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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 344
Freitag, den 14. Dezember 1934.
196. Jahrgang
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jeue Geſetze der Reichsregierung.
Kabinektsſihung vor der Weihnachkspauſe. — Verabſchiedung mehrerer Geſeke polikiſcher,
wirtſchaff-
licher, rechklicher und kulkureller Art. — Dank des Führers an ſeine Mikarbeiter.
zunge
Be‟
DNB. Berlin, 13. Dezember.
axs Reichskabinett verabſchiedete in ſeiner Sitzung am Don=
In teg, der letzten in dieſem Jahre, noch eine Reihe von
Geſetz=
eilür-fen politiſcher, wirtſchaftlicher, rechtlicher und
kul=
tufüer Art.
3— nächſt wurde ein Geſetz über den
Ausgleich bürgerlich=rechtlicher Anſprüche
gammrigt. Der nationalſozialiſtiſche Staat fordert von dem
ein=
ze n Volksgenoſſen ein hohes Maß von Opferbereitſchaft zum
Bln des Ganzen. Ein leuchtendes Beiſpiel dieſer
Opferbereit=
ſchi ind die zahlloſen Opfer an Blut und Vermögen, die im
Kh; um die nationalſozialiſtiſche Erhebung von den alten
Kiſoieern der NSDAP, gebracht worden ſind. Deshalb muß ein
jeid Einzelne gewiſſe Nachteile, die ihm durch politiſche Vorgänge
dür Erhebung erwachſen ſind, im Intereſſe der Allgemeinheit
ſeiſt uf ſich nehmen. Lediglich für außergewöhnliche Schäden,
daſt Tragung ihm nach geſundem Volksempfinden billigerweiſe
niſtallein zuzumuten ſind, kann der Volksgenoſſe einen gewiſſen
Afuläch beanſpruchen. Dieſer Ausgleich kann ihm nach dem Geſetz
üb den Ausgleich bürgerlich=rechtlicher Anſprüche vom 13. 12. 34
uunt ſoeſtimmten Vorausſetzungen und in einem beſonders
vorge=
ſeilßer Verfahren zu Laſten der Allgemeinheit gewährt werden,
domiſ: die Anwendung des Geſetzes ausdrücklich auf Vorgänge
bd/länkt, die ſich bis zum 2. Auguſt 1934 ereignet haben.
Sſcdann wurde ein
5eietz gegen heimtückiſche Angriffe auf Staat und Partei
und zum Schutz der Militäruniform
geAnfigt, Ferner ein „Geſetz über die
ſecbhernahme von Garantien zum Ausbau der
Rohſtoff=
wirtſchaft”.
ZthS=cherung der Erhaltung und Nachzucht hochwertigen
Erb=
guMtes deutſchen Waldes, ſowie zur Ausmerzung artlich
minder=
weeigar Beſtände und einzelner Stämme wurde ein
forſtliches Artgeſetz
belſſen.
di- fortſchreitende Vereinheitlichung des deutſchen
Hochſchul=
wes’s erfordert eine einheitliche Feſtſetzung der für
Hochſchulleh=
reif elckenden Altersgrenze, ſowie eine Neuregelung der
Beſtim=
mutten. über die Verſetzung von Hochſchullehrern und ihre
Ent=
bi’ying von amtlichen Verpflichtungen. Dieſen Notwendigkeiten
truſf dms heute verabſchiedete Geſetz über
de Entpflichtung und Verſetzung von Hochſchullehrern”
Rtztung.
ür Geſetz über die
„Einfuhrſteuer der Gemeinde Helgoland”
gihäliſſer die Möglichkeit, in gleicher Weiſe wie vor dem
Inkraft=
troxt ſer Weimarer Verfaſſung die Einfuhr alkoholhaltiger
Ge=
träm ind unverarbeiteten Branntweins ſowie die Einfuhr von
Towen zeugniſſen zu beſteuern.
as Reichskabinett ſtimmte ferner dem Vorſchlag des
Reichs=
in iuenrniſters zu, wonach am
lontag, den 24. Dezember und Montag, den 31. Dezember
* Dienſtzeit der Behörden nach den Vorſchriften des
Sonn=
tagsdienſtes geregelt wird.
Mitwirkung erbittet. Dieſer Bitte wird künftig nur dann
ent=
ſprochen werden, wenn der Reichsfilmdramaturg auf Grund des
ihm vorgelegten Entwurfes oder Drehbuches die Ueberzeugung
erlangt, daß der Film, deſſen Herſtellung beabſichtigt iſt, einer
ſolchen Förderung würdig iſt.
Am Schluß der Kabinettsſitzung
dankte der Führer und Reichskanzler den Mitgliedern des
Reichskabinetts
für die im jetzt zu Ende gehenden Jahre geleiſtete Arbeit beim
Aufbau des nationalſozialiſtiſchen Staates und ſprach ihnen für
die bevorſtehenden Feiertage und zum Jahreswechſel ſeine beſten
Wünſche aus.
Gleichzeitig teilte der Führer mit, daß er von dem ſonſt
üblichen Neujahrsempfang der Mitglieder der Reichsregierung in
dieſem Jahre Abſtand nehmen werde.
Wie wir hören, findet am Neujahrstag der übliche Empfang
des Diplomatiſchen Korps, ſowie der Reichswehr durch den
Füh=
rer ſtatt. Der Führer will allerdings ſeinen leitenden
Mitarbei=
tern die Möglichkeit einer längeren Erholungsfriſt geben, ſo daß
ſie am Neujahrstag nicht bereits wieder in Berlin ſein müſſen.
Im Reichskabinett ſind am Donnerstag — und zwar in
einer letzten Sitzung vor Weihnachten — eine ganze Reihe von
Geſetzen verabſchiedet worden, die teilweiſe recht bedeutſam ſind.
Unter ihnen befindet ſich eine Vorlage, die ſich auf
den Arbeitsdienſt
in Geſetz zur Aenderung des Geſetzes zum
Schutze des Einzelhandels
ſchſhüct die Errichtung neuer Verkaufsſtellen auf beſtimmten
Ge=
biuen in. Die Errichtungsſperre dient gleichzeitig als geſetzliche
Güdlage für die Prüfung der Sachkunde und perſönliche
Zuver=
läſſieik bei der Errichtung neuer Verkaufsſtellen und damit
zu=
glue alls Ueberleitung zu einem künftigen allgemeinen
Einzel=
haülissgeſetz.
ass „Geſetz über
Spar= und Girokaſſen,
Kucnmmale Kreditinſtitute und Giroverbände, ſowie
Girozen=
tral” ſieht lediglich die Verlängerung einer den
Landesregie=
ruß in ſſeit längerem für eine zwzeckmäßige Geſtaltung des
öffent=
liaBch-lichen Kreditweſens gegebenen Ermächtigung vor.
a:s „Geſetz zur
Aenderung der Rechtsanwalt=Ordnung”
giöllen Rechtsanwälten den im Augenblick möglichen Schutz gegen
Einnengeſunde Ueberſetzung und eine drohende wirtſchaftliche
Ver=
küt’nenung des Anwaltsſtandes.
en ehmigt wurde ſodann ein „Geſetz über die Kraftloserklä=
EyAhon Aktien” und ein „Geſetz über die Maßnahmen auf dem
GM Ses Kapitalverkehrs”, wodurch die
üssherigen Moratorien bei Aufwertungsfälligkeiten im
allgemeinen verlängert
Dn. Gleichzeitig tritt eine gewiſſe Auflockerung der
einge=
fr’shem Kredite ein.
n „Geſetz über
den freiwilligen Arbeitsdienſt”
2 die geſetzlichen Vorausſetzungen für die Aufrechterhaltung
2elehhenung und Diſziplin im Arbeitsdienſt.
Mließlich verabſchiedete das Reichskabinett auf Antrag des
äuropagandaminiſters ein „Geſetz zur Aenderung des Licht=
Meſtzes”, wonach in Zukunft von der obligatoriſchen
Mit=
m: des Reichsfilmdramaturgen abgeſehen und ſeine
Tätig=
die Fälle beſchränkt wird, in denen die Induſtrie ſeine
bezieht und die für die Vergehen gegen die Diſziplin
Dienſt=
ſtrafen vorſieht, die ſich auf Haft und Arreſt erſtrecken können.
Dieſe Regelung iſt inſofern notwendig geworden, als rund
250 000 junge Männer fortlaufend im Freiw. Arbeitsdienſt
ſtehen. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß ſie ihren Führern
gegenüber treue Gefolgſchaft leiſten, daß ſie ebenſo gute und
treue Kameraden ſind, daß ſie einen tadelsfreien Lebenswandel
führen, und umgekehrt die Führer ſich gegen die
Arbeitsdienſt=
männer nur von den Grundſätzen ſtrengſter Gerechtigkeit leiten
laſſen dürfen. Jedes Mitglied des Arbeitsdienſtes meldet ſich
freiwillig zum Arbeitsdienſt. Damit verpflichtet es ſich auf
be=
ſtimmte Zeit, dem Volk und Staat mit dem Spaten in der Hand
zu dienen. Jeder muß ſich alſo auch in die Ordnung des
Ar=
beitsdienſtes einfügen. Um hier gewiſſe Lücken zu ſchließen, ſind
die Strafbeſtimmungen erlaſſen worden.
Ein anderes Geſetz befaßt ſich mit der
Krafkloserklärung von Akkien.
Hier liegen die Dinge ſo, daß gewiſſe Firmen ihren Namen
verändert haben, aber ihre Aktien unter dem alten Namen noch
umlaufen laſſen. Um hier Schwindeleien zu verhindern, iſt
be=
ſchloſſen worden, alle Beſitzer dieſer Aktien aufzufordern, ihre
Anteile zur Namensänderung vorzulegen. Es wird ihnen die
Kraftloserklärung ihrer Aktien angedroht, falls ſie dieſe nicht
vorlegen. Die Kraftloserklärung kann aber nur in
Ueberein=
ſtimmung mit dem Regiſterrichter erfolgen.
Sehr wichtig ſind die neuen geſetzlichen Beſtimmungen, die
ſich auf
das Hochſchulweſen
beziehen. In dem einen Teil des Geſetzes wird die Möglichkeit
zugelaſſen, die Altersgrenze für Hochſchullehrer auf 68 Jahre
heraufzuſetzen. Es wird aber grundſätzlich gefordert, daß
zwi=
ſchen den Lehrern und den Studenten ein enges perſönliches
Band hergeſtellt wird und daß infolgedeſſen der Hochſchullehrer
auch die entſprechenden Fähigkeiten mitbringen muß. Sind dieſe
Fähigkeiten nicht vorhanden oder werden ſie durch körperliche
oder geiſtige Gebrechen eingeſchränkt, oder iſt aus dieſem Grunde
eine weitere Ausübung des Amtes nicht mehr vertretbar, dann
kann eine Entpflichtung erfolgen. Die ſich daraus ergebenden
vermögensrechtlichen Folgerungen werden noch durch beſondere
Beſtimmungen, die der Reichserziehungsminiſter erläßt, geregelt.
Es kann auch eine Entpflichtung zu einem früheren Zeitpunkt
als der geſetzlichen Altersgrenze erfolgen. Möglich iſt auch die
Entpflichtung, wenn ein freiwilliges Uebereinkommen erzielt wird.
Eine ſpätere Entpflichtung aus dem 65. Lebensjahr darf jedoch
nicht über den Schluß des Semeſters hinausgehen, in dem das
68. Lebensjahr vollendet wird.
In dem anderen Teil des Geſetzes iſt vorgeſehen, daß jeder
beamtete Hochſchullehrer entſprechend ſeinen Qualitäten verſetzt
werden kann, wenn das Reichsintereſſe im Hinblick auf den
Neu=
aufbau des Hochſchulweſens es erfordert. Kommt ein Lehrſtuhl in
Fortfall, ſo kann der bisherige Amtsinhaber von ſeinen Pflichten
entbunden werden.
Das Geſetz über die
Errichtung von Einzelhandelsgeſchäffen
verlängert die Sperre, die nach den bisherigen
Beſtim=
mungen am 1. Januar 1935 ablief, auf unbeſtimmte Zeit.
Durch die inzwiſchen erſchienenen Ausführungsbeſtimmungen iſt
die Sperre ja ſchon etwas aufgelockert worden. Das Verbot der
Errichtung von Geſchäften hat einen anderen Inhalt bekommen.
Zunächſt handelte es ſich um eine reine Bedürfnisfrage. Inzwiſchen
aber iſt es in der Hinſicht erweitert worden, daß Ausnahmen
zu=
geſtanden ſind, ſobald die erforderliche Sachkunde und die
perſön=
liche Zuverläſſigkeit gewährleiſtet ſind. Es handelt ſich aber auch
weiterhin um eine Uebergangsbeſtimmung, bis das Geſetz über
den Einzelhandel kommen kann, für das vorderhand aber noch
weitere Erfahrungen geſammelt werden müſſen.
Der Prozeß
gegen die 126 Memeldeutſchen.
Von unſerem Berichterſtatter.
Br. Memel, 11. Dezember.
Mit größter Spannung ſieht die Bevölkerung des
Memel=
gebiets dem Prozeß der 126 Memeldeutſchen entgegen, der am 14.
Dezember vor dem Kownoer Kriegsgericht eröffnet wird. Seit
Monaten bemüht ſich die litauiſche Preſſe, dieſen wiederholt
an=
gekündigten und immer wieder verſchobenen Prozeß als eine
euro=
päiſche Senſation hinzuſtellen. Die Verhandlung werde, ſo
be=
hauptet man in Kowno, den Beweis für die
nationalſozialiſti=
ſchen Umtriebe im Memelgebiet und für die Notwendigkeit der
litauiſchen Maßnahmen gegen die Memeldeutſchen erbringen.
Man werde ſich auf Ueberraſchungen gefaßt machen müſſen.
Rein äußerlich geſehen, handelt es ſich in der Tat um einen
Rieſenprozeß, wie er nicht oft vorgekommen ſein dürfte. Außer
den 126 Angeklagten, von denen etwa achtzig in den litauiſchen
Gefängniſſen gefangen gehalten wurden ſind rund 500 Zeugen
und zwanzig Sachverſtändige geladen. Zwölf litauiſche Anwälte
werden als Verteidiger auftreten, und da man annimmt, daß
auch die internationale Preſſe infolge der litauiſcherſeits
ange=
kündigten „Enthüllungen” ſtark vertreten ſein wird, ſo muß der
Monſtre=Prozeß im litauiſchen Juſtizpalaſt verhandelt werden,
weil ſich alle anderen Kownoer Gerichtsräume als zu klein
er=
wieſen haben. Dieſer äußere Aufwand iſt aber nur Mittel zum
Zweck, um die Oeffentlichkeit über den wahren Tatbeſtand und
das Ziel, das die litauiſche Regierung bei der Inſzenierung
die=
ſes Prozeſſes verfolgte, hinwegzutäuſchen. Dieſer Prozeß ſteht
im wahrſten Sinne des Wortes auf tönernen Füßen! Er dient
nicht der Gerechtigkeit, ſondern die Anklage gegen die
Memel=
länder iſt nichts anderes als ein großes politiſches Manöver,
dazu beſtimmt, die litauiſchen Vertragsverletzungen und
Rechts=
brüche im Memelgebiet zu bemänteln und die Oeffentlichkeit
irrezuführen.
Hier nur einige Feſtſtellungen, die nicht nur die völlige
Un=
haltbarkeit der Anklage, ſondern auch eine Tragödie enthüllen,
wie man ſie in dem Europa von heute eigentlich für unmöglich
halten ſollte. Man wirft den Angeklagten vor, ſie hätten
natio=
nalſozialiſtiſche Geheimorganiſationen im Memelgebiet gegründet,
ſie hätten ſtaatsfeindliche Verbindungen mit Organiſationen im
Reich unterhalten, und ſie hätten — das iſt der Hauptpunkt der
Anklage — das Memelgebiet in einem bewaffneten Aufſtand von
Litauen losreißen wollen. Mit den „Geheimorganiſationen” ſind
die beiden im Mai bzw. Juni 1933 gegründeten memelländiſchen
Parteien, die Chriſtlich=Sozialiſtiſche Arbeitsgemeinſchaft des
Pfarrers Saß und die Sozialiſtiſche Volksgemeinſchaft des
Vete=
rinärrats Dr. Neumann gemeint. Dieſe „Geheimorganiſationen”
haben aber nicht nur ihr Programm in aller Oeffentlichkeit
be=
kanntgegeben, ſondern der litauiſche Kriegskommandant ſelbſt hat
die Parteien unmittelbar nach ihrer Gründung offiziell anerkannt
und ihre Satzungen beſtätigt! In dem Programm ſowohl der
einen wie der anderen Partei wird ausdrücklich als Ziel die
Erhaltung der memelländiſchen Autonomie im Rahmen des
international garantierten Memelſtatuts und unter Anerkennung
der Souveränität des litauiſchen Staates angegeben. Es iſt alſo
eine bewußte Unwahrheit, wenn man jetzt von „
Geheimorganiſa=
tionen” und von „ſtaatsfeindlicher Tätigkeit” dieſer Parteien
ſpricht.
Nicht anders verhält es ſich mit der Behauptung, die
memel=
ländiſchen Parteien ſeien Beſtandteile der NSDAP. des Reiches
geweſen. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, hat
ge=
mäß der Erklärung vom 17. Juni 1933 ausdrücklich feſtgeſtellt,
daß die NSDAP. es abgelehnt hat und auch in Zukunft ablehnt,
ſich irgendwie in die Angelegenheiten anderer Staaten
einzu=
miſchen. Die memelländiſchen Parteien haben auch nie daran
gedacht, ſich ihrer Selbſtändigkeit zu begeben, und wenn hier und
da vielleicht Beziehungen einzelner memelländiſcher
Parteiange=
hörigen zu Reichsdeutſchen beſtanden haben, ſo handelt es ſich
dabei lediglich um private Verbindungen, die bei der früheren
Zugehörigkeit des Memelgebietes zum Reich und der ſich daraus
ergebenden verwandtſchaftlichen und volklichen Beziehungen
durch=
aus verſtändlich ſind! Von einer geradezu unglaublichen
Un=
verfrorenheit zeugt die Behauptung, die Memelländer hätten
einen bewaffneten Aufſtand vorbereitet. Dieſe Unterſtellung ſtützt
ſich in der Hauptſache auf die Beſchlagnahme angeblich geheimer
Waffenlager. Die Waffenfunde ſind jedoch auf die natürlichſte
Weiſe von der Welt zuſtandegekommen. Die litauiſche Polizei
holte ſich einfach alle Jagdflinten und Piſtolen ab, für die kein
anderer als der Kriegskommandant des Memelgebietes
Waffen=
ſcheine ausgegeben hatte! Nebenbei wurden noch einige
Kinder=
teſchings, verroſtete Trommelrevolver, uralte Vorderlader und
ſogar Studentenſchläger beſchlagnahmt, ſo daß insgeſamt etwa
1000 „Waffen” zuſammenkamen. Will das litauiſche
Kriegs=
gericht wirklich im Ernſt annehmen, die Memelländer hätten mit
dieſen „Waffen”, gegen die vorzüglich ausgerüſtete litauiſche
Armee, gegen Tanks und Bombenflugzeuge zu Felde ziehen wollen,
oder — was noch grotesker iſt — die Memelländer hätten die
für den Aufſtand benötigten Waffen ſozuſagen beim
Kriegskom=
mandanten beantragt?
So rieſenhaft wie die Zahl der Angeklagten, Zeugen und
Sachverſtändigen, ſo umfangreich iſt auch die Anklageſchrift. Auf
nicht weniger als 528 Druckſeiten werden die „Verbrechen” der
Angeklagten eingehend dargeſtellt. Ganze Berge von „
Beweis=
material” ſollen, wie man behauptet, vorhanden ſein. Man weiß
aber, daß die Litauer eigentlich nichts weiter aufgeſtöbert haben,
als einen harmloſen Schriftwechſel der einzelnen Parteiſtellen im
Memelgebiet untereinander, Ausſchnitte aus reichsdeutſchen Zei=
Mongen
AI
HOAOP AOIAH.
Seite 2 — Nr. 344
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 14. Dezember 1938
tungen, deutſche Bücher uſw. Bei einem großen Teil der
An=
geklagten ſind lediglich völlig legal ausgeſtellte Mitgliedskarten
einer der beiden memelländiſchen Parteien gefunden worden. Bei
manchen reichte ſogar ſchon der Beſitz von Manſchettenknöpfen mit
Hakenkreuz aus, um ſie ins Gefängnis zu bringen! Andere wieder
wurden in den Prozeß verwickelt, weil bei ihnen eine Hitler=
Poſtkarte, der Text des Horſt=Weſſel=Liedes, eine deutſche
Zeit=
ſchrift oder Zeitung oder der Brief eines Bekannten aus
Deutſch=
land gefunden wurde. Ein Lehrer hat ſich nichts weiter
zuſchul=
den kommen laſſen, als daß in ſeiner Schule zwei Schülerhefte
gefunden wurden, auf denen ein paar Hakenkreuze von
irgend=
welchen Hoſenmätzen aufgezeichnet worden waren. In einem
anderen Fall wurde auf der Suche nach ſtaatsfeindlichem
Mate=
rial eine ganze Klaſſe acht= und neunjähriger Kinder
ſtunden=
lang von der politiſchen Polizei vernommen, weil in der
Schüler=
zeitſchrift „Hänſel und Gretel” einmal ein Hitler=Bild geweſen
ſein ſoll. Sogar das „Braune Buch” des im Weltkrieg
gefalle=
nen deutſchen Dichters Hermann Löns wurde als
nationalſozia=
liſtiſche Propagandaſchrift beſchlagnahmt!!
Und derartige „Beweiſe” haben ausgereicht, 126
Memellän=
der eines Umſturzverſuchs anzuklagen und die große Mehrzahl
von ihnen faſt ein Jahr lang in litauiſchen Gefängniſſen gefangen
zu halten. Der engliſche Rechtsanwalt Sir Alexander Lawrence
hat in aller Oeffentlichkeit feſtgeſtellt, daß dieſe Opfer litauiſcher
Willkürjuſtiz in der grauſamſten Weiſe gequält und gemartert
worden ſind, um ihnen Geſtändniſſe zu erpreſſen. Mindeſtens
zwei der Gefangenen ſind dabei zu Tode gefoltert worden,
wäh=
rend ein Dritter der geiſtigen Umnachtung verfiel. Rechtsanwalt
Lawrence hat weiter darauf hingewieſen, daß es den Litauern
bei dem Prozeß lediglich darauf ankommt, Unſchuldige zu
ver=
urteilen, um die Memelländer von der Verteidigung ihrer Rechte
abzuhalten. Nur weil die Memeldeutſchen ihre autonomen Rechte
verteidigten, wurden ſie in die Gefängniſſe geworfen, wurde ihre
Exiſtenz vernichtet und wurden ihre Familien in Not und Elend
geſtürzt. Und jetzt ſoll verſchiedenen von ihnen, wie die litauiſche
Preſſe ankündigt, ſogar die Todesſtrafe drohen!
Die litauiſche Regierung hat mit dieſer Rechtsbeugung
ſchwere Schuld auf ſich geladen. Nicht die Memelländer, ſondern
die litauiſchen Drahtzieher dieſes Prozeſſes, die die in den
Ge=
fängniſſen zu Tode gemarterten und an Leib und Leben
gebro=
chenen Unſchuldigen auf dem Gewiſſen haben, gehören auf die
Anklagebank! Der Kownover Prozeß wird und muß, falls das
Kriegsgericht tatſächlich zu einer Verurteilung gelangen ſollte, den
einhelligen Proteſt der geſamten kultivierten Welt hervorrufen.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
Das Geſetz über
die Zulaſſung der Rechtsanwälte
bringt eine Reihe von wichtigen Veränderungen. Einmal ſoll der
Zuſammenfluß in Großſtädten möglichſt verhindert werden. Eine
allgemeine Sperre für beſtimmte Gebiete iſt aber nicht vorgeſehen.
Dagegen ſollen Nichteingeſeſſene von Großſtädten und ſonſtigen
Notſtandsgebieten ferngehalten werden. Die Zulaſſung kann
außer=
dem verſagt werden, wenn die Perſönlichkeit keine Gewähr für
eine ſorgfältige Wahrnehmung der Pflichten eines Anwalts bietet.
Der Kammervorſitzende iſt zu hören. Die Bindung an ſein
Gut=
achten aber, die bisher beſtand, iſt beſeitigt. Für Beamte außer
Dienſt, die die Abſicht haben, ſich evtl. als Anwalt niederzulaſſen,
iſt eine Altersgrenze von 50 Jahren feſtgeſetzt, allerdings nur als
Kann=Vorſchrift. Auch die Zurücknahme der Zulaſſung iſt
künftig=
hin möglich, vornehmlich wegen Annahme einer mit dem Beruf
nicht zu vereinbarenden Beſchäftigung. Anwälte, die aus der
Kammer ausgeſchieden ſind, haben nicht mehr das Recht, ſich als
Anwalt zu bezeichnen. Sie dürfen auch nicht mehr als
Anwalts=
vertreter zugelaſſen werden. Syndizi und Direktoren von
Geſell=
ſchaften, bei denen die Gefahr einer gewiſſen Abhängigkeit, aus
ihrem Vertragsverhältnis beſteht, dürfen als
Prozeßbevollmäch=
tigte in Prozeſſen ihrer Geſellſchaft künftighin nicht mehr
auf=
treten.
Auch ein Rekotd.
In England iſt es recht beliebt, über irgendwelche Fragen des
öffentlichen Lebens in den Zeitungen „Probe”=Abſtimmungen zu
veranſtalten. So hat jetzt der „Sunday Dispatch” unter ſeinen
Le=
ſern eine Umfrage geſtellt: „Wer ſind die populärſten Politiker in
Großbritannien?‟ Dabei machte Lloyd George mit 221 Stimmen
das Nennen. Zweiter wurde Winſton Churchill mit 209 000
Stim=
men. Ihm folgte Sir Oswald Mosley mit 191 000 Stimmen. Und
der Reihenfolge nach können ſich Neville Chamberlain, Lord
Bea=
verbrook, Snowden und Stanley Baldwin ihre Beliebtheit und
Popularität ausrechnen. Sie ſind unter „Ferner liefen” zu
finden.
*
Die „Deutſche Zeitung” ſtellt am 31. Dezember ihr Erſcheinen
ein.
Die italieniſchen Truppen für das Saargebiet werden aus
einem Regiment von Grenadieren, der italieniſchen Elitetruppe,
und einem Bataillon Carabinieri beſtehen. Das Kommando
über=
nimmt der Brigadegeneral Visconti Prasca.
Ungariſche Legikimiſten gegen
Deutſchtand.
Gömbös hälk an der deutſchfreundlichen Polikik feſt.
DNB. Budapeſt, 13. Dezember.
Im Abgeordnetenhaus kam es zu einer
Interpellations=
debatte über die Deutſchland=Politik der Regierung.
Abgeord=
neter Griger, der Führer einer legitimiſtiſchen Gruppe,
be=
hauptete in längeren Ausführungen, daß die zu Deutſchland
freundſchaftlich eingeſtellte Politik vollkommen verſagt habe.
In ſeiner Antwort betonte Miniſterpräſident
Göm=
bös zunächſt daß er weder die Angelegenheit noch den
Zeit=
punkt der Anfrage des Abgeordneten Griger für angebracht halte.
Er verfolge eine deutſchfreundliche Politik
weil Ungarn hiſtoriſche Beziehungen auch aus
der jüngſten Vergangenheit habe und vor allem,
weil Deutſchland eine der größten und ſtärkſten Nationen
Euro=
pas ſei und ſchon wegen ſeiner Nähe von Ungarn nicht
ver=
nachläſſigt werden dürfe. Deutſchland habe Ungarn
gegenüber immer eine freundſchaftliche Politik
verfolgt nicht nur jetzt ſondern auch während
der früheren deutſchen Regierungen. Wenn man
den Vorwurf erhebe, daß er eine freundſchaftliche Politik
Deutſchland gegenüber verfolge, während deutſcherſeits eine
Wirtſchaftspolitik der Abſchließung Ungarn gegenüber gemacht
werde, ſo frage er — der Miniſterpräſident — welches Land
verſolgte nicht im letzten Jahrzehnt eine ſolche Politik. Gerade
ſeine Regierung war es, die im gewiſſen Maße auch
Deutſchland gegenüber den Standpunkt der
Autarkie durchbrochen habe. Hitler ſtehe auf der
Grund=
lage des Bismarck=Gedankens und empfinde Sympathien für
andere Nationen. Deutſchland könne realpolitiſche Möglichkeiten
oder Intereſſen haben, die es notwendig machen oder für
ge=
boten erſcheinen laſſen könnten, die Sympathien für Ungarn
nicht zu betonen.
Gewiß beſchäftigte ſich, ſo fuhr Gömbös fort, ein Teil der
deutſchen Preſſe während der Genfer Kampagne nicht mit jener
Liebe und Freundſchaft mit Ungarn, wie es Ungarn erwartet
oder gerne geſehen hätte. Ein Teil der deutſchen Preſſe ſtelle
ſich auch auf den Standpunkt, daß ein anſehnlicher Teil der
ungariſchen Preſſe die inneren deutſchen Angelegenheit immer
in einem feindſchaftlichen Ton kritiſiere.
Von der Gegenſeite ſei dem Miniſterpräſident der Vorwurf
gemacht worden, daß er zu ſehr zu der italieniſchen
Freund=
ſchaft halte. Die Genfer Ereigniſſe hätten ihm die
Beruhigung gebracht, daß die außenpolitiſche
Konzeption und der Grundpfeiler, auf dem er
aufbaue real und nützlich ſeien. Er, Gömbös, brauche
von dem Abgeordneten Griger nicht ermahnt zu werden, den
Duce hochzuſchätzen und die italieniſche Freundſchaft zur
Grund=
lage der ungariſchen Außenpolitik zu machen, beruhe doch ſein
ganzes außenpolitiſches Wirken auf dieſer Grundlage. Aus der
ſchweren außenpolitiſchen Lage Ungarns könne nur die eine
Folgerung gezogen werden: Ungarn müſſe jede Freundeshand
ergreifen und die Empfindungen zurückhaltend, eine Realpolitik
verfolgen. Nach der Genfer Kampagne brauche die Nation
Frieden. Es müßten die Fäden geſponnen werden, die zur
wei=
teren Stärkung Ungarns auch auf außenpolitiſches Gebiet
führen.
„Die Brücke über den Rhein!”
Der Ehrenvorſikzende des franzöſiſchen Fronkkämpffu
verbandes Union Fédöral für
deutſch=
franzöſiſche Annäherung.
Die Ausweiſungen von Ungarn aus Südſlawien
endgülkig eingeſtellk.
DNB. Budapeſt, 13. Dezember.
Das Genfer Internationale Rote=Kreuz=Komitee hat
tele=
graphiſch das Ungariſche Rote Kreuz davon verſtändigt, daß
nach einer Mitteilung des Südſlawiſchen Roten Kreuzes, an
deſſen Spitze der Prinzregent Paul ſteht, die Ausweiſungen aus
Südſlawien eingeſtellt worden ſeien. Im Laufe des Mittwochs
ſind nur noch einige wenige — etwa 10 — aus Südſlawien
aus=
gewieſene Perſonen hier eingetroffen. Zur Unterbringung der
3000 ausgewieſenen Ungarn und Banater Schwaben finden im
ganzen Lande großangelegte Sammlungen ſtatt. In ſämtlichen
Theatern und Reſtaurants von Budapeſt werden am Samstag
abend Damen der Geſellſchaft und der Kunſtwelt Sammlungen
veranſtalten. Aus verſchiedenen Teilen des Landes gehen
Mit=
teilungen von Gutsbeſitzern ein, die ſich bereit erklärt haben, die
Ausgewieſenen aufzunehmen. Die endgültige Unterbringung der
3000 Ausgewieſenen macht der Regierung angeſichts der großen
wirtſchaftlichen Notlage des Landes erhebliche Sorgen, ſo daß
von der Regierung ein dringender Appell an die Oeffentlichkeit
zur Unterſtützung und dauernden Unterbringung der
Ausgewieſe=
nen gerichtet wurde,
DNB. Paris, 13. Dezembes
Der Ehrenvorſitzende des Verbandes der ehemaligen Fra= Union Féderal (etwa 950 000 etwas links gerichtete 20.
glieder gehören dem Verband an), Pichot, Profeſſor in ef=e
höheren Schule in Orleans, veröffentlicht im „Ouevre” einen .u
tikel über die Annäherung der Kriegsverletzten Deutſchlands
Frankreichs. Der Artikel trägt die Ueberſchrift „Die Brücke üüe
den Rhein”
Prof. Pichot ſtellt mit Befriedigung feſt, daß das Eis zwiſiſſe
den deutſchen und franzöſiſchen ehemaligen Frontkämpfern jetzt 1/
brochen ſei. Er betont, daß die Fühlungnahme der ehemalf.
Frontkämpfer eben als „Frontkämpfer” erfolge. Das könne keiri /M
Staatsoberhaupt, wenn dieſes ehemaliger Frontkämpfer iſt, unmu
ſagt werden. Wenn die regierenden Männer in Frankreich 0
Front ziemlich wenig in Rechnung geſtellt hätten, dann könnin
ſie doch nicht die Ausländer zwingen, ebenſo zu verfahren.
deutſchen und franzöſiſchen ehemaligen Frontkämwfer wollten 10
nächſt verſuchen, der deutſch=franzöſiſchen Atmoſphäre friſche 2u/ LſMMlitnt rut
zuzuführen. Der Einwand, Deutſchland ſei auf Hitler eingeſchchd ſween den
ren, ſei zurückzuweiſen. Denn die Demokratie ſei keine Ausfuu zubbziugliſtiſche
ware, und die franzöſiſchen ehemaligen Frontkämpfer nähre zmſichen wol
auch nicht die Hitlerbewegung in ihr „Einfuhrprogramm” u zum0 dim W.
Die franzöſiſche Republik habe ſich mit Sowjetrußland zurechce w 4 in
funden, weshalb alſo nicht auch mit dem Dritten Reich? Pijn 49u
wünſcht zunächſt das Verſchwinden der ſenſationellen Artikel, ,u 4hriſtlich b
nur Schaden anrichteten. Er ſtellt in Abrede, daß in Frankrnd fM
eine grundlegende Ablehnung gegenüber den Erklärungen
Reichskanzlers beſtehe und befürwortet eine geduldige Arbeit,
Einhaltung gemeinſam übernommener Verpflichtungen mnſ
gegenſeitig überwacht werden. Wenn die deutſch=franzöſiſche :h9N
näherung Geſtalt annehmen ſolle, müſſe ſie zur Rückkehr der deat
ſchen Kriegsverletzten in einen internationalen Verband der ae 40
maligen Frontkämpfer führen, eine Front für den Frieden nu duen Der
Europa und gegen den Krieg.
vünf
A
AMaz die
ARirche g.
Ablehrt hab
Deurſuhnand und engtand.
errtüchtie
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Ur
Lord Snowden für Verſtändigung mit Deutſchlang
EP. London, 13. Dezember=
Die „Daily Mail” veröffentlicht heute einen Artikel 294 hN
Snowdens unter der Ueberſchrift „Warum nicht Freundſchaft 7/40
Deutſchland?” in dem der ehemalige Schatzkanzler ſich für ese
deutſch=engliſche Annäherung einſetzt. Einleitend betont der V
faſſer, daß Frankreichs Außenpolitik eine Einkreiſung
Deutſchlarn=
anſtrebe und auch England in den Ring um Deutſchland ein.
n=
reihen verſuche. Wenn Frankreich mit dieſen Beſtrebungen Erſun
haben ſollte, ſchreibt Snowden, würde England in einen Krimn
verwickelt werden, an dem es kein Intereſſe habe. Eine ſolche En
wicklung könne nur verhindert werden, wenn Englands offiziezi
Haltung gegenüber Deutſchland ſich gründlich ändere. Seit de
Krieg hätte England Deutſchland als eine feindliche Nation A
handelt, während es gleichzeitig zu Frankreich die engſten B
ziehungen unterhalten habe. Die nach dem Kriege beſtehende Möch
lichkeit einer wirklichen Verſtändigung mit Deutſchland ſei nan
paßt worden und das deutſche Volk hätte eine Enttäuſchung nachu
der anderen erlitten und ſei langſam verbittert worden.
Nach einem kurzen Rückblick auf die Abrüſtungskonſerenz int i.
dem er die Berechtigung der deutſchen Haltung anerkennt, eikläftn
Snowden, daß, wenn jetzt der Verſuch gemacht würde, Deutſchlandn Aerſemeſt
zur Rückkehr nach Genf und zur Teilnahme an der geſcheitetteim Cwhei
Abrüſtungskonferenz zu bewegen, ohne daß ihm gleichzeitig zugem L.Nchsſpe
ſichert würde, daß es in Zukunft anders behandelt werden würdad Aiſi
o müſſe das dem deutſchen Volk nach all ſeinen Erfahrungen 40
eine Beleidigung erſcheinen. 16 Jahre lang iſt Deutſchland wie e90m/
Vaſallenſtaat behandelt worden und die anderen Nationen habi.
ihm auf jede Art und Weiſe gezeigt, daß ſie entſchloſſen ſind,
in dem demütigenden Zuſtand der Ungleichheit zu halten. Deutſſl
land iſt heute auf allen Seiten von Feinden umgeben; es va
keinen Krieg, aber wenn der Krieg das einzige Mittel iſt, u!
ihm den ihm zukommenden Platz zu ſichern, dann wird es einm Aſſiche
Krieg geben.”
ſtiäd B
Abſchließend betont Lord Snowden, daß der Schlüſſel 3F Auchſch=
Lage bei England liege. „Unſere Politik gegenüber Deutſchla e Gdtldun
muß einem gründlichen Wandel unterzogen werden. Wir müſſie.
” kein
Deutſchland die Hand der Freundſchaft entgegenſtrecken. Wir min
ſen unſeren guten Willen zeigen, und ſeinen berechtigten Forlr m.g.
rungen Rechnung tragen. Wenn England für Deutſchland SNEM1g.
pathie zeigt und ſich von der deutſchfeindlichen Politik, die heus
den europäiſchen Kontinent beherrſcht, fernhält, wird es, keims mtcht
Krieg geben.”
* Der Zahn des Anſtoßes.
Eine Geſchichte zum 150. Geburtstag Ludwig Devrients
am 15. Dezember 1934.
Breslau, im Jahre 1810 ...
In ſeinem gemütlichen Junggeſellenſtübchen ſaß der
Schau=
ſpieler Ludwig Devrient in Wolken blauen Pfeifendampfes und
las zum dritten Male ingrimmig die Zeitung mit der
Theater=
kritik Dr. Grattenauers. Ein Bombenerfolg war ſein „Stern=
heim” geweſen, das Publikum hatte ihm zugejubelt, alle
Zei=
tungen rühmten begeiſtert ſeine Kunſt . .. Und da wagte es
dieſer Grattenauer, in den „Wöchentlichen Theaternachrichten”
eine Kritik zu ſchrelben, die nur ſo ſtrotzte von Schmähungen
und hämiſchen Angriffen auf ſeine Künſtlerehre! Wenn der
Nerl noch was vom Theater verſtehen würde! Aber es war gar
kein Kritiker vom Fach er ſchrieb als Außenſeiter, getrieben
von ganz perſönlicher Mißgunſt. Devrient ſann auf Rache.
Eine Abends geſchah folgendes:
Im Breslauer Stadttheater wurde das Schauſpiel „Künſtlers
Erdenwallen”, gegeben. Devrient ſpielt den Magiſter Lämmer=
meher. Kaum erſchien er auf der Bühne, als das ganze Haus
in tobendes Gelächter ausbrach. Denn da ſtanv und ſprach, wie
er leibte und lebte, der Dr. Grattenauer in der Geſtalt
Lämmer=
mehers. Mehrere Szenen hindurch folgte jedem Wort und jeder
Bewvegung Devrients ein Lachſturm, und ſchließlich hielt der
boshafte Kritikaſter, der dicht vor der Bühne ſaß, das nicht mehr
aus und ging wutſchnaubend fort, gefolgt vom Gelächter der
Anweſenden,
Doch die Sache hatte ein Nachſpiel. Devrient mußte ſich vor
Gericht wegen „Perſonalinjurie” verantworten.
„Es wird Ihnen zur Laſt gelegt” begann der Richter,
den Herrn Dr. Grattenauer durch ſeine Nachahmung in einer
lächerlichen Rolle beleidigt zu haben.”
„Herr Richter!” entgegnete Devrient mit Würde, „niemand
kann einem Schauſpieler vorſchreiben, wie er ſeine Rolle
auf=
zufaſſen hat. Ich wundere mich, daß der Herr Kläger in dem
erbärmlichen Charakter des Magiſter Lämmermeyers ſeine eigene
ehrenhafte Perſönlichkeit erkennen will.”
Das Gericht hatte große Mühe, ernſt zu bleiben.
„Sie haben aber auch das mutirende Organ des Klägers
nachgeahmt!“
„Verzeihen Sie” verteidigte ſich Devrient, „ich habe damit
nur ein charakteriſtiſches Merkmal von den üblen Folgen eines
liederlichen Lebenswandels angedeutet. Lämmermeyer iſt ein
Nachtſchwärmer, ein Herumtreiber, ein moraliſcher Taugenichts,
bei ſolchen Individuen ſind ähnliche Erſcheinungen
unaus=
bleiblich.”
Dr. Grattenauer zitterte vor Wut. „Er hat aber auch meinen
etwas langen und vorſtehenden Zahn angebracht!” rief er
auf=
geregt.
„Oh, das iſt keine Nachbildung, lieber Herr”, ſprach
Dev=
rient lächelnd, ſondern eine reine Vorſichtsmaßnahme. Ich
Ludwig Devrient,
hatte ſeit einiger Zeit Schmerzen in meinem eigenen Zahn und
habe ihn mit Wachs überklebt, um ihn vor der Zugluft auf
der Bühne zu ſchützen.”
Das Gericht ſchlug eine gütliche Einigung vor und riet
dem Künſtler, ſeinem Magiſter eine andere Geſtalt zu geben.
Indeſſen, Devrient blieb feſt, und als einziges Zugeſtändnis
willigte er endlich ein, den Zahn des Anſtoßes künftig
fort=
zulaſſen. Hiermit mußte ſich der Kläger zufrieden geben. Und
noch lange lachte Breslau über den Sieg Devrients. „
Künſt=
lers Erdenwallen” erlebte noch viele Aufführungen. Dr.
Grat=
tenauer aber gab den Kampf auf und ſchrieb hinfort nicht eine
Silbe mehr über Devrient ..
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. — Donnerstag, den 13. Dezember 1934
Richard Wagner: „Lohengrin”.
Die Wiederaufnahme des Lohengrin in den Spielpolt
erwies wieder die Vorzüge der ſchönen Inſzenierung 9e
H. Strohbach. Unter K. Friderichs zielbewußter, drcſſihe.
tiſch ſtark belebender Leitung kam trotz mehrerer Neubeſehung
und drei Gäſten eine geſchloſſene und ſpannende Auffügln.a
heraus. Als Lohengrin gaſtierte Forſter Ralf vom Frankſul
Opernhaus, ein ſehr ſympathiſcher Tenor mit freier, ſis”
Stimme die gut die Mitte hält zwiſchen lyriſcher SchönMe
und heldiſchem Klang, und ſich dhnamiſch ſtetg ausgezeichne.
die Mitwirkenden anpaßte. Den König Heinrich ſang Hefbel
Alſen vom Staatstheater, ein Baſſiſt, der die geſanglich /9.*
ſpruchsvolle, und doch an ſich undankbare Partie klangſchon.N
mit Würde ſang. Erna von Georgi als Elſa zeichie
ſich wieder durch die mädchenhafte Auffaſſung der Noc
aus. Wo ſie Kantilene zu ſingen hat, klingt die Stüſle
ſtets ſehr ſchön, an dramatiſchen Stellen bedauer! Nie d
daß nicht mehr Durchſchlagskraft vorhanden iſt. Künſtleil.
iſt die Leiſtung aus einem Guß und fein geſtaltet. Ausgezeichl
war das Paar Ortrud und Telramund. Magda Strac."
aus dem Vorjahr noch in beſter Erinnerung ſteht und nüh.
Gaſt vom Frankfurter Opernhaus ſang, geſtaltet gand Mil
ragend. Ihre Ortrud war von wirklicher Dämonie, geſgnc.
wie darſtelleriſch feſſelt ſie in ſtärkſter Weiſe. Zum erſten Bic
ſang unſeres Wiſſens Heinrich Blaſel den Telkamund, deit De
her Johannes Biſchoff mit ſeiner großen Kunſt wiedergab, C="
deutet für Blaſel viel, wenn man ſeine Leiſtung in eine Ne
mit der ſeines Vorgängers ſtellen kann. Blaſel ſcheint in dieſel
Winter ſtimmlich noch weit mehr aus ſich herauszugehen 02
vorigen, ſein edles Organ gewinnt an Fülle und Dräſſte
ſein Geſang iſt ſtets wohldurchdacht und von ſil.
ſeeliſcher Durchdringung. Schauſpieleriſch gibt es bei ihm wete.
noch Augenblicke, in denen eine mehr ſchematiſche Geſte 9
Stelle wirklichen Erlebens tritt, aber wir zweifeln nicht Naise
daß dieſer Uebergang zu der gleichen ſchauſpieleriſchen Uebke
gungskraft, wie ſie im Geſanglichen ſchon vorhanden iſt, ſehl. De
vollendet ſein wird, Karl Köther ſang den Heerrufer Mit
gutem Erſolg. Die kleineren Rollen waren gut beſetzt, ſo 09
Aufführung nicht durch Kleinigkeiten geſtört wurde, Außeroi.."
lich ſchwierig ſind im Lohenarin die Chöre. Zum Teil klaſſ.
freitag, 14. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichtev
Dr. Goebbels zur Kirchenfrage.
Maſſenkundgebung in Trier.
Trier, 13. Dezember.
A—uf einer geſtern abend von mehr als 50 000 Menſchen
be=
ſuer Kundgebung ſprach unter wiederholten Beifallsſtürmen
Hhsminiſter Dr. Goebbels auch zur Kirchenfrage und grenzte
zm inmal die Aufgabengebiete von Kirche und Partei deut=
Iſ b. Er wies ausdrücklich darauf hin, daß die
national=
fhrlxſtiſche Bewegung getreu ihrem Programm poſitiv
ah lich eingeſtellt ſei. Sie ſtehe daher der katholiſchen
um der proteſtantiſchen Kirche gleichmäßig loyal gegenüber und
I5 micht die Abſicht, — das ſei ſchon ſo oft geſagt worden,
hſie aber nicht genug betont werden — in die kultiſchen Dinge
de9 irche ſich hineinzumengen. Ebenſo aber ſollten die
Ver=
dür der Kirche ſich nicht in die Politik hineinmiſchen. Werde
v Sbgrenzung eingehalten, dann könne es zu einer beiden
TSien— dienlichen poſitiven Zuſammenarbeit kommen, und der
SEitt, werde freudigen Herzens die Kirche vor aller Unbill
ſch. Die Kirche habe ſo große Aufgaben, daß ſie auf die
Abtxk ruhig verzichten könne. Der Redner verwahrte ſich dann
gſn den Verdacht der Unchriſtlichkeit, der gegen die
natiomal=
ſ biltſtiſche Bewegung gerade in Trier vor einigen Tagen
elylrn worden ſei, obwohl die nationalſozialiſtiſche Bewegung
mſio m Winterhilfswerk praktiſches Chriſtentum bewieſen habe,
ues in der Geſchichte ſelten ſei. Zu einer Zeit, als es in
Tſeſchland noch Parteien gab, die ſich als ganz beſonders
chhrlah bezeichnen zu ſollen glaubten, habe es ein derartiges
pgtiſches Chriſtentum nicht gegeben. Damals aber hätten auch
dſſrchen Würdenträger der Kirche niemals gegen die
Gottloſig=
kſig-wettert, obwohl gerade damals die Marxiſten mit allen
Hwtm gegen die Kirche anrannten und eine umfangreiche
Hſymaustrittsbewegung in die Wege geleitet hatten.
Irn nationalſozialiſtiſchen Staate ſei die Entwicklung
um=
gelre gegangen. Viele Tauſende hätten zur Kirche
zurückgefun=
die Der nationalſozialiſtiſche Staat wünſche der Kirche alles
Gſt, avünſche aber auch, daß die Kirche ihm nichts nehmen ſolle.
AA vie Jugend anbetreffe, ſo ſolle ſie ruhig in die
Kitare gehen. Er habe aber niemals geleſen, daß Chriſtus
gein: habe, die Jugend ſportlich und körperlich zu
enichtigen. Das ſei wiederum Sache des Staates
uſſſeiner Organiſationen. Und wenn man verſuche,
eiſt ſiemand, der vielleicht keinen chriſtlichen Standpunkt
ver=
trſ gegen die Kirche auszuſpielen und zu ſagen, die Jugend
bletnge ſich zu ihm, ſo ſei dem entgegenzuhalten: Die Jugend
hiftrut ſich zu Adolf Hitler!
Zum evangeliſchen Kirchenſtreit bemerkte der Miniſter noch,
diAider Zeitpunkt kommen könne, an dem der Staat erkläre,
dißidze proteſtantiſche Kirche ihre 28 Landeskirchen ſelbſt
finan=
ziſen möge, wenn ſie ſie mit allen Mitteln aufrechterhalten
mſt.?Der Staat habe dafür kein Geld. Die Parole des
Natio=
nißlz alismus aber laute: „Bete und arbeite!” Wer arbeitet,
diewerde Gott helfen. Das deutſche Volk werde arbeiten, um
ſalin Kindern eine beſſere Zukunft zu erkämpfen.
ei Semeſter Sporkpflichk für jeden
Skudierenden.
DNB. Berlin, 13. Dezember.
dar „Völk. Beobachter” meldet: Schon mit Beginn des
Aſietſemeſters iſt eine neue Hochſchulſportordnung in Kraft
gektenz, die Reichsminiſter Ruſt in Zuſammenarbeit mit dem
Rhisſportführer und anderen Reichsbehörden geſchaffen hat.
Aſt Ordnung wird jetzt in ihren Einzelheiten bekanntgegeben.
Fhckunft wird jeder Student während dreier Semeſter Spor:
trisin müſſen, und zwar nicht, wie bisher, nach freier Wahl
deſswortart, ſondern nach einem genau feſtgelegten
Grund=
auülpungsplan. Als Beſcheinigung der pflichtmäßig
durch=
geſirzen Leibesübungen erhält der Stdent oder die Studentin
ei y/Grundkarte, ohne deren ordnungsmäßige Ausfüllung und
Vipe=ſung ein weiteres Studium oder gar Examina unmöglich
ſinn Befreiungen erfolgen nur durch den Rektor. Die neue
H)5chaulſportordnung iſt entſcheidend für die körperliche
Aus=
bi lung unſeres Führernachwuchſes. Es wird in Zukunft keinen
Afßkeinen Juriſten, keinen Lehrer oder Pfarrer mehr geben,
dei cht den Wert der körperlichen Erziehung, der Erziehung durch
de eyper ſelbſt kennen gelernt hat. Als Grundausbildung
gel=
tert eichtathletik. Schwimmen, Boxen und Turnen. Fortan ſind
di/ 5mdenten für ihre Hochſchulen ſtartberechtigt, ſofern ſie
nöchbereits für einen Verein des Reichsbundes für
Leibes=
übſym Startberechtigung erworben haben.
WHW=Spende aus Lohn und Gehall.
DNB. Berlin, 13. Dezember.
Der Reichsminiſter der Finanzen hat nachſtehende Regelung
für Spenden von Lohn und Gehalt mit Gültigkeit vom 1. Januar
1935 ab getroffen:
Zum Erwerb der Monatsplakette berechtigt vom 1. Januar
1935 ab ein Winterhilfswerkopfer von 15 v. H. der neuen
Lohn=
ſteuer 1935. Zur Vermeidung unbilliger Härten ſoll dieſe Spende
jedoch nicht mehr als die Dezemberſpende für das Winterhilfswerk
betragen. Lohn= und Gehaltsempfänger, die von der Lohnſteuer
befreit ſind, erhalten die Plakette bei einer Zahlung von
0.25 RM.
ng einer deutſchen
Handels=
kammer in London.
EP. London, 13. Dezember.
Die ſeit langem geplante Errichtung einer deutſchen
Handels=
kammer in London iſt am Mittwoch abend auf einer von
zahl=
reichen, in London anſäſſigen deutſchen Kaufleuten beſuchten
Ver=
ſammlung offiziell vorgenommen worden. Die Verſammlung ſtand
unter dem Vorſitz von Dr. Karl Markau, der den vorbereitenden
Ausſchuß bereits geleitet hatte und einſtimmig zum Präſidenten
der Handelskammer ernannt wurde. Dr. Markau betonte in
ſei=
ner Rede, daß die Handelskammer ſich die Förderung der
deutſch=
engliſchen Wirtſchaftsintereſſen unter dem Motto „fair Buſineß”
zum Ziele ſetze und ſich von jeder Politik fernhalten würde. Er
wies darauf hin, daß in Paris, Amſterdam, Mailand, New York
uſw. ſeit längerer Zeit deutſche Handelskammern beſtünden und
daß die Hauptſtadt des engliſchen Weltreiches dagegen bisher keine
derartige Inſtitutionen gehabt habe. Weiter betonte der
Vor=
ſitzende, daß die deutſche Textilinduſtrie der Gründung großes
In=
tereſſe entgegenbringe, und daß ſich bereits eine ganze Anzahl
eng=
liſcher Firmen zur Mitgliedſchaft gemeldet hätte. Die Zahl der
Mitglieder dürfte vorausſichtlich 800 überſchreiten.
Der deutſche Botſchafter v. Hoeſch wohnte der
Gründungsver=
ſammlung bei und wünſchte der Kammer, die, wie er betonte, die
Sympathien des Reichskanzlers habe, vollen Erfolg.
Skeckbrief gegen Hilk. — Und Roſſenbeck?
DNB. Saarbrücken, 13. Dezember.
Der Unterſuchungsrichter des Oberſten
Abſtimmungsgerichts=
hofes hat gegen den Sekretär des Grubeningenieurs Roſſenbeck,
Joſef Hilt, der vor kurzem die bekannte Rundfunkrede hielt, einen
Steckbrief wegen ſchweren Diebſtahls erlaſſen.
Und wie ſteht es mit der Strafſache Roſſenbeck?
Engliſche Saarkruppen in Calais eingekroffen.
EP. Paris, 13. Dezember.
Die erſten für das Saargebiet beſtimmten engliſchen
Trup=
pen ſind in Calais ausgeſchifft worden. Die Abteilung, die
mit zwei Dampfern eintraf, wird von einem Oberſten, vier
Hauptleuten und einem Leutant geführt. Die feldmarſchmäßig
ausgerüſteten Soldaten ſind zunächſt in einer Infanteriekaſerne
in Calais untergebracht worden, wo ſie bis Dienstag nächſter
Woche, nämlich bis zum Eintreffen des Gros der für die
Saar=
polizei zur Verfügung geſtellten engliſchen Truppen bleiben
werden. Die engliſchen Offiziere ſind dagegen ſofort in
Zivil=
kleidung nach Saarbrücken weitergereiſt, um Quartier für die
Truppen zu machen.
Bundesrak Minger
zum Bundespräfidenken der Schweiz gewählt.
DNB. Bern, 13. Dezember.
Die vereinigten Bundesverſammlungen ſchritten am
Don=
nerstag vormittag zur Neuwahl des Bundespräſidenten und
zur Wahl des Vizepräſidenten des Bundesrates für das Jahr
1935. Mit 139 von 164 gültigen Stimmen wurde der
gegenwär=
tige Vizepräſident, Bundesrat R. Minger Leiter des
Militär=
departements (Bürger= und Bauernpartei) zum
Bundespräſi=
denten gewählt. Vizepräſident wurde Bundesrat, Dr. Albert
Meyer der Leiter des Finanz= und Volksdepartements mit 178
von 184 Stimmen. Meher gehört der Freiſinnig=Demokratiſchen
Partei an. Bei der Wahl von Bundesrat Minger waren 32
Zettel leer.
ſelhyuck und man freute ſich aufrichtig über den guten Klang und
di/kzicherheit der Einſätze. Weniger gut wirkte der Männerchor
iw veäten Akt, bei deſſen vielen kleinen Einſätzen es ſo überaus
ſch äſt, den Eindruck des gut Eingelernten, aber doch noch ein
wiet Unſicheren zu überwinden. Sehr blühend war der
Orcheſter=
klem Friderichs entſchiedene Vorliebe für Romantik ſchuf oft ſehr
ſchſ Albtönungen und ließ ihn bei allen lyriſchen Stellen ſtarke
Riſiak auf die Geſangsſtimmen nehmen. Leider war die
Vorſtel=
lwſ.— die Weihnachtsnähe trug daran wohl ſchuld — nicht gut
boſt. Sie fand zwar ausgeſprochenen Beifall, aber man
wun=
deiM ſiach, daß bei den vielen hervorragenden Leiſtungen die Zu=
F.N.
ſtüſnung nicht begeiſterter war.
Mein Hukken!
Von Kurt Eggers.
eisten Endes iſt es immer der ſogenannte Zufall, der uns
iuüſtſcheidende Situationen ſtößt oder uns eine Portion Nüſſe
b0/zt, an der wir unſer ganzes Leben zu knacken haben!
de— Zufall verband mich auch mit Ulrich von Hutten.
ch: lag mit einer ſchweren Abfuhr in meiner Roſtocker
Slleiſtenbude und hatte weder an der Welt noch an ihrem
Siihſer ſelber Intereſſe oder gar Freude.
über die Mißſtimmung und die in ſolchen und ähn=
10m Situationen meiſt eintretende innere Leere
hinwegzukom=
heMgreiff ich willkürlich in die Arbeit, um mir einige nicht zu
ſ0 Are, Brocken herauszufiſchen.
nw, da ich damals im Verlaufe meines eigentümlichen
Deliemganges gerade bei der Theologie angelangt war, fiſchte
Dü die Reformationsgeſchichte und las einige Abſchnitte.
BKt Wblätternd und unintereſſiert.
Lamn ſtieß ich auf Hutten.
s war nicht viel, was über ihn geſchrieben ſtand. Und ich
SMguch nicht ſagen, daß das, was geſagt wurde, ſonderlich
eunnend oder gar freundlich war.
lbeer mich packte es.
war gewiſſermaßen nur ein Lichtſtrahl von
Sekunden=
ider auf Hutten fiel. Aber er zeigte genug auf.
zeigte einen Kerl von einer faſt erſchreckend wilden
ſche ging ihm nach.
ſ ſtöberte in Bibliotheken und Archiven, reihte Stein an
bis das wunderſame Moſaik eines deutſchen Menſchen
erſtand, eines nordiſchen Kämpfers, der nur in Deutſchland hat
werden, wachſen und — vergeſſen werden können.
Ich will nicht davon ſprechen, daß mich Hutten, aus einer
gut eingelaufenen bürgerlichen Bahn geriſſen hat. Ich will auch
kein Aufhebens davon machen, daß mich Hutten zu Nietzſche
trieb und der mich wieder zu Hutten zurück. Ich bin damals
durch Nacht und Sturm und Froſt gelaufen, um Ruhe zu finden
vor den Rufen Huttens. Ich habe mich an den Wittenberger
geklammert, um Hutten zu verlieren. Und ich verlor den andern. —
Wer noch deutſch iſt in ſeinem Blut, in ſeinem Fühlen,
Denken und Handeln, der fühlt ſich irgendwie mit dem deutſchen
Hutten verwandt. Der wird angeſteckt von der großen deutſchen
Unruhe, die im Hutten ihren Verkünder hat. Und wer einmal
Huttenſch geworden iſt, der vergißt ſein Lebenlang alles
Satt=
ſein, alle Friedſamkeit, alle Halbheit.
Hutten iſt der erſte Nurdeutſche geweſen, der in unſere
Gegenwart hineinragt.
Das war die Größe und die Schwere ſeines kurzen Lebens.
Nurdeutſch war er: das heißt: darum konnte er nicht
Humaniſt bleiben, ſondern mußte ein Feind der übernationalen
Intellektuellen ſeiner Zeit werden.
Nurdeutſcheſein: das trieb ihn von Wittenberg fort. Denn
die Reformatoren ſtellten über die Nation das Evangelium, die
Bibel.
Nurdeutſchſein: das war auch die Schranke, die ſich zwiſchen
ihn und ſeinen Freund Sickingen ſchob. Der Ritter Sickingen
ſah den Stand und des Standes Macht und Herrlichkeit, der
Politiker Hutten ſah die Nation als letzte Ganzheit deutſchen
Blutes, das in jedem Ehrlichen fließt.
Weil Hutten nurdeutſch war, weil er den Aufruhr predigte
um der Ehre willen, weil er der Freiheit diente auf
Befehl ſeines Blutes, weil er die Pflicht forderte, wo man
Gehorſam und Obrigkeit lehrte, darum ſpie ihn das Deutſchland
ſeiner Zeit aus. Darum mußte er auf der Inſel Ufenau ſterben
wie ein Vieh. Darum verſcharrte man ihn dort an unbekannter
Stelle wie einen räudigen Hund. Darum verhöhnte, verketzerte,
verfluchte man ihn bis auf dieſen Tag.
Ich bin kein Menſch, der in die Welt gekommen iſt, ſeine
Mitmenſchen zu unterhalten. Der ſchwere Kampf meines Lebens,
die Empörung meines deutſchen Blutes haben mich
unverbind=
lich, unliebenswürdig gemacht.
Ich bin gekommen, um zu rufen und zu erſchüttern.
Ich will die Fahne Huttens vorwärts tragen. Auf der ſteht
mit rotem Blut auf ſchwarzem, ſchickſalsſchweren Grund
ge=
ſchrieben: Jahrhundert, es iſt eine Luſt, in dir zu leben!
Nr. 344 — Seite 3
Der memelländiſche Landtag
beſchlußunfähig.
DNB. Memel, 13. Dezembei.
Am Donnerstag, um 10 Uhr, trat der memelländiſche
Land=
tag zuſammen. Vor Eröffnung der Sitzung gab Gouverneur
Navakas eine Erklärung ab, in der er im weſentlichen die
Punkte wiederholte, die er bei früheren Gelegenheit zur
Recht=
fertigung ſeiner Maßnahmen abgegeben hatte. Dann eröffnete,
nachdem der Gouverneur die Sitzung verlaſſen hatte, in
Ab=
weſenheit der anderen Mitglieder des Präſidiums der
Schrift=
führer Riechert (Volkspartei) die Sitzung und ſtellte feſt, daß
nur 16 von 25 geladenen Abgeordneten anweſend waren. Es
waren dies im einzelnen 7 von 8 geladenen Abgeordneten der
Volkspartei, 6 von 7 noch zugelaſſenen Abgeordneten der
Land=
wirtſchaftspartei. Es fehlte der Abgeordnete Buttgereit, der
bekanntlich in das Direktorium Bruwelaitis eingetreten iſt.
Fer=
ner waren anweſend zwei Kommuniſten und ein
ſozialdemokra=
tiſcher Abgeordneter. Bruwelaitis, der neue Präſident des
Direk=
toriums hatte am Tage vorher ſein Mandat niedergelegt und
verabſchiedete ſich, nachdem die Beſchlußunfähigkeit feſtgeſtellt
worden war und Riechert erklärt hatte, daß er dem Präſidenten
des Direktoriums nicht das Wort geben könne. Trotz der
Be=
ſchlußunfähigkeit des Landtages verlas im Namen von 13
Ab=
geordneten, d. h. alſo von der überwiegenden Majorität, der
Schriftführer Riechert eine ſehr ſcharfe Erklärung,
in der er Verwahrung gegen die Maßnahmen
der Zentralregierung und des Gouverneurs
einlegte.
Der Zuſchauerraum des Landtags war überfüllt. Man ſah
den engliſchen Geſchäftsträger in Kowno, Preſton, zwei
Mit=
glieder des deutſchen Generalkonſulats, den letuiſchen
General=
konſul und den ſowjetruſſiſchen Konſul in Memel. Zahlreiche
Preſſevertreter der memelländiſchen, der litauiſchen und der
aus=
ländiſchen Preſſe waren erſchienen. Die Sitzung dauerte nur
35 Minuten. Beſchlüſſe wurden nicht gefaßt.
Adolf Hikler
hat ſich in die Welkpolikik eingeſchalkek.
Ein Arkikel des ſüdſlawiſchen Gefandken in Berſin.
DNB. Belgrad, 13. Dezember.
Der Berliner ſüdſlawiſche Geſandte Balugdſchitſch
veröffent=
licht in der „Politika” einen bemerkenswerten Aufſatz unter der
Ueberſchrift „Vor dem Ende der deutſchen Gefahr‟. Er ſtellt darin
u. a. feſt, daß der Hinweis auf die ſogenannte „deutſche Gefahr”,
häufig genug zum Deckmantel für abenteuerliche Pläne, die gegen
den Frieden der Welt gerichtet waren, habe herhalten müſſen.
Bei der Behandlung der Vorwände, mit denen die Völker
Euro=
pas wegen Deutſchland beunruhigt wurden, kommt der Verfaſſer
auch auf die deutſche „Umorientierung” zu ſprechen. Er erklärt
da=
bei, daß der Hinweis auf die angebliche phantaſtiſche militäriſche
Stärke des neuen Reiches eine Wirkung gehabt habe, die der
deut=
ſchen Politik gar nicht ſo unangenehm ſein könnte. Denn durch
dieſe Hinweiſe ſeien die Vorſtellungen über ein entwaffnetes und
ohnmächtiges Deutſchland beſeitigt worden. Dagegen ſei die
Auf=
faſſung verbreitet worden, daß Deutſchland wieder eine
Militär=
macht erſter Ordnung ſei, die man zur Mitarbeit an den
europä=
iſchen Fragen einladen und deren Worten und Angeboten man
verſtärktes Gewicht beilegen müſſe. Das gelte beſonders von den
Annäherungsbeſtrebungen Deutſchlands an Frankreich. Wenn man
bisher über alle diesbezüglichen Vorſchläge mit einem gewiſſen
Lächeln hinweggehen zu können glaubte, ſo ſeien dieſe Vorſchläge
doch mit ſolchem Mut und ſolcher Folgerichtigkeit wiederholt
worden, daß heute allgemein der Eindruck herrſche, daß ſich Hitler
wiederum in die Weltpolitik eingeſchaltet habe. Denn er habe den
Mut gehabt, die geſchichtlichen Gegenſätze zwiſchen Deutſchland und
Frankreich für beendet zu erklären. Es werde gewiß noch einige
Zeit dauern, bis ſich die ganze Welt daran gewöhne, die
Entwick=
lung der Dinge nicht vom Standpunkt der „deutſchen Gefahr” aus
zu betrachten. Aber Südſlawien gehöre zu den erſten Staaten in
Europa, die ſich von dieſem Vorurteil befreit hätten. Daher könne
es auch mit Genugtuung jener Erklärung Beneſchs zuſtimmen, in
der dieſer im Namen der Tſchechoſlowakei Zuſammenarbeit mit
allen Staaten und beſonders mit Deutſchland verlangt habe.
„Dieſe Auffaſſung, die der ſehr geſchätzte tſchechoſlowakiſche
Außen=
miniſter überzeugend dargelegt hat, beginnt ſich überall in Europa
zu verbreiten, weil ſie eine Folge davon iſt, daß Europa ſein
Vorurteil gegen die „deutſche Gefahr” aufgibt.
Deutſche, die jung ſind und unverdorben deutſch, will ich zu
Hutten bringen. Und Hutten ein Denkmal ſetzen in brüderlicher,
deutſcher Kameradſchaft. Darum ſchrieb ich dieſes Buch.
(Propyläen=Verlag.)
* Gefährten am Seil. Von Franz Schmid, Rudolf Peters
und Gefährten. Mit 73 Abbildungen. Preis 5,20 RM.
Ver=
lag Grethlein u. Co., Leipzig.
Ein neues Bergbuch! Eine Sammlung packender
hochtouri=
ſtiſcher Leiſtungen in Oſt= und Weſtalpen! Der Name Franz
Schmids, des Miterſtürmers jener berühmt gewordenen
Matter=
horn=Nordwand, kennzeichnet den Inhalt des Werkes obſchon
Schmid ſelbſt nur mit wenigen Aufſätzen vertreten iſt. Aber
die Leiſtungen ſeiner Kameraden ſind den ſeinen gleichwertig,
und man lieſt mit wachſender Spannung dieſe Berichte von kaum
glaublichen Taten auf extremſten Kletterfahrten. Einen
beſon=
deren Schmuck des Buches bilden die ausgezeichneten
Bildbei=
gaben, die nicht nur als Landſchaftsphotos von einzigartiger
Schönheit ſind, ſondern auch die wagemutigen Gipfelſtürmer in
durch die jeweilige Situation bedingten, oft wahrhaft
akroba=
tiſchen Stellungen wiedergeben. Zu wünſchen wäre, daß auch
die „Gefährten”, von denen die meiſten Schilderungen ſtammen,
aus ihrer beſcheidenen Anonymität hervortreten würden, auf daß
ſich die Phantaſie des Leſers mit dem Namen zugleich ein Bild
von der Perſönlichkeit dieſer hervorragenden Vertreter jüngſter
und kühnſter Eis= und Felstechnik machen kann.
H. Baumeiſter.
Nachwuchs. Allerlei Scherz und Humor aus dem Arbeitsdienſt.
Herausgegeben von den Oberſtfeldmeiſtern Paul Beintker
und H. W. Scheidt. (Alfred Metzner, Berlin.)
Zahlreiche witzige Zeichner und Karikaturiſten haben ſich des
luſtigen Humors angenommen und ein ſehr heiteres
Erinnerungs=
buch an den Arbeitsdienſt geſchaffen, an dem auch alle ihre Freude
haben werden, denen der Sinn für derben Humor, wie er aus
Gleichgeſinnten in gleicher Lebenslage erwächſt, nicht abhanden
gekommen.
„Gasſchutz ... Gashilfe gegen Giftgaſe!” Merkbüchlein für
Not=
helfer bis zum Eingreifen des Arztes. In Frage und Antwort.
Von Medizinalrat Dr. O. Ruff und Univ.=Prof. Dr.
Feß=
ler. Mit 60 Abbildungen. (60 Pfg., Alwin Fröhlich, Leipzig.)
Es iſt für jeden Volksgenoſſen ſelbſterhaltende und
gemein=
nützige Pflicht, ſich über alle wiſſenswerten Einzelheiten der
Ent=
ſtehungsurſachen, Erkennungsmerkmale, Maßnahmen des
wirk=
ſamen Schutzes und der erſten Hilfe gegen Giftgaſe eingehend zu
unterrichten, um im Ernſtfalle zu wiſſen, wie man ſich ſelbſt
ver=
halten und anderen Führer, Helfer und Retter ſein muß. — Selbſt
dort, wo noch kein brauchbares Gasſchutz=Gerät vorhanden iſt, wird
dieſes Merkbüchlein die Möglichkeit geben, wenigſtens weitere
Be=
völkerungskreiſe in leicht verſtändlicher Weiſe mit dem Schutze und
der Hilfe gegen Giftgaſe und Kampfſtoffe und der Anwendung des
Gebrauchsgerätes vertraut zu machen!
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Die Beerdigung findet Samstag, den 15.
Dezember, nachmittags ½3 Uhr, auf dem
Friedhof Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
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74. Lebensjahre meine liebe Frau, unſere gute treue Mutter und Großmutter
Auguſte Theobald, geb. Buchner
Karl Theobald, Landgerichtspräſident i. R.
Marie Balſer, geb. Theobald
Ludwig Theobald, Apotheker
Karl Auguſt Balſer, Deutſcher Konſul
Erna Theobald, geb. Hammel
und 5 Enkel.
Darmſtadt (Theod.=Fritſch=Str. 52), Harbin (Mandſchure)),
Stadtprozelten a. Main, 12. Dezember 1934.
Dſe Beerdigung findet ſtatt Samstag, 15. Dezember, vorm. 11 Uhr, von der Kapelle
des Friedhofs an der Nieder=Ramſtädter Straße aus.
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herzensgute, innigſtgeliebte Frau, unſere liebe Tochter,
Schwiegertochter und Schweſter
Frau Ria Taut
geb. Heilmann
Für die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Lautz.
Darmſtadt (Alexandraweg 7), den 13. Dezember 1934.
Die Beiſetzung findet ſtatt Samstag, 15. Dezember,
vor=
mittägs ¼11 Uhr, von der Kapelle des alten Friedhofes,
Nieder=Ramſtädterſtraße aus.
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Beim Heimgang unſeres lieben Entſchlafenen
Auguſt Geißlinger
durften wir von Freunden und Bekannten
ſo=
viel innige Teilnahme erfahren, wofür wir allen
herzlich danken.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 43. Dezember 1934.
Dankſagung.
für die vielen Beweiſe herzlicher Eeilnahme, die
uns beim heimgang unſeres lieben
Ent=
ſchlafenen zugegangen (ind, ſprechen wir unſeren
innigen Dank aus.
Maria Frener, geb. Jung
und Familie.
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[ ← ][ ][ → ]Mreitag, 14. Dezember 1934
Mus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 14. Dezember 1934.
* Profeſſor Beines Künftlerjubiläum.
EAm 15 Dezember begeht Herr Profeſſor Carl Beines der
gjährige Geſangsmeiſter der Städtiſchen Akademie für
Ton=
ſeine 65. Geburtstag und zugleich ſein 50jähriges
Künſt=
jürbiläun.
KProfeſor Beines wurde am 15. Dezember 1869 in der
nieder=
liuniſchen Stadt Rheydt geboren und erhielt ſeine muſikaliſche
sichildun am Kölner Konſervatorium, nachdem er ſchon als
Jäährige eine erfolgreiche Konzert=Tournee durch Belgien und
ᛋhand gmacht hatte. In den Jahren der Ausbildung (1883
N 989) ſtwierte er unter Wüllner. Holländer, Krögel und Klau=
Geſagg und Kompoſition ſowie Klavier= und Violinſpiel.
egehörte 10 Jahre lang dem Kölner Gürzenich=Orcheſter als
e: Geier an und nahm regelmäßig an den niederrheiniſchen
di kfeſter teil. Daneben entfaltete er eine reiche Tätigkeit als
ugent on 10 Männergeſangvereinen in Köln und ſeiner
baren Imgebung. Im Jahre 1894 erfolgte dann die
Ueber=
lrung nch Baden=Baden. Hier wirkte er als Dirigent der
ſdaertafe „Aurelia” ſowie des Damenchors und Chorvereins,
un diſe Zeit fällt auch das Baden=Badener Muſikfeſt (1906),
welchen Beines neben Richard Strauß und dem Leiter des
ſraurcheſtrs, Hein, als Dirigent und Begleiter hervortrat.
Da=
ſen leiete Profeſſor Beines noch den Männergeſangverein
ezverhale” in Karlsruhe und wirkte in zahlreichen Karlsruher
mütlerkmzerten als Dirigent und Klavierbegleiter. Außerdem
ſt” er i Freiburg die Leitung des Geſangvereins „Concordia”,
gipäte, ab 1906, des Oratorienvereins in Freiburg, der
wäh=
ſeina Tätigkeit eine beſondere Blütezeit erlebte. In dieſe
t) fällt auch das 1. Oberbadiſche Muſikfeſt in Freiburg, das
büsſſor Beines leitete. Der badiſche Großherzog verlieh ihm
PRittckreuz. vom Zähriger Löwen und den Profeſſorentitel.
„In uermüdlicher Weiſe bildete ſich Prof. Beines noch
neben=
nin Nünchen im Kunſtgeſang, ſpeziell der Atemtechnik, bei
EMüichner Geſangsmeiſter Heinrich Herrmann aus. Nachdem
ſür der Jahren 1885—1910 ſeine Lehrtätigkeit nur auf dem
binet ds Klavier= und Violinſpiels entfaltet hatte, begann er
al 190 ſeine Tätigkeit als Geſangspädagoge und Stimmbildner.
wwa bis 1915 in Freiburg, von 1915—1922 in Berlin und
nchen. Im Jahre 1923 kam Prof. Beines dann nach
Darm=
ttu als Vortragsmeiſter des Heſſiſchen Landestheaters, und ſeit
6) gehrt er der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt an als
kuragsneiſter der Opernſchule. Eine große Reihe von Schülern
alllein etwa 300 Geſangsſchüler — haben durch Prof. Beines
elAusildung erfahren, der ſie dann in ihrem ſpäteren
Wir=
ſgiskres Ehre machten. In ſeiner Broſchüre „Der richtige und
walſche Geſangston” (1923 erſchienen) legt Prof. Beines die
uutdzüe ſeiner Geſangslehre als Reſultat ſeiner langjährigen
kihnrkeit nieder. Von den Grundgeſetzen wahrer Kunſt und
ei Tchnik ausgehend, findet Beines eine Löſung des
Ge=
ga prolems auf der Grundlage des Tatalitätsprinzips (d. h.
kernigng körperlicher und geiſtiger Funktionen).
Prof Beines hat ſich auch als Komponiſt betätigt und zwar
SSchofer einer Anzahl von Liedern und Chören, ſowie
hüſtewerken und einer zuerſt in Barmen erfolgreich aufgeführ=
Opeette „Die Gemsjagd”
Um Montag, den 17. Dezember, um 17.30 Uhr, wird der
jassſeder Frankfurt aus Anlaß des 65. Geburtstages und
lihrign Künſtlerjubiläums von Profeſſor Beines einige ſeiner
zppoſionen, in der Hauptſache Lieder, zu Gehör bringen.
— Vom Landesverband Heſſen des Sparerbundes E. V. wird
geſcrieben: Es empfiehlt ſich, daß alle Altverſicherten ihre
zuzertngsanſprüche, ſoweit dies nicht ſchon in früheren Jahren
nohen nunmehr unverzüglich bei den Verſicherungsgeſellſchaften
aellder andernfalls die Beſitzer einer Aufwertung verluſtig
er E ſei zugleich darauf aufmerkſam gemacht, daß die Frage,
pei Lbensverſicherungen eine nachträgliche Erhöhung der
Auf=
ſtangquote möglich iſt, zurzeit lebhaft erörtert wird, wie dies
MerFrankfurter Zeitung vom 13. November 1934 und der
ſmmer 47 der Deutſchen Sparerzeitung des Näheren erfolgt iſt.
weieren ſei darauf hingewieſen, daß über 30 Millionen
lichsnark ausgeloſter Kriegsanleihebeſitz
an=
ge. diſes Jahres bei der Reichsſchuldenverwaltung noch nicht
Ginläung gekommen waren. Für dieſe Stücke gibt es ſeit dem
eſt derFälligkeit (ſeit dem Jahr 1926 jeweils der 31. Dezember)
Im e zinſen mehr. Die Inhaber ſolcher Anleiheablöſungs=
), weden von der erfolgten Ausloſung nicht
benachrich=
we dies vielfach angenommen wird, ſondern müſſen ſich
huſt darum kümmern. Die Auszahlung der am 3.
Dezem=
arusgloſten Stücke erfolgt am 1. April 1935 Beſonders
ſältren Leuten dürften noch erhebliche Be=
½e dieſer Anleiheart liegen.
—— Sadtkirche. Der Landesbiſchof ordiniert am kommenden
nrttag während des Hauptgottesdienſtes in der Stadtkirche
mittas 10 Uhr die Kandidaten der Theologie Kuhn. Heß und
ſamin. Die Predigt hält der Herr Landesbiſchof ſelbſt.
Baſiſches Landestheater Darmſtadt.
Großes Haus.
Farg,
14 Dezember
Anfang 20, Ende geg. 22. Deutſche Bühne 97
Preiſe 0.50 bis 4.50
Hockewanzel.
Atag
15. Dezember
Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr.
Miete E11
Preiſe 0.70 bis 5.50
Maebeth.
trtag
16 Dezember
Anf. 19. Ende 28.15 Uhr.
Lohengrin.
Miete D10
Preiſe 0.70 bis 5.50
Kleines Haus.
g,
14 Dezembe
Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr.
Zuſatzmiete IV 4. Vorſtellung
Der Vetter aus Dingsda. Preiſe 0.80—4.50
hitttag
1 Dezember
Aufaug 15.30, Ende 18 Uhr. Außer Miete
Zum erſt. Male: Der kleine Muck. Pr. 0.40 b. 2.00
Anfang 19.30, Ende geg 22 Uhr. Außer Miete
Preiſe 0.70 bis 3.80
Der Nobelpreis.
tutag
1 Dezember
Außer Miete.
Aufang 15.30 Ende 18 Uhr
Preiſe 0.40 bis 2.00
Der kleine Muck.
Anfang 19.30, Ende geg. 22 Uhr.
Deutſche Bühne M 51 u. II
Preiſe 0.70 bis 3.80
Der Nobelpreis.
Fi Vorbereitung: Heimliche Brautfahrt — Tannhäufer
eſſiſches Landesthsater. Im Großen Haus des Heſſiſchen
steaters findet heute abend wieder eine Vorſtellung des
vlen Volksſtücks „Hockewanzel” von Hans Chriſtoph
tatt. Die Aufführungen hatten trotz des ſtarken Erfolgs,
asWerk am Heſſiſchen Landestheater gefunden hatte,
unter=
derden müſſen, da Generalintendant Everth, der Träger
4rolle, dienſtlich von Darmſtadt abweſend war. Neben
Gerth ſind in den Hauptrollen der Aufführung, die von
oelzig inſzeniert iſt, die Damen Gothe, Hannewald und
rm Ausfelder, Baumeiſter, Gaugl. Linkmann, Raddatz,
Ver=
idWeſtermann beſchäftigt. — Im Kleinen. Haus wird
e ibend „Der Vetter aus Dingsda”, die
erfolg=
uderne Operette von Künnecke, mit den Damen v. Georgi,
lebel und den Herren Kuhn, Lampe, Langer, Ritzhaupt,
dtBerikoven und Weihmann als Darſtellern wiederholt.
ga nachmittag findet die erſte Aufführung des
Weih=
tsſärchens, das das Heſſiſche Landestheater heuer für
iner bringt ſtatt. Es heißt „Der kleine Muck” und
t on Waldfried Burggraf, einem Dichter, der Kindern
rüchſenen unter den Darmſtädter Theaterfreunden
wohl=
itſt. Sein Märchenſpiel, dem das Märchen von Hauff und
äyen der Brüder Grimm zugrunde liegt, wurde von Jochen
ig ind Elli Büttner in Szene geſetzt; die Muſik dirigiert
Heglauer; die Tänze ſind von Alice Zickler einſtudiert. Die
de „kleinen Muck” ſpielt Edith Schultze=Weſtrum. In den
en ſauptrollen wirken Beatrice Doering, Käthe Gothe, Edith
Linhard Lehmann, Ludwig Linkmann, Ullrich Verden,
Aihmann und Curt Weſtermann mit.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 344 — Seite 5
*Por= und Frühgeſchichte Pommerns.
Pommern als Kolonialland. — Was es mit „Vineka” auf ſich haf. — Die Ergebniſſe der erſten Ausgrabungen
Am letzten Montag ſprach in der Sitzung des Hiſtoriſchen
Vereins Herr Muſeumsdirektor Dr. O. Kunkel (Stettin), ein
geborener Heſſe über die Siedlungsgeſchichte Pommerns und
Vineta. Der Vortragende verbreitete ſich zunächſt über die
Sied=
lungsgeſchichte dieſes weiträumigen Gebietes zwiſchen der Oſtſee
und den Landrücken. Schon in der jüngeren Steinzeit, im 3.
Jahrtauſend v. Chr., finden wir hier ein von Jütland und
Nord=
hannover ausgehendes, dem „nordiſchen” Kulturkreis angehöriges
Volk. Sein Siedlungsgebiet iſt — am ſtärkſten auf Rügen —
durch dier Groß=Steingräber gekennzeichnet. Ebenſo wie hier
handelt es ſich im unteren Odergebiet um bäuerliche
Koloniſa=
tion, in dieſem um den nördlichen Vorſtoß der von der Donau
kommenden Bandkeramiker, die im Weſten zu gleicher Zeit bis an
den Mittelrhein vordrangen. Damals wurde die Pflugwirtſchaft
dorthin verpflanzt. Dem Volkstum nach kann man beide
Bevöl=
kerungen kaum beſtimmen, Sicherlich ſind die Menſchen der
Groß=
ſteingräber noch nicht als Germanen anzuſprechen, eher mag ſchon
ihre Zuweiſung zum nordiſchen Kulturkreis ſtatthaben. Es
be=
durfte erſt des Einſchlags der Streitaxtleute der
Schnurkerami=
ker, deren Hauptgebiet jedenfalls Mitteldeutſchland darſtellte, die
aber am Ende der jüngeren Steinzeit nicht nur bei uns in Heſſen,
im Südoſten und Nordweſten Deutſchlands auftraten, ſonden
eben=
ſowohl in Pommern, Oſtpreußen und Polen. Sie ſind recht
eigent=
lich die Verbreiter der „nordiſchen” Raſſeeigentümlichkeiten
ge=
worden. In der erſten Hälfte des zweiten vorchriſtlichen
Jahr=
tauſends kann man dann von „Germanen” ſprechen. Es folgt
im Verlaufe dieſes Jahrtauſends eine zweite Oſtexpanſion,
dies=
mal der germaniſchen Bauern. Unter der Gunſt eines
warmen und trockenen Klimas entwickelt ſich ein Wohlſtand, wie
er im damaligen Europa ohnegleichen daſteht. Die prunkvollen
Bronzefunde (ein ſiebzehnfacher Halsring!) beweiſen es. Von
Süden ſchiebt ſich zur ſelben Zeit die ebenfalls ſich wieder
weſt=
liche, bis zum Rhein verbreitende Lauſitzer Kultur vor. Es ſind
weder Slawen, noch Germanen. Vielleicht darf, man ſie den
Illyriern zuzählen. Beide Völkerſtröme treffen aufeinander. Ein
„Feſtungsgürtel” rieſiger Burgen auf dem linken Oderufer
ver=
teidigt die Stellung gegen die nun auch nach Südoſten
vordringen=
den Germanen. Das letzte vorchriſtliche Jahrtauſend bringt einen
Klimaſturz. Es wird feuchter und kühler. Wirtſchaftliche
Schwie=
rigkeiten ſtellen ſich ein. Die Bronzegegenſtände verſchwinden
aus den Gräbern, Waffen treten in den kriegeriſchen Zeiten an
ihre Stelle. Rechtzeitig hatte man von den Illyriern die
Ver=
arbeitung des Eiſens kennen gelernt und war ſo, anders als in
der Bronzezeit, unabhängig vom Import, der durch die
Erobe=
rungen der Kelten unterbunden worden war Kurz vor oder
nach Chriſti Geburt iſt Pommern, Rügen und Mecklenburg der
Sitz der Sweben, die Zuzug von Bornholm (Burgunden)
erhal=
ten. Auch die Goten ziehen, von Mittelſchweden kommend,
da=
mals durch. Die germaniſche Völkerwanderung macht ſich hier
zuerſt bemerkbar. Andauernde Auswanderungen mindern
unauf=
haltſam die Volkszahl des germaniſchen Oſtens und Nordens. Der
Zuzug von Weſten fehlt. Um 500 ſind die Germanen beinahe
ver=
ſchwunden. Um 700 n. Chr, erfolgt die ſlawiſche Beſiedlung
(Burgwälle, Wohnplätze). Während der ſlawiſchen Zeit bis zur
Chriſtianiſierung (1124) berührten die nordgermaniſchen
Wikin=
ger die vommerſche Küſte und legten an der Odermündung
Fak=
toreien an.
In dieſe Zeit gehört auch die Gründung jenes ſagenhaften
Vineta oder, wie es Adam von Bremen nennt, Jumne und
Hel=
mold in ſeiner Slawenchronik Jumneta. Erſt falſche Leſung und
falſche Etymologieſierung (Wenden!) haben dann die geläufige
Form Vineta verſchuldet. Dieſe Großſtadt und die vermutlich
dazugehörige Wikingerfaktorei ſuchen die Hiſtoriker in dem
alten, von Saxo Grammaticus erwähnten Julin, dem heutigen
Wollin an der Dievenow, das ſich dann wohl auch decken dürfte
mit dem „Jomsburg” der nordiſchen Sagas. Hier, in Wollin,
jenem ſpäter durch Stettin überholten Ort. finden ſich in der Tat
ausgedehnte und mächtige Siedlungsreſte aus wendiſch=wikingiſcher
Zeit. Die Unterſuchungen dieſes Jahres ergaben auf dem
Markt=
platz der Stadt Wollin 6 Meter ſtarke Ruinenſchichten oft
zerſtör=
ter und wieder aufgerichteter weiträumiger Holzbauten, zwiſchen
denen enge, mit Bohlen belegte Gäßchen hindurchführten. Die
Funde übertreffen in ihrer Reichhaltigkeit bei weitem die in der
Wikingerſtadt Heitabu bei Schleswig gemachten Funde. Durch
ihre Verzierungen weichen die Fundſtücke bedeutend von dem
ſon=
ſtigen pommerſchen Material ab, ſie haben nur Entſprechungen
in ſchwediſchen Funden (z. B. Lund) Und dicht bei der Stadt
konnten neben dem ſchon früher aufgedeckten Gräberhügelfeld im
Süden die Reſte einer feſten Burg jener Zeit im Norden
nach=
gewieſen werden. Insgeſamt ließ ſich ſo eine beſiedelte Fläche
von 3 Kilometer Länge feſtſtellen. Es war eine — freilich nur
aus Holzbauten und nicht aus Steinpaläſten, wie man gerne
ver=
mutet hat, erbaute — Großſtadt mit regſtem Handels= und
Ge=
werbsleben, eine Stadt, die gerade wegen ihres Reichtums in
ſtändiger Feindſchaft mit den Dänen ſtand und mehrmals von
ihnen zerſtört worden iſt. Abſchließend warf der Vortragende
noch einen kurzen Blick auf die dritte, die deutſche Oſtexpanſion,
wohl zunächſt hervorgerufen durch den Willen der ſlawiſchen
Machthaber und deren fiskaliſche Rückſichten. Erſt die Deutſchen
haben mit ihren Backſteinbauten den Städten ihr Gepräge
ge=
geben, und der deutſche Bäuer hat die Deutſchwerdung vollendet.
Aber der Nachſchub iſt auch jetzt wieder ausgeblieben. Was die
Siedlungspolitik der großen Preußenkönige gut gemacht hat hat
die Landflucht des 19. Jahrhunderts mit ihren ſchädigenden
Wir=
kungen bei weitem zunichte gemacht.
Der außergewöhnlich lebhaft und anſchaulich vorgebrachte
Stoff wurde in trefflicher Weiſe ergänzt durch eine reiche
Aus=
wahl von Lichtbildern. Erwähnt ſei nur der herrliche verſilberte
Bronzeteller aus dem Rheingebiet, die Silberfibel mit der
Niello=
einlage von etwa 450 n. Chr., den Cordulaſchrein aus dem
Dom=
ſchatz von Kammin, die einzigartigen Stücke des Goldſchmucks von
Hiddenſee und die Reſte der ſlawiſchen Tempelburg von Arcona
auf Rügen, das letzte Bollwerk, das die Dänen 1168 zerſtörten,
und endlich die vielen Bilder von den diesjährigen Funden.
Der Vortrag bot ein außerordentliches Intereſſe, wenn auch
die Unterſuchungen noch längſt nicht abgeſchloſſen ſind. Allein
über tauſend Photographien und Hunderte von Karten ſind
her=
geſtellt worden, die der Auswertung harren. Wenn auch die
Frage noch nicht endgültig gelöſt iſt, ſind die Zuhörer von Dank
erfüllt, daß ſie ſchon jetzt über die bisher erzielten Ergebniſſe ſo
trefflich unterrichtet wurden und mit um ſo größerer Teilnahme
der weiteren Forſchung folgen werden.
F. Ky.
Generalinkendank Franz Everth als „Hockewanzel”.
Im Heſſiſchen Landestheater findet heute abend
wieder eine Aufführung des erfolgreichen Volksſtücks „
Hocke=
wanzel”, von Hans Chriſtoph Kaergel, ſtatt. Generalinten=
dant Franz Everth ſpielt die Titelrolle des Volksmannes
Wen=
zel Hocke, eine in ihrer Miſchung aus ſaftiger Derbheit und
ab=
geklärter Geiſtigkeit unvergeßliche Geſtalt eines wahrhaft
deut=
ſchen Menſchen.
Unsere Inserenten werden gebeten, nach
Möglichkeit die Aufgabe der Anseigen
bis ½6 Uhr vorsunehmen. Srößere
Angeigen erbitten wir bis 4 Uhr.
Der Verlag.
Pfundſammlung! — Nichf nur Hülſenfrüchke!
Die Pfundſammlung iſt bereits eine beſtehende Einrichtung
geworden, die unſere Bevölkerung ſchon als ſelbſtverſtändlich
hin=
genommen hat. Es ſcheint allerdings angebracht, einmal darauf
hinzuweiſen, daß es ja ſchließlich nicht immer Hülſenfrüchte ſein
müſſen, die den Sammlern gegeben werden, Begreiflich iſt, daß
der Spender eine Ware bevorzugt, die infolge ihrer Haltbarkeit
zur Wiedergsbe am geeignetſten erſcheint. So nahrhaft die
Hülſen=
früchte an ſich ſein mögen, ſo wichtig iſtes darauf hinzuweiſen, daß
inzwiſchen die Mengen der gegebenen Hülſenfrüchte in keinem
Ver=
hältnis zu der anderer Pfundpakete ſtehen. Und doch, es gibt
noch ſo vieles, womit einer verarmten Familie Freude bereitet
werden könnte. Auch dort, wo immer nur der ſchwarze
Malz=
kaffee getrunken wird, würde man ſich vielleicht freuen, einmal
Bohnenkaffee zu haben oder Tee zu trinken. Vor allem den
Kindern, die den bitteren Kaffee als tägliches Getränk erhalten,
könnte man das Leben mit ein wenig Zucker verſüßen, und zum
Reisbrei würde ihnen ſicherlich einmal etwas Dörrobſt
gut bekommen und ſchmecken. Auch Reis, der, mit Zucker und
Zimt genoſſen, eine leckere Speiſe abgibt, wird von jedermann
gerne gegeſſen und oft entbehrt.
Keine Sammlerin wird etwas dagegen einzuwenden haben,
wenn ihr hier und da einmal Gemüſe, ein Krautkopf.
Blumen=
kohl oder dergleichen, mitgegeben wird. Möge dieſe kleine
Mah=
nung dazu beitragen, daß in den Küchenzettel der
Pfundſamm=
lung Abwechſelung hineinkommt!
— „Meine Schweſter und ich” Ralph Benatzkys großer
Ope=
rettenerfolg, gelangt am kommenden Sonntag, 16. Dez.,
abends, im Orpheum durch die Heſſiſche Volksbühne einmalig
bei volkstümlichen Eintrittspreiſen zur Aufführung.
Erpreſſeriſcher Zeitungswerber
mit Gefängnis beſtraft.
Die Anordnung, des Präſidenten der Reichspreſſekammer vom
23. Januar 1934 für Abonnentenwerber beſtimmt u. a.: „Dem
Werber iſt unterſagt, in irgendeiner Hinſicht auf den zu
werben=
den Bezieher einen Zwang oder Druck auszuüben, insbeſondere
dürfen nicht irgendwelche Nachteile, zum Beiſpiel perſönlicher,
wirtſchaftlicher, beruflicher oder ſonſtiger Art für den
Nicht=
bezieher einer Zeitung oder Zeitſchrift angedroht werden
Dieſer Anordnung hatte ein vorübergehend bei der „Fränkiſchen
Tageszeitung” in Nürnberg tätiger Abonnentenwerber in grober
Weiſe zuwidergehandelt. Er wollte, wie die Münchener Neueſten
Nachrichten” berichten, von einer Malerfamilie Auftrag für ein
Abonnement ſeiner Zeitung erhalten. Die Frau lehnte ab mit der
Begründung, daß ſie bereits ſeit 14 Jahren eine andere Zeitung
leſe und ihre Eltern ſchon dieſes Blatt geleſen hätten. Der
Wer=
ber drohte damit, daß der Malermeiſter bei der nächſten
Ver=
gebung ſtädtiſcher Arbeiten übergangen würde. Darauf tat die
Frau das, was man in dieſem Falle am beſten tut.
ſie erſtattete Anzeige bei der Polizei.
In der Verhandlung gegen den Werber führte der
Staats=
anwalt in ſeinem Plädoyer aus, der Angeklagte habe bei der
Werbung unrechtmäßig einen Druck ausgeübt, und das ſei eine
Erpreſſung. Die Zeugen ſeien ſo vernünftig geweſen, auf dieſen
Druck nicht hineinzufallen. In den Zeitungen ſei ſeit langem
immer wieder darauf hingewieſen worden, unter Bezugnahme
auf Aeußerungen höchſter Stellen der Partei, daß jede
Druck=
ausübung bei der Zeitungswerbung unzuläſſig ſei. Das habe
auch der Angeklagte wiſſen müſſen. Bei der Strafzumeſſung ſei
zu berückſichtigen, daß der Angeklagte ſchon wegen Diebſtahls.
Be=
trugs im Rückfall uſw. vorbeſtraft ſei. Die Gefahr für das
An=
ſehen der „Fränkiſchen Tageszeitung” und vor allem für das
An=
ſehen der Partei verlange eine ſtrenge Beſtrafung. Es ſei auch
anzunehmen, daß von derartigen Werbern ſolche Werbemethoden
öfters angewandt werden, die Leute getrauten ſich nur nicht,
da=
gegen vorzugehen. Solche Elemente, wie der Angeklagte,
ſchä=
digten jedoch in nicht mehr gutzumachender Weiſe das Anſehen
der NSDAP.
Der Staatsanwalt beantragte gegen den Angeklagten wegen
verſuchter Erpreſſung eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten.
Der Angeklagte ſtellte die unwahrſcheinliche Behauptung auf.
daß er ſchon ſeit 1921 in der Bewegung ſtehe. Die proviſoriſche
Mitgliedskarte, die ſich der Vorſitzende zeigen ließ, trägt das
Datum vom 1. Mai 1933. Der Angeklagte meinte, eine ſolche
Handlung könne ihm überhaupt nicht zugetraut werden. Er wollte
freigeſprochen werden.
Der Richter verurteilte ihn wegen verſuchter Erpreſſung zu
einer Gefängnisſtrafe von zwei Monaten.
In der Urteilsbegründung führte der Richter noch aus, daß
auf Grund der vollkommen glaubwürdigen eidlichen Ausſagen
der Zeugen der Tatbeſtand der verſuchten Erpreſſung erfüllt ſei.
Die Vorſtrafen des Angeklagten konnten bei der Strafzumeſſung
nicht unberückſichtigt bleiben. Der Angeklagte habe eine ganz
gemeine und ſchamloſe Handlung verübt. Er müßte ſich als
Mit=
glied der NSDAP. bewußt ſein, daß er durch ein ſolches
Verhal=
ten die Partei und die mit der Verbreitung der NSDAP.=Preſſe
in der Partei betrauten Dienſtſtellen in ihrem Anſehen ſchädigt.
Er hat mit ſeiner Drohung etwas ganz Geſetzwidriges.
Gemei=
nes und Verwerfliches unternommen. Wenn er in Anſpruch
nehmen wolle, daß ihm auf Grund ſeiner von ihm angeführten
Verdienſte um die Bewegung die ihm zur Laſt liegende
Hand=
lung nicht zugetraut werden könne, ſo beweiſe ſeine
Vorſtrafen=
liſte etwas anderes. Denn wenn es ſo wäre, dann hätte ſich der
Beklagte von den vielfachen Betrügereien freihalten können. Im
Gegenteil, der Angeklagte ſei ein Mann, dem eine ſolche Sache
zugetraut werden könne. Im übrigen habe eine milde
Beſtra=
fung nicht eintreten können, weil eine ſolche nur eine Prämie
und ein Anreiz für andere geweſen wäre, es ebenſo zu machen.
Verlängerung der Kündigungs= bzw.
Fälligkeits=
friſten für Hypotheken durch die
öffenk=
lichen Lebensverſicherungsanſtalten.
Die im Verband öffentlicher Lebeusverſicherungsanſtalten in
Deutſchland zuſammengeſchloſſenen Anſtalten haben ſich bereit
er=
klärt, von den zum 31. 12. 1934 bzw. 1. 4. 1935 beſtehenden
geſetz=
lichen Kündigungsmöglichkeiten, für die Aufwertungs= und
ſon=
ſtigen Hyvotheken grundſätzlich keinen Gebrauch zu machen ſondern
dieſe Friſten von ſich aus um 1 Jahr zu verlängern. Proviſionen
oder dergleichen werden von den öffentlichen
Lebensverſicherungs=
anſtalten für die Friſtverlängerung nicht erhoben. Durch dieſe
Maßnahme werden Schwierigkeiten, die den Hypothekenſchuldnern
infolge des immer noch be
euden Mangels an Hypothekenkapital
durch die Kündigung ihrer Hypotheken entſtehen würden,
ver=
mieden.
Seite 6 — Nr. 344
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 14. Dezemhr 1934:
Aus der NSDAP.
Der Gauleiter.
Der Gau=Perſonalamtsleiter.
Der Gauleiter hat berufen bzw. beſtätigt: 1. Pg. Willi
Ru=
der als Amtsleiter des Gau=Schulungsamtes an Stelle des Pg.
Magnus Werner; 2. Pg. Karl Demmer als Stellvertreter des
Amtsleiters; 3. Pg. Bernhard Wellenkamp, ſtellv.
Organi=
ſationsleiter, als kommiſſariſcher Leiter des Amts der Ausbilder;
4. Pgn. Ilka Brinkhoff als kommiſſariſche Amtsleiterin der
NS.=Frauenſchaft; 5. Pgn Berta Brüchmann als
Stellver=
treterin; 3. Pg. Kurt Feickert als kommiſſariſcher Amtsleiter
des Amtes der NS.=Hago; 7. Pg. Landeshandwerksmeiſter
Gamer als Stellvertreter, insbeſondere zur Bearbeitung
hand=
werklicher Fragen innerhalb des Amtes der NS.=Hago; 8.. Pg.
K. F. Diehl als Obmann der techniſchen Organiſation (
Natio=
nalſozialiſtiſcher Bund deutſcher Techniker und der
Reichsgemein=
fchaft der techniſch=wiſſenſchaftlichen Arbeit, NSBDT. — RTA.);
9. Pg. Dr. Wilhelm Menger als Stellvertreter des
Gaufunk=
wartes: 10. Pg. Dr. Will als Leiter der
Preisprüfungskommiſ=
ſion; 11. Pg. Emil Conrad als Hochſchulobmann der Johann=
Wolfgang=Goethe=Univerſität Frankfurt a. M. im NS.=
Studenten=
bund. — Der Sachverſtändigenbeirat für Volksgeſundheit iſt
auf=
gehoben.
Als Kreisleiter beſtätigt: Pg. Otto Schwebel, Kr. Worms;
Pg. Joſef Schimmel, Kreis Dillenburg; Pg. Karl Lange,
Kreis Oberlahn, an Stelle des zurückgetretenen Pg. Kreisleiter
F. Georg.
Als Ortsgruppenleiter beſtätigt: Kreis Bensheim; Pg.
Peter Beſſinger, Reichenbach; Pg. Hans Back Hofheim.
Kreis Erbach: Pg. Peter Hill, König. Kreis
Heppen=
heim: Pg. Wilhelm Koch, Heppenheim; Pg. Peter Dölp 2.,
Rimbach; Pg. Adam Sattler, Zotzenbach; Pg. Chriſt. Loroch,
Mörlenbach; Pg. Peter Schmidt, Birkenau; Pg. Karl
Geh=
bauer, Fürth; Pg. Otto Menges, Neckarſteinach; Pg. Ernſt
Vollhardt, Hirſchhorn.
Der Gauſchulungsleiter.
Schulungsappelle finden ſtatt:
14. Dezember: Kriftel, 20 Uhr (Im „Engel”).
15. Dezember: Groß=Gerau, 16 Uhr (in der Kreisleitung).
15. Dezember: Darmſtadt, 10 Uhr (Reſt. Fabian, Alexanderſtr.).
16. Dezember: Bensheim, 14 Uhr (Lokalang, durch Kreisltg.).
16. Dezember: Heppenheim, 17 Uhr (Lokalang, durch Kreisltg.).
16. Dezember: Dieburg, 20 Uhr (Lokalangabe durch Kreisltg.).
19. Dezember: Mainz, 20 Uhr (Lokalangabe durch Kreisltg.).
Erſcheinen der Schulungsleiter der PO. und der
Schulungs=
walter der DAF. iſt Pflicht. Die Kreisleiter und
Ortsgruppen=
leiter werden eingeladen, am Schulungsappell teilzunehmen.
Raſſeredner. Unter Leitung des Leiters des
Erbgeſundheits=
amtes findet am 17. Dezember in der Gauführerſchule,
Schwarz=
waldſtraße, eine Sitzung der Raſſeredner um 18,30 Uhr ſtatt.
Er=
ſcheinen iſt Pflicht.
Amt für Technik und NS.=Bund Deutſcher Technik, Gau Heſſ.=Naſſ.
Heute nachmittag 15 Uhr bei Seeber=Falſtaff, Frankfurt a. M.,
am Schauſpielhaus (Nebenraum, Frankfurter Saal):
Pflichtar=
beitstagung, an der ſämtliche Kreisamtsleiter des Amtes für
Tech=
nik, ſowie die Kreisabteilungsleiter des NS.=Bund Deutſcher
Tech=
nik pflichtgemäß teilzunehmen haben. Es werden organiſatoriſche
Richtlinien, Richtlinien über weitere
Arbeitsbeſchaffungsmaß=
nahmen und ſonſtige Belange des Amtes für Technik und des
NS.=Bund Deutſcher Technik bekanntgegeben. Am Abend beſuchen
die Tagungsteilnehmer die Großkundgebung des NSBDT./RTA.,
die einen Vortrag des Generals von Lettow=Vorbeck über. Mein
Kampf in Deutſch=Oſtafrika — Deutſch=Oſtafrika als Rohſtoffbaſis”,
bringt.
Der Kreisleiter.
Achtung! Propagandaleiter!
Die Propagandaleiter der Ortsgruppen des Kreiſes
Darm=
ſtadt treffen ſich am Freitag, den 14. Dezember 1934, abends 20.30
Uhr, bei Pg. Fabian (Brauerei Fay), Alexanderſtr. 23.
Reichsfachſchaft deutſcher Schweſtern.
Monatsverſammlung der Reichsfachſchaft deutſcher Schweſtern
am Freitag, den 14. Dezember 1934, abends 8,15 Uhr, im
Stadt=
krankenhaus. Redner: Pg. Dr. Blank. Gäſte ſind willkommen.
Ortsgruppe Darmſtadt — Gutenberg.
Der für Freitag, den 14. Dezember, bei Brauerei Fay (
Fa=
bian), Alexanderſtraße 23, feſtgeſetzte Zellenſchulungsabend der
Zellen V—VIII fällt aus.
NS.=Frauenſchaft Darmſtadt.
Die nicht abgeholten Gewinne von unſerer
Weihnachtsaus=
ſtellung können täglich von 10—5 Uhr auf unſerer Geſchäftsſtelle,
Rheinſtraße 48, in Empfang genommen werden.
Bund Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten, Bez. Darmſtadt.
Am Samstag, den 15. Dezember 1934, nachm. 3 Uhr, findet
im großen Saale des Gaſthauſes „Zur Krone” in Darmſtadt,
Schuſtergaſſe 18, gemeinſam mit der Ortsgruppe Darmſtadt die
Pflichtverſammlung des Bezirkes Darmſtadt ſtatt. Es werden
ſprechen: 1. Pg. Dr. Blank, Darmſtadt, über „Durch
Sozialis=
mus zur Nation”. 2. Dr. jur. Wilh. Glungler, Hochſchullehrer
zu Darmſtadt, über „Der Sinn der Rechtspolitik‟. Das Erſcheinen
ſamtlicher Mitglieder des Bezirks iſt Pflicht. Gäſte ſind
will=
kommen.
Amt für Technik. NS.=Bund Deutſcher Technik.
Die Mitglieder des NSBDT. werden auf die Veranſtaltung
des Volksbundes für das Deutſchtum im Ausland am Freitag,
den 14. Dezember 1934, 20 Uhr, im Hörſaal 348 der Techniſchen
Hochſchule aufmerkſam gemacht. Es ſpricht Dr. Karl Müller,
Krefeld, über „Auslandsdeutſchtum und Deutſche Wirtſchaft” Wir
empfehlen unſeren Mitgliedern dieſen Vortrag, zu dem wir
einge=
laden ſind.
Polizei und Volk ſind eins!
Oberpräſident Kube zum „Tag der Deutſchen Polizei”.
In der Republik von Weimar wurde die Polizei von dem
damals herrſchenden Schandſyſtem dazu mißbraucht. gegen die
nationalſozialiſtiſche Bewegung und unſeren Kampf aus rein
parteipolitiſchen Gründen immer wieder eingeſetzt zu werden. Es
iſt das Verdienſt führender Nationalſozialiſten, wie unſeres
Parteigenoſſen Miniſterpräſidenten Hermann Göring und unſeres
alten Berliner Vorkämpfers Kurt Daluege, daß die Polizei in ver=
hältnismäßig kurzer Zeit in den nationalſozialiſtiſchen Staat
Adolf Hitlers eingegliedert wurde. Die geſamte deutſchgeſinnte
Bevölkerung unſer
ſinnung Zweifel nicht beſtehen. Der nationalſozialiſtiſche
Polizei=
beamte iſt genau wie jeder andere Volksgenoſſe ein Diener am
Werk unſeres Führers Adolf Hitler für die Erneuerung
Deutſch=
lands.
Als alter Gauleiter der Bewegung und als Oberpräſident
der Provinzen Brandenburg und Grenzmark begrüße ich es, daß
lichen Verhältnis zur Polizei Ausdruck zu geben. Ich fordere
alle Nationalſozialiſten und darüber hinaus alle deutſchen
Volks=
genoſſen auf, bereitwillig zur Verfügung zu ſtehen, um den Tag
der Deutſchen Polizei zu einem großen Bekenntnis der Treue
zum Führer und zum Dritten Reich zu geſtalten. Polizei und
Volk ſind heute nicht mehr Gegenſätze, ſondern bilden eine
Ge=
meinſchaft, die jederzeit ihre Treue und Verbundenheit unter
Beweis ſtellen werden. Geben wir, meine Partei= und
Volks=
genoſſen, durch unſere Anteilnahme am Tag der Deutſchen
Poli=
zei unſerer inneren Ueberzeugung und unſerer Dankbarkeit
Aus=
druck, damit unſere Kameraden aus der Polizei ihren ſchweren
Dienſt deſto leichter und bereitwilliger auf ſich nehmen können.
Wir wollen im Reich Adolf Hitlers der Polizei nicht nur die
Ach=
tung entgegenbringen, die dieſes hervorragende Inſtrument des
nationalſozialiſtiſchen Staates verdient, ſondern wir wollen mit
Liebe unſerer Verbundenheit Ausdruck geben. Auch dadurch
die=
nen wir unſerem Führer, unſerer eigenen Arbeit und der
deut=
ſchen Zukunft.
gez. Wilhelm Kube.
Preuß, Staatsrat u. Oberpräſident. Gauleiter der Kurmark.
— Die Auszahlung der laufenden Zuſatzrenten für nicht im
Erwerbsleben ſtehende Schwerkriegsbeſchädigte,
Kriegs=
hinterbliebene, Altrentner und Altrentnerinnen erfolgt am
Samstag. 15. Dezember, vormittags von 8—12 Uhr, im Kaſſen=
raum, Grafenſtraße 30, neben der Stadtkaſſe.
Die deutſcheArbeitsfront
Bunker Abend im Saalbau.
Gaſtſpiel des Reichstheakerzuges der NS.-
Gemein=
ſchaft „Kraft durch Freude‟.
* Der Reichstheaterzug der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch
Freude” veranſtaltete geſtern im Städtiſchen Saalbau anläßlich
einer gemeinſamen Betriebsfeier der Firmen Röder, Schenck,
Röhm u. Haas, Modaag und Bahnbedarf einen Gaſtſpielabend,
der außerordentlich ſtarken Anklang bei den zahlreichen
Erſchiene=
menge=
mann Hauth war ein prachtiger, „repräſentabler” Anſager, ein
ſchter rheiniſcher Kellermeiſter, der bald den nötigen Kontakt mit
dem Publikum fand und mit ſeiner heiteren Laune und ſeinen
verſchiedenen Darbietungen frohe Stimmung ſchuf. Willi
Krü=
ver, ein talentierter Tenor, der am Anfang ſeiner ausſichtsreichen
Laufbahn ſteht, brachte einige Lieder zu Gehör. Ganz
wunder=
voll gemeiſterte Tänze, im Tanz zum Ausdruck gebrachte Muſik bei
lebendiger graziöſer Bewegung, bot die Laban=Tanzgruppe
in ihrer „Polonaiſe”, in einem Walzer und ſpäter in einem „
Pa=
rodiſtiſchen Tanz”, Ausdrucksvollen Solotanz zeigte aus derſelben
Gruppe die Tänzerin Lucie Steude. — Eine ſchöne
Tanzdarbie=
tung auf anderem Gebiet vollführten die 2 Jockers mit ihrem
Treppenſtep und ſpäter einer „Tanzgroteske‟. Ganz vorzüglich
und originell waren die beiden Landsknechte Kremer und
März, echt deutſche, kernige Typen, die hübſche altdeutſche Lieder
zur Laute ſangen. Auf geſanglichem Gebiet brachten weiter „Die
fünf Sorgenbrecher” anſprechende ernſte und heitere
Lie=
der. Die Akrobatik war in den zwei Bartons glänzend
ver=
treten. Die ſchwierigſten Kraft= und Kunſtſtücke wurden von ihnen
vollführt. Zu den Tanz= und Geſangsdarbietungen hatte
Hel=
muth Franz die Begleitung am Flügel übernommen. Die
Ge=
ſamtleitung des wohlgelungenen Abends lag in Händen Dr.
Leon=
hard Fürſts. Die tonreine, ſehr gute muſikaliſche Umrahmung
erfolgte mittels Muſikübertragung aus dem Funkwagen des
Thea=
terzuges. Das beifallsfreudige Publikum ging begeiſtert bis zum
„Schunkelwalzer” am Schluß der Vortragsfolge mit und ſpendete
allen Künſtlern, die ſich wiederholt zu Zugaben verſtehen mußten,
herzlichen, dankbaren Beifall.
N.S. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟.
Zum einmaligen Gaſtſpiel der Heſſiſchen Volksbühne im
Orpheumtheater am kommenden Sonntag den 16. Dezember, mit
dem muſikaliſchen Luſtſpiel „Meine Schweſter und ich”
wird eine beſchränkte Anzahl guter Plätze zum Einheitspreiſe von
0,50 RM. an die Mitglieder der DAF. abgegeben, Karten in der
Geſchäftsſtelle Bismarckſtraße 19 erhältlich.
Heil Hitler!
Malcomes, Kreiswart K.d.F.
dert in einer Halle der Fabrik an. Der Betriebsführer, D. Köhle=,
erklärte in ſeiner Anſprache Sinn und Zweck des Appelß und
g=
läuterte die augenblickliche Lage des Unternehmens, d’s in dor
Zeit der Exporthemmungen einen ſchweren Kampf erfolgeich führn
Er konnte der Gefolgſchaft zwei erfreuliche Miſteilung in
machen. Da vorausſichtlich das geſchäftliche Ergebnis ds Jahrss
beſſer iſt als das der vorhergegangenen, erhalten alle Nitglieda
der Gefolgſchaft Weihnachtsgratifikationen. Außerdem lud de
Betriebsführer alle Mitglieder der Gefolgſchaft und deen
Angs=
hörige zu einem Kameradſchaftsabend, der bei Kaffee ud Kuchen
im Rummelbräu verbracht werden ſoll, ein.
Als Kernſpruch für die zukünftige Arbeit wurden ein
Aun=
ſpruch unſeres Führers gewählt: „Wir glauben nicht an ſin Par=, aber wir glauben an einen Staat und an ein Reich das der
fleißigen deutſchen Menſchen ein Vaterland ſein wird.” Ein dree
faches „Sieg=Heil” auf den Führer und Kanzler und dr
Geſa-
des Deutſchland= und des Horſt=Weſſel=Liedes ſchloß den Betrieb=
Appell, der bei allen Beteiligten nachhaltigen Eindruck Unterlie”
die
Bekriebsappell bei der Motorenfabrik Darmſtöt 20
Geſtern, in der Mittagspauſe, hielt die Motorenfabik
Darm=
ſtadt AG., „Modag”, ihren erſten Betriebsappell ab.
Pünktlich um 12.15 Uhr meldete der Betriebszellepbmam
Pg. Kummer, dem Betriebsführer, Direktor May, di
Bele=
ſchaft. In dem ſchönen hellen Gemeinſchaftsraum hatte ſich
d=
über 200 Mann ſtarke Gefolgſchaft verſammelt. Als Zertreär
des Kreiswalters der Deutſchen Arbeitsfront war Pg. Frmel g,
ſchienen.
Der Betriebsführer eröffnete den Betriebsappell ud wi:s
darauf hin, daß in Zukunft regelmäßig ſolche Appelle ſtatfind e
werden, in denen der Betriebsführer zu ſeinen Gefolgſchatsleut:
ſprechen kann und ihnen unter anderem auch über die zweili:e
Lage des Betriebes Aufklärung geben kann. Denn der
Gefoll=
ſchaftsmann hat ein Recht darauf, zu wiſſen, wie es un ſein m
Betrieb ſteht, der ja letzten Endes auch ſein Betrieb i.
Seit Uebernahme der Macht durch den Führer hatzſich Se
Lage der Motoreninduſtrie im ganzen gebeſſert, woran juch Se
Modag beteiligt iſt. Seit dem 30. Januar iſt die Belegſſaft mn
40 Prozent geſtiegen. Die augenblickliche Marktlage für den
B=
trieb, ſowie der in der nächſten Zeit einzuſchlagende Peg n
bezug auf Neukonſtruktionen und verwandte Gebiete wude den
Arbeitskameraden erläutert.
All dieſe Arbeit aber ſetzt beiderſeitiges Vertrauen voraz.
Für ſeinen Gefolgſchaftsmann iſt der Betriebsführer imer u
ſprechen, und dieſer ſoll ſich vertrauensvoll an ihn wenen.
Zum Schluß gab der Betriebsführer bekannt, daß n jed
Gefolgſchaftsmitglied Weihnachtsgratifikationen perteilt werde‟,
wobei die Kinderzahl berückſichtigt wird.
Bekriebs-Appell bei der Goebel A.-G., Darmſtadt.
Geſtern fand bei der Maſchinenfabrik Goebel, der erſte
Be=
triebs=Appell ſtatt. Die Gefolgſchaft trat in Abteilungen geglie=
Anſchließend ſprach noch Pg. Formel und wies die rbeit
kameraden darauf hin, daß gerade in einem techniſchen
Betris=
engſte Zuſammenarbeit zwiſchen Werkſtattarbeiter, KonFukter
und Prüffeldingenieur, alſo zwiſchen Fauſt und Stirn, alein E;
folg verſprechen kann. Dieſen Geiſt der Zuſammenarbet füm
gemeinſame Ziel, dieſes gegenſeitige Vertrauen in die Zetriell
zu tragen, iſt unſere Aufgabe. Ein Sieg=Heil auf den Führe
ſchloß den Betriebsappell.
* UVeberreichung von Ehrenzeichen beim BOſt.
Advenisfeier des Darmſtädter Hausfrauenbundes.
Den Mitgliedern und Freunden des Darmſtädter
Haus=
rauenbundes wurde in den weihnachtlich geſchmückten Sälen des
Hotels „Zur Traube” eine überaus ſtimmungsvolle Adventsfeier
geboten. — Eine ſehr warmherzige Begrüßungsanſprache der
1. Vorſitzenden, Frau Kloos, an die zahlreich Erſchienenen
führte zu einer ſeinſinnig, entſprechend der Feier
zuſammengeſtell=
ten Vortragsfolge unſerer beliebten Darmſtädter Künſtler: Helene
Kühling, Julia Schnitzler und Carl Cauer, der
liebens=
würdig für Anni Delp einſprang. Helene Kühling brachte im
1. Teil Geſänge von Schubert und O. Schoeck, im 2. Teil J
Weis=
mann, Ph. Gretſcher und W. Ballmann; wir hörten in ihr
wie=
der die Sängerin feinſter Kultur mit wundervoll beſeeltem
Aus=
druck. — Ebenſo hochſtehend Carl Cauers Vortrag der E=Dur=
Sonate von Händel — ſowie Air von Bach und Arioſo von
Pur=
cel. Julia Schnitzlers feinſt anſchmiegender, mit voller Exaktheit
ausgeführte Klavierbegleitung muß ganz beſonders lobend
ge=
dacht werden.
Eine ſchöne Vermittlung zum 2. Teil der Veranſtaltung war
die Erzählung einer Weihnachtslegende, deren tiefergreifende,
wundervolle Wiedergabe durch Frau Kloos einen nachhaltigen
Eindruck hinterließ. Der dankbare Beifall löſte ſich erſt nach einer
durch die Ergriffenheit vorausgegangenen lautloſen Stille.
Die Adventsfeier ſchloß mit an alle Teilnehmer gerichteten
herzlichen Worten Fräulein de Weerths, in denen der Wunſch
lag, daß das nun bald beginnende neue Jahr für den
Hausfrauen=
bund dieſelbe innige Verbundenheit zeigen möge, für all die Ziele
und Pflichten, die er, ganz beſonders in der jetzigen großen Zeit,
zu erfüllen habe.
uer vonzwe
uer bis zule
FAN
4n
1Mine Berufun
4Praufzuſet
Mus Angeklagt
10 In einer
hinatel
Weihnachtswerk der N5. Frauenſchaff.
Die Weihnachtsausſtellung der NS.=Frauenſchaft war ein
gro=
ßer Erfolg. Es mag den fleißigen Frauen eine Genugtuung
ge=
weſen ſein, als ſie in den Tagen der Ausſtellung geſehen haben,
welch ein Andrang zur Ausſtellung herrſchte und welch ein
Inter=
eſſe ihren Arbeiten entgegengebracht wurde. Es iſt unſere Pflicht,
den Frauen insgeſamt unſeren Dank auszuſprechen, und vor allen
Dingen denjenigen durch deren ſelbſtloſe Arbeit dieſe Ausſtellung
zu einem vollen Erfolg wurde. Dieſer Dank gilt insbeſondere
auch der Kreisleitung der NS.=Frauenſchaft und den ſämtlichen
Ortsgruppenleiterinnen der NS.=Frauenſchaft des Kreiſes
Darm=
ſtadt. Er gilt aber auch den weiteren Mitarbeitern, wie der
Leiterin der Eleonoren=Haushaltungsſchule, Frl. Meyer, die
die Kaffee= und Gebäckſtube betreut hat, der Veranſtalterin der
Märchenſtube und der lebenden Bilder (Krippenſpiele) Fräulein
Frenzel. Außerdem haben zur Ausſchmückung die Gärtnereien
Schulz und Schuck einen weſentlichen Teil beigetragen, ſowie
die Innung der Inſtallateure. Es ſoll auch an dieſer Stelle der
muſikaliſchen Leitung des Herrn Buslau gedacht ſein!
Geben bereiket Freude!
Spende für das Winkerhilfswerk!
Kreis Darmſtadt:
Konto Nr. 3500 bei der Städtiſchen Sparkaſſe,
Konto Nr. 5000 bei der Dresdener Bank und
Konto Nr. 16000 bei der Deutſchen Bank.
Ladenſchluß am Heiligen Abend. Nach dem Geſetz über
den Ladenſchluß am 24. Dezember vom 13 12. 1929, dürfen
offene Verkaufsſtellen am 24. 12. nur bis 17 Uhr. Verkaufsſtellen
die überwiegend oder ausſchließlich Lebensmittel Genußmittel
oder Blumen verkaufen, bis 18 Uhr für den geſchäftlichen
Ver=
kehr geöffnet ſein. Die beim Ladenſchluß ſchon anweſenden
Kun=
den dürfen noch bedient werden. — Dieſe Vorſchriften gelten
auch für Verkaufsſtellen von Konſum= und ähnlichen Vereinen,
für ſolche auf Eiſenbahngelände und für das gewerbsmäßige
Feil=
bieten außerhalb offener Verkaufsſtellen. Sie gelten nicht für
Apotheken, für den Marktverkehr und den Handel mit
Weih=
nachtsbäumen.
Zu Weihnachken ſchenken,
Heißt Handel und Handwerk bedenken!
In einer kurzen aber eindrucksvollen Feierſtunde im Come
cordiaſaal erfolgte geſtern abend die Uebergabe der Ehren
zeichen an diejenigen Mitglieder des BDM., die dem Bud ſchon
vor dem 1. Oktober 1933 angehörten. — Der Saal, der bishuf
de=
letzten Platz mit Mädeln und Jungmädchen gefüllt war, ur mi
einem brennenden Adventskranz geſchmückt. Nach dem Eiyug de
Wimpel, die mit dem gemeinſamen Lied „Weit laßt die
Fahne=
wehen” empfangen wurden, begrüßte die Gauführerin germin=
Jungbluth die Anweſenden und gab beſonders der Freun)
Ausdruck, daß die Obergauführerin ſelbſt erſchienen ſi. E*
Sprechchor und Lied bildeten die Ueberleitung zu der
Rſprach=
der Obergauführerin Thereſe Walcher. Nach Worten erzlich
Begrüßung, die beſonders den Mitgliedern aus der Kampzeit gan
ten, erzählte die Obergauführerin, mit welchem Intereſſeſie ſcher
immer die Entwickelung des BDM. in Darmſtadt verfogt habn
Was die Mädel, die damals ſchon dem Bund angehörta, erle.
ten, war etwas ganz Großes, auf das ſie ſtolz und dankba zurüe”
blicken können. Dieſer Stolz iſt nicht gleichbedeutend mit ſochmu,
Die Mitglieder aus der Kampfzeit dürfen nur ſtolz datuf ſei
daß ihnen eine große Verpflichtung gegeben wurde, da ſie d
Grundlage des Bundes bildeten, der in unſerem Gau vn 30
Mitgliedern (1933) auf über 100 000 angewachſen iſt. Eie großt
Zahl von Führerinnen iſt aus den Reihen dieſer alten Mitglie
der hervorgegangen. Aber nicht alle ſind durch ihre Eigaſchaft”
dazu beſtimmt, an führenden Stellen zu ſtehen. Was ſie ber alll.
können, das iſt. Vorbilder zu ſein für die jüngeren Migliedet
den Idealismus der Kampfzeit wach zu halten, ihnen voulebem
denn heute gilt der Kampf vor allem der Lauheit und de Gleick!
gültigkeit. Der alte Geiſt der Kameradſchaft muß erhaltenbleibem
die alten Mitglieder ſollen ſeine Pioniere ſein. Dieſen änn har
auch die heutige Auszeichnung mit dem Ehrenzeichen de B.
Anſchließend traten etwa 100 Mädel und Jungmöel au
Darmſtadt Stadt und Land vor, um von der Obergaufühmin m
Handſchlag das Ehrenzeichen nebſt Berechtigungskarte zu mmpfafn
gen. Nachdem noch zwei Lieder und ein Sprechchor gefolg warer!
ſprach die Gauführerin Hermine Jungbluth das Sdußwor!
des Abends, das in einem Sieg=Heil auf den Führer undauf des
Reichsjugendführer ausklang. Nach dem Lied der Hitlkjugen;
marſchierten dann die Wimpel geſchloſſen aus dem Saal. —2—
Ungebekene Gäſte im Knuſperhäuschen
In der vorletzten Nacht haben ſich ungebetene Gſte an
Knuſperhäuschen beim langen Ludwig eingeſtellt. Es burde?
von dem Chriſtbaum verſchiedene teure elektriſche Glühbihen, di
in den Faſſungen der Kerzen waren, entwendet. Die Taliſt und
der Mildtätigkeit gedacht iſt und nur ſolchen Zwecken ſent.
An die Bevölkerung richten wir deshalb die Bitte, iſt d0”
beizutragen, daß unlauteren Elementen dieſes ſchmutzig/ Hande
werk gelegt wird, und durch ihre Aufmerkſamkeit
mitchelienl-
daß dem Winterhilfswerk nicht unnötiger Schaden zugefüſ wire.
der auf Koſten unſerer Armen ginge.
Was die Lichkſpieltheaker bringen.
Das Union=Theater zeigt heute den Alaska=Film Ich dem
Roman „Malas Wettlauf mit dem Tode” (Eskimo).
Das Helia=Theater zeigt nur noch heute die Verweilungs
komödie „30 Tage Prinzeſſin”. Hauptdarſteller: Sylvia ßidner)
Cary Grant.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den Ufa=Großfily „D7
Inſel” mit Brigitte Helm, Willy Fritſch. Otto Dreßler un Hein!
v. Cleve. Ein Filmſchauſpiel nach dem gleichnamigen heater
ſtück.
Reſi=Theater zeigt das Dreigeſpann Franziska Gag Pau.
Hörbiger und Szöke Szakall in dem Luſtſpiel „Skanali
Budapeſt”, Samstag abend Nachtvorſtellung mit da Ore
ginal=Bali=Film „Die Inſel der Dämonen”.
Belida zeigt „Die große Chance” mit Camilla Hor/ Hanz=
Söhnker. Hanſi Nieſe. Jakob Tiedtke, Trude Heſterber/ Pau!
Henkels, Hubert von Meyerink.
Vereins= und lokale Veranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Geflügelzuchtverein Darmſtadt E V./Heute=
20 Uhr. Vortrag mit Lichtbildern im Fürſtenſaal. (Siehe
Anzeige.) Anſchließend Verſammlung. Ausgabe der P=
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Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Gegen den 27jährigen Ernſt H. von hier verhandelte am
Dienstag die Große Strafkammer wegen Unterſchlagung
fim Amt und Erpreſſung. H. war 1933 zur Kriminalpolizei hier
agekommen, und als ſolcher hatte er die Auflöſung eines
Geſang=
wereins in Hauſen zu bearbeiten, der im Verdacht marxiſtiſcher
Richtung ſtand. Dieſer Verdacht hatte ſich jedoch nicht beſtätigt,
ind der Verein ſollte wieder erlaubt, die beſchlagnahmten
Gel=
wer zurückerſtattet werden. Zu dieſem Behuf ließ ſich der Ange=
Slagte das Geld. 680 Mark. aushändigen. Er habe es, da es
ehm in ſeinem Schreibtiſch im Büro nicht ſicher genug dunkte, ſo
mgt er heute, immer bei ſich getragen oder zu Hauſe aufbewahrt.
nd auf einmal ſei das Geld weggeweſen. Wie, wiſſe er ſelber
richt. Es iſt nicht zu verwundern, daß das Gericht dieſen Er=
Härungen nicht zu glauben vermag. Als ein Vertreter des
Ge=
angvereins zu ihm kam wegen des Geldes, erklärte er ihm dann.
entweder gäben ſie ihm das Geld als Darlehen, oder der Verein
Si und bleibe marxiſtiſch. Was blieb dem Manne anderes übrig,
Is dem Angeklagten das Geld als Darlehen zu belaſſen. Als
er Angeklagte aber nachher die Rückzahlung verſäumte — er
war mittlerweile wegen anderer Dinge entlaſſen worden —
wurde die Sache doch anhängig gemacht. In einem anderen Fall
ſatte der Angeklagte ſich eine Schreibmaſchine gekauft und ſie,
woch nicht fertig bezahlt, verpfändet. Das Gericht verurteilte ihn
wegen Amtsunterſchlagung, wegen Erpreſſung und
Amtsmiß=
mauchs und wegen einer einfachen Unterſchlagung zu insgeſamt
inem Jahr und ſechs Monaten Gefängnis und
er=
lennt ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die
auer von zwei Jahren ab. Die Unterſuchungshaft wird
ſpm, da er bis zuletzt leugnete, nicht angerechnet.
Danach wird in zweiter Inſtanz gegen den noch nicht ganz
A Jahre alten Ernſt J. von hier wegen Erregung öffentlichen
Lergerniſſes verhandelt. J. iſt beſchuldigt, ſich im Beſſunger
Herrn=
garten in zwei Fällen vor kleinen Mädchen exhibitioniſtiſch
be=
trtigt zu haben. Er wurde im vorigen Monat vom
Bezirks=
ſpöffengericht deswegen zu acht Monaten Gefängnis verurteilt.
Auuch die Strafkammer iſt trotz ſeines heftigen Leugnens von
ſei=
ner Schuld voll überzeugt und erhöht auf die Berufung der
(taatsanwaltſchaft hin die Strafe auf ein Jahr. Erſchwerend
hm in Betracht, daß der Angeklagte ſchon etliche Male derartige
Tänge vollführt hatte.
Aw. Der 50jährige Gottfried H. aus Dieburg hatte ſein
Leben lang gern Alkohol getrunken, und dann wird er grob und
b utal. Einmal hatte er einen anderen derart mit dem Meſſer
ſb handelt, daß der daran ſtarb. Diesmal hatte er ſeine
Haus=
genoſſen mit den übelſten Redensarten beſchimpft und bedroht,
ſurd als die herbeigerufenen Gendarmeriebeamten ihn abführen
wollten, leiſtete er ihnen Widerſtand und beſchimpfte ſie
eben=
follls. Das Gericht verurteilte ihn deswegen zu einer
Ge=
ſiengnisſtrafe von 8 Monaten und ordnete
Unterbrin=
zung in einer Trinkerheilanſtalt an. An die Frau des
Ange=
ſklogten, von der die Zeugen übereinſtimmend ſagten, daß ſie
dirch ihre Unverträglichkeit oftmals das Trinken ihres Mannes
verſchulde, richtete der Vorſitzende eine geziemende Strafpredigt.
Eine zweite Sache wird abgeſetzt, da ſie erſt noch weiterer
Klärung bedarf.
Die Große Strafkammer verhandelte am ſelben Tage
inen tödlichen Autounfall, der ſich durch das Verſchulden des
trährigen Peter Rettich aus Hüttenkal in der Nähe von
Hil=
ersklingen zutrug. Vom Beerfelder Pferdemarkt kommend,
iherholte der Angeklagte derart leichtſinnig direkt in einer ganz
ttüberſichtlichen Kurve, daß er mit einem entgegenkommenden
Lüſtauto zuſammenſtieß. Er erlitt ſelbſt ſchwere Verletzungen,
„o ſein Soziusfahrer mußte dabei ſein Leben laſſen. Das
Be=
iiksſchöffengericht verurteilte Rettich in erſter Inſtanz zu ſechs
Nonaten und zwei Wochen Gefängnis. Die Strafkammer
ver=
virft ſeine Berufung und bedauert, daß die Staatsanwaltſchaft
eime Berufung einlegte und es ſo möglich war, die Strafe
eraufzuſetzen, denn nur ſelten habe ſich die vollkommene Schuld
ites Angeklagten ſo einwandfrei ergeben, wie in dieſem Fall.
In einer zweiten Sache, in der eine verheiratete Frau die
iimatelang mit einem anderen Mann ein Verhältnis unterhielt,
ben dieſen ſelben Mann, als ſie ſeiner überdrüſſig war, der
kutzucht beſchuldigte, erfolgte Freiſpruch, da das Gericht von
Bereitwilligkeit der Frau überzeugt war.
Aw. Die Große Strafkammer verhandelte am
Don=
eistag in der Fortſetzung vom Dienstag vor acht Tagen gegen
er 35jährigen Reinhold H. von hier wegen fahrläſſiger Totung.
der Angeklagte war in ſeiner Eigenſchaft als Kraftfahrer bei der
Shupo ſeit dem 12. Juli vertretungsweiſe als Fahrer für den
Smatsminiſter eingeſtellt. Am 24. Juli ſollte er nach auswärts
aren und ſtieß an der Ecke Nieder=Ramſtädter= und
Heinrich=
imße mit einem Motorradfahrer zuſammen, der die
Heinrich=
ſuaße herunterfuhr. Der Motorradfahrer erlitt eine derartig
hwere Verletzung, daß das Bein entfernt werden mußte. Nach
thägen Tagen trat eine bösartige Wundinfektion auf, der der
(yanke dann erlag. Die Verhandlung ergibt, daß der Angeklagte
iir einer Geſchwindigkeit von etwa 40 Km. fuhr während der
ſotorradfahrer etwa 25 Km. hatte. Es ergibt ſich ebenſo
ein=
ſandfrei, daß der Motorradfahrer, das Vorfahrtsrecht des
An=
ellagten nicht beachtend, direkt auf das Auto auffuhr. Der
ſorgeſetzte des Angeklagten bekundet als Zeuge, daß der
Ange=
ſaste einer ſeiner beſten und vorſichtigſten Fahrer ſei, den er
nmer zu beſonders ſchwierigen Fahrten herangezogen habe. Das
ſericht entſpricht nach eingehender Beweisaufnahme und
Urteils=
eiatung dem Antrag des Staatsanwalts, indem es das
Ver=
ihren einſtellt, da die an ſich verwirkte Strafe von ſechs
Mona=
i Gefängnis unter die Amneſtie fällt.
Wir berichteten verſehentlich in unſerer Montagsnummer,
5 der Angeklagte Paul Selbert aus Mainz wegen
Vor=
ereitung zum Hochverrat vom Strafſenat zu drei Jahren
Zucht=
aus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt worden ſei. Wir
erchtigen heute dahingehend, daß der Angeklagte
freigeſpro=
an wurde.
J. Griesheim, 13. Dez. Die erſten Ehrenkreuze nebſt
den Beſitzzeugniſſen ſind bei der Bürgermeiſterei eingetroffen. Von
600 eingegangenen Anträgen betrug die erſte Ueberweiſung 90
Stück. — Wäſchediebſtahl. In der vorletzten Nacht wurde
auf dem Felſenkeller eine größere Menge Leibwäſche geſtohlen.
Von dem Täter fehlt jede Spur. — Reichsluftſchutzbund.
Seit 14. November d. I. hat die Ortsgruppe des RLB. unter
neuer Führung ihre Arbeit wieder aufgenommen. Der in der
Hofreite von Frau Jakob Hofmann 11. Wwe., begonnene
Luft=
ſchutzkeller wird zurzeit von den Amtsträgern der Ortsgruppe des
RLB. ausgebaut und ſoll bald zu Schulungszwecken in Benutzung
genommen werden. Zugleich ſoll aber noch in dieſem Monat die
Entrümpelung der Speicherräume fortgeſetzt und überwacht
wer=
den. Die Bevölkerung Griesheims wird deshalb gebeten, alle
leicht brennbaren Gegenſtände vom Speicher zu entfernen und für
eine Räumung der Speicherräume beſorgt zu ſein.
o. Erzhauſen, 13. Dez. Die Sammlung am Tage der
natio=
nalen Solidarität ergab den Betrag von 154 Mk. — Die
Kohlen=
kaſſe, jetzt eing. G., wies früher ihren minderbemittelten
Mitglie=
dern zu Weihnachten kleinere Mengen Briketts zu; jetzt hat ſie
dem WHW. 60 Ztr. Briketts überwieſen. — Bis jetzt ſind an
hie=
ſige Berechtigte 22 Ehrenkreuze ausgegeben worden.
Be. Braunshardt, 13. Dez. Der hieſige Einwohner Heinrich
Müller 3. konnte in geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen
83. Geburtstag feiern. Es iſt der drittälteſte unſeres Ortes.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 13. Dez. Weihnachtsfeier. Im
Rahmen der Mutter= und Säuglingsfürſorge fand am
vorgeſtri=
gen Nachmittag im Saale des Vereinshauſes der evangeliſchen
Gemeinſchaft eine von den Müttern der Säuglinge gut beſuchte
Weihnachtsfeier ſtatt. Dieſe nahm einen recht ſtimmungsvollen
Verlauf. Die Säuglinge wurden von der die Veranſtaltung
lei=
tenden Kreisfürſorgerin reichlich beſchenkt.
G. Ober=Ramſtadt, 13. Dez. Reichsluftſchutzbund. Im
Sitzungsſaale des Rathauſes fand eine Beſprechung der
Amts=
träger des Reichsluftſchutzbundes ſtatt, an der der Geſchäftsführer
der Ortsgruppe Darmſtadt, Pg. Dr. Scriba, ſowie
Sturm=
bannführer Göbel und Bürgermeiſter Jörgeling
teilnah=
men. Nach einleitenden Worten des Gemeindegruppenleiters, Pg.
Gevert, ergriff Geſchäftsführer Pg. Dr. Scriba das Wort zu
längeren Ausführungen über die Aufgaben der Amtsträger des
Reichsluftſchutzbundes. Der Amtsträger des Reichsluftſchutzbundes
müſſe Kämpfer ſein für dieſe wichtige Aufgabe,
Verantwortungs=
bewußtſein und intenſives Arbeiten müſſen ihn auszeichnen. Für
alle Amtsträger ſei eine Schulung in den Aufgaben des zivilen
Luftſchutzes notwendig. Auch über eine Zuſammenarbeit des
Reichsluftſchutzbundes mit den übrigen Organiſationen wurde
geſprochen. Die anſchließende lebhafte Ausſprache brachte über
den ländlichen Luftſchutz ſehr intereſſante Aufſchlüſſe. Es iſt
beab=
ſichtigt, in nächſter Zeit im neuen Rathaus einen Luftſchutzraum
vorſchriftsmäßig auszubauen und dieſen dann der Allgemeinheit
zur Beſichtigung zugängig zu machen.
k. Dieburg, 13. Dez. Schädlingsbekämpfung. Die
Obſtbaumbeſitzer werden amtlich aufgefordert, an ihren
Obſtan=
lagen alle dürren Aeſte zu entfernen, die Stämme abzukratzen und
abzubürſten. Die Friſt zur Beſeitigung aller dieſer Mißſtände
läuft bis Februar nächſten Jahres. Darnach treten Strafen auf
Grund des Geſetzes zur Schädlingsbekämpfung in Kraft.
Le. Groß=Umſtadt, 13. Dez. Meſſerheld. Zwei unter einem
Dache wohnende, in den 20er Jahren ſtehende junge Burſchen aus
dem nahen Raibach bekamen auf der Ortsſtraße daſelbſt Streit,
angeblich aus einer früheren alten Feindſchaft herrührend. Im
Verlaufe der heftigen Auseinanderſetzungen ſtach der eine der
bei=
den ſeinem Kameraden, mit ſeinem Taſchenmeſſer, in die
Herz=
gegend und verletzte denſelben ſehr ſchwer. Aerztliche Hilfe unter
Zuziehung eines Chirurgen war bald zur Stelle. Der Meſſerheld
wurde ſofort in Unterſuchungshaft abgeführt. Der Verletzte ſoll
noch in Lebensgefahr ſchweben.
— Groß=Umſtadt, 12. Dez. Verein für Geflügel=,
Kaninchen= und Vogelzucht. Am 15. und 16.
Dezem=
ber d. J. findet in Groß=Umſtadt die Kreisgruppenſchau für
Ka=
ninchen ſtatt. Eine große Anzahl ſchöner Tiere verſchiedenſter
Raſſen wird uns dort gezeigt. Züchter, Freunde und Gönner der
Kaninchenzucht ſollten daher nicht verfehlen, die Ausſtellung zu
beſuchen.
Em. Heppenheim a. d. B., 13. Dez. Stadtratsſitzung.
Die Gewerbeſteuer für 1934 wird in den Fällen, wo die
Minde=
rung der Steuerwerte 20 Prozent überſchreitet, wie in früheren
Jahren erlaſſen. Die von der Landesdienſtſtelle Heſſen=Naſſau im
Deutſchen Gemeindetag herausgegebene einheitliche
Vergnügungs=
ſteuerordnung für die heſſiſchen Städte wird angenommen und
ent=
ſprechende Abänderung der Steuerſätze verfügt. Der Erlaß einer
Polizeiverordnung, wonach das Parken in der Ludwigſtraße
zwi=
ſchen Friedrich= und Werlisſtraße und in der Darmſtädterſtraße
zwiſchen Lehr= und Hermannſtraße verboten iſt, wird beſchloſſen.
Dem Voranſchlag der Oberrealſchule für 1935, der einen
ſtädti=
ſchen Zuſchuß von 20 206 RM. erfordert und ſich etwa in gleicher
Höhe wie im Vorjahre hält, wird zugeſtimmt. Außerhalb der
Tagesordnung kam noch eine Eingabe der Elektro=Innung des
Kreiſes zur Sprache, die vorſchlägt, zwecks Arbeitsbeſchaffung im
Elektrohandwerk fur Inſtandſetzungsarbeiten an
Hausinſtallatio=
nen einen Zuſchuß in Form von Stromgutſchrift in Höhe von
20 Prozent zu gewähren. Unter der Vorausſetzung, daß die
Ar=
beiten bis zum 31. März 1935 ausgeführt ſind, ein
Stromver=
brauch erfolgt und keine Zahlungsrückſtände vorhanden ſind,
wurde der Vorſchlag gebilligt. — Zugunſten des
Winter=
hilfswerks ſpielte das Oberbayeriſche Bauerntheater im
Saalbau das ſchöne Volksſtück von Ganghofer „Der Geigenmacher
von Mittenwald”. — Hohes Alter. Die älteſte Einwohnerin
Kirſchhauſens, Frau Barbara Knapp Wwe., geb. Bauer, konnte
ihren 81 Geburtstag feiern.
Ex. Bürſtadt, 13. Dez. Amtseinführung. Am Mittwoch
vormittag wurde Pg. Kraft, ein alter Kämpfer für das Dritte
Reich, der bald nach der nationalen Revolution zum
kommiſſari=
ſchen Bürgermeiſter von Bürſtadt beſtimmt wurde, in feierlicher
Weiſe endgültig in ſein wichtiges Amt als ordentlicher
Bürger=
meiſter eingeführt. Zu dieſem Zwecke waren erſchienen: Herr
Kreisdirektor Pg. Meiſel, Kreisleiter Pg. Brückmann und
Kreis=
amts=Inſpektor Meyer, ſämtlich von Bensheim, ferner der
ge=
ſamte Gemeinderat, die politiſchen Leiter, der Führer der
Glie=
derungen der Partei, Herr Pfarrer Mergler als Vertreter der
katholiſchen Kirchengemeinde, ſowie die beiden Rektoren Reuß
und Lemb. Kreisdirektor Pg. Meiſel eröffnete die feierliche
Hand=
lung. Er ſchloß ſeine Ausführungen mit der Bitte, im Geiſte des
Vertrauens mit der hieſigen Bevölkerung zuſammenzuarbeiten
zum Wohle der Gemeinde und des Staates. Nach einem dreifachen
Sieg=Heil auf den Führer wurde Herrn Kraft die Urkunde der
Regierung überreicht. Weiterhin ſprachen noch Pg. Kreisleiter
Brückmann aus Bensheim ſowie Pg. Jakob, wonach Herr
Bür=
germeiſter Kraft nach Worten des Dankes verſprach, ſeine ganze
Kraft zum Wohle der Gemeinde und des Staates einzuſetzen.
Herr Kreisdirektor Meiſel trat ſodann den Vorſitz an den neuen
Bürgermeiſter ab und eine kurze Gemeinderatsſitzung ſchloß
ſich an.
Bm. Hofheim (Ried), 12. Dez. Operetten=Abend. Im
„Kaiſerhof” gab der Turnverein bei äußerſt ſtarkem Beſuch die
Operette „Neckar, Lenz und Liebe” und hatte damit einen
glän=
zenden Erfolg. — Ausder DAF. In einer im „Löwen”
abge=
haltenen Verſammlung der DAF. ſprach Kreisleiter Pg. Vetter
über den „Aufbau der DAF.” und Kreisfinanzwalter Pg.
Tho=
mas über „Die Finanzierung der DAF.” Beide Redner machten
intereſſante Ausführungen. — Hohes Alter. Am 14: Dezember
begeht Frau Roſina Löſch Wwe, ihren 78. Geburtstag.
Bm. Hofheim (Ried), 13. Dez. Einbrüche in Maſſe. In
der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurden hier zahlreiche
Ein=
brüche verübt. Die Diebe beſuchten Gaſtwirtſchaften Geſchäfts=
und Privathäuſer, wo ſie durch die Keller oder Fenſter Zutritt
fanden und Lebensmittel. Kleider, ein Fahrrad, eine Uhr uſw.
er=
beuteten. Die polizeilichen Ermittelungen ſind im Gange.
Be, Groß=Gerau, 13. Dez. Seinen 84. Geburtstag konnte der
hieſige Einwohner Valentin Klink in geiſtiger und körperlicher
Friſche feiern. Der Einwohner Heinrich Herdt konnte ſeinen
81. Geburtstag feiern.
Be. Walldorf, 13. Dez. Der für Walldorf beſtimmte
Seelſor=
ger für die evangeliſche Gemeinde. Pfarrer Junkers wurde
durch den Kirchenvorſtand in ſein Amt eingeführt. Bei der
Ein=
führung, die in einem ſehr feierlichen Rahmen geſchah, wirkte
auch der Kirchenchor mit.
Be. Königſtädten, 13. Dez. In dem Garten eines hieſigen
Einwohners wurden zwei Wildſchweine bemerkt. Sie wurden
ver=
jagt, jedoch verirrte ſich eines in die Mitte des Ortes. Es gelang,
das Wildſchwein in eine Hofreite zu treiben, wo es eingefangen
wurde, und man es abſchlachtete. Das Fleiſch wurde der
Winter=
hilfe zugewieſen.
Be. Rüſſelsheim, 13. Dez. Unfälle. In den Opelwerken
ge=
riet ein Arbeiter mit dem Arm in ein Montageband und wurde
ſchwer verletzt. — Einbrüche. In das hinter dem
Waldfried=
hof ſtehende Jagdhäuschen wurde nachts eingebrochen. Ein
geſtoh=
lenes Jagdgewehr warf der Dieb im Walde weg, wo es von einem
Spaziergänger gefunden wurde und dem Eigentümer wieder
zu=
geſtellt wurde. — In der Eliſabethenſtraße wurden nachts durch
Einbruch zwei wertvolle Stallhaſen geſtohlen. In beiden Fällen
konnte der Täter nicht ermittelt werden.
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LPD. Gießen, 12. Dez. Gattenmörderin zum Tode
verurteilt. Das oberheſſiſche Schwurgericht verurteilte heute
die 41 Jahre alte Ehefrau Karoline Ortwein aus Kaulſtoß (Kreis
Schotten) wegen Mordes an ihrem 20 Jahre älteren Ehemann
Otto Ortwein zum Tode. Die Angeklagte. Mutter von acht
Kin=
dern, hatte ſich nach mehreren Jahren eines glücklichen Ehelebens
mit einem anderen Manne eingelaſſen, wodurch das Eheleben
zer=
rüttet wurde. Es kam wegen des Lebenswandels der Frau
hau=
fig zu Streitigkeiten zwiſchen den Eheleuten, und ſchließlich faßte
die Frau den Entſchluß, ihren Mann aus dem Wege zu ſchaffen.
Anfang Juni dieſes Jahres, während der Mann krank im Bett
lag, gab ſie ihm zuerſt Salzſäure ein. Als dadurch ihr Vorhaben
nicht erreicht wurde, ſchlug ſie dem Mann einige Tage ſpäter mit
einem Hammer mehrmals heftig auf den Kopf und flößte ihm
wie=
derum Salzſäure ein. Als auch das nicht half, drückte ſie ihm
ſchließlich die Kehle zu, ſo daß der Tod eintrat. In der heutigen
Verhandlung, in der ſie einen völlig zuſammengebrochenen
Ein=
druck machte, legte die Angeklagte ein Geſtändnis ab. Nach der
Vernehmung von etwa 20 Zeugen beantragte der Staatsanwalt
gegen die Angeklagte wegen Mordes die Todesſtrafe, während der
Verteidiger Tötung im Affekt und entſprechende Beſtrafung
ver=
trat. Nach einſtündiger Beratung verkündete das Gericht die
Todesſtrafe.
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Seite 8 — Nr. 344
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
25.
Aufbat
Die Arbeiten auf dem Reichsſportfelde in Berlin=Grunewald, dem Schauplatz der Olympiſchen Spiele
1936, werden rüſtig gefördert. Was für großzügige Sportanlagen dort geſchaffen werden, zeigt
bei=
pielsweiſe das neue Schwimmhallengebäude, das neben der Deutſchen Turnſchule errichtet wird
Der Hokelbrand in Lanſing.
* Mit Windeseile hat ſich die Nachricht von
dem Brand in dem Kernſchen Hotel in Lanſing,
im Staate Michigan, verbreitet. Der
Komple=
der Hotelgebäude iſt ein einziges rauchendes
Trümmerfeld. Das Haus beherbergt an die 300
Zimmer. Zahlreiche Gäſte ſind in den Flammen
umgekommen. Wie hoch die Zahl der Opfer iſt.
einſtöckigen Wirtſchaftsgebäude zu ſpringen. Da
aber auch die Küche ſchon brannte, dürften die
Menſchen dort verrbannt ſein. Nach einer erſten
Schätzung ſind wohl mehr als 50 Menſchen bei
dem Brand umgekommen. Die Löſcharbeiten
waren bei der eiſigen Kälte von 20 Grad
unge=
mein behindert, da das Waſſer in den Schläuchen
Freitag, 14. Dezember 1951
50. Geburiskag von Paul Schmikthenner
Das Richtfeſt
am „Haus
der deukſchen
Erziehung”,
Das Abzeichen für die Berliner
Fremdenführer.
das anläßlich der Neuordnung des Frema,
führerweſens vom Berliner Verkehrsverein i
Einvernehmen mit dem Polizeipräſidenten
ſchaffen wurde. Die Nummer des Abzeichens,
in Neuſilber geprägt iſt, entſpricht der Num
des Polizeiausweiſes des betreffenden
Frems=
führers.
„han 8le
Schaufend
Furchtbares Einſturzungliü
in Liverpool.
300 Verletke.
Liverpool. In Liverpool hat ſich
Mittwoch abend ein furchtbares Einſturzunsü
ereignet. In dem im erſten Stockwerk gelegen”
Feſtſaal der St.=Clemens=Schule fand ein Ku
zert und eine Ausſtellung ſtatt, zu der ſich em
400 Perſonen, zum größten Teil Kinder, eing
funden hatten. Aus noch nicht geklärter Urſich
brach plötzlich der Fußboden des Saales ein.
ſämtliche Anweſenden ſtürzten etwa 12 Meten
die Tiefe. Etwa 300 Perſonen wurden in ſchid
herbeigerufenen Krankentransporwagen und Li)
wagen ins Krankenhaus geſchafft. Vor dem Schu
gebäude, ſpielten ſich erſchütternde Szenen A
Zahlreiche Mütter, die ihre Kinder in dem Su
wußten, verſuchten verzweifelt in die trümme
überſäte Unglücksſtätte einzudringen. Feuerw.h
leute und Polizeibeamte ſind damit beſchäfte
die verſchütteten Opfer mit Aexten freizulegen.
Zu dem Einſturzunglück in der Aula der 10
Clements=Schule in Liverpool wird noch gem”
det: Die Kataſtrophe ereignete ſich während ei.
Weihnachtskonzerts, dem ungefähr 500 Eltern un)
Schulkinder beiwohnten. Während der DarM
tung erloſch plötzlich das Licht, und mit lau-
Getöſe brach ein Teil des Fußbodens zuſamnru
Hunderte von Männern, Frauen, Knaben .
Mädchen ſtürzten etwa acht Meter tief in
Erdgeſchoß. Polizei, Feuerwehr, Rettungsmamn
ſchaften und freiwillige Helfer waren in kur=
Zeit zur Stelle und begannen mit der BergLud
der Verunglückten. Viele Verletzte wurden tal
in Krankenwagen, teils in ſchnell; requirier.
Privatautos, Taxen, Trambahnwagen und
E‟=
kraftwagen nach den verſchiedenen Krankenk)
ſern gebracht. Nach dem Bericht aus ſechs Kr.
kenhäuſern wurden zirka 300 Perſonen verle
Davon mußten insgeſamt 36 Perſonen, darur?
eine Anzahl Kinder, in den Anſtalten verbleikn
Mehrere befinden ſich in Lebensgefahr. Es
als ein Glück zu betrachten, daß der größte 2
des Fußbodens in einem Stück ins Erdgeſa
ſtürzte. Dadurch wurde das Werk der Helfer,
die Fenſterſcheiben einſchlugen und in den Ra;
drangen, ſehr erleichtert Große Geiſtesgegenn.”
zeigte der Schuldiener, der nach dem Unglück
fort in den Keller lief und alle Gashähne
ſperrte. Hierdurch wurde eine große Kataſtro.”)
verhindert, da bei dem Einſturz mehrere Gös
röhren zerbrachen und das Gas frei herausſtrön
Baft5, 1. Etock
Der einſame Kanufahrer.
In Algier traf dieſer Tage der türkf!
Ingenieur Muſtapha Ihſſan ein, der ſeit ONN
1. April 1933 auf einer einſamen Kanufahrt
die Welt begriffen iſt. Muſtapha iſt ſeitdem
den Küſten Griechenlands, Italiens, Anatolie
Syriens und Paläſtinas entlang gepaddelt. *
Port Said aus durchfuhr er das Rote Meer, dem
ließ er ſein Kanu über Land zum Nil transr.
tieren und fuhr nach Kairo und Alexandria LII
unter. Weiter folgte er der nordafrikaniſ.”
Küſte. Muſtapha beabſichtigt, etwa drei Wor?
in Algier zu bleiben, dann weiter an der Eie
kaniſchen, der ſpaniſchen, franzöſiſchen, belgiſoe
und holländiſchen Küſte entlang Deutſchland
erreichen. Er wird dann in ſeinem Kanu
Rhein hinauf paddeln. Ueber ſeine weiteren ?l
hat ſich Muſtapha noch nicht geäußert; dazu I.I
allerdings auch noch Zeit ſein, wenn er ſein 4u
ges Programm abgepaddelt und auf dem Rel
angekommen ſein wird.
Fünf Menſchen auf den Gglapa9d
inſeln umgekommen.
New York. Wie aus Guayaquil ;geme
wird, beſagen Berichte von den Galapagosin
daß auch die Baronin Wagner, die ſogenar
„Kaiſerin der Galapagosinſeln”, und ihr
Bee=
ter Philippſon auf der Reiſe von der Charlesr).
nach einer anderen Inſel umgekommen ſind.
ſollen verhungert ſein. Damit wäre die Zahl
Toten auf der Inſelgruppe auf fünf geſtiegen!
Aus San Diego (Kalifornien) wird geme.
daß der von den Galapagosinſeln zurückgeke=
Kapitän des Fiſchdampfers „Santa Amaro
teilte, zwiſchen Philippſon und Lorenz, hau
wilde Kämpfe um die Baronin Wagner
ſtat=
funden, die ſie zu diefen Kämpfen angeſe
habe. Lorenz habe wiederholt den Wünſch
außert, die Galapagosinfeln zu verlaſſen.
Baronin Wagner und Philippſon ſeien im 2
von der Charlesinſel abgefahren. Seitdem
man nichts mehr von ihnen gehört.
UM KONFER
Hagliet Kont
Felner Anzzu
Meizen-Hebl,
Ruier-Elupat,
Soiknchen g
Fbeferauar-y
Aluen-Eedk
Auer Lodt,
Beuebenk-Pie
Meidateltrey
Raußer, o
ud viele
Reich und Ausland.
Großer Rundfunk=Prozeß.
Der „Fall Breslau”.
Berlin. Im großen Rundfunkprozeß ging
der Vorſitzende am Donnerstag auf die
Anklage=
punkte ein, die ſich auf den ſogenannten „Fall
Breslau” beziehen. In dieſem Punkte ſind Dr.
Bredow und Dr. Magnus ſowie der frühere
Auf=
ſichtsratsvorſitzende der Schleſiſchen Funkſtunde,
der Bankdirektor Emil Zorek, angeklagt.
Die Schleſiſche Funkſtunde hat ſich von Anfang
an in ungünſtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen
befunden und hat bis 1929 Zuſchüſſe von der
Reichsrundfunkgeſellſchaft erhalten. Die Anklage
wirft den Angeklagten vor, trotz dieſer
Verhält=
niſſe die Aufſichtsratsbezüge bei der Schleſiſchen
Funkſtunde, entgegen den Satzungsbeſtimmungen,
erhöht zu haben.
Bredow und Magnus behaupteten weiter, die
angeführten Satzungsbeſtimmungen hätten ſich
nur auf die Aufwandsentſchädigung, und nicht
auf die Tantieme bezogen. Wenn die Erhöhung
auf beide verteilt worden ſei, dann ſei ein
for=
melles Verſehen vorgekommen. Im übrigen
hät=
ten ſie die fragliche Satzungsbeſtimmung auch als
ein Mindeſtmaß angeſehen.
Im weiteren Verlauf der Vormittagsſitzung
im großen Rundfunkprozeß ſchilderte der
Ange=
klagte Zorek die Zuſtände bei der Schleſiſchen
Funkſtunde, als er 1926 den Vorſitz im
Aufſichts=
rat übernahm. Die Schleſiſche Funkſtunde ſei ſtark
verſchuldet geweſen. Ihm ſei es durch
außerordent=
lich ſparſame Wirtſchaftsführung gelungen, die
Laſten erheblich zu ſenken. Zur
Tantiemeer=
höhung, über die er im weſentlichen die gleichen
Angaben wie Dr. Magnus machte, ſei er durch
die anderen Aufſichtsratsmitglieder veranlaßt
worden.
Ein Zwiſchenfall
im zweiten Rundfunk=Prozeß.
Ein Zeuge im Gerichtsſaal verhaftet.
Berlin. In dem vor der 6. Hilfsſtrafkam
mer des Berliner Landgerichts ſchwebenden
zwei=
ten Rundfunkprozeß (dem ſogenannten Fall
Knöpfke) gab es am Donnerstag eine
Ueber=
raſchung. Der Staatsanwalt ließ den als Zeugen
aufgetretenen Steuerſyndikus und früheren
Rechts=
berater des Angeklagten Jennewein, Dr. jur.
Max Schortmann, im Gerichtsſaal verhaften.
Der Zeuge habe, ſo führte der Staatsanwalt
aus, gegenüber ſeinem früheren Mandanten
Jen=
newein bei der Verfolgung ſeiner dunklen Ziele
recht harte Worte gebraucht, ſo daß es jetzt
ge=
rechtfertigt erſcheine, nicht minder hart auch mit
ihm ins Gericht zu gehen. Man könne ihn nur
als Erpreſſer und Betrüger bezeichnen. Er ſei
dringend der Beteiligung an dem von Jennewein
gegenüber der Firma Klett begangenen
Betrü=
ges verdächtig. Später ſei er von Jennewein
merklich abgerückt und habe ſich ſogar zum
Par=
teiverrat hinreißen laſſen. Es ſei eine neue
An=
näherung an Jennewein erfolgt, dem er ſogar das
vertrauliche Du angeboten habe. Offenbar ſei er
aber von dem Mandanten nicht in gewünſchter
Höhe für ſeine Dienſte bezahlt worden, weshalb
er in der Folge dazu übergegangen ſei, ſich die
er=
warteten Gelder unter Bruch des
Berufsgeheim=
niſſes auf dem Wege der Erpreſſung zu
verſchaf=
fen. Unter dem Druck von Drohungen habe er
auch Zahlungen erhalten. Ferner habe er die
An=
zeige bei dem Arbeitgeber bzw. die Aufrollung
der Fälle in Oeffentlichkeit und Preſſe in
Aus=
ſicht geſtellt.
Für 40 000 RM. Goldfedern geſtohlen.
Hamburg. In der Nacht drangen Diebe in
eine Hamburger Goldfederfabrik ein und
entwen=
deten aus zwei Geldſchränken fertige und
unfer=
tige Goldfedern im Geſamtwerte von etwa 40 000
RM. Die Täter ſind mit ihrer Beute
ent=
kommen.
Auf einſamer Felſeninſel 12 Tage eingeſchloſſen.
Gefährliches Abenteuer zweier Deutſchen.
„Liſſabon. Zwei Deutſche hatten vor zwölf
Tagen der an der Weſtküſte Portugals, liegenden
kleinen Inſel Berlengas, die infolge zahlreicher
Klippen ſchwer zugänglich iſt, einen Beſuch
abge=
ſtattet. Plötzlich einſetzender Sturm verhinderte
ihre Rückkehr. Da Lebensmittel fehlten,
geſtal=
tete ſich die Lage der beiden Deutſchen, die
fort=
geſetzt Notſignale gaben, immer ſchwieriger. Erſt
am Mittwoch gelang es, den unfreiwilligen
Ge=
fangenen der Felſeninſel Hilfe zu bringen und ſie
nach dem Feſtland zurückzuſchaffen. Ihr Zuſtand
iſt trotz der langen Hungerzeit befriedigend.
ſteht noch nicht feſt, da auch das Hotelbuch
ver=
brannt iſt und auf dieſe Weiſe die Namen der
Vermißten nur langſam feſtgeſtellt werden
können. Ueber die Urſache des verheerenden
Feuers liegen immer noch keine genauen
Mel=
dungen vor. In der Unglücksnacht haben ſich
wahre Schreckensſzenen abgeſpielt. Die Mehrzahl
der Gäſte wurde durch das Feuer von den
retten=
den Treppen abgeſchnitten. Auf jede Weiſe
ſuch=
ten nun die Menſchen den Flammen zu
entkom=
men. Viele ſprangen aus den Fenſtern in das
Waſſer des Grand River, der unter den Fenſtern
fließt, andere wieder verſuchten, auf das Dach der
gefrox. Tauſende von Menſchen hatten ſich in
den anliegenden Straßen angeſammelt, um das
ſchaurige Bild des brennenden Hotels zu ſehen,
das wie eine Rieſenfackel in die Nacht
hinaus=
leuchtete.
Unter den Toten dürften ſich auch eine
An=
zahl von Mitgliedern des Kongreſſes des Staa
tes Michigan befinden, die gerade zu einer außer
ordentlichen Sitzung nach Lanſing berufen
wor=
den waren. Viele Tote werden unter den
einge=
ſtürzten Mauern liegen, da die Front= und
Rück=
ſeite des Gebäudes ſchon nach 20 Minuten mit
lautem Getöſe zuſammenſtürzten.
Der Direktor der Vereinigten Staatsſchulen für
freie und angewandte Kunſt in Berlin, Profeſſor
Paul Schmitthenner, kann am 15. Dezember ſei=
Geburtstag feiern. Profeſſor
Schmitt=
ien
Preußiſchen Akademie
r. ein Mitglie
he
e architektoniſchen
das in Bayreuth auf
Betreiben des
Staats=
miniſters und
Reichs=
amtsleiters Schemm
gebaut wird. Das
Haus wird über dem
Main errichtet, um
da=
mit ſymboliſch
auszu=
drücken, daß der in
ihm künftig
herange=
zogene Geiſt zur
Über=
brückung der „Main=
Linie” beitragen ſoll.
Freitag, 14. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Durch die Anordnung des
Reichswirtſchafts=
miniſters vom 18. September 1934 iſt die
Wirt=
ſchaftsgruppe „Ambulantes Gewerbe” (
Reichs=
verband ambulanter Gewerbetreibender
Deutſch=
lands) als Pflichtorganiſation für das
ambu=
lante Gewerbe anerkannt. Durch Verordnung
des Führers der Wirtſchaftsgruppe „
Ambulan=
tes Gewerbe” haben alle Perſonen, die
nach=
folgende Berufsarten des ambulanten
Gewer=
bes ſelbſtändig ausüben, unaufgefordert ihre
Pflichtanmeldung bei der vorgeſehenen, für
ihren Bezirk zuſtändigen Meldeſtelle zu voll=
ziehen. Bei der Anmeldung iſt eine einmalige
Meldegebühr von 2 Reichsmark zu entrichten.
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R
Seite 10 — Nr. 344
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 14. Dezember 1984
Vom Büchertisch.
11
Kleine Bücherei”
K. „Sturm auf den Ring.” Roman von Michael Zorn.
Schlieffen=Verlag, Berlin SW. 11.
Der Roman führt uns in die Zeit, in denen mongoliſche
Reiter=
ſcharen gegen den Ring anſtürmten, den die Ritter und Bauern
des Weſtens zur Verteidigung ihres Landes und ihrer Kultur
gezogen hatten. Zorn hat den Gegenſatz zwiſchen Oſten und
Fritz Ibrügger: Deutſche auf beiden Seiten. Sternenbanner über
deutſchem Schickſal. (Weſt Oſt Verlag Werner Jöhren, Berlin.)
Gefangenenſchickſal ſpricht aus dieſem Buch zu uns. Es iſt
das Schickſal der Hunderttauſende Deutſcher, die noch jahrelang
Es iſt erfreulich zu ſehen, mit welch unbeirrbarer Sicherkk/
der Verlag Albert Langen=Georg Mueller ſe=n
„Kleine Bücherei” immer weiter ausbaut. Nachdem erle
drei Bändchen Kriegsdichtungen zu Ehren des unbekannten deru
ſchen Soldaten erſchienen waren, liegen jetzt wieder vier nzu
Bändchen vor, auf die zu verweiſen iſt als auf die Muſterſtfu
echter volkhafter Dichtung.
zu verfallen. Er ſucht auch die mongoliſchen Nomaden aus ihrer haften Schreibart der ſeeliſchen Bedrängnis der Monate im
Ge=
fangenenlager. Das Aufreißende Mahnende, für die Zukunft
eigenen Weſensart heraus zu verſtehen und ihnen gerecht zu
wer=
den, wenn natürlich auch ſeine ganze Sympathie auf ſeiten der
weſtlichen Ritterſchaft ſteht. In der Sprache hat ſich Zorn
be=
müht, durch Sparſamkeit im Ausdruck, kurze Sätze, etwas
Holz=
ſchnittmäßiges zu bewahren. Nur manchmal fällt eine ganz und
gar modern anmutende Redensart, die nicht eingeſchmolzen iſt.
In ſeiner Grundhaltung iſt das Buch unſerer Zeit nahe durch die
Betonung von Opfermut, Hingabe an einen Führer und
un=
bedingte Pflichterfüllung.
x. Ein fremder Vogel.” Von Ingeborg Maria Sick.
Verlag Friedrich Reinhardt, Baſel.
Eine Ueberſetzung aus dem Däniſchen (Pauline Klaiber=
Gottſchau), bei der vielleicht manches von dem Reiz des
Ur=
ſprünglichen verloren gegangen iſt. Denn es iſt eigentlich ſchon
eine Ueberſetzung aus zweiter Hand, da die Verfaſſerin ein nach
Dänemark verpflanztes Pariſer Kind iſt. Die ſtarken
Spannun=
gen zwiſchen der Pariſer Umwelt und der Atmoſphäre in
Däne=
mark und die Verſchiedenheit der Menſchen hier und dort machen
das Buch intereſſant. J. M. Sick erzählt hier die Geſchichte ihrer
Kindheit, und zwar aus der Perſpektive der Kinderzeit heraus.
Das konnte der Verfaſſerin vielleicht ſo gut gelingen, weil dies
Kind ſehr frühreif und altklug, weil es nie ſo ganz Kind war.
Eine leichte Fremdheit überwinden wir während der ganzen
Lek=
türe des Buches nicht. Sie mag äußerlich an der Ueberſetzung
liegen, der innere Grund liegt wohl darin, daß es nicht die
Kind=
heit eines deutſchen Kindes, ſondern eines echten Franzoſenkindes
iſt, deſſen Konflikte oft ſo anders ſind als die unſeren waren, und
das dieſe Konflikte ſo ganz anders löſt, als wir ſie gelöſt haben.
x. „Das hungernde Herz.” Roman von William Quindt.
Verlag Georg Weſtermann, Braunſchweig.
In dem Schickſal des Helden geſtaltet ſich das Schickſal eines
gan=
zen Geſchlechtes, endlich das deutſche Schickſal. Seine unendliche
Sehnſucht, ſein hungernds. Herz treibt ihn hinaus, er durchfährt
die ganze Welt, geht durch alle Höhen und Tiefen und kehrt doch
zurück zur Heimat. Stark ſymbolhaft iſt alles in dieſem Buch.
So wie der Held ſelbſt das Bild des ewigen Deutſchen iſt, ſo ſtehen
alle Figuren des Buches für etwas da: die verſchiedenen Frauen,
die Menſchen, mit denen er wandert, die Völker der Erde gleiten
vorüber, nicht mit einzelnen Zügen genau ausgeſtattet, ſondern
viſionär geſchaut. Von allen wird das Weſentliche knapp
aus=
geſagt. Die Sprache des Buches iſt klang= und kraftvoll und reich.
X. „Die ſilberne Windfahne.” Roman von Kurt Kluge.
J. Engelhorns Verlag, Stuttgart.
Ein Buch, deſſen beſte unter vielen guten Eigenſchaften ſein
Humor iſt; ein wirklicher echter Humor, der nicht über die Tiefen
und Schattenſeiten des Lebens hinwegſieht, ſie auch nicht
verleug=
net, ſondern ein Humor, der durch dieſe Tiefen hindurchgegangen
iſt und nun darüber lächeln kann. Das Buch iſt jung, warm
und lebendig. Dabei weiß der Verfaſſer bei aller launigen,
be=
haglichen Breite ſehr wohl Diſziplin zu üben, klar und ſachlich zu
bleiben. Seine Menſchen ſind erſtaunlich lebendig, am meiſten
der wunderliche Herr Kortüm, der zu ſeinen hohen Urahnen den
Don Quixote rechnen darf. — Man ſpürt, daß der Verfaſſer nur
mit einer liebevollen Feder aufzeichnen wollte: dies und das hat
ſich zugetragen, — allerdings nicht ohne ein Bewußtſein deſſen,
was hinter dieſen kleinen Ereigniſſen ſtehen kann. Aber dieſe
Hinter= und Untergründe werden nicht auspoſaunt, ſie ſind ganz
ſelbſtverſtändlich da!
X. „Tantalus.‟ Eine Eheroman von Jo van Ammers=
Küller. — Karl Schünemann Verlag, Bremen.
Die Verfaſſerin rollt hier wieder das Eheproblem auf, und zwar
mit der ihr eigenen feinen Beobachtungskunſt und dem Gefühl für
feinſte Gefühlsſchwankungen. Befriedigen kann uns dieſes Werk,
das uns mit einem tragiſch=offenen Schluß entläßt, nicht. Es
liegt wohl an den Menſchen, an denen J. v. Ammers demonſtriert.
Der Mann iſt ein Schwächling, der hin und her ſchwankt und ſich
zu keinem wirklichen Entſchluß durchringen kann. Die Frau hätte
das Zeug zu menſchlicher Größe an ſich, aber ſie verſchanzt ſich
immer wieder hinter Familientradition und enge Rückſichten.
Der Freund, der erſt das Sprachrohr der Verfaſſerin zu ſein
ſcheint, wird dann im ſpäteren Verlauf von ihr ſelbſt ad absurdum
geführt. Das Ende iſt ein Trümmerfeld, wo keine Möglichkeit
des Aufbaues gezeigt wird. Wir haben das unangenehme Gefühl,
daß es nicht ſo ſein mußte, ein Verſagen der Verfaſſerin, die
uns wenigſtens dies unbedingt hätte zeigen müſſen.
X. „Die vier Marſchallſtäbe.” Roman von Marika
Stiern=
ſtedt. — Heſſe & Becker Verlag, Leipzig.
Der Titel des Buches weiſt auf Napoleons Wort hin, jeder
Sol=
dat trage den Marſchallſtab in ſeinem Torniſter. Vier Kinder.
zwei Geſchwiſterpaare, ſuchen dieſem Wort nachzuleben, jedes auf
ſeine Weiſe. Die Verfaſſerin erzählt die verſchiedenen Schickſale
dieſer ſo verſchiedenen Menſchen, deren Wege ſich bald von
ein=
ander entfernen, bald ſich überſchneiden oder nebeneinander
her=
laufen, ganz ungemein ſachlich, manchmal faſt hart. Sie tritt
ganz hinter dieſem ruhigen, manchmal ſcheinbar teilnahmslos
er=
zählten Tatſachenbericht zurück und formt ihn dabei doch
unmerk=
lich zu einem Werk, das ungemein geſchloſſen und durchgebildet
iſt und bei aller Vielfältigkeit des Geſchehens einen großen
ein=
heitlichen Zug hat. Was dem Buch beſonderen Wert gibt iſt die
hohe Auffaſſung der Begriffe Pflicht, Pflichterfüllung und Treue.
Die Verfaſſerin hat es nicht nötig, darüber Phraſen zu machen
oder zu dozieren: ihre Menſchen leben uns dieſe Begriffe vor!
Ein ausgezeichnetes Buch, das ſich würdig den großen Werken
nordiſcher Erzählkunſt anreiht. Auch die Ueberſetzung aus dem
Schwediſchen iſt tadellos.
A. H.
* Signy: Die Aſenbraut. Romantiſche Abenteuer zwiſchen Himmel
und Erde. Von Karl Frhr. von Freyberg. G. Hirth
Ver=
lag A.=G. München.
Es iſt nicht ganz deutlich, was der Verfaſſer mit dieſem Buch
gewollt hat; wollte er die Götterwelt der Germanen und ihre
alten Sagen leicht parodierend behandeln, ſo ſtimmen dazu nicht
die ernſten Konflikte und Probleme, die er hineinverwebt. Ging
es ihm aber ernſthaft um die Geſtaltung dieſer Probleme und um
eine Wiedererweckung des alten Stoffes, ſo müſſen wir uns an
der ehrfurchtloſen, ſaloppen und bisweilen recht platten Sprache
ſtoßen, die es ſchwer macht, das Ganze ernſt zu nehmen.
Otto Ehrhart=Dachau: Bobs und Bazi. Vom Maler und ſeinem
Hund. Roman. (Carl Schünemann Verlag, Bremen.)
Ein Kunſtmaler geht mit ſeinem Hunde in die Berge. Wie
jeder für ſich die ſtille, einſame Welt erobert, wie ſie gemeinſam
manche Gefahr beſtehen und die langen Nächte am offenen Feuer
verträumen, das iſt der Inhalt dieſes entzückenden,
humorüber=
ſonnten Buches. Das Eigentliche aber ſteht zwiſchen den Zeilen
und iſt das Hineinwachſen eines jungen Menſchen in die Natur
oder umgekehrt das Eindringen der Natur in die Menſchenſeele.
Der Leſer erlebt dieſen Vorgang mit, er ſchmeckt den Bergwind,
er riecht den Harzgeruch der Wälder, fühlt die Kälte des
Glet=
ſchereiſes, er hört die große, ſummende Stille über den Gipfeln.
Der Abglanz einer Liebe gebt wie das Taſten eines
Sonnen=
ſtrahls über die Geſchehniſſe hin und färbt den Klang der
Er=
zählung.
Unſer Weg. Vom Werden einer Hitlerjugend=Schar. (Union
deutſche Verlagsgeſellſchaft, Stuttgart.)
Aus den wenigen, die es einſt wagten, ſich zu den Fahnen
Hitlers zu bekennen, die ſtolz den Namen des Führers trugen,
iſt die deutſche Jugendorganiſation geworden. Ihr Führer führt
die geſamte deutſche Jugend. In ihren Reihen ſammeln ſich die
Kräfte des jungen Deutſchland und ſetzen ſich ein im Kampf um
die Geſtaltung des Kommenden. Unſer Buch führt uns hinein in
die Zeit, da es noch wenige waren, die trotz Terror Verfolgung,
Haß und Not aufrecht und hart durch die Zeit ſchritten. Es
kündet von dem heimlichen Kampf, der ſich abſeits vom Geſchehen
des Alltags abſpielte. Die Jungen, die in dem Buche geſchildert
werden, leben alle, bis auf einen, der um ſeines Glaubens willen
fiel
nach dem „Friedensſchluß” von Verſailles in fremden Ländern
fronen mußten, es iſt die Tragik unſeres Volkes, das gezwungen
war, gegen das eigene Blut unter fremder Uniform zu kämpfen.
Fronterleben, Kriegsgefangenſchaft iſt etwas wovon wir ſchon
öfter laſen. Das Erſchütternde in Ibrüggers Buch liegt auch
Weſten gut herausgearbeitet, ohne in eine Schwarzweißmalerei, nicht in der Schilderung des Kampfes, auch nicht in der meiſter=
Fordernde liegt in den Berichten, wo Blut mit Blut
zuſammen=
trifft — als Feind; wo Menſchen aus demſelben Dorf ſich
gegen=
überſtehen— der eine in Feldgrau und der andere in Khaki.
Deutſche Frauen — Deutſche Treue. Ein Ehrenbuch der deutſchen
Frau aus den Jahren 1914—1933. Herausgegeben von
Char=
lotte von Hadeln. Unter Mitarbeit deutſcher Frauen in
allen Gauen und Schichten. (Ganzleinen 5,50 RM.
Tradi=
tions=Verlag Kolk u. Co., Berlin.)
Millionen Frauen waren während des Krieges und in den
folgenden Jahren unermüdlich tätig. Hilfe zu bringen und
ein=
zuſpringen in die Lücke, die der fehlende Mann hinterlaſſen hatte.
Sei es in der Heimat, im Feindeskand oder in der fernen
Ueber=
ſee, überall kämpfte die deutſche Frau und litt. So
ſelbſtver=
ſtändlich war ihre Opferbereitſchaft, daß das Frauenwerk jener
ſchweren Jahre aufleuchtet in unvergänglicher Größe. Gerade
heute haben wir mehr denn je die Pflicht, dieſes Heldentum der
Vergeſſenheit zu entreißen, denn die Opferbereitſchaft iſt es, die
erſt eines Volkes Aufſtieg untermauert. Rückſchauend ſehen wir
durch dieſes Buch wieder die Frauen ſtehen in den
Munitions=
fabriken, an den Maſchinen und Lazaretten, wir ſehen ſie kämpfen
und ſich aufopfern an den Fronten, in der Heimat, in den
Kolo=
nien und im Ausland, wir erblicken ſie zwiſchen hungernden
Kin=
dern und verzweifelten Kranken, immer wieder Mut und
Zu=
verſicht ſpendend. Aber wir ſehen ſie auch in Gefangenſchaft,
unſagbar Schweres leidend und erduldend. Und dann wieder
ſehen wir ſie im tiefſten Schmerz aufrecht und ſicher ſtehen, wenn
die Nachricht kam, daß der Mann gefallen oder der Sohn
ver=
mißt war. Ueberall, wohin wir blicken, kannte die deutſche Frau
nur das eine Geſetz; zu helfen, zu dulden, zu opfern.
Ernſt Adolf Dreyer: Hans Friedrich Blunck — Sicht des Werkes.
Halbleder 3,50 RM. Volksverband der Bücherfreunde.
Weg=
weiſer=Verlag G. m. b. H.)
Das reiche und vielſeitige Schaffen des Präſidenten der
Reichs=
ſchrifttumskammer, in dichteriſchen Schöpfungen ſowie in
gedank=
lichen Auseinanderſetzungen mit den Fragen unſerer Zeit, iſt im
Rahmen einer Meiſterauswahl, die das Beſte und Tiefſte ſeiner
Gedichte. Märchen, Romane und Reden in einem Bande
verſam=
melt. aufgefangen. Von der germaniſchen Urzeit über
mittel=
alterliches Menſchtum bis zum Aufbruch unſerer Tage führt in
gewaltigem Bogen ſein Werk als echter Ausdruck deutſchen
We=
ſens und Schickſals. Dreyer, dem Dichter innerlich verbunden,
fand in dieſer Ernte des Lebens nicht nur den richtigen Weg, der
zu Bluncks Schaffen führt, er gibt zugleich in einer vorzüglichen,
großgefaßten Monographie biographiſch und kritiſch ein Bild der
Geſtalt des Dichters und ſeiner Kämpfe um unſer Volkstum.
Nr. 38. Hermann Claudius: Armantje. Geſchichten aus meirie
Kindheit.
Hier iſt in kleinen Begebenheiten, in den erſten Erlebniſſe
von Freud und Leid, von der Jugend eines Mannes erzählt. e
am Rande der Großſtadt aufwuchs: und doch iſt in dieſen n
fachen Geſchichten alle Unmittelbarkeit kindlichen Erlebens, all 70
Fragen und Staunen über die Rätſel der erwachenden W.i
Denn der ſie ſchrieb. hat in ſeinem reinen und gläubigen Her: die Friſche und Kraft der Kindheit bewahrt. Ueber dies,
Kindheitserlebniſſen, die an Innigkeit des Empfindens und
Schlichtheit der Sprache ihresgleichen ſuchen, ſteht das Geſicht:
Mutter, einer von ſtrahlender, innerer Schönheit erfüllten Frru
Nr. 39. Paul Ernſt: Gedichte und Sprüche.
Die gewaltige Spanne eines Lebens voll Arbeit und ſchöme
riſcher Leiſtung iſt in dieſem ſchmalen Bändchen aus dem Nah
laß des Dichters Paul Ernſt mit den Daten ihres verheißums
vollen Anfangs und ihres hohen Endzieles angedeutet.
Zwiſct=
dem erſten Jugendgedicht an „Merlin” von 1886 und den letztin
ſchon von der majeſtätiſchen Ruhe des nahenden Todes überſch,
teten Verſen vom April 1933 liegt das vielfältig reiche Lebe=g
werk dieſes Mannes, dem das deutſche Volk unendlich viel zu d.c
ken hat. Die Gedichte und Sprüche, die hier geſammelt ſind, ſin
der unmittelbare und verpflichtende Ausdruck der tiefen Leben
weisheit des Dichters, in überraſchend ſchlichter, klarer Spral
niedergeſchrieben.
.9
Sonntag.
Nr. 40. Max Mell: Mein Bruder und ich. (Den Erinnerunxe
eines alten Wieners nacherzählt.)
Neben des Niederdeutſchen Hermann Claudius'
Kindhen=
erinnerungen fügt ſich gut der „Kleinen Bücherei” dieſe pſychoo
giſch ſehr feine Erzählung des öſterreichiſchen Dichters Max Ml/
ein. Wo aber Claudius ganz ſchlicht erzählt und aus vielen k—
nen Einzelzügen das Bild ſeliger Kindertage entſtehen läßt
geſtaltet Max Mell in ſtrenger künſtleriſcher Verdichtung im Bi.d
eines ehemaligen Erlebniſſes Gefährdung und Rettung eine
Knabenſchickſals. Wie dies junge Leben wieder ſeinen rech.”
Weg findet, das nachzuleſen, geleitet von der gütigen Hand Je
Dichters, bereitet tiefe Freude und läßt die behutſame Meiſtin
ſchaft des im Reich noch wenig gewürdigten Oeſterreichers
kennen.
Nr. 41. Joſef Friedrich Perkonig: Der Schinderhannes zieht üb=
Gebirg.
Daß deutſches Oeſterreichertum nicht auf einen Nenner
bringen iſt, zeigt dies Bändchen. Eine echte und rechte Vol.s
erzählung iſt es. In der urkräftigen Sprache der Bergbauern Hil
ner Heimat erzählt Perkonig die Geſchichte vom vermeintlick=
ſtreicher in ihrer Angſt erſchießen, als er nichtsahnend und gudn im gerehnet. a
Mutes ſich dem Dorfe nähert, das iſt ganz prachtvoll vom Dichuſn
erzählt.
Geschichten aus adter Welt
ſchäft war zwar keine Goldquelle, ernährte aber immerhin ſeimuel ewiel in guter
Inhaber. Eines ſchönen Tages nahm nun ein Fremder neben derſ/hen ſch die 2M
Tibor Farkas erlebt Filmglück.
„Wurſtmaxen” auf der Bank Platz und begann zur grenzenloſie
(un) Brüſſel. Glückliche Menſchen findet man relativ
zahl=
reich, reiche weniger häufig und Herzöge ſind ziemlich „ſelten”;
be=
ſonders neugebackene. . . . Tibor Farkas, ein kleiner Ungar, hat
alles geſchafft. Er fühlt ſich über alle Maßen glücklich, iſt heute
ſchon wohlhabend und dürfte demnächſt nicht mehr ſo ſchlicht und
einfach Herr Farkas, ſondern Duc de Looz et Coswaren heißen.
Der Weg des Glücklichen von der beſcheidenen Parterrewohnung
einer Budapeſter Mietskaſerne bis zur belgiſchen Fürſtenwürde
aber war lang und dornenreich:
Der Junge wollte ſchon immer Ingenieur werden. Dieſem
Zukunftstraum aber ſchlug der Weltkrieg zunächſt ein Schnippchen,
nud aus dem beſten Schüler des Gymnaſiums wurde zunächſt ein
Frontſoldat. 1918 muſterte dann Farkas als verdienter
Frontoffi=
zier ab und widmete ſich unter unſchön veränderten Verhältniſſen
dem Hochſchulſtudium. Sein Vater war inzwiſchen geſtorben, das
Familienvermögen entwertet, und der Student mußte ſich
hun=
gernd durchſchlagen. Ja, mehr als das: in der Freizeit war er
ge=
nötigt, Geld zu verdienen, um die Mutter ein klein wenig zu
unterſtützen. Wo ein Wille iſt, iſt ein Weg: Eines Tages ſtellte
ſich Tibor der alten Dame endlich als Dipl.=Ingenieur vor. Groß
war die Freude, und — — Monate verzweifelten Kampfes kamen,
denn Prüfungen abzulegen iſt heutzutage meiſtens leichter, als
eine paſſende Beſchäftigung zu finden. Man hungerte weiter, man
wartete auf ein Wunder. Nichts kam, Jahre gingen, Farkas
ver=
ſuchte ſein Glück im Auslande. Aber weder im Saargebiet, noch in
Berlin, noch in Paris war eine Stelle frei. Weiter ging die
Wan=
derung nach Brüſſel. Ingenieur Farkas baute weder Brücken, noch
Maſchinen, — er wuſch vielmehr ſchmutzige Teller ab, verkaufte
Zeitungen und ähnliches mehr. Dann meldete er ſich bei einem
Inſerenten, der einen — Schofför ſuchte.
Ein eleganter Sekretär empfing den Bewerber: „Sind Sie nur
Kraftfahrer oder auch Mechaniker?” — „Mechaniker?” lächelte
Farkas bitter, „ich bin ſogar Dipl.=Ingenieur! — Der Sekretär
verzog das Geſicht: „Akademiker? Bedauere! Der Nächſte, bitte!”
Nun aber war das Maß voll. Der Frontſoldat, der tapfere
Exi=
ſtenz=Kämpfer, der erwachſene Mann brach unvermittelt in
Trä=
nen aus. Der Sekretär war verdutzt, überraſcht, gerührt. Und
gab ſeinem Herzen einen Ruck. Farkas wurde engagiert. Am
näch=
ſten Morgen bereits fing ſein Herr, der alte Herzog, ein Geſpräch
mit dem neuen Wagenlenker an. Der Ungare muß ihm allerhand
Wertvolles und Intereſſantes erzählt haben, denn es blieb bei
dieſer einzigen Dienſtfahrt. Farkas mußte die Schofföruniform
wieder ausziehen. „Erſchrecken Sie nicht, beruhigte ihn der „
In=
duſtrie=Herzog” — wie man in Belgien den Duc de Looz nennt —
den zitternden Mann, „Sie ſind nicht etwa entlaſſen, ſondern ſollen
einen Ihren Fähigkeiten entſprechenderen Wirkungskreis
bekom=
men!“ — So wurde der Eintagsſchofför zunächſt der Sekretär des
Sekretärs. Später der Generalſekretär. Dann der vertraute
Freund und Berater des alleinſtehenden alten Herrn. Und nach
einem knappen Jahr ſuchten die beiden Herren die alte Frau
Fur=
kas in der kleinen Budapeſter Parterrewohnung. Ob ſie etwas
dagegen hätte, wenn der Herzog den Sohn adoptiert? Nein, das
kleine Mütterchen hatte nichts dagegen. Sie weinte
Freuden=
tränen.
So ſind nun bei einem Budapeſter Notar die geſetzlichen
Schritte eingeleitet worden, die die gewiß nicht alltägliche
Wand=
lung des Tibor Farkas zum Adoptivſohn und Alleinerben des Duc,
ſeine Wandlung zum leibhaftigen Herzog des Königreichs Belgien
beſchließen werden. Der belgiſche Kronrat gab die Sanktion zu
dieſem ungewöhnlichen Schritt, denn der alte Herzog ſorgte dafür,
daß die außerordentlichen Fähigkeiten eines „Jungen” als
Wirt=
ſchaftsorganiſator allen zuſtändigen Kreiſen bekannt wurden.
Wurſt wider Wurſt.
(7) Budapeſt. Am treffendſten überſchreibt man dieſe
ga=
rantiert wahre Wurſt=Geſchichte aus der ungariſchen Hauptſtadt
— wie es auch geſchehen iſt — mit der bekannten Metapher „Wurſt
wider Wurſt”
Auf einer Bank der hieſigen Hauptverkehrsſtraßen verkaufte
ein Mann ſchon ſeit mehreren Jahren warme Würſtchen. Das Ge=
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In 4
Verblüffung des fliegenden Händlers, in lauten Anſprachen Er
das Publikum deſſen Würſte „madig zu machen” und zu behaupter,
ſie ſeien aus Hunde= und Pferdefleiſch hergeſtellt. Am Nachmitt /
desſelben Tages wiederholte ſich dieſes Schauſpiel, ebenſo je zweiell ! /ſch langer
mal an den beiden, folgenden Tagen. Der Wurſthändler, Se
älterer Mann, verlor ſchließlich die Geduld, ſtellte den Schimpkrſ//
zur Rede, mit dem Erfolg, daß dieſer ihn blutig ſchlug und den g=/
M
ſamten Wurſtvorrat in den Straßenſchmutz ſchleuderte.
Dieſer Vorfall hatte nun ein gerichtliches Nachſpiel. Di
Wurſthändler klagte gegen ſeinen Widerſacher, der als ein Fl ///)Reltärke am
ſchergeſelle feſtgeſtellt worden war. Er konnte vor Gericht na.=f/uchen Start i.
weiſen, daß ſeine Wurſtwaren einwandfrei und aus beſtem RirzyyE. dei den letzten
und Schweinefleiſch hergeſtellt ſeien. Und das Gericht fällte dermſ !RAſweiſen, was
auch ein muſtergültiges Urteil; es verdonnerte den neidiſchsf1kaſt zurückzuf
Fleiſchergeſellen nicht nur zum Schadenerſatz, ſondern auch das 1Mnü der Rück
jeden Nachmittag in Begleitung eines Polizeibeamten am Stanue/ 19—hmmt jahlre
des Wurſthändlers zu erſcheinen, zwei Paar warme Würſtchen 2/ Mnd Uhr fnd
verzehren und eine in vorgeſchriebener Form verfaßte Anſpracb!
an das Publikum zu halten, in der auf die Güte dieſer Würſtchel !/4
hingewieſen wird.
Seitdem floriert das Geſchäft des Wurſtmaxen, wie noch nie
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Blukrache — Fall für Fall 45 Mark.
(S) Belgrad. Was nützt es, die Meſſer zu ſchleifen uud
Rachekugeln zu gießen, wenn die Juſtizbehörden doch kein Ve‟
ſtändnis dafür aufbringen und ganze Familien wegen der Blu‟
rache einſperren — weil der Onkel den Neffen des Vetters des
anderen Familie beleidigte, oder weil der Iwan die Matruſche
geküßt hat?
Der Rat der Alten in den Bergen Jugoſlawiens hat ſio
die Sache durch den Kopf gehen laſſen. Und dann hat mar
doch lieber jenen Vorſchlag ins Auge gefaßt, den ein Rege
rungsbeamter einmal vorbrachte: pro Blutrachenfall eine glat”
ſchöne, runde Summe — nach deutſchem Gelde etwa 45 Mark—
und alles ſei erledigt.
Die Meſſer brauchte man alſo nur zu ſchleifen und de‟
Kugeln nur zu gießen; um das Geld zu bewachen von Blu
rache zu Blutrache. Denn paſſieren muß ja ſchon mal gelegen.!
lich wieder eine Blutrache, ſonſt hat man kein Geld und aus
keinen Ruhm. Uind auf Beides will man keinesfalls verzichte!."
Ehrenſträfling” von Sing=Sing bekommt
einen Diener.
(th) New York. Robat muß einſt ein ſehr böſer Burſc
geweſen ſein. Denn ſie verurteilten, ihn zu lebenslängliche‟
Aufenthalt in der Verbrecherkolonie Sing=Sing und begnadigt.
ihn auch nicht, als er ſeine 30 oder 40 Jahre abgebüßt hat.
Robat ſah das alte Sing=Sing und das neue. Er ſah die grös
ten Banditen des Jahrhunderts und die beſten Direktoren all!,
Jahrzehnte.
Er iſt nun in dieſen Tagen 100 Jahre alt geworden, de
alte Robat. Seine Gefährlichkeit hat ſich abgeſchliffen. Man hS
ihn heute für einen harmloſen älteren Herrn, den man freilfe
auch zu ſeinem 100. Geburtstage nicht mehr begnadigen kanu
Einmal wegen der Geſetze und dann auch, weil er ſich nig
mehr zurechtfinden würde.
„Mir geht es ja auch ſehr gut hier!” meinte er, als miall
ihm zu ſeinem 100. Geburtstag gratulierte. Wenn die erſte
hundert Jahre einmal herum ſind, hört die Feindſchaft ja aldn
meinte auch der Direktor von Sing=Sing und brachte eine‟
Negerſträfling mit in die Zelle des Alten. „Das wird De
Diener ſein, Robat. Auf Deine alten Tage muß man e2 De.
ein wenig bequemer machen. Das geht doch nicht mehr ſo me
dem Bettenmachen und dem Stiefelputzen, wie?”
Robat nickte verbindlich und betrachtet ſich ſeit dieſem Tagel
gewiſſermaßen als Ehrenmitglied von Sing=Sing.
Freitag, 14. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 344 — Seite 11
Stgs"
Saltbd Logttt
Zuudall.
SV. 98 Darmſtadt — FC. 03 Egelsbach.
Sonntag, nachm. 2 Uhr, am Böllenfalltor.
Der Name FC. 03 Egelsbach löſt bei ſeinem Erklingen bei
9 n, die Sporterfolge zu würdigen verſtehen, größte
Bewunde=
urg und Sompathie aus. Es iſt auch eine ganz reſpektable
Lei=
urg, wenn eine Mannſchaft wie die des FC. Egelsbach, im
Vor=
uire noch der Kreisklaſſe 1 angehörend, in dieſem Jahre der
4rittmacher altbewährter und erprobter Vereine der
Bezirks=
aſe iſt.
Der Tabellenführer Egelsbach kommt alſo mit dem Nimbus
Unbeſiegten nach Darmſtadt ans Böllenfalltor. In zwölf
ämpfen war es nicht gelungen, der Elf eine Niederlage zu
be=
ten. Wie wird der dreizehnte Gang am Böllenfalltor enden?
be rgläubiſche behaupten, die Zahl 13 ſei ein böſes Omen für den
wellenführer. Zweifelsfrei ſteht feſt, daß die Egelsbacher ſehr
ſe können, und daß ſie ganz beſonders durch die
überdurchſchnitt=
he Schußgewalt ihres Halblinken Ewald Volz im Angriff
her=
vragende Leiſtungen zuſtande bringen. Das heißt jedoch nicht,
die anderen in deſſen Schatten ſpielen. Was die Egelsbacher
anders auszeichnet, iſt die Ausgeglichenheit in allen
Mann=
artsreihen. Der Neuling wird ſich ſelbſt darüber im Klaren ſein,
z=er bei den „Lilien” auf einen Gegner trifft, der nicht gewillt
nach ſeinen neun Gaſtſpielen auf auswärtigen Fußballfeldern.
Serie der 10 Heimſpiele mit einer Niederlage zu beginnen.
eiade die Erfolge der 98er in den drei letzten Auswärtsſpielen
Herach 4:1, Polizei 2:2, SV. Wiesbaden 0:0) haben ſoviel
Ver=
ar en in die Mannſchaft geweckt, daß man auch am Sonntag eine
Ge Leiſtung von ihr erwartet. Kurz, alle Vorausſetzungen für
im raſſigen Großkampf ſind gegeben.
Um 12.15 Uhr treffen die Reſerven der beiden Vereine
auf=
ender. Die Egelsbacher waren bis jetzt die einzigen, die dem
rährigen Meiſter der Reſerven. SV. 98. Punkte zu entreißen
rFrochten.
Sppgg. 04 Arheilgen — Polizei Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag wird das Arheilger Mühlchen
wie=
r ein Anziehungspunkt der begeiſterten Fußballanhänger ſein.
ide Mannſchaften haben ſich ſchon oft in harten Kämpfen mit
ſupem Ausgang gegenüber geſtanden. Auch diesmal iſt wieder
ſnt einem ſpannenden Spiel zu rechnen. Die Polizei kommt in der
Sout f ten Abſicht, ihr Punktekonto zu erhöhen und ſich die Ausſichten
mFh Sie Meiſterſchaft nicht eindämmen zu laſſen. Obwohl mit
eini=
n Spielen im Rückſtand, ſteht die Gäſtemannſchaft, nach
Minus=
miten gerechnet, am beſten in der Tabelle und hat daher die
(ance, auch in dieſer Saiſon den Meiſtertitel wieder zu erringen.
Milgen dagegen, das durch die vielen unentſchiedenen Spiele
ſolt Punkte abgegeben hat, muß ſich wohl mit Abſtiegsſorgen
tra=
g. wenn dies ſo weiter geht, denn es hat nur noch wenige
Heim=
ſele auszutragen und bei den auswärtigen Spielen iſt
bekannt=
nur ſchwer mit Erfolgen zu rechnen. Arheilgen darf alſo die
Aegenheit nicht vorübergehen laſſen, da es ſonſt vielleicht zu
ut iſt. Dazu bedarf es aber am Sonntag gegen einen ſolchen
Gner, einer beſonderen Leiſtung. Der Kampf wird alſo hart
d ſpannend bis zum Schlußpfiff werden. Hoffen wir, daß dem
Eiel ein guter Leiter vorſteht. Beginn 14 Uhr, um 12.15 Uhr
„Aiſter ſich die 2. Mannſchaften gegenüber.
T5G. 46 Darmſtadt — Sb. Groß=Gerau.
Rheinallee, Sonntag vormittag 11 Uhr!
Nach langer Zeit haben die Fußballer der 46er am kommen=
Sonntag endlich wieder einmal Gelegenheit, ſich im
Verbands=
ſel auf eigenem Platz zu zeigen. Der Gegner, Sportv.
Groß=
ſtau, iſt an der Rheinallee ein alter Bekannter aus den früheren
gegnungen, die ſtets intereſſant und ſpannend, wenn auch ſtets
knappem Ausgang verliefen. Dieſes Jahr nun haben es die
ſte fertig gebracht, ſich in der Spitzengruppe feſtzuſetzen, was
e Spielſtärke am beſten beleuchtet. Die 46er, die einen geradezu
glicklichen Start in den erſten Spielen zu verzeichnen hatten,
inren bei den letzten Treffen eine überzeugende
Formverbeſſe=
ug aufweiſen, was in der Hauptſache auf eine Umſtellung der
umſchaft zurückzuführen iſt. Das Spiel nun am Sonntag gilt
Auftakt der Rückrunde, und es bleibt zu hoffen, daß die 46er
beſtimmt zahlreichen Anhänger nicht enttäuſchen, und nicht
ſtets auf fremden Plätzen die beſten Leiſtungen zeigen.
Vor=
um 9 Uhr, treffen ſich die Reſerven der beiden Vereine. Hier
ſen die 46er ungeſchlagen an erſter Stelle, und es iſt zu erwar=
Daß ſie mit den Gäſten fertig werden. Um 10 Uhr empfängt
73. Mannſchaft die gleiche Mannſchaft von Union Wirhauſen,
dem Uebungsfeld.
Ueber die Aufſtellung der Mannſchaften wird in der heute
md 8 Uhr, in der Woogsturnhalle, ſtattfindenden
Monatsver=
ſi lung der Abteilung geſprochen. Alle Mitglieder haben ſich
ſt einzufinden. Die Jugendwannſchaft hat vormittags, auf dem
A on, gegen SV. 98 anzutreten.
Germania Eſchollbrücken — Tgde. Beſſungen.
Am kommenden Sonntag begibt ſich Tade. Beſſungen mit
N: 1. und 2. Mannſchaft zum fälligen Verbandsſpiel nach Eſcholl=
und racit
ergbe
gen. Daß man keinen Gegner unterſchätzen darf, haben die
ſuriger in Sprendlingen zu ihrem Nachteil erfahren müſſen.
heißt alſo: Kampf bis zum Schlußpfiff. Mittelläufer Ott. der
dem letzten Sptel krankheitshalber ausgeblieben war, wird
Konntag wieder mit von der Partie ſein, ſo daß, wenn jeder
der Sache iſt, doch mit einem Punktgewinn gerrechnet werden
N. Die 1. Mannſchaft ſteht mit: Schmidt, Stenner. Gimbel,
Bse. Ott. Stutz. Dony, Berth, Preſch, Frühwein, Eckel, die 2.
inſchaft mit: Frühwein, Kolmer, Weitzel, Wolf, Karl;
Mldt. Frickel, Wolf. Konr.; Mehring, Falk, Ruppel. Jung.
Abfahrt mit Auto an der Beſſunger Turnhalle um 11,30 Uhr.
Mitfahrer ſind nur noch einige Plätze frei.
Wir machen nochmals auf das heute, Freitag, abends
Ue, in der Turnhalle ſtattfindende Pflichttraining der
Fuß=
ei aufmerkſam. Dasſelbe findet jetzt regelmäßig ſtatt und iſt
zui wie Dienſt.
Handball im Kreis Starkenburg.
rksklaſſe, Staffel 6: Tſchft. Griesheim — Germania
Pfungſtadt, Heppenheim — Bickenbach, Tv. Pfungſtadt
Viktoria Griesheim, 46 Darmſtadt — Lorſch. Staffel 7:
Braunshardt — Tv. Arheilgen. Nauheim — Worfelden, 04
Arheilgen — Blittelborn. Merck — Tgde, Sprendlingen.
Staffel 8: König — Erbach. Nieder=Ramſtadt — Groß=
Umſtadt, Reinheim — Groß=Zimmern
Sklaſſe 1 1: Jahn 75 Darmſtadt — Egelsbach, Vorwärts
Langen — SV 98 Reſ., Beſſungen — Dreieichenhain,
Poli=
zei Reſ. — TSV. Langen, Staffel 2: Wallerſtädten
Königſtädten. Wolfskehlen — Mörfelden Staffel 3:
Birkenau — Beusheim, Crumſtadt — Auerbach. Zell —
Hahn.
sklaſſe 2. 1: Germania Eberſtadt — Seeheim Gernsheim
Erfelden, To. Eberſtadt — Stockſtadt, Groß=Hauſen —
Nieder=Modau, Staffel2; Weiterſtadt — FV.
Sprend=
lingen, Münſter — Götzenhain, Reichsbahn — Urberach.
Leichtige Entſcheidungen, wie beiſpielsweiſe Viktoria Gries=
Segen Germania Pfungſtadt ſind durch den Spielausfall des
ember wieder hinausgeſchoben worden. Die Lage der Be=
Sraſſe wird kaum überraſchend beeinflußt werden. Denn man
annehmen, daß die 4ßer ihre Lorſcher Gäſte bezwingen. Vik=
Griesheim wird ſich in Pfungſtadt von den Turnern nicht
en laſſen Schwerer werden es die Bickenbacher in Heppen=
Haben. Wir tipen aber auch auf einen Sieg der Pfungſtädter
tien in Gernsheim gegen die Turner. Staffel 7 nennt als
ein endſtes Spiel die Begegnung Braunshardt gegen Arheilgens
Turner und wir glauben nicht, daß ſich die Platzelf aus ihrer
Vormachtſtellung drängen läßt. Worfelden muß auf Grund ſeiner
Platzſperre in Nauheim antreten, wodurch ſich die Chancen
zugun=
ſten der Nauheimer verſchoben haben. Die Siege von 04 Arheilgen
über Büttelborn und ebenſo von Merck über Tgde. Sprendlingen
erwartet man mit Beſtimmtheit. Im Odenwald ſind die Platzſiege
von Reinheim über Groß=Zimmern und König über Erbach das
Nächſtliegende. Dagegen ſchwanken die Leiſtungen der Nieder=
Ramſtädter zu ſehr, als daß man ihnen den Sieg über Groß=
Um=
ſtadt im voraus zuſagen könnte.
Kreisklaſſe 1: Hier ſteht Jahn 75 vor der Aufgabe, auf
eige=
nem Platze den Egelsbachern zwei Punkte zu entreißen. Da aber
auch die Gäſte den Ernſt der Lage kennen, ſo wird es zu einem
großen Spiele kommen. Beſſungen erwartet die
aufwärtsſtreben=
den Dreieichenhainer. Reicht es nicht zum Siege, dann wird die
Lage bedenklich. Vorwärts Langen wird daheim die 98er Reſerven
bezwingen und der Bruderverein iſt ſtark genug, um in
Dar=
bei der Polizei=Reſ. beide Punkte zu holen. Im Ried iſt die
Be=
gegnung Walldorf — Groß=Gerau abgeſetzt worden. Mörfeldens
Sieg in Wolfskehlen wird beſtimmt erwartet. Wer aber in
Wal=
lerſtädten gegen Königſtädten ſiegt, muß abgewartet werden. An
der Bergſtraße iſt es ſehr intereſſant. Bensheim mußte gewinnen,
um den Anſchluß nicht preiszugeben. Crumſtadt und Zell haben
deutliche Vorſpielniederlagen wettzumachen. Ob es gelingt?
Die wichtigſten Spiele der Kreisklaſſe 2 ſind:
Germania Eberſtadt gegen Seeheim, Groß=Hauſen gegen
Nie=
der=Modau. Reichsbahn gegen Urberach und Münſter gegen
Götzenhain.
TSG. 46 — TV. Lorſch.
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele empfängt die TSG. 46
am Sonntag, 3 Uhr, auf dem Platz an der Rheinallee, die Lorſcher
Turner. Die Gäſte ſind dieſes Jahr wieder zu einer gefürchteten
Mannſchaft herangewachſen, haben ſie doch den Pfungſtädter
Ger=
manen ein Unentſchieden abgerungen. Auch gegen Bickenbach
konnten ſie ein Unentſchieden erzwingen und bleiben auch auf
frem=
den Plätzen eine gefürchtete Mannſchaft. Die 46er werden gut
be=
raten ſein, wenn ſie Lorſch zu den ſtärkſten Mannſchaften ihrer
Gruppe zählen. Vorher ſpielen die 2. Mannſchaften beider
Ver=
eine.
Am Samstag, 15 Uhr. findet an der Rheinallee das
Erſtlings=
ſpiel der neugegründeten Jugendmannſchaft gegen Tſch Griesheim,
2. Jgd., ſtatt. Es wird hierfür beſtimmt genügend Intereſſenten
aus der Handballgemeinde geben, die den Nachwuchs bei der
Feuertaufe ſehen wollen.
Neſſelwang im Allgäu
iſf der ideale Winterſportplatz. Dort finden Sie
Berge, Schnee und Winterſonne.
Vier bequeme Winterſport=Fahrten.
Erſiklaſſige Unterkunft und Verpflegung.
1. Fahrt vom 22. Dezember 1934 (Nachts) bis 5. Januar 1935
14 Tage .... . . . . . . . . . . . RM. 82.—
2. Fahrt vom 22. Dezember 1934 (Nachts) bis 2. Januar 1935
11 Tage einſchl. Fahrt und Penſion . . . RM. 71.—
3. Fahrt vom 25. Dezember 1934 (Nachts) bis 5. Januar 1935
11 Tage ..."
.. . RM. 71.—
4. Fahrt vom 25. Dezember 1934 (Nachts) big 2. Januar 1935
9 Tage ......
.. . . RM. 34.—
In dem Geſamipreis iſt Fahrpreis D=Zug 3. Klaſſe
ein=
ſchließlich voller Penſion und Trinkgelder enthalten.
An=
meldungen und Auskunft am Reiſeſchalter des
Darmſtädter Tagblatt.
Meldeschluß am 20. Dezember 1934.
SpCl. Viktoria Griesheim.
Die Spiele am 16. Dezember: Handball: 1. Mannſchaft
— Tv. Pfungſtadt dort, 2,30 Uhr, 2. Mannſchaft — Tv.
Pfung=
ſtadt, dort, 1.15 Uhr, Jugend — TSG. Ober=Ramſtadt, dort,
10,30 Uhr, Schüler — Reichsbahn Darmſtadt, dort, 1 Uhr.
Fußball: 1. Mannſchaft — Merck Darmſtadt, hier, 2,30 Uhr,
Junioren — SpV. 04 Arheilgen, hier, 10,30 Uhr.
Am kommenden Sonntag ſpielen die Handballer in
Pfung=
ſtadt gegen den dortigen Turnverein. Die Griesheimer gehen mit
großen Ausſichten in dieſen Kampf. Pfungſtadts Stärke liegt in
der Hintermannſchaft, wo beſonders der Torhüter Großes leiſtet.
Abfahrt 1. Mannſchaft per Rad um 1 Uhr. 2. Mannſchaft um 12
Uhr ab Vereinslokal.
Die Jugend muß nach Ober=Ramſtadt zum Rückſpiel, das
Vorſpiel konnte ſie mit 13:3 Toren reichlich hoch gewinnen.
Gries=
heim ſteht am Schluſſe der Vorrunde bei 4 Spielen ungeſchlagen
an der Tabellenſpitze mit einem Torverhältnis von 40:14. Abfahrt
mit Elektr. 8,42 Uhr, ab Heagbahnhof. Die Schüler fahren mit
Fahrrad um 12 Uhr, ab Krauſe „Zur Reichsbahn‟ Darmſtadt —
Die Fußballer ſind verbandsſpielfrei und haben ſich den SV.
Meick Darmſtadt zum Freundſchaftsſpiel verſchrieben. Merck iſt
Tabellenführer der 2. Kreisklaſſe, was für einen intereſſanten
Kampf Gewähr bietet. Das Spiel beginnt um 2,30 Uhr auf dem
Viktoria=Sportplatz. — Die Junioren empfangen die SpVgg,
Ar=
heilgen bereits am Vormittag zum Verbandsſpiel.
T5G. 46 Darmſtadt.
Trocken=Skikurs.
Die für heute Abend angeſetzte Uebungsſtunde
in der Turnhalle am Woogsplatz muß leider wegen
Saalvermie=
tung ausfallen. Wir bitten aber ſchon heute vorzumerken,
daß die nächſte Uebungsſtunde am Dienstag, den 18. und
Frei=
tag, den 21. Dezember, um 20.30 Uhr, wie immer im kleinen Saal,
durchgeführt wird. — Die feſtgeſetzte Monatsverſammlung der
Skiabteilung wird ebenfalls am kommenden Dienstag, nach der
Uebungsſtunde, abgehalten.
Raſenſportabteilung.
Heute abend 8 Uhr pünktlich findet die
Monatsver=
ſammlung der Raſenſportabteilung ſtatt, an die wir nochmals
ausdrücklich erinnern. Wir erwarten ſie alle, die Aktiven und die
Inaktiven, auch die Schiedsrichter finden ſich im Grünen Zimmer
ein. Eine halbe Stunde früher die Abteilungsvorſtandmitglieder,
einſchließlich der Spielführer.
Lokalderby der Darmſtädter Ringer.
KSV. 1910 — Polizei.
Mörgen Samstag den 15. Dezember abends 8.30 Uhr,
ſtehen ſich in der Turnhalle (Soderſtraße) die Ringermannſchaften
beider Darmſtädter Vereine im fälligen Verbandskampf
gegen=
über. Ueber die Kampfſtärke beider Mannſchaften etwas zu ſagen,
erübrigt ſich, da ſie in hieſigen Sportkreiſen ſehr gut bekannt iſt.
Die Poliziſten ſind, nachdem ſie ihre etgtmäßigen Leute wieder
beiſammen haben, in der Bezirkstabelle ſchön nach vorne
gekom=
men. Von den „10ern” kann man dies nicht ſagen; ſie müſſen
dau=
ernd mit einer unkompletten Mannſchaft antreten, die ihre M0
erfolge begreiflich macht. An dieſer Tatſache wird ſich auch
dies=
mal nichts ändern laſſen. Ihren letzten Erfolgen nach, ſollte es
deshalb der Polizeimannſchaft möglich ſein, gegen ihren
geſchwäch=
ten Gegner, das beſſere Ende für ſich zu behalten. Aber leicht wird
das nicht ſein, denn die Platzherren ſind immer noch ſtark genug,
um gegen ihren Lokalrivalen beſtehen zu können Schon aus
Preſtigegründen werden ſie darauf bedacht ſein, günſtig abzuſchnei=
den. Es wird eine ſchwere Aufgabe für ſie ſein, deren Meiſterung
die Anſpannung des ganzen Könnens erfordert. Gegen die Ringer
im grünen Trikot waren ſie ſchon immer ehrgeizig und das
mor=
gige Treffen wird den früheren in nichts nachſtehen.
Vor dem Hauptkampf ſtehen ſich um 7.30 Uhr die
Jugend=
mannſchaften beider Vereine gegenüber. — Die Halle iſt ab 7 Uhr
geöffnet, da mit einem ſtarken Andrang zu rechnen iſt.
Ihre Einſendung
zur kleinen Sportpreisfrage muß bis Samstagabend 18 Uhr auf
der Sportredaktion vorliegen. Daher möglichſt heute noch zur Poſt
geben.
Gewinnauszug
3. Klaſſe 44. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
12. Dezember 1934
1. Ziehungstag
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 240 M.
gezogen
4 Gewinne zu 3000 M. 28588 318022
8 Gewinne zu 2000 M. 7586 81881 294059 294088
14 Gewinne zu 1000 M. 60608 129044 187214 195206 245686
304466 330786
20 Gewinne zu 800 M 13945 40561 61768 74716 114968 157543
170882 25 1982 324596 326535
44 Gewinne zu 600 M 10781 18914 23033 46189 76901 78316
84103 88097 163058 165864 179783 209942 263288 274568 276967
292617 314156 342266 343869 383200 985472 391349
182 Gewinne zu 400 M. 5848 7679 14379 15740 15802 19861
26650 27781 30123 30124 34760 48782 68368 58434 68480 68673
74505 79083 80M44 81352 82658 86153 92361 96907 101288
106419 108559 106306 112688 118683 134882 141168 153649 154484
157661 158108 159524 160082 170153 180793 182671 190835 194757
1854688 004559 209070 212785 216253 216521 218710 219364 220436
226 167 234218 236908 2468534 256163 258342 261097 264408 2707360
281636 983188 286866 288668 294983 296337 306062 310305 816249
318283 318409 320820 321448 324171 332858 340822 354830 357260
368722 361254 368730 369485 373767 377112 377722 382724 387670
394034 998762 399188
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 240. M.
gezogen
2 Gewinne zu 100000 M 162560
2 Gewinne zu 5000 M 376129
2 Gewinne zu 8000 M. 147368
2 Gewinne zu 2000 M. 228105
12 Gewinne zu 1000 M. 196786 249207 267348 B27789 B33643
890388
24 Gewinne zu 800 M. 16321 17464 85644 67400 71620 98346
173312 241118 273669 287936 312631 338188
60 Gewinne zu 600 M. 3531 22876 29967 B8088 70365 B6209
96908 126602 144810 188647 196226 214018 223476 234296 245664
284404 336417 841380 341862 361043 353657 957866 358444 360521
374890
186 Gewinne zu 400 M. 1667 4331 16369 18621 22080 923368 24488
27868 80 313 36007 36707 4a854 49788 62320 56173 81328 69148
76930 764 11 78208 84106 84278 80472 92165 95278 98852 100549
16ö684 104398 108980 108665 110894 120082 122777 12386g 127832
27909 130691 130972 181439 186237 140780 142573 180777 152456
161660 165003 172674 178718 181448 182134 191874 214816 218133
1799 225628 227576 227828 009078 234681 549801 261385 261984
166717 289984 277681 281837 788006 597428 804701 306228 316836
8i17g7 313621 316927 820228 524418 330087 333170 333744 346348
342267 352321 357876 359839 373537 376648 379777 883223 983626
384796 388613 399225
20 Tagesprämlen.
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu ſe 1000 RMT
gefallen, und zwar ſe eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
43826 67936 8e714 118129 151796 218811 298676 B2232:
349468 B74889
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Freitag, 14. Dezember
600: Bauernfunk. —
d 6.30: Gymnaſtik. — 6.45: Zeit,
Meldungen. — 6.50: Wetter. — 6.55: Morgenſpruch, Choral.
700: Stuttgart: Frühkonzert (Schallplatten). — 8.30: Stuttg.;
Gymnaſtik. — 9.00: Nur Freiburg: Werbekonzert. — 9.15: Von
Freiburg: Ernſte Geſänge, Sonaten f. Violoncello u. Klavier.
10.00: Nachr. — 10.15: Hamburg: Schulfunk: Riſe. riſe, überall
zurrt Hängematten. Funkbericht vom Au bau der Reichsmarime.
11 60 Werbekonzert. — 11.30: Meldungen. — 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Nürnberg: Das NS.=Frankenorcheſter. Ltg.: Willy Böhm.
13.00: Stuttgart: Zeit, Saardienſt, Nachr. — 18.10: Nachr. —
13.15: Stuttgart: Mittagskonzert. Muſik zu Schauſpielen (
Schall=
platten). — 14.15: Zeit, Nachr. — 14.30: Wirtſchaftsbericht. —
14.45: Zeit, Wirtſchatsmeldungen. — 14.55: Wetter. — 15.001
Nur Freiburg: Nachr. — 15.15: Für die Frau: 1. Zehn Min.
Schönheitsdienſt: Die Hände, 2. Winterſport, mein liebſter Sport!
3. In zwei Wochen iſt Weihnachten!
1600: München: Nachmittagskonzert. — In der Pauſe:
Kunſt=
bericht der Woche. — 18.00: Jugendfunk: Kapitän Scotts letzte
Fahrt. Von Dr. Koll. — 18.15: Wandlungen des deutſchen
Volkseinkommens und Volksvermögens. Ein Zwiegeſpräch.
18.30: Weiße Flecken auf der Erdkarte. Geſpräch. — 18.45:
Mel=
dungen. —
18.50: Freiburg: Unterhaltungskonzert. Freiburger Konzertorcheſter.
Ltg.: Döhrmann. — 19.45: Politiſches Schrifttum in der
Gegenwart, Zwiegeſpräch. — 20.00: Zeit, Nachr. — 20.15:
Ham=
burg: Reichsſendung: Stunde der Nation: Das Lied von der
Glocke. Schillers Worte als Hörwerk. — Urſendung. — 21.107
Weihnachtslieder aus alter und neuer Zeit. — 21.40: Volksmuſik.
Bauernkapelle Fickert. — 22.00: Zeit, Nachr. — 22.10: Nachr.
Wetter, Sport. — 22.15: Saarländer ſprechen. — 22.30:
Sport=
vorſchau. — 23 00: Stuttgart: Junge deutſche Komponiſten.
Das Funkorcheſtek, Ltg.: Ferd. Droſt. — 24.00: Stuttgart:
Nachtmufik.
OMudlian dansännnn
Freitag, 14. Dezember
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nation: Das Lied
von der Glocke, Schillers Worte als Hörwerk.
Berlin: 19.00: Lied und Tanz im Roroko.
Breslau: 21.15: Funkexpedition nach Mexiko.
Deutſchlandſender: 21.10: 1780— 1850— 1922—
1934. 150 Jahre Tanzſtundenzauber.
Frankfurt: 21.10: Weibnachtslieder aus alter und
neuer Zeit.
Hamburg: 23.00: Operettenmuſik aus Stettin.
Köln: 19.00: Wißt Ihr was? — Wir machen Spaß!
Königsberg: 21.30: Eine Tante, ein Papagei und ein
Lausbub. Ein Kapitel Ludwig Thoma,
Leipzig: 18.45: Muſik zum Feierabend.
München: 18.00: Blasmuſik.
Stuttgart: 23.00: Junge deutſche Komponiſten,
Wien: 19.15: Weibnachtsſingen.
Mailand: 21.00: Großes Sinfoniekonzert.
Beromünſter: 21.45: Die größten Kammermuſik=Werke
von Neger,
Wekkerbericht.
Ausſichten für Samstag: Veränderliche Bewölkung, Regenſchauer,
kühler.
Nummer 344
Freitag, 14. Dezembei
Ae
latte
Neue Verordnung über Preisüberwachung.
Das Anwendungsgebiet der Verordnungen über Preisbeſtimmungen auf alle Güker u. Leiſtungen ausgedehnt
handen, doch erfolgten trotz der verhältnismäßig leichten
Geld=
marktlage noch verſchiedentlich Verkäufe zu Geldbeſchaffungs=
Zer Inyurt der Beroronang.
zwecken. Im allgemeinen war die Umſatztätigkeit ſehr gering und
Das Geſetz über die Erweiterung der Befugniſſe des
Reichs=
kommiſſars für Preisüberwachung vom 4. Dezember 1934 (
Reichs=
geſetzblatt I Seite 1201) hat auf dem Gebiet der Preisüberwachung
eine neue Rechtslage geſchaffen. Das Anwendungsgebiet der
Ver=
ordnung über Preisbeſtimmungen kann jetzt auf alle Güter und
Leiſtungen ausgedehnt werden. Zu dieſem Zweck und zum
weite=
ren Ausbau der mit der Preisüberwachung betrauten Stellen hat
der Reichskommiſſar für Preisüberwachung eine Verordnung über
Preisüberwachung erlaſſen, die im Reichsgeſetzblatt und im
Reichsanzeiger erſcheint. Die Verordnung hat folgenden Inhalt:
Im Abſchnitt I wird das Anwendungsgebiet der
Verordnung über Preisbindungen und gegen
Verteuerung der Bedarfsdeckung vom 12.
No=
vember 1934 und der Verordnung über die
An=
meldepflicht von Preisbindungen vom 19.
No=
vember 1934 auf alle Güter und Leiſtungen
aus=
gedehnt. Die neue Faſſung der beiden Verordnungen wird
ebenfalls im Reichsanzeiger und im Reichsgeſetzblatt
veröffent=
licht. Danach iſt es nicht mehr notwendig, zu prüfen, ob beſtimmte
Gegenſtände oder Leiſtungen für die Befriedigung des täglichen
Bedarfs lebenswichtig ſind. Mit dieſer Neuregelung ſind auch die
Vorſchriften der Paragraphen 1 und 3 der Verordnung gegen
Preisſteigerungen vom 16. Mai 1934 außer Kraft getreten.
Im Abſchnitt II der neuen Verordnung werden die
Befug=
niſſe der Preisüberwachungsbehörden zur
Re=
gelung der Preisverhältniſſe nochmals
klarge=
ſtellt. Alle Befugniſſe zu Eingriffen gemäß 8 1 der Verordnung
vom 8. Dezember 1931 und der hierzu ſpäter ergangenen Geſetze
hat ſich der Reichskommiſſar zunächſt vorbehalten. Maßnahmen
mit begrenzten räumlichen Auswirkungen können wie bisher von
den in § 5 Abſatz 2 der Verordnung genannten Stellen im
Ein=
vernehmen mit dem Reichskommiſſar getroffen werden. Die
Ver=
ordnung des Reichswirtſchaftsminiſters und preußiſchen Miniſters
für Wirtſchaft und Arbeit vom 9. Juli 1934 (Deutſcher
Reichsan=
zeiger und Preußiſcher Staatsanzeiger Nr. 160) iſt nunmehr auch
ausdrücklich aufgehoben worden.
Die Vorſchriften der Faſerſtoff=Verordnung
ſowie der Verordnung über Preiſe für
auslän=
diſche Waren und unedle Metalle bleiben weiter
in Kraft; ebenſo hat ſich an den Befugniſſen der
Rohſtoffüberwachungsſtellen nichts geändert.
Alle Preisfeſtſetzungen dieſer Behörden bedürfen jedoch auch
wei=
terhin der Zuſtimmung des Reichskommiſſars, ſoweit ſie
allge=
meiner Art ſind und nicht lediglich Bewilligungen von
Ausnah=
men oder Feſtſtellungen für den Einzelfall betreffen. Auf dieſe
Weiſe iſt die Einheitlichkeit der Preisüberwachung und die
Ver=
antwortung ſichergeſtellt. Die Vorſchriften der Paragraphen 5—8
richten ſich an die Preisüberwachungsbehörden und regeln deren
Zuſtändigkeit; im übrigen gelten für die Feſtſetzungen,
Verabre=
dungen oder Empfehlungen von Preiſen. Preisſpannen oder
Zu=
ſchlägen die bekannten Beſtimmungen der Verordnung über
Preisbindungen und gegen Verteuerung der Bedarfsdeckung vom
12. November 1934, deren Anwendungsgebiet jetzt erweitert
wor=
den iſt.
Im Abſchnitt III der neuen Verordnung wird unter
Auf=
hebung aller früheren Verordnungen und Anordnungen die
Be=
fugnis zur Betriebsſchließung den
Preisüber=
wachungsſtellen übertragen. Nach § 2 der Verordnung
vom 8. Dezember 1931 kann die Betriebsſchließung erfolgen, wenn
Zuwiderhandlungen gegen Vorſchriften oder Anordnungen des
Reichskommiſſars, für Preisüberwachung vorliegen oder wenn
ſonſt Tatſachen die Annahme rechtfertigen, daß der Inhaber oder
Leiter des Betriebes die für den Betrieb erforderliche
Zuver=
läſſigkeit nicht beſitzt. Für das Gebiet der Faſerſtoffverordnung
und der Verordnungen über Preiſe für ausländiſche Waren und
unedle Metalle bleibt es bei der gegenwärtigen Regelung. Da in
dieſen Fällen die Zuwiderhandlungen ſich nicht gegen
Verordnun=
gen des Reichskommiſſars für Preisüberwachung richten, bleibt für
die Anwendbarkeit des Paragraphen 2 der Verordnung vom
8. Dezember 1931 nur inſoweit Raum, als die Unzuverläſſigkeit
des Betriebsinhabers oder Betriebsleiters vorliegt. Das iſt der
Sinn des Paragraphen 12 der neuen Verordnung.
Im Abſchnitt IV iſt beſtimmt worden, daß künftig
Straf=
verfolgungen wegen Zuwiderhandlungen gegen
Vorſchriften des Reichskommiſſars für
Preis=
überwachung nur auf Antrag der
Preisüber=
wachungsſtelle eintreten. Soweit ein Strafantrag nicht
geſtellt wird, haben die Preisüberwachungsſtellen das Recht, in
eigene Zuſtändigkeit Ordnungsſtrafen bis zum Betrage von
1000 RM. für jeden Fall der Zuwiderhandlung feſtzuſetzen. Auf
dieſe Weiſe ſoll ermöglicht werden, daß Verſtöße leichterer Art, die
z. B. eine Betriebsſchließung nicht rechtfertigen könnten, ſofort
ge=
ahndet werden können.
Im Abſchnitt V und II der neuen Verordnung ſind die
wei=
teren Aufgaben der Preisüberwachungsbehörden behandelt.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Das an ſich ſchon wenig umfangreiche Berliner Börſengeſchäft
an den Aktienmärkten erfuhr geſtern eine weitere Einſchränkung,
da die Kuliſſe infolge Ausbleiben von Kundſchaftsaufträgen
Glatt=
ſtellungen vornahm. Vereinzelt war jedoch, zumal bei den an den
Vortagen ſtärker rückgängigen Papieren, etwas Rückkaufneigung
vorhanden, ſo daß die Kursgeſtaltung kein einheitliches Bild
zeigte. Stimmungsmäßig herrſchte ein freundlicher Grundton vor.
Die amtlichen Erklärungen im Unterhaus über eine befriedigende
Zuſammenarbeit in wirtſchaftlicher und finanzieller Hinſicht
zwi=
ſchen England und Deutſchland, die Gründung einer deutſchen
Han=
delskammer in London ſowie einige günſtige Nachrichten aus der
Wirtſchaft mögen hierzu beigetragen haben. Der Rentenmarkt lag
vorerſt ſehr ſtill und kursmäßig wenig verändert. Im Verlauf
fand die ſchon erwähnte ſtimmungsmäßig freundliche Haltung zum
Teil auch in der Kursgeſtaltung Ausdruck. Bei allerdings nur ſehr
kleinen Käufen konnten ſich AEG. und Siemens gegen den
An=
fang um je ½ Prozent erholen. Braunkohlenwerte bleiben weiter
freundlich. Niederlauſitzer zogen nochmals um ½, Rheinbraun um
1 Prozent an. Auch die anfänglich ſchwächeren Bubiag waren
ſpä=
ter um 1 Prozent befeſtigt. Für Farben machte ſich etwas
Nach=
frage bemerkbar, ſo daß der Kurs um 78 Prozent anzog. — Am
Rentenmarkt waren, abgeſehen von Hypothekenpfandbriefen und
Kommunalobligationen, die weiter bis etwa ½ Prozent
abbrök=
kelten, meiſt höhere Kurſe zu hören. Das gilt insbeſondere von
Stadtanleihen, von denen beiſpielsweiſe 26er Frankfurter um
½ Prozent, 27er Koblenzer und 26er Kieler um je ½ Prozent,
Breslauer ſogar um ¼ Prozent höher notiert wurden.
Insbeſon=
dere die Anleihen der kleineren Gemeinden waren ſpäter lebhaft
gefragt. Auch Provinzanleihen gewannen zirka ½ Prozent. Von
Länderanleihen, die etwa ½ bis ¼ Prozent höher feſtgeſetzt
wur=
den, ſind nur 27er Bayern und 30er Mecklenburg=Strelitzer mit je
minus 88 Prozent als Ausnahme zu erwähnen.
Schutzgebietsan=
leihezertifikate waren gefragt und bis zirka 9,75 gebeſſert.
In=
duſtrieobligationen haben nennenswerte Veränderungen nicht
auf=
zuweiſen. Farbenbonds waren 8 Prozent ſchwächer, Arbeg und
Ludwig Löwe zogen um je 1 Prozent an. Der Privatdiskont blieb
unverändert 3½ Prozent.
Die geſtrige Frankfurter Börſe unterſchied ſich nur wenig von
dem vorgeſtrigen Verkehr. Im Zuſammenhang mit dem
bevor=
ſtehenden Jahresultimo beſtand ſowohl bei der Kundſchaft und
Kuliſſe als auch bei den Großbanken nur wenig
Unternehmungs=
luſt, daneben lagen auch geſtern nennenswerte Anregungen aus
t vor. Größeres Angebot war nicht mehr
vor=
der Wi
die Kursgeſtaltung war uneinheitlich, wobei ſich die
Veränderun=
gen nach beiden Seiten allerdings in engen Grenzen hielten.
Mehr angeboten waren indes Reichsbankanteile mit 147½—146¾
—147 (149) ferner im Zuſammenhang mit der gemeldeten
Pro=
duktionseinſchränkung Kunſtſeide AKU mit 53¾ (55). Die Farben=
Aktie eröffnete mit 131¾ unverändert und bewegte ſich auch
ſpä=
terhin auf dieſer Baſis. Am Rentenmarkt war die Haltung bei
ſehr geringem Geſchäft meiſt etwas ſchwächer. Altbeſitz verloren
38 Prozent, ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen ¼ Prozent,
Kom=
munal=Umſchuldung ½ Prozent und Zinsvergütungsſcheine 10 Pf.
Etwas befeſtigt waren 6proz. Stahlverein mit 88¾ (88½) und
Reichsbahnvorzugsaktien mit 116½ (116). Auch in der zweiten
Börſenſtunde blieb die Haltung ſehr ſtill und die Kurſe lagen im
großen und ganzen im Vergleich zum Anfang kaum verändert.
Der Renkenmarkt lag ſpäterhin ebenfalls ruhig und kaum
ver=
ändert, auch hier ſchwankten die Kurſe geringfügig nach beiden
Seiten, wobei aber Zinsvergütungsſcheine 5 Pf. anzogen. Am
Pfandbriefmarkt war das Geſchäft klein, geringes Angebot wurde
zumeiſt zu unveränderten Kurſen aufgenommen. Stadtanleihen
hatten ebenfalls ſtilles Geſchäft, die Kurſe bröckelten etwa um
1. Prozent ab. Staatsanleihen lagen ruhig. Von fremden Werten
blieben Mexikaner unverändert, italieniſche Anleihen lagen
wei=
ter angeboten. Tagesgeld war weiter leicht und zu 3½ Prozent
unverändert.
Bei ſehr geringer Umſatztätigkeit nahm die Abendbörſe
in=
folge des Ordermangels einen ſehr ruhigen Verlauf. Innerhalb
der Kuliſſe herrſchte weitgehendſte Zurückhaltung. Indeß war die
Stimmung nicht unfreundlich und die etwas erholten
Mittags=
ſchlußkurſe blieben überwiegend gut behaupket, vereinzelt
er=
gaben ſich auch geringfügige Erhöhungen.
Diehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 13. Dezember. Aufgetrieben
waren: 167 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich auf a) 48—50 Pfg.,
b) 41—47 Pfg., c) 35—40 Pfg., d) 23—34 Pfg pro Pfund Es
wurden verkauft in der Klaſſe a) 15, b) 40, c) 61, d) 40 Stück.
Marktverlauf: lebhaft, geräumt.
Ferkelmarkt Groß=Gerau am 12. Dezember, Auftrieb 608
Fer=
del. Ferkel koſteten 10—18 RM. pro Stück. Der nächſte
Ferkel=
markt findet am Montag, den 24. Dezember 1934, vormittags
8,30 Uhr, auf dem Marktplatz zu Groß=Gerau ſtatt.
Mannheimer Viehmarkt vom 13. Dezember. Auftrieb: 29
Kälber, 10 Schafe, 1 Schwein, 1 Ziege, 270 Ferkel und 441 Läufer.
Ferkel bis 6 Wochen koſteten 8 bis 12 RM., über 6 Wochen 16 bis
24 RM., Läufer 25 bis 29 RM. Marktverlauf: Ferkel und Läufer
ſchleppend.
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 13. Dezember. Auftrieb:
Rinder 18 (gegen 7 am letzten Donnerstagsmarkt), davon 15
Och=
ſen, 1 Bulle, 1 Kuh und 1 Färſe. Zum Schlachthof direkt: 3
Bul=
len, 19 Kühe. Kälber 1123 (785) Schafe 254 (122), Schweine 390
(340). Notiert wurde pro 1 Zentner Lebendgewicht in RM.:
Kälber Sonderklaſſe 0,0, andere a) 45—52, b) 36—44, c) 31—35,
d) 24—30. Lämmer und Hammel b2) Weidemaſthammel 35—36,
c) mittlere 32—34, d) geringere 27—31. Schafe e) 29—31, f)
mitt=
lere 26—28, g) geringe 15—25. Schweine a1) und a2) geſtrichen,
b) 50—53, c) 48—52. d) 45—50, Reſt geſtrichen. Im Preisvergleich
zum letzten Donnerstagsmarkt zogen Kälber in den Klaſſen c)
und d) um 1—2 Mark an, Hammel und Schafe notierten
unver=
ändert, Schweine in den Klaſſen c) und d) gaben bis 2 Mark
nach, im übrigen blieben die Preiſe unverändert. Marktverlauf:
Kälber mäßig rege, ausverkauft. Hammel und Schafe mittelmäßig,
Schafe 5 Stück Ueberſtand. Schweine ruhig, ausverkauft.
Groß=
handelspreiſe für Fleiſch und für Fettwaren.
Be=
ſchickung des Fleiſchgroßmarktes: 1130 Viertel Rindfleiſch. 174
ganze Kälber, 45 ganze Hammel, 706 Schweinehälften, 1
Klein=
vieh. Preiſe für 50 Kg. in RM.: Ochſenfleiſch b) 58—62, c) 52
bis 56. Bullenfleiſch b) 54—56. Kuhfleiſch b) 40—46, c) 26—36.
Färſenfleiſch b) 58—62, c) 52—56. Kalbfleiſch b) 62—70, c) 56
bis 62. Hammelfleiſch b) 70—75. Schweinefleiſch b) 72—75. Roher
Speck aus hieſiger Schlachtung unter 7 Zentimeter 77—80, Flomen
90. Marktverlauf: ruhig.
Die Arbeitslage
im Landesarbeiksamtsbezirk Heſſen im Novembot
Die Preſſeſtelle des Landesarbeitsamts Heſſen teilt über=)
Entwicklung der Arbeitslage im Monat November 1934 fol.
des mit:
Die durch die Jahreszeit bedingten Entlaſſungen aus
Außenberufen wurden im Monat November durch den verſtärr
Einſatz von Notſtandsarbeiten und infolge von zahlreichen 0(i/
ſtellungen, die die Forſtwirtſchaft für den Holzeinſchlag vorncn
mehr als ausgeglichen. Die Arbeitsämter im Bezirk des Lame
arbeitsamts Heſſen zählten Ende November 148 177 Arbeitss)
davon waren 18 275 oder 14,1 v. H. Frauen. Die Zahl der
beitsloſen hat demnach um faſt 1000 abgenommen. Vcn dieſer
nahme entfallen 625 auf die Männer und 333 auf die Frag
In den einzelnen Arbeitsamtsbezirken war die Entwicklung
einheitlich; während in zehn Bezirken die Zahl der Arbeitsllſ
zurückging, haben die übrigen ſieben Bezirke eine
Zunahm-
verzeichnen. Die Entwicklung der von der Konjunktur abhänguu
Berufsgruppen insbeſondere der Metallerzeugung und =verang
tung und der Lederinduſtrie, iſt nach wie vor günſtig. Neben d
Außenberufen haben das Bekleidungsgewerbe und das Gaſtw
gewerbe ebenfalls ſaiſonbedingte Zugänge aufzuweiſen.
Von den am 30. November bei den Arbeitsämtern gemeldt
148 177 Arbeitsloſen erhielten 28 529 Arbeitsloſenunterſtür!
und 45 816 Kriſenunterſtützung. Anerkannte Wohlfahrtserweh
loſe wurden insgeſamt 42 204 gezählt, davon waren 4863 Fra
Die Zahl der in der wertſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge beſ/
tigten Notſtandsarbeiter ſtieg bis Ende November um 3297
20 433, darunter befinden ſich 1889 Perſonen, denen die Und
ſtützung gemäß Abſchnitt 1 8 1. Ziffer 7 des Geſetzes vom 1. 20
1933 weitergezahlt wird. Im deutſchen Frauenarbeitsd
waren in der dritten Dekade des Monats November 472 Märh
beſchäftigt.
Ei
Mi!
r und
Die Forſtwirkſchaft in Heſſen.
Im Zuſammenhang mit der landwirtſchaftlichen Beträh
zählung von 1933 wurden auch Ermittlungen über die Zahl
Fläche der Forſtbetriebe gemacht. Nach den jetzt vorliegenden
läufigen Ergebniſſen belief ſich die Zahl der Betriebe mit
wirtſchaftlich benutzter Fläche in Heſſen auf 12035 mit en
forſtwirtſchaftlich benutzten Fläche von 241 000 Hektar. Vom
forſtwirtſchaftlich benutzten Fläche entfielen auf die Größenkl.
nach der Betriebsfläche (Geſamtfläche des Betriebes) von 0,5
Hektar 2000 Hektar, von 5—20 Hektar 8000 Hektar, von 20—1
Hektar 20 000 Hektar von 100—500 Hektar 56 000 Hektar,
500—1000 Hektar 35 000 Hektar und von 1000 Hektar und me
120 000 Hektar. Von 100 Hektar der forſtwirtſchaftlich benu-
Fläche entfielen auf die Größenklaſſen von 0,51—5 Hektar 0,8
tar, von 5—20 Hektar 3,3 Hektar, von 20—100 Hektar 8,/4 HeZd
von 100—500 Hektar 23,4 Hektar, von 500—1000 Hektar 14,5 ℳ
tar und von 1000 Hektar und mehr 49,6 Hektar.
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men waren.
Produkkenmärkke.
Berliner Getreide=Großmarktbericht vom 13. Dezember.
der Geſamtlage hat ſich kaum etwas geändert. Das
Angebo=
eher etwas geringer geworden, andererſeits zeigen die Mü.
nicht mehr ein ſo ſtarkes Intereſſe, wie vor einigen Tagen.
Berliner Platze ſind Weizen und Roggen jedoch nach wie
laufend unterzubringen, während Roggen vom Niederrhein
auch an der Küſte ſchwerer abzuſetzen bleibt. Für Mecklenbuut
Pommerſchen Weizen iſt der Niederrhein aber weiter als Käuue,
am Markte und zur Zahlung von Aufſchlägen bereit. Hafer —u
Futtergerſten bleiben weiter gering angeboten und
überwies-
nur bei Gegenlieferung von Soyaſchrot und Oelkuchen erhält.!”
Am Mehlmarkte läßt das Roggenmehlgeſchäft weiter zu wünſ ic
übrig, Weizenmehle liegen ſtetiger. Gute Braugerſten findenie
neut Beachtung. Induſtriegerſten haben ruhiges Geſchäft, da X9
derungen und Gebote noch immer weit auseinandergehen.
Kleine Wiriſchaftsnachrichken.
Die Roheiſengewinnung betrug im deutſchen Zollgebiet
November 1934 (30 Arbeitstage) 829 115 Tonnen gegen 842
Tonnen im Oktober 1934 (31 Arbeitstage). Arbeitstäglich wurd
im November 1934 durchſchnittlich 27 637 Tonnen erblaſen gas”
27 177 im Oktober 1934, d. h. 1,69 Prozent mehr — Im Nor)
ber waren von 148 (Oktober 148) vorhandenen Hochöfen 72 —,
tober 72) in Betrieb und 17 (Oktober 15) gedämpft.
Berliner Kursbericht
vom 13. Dezember 1934
Deviſenmarkt
vom 13. Dezember 19
Berl. Handels=Geſ.)
Deutſche Bank u. 7
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Llotzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gumm!
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Na
70.50
73.50
25.375
28.375
26.50
124.—
115.50
80.—
105.—
133.—
116.75
99.—
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerte
Geſtf.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und 7
Köln=Neueſſen.
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöchnerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=untn.
98.
131.875
59.125
108.375
100.385
76.50
76.—
106.50
72.—
93.625
72.75
54.625
„Ween
Polyphonwerke.
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerkel
Weſteregeln Alkali
Agsb. Nnrb.Ma ch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Ve
11.75
93.625
141.—
30.50
39.875
1o6.75
61.50
13.25
114.75
43.—
98.—
103.50
122.—
Aegypten
Argentinie
Belgien
Braſilien
Bulgarie:
Canada.
Dänemar
Danzig
England
Fſtland
Finnland
Frankreich
Griechenlan.
Holland.
Island
D
tägypt. *.
1 Pap. Pe o
1o0 Belga
1 Milreis
100 Leva
1 canab. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Briei
12.59 12.,62
0.6281 0.632
58.17 158.29
0.2041 0.200
3.047/ 3.053
2.5141 2.530
54.88
s1. 18
12.285
68.68
5.425
16.40
2.354
169.21
55.60
54.26
31.34
12.315
68.62
5.43:
16.44
2.356
18a.88
55.73
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowat.
Türkei.
ungarn
uruguah
Ver. Staa en 1
Währung GeldE
21.30 2
100 Lire
0.717
Yen
1.a9
2.40
Surmſtädter und Karionatsanr Burihftadt, Willane der Bresoher Oit
Frankfurter Kursbericht vom 13. Dezember 1934.
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„Gr. IIp. 1934
„ „ 1935
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5% Dt. Reichspoſt
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6%Mannheim v.27
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4½%ungarn 1918
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4½Liſſabon
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Aktien.
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Ala. Kunſtzide unie
A.E.G.
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Aſchaffbg. Braue
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Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F.P.
Berl. Kraft u. Licht!
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EG.Chemie. Baſel
Chem.Werke Abert
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Contin. Gummiw. /
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr. ..
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Linoleum
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Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Ge
„ Licht u. Kraft!*
Enzinger Union
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Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr. Gebrüder ..
J.6. Farbeninduſtr. /1321
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Frankfurter Hof ..
Gelſenhirch. Bergw
Geſ. f.elektr. Untern. 109.25
Goldſchmidt Th.
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Hafenmühle, Frift
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Konſerven Braun.
Lahmeyer & Co. ..
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Lech, Augsburg
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Löwenbr. Münch.
Mainfr.=W. Höchſt.
Mainz Akt.=Br.
Mannesm =Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallge:, Frankſ.
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Motoren Darmſtadt
Neckarwer: Eßling.
Parf=u. Bürgerbräuſ
Phönix Bergbau.
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Elekttr. Stami
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Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind. /154
Schramm. Lackfbr 67
Schuckert, Elektr. 93
Schwartz, Storchen 102
Siemens & Halstel 137.5
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Ver. Ultramarin
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Di. Eff. u. Wechſe
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Rhein. Hyp.=Bonl.
Südd. Bod.=Cr. Bl.
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Lübeck=Büchner
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Frankona Rück=u. M 104
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Mannh. Verſich.
Otavi Minen
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
TAMMNALROMAN
VON C=BRUCd
Dieſer verfluchte Schatz”, ſagte er plötzlich, „der in allen Köpfen
uste. Verbrechen ſind ſeinetwegen begangen worden und viele
ue Dinge nicht getan. Nur einer blieb davon ausgenommen.
as iſt Kriſten. Der Mann, der ihn wirklich beſaß. Er nahm das
o.d, das ihm anvertiaut wurde, ſtellte es in einen verfallenen
cheuppen und hängte ein altes Tuch darüber. Und weil er einmal
„ Moor war und im Moor bleiben mußte, ging er daran und
gann den Boden zu bearbeiten und urbar zu machen, pflanzte
ereide an und zog Tiere groß. Ließ den Schatz ſtehen, wo er
ud, und gründete mitten in der Wildnis eine Inſel des
Frie=
us und der Fruchtbarkeit.
Und nun, wo es ſich ergibt, daß der Schatz, hinter dem alle
rrejagt ſind, nicht echt iſt, ſondern nur ein Stück wertloſen
ſeugs, ſteht er allein da mit vollen Händen. Und ein alter Bauer
lüchrt uns auf eine rührende Weiſe, daß es keine Schätze gibt,
inern, daß die wahren Schätze ganz wo anders zu ſuchen ſind —‟
Am Nachmittag hörten ſie plötzlich Stimmen hinter der Hütte.
Liſſer ſprang auf. „Das wird doch nicht —‟
„Das iſt ſicher Borax”, ſagte Berren, „den ich vergeſſen habe.
Hat wahrſcheinlich einen Fang gemacht und es nicht ausgehal=
Samit —
Als ſie vor die Tür traten, ſahen ſie tatſächlich Borax den
itel herunterkommen. Er hatte ſeine Stiefel geputzt und das
Halstuch angelegt. Und hinter ſich, an einem dicken Seil,
epte er einen Verbrecher mit, dahinter war Dan zu ſehen, die
ſuoe in den Taſchen und die unvermeidliche Pfeife im Mund.
Borax ſchwenkte ſeinen Hut. „Wir haben ihn” ſchrie er.
„„Wie haſt du den Weg gefunden?” fragte Berren, als ſie näher
ſommen waren.
„Deine Spuren waren ja noch zu ſehen. Da haben wir es
probiert."
Jetzt erſt warfen ſie einen Blick auf den Gefangenen, den er
bei ſich führte. Es war ein dicklicher Herr mit einem ſehr
ärger=
lichen Geſicht und einer Beule auf dem Kopf.
„Ein Kapitalverbrecher”, ſagte Borax ſtolz, „man braucht ihn
nur anzuſehen, um das zu wiſſen.”
Herr Tudenheit proteſtiert lebhaft und riß an dem Seil, das
ihm Borax zweimal um die Handgelenke gebunden hatte und
deſſen Ende er in der Hand hielt.
Liſſer unterwarf den Gefangenen einem kurzen Verhör.
Da=
nach ſagte er, zur größten Verwunderung von Borax „Ich glaube,
wir können ihm die Feſſeln abnehmen.”
Das geſchah denn auch, und Herr Tudenheit ſtand eine ganze
Weile und rieb ſich die Handgelenke. Dann ſtellte er ſich mit einem
Male auf, holte aus und gab Borax eine ſchallende Ohrfeige . . .
„So, du Bandit —
So endigte der Tag ſchließlich mit einem nicht ganz ſo düſteren
Zwiſchenfall. Dan, der aus dem Hintergrunde zugeſehen hatte,
lachte ſogar über das ganze Geſicht.
XXIV.
Zum Schluß ſind noch ein paar Dinge nachzutragen. Daß z. B.
24 Perſonen auf der Yacht Artemis verhaftet wurden — nur die
Beſatzung wurde frei gelaſſen — und damit die ganze Bande
Fah=
nenſtich hinter Schloß und Riegel ſaß. Nicht ſicher jedoch iſt und
wurde auch nie herausgebracht, ob ſich Fahnenſtich ſelbſt darunter
befand. Keine Unterſuchung und keine der vielen Verhandlungen,
die ſich an die Verhaftung anſchloſſen, konnte hierüber volle
Klar=
heit ſchaffen. Mit ſeinen vielen Verwandlungen hatte er zum
Nr. 344 — Seite 13
Schluß faſt aufgehört, in einer eindeutigen Form zu exiſtieren. Ein
hagerer Mann mit mürriſchem Geſicht, der am meiſten verdächtigt
und belaſtet ſchien, die Rolle des Bandenführers geſpielt zu haben,
erhängte ſich im Lauf der Unterſuchung in ſeiner Zelle.
Loni kam ſehr bald nach Hauſe. Zu einer Zeit, wo ihr Vater
ebenfalls wieder im Dorf war, nun ſchon faſt geneſen. Es gab eine
Hochzeit, an der das ganze Dorf Anteil nahm und zu der auch
Liſſer noch einmal aus der Stadt erſchien. Vorher war Pedro
be=
graben worden, und ein Rechtsanwalt in Brüſſel hatte eine
er=
hebliche Summe für eine Familie in Südamerika erhalten.
Berren lebt mit ſeiner Frau auf ſeinem Hof. Er hat ein
gro=
ßes Ziel: Moor entwäſſern. Kriſten ſollte ihm dabei behilflich
ſein. Doch der wollte nicht mehr fort aus ſeiner Einſamkeit und
kommt nur ab und zu herüber. Ein wenig Geſellſchaft hat er an.
Herrn Tudenheit, der jetzt ſein Nachbar geworden iſt. Ja, Herr
Tudenheit hat ein Stück Land von Kriſten erworben und hat ſich
mir ſeinen vielen Zeitungsartikeln über den Großſtadtlärm und
die Großſtadtluft mitten im Moor niedergelaſſen.
Dafür hat Berren andere Hilfe, Borax und Dan, zwei tüchtige
Leute, ſoweit man den Aerger abzieht, den Borax täglich mit Dan
auszuſtehen hat.
Ja, und auch Karſten wird wohl eines Tages dazugehören. Er
genas wieder von ſeinem Nervenfieber, behauptet aber auch heute
noch, daß Fahnenſtich am Fenſter geſtanden habe und auf ihn
ge=
ſchoſſen. Es iſt möglich, daß der Chauffeur, den Fahnenſtich
mit=
gebracht und der ſich angeblich betrunken hatte, etwas Aehnliches
verſuchte. Ein Kugeleinſchlag war jedenfalls in der Zelle nicht
feſtzuſtellen.
Im Augenblick ſitzt Karſten noch ſeine Strafe ab. Aber
da=
nach — Berren hat ihm das in Ausſicht geſtellt und Liſſer hat ihn
darin unterſtützt — danach wird er wohl in Venndorf erſcheinen,
er hat Knickerbocker, gelbe Sportweſte und Hornbrille abgelegt
und alles abgelegt, was hinter ihm liegt.
Er wird ein neues Leben beginnen, wie ſie es auf ihre Weiſe
alle begonnen haben: harte Arbeit, weites Ziel. — Eben: Männer
im Moor.
— Ende.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann
ſür „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. Xl. 34. 22415. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion= Vormittags 12—1 Uhr. nachmittags 6—7 Uhr.
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