Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Bel sutaklich 7maligem Erſcheinen vom 1. Dezember
bis zill ezember 2.— Reichsmark und 20 Pfennig
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ragag hi. abgeholt 2.— Reichsmark. durch die
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 340
Montag, den 10. Oezember 1934.
196. Jahrgang
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7 pfennig. Die 92 mm breite Zelie im Texttell 1 mm
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iſt Preisliſte Nr. 2 gültig.
Poſiſcheckonto: „Frantfurt a. M. 1301. Banklonto.
OD= Bani und Darmſtädter und Nationalbanl.
3½ Millionen RM. wurden geopfert!
Das Sammelergebnis
and ,„Tag der nakionalen Solidarikät”.
9. Goebbels erſtaktek dem Führer Bericht.
DNB. Berlin, 9. Dezember.
ſchsminiſter Dr. Goebbels erſtattete Sonntag mittag dem
Führaa Fericht über den Verlauf des „Tages der nationalen
So=
lidq ritt. Er konnte dabei mitteilen, daß die Aktion im ganzen
Reich eibungslos und ohne Störung verlaufen iſt. Die Anteil=
1—nahmt/r Bevölkerung übertraf alle bisher bei ähnlichen Anläſ=
HEl ſen Ageweſenen Ausmaße.
½½ vorläufige Geſamtergebnis beträgt rund 3,5 Millionen
Reickysark. Es läßt die Ergebniſſe aller früheren Sammlungen
fürim Winterhilfswerk weit hinter ſich zurück und ſtellt mehr
als dihälfte des Ergebniſſes der Zeppelin=Spende des deutſchen
Volkſsdar, für die im reichen und mächtigen
Vorkriegsdeutſch=
land ge Jahr lang geſammelt werden mußte, während die
Sam=
melzcküan „Tage der nationalen Solidarität” knapp fünf
Stun=
den II xug.
E+Führer drückte Dr. Goebbels ſeine beſondere Befriedigung
Un Müber 21 auf und Ergebnis der Aktion aus und beauftragte ihn,
allenſttan beteiligten Sammlern und Spendern ſeinen
herz=
lichſtegInnk zum Ausdruck zu bringen.
Dank an Sammler und Spender.
2 kh=miniſter Dr. Goebbels dankt den Sammlern und Spen=
12 „Tages der nationalen Solidarität” mit folgendem
5 Auftrage des Führers danke ich allen, die als Sammler
dderl äer der am „Tage der nationalen Solidarität” mitgewirkt
ſabemind, damit halfen, ihn zu einem wirklichen Akt
tatgeworde=
ſer Rasgemeinſchaft zu geſtalten. Die unzähligen Männer und
Fraaatdes öffentlichen Lebens, die ſich durch ihr perſönliches
Beiſpf)ir die Front des Heeres der unbekannten Sammler
ſtell=
ten,cen damit bewieſen, daß ihnen der Begriff der nationalen
Solidkutat keine leere Phraſe iſt. Sie haben dabei aber auch
ausnahfslos und mit tiefer Befriedigung die innere
Verbunden=
heit deutſchen Volkes mit ſeinen ſozialiſtiſchen Aufgaben
feſt=
ſtellen bnnen, und gewiß aufs neue höchſte Achtung und größte
Liebe urnde zum armen und vielfach noch notleidenden Teil der
Naticnmpfunden, der ſich am Samstag in Begeiſterung für das
neue hich und in Hilfsbereitſchaft für die ſozial Bedrängten
ge=
radezu bertraf.
UaWelt aber haben wir alle, Sammler und Spender, ein
leuchteues Beiſpiel unſerer inneren Geſchloſſenheit und
nationa=
len Soldarität gegeben, und damit einen bloßen Sammeltag zu
einem tahren Feſt= und Freudentag des ganzen deutſchen Volkes
gema gM
Heſſen=Naſſau nach Sachſen
an zweiter Skelle!
Ta vorläufige Geſamtergebnis der Sammlungen am „Tage
der nnchnalen Solidarität” dürfte 3,5 Millionen RM. erreichen.
Jueinzelnen wurden geſammelt:
Ban 146 000, Berlin 225 000, Bayriſche Oſtmark 83 107 (26
Freiſei an 43), Düſſeldorf 98 000, Eſſen=Ruhr 41 468 Halle=
Merſe=
burg 716, Hamburg 50 000, Hannover=Oſt 128 756, Hannover=
Süd 0b, Aachen 80 000, Heſſen=Naſſau 230 503, Koblenz=Trier
4 000 furheſſen 77 000, Kurmark 183 296, München=Oberbayern
114 000 Magdeburg=Anhalt 163 782,/44, Mecklenburg=Lübeck 97000
ſes fexr 3 Kreiſe von 16), Oſtpreußen 35 000 (16 Kreiſe von 40),
/ Pommin 90 753,15, Rheinpfalz 55 000, Sachſen 258 320 Schleſien
4100/ 5 Kreiſe fehlen), Schleswig=Holſtein 220 340,95 (
Durch=
ſchnitt. Pfg. pro Kopf), Unterfranken 49 000 (es fehlen 4 Kreiſe
von 29 Mittelfranken 47 800, Thüringen 130 947,50, Weſer=Ems
2 000 Veſtfalen=Nord 100 000, Weſtfalen=Süd 99 887,63.
Würt=
ſembergs2 650 (50 v. H. der Kreiſe), Schwaben 70000 (50 v. H.
der Krel
AAifenkundgebungen der Deulſchen Fronk.
DNB. Saarbrücken, 9. Dezember.
28 Saargebiet ſtand am Sonntag im Zeichen der großen
Maſſe Zund gebungen der Deutſchen Front vor Beginn des
Weih=
chts Rdens, den die Deutſche Front angeſichts ihrer ſtarken und
i Helnerlichen Stellung ſchon jetzt verkünden kann. Ohne jede
Hentl ſe Ankündigung, ohne irgendwelche Zeitungsnotizen und
Aickantz anden am Sonntag in 150 Orten des Saargebietes Ver=
Sml zuen ſtatt, die ungeheure Beſucherzahlen aufwieſen. Nach
Eſ Mswalterappell am Vormittag fand nachmittags in dem
Mrun dar Rieſenzelt erneut eine große Kundgebung ſtatt. Der
Dge ſemſchen faſſende Verſammlungsraum war ſchon eine
Siünder Beginn überfüllt. Durch die feſtlich geſchmückten Stra=
Du SMbrückens waren unüberſehbare Menſchenmengen vor die
De Stadt geſtrömt, wo das Zelt errichtet war.
re luxemburgiſchen Blätter melden, iſt in der Haupt=
Eandes Luxemburg ein ſtarker Zuzug aus dem
Saar=
demerken, da ſich anſcheinend die Anhänger des status auo
Uheren Emigranten aus Deutſchland in dem kleinen
Tachbarland neue Aktionsmöglichkeiten ſuchen. Sie ver=
In Luxemburg niederzulaſſen, weil die Rückgliederung der
Das Reich nur noch eine Frage kürzeſter Zeit iſt. In
Lu
a=Stadt und Umgebung iſt eine ſtarke Nachfrage nach
und Bauterrain eingetreten. In Luxemburg rechnet
ſü- daß ſich der Zuzug noch verſtärken wird.
Botſchaft des Kirchenſenats der Evang.
Kiache der Alkpreußiſchen Union.
DNB. Berlin, 8. Dezember.
Der Kirchenſenat, zur Leitung der Evangeliſchen Kirche der
Altpreußiſchen Union berufen, hat in ſeiner Sitzung vom 7.
Dezember 1934 einmütig und einſtimmig folgende Entſchließung
gefaßt, die allen Kirchengemeinden zur Kenntnis gegeben wird:
Die Evangeliſche Kirche der Altpreußiſchen Union iſt durch
die Verordnung vom 20. November 1934 kirchen= und
ſtaatsrecht=
lich wieder auf ihre frühere verfaſſungsmäßige Grundlage geſtellt
worden. Demungeachtet hält ſie nach wie vor an dem großen
Ziel der einigen deutſchen evangeliſchen Kirche feſt und wird an
der Verwirklichung dieſer Aufgabe mit allen Kräften arbeiten.
Den Kirchenſtreit, der ſo viel Verluſt an Anſehen und Wirkung
der evangeliſchen Kirche mit ſich brachte, ſind wir feſtentſchloſſen,
in eine Richtung zu wenden, die die Erben der Reformation
wieder hoch und groß ſprechen läßt von den Dingen ihres
Glau=
bens. Das höchſte Gebot unſeres Herrn und Meiſters, deſſen
heilbringende Geburt wir uns anſchicken wieder zu feiern, und
die hohe Verantwortung vor der Volksgemeinſchaft fordern es
ſo von uns.
Dieſe Neuordnung wollen wir durchführen auf dem Boden
des Rechts, wie ihn die Kirche der Altpreußiſchen Union in ihrem
auch ſtaatlicherſeits anerkannten Organ der Leitung und
Ver=
waltung beſitzt.
Wir wollen uns wünſchen, daß ſich alle, die guten Willens
ſind, mit uns auf dieſen Weg des Rechtes begeben. Wir wiſſen
und erkennen an, daß nach den Kämpfen und Spannungen des
letzten Kirchenjahres jedem, dem das Herz ſchwer wurde über
aller Not, Zeit zu laſſen iſt zum Wiedergewinn innerer Freude
und Bereitſchaft, mitzutun und mitzuhandeln.
Ein jeder, der endgültiges Unheil von der Kirche der
Re=
formation abwenden will, muß aber wiſſen, daß auch die Liebe
nicht leben kann ohne Ordnung und Zucht. So fordern wir
auf zur Sammlung aller poſitiven Kräfte.
Berlin, den 7. Dezember 1934.
Der Kirchenſenat.
mit der Genfer Ausſprache über den
jugoflawiſch=
ungariſchen Konflikk.
EP. Paris, 9. Dezember.
Die franzöſiſche Preſſe iſt mit dem Verlauf der Genfer
Aus=
ſprache über die jugoſlawiſche Anklage gegen Ungarn ganz und
gar nicht zufrieden. Die Blätter weiſen darauf hin, daß Laval
mit ſeiner Erklärung, Frankreich ſtehe an der Seite
Jugo=
ſlawiens, vollſtändig allein geblieben ſei. Die meiſten
Dele=
gierten, die nach ihm zu Wort gekommen ſeien, hätten ſich an
dieſer Unterſtützung Jugoſlawiens nicht beteiligt. Sie hätten
nicht nur zu der ungariſchen Verantwortung an der
Organiſa=
tion des Marſeiller Attentats nicht Stellung genommen, ſondern
zum Teil ſogar für Ungarn Partei ergriffen. Man müſſe daher
feſtſtellen, ſchreibt das „Journal”, daß die Ausſprache vor dem
Völkerbundsrat nicht den Erwartungen derjenigen entſprochen
habe, die von der Intervention des Genfer Bundes eine
wohl=
tuende Wirkung erhofft hätten. Baron Aloiſi habe im Namen
Italiens ein wahres Plädoyer zugunſten Ungarns gehalten.
Polen habe eine neutrale Haltung eingenommen, und Eden habe
im Namen Englands eine Pilatus=Geſte ausgeführt, die alles
übertreffe, was man von der Unparteilichkeit dieſes künftigen
Berichterſtatters erwartet habe.
Beſonders aufgebracht iſt die Pariſer Preſſe
auch darüber, daß Lavals Vorſtoß gegen die auf die Reviſion
der Friedensverträge hinzielende Politik gewiſſer
Län=
der von den übrigen Mächten ziemlich kühl aufgenommen worden
iſt. Es ſei bedauerlich, meint der Genfer Korreſpondent des
„Exzelſior”, daß Laval mit der Wiederholung ſeines bereits in
der Kammer vorgebrachten Ausſpruchs: „Wer einen Grenzſtein
verſetzen will, ſtört den Frieden Europas”, offenſichtlich peinliche
Empfindungen bei den Engländern und Italienern wachgerufen
habe. Der italieniſche Delegierte Baron Aloiſi habe, wenn auch
in vorſichtigen Wendungen, die bisher ſtets von ſeiner Regierung
vertretene Theſe verteidigt, daß die Verträge den Anforderungen
der neuen Zeit angepaßt werden müßten. Es ſei nicht gerade
notwendig geweſen, Ungarn dieſe Hilfeſtellung zu leiſten und
Jugoſlawien und die Kleine Entente zu verbittern, die von dem
ungariſchen Reviſionismus bedroht würden.
Im „Echo de Paris” ſpricht Pertinax von einem
Zuſammen=
gehen Polens, Ungarns und Italiens. Ein Völkerbundsbeamter
habe nach der geſtrigen Sitzung ihm erklärt, wenn jetzt über die
jugoſlawiſche Beſchwerde abgeſtimmt würde, ſo würden ſich drei
Stimmen für die Ungarn, ſechs Stimmen für Jugoſlawien und
acht Stimmenthaltungen ergeben. „Ein lächerliches Ergebnis!”,
ruft Pertinax aus.
Die Blätter berichten, der Verlauf der Ausſprache habe in
Genfer Kreiſen einen ſo niederſchmetternden
Ein=
druck gemacht, daß die jugoſlawiſche Delegation in ihrer
Er=
bitterung darüber, daß man ihr die Gerechtigkeit verweigere, die
ſie vom Völkerbundsrat gefordert habe, einen Augenblick lang
daran gedacht habe, die Anklage gegen Ungarn zurückzuziehen
und ſofort abzureiſen. In der nach Schluß der Ratsſitzung
ab=
gehaltenen Beratung der Balkandelegierten ſei dann aber
be=
ſchloſſen worden, die Einbringung des ungariſchen
Memoran=
dums, das nach Anſicht der franzöſiſchen Korreſpondenten keine
ernſthaften Argumente zur Wiederlegung der jugoſlawiſchen
Be=
ſchwerde enthalte, zu einem neuen „vernichtenden Offenſiv=
Vor=
ſtoß” zu benutzen, der am Montag von dem rumäniſchen
Außen=
miniſter Tituslescu unternommen werden ſolle.
Eine Schiffahrtskonferenz in Berlin.
Vor Monaten iſt davon die Rede geweſen, daß der Verſuch
gemacht werden ſoll, international die Schwierigkeiten der
Schiffahrt zu überwinden. Sie würden heute kaum noch
vor=
handen ſein, wenn die Londoner Weltwirtſchaftskonferenz nicht
reſtlos verſagt hätte und wenn es gelungen wäre, den
Welt=
handel wieder auf ſeine alte Höhe zu bringen. Denn die
Schiff=
fahrt iſt nun einmal abhängig vom internationalen
Waren=
austauſch, ſie leidet ebenfalls mit, wenn in dieſem oder jenem
Land die induſtrielle Betätigung nachläßt und die
Aufnahme=
fähigkeit der Bevölkerung zuſammenſchrumpft. Die einzelnen
Länder haben nun verſucht, ihre Schiffahrt durch ſtaatliche
Unter=
ſtützungen über die Kriſe hinwegzuretten. Namentlich die
Eng=
länder haben auf dieſem Gebiete die allergrößten Anſtrengungen
gemacht und einen recht erheblichen Prozentſatz des rückläufigen
Ueberſeehandels aufzufangen gewußt. Aber auf die Dauer kann
auch das reiche England nicht fortgeſetzt Millionen in die
Schiffahrt hineinſtecken, die natürlich reſtlos verloren ſind.
Im engliſchen Unterhaus iſt nun vom Handelsminiſter
Runciman eine Aeußerung gefallen, die ſo ausgelegt worden iſt,
als ob in abſehbarer Zeit eine internationale Schiffahrtskonferenz
in Berlin ſtattfinden werde. Zur Zeit weiß man an den
zu=
ſtändigen Stellen von einer derartigen Zuſammenkunft nichts.
Die Dinge liegen auch ſo, daß ſich die Regierungen überall noch
zurückhalten wollen, und daß es Aufgabe der Reedereien iſt,
zu einer privaten Ausſprache zuſammenzutreten, um auf dieſe
Weiſe eine Klärung der wichtigſten Probleme herbeizuführen.
Aber der Streit geht noch immer hin und her, ob man ſich
überhaupt mit den Subventionen beſchäftigen ſoll und ob es
nicht wichtiger ſei, die Welt wäre in Intereſſengebiete
aufzu=
teilen und Tonnagekontingente zu ſchaffen. Würde die Konferenz
nach Berlin verlegt, dann müßte das eigentlich deutſche
Ein=
ladungen zur Vorausſetzung haben. Aber nach den bisherigen
Abmachungen ſollten eigentlich die Engländer die Einladungen
hinausgehen laſſen.
In dieſem Jahr wird vorausſichtlich aus der
Schiffahrts=
konferenz doch nichts mehr werden. Ausgeſchloſſen iſt es
aller=
dings nicht, daß man doch noch kurz vor Weihnachten zu einer
dann allerdings nur wenige Tage dauernden Beſprechung
zu=
ſammentritt und den Verſuch macht, die Grundlage für ein
ſpäteres von den Regierungen abzuſchließendes Abkommen zu
ſchaffen.
Die Londoner Preſſe warnt Jugoflawien.
EP. London, 9. Dezember
Der Verlauf der geſtrigen Sitzung des Völkerbundsrates,
ver=
bunden mit der warnenden Rede Lord Edens, haben die in
engli=
ſchen Kreiſen beſtehenden Beſorgniſſe über gefährliche
Auswirkun=
gen des jugoſlawiſch=ungariſchen Konfliktes noch vermehrt, und die
Blätter drücken allgemein die Hoffnung aus, daß der Geiſt der
Verſöhnung, der zu einer ſchnellen Regelung in der Saarfrage
ge=
führt hatte, auch eine Beilegung der Spannungen in Südoſteuropa
herbeiführen werde.
Zu der Rede Jeftitſch’ in Genf ſchreibt der „Obſerver” heute,
der jugoſlawiſche Außenminiſter hätte ſeinem Land mit den
Ver=
dächtigungen Ungarns keinen guten Dienſt erwieſen. Je weiter
er gegangen ſei, je ſchwächer ſei ſeine Stellung geworden. Das
Blatt betont, daß man in London für die Schwierigkeiten des
Prinzen Paul und ſeiner Mitregenten Verſtändnis habe, „aber
Belgrad iſt zu weit gegangen. Die letzten Worte des Königs
Alexander: „Rettet Jugoſlawien” werden nicht beachtet, ſondern
ignoriert, wenn Jugoſlawien die Marſeiller Mordtat zu einer
europäiſchen Gefahr macht. Dieſer Weg führt zu einer Kataſtrophe
für Jugoſlawien ſelbſt ſowohl wie für andere Länder.”
Vom Tage.
Der Reichspropagandgleiter der NSDAP., Dr. Goebbels, gibt,
wie die NSK. meldet, bekannt: Die Leitung des Kulturamtes der
Reichspropagandgleitung der NSDAP. übernimmt mit ſofortiger
Wirkung Pg. Franz Moraller, Geſchäftsführer der
Reichs=
kulturkammer. Ihm obliegt damit der ſachliche, perſonelle und
pro=
pagandiſtiſche Ausbau der Kulturarbeit im Rahmen der NSDAP.
Die außenpolitiſche Rede, die der Stellvertreter des Führers,
Heß, in Bochum gehalten hat, und in der er eine Verſtändigung
zwiſchen Deutſchland und Frankreich für möglich erklärte und ſich
gegen das Gerede von einer Kriegsgefahr wandte, wird von den
Pariſer Sonntagblättern meiſt in großer Aufmachung
wieder=
gegeben.
Samstag abend verſchied der SA.=Gruppenführer und
thürin=
giſche Staatsrat Dr. Guſtav Zunkel an den Folgen eines
ſchweren Autounfalles, den er mit ſeinem Kraftwagen auf der
Fahrt zur Ausübung ſeiner Sammeltätigkeit anläßlich des Tages
der nationalen Solidarität nach Apolda erlitt.
Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” iſt unter Führung von
Kapi=
tän Lehmann zu ſeiner 12. diesjährigen Südamerikafahrt nach Rio
de Janeiro geſtartet. Sämtliche Kabinen ſind für dieſe ſogenannte
Weihnachtsfahrt beſetzt. Unter den 19 Paſſagieren befindet ſich auch
der bekannte Afrikaforſcher Walter Mittelholzer.
Einer der Führer der deutſchen Bewegung in den Vereinigten
Staaten, Guſtav Brand, erklärte, daß am 16. Dezember an Bord
des Dampfers „Bremen” über 300 in Chicago anſäſſige
Saar=
deutſche abreiſen, um an der am 13. Januar ſtattfindenden
Volks=
abſtimmung im Saargebiet teilzunehmen. Aus den ganzen Staaten
würden ſich etwa 1100 Perſonen zur Abſtimmung ins Saargebiet
begeben.
Wie „Sunday Chronicle” meldet, ſind Beſtrebungen im Gange,
Lloyd George für die Rückkehr in die aktive Politik zu
ge=
winnen. Die Pläne ſollen bereits ſo weit gediehen ſein, daß der
ehemalige Miniſterpräſident einen Sitz im Kabinett angeboten
erhielt und daß Lloyd George daraufhin gewiſſe Bedingungen
ge=
ſtellt hat, wobei ſeine Forderungen nach einer Siedlungspolitik
zur Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit im Vordergrund der
Erörte=
rungen ſtehen ſollen.
Eine umfaſſende Fahndung nach Rauſchgifthändlern wurde
gleichzeitig in allen größeren Städten der Vereinigten Staaten
durchgeführt. Die Polizei verhaftete bei dieſen Razzien über 500
Perſonen, darunter 71 Frauen. Mehrere tauſend Kilogramm
Heroin, Morphium, Kolein und Opium, ſowie ſieben Kraftwagen
wurten beſchlagnahmt.
Seite 2 — Nr. 340
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 10. Dezember 1934.
Das Ergebnis der Sammlung
am „Tag der nalionalen Solidarikät
war ein ſehr erireuliches. In Darmſtadt wurden 8773,23 RM., in
den Lundgemeinden 3752,22 RM., zuſammen 12 473,39 RM.
ge=
ſammelt.
der Kupferne Sonnkag.
der erſte der Einkaufsſonntage vor Weihnachten, brachte bei
kla=
rem und ſonnigem Wetter viele Kaufluſtige vor die reich
aus=
geſtatteten Schaufenſter und in die Geſchäfte. Vielleicht wurde
aber noch mehr geſucht und geprüft, als ſchon gekauft. Dabei iſt
aber der beruhigende Troſt, es ſei ja noch Zeit genug bis
Weih=
nachten, falſch. denn der Beſcherabend iſt ſchon in 15 Tagen. Was
man alſo geſtern verſäumte, ſollte man ſchleunigſt in der Woche
oder am ſilbernen Sonntag nachholen. In der Haſt der letzten
Tage kann man nicht mehr ſo ſorgfältig auswählen und
einkau=
fen. Dann nimmt man, was eben da iſt, und ärgert ſich vielleicht
hinterher. Alſo, nicht zu lange warten!
Der heſſiſche Staatsminiſter.
Bekanntmachungen des Perſonalamtes.
Ernannt wurden: am 3. Dezember 1934 der
Schulamtsanwär=
ter Georg Rießlmüller aus Worms=Neuhauſen zum Lehrer
an der Volksſchule zu Lichtenberg. Kreis Dieburg, mit Wirkung
vom Tage der Dienſteinweiſung an; am 16. Oktober 1934 der
Juſtizſekretär beim Amtsgericht Mainz Martin Haſſel durch
Urkunde des Herrn Staatsminiſters zum Juſtizſekretär beim
Landgericht der Provinz Rheinheſſen zu Mainz.
Uebertragen wurden: am 29. November 1934 der Lehrerin
Eliſabeth Diſchler zu Offenbach a. M. eine Lehrerſtelle an der
Volksſchule zu Groß=Umſtadt. Kreis Dieburg, mit Wirkung vom
Tage des Dienſtantritts an; am 1. Dezember 1934 dem Lehrer
Johannes Cloos zu Lorſch, Kreis Bensheim a. d. B., zurzeit
kommiſſariſch an der Volksſchule zu Lützel=Wiebelsbach, Kreis
Erbach i Odw., eine Lehrerſtelle an dieſer Schule mit Wirkung
vom 1. Oktober 1934 an; am 3. Dezember 1934 dem Studienrat
an der Oberrealſchule in Worms Dr. Karl Held eine
Studien=
ratsſtelle an dem Adam=Karrillon=Gymnaſium zu Mainz mit
Wirkung vom Tage des Dienſtantritts an; dem Studienrat an
dem Adam=Karrillon=Gymnaſium in Mainz Karl Henkel eine
Studienratsſtelle an der Oberrealſchule zu Worms mit Wirkung
vom Tage des Dienſtantritts an; am 4. Dezember 1934 dem
Rektor Leonhard Ripper zu Offenbach a. M., zurzeit
kom=
miſſariſcher Lehrer an der Volksſchule zu Sprendlingen, Kreis
Offenbach a. M., eine Lehrerſtelle an dieſer Schule, unter
Be=
laſſung der ſeitherigen Amtsbezeichnung, mit Wirkung vom 1.
September 1934 an.
Die Weihnachtsausſtellung der NS.=Frauenſchaft im Saalbau
hatte geſtern einen Maſſenbeſuch aufzuweiſen. In den Gaſſen
zwiſchen den verſchiedenen weihnachtlich hergerichteten Ständen
mit den herrlichen Gegenſtänden entſtand manchmal ein
beängſti=
gendes Gedränge, Unter den hübſchen Ständen fallen neben denen
Darmſtadts beſonders die reich und geſchmackvoll aufgebauten der
einzeluen Ortsgruppen auf. — Die Loſe, die vielen Glücklichen
ſchöne Gewinne brachten, fanden reißenden Abſatz. Die ſehr
ſehens=
werte Weihnachtsausſtellung iſt noch heute bei freiem Eintritt
geöffnet.
Auslandsdeutſchtum und deutſche Wirtſchaft. Ueber dieſe
Frage, die in den Tagen der Erſchwerung der Ausfuhr deutſcher
Erzeugniſſe durch einen blindwütigen Boykott beſonders
bren=
nend geworden iſt, ſpricht ein ausgezeichneter Kenner deutſchen”
Wirtſchaftslebens Dr. Dr. Müller aus Krefeld auf
Ver=
anlaſſung des VDA. am Freitag, dem 14. Dezember, 20.15 Uhr,
in der Techniſchen Hochſchule. Alle Mitglieder und Freunde
des VDA. ſind herzlich eingeladen. Eintritt frei.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.
10. Dezember Anf. 19.30, Ende geg. 22.45 Uhr, Dtſch. Bühne
Jugendring T 2. Vorſtellung
Geſchloſſene Vorſtellung
Egmont. Dienstag,
11. Dezember Miete A 10
Anf. 19.30, Ende 22.30 Uhr.
Preiſe 0.70 bis 5.50
Maebeth.
Kleines Haus. Dienstag, Anf. 20, Ende geg. 22.30 Uhr. Dtſch. Bühne K7
Zuſatzmiete 11
Preiſe 0.70—3.80
11. Dezember Der Nobelpreis.
Anfang 20, Ende 22 Uhr. Zuſ.=M. II 5. Vſt.
Mittwoch,
12. Dezember Poſtillon von Lonjumeau. Preiſe 0.80 bis 4.,50
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Orakorium von W. Rudnick.
Erſtaufführung in der Stadtkapelle.
In einer Adventsfeier in der Stadtkapelle hörten
wir geſtern W. Rudnicks Oratorium „Johannes der
Täufer”. In einer Einführung, die wir am Samstag, dem 8.
Dezember, veröffentlichten, wurde bereits näher auf das Werk
ſelbſt eingegangen. Die Aufführung leitete Obermuſiklehrer i. R.
Pfaff ſehr umſichtig und aus einer ſicheren Beherrſchung des
Werkes heraus. Im ganzen vermied er es, in der Wiedergabe
all=
zu dramatiſche Akzente aufzuſetzen, auch wo die Partitur dazu
ver=
locken konnte. Auch die Tempi wurden nie überſteigert, ja, wir
hätten ſie uns bei manchen Chören („Werde licht, Jeruſalem!“
oder „Gelobet ſei der Herr”), lebhafter denken können. Der Chor
(Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche)
folgte recht gut; nur manchmal hatten die oberen Stimmen, für
die einige Stellen ziemlich unbequem lagen, die Neigung, zu
ſin=
ken. Sehr ſchön gelangen der Chor „Zu Dir, o Gott, in
Himmels=
höhen”, bei dem die Gegenſätze der Männer= und Frauenſtimmen
wirkungsvoll herausgearbeitet wurden, und der große Schlußchor
„Selig ſind des Himmels Erben”. — Das Orcheſter war aus
frei=
willigen Kräften, die ſich in den Dienſt der Kirchenmuſik geſtellt
hatten, gebildet. In dem Werk kommt dem Orcheſter ja eine an
Umfang zwar nicht beſonders hervortretende, aber inhaltlich
be=
deutungsvolle Rolle zu: immer wieder gibt es mit Bläſer= und
Paukenmotiven die Grundzüge der Geſtalt des Täufers an, oder
malt den Text aus, wie etwa beſonders bei der Stelle: „Herodes
legte Johannes ins Gefängnis‟. Daß das Orcheſter, beſonders die
Bläſer, nicht immer ſo unbedingt ſicher war, wie man es ſich für
eine volle Wirkung der einfachen, eindringlichen Motive gewünſcht
hätte, lag wohl daran, daß die einzelnen Spieler nicht ſo
aufein=
ander eingeſpielt waren, wie es bei einem ſtändigen Orcheſter der
Fall iſt. An einzelnen Stellen traten Soloinſtrumente hervor, ſo
beſonders in dem ſehr ſchönen Satz, der die Taufe Jeſu ſchildert.
Die Wiedergabe der Violinſoli durch Konzertmeiſter
Schnurr=
buſch ließ keinen Wunſch offen. Auch Flöte (W. Brückner)
und Harfe (Frl. Melcher) kamen voll zur Geltung, beſonders
auch ſpäter noch einmal an der Stelle „Wer bis an das Ende
beharret”.
Die Sopranpartie ſang Frau E. Almanritter ſehr gut.
Auch bei der ſehr unbequem liegenden Seligpreiſung am Schluß
lag ihre Stimme mühelos über Orcheſter und Chor, ohne dabei an
Weichheit einzubüßen. Auch im Ausdruck geſtaltete ſie die Partie
ſehr fein, ebenſo wie Herr Landzettel, der die Tenorpartie
ſang. Wirkungsvoll gelang ihm ſo eine dramatiſche Epiſode wie
„Es iſt nicht recht, daß Du ſie habeſt!“ Noch beſſer aber ſchienen
dem Künſtler lyriſche Partien wie z. B. „Kehret wieder, ihr
ver=
lorenen Kinder” zu liegen. Die Titelrolle (Baß) ſang als Gaſt
aus Kreuznach Herr Pfarrer Menzel. Die Klangfarbe ſeiner
Stimme, die mehr metalliſch=mächtig als dunkel und weich iſt,
kam dem Charakter der Täuferfigur, wie ihn Rudnick ſieht, ſehr
entgegen. So klangen die machtvollen Mahn= und Warnrufe
„Tut Buße!” und „Sehet zu!” ungemein eindringlich und
wir=
kungsvoll. Sehr fein wurde auch an der Stelle „Er muß wachſen”
uſw. die Melodie nachgezeichnet. Der Höhepunkt der Partie und
auch der Höhepunkt in der Geſtaltung durch Herrn Pfarrer
Men=
zel lag in dem großartigen Schlußgeſang des Täufers „Er iſt’s
fürwahr”.
Beifallskundgebungen waren an dem Ort der Aufführung,
in der Stadtkapelle, nicht angebracht, doch war das andächtige und
geſpannte Lauſchen der Gemeinde, die den Raum bis auf den
letzten verfügbaren Platz füllte, der beſte Beweis für die Wir=
A. H.
kung des Werkes und ſeiner Wiedergabe.
Montag, 10. Dezember 19341
* Ein Rundgang durch die Weihnachtsmeſſe
der bildenden Künſtler.
Beim Eintritt in die Halle des Landesmuſeums, inde
die Weihnachtsmeſſe der bildenden Künſtler ihre
Platz hat, fällt unſer Blick zuerſt auf die ſchlichte große Krippe vom
Zum Winkel, die in der Mitte Aufſtellung gefunden hat uu
zuſammen mit dem reichen Schmuck von Tannengrün der ganzu
Schau eine weihnachtliche Stimmung gibt. Im übrigen iſt
durchaus nicht ſo, daß in den ausgeſtellten Arbeiten thematiſchd.0
Weihnachtliche beſonders hervorträte. Man könnte da etwa unt
den Holzſchnitten Annelieſe Reichmanns die innige und
— Evang. Stadtgemeinde. Am Dienstag, dem 11. Dezember,
abends 8 Uhr, iſt in der Schloßkirche der 4. Vortrag in der
Reihe der Vorträge der Pfarrer der Stadtgemeinde. Es ſpricht
Pfarrer Kornmann über: „Die Wahrheit der Bibel”,
Markusgemeinde. Der für Mittwoch, den 12. Dezember,
angeſetzte Männerabend in der Helfmannſchule fällt wegen der
Sitzung des Kirchenvorſtandes der Stadtgemeinde aus.
Eine Handharmonika=Gruppe der Darmſtädter Turn= und
Sportgemeinde 1846. Anfängerkurſus ab Januar 1935. Der vor
zwei Jahren in Darmſtadt gegründete 1. Darmſtädter
Hand=
harmonika=Klub hat ſich mit ſeinen Mitgliedern der
Darm=
ſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846 angeſchloſſen und wird dort
im Rahmen der Muſikabteilung als Handharmonika=Gruppe
mit=
wirken. Es iſt die feſte Abſicht der TSG. 46 und ihres Leiters, die
Volksmuſik ganz beſonders zu pflegen, weil es mit zur Aufgabe
der Turn= und Sportvereine gehört, im Rahmen der Dietarbeit das
deutſche Volkstum mit all ſeinen Sitten und Gebräuchen zu
för=
dern. Der 1. Darmſtädter Handharmonika=Klub hat ſchon des
öfteren in Darmſtadt ſein großes Können unter Beweis geſtellt.
In der großen Gemeinſchaft der Darmſtädter Turn= und
Sport=
gemeinde 1846 wird es ein Leichtes ſein, das Handharmonikaſpiel
nunmehr auf breiter Baſis hier in Darmſtadt volkstümlich werden
zu läſſen. Zu dieſem Zwecke beginnt anfangs Januar
ein Anfängerkurſus, auf den noch näher
hinge=
wieſen wird.
unter den Bildern unbedingt die Landſchaftsdarſtellung vor, un
es iſt intereſſant, auf einem ſo engen Raum zuſammengedrängt 1
ſehen, wie aus einer großen Reihe von Künſtlern jeder wieder n.
ganz ſeine eigenen Wege geht im Erleben und Darſtellen /
Landſchaft. Sehr oft iſt es die heimatliche Landſchaft, die wir
den Bildern wiederfinden. So malt Prof. Beyer den Sten
brücker Teich, N. Diehl, W. Hofferbert, M. Richtu
haben ihre Motive in der näheren und weiteren Umgebung d
Stadt geſucht; F. Barth zeigt neben ein paar kleinen
Bilden=
die den farbigen Reiz einer Großſtadtſtraße wiedergeben, einm
ſehr lichten „Vorfrühling in der Faſanerie‟. Eine ganz helle, g
ſchwingte Rheinlandſchaft von H. Frey, daneben „Frankfurt j
Nebel” ganz in grauen Tönen von M. Seyd bleiben im Gedächu
nis. H. Zernin hat das Mühltal im Schnee feſtgehalten; leum
tende Heibſtlandſchaften ſehen wir von Prof. Lippmann um
E. Eimer, R. Walter und N. v. Enckevort. Damit ſind nm
ein paar Namen aus einer großen Zahl von Künſtlern genanm
— Andere wieder haben ihre Motive in der Ferne geſucht:
Breitwieſer und E. Heiſe im Berchtesgadener Lam
Schwarzbeck zeigt eine ſüdliche Landſchaft, H. Bindhart;
kleine orientaliſche Szenen. Und damit haben wir ſchon den
Kreu=
der reinen Landſchaftsdarſtellungen überſchritten. Da gibt es nah 1 2n
die in echter Märchenlaune erzählten Bildchen von L. Fay. d0
Tierbilder von P. Endner, ein Stilleben von A. Poſch,
einen=
ausdrucksvollen Frauenkopf von Zum Winkel, das feine Blal
„Eine Mutter” von M. Deutſch, von L. Toller ein voon=
Baumſtudien. Wir ſehen eine gute Aktſtudie von F. Schwarz!
beck, einen Akt von A. Springer, von A. Hartmann veg
ſchiedene Studien, die durch einen eigenwilligen und ſicheren
Strich im Gedächtnis bleiben. — Auch eine ganze Reihe von gute
Plaſtiken hat dieſe Weihnachtsmeſſe aufzuweiſen: Arbeiten von 9
Geibel. A. Antes, F. Schwarzbeck, W. Habicht.
Eine bunte Fülle von kunſtgewerblichen Arbeiten jeder Anb
ergänzen die Meſſe: große Filetdecken von L. Jochheim,
Rund=
filet von L. Eimer, Batikdecken, Kiſſen, gewebte Teppiche von Wix=
Meißner, keramiſche Leuchter von L. Federn=Staudinm
ger, von der auch feine Kleinplaſtiken da ſind, — und dann dich Wiß
verſchiedenartigſten Kinderkleidchen und Pullover, Kiſſen, Deckerck
und Ketten, Knöpfe, Taſchen und Schals, Notizbücher und Photon
graphiealben, — ſchöne geſchmackvolle Entwürfe.
Die Weihnachtsmeſſe bietet ein reiches Bild, von dem vielſei=n
tigen Schaffen unſerer einheimiſchen Künſtler und es iſt zu hoſſenn
daß ſie die Beachtung findet, die ihr bei der Eröffnung gewünſhad
wurde.
Se
Darmſtädter Künſtler auswärts. Lea Piltti, die eiſt
Koloraturſängerin des Heſſiſchen Landestheaters, ſang in Wiest .
baden als Soliſtin des 1. Sonder=Sinfonie=Konzerts unter
Le=
tnug von Dr. H. Thierfelder im großen Kurhausſaal und errang
einen großen Erfolg. Die Wiesbadener Preſſe ſchreibt über Fiau
Piltti: „Die ſoliſtiſch mitwirkende Koloraturſängerin der Duc
ſtädter Bühne, Lea Piktti, beteiligte ſich mit drei Glanzſtüten I gt ſiber alle
ihres Faches, der Arie der Frau Fluth aus Nicolais „Luſtigen wir der deut
Weibern” dem Frühlingsſtimmenwalzer von Joh. Strauß ind 4 ſies wollten
der höchſt anſpruchsvollen Arie der Zerbinetta aus Richaid / an Stürmer
Strauß” „Ariadne‟. Man kann dem Heſſiſchen Landestheater 3u 4 iſch und ſch
einer ſtimmlich ſo günſtig fundierten, techniſch ſo ſicheren
Sange=
nitor
rin gratulieren! Noch in höchſter Höhe behält die Stimme 7 M ſah
ma=
gleichmäßiges angenehmes Timbre. Auch dynamiſcher
Abſchal=
tierungen iſt ſie fähig, was bei den Echowirkungen des
Waliel=
beſonders reizvoll zur Geltung kam. Das Wiesbadener Pu0l
art
kum begrüßte die neue Bekanntſchaft mit herzlichem App
— „Zur ſoliſtiſchen Mitwirkung hatte man Lea Piltti, die R0ſ
uneigen
raturſopraniſtin des Darmſtädter Landestheaters. gewonnen, Se
brachte mit den Arien . . . drei Stücke, die geeignet waren ihe m Lieſſer
vorzüglichen Mittel ins rechte Licht zu rücken. Ihre Stimmen Samniſck
behandelt ſie mit Klugheit und einer nicht alltäglichen Leichtche ß e der
keit; ſelbſt in der höchſten Lage verliert ſie nie die Rundung unbich Aio
Sicherheit in der Tonbildung. Hierzu kommt eine ausgeſprochelliel
mimiſche Begabung, die ihr namentlich in den erſten beidel
Stücken dienlich war. Dem Frühlingsſtimmenwalzer gewanſ.
Ne=
höchſt reizvolle Wirkungen ab durch feinſte Ausarbeitung aufal
Einzelheiten. Für die Zerbinetta=Arie hatte ſie eine friſche
luſtigende Art einzuſetzen, mit der ſie auch dieſe außerordentlichd. Wirierte
ſchwierige Kompoſition zum Siege führte. Sie wurde mit ſidlte1 W Ehre
F lamen
kem Beifall ausgezeichnet.”
P
Großes Haus. — Sonntag, den 9. Dezember 1934.
Giuſeppe Verdi: „Macbeih”.
Aus den Lebenserinnerungen eines bedeutenden Komponiſten
und Wagnernachfolgers eine wahre Begebenheit: Er kommt zu
einer Probe von Verdis Macbeth und ſagt zu dem
Kapell=
meiſter „Eine ganz neite komiſche Oper‟. Dieſer erwidert
ent=
rüſtet „Nein, ein höchſt würdiges dramatiſches Werk”. Beide
trennen ſich, gegenſeitig befremdet. — Wert hat recht? In
gewiſſem Sinne beide. Wie die heutige hervorragende und
über=
aus erfolgreiche Darmſtädter Erſtaufführung bewies, iſt auch
dieſes, ſeinem erſten Urſprung nach ſehr frühe Werk des größten
italieniſchen Muſikdramatikers im 19. Jahrhundert ein Drama
von hoher Bedeutung. Schon 1847, alſo in der Zeit Donizettis
und Meyerbeers vollendet, fällt es in die Periode die dem
anfangs ſo erfolgreichen Meiſter nur Mißerfolge oder lauen
Bei=
fall brachte. Erſt als das Werk 1865 zwiſchen „Macht des
Schickſals” und „Don Carlos” neu bearbeitet erſchien, erhielt es
das Geſand, in dem wir es heute hörten, und die großen
dramatiſchen Szenen ſind denen des Don Carlos durchaus
ebenbürtig. Man verſteht, wenn ein Kapellmeiſter, der mit
größ=
ter Begeiſterung und perſönlicher Aufopferung das Werk
einſtu=
diert, von ſeinem dramatiſchen Wert durchaus überzeugt und
durchdrungen iſt. Und doch verſtehen wir auch den Komponiſten
und Verehrer des Wagnerſchen Kunſtwerks. Oftmals drängt
ſich hier der frühe Verdi hindurch mit den Trivialismen und
Bänkelſängermelodien, die ähnlich wie bei Bellini und Donizetti
billige Popularität erringen wollten. Darunter leidet das erſte
Duett zwiſchen Macbeth und Banquo, die erſte Soloſzene der
Lady Macbeth mit ihrer unglaublich ſchalen, die Grenze des
Trivialen erheblich überſchreitenden Orcheſterbegleitung und
ihrer jpbiſchen Zierkoloraturen. Die dämoniſchſte Frauengeſtalt
hakeſpeares und Bravourkoloratur! Dahin gehört zum Teil der
Verſchwörerchor mit ſeinem volkaartigen Nachſpiel, der Marſch
beim Feſtmahl, der Schlußchor des 5. Bildes, ferner die
ſchreck=
liche, au die ſchlimmſten Traviataſätze gemahnende Klagearie
des Macduff und das „Auf zum Kampfe” im Wechſelgeſang
zwiſchen Macbeth und den Kriegern. Wir vermuten, daß dies
im Weſentlichen die Stücke ſind, die von der erſten Faſſung
un=
verändert übernommen wurden. Aber ſie treten glücklicherweiſe
an Umfang und Zahl weit zurück gegenüber dem, was genigle
amatikers iſt, was zuweilen geradezu
(ingebung
Die Aufführung war äußerſt konzentriert und von größter
Spannung. Karl Friderich hatte mit größter Hingabe ſich in das
Werk verſenkt und gab Kontraſte von manchmal faſt brutaler
Gewalt. Wenn auch in einer Oper nie dieſe allerletzte
Aus=
ſchöpfung des Dramatiſchen zu äußerſten Höhepunkten möglich
iſt wie in der Tragödie, ſo ſind dafür der Breite des Pathos
und der allmählichen Steigerung ganz andere Mittel gegeben.
Vor allem aber vermag die Klangfarbe und der muſikaliſche
Aus=
druck eine Vertiefung der ſeeliſchen Wirkung hervorzurufen, von
der ein Unmuſikaliſcher keine Ahnung hat. Gerade nach der Seite
des Farbigen und der Dynamik ſchöpfte Karl Friderich die
Par=
titur hervorragend aus. Ferner bewunderten wir, wie ſtark ſeine
Fühlung mit den Soliſten und dem Chor war, viele Strecken
dirigierte er faſt auswendig, um völlig einheitliche Wirkung zu
erzielen. Daß Triviales auch unter ſeinem Stabe nicht anders
als trivial klang, iſt kein Vorwurf, ſondern liegt am Werk. Sehr
wirkſam ſchien uns das Bühnenbild von Max Fritzſche, düſter,
trotzig, heldiſch, ſehr von Shakeſpeare ausgedacht. Die
Aus=
nutzung der Drehbühne bei der Wahnſinnsſzene der Lady
Mac=
beth war von unheimlicher vertiefender Wirkung, man empfand
es nicht als Effekt. Hier wie in dem Aufbau der Hexenſzene und
der übrigen Maſſenſzenen bewährte ſich die Spielleitung von
Bruno Heyn und die ſehr zurückhaltende Geſtaltung der Tänze
durch Alice Zickler ausgezeichnet und hochkünſtleriſch. Das war
wirklich Dienſt am Kunſtwerk und nicht ſelbſtſüchtiges
Hervor=
reten. Faſt übertrieben ſcheußlich — Kreuzungen zwiſchen Eule
und Katze — waren die Masken der Hexen, die Koſtüme im
übrigen in geſchmackvoller Berückſichtigung hiſtoriſcher
Notwen=
digkeit und heutigen Kunſtempfindens. Ausgezeichnet klangen
die Chöre, die ſcharfe und ſchrille Klangfarbe bei den Hexen
ſtellte äußerſte Anforderungen au die Sängerinnen, die ſich
ſpä=
ter wieder in Stimme und Klangfarbe völlig umzuſtellen
der=
ſtanden. Zwei geringe rhythmiſche Schwankungen und eine
ſprächliche Entgleiſung — „ſie hawwe ſich foaddgemachd” klang
arg dammſtäddiſch — beſagen nichts gegen die hervorragend von
Siegfried Wick geleiſtete Einſtudierung.
Von den ſoliſtiſchen Leiſtungen ſei in allererſter Linie die
Lady Macbeth von Liſelott Ammermann genannt. In ihr reift
eine dramatiſche Sängerin von ganz außergewöhnlicher
Bedeu=
tung heran. Die herrliche Stimme klang heute bewundernswert
ausgeglichen, die ſtimmlichen Bruchſtellen, die bei der erſten
Fidelio=Aufführung bemerkbar waren, ſchienen verſchwunden die
Beherrſchung der Stimme in allen Lagen, in jeder Abſtufung
der Tonhöhe, in jeder Klangfarbe von der volldramatiſchen
Fülle zum ſchneidenden Spott, zur dämoniſchen Ironie und zu
der erſchütternd kindhaften Leidenſchaftsloſigkeit in der
Wahn=
ſinnsizene war fafzinierend, ja ſie fang ſo ſchön und mit
der=
artiger künſtleriſcher Hingabe, daß es ihr gelang, die
muſikaliſche Schwäche ihrer erſten Soloſzene völlig vergeſſele
zu machen. Dazu war die Maske ausgezeichnet, Schönheit und 20
monie vereint. Wir ſind der Ueberzeugung, daß von der Gie
dieſer geſanglichen und darſtelleriſchen Leiſtung Wirkungen Ab00
alle Mitſpielenden übergingen. Sehr nahe ſtand die Wiedergſle”
des Macbeth durch Heinrich Blaſel. Wir ſind uns noch nicht itc, Mausan
darüber, ob bei der außergewöhnlich ſchönen Wirkung, die Bloſis”, At
Stimme im Lyriſchen ausübt, es nicht ſchade iſt, dies Organ goſih Aode
auf das dramatiſche umzuſtellen, wo auch eine weniger ſch00eh. Sel
Stimme bei genügender dramatiſcher Durchſchlagskraft Ause
zeichnet zu wirken vermag. Wir empfinden bei dem Geſang
Künſtlers hierin noch einen gewiſſen Widerſtreit zwiſchen dieſeile
beiden Möglichkeiten. Indeſſen klang ſeine Stimme ſehr ſ0000. AN
und empfunden, und ſein Spiel war überaus wirkungs= und
drucksvoll mit Ausnahme der letzten Kampfſzene, die wie Le
meiſten Zweikämpfe auf der Bühne arg theatermäßig ausſah. .
ſchütternd war auch ſeine Wahnſinnsſzene beim Feſtmahl, bei. Le
dantenswerterweiſe der Geiſt des Erſchlagenen nicht perſolle
erſchien. Beide Rollen Macbeth und Lady Macbetb beherkſgl.
derart die ganze Oper, daß alle anderen Perſonen faſt als Ne
ſächlich erſcheinen. Der König Duncan von Hans Riedberg ſchl..
nur einmal über die Bühne, als Banquo verſucht Heinrich Schllt.
ſeiner Stimme beſonders dunklen Klang zu geben. Er ſcheil.
jedoch mehr ein Baß von der Färbung für Mozarts Figgih.
ſein, ſo daß wir ihm empfehlen möchten, nicht zu ſehr i."
Richtung des „ſchwarzen” Baſſes zu experimentieren, die Sille
iſt dazu zu ſchön und natürlich. Die Kammerfrau von Zo9ll.
Blatter ſingt wichtig im Soloenſemble mit, in dem Bernd 40.
hoff nicht immer ganz ſicher intonierte, ſoliſtiſch wirkte ſie
gut mit dem Arzt — Rudolf Buchner — zuſammen. Bernd 40.
hoffs wichtigſte Szene iſt die Klage um ſeine Kinder, in der e.
Stimme trotz der muſikdramatiſchen Minderwertigkeit der .
recht ſchön zur Geltung kam. Leider iſt die Arie für die Ho0dl
ſo wichtig, daß man ſie nicht ſtreichen kann. Ausgezeichne..
der Uniſonogeſang der beiden Tenöre Aldenhoff und So
Berikoven. Heinrich Lampe und Kurt Theo Ritzhaupt wirte.
in kleineren Rollen. Der Eindruck der Aufführung und des T."
auf die Zuhörer war ungewöhnlich ſtark. Iſt es auch ſi
dritte Verdi=Oper, die wir in dieſer Spielzeit hören — M.
bald mehr italieniſche als deutſche Nationaloper — ſo Ne”
wir doch die Aufführung als künſtleriſche Tat, die wieder i.b
beſonderem Maße das Intereſſe des Publikums der Ope.
wenden imſtande iſt. Sehr angenehm war es, daß die ei.
beiden Pauſen etwas verkürzt wurde, denn zwei ſehr launge Kert.
ſtert
lenken doch oft arg von dem Werk ab. Der Beifall wi.
Mlag, 10. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 340
Satobafiedddrr Anaari.
Ii 1. Länderkampf unterliegt die angenehm überraſchende ungariſche Nationalelf der ſtarken deutſchen
Vertretung 3:14 (1:6). — 9000 Zuſchauer erlebten einen fairen ſpannenden Kampf.
Ungarns Sturm ſchoß zu wenig.
Schöner Anfang
du Handball Länderſpiele
zuisen Deutſchland und Ungarn!
Ku erſten Male hatte Ungarn ſeine
Natio=
nadmuauſchaft im Handball nach Deuzſchland
geſanc wem Mutterland dieſes flotien Spiels.
Die lEſe, die erſt ſeit 4 Jahren Handball
be=
zu treikte wollten im Kampf gegen die Deutſchen
zeigenuund erproben, wie weit ſie im Hinblick
auf /6 olympiſche Vorbeceitung für 1936
ſchörMe iehen ſind. Sie ſind unterlegen „n
eineillögg glaubten ſie nicht, aber das
Toi=
ergelalls wird den Leiſtungen nicht ganz
ge=
brechtili, ungariſche Mannſchaft kann ſehr viel
und ſiclte mit Eifer in guter Kondition,
nit Anverament und Einſatzbereitſchaft. Sie
verätg) ber alle balltechniſchen Fineſſen.
Tak=
tiſcht zut der deutſche Sturm überlegen, aber
gevau dies wollten die Gäſte ſtudieren. Eins
fehltzl 11 Stürmern: ein geſunder Torwurf.
eneräfbl und ſchnell angeſetzt. Deshalb die
wenüt Gegentore! Im Feldſpiel und in der
Abwa1 ſah man ſchöne Aktionen, lediglich
der A ande Torerfolg blieb vorn aus.
Diefe Borzug beſaßen die deutſchen.
Bei” aus uneigennützigerem Spiel hätten noch
weitag Treffer fallen müſſen. Die vorzügliche
Hinteingnnſchaft war nicht umzubringen, und
ſo T utt der prächtig zuſammenſpielende
Sturzſo viel Vorlagen zur Verfügung, daß
er diüs Argriffe wie am laufenden Band
an=
bringe lonnte. Kein Wunder, daß der
Gäſte=
decku nu heiß wurde und der gute ungariſche
büter ſels auf dem Sprunge war. Aber gegen
die rnſ nierten Würfe der deutſchen Stürmer,
die He ihren Erfolgen faſt ſämtlich frei zum
Schußz grnen, war Angyal machtlos.
Mehr=
fach’ ay er für ſeine Paraden lebhaften Bei=
ich kufchauer waren zweifellos mit ihren
Sympathien nicht einſeitig.
S: rfiel namentlich der ſchnelle
Mittel=
läufes Rigo durch ſeine geiſtesgegenwärtige
Zerſtl ungsarbeit und auch die ſaftigen Schüſſe
des 2Atelſtürmers Velkei löſten manches
be=
wundlg de Ahl aus!
Zlwfellos waren beide Mannſchaften
be=
müht 4s Spiel in vorbildlich ſportlicher
Weiſe 115 zutragen.
Dre u ſchen erfüllten die auf ſie geſetzten
Erwauugen eines Sieges, während die
Ungas mit aller Kraft bemüht waren,
die=
en „Frür ſie erträglichen Grenzen zu halten,
9ajußere Rahmen des Länder-
Umnſes
bar bicklich. Der Wettergott hatte noch
einma löo unenſchein angeordnet, der
willkom=
men Urüßt wurde. Ein leichter. Oſtwind
blähte le Fahnen. Jumitten der Reichs= und
Staduſiden prangte das Grün=Weiß=Rot
Ungas). Das Spielfeld war dicht umſäumt
don &/4Tauſenden Sportbegeiſterter, die ſchon
bei LeenBorſpiel Kurſiſten—Stadtelf Frankfurt
2:12204 in dichten Reihen, oft zehn und
hiüre inander, den Raſen umſäumten.
Oanbuſſe und Laſtkraftwagen füllten den
Platz 2) dem Eingang zum 98er Stadion, ſie
aueri om Rhein und Main, Neckar und
Jahn, — dem Nuhrgebiet und Braudenburg,
Ladenund Bayern, Württemberg und Mittel=
Leutſaknd. Handballbegeiſterte laſſen ſich ein
Päidcliel ſchon etwas koſten!
Auf der Tribüne
ſaK bald dichtes Gedränge. Alle Sitzplätze
MASverkauft! Man bemerkte u. a. den
Ahireker des Leiters des Fachamtes für
D8 — Gruppenführer Herrmann ſelbſt
eittem Leidweſen verhindert —
Otto=
enshia, den Leiter des Staatl. Turn= und
Dretſt’s und Unterbeauftragten des
Reichs=
eiar s Verw.=Direktor Löwer. Vom
NdutFachamt. Direktor Haßler=Mün=
chen Spielwart Burmeiſter=Hamburg,
Gaufachamtsleiter, Reitz=Frankfurt,
Gau=
ſpielwart Klee=Frankfurt u. v. a. Von
ungariſcher Seite waren u. a. anweſend
der Kanzler des Generalkonſulates in
Frank=
furt, Dr. Krötzler, der Vizepräſident des
Ungariſchen Handball=Verbandes Kovacs
Unterpräſident Hauptmann Walaczek und
Reichstrainer Dr. Juhasz.
Stürmiſch begrüßt.
beſteien de Mungaen duis Siefel.
Hinter ihnen die deutſche Abordnung mit dem
Schiedsrichter und den Linienrichtern. So
nah=
men die Akteure Aufſtellung vor der Tribüne.
Der Muſikzug der Motor=Standarte intoniert
die Nationalhymne der Gäſte, die von den
Anweſenden mit erhobenem Arm geehrt wird,
Dann brauſen mächtig die Lieder der
Deut=
ſchen über das weite Rund. Das Echo vom
ſchon entlaubten Wald brandet den
Marſch=
ihythmus des Horſt=Weſſel=Liedes ſchallend
wider
Der Leiter des Staatl. Turn= und
Sport=
amtes
Verw.=Direktor Löwer
richtet als Vorſitzender der Darmſtädter
Orts=
gruppe des RfL. herzliche Worte der
Be=
grüßung an die Gäſte und unterſtreicht
noch=
mals die auf den Blutopfern des Krieges
un=
erſchütterlich ruhende Verbundenheit und
Freundſchaft der beiden Nationen.
Im Namen des Reichsſportführers
und für den Leiter des Deutſchen Fachamtes
für Leibesübung heißt deſſen Stellvertreter
Otto=Altenburg die Gäſte herzlich
willkom=
men in Deutſchland. Er ſchließt — von den
Maſſen lebhaft aufgenommen — mit einem
dreifachen Sieg=Heil auf deu Herrn Ungariſchen
Reichsverweſer, das ungariſche Volk und den
Führer Adolf Hiller. Für die Deutſche
Mann=
ſchaft überreicht Feick den Gäſten den deutſchen
Wimpel zur Erinnerung.
Vizepräſident Kovacs
dankte in deutſcher Sprache für die
Willkommens=
grüße und Glückwünſche. Mit dem ungariſchen
Sportgruß überreichte er unſerer Nationalelfden
grün=weiß=roten Wimpel. Händeklatſchen
beglei=
tet den Austauſch der Angebinde.
Schon erlönk der Pfiff
des Unparteiiſchen Ackermann=Hannover. Er
fand für ſein Richteramt von beiden Seiten
un=
eingeſchränkte Anerkennung.
Die Mannſchaften
treten ſich in der angekündigten Aufſtellung
gegenüber: Deutſchland: weiße Bluſe mit
rotem Streifen und Hoheitsabzeichen, ſchwarzen
Hoſen und Strümpfen, ſtellt Fürther; Pfeifſer,
Brohm; Rutſchmann, Daſcher, Stahl; Goldſtein,
Engelter. Spengler, Spalt, Feick; ſpäter wurde
Freund als Halbrechter eingeſetzt. — Ungarn
in weinrotem Hemd, weißer Hoſe und grünen
Strümpfen, mußte den verletzten Friß auf
Halb=
links erſetzen und ſtand: Angyal; Kiſfaludy,
Ko=
vacs: Benda, Rigo, Zalai; Czigeny. Takacs,
Vel=
kei, Dobos, Czillag. Nach der Pauſe wurde
Benda ausgewechſelt und durch Enyedi erſetzt.
Deutſchland hak Anwurf!
Es ſpielt gegen die Sonne. Der Ball wird im
Strafraum eine Beute der Gäſteverteidigung
und ſchon ſauſt der ungariſche Sturm mit
über=
raſchender Schnelligkeit ab, aber der Schuß geht
ins Aus. Das Spiel bringt nun in ſchönem
Feld=
geplänkel beiderſeits ſchnelle Starts der
Außen=
ſtürmer, wuchtige Durchbrüche des Innentrios.
Hier tritt bereits eins in Erſcheinung: während
die deutſchen Außenſtürmer mit ihrem Innentrio
die Verteidigung der Gäſte aufzuſchneiden ſuchen,
ihre Deckungsſpieler abſchütteln und ein Loch zum
Torwurf ſchaffen, ſpielen die Gäſteſtürmer zu
ſtark in der Mitte, ſie drängen die Angriffe auf
kleinen Raum zuſammen und die Außenſtürmer
bleiben auf ihrem Platz. Eine Taktik, die zu
kei=
nen Erfolgen führen kann, falls der Gegner
auf=
merkſam deckt. Wenn dazu noch die Stürmer un=
beweglich hinter ihrem Gegner ſtehen, mußten
die wenigen Vorlagen an Ungarns Außen in
die Hände der deutſchen Läufer geraten.
Außer=
dem ſchnitten die Gäſte ihre Aktionen zu ſtark auf
ihren wurfgewaltigen Mittelſtürmer zu, der
zu=
nächſt mit einigen herrlichen Torwürfen Fürther
zum Eingreifen zwingt. Aber der iſt auf dem
Poſten und als die Deutſchen den beſten
Gegen=
ſtürmer erkannten, hat er bald ſichere
Beſchat=
tung, ſo daß er von nun ab ſchwer kämpfen muß,
um überhaupt zum Wurf zu kommen. Es ſcheint,
als hätten die rotbluſigen Angreifer im
Straf=
raum die Courage verloren, anſtatt kräftig aufs
Tor zu feuern, wollen ſie immer bis an den
Tor=
kreis durchbrechen, was ihnen bei der auf
klei=
nen Raum zuſammengeballten Abwehr der
Deutſchen nicht gelingt und gelingen konnte.
Der ungariſche Angriff wirkt alſo nicht als
beſonders ſcharf ſchneidende Waffe. Anders
da=
gegen entpuppt ſich die Hintermannſchaft der
Gäſte. Aufmerkſam ſteht die Läuferreihe parat
und ſetzt den Stürmern, im weißen Trikot nach.
denn die entwickeln einen herrlich=ſchnellen
Start, wenn ſie plötzlich losbrauſen. Namentlich
der deutſche linke Flügel und Spengler in der
Mitte machen ihr die Hölle heiß. Die
Verteidi=
gung fährt aufopfernd dazwiſchen, ſteht recht
ge=
ſchickt bei der Abwehr von Strafwürfen und der
Hüter verdient ſich bald Anerkennung um den
Platz.
Die deutſchen Stürmer haben aber zunächſt
Pech. Eben hatte Anyal einen Strafwurf von
Feick gehalten, da ſtreicht ein tiefer Wurf des
ſtürzenden Spalt knapp am Pfoſten vorbei. Einen
raffinierten hohen Ball Feicks ſchlägt Angyal zur
Ecke hinaus. Dann muß Fürther ſich mächtig
ſtrecken, aber er erwiſcht das Leder und jagt es
über die Latte zur Ecke für Ungarn. Die
ungari=
ſchen Stürmer ſtürzen ſehr oft im Strafraum —
anſcheinend iſt ihnen der dünne Grasboden
im=
mer noch zu glatt. So gehen ihnen viele ſchöne
Gelegenheiten verloren.
Erſt in der 7. Minute kommt Deutſchland
zum Führungstor!
der Deutſchen kämpft. Unvermindert ſchöne
An=
griffe zeigen beide Sturmreihen, mit
Löwen=
mut ſind Deckungsreihen bei der Zerſtörung,
Der deutſche Mittelläufer Daſcher ſteht oft als
6. Angreifer im ungariſchen Strafraum,
wäh=
rend die Gäſte dieſe Taktik nicht anwenden und
ſo ihrem Sturm brauchbaren Nachdruck
vorent=
halten.
Der Torreigen wird in der 4. Min. fortgeſetzt.
Engelter wirft wuchtig den 7., Spengler in
der 8. Min. durch Weitwurf über den nun
gegen die Sonne ſtehenden Angyal den 8., und
2 Min, ſpäter Goldſtein wieder auf die vorhin
geſchilderte Weiſe den 9. Treffer.
Da Dobos am Fuß verletzt wird, wechſelt der
ungariſche Kapitän aus. Für Engelter ſpringt
bald Freund=SV. 98 ein, und der deutſche
An=
griff wird nun variierter. Beide Flügel
wer=
den eingeſetzt, das Spiel wird flüſiger, die
Gegendeckung auseinandergerollt, ſo daß die
Tore bald wie reife Früchte fallen.
In der 13. Min, bucht
Velkey den 2. Ungarn=Treffer,
als er ſich ſchön durchſetzte und unhaltbar
ein=
warf. Aber dann haben die Deutſchen wieder
das Wort. Zweimal knallen wuchtige Schüſſe
Feicks von der Latte ab. In der 17 Minute
endet eine herrliche Kombination Spengler=
Feick=Spalt mit dem 10. Tor. Schon eine
Mi=
nute ſpäter verlängert Spengler einen
Straf=
wurf zum 11:2. Feick macht 2 Minuten darauf
das Dutzend voll.
Angyal wehrt ſich wieder tapfer ſeiner Haut,
als Feick hoch in die Ecke treffen wollte.
Ungarns Sturm verſucht mit wuchtigeren
An=
griffen unter Einſatz der Außenſtürmer Vorteile
zu erringen. Dieſer Verſuch war längſt
not=
wendig. Mehrmals gehen Strafwürfe über das
deutſche Tor oder werden eine Beute Fürthers.
Czillag, der Gäſtelinksaußen, ſpielt ſich recht
gut frei, aber dem Zuſpiel mangelt, ſchnelle
Präziſion.
Der deutſche Sturm zeigt nun
Der deutſche Angriff kombinierte wuchtig nach
vorn, Spengler ſpielt ſich durch, paßt zum
frei=
ſtehenden Feick und Angyal iſt zum erſten Male
geſchlagen.
Dann wehrt er einen tiefen Roller Spenglers
in mächtigem Sprung und ſteigt wendig einer
hohen Bombe des Waldhöfers entgegen.
Zehn Minuten halten die Ungarn
ihr Tor rein!
Die Abwehr der Gäſte ſchafft wie wild, immer
wieder kann ſie die deutſchen Angriffswellen
ab=
ſtoppen. Vornehmlich Rigo als Mittelläufer
brilliert mehrfach durch feines
Dazwiſchenſprin=
gen, unermüdlich wirft er ſich Spengler und den
Halbſtürmern in den Weg, um Luft zu machen.
Schön unterſtützt von ſeinen Verteidigern.
Aber dem ſtändigen deutſchen Druck kann auch
dieſe aufopfernde Arbeit nicht ſtandhalten. In
der 17, 18. und 20. Minute fallen
drei Tore für Deutſchland.
Eine ſchöne Kombination Spengler=Engelter
en=
det 2:0, Spalt läuft ſich frei und wird von
Spengler „butterweich” verſorgt, ſo daß der
Darmſtädter auf 3:0 verbeſſern kann. Goldſtein
ſpurtet von außen nach innen und zieht das
Leder mit der linken Hand über die Schulter, ſo
daß Angyal — gut getäuſcht — in die rechte Ecke
ſpringt, während der Ball links im Netz zappelt.
Das Glück ſteht dann bei den Gäſten, als
Spengler freigelaufen um Millimeter
vorbei=
wirft. Takacs hat ebenfalls Pech, als ſein
unver=
hoffter Schuß von Fürther gerade noch gebannt
werden kann.
In der 27. Min. fällt durch Dobos
der erſte Gegentreffer.
Ein ſchöner Angriff der linken ungariſchen Seite
endet anſchließend daneben.
Bis zur Pauſe erhöhen Feick und Spengler
in raſchem und uneigennützigem
Zuſam=
menſpiel auf 6:1.
Nach der Teepauſe
haben die Ungarn den rechten Läuferpoſten mit
Enpedi beſetzt, der nun gegen die linken „Tanks”
fein überlegte, vom Drang zum Tor
be=
herrſchte Kombinationen.
In der 22. Min. läuft Freund auf und davon,
13:2 ſteht die Partie. Mehrmals iſt die
Tor=
latte der Gäſte im Weg, die durch ihren
Links=
außen Czillag endlich in der 25. Min, den
längſt verdienten 3. Treffer erzielen.
Bei dieſem 13:3=Stand ſind noch 5 Minuten
zu ſpielen. Allmählich ſetzen ſich die Maſſen in
Bewegung. Die Gäſte drücken nochmals aufs
Tempo und geben ihr Letztes her, aber die
deutſche Abwehr hält ſtand. Durch einen
ab=
gegebenen Strafwurf ſtellte Goldſtein zwei
Mi=
nuten vor Schluß den
Endſtand von 14:3 für Deutſchland
her. Die Mannſchaften treten ſich gegenüber
und bringen ihren Sportgruß aus.
Das erſte Länderſpiel zwiſchen beiden
Na=
tionen iſt vorüber. Lebhafter Beifall begleitet
die Mannſchaften bei ihrem Abgang, die
Deut=
ſchen für ihren ſchönen Sieg, die Gäſte für ihre
tapfere Gegenwehr, beide für ihr
ſportkamerad=
ſchaftliches Verhalten. So wurde die Serie der
Handball=Länderkämpfe zwiſchen Deutſchland
und Ungarn mit einem hervorragenden
Auf=
takt in Darmſtadt begonnen.
Die Krikik der Leiſtungen
beider Mannſchaften kann kurz ſein. Zum
weſentlichen ergibt ſie ſich ſchon aus dem
Ge=
ſchilderten. Die deutſche Mannſchaft
hatte keinen ſchwachen Punkt, und ſie
erfüllte die gehegten Hoffnungen. Die
Abwehr=
reihen konnten reſtlos gefallen. Fürther im
Tor zuverläſſig, wie erwartet, die gut
abge=
ſtimmte Verteidigung hielt eiſern, im Verein
mit der ſchnellen, genau deckenden Läuferreihe
ein ſchwer zu überwindendes Bollwerk. Daſcher
erfüllte zudem ſeine Aufgabe als 6. Stürmer
meiſterlich. Im Sturm traten Spengler und
Feick vor Goldſtein, Spalt. Freund und
Engel=
ter in die Wirkſamkeit. Alle ſind gleichmäßig
am Torreigen beteiligt, als Torſchützen oder
Wegbereiter für die Glücklichen. Ein
Geſamt=
lob der Elf, genauer geſagt der „Zwölf”, iſt
durchaus verdient.
Nr. 340
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 10. Dezember
Die Gäſte vom Donauſtrand
hatten, wie geſagt, im Sturm den ſchwächeren
Mannſchaftsteil. Er mußte ſich an den
Gras=
boden gewöhnen, mit dem ſich die Abwehr viel
beſſer abfand. Außerdem wird er ſeine
An=
griffstaktik noch verbeſſern können und ſein
Schußvermögen treffſicher auswerten müſſen.
Der Mittelſtürmer ragte aus der Fünferreihe
hervor, ebenſo der Mittelläufer, der allerdings
nur ſelten dazu kam, den Angriff weiter
vor=
zutragen oder gar ſelbſt abzuſchließen. Seine
Nebenleute und das Schlußdreieck waren auf
der Höhe. Es ſpricht für die gute Abwehr,
daß die deutſche Elf nur zwei Tore mehr
er=
zielen konnte, als den gewiß hervorragenden
Zerſtörungsreihen des deutſchen Meiſters
kürz=
lich beigebracht wurden.
Am Abend gab das deutſche Handballamt den
Mannſchaften ein Eſſen, worauf die
Be=
teiligten als Ehrengäſte des Heſſiſchen
Landestheaters der Neuaufführung von
Verdis Oper „Macbeth” beiwohnten und einen
ausgezeichneten Eindruck unſerer Landesoper
mitnahmen.
Beim Spiel der Kurſiſten gegen die
Stadtelf Frankfurt
ſpielte Dittmar für Dörſam in der Läuferreihe
und Sartorius als Rechtsaußen. Bis zur
Halbzeit gingen die Kurſiſten mit feinen
Kom=
binationszügen 8:4 in Führung, und zwar
Rothärmel 1:0, Maurer 2:0, Baumgarten 2:1,
Maurer 3:1, Sommer 4:1, Keller 5:1, Steioff
5:2, Baumgarten 5:3, Sartorius 6:3, Maurer
7:3, Rothärmel 8:3 und Heiden 8:4. Nach dem
Wechſel war Frankfurt mit den größeren
Re=
ſerven ausgeſtattet, die Anſtrengungen des
Lehrgangs machten ſich bei den Weiß=
Schwar=
zen ſtark bemerkbar, auch bei dem vorzüglichen
Hüter Keimig, ſo daß die Gäſte vom Main
unter ſtarker Anfeuerung ihrer Anhängerſchar
zum 12:12 gleichziehen konnten. Baumgarten
8:5, Papſtdorf 8:6, Steioff 8:7 und 8:8, Heiden
8:9, Sommer 9:9, Steioff 9:10, Sommer 10:10,
Baumgarten 10:11, Gräſer 10:12, Sommer
11:12 und Rothärmel 12:12.
Die Handball=Ergebniſſe.
In Darmſtadt: Deutſchland — Ungarn 14:3.
Vorſpiel: Südweſt=Kurſiſten — Frankfurt 12:12.
Gau Baden: VfR. Mannheim — TV.
Hocken=
heim 7:2; Tſchft.- Beiertheim — Phönix
Mannheim 4:6; FC. 08 Mannheim — TV.
62 Weinheim 4:8; TSV. Nußloch — TV.
Ett=
lingen 19:4.
Gau Württemberg: Tgm. Göppingen —
Stutt=
garter Kickers 3:4; Stuttgarter TV. —
Eß=
linger TSV. 4:11; Tgſ. Stuttgart — Ulmer
FV. 94 10:5; TV. Bad Cannſtatt — TSV.
Süßen 10:21.
Gau Bayern: Winterhilfsſpiele: in Fürth:
Bayern — Nürnberg/Fürth 12:7; in Fürth:
Fürth — Nürnberg (Bez.=Kl.) 9:9.
Wormatia übernimmt Südweſt=Spitze.
nach vorn drängenden Wormatia Worms teilen,
die Zußbalt=Ergebniſſe. die diesmal Union Niederrad mit 6:1
herein=
legte. Eintracht Frankfurt konnte den erhofften
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele.
Gau Südweſt: Wormatia Worms — Union
Niederrad 6:1; Boruſſia Neunkirchen — Saar
05 Saarbrücken 6:1; FSV. Frankfurt —
Phö=
nix Ludwigshafen 4:1; 1. FC. Kaiſerslautern
— Eintracht Frankfurt 3:1; Sportfr.
Saar=
brücken — Kickers Offenbach 3:1.
Gau Boden: „VfB. Mühlburg Germania
Karlsdorf 0:0; 1. FC. Pforzheim — Phönix
Karlsruhe 2:2; Karlsruher FV. — FC. 08
Mannheim 5:0.
Gau Württemberg: VfB. Stuttgart — Union
Böckingen 4:1; Spfr. Eßlingen — SSV.
Ulm 3:4.
Gau Bayern: Schweinfurt 05 — ASV.
Nürn=
berg 4:2; 1860 München — Wacker München
1:0: Sppgg. Weiden — Schwaben Augsburg
3:3; 1. FC. Nürnberg — Jahn Regensburg
2:0; BC. Augsburg — Spvgg. Fürth 2:0.
Gau Nordheſſen: SC. 03 Kaſſel — Hanau 93 0:3;
Boruſſia Fulda — Heſſen Hersfeld 2:1; Sppgg.
Langenſelbold — Spielverein Kaſſel 1:2.
Gau Mittelrhein: Bonner FV. — Kölner SC.
3:3; Mülheimer SV. — 1. FC. Idar 7:0;
Weſtmark Trier — Eintracht Trier 1:0;
Blau=
weiß Köln — VfR. Köln 4:1; Kölner CfR.
— Sülz 07 4:1.
Privatſpiele: FK. Pirmaſens — FV.
Saarbrük=
ken 2:0; Stuttgarter Kickers — Spvgg.
Troſ=
ſingen 6:1; Spfr. Stuttgart — VfR.
Pforz=
heim 5:2; SV. Göppingen — SV.
Reut=
lingen 5:3.
Fußball im Reich.
Gau Oſtpreußen: Maſovia Lyck: — Viktoria
Allenſtein 6:1.
Gau Pommern: PSV. Stettin — VfL. Stettin
4:3; Preußen Stettin — Comet Stettin 3:1;
Stettiner SC. — VfB. Stettin 2:1; Viktoria
Stolp — Hertha Schneidemühl 2:0; Preußen
Köslin — Hubertus Kolberg 0:4.
Gau Brandenburg: Minerva 93 — Polizei SV.
5:2; Viktoria 89 — Spandauer SV. 5:2;
Ber=
liner SV. 92 — VfB. Pankow 8:2; Hertha/
BSC. — 1. FC. Guben 3:1; Union
Ober=
ſchöneweide — Blau=Weiß 0:1.
Gau Schleſien: Beuthen 09 — Breslauer Sppgg.
02 1:1; VfB. Breslau — Vorwärts Raſenſp.
Gleiwitz (Geſ.) 3:5.
Gau Sachſen: Guts Muts Dresden — Dresdner
SC. 0:0; Wacker Leipzig — Polizei
Chem=
nitz 1:2: SuBC. Plauen — Fortuna Leipzig
2:3; VfB. Glauchau — VfB. Leipzig 1:2; Inf.=
Reg. Leipzig — Kreuzer Leipzig (Geſ.) 3:3.
Gau Mitte: 1. SV. Jena — Viktoria 96
Magde=
burg 4:1: Sppgg. Erfurt — 08 Steinach 2:4;
Sportfr. Halle — Wacker Halle 4:1; VfL.
Bitterfeld — SC. Erfurt 1:0.
Gau Nordmark: Holſtein Kiel — Hamburger
SV. 2:4: Eimsbüttel — Altona 93 5:0;
Poli=
zei Hamburg — Polizei Lübeck 2:0; Union
— Viktoria Wilhelmsburg (Geſ.) 2:1.
Gau Niederſachſen: Arminia Hannover —
Bre=
mer SV. 13:1; 06 Hildesheim — Komet
Bre=
men 5:0; Werder Bremen — Viktoria
Wil=
helmsburg 3:1.
Gau Weſtfalen: Preußen Münſter — SuS.
Reck=
linghauſen 3:4: Sppgg. Herten — SV.
Hom=
berg 2:1; Union Recklinghauſen — Fortuna
(Sa.) 1:2: DSC. Hagen — Boruſſia
Glad=
bach 0:1.
Gau Niederrhein: VfL. Benrath — SV.
Ham=
born 07 5:1; VfL. Preußen Krefeld —
Duis=
burg 99 0:2; Rheydter SV. — Schwarz=Weiß
Eſſen 3:1; Fortuna Düſſeldorf — SV.
Hön=
trop (Geſ.) 2:0; Rot=Weiß Oberhauſen
Hüſten 09 (Geſ.) 5:0.
Auch am „Kupfernen Sonntag”, gab es in
Süd= und Südweſtdeutſchland einen recht
reich=
haltigen Spielbetrieb in den Fußballgauen.
Voll=
betrieb herrſchte allerdings nur in den Gauen
Südweſt, Bayern und Mittelrhein, während
Baden, Württemberg und Nordheſſen mit
ge=
kürztem Programm aufwarteten. Im
GauSüd=
weſt ſind die ſonntäglichen Veränderungen ſchon
ſo an der Tagesordnung, daß man kaum noch
von Ueberraſchungen reden kann. Daß der
füh=
rende Phönix Ludwigshafen in Frankfurt beim
FSV. auf einen ſchweren Gegner treffen würde,
war bekannt. Daß er gleich 4:1 verlieren würde,
nahm wohl niemand an. Die Ludwigshafener
t den erſten Platz mit der ſyſtematiſch
müſſe
Sieg in Kaiſerslautern nicht erringen und wurde
3:1 geſchlagen; mit dem gleichen Ergebnis
wur=
den die Offenbacher Kickers in Saarbrücken von
den dortigen Sportfreunden beſiegt. Einen hohen
6:1=Sieg landete Boruſſia Neunkirchen über
Saar 05 Saarbrücken und damit endeten alle
fünf Spiele mit Siegen der Platzvereine, wobei
keinem der Gaſtvereine mehr als ein Treffer
gelang.
In Baden waren nur vier Spiele angeſetzt
und von ihnen fiel eines — VfR Mannheim —
Neckarau — wegen Nebel aus. Da die
erſtpla=
cierten Mannſchaften nicht beſchäftigt waren,
haben die Ergebniſſe keine beſonderen
Verände=
rungen gezeigt. Pforzheim und Phönix
Karls=
ruhe, die zuſammen mit 11:7 Punkten den
vier=
ten Platz hatten, ſind durch ein Unentſchieden von
2:2 auf den dritten Platz vorgerückt. Ein
Un=
entſchieden von 0:0 rang der Neuling Germania
Karlshof dem VfB. Mühlburg ab, während der
Karlsruher FV. über den Neuling Mannheim 08
mit 5:0 ſiegte.
In Württemberg gab es nur zwei
Tref=
fen. Der SSV. Ulm ſiegte in Eßlingen 4:3 und
dadurch kam er mit 15:9 Punkten auf den erſten
Platz. SV. Feuerbach (14:6 Punkte) und
Stutt=
garter Kickers (13:7 Punkte), die beide
pau=
ſierten, ſtehen aber in Wirklichkeit beſſer wie die
Ulmer. Auf dem Cannſtatter Waſen ſchlug der
VfB. Stuttgart den Gaumeiſter Union Böckingen
mit 4:1, die Böckinger ſtehen jetzt auf dem
fünf=
ten Platz, ihre Ausſichten ſind aber angeſichts
des geringen Abſtandes zu den vor ihnen
ſtehen=
den Mannſchaften noch nicht vollkommen dahin.
In Bayern gab die führende Spielvgg.
Fürth von ihren fünf Punkten Vorſprung zwei
ein, da es auch ihr nicht gelang, den Augsburger
Liganeuling Ballſpielclub zu ſchlagen. Die „
Klee=
blätter” mußten ſogar mit 0:2 eine Niederlage
einſtecken. Die den Fürthern folgenden
Mann=
ſchaften München 1860, 1. FC. Nürnberg und
Schweinfurt konnten ſämtlich ihre Spiele
ge=
winnen. Die „Löwen” ſiegten zu Hauſe gegen
Wacker 1:0, der „Club” bezwang Jahn
Regens=
burg 2:0 und Schweinfurt ſchickte den ASV.
Nürnberg mit 4:2 geſchlagen nach Hauſe. Durch
ein Unentſchieden von 3:3 in Weiden hat ſich der
Neuling BC. Augsburg beſſer geſtellt, als die
„Schwaben”.
In Nordheſſen gab es in den drei
Spie=
len keine Veränderungen der Spitze. Hanau 93
verteidigte den erſten Platz durch einen 3:0=Sieg
in Kaſſel über „03”, und Boruſſia Fulda blieb
durch einen 2:1=Sieg über Heſſen Hersfeld auf
dem zweiten Platz.
Aus dem Gau Mittelrhein iſt die erſte
Niederlage des führenden VfR. Köln zu nennen,
der von dem Liganeuling Blauweiß Köln mit
4:1 geſchlagen wurde. Sein Vorſprung vor dem
Kölner CfR., der Sülz auch 4:1 beſiegte, iſt
jetzt auf drei Punkte zuſammengeſchmolzen.
Wormakig wahrt die Chance.
Wormalia Worms — Union Niederrad
6:1 (2:0).
Vor 3000 Zuſchauern ſiegte Wormatia Worms
auf Grund der beſſeren Geſamtleiſtung überlegen.
über den Niederräder Neuling Union. Der
Wormſer Sturm zeigte ſich vor allem ſehr
ſchuß=
freudig, während ſich auf der anderen Seite die
Niederräder Stürmer nur ſehr wenig zur
Gel=
tung zu bringen vermochten. In der erſten
Halb=
zeit war Worms meiſt im Angriff, Niederrad
er=
zwang aber allmählich ein ausgeglichenes Spiel.
Gölz brachte die Wormatia in der 35. Minute in
Führung und Fath erhöhte eine Minute vor der
Pauſe auf 2:0. Nach dem Wechſel blieb die
Par=
tie weiter ausgeglichen. Kirſch verbeſſerte nach
10 Minuten auf 1:2, aber dann ſchoſſen Fath in
der 11., Zimmermann in der 15. und Kapper und
Fath noch vier Tore für Worms. Der
Schieds=
richter Storch=Ludwigshafen leitete
zufrieden=
ſtellend.
Wieder Einkrachk=Riederlage
1. FC. Kaiſerslaukern — Einkracht
Frankſurk 3:1.
2000 Zuſchauer mußten auf dem Betzenberg
die Feſtſtellung machen, daß beide Mannſchaften
von ihrer früheren Spielſtärke viel verloren
haben. Der Kampf geſtaltete ſich zwar ſehr
haxt=
näckig, techniſch gute Leiſtungen bekam man aber
von keiner Seite zu ſehen. Der Frankfurter
Sturm kombinierte zu ſehr in die Breite, ſo daß
die gute Kaiſerslauterner Abwehr immer wieder
erfolgreich eingreifen konnte. Mitte der erſten
Halbzeit ſchoß Streb für Kaiſerslautern den
Führungstreffer, dem Schaub nach der Pauſe
durch einen von Stubb verſchuldeten Hand=
Elf=
meter einen zweiten anfügte. Streb erhöhte kurz
darauf auf 3:0 und dann holte die Eintracht
durch Möbs ihren Ehrentreffer heraus. Gegen
Schluß häuften ſich die Angriffe der Frankfurter,
etwas Zählbares wurde jedoch nicht mehr
er=
reicht.
Sporkfreunde Saarbrücken — Kickers
Offenbach 3:1.
Die Offenbacher haben in der letzten Zeit viel
Pech gehabt. Auch der Kampf in Saarbrücken
gegen die Sportfreunde hätte nicht unbedingt
verloren gehen müſſen. Die Offenbacher lieferten
nämlich den Saarbrückern einen durchweg
ausge=
glichenen Kampf und zeigten ſogar die beſſere
Zuſammenarbeit. Die Saarbrücker erwieſen ſich
jedoch im Sturm als durchſchlagskräftiger, ſie
kamen daher auch zu dem 3:1 (1:1) Sieg.
Offen=
bach ging in der 42. Minute durch Keck in
Füh=
rung, die Bark zwei Minuten ſpäter ausglich.
Kurz nach dem Wechſel erhöhte Fuchs für die
Sportfreunde auf 2:1 und Hemmer ſtellte nach
einer Viertelſtunde mit einem dritten
Saar=
brücker Tor das Endergebnis her. Der
Schieds=
richter Schneid=Bingen leiſtete ſich verſchiedene
Fehlentſcheidungen.
35V. Frankfurk — Phönix
Ludwigs=
hafen 4:1.
8000 Zuſchauer hatten am „Bornheimer Hang”,
endlich wieder einmal die Freude, den
Fußball=
ſportverein in beſter Verfaſſung zu ſehen. Die
Frankfurter brachten dem Ludwigshafener
Tabellenführer eine 4:1 (2:0) Niederlage bei, die
auch in dieſer Höhe völlig verdient war. Bei der
Mannſchaft des FSV. iſt vor allem das
groß=
artige Mittelläuferſpiel von Mien hervor zu
heben, der in Abwehr und Aufbau wirklich
Her=
vorragendes leiſtete. Im Sturm verdiente
Ha=
derer die beſte Note. Die gefährliche
Ludwigs=
hafener Mannſchaft zeigte, daß ſie nicht zu Un=
recht an der Tabellenſpitze ſteht. Diesmal ine
ſie aber auf einen beſſeren Gegner, deſſen Läuferen
reihe es verſtand, die Ludwigshafener Angriſ,
bereits im Keime zu erſticken. In der 8. Minutel
kam der Fußballſportverein zu ſeinem erſten Tonf
durch Haderer, der die erſte Ecke direkt verwann
delte. Dann dauerte es bis zur 42. Minute, hisn
Mien aus dem Hinterhalt zum 2:0
einſenden=
konnte. Nach dem Wechſel drängte Phönir ue
Minuten, ohne ſich aber durchſetzen zu können
In der 34. Minute führte Heldmann ebenfallel
mit einer direkt verwandelten Ecke die Entſchei.”
dung herbei. Dem 3:0 fügte Schuchardt
durch=
einen von Klett verwirkten Hand=Elfmeter einers
vierten Treffer an. Das Ehrentor der Ludwigs/
hafener fiel vier Minuten vor Schluß, als Bläin
mer eine Ecke von Neumüller 2. ins eigene Nety
boxte. Der Schiedsrichter Müller von Hanau 970
leitete den Kampf hervorragend.
Veberlegener Boruſſen Sieg
Borufia Neunkirchen — Saar 05
dri
en
dreie Uberach
fungſtadt
Saarbrücken 6:1.
Boruſſia Neunkirchen errang auf eigenen
Platz einen überraſchend hahen Sieg über der
Saarbrücker Neuling Saar 05. Das 6:1 iſt fün
Neunkirchen an ſich verdient, doch waren die
Saarländer nicht ſo ſchlecht, wie man nach demm
Ergebnis annehmen könnte. Im Feldſpiel
hieltem=
ſie ſich ſogar ſehr gut. Bei Neunkirchen konnteu
die Läuferreihe nicht beſonders gefallen. Da=u
gegen war die Hintermannſchaft um ſo beſſer
und=
der Sturm. Koch erzielte für Boruſſia in denr
20. Minute die Führung und in der 30. Minute
ſtellte Junk das 2:0 her. Theobald erhöhte
wenig ſpäter auf 3:0 und gleich darauf auf 4:0.0
Nach der Pauſe nahm Saarbrücken eine
Umſtel=
lung vor, und zwar ging Zeimet auf den Mittel=W
läuferpoſten und Pache dafür in die Sturmmitte.
Hüter konnte auch für Saarbrücken einen Treſſerr
aufholen, aber Fuhrmann ſchoß zwei Minutenn
ſpäter den fünften Treffer für Boruſſia. Zehnn
Minuten vor Schluß reihte Hütt aus 30 Metern
Entfernung noch einen ſechſten Treffer an. Bern==Bad Homburg leitete das Treffen vor 2500 0
Zuſchauern anſprechend.
liederum ein
aIs Favorit i1
geſehene FC. 0.
Vorſpiel 9:2 ge
ſturg auf, und d
inte überlaſſen.
beiochern endlic
nach der ge
un ſtädter Poli
Gau Südweſt.
Wormatia Worms 11. 34:17 16.8 Phönix Ludwigshafen 11 22:16 16.6 FK. Pirmaſens 10 31:15 137 Union Niederrad 10 17:24 119 Eintracht Frankfurt 10 13:15 10:10 Bor Neunkirchen 11 20:21 10:12 FSV. Frankfuxt 11 25:29 10:12 Kickers Offenbach 11 19:24 10:1 Saar Saarbrücken . 11 16:28 8:14 Spfr. Saarbrücken 22:25 FC. Kaiſerslautern 11 18:23 eit wie ein
dcald, als
-1Uhr=Spi
chee kein
fert zu laſſen,
1 atwas
Prpohl
Lne Wormſe
Atinet
8 wie feit
jeite
1*4
Bei den Schiedsrichtern.
Vorſchriften der Spielordnung, die für die
ſchiedsrichterliche Tätigkeit und das Rechie
Kreisverſammlung der
ſprechen der Spielbehörde von weſentlichet
Be=
deutung ſind.
Eine Ueberraſchung löſten das Erſcheinen und
Starkenburger Unparkeiſchen
Mu
M
* Man muß es den Schiedsrichtern laſſen, ſie
verſtehen, ihrer Arbeit Inhalt zu geben, ſie
ſind eifrig bemüht, an ſich zu arbeiten, damit
noch beſtehende Schwächen, die man
unumwun=
den zugibt, beſeitigt werden. Man ſtaune: von
130 Schiedsrichtern unſeres Kreisgebietes waren
119 dem Ruf des Kreisſchiedsrichterobmanns
Hillgärtner gefolgt, um durch ihr
Erſchei=
nen zu dokumentieren, welches Intereſſe ſie an
ihrer Idealismus erfordernden Sache bekunden.
Der Leiter der Schiedsrichtergilde
Hillgärkner=Darmſtadt
begrüßte ſeine Kollegen mit Worten des
Dan=
kes für ihr Erſcheinen. Er behandelte einige
für Schiedsrichter interne Fragen und forderte
auf, genau wie die diesmalige Zuſammenkunft
aller Schiedsrichter des Kreiſes auch die
Sitzun=
gen der Untergruppen zu beſuchen, denn hier
wie da wird neben der Pflege der heute mehr
wie früher nötigen Kameradſchaft auch ein gutes
Stück Erziehungs= und Aufbauarbeit geleiſtet.
Er hob, anerkennend hervor, daß gerade die
Darmſtädter Preſſe die Abſichten und das
Ar=
beiten der Schiedsrichter helfend unterſtütze.
Einen beſonderen Appell richtete er an die
Führer der Vereine dafür Sorge zu
tragen, die Spieler zu wahren, aufrechten
Cha=
rakteren zu erziehen, und nur ſolche Spieler
zum Wettkampfe zuzulaſſen, bei denen die feſte
Gewähr gegeben iſt, daß ein geſunder Geiſt
immer die Zügel gegen überſchäumendes
Tem=
perament in der Hand behält. Er ſchloß ſeine
trefflichen Ausführungen in der Hoffnung, daß
ſeine Kollegen den einmal beſchrittenen Weg
weitergehen werden, und forderte trotz aller
Nöte und zu bringenden Opfer zu zähem
Durch=
halten auf.
Zußball=Kreisführer Dr. Grünewald=
Darmſtadt
erkannte an, daß die Organiſation in dieſer
wichtigen Säule des Fußballſports gerade in
unſerem Kreis Anſpruch darauf erheben kann,
als vorbildlich bezeichnet zu werden. Er
unter=
ſtrich mit allem Nachdruck den Appell des
Sach=
bearbeiters Hillgärtner an Schiedsrichter und
Vereine. Sein Dank und ſeine Anerkennung
galt den Vereinen, die auch in raſtloſer
Tätig=
keit ſich dafür eingeſetzt hatten, daß die
durch=
geführten Winterhilfsſpiele mit einem ſchönen
finanziellen Erfolg endeten. Wenn in unſerem
Kreis 2500 RM. an das WHW. abgeliefert
wer=
den konnten, dann beweiſt das wirklich ſehr viel.
Gerade die Vereine des flachen Landes hätten
Hervorragendes geleiſtet.
Kreis-Fachwark Schäfer=Groß=Gerau
ſatte die Miſſion zu erfüllen, durch einige
ſpiel=
techniſche Auskünfte den Wiſſenskomplex der
An=
weſenden zu bereichern. Er unterſtrich einige
die anſchließenden Ausführungen des Leiters des
Staatl, Turn= und Sportamtes
dimn ganz
Fednitte zu
Nem=Olymp.
Verwalkungsdirektor Löwet
aus, der trotz ſeiner Sammlertätigkeit für d02 95 Wolf, Herb=
WHW. es ſich nicht nehmen ließ, noch ſeine 9e Plkubach, Poble
gebene Zuſage wahrzumachen. Er ſei angenehſl Di0ol. Darmſtat
überraſcht, erklärte er, von einer 90prozentigel 2 50, Matthe=
Beteiligung zu hören, was einmal mehr ee
bat, Keck,
kennen laſſe, daß der geſunde Kern in unſerent. D Die erſten ze
Volke vorhanden iſt, weshalb der Staat alles Eichslos den
tun wird, dieſe vorhandenen Faktoren zu eine. ” aßten dabe
Einheit zuſammenzufaſſen. Er bezeichnete gerade Wl ſich
die Schiedsrichter als die Anis”
walter des Sportes, von denen e ”pNP
wartet, daß ſie ſich ihrer Aufgabe bewußt ſid 0. Jnlt
Wein Str
und bei Ausführung ihrer Arbeit immer 992 2 d und im
große Ziel, Erziehung der Jugend 34
geraden deutſchen Menſchen, w ). Logich ein
Augen haben. Vom nationalſozialiſtiſchen Geiſt ). a Bereits
noch nicht Erfüllte ermahnte er, Kritik zu unte n. Mrie 20 fü
laſſen, vielmehr an ſich zu arbeiten, damit
uerborlage
ſie einſt in die Reihen derer eintreten könneh, 9. Icher
die ob ihres Wiſſens und Könnens dazu Ve
rufen ſind, den wahren Sportgedanken in
Maſſe unſeres Volkes hineinzutragen. Se
Ausführungen klangen aus im Sieg=Heil 00
den Führer, worauf die Verſammelten ſpone
das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied
ſtimmten.
Nachdem die Anweſenden ihr Scherflein ſ.
die Aermſten des Volkes in die Opferbüchſe, Ne.”
Eugen Vogt vom Heſſiſchen Landestheater N.
„ſchwerem Erfolg”, herumreichte, beigeſtelll.
hatten, dankte Obmann Hillgärtner im Name.
ſeiner Schiedsrichterkameraden für die all.
kennenden Worte des Vorredners. Der offidielh”
Teil des lehrreichen Abends, ſchloß mit de0ſch.
Sieg=Heil auf den Führer und den deutſche.
Sport. Vorher hatten die offenen und auſüll.
telnden Worte des SR.=Obmannes aus 9
Kreis Aſchaffenburg lebhaften Beifall ols
gelöſt.
Hocken in Süddeutſchland.
JG. SV. Frankf. — TV. Sachſenhauſen. 9”
Frankf. TV. 1860 — FSV. Frankf. 1.:0; Auſchl
Frankf. — Hanauer HTC. 5:1: Damen: Aulch.
Frankf. — JG SV. Frankf. 1:1; Höchſter 2e
—Offenbacher RV. 74 4:1; Höchſter HC.— Vil”
furter TV. 1860 (Damen) 1:2; Hanauer O0e.
— Eintracht Frankf. 1:1: Damen 1:1: Oe
Mannheim — Mannheimer Tgſ. 43: TL.O
Mannheim — TFC. Ludwigsh. 2:1; Damell. "
Rugby: in Heidelberg: Baden — Heidelhet.
35:0; Frankfurter TV. 1860 — Eintracht Ci0
furt 3:3.
Bayern München blieb bei deſl. "
Bismarckhütte ausgetragenen internatien..
Fußbalturnier ſiegreich. Nach dem 2:4=Sieh. S
Samstag über Nuch Bismarckhüte ſtane.
Münchener am Sonntag im Enopiel darpol.
Krakau gegenüber, die „Bahern” ſiehe.
mal 3:0.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 340
Numtteremang ſencen perften ud geehlen
Polizei Darmſtadk
rückk hinfer Egelsbach
Jauf den zweiten Plak!
Al4 Worms — Polizei Darmſtadt 1:3 (1:2),
Vfüria Lorſch — Norm. Pfiffligheim 3:2 (3:0),
94 kheilgen — Haſſia Dieburg . .. 4:4 (2:0).
Biüria Urberach — 03 Egelsbach . . 2:2 (1:1).
Gcu. Pfungſtadt — VfR. Bürſtadt . 3:0 (1:0).
Liederum ein Sonntag mit Ueberraſchungen.
DAuls Favorit im Spiel Urberach — Egelsbach
amgehene FC. 03 wurde „gerupft”; Urberach,
im ſorſpiel 9:2 geſchlagen, brachte eine
Energie=
leuſung auf, und der Tabellenführer mußte einen
Punk überlaſſen. Dieſer eine Punkt hilft den
Uuhrachern endlich von dem Tabellenende weg,
das nach der geſtrigen Niederlage gegen die
Daxſtädter Poliziſten nunmehr von den Ver=
einigten aus Worms eingenommen wird. Da
Walldorf ſpielfrei war und der VfR. Bürſtadt
ſich eine glatte 3:0=Niederlage gegen die
Ger=
manen in Pfungſtadt holte, rücken die
Darm=
ſtädter Grünen auf den 2. Platz vor. Die alten
Widerſacher Arheilgen und Dieburg trennten ſich
wie im torloſen Vorſpiel diesmal 4:4 remis.
Lorſch ſiegte, mit Glück allerdings, 3:2 über
Nor=
mannia Pfiffligheim und bildet mit ihr und
Haſſia Dieburg ein 12:10 punktgleiches Trio auf
den 5. bis 7. Platz,
Die Tabelle nach dem 9. Dezember:
Egelsbach
12 7 5 0 37:11 19:5
Pol. Darmſtadt 9 6 2
22:13 14:4
Walldorf
10
2 23:20 13:7
Bürſtadt
11
2 18:16 13:9
Pfiffligheim 11
4 36:24 12:10
Dieburg
11.
4 3 22:26 12:10
Lorſch
11
18:14 12:10
Arheilgen
12
18:28 10:14
98 Darmſtadt 9
15:15 8:10
Pfungſtadt.
10
6 1926 6:14
Urberach
12
z
13:35 5:19
A.=O. Worms 10 2 0 8 10:23 4:16
Polizeiſieg im Nebel.
aber unbekümmert weiter, ſetzten mit weiten
.,9. Worms-Polizei
Vorlagen ihre Flügel ein, und wenn Keck jetzt
etwas ſchneller geweſen wäre, hätte Hautz
wohl erneut hinter ſich gegriffen. Hautz lei=
Darmſtadt 1:3 (1:2).
ſtete ſich übrigens böſe Schnitzer; faſt gab es
dabef ein weiteres Tor. Auch Pfeiffer
Dichke Nebelſchwaden
hatte einmal eine ſonnenklare Chance, die
lagie wvie ein ſchwerer Mantel im Wormſer
Sttiutmald, als die 500 Zuſchauer ſich zu
die=
ſem1 Uhr=Spiel einfanden. Teilweiſe glaubte
mac deaß nicht geſpielt werden könne, aber
dem lSchiedsrichter Walter=Ludwigshafen
mach= keine Anſtände, die Geſchichte nicht
kaurfe zu laſſen, zumal ſich der Nebel
manch=
ma/ twas lüftete — — grobe Fouls werden
ihrn vuhl teilweiſe zerriſſen haben.
14e Wormſer Mannſchaft erſchien erſtmals
mitſſen freigewordenen neuen Leuten, mit
allutad Kampfgeiſt in der Bruſt — — aber
auu deafür mit der Nervoſität des „neuen
Mſches”, der es beſſer zu machen hat,
glällie ſeitherige junge Garnitur. Nicht immer
gluſck das, denn die Darmſtädter Grünen
hant ſihnen namentlich in taktiſcher Hinſicht
einn ases Plus voraus und ließen ſich mit
ihrne ſchnellen Huſarenſtil keinesfalls an die
Woct orücken. Der klare Sieg der Gäſte geht
dern mäß ganz in Ordnung; ſelbſt als die
Womtſer zwanzig Minuten vor Spielende
eime Viertelſtunde ganz gehörig drückten, war
fürt t nichts herauszuholen.
Die Nannſchaften erſchienen und ..
erſchafnen.
min ſent ganz guten Schiedsrichter im Nebel
dern ſeldmitte zu folgender Aufſtellung:
Um=Olymp. Worms: Hautz; Steinbach,
Kern Bolf, Herbert Hamm; Götz, Hartmann,
Harthach Pohle Vogel.
M. Darmſtadt: Klein; Balſer, Bönſel;
Kazpe, Matthes, Kaufmann; Göbel, Seipp,
Duunnt, Keck, Pfeiffer.
N erſten zehn Minuten gehörten faſt
aus=
naklunlos den Gaſtgebern. Pohle u. Vogel
veryitew dabei zwei klare Chancen, und man
beggl ſich ſchon zwecks beſſerer Sicht zur
Süd=
ſeilt es Platzes, da waren die „Grünen” in
der? Minute überraſchend erfolgreich. Keck
trau nen Strafſtoß, der Ball verſchwand im
Neke und im Gewühl der Kämpfer, da
er=
tönleblötzlich ein Schrei, und es hieß 1:0 für
Dauma dt. Bereits zwei Minuten ſpäter ſtand
die lutie 2i0 für die Gäſte. Göbel nahm
eing Quervorlage von Pfeiffer auf; der
Scht /srichter ſtand bei Göbel und hätte ihn
ſchaulch abſeits gepfiffen, wenn es ſo geweſen
wäng Göbel hatte alſo freien Lauf und
ſchoß latt ein. Danach nahm man ſeitens der
Wocrnſer eine Umſtellung vor. Hartenbach
nahtn die Feldmitte inne und Herbert
ver=
ſuckciſich im Sturm. Die Darmſtädter ſpielten
aber durch langſames Draufſchießen vermaſſelt
wurde. Kurz vor Schluß der erſten
Spiel=
hälfte erzielten die Platzbeſitzer ihr Ehrentor,
als Kaſpar einen Dotzball wegtreten wollte.
Der Ball ſprang ihm aber an die Hand,
und Walter entſchied Elfmeter, den Pohle
verwandelte.
Lebhafter um die Barrieren
wurde es nach der Pauſe. Pohle täuſchte
nach viertelſtündiger Spielzeit einmal
wunder=
bar und hatte faſt ins Schwarze getroffen.
Die Darmſtädter Poliziſten, gingen jetzt mit
ihren Leuten etwas zurück, und nur noch die
Stürmer ſauſten im Felde herum. Die gut
ge=
ſtaffelte Deckung zog ſich wunderbar aus der
Drangperiode der Platzbeſitzer, und wenn auch
die Tritte oft über den Schnürſenkel gingen,
ſo war ihnen eben halt nicht beizukommen.
im fairen körperlichen Kampf ſind große Kerle
natürlich immer im Vorteil.
Juſt in dem Augenblick, als die Wormſer
ihrem Ausgleichtor am nächſten zu ſein
ſchie=
nen, zog Dumont mit einer Weitvorlage
da=
von und ſchoß über den zu weit vorgerückten
Hautz das entſcheidende 3, Tor.
Nach dieſem Gäſteerfolg waren die
Platz=
beſitzer natürlich „geſchlachtet”.
Es ſtehen zur Kritik
die tapferen Poliziſten aus Darmſtadt,
die ſich keineswegs aus der Ruhe bringen
ließen. Ihr Schlußtrio war ſtellungsgut und
ſchlagſicher. Matthes war der größere
Schaf=
fer der Läuferreihe, aber auch die
Außen=
läufer Kaſpar und Kaufmann können
ſich ſehen laſſen. Der Sturm wird vornehmlich
von den beiden ſchnellen Flügelſtürmern
Pfeiffer und Göbel getragen. Das
Innentrio iſt etwas langſamer, ohne techniſch
abzufallen. Man glaubte von den Darmſtädtern
ein glänzenderes techniſches Spiel vorgeführt
zu bekommen. Demgegenüber möchten wir
be=
haupten, daß dieſe Mannſchaft mit ihrer
rich=
tigen Waffe, dem raumgreifenden
Flügel=
ſpiel operierte.
Die Wormſer „A. O. W.” hat auch in
ihrer heutigen Aufſtellung nicht befriedigen
können. Man ſoll im Training eine richtige
Mannſchaft zuſammenſtellen, damit dieſes
chroniſche Umſtellen der Wormſer Schwarz=
Weißen endlich unterbleibt. Im übrigen iſt
Hautz kein Torwächter, und die „neuen
Alten” machen es wirklich nicht beſſer, wie
ſeit=
her die junge A.OW.=Mannſchaft. H,6.
Bürſtadk erleidet in Pfungſtadt zweite Niederlage.
Germanen. Jetzt kam die linke Seite an die
Reihe. Ein Fehlſchlag von Guggemus kommt zu
Germania Pfungſtadk
Greifenſtein, gutes Zuſpiel, Gebhardt ſpringt zu
LL.H. Bürſtadt 3:0 1.0).
Rmania hat ihr Stammpublikum. Trotz des
Neble famen 500 Zuſchauer, die darauf geſpannt
wang wie die Gäſte erſcheinen würden. Man
hattzs zemunkelt, daß 6 Bürſtädter Spieler
ge=
ſpenn worden ſeien. Doch die Gäſte erſchienen
volllMig. Die Platzelf mußte drei Leute Erſatz
ſtellen
1 Aſtadt ſpielt zunächſt überlegen brachte
je=
docht inen ſaftigen Schuß an, ſo daß Darmſtädter
Ohnfe ſühe ſein Tor ſauber halten konnte.
End=
lich aſn nach 20 Minuten auch Leben in den
Gerihnenſturm. Beide Außen ſchoſſen ſcharfe
Flarm aufs Tor, die Gebhardt ſicher hielt.
Dauul folgen drei Ecken für die Platzelf, von
Lendktiue zweite die gefährlichſte war. Nach etwa
70 Nuten winkt der erſte Erfolg. Haſſenzahl
lettä ) Flanke an, Gotha zögert in der Deckung,
der 1El geht über ihn zu Haſſenzahl 1., der
dirgtinſchoß. Voß und Nickel hatten die weitere
Anglichloſſenheit des Bürſtädter Sturms „ſpitz”
uid iten dieſe im Strafraum kalt. Die Ger=
Narn waren im Nachſetzen etwas eifriger und
2 19 Haſſenzahl 1. gefährlich vor das Gäſtetor.
Gotzlfegte ihm zwiſchen die Beine und ..
Elſf=
mers” Gebhardt ſchimpft, aber Voß verwandelt
ZumFi0. Mit den Erfolgen wächſt der Eifer der
ſpät heraus und der Pfungſtädter hat an ihm
vorbei zum dritten Treffer eingelenkt. Die
letz=
ten 20 Minuten boten wenig Reiz. Bürſtadt gibt
die Sache verloren. Der Nebel nimmt den
Zu=
ſchauern die Sicht über den halben Platz.
Ecken 4:3.
In der Kritik
iſt das Spiel nur als Durchſchnitt anzuſprechen
und es bleibt verwunderlich, daß Bürſtadt trotz
der ſchwachen Läuferreihe der Germania nicht
ein einziges Tor fertigbringen konnte. Vor allem
ſtand mit Darmſtädter. Nickel und Voß eine ſehr
gute Verteidigung dahinter und ich möchte ſagen,
daß das Bürſtädter Abwehrtrio nicht ganz an
dieſe Leiſtung heranreichte. Der Platzſturm war
etwas beſſer und darum war der Sieg verdient.
Haſſenzahl iſt durch ſeine Größe und ſeine langen
Schritte ſehr gefährlich.
Kratzenberg=Sprendlingen war ein ſattelfeſter
Leiter, unbeirrbar, dem nichts entging und
dar=
um glaubte man kaum, ein Punkteſpiel vor ſich
—y.
zu haben.
Italiens Fußballelf ſtand am
Sonntag vor 40 000 Zuſchauern in Mailand
der ungariſchen Nationalmannſchaft gegenüber.
Die Italiener blieben mit 4:2 (2:2) ſiegreich.
Mit einem „blauen Auge” nach Hauſe.
Bikkoria Urberach-FC. 03
Egelsoau 2.214.1).
Nun hat nach Walldorf auch Egelsbach bei
dem Tabellenletzten in Urberach einen Punkt
hängen laſſen. Man muß der Gerechtigkeit
hal=
ber den Urberachern ſchon beſcheinigen, daß ſie
den einen Punkt, der nach Egelsbach entführt
wurde, mit Pech verloren haben. So iſt es nach
den von der Viktoria heute gezeigten Leiſtungen
unverſtändlich, wie ſie bis jetzt nur über 5
Punkte verfügt. Da ſetzte ſich aber auch jeder
einzelne Spieler bis zuletzt ein und erſetzte
vie=
les, was der Gegner an Technik und Taktik
voraus hatte, durch einen bewundernswerten
Elan und vorbildlichen Eifer. Ganz
hervor=
ragend arbeitete die Verteidigung und
ausge=
zeichnet war der kleine Mittelläufer, der
wie=
der und immer wieder ſeine, ſchnellen Außen
mit wuchtigen Vorlagen geſchickt einſetzte. Was
der Mannſchaft fehlt, iſt ein Mann im Sturm,
der die ſchön herausgeſpielten Chancen auch in
Tore umzuwandeln verſteht. Hätte geſtern im
Sturm ein ſolcher Mann geſtanden, wäre
Egels=
bach überzeugend geſchlagen worden, und die
Senſation wäre fertig geweſen. So aber ſind
die Gäſte noch einmal mit einem blauen Auge
davongekommen.
Obwohl wieder mit Lorz als Mittelſtürmer,
dafür aber mit Erſatz für den erkrankten
Rechts=
außen, waren die Egelsbacher nicht in der Lage,
ſich zu einer geſchloſſenen Leiſtung aufzuraffen
und ſich überhaupt zuſammenzufinden. Durch
die überraſchend ſchwache Leiſtung in der
Läufer=
reihe wurde die unter ſtändigem Druck ſtehende
Egelsbacher Verteidigung mehr und mehr
über=
laſtet, und damit unterliefen Fehler, die man
von ihr nicht erwartete. Ein ſolcher Fehler
führte denn auch zum 1. Tor der Platzbeſitzer,
Auch der ſonſt ausgezeichnete Torwart ließ ſich
von der Nervoſität anſtecken und verſchuldete
durch eine unverſtändliche Fauſtabwehr ſtatt
durch Fangen das Ausgleichstor für Urberach.
Dies war aber auch ſein einziger Fehler. In
der Geſamtleiſtung waren die Urberacher heute
Zweites Unentſchieden
SpBgg. 04 Arheilgen-Hafſia
Dieburg 4:4 (2:0).
Im Vorſpiel in Dieburg hatte man ſich
tor=
los getrennt, und mit gemiſchten Gefühlen ſah
man am Arheilger Mühlchen dem Treffen gegen
Dieburg entgegen, mußten doch nicht weniger
als fünf Etatsmäßige erſetzt werden. Aber die
Mitwirkung der alten Kämpen Murmann und
Benz gab der Mannſchaft den nötigen Rückhalt.
Bei Dieburg fehlte Mittelſtürmer Schmitt.
Die Mannſchaften: Arheilgen; Körber;
Traſer, Benz; Schwerdt, Becker. Erzgräber;
Hundsdorf, Beiſel, Groth, Murmann, Rückerich,
Dieburg: Gruber; Fach III, Schmitt; Lang,
Fach I. Muth; Herdt, Diehl, Wick, Rebell. Würz.
Vor ca. 300 Zuſchauern entwickelte ſich ein
ſchnelles und anſtändiges Spiel. Dieburg drängt
nach vorn, aber die erzielte Ecke bringt nichts
ein. Im Gegenſtoß bringt Beiſel einen ſchönen
Schuß aus 10 Meter Entfernung an, der aber
von Gruber gehalten wird. Gleich darauf
ver=
paßt Rückerich in ausſichtsreicher Poſition. Einen
wunderbaren Drehball von Wick kann Körber
gerade noch zur Ecke ablenken. Arheilgen
be=
herrſcht nun, obwohl gegen den Wind ſpielend,
das Feld, und in der 38. Minute, gelingt es
Rückerich, auf Flanke von rechts das erſte Tor
kommt Dieburg gefährlich vor das Arheilger
Tor, doch kann die Verteidigung klären, und
ſchon ſtürmt Hundsdorf mit langen Schritten
vorwärts, paßt ſchon zu Groth, der für Gruber
unhaltbar flach zum zweiten Tor einſchießt.
Ar=
heilgen iſt weiter überlegen, ohne jedoch etwas
Zählbares zu erreichen, und mit 2:0 geht es in
die Pauſe.
Stand die erſte Halbzeit im Zeichen
Arheil=
gens, ſo glaubte man beſtimmt mit dem Wind
als Bundesgenoſſen, mit einer Erhöhung des T. u. Spp. Biebesheim — Alemannia Groß=
Vorſprunges rechnen zu dürfen. Aber dem war
ſichtliche Fehler von Benz in der Verteidigung
zurückzuführen iſt, der das Spiel nicht mehr
ganz durchſtand. Allerdings fand ſich jetzt auch
Dieburg beſſer zuſammen. In der 10. Minute
gibt Wick zum Rechtsaußen, dieſer flankt und
holen. Zwei Flanken von Beiſel ſtreichen knapp
am Tor vorbei. Aber ſchon geht Dieburg
wie=
auf, überläuft die Verteidigung, und der
Gleich=
ſtand von 2:2 iſt erzielt. Dieburg verwirkt in
der Mitte des Spielfeldes einen Strafſtoß, der
wo Groth ſteht und zum 3:2 einſendet. Aber
einige Minuten ſpäter iſt es wieder Wick, der
durch Alleingang ein Tor aufholt. Dann wird
ein Strafſtoß von Erzgräber ſchön vors Tor
ge=
geben, dem Tormann entgleitet der Ball und
Hundsdorf bringt ſeinen Vorein wieder in
Füh=
periode der Dieburger gefallen laſſen. Während
Ball im Strafraum mit der Hand weg. Der
Reſultat ſich bis zum Schluß nichts mehr ändert, behalten wollte, ſo ließ Gernsheim dies eindich
Die Dieburger hatten ihren größten
Rück=
halt im Tormann Gruber. Mittelläufer Fach
und Mittelſtürmer Wick. Bei Arheilgen zeigte
Murmann, daß er immer noch etwas leiſten
kann. Benz verſagte in der zweiten Hälfte, und
auch Körber war geſtern unſicher. Die Uebrigen
taten ihr Beſtes.
die beſſere Mannſchaft: hätten ſie bei weniger
Pech, das Spiel für ſich entſchieden, dann wäre
es nicht zu Unrecht geſchehen.
Nach dem Anpfiff
des reichlich nervöſen und unſicheren
Schieds=
richters Jung=Dietesheim begann Urberach
ſofort, das Egelsbacher Tor mit wuchtigen
An=
griffen zu berennen, und ſchon pfeifen die erſten
Bälle über das Gäſteheiligtum. Vorerſt kann
die Hintermannſchaft noch dicht halten, 3 bis 4
todſichere Sachen werden von dem Urberacher
Sturm ausgelaſſen. Etwa in der 30. Minute
naht das Verhängnis. Der Linksaußen umgeht
den rechten Egelsbacher Verteidiger, flankt zur
Mitte, der linke Verteidiger von Egelsbach haut
darüber, und der freiſtehende Mittelſtürmer
ſendet unter dem Jubel ſeiner Anhänger
un=
haltbar zum 1. Tor ein. Der Ausgleichsverſuch
der Gäſte ſcheitert an der aufmerkſamen
Urbe=
racher Schlußreihe. Egelsbachs rechter Läufer
tauſcht mit ſeinem Außen den Platz. Wieder
läuft ein Egelsbacher Angriff gegen das
Platz=
tor. Lorz täuſcht geſchickt, lenkt den Ball zu
ſeinem Rechtsaußen, der frei vor dem Tore eine
Minute vor dem Wechſel den Ausgleich erzielt.
Nach der Pauſe beiderſeits verteiltes
Feld=
ſpiel. Die Tore kommen nur ſelten in Gefahr,
den beiden Sturmreihen fehlt der letzte Einſatz
im Strafraum. Egelsbach findet ſich nach einer
weiteren Umſtellung beſſer zuſammen, ohne
je=
doch die ſonſtige Form zu erreichen. Aber die
kleine Beſſerung genügt, etwa 14 Stunde vor
Schluß das Führungstor zu ſchießen. Die Freude
im Egelsbacher Lager, wo man eine weitere
Beſſerung erwartete, war nur von kurzer
Dauer. Kaum 2 Minuten ſpäter fiel auf die
eingangs bereits geſchilderte Weiſe das
Aus=
gleichstor für Urberach. Ein weiteres
Kopf=
balltor von Ewald Volz auf Ecke von rechts
wurde von dem Spielleiter
unverſtändlicher=
weiſe nicht gegeben. Als Lorz ſeinem Unwillen
einem gegneriſchen Spieler gegenüber Luft
macht, wurde er des Feldes verwieſen. Noch
eine Ecke für Urberach, und dann war der ner=
R
venaufreibende Kampf zu Ende.
Arheilgen-Dieburg!
2. Mannſch. 2:4 für Dieburg, Arheilger
Ju=
nioren — Beſſunger Junioren 73 für
Arheil=
gen.
Oiympia Lorſch — Normannia Pfifflig-
Fei z2 49.
Die beiden grundverſchiedenen Halbzeiten
in Lorſch brachten den Schwarz=Gelben aus der
Wormſer Vorſtadt faſt einen erneuten
Punkt=
erfolg. Allerdings lagen die Lorſcher bereits
vor der Pauſe mit 3:0 im Vorteil, und das
entſprach auch ihrer offenſiven Spielhaltung.
Im übrigen kam die Ueberlegenheit der Lorſcher
daher, daß die Pfiffligheimer wieder ihre beliebte
Methode der vorläufigen 3=Männer=Deckung
pro=
bierten, diesmal damit aber ganz kräftig
hinein=
fielen. Ehe man die Seiten wechſelte, waren
die Pfiffligheimer glatt geſchlagen, und ein
hoher Sieg der Lorſcher ſchien unvermeidbar.
Nach der Pauſe änderte ſich aber das Blättchen
grundlegend. Die Lorſcher machten den Fehler,
ſehr defenſiv zu ſpielen, wodurch die Gäſte nun
plötzlich mit allem Druck und allem bisher in
der Bezirksklaſſe gezeigten Können aufs
Lor=
ſcher Tor loszogen. Dabei konnten es die
Ried=
leute nicht verhindern, daß ihr ſtark offenſiv
ſpielender Gegner nur mit Mühe
niedergehal=
ten werden konnte. Der Ausgleich lag
tatſäch=
lich mehr als einmal in der Luft. Nur mit
für Arheilgen zu erzielen. Auf der Gegenſeite Mühe und Not kamen die Lorſcher diesmal um
eine Punkteteilung mit dem Neuling herum.
Die Lorſcher werden dieſe Art der Taktik
ſicher=
lich bei allen kommenden Spielen nicht mehr
anwenden; dagegen iſt Pfiffligheim nach wie
vor ſtark zu beachten.
Gruppe 1: Ried.
Vorwärts Bobſtadt — Conc. Gernsheim 3:4.
Rohrheim 5:2 (2:0).
nicht ſo, was vor allen Dingen auf einige offen= Starkenb. Heppenheim — FV. Biblis 1:0 (0:0),
FV. Hofheim — Sppgg. Klein=Hauſen 8:0 (5:0).
Die Hofheimer machten ihren hohen
Vorſpiel=
ſieg erneut durch dieſe ſchöne Weihnachtspackung
wahr; ſie führen weiter mit glattem Vorſprung.
Rebell kann für ſeinen Verein ein Tor auf= Schon vor der Pauſe war das Spiel, das ganz
von den Platzbeſitzern diktiert wurde,
entſchie=
den. Einen glatten Sieg holten ſich die
Biebes=
der zum Angriff über. Wick nimmt den Ball heimer gegen die geſchwächte Mannſchaft von
Groß=Rohrheim, bei der hauptſächlich das Fehlen
des Mittelläufers Herbold ſtark ins Gewicht fiel.
Die Bibliſer waren an der Bergſtraße nur mit
Ball kommt zu Beiſel, dieſer flankt zur Mitte, dem knappſten aller Reſultate zu bezwingen. Das
einzige Tor wurde durch einen hohen Ball der
Heppenheimer erzielt, der dem Bibliſer Tormann
knapp unter der Latte ins Tor entwiſchte. Beide
Mannſchaften zeigten vor zahlreichen Zuſchauern
recht anſprechendes Können. In Bobſtadt kämpfte
man ſehr hart um die Punkte, wobei ſich die
rung. Arheilgen muß ſich nun eine Drang= Gernsheimer aber nichts vormachen ließen und
demzufolge auch als verdiente Sieger den Platz
dieſer ſchlägt Benz ohne erſichtlichen Grund den verließen. Die Mannſchaft war diesmal gut in
Schwung und wenn auch ſchon Bobſtadt auf eige=
Elfmeter wird zum 4:4 eingeſchoſſen, an welchem nem Platze unbedingt wenigſtens einen Punkt
nicht zu. An der Spitze der Tabelle hat ſich nach
wie vor nichts geändert.
Gruppe 3: Odenwald.
Michelſtadt — Höchſt 1:0 und
Groß=Zimmern — Ober=Ramſtadt 3:1,
„Perordnung Nr. 1‟
Grundlegende Beſtimmungen über den Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen.
Um die Aufgabengebiete der Fachämter für Leibesübungen
eindeutig klarzulegen, hat der Reichsſportführer v. Tſchammer
und Oſten eine grundlegnde Verordnung bezüglich des Deutſchen
Reichsbundes für Leibesübungen erlaſſen. Dieſe Verordnung mit
ihren Erläuterungen hat folgenden Wortlaut:
1. Der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen iſt der
Zuſam=
menſchluß der Leibesübungen treibenden Vereine.
Zur Klarſtellung dieſer Beſtimmung wird darauf hingewieſen,
daß vorerſt die Mitgliedſchaft zum Deutſchen Reichsbund für
Leibesübungen nur durch die Zugehörigkeit zu einem der
Ver=
bände möglich iſt. Beſtehende Vereine und Vereinsabteilungen
bleiben bei den Verbänden, denen ſie bisher angehörten. Das
gleiche gilt für ſich zuſammenſchließende Vereine. Neugegründete
Vereine haben die Wahl des Anſchluſſes an einen der Verbände.
Sie können aber auch ihre Abteilungen nach dem Beiſpiel
vor=
handener mehrere Sportarten treibenden Vereine jeweilig den
zuſtändigen Verbänden anſchließen. Zum Beiſpiel kann ein Turn=
und Sportverein mit einer Fußballabteilung dem Deutſchen
Fuß=
ball=Bund, mit ſeiner Leichtathletikabteilung dem Deutſchen
Leicht=
athletik=Verband mit ſeiner Turnabteilung der Deutſchen
Turner=
ſchaft uſw. angehören.
2. Zur Durchführung aller fachlichen und techniſchen Aufgaben
einſchließlich Verwaltung und Rechtſprechung ſind Fachämter
eingerichtet. Dieſe haben bis zum 31. Dezember 1934
Fach=
ordnungen zur Genehmigung einzureichen
Die aufzuſtellenden Fachordnungen müſſen enthalten: Die
Gliederungen der Führerräte für Fachamt. Gau uſw., Feſtlegung
des Aufgabenkreiſes für die Mitarbeiter in den Führerräten.
Be=
ſtimmungen für den Veranſtaltungsbetrieb, Gebührenregelung,
Sportpäſſe Schul= und Lehrweſen, Hinweis auf
Wettkampfbeſtim=
mungen, falls ſolche beſonders herausgegeben ſind (
Amateurbe=
ſtimmungen), Beſtimmungen über den Vereinswechſel und über die
Rechtſprechung, ferner ſolche über den internationalen Verkehr.
Fachämter, deren Arbeitsgebiet ſich auf Sportarten erſtreckt, die
in großem Umfang von verſchiedenen Verbänden betrieben werden
haben bei der Beſetzung der Stellen im Führerrat Rückſicht auf
maßgebliche Vertretung der betreffenden Verbände zu nehmen.
Zum Beiſpiel wird im Fachamt für Skilauf die Deutſche
Turner=
ſchaft und der Deutſche Bergſteiger= und Wanderverband vertreten
ſein müſſen, in den Fachämtern für Leichtathletik und Schwimmen
die Deutſche Turnerſchaft. Die für die Fachämter getroffenen
Be=
ſtimmungen gelten ſinngemäß auch für die weiteren Gliederungen
wie Gaue uſw.
3. Die Autorität der Fachämter erſtreckt ſich in den unter
2. gegebenen Aufgaben auf alle Vereine und
Vereinsab=
teilungen, die die dem Fachamt übertragene Sportart
be=
treiben. Die Fachämter allein ſind berechtigt,
Veranſtal=
tungen auszuſchreiben und die von den Verbänden bzw.
deren Vereinen ausgehenden zu genehmigen.
4. Auch die Schulungs= und Lehrgangstätigkeit der Verbände
unterliegt der Genehmigung und Beaufſichtigung der
Fach=
ämter.
Die Schulungs= und Lehrgangstätigkeit ſoll weiterhin durch
Mit=
arbeit der Verbände gefördert werden. Für dieſe Aufgaben
haben ſie Mittel zur Verfügung zu ſtellen. Den Fachämtern iſt
aber maßgeblich Einfluß hinſichtlich der Lehrweiſe einzuräumen,
um die Einheitlichkeit des geſamten Schulweſens zu
gewähr=
leiſten.
5. Den Fachämtern ſind alſo überverbandliche Aufgaben
über=
tragen, da ſie Angehörige von Vereinen oder
Vereinsabtei=
lungen der verſchiedenen Verbände betreuen.
6. Die entſtehenden Unkoſten werden vom Reichsbund für
Leibesübungen getragen, der dafür und für ſeine
allgemei=
nen Aufgaben eine Kopfſteuer von allen ſeinen
Mitglie=
dern erhebt. Damit ſind alle überflüſſigen
Beſtandserhe=
bungen und anteiligen Koſtenaufrechnungen der Fachämter
untereinander ausgeſchloſſen.
Den Mitgliedsvereinen des Reichsbundes ſteht es alſo frei, ohne
beſondere Zugehörigkeit zu einem zweiten oder weiteren
Ver=
band ſich im Sportbetrieb eines jeden Amtes nach deſſen
Beſtim=
mungen zu betätigen. Den Fachämtern werden für dieſe
über=
verbandlichen Aufgaben je nach Bedarf Mittel vom Reichsbund
zur Verfügung geſtellt.
7. Für das Geſchäftsjahr 1935, gehend vom 1. April
1935 bis 31. März 1936, wird dieſe Kopfſteuer mit
einem Pfennig pro Kopf und Monat für
jedes Verbandsmitglied feſtgelegt.
8. Alle Verfügungen von Verbänden über ſporttechniſche und
ſportfachliche Fragen bedürfen ſtets der Zuſtimmung des
zuſtändigen Fachamtes.
Soweit Verbände Veröffentlichungen über den ſporttechniſchen
und ſportfachlichen Betrieb erlaſſen wollen, müſſen ſie die
Zu=
ſtimmung des zuſtändigen Fachamtsleiters haben. Gibt z. B.
eine den Schwimmſport treibende Organiſation im Reichsbund
eine Nachricht über Lehr= und Schulungsarbeit heraus, ſo muß
dieſe Verordnung vom Leiter des Fachamtes Schwimmen im
Reichsbund mit gezeichnet ſein. Bei Unſtimmigkeiten, die nicht
im Führerrat des betreffenden Fachamtes geregelt werden,
ent=
ſcheidet die Reichsleitung des Reichsbundes. Jede
Verlaut=
barung und Auseinanderſetzung in der Preſſe, auch in den
Ver=
bandsorganen, hat zu unterbleiben.
9. Die Verordnung tritt mit dem Tag der Veröffentlichung
(1. Dezember) in Kraft und hebt damit, alle beſtehenden
Abmachungen zwiſchen den Verbänden auf.
Mit dieſer Beſtimmung fällt der Begriff der „reinlichen
Schei=
dung” ſowie alle beſtehenden Abmachungen der Verbände
unter=
einander. Ferner ſind damit die beſtehenden Abmachungen über
Verbandswechſel von Vereinen, Sperrfriſten uſw. außer Kraft
geſetzt. Für Einzelmitglieder, die in einen anderen Verein
über=
wechſeln wollen, gelten ausſchließlich die in den Ordnungen der
Aemter feſtgelegten Sperrfriſten. Zur Wahrung der
Sport=
diſziplin wird beſtimmt, daß bis auf Widerruf Vereine und
Ver=
einsabteilungen in ihren bisherigen Verbänden verbleiben.
Die Organiſakion der deutſchen Leibesübungen.
In dem ſoeben erſchienenen amtlichen Taſchenkalender de=
Reichsbundes für Leibesübungen 1935, der im Auftrage de=
Reichsſportführers herausgegeben wurde, befindet ſich eine über=
ſichtliche Darſtellung der Neuorganiſation der deutſchen
Leibes=
übungen. So iſt beiſpielweiſe die verantwortungsvolle
Stellun=
des Reichsſportführers zum Deutſchen Reichsbund für Leihe
übungen. dem Deutſchen Olympiſchen Komitee, zur Oberſten S9
Führung, zum Sportamt der NS. Gemeinſchaft „Kraft durch
Freude", zur Reichsjugendführung, zum Arbeitsdienſt,
Reichserziehungsminiſterium und zur NS. Frauenſchaft veröffen
licht; desgleichen ſind die Anſchriften ſeiner Beauftragten und
Gliederung, des Reichsbundes für Leibesübungen mit den
Fach=
ämtern erſichtlich. Der Kalender iſt daher nicht nur ſür die
führenden Perſönlichkeiten, ſondern auch für jedes Mitglied von
Bedeutung. Wegen des Bezuges wendet, man ſich an einen
Turn= und Sportverein.
Leiſtungsfortſchritt unverkennbar.
Bekrachkungen
„Areißig=Beſten-Liſte 1934” der deutſchen
Leichtathlekik.
Seit nunmehr zehn Jahren wird in der Leichtathletik eine
Liſte der „Dreißig Beſten” geführt. Die Vorteile einer ſolchen
Liſte liegen klar auf der Hand. Einmal wird der geſunde
Ehr=
geiz der Athleten angeſtachelt, vor allem aber ſtellt ſie die
Grund=
lage zur Kontrolle über den allgemeinen Leiſtungs=Fortſchritt
oder =Rückgang dar. Einen Schönheitsfehler enthielt die Liſte
bisher, der aber jetzt ebenfalls ausgemerzt iſt. Bisher fanden
nur die Angehörigen der DSB. Aufnahme in der Liſte; jetzt
fin=
det man erſtmalig die dreißig beſten Deutſchen verzeichnet, ohne
Rückſicht auf ihre Verbandszugehörigkeit. Zum erſten Male
wurde die Liſte vom Fachamt für Leichtathletik im Reichsbund
für Leibesübungen aufgeſtellt, die für den geſamten deutſchen
Leichtathletikbetrieb allein zuſtändig iſt.
Es iſt einleuchtend, daß durch dieſe Maßnahme allein ſchon
ein gewiſſer Fortſchritt in den Leiſtungen feſtzuſtellen ſein würde,
befanden ſich doch beiſpielsweiſe in den Reihen der DT. einige
Athleten, deren Leiſtungen den Durchſchnitt weit überragten.
Dennoch wird man den Fortſchritt nicht allein darauf
zurück=
führen können. Durch vorbildliche Breitenarbeit in den letzten
Jahren die 1934 eine weitere Steigerung durch die Maßnahmen
hinſichtlich der Vorbereitungen für die Olympiſchen Spiele 1936
erfuhr, läßt ſich die Jahr für Jahr beobachtete durchſchnittliche
Leiſtungsſteigerung auch für die im November abgeſchloſſene
Leichtathletikzeit dieſes Jahres ohne weiteres erklären.
Vergleichen wir alſo die Dreißig=Beſten=Liſten 1933 und
1934, ſo kommen wir zu recht intereſſanten Ergebniſſen. So iſt
im 100=Meter=Lauf ein gewiſſer Rückgang, im 200=Meter=Lauf
dagegen ein Fortſchritt feſtzuſtellen. Die beſtehende
Weltrekord=
zeit von 10,3 Sekunden erreichte von unſeren 100=Meter=Läufern
in dieſem Jahre nur Borchmeyer, im Vorjahre dagegen auch
Jonath, der 1934 leider nicht ſtartete. Im Vorjahre hatten wir
37 Läufer, die 10,8 und beſſer liefen, 1934 dagegen nur 32.
An=
ders iſt es über 200 Meter. 27 Läufer ſchafften eine Zeit von
22,3 und beſſer, im Vorjahre waren es nur 18. Auch über 400
Meter iſt ein Fortſchritt unverkennbar. Nicht nur, daß Metzner
die hervorragende Jahresbeſtzeit von 47,9 herauslief (1933 war
Voigt mit 48 Sek. der Beſte), ſondern 12 Läufer blieben unter
50 Sek., 1933 dagegen nur 10. Und 1934 hatten wir 32 Läufer
mit einer Zeit von insgeſamt 50,6 und beſſer, während im
Vor=
jahre nur 25 Athleten innerhalb dieſer Zeit blieben.
Noch eindringlicher zeigen die Leiſtungen über 800 Meter
den allgemeinen Fortſchritt auf. Nicht weniger als ſechs Läufer,
darunter Deſſecker (1:52,2), Danz (1:52,6) und König (1:52,6)
blieben unter der vorjährigen Jahresbeſtleiſtung, die König und
Peltzer mit 1:54,4 Minuten hielten. Im Vorjahre liefen 26
Läufer 1:58,6 und beſſer, diesmal aber waren es nur 31
Mittel=
ſtreckler, die mit ſolchen Leiſtungen aufwarteten. Auch der 1500=
Meter=Lauf zeugt von einer Hebung des allgemeinen Standards.
Schaumburg blieb mit 3:56 um drei Sekunden unter Kaufmanns
vorjähriger Jahresbeſtzeit. Sieben Athleten, gegen zwei im
Vorjahre, liefen Zeiten unter der Vier=Minuten=Grenze, 23
Läu=
fer blieben unter 4:06, 1933 nur 13.
Für eine Verbeſſerung der Jahresbeſtzeiten in der Liſte der
Läufe über 5000 und 10 000 Meter ſorgte Syring, deſſen Name
als Turnvereinsmitglied früher unter den „Dreißig Beſten” nicht
aufgeführt war. Ganz allgemein iſt aber auch ſonſt in den
lan=
gen Strecken ein Fortſchritt zu verzeichnen. 1933: 19 Läufer
unter 15:45 über 5000 und 25 unter 34:00 über 10 000 Meter.
Dagegen 1934: 26 unter 15:45 und 30 unter 34:00.
Die Jahresbeſtzeiten von 1933 in den Hürdenläufen wurden
von E. Wegner mit 14,9 und Scheele in der famoſen Zeit von
53,2 in der langen Strecke verbeſſert. 1933 hatten wir 14 Läufer,
die die 110 Meter Hürden unter 16 Sekunden liefen, in dieſem
Jahre aber 22. Und blieben 1933 im 400=Meter=Hürden=Lauf
nur vier Läufer unter 57 Sekunden, ſo waren es diesmal acht.
Der Marathonlauf läßt einen Vergleich wegen der
Ver=
ſchiedenheit der Strecken nicht recht zu. und der 3000=Meter=
Hin=
dernislauf erſcheint erſtmalig in der Liſte. Feſtgeſtellt ſei aber,
daß Brauch die Liſte unſerer beſten Marathonlaufer wiederum
anführt. Erfreulich iſt die Tatſache, daß neun Läufer, darunter
der Münchener Heyn als Beſter mit der fabelhaften Zeit von
9:22, die 3000 Meter des Hindernislaufes unter 10:00 Minuten
zurücklegten.
In den Staffeln über 4X100 und über 4X400 Meter wurden 7I. Montag,
die vorjährigen Spitzenleiſtungen nicht ganz erreicht. Dafür hat, =ſſtal des
ten wir in dieſem Jahre 33 Staffeln gegen 24 im Vorjahre, die =ervortrag
unter 44 Sekunden blieben. Ebenſo liefen 1934 24 Staffeln eine
chſchule
Zeit von unter 3:30 heraus, was 1933 nur 21 Mannſchatten
ſchaſſ=
t:9
desſelben
ten. Ueber 4X1500 Meter konnten die Stuttgarter Kickers die
vorjährige Beſtzeit, ebenfalls von ihnen aufgeſtellt, von 16:319
auf 16:26 Minuten verbeſſern. Sonſt hielten ſich die Leiſtungen nM
ungefähr die Waage; 1933 liefen 17 Staffeln und 1934 21 unter
17:20.
Hoch= und Weitſprung ſtanden im Zeichen außerordentlicher
Leiſtungsverbeſſerungen. 1934: Leichum im Weitſprung mit 76
Metern. Heſter, vier weitere Springer über 7,40 Meter,
insge=
ſamt 29 Springer 7.00 Meter und beſſer. 1933: Long mit 765
Metern Jahresbeſter dann Leichum mit 7.40 Metern, Insgeſamt 1 00
nur 16 Springer 7,00 Meter und mehr. Im Hochſprung konnte 7 um
Weinkötz in dieſem Jahre nicht nur den deutſchen Rekord auf f.4Aeiſe S
1,98 Meter verbeſſern, ſondern auch Martens ſchaffte 1,95 Meter, „ harfenſtern ?
Insgeſamt nahmen ſechs Athleten die Grenze von 1,90 Metern, „ Darmſtadt
und insgeſamt 18 ſchafften 1,85 und höher. Dagegen waren es enkaniſchen
1933 nur zwei Springer mit 1,91 bzw. 1.90 Metern. Und nur nafe bei der
elf kamen über die Grenze von 1,85 Metern. Auch im
Drei=
ſprung iſt ein Fortſchritt, wenn auch nur in geringem Maße,
feſtzuſtellen. Die Grenze von 1400 nahmen 1934 vier Springer,
während im Vorjahre allein der Hamburger Poliziſt Kegel mit
der Beſtleiſtung von 14,13 Metern dieſe Grenze überſprang. Eine
kleine Verbeſſerung zeigt auch die Liſte im Stabhochſprung.
Weg=
ner mit 4.11 bzw. 4.10 Metern iſt und war Jahresbeſter.
Ins=
geſamt nahmen 1934 jedoch fünf Springer die Höhe von 390
Metern, im Vorjahre dagegen außer Wegner nur noch ein ſevn
Athlet.
In den Stoß= und Wurfkonkurrenzen ſind neue Namen auſe Flig
getaucht, während einige alte verſchwunden ſind. Im
Kugel=
ſtoßen hielt Hirſchfeld 1933 noch mit 16 05 Meter die Beſtleiſtung,
Diesmal finden wir den Berliner Woellke mit 15,86 Metern
vorn vor dem außerordentlich veranlagten Magdeburger
Schrö=
der mit 15,56 Metern. Sievert kam an ſeine vorigjährige
Beſt=
leiſtung nicht ganz heran. 1933 kamen acht Stoßer über die
15.00=Meter=Grenze, in dieſem Jahure nur ſieben. Man kann
für 1935 in dieſer Uebung aber größere Fortſchritte auf
alle=
meiner Linie erwarten. Im Diskuswurf ſteht der bereits ge
nannte Schröder mit ſeiner famoſen Leiſtung von 51,36 Metern,
die als deutſcher Rekord leider nicht anerkannt werden konnte,
obenan. Schröder wird, wenn nicht alles täuſcht, dieſe Leiſtung
1935 im Wettkampf wiederholen oder übertreffen. Ueber
Meter warfen 1933 fünf Athleten, darunter Sievert als Beſte
49,32 Meter, dagegen waren es 1934 12 Werfer, die die genannte
Grenze übertrafen. Im Speerwurf kamen 1933 nur ſieben und
1934 14 über die 60=Meter=Grenze. Der allgemeine
Foriſch=
iſt alſo auch in dieſer Uebung unverkennbar, wenngleich &.
mann infolge Verletzung nicht gelang, ſeine eigene Beſie
zu erreichen. Im Hammerwurf iſt der Zugang aus demSchne
athletik=Lager in der Liſte deutlich zu erkennen, denn nicht wen
ger als 27 Werfer ſchafften Würfe über die 42=Meter=Genſt
hinaus, die 1933 nur von ſechs Athleten überſchritten weiden
konnte. Beſonders erfreulich iſt, daß die vorjährige Beſtleiſtung
gleich dreimal übertroffen werden konnte, darunter von Seegei,
der den deutſchen Rekord auf 49,16 Meter ſchraubte. Im Zehle
s wird
kampf kamen nur drei Athleten in dieſem Jahre über 7000
Uitet, die den
Punkte hinaus, im Vorjahre waren es fünf. Alle Leiſtungen
in dieſer ſchwerſten Prüfung, die die Leichtathletik kennt, werden Igen führe
ürnt
dafür von Sieverts einzigartigem Weltrekord überſtrahlt.
Eien
Orlsgruppe Darmſtadt des RfL.
Es wird hierdurch nochmals beſonders darauf aufmerkſam de
macht, daß alle Anſchriften, ſoweit ſie die Ortsgruppe für Leibes‟
übungen betreffen, nur an die Geſchäftsſtelle, Ohlyſtraße 70, 0
richten ſind, woſelbſt der Geſchäftsführer Bürodirektor 7. 9
Langsdorf ehrenamtlich tätig iſt. Der Genannte iſt in der Ze‟
von 8—12 Uhr telephoniſch unter 5001, Nebenſtelle 407, zu !
reichen.
*
Ein Vierländerturnier im Handball mit Manſe
ſchaften aus Deutſchland, Ungarn, Oeſterreich und Polen ſoll im.
kommenden Jahre im Rahmen der Olympiavorbereitungen die
ungariſchen Handballer, zu denen auch das Länderſpiel in Dare
ſtadt zählt, in Budapeſt ſtattfinden.
4
Von den Ringermatten.
Vorwärks-Sieg in Weiſenau.
AK. Mainz=Weiſenau — Borwärls
Groß=Zimmern 5:14.
In der Weiſenauer Turnhalle wäre es um
ein Haar zu einem offenen Tumult gekommen,
da die Gaſtgeber und insbeſondere das
Publi=
kum ſich durch die Entſcheidungen des diesmal
ſchwächer als ſonſt amtierenden Schiedsrichters
Roll=Frankfurt ſtark benachteiligt fühlten. Das
Siegverhältnis iſt denn auch, gemeſſen an den
beiderſeitigen Leiſtungen, etwas zu hoch
aus=
gefallen, was an Groß=Zimmerns beſſerer
Ge=
ſamtleiſtung demzufolge an dem verdienten Sieg
der Gäſte allerdings nichts ändert. Die in
die=
ſem Jahr unglücklich kämpfenden Weiſenauer
kamen nur zu einem Schulterſieg im
Welter=
gewicht, in dem ihr ſtärkſter Mann Mundſchenk
nach 4.15 Minuten Angermeyer durch Aufreißer
beſiegte und zu einem Punktſieg im Federgewicht
durch Leineweber über Geyer=Groß=Zimmern.
Dieſer mäßigen Ausbeute ſtellten die Gäſte vier
Schulterſiege und einen Punktſieg gegenüber.
Entſcheidend ſiegten im Leichtgewicht Ohl über
Schütz in 9 Minuten durch Schulterdrehgriff, im
Mittelgewicht Reinhardt über Kauth durch
Arm=
zug in 5.35 Minuten, im Halbſchwergewicht Held
über Mennacher in 7 Minuten durch
Hammer=
lock und Bernhardt im Schwergewicht über Hagg
in 24.30 Minuten durch Eindrücken der Brücke.
Zu einem Punktſieg kam Poth=Groß=Zimmern
über Weitzenberger=Weiſenau.
Darmſtadk 1910-Eiche 01 Hanau 4:14
Mit dieſem Reſultat mußten die Platzherren
tag abend von einem beſſeren Gegner
am
eine weitere Niedrlage hinnehmen. Die Hanauer
Gäſte präſentierten ſich, in kompletter Aufſtellung
antretend, in beſter Verfaſſung. Sie hatten
kei=
nen einzigen ſchwachen Punkt und kamen auch
zu dem verdienten Erfolg. Abgeſehen von dem
unſportlichen Verhalten ihres Leichtgewichtlers
hinterließen ſie auch in ſportlicher Hinſicht den
beſten Eindruck. Die Platzmannſchaft wehrte ſich
in ihrer Geſamtheit wohl tapfer, aber das beſſere
techniſche Können ihres Gegners konnte ſie doch
nicht übertreffen. Schon=Laubenheim war der
Be=
gegnung ein aufmerkſamer Leiter.
Die Kämpfe: Bantam: Schnauber (D.)
und Müller (H.) liefern ſich über 15 Min. einen
ausgeglichenen Gang, der unentſchieden endet.
(1:1.) — Feder: Borowſki (D.) — Wiſſel (H.)
ſind im Standkampf gleichwertig. Der angeſetzte
Bodenkampf ſieht den Darmſtädter zuerſt unten.
Durch eigenen Griff kommt er in eine gefährliche
Lage, die der Hanauer für ſich ausnützt, (1:4.) —
Leicht: Daum (D.) — Dauth (H.) ſieht den
Hanauer während der erſten 6 Min, leicht im
Vorteil. Die Bodenrunden ſehen eine
gleich=
mäßige Verteilung der Wertungen. Dauth kann
es über die ganze Dauer des Kampfes nicht
un=
terlaſſen, unter Zuhilfenahme ſeiner Knie ſeinen
Gegner zu bearbeiten. Dies bringt ihm eine
Ver=
warnung ein und damit das Unentſchieden. (2:5).
Welter: Zapf (D.) — Jüngling (H.) iſt eine
einſeitige Angelegenheit. Der Hanauer beſchränkt
ſich nur auf die Abwehr und kommt damit auch
über die Zeit. Der Darmſtädter wird hoher
Punktſieger. (4:5.) — Mittel: Walther (D.)
— Schultheiß (H.) ergibt nach 4½ Min. einen
Fallſieg für Letzteren. (4:8.) — Halbſchwer:
Zimmermann (D.) — Nelde (H.) ſieht auch hier
den Hanauer nach 1.30 Min. erfolgreich. (4:11.)
Den Schlußkampf im Schwergewicht
beſtrit=
ten Metz (D.) und Georgi (H.) Der Darmſtädter
ſteht zum zweitenmal auf der Matte. Er lieferte
ſeinem erfahrenen Partner beinahe 10 Min. eine
gleichwertige Partie Trotz ſeiner Niederlage
zeigte er eine gute Veranlagung und verſpricht
bei richtiger Vornahme endlich das fehlende
Glied in der Mannſchaft zu werden. (4:14.)
Voranzeige.
Das ſeinerzeit ausgefallene. Gauligatreffen
zwiſchen Darmſtadt 1910 — Polizei
Darmſtadt findet am Samstag, den
15. Dezember, abends 8.30 Uhr, in der
Turn=
halle, Soderſtraße 30, ſtatt.
Pol. Darmſtadt — 1886 Frankfurk 13:3
Bei dieſem Kampf ſtellte die Polizeiſtaffel
er=
neut ihre jetzige gute Form wieder unter Beweis
und ſchlug die gute Frankfurter Kampfſtaffel mit
vorſtehendem Reſultat.
Schnauber wurde kampflos Sieger, da
Frank=
furt keinen Vertreter in dieſer Klaſſe ſtellen
konnte. Im Feder=, Leicht= und Weltergewicht
waren jeweils die Poliziſten die Sieger.
Im Mittelgewicht mußte Fiedler nach 15
Mi=
nuten Kampfdauer die Punkte an Hirſchmann
abtreten. Trotzdem lieferte Fiedler ſeinen bis
jetzt beſten Kampf. Siebert erzielte nach 5
Minu=
ten einen Schulterſieg. Das Schwergewicht endete
unentſchieden.
Ein Kunſtturnkampf führte in
Mannheim den einheimiſchen T. V. 1846 mit
dem Turnerbund Wiesbaden und dem MTV.
Saarbrücken zuſammen. Die Mannheimer
blie=
ben mit 458 Punkten vor Saarbrücken mit
423¾ Punkten und Wiesbaden mit 418½
Punk=
ten ſiegreich.
Der Berliner Schlittſchuhelub
ſtand in London den Wembley=Canadians
gegenüber, die damit in den Wettbewerb um
den Eishockey=Europapokal eingriffen. Das
Debut der Engländer war ſehr erfolgreich, denn
die Berliner wurden 8:0 (5:0, 1:0, 2:0) ge=
ſchlagen. Die „Winnipeg Monarchs”, Kanadas
Vertreter bei den diesjährigen Weltmeiſter=
ſchaften, ſpielten ihr erſtes Europaſpiel
Paris gegen die Francais Volants, die K000
dier ſiegten knapp 4:2 (3:2, 1:0, 0:0).
Zwei Amateur=Mannſchaftsbo
kämpfe wurden am Samstag ausgetrage
In Koblenz ſiegte der Gau Mittelrhein u0
den Gau Südweſt mit 9:7 Punkten, und
Würzburg wurde eine einheimiſche Stadtmälle.
ſchaft von dem deutſchen Mannſchaftsmeiſe.
Punching Magdeburg mit 8:6 beſiegt.
Europameiſter im Leichtgewichle
boxen bleibt der Italiener Orlandi Ne
am Samstag abend in Mailand den deutſche
Meiſter „Richard Stegemann=Ber!
n. P. beſiegte.
Guſtav Eder, der deutſche Weliee
gewichts=Eurcpameiſter, ſtand in der Kdllſe.
Rheinlandhalle dem Hrlländer Bob Huizenſl
gegenüber. Eder landete gegen den ſchon. L
Mittelgewicht ſtehenden Holländer einen. I
verdienten Punktſieg.
Sechstageſieger in New 90
wurden Letourneur/Debgets. Die deutſch T.e
zöſiſche Mannſchaft Schön/Broccardo wlit
mit zwei Nunden Rückſtand Zweiter, die L
den deutſchen Mannſchaften Dülberg/ Beſe
und Zims/Küſter belegten mit acht Nuſ!
Nückſtand den 8. und 9. Platz.
Europameiſter Hornfiſcher und?
deutſche Meiſter Schäfer=Schifferſtadt beiee
ten ſich an einem internationalen Ringertuclle.
in Göteborg. Während Schäfer dem Schwe.
Spedberg überraſchend unterlag, Vec
Hornfiſcher gegen E. Anderſſen und Siole..
zweimal entſcheidend.
Noch drei ungeſchlagene gibt es"
der deutſchen Fußbal= Gauliga. Es ſind Le
der Stettiner SC. im Gau Pomme.
Freiburger FC. im Gau Baden und der
FC. Hanau 1893 im Gau Nordheſſen. 10
anderen deutſchen Gauliga=Fußballvei”.
laßen mindeſtens ſchon einmal eine Viedet.
erlitten.
ſug, 10. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 340 — Seite 7
Der Polizeiſporkverein
im Zeichen des Winkerhilfswerkes.
Polizeiſportverein läßt es ſich nicht nehmen, am Mitt=
12. Dezember 1934, abends, im Städtiſchen Saalbau ſeine
italſſer und Gönner zuſammenzurufen, um mit ihnen bei
einenn iten Abend einige genußreiche Stunden zu verbringen. Beobachter viel öfterer als früher in den Ohren. Immer mehr
Der,’lnd ſteht im Zeichen des Winterhilfswerks 1934/35. Unter
Progyam gezeigt, das ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen
dürſtſ, Er ſeien nur einige Namen der Mitwirkenden genannt:
theatel= Konzertſänger Peter Schäfer, Tanzpaar Fuhrländer, Hilde
Wolf=f30 mit ihrer Tanzgruppe und Bacceſino im Zauberland.
Am lgel: Kapellmeiſter E. G. Welke. Anſchließend an dieſen
Hier ard erſtmalig die Polizei mit ihrer Tanzkapelle unter Lei= manchmal nicht ehrlichen Reklame ausgeliefert. Wenn es ans
ten.*
Tanzpaar Fuhrländer wird in den Pauſen moderne
Geſelmſftstänze zeigen. Aus der Reichhaltigkeit des Programms
iſt zuu gehen, daß ſich ein Beſuch des Abends lohnen dürfte.
Fachgruppe Chemie.
An Montag, dem 10. 12. 34. um 20.15 Uhr pünktlich, findet
eſſaal des Realgymnaſiums, Kirchſtraße 22 ein
Licht=
ildoevortrag ſtatt. Es ſpricht Herr Dr. E. Schaaff,
Technnſte Hochſchule Darmſtadt. Thema: Schweres
Waſ=
mwinnun desſelben und des ſchweren Waſſers. Die Eigenſchaften
ſind miſdmmen.
Drei Seereiſen nach England.
kaniſche Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft zugunſten des
Winterhilfs=
werksste Londonreiſe in Ausſicht geſtellt hat, wurde nunmehr
auch viat Norddeutſchen Lloyd und der Hamburg—Amerika=Linie
jie eine keiſe Southampton geſtiftet. Die Fahrtausweiſe ſind in
den Schufenſtern der Geſchäftsſtellen dieſer
Schiffahrtsvertretun=
gen in darmſtadt ausgeſtellt. Die Geſchäftsſtelle der Hamburg=
„Südanneilaniſchen Schiffahrtsgeſellſchaft iſt in der Schützen=Ecke=
Karlſtige, bei der Firma Külp, die Geſchäftsſtelle des
Nord=
deutſchte Lloyd iſt in der Rheinſtraße bei der Firma Anton
Fiſchte und die Geſchäftsſtelle der Hamburg—Amerika=Linie
ſt am holf=Hitler=Platz bei der Firma Z.aun.
Alüweiſen ſchon ſeit mehreren Tagen darauf hin, daß beim
Zauf es WHW.=Chriſtſtollens ganz außergewöhnliche
Ueber=
aſchungn gewonnen werden können — erſt geſtern wurde ein
Freifllu gezogen. — Auch dieſe beiden intereſſanten Seereiſen
önnen urch den Erwerb eines Chriſtſtollens zu dem geringen
Preis un 50 Pfg. erſtanden werden. Man ſieht alſo, daß die
„Verſpweurngen, die der Nikolaus in dieſer Beziehung ſchon
ver=
ſchiedezuiſo gemacht hat, auch wirklich den Tatſachen entſprechen!
— 2it Monatsverſammlung des Vereins der Vogelfreunde
erfreuue ſch eines ausgezeichneten Beſuches. Der Vorſitzende,
Herr/9 Hallus, wies in erſter Linie auf die Aufgabe des
Ver=
ins u. die Vogelhalter zur wirkſamen Arbeit
zuſammenzu=
ſchließä DDer Vogelhalter iſt ganz von ſelbſt auch Vogelſchützer,
Es mußelne Körperſchaft gebildet werden, die bereit iſt, für die
Belannnder Vogelhaltung einzutreten. Er richtete die Bitte nach
ußen een Ruf nicht ungehört verhallen zu laſſen, ſondern den
Verefrin ſeinem Streben nach Kräften zu unterſtützen. Nähere
Aushuuft ſerteilt jederzeit die Geſchäftsſtelle, Darmſtadt, Herd=
(ernſprecher 1252. Anſchließend erklärte Herr Hans
en Hand einer Karte die Entſtehung des Griesheimer
Sumdi bietes. Dann führte der Redner die Zuhörer in einem
treifſo durch dieſes Gebiet, und es wurden etwa folgende
bgeletn, darunter ſehr ſeltene, in Wort und Bild beſchrieben:
ſtaumälen, Bekaſſinen, Teichrohrſänger, Rotrückenwürger, Elſter,
Sump ihtſänger, Faſan, weißſtirniges Blaukehlchen,
Schilfrohr=
ſänger Tiebitz, Rotkopfwürger, großer Brachvogel,
Heuſchrecken=
rohrſchhtr. Wacholderdroſſel auf dem Durchzug, Sumpfohreule,
Rohrgmer, Kornweihe, Wanderfalke und großer Raubwürger,
Im Fenden ſchilderte Herr Schröck an Stelle des leider
er=
kranktu Herrn. Otto Schäfer in lebendiger Weiſe die
Haupt=
entenc tn, die zu tauſenden im Winter, z. T, aus dem hohen
Nordeslommend, nach dem Altrhein ziehen, um dort zu
über=
winterm Es wird demnächſt eine Exkurſion nach dem Altrhein
veranſſiaet, die den Teilnehmern das Vorgetragene in der Natur
vor Alugn führen ſoll und in der Preſſe rechtzeitig bekannt
ge=
geben ord. Nach den mit großem Beifall aufgenommenen
Aus=
führungn des Redners ſaß man noch lange zuſammen, um
gegen=
ſeitige=Ffahrungen und Erlebniſſe auszutauſchen.
vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Vi einigte Kriegepvereine. Die Kameraden der
Kriege rreine werden dem entſchlafenen General der Infanterie
von Haſer bei der Beiſetzung die letzte Ehre erweiſen. Antreten
der Weuine Dienstag, 11. Dezember, nachmittags 2 Uhr auf
dem Zſcksplatz, mit Kyffhäuſer= und Vereinsfahne. Anzug:
Kyffhäurmütze, Mantel, Hakenkreuz= und Kyffhäuſerarmbinde
ſind auülegen, Offiziere in Uniform.
Warum Geſellſchaftsreiſen
Zum Bimterſporr!
Das Wort „Geſellſchaftsreiſe” klingt jedem aufmerkſamen
hat ſich der Gedanke der gemeinſamen Fahrten im Reiſeverkehr
eingebürgert und immer mehr wird man ſich zu den Vorteilen
der hürleriſchen Leitung von Tanzmeiſter Fuhrländer wird ein der Gemeinſchaftsfahrten bekennen. Viele, vor allem aber jene,
welche nie eine ſolche Geſellſchaftsreiſe mitmachten, ſehen in
die=
ſen Gemeinſchaftsreiſen Reiſeunternehmungen, welche perſönliche
Rudiſ ſorgani Frankfurt a. M., Georg Koop vom Heſſ. Landes= Freiheiten beſchneiden und die eigene Beweglichkeit hemmen.
Wer aber ſchon einmal das Glück hatte, ſich einer gutgeführten
Reiſegeſellſchaft anzuſchließen, der wird die Segnungen und die
Vorteile wohl zu ſchätzen wiſſen. Wie war es früher war der
buntam keil ſollen auch die Tanzluſtigen auf ihre Koſten kommen. Reiſeluſtige nicht nur einer geſchäftstüchtigen, vielleicht auch
tung m Obermuſikmeiſter H. Buslau an die Oeffentlichkeit tre= Pläneſchmieden ging, dann ging es ans Anfragen, ans
Karten=
ſchreiben an A=Fremdenheime, an A=Verkehrsvereine uſw. — und
erſt wenn man am Reiſeziel war, wußte man, ob man das
ge=
funden, was man geſucht. Heute durch die Vorſchläge der
Geſell=
ſchaftsfahrten, erſpart man ſich Porto und Schreibarbeit, geht in
das Reiſebüro und erkundigt ſich über das, was man zu wiſſen
ABeruſhauptgruppen, Berufsgemeinſchaft derTechniker wunſcht. Lange ſchon bevor dieſe Geſellſchaftsfahrten
ausgeſchrie=
ben werden, haben ſich die ausſchreibenden Verkehrsbüros an
Ort und Stelle über das Reiſeziel und alle damit
zuſammen=
hängenden Fragen erkundigt. Man kennt hier bereits den Ort,
meiſt nicht nur dem Namen nach, ſondern hat ſich ſchon darüber
perſönlich überzeugt, ob er als Reiſeziel eines namhaften
Reiſe=
tſer.! Rhalt: Die Entdeckung des Waſſerſtoffiſotops. Die Ge= büros auch tatſächlich in Frage kommt. Und nur zur Reiſe ſelbſt:
Was macht es ſchon aus, wenn aus einem Gebiet einmal mehrere
Menſchen auf einmal einem Reiſeziel zuſtrömen? Iſt es nicht
des I9 Austauſchreaktionen. Biologiſche Wirkungen. Gäſte ganz angenehm, ſchon im Eiſenbahnwagen mit Leuten
zuſammen=
zukommen, die mit der gleichen Ferienfreude, mit dem gleichen
Streben und dem gleichen Ziel ihre Reiſe antreten? Schneller
als ſonſt im Leben finden ſich die Menſchen als Freunde
zuſam=
men. Man lernt ſich kennen, und gar bald herrſcht die rechte
Nahem bereits vor einigen Tagen die Hamburg—Südameri= Reiſefreudigkeit. Mit der perſönlichen Beengung iſt es halb ſo
wild, als mancher meint. Heute werden Geſellſchaftsreiſen ſo
durchgeführt, daß keiner ſich beengt fühlen kann. Die
Quartier=
frage iſt zumeiſt im voraus geregelt, und am Zielort kann
wirk=
lich ein jeder tun, was er will. So denken wir z. B. an die
Geſellſchaftsreiſe nach Neſſelwang im bayeriſchen Allgäu, welche
zurzeit in unſerem Blatte ausgeſchrieben iſt; hier iſt es jedem
überlaſſen, wie er ſein Tagesprogramm ausfüllen will. Wer
gerne lange ſchläft, kann dies tun, wer früh herausklettert,
be=
kommt ſchon früh ſein Frühſtück ſerviert, wer Touren fahren will,
kann dies mit oder ohne Führer tun, wer an einem Skikurs
teil=
nehmen will, hat hierzu Gelegenheit, wer ſich ins Café ſetzen will,
ſoll auch ſeinen Wünſchen nachgehen können. Niemand iſt
ge=
zwungen, an dieſer oder jener Veranſtaltung teilzunehmen, jedem
iſt ſeine Freiheit belaſſen. Wer aber Führung und Geſellſchaft
wünſcht, der kommt voll und ganz auf ſeine Rechnung. In guter
Geſellſchaft zu leben, in fröhlichem Kreiſe gleichgeſinnter
Men=
ſchen unterzugehen — was gibt es wohl Schöneres? Und darum
Geſellſchaftsreiſe! Nicht aber allein dem Rein=Geſellſchaftlichen
zuliebe, nein, auch wirtſchaftlich geſehen, bietet die
Geſellſchafts=
reiſe viele Vorteile! Schon die Eiſenbahnfahrt, wohl das
Teuerſte von der ganzen Reiſe, verbilligt ſich nicht unweſentlich,
auch die Penſion verbilligt ſich und alles, was ſo drum und dran
hängt
Um eine Geſellſchaftsreiſe windet ſich ein ganzer Kranz von
freudigen Angelegenheiten und Annehmlichkeiten, die ein
Einzel=
reiſender nie zu ſpüren bekommt. Wie iſt die Reiſeleitung ſchon
beſtrebt, die Eiſenbahnfahrt mit Annehmlichkeiten auszuſtatten.
Da ſind reſervierte Reiſeabteile vorgemerkt, da iſt das
Umſtei=
gen durch Umrangieren der Riſenbahnwagen ermöglicht worden,
und zuletzt braucht man ſich ja nur den Zeitpunkt der Abreiſe zu
merken, für alles andere iſt ja vollkommen geſorgt. Es erübrigt
ſich vollkommen, ſich um Zuganſchlüſſe zu kümmern, kurz, den
Fahrplan braucht man überhaupt nicht zu ſtudieren — es iſt
alles, aber auch gar alles bis ins kleinſte vorbereitet. Und
darum brauchen wir uns im Winter 1934135 nicht den Kopf
zer=
brechen, wo wir zum Winterſport hinwollen, nein, wir ſchließen
uns der Geſellſchaftsreiſe nach Neſſelwang im Allgäu an. Heute
noch oder morgen holen wir uns genaue Auskunft über die
Fahr=
ten am Reiſeſchalter des „Darmſtädter Tagblatt”, Rheinſtraße 21.
Was die Lichtſpieltheater bringen.
Das Union=Theater zeigt heute den Großfilm. „Ich für Dich
Du für mich”. Spielleitung: Carl Froelich. Ein
Spiel=
film im neuen Rahmen. Fünf neue Köpfe erſcheinen auf der
Leinwand. Es ſind Unbekannte aus dem künſtleriſchen
Nach=
wuchs. Abſichtlich ſind Vertreterinnen der Jugend gewählt
wor=
den, um in dieſem Film, der ja ein Film der deutſchen Jugend
iſt, ihre darſtelleriſche Geſtaltungskraft unter Beweis zu ſtellen.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute zum letzten Male Anny
Ondra und Ivan Petrovich in der köſtlichen Film=Operette
Po=
lenblut.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen das neue große Ufa=Luſtſpiel
rund um die Ehe: „Spiel mit dem Feuer” mit Paul
Hör=
biger, Elga Brink und Trude Marlen.
Reſi=Theater verlängert des großen Erfolges wegen
noch heute die Neuaufführung des beliebten Ufafilms. Die
drei von der Tankſtelle” mit Lilian Harvey, Willy
Fritſch. Heinz Rühmann. Oskar Karlweiß, Olga Tſchechow und
Fritz Kampers. Jugendliche haben Zutritt. Ab morgen „Das
Lied der Sonne‟,
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Der Strafſenat des Oberlandesgerichtes verhandelte bis
Samstag nacht gegen 23 Uhr in zweitägiger nichtöffentlicher
Sitzung gegen 28 Mainzer Kommuniſten wegen Vorbereitung zum
Hochverrat. Sieben Angeklagte erhielten insgeſamt 21 Jahre und
3 Monate Zuchthaus und je 3 bis 5 Jahre Ehrverluſt, 11
Ange=
klagte erhielten 17 Jahre Gefängnis, zwei Angeklagte wurden
amneſtiert und die übrigen wurden mangels Beweiſes
freigeſpro=
chen. Die Angeklagten hatten noch lange nach dem Verbot
Mit=
gliedsbeiträge eingezogen und bezahlt und hatten verbotene
Schriften weiterverbreitet. Die Angeklagten erhielten: 1. Joh.
Geins, Arbeiter. Mainz, 4 Jahre Zuchthaus, 5 Jahre Ehrverluſt,
2. Paul Ernſt Baumann, Mainz, 4 Jahre Zuchthaus, 5 Jahre
Ehrverluſt. 3. Emil Weiſe. Mainz, 1 Jahr 3 Monate Gefängnis.
4. Peter Paul Herz. Mainz, 3 Jahre Zuchthaus, 3 Jahre
Ehrver=
luſt. 5. Nikolaus, Schwarz. Hechtsheim, amneſtiert. 6. Gottfried
Schön, Mainz, 2 Jahre Zuchthaus, 3 Jahre Ehrverluſt. 7. Peter
Nelle, Mainz. 1 Jahr 6 Monate Gefängnis. 8. Otto Drieſſen, 3
Jahre Zuchthaus. 3 Jahre Ehrverluſt. 9. Paul Selbert, 3 Jahre
Zuchthaus, 5 Jahre Ehrverluſt. 10. Adam Beickert 3 Jahre
Zucht=
haus, 5 Jahre Ehrverluſt, 11. Jakob Burkard, 2 Jahre 3 Monate
Zuchthaus, 3 Jahre Ehrverluſt. 12. Valentin Arenz. 1 Jahr 6
Mo=
nate Gefängnis, 13. Wilhelm Sauer, 2 Jahre 6 Monate
Gefäng=
nis. 14. Jakob Gräf, 1 Jahr Gefängnis. 15. Helene Baumann 2
Jahre 6 Monate Gefängnis. 16. Peter Biermann, 2 Jahre
Ge=
fängnis. 17. Georg Büttner. 1 Jahr 3 Monate Gefängnis. 18. K.
Vietor, 1 Jahr 6 Monate Gefängnis. 19. Ludwig Jertz, 1 Jahr
3 Monate Gefängnis. 20. Ludwig Wirth, 1 Jahr 3 Monate
Ge=
fängnis,
*
Das Bezirksſchöffengericht verurteilt den 24
jäh=
rigen Gerhard Fraas aus Rüſſelsheim wegen
Be=
ſchimpfung des Führers und wegen Beleidigung
und Körperverletzung eines SA.=Kameraden zu
vier Monaten und einer Woche Gefängnis. Der
An=
geklagte iſt erblich ſchwer belaſtet, und das Gericht griff, da er
ſei=
nerzeit ziemlich betrunken war, die Strafe ſo niedrig.
Es wird dann der Revolver eines Mannes eingezogen, der
vor einigen Wochen erſt ſeinem Kind und dann ſich das Leben
nahm. Der Mann war ſchwer tuberkulös und fürchtete für ſein
Kind dasſelbe Schickſal.
Großſeuer im Bogelsbergdorf.
El. Herbſtein, 9. Dez. Im nahen Lanzenhain brach am
Freitag morgen in der Scheune des Bürgermeiſters Link
ein Brand aus, der innerhalb weniger Stunden das ganze
An=
weſen, beſtehend aus Wohnhaus Stallung und Scheune mit
Erntevorräten in Aſche legte. Der eifrigen Arbeit der
Feuer=
wehr und Einwohnerſchaft gelang es, einen großen Teil des
Mobiliars und das Vieh zu retten. Der Brand der durch
Kurz=
ſchluß in der Kraftſtromleitung im Motorraum der Scheune
ent=
ſtand, hat einen Schaden von etwa 35 000 RM. verurſacht.
El. Wörrſtadt (Rhh.). 9. Dez. Trauriges Ende beim
Nikolaus=Spielen. Ein trauriges Ende fand hier das
Nikolaus=Spielen einiger Kinder. Der 8jährige Sohn von Phil.
Dexheimer hatte ſich mit einem Nikolausbart verſehen und neckte
ſich mit ſeinen Geſchwiſtern. Aus noch nicht aufgeklärter Urſache
geriet der Bart in Brand und fügte dem armen Jungen
ſchwere Brandwunden im Geſicht zu. Auch an den Händen mit
denen er ſich die lohende Maſſe abreißen wollte, erlitt er ſchlimme
Verletzungen. Seine Geſpielen waren während des Unglücks
ſchreiend davongelaufen. Der Junge wurde ſofort nach Alzey
ins Krankenhaus gebracht.
El. St. Johann (Rhh.), 9. Dez. Kohlengaſe im
Kin=
derzimmer. Als der Landwirt Rothenmayer aus dem
obe=
ren Stockwerk, wo ſeine Kinder ſchliefen, morgens ſtöhnen hörte,
lief er eilig hinauf, mußte jedoch, da die Tür verſchloſſen war,
dieſe mit dem Beil einſchlagen. Er fand ſeine beiden Kinder
vor dem Bett liegend bewußtlos auf. Die mit ärztlicher Hilfe
angeſtellten Wiederbelebungsverſuche waren bald von Erfolg.
Aus einem unter dem Schlafraum ſtehenden Dauerbrandofen
waren Kohlengaſe in den Schlafraum gedrungen.
Weiterberichſ.
Durch den vor Irland liegenden Tiefdruckwirbel wird zurzeik
ein kräftiges Luftdruckfallgebiet auf den Kontinent geſteuert. Es
wird auch auf unſer Wetter vorübergehend Einfluß nehmen,
Ausſichten für Montag: Veränderlich, doch leicht bewölkt und
zeitweiſe auch Regen bei lebhafteren ſüdlichen Winden
Tem=
veraturen wenig verändert.
Ausſichten für Dienstag: Vorausſichtlich noch unbeſtändig, mit
einzelnen Niederſchlägen, aber wieder kühler.
Haupiſchriſtleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MaxStreeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Sport: Karl Böhmann:
für „Die Gegenwart”. Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. Xl. 34. 22415. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 19—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr,
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
Nachruf.
Ah Freitag, den 7. 12. verſchied
un=
artartet unſer Aufſichtsratsmitglied
Augufſt Geißlinger.
—Nr verlieren in dem Verſiorbenen
eitn langjährigen, treuen
Mitarbei=
tüFund werden ihm ſiets ein ehren=
Ge Gedenken bewahren. 12848
Geſamtverwaltung
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Montag, 10. Dezember 19340
Dann war er zum Hafen hinuntergegaugen. Beim Dandt
Rio traf er auf Maria, die dort auf ihn gewartet hatte.
bleibſt du, Joſé?” fragte ſie. „Es iſt höchſte Zeit.”
„Ich habe mich noch einmal nach Pedro erkundigt.”
„Und iſt es richtig, daß er vorgefahren iſt?
„Ja, Maria”, ſagte Joſé ein wenig feierlich, „er iſt bch,
gefahren, aber wir holen ihn ein. Wir kommen ihm alle nme
und holen ihn wieder ein.”
Sie ſtiegen langſam mit ihrem wenigen Gepäck auf 1.
Dampfer.
Um Mitternacht begann ſeine große Sirene zu brumm,
Die beiden Barkaſſen vor ſeinem Bug gaben Antwort.
Dampfer Rio löſte ſich vom Ufer, glitt ins Hafenwaſſer hinn
und ſchwamm groß und leuchtend mit ſeinen vielen Lichtt
die Schelde hinab.
Um dieſelbe Zeit, als die Polizei überraſchend auf
Privatjacht Artemis erſchien und alles, vom Schiffsjungen
zum letzten Fahrgaſt, auf die Polizeipräfektur ſchaffte.
KXIII.
So kam alſo der Tag, an dem in Venndorf alles aufgekun
werden ſollte. Liſſer war ſchon früh heraus. Auch Prim ſtoluß
da, fertig angezogen und konnte es nicht erwarten. Denn es n
ja wohl ein Ereignis, das ſich nicht nur auf den Amtsbern
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
UATROMRN
ON C- BRUCT
25)
„Ich wollte nur wiſſen, ob Sie es getan haben. Sie haben
es doch getan? Oder nicht?” fragte Joſé drohend und trat
einen Schritt näher.
Von Strehla verlor jetzt ſeine Ruhe, Sein Geſicht wurde
rot. „Wenn Sie nicht ſofort das Zimmer verlaſſen, rufe ich die
Polizei.”
„Oh”, ſagte Joſé, „das iſt eine furchtbare Drohung. Ich
glaube, die brauchen Sie nicht mehr zu rufen. Die ſteht ſchon
draußen. Ich bin nämlich milde geſtimmt heute weil ich
ab=
fahre. Darum habe ich die Polizei gerufen. Sie ſteht draußen
und wartet, bis unſer Geſpräch zu Ende iſt. Herein”, rief Joſé,
Unterdeſſen war Loni ins Zimmer getreten, die die ganze
Unterhaltung angehört hatte. „Es iſt richtig, was der Herr
ſagt, er iſt nicht Dr. Markus.”
„Braucht er auch nicht”, ſagte einer der Beamten, „braucht
er nicht im geringſten. Es iſt uns ſogar lieber, wenn er es nicht
iſt.‟ Dann, nachdem ſie Loni betrachtet hatten: „Aber ſind Sie
etwa Fräulein Markus?”
„Ja.”
„Das iſt ausgezeichnet”, lobten die Beamten. „Das genügt
uns. Dann brauchen wir für dieſen Herrn hier keinerlei
Legi=
timation mehr.”
Loni verſtand von allem nichts.
„Sind Sie unterrichtet”, fragte der Beamte weiter, „wohin
die Reiſe gehen ſollte?"
„Er wollte, daß ich mit ihm auf ein Schiff ginge, wo ich
meinen Vater treffen ſollte.”
„Auf welches Schiff?”
„Den Namen kenne ich nicht. Er ſprach von einer
Privat=
jacht.”
„Ausgezeichnet. — Wir werden ſie ſchon finden und uns
zu=
gleich einmal nach Ihrem Vater umſehen. Herr von Strehla iſt
ſo liebenswürdig, uns zu begleiten
Unterdeſſen hatte Joſé das Zimmer ſchon verlaſſen. Er war
aus dem Hauſe getreten und hatte ſich noch einmal umgeſehen.
des Inſpektors aus der Stadt erſtreckte, ſondern auch in ſo‟
eigenen, dienſtlichen wie privaten Anſchauungen tief hineinam
Sie frühſtückten in aller Eile. Ihre Spannung, die ſie
keine Mühe gaben zu verbergen, ſchien auch auf das Dorf übz
gegriffen zu haben, in dem ſich die Vorgänge des vergangersnf
Abends natürlich herumgeſprochen hatten und das unter keiſe
Bedingung den Augenblick verſäumen wollte, wo Prim um
Liſſer unter Führung Berrens ins Moor hineingingen.
Jef=
durch den Hohlwe
„kommen Sie, bitte.
Eine Anzahl Beamte drang ins Zimmer. Joſé wies mit
dem Finger auf Strehla: „Ich behaupte, daß dies der Dr.
Mar=
kus iſt, der Pedro erſchoſſen hat und nach dem Sie heute abend
auf dem Dampfer „Rio” geſucht haben.”
Die Beamten legten von Strehla die Hand auf die Schulter.
Alle Farbe war aus ſeinem Geſicht gewichen.
„Ich proteſtiere” ſchrie er, „ich proteſtiere gegen die
Aus=
laſſungen dieſes Verrückten, der ſich hier in mein Zimmer
ein=
geſchlichen hat.”
„Na ja”, ſagten die Beamten, „beruhigen Sie ſich mal, wenn
es nicht ſtimmt, geſchieht Ihnen ja nichts. Es geſchieht keinem
etwas, der nichts getan hat.”
Berren ſtand ſchon da und unterhielt ſich mit einigf
Bauern. Er hatte wieder die Reitſtiefel am, die ihm beim II9 Male ſo verhängnisvoll geworden waren. Als er Prim und
Liſſer ſah, kam er ihnen entgegen. „Ich bin ſo weit”, ſagte
(Fortſetzung folgt.
„Gut geſchlafen?” meinte Liſſer.
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