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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtliſcher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 343 Donnerstag, den 13. Dezember 1934. 196. Jahrgang
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efcht Mt Vas Sunraoſtinmängsergeenis
Aicienmungskommiſſion beabſichkigk Errichkung einer zenkralen Zählſtelle. — Sämkliche 850 Urnen ſollen
nA Saarbrücken befördert werden. — Gefahr für die Ergebniſſe bei der Aufbewahrung und beim Transpork
den Nachprüfungen nach der Wahrheitsſeite ſtandhalten konnten,
MGegenvorſchlag der Deutſchen Fronk im Saargebiet verboten werden follen, insbeſondere, nachdem
in Ihrer Verlautbarung die Tätigkeit der nichtdeutſchen Sender
Saarbrücken, 12. Dezember. keine entſprechende Würdigung erfährt.
anne
Du in Saarbrücken verlautet, daß ſich die Abſtimmungskom=
„wüſt, für die Volksabſtimmung im Saargebiet mit der Abſicht
trißt Die Ermittlung des Abſtimmungsergebniſſes ſämtlicher
Ab=
ſtimungsbüros in einem großen Saal der Stadt Saarbrücken vor
alule Oeffentlichkeit vornehmen zu laſſen, wodurch ein wirkſamer
Sichz gegen Wahlfälſchungen nicht mehr gegeben wäre und eine
eruhlliche Verzögerung der Zählung der Stimmen eintreten würde,
haſt’&, die Deutſche Front veranlaßt geſehen, an den Präſidenten
deur lkötimmungskommiſſion eine Eingabe zu richten, in der gegen
diſellſicht einer ſolchen Zählung Stellung genommen wird.
Dmn durch die Zählung aller Stimmergebniſſe an einer
Zen=
trſilele wird die Feſtſtellung des wahren Abſtimmungsergebniſſes
aurläußerſte gefährdet. Eine ſolche Geſamtzählung könnte
frühe=
ſtein am Tage nach der Abſtimmung erfolgen. Zu dem für die
Zöſhing beſtimmten Saal müßten alle — etwa 850
Abſtimmungs=
uri: — z. T. aus den entlegenſten Orten des Saargebiets
ge=
britt werden. Es gibt aber keinen ſicheren Schutz
da=
geiſg ., daß auf dem Transport und während der
AAbewahrung der Urnen bis zur Zählung eine
Uegeraubt o der mit einer nachgemachten Urne
mugefälſchtem Inhalt vertauſcht werde. Im
Saar=
geuihe ſoat man in dieſer Beziehung ſchlechte Erfahrungen, ſeitdem
büEnnigranten Aſylrecht haben.
Il’s wird daher an die Abſtimmungskommiſſion die Bitte
ge=
rieht, die Stimmergebniſſe in den einzelnen Abſtimmungsbüros
diuſk imn Anſchluß an die Abſtimmungshandlung zählen zu laſſen.
Soill ſie Kommiſſion glauben, hierauf nicht eingehen zu können,
ſo ubiot immer noch die Feſtſtellung der Geſamtergebniſſe der
Bünmneiſtereien ſofort im Anſchluß an die
Abſtimmungshand=
luhm in den einzelnen Abſtimmungsbüros zu erwägen.
Abſtimmungskommiſſion
nimmk Parkei für Roſſenbeck.
Affenkliche Verlautbarungen der Reichsſender
Ien künfkig im Saargebiek verboken werden.
biAf.
Uſie Saarbevölkerung erfuhr am Mittwoch durch eine
Mel=
du Mder Agence Havas ſowie durch Mitteilungen der
Separa=
tiſtiehreſſe, daß die Abſtimmungskommiſſion gegen die
Ver=
weſcha, des die Separatiſten und den Grubeningenieur
Roſſen=
beas hwer belaſtenden Materials durch Rundfunk und Preſſe
Stölng genommen. In einer Erklärung gibt die
Abſtimmungs=
konamſſion ihrer Entrüſtung hierüber Ausdruck, namentlich auch
übültdie „verbrecheriſche Art” in der der Privatſekretär Hilt
ſiche )s Material aus dem Geldſchrank Roſſenbecks beſchafft hat.
Dickſh timmungskommiſſion erklärt, kein Verſtändnis dafür zu
haby waß ein ſo empörendes Vorkommnis und daß
Mittei=
lurdt aus ſolch trüber Quelle über einen Reichsſender zu
Agi=
tat Aszüvecken verbreitet werden konnten Sie ſtellte
infolge=
deſiclin Ausſicht, öffentliche Verlautbarungen
de keichsſender künftig im Saargebiet zu ver=
WBäirckel zum Fall Roſſenbeck-Hilk.
R Schreiben an die Abſtimmungskommiſſion.
2i Saar=Bevollmächtigte des Reichskanzlers, Gauleiter
Büſiul hat an die Abſtimmungskommiſſion als Antwort auf ihre
Veucltvarung vom 11. bzw. 12. Dezember über den Fall
Roſſen=
bectz=ilt ein Schreiben gerichtet, in dem es u. a. heißt:
Ne Verlautbarung der Abſtimmungskommiſſion über den Fall
No/Moack, die ſie geſtern der Agentur Havas und der „Neuen
Sazwoſ” und heute früh der übrigen Saarpreſſe zugehen ließ,
kannch nicht unwiderſprochen hinnehmen, da mir die Wertung
dess iles wichtige Geſichtspunkte außer Acht zu laſſen und einige
Untſtigkeiten zu enthalten ſcheint. Ich darf kurz auf folgendes
hinlgſern, damit der Fall Roſſenbeck die richtige Beleuchtung für
dens ſtämmungskampf erfährt:
In. Roſſenbeck, der Außenbeamte der Propaganda=Abteilung
ders ſirnes Domaniales frangaiſes” hat, wie in den vorliegenden
Dd/chen ten geſagt wird, nicht nur die „Neue Saarpoſt”, ſondern
aucſhine Reihe anderer ſeparatiſtiſcher Zeitungen im Saargebiet,
DieFts., den „Generalanzeiger” in erheblichem Maße mit Mitteln
uine Mert, über deren Herkunft kein Zweifel beſtehen kann. Nun
Naugſigerade dieſe von Herrn Roſſenbeck finanzierten Blätter un=
Haſarhen die führenden Staatsmänner Deutſchlands, nicht zu=
FB’s Reichsoberhaupt, in einer kaum wiederzugebenden Weiſe
Seiegtpirt. „Mörder und Gangſter” ſind übliche Ausdrücke. Dieſe
Dreskinnmen, ihre wörtliche Wiedergabe und gehäſſige
Kommen=
teur durch nichtdeutſche Sender hat auch jetzt noch keine
Miß=
billehg, der Abſtimmungskommiſſion gefunden, obwohl bereits
Wükund der bisherigen wenigen Veröffentlichungen aus den
Akrdes Herrn Roſſenbeck der Zuſammenhang zwiſchen
2e Pr opagandaſtelle Roſſenbeck, den ſeparati=
IEbn. Zeitungen und gewiſſen nichtdeutſchen
Selern ſo offenſichtlich auf der Hand liegt, daß nach meinem
SGeNden eine Erörterung dieſes Zuſammenhangs vom Stand=
Füapr Sicherung einer unbeeinflußten Abſtimmung ſich kaum
We2 Ungehenlaſſen dürfte. Sie werden es verſtehen, Herr Präſident
DaßRi ch bei dieſer Sachlage Ihre Androhung ſehr peinlich
be=
in Rst, wonach die Verbreitung von Mitteilungen, die über
Deii/ſ chen Reichsſender gegeben werden und die bisher ſtets
Was die Handlung des Privatſekretärs Hilt nach ihrer
moraliſchen und ſtrafrechtlichen Würdigung betrifft, ſo iſt vor
allem zu berückſichtigen, daß es Herr Roſſenbeck war, der in
un=
erhörter Weiſe eine die Freiheit der Abſtimmung beeinfluſſende
Achkung! Sagrabſtimmungsberechkigke!
Wie feſtgeſtellt wurde, haben ſich eine große Anzahl
Ab=
ſtimmungsberechtigter die Päſſe für die Abſtimmung noch nicht
beſorgt. Das muß ſofort geſchehen. Ohne Paß kann
niemand abſtimmen.
Die Polizeibehörden ſtellen die Päſſe unentgeltlich aus. Die
Saarobleute erteilen bereitwilligſt jede Auskunft. Wo der
zu=
ſtändige Saarobmann nicht bekannt iſt, wende man ſich an
Poſt=
amtmann Hugo, Anſchütz, Frankfurt a. M., Telegraphenamt,
Zeil 106, Fernſprecher 20026, Nebenſtelle 372.
unerlaubte Tätigkeit entfaltet hat. Auch iſt zu berückſichtigen, daß
die Verwendung der Gelder des Herrn Roſſenbeck nur das Ziel
haben ſollte, deutſche Menſchen von ihrem Volk und Vaterland
loszureißen.
Im übrigen bin ich durchaus bereit, von den deutſchen
Organen der Strafrechtspflege den Fall Hilt nach der
ſtrafrecht=
lichen Seite überprüfen und ahnden zu laſſen, ſobald ich die
Gewißheit habe, daß der den Fall Hilt auslöſende Fall
Roſſen=
beck eine entſprechende Behandlung durch die zuſtändigen Organe
der Strafrechtspflege im Saargebiet erfährt.
Die Ausführungen von Hilt im Reichsſender Stuttgart
waren veranlaßt, weil Herr Roſſenbeck der Wahrheit zuwider
die Richtigkeit eines veröffentlichten Dokumentes beſtritten hat,
und weil im Intereſſe einer Klarheit im Abſtimmungskampf
un=
bedingt erforderlich iſt, gewiſſe Dinge mit aller Deutlichkeit
klar=
zuſtellen. Deshalb bin ich auch nicht in der Lage gegen
den Reichsſender Stuttgart einzuſchreiten.
Knor verzichkek auf weitere Einſtellungen
in d4r Abſtimmungspolizei.
Der Präſident der Saarregierung Knox hat das
Völker=
bundsſekretariat gebeten, bekanntzugeben, daß er infolge der
Natsentſcheidung über die Bildung einer internationalen Truppe
darauf verzichte, weitere Einſtellungen in die Abſtimmungspolizei
vorzunehmen.
Die engliſchen Polizeitruppen auf dem Wege
nach Saarbrücken.
Die Vorhut des engliſchen Truppenkontingents für die
Saar=
polizei, beſtehend aus vier Offizieren und drei Unteroffizieren, hat
am Mittwoch bereits London verlaſſen. Der
Oberſtkommandie=
rende der geſamten Polizeitruppen, General Prind, wird am
Donnerstag direkt nach Saarbrücken abreiſen. Am Samstag folgt
dann die 45. Train=Kompagnie, der die weiteren Truppen im
Laufe der nächſten Woche folgen werden, mit Ausnahme einer
Kavallerie=Schwadorn und acht Panzerwagen, die erſt nach
Weih=
nachten abgehen wollen. Die Luftwaffe wird an der Saar nicht
vertreten ſein. Auf eine entſprechende Anfrage im Unterhaus
er=
klärte Sir John Simon, er ſehe nicht ein, daß für die
Ueber=
wachung einer Volksabſtimmung Flugzeuge notwendig ſeien.
Bei der gleichen Gelegenheit teilte ein Vertreter des
Kriegsmini=
ſteriums mit, daß die Saartruppen feldmarſchmäßig ausgerüſtet
ſein würden.
* Die unſterblichen Saarfranzoſen.
Die Separatiſten haben ſich nicht geſcheut, den verſtorbenen
Trierer Biſchof Korum für ihre Propaganda in Anſpruch zu
neh=
men. Dagegen wendet ſich Profeſſor Dr. Ketter in Trier, der in
dem entſcheidenden Jahr Geheimſekretär des Biſchofs Korum war.
Er erzählt, daß der Biſchof niemals einen Hehl daraus gemacht
hat, daß er die Losreißung des urdeutſchen Saargebietes vom
Mutterlande ebenſo wie andere Beſtimmungen des Verſailler
Ver=
trages für ein großes Unglück und eine Ungerechtigkeit hielt und
daß deshalb Biſchof Korum auch alle Maßregeln abgelehnt hätte,
die nur den äußeren Anſchein einer Lockerung der Verbindung des
Saargebietes mit Trier erwecken konnten. Wie aber damals die
franzöſiſche Lügenpropagandg mit den Saarfranzoſen in der Welt
gewirkt hat, darüber findet ſich in den Mitteilungen Profeſſor
Ketters ein charakteriſtiſches Beiſpiel. Er berichtet, wie Biſchof
Korum nach Rom gefahren ſei, als die Bemühungen der Franzoſen
um Errichtung eines eigenen Saarbistums immer weiter gingen
und wie der Papſt ihn da gefragt hat, wieviel Prozent der
Diöze=
ſen im Saargebiet eigentlich deutſch verſtünden. Biſchof Korum hat
darauf geantwortet: „Heiliger Vater, wenn ich auch nur in einer
einzigen Gemeinde des Saargebietes auf der Kanzel zehn Sätze
franzöſiſch ſpräche, ſo verſtände mich von der einheimiſchen
Bevöl=
kerung kein Menſch, falls er keine höhere Schule beſucht hat.”
Damit waren natürlich die franzöſiſchen Pläne ins Waſſer
gefallen, aber es iſt doch kennzeichnend, wie die Franzoſen es
ver=
ſtanden haben, das Märchen von dem franzöſiſchen Saargebiet zu
verbreiten, während ſie heute nicht einmal mehr wagen, ein Wort
über die Abſtimmung für Frankreich zu verlieren, weil ſie genau
wiſſen, daß ſie nicht einmal ein Prozent der Stimmen aufbringen
werden.
Die Genſer Löſung.
Von unſerem ſtändigen Korreſpondenten.
W. H. Genf. den 11. Dezember 1934.
Nach einer dramatiſchen Nacht hat der Völkerbundsrat ſeinen
Spruch im ſüdſlawiſch=ungariſchen Konflikt bekanntgegeben. Wer
Gelegenheit hatte, etwas hinter die Kuliſſen zu blicken, der weiß,
wie hart und erbittert das Ringen zwiſchen den Parteien war,
bis es ſchließlich zu einem Ergebnis kam
Die ſüdſlawiſche Regierung, vertreten in Genf durch ihren
Außenminiſter Jeftitſch hatte ſich in ihrer Klage ſehr weit
vor=
gewagt. Sie hatte urſprünglich nichts weniger behauptet, als
daß die Marſeiller Mordtat auf ungariſchem Boden vorbereitet
und mit Wiſſen maßgeblicher ungariſcher Stellen durchgeführt
worden ſei. Das von ihr dann herbeigeſchaffte Beweismaterial
— das allerdings durch die Prozeſſe gegen die in den Händen
der franzöſiſchen Juſtiz befindlichen Teilhaber am Mord noch
vervollſtändigt werden könnte — hat dem Völkerbund nicht
ge=
nügt, um ſich dieſe Anſchuldigung zu eigen zu machen. Er hat
in feiner Entſchließung aber durchblicken laſſen, daß die
unga=
riſche Regierung ſeinem Eindruck nach die Ueberwachung der
rogtiſchen Emigranten nicht mit der nötigen Sorgfalt
durch=
geführt und daß ſie es verabſäumt hat, mit den Belgrader
Be=
hörden bei der Unſchädlichmachung gewiſſer verroriſtiſcher
Elemente energiſch mitzuwirken. Allerdings wird das zur
Scho=
nung des ungariſchen Selbſtgefühls mehr indirekt feſtgeſtellt,
ohne daß die ungariſche Regierung einen direkten Tadel erfährt.
Gleichzeitig hat die ungariſche Regierung ſich verpflichten
müſſen, die neue Unterſuchung im eigenen Lande in die Wege
zu leiten, um feſtzuſtellen, ob ſich nicht doch einzelne ungariſche
Beamte oder Offiziere bei der Vorbereitung des Marſeiller
Verbrechens mitſchuldig gemacht haben. Hier wird alſo ein
Ver=
dacht ausgeſprochen, — — nichts mehr, aber auch nichts weniger
Schließlich ſoll nach dem Wunſch des Völkerbundsrats und auf
beſonderen Vorſchlag des franzöſiſchen Außenminiſters Laval
aus dem Marſeiller Attentat für die Gemeinſchaft der Völker
die Lehre gezogen werden, daß die internationalen Verträge über
die Unterdrückung terroriſtiſcher Anſchläge vervollſtändigt werden
müſſen, um in Zukunft ſolche Anſchläge nach Möglichkeit
verhin=
dern zu können. Die franzöſiſche Regierung hat bekanntlich hierzu
ſchon einen detaillierten Vorſchlag eingereicht, der die Errichtung
eines internationalen Strafgerichtshofes vorſieht, dem die
Schul=
digen in beſtimmten Fällen auszuliefern wären. Dieſer
Gerichts=
hof würde dann das Land beſtimmen, das die Vollſtreckung
vor=
zunehmen hätte, während dem Völkerbundsrat, ſelbſt als höchſter
Inſtanz das Begnadigungsrecht zukäme.
Aus dem geſtern nacht gefaßten Beſchluß des
Völkerbunds=
rats geht hervor, daß man dieſe Frage noch keineswegs für ſo
weit geklärt und ſpruchreif hält, wie es nach dem franzöſiſchen
Vorſchlag den Anſchein haben könnte. Es wird erſt eine
Studien=
kommiſſion eingeſetzt, die einen Vorentwurf vorlegen ſoll.
Tat=
ſächlich müßten hier vor der Verwirklichung dieſes Planes erſt
zahlloſe Schwierigkeiten rechtlicher, völkerrechtlicher und ſogar
politiſcher Art aus dem Wege geräumt werden. Nach welchem
Strafgeſetzbuch ſoll dieſer Gerichtshof richten? Das iſt eine
Frage, die ſofort auftaucht. Man erinnert ſich daran, daß ſchon
in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts eine
inter=
nationale Konvention gegen anarchiſtiſche Attentate auf Grund
der damals ſich häufenden Morde gegen gekrönte Häupter
ab=
geſchloſſen worden iſt, die praktiſch niemals wirkſam geworden
iſt. Trotzdem hat der Völkerbundsrat dem Grundſatz zugeſtimmt,
daß etwas geſchehen muß, um die internationalen Terroriſten
leichter und mit größerer Sicherheit unſchädlich machen zu
kön=
nen. Das „Wie” iſt aber noch in Nebel gehüllt. Die vorläufige
Beilegung des ſüdſlawiſch=ungariſchen Streites durch die Genfer
Beſchlüſſe hat ſehr deutlich die im Südoſtraum beſtehenden
inter=
nationalen Gruppierungen klargeſtellt. An der Seite des Klägers
Südſlawien ſtehen die beiden anderen Mitglieder der Kleinen
Entente in einer Front, ja ſie überboten den ſüdſlawiſchen
Außenminiſter vielfach noch an Schärfe. Aber auch der zürkiſche
Außenminiſter hat im Namen des Balkanbundes dieſer Gruppe
eine, wenn auch vorſichtige Unterſtützung geliehen, trotz der an
ſich guten Beziehungen zwiſchen Ungarn und der Türkei. Vor
allem aber hat Frankreich in der Perſon Lavals ſich noch
deut=
licher und nachdrücklicher auf die Seite der Südſlawen geſtellt,
als es vielfach erwartet worden war. Natürlich war durch den
gemeinſamen Mord an König Alexander und Barthou auch ein
gemeinſames Intereſſe gegeben. Vor allem aber wollte die
franzöſiſche Regierung vor der Welt beweiſen, daß ſie den Willen
hat und auch in der Lage iſt, Anſprüche ihrer Bundesgenoſſen
in entſcheidenden Augenblicken wirkſam zu vertreten und
durch=
zuſetzen. Demgegenüber wären Ungarn und der dieſem Lande
befreundete Staat Italien naturgemäß in einer ſehr viel
un=
günſtigeren Lage. Schon durch die Tatſache des Königsmordes,
die der Gegengruppe einen moraliſchen Auftrieb gab, waren
ſie, ob ſchuldig oder nicht, von vornherein in die Verteidigung
gedrängt. Für Ungarn kam hinzu, daß Italien ſelbſt nach dem
Wunſch der Großmächte in Verbindung mit der kroatiſchen
Emigration nicht genannt werden ſollte, und daß Ungarn damit
alles auf ſich nehmen oder verteidigen mußte, was vielleicht
mehr zum Kapitel der italieniſchen Balkanpolitik gehört hätte.
Wenn Italien aber dieſe Rückſicht verlangte, ſo war es
natur=
gemäß nicht in der Lage, ſelbſt angriffsweiſe gegen die
An=
greifer. Ungarns vorzugehen!
Auf den Völkerbundsrat ſelbſt aber hat die Tatſache
ver=
mutlich den ſtärkſten Eindruck gemacht, daß die öffentliche
Mei=
nung Südſlawiens fo außerordentlich gereizt war, daß — ohne
eine ausreichende Genugtuung — mit den ſchlimmſten
Zwiſchen=
fällen, ja ſelbſt mit Krieg gerechnet werden mußte. Dieſe
Aus=
legung hat bei dem Spruch des Rates zweifellos noch ſtärker
mitgeſpielt als die Frage nach Schuld oder Nichtſchuld der
an=
geklagten ungariſchen Regierung. Es gilt vor allem, den Frieden
zu bewahren, und dieſe Aufgabe hat ſich der Vertreier Englands,
der Lordſiegelbewahrer Eden, in enger Verbindung mit den
anderen Großmächten erfolgreich gewidmet. England hat aber
zugleich auch verhindert, daß der Spruch allzu hart ausfiel, ſo
hart etwa, daß Ungarn ihn aus Gründen der nationalen Ehre
nicht hätte annehmen können. Vermutlich haben die Engländer
im Einklang mit Italien ſelbſt einen noch milderen Spruch
gewünſcht, um in Budapeſt keinen Stachel zurückzulaſſen. Aber
ſie haben ſich im Intereſſe der Friedensbewahrung unter dem
Seite 2 — Nr. 343
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 13. Dezember 1931
Druck der von Frankreich und der Kleinen Entente geſtützten
ſüdſlawiſchen Regierung und in Berückſichtigung der ganzen
Atmoſphäre dann doch entſchloſſen, weiterzugehen, um eine
Löſung zu ermöglichen. Dabei ſind ſie von den Vertretern der
ungariſchen Regierung in Genf, dem Außenminiſter von Kanya
und Tibor von Eckhardt in einer Weiſe unterſtützt worden, die
große Selbſtbeherrſchung und politiſches Verſtändnis bewies.
Es hat ſich wieder einmal gezeigt, daß England durch ſeine
inſulare Lage, die unmittelbare territoriale Intereſſen ausſchließt,
in vielen Fällen beſſer zum Vermitteln geeignet iſt als andere
Staaten.
Der ungariſch=ſüdſlawiſche Konflikt iſt alſo, während dieſer
Ratstagung trotz ſchwierigſter Situationen, die zwiſchendurch
ent=
ſtanden waren, und trotz des erbittertſten Aufeinanderprallens
der Meinungen ſchließlich durch den abdämpfenden Einfluß der
Großmächte noch zu einem Ergebnis gebracht worden, das der
Sicherung des Friedens zu dienen ſcheint. Natürlich muß ſich
nun noch zeigen, ob die den Südſlawen gewährte Genugtuung
ausreicht, um die Lage zu entſpannen, die Leidenſchaften zu
beruhigen und allmählich wieder normale Beziehungen zwiſchen
Ungarn und Südſlawien zu ſchaffen. Für die Zukunft wird
aber zweifellos noch viel davon abhängen, in welcher Weiſe die
noch bevorſtehenden Prozeſſe gegen die Schuldigen am Marſeiller
Königsmord propagandiſtiſch ausgebeutet werden und wie ſich
Ungarn ſelbſt der von ihm übernommenen Verpflichtungen, eine
neue Unterſuchung gegen etwaige Schuldige anzuſtellen,
ent=
ledigt.
Vom Tage.
Der Führer
beim Staaksbegräbnis für SA-Gruppenführer
Dr. Zunkel.
DNB. Weimar, 12. Dezember.
In feierlichem Staatsbegräbnis wurde heute mittag im
Bei=
ſein des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler, des Chefs des
Stabes der SA. Lutze, des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley, des
Reichsführers der NSKK. Obergruppenführer Hühnlein, des
Reichspreſſechefs der NSDAP. Dr. Dietrich, des perſönlichen
Ad=
jutanten des Führers, Obergruppenführer Brückner, ſowie
ſämt=
licher höherer SA.=Führer Thüringens und vieler anderer deutſcher
Gaue die ſterbliche Hülle des ſo jäh aus dem Leben geriſſenen SA.=
Gruppenführers Dr. Guſtav Zunkel, in Weimar zur letzten Ruhe
getragen. Die Stadt und darüber hinaus ganz Thüringen hatten
Trauerſchmuck angelegt.
Kurz nach halb 12 Uhr erreichte der Trauerzug den
Fürſten=
platz. Der Zug wurde eröffnet durch einen SA.=Ehrenſturm, an
den ſich die Stabswache der SA.=Gruppe Thüringen anſchloß. Es
folgte die geſamte Geiſtlichkeit der Stadt Weimar. Unter
Voran=
tritt dreier hoher SA.=Führer, die das Kiſſen mit den Orden und
Auszeichnungen des Gruppenführers Zunkel trugen, folgte der mit
der Hakenkreuzfahne bedeckte Sarg auf einer von ſechs Pferden
gezogenen Lafette. Dem Sarg folgte Gauleiter Sauckel mit der
geſamten thüringiſchen Regierung. Weitere Abordnungen der
Gliederungen der Partei beſchloſſen den Zug. Nachdem der Sarg
auf den Katafalk gehoben worden war, erſchien der Führer in
Be=
gleitung des Stabschefs Lutze auf dem Platz; ehrfurchtsvoll
ſchwei=
gend grüßte ihn die Menge mit erhobener Hand. Der Führer
be=
grüßte zunächſt die Witwe des Verſtorbenen und nahm dann neben
ihr Platz.
Nach „Aſes Tod” aus „Per Gynt” nahm Miniſterpräſident
Marſchler das Wort. Nachdem die Klänge des Pilgerchors aus
dem „Tannhäuſer” von Richard Wagner verhallt waren, ſprach
Reichsſtatthalter und Gauleiter Sauckel. Die Standarten und
Sturmfahnen neigten ſich, während Polizei und Reichswehr das
Gewehr präſentierten. Mit dem Ruf der SA.: „Sieg=Heil!”
ver=
abſchiedete ſich der Gauleiter von einem ſeiner treueſten
Kamera=
den. Unter Glockengeläut ſetzte ſich dann der Trauerzug nach dem
neuen Friedhof in Bewegung, diesmal unter Vorantritt einer
Reichswehrkapelle. In feierlichem Zuge, an der Spitze der Führer,
der Chef des Stabes der SA. Lutze und der Reichsſtatthalter
Souckel wurde die ſterbliche Hülle Dr. Zunkels nach dort
überge=
führt. Standarten und Sturmfahnen neigten ſich, nachdem der
Lan=
desbiſchof Saſſe mit Gebet und Segen ſein kirchliches Amt verſehen
hatte. Drei Ehrenſalven krachten.
Der Chef des Stabes der SA. Lutze trat dann an die Gruft
und gab der Trauer der geſamten SA. Ausdruck, die einen ihrer
Beſten zu Grabe getragen habe, Lutze legte darauf einen
wunder=
baren Kranz am Grabe nieder, worauf der Führer vortrat und
ebenfalls ſeinen Kranz niederlegte, auf deſſen Schleife die
Wid=
mung ſteht: „Adolf Hitler ſeinem treuen SA.=Führer.
Das SA.=Lied Horſt=Weſſels beſchloß die Feier am Grabe. Vor
der offiziellen Trauerfeier fand im engſten Kreiſe in der auf dem
Friedhof gelegenen Ehrenhalle für die Gefallenen eine Feier ſtatt.
*
Der Reichsſtatthalter in Oldenburg und Bremen hat deh
bisherigen kommiſſariſchen regierenden Bürgermeiſter Otto Heider
endgültig zum regierenden Bürgermeiſter der Freien und
Hanſe=
ſtadt Bremen ernannt.
Da der Reichsſtand der Deutſchen Induſtrie nach der neuen
Verordnung über die Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft
künftig in die Reichsgruppe „Induſtrie” übergeleitet wird, ſo hat
der bisherige Geſchäftsführer Dr. J. Herle ſein Amt zur
Verfü=
gung geſtellt, um für die künftige Beſetzung der Geſchäftsführung
freie Hand zu geben. Mit ſeiner interimiſtiſchen Vertretung iſt Pg.
Dr. Guth betraut worden.
In Bad Iſchl im Salzkammergut wurde eine geheime
Propa=
gandazentrale der Kommuniſten ausgehoben. 17 Perſonen wurden
verhaftet, u. a. auch der ehemalige ſtellvertretende Bürgermeiſter
von Bad Iſchl, Landtagsabgeordneter Fridolin Schöpfer.
Das tſchechiſche Abgeordnetenhaus hat das Geſetz über den
Wehrbeitrag angenommen. Den Wehrbeitrag — eine Steuer, die
bei der Befreiung vom Militärdienſt fällig wird — haben auch
erwerbstätige Frauen zu entrichten. Befreit davon ſind nur
Müt=
ter von mehr als einem minderjährigen Kind.
Der franzöſiſche Luftfahrtminiſter hat den Ankauf von 50
ame=
rikaniſchen Bombenflugzeugen für die franzöſiſchen Luftſtreitkräfte
beſchloſſen. Es handelt ſich um Gleen=Martin=Bomber, die eine
Stundengeſchwindigkeit von 330 Kilometern entwickelten und 1000
Kilogramm Bomben bei einem Aktionsradius von 1000 Kilometer
mitführen können.
Der aus dem Staviſky=Fall und der Prince=Affäre bekannte
Pariſer Polizei=Inſpektor Bonny, der vor einigen Tagen unter
dem Verdacht, Beſtechungsgelder angenommen zu haben, verhaftet
worden war, iſt am Mittwoch auf Beſchluß der Anklage=Kammer
vorläufig wieder in Freiheit geſetzt worden.
Nachdem bereits Frankreich und England offiziell die
Ver=
einigten Staaten haben wiſſen laſſen, daß ſie die am 15. Dezember
fällig werdende Kriegsſchuldenrate nicht bezahlen werden, erwartet
man eine ähnliche Mitteilung auch von Belgien.
Der ſowjetruſſiſche Diplomat Roſenberg wird ſeinen Dienſt als
Untergeneralſekretär im Völkerbundsſekretariat mit Zuſtimmung
des Völkerbundsrates ſchon am 1. Januar 1935 antreten.
Der Volkskommiſſarenrat beſtimmte David, Wladimirowitſch
Kandelſki zum Handelsvertreter der Sowjetunion in Deutſchland
und befreite ihn von ſeinen Verpflichtungen als Handelsvertreter
in Schweden.
Nach einer Meldung aus Tokio iſt nunmehr der 22. Dezember
endgültig für die Kündigung des Vertrages von Waſhington
feſt=
geſetzt worden. Die Kündigung des Flottenvertrages wird formell
durch den japaniſchen Botſchafter in Waſhington beim
amerikani=
ſchen Staatsdepartement vorgenommen werden.
Der franzöſiſche Botſchafter in Tokio hat im japaniſchen
Aus=
wärtigen Amt gegen die Behauptungen der japaniſchen Preſſe, daß
ein der franzöſiſchen Botſchaft zugeteilter Marineoffizier Spionage
betrieben habe, ſcharfen Proteſt eingelegt.
in der Dorkmunder Weſtfalenhalle.
DNB. Dortmund, 12. Dezember.
Die Weſtfalenhalle in Dortmund, die ſchon ſo manche
Rieſen=
kundgebung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung erlebt hat, war
am Dienstag abend ſeit zweieinhalb Jahren zum erſten Male
wie=
der Schauplatz einer großen Goebbels=Kundgebung.
Reichsminiſter Dr. Goebbels gab einen Abriß der
politiſchen Entwicklung in Deutſchland in den
letzten Jahren, zeichnete mit ſcharfen Strichen das
Deutſch=
land, das der Nationalſozialismus am 30. Januar 1933
überneh=
men mußte, und ſtellte dem gegenüber das Deutſchland von heute,
das von jenem verſchieden ſei wie der Tag von der Nacht.
Reichsminiſter Dr. Goebbels wies auch auf die
Preis=
frage hin, deren Regelung mit Energie in Angriff genommen
ſei, und machte darauf aufmerkſam, daß eine gewiſſe Rohſtoff= und
Deviſenknappheit ganz natürlich ſei, denn Deutſchland ſei kein
Rohſtoffland, und wenn viereinhalb Millionen Menſchen wieder
in Arbeit gebracht würden, ſo brauchten ſie ſelbſtverſtändlich auch
mehr Rohſtoffe, weil ſie mehr Waren verkonſumieren. So habe
man von vornherein, um Millionen von Arbeitsloſen wieder einen
Arbeitsplatz zu geben, eine gewiſſe Deviſen= und Rohſtoffknappheit
in Kauf nehmen müſſen.
Zur Regierungspolitik erklärte der Redner: „Warum ſoll
das Volk ſich mit Sorgen abquälen, mit denen
die Regierung ſchon genug zu ſchaffen hat? Die
Regierung hat die Pflicht, dieſe Sorgen zu tragen. Man zeige mir
eine Regierung, die keine Sorgen hat. Im übrigen ſind wir immer
der Meinung geweſen, daß das deutſche Volk ſich in
un=
ſerer Verantwortung geborgen fühlen kann.‟ Das
deutſche Volk habe am 30. Januar 1933 den letzten Reſt von
Ver=
trauen, der in Deutſchland überhaupt noch vorhanden geweſen ſei,
dem Führer der NSDAP. in die Hand gelegt. Die Regierung
könne nun Geſetze erlaſſen, aber erſt das Volk müſſe die Geſetze
mit Leben erfüllen. Die Regierung könne Diſziplin befehlen, das
Volk aber müſſe Diſziplin halten nicht aus Zwang, ſondern aus
Ueberzeugung und Pflichtbewußtſein.
Als Beweis für die Einheit und das
Zuſammengehörigkeits=
gefühl des deutſchen Volkes führte Dr. Goebbels den Tag der
nationalen Solidarität an.
ens außenpolikiſcher Skandork.
Eine Unkerredung mit Fürſt Radziwill.
DNB. Warſchau, 12. Dezember,
Der Krakauer „Kurier Illuſtrowanny” veröffentlicht eimi=
Unterredung mit dem Vorſitzenden des Seim=Ausſchuſſes für aueſt
wärtige Angelegenheiten, Fürſt Radziwill, der bekanntlich gum
Vizepräſident der parlamentariſchen Organiſation des Pilſudſt”
Lagers iſt.
Fürſt Radziwill führte aus, daß die polniſch=franzöſiſchen Bo
ziehungen durch wirtſchaftliche Fragen untergeordneter Art hn
laſtet ſeien: durch Klagen franzöſiſcher Geſchäftsleute, dur
Schwierigkeiten in wirtſchaftlichen Verhandlungen und durch de
wichtigere Frage der Ausweiſung der polniſchen Arbeiter ga
Frankreich. Dieſe Dinge trübten die Atmoſphäre zwiſchen beidgg,
Ländern, obgleich Polen die franzöſiſche Freundſchaft wünſche uu
das polniſch=franzöſiſche Bündnis als Grundlage der polniſchoh
Politik anſehe. Freilich, ſagte der Fürſt, wünſche Polen nicht.
internationale Fragen hineingezogen zu werden, die volniſchſ,
Belange nicht berührten, wie die Donaufrage oder Balkanfragu uu
Und andererſeits könne Polen nicht zulaſſen, daß Fragen da
Oſtens, wie die baltiſche, die ſowjetruſſiſche oder die deutſchſ
Frage, ohne Beteiligung Polens geregelt würden. Polen könzm au ulommenl
nicht zulaſſen, daß irgendein Pakt unterzeichnet würde, zu deſſoſſt
Unterſchrift es nach Fertigſtellung des Entwurfes eingeladed
würde. Von dieſem Standpunkt aus habe Polen ſeine Vorbehalu
gegen den Oſtpakt erhoben.
Ueber die deutſch=polniſchen Beziehungen ſagte Fürſt Radzo
will, ſowohl das Abkommen mit Deutſchland wie der Vertron
mit Sowjetrußland feſtigten den Frieden in Europa und dutor
kreuzten nicht das Bündnis mit Frankreich. Polen habe ſeint
wirtſchaftlichen Beziehungen mit Deutſchland geregelt, und es
dadurch zu einem normalen Verhältnis gelangt. Man ſprech
zwiſchen beiden Ländern nicht darüber, was ſie trenne, ſonders
über das gemeinſame, menſchliche, einfache Intereſſe des Zuſarn
menlebens. Politiſche Zugeſtändniſſe habe Polege
gegenüber Deutſchland nicht zu machen. Der Vec
trag mit Deutſchland habe die Verhältniſſe normal geſtaltet; d0
polniſche Politik habe ſich bemüht, einen Modus vivendi m
dem Nachbarn zu finden. Weder in der polniſchen noch in de
deutſchen Oeffentlichkeit ſei man der Auffaſſung, daß durch dei
deutſch=polniſchen Vertrag alle Streitfragen ein für allemal gg
löſt ſeien, die ſeit Jahrhunderten zwiſchen Polen und Deutſchef
beſtehen.
Das Krakauer Blatt, das dieſe Unterredung wiedergibu
unterſtreicht von ſich aus zuſammenfaſſend die Gedanken: Polgl /lichzeit
ſei in ſeinen Geſprächen mit Deutſchland keinen Schritt weiten
gegangen, als es ſein Bündnis mit Frankreich erlaube. Da
Blatt erinnert daran, daß Marſchall Pilſudſki dem franzöſiſchef
Botſchafter nach Unterzeichnung des deutſch=polniſchen Abkonn ſt*di
mens geſagt habe, das polniſch=franzöſiſche Bündd
nis dauere weiter, und Polen halte es für dii
Grundlage ſeiner Politik. Das gleiche hätten den
Außenminiſter Beck und der polniſche Staatspräſident auch Endch
Oktober dem franzöſiſchen Botſchafter geſagt. Das Blatt hofftf
daß die Mißverſtändniſſe zwiſchen Frankreich und Polen ſchwinn
den würden, und daß das natürlich doch tief im polniſchen Her=n
zen wurzelnde Bündnis jede Probe beſtehen werde, ſelbſt dien
Probe, daß man offen die Wahrheit ſage.
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giſchen 2.
Der Führer der „Feuerkreuzler” für Ausſprache
mit Deutſchland.
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veranlaßt.
Inutereſſen
Arethiopier
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Sthieds
Düf L
Der Führer der Vereinigung der „Feuerkreuzler”, Obent4 9.
de la Rocque, hat in einem Buch die Leitſätze ſeiner poltiſchen
und weltanſchaulichen Einſtellung niedergeſchrieben.
Gelegentlich dieſer literariſchen Neuerſcheinung hat er einein
Mitarbeiter des Matin eine Unterredung gewährt, in der er die
parteipolitiſche Unabhängigkeit ſeiner Vereinigung betonte, El
erörterte ſeine bekannten innenpolitiſchen Grundſätze. Die Be
griffe rechts und links ſeien überholt. Ein Staat, der das Recht
auf Arbeit nicht gewährleiſten könne, unterzeichne ſein eigens9
Todesurteil. Zur Saarfrage bemerkte de la Rocque, Frankreicha.
müſſe ohne Hintergedanken die unbedingte Unabhängigkeit dehs
Abſtimmung ſichern. Im übrigen könne es in Europa keinelnld
Frieden und kein Gleichgewicht ohne den Frieden und dis
Gleichgewicht zwiſchen Deutſchland und Frankreich geben, wasn
bedeute, daß man ſich mit Deutſchland ausſprechen müſſe. Dasl
werde aber erſt von dem Zeitpunkt an möglich und nützlich femi
in dem Frankreich eine feſte Ordnung und eine feſte Sicherhelſ
innerhalb ſeiner Grenzen und an ſeinen Grenzen hergeſtel
habe. Man möge ſich aber vor geſchminkten aufſehenerregengeud
Ausſprachen hüten. Die lebenswichtigen Fragen müßten mii
dem erforderlichen Ernſt und der erforderlichen Vorſicht behani
delt werden.
*
an de
hren werd
gewahrt.
nden fü
n ſelbſt h
IuHieu
Utorer.
Das Weiße Haus in Waſhington hat am Mittwoch ein Geſeie
angekündigt, das das Wiederauftreten von „Kriegsgewinnlernl
in zukünftigen Kriegen unmöglich machen ſoll.
*
Meshalo Aaven veit i Arsgpten!
Von Profeſſor Dr. Roeder,
Direktor des Pelizaeus=Muſeums in Hildesheim.
Zunächſt einmal die Frage: graben wir denn überhaupt in
Aegypten? Man hört häufig einen Zweifel daran, gelegentlich
ſogar die unbedingte Gewißheit, daß beſtimmt keine deutſche
Gra=
bung mehr in Aegypten ſtattfände. Dabei ſpielen die
Schwierig=
keiten mit, die ſich zwiſchen Berlin und Kairo bei der
Auseinan=
derſetzung über die lebendige Büſte der Königin Nofret=8te, der
Gattin des Ketzerkönigs Amenöphis IV., ergeben haben. Man
er=
innert ſich auch ganz richtig der Uebernahme der deutſchen
Kon=
zeſſion auf Amarna; die Reſidenz des genannten Pharao, durch die
engliſche Egypt Exploration Society unmittelbar nach dem Kriege,
und der dortigen Fortſetzung der Ausgrabungen der Deutſchen
Orient=Geſellſchaft durch die Engländer, die allerdings nicht
ſo=
gleich durch eine Bildhauerwerkſtatt mit einer neuen Nofret=éte
erfreut wurden. Im übrigen verwechſelt man allerdings Berlin
mit Deutſchland, denn unſer Pelizaeus=Muſeum in Hildesheim
be=
ſitzt ſeit 1929 eine Konzeſſion auf Ausgrabungen in Hermopolis
durch die ägyptiſche Regierung, die uns dieſe Erlaubnis mit der
Bereitwilligkeit erteilt hat, die wir Deutſchen auch in anderer
Hin=
ſicht durch die Aegypter erfahren haben. Deutſche Ausgrabungen
in Aegypten ſind alſo nicht aufgegeben worden, auch nicht
unmög=
lich gemacht worden, wenn man von der durch den Weltkrieg
ver=
urſachten Pauſe abſieht. Wir haben allerdings nicht in
Wett=
bewerb mit den anderen Nationen treten können, die große Mittel
in ihre Grabungen im Niltal vom Mittelmeer bis in den Sudan
hinauf geſteckt haben. Wir ſind auch in den Fundſtücken nicht ſo
begierig und glücklich geweſen wie jene, ſondern haben Aufgabe
und Methode unſeren Verhältniſſen angepaßt.
Das Ausgraben iſt in erſter Linie ein wiſſenſchaftliche
Aufgabe, und die Geſichtspunkte der Erforſchung ſind bei uns
immer in den Vordergrund geſtellt worden. Die Löſung iſt uns
allerdings nicht leicht gemacht, denn von der Stadtruine
Hermo=
polis, die wir durchſuchen, haben die „Sepbbachin” (Bauern, die
ſalzhaltige Erde als Düngemittel wegholen) wie überall die
höhe=
ren Schichten abgebaut. Uns ſtehen alſo nur noch die unteren
Schichten zur Verfügung. Anwendung moderner Grabungstechnik
mit etwa 1000 Meter langen Gräben war notwendig, um durch die
Mitwirkung erfahrener deutſcher Prähiſtoriker Ergebniſſe für den
Aufbau der alten Stadt zu gewinnen. Die Vereinigung der
bei=
den Wiſſenſchaften, der Aegyptologie und der deutſchen
Vorge=
ſchichte, auf ein gemeinſames Ziel hin iſt für beide weſentlich ge=
worden, und die Ergebniſſe haben überraſcht: aus der
Schichten=
analyſe ging ein völlig neuer Stadtgrundriß hervor mit einem
Heiligen Bezirk von 450—X570 Meter Größe und mit einer
gan=
zen Anzahl von Tempeln in ihm. Ein Zufall, dem der Ausgräber
oft ſein Glück verdankt, hat uns dabei einen der älteſten
ägyp=
tiſchen Tempel mit dem bekannten Pylon als Eingang beſchert.
Alſo zu dieſem Ziele graben wir in Aegypten!
Ausgrabungen in Aegypten ſind ferner eine
kulturpoli=
tiſche Tat. Neben uns, und zum Teil auch ſchon lange vor uns
Deutſchen, haben andere Völker in Aegypten gearbeitet, Lager
unterhalten und, wie neuerdings das Orientaliſche Inſtitut der
Univerſität Chicago, ein prächtigens Haus mit einer
ägyptologi=
ſchen Bibliothek eingerichtet. Wir haben um 1900 mit
archäologi=
ſchen Unterſuchungen eingeſetzt, meiſt in äußerlich beſcheidenem
Stile, aber mit wertvollen Ergebniſſen, die auch innerhalb der
Fachwiſſenſchaft als deutſche Leiſtung daſtanden. Das Pelizaeus=
Muſeum in Hildesheim bzw. urſprünglich ſein Stifter Dr. phil.
h. c. Wilhelm Pelizaeus, iſt durch die Teilnahme an einer
deut=
ſchen, ſpäter öſterreichiſchen Konzeſſion ſeit 1903 im Nilta tätig.
Jetzt halten wir die einzige Genehmigung zu Ausgrabungen in
Händen, die von der Aegyptiſchen Regierung nach Beendigung
un=
ſerer früheren Arbeiten an irgendein deutſches Inſtitut erteilt
worden iſt. Hierin liegt die kulturpolitiſche Aufgabe, die wir nicht
fallen laſſen dürfen.
Eine Ausgrabung in Aegypten iſt aber letzten Endes auch als
eine geſchäftliche Unternehmung, zu beurteilen. Die
Fundſtücke ſtellen materielle Werte dar, ſchon die zahlreichen
Klein=
funde, die ſich immer ergeben, dann die naturgemäß ſeltenere
Pla=
ſtik großen Stils, endlich auch der vielbegehrte und in jeder
Stadt=
ruine auftauchende Silberfund, den uns Hermopolis ſchon für das
Berliner Antiquarium geliefert hat. Die Organiſation einer
Gra=
bung iſt übrigens auch wie ein geſchäftlicher Betrieb zu betrachten,
und es heißt bei knappen Mitteln ſehr genau zu rechnen, wenn
man für die Reiſe, das Leben im Lager mit einer erheblichen Zahl
von Arbeitern ſowie die nachfolgende Unterſuchung und
Veröffent=
lichung ausreichen will. Alle dieſe Zuſammenhänge haben Freunde
des alten Aegyptens aus den Kreiſen der deutſchen Wirtſchaft 1929
ſehr wohl erkannt. Private Gönner haben uns damals die erſten
Summen gegeben, und aus privaten Kreiſen hoffen wir auch jetzt
wieder die Mittel zu erhalten, von denen uns ſchon ein gut Teil
gegeben worden iſt. Der Zuſammenhänge mit der Wirtſchaft ſind
wir uns alſo für unſere Ausgrabung in Hermopolis deutlich
be=
wußt.
Im Frühjahr 1935 werden wir mit unſerer Durchforſchung der
Stadtruine Hermopolis wieder einſetzen. Wir tun es, weil das
n9 vor
Simon
W8 die A.
Unternehmen ſich ſeit 1929 als wiſſenſchaftlich bedeutungsvoll er=
wieſen hat. Wir wollen das Verſchwinden deutſcher Ausgrabgiſ.
gen in Aegypten, das ſich aus dem Erlöſchen unſerer Konzeſſten
ergeben würde, verhüten. Wir werden auch ſtolz darauf ſein, wei
es uns gelingt, den Aufbau unſerer Arbeit nach den Grundſhe?
der Privatwirtſchaft durchzuführen und aus ihren Mitteln ein Hid
turelles Kapital zu ſchaffen, zu deſſen Gewinnung wir uns Ne‟
wohlwollenden Mithilfe der Reichsſtellen erfreuen dürfen.
im
Inion=Theater ſtartete, geſtern den großen Alaska=Fſh
Eskimo”, ein W. S. van Dyke=Film, der nach einer Buchpe.”
öffentlichung von Peter Freuchen gedreht wurde. Wenn die 50
leitenden Textzeilen richtig ſind, haben in dieſem Film !"
Eskimo mitgewirkt mit Ausnahme von drei Beamten der 10l.
diſchen Polizei, die von Schauſpielern dargeſtellt werden,
Polizeioffizier von W. S. van Dyke ſelbſt. Der Film iſt e*
großzügig angelegt und in ſeiner ungemein geſchickten Zuſſh
menlegung von Kulturfilm und Spielhandlung einer der Vie”
amerikaniſchen Filme, die ſeit langem gezeigt wurden. Dſe."
der Handlung mitſpielenden Eskimos erweiſen ſich als alse
zeichnete Filmſchauſpieler und namentlich Schauſpielerinnel.
zwar, daß man ein Fragezeichen hinter die Behauptung !h."
möchte, daß es ſich um eingeborene Eskimo ohne jede SN
ſpielſchule handelt.
Für die Qualität des Films iſt das übrigens nicht. A
ausſchlaggebender Bedeutung. — Die zwei bis drei 1üſſc.
Eskimofrauen ſind bildhübſch und ſie ſpielen ſehr routiniern, b..
dubei den Rahmen des Primitiven, den ihre Darſtellung 90
nuß, je zu überſchreiten. Auch Male, der Träger der H0ſh
rolle der Filmhandlung iſt eine ungemein ſympathiſche Peile
lichkeit. Bei all den übrigen mitwirkenden Eskimos iſt i9re
ſprünglichkeit nicht anzuzweifeln.
Die z. T. wundervollen Szenen, Bilder aus Alasta, 3e
weite Schnee= und Eislandſchaften, auch Flußläufe und ?.
und auch weite Strecken Landſchaft mit wenn auch ſpar.
Vegetation. Die Bildſerien umrahmen in einer reichen itt
Szenen aus dem Leben der Eskimos, vom intimſten Faml.
leben in der engen Schneehütte bis zu den wildaufrege.
Jagden auf Renntierherden, auf Walroſſe und Walſiſche.
jeweils nur von wenigen Männern, an deren Spitze I.
Mala, der große Jäger ſteht, ausgeführt werden. Sie.
auch einen Einblick in das durch ſeine Primitivität tief eho.
ternde Innenleben der Eskimos und dieſes wiederum bi.
Hintergrund für die reichbewegte, mit ſtarken Spannung‟..
Riue Kinche
Mei, ſo
96 man
S Mfür zu
orn dan
d
De
[ ← ][ ][ → ]Zündſtoff am indiſchen Ozean.
Uln der Grenze der italieniſchen Somalikolonie und
Abeſſi=
uns iſt es vor einigen Tagen zu einem blutigen
Zuſammen=
swiſchen italieniſchen und abeſſiniſchen Truppen gekommen.
Bher lag nur eine italieniſche Meldung darüber vor, in der
di Sache ſo dargeſtellt war, als ob die Aethiopier die
italieni=
ſin Truppen überfallen hätten.
Fetzt hat Abeſſinien eine Gegenmeldung herausgehen laſſen,
Aecne weſentlich andere Darſtellung gibt. Danach iſt ſeit
eini=
g Zeit eine engliſch=äthiopiſche Kommiſſion an der Arbeit, die
Gize zwiſchen Britiſch=Somaliland und Aethiopien genau
feſt=
zſelen. Dieſer Kommiſſion iſt eine Schutzeskorte von
äthiopi=
chr Soldaten beigegeben worden. Sie iſt im Verlaufe ihrer
ſinz ziehungsarbeiten Ende November bei dem Ort. Walwal
melommen, der nach den engliſchen Generalſtabskarten im
ſtoiſchen Territorium liegt, etwa 100 Kilometer entfernt von
iwiralieniſchen Kolonialgrenze. In Walwal ſtieß die
Kommiſ=
i überraſchend auf eine italieniſche
Truppenabtei=
lſug, die eine Fortſetzung der Vermeſſungen ver=
1ſ0 und mit militäriſchem Eingreifen drohte. Die
Kom=
anſ ion erhob dagegen formell Proteſt, zog ſich
aihr, als ſie keine Antwort erhielt, landeinwärts mit
iher Eskorte zurück. Anfangs Dezember ſind aber die
Iful iener verſtärkt durch Militärflieger, Artillerie und
iks, ihr gefolgt und haben am 5. Dezember die Eskorte
uihrfallen, während ſie friedlich mit der Verſorgung der
—ngliere der Kommiſſion beſchäftigt war. Nach der äthiopiſchen
krabe iſt, die Zahl der Getöteten erheblich, konnte aber noch
nza genau feſtgeſtellt werden. Man ſpricht von etwa 100
Dten. Die Aethiopier behaupten weiter, daß der Vorfall ſich
nuer auf ihrem Gebiet abgeſpielt habe, da Walwal etwa 400
4fieter von der Küſte des Indiſchen Ozeans entfernt liege,
rend die italieniſche Kolonie auf Grund des Vertrages von
19 chöchſten 300 Kilometer von der Küſte des Ozeans
feſt=
geht war.
9 em italieniſchen Geſchäftsträger in Addis
Allba iſt ein offizieller Proteſt überreicht und
mlichzeitig die Einſetzung des Schiedsgerichts
cuſrund des italieniſch=äthiopiſchen
Freund=
ſſchſts= und Schiedsgerichtsvertrages von 1928
welangt worden. Durch die Anrufung des Schiedsgerichts
iiti, aktuelle Gefahr für die Beziehungen zwiſchen den beiden
Qädern, die durch einen ſo ernſten Zwiſchenfall hätte entſtehen
kiſren, wohl als beſeitigt anzuſehen. Weitere Zündſtoffe
ſüniber mehr als hinreichend vorhanden. Aber gleichzeitig
Hüder Zwiſchenfall die Engländer zu ſtärkſter Aufmerkſamkeit
u in aßt. Man hat im gleichen Atemzug auch von japaniſchen
Imneſſen geſprochen. Durch die große Zurückhaltung der
Bwiepier ſind dieſe Gefahren vermieden worden. Es handelt
ſicest nur noch um einen juriſtiſchen Streitfall, der durch das
SHeusgericht beigelegt werden wird, ſo daß eine Ueberſpitzung
Eylnge wohl nicht anzunehmen iſt.
*
Naach den jetzt aus dem italieniſchen Somali=Land
eingetrof=
ftm Einzelheiten wurden nach dem jüngſten Grenzzwiſchenfall
wichYalual vor den italieniſchen Stellungen hundert tote
Abeſſi=
uie grezählt. Flieger beſtätigen außerdem, daß das Gelände
zwi=
ſoſr Ulalual und Ado von zahlreichen Leichen und Verletzten
be=
dik war. Die Abeſſinier ließen 105 Gewehre, 8000 Patronen,
7Afferde und 125 Zelte, ſowie einen Laſtwagen zurück.
Briliſche Manöver bei Singapure.
DNB. London, 12. Dezember.
Einer Meldung aus Singapure zufolge, wird das „Gibraltar
d13Oftens” am morgigen Donnerstag zum erſten Male
Mittel=
pum ausgedeynter Manöver ſein, die vier Tage dauern ſollen
uhn an denen britiſche Land=, See= und Luftſtreitkräfte
teil=
nihen werden. Ueber die Manöver wird ſtrengſte
Geheimhal=
tutu gewahrt. Der Hafen Singapure wird während mehrerer
Shuden für den Schiffsverkehr völlig geſperrt ſein. In
Singa=
pun ſelbſt haben ſich 20 Kriegsſchiffe verſammelt, nämlich ein
Fülzeugmutterſchiff, ein Kreuzer, zwei Flottillenführer und 16
Berörer.
fr Beantwortung mehrerer Anfragen mit Bezug auf die
Aus=
wueſung von Ungarn durch Südſlawien gab Außenminiſter Sir
Jſh Simon im engliſchen Unterhaus zu, daß die ſüdſlawiſche
Re=
gigerng die Ausweiſungen auf engliſche Vorſtellungen hin
einge=
ſtiil habe.
einer engliſch=abeſſiniſchen Grenzziehungskommiſſion.
Mildutſche Dintenzuge.
Der zurückgetretene Präſident des Memel=Direktoriums,
Reisgys, hatte kurz vor ſeinem Ausſcheiden eine — allerdings.
ohne ſeine Unterſchrift hinausgegangene — Verordnung erlaſſen,
die die deutſche Sprache aus den memelländiſchen Schulen
zu=
gunſten der litauiſchen verdrängen ſoll. Dieſe Verordnung hat
in der deutſchen Preſſe einen Sturm der Entrüſtung ausgelöſt
und auch im Ausland ihren Eindruck nicht verfehlt. Von Kowno
her wird nun zu verſtehen gegeben, daß dieſe Aufregung unnötig
ſei. Reisgys wäre doch gar nicht mehr Präſident des
Direkto=
riums. Der Schuldige wäre alſo „eingeſchlachtet”, und im
übri=
gen habe man beſchloſſen, dieſe Sprachverordnung noch nicht
durchzuführen, ſondern zunächſt einmal eine Ueberprüfung
vor=
zunehmen.
Das ſind Winkelzüge, wie man ſie in Litauen liebt,
ſobald von irgendeiner Seite her auf Vertragsverletzungen
auf=
merkſam gemacht wird. Man nimmt dann kaltlächelnd eine
Per=
ſonalveränderung vor, und ſucht nur der Gegenſeite einzureden,
daß damit das angerichtete Unheil wieder gut gemacht worden
ſei während in Wirklichkeit von den Verfehlungen und
Ver=
ſtößen nicht das geringſte zurückgenommen wird. Das trifft auch
für die Verordnung über den Sprachenzwang zu. Wenn man
jetzt verſichert, daß ſie jetzt nicht angewandt wird, ſo will das
gar nichts beſagen; denn in einem Nebenſatz wird gleichzeitig
zum Ausdruck gebracht, daß ſich grundſätzlich nichts ändert, wenn
man auch zunächſt noch an eine „Ueberprüfung” denkt. Mit
der=
artigen Mätzchen werden die Litauer ihre Situation nicht
ver=
beſſern können. Sie bleiben auf der Anklagebank ſitzen. Sie
werden ſich über kurz oder lang zu rechtfertigen haben. Aber
heute ſchon ſind ſie in den Augen aller rechtlich denkenden
Völ=
ker gerichtet.
Die memelländiſche Volksparkei gegen Bruwelailis.
Die Memelländiſche Volkspartei übergibt der Oeffentlichkeit
eine Erklärung, in der ſie ſich gegen die Behauptung des „Oſtſee=
Beobachters” wendet, wonach Unſtimmigkeit in der Partei über
die Beteiligung am Direktorium Bruwelaitis beſtände. Der „
Oſt=
ſee=Beobachter”, das Blatt des Gouverneurs, hatte behauptet, die
Memelländiſche Volkspartei hätte zunächſt einſtimmig beſchloſſen,
das Direktorium Bruwelaitis zu unterſtützen und einen Vertreter
in das Direktorium Bruwelaitis zu entſenden. Dann ſeien
Unſtim=
migkeiten aufgetreten, und man habe die Beteiligung abgelehnt.
Hierzu erklärt die Memelländiſche Volkspartei, es hätten
niemals Zweifel darüber beſtanden, daß die Volkspartei eine
Be=
teiligung und Unterſtützung des Direktoriums Bruwelaitis
ableh=
nen müſſe. Das ſei gleich in der erſten Sitzung, in der die
einſtim=
mige Stellungnahme der Volkspartei zum Ausdruck gekommen ſei,
dem Präſidenten des Direktoriums, Bruwelaitis, mitgeteilt
wor=
den. Maßgebnd für den Entſchluß der Volkspartei ſei der
grund=
ſätzliche Standpunkt, daß nach dem Memelſtatut das Direktorium
auf Grund der barlamentariſchen Mehrheit des Landtags gebildet
werden müſſe. Bruwelaitis habe in ſeiner Eigenſchaft als
Abgeord=
neter des Landtages gezeigt, daß er in allen grundſätzlichen
Fra=
gen eine andere Auffaſſung habe, als die Mehrheit des Landtages.
* Das memelländiſche Mißkrauensvokum.
Am Donnerstag nachmittag tritt der memelländiſche Landtag
zuſammen. Was ſich an dieſem Tage abſpielt, weiß wohl noch
niemand. Sehr wahrſcheinlich werden die Dinge doch anders
ver=
laufen, als ſich im Augenblick überſehen läßt. In dem Punkt
werden ſie ſich jedoch nicht ändern, der für die neue Memel=
Regierung eine Hauptrolle ſpielt, nämlich das zu verhindern,
was man im parlamentariſchen Gebrauch ein Mißtrauensvotum
nennt.
Der Landtag zählt 29 Abgeordnete, aber nur 24
Abgeord=
nete können ihre Plätze einnehmen, weil der Reſt der
Volksver=
tretung im Wege der Vergewaltigung der Memelländer nicht in
der Lage iſt, den Landtag zu beſuchen. Unter den 24
Abgeord=
neten finden ſich aber fünf Litauer. Man rechnet nun ſo, daß
der Landtag nach der Regierungserklärung beſchlußunfähig wird,
daß dann eine neue Sitzung einberufen wird, zu deren
Beſchluß=
fähigkeit noch 15 Abgeordnete vorhanden ſein müſſen. Die
ent=
ſprechende Anzahl von Abgeordneten wird man dann mit
Ge=
walt von der Sitzung fernhalten, um auf die Zahl von 15
zu kommen. Gleichzeitig wird ein ſcharfer Druck auf verſchiedene
deutſche Abgeordnete einſetzen, um ſie zunächſt mindeſtens zur
Stimmenthaltung zu veranlaſſen, damit die neue Regierung eine
Mehrheit findet. Aber dieſe Kniffe werden niemand, der die
Verhältniſſe kennt, überzeugen können.
Pariſer Sorgen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 12. Dezember.
Die öffentliche Meinung konzentriert weiter ihr Intereſſe
auf die Beziehungen zu Deutſchland; das entſpricht auch den
Kon=
zeptionen der Regierung, die ſchon aus Gründen der Finanz=
und Wirtſchaftspolitik unbedingt eine Periode der Entſpannung
in Europa wünſcht. Die einzelnen Probleme der Außenpolitik
verurſachen aber viel Sorgen und zwingen den Quai d’Orſay zu
einem fortwährenden Lavieren.
An erſter Stelle ſteht der Streitfall zwiſchen Ungarn und
Jugoſlawien. Nicht als ob man hier die Sache beſonders
tra=
giſch nehmen würde, aber hinter dem eigentlichen Streit wurde
das ganze Donauproblem und die Frage der Möglichkeit der
Reviſion der Friedensverträge aufgerollt. Man hätte hier im
Augenblick eine ſolche Entwicklung gerne vermieden. Gerade
jetzt, da die Beziehungen zwiſchen Frankreich und Italien geklärt
werden ſollen — man ſpricht wieder von dem baldigen Beſuch
Lavals in Italien — waren die beiden Mächte gezwungen, in
Genf Gegner zu ſein.
In Frankreich zeigt man ſich überraſcht, daß Italien ſich ſo
weit im Donautale engagiert hat und die italieniſche
Außen=
politik ſich in gewiſſen Fragen ſo ſtarr zeigt. Man hat ihre
Ver=
bindlichkeiten hier ſichtbar unterſchätzt. Aber man will ſich
da=
durch doch nicht aufhalten laſſen. Erſchwert wird die Lage noch
dadurch, daß die Kleine Entente über die letzten
Ziele der franzöſiſchen Politik anſcheinend
un=
ruhig iſt und nicht ohn weiteres der in Paris
be=
ſtimmten Richtung folgen will. Man hat zwar ſchon
mehrmals zum Ausdruck gebracht, daß die franzöſiſch=italieniſche
Verſtändigung im Rahmen einer allgemeinen europäiſchen
Ver=
ſtändigung erfolgen ſoll und nicht die Umorientierung der
Außen=
politik einer oder anderen Macht bedeutet.
Die Rußlandreiſe des franzöſiſchen Handelsminiſters ſoll, wie
in unbeſtimmten Ausdrücken verlautet, wirtſchaftlich eine recht
große Bedeutung haben. Ueberhaupt glaubt man, daß Flandin
und Laval ſehr bald die wirtſchaftlichen und finanziellen
Konſe=
quenzen ihrer konzilianteren Außenpolitik ziehen wollen, und
zwar auf allen Gebieten. Das Prinzip, daß die Ueberwindung
der Wirtſchaftskriſe allem vorangehen muß, wird voll
aufrecht=
erhalten. Das betont man auch in derInnenpolitik, und es heißt,
daß die Oppoſition in den beſonders heiklen Fragen der
Sanie=
rung des Getreide= und Weinmarktes ſich nachgiebiger zeigt.
*
Außenminiſter Laval, der am Dienstag abend aus Genf
zu=
rückgekehrt iſt, hat ſich ſofort an die Vorbereitung ſeiner Reiſe nach
Rom gemacht. Zwiſchen Paris und Rom iſt ein lebhafter
Noten=
austauſch im Gang. Das Datum der Reiſe konnte jedoch noch nicht
feſtgeſetzt werden.
Das „Oeuvre” meldet aus Genf, daß Laval an ſeine Reiſe
nach Rom gewiſſe Vorbedingungen geknüpft habe, die gegenwärtig
in Rom geprüft würden. Danach ſoll die franzöſiſche Regierung die
Rom=Reiſe Lavals von der vorherigen Bereitſchaft Italiens, di=
Entſpannung zwiſchen Italien und der Kleinen Entente durch die
Einleitung von politiſchen Geſprächen zu beſtätigen, abhängig
machen. Frankreich biete dagegen Italien Konzeſſionen in den rein
franzöſiſch=italieniſchen Kolonialfragen. Die Entſpannung zwiſchen
Italien und der Kleinen Entente ſei der Preis, den Frankreich
für dieſe Konzeſſion fordere. Erſt wenn Italien dieſen Preis ſich
zu zahlen verpflichtet, erſcheine dem franzöſiſchen Außenminiſter
das Ziel, das er ſich mit ſeiner Rom=Reiſe ſtecke, erreichbar. Italien
dagegen wolle, ſo behauptet das Blatt, daß Laval ſo ſchnell wie
möglich nach Rom reiſe, ohne daß Italien dagegen irgendwelche
feſten Verpflichtungen eingehe.
Vorſprung der japaniſchen Flokke
vor der Flokte Amerikas.
DNB. Tokio, 12. Dezember.
Marineminiſter Admiral Oſumi ſprach am Mittwoch im
Ausſchuß des Staatsrates über den Flottenhaushalt. Er betonte
dabei, daß der Haushalt genüge, um ein
Wett=
rüſten auszuhalten. Die Zahl der japaniſchen
Marine=
angehörigen betrage 90 000, gegen 80 000 der amerikaniſchen
Flotte. Die Vereinigten Staaten könnten den
Vorſprung Japans an ausgebildeten
Offi=
zieren und Mannſchaften nicht einholen.
Ja=
pan könne nach der Kündigung des Flottenvertrages neue
Kriegsſchiffe bauen, ohne daß es gezwungen ſei, dafür
alte Schiffe abzurüſten. Dieſe könnten vielmehr weiter
verwendet werden. Die Mandate über die
Südſee=
inſel werde Japan nicht aufgeben. Nötigenfalls
werde es ſie durch Einſatz der Flotte zu ſchützen wiſſen. Die
japa=
niſche Regierung wolle gleichzeitig mit der Kündigung des
Flot=
tenvertrages einen Zeitpunkt und den Ort für eine neue
Flotten=
konferenz vorſchlagen. Sie hoffe, daß hierüber eine befriedigende
Löſung erzielt werden würde.
Ate Filmhandlung, die ſich, von der Regie meiſterhaft
ge=
t, ſo harmoniſch dem eigentlichen Kulturfilm eingliedert,
man in dieſer Beziehung mit Recht von einer filmiſchen
fenleiſtung ſprechen darf.
eas Leben der Eskimos in dem harten Winter Alaskas iſt
r. Immer wieder ſind es wenige Männer eines Stammes,
für zu ſorgen haben, daß für die harten Wintermonate
en ganzen Stamm Nahrung aufgeſtapelt wird. Dafür achtet
ehrt man dieſe Männer. Die Freundſchaft und Dankbarkeit
Skimos geht ſo weit, daß er ſich unter Umſtänden ſelbſt
fert, daß er auch ſeine Frau, oder ſeine Frauen, dem
md dem das Schickſal ſie nahm ſchenkt, und glücklich, wenn
Geſchenk angenommen wird. Tragik kommt in das Leben
Skimos erſt durch ihre Berührung mit den Weißen.
ndein Fremdling bringt Kunde von dieſen und von ihren
mmnenden Häuſern, die mit Schätzen unbekannter Art
an=
t ſind, auch zu dem Stamm Malas. Auch er möchte ſeine
üben Jagdwaffen mit einem modernen Gewehr
vertau=
auch er möchte Stahlnadeln zum Nähen der Felle beſitzen,
ſtile der Fiſchgräten und Knochen, die ſeine Frauen bisher
kannten. Mit Kind und Frau rüſtet er eine
Schlitten=
zum fernen Hafen. Seine ſchönſten Felle hat er
mitge=
hn um dafür Gewehr und andere Dinge einzutauſchen.
niße Kapitän nützt nicht nur die kaufmänniſche
Ungewandt=
des Eskimos aus er nimmt ihm auch ſeine Frau. Mit
waſſer macht er ſie gefügig, jagt ſie aber nach dem
Er=
n auch in den Tod. Mala kehrt zum Schiff zurück, der
gri, der ihm den Dolch in die Bruſt ſtoßen will, wird von
der ſchneller iſt, mit der Harpune getötet. Er weiß nicht,
einen Mord begangen. Er kehrt zurück zu ſeinem Stamm
berſucht weiter für dieſen zu ſorgen, wenn er auch die
ſnung an ſein Weib nicht vergeſſen kann.
Enzwiſchen aber wird kanadiſche Polizei eingeſetzt, und der
dienſteifrige Polizeioffizier, der von der Mordtat des
nias hört, läßt ihn verhaften. Mala ſelbſt rettet die beiden
icken vom ſicheren Tod, aber er geht mit ihnen, nachdem
im verſprochen haben, daß er wieder zurückkehren darf. Nach
in der Haft aber erfährt er, daß er gehängt werden ſoll.
mehr ergreift er, der bisher ſein Wort gehalten, die Flucht,
ſurch einmal Abſchied zu nehmen und dann den Tod des
98. zu ſterben. Die ihn verfolgenden Kanadier, die beiden,
er das Leben gerettet, ſehen ihn mit ſeiner Frau, die der
uie ihm ſchenkte, auf einer Eisſcholle ins Meer treiben und
en darauf, ihm die tötliche Kugel nachzuſchicken.
Deſe Handlung iſt, mit ſeltenem Geſchick, ſehr ſchlicht, aber
mein eindringlich erzählt und fügr ſich, wie geſagt, den
Invollen Bildern unaufdringlich ein.
Das mikkelalterliche Wohnhaus
in deutſchſtämmigen Landen.
Unter dieſem Titel erſchien (bei Strecker u. Schroeder,
Stutt=
gart) ein umfangreiches Werk von Dr. Roland Anheißer
dem auch in Darmſtadt beſtens bekannten Künſtler. Ein Werk,
das die Schönheit des Wohnhauſes im Stadtbild in Auſbau
und Einzelheit ſo überzeugend und inſtruktiv zeigt, daß es ſich
den beſten und führenden Bucherſcheinungen zurechnen darf.
450 Bilder nach den künſtleriſchen Federzeichnungen Roland
Anheißers illuſtrieren den Text, der das Ergebnis einer
Jahrzehntelangen Studienarbeit iſt. Der Verlag gibt dem Werk,
deſſen Herausgabe ſehr wefentlich durch Frau Mathilde Merck,
Darmſtadt, gefördert wurde, ein Geleitwort mit auf den Weg,
das gleichzeitig ſeine beſte Empfehlung iſt:
Die Freude an der Schönheit alter
Wohn=
bauten, an herrlichen mittelalterlichen Städten kann heute
wie=
der mit ungebrochener Kraft aufleben in allen empfänglichen
Gemütern. Das ſchöne Haus unſerer Vorfahren, die maleriſche
Pracht unſerer alten Städte ſchildert hier der Meiſter, der wie
kein anderer dazu berufen iſt. Das beweiſen ſeine zahlreichen
Werke, die er über die alte Baukunſt der Schweiz, Tirols,
Flan=
derns, des Elſaß der Rheinlande uſw. ſchon herausgegeben hat.
Das neue große Werk Roland Anheißers iſt die Frucht der
Arbeit eines Menſchenalters. Fünfundzwanzig Jahre hat der
Künſtler daran geſchaffen. Lange Jahre vor dem Kriege haben
ihn wandern ſehen durch alle Gaue, wo deutſche Laute heimiſch
ſind. Ueberall zeichnete er das Wertvolle, Typiſche und
Chavak=
teriſtiſche des alten Bürgerhauſes in lebensvollen warmen
Bil=
dern mit den Menſchen, die da wohnen und ſchaffen, kurz das
wirklich lebensvolle Daſein dieſer alten Bauten in ihrer
Um=
gebung.
Von Ypern bis Siebenbürgen, von Tilſit bis Bern und Freiburg
in der Schweiz, von Metz bis Breslau von Wismar bis Eppan in
Südtirol an der Sprachgrenze gegen das Italieniſche ſind hier in
herrlichen Zeichnungen die ſchönſten Bürgerhäuſer wiedergegeben,
um zu erfreuen und zu belehren. Denn außer dieſen köſtlichen
Geſamtbildern, die oft wie feine Radierungen wirken, durch
welche ja Anheißer in der ganzen Welt Ruhm genießt, hat der
Meiſter in ſcharfer Beobachtung überall charakterſtiſche
Einzelhei=
ten geſammelt, die erſt das richtige Verſtändnis geben für den
Wert dieſer Bauten. Da ſieht man Portale und Fenſter, da
grüßen Erker und Wetterfähnlein, da ſind Frieſe und Plaſtiken,
Schornſteine und all die ſchönen Bauteile, durch welche die
Häu=
ſer unſerer Vorfahren ſo reizvoll und maleriſch wirken.
Die künſtleriſche Bedeutung der prächtigen Zeichnungen
Anheißers mag auch dadurch dokumentiert ſein, daß eine große
Zahl von Muſeen Werke ſeiner Hand beſonders ſeiner
Radier=
nadel bergen, und daß die Originalzeichnungen ſeines großen
zweibändigen Werkes „Altſchweizeriſche Baukunſt”, das ſchon
vor bald dreißig Jahren erſchien und längſt vergriffen iſt, von
der ſchweizeriſchen Regierung für das Landesmuſeum in Zürich
reſtlos angekauft wurden.
Endlich darf der ſprachlich und wiſſenſchaftlich ausgezeichnete
Text hervorgehoben werden, den Anheißer jedem Bilde beigegeben
hat Bedeutung und Wert des einzigartigen Werkes werden
be=
kräftigt durch die Widmung die der Altmeiſter mittelalterlicher
deutſcher Kunſtgeſchichte und Denkmalpflege Geheimer
Regie=
rungsrat Profeſſor Dr. Paul Clemen in Bonn, angenommen
hat, und die Worte, die dieſer beſte Kenner deutſcher Kunſt an
Roland Anheißer ſchrieb: „Sie ſind einer der Pioniere
auf dieſem Gebiete. Ihre vollendet ſchönen
Kunſtblätter werden wertvolle Dokumende der
Zeit ſein.”
Der im Hinblick auf den hohen künſtleriſchen Wert, die
vor=
bildliche Ausſtattung und den Umfang des Werkes erſtaunlich
billige Preis von RM. 22,— konnte nur eingehalten werden,
weil Freunde der Anheißerſchen Kunſt in opferwilliger Weiſe
die Drucklegung unterſtützten; auch Schöpfer und Verleger des
Werkes trugen das ihrige dazu bei. So war es möglich die
üblichen Grenzen buchhändleriſcher Kalkulation weſenulich zu
unterſchreiten.
* Tiere, wie ſie wirklich ſind. Ein Bilder= und Leſebuch für
jeder=
mann. Von Prof. Dr. Ludwig Heck. Mit 75 meiſt
ganzſeiti=
gen photographiſchen Tierbildern. Verlag von Paul Parey,
Berlin. Ganzleinenband RM. 4.80.
Profeſſor Heck, der wohlbekannte Leiter des Berliner Tiergartens,
hat uns ſchon durch manch feines Tierbuch erfreut. Heute führt
er uns eine Reihe ſeiner Pflegekinder vor. Den Zweck ſeines
Buches nennt er ſelbſt wie folgt: „Die rechte geſunde Liebe zu den
Tieren üben wir aber nicht dadurch aus, daß wir ſie
hemmungs=
los vermenſchlichen und verhimmeln, ſondern nur dadurch, daß
wir uns die ehrliche, redliche Mühe nehmen, ſie wirklich ſachlich
kennen zu lernen und aus ihrer tatſächlichen Natur heraus zu
ver=
ſtehen aus dem Platz und der Stufe, die jede einzelne Gattung
und Art in dem großen, allumfaſſenden Getriebe der Natur
ein=
nimmt.” Mit wenigen liebevollen Strichen zeichnet er uns Löwen,
Affen, Antilopen, Wiſent, Papageien, Adler und viele andere
und öffnet uns mit wenigen Worten oft eine andere Welt. Ganz
beſonders möchte ich aber die feinen, charakteriſtiſchen Aufnahmen
hervorheben, die aus dem Photoarchiv des Berliner Zoo ſtammen,
Dr. W.
Seite 4 — Nr. 343
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
L
Hierdurch zeigen wir die Geburt eines
Sohnes an
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Am 11. Dezember entſchlief im 83. Lebensjahre unſere
unvergeßliche Mutter, unſere liebe Schwiegermutter und
Großmutter
Frau Margarethe Petry
Witwe des Rechnungsrats Leonhard Peiry.
In tiefer Trauer:
Dr. Rudolf Petry, Miniſterialrat u. Frau
Gretel Petry
Georg Petry, Apotheker
Ludwig Böhringer, Fabrikant und Frau
Marie, geb. Petry
nebſt 3 Enkelkinder.
Darmſtadt, Lindenfels i. O., den 12. Dezember 1934.
Auf Wunſch der Entſchlafenen findet die Beiſetzung in
der Stille ſtatt.
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Friedrich Langner
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iſt am 9. Dezember nach langem, ſchwerem Teiden ſanft
entſchlafen.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Lehrer Friedrich Langner.
Darmſtadi (Wilhelminenplatz 2), den 12. Dezember 1934.
Die Beerdigung fand im Sinne des Entſchlafenen in der
Stille ſtatt.
Nach langjährigem, mit großer Geduld
er=
tragenem Teiden iſt am 8. ds. Mts. meine liebe
Frau, unſere herzensgute Mutter und Tochter
Selma Feilner
geb. Majewski
im 54. Tebensjahrezur ewigen Ruhe eingegangen.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Heinrich Feilner.
Darmſiadt, am 12. Dezember 1934.
Die Beerdigung fand in aller Stille ſfatt.
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Zas der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 13. Dezember 1934.
Prof. Dr. W. M. Becker 60 Jahre.
4am 13. Dezember wurde der Jubilar als Sohn des
Fabri=
r Guſtav Becker in Gernsheim geboren. Nach Beſuch der
t= und der höheren Bürgerſchule ſeiner Vaterſtadt ſchloß er
Schulbildung auf den beiden Gymnaſien in Darmſtadt ab.
Studienzeit verbrachte er in München und Gießen, wo er
ten der Philologie hauptſächlich der Geſchichte widmete und
sſchüler K. Höhlbaums mit einer preisgekrönten Arbeit über
heiniſchen Bund 1899 promovierte. Der ſo glänzend
einge=
unge Gelehrte wurde ſchon nach kurzer Tätigkeit im
Schul=
ſäir eine beſonders ehrenvolle, wiſſenſchaftliche Aufgabe
ge=
en, für die Bearbeitung der Gießener
Univerſitäts=
ſtichte zum Jubiläum von 1907. Dieſe Arbeit hat ſich zu der
idr andſten Darſtellung nicht nur jener Sturm= und Drang=
„sie im Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges, ſondern auch zu
der wertvollſten Arbeiten über die heſſen=darmſtädtiſche
Ge=
hräh/überhaupt ausgewachſen auf Grund eines weitſchichtigen
Akübti diums in Gießen. Marburg und Darmſtadt. Sie trug dem
Juhit die ſilberne Medaille für Wiſſenſchaft und Kunſt ein. 1905
wamie Verſetzung an das Realgymnaſium zu
Darm=
dierfolgt. Sehr bald nach ſeiner Ueberſiedlung in unſere
wurde W. M. Becker von der Leitung des Haus= und
Strurfrchivs zum Hilfsarbeiter für die Urkundenpflege
beſt! (Volk und Scholle 1934, S. 22 ff.)Hier hat er eine
frucht=
baz tigkeit entfaltet, die als vorbildlich für die Pflege
kleine=
rerſſchtſtaatlicher Archive überhaupt gelten kann. Heſſen
mar=
ſchiteda mit an der Spitze. Und die unermüdliche Arbeitskraft
desſn ilars hat es zuwege gebracht, daß bereits über die Hälfte
der ſemeindearchivverzeichniſſe, nach Kreiſen geordnet, gedruckt
vorliim, der Reſt aber auf den hoffentlich bald möglichen Druck
wa ſct. /WWar zunächſt nur die karg bemeſſene Muße neben der
täg=
licheTerufsarbeit für die wiſſenſchaftliche Betätigung
freigeblie=
ben andert ſich das, als W. M. Becker von 1921 bis 1924 durch
daswardesamt für das Bildungsweſen zur Hälfte von ſeinem
Un hicht befreit wurde, um bei dem geringen Perſonalbeſtand
des rSivs und deſſen ins Ungemeſſene gewachſenen Aufgaben
ſtärke nit Ordnungsarbeiten und Beratung der
Heimat=
fowhar dort aushelfen zu können. Allein die ordnungsgemäße
Rüüflf rung von etwa 100 vor der franzöſiſchen Beſatzung
geflüch=
teteln ßemeindearchiven mußte damals überwacht werden. Nach
vorfürxehender Unterbrechung dieſer Hilfsarbeitertätigkeit hatte
ſich äge,, eine derartige Beratungs= und Auskunftsſtelle für die
Heſyüſe-Heimatforſchung als unumgänglich notwendig erwieſen,
undmſzpfeſſor W. M. Becker wurde ſeit 1926 ganz von ſeinem
Sch wlnk entbunden, um für dieſe wichtigen Aufgaben frei zu ſein,
die maich beibehalten konnte, als er aus geſundheitlichen
Grün=
denrarn eine ihm liebgewordene unterrichtliche Tätigkeit hatte
ver=
zichute trüſſen. Seine zahlreichen — gegenwärtig durch Knappheit
der rAl mittel mehr und mehr beſchränkten — Dienſtreiſen zur
Beaub” tigung der Gemeindearchive, ſeine Vortragstätigkeit
tMäs drangifim Lande, ſeine Kurſe für Heimatforſcher, wo er in
leben=
digeſt I—terrichtsform das in kurzen Zügen vorbrachte, was er ſo
unüötjefflich in ſeinen „Ratſchlägen für die Erforſchung der
Ge=
ſchieiſt Heſſiſcher Landgemeinden” (1927) niedergelegt hat, ſeine
perſ=ſlige Beratung, der viele unſerer heſſiſchen Ortsgeſchichten
undWu namenarbeiten Wertvollſtes verdanken, haben ihn in
wei=
ten „Re ſen des Heſſenlandes bekannt gemacht.
Ar wünſchen, der Jubilar, der ſich ſo große Verdienſte um
die Czaniſierung und Belebung der Heimatforſchung in unſerem
Lanenworben hat, möge noch lange Jahre in derſelben
uneigen=
nützeſa Weiſe ſich dieſem hohen Ziele widmen können zum Beſten
inſet geliebten Heimat.
—FKn.
(oohes Alter. Frau Karl Emig Darmſtadt,
Mauer=
raußt,; begeht am 13. Dezember 1934 ihren 84. Geburtstag.
ERetrusgemeinde. Der Frauenabend dieſes Monats findet
heutbhend im Gemeindehaus ſtatt. Er wird als Adventsabend
geſtolt werden und durch Mitwirkung einer Künſtlerin, ſowie
ein iſin atiſches Spiel unſerer weiblichen Jugend eine beſondere
Ber=enung erfahren.
effiſches Landestheater Darmſtadt.
Don=Btrg,
Dezember
Anfang 20, Ende geg. 22.30 Uhr, Dtſche. B. K7
Zuſatzmiete 12
Preiſe 0.70 bis 3.80
Der Nobelpreis.
Dezember
Freit4
Dezember
Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr,
Zuſatzmiete IV 4. Vorſtellung
Der Vetter aus Dingsda. Preiſe 0.80—4.50
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Anfang 15.30, Ende 18 Uhr.
Zum erſt. Male: Der kleine Muck. Pr. 0.40 b. 2.00
Anfang 19.30, Ende geg 22 Uhr. Außer Miete
Preiſe 0.70 bis 3.80
Der Nobelpreis.
Worbereitung: Heimliche Brautfahrt — Tannhäuſer
beſſiſches Landestheater. Heute abend geht zum erſten
Malusn dieſer Spielzeit die Oper „Lohengrin” von Richard
Wagihe als Wiederaufnahme in Szene. Die muſikaliſche Lei=
Generalmuſikdirektor Karl Friderich. Die
Hauptpar=
d. mit Johanna Blatter (Ortrud), Erna von Georgi
Elſa),seinrich Blaſel (Telramund) Joachim Sattler (Lohen=
Arinhend. Heinrich Schlüter (König Heinrich) beſetzt. Die nächſte
Auffüühun=g von „Lohengrin” findet am kommenden Sonntag mit
Thea= unsbruch als Elſa ſtatt.
Kleinen Haus des Landestheaters wird heute abend
die enſereiche Komödie von Hjalmar Bergmann „Der
Nobel=
breiss e eben, die nur noch eine Woche im Spielplan des Lan=
Stheets bleiben kann, da Karl Ziſtig, der Träger der im
Nittcstnckt der Handlung ſtehenden Rolle des alten
Sweden=
helmsveder für einige Zeit Darmſtadt verläßt, um ſeinen
ausmüſigen Gaſtſpielverpflichtungen nachzukommen. Mit ihm
Lerlälſ/Hedda Lembach nach ihrer dreimonatigen Tätigkeit am
eſſiſſicht Dandestheater vorläufig Darmſtadt, um für die näch=
Muste an den Bayeriſchen Staatstheatern in München zu
ugen abend wird Generalintendant Franz Everth, der
Yieren Dienſtreiſen war, wieder in dem erfolgreichen
Volks5k „Hockewanzel” ſpielen.
Veihnachtsmiete des Landestheaters. Wie bereits
mit=
ereilegiot das Heſſiſche Landestheater auch heuer wieder eine
wgen=ute „Weihnachtsmiete” aus. Ihr Zweck iſt, allen
Theater=
von Vorſtellungen zu ähnlich
* Vom Ausweichen.
Der erzogene Menſch weiß, daß er die Straße nicht für ſich
allein zu beanſpruchen hat und handelt danach. Leider findet ſein
Verhalten nicht allſeits entſprechenden Widerhall. Mitten auf
ſchmalem Fußſteig bleibt nicht ſelten eine Gruppe ohne Rückſicht
auf den Verkehr in eifriger Unterhaltung ſtehen. Leute, die zu
drei, vier oder mehr das ganze Trottoir ſperren, glauben nicht
abbrechen zu ſollen, ſondern die Begegnenden auf die Fahrbahn
drängen zu dürfen. Achtlos döſen andere dahin, und die Uebelſten
ſind der irrigen Meinung, daß Ausweichen der Würde ihres
Standes oder Geſchlechts nicht entſpreche. Die Reaktion auf ſolch
geſellſchaftswidriges Verhalten iſt verſchieden. Der eine nimmt
bewußt oder unwillkürlich das Ausweichen auf ſich allein, der
andere läßt es auf einen Anprall ankommen oder führt ihn
ge=
fliſſentlich herbei, und ein Dritter wählt dadurch den Mittelweg,
daß er ſeiner Pflicht genügt, dann aber ſtehen bleibt und ſo
auch den anderen zum Ausweichen zwingt. Auch die pſychiſche
Wirkung der Unhöflichkeit iſt bei den durch ſie Verletzten
ver=
ſchieden. Der eine beachtet ſie überhaupt nicht, der andere tut ſie
achſelzuckend als Rüpelei ab, und ein Dritter erregt ſich, weil er
in der Verletzung der Höflichkeit eine Mißachtung ſeiner Perſon
erblickt.
Auch der große Juriſt und Rechtsphiloſoph Rudolf von
Ihe=
ring hat ſich gelegentlich mit dem Ausweichen befaßt. Im
zwei=
ten Bande ſeines „Zweck im Recht”, in dem er insbeſondere die
„Sitte” behandelt, geht er eingehend auch auf die Umgangsformen
ein, die den Typus des geſellſchaftlich korrekten Menſchen bekunden.
und legt in geiſt= und reizvoller Weiſe deren Zweck, Entſtehung
und Bedeutung dar. Auf dem Gebiete der Umgangsformen
kom=
men insbeſondere Anſtand und Höflichkeit in Betracht. Die
An=
ſtandsregeln fordern kein poſitives Tun, ſondern das bloße
Unter=
laſſen des Anſtößigen, das nach der einen oder anderen Richtung
die Gefühle der Mitmenſchen verletzt. Die Gebote der Höflichkeit
ſagegen ſind poſitiv und fordern, jedem die Beachtung zuteil
wer=
den zu laſſen, auf die er Anſpruch hat. Während Recht und
An=
ſtand die Menſchen im Verkehr gegen Beleidigung und Beläſtigung
durch Anſtößiges ſchützen, ſoll ihnen das Benehmen, das die
Höf=
lichkeit vorſchreibt, den Ausdruck von Achtung und Wohlwollen
ſichern. Unter Achtung iſt dabei die Anerkennung des Wertes
eines Menſchen durch außere Beachtung zu verſtehen. Während
auf das Wohlwollen, das ſich in Güte, Gefälligkeit und
Liebens=
würdigkeit äußert, kein Anſpruch beſteht, und wir deshalb
bei=
ſpielsweiſe für eine Erkundigung nach dem Befinden und das
Aufheben einer Sache uſw. danken, iſt es bei den
Achtungsbezeu=
gungen anders. Das Gebot der Achtungsbezeugung verlängert die
rechtliche Idee der Perſönlichkeit in das Gebiet der Sitte hinüber,
und ſeine Mißachtung ſtellt deshalb eine Verletzung der Perſon
dar, die die Sitte als Unhöflichkeit kennzeichnet. Der Anſpruch
auf Achtungsbezeugung wird jeweils durch individuelle
Berüh=
rung ausgelöſt. So der Gruß durch das Erſcheinen eines
Bekann=
ten in unſerem Geſichtskreis, das Erheben vom Stuhl und das
Entgegenkommen durch ſeinen Beſuch, die Erteilung einer
Ant=
wort durch ſeine Frage uſw. Das Begegnen der Perſon auf der
Straße bietet nach der Sitte den Anlaß zum Ausweichen. Dazu
bemerkt Ihering a. a. O. Band II S. 509 folgendes:
„Die Straße gehört allen in gleicher Weiſe, von zwei ſich
Be=
gegnenden hat darum jeder auszuweichen; es zu unterlaſſen, heißt
ſich gerieren, als gehöre einem die Straße allein, es liegt darin
eine Ueberhebung, Anmaßung und Geringſchätzung des anderen
Teils; das Gebot der Höflichkeit ließe ſich hier ſogar, auf den
Rechtsgeſichtspunkt zurückführen.” Ihering führt dann Beiſpiele
reglementierten, d. h. ausdrücklich vorgeſchriebenen Ausweichens
bei den Soldaten und aus dem alten Rom uſw. auf und fährt
fort: „Alles das ſind nicht Beweiſe des Wohlwollens, ſondern der
Achtung. Daß der Geſichtspunkt der Beachtung auch hier für
letz=
tere zutrifft, liegt auf der Hand: ausweichen heißt die begegnende
Perſon beachten, nicht ausweichen von ihr keine Notiz nehmen,
ſeinen Weg in derſelben Weiſe fortſetzen, als wäre ſie gar nicht da.”
Die zutreffenden Darlegungen Iherings ergeben, daß das
unterlaſſene Ausweichen nicht nur einen Mangel an Erzogenheit,
ſondern auch eine Nichtbeachtung des Begegnenden bekundet, die
den Unhöflichen berechtigter und nach Lage des Falles ſogar
ge=
botener Vergeltung ausſetzt.
Dem Vorſtehenden ſeien einige Bemerkungen angefügt, die
damit nur mittelbar zuſammenhängen. So ſehr im Zeitalter von
Fahrmaſchinen aller Art die Rechte des Fußgängers beſchränkt
ſind, hat man ihm einige Pfade immerhin vorbehalten und durch
allgemeine Anordnung oder beſondere Aufſchrift bekundet, daß ſie
für ihn ausſchließlich beſtimmt ſind. Während Fuhrwerke und
Reiter die Anordnung beachten, ſetzen ſich viele Radfahrer darüber
auch da hinaus, wo das Verbot ſie ausdrücklich erwähnt. So
be=
gegnet man auf dem Martinspfad und dem Fußweg nach der
Ludwigshöhe nicht ſelten Radfahrern, und die Waldſtrecke des
alten Eberſtädter Weges und der Fußgängerweg neben der Nieder=
Ramſtädter Straße, wo ſie durch den Wald führt, werden
behan=
delt, als ob ſie Radfahrpfade ſeien. Das iſt für den Fußgänger
beſonders mißſtändig dann, wenn die Radfahrer nicht ausweichen
oder ihn gar auf eine vielbefahrene Autoſtraße drängen. Wirkſamerer
Schutz der beſcheidenen Fußgängerrechte wäre deshalb beſonders
auf den zuletzt genannten Strecken dringend erwünſcht.
Dr. Beſt, Oberlandesgerichtspräſident i. R.
3 Dezember Anfang 19, Ende 23.15 Uhr. Hauptmiete C.10
Lohengrin.
Preiſe 0.70 bis 5.50 eim * Dezember Anfang 20, Ende geg. 22. Deutſche Bühne O 7
Preiſe 0.50 bis 4.50
Hockewanzel. S4 mit 15. Dezember Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Miete E11
Maebeth.
Preiſe 0.70 bis 5.50 Kleines Haus=
Darmſtadk vor den Großſkädken!
Am „Tag der nationalen Solidarität” hat die
Darmſtädter Bevölkerung, wie ſchon ſo oft, bewieſen, daß, wenn
Not am Mann iſt, ſie ſich dem Rufe zur Hilfe nicht entzieht. So
hat ſie ſich auch diesmal geſchloſſen in den Dienſt der
Wohltätig=
keit geſtellt und das Ergebnis der Sammlung übertrifft,
ver=
hältnismäßig geſehen, dasjenige einer ganzen Anzahl bedeutender
deutſcher Großſtädte. In einer Stadt von
92 767 Seelen wurden rund 8773 RM.
geſammelt. Mithin auf den
Kopf der Bevölkerung ein Betrag von rund 10,05 Pf.
Im Vergleich zu dieſer, wie wir wohl ohne Ueberheblichkeit
ſagen können, für Darmſtadt ſelbſtverſtändlichen Leiſtung fügen
wir bei, daß in
Berlin z. B. pro Kopf der Bevölkerung ein Satz von 5.16 Pf.
rzielt wurde.
In Frankfurt a. M. erreichte man einen Durchſchnitt von 7,62 Pf.
Damit hat die Bevölkerung unſerer Stadt, trotzdem ſie mit
wirtſchaftlichen Gütern nicht geſegnet iſt, abermals bewieſen, daß
ſie nicht nur das ſoziale Verſtändnis für die Not derjenigen
Volksgenoſſen hat, die heute noch nicht in Arbeit und Brot ſtehen
können, ſondern daß ſie entſchloſſen und tatbereit denjenigen
Richtlinien folgt, die ihr von der übergeordneten Stelle gegeben
werden. Gern gegebene Spenden und freudig geleiſtete
Wohl=
tätigkeit ſind bei uns keine fremden Begriffe.
Es iſt uns eine beſondere Freude, feſtſtellen zu können, daß
unſere Heimatſtadt mit dem Ergebnis des Samstag wiederum
zu denjenigen Städten gehört, welche in unwandelbarer Treue
zu dem Führer und zu ſeinen Beauftragten bereit ſind, Opfer zu
bringen, damit die Parole: „Keiner ſoll hungern und frieren”
ur Tat wird.
Nur der, der mitgeholfen hat,
empfindek eine echte Weihnachtsfreude!
Kreisführung des Winterhilfswerks:
Konto Nr. 3500 bei der Städtiſchen Sparkaſſe,
Konto Nr. 5000 bei der Dresdener Bank und
Konto Nr. 16000 bei der Deutſchen Bank.
2as Jungvolk braucht Heime.
Wir im Jungvolk brauchen Heime für unſere Arbeit! Wir
ſitzen ſozuſagen auf der Straße. Und jetzt ſoll unſere Winterarbeit
beginnen. Die Fahrten und der Dienſt draußen im Gelände ſind
vorüber, und der Heimabend ſoll das auf der Fahrt Erlebte
ver=
tiefen. Der Heimabend iſt eines der wichtigſten Mittel, auf den
jungen Menſchen einzuwirken, den jungen Menſchen zu formen und
vorzubereiten für die Aufgaben, die uns die Zukunft unſeres
Vol=
kes ſtellt; und wir werden das Volk von morgen ſein. —
Volks=
genoſſe. Du ſiehſt ein, wie wichtig unſere Arbeit iſt, und daß wir
uns ein hohes Ziel zur Aufgabe geſetzt haben. Du mußt Deiner
Jugend helfen, dieſes Ziel zu erreichen: Volksgenoſſen,
gebt uns Heime! damit wir nicht mit Regenſchirm und
Man=
tel, mit Schnupfen und kalten Füßen auf dem Marktplatz unſere
Heimabende abhalten müſſen. So viele Gebäude ſtehen leer; leere
Räume in Hinterhäuſern und Anbauten. Verwaltungsräume alter
Fabriken. Wir werden wiſſen, ſie zum Heim umzugeſtalten. Mit
Begeiſterung werden wir arbeiten, baſteln, malen und anſtreichen
und alles zuſammenſchleppen, was zur Einrichtung notwendig iſt.
Das Heim iſt der Ort, der uns zu Kameraden
zuſammen=
ſchließt. Heime ſind Stätten ſozialiſtiſcher
Er=
ziehung: und keine ſoziale Entfremdung ſoll mehr die
geſchicht=
lich gewachſene Volksgemeinſchaft zerſtören.
Deshalb gebt uns Heime!
Helft uns Heime beſchaffen!
— Flieger=Ortsgruppe Darmſtadt. Am Samstag, dem 15.
Dezember, findet für die Mitglieder des Deutſchen
Luftſportver=
bandes auf dem Flughafen Darmſtadt eine Beſichtigung der
An=
lagen ſtatt. Bei dieſer Gelegenheit werden Kunſtflüge und
Win=
denſtarts verſchiedener Segelflugzeuge vorgeführt. Der Eintritt
iſt für Mitglieder des DVV. gegen Vorzeigen der grünen
Aus=
weiskarte frei. Beginn der Veranſtaltung 14.45 Uhr. Es
empfiehlt ſich, die um 14.10 Uhr am Schloß abfahrende Elektriſche
zu benutzen.
für die Invaliden und Alkveleranen von 1866,
1870/71.
** Wieder iſt ein Jahr ins Land gezogen, wieder brennen am
Weihnachtsbaum die Kerzen und der Heſſiſche
Landesmännerver=
ein vom Roten Kreuz hat die Invaliden und Altveteranen aus
den Kriegen 1866 und 1870/71 zu der alljährlich ſtattfindenden
Weihnachtsfeier in den Muſikvereinsſaal. Wilhelm=Gläſſingſtraße,
eingeladen. 32 Altveteranen ſtattete das Rote Kreuz in dieſem
Jahre in ſelbſtübernommener Ehrenpflicht mit dieſer
eindrucksvol=
len Weihnachtsfeier den Dank ab für ihre Treue zum Vaterland.
Der Saal war mit einem Tannenbaum, an dem hell die
Weih=
nachtslichter ſtrahlten, und den Fahnen des neuen Deutſchland und
des Roten Kreuzes geſchmückt. Auf weißgedeckten Tiſchen lagen die
Gaben zwiſchen friſchem Tannengrün. An der eindrucksvollen
Feier, die von Geſangsdarbietungen eines gemiſchten Chores
um=
rahmt war, nahm auch der ehemalige Großherzog und ſeine
Ge=
mahlin teil.
Polizeioberſt Schröder begrüßte herzlich die Altveteranen
und Invaliden der Kriege 1866, 1870/71 und ſprach von dem tiefen
Sinne der deutſchen Weihnachten. Gerade zu dieſer Zeit werden
all unſere Volksgenoſſen liebevoll betreut, hat doch unſer Führer
die Parole ausgegeben, keiner ſoll hungern und frieren. — Und
das deutſche Rote Kreuz hat ſich das Recht erworben, gerade zur
Weihnachtszeit derer zu gedenken, die für ihr Vaterland kämp’ten
und ihr Blut gaben. Seit Jahren ſchon wird vom Roten Kreuz
dieſe Sitte geübt, die zu ehrendem Recht und zur ſchönen Pflicht
wurde. In ganz Heſſen, nicht nur in Darmſtadt, hat das Rote
Kreuz die Invaliden und Altveteranen zuſammengerufen.
Oberſt Schröder erinnerte dann an die Kämpfe 1866, 1870 und 71
und betonte, daß wir an dieſe geſchichtlichen Tatſachen erinnern,
um zu zeigen, daß das deutſche Volk ſeine Altveteranen nicht
ver=
geſſen hat. Auch die Jugend kennt die Taten und ſoweit ſie ſie noch
nicht verſteht, wird ſie noch lernen, die Alten zu ehren und ihre
Taten zu begreifen, denn gerade unſer Führer Adolf Hitler iſt es.
der uns immer wieder erinnert, daß wir blutverbunden ſind von
Generation zu Generation und daß der Väter Taten den
nachkom=
menden Geſchlechtern Kraft gibt. Mit den Kämpfen haben ſie einſt
das Reich erſtehen laſſen und ihr Geiſt war es, der uns
Front=
kämpfern, vielleicht manchem unbewußt, im großen Kriege
voran=
ſchwebte. Gerade wir Frontkämpfer verſtehen ihre Taten. — Das
Rote Kreuz iſt jederzeit bereit, zu helfen und ehrt auch im Frieden
ſeine alten Soldaten, die es im Krieg betreute. Im Namen des
Vorſtandes begrüße er alle herzlich, er wünſche ein ſchönes, frobes
Weihnachtsfeſt und ein neues Jahr in Geſundheir und Freude.
Beſonders habe er die Grüße des Präſidenten des Heſſiſchen
Landesmännervereins vom Roten Kreuz, des Herrn
Staatsmini=
ſters Jung, der leider am Erſcheinen verhindert iſt, zu
über=
mitteln.
Als Dank der Invaliden und Altveteranen für die nun
fol=
gende Weihnachtsbeſcherung ſprach Altveteran Förſter
Lippert, der am Samstag ſeinen 90. Geburtstag feiern kann,
folgenden ſinnigen Spruch: „Laß deinen Alltag nicht zum
Sonn=
tag werden, hab eine Pflicht und ſei ſie noch ſo klein! Der
Müßig=
gang kann deinen Tag gefährden, dann wird dein Sonntag grauer
Alltag ſein.” — Mit der Uebergabe der Geſchenke unter dem
ſtrah=
lenden Weihnachtsbaum war dieſe ſchöne Feierſtunde abgeſchloſſen.
Vereinsveranſtalkungen.
—Wie bekannt geworden iſt, beſteht vielerorts die
Auffaſ=
ſung, daß die Abhaltung von Vereinsveranſtaltungen verboten
ſei. Wir weiſen darauf hin, daß ein derartiges Verbot nicht
be=
ſteht. Es iſt jedoch darauf zu achten, daß Weihnachtsfeiern ihrem
Inhalt nach dem Sinn und der Bedeutung des Weihnachtsfeſtes
entſprechen.
Im übrigen wird zur Vermeidung von Irrtümern bei dieſer
Gelegenheit darauf hingewieſen, daß ſich unſer Ausſchreiben vom
11. April 1934 zu Nr. St.M. la 5332 nicht auf
Vereinsveranſtal=
tungen bezieht, in denen Theaterſtücke von Laienſpielern
aufge=
führt werden. Die Genehmigung derartiger Aufführungen iſt alſo
nicht von der vorherigen gutachtlichen Aeußerung des zuſtändigen
Theaterintendanten abhängig.
Jung.
Weihnachtsferien an den Berufsſchulen im Schuljahr
1934/35. Die diesjährigen Weihnachtsferien für die
Berufs=
chulen beginnen — ohne Kürzung der Oſterferien — am
Sams=
tag, dem 15. Dezember 1934.
— Reichsverband deutſcher Sportfiſcher. Am Freitag abend
findet im Reſtaurant Gutenberg Grafenſtraße, Ecke Guſtav=
Lo=
renz=Straße, eine Lichtbildervorführung ſtatt, zu der Herr Otto
Geißler=Nürnberg einen Vortrag über ſportgerechtes
An=
geln halten wird. Es werden auch Lichtbilder aus unſerem
heimatlichen Sportgebiet vorgeführt.
Der Gauleiter.
Kameradſchaftsabend der Gauführerſchule.
Am Montag abend vereinigte ſich der 13. Lehrgang des
Jah=
res unſerer Gauführerſchule zu einem Kameradſchaftsabend mit
einigen Gquamtsleitern. Der Kameradſchaftsabend gab einen
Ein=
blick in das Leben und Treiben der hier auf vier Wochen vereinten
Unterführer der Bewegung und zeigte die Begeiſterung, mit
wel=
cher jung und alt ſich an dieſem Kurſus beteiligt. Mit großer
Freude begrüßten die Parteigenoſſen des Lehrganges den gegen
10 Uhr eintreffenden Gauleiter. In einigen Stunden zwangloſen
Beiſammenſeins wurde auch dem Gauleiter Einblick in den
vor=
züglichen Geiſt der Schule und ihrer Belegſchaft geboten.
Der Kreisleiter.
Kreisfunkwart.
Trotz der Aufforderung am ſchwarzen Brett am Freitag, den
7. Dezember, haben die Funkwarte: Genton, Ortsgruppe
Ger=
vinus, Gerbig, Ortsgruppe Erzhauſen. Kiſtinger. Ortsgruppe
Eſchollbrücken, Beſt, Ortsgruppe Gräfenhauſen. Götz. Ortsgruppe
Hahn, Reiß, Ortsgruppe Meſſel. Hoffmann. Ortsgruppe Ober=
Ramſtadt. Walter, Ortsgruppe Traiſa, Andres, Ortsgruppe
Wix=
hauſen, welche doch in der Funkwarteſitzung am 5. Dezember
ge=
fehlt haben, ihre auf der Beratungsſtelle bereitliegenden
Inſtruk=
tionen uſw. noch nicht abgeholt. Die Ortsgruppenleiter werden
er=
ſucht, die angeführten Funkwarte zu veranlaſſen, daß ſich dieſelben
ſofort auf der Rundfunkberatungsſtelle einfinden. — Alle
Funk=
warte, die den Monatsbericht nach dem neuen Muſter noch nicht
abgeliefert haben, müſſen dieſes ſofort nachholen. — In dieſer
Woche finden für die Funkwarte auf der Rundfunkberatungsſtelle
folgende Kurſe ſtatt: Donnerstag, 20,15 Uhr: Morſekurſus,
Frei=
tag, 20,15 Uhr: Baſtelkurſus. Die Fortſetzung der Kurſe findet im
Januar 1935 ſtatt.
Reichsfachſchaft deutſcher Schweſtern.
Monatsverſammlung der Reichsfachſchaft deutſcher Schweſtern
am Freitag, den 14. Dezember 1934, abends 8.15 Uhr, im
Stadt=
krankenhaus. Redner: Pg. Dr. Blank. Gäſte ſind willkommen.
Achtung! Propagandaleiter!
Die Propagandaleiter der Ortsgruppen des Kreiſes Darmſtadt
treffen ſich am Freitag, den 14. Dezember 1934, abends 20,30 Uhr,
bei Pg. Fabian (Brauerei Fay), Alexanderſtraße 23.
Ortsgruppe Darmſtadt — Schloßgarten.
Arbeitsgemeinſchaft: Zelle 1 und 2.
Die Arbeitsgemeinſchaft für die Politiſchen Leiter der Zellen
1 und 2 iſt für heute. Donnerstag, den 13. Dezember, abds.
8,30 Uhr, Geſchäftsſtelle. Emilſtraße 10. feſtgeſetzt.
Zellen=Abend der Zellen 5 und 6: Am Freitag, den 14. d. M.,
abends 8,30 Uhr, pünktlich, findet der Zellen=Abend der Zellen 5
und 6 in der Wirtſchaft „Zur Linde” (Inh. Pg. Bauer),
Schwanenſtraße 61. ſtatt. Für die Mitglieder der Partei iſt der
Be=
ſuch des Zellenabends Pflicht! Die Mitglieder der Gliederungen
obiger Zellen ſind dazu eingeladen. — Blockleiter!
Achtung! Die Blockleiter ſämtlicher Zellen haben umgehend mit
ihrem Zellenleiter ſämtliches Propagandamaterial abzurechnen.
Die Zellenleiter haben unter allen Umſtänden am Freitag, den 14.
d. M., auf der Geſchäftsſtelle abzurechnen.
NS.=Frauenſchaft Darmſtadt.
Die nicht abgeholten Gewinne von unſerer
Weihnachtsausſtel=
lung können täglich von 10—5 Uhr auf unſerer Geſchäftsſtelle,
Rheinſtraße 48, in Empfang genommen werden.
Bund Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten, Bezirk Darmſtadt.
Am Samstag, den 15. Dezember 1934, nachmittags 3 Uhr,
fin=
der im großen Saale des Gaſthauſes Zur Krone” in Darmſtadt,
Schuſtergaſſe 18, gemeinſam mit der Ortsgruppe Darmſtadt die
Pflichtverſammlung des Bezirkes Darmſtadt ſtatt. Es werden
ſprechen: Pg. Dr. Blank Darmſtadt, über: „Durch Sozialismus
zur Nation”. Dr. jur. Wilh. Glungler, Hochſchullehrer zu
Darmſtadt, über: „Der Sinn der Rechtspolitik”. — Das Erſcheinen
ſämtlicher Mitglieder des Bezirkes iſt Pflicht. Gäſte ſind
will=
kommen.
Votſicht bei der Enkrümpelung!
Richtlinien des Reichsluftſchutzbundes.
„Im Hinblick auf die Klagen der Staatsarchive und des
Sach=
verſtändigen für Raſſenforſchung über die Vernichtung wertvollen
Urkundenmaterials bei der Entrümpelung hat der
Reichsluftſchutz=
bund Richtlinien, für die Entrümpelung herausgegeben, deren
ſtrengſte Beachtung zur Pflicht gemacht worden iſt. Für die
ſtaat=
lichen und kommunalen Dienſtſtellen ſowie die Körperſchaften des
öffentlichen Rechts wird darin, wie das Ndx. meldet, feſtgeſtellt,
daß gegen die Beibehaltung ordnungsmäßig in Regalen
aufgeſtell=
ter, leicht zugänglicher Bodenregiſtraturen Einwände nicht zu
er=
heben ſind. Keine Behörde bis herab zum letzten Gemeindeamt
dürfe Akten zur Vernichtung fortgeben, ohne daß die Zuſtimmung
der übergeordneten Dienſtſtellen und des zuſtändigen
Staats=
archivs eingeholt worden ſei. Bei der Entrümpelung der Böden
nichtſtaatlicher Dienſtſtſtellen, von Wirtſchaftsbetrieben aller Art
und von Privatgebäuden ſei dem alten Schriftgut eine um ſo
grö=
ßere Sorgfalt zu widmen, als hier nicht durch behördliche
Vor=
ſchriften eine Gewähr für die Erhaltung wichtigen Archivgutes
vorauszuſetzen ſei.
Mode-Abend der Sachſchaft Friſeure.
Die Fachſchaft Friſeure, Darmſtadt, in der
Reichs=
berufsgruppe 18 Handwerk, veranſtaltete im Fürſtenſaal
einen Mode=Abend. Einleitend begrüßte der Fachſchaftswart
Drummer den Obermeiſter der Friſeur=Pflichtinnung, Pg.
Roßmann, und den Vorſitzenden der Modekommiſſion, Klein,
und führte dann aus, daß der heutige Abend den Zweck haben
ſolle, die Friſuren des Winters 1934/35 vorzuführen. — Der
Führer hat Wert und Ehre des Handwerks erkannt und betont ſie
immer wieder, das verpflichtet die Fachſchaftsmitglieder
anderer=
ſeits aber auch, Arbeit zu leiſten, die in Ehren beſtehen kann. Der
Fachſchaftswart betonte mit Nachdruck die Bedeutung des
Drei=
klangs Meiſter—Geſelle-Lehrling. Er gab dem Willen Ausdruck,
daß alle bereit ſeien, im Sinne des Führers an ihrer Stelle beim
Aufbau mitzuwirken.
Anſchließend richtete der erſte Obermeiſter der Pflichtinnung,
Pg. Roßmann, eine kurze Anſprache an die Anweſenden, in
der er vor allem den Wert des Zuſammengehens von Innung und
Fachſchaft betonte. Auch in einem Beruf müſſe, wie in einer
Fa=
milie, Hand in Hand gearbeitet werden, Gemeingeiſt und der Geiſt
der Volksverbundenheit müſſe überall herrſchen.
Dann begannen auf ein Zeichen hin die Friſeure ihre Arbeit
an den Damen, die in der Mitte des Saales an einem langen
Tiſch vor Spiegeln Platz genommen hatten. Mit großer
Geſchwin=
digkeit entſtanden nun unter geſchickten Händen wahre Kunſtwerke
von Friſuren, von den einfachſten Tagesfriſuren, bis zu
Phanta=
ſiefriſuren für den Abend. Im Ganzen beſteht die Tendenz, ſich
von den Moden des Auslandes freizumachen und eine Haarmode
zu finden, die dem Weſen der deutſchen Frau entſpricht. Die
Fri=
ſuren ſind wieder ausgeſprochen weiblich; der Kurzhaarſchnitt wird
wegen ſeiner Bequemlichkeit beibehalten, doch wird das Haar nur
leicht angeſchnitten, und man legt Wert auf Herausarbeitung
einer guten Kopfform. Im Nacken betont man die aufſteigende
Linie, in die Stirn fallen oft Lockenpartien — Dies war auch
etwa der Inhalt der Richtlinien, die der Fachſchaftsobmann
Bach=
mann verlas, nachdem die Modelle unter allgemeinem Beifall
vorgeführt waren.
Fachſchaftswart Drummer ſprach dann kurz ſeinen Dank
aus für alle Teilnehmer des Abends. Als Abſchluß des
offiziel=
len Teils der Veranſtaltung ergriff Pg. Roßmann noch einmal
das Wort. Er hob beſonders den Wert der guten Friſur hervor,
die von fachmänniſcher Hand gepflegt ſein ſoll. Deutſche
Fachar=
heit im Friſeur=Handwerk hat auch heute noch Weltruf — wurde
doch geſtern u. a. eine Friſur gezeigt, mit der ein Deutſcher in
London einen 1. Preis gewann. — Intereſſant waren die
Zah=
len, die Pg. Roßmann nannte: im Kreis Darmſtadt gehören der
Fachſchaft etwa 280 ſelbſtändige Meiſter mit 350 Angeſtellten an.
Dieſe Zahlen geben einen Begriff davon, wie viele Volksgenoſſen
in dieſem Beruf Arbeit und Brot finden.
Die Kapelle Glaſert, die die Vorführungen mit
Muſikvor=
trägen umrahmt hatte, gab dann mit einem flotten Tanz den
im gemütlichen Teil des Abends an.
Die deutſcheArbeitsfront
NS. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟.
Theatermiete. Unſere Mietreihe muß Freitag vormittags,
geſchloſſen werden. Wir bitten, alle im Umlauf befindlichen
An=
meldebogen zu dieſem Termin bei uns abzugeben. Die
Karten=
zuteilung erfordert viel Arbeit, die wir in kurzer Zeit
bewäl=
tigen müſſen, ſo daß eine weitere Friſterſtreckung nicht möglich iſt.
Reichstheaterzug der NSG. „Kraft durch Freude‟ Ein
künſt=
leriſches Ereignis wird das Gaſtſpiel des Reichstheaterzuges
wer=
den Die Veranſtaltung iſt am Donnerstag, abends 20 Uhr, in den
Städtiſchen Saalbau gelegt. Die Vortragsfolge iſt die gleiche, die
ſeither bei Publikum und Preſſe ſo großen Anklang gefunden hat.
Die Veranſtaltung iſt allen Volksgenoſſen zugänglich. Karten zum
Preiſe von 50 Pfg. ſind auf der Kreisgeſchäftsſtelle und ab 7 Uhr
an der Abendkaſſe im Städtiſchen Saalbau zu haben.
Werksan=
gehörige beziehen Karten zu ermäßigtem Preis durch den
Be=
triebswart „Kraft durch Freude ihres Betriebs. Der Beſuch
dieſer einzigartigen Veranſtaltung kann allen
Volksgenoſſen beſtens empfohlen werden.
Zahlreichen telephoniſchen Anrufen zufolge geben wir
be=
kannt, daß außer DAF.=Mitgliedern auch ſonſtige Intereſſenten
teilnehmen können. Karten zum Preiſe von 40 und 50 Pf. in
der Geſchäftsſtelle der KdF., Bismarckſtraße 19, und an der
Abendkaſſe. Geboten wird ein buntes Programm mit erſten
Künſtlern.
Erzgebirgsfahrt vom 25. Dezember 1934 bis 2. Januar 1935.
Zur Teilnahme an dieſer Fahrt werden noch Anmeldungen
bis 17. Dezember angenommen. Der Kreiswart der KdF.
Berufshauptgruppen der Angeſtellten in der DAF.,
Ortsgruppe Darmſtadt.
Die Verbandsſparkaſſe der Angeſtellten. Die Verbandsls
kaſſe der Deutſchen Angeſtelltenſchaft, die ſich in jahrzehntelag
Aufbauarbeit zu einer angeſehenen Einrichtung entwickelt
wird im Zuge der Eingliederung der Deutſchen Angeſtell
ſchaft in die Deutſche Arbeitsfront, in die Sparkaſſe der 99
der Deutſchen Arbeit AG., Berlin, überführt. In einem
ruf an die Sparer der Verbandsſparkaſſe wird mit
Hinweis=
den vor kurzem veröffentlichten Geſchäftsbericht der Bank
Deutſchen Arbeit die außerordentlich günſtige Entwicklung
Unternehmens ſeit der Machtübernahme durch den Nation
ſozialismus geſchildert.
Bis zum 22. Dezember 1934 wird ſich der Ein= und
zahlungsverkehr wie bisher abwickeln. Vom 24. Dezember
übernehmen dann die Verwaltungsſtellen der DHV.=Kaſſe (K.
kenkaſſe) im Einvernehmen mit der Bank der Deutſchen A=1u
AG. das Ein= und Auszahlungsgeſchäft. An den Plätzen Be
Dresden und Hamburg wird der Sparverkehr von den bishern
Zweigſtellen der Verbandsſparkaſſe fortgeführt. Im
Laufe=
nächſten Wochen und Monate werden dann die Konten
allrl=
lich von den Geſchäftsſtellen der Bank der Deutſchen Arbeit
übernommen.
Der Aufruf an die Sparer der Verbandsſparkaſſe ſchließt!
der Aufforderung, das bisher in die Verbandsſparkaſſe ger=
Vertrauen weiterhin der Bank der Deutſchen Arbeit AG. im
chen Maße entgegenzubringen.
Tagung der Arbeitsgemeinſchaft der Großſtädte
von Heſſen, Heſſen=Naſſau im Deutſchen
Gemeindetag in Mainz.
Sämtliche Oberbürgermeiſter Bürgermeiſter und
zahl=
reiche Sachbearbeiter der in einer Arbeitsgemeinſchaft für
Ver=
waltungsfragen im Deutſchen Gemeindetag zuſammengeſchloſſenen
heſſen=naſſauiſchen Stadtkreiſe und heſſiſchen Mittel= und
Groß=
ſtädte traten am 11. Dezember im Stadtratsſaal zu Mainz zu
einer Tagung zur Beratung wichtiger Gemeindefragen zuſammen.
Der Voxſitzende der Landesdienſtſtelle Heſſen=Heſſen=Naſſau
im Deutſchen Gemeindetag, Bürgermeiſter Linder, Frankfurt
a. M., gab zunächſt von der Bildung der Arbeitsgemeinſchaft
und der Berufung des Oberbürgermeiſters Dr. Krebs
Frank=
fürt a. M., zum Leiter der Arbeitsgemeinſchaft Kenntnis.
Auf=
gabe der Beratungen ſei es, die wichtigſten Sachgebiete zu
behandeln und den Meinungs= und Erfahrungsaustauſch zu
för=
dern. Oberbürgermeiſter Dr. Barth begrüßte im Namen der
Stadt Mainz die Teilnehmer, insbeſondere die Vertreter des
heſſiſchen Staatsminiſteriums, des Oberpräſidenten in Kaſſel und
der Regierungspräſidenten von Kaſſel und Wiesbaden. Unter
Leitung von Oberbürgermeiſter Dr. Krebs=Frankfurt a. M.
wur=
den alsdann zahlreiche wichtige Fragen der Gemeinden beraten.
Der Geſchäftsführer der Landesdienſtſtelle. Dr. Göb, berichtete
zunächſt über den Aufbau und die Arbeitsweiſe der
Arbeits=
gemeinſchaften. Im Bereiche der Landesdienſtſtelle ſeien bis jetzt
14 Arbeitsgemeinſchaften für die Städte und Landkreiſe, ſowie
53 Kreisabteilungen der Landgemeinden gebildet worden
Stadt=
kämmerer Dr. Lehmann=Frankfurt a. M. und Geſchäftsführer
Dr. Göb behandelten in kurzen Referaten die wichtigſten Finanz=
und Steuerfragen, vor allem die Aufſtellung des Haushaltsplans
für 1935, die Auswirkung der neuen Steuergeſetzgebung auf die
Gemeindefinanzen, Sparkaſſenfragen. Gemeindeumſchuldung uſw.
Dieſe Beratungsgegenſtände löſten eine rege Ausſprache aus in
der die Notwendigkeit vorſichtigſter Finanzpolitik zum Ausdruck
kam. Die weiteren Verhandlungen erſtreckten ſich auf die
Ge=
biete des Fürſorgeweſens, der Preisgeſtaltung, des Verkehrs, der
ſtädtiſchen Betriebe, des Straßenweſens und des
Siedlungs=
weſens.
Feude
Mein Rezeptbuch gibt Ihnen das Gefühl der
Sicherheit beim Backen. Ladenpreis 20 Pfg.
Dr. Ruguſt Oetker, Bielefeld
Sammelbüchſen des Winterhilfswerks an den Poſtſchaltern.
Spende des Poſtperſonals. Wie im vorigen Jahr, ſtellt
die Deutſche Reichspoſt nach einer Vereinbarung mit dem
Reichs=
beauftragten des Winterhilfswerks auch jetzt wieder an den
Schal=
tern aller Poſtämter die Sammelbüchſen auf. Dadurch haben alle
Volksgenoſſen dauernd Gelegenheit, dem Winterhilfswerk ihre
Spenden zuzuführen. Wie im Vorjahre, beteiligt ſich das Perſonal
der Deutſchen Reichspoſt auch jetzt wieder unmittelbar an dem
gro=
ßen Hilfswerk. Dem Einkommen entſprechend läßt jeder
Ange=
hörige der Poſt einen beſtimmten Betrag regelmäßig von ſeinem
Gehalt abziehen. Dem Winterhilfswerk werden dadurch in dieſem
Winter vorausſichtlich 2,6 Millionen RM. zugeführt werden.
Nachahmenswerte Tat. 80 Belegſchaftsmitglieder der DBS.
(Deutſche Bau= und Siedlungsgemeinſchaft) gingen geſtern
geſchloſ=
ſen zum Spendebuch im Knuſperhauschen am Langen Ludwig und
haben zuſammen den anſehnlichen Betrag von 128 RM.
gezeich=
net. Möchte dieſes Beiſpiel ſozialen Mitempfindens von weiteren
Betrieben nachgeahmt werden, damit dieſes Weihnachtsfeſt ein
wahres Feſt der Freude werde.
— Reichsverband der Baltikumkämpfer (Vereinigung
ehe=
maliger Grenzſchutz= und Freikorpskämpfer), Ortsgruppe
Darm=
ſtadt. Am kommenden Samstag, dem 15. Dezember 1934, findet
im Hotel Hanſa, Rheinſtraße 8½, ein Kameradſchaftsappell ſtatt.
Erſcheinen iſt Pflicht.
— 100 000 Mark auf Losnummer 162 560. Bei der heutigen
Nachmittagsziehung der Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſenlotterie fiel
der Haupttreffer in Höhe von 100 000 RM. auf das Los
Num=
mer 162 560. Dieſes Los wird in der Erſten Abteilung in
Achtel=
loſen in der Provinz Brandenburg und in der Zweiten Abteilung
in Achtelloſen in Württemberg geſpielt.
* Polizei=Sporkverein
im Zeichen des Winkerhilfswerks.
ite lel
* Geſtern abend veranſtaltete der Polizei=Sportvereim
feſtlich geſchmückten Städtiſchen Saalbau zugunſten des Wirn
hilfswerks einen Bunten Abend, der einen ſehr guten Erfolg hu
Die vorzügliche Landespolizeikapelle unter Leitung des Oberm
meiſters Buslau verſchönte den Abend mit muſikaliſchen.
bietungen.
Polizeihauptmann Spatz hieß im Auftrage des Herrn OC.
Jacobſen die zahlreich Erſchienenen, namentlich die Damen,
wie immer das feſtliche Gepräge gaben, herzlich willkommen,
Gruß galt weiter dem Ehrenpräſidenten des Polizeiſportverenz?
Herrn Polizeioberſt Schröder, ſowie dem Herrn Polizei=Obo.
leutnant Geppert. Allen Mitwirkenden des Abends ſprachte
ſeinen Dank aus, vor allem auch dem Vergnügungsausſchuß iü
die Vorbereitungen. Die Veranſtaltung habe zweierlei Zweck:0,
mal habe der Polizei=Sportverein kürzlich ſein zehnjähriges Jä.
läum gefeiert. Von Oberſt v. Klipſtein gegründet, nahm er
ter Oberſt Schröder und dem jetzigen Kommandeur, Polizeiokl
Jacobſen einen guten Aufſchwung. Der Polizeiſportverein 1In
ſich mit anderen kampfausübenden Mannſchaften meſſen, es i1f
aber auch damit ein Band der Kameradſchaft mit allen
Vool=
genoſſen geſchlagen werden. Schließlich ſoll der Dienſtſr
vollendet werden. Der Verein will keine „Kanonenzüchter!”
Wenn Spitzenleiſtungen von einzelnen erzielt werden, ſo
len dieſe zum Anſporn dienen. Redner erinnerte an
Erfolge des Polizeiſportvereins im Handball, ihm und den C.
V. 98 gelang es, Darmſtadt zur Hochburg der Handballer
machen. Er erinnert weiter an die Erfolge in den anderen Spor
diſziplinen, an die Spitzenleiſtungen des Polizeiwachtmeiſters Si
bert und des Wachtmeiſters Schneider. Das Dritte Reich hat gual.
im Sport Wandlung geſchaffen. In Darmſtadt beiſpielsweiſe haut
es ſich gezeigt, daß die Beſtrebungen des Herrn Direltor L30e
zur Einigkeit geführt haben. — Der weitere Zweck des Abends
allen Volksgenoſſen zu helfen, denn die Veranſtaltung ſtehe
Zeichen des Winterhilfswerkes. Die Polkzei hat ſich ſtets n. Oe
Dienſt der Winterhilfe geſtellt, denn jeder einzelne muß O9
bringen und bringt ſie gern, wenn er ſeinen Volksgenoſſen dann!
helfen kann, damit das Ziel des Führers erreicht werde. Umenn
deutſchen Vaterland und unſerem Führer Adolf Hitler galt
dreifaches Sieg=Heil, dem ſich der Geſang der Lieder der Deunel
anſchloß.
Der Anſprache folgte eine bunt zuſammengeſtellte, von M.
Morgani mit viel Humor angeſagte Vortragsfolge. Ausgeie"
nete geſangliche Leiſtungen boten Georg Koop vom Heſſiſe
Landestheater und Konzertſänger Peter Schäfer. Beide Kul
hübſche Originaltänze vor, ſie tanzte u. a. den Chopinwalzer
einen Galopp, Schülerinnen und Tanzgruppen aus ihrer Sa.
zeigten graziöſe, figurenreiche Tänze, entzückend war der Kratoſe,
der Annemarie Gebhardt und Ruth Miſchlich.
Vortragsfolge beſchloß Bacceſino, der die erſtaunten Zuſchche
ins Zauberland entführte und die erſtaunlichſten Kunſtſtücke zel=
— Während des Tanzes brachte das Tanzpaar Fuhrland
meiſterhafte, vorbildliche Tanzeinlagen. Der Abend verging.
Muſik, Tanz und Unterhaltung in angeregter froher Stimmin
— Turngemeinde Beſſungen 65. Am kommenden Sonntag
16. Dezember 1934, findet vormittags um 11,30 Uhr im Knein !
des Vereinshauſes für die in dieſem Jahre verſchiedenen Eng.
mitglieder eine Gedenkfeier ſtatt. Ihnen wird die Lmkil,
ler, die von Kapellmeiſter E. G. Welcke am Flügel techniſch min
endet begleitet wurden, ernteten lebhaften Beifall und mußten Nau
mehrfach zu Zugaben verſtehen. Hilde Wolff=Zoll führte einen
meinde Beſſungen eine bleibende Stätte geben, an der ſie.
vorbildliches Wirken für das Deutſche Turnen im Geiſte umſele
noch lebenden Turnbrüdern und Schweſtern für allezeit we.0
werden. Beſonders hart waren die Verluſte in den Reihen un."
Singmannſchaft und der Wander=Abteilung. Wir erwarten
halb zahlreiche Beteiligung unſerer geſamten Turngemeinde
— Heſſiſche Familiengeſchichtliche Vereinigung. Die Ortshlln
pen Darmſtadt und Mainz veranſtalten einen Beſuch der 4.
ſtellung „Raſſe, Volk, Familie” der Rhein=Main e
Stätte für Erziehung in Mainz. Dieſe Ausſtellung (in 10 S
und einem langen Flur) bietet gerade für den
Familiennol=
eine Fülle intereſſanter Darſtellungen. Sie beginnt mit eine!
teilung Biologie, in der mit ausgezeichneten mikroſkopiſchen 4
paraten die Zellen als Träger der Vererbung ſowie die Mkſc
ſchen Vererbungsgeſetze gezeigt werden. Es folgen u. a. räſſe.
liche und vererbungswiſſenſchaftliche Unterſuchungen, die Deſ
ſchauer mit überſichtlichen Bildern ſowie Stamm= und 390
tafeln klar gemacht werden. Einen breiten Raum nimmt die
wendung von Sage und Volksglaube, Häuſer= und Grund. 0
forſchung ſowie Orts= und Familiengeſchichte in der Schutf
wobei insbeſondere auch unſere Mitglieder Hering, Schlelle
Friederichs mit ſchönen Darbietungen hervortreten. Den Sſſ
bildet ein Ausſtellungsraum „Familienkunde” unſeres 4e
gliedes Profeſſor Praetorius, dem wir auch die ausgeee
nete lehrreiche Führung durch die Ausſtellung verdanken.
Was die Lichfſpieltheater bringen.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen die Verwechſelungskonſe
„30 Tage Prinzeſſin”. Hauptdarſteller: Sylvia Si„
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen in Neuaufführung den Ac
Spitzenfilm „Die Inſel” mit Brigitte Helm. Willy Pro
Otto Dreßler, Heinz von Cleve.
Cary Grant.
Reſi=Theater zeigt noch heute und morgen „Das 22
der Sonne”, ein Film, dem der bezaubernde Geſang Laur Zu”
ſowie die herrlichen Aufnahmen aus Neapel, Capri, Rol
Venedig, beſonderen Reiz verleihen. Jugendliche haben. 2""
Vereins= und lokale Veranſtaltungell.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.
Kriegerverein Haſſia. Die Führung des Veke!?
hat Pfarrer i. R. Dr. Ludwig Berck, Landeskirchenin.."
übernommen.
Aus Heſſen.
willte
ründ
jandeu
Arheilgen. 12. Dez. Sportvereinigung 04 e. V.
ſſe- erſten Mitgliederverſammlung ſeit der
Generalverſamm=
mn Auguſt erſtattete Sportausſchußvorſitzender Hüg Bericht
deen Stand des Spiel= und Sportbetriebs innerhalb des Ver=
Seit der Jahreshauptverſammlung, in der der Sportausſchuß
gen wurde, fanden 4 Arbeitsſitzungen ſtatt. In den einzelnen
lmngen herrſchte reger Betrieb. Es wurde berichtet über die
ſtlnngen Fußball, Handball, Leichtathletik. Schwergthletik,
ſßen, Schwimmen, Wandern, die Damenabteilung,
Jugend=
ſtung. Alte Herren uſw., die teils ſchöne Erfolge erzielen konn=
Der für Dezember angeſetzte Tanzabend der Damenabtei=
Endet nicht ſtatt. Der weitere Verlauf der Verſammlung
wrr Regelung interner Angelegenheiten gewidmet. —
Luft=
b*. Im Rathausſaale fand eine Sitzung der Ortsgruppe des
fpsruftſchutzbundes ſtatt, in der die Richtlinien feſtgelegt und
ü ſeweitseinteilung für die nächſte Zeit vorgenommen wurde. —
ſrcheſſen=Verein. Im Gaſthaus „Zur Sonne” fand eine
hitisderverſammlung ſtatt. Der Vereinsführer teilte u. a. mit,
aßſie für Weihnachten geplante Weihnachtsfeier ausfällt.
Je=
woll die Kinderbeſcherung am Nachmittag des erſten Feiertages
zb thaus „Zur Sonne” ſtattfinden. Nach Erledigung des
ge=
ſchſlichen Teils fand ein gemütliches Beiſammenſein ſtatt.
Griesheim, 12. Dezember Kanarien=Ausſtellung.
Fmnarien= und Vogelſchutz=Verein hielt ſeine diesjährige
be Tung ab. Die Ausſtellung war von insgeſamt 64 Nummern
gMk- Die Ausſteller waren durchweg Griesheimer Züchter
je=
ſraren auch Züchter aus Goddelau, Pfungſtadt und
Weiter=
ſtahvrtreten. Bei der Eröffnung hielt Herr Lehrer Boller einen
R4Hrreichen Vortrag über Vogelſchutz und Niſtgelegenheiten.
zbi te an Muſterbeiſpielen, wie mit einfachen Mitteln,
Brett=
hie erne Niſthöhle für die Meiſenarten hergeſtellt werden kann.
Dihsnal ſelbſt war ſehr ſchön mit Vogelhecken und
Vogelſchutz=
ga0f Hergerichtet, die viele heimiſche Vogelarten enthielten ſowie
au euotiſche Vögel; ebenſo hatte auch die Abteilung Vogelſchutz
vanſolkstum und Heimat durch Aufſtellen von Niſtkäſten uſw.
danlerein unterſtützt. Die Tierausſtopferei Achen=Darmſtadt
hat ehrreiches Material ſowie ſeltene Vogelarten zur
Ver=
fümgg geſtellt. Als Preisrichter war Herr Voigt=Frankfurt
vaylichtet. Bei der Fülle des durchweg guten Materials hatte er
keitzl ichte Aufgabe. Es wurden mit Ehrenpreiſen ausgezeichnet:
Jn)r Selbſtzuchtklaſſe: Chriſtian Hofmann mit 333 Punkten den
1. /s, große ſilberne Verbandsmedaille, Spezialpreis für beſtes
Hoy lowie die Ortsgruppen=Zuchtmeiſterſchaft; Georg Caſpari
mit3 Punkten den 2. Preis, Spezialpreis für beſte Schockel und
Ktyre, ſowie Geſamteindruck und Verbandsmedaille; Friedrich
Kez mit 312 Punkten den 3. Preis; Heinrich Emge mit 291
Prüre: den 4. Preis; Karl Fromm mit 288 Punkten den
ſess; Konrad Deltau mit 261 Punkten den 6. Preis; Peter
Schp mit 240 Punkten den 7. Preis. In der allgemeinen Klaſſe:
Haßiv Wilhelm mit 316 Punkten den 1. Preis; Heinrich Engel
mithz1o Punkten den 2. Preis; Georg Schupp mit 319 Punkten
dein Preis; Heinrich Leber mit 240 Punkten den 4. Preis. Bei
dern eſ irkstagung gelangten die Siegerſtämme nochmals zur
Vor=
fü hing. Die Ausſtellung ſelbſt erfreute ſich eines ſehr guten
Be=
ſu h. Auch die bei Ausſtellungen übliche Tombola fehlte nicht
un utte guten Zuſpruch.
Ober=Ramſtadt 12. Dezember.
Lebensmittelpfund=
falin lung des Winterhilfswerks. Zugunſten der Winterhilfe
witt mn Laufe dieſer Woche eine Lebensmittelpfundſammlung
durhyeführt. Je reichlicher dieſe ausfällt, je größer kann die Zahl
dertnigen ſein, die noch vor Weihnachten mit Lebensmitteln
be=
ſchſt ſwerden.
I. Meſſel, 11. Dezember. Vereinszuſammenſchluß.
Diebl ſangverein „Sängerbund=Eintracht” hatte ſeine Mitglieder
zuſ ner außerordentlichen Hauptverſammlung im Saale der
Gaſt=
wiuhi=ft Heberer eingeladen. Auf der Tagesordnung ſtand als
viftatter Punkt der Zuſammenſchluß mit dem hieſigen
Muſikver=
jundar Vereinsvorſitzer Joſt wies zunächſt auf die Gründe und
ditzemeutung des Zuſammenſchluſſes hin. Die Mitglieder
billig=
er) mnütig das in dieſer Angelegenheit vom Vorſtand bereits
Aaurlaßte und begrüßten den Zuſammenſchluß. —
Theater=
türe. Der hieſige SA.=Sturm 13/390 veranſtaltete in dem
e Der Gaſtwirtſchaft Jakob Wältz in Gegenwart des Stan=
Enüührers Wagner einen Theaterabend, der ſehr gut beſucht
Ancach den Begrüßungsworten des Truppführers Pfeffer
ge=
alſt was Schauſpiel „Schlageter läutet Sturm” zur Aufführung.
4s andartenkapelle half den Abend verſchönern. Sämtliche
Aütickende wurden für ihre guten Leiſtungen durch ſtürmiſchen
4½s belohnt.
Babenhauſen. 12. Dez. Eiſenbahnräuber am Werk.
ler Nähe der benachbarten Halteſtelle Zellhauſen wurde vor
kukiu nachts bemerkt, daß Gepäckſtücke aus dem Packwagen eines
Zu/z von einem in den Wagen eingedrungenen Diebe
herausge=
wry wurden. Als der Bahnpoliziſt den Räuber ſeiner Beute
na trmgen ſah, gab er mehrere Schüſſe ab, die aber in der
Drmli eit ihr Ziel verfehlten. Die geraubten,
hinausgeſchleuder=
terſtücke konnten alle wiedergefunden werden. — Infolge der
ge=
linw, WWitterung konnten Spargelzüchter die überraſchende
Feſt=
te iſng machen, daß einige Spargeln, prächtig und gut entwickelte
Pfſſzim, das Licht der Welt erblickten.
Reinheim. 12. Dez. Im Gaſthauſe Stahl hatte der
Oden=
watliſb zur Generalverſammlung eingeladen. Dem Jahresbericht und Frauenabteilung zeigte und die verſchiedenſten Formen des
unde Wanderſtatiſtik folgte die Beratung des Wanderplanes
führ 35, der ohne Anſtand genehmigt wurde. Auch die
Rechnungs=
abliſe wund Prüfung war ſchnell erledigt und dem Rechnungs= ders ſtark gewachſenen Männerabteilung vor. Den beſtens
gelun=
ühhr Entlaſtung erteilt. Voranſchlag, die Verleſung der neuen
Sarzugen, die Wanderordnung bildeten Gegenſtand der weiteren
Ar ruche. Verſchiedene Aemter wurden geſtrichen und den
ſeit=
helun Inhabern gedankt. Vorſ. v. Willich dankte noch all
dezu deie bisher an dem Beſtande des OWK. feſthielten und
mit=
artlezen, und hoffte, daß im neuen Jahr wieder gut gewandert
und ere Freunde geworben würden. — Der Darmſtädter OWK.
wohn Sonntagnachmittag zur Endraſt in den Saalbau „Zur
Spy/ eingekehrt, auch einige Reinheimer Freunde waren
an=
wesv. Unter Geſängen und humorvollen Anſprachen rückte nur
ayſekl die Stunde der Abfahrt heran. — Am Abend fand
eben=
fallln. Saalbau „Zur Spitze” noch eine Veranſtaltung der NS.= wie Liedern des Geſangvereines Eintracht und der oberen
Schul=
ſtleänſchaft „Kraftdurch Freude” ſtatt, die einen ſehr
Beſuch aufzuweiſen hatte. Die Darbietungen, humoriſtiſche
güu e. Tänze, die ausgezeichneten Muſikſtücke, waren beifällig führer Herrn Rektor Pfeifer, der auch auf die hohen Ziele des
bellntt und die Teilnehmer konnten an der Veranſtaltung von
etzhicbotenen reichlich befriedigt ſein.
Reichelsheim (Odw.), 12. Dez. Tag der nationalen
darität. Die Sammlung am Tage der nationalen
Soli=
hatte auch im Bereich unſerer Ortsgruppe einen vollen
Frtu verzeichnen. Den Abſchluß des Tages bildete eine
muſi=
e Veranſtaltung zugunſten des WHW. im Saale des Gaſt= Frühlingstraum” von Lehne zur Aufführung, und zwar diesmal
1c äugervereinigung „Eintracht”, der Poſaunenchor der Kir=
Gein, ſowie Frl. M. Reinshagen (Einzelgeſänge) und die NS.=
Fyangchaft bereitwilligſt zur Verfügung geſtellt. Die Begleitung
unBelgeſänge hatte Frau Göttmann in liebenswürdiger Weiſe
übyiommen. Nach einleitenden Worten der Begrüßung durch den
Oültuppenamtsleiter der NSV., Pg. Reinshagen, in denen er
aplie Bedeutung des Tages hinwies, ſeiner Freude über das
9uMEngebnis der Sammlung Ausdruck gab und zugleich
Samm=
eihunw Spendern den Dank für ihr bereitwilliges Helfen ab=
Nte, wechſelten Märſche Chöre und Einzelgeſänge in bunter
V0M Ellle Darbietungen fanden den ungeteilten Beifall der ſehr
lice erſchienenen Zuhörer. Nach Abſchluß des muſikaliſchen
ſtprach Ortsgruppenleiter Pg. Siefert das Schlußwort. Im
uis hieran erfolgte die Verloſung der von der NS.=
Frauen=
geſtifteten Gegenſtände. Die unter allgemeiner Heiterkeit
uiſe ne Verteilung der Gewinne bildete den Abſchluß des
Kreis=Geflügelſchau in Hähnlein.
Am 15. und 16. Dezember 1934 findet in Hähnlein in den
Sälen von Phil. Becht und Jakob Rechel die diesjährige Kreis=
Geflügelausſtellung der Fachgruppe Ausſtellungsgeflügelzüchter
des Kreiſes Bensheim ſtatt. Es ſind weit über 500 Tiere gemeldet.
Auch ſeltene Hühnerraſſen werden ſich in Hähnlein dem Beſucher
präſentieren. Ziemlich ſtark ſind auch die Tauben vertreten. Es
wird in bezug auf Quantität, Qualität und Vielſeitigkeit eine
Schau werden, wie ſie in den Mauern Hähnleins noch nicht
ſtatt=
gefunden hat. Die ſtarke Beſchickung der Schau iſt nicht zuletzt auf
den Umſtand zurückzuführen, daß den Ausſtellern die letzte
allge=
meine Ausſtellung in Hähnlein, noch in angenehmer Erinnerung
Auch diesmal hat der Geflügelzuchtverein Hähnlein, keine
Mühe und Koſten geſcheut, um Beſucher und Ausſteller zufrieden
zu ſtellen.
Die Schau wird den Beweis liefern, daß ſich züchteriſcher
Idealismus mit wirtſchaftlichen Geſichtspunkten ſehr wohl
ver=
eini
Wäer ſohder. Eeſl den Siden ud Kaune fir eine geniſfie
Geflügelhaltung nach dem Grundſatz: „Durch Raſſe zur Leiſtung.”
Gilt es doch, den Bedarf unſerer Bevölkerung an
Geflügelproduk=
ten in immer ſtärkerem Maße im eigenen Lande zu erzeugen, um
ſo unſer Vaterland auch auf dieſem Gebiet vom Ausland
unab=
hängig zu machen.
Teile Deine
Weihnachtsfreude
durch ein
Liebesgabenpaket für das
Winterhilfswerk
Ci. Erbach, 11. Dezember. Saalwerbeturnen des TV.
1860. Erfreulich ſtark war der Beſuch, weſentlich ſtärker als ſonſt
die Zahl der Turner in allen Abteilungen und erfreulich die Güte
des Gebotenen. Flotter Marſchmuſik reihte ſich ein humoriſtiſcher
Turnergruß des Turners Hch. Köhler und dem wieder der
Auf=
marſch aller Mitwirkenden an, die die geräumige Bühne der
Feſt=
halle vollauf füllten. Fritz Horn, der nimmermüde Leiter des
Vereins, entbot herzlichen Willkomm und gedachte beſonders
un=
ſerer Volksgenoſſen an der Saar in ihrem heldiſchen Kampfe um
ihr Volkstum und Vaterland. Freudigen Herzens erklang als
Treueſchwur der Verbundenheit das Saarlied. Turnerin Hilde
Klein leitete in einem ſinnigen Vorſpruch die turneriſche
Tätig=
keit ein, bei der alle Altersſtufen von dem jüngſten Schüler bis
zum längſt grau gewordenen Mitgliede der Männerabteilung ihr
Beſtes einſetzten, die uns Vorführungen der Jugend, der
Männer=
zeitgemäßen Turnens brachte. Mit launigen Verſen ſtellte
Turn=
bruder Joh. Mohr ſeine Mitſtreiter in der in letzter Zeit
beſon=
genen Abend ſchloß das Feſtſpiel „Bewegung und Freude” ſehr
eindrucksvoll ab. — Vom Odenwaldklub. Die hieſige
Orts=
gruppe des Odenwaldklubs führte am Sonntag nachmittag ihre
letzte diesjährige Wanderung durch. Sie ließ uns die Schönheiten
der engeren Heimat genießen. Der Wanderung ſchloß ſich ein
ge=
ſelliges Beiſammenſein beim Klubgenoſſen Klingler an.
Cf. Birkenau, 10. Dez. Heimatabend. Einen gut
beſuch=
ten Heimatabend veranſtaltete der Ortsring des Reichsbundes
Volkstum und Heimat hier im Saal „Zum Birkenauer Tal‟. Der
Abend war umrahmt von gemeinſam geſungenen Volksliedern,
ſo=
klaſſen Die Mädchen=Berufsſchule führte Odenwälder Volkstänze
auf. Eröffnet und geleitet wurde der Abend von dem Ortsring=
Reichsbundes Volkstum und Heimat, die Pflege der Heimat=,
Volk= und Vaterlandsliebe, hinwies. Herr Forſtaſſeſſor Zeh=
Hep=
penheim ein ausgezeichneter Kenner der deutſchen Vogelwelt, hielt
einen Lichtbildervortrag über die heimiſchen Vogelarten, der
größ=
tes Intereſſe fand.
Ck Birkenau 11 De= Winterhilfsveranſtaltung.
Der Turnverein 1886 e V. brachte nochmals das Schauſpiel „Ein
„Zum Adler”. Zur Ausgeſtaltung des Abends hatten ſich zugunſten der Winterhilfe. Der Saal „Zum Birkenauer Tal”
war wieder bis auf den letzten Platz beſetzt,
Dk. Waldmichelbach, 12 Dez. Am Sonntag veranſtaltet die
Volksſchule zugunſten des Winterhilfswerkes eine Weihnachtsfeier.
Mit dieſer Feier iſt eine Gabenverloſung der NS.=Frauenſchaft,
des BDM. und der Berufsſchule verbunden, deren Erlös ebenfalls
dem WHW. zufließt. — Der evang. Frauenverein hielt eine
ein=
drucksvolle Adventsfeier ab, die gut beſucht war.
Bn. Hirſchhorn, 10. Dez. Verſammlung. Die hieſige
Ortsgruppe des Reichsluftſchutzbundes veranſtaltete im
Gaſthaus „Zum Naturaliſten” eine größere Verſammlung, in der
Bezirksadjutant und Bezirksſchulungsleiter Siering auf die
Bedeutung des Luftſchutzes in der Gegenwart hinwies. Auch ein
Film wurde gezeigt. Anſchließend fand auf dem „Freien Platze‟
eine praktiſche Schulung ſtatt.
— Gernsheim, 12. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
11. Dez. —0,80 Meter, am 12. Dez.: —0,90 Meter.
e Bad Wimpfen. 12. Dez. Kameradſchaftsmittag
des Kriegervereins. Am Sonntag mittag fand beim
Kame=
rad Dieruff ein Kameradſchaftsmittag ſtatt. Der Vereinsführer
Diehm begrüßte in herzlichen Worten die in ſo großer Anzahl
erſchienenen Kameraden. Er gedachte dann des gewaltigen Werkes
des Führers, der unſer Volk geeint hat. Dann gedachte der
Red=
ner des verſtorbenen Generalfeldmarſchalls und Reichspräſidenten
von Hindenburg. Die Verſammelten ehrten in üblicher Weiſe das
Andenken des Toten. Er ſprach dann über Soldatentum und
Kyff=
häuſerbund im Dritten Reich und forderte am Schluß ſeiner
Aus=
führungen auf. auch weiterhin die echte treudeutſche Kameradſchaft
zu pflegen. Nach der Bekanntgabe einzelner Vereinsnachrichten
ſchloß der Vereinsführer mit einem Sieg=Heil auf unſeren Führer
und Reichskanzler Adolf Hitler die Verſammlung. Muſikmeiſter
Reif verſchönerte die Veranſtaltung durch ſchöne Muſikſtücke.
Dp. Zwingenberg. 12. Dez. Der hieſige Turnverein hielt
geſtern abend im Gaſthaus „Zur Bergſtraße” eine gutbeſuchte
Monatsverſammlung ab. Vereinsführer Seeger gab bekannt,
daß der Ehrenvorſitzende des Vereins, Herr Wilhelm Kiſſel
dem Verein ſein Bild überreicht habe. Sodann wurde eine
gut=
gelungene Aufnahme des Vereins, anläßlich des 50jährigen
Stif=
tungsfeſtes, gezeigt. Anſchließend wurden die nachträglich
eingegan=
genen Glückwunſchſchreiben verleſen. Der Verein wird ſich an dem
im nächſten Jahre ſtattfindenden Wettkampf auf dem Frankenſtein
beteiligen. Von beſonderer Wichtigkeit iſt die Mitteilung des
Ver=
einsführers nach welcher die für die Turner abgeſchloſſene
Ver=
ſicherung für Transporte auf Laſtwagen nicht gilt. Wie ſeit
Jahren, wird auch diesmal am Neujahrstag der Verein eine
Ver=
anſtaltung abhalten. Zwecks Gründung einer Altersriege wurde
auf Mittwoch, den 19. d. M. eine Verſammlung in der Turnhalle
anberaumt. Nach Erledigung einiger kleinerer Punkte wurde die
Verſammlung mit einem Turnerlied geſchloſſen. — Geſtern wurde
eine der älteſten Einwohnerinnen des Städtchens. Frau Kath.
Wicht, geb. Knies, im 79. Lebensjahr zu Grabe getragen.
Dp. Zwingenberg, 12. Dezember.
Hauswirtſchafts=
kurſus. Wie ſeit einigen Jahren, wird auch diesmal Mitte
Ja=
nuar beginnend im Heim „Orbishöhe” der Evangeliſchen
weib=
lichen Jugend in Zwingenberg ein hauswirtſchaftlicher Kurſus
ſtattfinden. Die Leitung liegt in den Händen der Hausmutter Frl.
Eliſabeth Bahlburg und einer techniſchen Lehrerin. Während
hauswirtſchaftliche Fragen die Tagesſtunden ausfüllen, finden
abends Stunden der Geſelligkeit im Sinne deutſchen
Familien=
lebens ſtatt.
Em. Heppenheim a. d. B., 11. Dez. Auf einer
Verſamm=
lung der Ortsbauernführer ſprach nach der Begrüßung
durch Bürgermeiſter Dinges=Bobſtadt der Stabsleiter der
Kreis=
bauernſchaft Starkenburg=Süd, Herr Dr. Bäumer, über „Die
deutſche Erzeugungsſchlacht” und ſchilderte die durchzuführenden
Maßnahmen zur Erzielung einer vermehrten landwirtſchaftlichen
Produktion. Herr Dr. Keil unterſtrich und ergänzte das Referat
des Vorredners und machte nähere Ausführungen zu den
verſchie=
denen in Betracht kommenden Gebieten. — Hohes Alter. Im
nahen Hambach konnte Frau Anna Maria Schuſter, geb. Schalk.
bei beſtem Befinden ihren 85. Geburtstag feiern. — Einbruch.
Dem Landwirt Nikolaus Schmitt in Hambach wurde nachts aus
der Scheune ein Sack Weizen geſtohlen. Die Täter müſſen gut
Be=
ſcheid gewußt haben, da in der Hauptſache Korn in der Scheuer
ſtand. Innerhalb kurzer Zeit haben ſich drei ähnliche Fälle
ereig=
net, die alle noch der Aufklärung harren.
t. Gernsheim. 12. Dez. Ein feiner Einbrecher. In
vor=
vergangener Nacht brachen Diebe in ein Anweſen im Oberfeld ein.
Sie ſtahlen dabei einer Arbeiterfamilie aus dem Küchenſchrank
einen größeren Geldbetrag. Durch verſchiedene Geräuſche
aufge=
weckt, unterſuchten die Bewohner und bemerkten, daß Verſchiedenes
fehlte. Sie ſetzten die Polizei in Kenntnis, die ſofort eine
Unter=
ſuchung vornahm. Als ſich die Polizei wieder entfernt hatte
be=
kamen die Diebe anſcheinend Reue und fühlten ſich nicht mehr ſicher.
und brachten das Diebesgut noch in derſelben Nacht wieder zurück.
Sie legten es an ein Küchenfenſter, wo es dann zur Freude der
Familie wieder aufgefunden wurde.
Am. Biebesheim. 12. Dez. Gemeinderatsſitzung. In
der Gemeinderatsſitzung wurde folgendes verhandelt: Der
Bürger=
meiſter teilte mit, daß die Genehmigung zur Notſtandsarbeit
er=
teilt ſei, und daß die Rodung der Weiden auf den Almen
nun=
mehr begonnen werden ſoll. Die Arbeit dürfte zirka zwei Monate
in Anſpruch nehmen. Die Arbeit wird von der Gemeinde in
eigener Regie durchgeführt und ſofort damit begonnen. Eine ganze
Anzahl Arbeiter werden hier wieder Beſchäftigung finden. — Der
Gemeinderat beſchließt, die alten Weiden am Altrhein reſtlos
ab=
zuholzen und als Erſatz dafür Pappeln anzupflanzen. Mit dem
Weidenholz werden auch eine Reihe alte Pappeln (zirka 70 Stück)
geſchlagen und zuſammen mit dem Holz der bereits geſchlagenen
abgängigen Obſtbäume zur Verſteigerung gebracht. Das
Wieſen=
gelände vom Wäldchen bis zur ſogenannten Kühtränke ſoll mit
Ausnahme des Sommerdammes verpachtet werden. Es werden
noch verſchiedene Geſuche und Anträge beſprochen, ſowie der
Be=
ſchluß gefaßt, die eingezäunten Viehweiden zwecks Verbeſſerung
des Ertrages zu düngen.
Am. Biebesheim, 11. Dez. Kameradſchaftsabend
bei der SA. Oberſturmführer Geipert begrüßte die
erſchie=
nenen Kameraden aus Crumſtadt. Stockſtadt ſowie die
anweſen=
den Vertreter der Standarte und die Amtswalter der PO. In
kernigen und treffenden Worten ſtreifte er den Zweck des Abends,
nämlich neben dem Dienſt auch einige frohe Stunden in
kamerad=
ſchaftlichſtem Beiſammenſein zu verbringen. Kameradſchaftsgeiſt
ſei das Erbe der Front, und die Frontidee ſoll jedem SA.=Mann
ein leuchtendes Panier ſein, füreinander zu leben und zu ſterben.
Die Kameradſchaft höre jedoch dort auf, wo der Gemeinſchaft
ge=
ſchadet werde. Deshalb ſolle jeder SA.=Mann ſein Leben ſo
ein=
richten, daß dereinſt die Ueberlebenden an ſeinem Grabe aus
ehrlicher Ueberzeugung ſagen könnten: Ich hatt einen Kameraden,
einen beſſern findſt du nicht. Die Stockſtädter Hauskapelle ſorgte
für den muſikaliſchen Unterhaltungsteil. Truppführer Kilp
deklamierte ein Gedicht: „Und Ihr habt doch geſiegt”. Im
zwei=
ten Teil des Abends wetteiferten Stockſtädter und Biebesheimer
Kameraden in der Darbietung und dem Vortrag humoriſtiſcher
Sachen. Ein heiterer von Biebesheimer Kameraden
aufgeführ=
ter Militärſchwank: „Leutnant Friedrich” ſetzte die Lachmuskeln
kräftig in Bewegung.
Ex. Bürſtadt, 12. Dez. Weitere
Verſammlungs=
ſperre. Durch das Kreisamt Bensheim wurde die
Verſamm=
lungsſperre in hieſiger Gemeinde wegen, der noch herrſchenden
Diphtheriekrankheit bis zum 17. d. M. verlängert. Dasſelbe hat
auch für die Schulen Gültigkeit. — Immakulata=Feier. Die
Immakulata=Feier der hieſigen kath. Jugend, in der Pfarrkirche
nahm in allen Teilen einen ſchönen Verlauf. Nach einer
eindrucks=
vollen Feſtpredigt nahm Herr Pfarrer Mergler die Weihe des
neuen Altarbildes vor, welches der eigentliche Anlaß zur
Imma=
kulata=Feier war. Durch die Stiftung dieſes Altarbildes iſt unſere
Kirche, der Dom des Riedes genannt, wieder beträchtlich
fortge=
ſchritten. — Ihren 89. Geburtstag feiert am Freitag Frau Anna
Fettel noch in guter Rüſtigkeit.
Be. Rüſſelsheim. 11. Dez. Vom
Volksbildungsver=
ein. Die Umbauarbeiten an der Gewerbeſchule gehen ihrem Ende
entgegen. In wenigen Tagen wird die Möglichkeit beſtehen, wieder
zu den Räumen gu gelangen, in denen ſich die Bibliothek des Vereins
befindet, die nun faſt ein halbes Jahr ihre Türen geſchloſſen
hal=
ten hat müſſen. Es beſteht die Hoffnung, ſie am Freitag vor dem
Weihnachtsfeſt wieder zu eröffnen. Der ſeit 1876 beſtehende Verein
hat ſich unter Wahrung ſeiner Selbſtändigkeit inzwiſchen in die
Organiſation der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude”
einge=
gliedert und wird ſeine reichhaltige Bibliothek der von dieſer
Or=
ganiſation zu gründenden öffentlichen Leſehalle zur Verfügung
ſtellen. Die erforderlichen Mittel hierfür ſind in dankenswerter
Weiſe durch die Gemeinde und Familie Opel bereitgeſtellt worden.
Be Rüſſelsheim, 11. Dez. Jacob Mehlbrech, Veteran des
Deutſch=franzöſiſchen Krieges 1870/71 konnte ſeinen 86. Geburtstag
begehen. — 22 Aufgebote eine Zahl, die hier noch nicht
er=
reicht wurde, hängen zur Zeit in den Publikationskäſten. — Mit
5 Reichspoſtomnibuſſen machte zwecks Beſichtigung der Opelwerke
das NS. Schulungslager der Erzieher und Lehrer des Gaues
Heſſen=Naſſau in Mainz einen Ausflug nach Rüſſelsheim.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 343
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 13. Dezember 1930
Reich und Ausland.
Der Volksempfänger marſchiert.
München. Der Stadtrat hat die
Städti=
ſchen Elektrizitätswerke ermächtigt, die
Finanzie=
rung des Volksempfängers zu übernehmen, um
weiteren Kreiſen die Beſchaffung eines
Rund=
funkgerätes zu ermöglichen. Von dem
Einheits=
verkaufspreis für den Volksempfänger mit 76.—
RM. zahlt der Käufer an den Lieferer 7.25 RM.
und den Reſt die Städtiſchen Elektrizitätswerke,
denen der Käufer das Darlehen in Höhe von
79.20 RM., einſchließlich eines Zuſchlags für
Finanzierung und Verſicherung in 18
Monats=
raten zurückzuzahlen hat.
Raubüberfall an der Wohnungskür.
Frankfurt a. M. Am Dienstag
nachmit=
tag erſchien ein Mann an einer Wohnung in der
Waidmannſtraße und ſchellte. Als ihm von der
Hausangeſteilten aufgemacht wurde, gab er an,
daß er im Auftrage der Frau des Hauſes, die ſich
tatſächlich zu Einkäufen in der Stadt befand, ein
Paket abzugeben und den Betrag von 3.20 RM.
zu erhalten hätte. Die Hausangeſtellte machte
die Eingangstür wieder zu. Es kamen ihr aber
doch Bedenken, weil ihre Herrſchaft ſonſt immer
alles bezahlt. Sie machte nun die Tür wieder
nuf und wollte dem Mann ſagen, daß er ſpäter,
nach der Rückkehr der Frau, nochmals kommen
möge. In dieſem Augenblick griff ihr der Mann
mit der einen Hand nach dem Hals und würgte
ſie, und mit der anderen Hand drückte er das
Licht aus. Die Hausangeſtellte kim zu Fall, und
der Täter trat auf ſie. Dann ſprang er über ſie
hinweg nach einer Kleiderablage und riß ſchnell
einige Mäntel ab und wollte damit flüchten. Die
Hausangeſtellte, die noch auf der Erde lag, hielt
ihn aber an einem Bein feſt. Der Täter ließ
daraufhin die Mäntel fallen und flüchtete. Bis
jetzt konnte er noch nicht ermittelt werden.
die am 10. Dezember in der Stockholmer Akademie den Beliehenen übergeben wurden. In, der erſten
Reihe Nobelpreisträger des Jahres 1934 (von links nach rechts): der italieniſche Dramatiker Luigi
Pirandello, der den Literaturpreis bekam, und die amerikaniſchen Aerzte Dr. George Whipple, Dr.
William Murphy und Dr. George Minot, die zuſammen den Medizinpreis erhielten.
Der Brief an den Weihnachtsmann.
Ein Hokelbeſiher ſpurlos verſchwunden
In Landsberg an der Warthe wird ſeit
Donnerstag der vergangenen Woche der allſeits
bekannte und beliebte Hotelbeſitzer Naß vermißt.
Weder die Angehörigen, noch die Polizei haben
die geringſte Vorſtellung, wo der Geſuchte ſein
kann. Das einzige, was die Kriminalpolizei nach
umfangreichen Ermittlungen feſtſtellen konnte,
war die ſpärliche Nachricht, daß der Vermißte ſich
aus Landsberg in Richtung Wepritz, eines
kleinen, 2 Kilometer abſeits liegenden Dorfes,
entfernt hatte. Auf dieſer Straße war er zuletzt
geſehen worden. Die Angehörigen und
Bekann=
ten des Vermißten ſind in großer Unruhe, und ſie
wurden von der Polizei verſtändigt, ſofort
Mel=
dung zu erſtatten, wenn ſich der Vermißte
ir=
gendwo zeigen ſollte, oder wenn ſich auch der
ge=
ringſte Anhaltspunkt ergibt. Da in dem von
Naß geführten Geſchäft keinerlei wirtſchaftliche
Schwierigkeiten beſtanden, entfällt die Annahme
eines etwaigen Selbſtmordes. Andererſeits hat
der Vermißte auch keine größeren Geldbeträge bei
ſich, ſo daß er zumindeſt nicht eine größere Reiſe
unternehmen konnte.
Drei Toke und ſieben Schwerverletzte
bei einem Brandunglück.
Neuſtadt (Oberſchleſien). In Niedermohrau
bei, Römerſtadt in der Tſchechoſlowakei
ereig=
nete ſich, wie erſt jetzt bekannt wird, am Montag
ein furchtbares Brandunglſück. In einem
Flachs=
brechhaus brach während der Arbeitszeit, die
be=
reits um Mitternacht begann, ein Feuer aus, das
in dem Flachs reiche Nahrung fand. Drei Frauen
kamen in den Flammen um. Sieben Perſonen,
davon ſechs Frauen, erlitten ſchwere
Brandwun=
den. Die Brandurſache konnte noch nicht
einwand=
frei feſtgeſtellt werden. Die ſchweren Folgen des
Unglücks ſind darauf zurückzuführen, daß ſich alle
Arbeiter in dem oberen Stockwerk befanden, als
das Feuer im Erdgeſchoß ausbrach. Außerdem
führte aus dem Obergeſchoß nur eine enge, hohe
Treppe hinunter. Einige Arbeiter flüchteten durch
die Dachluke und ſprangen vom Dach zur Erde,
wodurch ſie dem ſicheren Tod entgingen.
Fünfzig Todesopfer
bei dem Hokelbrand in Lanſing.
Paris. Nach den letzten, aus New 9
eingegangenen Meldungen ſind bei den
tungsarbeiten bei dem Hotelbrand in Laun
(Michigan) bisher 18 Leichen geborgen worn=
Etwa 20 Perſonen werden noch vermißt.
man glaubt, daß ſie in den Flammen umgent
men ſind. Vierzig weitere Perſonen erliſtd
ſchwere Verletzungen. Mehrere Gäſte des Houe
ſprangen, als die Flammen ihnen den Rück deun
abgeſchnitten hatten, von ihren Zimmern
direkt in den am Hotel vorüberfließenden Fr.
dabei ertranken vier von ihnen.
Die Zahl der bei der Brandkataſtrophe
Lanſing (Michigan) ums Leben gekommenen 2
ſonen hat ſich inzwiſchen auf 50 erhöht. Uhct
den Toten befinden ſich auch fünf Mitglieder
Parlaments des Staates Michigan.
Von Einzelheiten über den Brand wird 7/ chhnen
kannt, daß das Feuer in den Morgenſtunden;
gifen
Dienstags, kurz nach 5.30 Uhr, im 3. Stock Eüützent 2as
mit etwa 200 Gäſten beſetzten Hotels ausb=UGvezMeriahren,
Ein ſtarker Wind trieb die Flammen mit grusſcwahninöpft, e
Geſchwindigkeit vor ſich her, und in wenigen Anz geworfen,
nuten ſtanden der dritte und der vierte Stock kcy volle e
Gebäudes in hellen Flammen. Obgleich die Fe —i die befrackt
wehr bereits kurz nach dem Alarm erſchien, üſcher auswe
es bereits für zahlreiche der in ihren Zimmarzmtdurch in F.
eingeſchloſſenen Hotelgäſte und Angehörige Een Ruf der
Hotelperſonals zu ſpät
Wie ſich allmählich herausſtellt, handelt 49f, war heßt
ſich bei dem Hotelbrand in Lanſing (Michigm z,/wanche an
um eine Kataſtrophe allergrößten Ausmaleemnen Technik
Wie die Polizei erklärt, werden noch etwa ih4n nöglich,
Hälfte der annähernd 200 Hotelgäſte vernnz mnonverſorgun
Von den geborgenen Leichen konnten bisher Ɨn, / Zeit reſtlo
identifiziert werden, fünf von ihnen ſind Mtu6 der aufs
glieder des Staatsparlements. Von den übrirſeßlich Menſd
geborgenen Leichen ſind die Namen noch riknyveren Appara
feſtgeſtellt. Die Nachforſchungen werden dad ctoderyen Kraf
erſchwert, daß das Fremdenbuch des Hotels= umml aus, ſo
m.) unangeneh
brannt iſt.
icher
Kzuweiſen hat
Unbeſtellbar — nach 44 Jahren. Oiberbeſchiäuf
Einer Firma in Charleroi wurde dieſer QZyuuppen und
eine Poſtkarte wieder zugeſtellt, die ſie am 24 gnlugen, des
1890 bei der Bahnpoſt der Stadt aufgelie ſſchinerie
hatte. Nach den Poſtſtempeln war dieſe Poſtkaueghenen, Krafn.
die eine Freimarke mit dem Bild des KömneFAMlelbt, plot
Leopold II. trägt, am folgenden Tage, alſo „eiu. S die A
25. September 1890, richtig an ihrem Beſt XN0gung der
mungsort, dem franzöſiſchen Städtchen Soiſſok Bhulb ſtell
eingetroffen. Die Rückreiſe von Soiſſons mch Fhrungsfall
Charleroi trat die Karte am 3. Dezember jeg ANchine, die
eiAen
an, was ebenfalls durch den Stempel beglauba,
wird. Nur wo ſich die Karte in der Zwiſchenaß.
alſo 44 Jahre lang, herumgetrieben hat, darühi
gibt die ſonſt ſo korrekte Poſt keinen Aufſchluſ.
tilf du
Auf dem Eiſe verunglückt.
m imt es ent
Riga. Nachdem erſt am Samstag duei Schü7 plihuung und
ler bei einem Schulausflug auf dem Eiſe des unsw mſſmen Schäde
weit Riga gelegenen Babit=Sees einbuchch- u9 —
ertranken, wird jetzt ein ähnlicher Unglücksaue
aus Mittelkurland gemeldet. Dort ertanſen
drei junge Arbeiter, die ſich zum Teil auf Fall
rädern, zum Teil auf Schlittſchuhen über das El
eines Sees zu ihrer Arbeitsſtätte begeben vaß
ten. Am nächſten Morgen ſtellte man das Ge7
len der drei jungen Leute feſt und fand, ſpäüe
ihre Leichen an einer Stelle des Sees, die M.
eine dünne Eisſchicht aufwies.
Tödlicher Abſturz vom Hohen Goell.
Berchtesgaden. Der Salzburger
Berg=
ſteiger Andreas Strohbichler iſt am Hohen Goell
aus 80 Meter Höhe abgeſtürzt. Er war auf der
Stelle tot. Die Leiche, die gräßliche
Verſtümme=
lungen aufwies, konnte geborgen werden.
„Graf Zeppelin” in Pernambuco gelandet.
Pernambuco. Das Luftſchiff „Graf
Zep=
pelin” iſt am Mittwoch, 2.55 Uhr MEZ., in
Per=
nambuco gelandet.
Krauß — Berliner Operndirektor.
Kapikän Hancock über ſeine Erlebniſſe
auf den Galapagos=Inſeln.
Los Angeles. In der Schilderung ſeiner
Erlebniſſe auf den Galapagos=Inſeln berichtet
Kapitän Hancock weiter, daß er in der
Tages=
bucht die Jacht „Swaap” unverſehrt vorgefunden
habe, in der im Juni 1933 der amerikaniſche For
ſcher William Robinſon und ſeine Gattin ihre
Hochzeitsreiſe antraten. Es war zunächſt vermutet
worden, daß möglicherweiſe die Baronin Wagner
und ihr Begleiter die „Swaap” benutzten, als ſie
im letzten Juli von den Galapagos=Inſeln
ver=
ſchwanden. Der Forſcher Robinſon hatte die
„Swaap” in der Tagesbucht zurückgelaſſen, als
ihn ein amerikaniſches Kriegsſchiff zwecks
Blind=
darmoperation in ein Hoſpital nach Panama
brachte.
Aus San Diego (Kalifornien) wird gemeldet,
daß die neben den Leichen auf der Marchenainſel
aufgefundenen 14 Briefe an amerikaniſche und
ausländiſche Adreſſen am Dienstag der
Poſtbe=
hörde in San Diego zur Weiterbeförderung
über=
geben worden ſind. 36 Briefe, die die
Inſelbe=
wohner von der Außenwelt erhielten, wurden der
Zollbehörde zur Weitergabe an den deutſchen
Konſul in Los Angeles übermittelt.
Die Suche das dem Flieger Ulm aufgegeben.
London. Wie aus New York gemeldet wird,
hat die amerikaniſche Marine am Montag die
Nachforſchungen nach dem Flieger Ulm und
ſeinen beiden Begleitern, die am Dienstag
vori=
ger Woche in der Nähe der Hawaiinſeln, im
Stillen Ozean niedergehen mußten, aufgegeben.
Es gilt als unwahrſcheinlich, daß ſie noch am
Le=
ben ſind, oder daß das Wrack ihrer Maſchine ſich
noch über Waſſer befindet, da in der ganzen Zeit
ſtürmiſches Wetter herrſchte.
Wieder 12 Todesopfer
durch Genuß denakurierken Alkoholg
New York. In der Nacht zum Sonntis
waren, wie berichtet, in den Logierhäuſern 151
Hafenviertels von Portland (Oregon) 11 Männn
nach dem Genuß von denaturiertem Alkohol
ſtorben und zahlreiche Männer ſchwer erkrand
Von den Erkrankten ſind am Montag 12 Mänun
geſtorben. Im Krankenhaus liegen noch etwa 12
ſchwer kranke Perſonen. Die meiſten von ihne,
ſind bereits erblindet.
Der Direktor der Wiener Staatsoper, Profeſſor
Ein Windmühlen=Flugzeug mit 250
Kilomeker Stundengeſchwindigkeit.
London. Einer Blättermeldung zufolge
wurden am Dienstag vom Luftfahrtminiſterium
Verſuche mit einem Windmühlenflugzeug
unter=
nommen, das als das größte der Welt bezeichnet
wird. Während der Nachteil der bisherigen
Typen von Windmühlen=Flugzeugen in ihrer
Langſamkeit beſtand, ſoll das neueſte Modell den
Vorteil der Betriebsſicherheit mit einer
Stun=
dengeſchwindigkeit von mehr als 250 Kilometern
vereinigen. Es kann ſtatt bisher einer zwei
Perſonen aufnehmen. Es heißt, das
Luftfahrt=
miniſterium werde ſpäter die Verwendbarkeit der
Maſchine für militäriſche Zwecke prüfen.
Zufall oder Anſchlag?
Schwere Exploſionen in Boſtoner Theatern.
Boſton. In vier hieſigen Theatern, die
teils im Geſchäftsviertel, teils in Außenbezirken
liegen, kam es am Mittwoch morgen faſt
gleich=
zeitig zu ſchweren Exploſionen Der angerichtete
Schaden iſt beträchtlich. Die Urſache der Explo=
Clemens Krauß, iſt vom Miniſterpräſidenten ſionen konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Die
freigewordenen Poſten des Direk= Polizei, nim
n, daß wahrſcheinlich Bomben
Göring auf
tsoper berufen worden. mit Zeitzü
tors
Caracciold
fuhr
Welkrekord.
Rudolf Caracciola bei
ſeiner Rekordfahrt auf
der Berliner Avus, wo
er mit ſeinem
Merce=
des=Benz=Rennwagen
die bisherige
Welt=
beſtleiſtung über fünf
Kilometer mit
fliegen=
dem Start auf 311,96
St.=Kilometer ſteigerte.
Dieſer Rekord iſt ein
internationaler
Klaſ=
ſenrekord, alſo nicht
mit dem abſoluten
Weltrekord zu
ver=
wechſeln.
*„Nchtung, Not=Turbine läuft an!”
Aud ur iar Krafiderr ſräger and heute, des Werkes übernehmen kann. Und dazu gehört die Automatik, ſie wollte: ſofort bei ihrem Auftauchen entfernten die geriſſenen
us den Anfängen der Elektrotechnik wird uns eine kleine
Ggeſtre berichtet, die vielleicht den erſten, jedenfalls aber den
eigprfigſten Alarm in einem Kraftwerk zum Gegenſtand hat.
In ſellin war die erſte kleine Kraftzentrale errichtet worden,
geng groß genug, um ein paar Häuſer mit elektriſchem Licht
zu iſergen, und man ſaß bei feſtlichem Mahle, um den
denk=
würzm Augenblick feierlich zu begehen. Neben den Freunden
dewirsſten Naturkraft, der Elektrizität, gab es manche
Geg=
nens) wer Tafel und viele, die der ganzen neuen Entwicklung
rechßtewtiſch gegenüberſtanden. Für die Pioniere des elektriſchen
Zefüees war es daher äußerſt unangenehm, als die
Beleuch=
tungde eben noch in vollem Glanze geſtrahlt hatte plötzlich
düßſir und düſterer wurde und ſchließlich ganz zu verlöſchen
drazh! In Frack und weißer Binde eilten die Leiter des
Unter=
neh us von der Tafel hinweg in den Keller, allwo ſie an den
Mauſten heißgelaufene Lager antrafen. Was tun? Die Anlage
ſtillien ? Das hätte eine unauslöſchliche Blamage bedeutet! Alſo
wentſichren, den Frack zur Seite geworfen, die Hemdärmel
hodthtnwöpft, ein paar naſſe Handtücher zur Stelle und auf die
Lauge tsworfen, daß ſie ſich abkühlten und der Generator
wie=
dergiſ volle Spannung gebracht werden konnte. Und ſo
ſtan=
dend ie befrackten Männer, einmal übers andere Mal die
Tüſch auswechſelnd, aufs neue kühlend, den ganzen Abend
himdc, in Frackhoſe und Lackſtiefeln im Keller und retteten
dend lu der jungen Elektrotechnik.
ſun zutage ſieht ein Alarm im Kraftwerk weſentlich anders
aust ar heißgelaufene Lager gehören der Vergangenheit an
unctlſariche andere Kinderkrankheit aus den Anfangsjahren der
neut Technik ebenfalls. Indeſſen iſt es doch auch heute noch
nichl tnöglich, jegliche Störung, die zur Unterbrechung der
Strigverſorgung führen könnte, mit voller Sicherheit und für
allelſent reſtlos auszuſchließen. Auch die gewaltigſte Turbine.
aucb du aufs feinſte durchgebildete elektriſche Generator iſt
ſchlile ich Menſchenwerk und das gleiche gilt für die hunderterlei
andzen Apparate, Vorrichtungen und Maſchinen, die in einem
moſchtznn Kraftwerk ſtehen. Bleibt nun wirklich der Strom
einzn aus, ſo iſt das für die Abnehmer gewiß unangenehm,
amſtangenehmſten aber iſt es für das Kraftwerk ſelbſt. Denn
die h reichen Hilfsmaſchinen, die das Kraftwerk von heute
auftzwäſen hat, die Antriebe der Keſſelroſte, die Motoren der
Kolyllgeſchickung und der Saugzuganlage, die
Kühlwaſſer=
punyin und Kondenſatpumpen, die Maſchinen der
Vorwärm=
anlun des Aſchenkellers und wie die ausgedehnte
Hilfs=
ma ſtz rie ſonſt noch heißen mag, ſie alle werden mit dem
eigei Kraftwerksſtrom betrieben und bleiben, wenn dieſer
weaſſtit, plötzlich ſtehen. Das iſt aber auf keinen Fall zuläſſig,
weills die Wiederinbetriebſetzung des Kraftwerks nach
Be=
ſeittzleng der Störung ganz außerordentlich erſchweren würde.
Deapll, ſtellt man im modernen Kraftwerk eigens für den
Stüäzrug sfall eine ſogenannte Notturbine auf, das iſt eine
Kraft=
ma ſtu, die den geſamten Eigenſtrombedarf des Werkes zu
dea tzvermag.
ſarrm im Kraftwerk bedeutet alſo heute: Inbetriebſetzen
dere du urbine. Bislang hat man das von Hand gemacht, aber
es iae ſich immer mehr, daß die Ingangſetzung des
Not=
aggtass auf dieſe Weiſe nicht mit der nötigen
Geſchwindig=
keittlrchzuführen war. Auf die Schnelligkeit des Alarmes aber
komt / s entſcheidend an, denn das plötzliche Ausbleiben der
Sprnuig und Stillſtehen der Antriebe kann zu recht
unan=
gem etnt Schäden führen. Zweck hat eine Notturbine nur dann.
ſchaften im Kraftwerksbau, daß es neuerdings gelungen iſt, eine konnten daher niemals auf friſcher Tat ertappt werden.
vollautomatiſch arbeitende Notturbine zu ſchaffen. Im
Mittel=
deutſchen Kraftwerk bei Magdeburg hat die Allgemeine Elektri= Kriegsliſt anzuwenden: Sie mietete einen Leichenwagen und
zitäts=Geſellſchaft zum erſten Male eine derartige Anlage
ge=
kaum 20 Sekunden die Deckung des geſamten Strombedarfs der
Hilfsantriebe übernimmt. Es iſt kaum glaublich, was die Auto=
Ein getreuer Wächter.
Notturbine, die bei der geringſten Störung im Kraftwerk
ſofort ſelbſttätig anläuft.
matik in dieſen 20 Sekunden alles leiſtet: fünf Sekunden lang
beobachtet ſie zunächſt nur, ſie paßt auf, ob das Ausbleiben
der Spannung nur momentan iſt oder von einiger Dauer zu
Schaltvorgänge nacheinander ab: der Dampf ſtrömt zur Turbine,
die Hilfsölpumpe und nach ihr die Hauptölpumpe ſetzt ſich in ſteht man vor einem ſcheinbar unlösbaren Rätſel.
Tätigkeit, der Generator wird erregt, die Schalter werden ent=
Nur 18 Sekunden verfließen bis dahin!
Alarm im Kraftwerk — damals und heute! Welch eine
Welt liegt dazwiſchen. Sollte man glauben, daß uns nur ein
halbes Jahrhundert von jener Zeit trennt?
Der Leichenwagen als „Grine Minna”.
(th) New York. „Man muß ſich zu helfen wiſſen”, ſagte her ſelbſt aufſuchen und mit ihr ſprechen.
ſich die Polizei des amerikaniſchen Badeortes Long=Beach, als
erfr
Nr. 343 — Seite 9
Der Polizei war nämlich zu Ohren gekommen, daß der
Be=
trieb mit gewiſſen unehrlichen Praktiken arbeite. Durch irgend
eine Vorrichtung regulierten die Gauner dieſes Glücksrad, ſo
daß ſie ſelbſt zwar eine Unmenge Einzahlungen des Publikums
einſtecken konnten, dieſem aber ſo gut wie gar keine Gewinne
wenn ſie in allerkürzeſter Zeit einſpringen und den Eigenbedarf auszuzahlen brauchten. Die Polizei konnte jedoch anſtellen, was
Es gehört zu den bemerkenswerteſten neueren Errungen= Glücksradbeſitzer die zu dieſem Trick notwendigen Apparate und
Bis die Polizei ſich eines Tages entſchloß, eine kleine
ſetzte gut verborgen ihre Beamten hinein. Als dieſer
ſchwarz=
ſchaffen, die beim Wegbleiben der Spannung auf den Sammel= verhangene Wagen langſam auf das Glücksrad zufuhr
kümmer=
ſchienen völlig ſelbſttätig anläuft und in einer Zeitſpanne von ten ſich deſſen Beſitzer überhaupt nicht darum. Ergötzlich aber
muß ihr Schrecken geweſen ſein, als das Gefährt plötzlich vor
ihrer Bude hielt und vier uniformierte Poliziſten auswarf.
Diesmal konnten ſie nichts mehr verſtecken und mußten, nachdem
die Beamten den Betrieb geſchloſſen hatten, ſelbſt mit wahrer
Armeſündermiene und leichenblaß auf dem ſchwarzen Wagen
Platz nehmen ...
Einem Geiſt wird aufgeſpürk.
(F. ggs.) Madrid. Die Einwohnerſchaft von Zaragoza
be=
ſchäftigt ſeit einigen Tagen eine geiſterhafte Stimme, die in
einem einſam gelegenen Hauſe aus der Waſſerleitung in der
Küche kommt. Dieſe geheimnisvolle Stimme, über deren
Ur=
ſprung man ſich bis heute nicht im Klaren iſt, ſcheint ohne
Zweifel die einer Frau zu ſein; ſie antwortet unfehlbar auf jede
Frage, die man ihr ſtellt.
Bei dieſem ſpiritiſtiſchen oder hyſteriſchen Phänomen
han=
delt es ſich übrigens nicht um eine krankhafte Einbildung
irgendeiner abergläubiſchen Perſon. Unzählige Einwohner der
Stadt, Vertreter der Behörden und Polizeibeamte haben
Ge=
legenheit gehabt, die ſeltſame Stimme zu hören und über ihre
Antworten zu ſtaunen, die irgendein Menſch, der ſich dort
viel=
leicht verſteckt halten würde, kaum hätte geben können. Da gleich
mehrere Maurer mit hinzugezogen worden waren, um unter
Leitung eines Architekten vom Keller bis zum Boden alle
Waſſerleitungen, Zwiſchenwände, Fenſter und Schränke
abzu=
ſuchen, wurde ſehr bald auch die urſprüngliche Annahme
hin=
fällig, daß vielleicht ein böſer Nachbar ſich auf ſolche
merk=
würdige Art rächen wolle. Als die Maurer eine Waſſerleitung
freilegen wollten, ſagte ihnen die Stimme: „Bemühen Sie ſich
nicht, ſie liegt 15 Zentimeter tief”. In der Tat: das traf
auch zu.
Dieſes Myſterium verurſachte kürzlich einen derartigen
Men=
werden verſpricht; erſt wenn nach dieſen fünf Sekunden die ſchenauflauf in der Umgebung des „Geſpenſterhauſes”, daß die
Spannung noch nicht wiedergekehrt iſt, gibt ſie das Kommando. Poliziſten ſich gezwungen ſahen, einige Schüſſe abzugeben, um
„Los!” In der Schaltwarte erſcheint nun die Meldung: „Ach= die Anſammlungen zu zerſtreuen. Da nach den eingehenden
tung, Notturbine läuft an!”. Und nun rollen 30 verſchiedene Nachforſchungen auch nicht mehr angenommen werden kann, daß
es ſich um einen geſchickt eingebauten Radioempfänger handelt,
Auch der Direktor der Irrenanſtalt von Zaragoza wird in
ſprechend umgelegt und wenn alles einwandfrei vorbereitet iſt, dieſen Tagen übrigens eine eingehende Unterſuchung des Falles
ſchaltet ſich ſchließlich das Notaggregat auf das Eigenbedarfnetz, anſtellen. Nach den Aeußerungen, die er gemacht hat, ohne den
Ort des Geſchehens bisher geſehen zu haben, hönnte es ſich bei
der geiſterhaften Stimme um ein außergewöhnliches ſpiritiſtiſches
Medium handeln. Zu dieſer Annahme beſtünde inſofern eine
gewiſſe Berechtigung, als in jenem Hauſe eine hyſteriſche Frau
wohne, die vielleicht ſolche unglaublichen ſpiritiſtiſchen
Fähig=
keiten beſitze, wie ſie bis heute erſt drei= oder viermal in der
Welt vorgekommen ſeien. Sollte das zutreffen, meinte der Arzt,
ſo könnten wir unſere wiſſenſchaftlichen Kenntniſſe auf dieſem
Gebiete wahrſcheinlich ſtark erweitern. Er werde die Frau da=
Wie groß, neben geſagt, die Neugierde des Publikums iſt,
ſie gegen die Inhaber eines ſogenannten „Glücksrades” vorgehen, geht daraus hervor, daß ein Mann unter Vorzeigen der
Viſiten=
wollte, das am Strande aufgebaut war und ſich regen Zuſpruchs karte eines früheren Miniſters ſich in das Haus einzuſchleichen
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geg. monatliche
Rückzahlung.
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H. Rosenthal
Ludwigsplatz. 1e944
Seite 10 — Nr. 343
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
dur Sadterllsar.
Die Welt der Germanen.
Aus der Fülle der Neuerſcheinungen zur germaniſchen
Ge=
ſchichte heben ſich die beiden folgenden durch Klarheit und
Sach=
lichkeit heraus: Prof. Dr. Neckel: Altgermaniſche Kultur (142
Sei=
ten. 1,80 RM.) und Prof. Dr. Jan de Vries: Die Welt der
Ger=
manen (247 Seiten. 6.— RM.). Beide im Verlag Quelle u. Meyer,
Leipzig.
Klar und ſachlich führt Prof. Neckel, einer der beiden Kenner
altgermaniſcher Kultur, den Leſer in die kulturellen Verhältniſſe
Alt=Germaniens ein und gibt einen Ueberblick über Land und
Leute, Staat und Geſellſchaft, Religion und Weltanſchauung der
Germanen ſowie über ihre Dichtung bis zum Heldenepos.
Beſon=
ders wertvoll iſt die Durchſetzung des Textes mit Stücken aus den
Quellen ſelbſt, die dem Leſer das Gefühl der Sicherheit gegenüber
zweifelhaften Theorien geben.
Eine Zuſammenſchau germaniſchen Lebens und germaniſcher
Geiſteshaltung gibt das Buch von Jan de Vries. Wir hören vom
Alltagsleben, vom Glauben, der Weltanſchauung, der bildenden
Kunſt, vom geſellſchaftlichen Aufbau der germaniſchen Reiche, doch
ſtets ſo, daß die Einzeltatſachen im Zuſammenhang mit den großen
Geſichtspunkten betrachtet werden. Eine Stärke des Buches iſt es,
gerade auch die Seiten germaniſcher Kultur zu beleuchten, die ſonſt
vernachläſſigt werden. — Beide Bücher ſind geeignet, das Wiſſen
*
vom germaniſchen Altertum in weite Kreiſe zu tragen.
„Frankreich an der Saar‟. Der Kampf um die Saar im Lichte
der hiſtoriſchen franzöſiſchen Rheinpolitik. Von Profeſſor Dr.
Friedrich Grimm. (Mit 7 Abbildungen. Leinen 3,50 RM.
Hanſeatiſche Verlagsanſtalt.)
Mit Prof. Friedr. Grimm, dem bekannten deutſchen Verteidiger
in vielen Prozeſſen während der Beſatzungszeit, ergreift einer
der beſten Kenner der traditionellen franzöſiſchen Rheinpolitik
das Wort in der Saarfrage. Die Saarfrage iſt nicht allein aus
dem Verſailler Friedensvertrag zu verſtehen. Grimm greift
des=
halb in die franzöſiſche Geſchichte zurück und zeigt die
Zielrich=
tung der Politik Frankreichs zur Zeit Richelieus auf. Das ewige
Ziel dieſer Zeit war und iſt der Rhein als Grenze. Richelieus
Teſtament, die traditionelle hiſtoriſche Politik Frankreichs wurde
noch von allen ſeinen Politikern konſequent verfolgt. Klar weiſt
Prof. Grimm in dieſem Buch nach, daß Frankreich keinen
natür=
lich begründeten Anſpruch auf das Saargebiet geltend machen
kann. Und uns im Reiche erwächſt die Aufgabe, mit allen
Mit=
teln Aufklärung in der Saarbevölkerung zu verbreiten. Dazu iſt
dieſes gründliche, objektive und von keinem Haß getragene Werk
wie kaum ein anderer geeignet. Es will nichts als die
unzer=
ſtörbare Wahrheit: Die Saar iſt deutſch! So wird gerade dieſes
Buch zu einer der ſchärfſten Waffen im Kampf um die Saar.
Saarlandſagen, erzählt von Auguſt Diehl. Ein deutſches
Volksbuch für jung und alt. (Verlag von Amend u. Co. in
Würzburg.)
Das Hohe Lied des Deutſchtums an der Saar! Keine
Streit=
ſchrift will dieſes Büchlein ſein, aber ein deutſches Volksbuch im
beſten Sinne des Wortes. Es iſt die verdienſtliche Tat des
Ver=
faſſers, die wenig gekannte ſaarländiſche Sagenwelt in ihrem
urgermaniſchen Wefen aufgezeigt und dem deutſchen Volk
erſchloſ=
ſen zu haben. Für den Nachweis deutſcher Urbürtigkeit der
Saar=
bevölkerung iſt dieſe kleine Unterhaltungsſchrift der ewig gültige,
durch nichts zu erſchütternde Beleg.
— Langemarck 1914. Langemarck iſt den meiſten von uns ein
Begriff geworden: Die begeiſtert, das „Deutſchlandlied” auf den
Lippen, vorwärtsſtürmenden Studentenregimenter, unter denen
der Tod ſeine blutige Ernte hielt. Langemarck aber war anders.
Wie es in Wahrheit war, das zeigen uns die Aufzeichnungen eines
Mitkämpfers Wilhelm Dreyſſe, die unter dem Titel „
Lange=
marck 1914. Der heldiſche Opfergang der deutſchen Jugend”
erſchie=
nen ſind (Wilhelm Köhler Verlag, Minden i. W. — Der dies
Langemarck=Buch ſchrieb, wollte nur den Kampf von Langemarck,
an deſſen Ende er ſelbſt ſchwer verwundet wurde, noch einmal
kämpfen, das heißt, ihn ſo berichten, wie ihn damals der einfache
Frontkämpfer nur von ſich aus ſah, und ihn ſo umleuchtet zeigen
von neuer deutſcher Zukunft. Um dies zu erreichen, war nötig
Ehr=
lichkeit bis ins Kleinſte, nichts durfte nachträglich hineingeſehen
werden. Und eben aus dieſer Erlebnistreue ſteigt in
überwäl=
tigender Größe die neue Zeit, wird uns Langemarck klar als die
Feuertaufe des völkiſchen Gedankens.
Flieger am Feind. Von Werner von Langsdorff. Gebunden 4,40
RM. C. Bertelsmann Verlag, Gütersloh.
Soldaten machen nicht viel Worte. Auch über dieſes
Erlebnis=
buch deutſcher Frontflieger ſollen nicht große Worte gemacht
wer=
den. Denn hier reden die blutigen Tatſachen. Und die haben nun
einmal mit falſcher Heldenromantik und Kriegsvergötterung bitter
wenig zu tun. Die Namen der Flieger, die hier erzählen, kennt
wohl jeder, der in Polen, an der Somme oder im Flanderndreck
herumgekrebſt iſt. — wenns plötzlich über einem knatterte und ein
deutſches Kampfgeſchwader für Ordnung ſorgte. Was da an
Auf=
klärungsflügen, Zeppelin=Englandfahrten und Luftkämpfen erzählt
wird, oft nur in knappen Tagebuchaufzeichnungen der Gefallenen.
der Boelcke, Richthofen und Immelmann; oder als ſchlichter
Be=
richt der Hermann Göring, als Führer der Kampfſtaffel
Richt=
hofen, der Köhl. Schleich und all der Unbekannten in Führerſitz
oder Motorengondel, am M.G. und Bombenhebel — immer
er=
ſchüttert die reine Tatſache. Allein einunddreißig Seiten meiſt
un=
bekannter Originalaufnahmen begleiten den Text.
Kampf. Lebensdokumente deutſcher Jugend von
1914—1934. Mit einem Geleitwort von Reichsminiſter Dr.
Wilhelm Frick. Zuſammengeſtellt und herausgegeben von Bert
Roth. (Ganzleinen 4,80 RM. Philipp Reclam jun. Verlag,
Leipzig.)
Ein Gemeinſchaftswerk deutſcher Jugend, ſo hinreißend friſch
und aktiviſtiſch, daß man es von der erſten bis zur letzten Zeile mit
Spannung lieſt. Es bringt Tatberichte aus den vier großen
Er=
lebnisbereichen der letzten Jahrzehnte, vom Weltkrieg bis zur
nationalſozialiſtiſchen Erhebung. Die Erlebniſſe der jungen
Front=
krieger, der Freikorpskämpfer, die Tragödien der Inflation und
der Stempelkarte, die Kämpfe der braunen Bataillone Adolf
Hit=
lers und endlich der Triumph der nationalſozialiſtiſchen
Revolu=
tion werden in der Darſtellung der Teilnehmer erſchütternd
leben=
dig. In dieſem Gemeinſchaftswerk ſteht neben dem Studenten der
Arbeiter, neben bekannten Schriftſtellern der unbekannte Soldat
im Kampf um die Erneuerung Deutſchlands. Alle aber eint das
Grundgefühl ihrer Generation: Volk ſteht über dem Ich.
Gemein=
ſchaft über dem Einzelnen. So erklingt ein hinreißender Akkord
des Opferwillens und des Aktivismus, eine Geſchichte heroiſcher
Jugend, von ihr ſelbſt geſchrieben, packender, ergreifender als jeder
Roman.
— Das Weltkriegsbuch der Frau. Vom Weltkrieg iſt viel
ge=
ſchrieben worden, aber faſt nur vom Krieg wie ihn die Männer
erlebten. In der Fülle der Bücher, die vom Kriege handeln, war
bisher noch kein einziges erſchienen, das auch nur annähernd
ge=
zeigt hätte, was die deutſche Frau im Weltkrieg an
unvergleich=
lichen Leiſtungen vollbracht, was ſie ertragen, erduldet und
ge=
opfert hat, wie ſie wahrhaft heroiſch ſich bewährte als
Krieger=
mutter, Kriegerfrau und Kriegerwitwe, als treue Helferin, die
Wunden lindernd, die der Krieg geſchlagen, wie als
Schwerarbei=
terin, die den Mann erſetzte. Eine Schwedin mußte kommen, die
Gattin eines deutſchen Frontſoldaten, um der deutſchen Frau des
Weltkrieges die Ehre zu geben, die ihr gebührt. Warmherzige
Be=
geiſterung der Verfaſſerin für Deutſchland und das Deutſchtum
er=
füllt jede Seite des ſchönen Buches von Ellen Klatt, „Die
Deutſche Frau im Weltkrieg”, das im Wilhelm Köhler
Verlag, Minden i. W., erſchienen iſt. (Ganzleinen 4,50 RM.) Es
ſind die eigenen Kriegserlebniſſe der Verfaſſerin, die als Rote=
Kreuz=Schweſter in Lazaretten an der Front und in der Heimat,
als Leiterin eines Kinder= und Säuglingsheims im Ruhrgebiet,
in der ſozialen Fürſorge ſoviel an Leid und Elend, an
ergreifen=
den menſchlichen Schickſalen, aber auch an Opfertum und ſchlichtem
Heldentum erlebte, daß ihr Buch über die Darſtellung des
perſön=
lichen Erlebens hinauswächſt zu allgemeiner Gültigkeit und
Be=
deutung, zu dem Buche der deutſchen Weltkriegsfrau, wie es
ſchö=
ner und wahrhaftiger nicht zu denken iſt.
Die Inſel des großen Häuptlings. Eine Jungenerzählung mit
vielen Illuſtrationen im Text von Max Ellieſen. (3,60
RM. Phönix=Verlag Carl Siwinna, Berlin.)
Nicht in die gefahrvollen Jagdgründe der Rothäute — nein,
wir werden in die Tertia eines Gymnaſiums eingeführt und
ler=
nen ihre Schüler kennen, deren kleine Schar ſich ganz ſo wie bei
der Geſamtheit des Volkes aus wenigen Führern und der Maſſe
der Geführten zuſammenſetzt. Wir erleben mit ihnen die
Schei=
dung in zwei große Gruppen, die ſich bitter befehden und Kämpfe
mit ſolcher Erbitterung ausfechten, daß den Lehrern des
Gym=
naſiums angſt und bange wird. Und dann, wirklich, kommt auch
die Indianer=Romantik zu ihrem Recht, als die eine der beiden
Gruppen ſich nach militäriſchem Muſter organiſiert und die
an=
dere ſich zu einem Indianerſtamm zuſammenſchließt, der unter
dem Befehl des Großen Häuptlings” während der Ferien ſeine
Zelte auf einer Inſel aufſchlägt und von hier aus die erbitterte
Fehde, die in ihrem Verlauf überaus reich an ſpannenden
Ereig=
niſſen, wobei die nationalſozialiſtiſche Jugendbewegung
entſpre=
chend gewürdigt worden iſt, ſchließlich aber zur Verſöhnung führt.
Gabriel Scott: Kriſtofer mit dem Zweig. (Carl Schünemann
Verlag, Bremen.)
Die Geſchichte des Hirten Kriſtofer, die wie ein Strom von
Innerlichkeit und ſeeliſchem Reichtum dahingeht, iſt arm an
äuße=
rem Geſchehen. Wohl ereignet ſich was das Leben der Bauern
und Hirten ſchwer und heiter macht. Schuld, Reue, Liebe, Haß,
aber der Dichter läßt dieſe Dinge geſchehen, ohne ſie im leiſeſten
zu Senſationen zu erheben. Sie ſind ihm unwichtig, er will das
Wachſen eines Menſchen zeigen, der nach einer traurigen
Kind=
heit das einfache und unnennbare Glück erfährt, als Kind der
Natur, als Hirte zu leben. Dieſes Glück iſt mit einer ſelten
gehörten Schlichtheit erzählt. Für Menſchen, die äußere
Span=
nungen erwarten, iſt dieſes Buch nicht geſchrieben, aber alle, die
mit innerem Sinnen wahrzunehmen verſtehen, werden es als
Gnade und unverlierbare Bereicherung aufnehmen.
Walter Kramer: Heimgang in Flandern. Novelle. (Leinen 3.—
RM. Deutſche Verlags=Anſtalt, Stuttgart.)
Der Oberregierungsrat Franken — ein ruhiger und
gewiſ=
ſenhafter Beamter einer mitteldeutſchen Stadt — wird von dem
faſt zufälligen Erlebnis eines Kriegsfilms plötzlich im tiefſten
Innern ſeines Weſens getroffen und gepackt. Wie unter einem
inneren Zwang entſchließt er ſich, die Stätten des Krieges, die
er ſo gut kennen lernte, aufzuſuchen. Er nimmt Urlaub und
er=
lebt im Weſten die flandriſche Landſchaft in ihrer Schönheit und
Weite, die er früher immer nur aus der Perſpektive des
Graben=
lochs geſehen hatte. Aber dieſe Fahrt an die Gräber von Ypern,
an die Stätten von Langemarck Paſchendaele. Roucelaere wird
für ihn von ſchickſalhafter Bedeutung. Wie ein vulkaniſcher
Aus=
bruch überflutet ihn die Glut der Erinnerungen, die im
bürger=
lichen Alltag verſunkene und halbvergeſſene Welt des Krieges.
Ein Buch vom Erlebnis des Krieges mitten im Frieden, eine
Erzählung, die ſeeliſche Vorgänge ungewöhnlicher Art durch die
Kraft der dichteriſchen Phantaſie zwingend glaubhaft geſtaltet.
Donnerstag, 13. Dezember 1931
Fritz Hippler: Jugend fordert. Junge Generation zwiſchen
ſtern und Morgen. (Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg;
Ueber die Jugendbewegung gab es bislang im
weſentli=
zwei Arten von Büchern: entweder waren ſie aus dem Geiſt
Jugendbewegung vorbehaltlos zuſtimmend geſchrieben oder
kamen vom Wiſſenſchaftlich=Soziologiſchen her, zerpflückend
tritiſierend, aber meiſt an dem Kernproblem vorbeigehend. Nu
dieſe Abhandlung von Dr. Fritz Hippler, dem ehemaligen
Ber=
liner Studentenführer, der in kurzem Aufriß eindringlichſ,
Augen führt, was im bürgerlichen, katholiſchen und proletariſchen
Lager als Jugendbewegung erſtand. In ſehr würdiger For
werden verſchiedene Erſcheinungen der Jugendbewegung
dar=
geſtellt und vom Standpunkt des jungen nationalſozialiſtiſchen
Kämpfers aus der „alten Garde” an der Wurzel die Waffen der
Kritik angeſetzt. Eine Schlußbetrachtung rundet die feſſelnd
ge=
ſchriebene und durchdachte Arbeit ab, indem ſie verſucht, den n
Kampf der Jugend wie den Kampf der nationalſozialiſtiſchen Be,
wegung auf ein Grundmotiv zurückzuführen: auf das der Gerech,
tigkeit.
t
Alfred Funke: Paradies im Urwald. (Roman. In Halbleder
2,90 RM. Volksverband der Bücherfreunde. Wegweiſer=Verlag
G. m. b. H., Berlin=Charlottenburg 2.)
5. 1008 20
Funke, ein erprobter Vorkämpfer des nationalen Gedankens, sMtwigen
insbeſondere des Auslandsdeutſchtums, gibt hier aus der reichen u
fie-ngſtadt
Fülle ſeiner dramatiſchen Selbſterlebniſſe in Braſilien das
Pal=
kendſte, Feſſelndſte, das Ureigenſte, das dieſes phantaſtiſche Land u Bi=ſadt
und ſeine Bewohner charakteriſiert. Den Rahmen für dieſe ſpan= u mälligheim
nenden Schilderungen bildet die Schickſalsgeſchichte eines nach
Braſilien ausgewanderten Deutſchen, der ſeine neue
Lebensauf=
gabe darin ſieht, im Urwaldgebiet eine deutſche Kolonie zu
grün=
den. Nach Jahren harten Kampfes und bitterſter Enttauſchungen
inmitten der grünen Hölle des tropiſchen Braſiliens gelingt
ihm endlich, dieſe ungeheuer ſchwere Aufgabe zu meiſtern. Die
ganze Art, wie dieſer Autor ſeine hochintereſſanten Erfahrunge
ungeſchminkt, ſchlicht und bildhaft überzeugend in die pſychologiſch
wertvolle Romanhandlung einflicht, macht das Leſen dieſe
Buches zu einem ſtarken unmittelbaren Erlebnis.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Donnerstag, 13. Dezember
6.00: Bauernfunk. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.45: Zeit,
Meldungen. — 6.50: Wetter. — 6.55: Morgenſpruch, Choral.
7.00: München: Das Funkorcheſter. Ltg.: Karl Liſt.— In einer
Pauſe, ca. 8.00: Nur für Frankfurt: Waſſerſtand, Wetter. —
8.50: Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.09: Nur Trier; Werbekonzert,
9.15: Trier: Muſik am Morgen. Mitglieder d. Orcheſters Trierer
Berufsmuſiker. — 10.09: Nachr. — 10.15: Schulfunk: Saarland
iſt deutſch. — 10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus
11.00: Werbekonzert. — 11.30: Meldungen.
12.00: Orcheſter Frankfurter Berufsmuſiker. Ltg.: A. Priedöhl. —
13.00: Stuttgart: Zeit, Saardienſt, Nachr. — 13.10: Nachr.
13.15: Schallplatten: Guter Dinge ſtets und froh durch „unſern”
Franz und H. E. Groh! — 14.15: Zeit, Nachr. — 14.30:
Wirt=
ſchaftsbericht. — 14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 14.55:
Wetter. — 15.00: Nur Frankfurt: Nachr. der Gauleitung. —
15.15: Kinderſtunde: Jetzt baſteln wir Weihnachtsgeſchenke. —
15.30: Wir gehen mit dem Mikrofon auf den Weichnachtsmarkt
und in einen Spielzeugladen.
16.00: Königsberg: Nachmittagskonzert des kleinen Funkorcheſters.
Ltg.: Eug. Wilcken. — 18.00: Bücherfunk: Fünf. Ratſchläge für
den Gabentiſch. — 18.15: Käthe Kruſe plaudert von Kindern,
Tieren und Autos. — 18.35: Katechismus für Sprachſünder.
Be=
kanntgabe der Ergebniſſe des Preisausſchreibens.
18.45: Politiſches Kurzbrettl. Sachen gibt’s! — 19.45: Tages
ſpiegel. — 20.00: Zeit, Nachr. — 20.10: Saar=Umſchau. —
20.30: Konzert. Funkorch. Ltg.: Dr. Merten. — 21.30:
Violin=
konzert von Bach und Paganini. Ausf.: E. von Telmanyi.
22.00: Zeit, Nachr. — 22.15: Nachr., Wetter, Sport. — 222
Waſhington: Kurt G. Sell: Worüber man in Amerika ſpricht. —
22.30: Deutſche Lieder — Lieder für Frauenchor. Ltg.: Prof.
Gambke. — 23.00: Berlin: Kreuz mit vieren. Skat mit Tanz
und Hinderniſſen. — 24.00: Nachtkonzert. Werke von Bach
Ltg.: Dr. Merten. — 1.00: Die Welt im Tanz und 9ie4
(Originalaufnahmen).
7a4
OMuden bansänunn
Donnerstag, 13. Dezember.
Berlin: 20.10: Bunter Tanzabend. Skat und Tan Ehrl
mit Hinderniſſen.
Breslau: 20.10: Luſtiges Allerlei um Autos, T00”
und Liebe.
Deutſchlandſender: 21.00: Zwiſchen Himmel u0d
Erde. Ein Hörſpiel.
Frankfurt: 22.20: K. G. Sell: Worüber man iſt
Amerika ſpricht.
Hamburg: 19.00: Flensburg, das Eckfenſter des Delle
ſchen Reiches. Zum 650=jährigen Stadtjubiläum der Siag.
Flensburg.
Köln: 20.15: Werke von Joſ. Hahdr.
Königsberg: 20.15: Abendkonzert. Orcheſter des Opefn
hauſes.
Leipzig: 19.30: Gewandhaus=Konzert, anläßlich der
50=Jahrfeier des neuen Gewandhauſes.
München: 19.35: Die luſtigen Weiber von Windſor,
Oper von Nicolai.
Stuttgart: 18.30: Die leichtgeſchürzte Muſe hat 90
Wort. (Schallpl.).
Wien: 19.10: Chorkonzert. Wiener Schubertbund.
London: 21.00: Meſſias. Oratorium von Händel=
Budapeſt: 22.50: Zigeunerkapelle Veres.
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Fstag, 13. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 343 — Seite 11
SttosSad logttt
Fußball in Starkenburg.
Die Kreisklaſſe I
Die Bezirksklaſſe Südheſſen
gn ſonntag folgendes Programm aufgeſtellt:
s 1898 Darmſtadt — Egelsbach (Keßler=Mainz),
erlgen — Polizei Darmſtadt (Oßwald=Worms),
1:ſingſtadt — AO. Worms (Dr. Storch=Ludwigsh.),
1 brſtadt — Walldorf (Bäcker=Ludwigshafen),
„Afligheim — Urberach (Dennhardt=Frankenthal),
Lorſch — Dieburg (Hölt=Frankenthal).
Siſtzunntag äußerſt intereſſanter Begegnungen. Der Tabel=
Aenfühwac gelsbach, gaſtiert am Böllenfalltor. Er hat
Naum letzit Sonntag in Urberach einen Punkt abgegeben, und das
Kuat dial iolfnungen der 98er natürlich geſtärkt, dem bisher unge=
Atchlagenz! Favoriten die erſte Niederlage beibringen zu können.
ſllach dich letzten Leiſtungen konnte man einer gut aufgelegten
Flatzel) efe Möglichkeit zutrauen. Aber wir möchten den Aus=
—ang gu) dieſes Spieles, bei dem Egelsbach ſicher alles einſetzen
Dird, Ucſtinen Weg nach vorn nicht verbauen zu laſſen, trotz des
inverkalugeren Platzvorteils als offen anſehen.
NIM Awöm Arheilger Mühlchen wird ſich wieder einmal
ie Pollzei gehörig anſtrengen müſſen, um gegen die Platzelf
u beſtühr. Die dortigen Begegnungen der Grünen und
Weiß=
ſchwarne, waren ja immer äußerſt intereſſant und endeten faſt
iets reug fnapp. Das dürfte auch am Sonntag der Fall ſein, wo=
Sei winf u Polizei das beſſere Ende zuſprechen möchten.
Eire Platzſieg ſollten die Pfungſtädter Germanen
egen Al. Worms landen. Die Wormſer haben zwar wieder
ahre „aufu Kanonen” vollzählig zur Verfügung, aber ſie
vermoch=
un izen gecs die Polizei im letzten Spiel nicht zu überzeugen.
Gruh Plnſtrengungen dürften die Walldörfer gerade
jesmalo n Bürſtadt unternehmen, das am letzten Sonntag in
„4Sfungſtiad Seftig hineingelegt wurde. Laſſen wir den Ausgang
4u ffen, 7y m auch Bürſtadt den Platzvorteil in die Waagſchale
verfen Ulat.
In/ktäffligheim ſollte für die Gäſte nichts zu holen
hr Lorſcher Begegnung rechnen wir mit einem Sieg
I. der allerdings gegen Dieburg ſehr knapp ausfallen
lüte Punkteteilung liegt durchaus im Bereich des Nor=
Kreisklaſſe 1, Starkenburg.
Gruppe I, Ried.
viite Spielſonntag bringt in der Rückrunde folgende
feäill PPaarungen:
Momcordia Gernsheim — FC. 07 Bensheim;
94. Biblis — Tuspp. Biebesheim;
IIusmannia Groß=Rohrheim — Vorwärts Bobſtadt;
Uwwgg. Kleinhauſen — Starkenburgia Heppenheim;
UINA. Hofheim: ſpielfrei.
Süh um Frohlocken des Tabellenführers FV. 1911 Hofheim,
euehih die übrigen Teilnehmer dieſer Gruppe durch
gegen=
ige ut eabnahme, ſo daß die Hofheimer ganz unangefochten
ſie Tabäu anführen. Das dürfte auch diesmal kaum anders wie
either. uNd n.
M Fraalh erſcheint es, ob die Bensheimer ihren Vorſpielſieg
rneut „Bensheim wiederholen können. Beide Mannſchaften
cheinen iſt endlich auf ihre alte Tradition beſonnen zu haben, ſo
ſaß die aurl gewiß ein hartnäckiger Punktekampf vom Stapel
geht. Den ſlatzvorteil müßte den Gernsheimern diesmal zu einem
sieg re3tu. Die in letzter Zeit ſtark vorangekommenen Biebes=
Aeimer 2Re nigten haben in Biblis keine große Siegeschance, ſind
iber be3 hrem zur =Zeit beachtlichen Können zu einer kleinen
eberraigng fähig. So wäre es nicht ausgeſchloſſen, wenn man
ſich in 40Punkte teilen würde. Ein glatter Sieg iſt in Groß=
Rohrheifnällig, nachdem ſchon das Vorſpiel vor vierzehn Tagen
nit einay halben Dutzend. Tore zugunſten der Groß=Rohrheimer
endete.
Dern en ige Gäſteſieg kann evtl. in Kleinhauſen fallen, wo
die Bergtäßer ohne Zweifel den Platzvorteil des Neulings mit
ihrem böſren Können aufwiegen.
Gruppe 2 — Darmſtadt,
Die Riunde ſieht ein volles Programm vor und es treffen ſich
SV. Weiterſtadt — Chattia Wolfskehlen.
Der;/ellenletzte erwartet den Neuling Wolfskehlen und
man karzaſch on mit einem ſpannenden Kampf rechnen, bei dem
man Weuteſtadt bedingt durch den Vorteil des eigenen Geländes.
einen kmwerr Sieg zutrauen darf, zumal es bei den
Weiterſtäd=
tern um 11 Abſtieg geht.
1 Germania Eberſtadt — Union Wixhauſen.
Dieſſ= Ze gegnung am Frankenſtein bringt zwei Altbekannte
züuſammeyt 8eide Mannſchaften konnten über die ganze Vorrunde
nicht ſomplich überzeugen, und man wird in beiden Lagern alle
Hoffnunat auf die Schlußrunde ſetzen. Trotzdem Eberſtadt auf
egenem „Xden ſpielt, muß man den Ausgang offen laſſen. Eine
ALeilung iF Punkte liegt wohl am nächſten.
TSG. 46 Darmſtadt — SV. Groß=Gerau.
Rheinallee treffen vormittags die 46er auf
Groß=
berau. Deid der deutlichen Formverbeſſerung der 46er in den
letz=
en Spfe 4 zu urteilen, gibt es in dieſem Treffen für die Gäſte
ſicht alluoſel zu holen. Immerhin dürfen ſie nicht unterſchätzt
derden. Ach dem Sieg der 40er im Vorſpiel wäre jedenfalls ein
Punktverhr auf eigenem Platze eine Ueberraſchung.
Jahn 75 — SV. Mörfelden.
Die lute vom Ziegelbuſch erwarten den Tabellenführer, der
ch wohll uf eine heftige Gegenwehr gefaßt machen kann. Trotz
ulem regen wir mit einem knappen Sieg des angehenden
Meiſters=
Viktri. Griesheim iſt ſpielfrei!
Gruppe III, Odenwald.
Gäl Zämmern-—Michelſtadt.
Hüuſt—Ober=Ramſtadt.
Schſſteim—Babenhauſen.
Dass ſannendſte Treffen ſteigt in Groß=Zimmern, wo der
Tabellennirer den mit 3 P. zurückliegenden „Zweiten” empfängt.
Da in döm Spiel viel auf dem Spiele ſteht, dürfte ein
ſpan=
nendes 2 fen zuſtande kommen. Ein leichtes Plus dürſte man
der Plasx zuerkennen.
In ſöſt darf man die Chancen der Papierform nach als
ausgeglich werten. Beide Parteien trennt in der Tabelle nur
1 Punkt4.
Im Aiten Spiel möchten wir auf einen klaren Platzſieg der
Habenhä u Germanen über Schaafheim tippen, das bisher noch
kein Spielgewinnen konnte.
Gruppe 4, Rodgau.
Oienc — Eppertshauſen, Dreieichenhain — Oberroden,
Aſe1 — Münſter, Niederroden — Dudenhofen.
Sppescheuſen ſollte auch in Offenthal zum Sieg gelangen,
Ja eing luner Platzſieg ſollte auch Dreieich gegen Oberroden
Nuglich F. Der Tabellenletzte Meſſel ſieht den Tabellenführer
Dinter 8 Gaſt, was nach einem guten Beſuch auch ein
ſpan=
endes. F0 garantieren ſollte. In Niederroden wird die Platz=
H ale Attengungen machen müſſen, wenn ſie ihren Anhängern
Sine ab Ihu ige Enttäuſchung bereiten will,
Gruppe 1: 1. Mannſchaften ſpielfrei, ſonſt SV. 98, 4 —
Als=
bach 2., 10.30 Uhr; Arheilgen 3. — Hähnlein 2., 10.30 Uhr.
Vorrunden=Abſchluß.
Alsbach . .
Fehlheim . ..
Seeheim . ...
Auerbach . ..
Zwingenberg .. ..
Hähnlein
Hambach
Gruppe 2: Nauheir
18:11
13:10
12:13
15:13
14:14
9:16
4 12:16 3
Stockſtadt, Leeheim — Geinsheim,
Trebur — Büttelborn.
hat ſich am Ende der Vorrunde
Stock=
ſtadt mit 10 P. vor Trebur 9 P. und Leeheim 8 P. geſetzt.
Stockſtadt
Trebur
Leeheim.
Geinsheim
Nauheim
Büttelborn",
Dornheim
Sportverein 98, 3. g. K.
Spp. 98, 3. Mannſchaft, ſpielt a. K.
Tabelle nicht gewertet.
Gruppe 3: Keine Spiele.
Merck
Hahn
Spp. Erzhauſen
TG. Beſſungen
TG. Sprendlingen
T. u. Spg. Erzhauſen
Gräfenhauſen.
Reichsbahn.
Eſchollbrücken
20:9 10
27:9
19:17
14:14
11:18
15:18
930
22:23
Die Spiele ſind in der
32:8
25:12
11:10
18:14
27:21
11:19
10:23
10:27
9:19
Gruppe 4 dürfte infolge SA.=Sportabzeichen=Prüfungen keine
Begegnungen ſehen. Nach der Vorrunde ſteht die Tabelle folgen=
dermaßen:
Ende der Vorrunde.
Erbach 42:8 16 Beerfelden 26:11 14 Groß=Umſtadt . 29:12 14 Lengfeld 34:14 12 Lützel=Wiebelsbach 30 :19 12 Neuſtadt . 21:27 Ueberau. 18:36, Sandbach 15:24 Spachbrücken 8:28 Kleeſtadt 12:57 Neſſelwang im Allgäu
iſt der ideale Winterſportplatz. Dort ſinden Sie
Berge, Schnee und Winterſonne.
Vier bequeme Winterſport=Fahrten.
Erſiklaſſige Anterkunft und Verpflegung.
1. Fahrt vom 22. Dezember 1934 (Nachts) bis 5. Januar 1935
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4. Fahrt vom 25. Dezember 1934 (Nachts) bis 2. Januar 1935
.. . . . RM. 54.—
8 Tage ....
In dem Geſamtpreis iſt Fahrpreis D=Zug 3. Klaſſe
ein=
ſchließlich voller Penſion und Trinkgelder enthalten.
An=
meldungen und Auskunſt am Reiſeſchalter des
Darmſtädter Tagblatt.
Meldeschluß am 20. Dezember 1934.
Kreisklaſſe lII.
In der geſtrigen Veröffentlichung „Kreisklaſſe I Gr. III” iſt
ein Irrtum unterlaufen. Die Spiele der Kreisklaſſe l,
Gr. III. Odenwald, am kommenden Sonntag
fin=
den ſtatt, lediglich die Treffen der Kreisklaſſe II.
Gr. IV, fallen wegen SA.=Sportabzeichen=
Prü=
gez. Dr. Grünewald.
fungen aus.
Lurnerbund Jahn 1875.
Auf die am Freitag, dem 14. Dezember, feſtgelegte
Pflicht=
verſammlung aller Handballer und
Volkstur=
ner wird nochmals aufmerkſam gemacht. Es iſtunbedingt
notwendig, daß die aktiven Spieler, die Turner die in
eine Mannſchaft aufgeſtellt werden wollen, und ehemalige
Spie=
ler unter allen Umſtänden da ſind. Ebenſo iſt es erforderlich,
daß die Volksturner an der Verſammlung teilnehmen. Beginn
pünktlich 8.30 Uhr im Kneipſaal.
TSG. 46, Raſenſportabteilung.
Morgen abend 8 Uhr findet im Turnhauſe die
Monatsver=
ſammlung der geſamten Abteilung ſtatt. Es wird erwartet, daß
alle Hand= und Fußballer vollzählig zur Stelle ſind. Ganz
be=
ſonders ſind unſere Schiedsrichter dazu eingeladen. Die Herren
vom Abteilungsvorſtand bitten wir, um 7.30 Uhr ſich
einzufin=
den. Die Wichtigkeit der Beſprechungen erfordert pünktliches
Er=
ſcheinen.
TSV. Lengfeld — TV. Lützel=Wiebelsbach 3:2.
Am Sonntag empfing der TSV. Lengfeld den TV. Lützel=
Wiebelsbach zum fälligen Verbandsſpiel. Lengfeld, das mit Erſatz
antreten mußte, zeigte ein Spiel, das auf keinen Fall genügen
konnte; dagegen ſpielte Lützel=Wiebelsbach einen ſchnellen und
ungekünſtelten Fußball, wobei beſonders das hohe Spiel auffiel.
Lengfelds Verteidigung war in der erſten Halbzeit ſehr unſicher
und die Läuferreihe ſpielte dadurch zu defenſiv. Der Sturm hing
hierdurch in der Luft, zumal die Bälle nicht gehalten wurden.
Bei den Gäſten war die ganze Mannſchaft gut, wenn auch der
Rechtsaußen etwas abfiel. Lützel=Wiebelsbach ging bis Halbzeit
zweimal in Führung. Nach Halbzeit wurde Lengfeld etwas beſſer
und konnte auch auf 2:2 aufholen. Faſt mit dem Schlußpfiff fiel
das Siegestor für Lengfeld, wodurch das Spiel mit Glück, wenn
auch nicht unverdient, 3:2 gewonnen war. Die Spielleitung hatte
ein Herr aus Nieder=Roden. — Die Jugend landete in Groß=
Umſtadt einen 3:0=Sieg.
Mit dem Richthofen=Pokal hat der Präſident des
Deutſchen Luftſportverbandes, Bruno Loerzer, den jetzt bei der
Deutſchen Verſuchsanſtalt für Luftfahrt tätigen Dr. Ruff
ausge=
zeichnet.
Weltmeiſter Max Baer hat einen jüngeren Bruder,
der jetzt ſeinen ſiebenten entſcheidenden Sieg feiern konnte. Buddy
Baer, der ſchwerer und größer iſt als ſein Bruder Max, wird in
amerikaniſchen Boxkreiſen eine große Zukunft vorausgeſagt.
Wie ſpielen ſie am Sonnkag?
Die kleine Preisfrage für Fußballer.
Wir legen unſeren Fußballfreunden wieder die kleine
Preis=
frage vor. Anzugeben ſind nur „Sieger 793” oder „Unentſchieden”
Neben der Veröffentlichung in der Montagsausgabe ſind für die
Einſender der richtigen Ergebniſſe ausgeſetzt:
1. Preis: 5— RM. bar;
2. Preis: Freiabonnement des „Darmſtädter Tagblatt” für
zwei Monate:
3. Preis: Freiabonnement des „Darmſtädter Tagblatt” für
einen Monat.
Die kleine Preisfrage iſt offen für alle Sportfreunde. Die
Einſendungen (Poſtkarte genügt) müſſen bis Samstag nachmittag
16 Uhr auf der Sportredation des „Darmſtädter Tagblatt”,
Rheinſtraße 23, vorliegen.
Wie enden folgende Punkteſpiele?
Saar 05 Saarbrücken — Wormatia Worms:
Pirmaſens — Phönix Ludwigshafen:
*
98 Darmſtadt — Egelsbach:
*
Arheilgen — Polizei Darmſtadt:
Olympia Lorſch — Haſſia Dieburg:
Germ. Pfungſtadt — Alem.=Olymp. Worms:
VfR. Bürſtadt — Walldorf:
46 Darmſtadt — Groß=Gerau:
75 Darmſtadt — Mörfelden:
Concordia Gernsheim — FC. 07 Bensheim:
Handball.
Sb. Darmſtadt 1898.
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele fährt die
Liga=
mannſchaft am Sonntag nach Haßloch zu dem dortigen
Turn=
verein. Die kleinen Platzverhältniſſe werden unſerer Mannſchaft
ſehr zu ſchaffen machen, jedoch kann die Mannſchaft aller
Voraus=
ſicht nach komplett antreten.
Die Mannſchaft fährt in einem großen Omnibus, um ſomit
den in letzter Zeit ſich zahlreich einfindenden Schlachtenbummlern
die Möglichkeit zu geben, an der Fahrt teilzunehmen. Abfahrt
11 Uhr Adolf=Hitler=Platz. Der Fahrpreis iſt ſehr gering
gehal=
ten. Anmeldungen nimmt unſer Platzwart, Tel. 4402, entgegen.
Die Reſerve begibt ſich nach Langen zum Turnverein
Vor=
wärts Langen. Die 1. Jugend ſpielt um 10 Uhr auf dem
Po=
lizeiplatz gegen Polizei B=Jugend.
Turngemeinde Beſſungen 65.
Nach langem Bemühen iſt es gelungen, eine zweite
Turn=
halle für die Abteilungen, die im Vereinshaus keine
Uebungs=
ſtätte mehr hatten, durch den Ortsausſchuß des Reichsbundes
für Leibesübungen zu erhalten. Die neue Uebungsſtätte iſt die
Turnhalle der Beſſunger Mädchenſchule an der Beſſunger Kirche.
In Zukunft finden dort die Uebungsſtunden der Frauen= und
Turnerinnenabteilung Freitags von 20—21 Uhr und von 21—22.
Uhr ſtatt. Unſere Frauen bitten wir daher, am kommenden
Freitag pünktlich zur Uebungsſtunde zu erſcheinen.
Wir erinnern auch an dieſer Stelle an die am Sonntag,
dem 16. Dezember, um 11.30 Uhr, ſtattfindende Gedenkfeier
für die verſtorbenen Ehrenmitglieder des Jahres 1934
und Einweihung ihrer künftigen Stätte.
Fechten.
TSG. 1846 Darmſtadt — Fechtergilde Viernheim
Florett 13:3, Säbel 12:4, Degen 7:9.
Am Sonntag weilte die Fechtabteilung der TSG. 46
Darm=
ſtadt zu einem Klubkampf bei der Fechtergilde Viernheim. Die
Viernheimer erfreuen ſich eines guten Namens in badiſchen und
heſſiſchen Fechterkreiſen und waren Teilnehmer des vergangenen.
großen Nibelungenturniers in Worms.
Zum erſten Male kreuzten beide Vereine in
freundſchaft=
lichem Wettkampf die Klingen und haben damit ein weiteres Teil
zur gedeihlichen Zuſammenarbeit zwiſchen Turnerſchaft und
Deut=
ſchem Fechterbund beigetragen.
Die Kämpfe begannen mit den Mannſchaftskämpfen in
Flo=
rett. Für Darmſtadt traten an die Fechter Brandt, Kaiſer,
Kreutzberger Langsdorf. Die Kämpfe ſtanden im Zeichen einer
ſtarken Ueberlegenheit der Darmſtädter, die ſich in dem Endreſultat
133 für TSG. ausdrückte. Beinarbeit und Spitzentechnik der
Darmſtädter Mannſchaft war ausgezeichnet und führte zum
ſicheren Sieg gegen, die etwas langſam kämpfenden, zum Teil
jüngeren Leute der Fechtergilde.
Der Mannſchaftskampf im Kampfdegen wurde von
Viern=
heim mit 7:9 leicht überlegen gewonnen. Die Mannſchaften
ſtan=
den in derſelben Aufſtellung wie für Florett. Die Kämpfe waren
überaus lebhaft und erinnerten oft ſehr ſtark an Florettfechten.
Für Darmſtadt war es das erſte Auftreten mit der Degenwaffe.
Dann folgten die Kämpfe mit leichtem Säbel. Darmſtadt
ſtellte Kaiſer, Langsdorf Maletzka, Weicker. Auch hier ſtarkes
Ueberlegenſein der TSG. Saubere Klingenführung und große
Schnelligkeit im Angriff brachte das Endreſultat auf 12:4 für
Darmſtadt. Die Viernheimer konnten das Tempo, das die
Darm=
ſtädter vorlegten, nicht mithalten und fielen gegen Schluß der
Kämpfe ſichtlich ab.
Das Schiedsgericht aus Wormſer und Mannheimer Fechtern
leitete im allgemeinen gut, wenn auch mit einigen zweifelhaften
Entſcheidungen. Alle Kämpfe wurden in ritterlicher und ruhiger
Weiſe ausgetragen. Nach der Siegerverleſung wurden noch
freund=
liche Stunden mit den Viernheimer Gaſtgebern verbracht.
Die Siege der TSG.=Fechter ſind ein voller Erfolg für den
gewiſſenhaften und aktiven Sportbetrieb in ihrer Fechtabteilung,
ſind im beſonderen eine Anerkennung der guten Schule durch ihren
Fechtmeiſter A. Kaiſer.
Vor 14 Tagen gelang es ebenfalls der TSG.=Fechtabteilung,
in einem Mannſchaftskampf gegen Turnverein Rüſſelsheim den
Sieg für die Darmſtädter Farben zu holen. Die Kämpfe wurden
in Florett und leichtem Säbel mit 10:7 bzw. 5:4 gewonnen. Die
Rüſſelsheimer treten am Samstag, den 15. Dezember, zum
Rück=
kampf gegen Darmſtadt im Kneipſaal der Woogsturnhalle an.
Den ſiegreichen Darmſtädter Turnerfechtern weiterhin guten
Erfolg zum Beſten unſerer ſportlichen Arbeit und Ertüchtigung.
W. Kr.
Zentralungarn will mit dem Gau Südweſt im Laufe
des Jahres 1935 zwei Fußballſpiele austragen. Das Vorſpiel ſoll
im Mai in Budapeſt, das Rückſpiel im Dezember in Frankfurt
ſtattfinden. Vorausſetzung iſt natürlich die Genehmigung durch
den DFB.
Das Ringerturnier in Boras (Schweden) wurde
am Dienstag beendet. Obwohl Europameiſter Hornfiſcher=
Nürn=
berg und der Deutſche Meiſter Schäfer=Schifferſtadt ihre letzten
Kämpfe gewannen, konnten ſie die Turnierſiege von Nymann
und Spedberg nicht verhindern.
Wekkerbericht.
Vorausſage für Donnerstag: Nach anhaltendem Regen nur
noch vereinzelte Niederſchläge, ſonſt zeitweiſe aufheiternd, bei
ſüd=
weſtlichen Winden milder.
Vorausſage für Freitag: Vielfach neblig und überwiegend
be=
wölkt, auch Neiderſchläge, beginnende Abkühlung.
Nummer 343
Ttlagddl
Donnerstag, 13. Dezembk
Beriiner uno Zrantfarier efferiensorſe.
Der ſchon vorgeſtern feſtzuſtellende Geſchäftsumfang
kennzeich=
nete das geſtrige Berliner Börſengeſchäft. Zwar hält das
Publi=
kum an ſeinem Aktienbeſitz feſt; die Kuliſſe nimmt aber hier und
da Glattſtellungen vor, was mangels ausreichender
Aufnahme=
neigung verſchiedentlich zu geringen Kursabſchlägen führte. Die
aus der Wirtſchaft vorliegenden Nachrichten blieben unter dieſen
Umſtänden völlig eindruckslos. Am beſten wird dieſe Verfaſſung
aus der Haltung der Kabel= und Drahtaktien erkenntlich, die bis
zu 2 Prozent nachgaben, obwohl die Kabelinduſtrie über eine
günſtige Beſchäftigung und einen ſeit Anfang vorigen Jahres um
60—80 Prozent geſteigerten Umſatz berichtet. Sehr ſtill und nach
der vorgeſtrigen kräftigen Steigerung um ¼ Prozent rückgängig
eröffneten Reichsbankanteile, da nach einer Verlautbarung die
Annahme ſich nicht bewahrheiten dürfte, daß die Anteile
hinſicht=
lich der Anwendung des Anleiheſtockgeſetzes eine
Sonderbehand=
lung erfahren werden. Die Reichsbank beabſichtigt wohl nicht,
ſelbſt bei einer nach dem Geſetz rechtlich gegebenen Möglichkeit
von einer ſolchen Gebrauch zu machen. Von Montanen waren
Har=
pener mit minus 1½ und Rheinſtahl mit minus 1½ Prozent
ſtär=
ker rückgängig. Bei den Braunkohlenwerten büßten Eintracht und
Erdöl je 1½, Ilſe und Niederlauſitzer allerdings bei nur ſehr
kleinem Angebot 2 Prozent ein. Stärker gedrückt waren auch
Far=
ben, die mit einer Einbuße von 1½ Prozent auch die übrigen
Marktgebiete nachteilig beeinflußten. Im Verlauf blieb die
Ent=
wicklung weiter uneinheitlich. Reichsbankanteile gaben aus den
erwähnten Gründen nochmals 1½ Prozent her. Am Rentenmarkt
blieb es ſehr ſtill.
Die Frankfurter Börſe hatte auf allen Marktgebieten
außer=
ordentlich geringes Geſchäft und infolge der faſt völligen
Umſatz=
loſigkeit zumeiſt weiter etwas ſchwächere Kurſe. Aus der
Wirt=
ſchaft fehlten Anregungen, in der Hauptſache vermißte man aber
die Beteiligung der Privatkundſchaft. Die näherrückende längere
Börſenpauſe durch die Weihnachtsfeiertage macht ſich ſchon jetzt in
ſtarker Zurückhaltung bemerkbar, daneben führte ſie
verſchiedent=
lich zu weiteren Verminderungen noch beſtehender Engagements.
Das nur in ganz geringem Umfange herauskommende Angebot
ſtieß aber wiederum auf keinerlei Aufnahmeneigung, ſo daß
über=
wiegend Rückgänge um durchſchnittlich ½—½ Prozent eintraten.
In manchen Spezialpapieren erreichten die Abſchwächungen auch
ſtärkeres Ausmaß. So lagen beiſpielsweiſe Deutſche Erdöl 2
Pro=
zent, Metallgeſellſchaft 1½ Prozent, Siemens 1¾ Prozent,
Klöck=
ner 1½ Prozent und Rheinſtahl 1½ Prozent niedriger. JG
Far=
ben eröffneten mit 132½ um ½ Prozent ſchwächer. Am
Elektro=
markt gingen die Kurſe durchſchnittlich um ¼ Prozent zurück,
Lahmeyer und Licht und Kraft verloren je 1 Prozent, Gesfürel.
blieben behauptet. Montanaktien notierten durchweg etwas
ſchwächer, es verloren Buderus ½ Prozent, Phönix ½ Prozent,
Harpener und Mannesmann je ½ Prozent. Rhein. Braunkohlen
konnten ſich mit 200 Prozent behaupten. Schiffahrtsaktien
bröckel=
ten bis ½ Prozent, AG. für Verkehrsweſen 98 Prozent und
Daim=
ler Motoren ³ Prozent ab. Die vorbörslich feſten
Reichsbank=
anteile gaben 1 Prozent nach. Etwas freundlicher lagen
Scheide=
anſtalt mit plus ¼ Prozent und Hanfwerke Füſſen mit plus ¼
Prozent. Auch am Rentenmarkt herrſchte weitgehendſte
Geſchäfts=
ſtille, und es beſtand vorwiegend Abgabeneigung.
Angeſichts der weiter herrſchenden Geſchäftsſtille bröckelten die
Kurſe auch im Verlaufe überwiegend um etwa ½—¼ Prozent ab.
Am Rentenmarkt blieb das Geſchäft in allen Werten ebenfalls
minimal. Altbeſitz gaben ¼ Prozent, Zinsvergütungsſcheine
wei=
tere 5 Pfg. nach, im übrigen blieben die variablen Anleihen etwa
behauptet. Gut gehalten waren Reichsbahn=Vorzugsaktien mit
116 Prozent. Am Pfandbriefmarkt gingen die Kurſe überwiegend
um ¼—½ Prozent zurück.
Auch im Abendbörſenverkehr beſtand die außerordentliche
Ge=
ſchäftsſtille fort und die Zurückhaltung war noch ausgeprägter als
geſtern mittag. Die Kursbildung gegen den Berliner Schluß war
etwas uneinheitlich, meiſt blieben ſie aler etwa behauptet.
Far=
beninduſtrie waren zunächſt etwas höher, ſpäter bröckelten ſie
je=
doch wieder ab. Weiter nachgebend waren auch Reichsbankanteile.
Von lokalen Werten zogen Scheideanſtalt ½ Prozent und
Metall=
geſellſchaft 1 Prozent an. Der Rentenmarkt ſtagnierte nahezu
voll=
kommen, etwas Intereſſe war für Kommunal=Umſchuldung
vor=
handen, Altbeſitz blieben unverändert, Reichsbahn=Vorzugsaktien
konnten ſich bei einigem Umſatz nur knapp behaupten.
Sechspro=
zentige Goldpfandbriefe der Preuß. Landespfandbrief=Anſtalt,
Berlin, kamen nach Geldſtreichung mit 96 Prozent wieder zur
Notiz.
Scharfe deviſenbeſtimmungen in Ikalien.
Zur Sicherung des Goldkurſes der Lira trotz ungünſtiger
Han=
dels= und Zahlungsbilanz hat der italieniſche Miniſterrat
ein=
ſchneidende Deviſenbewirtſchaftungsmaßnahmen beſchloſſen, die
ſo=
fort in Kraft treten. Danach ſind alle Banken, Firmen,
Geſell=
ſchaften und juriſtiſchen Perſonen jeder Art in Italien oder den
Kolonien verpflichtet, dem öffentlichen Deviſeninſtitut der Banca
d’Italia innerhalb zehn Tagen ihre flüſſigen ausländiſchen
Gut=
haben zum Tageskurs abzutreten und auf Verlangen zu
verkau=
fen. Außerdem müſſen ſie ihren Beſitz an ausländiſchen
Wertpa=
pieren und im Auslande ausgegebenen italieniſchen Titeln, ſelbſt
wenn ſie im Ausland hinterlegt ſind, anzeigen.
Der Finanzminiſter hat eine Verfügung erlaſſen, wonach die
durch die Warenexporte eingehenden Deviſen und Kredite in
Zu=
kunft dem ſtaatlichen Deviſen=Inſtitut der Banca d’Italia
abzu=
liefern ſind. Der Handel mit ausländiſchen Zahlungsmitteln wird
daher ausſchließlich dem ſtaatlichen Deviſeninſtitut vorbehalten
und durch Vermittlung der Banca d’Italia ausgeübt. Sie kann
andere Banken mit ihrer Vertretung beauftragen.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 12. Dezember. Am
Ge=
treidegroßmarkt war die Lage unverändert. In Brotgetreide iſt
das Angebot infolge der Wiederaufnahme der Druſchtätigkeit bei
der Landwirtſchaft etwas reichlicher als in den Vorwochen, es
findet bei den Mühlen ſchlank Unterkunft. Dagegen blieben die
Anlieferungen in Futtergetreide ausgeſprochen knapp, auch für
Futtergerſte trotz einiger Abgaben der Reichsſtelle. Hafer iſt faſt
nur im Tauſch gegen Kleie zu haben. In ölhaltigen Futtermitteln
ſind ſeitens der Fabriken noch keine Zuteilungen erfolgt, die
Nach=
frage blieb ſtark. Das Mehlgeſchäft verlief weiter ſehr ruhig. Es
notierten (Getreide je Tonne, alles übrige je 100 Kg.) in RM.:
Weizen W. 9: 203,50, W. 13: 207,50, W. 16: 211,50, Roggen R. 9:
163,50, R. 13: 167,50, R. 15: 17150, alles Großhandelspreiſe der
Mühlen des genannten Preisgebiets. Futtergerſte G. 9: 165,50,
G. 11: 168,50, G. 12: 170,50 Hafer H. 13: 163,50, H. 14: 165,50,
alles Großhandelspreiſe ab Station, bei Waſſerverladung über 100
Tonnen 3 RM. mehr. Sommergerſte für Brauzwecke 200.
Weizen=
mehl W. 13 und W. 16: 27,50 plus 0,50 RM. Fracht=Ausgleich.
Roggenmehl R. 13: 23,60, R. 15: 24,00 plus 0,50 RM. Fracht=
Ausgleich, Weizennachmehl 16,50, Weizenfuttermehl 12,75.
Weizen=
kleie W. 13: 10,58, W. 16: 10,79, Roggenkleie R. 13: 9,81, R. 15:
10,05, alles Mühlenfeſtpreiſe ab Mühlenſtation, ſoweit ſie in den
Bereich der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau fallen. Soyaſchrot
mit Monopolzuſchlag (m. M.) 13,00. Palmkuchen m. M. 13,30,
Erdnußkuchen m. M. 14,50, alles Fabrikpreiſe ab ſüdd.
Fabrik=
ſtation. Treber —, Trockenſchnitzel 9,30—9,70. Heu 11.00, Weizen=
und Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebündelt 4,50—4,70.
Berliner Getreidegroßmarkt vom 12. Dezember. Die
Markt=
lage im Getreideverkehr war wenig verändert. Die Umſätze
be=
wegten ſich in ruhigen Bahnen, zumal das Angebot auch in
Brot=
getreide verſchiedentlich wieder nachgelaſſen hat. Die Mühlen ſind
allerdings auch zunächſt verſorgt, und es zeigt ſich nur mäßige
Nachfrage. Nach dem Rhein kamen Abſchlüſſe infolge der
Fracht=
raumſchwierigkeiten kaum zuſtande. Am hieſigen Markte iſt Roggen
leichter unterzubringen als Weizen. Weizen= und Roggenmehle
hatten ruhiges Bedarfsgeſchäft. In Hafer und Futtergerſte ſteht
der guten Nachfrage anhaltend geringe Verkaufsneigung
gegen=
über. Feine Braugerſten und Induſtrieſorten ſind gefragt.
Forde=
rungen und Gebote gehen aber zumeiſt erheblich auseinander. In
Ausfuhrſcheinen liegt kein Angebot vor
Vom Holzmarkt.
Aus Fachkreiſen wird uns berichtet: Die Geſchäftslage blieb
feſt, wenn auch die Umſätze etwas kleiner wurden. In der
Möbel=
induſtrie war weiter gut zu tun. Nachfrage beſtand nach
Küchen=
einrichtungen, während die Herſtellung von Schlafzimmern
weni=
ger gut beſchäftigt war. Am Baumarkt iſt es ruhiger geworden.
Freilich erwartet man für das Frühjahr erhebliche Aufträge aus
dem Siedlungsgewerbe. Die Verteilungen des Nadelbauholzes
aus den Staatsforſten ſind erſt teilweiſe durchgeführt. Es handelt
ſich dabei hauptſächlich um Pflegehiebe, bei denen vorausſichtlich
auch größere Mengen Schwammholz anfallen werden. Zwei
Holz=
verkaufstermine in Oſtpreußen, in denen hochwertiges
Schneide=
holz verkauft wurde, fanden in Maſuren ſtatt und brachten bei
ſtarker Beteiligung hohe Preiſe für bevorzugte Waldreviere. Bei
der zur Zeit beſtehenden Verknappung am Markte feinjähriger
Tiſchlereihölzer, die erſt allmählich behoben werden wird, war
dieſe Preisgeſtaltung zu erwarten. In Kurzem ſchon wird es —
nach Neujahr — beträchtlichere Angebote in guter Stammkiefer
aus dem Beſitz ſolcher Holzhandlungen, die zunächſt die Inventur
abwarten möchten, geben. Keinesfalls ſind in letzter Zeit die
Preiſe geſtiegen, ſie haben auch keine Neigung nach oben. Am
Bauholzmarkt könnte man eher eine geringe Abſchwächung
feſt=
ſtellen. Es liegen reichlich Angebote auf Lieferung von Kantholz,
Schalbretern und Balken vor, die im Januar und Februar
ge=
liefert werden könnten. Dagegen iſt das Angebot in
Werkſtätten=
hölzern kleiner geworden. Oſtpreußiſche Stammkiefer brachte bei
zirka 60 Prozent 1. Klaſſe ab Verladeſtationen im Großhandel
106 bis 109 RM. Abſchlüſſe vom neuen Einſchnitt liegen noch
nicht vor. Der Laubholzmarkt verlief weiter feſt. Beſonders
ge=
ſucht waren Rotbuchenbohlen 55 Millimeter ſtark.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Landes=Brandverſicherungsanſtalt des Volksſtaates Heſſen. —
Beitragsſenkung. Das Inſtitut verzeichnet 1933 einen
Verſiche=
rungsbeſtand von 2,97 (2,94) Mdn., Brandſchäden bedingten 0,95
(0,58) Mill. RM., darunter 0,038 (0,048) aus früheren Jahren
bei 607 (577) Brandſchäden. Es wird ein Ueberſchuß von 172000
RM. ausgewieſen. Dem Reſervefonds wurden 0,59 (0,50) Mill.
RM. überwieſen. Die Brandverſicherungsbeiträge betrugen 1,72
(2,18) Mill. RM. Für das Jahr 1933 wurde der
Verſicherungsbei=
trag weiter geſenkt, und zwar auf 5,5 (7,0) Rpfg. je 100 RM.
Umlagekapital. Für das Jahr 1934 ſoll der Verſicherungsbeitrag
nunmehr auf 5 Rpfg. ermäßigt werden.
Generalverſammlung der Deutſch=Italieniſchen. Handelskammer
Frankfurt a. M. Die Deutſch=Italieniſche Handelskammer zu
Frankfurt a. M. hielt am 10. Dezember 1934 ihre ordentliche
Generalverſammlung ab. Unter Anweſenheit des Kgl.
Italieni=
ſchen Generalkonſuls zu Frankfurt a. M: in Vertretung E. Exz.
des Kgl. Italieniſchen Botſchafters in Berlin, ſowie der
Frank=
furter Behörden hob der Präſident, Geh. Reg.=Rat Dr. Arthur von
Weinberg=Frankfurt, in ſeinem Geſchäftsbericht hervor, daß die
Kammer nicht an die Wiederkehr des Merkantilismus glaube,
denn auch die Wirtſchaftswelt dürfe nicht länger auf
internatio=
nale Zuſammenarbeit verzichten. Dieſen Grundſatz habe die
Kam=
mer durch Wort und Tat ſeit ihrer Gründung verfochten.
Hinſicht=
lich der deutſch=italieniſchen Wirtſchaftsbeziehungen ſeien zwei
Tatſachen nicht ohne Bedeutung: das Primat der deutſchen
Fir=
men unter den ausländiſchen Ausſtellern auf der Mailänder
Meſſe, die praktiſch den italieniſchen Induſtriemarkt bedeute, und
das Primat der italieniſchen Provenienzen auf dem deutſchen
Obſt= und Gemüſe=Importmarkt: zwei Symptome, die — allen
Kriſen zum Trotz — die Möglichkeit eines Ausbaues des
deutſch=
italieniſchen Austauſches garantieren. Die Deutſch=Italieniſche
Handelskammer habe im vergangenen Jahre ihre Dienſtleiſtungen
trotz wachſender Schwierigkeiten aufrecht erhalten und verbeſſert.
Insbeſondere ſtiegen die Geſuche um Intervention wegen
Handels=
ſtreitigkeiten und um Schiedsſprüche, ein Zeichen des Vertrauens,
das für die Kammer große Genugtuung bedeute. Die in Ruheſtand
retenden Vorſtandsmitglieder, die Herren Direktor Walther
Mat=
this und Syndikus. Karl Mahr wurden zu Ehrenmitgliedern
er=
nannt. Nach Erſtattung des Finanzberichts durch den Schatzmeiſter
Cav. Uff. Oscar Grill, übernahm der italieniſche Generalkonſul
Comm. G. Pascale die Leitung der Geſchäfte und ſchlug die
Wie=
derwahl des durch einige neue Perſönlichkeiten aus Bank= und
Handelskreiſen ergänzten alten Vorſtands vor. Das neue
Präſi=
dium ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Präſident: Geh. Reg.=Rat Dr.
Arthur von Weinberg; Vizepräſidenten: Cav. Uff. Giuſeppe
Pe=
naſa, Dir. Dr. Hanns Deuß; Schatzmeiſter: Cav. Uff. Oscar Grill.
Die Saarwerke im Benzol=Verband.
Die bereits im Frühjahr dieſes Jahres eingeleiteten
handlungen, die den Vertrieb der Benzolerzeugung der
kircher Eiſenwerk AG., Neunkirchen, und der Röchlingſchen
und Stahlwerke AG., Völkingen (Saar), über den Benzolvers=
Bochum, zum Ziel hatten, haben nunmehr zu dem Ergebun
führt, daß beide Geſellſchaften endgültig Mitglieder des B9.
verbandes geworden ſind. Wie der DHD. erfährt, hat auß”
die Abteilung Burbach der „Arbed” ihren Anſchluß an dennt,
zolverband erklärt. Durch den Anſchluß der genannten 3
an den Benzolverband wird jetzt eine normale Entwicklungall
Kleinvertriebsgeſchäftes ermöglicht. Die übrigen Werke des
gebietes, die Mines Dominiales Frangaiſes de la Sarre
brücken (die frühere ſtaatliche Bergwerksdirektion), mit ihren
lage in Heinitz, die Halberger Hütte G.m.b.H. und die A0lln
Dillinger Hüttenwerke, Dillingen, ſind nicht beigetreten,
wälu=
vor Unterzeichnung des Verſailler Vertrages alle
benzolerzu=
den Saarwerke ihre Erzeugung über den Benzolverband abll
haben. In 1933 betrug die Benzolerzeugung der Saarwerki,
geſamt 30000 Tonnen. Im laufenden Jahre iſt die
Erze=
nach einer zuverläſſigen Schätzung auf 38 000 bis 40000
geſtiegen. Von der diesjährigen Menge gehen zirka 30 000 T. Zm
nach Deutſchland, während der Reſt den Eigenverbrauch des 71
gebietes darſtellt. Unbedeutende Mengen werden nach Framn
z. T. im Warenaustauſch, geliefert. Bemerkenswert iſt, da
erhöhte Zenzolerzeugung an der Saar auf beſſere Beſchäfti,
zurückzuführen iſt. Außerdem iſt bei Neunkirchen die durrn
Gasbehälterexploſion im Frühjahr 1933 zerſtörte Benzolfabry/
Ende vorigen Jahres wieder in Betrieb. Infolge der Günd
Kohle iſt gerade dort die größte prozentuale Benzolausbeutufeht
zuſtellen. Bei Röchling ſind im Oktober d. J. 30 neue Schdagf
gasöfen in Betrieb genommen worden, für die auch Inmu ſifz blieb e
ſaugung vorgeſehen iſt. Eine Erweiterung der
Benzolfabiſ=
beabſichtigt. — Es iſt nunmehr auch dafür Sorge getragen./wed.
die dem Benzol=Verband beigetretenen Saarwerke für ihrn/ ſt—
zeugung bei den beſtehenden ſowohl als auch bei den gepllant.
deutſchen Treibſtoffabmachungen eine angemeſſene Abſatzauoay
halten werden.
Kleine wirtſchaftsnachrichten.
Nach dem Stande der zweiten Dezemberwoche iſt d
legung der Meſſehäuſer und Hallen der Leipziger Meſſe fün
Frühjahrsmeſſe 1935 (3. bis 10. 3.) im Durchſchnitt um 11=
Prozent ſtärker als um die gleiche Zeit des Vorjahres.
Die Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung weiſt daraun
daß für die Banken nach wie vor kein Grund beſteht, wege!
zeitlichen Beſchränkung der den Verſicherungsunternehmungen
teilten allgemeinen Genehmigungen die Ausſtellung der ins 9
land zu verſendenden Akkreditive über eine längere Laufzeiin
3 Monate zu verweigern.
Die deutſche Erzeugung von Original Hüttenweichblei
ſchließlich kleinerer Mengen Hartblei ſtellte ſich im Oktoberrn
10 226 Tonnen gegen 9835 Tonnen im September.
Die Lage auf dem weſtdeutſchen Zementmarkt weiſt im nu
vember zwar eine Abſchwächung auf, der Rückgang iſt jedoch duf
konjunkturelle Einflüſſe ſtark angebremſt. Es ſind nach wie 10
fiskaliſche Bauten, die dem Zementmarkt eine Stütze bieten
die wohl auch für die nächſten Monate einen Rückhalt für den
ſatz geben werden.
Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung hat durch einen
Deutſchen Reichs= und Preußiſchen Staatsanzeiger veröfientlig!
Verordnung Höchſtpreiſe für Aitaummi und
geſetzt. Vorſätzliche oder fahrläſſige Zuwiderhandlungen verd
mit Gefängnis und mit Geldſtrafe oder mit einer dieſer Siuſt?
beſtraft.
Die Kali=Chemie AG. Berlin, gewährt auf Beſtellngen
prompten Lieferung, die bis zum 18. Januar 1935 erteilt weiet
eine Frühbezugsvergünſtigung von 48 RM. je 15 Tonnen R
nania=Phosphat.
Die neue vierprozentige Anleihe des Kantons Zürich 1
20 Millionen Franken, Emiſſionskurs 99,40 Prozent zuzüglich
Prozent eidgenöſſiſche Stempelſteuer, Laufzeit 15 Jahre, wird
11.—18. 12. öffentlich zur Zeichnung aufgelegt. Sie dient
Konſolidierung beſtehender Verbindlichkeiten und ferner zu
ſchaffung von Mitteln für die Kriſenhilfe ſowie für Straßen
Neubauten.
Die Kali=Chemie AG., Berlin, gewährt auf Beſtellungen
prompten Lieferung, die bis zum 18. Januar 1935 erteilt we.”
eine Frühbezugsvergünſtigung von 48 RM. je 15 Tonnen
nania=Phosphat.
iss
Berliner Kursbericht
vom 12. Dezember 1934
Deviſenmarkt
vom 12. Dezember 1R.
Me Hue
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban:
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau I.
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Nefe
70.75
73.75
25.75
29.—
26.50
122.—
118.—
105.75
133. 125
116.75
98.50
Meit eee
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Lali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Mi
131.875
59.875
108.125
100.625
76.—
75.25
105.—
72.125
93.125
72.75
55.25
Weene
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka .
Weſtdte. Kaufhof
Ferein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. .
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Nch
11.50
93.—
140.75
30.50
39.625
106.—
62.—
13.25
112.50
44.—
97.50
102.625
121.75
Aeghpten
Argentinie
Belgien
Braſilien
Bulgarier
Canada
Dänemar
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Briechenlan
Holland
3sland
Währung
1ägypt. 2
11 Pap. Pe o
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1 canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.,
Geld Briei
12.615
0.828
58.17
0.204
3.047
2.532
54.96
31.18
12.31
6s.68
5.435
16.30
2.354
166.22
55.70
12.645
0. 632
58.29
0.206
3.05*
2.534
55.08
81.34
12.34
38.82
5. 445
16.44
2.358
168.56
55.82
Italiel
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Porjugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowat.
Türkei.
ungarn
Uruguay
Ver. Staa en
Geld
ü
st.*
g/48.5
11.19
63.4
80.72
33,99
10.3
Surmſtäuter and
Frankfurter Kursbericht vom 12. Oezember 1934.
t, Füiale der Dresdner 9
Kee
„Gr. IIp. 1934
„. „ 193:
. „ 1936
„ . . 1937
„ „ 1938
„Gruppel ..
103-
106.2
105:.
10271,
101
103.75
5¾ Dtſch. Reichsanl.
4%
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6%Taden .. . b.27
6’Bahern ..b.27
62Heſſen ... . v. 28
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6% Preuß. St. v. 28
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6% Dt. Reichsbahn
Schätze. ........
5% Dt. Reichspoſt
Schätze. .......
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Dtſch. Anl. Ausl.
+1½ Ablöſung.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ..
09Baden=Baden.
6%Berlin ...v.24
6%Darmſtadt . . . .
6% Dresden.. v.26
6%Frankfurt v. 26
6%gHeibelberg v.26
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6%Mannheim v.27
6%München v. 29
6%Wieshaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk.
oldoblig.
96.75
95
972/.
95.25
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96.25
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100.9
100.3
Me.
103-.
89.5
90
90.75
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88.5
90
90.
93.75
91
94.5
93
Pee
hyp.=Bk.=Liquid.
4¾%
Komm=Obl. .
690 Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
„ R.12
6%Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr.
6%Naſſ. Landesbk.
5½% „ Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser.
Ausl. Ser. I
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=B1.
5½%0 „ Lig.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½%0 „ Lig.=Pfbr.
69
Goldoblig.
6%Frkf. Pfbr.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfr
6%Mein. Hyp.=Bk.
5½0 „ Lig.=Pfr
6% Pfälz. Hyp.=Bk
5½% „ Lig.=Pfb.
6%Rhein. Hyp.=Bk
5½% Lig=Pfr.
„ Goldoblig.
6% Südd. Boden=
Cred.=Ban!
5½%0 „ Lig.=Pfbr.
%Württ. Hyp.=B.
93.5
92.75
95
95
957),
1021.
118.5
20.5
94.5
94
94.5
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92
94.25
95
95
95‟,
96.5
95
95.25
95.5
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26.25
Dadue
6% Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 26
6%Mitteld. Stahl
6%Salzmann &Co.
62 Ver. Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
2.Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½%0 Oſt. Schätze
4%0 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%0
42Türk. 1.Bagdad
42
II. Bagdad
4½%üngarn 1913
4½%
1914
Goldr.
Oo
1910
4½Budp. Stadtanl.
4½ Liſſabon
% Stockholm
Aktien.
Accumulat. Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNo
Aſchaffbg. B=
Zelſtof
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F.P.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Cement Heidelberg.
Karlſtadt
37.5
94.25
93.55
87.5
89
31
119
11.5
11.5
6.25
35
25
23
6.
47.25
91
54.75
26.75
106
101
129
137
84.5
106.5
Re
Chem Werke Abert
Chade (A=C).
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr. . ..!
„ Erdöl
Dt. Gold= u. Silber
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ..."
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoff c Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union.
Eſchweiler.......
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder ...
F. G. Farbeninduſtr. /132.25
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof ..
Gelſenkirch. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner=Kayzſer .../ 27
Grün & Bilfinger
Hafenmühle, Frkft.
Hanauer Hofbräuh
Hanfwerke. Füſſen
HärpenerBergbau.I.
Henninger, Kempfl107
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ..../105.75
Holzmann. Phil. 75
JZlſe Bergb. Stamm!.
Genüſſel115.5
79.5
Re
aS.
115.5
99.1
195.75
61.75
69
84
98.25
117.5
98
25o
59.5
56
55.75
75
60
109
86.5
94
116
50.5
100‟).
41.5
78.5
Nnſcte
KaltChemie
Aſchersleben.
glein, Schanzlin.
Klöcknerwerke.
Knorr C. 6.......
Konſerven Braun
Lahmeyer & Co. ..
Laurahütte".
Lech. Augsburg
Lokomf. KraußckCo.
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz Akt.=Br.
Mannesm =Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallge), Frankf.
Miag. Mühlenbau
Moenus...
Motoren Darmſtadt
Neckarwer: Eßling.
Park=u. Bürgerbrär
Phönix Bergbau.
Rh. Braunfohlen..
Elektr. Stamm
Stahlwerke .
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke
Salzdetſurth Ka
Salzw. Heilbronn".
Schöfferhof=Bind.=/156.75
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr. / 93
Schwartz, Storchen
Siemens & Halskelt
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G./177.75
Tellus Bergbau...!
62.5
193
27
106
18
87.75
Oiuft ee
Unteriranken.
Ver. Stahlwerle
Ver. Ultramarin.
Weſtdte. Kaufhof
Weſteregein Kali
Zellſtof/Waldhol
182
82.75
6
73.75
79.5
80.5
72
95
117.75
46.75
99.5
86.5
92
94
136.75
Allg. Dt. Cred lon!
Badiſche Bonl.
Bk. f. Brauinduſt
Baher. Hyp. u. W
Berl. Handelsge
Hypothelbl
Comm. u. Privatbl.
Dt. Ban) u. 2i
Dt. Eff. u. Weck.
Dresdner Ban”
Fran 1ſ. Bank.
Shp.=Banl
Mein. Hhp.=Banl=
Pfälz. Hyp.=Ban
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=B
Sidd. Bod. Cr.B!
Württb. Notenbanl
A.=G. „Verielhren),und
Alg. Solalb Kraſiw) zuv.
72 Dt. ReichsbVzg.
Hapa
Lübeck=Rüchner
Nordd, Liond..
Südd Eiſenk.=Gel
Allianz= u. Stuttglyge
Verſicherung ../a1
rein. Be.
gerstag, 13. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
teuflicher Plan, der ſicher gelungen wäre, wenn Karſten nicht
aus dem Programm geſprungen wäre —.”
„Das kann man nicht ſo ſagen” bemerkte Liſſer, „aber
ge=
wiß — es hätte vieler Mühe bedurft —
Doch nun eine Hauptfrage”, fagte er nach einer Pauſe.
„Ja?"
„Sie haben uns immer noch nicht geſagt, wo ſich das
Haupt=
ſtück der Erzählung befindet.”
„Sie meinen die Statue?"
„Ja.”
„Die ſteht da” ſagte Berren und wies auf eine Tür, die
im Hintergrund in einen kleinen Verſchlag führte. „Dort ſteht
ſie ſchon ſeit vier Jahren.”
„Aber jetzt wird ſie hervorgeholt”, ſagte Dr. Markus
plötz=
lich. „Jetzt wird ſie hervorgeholt, und jeder ſoll ſeinen Anteil
bekommen. Auch Pedro. Er hatte mir geſchrieben.”
„Das iſt nicht möglich”, ſagte Berren langſam.
„Warum?”
„Weil es keinen Schatz gibt, den man verteilen könnte. Denn
die Statue, die da drinnen fteht, iſt nicht aus purem Gold, wie
leider auch ich mir eine Zeitlang eingebildet habe, ſie iſt nur
ſchwach vergoldet. Ich habe es gleich geſehen, als ich ſie in
der vorvergangenen Nacht betrachtete.”
„Was?”
„Ja.”
Das war eine verblüffende Entdeckung.
„Ich bin froh, daß es ſo iſt”, ſagte Dr. Markus nach einer
lan=
gen Pauſe. „Nur Pedro wird es nicht gefallen. Aber er ſoll
trotz=
dem ſeinen Anteil erhalten, als ob ſie aus purem Golde wäre.”
„Auch das geht leider nicht.”
„Warum nicht?
„Pedro iſt tot.”
„Iſt tot?‟
Berren nickte. „Ja, er iſt geſtorben im Kampf um das Gold —
(Schluß folgt.)
(AMMMATRoMN
VON C=BRUCG
daß der Fuhrmann, der eine halbe Stunde ſpäter aus
demt ſtiſchbardorf aufbrach, nicht Dr. Markus fand, ſondern den
toteon ?ſchwitz. Denn Dr. Markus war inzwiſchen erwacht
aus ſner tiefen Betäubung und hatte verſucht, ſich ins Moor
in Sſie heit zu bringen. Er brach allerdings unterwegs wieder
zuſcmiri und wurde von Kriſten am nächſten Tag entdeckt.
Kriſſiche Sar durch den Brand herübergelockt worden, fand ihn
am n99 und brachte ihn hierher in die Hütte. —
93 ſind im großen und ganzen die Zuſammenhänge. Man
könnmlzam Schluß vielleicht noch einmal die unſichtbare Regie
lobeſſchdie ſich in alles einſchaltete und die Verbrecher mit ihren
eigenm länen geſchlagen hat. Es iſt doch außerordentlich, wie
„Das ſcheint mir ein beſonderer Trick aller Operationen zu
ſein, die Fahnenſtich vornimmt. Auf dieſe Weiſe indem er
jedem Mitglied der Bande, die ja übrigens ſehr ſtraff organiſiert
ſein muß, nur Teilaufgaben zuweiſt, verwirrt ſich das Bild für
den Außenſtehenden, und die Aufdeckung macht Schwierigkeiten.
Sie haben es ja ſelbſt erlebt.”
„Und welche Aufgabe hatte Karſten in dieſem
Zuſammen=
hang?"
Berren zuckte die Achſeln.. „Ob er ſich tatſächlich nur auf
Loni beſchränken ſollte. — Ob ſie mit zum Raub gehörte. —
Karſten iſt ja erſt ziemlich ſpät aufgetaucht, und ich denke
manch=
mal, daß er nur als Horcher und Aufpaſſer da war. Als der
Unbeteiligte, der vor allem den Rückzug decken ſollte. In dieſer
Eigenſchaft mußte er natürlich wiſſen, um was es ging. Und
deshalb auch ſeine Gewiſſensbiſſe, nachdem er zu Loni ein
ernſthaftes Verhältnis gefunden hatte —
„Das hat etwas für ſich”, ſtimmte Liſſer bei. „Dann blieben
alſo nur noch die beiden Männer im Walde.”
„Was die angeht — ſie bildeten eine Art Rückverſicherung.
Für den Fall, daß es nicht gelang, den geheimen Weg ins
Moor zu finden. Heinhauſen hatte doch ſpekuliert, daß Kriſten
durch das Feuer herübergelockt würde. Aber Kriſten kam nicht,
weil er Markus gefunden hatte. Und inzwiſchen nahm die Sache
ihren Lauf, und Heinhauſen witterte, daß irgendetwas nicht in
Ordnung war. Aber ſelbſt dann hatte Fahnenſtich den Mut oder
die Frechheit noch einmal aufzutauchen und ſich mit Loni und
wahrſcheinlich andern Dingen noch zu entfernen. Und wenn
Sie das Ganze jetzt ſo betrachten, müſſen Sie ſagen, es war ein
Karu/l Kaſchwitz faſt genau an derſelben Stelle erſchoß und
unten 2nub verſteckt, wo nachher Heinhauſen ſeinen
heim=
tückigdn. Ueberfall ausführte und Dr. Markus als tot liegen
ſeng ließ.nc wie der Fuhrmann, der Markus nicht kannte, und
nur ſnen Auftrag hatte, einen Toten fortzubringen, an die
Stelltb ann und Kaſchwitz auf ſeinen Wagen lud und ihn als
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten:Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Sport: Karl
Böhmann=
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. Xl. 34, 22415, Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 2:
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Nedaktion= Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
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Ob das Weihnachtsgeschäft gut oder schlecht ist, ist immer —
auch bei der Umsatzsteigerung, die von selbst kommt — eine
Frage der Werbung. Denn zu keiner Zeit sind die Käufer so
dank-
bar für jeden Rat wie in den Weihnachtswochen, da sie für
eden etwas Besonderes kaufen wollen und zu keiner Zeit folgen
sie so bereitwillig den richtungweisenden Anzeigen in ihrer
Zeitung. Und deshalb werden Sie es stets an Ihrer Kasse merken,
wenn Sie im Darmstädter Tagblatt werben. Nutzen Sie also
bis zum Weihnachtsfest noch diese Möglichkeit, denn es ist schon
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