Darmstädter Tagblatt 1935


14. Januar 1935

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Nummer 14
Montag, den 14. Januar 1935.
197. Jahrgang

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dardeutschland hat gewählt-

Sent is Dlat
higer Verlauf der Haar=Abſtimmung. Hohe Wahlbeteiligung. Bekanntgabe der Ergebniſſe am
Dienstag ab 7 Uhr morgens durch alle deutſchen Hender. Die Saar tat ihre Pflicht.

nTag geſchichtlicher Entſcheidung
AIt und jung eilen trotz Schnee und Regen
zur Wahlurne.
on unſerem nach Saarbrücken entſandten
MF.=Mitarbeiter.
* EP. Saarbrücken, 13. Januar.
der heutige Wahltag begann mit einem ungewohnten
geriſchen Vorſpiel. In allen Unterkunfträumen der
den Truppen, die überall im Saargebiet ſtationiert ſind,
e es bereits um Mitternacht lebendig: feldmarſchmäßig ge=
begleitet
von ihren Laſt= und Mannſchaftswagen,
hinengewehren verſchiedenen Kalibers, Tanks und Sanitäts=
portmitteln
ſowie Feldküchen, wurde in den früheſten
genſtunden abmarſchiert und ſchlagartig wurden überall
45 Uhr alle, auch die kleinſten und unbedeutendſten,
mzübergänge nach dem Reich und nach Frankreich
beſekl.
Bogen um das äußere Stadtgebiet Saarbrückens nach
m hin an der lothringiſchen Grenze ſichert das engliſche
aſhire=Regiment, ihm ſchließen ſich ſüdöſtlich die nieder=
ſchen
Marineſoldaten an, die zur größeren Hälfte noch
Frankreich, zur kleineren Hälfte innerhalb der Saar=
St. Ingbert und Homburg nach der Reichsgrenze ſtehen.
kommt die nach Norden und Oſten in der Richtung zum
aufgeſtellte weitgezogene engliſche Front des Eſſex=
nents
. Die kleinere nordweſtliche Grenze zum Reich haben
diſche Truppen beſetzt, während den letzten Abſchnitt gegen
ingen mit dem Anſchluß an das Lancaſhire=Regiment die
ener halten. Von den Führern der fremden Truppen höre
ſie ſehr anſtrengende Tage der genauen Erkundung des
uins hinter ſich haben und die vielen, oft ſehr kleinen
zübergänge bedauern, ſowie den Mangel an Querverbin=
sſtraßen
, der die Kommunikation hinter der Front erſchwert.
i meinen die Herrſchaften ſchmunzelnd, ſie würden wohl in
Tagen nach der Abſtimmung endlich etwas mehr zum Be=
der
Saarbrücker Hotels und Gaſtſtätten kommen und in
hr mit der Bevölkerung zu treten vermögen, die ihnen bis=
vereits
überall freundlich entgegengekommen ſei und das
ate ihrer Miſſion empfunden habe.
Zom früheſten Morgen an entwickelt ſich in Saarbrücken
ein merkwürdiger Verkehr
Stadtteil zu Stadtteil, bedingt durch die Eigenart der
1igeſtaltung. Man muß ſich vergegenwärtigen, daß es galt,
der Grundlage von 1919 eine Wählerliſte aufzuſtellen, die
nicht mehr nach den Wohnbezirken aufteilen konnte, ſon=
die
auf der alphabetiſchen Gruppierung ſtehen bleiben
1e. So eilen heute früh alle Meiers und Müllers zu den
en, die ſie zu einer großen Familie vereinigen. Gibt es
allein 1600 wahlberechtigte Müller in Saarbrücken, die
ei Wahllokalen vereint ſind, einerlei, ob ſie einen kilometer=
n
Anmarſch von einem zum anderen Stadtende haben, ob
n Vorort Burbach, oder an der franzöſiſchen Grenze in
Irnual wohnen. Die Straßenbahnen ſind heute früh über=
denn
ſie müſſen alle Abſtimmungsberechtigten auf ihren
beis hin koſtenlos befördern, ebenſo die Eiſenbahn, die noch
alle erreichbaren Omnibuſſe zur Betriebsverſtärkung heran=
en
hat. Auch wer innerhalb des Saargebiets ſeit 1919 von
* zum anderen Ort verzogen iſt, muß in dem urſprüng=
Wohnort wählen. Es iſt alſo ein Wandern hin und her,
Süd nach Oſt und Weſt nach Nord, wie zur Zeit der Volks=
Ing des Kaiſers Auguſtus. Und noch ein Erſchwernis kann
heute früh feſtſtellen: Das Saargebiet kennt nach der
iſchen Städteordnung nur größere Bürgermeiſtereien, in
ſtets eine große Zahl von ländlichen Gemeinden zu=
tengefaßt
ſind, gewählt wird aber nur in dem Sitz der
ſermeiſterei, ſo daß Hunderttauſende von ihrem Wohnort
Land laufen oder fahren müſſen, was nach den aus=
gen
Schneefällen während des geſtrigen Tages und heute
namentlich für die Frauen und für ältere Leute, zwar
werlich, aber angeſichts der Bedeutung der Abſtimmung
willig ertragene Laſt iſt. Man kann bei einer Rundfahrt
bewundernd ſchauen, wie Männer und Frauen durch den
den und naſſen Schnee wandern und darauf bedacht ſind,
icht zu ſpät und etwa in das letzte Gedränge zu kommen.
i bietet der ſonntägliche Kirchgang der ſehr religiöſen,
wiegend katholiſchen Saarbevölkerung manches Hindernis;
ſind deshalb, entgegen ihrer Gewohnheit, das Hochamt zu
hen, zur Frühmeſſe gegangen, um den ganzen Tag frei zu
1, und die erſte und einzige Gelegenheit nicht zu ver=
ren
, für die Heimkehr zum Reich zu ſtimmen.

Nach Rückkehr von einer vielſtündigen
Sahrk durch alle Gebiete der Saar.
durch den Warndt und den Gau links der Saar, durch die
induſtriereichen, dicht beſiedelten Städte Völklingen, Saarlouis,
Neunkirchen, St. Wendel uſw. kann man immer wieder mit
Genugtuung die eiſerne Zurückhaltung der an ſich temperament=
vollen
Bewohner dieſes Landesviertels bewundern. Sie wollen
durch keine irgendwie geartete Aeußerung ein Einſchreiten, eine
Behinderung der Wahl oder die Ungültigmachung auch nur einer
Stimme bewirken. Die Warnung, die wir an einem Orte ſahen,
Schweigend kommen, ſchweigend wählen,
ſchweſiend gehen.
wird buchſtäblich befolgt. Alle Strapazen, die dieſe Winterwahl
mit ihrer eigentümlichen Wahlkreisgeometrie mit ſich bringt,
werden ſtillſchweigend ertragen. Dabei kann man überall trotz
allem eine verhaltene Freude in den Mienen der Leute und im
Geſpräch feſtſtellen, daß nun endlich der lang erſehnte Tag da iſt,
an dem alle Welt erkennen wird, wie unbedingt treu deutſch die
Bewohner der Saar ſind. Man muß geſehen haben, wie es uns
z. B. in einem Warndt=Dörfchen geſchah, wie ein altes Mütter=
chen
, das ſeit Jahr und Tag nicht mehr aus dem Hauſe gekommen
iſt, von zwei Rote=Kreuz=Schweſtern behutſam über die Straße
geführt wird, oder wie zwei Sanitäter einen uralten Mann
ſtützen, den die Beine nicht mehr tragen wollen. Das Rote
Kreuz verdient beſonderes Lob, überall hat es
Wärmeſtuben für die nach der langen Wanderung oder Fahrt er=
ſchöpften
Leute eingerichtet. Freundlich wird heißer Tee koſten=
los
kredenzt oder ſonſtige Hilfe geleiſtet. Das Bild des Frie=
dens
, trotz eines Verkehrs, wie man ihn noch nie an einem Sonn=
tag
im Saargebiet ſah, wird verſtärkt durch die friedliche
Arbeit der Feuerwehr, die überall auf dem Lande ein=
geſetzt
iſt, um die Polizei und den Ordnungsdienſt bei
der Hilfeleiſtung zu unterſtützen.
An einem anderen Ort, in Karlsbrunn, lernen wir einen
86jährigen evangeliſchen Prieſter kennen, der aus Weſtfalen in
ſeine alte Pfarrei gekommen iſt und nun aber ſelbſt wieder zwölf
Kilometer nach Ludweiler fahren muß, dem einzigen Platz im
weitgeſtreckten und gebirgigen Warndtgebiet, wo gewählt wer=
den
kann. Er iſt aber längſt nicht der älteſte Wähler. Der iſt
vielmehr ein 96jähriger Mann, während der jüngſte Wähler
heute ſeinen 20. Geburtstag feiert. In eben dieſem Karlsbrunn
konnte ihr Korreſpondent ſchon um 11.30 Uhr feſtſtellen, daß bis
auf zwei Einwohner die ganze Wählerſchaft mit den dafür koſten=
los
eingeſetzten Poſt=Omnibuſſen nach dem Wahlort gebracht wor=
den
war. Die ganz alten und kranken Leute waren in Privat=
autos
der Deutſchen Front befördert worden. Welche Opfer die
komplizierte Wahlkreiseinteilung dem Einzelnen brachte, zeigte
beiſpielsweiſe die Tatſache, daß die Wähler von St. Niklaus be=
reits
um 7 Uhr, die von Karlsbrunn um 7.30 Uhr abfahren
mußten.
Der Wahl=Hilfsdienſt der Deutſchen Front funktionierte
ausgezeichnet.
ohne daß er irgendein agitatoriſches Gepräge hatte. Es war nichts
anderes als eine bis ins einzelne durchdachte Hilfe zur glatten
Abwicklung dieſer einmaligen und einzigartigen Wahl. Ueber
100 000 Menſchen reiſten in ihre Wahlorte.
Immer wieder muß man bewundern, wie im ganzen Saar=
gebiet
faſt
kein Haus ohne Tannenſchmuck
iſt und wie lange Straßenzeilen mit Girlanden überſpannt ſind
und ſeitwärts an den Alleen nochmals Girlanden angebracht ſind.
Nur hie und da iſt der Vorrat an Tannen zu Ende gegangen, und
es ſtehen die Stöcke ohne Schmuck da. Das ſchon einmal ge=
nannte
Zentrum des Warndt, Ludweiler, einſt eine Hochburg der
Kommuniſten, zeigt ſich in beſonders reichem Schmuck. Hier wohnen
die drei Rufer aus dem Warndt, ehemalige Kommuniſten, die
eine Reiſe nach Deutſchland gemacht haben und ſich freudig zum
heutigen Regime bekennen.
Die Wahlbeſtimmungen bewirken, daß man heute abend vor=
ausſichtlich
nicht einmal die Zahl der abgegebenen Stimmen er=
fährt
, obſchon deren Prozentſatz nicht unintereſſant wäre. Man
nimmt aber an, daß er hoch in die 90 Prozent gehen wird.
Man darf dabei nicht vergeſſen, daß in den Wählerliſten, die alle
im Jahre 1919 hier anſäſſig geweſenen Einwohner umfaſſen, ſicher=
lich
viele Ausgewanderte, Verſchollene oder Schwerkranke enthal=
ten
ſind, denen es gar nicht möglich iſt, zur Wahl zu erſcheinen.
Bis auf verſchwindende Ausnahmen iſt
die Wahl in völliger Diſziplin verlaufen.
Ohne Murren ſtanden die Leute vor den Wahllokalen, oft bis auf
die Straße, im geſchmolzenen Schnee. Der Andrang war außer=
ordentlich
ſtark. In verſchiedenen ſtädtiſchen Wahllokalen hatten
gegen 1 Uhr bereits 70 Prozent der Wähler abgeſtimmt. Zu den

Ausnahmen gehört ein beſonders abſtoßender Roheitsakt, der ſich
in Neunkirchen ereignete; dort überfielen drei Kommuniſten auf
einer Straße eine werdende Mutter, von der ſie wußten, daß ſie
Anhängerin der Deutſchen Front iſt, und ſchlugen ſie nieder.
Der Vorſihende der Abſtimmungskommiſſion, Rohde,
beſuchte perſönlich eine Reihe von Wahllokalen, und es fiel an=
genehm
auf, daß er ſelbſt eine Reihe von Entſcheidungen, in denen
in übereifriger Weiſe wegen geringfügiger Verſtöße gegen die
Wahlbeſtimmungen Stimmſcheine als ungültig erklärt worden
waren, korrigierte und ſo ein äußerſt objektives Ver=
halten
an den Tag legte.
Am Abend des Abſlimmungskages.
Es iſt kurz vor 8 Uhr. Eilig werden noch die letzten ſäumigen
Wähler mit Autos, auf Motorrädern oder ſonſtwie zum Abſtim=
mungslokal
gebracht. Man hoft vielfach bis zu 98 Progent
Stimmabgabe zu kommen. Auch die eifrigſten Erkundungen
machen es nicht möglich, vor irgendeinem Zwiſchenfall melden zu
können. Bis zur Stunde iſt alles ruhig verlaufen. Die Greuel=
nachrichten
, die über ausländiſche Sender laufen, müſſen in das
Gebiet bösartiger oder leichtfertiger Falſchmeldungen verwieſen
werden. Das einzige Ereignis, das ein Zwiſchenfall genannt wer=
den
kann, iſt der bedauerliche tödliche Schlaganfall einer alten
Frau aus Hauſtadt im Wahllokal. Sonſt iſt in der Tat alles in
Ruhe und Ordnung verleufen, ſo wie der Wahltag begonnen hat.
Die Zuverſichk nach der Wahl.
Der Abend des ſchickſalhaften Wahltages iſt kaum angebro=
chen
, da erſtrahlt auch ſchon Stadt und Land in
einer Lichterfülle als Zeichen der Freude über
die Befreiungsſtunde. Wäre es nicht Sonntag, lägen
nicht die Induſtriewerke ſtill, ſoweit ſie nicht im Hochofenbetrieb
der Zechen ununterbrochen arbeiten müſſen, kaum könnte der
nötige elektriſche Strom geliefert werden, den die Licht= Girlan=
den
, Licht=Tafeln und Faſſadenumrandungen erfordern. Auch
wenn keine Ziffernergebniſſe zu erwarten ſind, ſo weiß doch jeder,
daß keine noch ſo ausgeklügelte Berechnungsart die Entſcheidung
hintanhalten kann. Mit zuſammengebiſſenen Zähnen hat man
bis heute abgewartet, aber es hat Mühe genug gekoſtet, das lei=
denſchaftliche
Verlangen der gewaltigen Mehrheit der Bevölke=
rung
zurückzudämmen, dem unnatürlichen Zuſtand zwiſchen den
Nationen ein Ende zu bereiten und heimzukehren zum Reich. Die
Spannung iſt gebrochen! Jeder, der ſeinen Stimmſchein abgegeben
hat, warf damit eine Zentnerlaſt ſeeliſcher Beklemmung von ſich.
An die Möglichkeit, daß es anders kommen könne, denkt niemand
mehr. Die Stimmung des Volkes iſt ſo zuverſichtlich wie noch nie,
Wir haben uns, wie auch die Zählung im einzelnen aus=
gehen
12 ge, in ſehr großer Mehrheit für unſer Deutſchland
entſchieden. Jetzt gebt uns in Genf unſer Recht und ſorgt,
daß möglichſt raſch die Tore der Heimat ſich öffnen können.
So oder ähnlich, nur in der Sprache meiſt derber, iſt der Aus=
druck
des Volkes, wo man es trifft, in den überfüllten Gaſtſtätten
und Cafés, auf der Straße oder in der Bahn, im Omnibus und
der Elektriſchen, die heute Rekordleiſtungen hinter ſich haben.
Jetzt macht keine diplomatiſchen Winkelzüge. Ihr habt ja genug
neutrale Beobachter gehabt. Wenn ſie wirklich objektiv ſind, ſo
müſſen ſie auch berichten, daß es heute am Abſtimmungstag keine
Konfeſſionen, keine Parteien, keine Klaſſen, kein Alt, kein Jung
gegeben hat, ſondern nur ein deutſches Volk. Was auch eine ver=
hetzte
Minderheit mit ihrem un= oder mißverſtandenen Status
quo bekundet haben mag, für eine Teilung des Gebietes iſt auch
ſelbſt dieſe Minderheit nicht, abgeſehen von einer Handvoll ſoge=
nannter
Führer, denen es ſchon jetzt Angſt wird vor dem, was ſie
angerichtet haben, die ihre Zelte bereits abbrechen, und denen es
ſo paſſen könnte, ein nahegelegenes Aſyl auf dem linken Saar=
ufer
zu erhalten. Sie würden ſich gewaltig täuſchen. Die Be=
völkerung
auf dem jenſeitigen Saarufer iſt ebenſo deutſchgeſinnt,
wie hüben, und bedankt ſich für einen ſolchen unerwünſchten
Zuwachs.
In erhebender Stimmung geht der für viele arbeits= und
ſtrapazenreiche Tag zu Ende. Was befürchtet wurde, iſt nicht
eingetroffen. Auch nach Einbruch der Dunkelheit wagte ſich der
Marxismus und Kommunismus nicht auf die Straße um die
wahren Volksfeiern zu ſtören, die auch trotz dem teil=
weiſen
Alkoholverbot oder gerade deswegen überall unverhüllt in
die Erſcheinung treten.
Achkung! Rundfunkhörer!
Bürckel wird dem Führer das Abſtimmungsergebnis
Mtelen.
DNB. Berlin, 13. Januar.
Der Deutſche Rundfunk und die ihm angeſchloſſenen Sen=
der
der Welt übertragen am Dienstagmorgen um8 Uhr

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Seite 2 Nr. 14

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

aus Saarbrücken das Abſtimmungsergebnis des 13. Januar.
Unmittelbar im Anſchluß an die Verkündung des Abſtimmungs=
ergebniſſes
ſpricht der Saarbevollmächtigte des Führers und
Reichskanzlers und wird dem deutſchen Volke und ſeinem Führer
das Ergebnis melden. Angeſichts des großen geſchichtlichen
Augenblicks verſammelt ſich das deutſche Volk zum Gemein=
ſchaftsempfang
an den Lautſprechern.
Abſtimmungsergebniſſe ab Dienstag früh 7 Uhr.
Der Deutſche Rundfunk wird am Dienstag, den 15. Januar,
ab 7 Uhr früh die Ergebniſſe der Saarabſtimmung bekanntgeben.
200 Sgarlehrer vom NS. Lehrerbund
nach Heſſen eingeladen.
Der NS.=Lehrerbund Gau Heſſen=Naſſau ſtellt während
der Oſterferien 200 Saar=Lehrern auf 14 Tage ſein Mainzer
Schulungslager mit ſeinen Vorträgen und geſamten Einrich=
tungen
, einſchließlich Verpflegung, koſtenlos zur Verfügung.
Frankreich ſperrk die Lokhringer Grenze
Franzöſiſches Einreiſeviſum für alle Saarländer nökig
DNB. Saarbrücken, 13. Januar.
Wie die Regierungskommiſſion des Saargebietes, Direktion
des Innern, mitteilt, hat die franzöſiſche Regierung beſchloſſen,
daß vom 13. Januar, 15 Uhr ab die Inhaber von ſaarländiſchen
Reiſepäſſen für deutſche Staatsangehörige (es gibt keine ſaar=
ländiſche
Staatsangehörigkeit!) zur Ueberſchreitung der Grenze
im Beſitz eines beſonderen Viſums ſein müſſen. Infolge dieſer
Maßnahme ſind ſämtliche von der Regierungskommiſſion er=
teilten
Einreiſegenehmigungen für Frankreich, ungeachtet ihrer
Geltungsdauer, hinfällig und müſſen durch ein Viſum des fran=
zöſiſchen
Konſulats erſetzt werden.
Ganz Frankreich im Banne der Volksabſkimmung.
EP. Paris, 13. Januar.
In ganz Frankreich, und natürlich insbeſondere in der Haupt=
ſtadt
Paris, hat man heute für nichts anderes Intereſſe, als für
die Volksabſtimmung an der Saar. Die Zeitungen bringen ganze
Seiten lange Berichte über die letzten Vorbereitungen zur Abſtim=
mung
und bieten ihren Leſern hiſtoriſche Rückblicke über die Ent=
wicklung
der letzten 15 Jahre. Auf den Straßen und in den Cafés
wird eifrig über die Abſtimmungshandlung diskutiert. Im all=
gemeinen
erwartet man in den breiten franzöſiſchen Maſſen ein
für Deutſchland günſtiges Wahlergebnis.
*
Ueber den Verlauf der Abſtimmung im Saargebiet brachten
heute verſchiedene Londoner Blätter trotz der Sonntagsruhe Extra=
Ausgaben heraus. In den Berichten der Sonderausgaben und
der Nachrichtenagenturen wird die große Wahlbeteiligung ſowie
der ruhige Verlauf unterſtrichen.
Das franzöſiſch=ikalieniſche Kolonial=
autommen
.
Der Wert der Zugeſtändniſſe in Somali=Land.
EP. Rom, 13. Januar.
In einer offiziöſen Erläuterung des italieniſch=franzöſiſchen
Kolonialabkommens wird hervorgehoben, daß die italieniſchen
Kolonien damit ihre endgültigen Grenzen erhalten. In Erythrea
beträgt der Gebietszuwachs rund 1000 Quadratkilometer, in Ly=
bien
rund 114 000 Quadratkilometer. Die neue Südgrenze Ly=
biens
verläuft über die Nordkette des Tibeſtimaſſivs, das ſomit
nicht ganz Italien zufällt, wie man erwartet hatte. Italien erhält
auch keinen Zugang zum Tſchadſee. Die Abtretung eines Streifens
des franzöſiſchen Somalilandes bilde nach hieſiger Auffaſſung eine
Kolonialentſchädigung gemäß dem Londoner Pakt. Vor dem
Kriegseintritt hatte Italien 1915 von Frankreich als Entſchädi=
gung
die Abtretung von Dſchibuti gefordert, die Frankreich
damals jedoch unter Hinweis auf ſeine eigenen ſtrategiſchen Be=
dürfniſſe
ablehnen mußte. Das franzöſiſche Somaliland hat eine
Geſamtausdehnung von 23 000 Quadratkilometer und eine Be=
völkerung
von 90 000 Menſchen. Die Kolonie wurde 1884 gegrün=
det
, doch hatte Frankreich lange vorher dort Rechte erworben.
Der Hafen Obok wurde zum franzöſiſchen Stützpunkt gemacht, als
franzöſiſchen Kriegsſchiffen auf der Fahrt nach dem Fernen Oſten
in den achtziger Jahren im Hafen von Aden wegen der Verpfle=
gung
Schwierigkeiten gemacht wurden. Die Hauptbedeutung des
franzöſiſchen Somalilandes liegt in der Nachbarſchaft Abeſſiniens
und der 1783 Kilometer langen Eiſenbahn Dſchibuti=Addis Abeba
als der einzigen Schienenzufahrt dieſes afrikaniſchen Hochlandes.
1928 überſtieg der Umſchlag von Dſchibuti nach Addis Abeba den
Wert von 1 Milliarde franzöſiſchen Franken. Die Bahn hat ein
Aktienkapital von 17 3 und eine Obligationenſchuld von 84 Mil=
lionen
Franken. Sie beförderte in den letzten Jahren rund 200 000
Perſonen. Italien erhofft von der Beteiligung an der Bahn eine
ſtärker Teilnahme am Verkehr nach Abeſſinien.

Vom Tage.
Reichswehrminiſter Generaloberſt von Blomberg veranſtaltete
heute, am Tage der Saarabſtimmung, einen Bierabend, der ſämt=
liche
Oberbefehlshaber und Befehlshaber der Wehrmacht mit dem
Reichsführer der SS., Himmler, und den Obergruppen= und
Gruppenführern der SS. aus dem ganzen Reich in kameradſchaft=
lichem
Zuſammenſein vereinte. Reichsführer der SS. Himmler
hielt dabei einen Vortrag über die Aufgaben der SS.
Außenminiſter Sir John Simon iſt am Sonntag auf dem
Luftweg von Genf nach London zurückgekehrt, um an der für Mon=
tag
einberufenen außerordentlichen Kabinettsſitzung teilzunehmen
und zugleich dem Kabinett über ſeine geſtrigen Verhandlungen
mit Laval Bericht zu erſtatten.
Der holländiſche Miniſter für öffentliche Arbeiten und Ver=
kehr
, Dr. Kalff, iſt am Sonntag an den Folgen einer Lungen=
entzündung
geſtorben.
Wie aus amtlichen Kreiſen verlautet, hat die Regierung die
Grenzbehörden beauftragt, von Sonntag abend ab eine beſonders
ſcharfe Kontrolle gegenüber allen Ausländern auszuüben, die nach
Holland einzureiſen beabſichtigen. Dieſe Maßnahme ſteht in engem
Zuſammenhang mit der Volksabſtimmung im Saargebiet.
Der frühere Generalſekretär der Fasciſtiſchen Partei, Roberto
Farinacci, iſt von Muſſolini durch beſonderes Dekret wieder in
den Fasciſtiſchen Großen Rat berufen worden, dem er ſeit unge=
fähr
5 Jahren nicht mehr angehörte.
Auf Anordnung des Innenminiſteriums haben alle Mitglie=
der
des Nationalkomitees der mazedoniſchen Emigrantenorgani=
ſationen
in Bulgarien, denen Zwangsaufenthalt in verſchiedenen
Städten auferlegt war, nach Abgabe einer Loyalitätserklärung
für die Regierung ihre Bewegungsfreiheit zurückerhalten. Aus=
genommen
iſt allein der erſte Vorſitzende Kondoff.
Die weltgeſchichtliche Bedeutung der Saar=Abſtimmung
geht auch daraus hervor, daß die japaniſche Preſſe dieſen
Vorgang trotz Japans gänzlicher Unintereſſiertheit an der Zuge=
hörigkeit
des Saargebietes ausführlich an bevorzugter Stelle
behandelt. Aus dieſem Intereſſe geht die freundliche Haltung
hervor, die Japan dem deutſchen Standpunkt in der Saarfrage
entgegenbringt, die ſich auf die in der Geſamtheit ſympathiſche
Beurteilung der nationalen Einigung Deutſchlands gründet.

Montag, 14. Januar 1935

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 14. Januar 1935.
Der Einkopf=Sonnkag
brachte in der Stadt Darmſtadt folgenden Ertrag:
Ortsgruppe 1
1509.35 RM.
1449,04
2.
979,97
3..
1339,44
4u. 5 ..
980,39

1197,50
.
.... ....
1458,19
977,97

Harinftadt 933.

Zuſammen: 9891,85 RM.

Krufcaf!

Am Montag, den 14. Januar, um 15.31 Uhr, treffen die
Darmſtädter Saarabſtimmungsberechtigten wieder bei uns ein.
Wir begrüßen dieſe deutſchen Volksgenoſſen, die nach erfüllter
Pflicht wieder zu uns zurückkehren, mit der gleichen Herzlichkeit
wie beim Abſchied.
Die Saarabſtimmungsberechtigten ziehen nach der Ankunft in
geſchloſſenem Zuge durch die Rheinſtraße nach dem Paradeplatz.
Die Häuſer in der Rheinſtraße und am Paradeplatz zeigen
während dieſer Kundgebung wieder Flaggen.
Darmſtadt, den 13. Januar 1935.
Heil Hitler!
gez. Wamboldt,
Kreisleiter und Oberbürgermeiſter.

Dr. Müller Präſidenk des Landesfinanzamts Köln.
Der in Heſſen allſeits bekannte Staatsminiſter a. D. und
frühere Oberbürgermeiſter unſerer Landeshauptſtadt. Landes=
finanzamtsdirektor
Dr. Müller, iſt vom Führer und Reichs=
kanzler
zum Präſidenten des Landesfinanzamtes Köln ernannt
und am 9. Januar 1935 durch den Reichsminiſter der Finanzen
Graf Schwerin v. Kroſigk in ſein neues verantwortungsvolles
Amt eingeführt worden. Die Einführung fand in feierlichſter
Weiſe in dem berühmten alten Feſtſaal des Gürzenich zu Köln
ſtatt unter Beteiligung von zahlreichen Vertretern der Partei
und ihrer Gliederungen, der Reichs=, Staats= und Kommunalbe=
hörden
, der Induſtrie und Wirtſchaft uſw. Bei dem Feſtakt be=
merkte
man u. a. den Beauftragten des Stellvertreters des Füh=
rers
Reichsminiſter H. Heß, Reichsführer Dr. Wagner=München,
den Leiter des Hauptamtes für Beamte in der Reichsleitung der
NSDAP. Hermann Neef. den Gauleiter des Gaues Köln=Aachen,
Staatsrat Grohe mit ſeinen Amts= und Kreisleitern, Abordnun=
gen
der SS.. SA. und HJ.=Führung, den Oberpräſidenten der
Rheinprovinz Freiherrn v. Lüninck, die Regierungspräſidenten
von Köln, Aachen und Trier, die Präſidenten der benachbarten
Landesfinanzämter Düſſeldorf, Münſter. Kaſſel und Darmſtadt
ſowie der Reichsbahn und Reichspoſt, die Rektoren der Univerſi=
täten
und Hochſchulen Köln, Aachen und Bonn und die Oberbür=
germeiſter
vieler rheiniſcher Städte.
Unter den zahlreich eingegangenen Glückwünſchen befindet ſi
auch ein herzlich gehaltenes Telegramm des Gauleiters Jakob
Sprenger.
2. Vorkragsabend der Darmſtädker Dozenkenſchaft.
Am Mittwoch, den 16. Januar. 5 Uhr nachmittags, pünktlich,
ſpricht im Rahmen der von der Dozentenſchaft an der Techniſchen
Hochſchule Darmſtadt in dem laufenden Winterſemeſter veranſtal=
teten
Vortragsabende der bekannte Geopolitiker Prof. Dr. Karl
Haushofer=München über das Thema: Weſtöſtliche Welt=
politik
und ihr Rückſchlag. Wieder ſind zu dem Vortrag, der bei
freiem Eintritt in der Otto=Berndt=Halle ſtattfindet (vgl. An=
zeige
) alle intereſſierten Kreiſe der Oeffentlichkeit eingeladen.
Die Perſönlichkeit des Redners verſpricht einen ganz außerge=
wöhnlich
intereſſanten Abend.
Generalmajor a. D. Haushofer, Profeſſor für Geographie an
der Univerſität München, iſt ein namhafter Gelehrter mit inter=
nationalem
Ruf. Der Redner ſpricht demnächſt auch vor der deut=
ſchen
Kolonie in Stockholm und zur kulturpolitiſchen Sendung im
Inſtituto Italiano di ſtudi germanici in Rom. Im Münchener
Rundfunk hält Haushofer regelmäßig weltpolitiſche Monatsbe=
richte
. Der Lebenslauf des Gelehrten zeigt weite Reiſen durch
Europa, ferner nach Indien. Japan, Korea, China und Rußland.
In den Jahren 189598 abſolvierte Haushofer die Kriegsakade=
mie
, wurde bereits 1899 innerhalb des Generalſtabes vielſeitig
verwendet. Von 19091911 widmete ſich Haushofer dem dienſt=
lichen
Studium der kaiſerlich=japaniſchen Armee, wofür die Er=
lernung
der japaniſchen Sprache Vorausſetzung war. Nach dem
Weltkrieg habilitierte ſich Haushofer an der Univerſität München,
wo er noch heute wirkt. Die Spezialgebiete des Gelehrten umfaſ=
ſen
die Geogravhie. Geopolitik, Wehrkunde, Oſtaſienkunde. Ja=
panologie
, Bevölkerungspolitik und das Auslandsdeutſchtum.
Haushofer iſt Herausgeber der Zeitſchrift für Geopolitik,
Von ſeinen zahlreichen Buchveröffentlichungen ſeien hier nur ge=
nannt
: Weltvolitik von heute (Berlin 1934). Nationalſoziali=
ſtiſcher
Gedanke in der Welt (München 1933) Weltwirtſchafts=
dämmerung
(Stuttgart 1934). Wehrgeopolitik (1932) Geo=
politik
der Vanideen (1931) und Geopolitik zur Selbſtbeſtim=
mung
(1923).

Gedenkt
der hungernden Tierel
Reichsbund Volkstum und Heimat
Landſchaft Rheinfranken=Naſſau=Heſſen
Fachamt Tierſchutz

Evangeliſche Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24. Am Dienstag,
den 15. Januar, nachmittags 4 Uhr, findet wieder eine Frauen=
bibelſtunde
durch Frau Miſſionar Hoffmann=Lindenfels
ſtatt, zu der herzlich eingeladen wird.
Heſſiſches Landeskheaker Darmſtadt.
GROSSES HAUS

Dienstag. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Deutſche Bühne H 7.
Preiſe 0.70 bis 5.50.
15. Januar Martha. 16. Januar Miete B 13.
Mittwoch. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr.
In neuer Einſtudierung und Ausſtattung:
Preiſe 0.70 bis 5.50.
Tosca. KLEINES HAUS Montag,
14. Januar Anfang 19.30, Ende gegen 22 Uhr.
Deutſche Bühne, Jugendring I, 3. Vorſtellung.
Minna von Barnhelm. Geſchloſſene Vorſtellung. Dienstag.
15. Janua= Anfang 20.00, Ende geg. 22.15. Zuſatzm. I, 7 Vorſt.
Preiſe 0.70 bis 3.80.
Die drei Eisbären. Mittwoch,
16. Januar Anfang 20.00, Ende 22.30 Uhr.
Deutſche Bühne M 7. Gruppe III und IV.
Preiſe 0.70 bis 3.80.
Heimliche Brautfahrt.

Der Verkehrs= und Verſchönerungsvere
Darmſtadt und Umgebung, e. V., hat in dieſen Tage
ſeinen Tätigkeitsbericht herausgegeben, aus dem neh
dem Bericht über die Tätigkeit des vergangenen Jahres vor alle
auch die Vorſchau auf die Veranſtaltungen des kommenden Jahr
von allgemeinem Intereſſe ſind.
Die Reihe der Ausſtellungen wird im März eröffnet, und zu
durch die Ausſtellung des Deutſchen Hygiene=Muſeums: Vo
und Raſſe Wegen geeigneter Räumlichkeiten für dieſe Sch.
ſchweben noch Verhandlungen. Es folgt dann im Mai die gre
Wechſelausſtellung der Länder Heſſen Bade
und Württemberg, in der die beſten Kunſtwerke der
nannten Länder gezeigt werden ſollen. Dieſe Ausſtellung wird
Anfang September in den Ausſtellungsräumen der Mathildenhi
verbleiben. Auch das Heſſiſche Landesmuſeum pla
im Mai eine Sonderſchau, und zwar werden wir eine Gla
fenſter=Ausſtellung ſehen, von der man wegen der 0
ſchloſſenheit des Aufbaues wohl ſagen kann, daß ſie eine der bede
tendſten Ausſtellung mittelalterlicher Glasmalereien der gan=
Erde darſtellt.
Aus Anlaß des hundertjährigen Jubiläums d
Gartenbau=Vereins wird im Auguſt/September ei
große Gartenbau=Ausſtellung, in Verbindung mit ein
Deutſchen Dahlienſchau im Orangeriegarten ſtattfind
Die letzte Veranſtaltung dieſer Art erlebten wir vor 10 Jahr
im Jahre 1925. Viele Darmſtädter werden ſich auch noch an
Ausſtellung des Jahres 1905 erinnern; der Krieg verhinderte de
das Zuſtandekommen der Ausſtellung im Jahre 1915. Gle
zeitig mit der diesjährigen Gartenbau=Ausſtellung wird e
Tagung der deutſchen Dahlien=Geſellſchaft, ſte
finden, wie überhaupt die verſchiedenen Ausſtellungen von
gungen begleitet ſein werden: ſo z. B. die Ausſtellung Volk
Raſſe von einer Aerztetagung unſerer engeren Heimat,
Glasfenſter=Ausſtellung von einer Tagung der Intern.
tionalen glastechniſchen Geſellſchaft.
Außerdem ſchweben noch Verhandlungen mit dem Vere
Deutſcher Ingenieure wegen der von ihm veranſtalte
Ausſtellung Technik und Volk, Kommen die Verha
lungen zum guten Abſchluß, ſo werden wir die Ausſtellung S
tember/Oktober hier haben.
Neben dieſer Vorſchau auf die Ausſtellungen des Jahres 1
wäre aus dem Bericht noch zu erwähnen, daß es dem Verein
lungen iſt, die Reichsbahn zu veranlaſſen, einige Sonderzüge
Darmſtadt fahren zu laſſen. Auch werden von der NSG Kr
durch Freude 14 Sonderzüge an die Bergſtraße, 2 in
Odenwald und 2 ins Neckartal geführt werden.
Auch wird in Zukunft die Ausſcheidungsfahrt z.
Gordon=Bennett=Rennen der Luft in Darmſtadt
ginnen ein großes ſportliches Ereignis! Man rechnet mit ei
Beteiligung von etwa 20 Ballons. Das Präſidium des Deutſhun
Luftſport=Verbandes genehmigte außerdem folgenden Vorſch! /picn
Nach noch auszuarbeitenden Beſtimmungen kann im Laufe je
Jahres ein Ballonführer in Deutſchland aufſteigen; Ort und
des Aufſtiegs beliebig. Wer in der nächſten Nähe von Darm
ßelandet iſt, wird als Sieger erklärt. So wird der Name unſ
Stadt das ganze Jahr hindurch in bezug auf den Ballonwettſ=
in
lebendiger Erinnerung gehalten.
Als Ganzes genommen eröffnet der Bericht des Verkehrs=
zu
N
Verſchönerungsvereins eine gute Ausſicht auf das kommende I
das reich an intereſſanten Veranſtaltungen ſein wird!

Sonnkag im Zeichen des Winkerſpotl
Nachdem auch in unſerer Gegend am Samstag und Sont
reichlich Schnee gefallen war, konnte zum erſten Mal in die
Winter in unſerem Gebiet der Winterſport zu ſeinem M
kommen. Schon am Samstag waren viele Winterſportler
den ſchon ſeit langem eingewachſten Skiern hinausgezogen
am Sonntag folgten die Sporttreibenden und Wanderer
hellen Scharen. Allein die Reichsbahn beförderte rund 12
Perſonen nach Kronberg im Taunus mit drei Sonderzü
Aber auch die fahrplanmäßigen Züge waren voll beſetzt.
Sonderzug nach dem Vogelsberg brachte 400 Perſonen in 6
mannshain an, während nach Gersfeld in der Rhön 600
ſonen befördert wurden. Aber auch die anderen Verkehrsm
brachten Tauſende und aber Tauſende in die Gebirge, nan
lich in den Odenwald und Taunus, wo bald alle Gaſt
überfüllt waren. Es war ein herrliches Bild auf den Bei
höhen, die im feinen Pulverſchnee, von der Sonne beſchie
erglänzten und von großen und kleinen Skiläufern nu
wimmelten. Es gab auch einige Stürze, die aber durchweg
abgingen. Der hereinbrechende Abend rief die Sportfreut
wieder zurück, und mit frohen Wanderliedern und gerö
friſchen Geſichtern wurde der Heimweg angetreten. Auch
Eisſport wurde überall lebhaft gehuldigt.
Leider ſind für die nächſten Tage die Winterſportausſi
nicht günſtig, denn es ſoll wieder milderes Wetter mit R
geben. Das iſt um ſo bedauerlicher, als die Hälfte des Wi.
bereits herum iſt, ohne daß er ſich bisher als Freund
Winterſportler gezeigt hätte.

Der heſſiſche Skaaksminiſter.
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Ernannt wurden am 29. Dezember 1934 zu Bürger
ſtern: Johannes Sauerwein in Langſtadt, Kreis Die
Johann Röth in Wald=Michelbach, Kreis Heppenheim;
rich Dillemuth 1. in Hainchen, Kreis Büdingen;
Altvatter 1 in Höchſt a. d. N., Kreis Büdingen; He
Suppes in Ranſtadt, Kreis Büdingen; zu Beigeor
ten: Philipp Ludwig Degen in Lorſch, Kreis Bens
Philipp Rauth in Herchenrode, Kreis Dieburg; Chriſtian
nath in Langſtadt, Kreis Dieburg; Georg Weber in 9
lerbach, Kreis Erbach; Johann Adam Schäfer in Airle
Kreis Erbach: Georg Puder in Nieder=Kinzig, Kreis
Franz Adam Gölz in Kocherbach, Kreis Heppenheim; W.
Heck in Aulendiebach. Kreis Büdingen; Otto Georg D,
muth in Hainchen. Kreis Büdingen: Heinrich Stangi
fenrod, Kreis Büdingen: Eduard Mickel in Ober=Mo
Kreis Büdingen; Wilhelm Alt in Selters, Kreis Büding
Uebertragen wurde am 8. Januar 1935 dem Studient
dem Realgymnaſium in Mainz Dr. Mathias Schmid eine
dienratsſtelle an dem Wolfgang=Ernſt=Gymnaſium zu Büd
mit Wirkung vom 14. Januar 1935 an.

Köl

Mietänderungsa zeigen für die Einheitsbewertung
Das Reichsfinanzminiſterium teilt folgendes mit: Für Zwei
Einheitsbewertung 1935 hatten die Hausbeſitzer im Oktobe
eine Hausliſte bezw. eine Mietnachweiſung auszufüllen.
die einzelnen Mieter ihres Hauſes und die Jahresrohmiete
geben waren. Da der Stichtag für die Bewertung der 1. J
1935 iſt, müſſen alle Aenderungen in den Bewertungsgrun
(z. B. in der Jahresrohmiete, in der Größe des Grundſtu
folge Teilverkaufs oder =zukaufs, im Eigentum am Grun
die bis zum 1. Januar 1935 eingetreten ſind, dem Finanzal
verzüglich mitgeteilt werden. Dieſe Anzeigen ſind an das 2
amt zu richten, in deſſen Bezirk der Grundbeſitz belegen i
weit die Mitteilungen noch nicht gemacht ſind, müſſen ſie
züglich nachgeholt werden. Die Abgabe der Erklärungen
durch Ordnungsſtrafen erzwungen werden (vergl § 12
und 3 der VO. vom 10. 11. 1934, RGBl. I S. 1106).
Die verſuchsweiſe Verlängerung der Geltungsdau
feſtaufliegenden Sonntagsrückfahrkarten nach den Winte
plätzen wird nunmehr außer nach dem Schwarzwald auch 4
Gebiet des vorderen Taunus ausgedehnt. Für das Taunue
kommen folgende Zielbahnhöfe in Frage; Bad Homburg
Soden (Taunus), Eppſtein, Königſtein (Taunus) Köppern,
berg (Taunus) Lorsbach und Oberurſel. Die Karten gelt
Hinfahrt jeweils von Samstag 0 Uhr bis Sonntag 24 1
Rückfahrt jeweils von Samstag 12 Uhr bis Montag 24 Uh
teſter Antritt der Rückfahrt). Die Maßnahme bleibt auf d
bis 31. März 1935 beſchränkt.

[ ][  ][ ]

Montag, 14. Januar 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Zweite Pokalrunde ohne Sudweſt.

Die Zußball=Ergebniſſe.
Vorrunde um den Bundes=Pokal.
Halle: Gau Mitte Gau Südweſt 3:2, n. V.
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele.
Gau Südweſt: keine Spiele.
Gau Baden: Phönix Karlsruhe VfR.
innheim 2:1; SV. Waldhof V. f. L.
ckarau 2:3; 1. FC. Pforzheim FC. 08
ennheim 3:2.
Gau Württemberg: Stuttgarter Kickers
Ulmer FV. 94 0:2; SC. Stuttgart Union
kingen 2:1; Spfr. Eßlingen V.f.B. Stutt=
t
13; SSV. Ulm SV. Göppingen 5:0.
Gau Bayern: Bayern München Sppg.
iden 2:2: 1860 München BC. Augsburg
; Jahn Regensburg Sppg. Fürth 1:3;
FC. Nürnberg Schweinfurt 05 2:2.
Gau Nordheſſen: SC 03 Kaſſel V. f. B.
edberg 3:1; Heſſen Hersfeld Hanau 93 3:4,
rheſſen Kaſſel Sppg. Langenſelbold 4:2.
Gau Mittelrhein: Mülheimer SV. Blau=
Köln 1:1: Sülz 07 Kölner SC. 99 1:1;
Iner C.f.R. 1. FC. Idar: verlegt; Bonner
Weſtmark Trier 2:4; Eintracht Trier
R. Köln 0:1.
Privatſpiele: FV. Nürtingen Spfr. Stutt=
415; Freiburger FC. SV. Feuerbach 1:1,
ion Niederrad V.f.L. Germania 94 Frank=
t
a. M. 8:2; Boruſſia Fulda Kickers Offen=
21:1.
Zußball im Reich.
Gau Pommern: Preußen Stettin V. f. B.
ttin 1:1; Germania Stolp Viktoria Kol=
1g 10:1.
Gau Brandenburg: Union Oberſchöneweide
nerva 93 2:2; Viktoria 89 Berliner SV. 92
Tennis Boruſſia 1. FC. Guben 3:2: Pol.=
. Hertha/BSC. 2:4; Spandauer SV.
u=Weiß 2:4.
Gau Schleſien: Vorw./Raſenſp. Gleiwitz
chſel Hindenburg 3:0; Vorwärts Breslau
ithen 09 1:1: Preußen Hindenburg Hertha
Slau 1:0; Breslauer FV. 02 Breslauer
1. 06 4:4.
Gau Sachſen: Polizei Chemnitz V. f. B.
pzig 4:0; Dresdener SC. S= u. BC.
uen 5:0; Guts Muts Dresden Sportfr. 01
Sden 0:0; Wacker Leipzig V. f. B. Glauchau
Fortung Leipzig SC. Planitz 4:1.
Gau Mitte: Steinach 08 V. f. L. Bitter=
6:1; Sppg. Erfurt Merſeburg 99 3:2.
Gau Nordmark: TV. Eimsbüttel Polizei
nburg 3:1; FC. St. Paul: Union Altona
1; Boruſſia Kiel Hamburger SV. 1:2.
Gau Niederſachſen: Hannover 97 Boruſſia
burg 4:2; Werder Bremen Hildesheim 06
Eintracht Braunſchweig Bremer. SV. 3:3,
t. Wilhelmsburg Hannover 96 1:1; Alger=
en
1911 Arminia Hannover 1:1.
Gau Weſtfalen: FC. Schalke 04 Preußen
nſter 4:0; SV. Höntrop Sprg. Herten 6:1;
ten 09 Germania Bochum 2:1: DSC.
gen Union Recklinghauſen 1:1; Weſtfalia
ne Vikt. Recklinghauſen 3:1
Gau Niederrhein: Fortung Düſſeldorf
ydter SV. 3:1; Boruſſia Gladbach V.f.L.
trath 1:2; Duisburg 99 FV. Duisburg 08
Hamborn 07 Rot=Weiß Oberhauſen 5:0;
L. Preußen Krefeld Sppg. Homberg 4:2.
Spiele der Bezirksklaſſe.
Gruppe Groß=Frankfurt: Spfr. Frankfurt
t=Merkur Frankfurt 5:4: ReichbahnRot=
Spp. 07 Heddernheim 5:2; Vf.L. 03
ſ=Iſenburg FC. 1910 Kronberg 5:1; Sppg.
Griesheim FC. 02 Wacker Rödelheim 2:0;
toria=1912 Eckenheim Alemannia Nied 3:1.
Gruppe Offenbach: Germ. Bieber Kickers=
toria
Mühlheim, 5:0; Teutonia Hauſen
V. 06 Heuſenſtamm 2:0; Blau=Weiß Bürgel
Sppg. 05 Oberrad 5:0; 1. FC. Langen 03
2. 02 Offenbach 1:1: SC. 06 Dietzenbach
1g. 03 Fechenheim 4:0.
Gruppe Rheinheſſen: Sppg. Weiſenau 1.
V. 05 Mainz 0:3; Sppv. Wiesbaden Opel
ſelsheim 2:1; Haſſia Bingen FV. 08 Gei=
ſeim
1:3; Tura 1866/06 Kaſtel FVgg. 03
mbach 3:2; Spp. 1910 Gonſenheim Germ.
iftel 1:2.
Nit beſonderem Intereſſe ſah man in Süd=
tſchland
nach der Saaleſtadt Halle, wo der
npfſpielſieger Gau Südweſt die ſcheinbar
9te Partie gegen den Gau Mitte in der
rrunde um den DFB.=Pokal zu be=
en
hatte. Wider Erwarten wurden die Süd=
tſchen
in dieſem Kampfe von einer nicht ge=

Fußball=Kampfſpielſieger beſiegt.

Gau Mikke ſiegk in Halle
nach Verlängerung 3:2
durch Hand=Elfer
Nach den Eauen Bahern und Niederrhein
iſt im Pokalkampf des Deutſchen Fußball=
Bundes nun auch der Kampfſpielſieger und
Verteidiger des Pokals, der Gau Südweſt, auf
der Strecke geblieben. Von den Teilnehmern
der vorjährigen, in Nürnberg bei den Kampf=
ſpielen
ausgetragenen Vorſchlußrunde iſt da=
mit
nur noch der Gau Nordmark im Rennen.
In Halle hatten ſich zu dieſem mit recht
großer Spannung erwarteten Treffen 10 000
Zuſchauer eingefunden. Sie erlebten einen
unerwarteten knappen Sieg ihrer einheimiſchen
Gaumannſchaft, der aber nach den Geſcheh=
niſſen
auf dem Spielfeld nicht einmal als
unverdient angeſprochen werden kann. Wohl
hatten die Süddeutſchen in techniſcher Be=
ziehung
mehr zu zeigen, ſie ſtießen aber auf einen
unerwartet großen Widerſtand und auf eine
Mannſchaft, die ihre Niederlage ſo teuer als
möglich verkaufen wollte und ſchließlich als
Frucht größten Einſatzes und größter Kampf=
kraft
ſogar einen Sieg erntete, einen Sieg in
einem Spiel, das man ſelbſt im heimiſchen
Gau ſchon im Voraus als verloren betrachtet
hatte. Die reguläre Spielzeit von 90 Minuten
reichte nicht aus, in dieſem harten Ringen
die Entſcheidung zu bringen und erſt in der
Verlängerung ſind die Würfel gefallen.
Der Verlauf des Spieles.
Erſte Halbzeit.
Nach den üblichen Begrüßungen begann der
Kampf. Die Mitteldeutſchen hatten Anſtoß und
kamen ſofort vor das ſüddeutſche Tor. Das
Spiel verlief flott und verteilt, in der ſüd=
deutſchen
Mannſchaft lieferte Mittelläufer Her=
gert
als dritter Verteidiger eine gute Partie;
wiederholt war er in brenzlichen Situationen
der Retter der Mannſchaft. Auf der Gegen=
ſeite
überragte der linke Läufer Müller. Die
angriffsfreudigen Mitreldeutſchen, unterſtützt
von der Anfeuerung der Zuſchauer, ſchufen
einige brenzliche Situationen vor dem ſüd=
deutſchen
Tore, ohne aber vorerſt zu Erfolgen
kommen zu können.
In der 26. Minute fiel der erſte Treffer.
Möbs ſchoß einen ſcharfen flachen Ball, nach
dem ſich Tſchach vergeblich ſtreckte: Südweſt
führte 1:0. Aber ſchon drei Minuten ſpäter
ſtand es 1:1, als der rechte Verteidiger Rie=
chert
aus 20 Meter einen Freiſtoß trat und
Ebert den ſcharfen Ball nicht halten konnte.
Mitte hatte weitere Chancen. Ebert ſtoppte
einen ſcharfen Schuß nach einem Eckball auf
der Linie und zwei Flanken von Schlag, die
im Strafraum Verwirrung anrichteten, wurden
ebenfalls durch entſchloſſenes Eingreifen der
Abwehr unſchädlich gemacht. Der von Böttcher
dauernd bewachte Conen gab dann einen
Schuß ab, den Tſchach hielt, aber auf der

Gegenſeite fiel vor Halbzeit noch ein Treffer,
und zwar durch einen unhaltbaren Fernſchuß
des Halblinken Reinmann. Mit 2:1 für
Gau Mitte ging es in die Pauſe.
Keine Entſcheidung in der zweiten Hälfte.
In der zweiten Halbzeit kämpften beide
Mannſchaften ſcharf um den Sieg. Stubb
rettete durch feinen Kopfſtoß eine ſichere Ge=
legenheit
der Gaſtgeber, auch Ebert war wieder
einmal Retter in höchſter Not, und dann fiel
der Ausgleich der Süddeutſchen Nach einer
Flanke von rechts lenkte Tiefel den Ball
ins Netz. Im weiteren Verlauf der zweiten
Halbzeit ließen Riedewald und Staudinger
zwei klare Gelegenheiten aus. Auf der anderen
Seite verſuchte Conen ſein Glück, eine
Unfairneß des Torhüters Tſchach führte zu
einem Freiſtoß, der aber nichts einbrachte. Auf
beiden Seiten gab es zahlreiche Gelegenheiten,
bis zum Ablauf der 90 Minuten war aber
keine Entſcheidung gefallen, es gab Ver=
längerung
.
Die Entſcheidung.
Schon nach acht Minuten fiel in der ber=
längerten
Spielzeit die Entſcheidung. Hergert
war der Unglücksrabe, der nach ſeinen guten
Leiſtungen das Pech hatte, im Strafraum den
Ball mit der Hand zu berühren, Riechert
trat den Elfmeter. Atemloſe Stille herrſchte
über dem Platz, aber ein unbeſchreiblicher
Jubel brach los, als die Kugel ſcharf im Tor
der Gäſte landete. Der Kampf war aus, der
Verteidiger des Pokals ausgeſchaltet. Die Zu=
ſchauer
waren nicht zu halten. Sie ſtürmten
das Spielfeld und trugen die Spieler des
Gaues Mitte auf den Schultern vom Platz.
In der Krikik ...
Der Gau Südweſt war ſeinem Gegner in
techniſchen Dingen, in der Ballbehandlung und
im Kopfſpiel überlegen. Die Hintermann=
ſchaft
(Ebert; Konrad, Stubb; Gramlich, Her=
gert
, Tiefel) trifft an der Niederlage keine
Schuld. Hervorragend arbeitete Hergert als
dritter Verteidiger, daß ihm das Mißgeſchick
paſſierte, die Entſcheidung zugunſten des Geg=
ners
herbeizuführen, iſt beſonders bedauerlich.
Im Sturm hatte Conen in Mittelläufer Bött=
cher
einen ſtändigen Bewacher gefunden, der
rechte Flügel Fuchs=Leis, litt unter der
ſchwachen Leiſtung von Leis, und am linken
Flügel konnte Statter neben Möbs bei allem
Eifer den Poſten des verletzten Wormſers
Fath nicht ganz ausfüllen.
Der Gau Mitte hatte ſeine Stärke in der
Läuferreihe, wenn dieſe auch durch die Zurück=
nahme
von Böttcher betont defenſiv ſpielte.
Beſonders gut war hier Malter. Nächſt ihm
ſind durch beſonders gute Leiſtungen noch der
linke Verteidiger Müller und der Linksaußen
Schlag aufgefallen, mit deſſen ſchönen Flanken
allerdings der Innenſturm nicht immer etwas
anzufangen wußte. Hervorzuheben ſind bei
der Mannſchaft Kampfgeiſt und Einſatz vom
erſten bis zum letzten Mann; Eigenſchaften,
die ſchließlich auch den Sieg verdient machen.

rade beſſeren, aber um ſo eifrigeren und ehr=
geizigen
Mannſchaft aus dem Rennen gewor=
fen
. Nach Verlängerung ſiegte der Gau Mitte
mit 3:2 (2:2, 2:1); er trifft in der Zwiſchen=
runde
am 3. Februar, vorausſichtlich in Hanno=
ver
, auf den Gau Niederſachſen. Süddeutſchlands
Intereſſen im Kampf um den DFB.=Pokal wer=
den
jetzt noch von den Gauen Baden und Würt=
temberg
vertreten.
Im Gau Südweſt fanden keine Spiele
ſtatt mit Rückſicht auf die Spielerabſtellungen
zahlreicher Vereine zum Pokalſpiel in Halle und
die Saarabſtimmung, wegen der die drei ſaar=
ländiſchen
Vereine natürlich keine Punkteſpiele

gen.
Baden verteidigte der Karlsruher
ſeine Tabellenführung durch einen 2:1 den VfR. Mannheim. Bei der Pauſe
der Kampf noch 0:0. 10 000 Zuſchauer
in im Mannheimer Stadion dem Kampf
of-Neckarau bei, den Neckarau mit 3:2
in. Phönix führt nun mit 18.38 Punkten
eckarau mit 17:7 Punkten, und auf den
Platz ſchob ſich der 1. FC. Pforzheim
einem 3:2=Sieg über Mannheim 08 mit
Punkten vor. Ihm folgt der VfR. Mann=
und erſt an fünfter Stelle ſteht der Ver=
r
dar Gaumeiſterſchaft, der SV. Waldhof.

In Württemberg verteidigte der Ta=
bellenführer
SSV. Ulm ſeinen erſten Platz durch
einen erwarteten 5:0=Sieg über den Neuling
Göppingen. Ueberraſchenderweiſe konnten aber
die Stuttgarter Kickers ihren zweiten Platz nicht
halten. Auf eigenem Platze verloren ſie 0:2
gegen den Ulmer FV. 94, und dadurch iſt der
VfB. Stuttgart, der beim Neuling in Eßlingen
mit 3:1 gewann, auf den zweiten Platz vorge=
rückt
. Der Gaumeiſter Union Böckingen wurde
in Stuttgart vom dortigen Sportclub mit 2:1
geſchlagen und iſt damit auf den fünften Platz
zurückgefallen.
Eine weitere Vergrößerung ihres Vorſprungs
nahm die in Bayern führende Spielvgg.
Fürth vor. Sie beſtand ihre ſchwere Aufgabe in
Regensburg durch einen 3:1=Sieg über Jahn,
während der an zweiter Stelle ſtehende Gau=
meiſter
, 1. FC. Nürnberg, zu Hauſe nur ein 2:2
gegen Schweinfurt erreichte und damit um einen
weiteren Punkt zurückfiel. Mit Nürnberg punkt=
gleich
wurden die Mün ener Löwen, nach
einem 4:1=Sieg über den BC. Augsburg, dem
ſie im Vorſpiel unterlegen waren. Bayern
München verlor zu Hauſe gegen den Neuling.
Weiden mit 2:2 einen Punkt.
In Nordheſſen räumte der führende FC.
Hanau 93 einen weiteren ſchweren Stein auf

Die kleine Spork=Preisfrage
erfuhr eine Erleichterung, da das Spiel
Lorſch Polizei Darmſtadt abgeſetzt wurde.
Die verbleibenden 9 Spiele brachten aber noch
Ueberraſchungen inſofern, als in Halle der Gau
Südweſt nach Verlängerung wider Erwarten
knapp geſchlagen wurde und in den weiteren
Spielen Groß=Zimmern ſiegreich blieb und die
Treffen Weiterſtadt Jahn 75 und Beſſungen
Erzhauſen unentſchieden endeten.
Von den 9 zur Wahl ſtehenden Spielen
hatten vier Einſender 7 richtige Spielausgänge,
die nächſtbeſten acht Einſender 6 Treffer zu
verzeichnen.
Die Ausloſung ergab als
1. Preisträger: 5. RM. bar: Hch. Grünig,
Pfungſtadt b. D., Bergſtraße 88.
2. Preisträger: Zweimonatiger Freibezug des
Darmſtädter Tagblatt: E. Fink,
Darmſtadt, Ruthsſtraße 15.
3. Preisträger: Einmonatiger Freibezug des
Darmſtädter Tagblatt, Joh. Schme=
lig
Nachf., Biblis i. Ried,
vor Konrad Klöß, Arheilgen.
Die Einſender mit 6 richtigen Treffern
waren: Heinrich Anthes, Egelsbach; Heinrich
Beck, Arheilgen, Martin Burkhardt,
Seeheim a. d. B., Heinrich Eidmann, Darm=
ſtadt
; L. Fink, Darmſtadt; Rud. Klotzſch,
Eberſtadt, E. Marquard, Darmſtadt; Hans
Schmidt, Darmſtadt.
Wir danken allen Einſendern für ihre Teil=
nahme
, vielleicht ſteht ihnen, das Glück beim
nächſtenmal enger zur Seite.

dem Wege zur Meiſterſchaft beiſeite. Er ſiegte
in Hersfeld über die einheimiſchen Heſſen mit
4:3 recht knapp. aber verdient. Die Hanauer
mußten ihren Tormann Sonnrein, den Hüter
der nordheſiſchen Gaumannſchaft, erſetzen. Kur=
heſſen
Kaſſel ſchlug Langenſelbold 4:2, Kaſſel 03
gewann gegen Friedberg 3:1; beide Kaſſeler
Vereine rückten damit weiter aus der gefähr=
lichen
Schlußzone.
Im Gau Mittelrhein ſtieß der führende
VfR. Köln in Trier gegen Eintracht auf einen
unerwartet harten Widerſtand, er ſiegte aber
doch knapp mit 1:0 und verteidigte damit die
Spitze.
Die Pokalſpiele
im Kreis Skarkenburg.
Die Paarungen für den 3. 2. 1935 lauten, z.
T. ſchon mitgeteilt:
Gruppe 1: 46 Darmſtadt Griesheim Sie=
ger
I, Bensheim oder Hähnlein Spp. Erz=
hauſen
Sieger M, TG. Sprendlingen T.. Spv. Erzhauſen Sieger N. Heppenheim
Zwingenberg Sieger 0, Alsbach Drei=
eichenhain
Sieger P.
Gruppe 2: Biebesheim Trebur Sieger
G. Groß=Rohrheim Mörfelden Sieger H.
Wolfskehlen Biblis Sieger I.
Gruppe 3: Dudenhofen oder Obertshauſen
TG. Seligenſtadt Sieger I. Hainhauſen
Klein=Krotzenburg Sieger K. Weiskirchen
Sppg. Seligenſtadt Sieger L, Zellhauſen
Freilos Sieger HI.
Gruppe 4: Babenhauſen Roßdorf Sie=
ger
G, Oberramſtadt Neuſtadt Sieger H.
Eppertshauſen Oberroden Sieger I.
Die Spiele finden auf den Plätzen der erſt=
genannten
Vereine ſtatt und beginnen um
14.30 Uhr.
Jedoch iſt es nach Ziffer 4 der Ausf.= Beſtim=
mungen
zuläſſig, daß ſich die beteilig=
ten
Vereine einigen, daß das Spiel auf dem
Platz des vorſtehend als Gaſtverein be=
zeichneten
Vereins ausgetragen wird. Eine
entſprechende Erklärung iſt von beiden Vereinen
unterſchrieben bis ſpäteſtens 19. 1. 1935 bei dem
Unterzeichneten einzureichen. Später eingehende
Erklärungen bleiben unberückſichtigt.
Das Wiederholungsſpiel Dudenhofen
Obertshauſen wird am 20. 1. 1935, und das
Wiederholungsſpiel Bensheim Hähnlein, am
27. 1. 1935 ausgetragen, und zwar finden die
Spiele nunmehr in Obertshauſen, bzw. in
Hähnlein ſtatt. Auch hier iſt eine Einigung
wie vorher angegeben möglich. Die entſprechende
Erklärung iſt mir für das erſte Spiel bis ſpäte=
ſtens
15. 1. und für das zweite Spiel bis ſpäte=
ſtens
19. 1. 1935 einzureichen. Die Sch.=R. wer=
den
noch bekanntgegeben. Schäfer, Kreisſportwart,

[ ][  ][ ]

Nr. 14

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 14. Januar 1933

Germattas" Liedesdlelft ſar die doien
Der Tabellenführer Egelsbach unterliegt in Pfungſtadt. Spielausfall der Grünen.
98er Revanche an Normannia. Das Ringen gegen den Abſtieg.
SV. 98 Normannia Pfiffligheim 5:2 (3:1), 7 Die alte Garde der Vereinigten Wormſer
Pfungſtadt Egelsbach
2:1 (2:1), ſorgte auch geſtern wieder im Stück dafür, daß
AO. Worms Viktoria Urberach 4:1 ( :), der Verein aus der Schlußgruppe wegkommt;
Egelsbachs zweite Niederlage.
mit 4:1 wurden die Urberacher nach Häuſe ge=
Viktoria Walldorf 04 Arheilgen 4:1 (2:0),

Haſſia Dieburg VfR. Bürſtadt 2:0 (0:0),
Lorſch Polizei Darmſtadt abgeſetzt.
Die 98er haben, trotz ſchwerer Mannſchafts=
ſorgen
, den ſchweren Gang gegen die ein be=
achtliches
Können zeigenden Pfiffligheimer Nor=
mannen
ſiegreich beendet. Man hatte die Sturm=
führung
dem AH.=Tank Jacobi anvertraut,
der wie einſt im Mai ſpielte; überhaupt
zeigte die ganze Mannſchaft wieder einmal eine
gute Vorſtellung und ſieht ihre Anſtrengung, die
hoffentlich anhält, durch eine Verbeſſerung in
der Tabelle belohnt.
Den Punktverluſt der Egelsbacher in Pfung=
ſtadt
hatten wir in der Vorſchau ſchon einkal=
kuliert
; er iſt eingetroffen, zudem hätte der
Pfungſtädter Sieg noch höher ausfallen können.
Egelsbach hat nun 10 Minuspunkte, die an die
Spitze ſtrebende Polizei, die heute wegen dienſt=
licher
Verhinderung nicht anzutreten brauchte,
bis jetzt nur 5 Minuspunkte. Manche glau=
ben
, daß der Egelsbacher Traum als Meiſter
hiernach ſchon ausgeträumt ſei.

ſchickt.
Den gleich hohen Sieg buchten die Walldör=
fer
über die ſchwarz=weißen Gäſte vom Arheil=
ger
Mühlchen; letztere ſtehen nunmehr an vor=
letzter
Stelle, und es wäre eigentlich an der
Zeit, ſich davonzumachen . . . Für heute haben
die Walldörfer die vor ihnen liegenden Nor=
mannen
und VfR.=Leute aus Bürſtadt überholt,
da die Dieburger Haſſiaten mit 2:0 den Gäſten
aus Bürſtadt Sieg und Punkte entreißen konn=
ten
.

Die Tabelle n nach dem 13. Januar: Egelsbach 17 9 6 2 48:19 24:10 Pol. Darmſt. 13 9 3 1 31:17 21:5 Walldorf 14 4 32:31 18:10 Pfiffligheim 17 55:36 18:16 Bürſtadt. 15 8 3 24:22 17:13 98 Darmſtadt 14 6 2 6 28:23 14:14 Pfungſtadt 15 6 32:33 14:16 Dieburg 16 5 30:39 14:18 Lorſch 16 23:33 14:18 AO. Worms 15 28:33 12:18 Arheilgen 6 3 23:39 12:22 Urberach 17. 2. 4 11 20:49 8:26

FeinerO8erSieg überNormannia
allen Spielern zu ſchaffen, und es gibt manche
39. 98 Därmſtadt - NOkM. Rodelpartie oder ein unfreiwilliges Schneebad.
Die erſten Torchancen arbeiten die Blauen
heraus. Ihre erſte Ecke wird abgewehrt, an=
Pfiffligheim 5:2 (3:1).
ſchließend köpft Mahr handbreit neben den

* Eine ſo deukliche Revanche
der Menflier.
hatten die Anhänger des SV. 98 bei den Mann=
ſchaftsſorgen
beim Betreten des tief verſchneiten
Stadions wohl kaum zu hoffen gewagt. War
doch die Elf im blauen Dreß auf nicht weniger
als 4 Poſten umbeſetzt und ſtand wie folgt:
Ruppel III: Eßlinger II, Sänger; Löffl, Schnä=
gelberger
, Richter; Leichtlein 1. Mahr, Jacoby,
Frey, Württemberger. Aber dieſe Mannſchaft
fand ſich mit dem Schnee augenſcheinlich beſſer
ab als ihre Gegner, ſie lieferte dank ihres
Eifers und Angriffsgeiſtes ſchließlich eine ſo ge=
ſchloſſene
Leiſtung, daß der Sieg auch in dieſer
Höhe verdient iſt; ſelbſt ein noch ſtärkerer Geg=
ner
als die an 3. Stelle, rangierenden gelb=
blauen
Wormſer Vorſtädter wäre ihnen unter=
legen
. Namentlich der Sturm zeigte ſchöne Ak=
tionen
und erzielte 5 feine Tore, einige tot=
ſichere
Sachen blieben unverwertet ſo ſtand
einmal Württemberger allein auf weiter Flur
vor dem Hüter und brachte den Ball nicht ins
Tor, zweimal hatte Mahr dickes Pech, und
dann hielt Fortung ihre Fittiche zweimal
ſchützend über den Gäſtehüter, ſonſt hatte es ge=
rappelt
. Jacoby war der Sicherheit aus=
ſtrahlende
Tank in der Mitte und an 3 Tref=
fern
Teilhaber. Die Halbſtürmer wurden von
ihm geſchickt eingeſetzt und verſtanden ihn ſehr
gut, ſo daß im Strafraum ſtets gefährliche
Situationen entbrannten, die bald ſtarke Ab=
wehr
der Gäſte hervorriefen. Leichtlein auf
Rechtsaußen war einer der beſten im Sturm,
während Württemberger ihn nicht ganz er=
reichte
. Der rechte Erſatzläufer Löffl konnte gut
gefallen und hielt die linke Seite des Gegners
in Schach, glänzend unterſtützt vom rechten Ver=
teidiger
Eßlinger, deſſen erfolgreiches Umſpie=
len
im Schnee auffiel. Die Etatmäßigen der
Abwehr ſchlugen ſich hervorragend, ſo daß ein
Geſamtlob der Elf völlig zu Recht
beſteht.
Die Pfiffligheimer Normannen
hielten, was man ſich nach ihrem bisherigen Ab=
ſchneiden
und ihrer Gaſtvorſtellung auf dem
Exert verſprochen hatte. Wieder operierten
ſie mit der ſtetigen Anwendung der Abſeits=
Falle, in die der blaue Sturm unzählige Male
lief bzw. geſtellt wurde. Ihre ſchnellen Außen=
ſtürmer
Gernsheimer war gut erſetzt fan=
den
aufmerkſame Deckung, und im Innentrio
mußten die beſten Leute Buſch, Raquet und
Schneider gegen eine ſchnelle Abwehr ſich durch=
kämpfen
, meiſt erfolglos. Die beiden Tore der
Gäſte fielen denn auch nicht aus einer Zuſam=
menarbeit
des Sturmes, ſondern das erſte war
der von Raquet eingeköpfte zweite Eckball in der
16. Minute, den Führungstreffer ergebend, und
der zweite Treffer entſtand, 3 Minuten vor
Schluß durch Buſch, der einen Strafſtoß im drit=
ten
Nachſchuß ins Netz feuerte. In der Läufer=
reihe
fiel der Rechte Harbauer mehrmals
aus der Rolle und verurſachte die meiſten Straf=
ſtöße
. Er wurde ſpieleriſch von ſeinen Neben=
leuten
Rath und Wenzler, übertroffen. Das
Schlußdreieck ſah in Loch einen recht ſicheren
Hüter, der allerdings ein Tor hätte vermeiden
können, wenn ſeine harten Vorderleute dabei
auf ſein Kommando eingegangen wären.
Dank der vorzüglichen Spielleitung von
Schiedsrichter Mauver (Eintr. Frankfurt), der
ſofort energiſch die Zügel ſtraffte, erlebten die
ca. 700 Zuſchauer einen
kempoerſüllken anſtändigen Kampf.
Darmſtadt eröffnet mit ſtürmiſchen, durch=
dachten
Angriffszügen, doch immer pfeift Mau=
rer
abſeits‟. Die Blaugelben werden im Feld=
ſpiel
allmählich gleichwertig; der Schnee macht

Laden, und die zweite Ecke landet auf der
Oberlatte. Die Gäſte ſehen ihre erſte Ecke direkt
abgewehrt, aber ihr zweiter Eckball in der 16.
Minute endet, ſcharf geköpft, mit dem 0:1= Füh=
rungstreffer
.
Erſt 10 Minuten ſpäter fällt der verdiente
Ausgleich auf glänzende Kombination Ja=
coby
MahrFrey. In der 32. Minute gibt
Leichtlein, einen Strafſtoß ſchön herein, Mahr
köpft zum 2:1 ein. Ein Durchbruch Mahrs ſchei=
tert
an dem ſich tollkühn in den Schuß werfen=
den
Tormann. In der 39. Minute köpft Jacoby
leicht über einen Verteidiger zu Mahr, der das
Leder wuchtig zum 3:1 in die Maſchen bombt.
Kurz vor Seitenwechſel wird die dritte Ecke der
Gäſte abgeſchlagen.
Nach Wiederbeginn nehmen die Gäſte
vorübergehend das Heft in die Hand, doch die
blauen Deckungsreihen arbeiten mit unermüd=
licher
, erfolgſicherer Präziſion. Bald iſt die Par=
tie
wieder ausgeglichen. Auf jeder Seite haben
die Hüter Gelegenheit, mit Beifall ſich auszu=
zeichnen
. Nach einer abgewehrten Ecke jeder
Seite erzielt Jacoby in der 23. Minute durch
einen feinen Durchbruch an Verteidiger und
Hüter vorbei den 4. Treffer. Schon 7 Minuten
ſpäter bejubeln die Darmſtädter den 5. Erfolg.
Mahr dribbelte nach Wechſel mit Leichtlein die
Linie entlang, flankte zu Jacoby, dem ſich der
Hüter entgegenwirft, vergebens; denn ſchon war
der Ball zum freiſtehenden Württemberger ſer=
viert
, der nach dem bisherigen Schußpech am
auf der Torlinie eingreifenden Verteidiger vor=
bei
wuchtig Tor! markiert. Einen gefährlichen
Schuß Richters lenkt der Gäſtehüter zur 6. Ecke
ab, ſie wird abgewehrt. 3 Minuten vor Schluß
kommen die Gäſte, wie geſchildert, zum 2. Tref=
fer
und das gerechterweiſe für ihre unabläſſi=
gen
Anſtrengungen, mit denen ſie gegen Schluß
noch aufwarteten.
SV. 98 (3. Mannſchaft) Geinsheim, dort,
5:1 (4:0).
Fußballkurſe
im Kreis Starkenburg.
Da Herr Oswald wegen der Vorbereitungen
zum Länderſpiel gegen die Schweiz am 21. Jan.
1935 bereits am 19. Januar in Stuttgart ſein
muß, können die geplanten Fußballkurſe nur zum
geringen Teil zur Durchführung gelangen. Es
finden nur ſtatt:
1. am 14. und 15. 1. 1935 die Nachmittagskurſe
und Abendkurſe in Gernsheim, um 14.00,
bzw. 19,00 Uhr.
2. am 17. und 18. 1. 1935 die Abendkurſe in
Höchſt i. O., um 19.00 Uhr.
Für dieſe beiden Kurſe gelten noch die im
Sportecho vom 12. 1. 1935 veröffentlichten Be=
kanntmachungen
. Die Vereine, die an den Kur=
ſen
in Höchſt i. O. teilnehmen, wollen beachten,
daß ſie am Donnerstag und Freitag,
(und nicht, wie im erſten Plan vorgeſehen, am
Freitag und Samstag), in der dortigen Turn=
halle
durchgeführt werden. Da die Meldung für
die Nachmittagskurſe in Erbach i. O. nicht zahl=
reich
genug waren, nehme ich von der Anſetzung
eines. Nachmittagskurſes am Donnerstag Ab=
ſtand
; am Donnerstag abend können die Vereine
mit Herrn Oswald für den Freitag nachmittag
eine Verabredung treffen.
Die Anordnung hinſichtlich des Berichts und
der Abrechnung durch die Platzvereine bleibt be=
ſtehen
; ich bitte dieſe noch, für eine Tafel und
Kreide zum theoretiſchen Unterricht Sorge tragen
zu wollen.
Die für Darmſtadt, Bensheim, Sprendlingen
und Seligenſtadt vorgeſehenen Kurſe müſſen bis
März verſchoben werden; ich werde ihre Neuan=
ſetzung
rechtzeitig veröffentlichen.
Dr. Grünewald, Kreisführer.

Germania Pfungſtadt
30. Ggelsong 2.r u.1.
Trotz dem für die Zuſchauer nicht gerade gün=
ſtigen
Wetter waten doch gut 700 Leutchen,
darunter zahlreiche aus der nächſten Umgebung,
nach dem Germaniaplatz gepilgert, um dort
vielleicht eine Ueberraſchung, mindeſtens aber
ein ſchönes Spiel zu ſehen. Da beides einge=
troffen
iſt, mögen wohl wenige den Gang be=
reut
haben. Auf dem leicht ſchneebedeckten Felde
lieferten ſich beide Mannſchaften einen Kampf,
wie man ihn ſelten ruhiger, fairer und ſchöner
je auf dem Pfungſtädter Gelände ſah. Egels=
bach
ſtellte die techniſch reifere Elf, mußte aber
von den Germanen, die heute äußerſt eifrig bei
der Sache waren, eine Niederlage hinnehmen,
die zwar mit etwas Glück zuſtande kam, aber
durch das aufopfernde Spiel der Pfungſtädter
nicht ganz unverdient erſchien.
Dem regelſicheren und korrekten Schiedsrichter
Fink=Frankfurt ſtellten ſich
die Mannſchaften:
Pfungſtadt ohne Nickel mit: Darmſtädter;
Scheuermann, Voß; Schmitt, Marquardt, Stein=
metz
; Haſſenzahl 2. Guggemus. Haſſenzahl 1.,
Spieß, Speckhardt. Egelsbach ohne Lorenz
und Ewald mit: Schuch; B. Anthes, Fr. Volz;
Vollhardt, Fr. Knös, Schlapp; Ph. Knös, Hch.
Anthes, Haller, Keil, P. Knös.

Krikiſch geſehen.

hatte Egelsbach ſeine Stärke in der geſam=
ten
Hintermannſchaft, in der wohl ſchwerlich ein
Verſager feſtzuſtellen war. Ganz überragend war
das Spiel von Volz in der Abwehr. Anders
war es heute in der Stürmerreihe, die bis auf
ihr für das Auge ſchönes Spiel vor dem Ziel
vollſtändig ausfiel. Das Fehlen des Mittel=
ſtürmers
und vor allem des ſchußgewaltigen
Halblinken machte ſich doch ſehr ſtark bemerkbar.
Mit dieſen zwei Leuten wären die Germanen
wohl kaum zu ihrem Erfolg gekommen. Immer=
hin
hatten die Gäſte einen Erfolg zu verzeich=
nen
, der unſeres Erachtens höher als die Punkte
zu werten iſt, und zwar dadurch, daß die ſonſt
ſo ſieggewohnte Elf einen derart anſtändigen
Verlierer abgab, der ihr die Zuneigung aller
Zuſchauer brachte. So ſoll und ſo muß es ſein!
Pfungſtadt mußte auf ſeinen guten Ver=
teidiger
Nickel verzichten, doch ſein Vertreter
Scheuermann ließ nur ſelten einen Wunſch offen,
wie überhaupt das Schlußtrio nicht nur viel,
ſondern auch gute Arbeit verrichtete. In der
Verbindung waren die beiden Außenläufer

beſſer als Marquardt in der Mitte. Die Fünfer=
reihe
zeigte zwar nicht das gute Zuſammenſpiel bo
wie die Egelsbacher, dafür aber waren die An, ho=
griffe
der Germanen um genau ſo viel gefähr= n.
licher, was ſchließlich auch für den Sieg ver ſeit
antwortlich war. Der beſte Stürmer war wie fendt
derum der große Haſſenzahl, der nicht nur ſei= umn
nen Sturm mit den Füßen, ſondern auch mit hat 0
dem nötigen Verſtändnis in das Gefecht führte hoſt
Ein Geſamtlob hat ſich die Mannſchaft durch i9
ihren unermüdlichen Eifer verdient.
Mik einer leichken Ueberlegenheit
der Gäſte begann das Spiel, während ſich die
Germanen nicht zuſammenfinden können und
mit vermehrter Abwehr den zahlreichen Angrif
fen entgegentreten. Oftmals ſcheint der Füh
rungstreffer der Egelsbacher unvermeidlich un
ſicher zu ſein, aber einmal iſt der Sturm z
weich, während das andere Mal die Gefch
von irgendeinem Germanen gebannt werder
kann. Nach Ablauf von 20 Minuten gelingt e hi
Pfungſtadt, ſeinen Sturm beſſer auf Touren z1 80 ſtof
bringen, und ſiehe da, gleich fängt es auf de.
Gegenſeite an, gefährlich zu werden. Die Zu ſ
ſchauer gehen förmlich mit, wenn der groß
Haſſenzahl oder der ſchußgewaltige Speckhard ſu
in Tornähe kommt. Das Spiel iſt jetzt voll fhlch
ſtändig ausgeglichen. In der 25. Minute komm ſau
Pfungſtadt zu ſeinem erſten Treffer. Plötzlie Mtell
entſteht vor dem Gäſtetor ein Gedränge Haſſen ſuſt
zahl, der Große, iſt da und erledigt die Sache 4 Met
Den Gäſten merkt man keine Aufregung an un 0 M
mit guten Kombinationen gehen ſie an das Auf
holen, was jedoch nicht gelingen will. Pfung
ſtadt iſt glücklicher, als Haſſenzahl 1, den Tor
hüter der Gäſte daran hindert, eine hohe Flank
vor dem Tor abzuwehren. Der Ball kommt z.
Guggemus, der den Vorſprung auf 2:0 erhöh EMeit
Das Spiel ſcheint entſchieden, als der Link=
außen
der Germanen allein mit dem Ball v0 ſ0 Peret
dem Gäſtetor ſteht, doch ſein Schuß ſtreicht übe Auchen
die Latte. In der 40. Minute endlich komm Sütn
Egelsbach zu ſeinem Treffer, als Keil ein M.
Flanke von rechts über die Torlinie lenkt. Mt.
dieſem Reſultat werden die Seiten gewechſelt
und wohl niemand hätte daran gedacht, daß )

letzten 45 Minuten ohne Tore verſtrichen. M K.
dieſer Zeit war Egelsbach unſtreitig überluen
und hatte die beſten Gelegenheiten, wenigſten

den Gleichſtand zu erzielen, aber die beſte ſaſch
Sachen wurden vermaſſelt. Ja, um ein Ha eieſet
hätte ſich der Vorſprung der Germanen ſog .
noch vergrößert, aber ein Strafſtoß von Sped ſi
hardt landete an der Torſtange. Mit einen
Generalangriff der Egelsbacher, der ebenf!f
von der zahlreichen Abwehr der Germanen e.
folgreich abgeſchlagen wurde, löſt der Schußpfi
ebs,
die Spannung.

Haſſia rafft ſich auf!

Haſſia Dieburg
V.ſ.R. Bürſtadt 2:0 10:0).
Warum nicht immer ſo, und im Die=
burger
Lager brauchte man keine Abſtiegsſorge
zu haben; man muß anſcheinend erſt das drohende
Geſpenſt des Abſtiegs vor Augen haben, bis man
ſich zu einer Energieleiſtung aufrafft und Fuß=
ball
ſpielt, der die Zuſchauer begeiſtert. Die Haſ=
ſioner
lieferten heute ein gutes Spiel, jeder
Spieler war eifrig bei der Sache, und ihr Sieg
geht den gezeigten Leiſtungen nach auch voll=
kommen
in Ordnung. Die Gäſte ſpielten nicht
einmal ſchlecht, in punkto Zuſpiel waren ſie dem
Gaſtgeber ſogar überlegen, hatten jedoch das
Pech, auf eine gut aufgelegte Haſſia zu ſtoßen,
die aus den letzten Niederlagen Lehren gezogen
hatte.
Mit dem Anpfiff des Unparteiiſchen Ma=
nus
=Obertshauſen ſtonden folgende 22 Man=
nen
auf dem Spielfeld:
Dieburg; Suſann; Fach 3, Müth; Würz,
Fach 1. Blank; Weißbäcker, Fromm. Wick,
Schmitt, Diehl.
Bürſtadt: Gebhard; Guggemus, Gotha;
Stockmann, Schmidt; Ruh, Gündling, Bauſch,
Molitor, Vettel, Debus.
Zum Spielverlauf.
Die erſten 20 Minuten ſtehen vollkommen im
Zeichen von Dieburg, aber die beſtgemeinteſten
Angriffe werden von der hervorragenden Hin=
termannſchaft
der Gäſte zunichte gemacht. Zwi=
ſchendurch
machen die Raſenſpieler, einige Ge=
genbeſuche
vor dem Dieburger Tor, aber Suſann
läßt ſich nicht ſchlagen. Bürſtadt findet ſich all=
mählich
zuſammen und gibt auch bis zum Halb=
zeitpfiff
den Ton an, kann aber die Ueberlegen=
heit
nicht in Toren ausdrücken, da die Haſſia=
Hintermannſchaft voll und ganz bei der Sache
iſt.
Die zweite Halbzeit führten die Haſſianer
ein Spiel vor, bei dem die Erfolge nicht aus=
bleiben
konnten. Angriff auf Angriff rollt vor
das Gäſteheiligtum, aber die beiden Vertei=
diger
klären vorerſt die heikelſten Situationen,
In der 13. Minute muß ſich Gebhard zum erſten
Male geſchlagen bekennen. Würz hatte durch
ſtrammen Schuß den Führungstreffer erzielt,
Kurz darauf ſchoß Schmitt einen Bombenſchuß an
die Latte, und ein Strafſtoß desſelben Spielers

wird von dem Gäſtehüter zur Ecke abgelenkt. W. k een
kann in der 32. Minute, im Anſchluß an ein .
gut vorgetragenen Angriff den 2. Treffer erzi
len und den Sieg ſicherſtellen. Die reſtlich 9e 6h
Minuten wurde das Bürſtädter Tor noch ſta fehl
unter Druck geſetzt, aber an dem Reſultat änder
ſich nichts mehr.
Kurze Kritik.
Haſſia war heute ganz bei der Sache, Suſc Ei5
im Tor war ſehr gut, und ſein ſicheres Ba Palier
fangen konnte jeden Zuſchauer begeiſtern. Ve die 0
teidigung und Läuferreihe erledigten ihre Au Kſ
gabe meiſterhaft, beſonders Würz unterſtützte d 00
Sturm muſtergültig. Der jugendliche rech
Flügel war eifrig und bei etwas mehr Spiele
fahrung wird er einen beachtlichen Gegner abe
ben. Wick war die treibende Kraft und verli
dem Sturm den nötigen Nachdruck. Die lin
Seite ſpielte gut zuſammen, und bei etwas me
Ausnutzung der hereingegebenen Flanken
das Reſultat beſtimmt noch eindeutiger aust
fallen. Bürſtadt beſitzt in der Hind
mannſchaft ein beneidenswertes Bollwerk. 6u 4
gemus und Gotha ſtanden wie eine Mauer 1
Läuferreihe hatte in Schmidt ihren beſten Mal
Die Fünferreihe fiel durch ihr flinkes techniſch b
Spiel beſonders ins Auge.
Schiedsrichter Manus leitete großzügig 1
zur Zufriedenheit beider Parteien.

Kreisklaſſe 1, Gr. 1 Ried
Die Gruppe 1. Ried, hatte nur drei Fußba
treffen auf der Tagesordnung, die ſämtlich 1 8
den Platzvereinen gewonnen wurden:
Al. Groß=Rohrheim FC. Bensheim 3:2 C2:
Concordia Gernsheim FV. Biblis 4:1 03
FV. Hofheim TSV. Biebesheim 4:2 (43
Groß=Rohrheim mußte ſich, wie erwart 8
ſtrecken, um die ſtarken Gäſte aus Bensheim!
dem knappſten Unterſchied zu ſchlagen. Bib!
hatte in Gernsheim nicht allzuviel zu beſtell
Mit 2:0 lagen die Einheimiſchen bis zur Pal
ſchon in Führung, zwei weitere Treffer wurd ?
in der zweiten Hälfte erzielt, denen die
den fälligen Ehrentreffer entgegenſetzen konnt
Der Tabellenführer Hofheim hat ſein Spiel
gen die nachdrängenden Biebesheimer, ſiegre
unter Dach und Fach gebracht. Bereits bei
Pauſe mit 4:0 in Front liegend, mußte er
in der zweiten Hälfte zwei Gegentreffer geſt
len laſſen, es reichte aber, den Sieg bis 4
Schluß zu halten.

[ ][  ][ ]

ontag, 14. Januar 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 14

de
m

Arheilgen an vorletzter Stelle!!

oria Walldorf-Spgg. 04 Arheilgen
4:1 (2:0).
rheilgen mußte in Walldorf eine verdiente
gu erlage einſtecken, die in der Höhe durchaus
Leiſtungen beider Mannſchaften entſpricht.
49 drias Elf, körperlich etwas leichter und ge=
oter
, fand ſich auf dem verſchneiten Platz,
de durch das Spiel der zweiten Mannſchaften
lich glatt getreten war, viel beſſer zurecht
die Gäſte. Ihr Zuſpiel war viel genauer,
man vergaß auch vor dem Tore nicht das
ßen. Arheilgens Hintermannſchaft hielt ſich
ganz gut, aber dem ſtändigen Druck der
en Walldörfer konnte ſie nicht immer ſtand=
n
. Allerdings hätte das erſte Tor für Wall=
unbedingt
vermieden werden können, wenn
linke Läufer nicht mit dem Ball vor dem
n Tor herumgetändelt wäre und ſo lange
rtet hätte, bis ein Walldörfer da war und
Führungstor einſchob. Beim zweiten Tor
ebenfalls die Hintermannſchaft zu unent=
ſen
.
das Spiel war ſchon bei der Pauſe entſchie=
denn
nach den Leiſtungen des Gäſteſturms
er erſten Hälfte konnte man auch in der
ten Hälfte nicht viel erwarten. Man merkte,

daß Bauer nicht dabei war, der noch an ſeiner
Verletzung aus Pfungſtadt leidet, ſo daß keine
rechte Zugkraft in den Sturm kam. Schader
wurde ebenfalls ſchon Mitte der erſten Hälfte
verletzt und konnte ſich auch nicht mehr recht
einſetzen. Kurz nach der Pauſe erhöhte Walldorf
durch einen unverhofften Schuß aus dem Hinter=
halt
zum dritten Tor. 20 Minuten vor Schluß
kam Arheilgen durch ein Eigentor zum Ehren=
treffer
. Der Tormann ſchlug einen ſcharfen
Schuß zu ſchwach ab, ſo daß der Ball am linken
Verteidiger abprallte und ins eigene Tor lief.
In dieſer Spielzeit kam Arheilgen etwas mehr
auf, konnte aber nichts Zählbares erreichen.
Gegen Schluß des Spieles drückt wieder Wall=
dorf
und kann zum vierten Male erfolgreich ſein.
Eine Kritik
kann man ſich mit Rückſicht auf die Bodenver=
hältniſſe
erſparen. Jedoch muß geſagt werden,
daß für Arheilgen die Sache ganz brenzlig wird.
Wenn ſich die Mannſchaft nicht mehr zu beſſe=
ren
Leiſtungen aufrafft, dürfte ſie kaum vor
dem Abſtieg zu retten ſein. Schiedsrichter
Keßler=Mainz leitete das Spiel zur beider=
ſeitigen
Zufriedenheit. Zuſchauer knapp 200.
Die 2. Mannſchaften trennten ſich 2:1 für W.
St.

t1

Aus den Kreisklaſſen.

Gruppe 2 Darmſtadt:
Boria Griesheim SV. Mörfelden 3:4.
1n Wixhauſen Chattia Wolfskehlen.
Groß=Gerau Germania Eberſtadt 2:0.
Weiterſtadt Jahn 75 Darmſtadt 1:1.
er erwartete knappe Sieg des SV. Mör=
n
kam an der Griesheimer Chauſſee tat=
Gich zuſtande, und auch der SV. Groß=
u
war ſtark genug, die Gäſte vom Fran=
in
mit 2:0 niederzuhalten. Im letzten
fen, Weiterſtadt Jahn 75, trennte man
unentſchieden 1:1. Die TSG. 46 Darm=
war
ſpielfrei.
Schwaches Spiel
und verdienkes Unentſchieden!
Weiterſtadt Jahn 1875 Darmſt. 1:1 (1:0)
ſor noch nicht 100 Zuſchauern lieferten ſich
Vereine ein wenig hochſtehendes Spiel.
ſehen von recht guten Leiſtungen einzelner
ler, war der Schiri Stumpf=Bobſtadt
jeſte Mann auf dem Platz. Es war ein SR.,
er zu jedem Spiel zu wünſchen wäre.
ſer Anſtoß ſah die 75er gleich vor dem W.
und bereits nach 20 Minuten ſtand das
verhältnis 0:5 für ſie. Trotz günſtiger Ge=
theiten
erzielten ſie kein Tor. Die recht
W. Verteidigung ließ Hofmann, der auf
links ſtand, nicht zu Worte kommen. An=
ſeits
ſchafften die eifrigen Weiterſtädter
erleute fleißig und ſchufen ganz brenzlige
ationen vor dem Heiner=Tor. Kurz vor
Pauſe erzielten ſie auch durch wuchtigen
ß des Mittelſtürmers ihr Tor.
ach der Pauſe ſtellten die 75er ihre Mann=
die vordem recht ſchwache Stellen aufzu=
in
hatte, um. Hoffmann ging Linksaußen
Mühlbach als Mittelläufer. Es klappte
etwas beſſer. Die zweite Halbzeit ſtand
im Zeichen der 75er, die es jedoch nur
Ausgleich durch Hoffmann brachten. Bei
ermaßen beſſeren Stürmerleiſtungen hätte
nen Sieg geben müſſen. Pfeifer und Uhrig
hier trotz guten Wollens ſehr abgefallen.
erſtadt kam erſt gegen Ende, als der flei=
Schäfer=Etzert verletzt ausſcheiden mußte,
auf. Jedoch Lamſter im Tor war auf der
Bei dem 1:1 blieb es bis zum Ende.
Kritiſch betrachtet,

bührend nach dem Spiel gewürdigt und hat
hoffentlich Beſtand. Die Gäſte aus Baben=
hauſen
ſetzten den überraſchten Höchſtern 6
muntere Dinger in den Kaſten und bewieſen
damit ihre derzeitige gute Verfaſſung. Das
letzte Spiel ſah die Gäſte aus Ober=Ramſtadt
mit 2:0 in Schaafheim wie erwartet ſieg=
reich
. Michelſtadt war ſpielfrei.

Die Tabelle nach dem 13. Januar 1935.

Groß=Zimmern 10 8 1 1 32:15 17 Michelſtadt 9 5 2 2 22:14 12 Babenhauſen 8 4 1 3 19:20 Ober=Ramſtadt 10 3 2 5 21:20 Roßdorf 8 3 1 4 26:16 Höchſt i. O. 9 3 1 5 13:17 Schaafheim 9 1 11:37

Unenkſchieden auf der Rennbahn.
Tgd. Beſſungen SV. Erzhauſen 4:4 (2:4).
Unter der korrekten Leitung von Eſchborn=
Zwingenberg gelang es am Sonntag Erzhauſen,
von der Rennbahn einen Punkt mitzunehmen.
Das Spiel begann ſofort mit lebhaften Angrif=
fen
der Beſſunger Turner, die mit drei Mann
Erſatz antreten mußten. Durch zu weites Auf=
rücken
der Darmſtädter Verteidigung gelang es
den Gäſten, zwei Tore vorzulegen, denen auch
bald Nr. 3 folgte. Beſſungen erkannte jetzt den
Ernſt der Lage und holte durch Ott ein Tor
auf. Durch einen von Dony wunderbar getre=
tenen
Strafſtoß wurde das Reſultat auf 2:3
verbeſſert. Erzhauſen kam bis zur Pauſe noch
zu einem Tor. In der 2. Hälfte verlor Beſſun=
gen
einen Mann durch Platzverweis, eine Ent=
ſcheidung
, die u E. etwas zu hart war. Ein
Unglück kommt nie allein, denn bald darauf ver=
ſchoß
Ott einen Elfer. Trotzdem kämpften die
reſtlichen 10 unentmutigt weiter, ſie konnten
auch noch den bejubelten Ausgleich ſchießen, an
den in dieſer Zeit die wenigſten noch geglaubt
hatten.
Erzhauſen kam mit einer ſtabilen Mann=
ſchaft
, in der der ſehr ſchnelle Sturm auffiel.
Ein Lob gebührt auch dem unermüdlichen Mit=
telläufer
der Gäſte.
Bei Beſſungen ſei heute von einer Kritik ab=
geſehen
, es tat halt jeder, was er konnte.
Schiedsrichter Eſchborn=Zwingenberg hatte
das Spiel jederzeit in der Hand. Wir wünſchen
uns immer einen ſolchen Leiter.

iten die 75er heute das ſchlechteſte Spiel
Saiſon. Die Verteidiger Schäfer=Etzert und
er mit Lamſter im Tor waren die Beſten.
Läuferreihe war erſt in der zweiten Hälfte
er etatsmäßigen Beſetzung: Wolf, Mühl=
Schäfer H., recht gut. Im Sturm konnte
ier in der erſten, Hoffmann in der zweiten
ee voll befriedigen. Thier kann, wenn er
er muß ſich mehr Mühe geben und weni=
eden
.
Teiterſtadt ſtellte eine junge eifrige
nſchaft, die ſehr anſtändig ſpielte. Erſt gegen
als ſie auf die aufreizenden Worte ihrer
hänger, die ſich dann ſchon vor den Pfoſten
gten, reagierten, drohte das Spiel auszu=
i
. Insbeſondere der rechte Läufer und Ver=
ger
vergingen ſich reichlich an Hoffmann.
war nicht nötig, und die Mannſchaft wird
kun, auf den SR. mehr zu hören als auf
ieben Anhang. Gute ſpieleriſche Kräfte hat
Elf in den beiden Verteidigern und im
elſtürmer. Der Torwächter iſt recht gut,
Ste.
h etwas hitzköpfig.

Gruppe 3 Odenwald

=Zimmern Roßdorf 1:0.
mhauſen 0:6. Schaafheim
0:2.

Höchſt
Ober=Ram=

as ſchönſte Spiel aller ſeitherigen Be=
ingen
zwiſchen Groß=Zimmern und Roß=
ſtieg
geſtern unter der ausgezeichneten
ng von Enzler=Darmſtadt in Groß=
nern
. Nach einer offenen erſten Halbzeit
Gr.=Zimmern 3 Min. vor der Pauſe mit
in Führung und wenn auch die Ein=
iſchen
nach dem Wechſel mit dem Rücken
Vinde die Oberhand behielten, ſo blieb
och bei dieſem knappen Reſultat, da der
torhüter ſeine Mannſchaft durch gute
den vor der höheren Niederlage be=
te
. Es war das erſte Treffen, das zur
en Zufriedenheit beider Parteien und der
hauer endete. Das angebahnte beſſere
ändnis beider Parteien, mit ein Verdienſt
guten Spielleiters, wurde denn auch ge=

SC. Viktoria Griesheim Junioren
Tgd. Beſſungen Junioren 0:5 (0:4).
Wie vorausgeſagt, kam es zu einem ab=
wechſlungsreichen
fair durchgeführten Treffen.
Trotz der Schneedecke entwickelte ſich ein ſehr
flottes Spiel. Beſſungen fand ſich gut zuſam=
men
und die Tore fielen in regelmäßigen Ab=
ſtänden
als Erfolge wirklich ſchönen Zu=
ſammenſpiels
der geſamten Mannſchaft. Die
Einheimiſchen im Feldſpiel noch nicht einmal
ſchlecht, ließen aber den krönenden Torſchuß
ganz und gar vermiſſen.
Der Kreisführer warnk!
Die Art, wie in letzter Zeit gewiſſe Vereins=
berichterſtatter
unſchöne Ereigniſſe der Privat=
oder
Verbandsſpiele zur Kenntnis der breiten
Oeffentlichkeit bringen zu müſſen glauben, gibt
mir Veranlaſſung, mit allem Nachdruck auf die
ſportſchädigende Wirkung derartiger Bericht=
erſtattung
, die meiſt alles nur durch
die Vereinsbrille ſieht, hinzuweiſen.
Wenn ſich Mißſtände einſtellen, dann iſt es ein=
zig
und allein Sache der zuſtändigen ſportlichen
Behörde, nach dem Rechten zu ſehen, und der
Weg zu dieſer geht gewiß nicht über die Oeffent=
lichkeit
. Ich werde künftig derartige kurzſichtige
Berichterſtatter bzw. deren Vereine unnächſichtig
zur Verantwortung ziehen und beſtrafen.
Dr. Grünewald, Kreisführer.
Anmerkung der Schriftleitung:
Wir möchten dem hinzufügen: Wir hal=
ten
es für eine ſelbſtverſtändliche
Pflicht aller Einſender von Spiel=
berichten
, daß die Wahrheit gemeldet
wird, ein Platzverweis, einerlei, welcher
Partei der Sünder angehört, ebenſo wie ein
Spielabbruch und der vom Schiedsrichter
mitgeteilte Grund dieſer Maßnahme. Wir lie=
ben
keine Diskuſſionen über Spielberichte. Des=
halb
nochmals die Bitte um ſtrengſte Sachlich=
keit
und Abwägung der beiderſeitigen Lei=
ſtungen
.

Von den Ringermatten.

Neue Welk= und Deutſche

Rekorde im Kraftſpork.
Bei einer Kraftſportveranſtaltung in Freiſing
konnten die deutſchen Schwerathleten mit einer
Reihe ganz ausgezeichneter Leiſtungen aufwar=
ten
. Dem Münchener Ismayr gelang es, mit
einem neuen Weltrekord im beidarmigen Stoßen
der Mittelgewichtsklaſſe aufzuwarten; er konnte
ſeine eigene Weltbeſtleiſtung von 288 auf 290
Pfund verbeſſern. Einen zweiten deutſchen Re=
kord
gab es im Bantamgewicht durch den Mün=
chener
Schuſter (1860 München), der den bis=
herigen
Rekord des Dortmunders Dörtebecker
von 215 auf 220 Pfund erhöhte. Straßber=
ger
=München zeigte ebenfalls eine feine Lei=
ſtung
, denn er konnte im beidarmigen Drücken
ſeinen eigenen Deutſchen Rekord mit 260 Pfund
einſtellen. Der Freiſinger Manger brachte 310
Pfund zur Hochſtrecke.
Im Olympiſchen Dreikampf für die bayeriſche
Vereinsmeiſterſchaft im Gewichtheben ſtanden
ſich bei dieſer Veranſtaltung 1860 München und
Sppgg. Freiſing gegenüber. Die Münchener
brachten es im Geſamtergebnis auf 3640 Pfund,
die Freiſinger auf 3515 Pfund.
1888 Mainz Darmſtadt 1910 19:0.
Eine empfindliche Niederlage mußten die
Darmſtädter am Samstagabend in Mainz ein=
ſtecken
. Trotz des hohen Reſultats haben ſie
einen guten Eindruck hinterlaſſen, das bezeugen
die lebhaften Beifallsäußerungen und Sym=
pathiekundgebungen
, die das zahlreiche Publi=
kum
den Gäſten für ihr tapferes Kämpfen ent=
gegenbrachte
. Den gebotenen Leiſtungen nach
hätten ſie ein beſſeres Abſchneiden verdient ge=
habt
, aber Pech in ausſichtsreichen Situationen
machte alles zunichte. Der Erfolg der Gaſtgeber
ſoll damit nicht geſchmälert werden, denn im ge=
ſamten
boten ſie die beſſere Leiſtung. Ueber den
Kampfverlauf wäre noch zu ſagen, daß man
überhaupt nicht bemerkte, daß es um Punkte
ging. Kampfleiter Hubler=Neu=Iſenburg hatte
unter dieſen Umſtänden ein leichtes Amt, und
ſeine Entſcheidungen fanden beiderſeits vollſte
Anerkennung. Der Kampfverlauf:

Bantam: Mathes 1888 kam gegen Schwarz 1910,
der in letzter Minute für den verhinderten
Schnauber einſprang, wegen Ueberge=
wicht
ſeines Partners zu den Punkten. Im
Freundſchaftskampf blieb der Darmſtädter
überlegener Punktſieger. 3:0 (15:00).
Feder: Lunkenheimer 1888 ſicherte ſich gegen
Borowſki 1910 eine knappe Entſcheidung n.
P. 5:0 (15:00).
Leicht: Guttmann 1888 Daum 1910 lieferten
ſich eine noch knappere Partie, bei der der
lebhaftere Angriff des Platzringers zuletzt
den Ausſchlag gab. 7:0 (15:00).
Welter: Quick 1888 Zapf 1910. Hier war 3.
aggreſſiver und bis zur 14. Minute der füh=
rende
Ringer. Kurz vor Schluß kam er durch
eigenes Verſchulden in eine gefährliche Lage,
die der Mainzer durch doppelten Hamerlok
für ſich ausnützt. 10:0 (14:32).
Mittel: Gawenda 1888 Veith 1910. Der
Mainzer muß nach kurzem Standgeplänkel in
die Bodenlage. Veith kämpft hier ziemlich
unvorſichtig und verliert durch Armzug und
doppelten Ueberroller, 13:0 (4:18),
Halbſchwer: Ditt 1888 Zimmermann 1910.
Der Darmſtädter verliert durch Ueberge=
wicht
und nach nicht ausſichtsloſem Freund=
ſchaftskampf
durch Armzug am Boden. 16:0
(7:15).
Schwer: Horn 1888 ſtellt gegen Metz 1910 in
1:30 mit Ueberwurf aus dem Stand das
Endergebnis auf 19:0 für Mainz.
Voranzeige! Am kommenden Samstag,
abends 8,30 Uhr, tritt der Athletenklub 1904
Mainz=Weiſenau zum fälligen Rückkampf in der
Turnhalle, Soderſtr. 30, an.
TG. Dieburg Eiche Hanau 12:5.
Vor zirka 500 Zuſchauern lieferten ſich beide
Parteien einen ſchönen, fairen Kampf, bei dem
ſchon nach den erſten vier Gängen der Sieg mit
10:0 ſicherſtand. Schultheiß holte auf 10:3 auf;
die beiden letzten Gewichtsklaſſen trennten ſich
unentſchieden. Durch dieſen Sieg iſt die TG.
Dieburg auf den 2. Tabellenplatz vorgerückt.
Die Begegnung Groß=Zimmern Polizei
Darmſtadt wurde, wie alle ſportlichen Veran=
ſtaltungen
der Polizei, wegen dienſtlicher Ver=
hinderung
abgeſetzt.

Erfreuliches
aus den Schwimmhallen.
Olympiaſchwimmen in Köln.
Küppers ſchwamm 100 Meter Rücken
in 1:09,2 Minuten.
Bis auf den letzten Platz war das Kölner
Hohenſtaufenbad zu den Olympia= Prüfungswett=
kämpfen
der weſtdeutſchen Schwimmer beſetzt.
Ernſt Küppers ſcheint wieder in Form zu
kommen, denn er konnte im Alleingang die gute
Zeit von 1:09,2 Min. im 100=Meter= Rücken=
ſchwimmen
erzielen. Im Wettkampf blieb Si=
mon
=Gladbeck in 1:11,2 vor Ruhfuß=Witten
(1:12,5) erfolgreich. Recht gut waren auch die
Leiſtungen der weſtdeutſchen Bruſtſchwimmer.
Heina=Gladbeck ſiegte über 200 Meter in
2:47,3 vor dem Dortmunder Tiggemann (2:48,8).
Im Kraulſchwimmen kam der Kölner Hülſe=
wiſch
(Sparta) zu einem Doppelerfolg. Ueber
200 Meter belegte er in 2:24 Min. und über 400
Meter in 5:19 Min. den erſten Platz. Ueber die
lange Strecke hatte er ſcharf zu kämpfen, um ſich
des Elberfelders Peters zu erwehren, der nur
ſieben Zehntel=Sek. zurückblieb. Bei den Damen
zeigte Frl. Ohliger (Düſſeldorf 98), daß ſie
im Kraulſchwimmen wieder vorwärts kommt.
Sie gewann den Wettbewerb über 100 Meter in
1:11,7, vor Frl. Schröder=Bochum (1:16). Im
200=Meter=Bruſtſchwimmen mußte Kläre Dreyer=
Düſſeldorf abermals eine Niederlage einſtecken.
Diesmal gelang es ſogar Frl. Wollſchläger,
Duisburg, in 3:08 Min. die Düſſeldorferin um
3,3 Sek. hinter ſich zu laſſen. Annie Stolte
traf im 100=Meter=Rückenſchwimmen auf die erſt
15jährige Rekordſchwimmerin Frl. Rupke=Ohligs
und konnte ſie nur knapp mit Handſchlag be=
ſiegen
.
Deutſche Schwimmerſiege in Kopenhagen.
Die deutſchen Schwimmer, die auf Einla=
dung
der Kopenhagener Schwimm=Union in der
däniſchen Hauptſtadt an den Start gingen, konn=
ten
vor 2000 Zuſchauern ſämtlich ſchöne Erfolge
erringen. Rekordmann Fiſcher=Bremen konnte
die 100 Meter Freiſtil vom Start weg überlegen

Hanni Hölzner=Plauen
verbeſſerte den von der Dänin Elſe Jacobſen
gehaltenen Weltrekord, für 200=Yards= Bruſt=
ſchwimmen
von 2:49,5 auf 2:48,4 Min.

in der ausgezeichneten Zeit von 1:00,1 Min. vor
dem Dänen John Chriſtenſen und Gerhard
Nüske=Stettin gewinnen, der ſich dafür das
100=Meter=Rückenſchwimmen gegen Chriſtenſen
in 1:14,6 Min, holte. Paul Schwarz= Göp=
pingen
unternahm über 200 Meter Bruſt einen
Weltrekordverſuch, bei dem er jedoch nur 2:45,5
Min. ſchwamm und damit noch hinter ſeiner
eigenen deutſchen Beſtleiſtung von 2:43,8 Min.
zurückblieb. Hanni Hölzner=Plauen traf
über 200 Meter Bruſt auf die däniſche Meiſter=
ſchwimmerin
Inger Kragh und mußte ſich mit
dem 2. Platz begnügen, da ſie mit ihrem End=
ſpurt
zu früh eingeſetzt hatte. Hallenmeiſter
Leikert zeigte vom 1=Meter=Brett mit großem
Beifall aufgenommene Sprünge und gewann
auch den Kampf gegen den Dänen Römer vom
3=Meter=Brett überlegen.

Drei Norweger ſiegten in Garmiſch=Partenkirchen
Auf der kleinen Olympia=Schanze in Garmiſch=
Partenkirchen fand der Eröffnungs= Skiſprung=
lauf
ſtatt, bei dem die norwegiſchen Vertreter
überlegen ſiegten. Von links: Birger Ruud,
Eiſtein Raabe und Sörenſen.
Zahlreiche Ski=Beranſtalkungen
fanden am Sonntag ſtatt. In Bayern ergaben
die Kreismeiſterſchaften folgende Sieger:
Willi Bogner (Werdenfels), Lang=Gmund
(Oberland), Hörmannsdörfer=München ( Jnn=
kreis
), Alfred Stoll=Berchtesgaden (Chiemgau),
Wimmer=Eiſenſtein (Bayernwald). Allgäuer
Skimeiſter wurde Wagner=Oberſtaufen und bei
den in Freudenſtadt ausgetragenen Schwä=
biſchen
Meiſterſchaften holte ſich Morath=
Schluchſee den Meiſtertitel.
Einen ſchweizeriſchen Sieg gab es beim
Eishockeyturnier in Titiſee. Im Endkampf
ſtanden ſich der EHC. Baſel und der Akad.
EHC. Zürich gegenüber. Die Baſeler ſiegten
mit 4:1 und ſicherten ſich den Turnierſieg. Der
Veranſtalter ſchied in der Zwiſchenrunde aus.

[ ][  ][ ]

Nr. 14

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nur zwei Treffen
kamen in der Gauliga Südweſt zum Austrag,
die folgenden Ausgang nahmen:
TSG. Herrnsheim98 Darmſtadt 5:7 (3:4),
TV. FrieſenheimOffenbach 3:2.
Den 2. Schlager dieſer Saiſon lieferte wieder
die Elf des SV. 98, die mit ihrem früheren
Torwart Henß als Rechtsaußen in die Höhle
des Löwen nach Herrnsheim fuhren, wo ſeit 4
Jahren kein Rundenteilnehmer mehr ſiegen
konnte. Sie brachten das nicht geglaubte große
Kunſtſtück fertig, auf der. gefürchteten Herrns=
heimer
Platz die Turner 5:7 niederzuringen,
und dieſer Gewinn iſt wohl kaum zu unter=
ſchätzen
. Sie haben damit ihre Schlappe von
Haßloch wieder glänzend wettgemacht und ran=
gieren
heute wieder mit einem Punkt vor ihrem
ſchärfſten Rivalen, der allerdings am Sonntag
aus dienſtlichen Gründen nicht nach Haßloch zu

fahren brauchte und ein Spiel gut hat. Die
Offenbacher Turner rutſchten mit ihrer knappen
3:2=Niederlage in Frieſenheim an die letzte
Stelle, während vor ihnen vier Teilnehmer mit
gleicher Punktzahl rangieren.

Die Tabelle nach dem 13. Januar:

98 Darmſtadt
Polizei Darmſtadt
Herrnsheim
Schwanheim
Wiesbaden
TV. Frieſenheim
Kaiſerslautern
Haßloch
Ludwigshafen
Offenbach

10 8 1 1 85:61 17:3 9 8 1 94:41 16:2 11 7 1 3 86:58 15:7 10 6 60:53 12:8 9 4 40:32 10:8 10 3 44:73 6:14 10 3 51:84 6:14 10 3 56:63 6:14 10 3 57:88 6:14 11 3 56:67 6:16

Am nächſten Sonntag ſpielen: Ludwigs=
hafen
-Polizei Darmſtadt, SV. 98 Kaiſerslau=
tern
. Offenbach Wiesbaden, Frieſenheim
Herrnsheim, Schwanheim-Haßloch.

Herrnsheims erſte Heim=
Riederlage ſeik vier Jahren!
T5G. Herrnsheim 5P. 98 Darmſtadt
5:7 (3:4).
Die 98er haben dieſen ſchweren Kampf ſieg=
reich
beendet und den Herrnsheimern ſomit die
erſte Niederlage ſeit 4 Jahren auf ihrem Platz
beigebracht. Wer den Platz kennt, weiß, daß
dort ein Sieg nur durch ganz große Leiſtung er=
kämpft
werden kann. Der Platz iſt ſehr, ſehr
ſchmal und ſehr ſchief. Diesmal fanden ſich viele
Schlachtenbummler ein, die die Mannſchaft auf
dem ſchweren Gang begleiteten. Das iſt gewiß
ein ſchönes Zeichen für die Anhänglichkeit zu
der blauweißen Mannſchaft.
520 zahlende Zuſchauer erfreuten ſich eines
ſchönen Handballkampfes, der auch unter der ſehr
guten Leitung des Schiedsrichter Bauer=
Biebrich nicht anders zuſtande kommen konnte.
Die Lilienkräger
zeigten heute eine wunderbare Spielweiſe: Es
klappte in allen Reihen, jeder Mann gab alles
aus ſich heraus. Gut fand ſich der frühere Tor=
wächter
Henß auf dem Rechtsaußenpoſten zu=
recht
. Die Hintermannſchaft zeigte ein gutes
Deckungsſpiel, ſo daß die Wurfkanone Embach
auch nicht viel ausrichten konnte. Gut war das
Stellungsſpiel bei den Strafſtößen, ſo daß die
Verteidigungsmauer faſt alles abhielt. Die
Läuferreihe war fehlerlos in der Deckung und
unterſtützte außerdem ſchön den Sturm. Die
Stürmerreihe zeigte heute weſentlich beſſere
Leiſtungen als an den Vorſonntagen. Freund
bringt als Mittelſtümer Syſtem in den Laden.

Die Herrnsheimer
hatten ſich viel vorgenommen, jedoch zerſchellten
ihre Angriffe an der gutaufgelegten 98er Mann=
ſchaft
. Die Hintermannſchaft iſt hart, die Läu=
ferreihe
half zu viel im Sturm mit aus, ſo daß
die Stürmer zu einem engen Stellungsſpiel
kamen. Embach wurde von Merz gut bewacht,
auch Worms konnte nicht viel anbringen.
Zum Spielverlauf.
Die Herrnsheimer Parole hieß:
Zwei Punkte gewinnen. Mächtig
zogen ſie los. Jedoch können ſie nichts in das
Darmſtädter Tor werfen, da Weber gut in
Fahrt war. In der 5. Minute gibt Kaltenbach
einen Strafſtoß an Feick, und das 0:1 iſt fertig.
Embach ſchießt von Linksaußen aus zum 1:1
ein, jedoch gehen die Lilienträger durch Doppel=
händer
Kaltenbachs (Abgabe von Henß) erneut
in Führung. Henß ſchießt durch langen Ball
zum 1:3 ein. Erneut ſchießen Embach I und II
von Linksaußen aus 2 Treffer zum 3:3. Kurz
vor Halbzeit iſt es Eichhorn, der eine Abgabe
Freunds zum 3:4 Halbzeitſtand einwirft.
Die 2. Halbzeit beginnt mit einem Geden=
ken
an unſer Saargebiet.
Nun gehen die 98er durch Merz, der ſeinen
Gegner ſchön täuſcht, zur 3:5=Führung. Worms
verwandelt einen Strafſtoß zum 4:5, und nun
iſt es für die Herrnsheimer aus. Kaltenbach
gibt an den freigelaufenen Jungheim, es heißt
4:6. Feick gibt an Eichhorn zum 4:7. 10 Minu=
ten
ſind noch zu ſpielen. Torlos geht dieſe Zeit
herum. 1 Minute wird nachgeſpielt, und hier
erſt erzielt Embach durch Strafſtoß den 5. Treffer.
Die 98er haben den ſchweren Kampf ſiegreich
beſtanden Sie haben es fertig gebracht, den
Herrnsheimern die erſte Niederlage auf ihrem
Platz ſeit 4 Jahren beizubringen und den Darm=
ſtädter
Handball gut vertreten.
Pemüda.

Handball im Kreis Starkenburg

Bezirksklaſſe, Staffel 6: TV. Pfungſtadt
TV. Bickenbach (B. nicht angetreten); Viktoria
Griesheim TV. Heppenheim (abgeſetzt).
Staffel 7: TSG. Braunshardt Tgd. Sprend=
lingen
5:2 (4:1); Büttelborn Worfelden 6:2
(2:2); TV. Arheilgen Merck 2:2 (2:1).
Staffel 8: Groß=Umſtadt Reinheim 9:8 (4:3);
König Lengfeld 9:3 (3:0); Groß=Zimmern
Nieder=Ramſtadt 11:2 (3:2).
Kreisklaſſe T/1, Staffel 3: Vorwärts Lan=
gen
Egelsbach 10:5 (6:3); Polizei Reſ.
Dreieichenhain ausgefallen; Bensheim Auer=
bach
3:9 (1:5).
Kreisklaſſe II/1: Seeheim Nieder=Modau
7:1 (2:0); TV. Eberſtadt Cone, Gernsheim
2:1 (1:1); Stockſtadt Erfelden 3:5 (3:2);
Groß=Hauſen Germania Eberſtadt 0:5 (0:4).
Das geſtrige Teilprogramm brachte ſaftige
Ueberraſchungen. So brachte es Büttelborn
fertig, den Worfelder Gäſten ſeit einiger Zeit
die erſte Niederlage beizubringen, und, was
die Hauptſache iſt, die Gefahr des Abſtieges
ſcheint endgültig gebannt zu ſein. Im Oden=
wald
bezog der Tabellenführer Reinheim in
Groß=Umſtadt ſeine erſte Niederlage, die in=
folge
einer vorteilhaften Umſtellung der Platz=
elf
nicht überraſcht und leicht höher hätte aus=
fallen
können. Vorwärts Langen chlug
ſeinen Rivalen Egelsbach recht deutlich 10:5
und übernimmt die Tabellenführung. Irion
hütete das Tor wie einſt. Bensheim ließ
ſich im Nachbartreffen mit Auerbach ſehr ein=
deutig
mit 3:9 von den Gäſten aus dem
Rennen werfen Seeheims Sieg über Nieder=
Modau iſt höher ausgefallen, als jeweils an=
genommen
werden konnte. Zum Schluſſe ſei
das 5:0 der Eberſtädter Germanen in Groß=
Hauſen nicht vergeſſen.
Es ergibt ſich daher in den einzelnen
Staffeln folgende neue Lage:
Bezirksklaſſe, Staffel 6: TV. Pfungſtadt
kam billig zu 2 Punkten, da Bickenbach nicht
antrat und rückt auf den 4. Tabellenplatz vor
Bickenbach.
Staffel 7: Die Tabelle veranſchaulicht deut=
lich
die ſpannende Lage in der Spitzengruppe:

Spiele Tore Punkte Merck 70:53 13:5 Arheilgen 04 45:25 12:2 Braunshardt 56:30 12:4 TV. Arheilgen 43:34 12:6 Worſelden 45:45 8:10 Nauhe’m 54:50 7:9 Bütkel vorn 36:67 4:14 Tgd. Sprendlingen 29:74 0:18

Staffel 8: Reinheims erſte Niederlage durch
Groß=Umſtadt. Dadurch ſind Königs Chancen
etwas geſtiegen. Ein Blick in die Terminliſte
zeigt, daß Reinheim noch dreimal auswärts
ſpielen muß, darunter in König. Wir ſehen,
daß ſich die Lage im Odenwald wieder ver=
wickelt
geſtaltet hat bezüglich der Spitze. Da=
gegen
ſcheint der Letzte in Nieder=Ramſtadt feſt=
zuſtehen
. Es hat alſo die Freude des Neu=
lings
nicht lange gedauert. Man muß jedoch
berückſichtigen, daß die Elf durch Spieler=
weggang
ſtark geſchwächt wurde.
Kreisklaſſe T/1. Nur ein Spiel, das
Langener Treffen gegen Egelsbach, das den
Vorwärtsleuten die Tabellenführung brachte.
Der eine Punkt Vorſprung will aber noch
nichts heißen und die Lage bleibt nach wie
vor unklar. Staffel 3: Wenn es Auerbach
heute nochmals zu tun hätte! In Hahn und
Crumſtadt blieben 4 Punkte hängen. Bleibt
die Hoffnung, daß Birkenau bei ſeinen zwei
Auswärtsſpielen ſtraucheln könnte.
Kreisklaſſe II/1. In der ſehr ſtarken Spitzen=
gruppe
lichtet ſich eben das Feld. Germania
Eberſtadt hat einen Mitbewerber, Groß=Hauſen,
abgedrängt. Am nächſten Sonntag ſteigt das
Lokalderby mit dem Turnverein. Sollte ein
Sieg fallen, ſo darf man auf Grund dreier
Heimſpiele ſchon mit der Staffelmeiſterſchaft
rechnen. Dicht folgt ällerdings Erfelden das
die Chance hat, ſeine Niederlage im Heim=
ſpiel
gegen Germania zu anullieren und noch=
mals
zu ſpielen, falls es nur einen Punkt
hinter Eberſtadt bleibt.
TV. Arheilgen Merck Darmſtadi
2:2 12:1).
Vor großer Zuſchauerzahl fand dieſes für die
Tabellenführung ſo wichtige Spiel ſtatt. Leider
ließ der glatte Boden kein Treffen von Klaſſe
zu. Die Turner mußten ihren erkrankten Hüter
Schmidt durch Roß erſetzen, der ſich aber recht
wacker ſchlug. Nach 10 Min. hieß es bereits 2:0
für die Platzelf, und noch niemand ahnte, daß
dies die einzigen Tore bleiben ſollten. Rettig
war durch Spengler ſcharf bewacht, doch konnte
er einen ſeiner gefährlichen Strafwürfe ein=
ſchießen
, ſo daß die Partie bei der Pauſe 2:1
ſtand. In der zweiten Hälfte mußte. Weitzel
verletzt ausſcheiden. Braun hatte ſichtliches
Schußpech durch zwei Lattenwürfe. Bei einem
ſchnellen Durchbruch konnte Buß die Partie auf
2:2 ſtellen, und dabei blieb es. Ein Frankfurter

Schiedsrichter pfiff wohl ſehr genau, doch fan=
den
ſeine vielen Doppelfang=Entſcheidungen nicht
das Verſtändnis der Zuſchauer.
T5G. Braunshardt Tgde. Sprend=
lingen
5:2 (4:1).
Trotz der Glätte des Bodens befleißigten ſich
beide Parteien, ein anſtändiges Spiel hinzu=
legen
. Die Platzelf, immer noch mit 2 Erſatz=
leuten
, hatte während der ganzen Hälfte mehr
vom Spiel, wie das Pauſenergebnis mit 4:1
deutlich ausdrückt. Ueberraſchend machten dann
die Gäſte mehr Dampf. Die Partie wurde
gleichwertig und zeitweiſe war ſogar ein Vor=
teil
der Sprendlinger unverkennbar. Doch die
Platzelf war auf der Hut, ſo daß die Gäſte ihren
Vorteil nicht in Toren ausdrücken konnten. Jede
Partei erzielte lediglich noch einen Treffer. Da=
mit
klang ein hochanſtändiges Spiel aus, an
deſſen gutem Gelingen der Schiedsrichter, Ave=
marie
=Tſchft. Griesheim, ſeinen vollen Teil hatte.
TV. Groß=Zimmern TV. Nieder=
Ramſtadk 11:2 (3:2).
Mit dieſem hohen Siege Groß=Zimmerns hatte
ſicherlich niemand gerechnet. Es ging um die
Vermeidung des letzten Tabellenplatzes. Dem=
entſprechend
ſetzten ſich die Parteien ein. Zu=
nächſt
führte die Platzelf 2:0. Den Gäſten ge=
lang
der Ausgleich. Kurz vor der Pauſe holte
ſich G.=3. 3:2 die Führung zurück. Die zweite
Spielhälfte ſollte eine überraſchende Wendung
nehmen. Die Platzelf erhöhte gleich auf 6:2.
Damit fielen die Gäſte auseinander, ſo daß
G.=3. 11:2 ſiegen konnte. SR. Nau=Büttelborn
war gegenüber den Gäſten reichlich nachſichtig.
Dieſe überboten ſchließlich ihre Reklamiererei,
als ſie merkten, daß Nau niemand hinausſtellte.
Nau ſpielte das Treffen zu Ende, ohne ſich um
die Anwürfe zu kümmern, und Groß=Zimmern
ſah ſtillſchweigend zu, denn die Partie war ja
gewonnen.
StockſtadtErfelden 3:5 (3:2).
Das vereiſte Spielfeld behinderte die Par=
teien
ſehr. Die Gäſte gingen zunächſt in Füh=
rung
0:2. Dann drehte Stockſtadt auf und riß
vermittels beſſeren Spielens mit 3:2 die Füh=
rung
an ſich. Pauſe. SR. Müller=Darmſtadt
trug den glatten Platzverhältniſſen zu wenig
Rechnung und ſtellte beim unvermeidlichen Zu=
ſammenprallen
2 Stockſtädter vom Spielfeld.
Hierdurch geſchwächt, konnte die Platzelf den
Sieg nicht mehr halten und unterlag dann 3:5.
Zu erwähnen ſei noch, daß ſich Stockſtadts Hüter
glänzend geſchlagen hat.
Groß=HauſenGermania Eberſtadt 0:5 (0:4).
Zum Kampfe um die Tabellenführung fuhren
die Eberſtädter Germanen nach Groß=Hauſen.
Für ſie galt nicht die Frage: Werden wir auch
weiter ungeſchlagen bleiben?, ſondern der Wille
zum Sieg beſeelte die geſamte Elf. Sie ließ
ſich daher auch nichts vormachen, ſondern legte
bis zur Pauſe vier Tore vor, während die Ab=
wehr
alle Angriffe der Platzelf zunichte machte.
Später wurde G.=H. härter, ein Spieler bekam
Platzverweis. Demzufolge ſpielten die Gäſte
verhalten und begnügten ſich mit einem weite=
ren
Tor zum eindrucksvollen 0:5.
Schlußrennen der Halle Münſterland.
Zims/Küſter, Ueberraſchungsſieger.
Die Halle Münſterland in Münſter i. W. ſchloß
bereits am zweiten Januarſonntag mit einem
Vierſtunden=Mannſchaftsrennen die Radſaiſon.
Das von zehn Paaren beſtrittene Rennen ver=
lief
überaus jagdenreich. Nach zwei Stunden
Fahrzeit gab es einen Maſſenſturz, ſo daß das
Rennen für faſt eine halbe Stunde neutraliſiert
werden mußte. Die Fahrer von der Heyden,
Heienrath, Danholt und Sagurna kamen dabei
ſo unglücklich zu Fall, daß ſie aufgeben mußten.
Ueberraſchungsſieger wurden die Kölner Zims
Küſter, die dem Feld drei Runden Vorſprung
abgewinnen konnten. Insgeſamt wurden 164,8
Kilometer zurückgelegt.
Die Amateure beſtritten ein Mannſchafts=
Omnium, beſtehend aus Fliegerläufen, einem
50=Runden=Punktefahren, einem 1000=Meter= Re=
kordfahren
, einem Rundenzeitfahren und einem
Einſtunden=Mannſchaftsrennen. In den Sprin=
terkämpfen
ſiegte der Deutſche Meiſter Toni
Merkens=Köln, der auch mit 9,8 Sek. einen
neuen Bahnrekord aufſtellen konnte. Im 1000=
Meter=Rekordfahren mit ſtehendem Start erzielte
der Kölner Klöckner mit 1:14,3 die beſte Zeit.
Im Rundenzeitfahren blieb Merkens vor Haſ=
ſelberg
ſiegreich. Das 50=Runden=Punktefahren
gewann Gabriel.
Mokorſpork.
Von der Memel an die Saar. Eine auto=
ſportliche
Spitzenleiſtung vollbrachte der bekannte
Berliner Langſtreckenfahrer Julius von
Krohn auf einem 2=L.=Opel=Wagen mit einer
winterlichen Quer=durch=Deutſchland=Fahrt.
Im tiefſten oſtpreußiſchen Winter, bei 16 Grad
Kälte, ſtartete er am Freitag in Tilſit (Memel),
um ſeinen NSKK.=Kameraden Vohmann, einen
Saarländer, zur Abſtimmung nach Saarbrücken
zu bringen. Nach einer offiziell beſtätigten 20 Non=Stop=Fahrt in Schnee und Eis
über Königsberg, durch den polniſchen Korri=
dor
, über Elbing Küſtrin Berlin Wei=
mar
Frankfurt a. M. Kaiſerslautern er=
reichten
die beiden Kameraden am Samstag,
frühmorgens 3,50 Uhr, wohlbehalten Saar=
brücken
. 1480 Kilometer in 20 Stunden 20 Mi=
nuten
! Das bedeutet einen Reiſedurchſchnitt von
72,8 Kilometer pro Stunde. Krohn war um
3 Std. 40 Min. ſchneller als der ſchnellſte D=Zug!
Autofahrten auch im Winter möglich das
hat dieſe Fahrt erneut bewieſen!

Montag, 14. Januar 1935

Neues Abkommen
über den Skark von Soldalen und
die Milikärſporivereine.
Der Reichsſportführer macht amtlich bekann
Beſondere Umſtände veranlaßten mich, mit de
Chef der Heeresleitung ein Abkommen über
Startberechtigung von Soldaten bei We
kämpfen außerhalb des Heeres und über
Militärſportvereine zu ſchließen.
Der Text des geſchloſſenen Abkommens
den folgenden Wortlaut:
I. Militärſportvereine:
1. Militärſportvereinen dürfen nur akti
Soldaten, Beamte, Angeſtellte und Arbeiter 4
Wehrmacht angehören. Zum Januar 1935 m
den die Wehrkreiskommandos, Inſpektion
Kavallerie und Inſpektion der Kraftfahrtruppe
a) welche Militärſportvereine beſtehen, b) u
welchen Truppenteilen bzw. Einheiten die Mi
tärſportvereine gebildet werden, c) welche Spo
arten in den beſtehenden Militärſportvereir
betrieben werden, d) welchen Turn= oder Spo
verbänden die Militärſportvereine angeſchloſ
ſind, e) ob Teilnahme der Militärſportvere
an Serien=Pflichtſpielen erfolgt.
2. Militärſportvereine müſſen die Bezei
nung Militärſportverein führen.
II. Startberechtigung von Soldaten:
1. Soldaten als ſolche dürf
grundſätzlich ſtarten: a) als Einzelwe
kämpfer bei allen für Vereine des Reichsbun W.
für Leibesübungen offenen Einzelwettkämpf
b) als Mannſchaft ihres Truppenteils bei al
für Vereine und größere, Verbände des Rei/ Alle
bundes für Leibesübungen offenen einmalie’
Mannſchaftswettkämpfen nach Vereinbarung
dem Veranſtalter der ſportlichen Wettkäm=
Jeweilige Abmachungen hinſichtlich der Einh
der die Mannſchaft entnommen wird, ſind da Fnau
erforderlich, um die Leiſtungsſtärke der Ma,
ſchaft des Truppenteils in Einklang zu brin ſhens 8
mit der Leiſtungsſtärke der Vereins= uſw. Ma
ſchaften.
2. Soldaten als Angehörige v
Militärſportvereinen dürfen bei al
ſportlichen Wettkämpfen einſchließlich Seri
Pflichtſpielen für ihren Militärſportver
ſtarten, ohne den von den Fachämtern für 4
besübungen feſtgelegten Sperrzeiten unterw
fen zu ſein. Grundſätzlich müſſen jedoch die
den Fachämtern für Leibesübungen vorgeſch
benen Uebertrittsbeſtimmungen erfüllt ſein.
Dieſe Regelung gilt nicht für die Teilnak
an Serien=Pflichtſpielen des Deutſchen Fußb
Bundes. Für Soldaten, die von Zivilſportr
einen zu Militärſportvereinen übertreten
für ihren Militärſportverein an Serien=Pfli
ſpielen des Deutſchen Fußball=Bundes teiln
men ſollen, werden die Sperrzeiten des De
ſchen Fußball=Bundes um die Hälfte gekürzt.
3. Soldaten als Mitgliedervo
Zivilſportvereinen können mit. Gene
migung ihrer Diſziplinarvorgeſetzten weiterl
für ihren bisherigen Zivilſportverein ſtart
wenn die dienſtlichen Verhältniſſe es erlaub
Dabei iſt weitgehend zu berückſichtigen, daß
Intereſſe des deutſchen Sportes durch den Uel
tritt von einzelnen Spitzenkönnern in Milit
ſportvereine nicht unausfüllbare Lücken in zi.
Vereinsmannſchaften geriſſen werden.
III. Startberechtigung ausgeſchiedener Soldat
Ausgeſchiedene Soldaten ſind für ihren al h
Zivilſportverein ohne Sperrzeiten ſtartber die
tigt, ſobald die von den Fachämtern für Leil
übungen vorgeſchriebenen Uebertrittsbeſt
mungen erfüllt ſind.
J. V.: gez. Breitmeye

Vorbereikungen der Poliz
für 1936.
Der Befehlshaber der Deutſchen Poll
General der Landespolizei Daluege, empfi
in einem Erlaß den Offizieren der Pol
die perſönliche ſportliche Betätigung in
außer Dienſt, vor allem die Mitwirkung
Mannſchafts=Wettkämpfen. Weiterhin be
ſich General Daluege in dem Erlaß mit
Vorbereitungen der Polizei im Hinblick
die Olympiſchen Spiele 1936: Der Führer
Reichskanzler hat wiederholt auf die Bedeut
der Olympiſchen Spiele 1936 hingewieſen.
Vorbereitungen für dieſe Wettkämpfe ſte
heute im Vordergrunde aller ſportlichen
beit. Bei dem guten Menſchenmaterial
Polizei iſt es ſelbſtverſtändlich, daß ſich ge=
in
ihren Reihen eine beträchtliche Zahl
ſichtsreicher Bewerber für die Olympiſ
Spiele befinden. Wenn auf der einen &
die Polizei hierauf ſtolz ſein kann, ſo 1
nimmt ſie auf der anderen Seite gleichz
eine große Verpflichtung dem geſamten A
gegenüber, Deutſchlands Kämpferreihen
den ſportlichen Wettſtreit der Nationen
Welt mit allen Miteln und nach beſtem
nen zu ſtärken. Ich begrüße daher jede die
liche und außerdienſtliche Unt
ſtützung der für 1936 geeignet erſcheinet
Polizei=Wettkämpfer. In ganz beſonde
Maße haben ſich ſelbſtverſtändlich die St
offiziere für die Ausbildung der Pol
Olympia=Anwärter einzuſetzen und ihnen
Rat und Tat zur Seite zu ſtehen.
Deutſche Hochſchulmeiſterſchafter
in Marburg.
Die Univerſität Marburg wurde von
Deutſchen Studentenſchaft mit der Durchführ
der Meiſterſchaften ſämtlicher deutſcher Hoch
len im Boxen, Fechten und Geräteturnen be!
tragt. Mit den Vorbereitungen der Meiſter!
ten, die am 26. und 27. Januar 1935 in 2
burg ſtattfinden werden, iſt bereits begor
worden.

[ ][  ][ ]

D

Aus der NSDAP.
ſernahme der Adolf=Hitler=Spende in den Geſchäftsbereich
Reichsſchatzmeiſters der NSDAP.
Der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP. veröffentlicht folgende
rdnung: Im Einvernehmen mit dem Chef des Stabes der SA.
NSDAP. Viktor Lutze übernehr

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 14 Seite 7

zu richten an: NSDAP., Reichsleitung, Für=
eamt
, München, Barer=Straße 7. Die Leitung des Furſorge=
es
bleibt in Händen des Pg. Oberführer Fürholzer,
München, den 11. Januar 1935.
(gez.) Schwarz.
Sgruppe Darmſtadt Gutenberg.
Betr.: Sitzung der Politiſchen Leiter. Die für
ntag, den 14. d. M., angeſetzte Sitzung im Reſtaurant Katzen=
muß
auf Donnerstag, den 18. Januar 1935, verlegt werden.
dieſem Tage müſſen zu dieſer Sitzung die Leiter ſämtlicher Un=
liederungen
(NSBO., DAF. NS.=Hago. NS.=Frauenſchaft,
KOV.) anweſend ſein. Vollzähliges Erſcheinen iſt unbedingt
rderlich. Antreten pünktlich um 20 Uhr, Ecke Schlageter= und
nichſteiner Straße, im Dienſtanzug.
jung! Hilfskaſſe!
Betr. Verlegung der Ausgabeſtelle. Ab 15. d.
findet die Ausgabe der Hilfskaſſen=Marken in der Geſchäfts=
e
. Riegerplatz 8, ſtatt. Die Ausgabezeit der Marken iſt wie
der auf Dienstag und Freitag, in der Zeit von 18.30 bis 20.00
feſtgeſetzt. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die an=
benen
Dienſtſtunden einzuhalten ſind. Ausnahmen werden
e gemacht.
für Volkswohlfahrt, Ortsgr. Gutenberg. Heinheimer Str. 53.
Die Ausgabe der Kohlengutſcheine erfolgt am Mon=
den
14. Januar, für die Zellen 15. und am Dienstag, den
Januar, für die Zellen 610, jeweils nachmittags von 15 bis
Ihr.
Frauenſchaft, Mütterſchulung.
Donnerstag, den 17. Januar, abends 8 Uhr, beginnt der
tterſchulungskurſus für Säuglingspflege bei Fräulein Block,
eſchule, Friedrichsſtraße 4.
Frauenſchaft, Ortsgruppe Steinberg 1 und Mitte 9.
Der nächſte Frauenſchaftsabend iſt am Mittwoch, den
Januar, abends 8 Uhr, im Bürgerhof, Eliſabethenſtraße.
Frauenſchaft, Ortsgruppe Schloßgarten 6.
Nächſter Frauenſchaftsabend am Montag, 14. Jan.,
ids 8 Uhr, in der Brauerei Fay. Alexanderſtraße.
NS. Frauenſchaft, Ortsgruppe Maintor 4.
Der Frauenſchaftsabend, iſt am Montag, 14. Jan.,
ids 8 Uhr, in der Gaſtſtätte Gutenberg",

ſunker Abend der NSG. Kraft durch Freude‟
zugunſten der Winkerhilfe.
er Bunte Abend, den die NSG. Kraft durch Freude‟
rn zugunſten des Winterhilfswerks im Saalbau veranſtal=
bot
wieder einmal ein ſehr reiches und gut ausgewähltes
gramm, bei dem beſtimmt jeder der zahlreichen Beſucher
is nach ſeinem Geſchmack finden konnte. Kein Wunder alſo,
die Anweſenden, unter denen man auch Staatsminiſter
ng, den Gaubeauftragten des Winterhilfswerks, Bürgermei=
Haug, den Kreisbeauftragten des WHW., Kreisamtsleiter
nſel, und den Kreiswart der NSG. Kraft durch Freude
Malcomes ſah, mit ſichtlichem Vergnügen den Darbie=
en
folgten, die von Heinz Weihmann (Heſſiſches Landes=
ter
) ſehr witzig angeſagt wurden. Zu Beginn des erſten Tei=
des
Programms, der als Ganzes einen ernſteren Anſtrich
erinnerte Heinz Weihmann an die Bedeutung der Stunde,
pir am Vorabend ſo bedeutſamer und ſchwerwiegender Er=
iſſe
, am Vorabend der Saarabſtimmung, ſtehen. Dem ſtarken
unerſchütterlichen Glauben an das deutſche Volkstum an der
r gab das Gedicht Der Rieſe Ausdruck, das Heinz Weih=
n
dann mit echter Begeiſterung vortrug,
Der Muſikzug der Standarte 115 unter Leitung von Muſik=
ihrer
Willy Schlupp gab dem Abend den muſikaliſchen
akt, zunächſt mit ein paar zündenden Märſchen, dann mit
ertüren von Mozart und Weber. Es war ſchade, daß von
n exakt und ausdrucksvoll geſpielten Darbietungen manche
heit in der Unruhe, die teilweiſe im Saal herrſchte, unter=
n
mußte. Im weiteren Verlauf des Abends hörten wir dann
eine Fantaſie in der die ſchönſten und bekannteſten Melo=
aus
dem Tannhäuſer uns begegneten, und dann, ſehr
ingvoll und einſchmeichelnd, die Ouvertüre zur Fleder=
S‟ Die letztere gehörte ſchon dem heiteren Teil des Abends
vorher aber gab’s noch ein paar ganz erleſene Genüſſe: Lea
tti und Hermann Schmidt=Berikoven vom Heſſi=
Landestheater ſangen aus Puccini= und Verdi=Opern. Herr
tidt=Berikoven hatte die bekannte Arie Wie eiskalt iſt dies
dchen aus Bohäme gewählt und rief mit dem ſehr zarten
beſeelten Vortrag der Arie und ſeinem weichen Piano lang=
iltenden
Beifall hervor. Dann kam Lea Piltti mit der
a=Arie aus Rigoletto, deren Koloraturen glockenklar und
erklangen und ihre Wirkung auf die Zuhörer nicht ver=
en
! Der Beifall für die Künſtlerin ſteigerte ſich dann noch
dem ſpäter geſungenen Frühlingsſtimmen=Walzer, den wir
er wieder ſehr gern von Frau Piltti hören. Sehr fein kommt
leichte Beſchwingtheit der Melodie bei der beweglichen und
ulationsfähigen Stimme der Künſtlerin heraus. Auch Her=
n
Schmidt=Berikoven brachte im zweiten Teil leichtere Muſik;
temperamentvollen Vortrag des Auftrittsliedes aus dem
eunerbaron folgte ein echter Wiener Walzer. In beiden
dietungen kam die ſtrahlende und dabei immer weiche Stimme
Künſtlers voll zur Geltung. Als dritten Gaſt vom Lan=
heater
hörten wir dann Käthe Gothe, die zweimal ſchwere
orderungen an die Lachmuskeln der Zuhörer ſtellte mit ihren
humorvollen Vorträgen. Eine urkomiſche Mimik unterſtützte
Wirkung ihrer Worte ſo wirkſam, daß Beifall und Lachen
nicht enden wollten!
Ein Vergnügen, ganz anderer Art bereitete dann Aenne
ellhaas den Zuſchauern mit ihren Tänzen, einem ſehr
ichen Spitzentanz (Menuett von Boccherini) und einem tem=
mentvollen
Krakoviak, die beide mit großer Beweglichkeit
Grazie getanzt wurden und ſichtlich Gefallen fanden, wie
a der Anſage ſchon prophezeit war!
der unermüdliche Begleiter aller dieſer Künſtler war Kapell=
ter
E. G. Welcke, der alle Darbietungen am Flügel mit
erheit und feiner Anpaſſung unterſtützte.
Zum Schluß behauptete die Kapelle Schlupp das Feld:
einem abſchließenden Marſch gab es Tanzmuſik, die nicht
iger freudig aufgenommen wurde als alle vorangegangenen
dietungen.

Die deutſcheArbeitsfront

Bolkshochſchule, Achlung!
KPW. Am Mittwoch, den 16. Januar 1935, findet die Eröff=
nung
des neuen Semeſters der Volksbildungsſtätte Darmſtadt in
feierlichem Rahmen ſtatt. Das Quartett Schnurrbuſch ſorgt
für die künſtleriſche Ausgeſtaltung des Abends. Der Gauſchulungs=
walter
der Deutſchen Arbeitsfront, Parteigenoſſe Dommer,
wird zunächſt Grundſätzliches zu den Volksgenoſſen ſprechen. An=
ſchließend
gibt der Leiter der Volksbildungsſtätte Darmſtadt, Pg.
Dr. Heldmann, nähere Aufklärung über Art, Sinn und Ar=
beitsweiſe
der einzelnen Lehrgänge. Dieſe Veranſtaltung findet
ſtatt um 20.30 Uhr im Feſtſaal des Realgymnaſiums.
Der Eintritt iſt frei!
Verſäumen Sie auch nicht ſich baldigſt für die einzelnen Kurſe
anzumelden! Nähers über die Kurſe und Teilnahmebedingungen
können Sie aus den öffentlichen Anſchlägen und aus den Anſchlä=
gen
in den Betrieben erſehen. Die Geſchäftsſtelle des Volksbil=
dungswerkes
. Neckarſtraße 3, erteilt in den Sprechſtunden von 11
bis 13 und 16 bis 19 Uhr. jederzeit gerne Auskunft. Die Kurſe
ſelbſt beginnen am Montag, den 21. Januar 1935.
Vergeſſen Sie nicht die Veranſtaltung am nächſten Mittwoch!!
Halten Sie ſich dieſen Abend frei!!!
Aufbau und Leiſtung der Angeſtellkenverſicherung.
Die Reichsberufsgruppen der Angeſtellten in der DAF., Orts=
gruppe
Darmſtadt, hatten ihre Mitglieder zu einem Vortrag über
Den Aufbau und die Leiſtungen der Angeſtelltenverſicherung in
den Fürſtenſaal eingeladen. Vortragender des Abends war der
langjährige Vertrauensmann der Angeſtelltenverſicherung, Be=
rufskamerad
Helmſtädter, Darmſtadt. Klar und deutlich
ſtellte er alle diejenigen Punkte heraus, die die Verſicherten am
meiſten intereſſieren, wie Verſicherungspflicht, Entgelt, Freiwil=
lige
Verſicherung. Anwartſchaft Wartezeit. Ruhensvorſchriften,
Beiträge und Beitragsklaſſen, Beitragsüberwachung uſw. A=
die
Beſtimmungen über die Wanderverſicherung wurden
eingehend erläutert. Insbeſondere aber verbreitete ſich der Vor=
tragende
über die Leiſtungen der Verſicherung, wobei die Vor=
ſchriften
über das Ruhegeld, die Hinterbliebenenrenten, Beitrags=
erſtattungen
an weibliche Verſicherte und die Geſundheitsfürſorge
(Heilverfahren) ganz beſonders behandelt wurden. Ferner ſprach
der Redner über die Vermögenslage der Verſicherung, die als gut
zu bezeichnen iſt. Schließlich wurde erläutert, wie ſich die Renten im
einzelnen zuſammenſetzen und welche Durchſchnittsrenten heute ge=
währt
werden. Zum Schluſſe machte der Redner darauf aufmerk=

ſam. daß mit Wirkung vom 1. 1. 35 ab die Vertrauens=
männer
in der Angeſtelltenverſicherung in Wegfall gekommen
ſeien, und daß demzufolge die Auskunftserteilung auf die Rechts=
beratungsſtellen
der Deutſchen Arbeitsfront übergegangen ſei.
Die Ausführungen des Vortragenden wurden mit Beifall
aufgenommen. Nach einem Schlußwort des Unterbezirksleiters,
Pg. Heilmann, der auch dem Redner den Dank der verſam=
melten
Mitglieder für ſeine Ausführungen ausſprach, wurde der
Vortragsabend mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer
geſchloſſen.
Deutſche Arbeitsfront,
Berufsgruppenamt, Ortsgruppe Darmſtadt.
Gruppe der leitenden Angeſtellten.
Grenzgebiete des kaufmänniſchen Wiſſens.
Der Leiter der Gruppe der leitenden Angeſtellten, Berufs=
kamerad
von Duhn, hielt einen Vortrag über Grenzgebiete
des kaufmänniſchen Wiſſens
Nach einleitenden Worten des Leiters des Vortragsabends,
Berufskamerad Griebel, über die Bedeutung der Berufsaus=
bildung
, erläuterte zunächſt der Vortragende an einer Reihe von
Beiſpielen den Begriff Grenzgebiete und ſetzte dann weiter aus=
einander
, daß heute jeder Beruf ſeine Grenzgebiete habe. Beſon=
ders
zahlreich ſeien dieſe beim Kaufmann. In weiteren Ausfüh=
rungen
wurde dann auf die einzelnen Grenzgebiete und ihre Be=
deutung
eingegangen und beſonders auf die Arbeit hingewieſen,
die von der Deutſchen Arbeitsfront geleiſtet wird, um ihren Mit=
gliedern
eine Ausbildung und Fortbildung auf dieſen Gebieten zu
verſchaffen. Die Deutſche Arbeitsfront laſſe ſich dabei von dem
Grundſatz leiten, daß im neuen Staat jeder einzelne die größte
mögliche Leiſtung hervorzubringen habe, im Intereſſe des Volks=
ganzen
, das nur ſo zu der Blüte gebracht werden könne, die der
Führer beabſichtigt. Wer durch eigenes Verſchulden, infolge
mangelhafter Berufskenntniſſe zurückbleiben muß, belaſtet die Be=
rufsgemeinſchaft
und entzieht ſeine Kraft dem Volksganzen.
Pg. Heilmann unterſtrich im Anſchluß daran in beher=
zigenswerten
Worten einerſeits die Pflicht aller ſchaffenden
Volksgenoſſen, von dem, was die Deutſche Arbeitsfront ihnen an
Belehrungsmöglichkeiten bietet, reichlich Gebrauch zu machen und
wies gleichzeitig auf die Verpflichtung der Betriebsführer hin,
nicht nur ihre Gefolgſchaftsmitglieder zur Teilnahme an dieſer
Arbeit anzuhalten, ſondern auch ſelbſt an derſelben teilzunehmen.
Mit einem durch den Leiter des Vortragsabends ausgebrach=
ten
Sieg Heil auf den Führer und Volkskanzler Adolf Hitler
war derſelbe beendet.

Reichsſtand des deutſchen Handwerks.
Elektro=Innung für Stadt und Kreis Darmſtadt.
Fachtheoretiſche Ausbildungskurſe im Elektro=Handwerk für die
Provinz Starkenburg.
Die diesjährigen Vorbereitungskurſe für Elektromeiſter, ſo=
wie
für Elektro=Inſtallateure, Elektro=Maſchinenbauer= und Radio=
mechaniker
=Geſellen werden mit Genehmigung der Handwerks=
kammer
in Gemeinſchaft mit der DAF.. Reichsbetriebsgemein=
ſchaft
18 Handwerk, abgehalten. Dieſer Kurſus bezweckt, ſtreb=
ſamen
Gehilfen eine praktiſche und theoretiſche Weiterbildung
und die Vorbereitung auf die Meiſterprüfung zu vermitteln, ſo=
wie
Handwerksmeiſtern die Möglichkeit zur praktiſchen und theo=
retiſchen
Vervollkommnung zu geben. Auch iſt den im vorigen
Jahre geprüften Geſellen, die ihre Prüfung nur mit Beſtanden
abgelegt haben, ein nochmaliger Beſuch dieſes Kurſus zu empfeh=
len
, um in ihrem Fortkommen nicht gehindert zu werden. Die
Kurſe beginnen Mitte Januar und koſten entſprechend den von
der Handwerkskammer feſtgeſetzten Richtlinien für die Meiſter=
prüfung
pro Teilnehmer 25 RM., für die Geſellenprüfung 6 RM.
Anmeldungen können bis zum 20. Januar 1935 unter Vorlage
von Zeugnisabſchriften bzw. Geſellenbrief an den Obermeiſter
Georg Keil, Darmſtadt Schulſtraße 9, gerichtet werden.

Reichsluftſchuhbund, Orlsgruppe Darmſtadi.
Wochendienſtplan.
Untergruppe IIa (U. Gr.F. Mühlum): Mittwoch den 16. 1.
1935. abends 20 Uhr, in Schuls Felſenkeller. Dieburgerſtr. 85.
Blockwarte=Verſammlung. Sämtliche Blockwarte und deren
Stellvertreter der U.Gr. IIa haben zu erſcheinen.
Untergruppe IIb (U.Gr.F. Jung); Dienstag den 15. 1. 1935.
abends 20 Uhr, Stiftsſtr. 45: Blockwarte=Verſammlung. Sämt=
liche
Blockwarte und deren Stellvertreter der U.Gr. IIb haben
zu erſcheinen.
Untergruppe IV (U.Gr.F. Britz): Montag, den 14. 1. 1935,
abends 20,15 Uhr. bei Kam Bauer, Schwanenſtr. 61: Block=
warte
=Verſammlung. Sämtliche Blockwarte und deren Stell=
vertreter
der Untergruppe IV haben zu erſcheinen.
Mittwoch den 16. 1. 1935 abends 20,15 Uhr im Saalbau
Koller; Luftſchutzhauswarte=Verſammlung der Blocks Klein,
Braun und Koller.
Freitag, den 18. 1. 1935 abends 20.15 Uhr, bei Kam.
Baltes, Liebfrauenſtr. 37: Luftſchutzhauswarte=Verſammlung
des Blocks Nees.
Sämtliche Verſammlungen ſind für die Blockwarte und Luftſchutz=
hauswarte
Dienſt, zu dem pünktlich anzutreten iſt. Im Falle
einer Verhinderung iſt dem Untergruppenführer bzw. dem Block=
wart
rechtzeitig unter Angabe der Gründe Mitteilung zu machen.
(gez.) Dr. Scriba, Adjutant,

Alt=Darmſtadt=Verein. Am nächſten Donnerstag dem

17. d. M. abends 8.15 Uhr, ſpricht im Fürſtenſaal Herr Dr. H.
Diehl über Unſere Heimat zur Eiszeit Unſere

Ueberreichung der Fronkkämpfer=Ehrenkreuze
in Arheilgen.
Dg. Arheilgen, 13. Jan. Im Schwanenſaale veranſtaltete der
Krieger= und Militärverein geſtern abend einen
Kameradſchaftsabend, zu dem ſich die Mitglieder mit
ihren Angehörigen zahlreich eingefunden hatten. Der Reinertrag
der Veranſtaltung war für das Winterhilfswerk beſtimmt.
Einleitend ſpielte die Kapelle der Standarte 143, die für die ver=
hinderte
Polizeikapelle eingeſprungen war, einige flotte Muſik=
ſtücke
. Nach kurzen Begrüßungsworten knüpfte Vereinsführer
Beigeordneter Zeidler an das gemeinſam geſungene Saarlied
an und ſprach in beredten Worten über die nach 15 langen Jah=
ren
vor der Türe ſtehende Heimkehr des Saargebiets.
Den durch den Geſangverein Liederzweig vorzüglich wieder=
gegebenen
Chören Deutſchland, heil’ger Name von Baußnern
und Mahnung von Heinrichs folgten weitere Muſikvorträge der
Kapelle. Im Mittelpunkt des Akends ſtand die feierliche Ueber=
reichung
der Ehrenzeichen für Frontkämpfer und
Kriegsteilnehmer, ſoweit ſie nicht ſchon verausgabt
waren. Beigeordneter Zeidler hob bei der Ueberreichung her=
vor
, daß es nicht darum zu tun ſei, einen neuen Orden zu tragen,
ſondern die Ehrenkreuze ſollten ein Dank des Vaterlandes ſein
für die, die in den langen Kriegsjahren viel geopfert und unſer
Vaterland von den Schrecken des Krieges freigehalten haben. Wir
wollen keinen neuen Krieg, ſondern den Frieden, der nur durch
die Einigkeit des Volkes gewährleiſtet wird. Und hierfür iſt uns
der Führer, der den Krieg und ſeine Schrecken miterlebt hat, Ga=
rant
. Der Redner ſchloß mit einem ehrenvollen Gedenken an den
verſchiedenen Reichspräſidenten Generalfeldmarſchall von Hinden=
burg
und dem begeiſtert aufgenommenen Sieg=Heil auf den Füh=
rer
und Volkskanzler Adolf Hitler. Nach weiteren Muſikvorträgen
nahm der Vereinsführer die Ehrung zweier verdienter Mitglie=
der
des Kriegervereins vor. Kamerad Ludwig Appel, der lei=
der
nicht anweſend war, gehört dem Verein 40 Jahre an. Dem
Kameraden Ernſt Fornoff, der auf eine 30jährige treue Tätig=
keit
im Vorſtand zurückblicken kann, wurde im Namen des Bun=
desführers
des Reichskriegerbundes Kyffhäuſer ein Bildnis des
Schirmherrn des Bundes, des verblichenen Reichspräſidenten von
Hindenhurg, nebſt Urkunde überreicht. Nach kurzer Pauſe zeigte
Herr Bacceſino‟=Darmſtadt als Zauberkünſtler, eine Folge
von verblüffenden Kabinettſtücken, die ſtarken Beifall fanden,
Der weitere Verlauf brachte muſikaliſche Darbietungen, Geſangs=
vorträge
u. a. m. Später ſpielte die Kapelle zum Tanze auf, dem
eifrigſt gehuldigt wurde. Die Loſe einer reichhaltigen Tombola
ſchöner Gebrauchsgegenſtände, deren Ertrag ebenfalls dem Win=
terhilfswerk
zugute kam, fanden guten Abſatz. So nahm auch
dieſer Kameradſchaftsabend einen harmoniſchen Verlauf.

Mitglieder und Freunde des Vereins werden auf dieſen Vortrag
nochmals aufmerkſam gemacht, beſondere Einladungen ergehen
nicht mehr.

Was die Lichkſpieltheater bringen.

Das Union=Theater zeigt das Filmwerk Regine, mit
Luiſe Ullrich, Adolf Wohlbrück und Olga Tſchechowa.
Die Helia=Lichtſpiele ſchenken Ihnen 2 Stunden befreiendes
Lachen in Der Herr ohne Wohnung mit Paul Hörbiger,
Hermann Thimig, Adele Sandrock, Leo Slezak, Hilde von Stolz,
Karin Epans und Hanna Waag.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den Kriminalfilm Rom=
Expreß mit Conrad Veidt in der Hauptrolle,
Belida zeigt. Schloß im Süden mit Liane Haid, Victor
de Kova, Paul Kemp.

Vorherſage bis Montag abend: Meiſt bewölkt und einzelne Nieder=
ſchläge
, in den Niederungen teilweiſe ſchon in Regen über=
gehend
, Temperaturen um 0 Grad, aber langſam noch an=
ſteigend
.
Witterungsausſichten für Dienstag: Zunächſt mildes Wetter mik
Regenfällen wahrſcheinlich.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr C. H, Quetſch; für den Sport; Karl Böhmann;
für Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild u. Wort; Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen; Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. XII. 34. 22153, Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Nheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Nedaktion= Vormittags 191 Uhr nachmittags 67 Uhr.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.

Unſer liebes, treuſorgendes Mütterchen,
unſere gute Oma
Frau Anna Becker Wwe.
geb. Kreckler
iſt geſtern abend ſanft entſchlafen.
In tiefem Schmerz:
Familie K. Grohe
Frieda Becher.
Darmſtadt, Beckerſtr. 26, den 13, Jan. 1935,
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 15. Januar,
nachm. 2.30 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt. (

Nochbesserrasieren?
Dann probieren Sie
Müller’s Weiße Turm-Klinge

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die inre Kräfte schwinden fühlen,
werd. wieder jung u lebensfrohdurch
1d. bewährte,Sexursan‟Lebenskraft
u. Lebensfreude kehren wied Prosp.
diskr durch d. Sexursan-Vertrieb,
Bad Reichenhall 415 INch40r

Haarausfall?
Kopfſchuppen, zu dünnes Haar?
Dann ſtets
Drya=Lauo
Brenneſſel=Haarwaſſer
Naturechter Auszug aus der Brenn=
neſſelpflanze
. Warum gerade dies?
Weil es tatſächlich viele Haar=
wuchserfolge
erzielte. Flaſche 1,75
Tund 2,95 RM. im Reformhaus
Braunwarin
Darmſtadt, Ernſt=Ludwigſtr. 3.

[ ][  ]

Seite 8 Nr. 14

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 14. Januar 1935

Roman von Else Meerstädt.

(Nachdruck verboten.)

Ich ſtehe einem mittelalterlichen Folterknecht in nichts nach,
denkt Rita, als ſie ſieht, wie es unabläſſig über Bernds Ge=
ſicht
hinläuft. Faſt ſichtbar ſind ſeine Gedanken. Wenigſtens für
ſie, die alles ahnt, ja weiß

Bernd faßt nach Ritas Hand: Ich lerne dich immer höher
ſchätzen, Rita

Aber nicht lieben, denkt Rita traurig, während ſie Bernds
auffallend kalte Hand mit warmem Druck umſpannt. Ob es
nicht vielleicht das Beſte war, wenn ſie mit ihm ganz offen
ſprach. Schon heute. Denn ändern, das fühlte ſie, würde ſie
nichts mehr
Nein, das Beſte war es nicht ! Bernd würde alles
ablehnen, was nach einem Opfer ausſah. Er würde alles ab=
leugnen
und ſich mit eiſernem Willen zwingen, in den Verhält=
niſſen
weiterzuleben, in denen er ſich bisher glücklich gewähnt
hatte. Wenn ſie keinen beſſeren Einfall hatte!
Aber der würde ſchon noch kommen Nur nichts über=
ſtürzen
! Lieber in Ruhe nachdenken. Was machten ſchließ=
lich
vier, ſechs Wochen aus, wenn ſie Bernd von einem langen,
glücklichen Leben abgezogen wurden
Yella ſaß wieder daheim am Pilztiſch. Fräulein Prätorius
hatte ihr, unter Betonung ihrer chriſtlichen Einſtellung, das
Reiſegeld dritter Klaſſe ausgehändigt die gemeinſame Reiſe
nach Berchtesgaden hätte man zweiter gemacht und ihr
noch obendrein das Obendrein ſtammte von Fräulein Prä=
torius
, den Reiſetag als Arbeitstag angerechnet und gelohnt.
Sie hatte ihr ferner, gegen Quittung, die Miete für die beiden
Zimmer bis Ende des laufenden Monats übergeben. Ein
früheres altes Faktotum des Hauſes Prätorius würde zur ge=
gebenen
Zeit kommen, das Einpacken beſorgen und den Umzug
leiten
Das waren Yellas wenig erfreuliche Neuigkeiten !
Aber die übrige Familie Blankenburg hatte ebenfalls Neuig=
keiten
in petto, die denen Yellas nicht nachſtanden, ſondern
quaſi ihre Ergänzung bildeten. Die ganze Wohnung wurde
nämlich leer. So weit es den, oder die zahlenden Teile anging.

Die beiden Werkſtudenten waren ja bereits ausgezogen; Herr
Neumann, der Vertreter, zog zu dem gleichen Termin, an dem
das Fräulein Prätorius zog. Bei dem Unternehmen, bei dem
er beſchäftigt war, gab es nichts mehr zu vertreten; einſchließlich
der Tintenfäſſer und des Abreißkalenders, der ſchon ſeit vielen
Monaten keinen einzigen guten Tag mehr angeſagt hatte, war
alles verſteigert. Und die Lehrerin wurde in der Mitte des
kommenden Monats verſetzt. Dieſem Umſtand alſo hatten die
Blankenburgs es zu danken, daß ſie auch dieſe Mieterin, los=
wurden
. Sie kam in eine andere Stadt
Es war einfach troſtlos Das war die diesmal ein=
mütige
Anſicht aller am Pilztiſche. Da ſämtliche Mieter im vor=
aus
bezahlt hatten, die Blankenburgs aber ihre Miete eben=
falls
im voraus entrichten mußten würde man natürlich ins
Stocken kommen Was zur Folge hatte darüber,
was kam, war ſich keiner im unklaren. Der Kuckuck in der
Aktenmappe war ſchon lange kein ſeltener Vogel mehr
Er würde mit den Möbeln, den Repräſentanten einer glänzen=
den
Zeit, davonflattern. Und man ſelbſt wurde mit dem nicht=
pfändbaren
Reſt auf die Straße geſetzt
Wir können nichts aufhalten verlieh Yella den Ge=
danken
aller Worte, und wir haben uns auch nichts vorzu=
werfen
. Wir gehen mit im Zuge der vielen anderen
Ein netter Troſt , ſagte Benuo
Und Frau Rita ſtöhnt Dieſe Schande !
Mia jammert, wenn man doch bloß noch ein paar lumpige
Klavierſchülerinnen dazu bekommen könnte
Yella ſagt: Ich würde jede Arbeit annehmen, für die man
mich bezahlt-
Das ſieht dir ähnlich kann ſich Benno trotz der
Schwere und des Ernſtes der Stunde, nicht verkneifen zu be=
merken
Er hat vorderhand ſeine Sekretärſtellung noch,
fände es aber als eine Zumutung, wenn er von dem Verdienſt
noch etwas daheim abgeben ſollte. Wollte er die paar Sechſer
noch teilen, dann hätte überhaupt keiner etwas davon. Zudem
beanſpruchte er ſchon ſeit einiger Zeit von Zuhauſe nicht mehr
als ein Bett zum Schlafen. Das Eſſen hatte ſeine Prinzipalin

ſeinem Gehalt noch zugelegt. Er durfte es in ihrer Geſellſcha.
einnehmen. Da es gut und reichlich war, ſetzte er ſich über d
Geſellſchaft hinweg
Sechs Wochen ſpäter verließen die Blankenburgs die Wo
nung, die einſt Herr Blankenburg, als Generaldirektor Guid
Blankenburg gemietet hatte.
Man hatte es nicht auf eine Exmittierung ankomme
laſſen. Das heißt, Yella hatte es nicht darauf ankommen laſſe
Sie war zu rechter Zeit zum Hauswirt gegangen, hatte ih
freimütig ihre Lage geſchildert und ihn gebeten, ihre Eltern au
dem noch mehrere Jahre laufenden Mietskontrakt zu entlaſſe
Sie hatte ihm klargemacht, daß es auch für ihn die beſte Löſur
ſei, wenn er ſich an einem Teil ihres elterlichen Hausſtand
ſchadlos halte. Unter dem Hinweis, daß für ſie eine lee
Wohnung ſchwerer zu ertragen ſei als für ihn, hatte ſie g
Schluß an ſeine Nobleſſe appelliert, und die Bitte vorgebrac
er möchte nicht alles mit Beſchlag belegen, ſondern ihnen ſob
laſſen, daß ſie in einer kleinen Wohnung wenigſtens wie Me
ſchen hauſen könnten

Der Hauswirt hatte eingeſehen, daß ſich der Vorſchl
dieſes kleinen, ſympathiſchen Fräulein Blankenburg in durcha
vernünftigen Bahnen bewegte. Und es ſchadete ſeinem Anſeh
getiß nichts, wenn er, der noch immer recht gut geſtellt we
den Schein von Raffigkeit vermied und den Blankenburgs ein
beſcheidenen Teil ihres Hausſtandes ließ. Man wußte n
wie und wo die Rede einmal auf ſo etwas kommen konnte
er war ja ſelbſt auch Kaufmann dann konnte er ſich wen
ſtens ſehen laſſen
So kam es, daß die Blankenburgs nicht, wie es ihn
hätte paſſieren können, ohne Tiſch, Stuhl und Bett au
zogen
Trotzdem fand Frau Ria die ganze Affäre ſkandalös u
ſchlich ſich wie ein Dieb aus der alten in die neue Wohnur
Die neue Wohnung war in einem Geſchäftsviertel 1
inneren Stadt, das heißt, nicht in dem neuen, feudalen, ſonde
in dem alten, wo Kontore, Wohnungen und Lagerräume bu
und friedlich beieinander lagen. Man ſiel hier nicht auf, we
man wenig hatte und konnte ſich verkriechen, wenn man ni
gefragt ſein wollte
Für die Blankenburgs war dies Quartier das gegebene
Drei Gelaſſe hatte man, die ſogar recht geräumig war
denn man hatte damals noch mit Möbelſtücken gerechnet, die
weder auseinanderziehen noch zuſammenſchieben ließen, ſonde
auf einem reellen Platz für ihre reelle Beſchaffenheit beſtand
Eine kleine Küche war noch extra
Frau Ria war, als die Ziehleute ſich nach beendigter Arb
mit einem Glückwunſch für die neue Wohnung empfohlen hatt
völlig aufgelöſt auf einen Stuhl geſunken und hatte ein
Weinkrampf bekommen

(Fortſetzung folgt)

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