ruhe und Ordnung verleufen, ſo wie der Wahltag begonnen hat.
Die Zuverſichk nach der Wahl.
„Der Abend des ſchickſalhaften Wahltages iſt kaum
angebro=
chen, da erſtrahlt auch ſchon Stadt und Land in
einer Lichterfülle als Zeichen der Freude über
die Befreiungsſtunde. Wäre es nicht Sonntag, lägen
nicht die Induſtriewerke ſtill, ſoweit ſie nicht im Hochofenbetrieb
der Zechen ununterbrochen arbeiten müſſen, kaum könnte der
nötige elektriſche Strom geliefert werden, den die Licht=
Girlan=
den, Licht=Tafeln und Faſſadenumrandungen erfordern. Auch
wenn keine Ziffernergebniſſe zu erwarten ſind, ſo weiß doch jeder,
daß keine noch ſo ausgeklügelte Berechnungsart die Entſcheidung
hintanhalten kann. Mit zuſammengebiſſenen Zähnen hat man
bis heute abgewartet, aber es hat Mühe genug gekoſtet, das
lei=
denſchaftliche Verlangen der gewaltigen Mehrheit der
Bevölke=
rung zurückzudämmen, dem unnatürlichen Zuſtand zwiſchen den
Nationen ein Ende zu bereiten und heimzukehren zum Reich. Die
Spannung iſt gebrochen! Jeder, der ſeinen Stimmſchein abgegeben
hat, warf damit eine Zentnerlaſt ſeeliſcher Beklemmung von ſich.
An die Möglichkeit, daß es anders kommen könne, denkt niemand
mehr. Die Stimmung des Volkes iſt ſo zuverſichtlich wie noch nie,
„Wir haben uns, wie auch die Zählung im einzelnen
aus=
gehen 12 ge, in ſehr großer Mehrheit für unſer Deutſchland
entſchieden. Jetzt gebt uns in Genf unſer Recht und ſorgt,
daß möglichſt raſch die Tore der Heimat ſich öffnen können.”
So oder ähnlich, nur in der Sprache meiſt derber, iſt der
Aus=
druck des Volkes, wo man es trifft, in den überfüllten Gaſtſtätten
und Cafés, auf der Straße oder in der Bahn, im Omnibus und
der Elektriſchen, die heute Rekordleiſtungen hinter ſich haben.
„Jetzt macht keine diplomatiſchen Winkelzüge. Ihr habt ja genug
neutrale Beobachter gehabt.” Wenn ſie wirklich objektiv ſind, ſo
müſſen ſie auch berichten, daß es heute am Abſtimmungstag keine
Konfeſſionen, keine Parteien, keine Klaſſen, kein Alt, kein Jung
gegeben hat, ſondern nur ein deutſches Volk. Was auch eine
ver=
hetzte Minderheit mit ihrem un= oder mißverſtandenen Status
quo bekundet haben mag, für eine Teilung des Gebietes iſt auch
ſelbſt dieſe Minderheit nicht, abgeſehen von einer Handvoll
ſoge=
nannter Führer, denen es ſchon jetzt Angſt wird vor dem, was ſie
angerichtet haben, die ihre Zelte bereits abbrechen, und denen es
ſo paſſen könnte, ein nahegelegenes Aſyl auf dem linken
Saar=
ufer zu erhalten. Sie würden ſich gewaltig täuſchen. Die
Be=
völkerung auf dem jenſeitigen Saarufer iſt ebenſo deutſchgeſinnt,
wie hüben, und bedankt ſich für einen ſolchen unerwünſchten
Zuwachs.
In erhebender Stimmung geht der für viele arbeits= und
ſtrapazenreiche Tag zu Ende. Was befürchtet wurde, iſt nicht
eingetroffen. Auch nach Einbruch der Dunkelheit wagte ſich der
Marxismus und Kommunismus nicht auf die Straße um die
wahren Volksfeiern zu ſtören, die auch trotz dem
teil=
weiſen Alkoholverbot oder gerade deswegen überall unverhüllt in
die Erſcheinung treten.
Achkung! Rundfunkhörer!
Bürckel wird dem Führer das Abſtimmungsergebnis
Mtelen.”
DNB. Berlin, 13. Januar.
Der Deutſche Rundfunk und die ihm angeſchloſſenen
Sen=
der der Welt übertragen am Dienstagmorgen um8 Uhr
Seite 2 — Nr. 14
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
aus Saarbrücken das Abſtimmungsergebnis des 13. Januar.
Unmittelbar im Anſchluß an die Verkündung des
Abſtimmungs=
ergebniſſes ſpricht der Saarbevollmächtigte des Führers und
Reichskanzlers und wird dem deutſchen Volke und ſeinem Führer
das Ergebnis melden. Angeſichts des großen geſchichtlichen
Augenblicks verſammelt ſich das deutſche Volk zum
Gemein=
ſchaftsempfang an den Lautſprechern.
Abſtimmungsergebniſſe ab Dienstag früh 7 Uhr.
Der Deutſche Rundfunk wird am Dienstag, den 15. Januar,
ab 7 Uhr früh die Ergebniſſe der Saarabſtimmung bekanntgeben.
200 Sgarlehrer vom NS. Lehrerbund
nach Heſſen eingeladen.
Der NS.=Lehrerbund Gau Heſſen=Naſſau ſtellt während
der Oſterferien 200 Saar=Lehrern auf 14 Tage ſein Mainzer
Schulungslager mit ſeinen Vorträgen und geſamten
Einrich=
tungen, einſchließlich Verpflegung, koſtenlos zur Verfügung.
Frankreich ſperrk die Lokhringer Grenze
Franzöſiſches Einreiſeviſum für alle Saarländer nökig
DNB. Saarbrücken, 13. Januar.
Wie die Regierungskommiſſion des Saargebietes, Direktion
des Innern, mitteilt, hat die franzöſiſche Regierung beſchloſſen,
daß vom 13. Januar, 15 Uhr ab die Inhaber von ſaarländiſchen
Reiſepäſſen für deutſche Staatsangehörige (es gibt keine
ſaar=
ländiſche Staatsangehörigkeit!) zur Ueberſchreitung der Grenze
im Beſitz eines beſonderen Viſums ſein müſſen. Infolge dieſer
Maßnahme ſind ſämtliche von der Regierungskommiſſion
er=
teilten Einreiſegenehmigungen für Frankreich, ungeachtet ihrer
Geltungsdauer, hinfällig und müſſen durch ein Viſum des
fran=
zöſiſchen Konſulats erſetzt werden.
Ganz Frankreich im Banne der Volksabſkimmung.
EP. Paris, 13. Januar.
In ganz Frankreich, und natürlich insbeſondere in der
Haupt=
ſtadt Paris, hat man heute für nichts anderes Intereſſe, als für
die Volksabſtimmung an der Saar. Die Zeitungen bringen ganze
Seiten lange Berichte über die letzten Vorbereitungen zur
Abſtim=
mung und bieten ihren Leſern hiſtoriſche Rückblicke über die
Ent=
wicklung der letzten 15 Jahre. Auf den Straßen und in den Cafés
wird eifrig über die Abſtimmungshandlung diskutiert. Im
all=
gemeinen erwartet man in den breiten franzöſiſchen Maſſen ein
für Deutſchland günſtiges Wahlergebnis.
*
Ueber den Verlauf der Abſtimmung im Saargebiet brachten
heute verſchiedene Londoner Blätter trotz der Sonntagsruhe Extra=
Ausgaben heraus. In den Berichten der Sonderausgaben und
der Nachrichtenagenturen wird die große Wahlbeteiligung ſowie
der ruhige Verlauf unterſtrichen.
Das franzöſiſch=ikalieniſche
Kolonial=
autommen.
Der Wert der Zugeſtändniſſe in Somali=Land.
EP. Rom, 13. Januar.
In einer offiziöſen Erläuterung des italieniſch=franzöſiſchen
Kolonialabkommens wird hervorgehoben, daß die italieniſchen
Kolonien damit ihre endgültigen Grenzen erhalten. In Erythrea
beträgt der Gebietszuwachs rund 1000 Quadratkilometer, in
Ly=
bien rund 114 000 Quadratkilometer. Die neue Südgrenze
Ly=
biens verläuft über die Nordkette des Tibeſtimaſſivs, das ſomit
nicht ganz Italien zufällt, wie man erwartet hatte. Italien erhält
auch keinen Zugang zum Tſchadſee. Die Abtretung eines Streifens
des franzöſiſchen Somalilandes bilde nach hieſiger Auffaſſung eine
Kolonialentſchädigung gemäß dem Londoner Pakt. Vor dem
Kriegseintritt hatte Italien 1915 von Frankreich als
Entſchädi=
gung die Abtretung von Dſchibuti gefordert, die Frankreich
damals jedoch unter Hinweis auf ſeine eigenen ſtrategiſchen
Be=
dürfniſſe ablehnen mußte. Das franzöſiſche Somaliland hat eine
Geſamtausdehnung von 23 000 Quadratkilometer und eine
Be=
völkerung von 90 000 Menſchen. Die Kolonie wurde 1884
gegrün=
det, doch hatte Frankreich lange vorher dort Rechte erworben.
Der Hafen Obok wurde zum franzöſiſchen Stützpunkt gemacht, als
franzöſiſchen Kriegsſchiffen auf der Fahrt nach dem Fernen Oſten
in den achtziger Jahren im Hafen von Aden wegen der
Verpfle=
gung Schwierigkeiten gemacht wurden. Die Hauptbedeutung des
franzöſiſchen Somalilandes liegt in der Nachbarſchaft Abeſſiniens
und der 1783 Kilometer langen Eiſenbahn Dſchibuti=Addis Abeba
als der einzigen Schienenzufahrt dieſes afrikaniſchen Hochlandes.
1928 überſtieg der Umſchlag von Dſchibuti nach Addis Abeba den
Wert von 1 Milliarde franzöſiſchen Franken. Die Bahn hat ein
Aktienkapital von 17 3 und eine Obligationenſchuld von 84
Mil=
lionen Franken. Sie beförderte in den letzten Jahren rund 200 000
Perſonen. Italien erhofft von der Beteiligung an der Bahn eine
ſtärker Teilnahme am Verkehr nach Abeſſinien.
Vom Tage.
Reichswehrminiſter Generaloberſt von Blomberg veranſtaltete
heute, am Tage der Saarabſtimmung, einen Bierabend, der
ſämt=
liche Oberbefehlshaber und Befehlshaber der Wehrmacht mit dem
Reichsführer der SS., Himmler, und den Obergruppen= und
Gruppenführern der SS. aus dem ganzen Reich in
kameradſchaft=
lichem Zuſammenſein vereinte. Reichsführer der SS. Himmler
hielt dabei einen Vortrag über die Aufgaben der SS.
Außenminiſter Sir John Simon iſt am Sonntag auf dem
Luftweg von Genf nach London zurückgekehrt, um an der für
Mon=
tag einberufenen außerordentlichen Kabinettsſitzung teilzunehmen
und zugleich dem Kabinett über ſeine geſtrigen Verhandlungen
mit Laval Bericht zu erſtatten.
Der holländiſche Miniſter für öffentliche Arbeiten und
Ver=
kehr, Dr. Kalff, iſt am Sonntag an den Folgen einer
Lungen=
entzündung geſtorben.
Wie aus amtlichen Kreiſen verlautet, hat die Regierung die
Grenzbehörden beauftragt, von Sonntag abend ab eine beſonders
ſcharfe Kontrolle gegenüber allen Ausländern auszuüben, die nach
Holland einzureiſen beabſichtigen. Dieſe Maßnahme ſteht in engem
Zuſammenhang mit der Volksabſtimmung im Saargebiet.
Der frühere Generalſekretär der Fasciſtiſchen Partei, Roberto
Farinacci, iſt von Muſſolini durch beſonderes Dekret wieder in
den Fasciſtiſchen Großen Rat berufen worden, dem er ſeit
unge=
fähr 5 Jahren nicht mehr angehörte.
Auf Anordnung des Innenminiſteriums haben alle
Mitglie=
der des Nationalkomitees der mazedoniſchen
Emigrantenorgani=
ſationen in Bulgarien, denen Zwangsaufenthalt in verſchiedenen
Städten auferlegt war, nach Abgabe einer Loyalitätserklärung
für die Regierung ihre Bewegungsfreiheit zurückerhalten.
Aus=
genommen iſt allein der erſte Vorſitzende Kondoff.
Die weltgeſchichtliche Bedeutung der Saar=Abſtimmung
geht auch daraus hervor, daß die japaniſche Preſſe dieſen
Vorgang trotz Japans gänzlicher Unintereſſiertheit an der
Zuge=
hörigkeit des Saargebietes ausführlich an bevorzugter Stelle
behandelt. Aus dieſem Intereſſe geht die freundliche Haltung
hervor, die Japan dem deutſchen Standpunkt in der Saarfrage
entgegenbringt, die ſich auf die in der Geſamtheit ſympathiſche
Beurteilung der nationalen Einigung Deutſchlands gründet.
Montag, 14. Januar 1935
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 14. Januar 1935.
Der Einkopf=Sonnkag
brachte in der Stadt Darmſtadt folgenden Ertrag:
Ortsgruppe 1 „
1509.35 RM.
1449,04
2.
979,97
3..
1339,44
4u. 5 „ ..
980,39
1197,50
. „ „
.... ....
1458,19
977,97
Harinftadt 933.
Zuſammen: 9891,85 RM.
Krufcaf!
Am Montag, den 14. Januar, um 15.31 Uhr, treffen die
Darmſtädter Saarabſtimmungsberechtigten wieder bei uns ein.
Wir begrüßen dieſe deutſchen Volksgenoſſen, die nach erfüllter
Pflicht wieder zu uns zurückkehren, mit der gleichen Herzlichkeit
wie beim Abſchied.
Die Saarabſtimmungsberechtigten ziehen nach der Ankunft in
geſchloſſenem Zuge durch die Rheinſtraße nach dem Paradeplatz.
Die Häuſer in der Rheinſtraße und am Paradeplatz zeigen
während dieſer Kundgebung wieder Flaggen.
Darmſtadt, den 13. Januar 1935.
Heil Hitler!
gez. Wamboldt,
Kreisleiter und Oberbürgermeiſter.
Dr. Müller Präſidenk des Landesfinanzamts Köln.
— Der in Heſſen allſeits bekannte Staatsminiſter a. D. und
frühere Oberbürgermeiſter unſerer Landeshauptſtadt.
Landes=
finanzamtsdirektor Dr. Müller, iſt vom Führer und
Reichs=
kanzler zum Präſidenten des Landesfinanzamtes Köln ernannt
und am 9. Januar 1935 durch den Reichsminiſter der Finanzen
Graf Schwerin v. Kroſigk in ſein neues verantwortungsvolles
Amt eingeführt worden. Die Einführung fand in feierlichſter
Weiſe in dem berühmten alten Feſtſaal des Gürzenich zu Köln
ſtatt unter Beteiligung von zahlreichen Vertretern der Partei
und ihrer Gliederungen, der Reichs=, Staats= und
Kommunalbe=
hörden, der Induſtrie und Wirtſchaft uſw. Bei dem Feſtakt
be=
merkte man u. a. den Beauftragten des Stellvertreters des
Füh=
rers Reichsminiſter H. Heß, Reichsführer Dr. Wagner=München,
den Leiter des Hauptamtes für Beamte in der Reichsleitung der
NSDAP. Hermann Neef. den Gauleiter des Gaues Köln=Aachen,
Staatsrat Grohe mit ſeinen Amts= und Kreisleitern,
Abordnun=
gen der SS.. SA. und HJ.=Führung, den Oberpräſidenten der
Rheinprovinz Freiherrn v. Lüninck, die Regierungspräſidenten
von Köln, Aachen und Trier, die Präſidenten der benachbarten
Landesfinanzämter Düſſeldorf, Münſter. Kaſſel und Darmſtadt
ſowie der Reichsbahn und Reichspoſt, die Rektoren der
Univerſi=
täten und Hochſchulen Köln, Aachen und Bonn und die
Oberbür=
germeiſter vieler rheiniſcher Städte.
Unter den zahlreich eingegangenen Glückwünſchen befindet ſi
auch ein herzlich gehaltenes Telegramm des Gauleiters Jakob
Sprenger.
2. Vorkragsabend der Darmſtädker Dozenkenſchaft.
Am Mittwoch, den 16. Januar. 5 Uhr nachmittags, pünktlich,
ſpricht im Rahmen der von der Dozentenſchaft an der Techniſchen
Hochſchule Darmſtadt in dem laufenden Winterſemeſter
veranſtal=
teten Vortragsabende der bekannte Geopolitiker Prof. Dr. Karl
Haushofer=München über das Thema: „Weſtöſtliche
Welt=
politik und ihr Rückſchlag”. Wieder ſind zu dem Vortrag, der bei
freiem Eintritt in der Otto=Berndt=Halle ſtattfindet (vgl.
An=
zeige) alle intereſſierten Kreiſe der Oeffentlichkeit eingeladen.
Die Perſönlichkeit des Redners verſpricht einen ganz
außerge=
wöhnlich intereſſanten Abend.
Generalmajor a. D. Haushofer, Profeſſor für Geographie an
der Univerſität München, iſt ein namhafter Gelehrter mit
inter=
nationalem Ruf. Der Redner ſpricht demnächſt auch vor der
deut=
ſchen Kolonie in Stockholm und zur kulturpolitiſchen Sendung im
Inſtituto Italiano di ſtudi germanici” in Rom. Im Münchener
Rundfunk hält Haushofer regelmäßig weltpolitiſche
Monatsbe=
richte. Der Lebenslauf des Gelehrten zeigt weite Reiſen durch
Europa, ferner nach Indien. Japan, Korea, China und Rußland.
In den Jahren 1895—98 abſolvierte Haushofer die
Kriegsakade=
mie, wurde bereits 1899 innerhalb des Generalſtabes vielſeitig
verwendet. Von 1909—1911 widmete ſich Haushofer dem
dienſt=
lichen Studium der kaiſerlich=japaniſchen Armee, wofür die
Er=
lernung der japaniſchen Sprache Vorausſetzung war. Nach dem
Weltkrieg habilitierte ſich Haushofer an der Univerſität München,
wo er noch heute wirkt. Die Spezialgebiete des Gelehrten
umfaſ=
ſen die Geogravhie. Geopolitik, Wehrkunde, Oſtaſienkunde.
Ja=
panologie, Bevölkerungspolitik und das Auslandsdeutſchtum.
Haushofer iſt Herausgeber der Zeitſchrift für Geopolitik”,
Von ſeinen zahlreichen Buchveröffentlichungen ſeien hier nur
ge=
nannt: „Weltvolitik von heute” (Berlin 1934).
Nationalſoziali=
ſtiſcher Gedanke in der Welt” (München 1933) „
Weltwirtſchafts=
dämmerung” (Stuttgart 1934). „Wehrgeopolitik” (1932) „
Geo=
politik der Vanideen” (1931) und „Geopolitik zur
Selbſtbeſtim=
mung” (1923).
Gedenkt
der hungernden Tierel
Reichsbund Volkstum und Heimat
Landſchaft Rheinfranken=Naſſau=Heſſen
Fachamt Tierſchutz
Evangeliſche Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24. Am Dienstag,
den 15. Januar, nachmittags 4 Uhr, findet wieder eine
Frauen=
bibelſtunde durch Frau Miſſionar Hoffmann=Lindenfels
ſtatt, zu der herzlich eingeladen wird.
Heſſiſches Landeskheaker Darmſtadt.
GROSSES HAUS
Preiſe 0.70 bis 5.50.
15. Januar Martha. 16. Januar Miete B 13.
Mittwoch. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr.
In neuer Einſtudierung und Ausſtattung:
Preiſe 0.70 bis 5.50.
Tosca. KLEINES HAUS Montag,
14. Januar Anfang 19.30, Ende gegen 22 Uhr.
Deutſche Bühne, Jugendring I, 3. Vorſtellung.
Minna von Barnhelm. Geſchloſſene Vorſtellung. Dienstag.
15. Janua= Anfang 20.00, Ende geg. 22.15. Zuſatzm. I, 7 Vorſt.
Preiſe 0.70 bis 3.80.
Die drei Eisbären. Mittwoch,
16. Januar Anfang 20.00, Ende 22.30 Uhr.
Deutſche Bühne M 7. Gruppe III und IV.
Preiſe 0.70 bis 3.80.
Heimliche Brautfahrt.
Der Verkehrs= und Verſchönerungsvere
Darmſtadt und Umgebung, e. V., hat in dieſen Tage
ſeinen Tätigkeitsbericht herausgegeben, aus dem neh
dem Bericht über die Tätigkeit des vergangenen Jahres vor alle
auch die Vorſchau auf die Veranſtaltungen des kommenden Jahr
von allgemeinem Intereſſe ſind.
Die Reihe der Ausſtellungen wird im März eröffnet, und zu
durch die Ausſtellung des Deutſchen Hygiene=Muſeums: „Vo
und Raſſe” Wegen geeigneter Räumlichkeiten für dieſe Sch.
ſchweben noch Verhandlungen. — Es folgt dann im Mai die gre
Wechſelausſtellung der Länder Heſſen Bade
und Württemberg, in der die beſten Kunſtwerke der
nannten Länder gezeigt werden ſollen. Dieſe Ausſtellung wird
Anfang September in den Ausſtellungsräumen der Mathildenhi
verbleiben. — Auch das Heſſiſche Landesmuſeum pla
im Mai eine Sonderſchau, und zwar werden wir eine Gla
fenſter=Ausſtellung ſehen, von der man wegen der 0
ſchloſſenheit des Aufbaues wohl ſagen kann, daß ſie eine der bede
tendſten Ausſtellung mittelalterlicher Glasmalereien der gan=
Erde darſtellt.
Aus Anlaß des hundertjährigen Jubiläums d
Gartenbau=Vereins wird im Auguſt/September ei
große Gartenbau=Ausſtellung, in Verbindung mit ein
Deutſchen Dahlienſchau im Orangeriegarten ſtattfind
Die letzte Veranſtaltung dieſer Art erlebten wir vor 10 Jahr
im Jahre 1925. Viele Darmſtädter werden ſich auch noch an
Ausſtellung des Jahres 1905 erinnern; der Krieg verhinderte de
das Zuſtandekommen der Ausſtellung im Jahre 1915. — Gle
zeitig mit der diesjährigen Gartenbau=Ausſtellung wird e
Tagung der deutſchen Dahlien=Geſellſchaft, ſte
finden, wie überhaupt die verſchiedenen Ausſtellungen von
gungen begleitet ſein werden: ſo z. B. die Ausſtellung „Volk
Raſſe” von einer Aerztetagung unſerer engeren Heimat,
Glasfenſter=Ausſtellung von einer Tagung der Intern.
tionalen glastechniſchen Geſellſchaft.
Außerdem ſchweben noch Verhandlungen mit dem Vere
Deutſcher Ingenieure wegen der von ihm veranſtalte
Ausſtellung Technik und Volk”, Kommen die Verha
lungen zum guten Abſchluß, ſo werden wir die Ausſtellung S
tember/Oktober hier haben.
Neben dieſer Vorſchau auf die Ausſtellungen des Jahres 1
wäre aus dem Bericht noch zu erwähnen, daß es dem Verein
lungen iſt, die Reichsbahn zu veranlaſſen, einige Sonderzüge
Darmſtadt fahren zu laſſen. Auch werden von der NSG Kr
durch Freude 14 Sonderzüge an die Bergſtraße, 2 in
Odenwald und 2 ins Neckartal geführt werden.
Auch wird in Zukunft die Ausſcheidungsfahrt z.
Gordon=Bennett=Rennen der Luft in Darmſtadt
ginnen — ein großes ſportliches Ereignis! Man rechnet mit ei
Beteiligung von etwa 20 Ballons. Das Präſidium des Deutſh—un
Luftſport=Verbandes genehmigte außerdem folgenden Vorſch! /picn
Nach noch auszuarbeitenden Beſtimmungen kann im Laufe je
Jahres ein Ballonführer in Deutſchland aufſteigen; Ort und
des Aufſtiegs beliebig. Wer in der nächſten Nähe von Darm
ßelandet iſt, wird als Sieger erklärt. So wird der Name unſ
Stadt das ganze Jahr hindurch in bezug auf den
Ballonwettſ=
in lebendiger Erinnerung gehalten.
Als Ganzes genommen eröffnet der Bericht des
Verkehrs=
zu N
Verſchönerungsvereins eine gute Ausſicht auf das kommende I
das reich an intereſſanten Veranſtaltungen ſein wird!
Sonnkag im Zeichen des Winkerſpotl
Nachdem auch in unſerer Gegend am Samstag und Sont
reichlich Schnee gefallen war, konnte zum erſten Mal in die
Winter in unſerem Gebiet der Winterſport zu ſeinem M
kommen. Schon am Samstag waren viele Winterſportler
den ſchon ſeit langem eingewachſten Skiern hinausgezogen
am Sonntag folgten die Sporttreibenden und Wanderer
hellen Scharen. Allein die Reichsbahn beförderte rund 12
Perſonen nach Kronberg im Taunus mit drei Sonderzü
Aber auch die fahrplanmäßigen Züge waren voll beſetzt.
Sonderzug nach dem Vogelsberg brachte 400 Perſonen in 6
mannshain an, während nach Gersfeld in der Rhön 600
ſonen befördert wurden. Aber auch die anderen Verkehrsm
brachten Tauſende und aber Tauſende in die Gebirge, nan
lich in den Odenwald und Taunus, wo bald alle Gaſt
überfüllt waren. Es war ein herrliches Bild auf den Bei
höhen, die im feinen Pulverſchnee, von der Sonne beſchie
erglänzten und von großen und kleinen Skiläufern nu
wimmelten. Es gab auch einige Stürze, die aber durchweg
abgingen. Der hereinbrechende Abend rief die Sportfreut
wieder zurück, und mit frohen Wanderliedern und gerö
friſchen Geſichtern wurde der Heimweg angetreten. Auch
Eisſport wurde überall lebhaft gehuldigt.
Leider ſind für die nächſten Tage die Winterſportausſi
nicht günſtig, denn es ſoll wieder milderes Wetter mit R
geben. Das iſt um ſo bedauerlicher, als die Hälfte des Wi.
bereits herum iſt, ohne daß er ſich bisher als Freund
Winterſportler gezeigt hätte.
Der heſſiſche Skaaksminiſter.
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Ernannt wurden am 29. Dezember 1934 zu Bürger
ſtern: Johannes Sauerwein in Langſtadt, Kreis Die
Johann Röth in Wald=Michelbach, Kreis Heppenheim;
rich Dillemuth 1. in Hainchen, Kreis Büdingen;
Altvatter 1 in Höchſt a. d. N., Kreis Büdingen; He
Suppes in Ranſtadt, Kreis Büdingen; zu Beigeor
ten: Philipp Ludwig Degen in Lorſch, Kreis Bens
Philipp Rauth in Herchenrode, Kreis Dieburg; Chriſtian
nath in Langſtadt, Kreis Dieburg; Georg Weber in 9
lerbach, Kreis Erbach; Johann Adam Schäfer in Airle
Kreis Erbach: Georg Puder in Nieder=Kinzig, Kreis
Franz Adam Gölz in Kocherbach, Kreis Heppenheim; W.
Heck in Aulendiebach. Kreis Büdingen; Otto Georg D,
muth in Hainchen. Kreis Büdingen: Heinrich Stangi
fenrod, Kreis Büdingen: Eduard Mickel in Ober=Mo
Kreis Büdingen; Wilhelm Alt in Selters, Kreis Büding
Uebertragen wurde am 8. Januar 1935 dem Studient
dem Realgymnaſium in Mainz Dr. Mathias Schmid eine
dienratsſtelle an dem Wolfgang=Ernſt=Gymnaſium zu Büd
mit Wirkung vom 14. Januar 1935 an.
Köl
Mietänderungsa zeigen für die Einheitsbewertung
Das Reichsfinanzminiſterium teilt folgendes mit: Für Zwei
Einheitsbewertung 1935 hatten die Hausbeſitzer im Oktobe
eine Hausliſte bezw. eine Mietnachweiſung auszufüllen.
die einzelnen Mieter ihres Hauſes und die Jahresrohmiete
geben waren. Da der Stichtag für die Bewertung der 1. J
1935 iſt, müſſen alle Aenderungen in den Bewertungsgrun
(z. B. in der Jahresrohmiete, in der Größe des Grundſtu
folge Teilverkaufs oder =zukaufs, im Eigentum am Grun
die bis zum 1. Januar 1935 eingetreten ſind, dem Finanzal
verzüglich mitgeteilt werden. Dieſe Anzeigen ſind an das 2
amt zu richten, in deſſen Bezirk der Grundbeſitz belegen i
weit die Mitteilungen noch nicht gemacht ſind, müſſen ſie
züglich nachgeholt werden. Die Abgabe der Erklärungen
durch Ordnungsſtrafen erzwungen werden (vergl § 12
und 3 der VO. vom 10. 11. 1934, RGBl. I S. 1106).
Die verſuchsweiſe Verlängerung der Geltungsdau
feſtaufliegenden Sonntagsrückfahrkarten nach den Winte
plätzen wird nunmehr außer nach dem Schwarzwald auch 4
Gebiet des vorderen Taunus ausgedehnt. Für das Taunue
kommen folgende Zielbahnhöfe in Frage; Bad Homburg
Soden (Taunus), Eppſtein, Königſtein (Taunus) Köppern,
berg (Taunus) Lorsbach und Oberurſel. Die Karten gelt
Hinfahrt jeweils von Samstag 0 Uhr bis Sonntag 24 1
Rückfahrt jeweils von Samstag 12 Uhr bis Montag 24 Uh
teſter Antritt der Rückfahrt). Die Maßnahme bleibt auf d
bis 31. März 1935 beſchränkt.
Montag, 14. Januar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Zweite Pokalrunde ohne Sudweſt.
Die Zußball=Ergebniſſe.
Vorrunde um den Bundes=Pokal.
Halle: Gau Mitte — Gau Südweſt 3:2, n. V.
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele.
Gau Südweſt: keine Spiele.
Gau Baden: Phönix Karlsruhe — VfR.
innheim 2:1; SV. Waldhof — V. f. L.
ckarau 2:3; 1. FC. Pforzheim — FC. 08
ennheim 3:2.
Gau Württemberg: Stuttgarter Kickers
Ulmer FV. 94 0:2; SC. Stuttgart — Union
kingen 2:1; Spfr. Eßlingen — V.f.B.
Stutt=
t13; SSV. Ulm — SV. Göppingen 5:0.
Gau Bayern: Bayern München — Sppg.
iden 2:2: 1860 München — BC. Augsburg
; Jahn Regensburg — Sppg. Fürth 1:3;
FC. Nürnberg — Schweinfurt 05 2:2.
Gau Nordheſſen: SC 03 Kaſſel — V. f. B.
edberg 3:1; Heſſen Hersfeld — Hanau 93 3:4,
rheſſen Kaſſel — Sppg. Langenſelbold 4:2.
Gau Mittelrhein: Mülheimer SV. —
Blau=
iß Köln 1:1: Sülz 07 — Kölner SC. 99 1:1;
Iner C.f.R. — 1. FC. Idar: verlegt; Bonner
— Weſtmark Trier 2:4; Eintracht Trier —
R. Köln 0:1.
Privatſpiele: FV. Nürtingen — Spfr. Stutt=
415; Freiburger FC. — SV. Feuerbach 1:1,
ion Niederrad — V.f.L. Germania 94
Frank=
t a. M. 8:2; Boruſſia Fulda — Kickers Offen=
21:1.
Zußball im Reich.
Gau Pommern: Preußen Stettin — V. f. B.
ttin 1:1; Germania Stolp — Viktoria Kol=
1g 10:1.
Gau Brandenburg: Union Oberſchöneweide —
nerva 93 2:2; Viktoria 89 — Berliner SV. 92
Tennis Boruſſia — 1. FC. Guben 3:2: Pol.=
. — Hertha/BSC. 2:4; Spandauer SV. —
u=Weiß 2:4.
Gau Schleſien: Vorw./Raſenſp. Gleiwitz —
chſel Hindenburg 3:0; Vorwärts Breslau —
ithen 09 1:1: Preußen Hindenburg — Hertha
Slau 1:0; Breslauer FV. 02 — Breslauer
1. 06 4:4.
Gau Sachſen: Polizei Chemnitz — V. f. B.
pzig 4:0; Dresdener SC. — S= u. BC.
uen 5:0; Guts Muts Dresden — Sportfr. 01
Sden 0:0; Wacker Leipzig — V. f. B. Glauchau
Fortung Leipzig — SC. Planitz 4:1.
Gau Mitte: Steinach 08 — V. f. L. Bitter=
6:1; Sppg. Erfurt — Merſeburg 99 3:2.
Gau Nordmark: TV. Eimsbüttel — Polizei
nburg 3:1; FC. St. Paul: — Union Altona
1; Boruſſia Kiel — Hamburger SV. 1:2.
Gau Niederſachſen: Hannover 97 — Boruſſia
burg 4:2; Werder Bremen — Hildesheim 06
Eintracht Braunſchweig — Bremer. SV. 3:3,
t. Wilhelmsburg — Hannover 96 1:1;
Alger=
en 1911 — Arminia Hannover 1:1.
Gau Weſtfalen: FC. Schalke 04 — Preußen
nſter 4:0; SV. Höntrop — Sprg. Herten 6:1;
ten 09 — Germania Bochum 2:1: DSC.
gen — Union Recklinghauſen 1:1; Weſtfalia
ne — Vikt. Recklinghauſen 3:1
Gau Niederrhein: Fortung Düſſeldorf
ydter SV. 3:1; Boruſſia Gladbach — V.f.L.
trath 1:2; Duisburg 99 — FV. Duisburg 08
Hamborn 07 — Rot=Weiß Oberhauſen 5:0;
L. Preußen Krefeld — Sppg. Homberg 4:2.
Spiele der Bezirksklaſſe.
Gruppe Groß=Frankfurt: Spfr. Frankfurt —
t=Merkur Frankfurt 5:4:
ReichbahnRot=
iß — Spp. 07 Heddernheim 5:2; Vf.L. 03
ſ=Iſenburg — FC. 1910 Kronberg 5:1; Sppg.
Griesheim — FC. 02 Wacker Rödelheim 2:0;
toria=1912 Eckenheim — Alemannia Nied 3:1.
Gruppe Offenbach: Germ. Bieber —
Kickers=
toria Mühlheim, 5:0; Teutonia Hauſen —
V. 06 Heuſenſtamm 2:0; Blau=Weiß Bürgel
Sppg. 05 Oberrad 5:0; 1. FC. Langen 03 —
2. 02 Offenbach 1:1: SC. 06 Dietzenbach —
1g. 03 Fechenheim 4:0.
Gruppe Rheinheſſen: Sppg. Weiſenau — 1.
V. 05 Mainz 0:3; Sppv. Wiesbaden — Opel
ſelsheim 2:1; Haſſia Bingen — FV. 08
Gei=
ſeim 1:3; Tura 1866/06 Kaſtel — FVgg. 03
mbach 3:2; Spp. 1910 Gonſenheim — Germ.
iftel 1:2.
Nit beſonderem Intereſſe ſah man in
Süd=
tſchland nach der Saaleſtadt Halle, wo der
npfſpielſieger Gau Südweſt die ſcheinbar
9te Partie gegen den Gau Mitte in der
rrunde um den DFB.=Pokal zu
be=
en hatte. Wider Erwarten wurden die
Süd=
tſchen in dieſem Kampfe von einer nicht ge=
Fußball=Kampfſpielſieger beſiegt.
Gau Mikke ſiegk in Halle
nach Verlängerung 3:2
durch „Hand=Elfer”
Nach den Eauen Bahern und Niederrhein
iſt im Pokalkampf des Deutſchen Fußball=
Bundes nun auch der Kampfſpielſieger und
Verteidiger des Pokals, der Gau Südweſt, auf
der Strecke geblieben. Von den Teilnehmern
der vorjährigen, in Nürnberg bei den
Kampf=
ſpielen ausgetragenen Vorſchlußrunde iſt
da=
mit nur noch der Gau Nordmark im Rennen.
In Halle hatten ſich zu dieſem mit recht
großer Spannung erwarteten Treffen 10 000
Zuſchauer eingefunden. Sie erlebten einen
unerwarteten knappen Sieg ihrer einheimiſchen
Gaumannſchaft, der aber nach den
Geſcheh=
niſſen auf dem Spielfeld nicht einmal als
unverdient angeſprochen werden kann. Wohl
hatten die Süddeutſchen in techniſcher
Be=
ziehung mehr zu zeigen, ſie ſtießen aber auf einen
unerwartet großen Widerſtand und auf eine
Mannſchaft, die ihre Niederlage ſo teuer als
möglich verkaufen wollte und ſchließlich als
Frucht größten Einſatzes und größter
Kampf=
kraft ſogar einen Sieg erntete, einen Sieg in
einem Spiel, das man ſelbſt im heimiſchen
Gau ſchon im Voraus als verloren betrachtet
hatte. Die reguläre Spielzeit von 90 Minuten
reichte nicht aus, in dieſem harten Ringen
die Entſcheidung zu bringen und erſt in der
Verlängerung ſind die Würfel gefallen.
Der Verlauf des Spieles.
Erſte Halbzeit.
Nach den üblichen Begrüßungen begann der
Kampf. Die Mitteldeutſchen hatten Anſtoß und
kamen ſofort vor das ſüddeutſche Tor. Das
Spiel verlief flott und verteilt, in der
ſüd=
deutſchen Mannſchaft lieferte Mittelläufer
Her=
gert als dritter Verteidiger eine gute Partie;
wiederholt war er in brenzlichen Situationen
der Retter der Mannſchaft. Auf der
Gegen=
ſeite überragte der linke Läufer Müller. Die
angriffsfreudigen Mitreldeutſchen, unterſtützt
von der Anfeuerung der Zuſchauer, ſchufen
einige brenzliche Situationen vor dem
ſüd=
deutſchen Tore, ohne aber vorerſt zu Erfolgen
kommen zu können.
In der 26. Minute fiel der erſte Treffer.
Möbs ſchoß einen ſcharfen flachen Ball, nach
dem ſich Tſchach vergeblich ſtreckte: Südweſt
führte 1:0. Aber ſchon drei Minuten ſpäter
ſtand es 1:1, als der rechte Verteidiger
Rie=
chert aus 20 Meter einen Freiſtoß trat und
Ebert den ſcharfen Ball nicht halten konnte.
Mitte hatte weitere Chancen. Ebert ſtoppte
einen ſcharfen Schuß nach einem Eckball auf
der Linie und zwei Flanken von Schlag, die
im Strafraum Verwirrung anrichteten, wurden
ebenfalls durch entſchloſſenes Eingreifen der
Abwehr unſchädlich gemacht. Der von Böttcher
dauernd bewachte Conen gab dann einen
Schuß ab, den Tſchach hielt, aber auf der
Gegenſeite fiel vor Halbzeit noch ein Treffer,
und zwar durch einen unhaltbaren Fernſchuß
des Halblinken Reinmann. Mit 2:1 für
Gau Mitte ging es in die Pauſe.
Keine Entſcheidung in der zweiten Hälfte.
In der zweiten Halbzeit kämpften beide
Mannſchaften ſcharf um den Sieg. Stubb
rettete durch feinen Kopfſtoß eine ſichere
Ge=
legenheit der Gaſtgeber, auch Ebert war wieder
einmal Retter in höchſter Not, und dann fiel
der Ausgleich der Süddeutſchen Nach einer
Flanke von rechts lenkte Tiefel den Ball
ins Netz. Im weiteren Verlauf der zweiten
Halbzeit ließen Riedewald und Staudinger
zwei klare Gelegenheiten aus. Auf der anderen
Seite verſuchte Conen ſein Glück, eine
Unfairneß des Torhüters Tſchach führte zu
einem Freiſtoß, der aber nichts einbrachte. Auf
beiden Seiten gab es zahlreiche Gelegenheiten,
bis zum Ablauf der 90 Minuten war aber
keine Entſcheidung gefallen, es gab
Ver=
längerung.
Die Entſcheidung.
Schon nach acht Minuten fiel in der
ber=
längerten Spielzeit die Entſcheidung. Hergert
war der Unglücksrabe, der nach ſeinen guten
Leiſtungen das Pech hatte, im Strafraum den
Ball mit der Hand zu berühren, Riechert
trat den Elfmeter. Atemloſe Stille herrſchte
über dem Platz, aber ein unbeſchreiblicher
Jubel brach los, als die Kugel ſcharf im Tor
der Gäſte landete. Der Kampf war aus, der
Verteidiger des Pokals ausgeſchaltet. Die
Zu=
ſchauer waren nicht zu halten. Sie ſtürmten
das Spielfeld und trugen die Spieler des
Gaues Mitte auf den Schultern vom Platz.
In der Krikik ...
Der Gau Südweſt war ſeinem Gegner in
techniſchen Dingen, in der Ballbehandlung und
im Kopfſpiel überlegen. Die
Hintermann=
ſchaft (Ebert; Konrad, Stubb; Gramlich,
Her=
gert, Tiefel) trifft an der Niederlage keine
Schuld. Hervorragend arbeitete Hergert als
dritter Verteidiger, daß ihm das Mißgeſchick
paſſierte, die Entſcheidung zugunſten des
Geg=
ners herbeizuführen, iſt beſonders bedauerlich.
Im Sturm hatte Conen in Mittelläufer
Bött=
cher einen ſtändigen Bewacher gefunden, der
rechte Flügel Fuchs=Leis, litt unter der
ſchwachen Leiſtung von Leis, und am linken
Flügel konnte Statter neben Möbs bei allem
Eifer den Poſten des verletzten Wormſers
Fath nicht ganz ausfüllen.
Der Gau Mitte hatte ſeine Stärke in der
Läuferreihe, wenn dieſe auch durch die
Zurück=
nahme von Böttcher betont defenſiv ſpielte.
Beſonders gut war hier Malter. Nächſt ihm
ſind durch beſonders gute Leiſtungen noch der
linke Verteidiger Müller und der Linksaußen
Schlag aufgefallen, mit deſſen ſchönen Flanken
allerdings der Innenſturm nicht immer etwas
anzufangen wußte. Hervorzuheben ſind bei
der Mannſchaft Kampfgeiſt und Einſatz vom
erſten bis zum letzten Mann; Eigenſchaften,
die ſchließlich auch den Sieg verdient machen.
rade beſſeren, aber um ſo eifrigeren und
ehr=
geizigen Mannſchaft aus dem Rennen
gewor=
fen. Nach Verlängerung ſiegte der Gau Mitte
mit 3:2 (2:2, 2:1); er trifft in der
Zwiſchen=
runde am 3. Februar, vorausſichtlich in
Hanno=
ver, auf den Gau Niederſachſen. Süddeutſchlands
Intereſſen im Kampf um den DFB.=Pokal
wer=
den jetzt noch von den Gauen Baden und
Würt=
temberg vertreten.
Im Gau Südweſt fanden keine Spiele
ſtatt mit Rückſicht auf die Spielerabſtellungen
zahlreicher Vereine zum Pokalſpiel in Halle und
die Saarabſtimmung, wegen der die drei
ſaar=
ländiſchen Vereine natürlich keine Punkteſpiele
gen.
Baden verteidigte der Karlsruher
ſeine Tabellenführung durch einen 2:1 den VfR. Mannheim. Bei der Pauſe
der Kampf noch 0:0. 10 000 Zuſchauer
in im Mannheimer Stadion dem Kampf
of-Neckarau bei, den Neckarau mit 3:2
in. Phönix führt nun mit 18.38 Punkten
eckarau mit 17:7 Punkten, und auf den
Platz ſchob ſich der 1. FC. Pforzheim
einem 3:2=Sieg über Mannheim 08 mit
Punkten vor. Ihm folgt der VfR. Mann=
und erſt an fünfter Stelle ſteht der
Ver=
r dar Gaumeiſterſchaft, der SV. Waldhof.
In Württemberg verteidigte der
Ta=
bellenführer SSV. Ulm ſeinen erſten Platz durch
einen erwarteten 5:0=Sieg über den Neuling
Göppingen. Ueberraſchenderweiſe konnten aber
die Stuttgarter Kickers ihren zweiten Platz nicht
halten. Auf eigenem Platze verloren ſie 0:2
gegen den Ulmer FV. 94, und dadurch iſt der
VfB. Stuttgart, der beim Neuling in Eßlingen
mit 3:1 gewann, auf den zweiten Platz
vorge=
rückt. Der Gaumeiſter Union Böckingen wurde
in Stuttgart vom dortigen Sportclub mit 2:1
geſchlagen und iſt damit auf den fünften Platz
zurückgefallen.
Eine weitere Vergrößerung ihres Vorſprungs
nahm die in Bayern führende Spielvgg.
Fürth vor. Sie beſtand ihre ſchwere Aufgabe in
Regensburg durch einen 3:1=Sieg über Jahn,
während der an zweiter Stelle ſtehende
Gau=
meiſter, 1. FC. Nürnberg, zu Hauſe nur ein 2:2
gegen Schweinfurt erreichte und damit um einen
weiteren Punkt zurückfiel. Mit Nürnberg
punkt=
gleich wurden die Mün ener „Löwen”, nach
einem 4:1=Sieg über den BC. Augsburg, dem
ſie im Vorſpiel unterlegen waren. Bayern
München verlor zu Hauſe gegen den Neuling.
Weiden mit 2:2 einen Punkt.
In Nordheſſen räumte der führende FC.
Hanau 93 einen weiteren ſchweren Stein auf
Die kleine Spork=Preisfrage
erfuhr eine „Erleichterung”, da das Spiel
Lorſch — Polizei Darmſtadt abgeſetzt wurde.
Die verbleibenden 9 Spiele brachten aber noch
Ueberraſchungen inſofern, als in Halle der Gau
Südweſt nach Verlängerung wider Erwarten
knapp geſchlagen wurde und in den weiteren
Spielen Groß=Zimmern ſiegreich blieb und die
Treffen Weiterſtadt — Jahn 75 und Beſſungen
— Erzhauſen unentſchieden endeten.
Von den 9 „zur Wahl” ſtehenden Spielen
hatten vier Einſender 7 richtige Spielausgänge,
die nächſtbeſten acht Einſender 6 „Treffer” zu
verzeichnen.
Die Ausloſung ergab als
1. Preisträger: 5.— RM. bar: Hch. Grünig,
Pfungſtadt b. D., Bergſtraße 88.
2. Preisträger: Zweimonatiger Freibezug des
Darmſtädter Tagblatt”: E. Fink,
Darmſtadt, Ruthsſtraße 15.
3. Preisträger: Einmonatiger Freibezug des
„Darmſtädter Tagblatt”, Joh.
Schme=
lig Nachf., Biblis i. Ried,
vor Konrad Klöß, Arheilgen.
Die Einſender mit 6 richtigen Treffern
waren: Heinrich Anthes, Egelsbach; Heinrich
Beck, Arheilgen, Martin Burkhardt,
Seeheim a. d. B., Heinrich Eidmann,
Darm=
ſtadt; L. Fink, Darmſtadt; Rud. Klotzſch,
Eberſtadt, E. Marquard, Darmſtadt; Hans
Schmidt, Darmſtadt.
Wir danken allen Einſendern für ihre
Teil=
nahme, vielleicht ſteht ihnen, das Glück beim
nächſtenmal enger zur Seite.
dem Wege zur Meiſterſchaft beiſeite. Er ſiegte
in Hersfeld über die einheimiſchen „Heſſen” mit
4:3 recht knapp. aber verdient. Die Hanauer
mußten ihren Tormann Sonnrein, den Hüter
der nordheſiſchen Gaumannſchaft, erſetzen.
Kur=
heſſen Kaſſel ſchlug Langenſelbold 4:2, Kaſſel 03
gewann gegen Friedberg 3:1; beide Kaſſeler
Vereine rückten damit weiter aus der
gefähr=
lichen Schlußzone.
Im Gau Mittelrhein ſtieß der führende
VfR. Köln in Trier gegen Eintracht auf einen
unerwartet harten Widerſtand, er ſiegte aber
doch knapp mit 1:0 und verteidigte damit die
Spitze.
Die Pokalſpiele
im Kreis Skarkenburg.
Die Paarungen für den 3. 2. 1935 lauten, z.
T. ſchon mitgeteilt:
Gruppe 1: 46 Darmſtadt — Griesheim —
Sie=
ger I, Bensheim oder Hähnlein — Spp.
Erz=
hauſen — Sieger M, TG. Sprendlingen — T.. Spv. Erzhauſen — Sieger N. Heppenheim —
Zwingenberg — Sieger 0, Alsbach —
Drei=
eichenhain — Sieger P.
Gruppe 2: Biebesheim — Trebur — Sieger
G. Groß=Rohrheim — Mörfelden — Sieger H.
Wolfskehlen — Biblis — Sieger I.
Gruppe 3: Dudenhofen oder Obertshauſen—
TG. Seligenſtadt — Sieger I. Hainhauſen —
Klein=Krotzenburg — Sieger K. Weiskirchen —
Sppg. Seligenſtadt — Sieger L, Zellhauſen —
Freilos — Sieger HI.
Gruppe 4: Babenhauſen — Roßdorf —
Sie=
ger G, Oberramſtadt — Neuſtadt — Sieger H.
Eppertshauſen — Oberroden — Sieger I.
Die Spiele finden auf den Plätzen der
erſt=
genannten Vereine ſtatt und beginnen um
14.30 Uhr.
Jedoch iſt es nach Ziffer 4 der Ausf.=
Beſtim=
mungen zuläſſig, daß ſich die
beteilig=
ten Vereine einigen, daß das Spiel auf dem
Platz des vorſtehend als Gaſtverein
be=
zeichneten Vereins ausgetragen wird. Eine
entſprechende Erklärung iſt von beiden Vereinen
unterſchrieben bis ſpäteſtens 19. 1. 1935 bei dem
Unterzeichneten einzureichen. Später eingehende
Erklärungen bleiben unberückſichtigt.
Das Wiederholungsſpiel Dudenhofen —
Obertshauſen wird am 20. 1. 1935, und das
Wiederholungsſpiel Bensheim — Hähnlein, am
27. 1. 1935 ausgetragen, und zwar finden die
Spiele nunmehr in Obertshauſen, bzw. in
Hähnlein ſtatt. Auch hier iſt eine Einigung
wie vorher angegeben möglich. Die entſprechende
Erklärung iſt mir für das erſte Spiel bis
ſpäte=
ſtens 15. 1. und für das zweite Spiel bis
ſpäte=
ſtens 19. 1. 1935 einzureichen. Die Sch.=R.
wer=
den noch bekanntgegeben. Schäfer, Kreisſportwart,
Nr. 14
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 14. Januar 1933
Germattas" Liedesdlelft ſar die doien
Der Tabellenführer Egelsbach unterliegt in Pfungſtadt. — Spielausfall der „Grünen”.
98er Revanche an Normannia. — Das Ringen gegen den Abſtieg.
SV. 98 — Normannia Pfiffligheim 5:2 (3:1), 7 Die alte Garde der Vereinigten Wormſer
Pfungſtadt — Egelsbach
2:1 (2:1), ſorgte auch geſtern wieder im Stück dafür, daß
AO. Worms — Viktoria Urberach 4:1 ( :), der Verein aus der Schlußgruppe wegkommt;
Egelsbachs zweite Niederlage.
mit 4:1 wurden die Urberacher nach Häuſe ge=
Viktoria Walldorf — 04 Arheilgen 4:1 (2:0),
Haſſia Dieburg — VfR. Bürſtadt 2:0 (0:0),
Lorſch — Polizei Darmſtadt abgeſetzt.
Die 98er haben, trotz ſchwerer
Mannſchafts=
ſorgen, den ſchweren Gang gegen die ein
be=
achtliches Können zeigenden Pfiffligheimer
Nor=
mannen ſiegreich beendet. Man hatte die
Sturm=
führung dem „AH.=Tank” Jacobi anvertraut,
der „wie einſt im Mai” ſpielte; überhaupt
zeigte die ganze Mannſchaft wieder einmal eine
gute Vorſtellung und ſieht ihre Anſtrengung, die
hoffentlich anhält, durch eine Verbeſſerung in
der Tabelle belohnt.
Den Punktverluſt der Egelsbacher in
Pfung=
ſtadt hatten wir in der Vorſchau ſchon
einkal=
kuliert; er iſt eingetroffen, zudem hätte der
Pfungſtädter Sieg noch höher ausfallen können.
Egelsbach hat nun 10 Minuspunkte, die an die
Spitze ſtrebende Polizei, die heute wegen
dienſt=
licher Verhinderung nicht anzutreten brauchte,
bis jetzt nur 5 Minuspunkte. Manche
glau=
ben, daß der Egelsbacher Traum als Meiſter
hiernach ſchon ausgeträumt ſei.
ſchickt.
Den gleich hohen Sieg buchten die
Walldör=
fer über die ſchwarz=weißen Gäſte vom
Arheil=
ger Mühlchen; letztere ſtehen nunmehr an
vor=
letzter Stelle, und es wäre eigentlich an der
Zeit, ſich davonzumachen . . . Für heute haben
die Walldörfer die vor ihnen liegenden
Nor=
mannen und VfR.=Leute aus Bürſtadt überholt,
da die Dieburger Haſſiaten mit 2:0 den Gäſten
aus Bürſtadt Sieg und Punkte entreißen
konn=
ten.
FeinerO8erSieg überNormannia
allen Spielern zu ſchaffen, und es gibt manche
39. 98 Därmſtadt - NOkM. „Rodelpartie” oder ein unfreiwilliges Schneebad.
Die erſten Torchancen arbeiten die „Blauen”
heraus. Ihre erſte Ecke wird abgewehrt, an=
Pfiffligheim 5:2 (3:1).
ſchließend köpft Mahr handbreit neben den
* Eine ſo deukliche Revanche
der „Menflier.
hatten die Anhänger des SV. 98 bei den
Mann=
ſchaftsſorgen beim Betreten des tief verſchneiten
Stadions wohl kaum zu hoffen gewagt. War
doch die Elf im blauen Dreß auf nicht weniger
als 4 Poſten umbeſetzt und ſtand wie folgt:
Ruppel III: Eßlinger II, Sänger; Löffl,
Schnä=
gelberger, Richter; Leichtlein 1. Mahr, Jacoby,
Frey, Württemberger. Aber dieſe Mannſchaft
fand ſich mit dem Schnee augenſcheinlich beſſer
ab als ihre Gegner, ſie lieferte dank ihres
Eifers und Angriffsgeiſtes ſchließlich eine ſo
ge=
ſchloſſene Leiſtung, daß der Sieg auch in dieſer
Höhe verdient iſt; ſelbſt ein noch ſtärkerer
Geg=
ner als die an 3. Stelle, rangierenden
gelb=
blauen Wormſer Vorſtädter wäre ihnen
unter=
legen. Namentlich der Sturm zeigte ſchöne
Ak=
tionen und erzielte 5 feine Tore, einige „
tot=
ſichere Sachen” blieben unverwertet — ſo ſtand
einmal Württemberger „allein auf weiter Flur”
vor dem Hüter und brachte den Ball nicht ins
Tor, zweimal hatte Mahr „dickes Pech”, und
dann hielt Fortung ihre Fittiche zweimal
ſchützend über den Gäſtehüter, ſonſt hatte es „
ge=
rappelt”. Jacoby war der Sicherheit
aus=
ſtrahlende „Tank” in der Mitte und an 3
Tref=
fern Teilhaber. Die Halbſtürmer wurden von
ihm geſchickt eingeſetzt und verſtanden ihn ſehr
gut, ſo daß im Strafraum ſtets gefährliche
Situationen entbrannten, die bald ſtarke
Ab=
wehr der Gäſte hervorriefen. Leichtlein auf
Rechtsaußen war einer der beſten im Sturm,
während Württemberger ihn nicht ganz
er=
reichte. Der rechte Erſatzläufer Löffl konnte gut
gefallen und hielt die linke Seite des Gegners
in Schach, glänzend unterſtützt vom rechten
Ver=
teidiger Eßlinger, deſſen erfolgreiches
Umſpie=
len im Schnee auffiel. Die „Etatmäßigen” der
Abwehr ſchlugen ſich hervorragend, ſo daß ein
Geſamtlob der Elf völlig zu Recht
beſteht.
Die Pfiffligheimer Normannen
hielten, was man ſich nach ihrem bisherigen
Ab=
ſchneiden und ihrer Gaſtvorſtellung auf dem
„Exert” verſprochen hatte. Wieder operierten
ſie mit der ſtetigen Anwendung der „Abſeits”=
Falle, in die der blaue Sturm unzählige Male
lief bzw. geſtellt wurde. Ihre ſchnellen
Außen=
ſtürmer — Gernsheimer war gut erſetzt —
fan=
den aufmerkſame Deckung, und im Innentrio
mußten die beſten Leute Buſch, Raquet und
Schneider gegen eine ſchnelle Abwehr ſich
durch=
kämpfen, meiſt erfolglos. Die beiden Tore der
Gäſte fielen denn auch nicht aus einer
Zuſam=
menarbeit des Sturmes, ſondern das erſte war
der von Raquet eingeköpfte zweite Eckball in der
16. Minute, den Führungstreffer ergebend, und
der zweite Treffer entſtand, 3 Minuten vor
Schluß durch Buſch, der einen Strafſtoß im
drit=
ten Nachſchuß ins Netz feuerte. In der
Läufer=
reihe fiel der Rechte — Harbauer — mehrmals
aus der Rolle und verurſachte die meiſten
Straf=
ſtöße. Er wurde ſpieleriſch von ſeinen
Neben=
leuten Rath und Wenzler, übertroffen. Das
Schlußdreieck ſah in Loch einen recht ſicheren
Hüter, der allerdings ein Tor hätte vermeiden
können, wenn ſeine harten Vorderleute dabei
auf ſein Kommando eingegangen wären.
Dank der vorzüglichen Spielleitung von
Schiedsrichter Mauver (Eintr. Frankfurt), der
ſofort energiſch die Zügel ſtraffte, erlebten die
ca. 700 Zuſchauer einen
kempoerſüllken anſtändigen Kampf.
Darmſtadt eröffnet mit ſtürmiſchen,
durch=
dachten Angriffszügen, doch immer pfeift
Mau=
rer „abſeits‟. Die Blaugelben werden im
Feld=
ſpiel allmählich gleichwertig; der Schnee macht
Laden, und die zweite Ecke landet auf der
Oberlatte. Die Gäſte ſehen ihre erſte Ecke direkt
abgewehrt, aber ihr zweiter Eckball in der 16.
Minute endet, ſcharf geköpft, mit dem 0:1=
Füh=
rungstreffer.
Erſt 10 Minuten ſpäter fällt der verdiente
Ausgleich auf glänzende Kombination
Ja=
coby—Mahr—Frey. In der 32. Minute gibt
Leichtlein, einen Strafſtoß ſchön herein, Mahr
köpft zum 2:1 ein. Ein Durchbruch Mahrs
ſchei=
tert an dem ſich tollkühn in den Schuß
werfen=
den Tormann. In der 39. Minute köpft Jacoby
leicht über einen Verteidiger zu Mahr, der das
Leder wuchtig zum 3:1 in die Maſchen bombt.
Kurz vor Seitenwechſel wird die dritte Ecke der
Gäſte abgeſchlagen.
Nach Wiederbeginn nehmen die Gäſte
vorübergehend das Heft in die Hand, doch die
blauen Deckungsreihen arbeiten mit
unermüd=
licher, erfolgſicherer Präziſion. Bald iſt die
Par=
tie wieder ausgeglichen. Auf jeder Seite haben
die Hüter Gelegenheit, mit Beifall ſich
auszu=
zeichnen. Nach einer abgewehrten Ecke jeder
Seite erzielt Jacoby in der 23. Minute durch
einen feinen Durchbruch an Verteidiger und
Hüter vorbei den 4. Treffer. Schon 7 Minuten
ſpäter bejubeln die Darmſtädter den 5. Erfolg.
Mahr dribbelte nach Wechſel mit Leichtlein die
Linie entlang, flankte zu Jacoby, dem ſich der
Hüter entgegenwirft, vergebens; denn ſchon war
der Ball zum freiſtehenden Württemberger
ſer=
viert, der nach dem bisherigen Schußpech am
auf der Torlinie eingreifenden Verteidiger
vor=
bei wuchtig „Tor!” markiert. Einen gefährlichen
Schuß Richters lenkt der Gäſtehüter zur 6. Ecke
ab, ſie wird abgewehrt. 3 Minuten vor Schluß
kommen die Gäſte, wie geſchildert, zum 2.
Tref=
fer — und das gerechterweiſe für ihre
unabläſſi=
gen Anſtrengungen, mit denen ſie gegen Schluß
noch aufwarteten.
SV. 98 (3. Mannſchaft) — Geinsheim, dort,
5:1 (4:0).
Fußballkurſe
im Kreis Starkenburg.
Da Herr Oswald wegen der Vorbereitungen
zum Länderſpiel gegen die Schweiz am 21. Jan.
1935 bereits am 19. Januar in Stuttgart ſein
muß, können die geplanten Fußballkurſe nur zum
geringen Teil zur Durchführung gelangen. Es
finden nur ſtatt:
1. am 14. und 15. 1. 1935 die Nachmittagskurſe
und Abendkurſe in Gernsheim, um 14.00,
bzw. 19,00 Uhr.
2. am 17. und 18. 1. 1935 die Abendkurſe in
Höchſt i. O., um 19.00 Uhr.
Für dieſe beiden Kurſe gelten noch die im
„Sportecho” vom 12. 1. 1935 veröffentlichten
Be=
kanntmachungen. Die Vereine, die an den
Kur=
ſen in Höchſt i. O. teilnehmen, wollen beachten,
daß ſie am Donnerstag und Freitag,
(und nicht, wie im erſten Plan vorgeſehen, am
Freitag und Samstag), in der dortigen
Turn=
halle durchgeführt werden. Da die Meldung für
die Nachmittagskurſe in Erbach i. O. nicht
zahl=
reich genug waren, nehme ich von der Anſetzung
eines. Nachmittagskurſes am Donnerstag
Ab=
ſtand; am Donnerstag abend können die Vereine
mit Herrn Oswald für den Freitag nachmittag
eine Verabredung treffen.
Die Anordnung hinſichtlich des Berichts und
der Abrechnung durch die Platzvereine bleibt
be=
ſtehen; ich bitte dieſe noch, für eine Tafel und
Kreide zum theoretiſchen Unterricht Sorge tragen
zu wollen.
Die für Darmſtadt, Bensheim, Sprendlingen
und Seligenſtadt vorgeſehenen Kurſe müſſen bis
März verſchoben werden; ich werde ihre
Neuan=
ſetzung rechtzeitig veröffentlichen.
Dr. Grünewald, Kreisführer.
Germania Pfungſtadt
30. Ggelsong 2.r u.1.
Trotz dem für die Zuſchauer nicht gerade
gün=
ſtigen Wetter waten doch gut 700 Leutchen,
darunter zahlreiche aus der nächſten Umgebung,
nach dem Germaniaplatz gepilgert, um dort
vielleicht eine Ueberraſchung, mindeſtens aber
ein ſchönes Spiel zu ſehen. Da beides
einge=
troffen iſt, mögen wohl wenige den Gang
be=
reut haben. Auf dem leicht ſchneebedeckten Felde
lieferten ſich beide Mannſchaften einen Kampf,
wie man ihn ſelten ruhiger, fairer und ſchöner
je auf dem Pfungſtädter Gelände ſah.
Egels=
bach ſtellte die techniſch reifere Elf, mußte aber
von den Germanen, die heute äußerſt eifrig bei
der Sache waren, eine Niederlage hinnehmen,
die zwar mit etwas Glück zuſtande kam, aber
durch das aufopfernde Spiel der Pfungſtädter
nicht ganz unverdient erſchien.
Dem regelſicheren und korrekten Schiedsrichter
Fink=Frankfurt ſtellten ſich
die Mannſchaften:
Pfungſtadt ohne Nickel mit: Darmſtädter;
Scheuermann, Voß; Schmitt, Marquardt,
Stein=
metz; Haſſenzahl 2. Guggemus. Haſſenzahl 1.,
Spieß, Speckhardt. Egelsbach ohne Lorenz
und Ewald mit: Schuch; B. Anthes, Fr. Volz;
Vollhardt, Fr. Knös, Schlapp; Ph. Knös, Hch.
Anthes, Haller, Keil, P. Knös.
Krikiſch geſehen.
hatte Egelsbach ſeine Stärke in der
geſam=
ten Hintermannſchaft, in der wohl ſchwerlich ein
Verſager feſtzuſtellen war. Ganz überragend war
das Spiel von Volz in der Abwehr. Anders
war es heute in der Stürmerreihe, die bis auf
ihr für das Auge ſchönes Spiel vor dem Ziel
vollſtändig ausfiel. Das Fehlen des
Mittel=
ſtürmers und vor allem des ſchußgewaltigen
Halblinken machte ſich doch ſehr ſtark bemerkbar.
Mit dieſen zwei Leuten wären die Germanen
wohl kaum zu ihrem Erfolg gekommen.
Immer=
hin hatten die Gäſte einen Erfolg zu
verzeich=
nen, der unſeres Erachtens höher als die Punkte
zu werten iſt, und zwar dadurch, daß die ſonſt
ſo ſieggewohnte Elf einen derart anſtändigen
Verlierer abgab, der ihr die Zuneigung aller
Zuſchauer brachte. So ſoll und ſo muß es ſein!
Pfungſtadt mußte auf ſeinen guten
Ver=
teidiger Nickel verzichten, doch ſein Vertreter
Scheuermann ließ nur ſelten einen Wunſch offen,
wie überhaupt das Schlußtrio nicht nur viel,
ſondern auch gute Arbeit verrichtete. In der
Verbindung waren die beiden Außenläufer
beſſer als Marquardt in der Mitte. Die
Fünfer=
reihe zeigte zwar nicht das gute Zuſammenſpiel bo
wie die Egelsbacher, dafür aber waren die An,
ho=
griffe der Germanen um genau ſo viel gefähr= n.
licher, was ſchließlich auch für den Sieg ver ſeit
antwortlich war. Der beſte Stürmer war wie fendt
derum der große Haſſenzahl, der nicht nur ſei= umn
nen Sturm mit den Füßen, ſondern auch mit hat 0
dem nötigen Verſtändnis in das Gefecht führte hoſt
Ein Geſamtlob hat ſich die Mannſchaft durch i9
ihren unermüdlichen Eifer verdient.
Mik einer leichken Ueberlegenheit
der Gäſte begann das Spiel, während ſich die
Germanen nicht zuſammenfinden können und
mit vermehrter Abwehr den zahlreichen Angrif
fen entgegentreten. Oftmals ſcheint der Füh
rungstreffer der Egelsbacher unvermeidlich un
ſicher zu ſein, aber einmal iſt der Sturm z
weich, während das andere Mal die Gefch
von irgendeinem Germanen gebannt werder
kann. Nach Ablauf von 20 Minuten gelingt e hi
Pfungſtadt, ſeinen Sturm beſſer auf Touren z1 80 ſtof
bringen, und ſiehe da, gleich fängt es auf de.
Gegenſeite an, gefährlich zu werden. Die Zu ſ
ſchauer gehen förmlich mit, wenn der groß ”
Haſſenzahl oder der ſchußgewaltige Speckhard ſu
in Tornähe kommt. Das Spiel iſt jetzt voll fhlch
ſtändig ausgeglichen. In der 25. Minute komm ſau
Pfungſtadt zu ſeinem erſten Treffer. Plötzlie Mtell
entſteht vor dem Gäſtetor ein Gedränge Haſſen ſuſt
zahl, „der Große”, iſt da und erledigt die Sache 4 Met
Den Gäſten merkt man keine Aufregung an un 0 M
mit guten Kombinationen gehen ſie an das Auf
holen, was jedoch nicht gelingen will. Pfung
ſtadt iſt glücklicher, als Haſſenzahl 1, den Tor
hüter der Gäſte daran hindert, eine hohe Flank
vor dem Tor abzuwehren. Der Ball kommt z.
Guggemus, der den Vorſprung auf 2:0 erhöh EMeit
Das Spiel ſcheint entſchieden, als der
Link=
außen der Germanen allein mit dem Ball v0 ſ0 Peret
dem Gäſtetor ſteht, doch ſein Schuß ſtreicht übe Auchen
die Latte. In der 40. Minute endlich komm Sütn
Egelsbach zu ſeinem Treffer, als Keil ein M.
Flanke von rechts über die Torlinie lenkt. Mt.
dieſem Reſultat werden die Seiten gewechſelt
und wohl niemand hätte daran gedacht, daß )
letzten 45 Minuten ohne Tore verſtrichen. M K.
dieſer Zeit war Egelsbach unſtreitig überluen
und hatte die beſten Gelegenheiten, wenigſten
den Gleichſtand zu erzielen, aber die beſte ſaſch
Sachen wurden vermaſſelt. Ja, um ein Ha eieſet
hätte ſich der Vorſprung der Germanen ſog .
noch vergrößert, aber ein Strafſtoß von Sped ſi
hardt landete an der Torſtange. Mit einen
Generalangriff der Egelsbacher, der ebenf!f
von der zahlreichen Abwehr der Germanen e.
folgreich abgeſchlagen wurde, löſt der Schußpfi
ebs,
die Spannung.
„Haſſia” rafft ſich auf!
Haſſia Dieburg
V.ſ.R. Bürſtadt 2:0 10:0).
Warum nicht immer ſo, und im
Die=
burger Lager brauchte man keine Abſtiegsſorge
zu haben; man muß anſcheinend erſt das drohende
Geſpenſt des Abſtiegs vor Augen haben, bis man
ſich zu einer Energieleiſtung aufrafft und
Fuß=
ball ſpielt, der die Zuſchauer begeiſtert. Die
Haſ=
ſioner lieferten heute ein gutes Spiel, jeder
Spieler war eifrig bei der Sache, und ihr Sieg
geht den gezeigten Leiſtungen nach auch
voll=
kommen in Ordnung. Die Gäſte ſpielten nicht
einmal ſchlecht, in punkto Zuſpiel waren ſie dem
Gaſtgeber ſogar überlegen, hatten jedoch das
Pech, auf eine gut aufgelegte Haſſia zu ſtoßen,
die aus den letzten Niederlagen Lehren gezogen
hatte.
Mit dem Anpfiff des Unparteiiſchen
Ma=
nus=Obertshauſen ſtonden folgende 22
Man=
nen auf dem Spielfeld:
Dieburg; Suſann; Fach 3, Müth; Würz,
Fach 1. Blank; Weißbäcker, Fromm. Wick,
Schmitt, Diehl.
Bürſtadt: Gebhard; „Guggemus, Gotha;
Stockmann, Schmidt; Ruh, Gündling, Bauſch,
Molitor, Vettel, Debus.
Zum Spielverlauf.
Die erſten 20 Minuten ſtehen vollkommen im
Zeichen von Dieburg, aber die beſtgemeinteſten
Angriffe werden von der hervorragenden
Hin=
termannſchaft der Gäſte zunichte gemacht.
Zwi=
ſchendurch machen die Raſenſpieler, einige
Ge=
genbeſuche vor dem Dieburger Tor, aber Suſann
läßt ſich nicht ſchlagen. Bürſtadt findet ſich
all=
mählich zuſammen und gibt auch bis zum
Halb=
zeitpfiff den Ton an, kann aber die
Ueberlegen=
heit nicht in Toren ausdrücken, da die Haſſia=
Hintermannſchaft voll und ganz bei der Sache
iſt.
Die zweite Halbzeit führten die Haſſianer
ein Spiel vor, bei dem die Erfolge nicht
aus=
bleiben konnten. Angriff auf Angriff rollt vor
das Gäſteheiligtum, aber die beiden
Vertei=
diger klären vorerſt die heikelſten Situationen,
In der 13. Minute muß ſich Gebhard zum erſten
Male geſchlagen bekennen. Würz hatte durch
ſtrammen Schuß den Führungstreffer erzielt,
Kurz darauf ſchoß Schmitt einen Bombenſchuß an
die Latte, und ein Strafſtoß desſelben Spielers
wird von dem Gäſtehüter zur Ecke abgelenkt. W. k een
kann in der 32. Minute, im Anſchluß an ein .
gut vorgetragenen Angriff den 2. Treffer erzi
len und den Sieg ſicherſtellen. Die reſtlich 9e 6h
Minuten wurde das Bürſtädter Tor noch ſta fehl
unter Druck geſetzt, aber an dem Reſultat änder
ſich nichts mehr.
Kurze Kritik.
Haſſia war heute ganz bei der Sache, Suſc Ei5
im Tor war ſehr gut, und ſein ſicheres Ba Palier
fangen konnte jeden Zuſchauer begeiſtern. Ve die 0
teidigung und Läuferreihe erledigten ihre Au Kſ
gabe meiſterhaft, beſonders Würz unterſtützte d 00
Sturm muſtergültig. Der jugendliche rech
Flügel war eifrig und bei etwas mehr Spiele
fahrung wird er einen beachtlichen Gegner abe
ben. Wick war die treibende Kraft und verli
dem Sturm den nötigen Nachdruck. Die lin
Seite ſpielte gut zuſammen, und bei etwas me
Ausnutzung der hereingegebenen Flanken wä
das Reſultat beſtimmt noch eindeutiger aust
fallen. — Bürſtadt beſitzt in der Hind
mannſchaft ein beneidenswertes Bollwerk. 6u 4
gemus und Gotha ſtanden wie eine Mauer 1
Läuferreihe hatte in Schmidt ihren beſten Mal
Die Fünferreihe fiel durch ihr flinkes techniſch b
Spiel beſonders ins Auge.
Schiedsrichter Manus leitete großzügig 1
zur Zufriedenheit beider Parteien.
Kreisklaſſe 1, Gr. 1— Ried
Die Gruppe 1. Ried, hatte nur drei Fußba
treffen auf der Tagesordnung, die ſämtlich 1 8
den Platzvereinen gewonnen wurden:
Al. Groß=Rohrheim — FC. Bensheim 3:2 C2:
Concordia Gernsheim — FV. Biblis 4:1 03
FV. Hofheim — TSV. Biebesheim 4:2 (43
Groß=Rohrheim mußte ſich, wie erwart 8
ſtrecken, um die ſtarken Gäſte aus Bensheim!
dem knappſten Unterſchied zu ſchlagen. Bib!
hatte in Gernsheim nicht allzuviel zu beſtell
Mit 2:0 lagen die Einheimiſchen bis zur Pal
ſchon in Führung, zwei weitere Treffer wurd ?
in der zweiten Hälfte erzielt, denen die Gä
den fälligen Ehrentreffer entgegenſetzen konnt
Der Tabellenführer Hofheim hat ſein Spiel ”
gen die nachdrängenden Biebesheimer, ſiegre
unter Dach und Fach gebracht. Bereits bei
Pauſe mit 4:0 in Front liegend, mußte er
in der zweiten Hälfte zwei Gegentreffer geſt
len laſſen, es reichte aber, den Sieg bis 4”
Schluß zu halten.
ontag, 14. Januar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 14
de
m
Arheilgen an vorletzter Stelle!!
oria Walldorf-Spgg. 04 Arheilgen
4:1 (2:0).
rheilgen mußte in Walldorf eine verdiente
gu erlage einſtecken, die in der Höhe durchaus
Leiſtungen beider Mannſchaften entſpricht.
49 drias Elf, körperlich etwas leichter und
ge=
oter, fand ſich auf dem verſchneiten Platz,
de durch das Spiel der zweiten Mannſchaften
lich glatt getreten war, viel beſſer zurecht
die Gäſte. Ihr Zuſpiel war viel genauer,
man vergaß auch vor dem Tore nicht das
ßen. Arheilgens Hintermannſchaft hielt ſich
ganz gut, aber dem ſtändigen Druck der
en Walldörfer konnte ſie nicht immer
ſtand=
n. Allerdings hätte das erſte Tor für
Wall=
unbedingt vermieden werden können, wenn
linke Läufer nicht mit dem Ball vor dem
n Tor herumgetändelt wäre und ſo lange
rtet hätte, bis ein Walldörfer da war und
Führungstor einſchob. Beim zweiten Tor
ebenfalls die Hintermannſchaft zu
unent=
ſen.
das Spiel war ſchon bei der Pauſe
entſchie=
denn nach den Leiſtungen des Gäſteſturms
er erſten Hälfte konnte man auch in der
ten Hälfte nicht viel erwarten. Man merkte,
daß Bauer nicht dabei war, der noch an ſeiner
Verletzung aus Pfungſtadt leidet, ſo daß keine
rechte Zugkraft in den Sturm kam. Schader
wurde ebenfalls ſchon Mitte der erſten Hälfte
verletzt und konnte ſich auch nicht mehr recht
einſetzen. Kurz nach der Pauſe erhöhte Walldorf
durch einen unverhofften Schuß aus dem
Hinter=
halt zum dritten Tor. 20 Minuten vor Schluß
kam Arheilgen durch ein Eigentor zum
Ehren=
treffer. Der Tormann ſchlug einen ſcharfen
Schuß zu ſchwach ab, ſo daß der Ball am linken
Verteidiger abprallte und ins eigene Tor lief.
In dieſer Spielzeit kam Arheilgen etwas mehr
auf, konnte aber nichts Zählbares erreichen.
Gegen Schluß des Spieles drückt wieder
Wall=
dorf und kann zum vierten Male erfolgreich ſein.
Eine Kritik
kann man ſich mit Rückſicht auf die
Bodenver=
hältniſſe erſparen. Jedoch muß geſagt werden,
daß für Arheilgen die Sache ganz brenzlig wird.
Wenn ſich die Mannſchaft nicht mehr zu
beſſe=
ren Leiſtungen aufrafft, dürfte ſie kaum vor
dem Abſtieg zu retten ſein. — Schiedsrichter
Keßler=Mainz leitete das Spiel zur
beider=
ſeitigen Zufriedenheit. Zuſchauer knapp 200.
Die 2. Mannſchaften trennten ſich 2:1 für W.
St.
t1
Aus den Kreisklaſſen.
Gruppe 2— Darmſtadt:
Boria Griesheim — SV. Mörfelden 3:4.
1n Wixhauſen — Chattia Wolfskehlen.
Groß=Gerau — Germania Eberſtadt 2:0.
Weiterſtadt — Jahn 75 Darmſtadt 1:1.
er erwartete knappe Sieg des SV.
Mör=
n kam an der Griesheimer Chauſſee tat=
Gich zuſtande, und auch der SV.
Groß=
u war ſtark genug, die Gäſte vom
Fran=
in mit 2:0 niederzuhalten. Im letzten
fen, Weiterſtadt — Jahn 75, trennte man
unentſchieden 1:1. Die TSG. 46
Darm=
war ſpielfrei.
Schwaches Spiel
und verdienkes Unentſchieden!
Weiterſtadt — Jahn 1875 Darmſt. 1:1 (1:0)
ſor noch nicht 100 Zuſchauern lieferten ſich
Vereine ein wenig hochſtehendes Spiel.
ſehen von recht guten Leiſtungen einzelner
ler, war der Schiri Stumpf=Bobſtadt
jeſte Mann auf dem Platz. Es war ein SR.,
er zu jedem Spiel zu wünſchen wäre.
ſer Anſtoß ſah die 75er gleich vor dem W.
und bereits nach 20 Minuten ſtand das
verhältnis 0:5 für ſie. Trotz günſtiger
Ge=
theiten erzielten ſie kein Tor. Die recht
W. Verteidigung ließ Hofmann, der auf
links ſtand, nicht zu Worte kommen.
An=
ſeits ſchafften die eifrigen Weiterſtädter
erleute fleißig und ſchufen ganz brenzlige
ationen vor dem „Heiner”=Tor. Kurz vor
Pauſe erzielten ſie auch durch wuchtigen
ß des Mittelſtürmers ihr Tor.
ach der Pauſe ſtellten die 75er ihre Mann=
„ die vordem recht ſchwache Stellen
aufzu=
in hatte, um. Hoffmann ging Linksaußen
Mühlbach als Mittelläufer. Es klappte
etwas beſſer. Die zweite Halbzeit ſtand
im Zeichen der 75er, die es jedoch nur
Ausgleich durch Hoffmann brachten. Bei
ermaßen beſſeren Stürmerleiſtungen hätte
nen Sieg geben müſſen. Pfeifer und Uhrig
hier trotz guten Wollens ſehr abgefallen.
erſtadt kam erſt gegen Ende, als der flei=
Schäfer=Etzert verletzt ausſcheiden mußte,
auf. Jedoch Lamſter im Tor war auf der
Bei dem 1:1 blieb es bis zum Ende.
Kritiſch betrachtet,
bührend nach dem Spiel gewürdigt und hat
hoffentlich Beſtand. Die Gäſte aus
Baben=
hauſen ſetzten den überraſchten Höchſtern 6
muntere Dinger in den Kaſten und bewieſen
damit ihre derzeitige gute Verfaſſung. Das
letzte Spiel ſah die Gäſte aus Ober=Ramſtadt
mit 2:0 in Schaafheim — wie erwartet —
ſieg=
reich. Michelſtadt war ſpielfrei.
Die Tabelle nach dem 13. Januar 1935.
Groß=Zimmern 10 8 1 1 32:15 17 Michelſtadt 9 5 2 2 22:14 12 Babenhauſen 8 4 1 3 19:20 Ober=Ramſtadt 10 3 2 5 21:20 Roßdorf 8 3 1 4 26:16 Höchſt i. O. 9 3 1 5 13:17 Schaafheim 9 1 11:37 Unenkſchieden auf der Rennbahn.
Tgd. Beſſungen — SV. Erzhauſen 4:4 (2:4).
Unter der korrekten Leitung von Eſchborn=
Zwingenberg gelang es am Sonntag Erzhauſen,
von der Rennbahn einen Punkt mitzunehmen.
Das Spiel begann ſofort mit lebhaften
Angrif=
fen der Beſſunger Turner, die mit drei Mann
Erſatz antreten mußten. Durch zu weites
Auf=
rücken der Darmſtädter Verteidigung gelang es
den Gäſten, zwei Tore vorzulegen, denen auch
bald Nr. 3 folgte. Beſſungen erkannte jetzt den
Ernſt der Lage und holte durch Ott ein Tor
auf. Durch einen von Dony wunderbar
getre=
tenen Strafſtoß wurde das Reſultat auf 2:3
verbeſſert. Erzhauſen kam bis zur Pauſe noch
zu einem Tor. In der 2. Hälfte verlor
Beſſun=
gen einen Mann durch Platzverweis, eine
Ent=
ſcheidung, die u E. etwas zu hart war. Ein
Unglück kommt nie allein, denn bald darauf
ver=
ſchoß Ott einen Elfer. Trotzdem kämpften die
reſtlichen 10 unentmutigt weiter, ſie konnten
auch noch den bejubelten Ausgleich ſchießen, an
den in dieſer Zeit die wenigſten noch geglaubt
hatten.
Erzhauſen kam mit einer ſtabilen
Mann=
ſchaft, in der der ſehr ſchnelle Sturm auffiel.
Ein Lob gebührt auch dem unermüdlichen
Mit=
telläufer der Gäſte.
Bei Beſſungen ſei heute von einer Kritik
ab=
geſehen, es tat halt jeder, was er konnte.
Schiedsrichter Eſchborn=Zwingenberg hatte
das Spiel jederzeit in der Hand. Wir wünſchen
uns immer einen ſolchen Leiter.
iten die 75er heute das ſchlechteſte Spiel
Saiſon. Die Verteidiger Schäfer=Etzert und
er mit Lamſter im Tor waren die Beſten.
Läuferreihe war erſt in der zweiten Hälfte
er etatsmäßigen Beſetzung: Wolf, Mühl=
Schäfer H., recht gut. Im Sturm konnte
ier in der erſten, Hoffmann in der zweiten
ee voll befriedigen. Thier kann, wenn er
er muß ſich mehr Mühe geben und
weni=
eden.
Teiterſtadt ſtellte eine junge eifrige
nſchaft, die ſehr anſtändig ſpielte. Erſt gegen
als ſie auf die aufreizenden Worte ihrer
hänger, die ſich dann ſchon vor den Pfoſten
gten, reagierten, drohte das Spiel
auszu=
i. Insbeſondere der rechte Läufer und
Ver=
ger vergingen ſich reichlich an Hoffmann.
war nicht nötig, und die Mannſchaft wird
kun, auf den SR. mehr zu hören als auf
ieben Anhang. Gute ſpieleriſche Kräfte hat
Elf in den beiden Verteidigern und im
elſtürmer. Der Torwächter iſt recht gut,
Ste.
h etwas hitzköpfig.
Gruppe 3 — Odenwald
=Zimmern — Roßdorf 1:0.
mhauſen 0:6. Schaafheim —
0:2.
Höchſt —
Ober=Ram=
as ſchönſte Spiel aller ſeitherigen
Be=
ingen zwiſchen Groß=Zimmern und
Roß=
ſtieg geſtern unter der ausgezeichneten
ng von Enzler=Darmſtadt in
Groß=
nern. Nach einer offenen erſten Halbzeit
Gr.=Zimmern 3 Min. vor der Pauſe mit
in Führung und wenn auch die
Ein=
iſchen nach dem Wechſel mit dem Rücken
Vinde die Oberhand behielten, ſo blieb
och bei dieſem knappen Reſultat, da der
torhüter ſeine Mannſchaft durch gute
den vor der höheren Niederlage
be=
te. Es war das erſte Treffen, das zur
en Zufriedenheit beider Parteien und der
hauer endete. Das angebahnte beſſere
ändnis beider Parteien, mit ein Verdienſt
guten Spielleiters, wurde denn auch ge=
SC. Viktoria Griesheim Junioren —
Tgd. Beſſungen Junioren 0:5 (0:4).
Wie vorausgeſagt, kam es zu einem
ab=
wechſlungsreichen fair durchgeführten Treffen.
Trotz der Schneedecke entwickelte ſich ein” ſehr
flottes Spiel. Beſſungen fand ſich gut
zuſam=
men und die Tore fielen in regelmäßigen
Ab=
ſtänden als Erfolge wirklich ſchönen
Zu=
ſammenſpiels der geſamten Mannſchaft. Die
Einheimiſchen im Feldſpiel noch nicht einmal
ſchlecht, ließen aber den krönenden Torſchuß
ganz und gar vermiſſen.
Der Kreisführer warnk!
Die Art, wie in letzter Zeit gewiſſe
Vereins=
berichterſtatter unſchöne Ereigniſſe der
Privat=
oder Verbandsſpiele zur Kenntnis der breiten
Oeffentlichkeit bringen zu müſſen glauben, gibt
mir Veranlaſſung, mit allem Nachdruck auf die
ſportſchädigende Wirkung derartiger
Bericht=
erſtattung, die meiſt alles nur durch
die Vereinsbrille ſieht, hinzuweiſen.
Wenn ſich Mißſtände einſtellen, dann iſt es
ein=
zig und allein Sache der zuſtändigen ſportlichen
Behörde, nach dem Rechten zu ſehen, und der
Weg zu dieſer geht gewiß nicht über die
Oeffent=
lichkeit. Ich werde künftig derartige kurzſichtige
Berichterſtatter bzw. deren Vereine unnächſichtig
zur Verantwortung ziehen und beſtrafen.
Dr. Grünewald, Kreisführer.
Anmerkung der Schriftleitung:
Wir möchten dem hinzufügen: Wir
hal=
ten es für eine ſelbſtverſtändliche
Pflicht aller Einſender von
Spiel=
berichten, daß die Wahrheit gemeldet
wird, ein Platzverweis, einerlei, welcher
Partei der Sünder angehört, ebenſo wie ein
Spielabbruch und der vom Schiedsrichter
mitgeteilte Grund dieſer Maßnahme. Wir
lie=
ben keine Diskuſſionen über Spielberichte.
Des=
halb nochmals die Bitte um ſtrengſte
Sachlich=
keit und Abwägung der beiderſeitigen
Lei=
ſtungen.
Von den Ringermatten.
Neue Welk= und Deutſche
Rekorde im Kraftſpork.
Bei einer Kraftſportveranſtaltung in Freiſing
konnten die deutſchen Schwerathleten mit einer
Reihe ganz ausgezeichneter Leiſtungen
aufwar=
ten. Dem Münchener Ismayr gelang es, mit
einem neuen Weltrekord im beidarmigen Stoßen
der Mittelgewichtsklaſſe aufzuwarten; er konnte
ſeine eigene Weltbeſtleiſtung von 288 auf 290
Pfund verbeſſern. Einen zweiten deutſchen
Re=
kord gab es im Bantamgewicht durch den
Mün=
chener Schuſter (1860 München), der den
bis=
herigen Rekord des Dortmunders Dörtebecker
von 215 auf 220 Pfund erhöhte.
Straßber=
ger=München zeigte ebenfalls eine feine
Lei=
ſtung, denn er konnte im beidarmigen Drücken
ſeinen eigenen Deutſchen Rekord mit 260 Pfund
einſtellen. Der Freiſinger Manger brachte 310
Pfund zur Hochſtrecke.
Im Olympiſchen Dreikampf für die bayeriſche
Vereinsmeiſterſchaft im Gewichtheben ſtanden
ſich bei dieſer Veranſtaltung 1860 München und
Sppgg. Freiſing gegenüber. Die Münchener
brachten es im Geſamtergebnis auf 3640 Pfund,
die Freiſinger auf 3515 Pfund.
1888 Mainz — Darmſtadt 1910 19:0.
Eine empfindliche Niederlage mußten die
Darmſtädter am Samstagabend in Mainz
ein=
ſtecken. Trotz des hohen Reſultats haben ſie
einen guten Eindruck hinterlaſſen, das bezeugen
die lebhaften Beifallsäußerungen und
Sym=
pathiekundgebungen, die das zahlreiche
Publi=
kum den Gäſten für ihr tapferes Kämpfen
ent=
gegenbrachte. Den gebotenen Leiſtungen nach
hätten ſie ein beſſeres Abſchneiden verdient
ge=
habt, aber Pech in ausſichtsreichen Situationen
machte alles zunichte. Der Erfolg der Gaſtgeber
ſoll damit nicht geſchmälert werden, denn im
ge=
ſamten boten ſie die beſſere Leiſtung. Ueber den
Kampfverlauf wäre noch zu ſagen, daß man
überhaupt nicht bemerkte, daß es um Punkte
ging. Kampfleiter Hubler=Neu=Iſenburg hatte
unter dieſen Umſtänden ein leichtes Amt, und
ſeine Entſcheidungen fanden beiderſeits vollſte
Anerkennung. — Der Kampfverlauf:
Bantam: Mathes 1888 kam gegen Schwarz 1910,
der in letzter Minute für den verhinderten
Schnauber einſprang, wegen
Ueberge=
wicht ſeines Partners zu den Punkten. Im
Freundſchaftskampf blieb der Darmſtädter
überlegener Punktſieger. 3:0 (15:00).
Feder: Lunkenheimer 1888 ſicherte ſich gegen
Borowſki 1910 eine knappe Entſcheidung n.
P. 5:0 (15:00).
Leicht: Guttmann 1888 — Daum 1910 lieferten
ſich eine noch knappere Partie, bei der der
lebhaftere Angriff des Platzringers zuletzt
den Ausſchlag gab. 7:0 (15:00).
Welter: Quick 1888 — Zapf 1910. Hier war 3.
aggreſſiver und bis zur 14. Minute der
füh=
rende Ringer. Kurz vor Schluß kam er durch
eigenes Verſchulden in eine gefährliche Lage,
die der Mainzer durch doppelten Hamerlok
für ſich ausnützt. 10:0 (14:32).
Mittel: Gawenda 1888 — Veith 1910. Der
Mainzer muß nach kurzem Standgeplänkel in
die Bodenlage. Veith kämpft hier ziemlich
unvorſichtig und verliert durch Armzug und
doppelten Ueberroller, 13:0 (4:18),
Halbſchwer: Ditt 1888 — Zimmermann 1910.
Der Darmſtädter verliert durch
Ueberge=
wicht und nach nicht ausſichtsloſem
Freund=
ſchaftskampf durch Armzug am Boden. 16:0
(7:15).
Schwer: Horn 1888 ſtellt gegen Metz 1910 in
1:30 mit Ueberwurf aus dem Stand das
Endergebnis auf 19:0 für Mainz.
Voranzeige! Am kommenden Samstag,
abends 8,30 Uhr, tritt der Athletenklub 1904
Mainz=Weiſenau zum fälligen Rückkampf in der
Turnhalle, Soderſtr. 30, an.
TG. Dieburg — Eiche Hanau 12:5.
Vor zirka 500 Zuſchauern lieferten ſich beide
Parteien einen ſchönen, fairen Kampf, bei dem
ſchon nach den erſten vier Gängen der Sieg mit
10:0 ſicherſtand. Schultheiß holte auf 10:3 auf;
die beiden letzten Gewichtsklaſſen trennten ſich
unentſchieden. Durch dieſen Sieg iſt die TG.
Dieburg auf den 2. Tabellenplatz vorgerückt.
Die Begegnung Groß=Zimmern — Polizei
Darmſtadt wurde, wie alle ſportlichen
Veran=
ſtaltungen der Polizei, wegen dienſtlicher
Ver=
hinderung abgeſetzt.
Erfreuliches
aus den Schwimmhallen.
Olympiaſchwimmen in Köln.
Küppers ſchwamm 100 Meter Rücken
in 1:09,2 Minuten.
Bis auf den letzten Platz war das Kölner
Hohenſtaufenbad zu den Olympia=
Prüfungswett=
kämpfen der weſtdeutſchen Schwimmer beſetzt.
Ernſt Küppers ſcheint wieder in Form zu
kommen, denn er konnte im Alleingang die gute
Zeit von 1:09,2 Min. im 100=Meter=
Rücken=
ſchwimmen erzielen. Im Wettkampf blieb
Si=
mon=Gladbeck in 1:11,2 vor Ruhfuß=Witten
(1:12,5) erfolgreich. Recht gut waren auch die
Leiſtungen der weſtdeutſchen Bruſtſchwimmer.
Heina=Gladbeck ſiegte über 200 Meter in
2:47,3 vor dem Dortmunder Tiggemann (2:48,8).
Im Kraulſchwimmen kam der Kölner
Hülſe=
wiſch (Sparta) zu einem Doppelerfolg. Ueber
200 Meter belegte er in 2:24 Min. und über 400
Meter in 5:19 Min. den erſten Platz. Ueber die
lange Strecke hatte er ſcharf zu kämpfen, um ſich
des Elberfelders Peters zu erwehren, der nur
ſieben Zehntel=Sek. zurückblieb. Bei den Damen
zeigte Frl. Ohliger (Düſſeldorf 98), daß ſie
im Kraulſchwimmen wieder vorwärts kommt.
Sie gewann den Wettbewerb über 100 Meter in
1:11,7, vor Frl. Schröder=Bochum (1:16). Im
200=Meter=Bruſtſchwimmen mußte Kläre Dreyer=
Düſſeldorf abermals eine Niederlage einſtecken.
Diesmal gelang es ſogar Frl. Wollſchläger,
Duisburg, in 3:08 Min. die Düſſeldorferin um
3,3 Sek. hinter ſich zu laſſen. Annie Stolte
traf im 100=Meter=Rückenſchwimmen auf die erſt
15jährige Rekordſchwimmerin Frl. Rupke=Ohligs
und konnte ſie nur knapp mit Handſchlag
be=
ſiegen.
Deutſche Schwimmerſiege in Kopenhagen.
Die deutſchen Schwimmer, die auf
Einla=
dung der Kopenhagener Schwimm=Union in der
däniſchen Hauptſtadt an den Start gingen,
konn=
ten vor 2000 Zuſchauern ſämtlich ſchöne Erfolge
erringen. Rekordmann Fiſcher=Bremen konnte
die 100 Meter Freiſtil vom Start weg überlegen
Hanni Hölzner=Plauen
verbeſſerte den von der Dänin Elſe Jacobſen
gehaltenen Weltrekord, für 200=Yards=
Bruſt=
ſchwimmen von 2:49,5 auf 2:48,4 Min.
in der ausgezeichneten Zeit von 1:00,1 Min. vor
dem Dänen John Chriſtenſen und Gerhard
Nüske=Stettin gewinnen, der ſich dafür das
100=Meter=Rückenſchwimmen gegen Chriſtenſen
in 1:14,6 Min, holte. Paul Schwarz=
Göp=
pingen unternahm über 200 Meter Bruſt einen
Weltrekordverſuch, bei dem er jedoch nur 2:45,5
Min. ſchwamm und damit noch hinter ſeiner
eigenen deutſchen Beſtleiſtung von 2:43,8 Min.
zurückblieb. Hanni Hölzner=Plauen traf
über 200 Meter Bruſt auf die däniſche
Meiſter=
ſchwimmerin Inger Kragh und mußte ſich mit
dem 2. Platz begnügen, da ſie mit ihrem
End=
ſpurt zu früh eingeſetzt hatte. Hallenmeiſter
Leikert zeigte vom 1=Meter=Brett mit großem
Beifall aufgenommene Sprünge und gewann
auch den Kampf gegen den Dänen Römer vom
3=Meter=Brett überlegen.
Drei Norweger ſiegten in Garmiſch=Partenkirchen
Auf der kleinen Olympia=Schanze in Garmiſch=
Partenkirchen fand der Eröffnungs=
Skiſprung=
lauf ſtatt, bei dem die norwegiſchen Vertreter
überlegen ſiegten. — Von links: Birger Ruud,
Eiſtein Raabe und Sörenſen.
Zahlreiche Ski=Beranſtalkungen
fanden am Sonntag ſtatt. In Bayern ergaben
die Kreismeiſterſchaften folgende Sieger:
Willi Bogner (Werdenfels), Lang=Gmund
(Oberland), Hörmannsdörfer=München (
Jnn=
kreis), Alfred Stoll=Berchtesgaden (Chiemgau),
Wimmer=Eiſenſtein (Bayernwald). Allgäuer
Skimeiſter wurde Wagner=Oberſtaufen und bei
den in Freudenſtadt ausgetragenen
Schwä=
biſchen Meiſterſchaften holte ſich Morath=
Schluchſee den Meiſtertitel.
Einen ſchweizeriſchen Sieg gab es beim
Eishockeyturnier in Titiſee. Im Endkampf
ſtanden ſich der EHC. Baſel und der Akad.
EHC. Zürich gegenüber. Die Baſeler ſiegten
mit 4:1 und ſicherten ſich den Turnierſieg. Der
Veranſtalter ſchied in der Zwiſchenrunde aus.
Nr. 14
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nur zwei Treffen
kamen in der Gauliga Südweſt zum Austrag,
die folgenden Ausgang nahmen:
TSG. Herrnsheim—98 Darmſtadt 5:7 (3:4),
TV. Frieſenheim—Offenbach 3:2.
Den 2. Schlager dieſer Saiſon lieferte wieder
die Elf des SV. 98, die mit ihrem früheren
Torwart Henß als Rechtsaußen in die Höhle
des Löwen nach Herrnsheim fuhren, wo ſeit 4
Jahren kein Rundenteilnehmer mehr ſiegen
konnte. Sie brachten das nicht geglaubte große
Kunſtſtück fertig, auf der. gefürchteten
Herrns=
heimer Platz die Turner 5:7 niederzuringen,
und dieſer Gewinn iſt wohl kaum zu
unter=
ſchätzen. Sie haben damit ihre Schlappe von
Haßloch wieder glänzend wettgemacht und
ran=
gieren heute wieder mit einem Punkt vor ihrem
ſchärfſten Rivalen, der allerdings am Sonntag
aus dienſtlichen Gründen nicht nach Haßloch zu
fahren brauchte und ein Spiel „gut” hat. Die
Offenbacher Turner rutſchten mit ihrer knappen
3:2=Niederlage in Frieſenheim an die letzte
Stelle, während vor ihnen vier Teilnehmer mit
gleicher Punktzahl rangieren.
Die Tabelle nach dem 13. Januar:
98 Darmſtadt
Polizei Darmſtadt
Herrnsheim
Schwanheim
Wiesbaden
TV. Frieſenheim
Kaiſerslautern
Haßloch
Ludwigshafen
Offenbach
Am nächſten Sonntag ſpielen:
Ludwigs=
hafen-Polizei Darmſtadt, SV. 98—
Kaiſerslau=
tern. Offenbach — Wiesbaden, Frieſenheim —
Herrnsheim, Schwanheim-Haßloch.
Herrnsheims erſte Heim=
Riederlage ſeik vier Jahren!
T5G. Herrnsheim — 5P. 98 Darmſtadt
5:7 (3:4).
Die 98er haben dieſen ſchweren Kampf
ſieg=
reich beendet und den Herrnsheimern ſomit die
erſte Niederlage ſeit 4 Jahren auf ihrem Platz
beigebracht. Wer den Platz kennt, weiß, daß
dort ein Sieg nur durch ganz große Leiſtung
er=
kämpft werden kann. Der Platz iſt ſehr, ſehr
ſchmal und ſehr ſchief. Diesmal fanden ſich viele
Schlachtenbummler ein, die die Mannſchaft auf
dem ſchweren Gang begleiteten. Das iſt gewiß
ein ſchönes Zeichen für die Anhänglichkeit zu
der blauweißen Mannſchaft.
520 zahlende Zuſchauer erfreuten ſich eines
ſchönen Handballkampfes, der auch unter der ſehr
guten Leitung des Schiedsrichter Bauer=
Biebrich nicht anders zuſtande kommen konnte.
Die Lilienkräger
zeigten heute eine wunderbare Spielweiſe: Es
klappte in allen Reihen, jeder Mann gab alles
aus ſich heraus. Gut fand ſich der frühere
Tor=
wächter Henß auf dem Rechtsaußenpoſten
zu=
recht. Die Hintermannſchaft zeigte ein gutes
Deckungsſpiel, ſo daß die Wurfkanone Embach
auch nicht viel ausrichten konnte. Gut war das
Stellungsſpiel bei den Strafſtößen, ſo daß die
Verteidigungsmauer faſt alles abhielt. Die
Läuferreihe war fehlerlos in der Deckung und
unterſtützte außerdem ſchön den Sturm. Die
Stürmerreihe zeigte heute weſentlich beſſere
Leiſtungen als an den Vorſonntagen. Freund
bringt als Mittelſtümer Syſtem in den Laden.
Die Herrnsheimer
hatten ſich viel vorgenommen, jedoch zerſchellten
ihre Angriffe an der gutaufgelegten 98er
Mann=
ſchaft. Die Hintermannſchaft iſt hart, die
Läu=
ferreihe half zu viel im Sturm mit aus, ſo daß
die Stürmer zu einem engen Stellungsſpiel
kamen. Embach wurde von Merz gut bewacht,
auch Worms konnte nicht viel anbringen.
Zum Spielverlauf.
Die Herrnsheimer Parole hieß:
„Zwei Punkte gewinnen”. Mächtig
zogen ſie los. Jedoch können ſie nichts in das
Darmſtädter Tor werfen, da Weber gut in
Fahrt war. In der 5. Minute gibt Kaltenbach
einen Strafſtoß an Feick, und das 0:1 iſt fertig.
Embach ſchießt von Linksaußen aus zum 1:1
ein, jedoch gehen die Lilienträger durch
Doppel=
händer Kaltenbachs (Abgabe von Henß) erneut
in Führung. Henß ſchießt durch langen Ball
zum 1:3 ein. Erneut ſchießen Embach I und II
von Linksaußen aus 2 Treffer zum 3:3. Kurz
vor Halbzeit iſt es Eichhorn, der eine Abgabe
Freunds zum 3:4 Halbzeitſtand einwirft.
Die 2. Halbzeit beginnt mit einem
Geden=
ken an unſer Saargebiet.
Nun gehen die 98er durch Merz, der ſeinen
Gegner ſchön täuſcht, zur 3:5=Führung. Worms
verwandelt einen Strafſtoß zum 4:5, und nun
iſt es für die Herrnsheimer aus. Kaltenbach
gibt an den freigelaufenen Jungheim, es heißt
4:6. Feick gibt an Eichhorn zum 4:7. 10
Minu=
ten ſind noch zu ſpielen. Torlos geht dieſe Zeit
herum. 1 Minute wird nachgeſpielt, und hier
erſt erzielt Embach durch Strafſtoß den 5. Treffer.
Die 98er haben den ſchweren Kampf ſiegreich
beſtanden Sie haben es fertig gebracht, den
Herrnsheimern die erſte Niederlage auf ihrem
Platz ſeit 4 Jahren beizubringen und den
Darm=
ſtädter Handball gut vertreten.
Pemüda.
Handball im Kreis Starkenburg
Bezirksklaſſe, Staffel 6: TV. Pfungſtadt —
TV. Bickenbach (B. nicht angetreten); Viktoria
Griesheim — TV. Heppenheim (abgeſetzt).
Staffel 7: TSG. Braunshardt — Tgd.
Sprend=
lingen 5:2 (4:1); Büttelborn — Worfelden 6:2
(2:2); TV. Arheilgen — Merck 2:2 (2:1).
Staffel 8: Groß=Umſtadt — Reinheim 9:8 (4:3);
König — Lengfeld 9:3 (3:0); Groß=Zimmern —
Nieder=Ramſtadt 11:2 (3:2).
Kreisklaſſe T/1, Staffel 3: Vorwärts
Lan=
gen — Egelsbach 10:5 (6:3); Polizei Reſ. —
Dreieichenhain ausgefallen; Bensheim —
Auer=
bach 3:9 (1:5).
Kreisklaſſe II/1: Seeheim — Nieder=Modau
7:1 (2:0); TV. Eberſtadt — Cone, Gernsheim
2:1 (1:1); Stockſtadt — Erfelden 3:5 (3:2);
Groß=Hauſen — Germania Eberſtadt 0:5 (0:4).
Das geſtrige Teilprogramm brachte ſaftige
Ueberraſchungen. So brachte es Büttelborn
fertig, den Worfelder Gäſten ſeit einiger Zeit
die erſte Niederlage beizubringen, und, was
die Hauptſache iſt, die Gefahr des Abſtieges
ſcheint endgültig gebannt zu ſein. — Im
Oden=
wald bezog der Tabellenführer Reinheim in
Groß=Umſtadt ſeine erſte Niederlage, die
in=
folge einer vorteilhaften Umſtellung der
Platz=
elf nicht überraſcht und leicht höher hätte
aus=
fallen können. — Vorwärts Langen chlug
ſeinen Rivalen Egelsbach recht deutlich 10:5
und übernimmt die Tabellenführung. Irion
hütete das Tor wie einſt. — Bensheim ließ
ſich im Nachbartreffen mit Auerbach ſehr
ein=
deutig mit 3:9 von den Gäſten aus dem
Rennen werfen — Seeheims Sieg über Nieder=
Modau iſt höher ausgefallen, als jeweils
an=
genommen werden konnte. Zum Schluſſe ſei
das 5:0 der Eberſtädter Germanen in Groß=
Hauſen nicht vergeſſen.
Es ergibt ſich daher in den einzelnen
Staffeln folgende neue Lage:
Bezirksklaſſe, Staffel 6: TV. Pfungſtadt
kam billig zu 2 Punkten, da Bickenbach nicht
antrat und rückt auf den 4. Tabellenplatz vor
Bickenbach.
Staffel 7: Die Tabelle veranſchaulicht
deut=
lich die ſpannende Lage in der Spitzengruppe:
Staffel 8: Reinheims erſte Niederlage durch
Groß=Umſtadt. Dadurch ſind Königs Chancen
etwas geſtiegen. Ein Blick in die Terminliſte
zeigt, daß Reinheim noch dreimal auswärts
ſpielen muß, darunter in König. Wir ſehen,
daß ſich die Lage im Odenwald wieder
ver=
wickelt geſtaltet hat bezüglich der Spitze.
Da=
gegen ſcheint der Letzte in Nieder=Ramſtadt
feſt=
zuſtehen. Es hat alſo die Freude des
Neu=
lings nicht lange gedauert. Man muß jedoch
berückſichtigen, daß die Elf durch
Spieler=
weggang ſtark geſchwächt wurde.
Kreisklaſſe T/1. Nur ein Spiel, das
Langener Treffen gegen Egelsbach, das den
Vorwärtsleuten die Tabellenführung brachte.
Der eine Punkt Vorſprung will aber noch
nichts heißen und die Lage bleibt nach wie
vor unklar. Staffel 3: Wenn es Auerbach
heute nochmals zu tun hätte! In Hahn und
Crumſtadt blieben 4 Punkte hängen. Bleibt
die Hoffnung, daß Birkenau bei ſeinen zwei
Auswärtsſpielen ſtraucheln könnte.
Kreisklaſſe II/1. In der ſehr ſtarken
Spitzen=
gruppe lichtet ſich eben das Feld. Germania
Eberſtadt hat einen Mitbewerber, Groß=Hauſen,
abgedrängt. Am nächſten Sonntag ſteigt das
Lokalderby mit dem Turnverein. Sollte ein
Sieg fallen, ſo darf man auf Grund dreier
Heimſpiele ſchon mit der Staffelmeiſterſchaft
rechnen. Dicht folgt ällerdings Erfelden das
die Chance hat, ſeine Niederlage im
Heim=
ſpiel gegen Germania zu anullieren und
noch=
mals zu ſpielen, falls es nur einen Punkt
hinter Eberſtadt bleibt.
TV. Arheilgen — Merck Darmſtadi
2:2 12:1).
Vor großer Zuſchauerzahl fand dieſes für die
Tabellenführung ſo wichtige Spiel ſtatt. Leider
ließ der glatte Boden kein Treffen von Klaſſe
zu. Die Turner mußten ihren erkrankten Hüter
Schmidt durch Roß erſetzen, der ſich aber recht
wacker ſchlug. Nach 10 Min. hieß es bereits 2:0
für die Platzelf, und noch niemand ahnte, daß
dies die einzigen Tore bleiben ſollten. Rettig
war durch Spengler ſcharf bewacht, doch konnte
er einen ſeiner gefährlichen Strafwürfe
ein=
ſchießen, ſo daß die Partie bei der Pauſe 2:1
ſtand. In der zweiten Hälfte mußte. Weitzel
verletzt ausſcheiden. Braun hatte ſichtliches
Schußpech durch zwei Lattenwürfe. Bei einem
ſchnellen Durchbruch konnte Buß die Partie auf
2:2 ſtellen, und dabei blieb es. Ein Frankfurter
Schiedsrichter pfiff wohl ſehr genau, doch
fan=
den ſeine vielen Doppelfang=Entſcheidungen nicht
das Verſtändnis der Zuſchauer.
T5G. Braunshardt — Tgde.
Sprend=
lingen 5:2 (4:1).
Trotz der Glätte des Bodens befleißigten ſich
beide Parteien, ein anſtändiges Spiel
hinzu=
legen. Die Platzelf, immer noch mit 2
Erſatz=
leuten, hatte während der ganzen Hälfte mehr
vom Spiel, wie das Pauſenergebnis mit 4:1
deutlich ausdrückt. Ueberraſchend machten dann
die Gäſte mehr Dampf. Die Partie wurde
gleichwertig und zeitweiſe war ſogar ein
Vor=
teil der Sprendlinger unverkennbar. Doch die
Platzelf war auf der Hut, ſo daß die Gäſte ihren
Vorteil nicht in Toren ausdrücken konnten. Jede
Partei erzielte lediglich noch einen Treffer.
Da=
mit klang ein hochanſtändiges Spiel aus, an
deſſen gutem Gelingen der Schiedsrichter,
Ave=
marie=Tſchft. Griesheim, ſeinen vollen Teil hatte.
TV. Groß=Zimmern — TV. Nieder=
Ramſtadk 11:2 (3:2).
Mit dieſem hohen Siege Groß=Zimmerns hatte
ſicherlich niemand gerechnet. Es ging um die
Vermeidung des letzten Tabellenplatzes.
Dem=
entſprechend ſetzten ſich die Parteien ein.
Zu=
nächſt führte die Platzelf 2:0. Den Gäſten
ge=
lang der Ausgleich. Kurz vor der Pauſe holte
ſich G.=3. 3:2 die Führung zurück. Die zweite
Spielhälfte ſollte eine überraſchende Wendung
nehmen. Die Platzelf erhöhte gleich auf 6:2.
Damit fielen die Gäſte auseinander, ſo daß
G.=3. 11:2 ſiegen konnte. SR. Nau=Büttelborn
war gegenüber den Gäſten reichlich nachſichtig.
Dieſe überboten ſchließlich ihre Reklamiererei,
als ſie merkten, daß Nau niemand hinausſtellte.
Nau ſpielte das Treffen zu Ende, ohne ſich um
die Anwürfe zu kümmern, und Groß=Zimmern
ſah ſtillſchweigend zu, denn die Partie war ja
gewonnen.
Stockſtadt—Erfelden 3:5 (3:2).
Das vereiſte Spielfeld behinderte die
Par=
teien ſehr. Die Gäſte gingen zunächſt in
Füh=
rung 0:2. Dann drehte Stockſtadt auf und riß
vermittels beſſeren Spielens mit 3:2 die
Füh=
rung an ſich. Pauſe. SR. Müller=Darmſtadt
trug den glatten Platzverhältniſſen zu wenig
Rechnung und ſtellte beim unvermeidlichen
Zu=
ſammenprallen 2 Stockſtädter vom Spielfeld.
Hierdurch geſchwächt, konnte die Platzelf den
Sieg nicht mehr halten und unterlag dann 3:5.
Zu erwähnen ſei noch, daß ſich Stockſtadts Hüter
glänzend geſchlagen hat.
Groß=Hauſen—Germania Eberſtadt 0:5 (0:4).
Zum Kampfe um die Tabellenführung fuhren
die Eberſtädter Germanen nach Groß=Hauſen.
Für ſie galt nicht die Frage: Werden wir auch
weiter ungeſchlagen bleiben?, ſondern der Wille
zum Sieg beſeelte die geſamte Elf. Sie ließ
ſich daher auch nichts vormachen, ſondern legte
bis zur Pauſe vier Tore vor, während die
Ab=
wehr alle Angriffe der Platzelf zunichte machte.
Später wurde G.=H. härter, ein Spieler bekam
Platzverweis. Demzufolge ſpielten die Gäſte
verhalten und begnügten ſich mit einem
weite=
ren Tor zum eindrucksvollen 0:5.
Schlußrennen der Halle Münſterland.
Zims/Küſter, Ueberraſchungsſieger.
Die Halle Münſterland in Münſter i. W. ſchloß
bereits am zweiten Januarſonntag mit einem
Vierſtunden=Mannſchaftsrennen die Radſaiſon.
Das von zehn Paaren beſtrittene Rennen
ver=
lief überaus jagdenreich. Nach zwei Stunden
Fahrzeit gab es einen Maſſenſturz, ſo daß das
Rennen für faſt eine halbe Stunde neutraliſiert
werden mußte. Die Fahrer von der Heyden,
Heienrath, Danholt und Sagurna kamen dabei
ſo unglücklich zu Fall, daß ſie aufgeben mußten.
Ueberraſchungsſieger wurden die Kölner Zims
Küſter, die dem Feld drei Runden Vorſprung
abgewinnen konnten. Insgeſamt wurden 164,8
Kilometer zurückgelegt.
Die Amateure beſtritten ein Mannſchafts=
Omnium, beſtehend aus Fliegerläufen, einem
50=Runden=Punktefahren, einem 1000=Meter=
Re=
kordfahren, einem Rundenzeitfahren und einem
Einſtunden=Mannſchaftsrennen. In den
Sprin=
terkämpfen ſiegte der Deutſche Meiſter Toni
Merkens=Köln, der auch mit 9,8 Sek. einen
neuen Bahnrekord aufſtellen konnte. Im 1000=
Meter=Rekordfahren mit ſtehendem Start erzielte
der Kölner Klöckner mit 1:14,3 die beſte Zeit.
Im Rundenzeitfahren blieb Merkens vor
Haſ=
ſelberg ſiegreich. Das 50=Runden=Punktefahren
gewann Gabriel.
Mokorſpork.
„Von der Memel an die Saar”. Eine
auto=
ſportliche Spitzenleiſtung vollbrachte der bekannte
Berliner Langſtreckenfahrer Julius von
Krohn auf einem 2=L.=Opel=Wagen mit einer
winterlichen „Quer=durch=Deutſchland=Fahrt”.
Im tiefſten oſtpreußiſchen Winter, bei 16 Grad
Kälte, ſtartete er am Freitag in Tilſit (Memel),
um ſeinen NSKK.=Kameraden Vohmann, einen
Saarländer, zur Abſtimmung nach Saarbrücken
zu bringen. Nach einer offiziell beſtätigten 20 Non=Stop=Fahrt in Schnee und Eis
über Königsberg, durch den polniſchen
Korri=
dor, über Elbing — Küſtrin — Berlin —
Wei=
mar — Frankfurt a. M. — Kaiſerslautern
er=
reichten die beiden Kameraden am Samstag,
frühmorgens 3,50 Uhr, wohlbehalten
Saar=
brücken. 1480 Kilometer in 20 Stunden 20
Mi=
nuten! Das bedeutet einen Reiſedurchſchnitt von
72,8 Kilometer pro Stunde. Krohn war um
3 Std. 40 Min. ſchneller als der ſchnellſte D=Zug!
„Autofahrten auch im Winter möglich” — das
hat dieſe Fahrt erneut bewieſen!
Montag, 14. Januar 1935
Neues Abkommen
über den Skark von Soldalen und
die Milikärſporivereine.
Der Reichsſportführer macht amtlich bekann
Beſondere Umſtände veranlaßten mich, mit de
Chef der Heeresleitung ein Abkommen über
Startberechtigung von Soldaten bei We
kämpfen außerhalb des Heeres und über
Militärſportvereine zu ſchließen.
Der Text des geſchloſſenen Abkommens
den folgenden Wortlaut:
I. Militärſportvereine:
1. Militärſportvereinen dürfen nur akti
Soldaten, Beamte, Angeſtellte und Arbeiter 4
Wehrmacht angehören. Zum Januar 1935 m
den die Wehrkreiskommandos, Inſpektion
Kavallerie und Inſpektion der Kraftfahrtruppe
a) welche Militärſportvereine beſtehen, b) u
welchen Truppenteilen bzw. Einheiten die Mi
tärſportvereine gebildet werden, c) welche Spo
arten in den beſtehenden Militärſportvereir
betrieben werden, d) welchen Turn= oder Spo
verbänden die Militärſportvereine angeſchloſ
ſind, e) ob Teilnahme der Militärſportvere
an Serien=Pflichtſpielen erfolgt.
2. Militärſportvereine müſſen die Bezei
nung „Militärſportverein” führen.
II. Startberechtigung von Soldaten:
1. Soldaten als ſolche dürf
grundſätzlich ſtarten: a) als Einzelwe
kämpfer bei allen für Vereine des Reichsbun W.
für Leibesübungen offenen Einzelwettkämpf
b) als Mannſchaft ihres Truppenteils bei al
für Vereine und größere, Verbände des Rei/ Alle
bundes für Leibesübungen offenen einmalie’
Mannſchaftswettkämpfen nach Vereinbarung
dem Veranſtalter der ſportlichen Wettkäm=
Jeweilige Abmachungen hinſichtlich der Einh
der die Mannſchaft entnommen wird, ſind da Mé Fnau
erforderlich, um die Leiſtungsſtärke der Ma,
ſchaft des Truppenteils in Einklang zu brin ſhens 8
mit der Leiſtungsſtärke der Vereins= uſw. Ma
ſchaften.
2. Soldaten als Angehörige v
Militärſportvereinen dürfen bei al
ſportlichen Wettkämpfen — einſchließlich Seri
Pflichtſpielen — für ihren Militärſportver
ſtarten, ohne den von den Fachämtern für 4
besübungen feſtgelegten Sperrzeiten unterw
fen zu ſein. Grundſätzlich müſſen jedoch die
den Fachämtern für Leibesübungen vorgeſch
benen Uebertrittsbeſtimmungen erfüllt ſein.
Dieſe Regelung gilt nicht für die Teilnak
an Serien=Pflichtſpielen des Deutſchen Fußb
Bundes. Für Soldaten, die von Zivilſportr
einen zu Militärſportvereinen übertreten
für ihren Militärſportverein an Serien=Pfli
ſpielen des Deutſchen Fußball=Bundes teiln
men ſollen, werden die Sperrzeiten des De
ſchen Fußball=Bundes um die Hälfte gekürzt.
3. Soldaten als Mitgliedervo
Zivilſportvereinen können mit. Gene
migung ihrer Diſziplinarvorgeſetzten weiterl
für ihren bisherigen Zivilſportverein ſtart
wenn die dienſtlichen Verhältniſſe es erlaub
Dabei iſt weitgehend zu berückſichtigen, daß
Intereſſe des deutſchen Sportes durch den Uel
tritt von einzelnen Spitzenkönnern in Milit
ſportvereine nicht unausfüllbare Lücken in zi.
Vereinsmannſchaften geriſſen werden.
III. Startberechtigung ausgeſchiedener Soldat
Ausgeſchiedene Soldaten ſind für ihren al h
Zivilſportverein ohne Sperrzeiten ſtartber die
tigt, ſobald die von den Fachämtern für Leil
übungen vorgeſchriebenen Uebertrittsbeſt
mungen erfüllt ſind.
J. V.: gez. Breitmeye
Vorbereikungen der Poliz
für 1936.
Der Befehlshaber der Deutſchen Poll
General der Landespolizei Daluege, empfi
in einem Erlaß den Offizieren der Pol
die perſönliche ſportliche Betätigung in
außer Dienſt, vor allem die Mitwirkung
Mannſchafts=Wettkämpfen. Weiterhin be
ſich General Daluege in dem Erlaß mit
Vorbereitungen der Polizei im Hinblick
die Olympiſchen Spiele 1936: „Der Führer
Reichskanzler hat wiederholt auf die Bedeut
der Olympiſchen Spiele 1936 hingewieſen.
Vorbereitungen für dieſe Wettkämpfe ſte
heute im Vordergrunde aller ſportlichen
beit. Bei dem guten Menſchenmaterial
Polizei iſt es ſelbſtverſtändlich, daß ſich
ge=
in ihren Reihen eine beträchtliche Zahl
ſichtsreicher Bewerber für die Olympiſ
Spiele befinden. Wenn auf der einen &
die Polizei hierauf ſtolz ſein kann, ſo 1
nimmt ſie auf der anderen Seite gleichz”
eine große Verpflichtung dem geſamten A
gegenüber, Deutſchlands Kämpferreihen
den ſportlichen Wettſtreit der Nationen
Welt mit allen Miteln und nach beſtem
nen zu ſtärken. Ich begrüße daher jede die
liche und außerdienſtliche Unt
ſtützung der für 1936 geeignet erſcheinet
Polizei=Wettkämpfer. In ganz beſonde
Maße haben ſich ſelbſtverſtändlich die St
offiziere für die Ausbildung der Pol
Olympia=Anwärter einzuſetzen und ihnen
Rat und Tat zur Seite zu ſtehen.”
Deutſche Hochſchulmeiſterſchafter
in Marburg.
Die Univerſität Marburg wurde von
Deutſchen Studentenſchaft mit der Durchführ
der Meiſterſchaften ſämtlicher deutſcher Hoch
len im Boxen, Fechten und Geräteturnen be!
tragt. Mit den Vorbereitungen der Meiſter!
ten, die am 26. und 27. Januar 1935 in 2
burg ſtattfinden werden, iſt bereits begor
worden.
D
Aus der NSDAP.
ſernahme der „Adolf=Hitler=Spende” in den Geſchäftsbereich
Reichsſchatzmeiſters der NSDAP.
Der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP. veröffentlicht folgende
„rdnung: Im Einvernehmen mit dem Chef des Stabes der SA.
NSDAP. Viktor Lutze übernehr
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 14 — Seite 7
zu richten an: NSDAP., Reichsleitung,
Für=
eamt, München, Barer=Straße 7. Die Leitung des
Furſorge=
es bleibt in Händen des Pg. Oberführer Fürholzer,
München, den 11. Januar 1935.
(gez.) Schwarz.
Sgruppe Darmſtadt — Gutenberg.
Betr.: Sitzung der Politiſchen Leiter. Die für
ntag, den 14. d. M., angeſetzte Sitzung im Reſtaurant
Katzen=
muß auf Donnerstag, den 18. Januar 1935, verlegt werden.
dieſem Tage müſſen zu dieſer Sitzung die Leiter ſämtlicher
Un=
liederungen (NSBO., DAF. NS.=Hago. NS.=Frauenſchaft,
KOV.) anweſend ſein. Vollzähliges Erſcheinen iſt unbedingt
rderlich. Antreten pünktlich um 20 Uhr, Ecke Schlageter= und
nichſteiner Straße, im Dienſtanzug.
jung! Hilfskaſſe!
Betr. Verlegung der Ausgabeſtelle. Ab 15. d.
findet die Ausgabe der Hilfskaſſen=Marken in der
Geſchäfts=
e. Riegerplatz 8, ſtatt. Die Ausgabezeit der Marken iſt wie
der auf Dienstag und Freitag, in der Zeit von 18.30 bis 20.00
feſtgeſetzt. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die
an=
benen Dienſtſtunden einzuhalten ſind. Ausnahmen werden
e gemacht.
für Volkswohlfahrt, Ortsgr. Gutenberg. Heinheimer Str. 53.
Die Ausgabe der Kohlengutſcheine erfolgt am
Mon=
den 14. Januar, für die Zellen 1—5. und am Dienstag, den
Januar, für die Zellen 6—10, jeweils nachmittags von 15 bis
Ihr.
Frauenſchaft, Mütterſchulung.
Donnerstag, den 17. Januar, abends 8 Uhr, beginnt der
tterſchulungskurſus für Säuglingspflege bei Fräulein Block,
eſchule, Friedrichsſtraße 4.
Frauenſchaft, Ortsgruppe Steinberg 1 und Mitte 9.
Der nächſte Frauenſchaftsabend iſt am Mittwoch, den
Januar, abends 8 Uhr, im „Bürgerhof”, Eliſabethenſtraße.
Frauenſchaft, Ortsgruppe Schloßgarten 6.
Nächſter Frauenſchaftsabend am Montag, 14. Jan.,
ids 8 Uhr, in der Brauerei Fay. Alexanderſtraße.
NS. Frauenſchaft, Ortsgruppe Maintor 4.
Der Frauenſchaftsabend, iſt am Montag, 14. Jan.,
ids 8 Uhr, in der Gaſtſtätte „Gutenberg",
ſunker Abend der NSG. „Kraft durch Freude‟
zugunſten der Winkerhilfe.
er Bunte Abend, den die NSG. „Kraft durch Freude‟
rn zugunſten des Winterhilfswerks im Saalbau
veranſtal=
bot wieder einmal ein ſehr reiches und gut ausgewähltes
gramm, bei dem beſtimmt jeder der zahlreichen Beſucher
is nach ſeinem Geſchmack finden konnte. Kein Wunder alſo,
die Anweſenden, unter denen man auch Staatsminiſter
ng, den Gaubeauftragten des Winterhilfswerks, Bürgermei=
Haug, den Kreisbeauftragten des WHW., Kreisamtsleiter
nſel, und den Kreiswart der NSG. „Kraft durch Freude
Malcomes ſah, mit ſichtlichem Vergnügen den
Darbie=
en folgten, die von Heinz Weihmann (Heſſiſches
Landes=
ter) ſehr witzig angeſagt wurden. Zu Beginn des erſten
Tei=
des Programms, der als Ganzes einen ernſteren Anſtrich
erinnerte Heinz Weihmann an die Bedeutung der Stunde,
pir am Vorabend ſo bedeutſamer und ſchwerwiegender
Er=
iſſe, am Vorabend der Saarabſtimmung, ſtehen. Dem ſtarken
unerſchütterlichen Glauben an das deutſche Volkstum an der
r gab das Gedicht „Der Rieſe” Ausdruck, das Heinz
Weih=
n dann mit echter Begeiſterung vortrug,
Der Muſikzug der Standarte 115 unter Leitung von
Muſik=
ihrer Willy Schlupp gab dem Abend den muſikaliſchen
akt, zunächſt mit ein paar zündenden Märſchen, dann mit
ertüren von Mozart und Weber. Es war ſchade, daß von
n exakt und ausdrucksvoll geſpielten Darbietungen manche
heit in der Unruhe, die teilweiſe im Saal herrſchte,
unter=
n mußte. Im weiteren Verlauf des Abends hörten wir dann
eine Fantaſie in der die ſchönſten und bekannteſten
Melo=
aus dem „Tannhäuſer” uns begegneten, und dann, ſehr
ingvoll und einſchmeichelnd, die Ouvertüre zur „Fleder=
S‟ Die letztere gehörte ſchon dem heiteren Teil des Abends
vorher aber gab’s noch ein paar ganz erleſene Genüſſe: Lea
tti und Hermann Schmidt=Berikoven vom Heſſi=
Landestheater ſangen aus Puccini= und Verdi=Opern. Herr
tidt=Berikoven hatte die bekannte Arie „Wie eiskalt iſt dies
dchen” aus „Bohäme” gewählt und rief mit dem ſehr zarten
beſeelten Vortrag der Arie und ſeinem weichen Piano
lang=
iltenden Beifall hervor. Dann kam Lea Piltti mit der
a=Arie aus „Rigoletto”, deren Koloraturen glockenklar und
erklangen und ihre Wirkung auf die Zuhörer nicht
ver=
en! Der Beifall für die Künſtlerin ſteigerte ſich dann noch
dem ſpäter geſungenen Frühlingsſtimmen=Walzer, den wir
er wieder ſehr gern von Frau Piltti hören. Sehr fein kommt
leichte Beſchwingtheit der Melodie bei der beweglichen und
ulationsfähigen Stimme der Künſtlerin heraus. — Auch
Her=
n Schmidt=Berikoven brachte im zweiten Teil leichtere Muſik;
temperamentvollen Vortrag des Auftrittsliedes aus dem
eunerbaron” folgte ein echter Wiener Walzer. In beiden
dietungen kam die ſtrahlende und dabei immer weiche Stimme
Künſtlers voll zur Geltung. — Als dritten Gaſt vom
Lan=
heater hörten wir dann Käthe Gothe, die zweimal ſchwere
orderungen an die Lachmuskeln der Zuhörer ſtellte mit ihren
humorvollen Vorträgen. Eine urkomiſche Mimik unterſtützte
Wirkung ihrer Worte ſo wirkſam, daß Beifall und Lachen
nicht enden wollten!
Ein Vergnügen, ganz anderer Art bereitete dann Aenne
ellhaas den Zuſchauern mit ihren Tänzen, einem ſehr
ichen Spitzentanz (Menuett von Boccherini) und einem
tem=
mentvollen Krakoviak, die beide mit großer Beweglichkeit
Grazie getanzt wurden und ſichtlich Gefallen fanden, wie
a der Anſage ſchon prophezeit war!
der unermüdliche Begleiter aller dieſer Künſtler war
Kapell=
ter E. G. Welcke, der alle Darbietungen am Flügel mit
erheit und feiner Anpaſſung unterſtützte.
Zum Schluß behauptete die Kapelle Schlupp das Feld:
einem abſchließenden Marſch gab es Tanzmuſik, die nicht
iger freudig aufgenommen wurde als alle vorangegangenen
dietungen.
Die deutſcheArbeitsfront
Bolkshochſchule, Achlung!
KPW. Am Mittwoch, den 16. Januar 1935, findet die
Eröff=
nung des neuen Semeſters der Volksbildungsſtätte Darmſtadt in
feierlichem Rahmen ſtatt. Das Quartett Schnurrbuſch ſorgt
für die künſtleriſche Ausgeſtaltung des Abends. Der
Gauſchulungs=
walter der Deutſchen Arbeitsfront, Parteigenoſſe Dommer,
wird zunächſt Grundſätzliches zu den Volksgenoſſen ſprechen.
An=
ſchließend gibt der Leiter der Volksbildungsſtätte Darmſtadt, Pg.
Dr. Heldmann, nähere Aufklärung über Art, Sinn und
Ar=
beitsweiſe der einzelnen Lehrgänge. Dieſe Veranſtaltung findet
ſtatt um 20.30 Uhr im Feſtſaal des Realgymnaſiums.
Der Eintritt iſt frei!
Verſäumen Sie auch nicht ſich baldigſt für die einzelnen Kurſe
anzumelden! Nähers über die Kurſe und Teilnahmebedingungen
können Sie aus den öffentlichen Anſchlägen und aus den
Anſchlä=
gen in den Betrieben erſehen. Die Geſchäftsſtelle des
Volksbil=
dungswerkes. Neckarſtraße 3, erteilt in den Sprechſtunden von 11
bis 13 und 16 bis 19 Uhr. jederzeit gerne Auskunft. Die Kurſe
ſelbſt beginnen am Montag, den 21. Januar 1935.
Vergeſſen Sie nicht die Veranſtaltung am nächſten Mittwoch!!
Halten Sie ſich dieſen Abend frei!!!
Aufbau und Leiſtung der Angeſtellkenverſicherung.
Die Reichsberufsgruppen der Angeſtellten in der DAF.,
Orts=
gruppe Darmſtadt, hatten ihre Mitglieder zu einem Vortrag über
„Den Aufbau und die Leiſtungen der Angeſtelltenverſicherung” in
den Fürſtenſaal eingeladen. Vortragender des Abends war der
langjährige Vertrauensmann der Angeſtelltenverſicherung,
Be=
rufskamerad Helmſtädter, Darmſtadt. — Klar und deutlich
ſtellte er alle diejenigen Punkte heraus, die die Verſicherten am
meiſten intereſſieren, wie Verſicherungspflicht, Entgelt,
Freiwil=
lige Verſicherung. Anwartſchaft Wartezeit. Ruhensvorſchriften,
Beiträge und Beitragsklaſſen, Beitragsüberwachung uſw.
A=
die Beſtimmungen über die Wanderverſicherung wurden
eingehend erläutert. Insbeſondere aber verbreitete ſich der
Vor=
tragende über die Leiſtungen der Verſicherung”, wobei die
Vor=
ſchriften über das Ruhegeld, die Hinterbliebenenrenten,
Beitrags=
erſtattungen an weibliche Verſicherte und die Geſundheitsfürſorge
(Heilverfahren) ganz beſonders behandelt wurden. Ferner ſprach
der Redner über die Vermögenslage der Verſicherung, die als gut
zu bezeichnen iſt. Schließlich wurde erläutert, wie ſich die Renten im
einzelnen zuſammenſetzen und welche Durchſchnittsrenten heute
ge=
währt werden. Zum Schluſſe machte der Redner darauf aufmerk=
ſam. daß mit Wirkung vom 1. 1. 35 ab die
Vertrauens=
männer in der Angeſtelltenverſicherung in Wegfall gekommen
ſeien, und daß demzufolge die Auskunftserteilung auf die
Rechts=
beratungsſtellen der Deutſchen Arbeitsfront übergegangen ſei.
Die Ausführungen des Vortragenden wurden mit Beifall
aufgenommen. Nach einem Schlußwort des Unterbezirksleiters,
Pg. Heilmann, der auch dem Redner den Dank der
verſam=
melten Mitglieder für ſeine Ausführungen ausſprach, wurde der
Vortragsabend mit einem dreifachen „Sieg=Heil” auf den Führer
geſchloſſen.
Deutſche Arbeitsfront,
Berufsgruppenamt, Ortsgruppe Darmſtadt.
Gruppe der leitenden Angeſtellten.
Grenzgebiete des kaufmänniſchen Wiſſens.
Der Leiter der Gruppe der leitenden Angeſtellten,
Berufs=
kamerad von Duhn, hielt einen Vortrag über „Grenzgebiete
des kaufmänniſchen Wiſſens”
Nach einleitenden Worten des Leiters des Vortragsabends,
Berufskamerad Griebel, über die Bedeutung der
Berufsaus=
bildung, erläuterte zunächſt der Vortragende an einer Reihe von
Beiſpielen den Begriff „Grenzgebiete” und ſetzte dann weiter
aus=
einander, daß heute jeder Beruf ſeine Grenzgebiete habe.
Beſon=
ders zahlreich ſeien dieſe beim Kaufmann. In weiteren
Ausfüh=
rungen wurde dann auf die einzelnen Grenzgebiete und ihre
Be=
deutung eingegangen und beſonders auf die Arbeit hingewieſen,
die von der Deutſchen Arbeitsfront geleiſtet wird, um ihren
Mit=
gliedern eine Ausbildung und Fortbildung auf dieſen Gebieten zu
verſchaffen. Die Deutſche Arbeitsfront laſſe ſich dabei von dem
Grundſatz leiten, daß im neuen Staat jeder einzelne die größte
mögliche Leiſtung hervorzubringen habe, im Intereſſe des
Volks=
ganzen, das nur ſo zu der Blüte gebracht werden könne, die der
Führer beabſichtigt. Wer durch eigenes Verſchulden, infolge
mangelhafter Berufskenntniſſe zurückbleiben muß, belaſtet die
Be=
rufsgemeinſchaft und entzieht ſeine Kraft dem Volksganzen.
Pg. Heilmann unterſtrich im Anſchluß daran in
beher=
zigenswerten Worten einerſeits die Pflicht aller ſchaffenden
Volksgenoſſen, von dem, was die Deutſche Arbeitsfront ihnen an
Belehrungsmöglichkeiten bietet, reichlich Gebrauch zu machen und
wies gleichzeitig auf die Verpflichtung der Betriebsführer hin,
nicht nur ihre Gefolgſchaftsmitglieder zur Teilnahme an dieſer
Arbeit anzuhalten, ſondern auch ſelbſt an derſelben teilzunehmen.
Mit einem durch den Leiter des Vortragsabends
ausgebrach=
ten „Sieg Heil” auf den Führer und Volkskanzler Adolf Hitler
war derſelbe beendet.
Reichsſtand des deutſchen Handwerks.
Elektro=Innung für Stadt und Kreis Darmſtadt.
Fachtheoretiſche Ausbildungskurſe im Elektro=Handwerk für die
Provinz Starkenburg.
Die diesjährigen Vorbereitungskurſe für Elektromeiſter,
ſo=
wie für Elektro=Inſtallateure, Elektro=Maſchinenbauer= und
Radio=
mechaniker=Geſellen werden mit Genehmigung der
Handwerks=
kammer in Gemeinſchaft mit der DAF..
Reichsbetriebsgemein=
ſchaft 18 „Handwerk”, abgehalten. Dieſer Kurſus bezweckt,
ſtreb=
ſamen Gehilfen eine praktiſche und theoretiſche Weiterbildung
und die Vorbereitung auf die Meiſterprüfung zu vermitteln,
ſo=
wie Handwerksmeiſtern die Möglichkeit zur praktiſchen und
theo=
retiſchen Vervollkommnung zu geben. Auch iſt den im vorigen
Jahre geprüften Geſellen, die ihre Prüfung nur mit „Beſtanden”
abgelegt haben, ein nochmaliger Beſuch dieſes Kurſus zu
empfeh=
len, um in ihrem Fortkommen nicht gehindert zu werden. Die
Kurſe beginnen Mitte Januar und koſten entſprechend den von
der Handwerkskammer feſtgeſetzten Richtlinien für die
Meiſter=
prüfung pro Teilnehmer 25 RM., für die Geſellenprüfung 6 RM.
Anmeldungen können bis zum 20. Januar 1935 unter Vorlage
von Zeugnisabſchriften bzw. Geſellenbrief an den Obermeiſter
Georg Keil, Darmſtadt Schulſtraße 9, gerichtet werden.
Reichsluftſchuhbund, Orlsgruppe Darmſtadi.
Wochendienſtplan.
Untergruppe IIa (U. Gr.F. Mühlum): Mittwoch den 16. 1.
1935. abends 20 Uhr, in Schuls Felſenkeller. Dieburgerſtr. 85.
Blockwarte=Verſammlung. Sämtliche Blockwarte und deren
Stellvertreter der U.Gr. IIa haben zu erſcheinen.
Untergruppe IIb (U.Gr.F. Jung); Dienstag den 15. 1. 1935.
abends 20 Uhr, Stiftsſtr. 45: Blockwarte=Verſammlung.
Sämt=
liche Blockwarte und deren Stellvertreter der U.Gr. IIb haben
zu erſcheinen.
Untergruppe IV (U.Gr.F. Britz): Montag, den 14. 1. 1935,
abends 20,15 Uhr. bei Kam Bauer, Schwanenſtr. 61:
Block=
warte=Verſammlung. Sämtliche Blockwarte und deren
Stell=
vertreter der Untergruppe IV haben zu erſcheinen.
Mittwoch den 16. 1. 1935 abends 20,15 Uhr im Saalbau
Koller; Luftſchutzhauswarte=Verſammlung der Blocks Klein,
Braun und Koller.
Freitag, den 18. 1. 1935 abends 20.15 Uhr, bei Kam.
Baltes, Liebfrauenſtr. 37: Luftſchutzhauswarte=Verſammlung
des Blocks Nees.
Sämtliche Verſammlungen ſind für die Blockwarte und
Luftſchutz=
hauswarte Dienſt, zu dem pünktlich anzutreten iſt. Im Falle
einer Verhinderung iſt dem Untergruppenführer bzw. dem
Block=
wart rechtzeitig unter Angabe der Gründe Mitteilung zu machen.
(gez.) Dr. Scriba, Adjutant,
— Alt=Darmſtadt=Verein. Am nächſten Donnerstag dem
17. d. M. abends 8.15 Uhr, ſpricht im Fürſtenſaal Herr Dr. H.
Diehl über „Unſere Heimat zur Eiszeit” Unſere
Ueberreichung der Fronkkämpfer=Ehrenkreuze
in Arheilgen.
Dg. Arheilgen, 13. Jan. Im Schwanenſaale veranſtaltete der
Krieger= und Militärverein geſtern abend einen
Kameradſchaftsabend, zu dem ſich die Mitglieder mit
ihren Angehörigen zahlreich eingefunden hatten. Der Reinertrag
der Veranſtaltung war für das Winterhilfswerk beſtimmt.
Einleitend ſpielte die Kapelle der Standarte 143, die für die
ver=
hinderte Polizeikapelle eingeſprungen war, einige flotte
Muſik=
ſtücke. Nach kurzen Begrüßungsworten knüpfte Vereinsführer
Beigeordneter Zeidler an das gemeinſam geſungene Saarlied
an und ſprach in beredten Worten über die nach 15 langen
Jah=
ren vor der Türe ſtehende Heimkehr des Saargebiets.
Den durch den Geſangverein „Liederzweig” vorzüglich
wieder=
gegebenen Chören „Deutſchland, heil’ger Name” von Baußnern
und „Mahnung” von Heinrichs folgten weitere Muſikvorträge der
Kapelle. Im Mittelpunkt des Akends ſtand die feierliche
Ueber=
reichung der Ehrenzeichen für Frontkämpfer und
Kriegsteilnehmer, ſoweit ſie nicht ſchon verausgabt
waren. Beigeordneter Zeidler hob bei der Ueberreichung
her=
vor, daß es nicht darum zu tun ſei, einen neuen Orden zu tragen,
ſondern die Ehrenkreuze ſollten ein Dank des Vaterlandes ſein
für die, die in den langen Kriegsjahren viel geopfert und unſer
Vaterland von den Schrecken des Krieges freigehalten haben. Wir
wollen keinen neuen Krieg, ſondern den Frieden, der nur durch
die Einigkeit des Volkes gewährleiſtet wird. Und hierfür iſt uns
der Führer, der den Krieg und ſeine Schrecken miterlebt hat,
Ga=
rant. Der Redner ſchloß mit einem ehrenvollen Gedenken an den
verſchiedenen Reichspräſidenten Generalfeldmarſchall von
Hinden=
burg und dem begeiſtert aufgenommenen Sieg=Heil auf den
Füh=
rer und Volkskanzler Adolf Hitler. Nach weiteren Muſikvorträgen
nahm der Vereinsführer die Ehrung zweier verdienter
Mitglie=
der des Kriegervereins vor. Kamerad Ludwig Appel, der
lei=
der nicht anweſend war, gehört dem Verein 40 Jahre an. Dem
Kameraden Ernſt Fornoff, der auf eine 30jährige treue
Tätig=
keit im Vorſtand zurückblicken kann, wurde im Namen des
Bun=
desführers des Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer” ein Bildnis des
Schirmherrn des Bundes, des verblichenen Reichspräſidenten von
Hindenhurg, nebſt Urkunde überreicht. — Nach kurzer Pauſe zeigte
Herr „Bacceſino‟=Darmſtadt als Zauberkünſtler, eine Folge
von verblüffenden Kabinettſtücken, die ſtarken Beifall fanden,
Der weitere Verlauf brachte muſikaliſche Darbietungen,
Geſangs=
vorträge u. a. m. Später ſpielte die Kapelle zum Tanze auf, dem
eifrigſt gehuldigt wurde. Die Loſe einer reichhaltigen Tombola
ſchöner Gebrauchsgegenſtände, deren Ertrag ebenfalls dem
Win=
terhilfswerk zugute kam, fanden guten Abſatz. So nahm auch
dieſer Kameradſchaftsabend einen harmoniſchen Verlauf.
Mitglieder und Freunde des Vereins werden auf dieſen Vortrag
nochmals aufmerkſam gemacht, beſondere Einladungen ergehen
nicht mehr.
Was die Lichkſpieltheater bringen.
Das Union=Theater zeigt das Filmwerk „Regine”, mit
Luiſe Ullrich, Adolf Wohlbrück und Olga Tſchechowa.
Die Helia=Lichtſpiele ſchenken Ihnen 2 Stunden befreiendes
Lachen in Der Herr ohne Wohnung” mit Paul Hörbiger,
Hermann Thimig, Adele Sandrock, Leo Slezak, Hilde von Stolz,
Karin Epans und Hanna Waag.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den Kriminalfilm „Rom=
Expreß” mit Conrad Veidt in der Hauptrolle,
Belida zeigt. Schloß im Süden” mit Liane Haid, Victor
de Kova, Paul Kemp.
Vorherſage bis Montag abend: Meiſt bewölkt und einzelne
Nieder=
ſchläge, in den Niederungen teilweiſe ſchon in Regen
über=
gehend, Temperaturen um 0 Grad, aber langſam noch
an=
ſteigend.
Witterungsausſichten für Dienstag: Zunächſt mildes Wetter mik
Regenfällen wahrſcheinlich.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr C. H, Quetſch; für den Sport; Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort; Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen; Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. XII. 34. 22153, Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Nheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Nedaktion= Vormittags 19—1 Uhr nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
Unſer liebes, treuſorgendes Mütterchen,
unſere gute Oma
Frau Anna Becker Wwe.
geb. Kreckler
iſt geſtern abend ſanft entſchlafen.
In tiefem Schmerz:
Familie K. Grohe
Frieda Becher.
Darmſtadt, Beckerſtr. 26, den 13, Jan. 1935,
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 15. Januar,
nachm. 2.30 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt. (
Nochbesserrasieren?
Dann probieren Sie
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Kopfſchuppen, zu dünnes Haar?
Dann ſtets
Drya=Lauo
Brenneſſel=Haarwaſſer
Naturechter Auszug aus der
Brenn=
neſſelpflanze. Warum gerade dies?
Weil es tatſächlich viele
Haar=
wuchserfolge erzielte. Flaſche 1,75
Tund 2,95 RM. im Reformhaus
Braunwarin
Darmſtadt, Ernſt=Ludwigſtr. 3.
Seite 8 — Nr. 14
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 14. Januar 1935
Roman von Else Meerstädt.
(Nachdruck verboten.)
Ich ſtehe einem mittelalterlichen Folterknecht in nichts nach,
denkt Rita, als ſie ſieht, wie es unabläſſig über Bernds
Ge=
ſicht hinläuft. Faſt ſichtbar ſind ſeine Gedanken. Wenigſtens für
ſie, die alles ahnt, ja weiß —
Bernd faßt nach Ritas Hand: „Ich lerne dich immer höher
ſchätzen, Rita —
Aber nicht lieben, denkt Rita traurig, während ſie Bernds
auffallend kalte Hand mit warmem Druck umſpannt. Ob es
nicht vielleicht das Beſte war, wenn ſie mit ihm ganz offen
ſprach. Schon heute. Denn ändern, das fühlte ſie, würde ſie
nichts mehr —
Nein, das Beſte war es nicht — —! Bernd würde alles
ablehnen, was nach einem Opfer ausſah. Er würde alles
ab=
leugnen und ſich mit eiſernem Willen zwingen, in den
Verhält=
niſſen weiterzuleben, in denen er ſich bisher glücklich gewähnt
hatte. Wenn ſie keinen beſſeren Einfall hatte!
Aber der würde ſchon noch kommen — — Nur nichts
über=
ſtürzen —! Lieber in Ruhe nachdenken. Was machten
ſchließ=
lich vier, ſechs Wochen aus, wenn ſie Bernd von einem langen,
glücklichen Leben abgezogen wurden—
Yella ſaß wieder daheim am Pilztiſch. Fräulein Prätorius
hatte ihr, unter Betonung ihrer chriſtlichen Einſtellung, das
Reiſegeld dritter Klaſſe ausgehändigt — die gemeinſame Reiſe
nach Berchtesgaden hätte man zweiter gemacht — — und ihr
noch obendrein — das Obendrein ſtammte von Fräulein
Prä=
torius, den Reiſetag als Arbeitstag angerechnet und gelohnt.
Sie hatte ihr ferner, gegen Quittung, die Miete für die beiden
Zimmer bis Ende des laufenden Monats übergeben. Ein
früheres altes Faktotum des Hauſes Prätorius würde zur
ge=
gebenen Zeit kommen, das Einpacken beſorgen und den Umzug
leiten —
Das waren Yellas wenig erfreuliche Neuigkeiten —!
Aber die übrige Familie Blankenburg hatte ebenfalls
Neuig=
keiten in petto, die denen Yellas nicht nachſtanden, ſondern
quaſi ihre Ergänzung bildeten. Die ganze Wohnung wurde
nämlich leer. So weit es den, oder die zahlenden Teile anging.
Die beiden Werkſtudenten waren ja bereits ausgezogen; Herr
Neumann, der Vertreter, zog zu dem gleichen Termin, an dem
das Fräulein Prätorius zog. Bei dem Unternehmen, bei dem
er beſchäftigt war, gab es nichts mehr zu vertreten; einſchließlich
der Tintenfäſſer und des Abreißkalenders, der ſchon ſeit vielen
Monaten keinen einzigen guten Tag mehr angeſagt hatte, war
alles verſteigert. Und die Lehrerin wurde in der Mitte des
kommenden Monats verſetzt. Dieſem Umſtand alſo hatten die
Blankenburgs es zu danken, daß ſie auch dieſe Mieterin,
los=
wurden. Sie kam in eine andere Stadt
Es war einfach troſtlos — Das war die — diesmal
ein=
mütige Anſicht aller am Pilztiſche. Da ſämtliche Mieter im
vor=
aus bezahlt hatten, die Blankenburgs aber ihre Miete
eben=
falls im voraus entrichten mußten — würde man natürlich ins
Stocken kommen — — Was zur Folge hatte — — darüber,
was kam, war ſich keiner im unklaren. Der Kuckuck in der
Aktenmappe war ſchon lange kein ſeltener Vogel mehr —
Er würde mit den Möbeln, den Repräſentanten einer
glänzen=
den Zeit, davonflattern. Und man ſelbſt wurde mit dem
nicht=
pfändbaren Reſt auf die Straße geſetzt—
„Wir können nichts aufhalten —” verlieh Yella den
Ge=
danken aller Worte, „und wir haben uns auch nichts
vorzu=
werfen. Wir gehen mit im Zuge der vielen anderen —
„Ein netter Troſt — —”, ſagte Benuo —
Und Frau Rita ſtöhnt — „Dieſe Schande —!”
Mia jammert, „wenn man doch bloß noch ein paar lumpige
Klavierſchülerinnen dazu bekommen könnte —
Yella ſagt: „Ich würde jede Arbeit annehmen, für die man
mich bezahlt-
„Das ſieht dir ähnlich — —” kann ſich Benno trotz der
Schwere und des Ernſtes der Stunde, nicht verkneifen zu
be=
merken — — Er hat vorderhand ſeine Sekretärſtellung noch,
fände es aber als eine Zumutung, wenn er von dem Verdienſt
noch etwas daheim abgeben ſollte. Wollte er die paar Sechſer
noch teilen, dann hätte überhaupt keiner etwas davon. Zudem
beanſpruchte er ſchon ſeit einiger Zeit von Zuhauſe nicht mehr
als ein Bett zum Schlafen. Das Eſſen hatte ſeine Prinzipalin
ſeinem Gehalt noch zugelegt. Er durfte es in ihrer Geſellſcha.
einnehmen. Da es gut und reichlich war, ſetzte er ſich über d
Geſellſchaft hinweg —
Sechs Wochen ſpäter verließen die Blankenburgs die Wo
nung, die einſt Herr Blankenburg, als Generaldirektor Guid
Blankenburg gemietet hatte.
Man hatte es nicht auf eine Exmittierung ankomme
laſſen. Das heißt, Yella hatte es nicht darauf ankommen laſſe
Sie war zu rechter Zeit zum Hauswirt gegangen, hatte ih
freimütig ihre Lage geſchildert und ihn gebeten, ihre Eltern au
dem noch mehrere Jahre laufenden Mietskontrakt zu entlaſſe
Sie hatte ihm klargemacht, daß es auch für ihn die beſte Löſur
ſei, wenn er ſich an einem Teil ihres elterlichen Hausſtand
ſchadlos halte. Unter dem Hinweis, daß für ſie eine lee
Wohnung ſchwerer zu ertragen ſei als für ihn, hatte ſie g
Schluß an ſeine Nobleſſe appelliert, und die Bitte vorgebrac
er möchte nicht alles mit Beſchlag belegen, ſondern ihnen ſob
laſſen, daß ſie in einer kleinen Wohnung wenigſtens wie Me
ſchen hauſen könnten —
Der Hauswirt hatte eingeſehen, daß ſich der Vorſchl
dieſes kleinen, ſympathiſchen Fräulein Blankenburg in durcha
vernünftigen Bahnen bewegte. Und es ſchadete ſeinem Anſeh
getiß nichts, wenn er, der noch immer recht gut geſtellt we
den Schein von Raffigkeit vermied und den Blankenburgs ein
beſcheidenen Teil ihres Hausſtandes ließ. Man wußte n
wie und wo die Rede einmal auf ſo etwas kommen konnte
er war ja ſelbſt auch Kaufmann — dann konnte er ſich wen
ſtens ſehen laſſen —
So kam es, daß die Blankenburgs nicht, wie es ihn
hätte paſſieren können, ohne Tiſch, Stuhl und Bett au
zogen —
Trotzdem fand Frau Ria die ganze Affäre ſkandalös u
ſchlich ſich wie ein Dieb aus der alten in die neue Wohnur
Die neue Wohnung war in einem Geſchäftsviertel 1
inneren Stadt, das heißt, nicht in dem neuen, feudalen, ſonde
in dem alten, wo Kontore, Wohnungen und Lagerräume bu
und friedlich beieinander lagen. Man ſiel hier nicht auf, we
man wenig hatte— und konnte ſich verkriechen, wenn man ni
gefragt ſein wollte —
Für die Blankenburgs war dies Quartier das gegebene
Drei Gelaſſe hatte man, die ſogar recht geräumig war
denn man hatte damals noch mit Möbelſtücken gerechnet, die
weder auseinanderziehen noch zuſammenſchieben ließen, ſonde
auf einem reellen Platz für ihre reelle Beſchaffenheit beſtand
Eine kleine Küche war noch extra —
Frau Ria war, als die Ziehleute ſich nach beendigter Arb
mit einem Glückwunſch für die neue Wohnung empfohlen hatt
völlig aufgelöſt auf einen Stuhl geſunken und hatte ein
Weinkrampf bekommen —
(Fortſetzung folgt)
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