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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadi
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 347
Montag, den 12. Dezember 1934. 196. Jahrgang
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Die Reform der Polizei.
Eine Anterredung mit dem Befehlshaber der deutſchen polizei, General Daluege.
Die Organiſation der Reichspolizei und das Reichsbeamten=Geſetz im Werk.
Große Aufgaben der Gendarmerie und Verwaltungspolizei.
geſetz im Gang, das die Grundlage für die Rechtsſtellung des
Nax Ziel: Die modernſte und beſt= geſamten Beamtentums im Reich, Ländern und Gemeinden geben
wird. Das Reichsgeſetz vom 30. Juni 1933 wird in das neue Geſetz
mit nur kleinen Aenderungen übergehen. Damit tritt dann eine
organiſierte Polizei!
endgültige Stabiliſierung des geſchaffenen Zuſtandes ein.
Mit der Reichspolizei und dem Reichsbeamtengeſetz dürfte die
Pflege des ſoldatiſchen Geiſtes!
äußere Form für die Polizei im weſentlichen endgültig geſchaffen
DNB. Berlin, 16. Dezember.
Ein Berliner Preſſevertreter hatte Gelegenheit, ſich in einer
formatoriſchen Unterhaltung mit dem Befehlshaber der
deut=
ven Polizei, General der Landespolizei Kurt Daluege und
iſten Sachbearbeitern über die Reform der deutſchen Polizei
interrichten. Im Hinblick auf den Tag der deutſchen Polizei,
n 18. und 19. Dezember d. J., an dem die Polizei ihre
Volks=
ubundenheit beweiſt, verdient der folgende Bericht über dieſe
terhaltung beſondere Beachtung:
In ſchwerſten Arbeitsleiſtungen weniger Monate gelang es
immann Göring, den preußiſchen Staat ſo zu reorganiſieren,
dß er ſich heute würdig der beſten preußiſchen Tradition zeigt.
Eye ganz beſonders wichtige Funktion hatte bei dieſer
Auf=
huarbeit der preußiſche Polizeiapparat zu erfüllen, der
nun=
nhr mit Erfolg begonnen hat, ſeinen Weltruf zurückzuerobern.
Lit, aber konnte dieſes feſte Fundament geſchaffen werden, als
ds ſich die preußiſche Polizei uns heute darſtellt, und auf das
n Das Reich Adolf Hiulers vertrauensvoll ſtützen kann? Welche
n ren Umwälzungen hat es gegeben, welche organiſatoriſchen
uigaben ſind geleiſtet worden? Das Geſetz gibt der Polizei
L Aufgabe, die öffentliche Ordnung und Sicherheit zu
gewähr=
ſten. Aber der Begriff öffentlicher Ordnung und Sicherheit
nt in der Syſtemzeit außerordentlich verſchwommen.
Dieſem grundlegenden Polizeibegriff einen neuen, ja ſeinen
deigentlichen Inhalt wiederzugeben, war ernſte Aufgabe.
Nach=
du die nationalſozialiſtiſche Staatsführung eindeutig ihre feſte
bicht erklärt hatte,
dem politiſchen und unpolitiſchen Verbrechertum ein Ende
zu machen,
hßte die preußiſche Polizei innerlich und äußerlich ſo
umge=
iemt werden, daß ſie mit Zuverläſſigkeit und Umſicht den Willen
e Staatsführung praktiſch durchführen konnte. Das war nur
drch die Säuberung des geſamten Beamtenkörpers möglich, die
wiſchen durchgeführt iſt. Außerdem mußte in den
Dienſt=
ſeigen vieles organiſatoriſch geändert werden. Bekanntlich ſetzt
0 die Exekutippolizei aus vier uniformierten
Spar=
n zuſammen, nämlich Landespolizei, Schutzpolizei,
endarmerie und Gemeindevollzugspolizei, und
ei nicht uniformierten Sparten, nämlich
Kri=
bnalpolizei Geheime Staatspolizei und
Ver=
hiltungspolizei.
Die Bedeutung der Gendarmerie geht ſchon aus der
Tat=
ie hervor, daß ſie auf dem flachen Lande die einzig ſichtbare
lutretung der Staatsautorität in der geſamten polizeilichen
Eekutive iſt. Gerade deshalb mußte der nationalſozialiſtiſche
erat es ſich angelegen ſein laſſen, die in der Gendarmerie
vor=
nidene Manneszucht und Diſziplin zu ſtärken.
Selbſtverſtänd=
hat das Berufsbeamtengeſetz auch in den Reihen der
hundarmerie wirkſam werden müſſen. Die hierdurch frei
ge=
urdenen Offiziersſtellen ſind zu 50 v. H., die
Gendarmen=
ſerr faſt durchgängig mit bewährten Angehörigen der SS. und
7 beſetzt. Aber es bleibt auch für die Zukunft noch manches
tun. In erſter Linie handelt es ſich dabei um eine
För=
kutig der techniſchen Hilfsmittel der Gendarmerie, wie z. B.
Ausrüſtung mit Kraftwagen, mit Pferden, mit
kriminali=
hem Gerät uſw.
Wenn in der neuen Polizei der ſoldatiſche Geiſt
be=
ßt gepflegt wird, ſo knüpft man damit an die beſte
preu=
ſye und deutſche Ueberlieferung an.
Die zukünftige Reichspolizei, deren
organiſatori=
ſches Fundament nunmehr geſchaffen wird, ſoll und wird
vom gleichen Geiſt getragen ſein, damit ungeſtört von Streiks
und Unruhen, von Verbrechern und Unverbeſſerlichen der
Deutſche leben und arbeiten, glücklich und zufrieden werden
kann.
Selbſtverſtändlich iſt die polizeiliche Verwaltungstätigkeit von
Polizei ſelbſt ebenſowenig zu trennen wie von dem Reform=
Kt, das eingeleitet wurde. Die Polizei iſt ja erſt in der
Gemein=
reit mit einem geordneten Verwaltungsapparat in der Lage,
vielfachen an ſie geſtellten Anforderungen zu genügen. Von
Vielſeitigkeit der Verwaltungspolizei macht man ſich meiſt
ſn die richtige Vorſtellung.
Die Verwaltungspolizei hat eine Fülle neuer Aufgaben.
In erinnere ſich nur an die Arbeiten für Durchführung zur Ver=
Derung erbkranken Nachwuchſes, die neue
Reichsſtraßenverkehrs=
hung uſw. Die Einwohnermeldeämter ſind ſtark angeſpannt,
e Paßvorſchriften ſind erlaſſen worden und die neuen
Vorſchrif=
für den Grenzverkehr ſind zur Durchführung zu bringen.
Damit die Beamtenſchaft in der Lage iſt, die neuen Vorſchrif=
und Geſetze nicht nur dem Buchſtaben nach, ſondern auch dem
Ionralſozialiſtiſchen Geiſte nach durchzuführen, wurden national=
Aiſtiſche Schulungskurſe eingerichtet. Jeder Polizeiangehörige
lich das nationalſozialiſtiſche Gedankengut aneignen und nach
leben, denken und handeln.
Das ganze Beamtenrecht, insbeſondere das
Dienſt=
recht mußte auf das Ziel abgeſtellt werden, dem Staate
ſauberes und zuverläſſiges Beamtentum, zu ſichern. Zurzeit
die Vorarbeiten zu einem deutſchen Beamten=
ſein. Deutſchland beſitzt dann eine moderne und beſtorganiſierte
Polizei, die nur dem Volksganzen dienen will mit ehrlichem Eifer
und aus innerer Ueberzeugung nach dem Grundſatz „Gemeinnutz
geht vor Eigennutz”. Als Machtinſtrument des Staates ſoll und
muß die Polizei Vorbild werden für alle anderen Volksgenoſſen
in freudiger Hingebung an den nationalſozialiſtſchen Staat zum
Wohle der Volksgeſamtheit und damit des Einzelnen.
Ernſter Zwiſchenfall in Saarbrücken.
Empörung der deutſchen Bevölkerung.
DNB. Saarbrücken, 16. Dezember.
Ein ebenſo ernſter wie bedauerlicher Zwiſchenfall hat ſich in
der Nacht vom Samstag zum Sonntag in Saarbrücken ereignet.
Gegen 3 Uhr nachts fuhr ein mit drei Perſonen beſetzter
Per=
ſonenkraftwagen an der Ecke Hohenzollern= und Goeben=
Straße in ſtarker Fahrt in eine Menſchengruppe auf
dem Bürgerſteig. Der Autolenker, ein vor mehreren
Wochen in die ſaarländiſche Polizei eingeſtellter
Polizei=
offizier engliſcher Nationalität, hatte die
Herr=
ſchaft über das Steuer verloren, da er ſich in ſtark
angetrunkenem Zuſtande befand. Vier Perſonen
wur=
den bei dem Unfall zu Boden geſchleudert und ſind teilweiſe
er=
heblich zu Schaden gekommen. Beſonders bedauerlich iſt es, daß
dabei eine junge Frau verletzt wurde, die guter Hoffnung iſt.
Auf die Hilferufe eilten mehrere Paſſanten zur Unglücksſtelle, die
ſofort die Polizei alarmierten und an den engliſchen
Polizei=
offizier das Verlangen ſtellten, vor den notwendigen polizeilichen
Ermittlungen den Tatort nicht zu verlaſſen. Als er trotzdem
Anſtalten traf, den Wagen wieder in die Fahrbahn zu bringen,
ſtellten ſich ihm mehrere Perſonen in den Weg und machten
aber=
mals darauf aufmerkſam, daß das Eintreffen der Polizeibeamten
abgewartet werden müßte. Darauf zog der Engländer, ohne
irgendwie bedroht zu ſein, die Piſtole und ſchoß, als ihm
der Weg nicht freigegeben wurde, in die Menſchengruppe.
Er gab zwei Schüſſe ab, durch die eine Perſon
ver=
letzt wurde. Als er zum dritten Schuß anlegte, wurde ihm von
einem der über das unmenſchliche Verhalten aufgebrachten
Paſ=
ſanten der Revolver entwunden. Der Polizeioffizier, der
ſich in Zivilkleidung befand, ſetzte ſich heftig zur Wehr,
ſo daß die Umſtehenden gezwungen waren, den Raſenden zu
überwältigen.
Das Bekanntwerden dieſes unentſchuldbaren Vorfalls hat in
der Bevölkerung der Stadt Saarbrücken tiefſte Entrüſtung und
Empörung ausgelöſt. Die verantwortlichen Stellen haben
nun=
mehr die Pflicht, ebenſo ſchnell zur Sühne dieſer Untat zu
ſchrei=
ten, wie die Bevölkerung dieſe Sühne erwartet.
Proleſt bei der Abſtimmungskommiſſion.
Der ſtellvertretende Landesleiter der Deutſchen Front,
Niet=
mann, begab ſich am Sonntag mittag nach Bekanntwerden und
Prüfung des Zwiſchenfalles in Saarbrücken zu dem anweſenden
holländiſchen Mitglied der Abſtimmungskommiſſion, Herrn de
Jongh, um gegen das undiſziplinierte Verhalten des engliſchen
Polizeioffiziers — bei dem es ſich wohlgemerkt nicht um einen
Angehörigen der im Anmarſch befindlichen
Abſtimmungspolizei=
truppen handelt — ſchärfſte Verwahrung einzulegen. Gleichzeitig
verlangte Nietmann neben ſchnellſter Ahndung vorbeugende
Maß=
nahmen dafür, daß die Bevölkerung in Zukunft vor derartigen
Vorfällen bewahrt bleibe.
Schikanen der Regierungskommiſſion
bei der Vereidigung der Olympia=Anwärter im Saargebiet.
Genau wie im ganzen Reich fand auch im Saargebiet die
Ver=
eidigung der Olympia=Anwärter ſtatt. Die Vereidigung wurde
durch den Sportreferenten der Deutſchen Front, Dr. Neu,
vorge=
nommen. Die für das Olympia auserſehenen Saarländer ſind die
Fußballſpieler Conen und Sold vom Fußballverein Saarbrücken,
der Kampfſpielſieger Becker, der mehrfache deutſche Meiſter und
zweifache Europameiſter im Gewichtheben, Walter, ſowie der
Ex=
meiſter im Ringen, Fritz Oſterdam, ferner zwei Mitglieder der
Schützengeſellſchaft von Saarbrücken.
Urſprünglich war vorgeſehen, im Rahmen dieſer Feier auch
gleichzeitig die am Sonntag im Saargebiet weilende deutſche
Olym=
pia=Boxſtaffel und den Linksaußen Fath, deſſen Mannſchaft
Wor=
matia Worms in Saarbrücken ſpielte, zu vereidigen. Dieſe Abſicht
wurde jedoch durch ein völlig unverſtändliches Eingreifen der
Re=
gierungskommiſſion unmöglich gemacht, die kurzerhand die
Teil=
nahme der anweſenden Reichsdeutſchen an dieſer Feier unterſagte
und ſogar mit der Verhaftung der deutſchen Sportler drohte, falls
dieſe gegen das ergangene Verbot verſtoßen ſollten. Die
Vereidi=
gung der Reichsdeutſchen mußte daher unterbleiben.
Der dritke Eintopf=Sonnkag.
Im Zeichen weihnachlicher Gebefreudigkeik!
DNB. Berlin, 16. Dezember.
In Anbetracht des bevorſtehenden Weihnachtsfeſtes war
gerade der dritte Eintopfſonntag von beſonderer Bedeutung da
von ſeinem Ergebnis Höhe und Umfang der
Weihnachts=
beſcherung der Bedürftigen, beſonders auch ihrer Kinder,
abhängt.
Das Winterhilfswerk hatte daher den heutigen Sonntag zu
einem Großkampftag für Berlin geſtaltet. Alle Gliederungen
der Partei und alle Organiſationen hatten ſich zur Verfügung
geſtellt. Am frühen Morgen ſah man bereits in den Straßen
Abteilungen der HJ., SA., SS., des BDM uſw., begleitet von
einem Trompeter, Trommler oder Horniſten. Signale ertönten.
Die einzelnen Trupps gingen von Haus zu Haus. Sprechchöre
erinnerten auf den Höfen an die Abgabe der Weihnachtspakete.
Das NSKK., die Reichspoſt, die Fuhrmannsinnung und
zahlreiche Privatleute hatten ihre Wagen zur Verfügung
ge=
ſtellt, um die Sondergaben in Form von Weihnachtspaketen in
Empfang zu nehmen und an die zuſtändigen Ortsgruppen
weiterzuleiten.
Als man am Nachmittag einen Streifzug durch die
ver=
ſchiedenen Sammelſtellen unternahm, glaubte man überall die
Räume einer Reichspoſt=Paketannahme zu betreten. Unzählige
freiwillige Helfer waren damit beſchäftigt, die Spenden zu ſichten
und zu ordnen. Ueberall wurde von den Ortsgruppenleitern
beſtätigt, daß reichlich geſpendet worden ſei. Zahlreiche Pakete
waren mit Tannengrün geſchmückt oder auch in farbiges Papier
gehüllt. Kartengrüße und Glückwünſche an die unbekannten
Empfänger waren beigefügt.
* Flandins Schwierigkeiken.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 15. Dezember.
Das Agrarprojekt Flandins wurde mit großer Mehrheit
von der Kammer bewilligt. Dennoch iſt es fraglich, ob man von
einem innenpolitiſchen Erfolg ſprechen kann. Die Widerſtände
in der Kammer waren bedeutend und die alten und vielbeklagten
Fehler des franzöſiſchen Parlamentarismus kamen wieder zum
Vorſchein. Es wimmelte förmlich an Gegenvorſchlägen und
ällerlei kleinliche Manöver wurden verſucht, um die Reform zu
vereiteln. Als aber Flandin ſich energiſch gegen die Kammer
wandte, gelang es ihm überraſchend ſchnell, die Widerſtände zu
brechen. In politiſchen Kreiſen nimmt man ſeine Mahnungen
an die Agrarverbände viel ernſter als die Schwierigkeiten in der
Kammer; die Ueberzeugung iſt nämlich allgemein, daß all dieſe
Organiſationen die Neigung haben, auf eigene Fauſt Politik
zu treiben.
Sachlich bedeutet die Neuregelung der Weizenfrage einen
Fortſchritt, ihre günſtige Auswirkungen werden ſich aber erſt
ſpäter zeigen. Man hofft in den Regierungskreiſen, daß auch
die bereits begonnene Debatte über die Sanierung des
Wein=
marktes ſchnell erledigt wird.
In der Außenpolitik iſt man reſervierter geworden. Die
Genfer Rolle Lavals wird als ein Erfolg betrachtet, aber man
ſpricht nicht viel über die nächſten Entwicklungen. Schuld daran
trägt eine gewiſſe Zwieſpältigkeit in der
Beurtei=
lung der Bündnispolitik; die Meinungen darüber,
inwieweit Frankreich eine einſeitige Bündnispolitik in Oſteuropa
verfolgen darf gehen ſehr ſtark auseinander. Angeblich erweiſen
ſich auch die Verhandlungen mit Italien ſchwieriger, als man
es in Genf glaubte. Ueber die Reiſe Lavals hört man immer
neue Verſionen. Der Zeitpunkt ſoll noch nicht genau feſtgeſetzt
ſein; alles hängt von den diplomatiſchen Vorbereitungen ab.
Der größte Fehler in den franzöſiſch=italieniſchen
Verhandlun=
gen wäre, eine Einigung in einem engen und ſtarren Rahmen
zu ſuchen.
Die Stimmung zwiſchen Paris und Rom hat ſich in der
letzten Zeit trotz der großen ſachlichen Schwierigkeiten gebeſſert.
Das kam auch in den ſehr zurückhaltenden franzöſiſchen
Kom=
mentaren zu den Schwierigkeiten zwiſchen Italien und Abeſſinien
zum Ausdruck.
Eine der größten Schwierigkeiten der franzöſiſchen
Außen=
politik beſteht darin, daß in den weitverzweigten und
kompli=
zierten Verhandlungen, die jetzt in Paris nach allen Seiten
geführt werden, die Empfindlichkeiten Englands ſtets geſchont
werden müſſen.
vom Tage.
Die franzöſiſche Kammer hat in der vergangenen Nacht die
Vorlage über die Geſundung des Weinmarktes und der
Weinpro=
duktion mit 398 gegen 162 Stimmen angenommen.
Der „Figaro” kündigt für den 12. Januar eine große politiſche
Rede des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Flandin an, die
die=
ſer gelegentlich eines Feſteſſens der Demokratiſchen Vereinigung.
deren Vorſitzender er iſt, halten werde.
Etwa 1000 Pariſer Schwerkriegsbeſchädigte veranſtalteten am
Sonntag, wie dies ſeit Wochen ſchon für die Sonntage üblich iſt,
in den Straßen eine Kundgebung und forderten die Heraufſetzung
ihrer Penſionen.
Das polniſche Militärverordnungsblatt gibt die Reaktivierung
des ehemaligen Miniſterpräſidenten Geueralleutnants Sikorſki
bekannt. Sikorſki, der wegen ſeiner führenden Stellung in der
Rechtsoppoſition in den Ruheſtand verſetzt worden war, hat die
letzten Jahre in Paris verbracht. Seine unerwartete
Reaktivie=
rung hat in politiſchen Kreiſen große Beachtung gefunden.
Wie die ungariſchen Blätter melden, ſcheinen die jugoſlawiſchen
Behörden, die Ausweiſungen ungariſcher
Staats=
angehörigen wieder aufgenommen zu haben. Am
Samstag ſeien in Szegedin 9 Ausgewieſene angekommen und im
Laufe des Sonntags 8 Familien in der Geſamtzahl von 31
Per=
ſonen. Die Ausgewieſenen erzählen, daß ihnen nur eine kurze
Friſt zur Ordnung ihrer Angelegenheiten eingeräumt worden ſei.
Das Plenum der Leningrader Parteiorganiſation hat auf
Vorſchlag des Zentralausfchuſſes der Kommuniſtiſchen Partei
ein=
ſtimmig den dritten Gehilfen Stalins Schdanow zum Chef der
geſamten Parteiorganiſation im Leningrader Gebiet gewählt.
Da=
mit iſt die N
ps geregelt.
Seite 2 — Nr. 347
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 47. Dezember 1934.
Das Ergebnis der Einkopf=Sammlung
des Winkerhilfswerkes.
Am geſtrigen Eintopf=Sonntag gingen in der Stadt Darm=
ſtadt an Geldſpenden ein:
1560,20 RM.
Ortsgruppe Steinberg
1 458,80 „
Beſſungen
988,80
Rheintor
1 350,14
Maintor
968,68
Schloßgarten
1227,80
Gutenberg
1 500,96
Gervinus
Mitte
988,25
Zuſammen: 10 043,63 RM.
Geh. Hofrak Briedrich Dingelden.
Zu ſeinem 75. Geburlstag.
Geh. Hofrat Friedrich Dingeldey konnte geſtern im
Kreiſe ſeiner Angehörigen in erfreulicher geiſtiger und
körper=
licher Friſche ſeinen 75. Geburtstag feiern. Geh. Hofrat
Dingel=
dey hat einen bedeutenden Namen als hervorragender
Mathema=
tiker. Faſt 44 Jahre gehörte er unſerer Techniſchen Hochſchule an,
zu deren Blüte er als Forſcher und Lehrer unendlich viel beitrug
und an der er dreimal zum Rektor gewählt war. Die Tatſache,
daß ſich Tauſende in Dankbarkeit des Wirkens des
hervorragen=
den Wiſſenſchaftlers erinnern, der auch als Menſch ausgezeichnete
Qualitäten beſitzt, rechtfertigt einen Rückblick auf ſein
arbeits=
reiches Leben.
Als Sohn des Stadtpfarrers Hermann Dingeldey am 16.
De=
zember 1859 in Darmſtadt geboren, beſuchte er das Schmitzſche
Inſtitut und von 1870 bis 1877 das hieſige Gymnaſium. Schon
in jungen Schülerjahren zeigte ſich bei ihm beſondere Begabung
und Intereſſe für Mathematik. In der Oberprima löſte er eine
mathematiſche Preisaufgabe, die Lehre von den Determinanten.
1877 bezog Friedrich Dingeldey die Landesuniverſität Gießen,
und im nachſten Semeſter die Univerſität Leipzig. Seine
beruf=
liche Tätigkeit begann als Hilfslehrer am Gymnaſium. 1887
wirkte er als Lehrer und 1889 als Leiter der Höheren
Bürger=
ſchule in Groß=Gerau. 1889 habilitierte er ſich an der Techniſchen
Hochſchule Darmſtadt und wurde 1894 ordentlicher Profeſſor.
Gründlichkeit und Klarheit waren die Merkmale ſeiner
Vorle=
ſungen, ſo daß ſeine Hörer durch ihn dadurch in die Tiefen der
Wiſſenſchaft eingeführt wurden. Am 1. April 1932 trat
Geheim=
rat Dingeldey in den Ruheſtand. Er iſt aber nicht nur als
For=
ſcher, Wiſſenſchaftler und Lehrer, ſondern auch als Menſch eine
vorbildliche Perſönlichkeit. Er war eines der erſten Mitglieder
der Dozentenſchaft ſämtlicher Hochſchulen und Univerſitäten im
Kampfbund für deutſche Kultur. Als begeiſterter Anhänger der
Muſik, und beſonders Richard Wagners, unterließ er es ſeit 1900
nicht, in jedem Feſtſpieljahr Bayreuth zu beſuchen und gedenkt,
dieſen Brauch auch fernerhin beizubehalten. In ſeiner lebhaften,
friſchen und gewinnenden Art erzählt der 75=Jährige von ſeiner
Reiſe, die er im vorigen Jahre nach Aegypten und im Sommer
dieſes Jahres nach Griechenland und ſeiner Hauptſtadt
unter=
nahm er erzählt von dem Zauber, den die Mathematik noch heute
auf ihn ausübt und von ſeiner Liebe zur Muſik.
Geheimrat Dingeldey war auch vielfach fachſchriftſtelleriſch
tätig, es ſei u a. nur an die „Sammlung von Aufgaben zur
An=
wendung der Differential= und Integralrechnung”, an ſeine
Habi=
litäti sſchrift „Topologiſche Studien über die aus ringförmig
geſch! jenen Bändern durch gewiſſe Schnitte erzeugten Gebilde‟
und an zahlreiche Arbeiten und Abhandlungen erinnert.
Dem Jubilar wurden an ſeinem geſtrigen 75. Geburtstage
viele Blumenſpenden und herzlichſte Glückwünſche aus allen
Krei=
ſen zuteil. Möge ihm in derſelben geiſtigen und körperlichen
Friſche viele Jahre in Geſundheit beſchieden ſein.
Der heſſiſche Skaalsminiſter:
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Ernannt wurden am 12. Dezember 1934: zu
Bürgermei=
ſtern: Ludwig Hölzel 4. zu Langwaden, Kreis Bensheim;
Jakob Krämer 2. zu Böllſtein. Kreis Erbach; Adam Mader
zu Bonsweiher, Kreis Heppenheim; Michael Rettig zu Fürth,
Kreis Heppenheim; Johann Steinmann zu Gras=Ellenbach,
Kreis Heppenheim; Otto Menges zu Neckar=Steinach. Kreis
Heppenheim; zu Beigeordneten: Peter Bickelhaupt zu
Gadernheim. Kreis Bensheim; Jakob Gehron zu Knoden, Kreis
Bensheim; Adam Bechtel zu Kolmbach, Kreis Bensheim;
Jo=
hannes Chriſt 2. zu Ober=Hambach, Kreis Heppenheim
Beſtellt wurden am 1. Dezember 1934 zum kommiſſariſchen
Beigeordneten: Johann Georg Dickler zu Zwingenberg: am 9.
Dezember 1934 zum kommiſſariſchen Bürgermeiſter: Heinrich
Horſt 5. zu Unter=Seibertenrod; am 10. Dezember 1934 zum
kom=
miſſariſchen Beigeordneten; Wilhelm Heß zu Traiſa.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.
Großes Haus.
Montag,17. Dezember Anfang 19.30, Ende nach 22.45 Uhr,
Deutſche Bühne, Jugendring I 2. Vorſt.
Egmont.
Geſchloſſene Vorſtellung Dienstag,
18. Dezember Anfang 14, Ende nach 17.15 Uhr
Deutſche Bühne, Jugendring 1 2, Vorſt.
Egmont.
Geſchloſſene Vorſtellung
Anfang 20, Ende geg. 22.30 Uhr. Miete A 11
Der Better aus Dingsda. Preiſe 0.70 bis 5.50 Klelnes Haus. Dieustag.
18. Dezember Anfang 20, Ende geg. 22.30 Uhr.
Deutſche Bühne M 5 III u. TV
Der Nobelpreis.
Preiſe 0.70, bis 3.8
Heiſtſches LanerRyenter.
Großes Haus. — Sonntag, den 16. Dezember.
Richard Wagner: „Lohengrin”.
Die erſte Lohengrin=Wiederholung brachte weſentlich andere
Beſetzung der Hauptrollen. Joachim Sattler, neulich erkrankt,
verlieh der Titelpartie ſeine kraftvolle Stimme, die allerdings
im letzten Akt zuletzt unter einer kleinen Indispoſition litt,
und ſeine imponierende Darſtellungskunſt. So ſehr wir den
Künſtler immer wieder in ſeiner muſikaliſchen Sicherheit und
ſeiner ſtraffen Rhythmik bewundern, ſo erſtaunt ſind wir, daß
ihm zuweilen, beſonders an Piano=Stellen, ein leichtes
Zutief=
ſingen vorkommt. Als Elſa hörten wir zum erſten Mal Thea
Consbruch. Ihre Art zu ſingen und ihre Darſtellung
unter=
ſcheidet ſich ſehr ſtark von Erna von Georgi. Thea Consbruch
neigt mehr zur dramatiſchen Belebung, ganz ruhige Szenen, wie
der Geſang vom Balkon, tragen weniger gut, dann aber
ver=
zag ſie an Höhepunkten mehr loszulegen. Auch das
Schau=
ſpieleriſche iſt weniger nach der Seite bildhafter Ruhe geſtaltet
als vielmehr zu leidenſchaftlicher Hingabe. Wir hatten darum
bisher den Eindruck, als ob die Aida die hervorragendſte Leiſtung
der jungen Künſtlerin war, und ihr das Eochen und die Elſa
noch gewiſſe Geſtaltungsſchwierigkeiten bereiten. Als Telramund
hörten wir wieder Meiſter Johannes Biſchoff, dem die Stimme
noch immer ausgezeichnet gehorcht, und der darſtelleriſch mit
größter Plaſtik charakieriſiert. Es iſt bewunderungswürdig, wie
er es fertig bringt, an inhaltlich beſonders wichtigen Stellen,
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 17. Dezember 1934
NSOFB. (Stahlhelm).
Kameradſchaftsabend zu Ehren der allen Kämpfer.
Im feſtlich geſchmückten Saalbauſaal veranſtalteten geſtern
Abend die Ortsgruppen des Kreiſes Darmſtadt des NSDFB.
(Stahlhelm) einen Kameradſchaftsabend zu Ehren der alten
Kämpfer des Bundes. Lange vor Beginn des reichen
Feſtpro=
gramms war der Saal mit Einſchluß der Nebenräume überfüllt.
Es wurde den Kameraden und Gäſten ein Feſtprogramm geboten,
das weit den ſonſt gezeigten Durchſchnitt überſtrahlte und als
richtunggebend bezeichnet werden darf. Um ſo mehr, als auch die
Darbietungen von hohem künſtleriſchem Wert faſt ausſchließlich
von Kameraden und deren Damen beſtritten werden konnte. —
Alsbald nach dem feierlichen Einzug der Fahnen ergriff
Kreis=
führer Kam. Kerp das Wort zur Begrüßung und zur
eindrucks=
vollen
Totenehrung.
Er führte etwa aus:
Sehr verehrte Gäſte, ſehr verehrter Kamerad Gauführer!
Ich heiſe Sie auf das herzlichſte willkommen begrüße vor
allem auch die Vertreter der Partei und ihrer Organiſationen,
danke Ihnen allen für ihr Erſcheinen und hoffe, daß Sie den
heu=
tigen Abend in gutem Angedenken behalten werden.
Wir haben uns heute hier zuſammengefunden, um, den Blick
auf das Feſt des Friedens und der Geburt des Heilandes
ge=
richtet, vorwärts ſchauend auch auf das neue Jahr, am Schluß des
alten Jahres noch einmal das Band der uns durch den Krieg,
durch das Fronterlebnis, überkommenen treuen Kameradſchaft zu
feſtigen, den Beweis zu liefern, daß es in unſerem Bund keine
Klaſſen= und Standesunterſchiede, keine Offiziere und
Mann=
ſchaften, ſondern nur Kameraden gibt, den Beweis zu liefern, daß
in uns allen noch immer die Treue wohnt, die uns vor 20 Jahren
zuſammenſchweißte. Aus dieſem Geiſt heraus hat Franz Seldte
im November 1918 den Stahlhelm, heute NSDFB., gegründet,
und der gleiche Geiſt war es, aus dem heraus unſer aller Führer,
Adolf Hitler, ſeine und nun die deutſche Weltanſchauung geformt
hat. Hieraus erwuchs ſeine Bewegung und ſeine Partei, und
wenn wir als Deutſche heute wieder frei unſer Haupt erheben
können, ſo danken wir es dieſem Frontgeiſt und ſeinen Geſtaltern.
Wir Frontſoldaten ſind einfachen und beſcheidenen Sinnes.
Wir haben erlebt, daß aller äußere Glanz in nichts zerrinnt, wenn
die letzten Dinge, Entſcheidung fordernd, an den Menſchen
heran=
treten. Darum iſt unſere Haltung die reifſter Klarheit und
reſt=
loſer Hingabe in den Dienſt des Volkes, dem wir angehören. Von
dieſer Haltung wird uns nichts verdrängen können und in
die=
ſer Haltung wird jeder einzelne von uns bereit ſein zum letzten
Opfer. So ſind wir bewußt Träger des heroiſchen Gedankens, der
unſer Volk immer und immer wieder beſeelt und das ſehn wir als
den Sinn unſeres Bundes an:
Dieſen Heroismus in unſeren Reihen und in denen der
Ju=
gend immer weiter zu züchten und, wohin uns das Schickſal auch
ſtellen mag, immer erneut weiterzugeben.
„Und das iſt unſer heilig feſter Glaube,
daß dieſer Geiſt noch Wunder wirkt und ſchafft,
und unſer Vaterland aus tiefſtem Staube
empor einſt führt zur alten Macht und Kraft.”
Mag das Schickſal des deutſchen Volkes noch ſo ſchwer ſein,
der Geiſt heldenhafter Opferwilligkeit ſei die Form unſeres
Le=
bens, wie er auch die Form des Todes unſerer gefallenen
Kame=
raden war. Mit ihnen, den Toten des Weltkrieges, und mit allen,
die für die nationale Erhebung fielen, ſind wir, die
Ueberleben=
den des gewaltigen Ringens der Völker, eine heilige
Gemein=
ſchaft.
Und ſo reichen wir denn den Kameraden, die für das neue
Deutſchland ihr Leben ließen, ſo reichen wir denn den Brüdern,
die in Flandern ruhen, an der Somme und an der Aisne
ſchla=
fen, die vor Verdun noch Wache halten, im Geiſte die Hand.
Hört uns, tote Kameraden im Weſten; hört uns, Kameraden
unter den Schneefeldern der Alpen, im Karſt, am Piave; hört
uns im tobenden Skagerak — auf Polens Ebenen, in Rußlands
weiten Steppen — in Wolhyniens Sümpfen — in den
Kar=
pathen — in Serbien — in Rumänien — vor Saloniki — auf
Gallipoli — in den Wüſten Syriens — im Kaukaſus — im
Her=
zen Afrikas und fern im Oſten Aſiens! —
Hört uns, Kameraden! Wir rufen euch. Ihr habt uns die
Treue gehalten mit dem Opfer eures Lebens.
Ihr habt unſer Volk nicht untergehen laſſen. Wirhalten
euch die Treue und geloben euch, zur Fahne zu
ſtehen, wie ihr. Und für das deutſche Vaterland
zu ſtreiten und nie zu ermüden, wie ihr.
Und, wenn es ſein muß, für das geliebte
Va=
terland zu fallen, wie ihr!
(Die Muſik ſpielt „Ich hatt” einen Kameraden”, deſſen Klänge
den Schwur melodramatiſch begleiten.)
Der tiefe Eindruck der Gefallenen=Ehrung wurde
künſtleriſch=
eindringlich unterſtrichen durch die unmittelbar anſchließende
Dichtung „Hindurch”, einem deutſchen Rück= und Ausblick, in
kernhafter Dichtung zuſammengefaßt von Kam. Karl H. Göbel,
ausgezeichnet geſprochen von Kam. Gebhardt. Die muſi=
kaliſche Begleitung des Melodrams wurde von Kam.
Sulz=
mann feinſinnig und verſtändnisvoll gegeben. Die Dichtung
ſchloß mit einem Treugelöbnis zum Führer Adolf Hitler und im
Vertrauen und im Glauben an ſeine Sendung mit dem
Nieder=
ländiſchen Dankgebet.
Gemeinſame Lieder, ebenfalls Dichtungen von Kam. Göbel,
u. a. „Heil Hitler” und „Stahlhelm heraus!” umrahmten die
übrigen Darbietungen des Programms, in deren Rahmen Frau
Hanna Kerp (am Flügel von ihrem Gatten ſicher begleitet)
eine Reihe hochkünſtleriſcher Geſangsvorträge bot. U. a. das
„Hallelujah” von Hummel, ein Weihnachtslied von Humperdinck
und Max Regers Maria Wiegenlied‟. Dem vollklingenden,
warm timbrierten Mezzoſopran lagen die drei Kompoſitionen
beſonders gut Glänzende Schule paarte ſich mit geiſtvollem,
ein=
dringlichem Vortrag.
Die Ehrung der alten Kämpfer
nahm ebenfalls Kreisführer Kam Kerp vor. An 100
Kame=
raden der Jahrgänge 1923 bis 1930, folgten dem Aufruf und
nahmen auf der Bühne Aufſtellung. In einer herzlich kernigen
Anſprache wies Kam. Kerp auf die Bedeutung des Alten
Kämpfer=Abzeichens hin, das eine Auszeichnung für die
Beliehe=
nen bedeutet und dokumentiert, daß ihre Träger ſeit Jahren in
vorderſter Front des Kampfes um die nationale Wiedergeburt
(des deutſchen Volkes ſtanden. Das Abzeichen kommt einer Kriegs=
jedes einzelne Wort deutlich zu Gehör zu bringen, da wo man
bei den meiſten anderen Sängern keine Silbe vor Orcheſterklang
und Stimmfülle verſteht. Als Ortrud ſang Johanna Blatter.
Die Stimme iſt ſehr ſchön, und der zweite Akt war entſchieden
der Höhepunkt ihrer künſtleriſchen Leiſtung. Im erſten Akt trat
die Stimme verhältnismäßig zurück. Immerhin war gegenüber
der vorangegangenen Vorſtellung das Verhältnis Ortrud—
Telramund faſt umgekehrt. Damals Magda Strack, die
er=
ſchütternd dämoniſch Geſtaltende, faſt mehr ſchauſpieleriſch als
geſanglich wirkend, und Telramund, das Werkzeug ihres
Ehr=
geizes, heute Biſchoff der dämoniſchere und Johanna Blatter, die
mehr durch ihre ruhige Ueberlegenheit ihn zur Raſerei bringende.—
Den König fang Richard Lüttjohann vom Landestheater
Braunſchweig. Der Sänger hat eine ſehr ſchön klingende
wohl=
gepflegte Stimme, er ſingt und ſpielt ſehr ſympathiſch, aber
die Stimme ſchien uns für den Raum unſeres Theaters nicht
groß und tragend genug. Die unbequeme Höhe der Partie machte
dem Sänger anfangs etwas zu ſchaffen, wurde dann aber ſehr
geſchickt genommen, die Tiefe iſt wenig ergiebig. Der Charakter
der Stimme iſt ein wenig baritonal, nicht viel anders als bei
Herrn Schlüter. Ausgezeichnet ſang Curt Theo Ritzhaupt den
Heerrufer, wir haben die Stimme ſelten ſo kraftvoll und klar,
die Ausſprache ſo deutlich, jedes Wort verſtändlich, gehört. Auch
darſtelleriſch war die Leiſtung ſehr gut und man empfand,
daß Ritzhaupt auch für größere Baßpartien gut verwendbar iſt.
Die Männerchöre des zweiten Aktes klangen weit beſſer als in
der erſten Aufführung. Karl Friderich geſtaltete wieder mit
größter Sorgfalt und Hingabe, ſo daß trotz der vielen
Neu=
beſetzungen eine recht geſchloſſene Aufführung geboten wurde.
Mißglückt war allerdings einigermaßen das unbegleitete
Solo=
quintett im erſten Akt, es klang ziemlich unrein.
N.
auszeichnung gleich und ehrt nicht nur ihre Träger, ſondern
ve=
pflichtet ſie auch, weiterhin mit beſtem Beiſpiel voranzugehen. —
Der Akt der Ehrung ſchloß mit dem dreifachen Sieg=Heil auf des
Führer und Bundesführer und dem Geſang der Nationalhymne=
Muſikdarbietungen der Stahlhelmkapelle, die wieder auf bu
achtlicher Höhe ſteht, leiteten über zum zweiten Teil des Abend
der eine Theateraufführung brachte. Kam. Gebhardt hatte efi
Feſtſpiel
„Der Weihnachtsabend der Dritten Gruppe” geie
dichtet und führte auch ſelbſt die Regie der Aufführung, die vcn
Kameraden der Oberkameradſchaft 3 beſtritten wurde. Ein Spin
aus dem großen Kriege, Weihnachten 1916 in Ruheſtellung vou
Verdun. Wie das wohl ſo war. Oft und an allen Fronten e
lebt. Der Franzmann trommelt, man hörts auch hier im
Ruho=
quartier. Der Krieg kennt keine Rückſicht auf Weihnachtsſtinn
mung. Ein Chriſtbäumchen erwartet die Ablöſung. Statt deſſeei
kommt Nachſchub aus dem Rekrutendepot. 17½ Jahre, Studem
Endlich aber kommen auch die Kameraden von vorn. Und darm
gibts halt das Weihnachtsfeſt, wie’s ſo gefeiert wurde. Goulaſch um
Erdäpfel, das Feſtmahl, gewürzt mit derbem Humor und mit —
Sendungen der Feldpoſt. Dann Heimerinnerungen, beim Kerze= Zurückdenken an die Zeit, da Frieden, mit dem Schuß Se
timentalität beim ſchlichten Geſang der „Stillen Nacht”,
Ergre=
fend in der Schlichtheit und ſo wundervoll bewährter
Kameraz=
ſchaft. Bis — ja bis in die Feier hinein der Befehl kommt —
nach vorn zu gehen. Angriff abwehren! Alle gehen vor.
Wiü=
viel kommen zurück?
Den Darſtellern ward verdienter reicher Beifall, den Kam,
Kerp in Worte faßte, die beſonders an die Kam Göbel um
Gebhardt gerichtet waren. Allen wurde herzlichſt gedankt für
die ſelten ſchöne Feier. Herr Spira vom Landestheater ſam
Arien und Rheinlieder und gab damit dem Feſtganzen eins:
ſchönen Abſchluß.
der Silberne Sonntag.
Mei
In anderen Jahren, wo zwiſchen dem Goldenen Sonnta
und dem Heiligen Abend noch einige Tage liegen, die Kau=
L TAhD
möglichkeiten geben, ſpielten die „Sehleute” auch am Silbernat
Sonntag noch eine Rolle. Das war in dieſem Jahre ander:
ſc
Denn beſonders für alle diejenigen, die an den Wochentagei
beruflich in Anſpruch genommen ſind, bot der Silberne Sonntar,
die letzte Möglichkeit, um wirklich in Ruhe einkaufen zu könne
Die Erwartungen, die die Geſchäftswelt auf den „Silberner,
geſetzt hatten, dürften wohl in Erfüllung gegangen ſein.
Zwerſt-
war der Andrang in den Geſchäften nicht größer als a ſſ—ng angetre
„Kupfernen Sonntag”, aber es wurde diesmal entſchloſſener g-i//chmen der
kauft. In den Geſchäftsſtraßen herrſchte wieder ein ungemein ſſeuch Ue
ſtarker Verkehr, auch der Beſuch der Landbevölkerung trat ſta-) W2l0
Mcher
in Erſcheinung.
Die Ladengeſchäfte haben ſich allüberall die größte Mük Mauli
gegeben, alle nur erdenklichen Geſchenkartikel bereit zu legem /rohneneid
Viele Auslagen, die abends in phantaſtiſchem Licht erſtrahlem . Hier in
ſind wie wahre Weihnachtsmärchen aufgebaut und bilden einen / Atsausſch
unwiderſtehlichen Anziehungspunkt für die Kinder, die ſich nicch / öorer und
ſatt ſehen können an dieſen Herrlichkeiten. Möge die jetzt am Sten, Sch
hebende letzte Woche vor Weihnachten noch ſo manchen Entſchluu / uner zu
reifen laſſen, zu ſchenken und zu geben — dort, wo weihnach/ umenge
nuligen
La=
liche Gebefreude noch um den Durchbruch ringt,
Tag der Deutſchen Polizei.
Am Dienstag, dem 18., und Mittwoch dem 19. Dezembei
alſo morgen und übermorgen, wird ſich die Polizei aller deutſche-
Länder ohne Unterſchied der Sparten in den Dienſt des Winte
hilfswerkes ſtellen. Sie will damit bezeugen, daß ſie ſich eirn
fühlt mit dem Volke und gewillt iſt, im Kampf gegen die Na
nach beſten Kräften mitzuhelfen. Morgen Dienstag wird deß
ſtraße, Neckarſtraße, zurück zur Unterkunft.
Von 16—17 Uhr findet am Adolf=Hitler=Platz e
Platzkonzert ſtatt, wobei BDM. und NS. Frauery
ſchaft für das Winterhilfswerk ſammeln. — Abends findet irſi, waßige Aufſtellu
Saalbau ein Bunter Abend der Fachſchaft und der La-ſſ. Neis=Fachamtsl
despolizei ſtatt.
Auch übermorgen — Mittwoch — iſt ein reiches Programu
vorgeſehen, das wir noch näher bekanntgeben werden. Jedenfal”)
ſind Platzkonzerte, um 15 Uhr ein Handballſpiel SV. 98 / TSG.. gegen den Deutſchen Meiſter Polizeiſportverein Darmſta h WeeMſllan
bei freiem Eintritt für Kinder und Erwerbsloſe, Speiſung vcrme 0getrei
200 hilfsbedürftigen Kindern und vor allem ein abendlich Fſ
Fackelzug mit großem Zapfenſtreich als Abſchluß vorgeſehen. Fm
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Teichspräſidenten
ympiſchen Spiele
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WAr Auswirku
Anktlich um 11.
Eien die Olympit
29 Gbichtlick
Bung nach
Sp=
ner, konnte
Nigsbund
Morgenfeier im Landesmuſeum.
Eine Stunde echter Weihnachtsſtimmung erlebte man geſte:
ien ſarken, e
40
ſein, wenn
morgen vor der Krippe in der Halle des Landesmuſeum —” uf
Der Reichsbund Volkstum und Heimat hatte eiren
Morgenfeier veranſtaltet, zu der ſich ſehr zahlreiche große uwſi.
kleine Gäſte eingefunden hatten. Künſtlerinnen und Künſtler de
Landestheaters wirkten zur Geſtaltung dieſer
Feierſtum=
mit.
Hillers Gebet „Herr, den ich tief im Herzen trage”, mit Wämm!
und Innigkeit von Frau Regina Harre geſungen, eröffnete de
Vortragsfolge. Dann las Herr Emil Hohkamp aus
Timme-
manns „Triptychon von den Hl. drei Königen” das Mittelſtück. 3
Konzentration auf den Vortrag war gewiß für den Künſtler
mie=
leicht, bei der ſtändigen Unruhe, die im Hintergrund der
Dul=
durch das Hin= und Hergehen der Muſeumsbeſucher herrſchte, Lrb.
dem gelang die Wiedergabe dieſer ſchlichten, von einem ganz leile=
Zumor durchzogenen Erzählung ſehr fein. Dazu paßten dann e
die beiden kindlich=frommen Krippenlieder — „Joſef, lieber 300
mein” (nach einer Melodie des 14. Jahrhunderts) und O ve
lein ſüß” — die Frau Martha Kuhn=Liebel anſchließend ſan 25. 2
anz einfach und warm, wie es dem Charakter der Lieder entſpler
— Herr Heinrich Blaſel ſang zwei Strauß=Lieder, die, obw
wieder ganz anders, ſich doch gut dem Rahmen der Stunde einlt"
ten. Beſonders wirkungsvoll wurden in dem erſten. „Ruhe, me‟
Seele”, die Gegenſätze zwiſchen leidenſchaftlicher Bewegtheit 1.
tiefer Beruhigung geſtaltet und im „Traum durch die
Dämmern‟-
das ſachte, niemals drängende Ziehen. — Zwei Weihnachtslle..”
von Cornelius erklangen zum Schluß. Frau Regina Harre ſſ.
die „Hirten”, ganz im Ton der einfachen Weihnachtserzählung."
nur bei dem Jubel der Engel freudig ausbrechend: als letztes"
von echter, froh bewegter Weihnachtsſtimmung getragene
ſchön geſchmückt der feſtliche Raum . — Die Sängerinnen und Sie
ger, für die die Akuſtik der Halle erfreulicherweiſe gut iſt, hatt
in Kapellmeiſter Bohne einen ausgezeichneten Begleiter
Xlavier.
In ſeinen Schlußworten dankte Herr Steinike (Reichsbl.
Volkstum und Heimat) für das rege Intereſſe, das die Veranſich
tung gefunden habe, vor allem aber den Mitgliedern des Lande
theaters, die durch ihre Mitwirkung ſich in den Dienſt der We!
nachtsmeſſe der bildenden Künſtler geſtellt haben. Als eine beit
dere Ueberraſchung gab Herr Steinike bekannt, daß die Kuſſ
lerinnen und Künſtler des Landestheaters anſchließend jedem, i
ein Los der Weihnachtsmeſſe kaufte, ein Autogramm
ertelt-
würden!
Evangeliſche Stadtmiſſion, Darmſtadt, Mühlſtraße 24. AI
kommenden Dienstag, 18. Dezember, nachmittags 4 Uhr, Ia1
det wieder eine Frauenbibelſtunde durch Frau Miſſiona.
Hoffmann=Lindenfels ſtatt, zu der herzlich eingeladen wikd.
Montag, 17. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 347
Der Faniieneid der Dmmpigmtwarter.
Feierliche Verpflichtung der 4000 Olympia=Zöglinge im ganzen Reich durch den Reichsſportführer.
der Ruf der olympiſchen Glocke an die junge Kämpferſchar: „Deutſchland, nur Deutſchland iſt das Ziel!”
gift
Lentſchlaſin=
der ein ur
iterung fur
42 ſchwören in Darmftadt
ſich der olympiſchen Ausbildung
u nelſenl.
* In ganz Deutſchland waren geſtern die
Aympia=Vorbereitungskämpfer zur
Verpflich=
ung angetreten, die der Reichsſportführer im
ſahmen der Kernfeier in der Staatsoper
Berlin=
uach Uebertragung auf, alle deutſchen Sender
elbſt vornahm. In allen großen Städten waren
ſher Tauſende junger Männer und Mädels in
zrlichen Veranſtaltungen zum gemeinſchaftlichen
fahneneid verſammelt.
Hier in Darmſtadt hatte der vorläufige
utsausſchuß für Leibesübungen die beſten
zucer und Fechter, Handballer und
Leichtath=
ten, Schützen, Schwerathleten, Schwimmer und
urner zur gemeinſchaftlichen Verpflichtung
zu=
uumengerufen. Der große Sitzungsſaal des
ehe=
folligen Landtags war ſchlicht, aber
wirkungs=
oll ausgeſchmückt und die Büſte des Führers
nd Reichskanzlers, der nach dem verſtorbenen
ei chspräſidenten die Schirmherrſchaft über die
ſympiſchen Spiele des Jahres 1936
übernom=
u hat, leuchtete aus dem friſchen Grün des
abeers. Dieſem wirklich feierlichen Rahmen
Ate leider die erwartete Ergänzung inſofern,
außer den Vertretern der verſchiedenen
Lei=
esübungen, der ſtaatlichen und ſtädtiſchen
Be=
ſuden nur derhältnismäßig wenige
Sport=
ſeunde erſchienen waren. Die glückliche Wahl
s Saales aber ließ dieſes nicht beſonders
nach=
ilig zur Auswirkung kommen.
Pünktlich um 11.15 Uhr marſchierten in zwei
äiulen die Olympia=Vorbereitungskämpfer ein.
urch abſichtlichen Verzicht auf eine reinliche
heidung nach Sportarten bot ihre einfache,
deckmäßige Auftellung ein farbenfrohes Bild.
ei Kreis=Fachamtsleiter für Leichtathletik., H.
äindner, konnte dem Leiter der Ortsgruppe
Reichsbundes.
Verwallungsdirektor Löwer.
angetretene junge Kämpfer melden. In der
ſchließenden Anſprache wandte, ſich Direktor
wer an dieſe Olympig=Anwärter: Viele
tra=
dr den ſtarken, ehrlichen Willen, ſich gewiſſen=
Ift vorzubereiten, wenige aber werden 1936
serwählt ſein, wenn es gilt, den Kampf zu
Lut ſchlands Ehre mit der Jugend der ganzen
eit aufzunehmen. Eiſerne innere und äußere
ſäplin nur wird bei der ernſten Arbeit zum
ele führen. Dabei muß jeder gehorchen, dienen
d ſich ſelbſt überwinden lernen und aus der
äbſtbeherrſchung heraus muß jeder, gleich ob
nu den letztlich Auserwählten gehört oder nicht,
ſtig und moraliſch Führer werden für unſere
uchſtrebende deutſche Jugend.
Dieſe kurzen, klaren Worte des Leiters der
Nsgruppe verfehlten ſichtlich, nicht ihre Wir=
1a auf die Angetretenen, zu deren Ehren die
ſammelten ein dreifaches Sieg=Heil
aus=
ſichten.
Dieſe örtliche, in ihrem Ausmaß und Inhalt
ſeuders wirkungsvolle Vorfeier leitete über
der Uebertragung der Hauptfeier, in der
Katsoper zu Berlin. Nachdem die wuchtigen
Be des Vorſpiels zum 3. Akt der Oper „
Sieg=
d” von Richard Wagner verklungen waren,
nch Klaus Klauſen, einen erhebenden Vor=
Ach von Guido von Mengden: Mit ehernem
Und ruft die olympiſche Glocke die Jugend der
Nt. Uns aber kündet ihr Ruf: „
Deutſch=
ſid. nur Deutſchland, das iſt das
ch hierauf zu allen Olympia=
Vorbereitungs=
viern.
roh können wir ſein, daß gerade das Dritte
unter der Führung Adolf Hitlers auser=
M iſt, in der Zeit eines gewaltigen Umbruchs
llen Teilen der Welt dieſes Feſt des
Frie=
dieſes Feſt aller Kulturvölker, in den
tern der Reichshauptſtadt zu geſtalten. Noch
ls haben die Olympiſchen Spiele eine auch
Arnähernd ähnliche Vorbereitung gefunden,
Ne des Jahres 1936. Der nationalſozialiſtiſche
Staat hat ſich in allen ſeinen Gliederungen
reſt=
los in den Dienſt der Olympiavorbereitung
ge=
ſtellt. Angefangen von den monumentalen
Bau=
ten im Grunewald bis zur Propaganda in den
enifernteſten Teilen des Reiches zum Beſuch der
Spiele, von der Ausleſe auf breiteſter
Grund=
lage bis zur ſpeziellen Höchſtleiſtungsſchulung der
deutſchen Mannſchaft iſt alles nur Erdenkliche
getan, um die olympiſchen Spiele in jeder Form
zu einem hiſtoriſchen Ereignis, zu einem
Mark=
ſtein auf dem Gebiet des internationalen,
fried=
lichen Völkerverkehrs zu geſtalten.
Deutſchland, das durch ſeine Ausgrabungen in
Olympia in ausſchlaggebendem Maße zur
Wie=
dererweckung der Olympiſchen Spiele
beigetra=
gen hat, hat ſich nun zum Ziel geſetzt, unter
Be=
tonung der geiſtigen Verbindung zu den Zeiten
der klaſſiſchen Antike 1936 ein Olympia zu
orga=
niſieren, das allen Teilnehmern ein Erlebnis, das
der Welt ein Beweis deutſchen Könnens, aber
auch des deutſchen Friedenswillens iſt.
Nun zu euch, meine Kameraden und
Kame=
radinnen, die ihr euch in den erſten Anfängen
unſerer ſportlichen Vorbereitung für 1936 aus
der breiten Maſſe herausgeſchält habt. Euch die
Größe der Aufgabe zu ſchildern, euch den Geiſt,
der die ganze deutſche Nation für dieſes Ereignis
beſeelt, vor Augen zu führen, heißt, euch die
Pflichten aufzeigen, die eurer harren.
Große Aufgaben
verlangen große Vorbereitungen!
Mit Freude und Genugtuung habe ich
feſtſtel=
len können, daß ihr mit eiſernem Willen und
größter Einſatzbereitſchaft die bisher von mir
geſtellten Aufgaben erfüllt habt. Für das
kom=
mende Jahr werden weit größere Anforderungen
an euch geſtellt; Anforderungen, die
Hintan=
ſetzung aller perſönlichen Wünſche verlangen.
Kameradſchaft, reſtloſe Diſziplin und
Unterord=
unng unter die beauftragten Lehrer,
Konzentrie=
rung aller geiſtigen und körperlichen Kräfte, das
ſind die wichtigſten Vorausſetzungen für den
Er=
folg einer Mannſchaft. Daß ihr nicht nur ſelbſt
bereit ſeid, ſondern auch willens, alles, was an
euch liegt für den Kameraden zu tun. Ob du,
du, du oder ob du der Auserwählte biſt, iſt
gleichgültig, die Leiſtung muß aus der Mann= Niederrad 1:1, FK. Pirmaſens — Phönix
Lud=
ſchaft erwachſen, durch wen ſie ſpäter auch ver= wigshafen 1:2, 1. FC. Kaiſerslautern — Boruſſia
Reich von Garmiſch=Partenkirchen bis Hamburg, Frankfurt 6:1.
von Weſt bis Oſt, verſammelt. Eure
Verpflich=
tung, euer Gelöbnis, gilt nicht mir, es gilt dem
Vaterland und ſeinem Führer!”
Dann erklangen aus dem Munde des früheren
400 Meter=Meiſters Voigt=Berlin
die Worte der Verpflichkung.
Ich verpflichte mich!
Welt zu den Olympiſchen Spielen 1936 in
Deutſchland, ruft ſie zu friedlichem Wettſtreit,
aber auch zu den härieſten Kämpfen — ſie ruft
auch mich!
So ſchwer wie die Bürde der Verantwortung,
ſo freudig ſo hehr und groß iſt meine Aufgabe,
mein Deutſchland, mein Vaterland, in dieſen
Wettkämpfen würdig zu vertreten.
Ich bin bereit!
Das mir geſchenkte Vertrauen verpflichtet ter SC. 4:3, Sülz 07 — V. f.L. Benrath 2:0,
mich zur völligen Hingabe an die ehrenvolle SV. Beuel — V.f. R. Köln 02, Eintr. Braun=
Aufgabe, Freiwillig folge ich dem Ruf des
Reichsſportführers, einzutreten in die Reihe der
deutſchen Jugend, die gewillt und entſchloſſen iſt,
ſich ernſthaft vorzubereiten und einzuſetzen für die
deutſche Sache, die auch die meine iſt!
Ich verpflichte mich!
Meine Lebenshaltung wird allen mir
bekann=
ten Anforderungen an einen deutſchen
Olympig=
kämpfer gerecht werden. Für die Zeit des Trai= berg — B. u. EV. Danzig 2:1, Gedania Danzig
nungs entſage ich allen Lebensgenüſſen — nur
tas eine Ziel im Auge, meinen Willen und
meinen Körper zu ſchulen und zu härten, mich
ganz hinzugeben für das eine große Ziel, würdig
zu ſein, für mein Vaterland kämpfen zu können. (
Ich unterſtelle mich vorbehaltlos dem
Reichs=
ſportführer und den von ihm eingeſetzten Lehr=
und Schulungskräften, die mir Helfer ſind auf
dem Wege zu dem mir gegebenen Ziel.
Aus=
ſchließlich ihre Lehren und
Trainingsanwei=
ſungen ſind mir richtung= und maßgebend.
Ueber die getroffenen und zu treffenden
Maß=
nahmen der Olympiavorbereitung werde ich die
mir auferlegte Schweigepflicht ſtrengſtens
be=
achten.
Getreu meiner Ueberzeugung, daß Leiſtungen
und Erfolge, wie ſie Deutſchlands Jugend
voll=
bringen ſoll und muß, nur aus dem Geiſt guter
Kameradſchaft und Zuſammengehörigkeit
erwach=
ſen können, wird es ſtets meine erſte Pflicht ſein,
in engſter Verbundenheit mit meinen
Kamera=
den den Mannſchaftsgeiſt und =Einſatz zu
wah=
ren und zu fördern.
Ich ordne mich ein in die große Kameradſchaft
derer, die gleich mir in ernſter
Vorbereitungs=
arbeit für Deutſchlands Kampf bei den
Olym=
piſchen Spielen 1936 ſtehen.
Das gelobe ich!
Und während in Berlin der Reichsſportführer
dem Sprecher als Vertreter aller angetretenen
Kameraden und Kameradinnen die Hand zur
Verpflichtung gab, reckten ſich überall im Reich
die Hände der Vorbereitungskämpfer
verpflich=
tend zum deutſchen Gruß, den ſpontan auch alle
Gäſte entboten. Deutſchland= und Horſt=Weſſel=
Lied klangen auf, und während der
Reichsſport=
führer noch ermahnende Worte an alle
Mitarbei=
ter und Volksgenoſſen richtete, dankte Direktor
Löwer noch einmal durch Handſchlag jedem
ein=
zelnen der in Darmſtadt Angetretenen für die
Bereitſchaft und den gezeigten Willen zu
ver=
antwortungsbewußter Mitarbeit. Mit der Quver=
hat die Vorausſagen der meiſten Einſender
reſt=
los erfüllt. Das Spiel Bürſtadt — Walldorf iſt.
da abgeſetzt, nicht gewertet. Aus den übrigen
9 Treffen haben 8 Einſender 8 Sieger
vorausge=
ſagt (nur zwei haben auf den Phönix=Sieg
ge=
ſetzt!). Das Los ergab folgende Preisträger:
1. Preis: 5— RM. in bar: Heinrich Habich;
Darmſtadt, Mollerſtr. 42, II.
2. Preis: Zweimonatiger Freibezug des „
Darm=
ſtädter Tagblatt”; Karl Feiſt=
Darm=
ſtadt, Beſſunger Straße 184.
3. Preis: Einmonatiger Freibezug des „
Darm=
ſtädter Tagblatt”: Ph. Dächert=
See=
heim, Ludwigſtraße 6.
Die gleichguten Einſender waren: Heinz Abel,
hier, Kl. Bachgaſſe 3; H. Ackermann, hier,
Bismarckſtraße 73; Georg Benz, Arheilgen. Am
Dillenen 5½; Ernſt Hartmann, hier,
Beſſun=
ger Str. 186; Fritz Leichtweiß, hier,
Wein=
bergſtraße 45.
Weitere 42 Einſender verzeichneten 7 richtige
Treffer.
Mit dem Dank an alle Einſender verbinden
wir die Bitte an die diesmal leer Ausgehenden,
ihr Glück beim, nächſten Rätſelraten wieder zu
verſuchen.
türe zu „Rienzi” von Richard Wagner und dem
Ausmarſch der Olympia=Vorbereitungskämpfer
endete die Feier im Landtag.
Wormatia und Phönix
verkeidigen ihren gemeinſamen 1. Plat!
Die Fußball=Ergebniſſe.
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele.
Gau Südweſt: Eintr. Frankfurt — Union
treten wird. Euch dieſen Pflichten zu unterwer= Neunkirchen 4:3, Saar 05 Saarbrücken —
Wor=
fen, ſeid ihr bereit, dafür ſeid ihr im ganzen matia Worms 1:5, Kickers Offenbach — FSV.
Gau Baden: V.f. R. Mannheim —
Frei=
burger FC. 3:2, Phönix Karlsruhe — Germania
Karlsdorf 8:1.
Gau Württemberg: Stuttg. Kickers
— SV. Feuerbach 3:2, SV. Göppingen — V.f. B.
Stuttgart 1:2, Ulmer FV. 94 — Sportfreunde
Eßlingen 3:5, Union Böckingen — Sportfreunde
Stuttgart 3:3.
Gau Bayern: Sppgg. Fürth — 1860
Die Olympiſche Glocke ruft die Jugend der München 1:1, Bayern München — ASV.
Nürn=
berg 4:0, Schwaben Augsburg — 1. FC.
Nürn=
berg 1:4, Jahn Regensburg — FC. Schweinfurt
1905 33.
Gau Nordheſſen: Germania Fulda —
Kur=
heſſen Kaſſel 3:2, Spielverein Kaſſel — Boruſſia
Fulda 3:2.
Gau Mittelrhein: 1. FC. Idar — Blau=Weiß
Köln 0:0.
Privatſpiele: 1. FC. Pforzheim —
Stuttgar=
ſchweig — C.f. R. Köln 4:0. Mülheimer SV.
— Rot=Weiß Oberhauſen 2:0, Preußen Krefeld
— Kölner SC. 99 3:2. Eintracht Kreuznach —
V.f.B. Mühlburg 3:3, V.f. B. Friedberg
Teutonia Hauſen 7:1, Union Heidelberg — Vf.L.
Neckarau 0:4.
Fußbal imn Reich.
Gau Oſtpreußen: Pruſſia Samland Königs=
V. f. B. Königsberg 2:0, York Inſterburg
Hindenburg Allenſtein 3:2.
Gau Pommern: V. f. L. Stettin — V.f.B
Stettin 2:0, Polizei Stettin — Stettiner SC.
(Geſ.=Sp.) 434.
Gau Brandenburg: Blau=Weiß — Hertha
BSC. 3:4, Spandauer SV. — Berliner SV. 92
0:2, V. f. B. Pankow — Viktoria 89 2:2,
Ten=
nis Boruſſig — Union Oberſchöneweide 2.0,
1. FC. Guben — Polizei=SV. 1:3.
Gau Schleſien: Hertha Breslau — Beuthen
1909 2:3. Ratibor 03 — Oſtrop (Geſ.=Sp.) 6:2,
Gau Sachſen: Guts Muts — Wacker Leipzig
3:0. Polizei Chemnitz — S= u. BC. Plauen 4:0,
Spfr. 01 Dresden — Fortung Leipzig 1:3, V.f.B.
Glauchau — SC. Planitz 3:2.
Gau Mitte: Cricket Viktoria Magdeburg —
1. SV. Jena 3:0, SV. 99 Merſeburg — Wacker
Halle 1:1.
Gau Nordmark: Hamburger SV. — Altona
1893 0:2, Union Altona — Boruſſia Kiel 1:1.
Eimsbüttel — Hannover 96 (Geſ.=Sp.) 0:1
Gau Niederſachſen: Bremer SV. — RSV. 06
Hildesheim 1:1, SV. 97 Hannover — SV. 1911
Algermiſſen 3:1.
Gau Weſtfalen: S. u. S. Hüſten 09 — Union
Recklinghauſen 2:1; in Hagen: Weſtfalen B —
Niederrhein B. 3:1.
Gau Niederrhein: Boruſſia Gladbach —
Hom=
burger SV. 4:2: in Duisburg; Niederrhein —
Weſtfalen 4:0.
Fußball im Ausland.
Länderſpiele.
In Dublin: Irland — Ungarn . . . 2:4,
In Paris; Frankreich — Jugoſlawien 3:2,
Bis auf den Gau Südweſt hatten am
Sonntag alle ſüd= und ſüdweſtdeutſchen Gaue
nur ein eingeſchränktes Spielprogramm
an=
geſetzt. Die nicht beſchäftigten Vereine
der=
trieben ſich die Zeit mit Freundſchaftsſpielen,
deren Ergebniſſe jedoch nicht als Maßſtab
gelten können, da teilweiſe neue Leute
aus=
probiert wurden.
Im Gau Südweſt konnten die beiden
führenden Maunſchaften ihre Stellung in
aus=
wärtigen Spielen behaupten. Wormatia Worms
hatte allerdings keine allzuſchwere Aufgabe zu
löſeu, immerhin iſt der 5:1=Sieg in
Saar=
brücken über „Saar 05” etwas zu hoch
aus=
gefallen. Weit mehr Beachtung verdient
da=
gegen der 2:1=Sieg, den Phönix Ludwigshafen
in Pirmaſens über den dortigen FK. errang.
Ein Selbſttor entſchied den kugppen, nach den
von den Pfälzern gezeigten Leiſtungen aber
verdi
Wormatig, Worms und
Phönir Ludwigshafen führen mit je 18:6
Nr. 347
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 17. Dezember 1934
Punkten weiter, die Vormſer beſitzen das
beſſere Torverhältnis. In dem mit Spannung
erwarteten erſten Zuſammentreffen zwiſchen
Eintracht Frankfurt und Union Niederrad gab
es ein 1:1. Eine Senſation erſtand am
Bieberer Berg, wo der Gaumeiſter „Kickers”
den FSV. Frankfurt mit 6:1 nach Hauſe
ſchickte. Kaiſerslautern rückte durch einen 4:3=
Sieg über Boruſſia Neunkirchen vom letzten
auf den drittletzten Platz vor.
In Baden mußte der führende Freiburger
FC. nach Mannheim zum VfR. wvo er mit
3:2 geſchlagen wurde. Die Freiburger hatten
großes Pech. Sie verloren bald nach Beginn
ihren beſten Stürmer durch Verletzung und
außerdem wurde noch der linke Läufer
ver=
letzt. So kam der FFC. zu ſeiner erſten
Niederlage. Der Gaumeiſter SV. Waldhof
ſteht nun wieder beſſer, Freiburg beſitzt 13:7,
Waldhof 13:5 Punkte. Eine recht einſeitige
Angelegenheit war das Treffen zwiſchen Phönix
Karlsruhe und Germania Karlsdorf, das
Phönix mit 8:1 ſiegreich ſah. Phönix iſt
da=
durch mit 14:8 vorübergehend Tabellenerſter
geworden.
In Württemberg gab es — wie faſt
Sonntag um Sonntag — wieder einen
Füh=
rungswechſel. Nun haben ſich die Stuttgarter
Kickers nach ihrem 3:2=Sieg über den bisher
an zweiter Stelle ſtehenden SV. Feuerbach
wieder auf den erſten Platz geſetzt. Mit zwei
Verluſtpunkten mehr belaſtet, folgt ihnen der
ſpielfrei geweſene SSV. Ulm. während der
SV. Feuerbach den dritten Platz mit dem
VfB. Stuttgart teilen muß, der in Göppingen
2:1 ſiegreich blieb. Gaumeiſter Union Böckingen
büßte einen weiteren Punkt ein, auf eigenem
Platz ſpielten die Heilbronner gegen den
Letz=
ten, Spfr. Stuttgart, nur 3:3. Etwas
uner=
wartet kommt noch die Niederlage, die Ulm94
zu Hauſe gegen den Neuling Eßlingen mit 3:5
erlitt.
In Bahern endete das Treffen zwiſchen
der führenden Spielvgg. Fürth und den
Mün=
chener „Löwen” 1:1 (0:0). Die Fürther ſühren
damit weiter mit 20:6 Punkten: München 1860
iſt mit 17:9 Punkten Dritter, während ſich der
„Club” dazwiſchen ſchieben konnte. Er ſiegte
in Augsburg über die „Schwaben” 4:1 und
ſteht mit 18:10 Punkten an zweiter Stelle.
Schweinfurt verteidigte den vierten Platz durch
ein 3:3 in Regensburg, während Bayern
Mün=
chen durch ein 4:0 über ASV. Nürnberg
Fünfter wurde.
In Nordhefſen hat Hanau 93 nach
der Niederlage, die ſich Boruſſia Fulda mit 2:3
in Kaſſel vom Spielverein gefallen laſſen
mußte, fünf Punkte Vorſprung. Im zweiten
Spiel des Tages ſiegte Germania Fulda mit
3:2 über Kurheſſen Kaſſel.
Im Gau Mittelrhein kam ein
rück=
ſtändiges Treffen zwiſchen den beiden Letzten,
Idar und Blauweiß Köln, zum Austrag, das
0:0 endete.
Berdienk, aber zu hoch
für die Gäſte, das zweite Tor fiel durch den
Pirmaſenſer Torwart, der bei einer Flanke von
Neumüller 2 den Ball ſelbſt ins Netz boxte.
Der Ehrentreffer der Einheimiſchen war neun
Minuten nach der Pauſe ein Kopfball von Lutz.
gewonnen.
Saar 05 Saarbrücken —
Wormakia Worms 1:5 (1:2).
Einkrachk ſpielt wieder
unentſchieden.
Vor 2000 Zuſchauern unterlagen die
Einhei=
miſchen unverdient hoch. Die Neueinſtellung
zweier Neulinge auf den Außenpoſten bewirkte,
daß der Sturm diesmal viel aktiver als ſonſt
war. Daß die Wormſer in dieſer Höhe
gewan=
nen, danken ſie dem durch die Läuferreihe
her=
vorragend aufgebauten Spiel und der
Aus=
nutzung faſt aller gebotenen Chancen. Neben
der Wormſer Läuferreihe waren noch Gölz und
Fath die beſten Leute, bei Saarbrücken gefielen
neben den neuen Flügelſtürmern Baum und
Nemenich die Verteidiger Hingſt und Noll.
Worms legte zunächſt durch Kapper und
Fath zwei Treffer vor, ein dritter Erfolg von
Fath wurde nicht gegeben. Linksaußen
Neme=
nich ſchoß dann vor der Pauſe den Ehrentreffer
der Saarländer. Nach Halbzeit drängte
Saar=
brücken zunächſt, dann kam wieder Worms zur
Geltung, und durch Gölz, Kiefer und
Zimmermann fielen von der 14. bis 41.
Minute drei weitere Treffer. Rothaug=
Frank=
furt war dem fairen Treffen ein guter Leiter.
Einkrachl Frankfurk —
Union Niederrad 1:1 (1:0).
Phönie ſiegk in Pirmaſens.
FK. Pirmaſens
Phönir Ludwigshafen 1:2 (0:2).
Wenn auch der entſcheidende Treffer in
die=
ſem von 5000 Zuſchauern beſuchten Spiele mit
Glück errungen wurde, ſo kann man den
Lud=
wigshafenern nicht beſtreiten, daß ſie verdient
gewonnen haben. Hervorragend war bei den
Gäſten diesmal die Läuferreihe, und im
An=
griff blieb Hörnle der beſte Mann. Bei den
Pirmaſenſern war die Läuferreihe einer der
ſchwächſten Mannſchaftsteile, und der Sturm
verſtand es nicht, ſich gegen die gute Deckung
der Gäſte durchzuſetzen. Das Treffer verlief
recht hart, zum Teil drohte es ſogar auszuarten,
und nur der ausgezeichneten Leitung durch Beſt
(Frankfurt=Höchſt) iſt es zu danken, daß der
Kampf im Rahmen blieb. Schon in der erſten
Minute erzielte Hörnle den Führungstreffer
Die Unentſchieden der Frankfurter Eintracht
ſind in der diesjährigen Spielzeit ſchon faſt zur
Gewohnheit geworden. Am Sonntag ſtanden
die Riederwälder auf eigenem Platze vor 5000
Zuſchauern der Niederräder Union, einem der
älteſten und hartnäckigſten Rivalen, gegenüber.
Die Eintracht kam in teilweiſe neuer
Sturm=
aufſtellung; aber auch diesmal blieb der Angriff
das Schmerzenskind der Mannſchaft. Der
erſt=
mals wieder mitwirkende Monz war noch nicht
in alter Form und auch Pettinger, der
Mittel=
ſtürmer, ſpielte ließ manchen Wunſch offen.
Techniſch war die Eintracht beſſer, und ſie lag
auch in der zweiten Halbzeit faſt dauernd im
Angriff. Der gewohnte Elan der Niederräder,
die Hingabe eines jeden Spielers und der
Ehr=
geiz der ganzen Mannſchaft laſſen aber den
Punktgewinn doch als verdient erſcheinen. Der
Führungstreffer der Eintracht fiel, in der 9.
Minute. Aus einem Gedränge war der Ball
an die Latte geſprungen, und Lindner
be=
förderte das zurückſpringende Leder mit dem
Kopf ins Netz. Der Ausgleich fiel 3 Minuten
nach der Pauſe durch Sack, der ebenfalls aus
einem Gedränge leicht einſchieben konnte. Drei
Minuten vor Schluß hatte die Eintracht noch
eine große Gelegenheit, als Blickhan das Tor
verlaſſen hatte. Der Rechtsaußen Beyl, ſchoß
aber freiſtehend neben das Tor. Schiedsrichter
Fiedler (Groß=Auheim) leitete den Kampf gut.
heimiſchen, die wie in ihren beſten Tagen
ſpiel=
ten und den Frankfurter Gegner, der noch vorr
einer Woche den Tabellenführer klar geſchlagenn
hatte, einfach überfuhren. Die Mannſchaft
über=
traf ſich ſelbſt, ſie war auf allen Poſten glänzendo
beſetzt, und der Sieg ſtand eigentlich nie im
Frage. Lindemann im Sturm war einer dem
beſten Spieler der Elf. Die Bornheimer hattem
einen ſchwarzen Tag, keiner ihrer Spielem
zeigte überragende Leiſtungen. Schiedsrichtem
Wengrzyk=Worms leitete den Kampf gut. Schon,
nach 2 Minuten hieß es durch Lindemann
der einen Handelfmeter, von Nadler verſchuldet:
verwandelte, 1:0. In der 5. Minute lenktee
Grebe den Ball auf Zuſpiel Kecks zum zweitem
Treffer ins Netz. Ein weiterer von Nadler
ver=
ſchuldeter Handelfmeter wurde von Grebe am
den Poſten geſchoſſen. In der 35. Minute er= aber dann Lindemann auf Zuſpiel
von Keck auf 3:0. Nach der Pauſe ſtand es nach
5 Minuten, durch Keck und Lindemanm
ſchon 5:0, in der 20. Minute ſetzte Mittelläufert
Müller einen Fernſchuß zum ſechſten und letzi
ten Tore in die Maſchen, und erſt kurz vor
Schluß ſchoß Hartwig den Frankfurte=
Ehrentreffer.
FC. Kaiſerslaukern-
Boruſſia Neunkirchen 4:3 (3:2).
2000 Zuſchauer ſahen einen raſſigen und tor=,
reichen Kampf bei beiderſeits guten Leiſtungem
Der beſte Mann der Gäſte war Theobald, de
auch alle drei Tore erzielte. Bei Kaiſerslauterm
gefiel die ganze Mannſchaft bis auf den
Halb=
linken. Theobalds Führung glich Mar
kert aus. Dann führte Neunkirchen durch
Theobald 2:1 bis Halbzeit fielen aber durch
Sieber und Streb zwei Tore der Pfälzem
und nach dem Wechſel erhöhte Zängry auu
4:2. Ein Strafſtoß von Theobald, deſſen
vorhergehende Treffer auch aus Strafſtößen
reſultierten, ergab kurz vor Schluß den dritten
Gegentreffer der Saarländer, Schehl=
Pirmaſen=
leitete den Kampf gut.
ng es der
der Auheilge
Lrheik
Kataſtrophe
am Bieberer Berg.
Kickers Offenbach -
35V. Frankfurk 6:1 (3:0).
Der Offenbacher Platz präſentierte ſich vor
5000 Zuſchauern in einer mäßigen Verfaſſung,
ſo daß man kein beſonders gutes Spiel
erwar=
tete. Es gab aber ein großes Spiel der Ein=
Ben
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juhruasdrafſer ii Sadheftelt.
Eine recht d
ſie Wormſer Verei
Juautz in Pfungſtat
Juch reichlich ſchw
drh die Gäſte heute
nächter komplett
Aezungſtaodt auf ſeinet
SV. 98 Darmſtadt — FC. 03 Egelsbach 3:1
(0:1); 04 Arheilgen — Polizei Darmſtadt 0:1
(0:1): Germania Pfungſtadt — AO. Worms
5:1 (3:0); VfR. Bürſtadt — Viktoria Walldorf
abgeſetzt; Norm Pfiffligheim — Viktoria
urberach 4:1 (2:0), Olympia Lorſch — Haſſia
Dieburg 2:1 (2:1).
Die Ergebniſſe des Sonntags entſprechen
vollkommen unſerer Vorausſage. Der
Tabellen=
führer unterlag tatſächlich in ſeinem 13. Spiel
am Böllenfalltor den erſt in der zweiten
Hälfte auftauenden 98ern, obwohl dieſe die
letzte halbe Stunde nur mit 10 Mann im
Felde ſtanden. Polizei Darmſtadt holte ſich
am Arheilger Mühlchen einen verdienten, aber
äußerſt knappen Sieg und die Punkte, und
ſteht nun mit 16:4 Punkten an zweiter Stelle
hinter Egelsbach, das mit 3 Spielen mehr nur
19:7 Punkte verzeichnet, ſo daß Polizei alſo
nach Verluſtpunkten bereits die Spitze
über=
nommen hat. Da Walldorf und Bürſtadt nicht
ſpielen konnten — in Bürſtadt herrſcht ſtarke
Diphtherie — iſt Pfiffligheim wieder auf den
3. Platz gerückt, hinter dem Lorſch mit nur
ſchlechterem Torverhältnis rangiert. Auch 98
Darmſtadt iſt ins Mittelfeld eingedrungen,
während ſich Urberach und AO. Worms weiter
als Schlußlichter Oel auf die rote Lampe
gießen ließen.
SP.98 beſiegt Tabellenführer Egelsbach
reihe hatte zudem reichlich ſchwache Momente,
und der Sturm war überhaupt nicht da! Das
5D. 98 Darmſtadt -
BV. Egelsbach 3:1 (0:1).
Das 13. Spiel des ungeſchlagenen
Südheſſen=Spikenreikers.
brachte die 1. Niederlage des Neulings, der ſich
bisher ſo ausgezeichnet in der Bezirksklaſſe
ge=
ſchlagen hat. Damit haben auch die Fußballer
der „Lilien” ihrem Nachbar vom „Exert” ſicher
freudig begrüßte Vorſpanndienſte geleiſtet.
Polizei, die am „Arheilger Mühlchen” mit dem
geringſtmöglichen Reſultat Sieg und Punkte
entführte, ſteht heute nach Verluſtpunkten
ge=
rechnet, bereits vor Egelsbach — nämlich 4:7,
und ſo wird der Kampf um die Spitze noch ſehr
ſpannend werden, zumal ſich auch das Ried zum
Wort gemeldet hat.
Nachdem ſich die Reſerven der beiden
Ver=
eine 4:3 für die Platzelf getrennt hatten,
muß=
ten die Mannſchaftsführer feſtſtellen, daß der
vorgeſehene Schiedsrichter Keßler=Mainz
aus=
geblieben war. So einigten ſich beide Parteien
auf den anweſenden SR. Weißgärber=
Darmſtadt, und mit halbſtündiger Verſpätung
betraten die angekündigten Mannſchaften den
Platz, den 1900 Zuſchauer umſäumten.
war das hervorſtechendſte Merkmal dieſer
Halb=
zeit, daß der Sturm ſozuſagen vermurkſte, was
er nur konnte. Kaum ein lichter Moment war
zu entdecken; ſelbſt wenn die Läufer ſchon
vor=
gearbeitet hatten, ſo blieb das Leder an den
Beinen der eminent ſchnellen und mit
unermüd=
lichem Eifer kämpfenden Gäſte hängen. Kein
Wunder, daß die Anhänger der „Lilien” keinen
Pfifferling auf einen Sieg ſetzten! Leiſe
ver=
wahrten Rieſen=Optimiſten, im letzten Winkel
ihres Herzens die Hoffnung, vielleicht halten
die Gäſte ihr von Elan und reſtloſem
Kräfte=
einſatz geſpeiſtes Spiel nicht durch.
Die erſte Hälfte beherrſchken die Gäſte
das Spielgeſchehen!
Ihr Sturm berannte in ungeſtümen
Angrif=
fen, immer wieder von der hervorragend
arbei=
tenden Läuferreihe und der mit
Bombenabſchlä=
gen Luft ſchaffenden Verteidigung zum Feuern
vorgejagt, das Heiligtum der 98er. Dort hatte
das Schlußdreieck Schwerarbeit zu leiſten, um
den Laden ſauber zu halten. Die blaue Läufer=
Egelsbach gab in dieſen 45 Minuten
kaum das Heft aus der Hand!
Mit ſeinem hohen Spiel, ſchnellen und kräftigen
Schüſſen blieb es gefährlich nah! Eine Ecke
reihte ſich an die andere! In 5 Eckbällen
ſpie=
gelt ſich der Druck der Gäſte wider, ſie werden
abgewehrt. Mitte der erſten Hälfte ſcheidet Roß
aus dem blauen Sturm vorübergehend aus.
In der 27. Minute geht Egelsbach 0:1
in Front!
Eine Wendung bringk die 2. Hälfte.
Dieſer Treffer war längſt verdient. Eine ſchöne
Kombination der rechten Seite beendete der
Linksaußen P. Knöß 1 mit Torerfolg.
Nur ſporadiſch erſcheint der 98er Sturm in
gefährlicher Tornähe. Kaum drei überlegte und
erfolgverſprechende Angriffszüge ſind
feſtzuhal=
ten: dabei überraſcht die Langſamkeit, mit der
die Stürmer heute „ausgezeichnet” ſind, als
wären ſie eingefroren. Schuch im Gäſtetor hat
kaum Gelegenheit, ſein Können zu verraten.
Bis zur Pauſe erzielen die Gäſte ihre 6. Ecke,
jedoch keinen Zähler mehr. Ihr Vorhaben, bis
zur Pauſe für „Vorratstore” zu ſorgen,
ver=
eiteln die allmählich tadellos arbeitenden 98er
Abwehrreihen.
Die Platzelf ſpielt nun „bergab‟. Der heiße
Tee in der Pauſe ſcheint ihr Getriebe aufgetaut
zu haben. Plötzlich können die Außenſtürmer
ſtarten, wenn ihnen das Leder nicht gerade vor
die Füße ſerviert wird. Das Spiel wird im
Verlauf ausgeglichener, SV. zeigt nun im
An=
griff etwas mehr Eifer und Schießlaune. Die
1. Ecke für 98 wird notiert, aber abgewehrt.
Dann trifft Sefffert mit feinem Schuß nur den
Hüter. 98 erzielt die 2. Ecke, als ein ſchneller
Vorſtoß von rechts abgelenkt wurde. Kurz
dar=
auf liegt der 98er Sturm wieder vor dem
Gäſte=
tor. Schuch hatte das Leder hinausgeſchlagen,
der Nachſchuß wird von einem Schwarz=Weißen
auf der Torlinie mit der Hand gehalten. Den
Elfmeter verwandelt Württenberger
in der 12. Minute zum 1:1=Ausgleich!
Das macht die Gäſte etwas nervös, gießt aber
neues Oel auf die Lebenslichter der Blauen,
die mit ſchnellem Flügelwechſel, den Angriff
auseinanderziehen. In der 15. Minute wird der
Sturmführer der Platzelf verletzt und ſcheidet
aus.
Mit nur 10 Mann müſſen die Blauen die
letzte halbe Stunde durchſtehen!
Egelsbach ſucht den Ausfall ſofort auszunutzen.
Doch die 98er Deckung verſteht es ausgezeichnet,
rechtzeitig die Angriffe abzuſtoppen.
In der 19. Minute fällt überraſchend
der 2:1=Führungstreffer!
Aus einem Gedränge feuerte Württenberger
unhaltbar ins Netz.
Und die Depreſſions=Viertelſtunde der Gäſte
bringt in der 22. Minute unter ungeheurem
Jubel des Platzanhangs dem SV. den
3. und endgültigen Siegestreffer.
Ein harter Schuß war hochgeköpft worden, über
den herausſtartenden Hüter und einen
Verteidi=
ger hinweg köpft Staigmiller überlegt ein. Jetzt
werfen die Gäſte alles in den Angriff, doch das
Anfangstempo macht, ſich ſpäterhin bemerkbar.
Ihnen kommt dabei zugute, daß der blaue Sturm
nur mit 4 Mann wirken kann, der jetzt aber
immer wieder zum Angriff anſetzt.
Egelsbach dominiert die letzte Viertelſtunde
wieder und ſtellt das Eckenverhältnis auf 3:11,
aber die ſtarke Deckung der Platzelf hält ſtand.
Egelsbachs Stärke
Lrzichten mußte. De
duung, wenn er
Der Sieg der 98er
iſt, an den Leiſtungen gemeſſen, nicht ganz
ver=
dient. Ein Unentſchieden wäre „gerecht”
ge=
weſen. Aber der Eifer der „Zehn” wurde vom
Fußballglück belohnt. Tadellos entledigte ſich
das Schlußdreieck Ruppel 3 — Geyer — Sänger
ſeiner ſchweren Aufgabe. Auch die Läuferreihe
konnte gefallen, Schnägelberger erreichte erſt
ſpäter ſeine Nebenleute Müller 2 und Frey.
Der ganze Sturm war vor dem Wechſel
zeit=
weiſe eine Kataſtrophe, allmählich wurde es
beſſer. Württenberger und Staigmiller
verſtan=
den ſich noch am beſten. Die rechte Seite war
mit Abſtand ſchwächer; in der Mitte blieb nach
dem Verluſt Seifferts eine Lücke.
war ebenfalls die ſtabile Hintermannſchaft
Schuch war an den 3 Toren ſchuldlos. Das
wuchtige Verteidigerpaar B. Anthes — Fr. Vols/!
mit der ausgezeichneten Läuferreihe Haller —
Fr. Knöß — Vollhardt erfüllten ſehr gut ihre‟
Aufgabe und ſind wohl das Rückgrat der Elf
Der Sturm litt vielleicht durch die Umſtellung
Schlapp — H. Anthes — P. Knöß 2 — Ewaln
Volz — P. Knöß 1, aber er ſpielte zweckmäßis
und ſchoß fleißig, wenn auch manchmal mi
Pech. Als die 98er endlich den Ball tief hiel)
ten, war die Unbeſiegbarkeit dieſer ſchneidenden
Waffe der Gäſte gebannt.
Schiedsrichter Weißgärber=
Darmſtad=
pfiff unauffällig, und beide Parteien durſter
—
ö-
mit ihm zufrieden ſein.
Böiger dem Verlau
Pnl die Gäſte trotz
4u zigten und
Haſſia=Niederlage in Lorſch?
Aiympia Lorſch
Haſſia Dieburg 2:1 (2:1).
1.19.
Finferreihe mit
Imnall eine ſehr g
uüt beſonders
9r— Hickel.
Auereihe etw
in den Ainesh
uers von der
Einer agenehn 1h
Eide m Feldet:
Hie, Sum vr de
2a ic eigentich
er 21 Treifſen
in ur der Jau
Eid af den eiſten
E ilds Sie Kol
Een Rit Die Lülfer
Eud Kacht
Die Dieburger zeigten in Lorſch erneut ihr: s Ant als
aufſteigende Form, wenn ſie auch knapp unter 1.0 Mrbidlich foi
lagen; dieſe Niederlage iſt zudem unter rechs
mißlichen Umſtänden erfolgt. Gleich nach Be
ginn ließen ſich die Gäſte überrumpeln und im
Handumdrehen ſteht die Partie 2:0 für di=
Platzbeſitzer. Aber gerade jetzt rafften ſich di
Gäſte auf und boten den Einheimiſchen energiſch
die Stirn. Die Folge war, daß bei recht gute2
Spielweiſe die Gäſte kurz vor der Pauſe einen.
Gegentreffer anbringen konnten. Nach dem
Wechſel wurde die Geſchichte ziemlich hart.
Di=
körperlich ſehr ſtarke Lorſcher Elf ſah. was
mi=
den Gäſten los iſt und ſpielt auf Erfolg. 314
allem Unglück verlieren die Dieburger ihee
guten Stürmer Schmidt und Wick durch
Ver=
letzungen, ſonſt wäre der Kampf vielleicht auchl
anders ausgegangen. Die Dieburger halten ſich!
recht gut, können aber die knappe Niederlage‟
gegen die komplette Lorſcher Elf zum
verdien=
ten Unentſchieden nicht umbiegen. Dieburch
hat ſich gewaltig entwickelt. Lorſch war
w=
immer, wenn es hart auf hart geht, ſehr ſtan
in der Abwehr, ſo daß hauptſächlich nach de
Pauſe die geſchwächte Gäſtemannſchaft einfos
nicht ankommen konnte.
Normannia Pfifflighein
Bilkeria Arberach 4:1 12:01.
Die Pfiffligheimer Normannen gewanne.
dieſes Spiel überraſchend glatt. Urberac
hatte weder vor der Pauſe noch nach derd
Wechſel etwas zu beſtellen, die Platzherke.
hatten das Spiel ſtets feſt in der Hand. Fün
die Gäſte aus Urberach wird nach dieſer Niedm!
lage wohl nichts anderes übrig bleiben al. letzten Platz der Tabelle bis zum Endo
der Saiſon zu behalten. Der einzige Verein?
der ihnen auf dieſe Art und Weiſe „gefährt
lich” werden könnte, iſt tatſächlich nur nock
AO. W.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
den drit
Knapp, doch verdienk!
Sppgg. Arheilgen — Polizei Darmſtadt
0:1 (0:1).
Wie im Vorſpiel,
o gelang es der Polizei auch im Rückſpiel mit
1 :0 über Arheilgen ſiegreich zu bleiben. Aber
ſuich in anderer Beziehung knüpfte das Spiel
u ſeinen Vorgänger an, denn man ſah auch
deute wieder Leiſtungen, die auf nicht beſonders
loher Stufe ſtanden. Der Sieg der Polizei iſt
aff Grund der beſſeren körperlichen Verfaſſung
und des techniſch klaren und reiferen Spieles
dirchaus verdient. Der Gaſtgeber war von allen
gaten Geiſtern verlaſſen und konnte ſich, von
nenigen Ausnahmen abgeſehen, zu keiner
ein=
heitlichen Aktion zuſammenfinden.
Die Mannſchaften kamen wie folgt:
Arheilgen: Körber; Hundsdorf, Trafer;
Schwerdt, Becker, Erzgräber; Treuſch, Bauer,
Groth, Murmann, Rückerich.
Polizei: Klein; Bönſel, Balſer;
Kauf=
mann, Mathes, Kaſpar; Pfeiffer, Doumont, Keck,
Seip. Göbel.
Die Gäſte
eigen gleich eine gewiſſe Ueberlegenheit im
Mannſchaftsſpiel. Zwei Schüſſe von Keck
verfehl=
er knapp ihr Ziel. Dann hat Arheilgen eine
lare Torchance, doch Groth ſchießt an die
Quer=
arte. Ein Strafſtoß von Pfeiffer ſtreicht knapp
bers Tor. Beim Gegenangriff Arheilgens wird
Narmann von Kaſpar hart angegangen, doch der
strafſtoß von Rückerich rutſcht knapp an der
lee=
en Torecke vorbei. Polizei iſt nunmehr im
Vor=
eil, doch entbehren die Angriffe der nötigen
ktaft, um die Arheilger Verteidigung ſchlagen
können. Die 1. Ecke für Polizei wird von
Ffeiffer hinters Tor gegeben. Gleich darauf
un Körber einen hohen Ball von Göbel nur
am Mühlchen.
mit Mühe zur Ecke ablenken, die von Pfeiffer
ſchön vors Tor gegeben, beinahe zum Eigentor
durch Schwerdt geführt hätte. Einige Ecken
ver=
ſteht Polizei nicht auszuwerten. Arheilgen kommt
wieder etwas auf, eine ſchöne Kombination
Becker=Roth=Rückerich=Treuſch bringt ſie
gefähr=
lich vor des Gegners Tor, doch kann die
Vertei=
digung klären. Die 1. Hälfte geht ihrem Ende
zu, da läuft Pfeiffer die Linie entlang, flankt
zu dem freiſtehenden Göbel, der in der 44.
Minute zum Siegestreffer einſchießt. Dann iſt
Halbzeit.
Nach Wiederbeginn
kommt Arheilgen zunächſt etwas auf. Doch bald
hat Polizei das Heft wieder in der Hand. Einen
ſcharfen Schuß von Keck hält Körber ſicher. Göbel
verdirbt einen ausſichtsreichen Angriff durch
Ab=
ſeits. Bei den gelegentlichen Angriffen des
Gaſt=
gebers zeigen Balſer=Bönſel, daß ſie ein gutes
Verteidigungspaar ſind, doch beinahe wäre es
den Arheilgern geglückt, dieſes Bollwerk zu
durch=
brechen. Bei einem Vorſtoß gibt Schwerdt eine
hohe Vorlage zu Treuſch, dieſer köpft ſchön aufs
Tor, wo Klein nur noch zur Ecke ablenken kann.
Polizei iſt jetzt wieder im Vorteil und die
Ueber=
legenheit hält bis zum Schluß an. Vor allen
Dingen iſt es immer wieder Pfeiffer, der ſeinen
Sturm nach vorne treibt, doch durch die
Schuß=
unfähigkeit der Stürmer wird nichts mehr
Zähl=
bares erreicht.
Kleine Krikik.
Polizei war geſtern nicht in beſter
Verfaſ=
ſung. Die Verteidigung einſchl. Torwart
arbei=
tete fehlerlos. Die Läuferreihe hatte gegen den
ſchwächeren Arheilger Sturm keine ſchwere
Ar=
beit zu leiſten. Im Sturm vermißte man den
ge=
ſunden Schuß; Pfeiffer war hier der Beſte.
Arheilgens Leiſtungen waren in der
Ver=
teidigung und Läuferreihe zufriedenſtellend. Der
Sturm war direkt hilflos, lediglich Treuſch war
in ſeinen Aktionen gefährlich, doch wurde er zu
wenig eingeſetzt. Zirka 500 Zuſchauer. — 2. Mſch.
3:2 für Arheilgen.
st.
Germanen=Sturm kann ſchießen!
Germania 03 Pfungſtadk
A./ 9. Worms 5:1 (3:0).
Eine recht deutliche Niederlage holten ſich
de Wormſer Vereinigten auf dem
Germania=
jas in Pfungſtadt vor gut 500 Zuſchauern, was
vch reichlich ſchwerer wiegt, wenn man weiß,
uß die Gäſte heute wieder bis auf den
Tor=
jächter komplett antreten konnten, während
Ffungſtadt auf ſeinen beſten Läufer Crößmann
irzichten mußte. Der Sieg geht vollſtändig in
rdnung, wenn er auch mit zwei Treffern
eiger dem Verlauf eher entſprochen hätte,
mal die Gäſte trotz allem keine ſchlechte
Lei=
ung zeigten und das Treffen jederzeit offen
ſr.
Der Sieger
inte beſonde s mit ſeiner Abwehr
Darm=
idter — Hickel — Voß gefallen, und während
e Läuferreihe etwas ſchwächer war, brachte
e Fünferreihe mit ihrem großen Sturmführer
aſſenzahl eine ſehr gute Leiſtung in das Spiel.
leben dem ſchönen Zuſammenſpiel war man
lſonders von der Schußkraft der
Germanen=
ſitmer angenehm überraſcht.
A.=O. Worms
bferte im Feldſpiel keine ſchlechte Partie,
wäh=
id der Sturm vor dem Tore zu weich amtierte,
daß ſich eigentlich verhältnismäßig wenige
Hancen zu Treffern einſtellten. Der
Torwäch=
war vor der Pauſe ziemlich unſicher und
drriet auf den erſten Blick den Erſatzmann.
er weitaus beſte Teil der Elf war über die
unze Zeit die Läuferreihe in ihrer Geſamtheit.
Storch=Ludwigshafen hatte kein allzu
ſweres Amt als Schiedsrichter, da auf beiden
eiten vorbildlich fair gekämpft wurde.
Das Geſchehen auf dem Raſen.
Schon mit dem Anſtoß laſſen die „
Vereinig=
ten” ihre wahre Muſterkombination laufen, und
es ſieht durchaus nicht nach einer hohen
Nie=
derlage aus. Der Gäſteſturm, der an ſich viel
zu weich ſpielt, kann bei der famoſen Abwehr
der Germanen nichts buchen. Allmählich kommt
nun auch der Gaſtgeber auf Touren, ſo daß ſich
den Beſuchern ein ſchöner Kampf bietet. Der
Germanenſturm arbeitet nun verſchiedene
Ge=
legenheiten heraus, von denen eine durch
Haſ=
ſenzahl 1 in der 17. Minute den
Führungs=
treffer ergibt. Noch iſt die Freude im Lager der
Gaſtgeber nicht verklungen, als Speckhardt einen
Eckball nach der Mitte gibt, woihn der
Torwäch=
ter der Gäſte ins eigene Gehäuſe boxt. Die
Worm=
ſer kämpfen unverdroſſen weiter, und die
Läu=
fer verſuchen ihr Glück mit weiten Torſchüſſen,
die jedoch dem Germanentor kaum gefährlich
werden. Kurz vor der Pauſe jagt der
Ger=
manenaußen auf der rechten Seite die Linie
entlang, und ſein nicht unhaltbarer Schuß
glei=
tet unter dem ſich werfenden Torhüter der
Wormſer zum 3. Treffer zwiſchen die Pfoſten.
Nach dem Wechſel
erſcheinen die Gäſte mit umgeſtellter Elf, und
es hat den Anſchein, als wäre es beſſer, denn
nicht lange dauerte es, und der Gegentreffer
war erzielt. Doch Pfungſtadt läßt ſich nicht aus
der Ruhe bringen und ſtellt faſt anſchließend
durch Guggemuß (den Bruder des Bürſtädter
Verteidigers) das alte Verhältnis wieder her,
während Haſſenzahl 1 in der 80. Minute einen
zu ſchwach abgewehrten Ball zum 5. Treffer in
die Maſchen ſetzt.
Vor dem Hauptſpiel trugen die Reſerven
der beiden Vereine ein Privatſpiel aus, das die
beſſeren Gäſte mit 3:4 für ſich entſcheiden
konn=
eba.
ten.
Aus der Kreisklaſſe.
Freisklaſſe 1 (starkenburg).
Gruppe 1 (Ried).
Concordia Gernsheim — FC. 07 Bensheim
FV. Biblis — TuSpv. Biebesheim 3:2
82) abgebr.; Alem. Groß=Rohrheim —
Vor=
hris Bobſtadt ausgef.; Starkenburgia Heppen=
Im — Sppgg. Kleinhauſen 5:1.
Die Bensheimer brachten es fertig, auch
8mal wieder in Gernsheim einen knappen
R9 herauszuholen. Er konnte zwar nicht,
im Vorſpiel, das ebenfalls in Gernsheim
ſſtfand, deutlich ausgedrückt werden. Die
urgeſchwächten Gernsheimer waren nicht
ſchtig, wenigſtens ein Unentſchieden zu
er=
ungen.
In Biblis gab es einen ſehr intereſſanten
N. Nachdem die Biebesheimer zuerſt 2:0 in
ſhrung gegangen waren, konnten die Bibliſer
zur Pauſe einen knappen 3:2=Sieg
heraus=
blen. 10 Min. nach dem Seitenwechſel
er=
en die Biebesheimer ein 3. Tor, das der
Nelleiter auch zunächſt gab. Er ließ ſich dann
r umſtimmen, da der Biebesheimer
Rechts=
heni den Ball mit der Hand ins Tor
ge=
agen haben ſollte. Nach einer 10 Minuten
gen Konferenz gab er ſchließlich Nieder=
If am Bibliſer Tor. Daraufhin verließ die
besheimer Elf — nach dem Ausbringen des
iſchen Grußes auf dem Mittelfeld —
demon=
o das Spielfeld. Spielabbruch. Soweit die
Mſtellung, das letzte Wort wird die Be=
Ide ſprechen. Heppenheim ſiegte hoch mit
über Kleinhauſen. In der Tabelle hat ſich
A biel geändert, nur die Bensheimer ſind
in die Mittelgruppe aufgerückt, und es ſcheint
ſo, als ob die Bergſträßer den Hofheimern,
die pauſierten, doch noch den Endſieg ſtreitig
machen wollten.
Gruppe 2 (Darmſtadkl.
SV. Weiterſtadt — Chattia Wolfskehlen;
Germania Eberſtadt — Union Wixhauſen 3:1;
TSG. 46 Darmſtadt — SV. Groß=Gerau 4:1
(1:1); Jahn 75 Darmſtadt — SV. Mörfelden
2:3.
Gruppe 3 (9denwald).
Groß=Zimmern — Michelſtadt 4:4 (2:1);
Höchſt — Ober=Ramſtadt 3:1 (1:1).
Glakter Sieg der 4Ger!
TSG. 46 Darmſtadt — SV. Groß=Gerau
4:1 (1:1).
Vormittags, an der Rheinallee, hatten die
46er in dem Treffen gegen Groß=Gerau den
Be=
weis ihrer Formverbeſſerung zu liefern, der
ihnen auch gelang. Die Gäſte machten zwar alle
Anſtrengung, Revanche für die
Vorſpielnieder=
lage zu nehmen, doch das glückte daneben. Bis
zum Wechſel ſtand, das Treffen unentſchieden,
während nach der Pauſe die Ueberlegenheit der
46er derart drückend wurde, daß die Niederlage
nicht abzuwenden war.
Kritiſch geſehen ſtellten die Gäſte eine
ausgeſprochene Kampfmannſchaft ins Feld, die
nebenbei fehlende Technik durch einen
Rieſen=
eifer zu erſetzen verſucht. Der beſte Teil der Elf
iſt das Schlußdreieck und der Mittelläufer, wäh=
rend alle übrigen Spieler etwas ſchwächer ſind,
ohne jedoch zu verſagen.
Die 46er brauchten lange Zeit, bis ſie ſich
fanden. Als dies aber eintraf, lieferten ſie eine
gute Partie. Gans, der für den verletzten
Links=
außen Müller ſpielte, enttäuſchte ebenfalls nach
der angenehmen Seite, ſo daß von einer guten
Geſamtleiſtung der Mannſchaft geſprochen werden
kann. Behält die Mannſchaft dieſe Spielweiſe
in den kommenden Spielen bei, dann wird ſie
ſehr ſchnell in der Spitzengruppe zu finden ſein,
Schmidt=Langen war dem Spiel ein korrekter
Schiedsrichter.
Die 5 Treffer!
Die Gäſte ſind zu Beginn mit ihrem
weitma=
ſchigen Spiel ſofort gefährlich, können aber die
aufgeweckte Deckung der 46er nicht überwinden.
Die Angriffe der Platzmannſchaft ſind überlegter
und daher auch gefährlicher. In der 15. Minute
kann Süßenböck den Führungstreffer erzielen.
Zahlreiche Chancen für Erhöhung des
Vor=
ſprungs werden verpaßt, während Groß=Gerau
faſt mit dem Pauſenpfiff überraſchend den
Aus=
gleich herſtellen kann. Nach dem Wechſel wird
die Spielweiſe der 46er zuſehends beſſer, und die
Gäſte haben bis zum Schlußpfiff der 46er nichts
mehr zu beſtellen. Einen Handelfer verwandelt
Delp zur abermaligen Führung, während
Süßen=
böck mit zwei weiteren Treffern das Endreſultat
zuſtande bringt. Bei dieſem Stande muß ein
Spieler der Gäſte vom Felde, während die
üb=
rigen zehn ſich der Mühe unterziehen, das
Re=
ſultat zu halten, was manchmal mit viel Glück
gelang. — Die Reſerven gewannen
erwartungs=
gemäß leicht mit 3:0, während die 3. Mannſchaft
einen Bombenſieg von 8:2 gegen Union
Wixhau=
ſen errang.
eba.
Großes Pech der T5er.
Jahr 1875 Darmſtadt — Mörfelden 2:3 (0:1).
Die Mannſchaft der 75er iſt heuer ſtetig von
Pech verfolgt. Niemals ſtand ihr auch nur ein
wenig Glück zur Seite. So heute wieder. Durch
ein unglückliches Eigentor und ein glattes
Ab=
ſeitstor, das der ſonſt gute Schiedsrichter in den
letzten zwei Minuten gab, kamen ſie um Sieg und
Punkte. Auf Grund ihrer heutigen Leiſtungen
und des Eifers hätten ſie einen glatten Sieg
ver=
dient gehabt. Spieleriſch waren ſie der
Mörfel=
der Mannſchaft beſtimmt überlegen.”
Ueber den Spielverlauf kurz folgendes: Das
Spiel begann flott, ließ aber an Tempo dann,
bis gegen Ende der 1. Hälfte, nach. Erſt die
letzte Viertelſtunde war lebhaft. In dieſer Zeit
hatten die 75er einige ſehr gute Chancen, ohne
eine verwerten zu können. Kurz vor der Pauſe
kamen die Mörfelder durch ein Eigentor von
Wolf, dem dies Mißgeſchick unterlief, zum erſten
Erfolg und damit zum Halbzeitſtand.
Gleich nach Wiederbeginn erzielten ſie das
2. Tor. Damit waren ſie auch ſpieleriſch faſt
erledigt. Denn bis zum Ende gaben die 75er
den Ton an, erzielten auch durch 2 Tore von
Hoffmann, der dann halblinks ſtürmte, den
Aus=
gleich. Allgemein glaubt man ſchon an den
un=
entſchiedenen Ausgang, als zwei Minuten vor
Schluß der Gäſte=Halblinke aus klarer
Abſeits=
ſtellung, wie ſie deutlicher nicht ſein konnte, das
3. Tor ſchoß. Lamſter, in der ſicheren Erwartung
des Schiedsrichterpfiffes, unternahm nichts gegen
den ſchließlich noch haltbaren Ball.
Es iſt an ſich für die leidtragende Mannſchaft
tief bedauerlich, daß ein ſolcher Fehlentſcheid
Nr. 347
maßgebend iſt für den Schlußſtand. Gewiß iſt der
Schiedsrichter auch nur ein Menſch, und
Men=
ſchen machen Fehler, aber es gibt auch Fehlen.
die unbedingt nicht vorkommen dürfen.
Trotz der Niederlage brauchen die 75er den
Kopf nicht hängen zu laſſen, denn ſie haben heute
bewieſen, daß ſie ſpielen können und keinen
Geg=
ner zu fürchten brauchen. Zu einem guten
Tabel=
lenplatz wird es beſtimmt noch reichen. Alſo mitz
vereinter Kraft am nächſten Sonntag nach
Griesheim.
Ste.
Germania Eſchollbrücken — Tgd. Beſſungen
1:3 (1:0).
Trotz 2 Mann Erſatz konnte Beſſungen am
Sonntag von Eſchollbrücken Sieg und Punkte
mit nach Hauſe nehmen. Das Fehlen der
Etatmäßigen machte ſich ſtark bemerkbar, was
beſonders in der 1. Hälfte auffiel. Erſt gegen
Spielſchluß fand ſich die Mannſchaft zu einer
geſchloſſenen Einheit, was ſich auch dann in
Toren ausdrückte.
Eſchollbrücken ſchoß bald nach Beginn das
Führungstor. Bei dieſem Stand blieb es bis
zur Halbzeit. In der 25. Min. der 2. Hälfte
konnte Dony durch Prachtſchuß ausgleichen.
Bei einem der folgenden Angriffe wurde
der=
ſelbe Spieler in ausſichtsreicher Situation
ge=
legt. Den Elfer verwandelte Ott in feiner
Manier zum 1:2. Kurz vor Schluß fiel aus
einem Gedränge durch Dony das 3. Tor.
Tormann und Verteidigung erledigten ihr
Penſum zu Zufriedenheit. Läuferreihe und
Angriff hatten heute ihren ſchlechten Tag.
Lediglich Dony im Sturm war einwandfrei.
Schiri Baumgärtner=Darmſtadt fand nicht
immer die Sympathien beider Parteien.
Das Spiel der 2. Mannſchaft war am
Samstag abend durch Eſchollbrücken abgeſagt
worden.
Germania Pfungſtadt — Tgd. Befſungen
(Junioren) 1:4 (1:1).
Nach einem intereſſanten Kampf konnten die
Beſſunger dem Tabellenführer zwei Punkte
entreißen; die Niederlage vom Vorſonntag in
Arheilgen, wo mit 3 Mann Erſatz angetreten
werden mußte, war alſo ſcheinbar nur eine
vorübergehende Erſcheinung. Die Spielweiſe
muß trotz des geſtrigen Sieges noch beſſer
werden, um bei den bevorſtehenden ſchweren
Spielen beſtehen zu können. Der Spielleiter
war gut.
FSV. Groß=Zimmern — VfL. Michelſtadt
4:4 (2:1).
Bei dieſem, von beiden Seiten
temperament=
voll begonnenen Spiel geht Michelſtadt mit
1:0 in Führung: 10 Minuten ſpäter fällt der
Ausgleich. Groß=Zimmern drängt und belagert
½ Stunde vor Halbzeit Michelſtadts Tor mit
Lattenſchüſſen und Eckbällen, aber nur das
2. Tor für Groß=Zimmern iſt die Ausbeute.
Nach der Halbzeiv erzielt Michelftadt den
Aus=
gleich, geht 2 Min. ſpäter mit 2:3 und 3 Min.
ſpäter mit 2:4 in Führung. Innerhalb 7 Min.
hat Michelſtadt 3 Tore fabriziert. Die Gäſte
verſtanden es zunächſt, ihr Tor zu verteidigen,
aber das Drängen der Platzherren führt doch
zum 3. Tor, Schon ſchien der Ausgang des
Spieles feſtzuſtehen, als ſich kurz vor Schluß
Michelſtadt ein Foul zuſchulden kommen ließ:
den Elfer verwandelt Gr.=Z. Mittelläufer zum
Gleichſtand von 4:4. Schiedsrichter Ihrig=
Groß=Gerau ſehr gut.
2. Mannſchaften 1:7 für Michelſtadt.
Pon den Ringermatten.
Der Lokalkampf
K5V. 1910— Polizei 6:8.
Jugendmannſchaften 12:6.
Die Begegnung zwiſchen den beiden
Lokal=
rivalen am Samstag abend hatte ihre Zugkraft
auf die Sportintereſſenten nicht verfehlt, das
be=
wies die anſehnliche Zuſchauermenge, die ſich
ein=
gefunden hatte. Und ihr Kommen dürfte ſie nicht
bereut haben, denn alle Akteure des Abends
ſorg=
ten für einen ſpannenden, abwechſlungsreichen
Kampfverlauf. Der Nachwuchs tat ſich beſonders
hervor. Es war eine Pracht, zu ſehen, wie die
Jungen ins Zeug gingen. Die Folge war: es gab
nur Schulterſiege. Die aktiven Garnituren
gingen etwas vorſichtiger zu Werk. Man kann
es verſtehen, denn es ſtand viel auf dem Spiel.
Aber trotzdem bemühte man ſich hier auf klare
Entſcheidungen auszugehen. Die Landespoliziſten
waren in der Geſamtleiſtung etwas beſſer, und
ihr knapper Sieg iſt verdient. Bei den Zehnern
macht ſich das Fehlen von Veith ſehr bemerkbar.
Ihre Aufopferung in den unteren Gewichtsklaſſen
reichte nicht aus, die Stärke der
Polizeimann=
ſchaft in den ſchweren Klaſſen auszugleichen.
Kampfleiter Hubler, Neu=Iſenburg, brachte
die Begegnung gut unter Dach und Fach.
Die einzelnen Kampfergebniſſe:
Jugendmannſchaften: Naas, 1910 —
Hofrich=
ter, Polizei, 3:0; Schütz, 1910 — Korwall, Pol.,
6:0: Lemſter, 1910 — Löchel, Pol., 6:3;
Hoff=
mann, 1910 — Heß, Pol., 9:3; Bergmann, 1910
— Hartmann, Pol., 12:3; Höfelmann, 1910 —
Quick, Pol., 12:6.
Aktive: Bantam: Borowſki, 1910 —
Schnau=
ber, Pol., 0:2; Feder: Schnauber, 1910 — Becker,
Pol., 2:2; Leicht: Daum, 1910 — Liſt, Pol., 4:2;
Welter: Zapf, 1910 — Gerhardt, Pol., 6:2:
Mit=
tel: Walther, 1910 — Fiedler, Pol., 6:5;
Halb=
ſchwer: Zimmermann, 1910 — Siebert, Polizei.
Der Kampf wurde nicht gewertet, da beide
Über=
gewicht bringen. Sieger im Freundſchaftskampf:
Siebert. Schwer: Metz, 1910 — Reuter, Pol., 6:8.
Die Olympia=Vorbereitungen der
Bantam=
gewichtsklaſſe
im Kreis Südheſſen werden nächſten Sonntag
vorm. 9.30 Uhr, in der Darmſtädter Polizei=
Sporthalle ausgetragen. Alle namhaften
Ban=
tamgewichtler werden am Start erſcheinen,
Vorwärts Groß=Zimmern — 1868 Frankfurt
11:8.
Unter der guten Leitung von Hermann=
Ha=
nau wickelte ſich bei ſchwachem Beſuch dieſer
Kampf ab. Dabei wurde Poth=Buck kampflos
Sieger, da Buck Uebergewicht aufwies. Der
Freundſchaftskampf wurde von Buck aufgegeben.
Geyer wurde über Jung Schulterſieger in 7
Mi=
nuten, ebenſo Ohl. über Geiſt in 8 Min. Im
Kampf Weyer — Steidle wird Letzterer
Schul=
terſieger in 10 Min. Die Kämpfe Held — Bopp
und Reinhardt — Hirſchmann enden
unentſchie=
den. Im letzten Treffen Bernhardt — Gerber
wird Gerber in 4 Min. Schulterſieger.
Tgd. Dieburg — Athl.=Verein Frankfurt 12:8.
Einen großen Erfolg errang der
frü=
here deutſche Fliegermeiſter Peter Steffes=Köln
auf der Brüſſeler Winterbahn. Im
Flieger=
rennen ſchlug er die geſamte europäiſche Elite,
und zwar verwies er Gerardin, Arlet, Richter,
Scherens und Anker Meyer/Anderſen in dieſer
Reihenfolge auf die Plätze.
Generaldirektor Ohrtmann, der
Leiter der Dortmunder Weſtfalenhalle, iſt dort
ausgeſchieden und in die Leitung der
Deutſch=
landhalle A.G. Berlin berufen worden, die in
Berlin eine neue große Sporthalle errichten wird.
Um den Europa=Eishockey=Pokal
ſpielte am Samstag abend im Berliner
Sport=
palaſt der Berliner SC. gegen die Wembley
Canadians 0:0. Der SC. Rießerſee traf in
München auf den HC. Mailand und holte
eben=
falls ein Unentſchieden (1:1) heraus. Im
Freund=
ſchaftskampf am Sonntag dagegen beſiegten die
Bayern die Mailänder mit 3:2.
Das neuerbaute Olympiſche
Eis=
ſtadion in Garmiſch=Partenkirchen wurde am
Sonntag ſeiner Beſtimmung übergeben. Etwa
4000 Zuſchauer wohnten der Eröffnungsfeier bei.
Bereits 25000 Vorbeſtellungen
auf Karten liegen für, den am 27. Januar in
Stuttgart ſtattfindenden Fußball=Länderkampf
Deutſchland—Schweiz vor. Die Sitzplätze I und
II ſind ſogar überzeichnet, ſo daß Zuteilung
er=
folgen muß.
Die Amerikaner haben die Koſten ihrer
Olympia=Expedition für 1936 nach Garmiſch=
Partenkirchen und Berlin auf 200 000 Dollar
beziffert. Zur Deckung dieſer Unkoſten ſoll eine
Lotterie veranſtaltet werden.
Einen finniſchen
Olympiatrai=
ner hat ſich England für den Sommer 1935
verſchrieben. Bei der konſervativen Einſtellung
auf dem Inſelreich iſt dieſer Schritt immerhin
recht intereſſant. Der finniſche Reichstrainer
Armas Wahlſtedt wird ſich in erſter Linie mit
techniſchen Uebungen beſchäftigen, die die
Eng=
ntlich nur mäßig beherrſchen.
Nr. 347
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 17. Dezember 1934
Hundond meoeltaſcang, Ponger und de
TV. Frieſenheim — Polizei Darmſtadt 3:14.
VfR. Schwanheim — Pfalz Ludwigshafen 10:3.
VfR. Kaiſerslautern — SV. Wiesbaden 3:9.
TSV. Herrnsheim — Tgſ. Offenbach 12:4.
TV. Haßloch — SV. 98 Darmſtadt 8:6.
Die Polizei konnte in Frieſenheim beim
Vor=
letzten der Tabelle den erwarteten hohen Sieg
landen. Verdoppelt wurde ſeine Freude durch
die Ueberraſchung in Haßloch. Hier brachte es
der Tabellenletzte fertig, dem Deutſchen Meiſter
unter die Arme zu greifen, da die dortigen
Türner die bisher ungeſchlagenen Darmſtädter
„Lilien” knickten und 8:6 die Oberhand
behiel=
ten. Dadurch ſind Polizei und SV. 98 wieder
— nach Verluſtpunkten gerechnet — punktgleich
geworden und die Spannung in der
Spitzen=
gruppe erhöht ſich weſentlich.
Schwanheim ſiegte deutlich über die Platzelf
aus Ludwigshafen. SV. Wiesbaden konnte
ebenfalls einen überzeugenden Sieg aus
Kaiſers=
lautern mit nach Hauſe bringen, und der
Tabel=
lenführer Herrnsheim überfuhr die Tgſ.
Offen=
bach auch recht eindeutig mit 12:4 Toren.
Gau Baden: TV. 62 Weinheim — Phönix
Mannheim 3:4, TSV. Nußloch — V. f. R
Mann=
heim 6:7, Tgd. Ketſch — SV. Waldhof 3:3.
Gau Württemberg: Ulmer FV. 94 — Eßlinger
TSV. 3:4, TV. Bad Cannſtatt — Tgſ.
Stutt=
gart 5:9.
Gau Bayern: TV. Ingolſtadt — Pol.
Nürn=
berg 9:13.
Die Überraſchung von Haßloch
Tb. Haßloch — Sp. 98 Darmſtadt
8:6 (5:3).
Spieler, die erſt den Mann nahmen, anſtatt
nach dem Ball zu ſtarten. Ein Freilaufen der
blau=weißen Stürmer war ſomit faſt unmöglich,
und die wenigen Strafſtöße, die ihnen vom
Schiedsrichter zugeſprochen wurden, konnten nicht
verwandelt werden. Schiedsrichter Hay=TV.
Hatternheim hatte eine komiſche Spielauffaſſung,
er würde ſich beſſer als SR. für Rugby eignen.
Aber trotz alledem: die Spielweiſe der
Lilien=
träger war nicht die in den letzten Spielen
ge=
zeigte. In allen Reihen, ob Sturm, Läuferreihe
oder Hintermannſchaft, war es nicht beſonders.
Schlechter Schuß und zuviel Kombination im
Sturm und Deckungsfehler (entſtanden aus zu
großer Nervoſität) in der Hintermannſchaft waren
feſtzuſtellen. Hoffentlich hat die Mannſchaft aus
der Niederlage eine Lehre gezogen und zeigt an
den nächſten Sonntagen beſſere Leiſtungen.
Zum Spielverlauf.
Nach 3 Minuten Kombinationstor durch Koch
0:1. Zwei Strafſtöße bringen die Haßlocher 2:1
in Führung. Zwei Feldtore von Freund und
Eichhorn bringen den 2:3=Stand. Der Halblinke
der Haßlocher ſteht frei und ſchießt zum 3:3=Tor,
zwei weitere Strafſtöße erbringen den
Halbzeit=
ſtand von 5:3 für Haßloch.
Nach der Pauſe wird die Rauferei noch
ſchlimmer; die Lilienträger kommen ſchlecht
durch. Ein Strafſtoß bringt das 6:3. Freund
gibt dann ſchön an Kallenbach, der zum 6:4
ein=
wirft. Der Haßlocher Halbrechte ſteht wieder
frei; er nutzt den Deckungsfehler zum 7:4=Stand
aus. Freund verwandelt einen Strafſtoß zum
7:5. Der Haßlocher Halblinke iſt wieder
unge=
deckt; er wirft zum 8:5. Feick ſchießt eine
Ab=
gabe Eichhorns in der letzten Minuten zum
8:6 ein.
Die Tabelle nach dem 16. Dezember.
Wer hätte geglaubt, daß die 98er die Punkte
ausgerechnet in Haßloch laſſen würden? Sie
ſind ſomit wieder mit Polizei Darmſtadt
punkt=
gleich geworden. Die Platzverhältniſſe machten
den Gäſten jedoch ſehr zu ſchaffen, der Platz iſt
kurz und der Boden war zu weich, ſo daß eine
Ballführung faſt ausgeſchloſſen iſt. Dazu kam
noch der allzu ſtarke Körpereinſatz der Haßlocher
Handball im Kreis Starkenburg.
Bezirksklaſſe Staffel II: Tſchft. Griesheim
Germania Pfungſtadt 3:5 (2:5); Heppenheim
Bickenbach 4:4 (1:3); Tv. Pfungſtadt—
Viktoria Griesheim 3:4 (2:1); 46 Darmſtadt —
Lorſch 13:5 (6:1). — Staffel VII: Braunshardt
Tv. Arheilgen 1:2 (1:1)!: Nauheim —
Wor=
felden 5:5 (2:3); 04 Arheilgen — Büttelborn
4:1 (3:0); Merck — Tgde. Sprendlingen 10:7
(7:3). — Staffel VIII: König — Erbach 7:7
(3:5); Nieder=Ramſtadt — Groß=Umſtadt 3:4
(2:4); Reinheim — Groß=Zimmern 8:6 (4:3).
Kreisklaſſe 1/1: Jahn 75 Dmſt. — Egelsbach 1:4
(0:2); Vorwärts Langen — SV. 98 Reſ., Gaſt
nicht angetr.; Beſſungen — Dreieichenhain 3:13
(2:6); Polizei Reſ. — TSV. Langen 1:4 (0:2).
— Staffel 2: Wallerſtädten — Königſtädten
3:3 (2:0); Wolfskehlen — Mörfelden
unbe=
kannt. — Staffel 3: Birkenau — Bensheim
7:6 (5:3); Crumſtadt — Auerbach 4:3 (4:1);
Zell — Hahn 12:6 (6:4).
Kreisklaſſe II/1: Germania Eberſtadt — Seeheim
5:4 (2:1); Erfelden — Gernsheim 6:4 (5:1);
Tv. Eberſtadt — Stockſtadt Gaſt nicht angetr.;
Großhauſen — Nieder=Modau 6:6 (3:2). —
Staffel 2: Weiterſtadt — Fv. Sprendlingen
7:6 (4:3); Münſter — Götzenhain 7:3 (4:2);
Reichsbahn — Urberach 10:13 (5:2).
Zwei Ueberraſchungen!
Braunshardt wird daheim vom Tv. Arheilgen
1:2 geſchlagen. Crumſtadt macht ſein 1:17 in
Auerbach mit 4:3 wett.
Die Bereinigung ſetzt jetzt auch in den
un=
teren Klaſſen ein. Germania Eberſtadt (
unge=
ſchlagen), Urberach (ungeſchlagen) und Birkenau
an den Spitzen.
In der Bezirksklaſſe um Greisheim und
Pfungſtadt blieb alles beim alten. Die drei
An=
wärter ſiegten. Viktoria hatte große Mühe, die
Pfungſtädter Turner zu bezwingen. Bickenbach
ſchraubte ſich mit dem Punkt in Heppenheim an
Lorſch heran. — In Staffel III haben ſich die
Ar=
heilger Turner wieder eingeſchaltet und leiſteten
mit dem Siege in Braunshardt ihrem
Bruder=
verein 04 Arheilgen einen großen Dienſt inſofern,
als dieſer die Braunshardter jetzt mit 10
Punk=
ten eingeholt hat. Eine ſehr ſtarke Staffel, bei
der es noch heiß hergehen wird, bis der Erſte
feſt=
ſteht. — Im Odenwald konnte König gegen
Er=
bach nur Unentſchieden (7:7) erzielen. Sein
Ab=
ſtand vom Spitzenreiter Reinheim hat ſich daher
vergrößert und es ſcheint ſo, daß die Reinheimer
das Rennen machen. Allerdings hatte Groß=
Zim=
mein mit 6:8 recht ehrenvoll abgeſchnitten.
Kreisklaſſe I. Sagten wir es nicht ſchon
vor Wochen? In der Langener Kante wird der
Sieger herausgeſpielt! Und die vier Darmſtädter
Vereine haben das Nachſehen. Sie unterlagen
alle vier, das Nichtantreten der SV. 98 Reſerven
in Langen als Verluſt gerechnet. — Im Ried
konnte Königſtädten das 2:3 in Wallerſtädten
nicht egaliſieren, denn es reichte nur zum 3:3.
Mörfelden ſcheint in Wolfskehlen gewonnen zu
haben, weil der Anruf der Platzelf ausblieb.
Mörfelden macht ſicherlich das Rennen. — An
der Bergſtraße geht es heiß her. Auerbach war
ſeither Mitbewerber; mußte aber den Vorrang
an Birkenau abtreten. Der Bezwinger
Crum=
ſtadt hat ſich ſtark nach vorne geſchraubt. Zell
er=
zielte ſeinen erſten Sieg. Endlich.
Kreisklaſſe II: Germania Eberſtadt iſt
Neuling und hält die Spitze mit 10 Punkten aus
5 Siegen. Großhauſen folgt mit 3
Verluſtpunk=
ten, dann Erfelden mit 4. In der anderen
Staf=
fel ſteht Urberach an der Spitze vermöge guter
Stürmerleiſtungen. Dicht folgt Münſter, weiter
ab die anderen.
Feine Leiſtung der 46er.
TSG. 46 Darmſtadt — Tv. Lorſch 13:5 (6:1).
Dieſes Spiel erinnerte ſtark an das
vorjäh=
rige Spiel gegen Lorſch auf dem Rotweiß=Platz.
Auch damals mußte ſich der Favorit 46 ſehr
an=
ſtrengen, um oben zu bleiben. Wieder hat Lorſch
wie damals eine große Leiſtung geboten, die ſich
aber nicht ſo im Reſultat ausdrückt, als ſich das
Spielgeſchehen in den 60 Minuten bot. Für die
Gäſte muß das noch zur Ehre geſagt werden,
daß ſie reichlich Pech in ihren Aktionen hatten;
zur Ehre des Bezirksmeiſters, daß die
Mann=
ſchaft ein ausgezeichnetes Spiel lieferte.
Beſon=
ders die Hintermannſchaft hatte in der erſten
Hälfte den ehrgeizig kämpfenden Sturm der
Lorſcher zu halten, die in Gärtner und Claus
ganz gefährliche Stürmer beſitzen. Dieſe beiden
Leute kaltzuſtellen, blieb ein Hauptverdienſt der
46er Hintermannſchaft, an dem alle fünf mit
Meyer im Tor ihren Anteil hatten. Dadurch
kam auch der Sturm, diesmal in Schwarz=Weiß
angetreten, gut zur Entfaltung, ſo daß bis zur
Halbzeit ſchon ein Reſultat von 6:1 erzielt
wer=
den konnte. Im Feldſpiel war Lorſch ſogar
manchmal beſſer als 46, ließ aber in der zweiten
Hälfte etwas nach, wodurch TSG. im Sturm zur
Beſtform auflief. Ermüdungserſcheinungen
ſtell=
ten ſich in der zweiten Hälfte bei der
gaſtgeben=
den Hintermannſchaft ein, wodurch auch die vier
Tore der Gäſte reſultierten. Von den vier Toren
der Lorſcher waren die zwei Feldtore
vermeid=
bar. Leider blieb, das ſonſt ſehr gute Spiel
nicht von einem Nachgeſchmack verſchont, der
un=
nötig war. Härte ſoll man nicht mit Roheit
verwechſeln, was bei dem linken Läufer der
Lorſcher beſonders ſcharf in Erſcheinung trat.
Mit viel Geſchick verſtand es Seip=Arheilgen,
über die heiklen letzten Minuten des Spiels
hinwegzukommen, ohne einige Hitzköpfe
heraus=
ſtellen zu müſſen. Abgeſehen von den letzten fünf
Minuten, blieb das Treffen eine ſehr gute
Lei=
ſtung beider Mannſchaften, wobei TSG. die
weitaus reifere Spielweiſe zeigte. Bei Lorſch
waren Gärtner, die beiden Halben und die
Ver=
teidigung die Beſten, gut der rechte Läufer. Die
Hintermannſchaft bot in dem Spiel ganz großes
Verſtändnis untereinander, war aber gegen
Schluß reichlich mürbe. In der Fünferreihe
waren die Wechſel gut und gab ſich jeder Mühe,
uneigennützig ſeiner Mannſchaft zum Torerfolg
zu verhelfen.
Die Tore für TSG. warfen Schmitt zum
3:0, Claus verbeſſerte zum 3:1, dann buchen
Schmitt Arnold und Witzleb den 6:1=
Halbzeit=
ſtand. Nach dem Wechſel heißt es in raſcher
Folge 13:5 durch Witzleb, Krämer und Engert;
auf der anderen Seite Gärtner und Claus. —
2. Mannſchaften 6:4 (3:2). — 1. Jugend —
Tſchft. Griesheim 2. Jugend 9:7 (3:6).
Erfreu=
lich hat ſich die neue Jugendmannſchaft von 46
eingeführt und die Feuertaufe gut beſtanden.
Wenn auch der Sieg nicht durch ſpieleriſche
Ueberlegenheit zuſtande kam, wobei vielleicht die
Größe bei 46 eine Rolle ſpielte, ſo haben die
Jungen doch gezeigt, daß aus ihnen etwas
ge=
macht werden kann.
Tſchft. Griesheim — Germania Pfungſtadt
3:5 (2:5).
Griesheim war ſchon ſeit Wochen auf die
Be=
gegnung Turnerſchaft gegen Germania geſpannt.
Man hätte eigentlich größeres Können erwartet,
aber es kann ja auch ein ſchlechter Tag von
Ger=
mania geweſen ſein. Während man in der
er=
ſten Halbzeit beiderſeits ein flüſſiges Spiel ſah,
wobei nur Germania die Torgelegenheiten beſſer
ausnutzte, waren nach der Pauſe die Turner ſtets
im Angriff, und Pfungſtadt war nur noch auf
Verteidigung eingeſtellt. Es hagelte Strafſtöße.
Hätten die Turner einen guten
Strafſtoßſpezia=
liſten, ſo wären die Punkte in Griesheim
geblie=
ben. Aber nur ein Tor konnte erzielt werden.
Schiedsrichter Semmler=Bensheim war in ſeinen
Durchſchnittsentſcheidungen ſehr gut, hatte aber
kurz vor Schluß zwei Spieler wegen kleiner
Ver=
gehen beiderſeits herausgeſtellt, was unbedingt
nicht nötig war. Die beiden Beſten von
Ger=
mania und Tſchft. wurden herausgeſtellt. Dadurch
nahm das Spiel am Schluß noch unſchöne
For=
men an.
Schon nach 2 Minuten hieß es 2:6 für
Ger=
manig. Doch die Turner holten gleich ein Tox
auf. Dann zog in der 8. und 17. Minute
Ger=
mania davon. Bis zur Halbzeit konnten beide
Parteien ein Tor aufholen. Man glaubte an
eine hohe Niederlage der Turner, jedoch man
war enttäuſcht, als nach der Halbzeit die
Pfung=
ſtädter mit ſieben bis acht Mann verteidigten,
wodurch ſie auch zu keinem Erfolg mehr kamen.
Gleich in der erſten Minute nach der Pauſe holt
Gr. ein Tor auf, aber dann war es aus, da man
keine Strafſtöße verwerten konnte.
2. Mannſchaft ebenfalls 3:5 (0:2). Im
Feld=
ſpiel war Griesheim ſtark überlegen, es haperte
nur am Torſchuß.
TV.
Pfungſtadt — Viktoria Griesheim
3:4 (2:1).
Ein harter Kampf und viel Nervoſität bei
den Spielern. Das kam daher, weil beide
Parteien in ſtärkſter Beſetzung um ihre
Poſi=
tion kämpften. Die erſte Viertelſtunde verlief
torlos. Weingärtner ſchoß den erſten Treffer
für die Gäſte. Durch abgeſpielten Strafwurf
zog die Platzelf gleich und kurz darauf erzielte
Grund durch Rollball die Führung 2:1. Nach
der Pauſe glich Korb für die Gäſte aus.
Blumenſchein holte abermals die Führung zum
3:2. Der Gäſteverteidiger Müller ging jetzt in
den Sturm. Sauerwein holte 3:3 und Müller
den Sieg mit 3:4 für Griesheim. Die Gäſte
hatten im Pfungſtädter Hüter Grump ein kaum
zu nehmendes Bollwerk. Sie wußten: Gehen
die Bälle nicht ſcharf am Pfoſten vorbei, ſo
erwiſcht ſie der Pfungſtädter. Daher kam es,
daß vieles knapp vorbei geſchoſſen wurde. Der
Turnerſturm iſt der ſchwächſte Teil der Elf.
Trotzdem ſetzte er ſich auch durch, und zwang
den Gäſtehüter zum vollen Einſatz. SR. Netz=
46 Darmſtadt hatte ein ſchweres Amt.
Unan=
ſtändig war das Schieber=Geſchrei des
Gäſte=
anhangs. Eine 13=Meter=Entſcheidung ſah faſt
nach Konzeſſion aus. Doch Grünig hielt den
Ball.
TSV. Braunshardt — TV. Arheilgen 1:2 (1:1).
Hatte ſich die Platzelf verrechnet oder
wiſſen die Arheilger Turner jetzt daß ihre
alten Kämpen doch immer noch die beſten ſind?
Mit unheimlichem Tempo griffen die Parteien
ein, doch beiderſeits hielten die Abwehren
ſtand. Nur je ein Tor fiel vor der Pauſe.
Braun jagte dann einen Fernſchuß ins Netz
zum 1:2 und dabei blieb es. Die Platzelf war
reichlich aufgeregt und beging öfters
Fang=
fehler. Der reguläre SR. war ausgeblieben.
Es pfiff der Leiter der Zweiten, Gimbel=
Gr.=Gerau, und er machte ſeine Sache ganz gut.
04 Arheilgen — Büttelborn 4:1 (3:0).
Faſt vom Aupfiff ab erzielte Arheilgen
den erſten Treffer. Bald ſah man aber, daß
der Schwung der Platzelf nachließ. Mit 3:0
ging es in die Pauſe. Nun war es mit dem
Schneid ganz vorbei. Büttelborn konnte alle
Angriffe unterbinden und erzielt ſchließlich den
verdienten Ehrentreffer. Keine Spur von
früheren Leiſtungen bei Arheilgen, ſo ſchloß der
Bericht.
Nauheim — Worfelden 5:5 (2:3).
Temperamentvoll und verteiltes Spiel.
Ab=
wechſelnd Glück. Zuerſt 2:3 für Worfelden,
dann 5:3 für Nauheim. Zwei Tore für die
Gäſte ſtellten mit 5:5 ein gerechtes
Unentſchie=
den her.
SV. Merck Dſtdt. — Tgd. Sprendlingen
10:7 (7:3).
Die beiden Mannſchaften lieferten einen
flotten äußerſt fairen Kampf. Die erſte
Halb=
zeit ſah Merck ſtark überlegen. Schon nacht
10 Min. lagen die Platzherren mit 3 Toren inn
Führung. Dann holte Sprendlingen ein
Tor=
auf. Schöne Kombinationszüge brachten Merckk
bis Halbzeit noch 4 Tore ein, dagegen warenn
die Turner nur zweimal erfolgreich. Wer
ge=
glaubt hatte, die Gäſte würden eine hohe=
Niederlage erhalten, wurde nun eines anderem
belehrt. Die Turner ſpielten in der zweitem
Hälfte ſehr aufopfernd und holten Tor auff
Tor auf. Bald wollte es ſcheinen, als ob die
Gäſte den Gleichſtand erringen ſollten, aber
zum Schluß nahmen die Mercker das Hefn
wieder in die Hand. Das ſehr ſchöne, äußerſü
faire Spiel ſtand unter der umſichtigen Lei= von Schiedsrichter Rückert=Ober=Ramſtadt.
Die 2. Mſch. konnte gegen Germania
Eber=
ſtadt 9:6 gewinnen. Die Jugend mußte ſicy
gegen Reichsbahn Jgd. knapp mit 2:3 Torem
geſchlagen bekennen.
Nieder Ramſtadt — Groß=Umſtadt 3:4 (2:4).,
Die Platzelf war vom Pech verfolgt duray
den Weggang eines guten Spielers. Infolge.
Krankheit mußten auch noch Erſatzleute geſtellt
werden, ſo daß faſt die halbe Zweite ſpielte.
So ging die Partie dann, wenn auch knapp
verloren.
704.S
1ü
ſn Mereshi
jungsnetzes.
ſier auch die
Aus der Deutſch. Turnerſchaff
Tagung der Gauführer und Fachwarie.
Am Samstag traten die Gauführer, Gau=
kaſſenwarte und Fachwarte der Deutſchen Turz /mmenhänge des
ſen Linien, die
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Lunder und mit de
en Barometerſtand
D der Tiefe der
nerſchaft zu Beratungen über grundſätzliche unde
laufende Fragen zuſammen. Der Reichsſport= Mſruotauftreten der
führer und Führer der Deutſchen Turnerſchaft.
von Tſchammer und Oſten, ergriff bei Beginnu Milung der Quelſen
der Verhandlungen das Wort zu grundſätzlichen ſe defer und je nört
Erklärungen und erſchien im Laufe des Nach= Membar bei den
mittags nochmals, um ſich an der Erörterung 1 rſten Grndwal
der wichtigſten Fragen, längere Zeit zu beisz Wsſenung des Tiel
ligen.
Am Sonntag wurden die Verhandlungen: fſpaſſer
Verwend=
fortgeſetzt und in den ſpäten Nachmittagsſtunden.!
beendet. Im Laufe des Vormittags wurde die=
Tagung unterbrochen, damit die Teilnehmer Die Herberge zu
Gelegenheit nehmen konnten, der feierlichem.
Verpflichtung der Olympia=Trainingsmannſchaftt — 00 von 20—
für 1936 durch den Reichsſportführer im
Deut=
ſchen Opernhaus Berlin beizuwohnen.
Beitragsermäßigung für das Jahr 1935.
Die Vereine der Deutſchen Turnerſchaft ſind /un ſ0 ſchwer wie n
durch ihre Leiter und Mitglieder mit den
Glie=
derungen der Partei eng verknüpft und ihre /re iber die ſchlimm
Mitglieder ſomit ſtärker in Anſpruch genommen.” 00 Muen. Nur durch
Der Führerrat der DT. hat deshalb beſchloſſen /
dieſer Lage Rechnung zu tragen und für das
Jahr 1935 erhebliche Erleichterungen in dem /önſand der Hob=
Beiträgen eintreten zu laſſen. Unter ſtärkſten Wiey ür das Verſo=
Einſchränkung aller Ausgaben ſetzt der Führers Wamtehalt gufbring
rat der Deutſchen Turnerſchaft hiermit die Bei= für das Jahr 1935 wie folgt feſt: fün Weeiten, um auch i5
Mitglieder über 18 Jahre 90 Pfg., für
Mit=
glieder im Alter von 15—18 Jahren 60 Pfg.—
für Kinder 10 Pfg. In dieſen Beiträgen ſind
5 Pfg. Jahresbeitrag für die Götz=Stiftung ein=. Nicht eingeſchloſſen iſt der Beitrags
für den Deutſchen Reichsbund für
Leibesübuns=
gen in Höhe von 1 Pfg. für Mitglied undd
tergrund entſprei
Salzbeſtandteilen
Awelton zuſammenhä
Sgehalts nicht ol
Fher ſo erfreuliche
inaße treibt, ur
Eier rauhen Jahre=
Euger meiſt ganz n
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Nonat. Ueber die Art der Erhebung des
Reichs=
bundbeitrages ergeht noch beſondere
Bekannt=
nachung.
gez.: Der Führer der Deutſchen Turnerſchaft
von Tſchammer und Oſten, Steding, Toyka,
Münch.
16 Meiſtertitel wurden in dieſem Jahre:
im Motorſport vergeben. In dieſe 16 Titel tei””
len ſich elf Fahrer. Am erfolgreichſten ſchmilt
Loof=Godesberg ab, der auf Imperia vier Mel”
ſterſchaften errang. Je zwei Meiſtertitel hollen
ſich W. Winkler=Chemnitz auf DKW. und Han=
Stuck, der auf ſeinem Wagen der Auto=Union.
die deutſche Straßen= und Bergmeiſterſchaft be‟
wann.
Die Olympiſche Hymne für 1936 erwählt
Die Spiele jeder Olympiade werden mit einem genau
feſt=
gelegten, ſehr feierlichen Zeremoniell eröffnet. Nachdem das
Staatsoberhaupt vor den aufmarſchierenden Teilnehmern die
Er=
öffnung verkündet hat, ſetzt ein Trompetenſignal ein, und werden
Salutſchüſſe gelöſt; das olympiſche Feuer wird entzündet,, die
Flagge mit den fünf Ringen wird gehißt und Brieftauben
flie=
gen auf. Alsdann ſetzen Chöre mit einer Kantate ein.
Bei den Spielen in Los Angeles 1932 iſt als Kantate die
von Bradley=Keeler verfaßte, Olympiſche Hymne” geſungen
wor=
den. Dem Internationalen Olympiſchen Komitee lag bei ſeiner
Sitzung zu Wien im Juni 1933 eine Anregung vor, dieſes
Weihe=
lied als offizielle Olympiſche Hymne für alle Zeiten anzunehmen.
Demgegenüber beantragte damals der Präſident des
Organiſa=
tionskomitees für die 11. Olympiade, Dr. Lewald=Deutſchland,
mit Rückſicht auf ſeine große muſikaliſche Ueberlieferung auf jeden
Fall die Aufführung einer eigenen Hymne zu geſtatten. Seinem
Antrage wurde mit der Maßgabe ſtattgegeben, daß bei der Feier
der Berliner Olympiade 1936 neben der neu zu ſchaffenden auch
die Hymne von Bradley=Keeler aufgeführt werden ſolle.
Nachdem ſich Richard Strauß bereit erklärt hatte, das
Weihe=
lied zu vertonen, ſchrieb das Organiſationskomitee zur
Gewin=
nung eines eigenen Textes zunächſt einen beſchränkten Wettbewerb.
und ſpäter, als dieſer kein befriedigendes Ergebnis hatte, einen
allgemeinen Wettbewerb mit einem Preiſe von 1000 RM. aus.
Daraufhin ſind über 3000 Gedichte eingegangen. Sie zu ſichten,
war die mühevolle Aufgabe des Dichters Dr. Börries Freiherr
von Münchhauſen. Er und der Präſident des
Organiſationskomi=
tees Dr. Lewald haben in ihrer Eigenſchaft als Preisrichter
ſchließlich als ſchönſtes und zugleich geeignetſtes, das hierunter
abgedruckte Gedicht ausgewählt, mit deſſen Vertonung ſich auch
Richard Strauß bereits einverſtanden erklärt hat. Bei der
Oeff=
nung der Umſchläge wurde nunmehr von ihnen als Verfaſſer des
Liedes und damit als Preisträger Robert Lubahn aus Berlin
feſtgeſtellt. Die Hymne lautet:
Olympia!
Völker! ſeid des Volkes Gäſte,
Kommt durchs offne Tor herein!
Ehre ſei dem Völkerfeſte!
Friede ſoll der Kampfſpruch ſein.
Junge Kraft will Mut beweiſen.
Heißes Spiel Olympia!
Deinen Glanz in Taten preiſen,
Reines Ziel: Olympia.
Vieler Länder Stolz und Blüte
Kam zum Kampfesfeſt herbei;
Alles Feuer, das da glühte,
Schlägt zuſammen hoch und frei.
Kraft und Geiſt naht ſich mit Zagen.
Opfergang Olympia!
Wer darf deinen Lorbeer tragen,
Ruhmesklang: Olympia?
Wie nun alle Herzen ſchlagen
In erhobenem Verein,
Soll in Taten und in Sagen
Rechtsgewalt das Höchſte ſein.
Freudvoll ſollen Meiſter ſiegen.
Siegesfeſt Olympia!
Freude ſei noch im Erliegen.
Friedensfeſt: Olympia.
Unter den übrigen Arbeiten befinden ſich einige die den
preisgekrönten Gedicht an Schönheit und Schwung faſt gleiche
kommen. Eine kleine Auswahl der beſten Gedichte ſoll demnächh
in einem beſonderen Bändchen veröffentlicht werden. Das Olym..
piſche Organiſationskomitee hat durch ſeinen Preſſedienſt da:
preisgekrönte Gedicht den Nationalen Olympiſchen Komitees 1.
den wichtigſten Zeitungen der ganzen Welt mitgeteilt in de
Zuverſicht, von Freunden der olympiſchen Sache versmaßgetrei
Ueberſetzungen in die verſchiedenen Sprachen zu erhalten. L
hat ſich dabei vorbehalten, die ſchönſten Uebertragungen durch
Preiſe auszuzeichnen.
3.
Nakurwiſſenſchaflicher Berein zu Darmſtadt.
382. Sitzung am 11. Dezember 1934.
Oberbergrat Dr. Köbrich ſprach über „Die Mine=
„alguellen von Vilbel”. Einleitend wurden die
verſchie=
d nen Anſichten über die Herkunft der Kohlenſäure in den
natür=
lrhen Quellen erortert, die natürliche Mechanismus der
Kohlen=
nirequellen und der Unterſchied zwiſchen freier, halbgebundener
und gebundener Kohlenſäure erläutert ſowie die
Begriffsbeſtim=
mung Mineralwaſſer gegeben. Die Grundlage für ein reiches
Yuftreten von Kohlenſaure und Mineralwäſſern ſind in Vilbel
ſurch die geologiſche und topographiſche Lage bedingt und
ge=
gaffen. Vilbel liegt einerſeits im Bereich der alten
Saar=
lsaale=Senke aus der Zeit der Rotliegend=Formation,
an=
rerſeits am Abbruchrande des nördlichen Rheintalgrabens,
urmittelbar öſtlich von Vilbel erhebt ſich der nach Norden bis in
Wetterau reichende Horſt des Darmſtadt=Frankfurt=Vilbeler
Katliegenden. Vilbel liegt alſo geologiſch in einem doppelt
jef verſenkten, ſtark zerrütteten Gebiet, das den aufſteigenden
„rellen und Gaſen mannigfache Wege bietet. Aber auch
topo=
rrphiſch iſt Vilbel durch ſeine Tieflage ausgezeichnet. Mit 100
ſeter Meereshöhe iſt es der tiefſte Punkt des Wetterauer
Ent=
biſſerungsnetzes, zugleich auch die engſte Stelle zwiſchen dem
gunusrand und dem rotliegenden Horſt. Kein Wunder alſo, daß
hier auch die Grundwaſſerſtröme ſtauen und zutage drangen.
Die Höhenlage der freien Austrittspunkte der Kohlenſäure
der Wetterau ſchwankt zwiſchen + 180 Meter am
Taunus=
rd und + 100 Meter bei Vilbel. Durch künſtliſche Aufſchlüſſe
Bohrungen) hat man ſie in Bad Nauheim bis zu etwa 60 Meter
mer dem Meeresſpiegel, bei Vilbel bis 80 Meter unter NN.
u neuerdings bei dem preußiſchen Orte Gronau unweit Vilbel
180 Meter unter NN. erſchloſſen. Das letztere iſt der tiefſte
lufſchluß der Wetterau überhaupt. Die Menge der dem
Erd=
o)en in der Wetterau entſtrömenden oder entnommenen
Kohlen=
ure kann auf 6 Millionen Kilogramm jährlich geſchätzt werden.
ewerblich ausgebeutet wird ſie nur in Vilbel, ſonſt dient ſie als
eilfaktor in den Bädern (Nauheim, Salzhauſen Selters, Vilbel)
der in den zahlreichen Mineral= und Heilwäſſern. In Vilbel
n) kohlenſäurehaltige Brunnen ſeit Jahrhunderten bekannt. Der
höne Moſaikfußboden eines römiſchen Bades, den man 1849 beim
au der Main=Weſer=Bahn bei Vilbel gefunden hat und der jetzt
ne Zierde des Darmſtädter Landesmuſeums bildet, ſoll ſchon
uf Heilquellenbenutzung in römiſcher Zeit hinweiſen. Gegen
inde des 18. Jahrhunderts finden wir ſchon Beſtrebungen, die
t Vilbeler Staatsquelle auf Kohlenſäure beſonders
auszu=
uren; doch mißglückte das damals. Bis zum Jahre 1900 hatte
h eine kleine Mineralwaſſerinduſtrie in Vilbel entwickelt, die
der zum Teil nur auf geringe Wäſſer und künſtlichen
Kohlen=
urezuſatz gegründet war. Erſt die Erſchließung des Brodſchen
brudels mit reicher Kohlenſäure und hohem Mineralgehalt gab
in Anſtoß zu größerer Entwicklung. Bald entſtand ein zweiter
brudel, Haſſiaſprudel, und eine Reihe weiterer
Mineralwaſſer=
triebe, die das Waſſer mittels Pumpen dem Boden entnehmen.
us Lebensmittelgeſetz von 1927 gab den weiteren Anſtoß, daß
ſch ſolche Gewerbetreibende, die bis dahin kein „natürliches
lineralwaſſer” beſaßen, ſolches erſchloſſen. So beſtehen zurzeit
derartige Betriebe in Vilbel, die bei voller Leiſtung etwa 24
ſillionen Flaſchen Mineralwaſſer jährlich liefern könnten, in
Litklichkeit etwa die Hälfte erzeugen.
Eine ſolche Steigerung der Waſſerentnahme aus dem Boden
ſo engem Raume bringt die Frage mit ſich, wie viel der
den im Dauerbetriebe herzugeben imſtande iſt, und nötigt des=
Ub zu dauernder Beobachtung, Meſſung und Regelung. Die
lobachtungen zeigen Zuſammenhänge einzelner Quellen
unter=
nander und mit dem Waſſerſtand der Nidda, auch Abhängigkeit
mn Barometerſtande. So erweiſen ſich Regelungen der Menge
uo der Tiefe der Entnahme als notwendig; ſo ergeben ſich
ſammenhänge des chemiſchen Beſtandes der Quellen nach
ge=
iſen Linien, die wohl dem Verlauf der Hauptſpaltenzüge im
Atergrund entſprechen. Zum Beiſpiel folgt ohne Zweifel das
huotauftreten der Kohlenſäure ſolchen Spalten. Die Gehalte
Salzbeſtandteilen ordnen ſich bei vergleichender
Zuſammen=
ſtlrng der Quellen ſo, daß die Chloride um ſo mehr zunehmen,
ütefer und je nördlicher die Quelle iſt. Sulfate ſind deutlich
nennbar bei den Quellen vorhanden, die mit dem tertjären
ſpelton zuſammenhängen. Auch grundſätzliche Wirkungen des
eiſten Grundwaſſers ſind erkennbar, vor allem die natürliche
ſteiſenung des Tiefenwaſſers das ſonſt wegen ſeines hohen
ſengehalts nicht ohne künſtliche Maßnahmen als verſandfähiges
tfelwaſſer Verwendung finden könnte.
Die Herberge zur Heimat, dahier, Große Ochſengaſſe 8, wird
itz der ſo erfreulichen Bekämpfung der Arbeitloſigkeit doch
täg=
toch von 20—30 Wanderern aufgeſucht, die die Not auf die
ſtraße treibt, und die Unterkunft und Verpflegung ſuchen.
tder rauhen Jahreszeit wird ihre Zahl noch größer. Da die
ſnderer meiſt ganz mittellos ſind, und die öffentliche Fürſorge
ich nicht in der Lage iſt, große Koſten für ſie aufzuwenden, ſind
Einnahmen der Herberge ſo gering, daß ſie in den letzten zwei
hren ſo ſchwer wie noch nie zu kämpfen hatte, nachdem auch noch
ſtwilligen Zuwendungen aus Sammlungen, deren Erträgniſſe
mer über die ſchlimmſte Not hinweggeholfen hatten,
weggefal=
waren. Nur durch die verſtändnisvolle Haltung und Hilfe der
ndtverwaltung war es möglich, die Schließung der alten
Wohl=
urtseinrichtung, die in den 65 Jahren ihres Beſtehens ſchon ſo
lensreich gewirkt hat, zu verhindern. Aber immer wieder ſteht
*Vorſtand der Herberge vor der bangen Frage: werden wir die
Iten für das Perſonal, für Heizung. Wäſche, Lebensmittel und
msunterhalt aufbringen können, und werden wir auch in der
be ſein, den Wanderern wieder eine kleine Weihnachtsfreude
bereiten, um auch ihnen zeigen zu können, daß auch für ſie
ſtiſtus in die Welt gekommen iſt!
Was die Lichtſpieltheater bringen.
Das Union=Theater zeigt nur noch heute das große Filmepos
Alaska: „Malas Wettlauf mit dem Tode
kimo).
Die Helia=Lichtſpiele zeigen das neue große Ufa=Luſtſpiel aus
Zeit Wiens unter Kaiſerin Maria Thereſia: „Der junge
ton Neuhaus”, mit Käthe v. Nagy und Viktor de Kowa.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute zum letzten Male den
tzenfilm der Ufa: „Die Inſel, mit Brigitte Helm und
y Fritſch.
Reſi=Thcater zeigt heute letztmalig die übermütige Franziska
mit Paul Hörbiger und Szöke Szakall in dem Luſtſpiel
ztandal in Budapeſt”, ab morgen den phantaſtiſchen
gerfilm „Nachtflug, mit Clark Gable und Helen Hayes.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom Sprachverein
wird uns geſchrieben:
Die Namen der Hausgeräte beſchäftigten den
Sprach=
verein in ſeiner letzten Sitzung. Zu Beginn widmete der Obmann
dem vor kurzem geſtorbenen Dichter Philipp Daab, der
an der Darmſtädter Volksſchule 45 Jahre lang Lehrer war, einen
ehrenden Nachruf. Aus Daabs völkiſchen Gedichten in der
Samm=
lung „Sonnwende” las er zwei vor, die unſere Sprache preiſen,
und er wies darauf hin, daß Daab die Ausdrücke unſerer Götter=
und Heldenſage reichlich benützt und auch andere alte Wörter,
die ſelten geworden ſind, wirkungsvoll verwandt hat. Den
ſprachlichen Streifzug „Rund um mein Zimmer” konnte. Herr
Karl Lettenbaur wegen Erkrankung nicht ſelber
unter=
nehmen; man mußte ſich mit der Vorleſung der Niederſchrift
be=
gnügen. Die Wanderung berührte eine Menge großer wie
klei=
ner Dinge des Schreibzimmers, vom Raume als Ganzem
ange=
fangen, bis zum Löſchpapier. Es fiel dabei Licht auf die Ge=
ſchichte manches Gerätes und aufs Leben der Vorfahren; der
Verfaſſer konnte Erinnerungen aus ſeiner Kindheit verwerten,
und Erfahrungen auf Reiſen, die ums ganze Mittelmeer geführt
haben. Wie anregend Lettenbaurs Darlegung war, zeigte die
Flut der Fragen, die aus der Hörerſchaft kamen und zum
größ=
ten Teile eine befriedigende Auskunft erlangten. Sämtliche
An=
weſende. Vereinsmitglieder wie Gäſte, waren einig in der
Ver=
urteilung der unnützen Fremdwörter Etage, Jalouſie. Marquiſe,
Store. Gardine. Rouleau, Chaiſelongue, Couch. Warum ſollen
wir den bodenſtändigen Ausdruck Stock nicht weiter gebrauchen?
Die Etagenheizung iſt ein Stockwerksheizung, das
Eta=
gengeſchäft ein Hochgeſchäft oder Hochlager oder
Stiegenlager, z. B. eine Möbelſtiege Für Chaiſelongue
haben wir ſeit alters das Ruhbett und den noch kürzeren
treffenden Ausdruck die Liege, während die Couch eine Liege
mit Lehnen iſt, alſo eine Lehnliege. Die Jalouſie iſt ein
Stell=Laden (der Wiener ſagt: Brettelladen), die
Mar=
quiſe ein Sonnendach. Der Rollvorhang, den der
Deutſche, franzöſiſch reden wollend, Rouleau nennt, heißt in
Frankreich gar nicht ſo, ſondern Store! Dieſes Wort iſt ſo
ent=
behrlich wie Gardine; Vorhang reicht aus. — Der Obmann
legte jedem ans Herz. vom völkiſchen Ehrgefühl beſeelt, aus der
Sprache des deutſchen Hauſes ſolchen Unrat zu entfernen. Zum
Schluſſe kündigte er an, daß im nächſten Monat Profeſſor Dr.
Bergmann über das Sprichwort als Lebensberater reden wird.
Bogelſchuh im Winker.
Der Aufſatz in Nr. 327 bedarf in mancher Beziehung im
Intereſſe unſerer Singvögel einer Berichtigung. Hanf als
aus=
ſchließliches Winterfutter für Meiſen iſt direkt gefährlich, denn
er enthält Stoffe, die den Vögelchen ſchädlich ſind. Dutzende
von verhungerten” oder „erfrorenen” Meiſen habe ich im Laufe
der Jahre unterſucht und dabei feſtgeſtellt, daß das Gehirn mit
Blut unterlaufen war, die Tiere alſo an Gehirnblutung oder
Schlaganfall eingegangen waren. Der Hanf iſt ein Leckerbiſſen
für Meiſen, und ſie nehmen, ſolange er ihnen zur Verfügung
ſteht, kaum andere Nahrung an. Durch ihn werden ſie fett und
träge und lungern dann ſtandig in der Nähe des Futterplatzes
herum bis ſie ſich zuletzt aufpluſtern und mit Mühe und Not
eine Niſthöhle erreichen, in der ſie dann eingehen. Die gleiche
Erfahrung wird auch bei gekäfigten Meiſen gemacht (vgl.
Meer=
warth, Lebensbilder aus der Tierwelt. Vogelband III).
Da=
gegen können Sonnenblumenkerne unbedenklich gefüttert werden.
In meiner mehr als 35jährigen Praxis als Ornithologe iſt mir
kein Fall bekannt geworden, daß ſie den Tierchen geſchadet hatten.
Schweinenäbel ſind kein Leckerbiſſen für die Meiſen, ſondern das
tieriſche Fett bildet im Winter einen Erſatz für die fehlenden
fetten Larven, von denen ſich aber auch im Sommer die Vögel
niemals ausſchließlich ernähren. Sie werden deshalb auch im
Winter ſich nach anderer Nahrung umtun müſſen und ſind dadurch
zum Umherſtreichen gezwungen. Allerdings ſind Schweinenäbel
im Zeitalter der Hygiene ein rarer Artikel geworden. Während
ich ſie vor Jahren viertelhundertweiſe in den Bäumen der
An=
lagen aufhängen konnte, bin ich heute froh, wenn ich 2 oder 3
für meinen Garten bekomme.
Das beſte Winterfutter für die inſektenfreſſenden Singvögel
ſind und bleiben aber die Futterringe und =Steine nach dem
Re=
zept des Freiherrn von Berlepſch, die in jedem einſchlägigen
Ge=
ſchäft zu haben ſind.
Prof. Balſer, Friedberg (Heſſ.)
Helft der Polizei helfen!
Am 18. und 19. Dezember:
Tag der deutſchen Polizei.
Brieſkaſten.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beaniwortung erfolgt ohne Rechtsperbindlichteit.
S., hier. Der Begriff des Einkommens für die Bürgerſteuer
iſt in § 7. Ziffer 5 der Durchf.=Beſt. vom 15. Sept. 1933 dahin
feſtgelegt: Bei Perſonen, die im Haushalt eines anderen eine
Arbeitskraft erſetzen, iſt, wenn ein beſonderer Dienſtvertrag nicht
beſteht, der halbe Wert der gewährten freien Station, Kleidung
und ſonſtigen Vorteile zu den Einkünften zu rechnen, wobei für
die Sachbezüge die für den Steuerabzug vom Arbeitslohn
maßgebenden Wertfeſtſetzungen gelten. Dieſe Sätze für die
Sach=
bezüge ſind vom Landesfinanzamt hier ſeinerzeit feſtgeſetzt und
veröffentlicht worden und bei der neuerdings eingerichteten
ſtäd=
tiſchen Steuerſtelle für die Bürgerſteuer, Alexanderſtraße 22, zu
erfahren.
„Luiſenring”. Soweit das Tapezieren des Zimmers
nach=
weisbar, notwendig war, iſt der Vermieter nach § 547
BGB. zum Erſatze verpflichtet. Sind ſonſt Einrichtungen in
der Wohnung getroffen worden, ſo iſt zu prüfen, ob ſolche
Aus=
führung wirklich im Intereſſe des Vermieters
ge=
ſchah, alſo nicht bloß im eigenen Intereſſe des Mieters gelegen
war; ein Intereſſe des Vermieters wäre dann zweifellos
ge=
geben, wenn die vorhandene alte Gasleitung nicht den derzeit
geltenden Vorſchriften entſprach. Im übrigen iſt der Mieter
be=
rechtigt und, wenn Einigung nicht erfolgt, auch verpflichtet, eine
Einrichtung, mit der er die Sache verſehen hat, wegzunehmen und
— auf ſeine Koſten — den früheren Zuſtand wieder herzuſtellen.
Nr. 347 — Seite 7
Kinder=Beſcherung
des Heſſiſchen Fechtvereins Waiſenſchuk.
* Hell brannten die Kerzen am hohen Tannenbaum, der im
Konkordiaſaal aufgeſtellt war und um den ſich zirka 125
Halb=
waiſenkinder der Stadt Darmſtadt verſammelt hatten, um einer
ſchönen, eindrucksvollen Weihnachtsfeier beizuwohnen, zu der der
Heſſiſche Fechtverein Waiſenſchutz, Zweigverein Darmſtadt,
ein=
geladen hatte. Hell leuchteten die Augen der Kinder, die ſchöne,
praktiſche Geſchenke und Spiele erhielten und deren Wünſche alle
erfüllt waren, ſoweit es möglich war. Die muſikaliſche
Umrah=
mung hatte das Orcheſter Darmſtädter arbeitsloſer Berufsmuſiker
unter Leitung des Obermuſikmeiſters Mathias Weber
über=
nommen.
Dem Einzug der Kinder unter den Klängen der
ſtimmungs=
vollen Weihnachtsmelodie „O du fröhliche” folgte des Muſikſtück
„Dornröschens Brautfahrt” von Max Rhode. Einen ſinnigen, von
Fritz Willemann verfaßten Prolog ſprach Frl. Anni
Oeſtrei=
cher. Vereinsleiter Fiſcher begrüßte herzlich die zahlreich
Erſchienenen und beſonders die Kinder. Er betonte, daß gerade
in der jetzigen Zeit, in der die Parole des Führers gilt, jedem
zu helfen, auch der Heſſiſche Fechtverein Waiſenſchutz ſeine
Auf=
gaben um ſo ſtärker zu erfüllen habe. Und er iſt dankbar, daß er
ſeine Aufgaben erfüllen darf. Heute werden 123 Kinder beſchenkt.
40 Jahre beſteht bereits der „Waiſenſchutz”, und er hat auch
dies=
mal, ſoweit es möglich war, alle Wünſche der Kinder erfüllt, und
wenn die Kinder ſich über die Geſchenke gefreut haben, ſo ſollen
ſie ihre Dankbarkeit durch Fleiß und gutes Betragen bezeugen.
Allen wünſche er ein frohes Feſt.
Ortsgruppenamtsleiter Koſt ſprach im Auftrage der
Kreis=
leitung der NSV. und gab ſeiner Freude Ausdruck, daß der Heſſiſche
Fechtverein Waiſenſchutz ſein ſegensreiches Werk fortſetzt. Der
Füh=
rer will nicht, daß alte gute Einrichtungen zerſchlagen werden,
ſon=
dern ſie ſollen mithelfen, ſein Ziel zu erreichen.
Pfarrer Wintermann ſprach vom tiefen Sinn des
Weih=
nachtsfeſtes, vom Geburtstage Chriſti, den die ganze Welt feiert.
An dieſem Tage ſchweigt, aller kleinlicher Zwiſt und nirgends
brennt der Weihnachtsbaum ſchöner, wie in der deutſchen Familie.
Nie wird das Wort: Geben iſt ſeliger denn nehmen und
Gemein=
nutz geht vor Eigennutz tiefer beherzigt, wie in der
Weihnachts=
zeit. Nach ſeiner zu Herzen gehenden Anſprache ſangen die Kinder
gemeinſam das Weihnachtslied „Stille Nacht”.
Nach einem Muſikſtück trug Hildegard Tracht ein
Weih=
nachtsgedicht vor auch der kleine Oeſterreicher ſprach ein
Ge=
dichtchen, ebenſo Marga Würz. Fritzchen Schuchmann
produ=
zierte ſich als kleiner Handharmonikakünſtler, zehn Schülerinnen
des Turnerbundes Jahn 1875 tanzten einen figurenreichen Reigen
und als Einlage ſpielte das Orcheſter Heinzelmännchens
Wacht=
parade. Mit einem Weihnachtsjubelmarſch und dem gemeinſamen
Geſang des Weihnachtsliedes „O du fröhliche . .. war die
har=
moniſch verlaufene Kinderbeſcherung zu Ende.
Dg. Arheilgen, 16. Dez. Geflügel= und Kaninchen=
Ausſtellung. Samstag und Sonntag veranſtaltete der
hie=
ſige Geflügel= und Kaninchenzuchtverein im Schwanenſaale eine
lokale Ausſtellung. In 12 ſauber aufgemachten Abteilungen
zeigte die Schau rund 200 Tiere. Getreu dem Grundſatz: „Durch
Raſſe zur Leiſtung” iſt der rührige Verein beſtrebt, auf dem
Ge=
biete der Kleintierzucht immer weiter vorwärts zu kommen. Daß
dieſes Beſtreben von Erfolg gekrönt iſt, bewies die Fülle des
ausgeſtellten hochwertigen Tiermaterials. Konnten doch einzelne
Tiere auf vorangegangenen Ausſtellungen mit guten Preiſen
be=
dacht werden. Ebenſo konnten einige Züchter auf der
Reichs=
tierſchau in Frankfurt a. M. gute Preiſe erzielen. Neben einigen
Geflügelſtämmen Rhodeländer, Plymouth Rox und Minorka
waren zahlreiche Einzeltiere der Raſſen Rhodeländer, Plymouth
Rox, Minorka. Barnevelder, Italiener, Rheinländer, Hamburger
Silberlack und Goldſprenkel in den verſchiedenſten Arten
aus=
geſtellt. Eine weitere Abteilung zeigten einige Raſſen ſchönen
Zwerggeflügels, der ſich die Abteilung Schönheitsbrieftauben
an=
ſchloß. Auch in der Abteilung Kaninchen waren ausgezeichnete
Tiere ausgeſtellt. Die mit der Ausſtellung verbundene
Prä=
miierung, für die zahlreiche geſtiftete Ehrenpreiſe und Geldpreiſe
zur Verfügung ſtanden, zeitigte in der Wertung gute Ergebniſſe
und ſtellte die Hochleiſtungszucht unter Beweis. Es erzielten für
Geflügel den Reichsfachſchaftsehrenpreis Heinrich Eißler für
Plymouth, den Landesgruppenehrenpreis Heinrich Benz für
Zwerg=Rhodeländer. Ehrenpreiſe für gute Tiere erhielten
Hein=
rich Eißler, Franz Frank, Peter Lindenlaub Georg Ludwig Fleck.
Karl Straub. Hans Döbel, Konrad Döbel. Karl Schäfer, Heinrich
Dünkel, Wilhelm Kaiſer, Ferdinand Hergert und Richard Flach.
In der Abteilung Kaninchen wurden mit Ehrenpreiſen bedacht
die Züchter Heinrich Nees, Franz Frank. Konrad Hergert. Georg
Stockert und Juſtus Bohland. Außerdem gelangten zahlreiche
Zuſchlags= und Klaſſenpreiſe zur Verteilung. Als Preisrichter
walteten für Geflügel Karl Weber=Weinheim, für Kaninchen
Friedrich Löchel=Darmſtadt. Daß den Beſtrebungen des Vereins
ſeitens der Geflügelhalter größtes Intereſſe entgegengebracht
wird, zeigte der gute Beſuch der Ausſtellung. Ebenſo erfreute ſich
die reichhaltige Tombola von allerlei Gebrauchsgegenſtänden und
lebenden Gewinnen regen Zuſpruchs. — Möge die wohlgelungene
Ausſtellung für die Züchter ein Anſporn ſein zu weiterem
gedeih=
ichen Schaffen.
Welterbericht.
Vorherſage bis Montag abend: Zunächſt verbreitete
Regen=
fälle, ſpäter Uebergang in einzelne Schauer, Temperatur
zurück=
gehend, ſüdweſtliche bis weſtliche Winde.
Vorherſage für Dienstag: Nach vorübergehender
Aufheite=
rung und kalter Nacht wieder trübes und nebliges Wetter mit
milderen Südweſtwinden.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann:
ſür „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt
D. A. XI. 34. 22415. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
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Das wäre dann aber auch alles, ſtellte Bernd mit Hilfe
ſeiner noch ungetrübten Sehkraft feſt. Danach ſenkte ſich der
Kopf hinter den zurückgeſchlagenen Deckel einer Zigarrenkiſte.
Offenbar in dem gleichen Beſtreben, Gerüche feſtzuſtellen. An der
Tatſache, daß die Kiſte beim Zurückſtellen auf das Bord herabfiel
und nicht wieder aufgehoben wurde, erſah Bernd, daß ſie, gleich
der Flaſche, auch nur noch Geruchswerte in ſich getragen hatte. Und
jetzt hob der Herr den Kopf und blickte durch ein blitzendes
Ein=
glas geiſtesabweſend auf die graue Hauswand des Lichthofes.
Es war ein Geſicht, in das das ehemals generaldirektorliche
Ein=
glas nicht mehr hineinpaßte, ſtellte Bernd feſt. Ein Einglas
ver=
langt eine gewiſſe Umwelt, um voll zur Geltung zu gelangen, und
die war für den Generaldirektor, wie Frau Lachmann voll
Genug=
tuung verſichert hatte, verſunken. Wie etwas Vergeſſenes ſtand
das Einglas in Guido Blankenburgs Geſicht, wie etwas, was der
Gerichtsvollzieher als nicht mitnehmenswert zurückgelaſſen hatte.
Die Pfändung, die das Leben an den Blankenburgs
vorge=
nommen hatte, war gründlich geweſen! Auf einen Anhieb das
ganze Vermögen, das in den Aktien, des Betriebes ſteckte, dem
Vater Blankenburg als Generaldirektor vorgeſtanden hatte. Den
Generaldirektorpoſten ſelbſtverſtändlich gleichzeitig. Eine Firma,
die pleite war, hatte keinen Direktorpoſten mehr zu beſetzen. Und
gleichzeitig, als ſelbſtverſtändliche Gefolgſchaft dieſes Sturzes,
waren auch die verſchiedenen Aufſichtsratspöſtchen abgebröckelt,
die ein anſehnliches Einkommen noch vergrößert hatten. Mit einem
Male war es dem Einglas verſagt geweſen, in holzgetäfelten
Sitzungszimmern bei knappen Kopfbewegungen kurz und herriſch
aufzublitzen. Da verlor es ſeine Bedeutung; wie ſchon geſagt, ein
Einglas verlangt eine gewiſſe Umwelt, wenn es und man mit ihm
wirken ſoll. Bernd Allen, in dem doch etwas von einem
Schrift=
ſteller ſteckte, der den Schickſalen der Menſchen nachging, ſtellte feſt:
Der Generaldirektor, der in ſo ſchlapper Weiſe Vergangenem
nach=
hing, hatte unzweifelhaft die Initiative verloren —
Während der nächſten zwei Tage lernte Bernd Allen die
ge=
ſamte Familie Blankenburg kennen. Natürlich iſt das ſo zu
ver=
ſtehen, mit dem Abſtand, den der Lichthof ſchuf. Zunächſt die
Mut=
ter. Ihre auffallende Aehnlichkeit mit dem Pagenkopf erübrigte
eine Vorſtellung. Frau Blankenburg war eine aparte
Erſchei=
nung und eine noch immer ſchöne Frau. Sie trug auf, was aus
guten Tagen noch vorhanden war. Das ließ ſich unſchwer
feſtſtel=
len. Sie ſuchte mit nervöſen Händen zwiſchen den Zeitſchriften
umher, und brachte im Handumdrehen in Unordnung, was der
dunkle Pagenkopf ſo ſorgfältig geſchichtet hatte. Ganz offenbar
ſuchte ſie unter Makulatur Leſeſtoff, weil man ſich Aktuelles nicht
mehr leiſten konnte. Frau Ria Blankenburg war anſcheinend müde
von dem, enttäuſcht und erboſt über das, was ihr das Schickſal jetzt
zu bieten wagte.
Dann war da noch ein bildhübſcher Bengel von Bruder, der
ausſchaute, als könnte er mühelos einen anſtändigen
Monats=
wechſel unter die Leute, zumindeſt unter die kleinen Mädchen
brin=
gen. Bernd=taxierte, er war unter ſeines Vaters Regime tätig
geweſen und hatte ſich auf dem gleichen Schiff befunden, das nun
abgeſackt war.
Montag, 17. Dezember 19341
Und endlich war noch eine junge, ebenfalls auffallend hübf“
Schweſter in Blond da, die über einem Bündel alter Noten
Faſſung verloren hatte. Zuerſt hatte das Mädel verſucht, wie?
zuſammenzubringen, was zuſammengehörte. Und dann war plle
lich eine Reitpeitſche über den Notenſtapel hingeſauſt. Der Pagg
kopf mußte dieſe Reitpeitſche als überflüſſiges Requiſit ebenfor
in die Speiſekammer verſtaut haben.
Geritten waren alſo die Blankenburgs auch —
Und dann war wieder die Stimme erklungen, die ſchon oer
mal den Pagenkopf abgerufen hatte: „Eben iſt deine talentv.
Schülerin Meyer ins Haus getreten
Die temperamentvolle Blonde ließ auf dem Notenſtapel rnn
ein paar Kinnhaken landen. Ein paar Notenblätter nahm
mit ſich.
Bernd ſchloß aus dem allen, daß ſich die Blankenburgs nutz
in ihre Lage gefunden hatten. Ausgenommen der dunkle Paggu
kopf. Er ſah ſo aus, als ob er ſich nicht unterkriegen ließ.
Schade, daß man ſelbſt nichts hatte
Bernds 808=Ruf war von keinem Schiff aufgefangen wordan
das gewillt geweſen wäre, ihm Hilfe zu bringen. Nur ein alle
Schoner hatte ſich auf einem halben, etwas angegilbten
Br=
papier gemeldet und ihm mit der Unterſchrift „ein ehrbares M1d
chen”, in höchſt biſſiger Form wiſſen laſſen, daß eine ſolche
Anze=
in der alten, guten Zeit, nicht möglich geweſen wäre, daß
Schamloſigkeit in der Welt von Tag zu Tag größer wurde. 120
daß hoffentlich alle ehrbaren Frauen und Mädchen vor dem Heen
Glücksritter ihre Sparkaſſenbücher feſthalten würden.
Bernd hatte den Brief nicht weiter tragiſch genommen.
Grunde genommen ſtand er, ebenfalls auf dem Standpunkt
angegrauten, ehrſamen Mädchens, daß es richtiger war, ein Mcxiſt
ſtützte ſich auf ſein eigenes Geld, als auf das ſeiner Frau. Ale
war er denn ſchuld an dieſer verrückten Zeit? — Schließlich ru
die Zeit, die ſeine Fabrik verſchlungen hatte, der Anſtoß zu Qn
Inſerat und nicht er. Er hätte ſich auch mit einem dunklen
Pag=
kopf ohne Geld begnügt, wenn er noch im Beſitz einer Möbelfachi
geweſen wäre, die ihm Bewegungsfreiheit geſtattet hätte
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