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Morgenzeitung der Landeshauptſtadi
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Orlglnal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet
Nummer 349
Mittwoch, den 19. Oezember 1934. 196. Jahrgang
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Dus kaffiſchefrängoſtſce Sehennaoroininen.
befenſiv-Abkommen mit Sjähriger Laufzeit am 22.November in Genf von Laval und Liwinow unterzeichnet.
Enkhüllungen des „Skar”.
EP. London, 18. Dezember.
Der „Star” veröffentlicht heute den angeblichen Text des
anzöſiſch=ſowjetruſſiſchen Militär=Abkommens, deſſen Exiſtenz
er radikale Abgeordnete Archimbaud in ſeiner berühmten
ſarnmerrede verraten hatte, worauf die franzöſiſche Regierung
en Abſchluß eines ſolchen Abkommens abgeſtritten hat. Es iſt
emerkenswert, daß der „Star”, der bis jetzt als einziges
eng=
ſches Blatt das Militär=Abkommen veröffentlicht, hierzu
be=
inntgibt, daß ſeine heutige Veröffentlichung das Ergebnis von
ſachforſchungen ſei, mit denen das Blatt einen hierfür
beſon=
urs beauftragten Spezial=Korreſpondenten betraut habe.
Das Abkommen ſoll am 22. November in Genf
vn Laval und Litwinow unterzeichnet worden
in und eine Laufzeit von fünf Jahren haben, kann
eee um weitere fünf Jahre verlängert werden, falls es nicht
Jahr vor Ablauf gekündigt werde. Artikel 1 des Vertrages
gt feſt, daß es ſich dabei um ein abſolutes Defenſiv=
Bkommen handelt, das, wie in Artikel 2 betont wird,
egen Deutſchland einerſeits und Japan
an=
ererſeits gerichtet iſt. In Artikel 3 und 4 des Abkommens
troen dann
die Richklinien für die Zuſammenarbeit
zwiſchen den beiden Skaaten
igelegt. Danach follen die beiden Generalſtäbe dauernd in
bekter drahtloſer Verbindung ſtehen und fortlaufend
Infor=
luuonen und Erfahrungen austauſchen. Weiter werden die
ſaden Länder Militärmiſſionen entſenden, um die militäriſchen
Ärbereitungen der anderen zu ſtudieren. Im einzelnen wird
geſetzt, daß die neuen franzöſiſchen Zwergkampfwagen der
wietrufſiſchen Armee zur Verfügung geſtellt und den ruſſiſchen
Frhältniſſen angepaßt werden. 400 dieſer neuen Kampfwagen
ſten der ſowjetruſſiſchen Armee ſofort zur Verfügung geſtellt
urden. — Artikel,5 des Militärvertrages legt
die pflichken der beiden Verkragsparkner
für den Fall eines Krieges
. Im Falle eines japaniſchen Angriffes auf Rußland ſoll
äunkreich Sowjetrußland mit Kriegsmaterial bis zum Wert von
ür Milliarden Franken verſorgen, während Rußland ſich im
läde eines deutſch=franzöſiſchen Krieges zu Getreidelieferungen
Frankreich ebenfalls im Wert von vier Milliarden Franken
ſrpflichtet. Ueber die Entſendung von Truppen ſind keinerlei
Freinbarungen getroffen, doch ſoll, wie der „Star” weiter
mdet, dieſe Frage mit beſonderer Berückſichtigung der
Stel=
ſag Polens ſpäteren Verhandlungen vorbehalten bleiben.
ſöließlich verpflichten ſich Frankreich und Sowjetrußland in
in Abkommen, keinerlei Gegenſeitigkeitsverträge mit
Deutſch=
iſd abzuſchließen. Das Blatt bemerkt hierzu, daß dies das
ſce des deutſch=ruſſiſchen Rapallovertrages bedeute.
Ueber den am 10. Dezember zwiſchen Frankreich und Rußland
Beſchloſſenen Handelsvertrag meldet der „Star” weiter, daß
die=
ſtVertrag die Förderung der wirtſchaftlichen Beziehungen
zwi=
ſm den beiden Ländern auf Koſten Deutſchlands anſtrebe, und
Frankreich bereit ſei, für dieſen Zweck Rußland ſehr große
Adite zur Verfügkung zu ſtellen, hauptſächlich zu dem Zweck, um
in wirtſchaftliche Annäherung zwiſchen Deutſchland und
Sowjet=
and zu verhindern. Schließlich ſoll Frankreich ſich in
dem Vertrag zur Wirtſchaftshilfe für Rußland
Vonders auf dem Gebiet des Flugzeugbaues
Apflichten und Rußland für den Ausbau ſei=
Flugzeugwerke franzöſiſche Patente und
ſigenieure zur Verfügung ſtellen.
Die Veröffentlichung dieſes Geheimvertrages hat in engliſchen
ſtiſchen Kreiſen ungeheures Aufſehen erregt und dürfte auf die
Mung Englands gegenüber Frankreich ſehr weitgehende Aus=
Nungen haben, vorausgeſetzt, daß die franzöſiſche Regierung
Et, wie allerdings zu erwarten ſteht, die Exiſtenz dieſes
Ver=
es ableugnet.
* Moskau und Paris haben ſich bis heute über ihr gegen=
Lges militäriſches Verhältnis nach allen Regeln der Kunſt
geſchwiegen, obwohl die verſchiedenſten Anzeichen dafür vor=
Len, daß mindeſtens militärpolitiſche Verabredungen zwiſchen
Sowjetunion und unſeren franzöſiſchen Nachbarn vorhanden
A Schon die Einleitung des Spiels um den Oſtpakt ließ den
Nruck aufkommen, daß Frankreich und die Sowjetunion gar
, ſo ſehr daran denken, einen neuen Sicherheitspakt
aufzu=
ſen, daß es ihnen vielmehr darauf ankommt, möglichſt raſch
Valte Vorkriegsallianz wieder aufzurichten. Im letzten Jahr
s außerdem zu wiederholten Reiſen höherer ruſſiſcher
Offi=
nach Frankreich und franzöſiſcher Militärs nach Rußland
Anmen.
Aber die Andeutungen im franzöſiſchen Parlament, die aller=
5 recht unklar und teilweiſe auch widerſpruchsvoll waren,
n der Vermutung neue Nahrung, daß tatſächlich ſo etwas
Nein Militärvertrag vorliegen müſſe, was durch die jüngſten
Büllungen der engliſchen Zeitung „Star” beſtätigt wird.
dings klingt es etwas merkwürdig, wenn in dieſem von dem
r” jetzt veröffentlichten angeblichen franzöſiſch=ruſſiſchen
ärabkommen als wahrſcheinliche Gegner Deutſch=
9 und Japan ausdrücklich bezeichnet worden ſind. Wenn
der Fall iſt, dann hat das Abkommen nur einen bedingten
. Es wäre alſo lediglich auf einen Konflikt mit dieſen bei=
MStaaten zugeſchnitten. Wir können uns aber nicht vorſtellen,
in einem derartigen Abkommen ein Paſſus enthalten iſt,
c die Ruſſen bei einem Konflikt zwiſchen Frankreich und
Eſchland den Franzoſen als einzige Hilfe Getreide im Werte
4 Milliarden Franken liefern wollen. Wenn ſich beide
Die Sowjetunion iſt heute rüſtungsinduſtriell ſoweit
fortgeſchrit=
artiges Abkommen nicht abzuſchließen braucht. Es handelte ſich
dabei lediglich um Material, deſſen Wert 500 Millionen RM.
nicht überſteigt. Umgekehrt fragt man ſich, was das mit
land=
wirtſchaftlichen Erzeugniſſen geſegnete Frankreich mit ruſſiſchem
Getreide anfangen ſoll, zumal bekannt iſt, daß die Ruſſen gar
keinen Getreideüberſchuß beſitzen.
Zuſammenarbeik auf dem Gebiefe des Flugweſens.
Etwas anders ſieht es dagegen mit der Behauptung des „Star”
aus, daß ſich beide Regierungen verpflichtet haben, auf dem
Ge=
biete des Flugweſens zuſammenzuarbeiten. Wir wiſſen, daß die
Ruſſen mit aller Macht auf dieſem Gebiet aufrüſten und daß ſie
vor allem die Waffe der Fernbomber pflegen. Sie ſind beſtrebt,
ein Flugzeug zu entwickeln, daß über Polen hinweg und ohne
Brennſtoffergänzung wieder zurückfliegen kann. Der frühere fran=
Zeit in Rußland. Er hat hier die Erzeugniſſe der franzöſiſchen
Luftfahrtinduſtrie angeboten und wahrſcheinlich auch erreicht, daß
irgendwie ein Arrangement zur Ausrüſtung der ruſſiſchen
Flug=
zeuginduſtrie zuſtandegekommen iſt.
Was über die Lieferung von Zwergtanks und die Anpaſſung
der franzöſiſchen Tanks an die ruſſiſchen Bedingungen geſagt
wird, klingt auch etwas plauſibel. Es wird dann noch in dem
Dokument des „Star” davon geſprochen, daß man noch einen
geheimen Kodex im Funkverkehr ausgearbeitet hat, und daß nach
der politiſchen Seite Vorkehrungen getroffen worden ſind, um
den Rapallovertrag mit Deutſchland nicht zu erneuern.
Die Ruſſen und Franzoſen haben ſelbſtverſtändlich ſofort die
Star=Enthüllungen 100prozentig dementiert. Die Dementis ſind
ſicherlich uicht falſch, ſoweit ſie ſich auf die Einzelheiten des
Abkommens beziehen. Denn wenn Rußland und Frankreich ein
derartiges Militärbündnis abſchließen, dann werden ſie auch
dafür ſorgen, daß es ſo raſch nicht in fremde Hände gerät und
in irgendeiner Weiſe in ausländiſche Zeitungen zur
Veröffent=
lichung gelangt. Aber unſer Mißtrauen wird deswegen noch
lange nicht beſeitigt. Wir müſſen nach wie vor daran glauben,
daß irgendwelche Verabredungen beſtehen. Unſer Glaube bleibt
ſo lange erhalten, als durch die praktiſche Politik nichts
ge=
ſchieht, was den Beweis für das gerade Gegenteil liefert.
Regierungskrife in Südflawien.
DNB. Belgrad, 18. Dezember.
Die ſeit längerer Zeit erwartete Kabinettskriſe kam am
Dienstag mittag zum Ausbruch. Sie wurde durch den Rücktritt
des Außenminiſters Jeftitſch eröffnet, mit dem ſich auch der
Land=
wirtſchaftsminiſter Kojitſch einverſtanden erklärte, indem er
eben=
falls zurücktrat.
Man glaubt, daß der Rücktritt von Jeftitſch mit dem
Com=
munigué über den geſtrigen Miniſterrat im Zuſammenhang ſteht,
in welchem mitgeteilt wurde, daß der Bericht des Außenminiſters
über die Genfer Verhandlungen zur Kenntnis genommen und
den Verbündeten Jugoſlawiens der Dank für ihre Unterſtützung
ausgedrückt wurde, ein Wort des Dankes der Regierung an den
Außenminiſter Jeftitſch aber fehlte. Es ſcheint, daß Jeftitſch
hier=
aus die Konſequenzen gezogen hat. Die weitere Entwicklung der
innerpolitiſchen Lage läßt ſich im Augenblick noch nicht
voraus=
ſehen.
Nach dem Rücktritt des Außenminiſters und des
Landwirt=
ſchaftsminiſters iſt nunmehr das geſamte Kabinett zurückgetreten.
* Die ſeit langem fällige Regierungskriſe in Belgrad iſt
hat. Mit ihm erklärte ſich der Landwirtſchaftsminiſter der
wäh=
rend Jeftitſchs Abweſenheit die Außenpolitik geleitet hatte,
ſoli=
dariſch und gab gleichfalls ſeinen Rücktritt.
Ueber den eigentlichen Anlaß zu der Kriſe ſind verſchiedene
Leſearten im Umlauf. Im Grunde iſt aber der Anlaß ziemlich
belanglos. Die Urſachen liegen viel tiefer. Der
Regentſchafts=
rat hat nach der Ermordung des Königs Alexander das Kabinett
beſtätigt, aber damals ſchon hieß es, daß dieſe Beſtätigung nur punkt für die Entwicklung der Balkan=Politik geweſen. Sie
einen Uebergang darſtelle, der, ſobald eine gewiſſe Beruhigung
eingetreten ſei, mit dem Verſuch der Bildung einer Art
Koali=
tionsregierung abgelöſt werden ſoll. Als Leiter dieſer Regierung
wurde der Kriegsminiſter Zivkowitſch genannt. In letzter Zeit
wurde auch verſchiedentlich davon geſprochen, daß Miniſter
Jef=
titſch die neue Regierung führen werde. Zunächſt freilich hat
allem Prinz Paul eine Politik der inneren
Ver=
ſöhnung anſtrebt. Er hat von ſeiner Reiſe nach Paris und
London den Eindruck mitgebracht, daß für Jugoſlawien die
Zu=
ſich bringt und daß es deshalb notwendig iſt, alle
Kräfte mobil zu machen, die aktiv am Staat
mit=
eine Verſöhnung zwiſchen den drei
Staatsvöl=
kern. Das Ziel, das Prinz Paul vorſchwebt, iſt ſichtlich eine
vor allem in der Politik im Donauraum eine ſtarke Aktivität
einſetzen kann und ſchon allein durch ihr Beſtehen die Gerüchte
von auseinanderſtrebenden Kräften innerhalb des Königreiches
widerlegt. Kroaten und Jugoſlawen haben auch nach der
Er=
mordung von König Alexander ein Treuebekenntnis zu dem neuen
Staat abgelegt. Aber es fragt ſich doch, ob die Erregung über
den inneren Kampf der vergangenen Jahre — man braucht nur 1
an den Namen Stefan Raditſch zu erinnern — ſchon ſoweit ab= werden.
geklungen iſt, daß ein einträchtiges Miteinander der verſchiedenen
Stämme möglich iſt.
Akhen-Soſia- Ankara.
Von unſerem Berichterſtatter.
C. S. Budapeſt, Mitte Dezember.
Auf dem Balkan will das Wetterleuchten nicht aufhören.
Es iſt, als ob ſeit der Ermordung des ſüdſlawiſchen Königs
Alexander alle die Bemühungen, die auf eine poſitive Zuſammen=
Staaten wirklich ſichern wollen, dann müſſen auch die militäri= arbeit der Balkanſtaaten gerichtet waren, plötzlich wieder in
ſchen Machtmittel für die gegenſeitige Hilfe eingeſetzt werden. Vergeſſenheit geraten wären. Noch nicht ein ganzes Jahr iſt
ſeit der Unterzeichnung des ſogenannten Balkanpaktes vergangen,
ten daß ſie für 4 Milliarden Franken Kriegsmaterial ein der= der bekanntlich den Balkanfrieden wirklich verankern und
dauer=
haft geſtalten ſollte, und ſchon hört man von allen Ecken des
Balkans von mehr oder weniger ernſten Konflikten, von
Grenz=
zwiſchenfällen und ähnlichen beſorgniserregenden Vorgängen.
Es zeigt ſich ganz offenſichtlich, daß eben doch die
Perſönlich=
keit des ſüdſlawiſchen Königs Alexander mit der wichtigſte
Fak=
tor für eine einheitliche und friedliche Entwicklung der
Balkan=
politik war, und daß jetzt nach dem Tode dieſes Monarchen
eine wirklich geſtaltende Kraft in dieſem ſüdoſteuropäiſchen Raum
fehlt. Dieſes Fehlen aber machen ſich von Tag zu Tag mehr alle
jene Kräfte und Kreiſe zunutze, die ſich noch immer nicht von
der alten Balkanmentalität loszulöſen vermochten, von jener
Einſtellung, daß die Wünſche und Intereſſen eines Teiles
wich=
diger ſeien, als die Notwendigkeit des Ganzen, des geſamten
Balkans, als einer geopolitiſchen Einheit.
Als beſonders ſchwierig hat ſich in den letzten Wochen und
Monaten die politiſche Situation Griechenlands gezeigt. Es
zöſiſche Luftfahrtminiſter Pierre Cot war auch ſchon vor einiger gab einen griechiſch=albaniſchen Streit, der wochenlang die
öffentliche Meinung in Atem hielt, es gab erſt kürzlich einen
bulgariſch=griechiſchen Grenzzwiſchenfall ſehr ernſten Charakters,
und es gibt vor allem ſehr ernſte Meinungsverſchiedenheiten
zwiſchen Ankara und Athen, und zwar hauptſächlich aus Anlaß
der neuen Verordnung Kemal Paſchas, wonach nicht nur der
mohammedaniſchen, ſondern konſequenter Weiſe auch der
grie=
chiſchen Geiſtlichkeit das Tragen ihrer Prieſterkleider außerhalb
der Gotteshäuſer verboten wurde.
Dieſe mannigfachen Konflikte Griechenlands mit drei ſeiner
Nachbarn laſſen es verſtändlich erſcheinen, daß ſeinerzeit der
griechiſche Außenminiſter Maximos das Zuſtandekommen des
Balkanpaktes beſonders eifrig förderte, und daß es auch ein
Grieche war, Papanaſtaſiu, der mit der Prägung der Formel:
„Der Balkan den Balkanvölkern!” eine bodenſtändige
Balkan=
politik unter dem Geſichtswinkel der unbedingten
Gemeinſchaft=
lichkeit und Solidarität zu propagieren beſtrebt war. Jene
griechiſchen Politiker waren ſich offenbar ganz richtig deſſen
be=
wußt, daß die politiſche Entwicklung, die Griechenland ſeit dem
Balkankriegen genommen hat, ganz automatiſch Spannungen
an den verſchiedenen Grenzen zur Folge haben müßte,
Span=
nungen, die zum Wohle Griechenlands nur durch eine
Zu=
ſammenarbeit aller Balkanſtaaten in einer ruhigen und
fried=
lichen Atmoſphäre beſeitigt werden könnten. So lange nun
König Alexander und Südſlawien maßgebenden Einfluß auf die
politiſche Entwicklung Südoſteuropas nehmen konnten, war es
Griechenland möglich, ſeine Verſtändigungsbeſtrebungen
erfolg=
reich durchzuſetzen. Seit jenem unſeligen 9. Oktober aber ſcheint
es, als ob doch die Kräfte der Unruhe und des Gegeneinander
hier und da die Oberhand zu gewinnen anfingen. Sehr zum
Nachteil in erſter Linie Griechenlands deſſen
Gebietserweite=
rungen ſeit den Balkankriegen eben doch bei faſt allen Nachbarn
unfreundlich, um nicht zu ſagen feindſelige Reſſentiments
zurück=
gelaſſen haben.
Die Bulgaren werden nie den Verluſt des heute griechiſchen
Thraziens verſchmerzen können, weil ihnen dadurch der
Zu=
gang zum Aegäiſchen Meer geſperrt iſt. Und da auch heute noch
immer nach fünfzehn Jahren die Frage eines bulgariſchen
Zu=
ganges zum Aegäiſchen Meere keine befriedigende Löſung
ge=
funden hat, ſo verſtärken ſich der Unwille und die Abneigung
Bulgariens gegen den griechiſchen Nachbarn nur immer mehr.
Die neuerlichen Spannungen zwiſchen Südſlawien und Italien,
die die Gefahr einer Abriegelung der ſüdſlawiſchen Adriaküſte
mit ſich bringen, läßt in Athen neuerdings ganz beſonders ſtark
Beſorgniſſe wach werden im Hinblick auf die Möglichkeit, daß
ſich Südſlawien den Weg über Saloniki an das Aegäiſche Meer
und damit zu ſeinem franzöſiſchen Bundesgenoſſen mehr oder
jetzt zum Ausbruch gekommen. Etwas überraſchend in der Form, weniger erzwingen könnte. Die Türken vollends deren immer
da der Außenminiſter Jeftitſch ſein Rücktrittsgeſuch eingereicht enger werdende Zuſammenarbeit mit den Südſlawen man in
Athen im Hinblick auf die gemeinſame Gegnerſchaft zu Italien
ſehr ungern ſieht, die Türken alſo zeigen ſich immer mehr als
eine recht ſelbſtändig Politik treibende Großmacht, die nicht
ge=
willt ſcheint, einer platoniſchen Freundſchaft zuliebe größere
Zielſetzungen zu opfern.
Gerade das griechiſch=türkiſche Freundſchaftsbündnis iſt ja
aber eine wichtige Grundlage und ein weſentlicher
Ausgangs=
war und iſt andererſeits der Haupttrumpf, den die jetzige
Athener Regierung immer wieder gegen ihren großen
Gegen=
ſpieler Venizelos ausſpielt. Wenn es nicht gelingt, der Gefahr
einer weiteren Verſchärfung der Spannung zwiſchen
Griechen=
land und der Türkei, wie ſie aus jener türkiſchen Verordnung
über die Prieſterkleidung erwuchs, vorzubeugen, dann muß
Miniſterpräſident Uzunowitſch noch den Verſuch gemacht, ſich am ſogar mit der Möglichkeit einer Regierungskriſe in Griechenland
Ruder zu halten und die freigewordenen Plätze einfach zu be= gerechnet werden, was natürlich in der gegenwärtigen
außen=
ſetzen. Das Experiment war aber ziemlich hoffnungslos, da vor politiſchen Situation Griechenlands nicht leicht zu nehmen wäre.
Tatſache iſt, daß der Präſident der griechiſch=türkiſchen
Freund=
ſchaftsliga von ſeinem Poſten zurückgetreten iſt, weil er im
Hin=
blick auf jene türkiſche Verordnung, unter der ja in erſter Linie
kunft einen ſtarken außenpolitiſchen Druck mit das in Stambul ſitzende griechiſchkatholiſche Patriarchat zu
leiden hat, keine Möglichkeit einer erfolgreichen Fortſetzung einer
Freundſchaftspolitik mit der Türkei ſehen könne. In manchen
arbeiten wollen. Daher auch das Bemühen um politiſchen Kreifen in Griechenland will man ſogar wiſſen, daß
ſich der griechiſche Außenminiſter Maximos mit
Rücktritts=
gedanken trage. Wie dem auch ſei, ſicher iſt, daß das griechiſch=
Regierung der nationalen Konzentration, die türkiſche Verhältnis keine weitere Belaſtung mehr verträgt. Wenn
es richtig ſein ſollte — was dieſer Tage das Sofioter Blatt
Zora” meldete —, daß in der Nähe von Mytilene ein
griechi=
ſcher Kreuzer, der ſich im Nebel in die türkiſche Hoheitszone
verirrd hatte, von einer türkiſchen Küſtenbatterie beſchoſſen wurde,
und daß dabei ein griechiſcher Matroſe verletzt wurde, ſo würde
auch dieſer Zwiſchenfall als ein ſehr ernſtes Symptom
wachſen=
der Mißſtimmungen zwiſchen dieſen beiden Ländern angeſehen
Es kommt noch hinzu, daß ſich auch das türkiſch=bulgariſche
Verhältnis in der letzten Zeit gefährlich verſchlechtert hat. Sg
Seite 2 — Nr. 349
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 19. Dezember 1934
führte die türkiſche Preſſe aus Anlaß des jüngſten
bulgariſch=
griechiſchen Zwiſchenfalles, bei dem mehrere mohammedaniſche
Bulgaren auf griechiſchem Gebiete erſchoſſen worden waren, eine
Sprache, wie man ſie ſeit den Tagen des Krieges nicht mehr
getöhnt iſt. Eine türkiſche Zeitung ſchrieb u. a., wenn die
Bulgaren ſich nicht mehr Zurückhaltung auferlegten, dann
würden ſie bald blutige Tränen weinen, denn dann werde man
von ihnen Rechenſchaft fordern. Je ſchlimmer die bulgariſchen
Schandtaten ſeien, um ſo ſtrenger werde dann die Züchtigung
ausfallen. Die Zeitung „Zaman” ſchrieb, man könne doch wieder
eiumal die Begehrlichkeit der Bulgaren auf Thrazien erkennen,
ſo daß man befürchten müſſe, daß früher oder ſpäter der
Balkan=
friede wieder geſtört wird.
All dieſe Entwicklungen, Vorfälle und Aeußerungen laſſen
erkennen, daß gerade in dieſem Teil des Balkans zwiſchen
Athen, Sofia und Ankara trotz aller Verſtändigungsbemühungen
des letzten Jahres noch immer Spannungen nicht nur vorhanden,
ſondern ſogar auch im Wachſen ſind, und daß daher noch immer
Gefahren für den Balkanfrieden da ſind, deren Bedeutung man
beſonders im Hinblick auf etwaige Auswirkungen auf das
übrige Europa hin nicht unterſchätzen darf.
Ikalienſeindliche Kundgebung in Belgrad.
DNB. Belgrad, 18. Dezember.
In Belgrad kam es am Montag abend zu einer Kundgebung
von ſolchen Ausmaßen, wie ſie die ſüdſlawiſche Hauptſtadt ſchon
ſeit einer Reihe von Jahren nicht mehr erlebt hat. Etwa 1000.
Studenten aus Aram und Laibach, die die Begräbniskirche des
Königs Alexander in Oplenatz beſucht hatten, verſammelten ſich
am Abend in der Belgrader Univerſität und zogen dann auf den
Theaterplatz. Es ſammelten ſich in kurzer Zeit etwa 10 000
An=
gehörige der nationalen Verbände an, die eine
Proteſtver=
ſammlung gegen das Marſeiller Attentat
abhiel=
ten. Mehrere Redner betonten, daß die nationale Jugend
Südſlawiens ſich zum letzten Male auf eine
Kundgebung beſchränke, weil ſie das nächſtemal
entſchloſſen ſei zu ſterben. Die ganze Verſammlung zog
ſodann unter Abſingen vaterländiſcher Lieder vor das ehemalige
königliche Schloß und brach in Huldigungen für die Dynaſtie
Kara=
georgewitſch aus. Sodann ſetzten ſich die Maſſen, die unaufhörlich
neuen Zuzug erhielten, in der Richtung auf das
Kriegsminiſte=
rium in Bewegung. Schon unterwegs kam es zu
leidenſchaft=
lichen Kundgebungen, beſonders gegen Italien,
dann aber auch gegen Ungarn und Oeſterreich.
Unter Schmährufen auf Muſſolini und Kanya
hielt der Zug vor dem Kriegsminiſterium, wo eine
neue Verſammlung veranſtaltet wurde.
Es ſprachen wieder mehrere Redner aus Belgrad, Agram und
Laibach, die erklärten, daß die ganze Hoffnung und Zuverſicht des
jugoſlawiſchen Volkes auf die Armee gerichtet ſei. Dem
Kriegs=
miniſter General Ziwkowitſch wurden begeiſterte Huldigungen
dargebracht. Aus den Reden der Verſammlungsteilnehmer ging
die tiefe Enttäuſchung hervor, die in der nationalen
Jugend Südſlawiens wegen des Ergebniſſes der
Genfer Anklage gegen Ungarn herrſcht.
Die Verſammlung, die immer leidenſchaftlichere
For=
men annahm, wollte ſchließlich die in der Nähe
be=
findliche italieniſche Geſandtſchaft ſtürmen,
wurde aber daran gehindert. Die Demonſtranten
ver=
ſuchten ſodann, auf Umwegen ſich der Geſandtſchaft zu nähern,
ſtie=
ßen aber überall auf den Widerſtand der Gendarmerie, von der
anſcheinend die ganze Brigade bereitgeſtellt worden war. Die
Kundgebungen dauerten bis ſpät in die Nacht an.
Vom Tage.
Die Reichsſendeleitung teilt mit: Alle deutſchen Sender
über=
tragen am 31. Dezember, 19,45—20 Uhr, aus Freiburg i. Br. eine
Rede des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda
Dr. Goebbels zur Jahreswende.
Der erſte Fall, mit dem ſich das am Dienstag
zuſammenge=
tretene Ehrengericht für den Treuhänderbezirk Brandenburg zu
beſchäftigen hatte, betraf einen Kohlengroßhändler, der ſich trotz
wiederholter Verwarnungen durch den Treuhänder der Arbeit
und die Deutſche Arbeitsfront hartnäckig geweigert hatte, ſeinen
Kutſchern und Fuhrleuten Tariflohn zu zahlen. Der Antrag des
Treuhänders ging auf Aberkennung der Betriebsführereigenſchaft.
Das Ehrengericht ſchloß ſich dieſem Antrag an.
Der Reichsarbeitsminiſter hat im Einvernehmen mit den
übrigen Reichsminiſtern dem Oberpräſidenten i. R. Staatsrat Dr.
Melcher zum Sondertreuhänder zur Nachprüfung der
Arbeitsver=
hältniſſe in den öffentlichen Verwaltungen und Betrieben des
Reiches, der Länder und der Gemeinden beſtellt.
In der Dienstags=Verhandlung des großen Memelländiſchen
Prozeſſes wurde die Verleſung der Anklageſchrift fortgeſetzt.
Muſſolini hat geſtern im Beiſein ſämtlicher 92
Provinzial=
ſekretäre der Fasciſtiſchen Partei Italiens, das den Pontiniſchen
Sümpfen abgerungene Gebiet von Littoria feierlich zur 93.
fas=
ciſtiſchen Provinz erhoben. In ſeiner Anſprache erklärte er, damit
dieſes gigantiſche Werk nicht zerſtört werde, ſei es nötig, daß die
Nation vom militäriſchen Standpunkt aus ſehr ſtark daſtehe. Der
Pflug ziehe die Furchen, aber das Schwert müſſe ſie verteidigen.
„Pflugſchar und Klinge ſind beide aus Stahl wie unſer Glaube.”
Die Vertagung der Flottenverhandlungen, iſt nunmehr auf
Donnerstag feſtgeſetzt worden. Dabei werden die drei
Delega=
tionen von England, Amerika und Japan, die bisher ſtets
ge=
trennt verhandelten, zum erſten und zum letzten Male zuſammen
verhandeln. Die Formel für die Vertagung iſt noch Gegenſtand
von Verhandlungen, doch ſcheint es, als ob für die
Wiederauf=
nahme der Verhandlungen ein beſtimmtes Datum nicht vereinbart
werden könne, ſo daß die Verhandlungen auf unbeſtimmte Zeit
vertagt werden dürften und als endgültig geſcheitert zu
betrach=
ten wären.
Sir Oswald Mosley und drei andere Angehörige der
engli=
ſchen Schwarzhemden, die wegen Störung der öffentlichen Ruhe
und Ordnung vor dem Gericht zu Lewes angeklagt waren, ſind
freigeſprochen worden. Es handelte ſich um Vorgänge bei einer
Verſammlung der Fasciſten in Worthing.
Der türkiſche Außenminiſter Tewfik Ruſchdy Bey iſt nach
Iſtambul abgereiſt. Seine Verhandlungen mit der griechiſchen
Re=
gierung haben kein greifbares Ergebnis über die Behandlung der
griechiſchen Minderheit in der Türkei ergeben. Die türkiſche
Re=
gierung hat ſich vorbehalten, dieſe Frage ſpäter erneut zu prüfen.
für die Arbeitsbeſchaffungs=Lolkerie.
Amerikaniſche Pläne zur raſchen Mobiliſierung
von Munikionsſirmen im Kriegsfalle.
Oberſtleutnant Harris teilte als Vertreter des Kriegsamtes
im Verlauf der geſtrigen Vernehmungen des
Rüſtungsunter=
ſuchungsausſchuſſes mit, daß das Kriegsamt Pläne zu
einer raſchen Mobiliſierung von etwa 21 000
privaten Munitionsfirmen im Kriegsfalle
aus=
gearbeitet habe. Die hierzu notwendigen Geſetzentwürfe und
Lieferungsvertragsentwürfe ſeien gleichfalls fertiggeſtellt, ſo daß
ſie nach einer Kriegserklärung ſofort dem Kongreß unterbreitet
werden könnten. Das Kriegsamt habe zwei Arten von
Ver=
trägen geprüft. Die eine Vertragsform ſehe einen Feſtpreis
vor, während die andere eine Art Vergütung in Ausſicht nehme,
um die Gewinne der Rüſtungsfirmen in Kriegszeiten auf
6 v. H. ihrer Kapitalanlage zu beſchränken. Das Kriegsamt habe
ſich für die letztgenannte Vertragsform entſchieden und auch die
Mitglieder der Rüſtungsfirma Dupont hätten ſie gutgeheißen,
jedoch außerdem eine Sondervergütung befürwortet, um einen
Anreiz zur Beſchleunigung der Munitionsherſtellung zu ſchaffen
und die Erfindungsgabe anzuregen.
DNB. Berlin, 18. Dezember.
Der Reichspropagandaleiter der NSDAP., Dr. Goebbels,
ſprach für die Arbeitsbeſchaffungslotterie
folgen=
den Aufruf im Rundfunk:
„Die Arbeitsbeſchaffungslotterie, die zur Zeit in der Preſſe,
im Rundfunk und in den Kinos Propaganda für ihre Loſe
macht, wurde am 1. Mai 1933 auf beſonderen Wunſch des
Führers ins Leben gerufen. Sie erfüllt den Zweck, durch die
Gewinne einer zeitgemäßen Volkslotterie das
Arbeitsbeſchaf=
fungsprogramm der Reichsregierung zu fördern. Der
Verwal=
tungsapparat der Lotterie wurde ſo einfach wie möglich
ge=
halten, und die Reichsleitung der NSDAP. trägt dafür Sorge,
daß jede geſpendete Münze ihrem Zweck zugeführt wird und
damit der Volksgemeinſchaft zugutekommt.
In der Arbeitsbeſchaffungslotterie wurden zahlreiche
Groſchen zu Millionen Mark zuſammengetragen und
Aber=
tauſende verzweifelte Erwerbsloſe kamen wieder in Lohn und
Brot; ſie ſind heute freudig am Aufbauwerk der Nation tätig
und marſchieren tatenfroh einer beſſeren Zukunft entgegen.
Das deutſche Volk ſoll und darf auch während des
Winter=
hilfskampfes gegen Hunger und Kälte niemals das ſchon im
Werden begriffene Aufbauwerk ſeiner Wirtſchaft vergeſſen, denn
von ſeiner Vollendung hängt ja zuletzt auch die Beſeitigung der
Erwerbsloſigkeit ab. Darum ſteht es zu hoffen, daß jeder
Volks=
genöſſe zum Gelingen der Arbeitsbeſchaffungslotterie beiträgt.”
Der Weihnachtsurlaub der SA.
Die Oberſte SA.=Führung teilt mit: Der Chef des Stabes
hat angeordnet, daß die Feſtſetzung des
Weihnachts=
urlaubs den Gruppen überlaſſen bleibt. Dieſelben
regeln daher ſelbſtändig die Beurlaubung der Einheiten. Die
Dienſtſtellen, der Oberſten SA.=Führung bleiben vom 22. Dezember.
1934 bis 2. Januar 1935 einſchließlich nur inſoweit beſetzt um
unaufſchiebbare Arbeiten erledigen zu können. Der
Schrift=
verkehr iſt während dieſer Zeit auf die dringendſten
Angelegen=
heiten zu beſchränken.
Gemeinſame Ausfuhrregelung
in Deutſchland, Polen und Sowjetrußland.
DNB. Berlin, 18. Dezember.
In Moskau hat in der Zeit vom 10. bis 14. Dezember 1934
eine Zuſammenkunft der Vertreter der ſtaatlichen
Getreide=
wirtſchaftsſtellen Deutſchlands, Polens und der UDSSR.
ſtatt=
gefunden, die am 26. September 1934 in Warſchau das biss
zum 31. Juli 1935 laufende Roggenabkommen paraphiertt
haben.
Nachdem ſich hierbei die UDSSR. endgültig für die gemein= Regelung der Ausfuhr von Roggen und Roggenmehlem
ausgeſprochen hatte, wurde vereinbart, daß die gemeinſame
Aus=
fuhrregelung durch die Getreidewirtſchaftsſtellen der drei
ge=
nannten Länder mit dem 1. Januar 1935 beginnen ſollen.
Die drei Stellen, in deren Händen die Durchführung dem
Uebereinkunft liegt, ſind die Reichsſtelle für Getreide, Futter= und ſonſtige landwirtſchaftliche Erzeugniſſe in Berlin,,
das Polniſche Getreide=Exportbüro in Danzig und die Handels— Mmtsſitzung
vertretung der UDSSR. in Hamburg. Als Stelle, die für die
Zuſammenarbeit mit den beiden anderen Stellen zu ſorgen hat.;
iſt für die erſten vier Monate die Reichsſtelle für Getreide
be=
ſtimmt worden, für die weitere Zeit das Polniſche Export==
Büro in Danzig, und, ſofern das Abkommen über den 31. Julfi
1935 hinaus verlängert wird, für die letzten vier Monate dess
Jahres 1935 die Handelsvertretung der U1DSSR. in Hamburg.,
Verlauf der
zeit
endgültig
einer gat
zur Verordnung im Ein= und Ausreiſeverkehr
mil dem Saargebiet.
Von der Regierungskommiſſion wird mitgeteilt: Für die
Durchführung der beiden Verodnungen vom 29. 11. 1934 üben
die Einreiſe und Aufenthaltsgenehmigung für das Saargebien
in der Abſtimmungszeit iſt folgendes zu beachten:
1. Perſonen, die bereits im Beſitz einer befrifteten
Aufent=
haltsgenehmigung für das Saargebiet ſind.
Dieſe Genehmigung, einſchließlich der bis auf weiteres
er=
teilten, müſſen vor dem 27. Dezember erneuert werden,
und=
zwar auch in Fällen, wo der Inhaber in der Zeit vom 27.
Dezember 1934, bis 26. Januar 1935 nicht in das Saargebien
ein= und ausreiſt. Die Erneuerung erfolgt durch Aufdrückem
eines beſonderen Stempels auf die bereits erteilten
Aufendhalts=
genehmigungen und iſt bei der zuſtändigen
Polizeiverwaltung=
zu beantragen, in dringenden Fällen direkt bei dem Paßbüro der
Regierungskommiſſion im Neuen Landgericht. Dieſer Erneu= iſt mit zwei Franken gebührenpflichtig.
2. Perſonen, die ſich in der Zeit vom 27. 12. 1934 bis
26. 1. 1935 im Saargebiet aufhalten wollen.
Die Genehmigung für dieſe Zeit wird nur in
nachgewieſener=
maßen dringenden Fällen bewilligt, und zwar müſſen vollgültige=
Nachweiſe über die Dringlichkeit zur Vorlage gebracht werden,
wie zum Beiſpiel ärztliches Atteſt über das Erfordernis einern
Pflege oder Begleitung, ſtandesamtliche Beſcheinigung über
eine=
bevorſtehende Verehelichung, Name, genaue Adreſſe und
Ver=
wandtſchaftsgrad der zu beſuchenden Perſonen, Unterlagen über
das Beſtehen von Geſchäftsverbindungen, im Saargebiet und
anderes. Die Beantragung hat unter Vorlage des Reiſepaſſes
oder Perſonalausweiſes und eines ſchriftlichen Geſuches mit
genauen Angaben über Zweck, Ziel und Dauer des Aufenthalts
im Saargebiet bei der Abteilung Verkehrsweſen der Direktion
des Innern der Regierungskommiſſion zu erfolgen.
Die vorgeſchriebene Gebühr von 20 Franken iſt im voraus
zur Einzahlung zu bringen (Poſtſcheckkonto Nr. 255 der Ab= Verkehrsweſen der Regierungskommiſſion beim
Poſtſchecs=
amt Saarbrücken).
Notwendigkeit,
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3. Außerhalb des Saargebiets wohnhafte
Abſtimmungs=
berechtigte.
Dieſe benötigen zur Einreiſe in das Saargebiet währendo
der Zeit vom 27. 12. 1934 bis 26. 1. 1935 lediglich ihren
Ab=
ſtimmungsausweis und den Reiſepaß. Wollen ſie ſich länger
als 24 Stunden im Saargebiet aufhalten, ſo muß eine
Au=
meldung bei der zuſtändigen Polizeibehörde erfolgen, und die
Beſcheinigung über die erfolgte Anmeldung berechtigt in dieſeng
Falle ausnahmsweiſe zum Aufenthalt bis zum 14. Januar 1932—
Für einen Aufenthalt über dieſen Zeitraum hinaus iſt bei der
zuſtändigen Polizeiverwaltung eine Aufenthaltsgenehmigung zu
beantragen, die durch die Abteilung Verkehrsweſen der Direktiom
des Innern der Regierungskommiſſion erteilt wird.
*
Peer Gynk, der nordiſche Fauft.
Henrik Ibſen hat in ſeinem Peer Gynt den eigenardigſten,
omplizierteſten und — menſchlichſten Menſchen geſtaltet in der
Fülle der Menſchen, die ſeine Dichtwerke ſchufen. Und
dar=
über hinaus einen Menſchen den zu einem Vergleich
heran=
zuziehen nur Goethes „Fauſt” in Frage kommt. Man hat ihn
darum mit Recht den nordiſchen Fauſt genannt, der in einem
großen Teil die Dramatik der nordiſchen Raſſe widerſpiegelt.
Und wie über Goethes Fauſt, iſt über Ibſens Peer Gynt eine
umfangreiche Sonderliteratur entſtanden. Kluge und geiſtvolle
Köpfe, Dichter und Literaten und Pſychologen hielten die
Ge=
ſtalt des Peer Gynt wert, in umfangreiche Abhandlungen die
Geſtalt und den Charakter dieſes Menſchen der grenzenlos lebte
und in engſte Grenzen zurückflüchtet, weil ein Leben ohne
Gren=
zen, was heißen ſoll ohne wahre Erkenntnis des eigenen Ich,
unmöglich iſt zu leben, um die Seele dieſes fauſtiſchen
Men=
ſchen oder doch das, was Ibſen, der Dichter, damit geben
wollte, den Zeitmenſchen nahe zu bringen. Was reſtlos wohl
nie gelingen kann, weil jede Definition eine andere
zwangs=
läufig auslöſt, auslöſen muß.
Und doch ſind beide, Fauſt und Peer Gynt keine
Neben=
menſchen, ſind nur menſchlichſte Menſchen. Aber darum gerade
ſo ungeheuer groß und ſo unendlich unerſchöpflich wertvolle
Gebilde dichteriſcher Phantaſie die letzten Endes im Menſchlichen
wurzekt und ein Stück Wahrheit ſuchende Selbſterkenntnis
iſt. Wie — auch das iſt ja keine Erkenntnis von heute — in
jedem Mann, mag ihn das Schickſal noch ſo hoch emporheben
über den Menſchheitsdurchſchnitt, ein Stück Kind, ſpieleriſches
unbekümmertes Kind, ſteckt und ſtecken bleibt, wird es kaum einen
Mann geben, der nicht im Peer Gynt (wie auch im Fauſt!)
irgendwie verwandte Saiten widerklingen hört.
Peer Gynt aber iſt ein Dichtwerk! Ein Dichtwerk, das
ſich um eine mit faſt berauſchender Fülle von Gedanken
ge=
füllte Symbolik rankt.
lind nun iſt Peer Gynt verfilmt! An einer wundervollen,
ſchönen und unerhört großen Aufgabe hat der Film, hat die
Filmkunſt ihre Grenzen erkennen müſſen. Seine unbegrenzten
Möglichkeiten ſehen ein „Unmöglich” vor ſich. Die Tatſache aber,
daß die Schöpfer dieſes Films die Grenze erkannt haben,
gab ihnen die Möglichkeit, trotzdem ein grandioſes Werk ihrer.
der filmiſchen Kunſt zu ſchaffen. Sie haben aus der
ſymbo=
liſchen Dichtung Ibſens Peer Gynt den Menſchen
heraus=
kriſtalliſiert und haben einen Film Peer Gynt geſchaffen. Aber
einen Film von ungeheurer dramatiſcher Lebendigkeit und
pſychologiſch vertiefter Bildhaftigkeit, von einer ſo großzügigen
daß man auch daraus, beſonders aus den
wundervollen Bildfolgen des erſten Teils und des Schluſſes
die dichteriſche Schönheit des Urwerks erklingen hört.
Es zeugt von meiſterlicher Beherrſchung der filmkünſtleriſchen
Möglichkeiten, daß man von vornherein loslöſte von der
Symbo=
ik der Dichtung und ſich in der Erfaſſung des Stoffes auf die
Photo: Bavaria
Hans Albers als „Peer Gynt‟
in dem Bnvaria-Tofa-Film „Peer Gynt‟
Verleih: Baverische
Fabel beſchränkte, auf die Verlebendigung des Menſchen Peer
Gynt, deſſen durch nichts gebändigte Vitalität immer bewußt
und unbewußt über des Alltags Möglichkeiten ſchwebt und zu
Taten drängt, für die ſchließlich die Welt zu klein iſt und die
ihre letztliche Erfüllung erſt nach unerhört kühnem Fluge über
alle Höhen — und Leiden dieſes Erdendaſeins findet im
Er=
kennen des eigenen ſo kleinen Ich, das nicht größer wird, aude
venn es die Realitäten einer von Menſchen gebauten und
regievten Welt beherrſcht. Und in der ſchlichten ſtarken leide
vollen aber gläubigen, vertrauenden und opferfrohen
Lieben=
in dem ſo unfaßbar großen und ſchlichten Weibtum, das Mutterl
Aaſe und das Solveig verkörpern.
Der Film ſchuf einen Peer Gynt, der in unſeren Tagem
leben könnte. Den Mann, der ein übermütig ſorgloſer
Junge=
blieb bei ſeiner Mutter, hoch in der nordiſchen Bergwelt. Denh
Träumer und Phantaſten. Stark und ſchön von Geſtalt, daß die
Madel ihm nachlaufen, daß er die reiche Braut vom Hochzeilse
tiſch dem Bräutigam entführen kann, um ſie — ſtehen zu laſſeln
als die Augen der blonden Solveig ihn ſehen. Dem das Dafeine
nur Traum iſt und eine Fülle toller Streiche. Bis der Tod der 2
Mutter — wunderſam im Filmbild geſtaltet — ihn der Heimial”
entrückt und ſeinen Träumen nachjagen läßt. Auf See, als
Taucher, den Wert des Goldes und ſeine Macht nicht erkennenls!
bis ihm die Augen aufgehen. Der dann aber dieſe Macht
kennt und ſich untertan macht. Als Reeder, als Handelsher)
als Kupferkönig, als Städtegründer, als Herrſcher von Afklll
ja faſt als Herr der Welt. Grenzenlos ſoweit Gold Macht 9/9—
Und der auf der Höhe dieſer Macht dann wieder Menſch wild.
Als Schiffbrüchiger an den heimatlichen Strand geworſell
ärmer als da er hinauszog. Von keinem wiedererkannt
Als-
von Solveig, die auf ihn wartete Jahr um Jahr! Und der Ei*
kennt, das ſein „Glück” nur ſein kann Heimat und Solveig. —
Hans Albers! Wahrlich, dieſen Peer Gynt konnte unch
kann kein anderer Künſtler ſo verkörpern wie er. Spielt er aue
nicht ein bißchen ſich ſelbſt, dieſer Hans Albers — Peer Gynt?
Fünfmal, zehnmal iſt er ein anderer und iſt dieſer ande.”
immer wieder ganz! Und iſt zehnmal Peer Gynt und 9
zehnmal und immer wieder Hans Albers! Iſt der prachtbou.
kraftſtrotzende nordiſch ſchöne Naturburſche, der unerſchrocke!”
Seebär und Taucher, der Mann von Welt, der Liebende une.
Verachtende, der unbeirrt zur Herrſchaft ſtrebende, iſt der Konitz
von Afrika und — iſt wieder Peer Gynt, der Sohn ſeine.
nordiſchen Heimat. —
Und eine wundervolle Mutter Aaſe iſt Lucie Höflig
Eine von den fünf Frauen, die beeinfluſſend in Peer Ghnis
Leben treten. Still und gut, aber auch polternd und zornig derde
wenn es gilt ihren Peer zu verteidigen. Groß, erhaben. 1a4
Sterben. — Dann Ingrid das Bauernmädchen, die reiche Brau..
die Peer ſo enttäuſcht: Ellen Frank. Sie bleibt ihrer Ro4.
manches ſchuldig, wie auch Lizzi Waldmüller als Tajana.
Olga Tſchechowa, dann als Gräfin Agga, die von diele*
Rüſtungsdebatte in Frankreich.
Der Haushalk des franzöſiſchen Kriegsminiſteriums. — Die Frage der zweijährigen Dienſtzeit.
ſeine Rüſtungen gegenwärtig beträchtlich ſteigere. Die Kredite
Eine Rede Flandins.
ſeien als eine Verſicherungsprämie gegen die äußere Gefahr auf=
Nr. 349 — Seite 3
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Paris, 18. Dezember.
Im Verlauf der Haushaltsberatung des franzöſiſchen Senats
an es bei der Erörterung des Poſtens des Kriegsminiſteriums
nu einer grundſätzlichen Ausſprache, bei der Senator Lemery
ir die Notwendigkeit der Einführung der
zweijähri=
n Dienſtzeit eintrat. Nach ſeiner Anſicht ſei die
Kriegs=
hen Wahn einer gar nicht mehr vorhandenen Ueberlegenheit ein.
die Wiederherſtellung der zweijährigen Dienſtzeit ſei eine
unbe=
ingte Notwendigkeit, und ſie werde kaum genügen; vielmehr
ziſſe man gleichzeitig auch das Berufsheer verſtärken. — Die
ze natsſitzung endete mit einer Senſation. Als
eteits die Abſtimmung über den Haushalt des
Kriegsminiſte=
zums zu Ende war, erſchien Miniſterpräſident Flandin, der von
inem Kabinettschef über die Rede des Senators Lemery
telepho=
iſch benachrichtigt worden war, im Saal und beſtieg ſofort die
ſeonertribüne. Mit ziemlich ſchneidender Stimme erklärte er,
e könne den Senat und das Land nicht unter dem Eindruck der
ſede Lemerys laſſen. Man könne ja glauben, daß die letzten
Re=
ſerungen nicht ihre Pflicht für die Organiſation der nationalen
erteidigung getan hätten.
„Wir ſind eine friedliche Nation von 40 Millionen Menſchen
nd müſſen, durch viele Erfahrungen gewitzigt, uns gegen jede
ſejahr ſchützen. Aber wir dürfen nur eine Verteidigungsarmee
ahen. Die Grenzbefeſtigungen haben alle, die ſie geſehen haben,
rruhigt. Sicherlich müſſen dieſe Befeſtigungen in gutem Zuſtand
thalten werden. Im Verlauf der Debatte hat man die deutſche
nd die franzöſiſche Effektivſtärke einander gegenübergeſtellt. Es
nicht die Stunde, noch der Ort für mich, ſich auf ſolche
Erörte=
ugen einzulaſſen. Dieſe Frage iſt mit der Geſamtheit der
fran=
ſüchen Außenpolitik und unſerer Lage in Europa verbunden. In
im Augenblick, wo wir an der Aufrechterhaltung des Friedens
ebeiten und wo gewiſſe Probleme ausgeſchaltet ſind, in denen
ele bereits ſchwere Gefahren erblickt haben, wollen wir nicht
af die internationale Solidarität verzichten. Es wäre ein
ſwerer Fehler, das internationale Sicherheitsſyſtem zu
ver=
nnen, auf dem der Friede in Europa ruht. (Zuſtimmung.) Jetzt,
v die Regierung das Vertrauen im Lande wieder herſtellt, darf
ach das Vertrauen in dieſen Tagen durch peſſimiſtiſche
Prophe=
nungen nicht geſtört werden. Frankreich kann alle Stöße unter
Ie Bedingung aushalten, daß es im Innern das moraliſche
ſeichgewicht und nach außen das Preſtige bewahrt, das ihm ſein
verſchütterlicher Friedenswille eingebracht hat.
(Miniſterpräſident Flandin fand lebhafte Zuſtimmung. —
Enator Lémery kündigte daraufhin eine neue Interpellation
an=
ßlich der Debatte über die zuſätzlichen Militärkredite in Höhe
u 800 Millionen Franken an, die bereits heute in der Kammer
Ia Debatte ſtehen werden.
Der Miniſterpräſident erwiderte noch einmal kurz, daß das
Boblem der nationalen Verteidigung nicht allein unter dem
Ge=
lſitspunkt der Effektivſtärke der Armee betrachtet werden dürfe,
lw= dies Lemery gefordert habe. Frankreich müſſe dem Kriegs=
Acnung tragen. — Daraufhin wurde die Sitzung geſchloſſen.
Die Zuſakkredike für das Kriegsminiſkerium.
Die Ausſprache über die angeforderten außerordentlichen
ſedite in Höhe von 800 Millionen Franken für
Materialbeſchaf=
ſtg begann am Dienstag vormittag in der Kammer. Von dieſer
ſediten ſind 6½5 Millionen Fr. für die Moderniſierung der
Ar=
ſerie und 80 Millionen Fr. für die ſtaatlichen Munitionsfabri=
14 beſtimmt. Das Abſtimmungsergebnis ſteht von vornherein
1½, da nur die Parteien der äußerſten Linken, Kommuniſten und
zialiſten gegen die Kredite ſtimmen werden.
In der heutigen Sitzung verlangte zunächſt der ehemalige
9ffahrtminiſter Cot die Beſeitigung des „Skandals der priva=
Waffenfabrikation und des privaten Waffenhandels”.
Der Miniſterpräſident Flandin trat den Ausführungen von
K entgegen und forderte zum Schluß die Kammer auf, die vom
hiegsminiſterium angeforderten Kredite zu bewilligen. Wenn
ä7nkreich heute eine neue Anſtrengung für die
Landesverteidi=
lag machen müſſe, dann ſei das nicht ſeine Schuld, denn es habe
inen Einfluß darauf, wenn eine große Macht, die innerhalb
19es Jahrhunderts Frankreich ſchon dreimal überfallen (!) habe, halte.
zufaſſen.
Der kriegsblinde radikale Abgeordnete Thébaut rief in
be=
wegten Worten Frankreich und Europa zur Einigung auf, um ein
neues Völkermorden zu verhindern. Er glaube an die
Aufrichtig=
keit der deutſchen Friedensappelle und an eine Verſöhnung mit
Deutſchland. Es wäre beklagenswert, wenn zwei große Nationen
in Europa, wie Deutſchland und Frankreich, die an der Spitze der
gefahr nicht endgültig behoben, und Frankreich ſchlafe in dem fal= Ziviliſation ſtünden, ſich gegenſeitig zerfleiſchen würden und ſich
nicht einigen könnten.
Kriegsminiſter General Maurin dankte dem kriegsblinden
Abgeordneten herzlich für ſeine Ausführungen. Er verſtehe aber
auch die Beſorgniſſe des Parlaments, von dem man bereits
ſo viele Kredite gefordert habe. Die bisher bewilligten Kredite
ſeien aber ungenügend geweſen, weil das Material veraltet ſei
und weil man bisher mit ſeiner Erneuerung gewartet habe,
um niemanden herauszufordern. Jetzt aber müſſe man ſchnellſtens
die noch bedrohten Lücken in der Grenzbefeſtigung ausfüllen.
Er beſchwöre daher die Kammer, die Kredite zu bewilligen. Der
Kriegsminiſter kündigte einen neuen Geſetzentwurf über die
neuen Anſtrengungen an, die infolge der Rekrutenausfälle in
den nächſten Jahren notwendig werden, und ſprach die Hoffnung
aus, daß dieſes Geſetz beſſere Ergebniſſe als das gegenwärtige
zeitigen werde.
Im Namen der Sozialiſten forderte Léon Blum, daß man
Deutſchland veranlaſſen müſſe, einem
Rüſtungsbeſchränkungs=
oder Abrüſtungsabkommen beizutreten.
Miniſterpräſident Flandin erwiderte den Rednern, beſonders
dem ſozialiſtiſchen Abgeordneten Blum. Er warf ihm vor, daß
er keine Vorſchläge gemacht habe, wie man Deutſchland zur
Teilnahme an einer Abrüſtungs=Konvention bringen könne. Auch
er ſei für die Beteiligung Deutſchlands an einem
Rüſtungs=
beſchränkungs=Abkommen, aber wie könne man das erreichen?
Wolle Frankreich den Krieg, nur um Deutſchland dazu zu
zwingen? Keineswegs! Alle franzöſiſchen Regierungen hätten
ihre ganzen Bemühungen darauf gerichtet, in Genf ein
inter=
nationales Abkommen zu erreichen. Gleichzeitig aber ſeien auch
alle franzöſiſchen Regierungen von dem einen Gedanken
be=
herrſcht geweſen, die Sicherheit Frankreichs zu gewährleiſten.
Wenn morgen die Kinder Frankreichs in Sicherheit leben wollten,
dann dürfe die Kammer die Kredite nicht verweigern. (Großer
Beifall auf allen Bänken mit Ausnahme der äußerſten Linken.)
Die Kreditvorlage wurde ſchließlich von der Kammer mit
460 gegen 130 Stimmen angenommen. Vorher wurde ein
ſozialiſtiſcher Vertagungsantrag mit 462 gegen 126 Sümmen
abgelehnt. Ein weiterer Antrag der Sozialiſten auf
Nationali=
ſierung der Waffenfabrikation wurde, nachdem Miniſterpräſidend
Flandin dagegen die Vertrauensfrage geſtellt hatte, ebenfalls mit
388 gegen 199 Stimmen verworfen.
*
Der franzöſiſche Senat nahm am Dienstag den Haushalt der
Kriegsmarine an. Der Berichterſtatter der Militärkommiſſion,
Farjont, machte darauf aufmerkſam, daß die Ausgaben für die
Kriegsflotte ſich infolge der Neubauten von 2879 Millionen im
ſit eitiel, ſeinen finanziellen Mitteln und der diplomatiſchen Lage laufenden Jahre auf 2903 Millionen Fr. im kommenden Jahre
erhöht hätten. Den Sonderkredit von 887 Millionen Fr. für die
Ausführung des Flottenbau=Abſchnittes 1935 bezeichnete der
Be=
richterſtatter als unzulänglich.
Aeue Ankurbelung der
Oſtpakt=
verhandlungen.
EP. Paris, 18. Dezember.
Der franzöſiſche Botſchafter in Warſchau, Laroche, iſt hier
ein=
getroffen, um dem Außenminiſter Laval Bericht über den Gang
der franzöſiſch=polniſchen Verhandlungen zum Abſchluß eines Oſt=
Paktes zu erſtatten. Laroche hatte vor ſeiner Abreiſe nach Paris
eine längere Unterredung mit dem polniſchen Außenminiſter Beck.
Auch der franzöſiſche Botſchafter in Moskau, Alphand, wird
dieſer Tage hier erwartet. Die Blätter bringen beide Reiſen in
Verbindung mit den Oſtpaktverhandlungen und beziehen ſich auf
eine Meldung der Times, nach der ſich Warſchau trotz der
letzten franzöſiſchen Note weiter ablehnend ver=
Weshalt erſchiebung des Nrezeſſs
gegen die Führer der Saardeutſchen?
DNB. Saarbrücken, 18. Dezember.
Die urplötzliche Vertagung des mit größtem Intereſſe
er=
warteten Prozeſſes gegen Pirro und die übrigen Unterzeichner
der Denkſchrift der Deutſchen Front muß nach Lage der Dinge
ebenſo erſtaunen wie enttäuſchen, wenn man ſich den
Sachver=
halt vor Augen hält, der es zu dieſem Prozeß vor dem Oberſten
Abſtimmungsgerichtshof am 21. Dezember kommen laſſen ſollte.
Bekanntlich hatten die Führer des Saardeutſchtums vor einiger
Zeit eine Denkſchrift nach Genf gerichtet, um einige
wohl=
begründeie und ſeit langer Zeit im Saargebiet viel erörterte
Vorwürfe zur Sprache zu bringen, die in Zuſammenhang mit
der Hausſuchung bei der Deutſchen Front vom Juli d. J. gegen
gewiſſe Beamte der Regierungskommiſſion erhoben werden
mußten. An Hand konkreter Einzelbeweiſe hatten die Vertreter
des Deutſchtums an der Saar wieder einmal mahnend ihre
Stimme gegen die ſchwerſte Belaſtung der hieſigen
Regierungs=
politik, die durch nichts gerechtfertigte Einſtellung von
Emigran=
ten in der Regierungskommiſſion und gegen ihr dienſt= und
pflichtwidriges Verhalten erhoben.
Der Präſident der Regierungskommiſſion, Knox, ſah ſich,
getreu ſeiner bisher verfolgten Linie des Emigrantenſchutzes und
ſogar der Bevorzugung dieſer Elemente, veranlaßt ſeine
Auto=
rität dazu herzugeben, Sinn und Abſicht der Eingabe der
Deutſchen Front zu durchkreuzen, die in der Denkſchrift ſchwer
beſchuldigten Beamten zu Klägern gegen die Führer des
Saar=
deutſchtums zu machen und die Unterzeichner der Denkſchrift
unter Anklage zu ſtellen. Statt einer Unterſuchung über die
aufgezeigten Mißſtände in der Regierungskommiſſion ſollte es
unter Befürwortung des Saarpräſidenten zum Prozeß der „
Be=
leidigten” im ganzen gegen die Führer des Saardeutſchtums
kommen.
Das Saardeutſchtum, vollbewußt der Ungeheuerlichkeit dieſer
regierungsamtlichen Verdrehungskünſte, ſah. dieſem Prozeß mit
Ruhe und in der Zuverſicht entgegen, daß er die notwendige
Klärung über gewiſſe unhaltbare Zuſtände an der Saar bringen
und vor aller Welt beweiſen würde, wie moraliſch und rechtlich
untragbar die hieſige Emigrantenpolitik geworden iſt. Mehrere
Wochen wurde das Saargebiet in Spannung und Erwartung
gehalten, wie dieſer Prozeß auslaufen würde. Den Separatiſten
und der deutſchfeindlichen Auslandspreſſe war es geſtattet, rein
an die Tatſache, daß vor dem Abſtimmungsgericht Anklage gegen
die Führer des Saardeutſchtums erhoben worden iſt,
verleum=
deriſche Ausführungen zu knüpfen. Wenn man ſchon ein
Straf=
verfahren einleitet, ſo muß unbedingt den Angeklagten die
Möglichkeit zur Rechtfertigung gegeben werden, um ihre völlige
Schuldloſigkeit zu beweiſen. Es kann alſo nicht verhehlt
wer=
den, daß dieſe Prozeßverſchiebung auf unbeſtimmte Zeit einige
Zweifel aufkommen und einige Fragen unbeantwortet läßt.
Sachliche Beurkeilung des Saarbrücker Zwiſchenfalls
durch das engliſche Kabinekk.
EP. London, 18. Dezember.
Die Zwiſchenfälle im Saargebiet bildeten am Montag abend
den Gegenſtand einer informellen Kabinettsſitzung im Unterhaus,
bei der das Bedauern der engliſchen Regierung
über die von Hauptmann Juſtice provozierten
beklagenswerten Auftritte noch einmal zum Ausdruck
kam, gleichzeitig aber der rein perſönliche Charakter der
Zwiſchen=
fälle unterſtrichen wurde. Die engliſche Regierung iſt
ganz augenſcheinlich bemüht, ſich von Juſtice ſoweit wie möglich
zu diſtanzieren, und ſoll, wie die „Daily Mail” heute meldet, für
eine rigoroſe Beſtrafung der ſchuldigen
Englän=
der eingetreten ſein. Gleichzeitig ſoll, wie das genannte Blatt
weiter mitteilt, auf der geſtrigen Kabinettsſitzung beſchloſſen
worden ſein, die den für das Saargebiet beſtimmten
engliſchen Truppen auf den Weg gegebenen
In=
ſtruktionen für den Umgang mit der
Saarbevöl=
kerung zu verſchärfen. Die engliſche Regierung iſt
ent=
ſchloſſen, um jeden Preis ähnliche Zwiſchenfälle, in denen engliſche
Soldaten beteiligt ſein könnten, zu vermeiden.
Hemslen zurückgekreken.
DNB. Saarbrücken, 18. Dezember.
Der Leiter der ſaarländiſchen Polizei, Miniſterialrat Hemsley,
hat dem Präſidenten der Regierungskommiſſion Knox ſein
Rück=
rittsgeſuch eingereicht.
mtinierten Künſtlerin immer überlegen geſpielte Weltdame.
Id ſchließlich Solveig. Ihr fällt im Film keine ſehr
um=
iſ greiche Aufgabe zu. Aber das Wenige iſt von fabelhafter
haſchlicher Schlichtheit und Größe. Eine ſchauſpieleriſche
Aiſterleiſtung der jungen Marie=Luiſe Claudius, der
Zhte des Mathias Claudius, die vor wenigen Jahren erſt im
Bingtheater als Schauſpielerin debutierte, und die wir dann
7,Mädchen in Uniform” und in „Reifende Jugend” ſahen. —
Ausgezeichnet wie die Regie von Dr. Fritz Wendhauſen
G wohl für entbehrliche Längen des zweiten Teils, die beſſer
eui erſten, in Aaſes Heimat ſpielenden noch zugute gekommen
ren, nicht verantwortlich iſt) ſind die Bilder. Eine fabelhaft
De Bildtechnik iſt unter Oberleitung von Carl Hoffmann
ent=
inden. Für die muſikaliſche Untermalung ſind Griegſche
Ative verwandt worden, was eine Selbſtverſtändlichkeit iſt. —
Zun dieſer Peer=Gynt=Film, was ihm zu wünſchen iſt, ſeinen
Sgeszug über die Welt antritt, darf er kunden von beſter
Max Streeſe.
itſcher Filmkunſt! —
Es war wohl ein Organiſationsfehler vom Petrus, daß
Vern zum Beſuch von Hans Albers das Wetter ſo ſchlecht
N. Aber die Darmſtädter ließen ſich durchaus nicht ein=
Nchtern. Näſſe von oben, Näſſe von unten, — und doch ſtanden
unenitwegt vor der „Traube” und dem „Union=Theater”, um
Künſtler einmal zu ſehen. Die ganz Kühnen hofften ſogar,
AAutogramm zu ergattern!
Gegen 5 Uhr nachmittags fuhr das fabelhafte dunkle Reiſe=
Aiolet vor der „Traube” vor, und ehe es die Paſſanten
Sontlich recht gemerkt hatten, war die hohe Geſtalt des
Künſt=
ſchon im Hoteleingang verſchwunden. Da blieb denn nichts
anzuſtaunen, als die mit vielfarbigen Zetteln überklebten
Ier, die hinterdreingetragen wurden, und das Auto ſelbſt.
Nu war es von einer Menge von „Sachverſtändigen” um=
= deren kritiſchen Blicken ſicherlich keine Kleinigkeit des
ens entgangen iſt! Nur mit Mühe konnte 5 Minuten ſpäter
Sehauffeur, der ſo etwas gewohnt zu ſein ſcheint, den Wagen
h die Menge zur Garage bringen.
And während ſich die Schauluſtigen vor der „Traube” ver=
D, oder vielmehr ihren Standort vor’s „Union” verlegten,
De drinnen zum 1. Mal das Filmwerk „Peer Gynt” ab, mit
Finter Aufmerkſamkeit verfolgt von dem Publikum, das den
Nchauerraum füllte. Nach dem Schluß aber brachen dann Bei=
Sſtürme los, wie wir ſie nicht oft bei den zurückhaltenden
Imſtädtern erleben! Und der Beifall rief nicht vergebens; in
hellen Kreis des Scheinwerferlichts trat der Künſtler, den
ioch eben auf der Leinwand ſahen, nun in Perſon und
i9 mit ſympathiſcher Einfachheit zu „ſeinen lieben und
ver=
s ihm eine Ehre und Freude ſei,
ſich uns endlich einmal perſönlich zu zeigen”, ſagte er, „damit
Sie den Kerl mal in natura genießen können: alſo hier bin
ich; hoffentlich ſind Sie nicht enttäuſcht!‟ Der Proteſt=
Beifalls=
ſturm ließ auf das Gegenteil ſchließen! Als der Künſtler dann
erklärte, daß er das blödſinnige Wort „Filmſtar” haſſe, daß für
einen ausgewachſenen Menſchen nicht paſſe, gab es eine Reihe
von luſtigen Zurufen aus dem Zuſchauerraum: man ſchlug vor,
ihn der Einfachheit halber „Hans” oder „Hummel=Hummel” zu
nennen. Doch meinte der Künſtler, er ſchlage das Wort
Film=
liebling vor. Es habe lange gedauert, bis er ſich die Liebe des
Publikums, verdient habe, aber ſeine ſchönſten Erinnerungen
habe er gerade an dieſe Zeit des erſten Aufſtiegs. — Im Namen
ſeiner Filmkollegen dankte Hans Albers dann in ſehr herzlicher
Weiſe für den Beifall, den der Film gefunden habe, denn
„wenn ich mich auch immer bemüht habe in meinen Filmen das
Beſte zu geben, ſo kann ich doch ſagen, daß gerade der Peer=
Gynt=Film mit etwas Herzblut gemacht iſt. Vielleicht haben Sie
das geſpürt!” Wenn dieſer Film ſtarken Widerhall im Publikum
habe, meinte der Künſtler, ſo könne man noch mehr derartige
hochwertige Filme drehen. Zum Schluß dankte er nochmals für
die Liebe und Sympathie, die ihm hier entgegengekommen ſei,
und die ein Künſtler ſo ſehr brauche.
Dem Künſtler wurde dann von dem Direktor der Palaſt=
Lichtſpiel A.=G., Zix, ein großer Lorbeerkranz überreicht für
den Hans Albers wieder in ſeiner kurzen herzlichen Art ſeinen
Dank ausſprach.
Leicht war es nicht, ſeinen Weg durch die Menge der
Unent=
wegten, die vor dem Theater Fuß gefaßt hatten, zu finden. Und
es ſei verraten, daß es durchaus nicht nur begeiſtertes junges
Volt war, was da ſeinen Liebling Hans Albers ſehen wollte!
* Frankfurker Opernhaus.
Neueinſtudierung von „Triſtan und Iſolde‟.
Die Frankfurter Oper hat, den Triſtan neu herausgebracht,
eine Tat, die aus ſzeniſchen Gründen notwendig war und die aus
Gründen der jetzigen Beſetzung zu begrüßen iſt. Unter den
Wer=
ken R. Wagners nimmt der Triſtan eine ganz beſondere Stellung
ein; er hängt am innigſten mit den ihm eigentümlichen
An=
ſchauungen und Doktrinen ſeines Schöpfers zuſammen, der
Tri=
ſtan iſt das grundlegende Werk des Bayreuther Meiſters. In
keiner ſeiner Schöpfungen iſt er derart konſequent und
entſchie=
den für ſeine, in ſeinen Schriften deutlich zum Ausdruck gebrachte
künſtleriſche Ueberzeugung eingetreten. Und in keiner ſeiner
Schöpfungen ſpricht das Orcheſter eine derart beredte, ſenſible, in
der Inſtrumentation jeder Regung gehorchende Sprache.
Und deshalb iſt eine Triſtan=Aufführung in ihrem Wert in
erſter Linie von der Qualität des Dirigenten abhängig. C. M.
Zwißler gibt der Aufführung die künſtleriſche Richtung. Der
2. Akt bewahrt den ſymphoniſchen, arioſen Charakter der
Aus=
druck iſt drängend, die einheitliche Linie dieſes unerhörten
Ge=
mäldes wahrend, der 3. Akt geht mehr ins Einzelne, läßt das
Orcheſter mehr zurücktreten, das den 2. Akt beherrſcht und erſt
der Schluß ſchließt ſich in ſeiner Geſtaltung an den 2. Akt wieder
an, zu dem er ja auch gehört. Die Breite Mottls läßt Zwißler
nicht zu, dazu iſt er ein zu modern empfindender Muſiker, aber
das Klangliche läßt er durchaus zu ſeinem Rechte kommen. Der
Abend war in erſter Linie durch ſeine Deutung erfreulich. —
E. Gentner=Fiſcher ſingt die Jſolde. Es iſt verblüffend,
wie auch dieſe Rolle zeigt, was ehrgeiziger Fleiß und eine
lang=
jährige Bühnenerfahrung zuſtandebringen. Das war kein
künſt=
leriſches Erleben wie bei der unvergeßlichen Lauer=Kottlar, aber
doch ein ſo ehrliches Bemühen um künſtleriſch ſchwierige
Auf=
gaben, das in den lyriſchen Stellen des 1. Aktes in die Sphäre
des Erfühlten hinüberglitt. Die geſangliche Leiſtung war in der
techniſchen Schattierung und der Bewältigung der anſtrengenden
Rolle beſonders anerkennenswert. — A. Seibert, (früher
Darmſtadt) iſt ein bedeutſamer Triſtan. Die ſchwere ſchöne,
quellende Stimme, eine der ganz wenigen Heldentenorſtimmen,
die es in Deutſchland noch gibt, iſt für den Triſtan wie geſchaffen.
Der 2. Akt hatte Lyrik und Wärme im Ausdruck. und der Schluß
des 2. Aktes, die Anrede Markes, gab dem Seeliſchen des
Augen=
blicks eine in ihrer Verhaltenheit ergreifende Farbe. Wenn auch
geiſtig noch nicht alles gelingt, wenn auch der 3. Akt manches
triebhafter bringen könnte, im großen und ganzen hat dieſer
Triſtan A. Seiberts ein ausgezeichnetes Niveau. — Mit
pracht=
voller Stimme ſingt Inger Karen die Brangäne. — Der
Kur=
wenal J. Sterns iſt in Stimme und Haltung männlich und
würdig. Die Innerlichkeit der Figur, die Treue und
Anhäng=
lichkeit an ſeinen Herrn und an die Heimat kamen nur wenig zur
Geltung. — Der Marke Ulrakitſchs wirkte unausgeglichen.
Die Regie Dr. Wälterlins ging einfache ungezwungene
Bahnen; der Schluß des 2. Aktes, in dem die ſeeliſchen
Stim=
mungen allerdings äußerſt ſchwer zu erfaſſen ſind, wurde
künſt=
leriſch nicht allem gerecht.
Die Bühnenbilder L. Siewerts ſtanden auf der bei ihm
gewohnten künſtleriſchen Höhe.
Dr. W. Kn.
— Ehrung Profeſſor Dr. Walter F. Ottos durch das China=
Inſtitut. Im Hauſe der Frau von Schnitzler fand eine vom
Vor=
ſtand des China=Inſtituts veranſtaltete Abſchiedsfeier für Herrn
Profeſſor Dr. Walter F. Otto, der einem Rufe an die
Königs=
berger Univerſität folgt ſtatt. Herr Otto gehört ſeit der
Grün=
dung des Inſtituts deſſen Vorſtand an. Dieſer ernannte den
Scheidenden zum Ehrenmitglied des Inſtituts. Der Direktor des
China=Inſtituts, Herr Dr. Rouſſelle, erinnerte in einer Rede an
die beſonderen Verdienſte Profeſſor Ottos, dem es zu verdanken
iſt, daß das China=Inſtitut nach dem Tode ſeines Gründers
Richard Wilhelm nicht aufgelöſt wurde, und daran, daß Herr
Otto die Arbeiten des Inſtituts ſtets mit beſonderem Eifer
be=
gleitet und gefördert hat. Herr Profeſſor Otto dankte und
be=
tonte ſein auch in der Ferne gleichbleibendes Intereſſe am
In=
ſtitut.
Ehrenmitglied wurde von
dem Künſtler O. Klemm aus der Arbeitsgemeinſchaft Rudolf
Koch des Slädel ausgeführt.
Seite 4 — Nr. 349
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 19. Dezember 1934
Oen
Statt Karten.
Ihre Vermählung zeigen an:
Helmut Herbert
u. Frau IISe, geb. Schaefer
Darmstadt, Grüner Weg 9
Kirchliche Trauung: Donnerstag, den 20. Dezember 1954,
vormiuags 11½ Uhr, in der Stadtkapelle.
Todes=Anzeige.
Nach einem arbeitsreichen Leben iſt heute mein
innigſt=
geliebter Mann, mein herzensguter Vater,
Schwieger=
vater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel
Ratt Darmſtadtet
Statt beſonderer Mitteilung.
Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluß wurde unſere
innigſt geliebte Schweſter, Schwägerin und Cante
die Schulvorſteherin
Eilabethe neinzeruing
nach 43jähriger ſegensreicher Tätigkeit aus ihrem Lebens=
und Wirkungskreiſe abgerufen.
In tiefſter Trauer im Namen aller Verwandten:
Caroline, Luiſe, Wilhelm heinzerling.
Darmſtadt (Annaſtr. 36), den 17. Dezember 1934.
die Einfegnung und Bcerdigung findet am Donuerstag, den 20. Dezember,
3 Uhr nachmittags, auf dem alten Friedhof, Nieder=Ramſädterſtr. Natt. (13199
ſanft verſchieden.
In tiefer Trauer:
Marie Darmſtädter, geb. Müger
Heinrich Darmſtädter u. Familie.
Darmſtadi, New=ſork, den 17. Dezember 1934.
(13203
Sandvergſtraße 66.
Die Beiſetzung findet am Donnerstag, den 20. Dezember,
nachmittags 2 Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
Dankſagung.
für die liebevollen Beweiſe
herz=
licher Ceilnahme beim heimgang
unſeres lieben Entſchlafenen
San.=Rat
dr. Karl Brüning
ſagen wir innigſten Dank.
Gold= und
Silberwaren
jeder Art
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Un ſowohl die
MA plangliche
Seien.” — „In
M Aenzel Strapin
Pſillte und
leuten von S
ei hyriſcher Teno
Wittmann= / Enttäuscht war Fritz am letzten
Matur gr. 30,I. (a
heiligen Abend. — Sein Herzens-
wunsch: „Eine Photo-Camera‟
ging nicht in Erfüllung. — Seht
ſier . . . schaut das Gesicht
Spannende Geschichten
aus allen Ländern und von allen Völkern in den
Jugendschriften und Bilderblehern vom
Spielwaren-Faiß
zauis
Freude
für das
ganze Jah
der gute
Radio-Apparad
[ ← ][ ][ → ]Mittwoch, 19. Dezember 1934
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 19. Dezember 1934
Der heſſiſche Staaksminiſter:
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Ernannt wurden die Hauptwachtmeiſter der Schutzpolizei auf
grobe Georg Schmidt in Viernheim, Hermann Baumann
in. Mainz und Philipp Ohin in Offenbach a. M. mit Wirkung
um 1. November 1934 unter Berufung in das
Beamtenverhält=
us zu Hauptwachtmeiſtern der Schutzpolizei; am 29. Oktober 1934
ſurch Urkunde des Herrn Staatsminiſters der Gerichtsvollzieher
ut dem Amtsſitz in Hirſchhorn Friedrich Bohm zum
Gerichts=
ullzieher mit dem Amtsſitz in Darmſtadt; am 9. November 1934
urch Urkunde des Herrn Staatsminiſters der geſchäftsführende
zu ſtizinſpektor bei dem Amtsgericht Lauterbach Johann Kredel
ut Wirkung vom 1. Januar 1935 zum Oberjuſtizinſpektor bei
an Amtsgericht Bad Nauheim; am 27. November 1934 der
zuſtizinſpektor Wilhelm Kraft, geboren am 12. November 1885.
ſem Amtsgericht Büdingen mit Wirkung vom 1. Januar 1935
um ſtellvertretenden geſchäftsleitenden Juſtizinſpektor bei der
laatsanwaltſchaft des Landgerichts in Gießen; am 14.
Dezem=
ſer 1934 zu Bürgermeiſtern; Philipp Wehr 1. in
Frei=
ſazbersheim, Kreis Alzey; Adolf Engiſch in Nack Kreis Alzey;
5a. Schmeck in St. Johann. Kreis Alzey; Joſef Peter Kaſter
n Dietersheim, Kreis Bingen; zu Beigeordneten:
Hein=
ic Lieſenbein in Biebelsheim „Kreis Alzey; Richard
frank in Gau=Heppenheim, Kreis Alzey; Georg Mann in
1Fhofen, Kreis Alzey; Wilhelm Köhler in Wallertheim. Kreis
penheim; Jakob Werle 3. in Welgesheim, Kreis Alzey; am
5. Dezember 1934 zu Bürgermeiſtern: Hartmann
Fried=
ich Dietz in Utphe, Kreis Gießen; Heinz Rebholz in
Großen=
zuſeck, Kreis Gießen; Hans Will in Leihgeſtern, Kreis Gießen;
u Beigeordneten: Philipp Botz 3 in Bersrod. Kreis
ſießen: Heinrich Raab in Utphe, Kreis Gießen.
Beſtellt wurden am 10. Dezember 1934 zum
Bürger=
teiſter: Philipp Mörsfelder in Biebelsheim. Kreis
bey; zum Beigeordneten: Wilhelm Heß in Traiſa,
treis Darmſtadt: Georg Aßmann in Wetterfeld zum
kommi=
ariſchen Beigeordneten der Gemeinde Wetterfeld.
In den Ruheſtand verſetzt wurde der Oberrechnungsrat bei
er Heſſiſchen Hauptſtaatskaſſe Heinrich Pfannmüller zu
armſtadt auf Grund des Geſetzes über die Altersgrenze der
taatsbeamten vom 2. Juli / 19. Dezember 1923 (Reg.=Bl. Seite
)0 und 511) in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925
Reg.=Bl. S. 249) mit Wirkung vom 1. Januar 1935. Dem
Aus=
heidenden wurde aus dieſem Anlaß die Anerkennung der dem
ſtaate geleiſteten treuen Dienſte ausgeſprochen.
Miniſterialabteilung für Bildungsweſen, Kultus. Kunſt
und Volkstum.
Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
der Volksſchule, zu Pfeddersheim, Kreis Worms. Mit der
telle kann Organiſtendienſt verbunden werden. Die
Dienſtwoh=
ung wird demnächſt frei. Bewerber müſſen ſeit mindeſtens
(Jahren die Prüfung abgelegt haben und eine
Anwärterdienſt=
it von mindeſtens 5 Jahren zurückgelegt haben.
* Hohes Alter, Frau Karoline Wittich, Witwe
Mathil=
dntr. 53, wird am 19. Dezember 80 Jahre alt und erfreut ſich
ſwohl geiſtiger, wie körperlicher Rüſtigkeit.
Seinen 70. Geburtstag begeht am 20. Dezember in geiſtiger
d körperlicher Friſche Herr Schneidermeiſter Friedrich
karthel, Schlageterſtraße 25.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Peter Anders, der mit
kgrnn dieſer Spielzeit vom Heſſiſchen Landestheater an die
Eädtiſchen Bühnen in Köln ging und in Darmſtadt noch in guter
Einnerung iſt, ſpielt in Köln inzwiſchen die Titelpartie in C. M.
ur Webers „Oberon” den „Tamino” in der „Zaubexflöte” und
dr „Wenzel Strapinſki” in der Oper „Kleider machen Leute” von
Zyllinſki mit großem Erfolg. Die Kritik ſchrieb u. a.: „Als einen
km ino von äußerlichen und innerlichen Vorzügen lernte man
A. kennen. Dieſer Künſtler beſitzt alle Eigenſchaften, die einen
ſzarttenor auszeichnen ſollen: ſympathiſches, klangvolles und
wegliches Stimmaterial, muſikaliſche Geſtaltungsgabe, eine gute
ühnenfigur und gewandtes Spiel.” — „P. A. ſchien eine
beſon=
e Berufung für die Rolle des Wenzel Strapinſki mitzubringen.
dn ſowohl die feine Lyrik, mit der dieſe Figur umgeben iſt, wie
geſangliche Erfaſſung der Partie waren tief und erſchöpfend
geben.” — „Im Mittelpunkt der Aufführung ſtand die Figur
* Wenzel Strapinſki, die Peter Anders mit echter Lebenswärme
eüllte und ganz auskoſtete.” — „Als echteſte Figur unter
m „Leuten von Seldwyla” und Goldach verdient P. A., ein
wirk=
der lyriſcher Tenor und guter Darſteller, vollſtes Lob.”
Hefſiſches Landestheater Darmſtadt.
Großes Haus.
innerstag,
20. Dezember
Anfang 20, Ende geg. 22 Uhr. Miete C. 11
Preiſe 0.50 bis 4.50
Hockewanzel.
Eitag,
21. Dezember
Anf. 19.30 Ende gegen 22.30 Uhr. Miete 2 11
Preiſe 0.70 bis 5.50
Maebeth.
Kleines Haus.
hwoch,
19. Dezeiber
Anfang 15.30, Ende 18 Uhr
Deutſche Bühne. Jugendring II 1. Vorſtellung
Der kleine Muck. Geſchloſſene Vorſtellung
Anf. 19.30, Ende geg. 22 Uhr. Zuſatzmiete II,
6. Vorſt. Der Nobelpreis. Preiſe 0.70—3.80
Stag,
22. Dezember
Anfang 15.30, Ende 18 Uhr. Deutſche Bühne
Jugendring II 1. Vorſtellung
Der kleine Muck. Geſchloſſene Vorſtellung
In Vorbereitung: Heimliche Brautfahrt:— Tannhäuſer
Heſſiſches Landestheater. Im Kleinen Haus geht heute zum
Male die Komödie „Der Nobelpreis” in Szene, da
rſteller der im Mittelpunkt der Handlung ſtehenden Rolle
n Swedenhjelm. Karl Ziſtig, vorläufig das
Landesthea=
läßt, um Gaſtſpielverpflichtungen nachzukommen. „Der
reis”, das geiſtreiche Werk von Hjalmar Bergmann, hat in
zenierung von Generalintendant Franz Everth ſeit
vier=
igen einen ſehr großen Erfolg gehabt, der namentlich auch
der Kritik ausdrücklich hervorgehobenen ausgezeichneten
lung zuzuſchreiben iſt. In der heutigen letzten Aufführung
die Hauptrollen in der unverändert gebliebenen erſten
Be=
von Käthe Gothe, Edith Schultze=Weſtrum. Edith Wien,
ohkamp, Willi Steegen, Hannes Stelzer, Heinz Stieda und
iſtig geſpielt. — Die Oper des Heſſiſchen Landestheaters
zur erſten Aufführung am 30. Dezember die Oper
nhäuſer” von Richard Wagner, mit Joachim Sattler
Titelpartie vor. Die Inſzenierung hat Prof. Max
Hof=
r. die muſikaliſche Leitung Generalmuſikdirektor Karl
rich. Der Entwurf zu den neuen Bühnenbildern ſtammt
of. Leo Paſetti, dem bekannten Bühnenbildner der
ſchen Staatstheater München.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 349 — Seite 5
Tag der Deutſchen Polizei.
Die heutigen Veranſtalkungen.
Von 12.15 bis 13.30 Uhr findet heute auf dem Adolf=
Hitler=Platz ein Platzkonzert ſtatt, bei dem wieder
für die Winterhilfe geſammelt wird.
Um 15 Uhr findet auf dem Polizeiſportplatz ein
Fuß=
ballſpiel ſtatt, zu dem Kinder und Erwerbsloſe freien Eintritt
haben, um auch ihnen einmal den Anblick eines ſchönen Spiels
zu ermöglichen.
Anſchließend werden 200 hilfsbedürftige Kinder
von den Wachtmeiſtern der Landespolizei geſpeiſt.
Ab 19 Uhr bewegt ſich ein Fackelmarſch durch folgende
Straßen: Holzhofallee, Heidelberger Straße, Marienplatz,
Saal=
bauſtraße, Ludwigsplatz, Ernſt=Ludwig=Straße, Paradeplatz.
Laßt ihn nicht
vergebens
bikken!
Auf dem Paradeplatz wird ein Großer
Zapfen=
ſtreich dem Tag der Polizei einen eindrucksvollen Ausklang
geben. Danach Abmarſch durch die Rheinſtraße, Neckarſtraße zur
Unterkunft.
Ein Beikrag zum Tag der Deutſchen Polizei.
Dadurch, daß die Polizei ſich einen beſonderen Tag gewählt
hat, um ihre Verbundenheit mit allen Volksgenoſſen zum
Aus=
druck zu bringen und ihre Arbeit in den Dienſt des
Winterhilfs=
werkes zu ſtellen, iſt keineswegs ihre Mitwirkung an dem ſozialen
Werk der Nächſtenliebe erſchöpft. So hat ſich z. B unſere
Landes=
polizei (Ortsgruppe Beſſungen) etwas ganz beſonders Schönes
ausgedacht, um ihr Teil zum Winterhilfswerk beizutragen. Es
läßt ſich nämlich dort jeder einzelne Polizeianwärter pro Tag
10 Pfg. von ſeiner Löhnung abziehen, die dazu verwandt werden,
während der Wintermonate und des Winterhilfswerks 1934/35
40 bedürftigen Kindern täglich ein kräftiges Mittageſſen zu
ver=
abreichen. Mitglieder der Ortsgruppe Beſſungen der NS.
Volks=
wohlfahrt ſowie die Leiterin der NS. Frauenſchaft hatten am
letzten Sonntag Gelegenheit, ſich davon zu überzeugen, wie gut
es den kleinen Gäſten bei den Hütern der Ordnung ſchmeckt.
Welch hervorragende Küche geführt wird ſagt nachfolgender
Küchenzettel: Nudelſuppe, Schweineſchnitzel, Kartoffeln und
Feld=
ſalat, und alles iſt ſo reichlich, daß die Schüſſeln gar nicht einmal
leer werden. Wie ein kleines Mädchen erklärte, gibt es dort
alle Tage ſolch gutes Eſſen, und die Buben ſind natürlich von
Stolz erfüllt, gemeinſchaftlich mit den Uniformierten eſſen zu
dürfen.
Möchte dieſes Beiſpiel weitere Nachahmer finden. K. W.
Was kaufft du zu Weihnachten beim Einzelhandel?
Was beſtellſt du bei deinem Handwerker?
—Die Arbeitszeit im Friſeurhandwerk während der
Weih=
nachtsfeiertage. Um der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben,
ohne große Störung in der ſich auf die Weihnachtsfeiertage
an=
häufenden Arbeit auch den Friſeur aufſuchen zu können und auch
dieſem Handwerkerſtand Arbeit und Brot zu geben, iſt auf
Ver=
anlaſſung der Berufsorganiſation die Arbeitszeit ſoweit als
möglich erweitert und bequem geſtaltet worden. Das
Friſeur=
handwerk erwartet, daß auch diejenigen, welche ſich ſonſt üblich
ſelbſt bedienen, zu ihrer Weihnachtsfriſur den Friſeur in Anſpruch
nehmen.
Vährend der Weihnachtsfeiertage
angt ein stärker eingebrautes, gut abgelagertes
Do er 20r
zum Ausstoß
Heſſiſche Verwalkungsakademie Darmſtadk.
Das Staatspreſſeamt teilt mit: Die lehrplanmäßig
für Freitag, den 21. Dezember d. J., vorgeſehene Vorleſung
Prof. Dr. Böttichers, Heidelberg, über BGB.:
Allgemei=
ner Teil, fällt wegen plötzlicher Verhinderung des Dozenten
aus — Die Weihnachtsferien beginnen ſomit bereits
heute und dauern bis einſchließlich 7. Januar nächſten Jahres —
Am 8. Januar 1935 ſetzt der Studienleiter der Akademie, Prof.
Dr. Heyland ſeine Vorleſung über: Allgemeine
Staats=
lehre fort. Die erſte Vorleſung von Prof. Dr. Botticher,
BGB. Allgemeiner Teil, findet am 11. Januar 1935, wie auch
lehrplanmäßig vorgeſehen, ſtatt.
Bei dieſer Gelegenheit ſei nochmals darauf hingewieſen, daß
Anmeldungen zum Lehrgang als Voll= oder Einzelhörer
bis Ende dieſes Monats möglich ſind. Bei genügender
Beteiligung iſt in Ausſicht genommen, die bereits im laufenden
Semeſter beendeten Vorleſungen „Einführung in die
Rechtswiſſen=
ſchaft” von Dr. Döring und „Einführung in die
Volkswirtſchafts=
lehre” von Prof. Dr. Muß in Form eines Einführungskurſus
nach=
zuleſen.
Die Anmeldungen ſind an die Geſchäftsſtelle der Akademie,
Pankratiusſtraße 4, 1. Stock, zu richten.
Beſonders ſei noch auf die Anfang Februar 1935 beginnende
Vorleſungsreihe Prof Lacroix über: Nationalpolitiſche
Er=
ziehung verwieſen, für die ebenfalls Anmeldungen bereits
ent=
gegengenommen werden.
Abendſingen
in der Weihnachtsmeſſe der Darmſtädter bildenden Künſtler im
Heſſiſchen Landesmuſeum. Heute Mittwoch abend wird das am
Sonntag mit großem Beifall aufgenommene Abendſingen des
Heſſ. Singkreiſes im Reichsbund Volkstum und Heimat unter
Leitung des Fachreferenten Günter Simony in der Zeit von 18
bis 19 Uhr wiederholt werden. Die lieben, alten
Weihnachts=
lieder, die heute noch wie vor 500 Jahren unverandert geſungen
werden, paſſen ſo recht in den Rahmen der Weihnachtsmeſſe, die
mit ihrem ſtrahlenden Lichterglanz und dem Leuchten des
Advents=
ſterns uns in trauliche weihnachtliche Stimmung verſetzt.
Lotterie der Meſſeſtatt. Die Ausſicht auf die zahlreichen ſchönen
Gewinne, jedes Los gewinnt hat veranlaßt, daß ſchon
heute nur noch wenige Loſe zur Verfügung ſtehen. Jeder
Darm=
ſtädter möchte gern den Weihnachtsteller, die Springerle=Form
oder das Weihnachtsblatt von Annelieſe Reichmann haben. Die
letzten Loſe werden heute in der Weihnachtsmeſſe verkauft. Das
Ziehungsergebnis wird am Donnerstag, den 20. Dezember in
den Zeitungen bekannt gegeben; die Gewinne können von
Frei=
tag nachmittag ab 16 Uhr im Landesmuſeum in Empfang
ge=
nommen werden. Am Freitag, Samstag und Sonntag (vom 21.
bis 23. Dezember) iſt die Weihnachtsmeſſe von 11—13 und von
16—19 Uhr geöffnet. Kurz vor dem Feſte, nachdem die Gaben
für die Lieben eingekauft ſind, gehen Väter und Mütter. Männer
und Frauen noch einmal allein in die Stadt um den Gabentiſch
bunter zu geſtalten. In der Weihnachtsmeſſe der Darmſtädter
Künſtler findet jeder noch kleine und große Sachen, die Herz und
Auge des mit ihnen Beſchenkten erfreuen.
Koſtenloſe Abgabe von Gelben Rüben.
Heute vormittag ab 9 Uhr werden in dem Städtiſchen
Kar=
toffelkeller hinter dem Hauptbahnhof dahier an Hilfsbedürftige,
die aus dem Winterhilfswerk betreut werden. Gelbe Rüben,
ſoweit der Vorrat reicht koſtenlos abgegeben.
Bei Abholung der Gelben Rüben iſt die Ausweiskarte
vor=
zuzeigen.
Darmſtadt, den 19. Dezember 1934.
Der Kreisbeauftragte
des Winterhilfswerks des deutſchen Volkes 1934/35.
Sondermiete der NS=Kulkurgemeinde.
Neben den bereits laufenden Mieten hat die NS.=
Kultur=
gemeinde eine Sondermiete aufgelegt, die für Theaterfreunde
ein beſonders ſchönes und erlebnisreiches Weihnachtsgeſchenk
dar=
ſtellt. Die Miete umfaßt 5 wahlfreie Vorſtellungen, die
innerhalb der Mieten H. K. L, M. O und V ausgewählt werden
können. Die Mietkarte enthält 5 Gutſcheine zur Berechtigung
eines Platzes im 1. Sperrſitz 2. Sperrſitz, 3. Sperrſitz, Parterre
und Rang. Die Gutſcheine haben Gültigkeit bis zum Ende der
Spielzeit 1934/35.
Nähere Auskunft und Anmeldung in der Geſchäftsſtelle der
NSKG. im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters von 9
bis 13 Uhr. Fernruf 4256.
Die Geſchäftszimmer der Provinzialdirektion Starkenburg
und des Kreisamts Darmſtadt bleiben am Montag, den
24. Dezember, und am Montag, den 31. Dezember,
geſchloſſen. Nur für dringende Angelegenheiten, die keinen
Aufſchub vertragen, iſt für beide Tage von 10 bis 12 Uhr
vormit=
tag beſchränkter Dienſt angeordnet.
Gewinne im Chriſtſtollen! Jeder, der ſolch einen WHW.=
Chriſtſtollen kauft, weiß, wie lecker er ſchmeckt und mit welchem
Behagen das Töchterchen Söhnchen, die Gattin oder Braut oder
gar der Stolz der Schöpfung ſelber, der Mann, den Chriſtſtollen
kaut. Jawohl er iſt ein allerfeinſtes Erzeugnis! Aber nicht nur
das, er iſt gleichzeitig ein Glücksbringer. Schon manchem hat er
Freude ins Haus gebracht, da ja beim Kauf des Stollens eine
Gewinnausſicht damit verbunden iſt. Abgeſehen von den ganz
großen Gewinnen, wie die verſchiedenen Seereiſen nach England
uſw., ſind auch noch Freiflüge, Erholungsaufenthalte,
Ausflugs=
ahrten, Theaterkarten und verſchiedene brauchbare Hausgeräte
zu gewinnen. Keiner verſäume, ſolche WHW.=Stollen zu kaufen.
für nur 50 Pfg., womit allein der Wert des Gebäcks bezahlt iſt,
können gleichzeitig ungeahnte Ueberraſchungen erworben werden.
Knuſperhaus! Noch iſt Gelegenheit, ſeinen Namen ins
Spendebuch am langen Ludwig einzutragen. Wer wollte ſich aus=
ſchließen und nicht in dieſem Buche ſtehen, das dereinſt ein
Doku=
ment der Opferbereitſchaft für das Weihnachtsfeſt 1934 ſein wird.
Wer Weihnachtseinkäufe macht, denke, auch an diejenigen, die
keine machen können, und ſcheue den kleinen Weg zum
Knuſper=
hauschen nicht. Barſpenden und Weihnachtspakete werden dort
noch immer vom Nikolaus entgegengenommen. Beeile Dich!
Nur noch wenige Tage, und es iſt Weihnachten.
— Turngemeinde Beſſungen 1865. Wiederum hat der Tod
ein treues Mitglied aus den aktiven Reihen der TGB. geriſſen.
Trauernd ſteht die Turngemeinde Beſſungen neben ihrem
Turn=
bruder Karl Darmſtädter, der in dieſem Jahre 44 Lebensjahre
treu der Turnerſchaft gedient und trotz ſeiner ſchweren Krankheit
immer noch als aktiver Sänger wirkte. Wir erwarten von
unſe=
ren Mitgliedern, daß ſie zahlreich den lieben Turnbruder auf
ſeinem letzten Gang begleiten werden. Die Beiſetzung findet am
Donnerstag ſtatt.
Jahn 1875 Darmſtadt — Kinderſchauturnen. Heute
nachmittag 5 Uhr turnen 100 Buben und Mädels, in der
Liebigs=Oberrealſchule bei dem Weihnachts=Turnen
der beiden Jugend=Abteilungen des Jahn 1875. Allen Freunden
der Jugend ſtehen einige unterhaltende Stunden bevor. — Als
Abſchluß findet eine Jugend=Weihnachtsfeier ſtatt.
Versand in Faß und Flaschen wlrd Freltag, 21. Dezbr. ds. u18
en und bitten wir um rechtze tige Aufgabe von Bestellungen
Brauerei Karl Fa
G. m. b. H., Telefon 393/4293
(13217
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 349
Der Gauleiter.
Dienſtbetrieb über Weihnachten.
Die Dienſträume der Gauleitung bleiben ab 22. Dezember,
mittags 1 Uhr über Weihnachten geſchloſſen. Die Arbeit wird
in allen Abteilungen am 2. Januar, vormittags 8.30 Uhr, wieder
aufgenommen.
Bezirlsverſammlung des BNS9J.
In der „Krone” fand eine Bezirksverſammlung des Bezirks
Starkenburg des Bundes Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher
Juri=
ſten ſtatt, die von Bezirksführer R. A. Amend=Darmſtadt
ge=
leitet wurde und außerordentlich zahlreich beſucht war.
Als erſter Redner ſprach Pg. Dr. Blank von der Heſſiſchen
Landesbibliothek über das allgemein weltanſchauliche Thema
„Durch Sozialismus zur Nation‟ Er ſchilderte zunächſt noch
einmal die Schwierigkeiten, die uns in der Kampfzeit
begegne=
ten bei der Gewinnung der ſog, bürgerlichen Kreiſe durch die
Tatſache, daß wir Sozialismus auf unſere Fahnen geſchrieben
hatten und uns eine Arbeiterpartei nannten. Daß dies viele
auch heute noch nicht verwinden können; führte der Vortragende
auf die engherzige und bürgerlich=ausſchließliche Erziehung der
Vorkriegszeit zurück. Ein Lichtblick war dazwiſchen: Als wir
Soldaten wurden. 1918 aber wuchſen die Schranken wieder von
neuem auf. Die Not hatte die Beſitzloſen in die Arme des
Marxis=
mus getrieben, der ſchon deshalb ſcheitern mußte, weil er ein
Unberechenbares berechnen wollte, eine aus jüdiſchem Intellekt
geborene Denkweiſe. Sie geht an der Wahrheit vorbei daß ein
Sozialismus der Menſchen erſt dann möglich iſt, wenn ein
Sozia=
lismus der Völker beſteht. Deutſcher Sozialismus bedeutet
für uns nicht öde Gleichmacherei, iſt nicht Rechenhaftigkeit,
ſon=
dern Staffelung, organiſche Gliederung. Seit dem 1. Mai 1933,
dem ſchönſten Tag der deutſchen Revolution, ſo rief der Redner
aus. leben wir in einem Gefühl der Verbundenheit zu allen
Ur=
werten organiſchen Lebens, das uns immer mehr zu dieſem
deut=
ſchen Sozialismus hinführt. So allein erſteht die Nation, die
ſich erſt dann den anderen Nationen gegenüber bewähren kann.
An zweiter Stelle ſprach Dr. Wilhelm Glungler von der
Techniſchen Hochſchule Darmſtadt in äußerſt feſſelnder Weiſe über
den Sinn der Rechtspolitik. Der Redner begründete
zunächſt die Notwendigkeit rechtspolitiſcher Orientierung für
jeden Arbeiter am Recht. Der Richter und Verwaltungsbeamte
muß nicht nur im Einzelfall politiſch richtige Entſcheidungen
fällen, die dem Wohle des deutſchen Volkes dienen; er muß auch
die Klarftelund Kenrge Bie Pagewhals der Nechtspoltik be=
Rechtspolitik, das ſich aus dem Hochziel der Politik und
aus dem Hochziel des Rechts ergibt. Während das 19.
Jahr=
hundert den Sinn der Politik und des Rechts und damit der
Rechtspolitik einſeitig entweder nach dem Ordnungs= oder nach
dem Freiheitsideal beſtimmte und ſo entweder in der Erhaltung
eines Beſtandes oder in der Entwicklung ſah, wollen wir heute
den Beſtand wertvoller Ueberlieferung bereichern durch Schöpfung,
und die Entwicklung leiten durch Geſtaltung. Dieſe Verſöhnung
des alten Gegenſatzes im neuen Werk rückt die ſchöpferiſche
Geſtaltung des Notwendigen in den Vordergrund und
kennzeichnet damit die Aufgabe der Führung. In dieſem
Zu=
ſammenhang wandte ſich Dr. Glungler vor allem gegen die
Blick=
feldeinengung durch die Paragraphenbrille. Der Vortragende
zeigte dann im Anſchluß an die bekannte Dreiteilung Prof. Carl
Schmitts, wie ſich das Hochziel der Rechtspolitik in Staat,
Bewegung und Volk auswirkt, und wie hier namentlich ein
neues Naturrecht aus Blut und Boden erwächſt. Von dieſer
Wirklichkeit hat die Rechtspolitik auszugehen und dabei
gleich=
zeitig die ewige Idee der Gerechtigkeit im Auge zu behalten:
darum iſt Rechtspolitik „Wollen aus Einmaligkeit zu Ewigkeit”,
Die Aufgabe des Juriſten iſt nicht nur das Recht der
Vergangen=
heit und Gegenwart, ſondern auch das Recht der Zukunft.
In der Pauſe wurde mit großem Erfolg für das Winter=
Altf.
hilfswerk geſammelt.
Warum Marken=Gans?
Man ſchreibt uns: In den letzten Jahren wurden Gänſe aus
allen Gegenden Deutſchlands und aus dem Ausland unter den
ſchwungvollſten Namen, wie Weihnachts=Gans, Spar=Gans,
Kör=
nermaſt=Gans uſw. in den Verkehr gebracht. Mitunter wurden
monatelang gefrorene ruſſiſche Gänſe als erſtklaſſige Weihnachts=
Gänſe verkauft. Um das kaufende Publikum vor minderwertigen
Gänſen oder gar Uebervorteilung zu ſchützen, hat die
Landesfach=
gruppe Wild und Geflügel im Rhein=Main=Gebiet, Frankfurt
a. M., welcher die Wild= und Geflügel=Geſchäfte angehören, im
Einvernehmen mit dem Reichsnährſtand, die in ihren Mäſtereien
hervorgebrachten Gänſe 1. Güte zu einer Marken=Gans geſtempelt,
und zwar nur ſolche Gänſe, die den verlangten Anforderungen der
Landesfachgruppe entſprechen. Dieſe Marken=Gänſe werden durch
eine Gänſekopftüte mit dem Vermerk:
Rhein=Mainiſche
Maſt=Gans,
1. Güte
gekennzeichnet. Hierdurch hat die Käuferſchaft volle Gewähr für
eine junge und zarte Gans, zum Unterſchied von anderen Gänſen,
welche zum großen Teil in ungemäſtetem Zuſtand und ohne
Ge=
währ für eine ſorgfältige Hafermaſt in den Handel gelangen. Die
mit der Kopftüte ausgezeichneten Marken=Gänſe gelangen nur in
ſolchen Geſchäften zum Verkauf, welche durch ein entſprechendes
Plakat kenntlich gemacht ſind.
—Einbruchsdiebſtahl in Rüſſelsheim. In der Nacht zum 15.
Dezember wurde in einer unbewohnten Villa in Rüſſelsheim
ein=
gebrochen und für zirka 700 Mark Sachen geſtohlen, insbeſondere
Tiſch= und Bettwäſche. Die Täter gelangten von dem Garten aus
auf die Terraſſe. Hier hoben ſie an einem Fenſter den Rolladen
in die Höhe, ſchlugen die Fenſterſcheibe ein und gelangten ſo in
das Innere der Villa. Geſtohlen wurde: Eine Perſerdivandecke
(roter Grund mit weißen Ecken), eine Tiſchdecke von grüner Farbe,
ein Federdeckbett mit rotem Stoff, eine grüne Ueberdecke mit
ge=
muſtertem Rand, zwei Bettkoltern, hiervon eine grün und die
andere roſa, zwei runde Tiſchdecken von grüner Farbe, eine ovale
braune Tiſchdecke, ein hellblauer Federbett=Barchent, zwei
Stepp=
decken von rötlichgelber Farbe, zwei blaue Steppdecken, eine
Tiſch=
decke weiß=braun=rot, durchwirkt mit Franſen (türkiſches Muſter),
eine runde geſtickte Decke, weiß mit Gold durchwirkt, eine runde
Silberbrokatdecke, eine dunkelrote Steppdecke und ein
Rauchwaren=
behälter, ſchwarz mit gelbem Rand, etwa 20 Zentimeter hoch.
Sachdienliche Angaben über Täter ſowie den Verbleib der
geſtoh=
lenen Gegenſtände werden vom Landeskriminalpolizeiamt
Darm=
ſtadt oder von jeder anderen Polizeiſtelle entgegengenommen.
Zeugen geſucht. Am Donnerstag, 29. November, gegen 19.15
Uhr, wurde in der Heidelberger Straße, Ecke Heinrichſtraße, ein
Fußgänger von einem Radfahrer angefahren.
Der Fußgänger fiel zu Boden und zog ſich ſchwere Verletzungen
zu. Der Radfahrer fuhr davon, ohne erkannt zu werden. Wer
war Zeuge des Unfalls und wer kennt den Radfahrer?
Sachdien=
liche Mitteilungen erbitten wir an die Polizeidirektion,
Landes=
kriminalpolizeiamt, Zimmer 28. — Ein weiterer Verkehrsunfall
ereignete ſich am 10. Dezember in Darmſtadt, Ecke
Riedeſel=
ſtraße. Hier wurde ein Fußgänger von einem
Perſonenkraft=
wagen überfahren. Auch hier fuhr der Kraftfahrer davon, ohne
erkannt zu werden. Wer kann über dieſen Unfall Angaben
machen? Auch in dieſem Fall erbitten wir ſachdienliche Angaben
an die Polizeidirektion, Landeskriminalpolizeiamt, Zimmer 28.
Darmſtädker Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 19. Dezember 1934
Die deutſcheArbeitsfront=
N.5. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Samstag, den 22. Dezember 1934, abends 20 Uhr, im Saale
der Städt. Akademie für Tonkunſt (Eliſabethenſtraße)
Weihnachts=Lieder. Es ſingen Frau Haſſelbach=Oſing,
Konzertſängerin, der Kinderchor der Paulusgemeinde. Karten
zu 40 Pfg. auf der Kreisgeſchäftsſtelle „Kraft durch Freude‟,
Bismarckſtraße 19. Ferner bei den Ortsgruppen= und
Betriebs=
warten „KdF.‟ Heil Hitler!
gez. Malcomes, Kreiswart KdF.
Heute Mittwoch, den 19. Dezember 1934, findet eine
Ortsgruppen=Betriebsobmänner=Sitzung im
Haus der Arbeit, Bismarckſtraße 19, ſtatt. Beginn 20.30 Uhr.
Erſcheinen iſt unbedingte Pflicht! Entſchuldigungen werden nicht
angenommen. Heil Hitler!
Zachow. Kreisbetriebszellenobmann.
Am. Biebesheim, 18. Dezember.
Mitgliederverſamm=
lung der Deutſchen Arbeitsfront. Am Samstag abend
fand im Parteilokal von J. D. Wirthwein eine recht gut beſuchte
Verſammlung der hieſigen Ortsgruppe der Deutſchen Arbeitsfronm
ſtatt. Im Mittelpunkt der Verſammlung ſtand der Vortrag des
Pg. Steuernagel über „Rechte und Pflichten der
Mitgliede=
der Deutſchen Arbeitsfront”, in welchem von dem Redner ij
klarer und verſtändlicher Weiſe den Volksgenoſſen die Rechte, dii
ſie mit der Mitgliedſchaft der DAF. erwerben und die aus des
alten Verbänden in die DAF. übergegangen ſind, auseinander
geſetzt wurden. Bekanntgegeben wurde alsdann noch durch des
Ortswalter Kraft durch Freude, daß am 12. Januar ein Bunte=
Abend veranſtaltet wird, und daß ferner die Reiſeſparkarten für
die Ferienfahrten bereits zur Ausgabe gelangen. Mit einern
Sieg=Heil auf Führer und Vaterland und Abſingen des Horſtſi
Weſſel=Liedes endete die Verſammlung
Dp. Zwingenberg, 18. Dezember Von der NS.=Gemeim
ſchaft „Kraft durch Freude” wurde ein
Unterhaltungs=
abend im Saale des Hotels „Zum Löwen” veranſtaltet. Die
Da=
bietungen trugen ſämtlich dem Geſchmack einer größeren Stadd
Rechnung. Die Liedervorträge einer Frankfurter Sängerin
fam=
den reichen Beifall. Nicht minder gefielen die Schnurren eine=
Frankfurter Humoriſten. Der BdM. bot ſehr ſchöne Einlagen.
Ei=
glücklicher Griff war es, die Arbeitsdienſtkapelle Bensheim füü
den Abend zu gewinnen. Die gehegten Erwartungen wurden ſogcn
noch übertroffen. Dem Soliſten des Abends, Herrn Angert, ſ.
eine beſondere Anerkennung gezollt.
ttinge
Bunker Abend der Fachſchaft Polizei.
* Im Rahmen der Veranſtaltungen der Fachſchaft Polizei
zugunſten der Winterhilfe fand geſtern abend im feſtlich
ge=
ſchmückten Saalbau ein wohlgelungener Bunter Abend
ſtatt, der erfreulicherweiſe eine ſo guten Beſuch aufwies, daß kein
Platz im Saal und auf der Galerie mehr frei war. Dank der
Hilfsbereitſchaft des Saalbauwirtes gelang es uns gerade noch,
ein Plätzchen zu erobern, von dem aus man einigermaßen den
Darbietungen folgen konnte. Die Vortragsfolge war
ausgezeich=
net und ſorgfältig zuſammengeſtellt. Den muſikaliſchen Teil
be=
ſtritt die vorzügliche Landespolizeikapelle unter Leitung des
Obermuſikmeiſters Buslau, die damit das Hauptverdienſt am
Gelingen des Abends hatte.
Nachdem Gend.=Kommiſſar Krauth kurz auf die Bedeutung
des Abends hingewieſen hatte, betonte der verantwortliche
Lei=
ter der Polizei im Miniſterium, Reg.=Rat Dr. Schultze, daß
ſich die Polizei gerne in den Dienſt des Winterhilfswerks geſtellt
habe und gerne dem Ruf des Miniſters Frick gefolgt ſei, zwei
Tage dieſem Werk zu widmen. Niemand weiß beſſer wie die
Po=
lizei, wie groß noch die Not unter unſeren Volksgenoſſen iſt, und
niemand ſoll ſagen, daß genug geſammelt wurde. Trotz aller
heroi=
ſchen Anſtrengungen, der Not zu ſteuern, war es noch nicht
mög=
lich, alle Volksgenoſſen in Arbeit zu bringen. Der ſehnlichſte
Wunſch des Führers iſt, allen Arbeit zu geben. Es gilt, ſolange
das Ziel noch nicht erreicht iſt, zu helfen, ſo gut es geht. Und ſo
ſtellt ſich die Polizei aller Fachſparten freudig in den Dienſt des
Winterhilfswerks. Die Polizei will ſich in der Hilfe für ihre
Volksgenoſſen nicht übertreffen laſſen. Er danke allen Stellen,
dem Leiter des WHW., der NS. Frauenſchaft, der
Landespolizei=
kapelle und ihrem unermüdlichen Obermuſikmeiſter Buslau, ſowie
allen, für ihre tatkräftige Hilfe „Redner ſchloß mit Worten des
Dankes und einem dreifachen Sieg=Heil, in das begeiſtert
einge=
ſtimmt wurde, unſerem Führer und Kanzler Adolf Hitler. — Die
Lieder der Deutſchen wurden gemeinſam geſungen.
Die Vortragsfolge, die in launiſcher Weiſe von Werner
Hintze angeſagt wurde, brachte in bunter Abwechſlung
hervor=
ragende muſikaliſche und Tanzdarbietungen. Hilde Wolff=Zoll
und ihre Schülerinnen, u. a. Luiſe Krauth, Ruth Miſchlich und
Annemie Gebhardt, gaben in Einzel= und Gruppentänzen, ſchöne
Proben ihrer Kunſt. Der Zauberer Bacceſino überraſchte
wie=
derum mit fabelhaften Zauberkunſtſtücken. Der Abend, der mit
einem allgemeinen Tanz bei froher Unterhaltung endete, nahm
einen harmoniſch ſchönen und vor allem für die Winterhilfe
er=
folgreichen Verlauf. Unter den Beſuchern des Abends bemerkte
man u. a. den Kreisamtsleiter des WHW., Haniel,
Kreispropa=
gandaleiter Malcomes und alle Dienſtſtellen der Polizei. Alle
Teilnehmer an dem Bunten Abend werden ſich gern der ſchönen
Stunden im Saalbau erinnern.
Aus dem Gerichtsſaal.
Neſſelwang (Allgäu) 900—1600 m
meldet im geſamten Allgäu Schnee!
Meldeſchluß für die Reiſen am Donnerstag,
den 20. Oezember, nachmittags 18 Uhr.
Auskunft und Anmeldungen am Reiſeſchalter des
„Darmſtädter Tagblatt”.
Spende für das Winterhilfswerk. Die anläßlich des
2. Kameradſchaftsabends der Firma Polenſky u. Zöllner, Bauſtelle
Reichsautobahn Darmſtadt, am 1. 12. veranſtaltete Tombola
zu=
gunſten der Winterhilfe 1934/35 erbrachte eine Geſamteinnahme
von 100.— RM., welche reſtlos dem Nikolaus am Opfertempel der
Winterhilfe übergeben wurde.
Der Weihnachtsſpielplan des Orpheums bringt ein
aus=
gewähltes Programm zur Darbietung. Karl Napp, gegenwärtig
einer der beliebteſten Komiker Deutſchlands, hat ein neues luſtiges
Revue=Programm zuſammengeſtellt, das er bereits am
kom=
menden Samstag, den 22. Dezember, in einer
Propa=
gandavorſtellung präſentieren wird. „Ein Napp=
Kuchen” mit viel Roſinen. gebacken und ſerviert von Karl
Napp, iſt der luſtige Titel der neuen Navv=Revue!
Ft
H.
OM
NA
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute zum letzten Male den
luſtigen Ufa=Großfilm „Der junge Baron Neuhaus” mit Kätge
von Nagy und Viktor de Kowa in den Hauptrollen.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch kurze Zeit die
herr=
liche Filmſchöpfung „Die Männer von Aran”.
Belida zeigt das Luſtſpiel. Heinz im Mond” mit Heinz
Rühmann, Rudolf Platte, Annemarie Sörenſen, Oscar Sima und
Erika Gläßner — An beiden Weihnachtsfeiertagen die
Jugend=
vorſtellung „Es leuchtet die Puſta
Aw. Das Sondergericht tagte am Montag wieder m
Darmſtadt. Nachdem der 41jährige Friedrich Knote auu
Offenbach ſechs Monate Gefängnis erhielt, weil er eirm
Schußwaffe, die er als Beuteſtück aus dem Krieg mit heimbrachtt,
nicht abgeliefert hatte, und nachdem eine Wirtsfrau von hie=,
die wegen Beſchimpfung der Regierung angeklagt war, frex
geſprochen wurde, da dem Gericht nicht genügend nachgewi
ſen erſchien, daß die Frau die Regierung beſchimpfen wollte, wurä
bis in den ſpäten Abend gegen drei Männer verhandelt, die ſii,
ſämtlich gegen die Verordnung des Reichspräſidenten zur Abwell:
heimtückiſcher Angriffe vergangen hatten.
Der erſte, der 45jährige Herbert Timmer, geboren=”
Rheinländer, zuletzt in Butzbach, war wohl der Gefährlichſtt.
Er war früher Gewerkſchaftsſekretär der chriſtlichen
Geweikſcha=
ten, lag damals ſchon im Kampf gegen den Nationalſozialismun.
Er ſteht ſchwer im Verdacht, an ausländiſche Zeitungen Materi,4
gegen Deutſchland geſandt zu haben, doch kann man ihm das nic
nachweiſen. Man fand in ſeinem Beſitz Hefte mit geſammeltet
Artikeln aus alten und neuen Zeiten, dabei auch einen wüſten
Artikel gegen Hitler, und es ſtellte ſich während der Unterſuchurn
heraus, daß er dieſen Artikel in ſeinem Lädchen, das er in Bu- betrieb, verſchiedentlich ſeinen Beſuchern vorgewieſen hatt,
wie denn überhaupt dieſes Lädchen der Treffpunkt antinational=
Elemente zu ſein ſchien. Timmer, der ſchon einmal vom Sonde
gericht mit drei Monaten Gefängnis beſtraft wurde, erhält dieſ
Mal eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr. Ein
zwe=
ter junger Mann, den er in ſeine Kreiſe und zu ſeinem unſaub
ren Tun herangezogen hatte, wird amneſtiert.
Der nächſte Angeklagte war der junge Peter Klein aun
Bieber. Er hatte einem ehemaligen Klaſſenkameraden, den er
zu=
fällig auf der Straße traf, ſeine Meinung über die Regierurn
uſw. in ziemlich abfälliger Weiſe kundgetan, ſo daß dieſer, en
Nationalſozialiſt von Kindes Beinen an, ſich verpflichtet fühlt)
die Sache anzuzeigen. Das Gericht verurteilte den jungen
Man=
ihm ſeine Jugend und Unerfahrenheit mildernd anrechnend. w.
ſechs Wochen Gefängnis.
Vielleicht am gefährlichſten in ſeinem blinden. Fanatismur r zu Klat
war der letzte Angeklagte, der 22jährige Adam Löw au=
Jügesheim. Er hat ſich dem Miſſionsdienſt geweiht. Er wil Aſte Adventslicht
zu den Wilden, er will ihnen die Heilswahrheit künden, undd=
Peit” wurden v=
er ſich dazu erſt ausbilden muß, fängt er hier einſtweilen mit ſen
ner Tätigkeit an. Er hält vor Gericht lange Vorträge über deu
Staat und die Aufgaben der Kirche. Das Gericht iſt der Auffa.)
ſung, daß gerade der Angeklagte in ſeinem Fanatismus ein
gefäh-
licher Menſch ſei, und verurteilt ihn zu ſieben
MonatenG=
fängnis.
Zwei andere Sachen werden kurz vor 20 Uhr auf den nächſte-
Tag vertagt.
Aw. Wieder werden am Dienstag vor der Großen Stra.”
kammer zwei Sittlichkeitsſachen verhandelt.. Der 20
jährige, nicht voll zurechnungsfähige Karl H. aus Hüttental we
angeklagt, ſich an einem fünfjährigen Mädelchen ſittlich vergange
zu haben. Er erhält, da das Gericht überzeugt iſt, daß er wußtt,
er dürfe das nicht, die Mindeſtſtrafe von 6 Monaten Gefängni
— Der 57jährige Heinrich G. von hier erhält dann 3 Monate
G-
fängnis wegen tätlicher Beleidigung. Er hatte ein 14jährige
Mädel, das im ſelben Haus wohnte, beläſtigt — Der 49jährig
Karl C., ebenfalls von hier, erhält wegen Sittlichkeitsverbrechen
an demſelben Mädchen, als es noch keine 14 Jahre alt war, em
Jahr und drei Monate Gefängnis. Ihm wird ein Monat Unte
ſuchungshaft angerechnet, da er geſtändig iſt. — Es wird dann
zweiter Inſtanz gegen den 37jährigen Jakob H. aus Offenbau
verhandelt, der ein ärztliches Atteſt, das er bei einer Verſicherun
einreichte, gefälſcht hatte. H. erhielt in erſter Inſtanz 4 Mona
Gefängnis. Mit der Begründung, er ſei unſchuldig, legte er B. ein. Das Gericht verwirft jedoch ſeine Berufung.
Das Sondergericht verurteilte den 26jährigen Hch. Bittem
dorf aus Wismar, der auf der Wanderſchaft in Klein=
Auhei=
auf die Regierung geſchimpft hatte, zu einer Gefängnisſtrafe vc
vier Monaten. — Der 38jährige Heinr. Hoffmann aus
Ben=
heim, der ſich unter allen möglichen lügenhaften Angaben in 9."
SA. eingeſchlichen und ſchon in dieſem Frühjahr deswegen ausg”
ſtoßen wurde, erhält dann 2 Jahre Gefängnis, weil er einmal i.
einem Zug, ein andermal bei einem früheren SA.=Kamerades
unwahre Behauptungen aufgeſtellt hatte.
ſten für unſere
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Straßenſperrung. Die am 15. 9. 1934 und 1. 11.
angeordnete Straßenſperrung des Dornheimerwegs
der Michaelisſtraße bis 175 Meter nördlich der Kreuzung
1988
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der Eiſenbahn Darmſtadt—Worms) wird bis auf weiteres vei
längert.
Sonntagskarten. Die Geltungsdauer der nach den Wimte.*
ſportplätzen im Schwarzwald zur Ausgabe kommenden Sonntaße
rückfahrkarten wird ab ſofort für die Rückfahrt bis Mohinte
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24 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rückfahrt, verlängert.
Bereins- und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Heimabende, für ortsfremde junge Mädcher
Freundinnenheim, Sandſtraße 24. Jeden Donnerstag, abends 2.*
bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden erſten und dritten Mittche"
im Monat: Gymnaſtik. Jeden zweiten und vierten Mittwoch !
Monat: Nähen und Zuſchneiden. Donnerstag, den 20. Dezemoe
Adventsfeier.
Reichsbund ehem Unteroffizierſchüler (
Ori=
gruppe Darmſtadt). Am Mittwoch, den 19. Dezember, ſime
bei Chriſt, Kaiſerſaal, Grafenſtraße, Darmſtadt, eine kamet”
ſchaftliche Zuſammenkunft verbunden mit Ortsgruppe‟
itzung ſtatt. Erſcheinen aller Mitglieder iſt Pflicht.
Mittwoch, 19. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 349 — Seite 7
Aus Heſſen.
Richtfeſt in Arheilgen.
Dg. Arheilgen, 18. Dez. Die Siedlungsbauten auf dem
ehe=
maligen Sportplatz „An der Haardt” ſind nun ſoweit
fertig=
reſtellt, daß ſie am Montag bezogen werden konnten. Im Geiſte
rationalſozialiſtiſcher Volksgemeinſchaft wurde das Werk begon=
Een, und ſo entſtand unter gemeinſamer Arbeit der
Gemeinde=
erwaltung mit den Siedlern die ſchmucke Siedlung, die vorerſt
Gebäude umfaßt und noch weiter ausgebaut werden ſoll.
Trä=
ger der Siedlung iſt die „Naſſauiſche Heimſtättengeſellſchaft”. In
norbildlicher Weiſe hatte ſich die Gemeindeverwaltung in den
Dienſt der Sache geſtellt, die auch erwerbsloſe Facharbeiter zur
Ferfügung ſtellte. Um die Baukoſten niedrig zu halten, mußte
ſin Großteil der Arbeiten von den Anwärtern ſelbſt verrichtet
werden. Beſondere Verdienſte hat ſich auch Bauunternehmer Pg.
Krämer erworben, der den Siedlern mit ſeiner Kraft,
Erfah=
uungen, Handwerkszeug und Gerätſchaften zur Seite ſtand.
Das Richtfeſt, das auf dem „Arheilger Mühlchen”
ſtatt=
fand, geſtaltete ſich zu einer eindrucksvollen Feier. Zu dem
Richt=
ſeſt hatten ſich die Siedler mit ihren Familienangehörigen und
der Gemeindeverwaltung eingefunden. Weiterhin waren einige
Gäſte ſowie der Bund der Kinderreichen erſchienen denen allen
Fg. Hettinger einen herzlichen Willkommengruß entbot. Er
füährte aus, daß der Nationalſozialismus durch die Errichtung
der Siedlung glückliche und zufriedene Menſchen ſchaffen wolle.
Sei doch die Siedlung, in der vorwiegend kinderreiche Familien
unterkommen, für dieſe ein geſundes Heim mit ausreichenden
Näumlichkeiten. Anſchließend wandte ſich Ortsgruppenleiter
Bür=
germeiſter Birkenſtock mit einer Anſprache an die
Verſam=
nelten. Das Richtfeſt ſei ein Feſt der Arbeit. In echter
Kame=
rrdſchaft und unermüdlicher Arbeit ſei dieſe Siedlung entſtanden.
„Der Anfang iſt gemacht. Aber bei dem Anfang wollen wir nicht
ſtehen bleiben. Unſere Arbeit geht dahin weitere geſunde
Heim=
ſtätten für unſere Volksgenoſſen zu ſchaffen.” Herzlichen Dank
ſagte der Bürgermeiſter allen denen, die in mühevoller Arbeit
zum Gelingen des Siedlungswerkes beigetragen haben. Nach dem
gmeinſam geſungenen Horſt=Weſſel=Lied, ergriff Beigeordneter
Zeidler das Wort und ſprach über das ſegensreiche Wirken
der NS. Volkswohlfahrt, die auch die Bewirtung beim Richtfeſt
übernommen hatte, Kreiswart Löhr=Frankfurt a. M. vom
Verband Heſſen=Naſſau des Reichsbundes der Kinderreichen
brachte in ſeiner Anſprache allen Beteiligten ſeinen Dank zum
Ausdruck. Für die Siedler ſprach Siedler Leonhardt und
dankte der Gemeindeverwaltung ſowie Bauunternehmer Krämer
für die tatkräftige Mithilfe und Unterſtützung, ebenſo für die
fteundliche Bewirtung mit Speiſe und Trank. So nahm das
eiſte Richtfeſt in unſerer Gemeinde einen eindrucksvollen Verlauf.
— Der Feier voraus ging eine Beſichtigung der Siedlung,
die Feſtſchmuck trug. Schon von weitem fallen die hellen Häuſer
urt ihren roten Ziegeldächern und grünen Fenſterläden ins
Auge und machen einen äußerſt freundlichen Eindruck. Die 8
Doppelhäuſer umfaſſen 16 Wohnungen und dienen 16 Familien
mt etwa 100 Köpfen als Wohnſtätte. Jede Wohnung umfaßt
twa 1000 Quadratmeter Gelände. Nach Abrechnung von 200
Quadratmetern Boden für Haus, Hof und Stallung verbleiben
ioch etwa 800 Quadratmeter Gelände zur gärtneriſchen
Be=
ſauung. Die einzelnen Gebäude beſtehen aus Küche, 3 Zimmern,
Zeller, Bodenraum und Stallung. Da Waſſerleitung noch nicht
orhanden iſt, wurde ein Brunnen gegraben. Elektriſche
Straßen=
eleuchtung ſoll noch angelegt werden.
E. Wixhauſen, 18. Dez. Adventsfeier der NS.. Dieſer Tag ſtand, ganz im Zeichen des
nahen=
en Weihnachtsfeſtes. Des Nachmittags hatte die NS.=
Frauen=
haft die älteren Frauen zum Kaffee eingeladen. Dieſelben
wur=
en durch kleine Geſchenke erfreut, durch Muſik= und
Geſangsvor=
räge wurde dieſer Nachmittag verſchönert. Des Abends fand
ieſe Feier ihre Fortſetzung. Die Leiterin, Frau Rechel,
be=
rüßte die Anweſenden und wies auf die Bedeutung des Abends
in Vorgetragen wurden Weihnachtsgedichte, es erklangen
Lie=
er zu Klavier und Violine geſpielt, geſungen von Frau
Größ=
rann und Frl. Müller. Ein Kinderſpiel in 3 Aufzügen „Das
ere Adventslicht” ſowie ein deutſches Adventsſpiel „
Waldweihe=
ucht” wurden von Kindern der NS.=Frauenſchaft ſehr ſchön und
virkungsvoll zur Aufführung gebracht. Mit der Verloſung einer
eſchhaltigen Tombola und Singen des Deutſchlandliedes fand
ſieſe ſchöne Feier ihren Abſchluß.
Ar. Eberſtadt, 18. Dez. Die Schulen geſchloſſen.
In=
olge, der in letzter Zeit immer mehr zunehmenden
Diphtherie=
rkrankungen wurden auf kreisärztliche Verfügung die Schulen
eſchloſſen. Der Wiederbeginn iſt auf Anfang Januar vorläufig
eſtgeſetzt. — Adventsfeier. Die NS.=Frauenſchaft
veranſtal=
ete in der Turnhalle eine einfache und doch feierliche
Advents=
tier. Auf weißgedeckten und mit Tannenzweigen geſchmückten
angen Tiſchreihen leuchteten Adventskerzen, in der Mitte des
dales hing ein Adventskranz mit Kerzen. Das Progxamm
ent=
ielt außer Muſikſtücken Lieder, geſungen von der NS.=
Frauen=
haft, lebende Bilder ſowie ein mehraktiges von HJ. flott
ge=
ſieltes Theaterſtück. In der Pauſe wurden die zahlreichen Gäſte
iſt Kaffee und Kuchen bewirtet, begleitet von Muſikvorträgen.
im Nachmittag fand eine kleine Adventsfeier für die Kinder ſtatt.
ei der auch den Mitgliedern des Invalidenbundes Kaffee und
ſuchen gereicht wurde.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 17. Dez. Weihnachtsfeier der
S. Frauenſchaft. Im vollbeſetzten Saale des Parteilokals
ind am geſtrigen Abend die Weihnachtsfeier der hieſigen NS.
rauenſchaft ſtatt. Die Geſchäftsführerin. Schweſter Käthe
Bik=
er, eröffnete die Feier mit einer kurzen Anſprache. Die
Pro=
rammfolge war ſehr abwechſelungsreich geſtaltet. Muſikvorträge
½s Zither= und Mandolinenklubs wechſelten mit Volkstänzen der
urnerinnen des Turnvereins ab. Dazwiſchen trug der
Geſangs=
or der Frauenſchaft unter der Leitung von Herrn Lehrer
Lau=
enſchläger mehrere Chöre vor, die recht gut eingeübt waren.
er Abend nahm im übrigen einen recht ſtimmungsvollen
Ver=
auf, der damit beendet wurde, daß an ſämtliche im Saale
an=
eſenden Kinder Geſchenke verteilt wurden.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 18. Dez. Hohes Alter. Am 19. d. M.
ſiert der Rentenempfänger Georg Riedel 1. dahier ſeinen 85.
Ge=
urtstag. Der alte Mann iſt noch geiſtig und körperlich friſch und
eſteut ſich noch guter Geſundheit. — Elektrizitätswerk.
jie umfangreichen Inſtandſetzungsarbeiten der
Akkumulatoren=
ttterie des Werkes ſind jetzt beendet und die Batterie wieder
ſrer Beſtimmung zugeführt worden. Damit dürften auch die
llagen über unregelmäßige Stromzuführung und Störungen im
lundfunk, die mit der Inſtandſetzung der Batterie
zuſammenhin=
en. verſchwinden.
— Roßdorf, 18. Dez. Donnerstag abend findet im
Partei=
lkal Gaſthaus „Zur Sonne” der Schulungsabend für alle
lliederungen der Partei ſtatt. Es ſpricht Pg. Becker=
Darm=
adt über das Thema „Nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung”.
s wird erwartet, daß jeder Parteigenoſſe anweſend iſt.
Pater=Bender=Heim als Jugendherberge.
fügung geſtellt. Mit der Eröffnung dieſer ſchon mehr
alpenhütten=
artigen, höchſtgelegenen Jugendherberge im Gau, die über eine
Erſchließung des Vogelsbergs.
Bettenzahl von annähernd hundert verfügt, dürfte gleichzeitig
auch ein ſehr wichtiger Schritt zur Erſchließung des in ſeinem
landſchaftlichen Reiz einzigartigen hohen Vogelsberges geſchehen
auch für Jugendwandern.
ſein. Der Zeitpunkt der Uebergabe iſt um ſo beſſer, als gerade
Herchenhain (Vogelsb.), 18. Dez. Das an einem der ſchönſten
Punkte des Vogelsberges auf der Herchenhainer Höhe in 730
Meter Höhe gelegene Vater=Bender=Heim iſt jetzt als Jugendher=
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WGEDAEBBERGS
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berge unter der Trägerſchaft des Gaues Main=Rhein=Lahn=Fulda
wiedererſtanden. Der Vegelsberger Höhenklub, der bisher
Eigen=
tümer dieſes ſchönſten Wanderheims im Vogelsberg war, hat es
in großzügiger Weiſe der wandernden deutſchen Jugend zur Ver=
G. Ober=Ramſtadt, 17. Dez. NS.=Frauenſchaft. Die
Ortsgruppe Ober=Ramſtadt der NS.=Frauenſchaft veranſtaltete
am letzten Sonntag im Saalbau Eliſenbad” eine wohlgelungene
Adventsfeier, die mit einer Weihnachtsbeſcherung für die Kinder
verbunden war. Hierzu hatten ſich zahlreiche Frauen und Kinder
eingefunden. Nach einer Begrüßungsanſprache der
Ortsgruppen=
leiterin, Pgn. Adelberger, nahm Pg. Pfarrer
Nürnber=
ger das Wort zu einer zu Herzen gehenden, eindrucksvollen
An=
ſprache über die Bedeutung von Advent. Kinder vom
Kindergar=
ten von Frl. Bechtold ſowie Schulmädchen führten alsdann
Krippenſpiele auf, dieſen folgten Lieder der beiden oberen
Schul=
klaſſen unter Leitung von Pg. Adelberger. Zum Abſchluß der
Ver=
anſtaltung beſchenkte der Weihnachtsmann die Kinder, denen
da=
mit eine beſondere Freude und Ueberraſchung zuteil wurde.
Dd. Traiſa 17. Dez. Adventsfeier. Im feſtlich
geſchmück=
ten Kronenſaal verſammelten ſich am Sonntag abend die
Mitglie=
der der Evangeliſchen Frauenhilfe Traiſa zur ſchlichten
Advents=
feier. Der Frauenchor, ſowie Frau Pfarrer Paul halfen durch
einige Lieder den Abend verſchönern. Ein von acht Frauen gut
vorgetragenes Adventsſpiel zeigte den rechten Adventsgeiſt. In
ſeiner kurzen Schlußanſprache dankte Herr Pfarrer Paul i. R.
all denen, die zum guten Gelingen des Abends beigetragen hatten.
— Am gleichen Nachmittag fand für die Jugend des
Kindergottes=
dienſtes eine Weihnachtsfeier ſtatt. Schweſter Marie konnte all
ihre Kleinen mit einer Gabe überraſchen.
Ef. Meſſel, 18. Dez. Bunter Abend. Die NS.=
Gemein=
ſchaft „Kraft durch Freude” veranſtaltete am vergangenen
Sonn=
tag abend im Saale der Gaſtwirtſchaft Heberer einen bunten
Abend. Während der Abwicklung erſchien Kreiswart
Mal=
comes und ergriff das Wort, um auf die Bedeutung und
Tätig=
keit der NS.=Gemeinſchaft in kernigen Worten hinzuweiſen.
Stür=
miſcher Beifall dankte dem Redner für ſeine Ausführungen. Die
Veranſtaltung nahm daraufhin in bunter Reihenfolge ihren
Fort=
gang. Beſonders lebhaften Beifall ernteten die beiden
Tänzerin=
nen Seibert und Kraft für ihre ſchönen Leiſtungen. Pg.
Riebſchläger aus Meſſel ſchloß die Veranſtaltung mit einem
Sieg=Heil auf den Führer.
Cg. Reinheim, 18. Dez. Die NS.=Frauenſchaft hielt
am Sonntag abend im Saalbau „Zur Spitze” einen
Familien=
abend ab., Den werbenden Rahmen bildete der Ertrag des Abends
zugunſten des Winterhilfswerks ſowie die reichlich ausgeſtattete
Tombolaverloſung. Die Führerin, Frau Götz, ſprach zur
Einlei=
tung einige Worte, Jugend und Aeltere halfen das Programm
verſchönen, die Muſik, Violine, Harmonium. Klavier, bis zum
Sextett zuſammengeſtellt, ſpielte einige Stücke. Außerdem wurden
auch in Winter der obere Vogelsberg von den
winzerſporttreiben=
den Wanderern immer zahlreicher aufgeſucht wird. Das Vater=
Bender=Heim liegt im Zuge der Skiabfahrten vom Hoherodskopf
über Herchenhain nach Hartmannshain oder über Grevenhain; es
erhielt als Geſchenk für die Winterſporttreibenden eine auch für
Anfänger geeignete Sprungſchanze.
Die Eröffnung der Jugendherberge, vollzog ſich in einem
ſchlichten Akt, bei dem die ſämtlichen Partei= und behördlichen
Stellen ſowie die Vereine vertreten waren. Für den Gau Rhein=
Main=Lahn=Fulda ſprach Gebietsführer Geisler dem Vogelsberger
Höhenklub den Dank für die großzügige Schenkung aus. Ebenſo
wie die neue Jugendherberge in Gersfeld (Rhön) iſt auch dieſes
Vogelsberger Jugendheim aus Mitteln des Schulpfennigs der
dringend notwendigen baulichen Wiederinſtandſetzung und
Aus=
geſtaltung für ſeine neuen Zwecke unterzogen worden. Architekt
Jüngſt=Frankfurt a. M., bekannt als Fachmann für
Jugendherber=
gen, hat dieſe Arbeiten in vorbildlicher Weiſe ausgeführt. Es
wurde die dringend notwendige Neufundierung geſchaffen, eine
Unterkellerung mit Heizung für das ganze Haus angelegt ſowie
die notwendigen Wirtſchaftsgebäude und andere Ergänzungen
zu=
gefügt. Für den Vogelsberger Höhenklub ſprach Rektor Dern=
Offenbach die Glückwünſche zu dem muſterhaften Ausbau des
Vater=BenderHeims aus: Er freue ſich, daß das Heim in Hände
gekommen ſei, die aus ihm das machen konnten, was allen
Ange=
hörigen des VHC. als Ideal vorgeſchwebt habe, und er gab die
Verſicherung, daß das Vater=Bender=Heim von der Frankfurter
und der Büdinger Seite auch weiterhin vom VHC. ebenſo ſtark
beſucht werde wie bisher. Rektor Dern überbrachte gleichzeitig
auch die Glückwünſche des Reichswanderführers Profeſſor
Wer=
ner=Darmſtadt, und erinnerte an die Verdienſte der deutſchen
Ge=
birgs= und Wandervereine als Wegbereiter der deutſchen
Jugend=
herbergen.
die Spiele „Einer trage des anderen Laſt” und „Schneeflocken”
„Weihnachtsfreude in der Nähſtube” aufgeführt.
Arbeitsdienſt=
kameraden warteten mit dem heiteren Geſangsſtück „Seifenblaſen”
auf. Der Poſaunenchor ſpielte künſtleriſch hochſtehende Stücke und
trug weſentlich zum guten Gelingen des Abends bei. Den
Teil=
nehmern wurde dankbar Beifall geſpendet.
k. Dieburg, 17. Dez. Sängertagung. Eine
Vertreter=
tagung des Sängerkreiſes im Kreiſe Dieburg fand im Gaſthaus
„Zum grünen Baum” ſtatt, in der organiſatoriſche Fragen und
die Feſtlegung des Gauſingens im nächſten Jahre beſprochen
wur=
den. — Deutſcher Abend. Die Ortsgruppe der NSDAP.
hielt im „Mainzer Hof” eine ſehr gut beſuchte Veranſtaltung ab,
deren Programm in der Hauptſache von der HJ., JV. und BDM.
ſowie der Kapelle des DAD. beſtritten wurde. Nach der Begrüßung
durch den Leiter des Abends ſchloß ſich ein Vortrag von zwei
Ge=
dichten, das eine den Toten, das andere dem Führer gewidmet,
an. Ein Spiel „Weihnachten vor 2000 Jahren”, führte in den
My=
thos der alten Germanen. Die Spieler ernteten für ihre nicht
leichte Aufgabe reichen Beifall. Ein heiteres Stück „Der
Nacht=
wächter”, konnte ſehr gefallen. — Kreisleiter Burkart verwies
in einer Anſprache auf das Winterhilfswerk, den Sozialismus der
Tat, der es heute möglich mache, vielen armen Volksgenoſſen das
Weihnachtsfeſt erträglich zu geſtalten. — Die Singgruppe vom
BDM. ſang einige frohe Liedchen. Ein Volkstanz der Ortsgruppe
Groß=Bieberau des BDM. ſchloß die gelungene Veranſtaltung. —
Prämierter Züchter. Auf der Kreisgeflügelſchau in
Frän=
kiſch=Crumbach erhielt Herr Adam Kern für ſeinen Stamm
Rote Rodeländer unter ſehr ſtarker Konkurrenz einen Ehrenpreis.
4s. Erbach, 17. Dez. Adventsfeier der
Frauen=
ſchaft. Die NS.=Frauenſchaft, Ortsgruppe Erbach, hatte unſere
Alten zu einer ſchlichten Adventsfeier eingeladen und auch
bewie=
ſen, wie man in der Tat wahre Volksgemeinſchaft üben und
pfle=
gen kann. Zahlreich leiſteten die 70= und 80=Jährigen der
freund=
lichen Einladung Folge. Verſchiedene Autos ſtanden bereit, um
all die lieben Gäſte herbeizufahren. Der Schützenhofſaal war der
Bedeutung der Feier entſprechend ſinnvoll ausgeſchmückt; der
bren=
nende Adventskranz und der helle Lichterbaum ließen alsbald
eine vorweihnachtliche Stimmung aufkommen. Die Gemütlia
wurde noch erhöht, als bei guter Hausmuſik in liebevoller Art
und Weiſe mit Kaffee und Kuchen aufgewartet wurde. In einer
herzlichen Begrüßungsanſprache gab Frau Nodnagel, die
Lei=
terin der Frauenſchaft, der Hoffnung Ausdruck, daß es doch
ge=
lingen möge, daß das innige Band der Freundſchaft zwiſchen den
lieben Alten und der hieſigen Frauenſchaft bald auch die geſamte
Bevölkerung Erbachs umſchlingen möge. Im Mittelpunkt der
Ver=
anſtaltung ſtand die Anſprache des Herrn Pfarrer Müller, der
in klaren Worten auf die wahre Bedeutung der Adventsfeier
hin=
wies und auf die ſegenſpendende Tätigkeit der Frauenſchaft. Dieſe
Feier ſoll uns aber auch dankbar ſtimmen unſerem Führer
gegen=
über. Muſik= und Geſangsvorträge umrahmten ein wunderſchönes
Weihnachtsſpiel, das die Volksgemeinſchaftsarbeit der
Frauen=
ſchaften nochmals ins rechte Licht ſtellte. Einen würdigen Abſchluß
fand die erhebende Feier mit dem Geſang des Deutſchlandliedes.
m. Beerfelden. 18. Dez. Ausſtellung des hieſigen
Arbeitsdienſtlagers. Der Bewohnerſchaft von hier und
der Umgegend war Gelegenheit geboten zu ſchauen, was die
In=
ſaſſen des Lagers Schönes verfertigt hatten. Und wirklich, die
ganze Länge eines Saales bot einen Anblick, der nicht nur
Kin=
derherzen erfreuen wird, ſondern der auch Erwachſenen Laute des
Wohlgefallens entlockte. Der Bahnhof Beerfelden, das Kaffee
Sattler, andere Gebäude waren täuſchend nachgebildet. Gehöfte
verſchiedenſter Art waren zu ſehen, ein Kinderſchulgarten. Für
Mädchen winken Küchen, Schlaf= und Wohnräume, alle prunkvoll
und farbenreich ausgeſtattet. Noch reicher war die
Mannigfaltig=
keit der für Knaben beſtimmten Sachen: ſtolze Burgen, ein Zirkus
mit Geräten und Tieren, Schiffe. Flieger, ein Lager aus dem
ſchwarzen Erdteil. Schubkarren und ſonſtige „Fahrzeuge‟. Die
Kunſt eines Steinmetzen hatte die Zeichen des Arbeitsdienſtes in
Stein gemeißelt, andere geſchickte Hände hatten das Lager
dar=
geſtellt. Alle Beſucher waren voll des Lobes über das Geſehene.
Und nun die Hauptſache: alles dieſes Schöne iſt für die Kinder
der hieſigen Gegend beſtimmt, für die Kinder der Orte, in denen
die Arbeitsdienſtwilligen, ſchon tätig waren. Die Lagerleitung,
die anderen Führer, die fleißigen und geſchickten Herſteller des
Ausgeſtellten, ihnen allen gebührt Anerkennung und Dank.
Az. Neuſtadt i. O., 18. Dezember. Hier hat ſich eine neue
VDA.=Ortsgruppe mit 24 Mitgliedern gebildet
Neuan=
meldungen aus der Herrſchaft Breuberg (Sandbach, Hainſtadt,
Wald=Amorbach und Rai=Breitenbach) nimmt entgegen Lehrer
Schmitt, Neuſtadt i. O.
TU
REGATTA werden in 12 Stück-Packungen umgesetzt, während alle
anderen 33 Pfg.-Zigaretten fast nur in 6 Stück-Packungen sehen.
Das wäre an sich belanglos, wenn nicht in diesen 40½ ein Werturteil
zum Ausdruck käme, nämlich die Tatsache, daß REGATTA eine
Käuferschicht lat, die gewohnt ist, 40 Pfg. für 1 Packung Ligaretten
ausaugeben und anscheinend mit RRGATIA sehr aufrieden ist.
6 Stück= und 12 Stück- (Geselschafts) Packungen, mit echten Plauener Spitzen
Mittwoch, 19. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 8 — Nr. 349
Zeierliche Vereidigung der Olympic=Anwärker.
Das Olympia=Eisſtadion feierlich eingeweiht.
Das Kunſteisſtadion, das für die 4. Olympiſchen Winterſpiele bei Garmiſch=Partenkirchen erbaut iſt,
wurde am Sonntag nach einer feierlichen Einweihung mit einem Eishockeyſpiel des S. C. Rießerſee
gegen H.C. Mailand eröffnet.
ein
re Symb
freitag,
linke
Bein, mi
das Stre
Am Sonntag wurden im ganzen Deutſchen Reich 4000 Olympia=Anwärter auf ihre große
Aufgabe=
verpflichtet. Die hier gezeigte Vereidigung der Berliner Sportler und Sportlerinnen, die bereitss
die neue Olympiakleidung tragen, fand im Deutſchen Opernhauſe ſtatt.
Reich und Ausland.
Großfeuer in einer Papierfabrik.
100 000 RM. Schaden.
Berlin. Die Berliner Blätter berichten,
daß die von Friedrich dem Großen gegründete
Papierfabrik in Spechthauſen bei Eberswalde von erfolgte die Ueberführung der Opfer des ſchweren
Stockwerk der Fabrik, die ſeit Jahren die
Reichs=
bank mit feinfaſerigem Papier für die
Notenher=
ſtellung beliefert, gerieten am Montag abend
mehrere hundert Papierballen in Brand. Das hielt Paſtor von Bremen. Ein Flieger kreiſte
Flammenmeer bildeten. Da die Freiwillige Feuer= Spalier der Verbände. Die Straßen, die der
wehr dem Rieſenbrand machtlos gegenüberſtand, Trauerzug paſſierte, waren mit einer dichten
wurden die Feuerwehren aus Eberswalde und der Menſchenmenge beſetzt. Vor den Autos mit den
meer vorgingen und verhindern konnten, daß ſich
Ausdehnung von etwa 2000 Quadratmetern, den und der politiſchen Organiſationen, der
wurde jedoch völlig zerſtört. Der Geſamtſchaden NSDAP. ſchloſſen ſich in langen Reihen an,
fer=
wird auf über 100 000 RM. geſchätzt
Rundfunk=Prozeß.
Rundfunk=Prozeß in die Verhandlung des ſoge= glückten das Ehrengeleit. Das Lied vom guten
Dr. Magnus, die als Aufſichtsratsmitglieder der widmete.
einzelnen Sendegeſellſchaften auch an den
Verfeh=
lungen in Köln beteiligt ſein ſollen, gegen den
früheren Wirtſchaftsdirektor des Kölner
Rund=
funks, den 54jährigen Paul Korte. Das
Verfah=
ren gegen den urſprünglich nicht angeklagten
früheren Kölner Intendanten Fritz Hardt iſt, wie
erinnerlich, bei Beginn des Großen
Rundfunkpro=
zeſſes wegen Erkrankung des Hardt abgetrennt
worden. Korte iſt am 1. Oktober 1927 auf den
Poſten des kaufmänniſchen Direktors der
Weſt=
deutſchen Rundfunk=A.=G. (Werag.) berufen
wor=
den und wurde am 30. Juni 1933 zum Ende des höften der Bauern. Die Landſtraßen der Umge=
Jahres gekündigt.
wird Korte vorgeworfen, einen Angeſtellten der Inſaſſen nach Stade zogen, um den Toten der
Weſtdeutſchen Rundfunkgeſellſchaft, der umfang= „Camper Speeldeel”, die für Niederſachſens Volk
reiche Unterſchlagungen begangen hatte, begünſtigt
zu haben. Es handelt ſich dabei um den Kaſſier
den Störungsſchutz im Gebiete des Kölner
Sen=
ders durchzuführen, und der im Laufe der Zeit
28 000 RM. unterſchlagen hatte. Dieſer Kaſſier,
ein gewiſſer Schneider, hatte wegen dieſer
Unter=
ſchlagungen im Frühjahr 1933 ſechs Monate
Ge=
fängnis bekommen. Korte wird nun zum
Vor=
wurf gemacht, ſeine Aufſichtspflicht als
kaufmän=
niſcher Direktor vernachläſſigt zu haben und
wei=
ter verſucht zu haben, die Unterſchlagungen
Schnei=
ders zu vertuſchen, um ſich vor Regreßanſprüchen
zu ſchützen.
Der Angeklagte Korte erklärte zu dieſen
Vor=
würfen, der Kaſſier Schneider habe wegen ſeiner
großen Fähigkeiten ſowohl beim Vorſtand, wie
auch bei ſeinen unmittelbaren Vorgeſetzten und
den Reviſoren reſtloſes Vertrauen genoſſen. Er,
Korte, ſei im Juni 1932 den Unterſchlagungen auf
Schneider einen ungewöhnlich großen Aufwand plattdeutſcher Sprache die Bedeutung und die
getrieben habe. Er habe eine Nachprüfung
ver=
anlaßt und nach Feſtſtellung der Unregelmäßigkei= Heimat Niederſachſens.
ten die friſtloſe Entlaſſung des Schneider
ausge=
ſprochen.
„Graf Zeppelin” in Sevilla.
Madrid. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin”
hat Montas abend, von ſeiner Amerikafahrt
beimkehrend, am Ankermaſt in Sevilla feſtgemacht, ten. Langſam ſetzt ſich dann der große Trauer=
Dr. Eckener, der mit dem Flugzeug bereits am zug in Bewegung, Langſam geht der Trauerzug,
Nachmittag in der Stadt eingetroffen war, wurde unter Vorantritt einer SA.=Kapelle, durch die
dem ſpaniſchen Miniſterpräſidenten Lerroux auf Stadt. Hinter den 14 Särgen tragen SA.=
Män=
rungschef unternahm zuſammen mit mehreren kanzlers Adolf Hitler.
lin” über der Provinz Andaluſien. Das Luftſchiff, Ehrenabordnungen Aufſtellung nehmen. Mit
das infolge ſtarker Gegenwinde mit einer Verſpä= ſämtlichen Gauamtsleitern iſt auch Gauleiter
tung in Sevillg eingetroffen war, trat am Diens= / Staatsrat Telſchow erſchienen, der vorher in
tag mittag den Weiterflug nach Deutſchland an. Bremen der Beiſetzung der ebenfalls bei dem
Sontdtrauet ain die Sotell orr „Danper upreldrer
Feierliche Ueberführung der Leichen
nach der Heimak.
Verden (Aller). Am Montag nachmittag
einem Großfeuer heimgeſucht wurde. Im dritten Autobusunglücks bei Langwedel nach der Heimat.
Die Trauerfeier erfolgte im Lehrerſeminar, wo
die 16 Särge aufgebahrt waren. Die Trauerrede
Feuer fand in dem leicht brennbaren Material über der Trauerſtätte. Choräle klangen auf, von
reiche Nahrung, ſo daß das 3. Stockwerk und der den Türmen aller Kirchen läuteten die Trauer=
Dachboden in wenigen Minuten ein einziges glocken, SA. und SS. trugen die Särge durch ein
geſamten Umgebung herbeigerufen, die mit mehr Särgen ſchritten SA., Reichswehr, HJ., Freiw.
als 40 Schlauchleitungen gegen das Flammen= Feuerwehr, die Freiw. Sanitätskolonne und
das Feuer auf den die Fabrik umgebenden Hoch= Eiſenbahner. Hinter den Särgen folgten die
wald ausdehnte. Das ganze Dachgeſchoß, in einer Angehörigen der Toten, die Vertreter der
Behör=
ner Bürger und Bauern, unter Führung der
Dorfſchulzen aus den Dörfern, wo das Unglück
geſchehen iſt. Den Abſchluß des Zuges bildeten
der NSDFB. (Stahlhelm) und die SS. Bis an
Berlin. Am Dieustag wurde im Großen die Stadtgrenze gab die Bevölkerung den
Verun=
nannten „Fall Köln” eingetreten. In dieſem Fall Kameraden war der letzte Gruß, den die
Dom=
richtet ſich die Anklage neben Dr. Bredow und ſtadt Verden den Toten der Camper Speeldeel
Die letzte Fahrt der „Camper Speeldeel”
Der Adjukank des Führers
bei der Trauerſeier.
lichen Gebäuden und Privathäuſern, von den Ge= jetzt auf 22 erhöht.
bung waren den ganzen Morgen über mit end=
Neben verſchiedenen kleineren Verfehlungen loſen Zügen von Bauernwagen überfüllt, deren
ſo viel bedeutet hat, das letzte Geleit zu geben.
In der altehrwürdigen Wilhardi=Kirche ſtehen
der Abteilung „Funkhilfe”, deren Aufgabe eswar, 14 Särge, überreich geſchmückt mit unzähligen
Kränzen und einem Meer von Blumen. SA.=
Männer halten ſeit dem frühen Morgen die
Ehrenwache. Zwei der Verunglückten ſind zur
Beiſetzung in ihre Heimat übergeführt worden.
Gegen Mittag ſind die Bänke und die Emporen
bis auf den letzten Platz mit einer übergroßen
Trauergemeinde beſetzt. Fahnenabordnungen der
PO., SA., SS., des Kyffhäuſerbundes haben zu
beiden Seiten des Altars Aufſtellung genommen.
Schwarz umflort ſind die Banner. Der Führer
und Reichskanzler hat ſeinen Adjutanten,
Ober=
gruppenführer Brückner, als Vertreter entſandt.
Vor der Kirche haben ſich viele Tauſende
einge=
funden, die der Trauerfeier am Lautſprecher
bei=
wohnen. Mächtig brauſt ein Choral auf. Dann
nimmt Superintendent Cruſius das Wort zu
ſei=
ner Gedenkpredigt. Rektor Holſte, der Leiter der
die Spur gekommen, da ihm aufgefallen ſei, daß „Camper Speeldeel”, würdigte anſchließend in
Verdienſte der Entſchlafenen für Volkstum und
Nach der Trauerfeier wurden die 14 Särge
von SA.=Männern unter dem Geläut ſämtlicher
Kirchenglocken hinausgetragen auf die vor der
Kirche vorgefahrenen, mit Tannengrün
geſchmück=
ten Leiterwagen der Camper Bauernſchaft.
Er=
griffen grüßen die Tauſende mit erhobener
Rech=
dem Flugplatz vorgeſtellt. Der ſpaniſche Regie= ner einen rieſigen Kranz des Führers und Reichs=
Miniſtern am Dienstag, früh um 8 Uhr einen Auf dem Friedhof ſind zwei große
Sammel=
zweiſtündigen Rundflug mit dem „Graf Zeppe= gräber entſtanden, um die im weiten Viereck die
Langwedeler Unglück ums Leben gekommenen
Lehrerin Hildegard Bartholomäi beigewohnt
hatte. SA.=Männer tragen die Särge, während
ſich die Fahnen ſenken, langſam zu den Gräbern.
Die Arme recken ſich zum letzten Gruß für die
To=
werden. „Ueber allen Wipfeln iſt Ruh” hallt es
leiſe über die Gräber, geſungen vom Stader
Männerchor. Nach einem letzten Gedenkwort des Volksgenoſſen, zutiefſt erregt und empört über die=
Superintendenten Cruſius fällt dann die erſte
Hand voll Erde auf die Särge.
legt Obergruppenführer Brückner einen großen
Kranz nieder. Höher und höher türmen ſich die
Kranzſpenden und bedecken die Gräber mit einer
Fülle von Grün und Blumen. Langſam leert ſich und die Fortſetzung der Aufführung unterſagte.
der Friedhof, die Ehrenabordnungen rücken ab.
Währenddeſſen hat Obergruppenführer Brückner
die Hinterbliebenen der 14 Opfer in das
Regie=
rungsgebäude in Stade gebeten, wo er ihnen im
Auftrage des Führers und Reichskanzlers Adolf
Hitler deſſen innigſtes Beileid ausſpricht und
ihnen eine größere Geldſpende zur Linderung der
unmittelbaren Notlage überreicht.
Obergruppen=
führer Brückner kündigte ferner eine größere
Stiftung des Führers zur Unterſtützung der
Hin=
terbliebenen an.
Die toten Mitglieder der „Camper
Speel=
deel”, die für Niederſachſens Volkstums= und
Heimatpflege ſo unendlich viel geleiſtet haben,
ſind zur letzten Ruhe beſtattet. Ihr Werk aber
wird fortleben, zum Ruhme niederſächſiſcher
Volkskunſt.
22 Todesopfer des Kinobrandes in St. Goderique.
Paris. Der Kinobrand in St. Goderique,
über den vor einigen Tagen näher berichtet Colombo. Die Malarie=Epidemie nähert
wurde, hat jetzt zwei weitere Todesopfer
gefor=
dert. Am Montag ſind ein 10jähriger und ein
Stade. Tiefſte Trauer liegt über ganz Nie= 17jähriger Junge den ſchweren Brandwunden
er=
derſachſen. Ueberall wehen die Fahnen auf Halb= legen, die ſie bei dem Brandunglück erlitten
ha=
maſt, in den Straßen der Städte, auf den öffent= ben. Damit hat ſich die Geſamtzahl der Toten
Polarforſcher
Andree
und ſeine
Gefährken
in der Heimak
Geſtättet.
Auf dem Nordfriedhof
zu Stockholm wurden
die Urnen (im
Vorder=
grunde) mit der Aſche
der drei Polarforſcher
Andree, Strindberg und
Fränkel, die im Jahre
1897 bei ihrem
unglück=
lichen Ballonfluge den
Forſchertod im Polareis
gefunden hatten und im
Jahre 1930 wieder
auf=
gefunden wurden, in
einem zu dieſem Zwecke
errichteten Denkmal
fei=
erlich beigeſetzt.
Gemeine Beſchimpfungen des Führers
Buenos Aires. Im hieſigen Theatro
Co=
mico kam es am Sonntag abend, bei der
Auffüh=
rung eines wüſten Tendenzſtückes des berüchtigtem
Emigranten Ferdinand Bruckner, zu Tumulten.
Unter den Klängen des Horſt=Weſſel=Liedes
zeigte=
ten, die ſodann in Niederſachſens Erde gebettet das Bühnenbild eine gemeine Karikatur dess
deutſchen Staatsoberhauptes, ferner betrunkene-
SA. in Uniform. Die anweſenden deutſchen: iegenbock den Weg in
ſchamloſe Beſchimpfung des Führers, die Verächt= it Schilde führe!‟ De
lichmachung des Reichshoheitszeichens und des
Im Auftrage des Führers und Reichskanzlers Horſt=Weſſel=Liedes, proteſtierten energiſch und
verſuchten, die Fortſetzung des Stückes unmöglich
zu machen. In der Vorhalle des Theaters kam es
zu Zuſammenſtößen, worauf die Polizei einſchritt:
Die Polizeibehörde von Buenos Aires hat bei der 0 — o Wunder —
Stadtbehörde ſofortiges Verbot des Stückes bean= ſſi Kraft, aufzuſte
tragt. Der deutſche Geſandte hat deshalb von Aohltäter, zum Hen
einem amtlichen Schritt vorerſt Abſtand
genom=
men. Das „Theatro Comico” wurde am Montag
abend auf Anordnung der Stadtverwaltung poll” ſer Schluß daß der
zeilich geſchloſſen.
Die Expedition Spen Hedins.
Schangbai. Nach Nachrichten aus der
Provinz Kanſu traf Spen Hedin mit ſeiner
Expe=
dition in der Stadt Sutſchu (Kanu) ein. Er
hatte die Stadt Urumtſchi (Provinz Hſin=Tſchian)
am 20. Oktober verlaſſen und erreichte über Hami
am 30. Oktober Anſi., Sodann beſchäftigte er ſich
mit der Erforſchung zweier alter
Seidenhandels=
ſtraßen aus der Zeit der Han=Dynaſtie. Er nahm
auch Vermeſſungsarbeiten für eine Autoſtraße
vor, die entlang der alten Kaiſerſtraße durch
Kanſu gebaut werden ſoll.
Die Malaria=Epidemie auf Ceylon.
ſich mit großer Eile der Hauptſtadt Colombo.
Selbſt in kleinen Ortſchaften wurden bereits 20—
bis 30 Todesopfer gezählt. Nach Madras (Oſt=
Indien) und der Inſel Java ſind dringende
Tele=
gramme gerichtet worden, in denen um die
Lie=
ferung von Chinin gebeten wird.
z Zigaretten nd
die werden mar
und eine beka
Sie werden,
t ſind, daß
Ab=
zwecklos iſt, imme
ſiſen über ihrer Tüf
teien proteſtieren, 1
Tnei mit der Numm
—iſch die gute alte
zu den Weg läuft.
nchmal iſt der Ab
So iſt mir kürzli
n Jahre 1774 in die
nu wunderbaren Hd
hen berichtet, wie eit
h 1einem argen Zip.
uut, ſchon an 2 Jal
A4n mußte. Da nun
erndten das Haus ve
eſen hatten, nimmt
wierne zeigte ſeine
ſtgte ſchrie denn a
llein das reizte das
i dem kranken Fuß
den Stoß verſetzte, 1
As er aber zum di
ſt das Podagra aus
us dem 18. Jahrbu
uer Hörner das Pod
Fan uns zwar ein
Fnderbare Heilung, I
en Glauben oder
ſuit der Bockshörner.
Smderbare Blüter
1nden ſonderbarſten zu
undemſelben Jahrhu
en der Pariſer Akg
auptet ſteif und
ſuge in den Spiegel
Ge us ihrem Körpe
mut wurde geſa
M ach in der Chr
M Anterſuchung
and! Mehr
erinnere abe
Vieren Geſchi
Mittwoch, 19. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 349 — Seite 9
Aatts
A
Zunächſt möchte ich heute verſichern, daß ich
ict abergläubiſch bin, — wenigſtens nicht mehr,
( Sie es auch ſind. Wenn ich Ihnen heute
trotz=
err etwas vom Aberglauben erzähle, ſo geſchieht
ab nur, um zu beweiſen, daß ich damit nichts
tun habe.
Aberglauben iſt nicht leicht auszurotten. Auch
it Menſchen, die behaupten, ſie glaubten nicht an
eiche düſtere Symbole als da ſind: ſchwarze
fatzen, ein Freitag, der auf den 13. fällt, das
ewußte linke Bein, mit dem man manchmal
zu=
ſt aufſteht, das Streichholz, an deſſen Feuer
an drei Zigaretten nacheinander anzündet, uſw.
auch die werden manchmal verſtohlen an Holz
ſopfen und eine bekannte Zauberformel
aus=
nrechen. Sie werden, auch wenn ſie feſt davon
berzeugt ſind, daß Aberglaube unlogiſch, ſinnlos
nd zwecklos iſt, immer darauf achten, daß das
nieiſen über ihrer Tür richtig hängt; ſie werden
ngegen proteſtieren, wenn man ihnen ein
Hotel=
mmer mit der Nummer 13 gibt, ſie werden
miß=
auiſch die gute alte Frau betrachten, die ihnen
der den Weg läuft.
Manchmal iſt der Aberglaube ja auch zu etwas
/1. So iſt mir kürzlich eine Zeitungsnotiz aus
im Jahre 1774 in die Hände gefallen, in der von
ner wunderbaren Heilung die Rede war. Da
und berichtet, wie ein Biedermann in Böhmen
ut einem argen Zipperlein, auch Podagra
ge=
runt, ſchon an 2 Jahre unbeweglich das Bett
kten mußte. Da nun im Sommer alle ſeine
Ver=
undten das Haus verlaſſen und die Tür offen
alaſſen hatten, nimmt ein unverſchämter, grober
jegenbock den Weg in die Krankenſtube. „Schon
un ferne zeigte ſeine Miene, daß er nichts Gutes
Schilde führe!‟ Der arme, vom Podagra
Ge=
ngte ſchrie denn auch jämmerlich um Hilfe,
lein das reizte das Tier um ſo mehr, ſo daß
dem kranken Fuß des Patienten einen
gewal=
hen Stoß verſetzte, und gleich darauf noch einen.
2s er aber zum dritten Stoß anſetzen wollte,
— o Wunder — hatte der Patient plötzlich
de Kraft, aufzuſtehen und den Bock, ſeinen
Tohltäter, zum Henker zu jagen. Seit der Zeit
das Podagra ausgeblieben!” Unſer Kollege
as dem 18. Jahrhundert kommt daraufhin zu
mi Schluß, daß „der Bock bloß durch die Macht
mer Hörner das Podagra kuriert habe‟. Wir
tchen uns zwar ein anderes Verslein auf die
underbare Heilung, laſſen aber dem Chroniſten
ſinen Glauben oder Aberglauben an die
Heil=
hft der Bockshörner.
Sonderbare BBlüten treibt ſolcher Aberglaube.
z den ſonderbarſten zähle ich einen Bericht aus
endemſelben Jahrhundert! er findet ſich in den
ſten der Pariſer Akademie vom Jahre 1738 und
hauptet ſteif und feſt, daß eine alte Frau ſo
ſnige in den Spiegel geſchaut habe, bis er alles
Sſe aus ihrem Körper an ſich gezogen habe. Der
ftrakt wurde geſammelt — wie, das bleibt
lei=
ſr auch in der Chronik ein Geheimnis — und
Unterſuchung ergab, „daß er aus purem Gift
ſtand!” Mehr kann man nicht verlangen! —
erinnere aber im Zuſammenhang mit dieſer
ſiteren Geſchichte an einen anderen, viel
nette=
n Spiegelaberglauben, der demnächſt wieder
uuell wird: ein Mädchen, das in der
Neujahrs=
ſcht vor den Spiegel tritt, erblickt dort nicht
ur ihr eigenes Bild, ſondern auch das ihres
zu=
ſiftigen Bräutigams, der gleichſam ſchon jetzt
lſichtbar um ſie iſt und ſich ihr dann durch den
Siegel offenbart. Dieſe Zeremonie ſei allen
bratsluſtigen jungen Darmſtädterinnen
drin=
ad empfohlen. Ich bin ſicher, daß jede
unfehl=
ſe den Richtigen ſehen wird!
Zum Schluß will ich Ihnen noch erzählen, wie
ſcht es unter Umſtänden iſt, wenigſtens den
Die hand.
Von Theodor Riegler.
Frau Mertens, die Gattin eines wohlhaben=
R Kaufmanns, ſaß in einem Abteil dritter
laſſe. Ein Bauer ſtieg ein, ſetzte ſich mit
ſer umſtändlichen Bewegung auf den einzigen
ſh freien Platz ihr gegenüber, zog eine lange
Eife aus der Innentaſche ſeines alten, ver=
Aiſſenen Rockes und begann behaglich zu
rau=
m.. Die elegante Dame maß den Mann mit
bem langen, entrüſteten Blick und ſtellte ſich
den Gang. Sie klappte eine Handtaſche auf,
hahm einer ſilbernen Doſe eine Zigarette
begann in kurzen Zügen zu rauchen. Dann
Is ſie die Abteile entlang, da ſie hoffte, einen
ſenden Platz zu finden. Der Zug war voll,
den Abteilen ſaßen die Menſchen gedrängt,
I trüben, unfreundlichen Geſichtern. Frau
Lrtens kehrte in ihr altes Abteil zurück.
der Bauer ſaß und rauchte. Er ſah vor ſich
— in Gedanken, ohne ein Wort zu ſagen. Nur
Lippen, die an der Pfeife ſogen, machten
kleines, ſchmatzendes Geräuſch. Ab und zu
hm der Mann die Pfeife aus dem Mund,
er ſich mit ſeiner großen, klobigen Hand
nach=
bklich über das Geſicht und ſchob den Hut
ſer in den Nacken.
Lenn mein Mann ſolche häßlichen Hände
he dachte die Frau. Ihr Blick glitt prü=
9 über ihre Finger. Die Handtaſche, die
ihrem Schoß las glitt plötzlich zu Boden.
* Bauer machte eine Bewegung, als ob er
bücken wolle, aber die Frau kam ihm zuvor,
Maſſenaberglauben zu bannen. Der Beweis
wurde ganz kürzlich in London geliefert. Dort
hatte in einer der belebteſten Verkehrsſtraßen ein
Fenſterputzer ſeine lange Leiter ſchräg gegen ein
Gebäude gelehnt. Bald ſtockte der
Fußgänger=
verkehr an dieſem Punkt. In kleinen Gruppen
wagten ſich die Leute auf den ſehr belebten
Fahrdamm, ſtatt geradeaus zu gehen. Es waren
Angehörige aller Stände, jeden Alters, die da
lieber ihr Leben gefährdeten, als unter der
Lei=
ter hindurch auf dem Bürgerſteig zu gehen, denn:
Unter einer Leiter gehen bringt Unglück!
Wahr=
ſcheinlich wäre ſogar wirklich ein Verkehrsunglück
geſchehen, wenn nicht ein Witzbold, der zudem die
Pſyche des Abergläubiſchen kannte, ein Schild an
der Leiter befeſtigt hätte, auf dem ſtand: „Dieſe
Leiter iſt keine Unglücksleiter!“ Von Stund
an regelte ſich der Verkehr wieder in normaler
Weiſe; vertrauensvoll ſetzte jedermann ſeinen
Weg unter der Leiter hindurch fort!
Till.
z... S0 ſchallt
es heraus?“
„Ich habe”, ſo ſchreibt mir jemand, „in der
letzten Zeit eigenartige Beobachtungen über mich
und die Welt anſtellen können. Viele Monate
hindurch war ich, Sie wiſſen es, mit mir und der
Welt unzufrieden. Mein ganzes Daſein kam mir
ſinnlos vor, denn ich ſah kein Ziel, keine Aufgabe,
die ſich lohnte. Ich redete mir ein, mich brauche
niemand, ich ſei ganz überflüſſig, und daher kam
es, daß ich wirklich meiner Umwelt überflüſſig
wurde, denn griesgrämig blickte ich in den Tag,
teilnahmslos ſtand ich den anderen gegenüber,
hielt mich abſeits von ihnen. Mir iſt zwar nicht
bewußt, daß ich darum jemand gekränkt oder
zu=
rückgeſtoßen hätte, aber man hat meine
Verſtim=
mung und Uneinigkeit doch wohl gemerkt.
Selbſt=
verſtändlich hat ſich daraufhin, von einigen
weni=
gen Menſchen, die mir naheſtehen, keiner um mich
bemüht. Es wäre ja auch töricht, das zu
erwar=
ten. Wenn ſich einer der Welt entzieht, ſie läuft
ihm nicht nach. Entgegenkommen kann nur der
erwarten, der ſelbſt entgegenkommt.
Aufgeſchloſ=
ſenheit, wer ſelbſt aufgeſchloſſen, Freundlichkeit,
wer ſelbſt freundlich iſt. Wer es anders erwartet,
iſt ein Tor. Ich bin ſo etwas Aehnliches geweſen.
Und nebſtdem liegt ein gut Teil Ueberheblichkeit
ſolcher Haltung zugrunde; denn mit welchem
Recht kann einer, ſei er, wer er ſei, erwarten,
daß ihm die Welt mit beſſerem Maß zuteilt. als
er ſelber für die Welt hat?
Und ſehen Sie, ein kleines Ereignis hat mich
umgekrempelt. In meinen äußeren Lebensformen
und Lebensbedingungen hat ſich gar nichts
ge=
ändert. Ich habe nicht in der Lotterie gewonnen,
mir iſt kein Glück geſchehen, das mich hätte
auf=
leben laſſen. Nur aus mir ſelbſt habe ich wieder
zu freudiger Lebensbejahung hingefunden. Auch
ein Beweis dafür, daß die äußeren Umſtände gar
nicht ſo ſehr wichtig ſind, ſondern daß es viel
wichtiger iſt, wie der Menſch innerlich zum Leben
und zu den Dingen ſteht. Faſt im gleichen
Augen=
blick, als ich der Welt wieder bejahend
gegen=
überſtand, war auch die Welt wieder freundlich
zu mir. Ich fand überall hilfsbereite Menſchen,
ja, man trug mir Hilfe und kleine Gefälligkeiten
an, ohne daß die Notwendigkeit dazu
erkenn=
bar geweſen wäre. Ich ſah plötzlich, daß die Welt
ein ganz anders, viel freundlicheres Geſicht hatte,
als ich ihr angedichtet, und daß die Menſchen auch
anders waren, als ich in meiner Verſtimmung
geglaubt. So fand ich das Leben mit einem Male
nicht nur lebenswert, ſondern ſchön. Man
brauchte nur richtig die Hand nach ihm
auszu=
ſtrecken.”
Ber Hallüeraahergenärertäue!
Ein Wetterprophet aus dem 17. Jahrhundert. — Der Abt Knauer
entwarf ihn. — Großer Anklang bei der Landbevölkerung.
Von Ernſt Walthers.
haben und denen ein Kalender als unvollſtändig
erſchiene, in dem Angaben über den „
Hundert=
jährigen” fehlen. Noch zu Beginn dieſes
Jahr=
hunderts iſt es einmal vorgekommen, daß ein
gekauft wurde, zum größten Teil nicht abſetzbar
war, weil darin irrtümlicherweiſe die Angaben
aus dem „Hundertjährigen” weggelaſſen waren.
Erſt, als man dieſe Angaben nachlieferte, war
die Auflage bald abgeſetzt. Der hundertjährige
Kalender entſtand im 17. Jahrhundert, in jener
Zeit, da die Aſtrologie in höchſtem Schwange
war, da die Sterndeuterei allgemein als eine
Wiſſenſchaft galt, als hochgeſtellte Leute, Fürſten,
Staatsmänner, Feldherren, nichts Wichtiges
un=
ternehmen wollten, ohne vorher ihren Hof= und
Leibaſtrologen befragt zu haben. Auch
Wallen=
ſtein glaubte ja, daß ſein Schickſal in den
Ster=
nen geſchrieben ſtehe.
Nach dem hundertjährigen Kalender wird die
kommende Witterung in der Hauptſache von den
Sternen beſtimmt, und ganz beſonders wieder
von Sonne, Mond, Merkur, Saturn, Jupiter,
Venus und Mars. Und nicht auf Wochen und
Monate ſollten dieſe Sterne das Wetter vorher
beſtimmen, ſondern gleich auf ein volles
Jahr=
hundert. Je nachdem, welcher Stern gerade das
einzelne Jahr „regierte”, ſollte auch das Wetter
der einzelnen Jahre ſein. Das Jahr, das unter
dem Regiment des Mars ſtand, ſollte große Trok=
Weihnachtlicher hochbetrieb bei der Poſt.
Noch gibt es ungezählte Bauersleute, die eine zwar kühleres, aber auch trockenes Jahr, hatte in
große Meinung vom hundertjährigen Kalender, / einem Jahre Jupiter ſeine Herrſchaft angetreten,
ſo gab es viel Wärme und auch viel Feuchtigkeit.
Die Herrſchaft des Mondes ſollte ein kaltes und
feuchtes Jahr bedingen.
Dieſer hundertjährige Kalender, der richtige
Volkskalender, der hauptſächlich von Landleuten Bauernkalender des 18. und zum Teil auch noch
des 19. Jahrhunderts, geht zurück auf einen Abt
mit Namen Mauritius Knauer, der von 1612 bis
1664 in einem Kloſter bei Kulmbach in Franken
lebte. Das Original des Knauerſchen Kalenders
wird noch heute im Stift zu Bamberg aufbewahrt
und trägt die Ueberſchrift: „Calendarium
deco=
nomicum practicum perpetuum”. Vielleicht
fer=
tigte dieſer Abt Knauer ſeinen Kalender nur zum
Zeitvertreib und zum eigenen Vergnügen an,
oder er kam nicht mehr dazu, ihn drucken zu
laſ=
ſen. Jedenfalls lag ſein Kalender nach ſeinem
Tode noch einige Jahrzehnte im Kloſter, ehe ſich
jemand fand, der ihn zum erſten Male drucken
und verbreiten ließ.
Der erſte, der den „Hundertjährigen” noch
unter Beifügung eigener Weisheit herausgab,
war der Medikus Chriſtoph von Hellwig aus
Er=
furt. Die allererſte gedruckte Ausgabe wurde von
Hellwig im Jahre 1700 fertiggeſtellt und für das
Jahr 1701 herausgegeben. Bei Bauern wie
Bür=
gern fand er ſogleich einen außerordentlich
gro=
ßen Anklang. Zum Aerger der vielen anderen
Kalenderdrucker, die es damals ſchon gab, wollte
nun jedermann nur noch einen Kalender kaufen,
in dem Angaben aus dem „Hundertjährigen”
kenheit und Hitze bringen, Merkur brachte ein enthalten waren. So mußten ſich auch andere
Kalenderdrucker dazu bequemen, derartige lange
Wetterprophezeiungen in ihren Kalendern
auf=
zunehmen, wenn ſie auf Abſatz rechnen wollten.
Das ganze 18. Jahrhundert hindurch war dann
der zuerſt von Hellwig herausgegebene „
Hundert=
jährige” das am meiſten gekaufte und geleſene
Buch im deutſchen Sprachbezirk. Bauern, die
nicht leſen konnten, ließen ſich die
Witterungs=
angaben aus dieſem Kalender von einem
Leſe=
kundigen wenigſtens vorleſen, andere lernten
dieſe Wetterprophezeiungen auswendig. Daß die
Wettervorausſagen oft nicht ſtimmten, nahm man
ohne Widerſpruch hin, zumal, da die
Wetter=
prophezeiungen anderer Kalender, die nur auf
ein Jahr lauteten, ebenfalls meiſt nicht ſtimmen
wollten. So glaubte man, es dem „
Hundertjäh=
rigen” ſchon verzeihen zu können, wenn einmal
ſtatt eines trockenen ein feuchtes oder ſtatt eines
warmen ein kaltes Jahr kam.
Zudem war die Bezeichnung hundertjähriger
Kalender nur ein Erfindung des Medikus
Hell=
wig aus Erfurt. Der Abt Knauer glaubte wohl
keineswegs einen hundertjährigen Kalender
ge=
ſchaffen zu haben, ſondern einen
immerwähren=
den Kalender. Nach Knauers Meinung ſollte das
Wetter, je nachdem, ob Mond, Sonne, Merkur,
Jupiter, Venus, Mars oder Saturn das Jahr
„regierten”, alle ſieben Jahre wechſeln, hatte
alſo mit der Zahl hundert gar nichts zu tun.
Wenn Hellwig ſeinen Kalender den „
Hundert=
jährigen” nannte, ſo wohl hauptſächlich, weil er
glaubte, daß dieſe runde Zahl als Kalendertitel
auf die Landleute großen Eindruck machen werde
— der „Hundertjährige” war alſo nur ein
Aus=
hängeſchild und Anlockungsmittel. Doch wie dem
auch ſein möge, daß dieſer Kalender wie kein
anderer volkstümlich wurde und bis auf unſere
Zeit volkstümlich blieb, iſt gewiß.
ergriff die Taſche mit einem haſtigen Ruck und
legte ſie neben ſich auf die Bank. Sie hatte es
nicht verhindern können, daß ſich ihre Hände
berührten. Die rauhe, zerarbeitete Hand des
Bauern hatte ihre Haut geſtreift. Frau
Mer=
tens empfand einen Widerwillen gegen die
un=
gewollte Berührung, ſie wiſchte ſich mit dem
Taſchentuch wie zum Proteſt über die Hand,
nahm ein Buch und begann zu leſen.
Ein furchtbarer Ruck ſchleuderte ſie hoch. Sie
empfand nur dumpf ein Krachen und Splittern,
ein harter, bohrender Druck umklammerte ſie,
dann ſchwanden ihr die Sinne.
Als ſie die Augen aufſchlug, ſah ſie, daß dicht
neben ihr ein Mann lag, Sie verſuchte, eine
Bewegung zu machen, und blieb liegen, ohne
ſich zu rühren. Dichter Qualm war über ihrem
Geſicht, ihre Augen begannen zu tränen, Rufe
erregter Menſchen, die hin und herliefen,
dran=
gen wie im Traum an ihr Ohr. Sie dachte an
ihren Mann, der zu Hauſe wartete, und an
ihre Kinder. Etwas Schweres laſtete auf ihrem
Körper, und man nahm ihr den Atem. Eine
wahnſinnige Angſt erfaßte ſie. Sie ſah. wie
ein großer, eiſenbeſchlagener Koffer, der ſich im
ſplitternden Holz feſtgeklemmt hatte, in kurzer
Entfernung ſchräg über ihrem Geſicht langſam
ins Rutſchen kam. Die Frau lag in regloſem
Schrecken, die Arme eingekeilt. Sie verſuchte,
ihren Körper zu heben, und ſank wimmernd
zurück. Sie ſah, wie der Koffer immer näher
kam, er wuchtete drohend über ihr wie ein
totes Ungetüm, das plötzlich von einem ſtarren,
geſpenſtiſchen Leben beſeelt wird, es war ein
langſames, kaum merkbares Gleiten, das ihr
den ſicheren Tod brachte. Sie ſtieß einen
ächzen=
den Hilferuf aus und ſchloß die Augen.
Als ſie den Mut fand, die Augen wieder zu
öffnen, ſah ſie plötzlich eine Hand über ihrem
Geſicht. Der Bauer, der neben ihr lag, mußte
die Gefahr erkannt haben. Er verſuchte, den
Koffer zu erreichen, aber noch war die
Entfer=
nung zu groß. Stück für Stück hob ſich der Arm
taſtend in die Luft, die Hand griff ſuchend nach
dem Koffer. Der Mann dehnte ſeinen
mächti=
gen Körper, mit letzter Kraft ſchob er ſich
vor=
wärts, ſein Arm reckte ſich höher, die Hand
ſtemmte ſich gegen den Koffer.
Die Frau wußte nicht, wer neben ihr lag.
Jetzt begriff ſie, daß der Bauer es war. Sie
ſtarrte auf ſeine ſchwere, klobige Hand, die den
Koffer ſtützte. Sie erkannte die Hand ſofort
wieder. Sie ſah nichts a. dieſe Hand, die, von
einem ſeltſamen Eigenleben erfüllt, ſchützend
über ihr war. Sie hat’e Zeit, dieſe Hand zu
betrachten. Groß und plump war ſie, voller
Kerben und Runzeln, jede einzelne Falte ſah
die Frau. Es war eine mächtige Bauernhand,
die Haut war wie Leder, rauh von Arbeit und
Erde, eine Hand, die wochentags mit feſtem
Druck den Pflug führte und den Dreſchflegel
ſchwang und Sonntags in den Wirtshausſtuben
auf den Tiſch hieb, daß die Gläſer tanzten. Die
Frau ſah die Schwielen und Wülſte und die
aufquellenden Adern. Fremd war ihr dieſe
Hand, und doch wußte ſie, daß ihr nichts
ge=
ſchehen konnte, ſolange die Hand über ihr war.
Sie hatte nur Angſt, der Bauer könnte
er=
matten. Der Mann ſagte kein Wort, die Frau
hörte nur manchmal ein leiſes Stöhnen. Sie
verfolgte mit gierigen Blicken jede kleinſte Be=
wegung der Finger, die um die Kofferkante
ge=
krallt waren und ſich ab und zu langſam
hinauf=
ſchoben, um nicht den Halt zu verlieren. Dann
ſchien es ihr wieder, als ob der Mann neben
ihr nicht mehr atmen würde. Sie horchte und
horchte. Er lebte noch; aber der Atem ſchien
wenig Kraft zu haben. Die Frau ſtarrte auf
die Hand, die Hand ſchien geſtorben zu ſein, ſie
rührte ſich nicht. Dennoch mußte ſie noch leben,
denn der Koffer blieb, wo er war.
Frau Mertens hörte kaum den Lärm, der um
ſie war, das Hämmern und Pochen, die haſtigen,
ſchrillen Kommandorufe, das Schreien und
Vor=
fahren der Wagen, das Stöhnen der
Verwun=
deten, die unter den Trümmern lagen. Sie ſah
die Hand, die ſtumm über ihr war, die
Bauern=
hand, die ſie in Gedanken verhöhnt und
ver=
ſpottet hatte, und ſie ihr plötzlich mehr war als
tauſend andere Hände, die ſie in ihrem Leben
berührt hatte. Plötzlich ſchoß ein ſtechender,
ſchwindelnder Schmerz in ihren Kopf, ein
Zit=
tern ging durch ihren Körper, dann ſah und
wußte ſie nichts mehr.
Als ſie erwachte, war ſie zu Hauſe, eingebettet
in weiche, wärmende Kiſſen, und ihr Mann
ſtand neben ihr, ſah ſie an und lächelte glücklich.
Die Frau, unfähig, ein Wort zu ſagen, ergriff
ſeine Hand und ſchluchzte. Wie einen koſtbaren
Gegenſtand hielt ſie die Hand ihres Mannes
umklammert, aber die Hand, die ſie im Fieber
der Geneſung hielt, war rauh und ſchwielig,
war die Hand eines einfachen Bauern, der
wort=
los davongehumpelt war, als man ihn nach
langwierigen Bemühungen aus ſeiner
furcht=
baren Lage befreit hatte . . .
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 19. Dezember 19341
Ohteradbferäftedgautcfdeftkärtat
der Mann, der den Calais=Tunnel abtauchen wollte. —
Boden=
prüfung vor 100 Jahren. — Alle Arbeit war umſonſt.
Man ſpricht wieder von dem berühmten
Tunnel, der von England nach Frankreich führen
ſoll. Wie man ſchon oft von ihm ſprach. Man
wird ihn nicht bauen. In abſehbarer Zeit
jeden=
falls nicht. Denn dachte man nicht genau vor
hundert Jahren ſchon daran? Wir können in
dieſem Zuſammenhang eine ſonſt unbekannte
Ge=
ſchichte erzählen, von einer Abenteurerleiſtung
ohnegleichen, von einem Mann, der mit
Sekun=
denzeiten langſam den ganzen Kanal abtauchen
wollte. Verwegen, aufreibend, erſchöpfend, aber
unerſchütterlich und mutig. Dieſer Mann hieß
Thomas de Gamond. Er trat zuerſt im Jahre
1833 mit einem umfangreichen und gut
ausge=
arbeiteten Plan vor die Oeffentlichkeit und vor
allem vor einen Kreis von näher Beteiligten.
Man bedeutete ihm, daß für ſeinen Plan
ſchon Anteilnahme vorhanden wäre. Man müſſe
nur wiſſen, ob ſeine Bodenangaben auch überall
richtig ſeien. Wie wolle man das feſtſtellen?
Ga=
mond grübelte drei Tage darüber nach und faßte
dann den Entſchluß, an 74 verſchiedenen Stellen,
entlang der von ihm vorgeſehenen Strecke, auf
der der Tunnel durch den Kanal führen ſollte,
„Tiefſeetauchverſuche” zu machen.
Mit den Taucheranzügen, die damals
auf=
kamen, war das ſo eine Sache. Ein paar Leute
waren in den erſten Apparaten ertrunken.
Ga=
mond konnte jedenfalls kein Vertrauen zu ihnen
faſſen.
Er entſchloß ſich zu einer anderen Methode.
Er begann erſt in kleinen Seen, dann in tieferen
Flüſſen mit erheblicher Strömung und endlich
an der Calaisküſte Tauchverſuche zu machen.
Immer länger hielt er es unter Waſſer aus,
im=
mer ſchneller wurde er in den Handgriffen,
mit denen er ſich die notwendigen Bodenproben
ſicherte. Endlich war er ſoweit.
Er verpflichtete ſich den alten Lotſen
Terni=
ſien von Calais, einen ſchweigſamen,
verdroſſe=
nen Mann, der aber bei dieſer neuen Geſchichte
mit Leib und Seele dabei war.
Gamond mußte alſo nun ſeinen Ballaſt haben,
um auf den Grund zu kommen. Er wählte zu
dieſem Zweck vier Säcke von je 20 Pfund Ge=
wicht. Steine und Sand waren darin. Zwei band
er ſich an die Füße, zwei hielt er an einer
Schnur in den Händen, die gleichzeitig auch noch
eine Schweinsblaſe niederhalten mußten, die er
ſich umknüpfte, um nachher beſſeren Auftrieb zu
haben. Das konnte er gebrauchen, denn zu
eige=
nen großen Kraftanſtrengungen reichte es meiſt
nicht mehr, er konnte kaum die Signalleine
ziehen.
Kurz, ehe Gamond in die Tiefe tauchte,
ver=
ſchloß er Naſe und Ohren mit Watte, die ſtark in
Oel getaucht war, um ſo ein Eindringen des
Waſſers zu verhüten. Und in den Mund nahm
er einen Schluck Olivenöl.
Wenn ſich Gamond nun in das Waſſer ſtürzte,
brauchte der Lotſe oben nur auf die Leine zu
achten, die alle Signale weitergab. Gamond
ſtand jetzt auf dem Meeresgrund und riß den
Boden auf, ſuchte Steine zuſammen, griff nach
Schlamm und Erdproben. Oben zählte der Lotſe
ruhig 34, 35, 36, 37, 38, und immer ſo weiter.
Man hatte ausgemacht, daß der Taucher nach
Ablauf von 50 Sekunden auf jeden Fall
heraus=
geholt werden müſſe, auch wenn er kein Signal
gebe.
Man muß bedenken, daß Gamond immerhin
in 33 bis 35 Meter Tiefe arbeitete. Er hatte alſo
ſchon mancherlei Druck auszuſtehen.
Dreimal am Tag machte Gamond dieſen
Tauchverſuch. Dann war er regelmäßig
vollkom=
men erſchöpft. Immerhin kam er bis zu einem
Kilometer Entfernung von der Küſte aus. Er
beſtand Abenteuer mit frechen Fiſchen, die ſich
an ihm verbiſſen. Er zerſtörte ſeine Lungen durch
die Ueberanſtrengung.
Als er eines Tages den Bericht des 1.
Kilo=
meters der Kommiſſion vorlegen wollte, mußte
man ihm ſagen, daß zurzeit die politiſchen
Ver=
wicklungen es wieder einmal nicht zuließen, daß
man ſeinen Plan näher in Erwägung ziehe
vorläufig jedenfalls nicht.
Betrübt ließ Gamond ab. Er hätte den
gan=
zen Kanal hindurch getaucht. Freilich ob er
lebend heimgekehrt wäre von dieſem damals
verwegenen Abenteuer, das iſt eine andere
Ernſt Richter.
Frage.
Aus der Vorkriegszeit.
Wenn es draußen kälter wird und die
Tippel=
brüder nicht mehr ohne Erkältung zu bekommen
im Freien und auf den Heuböden übernachten
können, füllen ſich allmählich wieder die
Wander=
arbeitsſtätten, aber auch die Arreſtlokale. Wegen
aller möglichen Delikte werden die Leute
einge=
liefert und wenn ſie ſich nur abſichtlich beim
Bet=
teln von einem Landjäger erwiſchen laſſen. Aber
man lernte allmählich dieſe Leute kennen und
ließ ſie nach kurzer Haftzeit wieder ſpringen.
Da geſchah am Tage des erſten Schneefalles,
einem bitterkalten Novembertag, das
Staatsver=
brechen: eine Majeſtätsbeleidigung, mit
erheb=
licher Gefängnisſtrafe bedroht. Das kleine
Amts=
gerichtsſtädtchen hatte ſeine Senſation. Die
Amtsdiener und Polizeiorgane raunten es ſich
zu — ſo heimlich, daß es bald das ganze
Städt=
chen wußte. Man beſprach es an den
Wirts=
tiſchen, der Juriſtenſtammtiſch behandelte den
Fall, der Oberamtsrichter ſprach ernſte Worte
über die lockeren Sitten. Die Ehefrauen bekamen
die Senſation noch am Abend erzählt, zum Teil
auch als Grund für die wieder einmal verſpätete
Heimkehr.
Verhandlungstag. Die beiden Zeitungen
wa=
ren vertreten, großes Auditorium. Aus der
Landeshauptſtadt war ein Vertreter des
Juſtiz=
miniſteriums anweſend. Erwartungsvolle
Span=
nung.
Es wurde feſtgeſtellt, daß der wohnungsloſe
Schneidergehilfe Andreas Blickle aus Isny im
Allgäu in leicht angeheitertem, aber durchaus
zu=
rechnungsfähigem Zuſtand in der Hauptſtraße,
und zwar in unmittelbarer Nähe der
Polizei=
wache laut vernehmbar geſchrieen: „Der König
iſt ein Rindvieh” und ſich ſomit einer
Majeſtäts=
beleidigung ſchuldig gemacht hat, welche mit drei
Monaten Gefängnis quittiert wurde, die Blickle
(in Anbetracht des kalten Winters und des
Ge=
fängnisneubaues nicht unangenehm berührt)
annahm.
Niemand dachte mehr an den
Schneidergehil=
fen Blickle als ein Jahr ſpäter die gleichen Rufe
ertönten. Die Polizeidiener in ihrer warmen
Wachtſtube merkten, daß es ſich um den gleichen
Majeſtätsbeleidiger handeln mußte und ahnten,
daß ſie im vorigen Jahre gehänſelt worden
wa=
ren und dem Blickle nur zu bereitwillig
Winter=
unterkunft verſchafft hatten. Stillſchweigende
Uebereinkunft, keine Notiz zu nehmen.
Da klopft es und hämmert es mit aller Wucht
an den Fenſterläden der Polizeiwache: „Ihr
Härre da drinne, höret Ihr net: Der König iſcht
a Rindviech!‟ Diesmal landete Blickle nicht im
Kittchen, ſondern mit einigen blauen Stellen im
Krankenhaus.
WDie unterhalten lich die
Affen?
Von Wilfred von Oven.
Trotzdem der praktiſche Wert der Erforſchung
der Affenſprache nicht ohne weiteres erſichtlich
iſt, haben die amerikaniſchen Profeſſoren Hughes,
Waterhouſe und Garner keine Mühe geſcheut,
die ſich geſtellte Aufgabe zu löſen. Der Erfolg iſt
denn auch ein überwältigender. Ein Archiv von
Schallplatten, auf denen ſämtliche Laute
ſämt=
licher Affenarten aufgenommen ſind, ein
mehr=
bändiges Werk, in dem die Erforſchung der
Affenſprache in allen Fällen niedergelegt iſt, und
ſchließlich ein Handwörterbuch der Affenſprache
ſind die Früchte ihrer heißen Bemühungen.
Was wirklich dabei herausgekommen iſt, iſt
die Feſtſtellung, daß der Orang=Utang einen
Wortſchatz von etwa 50 Wörtern beſitzt und
da=
mit unter ſeinen Artgenoſſen an erſter Stelle
ſteht. Was dieſe Worte ausdrücken, kann man
ſich ungefähr vorſtellen. Etwa 50 Prozent werden
ſich wohl ums Freſſen drehen, annähernd
eben=
ſoviel um die Selbſt= und Art=Erhaltung. Was
übrig bleibt dient den Affen zum Ausdruck ihrer
Pſyche. Unter dieſen bereits ethiſch zu
werten=
den Vokabeln befinden ſich die Worte Vater und
Mutter, von denen das eine „kaa”, das andere
„kii” in die Affenſprache überſetzt, lautet. Sehr
blumenreich ſcheint demnach die Sprache der
Affen nicht zu ſein. Regen heißt zum Beiſpiel
„xüü”, wobei natürlich für die Richtigkeit der
Orthographie keine Gewähr übernommen
wer=
den kann.
Noch ein Geheimnis des Erfolges der
ſtreb=
ſamen drei Profeſſoren ſei hier verraten. Sie
konnten ſich ihre tiefſchürfenden Kenntniſſe nur
verſchaffen, indem jeder von ihnen ein halbes
Jahr gemeinſam mit einem Affen in ſeinem
Käfig verbrachte. Der eine mit einem
Kapu=
zineraffen, der ander mit einem Gibbon, der
dritte mit einem Orang=Utang. Wie ſich dieſes
halbe Jahr auf die Geiſtesverfaſſung der
Profeſſoren ausgewirkt hat, iſt leider nicht
be=
kannt.
Noch eine wichtige Feſtſtellung, die das
Pro=
feſſorentrio machte, darf zu erwähnen nicht
ver=
geſſen werden: Die Sprachen der einzelnen
Affenarten ſind voneinander ſo verſchieden wie
Tag und Nacht. Wie die Forſcher in ihrem
dick=
bäuchigen Werk mitteilen, könnte ein Gibbon
einen Schimpanſen und ein Kapuzineraffe einen
Orang=Utang ſo wenig verſtehen, wie ein
Yankee einen Chineſen, oder — dies allerdings
iſt die unmaßgebliche Meinung des Verfaſſers —
wie ein harmloſer Mikteleuropäer einen jener
Affenprofeſſoren"
und beſäte die Erde mit Radieschen, Mohrrüben,
Peterſilie und verſchiedenen anderen Gemüſen,
die, als das Schiff ſich dem Aequator näherte,
in verſchwenderiſcher Fülle zu ſprießen begannen,
ſo daß der Schiffskoch während der ſpäteren
Fahrt zu jeder Mahlzeit friſches Gemüſe auf den
Tiſch bringen konnte.
Eingeborene Grönländer ſollen das
Nordlicht nicht nur ſehen, ſondern auch hören
können. Sie können es gar nicht begreifen, wenn
landfremde Beſucher feſtſtellen, daß ſie die ſelu,
ſamen Lichtphänomene nur ſehen, nicht abör
hören können.
Vor kurzem fuhr ein Mann mit ſeinem Auno
die Landſtraße in Indiana in Nordamerika ern“
lang. Nur durch Zufall wurde er nicht von eineen
plötzlich herniederſauſenden Mete.u
getroffen, der aber dicht an ſeinem Ohr
vorbe=
glitt und den ganzen vorderen Teil des
Aunt=
zerſchmetterte.
Wußten Sie das ſchon?
Es iſt eine falſche Annahme, daß Eulendas
Tageslicht ſcheuen. Sie ſind nur Nachtvögel,
weil ſie in der Dunkelheit auf Beute ausziehen;
im übrigen aber lieben ſie es ſehr, ſich am
Mor=
gen, ehe ſie ſich zum Schlaf zurückziehen, eine
Weile zu ſonnen.
Zum erſten Male iſt ein Elefant in einem
Flugzeug geflogen. Es handelte ſich um einen
ungen, fünf Monate alten Elefanten, der ein
Gewicht von zwei Zentnern hatte. Er wurde im
Flugzeug von New York nach St. Louis gebracht,
wo er im Zoologiſchen Garten abgeliefert wurde.
In Paris iſt kürzlich ein Hundecafé
er=
öffnet worden. Außer allen möglichen Knochen
bekommen die Hunde dort Hundekuchen,
Brot=
würfel mit Leberwurſt, Fleiſchpudding und Reis
mit Soße. Es gibt ſogar eine Abteilung für
vegetariſch lebende Hunde, wo ihnen nur Gemüſe,
alſo Bratkartoffeln, Mohrrüben, grüne Erbſen,
Spinat und dergleichen vorgeſetzt werden.
Im Zoologiſchen Garten, in
Lon=
don hat man jetzt durch allerlei Verſuche das
Verhältnis der Tiere zur Muſik feſtzuſtellen
ver=
ſucht. Es zeigt ſich, daß Wölfe einen
unüberwind=
lichen Abſcheu gegen Geigenmuſik haben. Wenn
ein Mann hinter dem Wolfskäfig Geige ſpielt,
beginnen die Tiere ſofort zu heulen und klemmen
den Schwanz zwiſchen die Beine, während ſich
ihnen die Haare auf dem Rücken ſträuben. Wenn
der Muſikant ſpäter vor dem Käfig erſcheint,
ſpringen die Wölfe wild gegen das Gitter, um
ſich auf ihn zu ſtürzen.
Ein iriſcher Frachtdampfer mußte kürzlich
2000 Tonnen Gartenerde aus Irland
nach Südamerika bringen. Die Beſatzung
ſchüt=
tete einen Teil der Erde auf dem Vorderdeck aus
G
Kaund
Ich kann diesmal
nur Rleinigkeiten
ſchenken.
Von H. Grabow.
Kleine Gaben können ebenſolche Freude
berei=
ten, wie große Geſchenke. In dieſem Jahre
werden viele von uns die auch Fernſtehender
gedenken wollen, auf die Wirkung kleiner und
kleinſter Geſchenke Bedacht zu nehmen haben.
Der Geber pflegt, eine ſolche Gabe in
freund=
ſchaftlicher Beſcheidenheit als bloße „
Aufmerk=
ſamkeit” zu bezeichnen. Trotzdem will man auch
in derartigen Fällen Geſchmack und liebevolles
Verſtändnis für die Bedürfniſſe des
Beſchenk=
ten bekunden. Wie in jedem Jahre, gibt es
auch diesmal eine Anzahl modiſcher
Gegen=
ſtände, die ſich für derartige Geſchenkzwecke
be=
ſonders eignen.
Als neueſte, ſehr anmutige Anſteckblumen
werden reizende Roßhaargebilde gezeigt. Eine
Roßhaarblume wirkt von weitem, als wäre ſie
aus ſteifer Spitze gefertigt. Weiß und Schwarz
ſind für den Geber beſonders empfehlenswerte
Farben. Denn dieſe beiden Tönungen fügen ſich
jedem Garderobenbeſtande harmoniſch ein.
Ein apartes Ledermonogramm kann ebenfalls
große Freude bereiten. Man wählt es möglichſt
ſportlich, das heißt eckig, und von einem
gleich=
farbenen Lederquadrat umſäumt. Eine ſolche
Verzierung kann als Kleider=, Mantel=,
Hand=
taſchen=, ſowie Hutſchmuck dienen. Hierbei iſt
eine leuchtende Farbe am Platze, da das
Leder=
monogramm meiſt als einziger Ausputz eines
dunklen einfachen Kleides in Frage kommt.
Kirſchrot, Hellgrün oder ein helles Braun
gel=
ten als beſte Farben.
Frauen, die häufig Theater, Konzerte und
Geſellſchaften beſuchen, können eine moderne
Abendhandtaſche gut gebrauchen. Die modiſche
Vorliebe für Samt ließ reizvolle Abendtaſchen
aus dem gleichen Material erſtehen. Die
mo=
derne Taſche iſt flach, nicht zu groß, und wird
durch eine leuchtende, ihre abendliche
Verwen=
dung unterſtreichende Schließe vervollſtändigt.
Aehnlich wie man Herren mit ein paar
Man=
ſchettenknöpfen zu erfreuen ſucht, kann man der
auf modiſche Details bedachten Frau heutzutage
einen Doppelclip unter den Baum legen.
Hier=
bei handelt es ſich um ein paar leuchtende
An=
hänger, die auf den Schultern des Abendkleids,
je vorn und rückwärts am Gürtel oder als
Aermelverzierung angebracht werden. Es iſt
Sache der Trägerin, einen ſolchen Doppelclip,
das letzte Erzeugnis der diesjährigen
Winter=
mode, an ihrer Kleidung ſo anzubringen, daß
er dieſelbe hebt, ohne ihre im Grunde gewünſchte
Einfachheit zu ſtören.
Ein Muff aus Samtblüten, der zugleich als
Abendhandtaſche dient, bildet ein reizendes
Ge=
ſchenk. Auch eine in winziger, weicher
Leder=
hülle untergebrachte Manikürvorrichtung, die in
jeder Handtaſche Platz zu finden vermag,
ge=
hört unter die letzten Erzeugniſſe praktiſcher
Art. Die kleine Hülle wird ſelbſtverſtändlich
mittels Reißverſchluß gehandhabt.
Wie in jedem Jahre, gibt es auch diesmal
eine Unzahl kunſtgewerblicher Gegenſtände, die
ſich als „Aufmerkſamkeit” gut eignen.
Buch=
ſtützen aus Keramik, Tee= und Kafeewärmer
aus Porzellan, die mit untergezündeter Kerze
„beheizt” werden, reizende Likörflaſchen mit
altertümlichen Bildmotiven, die ihrerſeits mit
Lack überzogen ſind, gehören zu den
wirkungs=
vollſten modiſchen Ideen. Auch aus dickem,
wellenartig durchzogenem Papier werden
rei=
zende, höchſt dekorative Gegenſtände hergeſtellt.
Es ſind das Lampenſchirme, Papierkörbe,
Kar=
tenbehälter und Mappen für den Schreibtiſch.
Man klebt entweder Abziehbilder auf, die
Bur=
gen, Ritter, alte Segelſchiffe und ähnliches
dar=
ſtellen, um das Ganze dann mit modernem Lack
zu überziehen und ihn jenes altertümliche
Aus=
ſehen zu geben, das die Mode anſtrebt, oder
man bemalt die Papierfläche mit japaniſchen
oder chineſiſchen Motiven, die zwar bunt
gehal=
ten ſind, aber trotzdem farblos in den Rahmen
des Zimmers paſſen ſollen.
Letzte
Weihnachts=
vorbereitungen.
Von Magda Retzlaff.
Die weihnachtlichen Vorbereitungen, die
An=
fertigung der feſtlichen Speiſen und Gerichte
und der Aufbau der Gabentiſche ſtellen an die
Hausfrau Anforderungen, wie ſie ſich ſonſt
wäh=
rend des ganzen Jahres kaum ergeben. Jüngere
Hausfrauen, an die derartige Aufgaben zum
erſten Male herantreten, ſollten beſonders
fol=
gende Merkregeln beachten:
Bei weihnachtlichen Chriſtſtollen, ſowie dem
übrigen Hefegebäck darf man mit den
Trieb=
mitteln nicht ſparen. Auf ein Pfund Mehl
rechnet man mindeſtens 25 Gramm Hefe.
kann nichts ſchaden, zuerſt ein kleines
Proll=
teigſtück mit einer Hefenprobe anzuſetzen. Gc.
es, ſo darf man die betreffende Hefe, von Qr
ja Verderb oder Gedeih des Kuchens abhängen
ruhig verwenden.
Hefe ſoll in Milch angerührt werden. Ze
etwa Blutwärme beſitzt. Sowohl zu heiße, aus
auch zu kalte Flüſſigkeit ſind von Schaden.
empfiehlt ſich unter allen Umſtänden, das fi.
den Chriſtſtollen oder ſonſtiges Gebäck
erfordeſ=
liche Mehl anzuwärmen. Zu dieſem Zwecke g
nügt, wenn man es eine Stunde vor Gebrauh
in eine Schüſſel legt und dieſelbe in die Nä
des Ofens ſtellt.
Pfefferkuchen ſchmeckt gut, wenn man i
einige Tage vor dem Feſt bäckt und dann
Blechdoſen aufbewahrt. Er iſt dann weder
hart, noch zu weich. Bei Mürbekuchen
bewakl=
heitet ſich die alte Regel, daß ſie unbedimt
luftdicht lagern müſſen. Geſchieht das nicht,
werden ſie zu weich und zerbröckeln, ſowie m=n
ſie anfaßt.
Je mehr Honig (im Verhältnis zu Kunſthomg
und Syrup) man für den Lebkuchen verwend it.
deſto mehr gewinnt er an Geſchmack. Da här
ſelten anzuwendende Triebmittel, nämlich Pon
aſche bzw. Hirſchhornſalz, in Wirkſamkeit
tm=
ten, empfiehlt ſich beſondere Vorſicht; auch hfir
erſcheint ein Probeteigſtück von Nutzen. Der Te=y
muß hoch ſein und darf nicht breit laufe-.
Selbſtredend ſoll er auch nicht zuſammenfalle-,
In dieſem Falle iſt das Triebmittel zu ſchwar)
und muß ergänzt werden. Erſcheint es jedar
zu ſtark, was durch Breitlaufen und
bedem=
liches Hochgehen ins Bewußtſein tritt, ſo muß
noch Mehl zugefügt werden. Man knetet darm
den Teig gut durch und fügt auf je fünf Pfurn
Teig 200 Gramm Weizenmehl bei. Zeigen ſiü
beim Backen des Lebkuchens Blaſen, ſo iſt d
Backhitze zu groß. Sie muß ſogleich verminder.”
das Backrohr ein wenig abgekühlt und dani
erſt weitergebacken werden.
Daß man jedes Triebmittel durch ſehr ſorg
fältiges Kneten und Durcharbeiten des
Teige=
gut verteilen muß, iſt bekannt.
Jeder Chriſtſtollenteig muß feſt ſein, we‟
ſonſt der Küchen zu breit wird und keine arn
ſehnliche Form aufweiſt.
Daß ſich der Geſchmack des Karpfens mit dem
der Bleichſellerie vorteilhaft vermiſcht, iſt alm
Tatſache. Ein Sellerieſalat bildet mithin d5
einfachſte und willkommenſte Beilage zum Weill Pauſchen aller Zeiten
nachtsfiſch, die ſelbſtredend durch Kartoffeln er!// Logelweide an
gänzt wird. Aus eventuellen Fiſchreſten läF Pamation und Auf
ſich ſpäter durch Beigabe von Bleichſellerie ei!) n Geſtalten der
ſtattliches Salat=Vorgericht herſtellen.
Rotkohl, die traditionelle Beigabe der Weikt /hender Form halt
nachtsgans, gewinnt ſehr an Geſchmack, wen1 10e hald in einer dn=
Nue Reihe
u S
un Weg ein
ſunſtändlichen
1ch uch in der Einft
un Bildern zuſamt
lindliches Leben”.
üä lebendig in 2
Artien=Lepage. Ed
Sidrich Blunck,
m häuerlichen Le
—ema „Heilige Still
un Kampmann, Br
15 Schönheit von
iſten und weitem
us Franck verb
E)er folgent
pt Rembrandt
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huuder letzten der er
ſchrieb Georg
Velasque
gen wir hier
men ſoldatiſches
Nappen ſind dur
Prte Reproduktior
Luallen diesmal nicht
an der Bilder vern
Er lebnis des Bildte
Vermeniſche Seefahr
Obering.
und zahlreie
Berlin.)
Im erſten Teil des
brry=Kpt. Buſch eine
Entdeckungsre‟
WSsterungszügen der
iſen nicht nur
ei den Atlantik u
heuing. Dorter zu
en Seeweſen,
Di70 wie ein Helder
„Neutſche Geiſter un
Lurt Wolff Verlag
M inappen Ski
Aagner und Bis
Des Wenliches 1u
man zur Feier des Tages ein Gläschen Ror /½ ſbendiger und in
wein, ſowie ein wenig Johannisbeergelee dara
Ei Lanscbeian,
gibt.
Nen des Künſtle
Und nun, meine Damen: beſtes Gelingen!
Restse Mi Za
aa Peteien der
Haide, it ein Ne
heute gibt es „bunte Platte!‟
ine usbreitet.
Ei Sltschet. 1
Von Karla Linke.
Men 1o0n Jagd
Können wir Hausfrauen den Ausſpruch de= Iſts — den feinen
berühmten Kochkünſtlers Brillat=Savarin auck /ſh, neuem. Man
zu uns in Beziehung bringen, nach deir ).— Nan
„jede Mahlzeit ein Feſt ſein ſoll!
Zumeiſt wird vor allem die letzte Tagesmahl!
zeit: das Abendbrot oder Nachtmahl, das
vor=
wiegend aus Brot, Butter, Wurſtwaren unk
Käſe beſteht, in der Form auf den Tiſch
ge=
ſtellt, wie wir dieſe einkauften, alſo ohne ſede
weitere Vorbereitung. Die beſſere Aufmachung.
das garnierte Anrichten nur an jenen Tagel?
angewandt, wo Gäſte erwartet werden. Sinch
die Augenreize, wie ſie ein gefällig 9e*
deckter Tiſch mit appetitlich angerichteten
Gau=
mengenüſſen bietet, aber nicht gerade als Stime
mungswerte für den Alltagstiſch weia
wertvoller? Bekanntlich ſtehen die durch Be*
rufsarbeit abgeſpannten Körper= und Geiſtes‟
kräfte in Wechſelwirkung zum inneren Orß/*
nismus. Unſer Magen bedarf alſo nicht nuich
der Sättigung, ſondern auch der
Anregung=
die ihm durch die von den Augen aufgenomee
menen Reize vermittelt werden, eine Tatſache
die ja auch durch den gaſtronomiſchen Aus
ſpruch vom „Miteſſen der Augen” erhäriel
wird.
Zu einer wahren „Augenweide” kann und
eine bunte Platte werden, deren Herſtellune.
ohne beſondere Zeit= und Geldaufwendung, 9
ſogar oft unter Zuhilfenahme unſcheinbarel
Reſte erfolgen kann. Miſchen ſich unter dies
verſchiedenen Brotſcheiben, die man entwede.
zu Dreiecken oder ſchrägen Streifen ſchneiden
auch ſog, „vegetariſche Biſſen”, zu denen ſowohl
Tomaten, ſaure Gurken und Radieschen, mil
Salz und Pfeffer, ſowie kleingeſchnittenem
Zwiebel Verwendung finden, ſo ergeben
Vie=
mit Fiſch und Wurſtſchnitten im Verein min!
Raſehappen” eine abwechflungsreiche und
farbenfreudige „kalte Platte‟. Ob mit oderl
ohne Peterſiliengrün, wird ſie als Mittelſtüchh
des Tiſches ihre Wirkung auf Appetitloſe
nie=
verfehlen, und weſentlich ſchneller „abgeräumt.
eiu, als ſie an Zeit zu ihrer Herſtellung!
brauchte.
Mittwoch, 19. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 349 — Seite 11
dunt Süatelasat.
Zur Literalutgeſchichte.
g. J. Obenauer: Die Problematik des äſthetiſchen Menſchen in
der deutſchen Literatur. C. H. Beck München.
Das vor Jahresfriſt erſchienene Werk des bekannten
Leip=
zwer Univerſitätslehrers iſt der geiſtigen Auseinanderſetzung
zwiſchen den beiden mächtigen Lebenstendenzen, dem äſthetiſchen
und dem heroiſchen Ideal gewidmet. Obenauer hat den
umfang=
n ichen Stoff in drei Bücher gegliedert. Das erſte erhellt uns die
Fegriffe des äſthetiſchen Menſchen und zeigt uns die äſthetiſche
ärziehung von Platon bis Shaftesbury. Das zweite Buch iſt
über=
it rieben „Geſtalten der Goethezeit” und führt von Winkelmann
os Kierkegaard, in dem ſich die Wende ſchon ankündigt. Das
oritte Buch „Ausklang und Verfall” zeigt dann die weitere
Ent=
mcklung der äſthetiſchen Lebensidee bei Heine, Stifter,
Schopen=
uer, Nietzſche, Thomas Mann, Ricarda Huch und ſchließlich
Srefan George und Hugo v. Hofmannsthal.
Jaſef Hofmiller: Letzte Verſuche. R. Oldenbourg Verlag. München.
Durch Unabhängigkeit, Freimut, Einſicht war Hofmiller der
be=
diuitendſte und faſt der einzige deutſche Kritiker ſeiner Zeit. Er
vrr einer ihrer wenigen Eſſayiſten, einer unſerer beſten
Schrift=
tiller. So groß ſein Wiſſen war, er wollte kein „Fachmann” ſein,
i hielt ſich fern vom „literariſchen” Treiben — ungroßſtädtiſch,
üodeutſch, deutſch bis in den Kern. So ſpricht er hier, in Arbeiten
uis ſeinen letzten Jahren, von den Dichtern und Forſchern eines
jahrhunderts: Stifter, Gottfried Keller, Burckhardt, Hehn.
Her=
nann Grimm, Ebner=Eſchenbach, Wagner, Ibſen, Leßkow. Dehio,
5ofmannsthal, Emil Strauß.
Neue Reihen von Seemanns farbigen Künſtlermappen. Verlag
von Seemann & Co. in Leipzig.
Der Verlag hat mit den zuletzt erſchienenen Mappen einen
euten Weg eingeſchlagen, indem diesmal der Ausgangspunkt vom
begenſtändlichen genommen wird. Zu einem beſtimmten Thema,
as auch in der Einführung angeſchlagen wird, werden eine Reihe
on Bildern zuſammengeſtellt. So nennt ſich die erſte der Mappen
Ländliches Leben‟. Hier wird der Lebenskreis der bäuerlichen
Velt lebendig in Bildern von Zügler, Maris, Nadler, Altheim,
Rſtien=Lepage, Ed. Schleich. — Die Einleitung ſchrieb. Hans
rredrich Blunck, der ja ſelber ein beſonders nahes Verhältnis
u bäuerlichen Leben hat. — Die nächſte Reihe faßt unter dem
hema „Heilige Stille” eine Reihe von Naturſtimmungsbildern
on Kampmann, Bracht, Carus, Corot u. a. zuſammen, in denen
ſie Schönheit von Abend= und Mittagsſtimmungen,
Mondland=
haften und weitem Meer zu uns redet. Albrecht Schaeffer ſchrieb
ſe Eingangsworte und ſtellte dazu das feine Stimmungsbild in
Oorten „Hafenabend in Stralſund” (von A. Schaeffer) — Auch
ans Franck verbindet Proſa und Poeſie in ſeiner Einleitung
der folgenden Mappe. Sie heißt „Sturm”, und zeigt in Bildern
oir. Rembrandt. Achenbach, Schirmer Overbeck den Aufruhr der
ſemente, Gewitterſturm über den Wäldern und dem Meer.
u der letzten der erſchienenen Mappen betitelt „Der ewige
Sol=
at”, ſchrieb Georg von der Vring die Einleitung. Von Tizian
m. Velasquez über Teniers zu Rocholl, Hodler, Egger=Lienz
hen wir hier Bilder „von Mut. Stolz und Ritterlichkeit”, in
enen ſoldatiſches Weſen ſeinen Ausdruck gefunden hat. — Die
Tppen ſind durch eine ſorgfältige Zuſammenſtellung und ſehr
ute Reproduktion der Bildwerke gekennzeichnet. Die Einleitungen
jollen diesmal nicht kunſtgeſchichtliche Kenntniſſe von den
Mei=
fin der Bilder vermitteln, ſondern in dichteriſcher Form zu dem
rlebnis des Bildteils hinführen.
lermaniſche Seefahrt von Korv.=Kpt. a. D. Fritz Otto Buſch u.
Obering H. Dorter mit 6 Karten, 27 Plänen und Aufriſſen
und zahlreichen Bildern. (Brunnen=Verlag, Willi Biſchoff,
Berlin.)
Im erſten Teil des Buches gibt der bekannte Marineſchriftſteller
ſorv.=Kpt. Buſch eine packende Schilderung der großen Seefahrten
7d Entdeckungsreiſen der Germanen. Wir leſen von den kühnen
ſoberungszügen der Wikinger, die auf ihren primitiven
Drachen=
hifen nicht nur Europa umſegelten, ſondern ſelbſt die Fahrt
der den Atlantik wagten. Der reich bebilderte zweite Teil, der
bering. Dorter zum Verfaſſer hat, befaßt ſich mit dem
altgermani=
den Seeweſen, insbeſondere dem Schiffbau. Das Buch als ganzes
üfkt wie ein Heldenepos.
„Deutſche Geiſter und Meiſter”. Von Herbert Eulenberg.
Kurt Wolff Verlag, Berlin.
In knappen Skizzen entwirft Eulenberg hier Bilder der großen
eutſchen aller Zeiten. Er fängt mit Ekkehard und Walter von
r Vogelweide an und kommt über die großen Geſtalten der
eformation und Aufklärung zu Herder und Goethe, geht weiter
den Geſtalten der Romantik, des jungen Deutſchland und endet
i Wagner und Bismarck. Immer wird verſucht, ganz knapp
was Weſentliches über Menſch und Werk zu ſagen, dabei in
echſelnder Form: bald als Chronik, bald in Form einer
Gedenk=
de, bald in einer dramatiſchen Szene. Die erſten Skizzen wollen
ns lebendiger und friſcher ſcheinen als die ſpäteren.
Lein Lebens=Lexikon. Von Carl O. Peterſen. Mit 33
Zeich=
nungen des Künſtlers. (Verlag Knorr & Hirth, München.)
Geheftet Mk. 3.80, Leinen Mk. 4,90.
hrl O. Peterſen, der Verfaſſer des bekannten Buches „Die
Moos=
ſwalbe”, hat ein neues Buch geſchrieben, in dem er ſein Leben
Ir uns ausbreitet. Er ſpricht von ſeiner Kindheit, ſeiner erſten
lebe, Soldatenzeit von Erlebniſſen mit Menſchen, Tieren und
klanzen, von Jagdgeſchichten und häuslichem Zwiſchenſpiel. Er
alt in den feinen Farben des Paſtell und entzückt den Leſer
ſts von neuem. Man ſoll von ſolchen Büchern nicht viel reden,
ſndern man ſoll ſie leſen, leſen und auf ſich wirken laſſen.
Anter dem Titel „Die deutſche Kunſt der Letter” iſt im Rahmen
der literariſchen Arbeit der NS.=Kulturgemeinde die erſte Ver=
Fentlichung erſchienen, der noch weitere folgen werden. Dieſe
koſchüre iſt in der Mainzer Preſſe als ein kunſtvolles Werk durch
kof. Ch. H. Kleukens hergeſtellt worden, der auch dieſes
dema als aufſchlußreichen Vortrag vor der NS.=Kulturgemeinde
handelte. Mit dieſem Vortrag und ſeinem Druck ſind die
Vor=
beiten für die große Welt=Gutenbergfeier 1940 in Mainz
viel=
nſprechend eingeleitet worden.
Dr. Georg Graber: Volksleben in Kärnten. 4 Tafeln in
Mehr=
farbendruck. 157 Bilder auf 100 Tafeln in Kupfertiefdruck.
(11,00 RM., Leykam=Verlag, Graz.)
Ueber die Kärntner Volkskunde gab bisher wohl eine ganze
lihe von Einzelarbeiten, die da und dort zerſtreut ſind,
Aus=
ſt. Es beſtand aber noch keine Zuſammenfaſſung des durch
cen Reichtum und ſein ehrwürdiges Alter feſſelnden Stoffes,
an Schönheit ſeiner volktümlichen Ausdrucksmittel kaum
ſeines=
lichen findet. — Unter dem beſcheidenen Titel „Volksleben in
hrnten” werden hier die tiefſten Fragen des öſterreichiſchen
Allstums unter dem Geſichtswinkel der typiſchen Kärntner
Er=
kinungen bei aller wiſſenſchaftlichen Gründlichkeit
leichtverſtänd=
erörtert. Der Verfaſſer ſchöpft größtenteils aus langjähriger
ſener Beobachtung und Forſchung, verwertet aber auch die
Ar=
ſten ſeiner zahlreichen Vorgänger und zeichnet ein köſtliches Bild
engbegrenzten und doch wunderbar reichen Kärntner
Volks=
ms von den Urzeiten bis auf unſere Tage. Der innige
Zuſam=
ſhang zwiſchen der Weſenheit des ober= und unterkärntiſchen
anſchen tritt zum erſten Male in das klare Licht der
Geſchichts=
ſenntnis. Wie auf dem Boden Kärntens die Siedelung
ſtattge=
den, das eigenartige Bauernhaus ſich herausgebildet hat, die
Undarten und Trachten entſtanden ſind und wie ſich in dieſem
Aungsraum unter den beſonderen Naturgegebenheiten, die
Usſeele in Sitte und Brauch ihren eigenen Ausdruck geprägt
das bildet den feſſelnden Inhalt des Buches.
r Bartz: Der große Kardinal. broſchiert 4.80 RM., Leinen 6,80
RM. (Brunnen=Verlag, Willi Biſchoff, Berlin.)
Wir ſind gegen hiſtoriſche Romane allmählich mit Recht etwas
trauiſch geworden. Geſchichtsſchreibung erfordert unbedingte
tſachentreue, dem Romandichter ſteht die poetiſche Freiheit zur
Ste. Leicht kommt ſomit der Dichter, der einen hiſtoriſchen
Ro=
n ſchreiben will, in einen Konflikt mit ſich ſelbſt, den er
allzu=
nur entweder zum Schaden des Romans oder auf Koſten der
ſoriſchen Wahrheit zu löſen vermag. Kardinal Richelieu, die
* Eminenz, der gewaltige Staatsmann, gehört unſtreitig zu den
ſen Geſtalten der europäiſchen Geſchichte. Umſo dankenswerter,
II Karl Bartz ihn der Gegenwart menſchlich nüherbringt.
3,95 RM. (Wilhelm Köhler Verlag, Minden i. W.)
träge des bekannten Zeppelinführers Freiherrn von Butlar=
Bran=
denfels, von berühmten Fliegern wie Wolf Hirth, König=
Wart=
nen erſten Luftkampf. Ein Buch, das auf den Weihnachtstiſch
jedes Flugbegeiſterten gehört.
Paul Friedrich: Deutſcher Zitatenſchatz, zirka 300 Seiten mit 40
Seiten Illuſtrationen, Ganzleinen 3.,75 RM.
Dieſer neue Zitatenſchatz war notwendig geworden. Die
vor=
den heutigen Anſprüchen nicht mehr. Aber abgeſehen davon, daß zuverläſſigen Freund und Berater.
dieſes Werk verſucht, bis in die neueſte Zeit vollſtändig zu ſein,
iſt es auch hinſichtlich der Anordnung völlig neuartig; es iſt kein
trockenes Nachſchlagewerk, ſondern ein intereſſantes Leſebuch, ja
in einem gewiſſen Sinne eine Literatur= und Kulturgeſchichte.
— Peter Mattheus: Wöff ſetzt ſich durch. 2,50 RM. (Williams & Co.
Verlag, Berlin.)
Der Autor führt uns diesmal in die Welt der Großſtadtjugend,
der Mietskaſernen und Laubenkolonien. Dort leben Kinder, die
wir durch ihn kennen und lieben lernen. Wir beobachten ſie bei
ihren Spielen und werden Zeugen ihrer großen und kleinen
Lei=
den und Freuden. Drei Kinder ſind es zwei Jungens und ein
Mädel, die ſich in ihrer gemeinſamen Liebe zu den Tieren gefunden
haben. Lange ſind ſie ein Herz und eine Seele. Dann kommt aber
der große Krach, und die Freundſchaft ſcheint in die Brüche zu
gehen. Wir werden Zeuge des wahrhaft heldenmütigen Kampfes.
den der kleine Held des Buches um ſeine Ehre führt. Mit viel
Mut und Findigkeit gelingt ihm dies. Die alte Freundſchaft wird
neu bekräftigt und die aufregende Handlung endet in Harmonie.
Deutſcher Pferdeſport=Kalender
Pferdefreunde
verwenden als Weihnachtsgabe
Zinſels Pferdeſport=
Abreiß=Kalender 1935
als Neuheit: mit Poſikarten zum Ausſchneiden!
DeutſcherSport
in Hildund Wort.
Preis verbilligt, Rm. 3.—
Dieſer Kunſtkalender erſcheint ſeit vielen Jahren und gibt
in ausgewählten Bildern und von bekannten Fachleuten
geſchriebenen Texten einen Ueberblick über den derzeitigen
Stand von Zucht und Rennen, Turnierſport uſw.
Zu haben in allen Buchhandlungen, beim Verlag Ed. Zinſel,
Darmſtadt, Riedeſelſtr. 39 und in der Geſchäftsſtelle des
Darmſtädter Tagblattes.
* Ackerpflug und Wanderſtab. Lieder von Heimat und Ferne von
Werner von Reitzenſtein. (Johannes Stauda Verlag,
Kaſſel.)
In dieſem Gedichtband ſpiegelt ſich der ganze Umkreis
bäuer=
lichen Lebens, vom Säen und Ackern bis zum Ernten und zu den
Spinnſtubenmären der Winterabende Geburt und Tod und die
Folge der Generationen. Auch der Wechſel der Jahreszeiten.
Na=
turſtimmungen und die Gedanken, die einem beim Wandern über
Gott und den Weltlauf kommen, werden im Gedicht geſtaltet. Eine
große Liebe zur Erde und allem Geſchaffenen ſpricht aus jeder
Zeile.
Rex. Eine luſtige Biographie des Soldatenkönigs von Peter
Purzelbaum. Mit 16 Bildern. Broſchiert Mk. 3.—, Leinen Mk.
4.80. (Brunnen=Verlag Wilhelm Biſchoff, G. m. b. H., Berlin.)
Eine luſtige Biographie nennt der Verfaſſer, ein früherer
Garde=
offizier, dieſe außerordentlich lebendige Darſtellung des
bedeuten=
den Königs in Kurzgeſchichten. Faſt zwei Jahrhunderte hat es
gedauert, bis die deutſche Geſchichtsſchreibung, bis das deutſche
Volk die Geſtalt Friedrich Wilhelms I. in ſeiner ganzen Größe
zu würdigen vermochte. Das deutſche Volk, dem Friedrich II. mit
Recht zu einer faſt ſagenhaften Rieſengeſtalt emporgewachſen war,
konnte dem Vater nicht verzeihen, daß ſein Verhältnis zum Sohne
nicht immer ſehr ſchön geweſen. Wir wiſſen heute, daß ohne den
großen Vater der größere Sohn nicht möglich geweſen wäre. Wir
haben die ungeheure Arbeitsleiſtung dieſer Verkörperung
preu=
ßiſcher Tugenden erkennen gelernt in ihrer ganzen Bedeutung für
das Entſtehen der Großmacht Preußen. In den Kurzgeſchichten
Peter Purzelbaums gewinnt die Geſtalt Friedrich Wilhelms I.
des Soldatenkönigs, neues Leben, und auch aus den manchmal
bizarren Anekdoten formt ſich die Geſtalt einer Perſönlichkeit von
weltgeſchichtlicher Bedeutung.
M. Schoepp: „Benjamin Raule‟. Ganzleinenband Mk. 4.—. (
Ham=
burg 36, Verlagsbuchhandlung Broſchek & Co.).
Das iſt der Roman des Gründers der Kurbrandenburgiſchen
Flotte, die unter dem Großen Kurfürſten die erſte
Kolonialgrün=
dung vollzog. Der Roman einer genialen Perſönlichkeit, die nach
dem Tode des Einzigen, der ſie wirklich verſtanden, ſchließlich
grauenvoll zugrunde ging. Benjamin Raule”, ſagt
Konteradmi=
ral a. D. Lorey, „iſt kein Abenteurer oder Pirat geweſen. Er war
ein ganzer Mann, deſſen Schickſal groß und tragiſch in dieſen
Blättern zu uns ſpricht. Lange hat ein geheimnisvolles Dunkel
über ſeinem Leben geſchwebt, hier wird der Schleier
hinweg=
gezogen. Wenn ein Herrſcher, wie es Kurfürſt Friedrich Wilhelm
war, einem Mann bis zu dem Ende ſeiner ruhmreichen Regierung
vollſtes Vertrauen geſchenkt hat, ſo iſt damit ſchon bewieſen, daß
er der Treueſten einer geweſen iſt.”
— Hans Schuodde: Goodewan, der Träumer. Ein Roman in
klei=
nen Bildern. Halbleinen 2,50 RM. (Brunnen=Verlag, Willi
Biſchoff, Berlin.)
Dieſes Werk iſt etwas ganz Neues, ganz Einzigartiges, es iſt
bei ſehr realer Erdverbundenheit doch die tiefinnerliche Poeſie,
iſt bei allem kurzgehackten Impreſſionismus von wunderbarer
rhythmiſcher Leichtigkeit. Das Buch iſt ganz durchklungen von den
Akkorden der Erde des Wachstums, der Seele, und jeder Deutſche
lauſcht ergriffen. Denn ein Stück Schickſal eines jeden iſt in dieſem
Roman, und der Sehnſuchtsruf nach der Scholls hallt in jedem
wider.
Kotp.Kpt. a. D. F. O. Buſch und Korp=Kpt. a. D. Frhr. v.
Forſt=
ner: Krieg auf ſieben Ozeanen. Fortſetzung von „Unſere
Ma=
rine im Weltkrieg”. Leinen 6,80 RM. (Brunnen=Verlag, Willi
Biſchoff, Berlin.)
Während der 1. Band dieſes Marinewerkes die Heldentaten der
Beſatzungen der Groß=Schlachtſchiffe, der Panzerkreuzer,
Linien=
ſchiffe und der U=Boote vor unſeren Augen lebendig werden läßt,
Deutſches Volk, fliege . .. Das Bunte Buch der Fliegerei, Heraus= ſchildert der neue 2. Band, die Kämpfe der Torpedoboote und
gegeben von Wilhelm Köhler. In Ganzleinen gebunden Minenſucher, der Sperrbrecher und Hilfskreuzer, unſerer
Marine=
flieger und Marine=Luftſchiffe und vor allem die Kämpfe der
Ein Buch von den Ehrentagen kühner Flieger, ein Buch von Maxinediviſion in Flandern. Mehr noch als im erſten Band
kom=
heldenhaften Luftkämpfen im Weltkrieg. Wir finden hier Bei= men hier die einzelnen Mitkämpfer ſelber zu Wort. Beide Bände
zuſammen ſind eine umfaſſende Geſchichte des deutſchen
See=
krieges 1914—1918.
hauſen, und der unvergeßliche Freiherr v. Richthofen ſchildert ſei= Sternbüchlein 1935. Von Robert Henſeling. 100 Seiten mit
67 Abbildungen und einer Planetentafel. Preis kart. 1,50 RM.
(Franckhſche Verlagshandlung, Stuttgart.)
Seit mehr als zwanzig Jahren iſt das Sternbüchlein
Henſe=
lings als Führer durch unſeren Sternenhimmel überall bekannt
und beliebt. Es gibt uns Auskunft über alles, was wir an
un=
handenen Werke, die aufhören, wo unſere Zeit anfängt, genügen, ſerem nächtlichen Himmel ſehen und ſo wird es jedem zu einem
Der Soldat des Reiches Prinz Eugen von Hellmuth Rößler
Mit einem Titelbild. Kart. 4,50 RM., Ganzleinenband 5,50
RM. (Gerhard Stalling Verlag, Oldenburg i. O./Berlin.)
Prinz Eugen, der edle Ritter. Es gab eine Zeit, in der man
in Deutſchland dieſe große Perſönlichkeit zu vergeſſen ſchien, den
Feldherrn und Staatsmann, der ſeine ganze Genialität im
Kampfe gegen das Frankreich Ludwig XIV. einſetzte, der den
Oſten des Reiches vor Ueberſchwemmung durch den Feind ſchützte.
Das Buch Hellmuth Rößlers läßt die Perſönlichkeit des Prinzen
von Savoyen in ſeiner ganzen Größe und Bedeutung vor uns
er=
ſtehen, ein Buch, das uns ein bedeutſames Kapitel deutſcher
Ge=
ſchichte wieder lebendig macht und damit gleichzeitig ein Buch von
höchſter politiſcher Aktualität.
* Zwei neue Bände der Silbernen Bücher: Deutſche Madonnen,
eingeleitet von Joſef Bernhart, Pieter Brueghel:
Land=
ſchaffen, eingeleitet von Kurt Zoege vvn Manteuffel.
(Die ſilbernen Bücher, Woldemar Klein, Berlin.)
In der Reihe der Silbernen Bücher ſind wieder zwei
neue, vorbildlich ausgeſtattete und zuſammengeſtellte Bände
er=
ſchienen. Der erſte davon, zu dem Joſef Bernhart die
Einlei=
tung ſchrieb, bringt eine Reihe von Madonnenbildern aus der
Zeit vom 14 bis 16. Jahrhundert, u a. von Stephan Lochner,
Schongauer, Dürer Cranach, Grünewald. — Der andere Band
ent=
hält Landſchaftsbilder und Landſchaftsausſchnitte aus Gemälden
von Pieter Brueghel, die durch einen klaren ſachlichen Aufſatz von
K. Zoege v. Manteuffel eingeleitet werden. — An beiden
Büchern muß man die ausgezeichnete originalgetreue Wiedergabe
der Bilder hervorheben, die dieſe Bände vor vielen ähnlichen
Neuerſcheinungen auszeichnet. Jeder Freund beſinnlichen Schauens
wird ſeine Freude an den Bänden haben und zudem in den
ein=
leitenden Aufſätzen einen zuverläſſigen Führer zu dem Weſen der
reproduzierten Bildwerke finden.
— BC4ü. Was das bedeuten ſoll? Das iſt doch ein D=Zugswagen
mit zweiter und dritter Klaſſe, der vier Achſen hat und
Ueber=
gänge mit Faltenbälgen. Alles das lieſt der Fachmann aus den
vier Zeichen heraus. Und was bedeutet dann z. B. auf einer
Loko=
motive das kleine Täfelchen S 36. 1 2. Das kann aber leider hier
nicht erklärt werden. Aber man findet ja die genauen Erklärungen
für alle dieſe Zeichen an Lokomotiven und Wagen, an der
Eiſen=
bahnſtrecke, an Straßen und Schiffahrtswegen jetzt geſchickt
bei=
einander in dem Bändchen „Allexlei Zeichen unterwegs”, von
Guſtav Büſcher, das eben bei der Franckh’ſchen Verlagshandlung
Stuttgart zum Preis von 80 Pfg. erſchienen iſt.
— Für alle, die zu wenig Geld haben! Ein Mann will ein Paar
Schuhe kaufen, die 12 Mark koſten. Er beſitzt aber nur 10 Mark
in Silbermünzen. So verpfändet er dieſe und erhält 8 Mark. Den
Pfandſchein verkauft er um 4 Mark. Nun hat er die nötige Summe
von 12 Mark beiſammen und kann die Schuhe kaufen? Oder hat
die Sache am Ende doch einen Haken? Wir wiſſen es nicht, aber
wir verraten Ihnen hier die Quelle, aus der dieſes probate
Re=
zept ſtammt; nämlich aus dem Büchlein „Harte Nüſſe”, von Karl
M. Klier, das eben bei der Franckh’ſchen Verlagshandlung in
Stuttgart erſchienen iſt (Preis 80 Pfg.), in dem es eine Fülle
von Rätſelſpielen, witzigen und originellen Denkaufgaben gibt.
— Amerikaniſch Schinkenkloppen. Das einfache deutſche
Schinken=
kloppen kennt wohl jeder. Wie ſoll nun das amerikaniſch
an=
ders ſein?
Wem die Sache Spaß macht, der wird ſich freuen, in dem Bändchen
„Spiele drinnen und draußen”, von Max Ellieſen, das eben bei
der Franckh’ſchen Verlagshandlung, Stuttgart, erſcheint (Preis
80 Pfg.), eine ganze Fülle von Spielen fürs Freie und fürs
Zim=
mer zu finden, die einen feinen Zeitvertreib und geſunde
Geſchick=
lichkeitsübungen beſonders für die Jugend bilden.
—Walt Disney: Drei kleine Schweine mit vielen ſchwarzen und
12 vielfarbigen Bildern. (2,50 RM., Williams & Co. Verlag,
Berlin.)
Von heute ab müſſen wir umlernen. Bisher galten für uns
die Schweine als nicht gerade ſaubere, behäbige und ungelenke
Geſellen, die ſo gar nichts von Humor in ſich haben. Walt Disney,
der Schöpfer der Mickey=Mouſe, hat ſie neu geſchaffen, die Welt
freut ſich dieſer Schöpfung und hat ſie gleich bei Erſcheinen
lieb=
gewonnen. Der Film von den drei kleinen Schweinen iſt im
Sturmſchritt durch die Welt gegangen, Der Hauptſchlager „Wer
hat Angſt vorm böſen Wolf?” wird in allen Teilen der Erde von
alt und jung geſungen. Sein Buch, das die reizende Handlung
überaus luſtig erzählt und mit vielen Bildern illuſtriert iſt läßt
uns das flüchtige Behagen des Films zu einer dauernden Freude
werden.
— Felix Riemkaſten: Die Reiſe des Herrn Löſchke, Roman.
Halb=
leinen 2,50 RM. (Brunnen=Verlag, Willi Biſchoff. Berlin.)
Der Buchhalter Löſchke reiſt über München, Innsbruck in die
Alpen, in ein kleines einſames Bergneſt. Dort oben aber ſieht er
ein, daß er Neid und Groll oft unnütz verſchwendet hat: Gott hat
ihn keineswegs betrogen mit dem Leben, denn die ganz hohen
Gipfel ſind nicht in den Bergen, ſondern innen im Menſchen. —
Die Erzählung iſt die Schilderung eines männlich herben
Reife=
prozeſſes; billige Sentimentalität oder künſtliches Ueberkleben der
Widerſprüche iſt nirgends zu finden.
Peter Beckmann: Straße nach Tralf, Roman. Halbleinen 2,50 RM.
(Brunnen=Verlag, Willi Biſchoff, Berlin.)
Die Sprache iſt ohne artiſtiſches Suchen gottgewollt neu und
natürlich und die Landſchaft könnte gar nicht beſſer abgezeichnet
werden. Die Perſonen ſind lebendig und echt verfaßt und ſämtlich
aus Fleiſch und Blut mit feſtem Knochenbau. Es iſt ein gutes
Buch, es hat die Friſche und die Wahrheit in ſich, den
vollkomme=
nen Ernſt und den ganzen Wert.
* „Hannekens große Fahrt.” Von Johanna Wolff. Gräfe und
Unzer Verlag, Königsberg i. Pr.
Ein neues Buch der großen Oſtpreußin; wir dürfen es wohl
zu den reifſten und beſten Frauendichtungen der letzten Jahre
zäh=
len. Hier ſchaut ein Menſch, der ſich ſein Leben lang heilig
be=
müht hat, auf dies Leben zurück, — er ſchaut wirklich, reiht
nicht chronologiſch Ereignis an Ereignis, ſondern läßt vor uns
wachſen, was da in ſeinem Leben gewachſen iſt. Manche
Bunt=
heit wird noch dahinein verwoben: Zeitgeſchehen,
Reiſeſchilderun=
gen, Schickſale anderer Menſchen. Aber das nimmt dem Buch
nichts von ſeiner inneren Einheit, macht es nur reicher. Wie man
überhaupt hinter dem ganzen Werk einen Menſchen von ſeltenem
Reichtum ſpürt.
Cläre Meichsner, die Leiterin der Abteilung Hauswirtſchaft und
Volksernährung der Frauenſchaft Köln=Aachen und Referentin
im Reichsſender Köln, hat eine Rezeptſammlung unter dem
Titel „Einfachheit in der deutſchen Küche” herausgegeben. Das
kleine Heft, das zu dem billigen Preis von 65 Pfg. zu
erhal=
ten iſt, enthält eine Fülle ausgezeichneter Rezepte, erprobt vom
Frau Meichsner, die ja auch Meiſterin der Hauswirtſchaft iſt.
Das Büchlein gibt in einer blaren und faßlichen Weiſe
An=
leitungen zum Kochen, daß auch die unerfahrenſte Hausfrau eine
gute Nahrung auf den Tiſch des Hauſes ſetzen kann, wenn ſie es
fleißig ſtudiert. Der beſondere Wert des kleinen Kochbuches beſteht
in der ganzen klaren Zuſammenſtellung der deutſchen Erzeugniſſe,
und zwar nicht in der einſeitigen Betonung, daß ſie als deutſche
ſo beſonders gut ſind, ſondern in der glücklichen Verbindung der
modernen Ernährungswiſſenſchaft mit der praktiſchen Erfahrung
der geübten.
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unſichtbar die Worte erfüllen — und das iſt einer der großen
Vorzüge des Werkes: Man wandelt auf ſicherem
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ſchaftlichen Boden. Der andere Vorzug des Buches iſt ſeine
angenehme Lesbarkeit. Darmſtädter Tagblatt 1934, 305.
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Mittwoch, 19. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 349 — Seite 13
Sport, Spiel und Jucnen
Heute 15 Uhr, Polizeiſporkplak:
Handballe Skadkelf Darmſtadt — Polizei Darmſtadt
zugunſten der Winkerhilfe.
Nun bleibt es doch bei der Austragung eines Handballſpieles
—. Rahmen des „Tages der Polizei” zugunſten des
Winterhilfs=
perkes. Es iſt gelungen, die Schwierigkeiten bei der Freimachung
ue Spieler für die Stadtelf doch zu beheben, ſo daß ſie heute
nach=
n ttag 15 Uhr auf dem Polizeiſ
luchſtehende Vertretung der Stadtfarben, zuſammengeſtellt aus
5ielern des SV. 98 und der TSG. 46. iſt ſehr ſpieltüchtig und
pirrd den Meiſter ſchon zur Hergabe ſeines ganzen Könnens
zwin=
er. Ein ſpannendes Spiel iſt daher den Sportfreunden in
Darm=
ſgot und Umgebung geſichert.
Wie geſagt, dient das Spiel der Winterhilfe und die Preiſe
up äußerſt niedrig gehalten (30 Pfg., Erwerbsloſe, Schüler und
ſugend haben freien Eintritt), ſo daß hoffentlich recht zahlreicher
8ſuch die Spieler belohnt.
Die Mannſchaften ſtehen ſich wie folgt gegenüber:
FFadtelf:
„Meyer
(TSG. 46)
Krämer
Engert, F.
(beide TSG. 46)
Merz
Avemarie
Claus
(SV. 98)
(beide TSG. 46)
K. Engert Witzleb Freund Eichhorn
Feick
(beide TSG. 46)
(alle SV. 98)
Lulen
Rothärmel Spalt Sommer Huber
Stahl
Daſcher
Unmacht
Pfeiffer Blank
lizei:
Stahlecker.
Als Erſatz für die Stadtelf ſtehen zur Verfügung Gries (98)
n0 K. Schmitt—Arnold (46).
die Meldungen zu den Pokal=Spielen.
Bis jetzt haben folgende Vereine des Kreiſes zu den Spielen
meldet:
Gruppe 1: TV. Alsbach, 46 Darmſtadt, Germania
Eber=
dt. SpV. Erzhauſen, Viktoria Griesheim FSpV. Groß=
Zim=
ein, T.u. SpV. Lengfeld. T.u. SpG. Ober=Ramſtadt. SpV. Roß=
Dri. Union Wixhauſen, TV. Zwingenberg, Sp.Abtl. Merck
Darm=
dr, FC. Dreieich Dreieichenhain, T.u. SpG. Sprendlingen.
Gruppe 2: FV. Biblis T.u. SpG. Biebesheim. SpV.
Geins=
ſim, SpV. Groß=Gerau. FC. Alemannia Groß=Rohrheim TV.
ahnlein, Germania Leeheim, TG. Stockſtadt, Chattia Wolfskeh=
TV. Nauheim, SpV. Mörfelden, TV. Trebur.
Gruppe 3: FV. Eppertshauſen. Alemannia Klein=Auheim.
ermania Klein=Krotzenburg. SpV. Münſter Germania
Ober=
den, SpVgg. Wieskirchen, SpV. Froſchhauſen, Kickers
Oberts=
ſuſen, SpVgg. Seligenſtadt, TG. Seligenſtadt, Germania
Baben=
tiſen, SpV. Zellhauſen. FC. Blau=Weiß Hainhauſen.
Die vorſtehende Gruppeneinteilung iſt vorläufig. Diejenigen
kreine die ihre Meldung gemäß meiner Veröffentlichung im
Eort=Echo vom Montag, den 17. 12. noch bis zum 20. 12. an den
Uterzeichneten abgeben, werden noch berückſichtigt. Später
ein=
igerde Meldungen können wegen der vorzunehmenden
Eintei=
ng und Ausloſung nicht mehr zugelaſſen werden. Dieſen
Mel=
aigen iſt unter allen Umſtänden der Einzahlungsbeleg über die
Adegebühr beizuſchließen, andernfalls eine Zulaſſung nicht
er=
gen kann. Die Gebühr beträgt für Kreisklaſſe 1 5 RM. und für
Kreisklaſſe II 2 RM. und iſt auf das Poſtſcheckkonto des DFB.
Berlin Nr. 103 405 einzuzahlen.
Folgende Vereine, die ihre Meldung bereits abgegeben haben,
haben den Einzahlungsbeleg über die Meldegebühr nicht in
Vor=
lage gebracht:
FC. Dreieichenhain, Alemannia Groß=Rohrheim, FSpV. Gr.=
Zimmern. TG. Sprendlingen, TG. Stockſtadt und Chattia
Wolfs=
kehlen.
Dieſe Vereine werden erſucht, den Beleg bis ſpäteſtens 20. 12.
dem Unterzeichneten in Vorlage zu bringen, andernfalls eine
Zu=
laſſung nicht erfolgen kann.
Hierbei weiſe ich nochmals auf die im Fußballſport Nr. 24/34
veröffentlichten Beſtimmungen nebſt Ausf.=Beſt. hin. Eine
abge=
gebene Meldung verpflichtet zur Teilnahme.
Die Pokalſpielſonntage für die Vorrundenſpiele ſind der 6.
1. 35., 3. 2. 35 und 3. 3. 35.
Spielleiter der Vorrundenſpiele im Kreis iſt der
Unter=
zeichnete.
Ausloſung: Die Ausloſung zur Ermittelung der
Paa=
rungen erfolgt in den Vereins=Beſprechungen die
vorausſicht=
lich am Samstag, den 22. 12. und Sonntag, den 23. 12. 34 in
Darmſtadt und Hainſtadt ſtattfinden. Die Ausloſung für die
Grup=
pen 1 und 2 erfolgt in Darmſtadt und die der Gruppe 3 in
Hain=
ſtadt. Die Ausloſung iſt öffentlich und es wird deshalb erwartet,
daß ſich die Vereine an den genannten Beſprechungen beteiligen.
Der Tag, Zeit und Lokal für die Beſprechungen wird durch
den Kreisführer bekannt gegeben. Ich bitte, dieſe Veröffentlichung
genau zu beachten.
J. Schäfer, Kreisſportwart,
Groß=Gerau — Poſtfach.
Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846.
Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Uebungsſtunden für
Fuß= und Handballer am heutigen Mittwoch auf der Woogswieſe
ausfallen. Nächſtes Training am kommenden Mittwoch, wie
üblich.
16. Generalverſammlung
des Darmſtädter Radſpork=Clubs 1919.
Der Club hatte zu ſeiner 16. Generalverſammlung im
Club=
heim (Fürſtenſaal, Grafenſtraße) eingeladen. Der Vereinsleiter
Hugo Brunner gab in ſeiner Begrußung den zahlreich
erſchie=
nenen Mitgliedern einen Einblick in die Entſtehung und
Ent=
wicklung des Vereins. Durch, die Auflöſung aller beſtehenden
Verbände und durch die Gründung des Deutſchen Radfahrer=
Verbandes war dem Club die Aufgabe erwachſen, ſeine
ſämt=
lichen Mitglieder dem Verbande zuzuführen, ſo daß heute der
Club zu den Großvereinen im Gau Südweſt des DRV. zählt.
Aus dem Rechenſchaftsbericht des Zahlmeiſters Fr. Bauer war
erſichtlich, welche Aufbauarbeit geleiſtet wurde, und es kann mit
Genugtuung feſtgeſtellt werden, daß der Verein finanziell allen
Verpflichtungen nachkommen konnte und mit einem Saldovortrag
ins neue Geſchäftsjahr geht. Der Bericht des Schriftführers Gg.
Freudenberger ließ erkennen, welche Kleinarbeit heute
ge=
leiſtet werden muß, um den Verein auf der Höhe zu halten. Aus
den Berichten der Wanderfahrwarte Becker und Bopp erſah
man, daß dieſe Sportart eifrig gepflegt wurde. Beteiligung und
Kilometerzahl haben dieſes Jahr gegenüber vergangenen Jahren
faſt Rekordziffern aufgebracht, ein Zeichen, daß es die
Wander=
fahrwarte verſtehen, ihren Fahrten den nötigen Geiſt zu
ver=
leihen. Mit den aktiven Fahrern konnten ebenfalls die
Jugend=
lichen unter ihrem Fahrwart E. Mohr ſehr anſprechende
Lei=
ſtungen vollbringen. Die Jugendabteilung hat ſich ſehr ſtark
entwickelt und wird 1935 mehr in Erſcheinung treten können.
Der Bericht des Rennfahrwartes H. Brunner zeigte, daß dieſe
Abteilung ganz beſonders hart herangenommen wurde. Ueber
1000 Kilometer mußten die Fahrer unter Kontrolle befahren, um
in Auszeichnung zu gelangen. Wie die Aktiven, haben auch die
Junioren und die Schüler ſich mit Freuden ihrem Sport ver=
ſchrieben und gute Leiſtungen vollbracht. Das kommende Jahr
wird die Früchte des harten Trainings zu beweiſen haben. Nach
dem Bericht des Saalfahrwartes V. Schwarz iſt dieſe
Ab=
teilung in reichſtem Maße gefördert worden. So war es auch
nicht verwunderlich, daß die verſchiedenen Mannſchaften
außer=
halb ſich voll zur Geltung bringen konnten. Gegen ſtärkſte
Kon=
kurrenz brachten ſie es fertig, 1. und 2. Siege nach Darmſtadt zu
bringen. Wie die Reigenfahrer, ſo haben auch die Radballer
bewieſen, daß ſie im Kommen und dazu berufen ſind, den guten
Namen des Clubs weiter zu feſtigen. Hervorragendes haben auch
die Korſofahrer gezeigt bei allen auswärtigen ſowie in
Darm=
ſtadt veranſtalteten Feſten. Waren es außerhalb die errungenen
Preiſe, was ſtändig Anreiz gab, ſo galt es der heimiſchen
Bevöl=
kerung bei dem Haſſia=Feſt und der Darmſtädter Sportwoche zu
zeigen, in welcher Stärke der Club heute aufzutreten vermag.
Das 15jährige Stiftungsfeſt im Konkordiaſaal hat ebenfalls
be=
wieſen, daß die Leiſtungen des Clubs mächtig vorwärts gehen.
Nach den übrigen Berichten wurde zur Neuwahl des
Ver=
einsleiters geſchritten und der ſeitherige Leiter Hugo Brunner
faſt einſtimmig wiedergewählt. Die Mitarbeiter ſind die gleichen
geblieben. Nach Erledigung einiger kleiner Anfragen konnte die
würdig verlaufene Verſammlung mit einem dreifachen Sieg=Heil
auf den Führer und Kanzler geſchloſſen werden.
Ausſcheidungskegeln
des Kegelſporlverbandes Darmſtadt.
In Fortſetzung der Kämpfe zum Ausſcheidungskegeln wurde
der vierte Lauf ſo ziemlich zum Abſchluß gebracht. Es haben für
den vierten Lauf nur noch drei bis vier Mann nachzuwerfen,
die aber auf den jetzigen Tabellenſtand keinen weſentlichen
Ein=
fluß ausüben dürften. Lediglich Eigenbrodt, der bisher den
zwei=
ten Tabellenplatz innehat, dürfte bei glattem Startverlauf dieſen
Platz weiter behaupten. Die mit Abſchluß des vierten Laufes
erwartete Tabellenverſchiebung iſt tatſächlich eingetreten, da
einige erprobte Kämpfer nicht zu den bisher gewohnten guten
Leiſtungen den Kampf abgeſchloſſen haben. Immerhin bleibt der
Weg offen, bei dem demnächſt beginnenden Schlußkampf: 200
Ku=
geln in die Vollen, das Verſäumte nachholen zu können. Der
bisherige Tabellenführer Herm. Thümmel konnte auch beim
vier=
ten Lauf ſeine führende Stellung behaupten, und der Schlußkampf
wird es beweiſen, wer von den übrigen Kegelbrüdern in der
Lage iſt, ihm den Endſieg ſtreitig zu machen. Die Senioren haben
inzwiſchen den dritten Lauf zum Seniorenmeiſter beendet: einen
400=Kugelkampf in die Vollen. Die Tabelle: Frank 1612 Holz.
Schinnerl 1532 Holz. — Die Frauen ſuchen ebenfalls ihre
Meiſterin in einem 400=Kugelkampf und haben inzwiſchen den
dritten Lauf mit folgendem Tabellenſtand beendet: Frau Wilbert
1571 Holz, Fräulein Bäumer 1544 Holz. Es ſei jetzt ſchon darauf
hingewieſen, daß der Schlußkampf in allen Abteilungen noch vor
Jahresſchluß ſeinen Anfang nimmt. Wir wünſchen den Beſten
den Sieg.
* Handball im Odenwald.
Ergebniſſe vom 16. Dezember:
Zell — Kirch=Brombach 7:4; Fr.=Crumbach — Groß=Bieberau
2:4; Böllſtein — Nieder=Klingen 2:14; Spachbrücken — Semd 7:4.
Zell ſpielt daheim gegen Kirch=Brombach bis zur Pauſe leicht
überlegen und legte 4 Tore vor. Nach Seitenwechſel fanden ſich
die Gäſte beſſer zurecht und ſpielten jetzt gleichwertig.
In Fr.=Crumbach hatte die Platzelf nur 10 Mann bis zum
Seitenwechſel zur Stelle, die Gäſte konnten bis dahin mit 2:0 in
Führung gehen. Nachher ſah man ausgeglichenes Spiel. Die
Platzelf hatte reichlich Schußpech. Wäre der elfte Mann gleich zu
Beginn des Spieles mitangetreten, wäre wahrſcheinlich das
Er=
gebnis anders geweſen.
Nieder=Klingen war in Böllſtein jederzeit tonangebend und
ſpielte klar überlegen.
Wekterbericht.
Ausſichten für Mittwoch: Nach verbreiteten Regenfällen wechſelnd
bewölkt, aber auch noch Rogenſchauer, ſüdweſtliche Winde.
Ausſichten für Donnerstag: Nach kalter Nacht neblig, ſpäter neue
Regenfälle bei milden ſüdweſtlichen Winden.
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Der Ausweis der Reichsbank.
Gute Enklaſtung
in der zweiken dezember=Woche.
In der zweiten Dezemberwoche iſt die Entlaſtung bei der
Reichsbank gut vorangeſchritten. Mit der Verminderung der
Kapitalanlage um 104,8 Millionen auf 4450,4 Mill. RM. ſind
nunmehr 62,8 v.H. der Beanſpruchung vom Ultimo November
wieder abgeſetzt. Zum entſprechenden Zeitpunkt des Vormonats
betrugen die Rückflüſſe ſogar 69,1 v.H. dagegen zum gleichen
Zeit=
punkt des Vorjahrs nur 31,6 v. H. Im einzelnen haben die
Be=
ſtände an Handelswechſeln und =ſchecks um 108,4 Millionen auf
3595,0 Mill. RM., an Reichsſchatzwechſeln um 1.0 Millionen auf
3,1 Mill. RM. und an deckungsfähigen Wertpapieren um 1,5
Mil=
lionen auf 436,2 Mill. RM. abgenommen, dagegen die Beſtände
an Lombardforderungen um 6,0 Millionen auf 97,5 Mill. RM.
und an ſonſtigen Wertpapieren um 0.1 Millionen auf 318,7 Mill.
RM. zugenommen. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen
zuſammen ſind 19,2 Mill. RM. in den Verkehr abgefloſſen, der
Umlauf an Reichsbanknoten erhöhte ſich um 2,8 auf 3719,6 Mill.
RM., derjenige an Rentenbankſcheinen um 16,4 auf 309,7 Mill.
RM. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 8,8 Millionen
auf 1472,7 Mill. RM. ab. Die Beſtände der Reichsbank an
Ren=
tenbankſcheinen haben ſich auf 99,2 Mill. RM. ermäßigt
diejeni=
gen an Scheidemünzen unter Berückſichtigung von 13,2 Mill. RM.
neu ausgeprägter und 7,6 Mill. RM. wieder eingezogener auf
195,0 Mill. RM. erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 759,5
Mill. RM. eine Abnahme um 97,3 Mill. RM. Dieſe ſtarke
Ver=
minderung entfällt diesmal hauptſächlich auf die öffentlichen
Konten. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen ſind
um 0.1 Millionen auf 83,0 Mill. RM. geſtiegen, und zwar haben
die Goldbeſtände um 63 000 RM. auf rund 78,7 Mill. RM. und
die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 73 000 RM. auf rd.
4,3 Mill. RM., zugenommen. Der geſamte
Zahlungsmittelum=
lauf ſtellte ſich auf 5575 Mill. RM., gegen 5662 Mill. RM. in der
Vorwoche 5459 Mill. RM. zur gleichen Zeit des Vormonats und
5454 Mill. RM. zur gleichen Zeit des Vorjahrs.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die Berliner Börſe war wieder überwiegend ſchwächer,
da die Geſchäftsſtille und damit auch die Aufnahmeunluſt anhielt.
Meldungen, wie die ſteigende Roheiſenerzeugung im Siegerland
und das wachſende Arbeitseinkommen in Deutſchland, das in dem
dritten Vierteljahr 1934 um 300 Millionen über dem
voran=
gegangenen Vierteljahr liegt, blieben einflußlos. Die Börſe
rich=
tete ihr Augenmerk wieder auf den Farbenaktienmarkt, an dem
anſcheinend ebenſo wie an anderen Märkten international
gehan=
delter Aktien immer noch Auslandsabgaben erfolgen. Anſcheinend
hat hierzu die feſte Veranlagung der Sperrmark in der letzten
Zeit den Anlaß gegeben. Farben konnten ſich zwar anfangs um
1 Prozent erholen, verloren aber ſpäter wieder 1 Prozent. Von
Montanwerten waren Harpener 2 Prozent niedriger, Stolberger
Zink verloren 1 und die übrigen bis ½ Proz. Etwas Intereſſe
beſtand für Gelſenkirchen, Hoeſch und Mannesmann.
Braunkohlen=
aktien waren meiſt 1 Prozent, niedriger, Kaliaktien waren
be=
hauptet. Am Markt der Elektrizitätswerte waren Geſfürel 9
Prozent niedriger. Felten, HEW. und Siemens waren etwa 1½
Prozent abgeſchwächt, während ſich RWE. im gleichen Ausmaß
befeſtigten. Der Abſchluß der Geſellſchaft wird vorausſichtlich erſt
Ende Januar vorgelegt werden können. Gaswerte waren
unver=
ändert, Kabel= Draht= und Autoaktien bröckelten bis ¼ Proz. ab,
Berlin=Katlsruher Induſtriewerke gingen um 2 Prozent und
Schwartzkopff um 1½ Prozent zurück; ausgeſprochen matt lagen
wieder Kunſtſeideaktien. Aku büßten auf die Entlaſſungen bei
dem Unternehmen 3½ und Bemberg 2½ Prozent ein. Von den
übrigen Auslandswerten waren Chade angeboten, ohne daß eine
Notiz zuſtande kam. Im Verlauf war die Tendenz, ausgehend
von Farben, die infolge Aufhörens der Auslandsabgaben, mit
131½ nach 129 gehandelt wurden, befeſtigt. Auch RWE. konnten
faſt 2 Prozent gewinnen, da man mit einer Dividende von 6
Pro=
zent rechnet. Ferner lagen Schiffahrtswerte feſt, Hapag ſtiegen
von 223 auf 24 und Lloyd von 27½ auf 283 Proz. Montanwerte
waren gegen den Vortag gut gehalten.
Infolge der anhaltenden Geſchäftsunluſt, die noch durch die
Nähe der längeren Börſenpauſe gefördert wird, bröckelten die
Kurſe an der geſtrigen Frankfurter Börſe überwiegend wei=
ter ab. Von nachteiligem Einfluß auf die Geſamthaltung war
auch die neuerliche Schwäche der Valutapapiere, die im Anſchluß
an die Abwärtsbewegung von vorgeſtern abend wieder
mehrpro=
zentig ſchwächer genannt wurden. Daneben vermutete man für
die Schwäche einzelner deutſcher Aktien immer noch Abgaben der
Auslandsarbitrage. Bei der herrſchenden Geſchäftsſtille
verur=
ſachten ſchon verhältnismäßig kleine Verkäufe ſtärkere Abſchläge.
Andererſeits fehlten aus der Wirtſchaft Anregungen, ſo daß von
dieſer Seite keine Stütze vorlag. Etwas feſter eröffneten indes
am Chemiemarkt JG. Farben mit 129½ (129¾), dann aber
wie=
der 129½, ferner Scheideanſtalt mit 201 (200½) während
Deut=
ſche Erdöl 1 Prozent verloren. Auch Schiffahrtsaktien waren nach
der geſtrigen Schwäche wieder etwas erholt, Hapag 239—23½
(22½) Nordd. Lloyd 28 (27). Etwas freundlicher lagen
außer=
dem Reichsbankanteile mit 144½ (144). Auf den übrigen
Markt=
gebieten ergaben ſich aber durchweg Rückgänge im Ausmaß von
etwa ½—1 Proz. Am Elektromarkt waren Siemens mit minus
2 Prozent und Felten mit minus 1½ Prozent mehr gedrückt. Der
Rentenmarkt lag ebenfalls ſehr ruhig und nachgebend beſonders
wieder Altbeſitz mit 102X (102½). Ferner, gaben Reichsmark=
Anleihen durchweg ½ Proz., Stahlvereinbonds ¼, ſpäte
Reichs=
ſchuldbuchforderungen und Zinsvergütungsſcheine je ½ Proz. nach.
Nachdem nach den erſten Kurſen zumeiſt weiter leichte
Abſchwä=
chungen eingetreten waren, wobei Farbeninduſtrie bis auf 128¾
und die übrigen Werte etwa ¼ Prozent nachgaben, trat in der
zweiten Börſenſtunde bei der Kuliſſe etwas Deckungsbegehr auf,
wodurch in den meiſten Fällen leichte Erholungen zu verzeichnen
waren. Am Rentenmarkt konnten ſich Altbeſitz um ½ Prozent
erholen; Kommunal=Umſchuldung blieben unverändert, während
die übrigen variablen Papiere keine Veränderung aufwieſen.
Die Abendbörſe nahm einen ſehr ruhigen Verlauf, da
keine Unternehmungsluſt beſtand und auch keine Orders vorlagen.
Die im Mittagsſchlußverkehr eingetretenen Befeſtigungen konnten
ſich im großen und ganzen etwa behaupten; eine Reihe von
Wer=
ten bröckelten aber um ½—½ Prozent ab. So gaben
Farben=
induſtrie ¼ Prozent, Montan= und Elektropapiere bis ½ Prozent
nach; andererſeits waren Hapag um 2 Prozent befeſtigt, auch
Geſfürel notierten ½ Prozent höher. Weiter ſchwach waren
da=
gegen Kunſtſeide Aku mit 44½—45 (46), während die übrigen
Auslandswerte eher Kaufneigung erweckten. So gewannen 4proz.
Schweizer Bundesbahn von 1912 mit 156½ 2½ Prozent, 3½proz.
desgl. mit 148 um 2 Prozent höher taxiert, und auch Chadeaktien
nannte man 1 RM. feſter. — Renten lagen ebenfalls ſehr ſtill bei
etwa gehaltenen, Kurſen. Etwas beachtet blieben Kommunal=
Umſchuldung.
Mainzer Schlachtviehmarkt vom 18. Dezember. Auftrieb: 39
Ochſen (zum Schlachthof direkt 6) 41 Bullen, 341 (4) Kühe, 233
(8) Färſen, 424 (3) Kälber, 43 Schafe, 1022 (38) Schweine. Es
wurde notiert pro 1 Zentner Lebendgewicht in RM.: Ochſen a)
1 30—34 2. 24—29: Bullen a) 33, b) 28—32,
27: Kühe
a) 33—35 b.) 26—32, c) 20—25, d) 10—19: Färſen a) 37—40,
b) 32—36. c) 25—31, d) 18—24: Kälber a) 44—46, b) 36—43,
c) 28—35, d) 19—27: Schafe nicht notiert: Schweine a) 53, b) 51
bis 53, C) 49—53, d) 45—51. Marktverlauf: Rinder mittelmäßig,
geräumt; Kälber rege, ausverkauft. Schweine mäßig belebt,
klei=
ner Ueberſtand. — Der nächſte Markt findet am Freitag, den 21.
Dezember, ſtatt.
Deutſch=Schweizeriſche Verwallungsbank AG., Berlin
Dieſes von der Züricher Bankfirma Reiff im September 1933
gegründete Inſtitut hat die am 9. Mai 1934 beſchloſſene
Kapital=
erhöhung um 0,75 auf 1 Mill. RM. durchgeführt. Die neuen
Aktien nehmen am Gewinn vom Beginn des erſten Geſchäftsjahres
(11. 11. 1933) ab teil. In Frankfurt a. M. wird eine
Zweignieder=
laſſung unterhalten, außerdem wurde eine ſelbſtändige
Geſchäfts=
ſtelle in Zürich zum Ausbau der ſchweizeriſchen Intereſſen
er=
richtet. Bekanntlich hat das Inſtitut einen großen Komplex von
Favag=Außenſtänden übernommen. Im Aufſichtsrat war der
in=
zwiſchen verſtorbene Liquidator von der Favag, Direktor Otto
Meyer, vertreten. Die Geſellſchaft hat laut Bericht in ihrem erſten
Geſchäftsjahre zufriedenſtellend gearbeitet. Neben dem deutſchen
Kundenkreis wurden ſchweizeriſche Geſchäftsbeziehungen befeſtigt.
An Beteiligungen (100 Prozent) beſtehen die Inkaſſo= und
Ver=
waltungs G.m.b.H. ſowie die Teutonia Grundſtücksverwaltung
G.m.b.H. (ehemals Favag), beide Frankfurt a. M. In den
Un=
koſten ſind weſentliche einmalige Beträge anläßlich der Gründung
und des Aufbaues der Geſellſchaft enthalten. Die
Verbindlich=
keiten ſtellen in der Hauptſache eine Feſthypothek auf ein
Frank=
furter Grundſtückobjekt der Geſellſchaft dar. Das Inſtitut
verein=
nahmte an Zinſen und an anderweitigen Kapitalerträgen 101 649
RM., ferner an Proviſionen, Honoraren uſw. 124 522 RM.
Dem=
gegenüber beanſpruchten Löhne und Gehälter 70 083 RM., ſoziale
Abgaben 1101 RM. und ſonſtige Aufwendungen 63 466 RM. Nach
5475 RM. Abſchreibungen verbleiben 86 045 RM. Reingewinn,
woraus ſofort die Dividendenzahlung mit 5 Prozent
aufgenom=
men wird. Für Reſerven werden 10 000 RM. verwandt, 21 045
RM. werden vorgetragen. Die erſte Bilanz zum 10. 11. 1934 zeigt
das Grundkapital mit 1,0, Hypothekenverbindlichkeiten 0,125,
ſon=
ſtige Verbindlichkeiten 0,025. Auf der anderen Seite beträgt das
Anlagevermögen 0.35, ferner Wertpapiere 0,266, Hypotheken und
Grundſchulden 0.221, Forderungen an abhängige Geſellſchaften
0.117, ſonſtige Forderungen 0,061, Bankguthaben 0.,191, ſowie
Kaſſe und Poſtſcheck 0,006. Die Generalverſammlung findet am
11. 12. in Berlin ſtatt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Vergleichsverfahren und Sanierungsverhandlungen bei Neue
Röhrwerke AG., Ober=Ramſtadt. Ein Lieferant der Neue Röhr=
Werke AG. hatte Antrag auf Konkurseröffnung geſtellt, worauf
das Amtsgericht die Eröffnung des Vergleichsvorſchlags am 12.
Dezember veranlaßt hatte. Die Eröffnung des
Vergleichsvorſchla=
ges erfolgte mit Rückſicht auf die immer noch ſchwebenden
Sanie=
rungsverhandlungen. Der Geſellſchaft wurde zur Vorlage des
Vergleichsvorſchlags eine Nachfriſt bis zum 28. Dezember
bewil=
ligt. Wie erinnerlich, war grundſätzlich eine Sanierung der
Röhr=
werke durch Zuſammenlegung des AK. 20:1 auf 50 000 RM. und
die Wiedererhöhung auf eine Million RM. vorgeſehen, wobei
gleichzeitig die ſchweizeriſchen Kreditgeber auf ein der Geſellſchaft
gegebenes Darlehen verzichten wollten. Die ſeit Wochen
beabſich=
tigte Sanierung ſtieß in ihrer Durchführung inſofern auf
Schwie=
rigkeiten, als es ſich bei der Durchführung um
Deviſentransaktio=
nen handelte. Wie die Verwaltung dem Fwd. weiterhin erklärt,
ſeien in dieſen Tagen die endgültigen Beſchlüſſe, ob die Sanierung
in Verbindung mit dem jetzt eingetretenen Vergleichsverfahren
durchgeführt werden könne, zu erwarten. Jedenfalls hofft die
Verwaltung auf die Genehmigung der für die Sanierung
not=
wendigen Transaktionen.
Frankfurter Effektenbörſe legt Notierung der Einheitswerte
zeitlich vor. Mit Wirkung vom 2. Januar 1935 ab wird an der
Frankfurter Effektenbörſe die Notierung der Einheitswerte von
bisher 13—14 Uhr auf nunmehr 12.30—13.15 Uhr, am Samstag
auf 12—12.30 Uhr vorverlegt. Die Geſamtbörſenzeit bleibt auch
künftig zwiſchen 12 bis 14 Uhr aufrecht erhalten. Die Abendbörſe
findet zur gleichen Zeit wie bisher ſtatt. — Weiter erfährt der
Fwd., daß am 31. Dez. 34 in Frankfurt a. M. die Mittagsbörſe
zur normalen Zeit ſtattfindet, dagegen fällt an dieſem Tage die
Abendbörſe aus.
Kuponeinlöſung der 6proz. Chade=Rentenbonds. Der
Verwal=
tungsrat der Compnin Hiſpano=Americana de Electricität S.A.,
Madrid, gibt bekannt, daß der Kupon. D 15 der Gproz.
Renten=
vonds ab 2. Jan. 1935 bei den bekannten Zahlſtellen, zur
Ein=
löſung gelangt.
Schönheit der Arbeit im Einzelhandell
Der Leiter der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel hat an di
Kaufleute des deutſchen Einzelhandels nachſtehenden Aufruf
e=
laſſen:
„Die Deutſche Arbeitsfront, die Gemeinſchaft der Schaffen
den, wirbt mit dem Einſatz aller ihr zur Verfügung ſtehende=
Kräfte für die Stärkung der Arbeitsfreude und Förderung der
Betriebsgemeinſchaft durch Erhöhung der Schönheit der Arbein,
Dieſer große Gedanke muß unſere Aufmerkſamkeit auch auf eirn
würdige Geſtaltung der Arbeits= und Unterkunftsräume vcv.
Kaufmannsgehilfen und Lehrlingen im Einzelhandel lenken. D.
Reichsarbeitsminiſter hat kürzlich darüber neue Richtlinien
he=
ausgegeben, die den Verbänden des Einzelhandels
übermitte=
worden ſind. Es iſt eine wichtige Aufgabe aller
Gliederunge=
des Einzelhandels, die Innehaltung dieſer Richtlinien zu
übe=
wachen. Wir Kaufleute des Einzelhandels ſind mit Recht ſtoo)
darauf, daß ſich in unſerem Berufszweig ein menſchliches
Ve=
trauensverhältnis und enge Arbeitsbeziehungen zwiſchen den Urn
ternehmern und ihren Mitarbeitern im Betrieb beſonders ſta u
erhalten haben. Weil dies der Fall iſt, iſt es auch vielfach übe
flüſſig, ſchematiſche, bis ins Einzelne gehende Normen für jeder
Teil der Arbeitsbedingungen, beſonders in den mittleren urn
kleineren Fachgeſchäften, feſtzulegen. Das Vertrauen, das dec
Einzelhandel gerade in bezug auf die Geſtaltung ſeiner
Arbeit=
verhältniſſe erwartet, ſetzt aber voraus, daß zwiſchen Kaufleute=
und ihren Mitarbeitern die Geſinnung echter Arbeitskamerax)
ſchaft überall vorhanden und lebendig iſt. Eine ſolche Geſinnum,
verlangt auch, daß der Unternehmer ſtets für eine möglichſt wür”
dige Geſtaltung der Arbeits=, der betrieblichen Aufenhalts= um
der Unterkunftsverhältniſſe ſeiner Mitarbeiter Sorge trägt. E
gehört insbeſondere unmittelbar zu den Pflichten des Lehrherrr,
für eine anſtändige Unterkunft des Lehrlings neben einer gute==
Berufsausbildung bemüht zu ſein, um ihn vor ſittlichen Gefahre= ſchützen und ſich ſtets als mitverantwortlicher Vertreter um
Berater der Eltern des Jungkaufmanns zu fühlen. Wenn Leh-;
linge oder Jungkaufmannsgehilfen im Hauſe des Kaufmanm
wohnen und beköſtigt werden, müſſen ſie auch als
Hausgenoſſe=
in die Familiengemeinſchaft voll aufgenommen und ſo
behande-
werden. Als Einzelkaufmann weiß ich, in welchem Umfans
Arbeitsfreude und Leiſtungskraft im Betriebe
vo=
dem Maß der Achtung abhängt, die der Betriebsinhaber ſeine=
Mitarbeitern entgegenbringt. Sie befeſtigt die Autorität des
Unternehmers und macht den Betriebsinhaber erſt zum wirkliche”
Betriebsführer im Sinne der neuen Ordnung der
Arbeitsverhäl=
niſſe im nationalſozialiſtiſchen Staate. Ich wende mich an alul
Kaufleute des Einzelhandels und mache ſie, beſonders aber di
Leiter der Organiſationen und ihrer Untergliederungen, dafü
verantwortlich, dieſen Geiſt in unſeren Reihen lebendig zu halten.
Die Wirtſchaftslage des Schuheinzelhandels im November.
Im November war im Schuheinzelhandel, verglichen mit dern
Vormonat, ein Umſatzrückgang von durchſchnittlich 5 42 Proz. feſt
zuſtellen. Dies dürfte hauptſächlich auf die milde Witterung zu
rückzuführen ſein. Kleinere Preiserhöhungen, vor allem für die
Winterartikel, waren auch im Berichtsmonat zu verzeichnen. Di
Verkaufspreiſe erlitten hierdurch faſt keinerlei Veränderung
Ueber ſchlechten Geldeingang wurde nicht mehr beſonders
ge=
klagt. Verſchiedentlich wurde ein ſtarker Rückgang des Marſch.”
ſtiefelgeſchäfts gemeldet.
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Treppen hoch zur
Frng ſchwärmen)
edacht hatte,
Produkkenmärkke.
Berliner Getreidegroßmarktbericht vom 18. Dezember. Die
Marktlage im Getreideverkehr war wenig verändert und ein=
Umſatzbelebung wird vor der Jahreswende auch kaum erwartet!
Das Angebot iſt in Brotgetreide ausreichend, die Mühlen ſinn
aber für die nächſte Zeit verſorgt und bekunden lediglich für mög)
lichſt ſpäte Lieferungen vereinzelt Kaufluſt, wobei Sonderbedin.”
gungen nicht mehr zugeſtanden werden. In Berlin iſt Roggem
leichter abzuſetzen als an der Küſte und am Rhein. Weizen= uns
Roggenmehle haben kleines Bedarfsgeſchäft. Hafer wird bei de
Gegenlieferung von Kleie oder ölhaltigen Futtermitteln verein.”
zelt zum Verkauf geſtellt, ſonſt bleibt das Angebot, ebenſo wie im
Futtergerſte, knapp. In Brau= und Induſtriegerſten ſind die Zuu
fuhren reichlicher und nur bei ermäßigten Preiſen
unterzu=
bringen.
Berliner Kursbericht
vom 18. Dezember 1934
Deviſenmarkt
vom 18. Dezember 193=
Fden
ſehnachter
des Herre
Kragen
Me He
Deutſche Bank u. 7
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau .
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Re
70.—
73.—
24.125
28.375
26.—
122.25
112.—
80.25
103.75
133.
118.—
98.75
Miet eece
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerte
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und 7
Löln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöchnerwerke
Folsw.Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
7m75
130.25
58.75
105.375
96.50
76.—
75.125
105.—
72.—
92.375
72.—
55.—
Wueen eue
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzbetfurth Ka 1
Weſtdte, Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali /1
Agsb.=Nnrb.Ma ich.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Ve
11.125
92.375
142.
31.—
39.25
107.125
61.25
13.—
113.25
41.25
99.50
102.—
123.—
Aegypten
Argentinie
Belgien.
Braſilien
Bulgarier
Canada.
Dänemar
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
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Holland
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D
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Pav. Be o
1o0 Belga
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100 Kronen
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100 Franken
100 Drachm
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Geld Briei
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0.2041
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2.354
168.26
12.62
0.632
58.29
0.206
3.053
2.514
54.98
81.34
1a.315
68.82
5.435
16.44
2.358
168.6C
Italie:
Japan
Jugoſlanzien
Lettland.
Norwvegen
Oeſterreich
Bortuggl
Schweder
Schweiz
Spanien
Tſchechoſtowalt.
Türkei.
Ungarn
Uruguay
Ver. Staa en
Währung
100 Oire.
Yen
100 Dinal
100 Lats
100 Kronen
100 Schillin
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
00 Tſch.=Kr.
türk. 2
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Goldpeſo
Dollar.
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21.30 s
0.777
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0.7-
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81.C
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1.i8
63.4G
1.049
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Seletbinder
Handschuhe
Neenträger
Unternäsche
Oderhemden
Seten, Sportz
Fehals
Nr.
40.o2
*4(2
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Surmſtädter and Kationarbant Tariſtade, Fllidte der Brrscher Bun=
Frankfurter Kursbericht vom 18. Dezember 1934.
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„Gr. II p. 1934
1935
1936
1937
1938
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53 Dtſch. Reichsan!.
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6% Sachſen ..v.27
6%Thüringen v. 27
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6% Dt. Reichsbahn
Schätze.. . ......
5% Dt. Reichspoſt
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Dtſch. Anl. Ausl.
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69Frankfurt v.26
6%Heidelberg v. 26
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82Mannheim v.27
6BMünchen v.29
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Dt. Komm. Samm.=
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5½% — Lig.-Pfr.
6% Goldoblig.
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Ered.=Ban!.
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6SBirtt. Gyp.=B.
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63Mainkrw. v.26
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Aſchaffbg. Brauerei
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Bemberg, F. P....
Berl. Kraft u. Licht
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Cement Heidelberg
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10.75
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99.25
F.G.Chemie, Baſell1 14.25
Chem.Werke Abert
Chade (A-C) ...../188.5
Contin. Gummiw. /132.4
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz ....! 471,
Dt. Atl. Telegr. ../115
Erdöl
Dt. Gold= u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt. /201
Linoleum ....! 61.75
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger. / 84
Elektr.Lieferg.Geſ. 98.25
„ Licht u. Kraft /110.5
Enzinger Union
Eſchweiler. . . . . /260
Eßling. Maſchinen. 58.5
Faber & Schleicher! 56
Fahr. Gebrüde
F.6. Farbeninduſtr. /1.30
Feinmech. (Jetter)/ 5S,
Felt & Guilleaumel 73/,
Frankfurter Hof..
Gelſenkirch. Bergw./ 58.5
Geſ.f.elektr. Untern. /105.25
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kahſer. . . 26.75
Grün & Bilfinger 1185
Hafenmühle Frkft./ 94
Hanauer Hofbräuh.
Hanfverke. Füſſen/ 52.25
HarpenerBergbau. / 96
Henninger, Kempfl108
HilpertArmaturfrb. 39.5
Hindrichs=Aufferm. 78.5
Hochtief Sſſen ..../105.75
Holzmann, Phil. / 75.5
Slſe Bergb. Stamm
Genüffe 117
98
1118.5
85.75
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KaliChemie ....."
Aſchersleben.
Klein, Schanzlin
Klöcknerwerke.
Knorr C. H...
Konſerven Braun
Lahmeyer & Co.
Laurahütte ..
Lech, Augsburg:
Lokomf. KraußcCo.
Löwenbr. Münch.
Mainſr.=W. Höchſt
Mainz Akt.=Br.
Mannesm=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau
Moenus...
Motoren Darmſtadt
Neckarwer: Eßling.
Park=u. Bürgerbräu
Phönix Bergbau.
Rh. Braunkohlen..
Elektr. Stamm
Stahlwerte.
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswer!”
Salzdetſurth Ka!
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Eleſtr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halskel;
Reinigerwerke
Südd. Bucker=A. G.)
Tellus Bergbau...
127.7:
1Gi.S
64
71.5
45
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unterſranken ..
Ver. Stahlwerle.
Ver. Ultramarin.
Weſtdte, Kaufhol
Weſteregeln Kall.,/1
ZeliſtoſiWadhof
A
36.5
85
181
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79.uis
83
65.5
74.5
22.
ga
117.75
64.75
Alt g. D1. Cred cnſ
Badiſche Bont..
Bk. f. Brauinduſtr.
Bayer, Hyp. u. V.)
Berl. Handelsgeſ.
Hypothelbl.
Comm. u. Privatbk.
Dt. Ban u. Disc.,
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Ban1.
Fran 1i. Bank. .
Syp.=Bank
Mein. Syp.=Banl.
Pfälz. Hyp.=Ban
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=Banl.!
Stüdd. Bod.Cr. Bl.!
Württb. Notenban
99.5
84.
91‟
A.G. .Verlehrsw.
Allg. Lolalb. Krafin
7% Dt. ReichsbVzg
Hapag
Lübeck=Büchner.
Nordd. Lloyd...
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung...
„ Verein. Verſ.
Frankona Rück=u. Mſ=
Mannh. Verſich. ..
Mittwoch, 19. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 349 — Seite 15
Sfn49
Roman von Else Meerstädt.
DDer ſeidige Pagenkopf war aber ebenfalls erfinderiſch und
½ offenbar für ein Vorwärtskommen. Denn an einem
Spät=
hnittag tauchte er im Spion lachend mit einer keck aufs
gedrückten Kappe auf —
Bernd wußte natürlich ſofort, was gemeint war. Stülpte
ch ſeinerſeits einen Hut auf, zeigte ſich ſo ebenfalls lachend.
ſtürmte die Treppe hinunter ins Abenteuer.
Aber die Drachen, wenigſtens nach Bernds Begriffen war
ſin Drache, der ſtatt ſeiner das Mädel in Empfang nahm,
n noch nicht ausgeſtorben. Daß doch in jeder Familie
an=
tyaibte Tanten herumſchwirrten, die die üble Eigenſchaft
hat=
immer dann zu erſcheinen, wenn ſie am überflüſſigſten
mn.
Der Taute, Jenny hörte er ſie nennen, ein Name, den er
nedies nicht ausſtehen konnte, war Yella geradenwegs in die
mie gelaufen, anſtatt ihm. Und dieſe Fangarme, an deren
en: eine umfangreiche Taſche mit Reißverſchluß baumelte,
joſſen ſich um das Mädel und zogen es wieder mit dorthin
zück, wo es hergekommen war. Bernd hörte ſo etwas wie:
„was Schönes mitgebracht —‟ Damit konnte er natürlich nicht
oen. Er glaubte auch gar nicht, daß es dem Mädel, der Yella,
aſo etwas ankam. Aber dieſe unausſtehliche Tante Jenny
ſter dieſer Meinung zu ſein. Er hatte den Wunſch, ihr mit
vem Ball die vorweltliche Kapoute herunterzuſchießen, wie den
hrmarktsbudenfiguren, die zu dieſem Zweck preisgegebenen
ürderhüte.
Enttäuſcht machte er kehrt. Von Yella nahm er einen
be=
ſternden Blick mit, den ſie ihm ſchnell noch nachſchickte, ehe ſie
ſter der Tante im Hauſe verſchwand.
Solch ein kleiner Bummel zu zweien wäre ſo nett geweſen.
fwar ſo geſpannt geweſen auf des Mädels Stimme! Auf das,
u5 es zu ſagen hatte! Vielleicht hätte man ſich gegenſeitig in
gem Dalles Tips geben können. Zum mindeſten aber hätte
ni ſich gute Kameradſchaft verſichern können in dieſem
Jam=
ntale, als das ſich die Welt jetzt präſentierte.
Was machte man — —? Sollte er ſeine Enttäuſchung wieder
Treppen hoch zurückfrachten unter das Dach der für
Sozia=
firung ſchwärmenden Frau Lachmann, oder ging er allein, wo
egedacht hatte, zu zweien wandeln zu können
(Nachdruck verboten.)
Bernd entſchloß ſich gegen Frau Lachmann für einen
Solo=
ſpaziergang —
Alles iſt Fatum —! Wäre das Mädel, die Yella, jetzt an
ſeiner Seite gegangen, würden ſie wohl beide einen ſtilleren
Weg eingeſchlagen haben. So ſchlenderte er der Stadt zu und
ſah ſich plötzlich vor der Zeitung die das Geld für ſein Inſerat
geſchluckt, ihm aber keine Gegenleiſtung dafür eingebracht hatte.
In den Aushängekäſten hingen ausgebreitet die einzelnen
Beilagen. Sich Zeitungen zu kaufen, verkniff man ſich jetzt.
Aber wenn es nichts koſtete, ſchaute man natürlich intereſſiert
hinein. Und da ſprangen ihm zwei fettgedruckte Worte entgegen,
die zwei Gegenſätze darſtellten, die er vor kurzem an der gleichen
Stelle angezogen hatte:
Engel — Teufel!
Falls der arme Teufel den reichen Engel
noch nicht gefunden hat, wolle er ſich einen
Brief unter der ſeinerzeit angegebenen Chiffre
abholen.... !
Donnerwetter! Daß aus dieſer Richtung noch jemals ein
Echo kommen könnte, daran hatte er allerdings nicht gedacht!
Ja, aber wie war denn das — den Auslieferungsſchein der
Annahmeſtelle, hatte er den überhaupt noch?
Bernd Allen faßte nach ſeiner Brieftaſche, die ſchon lange
keine Banknotentaſche mehr wahr, und kramte darin herum —
Der Schein wäre alſo noch da — —! Ein Zufall zwar, aber
der ſchien ja heute bei ihm eine Rolle ſpielen zu wollen
Der Herr am Schalter ſagte ihm zuerſt, daß der Schein
höchſtens eine Woche Gültigkeit hätte, und daß es ausgeſchloſſen
ſei, daß nach ſo langer Zeit noch jemand auf ein Inſerat
zurück=
komme.
Bernd aber faßte ſtillſchweigend nach der Zeitung, die
ein=
geheftet neben dem Schalter lag, und bewies ihm das Gegenteil.
Daraufhin bekam er ſeinen Brief ausgeliefert. Gleichzeitig
mit einem ſprechenden Blick des Herrn am Schalter, der ſich
jetzt ſeiner erinnerte.
Der Brief, den Bernd an Ort und Stelle öffnete, zeigte
nach Bernds ſofort abgegebener Analyſe eine etwas geſuchte
Handſchrift. Jemand wollte ſich durch bizarres Weſen mit Gewalt
aus der Menge herausheben. Er duftete nach einem ſehr teuren
Parfüm. Bernd aber war der Anſicht, daß es beſſere gab.
Vor=
nehmere.
Was Bernd zu dieſem Urteil, das keineswegs durch
Sach=
kenntnis getrübt war, veranlaßte, war die Enttäuſchung über
ein auf die blödeſte Weiſe vereiteltes Rendezvous, auf das er
ſich gefreut hatte wie ein kleiner Junge.
Ueber den Inhalt des Briefes aber konnte Bernd
einſt=
weilen noch kein Urteil abgeben, weil er plötzlich beſchloſſen
hatte, ihn zu Hauſe zu leſen. Grund dieſes Entſchluſſes war
ein Geldſchein, der zwiſchen dem zuſammengefalteten Briefblatt
lag. Welche Zahl er trug, hatte Bernd nicht feſtgeſtellt, weil er
ihn ſofort mitſamt dem Briefblatt wieder in den Umſchlag
zurückgeſchoben hatte. Der am Schalter lugte nämlich noch immer.
Ob die Donna, die ſich mit Rita Czerwon unterzeichnete,
einer Falſchmünzerbande angehörte und für dieſe G. m. b. H.
neue Mitglieder ſuchte? Arme Teufel, davon hatte man ſchon
genug gehört, machten manchmal die ſeltſamſten Karrieren
freiwillige und unfreiwillige — — Der Schein nämlich, der
zwi=
ſchen dem Briefblatt lag, war ein Tauſender —! Keine Blüte,
wie Bernd beim Umdrehen feſtſtellte.
Ob er deswegen aber echt war, war natürlich eine andere
Frage. Denn wer hatte heute Tauſender zu verſchenken, noch
dazu auf ein bloßes Zeitungsinſerat hin, das doch, wie der
mißtrauiſche Blick des Mannes deutlich verraten hatte, ebenfalls
von einem Schwindler ausgehen konnte.
Rita Czerwon ſchrieb:
„Ihr Ruf erreichte mich in Bayern. Etwas verſpätet
und unter nicht ganz gewöhnlichen Umſtänden. Ich liebe die
ungewöhnlichen Umſtände! — Finden Sie nicht, daß man
immer ziemlich lange warten muß, ehe die Langweiligkeit
des Lebens eine kleine kurzweilige Unterbrechung erfährt —?
Ich fand es ſehr originell, daß mich Ihr Inſerat unterhielt,
als mein Auto eine Panne hatte und der Chauffeur
be=
müht war, ſie zu beheben — —! Als ich nämlich, während
ich am Wagen lehnte, zur Seite ſchaute, hielt mir der vordere
Reifen Ihren Ruf entgegen. Profan ausgedrückt: die
Zei=
tung mit der Annonce klebte darauf, war mir alſo
nach=
gelaufen. Ich erlaube mir, dieſen amüfanten Zwiſchenfall, deſſen
Urheberſchaft Ihnen zufällt, mit Mark Tauſend zu
hono=
rieren. Mein Chauffeur hat nämlich zwei Stunden
ge=
braucht, um die Panne zu beheben — Ich hätte während
dieſer Zeit keine Unterhaltung gehabt. (Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch= für den Sport: Karl Böhmann:
ſür „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. XI. 34. 22415. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
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6.55: Morgenſpruch, Choral.
700: Orcheſter Frankfurker Berufsmuſiker. Ltg.: Paur Weidig.
8.10: Waſſerſtand. Wetter. — 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. —
9.00: Nur Kaſſel: Werbekonzert. — 9.15: Kaſſel: Konzert=Enſemble
der Ortsmuſikerſchaft Kaſſel. Ltg.: R. Mothes. — 10.00: Nachr.
10.15: Leipzig: Schulfunk; Chorwerke von Joh. Seb. Bach. —
10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus. — 11.00:
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14.15: Zeit. Nachr. — 14.30: Wirtſchaftsbericht. — 14.45: Zeit
Wirtſchaft. — 14.55: Wetter. — 15.00: Nur Kaiſerslautern:
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Sendebezirk. — 18.45: Meldungen.
18.50: Stuttgart: Hurra, die Siebziger kommen. Eine bunte Stunde
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20.00: Stuttgart: Reichsſendung: Zeit. Nachr. — 20.10:
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digung — 20 40: Hamburg: Reichsſendung: Stunde der jungen
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jungen Nation: Winterſonnenwendfeier.
Berlin: 21.10: Helge Roswaenge ſingt.
Breslau: 21.10: Arbeiter hört zu! Wenn andere
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Frankfurt: 22.30: Unbekanntes aus dem Leben und
Schaffen von Brahms.
Hamburg: 21.10: Weihnachtsoratorium von Joh. Seb.
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Köln: 23.15: Sintflut. Von uralten Mythen und
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geſchichtlicher Wirklichkeit.
Königsberg: 19.30: Volkslieder für Chor,
Leipzig: 18.10: Operettenmuſik.
München: 19.00: Wunſchkonzert auf Schallplatten.
Stuttgart: 18.30: Hurra, die Siebziger kommen! Einé
bunte Stunde wit Pauken und Trompeten.
Prag: 18.55: Tanzlieder für zwei Klaviere.
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