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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 338
Samstag, den 8. Dezember 1934.
196. Jahrgang
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DD=Bani und Darmſtädter und Nationalbani.
Als MarſeillerOramavorden Pölkerbundsrat
Kidflawien wiederholk ſeine ſchweren Anſchuldigungen gegen Ungarn. — Scharfe Zurückweiſung
der Behaupkungen Südſlawiens durch Ungarn. — Forkſehung der Ausſprache am Samskag.
Jeflitſchs Anklagerede.
Genf, 7. Dezember.
She Pölkerbundsrat trat kurz nach 3 Uhr zu einer
Geheim=
zu itzungg uammen, in der der Verlauf der öffentlichen Sitzung,
die Zier jugoſlawiſch=ungariſchen Konflikt gewidmet iſt,
be=
chloſſſiuawurde.
1ün; großem Andrang und im vollbeſetztem Saal der
Ab=
üſtmng’hnferenz wurde ſodann die öffentliche Sitzung mit
„iner ählärung des für dieſe Frage zum Ratspräſidenten
ein=
beſetzte Delegierten Vasconcellos eingeleitet, in welcher er
as Ahma der Sitzung ſowie den Wortlaut des Artikels 11
bſatzt auf den die jugoſlawiſche Klage ſich ſtützt, wiedergab.
Aß rſter Redner erhielt der ſüdſlawiſche Außenminiſter
Beftriſch das Wort. Der ſüdſlawiſche Außenminiſter begann
nit dies Feſtſtellung, daß der Mord an König Alexander und
barthty ſni der Welt die größte Erregung hervorgerufen habe,
ſeſones aber das ſüdſlawiſche Volk aufs ſchwerſte erſchüttert
ſaber; Tit Recht habe ſich eine ſtarke Volksſtimmung gegen
die=
enigen gewandt, die die Verbrecher durch ihre moraliſche
Interutzzung befähigt haben, ihre finſtere Tat zu vollbringen.
dastf üſtawiſche Volk habe dabei nicht nur ſeinen heldenhaften
könien)tzauert, ſondern es habe ſogleich empfunden, daß der
„Morſder ne ſchwere Bedrohung des Frieden
be=
deuv Trotzdem habe das Volk ſeine Würde und ſeine
Kalt=
ſütſctz Gbewahrt, aber nur deshalb, weil es noch Vertrauen
die Völkerbundseinrichtungen habe, von denen es erwarte,
fhden Frieden und die internationale Moral ſchützten.
½gleichen Gefühlen beſeelt wende er ſich heute nun
dar Völkerbund, um vor ihm auf die
Ver=
antroitung hinzuweiſen, die die ungarifchen
hehſden auf ſich geladen hätten.
Fon ging der ſüdſlawiſche Außenminiſter auf die
be=
lannthſc inzelheiten der gegen Ungarn
gerichte=
ten ſAſchuldigungen ein. Die terroriſtiſchen Anſchläge,
die Süſlawien zur Anzeige bringe, ſeien nur der Ausdruck
einer 1 Ungarn organiſierten und genährten
Pachwörung gegen die Unverſehrlichkeit und
Sicherheit des ſüdſlawiſchen Skaakes
gewefzn Südſlawien habe deshalb nicht zulaſſen können, daß
eine öndlung, die ſich unmittelbar gegen ſeine Einheit und
Siche/) richtete, als Frage allgemeiner Natur verkleider wurde,
als ein abſtrakte und unperſönliche Frage, die ſo behandelt
wordtywäre, als ob weder die Urſprünge noch das Endziel
genügieh bekannt und bewieſen wären. Trotzdem hätte die
ſüd=
ſtawiſt Regierung nichts dagegen einzuwenden, wenn dieſe
Ausfſſtiche gegen die Unterdrückung der Terroriſtendrohungen
auch ſa ein allgemeineres Gebiet getragen wird, um ſo den
Abfſhuß eines internationalen Abkommens
vorzuſteiten, das an die Stelle des fehlenden
aute/Willens gewiſſer Regierungen trete,
dami ſie an der Unterdrückung der
terrori=
ſtiſchrHandlungen aufihremGrundund Boden
mif lub einen.
tweiteren Verlauf ſeiner Ausführungen erklärte Jef=
1 die Tatſachen, auf die ſich die Anſchuldigungen der
ſüdfllutſchen Regierung gründeten, ſeien derart, daß ſie klar
die kerantwortung gewiſſer ungariſcher Be=
1öt in und damit der ungariſchen Regierung
ſelbſti ſtſtellten.
Angarns Widerlegung.
79uungariſche Vertreter von Eckhardt erhielt ſodann
98 z ter Redner das Wort. Zu Beginn ſeiner Rede kündigte
F au daß er morgen dem Völkerbund als Antwort auf die
Mapfelwiſche Denkſchrift ein Memorandum überreichen werde.
er Wce die Behauptungen des jugoſlawiſchen Memorandums
N9.E jugoflawiſchen Außenminiſters reſtlos zurückweiſen.
B ungariſche Delegierte ging dabei davon aus, daß ſeit
Bochy ein heftiger Feldzug gegen die Ehre
Derahgariſchen Regierung betrieben werde und
ſelta am die maßvolle Haltung Ungarns, das ſich grundlos
AgMriffen fühle, gegenüber. Er erwähnte die tiefe Miß=
MigAg, die das Marſeiller Attentat bei der ungariſchen Re=
Herua und dem ungariſchen Volke gefunden habe, und
prote=
ſtkeult nachdrücklich gegen den Verſuch, dieſen
Salun einem politiſchen Manöver gegen
Un=
annauszunutzen. Die ſüdflawiſche Preſſe habe ſofort
N9E lar ſeille ihre Kampagne begonnen, und die ſüdflawiſche
NegEing ſei zur Ausweiſung ungariſcher Staatsangehöriger
Reichwen, deren Geſamtzahl in der letzten Woche ſich auf 3600
Lid cr habe. Durch das Einſtrömen mittelloſer Flüchtlinge
Kder ungariſch=ſüdſlawiſchen Grenze eine unhaltbare Lage
Leich Nch. Ungarn wolle keine Repreſſalien ergreifen, behalte
19 Aür vor, das Eingreifen des Völkerbundes zu verlangen.
ardt wandte ſich ſodann der ſüdſlawiſchen Anklage zu.
Er =Kürte,
nichls halte der Prüfung ſtand.
Sien Aflöſung des Lagers in Janka Puſzta ſei im April be=
DheR und im Oktober beendet worden. Das Vorhandenſein
Dne Dur a Puſzta könne Ungarn nicht im Zuſammenhang mit
Nosie belaſten. Nach Kenntnis der ungariſchen Regierung
Naye tir Land ſo ſtrenge Maßnahmen gegen die kroatiſchen
Emfünten getroffen.
aher ſtellte Eckhardt feſt, niemals habe ſich eine zivile oder
W Riche Behörde mit der terroriſtiſchen Ausbildung von Emi=
granten beſchäftigt, niemals hätten Emigranten von zivilen oder
militäriſchen Behörden Waffen oder Exploſivſtoffe erhalten, und
niemals ſeien ihnen Geldmittel geliefert worden. Auch hätten die
kroatiſchen Emigranten auf geſetzlichem Wege keine ungariſchen
Päſſe erhalten können.
Ungarn habe keine Berſchwörung gegen
Süd=
flawien angezeikelt oder unkerſtühk.
Die ſüdſlawiſche Denkſchrift erwähne nur die Attentate, die von
Kroaten ausgeführt wurden. Das ſeien nicht die einzigen auf
ſüd=
ſlawiſchem Boden geweſen. Das Aſylrecht, das Ungarn den
Kro=
aten gewährt habe, ſei nicht über die allgemein anerkannten
Grundſätze hinausgegangen. Die Bewegungsfreiheit der
bulga=
riſchen Emigranten in Südſlawien nach dem Sturz Stambuliskys
und der ukrainiſchen Emigranten in der Tſchechei ſei größer
ge=
weſen als die der Kroaten in Ungarn. Wenn die Nachforſchungen
der ungariſchen Behörden nach den Umtrieben der Emigranten ein
negatives Ergebnis gehabt hätten, ſo ſei daran auch die Haltung
Südſlawiens ſchuld, das keine genauen Angaben geliefert habe.
Der Mörder Georgieff ſei niemals in Ungarn geweſen, keine
Vor=
bereitungshandlung ſei auf ungariſchem Boden ausgeführt
wor=
den, nicht einmal von den Statiſten des Marſeiller Attentats.
Ungarn ſei durch ſeine tauſendjährige Tradition der
Notwendig=
keit überhoben, für ſich Propaganda zu machen.
Es habe nicht die geringſten Verankworklichkeiken.
Die wahren Urſachen des Attentats ſeien in der innerpolitiſchen
Lage Südſlawiens zu ſuchen. Der ungariſche Reviſionismus, gegen
den ſich die Aktion der Kleinen Entente im Grunde genommen
richte, ſei gerade das Gegenteil von Terrorismus. Er ſei ein
Mit=
tel konſtruktiver Friedenspolitik. Ueberdies gehöre Kroatien nicht
zu den Gebieten, auf die ſich der ungariſche Reviſionismus richte.
Ungarn habe ſtets den Wunſch gehabt, mit ſeinem ſüdlichen
Nach=
barn in Frieden und Freundſchaft zu leben.
Der türkiſche Außenminiſter Tewfik Ruſchdy
Bey gab im Namen der Balkan=Entente eine Erklärung ab, in
der gefordert wird, daß das Doppelattentat von Marſeille,
das ſich an ſo viele andere anreihe, und einen anarchiſchen
Zu=
ſtand in Europa geſchaffen habe, völlige Aufklärung
finde, und daß die internationale Zuſammenarbeit
zur Unterdrückung des Terrorismus organiſiert
werde.
Der rumäniſche Außenminiſter Titulescu erbat und
er=
hielt vom Präſidenten des Völkerbundsrates die Zuſicherung, daß
die Ausſprache am Samstag nicht geſchloſſen werde. Titulescu
meinte, die Kleine Entente werde ſich zu der Aeußerung des
unga=
riſchen Vertreters, der ſüdſlawiſche Schritt ſei ein politiſches
Ma=
növer, Stellung nehmen müſſen. Man könne Staatsmänner
er=
morden, man könne Könige ermorden oder mit dem Mord
be=
drohen, aber die Lebenden hätten das Recht, ſich zu verteidigen.
Der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter Dr. Beneſch benutzte
bereits die Freitagsſitzung zu einer langen Rede, die
die Polikik der Kleinen Enkenke
rechtfertigen ſollte. Wenn Ungarn die Urſache für dieſes
Ver=
brechen in der inneren Situation Jugoſlawiens ſuchen wolle, ſo
müſſe man feſtſtellen, daß dieſes Verbrechen niemals geſchehen
wäre, wenn nicht das Ausland dazu beigetragen hätte. Die
Kräfte, welche die Organiſation der Terroriſtenbanden erlaubt
hätten, ſeien diejenigen, welche ein Intereſſe daran hätten, die
hiſtoriſche Entwicklung eines ganzen Teiles Europas zu
unter=
binden. Die letzte Abſicht ſei, Kroatien aus dem jugoſlawiſchen
Staatenverband herauszureißen und ſpäter die Slowakei von
der tſchechoſlowakiſchen Republik zu löſen.
In ſeinen Schlußfolgerungen führte Beneſch u. a. aus, daß
die tſchechoſlowakiſche Regierung der Meinung ſei, im
vorliegen=
den Fall ſei die territoriale Unverſehrtheit eines
Völkerbunds=
mitglieds bedroht. Der Vorſchlag der Definition des Angreifers,
den Litwinow der Abrüſtungs=Konferenz eingereicht habe, bilde
einen Text, der heute in den Verträgen zwiſchen den wichtigſten
Staaten enthalten ſei. Darin heiße es u. a., daß als Angreifer
betrachtet werde, wer als erſter u. a. das Vergehen begangen
habe, bewaffnete Banden auf ſeinem Gebiet zum Einfall in das
Gebiet eines anderen Staates ausgerüſtet zu haben oder trotz
der Aufforderung dieſes anderen Staates ſich geweigert habe,
auf ſeinem Gebiet alle Maßnahmen, die in ſeiner Hand gelegen
hätten, zu treffen, um dieſe Banden unſchädlich zu machen. Wenn
zwiſchen der Kleinen Entente und Ungarn gegenwärtig ein
ſol=
ches Abkommen beſtünde, ſo würden die Terroriſtenakte, deren
Opfer Jugoſlawien geworden ſei, einen Angriffsfall darſtellen,
demzufolge die Kleine Entente das Recht erhalten würde, ſich
mit ihren eigenen Mitteln zu verteidigen. Hätte ſich ein
ähnlicher Fall vor dem Kriege zugetragen, als
es noch keinen Völkerbund gegeben habe, ſo wäre der Krieg
zwiſchen den beiden Staaten heute ſchon eine
Tatſache.
Deshalb verlange er, daß der ſchwere Konflikt mit
Gerech=
tigkeit und Ehre für das Land, das unerträgliche Umtriebe und
Unterlaſſungen eines anderen Landes, erfahren habe, beigelegt
werde. Die tſchechoſlowakiſche Regierung verlange Gerechtigkeit
für einen Freund und Genugtuung für das allgemeine Gewiſſen,
das ſchwer verletzt worden ſei.
Nach der Rede von Beneſch wurde die Weiterberatung auf
Samstag nachmittag 3 Uhr verſchoben. In dieſer Sitzung
wer=
den die Großmächte zu der jugoſlawiſchen Klage Stellung nehmen
und wird vielleicht ſchon der Berichterſtatter des Rates ernannt,
deſſen Aufgabe, wie man weiß, dem engliſchen Lordſiegelbewahrer
Eden übertragen werden ſoll.
England wird opkimiſtiſcher.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
G. P. London, 5. Dezember.
Während der vergangenen Woche iſt ohne Zweifel in der
europäiſchen Lage eine gewiſſe Entſpannung eingetreten. Dieſe
Tatſache wird, nach hieſiger Anſicht, einerſeits als Ergebnis der
großen und überaus freimütigen
Unterhaus=
debatte über das Rüſtungsproblem und
anderer=
ſeits als Reſultat der durch die letzten Reiſen des Herrn von
Rib=
bentrops zutage getretenen, neuen außenpolitiſchen Initiative der
Reichsregierung betrachtet. Die Reden Baldwins und Sir John
Simons geben allerdings von den britiſchen Abſichten noch kein
vollkommen abgeſchloſſenes Bild. Aber ſie haben dennoch die Lage
weſentlich geklärt. Die Regierungen Englands, Deutſchlands und
Frankreichs haben zueinander wieder Fühlung gefunden. Das
Ab=
rüſtungsproblem iſt von jenem toten Punkt, auf dem es im April
dieſes Jahres angelangt war, als England ebenſo wie Italien
bereits recht weitgehendes Verſtändnis für den deutſchen
Stand=
punkt zeigten, Frankreich dagegen die Entwicklung energiſch
bremſte, merklich abgerückt. England richtet gleichzeitig an
Deutſch=
land und Frankreich die Aufforderung zu einer Verſtändigung.
Denn es iſt der Anſicht, daß im gegenwärtigen Augenblick die
Aus=
ſichten zu einer ſolchen günſtiger als ſeit Monaten ſind. Die
ver=
ſchiedenen konzilianten Erklärungen zur Rüſtungsfrage, die in den
letzten Wochen von deutſcher und franzöſiſcher Seite abgegeben
worden ſind, ebenſo wie der günſtige Verlauf der
Saarverhand=
lungen, haben in England einen ermutigenden Eindruck gemacht.
Und man glaubt nun der weiteren Entwicklung mit etwas mehr
Optimismus entgegen ſehen zu können, als bisher.
Die große Unterhausrede Baldwins, in welcher er den
Stand=
punkt feſtzulegen verſuchte, den die britiſche Regierung in der
gegenwärtigen Phaſe der Abrüſtungsverhandlungen einnimmt,
zeichnete ſich, wie das bei Reden engliſcher Staatsmänner ſo oft
der Fall zu ſein pflegt, mehr durch das aus, was der Wortführer
der britiſchen Regierung verſchwieg, als durch das, was er
tat=
ſächlich ſagte. Hieraus folgt indeſſen keineswegs, daß dieſe Rede
unbedeutſam war. Hier in England jedenfalls wird ſie als die
wichtigſte außenpolitiſche Erklärung des
Jah=
res betrachtet. Ihr Wert liegt vor allem darin, daß der offizielle
Vertreter der britiſchen Regierung in einer Zeit größter
politi=
ſcher Spannungen und allgemeinen Kriegsgeredes mit viel
Scho=
nung und Vorſicht in die Dinge eingriff, um die beſtehende
Span=
nung zu mildern und den unter dieſer Situation in erſter Linie
leidenden europäiſchen Regierungen das Einlenken zu erleichtern,
Und trotz der allgemeinen Zurückhaltung können aber über die
Grundlinien der britiſchen Politik in der Rüſtungsfrage nach
die=
ſer Rede kaum irgend welche Zweifel mehr beſtehen. Als erſter
Punkt dieſer Politik hätte man die in England nun feſtſtehende
Erkenntnis zu betrachten, daß, wie General Smuts es kürzlich in
ſeiner denkwürdigen Rede erklärte, „die Zeit gekommen ſei, wo es
gilt, jenen wirklichen Frieden, den man anerkanntermaßen in
Ver=
ſailles zu machen verſäumt hatte, nun zu verwirklichen‟. Das
be=
deutet in der Praxis, daß England zum mindeſten keinen Finger
zur Aufrechterhaltung der Verſailler Militärklauſeln, zu rühren
geſonnen iſt. Und das Stillſchweigen Baldwins über dieſen Punkt
iſt ohne Zweifel ſo aufzufaſſen, daß Frankreich bei einem Verſuch,
die Aufrechterhaltung der Militärklauſeln mit Gewalt zu
erzwin=
gen, in keinem Falle auf eine Unterſtützung Englands rechnen
kann.
Das gleiche bezieht ſich auf Baldwins Schweigens zur Frage
der Gleichberechtigung Deutſchlands im Rüſtungsweſen. Die
praktiſche Anerkennung der deutſchen
Rüſtungs=
gleichheit als erſte Vorbedingung einer
allge=
mein=europäiſchen Verſtändigung wird von
eng=
liſcher Seite als ſo ſelbſtverſtändlich betrachtet und iſt von
offi=
ziellen und inoffiziellen Stellen ſo oft betont worden, daß es ſich,
nach der hier vorherrſchenden Anſicht, erübrigen würde, ſie
noch=
mals ausdrücklich zu wiederholen. Es handele ſich jetzt, erklären
die „Times”, nicht mehr darum, den bereits bekannten engliſchen
Standpunkt zu dieſer Frage zu wiederholen, ſondern das Problem
der Gleichberechtigung Deutſchlands „aus dem engeren Bereich des
deutſch=engliſchen Verhältniſſes herauszunehmen und ihm die
all=
gemein europäiſche und praktiſche Anerkennung zu verſchaffen”.
Und Stanley Baldwins Rede war hierin inſofern bedeutſam, als
ſie, ohne die Frage der deutſchen Gleichberechtigung ausdrücklich
zu erwähnen, von Anfang bis zum Ende und mit weiſem
Vorbe=
dacht ſo abgefaßt war, damit vor allem dieſes Problem der
prak=
tiſchen Verwirklichung näher gebracht werde. Des weiteren konnte
man aus der Rede Baldwins — und hierin hat man zwei weitere
Grundſätze der britiſchen Europa=Politik zu ſehen — die an
Deutſch=
land gerichtete Aufforderung heraushören; erſtens recht bald
wieder in den Völkerbund zurückzukehren und zweitens ſeine
Rü=
ſtungsanſprüche zu Lande, zur See und in der Luft möglichſt klar
zu präziſieren. Den Wiedereintritt Deutſchlands in den
Völker=
bund würde England ohne Zweifel lieber heute als morgen ſehen.
Man erkennt aber, ſcheint es, vollauf an, daß logiſcherweiſe zuerſt
der deutſch=franzöſiſche Rüſtungsſtreit beigelegt werden müßte. Und
England wird ſich wohl oder übel bereitfinden, auf den
Wieder=
eintritt Deutſchlands in den Völkerbund ſo lange zu warten, bis
die nun ſcheinbar auf gutem Wege befindliche deutſch=franzöſiſche
Verſtändigung erzielt worden iſt.
Von allergrößter Bedeutung für die weitere Entwicklung des
deutſch=engliſchen Verhältniſſes und der europäiſchen Dinge
über=
haupt war endlich auch das Eingreifen Lloyd Georges in die
De=
batte und vor allem jener Paſſus ſeiner Rede, in welcher er
„Deutſchland als Bollwerk gegen den
Kommunis=
mus” bezeichnete. Er ſagte wörtlich: „Ich ſage voraus, daß in
einer ſehr kurzen Zeit — vielleicht in einem, vielleicht in zwei
Jahren — die konſervativen Elemente in England auf Deutſchland
als ein Bollwerk gegen den Kommunismus in Europa blicken
wer=
den. Wenn Deutſchland vor dem Kommunismus niederbricht und
der Kommunismus Deutſchland ergreift, ſo wird Europa folgen,
weil die Deutſchen ihn am beſten niederhalten würden. Ihr
wer=
det Deutſchland, als euren Freund begrüßen. " Dieſe Worte
Lloyd Georges, die deutlich zeigen, daß der alte erfahrene
Poli=
tiker wieder einmal mit untrüglichem Inſtinkt den Kern der Dinge
erkannt hat, ſind von der engliſchen Preſſe ſtark beachtet worden
und haben die Aufmerkſamkeit der engliſchen öffentlichen Meinung
auf den in der Tat grotesken Sachverhalt gerichtet, daß das
kommu=
niſtiſche Rußland nun angerufen wird, Wacht über ein anti=
kommu=
niſtiſches Deutſchland zu halten. Sie lenken die Aufmerkſamkeit
Seite 2 — Nr. 338
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 8. Dezember
aber auch noch auf etwas Weiteres: Die kommuniſtiſche Gefahr,
die Deutſchland im Winter 1932/33 drohte, iſt von einem Teil der
Weltöffentlichkeit und darunter auch demjenigen Englands,
ſeiner=
zeit teils bewußt, teils unbewußt minimaliſiert worden.
Dieſe unleugbare Tatſache iſt nur zu oft, auch in England,
überſehen worden. Auf Deutſchland und auf
Deutſch=
land nur allein hatten die Moskauer Führer
alle ihre Hoffnungen geſetzt. Der Umſchwung in
Deutſchland bedeutete daher für ſie den ſchwerſten Schlag, der all
ihren weltrevolutionären Plänen und Hoffnungen je verſetzt
wor=
den iſt. Dieſes war ohne Zweifel ein Ereignis von großer
euro=
päiſcher, ja weltpolitiſcher Bedeutung. Dieſe Seite des deutſchen
Problems konnte oder wollte man in England nicht gleich
erken=
uen. Doch nun beginnt man, wie Lloyd Georges Worte dieſes
be=
zeugen, unter dem Eindruck der zunehmenden kommuniſtiſchen
Agi=
tation in ſämtlichen Ländern der Welt, und nicht zuletzt auch in
England ſelbſt, allmählich einzuſehen, daß die kommuniſtiſche
Ge=
fahr in Europa keineswegs mehr ein leeres Gerede iſt. Und man
dürfte kaum fehlgehen, wenn man annimmt, daß die gegenwärtige
Erneuerung der Bemühungen Englands um eine europäiſche
Ver=
ſtändigung in einem nicht geringen Maße auch auf die
zuneh=
mende Erkenntnis der Tatſache zurückzuführen ſind, daß das
An=
halten der europäiſchen Feindſchaften und Kriegsgefahren nur ein
weiteres Anwachſen und ein ſchließliches Obſiegen des
Kommunis=
mus in der Welt zur Folge haben dürfte, und daß zur Abwendung
dieſer Gefahr ein Ausgleich mit Deutſchland eine unerläßliche
Vorausſetzung iſt.
Vom Tage.
Neues franzöſiſch=ſowietrufſiſches
Abkommen.
Lie Hinkergründe der Abmachung Laval-Litwinow.
Paris, 7. Dezember.
Nachträglich wird bekannt, daß zwiſchen Frankreich und
Sowjetrußland in Genf ein neues Abkommen abgeſchloſſen
wor=
den iſt, in dem ſich beide Staaten gegenſeitig zuſichern, daß weder
Frankreich noch Rußland mit anderen Ländern zweiſeitige
Ver=
träge abſchließen wolle, ſolange die Verhandlungen über den
Oſtpakt im Gange ſeien. Erläuternd wird hinzugefügt, durch
dieſe Vereinbarung werde jeder tendenziöſen Propaganda, die
Gerüchte über zweiſeitige Verhandlungen zwiſchen Frankreich
und Deutſchland oder zwiſchen Deutſchland und Rußland in
Um=
lauf geſetzt hätten oder noch ſetzen könnten, das Waſſer
abge=
graben.
Havas teilt hierzu folgendes mit:
Es beſtätigt ſich, daß der franzöſiſche Außenminiſter Herrn
Litwinow die Zuſicherung gegeben hat, daß während der ganzen
Zeit, die für die Oſtpaktverhandlungen notwendig ſein wird, die
franzöſiſche Regierung keinerlei Abkommen ins Auge
faſſen wird, das den Zweck hat, politiſche
Verein=
barungen zu treffen, die die Vorbereitung
und die Verwirklichung des Oſtpaktes
gefähr=
den könnten. Herr Litwinow hat Herrn Laval ebenfalls die
Verſicherung gegeben, daß die ſowjetruſſiſche Regierung die
gleiche Haltung einnehme und dieſelbe Loyalität beweiſen werde.
Ueber den neuen Vertrag erfährt man in Genf noch, daß die
Verhandlungen darüber ſchon ſeit längerer Zeit geführt worden
ſind. Auf ruſſiſcher Seite ſei man in letzter Zeit über gewiſſe
Vorgänge beunruhigt geweſen, die es zweifelhaft erſcheinen
ließen, ob Frankreich noch mit voller Stärke ſeine alte
Oſtpakt=
politik verfolge. Litwinow habe deshalb verlangt, daß dieſe
Politik nochmals vertraglich feſtgelegt wird. Es ſoll ſich dabei,
wie das „Journal des Nations” erfährt, um ein Protokoll
han=
deln, deſſen Inhalt am Mittwoch abend der engliſchen,
italieni=
ſchen, tſchechoſlowakiſchen, rumäniſchen und polniſchen Regierung
zur Kenntnis gebracht worden ſei. Der Vertrag ſoll dann in der
Nacht zum Donnerstag von Laval und Litwinow unterſchrieben
worden ſein.
Man iſt hier allgemein überzeugt, daß die Erklärung Lavals
gegenüber der Agence Havas nicht vollſtändig iſt. Vielmehr
wird hier behauptet, daß ſich der Vertragstext vor
allem gegen zweiſeitige Verträge wende die
die Vorbereitung und Verwirklichung des
Oſt=
paktes gefährden könnten. Gleichzeitig behauptet das
„Journal des Nations”, daß durch dieſen Vertrag der
Viererpakt, den man eben aus ſeinem Grabe hervorholen
wolle, von neuem getötet worden ſei.
Die Agentur Radio läßt ſich aus Genf melden, es ſei nicht
aus=
geſchloſſen, daß Laval bald nach ſeiner Rückkehr aus Genf ſeine
Reiſe nach Rom antreten werde.
In Tokio iſt man im Zuſammenhang mit einer Verhaftung
einer Aufſehen erregenden Verſchwörung gegen fünf führende
ja=
paniſche Staatsmänner auf die Spur gekommen.
Der vom Obergruppenführer Hühnlein angeordnete
allge=
meine Urlaub für das NSKK. erſtreckt ſich auf die Zeit vom 16.
Dezember 1934 bis zum 13. Januar 1935, nicht — wie wir
irr=
tümlich meldeten — vom 12. Dezember 1934 an.
Das Hauptorgan der Oſtmärkiſchen Sturmſcharen, „Sturm
über Oeſterreich”, iſt am Freitag beſchlagnahmt worden. Die
Be=
ſchlagnahme hat in Wien beträchtliches Aufſehen hervorgerufen.
Die Beſchlagnahme erfolgte wegen eines Artikels über das
Saar=
gebiet, in dem die Bildung einer Front gegen die Rückgliederung
an Deutſchland günſtig beurteilt wird, ferner wegen eines
Auf=
ſatzes über die angebliche deutſche Aufrüſtung, und eines dritten
Aufſatzes, der unter dem Titel „Berliner Chaos” ſich mit
halt=
loſen Gerüchten über den Wechſel in verſchiedenen wichtigen Poſten
des deutſchen öffentlichen Lebens beſchäftigt. Schließlich verfiel
auch noch ein vierter Artikel dem Rotſtift des Staatsanwaltes,
der einen Aufſatz des Tiroler Organs der Oſtmärkiſchen
Sturm=
ſcharen, „Berg Iſel=Wacht”, günſtig beurteilt. Dieſer Aufſatz in
der „Berg Iſel=Wacht” hat eine heftige Polemik gegen den
Hei=
matſchutz zum Inhalt.
Der Chef der italieniſchen Regierung hat den deutſchen
Bot=
ſchafter beim Quirinal empfangen, der ihm im Namen ſeiner
Re=
gierung für die Führung der Saarverhandlungen in Rom dankte.
Er empfing auch den engliſchen Botſchafter, der im Namen ſeiner
Regierung den gleichen Schritt unternahm. Auch Laval hat ein
Danktelegramm an Muſſolini gerichtet.
Eine ſtarke Gruppe Abeſſinier, bewaffnet mit
Maſchinengeweh=
ren und einem Geſchütz, hat überraſchend einen iſolierten
italie=
niſchen Eingeborenen=Poſten an den Brunnen des Ualual in Ita
lieniſch=Somaliland angegriffen. Auf beiden Seiten gab es eine
beträchtliche Anzahl von Toten.
Der Geheime japaniſche Rat ernannte einen aus neun
Mit=
gliedern beſtehenden Ausſchuß, der die Aufgabe hat, die Note über
die Kündigung des Waſhingtoner Abkommens aufzuſetzen.
Aenderungen im Verwalkungsrak
der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft.
DNB. Berlin, 7. Dezember.
Der Präſident des Verwaltungsrats der Deutſchen
Reichs=
bahngeſellſchaft, Karl Friedrich v. Siemens deſſen
drei=
jährige Amtszeit als Mitglied des Verwaltungsrates der
Deut=
ſchen Reichsbahngeſellſchaft am 31. Dezember des Jahres
ab=
läuft, hat die Reichsregierung gebeten, von ſeiner
Wieder=
berufung Abſtand nehmen zu wollen und wird zum Ende des
Jahres aus dem Verwaltungsrat ausſcheiden. Der
Reichs=
verkehrsminiſter hat Herrn v. Siemens für die Führung der
Präſidentſchaft des Verwaltungsrats, die er ſeit Errichtung der
Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft im Jahre 1924 innegehabt hat,
in einem warmherzigen Schreiben den Dank und die
Aner=
kennung der deutſchen Reichsregierung ausgeſprochen.
Zu dem gleichen Zeitpunkt ſcheiden teilweiſe infolge Ablaufs
ihrer Amtszeit, teilweiſe auf eigenen Wunſch, aus dem
Ver=
waltungsrat aus: der Oberpräſident a. D. von Batocki,
der frühere Präſident der Induſtrie= und Handelskammer
Bres=
lau, Dr. Grund, der Staatsſekretär a. D. Dr.=Ing.
Gut=
brod, der Miniſterialdirektor a. D. Schulze der
Staats=
ſekretär a. D. Dr. Stieler und der Konſul Reiner.
Die Reichsregierung hat an Stelle der ausſcheidenden Herren
zu Mitgliedern des Verwaltungsrats ernannt: den
Staats=
ſekretär des Reichsverkehrsminiſteriums Guſtav Koenigs den
Konteradmiral a. D. Rudolf Lahs, den Staatsſekretär des
Reichspoſtminiſteriums Dr. Wilhelm Ohneſorge, den
Stabs=
amtsführer beim Reichsbauernführer Dr. Hermann Reiſchle
den Miniſterialdirektor im Reichsverkehrsminiſterium Eduard
Vogel, den Kapitänleutnant a. D.. Otto Steinbrinck und
den Stabschef bei dem Verbindungsſtab der NSDAP. Herbert
Stenger.
Die Neuwahl eines Vertreters der Vorzugsaktionäre im
Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft — bisher
Staatsſekretär a. D. Bergmann, deſſen Amtszeit mit Ende des
Jahres ebenfalls abläuft — findet demnächſt ſtatt.
21 Lebensmilkelgeſchäfke in Berlin=Wilmersdorf
geſchloſſen.
Bei einer von der Preisüberwachungsſtelle des
Polizeipräſi=
diums im Bezirk Wilmersdorf vorgenommenen Kontrolle der
Lebensmittelgeſchäfte wurden in einer ganzen Reihe von Fällen
Ueberſchreitungen der Kartoffelpreiſe feſtgeſtellt. Außerdem
hat=
ten zahlreiche Geſchäftsinhaber trotz der mehrfach ergangenen
öffentlichen Hinweiſe auf die Notwendigkeit von
Preisauszeich=
nungen Preisſchilder und Preisverzeichniſſe nicht angebracht.
We=
gen dieſer Zuwiderhandlungen ſind 21 Lebensmittelgeſchäfte im
Bezirk Wilmersdorf vom Polizeipräſidenten vorübergehend
ge=
ſchloſſen worden.
Minderheikennok.
Der Krieg gegen die Mittelmächte iſt zu einem größten
mit der Behauptung geführt worden, daß man die unterdrüchuch
Völker befreien wolle. Infolgedeſſen wurde das Wort vom
Sel=
beſtimmungsrecht geprägt und nach Beendigung des Krieges daf
geſorgt, daß dem Völkerbund der Schutz all dieſer Volksſplitteſt
die ſich aus den kompakten Maſſen anderer Völker, nicht
bero=
nehmen ließen, übertragen wurde. Den Minderheiten wurde d
Recht zugeſprochen, auf dem Gebiet der Schule, der Sprache u.
der Kultur ſo zu verfahren, wie es die völkiſche Ueberlieferun
erheiſche. Zahlreiche Verträge wurden außerdem abgeſchloſſen, d
den Minderheitenſchutz ſicherſtellen ſollten. Aber kaum war de
Tinte der Unterſchriften, die unter dieſe Abkommen geſetzt wurdeg
getrocknet, da begann bereits eine Unterdrückungs= und eine Untech ”
jochungswelle einzuſetzen, wie ſie niemals zuvor in Eurova
beobachten war.
Auch jetzt iſt wieder ein Höhepunkt, des Kampfes gegen d.
Minderheiten erreicht. Am ſtärkſten äußert ſich die minderheiten
feindliche Einſtellung beſtimmter Völker im Memelgebiet,
neben beklagen ſich die Ungarn über die Ausweiſung ungariſcha
Volksgenoſſen aus Jugoſlawien. Umgekehrt muß man aber gun
dem ungariſchen Staat den Vorwurf machen, daß er in geradem
rückſichtsloſer Weiſe mit ſeinen Staatsbürgern nichtungariſchch
Nationalität umſpringt und eine Magyariſierungspolitik trei
die wegen ihrer Schärfe wieder andere Staaten herausfordert.
der Tſchechoſlowakei liegen die Dinge nicht anders. Hier iſt es voch
nehmlich das Deutſchtum, das die Schläge der Tſchechen auszuhau ſt veſtkand
ten hat. Dann müſſen wir die bedauerlichen Entlaſſungen in Dau
zig regiſtrieren, die ſich gegen die deutſchen Eiſenbahner richten.
Wollte man ſich aber mit allen Einzelheiten der Minderheß u B
tennot beſchäftigen, dann müßte man täglich ein dickes Beſchwerdc Ei hat
buch darüber zuſammenſchreiben, weil die Zahl der Uebergrifin igen im
gar nicht mehr abreißen will, vielmehr überall ein Kurs zu vem Betreuu
ſpüren iſt, der ganz offen abzielt, mit aller Gewalt die fremdect mragung in
Volksſplitter kulturell und wirtſchaftlich zugrunde zu richten. Tc zu Ende ge
Rahmen der großen europäiſchen Politik tritt die Vergewaltigumg zmungsberech
der Minderheiten zwar nicht allzu ſehr in die Erſcheinung. SS rgebiet
ſpielt aber doch ſtimmungsmäßig eine große Rolle. Denn jede0 uusliſten a
Verſuch, eine Verſtändigung mit irgend welchem Staate herbeizuc, Ibwohl für
führen, wird durch das Verhalten gewiſſer Regierungen nachhaltit, ligen nur 1
beeinflußt, die da glauben, auf eingegangene Verſprechungen keimm /0000 Einſpt
Rückſicht nehmen zu müſſen und die die Minderheitenſchutzverträgh / letzten dere
mit Füßen treten. Sollen wir in Europa zu einer wirklich um yſoruchsfriſt
faſſenden Befriedung kommen, dann müſſen die Reibungsflächemn tauſend 2
beſeitigt werden, an denen ſich die nationalen Leidenſchaften amu zele rund 3
eheſten und leichteſten entfachen.
ſch eine
Anz=
nate. Die
* Behinderung der Memelabgeordneten. furgebiet ve
ungen.
Der zurückgetretene Präſident des Memeldirektoriums, Reſie” u= allen
gys, hatte wiederholt die Abſicht gehabt, ſich vom Landtag das ian F=herecht
der Memelkonvention vorgeſchriebene Vertrauen geben zu laſſen,& de
hatte es aber im letzten Augenblick auch ſtets vorgezogen, lürzd
eine Beſchlußunfähigkeit des Landtags Sorge zu tragen. Dasu
geſchah teils mit Hilfe der wenigen Großlitauer, teils mit Hilien,
der Polizei, die angebliche Verſchwörungen aufdecken mußte, daen
mit dann verſchiedene politiſche Parteien aufgelöſt werden konnsn
ken und die Abgeordneten ſo ihre Mandate verloren.
Verſchie=
dentlich wurden auch Abgeordnete daran gehindert, nach Memel !
zu den Sitzungen zu fahren.
Wieder ſteht eine Landtagsſitzung bevor. Denn auch der n
neue Präſident Bruvelaitis möchte gerne ein Vertraue)svotun n , iſt de
erlangen. Aber auch er mißtraut dem Landtag, denn er weiß A güber di
genau, daß die noch übrig gebliebenen Abgeard=w ilerung hat,
neten ihm alles andere denn freundſchaftliche )=Falle der Rü
Gefühle entgegenbringen. Einen Vertrein der 2 ſe Sozialverſit
Memelländer hat er bereits feſthalten laſſen, um ihn darn zu
Verſicherung=
hindern, an einer Fraktionsſitzung teilzunehmen. Alle Einladuns / wird um ſo le
gen, die an die Mitglieder des Landtags hinausgingen, un ſchl 4 Yalver
zu Fraktionsſitzungen zu verſammeln, ſind erſt einmal von ſeiner 2 Aickz
Polizei unter die Lupe genommen worden, ſo daß ſie mit eiher 2 ſſherungsträ
Verſpätung in die Hände der Empfänger kamen.
in begriffene
Das alte Spiel die Kontrollierung und Ber” Bſimmungen
ſchnüffelung der Abgeordneten, wird alſofotte” anden
Ueberga=
geſetzt. Es ſoll uns nicht wundern, wenn in den nächſten
Tagen die litauiſche Polizei unter allen nichtigen Vorwänden A
die Immunität der Abgeordneten verletzt, ſo daß dann Brune 9.
laitis im letzten Augenblick feſtſtellen kann, daß der Landiag A
nicht beſchlußfähig iſt und zur vorgeſehenen Zeit nicht zuſamment. 9
treten kann. Er gewinnt dann eine neue Zeitſpanne — gehan i
wie ſein Vorgänger —, um in den ihm ſo zur Verfügung ſtehenen Mch
den Wochen die Entrechtung des Memellandes fortzuſetzen, wehſi
die
nicht vollenden zu können.
ſtung zu
Die Reichsleitung des Arbeitsdienſtes teilt mit, daß vor demm / Hhſten
1. April 1935 Neueinſtellung in den Arbeitsdienſt nicht möglichl Nich E.
ſind, da alle Stellen beſetzt ſind.
12
Dich -Du für mich.”
Wir für’s Volk!
Die NSDAP., die auf keinem Gebiet untätig zuſieht und
alle Mittel anwendet, um das Volk zu gewinnen, hat
ſelbſt=
verſtändlich auch ein ſo wichtiges Inſtrument für die Belehrung
und Aufklärung, wie es der Film darſtellt, für ſich in Dienſt
geſtellt. Sie erkannte dabei auch, daß der Film, wenn er den
Aufbruch auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens überzeugend
beweiſen ſollte, nicht lediglich Reportage ſein durfte. Es iſt nun
einmal ſo, daß das Kinopublikum, wenn es ſich von vielen
Ver=
änderungen im neuen Deutſchland überzeugen laſſen will, dazu
einen Spielfilm bevorzugt. Bei dem Film, der ſich auf
Bericht=
erſtattung beſchränkt, fühlt ſich das Publikum gewiſſermaßen
außerhalb der Geſchehniſſe ſtehend, während der Spielfilm, der
das gleiche innerhalb einer Keite von Handlungen zeigt, es
zum Miterleben zwingt. Das Publikum erwartet und verlangt,
daß es mitgeriſſen wird. Es verſetzt ſich in die Rolle der
Dar=
ſteller, erlebt deren Schickſal und fühlt ſich beim abrollenden
Film ſelbſt als handelnde Perſon. Aus dieſer Erkenntnis
her=
aus hat die Reichspropagandaleitung der NSDAP. im Verein
mit der Deutſchen Arbeitsfront einen Film in Auftrag gegeben,
der in einer nicht zu übertreffenden Weiſe das Leben im
deut=
ſchen Arbeitsdienſt zeigt.
Die Herſtellung des Films iſt Sache der Filmproduktion.
Wenn die Partei Filme herſtellen läßt, ſo tut ſie dies, indem
ſie hier wie überall den Lebensbedingungen der Privatwirtſchaft
gerecht wird. Herſteller und Spielleiter dieſes Films iſt Carl
Froelich, der als hervorragender Fachmann zur Genüge bekannt
iſt. Unter ſeiner bewährten Leitung iſt dieſer erſte Film rein
nationalſozialiſtiſcher Prägung entſtanden. In Geſtaltung, Form
und Inhalt hat er etwas ganz Neues, Bahnbrechendes, das für
die übrige Filmproduktion Anſporn ſein wird, die Leiſtungen
zu erhöhen und die Filmkultur zur Höhe zu führen. Die Worte
des Reichsminiſters Dr. Goebbels müſſen Wahrheit werden:
Der Film iſt keine Handelsware, ſondern echtes deutſches
Kultur=
aut. Das aber iſt zweifelsohne ſchon der Film: „Ich für Dich —
Du für mich” In den Hauptdarſtellerinnen, hübſche junge
Mädchen, hat Carl Froelich wieder mal wertvollen
Filmnach=
wuchs gefunden, der in Zukuuft noch von ſich ſprechen machen
wird.
Die Haudlung iſt intereſſant und feſſelnd, ſie führt uns
direkt in ein Arbeitsdienſtlager für Mädchen, in dem eine
lunie Geſellſchaft aus den verſchiedenſten ſozialen Schichten lebt
nud arbeitet, 1jieberall, wo weibliche Arbeit gebraucht werden
d. machen ſich die Mädels nützlich. Eine Medizinſtudentin.
inſaſſin, ſteht einer Siedlerfrau in ihrer Nieder=
Auch
harte Erntearbeit wird geleiſtet. Die Tätigkeit wird ſozuſagen
nebenbei gezeigt, während die Handlung, die die geiſtige
Hal=
tung dieſer jungen Menſchen zeigt, mehr in den Vordergrund
tritt.
Sympathiſch und menſchlich=berſtändlich iſt die kleine
harm=
loſe Revolte, die ausbricht, als die Lagerleiterin eine
Arbeits=
dienſtlerin ihres Ungehorſams wegen aus dem Lager entlaſſen
will. Da traten alle Mädels kameradſchaftlich für die
Ungehor=
ſame ein, weil ſie ihr nachfühlten, daß der Ungehorſam nicht
aus verwerflicher Diſziplinloſigkeit, ſondern aus Liebe und Sorge
uim den verwundeten Bräutigam entſtand. Aber auch die Leiterin
iſt Kameradin aller. Sie beläßt die kleine Ungehorſame im
Lager, ermahnt aber alle, bei der beſten Kameradſchaft die höheren
Pflichten nicht zu vergeſſen. Sie weiſt darauf hin, daß die
letzte Konſequenz der kameradſchaft=gelobenden Worte: „Ich für
Dich — Du für mich” zu der Erweiterung zwingt: „Wir
für’s Volk”
Erleuchtender kann es nicht geſagt werden, daß die Pflichten
dem Volk gegenüber die höchſten ſind.
Was dieſer Film im Rahmen ſeiner feſſelnden Handlung
be=
weiſt, das iſt die Tatlache, daß in Deutſchland, von hohen
Ge=
ſichtspunkten ausgearbeitet wird, daß dieſe Jugend Ideale hat,
die für Deutſchland eine Gewähr zu kommender Größe ſind
Die Aufnahmen fanden in einem landſchaftlich ſchönen Teil
der Inſel Rügen ſtatt. Hier fand man die Motive, die der
Handlung die landſchaftlich reizvolle Atmoſphäre gaben. Dem
Kameramann Emil Schünemann iſt es gelungen, die echte,
not=
wendige Stimmung auf den Film zu übertragen.
Seit geſtern läuft dieſer Film im Union=Theater.
Abends fand eine Feſtvorſtellung ſtatt, an der Staatsminiſter
Jung, Vertreter der Behörden und die Führung aller
Gliede=
rungen der NSDAP. teilnahmen. — Die Bühne war feſtlich
ge=
ſchmückt, in der Mitte mit einem prachtvollen Erntedankkranz,
rechts und links hatten Fahnenabordnungen des Arbeitsdienſtes
Aufſtellung genommen. Ein Marſchlied der Kapelle des
Arbeits=
dienſtes ging dem Film voraus. Oberbürgermeiſter Kreisleiter
Wamboldt wies einleitend kurz darauf hin, daß in früheren
Jahren eine Verflachung auch in den Filmdarbietungen
eingeriſ=
ſen war, ebenſo wie bei allen ſonſtigen kulturellen
Veranſtaltun=
gen. Nunmehr wurde von der Reichspropagandaleitung der NS.=
DAP., Abteilung Film, und der NSG. „Kraft durch Freude” der
Deutſchen Arbeitsfront ein Film gedreht, der zeigen ſoll, wie in
uns das Gemeinſchaftsgefühl lebendig wird, wie wir danach
ſtre=
ben, in der Gemeinſchaft zu geſunden. Der Arbeit wird die Ehre
wiedergegeben und durch die Arbeit auch dem Arbeiter. Der
Nationalſozialismus will auch durch dieſen Film das Ziel
er=
reichen, das er ſich geſteckt hat, der Arbeit die Ehre! Heil Hitler!
Der ausgezeichnete Spielfilm, der nun abgerollt wurde, hielt
Johannes der Täufer.
von Anfang bis Ende die Zuſchauer in ſeinem Bann. Sponalg
wurden, nach Schluß der Filmvorführung die Lieder der Deutſcheig” .
geſungen.
Oratorium von Wilhelm Budnick.
Zur Einführung.
Der Kirchenchor der Stadtkapelle und Schld
kirche führt am Sonntag, dem 9. Dezember, abends, in
Stadtkapelle als öffentliche Adventsfeier bei freiem E
tritt das Oratorium Rudnicks „Johannes der Täufer auſ.
Den heldiſchen und tragiſchen Charakter der Handlung be”
kündigt Orgel= und Trompetenklang, bald übergehend in eſe
Fuge, in die die Melodie des folgenden Chorals verwoben w!. s
vährend dann umgekehrt der Choral zur harmoniſchen Umle
age des Heroldsrufs dient: „Wach’ auf. o Iſrael!” welcher.!e
der zweiten Strophe uniſono vom Soloſopran und =tenor 9e!‟
gen wird. Ein Rezitativ verkündigt das Kommen des Taule”
während der Chor altteſtamentliche Weisſagungen vom Koml.
des Meſſias erklingen läßt mit dem Ruf: „Werde Licht, Deill.
ſalem!” Sehr maleriſch ſchildert die Muſik das Kommen Ve"
Meſſias vom Himmel und in einer klangſchönen kleine Fuge. „
„Herrlichkeit des Herrn”
Nun beginnt die bibliſche Erzählung von dem Auftrei.”
des Täufers, die vom Chor beantwortet wird durch den "
geſang des Zacharias, des Vaters des Täufers, feſtlich bewee.
en mit be=
Einen wirkungsvollen Gegenſatz zu dem vorherrſchenden 6!
und Jubel bildet die Stelle von der „Finſternis und Sglll.
des Todes‟. Der folgende Teil ſchildert die eigentliche 49i
keit des Täufers, ſeine Bußpredigt und deren Wirkung, eſle
leitet wieder durch einen altteſtamentlichen Bußruf, Beſoſe.
eindringlich wirkt dann der Ruf des Täufers ſelbſt: „Tut Büh””
welchen Ruf der Chor aufnimmt in einer weiteren Stropye."
Adventschorals: „Mit Ernſt. o Menſchenkinder”. Auch über.
ſer Strophe ſchwebt wieder eine Soloſtimme, welche das 2‟
„Was ſollen wir denn tun?” lebhaft bewegt in
Achteln=
den langſamen, ratloſen Schlußworten: „Was tun? Was
Markig erklingt des Täufers Stimme: „Tut rechtſchall
Früchte der Buße!‟ Eine Choralſtrophe nimmt dieſen.?"
auf, dann droht Johannes erſt langſam, aber eindringlich. O
wuchtig und immer ſtürmiſcher den unfruchtbaren Bäumel.
der Art des Meſſias. In dem längeren Schlußchor des eile
Teils des Dramas bittet das Volk um Vergebung der Sülle
dann werde es in „tiefer Demut” anbeten. Der Chor ſchle
höchſt wirkungsvoll in tiefen Akkorden und pp.
Eine liebliche, marſchartige Melodie des Orcheſters tüwoe
das Kommen Jeſu an. Es entſpinnt ſich der Dialog zwich.
den beiden Männern. Beſtimmt. aber freundlich die Woli.
der Solovioline begleitet, begehrt Jeſus die Taufe. Ein Gtot.
ſolo ſchildert das Auftun des Simmels, das Herabkommen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
8Abſtimmungsbezirke ander Saar
fund 532000 Skimmberechkigke.
ſi die am 13. Januar im Saargebiet erfolgende
Abſtim=
munmnd nicht weniger als 83 Bezirke vorgeſehen. Jede Stadt
und iee Bürgermeiſterei des Saargebiets ſowie jede Gemeinde,
die üt zu einer Bürgermeiſterei gehört, bildet für ſich einen
Abſtümungsbezirk. Die Ergebniſſe der Volksabſtimmung
wer=
den feeils in jedem dieſer Bezirke zuſammengefaßt und
be=
wert !it
29 größte Zahl der Abſtimmungsberechtigten befindet ſich
in dan Bezirksämtern St. Ingbert und Homburg, die kleinſte
Zahlſn Kreis St. Wendel, während der Stadtkreis Saarbrücken
einem bſtimmungsbezirk für ſich bildet. Die Größe der
Ab=
ſtimmugsbezirke iſt recht verſchieden. Sieben Bezirke haben
Einmnonerziffern unter 1000 und dementſprechend eine noch
ge=
ringeu Zahl von Stimmberechtigten, während z. B. die Stadt
Sagrurcken mit ihren 132 000 Einwohnern einen geſchloſſenen
Wah nhirk bildet. Als Stimmberechtigte ſind rund 532 000
Perſoſy eingetragen. Nach der letzten Statiſtik vom Auguſt
1934 been im Saargebiet 832 601 Perſonen. Ueber
hat dſe Bund der Saarvereine einige Einzelheiten
veröffent=
licht. E hat an der Erfaſſung und Betreuung der
Abſtimmungs=
bereckttiten im Reich maßgebend mitzuwirken. Die erſte Etappe
dieſer ſetreuungsarbeit war mit den Arbeiten zur Erlangung
der Giirragung in die Liſten und mit der Einreichung der
Re=
kurſe / Ende gegangen. In der zweiten Etappe werden die
Abſtinnungsberechtigten mit allem verſehen, was für die Fahrt
ins Oßargebiet nötig iſt. Am 26. September wurden die
Ab=
ſtimmmugsliſten aufgelegt. Gleichzeitig ſetzte die Einſpruchsfriſt
ein. Iwohl für die Benachrichtigung der Nichteingetragenen im
weſemſhen nur 10 Tage zur Verfügung ſtanden — es mußten
rund 1000 Einſpruchsaufforderungen verſandt werden —,
konn=
ten diletzten derartigen Mitteilungen vier Tage vor Ablauf
der Enpruchsfriſt verſandt werden. Dabei gingen zuletzt täglich
mehrei tauſend Briefe hinaus. Insgeſamt ſind von der
Ge=
ſchäftstſtlle rund 3000 Einſprüche zur Prüfung abgeſandt worden,
ſür die ich eine Anzahl Juriſten ehrenamtlich zur Verfügung
ge=
ſtellt hete. Die letzten Einſprüche wurden per Flugpoſt nach
ſldem 5atgebiet verſandt und ſind rechtzeitig bei dem Kreisbüro
eingeragen.
M Bekreuung der Abſtimmungsberechkigken
im Reich
Auz allen Teilen der Welt werden
abſtim=
munmberechtigte Saarländer am 13. Januar
nach dm Saargebiet kommen. Es werden viele
zehn=
tauſench /Perſonen ſein, die von ihrem Abſtimmungsrecht
Ge=
brauck tachen, um ihren Brüdern und Schweſtern an der Saar
Beiſtchn u leiſten.
Dauſche Erklärung über die Sozialvetſicherung
des Saargebiekes.
DNB. Berlin, 7. Dezember.
Oeiſ dem Bericht des Dreierausſchuſſes erwähnte deutſche
Erkläzug über die Sozialverſicherung des Saargebietes bei der
Rückgliterung hat, wie wir erfahren, folgenden Wortlaut:
J falle der Rückgliederung des Saargebietes an Deutſchland
wid 1/ Sozialverſicherung des Saargebietes in das allgemeine
jᛋ kutſche Verſicherungsſyſtem eingegliedert werden. Dieſe
Einglie=
ü derung dird um ſo leichter erfolgen können, als die Geſetzgebung
müber” Zialverſicherung im Saargebiet im allgemeinen der
deut=
ſchen hetzgebung entſpricht. Dergeſtalt werden die bei den
So=
bialvesſherungsträgern des Saargebietes erworbenen und im
Entſte begriffenen Anſprüche im Rahmen der deutſchen
geſetz=
lichen „Bſtimmungen unter Berückſichtigung der etwa zweckmäßig
erſcheinaden Uebergangsmaßnahmen gewahrt bleiben.
Dar Grundſatz wird wie folgt erläutert:
1. ſach deutſchem Recht ſtehen ſowohl hinſichtlich der
An=
ſpruchäyrausſetzungen als auch des Ausmaſſes der Leiſtungen
Ausläur, ſolange ſie ſich im Inlande aufhalten, den Inländern
nd gleich.
2., Nch deutſchem Recht ſteht es den Verſicherten ohne Rückſicht
auf ihle Staatsangehörigkeit auch beim Aufenthalt im Auslande
ſrei, ſihvie erworbenen Anwartſchaften durch freiwillige
Weiter=
verſichbenng zu erhalten; in der Knappſchaftlichen
Penſionsver=
ſicherun konnten die Anwartſchaften bis zum 31. Dezember 1933
auch drch Entrichtung von Anerkennungsgebühren erhalten
v werdes
3a. Bei Auslandsaufenthalt unterliegen ſowohl Inländer
wie Ausländer gewiſſen Beſchränkungen im Rentengenuß, ſofern
zwiſchenſtaatliche Verträge nichts anderes beſtimmen.
3b. Nach Artikel 4 Abſatz 1 des allgemeinen deutſch=
franzöſi=
ſchen Abkommens über Sozialverſicherung vom 29. Juli 1932, auf
deſſen Zuſtandekommen die deutſche Regierung nach wie vor den
größten Wert legt, genießen Verſicherte, ſo lange ſie in
Deutſch=
land oder Frankreich wohnen, die auf Grund der
Verſicherungs=
ordnungen erworbenen Renten und Penſionen einſchließlich der
damit verbundenen Zuſchüſſe und ſonſtigen Vorteile, ohne jede
Ein=
ſchränkung. Die deutſche Regierung iſt bereit, dieſe Beſtimmung
nach der Rückgliedrung des Saargebietes auf Perſonen
anzuwen=
den, die bei Verſicherungsträgern des Saargebietes verſichert ſind
oder waren.
3e. Inſoweit die bei den Verſicherungsträgern des
Saargebie=
tes vor deſſen Rückgliederung an Deutſchland erworbenen Renten
und Penſionen durch die Erläuterung in Ziffer 3b nicht gedeckt
ſein ſollten, werden ſie, einſchließlich der damit verbundenen
Zu=
ſchüſſe und ſonſtigen Vorteile, ohne Rückſicht auf den Aufenthalt
und die Staatsangehörigkeit des Berechtigten gewährt werden,
ſoweit die Verſicherungsträger des Saargebietes nach der
gegen=
wärtig in dieſem Gebiet geltenden Geſetzgebung dazu verpflichtet
ſind.
4. Die rechtskräftigen und vollſtreckbaren Entſcheidungen der
Verſicherungsträger und =behörden des Saargebietes werden als
rechtsgültig anerkannt, als ob ſie von Verſicherungsträgern oder
=behörden im übrigen Reichsgebiet erlaſſen wären.
So0o Mann inkerngkionale Sgaspolizei.
Bekeiligung Englends, Italiens und Hollands.
Schweiz und Schweden dazu eingeladen.
DNB. Genf, 7: Dezember.
Der Dreier=Ausſchuß für die Saar hat ſich, wie verlautet,
grundſätzlich darüber geeinigt, daß an dem internationalen
Kontingent für das Saargebiet England, Italien und Holland
beteiligt ſein ſollen. Nachdem England und Italien bereits in
der öffentlichen Sitzung des Völkerbundsrats ihre Zuſtimmung
erteilt hatten, hat nunmehr auch Holland zugeſagt. Wie man
weiter erfährt, iſt auch die Schweiz erſucht worden, ſich an dem
Kontingent zu beteilgen. Der Schweizer Bundesrat wird ſich
noch mit dieſer Frage beſchäftigen. Die Antwort Schwedens ſteht
noch aus. Die Geſamtſtärke ſoll, wie es heißt, 5000 Mann
be=
tragen wovon England 2000 Mann ſtellen wird. Zur
Behand=
lung der techniſchen Frage wird der italieniſche Generalmajor
Visconte Brasca, der vor einigen Jahren Militärattaché in
Berlin war, nach Genf kommen, während der engliſche General
Temperley bereits in Genf weilt.
* Genſer Nachleſe.
Die deutſch=franzöſiſche Verſtändigung hat nicht bei allen
reſtloſe Begeiſterung ausgelöſt. Man merkt es ſehr deutlich,
wenn man ſich noch einmal die Reden durchlieſt, die im Rat
gehalten worden ſind. Vor allem Litwinow hat aus ſeiner
Miß=
ſtimmung keinen Hehl gemacht. Er hat den Gedanken des Status
quo noch einmal aufgegriffen, und die zweite Abſtimmng, die
Laval formell nicht vollſtändig preisgegeben hatte, wieder aus
dem Papierkorb herausgeholt, wobei es dahin geſtellt bleiben
mag, ob er das mit oder ohne Zuſtimmung des franzöſiſchen
Außenminiſters getan hat. Daß Beneſch ſich dagegen für
berech=
tigt gehalten hat, die Objektivität des Vorſitzenden in der
ein=
ſeitigſten Weiſe zu verbiegen, nur um die Möglichkeit zu
haben, den Status quo und die zweite Abſtimmung ebenfalls
im Sinne der Emigranten und der Separatiſten auszudeuten,
überraſcht nach ſeiner bisherigen Haltung nicht mehr. Aber das
ſind alles nur Ausflüſſe eines Aergers, der ſich irgendwie
ab=
reagieren muß, weil die Entwicklung ganz anders gekommen iſt,
als die klugen Herren angenommen haben. Vielleicht ſind ſie
auch beide etwas betrübt darüber, daß bei der
Zuſammen=
ſtellung der neuen Truppe für die Saar auf ruſſiſche und
tſchechiſche Mitwirkung verzichtet wird. Herr Litwinow ſcheint
ſchon mit dem Gedanken geſpielt zu haben, daß auch
bolſche=
wiſtiſche Soldaten an der Aufrechterhaltung der Ordnung an der
Saar mitwirken würden. Aber eine ſo nahe Berührung mit
dem Bolſchewismus iſt doch wohl den übrigen Staaten etwas
zu kompromittierend geweſen. Deshalb haben ſie abgewinkt. Sie
haben Rußland nicht aufgefordert und auch Beneſch hat
vergeb=
lich darauf gewartet.
Nr. 338 — Seite 3
Die engliſche Bekeiligung
an der Saarpolizei.
Siiton begründer Englands Stellungswechſel.
EP. London, 7. Dezember.
Der engliſche Außenminiſter Sir John Simon gab im
Unterhaus einen kurzen Ueberblick über die Entwicklung in der
Saarfrage, die zu dem ſenſationellen Angebot Englands, ſich
an der Bildung einer internationalen Polizeitruppe zu
be=
teiligen, geführt hat. Der Außenminiſter erklärte, daß die
An=
regung zur Bildung einer internationalen
Polizeitruppe von dem Vorſitzenden der
Saarregierungs=
kommiſſion, Knox, ausgegangen ſei. Knox habe erklärt,
er hoffe mit den ihm zur Verfügung ſtehenden Mitteln die
Ruhe und Ordnung an der Saar aufrechterhalten zu können,
hätte jedoch hinzugefügt, daß, wenn eine internationale
Polizei=
truppe ſo, wie ſie nunmehr vorgeſchlagen worden ſei, ſchon vor
dem Abſtimmungsdatum im Saargebiet ſtationiert würde, die
Regierungskommiſſion feſt davon überzeugt ſei, daß die
Ab=
ſtimmung ſelbſt und die ihr folgende ſchwierige Zeit friedlich
verlaufen würde.
Weiter betonte der Außenminiſter daß es früher ſo
aus=
geſehen hätte, als ob jede Hilfe zur Unterſtützung der
Regie=
rungskommiſſion aus Frankreich kommen müßte, was nach
An=
ſicht der engliſchen Regierung nicht wünſchenswert geweſen ſei.
Der Großſiegelbewahrer Eden wäre im
geeig=
neten Augenblick auf Weiſung der engliſchen
Regierung hin mit dem neuen Plan
hervor=
getreten. Abſchließend erklärte der Außenminiſter, daß die
engliſche Regierung bereits mit anderen
Mäch=
ten über die Frage der Zuſammenſetzung der
Polizeitruppe in Verbindung ſtünde, daß es aber
zu dieſem Punkt noch keine beſtimmten Mitteilungen machen
könne. Soviel ſtehe aber feſt, daß dieſe Mächte ſich unter den
gleichen Bedingungen wie England der Aktion anſchließen
würden. — Er hoffe, das Unterhaus überzeugt zu haben, ſchloß
der Außenminiſter, daß die Frage unter vollſter Berückſichtigung
der engliſchen Intereſſen behandelt werde, und daß die engliſche
Regierung dabei gleichzeitig von dem Wunſch getragen werde,
die Durchführung der Abſtimmung unter der
Oberhoheit des Völkerbundes zu gewährleiſten. Die
Abſtimmung ſei Sache des Völkerbundes, unter deſſen Führung
England verpflichtet und bereit ſei, die ihm zufallende Rolle zu
ſpielen.
Die Erklärung wird von Preſſe aller Parteien mit
Zu=
ſtimmung aufgenommen. Dabei kommt jedoch in einigen Blättern
eine gewiſſe Schadenfreude zum Ausdruck, daß der
Außen=
miniſter jetzt ſeine, vor einem Monat abgegebene feierliche
Er=
klärung, wonach England niemals Truppen ins Saargebiet
entſenden werde, ebenſo feierlich zurücknehmen mußte. — Der
dem Außenminiſter naheſtehende „Daily Telegraph” erklärt, die
zwiſchen Deutſchland und Frankreich eingetretene Entſpannung
habe dieſen Stellungswechſel Englands nicht nur möglich,
ſondern wünſchenswert gemacht. — Die halbamtliche „Times”
ſchreibt heute daraufhin, der Beſchluß der Regierung ſei in ganz
England beifällig aufgenommen worden. Die einzigen Leute,
die jetzt iſoliert ſeien, ſeien die Iſolierungspolitiker.
Im allgemeinen wird erwartet, daß die engliſchen Truppen,
unter denen ſich vorausſichtlich auch ein Bataillon Hochländer
befinden wird, noch vor Weihnachten nach dem Saargebiet
ent=
ſandt werden, und wahrſcheinlich in Saarlouis ſtationiert
wer=
den ſollen. Jedenfalls wird aus militäriſchen Kreiſen betont,
daß die Truppen innerhalb einer Woche marſchbereit ſeien.
Maſſenausweiſungen von Ungarn aus Südſlawien.
An den jugoſlawiſch=ungariſchen Grenzſtationen treffen
weitere Züge mit ausgewieſenen Ungarn ein. Darunter ſind
ganze Familien, oft auch kleine Kinder und Greiſe.
Selbſt=
verſtändlich herrſcht unter ihnen großes Elend, da ſie von
der Ausweiſung völlig überraſcht wurden und ihr
ganzes Hab und Gut in der Eile zurücklaſſen mußten. Die
ungariſchen Behörden bemühen ſich, für die Unterbringung der
Flüchtlinge, ſo gut es geht, zu ſorgen. Die überſtürzten
Aus=
weiſungen erzeugen natürlich in der ungariſchen Bevölkerung
ungeheure Aufregung, um ſo mehr, als man keinen berechtigten
Grund dafür ſieht.
Nach Angaben Ausgewieſener beträgt die Zahl der
Aus=
weiſungen in Neuſatz ungefähr 1500, in Subotica ebenſoviel, in
Zombor ungefähr 1000. Das ſind aber nur große Städte. In
Magyarboly eingetroffene Ausgewieſene erzählen, daß aus den
Gemeinden in dem zu Südſlawien gehörenden ſüdlichen Teil:
des Komitats Baranya 8000 Ungarn ausgewieſen
wor=
den ſind.
Heiſtes und begleitet die Himmelsſtimme: „Dies iſt mein lieber
Sohn /b.” In enger Verbindung damit weiſt Johannes ſeine
Jüngen u dem Größeren hin. „Er muß wachſen, ich muß
ab=
ehmem tonmaleriſch knapp und deſto eindringlicher im Dur
emvorgtgend. in Moll (mit Solobratſche) herabſteigend, aber
ſchließßü verſöhnend in Dur und ppp. endend.
Eenlängerer Chor: „Selig, wer die Anfechtung erduldet”,
vermiitet den Uebergang von den lieblichen Jordanauen zu den
Kerkermuern der finſteren Feſte Machärus. Das anſprechende
Notim ſhrt in allen Stimmen wieder. Damit verbindet ſich ein
Weiter; Notiv: „Denn nachdem er bewährt iſt”, den Chor zur
Sechsſ imigkeit erweiternd.
Nſt einem kurzen Rezitativ beginnt die inſtrumental
ein=
beleitet Kerkerſzene dumpf und ſchwer mit dem Choralmotiv:
Aus tfer Not” die Verwirrung malend, aus B=Moll über
VeMllnach E=Moll zurückkehrend. Johannes zweifelt an der
eendmnJeſu. Seine Klage wird unterſtrichen durch den Choral:
Romun du. Licht der Heiden:” Immer dringender wird der
huf de/Täufers nach dem Meſſias, der die Feinde zerſchmettert,
Apfelr hin dem ff=Ruf: „Ach, daß du den Himmel zerriſſeſt!“
Detweifelnde Täufer ſchickt nun zwei ſeiner Jünger zu Jeſus
hit deiBitte um Aufklärung. Sehr geſchickt geſtaltet iſt das
duett iſe beiden, beſonders bei den Worten: „Biſt du’s” und
Sollenoir eines andern warten?” Wunderſchön vertont iſt die
Lutwon „Die Blinden ſehen uſw.‟ Der folgende, fein durch=
FlührtChor gibt dem Getröſtetſein des Täufers Ausdruck, der
unn neinem längeren Solo ſelbſt bekennt, daß er nach voll=
Pralmelodie: „Wachet aufl ruſt uns die Stimme
arülie ſchwebt noch der Soloſopran mit dem Text der achten
eliomlſung der Bergpredigt. So endet auch dieſes Leben und
eerIfd und deſſen Vertonung mit Verklärung.
Tanzkulkur und Theaker.
trachtungen zu den Deutſchen Tanzfeſtſpielen
vom 9. bis 16. Dezember.
Von Edith von Schrenck.
Mer verſammeln ſich in dieſen Tagen die Tanzſchaffen=
Reiches zu einer großen Schau alles deſſen, was auf
DerAleb iet in unſerer Zeit der Wandlung und des Aufbruchs
eund angeſtrebt wird. Mancher wird ſich fragen: Wozu
Eeer Mf gebot? Wozu dieſer Aufwand der Zurſchauſtellung
Zeusder Geſtaltung, eines Gebietes, das ſcheinbar weit ab=
AI allen Problemen des Tages? Iſt es notwendig, daß
a 99 Menſchen veranlaßt, ſich mit den Fragen von Tanz
Aifr. von Wert und Bedeutung der heutigen Tanzkunſt
zu befaſſen? Gehört das nicht zum Luxus einer Zeit von
Wohl=
leben und befriedeter Kultur?
Zweifel dieſer Art führen mitten hinein in die brennenden
Fragen der Kultur und des Theaterlebens überhaupt, denn mit
den Begriffen „Tanz” und „Tänzer” ſind nicht Spezialleiſtungen
und virtuoſe Künſte gemeint, ſie bedeuten vielmehr die
Erſchei=
nung des tänzeriſchen Menſchen überhaupt das heißt des
ge=
ſtaltenden, darſtellenden Menſchen ſchlechthin, desjenigen
Menſchen, der, im Mittelpunkt von Leben und Kultur, Weſen
eines Volkes in klarer Form zum Ausdruck bringt, der die
inneren Forderungen einer Menſchengemeinſchaft mit ſtarker
In=
tenſität aufnimmt und empfindet, in ſymbolhafter Form aus
ſich herausſtellt und mittels ſeines Körpers, als ſeines
Inſtru=
ments, in der Zeit ſichtbar macht.
Deshalb iſt in den Zeiten wahrer Kultur der Tanz immer
ein weſentlicher Beſtandteil des Volks= und Geiſteslebens
ge=
weſen, und er iſt heute mehr denn je berufen, neue Kräfte und
Anregung in die Gebiete der darſtellenden Künſte und der
Volkskultur überhaupt zu bringen, gerade heute, wo abgelebten
und verfahrenen Zuſtänden ein Ende gemacht werden ſoll, wo
neue gemeinſchaftsbildende und lebendige Ideen auf allen
Ge=
bieten ſchöpferiſch wirkſam zu werden beginnen. Freilich iſt es
wahr, daß eine echte innere Gemeinſchaft ſich nie willkürlich
her=
beiführen läßt, und was wir in dieſem Sinne von den alten
Kulturvölkern den Griechen, Indern und Aegyptern kennen, ſind
aus dem Volksganzen gewachſene Erſcheinungen, aus der Kraft
gemeinſamer Ideen, religiöſer, volkstümlicher oder geiſtiger Art,
aus alter Kultur und Tradition. Es könnte gewiß nie ein
Ein=
zelner ſolche Feſte erdenken, wie ſie bei den Griechen gefeiert
wurden, wo jeder in Geſang, Spiel und Tanz ſich am
Geſamt=
werk beteiligte, zugehörig dem Sinn und der Idee des Ganzen
und ihr völlig hingegeben.
Uns iſt im Laufe der Jahrhunderte die innere Einheit des
Einfachen und Einfältigen verloren gegangen, ſo weit, daß
ſchließlich alles Mechaniſche, Konſtruiert=Intellektuelle überſchätzt
wurde; deshalb war auch ſo vieles, was ſich Tanz nannte, nur
der Ausfluß dieſer chaotiſchen Zeitſtrömungen; anſtatt Ausdruck
menſchlichen Erlebens ſah man willkürlich=pathetiſche Geſten und
leere Akrobatik. Auch die Religioſität des gotiſchen Menſchen,
deſſen hohe Kraft der Glaubensgemeinſchaft Jahrhunderte
lang in Domen und Plaſtiken Ausdruck und Symbol fand,
ging uns verloren. Die Einheit eines geiſtig=zentralen Menſchen
ſchien für immer unerreichbar.
Uns iſt aber heute aufs Neue eine gemeinſchaftsbildende
Idee erſtanden, ihr Fundament heißt: Aufbau aus innerer Kraft
und innerer Schau. Die Bühne, die Stätte ſymboliſcher
Ge=
ſtaltung wahrhaftigen Menſchentums, muß ſich zu den
ſchöpfe=
riſchen Quellen lebendigen Ausdruckswillens erneut bekennen,
und was bis jetzt nur vereinzelt erkannt und in die Tat
um=
geſetzt wurde, muß in dem Bewußtſein aller Verantwortlichen
erneut als klare Forderung aufſtehen und als Faktor neuer
Theaterkultur aufgeſtellt werden. Der tänzeriſche Menſch iſt bis
heute mit all ſeiner mannigfaltigen rhythmiſch=geſtaltenden
Kraft noch nicht einbezogen in das allgemeine Bühnengeſchehen,
noch ſteht er vielfach vereinzelt als Fremdkörper zwiſchen den
kulturellen und künſtleriſchen Gebieten da, die Stätte iſt ihm
nicht bereitet. Und doch iſt er der lebendigſte, von Urſprung
be=
rufene Träger der Geſtaltung auf der Bühne, eng verbunden
dem organiſchen Rhythmus der Natur und dadurch befähigt, dem
geſprochenen Werk bildhaften Aufbau zu verleihen. Solange der
Tänzer als Spezialvirtuoſe angeſehen wird, ſolange nicht
Sänger, Schauſpieler und Spielleiter den organiſchen
Körper=
rhythmus empfinden lernen und ihn mit als ausdruck=ſchaffende
Kraft in ihre Geſtaltung einbeziehen, ſo lange bleibt aller
leben=
dige Aufbruch und alle große Geſtaltung des Tänzers auf einem
begrenzten Gebiet iſoliert.
Die deutſchen Tanzfeſtſpiele ſollen nun in doppeltem Sinn
ein Aufruf ſein: einerſeits an alle diejenigen, die
verantwort=
lich die Stätten der deutſchen Bühnenkunſt verwalten, ſie möchten
den geſtaltenden Kräften des Tänzers Raum geben und
Gelegen=
heit, ihren Willen und die Intenſität ihres Glaubens in den
Dienſt großer Aufgaben zu ſtellen. Andererſeits geht ein Ruf
an die Menſchen, die Zuſchauer: der Tanz ſoll für ſie nicht nur
Vergnügen und äſthetiſche Unterhaltung bedeuten — es geht
um mehr und um Weſentliches. Nur auf der Baſis von wahrem
Miterleben und hohem Menſchenanſpruch kann der Tanz, wie
alle Kunſt emporwachſen, und ſo hilft dann auch der Schauende
aus einem hohen Bedürfnis heraus mit in jenem Schaffen,
daß die Kunſt wieder in Schönheit und Reinheit zum Symbol
des geiſtig bewegten Lebens werde.
Von der Univerſität Gießen. Der ordentliche Profeſſor
an unſerer Univerſität Dr. Karl Vanſelow hat einen Ruf
auf den durch die Emeritierung des Geh. Hofrats Profeſſor Dr.
Hausrath freigewordenen Lehrſtuhl für Waldbau an der
Univer=
ſität Freiburg i. Br. auf den 1. April 1935 erhalten.
— Simpliciſſimus. Das Titelblatt von Thöny des eben
er=
ſchienenen Heftes Nr. 37 zeigt deutlich die Schwierigkeiten an
der Saar=Grenze. Die vorweihnachtliche Stimmung bringt ein
herrliches Blatt von Gulbranſſon, das einen neuzeitlichen
Niko=
laus darſtellt: Arnold hat die öſterreichiſchen Monarchiſten
ge=
faßt und macht die gegenwärtige Situation in ſeiner prägnanten
Weiſe deutlich. Feine Reitertypen von Thöny ſind da und ein
außerordentlich reizvolles Blatt von Scheurich, das nicht nur in
Aerztekreiſen Schmunzeln auslöſen wird. Sehr intereſſant iſt
eine Zeichnung von Schilling zum Kampf der Mexikaner gegen
die Kirche: „Sie wollen ja nicht uns, die alten Götter. —
vollen nur nicht mehr: „Liebe deinen Nächſten wie dich ſelbſt!“
Der Ausgang der Danziger Wahlen wird von Schulz in einem
luſtigen Bild feſtgehalten.
Seite 4 — Nr. 338
Ihre Vermählung geben bekannt
August Hahn
und Frau Anna, geb. Wohlfarth
Darmstadt, Kiesstraße 22
Die Trauung findet Sonntag, 9. Dezbr. 1934,
um 3 Uhr in der Pauluskirche statt,
Anton Egerer
Anna Egerer, geb. Mülle
Vermählte,
Riedenburg
Welterstädteistr. 21
Darmstadt
ing: Samstag den 8. Dez., ne
in der St. Eilissbethenkirche.
Ihre am 8. Dezember 1934 In Hamburg
stattfindende Vermählung beehren sich
anzuzelgen.
Bernhard Felmer
Erna Felmer, geb. Diecke.
Darmstadt
Hölgesstraße 8
Hamburg
Kurzestraße 30
Statt Karten.
Adam Walter
Bertha Walter geb. Sturmfels
Vermählte
Darmſiadt
Eberſtadt a. d. B.
Eliſabethenſtr. 29.
Hügelſtr. 37.
Kirchl. Trauung: Sonntag, den 9. Dezember
1984, 2 Uhr, in der Stadtkapelle, (T12731
Trauringe
In allen Prelslagen
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eigene Anfertigung
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Schulstraße 12-Gegründet 1888- Telefon 2302
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichter
Dankſagung.
Für die uns in ſo herzlicher Weiſe erwieſene
Teilnahme bei dem Heimgang unſerer
innigſt=
geliebten Tochter, Schweſier und Nichte
(isveit
ſprechen wir unſeren tiefempfundenen Dank aus.
Im Namen aller Hinterbliebenen:
Karl Loßz.
Samstag, 8. Dezember
Darmſiadt, im Dezember 1934.
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8. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dir werden gern und freudte
mithelfen, die große Hot
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bekampfen.
Nr. 338 — Seite 5
Zum Tag
nationalen Solidarität
3. Dezember 1964.
„Wir werden
gern und freudig
mithelfen, um die
Not unſerer
Volksgenoſ=
ſen zu bannen”, erklärte Herr
Lohkamp vom Heſſiſchen
Landestheater und gab damit
einer Geſinnung Ausdruck, in der ſich
heute, am Tage der nationalen Solidarität,
alle Sammler und Sammlerinnen
zuſammen=
finden. Nicht nur diejenigen Perſönlichkeiten, die
wir hier im Bilde wiedergeben, nicht nur die vielen
Hunderte von Sammlern in den Straßen unſerer Stadt—
eehe
die wir begreiflicherweiſe nicht alle im Bild aufführen
kön=
nen —, nein, in ganz Deutſchland ſind es Tauſende und Tauſende
von Menſchen, die ſo denken, und die heute mit der Sammelbichſe
in der Hand durch die Straßen gehen. „Sie alle wollen eine lebendige
Mauer bilden gegen Not und Hunger, die noch immer ſo viele unſerer
Volksgenoſſen bedrohen. Sie wiſſen; die da hungern und frieren ſind unſere
Brüder und Schweſtern, ſind Glieder der großen Gemeinſchaft, zu der uns der
Führer zuſammengeſchweißt hat. Und wer noch nicht am eigenen Leibe Entbehrung
und Not hat kennenlernen müſſen, wen das Schickſal an eine Stelle geſtellt hat, wo er
von der Sorge um die notwendigſten Dinge des täglichen Lebens verſchont blieb, — der fühlt
heute mit doppelter Eindringlichkeit die Verpflichtung, die ihm aus dieſer Tatſache erwächſt.
Vielen wird dieſe Verpflichtung etwas Selbſtverſtändliches ſein, wie aus manchen Aeußerungen, z. B.
des Oberbürgermeiſters und Kreisleiters Wamboldt, des Polizeioberſten Jakobſen und des
Ober=
ſturmbannführers der SS. Dernehl, hervorgehk. Viele aber werden gerade an dieſem Tage einmal mit
neuer Lebendigkeit das Gefühl dieſer Verpflichtung erleben. Auch für die anderen, die heute nicht ſelbſt
ſam=
meln, wird der heutige Tag etwas Beſonderes bedeuten; ſie werden alle ihre Spende in die Sammelbüchſe
werfen, ſie werden ſich vielleicht an dieſem Tage etwas abziehen und auf etwas verzichten; und je ſchwerer ihnen dies
Opfer wird, deſto mehr Gewicht wird ihre Spende haben, wenn ſie auch an ſich vielleicht nicht groß ſein konnte. — Und
ſo wird dieſer Tag nicht nur als äußeres Zeichen den Ertrag der Sammlung aufzuweiſen haben, ſondern wird allen Deutſchen
ein großes Erlebnis ſchenken: Das Erlebnis der nationalen Solidarität!
Kreisleiter Oberbürgermeiſter Wamboldt: „Die Durchführung des Winterhilfswerkes des Deutſchen Volkes iſt, in dieſem Winter von
beſonderer Bedeutung. Es iſt ſelbſtverſtändliche Pflicht für jeden Volksgenoſſen, zur Erfüllung des großen Werkes beizutragen, denn nicht
nur im Inlande, ſondern in der ganzen Welt findet die durch das Winterhilfswerk bezeugte nationale Solidarität aufmerkſame Beachtung.”
Die oben abgebildeten Sammler ſind von links nach rechts: Generalintendant des Heſſ. Landestheaters Everth, Provinzialdirektor Dr. Jann,
Emil Lohkamp vom Heſſ. Landestheater, Edith Wien vom Heſſ. Landestheater, Kreisleiter Oberbürgermeiſter Wamboldt, Polizeioberſt Jakobſen, Joachim
Sattler vom Heſſ. Landestheater, Gauführer des NSDFB. (Stahlhelm) Major Stiebler, Liſelotte Ammermann vom Heſſ. Landestheater, Oberſturmbannführer
der SS. Dernehl. — Leider haben wir nicht alle Bilder, die wir gerne veröffentlicht hätten, bekommen können, und wenn wir in einem Falle ein ſchon vorhandenes
Bild verwandt haben, weil der Betreffende verreiſt war, ſo wird er dies uns hoffentlich nicht übel nehmen.
Auß der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 8. Dezember 1934
Der heſſiſche Staatsminiſter.
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Ersant wurde: Peter Götz in Groß=Steinheim am 28.
No=
bemberr 134 zum Bürgermeiſter der Gemeinde Groß=Steinheim.
Beſtel wurden: zu kommiſſariſchen Beigeordneten: am 26.
No=
gemberr 134: Karl Specht in Wahlen, Kreis Alsfeld; Heinrich
Dechlle K. in Crainfeld, Kreis Lauterbach; Heinrich Fink in
Nieder=5oll, Kreis Lauterbach; zum kommiſſariſchen
Bürgermei=
ſer: Aldler Buß in Gambach, Kreis Friedberg; zu
kommiſſari=
cen Byeordneten; am 28. November 1934: Peter Schweitzer
Obar Finkenbach Kreis Erbach; Heinrich Fiſchborn in
Badenkl ein, Kreis Alzey.
N5.-Frauenſchaft.
Hexu vormittag um 11 Uhr iſt die Eröffnung der Aus=
Alung vn Handarbeiten und Spielſachen, die die NS.
Frauen=
albau zuſammengeſtellt hat. Mit der
ſaft. m
dundäilten zu kommen. Bei freiem Eintritt iſt es ermöglicht.
Drher=ſe Sachen zu beſichtigen und ſich von dem Wert des
Dewin u/ zu überzeugen. Es wird alsdann nicht ausbleiben, daß
Beſher auch einige Loſe kaufen, deren Reinertrag dem
Ginterhiswerk zufließt.
Dn=/S. Frauenſchaft hat mit der Ausſtellung den Beweis
bracxt daß ſie in ihren Reihen eine ganze Anzahl befähigter
litgli cr aufweiſen kann, deren Können es wohl verdient, einer
keiten ſeffentlichkeit gezeigt zu werden.
Paiend der Ausſtellungstage (Samstag bis Montag) ſind
Näne im Städtiſchen Saalbau von 10 bis 20 Uhr
durch=
gehenda döffnet.
ſldene Hochzeit. Am 6. d. M. feierten der
Reichsbahn=
erſe (är i. R. Otto Manicke und deſſen Ehefrau Marie,
D Wſimann, das Feſt der Goldenen Hochzeit.
ſſchäfte am Sonntag. Wir machen darauf aufmerkſam,
Diu nzelhandelsgeſchäfte am Sonntag, den 9. Dezember 1934,
chwialgs von 2—7 Uhr geöffnet ſind.
DNr Chriſtſtollen ſcheint durch ſeine vorzügliche Güte viele
häng gefunden zu haben. Immer wieder müſſen neue
Chriſt=
olenrſchafft werden, da der Bedarf bei weitem nicht ausreicht.
ſti hauch kein Wunder, denn jeder weiß, daß der Ertrag, der
S de4Verkauf dieſes Stollens eingeht, reſtlos dem
Winterhilfs=
näreis Darmſtadt zufließt, und daß gleichzeitig außerge=
Uhnloch Gewinnmöglichkeiten vorhanden ſind. Flugreiſen, eine
neiſe eh England Erholungsaufenthalt im Odenwald und viele
Dehra=ußgegenſtände winken dem Käufer als Ueberraſchung. Jeder
Glück haben! Drum ſollte jeder dieſen Chriſtſtollen kaufen.
ſtenes Naturſpiel. Einer unſerer Leſer brachte uns heute
in ſeict hönes Exemplar eines Pfauenauges, das er morgens am
nguher ſeiner Wohnung in der Lichtenbergſtraße gefunden
Rrbe, T a ſeltener Beſuch zu dieſer Jahreszeit, doch wegen der
Mngensſlich milden Witterung erklärlich.
Der Darmſtädter Handel und das Darmſtädter Handwerk
richten an die Bevölkerung den dringenden Aufruf, ihre Einkäufe
in Darmſtadt zu tätigen! Die Darmſtädter Geſchäftswelt
wirbt nicht mit Extrazügen für die „Landbewohner” und billigen
Werbekarten für Varietévorſtellungen, für die anſcheinend am
Ort ihrer Veranſtaltung nicht mehr die notwendige Beſucherzahl
zu finden iſt. Wir wiſſen, daß die beſte Werbung die Qualität
der zum Verkauf gebrachten Waren und eine perſönliche, auf die
Wünſche des Publikums eingehende Bedienung iſt. Wir treiben
keine engſtirnige „Kauft am Ort”=Propaganda, lehnen aber
Werbemethoden ab, die nach amerikaniſchem Muſter die
Bevöl=
kerung nach auswärts locken ſollen. — Jeder bedenke, wie wichtig
es zur Belebung der einheimiſchen Wirtſchaft iſt, daß der
orts=
anſäſſige Handel und das Handwerk in Brot und Arbeit geſetzt
werden.
Jeder Pfennig Umſatz, der in Darmſtadt
getätigt wird, hilft uns, die Darmſtädter
Betriebe aufrecht zu erhalten, unſeren
Darmſtädter Volksgenoſſen neue Arbeit
zu geben und unſere Steuern pünktlich zu
entrich ten.
Es iſt Pflicht eines jeden Volksgenoſſen, ſein Geld nicht zu
auswärtigen Vergnügungen zu tragen, ſondern durch
wohlüber=
legte und notwendige Einkäufe am Platze an der großen
gemein=
ſamen Aufgabe der Arbeitsbeſchaffung für alle arbeitsloſen
Volks=
genoſſen mitzuhelfen und ſomit den Wiederaufbau unſerer
Volks=
wirtſchaft zu fördern. Seid ſtolz auf Eure Vaterſtadt!
Darm=
ſtädter Bevölkerung und Geſchäftswelt gehören zuſammen. Je
mehr Ihr uns unterſtützt, deſto leiſtungsfähiger und billiger
wer=
den wir ſein.
Jeder tue ſeine Pflicht!
Verkehrs= und Verſchönerungsverein Darmſtadt
(gez.): Wamboldt.
Vereinigung des Einzelhandels von Darmſtadt und
Um=
gebung e. V. (gez.): Schneider.
Kreishandwerkerſchaft (gez.): Schäfer.
Gaſtwirteinnung Darmſtadt (gez.): Mund.
Unsere Inserenten werden gebeten, nach
Möglichſeit die Aufgabe der Anzeigen
bis ½6 Uhr vorzunehmen. Srößere
Anzeigen erbitten wir bis 4 Uhr.
Der Verlag.
* Berichtigung. Zu der Liſte der Perſönlichkeiten, die am
heu=
tigen Tage in Darmſtadt ſammeln, werden wir von dem
Kreis=
beauftragten des Winterhilfswerks gebeten, folgende Berichtigung
nachzutragen: Am Liebig=Denkmal ſammelt für den dienſtlich
aus=
wärtigen Miniſterialrat Ringshauſen der Landesbiſchof Dr.
Dieterich. In der Ernſt=Ludwigſtraße in Höhe der
Markt=
paſſage, ſammelt der Gauführer des NS.=Frontkämpferbundes.
Major Stiebler.
Ungariſche Gäſte in Darmſtadk.
Die Handball=Nakionalmannſchaft Ungarns
iſt am Freitagnachmittag in Darmſtadt eingetroffen und wird
heute Samstag, 10 Uhr, im Rathaus offiziell empfangen, woran
ſich eine Kranzniederlegung am 115er Ehrenmal anreiht.
Da zum Länderſpiel, die Kartenbeſtellungen von auswärts
am Freitag wieder lebhaft eingingen, ſo werden die
Sportanhän=
ger gut tun, ſich noch im Vorverkauf rechtzeitig
ein=
zudecken. An den Platzkaſſen werden insbeſondere nur noch
vorhandene Sitzplätze verkauft werden,
Vorverkaufsſtel=
len: Sport=Joſt, Mackenſenſtraße; Zigarren=Becher, Obere
Rhein=
ſtraße, Zigarren=Mengler. Nieder=Ramſtädter Straße, Friſeur
Opp, Riegerplatz — für Tribüne und Stehplätze
Erwerbsloſen=
karten nur bei Hut=Herold, Ochſengaſſe. Jugend=, Schüler= und
Uniformierten=Karten an den Platzkaſſen.
Oeffenkliche Plakkonzerke
imn Fan der Auafanden Salderfit.
Um dem Tag der Nationalen Solidarität den Rahmen zu
geben, den er in ſeiner großen überragenden Bedeutung verdient.
haben ſich ſämtliche Muſikkapellen Darmſtadts zur Verfügung
ge=
ſtellt. Es ſpielen:
Muſikkorps der Heſſ. Landespolizei, Adolf=Hitler=Platz. von
4—5 Uhr und 6—7.30 Uhr.
Muſikzug der Standarte 115, Ludwigsplatz, von 4—5 Uhr
und 6—7.30 Uhr.
Muſikzug des Arbeitsdienſtes, Verkehrsbüro, von 4—5 Uhr
und 6—7 Uhr.
Kapelle der ehemaligen Militärmuſiker und der
Spielmanns=
zug der Hitler=Jugend. Marktplatz, von 4.30—5.30 Uhr
und 6.30—7.30 Uhr.
Muſikzug des NS.=Frontkämpferbundes (Stahlhelm)
Forſt=
meiſterplatz, von 4—5 Uhr und 6—7.30 Uhr.
Muſikzug der Hitler=Jugend. Manfred v. Richthofen=Platz, von
4—5 Uhr und 6—7.30 Uhr.
Orcheſter der Arbeiter und Angeſtellten der Firma E. Merck,
Dietrich=Eckart=Platz, von 4.30—5.30 Uhr.
Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr, Marienplatz, von 4—5
Uhr und 6—7.30 Uhr.
Kapelle der Techn. Nothilfe, an der Johanneskirche.
von 7—7.30 Uhr.
Fanfarenzug des Jungvolks. Ecke Schul= und Karlſtraße, von
4—5 Uhr und 6—7.30 Uhr.
Es wird jedem Volkgenoſſen eine wahre Freude ſein, auf die
Straße zu gehen und nach Kräften zu dem Gelingen des großen
Werkes beizutragen.
Opernſänger Sattler gibt Autogramme. Herr Joachim
Sattler, Heldentenor am Heſſiſchen Landestheater in
Darm=
ſtadt, hat ſich bereit erklärt morgen. Sonntag. von 12 bis 13 Uhr
im Spendetempel vor dem langen Ludwig denjenigen Autogramme
auszuſtellen, die ſich mit mindeſtens 1 RM. in das Opferbuch
ein=
tragen. Alle Verehrer und Freunde des Künſtlers haben hier
Ge=
legenheit, ſich ein Autogramm des geſchätzten Künſtlers zu
beſchaf=
fen. Die Autogramme werden auf Winterhilfskarten oder
mitge=
brachtem Autogrammbeleg eingetragen.
Seite 6 — Nr. 338
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 8. Dezember
Aus der NSDAP.
Geopolikiſche Schulungswoche in Mainz.
Das Zentralinſtitut für Erziehung und Unterricht, Berlin,
und die Rhein=Mainiſche Stätte für Erziehung, Mainz=Zitadelle,
veranſtalten in Zuſammenarbeit mit der Arbeitsgemeinſchaft für
Geopolitik in der Zeit vom 2. bis 6 Januar 1935 ein geopolitiſches
Schulungslager in Mainz. Namhafte Vertreter der Geopolitik
haben ihre Mitarbeit zugeſagt. Die Teilnehmer werden auf der
Zitadelle untergebracht. Die Koſten für Unterkunft, Verpflegung
und Lehrbeitrag werden 15.— RM. nicht überſchreiten. Außerdem
iſt eine Einſchreibgebühr von 1.— RM. zu entrichten.
Fünfzig=
prozentige Fahrpreisermäßigung wird gewährt.
Anmeldungen ſind umgehend an die Rhein=
Mainiſche Stätte für Erziehung, Mainz,
Zita=
delle, zu richten.
Reichsleitung.
Der Leiter der Hilfskaſſe!
NSK. Der Leiter der Hilfskaſſe gibt bekannt:
Nach wie vor ereignen ſich unzählige Unfälle und
Todesfälle im ehrenamtlichen Parteidienſt (Kraftrad= und
Kraftwagenunfälle, Verkehrsunfälle uſw.). Es wird daher auf
die Pflicht zur vorſchriftsmäßigen Meldung und
Beitragsüber=
weiſung nachdrücklich hingewieſen.
Bis zum 22. Dezember 1934 müſſen ſämtliche
Hilfs=
kaſſenbeiträge für den Monat Januar 1935 auf das
Spargiro=
konto Nr. 5000 der Hilfskaſſe der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen
Arbeiterpartei, München, bei der Bayeriſchen Gemeindebank
(Girozentrale), München, überwieſen werden.
In Ausnahmefällen kann die Beitragszahlung auf das
Poſt=
ſcheckkonto München 9817, Hilfskaſſe der Nationalſozialiſtiſchen
Deutſchen Arbeiterpartei, erfolgen.
Die Ortsgruppenleiter werden dringend erſucht, für
recht=
zeitige und vollſtändige Einziehung der Beiträge von allen
den=
jenigen, die der Hilfskaſſe zu melden ſind, (ſämtliche
Parteimit=
glieder. SA.=Männer, SS.=Männer. NSKK.=Männer
einſchließ=
lich aller Anwärter), zu ſorgen, ebenſo wie die ordnungsmäßige
Abführung der gezahlten Beiträge und die ſorgfältige
Nachzah=
lung aller etwaigen Rückſtände vorzunehmen iſt.
Die Beitragszahlung zur Hilfskaſſe iſt laut mehrfach
ergan=
gener Anordnung Adolf Hitlers Pflicht aller Mitglieder.
München, den 30. November 1934.
gez.: Geißelbrecht.
Der Kreisleiter.
Kreisfunkwart.
Die Ortsgruppenfunkwarte, welche in der letzten
Funkwarte=
ſitzung gefehlt haben, wollen ſich unverzüglich in der
Rundfunk=
beratungsſtelle, Luiſenſtraße 34, zum Empfang wichtiger
Inſtruk=
tionen melden.
Kreisſchulungsamt.
Sonderlehrgang der Schulungsobmänner. Am Sonntag, den
9. Dezember 1934, um 10 Uhr, findet im Hanſa=Hotel, Rheinſtraße,
der Sonderlehrgang für die Schulungsobmänner ſtatt. In dieſem
Sonderlehrgang wird beſonders die nationalſozialiſtiſche
Weltan=
ſchauung und ihre Grundlagen beſprochen und behandelt. (Pg.
Becker.) Mit Rückſicht auf die Wichtigkeit dieſes Sonderlehrgangs
iſt das Erſcheinen der Ortsgruppenſchulungsobmänner unerläßlich.
Die Teilnahme der Zellenſchulungsobmänner iſt unbedingte
Pflicht.
Schulungsabende.
Schulungsabende finden ſtatt
am 8. Dezember 1934 in Waſchenbach:
am 12. Dezember 1934 in Nieder=Beerbach;
am 13. Dezember 1934 in Pfungſtadt und Ober=Ramſtadt;
am 14. Dezember 1934 in Malchen;
am 15. Dezember 1934 in Gräfenhauſen und Meſſel;
am 17. Dezember 1934 in Eberſtadt.
Beginn der Abende jeweils um 20.30 Uhr. Zu dieſen
Aben=
den ſind alle Nebengliederungen wie auch SA. und Gäſte
einge=
laden. Der Schulungsobmann iſt im Einvernehmen mit dem
Hoheitsträger für das richtige Aufziehen der Schulungsabende
ver=
antwortlich.
Der Hilfskaſſenobmann.
Aus gegebener Veranlaſſung wird darauf hingewieſen, daß
Meldebogen für Unfälle im Dienſt unverzüglich auszufüllen und
an den Hilfskaſſen=Obmann zurückzugeben ſind. (Privatanſchrift
lautet: Ernſt Langsdorf, Dietrich=Eckart=Platz 13, II.)
Bund nationalſozialiſtiſcher Juriſten — Gau Darmſtadt.
Die für heute nachmittag 3 Uhr im großen Saale des
Gaſt=
hauſes „Zur Krone‟, Darmſtadt, Schulſtraße 16, angeſetzte
Ver=
ſammlung der Bezirks= und Ortsgruppe Darmſtadt findet nicht
ſtatt.
Reichsluftſchutzbund e. V., Ortsgruppe Darmſtadt.
Am Mittwoch, dem 5. Dezember 1934, hielt die Untergruppe
2/4 ihre erſte gut beſuchte Untergruppenverſammlung im Wiener
Kronenbräukeller ab. Referent des Abends war der Adjutant
der OG. Darmſtadt, Dr. Scriba, welcher einen ſehr intereſſanten
Vortrag hielt: Warum ziviler Luftſchutz? Der Referent fand
eine begeiſterte Zuhörerſchaft, die mit großem Intereſſe dem
Red=
ner folgte. Der Untergruppenführer hielt dann noch einen
er=
mahnenden Appell an ſeine Block= und Hauswarte, ſowie deren
Stellvertreter. Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer
ſchloß die gutbeſuchte Verſammlung.
Berichtigung.
In der geſtrigen Bekanntmachung der Natſoz.
Kriegsopfer=
verſorgung wurde irrtümlich berichtet, daß Herr Kapellmeiſter
Frdr. Rehbock zum letzten Male den Mozart=Chor dirigieren würde.
Wir machen hiermit aufmerkſam, daß Kapellmeiſter Rehbock in
einem ſpäteren Zeitpunkt in den Ruheſtand tritt.
Techniſche Nokhilfe.
Wochen=Dienſtplan.
Sonntag, den 9. Dezember: 9 Uhr: Techn. Dienſt und Abteilung
G. u. L., Antreten Marſtall zum Ausmarſch.
Montag, den 10. Dezember: 19.45 Uhr: Abteilung G. u. L.
Schul=
hof Kapellplatz. Abteilung Techn. Dienſt im Marſtall.
21.30 Uhr: Schwimmen für alle Nothelfer.
Dienstag, den 11. Dezember: 20.30 Uhr: Einzelprobe des
Muſik=
zuges.
Donnerstag, den 13. Dezember: 18.30 Uhr: Führerbeſprechung.
19.45 Uhr: Techn. Dienſt am Kapellplatz. Abteilung G. u.
L im Marſtall. — 20 Uhr: Inſtandſetzungsdienſt Turnhalle
Kapellplatz.
Freitag, den 14. Dezember: 20.30 Uhr: Geſamtprobe des
Muſik=
zuges.
(gez.) Kochhafen. OGF.
Was die Lichkſpieltheater bringen.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen die unterhaltende Filmoperette
„Polenblut”, mit Anny Ondra, Jvan Petrovich. Jugendliche
haben Zutritt.
In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man in Neuaufführung das
große Ufa=Luſtſpiel „Spiel mit dem Feuer” mit Paul Hörbiger,
Elga Brink und Trude Marlen.
Als Sonder=Veranſtaltung läuft heute nachmittag 2 Uhr im
Union=Theater der große deutſche Märchentonfilm „Hänſel
und Gretel”
Reſi=Theater zeigt nur noch bis morgen „Drei von der
Tankſtelle”. Samstag abend Nachtvorſtellung: „Die Inſel der
Dämonen”.
Bereins- und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Militärverein. Allen Kameraden zur Kenntnis, daß
heute. Samstag, abends 8 Uhr, unſere Monatsverſammlung bei
Kamerad Stein (Ballonplatz) ſtattfindet. Pünktliches und
voll=
zähliges Erſcheinen eines jeden Kameraden iſt Pflicht. Der
Ver=
einsführer.
Sprachverein. Was bedeuten Wörter wie Ampel, Lampe,
Teppich, Tapete, Schemel, Seſſel? Können ſie uns über
Einrich=
tung und Geſittung der Vorfahren etwas mitteilen? Herr
Let=
tenbaur wird nächſten Dienstag bei „Sitte” um 8 Uhr in
Plauderei „Rund um mein Zimmer” die Namen der
cten. Auch Nichtmitglieder haben freien Zutritt.
Die deutſcheArbeitsfront
N5. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Führung Schloßmuſeum. Sonntag den 9. Dezember 1934,
vormittags 9.30 Uhr, Treffen zur Führung im Kirchenhof des
Schloſſes. Es ſind noch Karten zum Preiſe von 35 Pfg. zu haben.
Den Beſuch dieſer ſehenswerten Sammlung ſollte ſich kein
Volks=
genoſſe entgehen laſſen.
„KdF.”=Mietreihe im Landestheater. Haben Sie ſchon unſer
Werbeblatt für die Mietreihe, im Theater? Alle ſchaf
Volksgenoſſen ſollten ſich anſchließen und ihr Teil dazu beitre
das Heſſiſche Landestheater im Intereſſe der kulturellen Aufg
am Volksganzen zu fordern!
Wir müſſen abſchließen, deshalb dieſer Appell! Sicher
ſich noch Plätze! — Heil Hitler!
Malcomes,
Kreiswart „Kraft durch Freude‟.
Geheime Preisbindungen.
Die Preisüberwachungsſtelle der Miniſterialabteilung III
(Arbeit und Wirtſchaft) gibt von folgendem Schreiben des
Reichs=
kommiſſars für Preisüberwachung Kenntnis:
Nach mir vorliegenden Berichten iſt es vorgekommen, daß
Unternehmer ſich vor der Abgabe von Angeboten
zu=
meiſt in formloſer Weiſe über die anzubietenden
Preiſe verſtändigen. Es werden ebenfalls formloſe
Ver=
pflichtungen eingegangen. Aufträge anzunehmen oder
abzuleh=
nen. Dem Auftraggeber wird es dadurch unmöglich, unter
ord=
nungsmäßig berechneten Einzelangeboten ſeine Auswahl zu
tref=
fen. Ich bitte, ſolchen Erſcheinungen beſonderes Augenmerk
zu=
zuwenden. Insbeſondere bitte ich auch die Gemeinden anzuweiſen,
gegen ſolches Unweſen einzuſchreiten. Soweit beſtimmte
Feſt=
ſtellungen vorerwähnter Art getroffen werden können, empfehle
ich, die betreffenden Unternehmer zeitweiſe oder
dauernd von Lieferungen auszuſchließen.
Das Staatspreſſeamt teilt mit:
Auf die Verordnung des Reichskommiſſars für
Preisüber=
wachung vom 15. November 1934 zur Förderung ſelbſtändiger
Koſtenberechnungen in der Wirtſchaft wird hingewieſen. Soweit
nach geltendem Recht Preisbindungen nicht geſtattet ſind, iſt es
nach dieſer Verordnung auch unzuläſſig, zu verſuchen,
preisbin=
dende Wirkungen auf andere Weiſe zu erzielen. Insbeſondere iſt
es Verbänden, Vereinen und anderen Zuſammenſchlüſſen, alſo
auch Innungen, ebenſo wie deren Vertretern und Beauftragten
nicht geſtattet, Formblätter für Koſtenberechnungen zu
verwen=
den, in die Koſten und Preiszahlen eingeſetzt ſind. Die
Aus=
gabe von Formblättern ohne Koſten und Preiszahlen iſt
unzu=
läſſig
Wer dieſen Beſtimmungen fahrläſſig oder vorſätzlich
zuwider=
handelt, wird mit Gefängnis und mit Geldſtrafe, deren
Höchſt=
maß unbegrenzt iſt, oder mit einer dieſer Strafen beſtraft.
Winter-Ausgabe 1934
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße Nr. 25.
Die Heſſen=Zäger im Zeichen des Winkerhilfswerkes.
Vom Heſſiſchen Jagdklub wird uns mitgeteilt, daß
nach einer an ihn gelangten Zuſchrift der Kreisführung
Darm=
ſtadt des Winterhilfswerkes ſeitens des Herrn Kreisbeauftragten
vorgeſehen iſt, das geſpendete Wild reſtlos in die Großſtädte
Darmſtadt, Mainz, Frankfurt uſw. zur Verwendung in den
Win=
terhilfsküchen gelangen zu laſſen. Sollte der eine oder andere
Jäger nicht in der Lage ſein, in der Woche vom 9.—15. Dezember
Wild dem Winterhilfswerk zu ſpenden, und vorziehen, ſeine
Spende ſpäter — aber noch vor Weihnachten — abzuliefern, ſo
iſt der Kreisbeauftragte auch dafür dankbar.
Der Heſſiſche Jagdklub erwartet von ſeinen Mitgliedern, daß
ſie dem Aufruf des Herrn Reichsjägermeiſters reſtlos folgen und
mit dazu beitragen, daß das edle Werk unſeres großen Führers
gelingt. Er erwartet auch, daß dem Wunſche des
Kreisbeauf=
tragten des Winterhilfswerkes für den Kreis Darmſtadt, Wild
auch noch nach dem 15. Dezember zu ſpenden, entſprochen wird.
Es iſt zu empfehlen, ſich mit den zuſtändigen
Kreisbeauftrag=
ten des Winterhilfswerkes wegen der Ablieferung von Wild
un=
mittelbar in Verbindung zu ſetzen.
Vonderheit.
Aerzklicher Sonnkagsdienſt: Neuregelung.
Der Sonntagsdienſt reicht nunmehr von Samstag mittag
2 Uhr bis Montag früh 6 Uhr. Iſt in dieſer Zeit wegen
plötz=
licher Erkrankung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt
der Hausarzt zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann
ſind folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit: Sonntag,
den 9. Dezember: Dr. med. Erb. Wenckſtr. 23. Tel. 1208;
Frl. Dr. med. Stieler, Wilhelm=Gläſſing=Str. 25, Tel. 2721;
Dr. med. Althauſſe, Ludwigsplatz 6. Tel. 2587.
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchlie=
ßenden Woche vom 9. bis 16. Dezember den Nachtdienſt: die
Apotheke am Juſtizpalaſt. Bismarckſtraße 9, und die
Einhornapotheke, Kirchſtraße 10½. Der Nachtdienſt
wech=
ſelt am Samstag abend, ſo daß die Apotheke, welche den
Sonn=
tagsdienſt hat, ſchon in der vorhergehenden Nacht den Nachtdienſt
verſieht.
— Weihnachtsaufführung. Sonntag, den 9. Dezember 1934,
nachmittags 4 Uhr veranſtaltet der Kindergarten der
Barmher=
zigen Schweſtern, Darmſtadt=Beſſungen, in der Beſſunger
Turn=
halle eine Weihnachtsaufführung. Wie alljährlich, gelangen auch
in dieſem Jahre herrliche Weihnachtsſpiele zur Aufführung.
aus=
geführt von Kindern im Alter von 3 bis 14 Jahren. U. a. werden
aufgeführt: Die Nacht vor dem heiligen Abend (Spiel der
Aller=
kleinſten) Hans und Gretes Himmelsreiſe in 4 Aufzügen.
Außer=
dem 1 Duettchen, etwas zum Lachen und verſchiedene andere Spiele.
Wer ſich wieder mal in ſeine Jugendzeit zurückverſetzt fühlen und
mit den Kleinen freuen will, dem wird empfohlen, dieſe
Weih=
nachtsaufführung zu beſuchen. Karten ſind bei den Barmherzigen
Schweſtern. Beſſunger Str. 115, und abends an der Kaſſe zu haben.
Samstag. 8. 12. 34, findet um 2.45 Uhr für die Kinder eine
Auf=
führung ſtatt.
Biochemiſcher Verein Darmſtadt. Vortrag. Die
Gym=
naſtiklehrerin Fräulein Lore Rhenius gab zunächſt einen
Ueberbl
zunächſt ſehen, wie einſeitige und ungenügende körperliche
Be=
tätigung die ſchöne Körperhaltung, die der Menſch eigentlich
haben ſollte, dahinſchwinden läßt, wie der Körper eine ſchlechte
Haltung bekommt und ungelenk wird. Die Schule Menzler
be=
ginnt deshalb mit Lockerungsübungen für alle Gelenke und für
die Wirbelſäule, übt die Entſpannung des Körpers mit ihrer
wohltätigen Rückwirkung auf den geſamten Organismus und
die Nerven und geht ſchließlich, wenn eine gewiſſe Erholung und
Straffheit erreicht iſt, zu Bewegungsübungen, wie Gang, Sprung.
Schwung über. Die Schönheit, die Grazie, die Straffheit und
Gewandtheit des Körpers, die hierbei ſchließlich erreicht
wer=
den, wurden im Lichtbild gezeigt. Frl. Rhenius erhob mit Recht
die Forderung, daß die Gymnaſtik eine öffentliche
Angelegen=
heit ſein müſſe, daß entſprechend vorgebildete Kräfte an den
Schulen zum Segen des geſamten Volkes wirken müßten und daß
auch das vorſchulpflichtige Alter bereits erfaßt werden müſſe.
Mehr Elektrizikätsbewußtſein!
Erfahrungen aus der Arbeitsſchlacht.
riſcher Tat
Von gut unterrichteter Seite werden die folgenden.
aufſchlußreichen Einzelheiten über Auswirkungen und Möglichkeitiy m
der neuen, groß angelegten Angriffe auf die Arbeitsloſigkeit
geben. Eine beſonders beachtenswerte, ganz neue ſgziale Tahuin
hat es fertiggebracht, daß wohl zum erſten Male in der Geſchic
dafür geſorgt worden iſt, eine großzügige Zuſammenarbeit zuie ern
ſchen Induſtrie und Handwerk aufzuziehen. Obwohl die Induſtſänge
für die Verteilung ihrer Erzeugniſſe auf Handel und
Handwa=
ng vor ei
angewieſen iſt, ſpielte ſich doch bisher dieſe Zuſammenarbeit oſtn
einer Form ab, die das Einzelintereſſe weit über die Bedürfnine, Ha
der Gemeinſchaft ſtellte. Erſt der grundſätzliche Wandel der wie
ſchaftlichen Einſtellung, wie ihn die letzten 1½ Jahre brachtit.
führte zu neuen Ergebniſſen von weittragender Wirkung.
Am Beiſpiel der überall im Reiche bisher durchgeführt
Elektrofronten, Elektroangriffe uſw., bei denen die Verhältni en S
ſehr überſichtlich liegen, läßt ſich dieſer Wandel am beſten klak ger hat Wahr
machen. Die Elektrizitätswerke und Großfirmen der Eleitih wurde an den
induſtrie ſtellten ſich mit ihrem gewaltigen Apparat in den Diezun Gerüſte ein
ſollte. Ihre außerordentliche propagandiſtiſche Erfahrung
ſtau=
plötzlich dem Handwerk zur Verfügung. Wege, die früher de
einzelnen Elektroinſtallateur nie gangbar waren, weil ſich viun
leicht die erforderlichen Werbekoſten nur ſchwer aufbringg
ließen, erſchloſſen nun eine Maſſenbeſtellung größten Ausmaßes un
u
Die Methoden einer Anleitung des Handwerks zur vollellt= ſi
Ausnutzung der ihm gebotenen Werbemöglichkeiten, die ſich inmms
ſchen entwickelt haben, werden ſich erſt in der diesjährigen Arbeitisetter
ſchlacht voll auswirken. Vielfach mußte der Handwerker die rän
tige Verwendung der Werbemittel erſt lernen. Die Erziehungdeur
geſamten Bevölkerung zum „Elektrizitätsbewußtſein”, wird
umt=
mittelbar angeſchloſſen werden. Die neugebildete Arbeitsgemeinyon in
ſchaft zur Förderung der Elektrowirtſchaft hat ſich hier weiterm;ilizeil
ger1 wer
großzügige Aufgaben geſtellt.
Erſt wenn buchſtäblich jeder Deutſche verſtanden hat, M erklichen
Elektrizität in allen ihren vielen Anwendungsmöglichkeiten nicht
Luxus, ſondern kluge Benutzung der natürlichen Kräfte unſeren ſ welchen
Heimatbodens iſt, können dieſe Aufgaben als gelöſt angeſehen malvoln
werden. Es kann nicht oft genug betont werden, daß beiſpielell=Emiritt
weiſe elektriſches Licht, wenn es erſt überall richtig eimp/MDend
geſetzt und angewendet wird, im großen Haushalr unſerer Geſentv”
wirtſchaft von entſcheidender Bedeutung iſt. Allein die reſtMig
loſe Einführung elektriſcher Beleuchtung
allen Heimſtätten, in denen ſie heute noch fehlt, ſichert Zehntau=
ſenden Jahre der Arbeit!
rhalt
Von Anfang an hat unſere Regierung ausgeſprochen, daß d0
Handwerk an ſich ſelbſt arbeiten muß, um ſeine ihm gebühren
Stellung wieder zu erringen. An ſolchen Beiſpielen der durc=P men
dachten Zuſammenarbeit zeigt ſich der Wille dazu am deu
Und die Verknüpfung der Wirtſchaft bringt es mit ſich daß den, u ſher wurde
der ſich ſelbſt auf redlichem Wege Arbeit ſchafft, faſt ahne es u Msvder ſeine
wiſſen, immer aufs neue auch für andere Arbeitsplätze, Lchn und M wden Lei
Mmen
Brot ſchaffen hilft.
— Kleinfilm=Photographie. Am Dienstag hielt Hert
One=
in Unterſue
ingenieur Dreyer=Berlin von den Zeiß=Ikon=Werlen
Saalbau einen Lichtbildervortrag über das Thema Kleinſlneid Mhruchsverſug
Photographie — ja oder nein?”. In unterhaltender Weiſe ſchleih uch
derte Referent die Photographie von früher, wie der Amatell
mit großem Apparat, mindeſtens 9X12 Zentimetern, Stativ Md
ſonſtigem Zubehör auf die Motivſuche hinauszog. Wie dann
verhältnismäßig kleinen Rollfilmapparate in den Handel kane
(zirka 6X9 Zentimeter bei denen man aber die Entfernung 90
zum Objekt genau meſſen oder abſchätzen mußte. Wie dann Mei=
ter die Kleinbildkameras (Bildgröße 24X36 Millimeter)
ſtruiert wurden verſehen mit eingebautem Entfernungsmſ
welcher gleichzeitig automatiſch die gewünſchte Schärfe des,
des einſtellt. Dieſe Kleinbilder haben aber nur dann Wel
wenn ſie ganz oder Ausſchnitte davon vergrößert werden.
Vorraum des Saalbaues waren Contax=Vergrößerungen im 0.
mat 30X40 Zentimeter ausgelegt. Dieſe Vergrößerungen v0
wirklich Spitzenleiſtungen. Jeder Vergrößerung war das Oie
nal 24X36 Millimeter beigelegt, und ſtellten Schnappſchüſſe
die nur mit der Kleinbildkamera zu machen ſind. Herr O0el.
ingenieur Dreyer zeigte uns auf der Leinwand, wie die Loſ"
alle Gebiete der Photographie beherrſcht. Zwiſchendurch mie
im laufenden Film die Contax, ihre Herſtellung und Pruſe
in der Fabrik, ſowie Verwendungsmöglichkeit vor Augen geſ00
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.
Großes Haus-
Samstag,
8. Dezember
Anfang 19.30, Ende geg. 22,30. Außer ?
Der Zigeunerbaron.
Preiſe 0.70 bis
Sonntag,
9. Dezember
Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr.
Preiſe 0.70 bis
Macbeth.
Kleines Haus-
Samstag,
8. Dezember
Außer Miet
Anfang 19.30, Ende 22 Uhr.
Kinderreiche Mütter Nr. 51-100, 151-300
Preiſe 0.70 bis 4
Der Nobelpreis.
Anf. 19,30, Ende 22 Uhr. Zuſatzm. II16.9
Sonntag,
Preiſe 0.70-
9. Dezember Der Nobelpreis.
— Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet im Giole.”
Haus des Landestheaters wieder eine Vorſtellung des „Zige‟
barons” ſtatt, bei der in den Hauptrollen die Damen Brwenz.”
von Georgi, Jacobs. Liebel, und die Herren Köther Kuhn.*
ger, Ritzhaupt und Schmidt=Berikoven mitwirken. Johann Sltcla
klaſſiſche Operette hat in der Neuinſzenierung von Prof. Mar ?
müller und unter der muſikaliſchen Leitung von Franz Herolih.
in den letzten Wochen einen Erfolg gehabt, der dem des voit
gegangenen „Bettelſtudent” nicht nachſteht. — Im Kleinel
geht die Komödie „Der Nobelpreis” in Szene, die in dieſer
ihre Erſtaufführung und bereits eine Wiederholung mit ſtät”.
Erfolg erlebte. Das geiſtreiche Werk von feinſter Eigenal.
Schweden Bergmann fand — nach den Urteilen der Darmſtch 9.
Preſſe — im Landestheater unter der Spielleitung von 9ſſ.
intendant Franz Everth eine vorbildliche Darſtellung. 9."
Hauptrollen ſpielen Käthe Gothe, Edith=Schultze=Weſtrum. O L
Wien. Emil Lohkamp. Willy Steegen, Hannes Stelzer
Stieda und Karl Ziſtig.
In der mit Spannung erwarteten morgigen Erſtaufüchted.
von Verdis gewaltiger Oper „Macbeth” ſingen die Häſbt.
Liſelotte Ammermann, Bernd Aldenhoff. Heinrich Blaſel (Nagee.
Heinrich Schlüter und Hermann Schmid=Berikoven. Die Nöl.
liſche Leitung hat Generalmuſikdirektor Karl Friderich die Dag
leitung Dr. Bruno Heyn. der Oberſpielleiter unſerer Le
Bühnenbild ſchuf Mar Fritzſche. Die Choreographie ließt.
Händen von Alice Zickler; die Einſtudierung der Chöre L.
Siegfried Wick. — Uebrigens werden an der morgigen Pr.
als Gäſte auch die ungariſche Nationalmannſchaft, die zum D.
ball=Länderſpiel nach Darmſtadt kam, und eine Reihe von de.
lichkeiten, die ſich anläßlich dieſes großen Sportereighlle.
eingefunden haben, teilnehmen."
skag, 8. Dezember 1934
Der Polizeibericht meldet:
Kälte ele Weriſlen gele
gnameMancheſterhoſe, ſchwarze lange Stiefel, blaugrün mit weiß
gemmürtes Hemd, grüner Sweater. Hat ein Herrenfahrrad bei
ſich, Zeim Betreffen in Schutzhaft nehmen. „Nachricht an das
Lanpeiriminalpolizeiamt Darmſtadt, Zentrale für Vermißte.
As Unvorſichtigkeit! Am 5. Dezember 1934 kam es im
Stahl=
bau /ener hieſigen Firma in der Weiterſtädter Straße zu einem
bedaulichen Betriebsunfall. Beim Zuſchneiden von Eiſenblech
ließ ße ein Arbeiter offenbar an der nötigen Vorſicht fehlen und
hanuiete mit der linken Hand an der Blechſcheere, wobei er
gleich=
zeitim nit der rechten Hand die Maſchine auslöſte. Das ſchwere
Meſſſe ſchnitt dem jungen Menſchen die linke Hand ab. Der
Schweverletzte fand Aufnahme im Herz=Jeſu=Hoſpital,
Hermanns=
ſtraßſe
un friſcher Tat ertappt. Nachdem es in letzter Zeit wiederholt
in ermn Umkleideraum einer hieſigen Sportvereinigung zu
Dieb=
ſtählſen gekommen war, ſtellte man am 6. 12. 34 eine Falle. Der
Diechl ung hinein, er erſchien kurz vor 20 Uhr und wollte ſich
wie=
der a fremdem Eigentum bereichern. Nachdem er die Kleider
durchiſſcht und eine Handtaſche geöffnet hatte, kam ein ſtiller
Be=
obachite plötzlich aus einem Verſteck hervor und ſtellte den Dieb
bei leiem ſchändlichen. Handwerk. Er ging zwar flüchtig, konnte
abern zmittelt und feſtgenommen werden. Im übrigen bedarf die
Angglgenheit noch der Aufklärung.
Prnung vor einer diebiſchen Bettlerin. Am 4. Dezember 1934
in danNachmittagsſtunden hat eine Bettlerin bei Bewohnern in
einern Hauſe in der Hügelſtraße wegen Kleidungsſtücke
vorge=
ſprocne. Hierbei wurde von dieſek ein Schlüſſel einer
Vorplatz=
türe, dr verſteckt im Treppenhaus lag, geſtohlen. Beſchreibung:
18—-Mahre alt, 1,60 Mtr. groß, ſchlank, hat volles Geſicht dunkle
Haaue trägt zwei Zöpfe, langen beigen karierten Mantel mit
brauuen Stoßaufſatz, führt eine Ledertaſche mit ſich.
Wr hat Wahrnehmungen gemacht? In der Nacht zum 3. 12.
19341uurde an dem vor dem Hauſe Eichbergſtraße Nr. 27
aufge=
ſtelltnnGerüſte einer hieſigen Firma eine Sturmlaterne geſtohlen.
Eie Reihe größerer Diebſtähle aufgeklärt. Die Täter
hin eSchloß und Riegel. In den letzten Wochen wurden
in Dunſtadt kurz aufeinanderfolgend eine Serie von
Kellerein=
brückte verübt und eine ganze Anzahl Schaukäſten erbrochen und
ihres nhaltes beraubt. Durch die intenſive Ermittlungsarbeit
der Urminalpolizei konnten nach wenigen Tagen eine ganze Reihe
von ugen Leuten aus Darmſtadt, die aber alle bereits
vorbe=
ſtraftiſnd, als Diebe feſtgenommen werden. Sie kamen ohne Aus=
(nahmein Unterſuchungshaft. — Desgleichen wurden zwei
Faſſa=
denklicke er feſtgenommen, die vor etwa 14 Tagen von einem
Bal=
kon im1. Stockwerk einen dort aufgehängten wertvollen
Damen=
ßmantelund 1 Jacke geſtohlen hatten. Auch in dieſem Falle handelt
es ſich unn zwei vorbeſtrafte junge Männer aus Darmſtadt. Sie
u wurd, in Unterſuchungshaft genommen. — Im Intereſſe der
kri=
mincal zeilichen Aufklärungsarbeit wird demnächſt dazu
über=
gegarrun werden, Namen von Perſonen, die, wie vorſtehend, ſchon
wiedarglt mit dem Strafgeſetz in Konflikt gekommen waren, zu
veröffrtlichen.
ſhwelchen Häuſern hat er nach Studenten geſucht? Von der
Kringürlwolizei wurde ein Mann feſtgenommen, der ſich abends
nach En=ritt der Dunkelheit in Häuſer eingeſchlichen hatte, um
Mannaundiebſtähle zu begehen. Wenn er betroffen oder
über=
raſch=a uurde, nahm er ſich die Ausrede, er ſuche einen Studenten.
Wer=laii hierzu Angaben machen?
kta nſchmuggler in Darmſtadt feſtgenommen. Am 3.
Dezem=
erHAwurde der 43 Jahre alte Händler Paul Roſſier aus
Geif5: Darmſtadt wegen verſuchten Rauſchgiftſchmuggels
feſtge=
nomnnt: Roſſier hatte bereits mit leitenden Angeſtellten einer
gem ſwrik in Darmſtadt Verbindung aufgenommen und
ver=
ſuchtei lit ſe zur Abgabe von Rauſchgift zu veranlaſſen. Der
Feſt=
morngene kam in Unterſuchungshaft.
Sener wurde feſtgenommen ein junger Mann aus Offenbach
Mſder ſeinem Bruder eine Anzahl Wäſcheſtücke geſtohlen und
im dangen Leihamt verſetzt hatte. Die Pfandſcheine wurden ihm
abgezamen und dem Geſchädigten ausgehändigt. — Es wurde
ferner eſtgenommen ein 40jähriger Kaufmann, aus Darmſta
wegen derſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Er wurde von dem
Richtetin Unterſuchungshaft genommen.
Ofübruchsverſuch. In der Nacht zum 1. 12. 34 wurde an dem
Holzlüschen hinter der ruſſiſchen Kavelle, ein Einbruchsverſuch
verüllſt Der Täter hatte die an dem Häuschen befindliche
Fenſter=
ſcheibb ingeſchlagen, iſt dann durch dieſe Oeffnung eingedrungen
und die darin liegenden alten Bücher ſowie auch ſonſtige
Sachendurchwühlt.
Dibſtahl eines Firmen= ſowie eines Hausnummerſchildes. In
der 2ſaht zum 28. November 1934 wurden von der
Vorgarten=
mauer des Hauſes Olbrichweg Nr. 16 ein dort angebrachtes
ver=
chronntt Meſſingſchild, etwa 10 X 20 Zentimeter groß, ſowie das
Hausunmerſchild gewaltſam entfernt und entwendet Das
Firmeſhild trägt die Aufſchrift. „Hanſa=Lloyd und Goliath,
Ver=
kaufsstle Heſſen, G.V.‟ Die Aufſchrift iſt eingraviert und blau
geätzt das Hausnummerſchild iſt weißemailliert, die Zahl 16 iſt
ſchwaa) Wer hat in der fraglichen Nacht etwas Verdächtiges
wahryommen oder kann angeben, wo ſich die betreffenden
Schil=
der Eſden? Für Wiederbeibringung der Schilder ſowie
Ermitt=
lung d5 Täters Belohnung zugeſichert.
Belgrößeren Veranſtaltungen werden die Mäntel geſtohlen.
Am Amstag, 28. 11. 34. wurde während einer Veranſtaltung im
Saallla ein dunkler Herrenmantel mit der Firmenbezeichnung
„Deun”” geſtohlen: Am gleichen Abend daſelbſt ein grauer
Ve=
lourhru Größe 54. Sachdienliche Angaben ſind in allen Fällen an
die Kro Darmſtadt, Hügelſtraße 31—33. Zimmer 3, zu richten.
Fuſtraddiebſtähle. Am 12. 11. 34 wurde aus der Torfahrt
Natkkſenſtraße 36 ein Herrenfahrrad Marke Blücher, geſtohlen;
m 10.11. 34 ein Herrenfahrrad. Marke Bergkönig. Fabr.=Nr.
430 7:0 am 23. 11. 34 aus dem Hofe Alexanderſtr. 25 ein
Damen=
fahrrn)Marke Perle; am 26. 11. 34 vor dem Arbeitsamt 1
Herren=
jahrrn) Marke Franklin, Fabr.=Nr. 1 077 363: am 27. 11. 34 aus
der Achalle Wendelſtadtſtr. 34 ein Herrenfahrrad. Marke Falter,
Fabr=R. 293 328; am 27. 11. 34 aus dem verſchloſſenen Keller des
hauſa’sLichtenbergſtr. 80 ein Herrenfahrrad, Marke Miele, Fabr.=
Nr. Echr77: am 30. 11. 34 aus dem Hofe Gr. Kaplaneigaſſe 64 ein
Herre mihrrad. Marke Rheingold, Fabr.=Nr. 1 272978; am 28. 11.
94 auls em Hauseingang Alexanderſtr. 27 ein Damenfahrrad; am
2 X134 vor dem Hauſe Eliſabethenſtr. 58 ein Herrenfahrrad,
Marke Rixe=Präzioſa, Fabr.=Nr. 354 405; am 1. 12. 34 vor der
Haupruſt in der Rheinſtraße, ein Herrenfahrrad. Marke Mifa,
FabrrNe, 543 568; am 2. 12. 34 vor dem Theaterreſtaurant, ein
Motand. Marke F.N. mit dem vol. Kennzeichen V8 3334,
Fahr=
geſtell r. 56 823.
Aus dem Gerichtsſaal.
N Eine Offenbacher Berufungsverhandlung hatte am
Don=
hersieg die Große Strafkammer zu verhandeln. Der 49jährige
Buchöſter Ernſt Klitzſch erhielt im Oktober eine
Gefängnis=
ſtrafe vn einem Jahr, weil er Gelder in Höhe von nahezu
4000 UM. veruntreut hatte. Klitzſch war neben einem anderen
Rollulg, der beſtbezahlte Angeſtellte einer Offenbacher Firma, mit
Enenn Nonatsgehalt von 430 RM. in den letzten Jahren. In
lüühar Zeit erhielt er noch mehr. Der Angeklagte hatte aber
Noßé llüren, eine Wohnung von 7. Zimmern, mit einer Miete
Don Nezu 200 RM., Loſe für etwa 25 RM. monatlich, und auf
Derchannen legte er außerdem regelmäßig ſein Geld in Wetten
on. Dr Angeklagte vergriff ſich ausgerechnet an dem Geld, das
* fürſe Verſicherungsmarken ſeiner Kollegen bekam, deren
Kar=
n 174 führen hatte. Jahrelang unterſchlug er das ganze Geld.
r 1M z. B. klebte er vier Jahre lang überhaupt nichts, ſo daß
Veſeieur unter großen Schwierigkeiten ſeine Rente erhielt, nach=
Dem :a Cirma die ſämtlichen unterſchlagenen Beträge nachgezahlt
Mic die Große Strafkammer erhöht die Strafe auf die
Beru=
lung Nr Staatsanr altſchaft hin auf ein Jah und drei
Mollſte und verwirft die Berufung des Angeklagten, der an=
Geinny keinerlei Sinn für das verbrecheriſche ſeiner Tat hat
und aiht die mindeſte Reue zeigt.
Ne zweite Sache wegen Hehlerei gegen einen
Offen=
a9d Kohlenhändler, der geſtohlene Kohlengutſcheine
angeshſt und weitergegeben hatte, wird nach vierſtündiger
Vei=
wieder abgeſetzt, da noch einige Zeugen geladen werden
Der Angeklagte wird wegen Verdunkelungsgefahr in
genommen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 338 — Seite 7
Ausſtellung „Handwerk und Kunſt” in Mainz.
Ein großer Teil unſeres alten deutſchen Kulturgutes ging
in den letzten 50 Jahren völlig verloren, und nun, da die
dama=
ligen Wirtſchaftsformen abgewirtſchaftet haben, verſuchen junge
und lebendige Kräfte die verſchütteten Quellen uralten Volks= und
Brauchtums wieder freizulegen, damit der belebende und
befruch=
tende Strom ſeinen Weg ins Volk und damit auch in das deutſche
Handwerk findet. Dieſelben aufrüttelnden Kräfte gehen auch jetzt.
daran, das Haus der deutſchen Familie von allem Weſensfremden
zu reinigen und ihm, als der ſymboliſchen Keimzelle völkiſchen
Le=
bens, eine neue Form und einen neuen Inhalt zu geben,
Von dieſen Gedankengängen ausgehend, forderte der Präſident
der Heſſ. Handwerkskammer im Auguſt d. J. das Handwerk des
Rhein=Mainiſchen Wirtſchaftsgebietes auf, ſich an der vom 2. bis
16. Dezember 1934 in Mainz ſtattfindenden Ausſtellung „
Hand=
werk und Kunſt” zu beteiligen. Er betonte in ſeinem Aufruf, daß
die Ausſtellung ausſchließlich eine Schau handwerklicher Kultur=
und Kunſterzeugniſſe früherer und gegenwärtiger Meiſter ſein
ſolle, und daß das Handwerk neben ſeiner wirtſchaftlichen Funktion
die Verpflichtung habe, die ſchöpferiſche Miſſion im deutſchen Volke
zu übernehmen. Gleichzeitig ſollte die Ausſtellung durch Güte und
Qualität hervorragender Handwerkserzeugniſſe für das Handwerk
im Publikum werben und darüber hinaus eine wirtſchaftliche
Be=
deutung gewinnen durch geeignete Verkaufsmöglichkeit.
Die Ausſtellung konnte am Sonntag, den 2. Dezember 1934,
im Hauſe des Handwerks in Mainz durch den Herrn
Oberbürger=
meiſter Dr. Barth als Vertreter des Herrn Reichsſtatthalters
und Gauleiters Sprenger eröffnet werden.
In ſeine Begrüßung durfte Handwerkskammer=Präſident Fritz
Müller Vertreter der Partei, der ſtaatlichen Behörden, des
Handwerks und der ſonſtigen Wirtſchaft willkommen heißen, die
durch ihr zahlreiches Erſcheinen ihr großes Intereſſe an
neuzeit=
lichem handwerklichen Kunſtſchaffen bekundeten.
Der Gang durch die Ausſtellung ſelbſt führt in die
verſchie=
denſten Gebiete handwerklicher Kunſt. Im unteren Stockwerk
be=
findet ſich der Repräſentationsraum und Sitzungsſaal mit ſeiner
einfachen, aber hochkünſtleriſchen Ausſtattung. In ſeiner Nähe
be=
findet ſich der Zunftmeiſterſaal, enthaltend die Zunftwappen der
Mainzer Handwerker. In ihm iſt auch die Schau des graphiſchen
Gewerbes untergebracht, die mit einer Darſtellung über die
Ent=
wicklung der Schriften überleitet zu prächtigen Erzeugniſſen, der
Buchdrucker= und Buchbinderkunſt. Vorbei an einem meiſterlich
ge=
ſchnitzten Küferfaß kommen wir zu den Erzeugniſſen der Kunſt=
und Bauſchloſſerei. Im erſten Stock iſt der große Fahnenſaal, in
dem zugleich die Innungswahrzeichen aufbewahrt werden.
An den Fahnenſaal reiht ſich der Saal der Gold= und Silber=
ſchmiede, meiſt Arbeiten bekannter Mainzer Werkſtätten. Im
glei=
chen Raum ſind auch die kunſtvollen Stücke der Odenwälder
Elfen=
beinſchnitzer ausgeſtellt. Sehr zahlreich ſind auch die Bildhauer
vertreten, insbeſondere feſſelt hier das Modell zu einem
monumen=
talen Kriegerdenkmal, ausgeführt von Bildhauer Kornmeſſer.
Beſonderes Augenmerk verdient die großangelegte Schau des
Schreinerhandwerks, in der in der Hauptſache Mainzer
Möbel=
ſchreiner Ganzeinrichtungen und koſtbare Einzelſtücke zeigen. Die
Abteilung der Kunſttöpfereien iſt reich beſchickt, u. a. aus dem
Weſterwald, der Lahngegend aus Oberheſſen und dem Odenwald.
Mehrere Räume umfaßt die großartige Ausſtellung des
Malermeiſters Nover=Darmſtadt, eine Kunſtwerkſtätte, in der
das Kunſthandwerk ſchon fünf Generationen heimiſch iſt. Neben
einer großen Anzahl Entwürfe und ausgeführter Malereien für
Kirchen werden auch für Profanbauten Entwürfe und Details
ge=
zeigt. Daneben fällt die Abteilung für äußere Malerei. Möbel
und gemalte Truhen auf, die ein außerordentliches Eingehen in
die Malerei des einfachen Landhandwerkers zu erkennen gibt.
Nicht eine einzige Arbeit iſt ausgeſtellt, die nicht handwerksmäßig
ausgeführt worden wäre oder ausgeführt werden könnte.
Weiterhin verdient hervorgehoben zu werden, die Abteilung
für kunſtgewerbliche Handarbeiten.
Einen Stock höher ſehen wir Erzeugniſſe Mainzer
Putzmache=
rinnen, Schneiderinnen und Wäſcheſchneiderinnen, ſowie die
Kol=
lektivausſtellungen der Friſeure und Graveure. Die ausgeſtellten
Stücke zeigen nicht nur gute Handfertigkeit, ſondern bezeugen die
Fähigkeit von eigenem künſtleriſchen Geſtalten.
In den oberſten Stockwerken haben ſich die Mainzer
Maler=
meiſter mit ihren Ausſtellungsgegenſtänden niedergelaſſen. Sehr
ſchön und ſauber gearbeitet ſind auch eine Korbſeſſelgarnitur der
Hammer Korbmachergenoſſenſchaft ſowie ſonſtige Korb= und
Sei=
lerwaren des Odenwaldes.
Dieſe keineswegs erſchöpfende Darſtellung des in unendlicher
Fülle Gebotenen zeigt, daß das Handwerk eine eigene Familie iſt.
die ihre eigenen Geſetze hat. Sie zeigt aber auch, daß der moderne
Menſch beſtrebt iſt, Dinge zu ſchaffen, in denen ſein Beſtes der
Nachwelt überliefert wird. Dieſer Wille iſt reiner Kulturwille,
und wo er wirkt, ſchafft er Kultur. Deshalb iſt der Handwerker
der Kulturträger der Wirtſchaft, ſofern man Kultur als
Meiſter=
ſchaft empfindet und nicht als Fertigkeit. Der ſchöpferiſche Menſch,
der Künſtler, muß aber auch in ſeinem Schaffen frei ſein, und je
freier er ſich fühlt, um ſo mehr wird ſich in ſeinen Werken die
Per=
ſönlichkeit offenbaren. Dies gilt beſonders für den
Kunſthandwer=
ker, denn Handwerk iſt Liebe zur Schöpfung, Liebe zum Werkſtoff.
Liebe zur Arbeit und Sehnſucht zur Freude am gelungenen Werk.
Aus Heſſen.
dr. Eberſtadt, 7. Dez. Unfall. Ein junger Metallarbeiter
von hier geriet durch unglückliche Umſtände in einer Darmſtädter
Werkſtätte derart in die Maſchine, daß er mit ſchweren
Verletzun=
gen der linken Hand in das. Hoſpital der Barmherzigen Brüder
eingeliefert werden mußte. — Jubiläum. Herr
Verwaltungs=
ſekretär Lotz konnte dieſer Tage auf eine 25jährige Tätigkeit bei
der Provinzial=Pflege=Anſtalt der Provinz Starkenburg
zurück=
blicken, aus welchem Anlaß ihm dank ſeiner allgemeinen
Wert=
ſchätzung im Dienſt= wie im Privatverkehr zahlreiche Ehrungen
zuteil wurden. — Ehrenpreis. Anläßlich einer
Reichskleintier=
ſchau in Frankfurt a. M. wurde Herr Heldmann für ſeine ſchwarze
Rieſenſchnauzerhündin mit einem Ehrenpreis bedacht. — Der
Odenwaldklub, Ortsgruppe Eberſtadt. beſchloß ſein
diesjäh=
riges Wanderjahr mit einer Halbtagstour in die heimatlichen
Wälder und hält ſein Wanderer=Ehrungsfeſt, verbunden mit der
erſten Wanderung im Januar, die in Pfungſtadt endet.
Ak. Nieder=Ramſtadt 7. Dez. Naturalſpende der
Bauern. Die von den Bauern auf Grund der
Anbauernteflä=
chen geſpendeten Brotgetreidemengen ſind am kommenden
Mon=
tag von 9—12 Uhr vormittags bei der hieſigen Anſtaltsmühle
zur Vermahlung abzuliefern. Der Termin iſt unbedingt
einzu=
halten.
Cg. Reinheim, 6. Dez. Adventsfeier. Am geſtrigen
Abend fand im Evangeliſchen Gemeindeſaal durch die Evangeliſche
Frauenhilfe eine Adventsfeier ſtatt, zu der etwa 80 Perſonen
ge=
kommen waren. Zur Einleitung ſprach Frau Pfarrer Hein Witwe,
dann folgten Lieder, Sprüche, Vorträge von Liederverſen uſw.
Dann folgte eine Anſprache von Herrn Vikar Biſchoff, welcher in
ſchönen Worten Zweck des Zuſammenkommens und Sinn der
Adventszeit ſchilderte. Gebet und Segen von Pfarrer Dr.
Meiſin=
ger beſchloß den 1. Teil. Im 2. Teil legte Frau Pfarrer Hein den
Anweſenden die Segnungen der Hausmuſik, das dadurch um die
Familie geſchlungene Band, ſowie die Pflege der Muſik überhaupt
warm ans Herz. Es folgte noch Geſang von
Geburtstagswunſch=
liedern, ſowie Einzelgeſänge von Schweſter Eliſabeth und Frau
Kilian=Kaiſer, die den Abend bei reger Handarbeit zum Schluß
verſchönten.
* Georgenhauſen, 7. Dez. Auf der diesjährigen 2. Reichs=
Kleintierſchau vom 30. 11.—3. 12. in Frankfurt a. M. errang der
hieſige Straußſche Geflügelhof in der Abteilung
Reichs=
herdbuch mit einem Wyandottehahn die Silberne Preismünze
des Preußiſchen Miniſteriums und mit Leghorns die Bronzene
Medaille des Reichsverbandes deutſcher Kleintierzüchter. Die
Leghorns waren die ſchwerſten vom ganzen Reich, die auf der
Schau gezeigt wurden.
41. Höchſt i. Odw., Dez. Schulungsabend. Die N.S.
D.A.P., Ortsgruppe Höchſt, hielt im Saale des Gaſthauſes „Zum
Löwen” eine Mitgliederverſammlung, verbunden mit
Schulungs=
abend ab. In Verhinderung des Ortsgruppenleiters begrüßte der
ſtellvertretende Ortsgruppenleiter Pg. Lippold die Anweſenden
und erteilte nach dem gemeinſam geſungenen Liede „Volk ans
Ge=
wehr” dem Pg. Rudolf Schlich das Wort zu ſeinem Vortrag
„Frontſoldatentum”, in welchem er die ſtaatspolitiſchen
Umwäl=
zungen und die Grundlegung zur nationalſozialiſtiſchen Bewegung
vor 20 Jahren treffend ſchilderte. Anſchließend verbreitete ſich der
Schulungswart Pg. Raitz über die jüngſten innen= und
außenpoli=
tiſchen Ereigniſſe, nachdem er mit gebührenden Worten der großen
Taten des 85jährigen Generalfeldmarſchalls von Mackenſen, ſowie
der tapferen Beſatzung unſerer Kreuzer, die an den
Falklands=
inſeln im Weltkrieg der Uebermacht erlagen, gedachte.
A1 Sandbach i. Odw., Dez. Am vergangenen Sonntag
gaſtierte hier eine Wanderbühne, die „Das erſte Kreuz auf dem
Friedhof” und „Genoveva” in einem Saal zur Aufführung
brach=
ten. Die Truppe hatte ihre Pferde in einem Stall eines
Neben=
gebäudes des Pfarrhauſes unentgeltlich untergeſtellt. Nun mußte
der Pächter dieſer Scheuer nach dem Abzug der Schauſpieler die
unangenehme Wahrnehmung machen, daß ein Fahrrad, die große
Dreſchmaſchinenplane und Heu verſchwunden waren. Sofort
ange=
ſtellte Ermittlungen der Polizei ergaben, daß die Truppe, die ſich
nach Obernburg gewandt hat, die vermißten Gegenſtände einfach
mitgenommen hat. Das Fahrrad konnte inzwiſchen wieder ſeinem
Eigentümer zugeſtellt werden. Es iſt ratſam, auch ſolchen Leuten
gegenüber Vorſicht walten zu laſſen, die unter dem Deckmantel der
chriſtlichen Liebe, ihr unſauberes Handwerk treiben.
Dp. Zwingenberg, 7. Dez. Von der Gaufilmſtelle Heſſen=
Naſſau der NSDAP. in Frankfurt a. M. wurde geſtern abend der
Film „Der Schimmelreiter” gezeigt. Der Film fand auch hier
ein dankbares Publikum Ortsgruppenleiter Dickler dankte
am Schluſſe des Abends für den zahlreichen Beſuch.
e Bad Wimpfen, 6. Dezember. Ausſtellung. Bei der
diesjährigen Kreisausſtellung für Kaninchen waren weit über
hundert Tiere aller Raſſen vertreten. Mancher Verein konnte bei
der Preisverteilung mit einem ſchönen Reſultat abſchneiden.
— Hirſchhorn, 7. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
5. Dez.: 1.50 Meter, am 6. Dez.: 1,55 Meter.
Ex. Lampertheim, 2. Dez. Gründung einer VDA.=
Ortsgruppe. Im vollbeſetzten Kaiſerhofſaal veranſtaltete der
Volksbund für das Deutſchtum im Ausland eine öffentliche
Ver=
ſammlung. Außer dem Redner des Abends, Herrn W. Dietrich
aus Salzburg, war auch der Oberſtudienrat Dr. Kilian
an=
weſend. Herr Rektor Heusler ſprach einleitende
Begrüßungs=
worte und wies auf den tiefen Sinn dieſer Veranſtaltung hin.
So=
dann hielt Oberſtudienrat Dr. Kilian ein einführendes
Refe=
rat. Hierauf ſprach der Redner des Abends, Herr W. Dietrich über
das Thema: „Oeſterreichs Kampf um ſeine deutſche Sendung”.
Reicher Beifall belohnte die Ausführungen. Anſchließend wurde
eine Ortsgruppe gegründet und trugen ſich bereits 110
Verſamm=
lungsbeſucher als Mitglieder ein. Herr Rektor Hußler wurde
zum Ortsleiter beſtimmt.
D. Biblis 7. Dez. Zum Schutzmann der Gemeinde Biblis
wurde nunmehr der Unterfeldmeiſter a. D. Ludwig Pabſt
ver=
pflichtet. — Auf dem Rathaus erfolgte die Verloſung der Gärten
hinter dem Ort an der Gänſeau. Dabei kamen 94 Grundſtücke
von ca. 300 Quadratmeter pro Stück zur Verpachtung. Es
han=
delt ſich um das 1 Meter hoch ausgefüllte Sumpfgelände durch
die Weſchnitzregulierung.
Am. Biebesheim, 6. Dezember. Bei dem am letzten Sonntag
ſtattgefundenen Verkauf der Winterhilfsholzplakette wurden hier
durch die SA. zirka 200 Stück verkauft.
— Gernsheim, 7. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 6. Dezember — 100, am 7. Dezember — 0,61 Meter.
Be. Büttelborn. 7 Dezbr. Der hieſige Bürgermeiſter
Barthel iſt in den Ruheſtand getreten. Barthel ſtand 15 Jahre
an der Spitze unſerer Gemeinde. — Das hieſige Rathaus, eins
der ſchönſten in unſerer Gegend wird, wie der Gemeinderat in
ſeiner letzten Sitzung beſchloß, verſchiedentliche Reparaturen
durchzumachen haben. Die Reparaturen werden ſchon jetzt
durch=
geführt und nicht, wie geplant, erſt ſpäter.
Be. Klein=Gerau, 7. Dez. Gemeinderatsſitzung. Die
Gemeinde iſt mit dem Forſtverwaltungsbeitrag aus den Jahren
1930 und 31 mit 4154 RM. im Rückſtand. Der Gemeinderat
be=
ſchließt, daß die Sache jetzt erledigt wird. Es ſoll in jährlichen
Raten von 1000 RM. aus den Reichsſteuerüberweiſungen für die
Gemeinde an die Staatskaſſe abgeführt werden. Für die
Schna=
kenbekämpfung wurden von der Gemeinde 50 RM. genehmigt.
Die Gemeinde tritt weiter dem VDA. bei. Dem Kontrolleur
wird eine Vergütung von 25 RM. gewährt. Der Gemeinderat
nimmt weiter von den Verträgen des Verkaufs von Holz aus
dem Gemeindewald Kenntnis. Weiter wird der
Nachkirchweih=
ſonntag feſtgelegt. Da die Nachkirchweih ſeither auf den
Reichs=
bauerntag fallen würde, wird in Zukunft die Nachkirchweih 14
Tage nach der Vorkirchweih ſtattfinden. — Ihren 89. Geburtstag
konnte Frau Magdalene Metzger geb. Gerbig hier feiern.
Be Rüſſelsheim, 4. Dez. Feierliche Ueberreichung
der Geſellenbriefe und Losſprechung von 27 Lehrlingen
der Elektro=Inſtallateur=, Schloſſer=, Schmiede= Mechaniker= und
Spengler=Kreisinnungen. Nach einem von einer Abteilung der
NSBO.=Kapelle der Opelwerke vorgetragenen Muſikſtück hielt
der Obermeiſter der Schmiedeinnung des Kreiſes Groß=Gerau,
Gerbig=Rüſſelsheim, eine Begrüßungsanſprache. Nach dem
feierlichen Einmarſch der Junggeſellen überreichte der
Prüfungs=
meiſter, Schloſſermeiſter Wirthwein=Groß=Gerau, im Auftrag
der Heſſiſchen Handwerkskammer in Darmſtadt die
Geſellenprüf=
urkunde. Darauf erfolgte die Losſprechung der Lehrlinge.
An=
ſprachen hielten Kreishandwerksmeiſter. Dasbach,
Gewerbe=
lehrer Werner= Groß=Gerau, Beigeordneter Funk und der
ſtellvertretende Ortsgruppenleiter der NSDAP. Rüſſelsheim, Pg.
Pilz. — Unfall. Ein hieſiger Landwirt ſtürzte von ſeinem
Wagen und wurde überfahren. Er erlitt ſchwere
Schulterver=
letzungen und befindet ſich in ärztlicher Behandlung. —
Ver=
kehrsunfälle. Im dichten Nebel fuhr auf der Landſtraße
Raunheim-Kelſterbach ein Laſtwagenzug auf den Anhänger
eines Bauernfuhrwerks auf. Beide Fahrzeuge wurden ſchwer
beſchädigt. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Auf der
Land=
ſtraße nach Biſchofsheim wurde ein Radfahrer von einem
Per=
ſonenwagen erfaßt und mit ſchweren Verletzungen nach Mainz
in das Krankenhaus verbracht.
Be. Rüſſelsheim, 7. Dez. Aus den Zinſen der Dr. Ludwig
Opelſtiftung ſollen im nächſten Jahre in der Kolonie an
der Haßlocher Straße weitere Wohnhäuſer errichtet werden, auch
ſeitens der Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft in ihrer Siedlung.
Be. Mörfelden, 7. Dez. Eine Beſichtigung der
Feuer=
wehr, fand durch den Kreisfeuerwehrinſpektor, Schildgen
ſtatt; anſchließend ein Werbeumzug durch die Straßen
Mörfel=
dens und auch Walldorfs. — Ihren 82. Geburtstag kann die
Einwohnerin Frau Margarete Jungmann feiern. Die
Hoch=
betagte war über 50 Jahre Gemeindehebamme.
Aus Oberheſſen.
* Gießen. 6. Dez. Im geſtrigen 2 Orcheſterabend des
Gießener, Konzertvereins erſpielte ſich der Pianiſt Erich
Flinſch (Frankfurt a. M.) mit einer techniſch ausgezeichneten
und geiſtig hervorragenden Wiedergabe von Liſzts „Totentanz”,
vom Orcheſter (unter Obermuſikmeiſter Ernſt Krauße) ſehr gut
begleitet, einen großen künſtleriſchen Erfolg. Ebenſo fanden die
orcheſtralen Werke (Wagners „Meiſterſinger”. Fauſt=Ouvertüre und
Liſzts „Taſſo”) reichen Beifall.
Butzbach, 7. Dez. Die Verunglückten des Butzbacher
Eiſenbahnunfalls. Wie gemeldet, wurde in der Nähe
des Butzbacher Bahnhofs ein Perſonenauto von einem Güterzug
überfahren und dabei eine Dame tödlich verletzt. Bei der
Ver=
unglückten handelt es ſich um die bei dem Gießener Arbeitsamt
beſchäftigte Fräulein Dr. Hauſig. Ein zweiter Wageninſaſſe,
der Arbeitsamtsbeamte Laucht, mußte mit inneren
Verletzun=
jirurgiſche
gen in die Gießen
linik gebracht werden.
Seite 8 — Nr. 338
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Gchn Ssagtelllscr.
Deutſchland=Jahrbuch für die deutſche Jugend und das deutſche
Volk. Neue Folge. Leipzig 1934. K. F. Koehler Verlag.
366 Seiten. Mit über 140 Abbildungen. Ganzl. 4.80 RM.
Die Neue Folge des Deutſchland=Jahrbuchs 1935 die im Druck
hervorragend ausgeſtattet iſt, eignet ſich ganz beſonders als
Weih=
nachtsgeſchenk. Sie vermittelt wiederum eine Fülle des Wiſſens
und des Intereſſanten, wobei neben Aufſätzen aus jüngſter großer
deutſcher Vergangenheit auch die Technik nicht, zu kurz kommt.
Meiſterleiſtungen deutſcher Technik, wie der Bau des neuen
Zep=
pelin, das Schiffshebewerk in Niederfinow, die Autobahnen
wer=
den in reich bebilderten Aufſätzen feſtgehalten, die den Wert des
Buches auch über ein Jahrbuch hinaus ausmachen. H. W. W.
„An die Pferde!” Ein Reitbüchlein für deutſche Reiter von
Hip=
polyt Graf von Norman. Mit zahlreichen Abbildungen. Kart.
1,60 RM., Franckh’ſche Verlagshandlung.)
Die Geländeſport=Bücherei erhält hier als wichtigen
Ergän=
zungsband ein Reitbuch, das beſonders dazu angetan ſein wird,
Genuß am vorbildlichen Reiten und Liebe zum Pferde zu
er=
wecken Graf v. Norman der vielerfahrene Reiter und hippologiſche
Schriftſteller, hat das Reitbüchlein für deutſche Reiter unter dem
Titel „An die Pferde!” geſchrieben. Daß man aus der Feder des
Grafen v. Norman ein fachlich durch und durch zuverläſſiges Werk
erwarten kann, iſt klar. Noch wichtiger aber iſt, daß Graf
Nor=
mann ſein großes Wiſſen in einer Sprache zugänglich macht, daß
auch der blutige Laie weiß, wie er zu reiten hat, wie man ſein
Pferd behandelt uſw. uſw.
— Radig: Germaniſcher Lebensraum. (Kart. 2,50 RM.)
— Bülow: Wie unſere Heimat wohnlich wurde, (Kart. 2,50 RM.,
Franckh’ſche Verlagshandlung, Stuttgart.)
Werner Radig ſchildert in ſeinem Buch „Germaniſcher
Lebens=
raum” die Lebensformen unſerer Vorfahren von der Steinzeit bis
zum Mittelalter, ihre Siedlungsräume, ihr Kultur= und
Wirt=
ſchaftsleben in Längsſchnitten, die jeweils von der Jungſteinzeit
bis in die frühmittelalterliche Zeit hineinreichen. Und dieſes auf
eine unbeſtechliche Art, indem der Verfaſſer faſt ausſchließlich
durch Ausgrabungen ermittelte Zuſtände darſtellt, wobei die
Vor=
geſchichtsforſchung bei der Suche nach Vergleichen nicht mehr bei
fremden, art= und weſensverſchiedenen Völkern Hilfe zu holen
braucht, ſondern ſo weit vorgeſchritten iſt, daß die gerwaniſche
Ur=
geſchichte ſich aus der ihr arteigenen Volkskunde zu ergänzen
vermag.
Eine ſehr glückliche Ergänzung hierzu bildet das Buch. Wie
unſere Heimat wohnlich wurde” von Kurd v. Bülow. Hier iſt es
unſere Heimat ſelbſt, deren allmähliche Entwicklung dargeſtellt
wird, in die der Menſch als Kind ſeiner Landſchaft hineingeſtellt
iſt; die allerneueſten Forſchungsergebniſſe werden zu anſchaulicher
Darſtellung gefügt. Vor allem fußt dies Buch auf den Ergebniſſen
der Pollenanalyſe, die in den letzten Jahren bei uns eine
bevor=
zugte Anwendung findet und in der Unterſuchung des
Blüten=
ſtaubes beſteht, der in den verſchieden alten Torfſchichten die
Jahr=
tauſende überdauert hat, und aus deſſen Analyſe ſich die Flora
jeder Bodenprobe, und das heißt: der Pflanzenbewuchs der
deut=
ſchen Erde in jeder Erdperiode (oder in jeder vorgeſchichtlichen
Periode) einwandfrei feſtſtellen läßt.
Cherry Kearton: Im Lande des Löwen. (Leinen 5 RM. J.
Engel=
horns Nachf., Stuttgart.)
Das neue Tierbuch des bekannten Forſchers und
Tierſchrift=
ſtellers Cherry Kearton, deſſen bereits erſchienene Tierbücher
un=
eingeſchränkte Zuſtimmung des Publikums gefunden haben,
be=
richtet diesmal von den perſönlichen Beobachtungen Erlebniſſen
und Erfahrungen Keartons in ſeiner 25jährigen
Forſchertätig=
keit in Zentralafrika. Es will — wie er in ſeinem Vorwort
ſchreibt — „dem Leſer Einblick gewähren in das afrikaniſche
Tier=
leben, wo es ſich in ſeinem ureigenſten Revier noch unverfälſcht
erhalten hat”; es will das Verſtändnis für die Tiere der Wildnis
wecken und der verſtändnisloſen brutalen Ausrottung Einhalt
gebieten. Aber ſein Buch iſt viel mehr geworden als eine
ſpan=
nende Schilderung ſeiner Erlebniſſe — aus ſeinem Buch ſteigt
Afrika empor: in großartig plaſtiſchen und farbigen Bildern
er=
ſtehen die unberührte Wildnis, die ſonnendurchglühte Steppe, der
undurchdringliche Urwald, die Sümpfe und Seen, Waſſertümpel,
Flüſſe, Felſen, Schluchten, bis zu den ſchneebedeckten Häuptern der
Berge im Hintergrund; hervor treten die Tiere der Wildnis: bis
zum kleinſten Getier zeigen ſie ſich uns in ihrem Leben und
Ster=
ben. Aus tauſend Einzelheiten und Einheiten erſteht das Leben
der Wildnis, in ſeiner kraftvollen Grauſamkeit und Schönheit.
H. R. Knickerbocker: Die Schwarzhemden in England und Englands
wirtſchaftlicher Aufſtieg. (Ernſt Rowohlt=Verlgg.)
Wird und kann England fasciſtiſch werden? Welche Rolle ſpielt
die Schwarzhemdenbewegung im politiſchen Leben Groß=
Britan=
niens? Wird ihr Führer, Sir Oswald Mosley, zur Regierung
kommen? Iſt er der Meſſias des alten Landes, das gerade die
ſchwerſte wirtſchaftliche Gefahr überwunden zu haben ſcheint? Der
große amerikaniſche Journaliſt und Reporter, deſſen Scharfblick für
das Weſentliche wir aus ſeinen früheren Büchern kennen, findet
die Antworten auf dieſe dringenden Fragen. Er wird der neuen
Bewegung ebenſo gerecht wie ihren Gegnern von rechts und links.
Friedrich Arenhövel: Die Ehe. Myſterium in fünf Aufzügen.
(Verlag Reimar Hobbing.)
Der Intendant der Berliner Funkſtunde hat hier ein in Form
und Inhalt ungewöhnliches Werk geſchaffen. Ein fauſtiſches Spiel
iſt es, gigantiſch in den Ausmaßen der darin wachſenden Ideen
und doch wieder urmenſchliches Erleben aufzeigend, das Schickſal
aller. Erdhaft nahe iſt es auf der einen Seite unfaßbar fern auf
der anderen. Es iſt das ewig menſchliche Schickſal Mann und
Frau, aber auf eine ſo einmalige Formel gebracht und mit einer
ſolchen beinahe mythiſchen Kraft der Sprache dargeſtellt, daß es
doch wieder wie ein ganz neues Problem erſcheint. Fauſt und
Fauſtina treten auf, Mephiſtopheles, die Stimme Gottes und
un=
ſichtbare Chöre ſprechen.
Naturbüchlein für Wanderfahrten und Schulausflüge von Dr. R.
Gaſch mit 15 Tafeln Federzeichnungen von H. Zimer. (1,80
RM., Wilhelm Limpert=Verlag, Berlin.)
Der Verfaſſer des Naturbüchleins, der als Landkind, Wanderer,
Sammler und Lehrer jahrzehntelang im Freien lebte und lehrte,
hat eine bedauernswerte Unkenntnis der Natur bei Schülern und
bei Amtsgenoſſen feſtſtellen müſſen, die als Leiter von
Schulwan=
derungen, von Schülerreiſen ins Grenz= und Ausland oder als
Herbergsväter doch die Natur ihrer Heimat kennen ſollten.
Hun=
derte von Fragen ſind bei Wanderungen an ihn gerichtet worden,
Sein Naturbüchlein gibt jetzt darauf Antwort in volkstümlicher
Weiſe, nicht als wiſſenſchaftliches Beſtimmungsbuch oder trockenes
Lehrbuch, ſondern wie ein kundiger Weggenoſſe. Wer jetzt mit der
Jugend als Führer und Lehrer hinauszieht, wird in dem
beſchei=
denen Büchlein Anregung zu Beobachtungen und Auskunft über
mehr als 400 Tiere, Pflanzen und Steine finden, die ihm auf dem
Wanderpfad begegnen.
„Sturm auf den Ring”, Roman von Michael Zorn. (Leinen
RM. 5.—. Schlieffen=Verlag, Berlin.)
Ein deutſches Buch — für die deutſche Oſtmark geſchrieben. Der
Anſturm oſtiſcher Unkultur gegen die deutſche Oſtmark wiederholte
ſich im Laufe der Jahrhunderte häufig; immer wieder mußten die
Heerſcharen aufgeboten werden zur Verteidigung deutſcher Kultur,
Der „Sturm auf den Ring” gibt ein lebhaftes und anſchauliches
Bild aus jenen Zeiten, in denen aus den unendlichen Steppen der
Mongolen Woge auf Woge wilder Reiterſcharen wandernder
Völ=
ker gegen die von der weſtlichen Ritterſchaft mit ihren Hörigen und
Saſſen, Waldleuten und Knechten verteidigte Abwehrlinie anritt,
ſie zeitweiſe durchbrach, aber immer wieder den Gegenangriffen der
tapferen Verteidiger weichen mußte. Den Mittelpunkt bildet das
ſchickſalbeſchattete Leben Elkos, des Königsboten, jenes Jünglings,
der durch Zufall Blut von Oſt und Weſt in den Adern trug. Michael
Zorn hat uns mit dieſem Roman ein Buch beſchert, ſymboliſch für
die heutige Zeit und ein hohes Lied von hehrem Sinn, Opfermut
und Todesbereitſchaft, aber auch von Leid und Not ſchmerzlicher,
ſtummer Schweſterliebe.
— Hedda Walther: Geh mit mir! (Verlag Dietrich Reimer,
Berlin.)
Frau Walther iſt diesmal mit ihrer Kamera durch deutſches
Land gewandert und hat in bunter Folge ſchöne Bauten,
inter=
eſſante Trachten, charakteriſtiſche Geſtalten aus verſchiedenen
Ge=
genden unſerer deutſchen Heimat, markante Geſichter von
deut=
ſchen Dichtern, die neue Jugend, reizende Kinder, altertümliche
Puppen und Figuren aus Muſeen und Kirchen und noch manches
andere auf die Platte gebannt. Aber das iſt nicht alles, hier ſind
nicht nur Bilder zu bewundern, wir erfahren auch, wie ſie
tech=
niſch entſtanden ſind. Und ſo wird für alle, die ſich nicht nur
theo=
retiſch für die Lichtbildkunſt intereſſieren, der textliche Teil des
Buches eine hochwillkommene Ergänzung ſein.
Bergfibel von Hubert Mumelter. (Verlag Rowohlt, Berlin.)
Ein Bilderbuch für Freunde des Bergſteigens von köſtlichem
Humor, das der „Skifibel” nichts nachgibt, Luſtige Verſe machen
iſt heute wirklich eine von wenigen beherrſchte Kunſt. Sie wird
doppelt wertvoll, wenn ſie ohne biſſig zu werden menſchliche
Schwächen unter die Lupe nimmt und die Verſe durch
farbenrauſch=
bunte Bilder belebt. Jeder, der Berge liebt und kraxelt, wird hier
Verwandtes finden.
— Henry Hock: Am Hüttenfeuer. Erlebte und erlogene Abenteuer
mit 24 Zeichnungen. (Verlag Gebr. Eurik, Hamburg.)
Der Tag neigt ſich dem Ende zu. Der Schneeſturm heult über
die Berge. Drei Skiläufern bleibt kein Rückweg offen, ſie müſſen
ſich zur Hütte durchkämpfen. Dieſe einſame Hütte hoch in den
Ber=
gen, fern vom Getriebe des Lebens, eine Schutzinſel im
anhalten=
den Sturm, iſt nun ihre Wohnung für Tage. Im engen
Hütten=
raum ſchließt und ſteigert ſich die ſchöne Kameradſchaft der drei —
hier ſind ſie ganz auf ſich geſtellt —, hier iſt für ſie eine
Atem=
pauſe im Leben. Erlebniſſe der Vergangenheit verdichten ſich zu
Bildern, zur Erzählung, zu ernſten, heiteren, mutwilligen
Geſchich=
ten, alle getragen von der tiefen Liebe der drei zu den Bergen.
Und ſo erzählen ſie, am Hüttenfeuer. Zwanglos wie der Ablauf
eines Tages iſt die Folge ihrer Geſchichten, ihrer funkelnden
Anekdoten.
Samstag, 8. Dezember 1994
Vergnügliche Literatur. Bei Bruno Caſſirer
chienen humorvolle, mit leicht ſarkaſtiſch=ſatiriſchem Einſchlag
ſchriebene Bücher: „Das Jahr des Gärtners” von 8
Capek. Ein Buch nicht etwa für Gartenbeſitzer, oder doch
allein für dieſe, ſondern eines für ſolche, die keinen Garten
— Sie finden, ſagt Hans Fallada, hier ein Stück Himmel
kann ihm zuſtimmen. — Capek ſchrieb und illuſtrierte auch luſti
ſatiriſch das Leben eines jungen Hundes „Daſchanka”.
inen, ſtichelhe
IIt, durch den „Das Jahr des Gärtners” berühmt gewordens 06e
iſt. Die reizvolle Ausſtattung des Buches mit Photographien
Fuſen:
ſeichnungen, diesmal von Karel Capek ſelbſt, ſichert dem Buchu
die Liebe aller großen und kleinen Menſchenkinder von mindeſtensn
it fol
14 bis 90 Jahren.
Edlef Köppen ſchrieb: Vier Mauern und ein enougenl”
Dach.‟ Die Geſchichte eines Eigenheimbaues. Vier Mauermo ger I.?
und ein Dach — und das längſt erſehnte eigene kleine Haus ſtehſt ach geie
fertig! Alſo bauen wir! Und es beginnt ein ſchier unendlicheu auſt=
Weg unvorhergeſehener Freuden, aber natürlich ebenſoviele u geſchſt
Leiden, köſtlicher, ernſthafter und grotesker Erlebniſſe mit
Men=
ſchen und Dingen, mit Bauarbeitern und Materialien, Behördem H
Freunden und Nachbarn. Eine neue Welt, in der ſich Heiterkeis
und unfreiwillige Komik mit dem Ernſt des Vorhabens in eigenn Aprechet,
artigſter Weiſe verbinden. Edlef Köppen hat wohl als erſten Maapparal,
dieſen Ton getroffen und die uns allen aus eigener oder fremden zubſchen,
Sehnſucht und Erfahrung vertrauten Empfindungen und Erlehi/ Lendſchalls”
Rah=
niſſe beim Bau eines kleinen Eigenheims zu einem höchſt amüſanu eich.
pichkehr=
ten, dabei im Grunde ernſthaften Büchlein geſtaltet.
Von Chriſtian Bock dann gewiſſermaßen, die Fortſetzung/ 9Yooo
nißendrell,
Kleine Anleitung zum möblierten Leben. Ein
Buch, das ſich nicht bemüht, eine unglaubliche Geſchichte glaubhaff0 A verkfn.
zu erzählen. Es hat auch nicht die Abſicht, dir Meinungen außu
uzwingen, es kommt zu dir wie ein Menſch, von dem du ſagen BEl.
würdeſt, wenn er gegangen iſt: er hat ein offenes Geſicht, er iſſi cheaſchrank,
ein ehrlicher Kerl, er ſagt ſeine Meinung rundheraus, und einm ᛋ lackiert,
ſeimliche Liebe zu Menſchen und ſchönen Dingen hat er auch, obü in. breit,
wohl er ſich ein bißchen ſchämt, davon laut zu reden. Dieſen wrt abzu=
Menſch ſtellt ein Stück Leben vor dich hin, als hätte er gar keinm Wilhelms=
Rückſichten zu nehmen, und ſagt: ſeht, ſo ſchön iſt dies und ſo unm
vollkommen iſt das, aber vergeßt niemals, es lohnt ſchon, dieſe=d
Leben zu leben. Es lohnt auch, ein wenig über das alles nacht
Auffer=
zudenken. — Und ſo geſchieht es, daß der Autor eine Welt, dinſ inmophon
50 Platten,
wir zu kennen meinen, neu vor uns aufbaut.
ſkalt, bill.
*
gkruf. Näh.
Reiſen und Abenteuer. Ein ausgezeichnetes Buch
Sſt.
reich und vorzüglich illuſtriert, bringt das Bibliographiſche Inn
ſtitut Leipzig in „Südſee” von Hugo Adolf Bernatzki. Ern rſchiedene
lebnisſchilderungen aus einem Forſchungsaufenthalt vornehmlichn gut erhalt.
in den Salomoninſeln, auf Neu=Guinea und Bali. Das Werin Aaus
Pri=
eines ausgezeichneten Erzählers und Forſchers, deſſen über 1000 —n) zu
ver=
gute Photoaufnahmen Dokumente ausſterbenden Volkstums daren n. — Nah.
ſtellen, und deſſen Schilderungen, ſo ſachlich ernſt ſie ſind, wien äisſtelle.
romanhafte Spannungserzählungen wirken. Es gibt tatſächlichk” Mllo=echer,
wenig Perſönlichkeiten, die wie der Autor künſtleriſches Sehem
mit wiſſenſchaftlichem Erkennen und einer glänzenden Darſtels) / bertanl.
lungsgabe vereinen. Vor wenigen Monaten iſt er von ſeimrm wruraße 2
etzten Forſchungsreiſe nach den Salomonen und Neu=Guinau ſiufaches
zurückgekehrt, wo er mit Flugzeug und Trägerkarawanen zum Teil Eim mmer m.
vhöllig unbekannte Gegenden beſuchte. Die großen illuſtrieren m ſel tiſch und
Zeitſchriften brachten bereits aufſehenerregende Bildberichte ſeiner m sbxdeoſen
Entdeckungen. Aber die ſchönſte Ausbeute ſeiner Kamera und diem verkin
intereſſanteſten Ergebniſſe ſeines Aufenthaltes unter den Primiey
pen hat er für ſein Buch aufgeſpart.
Iieemälde
Hans Tolten ſchildert in ſeinem Erlebnisbuch aus Argeſt=” grnen und
tinien und Paraguay „Kampf um die Wildnis” die letztenm.
Tage einer ausſterbenden Indianerraſſe. (Rütten & Loenina) U=
Erſt als Arbeitgeber, dann als Freund und Beſchützer yat der 7.
Verfaſſer zwiſchen und mit den Indianern gelebt. Er kennt ſie
in ihrem Stammesleben in der Wildnis, als Arbeiter auf dr =xd
Farm und als Bürger im Schutzgebiet der Jeſuitenmiſſion, Gr 10
wird Zeuge der grauenvollen Zerſtörung, die einſichtsloſe Ver= de, Akku
waltungsmaßnahmen, ſchlechter Alkohol, Lohnbetrug. Maſchinen= / scher bill,
gewehre und Polizeigewalt unter ihnen anrichten. Dabei hinen / Kufen,
wir wieder den harten Exiſtenzkampf des mittelloſen Auswande= /*
Eläſſing=
rers kennen, der ſein Glück diesmal mit einer Baumwollfam ver= Such, III.
ſucht. Ein Abenteuerbuch beſter Art, ſpannend und lehreich il” mmophor /.
gleich, ungekünſtelt und einfach in der Darſtellung, übeneugend huten
ver=
durch ſeine Lebensnähe und durch ſeine Vertrautheit mit Meut 9.
Saal=
ſchen, Tieren und Landſchaft.
Im gleichen Verlag erſchien von Theodor Bohner„Dek =(yſpiegel
Schuhmacher Gottes” ein deutſches Leben in Afrika. —Gobelin=
Theodor Bohner erzählt natürlich, warmherzig und immer iſt W 94250 binl.
froher Laune die wechſelreiche Lebensgeſchichte ſeines Vaters, der n /
Biltoria=
als einer der erſten deutſchen Miſſionare an die Goldküſte Afriſas 2 0h pt.
und ſpäter nach Deutſch=Kamerun ging. In dieſen herzhaff
ernſten und humorvollen Schilderungen ſteckt eine Fülle von Aite R Veche
ſen über Afrika und ſeine Bewohner. Das große Feld der Mite N
MeDamen=
ſionstätigkeit iſt der Hintergrund für das Lebenswerk des
pial=
ziſchen Bauernſohnes Heinrich Bohner. Dieſer wirkte mit ann
einem Stück deutſcher Arbeit, die gewiß nicht nur der Vergangelel
heit angehört.
— Ricardo Guiraldes: „Das Buch vom Gauc
Sombra.”, Roman. (Ganzleinen RM. 5.50. Caſſirer, Berlim!
In dieſem einzigartigen Buch, das der berühmte Romaniſt Proſſ
Voßler als das Meiſterwerk der argentiniſchen Literatur bezeictin.
net, ſchildert der Verfaſſer ſeine eigene Jugend als Gaucho in heig
Freiheit der unendlichen Pampa. Das Leben eines Abenteurers?
das Buch eines großen Dichters.
Epangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Gamstag, 8. Dezember.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Abventsandacht.
2. Advent, 9. Dezember.
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarr, Lautenſchläger. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt der Markusgemeinde. Pfarrer Kornmann. Nachm. 5 Uhr:
Abenbgottesdienſt. Pfarrer Kornmann.
An jedem Wochentag abends 6,45 Uhr: Liturgiſche Andacht im Chor der Stadtkirche.
Die Stadtlirche iſt wochentags von 9 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Nordſeite
Stadtkapelle, Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Wintermann. Vorm. 10 Uhr
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Menzel von Kreuznach. Der Kindergottesdienſt der
Kapla=
neigemeinde wirb vorm. 11,15 Uhr im Gemeindehaus der Kiesſtraße gehalten. Pfarrer
Geß. Abends 8 Uhr: Adventsfeier. Das Oratorium: „Johannes der Täufer” von Wilhelm
Rudnick. (Rirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche.)
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wintermann. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wintermann.
Martinskirche. Vorm, 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer Dr. Bergér. Abends
6 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Dr. Bergér.
An=
meldung von 5,30 Uhr an in der Sakriſtei. *
Mittwock), 12. Dez., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift. Abends 8 Uhr:
Bibelſtunde im Gemeindehaus.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weinberger. Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Weinberger, Abends 6,30 Uhr:
Predigtgottes=
dienſt mit heiligem Abendmahl. Pfarrer H. Köhler.
Mittwoch, 12. Dez., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer H. Köhler.
Die Fohanneskirche iſt wochentags von 8 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Ein=
gang Liebigſtraße.
Paul=Gerhardt=Haus. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer H. Köhler, Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer H. Köhler.
Mittwoch, 12. Dez., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Weinberger.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde), Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Weiß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Weiß.
Gottesdienſt in der Neuen Trainkaſerne. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Irle.
Mittwoch, 12. Dez., abends 8 Uhr; Bibelſtunde für den Oſtbezirk im Gemeindehaus
über Markusevangelium. Pfarrer Weiß, Abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Weſtbezirk
im Saal der Neuen Trainkaſerne. Pfarrer Irle.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller.
Mittwoch, 12. Dez., abends 8 Uhr; Bibelſtunde. Pfarrer A. Müller.
Die Pauluskirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Hauottüre.
Stiftskirche, Vorm, 10 Uhr: Hauptgotteödienſt. Pfarrer Waldeck. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesbienſt. Nachm. 4,30 Uhr: Heil. Abendmahl mit vorhergehender Beichte.
Donnerstag, 13. Dez., abends 8 Uhr: Betſtunde
Lutberiſcher Gottesdienſt (Selbſt. luth. Kirche), im „Feierabend”, Stiftsſtr. 31.
Sountag, 9. Dez./ 2. Advent, nachm. 5 Uhr; Gottesvienſt. Pfarrer Müller, Erbach.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer H. Köhler, Liebigſtr. 20, Fernruf 1224.
2. Veranſtaltungen.
Stadigemeinde: Schloßkirche. Dienstag, 11. Dez., abenbs 8 Uhr: Vierter Vortrag
der Pſarrer der Stadtgemeinde: „Die Wahrheit der Bibel.” Pfarrer Kornmann,
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Dienstag, 11. De).: Mütterabend der
Stadtge=
meinde. — Mittwoch, 12. Dez.: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche.
Freitag, 14. Dez.: Kirchenchor der Stadtkirche.
Konfirmandenſaal im Schloß. Mittwoch, 12. Dez., nachm.: Handarbeitsſtunde
der Stadtgemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Lieblrauenſtr. 6). Montag, 10. Dez., abends
8 Uhr; Hauptverſammlung der Frauenhilfe; anſchließend: Teeabend mit Vortrag über
„Frauenhilfe im Adventslicht”. — Mittwoch, 12. Dez., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strickſchule. — Freitag, 14. Dez., abends 8 Uhr: Mütterabend Weſt. — Mädchenabend
Weſt. — Samstag, 15. Dez., nachm. 2 Uhr; Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 11. Dez., abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
Donnerstag, 13. Dez., abends 8 Uhr: Adventsfeier des Mütterabends Oſt. — Freitag,
14. Dez., abends 8 Uhr: Mädchenabend Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Montag, 10. Dez./ abends 8 Uhr:
Jungenabend Oſt. — Donnerstag, 13. Dez., abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 10. Dez., abends
6 Uhr: Ev. Jungſchar. Abends 8 Uhr; Kirchenchor, — Dienstag, 11. Dez., abends 8 Uhr:
Mütterabend. — Mittwoch, 12. Dez., nachm. 2 Uhr: Strickſchule. — Donnerstag, 13. Dez.,
bends 8,15 Uhr: Jugendbibelſtunde. — Freitag, 14. Dez., abends 8 Uhr: Ev.
Mädchen=
kreis. — Samstag, 15. Dez., abends 8 Uhr: Kurrende.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie), Montag, 10. Dez., abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 12. Dez., nachm. 8 Uhr: Strickſchule. — Donnerstag,
13. Dez., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 10. Dez., abends
8—10 Uhr: Poſaunenchor. Abends 8,16 Uhr: Ev. Jugendwerk, Mädchenkreis. Abends
8,15 Uhr: Monatsverſammlung der Männervereinigung mit Vortrag von
Oberreal=
ehrer Frank über: „Die chriſtliche Kirche und die dritte Konfeſſion.” — Dienstag, 11. Dez.,
abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 13. Dez.,
abends 8,15 Uhr: Advents=Frauenabend der Frauenhilfe. — Freitag, 14. Dez., abends
8,15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 15. Dez., abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Sonntag, abends 7,30 Uhr:
Elternabend der Konfirmanden des Weſtbezirks. — Montag, 10. Dez., abends 8 Uhr:
Mädchenkreis. — Dienstag, 11. Dez., abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag,
13. Dez., abends 8 Uhr: Mütterabend. — Freitag, 14. Dez., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 9. Dez.,
nachm. 4,30 Uhr: Beteiligung am heiligen Abendmahl.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Menne. — Montag, nachm.
4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Abends 8,30 Uhr: Männerabend. — Dienstag, nachm.
4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Markwort.
Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chox. — Donnerstag, abends 8,80 Uhr:
Bibel=
ſtunde. Herr Bringmann. — Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger
Mäd=
chenſchule. Herr Reimund. — Samstag, abends 6 Uhr: Eiſenbahnervereinigung. Abends
8 Uhr: Poſaunenchor.
Fugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge
Mädchen und junge Männer. Abenbs 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mädchen
und junge Männer. — Montag, nachm. 5 Uhr; Knabenjungſchar. Abends 7,30 Uhr:
F. K. für junge Mädchen. — Abends 8,30 Uhr: Beteiligung der jungen Männer am
Männerabend. — Dienstag, abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch, nachm. 8 Uhr:
Kinderſtunde für Mädchen. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge
Männer. — Freitag, abends 8,30 Uhr: Geſchäftsſtunde.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 Uhr—10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
8. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Hügelſtr. 6. Sprechſtunden vorm. von 10 bis 12 Uhr u.
nachm. (außer Samstags) v. 5—6 Uhr. Fernſpr. 2205.
Evang. Gemeindeamt, Kiesſtr. 17 (jetzt nur im Vorderhauſe, eine Treppe);
Ein=
nahmeſtelle für das Kirchnotgeld täglich 8 bis 12 Uhr, 2.30 bis 5,30 Uhr: Mittwoch= und
Samstagnachmittags geſchloſſen. Kirchenſteuerangelegenheiten werden nur im
Landes=
kirchenamt, Mackenſenſtr. 40 (Ecke Neckarſtr.), Zimmer 7, bearbeitet.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſpr. 9883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, „Müllerſtr. 28
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Paul=Gerhardt=Haus
Damaſchkeplatz 1: Gemeindehaus, Eichwieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins: Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245.
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche Traiſa. Sonntag. 9. Dez., 2. Advent, Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Gr. 18 Uhr: Kindergottesdienſt der Kl. —
Don=
nerstag: Frauenabend.
Evgl, Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 9. Dez., 2. Advent, vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt. Nachm. 5 Uhr: Adventsandacht. Abends 8 Uhr: im Gemeindeſaal ?"
bietung des Deklamatoriums „der Lebensweg” durch die Mädchen der Gemeiniſchen”
— Dienstag: Mädchenverein. — Mittwoch: Kirchenchor.
Eval. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 9. Dez., 2. Advent. Vorm. 10 Uhr: Hoſcht
dienſt, 1,30 Uhr: Kindergottesdienſt. 6 Uhr: Abventsandacht.— Montag: Polſaunf
— Dienstag: 8—7 Uhr: Bücherausgabe. — Mittwoch: Bibelſtunde. Kirchengl.
Donnerstag: Adventsfeier des Frauenvereins im „Schützenhof”. — Freiteg: Mie
nenchor.
Evgl. Kirche Dieburg. Sonntag, 9. Dez., 2. Abvent. Vorm. 10 Uhr: Gotztewoſeh
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Dienstag, 11. Dez., Evgl. Frauenhilſe ſchebeinhd
Evang. Geineinde Roßdorf. Sonntag vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdlenſt. 1
Uhr: Kindergottesdienſt. — Montagabend: Frauenverein. — Mittwoch: Biheſehn
im Gemeindeſaal. — Freitag: Jungmädchenabend.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40, Sonntag, 9. Dez., borMe.!"
Uhr: Andacht. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Dienstag, 11. 9e1uN
8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Adventsgemeinde, Sandſtr. 10. Sonntag, abends 8 Uhr: Vortrag. ThemdiNe
ſuchende Menſch in den Spuren des Geiſtes.” Freitag, abends 8 Uhr; Bibelſäne
Samstag vormittags 9,30 Uhr: Bibelſtudium; 10,30 Uhr: Predigt.
geildarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, 9. Dez., vorm. 10 Uhr: Heiliegungsbpestohe.
lung. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 6 Uhr: Kinderverſammlung, Ki
8 Uhr: Heilsverſammlung und Korpskadettenweihe. Gintritt frei. — Diendtiacl 20
8 Uhr: Soldatenverſammlung. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Heilsverſammlth
Donnersztag, abends 8 Uhr: Heimbundſtunde. — Freitag, abendd 8 Uhr: Leiſtiohet.
verſammlung.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadl.
Geſtorbene. Am 30. November: Gruber, Fritz, Weißbihle.
28 Jahre alt, ledig. Rohde, Maria Eliſabeth, geb. Wend Ne
gew., ohne Beruf, 49 Jahre alt. Am 1. Dezember: Schal!"
Annemarie, 43 Jahre alt, ohne Beruf, ledig; Nieder=Ranſte
Heſſelius, Edith Chriſtina, Maſſeuſe, 58 Jahre alt. F
Am 3. Dezember: Ott., Laurenz, Reichsbahnamtmann, 4. 30
alt, verheiratet. Am 1. Dezember: Wenderoth. Heile
Kunſtmaler und Graphiker, 70 Jahre alt, verheiratet. Am.
zember: Dickler, Marie, ohne Beruf, ledig, 47 Jahre alti! O
bach a. d. B. Am 3 Dezember: Metz Ida, geb. Hof, Miche
Wiegemeiſters 85 Jahre alt. Am 2. Dezember: Reche. Ae
ohne Beruf, ledig, 63. Jahre alt: Rodau. Frickel, Gliſche.
geb. Kraus. Witwe des Lokomotivführers i. R., 74 Jahle."
Am 3. Dezember: Huck, Sophie, geb. Hill. Ehefrau des Rece
bahnſchaffneers, 58 Jahre alt: Wixhauſen, Böcher, Küich.
Karoline, geb. Loos, Witwe des Spenglermeiſters, 75 Jahle."
191:
Beckerle, Eva Katharina, geb. Kaufer, Witwe des Läſee
79 Jahre alt. Am 4. Dezember: Wagner, Paul Augiſ. L
M
werkmeiſter i. R., 74 Jahre alt. verwitwet. Herzog. Z0l
Ruzek. Ehefrau des Oberingenieurs, 56 Jahre alt. 950."
nold, Johannes Konrad, 4 Monate alt Sohn vol."
Auerbach. Joohs, Barbara, geb. Krug, Witwe des Siel.
nehmers, 75 Jahre alt, Geißlinger, Karl Thedor Noc
Redakteur, 60 Jahre alt, verheiratet gew. Becker, Berfto."
rufslos ledig, 77 Jahre alt, Eberſtadt. Göttmann, Ciſc.
geb. Höllermann. Witwe des Händlers 77 Jahre altzi. Breos..
Metz, Friedrich, Sohn von Hilfsarbeiter, 2 Monaie.!"
Nr. 338 — Seite 9
ßastag, 8. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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1.10 [ ← ][ ][ → ]
Seite 10 — Nr. 338
Reich und Ausland.
Das eigene Kind in den Main
gezwungen.
Frankfurt a. M. In einem Hoſpiz in der
Nähe des Mains meldete ſich am Mittwoch abend
gegen 24 Uhr ein vor Näſſe triefendes 14jähriges
Mädchen. Es gab auf Befragen, woher es komme,
einen gräßlichen Tatbeſtand an. Das Kind
er=
zählte, es ſei ſchon ſeit langer Zeit zu Hauſe vom
Vater mißhandelt und ſchlecht behandelt worden.
Am Mittwoch habe ihm der Vater wieder
Vor=
haltungen gemacht, daß es einen ſchlechten
Lebens=
wandel führe und es ſchließlich aufgefordert, ſich
in den Main zu ſtürzen. Er ließ ſchließlich das
Mädel noch einen „Abſchiedsbrief” ſchreiben:
„Wenn ich aus dem Leben ſcheide, trägt mein
Vater keine Schuld daran”. Am Abend gegen elf
Uhr begab ſich der Mann mit ſeiner Tochter dann
zur Deutſchherrenbrücke, wo er das Kind nochmals
aufforderte, über das Brückengeländer in den
Main zu ſpringen. Der Mann gab dabei noch
genaue Anweiſungen, wie ſich das Mädchen bei
dieſem Selbſtmordverſuch verhalten ſolle. Mit den
Worten: „Hoffentlich biſt du im Tode ſtärker, als
du im Leben warſt. Schreie nicht!” nahm der
Rabenvater Abſchied von ſeinem Kind. Unter
Jammern ſprang das Kind tatſächlich in den
Fluß. Der Vater blieb noch eine Weile auf der
Brücke ſtehen und ging dann, ohne auf die
Hilfe=
rufe ſeines Kindes zu achten, ſeelenruhig nach
Hauſe. Das Kind konnte zu ſeinem Glück
ſchwim=
men und ſich dadurch an das Ufer retten. Der
Vor=
ſteher des Hoſpizes verſtändigte ſofort die
Krimi=
nalpolizei. — Die Polizei verhaftete bald darauf
die Eltern des Kindes, das Ehepaar Hölfeld aus
der Herbertſtraße. Beide behaupteten zunächſt, nicht
zu wiſſen, wo ſich ihre Tochter aufhalte. Die gleiche
Angabe machte auch die ſpäter verhaftete 16jähr.
Schweſter des Mädchens. Schließlich legte zunächſt
der unmenſchliche Vater ein Geſtändnis ab. Die
ältere Tochter gab außerdem weiter zu, daß ihr
und der Mutter die Untat genau bekannt war.
Nur die Mutter bleibt nach wie vor bei ihrem
hartnäckigen Leugnen und meint, es ſeien ihr
böhmiſche Dörfer, wie Mann und Kind derartige
Geſtändniſſe machen könnten. Der Polizei erklärte
der Vater außerdem noch bei ſeiner Vernehmung,
das Kind habe ein ſittlich völlig verwahrloſtes
Leben geführt und die ganze Familie in ſchlechten
Ruf gebracht. Entgegen dieſer Behauptung konnte
feſtgeſtellt werden, daß der Lebenswandel des
Kindes einwandfrei war. Es hatte nur ein
paar=
mal die Berufsſchule geſchwänzt und die Eltern
in harmloſen Fällen angelogen. — Das
unglück=
liche Mädchen liegt mit einer ſchweren
Lungen=
entzündung, die es ſich in dem kalten Mainwaſſer
geholt hat, im Städtiſchen Krankenhaus. Sein
Zu=
ſtand iſt glücklicherweiſe nicht beſorgniserregend.
Feierliche Eröffnung des Weihtnachis
markies im Berliner Luſtgarien.
Berlin. Der große Berliner
Weihnachts=
markt im Luſtgarten iſt am Donnerstag
nachmit=
tag in Anweſenheit der Miniſter Göring,
Goeb=
bels und Schacht feierlich eröffnet worden,
nach=
dem vorher Knecht Ruprecht, begleitet von 500
Kindern, ſeinen Einzug durch das Brandenburger
Tor gehalten hatte. Rieſige Menſchenmaſſen
um=
ſäumten den Weg des fröhlichen Feſtzuges. Wohl
300 000 Berliner waren zuſammengeſtrömt, um
Zeuge dieſes Ereigniſſes zu ſein. Beſonders drang
volle Enge herrſchte vor dem Dom, der ebenſo wie
das alte Muſeum von rieſigen Scheinwerfern
tag=
hell angeſtrahlt wurde. Weihnachtsbäume mit
un=
zähligen Kerzen ſchmückten die Freitreppen des
Domes, des Muſeums ſowie die Vorderfront des
Schloſſes. Auf den zum Dom führenden Stufen
hatten die Vertreter der Reichs= und
Staatsbe=
hörden, die Gliederungen der Partei und Vertre
ter der Stadt Berlin Aufſtellung genommen.
Nachdem Knecht Ruprecht mit ſeiner fröhlichen
Kinderſchar den Luſtgarten erreicht hatte,
erſchie=
nen die Miniſter Göring, Goebbels und Schacht,
von der Menge ſtürmiſch begrüßt, Ratsherr Protze
ſprach dem Winterhilfswerk für das
Zuſtandekom=
men des Weihnachtsmarktes herzlichen Dank aus.
Darauf nahm Staatskommiſſar Dr. Lippert das
Wort. Er betonte, daß die gute alte Tradition des
Berliner Weihnachtsmarktes mit dem heutigen
Tage wieder aufgenommen worden ſei, nachdem
eine liberale Auffaſſung dieſe Einrichtung fallen
gelaſſen hatte. Der Weihnachtsmarkt ſolle über
das Materielle hinaus in erſter Linie ein Appell
an Herz und Gemüt ſein. Nachdem Ratsherr
Protze ein dreifaches Siegheil auf das Vaterland
und Adolf Hitler ausgebracht hatte, in das die
rieſige Menge begiſtert einſtimmte, unternahmen
die Ehrengäſte mit den Miniſtern an der Spitze
einen Rundgang.
Schweres
Eiſenbahnun=
in Süddeulſchland.
TWüRTTEMBERG
laihingen
Ri
Barden
Aa7
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 8. Dezember 1934
Auf den Galapagos=Inſeln hat ſich in den ſeo
ten Wochen eine Kette von Tragödien abgeſpielt
wir hörten von den Leichen zweier Verdurſteter
wir hörten von dem ungewiſſen Schickſal de
öſterreichiſchen Baronin, und ſoeben läuft die
Nach=
richt ein, daß der deutſche Einſiedler Dr. Friedrich
Ritter am 21. November einem Schlaganfall er
legen iſt. Er war der erſte, der als moderner
Ro=
binſon ſich ein neues Leben nach der Natur und
in der Natur zimmern wollte. Von ihm ſtammte
eigentlich der Südſeetraum, den er ſelbſt nun mit
ſeinem Leben hat bezahlen müſſen. Ein ſeltſamer
Menſch, der überfüttert von Kultur und
Zivili=
ſation ſich in der Gegenwart nicht mehr
zurecht=
fand, der ein Feind des menſchlichen
Gemein=
ſchaftslebens geworden war und deshalb ſeine
bürgerliche Exiſtenz als Arzt im Berliner Weſten
aufgab, um gemeinſam mit einer Freundin ſich
ein neues Paradies auf einer einſamen Inſel zu
ilsfrei
.64 iſt Grundl
en Auslandſch
Das Saarabſtimmungs=Komikee ſtudierk die Landkarke.
Von links nach rechts
Der Präſident Victor. He
Rohde (Schweden) und
ry (Schweiz), Miß Wambough (U.S.A.), Herr
Herr de Jongh (Holland).
Dreifacher Mörder in Uſingen verhafkei.
Uſingen. Am Donnerstag abend gegen
18 Uhr erſchien auf dem Polizeirevier in Uſingen
ein Mann, der um ein Nachtquartier in der
Her=
berge zur Heimat nachſuchte. Auf das Verlangen
nach ſeinen Papieren mußte der Unbekannte
zu=
geben, daß er keine bei ſich habe. Der Uſinger
Hilfswachtmeiſter David ſah daraufhin die
Steck=
briefe der letzten Zeit durch und erinnerte ſich auc.
einmal einen Steckbrief geſehen zu haben, deſſen
Perſonalbeſchreibung auf den Mann paßte.
Schließ=
lich konnte der Polizeibeamte feſtſtellen, daß es
ſich um den ſeit dem 5. November 1934
ſteckbrief=
lich geſuchten Walter Büttner aus Perleberg
han=
delt, der Ende Oktober in einer Schutzhütte im
Perleberger Wald ſeine eigene Frau und ſeine
zwei Kinder ermordet hatte. Bei ſeiner
Verhaf=
tung war Büttner völlig ruhig. Er wurde mit den
Worten: „Endlich bekomme ich Ruhe” in ſeine
vorläufige Zelle geführt.
Tödlicher Abſturz eines Sportfliegers.
Berlin. Am Freitag vormittag ſtürzte auf
dem Flugplatz Johannisthal ein Sportflugzeug bei
einem Kunſtflug aus etwa 50 Meter Höhe ab. Der
Flugzeugführer Oßten kam hierbei ums Leben.
Das Brandunglück in Perpignan.
36 Schwerverletzte.
Paris. Von den Perſonen, die am Mittwoch
abend bei einer Vorſtellung eines Wanderkinos
in der Nähe von Perpignan durch den plötzlichen
Brand eines Films verletzt wurden, haben 20 nach
Anlegung eines Verbandes nach Hauſe gehen
können. 36 Perſonen wurden am Hals, Geſicht und
Händen ſo ſchwer verbrannt, daß ſie ins
Kranken=
haus gebracht werden mußten, wo die Aerzte die
ganze Nacht hindurch mit ihrer Behandlung
be=
ſchäftigt waren. Eine gerichtliche Unterſuchung iſt
von der Polizei eingeleitet. Donnerstag
vormit=
tag iſt ein Kind im Krankenhaus von Perpignan
an ſeinen Brandwunden geſtorben.
Der Schnellzug Paris—Wien ſtieß am Bahnho
von Vaihingen (X) in Württemberg mit einem
Laſtkraftwagen zuſammen. Die Lokomotive, der
Packwagen und der erſte Perſonenwagen
ent=
gleiſten und ſtürzten um. Der Laſtkraftwagen
wurde vollſtändig zertrümmert. Seine beiden
In=
ſaſſen, ſowie der Lokomotivführer und der Heizer
es kamen ums Leben.
Dreifacher Raubmord bei Straßburg.
Paris. Ein ſchweres Verbrechen wurde in
der Nacht zum Freitag in Remmelfang bei
Straß=
burg verübt. Ein greiſes Ehepaar, das dort mit
einem ebenfalls hochbetagten Verwandten ein
grö=
ßes Haus bewohnte, wurde in den Morgenſtunden
vom Ortsgeiſtlichen tot aufgefunden. Alle waren
mit einer Stange erſchlagen. Sämtliche Möbel des
Hauſes waren durchſucht worden. Aber man ſtellte.
nur den Diebſtahl von Wertpapieren im Betrage
von 150 Francs feſt. Die Polizei verfolgt bereits
eine beſtimmte Spur, und man rechnet mit einer
ſenſationellen Aufklärung des Mordes, da es nicht
ausgeſchloſſen erſcheint, daß ein naher Verwandter
der Opfer der Täter iſt.
Das Geheimabzeichen
der Saarabſtimmungskommiſſion,
das ſeinen Trägern polizeiliche Gewalt verleiht.
Es wird wie die Legitimationsmarke von
Krimi=
nalbeamten unter dem Revers des Rockes getragen.
Wie deviſenſchmuggler arbeiken.
Türkismühle. Auf welch raffinierte
Weiſe verſucht wird, deutſche Geldnoten ins
Saar=
gebiet einzuſchmuggeln, zeigen mehrere Aufgriffe
an der Grenzſtation Türkismühle. In einem Fall
hatten Zollbeamte die Schuhſohlen eines
Man=
nes, die außerordentlich dick waren, unterſucht.
Mehrere hundert Mark, die zwiſchen den
Leder=
ſchichten verſteckt waren, konnten zutage gefördert
werden. Ein anderer Deviſenſchieber hatte deutſche
Reichsbanknoten in Rollfilme eingewickelt und
verſuchte ſie als harmloſer „Amateurphotograph‟
in dem Lederetui ſeines Apparates über die
Grenze zu ſchaffen. Dem Beamten war beim
Be=
fühlen der Filmrollen die ſchlechte Wickelung
auf=
gefallen; als er näher nachforſchte und kurz
ent=
ſchloſſen, gegen den Proteſt des Mannes, die
„lichtempfindlichen” Filme aufrollte, kam eine
ganze Anzahl fein ſäuberlich eingedrehter
Geld=
ſcheine zum Vorſchein. In einem Paketchen, deſſen
Inhalt eine junge Dame diskret und errötend als
„intime Wäſcheſtücke” deklärieren wollte, fanden
ſich ebenfalls 270 RM., die der Beſchlagnahme
ver=
fielen. Einer der Schmuggler, der aus dem
Saar=
gebiet ſtammt, wurde in Haft genommen. Die
beiden anderen werden ſich zuſammen mit ihm
demnächſt. vor Gericht zu verantworten haben.
chwallen der
98 — die iMh
dt eiwha dutch
enen Vollstun
pnung der ſit.
die Liebe
ſchaffen. Nach ſorgfältigen geographiſchen
Unter=
ſuchungen entſchieden ſie ſich ſchließlich für die
Galapagos=Inſeln,= die im Stillen Ozean 1000
Kilometer weſtlich der Küſte von Ecuador liegen,
Im Juli 1929 trat er mit ſeiner Begleiterin von
Hamburg aus die Reiſe an und erreichte auf einem
Segelboot ſein Ziel. Was er tat, ſollte eine
Kriegs=
erklärung an alle Kultur ſein, und ſeine
freiwil=
lige Verbannung war denn auch vorübergehend
eine Weltſenſation. Die Zeitungen berichteten
eingehend über ſeine Bemühungen, zu einem Lebet
der Primitivität zurückzufinden und wußten zerſt
nur von den großen Enttäuſchungen zu evählen,
die er bei ſeinem Kampf ums Daſein auszuſtehen
hatte. Es iſt ihm nicht leicht geworden, bis e!
ſchließlich in einer ſelbſterbauten. Hütte mit
ſei=
ner Freundin Unterſchlupf fand und nun die
Theorie praktiſch durchführen konnte, daß die
Er=
nährung des modernen Menſchen naturwidrig ſei.
Er hatte ſich ſogar — ehe er die Reiſe antrat —
ſeine ſämtlichen Zähne, auch die geſunden, heraus
ziehen laſſen, um vor Zahnſchmerzen geſchützt 20
ſein und nahm als wertvollſtes Gepäck neben ſe‟
nen Büchern ein ſtählernes Gebiß mit.
Später iſt es dann ſtill um ihn geworden. Eiſt
in jüngſter Zeit fand die Neugier um ihn heruſ
wieder Nahrung, er hatte Schule gemacht, haute
andere Gruppen nach ſich gezogen, die nicht immer
in Frieden miteinander lebten, ſondern in Zan
und Streit um die Einſamkeit und um die
Waſſer=
ſtelle aneinandergerieten. Und es wird davon er
zählt, daß er ſelbſt ſein Experiment als halb 9e
ſcheitert anſah, daß er ſich mit der Abſicht trug
wieder in bewohnte Gegenden zurückzukehren. Eil
früher Tod — er iſt nur eben über fünfzig Jahle
alt geworden — hat das verhindert und wird ih
den Nimbus eines Menſchen laſſen, der mit de
Menſchheit zerfallen in der Einſamkeit Erlöſung
ſuchte, aber doch in ſeiner Art ein romantiſche
Diogenes, ſich aus der Gebundenheit nicht 10ſ0
konnte und ſo von Anfang an zu Kompromille
kommen mußte, an denen er zerbrach.
den Kullurw
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Ver Einblick
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Vertrauen
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Der „Hirkenmörder” des Bal.
Die Zahl der Toten von Perpignan
auf 15 geſtiegen.
Paris. Im Krankenhaus von Perpignan ſind
in der Nacht zum Freitag weitere 7 Perſonen,
darunter mehrere Kinder, die ſich beim Brande
des Wanderkinos verletzt hatten, ihren Wunden
erlegen. Somit iſt die Zahl der Toten auf 15 ge
ſtiegen. Der Stadtrat von Perpignan hat
be=
ſchloſſen, auf Koſten der Stadt die Verunglückten
zu Grabe tragen zu la
Drunten in Südfrankreich, in den einſamen 0.
bieten der Hochebene des Var, lebt eine ganze 2
völkerung in Angſt vor einem Geſpenſt, das Ne
niemand geſehen hat, das aber in Menſchengeſta
leben und mit einer Flinte bewaffnet ſein mih
Fünf Perſonen dieſer nicht ſehr reichen Gegeſ
wurden innerhalb weniger Monate durch Schte
ſchüſſe getötet, aber vergebens hat man bisher.O
Mörder geſucht. Einige Fußſpuren, die ſich iie
Felde verlieren; ſonſt nichts! Die Bevölkerung. 9
den geheimnisvollen Mörder den „Hirtenmord”.
genannt. Män weiß nicht recht, warum. Dl
unter den fünf Opfern befindet ſich nur ein. Ai.”
die anderen Opfer ſind ein Schuhmacher, ei. "
tar, ein Bauer und wieder ein Bauer. Das f1ü0le
Opfer, das dem „Hirkenmörder” dieſer Tage i!.
Hände fiel, iſt ein Laſtwagenchauffeur. Alle wi.
den ſie durch Schrotſchüſſe aus nächſter Entſelli
getötet. Der Mörder muß keineswegs einen wit.
Eindruck auf ſeine Opfer gemacht haben Sie Nl
ſich ihm ohne Furcht genähert, einige haben ſc
mit ihm geſprochen. Der Hergang der letzten 9l”
tat konnte ohne Schwierigkeit feſtgeſtellt wel.”
Der Mörder muß den Laſtwagenführer anger.
haben, worauf dieſer ſogar ſeinen Wagen 00b.
und vom Sitz herabſtieg. Dann erſt erſchoh.
Mörder ſein Opfer, beraubte es und bedeckte.
Leiche mit einigen Zweigen. Dann verſchwal.
Ein Gendarm fand in der Nähe der Mordig.
Brieftaſche des Toten; die Identitätskarte 90.
riſſen, das Geld fehlte. Zahlreiche Streifel.
den unternommen, doch wurde nichts gefundel.
Bevölferung lebt in Angſt und niemand trllt. L
mehr allein aufs Feld.
ſamstag, 8. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 338 — Seite 11
Die deutſche Auslandsſchule und die Winterhilfe.
Ich habe in der letzten Zeit im Tagblatt ſchon mehrmals
mu die deutſche Auslandſchule aufmerkſam gemacht und ich
calube feſtſtellen zu dürfen, daß mit dem zunehmenden
Ver=
fützonis für das Deutſchtum im Ausland auch die Erkenntnis
vuo der Bedeutung der deutſchen Auslandſchule wächſt. Und
gurde wir in Heſſen haben allen Anlaß uns immer wieder der
döonelten Aufgabe zu erinnern, die den deutſchen
Ausland=
foſhen zufällt, da ſo zahlreiche heſſiſche Lehrkräfte im Dienſt
dier Doppelaufgabe ſtehen: einmal das deutſche Jungvolk
daußen deutſch zu erhalten, zum andern den nichtdeutſchen
Kinern, die dort Kameraden der deutſchſtämmigen Schüler ſind,
Aching vor deutſcher Art und deutſchem Weſen und damit auch
vyurteilsfreie Bewertung des deutſchen Volks anzuerziehen.
E3 iſt Grundſatz für Schulvorſtand und Direktion der
deut=
fähn Auslandſchulen, und gerade dadurch ſichern ſie ſich das
Wolwollen der amtlichen Kreiſe und der Eltern des
Gaſt=
lcn)s — die ihnen anvertrauten Kinder fremden Volkstums
nuch etwa durch falſche und unfruchtbare Werbung ihrem
eiſſen Volkstum zu entfremden, ſondern ihnen gerade durch
Beinung der ſittlichen Verpflichtung gegenüber Volk und
Hei=
mmt die Liebe zum eigenen Volksgenoſſen und die Achtung
vonr den Kulturwerten des deutſchen Volkes und der deutſchen
Bäling zum geiſtigen Beſitz zu machen.
Ver Einblick in unſer deutſches Auslandſchulweſen hat der
waf auch, wie herzlich das Verhältnis zwiſchen den deutſchen
Sehiern und den inländiſchen und fremden Schülern, die
viel=
faghſa die große Mehrzahl bilden, ſich geſtaltet. Faſt in allen
deutchen Auslandſchulen haben ſich die Schüler und Schülerinnen
den ſeiden Gruppen als eine treu verbundene
Schul=
geſneinſchaft auch zuſammengefunden zur Herausgabe
eigieer Schulzeitungen, die in jugendlicher Friſche und
Bog’ſterung, in Ernſt und Scherz, Fragen des Alltags, wie ſie
dan Schulleben gerade aufwirft, erörtern. Daneben werden oft
in ſorm von recht wertvollen kleinen Aufſätzen, Fragen
er=
örver, die aus der Geſchichte, der Wirtſchaft, den Sorgen und
Nüün des Gaſtlandes und Deutſchlands oder auch aus den
Wäckelbeziehungen beider erwachſen. Alle dieſe Zeitungen
pflieen die Kameradſchaft, ſie wollen aber auch bewußt die
Ver=
binidng herſtellen mit den ehemaligen Schülern, und ſomit
dere Intereſſe am Wohl „ihrer” Schule wachhalten, ſie wollen
abor auch darüber hinaus durch Austauſch mit deutſchen
In=
lanidſchulen — mit Patenſchulen — Beziehungen nach der
fernm deutſchen Heimat anknüpfen
eie Namen dieſer Schulzeitungen: Die
Beiſcke. Die Fähre Der Mittler, Die Schulpoſt,
DSchulfreund und ähnliche geben ſchon einen
Finger=
zeim iber das, was erſtrebt wird. Ein Blick in dieſe, wie
ge=
ſageuus eigenem Entſchluß der Jugend entſtandenen Zeitungen,
iſt areulich. Seien ſie nun noch in ihren erſten Anfängen und
durc Vervielfältigung in zwangloſer Folge herausgegeben, oder
kormnen ſie ſchon in Druck und Bild monatlich und regelmäßig
in d: Hände der Leſer, ſie alle zeigen die Kameradſchaft der
Schü= untereinander, ihre Verbundenheit mit den Lehrern, die
an achen Zeitſchriften mitarbeiten, ſie zeigen, wie die
Zeit=
ſchrrif uch ein Bindeglied darſtellt zwiſchen Schule, Elternhaus
unmeitſcher Kolonie, ſie zeigen aber auch daß der
deut=
ſchteß eiſt des Dritten Reiches Eingang findet
nſde deutſche Auslandſchule und dort auch die
1)ländiſche Jugend in Gedankengänge
fügt, die heute die deutſche Jugend
be=
beisſchen.
or mir liegt das „Schülerblatt der deutſchen
SSile in Ruſtſchuck” einer deutſchen Handelsrealſchule
in Algarien, die von einigen Hundert Schülern, der
Mehr=
zahl jach bulgariſcher Staatsangehörigkeit, beſucht wird. Dieſes
Schublatt „Aufwärts!” genannt, bringt in ſeiner jüngſten
Nunmer 1 des 5. Jahrgangs einen Leitaufſatz: „Wirhelfen
de lrmen” gezeichnet von den „Mädels der fünften
Kllzſe”, der ganz im Geiſte der deutſchen
Winter=
hi ſ gehalten iſt, in jeder deutſchen Inlandsſchule entſtanden
ſeim bnnte und dabei im Weſentlichen von bulgariſchen Mädels
herrürt.
las ſagen dieſe Mädels in ihrem Leitaufſatz:
n ganz kurzer Zeit kommt der Winter. Mit ihm kommen
fürrble Menſchen Not und Armut, Tränen und Entbehrungen.
Es=gnügt nicht, das wir mit dieſen Armen Mitleid empfinden;
diiſs Mitleio muß ſich in Taten der Liebe
ver=
wcndeln. Unſer Wollen iſt alſo; Helfen ſo gut und
ſorhl wie möglich!
Lie können wir helfen? Wir kleinen und großen Mädels
der ehule wollen uns verpflichten, für die Armen,
insbeſon=
der fir die nötleidenden Kinder Kleidungsſtücke zu nähen, zu
ſtriata, zu häkeln, gebrauchte Kleider auszubeſſern und
umzu=
ändst. Denkt an die Freude, die wir bereiten können! Iſt
niey dieſes Freudebereiten auch ein ſchönes
Ge=ſtenk für uns ſelbſt?
üir die Ausführung brauchen wir Mittel! Dieſe
Müſtel müſſen wir zuſammenbringen und
wer=
denpir zuſammenbringen, weil wireswollen!
shon Anfang November werden wir eine Geldſamm=
Iunvornehmen. Um ſofort Geldmittel für den Ankauf von
Magaalien — Stoffe und Wolle — zu bekommen, veranſtalten
wirrſne Lotterie und Verloſung. Dabei müſſen uns
die Vertrauensſchüler der einzelnen Klaſſen helfen.
Frner machen wir folgenden Vorſchlag: Jeder Schüler und
jede echülerin, die die Möglichkeit dazu haben, ſpenden in eine
Klagſekaſſe jede Woche 1 Lewa. Dieſes viele Wenig gibt
viel. Kaum eines von uns wird ſagen können: Ich kann das
nicht geben. Können wir nicht jede Woche einmal auf eine
Naſcherei verzichten? Können wir nicht einmal das
Kinogeld einer Woche in dieſem Winter den Armen
geben?
Liebe Mitſchüler und Mitſchülerinnen! Die Aufgabe, die
wir uns ſtellen, iſt edel und groß. Esiſtdie Aufgabe für
uns alle. Der Anfang iſt gemacht. Wir hoffen, daß ſich
niemand ausſchließt, die Verantwortung für das
Ge=
lingen tragen wir alle! Unſere Aufgabe iſtklar,
wir werden helfen.”
Soweit dieſe prächtigen Mädels der fünften
Klaſſe in der deutſchen Schule auf bulgariſchem
Boden! Ich glaube, wir dürfen uns herzlich freuen über
dieſes Erziehungsergebnis der deutſchen Auslandsſchule und wir
dürfen das, was uns dieſe Mädels ſoſchlicht und
ein=
dringlich ſagen, auch als aufmunternde
Mahn=
worte für uns ſelbſt im Winterhilfswerk 1935
anſehen.
geschichten aus aller Welt
Luiſe Tekrazzini, die Geiſterſeherin.
3000 Kilomeker gelaufen — um ins Gefängnis
(im) Rom. Luiſe Tetrazzini, die ehemalige große Diva der
Mailänder Scala und der Metropolitan=Oper in New York,
ſteht gegenwärtig im Mittelpunkt eines großen Zivilprozeſſes,
in dem die Geſchichte ihrer zweijährigen Ehe mit Signor Pietro
Vernato aufgerollt wird, den ſie 1926 heiratete, obwohl er ein
Menſchenalter jünger war als ſie und von dem ſie ſich ſchon
1928 wieder ſcheiden ließ. Der Gegenſtand des jetzigen
Pro=
zeſſes ſind Geld= und Schadenerſatzforderungen beider Ehegatten,
und man kann ſchon behaupten, daß beide Seiten ihre Anſprüche
mit echt theatraliſcher Leidenſchaft und Rückſichtsloſigkeit
ver=
fechten. Der Rechtsvertreter des Herrn Vernato ſetzte dabei die
intereſſanteſten Dinge über die Diva in Umlauf, ſo
beiſpiels=
weiſe, daß ihre grenzenloſe Verſchwendungsſucht am treffendſten
wohl in der Tatſache kund werde, daß ſie gleich nach ihrer
Schei=
dung einem jungen Chauffeur, in den ſie ſich verliebt hatte, in
Lugano eine hochherrſchaftliche Villa für eine halbe Million
Lire geſchenkt habe. Das von ihm Vernato, in die Ehe „
ein=
gebrachte” Vermögen ſei in den Händen Luiſas wie Butter an
der Sonne geſchmolzen, und außerdem ſei die Sängerin
un=
zweifelhaft als geiſteskrank anzuſehen —
Denn in dem römiſchen Palaſt, wo beide ihre zweijährige
Ehe verbracht haben, ſei die Tetrazzini ſtets mit den Geiſtern
Verſtorbener in Verbindung geweſen, habe große und koſtſpielige
ſpiritiſtiſche Sitzungen veranſtaltet und ſich ſelbſt für die
Wieder=
verkörperung der Marie Luiſe von Spanien gehalten. Angeſichts
dieſer Verrücktheiten ſei es an der Seite dieſer Frau nicht mehr
auszuhalten geweſen, und er ſei froh, daß die Ehefeſſeln gelöſt
ſeien.
Demgegenüber erklärte die Tetrazzini einem römiſchen
Jour=
naliſten, dieſe Ehe mit einem jungen Fant ſei die größte
Dumm=
heit ihres Lebens geweſen, und was ihre angebliche
Verſchwen=
dungsſucht angehe, ſo könne ſie unter Beweis ſtellen, ihre
Mil=
lionen nur für wohltätige Zwecke geopfert zu haben.
Ob ſie den Villenkauf für den geliebten Chauffeur auch als
Akt der Wohltätigkeit anſpricht?
Feldwanzen ſtellen ſich um.
(2) Lille. In der Vendée wagen die Menſchen gar nicht
mehr ins Bett zu gehen. Die Feldwanzen haben ſich nämlich
plötzlich, beſonders in den höhergelegenen Gebieten, zu einer
anderen Lebensweiſe entſchloſſen und dringen in die Häuſer ein.
Sie krabbeln an den Wänden empor, kommen durch die
Türritzen, kriechen in Betten und Seſſeln, hinter die Oefen und
unter die Tapeten. Kurzum: ſie benehmen ſich genau wie
alt=
eingeſeſſene Zimmerwanzen. Was kann der Menſch dagegen
anderes tun, als auf die Jagd zu gehen? Man jagt alſo Tag
und Nacht. Aber man bernichtet die Plagegeiſter nicht, denn die
ſitzen längſt in ihren ſicheren Verſtecken.
Die Leute in der Vendée machen bedenkliche Geſichter, weil
man ſich ſeit altersher erzählt, daß es einen böſen Winter
be=
deute, wenn die Tiere aus der Natur in die Häuſer flüchten,
und beſonders, wenn dieſe Tiere — Wanzen ſind. An der
Wanzenplage iſt nicht mehr zu zweifeln, hoffen wir wenigſtens,
daß die Wetterpropheten unrecht haben ...
Der Mann mit 51 Bräuten.
(un) Port Said. Einen „Mann mit den drei Frauen”
gab es einmal auf der Operettenbühne, und auch im wirklichen
Leben ſollen manchmal Mannsbilder herumlaufen, die ſich mit
einer Lebensgefährtin nicht begnügen, ſondern ſich mehrere „Die
oder keine” leiſten. Daß ſich aber ein unverheirateter Jüngling
gleichzeitig nicht weniger als 51 Damen verſpricht, iſt auch dann
ein Rekord, wenn der Betreffende als Matroſe ſtändig die große
Welt bereiſt! Und noch einzigartiger iſt der Fall, wenn man
hinzunimmt, daß der jetzt in einem Port=Saider Krankenhaus
verſtorbene Bigamiſten=Häuptling vom Scheitel bis zur Sohle,
noch richtiger: vom Hals bis zu den Fingernägeln — tätowiert
war! Er trug die mehr oder minder gelungenen Abbildungen
aller einundfünfzig Herzallerliebſten auf dem Körper:
Chine=
ſinnen, japaniſche Teemädels, Inderinnen, Damen aus
Mada=
gaskar, aus Braſilien, Rußland und aus faſt allen Ländern der
Welt. Eine wandelnde Gemäldegalerie der holden Weiblichkeit
ſtellte der Körper dieſes Mannes mit den 51 Bräuten dar . . .
Er möge in Frieden ruhen — hier auf Erden dürfte er
ſowieſo kaum jemals zur Ruhe gekommen ſein.
zu kommen.
(th) Joliet (Illinois). Vor einem Jahr traf in Joliet bei
der dortigen Gerichtsbehörde ein Brief ein. Ein gewiſſer Walker
ſchrieb, er habe eine Gefängnisſtrafe zu verbüßen, weil er vor zehn
Jahren zwei Betrüger totgeſchlagen habe. Man möge ihn
ver=
haften.
Statt der Polizei kam ein Brief der Gefängnisverwaltung:
man würde ihn gern zur Strafverbüßung dort haben — aber die
Reiſe ſei ſo teuer, und die Auslieferung ſo umſtändlich. Der Staat
könne jedenfalls niemanden hinſenden, um ihn abzuholen.
Walter ſchrieb zurück, er wolle ſein Gewiſſen aber doch
erleich=
tern und komme deshalb zu Fuß. Daran glaubte man in Joliet
zwar nicht, aber vor einigen Tagen traf Walker wirklich ein. Man
war aber ſo gerührt von ſeiner Strafwilligkeit, daß man ihn
ſo=
fort — begnadigte. Dann wäre alſo Walker die 3000 Kilometer
umſonſt gelaufen . . ."
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Samstag, 8. Dezember
6.00: Bauernfunk. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.45: Zeit,
Meldungen. — 6.50: Wetter. — 6.55: Morgenſpruch. Choral.
7 00: Stuttgart: Frühkonzert (Schallpl.). — In emer Pauſe, ca.
8.00: Nur für Frankfurk: Waſſerſtand. Wetter. — B.30:
Stutt=
gart: Gymnaſtik. — 9.00: Nur Frankfurt: Nachr. — 9.15: Nur
Frankfurt: Konzert. — 10.00: Nachr. — 11.00: Werbekonzert.
11.30: Meldungen.
12.00: Muſikzug der Standarte 118, Worms. Ltg.:
Muſikzugfüh=
rer Döring — 13.00: Stuttgart: Zeit, Saardienſt, Nachr. —
13.10: Nachr. aus dem Sendebezirk. — 13.15: Schallplatten:
Kleinkunſtbühne. — 14.15: Zeit, Nachr. — 14.30: Quer durch die
Wirtſchaft. — 14.50: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 14.55:
Wetter. — 15.00: Nur Trier: Nachr. — 15.15: Jngend=Std.:
Freicorps Lützow, Hiſtoriſche Hörfolge
16.00: Köln: Nachmittagskonzert. Der frohe Samstag=Nachmittag.
18.00: Stimme der Grenze. — 18.20: Stegreffſendung. —
18.35: Wir ſchalten ein! Das Mikrofon uterwegs. — 28.45:
Meldungen.
18.50: Von Trier: Unterhaltungskonzert. Städt. Orcheſter Trier.
Ltg.: W. Creutzburg. — 19.30: Köln: Volkslieder der Saar:
Roden Verbindende Worte: Joh. Kirſchweng. — 20.00: Zeit,
Nachr. — 20.05: Stuttgart: Saar=Umſchau. — 20.15: Kleines
Konzert (Schallplatten) — 20.30: Aus dem Sportpalaſt, Berlin:
Reichsſendung: Tag der nationalen Solidarität, Reichsminiſter
Dr. Goebbels ſpricht. — 21.30: Loewe=Balladen. — 22.00:
Zeit. Nachrichten. — 22.15: Nachrichten. Wetter, Sport.
22.30: Vom Deutſchlandſender: Eishockey=Länderſpret BST. geg=
Oxford. Funkbericht. — 22:45: Tanzmuſik der Kapelle Hauck.
24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.
Deutſchlandſender
Deutſchlandſender: Sonnabend, 8. Dezember
6.00: Hamburg: Wetter. — 6.05: Nachr. — 6.15: Berlin:
Gym=
naſtik. — 6.30: Tagesſpruch. — 6.35: Königsberg: Muſikug
der Standarte 128. Ltg.: Sturmbannführer Meinke. — In
einer Pauſe gegen 7 00: Nachr — 8.00: Sperrzeit. — 8.45:
Leibesübung für die Frau. — 9.00: Sendepauſe. — 9.40:
Sport=
funk
— 10.00: Nachr. — 10.15: Kinderfunkſpiele:
Dorn=
röschen. Märchenſpier nach Grimm. — 11.00: Fröhl.
Rinder=
garten. — 11.15: Seewetterbericht. — 11.30: Die Wiſſenſchaft
meldet: O. Höfling: 75 Jahre Abſtammungslehre. — 11.40:
Karl Ebertz: Ich kaufe eine Landmaſchine; anſchl.: Wetter. —
11.50: Glückwünſche.
12 00: Breslau: Mittagskonzert der Funkkapelle. Ltg.: Ilgner.
12.55: Zeitzeichen. — 13.00: Fröhlicher Wochenendſalat. (
Schall=
platten) — Anſchl.: Wetter. — 13.45: Nachr. — 14.00:
Sperrzeik. — 14.55: Programm, Wetter, Börſe. —
5.15:
Mädelbaſtelſtunde: Aus Blech= und Lederreſten .. . — 15.30:
Thea von Teubern: „Kinderland”, ein Kampf für das kommende
Geſchlecht. — 15.45: K. E. Weiß: Wirtſchaftswochenſchau.
16.00: Köln: Der frohe Samstag=Nachmittag. — 18.00:
Sport=
wochenſchau. — 18.15: Mädel voran! Trude Mohr, die
Reichs=
referentin des BDM. ſpricht. — 18.30: Der deutſche Rundfunk
bringt
18.40: Funkbrettl. (Schallpl.).
20.00: Kernſpruch; anſchl.:
Wetter und Kurznachr. — 20.15: Was ſagt Ihr dazu? Geſpräche
aus unſerer Zeit. — 20.30: Reichsſendung. — 21.30:
Schall=
platten — 22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachr. — 22.30:
Funkbericht vom Internationalen Eishockey aus dem Berliner
Sportpalaſt. BSC. —Oxford. — 22.45: Seewetterbericht.
23.00: München: Nachtmuſik. Das Unterhaltungsorcheſter. Lta.:
Bruno Aulich.
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Seite 12 — Nr. 338
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 8. Dezember 1931
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meiſtbietend verſteigert. Zum Ausgebot kommen
die Nummern 4 bis 470, und zwar:
Scheiter: Buche 555 Rm. Eiche 102 Rm., Eſche
5 Rm. Erle 4 Rm., Fichte rund 14 Rm.
Knüppel: Buche rund 200 Rm., Eiche 35 Rm.,
Eſche 3 Rm., Erle 2 Rm., Fichte 10 Rm. (
dar=
unter zu Pfoſten geeignete Spitzen).
Blau geſtrichene Nummern kommen nicht zum
Ausgebot. Es wird empfohlen, das Holz vorher
einzuſehen, da ſpätere Einwendungen gegen die
Beſchaffenheit des Holzes nicht angenommen
werden können. Nähere Auskunft erteilt Herr
Förſter Leyerer, Beſſunger Forſthaus (Tel. 2666)
Darmſtadt, den 5. Dezember 1934.
(12678
Forſtamt Darmſtadt.
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Tel. 1021. (a
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Soeben erschienen!
AUTOLISTE Mr. 148
Meldungen (Ab- und Zugänge) von Kraftfahrzeugen jeder
Art in den 18 Kreisen des Volksstaats Hessen (Kennzeichen:
VS, VR, VO) für dle Zeit vom 16.—30. November 1934.
Diese Meldungen sind nur durch uns erhältlich.
Die Auto-Listen enthalten genaue Anschrift der Kraftfahrzeugbesitzer und
Fahrzeugbeschreibung. Sie erscheinen alle 14 Tage und sind unentbehrilch,
da sie laufend neuestes Adressenmaterlal bieten.
Bezugsprels:
I. Bei Bezug der Meldungen sämtllcher 18 Kreise für 12 Monate:
zum monatlichen Pauschalprels von RM. 15.—,
2. Bei Bezug der Meldungen nur für einzelne Kreise und Städte,
gleich ob für einen oder mehrere Monate, zu Staffeipreisen, die wir bei
uns zu erfragen bitten.
L. C. WITTICH VERLAG • DARMSTADT
Mahnung!
Die Arbeitgeber werden hiermit aufgefordert,
die Beiträge zur Kranken= und
Arbeitsloſenverſiche=
rung für den Monat November 1934 bei Meidung der
Koſkenberechnung bis zum 10. Dezember einzuzahlen.
Die freiwilligen und unſtändigen Mitglieder
werden ebenfalls aufgefordert, die Beiträge für Monat
November bis zum 10. Dezember zu entrichten. (2a
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Sonntage vor Weihnachten geöffnet!
Gemeindehundeſteuer für das
Meelahr Nh.
Für das Kalenderjahr 1935 wird die Hundeſteuer,
wie folgt, erhoben:
30.—RM., wenn der Hundebeſitz vor dem 1. Juli u.
15.— RM., wenn der Hundebeſitz nach dem 1. Juli
beginnt.
Der Zuſchlag für mehrfachen Hundebeſitz iſt
weggefallen.
Im Intereſſe aller derjenigen, die im Laufe des
Jahres 1934 ihren Hund abgeſchafft, aber noch nicht
abgemeldet haben, liegt es, dieſe Abmeldung noch
vor Jahresſchluß im Stadthaus, Zimmer Nr. 16
vorzunehmen, weil ſonſt noch Verſteuerung für das
Jahr 1935 erfolgen muß.
t27og
Darmſtadt, den 3. Dezember 1934,
Bürgermeiſterei.
Spenglerarbeiten.
Die Dachrinnen des Reinigerhauſes im ſtädt.
Gaswerk ſollen erneuert werden. Die
Vergebungs=
unterlagen für die Arbeiten liegen während der
üblichen Dienſtſtunden bei der unterzeichneten
Direl=
tion, Zimmer 29 offen.
Die Angebote ſind bis zum 15. Dezember 1934,
vormittags 10 Uhr daſelbſt einzureichen. st 12727
Direktion der ſtädt. Betriebe.
Vergebung von Schreinerarbeiten.
Auf Grund der Reichsverdingungsordnung
wer=
den die Schreinerarbeiten für den Schloßumbau
Darmſtadt öffentlich ausgeſchrieben. Zeichnungen
und Bedingungen können Paradeplatz 3, Zimmer 21,
täglich von 8—16 Uhr, Samstags von 8—13 Uhr
eingeſehen werden, woſelbſt auch
Leiſtungsverzeich=
niſſe, ſolange der Vorrat reicht, gegen Erſtatten der
Selbſtkoſten nur an Anbieter abgegeben werden.
Die Angebote ſind verſchloſſen, mit der Aufſchrift
„Schreinerarbeiten Schloß” verſehen, poſtfrei zum
Eröffnungstermin, Samstag, den 22. Dezember 1934,
vormittags 10 Uhr, bei uns einzureichen.
Zuſchlags=
friſt 10 Tage.
1274
Heſſ. Hochbauamt Darmſtadt.
Zwangsverſteigerung.
Termin: Mittwoch, den 19. Dezember 1934, vorm.
9 Uhr, im neuen Gerichtsgebäude, Saal 118.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk I
Band II, Blatt 213: Ordn.=Nr. 3. Flur XIk
Nr. 1032 u Grabgarten Weinbergſtr., 401 gm.
Schätzung: 2800.— RM. Einheitswert zum
1. Januar 1931: 2005.— RM.
Eigentümer: Zimmermeiſter Ludwig Petzinger
in Darmſtadt.
(12682
Darmſtadt, den 23. Oktober 1934.
Heſſiſches Amtsgericht.
Der Zigarrenkenner raucht
die berühmte
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Dieters Stadtgeſpräch
12 pfg. Sandblatt Edelgewächs
15 pfg. Hausmarke
20 Pfg. Ausfallfarben
la Sumatra=Sandblatt
25 pfg. Nr. 168 und 85
30 pfg. Nr. 304 und 202
Große Auswahl
in Geſchenk=Packungen
Zigarrenhaus
Pieten
Ecke Rhein= und Georgenſtraße
12618a) Luiſenſtraße 8
Einträge in das Handelsregiſter, Abteilung 4:
Am 19. November 1934 hinſichtlich der Firma:
Philipp Raab & Co., Pfungſtadt: Die Geſellſchaft
iſt mit Wirkung vom 15. Oktober 1934 aufgelöſt.
Geſchäft ſamt Firma iſt auf den bisherigen
G=
ſellſchafter Philipp. Raab, Fabrikant in
Pfung=
ſtadt, als Einzelkaufmann übergegangen. — An
19. November 1934 hinſichtlich der Firma: H. 2.
Schlapp. Buch= und Antiquariatshandlung,
Darn=
ſtadt: Geſchäft ſamt Firma iſt auf Anng geborene
Schlapp. Witwe des Zahnarztes Dr. Fritz Schlapp
in Darmſtadt, und Luiſe geborene Schlapp.
Ehe=
frau des Kaufmann Carl Schaeffer in Neapel,
als perſönlich haftende Geſellſchafter übergegungen
Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Juli 1994
begonnen. — Am 23. November 1934 hinſichtlich
der Firma: Willy Holzinger, Automobile,
Darm=
ſtadt: Die Firma iſt geändert in: Willy
Holzin=
ger Automobile, Inh. Ing. Helmut Holzinge,
Geſchäft ſamt Firma iſt mit Wirkung vom 15.N0 1934 ab auf Helmut Holzinger
übergegan=
gen. Der Uebergang der in dem Betriebe des
Ge=
ſchäfts begründeten Forderungen und
Verbind=
lichkeiten iſt bei dem Erwerbe des Geſchäfts duch
Ingenieur Helmut Holzinger ausgeſchloſſen.— An
24. November 1934 hinſichtlich der Firma: Ferd.
Wetzel; Darmſtadt: Die offene Handelsgeſellſchaſt
iſt aufgelöſt. Dipl.=Kfm. Albert Schaaf, öffentlich
angeſtellter Bücherreviſor in Darmſtadt, iſt zun
Liquidator beſtellt. — Am 27. November 1934
hin=
ſichtlich der Firma: Ober=Ramſtädter Haarſchuud=
und Celluloidwarenfabrik Max Walbinger, Obet
Ramſtadt: Die Firma iſt erloſchen.
Abteilung B: Am 19. November 1934 hinſicte
lich der Firma: Motorenfabrik Darmſtadt
Atien=
geſellſchaft, Darmſtadt: Die Prokura des
Iuge=
nieurs Heinrich Sanwald iſt erloſchen. — 90
November 1934 hinſichtlich der Firma: Mallt
Jacobi, Aktiengeſellſchaft, Darmſtadt: Die
Geſanf=
prokura der Kaufleute Ernſt Meerkamm und Kaf
Ludwig von Kutzleben iſt erloſchen. Kauſelle
Wilhelm Hönicke und Arnold Dieſtelmann, beiſe
in Darmſtadt, ſind zu Geſamtprokuriſten in der
Weiſe beſtellt, daß ſie berechtigt ſind, gemeinſchaſte
lich mit einem Vorſtandsmitglied, einem
ſtellel=
tretenden Vorſtandsmitglied, einem Prokuriſten
die Geſellſchaft zu vertreten und zu zeichnen, Kauſe
mann Ernſt Meerkamm in Darmſtadt iſt zum ſtel
vertretenden Vorſtandsmitglied beſtellt. — An 2.
November 1934 hinſichtlich der Firma: „Purgol”
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Darmſtadt=
Durch den Beſchluß der Geſellſchafterverſammlund
vom 3. November 1934 iſt die Geſellſchaft aufgelöſt.
Paul Deutſch iſt als Geſchäftsführer ausgeſchieden.
Die Geſellſchaft wird jetzt durch den
Liguidatö=
vertreten. Liquidator iſt der Kaufmann Paul
Klingenberg in Darmſtadt. — Am 27 Novembek
1934 hinſichtlich der Firma: Friedrich Heißneſ,
Apparatebauanſtalt. Geſellſchaft mit beſchränlte
Haftung, Darmſtadt: Durch Beſchluß der
Geſell=
ſchafterverſammlung vom 7. November 1934 iſt die
Geſellſchaft aufgelöſt. Die bisherigen Geſchäfts
führer ſind Liquidatoren.
Neueintrag: Am 28. November 1934: Firma,
Pappenfabrik Bohlenmühle Erich Köppe, Niedel
Ramſtadt. Inhaber: Erich Köppe, Chemiker u0d
(t1200
Kaufmann in Nieder=Ramſtadt.
Darmſtadt, den 3. Dezember 1934.
Heſſiſches Amtsgericht.
MrMiſct
Anentchalt
Ner Vizepräſide
Im Auftrage des Herrn Rechtsanwalt Hans Kling, Darmstadt,
Rheinstraße 12½4, als Konkursverwalter über das Vermögen
der Firmen Gebrüder Trierbezw. deren persönlich haftenden
Gesellschafter, werden dem Verkauf ausgesetzt:
Grundstücke für landwirtschaftliche.
industrielle und Bauzwecke
in besten Lagen Darmstadts.
UI. a. stehen zum Verkauf:
a) Geschäfts- und Wohngrundstücke im Zentrum,
b)Bauplätze im Zentrum, in der Nähe des
Haupl-
bahnhofes, sowie an der Peripherie der Stadl,
C)Bau- und Industrie-Gelände im Fabrikviertel,
d) Villa mit ca. 40 000 qm großem Park auf del
Rheinstraße (evtl. zu Parzellierungszwecken)
e) Acker, Bau-und Industrie-Gelände an der
Cienl-
mauer, in und hinter der Rosenhöhe
und im Fabrikviertel.
Interessenten erfahren Näheres bei dem Beauftragten de‟
Konkursverwalters, Herrn E. Rieg, Darmstadt, Kirschell-
12725
allee 54, Fernsprecher 5405.
zustag, 8. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 338 — Seite 13
Sbott.
tld Tagtgte
Ungarns Handballer in Darmſtadt.
Heute 10 Uhr im Rathaus Empfang der ungariſchen Nalionalmannſchaft durch die Behörden
Hiezliche Begrüßung auf dem Bahnhof.
die ungariſche Nationalmannſchaft, die morgen Sonntag
14..0Uhr auf dem Böllenfalltor=Stadion im erſten Länderſpiel
unſenr deutſchen Handball=Vertretung gegenüberſteht, traf am
Fruüg nachmittag in Darmſtadt ein. Auf dem Hauptbahnhof
famo kein „offizieller Empfang” ſtatt, wohl aber eine herzliche
Begußung der ungariſchen Abordnung. Im Kreiſe einer
Ge=
merne unermüdlicher Sportanhänger richtete der 2.
Vereinsfüh=
rern)s mit der Ausrichtung des Länderſpiels betrauten SV. 98,
Inſpektor Krauskopf.
einn herzlichen Willkommengruß an die Gäſte, in denen das
deuuſte Volk die Vertreter einer mit Deutſchland in aufrichtiger
Frezſchaft verbundenen ſtolzen Nation erblicke. Er gab dem
1. Hallen=Handballkurnier.
Ausgezeichnete Leiſtungen und ſpannende Spiele.
* Das erſte Hallen=Handballturnier dieſes Winters geſtern
abend in der Feſthalle war ein doppelter Erfolg: ſportlich drei
Stunden lang ſpannende, ſchnelle und erbitterte Kämpfe,
her=
vorragende Einzelleiſtungen, taktiſch durchdachte
Mannſchafts=
handlungen. — Finanziell: Da zirka 1500 Zuſchauer das
Spiel=
feld umſäumten und in ihren Anfeuerungen für und gegen die
geliebten Farben ihrer Begeiſterung die Zügel ſchießen ließen.
Wie im Flug verging die Zeit. Zunächſt machte Reichshandball=
Lehrer Kaundynia die Zuſchauer in einem kurzen Lehrſpiel
mit den internationalen Hallen=Handballregeln bekannt. Dann
Die ungariſche Handball=Mannſchaft beim Abſingen der ungariſchen Hymne.
Wunſe Ausdruck, daß ſich die ungariſchen Sportkameraden in
Darmadt wohlfühlen und ſtets eine gute Erinnerung an ihren
hieſien Aufenthalt behalten möchten.
Ar Vizepräſident des Ungariſchen Handball=Verbandes.
Kovacz,
danu in deutſcher Sprache für den herzlichen Willkommengruß
undo4b der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Reiſe der
ungari=
ſcher bandballer, die in den ſportlichen Beziehungen eine neue
innig Verbindung aufnehmen wollten, auch die Freundſchaft mit
den Naffenfreunden des großen Krieges weiter feſtigen möge.
Die=ugariſchen Handballer ſeien gerne nach Deutſchland
gekom=
mem beil ſie glaubten, hier noch etwas lernen zu können. Er
ſchlotz nit dem ungariſchen Sportgruß auf die deutſchen
Sport=
kamuiden.
Die ungariſche Mannſchaft
ieleitet vom Unterpräſidenten des Handball=Verbandes,
Hauonann Walaczek, und ihrem Reichstrainer
Verbands=
apiid Dr. Juhaſz. Bei der Begrüßung war von deutſcher
Seitt och anweſend der Gaufachamtsleiter für Handball, Reitz=
Frazfurt, der Vereinsführer des Polizei=SV., Hauptmann
Kiſ=
el., hreisfußballführer Stu.=Rat Dr. Grünewald und
Hand=
ballroat P. Müller. Der Leiter des Staatl. Turn= u. Sportamts.
Verroutungsdirektor Löwer, war dienſtlich verhindert und
wird ſeim offiziellen Empfang anweſend ſein.
Nach kurzer Atempauſe
im dael Traube, wo ſie wohnt, begab ſich die Mannſchaft nach
dem:9er Stadion. Sie war am Donnerstag mittag in Budapeſt
abgezuren und wollte ſich ein bißchen gelenkig machen. Die 14
Spialt gehören alle den drei Ligavereinen der Hauptſtadt
Budayſt an. Handball und Sport überhaupt wird auf dem
flachsn Land in Ungarn in geringem Umfang getrieben. Der
verhailnismäßig junge ungariſche Handball pflegt gerade in
ſei=
nen Hitzenvereinen einen regen Verkehr, mit öſterreichiſchen
Verginn. Von der für Deutſchland aufgeſtellten Mannſchaft,
die ichmals einem Spezialtraining unterworfen wurde haben
berest 5 Spieler repräſentativ gegen Oeſterreich geſpielt,
näm=
lich:) rechte Flügel des Sturms. Takacz=Czygeny, der linke und
Mitreläufer Zalai=Rigo und die beiden Verteidiger Kovacz=
Kisfftuldy. Die anderen tragen zum erſten Male den
National=
dreßs ſote Bluſe, weiße Hoſe und grüne Stutzen.
In ihrer Heimat
ſpielliſie auf Hartplätzen, und ſie ſind dadurch unſeren Spielern
gegeeiſſer etwas im Nachteil, die Raſen gewöhnt ſind. Immerhin
wars ie mit dem kurzen Graswuchs auf dem narbigen 98er=Platz
zuiri ehn, als ſie ihren erſten Probegalopp und gymnaſtiſche
Ueby yen abſolvierten. Ueberraſcht waren ſie, zu hören, daß
Sie ſatſchen Handballplätze durchweg recht groß und namentlich
0 bau ſind. Ihre eigenen Plätze ſind durchweg erheblich
ſchlllger”. Deshalb werden ſie ihr Spiel taktiſch anpaſſen
müſſier
A Spieler ſind alle recht temperamentvoll, fangſicher und
ſchner durchweg im Alter von 21—25 Jahren, alſo noch ent=
Dickhuhsfähig. Gerade im Hinblick auf den Lehrzweck ihres
Leuuſfand=Kampfes wurden dieſe jungen Kräfte eingeſtellt, um
De UAmpia=Vorbereitung des ungariſchen Reichstrainers
erfolg=
reichl unterbauen.
Mübrigen haben ſie von ihrem erſten Gang durch
Darm=
ſodtz hren erfreulich guten Eindruck gewonnen, der ſich hoffent=
9 ſch vertiefen wird. Einige Spieler verſtehen Deutſch, ſo
Laß iluſtiges Radebrechen bald im Gange war.
ſch dem Empfang der ausländiſchen Gäſte
Salhtag vormittag 10 Uhr im Rathaus durch die
Stadltrwaltung und Amtsſtellen werden ſie am 115er=
2elmal einen Kranz für die gefallenen
Hel=
demſiederlegen.
die Mehrzahl der Spieler Urlaubsgrenzen berückſichtigen
muß”l werden ſie leider bereits Montag früh die Heimreiſe
nach9 (dapeſt antreten.
Higadeführer Herrmann, der Handball=Fachamts=
„Eu8chat einen Aufruf erlaſſen, in dem er allen Handballfreun=
Den 10 ihre tatkräftige Hilfe anläßlich des Opfertags der Hand=
Bace, dank und Anerkennung ausſpricht.
brachten die Zuſchauer den ankommenden Spielern der
ungari=
ſchen Nationalmannſchaft ein begeiſtertes Sieg=Heil als
Will=
kommengruß entgegen, wofür die Geehrten mit dem ungariſchen
Sportgruß dankten.
Die ſpannendſten Spiele des Turniers waren die
Begeg=
nung Polizei — TSG. 46, das nach dem 4:4=Halbzeitſtand
erſt im Endgalopp von den Grünen 9:6 gewonnen wurde, und
der Schluß= und Höhepunkt: Polizei — SV. 98, das
nach einem 2:2=Remis bei Seitenwechſel unter nicht
ab=
reißender Spannung 4:5 für, die Lilien endete. Ueberraſchend
gut ſchlugen ſich die Spieler der Kurſiſten=Elf. bei denen
Tor=
hüter Keimig durch ſeine hervorragenden Paraden ſtarken
Son=
derbeifall fand, der auch dem mitwirkenden Reichshandball=
Lehrer Kaundynia als beſtem Torſchützen zuteil wurde. Wohl
mit Rückſicht auf die Teilnahme von nur Darmſtädter Vereinen
pfiffen zwei Frankfurter Schiedsrichter, die ſich ſelbſt noch mit
den internationalen Regeln vertraut machen mußten. Die
Lei=
ſtungen beim geſtrigen Abend, unter Berückſichtigung des bisher
fehlenden Hallentrainings der teilnehmenden Mannſchaften, waren
derart auf der Höhe, daß wir ſicherlich in dieſem Winter noch
—5—
weitere Hallen=Handballſpiele erleben werden.
Die Ergebniſſe:
Polizei — Kurſiſten.
5:2
SV 98 — TSG 46 .
SV 98 — Kurſiſten.
Polizei — TSG. 46
Kurſiſten — TSG. 46.
Polizei — SV. 98 .
7:4
5:7
9:6
10:3
4:5
(3:1).
(4:2).
(1:4).
(4:4).
(4:1).
(2:2).
Deutſchland-Ungarn im Handball.
An alle Turner und Sportler Darmſtadts!
Darmſtadt ſteht am morgigen Sonntag wieder einmal im
Brennpunkt der deutſchen Leibesübung.
Das Länderſpiel Deutſchland gegen Ungarn wird in unſeren
Mauern zum Austrag kommen und den Namen unſerer Vaterſtadt
in die Sportwelt hinaustragen.
Wir begrüßen die ungariſchen Sportkameraden und heißen ſie
mit unſeren deutſchen Handballern herzlichſt willkommen.
Es bedeutet immer für eine Stadt eine beſondere Ehre, wenn
ſie zum Mittelpunkt eines Länderkampfes zweier großen Nationen
auserwählt wird.
Darmſtadt hat ſich auf dem Gebiete des Handballſports dieſe
Ehre ſelbſt erkämpft, ſtellten doch die Darmſtädter Handballer
mehrmals ſchon den ſüddeutſchen Meiſter und im vergangenen
Jahre ſogar den Deutſchen Meiſter.
Dieſe Ehre verpflichtet uns aber auch, ſie macht es uns
Darm=
ſtädtern zur Pflicht, dem Länderſpiel Deutſchland — Ungarn einen
würdigen Rahmen zu geben.
Ich erwarte deshalb, daß alle Darmſtädter Turner und
Sport=
ler an dieſer Veranſtaltung teilnehmen und hiermit zu einem
vol=
len Erfolge des Länderkampfes beitragen.
gez. Löwer
Leiter des ſtaatlichen Turn= und Sportamtes und der vorl.
Orts=
gruppe des Reichsbundes für Leibesübungen.
Unterbeauftragter des Reichsſportführers für die heſſ. Teile
der Gaue 12 und 13.
Turnkreis 18 Darmſtadt 9.T.
Turnen der Alten!
Eine beſondere Pflege läßt der 18 Turnkreis dem Turnen der
Altersklaſſen angedeihen und veranſtaltet dieſerhalb von Zeit zu
Zeit zur Ausbildung und Förderung der Leiter ſolcher
Abteilun=
gen Lehrſtunden und Lehrgänge. Zu dem nun morgen,
Sonn=
tag, den 9. Dezember, vormittags 9 Uhr, in der Turnhalle
der Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde ſtattfindenden
Lehr=
gang werden nicht nur die Abteilungsleiter, ſondern alle
Alters=
turner des Kreiſes zur Teilnahme aufgefordert. Im Anſchluß an
die praktiſche Arbeit findet eine Ausſprache über das Alterstreffen
und deſſen Ausgeſtaltung für das Jahr 1935 ſtatt.
Die Skizunft Ruheſtein im württembergiſchen
Schwarzwald hat Ludwig Lantſchner, einen Läufer aus der
be=
rühmten Tiroler Ski=Familie, als Skilehrer verpflichtet.
Zußball.
Al.-9l. Worms — Polizei Darmſtadt.
Die Polizeimannſchaft trifft am kommenden Sonntag in
Worms auf Alemannia=Olympia. Das Spiel gehört noch zur
Vorrunde. Die Wormſer haben in den diesjährigen Spielen eine
auffallend ſchlechte Form gezeigt, was nicht zuletzt auf die
Dis=
qualifikation der beſten Spieler zurückzuführen iſt. Nach
anfäng=
lich ſehr hohen Niederlagen erkämpfte die Mannſchaft in den
letzten Spielen knappe Ergebniſſe. Ihr Gegner die
Landespoli=
ziſten ſind auch noch nicht im richtigen Fahrwaſſer. Obwohl die
Mannſchaft noch nicht ihre alte Form erreicht hat, glauben wir
doch an einen knappen Sieg der Landespoliziſten. Vorher
Schü=
ler beider Vereine. Abfahrt der 1. Mannſchaft um 9 Uhr,
Wache 24. Schülermannſchaft 8.30 Uhr, Wache 24.
Jahn 1875. Fußballabteilung.
Wegen des Handball=Ländertreffens wurden unſere Spiele
am kommenden Sonntag gegen Griesheim abgeſetzt.
1 und 2. Mannſchaft treffen ſich zum Training am Sonntag
vormittag auf unſerem Platze. Vollzähliches Erſcheinen iſt
Pflicht, ſchon in Anbetracht des ſchwierigen Spieles gegen den
als ſicher anzuſehenden Meiſter Mörfelden. Letzteres findet am
16. ds. auf unſerem Platze am Ziegelbuſch ſtatt, und es ſei
hier=
mit darauf hingewieſen.
Spielerſitzung fällt dieſe Woche aus.
Ste.
Heute Schiedsrichkerſihung!
Wir verweiſen nochmals auf die Geſamtſitzung der
Schieds=
richter=Arbeitsgemeinſchaft des Kreiſes Starkenburg in der Krone
heute abend 18 Uhr.
Darmſtädler Turn= und Sportgemeinde 1846.
Gruppe: Fußball.
Am Sonntag vormittag 930 Uhr iſt an der Rheinallee ein
Sondertraining für die Fußballer eingelegt worden, an dem ſich
alle Aktiven ſowie die Jugendlichen der Abteilung zu beteiligen
haben. — Die Monatsverſammlung der Abteilung Raſenſport
findet erſt am kommenden Freitag in der Woogsturnhalle ſtatt.
Box=Abteilung.
Ich verweiſe nochmals auf die heute Samstag abend 20.30
Uhr in der Woogsturnhalle (Blaues Zimmer) ſtattfindende
Ab=
teilungs=Verſammlung. Erſcheinen eines jeden Mitgliedes iſt
Pflicht. Weiter gebe ich bekannt, daß die Uebungsſtunde von
jetzt ab jeden Montag abend (und nicht wie ſeither Mittwochs
abends) abgehalten wird.
Weckbach.
TSG. 1846. Paddelabteilung.
Heute abend findet um 20.30 Uhr die Monatsverſammlung
der Paddelabteilung ſtatt. Im Rahmen der Verſammlung bringt
das Photohaus Umbreit einige Filme zur Vorführung. Um
pünkt=
liches und zahlreiches Erſcheinen wird gebeten,
Die Turn= und Sportgemeinde 1846 weiſt nochmals auf den
am Sonntag ſtattfindenden Halbtagsausflug hin. Wir
treffen uns um 12 Uhr an der Kranichſteiner Straße. Ecke
Speſ=
ſartring, und marſchieren zur Beſichtigung der Grube Meſſel. und
bitten um zahlreiche Beteiligung.
Das Winkerhilfskegeln in Darmſtadt
ergab eine Spende von 195 RM. für das WHW.
Wie alle anderen Sportarten, ſo haben auch die
Kegelſport=
ler ſich am vergangenen Sonntag in den Dienſt der Winterhilfe
geſtellt, um auch ihrerſeits an dem Gelingen des
Winterhilfs=
werks tätigen Anteil zu haben. Im Bereiche des
Kegelſportver=
bandes Darmſtadt rollten mehr als 20 000 Kugeln über
ver=
ſchiedene Bahnen. Gewiß ein erfreuliches Zeichen für das
Inter=
eſſe am Winterhilfswerk. Diejenigen Kegelſportler, die aus
irgendwelchen Gründen verhindert waren, am Winterhilfskegeln
teilzunehmen, haben durch Stiftungen ihr Scherflein beigetragen.
Im Gegenteil zu anderen Sportarten iſt zu berückſichtigen, daß
die dem Winterhilfswerk zugeführte Summe der Kegelſportler
von den Sportlern ſelbſt aufgebracht wurde. Das
Winterhilfs=
kegeln ſetzte ſich aus verſchiedenen Wettkämpfen zuſammen, und
zwar: 100=Kugelkampf, 50=Kugelkampf und 20=Kugelkampf. Die
erzielten Ergebniſſe lauten wie folgt:
Verbandsmitglieder.
100=Kugelkampf: Sieger: Becher 549 Hölz, Thümmel 544, Grün
541. Pohl 530, Eigenbrodt 520. Berg 516, Dahlem 513. Kloos
513 Holz.
50=Kugelkampf: Sieger: Wenger 297 Holz. Sauer 293. Vogel 283,
Guſtav Müller 382, Hermann 280. Nickel 276, Frank 276,
Kohnle 274 Chriſt 274, Grünewald 266. Mathes 256, Georg
Daum 253 Holz.
20=Kugelkampf: Sieger: Dreßler 127 Holz. Saſſen 120. Hartmann
117. Hohl 110. Müller 110, Bauer 106, Hofmann 106, Berger
101 Holz.
Nichtverbandsmitglieder.
100=Kugelkampf: Reichenberger 516 Holz, Sperb 512, Böhm 495
Holz.
50=Kugelkampf: Eckart 294 Holz. Link 276, Kanzler 271. Hinkel
263, Schnell 260 Holz.
20=Kugelkampf: Hildemann 129 Holz Schad 115, Wagner 114,
Kaiferlein 109, Georg Koch 107. Auguſt Koch 104 Holz.
Die Vorgenannten werden ſämtlich mit einem eigens für
das Winterhilfskegeln geſchaffenen Ehren=Diplom des Deutſchen
Keglerbundes ausgezeichnet.
Allen denen, die zum Gelingen dieſer Veranſtaltung
bei=
getragen haben, ſei hiermit herzlichſt gedankt. Beſonderer Dank
aber denjenigen, die die Kegelbahnen für dieſen Tag koſtenlos
zur Verfügung geſtellt haben.
Clubfechſen beim Darmſtädter Fecht=Club.
An mehreren Abenden der Woche führte der DFC. in
Kämpfen von jedem gegen jeden ſein alljährliches Herbſt=
Club=
fechten um die von älteren Mitgliedern geſtifteten Wanderpreiſe
durch. Trotz mehrerer Verhinderungen und Nichtteilnahme der
jüngeren Fechter und Fechterinnen, die keine Erfolgausſichten
ge=
gen die älteren und geübten Kampfpraktiker zu haben glaubten,
ſtellten ſich dem Kampfgericht 7 Fechter und 5 Fechterinnen. Die
Wettkämpfe hatten folgendes Ergebnis: Florett: 1. K. H.
Melcher nach Stichkampf mit Fritz Melcher 3. Heinrich Koch;
Degen: 1. Louic Anton nach Stichkampf mit H. S. Sack, 3. Fritz
Melcher: Säbel: 1. K. H. Melcher, 2. Fritz Melcher, 3. Hch.
Koch. Bei den Fechterinnen ſiegte überlegen in ſchönem Stil Frl.
Annemarie Fuchs, die kürzlich auch in Worms beim
Nibelungen=
fechten einwandfrei die deutſche Altmeiſterin Frau Oelkers mit
5:3 ſchlagen konnte, 2. wurde Frl. Elsbeth Hein und 3. Frl.
Lotte Melcher. Die Siegerehrung und Uebergabe der Preiſe
erfolgt kommenden Samstag beim Nikolausabend im Clubheim.
Welterbericht.
Ausſichten für Samstag: Vielfach neblig, ſonſt meiſt wolkig,
zeitweilig auch leichter Regen, etwas kühler, doch immer noch
unverhältnismäßig mild, ſüdweſtliche Winde.
Ausſichten für Sonntag: Vielfach neblig, zeitweilig auch
auf=
heiternd und im weſentlichen trocken, nachts ſtärkere
Ab=
kühlung.
Die Fettwirtſchaft.
Von der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau
wird uns geſchrieben: Zu den wichtigſten Aufgaben des
Reichs=
nährſtandes gehört die Ausdehnung der einheimiſchen
Fetterzeu=
gung. Dies iſt erforderlich:
1. um Deutſchland für den Fall einer Abſperrung von der Einfuhr
in der Verſorgungslage mit Fetten allmählich auf eigene Füße
zu ſtellen,
2. um die bisher zur Einfuhr von Fetten erforderlichen Deviſen
für ſolche Rohſtoffe frei zu machen, die von auswärts unter allen
Umſtänden eingeführt werden müſſen (Erze, Gummi, Gewürze,
Kaffee uſw.), um damit unſere induſtrielle Erzeugung
ſicherzu=
ſtellen.
Dank der techniſchen Fortſchritte auf den verſchiedenen
Gebie=
ten des Landbaues vermag die deutſche Landwirtſchaft ihre
Fett=
erzeugung noch erheblich zu ſteigern. So braucht der
durchſchnitt=
liche Milchertrag unſerer 10 Millionen Kühe nur um 1 Liter je
Tag geſteigert werden, um die noch fehlende Menge an Butter und
Käſe im Inland zu erzeugen. Bekanntlich iſt die Milcherzeugung
in den letzten eineinhalb Jahren ſchon ganz erheblich in die Höhe
gegangen. Das gleiche gilt für die Erzeugung von Schweineſchmalz
und pflanzlichen Fetten aus Raps, Rübſen, Lein, Mohn uſw.
An=
geſichts der ungeheuren Verluſte der deutſchen Landwärtſchaft, die
ſie in den Jahren 1914/33 erlitten hat, kann jedoch die erforderliche
Produktionsſteigerung nicht ſo raſch erfolgen, wie dies bei
norma=
len wirtſchaftlichen Verhältniſſen, insbeſondere ſchuldenfreien
Be=
trieben, ohne weiteres der Fall geweſen wäre.
Die bisherige Fettverſorgungslage war folgende:
Bis zum Wirtſchaftsjahr 1932/33 ſtammten 60 Prozent der in
Deutſchland benötigten Fette aus dem Auslande. Es wurden
ein=
geführt:
1. die Rohſtoffe für die Herſtellung von rund 500 000 Tonnen
Margarine und 50 000 Tonnen Kunſtſpeiſefett, die noch bis vor
2 Jahren, mit Ausnahme geringfügiger Mengen Magermilch
reſtlos aus ausländiſchen Rohſtoffen gewonnen wurden. Zu
ihrer Herſtellung waren in einer Hand voll großer
Margarine=
fabriken verhältnismäßig wenig Arbeitskräfte erforderlich.
Jedenfalls nimmt ſich die Zahl der in dieſen Großbetrieben
be=
ſchäftigten Arbeiter ſehr klein aus gegenüber der Millionenzahl
der im Landbau tätigen Perſonen, ſoweit ſie in
milchwirtſchaft=
lichen Erzeuger= und Verarbeitungsbetrieben tätig ſind.
2. 90 000 Tonnen Oel und 10 000 Tonnen Schmalz ſowie 50 000
Tonnen Butter.
Dieſer Einfuhr von 790 000 Tonnen Auslandsfetten ſtand eine
Inlandserzeugung von etwa 40 000 Tonnen Butter und 135 000
Tonnen Schmalz und ſonſtigen Fetten gegenüber.
Der Anteil der inländiſchen Erzeugung betrug damals bei
Butter 89 Prozent, Schmalz 61 Prozent. Margarine nur 3
Pro=
zent. Bei Kunſtſpeiſefetten wurden überhaupt keine inländiſchen
Fettſtoffe verwendet. Das im Handel befindliche Speiſeöl war ſo
gut wie ganz Auslandserzeugnis.
Die Margarine ſelbſt beſtand zu rund 80 Prozent aus
auslän=
diſchen pflanzlichen Oelen und Fetten ſowie 16 Prozent
Walfiſch=
tran. Nur ganz geringe Mengen von Magermilch wurden lediglich
zu dem Zweck zugeſetzt, um der Margarine ein butterähnliches
Aroma zu verleihen.
Eine indirekte Einfuhr von Fettſtoffen war ſodann der Bezug
von 2,5 Millionen ausländiſcher Oelſaaten aus den Tropen. Die
Einfuhr von Walfiſchtran betrug im Jahre 1932 — 240000
Ton=
nen. Ein einziger Walfiſch liefert bis zu 1100 Doppelzentner Tran.
Dieſe Menge kommt dem Anfall von Fetten bei Schlachtung von
rund 1000 Kühen oder 2000 Schweinen gleich. Ein einziger großer
Walfiſch liefert ſoviel Fettſtoffe, wie in 2—3000
Bauernhöfen an tieriſchen Fetten erzeugt werden kann.
Infolge der ungehemmten Einfuhr dieſer billigen pflanzlichen
und tieriſchen Fette konnte der deutſche Bauer nicht beſtehen. Die
Preiſe für Milch, Butter und Käſe gingen ſtändig herunter. Auf
den Friſchmilchmärkten entſtanden Milchſchwemmen ſchlimmſter
Art. Dieſer Zuſtand hätte bei weiterem Anhalten innerhalb eines
Jahres den völligen Ruin der Landwirtſchaft herbeigeführt.
Die nationalſozialiſtiſche Regierung griff ſomit im letzten
Augenblich entſcheidend, in die Verſorgungslage tieriſcher
Erzeug=
niſſe und insbeſondere der Fettſtoffe ein. Im einzelnen ſind
fol=
gende Maßnahmen hervorzuheben:
1. Auf Grund des Beimiſchungszwanges von Schweineſchmalz
zu Margarin muß die Margarine=Induſtrie mit geringeren
Men=
gen von Auslandsfetten auskommen. Je nach dem Anfall an
Schweineſpeck auf dem Inlandsmarkt, wird der Beimiſchungszuſatz
für die einzelnen Monate feſtgeſetzt und ſchwankte ſeither zwiſchen
10 bis 15 Prozent. An den größeren Schlachtviehmärkten werden
die fetten Speckſchweine zu erhöhtem Preis aus dem Markt
ge=
nommen. Im Gebiet der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau erfolgte
die Verarbeitung des Schweineſpecks durch eine Wiesbadener
Oel=
fabrik, in welcher der Speck zerkleinert und unter vermindertem
Druck bei einer Temperatur von nur 60 Grad von den Fleiſchteilen
(Grieben) getrennt wird. Bei einem Beimiſchungszuſatz von 15
Pro=
zent iſt jährlich der Speckanfall von rund 1,3 Millionen
Speck=
ſchweinen erforderlich. Dank der tatkräftigen Steigerung der
Schweinemaſt konnte der Speckanfall bereits um 60 000 Tonnen
ge=
ſteigert werden. Gleichzeitig fördert die Reichsregierung die
Ein=
richtung von Kartoffel=Einſäuerungsgruben,
damit die bäuerlichen Betriebe während des ganzen Jahres über
die zur Schweinemaſt erforderlichen Kartoffelmengen verfügen und
jegliche Verluſte durch Fäulnis uſw. vermieden werden.
2. Die Reichsregierung ermöglichte durch Gewährung eines
Mindeſtpreiſes den erweiterten Anbau von Raps, Rübſen und
ſon=
ſtigen Oelpflanzen. Die Anbaufläche für Oelſaaten, die ſeit dem
Jahre 1878 von über 319 000 Hektar auf rund 6000 Hektar im
Jahre 1932 zurückgegangen war, konnte bereits verfünffacht
wer=
den. Das im Rapsſamen enthaltene Senföl kann heute auf
techni=
ſchem Wege beſeitigt werden, ſo daß das einheimiſche Oel im
Ge=
ſchmack dem Auslandsöl gleichkommt. Zudem iſt das
Inlands=
öl im Haushalt ergiebiger als manche Auslandsöle.
Die anfallenden Rapskuchen erſetzen einen Teil der aus dem
Aus=
land einzuführenden Futtermittel. In dem Gebiete der
Landes=
bauernſchaft Heſſen=Naſſau konnte der Rapsbau erheblich
ausge=
dehnt werden.
3. Die größte Bedeutung in der Durchführung des Fettplanes
hat jedoch die Neuordnung der Milchwirtſchaft. Alle
an der Milchwirtſchaft beteiligten Wirtſchaftskreiſe ſind in der
milchwirtſchaftlichen Vereinigung mit ihren 15
Milchwirtſchafts=
verbänden zuſammengeſchloſſen. Erſt dadurch wurde es möglich,
die Milchſchwemme zu beſeitigen und alle Milchüberſchüſſe der
Ver=
arbeitung zuzuführen. Die geſamte Milchproduktion ſtellt ſich auf
25 Milliarden Liter. Davon werden rund 11 Milliarden Liter zu
Butter und 2 Milliarden zu Käſe verarbeitet. 6 Milliarden Liter
dienen der Friſchmilchverſorgung. Das Ziel liegt klar vor Augen:
Durch ſtändige Steigerung der Milcherzeugung wird ein
im=
mer größerer Teil des Butter= und Käſebedarfs von der
ein=
heimiſchen Landwirtſchaft gedeckt, und zwar weniger durch
Er=
höhung der Kuhzahl als vielmehr der Milchleiſtung.
Bei der Beſchaffung der erforderlichen Futterſtoffe werden
in erſter Linie die wirtſchaftseigenen Futtermittel herangezogen.
Auch hier fördert die Reichsregierung die Einrichtung von
Grün=
futterſilos und die Ausdehnung des Anbaues einweißhaltiger
Futterpflanzen.
Erfolge des Fettplanes liegen bereits in erfreulichem
Aus=
maß vor:
Die Margarine=Erzeugung konnte von ſeither 500 000
Ton=
nen auf 360 000 Tonnen im Jahre 1933 geſenkt werden. Die
Ein=
fuhr von tieriſchen Fetten und Walfiſchtran iſt von 2,4
Millio=
nen Doppelzentner im Jahre 1932 auf 1,8 Millionen
Doppel=
zentner im Jahre 1933, alſo um rund 25 Prozeut zurückgegangen.
Auch bei Schweineſchmalz liegt ein bedeutender Rückgang der
Einfuht vor.
Darüber hinaus hat die geſamte deutſche Wirtſchaft einen
ſtar=
ken Auftrieb erfahren. Die deutſche Landwirtſchaft iſt durch
Er=
höhung ihrer Einnahmen aus der Fetterzeugung kaufkräftiger
ge=
worden. Zahlreiche Molkereibetriebe ſind errichtet worden, und
zwar in Gebieten, in welchen früher keine Milcherzeugung mögli
war und die häuerlichen Betriebe ein kümmerliches Daſein
führ=
ten. Wenn auch der Milchpreis infolge der noch geſchwächten
Kauf=
krafk weiter Volkskreiſe noch nicht auf den Vorkriegsſtand zurüg
geführt werden konnte, ſo iſt aber doch andererſeits der bäuerliche
Betrieb in die Lage verſetzt worden, alle erzeugte Milch reſtlos
ab=
zuſetzen und, dank der guten Organiſation, ſofort zu ſeinem
Milch=
geld zu kommen. Zwar ſind durch den Zwangszuſammenſchluß
mancherlei Härten entſtanden. Indeſſen werden dieſe im Laufe der
Jahre gemildert oder ganz beſeitigt werden, ſobald der Umbau
der Milchwirtſchaft im großen Rahmen vollzogen iſt.
Wenn auch der deutſche Bauer nicht im Stande iſt in
unſe=
rem Klima Oelpflanzen, wie Sojabohnen, Erdnüſſe und anderes
anzubauen, ſo beſteht doch ohne weiteres — das hat der Fettplan
bewieſen — die Möglichkeit den Fettbedarf neben dem Ravsanbau
durch Ausweitung der tieriſchen Produktion zu decken. Dieſes
be=
deutet eine gewaltige Steigerung der Leiſtungen der
Landwirt=
ſchaft, die der geſamten Volkswirtſchaft zugute kommt.
Produkkenmärkke.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 7. Dez. Die
Nach=
frage des Konſums, hat ſich nach dem Monatswechſel ziemlich
ſtark belebt, ſo daß die Zufuhren an friſchen Eiern vielfach zu
klein waren, zumal deutſche Friſcheier nur in ganz geringen
Men=
gen vorhanden waren. Angeſichts des Weihnachtsfeſtes rechnet
man mit dem Anhalten des befriedigenden Geſchäfts.
Kühlhaus=
eier waren etwas ſtärker angeboten. Gegenüber der Vorwoche
blieben die Preiſe faſt unverändert; ausländiſche Friſcheier
ſtell=
ten ſich etwas höher. Es notierten in Pfg. pro Stück frei
Frank=
furt a. M.: Ausländiſche Friſcheier: Dänen S.=Kl. 12,75—13,
Kl. a) 12,25—12,50, Kl. b) 11,5—12, c) 10,75—11,5, d) 11. Hol= S.=Kl. 13,5, Kl. a) 13. b) 12,5, c) 12. Bulgaren 10,75—11.
Rumänen 10,50—10,75; Jugoſlawen 10,75—11,25: Deutſche und
holländiſche Kühlhauseier S.Kl. 11,5, Kl. a) 11. b) 10,5, c) 9,75
bis 10, 0) 9—9,25.
Mainzer Getreidegroßmarkt vom 7. Dezember. Es notierten
(Großhandelspreiſe je 100 Kilo loko Mainz) in RM.: Weizen
21,15, Roggen 17,15, Hafer 16,85, ab Station; Braugereſte 20—
20,75; Induſtriegerſte 19,75—19,85; Malzkeime 16,75—17:
Wei=
zenkleie 10,79 — Mühlenpreis, Roggenkleie 10,05 — Mühlenpr.
Soyaſchrot 13,00 nom., Fabrikpreis ab ſüdd. Fabrikſtation.
All=
gemeintendenz: Brotgetreide ſtetig, Braugerſte kleines Geſchäft.
Futtermittel weiter ſehr knapp. Die Nachfrage kann bei weitem
nicht befriedigt werden.
Berliner Getreidegroßmarktbericht vom 7. Dezember. Im
großen und ganzen hat ſich an der Lage des Berliner
Getreide=
großmarktes kaum etwas geändert. Die Angebotsverhältniſſe
haben erneut eine Beſſerung erfahren, was umſomehr in
Erſchei=
nung tritt, als andererſeits die Nachfrage der Mühlen nicht mehr
ſo dringend iſt. Für Weizen bewilligen die Mühlen
Qualitäts=
zuſchläge teilweiſe nur zögernd, während Roggen noch immer
überwiegend nur bei Rücklieferung der anfallenden Kleie
umge=
ſetzt wird. Auch in Brau= und Induſtriegerſten liegt reichlicheres
Offertenmaterial vor. Die Spanne zwiſchen Forderungen und
Geboten iſt allerdings häufig nur ſchwer zu überbrücken. Hafer
und Futtergerſte ſind nach wie vor nur bei Lieferung von
Kraft=
futtermitteln erhältlich. Am Mehlmarkt finden Weizenmehle,
insbeſondere Markenmehle, etwas mehr Beachtung, während in
Roggenmehlen nur der laufende Bedarf gedeckt wird.
Roggen=
ausfuhrſcheine tendieren feſt.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 7. Dezember. In
deutſcher Butter blieben die Anlieferungen verhältnismäßig
klein, dagegen haben ſie aus dem Ausland zum Monatsanfang
weſentlich zugenommen, ſo aus Dänemark, Holland und
Oeſter=
reich. Die Qualitäten ſind zurzeit befriedigend; für holländiſche
Butter wird ſie als geradezu wundervoll bezeichnet. Die
Ge=
ſchäftslage war im allgemeinen befriedigend. Die Preiſe blieben
unverändert. Es notierten in RM. pro 50 Kilo frei Frankfurt
a. M. (Großhandelsverkaufspreiſe): Deutſche Markenbutter 145,
feine deutſche Molkereibutter 143—145, deutſche Molkereibutter
140—142, Landbutter 130, Kochbutter 120, däniſche Butter 145,
öſterreichiſche Butter 145, holländiſche Butter 147—148.
Kennziffer der Großhandelspreiſe im Monatsdurchſchnitt
November. Die Kennziffer der Großhandelspreiſe im
Monats=
durchſchnitt November ſtellt ſich auf 101,2: ſie hat ſich gegenüber
dem Vormonat (101,0) um 0,2 v.H. erhöht. Dieſe Steigerung
entfällt auf die erſte Monatshälfte; ſeitdem iſt die Kennziffer
leicht zurückgegangen. Die Kennziffern der Hauptgruppen
lau=
ten: Agrarſtoffe 101,1 (plus 0,2 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und
Halbwaren 91,9 (minus 0,2 v. H.) und induſtrielle Fertigwaren
118,6 (plus 0,6 v. H.).
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die nachhaltige Wirkung der Regierungsmaßnahmen zun.
Stärkung des Kapitalmarktes hielt auch geſtern unvermindert,
an. Feſtverzinsliche Werte wurden an der Berliner Börſen
lebhaft gefragt, ſo daß ſich bereits hier und da Materialmangel= 10
bemerkbar macht, da kaum nennenswertes Angebot herauskommttt
Insbeſondere gilt dies für Kommunalumſchuldungsanleihe, diei
erneut 30 Pfg. höher einſetzten und bereits in der erſten halbem
Stunde nochmals 25 Pfg. gewannen. Auch Reichsaltbeſitz wurden,
½ Prozent höher bezahlt. Desgleichen wurden Reichsſchuldbucho
forderungen, vorzugsweiſe die ſpäteren Fälligkeiten, geſucht undu
½ Prozent höher bewertet. Wiederaufbauanleihe gewannen 1
Proz. Lebhaftes Geſchäft entwickelte ſich auch in den von Dollazu
auf Reichsmark umgeſtellten Induſtrie=Obligationen, für die ½—
2 Prozent höhere Kurſe genannt wurden. Weiter ruhiger liegg
der Aktienmarkt, doch iſt hier unverkennbar das Abgleiten ders
Kurſe zum Stillſtand gekommen. Das iſt einmal damit zun
motivieren, daß man die Grundloſigkeit von Abgaben in den nichch
unter das Anleiheſtockgeſetz fallenden Werten eingeſehen hat, ann
dererſeits regten aber auch verſchiedene Wirtſchaftsmeldungen dieſ
Kaufluſt merklich an, ſo insbeſondere eine Verwaltungsmitteii,
lung der Wandererwerke über eine günſtige
Geſchäftsentwicklung=
der Bericht von Lorenz Hutſchenreuter über anhaltende Umſatzt
belebung und ſchließlich die Ausſchüttung von wieder 9 Proz. beu
der Gold= und Silberſcheideanſtalt. Von Montanen fallen Stoll/
berger Zink mit einer Erholung um 1½ Prozent auf, auch Harn
pener gewannen ½ Prozent; die übrigen Werte des Markte:s
der ?
nich
waren um etwa ½ Prozent rückgängig. Verſtärkte
Rückkaufsnei=
gung machte ſich bei Braunkohlenwerten bemerkbar. Durch din
außerordentlich feſte Haltung des Rentenmarktes wurde auch der
Aktienmarkt günſtig beeinflußt, zumal die vielfach ſtark ermäßige
Ein
ten Kurſe Anreiz zu Rückkäufen boten. So waren im Verlau
im Vergleich zu den Anfangsnotierungen durchweg Beſſerungers /M1Mr Ab
feſtzuſtellen.
*
Die Frankfurter Börſe verkehrte auf den meiſten Markth Fhr
gebieten in feſter Haltung. Naturgemäß ſtand der deutſche Rem
tenmarkt weiterhin im Vordergrund. Es zeigte ſich ſeitens des
Kundſchaft aber auch am Aktienmarkt für die mittleren und di
kleinen Papiere Kaufintereſſe. Die Allgemeintendenz erfuhd
durch günſtige Meldungen aus der Wirtſchaft eine gute Stützen
erwähnt ſei insbeſondere der Rekordabſatz des Ruhrkohlenſyndig
kats. Es ergaben ſich bei verhältnismäßig lebhaften Umſätzey
durchſchnittliche Befeſtigungen von ½—¾ Prozent. Auf manche=
Marktgebieten war die Kursbildung allerdings noch uneinheit
lich, da vereinzelt noch Abgaben vorgenommen wurden. In ſol
genannten ſchweren Werten beſtand eher noch Verkaufsneigungl
Scheideanſtalt=Aktien blieben von der wieder 9proz. Dividendd
auch geſtern unberührt und zeigten mit 195 noch keine Erholung
Farbeninduſtrie erhöhten ſich bei lebhafterem Umſatz um ¼ Prozn
Matt lagen Deutſche Erdöl mit minus 158 Proz. Rütgerswerkh.
kamen in neuen Stücken zu 95¾ Prozent zur Notiz. Von Elektrau
werten gewannen Geſfürel 1 Prozent. Schuckert 78, Bekula /
Prozent; ſchwächer lagen Siemens (minus 1 Proz.), Lahmeyert
(min. 1½). Montanwerte lagen ziemlich ruhig und zumeiſt un h
verändert; etwas höher waren Mannesmann und Rheinſtahll 4
während Klöckner ¼ Prozent nachgaben. Schiffahrsaktien, dieh nchrm
Reichsbankanteile. Zement Heidelberg und Zellſtoffpapiere lagem
voll behauptet. Im Verlaufe blieb die Haltung für Aktien im
ganzen feſt, obgleich die Kursbildung weiter etwas uneinheitlichlt
war. Verſchiedentlich ergaben ſich unter kleinen Schwankungem
Beſſerungen bis zu ½ Prozent. Farbeninduſtrie waren jedoch nrt
knapp gehalten. Am Rentenmarkt ſetzte ſich die Befeſtigun üru
Kommunal=Umſchuldung bei lebhaftem Geſchäft um 15. Pfg. ſort,
während ſonſt die erſten Kurſe unverändert blieben. Grüf
Umſätze vollzogen ſich für Goldpfandbriefe und Kommunlchlien
gationen, die von ½—1 Proz. anzogen; auch Liquidationspialdet
briefe gewannen bis ½ Prozent. Stadtanleihen tendierten eiwge!
ruhiger.
An der Abendbörſe hielt die freundliche Stimmung and
Das Geſchäft blieb jedoch klein, da nennenswerte Aufträge de2
Kundſchaft nicht vorlagen und die Kuliſſe im Hinblick auf deis
Wochenſchluß etwas zurückhielt. Am Aktienmarkt zeigte ſich eiwau
Nachfrage nach mittleren Bergwerkspapieren, die von ¼—½Prau
zent, Buderus um ½ Prozent anzogen. Von Elektroaktien ware?
Geſfürel 1 Prozent feſter. Von ſogenannten ſchweren Werten
waren Scheideanſtalt um 1 Prozent und Akkumulatoren um zwec
Prozent erholt, während Rhein. Braunkohlen noch 1 Proz, nach
gaben. Farbeninduſtrie lagen vernachläſſigt. Auf den übrige,
Marktgebieten blieben die Berliner Schlußkurſe meiſt gut b0
hauptet.
Berliner Kursbericht
vom 1. Dezember 1934
Oeviſenmarkt
vom 7. Dezember 193
Berl. Handels.Ge
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl.
Ve
70.25
73.—
27.—
29.25
27.25
118.—
121.—
105.—
132.625
117.—
100.625
Me eee
J. G. Farben
Belſ. Bergwerke
Geſtf.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fahr
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Vae
132.75
60.—
108.75
02.50
75.75
75.5
108.—
73.125
93.—
74.125
57.50
Weeue
Polyphonwerke.
Kütgerswerke
Salzdetfurth Kau
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwer
Weſteregeln Akali
Agsb.Nnrb. Ma ſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Banderer=Werke
R—
94.625
150.—
31.625
a0s0
109.—
62.25
13.50
115.50
44.—
97.50
105.—
122.50
Aegypten
Argentinie!
Belgien.
Graſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
IFsland
D
läaypt. 2
1 Pap. Pe o
100 Belga
1 Milreis
100 Leba
1 canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden ſe
2.Stg.
100 eſtl. gr.
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld
12.84
0.829
58.17
0.204
3.047
2.543
55.04
g1.13
12.33
168.68
5.445
16.39
2.354
188.14
55.19
Briei)
12.67
0.6321
56.29
0.208l
3.053
2.549
55.16
81.29
12.36
8.32
S.ss
16.43
2.35811
168. 48
55.9118
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei
Ungarn
uruguah
Ver. Staa en
GeldBri=
Surmſtädter ano Hatlohardane Surlftavt, Fllldte der Arrsoher Bun
Frankfurter Kursbericht vom 7. Dezember 1934.
Kee
„ Gr. IIp. 1934
„ 1935
„ 1936
1937
1938
„Gruppe!
53 Dtſch. Reichsanl.
5½2 %Intern.n b.30
68Taden ...v.27
69Bahern ..b.27
67Heſſen ....b.28
„ „.v.29
69 Preuß. St. b. 28
6% Sachſen .. v. 27
6%Thüringen v.27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze. . . . . . . . .
5% Dt. Reichspoſt
Schätze. .......
4½% „ ...."
Dtſch. Anl. Ausl.
*½. Ablöſung.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden.
G%Berlin ...b.24
6%Darmſtadt . ..
6% Dresden .: v.26
6%Frankfurt v. 26
6%Heidelberg v. 26
6%Mainz. . . . . ..
6%Mannheim v. 27
6%München v.2‟
6%Wiesbaden b. 28
6%Heſſ. Landesb
1037
106
1042
102,
100.25
103‟.
96.5
95
98.25
97.25
97.5
96.25
97.5
108.
96.5
96.25
100.9
100.2
98.2
104,
9.85
88.5
88.5
88.5
85
88.5
89
89.25
90.5
92.5
89.5
94.75
en Nee
hyp.=Bk.=Liguid.
4¾20
Komm.=Obl. ..
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f
Heſſ. Gldobl. R. 11
„ R.12
6%Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. . ...
6%Naſſ. Landesbk
5½% Lig=Sbl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser.
FAusl. Ser.I.
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hhp.=Bk.
5½% „ Lig=Pfbr.
62Frtf. Hyp.=Bk..
5½% „ Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
BFrfi. Pfbr.=Bk.
„ Lig.=Pfr.
83Mein. Hyp.=Bk
Lig.=Pfr.
82Pfälz. Ghp.=Br
%ſo n Lig.=Pfb.
SSRhein.Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfr.
„ Golboblig.
8% Südd. Boben=
Cred.=Bank
5½% „ Lig.=Pfbr.
6%Württ. Hyp.=B.
93.75
93
96
90.5
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95
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102.25
118:,
93.5
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Me
6SDt. Linol.Werke
62Mainkrw. v. 26
6%Mitteld. Stahl
6%Salzmannc Co.
6%Ver. Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
5%0 „ L.Inveſt.
5 %Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze
420 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
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II.Bagdad
4½ %üngarn 1913
4½%0
1914
Goldr.
1910
4½Budp. Stadtanl.
4BLiſſabon
42Stocholm
Aktien.
Accumulat. Fabrik 1
Alg. Kunſtzibe Unie
A.E.6.
AndregeNo
Aſchaffbg. Braue,
„ Zelſtoff
Bad. Maſchinenfbr. 129
Bemberg, J. P. . . . 1120-1.
Berl. Kraft u. Licht!1
Buderus Eiſen.. ..
Eement Heidelberg /103
Karlſtadt !1
ae
96.5
93.75
93.75
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12
12
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24.
8.3
6.3
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45
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150
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37.75
85
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F.0.Chemie, Baſell
Chem.Werke Albert
Chade (AcC).....
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz ..
Dt. Atl. Telegr.
„ Erdöl
Dt. Gold= u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum".
Dortm. Ritterbräu/ 72
Oyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union.
Eſchweiler. .
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicherl 56
Fahr, Gebrüder ...
J. G. Farbeninduſtr. /132.75
Feinmech. (Jetter
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof..
Gelſenkirch. Berow.
Geſtfelektr. untern.
Goldſchmidt Th. .
Gritzner=Kahſer...
Grün & Bilfinger 1189
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh. /116
Hanfwerke. Füſſen
HarpenerBergbau. /102.25
Henninger, Kempfl108.5
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.! 80
Hochtief Eſſen ..../104.5
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſel=
Nae
81
195
132
57
100.25
195
62,
85
98
120
270
57
118
54.5
76
60.5
109.25
88
27.5
94
41.5
76.5
u15.5
Nanſſce
64.25
Kali Chemie.
1128.5
„ Aſchersleben: 108
Klein, Schanzlin . . / 62.5
Klöckhnerwerke. .
73.5
Knorr C. H... . . . . /193.25
Konſerven Braun
Lahmeher & Co. ./1101,
Laurahütte ...
18.25
Lech, Augsburg
Lokomf.KraußeCo. 85
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt./ 81
Mainz Akt.=Br. . ./ 64
Mannesm=Röhrenl 74.5
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf. / 80.75
Miag, Mühlenbau
Moenus. . . . . . . / 76.5
Motoren Darmſtadt
Neckarwer: Eßling./ 96
Park=u. Bürgerbräul117.75
Phönix Bergbau ../ 47‟1.
Rh. Braunkohlen. 1196
Elektr. Stamml 99.75
Stahlwerke „1 88
Riebeck Montan. . 91.5
Roeder, Gebr.
94
Rütgerswerke
94,
Salzdetfurth Kali
Salzw. Heilbronn :/220
Schöfferhof=Bind.:
Schramm, Lackfbr. 66
Schuckert, Elektr. / 93.75
Schwartz, Storchen/101.5
Siemens & Halske 137
. Reinigerwerke
Südd. Bucker=A. 6. 176.25
wellus Bergbau. .! 88
ife e
unterfranken .....
Ber. Stahlwerke
Ber. Utramarin : 1121
Beſtdte. Kaufhof
Weſteregeln Kall
ZellſtoffWaldhof.
Allg. Dt.Creditanſt.
Badiſche Bank..
Bk. f. Brauinduſt
Baher. Hyp. u. B.)
Berl. Handelsgeſ.
Hypothelbl.
Comm. u. Privatbk.
Dt. Bant u. Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Ban1.
Franlf. Bank...
Hhp.=Ban!
Mein. Hyp.=Banl.
Pfälz. Hyp.=Ban1.
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=Bon
Südb. Bob.-Cr. Bl.
Württb. Notenbon
A.G. j. Verlehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftiw/115
7% Dt. ReichsbVzg.
Hapag .........
Lübeck=Büchner..
Nordd. Llotzd..
Sidd. Gſenh=Gel 22 1
Allianz- u. Stutto,
Verſicherung .ſ519
Verein bchlios
Manenge
Mannh. Verſich.
Otavi Minen .
Snnne
a0 7.
31..
169.-
45.—
541.5
123
1102.:5
—
g2.5
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831
famstag, 8. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
VON C.- BRULG
und Loni? Iſt die auch?”
ber Liſſer machte jetzt eine Bewegung über den Tiſch. „So
nen wir nicht weiter. Wir müſſen der Reihe nach vorgehen,
Berren. Sie ſprachen eben von Dr. Markus. Wen meinten
ſamit. Den oben oder —?‟
Den echten natürlich, den richtigen —.
„elh —” ſagte Liſſer, „wie kommen Sie dahinter, und wo
*
erren warf einen Blick auf Prim. „Herr Prim wird es
und im übrigen warteten, bis ich aus dem Moor zurückkäme.
Ich wollte doch am ſelben Abend noch zurück. Aber dann kam
der Regen. Die Wege ſtanden unter Waſſer. — Iſt denn Pedro
nicht bei Ihnen geweſen?“
„Ja”, ſagte Liſſer, „das iſt allerdings merkwürdig. Pedro
hat nichts ausgerichtet. Wir haben ihn nur — es wird Sie
vielleicht ſchmerzen — wir haben ihn am nächſten Morgen tot
auf der Landſtraße gefunden.”
„Was??"
Liſſer nickte. „— und es iſt ſicher, daß er von Heinhauſen,
alias Dr. Markus, alias Fahnenſtich erſchoſſen worden iſt. Und
jetzt wiſſen wir auch, glaube ich, warum.”
„Das iſt ja. — Dann iſt Pedro eigenmächtig vorgegangen.
Und daran iſt ſein verflucher Goldſchatz ſchuld. Er hatte Angſt,
daß er um ſeinen Anteil käme.”
„Ah.” ſagte Liſſer, „er exiſtiert alſo, dieſer Schatz. Ich habe
ihn bisher immer noch für ein halbes Märchen gehalten.”
„Er exiſtiert,” nickte Berren, „aber ganz anders, als alle, die
ſich um ihn geſtritten haben, denken. Ich werde ihn Ihnen
zeigen."
„Sie wiſſen?”
„Ja, ich weiß. Seit dem Abend im Moor.”
„Aber dann haben wir ja noch eine Hoffnung”, rief Liſſer,
„dann haben wir ja die Hoffnung, bald wieder auf die Spur des
Herrn Fahnenſtich zu ſtoßen. Denn ich nehme doch an, daß er den
Schatz nicht im Stich läßt, um den er ſich jahrelang bemüht hat.”
„Er hatte ſchon alles vorbereitet”, ſagte Berren. „Er kannte
ſeit einiger Zeit das Verſteck und hatte angefangen, von einem
Waldſtück auf der anderen Seite aus einen Weg durchs Moor
zu legen, weil er den Pfad nicht kannte. Zufällig kenne ich dieſe
beiden Leute, die dort tätig ſind und habe ſchon alles mit ihnen
verabredet. Es beſteht die Möglichkeit, daß Fahnenſtich, wie Sie
ihn nennen, hier noch etwas verſucht. Es wäre zu wünſchen.
Aber ich glaube nicht daran. Der Boden iſt ihm zu heiß
ge=
worden.”
„Aber dann erklären Sie uns doch.”
„Später,” ſagte Berren müde, „nur noch ein paar Stunden
Geduld. Ich möchte ein wenig ausruhen. Vielleicht brechen wir
dann in der Morgenfrühe gemeinſam ins Moor auf,
Sie kommen wohl auch mit —”, ſagte er ein wenig lächelnd
zu Prim. „Denn heutzutage kehren die Leute aus dem Moor
wieder zurück. Und nicht nur das — na, Sie werden Ihr blaues
Wunder erleben.”
XXI.
Borax hatte, als Berren ſie am Morgen verlaſſen hatte, ein
umfangreiches Programm vor den Ohren des verwunderten Dan
entwickelt, wie man des Verbrechers, der ihnen ja nun zur
Ge=
nüge geſchildert worden war, am beſten habhaft werden konnte.
Wobei es ganz beſonders wichtig war, daß auch ſie ſelbſt auf ihre
„Und das ſagſt du jetzt erſt. — Du biſt ein Tier”, jammerte
Borax und kletterte von der Leiter herunter. „Das iſt doch
wahr=
ſcheinlich der oder ſein Stellvertreter, den wir empfangen ſollen.”
Er ſtellte ſich neben die Tür und ſpähte hinaus. Drüben unter
den erſten Bäumen ſtan dein dicklicher Mann und betrachtete die
Gegend.
„He‟, rief Borax.
Der Dicke zuckte zuſammen und ſchaute herüber. Dann ſah
er die beiden und kam mit einem lächelnden Geſicht
herüberge=
ſtapft.
„Achtung —”, kommandierte Borax. „Achtung. Dan, das
Schauſpiel beginnt. Borax im Kampf mit den Mächten der
Fin=
ſternis. — Guten Tag”, ſagte er freundlich, als der Dicke vor
ihnen ſtand.
Der pruſtete und wiſchte ſich den Schweiß von der Stirn,
„Sagen Sie mal — ich komme nämlich von Dr. Wehner.”
„Von Dr. Wehner — ganz richtig”, grinſte Borax.
„Ja, und nun ſagen Sie mir mal, ſind ſchon Leute vor mit
hier geweſen?”
Borax warf Dan einen Blick zu, wie: Das iſt der Richtige,
„Nein, Herr — Herr —”
„Tudenheit”, ergänzte der Dicke.
„Nein, Herr Tudenheit, Sie ſind der erſte.”
„Gott ſei dank,” atmete der auf, „ich dachte nämlich ſchon,
ich wäre zu ſpät gekommen.
„Im Gegenteil, Sie kommen gerade zur rechten Zeit. Keine
Minute zu ſpät und keine zu früh.”
„Ah ſo — man hat Ihnen meine Ankunft mitgeteilt. Ich
finde das ſehr zuvorkommend.”
„Ganz richtig. Wir ſind informiert über Sie. Wollen Sie
nicht einen Augenblick hereinkommen?”
Herr Tudenheit trat ein. Borx wiſchte eifrig einen Stuhl
für ihn ab und ſchob ihn ihm zu. Herr Tudenheit begann vom
Stadtleben zu ſprechen und ſeinen Widerwärtigkeiten, und daß
er ſich jetzt aufs Land zurückziehen werde.
„Der Kerl kann lügen”, flüſterte Boras Dan zu.
(Fortſetzung folgt.)
micht glauben, aber er iſt im Moor.”
Im Moor??”
Ja, ſagte Berren, „ich komme eben daher. Es iſt eine
Geſchichte, und eigentlich iſt alles damit geklärt, aber ich
ie jetzt nicht erzählen. Wir müſſen zuerſt alles tun, um
su retten. Vielleicht weiß ſie jetzt ſchon, in welchen
Hän=
ſie ſich befindet. — Wer hätte an ſo etwas gedacht —
ſEber eine Frage. — Woher haben Sie es erfahren? Oder
deir ter !‟
Wo der herkam?” Berren ſchaute ihn an. „Aus dem
Mwfl Herr Prim.”
Lch alter Eſel”, ſagte da Prim laut und klatſchte ſich mit
deir hund gegen die Stirn.
1Bas haben Sie denn, Herr Prim?” fragte Liſſer ein
waig beluſtigt.
lner Prim gab keine Antwort. Er hatte ſein Taſchentuch
heſwigezogen, ein großes und rotgeblümtes Taſchentuch, und
ſung ſch damit verlegen über den Kopf.
Mören überging den Zwiſchenfall. „Iſt denn nichts zu
mitl ſagte er verzweifelt zu Liſſer. „Wir können doch Loni
niithin den Händen dieſes Verbrechers laſſen.”
A=eiß ſie denn nicht —
rizwiſchen wird ſie es wohl wiſſen”, ſagte Berren und
truſtrielte mit den Fingern auf den Tiſch,
ich habe alles veranlaßt. Alles und jedes. Ich glaube
ſictit waß er uns in die Hände läuft. Ich verſtehe nur eins
iuß WBarum haben Sie uns denn an jenem Abend nicht
be=
juncatigt, als Sie Ihren Beſuch aus dem Moor bekamen?”
INTas habe ich doch”, fuhr Berren auf. „Das habe ich doch
gef4' Ich habe Perdo eingeweiht. Alles wußte ich ja ſelbſt
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann:
ſür „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
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D. A. XI. 34. 22415. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
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Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr;
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