Darmstädter Tagblatt 1934


07. Dezember 1934

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Einzelnummer 10 Pfennigs

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſfattet.
Nummer 337
Freitag, den 7. Dezember 1934.
196. Jahrgang

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Zeuer Schritt zur Perreichlichung der Juſtiz.
Derkfall der Landesjuſtizminiſterien. Errichkung von Sonderabkeilungen des Reichsſuſtizminiſteriums
in einzelnen Ländern. Die Befugniſſe der Landesjuſtizverwalkung Heſſen
unmikkelbar von der Reichsjuſtizverwalkung übernommen.
Preußen auf den Reichsarbeitsminiſter über.
Als beratendes Organ in Fragen des Siedlungs= und Wohnungs=
Ein neues Geſek
weſens kann der Reichsarbeitsminiſter einen ſtändigen Sied=
lungsbeirat
errichten. Die Aufgaben des Reichsminiſters für Er=
40 Aeberleitung der Rechlspflege auf das Reich. nährung und Landwiriſchaft auf dem Gebiete der Neubilung deut=

DNB. Berlin, 6. Dezember.
urch das Geſetz über den Neuaufbau des Reiches vom 30. Ja=
nun
/1934 iſt die Juſtizhoheit auf das Reich übergegangen. Die
Venultung der Juſtiz durch die Länder kraft Auftrages des Rei=
chech
ein Uebergangszuſtand der fortſchreitend überwunden wer=
der
juß. Den erſten Schritt bildete die Beauftragung des Reichs=
miniets
der Juſtiz mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des preu=
ßiſalne
Juſtizminiſters und die Organiſation der Vereinigung der
Jurknfniſterien des Reiches und Preußens.
las Reichskabinett verabſchiedete in ſeiner Sitzung vom 4. 12.
34 1e0 zweites Geſetz zur Ueberleitung der Rechtspflege auf das
Rerch durch das ein weiterer Schritt zur Vereinheitlichung der
Juſtht getan wird. Mit dieſem Geſetz übernimmt das Reich auch
im i außerpreußiſchen Ländern die unmittelbare Leitung der
Juſaierwaltungen. Das Geſetz überträgt die Zuſtändigkeit der
obeneſn Juſtizbehörden dieſer Länder unter Fortfall der Landes=
mintſtien
für Juſtiz auf den Reichsminiſter der Juſtiz. Damit
werdt bie Juſtizverwaltungen der Länder und des Reiches in der
Spntz mu einer einheitlichen Reichsjuſtizverwaltung zuſammen=

ſchen Bauerntums bleiben unberührt.

an

Geſetz geht davon aus, daß der Reichsminiſter der
in den Ländern die Juſtiz unmittelbar

ektion

e51t gibt ihm jedoch für die Uebergangszeit die Befugnis,
für einzelne oder mehrere Länder oder
Lundesſeie Feaufſfalle.
zu ſpellen, die die Bezeichnung Beauftragte des Reichsminiſters
derruſtiz führen. Dieſe Beauftragte leiten ihre Dienſtſtellen als
Ableungen des Reichsjuſtizminiſteriums nach den Weiſungen des
Reiztuſtizminiſters. Die Einrichtungen, Beamten und Hilfs=
Beiſ, kräftder früheren oberſten Landesbehörden ſtehen dem Beauf=
trantnz
als Dienſtſtellen zur Verfügung.
1u: Grund des Geſetzes hat der Reichsminiſter der Juſtiz
durrhVerordnung vom 5. 12. 1934 mit Wirkung vom 1. Januar
1938 olgende Abteilungen des Reichsjuſtizmini=
ſte
ſums gebildet:
4 ſeichsjuſtizminiſterium Abteilung Bayern,
2 ſeichsjuſtizminiſterium Abteilung Sachſen=Thüringen,
* ſeichsjuſtizminiſterium Abteilung Württemberg=Baden,
4 he Länder Hamburg, Mecklenburg, Oldenburg (ohne Birken=
1d), Bremen und Lübeck: Reichsjuſtizminiſterium Abteilung
ſord,
2e Befugniſſe der Länderjuſtizverwaltung in den Ländern
Heillt, Braunſchweig, Anhalt und beide Lippe werden von der
Reiskuſtizverwaltung unmittelbar übernommen werden.
12s Geſetz gibt dem Reichsminiſter der Juſtiz ferner
da echt, die Befugniſſe der bisherigen oberſten
Lawesbehörde auf nachgeordnete Behörden zu
üb letagen, wozu in manchen kleineren Ländern mit ſtarker
Zenctuliſation Anlaß gegeben ſein wird.
1 Betracht kommt hier namentlich die Uebertragung der Zu=
ſtänmkeit
auf die Provinzialbehörden (Präſidenten der Oberlan=
deslsſchte
und Generalſtaatsanwälte). Das Geſetz trifft Vorſorge,
daßtzſe Provinzialbehörden ſogleich mit den erforderlichen Mit=
urbäſten
verſehen werden können. Es ſollen zu dieſem Zweck ent=
ſteläade
Kräfte von den oberſten Landesjuſtizbehörden abge=
weitzlwerden
können.

Die vollſtändige Bereinigung der Landes=
Nuſtverwallungen mit der Reichsjuſtizverwalkung

Meilteinem ſpäteren Schritt vorbehalten. Dies gilt insbeſondere
ürn Uebernahme, der Juſtizhaushalte, auf den Haushalt des
Reisk. Bis dahin ſchreibt das Geſetz vor, daß die im Landes=
hau
ciſt für die bisherigen, oberſten Landesjuſtizbehörden be=
reitisellten
Mittel dem Reichsjuſtizminiſterium, zur Verfügung
ſehl Bis dahin bleiben auch die beamten= und verwaltungsrecht=
lichRVerhältniſſe
der Landesjuſtizbehörden unberührt.
20 mReichsarbeitsminiſterium oberſte Reichsinſtanz
IIr das Siedlungs= und Wohnungsweſen.
c einem Erlaß des Führers und Reichskanzlers vom 4. De=
Sewek 1934 gehen die Aufgaben des Reiches und
Lußens zur Förderung des deutſchen Sied=
swerkes
, ſowie die Angelegenheiten des
Dahingsweſens, der Reichs= und Landespla=
und der Kleinſiedlung im Reich und in

Einreiſeverbok ins Saargebiet
für SA. und 55.
Eine Anordnung des Saarbevollmächkigken
des Feſlanfes.
DNB. Neuſtadt a. d. H., 6. Dez.
Der Saarbevollmächtigte des Reichskanzlers, Bürckel, erläßt
folgende Anordnung:
An alle SA.= und SS.=Männer im Reich!
Kommuniſten und Emigranten verſuchen unter dem Hinweis,
daß aus dem Reich größere Trupps von SA.= und SS.= Män=
nern
in das Saargebiet kämen, die Oeffentlichkeit wieder von
angeblichen deutſchen Putſchabſichten zu unterrichten.
Um auch dieſe Zweckmeldung von vornherein entſprechend zu
beleuchten, wird angeordnet:
Allen SAl.= und SS.=Männern iſt es ſtrengſtens unterſagt,
in das Saargebiet einzureiſen, gleichviel aus welchem Grunde
dies geſchehe, es ſei denn, daß es ſich um Abſtimmungsberechtigte
handelt. Dieſe haben ſich ſelbſtverſtändlich an den vorgeſchrie=
benen
Einreiſetermin zu halten.
Wer trotz dieſer Anweiſung den Verſuch macht, in das Saar=
gebiet
einzureiſen, wird von der zuſtändigen Parteidienſtſtelle ſo=
fort
zur Rechenſchaft gezogen.
Neuſtadt (Haardt), 6. Dezember 1934.
(gez.): Bürckel, Saarbevollmächtigter der Reichskanzlers.

Einberufung
des memelländiſchen Landkags
auf den 13. Dezember.
DNB. Memel, 6. Dezembet.
Der Gouverneur des Memelgebiets hat am Donnerstag eine
Verfügung unterzeichnet, wonach der Memelländiſche Landtag auf
den 13. Dezember zu der angekündigten außerordentlichen Sitzung
einberufen wird. Die Sitzung iſt auf vormittags 10 Uhr angeſetzt.
Gemäß Artikel 17 des Memelſtatuts iſt der Gouverneur ver=
pflichtet
, den Landtag ſpäteſtens vier Wochen nach der Bildung
eines neuen Direktoriums zuſammenzuberufen. Beim Direkto=
rium
Reisgys wählte Navakas als erſten Zuſammentritt des
Landtags den 27. Juni, alſo den ſpäteſt möglichen Tag, und zwar
deshalb, weil er das Mißtrauensvotum, das unausbleiblich war,
möglichſt hinausſchieben wollte. Das iſt auch geſchehen, nachdem
der Landtag ſowohl am 27. 6. als auch am 6. 9. 1934 durch Ge=
waltmaßnahmen
rechtswidrig beſchlußunfähig gemacht wurde.
Jetzt hat der Gouverneur den Landtag aber zuſammenberufen.
Ob man daraus ſchließen kann, daß die litauiſche Regierung dies=
mal
nicht mehr die Abſicht hat, den Landtag durch Mandatsent=
ziehung
, gewaltſame Behinderung der Abgeordneten uſw. in ſei=
ner
Arbeit zu hindern, bleibt abzuwarten.
Maſſenenklaſſungen deutſch=danziger Eiſenbahner
durch die polniſche Staaksbahndirekkion.
DNB. Danzig, 6. Dezember.
Die polniſche Staatsbahndirektion in Danzig hat in den letzten
Tagen annähernd 170 deutſch=danziger Eiſenbahnarbeiter und
Handwerker entlaſſen und weitere Entlaſſungen angekündigt. Die=
ſes
Vorgehen, das an überholte alte Methoden erinnert, wie ſie
von der polniſchen Staatsbahndirektion in Danzig den deutſchen
Arbeitern und Angeſtellten gegenüber früher in Anwendung ge=
bracht
worden ſind, hat begreiflicherweiſe in Danzig lebhaftes Be=
fremden
erregt.


* Das Akkenkak im Smolny.
Von unſerem Berichterſtatter.
N. Moskau, 3. Dezember.
Ein geheimnisvolles, in ſeinen Zuſammenhängen noch
wenig geklärtes und in den Auswirkungen völlig unüberſehbares
Verbrechen hat ſich ereignet. Im Leningrader Smolny=Inſtitut,
das in der Zarenzeit eine vornehme Anſtalt für Privilegierte
war, das in den Sturmzeiten der Oktoberrevolution Lenin zu
ſeinem Hauptquartier machte, und das ſeitdem der Sitz der
dortigen Verwaltung und der höchſten Parteivertretung war,
iſt Kirow, Stalins perſönlicher Freund und ſein zweiter Gehilfe,
erſchoſſen worden. Wie in einem Kriminalroman leſen ſich die
Einzelheiten der Tat. Der Mörder, der auf ungeklärte Weiſe
bis in das Vorzimmer des Gewaltigen vorgedrungen war,
wartete geduldig den Augenblick ab. als Kirow die Vorarbeit
an einem Referat, das er am gleichen Tage in einer Partei=
verſammlung
zu halten hatte, beendete und das Haus verlaſſen
wollte. Der Täter wußte von dieſer Vorbereitungsarbeit Kirows,
denn er war vierzehn Tage zuvor, eigens zum Zweck der Er=
mordung
ſeines Widerſachers, in die Stadt gekommen und hatte
Gelegenheit, ſich in die Gepflogenheiten ſeines Opfers einweihen
zu laſſen. Da als er hinter der Tür das Geräuſch eines
weggerückten Stuhles vernahm, ſpräng er hinter die Portiere.
Die Tür öffnete ſich, der Mörder drückte ab. Der Getroffene
ſank zu Boden, von einem Schuß in den Nacken getroffen. Mit
Blitzesſchnelle hatte ſich alles abgeſpielt ..."
Wie aus einem ſchlechten Kriminalroman leſen ſich dieſe
Einzelheiten oder wie aus dem Bericht eines jener Bolſche=
wiken
=Terroriſten, die wie Stalin und Kirow ſelbſt in
der Zarenzeit den aktiven Terror predigten und ausübten. Da=
mals
waren es Großfürſten, Gouverneure und andere Baren=
ſchergen
, die unter den Kugeln der Volksrächer ihr Leben
aushauchten oder von ihren Bomben zerriſſen wurden heute
iſt es Kirow der aus einem fanatiſchen Revolutions=Terroriſten
ſelbſt zum Inhaber eines der höchſten Poſten geworden war,
die der neue Staat zu vergeben hatte; früher war es Kirow,
der ſchoß heute iſt er das Opfer, und wie früher, ſo wirken
die Terroriſtenſchüſſe alarmierend, löſen Nervoſität aus, laſſen
Rückſchlüſſe auf gewaltige innere Spannungen zu, die zu Be=
ſtürzung
und Beſorgnis Anlaß geben.
Die Sowjetbehörden haben von vornherein darauf ver=
zichtet
, dem Vorfall nur eine lokale Bedeutung zuzuſchreiben.
Dozu war die Perſönlichkeit Kirows nicht angetan, daß ſie durch
die Erklärung eines nur perſönlichen Racheaktes in ihrer Be=
deutung
herabgeſetzt worden wäre Und auch die Sowjetpreſſe
fand ſofort das Stichwort, das nie bisher verſagt hat, die Er=
klärung
, die immer noch zutraf, da ſie die größte Deutungs=
möglichkeit
beſaß: Der Klaſſenfeind hat einen der größten Söhne
des proletariſchen Vaterlandes vernichtet‟. Dieſe Feſtſtellung
wurde bereits getroffen, während der Täter ſich noch ſtrikte
weigerte, überhaupt eine Ausſage über ſeine Motive oder über
ſeine Perſon zu machen. Feſt ſtand damit auch, daß die an ſich
als Symptom wirkende Tat noch in ihrer Folgeerſcheinung
hundertfach vergrößert werden ſollte, um auch aus ihr das zu
konſtruieren, was in den letzten Jahren immer wieder zu dem
taktiſchen Werkzeug der ſowjetiſtiſchen Innenpolitik gehörte; das
Abſchreckungsmittel. Freilich hat auch der Verbrecher dann zu=
gegeben
, aus politiſchen Motiven die rechte Hand Stalins, den
wichtigſten Mann in dem nach Moskau wichtigſten Bezirk der
Union, erſchoſſen zu haben. Aber mit dieſer Angabe erſchöpften
ſich im weſentlichen auch ſeine Ausſagen. Er gab darüber
hinaus nichts, aber auch gar nichts an, was auf ſeine Beweg=
gründe
ſchließen ließ oder die ihn vernehmende GPu. fand
es richtig, der Oeffentlichkeit nichts darüber zu ſagen.
Was aber aus der Vergangenheit des Mörders bekannt
wunde, was zwiſchen den Zeilen oder in halben Andeutungen
der offiziellen und offiziöſen Trauerkundgebungen zu leſen ſteht
und was ſeit dem Tage des Attentats an Maßnahmen ge=
troffen
wurde, iſt deutlich genug, um klarer zu ſehen. Wer die
Sowjetſprache verſteht, ſich in den Methoden der GPU. aus=
kennt
und hören kann, was in Parteikreiſen geflüſtert wird,
kann ſich ein ungefähres Bild deſſen machen, was hier hinter
den Kuliſſen vorgeht.
War der Mörder ein Weißgardiſt, wie es jetzt in der
Preſſe und in den Erklärungen der Regierung heißt? Mit dieſem
Namen wurden die ehemaligen Kämpfer von Koltſchak und
Denikin, von Semonow und Ungern=Sternberg belegt Weiß
im Gegenſatz zu Rot. Er iſt ſpäter ein Sammelbegriff für alles
das geworden, was ein Feind des proletariſchen Stagtes, ein
Klaſſenfeind war. Dieſes ſind aber alle bürgerlichen Parteien
von den Sozialrevolutionären bis zu den Monarchiſten, alle
Bourgeois, alle Kapitaliſten‟. Wer nicht unſer iſt, iſt
Weißgardiſt. Nein, der Mörder war kein Weißgardiſt. Er
war einmal Angeſtellter der Arbeiter= und Bauerninſpektion,
einer Sowjetbehörde, in der nur unverdächtige Anhänger des
Negimes aufgenommen wurden. Dann aber iſt auch ſein Alter
ein Beweis, daß er im beſten Sinne Sowjetmann war. Als
Dreißigjähriger gehört er zu jener Generation, die ſich auf eine
andere Vorkriegszeit nicht mehr entſinnen kann, die ſtets von
Stalin als die ſtärkſte Stütze des Regimes in Anſpruch ge=
nommen
und zu Recht erkannt wurde.
Wenn in räteruſſiſchen Parteikreiſen heute dieſer Zuſammen=
hang
zugegeben wird, wird damit auch erkannt, daß es ſich
nicht um ein weißgardiſtiſches Unternehmen handelt, ſondern
um eine interne Auseinanderſetzung, um eine Angelegenheit
der Oppoſition. Das iſt das Ueberraſchende an dieſem Mord!
Der Vorgänger Kirows auf dem Leningrader Poſten war
Sinowjew, der Führer der längſt verſchollenen wie es
ſchien! Abirrung von der Parteilinie‟. Nach ſeiner Ent=

olksgeneinſchaft Opfergemeinſchaft!
Tag der nationalen Solidarität, Samstag, den 8. Dezember.

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Seite 2 Nr. 337

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

fernung ſchaffte Kirow auf radikale Weiſe Ordnung. Der er=
mordete
Freund Stalins war einer der ſtärkſten Vertreter der
Richtung, die die völlige Vernichtung der Deklaſſierten der
Geſtrigen verlangte. Mit eiſernem Beſen kehrte er in Lenin=
grad
aus um von einer Kugel aus dem Hinterhalt nieder=
geſtreckt
zu werden. Es iſt wenig beachtet worden, für die
Hintergründe dieſes Anſchlags aber von größter Bedeutung, was
die vorgeſetzte Behörde des Mörders Nikolajew in ihrem Trquer=
aufruf
ſagt. Mit aller Schärfe wendet ſie ſich gegen die Ueber=
bleibſel
der Sinowjewiſten die noch immer unter der Ober=
fläche
in Leningrad ihr dunkles Handwerk betreiben, und ihnen
ſchreibt ſie die Schuld an der Tat des Mörders zu.
Viele Fragen warf dieſes Attentat auf, die zunächſt unbe=
antwortet
blieben. Wie konnte der Täter in den Beſitz eines
Revolvers gelangen, der nachweislich nur in der Roten Armee
und in der GPU. im Gebrauch iſt? Wie kam er ungehindert
in das Palais, das ſtets bewacht und geſichert iſt? Wenn man
hört, daß zehn Offiziere der Armee am Attentatstage verhaftet
und eine Stunde ſpäter erſchoſſen wurden, daß der Leiter der
Leningrader GPU., der verdiente Bolſchewiſt Medwedi, und mit
ihm eine große Anzahl anderer leitender Beamten ihrer Aemter
entſetzt und dem Gericht übergeben wurden, daß die oberſte
Rätebehörde eine drakoniſche Verſchärfung des Geſetzes gegen
die Feinde des Staates beſchloſſen hat, daß künftig ſtandrecht=
liche
Erſchießungen ohne läſtige Gerichtsformalien verfügt, und
daß die Verwandten des Mörders und die Angehörigen aller
ſonſtigen Verdächtigen verhaftet und mit abgeurteilt werden
ſollen, dann erhellen dieſe Maßnahmen noch mehr die dunklen
Hintergründe dieſer Tat.
Die dumpfe Ruhe, die bisher über dem Lande brütete, iſt
jählings zerriſſen worden. In den großen wirtſchaftlichen
Schwierigkeiten, in denen ſich die Sowjetregierung befindet und
bei der übermächtigen Spannung, die der neue Feldzug der
Gottloſen und die heraufziehende Hungersgefahr mit Brotpreis=
erhöhung
ausgelöſt haben, können ſich die Schüſſe von Leningrad
verderblich auswirken. Innerhalb der Partei brodelt es ja
bedenklich, und die Oppoſition greift zu Mitteln, die die Partei
bisher nur gegen wirkliche Klaſſenfeinde kannte. Die GPU.
freilich braucht die neue Aktion, um das eingeſchläferte Gewiſſen
der die höchſten Poſten bekleidenden und ſich im behaglichen
bürgerlichen Wohlleben befindlichen Gefolgſchaft aufzurütteln.
Die ganze Geſchichte des Regimes iſt Beweis dafür, daß jetzt
mit einer neuen blutigen Woge, in der Stalin auch den kleinſten
Widerſtand erſticken will, zu rechnen iſt. Aber die geheimen
Konventikel und die Zirkel in der Partei ſelbſt, die ſich gegen
die geiſtige und materielle Verelendung wenden, gewinnen er=
ſchreckend
an Zulauf. Das ſind keineswegs bloß Fanatiker und
Weißgardiſten. Und ſo iſt das Attentat im Smolny doch ein
Fanal.
General von Hukier .
DNB. Berlin, 6. Dezember.
Im Alter von 77 Jahren iſt Mittwoch abend in den Räumen
des Nationalen Klubs in Berlin General der Infanterie Oskar
von Hutier nach einem Schwächeanfall infolge Herzſchlages ver=
ſchieden
.
Mit General von Hutier iſt wieder einer der alten Heer=
führer
des großen Weltkrieges zur Großen Armee abberufen. Er
wurde am 27. Auguſt 1857 in Erfurt als Sohn eines preußiſchen
Majors geboren. Seine Erziehung genoß er im Kadettenkorps.
Im Alter von 18 Jahren trat er als Leutnant in das Infan=
terie
=Regiment 18 ein. Seit 1889 war er Generalſtabsoffizier.
Als Oberſt kommandierte er von 1907 bis 1910 das Heſſiſche
Leibgarde=Infanterie=Regiment 115, bis er im Jahre 1910 als
Generalmajor Kommandeur der 74. Infanterie=Brigade wurde.
Als Oberquartiermeiſter und Mitglied der Studienkommiſſion
der Kriegsakademie kam er 1911 in den Großen Generalſtab
zurück und wurde dort im März 1912 Generalleutnant. Wenige
Monate ſpäter wurde von Hutier zum Kommandeur der 1. Garde=
Diviſion ernannt, die er nach Ausbruch des Weltkrieges auch ins
Feld führte, erſt auf dem Vormarſch im Weſten im Verband der
Armee Bülow, dann in den ſchweren Kämpfen an der Yſer, in
der Winterſchlacht der Champagne uſw.
General von Hutier iſt weiteſten Kreiſen des deutſchen Vol=
kes
dadurch bekannt geworden, daß unter ſeinem Oberbefehl im
September 1917 Riga eingenommen wurde. Seiner Führung iſt
auch die überraſchende Beſetzung der Inſeln Oeſel und Dagö zu
verdanken. Neuen Ruhm erwarb er ſich im Frühjahr 1918 als
Oberbefehlshaber der 18. Armee, die er bis vor die Tore von
Amiens führte. Im Januar 1919 hat General von Hutier ſeinen
Abſchied genommen.
In der Nachkriegszeit hat er ſich führend in den Vereini=
gungen
der deutſchen Offiziere betätigt.

Vom Tage.
Der Führer und Reichskanzler hat den Staatsſekretär im
Reichswirtſchaftsminiſterium Diplomingenieur Profeſſor Gottfried
Feder unter gleichzeitiger Abberufung von dem Amt als Reichs=
kommiſſar
für das Siedlungsweſen unter Gewährung des geſetz=
lichen
Wartegeldes in den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt.
Obergruppenführer Hühnlein hat für die Zeit vom 12. Dez.
1934 bis zum 13. Jan. 1935 einen allgemeinen Urlaub für das
NSKK. angeordnet, da die ſich aus der Neuorganiſation ergeben=
den
Arbeiten nunmehr zu einem gewiſſen Abſchluß gelangt ſind.
Vor dem laut Geſetz einberufenen Sachverſtändigenbeirat gab
der Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Heſſen, SS.=
Standartenführer Schwarz. einen Ueberblick über die Auswirkun=
gen
des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit, über die =
tigkeit
der Treuhänderdienſtſtelle und darüber hinaus über die
wirtſchaftliche Entwicklung im Bezirk.
Der frühere ſozialdemokratiſche Wiener Bürgermeiſter Seitz
iſt nach Unterzeichnung eines Reverſes aus der Haft entlaſſen
worden. Er mußte ſich verpflichten, ſich jeder politiſchen Betäti=
gung
zu enthalten. Seitz hat in ſeiner alten Wiener Wohnung
Aufenthalt genommen.
Die Maſſenausweiſungen ungariſcher Staatsbürger aus
Jugoſlawien haben wieder eingeſetzt. In den letzten 24 Stunden
ſeien bis geſtern mittag 1000 Ausgewieſene auf ungariſchem Ge=
biet
eingetroffen und weitere Tauſende befänden ſich auf dem
Wege zur Grenze.
Das Tſchechiſche Abgeordnetenhaus hat das Geſetz über die
Verlängerung der Militärdienſtzeit auf zwei Jahre angenommen.
Dabei kam es zu Lärmſzenen, die ſchließlich zum Handgemenge
ausarteten.
Der rumäniſche Miniſterrat hat grundſätzlich eine Verſtär=
kung
der rumäniſchen Rüſtungen in erheblichem Umfang beſchloſ=
ſen
. Für die neuen Rüſtungen ſoll eine zuſätzliche jährliche
Steuer von nicht weniger als 2,5 Milliarden Lei erhoben werden.
Die in London ſchwebenden volniſch=engliſchen Kohlenver=
handlungen
haben zu einer grundſätzlichen Einigung geführt. Da=
mit
gilt der Kohlenfriede zwiſchen England und Polen als ge=
ſichert
.
Die Belgiſche Kammer nahm mit 94 gegen 83 Stimmen bei
drei Stimmenthaltungen die von der Regierung eingebrachte Ge=
ſetzesvorlage
über die Verlängerung und Erweiterung der Son=
dervollmachten
an. Die Sondervollmachten dauern bis Ende
Februar.
An der von Pariſer Blättern gebrachten Nachricht, die italie=
niſche
Regierung habe die Abſicht, einen Nichtangriffspakt auf 10
Jahre für ſämtliche Staaten vorzuſchlagen, iſt, wie man an zu=
ſtändiger
italieniſcher Stelle erfährt, kein wahres Wort. Dieſes
Gerücht hatte ſich zuerſt in London verbreitet und dürfte von dort
nach Paris gelangt ſein.
Der Finanzausſchuß der Franzöſiſchen Kammer hat am Mitt=
woch
die Kredite für die Saarabſtimmung gutgeheißen. Es han=
delt
ſich dabei um einen Betrag von 10 Diillionen Tr.
Wie nachträglich in Genf bekannt wird, iſt zwiſchen dem fran=
zöſiſchen
Außenminiſter Laval und dem ruſſiſchen Volkskommiſſar
Litwinow ein Vertrag geſchloſſen worden, worin Rußland und
Frankreich ſich verpflichten, keine Verhandlungen über zweiſeitige
Verträge zu führen, ohne ſich vorher miteinander in Verbindung
zu ſetzen und zu beſprechen.
Der ſeit den Oktoberunruhen über ganz Spanien verhängte
Belagerungszuſtand iſt um einen Monat verlängert worden.
Die Südafrikaniſche und die Nationaliſtiſche Partei haben in
Bloemfontain ihren Verſchmelzungskongreß abgehalten. Die Fu=
ſion
dieſer beiden großen Parteien gab Anlaß zu ſtürmiſchen Be=
geiſterungsſzenen
.
Das japaniſche Kabinett hat beſchloſſen, den Reichstag aufzu=
löſen
, falls die Seiyukai=Partei ihre Oppoſition gegen den Haus=
halt
fortſetzt. Man hält auch Spaltungen innerhalb der Regie=
rungskoalition
und Abſplitterungen von der Seiyukai=Partei für
wahrſcheinlich.
66 Todesurkeile
in der Sowjekunion vollſtreckt.
DNB. Moskau, 6. Dezember.
Vor dem Oberſten Gerichtshof der Sowjetunion, deſſen eine
Abteilung auch in Leningrad tagte, hatten ſich 66 Perſonen
wegen Hochverrat und terroriſtiſcher Ueberfälle zu verant=
worten
. Der Gerichtshof in Leningrad verurteilte alle 37 An=
geklagte
, die ſich vor ihm zu verantworten hatten, zum Tode.
Auch die 29 Perſonen, gegen die der Prozeß in Moskau geführt
wurde, wurden zum Tode verurteilt. Alle 66 Todesurteile wur=
den
ſogleich nach den Urteilsverkündungen vollſtreckt.
In den Urteilsbegründungen wird nur geſagt, daß die Ver=
urteilten
zum Teil aus Lettland, Finnland und Polen gekommen
ſeien, um in Sowjetrußland Terrorakte gegen die Sowjets aus=
zuführen
.
Unter den in Moskau Verurteilten befindet ſich eine Frau,
die angeblich eine wichtige Rolle bei der Verſchwörung geſpielt
haben ſoll.

Freitag, 7. Dezember 1934

Ehrung Mackenſens
durch den Führer und Reichskanzler.

DNB. Falkenwalde, 6. Dezember.
Dem großen Heerführer und letzten Generalfeldmarſchol=
des
alten Heeres, Generalfeldmarſchall von Mackenſen, wurde
Donnerstag aus Anlaß ſeines 85. Geburtstages eine außene
ordentliche Ehrung bereitet.
Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler begab ſich i
Begleitung von Reichswehrminiſter Generaloberſt von Blombero
des Chefs der Heeresleitung, General der Artillerie Freihen
von Fritſch und des Reichsaußenminiſters Freiherr von Neuratu
nach Falkenwalde in Pommern, um dem greiſen Generalfelnl
marſchall perſönlich die Glückwünſche des deutſchen Volkes zu
ſeinem Ehrentag zu überbringen.
=Au
Um 8,55 Uhr verließ der Sonderzug den Stettiner Bahnhrß nd dumit de
in Berlin zur Fahrt über Stettin nach der Station Pölitz 70m die Ab
Pommern, von wo die Fahrt im Kraftwagen nach Falkenwalzl. ot bis zum
zum Landſitz des Generalfeldmarſchalls fortgeſetzt wurde.
rraſchung
Begleitung des Führers befanden ſich außer den genannten in intern
Herren u. a. der Adjutant Obergruppenführer Brückner, dia fland dieſen
Reichspreſſechef Dr. Dietrich und der Adjutand der Wehrmacht uſtimmun
beim Führer, Major Hoßbach. Gegen 10,50 Uhr paſſierte dea frankreich
Zug Stettin. Um 11,25 Uhr traf der Zug auf der Statime
ene
Pölitz ein.
Der Generalfeldmarſchall, der die Uniform ſeines alten H
ſarenregiments trug, empfing den Führer bereits an der Tür ſeſte
ſchi
nes Hauſes, umgeben von ſeiner Familie. Der Führerſprag
dem Generalfeldmarſchall in überaus herzlichen Woot ſſo
ten den Glückwunſch des geſamten deutſchen Vol=
kes
aus, worauf der Jubilar in bewegten Worten für die un
1hr
erwartete Ehrung, die ihm überraſchend zuteil geworden ſe
dankte. Er brachte dabei zum Ausdruck, daß er dieſen Dank mn
um ſo größerer Freude ausſpreche, als er in den langen Jahren
ſeines Lebens nichts anderes getan habe, als ſeinem Vaterlanzn
zu dienen. Keine größere Ehrung hätte ihm an ſeinem Lebenn
abend zuteil werden können, als hier den Beſuch des Reichsobe/
hauptes in ſeinem Hauſe zu ſehen.
Dann ſprach der Reichswehrminiſter General.
oberſt von Blomberg dem Generalfeldmarſchall die Glüg.
wünſche der deutſchen Wehrmacht aus. Der Generau=
feldmarſchall
dankte auch dieſem für die ſo ehrend dargebrachten
Wünſche der Wehrmacht.
79
General der Artillerie von Fritſch, der Che
der Heeresleitung, überbrachte die Glückwünſche de=
Reichsheeres und teilte mit, daß das Reichsheer dem Gener
ralfeldmarſchall ein Reitpferd zum ſtändigen Gebrauch als Ge=
ſchenk
darbringe.
Anſchließend ſprach Reichsaußenminiſter Freihent
von Neurath ſeine Glückwünſche aus.
Nach den zahlreichen Gratulationen zogen ſich der Führen
und der Generalfeldmarſchall zu einer längeren Unterhaltung u=v wb=
rück
. Inzwiſchen hatten ſich vor dem Geburtstagshaus zahlriche, I
Volksgenoſſen. Pimpfe, HJ. uſw. eingefunden, die in ſtürmiſche Alandlun
Heilrufe ausbrachen, als ſich der Führer mit dem Generalſeld=0 0taates
marſchall und deſſen Familienangehörigen auf der Freitreppe deer m nung ar
Hauſes zeigten. Um 13 Uhr trat der Führer mit ſeiner Begleitung, al. ung, die
die Rückfahrt nach Pölitz an, von wo aus die Weiterreiſe mit den= u0, das offen
Bahn nach Berlin erfolgte.
gu ne innere

ng und
thhme de=
agen

Es
unen we
kſinn we

DNB. Waſhington, 6. Dezenber. ſa4en hat u
Die amerikaniſche Regierung wird, wie hier bekamt wurde, von d
kheugen.
die Kündigung des Flottenvertrags durch Japan dahin auslegen,!
daß Japan die Londoner Verhandlungen zu beenden wünſche, Sie eſiet ſelb
wird daraufhin die amerikaniſche Abordnung abberufen. Die Lagsn Atund de
würde durch die Kündigung ſo grundlegend geändert, daß dien ſiekunfti
kanten ver
amerikaniſche Regierung neue Entſchlüſſe faſſen und hierzu eine! Mi, daß es
gehende Erwägungen anſtellen müſſe. Die amerikaniſche Reocte? ülſchen w
rung hoffe jedoch, daß ſich innerhalb der zwei Jahre, während datz Wehen und
Vertrag in Kraft bleibe, ein Weg finden laſſe, der ſowohl dieſt 1 M8 der O
Begrenzung der Seerüſtungen wie die politiſche Stabilität ang
den Weltmeeren verbürge. Unzweifelhaft betrachtet Amerika vch
pan als verantwortlich für den Abbruch, der internationalen Beuß
ſprechungen und wird ſich auf weitere Unterhaltnm

gen in London jetzt nicht einlaſſen, da es Japaln
keinesfalls das Recht auf eine gleichſtarke Sek!
rüſtung vertraglich zugeſtehen will.

Nikolausfeft
für Erwachſene und Kinder.

Veranſtaltet vom Landesverband Heſſen zum Beſten des
Deutſchen Roten Kreuzes.

Das war geſtern abend zur Stunde des Feſtbeginns am
Saalbau eine Auto=Auffahrt, wie ſonſt nur bei ganz großen
Ereigniſſen. Trotz der Fülle der Veranſtaltungen zu Zwecken
der Wohlfahrt und der Winterhilfe, hat das traditionelle
Nikolausfeſt des Roten Kreuzes ſeinen Ruf und ſeine An=
ziehungskraft
gewahrt. Schon ſeit Tagen waren ſämtliche Ein=
laßkarten
ausverkauft.
Die Räume des Salbaues waren feſtlich geſchmückt. Blumen
und Tannengrün Rote=Kreuz=Flaggen und Hoheitszeichen gaben
den wirkungsvollen Rahmen.

Fürdie Kleinen! Nach altem Brauch war das Feſt=
programm
geteilt für Kinder und Erwachſene. Aber es war
ſo, daß auch an der für die Kinder beſtimmten Aufführung die
Erwachſenen ihre Freude haben konnten und auch ſichtlich hatten.
Es wurde ein Weihnachtsſpiel von Engelbert Humper=
dinck
aufgeführt. Klaſſiſch ſchöne, eindringlich feine Muſik, die
die ſchlichte ernſt=heitere Dichtung, dem Verſtehen des kindlichen
Gemüts und Herzens angepaßt, harmoniſch umrahmte, und ſie
ſehr fein und verſtändnisinnig illuſtrierte. Guſtav Falke war
der Dichter, deſſen ſchlichtinniges Werkchen Humperdinck zur
Vertonung einſt begeiſterte. Den Inhalt des Weihnachtsſpiels
erzählt treffend das Programmheftchen wie folgt:
Zuerſt ſieht man ein warmes Stübchen, darin ſitzt eine
Mutter mit ihrem kleinen Jungen. Draußen ſchneit es, Singe=
kinder
kommen vorbei und erhalten von der Mutter Bratäpfel.
Dann erzählt ſie dem Kleinen vom Chriſtkind und ſingt ihn
in den Schlaf. Schneeflockentanz und Chor. Nun ſchläft das
Bübchen und träumt von einem Engel, der ihn an der Hand
nimmt und mit ihm eine Weihnachtswanderung antritt. Da
kommt er in einen ſchönen großen Tannenwald, wo große und
kleine Engel mit goldenen Sternen Weihnachtslichter anzünden.
Wenn alle brennen, drehen ſich die Englein im Reigen. Das
Chriſtkind in der Krippe, bei ihm Maria und Joſeph, das
Oechslein und ein Eſel, dazu kommt der Nikolaus mit ſeinem
großen Sack und die Englein ſingen ein Weihnachtslied. Au
das ſieht das Büblein durch das Fenſter im Stall. Auf der
weiteren Wanderſchaft begegnen die Beiden den heiligen drei
Königen mit ſchwarzem Gefolge und das Büblein erſchreckt gar

eben Schnee prangt plötzlich rings die Wies im Klee. Seht
nun werden wir zu den frommen Hirten des Feldes kommen.
Der Bub und der Engel erzählen allen das Weihnachtswunder,
da machen ſie ſich auf, die Nachricht zu verbreiten. Die Kinder

ſehr über die dunklen Geſichter. Aber bald hört es gern zu,
je drei Könige ihr Lied ſingen. Doch Wunder lag noch

ſingen: Vom Himmel hoch, da komm ich her. Bübchen hat ſeine
Reiſe beendet und kehrt begleitet von allen bunten Geſtalten zu
einer Mutter zurück. Und dann ſangen alle:
Mütterchen laß uns herein, wir bringen dir dein Kinde=
lein
es hat in dieſer kurzen Nacht, die Reiſ zum heilgen
Chriſt gemacht. Nun will es dir erzählen gern, von Beth=
lehem
und ſeinem Stern von Ochs und Eſel, Kripp und
Stall und was es ſonſt gefehen all. Knecht Rupprecht nahe
an der Wand, gleich hinterm heilgen Joſeph ſtand. Hielt
in der Hand den leeren Sack, den vollen trägt der Huckepack.

Doch nun laß uns nicht länger ſtehn, wir müſſen auch nochd. Men für die
weitergehn. Mach auf und nimm dein Kind ins Haus, wid. W Fröhlichſ
und die Oechslein bleiben draus.
Büfel
R und pr
*
Ders animie
Der Text des hübſchen Spiels wurde von Frl. Balthaſſ
Caba
ſehr gut geſprochen. Und viele kleine Mädelchen und Bull
tanzten und ſangen als Schneeflocken und als Engelein,
Hirten und als Weihnachtsſänger. Und ein Trio von Großel,
ſtellte die drei Könige aus dem Mohrenlande dar, mit güldenſe.
Kronen auf den Köpfen und im Purpurmantel, der zu Nc
ſchwarzen Geſicht beſonders gut ſtand. Und auch ſie ſangen. .
Lied. Am ſchönſten aber ſangen die Hirten ihren Chor.
waren die Ballonheiner und ihr Lehrer, Herr Volk, 900
ihn gut einſtudiert. Die ſchönen Chöre, die im übrigen
Bilder der Bühnenſzenen illuſtrierten, ſang die Madri
vereinigung unter Leitung von Prof. Dr. Fr. Noack. Wuſle.
voll klangen die Stimmen zu der faſt unwirklich ſchönen 9
die reich an Melodienſchönheit und frei und ſtark im Chal,
war. Herr Profeſſor Dr. Noack dirigierte mit bewundeſe.
wertem Geſchick das Orcheſter und die Madrigalgeſänge
Kinderchöre und Soloſtimmen und die Tänze. Eine ſchöue A. A.
ſehr komplizierte Aufgabe, die er glänzend löſte. Die leiſes Tſct

und großen Zuhörer und Zuſchauer waren begeiſtert.
Am Schluß des Weihnachtsſpiels ſpielte die Muſſt vöhl.
Kinderlein kommet! Und ſie kamen alle. Die in ihren ſcholle.

Schneeflocken= und Engel= und Hirten= und Königen=Koſtüſſe.
und auch alle die anderen im Saal. Sie ſchritten würdig."
freudigerwartungsvoll die Polonaiſe durch ſämtliche Feſträuhe., In
Wußten ſie doch, oder ahnten es wenigſtens daß der Niko‟

noch kommt! Denn es war ja ſchließlich ein Nilolausfeſt!

er aber nicht kam, ſondern mit ſeinem Rieſenſack aul.."
Bühne Quartier aufſchlug, gingen alle die Kleinen zu ihm.
nahmen ihr Lebkuchenherzchen und Fähnchen mit dem N..
Kreuz in empfang. Die große Rute, die er vorher dräueng
ſchwungen, brauchte nicht in Tätigkeit geſetzt zu werdel..
Kinder waren alle brav! Was ſelbſtverſtändlich war, .
die nicht brav waren, mußten ja zu Hauſe bleiben.

Das von Angeſtellten und Arbeitern der Firma Meig.L
bildete Orcheſter hatte unter Dr. Zima die Muſik und die.
gleitung gut einſtudiert. Die Regie hatte Thea Köhrig."
hatte die Kleinen gut zum Zuſammenſpiel erzogen. Die SS
hatte Ewald Bäulke einſtudiert. Im Uebrigen wurde Nie 2.
muſik von der Kapelle Willy Schlupp geſtellt.

Für die Erwachſenen. Für die Erwachſenen wo.
Feſtbeginn etwas ſpäter gelegt. Etwa eine Stunde Pälle.".

[ ][  ][ ]

betu
da
nder
benn

ſimmt dem Ratsbeſchluß
Polizeitruppe im

über die Berwendung
Saargebiet zu.

inkernakionalen

Eine inkernakionale Polizeikruppe
unl der Suut.
Der Völkerbund hat am Donnerstag den Bericht des
Veier=Ausſchuſſes einſtimmig angenommen
u damit das letzte Kapitel der Vorbereitungen
für die Abſtimmung zum Abſchluß gebracht. Es
hu bis zum Schluß noch Ueberraſchungen gegeben. Denn eine
erraſchung war es, als Laval plötzlich den Vorſchlag machte,
iie internationale Polizeitruppe aufzuſtellen, und
Euland dieſen Vorſchlag aufgriff, der ſpäterhin dann auch die
Zſtimmung der deutſchen Regierung gefunden hat.
hankreich hat damit auf den bisher von ihm
uertretenen Standpunkt verzichtet, daß es im
Fille der Ordnungsſtörung berechtigt und ver=
ſichtet
ſei, franzöſiſche Truppen in der Saar
iſmarſchieren zu laſſen. Und gleichzeitig hat England
Zurückhaltung, die es bisher gegenüber der Entſendung eng=
iſſer
Poliziſten an die Saar an den Tag legte, aufgegeben.
Für Deutſchland liegen die Verhältniſſe
ſer einfach. Wir ſind nach wie vor der Auffaſſung, daß die
ſce an der Saar nicht geſtört werden wird und daß deshalb
aſ Mobiliſierung irgendwelcher internationaler Streitkräfte an
ſihnicht erforderlich iſt. Wir haben auf die tadelloſe Diſziplin
Ze Saarländer verwieſen, und die Ereigniſſe haben uns bisher
reüt gegeben, obwohl die Perſonalpolitik des Präſidenten Knox,
Tlei Nichtabſtimmungsberechtigte in die Verwaltung hineinzog,
in künſtliche Unruhe ſchuf.
Trotzdem hat die deutſche Regierung keinerlei
L5ddenken gehabt nachdem nun alle anderen
Zijagen bereinigt waren ihre Einwendungen
gieen die Aufſtellung einer ſolchen Polizei=
uippe
zurückzuziehen. Denn es beſteht ja jetzt keiner=
leZweifel
mehr darüber, daß die Abſtimmung in aller Ruhe
weigufen und mit einem überwältigenden Sieg der Deutſchen
eguy wird. Praktiſche Bedeutung wird alſo der
Pilizeitruppe die eine Stärke von 23000 Mann haben
ſäl ſnicht zukommen. Sie wird repräſentieren
unn unmittelbar nach der Abſtimmung ſich wie=
de
auflöſen. Irgendwie mußte aber Laval, der ja das
Ure Barthous zu verwalten hat, das Geſicht wahren, und dazu
ſſlihm dieſe Ehrenwache dienen. Er hat auch in der Schluß=
weiandlung
des Rates noch einmal den Gedanken des Status
us taates anklingen laſſen und die Möglichkeit einer neuen Ab=
ſtiinmung
angedeutet. Er hat alſo den Verſuch gemacht, die
Faung, die Frankreich früher einnahm, zu rechtfertigen. Aber
un das offenbar mehr als Teſtamentsvollſtrecker Barthous, ohne
esgne innere Ueberzeugungskraft. Die zweite Abſtim=
mungg
und damit der Status auo iſt mit der An=
mume
des Aloiſi=Berichts endgültig zu Grabe
aeragen worden.
Es wäre unrecht, wenn gerade die deutſche Preſſe nicht an=
e
iinen wollte, daß Laval durch ſeine Haltung, die frei von
Ganſinn war, erheblich zur Entſpannung beige=
t
gen hat und ehrlich genug war, ſich dem Gewicht
dee von deutſcher Seite vorgebrachten Gründe
zudeugen. Wir dürfen aber gleichzeitig dabei den Wunſch
Euprechen, daß die franzöſiſche Politik im Saar=
geeiet
ſelbſt ſich auch auf die Linie Lavals ein=
ſüelt
und daß vor allem die Direktion der Berg=
mſke
künftig auf die Unterſtützung der Emi=
gunten
verzichtet. Wenn auch Frankreich ſich dazu be=
känt
, daß es den Saarländern unbeeinflußt die Abſtimmung er=
mölichen
will, dann wird die Ueberleitung ſich in aller Ruhe
vyſliehen und jede Gefährdung der zwiſchenſtaatlichen Beziehun=
Aiaus der Saar heraus iſt künftig ausgeſchloſſen.
Die deulſche Ankwork an Baron Aloifi.
DNB. Genf, 6. Dezember.
Der deutſche Konſul in Genf hat am Donnerstag nachmittag
dan Vorſitzenden des Saarausſchuſſes, Baron Aloiſi, im Auftrage
der Reichsregierung die Antwort Deutſchlands übergeben. Sie
hatfolgenden Wortlaut:

Ich beehre mich, den Empfang Ihres Telegramms vom 5. De=
zember
über die Sitzung des Völkerbundsrates vom gleichen Tage
zu beſtätigen und Ihnen darauf namens der deutſchen Regierung
folgendes mitzuteilen: Die deutſche Regierung hat von den Er=
klärungen
Kenntnis genommen, die im Völkerbundsrat zur Frage
der Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung im Saargebiet
während der Abſtimmungsperiode abgegeben worden ſind. Sie
iſ; ihrerſeits zwar der Anſicht, daß die Verhältniſſe im Saar=
gebiet
eine Heranziehung auswärtiger Kräfte für die Aufrecht=
erhaltung
von Ruhe und Ordnung nicht notwendig erſcheinen
laſſen; ſie will ſich aber gleichwohl damit einverſtanden
erklären, daß, ſofern der Rat dies beſchließt, neu=
trale
internationale Kontingente in angemeſ=
ſener
Stärke zu dem erwähnten Zweck ins Saar=
gebiet
entſandt werden.
(gez.) Freiherr v. Neurath, Reichsminiſter des Auswärtigen.

Annahme des Saarberichkes

EP. Genf, 6. Dezember.
Der Völkerbundsrat hat am Donnerstag mittag den ihm von
dem Dreier=Ausſchuß unterbreiteten Scarbericht, der die zwiſchen
Frankreich und Deutſchland erzielte Einigung über die mit der
Saarabſtimmung zuſammenhängenden politiſchen Fragen des Sta=
tus
quo, ſowie die Finanz= und Wirtſchaftsabmachungen über die
Gruben ſowie die Sozialverſicherungsfragen uſw. enthält, einſtim=
mig
angenommen.
Der franzöſiſche Außenminiſter Laval, der als erſter die Zu=
ſtimmung
Frankreichs zu dem Bericht zum Ausdruck brachte, ver=
band
dieſe mit einer Erklärung, in der er nach ſeinem Dank für
die an der Einigung beteiligten Faktoren auch auf die politiſche
Frage des Status auo und einer etwaigen ſpäteren Abſtimmung
im Saargebiet im Falle der Beibehaltung der Status auo einging.
Er wiederholte dabei den bekannten franzöſiſchen Standpunkt, wo=
nach
Frankreich gegen eine zweite Abſtimmung in einem ſolchen
Falle nichts einzuwenden hätte.
Nachdem Lord Eden im Namen Englands die zuſtandegekom=
mene
Einigung begrüßt hatte, gab, der ruſſiſche Außenkommiſſar
Litwinow eine Erklärung ab, die bezüglich einer etwaigen zweiten
Abſtimmung im weſentlichen dasſelbe ſagt, wie die Erklärung La=
vals
. Die Sitzung endete nach kurzen Erklärungen der Vertreter
von Polen, Chile, Mexiko, der Türkei und Portugal, ſowie Dan=
kesworten
des Saarregierungspräſidenten Knox mit der Feſtſtel=
lung
des Ratspräſidenten Beneſch, daß der Bericht angenom=
men
iſt.
Befriedigung im Saargebief.
DNB. Saarbrücken, 6. Dezember.
Die geſamte ſaardeutſche Oeffentlichkeit beſchäftigt ſich ein=
gehend
mit den Ergebniſſen der Genfer Ratstagung, und ſtellt
mit Befriedigung feſt, daß die Möglichkeit einer zweiten Ab=
ſtimmung
nach dem eindeutigen Wortlaut des Abkommens aus=
geſchloſſen
iſt.
Die Saarbrücker Zeitung befaßt ſich am Donnerstag mit
der Erklärung des franzöſiſchen Außenminiſters, daß Frankreich
darauf verzichte, ſich bei der etwa notwendig werdenden Ent=
ſendung
von Polizeitruppen mit einem eigenen Kontingent zu
beteiligen. Es wäre viel überflüſſige Erregung
und Verbitterung vermieden worden ſo be=
merkt
das Blatt und es hätte ſich für das Verhält=
nis
zwiſchen Deutſchland und Frankreich nur
vorteilhaft auswirken können, wenn dieſe Er=
klärung
ſchon früher erfolgt wäre. Die Bevölkerung
des Saargebietes nimmt jedoch auch heute mit uneingeſchränkter
Befriedigung von der Erklärung des franzöſiſchen Außen=
miniſters
Kenntnis. Sie betrachtet ſie als eine gradlinige Fort=
ſetzung
der Verhandlungen, die in Rom geführt wurden, und
als eine Bekundung des gleichen verſöhnlichen Geiſtes, der das
Ergebnis von Rom erſt ermöglicht hat. Wir ſehen in dieſen
Aeußerungen gern die ritterliche Geſte, die der Welt dokumen=
tieren
ſoll, daß Frankreich dazu beitragen will, die Saarfrage
im Geiſte der Gerechtigkeit und Verſöhnlichkeit zu löſen und ſie
zugleich als Etappe auf dem Wege zur endgültigen Bereinigung
des deutſch=franzöſiſchen Verhältniſſes zu bekräftigen.

Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 6. Dezember.
Die Ausſprache Lavals mit Herrn von Ribbentrop und die
Nachricht, daß in Rom die Saarverhandlungen zu einem gün=
ſtigen
Reſultat führten, haben in Paris zu einer optimiſti=
ſchen
Auffaſſung der deutſch=franzöſiſchen Be=
ziehungen
geführt. Es heißt auch, daß die bisherigen Füh=
lungnahmen
nur den Beginn einer Entwicklung dar=
ſtellen
, die allerdings wie man hier darauf hinweiſt nicht
von heute auf morgen Früchte bringen kann. In Regierungs=
kreiſen
verbirgt man nicht, daß die Außenpolitik Lavals zu viele,
für Frankreich entſcheidend wichtige Faktoren berückſichtigen muß,
um in irgendeiner Richtung plötzliche Entſchlüſſe faſſen zu können.
Die Wahrheit iſt, daß die Ereigniſſe der letzten Monate in Frank=
reichs
außenpolitiſcher Armatur mehrere Riſſe zum Vorſchein
brachten und Laval an ſehr vielen Stellen den Folgen einer
unüberdachten Konzeption begegnen muß.
Es iſt intereſſant, daß der Einfluß der früheren
Kriegskeilnehmer ſich jetzt auch in der Außen=
politik
immer mehr fühlbar macht, ganz beſon=
ders
in den deutſch=franzöſiſchen Beziehungen.
Die Auseinanderſetzung in der Kammer während der Budget=
debatte
über die Finanz= und Wirtſchaftspolitik der Regierung
hat die Gegenſätze zwiſchen Flandin und der rechtsſtehenden
Oppoſition recht deutlich zum Ausdruck gebracht. Flandin be=
kannte
ſich wieder einmal, wie auch nicht anders zu erwarten
war, zur Stabilität des Franken und behauptete gleichzeitig, daß
die Periode der Deflation und der Preisherabſetzungen vorüber
ſei. Der frühere Finanzminiſter Paul Reynaud kämpfte für die
entgegengeſetzte Auffaſſung; angeblich ſollen die Daten, die er
über die Schrumpfung der franzöſiſchen Wirtſchaft lieferte, auch
der angloſächſiſchen Welt den Gedanken näher bringen, daß
Frankreich die Zeit für die Stabiliſierung der Währungen für
gekommen hält und die Nachteile der Unſtabilität des Pfund=
kurſes
nicht unbegrenzt zu tragen bereit ſei.
Wie dem auch ſei, Flandin verurteilte die Propaganda für
die Inflation mit einer Strenge, die nichts zu wünſchen übrig
ließ. Die Auswirkung ſeiner eigenen Ideen zur
Ueberwindung der Kriſe hängt aber in ſehr
großem Maße davon ab wie ſchnell die Verſtän=
digung
in Europa fortſchreitet.
Die jetzt tagende Konferenz der franzöſiſchen Kolonien in
Paris wird, trotzdem ſie die impériale genannt wird und eine
Antwort auf Ottawa ſein ſoll, nach unſerer Auffaſſung auch nur
zu dem Ergebnis führen, daß eine Wiederbelebung der fran=
zöſiſchen
Wirtſchaft von einer engeren Zuſammenarbeit mit
Europa abhängt. Es iſt ein leichtes von Autarkie zu reden und
zu behaupten, daß Frankreich ſich ſelbſt genügen könne, aber wenn
man ſich die Mühe nimmt, die Einzelprobleme zu prüfen, ge=
langt
man zu der Ueberzeugung, daß die Kriſe der franzöſiſchen
Kolonien auf die Schwierigkeiten ihrer Abnehmer zurückzuführen
iſt und eine auf internationale Zuſammenarbeit
eingeſtellte franzöſiſche Handelspolitik den
Kolonien mehr nützen würde als die ſchönſten
Ermutigungen.
Lebhafte Zuſtimmung in Paris.
Der Vorſchlag des franzöſiſchen Außenminiſters Laval, auf die
Beteiligung franzöſiſcher Polizeitruppen zu verzichten, falls Eng=
land
, Italien und die Tſchechoſlowakei die Entſendung eines Poli=
zeikorps
ins Saargebiet garantieren, hat in Paris ebenſo
große Ueberraſchung ausgelöſt, wie in den anderen
europäiſchen Hauptſtädten. Es iſt allerdings anzuneh=
men
, daß dieſer Vorſchlag von anderer als franzöſiſcher Seite, wahr=
ſcheinlich
von London, ſuggeriert worden iſt. Die franzö=
ſiſche
Preſſe begrüßt die Erklärung von Laval
auf das lebhafteſte.
Der Außenpolitiker des Echo de Paris, Pertinax, ſieht die
Ueberraſchung, der geſtrigen Ratstagung weniger in dem
franzöſiſchen Vorſchlag, den er billigt, als in der zuſtimmen=
den
Haltung Englands. Die Teilnehmer an der
Sitzung hätten ihren Ohren nicht trauen wollen.
Es handele ſich augenblicklich um eine Anwen=
dung
des Locarnopaktes, an den man franzöſiſcherſeits
nicht mehr geglaubt habe.
Der rechtsſtehende Jour ſtimmt ebenfalls dem Vorgehen des
franzöſiſchen Außenminiſters zu und erklärt, Laval habe ein
Meiſterwerk vollbracht: Er habe Deutſchland
zu einer Entſcheidung gezwungen. Man dürfe
ſich über die Haltung Englands, Italiens und
der Tſchechoſlowakei keiner Täuſchung hingeben.
Das Oeuvre iſt geradezu begeiſtert über den Vorſchlag La=
vals
. Der franzöſiſche Außenminiſter habe Frankreich einen unend=
lichen
Dienſt erwieſen.

mu der Aufführung. Nach altem Brauch opferten ſie ihre
Eaken für die guten Zwecke des Roten Kreuzes beim Tanz und
bei Fröhlichſein. In allen Nebenräumen waren Erfriſchungs=
ſtfüne
, Büfett und Kaffeeſtuben aufgeſchlagen, in denen für
ritiſliche und preiswerte Bewirtung Sorge getragen war. Be=
ſomers
animiert gings in der Dorfwirtſchaft her, die im
oonen Cabaretſaal etabliert war. Bei Schrammelmuſik und
En wurde hier gezecht und geſungen. Es ging manchmal hoch
hei Viele Damen und auch Herren vom Roten Kreuz hatten
ſiihjur Verfügung geſtellt, und waren unermüdlich und ſo auf=
osſand
tätig, wie ſie die ganzen Wochen das Feſt vorbereitet
heiltn. Eine reich ausgeſtattete Tombola bot viele ſchöne
Gleninne.
Während des Feſtballes im Großen Saal wurde den Be=
uarn
ein abwechſlungsreiches Buntes Programm geboten, zu
deſn Durchführung ſich beliebteſte Mitglieder des Landes=
ibgers
zur Verfügung geſtellt hatten. Unter anderem bot Herr
Lsukmann köſtliche humoriſtiſche Vorträge, Herr Schmidt=
Bllkoven am Flügel von ſeiner Gattin ſicher begleitet
LAngsvorträge ſeltener Art. Herr Ewald Bäulke und ſeine
Scin tanzten in ſchmucken weißen Koſtümen ein fabelhaft
es Marſch=Duett, und Herr Bäulke ſelbſt noch einen
uamiſchen Gummitanz, eine brillante Groteske.
So war überall beſtens für Amüſement geſorgt. Trotz er=
DAAender Fülle aller Feſträume war die Stimmung vorzüg=
Aund damit auch die Opferfreudigkeit, was ſchließlich die
Bwtſache iſt.
Leider verzeichnete das Programm nicht die Namen derer,
SAin emſiger und aufopfernder wochenlanger Vorarbeit das
7 borbereiten und durchführen halfen. Den ſo beſcheiden im
S hergrund Gebliebenen darum hierdurch ein Geſamtlob!
OAſt vollauf verdient. Und es war ein ſchönes Feſt!
M. St.

Der Coder Laureshamenſis.
Chronik und Kopialbuch des wichtigſten karolingiſchen
im heutigen Heſſen war ſeit der 2. Hälfte des 18. Jahr=
auffallenderweiſe
niemals eine Neubearbeitung vor=
en
worden, und die Wiſſenſchaft mußte ſich mit der für
he Forſchungsmethoden unzulänglichen Mannheimer
des Lorſcher Codex von 1770 behelfen. Ziemlich gleich
Stand unſeres baugeſchichtlichen Wiſſens vom Kloſter,
40 Jahre lang auf den Ergebniſſen Adamys von 1891
In erfreulichſter Duplizität der Ereigniſſe wurde das
Froblem Lorſch dann zu gleicher Zeit von zwei Seiten
fen: als der Verfaſſer die erſte große Grabungskampagne
) durchfüyrte, erſchien der erſte Band des Coder in der

neuen Ausgabe von Karl Glöckner, und zugleich mit der
Herausgabe des wiſſenſchaftlichen Berichtes über die Aus=
grabungen
von 1927/28 und 1932/33 und dem Beginne der
dritten Kampagne (die der Klauſur gilt) der zweite, beide als
Arbeiten der Hiſtöriſchen Kommiſſion für den Volksſtaat Heſſen;
den Verlag hat der Hiſtoriſche Verein, der damit ein Betreuungs=
werk
von mehr als 50 Jahren für Lorſch krönt.
Der Codex Laureshamenſis iſt mehr als eine bloße Chronik
des Kloſters, in ihm ſpiegelt ſich ein bedeutſamer Abſchnitt
deutſcher Geſchichte (7631170), geſehen von der hohen Warte
des Reichskloſters, dem Karl der Große, Otto der Große und
zahlreiche andere Herrſcher ungewöhnliche Macht verliehen hatten.
Aermlich wirkt dagegen die Chronik des Kloſters Hirſau, das
Lorſch an kirchenpolitiſcher und baugeſchichtlicher Bedeutung
durchaus nicht nachſtand. Aber Lorſch war Königskloſter und
ſelbſt der Oberhoheit des Erzbiſchofs entzogen, es hau in guten
und böſen Tagen treu zur Krone geſtanden und alle Höhen
und Tiefen des deutſchen Kaiſertums geteilt.
Der Bearbeiter der neuen Ausgabe hat eine gigantiſche
Arbeit geleiſtet und der hiſtoriſchen Wiſſenſchaft aller Richtungen
eine unvergleichliche Quelle neu erſchloſſen. Der erſte Band
(1929) bringt zunächſt überaus wertvolle einleitende Kapitel,
wie ſie der heutige Stand der geſchichilichen Arbeit verlangt,
wiſſenswerte Angaben über die Handſchrift, ihre Entſtehung, ihre
Schreiber, ihre Zeit, ihre Quellen und ihre Schickſale. Es folgen
dann die Regeſten der Urkunden in zeitlicher Folge, während
die Urkunden ſelbſt in der Handſchrift nach Gauen angeordnet
ſind, und ſchließlich das Chronicon des Kloſters in ſorg=
fältiger
Textkritik. Die Eigenart der verſchiedenen Schreiber iſt
zum Ausdruck gebracht; die zahlreichen Kürzungen ſind in der
Regel aufgelöſt im Intereſſe leichterer Lesbarkeit. Es erhöht
die wiſſenſchaftliche Brauchbarkeit, daß die Parallelen aus den
Vorurkunden, den Annalen, dem Totenbuch u. a. angeführt
werden; Anmerkungen unter dem Text geben Erklärungen und
reiche Verweiſe auf ältere Literaturſtellen.
Der ſoeben erſchienene 2. Band bringt das Kopialbuch
des Kloſterbeſitzes in Oberrhein=, Lobden= Worms= Nahe= und
Spehergau. Wie das Chronicon eröffnet wird mit der Grün=
dungsurkunde
des erſten Kloſters von 763 auf der Kreuzwieſe,
ſo beginnt die endloſe Reihe der Donationen mit der Schen=
kung
des Grafen Thurinebert für den Bau des neuen Kloſters
von 767. Der 3. Band, der handſchriftlich bereits vorliegt, ſoll
im nächſten Jahre erſcheinen, er bringt den Reſt des Kopial=
buches
, die Güterliſten, dazu die Regiſter, Schriftproben und
Karten. Dann wird ein Werk ſeine Vollendung erhalten, das
zu den Eckpfeilern der Geſchichtswiſſenſchaft vom deutſchen Mit=
telalter
zählt und auf das die heſſiſche Forſchung ſtolz zu ſein
Prof. Dr. Fr. Behn.
allen Grund hat.

Deutſche Romankiker=Zeichnungen.
Einführung und Auswahl von Edmund Schilling.
(Preſtel=Verlag, Frankfurt a. M.)
Eine Reiſe in das romantiſche Land, dieſem deutſcheſten aller
Länder, hat ſich noch immer verlohnt! Mögen wir bei den Dich=
tern
einkehren, mögen wir als Gäſte bei den Malern und Zeich=
nern
ſein, immer offenbaren ſich uns die lauterſten und edelſten
Seiten der deutſchen Seele. Es iſt etwas Beglückendes um die
romantiſche Kunſt. Ihre Vorahner, die ihr aus dieſer Eigen=
ſchaft
heraus ſeit vielen Jahren Wegbereiter waren, haben heute
die Genugtuung, daß ein großer Teil der Nation die Romantik
liebt. Anfangs waren es die Dichter, die wieder gehört wurden,
nun ſind es die Maler und Zeichner, die man zu ſehen begehrt.
Edmund Schilling, ſeit langem einer der feinfühligſten Vor=
kämpfer
alles Romantiſchen begegnet dieſem Wunſche in einer
ſehr anſprechenden Weiſe: Er bringt im Preſtel=Verlag als Ge=
genſtück
zu ſeiner vorjährigen Veröffentlichung Altdeutſche Mei=
ſterzeichnungen
einen Band Romantiker=Zeichnungen Was
dieſes Büchlein wertvoll macht, ſind die glückliche Auswahl der
Meiſter und die gut gelungenen Wiedergaben ihrer Werke. Von
22 der Beſten empfängt der Beſchauer ein= und mehrfarbige Koſt=
proben
, die den beſten, zum Teil noch unbekannten Werken deut=
ſcher
Zeichenkunſt nachgebildet ſind. Landſchaften, Bildniſſe,
Figurenſkizzen, Phantaſien und Träume von Künſtlern wie Cor=
nelius
, Fohr. C. D. Friedrich, Horny, J. A Koch. Overbeck,
Pforr, L. Richter, Ph. O. Runge, Schnorr, Schwindt und an=
deren
geben dem Buche einen Zauber, daß man über ihm Zeit
und Welt auf einige Stunden völlig vergeſſen kann. Das
Bändchen iſt eine Weihnachtsgabe, wie ſie ſich jeder wünſcht, ſei
es als Geſchenk für ſich ſelbſt, ſei es als Geſchenk für gute Freunde.

Was wiſſen Sie? über Japan, Rußland und die neu entſtande=
nen
Staaten in Mittel= und Oſtaſien? über den Krieg Bolivien
Paraguay? über den Rüſtungsſtand der Staaten 19342 über
Arbeitsloſigkeit und Geldumlauf? über das europäiſche Bevölke=
rungsproblem
? uſw. Fragen, wie ſie im Geſchäftsleben, in der
Schule, in öffentlichen Diskuſſionen, am Biertiſch des öfteren auf=
tauchen
. In der Zeitung wird über irgendein mit obigen Fragen
in Verbindung ſtehendes Thema geſchrieben, dabei gewiſſe Ver=
trautheit
mit demſelben vorausgeſetzt. Sie können die Sache
nicht völlig erfaſſen, weil Sie ſich nicht genügend damit beſchäftigt
haben. Da hilft das bei Freytag & Berndt, Wien, VII. erſchienene
reichhaltige, billige Geographiſch=Statiſtiſche Handbüchlein 1935 von
Dr. Alois Fiſcher. (Preis 1,60 RM.) Es enthält über alle oben
angeführten Punkte kurze, aber verſtändliche, vielfach durch Karten
ergänzte Angaben, bringt auch über die Saarfrage, die handels=
politiſche
Lage im Donauraum, die Weltfinanzlage, den Völker=
bund
, den Neuaufbau des Deutſchen Reichs, das italieniſche Kor=
porationsſyſtem
, den öſterreichiſchen Ständeſtaat uſw. intereſſante
Mitteilungen.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 337

Lain andee

Unſerer gelund fröhlichen Ingeborg
wurde zum Nikolaustag ein kräffi-
ges
Brüderchen geſchenkt.
In dankbarer Freude
Hans Schlöſſer
und Frau Emmy
Reformhausbesitzer
Peter-Gemeinder-Straße 12

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 7. Dezember 1934

12644)

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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen lieben Mann, Schwager, Onke
und Vetter
Geotg Techte
nach langer ſchwerer Krankheit im Alter
von 58 Jahren zu ſich in die Ewigkeit
aufzunehmen.
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der trauernden Hinterbliebenen:
Auguſte Bechtel Wws.
geb. Barth.
12634)
Stockſtadt a. Rh., 4. Dezember 1934.
Die Beerdigung findet am Freitag, den
7. Dezember, nachmittags ½3 Uhr ſtatt.

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Schäferhund, 1 ſchwarz=graue
kleiner Hund, 1 heller Schäfer
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Die Sprechſtund
Rultus, Kunſt
fallen;a
käniſche Hochſt
ſchütter zu
Aubiläunsaus
wies ſchon die
erſchienen n
beſonders

[ ][  ][ ]

7. Dezember 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Als der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 2. Dezember 1934
20 Rikolaus fährk durch die Skadk!
sſadas war aber geſtern eine Senſation, beſonders für un=
ere
hend, als unſer lieber Nikolaus aus dem Knuſperhäuschen
am 1 men Ludwig in einem ſchmucken Eſelsgeſpann durch Darm=
ſtädteu
traßen fuhr. Vollbepackt mit Paketen war ſein kleines
Wägelan und man konnte mit Genugtuung feſtſtellen, daß die
Opfenſudigkeit weiteſter Kreiſe nicht im geringſten nachgelaſſen
hat, mern eher noch im Steigen begriffen iſt. Neben den zahl=
reichezu
Heldſpenden, die im Spendebuch eingetragen werden und
voruüg der Nikolaus eine Quittung vom Chriſtkind ausſtellt,
verdonimmer wieder Pakete mit Spielſachen für unſere armen
ſoarnnſdter Kinder und Pakete mit Wäſche und anderen brauch=
ſarem
ſegenſtänden abgegeben.
De Nikolaus ſchmunzelte beim Abliefern der Spenden über
das gme Geſicht und erklärte, daß ihm die Darmſtädter Spender
wirklſichans Herz gewachſen ſeien, denn er ſehe, daß der Opfermut
noch iüſt erlahmt ſei.
Ser, der alſo noch ein Scherflein oder irgend etwas Brauch=
bareseg
Spielzeug oder Wäſche für unſere Bedürftigen abzugeben
bat Uyſ ſich deshalb die Gelegenheit nicht entgehen und beſuche
auch un ſeiner Gabe unſeren guten Nikolaus im Knuſperhäuschen
am layen Ludwig.
De Heldentenor des Heſſ. Landestheaters, Herr Joachim
Sat r. hat ſich bereit erklärt, am kommenden Sonntag, den
9. d. 200 von 12 bis 1 Uhr im Knuſperhäuschen am langen Ludwig
denjerien Autogramme zu geben, die mindeſtens 1. RM. in
das Skyndebuch eintragen. Alle Freunde und Verehrer ſeiner
Kunſthurden ſich dieſe Gelegenheit nicht entgehen laſſen, ein Auto=
gramm
ieſes geſchätzten Künſtlers zu bekommen. Die Autogramme
verdea ruf Winterhilfskarten oder mitgebrachtem Autogramm=
belegen
engetragen.

Nr. 337 Seite 5

Barmſtädt famnittent.

Der Kreisbeauftragte des
Winterhilfswerks teilt mit:
Der Ruf an die führenden
Perſönlichkeiten des öffentlichen
Lebens hat den Widerhall ge=
funden
, der zu erwarten war.
Kein Stand, kein Beruf hat ſich
ausgeſchloſſen. Nahezu tauſend
Volksgenoſſen ſtehen am Tage
der nationalen Solidarität zur
Verfügung, um, wie die unbe=
kannten
Sammler des Winter=
hilfswerks
, im Dienſte des Füh=
rers
zu ſtehen. Alle gemeldeten
Männer und Frauen ſind auf
die einzelnen Ortsgruppen ver=
teilt
, um dort, an den ihnen zu=
gewieſenen
Plätzen, zu ſammeln.
In der Mitte der Stadt
ſammeln:
der Gauleiter Reichsſtatthalter
Sprenger und ſein Stellver=
treter
, Reg.=Rat, Reiner, am
Langen Ludwig vor dem
Opfertempel;
der heſſiſche Staatsminiſter Jung
vor der Traube;
Miniſterialrat Ringshauſen ge=
genüber
, am Liebig=Denkmal,

Nichk abgeholkes Spielzeug.
Mu Jungvolk hat in den letzten Tagen eine Sammlung von
Spielleix in Darmſtadt durchgeführt. Es iſt möglich, daß hier
und Lia Wohnungen durch die haſtigen Pimpfe übergangen wor=
den
ſin und die zurechtgelegten Spielſachen nicht abgeholt wur=
den
. Ar bitten in ſolchen Fällen, das Spielzeug dem Nikolaus
um Läugen Ludwig abzugeben, der die armen Kinder unſerer
Stadtu gnau kennt und es beſtimmt den rechten zuführen wird.
Kreisbeauftragter des Winterhilfswerk 1934/35.
Beihnachlsmark des Deuſchen Jufktiluls
für Volkskunde und Arbeitsbildung.
Fyfrüheren Gewerbemuſeum, Neckarſtraße 3, veran=
altet
us Deutſche Inſtitut für Volkskunde und
Alrboisbildung augenblicklich einen Weihnachts=
nar
1der Erzeugniſſe des bäuerlichen Kleingewerbes zeigt und
ven Buck hat, für derartige Arbeiten eine Ausſtellungs= und
Verkaauſmöglichkeit zu ſchaffen.
Wi ſehen da bunte Töpfereien aus dem Odenwald, helle

gdrelltzt eller aus deutſchem Holz geſchickt. Wir finden auch
erlſoieClfenbeinſchnitzereien aus Erbach und handfeſte bäuer=
Ahle aus Brensbach. Aus Thüringen kamen eine Reihe
übſchäg 2rachtenpuppen, z. T. mit handgeſtickten Kleidern. Auch
Bluſerzuy t reicher, geſchmackvoller Handſtickerei ſind zu ſehen;
eklaußerklen eine Reihe von handgewebten Decken aus Oberheſſen,
edenchunter onen eine große Decke in Blau und Weiß mit durchgeweb=
Jen ffürlichen Darſtellungen der vier Jahreszeiten beſonders
1an=uffällt. Von Frl Meißner=Darmſtadt ſehen wir eine ge=
e
bebtes ſiſſenplatte und verſchiedene Ketten.
Ea luſtig bunte Geſamtbild der Ausſtellung bietet einen
lleinay aber charakteriſtiſchen Ausſchnitt aus der Arbeit des
äuernien Kunſtgewerbes.

Sdie Sprechſtunden der Miniſterialabteilung II ( Bildungs=
weſenn
fultus. Kunſt und Volkstum) des Heſſiſchen Staatsmini=
ſteriunu
fallen am Samstag, dem 8. Dezember, aus.
ElTchniſche Hochſchule Darmſtadt. Herrn Dr. Hans Wolfgang
Koh.=hütter zu Darmſtadt wurde die venia legerei für An=
organnſte
und analytiſche Chemie an der Techniſchen Hochſchule
Darmnat erteilt.
zubiläumsausſtellung Profeſſor. Adolf Beyer. Daß der
Kunſtheein recht daran tat, die jetzige Jubiläumsſchau für den
um dasDarmſtädter Kunſtleben ſo verdienten Meiſter zu brin=
gen
. Beuies ſchon die große Zahl von Kunſtfreunden, die zur Er=
öffnungerſchienen
waren. Ein weiterer Beweis hierfür iſt aber
auch beſonders ſtarke Beſuch, den die Ausſtellung bis jetzt
aufzureſen hatte. Einen Kaufliebhaber hatte das Oelbild
Roſaa /ſtern gefunden. Auch der Kunſtverein hat für ſeine
Veihrzaſtsverloſung das ſchöne Oelbild Apfelſtilleben und das
intererſnte Aquarell Aus Santa Maſſenza erworben. Für die
Mitgllteer des Kunſtvereins ſoll noch mitgeteilt werden, daß die
Gewir=y der diesjährigen Weihnachtsverloſung, an der jedes
Aitgl./ ohne weiteres teilnimmt, im ſüdweſtlichen Kabinett des
Feergeſoſſes gezeigt werden. Es ſind alles gerahmte Oelbilder,
Waſ und Handzeichnungen, die zufolge ihres künſtleriſchen
Vertes edem Gewinner eine Weihnachtsfreude bringen werden.
Die Baoſung ſelbſt findet am 18. ds. Mts. ſtatt, ſo daß die Ge=
Ninne pch den Weihnachtstiſch ſchmücken können.
ſpfertempel am Monument. Führer und Gefolgſchaft der
Darmrtöter und Nationalbank, Filiale der Dresdner Bank be=
Wbena ſy geſtern nach Geſchäftsſchluß geſchloſſen zum Tempel am
Nonunnt, um ihr Scherflein dem St. Nikolaus zu übergeben.
Hiſiſches Landestheater Darmſtadt.

Großes Haus. ſtetag
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Dezember Anfang 19.30, Ende geg. 22 Uhr. Miete D 9
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Dezember Anfang 19.30, Ende geg. 22.30. Außer Miete.
Preiſe 0.70 bis 5.50
Der Zigeunerbaron. Kleines Haus.

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Anfang 20. Ende gegen 22.30 Uhr.
Dezember Deutſche Bühne H5, Zuſatzmiete 10
Minna von Barnhelm. Preiſe 0.70 bis 3.80

Außer Miete
Anfang 19.30, Ende 22 Uhr.
Dezember Kinderreiche Mütter Nr. 51-100, 151-300
Preiſe 0.70 bis 3.80
Der Nobelpreis.
eſſiſches Landestheater. Die Erſtaufführung der Oper
Nac1ah von Verdi, die am Sonntag im Großen Haus des Lan=
LSlhrurs ſtattfindet, wird von Generalmuſikdirektor Karl
Urderr muſikaliſch und von Dr. Bruno Heyn ſzeniſch geleitet.
e AAptpartien ſingen Liſelotte Ammermann (Lady Macbe.
n2 2Brich Blaſel (Macbeth). Die großen Chöre ſind durch
Segfurk Wick einſtudiert. Das Bühnenbild, von dem wir geſtern
eie Tze veröffentlichten, wurde durch Max Fritzſche geſchaffen.
A0wir vom Heſſiſchen Landestheater erfahren, wird heuer
Diedeerine Weihnachtsmiete aufgelegt, nachdem dieſe Einrich=
Zuc. E ſich beſonders gut als Weihnachtsgeſchenk für theater=
iDd
1 Afreudige Menſchen eignet, im letzten Jahre außerordent=
ſichen
hklang gefunden hatte. Die Weihnachtsmiete umfaßt
ue Eäſtellungen, die nach freier Wahl des Mieters innerhalb
DS 3 ſtaums vom 24. Dezember 1934 bis 1. April 1935 beſug
Derde önnen. Dabei iſt der Preis für die einzelne Vorſtellung
Legensir dem regulären Tageskaſſenpreis ſtark ermäßigt. Di
Wevllchtsmieten, die jedermann erwerben kann und die in
Derſchlenen Preisſtufen jedem Geldbeutel angepaßt ſind, werden
Vreiskſetzt bei der Mietabteilung des Landestheaters ausge=
Sepepaſe auch jede weitere Auskunft gibt. Auch die Deutſche
uhns ibt zu Weihnachten eine Sondermiete heraus, über die
Nahes in deren Geſchäftsſtelle im Kleinen Haus zu erfahren iſt.

Vorbereitungen zum Tag der nationalen Solidarität,
der am 8. Dezember unter Mitwirkung zahlreicher Perſonen des öffentlichen Lebens durchgeführt
Bürgermeiſter Haug amLand= wird, um dem WHW. neue Mittel zuzuführen: Sammelbichſen werden vor der Ausgabe plombiert.

der Kreisleiter Oberbürgermei=
ſter
Wamboldt am Faix=Eck;
der Gaubeauftragte des WHW.,
tagsgebäude.
der Leiter des Staatlichen Perſonalamtes, Verwaltungsdirektor
Löwer, in der Rheinſtraße, in Höhe des Union=Kinos;
der heſſiſche Polizeioberſt Jakobſen gegenüber, in Höhe des
Bayeriſchen Schokoladenhauſes;
der Brigadeführer von Lindenfels Ecke Rheinſtraße Jagdhaus;
der Landesbauernführer Dr. Wagner am Verkehrsbüro, Zeitungs=
kiosk
;
der Standartenführer Unger in der Rheinſtraße, vor der Haupt=
poſt
;
der Staatspreſſechef Dr. Mahr am Marktplatz, Ecke Ludwigsſtraße;
der Oberbannführer der HJ., Bloch, am Marktplatz, Ecke Roth=
ſchild
;

Lebendige Volksgemein= ſchaft findet erſt in der Tat höchſten Ausdruck. Der Tag der nationalen Holidarität iſt ein Tag des Opferns! Samstag, den 8. Dezember zututunununuf

der Unterbannführer des Jungvolks, Nickel, am Marktplatz, in
Höhe Fiſchhaus Fertig;
der Oberſturmbannführer der SS., Dernehl, Rheinſtraße, Ecke
Grafenſtraße (Hugo de Waal);
der Oberfeldmeiſter des Arbeitsdienſtes, Roßkarth, Rheinſtraße,
Ecke Grafenſtraße (Haas u. Bernhard);
der Oberführer der Motor=SA., Keller, am Ludwigsplatz ( Bis=
marckdenkmal
);
die Gebietsführerin des BDM., Helene Jungblut, Peter=
Gemeinder=Straße, Ecke Mackenſenſtraße;
die Kreisfrauenſchaftsleiterin. Frau Krauth, Peter=Gemeinder=
Straße, Ecke Eliſabethenſtraße;
der Intendant des Landestheaters, Everth, mit ſeinen Künſtlern
am Theaterplatz;
der Rektor der Techniſchen Hochſchule, Profeſſor Hübner, an der
Techniſchen Hochſchule.
Darmſtadt wird am Tage der nationalen Solidarität das
ſtolze und freudige Bekenntnis zum Sozialismus der Tat ab=
legen
. Deutſche Volksgenoſſen, opfert nach dem Willen des
Führers! Zeigt der Welt, daß ein Band die Schickſalsgemeinſchaft,
die eine Not= und Brotgemeinſchaft iſt, umſchließt!
* Slandkonzerke am Tage der nalionalen Solidarikäk.
Kein Zweifel, daß am morgigen Tag ganz Darmſtadt auf
den Beinen ſein wird. Niemand will ſich ja ausſchließen und
abſeits ſtehen an dieſem Tag. Auf allen Straßen und Plätzen
wird reges Leben herrſchen, zumal, wie wir hören, nicht weniger
als 9 ausgezeichnete Muſikkapellen an öffentlichen Plätzen muſi=
zieren
werden. Es ſind: Das Muſikkorps der Landes=
polizei
Darmſtadt, der Muſikzug der Stan=
darte
115, der Muſikzug der Motor=Standarte
Darmſtadt, die Kapelle des NS.=Frontkämpfer=
Bundes, die Kapelle des Arbeitsdienſtes, Gruppe
2/254, der Muſikzug der Hitlerjugend, die Ka=
pelle
der Freiwilligen Feuerwehr, die Kapelle
der Techniſchen Nothilfe, die Betriebskapelle
der Firma Merck., Wo und wann dieſe Kapellen muſizieren,
werden wir noch bekannt geben!

Beſchäftigungs= und Verkaufszeiten
an den lekten drei Sonnkagen vor Weihnachken.
Von amtlicher Seite wird mitgeteilt, daß am Sonntag,
den 9. Dezember Sonntag, den 16. Dezember, und Sonntag, den
22 Dezember, für ſämtliche Handelsgewerbezweige der Stadt
Darmſtadt das Offenhalten der offenen Verkaufsſtellen ſowie die
Beſchäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern in der
Zeit von 14 bis 19 Uhr geſtattet iſt. Die Beſchäftigung von
Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern bei der Herſtellung von Back=
und Konditoreiwaren iſt auch in dieſen Tagen verboten, ſofern
das Gewerbeaufſichtsamt nicht beſondere Erlaubnis im Einzel=
falle
erteilt hat. Den Angeſtellten, die nach 18 Uhr beſchäftigt
werden, iſt eine ununterbrochene Ruhezeit von mindeſtens 12
Stunden zu gewähren.

Unsere Inserenten werden gebeten, nach

Möglichkeit die Aufgabe der Anzeigen
bis ½6 Uhr vorzunehmen. Srößere
Anseigen erbitten wir bis 4 Uhr.
Der Verlag.

Verein der Vogelfreunde. Wir erinnern alle Vogel= und
Naturfreunde an die heute in der Monatsverſammlung im
Weißen Saal der Gaſtſtätte Chriſt (Grafenſtraße 18) um 20.30
Uhr ſtattfindenden Lichtbildvorträge Die Vogelwelt am
Altrhein und Das untergegangene Vogelleben im Griesheimer
Sumpfgebiet.

Wet

HERZOGIN. TOM RING--ANLyS.
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Die Markenheftchenbogen der neuen deutſchen Wohlfahrts=
briefmarken
über die in der geſtrigen Nummer unſeres Blat=
tes
berichtet wurde ſind in Darmſtadt bei der im Stadthaus
(Zimmer 44) eingerichteten örtlichen Verkaufsſtelle erhältlich.
Daſelbſt werden auch die übrigen Wohlfahrtsbriefmarken abge=
geben
und dabei etwaige Sammlerwünſche auf Oberrand= und
Eckrandſtücke berückſichtigt.

Heuke 15.15 Uhr
kreffen die Ungarn in Darmſtadk ein!
Das Länderſpiel im Handball Deutſchland-Ungarn
am kommenden Sonntag in Darmſtadt erfreut ſich in ganz Süd=
weſt
einer hervorragenden Anziehungskraft. Aus Frankfurt,
Mainz, Wiesbaden. Mannheim, Worms Heidelberg, aus dem
Odenwald und aus Bayern liegen erfreuliche Kartenbeſtellungen
für Sonderfahrten vor, und es iſt daher mit einem ſtarken An=
drang
zu rechnen, ſo daß wir nochmals auf die Vorverkaufs=
ſtellen
verweiſen.
Die ungariſche Mannſchaft mit ihrer offiziellen Be=
gleitung
trifft heute, Freitag, 15.15 Uhr, auf dem Hauptbahnhof
ein, wo eine kurze Begrüßung erfolgt. Der Empfang findet
dann am Samstag vormittag 10 Uhr im Rathaus=
ſaal
ſtatt.
Vor dem Länderkampf um 14.30 Uhr auf dem Böllenfalltor=
Stadion ſtehen ſich zwei ausgezeichnete Mannſchaften gegenüber,
nämlich eine Elf aus den Teilnehmern am Darmſtädter
Olympia=Lehrgang und die Frankfurter Stadt=
elf
. Einzelheiten im Sportteil.

Turngemeinde Beſſungen 1865. Am Sonntag, den 9. De=
zember
d. J. findet die letzte Wanderung ( Nikolauswande=
rung
) ſtatt. Sie führt die Teilnehmer durch die ſüdlichen Wäl=
der
der Stadt und endigt im Vereinshaus, wo die Teilnehmer
gegen 17 Uhr eintreffen werden. Abmarſch iſt um 14.00 Uhr von
Ecke Jahn= und Theodor=Fritſch=Straße (Martinſtraße). Den
Abſchluß der diesjährigen Wanderung bildet ein anſchließendes
zwangloſes Beiſammenſein im Vereinshaus. Es wird erwartet,
daß ſich außer den Wanderern auch andere Mitglieder beteiligen
werden.
Darmſtädter Hunde erfolgreich auf der Reichs= Kleintier=
ſchau
in Frankfurt a. M. Es iſt nachzutragen, daß die Dober=
mannhündin
Aſta v. Zinsgut des Herrn Auguſt Beringer,
Peter=Frieß=Straße 17. Züchter Ludwig Geißlinger. Pfungſtadt,
die Höchſtwertnote vorzüglich und als Ehrenpreis die Medaille
der Fachſchaft für Dobermannpinſcher erhalten hat. 1. 2. pp.
Preiſe durften auf der Frankfurter Schau bekanntlich überhaupt
nicht vergeben werden.
Einer für alle alle für einen!
Gib Dein Opfer zum Winkerhilfswerk
Kreis Darmſtadt
Konto Nr. 5000 bei der Städtiſchen Sparkaſſe,
3500 bei der Dresdner Bank und
16000 bei der Deutſchen Bank.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 337

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Aus der NSDAP.

Natſoz. Kriegsopferverſorgung e. V.
Die Ortsgruppe der Natſoz Kriegsopferverſorgung hält am
9. Dezember 1934, abends 8 Uhr, in der Woogsturnhalle einen
volkstümlichen Abend ab. Namhafte Kräfte, u. a. der Illuſioniſt
Backeſino, Kapelle Schlupp bürgen für genußreiche Stunden.
Ferner wird der Mozart=Verein unter der bewährten Leitung
ſeines altverdienten Dirigenten Kapellmeiſter Rehbock einige
Chöre (Volkslieder) zu Gehör bringen. Kapellmeiſter Rehbock
wird’ an dieſem Abend zum letzten Male ſeine Sängerſchar diri=
gieren
und dann in den wohlverdienten Ruheſtand treten.
Mitglieder und Angehörige der NSKOV., laßt Euch den
ſeltenen Abend nicht entgehen! Der Eintrittspreis iſt der Zeit
entſprechend gehalten. Jeder Volksgenoſſe iſt zu dieſem Abend
herzlichſt eingeladen.

Reichsluftſchutzbund, Untergruppe 1b (Stadtmitte).
Alle Blockwarte und deren Stellvertreter werden hiermit noch=
mals
auf die heute abend im Kaiſerſaal ſtattfindende Verſamm=
lung
aufmerkſam gemacht. Pünktliches Erſcheinen um 20.30 Uhr
iſt Pflicht! Luftſchutzhauswarte und deren Stellvertreter ſind als
Gäſte willkommen. Fritz Müller, Untergruppenführer.

Lehter Appell vor der Saarabſtimmung

Am kommenden Sonntag, den 9. Dezember, findet in Frank=
furt
a. M., nachmittags um 15 Uhr, im Hippodrom eine große
Saarkundgebung ſtatt. Alle Saarabſtimmungsberechtigten werden
gebeten, ſich reſtlos hieran zu beteiligen. Die noch ſchwebenden un=
gewiſſen
Punkte in Bezug auf Saarabſtimmung, Fahrt uſw., wer=
den
in dieſer Kundgebung voll und ganz geklärt.
Geſchäftsſtelle des Bundes der Saarvereine.
Ortsgruppe Darmſtadt.

Aushändigung von Ehrenkreuzen.

* Geſtern wurden in der Zeit von 1618 Uhr auf den ver=
ſchiedenen
Polizeibezirken die erſten 600 der Polizeidirektion
Darmſtadt zur Verfügung geſtellten Ehrenkreuze an Frontkämpfer
und Kriegsteilnehmer verliehen. Die Aushändigung der Ehren=
kreuze
und der dazu gehörigen Beſitzzeugniſſe erfolgte nach der
Reihenfolge der eingegangenen Anträge und nach Maßgabe der
jeweils zur Verfügung geſtellten Ehrenkreuze. Die Ueberreichung
wurde auf den einzelnen Polizeibüros in würdiger Weiſe vorge=
nommen
. Dem 1. Bezirk beiſpielsweiſe waren 86 Ehrenkreuze zu=
geteilt
, hier wohnte Herr Aſſeſſor Landgraf, als Vertreter des
Herrn Polizeidirektors der Ueberreichung an die Beliehenen bei.
Kommiſſar Lucia hielt eine kurze Anſprache und ſprach den Be=
liehenen
Glückwünſche aus. Er überreichte dann die Ehrenkreuze
nebſt Band und Beſitzzeugnis.

Meldefriſt zum Geſamtverband des
Deutſchen Einzelhandels.

Der Geſamtverband, des Deutſchen Einzelhandels, die vom
Reichswirtſchaftsminiſter eingeſetzte Pflichtorganiſation der Wirt=
ſchaftsgruppe
Einzelhandel, weiſt darauf hin, daß der größte Teil
der Meldefriſt bereits abgelaufen iſt, daß aber noch immer viele
Einzelhändler ſich nicht zum Geſamtverband gemeldet haben. Der
Geſamtverband macht ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß Un=
ternehmer
und Unternehmungen des Einzelhandels ſich bis ſpä=
teſtens
zum 8. Dezember 1934 bei den Meldeſtellen des Geſamt=
verbandes
gemeldet haben müſſen, wenn ſie ſich Nachteile er=
ſparen
wollen.

Meldeſtellen des Geſamtverbandes für den Volksſtaat Heſſen
ſind der

Landesverband des Heſſiſchen Einzelhandels e. V.,
Darmſtadt, Ludwigsplatz 8.
ſowie ſeine Untergliederungen. Gegebenenfalls können
von dort Pflichtanmeldungsbogen bezogen werden.

auch

Weihnachtsausſtellung mit Berloſung
im Skädtiſchen Saalbau.

Die Mitglieder der NS. Frauenſchaft haben in unermüdlicher
Arbeit eine große Anzahl von wertvollen Handarbeiten
hergeſtellt, und bringen dieſe in einer Ausſtellung vom 8. bis
10. Dezember im Städtiſchen Saalbau der Oeffentlichkeit zur Be=
ſichtigung
dar. Der Zweck der Ausſtellung iſt einerſeits dem
Publikum klarzumachen, welche Fähigkeiten z. T. in den Mitglie=
dern
der NS. Frauenſchaft durch die Organiſation Verwertung
finden und welche Ziele ſie ſich durch ihre Heimabende geſtellt
haben, andererſeits wollen ſie durch die Verloſung ihrer Arbeiten
ſich in ſichtbarſter Weiſe in den Dienſt des Winterhilfswerks ſtel=
len
. Das Einzellos, das zu dem geringen Preis von 10 Pfg. er=
ſtanden
werden kann, bietet eine ganz unvergleichliche Gewinn=
möglichkeit
. Die Gegenſtände ſtellen oft einen erheblichen Wert
dar. Neben Handarbeiten wie Stickereien, Webereien, Knüpfe=
reien
findet man eine große Anzahl ſelbſtgefertigter Spielſachen,
und es iſt ſchon deshalb zu wünſchen, daß von ſeiten der Eltern die
Ausſtellung beſucht wird und von der Gelegenheit, für wenige
Pfennnige ſchon Weihnachtsgeſchenke erwerben zu können, recht
reger Gebrauch gemacht wird. Der Reinertrag aus der Verloſung
fließt bekanntlich dem Winterhilfswerk zu. Der Eintritt zur Aust
ſtellung iſt frei.

Sonntagskarten zur Luftſchutz=Ausſtellung. Aus Anlaß der
Großen Deutſchen Luftſchutz=Ausſtellung in Heidelberg geben die
Bahnhöfe im Umkreis von 75 Kilometern um Heidelberg am
Dienstag, den 18. Dezember, und am Freitag, den 21. Dezember,
Sonntagsrückfahrkarten (auch Blanko) mit je eintägiger Geltungs=
dauer
von 024 Uhr (ſpateſter Antritt der Rückfahrt) nach Heidel=
berg
aus.

Straßenſperrung. Wegen Vornahme von Kanalbauarbeiten
wird die Straße Im Emſer von der Flotow=Straße bis Heinrich=
Rinck=Weg vom 7. Dezember 1934 bis auf weiteres für den Kraft=
fahrzeug
=, Fuhrwerks= und Radfahrverkehr geſperrt.

Freitag, 7. Dezember 1931

Stadtratsſitzung.

In der geſtrigen Stadtratsſitzung, die um 17.15 Uhr von
Oberbürgermeiſter Wamboldt eröffnet wurde, wurden die
Punkte der Tagesordnung, die in den Ausſchüſſen bereits ein=
gehend
durchberaten waren, einſtimmig genehmigt.

Aufhebung des Fonds der Arbeitszentrale für Erwerbs=
beſchränkte
.

Aus Ueberſchüſſen der Arbeitszentrale für Erwerbsbeſchränkte
aus Rechnungsjahr 1923 beſteht noch eine Rücklage in Höhe von
zurzeit 15 669,20 RM. Dieſer Fonds wird dem Vermögen der
Stadtkaſſe zugeführt.
Einteilung der Stadt in Stimmbezirke.

Die Erfahrungen bei den letzten Wahlen und Abſtimmungen
haben gelehrt, daß es notwendig iſt, die bisherige Zahl der Ab=
ſtimmungsbezirke
von 45 auf 50 zu erhöhen.
Durch dieſe Neueinteilung erwachſen erhebliche Vorteile im
Hinblick auf die Abwicklung des geſamten Wahlgeſchäfts. Der
von der Verwaltung vorgeſchlagenen Bezirks=Neueinteilung und
der Bewilligung der für die Durchführung dieſer weſentlich ver=
beſſernden
Maßnahmen erforderlichen Mittel in Höhe von rund
1000 RM. wird zugeſtimmt.
Zur Beſchäftigung von Erwerbsloſen hat das Städtiſche Tief=
bauamt
folgende
Straßenherſtellungen

vorgeſchlagen: 1. Heinrich=Fuhr=Straße zwiſchen Heidenreich= und
Hickler=Straße 2. Gabelsberger=Straße zwiſchen Wilhelm=Jäger=

Straße und Waldmühlenweg, 3. Hickler=Straße zwiſchen Roßdör=

fer= und Heinrich=Fuhr=Straße, 4. Wilhelm=Jäger=Straße zwiſchen
Gabelsberger= und Heinrich=Fuhr=Straße. Nach Abzug des Wer=
tes
der bereits vorhandenen Materialien entſteht der Stadt ein
Koſtenaufwand von 9800 RM., der aber demnächſt von den An=
liegern
wieder zu erſetzen iſt.
Im Einvernehmen mit dem Bauausſchuß werden die Her=
ſtellungen
genehmigt.
Die Treppenanlagen
auf dem Paulusplatz vor der Hypothekenbank

befinden ſich in ſtark, verwahrloſtem Zuſtand, ſo daß bei ihrer
Benutzung Unglücksfälle zu befürchten ſind, für die die Stadt die

Haftung zu übernehmen hätte.
Die gründliche Inſtandſetzung verurſacht einen Koſtenauf=
wand
von 10 300 RM., den die Landeshypothekenbank zur Hälfte
übernehmen will. Der Finanzausſchuß hat am 23. Oktober 1934
dieſe Herſtellung abgelehnt und nur den allerdringendſten Aus=
beſſerungen
zugeſtimmt. Das Städtiſche Hochbauamt glaubt eine
derartige Regelung nicht verantworten zu können, überdies lei=
ſtet
die Landeshypothekenbank nur bei endgültiger Herſtellung
einen Zuſchuß. Im Einvernehmen mit dem Bauausſchuß wird
Genehmigung zur endgültigen Herſtellung erteilt und die Bereit=
ſtellung
des erforderlichen Kredits von 5150 RM. genehmigt.

Infolge der durch Wohnungsneubauten in letzter Zeit ein=
getretenen
Erweiterung des Stadtgebietes werden 500 neue
Mülltonnen für den Straßenreinigungsbetrieb im Koſtenauf=
wand
von rund 7585 RM. benötigt.
Im Einverſtändnis mit dem Bauausſchuß wird der Anſchaf=
fung
zugeſtimmt. Der erforderliche Kredit iſt im Voranſchlag
für 1934 vorgeſehen.
Ermäßigung der Grundſteuer für abgefundene Kriegsbeſchädigte.
Mit Verfügung vom 14. November 1934 teilt das Kreisamt
mit, daß entſprechend den Anordnungen der Miniſterialabteilung
Id (Finanzen) für die ſtaatliche Grundſteuer im Rechnungsjahr
1934 eine Senkung der kommunalen Grundſteuer
nur für die drei letzten, am 25. der Monate November 1934, Ja=
nuar
und März 1935 fälligen Raten vorzunehmen iſt für die=
jenigen
Kriegsbeſchadigten und ihre Witwen, denen
zum Erwerb eines Grundbeſitzes eine Kapitalab=
findung
gewährt worden iſt

Der auf Anordnung der Miniſterialabteilung Id (Finanzen)
ergangene Erlaß des Präſidenten des Landesfinanzamts vom 4.

September 1934 Nr. L. 1164 11 I. ordnet für die ſtaatliche
Grundſteuer an, daß mit Wirkung vom 1. Oktober 1934 ab die
ſtaatliche Grundſteuer für abgefundene Kriegsbeſchädigte um den
auf die Kapitalabfindung entfallenden Steuerbetrag geſenkt wird.
Die Vorſchrift gilt für alle nach dem Reichsverſorgungsgeſetz
verſorgungsberechtigten Perſonen und für Offiziere, Beamte und
ihre Witwen, die eine Kapitalabfindung nach dem Kapitalabfin=
dungsgeſetz
für Offiziere vom 26. Juli 1918 gegebenenfalls in
Verbindung mit dem Erlaß des Reichsminiſters der Finanzen
und des Reichsarbeitsminiſters vom 12. Dezember 1914 erhalten
haben.
Wie bei dem Staat, hätte die in Frage ſtehende Regelung
für die ſtädtiſche Grundſteuer nur auf entſprechenden Antrag des
Steuerpflichtigen zu erfolgen. Die eingehenden Anträge ſind im
engſten Einvernehmen mit dem Finanzamt Darmſtadt=Stadt zu
bearbeiten. Die Anträge ſind bei der Bürgermeiſterei Darm=
ſtadt
einzureichen. Die ganze Maßnahme iſt als eine Ermäßigung
der ſtädtiſchen Grundſteuer aus Billigkeitsgründen zu
werten.

Eine Englandreiſe, ein Freiflug oder ein Wochen=
ende
im Odenwald durch den Kauf eines
WHW. Skollens!

Preis 50 Pfennig.

Der Verkauf des Chriſtſtollens, von dem der Reinertrag
ausſchließlich dem Winterhilfswerk im Kreis Darmſtadt zufließt,

hat ſich als außerordentlich gut herausgeſtellt. Eigentlich iſt es
ja auch kein Wunder, wenn man bedenkt, welche rieſige Gewinn=
möglichkeit
mit dem Kaufe eines ſolchen Stollens zum Preiſe
von 50 Pfg. verbunden ſind. Jeder, der einen ſolchen Chriſt=
ſtollen
kauft, hat Ausſicht auf Freiflüge bei der Lufthanſa, Frei=
fahrten
an die Bergſtraße, Eintrittskarten füu das Heſſiſche Lan=
destheater
, das Orpheum, die Lichtſpielhäuſer, elektriſche Ge=
brauchsgegenſtände
uſw. Und dann: Ein jeder denke an die
Reiſe nach London, die ihm zufallen kann! Weißt du, lieber
Volksgenoſſe, ob ſie nicht gerade dich trifft? Drum kaufe den
WHW.=Stollen!

Die deutſcheArbeitsfront

Mitgliederverſammlung NSB9/DAF.

Es wird von dem
Staates bezüglich der

läſſe an ſtädtiſcher Grundſteuer im Billigkeits=
wege
Senkung um den auf den Kapitalbetrag entfallendens

Steuerbetrag auf Antrag eintreten zu laſſen für Krie
beſchädigte und ihre Witwen, die zum Erwerb eines Grundſt
eine Kapitalabfindung erhalten haben. Der Erlaß erſtreckt
nur auf die drei letzten, am 25. der Monate November 19347
Januar und März 1935 fälligen Raten.
Genehmigt wurden dann die Rechnungsbeträge, die wirn

Es W

Oberrealſchule des Realgymnaſiums, des Ludwig=Georgs=Gym
naſiums und der Ludwigs=Oberrealſchule ſowie der Abſchluß den
Kaſſe der Knaben=Arbeitsanſtalt für 1933.
Genehmigung von Bebauungsplänen.
ttelbor
Für das Gebiet zwiſchen Dieburger Straße, Roſenhöhweg, Seu
tersweg und Aeußere Ringſtraße iſt infolge der Durchführum
iner Baulandumlegung ein Bebauungsplan aufgeſtellt und vomm
Heſſiſchen Staatsminiſterium begutachtet worden. Im Anſchluß we
Nederc
den Bebauungsplan iſt ein die Bebauung dieſes Gebiets regelndig
arbeit
Nachtrag zur Ortsbauſatzung dem Staatsminiſterium zur Genels men Bis jetzt
migung vorzulegen. Mit Zuſtimmung des Bauausſchuſſes wirle ße weitere ge
Genehmigung des Nachtrags erteilt.
sein ſchlüſ
nilsmarkt gebeſ
Der Heſſiſche Staat beabſichtigt die Aufteilung und Bebauung urückgegange.
des fiskaliſchen Geländes an der Nieder=Ramſtädter Straße, zww 0. Ober=Ramſ
ſchen Steinbergweg und Heinrichwingertsweg. Für die Bebauurm g ſer Adolf=Hit
ſollen zwiſchen dem Heſſiſchen Staatsminiſterium und der Stadd A. Nachdem
verwaltung beſondere Richtlinien vereinbart werden. Mit 30 X waren um
ſtimmung des Bauausſchuſſes wird die Freigabe des bezeichnetet 9. Dieſe Arbe
Geländes zur Bebauung, unter Anwendung der beſonderen Richct gekommen.
f. Roßdorf,
linien. genehmigt.
Die bei der Direktion der ſtädtiſchen Betriebe vorhandenen; hnung vor
hug wurde er
Behälter für Benzol=Vorprodukt
Zechnung von
reichen nicht aus. Durch die Erſtellung eines weiteren Behälter, men hingewie
von ungefähr 20 000 bis 30000 Liter Inhalt könnten zirka 4000 * Dieburg.
To. Benzol mehr erzeugt werden. Nach den eingezogenen Angg am Sonntag
boten dürften ſich die Koſten für die Anlage auf 3100 RM. ſtelleig zefunden hatte,
Durch die vermehrte Verarbeitung des Vorproduktes wird ein grin der im Verein=
ßerer
Gewinn erwartet, der es ermöglicht, die aufgewendetei beikung durch
Koſten in verhältnismäßig kurzer Zeit wieder zu erſetzen. Gi Eichienenen
Kalping=Gede
wird Genehmigung zur Aufſtellung des Behälters erteilt.

Herſtellung der Büroräume im Erdgeſchoß des Verwaltungs= m8 Neder
gebäudes im Schlachthof.
Durch die Errichtung des Viehhofs müſſen auch für die Markt
feiler d
beauftragten ſowie für die Errichtung einer Bankſtelle entſpre
Eintre
chende Räume gegen Miete zur Verfügung geſtellt werden.
Dohlmeiner
die ſeitherigen Büroräume im Erdgeſchoß des Verwaltungsgebäum zt werden, iſt
des des Schlachthofes ſowieſo nicht ausreichen, wurden die ſeithent Aie Feier fa
dort befindlichen Wohnräume gekündigt und ſollen für vorge=n mAbſchluß.
nannte Zwecke hergerichtet werden. Die Koſten betragen nach demn 4 Erbach,
von der Verwaltung aufgeſtellten Voranſchlag 6900 RM. Dend ſiss auch in
Verwaltungsausſchuß für den Schlachthof hat dem Antrag der Yerm us in die
waltung zugeſtimmt, Genehmigung wird erteilt.
Rändern im

Einrichtung eines Fahrzeug=Desinfektionsplatzes, desgleichen vus Ma iſt frei
on
Schweinebuchten und Herſtellung der Verkehrsſtraße im Viehhoſg rurb.
Nach den neuen Marktgeſetzen muß das Schlachtvieh auf Vieht Je füber
höfen angeboten werden. Um Seuchen zu vermeiden. müſſen dict Fiuen D
zum Verbringen nach den Viehhöfen benutzten Fahrzeuge vor Yerm /net Be
laſſen derſelben desinfiziert werden. Eine derartige Anlage ben XErbach,
ſteht zurzeit im Schlachthof noch nicht und muß deshalb eriſchten =ger B
werden.
MFegergr.
Nach dem von der Direktion der ſtädt. Betriebe aufgeſtelltenn gen als
Voranſchlag betragen die Koſten hierfür ſowie die Koſten für dig) zn Es ſin.
Somm
erforderlichen Zu= und Abfahrtswege 10 300 RM.
Die für den Markt vorgeſehenen Schweinebuchten reichen mi ch. A. Leu und
Rückſicht darauf, daß nunmehr ſämtliche Schlachttiere den Vieblu W gerrug
markt paſſieren müſſen, nicht mehr aus. Ebenſo erfordert die raſch4), Fcheidern
und ſachgemäße Abfertigung auf dem Markt die Erſtellung eiſe!
Viehwaage. Da der Markt in Darmſtadt nur bei Herſtellung de
entſprechenden Einrichtungen aufrecht erhalten werden kann, iſit, Voter Meiſt
für dieſe Maßnahme ein weiterer Betrag von 12 500 RM. erſand A Ind
derlich.
Um die Verkehrsſtraße am Markt wegen der Seuchengeſ0ll
jederzeit ordnungsgemäß reinigen zu können, iſt eine Herſtellane
mit Gußaſphaltbelag erforderlich. Die Koſten hierfür betrg
7500 RM. Der Verwaltungsausſchuß für den Schlachthof hat de0
Ausführungen zugeſtimmt, die Koſten im Geſamtbetrage 100 ,
30 300 RM. zu bewilligen. Die erforderlichen Gelder können
den Vermögensmitteln des Schlachthofs entnommen und zum 2
aus den Mehreinnahmen der Marktgelder gedeckt werden.

Was die Lichtſpieltheater bringen.

Belida.
* Der kühne Schwimmer. Jeder Kinofreund
Ralph Arthur Roberts und den fabelhaften Ausdru
reichtum ſeiner Komik, die ſich hauptſächlich, in ſekundenſchnel
mimiſchen Veränderungen darſtellt. Was Roberts mit ſeinen
ſicht machen kann, iſt wirklich unbeſchreiblich, höchſtens läßt ſie,
Wirkung auf das Publikum ſchildern: ſtürmiſches Gelächter.
alſo ein Luſtſpiel, in dem er die Hauptrolle ſpielt und eiſſe
famoſe Partnerin wie Ida Wüſt hat, eine erfriſchende
legenheit iſt, ſteht von vornherein feſt. Dazu kommt in
Falle eine ſehr lebendige, luſtige Handlung mit köſtlichen Eiſ
en und ein flottes Spieltempo, das keine leeren Stellen auſth
men läßt. Der vergnüglichſte Einfall: R. A. Roberts als Le0ſi
retter! Hübſche Bilder vom Oſtſeebadeleben ſorgen dafür, daß 4
friſche Luſtſpiel auch einen netten Rahmen hat.
Das Union=Theater zeigt ab heute den großen Sp
Ich für dich du für mich, ein Film der Jugel
heute. Regie: Carl Froelich. Muſik: Milde=Meißner,
Film. in Gemeinſchaftsarbeit mit der Reichspropagandale
der NSDAP. (Abteilung Film) und der Deutſchen Arheis
in Zuſammenarbeit mit dem bekannten Regiſſeur Carl ſt
geſchaffen, verfolgt die Abſicht, in künſtleriſcher Form den W.
die der neue Staat bisher auf allen Gebieten des Lebee.
Volksgemeinſchaft und der Volkserziehung geſchaffen hal
ſchen Ausdruck zu geben. Jugendliche haben Zutritt.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen bis auf weiteres Anu9 2l.
in der köſtlichen Filmoperette Polenblut. In weil
Hauptrollen: Ivan Petrovich, Hans Moſer, Margarete.9"
Hilde Hildebrand. Jugendliche haben Zutritt.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen in Neuaufführung 90 Rſ
zückende Ufa=Luſtſpiel Spiel mit dem Feuer,mi
Hörbiger, Trude Marlen und Elga Brink.
Reſi=Theater zeigt, vielen Wünſchen entſprechend, eiſle
erfolgreichſten Ufafilme in Neuaufführung: Die Drei 2
Ma
Tankſtelle mit Willy Fritſch, Lilian Harvey, Heinz Ruylie
dskar Karlweiß, Olga Tſchechowa, Fritz Kampers. Jugel.

ach dem ge
Den der eiſte
Mite Teil, w

Am Samstag 8. Dezember, abends 8.30 Uhr, findet im
Hanauer Hof eine Mitgliederverſammlung der
DAF., Ortsgruppe Gutenberg und Ortsgruppe Schloßgarten ſtatt.
Es ſpricht Kreiswalter Pg. Zachow über das Thema:
Weſen und Ziele der Deutſchen Arbeitsfront.
Jeder Volksgenoſſe muß genau wiſſen, was die Deutſche
Arbeitsfront iſt und was ſie will. Kein Mitglied der
DAF. darf fehlen!
i. A. Formel.

Ideen=Wetkbewerb zur Erlangung von Enkwürfen
für Siedler=Wohnhäufer.

Die im Bezirk Heſſen und Heſſen=Naſſau anſäſſigen und im
Rheinland geborenen, angeſtellten Künſtler, wie etwa Archi=
tekten
, Bautechniker, Ingenieure. Bildhauer uſw., die erwerbslos.
alſo ohne Stellung ſind, ſind berechtigt, ſich an dem von der Reichs=
berufsgruppe
der Techniker in der Deutſchen Arbeitsfront, Bezirk
Rheinland, ausgeſchriebenen Ideen=Wettbewerb zu beteiligen.
Selbſtändige Künſtler ſind vom Wettbewerb. ausgeſchloſſen.
Die ausgeſetzten Preiſe werden an der Arbeitsloſen= oder Wohl=

fahrtsunterſtützung nicht angerechnet. Jeder Teilnehmer darf
nicht mehr als drei Ideen=Entwürfe liefern.
Die Wettbewerbsunterlagen werden koſtenlos nur an er=
werbsloſe
Techniker geſandt und ſind bei der Reichsberufsgruppe
der Techniker in der DAF., Bezirk Rheinland, Köln, Goebenſtr. 10.
Zimmer 35. unter Angabe der Mitgliedsnummer anzufordern.
Dem Antrag iſt eine Beſcheinigung der zuſtändigen Unterſtützungs=
ſtelle
beizufügen.

Reichsberufsgruppe der Techniker in der Deutſchen Arbeitsfront.

As. Erbach, 6. Dez. Kraft durch Freude. Der zweite
große Bunte Abend der NSG. Kraft durch Freude war
wiederum aus allen Kreiſen der Bevölkerung gut beſucht. Der
Ortsgruppenwalter der NSG., Pg. Suchefort, eröffnete den
Abend mit einem herzlichen Willkommengruß, und anſchließend
wickelte ſich das äußerſt reichhaltige und gediegene Programm von
Kleinmeiers Lachbühne (Mainz) zur größten Zufrieden=
heit
aller Teilnehmer ab. Volkstänze, humoriſtiſche, kunſtleriſche
und muſikaliſche einzigartige Leiſtungen löſten immer wieder un=
geheuren
Beifall aus. Auch dieſe Veranſtaltung hat unſtreitig
dazu beigetragen, der NSG. Kraft durch Freude immer wieder
neue Freunde zu gewinnen.

zugelaſſen.

Bereins= und lokale Veranſtaltungen.

(Ohne Verantwortung der Schriftleitung!
Lotterie in der Ausſtellung Elſa Pil/e
Kaufmann. Unter den Gewinnen der Lotterie des Kühle.
eins der Ausſtellung Elſa Pfieſter=Kaufmann ſind einige Nos.
abgeholt worden. Es ſei darauf hingewieſen, daß die Gewltet
im Büro der Kunſthalle am Rheintor während der Ausſtet.
zeit einzuſehen iſt. Noch nicht abgeholte Gewinn=Nummern.
481 413 23 230 293 287 245.
Odenwaldklub. Freitag, 7. Dezember 20 U0r. Nc
Lichtbildervortrag von Wilhelm Rudolf, aus Kalst.
Der ſchöne Schwarzwald‟. Eintritt frei. Höſe. L
kommen.

[ ][  ][ ]

ſeitag, 7. Dezember 1934

Aus Heſſen.

Biebesheim, 3. Nov. Werbeabend des Arbei
ines. Am Samstag fand ſich gegen Mittag die Kapelle
Meitsdienſtgruppe 254 Darmſtadt hier ein, um nachmittags
ner Verbemarſch durch die Ortsſtraßen zu veranſtalten. Am
ber)fand im Saale des Parteilokals ein Konzert ſtatt. 30

Namn tark, unter Leitung des Muſikzugmeiſters Forſchler, eröff=

bete:)r Arbeitsdienſt den Abend mit dem ſchneidigen Marſch
Deuhe Waffenehre, Märſche, Walzer und Potpourris wech=
tesn
lebhafter Folge. Nach kurzer Pauſe wurde der zweite
Teillnt dem Arbeitsdienſtmarſch eingeleitet, worauf Obertrupp=
führg
iFrank kurze Erklärungen über Zweck und Ziel des Ar=
beits
Anſtes gab. Er ſchilderte in einfach verſtändlicher Weiſe,
ß 9 Arbeitsdienſt in der Hauptſache nicht Erſatz für Arbeits=
loſigst
ſein ſolle, ſondern in erſter Linie Erziehungswerk des
deutfan jungen Menſchen zu Liebe an der Scholle und deut=
eng
zoden. Seine Worte klangen aus in einem Sieg=Heil auf
Führgund Vaterland und die Anweſenden ſangen das Deutſch=
lande
nd Horſt=Weſſel=Lied. Muſikſtück auf Muſikſtück ſpielte die
Abeicdentlich fleißige Kapelle und beſchloß das Konzert mit
genen Fanfarenmärſchen und dem Baden=
drei
ß ſteidig v.

Daſt Aſes Zur Traube hielt der Invaliden=
Lemiihen Abend mit Kaffeekränzchen ab.
Ensheim, 6. Dezember. Waſſerſtand des Rhe ins
Becsl am 5. d. M.: 1,28 Meter, am 6. d. M.: 1,00 Meter,
iewegiem orgens 5.30 Uhr.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 337 Seite 7

Pfungſtadt, 6. Dez. Das Puppenſpiel vom Luftſchutz wurde
n hier vor nahezu 1000 Kindern mit ſtarkem Erfolg aufge=
fiü
. Am Abend hatte die hieſige Gemeindegruppe des HLB.
zraſem Kameradſchaftsabend eingeladen. Der Saal war bis auf
dimetzten Platz beſetzt. Pg. Enders begrüßte die Erſchienenen
unſſprach in gedrängter Kürze über die hohe und verantwor=
tunzvolle
Aufgabe des Reichsluftſchutzbundes. Seine Ausführun=
gellangen
aus in dem Hitlerwort: Ich kenne nur Deutſchland
umimmer nur Deutſchland! Die Hauskapelle ſorgte durch Vor=
trinn
einiger Muſikſtücke für Abwechſlung, dazwiſchen wurden
eiroie Lieder geſungen, ſo auch das Saarlied. Der 2. Teil der
Ginſtaltung beſtand in der Aufführung des ſchlagkräftigen
Pſrenſpiels vom Luftſchutz Kaſperle wird Luftſchutz=Blockwart.
Kſtherle gelang es ſehr ſchnell. in Kontakt mit dem Publikum zu
koämen, das die Vorgänge auf der kleinen Bühne mit größtem
Jültreiſe verfolgte und lebhaften Beifall ſpendete. Die beiden
Pügenſpieler machten ihre Sache glänzend und verſtanden es, das
Luſthutzthema mit witzigen und humorvollen Randbemerkungen
zun girzen. Es war ein heiteres Spiel mit einem ernſten Inhalt,
ablüchießend mit dem Motto: Luftſchutz tut not.
e. Büttelborn 6. Dez. Geſtern ſtürzte ein Teil der Scheuer
den ſieſigen Landwirts und Poſtnebenſtelleninhabers Barthel ein
Menhenleben ſind bei dem Einſturz nicht zu beklagen. Der Teil,
deſ inſtürzte, war ein alter Bau.
Nieder=Ramſtadt, 6. Dezember. Holzhauerei. Die
Hühillungsarbeiten im Gemeindewald haben dieſer Tage be=
gonnn
. Bis jetzt iſt erſt eine Rotte von vier Mann beſchäftigt,
dau ſh weitere geeignete Leute noch nicht gemeldet haben. Es iſt
dius in ſchlüſſiger Beweis dafür, daß ſich die Verhältniſſe auf dem
Arſſtsmarkt gebeſſert haben und daß die Zahl der Arbeitſuchenden
ſehie urückgegangen iſt.
. Ober=Ramſtadt, 6. Dez. Straßenbau. Die Herſtel=
lungder
Adolf=Hitler=Straße iſt nun im großen und ganzen be=
enne
! Nachdem in dieſem Straßenteil Kanal verlegt worden
wchie waren umfangreiche Erdbewegungen für die Auffüllung
nüni Dieſe Arbeiten und die Planierung ſind jetzt zum Ab=
ſchl
gekommen.
Roßdorf, 6. Dezember. Beſchilderung und Aus=
zerin
ung von Preiſen. In einer ortsüblichen Bekannt=
mchng
wurde erneut auf die Bedeutung der Beſchilderung und
Aüßzichnung von Preiſen im Rahmen der Preisüberwachungsmaß=
näann
hingewieſen.
Dieburg. 6. Dezember Kath. Geſellenverein. Nach=
den
im Sonntag die kirchliche Feier des Kolpings=Gedenktages
ſtäün funden hatte, verſammelten ſich am Montag abend die Mit=
gliſde
im Vereinshaus zur weltlichen Feier. Nach der feſtlichen
Einilttung durch ein Muſikſtück und einen Prolog hieß der Senior
diescſchienenen herzlich willkommen und erläuterte die Bedeutung
des olping=Gedenktages. Im Mittelpunkt der Feier ſtand die
Auunhme neuer Mitglieder. Der Ehrenpräſes. Herr Pfarrer
Hcy, ſprach vom Gemeinſchaftsgeiſt und dem Eifer, den ein
echte Kolpingsſohn beſitzen muß. Religion und Tugend ſind die
Grauyfeiler des Geſellenvereins, darauf baut ſich auf Arbeitſam=
kein
Fleiß, Eintracht und Liebe ſowie Frohſinn und Scherz. Daß
diess vahlmeinenden Worte bei den Mitgliedern in die Tat um=
geſoſtz
werden, iſt bei den Kolpingsſöhnen eine Selbſtverſtändlich=
keitzkie
Feier fand mit einem Beſuch von St. Nikolaus einen wür=
Ilen . diganAbſchluß.
1 Erbach, 6. Dez. Die Städtiſche Induſtrieſchule
hat:/ auch in dieſem Jahre entſchloſſen, eine Handarbeitsaus=
ſtellang
in die Wege zu leiten. Gezeigt werden Handarbeiten
vom kirldern im Alter von 614 Jahren. Der Eintritt zur Aus=
ſtelllyy
iſt frei. Der letzte Schulungsabend der SA.=
Wtr Erbach und Michelſtadt fand in Stockheim ſtatt. Herr
ztunnhruptführer Fiſcher=Michelſtadt ſprach in ausführlicher
Veiküber das Verhältnis der europäiſchen Staaten zu dem
heuihn Deutſchland und über die Pflichten der SA. unter be=
ſonut
:: Berückſichtigung des Winterhilfswerkes.
1 Erbach, 6. Dez. Gute Leiſtungen der Segel=
fliſzer
. Bei den letzten Flugverſuchen hatte die Erbacher
Segeliegergruppe ganz beſondere Leiſtungen aufzuweiſen. Nicht
wemir als fünf Flieger konnten die A=Prufung im Segelflug
able m. Es ſind dies der Führer der Erbacher Fliegerortsgruppe
Euge Sommer, dann die Flieger Gottlieb Küchler, Fritz
La,Leu und Kolmer. Die beſte Flugzeit des Piloten
Kolln betrug 38 Sekunden. Am Freitag, den 7. Dez., kann
der Eneidermeiſter Wilhelm Unger ſeinen 80. Geburts=
tag
egehen. Herr Unger erfreut ſich trotz ſeines hohen Alters.
eineiszuten Geſundheit ſowie eines urwüchſigen Humors. Er iſt
Ielbarer Meiſter, der heute noch in ſeinem Berufe tätig iſt,
bekcmt und geachtet. Ebenſo geachtet und geehrt iſt Herr Unger
als Enger, der noch allen zum Vorbild mit ſeinem Freund
Fiſchte jede Singſtunde im Männergeſangverein Liederkranz be=
ſuchä
Für dieſe Sängertreue wurde ihm der Ehrenbrief des
Demtſten Sängerbundes und die goldene Ehrennadel des Heſſi=
ſchen
kängerbundes verliehen.
79. Jugenheim, 6. Dez. Mitgliedsverſammlung
der 7SDAP Nach der Begrüßung und dem gemein=
ſaman
Lied Volk ans Gewehr verlas unſer Ortsgruppen=
leiter
verſchiedene Bekanntmachungen. Im Anſchluß übergab er
demufhulungsleiter das Wort zum Vortrag über Wirtſchafts=
polt
i Nach dem gemeinſamen Lied. Brüder in Zechen und Gru=
ben
hloß der erſte Teil mit dem Sieg=Heil auf unſeren Führer.
Der zeite Teil, welcher nur für Parteigenoſſen beſtimmt wurde,
bracht die feierliche Verpflichtung und Uebergabe von Mitglieds=
kartunund
Mitgliedsbüchern.
9 Zwingenberg. 6. Dez. Gemeinderatsbericht. In
iier dem Vorſitz des Bürgermeiſters Kiſſel abgehaltenen
Gemuüderatsſitzung wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt: Ein An=
age
)r Obſtbauinſpektion in Darmſtadt auf Anpflanzung von
Obſtwimen durch die Gemeinde wurde abgelehnt, da die Feld=
bereswung
in der hieſigen Gemeinde noch nicht beendet iſt. Ver=
ſchieleee
Wahrzeichen aus Zwingenbergs Mittelalter ſind repa=
katuxldürftig
geworden. Der Gemeinderat beſchließt Ausbeſſe=
tungstbeiten
an der Aul (alter Stadtmauerturm) und an dem
Torblaen der Kaſerne vornehmen zu laſſen und die weiter erfor=
gerlühn
Arbeiten im Dienſte der Denkmalspflege auf das nächſte
Jahr= vertagen. Sodann wurde dem Gemeinderat eine Koſten=
Aufſtällng über die Kanaliſation im Paß und in der Darmſtädter
tralz bezüglich der bereits, fertiggeſtellten Arbeiten vorgelegt.
ie Kiten, welche ſich durch die Kanalbenutzungsgebühr nach und
igt. Auch in dieſem Winter ſollen im

Das erſte und größte Arbeitsdanklager.

Uebernahme durch den Gauleiter.
Gernsheim, 6. Dezember.
Vor dem Rathaus in Gernsheim, das in frohem Flaggen=
ſchmuck
prangt, ſind 240 Mann angetreten, die das Arbeitsdank=
lager
in Gernsheim beziehen. Es ſind alles Volksgenoſſen, die
bereits im Arbeitsdienſt tätig waren, mit friſchen, frohen Geſich=
tern
, aus denen der Wille ſpricht, durch nutzbringende Arbeit
mitzuhelfen an der endgültigen Geſundung unſeres Vaterlandes.
Die Bevölkerung Gernsheims ſäumt die Straße am Rathaus.
Aus dieſer regen Anteilnahme merkt man deutlich den Stolz der
Gernsheimer, Bevölkerung, daß in ihrer Stadt das erſte und
größte Arbeitsdanklager heute dem Gauleiter übergeben werden
ſoll. Die Vertreter der Partei und der Behörden haben ſich vor
dem Rathaus aufgeſtellt, da ſetzt die Kapelle der SA. mit einem
flotten Marſch ein, und der Gauleiter, Reichsſtatthalter Spren=
ger
, kommt und ſchreitet zunächſt die Front der aufgeſtellten Ar=
beitsdankmänner
ab. Alsdann begibt er ſich in das Rathaus,
um von dem Balkon zu der zukünftigen Belegſchaft des Arbeits=
danklagers
und der Bevölkerung von Gernsheim zu ſprechen.
Der Bürgermeiſter von Gernsheim begrüßt zunächſt den
Reichsſtatthalter und gibt ſeiner Freude Ausdruck, daß das erſte
und größte Arbeitsdanklager von Deutſchland nach Gernsheim
gelegt worden iſt.
Landesbauernführer Pg. Dr. Wagner übergibt alsdann
das Arbeitsdanklager an den Gauleiter und weiſt darauf hin,
daß die 240 Volksgenoſſen bereits im Arbeitsdienſt ihre Eignung
und ihren Willen zur tatkräftigen Mitarbeit bewieſen haben und
daß ſie deshalb ſtolz ſind, zu dem erſten und größten Arbeits=
danklager
in Deutſchland zu gehören, da ſie in ſich ſelbſt die hohe
ſittliche Verpflichtung fühlen, mitzuarbeiten und nicht tatenlos
beiſeite zu ſtehen, wenn’s gilt, den Staat Adolf Hitlers zu bauen.
Anſchließend dankte der Gauleiter für die Uebergabe. Er
ſei ſtolz darauf, daß gerade im Gau Heſſen=Naſſau wieder einmal
aller Welt deutlich vor Augen geführt werde, was nationalſozia=
liſtiſche
Tatkraft und nationalſozialiſtiſcher Geſtaltungswille er=
reichen
könne. Im Arbeitsdienſt ſoll einer beweiſen, was er kann.
Er betonte ausdrücklich, daß der Arbeitsdienſt nach wie vor ein
freiwilliges Recht ſei, daß er aber hoffe, daß dieſes freiwillige
Recht eines Tages in eine eherne Pflicht umgewandelt werde. So
ſei es eine ſelbſtverſtändliche Tat, daß die Volksgenoſſen, die im
Arbeitsdienſt freiwillig für das Wohl der Volksgemeinſchaft ge=
arbeitet
hätten, auch nach ihrem Ausſcheiden aus dem Arbeits=
dienſt
nicht einfach fallen gelaſſen würden, ſondern daß ihnen
weiter geholfen wird. Hierzu bietet ſich die Gelegenheit durch
die Einrichtung des Arbeitsdankes. Im Arbeitsdank ſollen
alle dieſe Volksgenoſſen weiter mitarbeiten, bis ſie wieder in
normale Dienſtſtellungen einrücken könnten.
Der Gauleiter wies in ſeinen weiteren Ausführungen noch
einmal ausdrücklich darauf hin, daß es eine ſelbſtverſtändliche
Pflicht des Volkes ſei, dieſen Volksgenoſſen, die im freiwilligen
Arbeitsdienſt tätig waren, den Dank des Volkes eben durch die
Einrichtung des Arbeitsdankes abzuſtatten. Hierzu ſei aber
vor allem unbedingt erforderlich, daß alle die
die es irgendwie ermöglichen könnten, den Ar=
beitsdank
tatkräftig unterſtützen, indem ſie
ihm als förderndes Mitglied beitreten, um ſo die
Durchführung der hohen ſittlichen Aufgaben, die der Arbeits=
dank
zu bewältigen, habe, gewährleiſten zu können. Arbeits=
dienſt
und Arbeitsdank ſeien organiſierte Arbeit, in denen das
Gut weiter gepflegt und erhalten werde, das ſich das deutſche
Volk durch alle die Jahre hindurch erhalten habe: ſeine Arbeits=
kraft
. In dieſen beiden Einrichtungen, Arbeitsdienſt und Ar=
beitsdank
, werde der Wahlſpruch der Bewegung: Gemeinnutz
geht vor Eigennutz voll und ganz in die Tat umgeſetzt.
Der Gauleiter ſchloß, indem er noch einmal darauf hinwies,
daß auch im Arbeitsdank Geiſt und Wille des Führers zum Aus=
druck
komme und daß deshalb jeder Volksgenoſſe, der es irgend=
wie
ermöglichen könne, den Arbeitsdank unterſtütze
Der Gauobmann des Arbeitsdankes dankte dem Gau=
leiter
und gab ihm das Verſprechen, daß der Arbeitsdank ſich
ſtets des Geiſtes des Führers und der Unterſtützung des Gau=
leiters
würdig zeigen werde.
Anſchließend fand noch ein Vorbeimarſch der Belegſchaft des
Arbeitsdanklagers vor dem Gauleiter ſtatt, woran ſich noch
eine kurze Beſichtigung des Lagers ſelbſt anſchloß. Dr. W. M.

Das Frauenarbeitsdienftlager.
Weihe durch Gauleiier Sptenger.
Bürſtadt, 6. Dezember.
Es iſt der 6. Dezember, ein grauer Spätherbſttag. Draußen
auf der Waldabtriebsfläche bei Bürſtadt ſammeln ſich Vertreter
der Kreisleitung, der Behörden, der Gauarbeitsführung, der
Staatsregierung und viele andere Volksgenoſſen, um die Ein=
weihung
des Frauenarbeitsdienſtlagers durch den Gauleiter,
Reichsſtatthalter Sprenger, mitzuerleben.
Da, wo vor kaum Jahresfriſt noch hoher Wald ſtand, zeigen
ſich uns heute ausgedehnte Flächen, die ihrer Beſtimmung harren:
eigene Scholle für neues Bauerntum zu werden.
Im vorigen Sommer hat dieſes Land bereits auf ſeinem jung=
fräulichen
Boden eine erſte Ernte getragen, und auf weiten Teilen
keimt heute bereits Winterſaat ihrer Entwicklung entgegen. Dieſes
Land iſt im wahrſten Sinne des Wortes Neuland für unſer
deutſches Volk. Neuland für in abſehbarer Zeit dort anzuſie=
delnde
Bauern.
Dort, wo dann eine neue ſtolze Bauernſiedlung von der Tat=
kraft
nationalſozialiſtiſchen Geſtaltungswillens Zeugnis ablegen
wird, iſt in ganz kurzer Zeit ein Frauenarbeitsdienſtlager erſtellt
worden, das 120 Mädel die Verbundenheit mit dem Boden der
Heimat erleben und erfühlen laſſen ſoll. Dieſe Mädel, die das
Lager beziehen, werden mit Freude und Liebe und aus bewußtem
Verantwortungsgefühl ihrer Verpflichtung, aber auch ihrer Lei=
ſtung
dem Volksganzen gegenüber, ſich des Bodens bis zu deſſen
Uebergang in die Hände des zukünftigen Bauern annehmen und
ihn pflegen und hegen.
Inmitten des Platzes, der durch die drei Baracken gebildet iſt,
die das zukünftige Lager abgrenzen, ſind zwei hohe Maſte er=
richtet
, an denen die Fahnen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung
und des Frauenarbeitsdienſtes im naſſen Dezemberwind freudig
flattern. Im offenen Viereck ſind die Mädels, die die künftige
Belegſchaft des Lagers bilden, angetreten in ihrem ſchlichten
Dienſtanzug, barhäuptig und mit frohen, leuchtenden Augen.
Stolz ſtehen ſie auf dem Boden ihres Lagers, das ihnen für die
nächſte Zeit Arbeitsſtätte und Heim zugleich ſein ſoll. Sie ſtehen
tapfer im unfreundlichen Wetter, abgelegt haben ſie das ganze
verzärtelte Weſen des Großſtadtmenſchen, der Geiſt des Führers
beherrſcht ſie und läßt ſie alles freudig und mutig ertragen. Man
merkt ihnen ſchon heute die Vertrautheit mit dem Boden auf
Grund ihrer ſeitherigen Tätigkeit an.
Als Gauleiter Sprenger das Lager betritt, ſchallt ihm von
den Mädels mit ſtolzem Bewußtſein geſungen ihr Arbeitsdienſtlied
entgegen. Unverkennbare Freude ſpiegelt ſich in allen Geſichtern,
daß der Gauleiter ſelbſt die Einweihung ihres Lagers vornimmt.
Wenn man dieſe leuchtenden Blicke ſieht, dann kann es einem um
die Zukunft unſeres Volkes nicht bange ſein, wenn man bedenkt,
daß dieſe Mädel dereinſt die Mütter der kommenden Generation
ſind.
In einleitenden Begrüßungsworten weiſt der Landesbauern=
führer
Pg. Dr. Wagner, darauf hin, daß er ſich freue, daß es
durch die Errichtung des Lagers möglich geworden ſei, dieſe =
dels
aus der Fürſorge der Arbeitsämter herauszunehmen und hier
draußen in Luft und Sonne zu geſunden deutſchen Frauen zu er=
ziehen
, die die Liebe zum Boden durch ihre Arbeit ſelbſt erleben.
Die Landesleiterin des Frauenarbeitsdienſtes Pgn. Hor=
nung
weiſt in kurzen, aber treffenden Worten darauf hin, daß
die Mädel im Frauenarbeitsdienſt nicht von Kamerad=
ſchaft
reden, ſondern dieſe Kameradſchaft leben
wollten: Ich für dich du für mich So wollten ſie auch den
Boden dieſes Neulandes hegen und pilegen für den einſtigen
Bauern.
Alsdann ſprach Gauleiter Sprenger zu den Mädels und
führte aus, daß wir jetzt wieder eine Stunde etleben dürfen, in
der wir innerlich ergriffen ſeien von dem Rhythmus nationalſozia=
liſtiſcher
Geſtaltungskraft. Er ſprach davon, daß die Mädels das
Geheimnis der Verbundenheit mit dem Boden erleben möchten
und in ſich die Liebe zur Scholle als wertvollſtes Gut für ihr ſpä=
teres
Leben erwecken laſſen ſollten. Er wünſche jeder von ihnen
für ſpäter auch ein Stück Scholle, damit ſie als geſunde deutſche
Frau an der Zukunft unſeres Volkes mitarbeiten könnte.
Mit dem Horſt=Weſſel=Lied ſchloß dieſe einfache, aber gerade
in ihrer Schlichtheit erhebende Stunde.
Dr. W. M.

Bm. Hofheim (Ried), 3. Dez. Kameradſchaftsabend.
Im Kaiſerhof hatte der hieſige SA.=Sturm 13/221 einen Ka=
meradſchaftsabend
, der bei beſter Stimmung einen ſchönen Ver=
lauf
nahm. Freitod. Hier machte ein verheirateter Mann
durch Erhängen freiwillig ſeinem Leben ein Ende. Er hinter=
läßt
Frau und drei unmündige Kinder. Ueber das Motiv zur
Tat iſt nichts bekannt. Theaterabend. Im Schwarzen
Adler hatte der Adlerklub Gemütlichkeit einen gutbeſuchten
Theaterabend mit der Aufführung des ſechsaktigen Schauſpieles
Die Wilderer‟. Das Stück wurde gut geſpielt, ſo daß den Dar=
ſtellern
reicher Beifall zuteil wurde.
Be Groß=Gerau, 6. Dez. Der evgl. Kirchenchor veranſtaltete
im Adlerſaal bei ſehr gutem Beſuch ein wohlgelungenes Konzert.
Einen genußreichen Abend beſcherte die NS.=Kulturgemeinde
bzw. das Heſſ. Künſtlertheater den Groß=Gerauer Einwohnern.
Im Adlerſaal gelangte Shakeſpeares. Komödie der Irrungen
zur Aufführung. Vorher ſpielte man Das Spiel von Lanzelot,
Fürſten von Dänemark, aus dem Flämiſchen von Friedrich M.
Huebner. Beide Aufführungen müſſen als darſtelleriſche Glanz=
leiſtungen
bezeichnet werden. So gab es ebenſo herzlichen wie ſtür=
miſchen
Beifall. Beſonders Shakeſpeares Komödie in der neuen
Faſſung von Hans Rothe fand die begeiſterte Zuſtimmung des
Publikums.

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Be. Nauheim, 6. Dez. Ein 15jähriger Schloſſerlehrling erklet=
terte
an der Straße nach Königſtädten einen Maſt der Fernleitung
und griff mit der rechten Hand in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in
die Starkſtromdrähte, wobei ihm die Hand bis auf den Daumen
abbrannte. Durch Paſſanten, die den Jungen bei ſeinem Vorhaben
geſehen hatten, waren die Ortspolizei, Freiwillige Feuerwehr und
Sanitätskolonne Königſtädten alarmiert worden, die aber die
Schreckenstat nicht mehr verhindern konnten. Als ſie an dem Tat=
platz
anlangten, hing der Junge, der ſich mit dem rechten Fuß im
Maſt gefangen hatte, hilferufend in der Höhe und konnte bei der
Dunkelheit erſt mit Scheinwerferlicht erſpät werden. Nachdem doch
erfolgten Abſturz leiſtete Dr. Bormet die erſte Hilfe und ordnete
die Ueberführung in das Städtiſche Krankenhaus Mainz an. Dort=
ſelbſt
wurde dem Jungen der rechte Vorderarm amputiert und
außerdem der Bruch des rechten Beines feſtgeſtellt, ebenfalls
der linke Arm mußte noch abgenommen werden. Es wurden
weitere innere Verletzungen feſtgeſtellt, die den Tod des Jungen
am nächſten Tage herbeiführten.

Cp. Wolfskehlen, 6. Dez. Aus dem Gemeinderat. Die
Gemeinde iſt mit einem jährlichen Mitgliedsbeitrag von 10 RM.
dem VDA. beigetreten. Für den abgeſchafften Faſelochſen wurde
in Oberheſſen ein neuer Faſel angeſchafft. Gegenwärtig finden
größere Pflaſterarbeiten ſtatt.
Be. Walldorf, 4. Dez. Im Saale Zum Löwen fand eine
Kundgebung der NSDAP. ſtatt, zu der Kreisleiter Sta=
vinoga
erſchienen war und über das Winterhilfswerk 1934/35
ſprach. Kreisleiter Stavinoga richtete vor allem ſeine Worte an
die deutſchen Frauen.
Be. Rüſſelsheim. 6. Dez. Kreis Mainſpitze des Heſſ.
Sängerbundes. Im Gaſthaus zur Mainluſt zu Rüſſelsheim
fand der Kreisſängertag des Kreiſes Mainſpitze ſtatt. Von den
25 Kreisvereinen hatten 21 ihre Vertreter entſandt. Nach dem
von der Harmonie Rüſſelsheim geſungenen Chor Gebet ans
Vaterland, hieß der ſtellvertretende Kreiswalter Würſching=
Rüſſelsheim alle Erſchienenen herzlich willkommen, insbeſondere
Herrn Provinzialwalter Alles=Groß=Gerau. Auch gedachte man
der verſtorbenen Sänger. Während die Verſammlung durch Er=
heben
von den Sitzen ihrer gedachte, intonierte die Harmonie‟
Rüſſelsheim Stumm ſchläft der Sänger. Nachdem Kreisſchrift=
führer
Loch=Trebur einen ausführlichen Jahresbericht erſtattet
hatte, berichtete Würſching=Rüſſelsheim ſehr eingehend, über den
Bundestag in Wetzlar. Die Rechnungsablage, von Kreisrechner
Schneider=Mainz=Ginsheim erſtattet, zeigt, ein ſehr befrie=
digendes
Ergebnis. Nach Prüfung der Rechnung ſowie dem von
den Rechnungsführern erſtatteten Bericht wurde dem Rechner für
ſeine muſtergültige Führung Entlaſtung erteilt und den Dank des
Kreiſes ausgeſprochen. Für Abhaltung des Kreisliedertages für
das Jahr 1935 wurde der letzte Sonntag im Juli beſtimmt, und
zwar findet er in Mainz=Ginsheim ſtatt. Kreischormeiſter Heuß=
Rüſſelsheim ſprach dann über die Richtlinien dieſes Kreislieder=
tages
ſowie über die Auswahl der Chöre. An Stelle des zurück=
getretenen
Kreiswalters Eindſiedel=Königſtädten wurde
Würſching=Rüſſelsheim und zu deſſen Stellvertreter Lehrer
Roth=Kelſterbach ernannt. Mit Dankesworten an die Anweſen=
den
und einem Sieg=Heil auf den Führer ſchloß die Verſamm=
lung
. Betriebsunfälle. Beim Stapeln von Blech flog
einem Arbeiter in den Opelwerken ein Splitterchen ins Auge. Es
mußte von einem Augenarzt in Mainz entfernt werden. An
einer Stanzmaſchine wurde einem Arbeiter ein Finger abgeſchnit=
ten
. Beim Reinigen einer Maſchine erlitt ein Schloſſer ſchwere
Verletzungen und mußte ſofort in das Krankenhaus nach Mainz
gebracht werden. In das Darmſtädter Krankenhaus mußte ein
Arbeiter aus Mörfelden gebracht werden, dem ein Metallſplitter
ins Auge flog.
Aus Oberheſſen.
v. Gießen 2. Dez. Die endgültige Aufwertungsquote
der hieſigen Bezirksſparkaſſe beträgt 23 Prozent für
die Spareinlagen; es ergibt ſich daher zur ſeitherigen Aufwer=
tung
noch ein Nachtrag von 1.4 Prozent. Aufwertungsſparein=
lagen
bis zu 50 Prozent des Aufwertungsbetrages können abge=
hoben
werden. Soweit dieſer Prozentſatz den Betrag von 300
Mark überſteigt, iſt vorherige Kündigung erforderlich. Einlagen
bis zu 50 Mark werden ohne weiteres ausbezahlt.

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[ ][  ][ ]

Freitag, 7. Dezember 1934

Seite 8 Nr. 337

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Braunlage wurde Stadk.

Der bekannte Kurort Braunlage im Oberharz iſt durch Verfügung des braunſchweigiſchen Staats=
miniſteriums
von dem Range einer Landgemeinde zu dem einer Stadt erhoben worden. Braunlage
hat 4000 Einwohner und nimmt jährlich etwa 20 000 Kurgäſte auf.

Die Filmateliers der Firma Warner Brothers in Hollywood, die von einem gewaltigen Schadern der Entſchlu
feuer heimgeſucht wurden. In dem Feuermeer des rieſigen Brandes, der vom Einbruch der DumeKritiker gefu
kelheit bis Mitternacht währte, kam ein Feuerwehrmann ums Leben, während 15 Perſonen Veru ſen, ſagt Cle
Anſcher Entſch
letzungen erlitten. Der Schaden wird auf eine halbe Million Dollar geſchätzt.
Köpe hatte

Reich und Ausland.

Aufgeklärter Raubüberfall.

Frankfurt a. M. Der Kriminalpolizei iſt
es in kurzer Zeit gelungen, den Raubüberfall in
der Roſeggerſtraße aufzuklären und die Täter feſt=
zunehmen
. Bekanntlich wurde eine Kinobeſitzerin
am vergangenen Samstag, gegen 22 Uhr, von
einem jungen Mann überfallen, zu Boden gewor=
fen
und eines Handkoffers beraubt, in dem ſich
neben einigen Kleinigkeiten zirka 140 RM. Bar=
geld
befanden. In der Nähe des Tatortes wur=
den
zwei weitere Männer beobachtet, die ſich um
die Hilferufe der Ueberfallenen nicht kümmerten,
ſo daß von vornherein angenommen werden
mußte, daß es ſich um Komplizen des Räubers
handelte. Tatſächlich haben die beiden nach dem
Geſtändnis der jetzt ermittelten und feſtgenom=
menen
Täter bei dem Raubüberfall Schmiere ge=
ſtanden
. Es handelt ſich um den 20 Jahre alten,
in Oberurſel geborenen Johann Schmitt, um den
23jährigen, aus Mannheim ſtammenden, Adolf
Stempfle und um den in einem Ort bei Germers=
heim
geborenen, 21 Jahre alten Joſef Kuhn. Alle
drei trieben ſich ohne feſte Wohnung in Frankfurt
umher. Von dem geraubten Geld hatten ſie bei
ihrer Feſtnahme nur noch 28 RM. im Beſitz, den
Reſt hatten ſie bereits verjubelt.

Ozeanflieger Alm mit ſeinen Begleitern verſchollen.

Ein neuer Raubüberfall.
Frankfurt a. M. In einer der letzten
Nächte wurde in der Bergerſtraße eine Frau von
einem unbekannten jungen Manne überfallen, mit
dem ſie vorher in einer Wirtſchaft zuſammenge=
ſeſſen
hatte. Es wurde ihr eine Geldbörſe mit
17 RM. Inhalt entriſſen, nachdem ihr der Täter
vorher ins Geſicht geſchlagen hatte. Der Räuber
hatte in der Gaſtwirtſchaft geſehen, daß die Frau
im Beſitz von Geld war. Der Kriminalpolizei iſt
es in kürzeſter Friſt gelungen, den Täter zu er=
mitteln
und feſtzunehmen.

Der aufgeſchreckte Zirkuslöwe.
Frankfurt a. M. Im Schumanntheater
gaſtiert augenblicklich ein Artiſt, der ſich mit
einem dreſſierten Löwen produziert. Als am Mitt=
woch
nachmittag ein junger Angeſtellter des
Schumanntheaters im Kuliſſenraum ein Fenſter
öffnen wollte, ſprang er auf den dort aufgeſtell=
ten
Löwenkäfig, um das Fenſter beſſer erreichen
zu können. Der Löwe, der ruhig in ſeinem Käfig
lag, wurde durch die Erſchütterung des Käfigs
ſo erſchreckt, daß er mit der Tatze durch das Git=
ter
ein Bein des unvorſichtigen Angeſtellten er=
faßte
und es ſo ſchwer verletzte, daß der junge
Mann dem Krankenhaus zugeführt werden mußte.

Der auſtraliſche Ozeanflieger Charles Ulm (rechts) mußte bei dem Verſuch, den Stillen Ozean von
Kalifornien nach Auſtralien in neuer Rekordzeit zu überfliegen, kurz vor Hawai auf offener See
niedergehen. Bisher iſt es nicht gelungen, ihn und ſeine beiden Begleiter John Skilling (Mitte)
und George Littlejohn (links) aufzufinden.

Das Schickſal des Fliegers Ulm.

Bisherige Nachforſchungen vergeblich.

Schießende Einbrecher.
Koblenz. In der Nacht zum Dienstag
wurde im benachbarten Gülz von unbekannten
Tätern ein verwegener Einbruchsdiebſtahl aus=
geführt
. Im Schutze der Dunkelheit verſuchten
zwei noch nicht ermittelte Diebe in eine Kolonial=
warenhandlung
einzubrechen, wurden jedoch ge=
ſtört
. Ein Hausinſaſſe warf aus dem zweiten
Stockwerk mit Waſſerkrügen nach den dreiſten
Einbrechern. Hierbei traf er einen der Täter in
den Rücken und brachte ihm vermutlich eine Ver=
letzung
bei. Darauf gaben die Täter mehrere
Piſtolenſchüſſe nach den Fenſtern ab. die jedoch
zum Glück ihr Ziel verfehlten und keinen Schaden
anrichteten. Die Täter verſchwanden darauf in
der Dunkelheit der Nacht.

Der Leiter der Reichswirtſchaftskammer

New York. Die Nachforſchungen nach dem
bekannten auſtraliſchen Flieger Charles Ulm und
ſeinen beiden Begleitern, der auf dem Wege von
San Francisco nach Honolulu auf dem Stillen
Ozean hatte niedergehen müſſen, ſind bisher er=
gebnislos
geblieben. Die zahlreichen Waſſerflug=
zeuge
, U=Boote und Schiffe, welche an dieſen Nach=
forſchungen
teilnehmen, haben bisher nicht die
geringſte Spur von dem Flugzeug des auſtrali=
ſchen
Fliegers finden können. Der Dampfer
Preſident Coolidge iſt in Honolulu eingetrof=
fen
. Der Kapitän dementierte nochmals die
Nachricht, wonach er den Flieger und ſeine Be=

gleiter aufgefiſcht hätte. Er erklärte, daß in der
Gegend der Hawaiiſchen Inſeln ſehr ſchlechtes
Wetter herrſchte und ſprach die Befürchtung aus,
daß infolge dieſes ſchlechten Wetters das Flug=
zeug
ſich nur ganz kurze Zeit über Waſſer halten
konnte, und daß die Flieger bereits ertrunken
ſeien.
Vergebliche Suche
nach dem vermißten Flieger Ulm.

Honolulu. Die Suche nach dem vermißten
Flieger Ulm, die am Mittwoch von 20 Kriegs=
ſchiffen
, zwei Küſtenwachkuttern und einer großen
Anzahl von Flugzeugen durchgeführt wurde, iſt
wiederum vergeblich geweſen. Der Kommandan=
des
Flottenbezirks hat angeordnet, daß die
Suche noch mindeſtens zwei volle Tage in dem
gleichen großen Maßſtab fortgeſetzt werden ſoll.

17. Tag des großen Rundfunk=Prozeſſes

Regierungsrat a. D. Ewald Hecker,
kammer Hannover.
ident d

Nochmalige Vernehmung der Sachverſtändigen.
Die Einkommen des Dr. Magnus.
Berlin. In der Donnerstagsſitzung des
großen Rundfunkprozeſſes wurden noch einmal
die beiden Wirtſchaftsſachverſtändigen Geheimrat
Dr. Kaſtl und Dr. Jeſſen vernommen. Beide
ſollen ſich im Hinblick auf die umfangreichen Spe=
ſenliquidationen
, des Angeklagten Dr. Fleſch zu
der Frage äußern, ob derartige Ausgaben und
gegenſeitige Einladungen von Direktoren eines
Konzerns üblicherweiſe liquidiert werden durften.
Geheimrat Dr. Kaſtl erklärte, in gewiſſem
Umfang dürften Ausgaben für Bewirtungen im
Intereſſe des Geſchäfts liquidiert werden. Wie es
mit der Liquidation von Ausgaben für Einla=
dungen
von Direktoren desſelben Konzerns ge=
halten
werde, darüber könne man keine beſtimm=
ten
Grundſätze aufſtellen, das müſſe von Fall zu
Fall entſchieden werden.
Direktor Dr. Jeſſen ſagte, wenn etwa der
Berliner Rundfunkintendant einen dienſtlich in
Berlin anweſenden Frankfurter Herren einlade,
ſo könne man ihm nicht zumuten, dieſe Ausgabe
ſelbſt zu tragen.
Auf eine Frage des Beiſitzers, wie er ſich dazu
ſtelle, wenn bei derartigen Zuſammenkünften
Luxuslokale beſucht und Zechen von 30 bis 40 Mk.
für die Perſon gemacht würden, antwortete der
Sachverſtändige, ſolche Fälle ſeien ihm bisher noch
nicht vorgekommen.
Die Sachverſtändigen erklärten zu der Frage
der Tagegelder, es ſei nicht zu beanſtanden, wenn
Vorſtandsmitglieder bei Reiſen außer ihren Tage=
geldern
auch noch Speſen liquidierten, wenn der
Tagegeldſatz erſchöpft ſei. Tagegelder in Höhe
von 50 RM. ſeien für die damaligen Verhältniſſe
nicht zu hoch geweſen.
Der Vorſitzende geht ſodann auf einen wei=
teren
Anklagepunkt ein und ſtellt die Syndikats=
gebühren
, die Dr. Magnus von der Berliner

Funkſtunde, A.=G., bekommen hatte, zur Erör=
terung
.
Auf Aufforderung ſchilderte Dr. Magnus
im einzelnen ſeine Einkommensverhältniſſe.
Dr. Magnus hat während ſeiner Tätigkeit
beim Rundfunk ein durchſchnittliches Einkommen
von über 85 000 RM. jährlich bezogen, das ſind
über 7000 RM. monatlich.
Zum Schluß der Sitzung im Rundfunkprozeß
wurde eine Effektentransaktion erörtert, deren
Hintergründe bisher unklar geblieben ſind.
In der heutigen Sitzung ſoll der Mittels=
mann
, ein früherer Angeſtellter des Vox= Kon=
zerns
namens Roesler, vernommen werden. Die
Sitzung wurde dann auf heute vormittag 9.30
Uhr vertagt.

Zuſammenſtoß des Schnellzuges
Paris-Wien mit einem Kraftwagen.

Vaihingen a. d. Enz. Der Schnellzug
D. 37 ParisWien iſt am Donnerstag vormittag
8.55 Uhr, nach der Durchfahrt des Bahnhofs Vai=
hingen
, verunglückt. Der Zug ſtieß mit einem
Laſtkraftwagen zuſammen, der einen Bahnüber=
gang
überqueren wollte. Der Packwagen und der
erſte Perſonenwagen entgleiſten, die Lokomotive
ſtürzte um. Der Laſtwagen wurde wollkommen
zertrümmert und ſeine beiden Inſaſſen, die Fahrer
Schick und Schurr aus Enzvaihingen wurden ge=
tötet
. Auch der Lokomotivführer Schaber= Karls=
ruhe
und der Heizer Waidling, dem beide Beine
abgefahren wurden, kamen ums Leben. Hilfszüge
aus Mühlacker und Stuttgart wurden ſofort an
die Unfallſtelle entſandt. Die Hauptgleiſe der
Strecke PforzheimStuttgart ſind geſperrt, der
Verkehr wird über Heilbronn umgeleitet. Die
Reiſenden des verunglückten Zuges wurden in
Kraftomnibuſſen nach Stuttgart weitertranspor=
tiert
. Das Unglück iſt darauf zurückzuführen, daß
die Schranke an dem Bahnübergang nicht ge
ſchloſſen war.

Zeuer in einem Wanderkind. in die weit
60 Verletzte, darunter 10 Schwerverletzte, efören und

der Heimat 4
Auonen der
gen Material=
Paris. Ein folgenſchweres Feuer brach i0 mue erreicht.
St. Goderich bei Perpignan aus. Ein Wanden,

5mnden
Kino hatte für den Abend eine große Scheune gs erheblichen (
mietet, um dort eine Vorſtellung zu geben. Des ſem ankomm
Vorführungsapparat, war an dem Ausgang des menehme Lage
Scheune aufgeſtellt worden, und mehrere hunden: gnöhafen anle
Perſonen wohnten der Vorſtellung bei. Plötzlicl ſchen Schlach
fing ein Film Feuer. Das Feuer griff ſofort auu geworden n
einige Strohvorräte über, die in einem Teil des zließungen de
Scheune noch aufbewahrt wurden. Die Anweſem yehabt haben.
den, die von einer Panik ergriffen wurden, vens im Morgen de
ſuchten durch den einzigen Ausgang ins Freie zuu Nürnberg
gelangen, mußten aber dabei buchſtäblich duréu, mit dem Re
das Feuer ſpringen, um die rettende Tür zu en=
reichen
und ins Freie zu gelangen. Bei dem endt
ſtandenen Gedränge wurden etwa 60 Perſoneiy
verletzt. Zehn dieſer Verletzten liegen im Sterben=
Die Opfer erhielten die erſte Hilfe in einem Cafnt
und wurden von dort in das Krankenhaus vonn
Perpignan gebracht. Die Saalhüter und die im
Augenblick des Brandausbruches in dem Lichtᛋ
ſpieltheater anweſenden Polizeibeamten verſuchteny
vergeblich, die Zuſchauer zur Ruhe zu bringenn
Die Polizei iſt der Anſicht, daß bei einem ruhigem
Verhalten des Publikums nur ganz wenige Pei= verletzt worden wären.
Wie zu dem ſchweren Brandunglück in einen
Lichtſpieltheater des Ortes St. Goderich beiPer=
pignan
ergänzend berichtet wird, ſind von dem
60 verletzten Zuſchauern bisher ſechs, daruntern!
einige Kinder, im Krankenhaus geſtorben. Verh).
Zuſtand von fünf bis ſechs weiteren Verletzten iſ0
ſo ernſt, daß die Aerzte jeden Augenblick mit
ihrem Ableben rechnen.

Die Toten der Galapagos=Inſeln
endgültig feſtgeſtellt.
Los Angeles. Kapitän Allan Hancocht
ein Millionär aus Los Angeles, der ſich, wie be0
reits bekannt, nach den Galapagos=Inſeln begeg
ben hatte, um die geheimnisvollen Leichenfunae
aus der kleinen Felſeninſel Marcheng aufzuklärens
hat funkentelegraphiſch mitgeteilt, daß es ſich bid
den Toten um den Deutſchen Rudolph Lorenz um.
den Norweger Nuggeruud handelt. Die beiden
Männer ſind an den Folgen der Hitze und 96
Waſſermangels zugrunde gegangen.

Exploſion auf einem engliſchen Dampfer,
London. Im Maſchinenraum des britiſchee
Dampfers City of Paris (10 902 Tonnen) e9
eignete ſich am Mittwoch eine Exploſion. D
dritte Ingenieur und ein indiſcher Maſchinuß
wurden getötet. Ein zweiter Inder wurde ſchwng
verletzt.

Weihnachtsplakette aus

Vom Lauchhammerwerk iſt eine Weihugdie.
plakette aus Eiſenkunſtguß geſchaffen, woite
Sie trägt Darſtellungen vor Geſtalten, 9.
Grunde. 2 uken des heut gen Deutſchland Lal
boltſieren ſollen. Ehre und Friedel

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ir ag, 7. Dezember 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 337 Seite 9

Die Schlacht bei den Falkland=Inſeln.

Zr Erinnerung an den 8. Dez. 1914.
Von Erich Metzenthin, Korvettenkapitän a. D.
90. Kilometer öſtlich vom ſturmumtobten Kap Horn, nahe
dey reibeisgrenze, liegen die Falkland=Inſeln, unwirtlich,
ba unos, faft unbewohnt und dennoch von erheblicher militä=
riſüch
Bedeutung, weil ihr Hafen Port Stanley der einzige
englihe Marineſtützpunkt vor der langgeſtreckten Oſtküſte Süd=
anmergs
iſt.
z letzter Zeit ſind verſchiedene Legenden darüber verbrei=
jet
ſurden, wie es in dieſen entlegenen Gewäſſern zur Schlacht
geklunen ſei. Nach der einen ſoll die engliſche Admiralität das
derutſe Kreuzergeſchwader durch ein gefälſchtes Funktelegramm
domhn gelockt, nach einer andern mit Hilfe eines erbeuteten
deutten Geheimſchlüſſels Funkſprüche des deutſchen Admirals
entuſfert, aus ihnen ſeine Abſicht, die Falkland=Inſeln anzu=
greufn
, erkannt und ihm daraufhin die tödliche Falle geſtellt
hable Beides ſind Märchen, die Schickſalsfügungen nach dem
Rexck von Detektivromanen erklären möchten. In Wirklichkeit
wane die Engländer über das Auftauchen der deutſchen Schiffe,
die eſ noch auf der andern Seite Amerikas vermuteten, genau
ſo iaunt, wie der deutſche Führer Graf Spee über die Tat=
ſacht
, daß ihm britiſche Schlachtkreuzer entgegentraten.
2r Entſchluß, die Falkland=Inſeln anzugreifen, hat zahl=
reice
Kritiker gefunden. Der Krieg iſt das Element des Un=
gewiſin
, ſagt Clauſewitz, deswegen darf man die Richtigkeit

milſitiſcher Entſchlüſſe nicht nur nach dem Erfolge beurteilen.
Grof Spee hatte ſich zum Ziel geſetzt, mit ſeinem Geſchwader
nacht er Heimat durchzubrechen. Er mußte ſich bemühen, die
Opoionen der feindlichen Streitkräfte zu erſchweren. Gelang
es hn, die weitreichende Funkſtation auf den Falkland=Inſeln
zu jeſtören und die großen Vorräte an Kohlen, Heizöl und
andam Materialien zu vernichten, ſo war dies in erheblichem
Umyage erreicht. Wären die deutſchen Schiffe 48 ja vielleicht
nurr ! Stunden früher eingetroffen, ſo wäre der Handſtreich
ohnn rheblichen Einſatz gelungen und die mit faſt leeren
Bunien, ankommenden engliſchen Schiffe wären in eine recht
unamanehme Lage gekommen. Zum mindeſten hätten ſie einen
Feſcadhafen anlaufen müſſen, wodurch die Anweſenheit der
englüſpen Schlachtkreuzer in ſüdamerikaniſchen Gewäſſern be=
kannn
geworden wäre. Dieſe Nachricht würde auf die weiteren
Enttchie ßungen des deutſchen Adwirals einen erheblichen Ein=
flufi
habt haben.
m Morgen des 8. Dezember ſchickte Graf Spee Gneiſenau
undg kürnberg zur Durchführung des Ueberfalls vor. Er ſelbſt
blies nit dem Reſt der Schiffe in See, um ſie gegen Ueber=

nicht von der Seite, ſondern faſt genau von vorn ſah, konnten
die Typen auf die ſehr große Entfernung nicht ſofort ausgemacht
werden. Graf Spee war auf hohe Fahrt gegangen. Bald zeigte
ſich, daß trotzdem 2 der feindlichen Schiffe mit erheblichem Ge=
ſchwindigkeitsüberſchuß
näher kamen. Um 11 Uhr 30 wurden in
ihnen mit Beſtimmtheit engliſche Schlachtkreuzer erkannt. Damit
war nach menſchlichem Ermeſſen das Schickſal des deutſchen Ge=
ſchwaders
beſiegelt, wenn nicht der in dieſen Gewäſſern ſo
häufige Nebel eintrat.
Es ſtanden einander gegenüber, auf engliſcher Seite:
2 Schlachtkreuzer, 3 Panzerkreuzer, 1 kleiner Kreuzer mit zu=

Admiral Graf Spee,
der Kommandant des Kreuzergeſchwaders, der mit ſeinem
Flaggſchiff dem Kreuzer Scharnhorſt unterging.

ſich ſchnell, es entwickelte ſich ein laufendes Gefecht. Nun konn=
ten
auch die deutſchen Geſchütze das Feuer erwidern. Sie er=
zielten
zahlreiche Treffer, veranlaßten ſogar zeitweiſe den ſo
ſtark überlegenen Gegner die Entfernung wieder zu vergrößern,
es gelang ihnen aber nicht, mit ihren dafür zu ſchwachen Kali=
bern
deſſen Gefechtskraft wefentlich herabzuſetzen. Allmählich
mehrten ſich die Treffer auf den deutſchen Panzerkreuzern. Zu=
erſt
einzelne, dann immer mehr der deutſchen Geſchütze wurden
außer Gefecht geſetzt, zahlreiche Unterwaſſertreffer traten ein.
Gegen 4 Uhr brach die ſchon hart mitgenommene Scharnhorſt
zum Torpedoangriff gegen die feindlichen Schlachtkreuzer vor,
um der Gneiſenau Luft zu ſchaffen, aber deren Geſchwindig=
leit
war durch eine Reihe von Treffern ſchon ſoweit herabgſetzt,
daß ein durchgreifender Erfolg ausblieb. 4 Uhr 15 feuerte
Scharnhorſt den letzten Schuß aus dem vorderen Turm, der
nur noch wenige Meter über Waſſer lag, 4 Uhr 17 ging ſie mit
wehender Flagge und laufenden Maſchinen den Bug voran auf
den Grund, mit ihr der Admiral und 764 deutſche Männer. Das
einzige, das von der Scharnhorſt geblieben iſt, iſt eine Kriegs=
flagge
, die im Januar 1915 in einer Kartuſchbüchſe, an die ſich
ein deutſcher Matroſe gebunden hatte, an der Küſte von Süd=
braſilien
antrieb.
Um 5 Uhr 20 war die geſamte Munition der Gneiſenau
verſchoſſen. 4½ Stunden trommelten erſt ein, dann zwei
Schlachtkreuzer auf ihr herum und ſie ſchwamm immer
noch. Damit das nun wehrlos gewordene Schiff nicht in die
Hände des Feindes fiel, wurde es von der eigenen Beſatzung
verſenkt. Drei Hurras für ſeine Majeſtät den Kaiſer Drei
Hurras auf unſere gute Gneiſenau, dann gingen etwa 400
Mann mit Schwimmweſten, Brettern, Hängematten und Ret=
tungsbojen
über Bord. 4 Grad Waſſertemperatur, einer nach dem
andern ſank ab oder erſtarrte, 187 wurden von den Engländern
gerettet.
Dresden entkam Nürnberg war ſeit 5 Uhr mit dem
Panzerkreuzer Kent in Gefecht. 6 Uhr 30 ſank ſie. Die Kriegs=
flagge
an der Gaffel war abgeſchoſſen, alle Flaggleinen ver=
brannt
, da hielten 4 Matroſen eine kleine Bootsflagge am Stock
auf dem ſinkenden Schiffe in die Höhe und ſangen das Flaggen=
lied
, bis der Strudel ſie herabzog. Die Kent war ganz nahe
herangekommen: Ich wollte, meine Leute verſtänden ſo zu
ſterben, wenn es einmal ſein muß, rief der Erſte Offizier des
engliſchen Kreuzers. Nur 10 Mann wurden gerettet.
Leipzig hatte zunächſt mit gutem Erfolg die ſchnellere aber
artilleriſtiſch nicht allzu ſtark überlegene Glasgow abgewehrt.
Von 4 Uhr 30 an war ſie mit dem Panzerkreuzer Cornwall,
im Gefecht; er bekam ſie nicht unter Waſſer. Um 7 Uhr war die
letzte deutſche Munition verſchoſſen, die Bodenventile wurden
geöffnet, die Beſatzung ging über Bord. 18 Mann wurden von
den Engländern aufgenommen.
Das war der Tag der Falkland=Inſeln, eine Vernich=
tungsſchlacht
, 4 deutſche Schiffe geſunken, 2000 deutſche

Deletzte Aufnahme des Grafen Spee: Graf Spee (rechts) im Hafen von Valparaiſo, wo das
behwader zum letzten Male gekohlt hatte, bei der Rückkehr an Bord ſeines Flaggſchiffes.

Zum 20. Jahrestage der Schlacht bei den Falklandinſeln,
nach einer engliſchen Darſtellung.

raſchkizen zu ſichern. Als die beiden Kreuzer ſich dem Hafen
nähenin, über dem eine ungeheure Rauchwolke lag, erhielten
ſie Fseer aus ſchweren Geſchützen und erkannten über die Ufer=
höhenhinweg
erſt 2, dann 4, dann 6 Schiffe, die offenſichtlich
daben varen, mit größter Beſchleunigung Dampf aufzumachen.
Einiy Offiziere der Gneiſenau glaubten, die für engliſche
Schlltkreuzer charakteriſtiſchen Dreibeinmaſten zu erkennen, da
diesöcter von anderen beſtritten wurde, war der Kommandant
der Gieiſenau der Anſicht, nur ältere Linienſchiffe und Pan=
zerkueſter
vor ſich zu haben und meldete dies 9 Uhr 30. Er
erhiaſt darauf Befehl. Unternehmen abbrechen, auf Gros ſam=
meltn
! Graf Spee wollte nicht ſchlagen. Er hatte dazu gute
Brüſd. Seine Schiffe hatten bei Coronel ſchon einen erheb=
liches
Teil ihrer Munition verſchoſſen. Eine Ergänzung war
auscehloſſen, man mußte, wenn irgend angängig, den Reſt der
Nuriton für den Durchbruch aufſparen.
* der außerordentlich ſichtigen Luft beobachtete man vom
deut ihn Gefchwader aus, wie kurz hintereinander 8 Schiffe aus=
ſiefesh
von denen 6 die Verfolgung aufnahmen. Da man ſie

ſammen 76 000 To. Waſſerverdrängung und 5600 Mann Be=
ſatzung
, auf deutſcher Seite: 2 Panzerkreuzer und 3 kleine
Kreuzer, von denen aber die Dresden ſchon frühzeitig entlaſſen
wurde, ſo daß an dem Kampf nur 4 deutſche Schiffe mit 30000
Tonnen Waſſerverdrängung und 2 150 Mann Befatzung teilnah=
men
. Artilleriſtiſch ſah das Bild folgendermaßen aus: auf deut=
ſcher
Seite 16 zu 21 cm., 12 zu 15 cm. und 30 zu 10,5 cm.,
auf engliſcher: 16 zu 30,5 cm., 4 zu 19 cm., 36 zu 15,2 cm.
und 42 zu 10,2. Viel entſcheidender als die größere Geſchützzahl
mußte ſich das durchweg ſchwerere Kaliber erweiſen. Ein wei=
terer
Vorteil für die Engländer war ihre ſtärkere Panzerung
und ihre größere Geſchwindigkeit. Sieg war unmöglich, es galt
in Ehren zu ſterben.
Kurz vor 1 Uhr eröffnete Inflexible auf 16 Km. das
Feuer. Die deutſchen Geſchütze konnten auf dieſe Entfernung nicht
erwidern. Die kleinen Kreuzer erhielten den Befehl: Entlaſſen,
verſuchen Sie zu entkommen; der Admiral mit den beiden
Panzerkreuzern legte ſich quer vor die Anmarſchrichtung des
Gegners, um dieſen aufzuhalten. Die Entfernung verringerte

Männer auf dem Grunde der See, aber rein und flecken=
los
die Ehre der deutſchen Flagge!
Ein tragiſches Geſchick, aber ein ſtolzes. Niemand kann
ſeinen tiefſten Sinn beſſer deuten, als Kapitän z. S. von Stoſch
es in den folgenden Verſen getan hat:
Falkland! Ein Wort ein Heldengedicht!
Größer gingen die Tapferſten nicht
Herrlicher nie ins Verderben!
Du, Maximilian Graf von Spee,
All, Deine Helden in tiefer See
Ihr konntet ſiegen und ſterben!
Trauer verwehet, es keimt die Saat
Einſt werden Früchte heldiſcher Tat
Gräbern des Ozeans erſtehen!
Coronel: Schwertkraft und Waffenruhm!
Falkland: Größer im Menſchentum!
Taten, die nimmer vergehen!

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Seite 10 Nr. 337

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 7. Dezember 193

6.00: Bauernfunk. 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. 6.45: Zeit
Meldungen. 6.50: Wetter. 6.55: Morgenſpruch Chorgl
7 00: Stuttgart: Frühkonzert (Schallpl.) 8.30: Stutigg
Gymnaſtik 9.00: Nur Freiburg: Werbekonzert. 9.
Nur Freiburg: Freiburger Komponiſten: Heirich Zöllner,
10.09: Nachr. 10.15: Schulfunk: Die Edda. Eine Hörfole
10 45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00,
Werbekonzert. 11.30: Meldungen.
12.00: Stuttgart: Mittagskonzert der Kapelle des NSDFB. 9t
Fritz Barthelmeus. 13.0): Stuttgart: Zeit. Saardienſt Nachr
13.10: Nachr. a. d. Sendebezirk. 13.15: Stuttgart: Mittags=
konzert
. Sie waren unſer! (Ehemals in Stuttgart wirkende Künſt=
ler
) Schallplatten 14.15: Zuit, Nachr. 14.30: Wrriſche
bericht. 14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 14.55: Wet=
15.0% Nur Freiburg: Nachr. 15.15: Für die Frau=
St. Nikolaus in Not. 15.35: Mütter großer Deutſcher,
Charlotte Mörike.
16.00: Berlin: Nachmittagskon=ert. Purzelbäume nach Noten und
nach Reimen. In der Pauſe: Kunſtbericht der Woche.
18 00: Jugendfunk: Unſere Jungmädelarbeit im Winter. .
18.15: Humor des Oſtens. Witz und tiefere Bedeutung.
18.25: Der Himmer im Dezember. Geſpräch mit Prof. Sittig.
18 45: Meldungen.
18 50: Kaſſel: Unterhaltungskonzert. Opern=Ouvertüren. Lta.:
Maurick. 20.00: Berlin: Zeit. Nachr. 20.10: Im Sattel
durch ein ſingendes Land. Mexikaniſcher Funkbogen. 2100;
Konzerk. Ludwig van Beethoven. Ausf.: Das Funkorcheſter. Ltg.,
Hans Rosbaud. 22.09: Zeit, Nachr.
22.10: NaFr. aus
dem Sendebezirk, Wetter. Sport. 22.15: Stuttgart: Saar=
länder
ſprechen. 22.30: Sportvorſchau. 22.45: Embruch
im Savoy. Ein Kriminalhörſpiel von P. Verhoeven und W.
Grüters. 24.00: Nachtinuſik (Reger). 1.00: Heldiſche Muſit
(Schallplatten)

Um Mitternacht in der Reichskanzlei. An die Arbeitsſtätte
unſeres Führers führt uns zu mitternächtiger Stunde ein für
jeden Deutſchen beſonders intereſſanter Aufſatz des ſoeben erſchie=
nenen
Jahrgangs 1935 von Köhlers illuſtriertem Deutſchen Ka=
lender
(Wilhelm Köhler Verlag, Minden i. W.). Mit Recht heißt
dieſes Jahrbuch Deutſcher Kalender, denn nicht erſt ſeit geſtern,
ſondern ſchon ſeit mehr als einem halben Jahrhundert und wäh=
rend
der ganzen Jahre marxiſtiſcher Herrſchaft iſt Köhlers Deut=
ſcher
Kalender für den vaterländiſchen Gedanken eingetreten, er
iſt ein Hausſchatz für die deutſche Familie.
Urdeutſchland Deutſchlands Naturſchutzgebiete in Wort und
Bild. Von Profeſſor Dr. Walther Schoenichen, Direktor
der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen. Lei=
ter
der Reichsfachſtelle für Naturſchutz im Reichsbund Volks=
tum
und Heimat. Mit zahlreichen ein= und mehrfarbigen
Kunſtdrucktafeln, Abbildungen und Karten. Das Werk erſcheint
in 2 Bänden zu je 12 Lieferungen. Preis je Lieferung 2 RM.
zuzügl. Porto. (Monatlich erſcheint eine Lieferung. Verlag
J. Neumann, Neudamm.)
In dieſem reich ausgeſtatteten, zweibändigen Werke wird zum
erſten Male eine zuſammenfaſſende Schilderung und Beſchreibung
der deutſchen Naturſchutzgebiete geboten. Der Führer der deutſchen
Naturſchutzbewegung hat ſich ſelbſt in den Dienſt der Aufgabe ge=
ſtellt
, alle Volksgenoſſen mit den Kleinodien der deutſchen Land=
ſchaft
in Wort und Bild vertraut zu machen. Nicht um trockene
Aufzählungen handelt es ſich hier, ſondern um lebensvolle, feſſelnde
Darſtellungen, die im beſten Sinne allgemeinverſtändlich gehalten
ſind. In dem erſten Bande follen die erdgeſchichtlichen Naturſchutz=
gebiete
behandelt werden. Der Verfaſſer führt uns durch die Vul=
kanlandſchaft
der Eifel mit ihren verträumten Maaren und er=
loſchenen
Kratern, in die erhabene Bergwelt der bayeriſchen
Alpen, an die meerumbrandeten Kliffküſten der Nord= und Oſtſee,
in die zauberhafte Einſamkeit der großen Wanderdünen; er ſchil=
dert
die Urkunden, die das gewaltige Geſchehen der Eiszeit in un=
ſerem
Lande hinterlaſſen hat kurz, aus allen Gauen unſerer
Heimat wird uns da Schönſte und Bemerkenswerteſte der deut=
ſchen
Urnatur erſchloſſen. Im zweiten Bande ſollen die pflanzen=
und tierkundlichen Naturſchutzgebiete beſprochen werden: die Ur=
wälder
der Ebene und der Gebirge, die Einſamkeit der Moore
mit ihren ſeltſamen Lebensgemeinſchaften, die Heiden mit ihren
düſteren Machangelbäumen, die ſonnigen Hänge mit dem vielfäl=
tigen
Schmuck ſeltener und prächtiger Blumen uſf. Weiterhin wer=
den
behandelt die Freiſtätten, die für unſere wildlebende Tierwelt
geſchaffen worden ſind: die Vogelkolonien an den Küſten unſerer
Meere, das Biberſchutzgebiet an der Elbe, die oſtpreußiſchen Elch=
reviere
, die Wiſentgehege in Springe und in der Schorfheide uſf.
So rundet ſich die Darſtellung zu einem Geſamtbild von der Ur=
natur
des deutſchen Landes.
Johannes Werner: Briefe eines baltiſchen Idealiſten an ſeine
Mutter. (Leipzig, Koehler u. Amelang. Ganzleinen 5,80 RM.)
Wenn Prof. Dr. Johannes Werner, der bewährte Geſtalter
des Kügelgenwerkes und der Franziska von Altenhauſen, ein
neues Memoirenbuch vorlegt, kann man von vornherein auf

Hauptmann Haupt=Heydemarck: Flieger=Abteilung 17 32 Ab=
bildungen
nach Photos, 25 Federzeichnungen, 6. Fakſimiles, 2
Karten, mehrfarbiges Umſchlagbild. (Kart. 2,85 RM. Frei=
heitsverlag
, Berlin.)
Der Verfaſſer, deſſen Werk Flieger im Weſten ſchon im 112.
Tauſend und in fünf fremdſprachigen Ausgaben vorliegt, ſchildert
in dieſem neuen Tatſachenbericht die Kameradſchaft von ſechs Flug=
zeugbeſatzungen
an der Weſtfront nicht ich, nicht du ſon=
dern
wir. Wir leſen nicht, ſondern wir ſitzen in der Kiſte‟
und erleben in fiebernder Spannung alles mit: Glück und Not,
Sieg und Tod, Gefangenſchaft und Flucht. Der ſoldatiſch knappe
Stil vermeidet jede Schönrednerei und paßt ſich dem atemrauben=
den
Tempo des Geſchehens gut an. Auch der Humor kommt nicht
zu kurz. Ein Buch für alle Jungen zwiſchen 14 und 40.
Das glückſelige Flötenſpiel. Vier heitere Rokoko=Novellen.
(2 RM. H. Hugendubel=Verlag.)
In der Darſtellung der heiteren und buntbewegten Zeit des
Rokoko liegt die beſondere Stärke von H. W. Geißler. Mit voll=
endeter
Geſtaltungskraft und vornehmer Grazie verſteht er es, die
ganze Sorgloſigkeit und Gemütlichkeit des damaligen Lebens wie=
der
lebendig werden zu laſſen. Die Titelnovelle Das glückſelige
Flötenſpiel behandelt die Mode der ſogenannten Automaten=
figuren
und ihres Meiſters Gallmayr Der Hofzwerg gibt den
Werdegang des genialen Architekten Euvilliés und die mit fein=
ſter
pſychologiſcher Einfühlung erzählte Geſchichte von der Ent=
ſtehung
ſeines berühmteſten Werkes, nämlich der Amalienburg im
Nymphenburger Park. Die Zwei Seelen des Leutnants Tatten=
bach
behandeln eine komiſche Frauenrevolte in München, die
wegen des Verbotes der koſtbaren Bürgerinnenhauben ausbrach.
Den Ausklang des Bändchens bildet. Don Giovanni, das letzte,
ſentimental=haltungsvolle Abenteuer Caſanovas und ſein Zuſam=
mentreffen
mit einem Vertreter der heraufdämmerden Werther=
zeit
ein Meiſterwerk novelliſtiſcher Kunſt.
Adelheid von Sybel=Peterſen: Albert Steffen, Weſen und Werk.
Mit Albert Steffens Porträt und Autogramm. (Leinen RM. 4.
Verlag von Rudolf Geering in Baſel.)
In dieſem Buche wurde zum erſten Male auf dem Hintergrund
der ganzen geiſtigen Gegenwartslage eine zuſammenfaſſende Wür=
digung
der großen dichteriſchen und denkeriſchen Erſcheinung Albert
Steffens verſucht und zugleich die Herausarbeitung ſeiner völlig
ſelbſtändigen Stellung zur Anthropoſophie, die immer mißverſtan=
den
und entſtellt wird, angeſtrebt. Steffen ſchafft als erſter Dichter
der neuen geiſtigen Impulſe, wo die Erkenntnisſchranken durchbro=
chen
ſind und die weſenhaften geiſtigen Weltwirklichkeiten einer
Bewußtheit erſcheinen, welche nichts mit Mediumismus, Spiritis=
mus
und nebelhaften Theoſophismen zu tun hat. Seine großartige
Stilkunſt ruht auf der Grundlage einer Entwicklung zu höherem
Menſchentume und eines Gewiſſens=Verhältniſſes zum Geiſte, wie
er es ſelbſt ausgeſprochen hat.
Trilpetritſch und andere Geſchichten von Joſef Albicker. ( Ver=
lag
Moritz Schauenburg.)
Die Erzählungen von Albicker ſind von ganz ſelbſtändiger ſtar=
ker
Eigenart. Man merkt bald die kraftvolle und zugleich fein=
ſinnige
Art des Erzählers, in deſſen Seele auch viel Sinn lebt für
herzhaften Humor. Die Geſchichten ſpielen in der Heimat Albickers,
in dem geſegneten Bauernland der Baar, die als Hochebene
zwiſchen dem Schwarzwald und der Schwäbiſchen Alb liegt. Es
ſind Erzählungen, die uns unvergeßliche Geſtalten aus dem Volke
lebenswahr vor Augen ſtellen, Lebensbilder von Menſchen, die im
Daſeinskampfe ihren Mann ſtellten, Schickſalsberichte von Leuten,
die durch ihre Fehler Schiffbruch litten, und heitere Begebenheiten
oder ſpaßhafte Erlebniſſe, die von einem herzerquickenden Humor
erfüllt ſind.

Deutſchlandſender

Deutſchlandſender: Freitag, 7. Dezember
6.00: Hamburg: Wetter. 6.05: Nachr. 6.15: Berlin: Gyn=
naſtik
. 6.30: Tagesſpruch. 6.35: Stettin: Das Stettimerw
Konzertorcheſter. Ltg.: R. Plato. In einer Pauſe gegeng
700: Nachr. 8.00: Sperrzeik. 8.45: Leibesübung für dieu
Frau. 9.00: Sendepauſe. 9.40: Von Schelmen und brawenn
Leuten, Anekdoten von Heinr. E. Kromer. 10.00: Nachr.
10.15: Das Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit. En
Mehrgeſpräch. 10.45: Spielturnen im Kindergarten. 11.15:7
Seewetterbericht. 11.30: Sendepauſe. 11.40: Kart Schmal=
fuß
und E. Bornſtein: Stallmiſt und ſeine Wirkung. Anſchl.,
Wetter 11.50: Glückwünſche.
12.00: Stuttgart: Mittagskonzert der Kapelle der NSDFB. -
12.55: Zeitzeichen. 13.05: Lieder der Liebe. (Schallpl.).
Anſchl.: Wetter. 13.45: Nachr. 14.00: Sperrzeit.
14.55: Programm, Wetter, Börſe. 15.15: Haushalt im Buſch.
Die Afrikaſorſcherin Gulla Pfeffer erzählt von ihren Erleb=
niſſen
. 15.40: Jungmädelſtunde: Heute proben wir für
einen Elternabend.
16.00: München: Das kleine Funkorcheſter. Ltg.: Kloß.
Jungvolk, hör zu! Eine Reiſe übern großen Teich. 1
Der Celloſpieler. Anekdote von Wilh. Schäfer. 18.1
30 Minuten beim Heurigen. (Schallpl.). 18.40: Untergan
des Kreuzergeſchwaders bei den Falklandinſeln anläßl. der A.
Wiederkehr des Kampfes am 8. Dezember. Von Konteradmrag
a. D. Koehler. Anſchl.: Das Gedicht; anſchl.: Wetter.
19 00: Heut ſpielt Onkel Otto! Tanz= und Unterhaltungsmuſt
der Kapelle Kermbach. 20.00; Kernſpruch; anſchl.: Kunz=
nachrichten
. 20.15: Advent. Das Große Orcheſter des Deutſch=
landſenders
. Ltg.: Lindner. In der Pauſe 20.45: Nun geſt
ein Freuen durch die Welt. Von der Vorweihnachtszeit und
dem erſten Adventslicht. 22.00: Wetter= Tages= und Sport=
nachrichten
. 22.30: Zeitfunk. 22.45: Seewetterbericht.
23.00: Kiel: Muſik am Abend. Kieler Orcheſtergemeinſchaſt,
Ltg.; Hans Dörina.

Wiesner
(Polizei,

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n chon eini
* Läuferreihe
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Das kranke Herz wird mit den Blättern des roten Eingerhuts geheilt. Der Heilinſtinkt von Mittel=Europäern hat
dieſe Heilpflanze entdeckt. in den Mittelmeerländern ſpielt die gleiche Rolle die Meerzwiebel, ſchon die alten Rgyp=
ter
wußten ſie zu ſchätzen. Eine Nießwurzel benutzten nordaſiatiſche Sibirier, und die chineſiſchen Arzte verwenden
ſeit mehr als tauſend Jahren die Haut von Kröten zum gleichen Zweck. Der Heilinſtinkt bekam Logik durch die
medixiniſche Wiſſenſchaft, die in all dieſen bewährten Volksmitteln die wirkſamen Stoffe als unter ſich allernächſte
chemiſche Verwandte erkannte.
Noch zielſicherer arbeltete der Coffeininſtinkt der geſunden Menſchheit. Ein halbes Dutzend PHanzen gibt es au
der Erde, die dieſes wertvolle Genußmittel enthalten; alle ſind ſie vom Inſtinkt gefunden worden. So der abeſſiniſche
Kaffeeſtrauch, die chineſiſche Teeſtaude, der Matébaum Paraguay’e, die Kolanuß Afrikas; alle enthalten ſie ein und.
denſelben chemiſchen Reinſtoff, das Coffein, in identiſcher Form. Ruch die richtigen Umgangsformen mit den
Rohſtoffen wurden ſo empiriſch in einer Weiſe ausgearbeitet, wie ſie heute noch die beſte iſt. Daß man der ſtein=
harten
Kaffeebohne mit dem ſchwerſten Geſchütze des Röſtens zu Leibe gehen muß, damit ſie ihr Coffein an das heiße
Waſſer abgibt, wußten vor 1000 Jahren ſchon die alten Abeiſinier; daß man dagegen das Teeblatt wie ein rohee
Ei behandeln muß, um nichts an ihm zu verderben, iſt uralte Chineſenweisheit, und wenn die afrikaniſchen Neger
ihre Kolanuß roh kauen, ſo iſt das auch weiſer Inſtinkt, denn in der friſchen Kolanuß iſt das Coffein in einer
Bindung enthalten, die eine beſonders leichte Aufnahme in den menſchlichen Körper ermöglicht.
Von der elementaren Macht und Größe des wohlmotivierten Coffeinhungers der Menſchheit gibt der Welthandel
mit Kaffee und Tee erſt die richtige Vorſtellung. Der Weltkonſum in Kaffee im Durchſchnitt der letzten Jahre be=
trägt
1,380 Milliarden Kilo, der gleichzeitige Teekonfum ca. 400 Millionen Kilo pro Jahr. Kaffee enthält ca. 100
Tee ca. 2,500 Coffein. Die geſamte Menſchheit konſumiert alfo heutzutage in Form von Kaffee 13,8 Millionen Kilo
Coffein, in Form von Tee ca. 10 Millionen Kilo, insgeſamt alſo 23,8 Millionen Kilogramm Coffein im Jahre. Wollte
man dieſe Coffeinmenge auf einen Haufen zufammenſchaufeln, ſo wäre es ein ganzer Berg von Coffein der der
Menſchheit bis heute nicht geſchadet hat im Gegenteil!
J. J. Darboven, Hamburg. 15
Trinken Sie daher den veredelten, leichtbekömmlichen Idee=Kaffee, das 2o0=g=Paket RM 1.22.
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Frankfurt: Freitag, 7. Dezember

[ ][  ][ ]

Kurſiſſie einer Sonderkur unterwirft. Dabei haben ſich einige
recht greuliche Entdeckungen ergeben, und dieſe werden am
Sonntg por dem Länderſpiel, den Zuſchauern in Aktion vor=
geführt
Die vorausſichtliche Aufſtellung der Kurſiſten=
Aus=uhl iſt folgende:
Keimig
(Leiſelheim)
Metzger Pauli
(Ludwigshafen)
Dörſam
Avemarie
Merz
1Ludwigshafen) (46 Darmſtadt) (98 Darmſtadt)
Maurer
Hulltet
Sommer Keller Rothärmel

Pol. Ydt.) (Frankfurt) (Pol. Dſtdt.) (Kaiſersl.) (Pol. Dſtdt.)
Alhrdem für den Sturm noch Eichhorn (98 Darmſtadt)
nd Mud! (Frieſenheim).
Vündieſen Spielern ſtehen bereits heute abend beim Hallen=
urniern
der Feſthalle allein 10 im Kampf!
Die Stadtelf Frankfurt
t einn jarke Kombination aus Frankfurter und Schwanheimer
pielert nämlich:
Meiſinger
(FSV.)
Farner
Bagus
(Polizei) (TV. Sachſenhauſen)
Wiesner
Schunk
Kröck
(Polizei) (Vorw. Bockenh.) (Schwanheim)
Palhſdorf: Steioff
Gräſer Baumgarten. Heidem
(Schwheim) (Polizei) (FSV.) (Polizei) (Allianz)
nſatz;; Krug (Polizei) und Benedikt (FSV.).
Im Zurm ſtehen einige gefährliche Schußkanonen, die den
urſiſttuſchon einige Nüſſe zum Knacken ſervieren werden. Aber
ſch dee läuferreihe und die Verteidigung mit dem ſicheren
üter, wen ſchon große Proben ihres Könnens abgelegt, ſo daß
bauay er Beſuch dieſes Spieles am Sonntag lohnen wird.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nasrtta La SAlt
De Porſpeiſe beim Handball=Länderkampf

Kutiſken=Elf Skadkelf Frankfurk M.

Aibekannt, findet zurzeit ein Olympia=Lehrgang für Hand=
hallern
os unſerem Gau Südweſt auf dem Polizeiſportplatz ſtatt,
dey Reichshandballehrer Kaundynia die jungen und alten

As hullen=Handballkurnier heuke abend
ginna unktlich um 20 Uhr. In unſerer geſtrigen Aus=
be
fünen. Sie die teilnehmenden Mannſchaften. Die Ein=
litt
reiſe ſind ſoweit als möglich ermäßigt

Rr0 Pff
nger
nnen!
fzür im

Tugend uſw. 20 Pfg.), damit die Sportanhänger nach
wieder einmal ſchnellen Hallen=Handball erleben
ach die ungariſche Nationalmannſchaft, die heute 15.15
armſtadt eintrifft, wird dem Turnier beiwohnen.

T5G. 46 Handball=Abkeilung.
Amdm heute abend in der Feſthalle ſtattfindenden Hallen=
egandbaicl
u nier beteiligt ſich die geſamte erſte Mannſchaft. Für
ſeduldag der noch mit einer Fingerverletzung laboriert, iſt für
gs erſis Sviel O. Arnold in die Verteidigung genommen.
Diu Mannſchaft ſteht fürs erſte wie folgt: Hch. Meyer Hch.
mgertt ſtto-Arnold. Avemarie, Karl Schmitt, Hch. Krämer und
ichart Ritzleb. Als Auswechſelſpieler ſind vorgeſehen: Karl
ngertr h. Claus. K. Arnold, Geduldig und Robert Stahl.
Wiritten die Spieler ſich pünktlich um 7.30 Uhr am Ein=
ung
rngs der Feſthalle einzufinden. Mitzubringen ſind außer
ſem D4 noch Turnſchuhe, nach Möglichkeit mit Kreppſohlen.
Die Jugend= und Schülerabteilung.
Des oitgeſchrittenen Jahreszeit wegen findet das Training
Samag mittag auf der Woogswieſe jetzt ſchon ab 2.30 Uhr
M Att. bitten unſere Jugendlichen und Schüler, ſich pünktlich
inzufinda. Bei entſprechender Beteiligung der Jugendlichen
eabſichckien wir auch eine zweite Mannſchaft zu ſtellen. Mit
ieginnn)s neuen Jahres werden wir dann den Spielverkehr mit
nderen ſereinen beginnen und pflegen.
Tunnerbund Jahn 1875.
ür heute abend angeſagte Spieler= Pflicht=
indet
nicht ſtatt. Mit Rückſicht auf das Hand=
allschllenturnier
wurde die Zuſammenkunft auf den
freitagg immender Woche verlegt. Wir machen jedoch darauf
ufmerkſa, daß die Sitzung des Turnrates um 8.15 Uhr
ünktliei tattfindet.
Danſtädter Turn= und Sporkgemeinde 1846.

Leichtathletikabteilung.

Es ſord hiermit auf die am Freitag, den 7. Dezember. 19.30
Ahr, ſtertüindende Uebungsſtunde auf der Woogswieſe und die

bran anßließende Monatsverſammlung in der Turnhalle hin=
gewieſers
.
(Pflicht eines jeden Mitgliedes, dieſe Verſammlung zu

und letzt an die
Weihenachts=
Vorgereitangen

Der Spork des Sonnkags.
Das Sportprogramm des zweiten Dezember=Sonntags wird
in der Hauptſache durch Veranſtaltungen im Raſenſport ausge=
füllt
. Die Handballer verzeichnen in ihrem Programm einen
beſonderen Höhepunkt mit dem in Darmſtadt ſtattfindenden erſten
Länderſpiel DeutſchlandUngarn, mit dem der deutſche Hand=
ballſport
, deſſen internationale Beziehungen ſich bisher faſt aus=
ſchließlich
auf den Spielverkehr mit Oeſterreich beſchränkten, eine
neue Serie von Ländertreffen einleitet.
Fußball.
In der Gauliga Süd= und Südweſtdeutſch=
lands
nehmen die Punkteſpiele ihren Fortgang. Im Gau
Südweſt wird die Rückrunde begonnen. Der Tabellenführer
Phönix Ludwigshafen geht keinen leichten Gang nach Frankfurt
zum Fußballſportverein, der in letzter Zeit eine leichte Form=
verbeſſerung
aufweiſt. Die an zweiter Stelle ſtehende Wormatia
Worms erwartet zu Hauſe die Niederräder Union, die ſich nicht
leicht ergeben wird. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß es an der
Tabellenſpitze eine kleine Veränderung geben wird. Eintracht
Frankfurt muß nach Kaiſerslautern, und der Gaumeiſter Kickers
Offenbach ſpielt in Saarbrücken gegen die dortigen Sportfreunde
für die mainiſchen Vereine zwei ſchwere Prüfungen. Im Spiel
Boruſſia Neunkirchen gegen Saar 05 Saarbrücken ſind zwei zur
Schlußgruppe gehörende Saarmannſchaften unter ſich. In Baden
ſind die Spiele durch die letzten Niederlagen des Gaumeiſters
Waldhof intereſſanter geworden. Diesmal iſt der Gaumeiſter
ſpielfrei, und auch der mit ihm an der Spitze ſtehende Frei=
burger
FC. iſt nicht beſchäftigt. Gewinnt der VfL. Neckarau in
Mannheim gegen den VfR., ſo ſtehen drei Mannſchaften punkt=
gleich
an der Spitze. Ein intereſſantes Treffen iſt zwiſchen dem
FC. Pforzheim und Phönix Karlsruhe zu erwarten, die zurzeit
an vierter Stelle punktgleich ſtehen. Ferner ſpielen noch: VfB.
MühlburgGermania Karlsdorf und Karlsruher FV.FC.
Mannheim 08. In Württemberg ſtehen nur zwei Spiele
auf dem Programm; auch hier ſind die führenden Mannſchaften
des SV. Feuerbach und der Stuttgarter Kickers unbeſchäftigt.
Siegt der SSV. Ulm beim Neuling in Eßlingen, ſo wird er,
allerdings mit zwei mehr ausgetragenen Spielen, Tabellenerſter.
Ein intereſſanter und offener Kampf iſt zwiſchen dem VfB.
Stuttgart und dem Gaumeiſter Union Böckingen auf dem Cann=
ſtatter
Raſen zu erwarten. In Bayern herrſcht Vollbetrieb.
Die mit fünf Punkten Vorſprung führende Sppgg. Fürth muß
nach Augsburg zum Neuling BC., der auf eigenem Platze nicht
ungefährlich iſt und ſchon anderen Mannſchaften Punktverluſte
beigebracht hat. Immerhin haben die Kleeblättler aber einen
Vorſprung, von dem ſie auch im Falle eines Punktverluſtes
zehren können. 1860 München hat zu Hauſe einen ſchweren
Strauß mit dem Lokalgegner Wacker zu beſtehen, während der
1. FC. Nürnberg zu Hauſe über Jahn Regensburg ſiegen ſollte.
Außerdem ſpielen: FC. Schweinfurt 05ASV. Nürnberg und
Sppgg. WeidenSchwaben Augsburg. Der Gau Nordheſſen
bringt nur drei Spiele. Die führenden 93er aus Hanau müſſen
auf der Hut ſein, daß ſie in Kaſſel bei 03 keine Ueberraſchung
erleben, zumal der Gaumeiſter Boruſſia Fulda, der zu Hauſe
gegen Heſſen Hersfeld gewinnen ſollte, wieder auf den erſten
Platz käme. Der Neuling Langenſelbold muß ſich auf auf eigenem
Platze anſtrengen, mit dem Spielverein Kaſſel fertig zu werden.
Aus dem Ausland genießt das Lnderſpiel Italien Un=
garn
in Mailand Bedeutung.
Handball.
Nach ſieben Länderſpielen gegen Oeſterreich und den in die=
ſem
Jahre abgewickelten inoffiziellen Treffen mit Schweden und
Dänemark ſteigt zum erſten Male ein Länderſpiel mit
Ungarn, das in Darmſtadt durchgeführt wird. Im Gau Süd=
weſt
ſind mit Rückſicht auf dieſen Kampf die Punktekämpfe ab=
geſetzt
worden.
Boxen.
Ein recht ſtattliches Programm bringen die Boxer. Bei den
Amateuren intereſſieren die beiden Gaſtkämpfe des Gaues
Südweſt beim Gau Mittelrhein in Bonn und Koblenz.
Im Lager der Berufsboxer ſtehen große Ereigniſſe auf dem Pro=
gramm
. In Köln gibt es einen Kampfabend zugunſten der
Winterhilfe mit EderHuizenaar (Holland) im Haupt=
kampf
. Eine ſchwere Aufgabe hat der deutſche Leichtgewichts=
meiſter
Richard Stegemann zu erfüllen, der in Mailand
mit dem Italiener Orlandi um die Europameiſterſchaft kämpft.
Radſport.
Im Mittelpunkt der Bahnrennen in der Stuttgarter
Stadthalle ſteht diesmal ein Kriterium der Aſſe mit aller=
beſter
deutſcher und internationaler Klaſſe am Start. Wir nen=
nen
aus der großen Liſte der Teilnehmer nur die beiden Deut=
ſchen
Geyer und Stöpel den Oeſterreicher Bulla und den Schwei=
zer
Egli; dieſe vier ſtellen allein ſchon eine Bombenbeſetzung dar.
Turnen.
Im Saargebiet werden die Schaukämpfe der
Deutſchlandriege fortgeſetzt. Die beiden, je zehn Turner
umfaſſenden Riegen ſind am Wochenende in ſieben Orten zu Gaſt.
Recht erfolgreich ſchlägt ſich die in der Wiener Fuß=
ballmeiſterſchaft
an letzter Stelle ſtehende Auſtria auf ihrer Reiſe
durch England. Nach dem 2:0=Sieg über Liverpool und dem 1:1
gegen Fulham ſtanden die Oeſterreicher der erſtklaſſigen Elf von
Birmingham gegenüber; der Kampf endete torlos.

Polizei Darmſtadt 1886 Frankfurt.
Dieſer Kampf wird am kommenden Sonntag vormittags
10.15 Uhr, in der Polizeiſporthalle, Eſchollbrückerſtraße 24, ausge=
tragen
. Urſprünglich war dieſes Treffen in Frankfurt angeſetzt.
Aus Saalſchwierigkeiten von Frankfurts Seite wurde der Kampf
nach Darmſtadt verlegt. Die Frankfurter haben ſich in der Tabelle
einen guten Mittelplatz geſichert. Dieſen Tabellenſtand werden ſie
auch zu verteidigen wiſſen. Gute kampfſtarke Vereine haben der
Frankfurter Sieben in den verfloſſenen Kämpfen Sieg und Punkte
überlaſſen müſſen. Die Hauptſtärke dieſer Mannſchaft liegen bei
Jung im Bantamgewicht, Geiſt im Leichtgewicht, Bopp im Welter=
gewicht
und Hirſchmann im Mittelgewicht. Für die Polize; gilt es,
ihre jetzige gute Form erneut unter Beweis zu ſtellen. Ein Beſuch
dieſer Veranſtaltung dürfte ſich lohnen, zumal mit äußerſt ſpan=
nenden
Kämpfen zu rechnen iſt. Halle iſt geheizi.
Darmſtadt 1910 Eiche 01 Hanau.
Nach drei aufeinanderfolgenden Auswärtskämpfen, kämpfen
die Darmſtädter am kommenden Samstag auf eigener Matte.
Zum fälligen Retourkampf erwarten ſie die Mannſchaft des
Sportklub Eiche 01 Hanau in der Turnhalle, Soderſtraße, abds.
9 Uhr. Die Hanauer verfügen über eine beachtliche Kampfſtärke,
was aus ihrem guten Tabellenplatz hervorgeht. Sie ſtehen zurzeit
an zweiter Stelle im Bezirk Südheſſen des Gaues 13 und ihr Be=
ſtreben
, dieſe gute Poſition weiter zu befeſtigen, werden ſie auch
gegen die Darmſtädter unter Beweis ſtellen wollen. Beim Vor=
kampf
haben ſie nach knappem Entſcheid ihnen die Punkte abge=
knöpft
. Ob es den Mainleuten beim Rückkampf gelingt, es zu wie=
derholen
, wird eine bedeutend ſchwerere Aufgabe ſein. Für die
Einheimiſchen wird die Situation allmählich brenzlich und gerade
aus dieſem Grunde werden ſie ſicherlich verdoppelte Anſtrengungen
machen, um aus dieſer heraus zu kommen.
Daß es zu einem ſpannenden Treffen kommen wird, ſteht
ohne weiteres feſt. Ein Beſuch der Veranſtaltung dürfte ſich des=
halb
lohnen. Die Halle iſt ab 20 Uhr für die Beſucher geöffnet!
Der 4. Kampfſonntag brachte durchweg harte und intereſſante
Kämpfe, bei denen ſich aber die Spitzenreiter ſämtlich glatt durch=
ſetzen
konnten. Sämtliche Kämpfe nahmen einen ruhigen, einwand=
freien
Verlauf und zeitigten folgende Reſultate:
Bensheim Pfungſtadt 15:3. Arheilgen Rimbach 15:5.
Seeheim Schaafheim 10:8, Ndr.=Ramſtadt Fürth 15:5,
Werlau Ober=Ramſtadt 13:6.

Tiſchkennis.

SV. 98 DarmſtadtTTC. Frankfurt=Weſt 5:4.
Frankfurt mußte ohne ſeinen Spitzenreiter Ulrich in Darm=
ſtadt
gegen die Mannſchaft des Sportvereins 98 antreten. So
hatten Schardt und Wöbke keine Schwierigkeiten, ihre Spiele zu
gewinnen. Frankfurt hatte ſeine beiden ſtärkſten Spieler Jung
und Schäfer auf dem dritten und vierten Platz ſtehen, die gegen
Keil und Mocek ihrerſeits gewannen. Das ſchönſte Spiel des
Abends lieferten ſich Mathäs=Darmſtadt und Geßner=Frankfurt.
Hier wurde gekämpft bis zum letzten Schlag. Das größere Glück
verhalf ſchließlich den Frankfurtern zum Sieg. Da Endriß leicht
über ſeinen Gegner Walter=Frankfurt ſiegte, lag die Entſcheidung
bei den Doppelſpielen. Schardt=Wöbke waren nicht zu ſchlagen;
umgekehrt hatte das ſtärkſte Frankfurter Doppel Jung=Schäfer
keine Mühe, gegen Mocek=Mathäs zu gewinnen. So ſtand nach
8 Spielen der Kampf unentſchieden 4:4. Die Entſcheidung lag
bei Keil=Endriß, die beide in ganz großer Form die Frankfurter
ſchlugen. Man darf nach dieſem knappen Ausgang geſpannt auf
das am kommenden Sonntag in Frankfurt ſtattfindende Rückſpiel
ſehen.
Fußball.
VfL. Michelſtadt TSG. 1877 Ober=Ramſtadt 2:1 (1:1).
In Michelſtadt ſah man unter der vorzüglichen Leitung von
Lerch=Eberſtadt einen äußerſt ſpannenden Kampf, der dem Gaſt=
geber
einen knappen Sieg brachte. Ober=Ramſtadt mit 3 Mann
Erſatz, u. a. fehlten die beiden Außen. Der Rechtsaußen wurde
beim Winterhilfsſpiel verletzt, während der Linksaußen in un=
ſportlicher
Weiſe ſeine Kameraden im Stich ließ. Trotzdem lie=
ferten
die Ober=Ramſtädter ihrem ſtarken Gegner einen ſchönen
Kampf. Beide Mannſchaften waren etwa gleich ſtark, bei etwas
mehr. Glück hätten die Ober=Ramſtädter ein Unentſchieden er=
zwingen
können. Der Gaſtgeber ſtellte eine gut eingeſpielte ſehr
ſtarke Mannſchaft, in der man keinen ſchwachen Punkt entdecken
konnte. Bei den Ober=Ramſtädtern konnte vor allem wieder die
geſamte Hintermannſchaft beſtens gefallen. Die vorzügliche Läu=
ferreihe
leiſtete gleich Gutes in Abwehr und Aufbau. Auch der
Innenſturm zeigte befriedigende Leiſtungen, während die Außen
etwas abfielen. 2. Mannſchaften 4:2 für Michelſtadt.
Jugend Jugend Pfungſtadt, dort, 3:4.
Welterbericht.
Europa zeigt außerordentlich große Temperaturunterſchiede.
Während nämlich in Südfrankreich Temperaturen plus 20 Grad
und bei uns ſolche von plus 15 Grad gemeſſen werden, liegen ſie
in Oſteuropa ebenſo weit unter dem Gefrierpunkt. Der Zuſtrom
der feuchtwarmen ſubtropiſchen Luft gab dabei ſeit Mittwoch in
Deutſchland Anlaß zu heftigen Regenfällen, die zum Beiſpiel im
Schwarzwald bis zu 70 Liter Waſſer pro Quadratmeter ergaben.
Der Zuſtrom der feuchtwarmen Luft läßt jetzt nach, während die
Kaltluft von Oſten her langſam Raum gewinnen wird. Bei uns
wird ſich die Abkühlung unter weiteren Niederſchlägen aber nur
allmählich durchſetzen.
Ausſichten für Freitag: Zunächſt aufheiternd, aber in den Niede=
rungen
vielfach Nebelbildungen, nachts wieder kälter, ſpäter=
hin
neue Verſchlechterung, ſüoweſtliche Winde
Ausſichten für Samstag: Unter weiteren Niederſchlägen langſam
fortſchreitende Abkühlung.

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[ ][  ][ ]

Neuer Verrechnungsvertrag
zwiſchen Deutſchland und den Niederlanden.

Das neue Abkommen.

Anfang November hatte die niederländiſche Regierung den
am 21. September 1934 abgeſchloſſenen Vertrag über den deutſch=
niederländiſchen
Verrechnungsverkehr gekündigt. Unmittelbar
nach der Kündigung ſind zwiſchen der deutſchen und der nieder=
ländiſchen
Regierung Verhandlungen aufgenommen worden, die
am Mittwoch im Haag zur Unterzeichnung eines neuen Verrech=
nungsvertrags
geführt haben.
Der neue Vertrag ſieht entſprechend der bisherigen Regelung
eine Verrechnung der beiderſeitigen Forderungen aus dem Wa=
ren
= und Dienſtleiſtungsverkehr in der Weiſe vor, daß die Ein=
zahlungen
auf deutſcher Seite bei der deutſchen Verrechnungskaſſe
und auf niederländiſcher Seite bei dem niederländiſchen Clearing=
Inſtitut erfolgen. Er umfaßt auch wieder den Warenverkehr mit
den niederländiſchen Kolonien (Niederländiſch=Indien, Surinam
und Curacao). Auch im übrigen, lehnt er ſich nach Form und
Inhalt im weſentlichen an die frühere Regelung an. Jedoch ſind
gewiſſe Nebenkoſten des Handelsverkehrs neu in die Verrechnung
einbezogen worden.
Ferner ſind Vereinbarungen getroffen worden, die eine
raſchere Abdeckung der vor dem 24. September 1934 fällig gewor=
denen
deutſchen Warenſchulden gegenüber den Niederlanden er=
möglichen
. Während bisher 10 v. H. des deutſchen Ausfuhrerlöſes
für dieſen Zweck zur Verfügung geſtellt wurden, iſt dieſer Hun=
dertſatz
in dem neuen Vertrag auf 18 v. H. erhöht worden. Dieſe
Erhöhung iſt dadurch ermöglicht worden, daß die Reichsbank
einen Teil des im letzten Verrechnungsvertrage vorgeſehenen
freien Kontos zur ſtärkeren Abdeckung der Warenſchulden bereit=
ſtellt
, und daß die niederländiſche Regierung ſich damit einver=
ſtanden
erklärt, daß ein Teil der ſonſt für die Bezahlung der
laufenden Warenausfuhr aus den Niederlanden nach Deutſchland
zur Verfügung ſtehenden Beträge zur Schuldenabdeckung verwen=
det
wird. Auf dieſe Weiſe wird eine beſchleunigte Abdeckung der
alten Schulden erreicht, die aber vorausſichtlich immer noch
einen Zeitraum von zwei Jahren beanſpruchen wird. Damit iſt
auch eine neue Grundlage für die Bevorzugung eines Teils die=
ſer
Forderungen durch die Niederländiſche Bank geſchaffen worden.
Es iſt zu hoffen, daß durch dieſe Regelung die in den Nieder=
landen
entſtandene Beunruhigung über die Abdeckung der alten
Schulden aus dem Warenverkehr beſeitigt und damit auch der in=
zwiſchen
ins Stocken geratene deutſche Handelsvertrag mit Hol=
land
und ſeinen Kolonien wieder belebt wird.
Für den niederländiſchen Zwiſchenhandel, deſſen unbefriedi=
gende
Berückſichtigung den Anlaß für die Kündigung des alten
Verrechnungsabkommens bildete, iſt eine Regelung getroffen wor=
den
, die der zwiſchen Deutſchland und England vereinbarten Re=
gelung
entſpricht.
Der neue Verrechnungsvertrag wird mit Wirkung ab 1. Dez.
1934 angewendet. Soweit es ſich um Verpflichtungen von Schuld=
nern
in Surinam und Curacao handelt, iſt der Tag der vorläu=
figen
Anwendung noch weiterer Vereinbarung vorbehalten. Mit
dem Zeitpunkt der vorläufigen Anwendung tritt der frühere Ver=
trag
, der auf Grund einer Vereinbarung zwiſchen den beiden
Regierungen als modus vivendi weiter galt, außer Kraft.
Im Anſchluß an die Unterzeichnung des Verrechnungsver=
trags
werden die Verhandlungen über die Regelung des deutſch=
niederländiſchen
Warenverkehrs für das Jahr 1935 aufgenommen
werden, da die für das Jahr 1934 geltende Regelung bis zum
31. Dezember d. Js. befriſtet iſt. Zu dieſem Zweck werden ſich
die beiden Abordnungen nach einer kurzen Pauſe zunächſt im
Haag wieder zuſammenfinden.

Dividende zugunſten der Gefolgſchaft und
zur inneren Skärkung der Firma.

Die Leitung der Krupp=Werke veröffentlicht folgende Bekannt=
machung
an ihre Gefolgſchaft: Nach langer verluſtreicher Kriſen=
zeit
hat ſich im verfloſſenen Geſchäftsjahr der Beſchäftigungsgrad
der meiſten Betriebe der Fried. Krupp AG.=Eſſen und damit auch
ihre Wirtſchaftlichkeit weiter gebeſſert. Wenn auch bei einigen
Werken noch Verluſte entſtanden ſind, ſo wird doch das Geſchäfts=
ergebnis
der Firma, im ganzen genommen, erſtmalig einen be=
ſcheidenen
Gewinn ausweiſen. Die Ausſchüttung einer Dividende
ſoll dem Wunſche der Familie entſprechend nicht erfolgen,
ſondern der Gewinn zur inneren Stärkung der Firma verwendet
werden. Man wolle jedoch die Gefolgſchaft an dem beſſeren wirt=
ſchaftlichen
Ergebnis der Arbeit teilnehmen laſſen, indem man
den Werksangehörigen des Geſamtunternehmens einmalig in
Anerkennung ihrer beſonderen Leiſtung im vergangenen Ge=
ſchäftsjahr
eine beſondere Zahlung zuweiſen, deren Höhe ſich
nach der Dauer der Zugehörigkeit zur Firma richtet. Sie beträgt
für Arbeiter 1040 RM. und für Angeſtellte 1025 Prozent des
Monatseinkommens. Als Stichtag für die Berechnung gilt der
30. September 1934.

Vom ſüddeutſchen Eiſenmarkk.

Die um dieſe Jahreszeit ſaiſonüblich ſchwächere Haltung des
Roheiſenmarktes hat ſich bisher nur wenig bemerkbar gemacht.
Gießereien und Maſchinenfabriken ſind im allgemeinen noch be=
friedigend
beſchäftigt und zeigen daher laufenden Bedarf. Auch
am Walzeiſenmarkt hat ſich die Nachfrage gegenüber der gleichen
Zeit früherer Jahre recht gut gehalten und zeigt gegenüber 1933
eine Steigerung. Moniereiſen wurde vermindert angefordert.
doch liegen auch hier die Umſätze über denen der Vorjahrsmonate.
Die weiterverarbeitende Induſtrie zeigt fortlaufenden Bedarf in
Stabeiſen, die Umſätze in Formeiſen konnten ebenfalls befriedi=
gen
. Bandeiſen behielt die bisherige Marktlage. Am Blechmarkt
konnten die Umſätze in Grob= und Feinblechen durchweg befrie=
digen
, für mittlere Bleche war die Lage eher etwas uneinheit=
lich
. Am Drahtmarkt herrſcht ſaiſonübliche Stille, am Röhren=
markt
waren Siederöhren im Vordergrund des Intereſſes.

Kleine Wiriſchaftsnachrichken.

Die Ueberwachungsſtelle Chemie hat eine Gebührenord=
nung
erlaſſen, die im R.=A. veröffentlicht wird. Die Gebühren=
ordnung
hat rückwirkende Geltung vom 1. Oktober 1934 ab. Nach
ihr werden für die Einfuhr von Waren, die dem Zuſtändigkeits=
bereich
der Ueberwachungsſtelle Chemie unterliegen, Gebühren
erhoben. Die Höhe der Gebühren beſtimmt ſich nach dem Netto=
Rechnungsbetrag der eingeführten Ware und beträgt 3 v. T. des
Rechnungsbetrages.
In der ao. HV. der Deutſchen. Atlas Allgemeine Verſiche=
rungsbank
AG., Ludwigshafen a. Rh., wurde die Fuſion mit der
Nordſtern B, Allgemeine Verſicherungs=AG., Berlin=Schöneberg,
beſchloſſen, wodurch nunmehr den Verſicherten des Deutſcher At=
ſas
die Garantiemittel der Nordſtern haften.

In der HV. der Borſigwerke AG. wurde der Abſchluß für
das am 30. Juni 1934 abgelaufene Geſchäftsjahr genehmigt. Auf
das AK., das im Jahre 1932 von 17,5 auf 10 Mill. RM. herab=
geſetzt
und dann wieder auf 15 Mill. RM. erhöht wurde, wird
eine Dividende von 7 Prozent (1932/33: 3 Proz.) ausgeſchüttet.
Italien hat durch ein Dekret die Ausfuhr von Baumwollab=
fällen
verboten.
Die General Motors Company beabſichtigen, in der Schweiz
eine eigene Niederlaſſung zu errichten. Die Fabrik wird vor=
ausſichtlich
nach Biel kommen, und man rechnet mit einer Pro=
duktion
von jährlich 3600 Wagen. In Bern wird zur Zeit über
die Bedingungen der Zuſammenarbeit der General Motors mit
der ſchweizeriſchen Induſtrie verhandelt.

Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.

Angeſichts der Kapitalmarktpflege, die nach der Veröffent=
lichung
der neuen Wirtſchafts= und Finanzgeſetze weiterhin eine
der Hauptaufgaben der Regierung bilden, ſtanden an der Ber=
liner
Börſe Renten wieder im Vordergrund. Die Umſchuldungs=
anleihe
wurde bei lebhaften Umſätzen ¼ Prozent höher bezahlt,
auch die Vorzugsaktien der Deutſchen Reichsbahn konnten um ½
Prozent anziehen. Ferner waren Altbeſitz ½ Prozent höher. Von
Obligationen konnten Krupp und Hoeſch je ½ Proz. gewinnen.
Ver. Stahlobligationen eröffneten ½ Prozent niedriger. Die Er=
örterungen
über das Kapitalſtockgeſetz bildeten am Aktienmarkt
weiter das Hauptgeſprächsthema. Die Anfangsnotierungen
waren wieder überwiegend ſchwächer, teilweiſe waren auch Erho=
lungen
feſtzuſtellen, wobei der günſtige Eindruck des Pfundkredits
und die weitere Entſpannung in der Saarfrage mitgeſprochen
haben mag. Auch das deutſch=holländiſche Verrechnungsabkommen
und der Gewinnabſchluß bei Krup= blieben nicht unbeachtet, ver=
mochten
aber nicht, zu verhindern, daß im Verlaufe die Kurſe
weiter abbröckelten. Am Auslandsrentenmarkt waren Anatolier
1. Prozent niedriger. Tagesgeld erforderte unverändert 44½
Prozent. Am Valutenmarkt lag das Pfund nach den letzten Rück=
gängen
etwas erholt. London=Kabel ſtellte ſich auf 4,95. Im Ver=
lauf
konnten ſich Aktien, ausgehend von der ſehr feſten Verfaſ=
ſung
des Rentenmarktes, etwas erholen. Renten lagen ausge=
ſprochen
feſt. Altbeſitz gewannen insgeſamt /8 Prozent, Umſchul=
dungsanleihe
40 Pfg. Reichsſchuldbuchforderungen ½ Proz. Von
Kaſſarenten waren Länderanleihen ½3 Prozent höher. Pfand=
briefe
und Kommunalobligationen ſowie Liquidationspfandbriefe
gewannen bis 1 Prozent. Die Emiſſionen der Deutſchen Zentral=
Bodenkredit= und der Preußiſchen Zentralbodenkreditbank gewan=
nen
bis 1½ Prozent. Rheiniſche Hypothekenpfandbriefe konnten
auf 95 anziehen. Stadtanleihen waren vielfach ½1 Proz. höher.

Bei verhältnismäßig kleinen Umſätzen war die Haltung der
Frankfurter Börſe bei Eröffnung uneinheitlich und die Kursver=
änderungen
nach beiden Seiten hielten ſich in engen Grenzen.
Kaufaufträge der Kundſchaft lagen kaum vor, es erfolgten viel=
mehr
weitere Glattſtellungen, da man bis zum Erlaß der Durch=
führungsbeſtimmungen
zu den neuen Wirtſchaftsgeſetzen eine ab=
wartende
Haltung einnimmt. Am Rentenmarkt wirkten ſich die
neuen Maßnahmen zur Förderung des Kapitalmarktes in weiter
anziehenden Kurſen aus und die Umſatztätigkeit war etwas leb=
hafter
. Beſonders Kommunal=Umſchuldung, Zinsvergütungs=
ſcheine
ſowie ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen und Reichsbahn=
Vorzugsaktien, waren beachtet und bis ½ Prozent feſter. Die
Altbeſitzanleihe lag ruhig und mit 103½ Prozent gut behauptet.
Im Verlauf war das Geſchäft am Aktienmarkt bei im ganzen
wenig veränderten Kurſen klein. Der Rentenmarkt hatte auch
ſpäterhin lebhafte Umſätze zu verzeichnen, wobei die Kurſe mehr=
fachen
Schwankungen unterlagen. Altbeſitzanleihe mit 103½
103½103½ traten mehr hervor; ferner ſtreiften ſpäte Schuld=
buchforderungen
vorübergehend 98 (97½) Prozent, und auch Kom=
munalumſchuldung
, Zinsvergütungsſcheine ſowie Reichsbahn=VA.
lagen feſt. Pfandbriefe waren allgemein geſucht und von ½½
Prozent feſter. Stadtanleihen tendierten durchweg feſt und er=
ſchienen
zumeiſt mit Plus=Zeichen, die Erhöhungen lagen bei
31½ Prozent. Geſucht waren ferner einige Induſtrieobliga=
tionen
. Staatstitel und fremde Werte lagen ruhig. Tagesgeld
blieb zu 3½ Prozent unverändert.
Auch im Abendbörſenverkehr lag das Hauptintereſſe
am Rentenmarkt, an dem bei weiter anziehenden Kurſen verhält=
nismäßig
lebhafte Umſätze ſtattfanden. Neben ſpäten Reichs=
ſchuldbuchforderungen
9898½, Kommunal=Umſchuldung und
Zinsvergütungsſcheinen (je plus 10 Pfg.), zeigte ſich Kaufmei=
nung
für einige Reichsmark=Anleihen aus umgetauſchten Dollar=
bonds
, insbeſondere für 1951er Stahlverein, zu 8787½ nach
heute mittag 86½86½. Die Altbeſitzanleihe lag unter einigen
Schwankungen behauptet. Am Kaſſarentenmarkt lagen Gold=
pfandbriefe
feſt und bis 8 Prozent höher; auch Kommunalobli=
gationen
zogen bis ¼ Prozent an, während Stadtanleihen etwas
ruhiger lagen und unverändert blieben. Der Aktienmarkt blieb
vernachläſſigt, doch konnten ſich die Berliner Schlußkurſe ziemlich
behaupten.

Die Hranrfütier Borſe nach dri
Keuvronung.
Auch Zuwachs durch Berliner Papiere.

Die Neuordnung und Zuſammenfaſſung der deutſchen BT
bringt für Frankfurt a. M. eine Anzahl neuer Papiere.
Grund des Geſetzes über den Wertpapierhandel wird nach ilzn uf die 2
löſung der Mannheimer Börſe mit Wirkung vom 1. Januar y0fere ud ein
die Notiz von drei feſtverzinslichen Papieren, und zwar 4 Anſtu hatte de
Obligationen von 1897 der Herrenmühle vorm. C. Genz.
Obligationen von 1926 der Lindener Aktienbrauerei und ſche

lich 6proz. Goldpfandbriefe Reihe 29, 30 und 31 ſowie 6proru,
Kommunalobligationen Reihe 1 der Pfälziſchen Hypothekemen
in Frankfurt erfolgen. Ferner kommen 12 neue Aktienr

von Mannheim an die Frankfurter Börſe, und zwar Durla,
Hof, Ganter=Freiburg, Kleinlein=Heidelberg, Ludwigshau
Aktienbrauerei, 10proz. VA. der Großkraftwerke Mannlnn
Pfälziſche Mühlenwerke, Mannheim, Pfälziſche Preßhefen=
Spritfabrik. Hildebrandt u. Söhne, Rheinmühlenwerke Mn
heim, Sinner=Brauerei Grünwinkel, Badiſche AG. für Rheinſni!
fahrt, Badiſche Aſſekuranzgeſellſchaft und Württemberg, T:1,
portverſicherungsgeſellſchaft. Ueber die direkten Auswirkuh=

der Zuſammenfaſſung Frankfurt a.M. und Mannheim zur RM

Mainiſchen Börſe liegen feſte Abſprachen nach der Richtung
Zulaſſung Mannheimer Bankiers zur Frankfurter Börſe undäuſichs. Er
der Mannheimer Bankiers im Börſenvorſtand, noch nicht iu er eben n
Desgleichen ſteht die Frage der Ergänzung der Maklerſchaſt iu Er hatte
offen; an der Mannheimer Börſe beſtanden bisher nur A ſei ſein
Wertpapiermakler.
Wie der FWD. noch hört wird die Frankfurter Wertpa=
börſe
vom 1. Jan. 1935 ab eine beachtliche Stärkung durch
Reihe von Großwerten erfahren, die bisher in Berlin bzumn
anderen Plätzen, aber noch nicht in Frankfurt notiert waſchun den A
Auch ſollen einige bisherige Frankfurter Freiverkehrswerte in gepackt, und
lich notiert werden.
1: berfolgt wi

Produkienmärkke.

in keinem
inrach
In

Berliner Getreidegroßmarktbericht vom 6. Dezember.
Marktlage hat nur geringe Aenderungen erfahren. Die Angelu
und Abſatzverhältniſſe in den einzelnen Landesteilen ſind Auren ſpr
unterſchiedlich. Die Berliner Mühlen haben ſich in den leack:
Tagen mit Weizen beſſer verſorgen können, dagegen findet rI=
herauskommende
Angebot in Roggen glatt Unterkunft, mteit,
auch noch Kleie zurückgeliefert wird. Am Rhein beſteht wa4
Kaufluſt für gute Weizenqualitäten, jedoch werden die gefonrm
ten Aufgelder nur zögernd bewilligt. Weizen= und Roggenm3,
lagen unverändert ruhig. In Hafer kann der Bedarf der?
braucher nur ſchwer befriedigt werden, weil Angebot aus
Landwirtſchaft nur vorliegt, wenn dagegen ölhaltige Futerr=R
tel zur Verfügung geſtellt werden können; man erwärtt a
durch Zuteilungen eine Erleichterung der Verſorgung. Gute Biß
gerſten finden Beachtung, obwohl die Preiſe ſchwer in Ueberm,
ſtimmung zu bringen ſind. Induſtriegerſten ſind auch abzuſei FAptter
Roggenausfuhrſcheine lagen ruhig.
Sarſchluß

Viehmärkke.

Darmſtädter Schlachtviehmarkt vom 6. Dezember,
110 Kälber. Bezahlt wurde für das Pfund Lebendgewicht, Aliſſertze
4247, b) 3441, c) 2933, d) 2128 Pfg. Es wurden P ſ= ßelegen=
kauft
in der Klaſſe a) 19, b) 46, c) 21. b) 17 Stück. Matte., Frelſior
lauf: ruhig, geräumt.
m Jap=
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 6. Dezember, Auſtku wenigl
7 Rinder (gegen 26 am letzten Donnerstagsmarkt), darunten
100 .
Ochſen, 2 Kühe und 1 Färſe. Zum Schlachthof direkt zugeſitt
8 Kühe, Kälber 785 (1303), Schafe 122 (197), Schweine 50 480919
Notiert wurden pro Zentner Lebendgewicht in RM.: Källent
5052, b) 3544, c) 2934, d) 2228; Lämmer und Hamn hrad
b) 2. Weidemaſthammel 3536, c) mittlere 3034: Schatefr M geſucht.
mittlere 2528: Schweine a) 1. 53, 2. 5053, b) 5053, elichte unter
bis 53, d) 4750. Im Preisvergleich zum letzten Donnersatzl Ge
markt blieben Kälber unverändert. Hammel zogen um 1 M
Schafe gaben 1 Mk. und mittlere Schweine 12 Mk. nach. Na94, ofl
HuR ein=
verlauf
: Kälber ruhig, ausverkauft; Hammel und Schafe 19/ gem Zu=
ausverkauft
; Schweine ruhig, Ueberſtand (21 Stück).
verklauf

Berliner Kursbericht
vom 6. Dezember 1934

M Mrg
Oeviſenmarlt den 1.9.
vom 6. Dezember 12M4 20.

Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw. I.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas/!
Deutſche Erdöl

Meie

70.75
73.50
26.625
29.125
27.375
117.75
125.

103.75
131.50
116.50
101.50

Miet eee
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.

98.
132.75
59.50
107.50
101.375
75.75

7.
108.50
73.50
93.75
73.875
57.125

Weeen eue
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kall
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Ma ſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. .
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke.

Va
13.50
94.50
150.50
30.875
39.875
109.25
64.
13.25
113.625
45.
97.50
1105.
121.

Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland

Währung
1ägypt. 2
1 Pap. Pe ol
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2=Stg.
100 eſtl. gr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden 1
100 isl. Kr.

Geld Briei=

12.62
0.6as
59.17
0.204
3.047
2.5411
54.98
31.13
12.31
68.68 6
5.435
18.39
2.354
168.1411
55.71

12,85
0.S32
58.29
0.206
3.053
2.547
55.08
81.29
12.34
68.82
5.,u5
16.43
2.358
168.48
55.63

Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt,. Süale der Dresdner 90
Frankfurter Kursbericht vom 6. Oezember 1934.

Kene
Gr. IIp. 1934
1935
1936
1937
7.
. 1938
Gruppel ....

53 Dtſch. Reichsanl.
4%
5½%Intern. , v.30
6%Taden ...v.27
6%Bayern ..v.27
62Heſſen .... b. 28
689. .b.29
6% Preuß. St. v. 28
69 Sachſen ..v.27
6%Thüringen v. 27

6% Dt. Reichsbahn
Schätze. . ......
6% Dt. Reichspoſt
Schätze. sa
4½3 .....

Dtſch. Anl. Ausl.
* ½½ Ablöſung.

Deutſche Schutzge
bietsanleihe ....

6%Baden=Baden
69Berlin ...v.24
69Darmſtadt . .
6%Dresden . v.26
6%Frankfurt v. 26
6%Heidelberg v.26
6%Mainz. . . . .
6%Mannheim v.27
62München v.29
6%Wiesbaden v.28

6%Heſſ. Landesbk.
6% Goldoblig.

103/,
108
104.5
102.25
100.
103.3

97
95
97.25
96.575
97.5
95.75
97
103=.
96.5
95.75

101

Re

103.5

9.6

88
87.5
88.25
84.5
89
86.75
89

92

93.75
92

½.% Heſſ. Landes.
hyp.=Bk.=Liquid.
492
Komm.=Obl. . ..
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig

6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
o R.12
6%Kaſſ Landeskrd.
Goldpfbr. ...
6%Naſſ. Landesbk.
5½% Lig.-Obl.

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser.
FAusl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz

6%Berl. Hhp.=B1.
5½%0 - Lig.=Pfbr.
6%Frkf. Hyp.=Bk..
5½% Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
S%Frkf. Pfbr.=Bk.
5½%0 Lig.=Pfr.
6%Mein. Hhp.=Bk.
Lig.=Pfr.
5½
63 Pfälz. Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pfb.
6%Rhein. Hhp.=Bk
5½% Lig.=Pfr.
Goldoblig
Ja Südd. Boden=
Ered.=Bank
s % Lig.=Pfbr.
Württ. Hhp.B.

93.5

93

95.5
92

89.5

94.25
94.25
94.75

101:
117.5

20.5

932,
93
93.75
94.4
91.5
R.
94.75
94.75
94.75
95:.
95.5
95
94.75
92.75

95.5
95
95.25

Wed
6%Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v.26
62Mitteld. Stahl
6% Salzmann ECo.
6%Ver. Stahlwerke
6%Voigt & Häffner

J. G. Farben Bonds

5%Bosn. L. E. B.
L. Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 08
4½% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%o
420
42Türk. I.Bagdad
4½ II.Bagdad
4½%Ungarn 1913
4½%0
1914
48
Goldr.
48.
1910

4½Budp. Stadtanl.
47Liſſabon
4% Stockholm

Aktien.
Accumulat.- Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A.E. G. ....."
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F.P....
Berl. Kraft u. Lichtſ:
Buderus Eiſen.
Eement Heidelberg
Karlſtadt

38.5
93.25
931).

87.5

118.5

12
12
6.25

6.1

54.5
97.

63.25
129
126
137,
84.25
103

n6. Deze
GhemWerke Abert
Chade (A=C) .....
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz....!
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl .......
Dt. Gold= u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt.
Linoleum ....
Dortm. Ritterbräul
Oyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Enzinger Union...
Eſchweiler........
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder ...
J.G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)!
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof ..
Gelſenkirch. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kahſer...
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke. Füſſen
HarpenerBergbau.
Henninger, Kempfl106.5
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ....!4
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſel

Nfe
S.

47.5
117
102.5

195
62.75
74
100
87
97.75
119.5
100

56
56
118
132.5
54,
76

59.25

89.1
27.5

94
115.5
47.25
101
43.5
n9
104.25
77

116.75

Jncte
Kali Chemie .....
Aſchersleben.
glein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke
Knorr C. H......
Konſerten Braun.
Lahmeher & Co. .
Laurahütte .....
Lech, Augsburg . .
Lokomf. KraußckCo.
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz Akt.=Br. . ..
Mannesm=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf..
Miag, Mühlenbau
Moenus..... ... .
Motoren Darmſtadt
Neckarwerk Eßling.
Park=u. Bürgerbräu
Phönix Bergbau ..
Rh. Braunkohlen..
Elektr. Stamm
Stahlwerke".
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Salzw. Heilbronn. /=
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Eletr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halskel!
Reinis
Südd. Zucker A. 6.
Tellus Bergbau...!

Nec

62.5
74.25
195
48

18.5
88

80.25
64.25
741.

80

76

96
117.75
47

198
100
87I.
91

220
150.25
66
93.5
101.5
136.5
Fel 55

Mie ee
Unterfranken ...
Ver. Stahlwerle
Ver. Utramarin
Beſtdte. Kaufhol
Weſteregeln Kalf,
Zellſtoff Waldhoſ.

Allg. Dt. Ereditanſt
Badiſche Bonk.
Bk. f. Brauinduſt.)
Baher, Hyp. u. B.
Berl. Handelsgel.
Hypothelbl.
Comm. u. Privatbt.
Dt. Bank u. Disc.,
Dt. Eff. u. Wechſell
Dresdner Bank. .
Frankf. Bank. .
Syp.=Banl
Mein. Hyp.=Bonl.
Pfälz. Hyp.=Banl.
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=Bont!
Südd. Bod.Cr. B!
Württb. Notenbon

zder
R9.

A..G. j. Verlehrsw.
Allg. Lolalb. Kraftw

7% Dt. ReichsbBzd
Hapag
Lübed=Büchner
Nordd. Lloyd.
Südd. Eiſenb.=Gei
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherun
zub
Verein Ver
FrankonaRicku. 9/ 258
Mannh. Berſich
un
wvi Minen
He

[ ][  ][ ]

ſag, 7. Dezember 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichtev

Nr. 337 Seite 13

KAMMMMrkontt
VON C=BRUZC

PR
ſtit war es wieder hell, und es war ſtill geworden. Der
Regcy hatte nachgelaſſen, und nur vom Dachrand tropfte es
draunz auf die Steine. Tropf tropf immer wieder das=
ſelbenſere
und eintönige Geräuſch.
Aaſten hatte den Kopf auf der Bruſt hängen. Neben ihm,
durckt ine Ritze in der Tür, blies der Wind, und ein Stroh=
halmm
ſchelte über den Boden.
dörſtand auf und ging an die entgegengeſetzte Seite des
Zimmus. Er lehnte die Stirn an die Mauer und lauſchte.
Abernichts war da als die Stille, dieſe lauernde Stille, wie
ihm gen, in die unabläſſig die Tropfen vom Dachrand fielen.
gfaſten ertrug die Stille nicht. Er lief im Zimmer auf und
gb. dErſetzte ſich und ſprang wieder auf. Zum Schluß hockte er
auf de Bettrand und ſtierte vor ſich hin. Er dachte an früher.
An auls, was ſchon längſt hinter ihm lag. Und daß er ein=
mal
, ü guter Menſch hatte werden wollen.
Uln dann peinigte ihn plötzlich wieder ein Geſicht. Die
ganzeit Tage ſah er das Geſicht vor ſich, den aufgeriſſenen
Munw die erſtarrten Augen Scharnuck, das letzte Opfer
Fahmntichs. Er war verhaftet worden und hatte ausgeſagt,
ſo wyüer eben wußte. Alles hatte er ſich von der Seele ge=
redet
.: Er hatte ein Mädchen draußen und wollte leben. Er
wolltü rei ſein und mit ihr fortgehen, irgendwohin, wo es
Friede gab und ihn niemand kannte.
Uün dann kam er frei. Am erſten Tag hatte er ſchon fort=
gewolck
Aber am zweiten Tag war er immer noch da und
hatte, ſton den Ausdruck im Geſicht. Und am dritten Tag hatte
es ihm ſepackt, und er ſprach die Poliziſten auf der Straße an,
daß er vrfolgt würde. Er rannte durch die Stadt und wollte
ſich mu keinem Menſchen trennen. Nachts ſchlief er auf den
Polizeibachen.
An fünften Tag war es ſchon geſchehen. Da lag er da
(hnd
Gaten ſprang wieder auf und rannte umher. Er ſprach
ſi ſich vereblich zu. Der Schweiß ſtand ihm auf der Stirn. Er
do wiſchte hn ab
Mei es ging nicht mehr. Er hielt es nicht mehr aus. Er
nußte jmand ſehen. Er mußte jemand ſprechen und alles ſagen.
Alles, Etor bevor
ſchrie er, He und trommelte mit der Fauſt auf
Die 22u Es gab einen dumpfen Lärm im Haus und ſchallte
ibere leeren Flur. Aber ſonſt blieb es ſtill

Er ſaß erſchöpft und müde. Und zugleich war die Angſt
wieder da und wuchs. Die Zweige bewegten ſich draußen im
Wind und fuhren hin und her, und hinter ihnen ſtand der
Tag am Himmel und ſchritt langſam und unaufhaltſam vor=
wärts
. Es wurde ſchon dämmerig, und das Fenſter ſchien zu
wachſen. Es wurde größer und immer größer. Er ſah ein
Geſicht hereinſtarren. Scharnucks Geſicht. Nein, Scharnuck
war es nicht. Viele Geſichter waren es, immer wieder neu.
Und ganz zuletzt ſtand Fahnenſtich da und hatte die Maske
abgenommen und lächelte höhniſch.
Fahnenſtich hee Karſten ſtreckte die Arme aus und
wollte ſchreien . . . und lallte nur und dann
Es begann ſchon zu dunkeln, als ein Beamter kam, den
Liſſer geſchickt hatte. Der ſchloß die Tür auf, machte plötzlich
wieder kehrt und rannte zu Liſſer zurück. Herr Inſpektor
Herr Inſpektor
Ja, da lag Karſten. Zuſammengekauert in einer Ecke neben
der Tür lag er und rührte ſich nicht mehr.
Neben ihm auf dem Stuhl lag ein Zettel, mit großen und
zittrigen Buchſtaben beſchrieben:
Dr. Markus iſt Fahnenſtich
Liſſer las die Zeilen.
Er war aſchfahl geworden.
Hinauf, brüllte er, hinauf zum Landhaus, Schnell. Laßt
den da liegen. Wir kommen zurück.
Ja, ſie rannten, als ob noch etwas zu retten wäre. Sie
nahmen den kürzeſten Weg über die Wieſen. Das Waſſer
platſchte in den Gräben, der Bach war geſchwollen. Es machte
alles nichts. Sie kamen atemlos auf der Höhe an und riſſen
an der Klingel am Tor. Das Tor blieb zu. Hinüber kom=
mandierte
Liſſer. Sie kletterten in den Garten und liefen auf
das Haus zu. Auch hier war alles verſchloſſen. Der Vogel
war fort. Er war ſchon lange fort, wie man ſich denken kann.
Sie brachen, rein um etwas zu tun, die Tür auf und durch=
ſuchten
das Haus bis in den letzten Winkel. Da war niemand
mehr. Nichts mehr. Keine einzige Spur.
Wir Idioten ſchrie Liſſer.
Aber damit war nun nichts mehr zu retten. Das einzige
war höchſtens, wieviel Vorſprung er hatte, und ob es noch ge=
lang
, die Grenzſtellen zu benachrichtigen. Liſſer war es klar,
daß er ſich dabei in der Hauptſache auf eine Beſchreibung von

Fräulein Markus ſtützen mußte, denn es war kaum anzunehmen,
daß Fahnenſtich die Rolle Dr. Markus noch lange ſpielte.
Es gibt nur zwei Möglichkeiten, ſagte er beim Hinunter=
gehen
zu Prim, entweder exiſtiert der echte Dr. Markus ſchon
ſeit Jahren nicht mehr und Sie hatten eine dicke Freundſchaft
mit einem Schwerverbrecher worauf Prim verlegen das
Geſicht abwandte dann gehört auch Fräulein Markus zu der
Clique oder aber es iſt ſehr kurz her, und wir werden uns
noch einmal in die Geſchichte des Scheunenbrands vertiefen
müſſen. Aber ſelbſt dann werde ich nicht ganz klug aus dem
Benehmen des Fräulein Markus
Er telephonierte und telegraphierte, er gab Anweiſungen,
betonte, beſonders die Häfen zu kontrollieren, weil er annahm,
daß die Bande ſich nach dieſem Schlag anſchickte das Feſt=
land
für eine Weile zu verlaſſen
Und mitten in ſeinen Geſprächen und ſeinen Telegrammen
wurde er durch eine neue Mitteilung aufgeſchreckt . . . Herr
Berren iſt im Dorf und ſucht Sie verzweifelt
Liſſer zeigte ſich nicht einmal überraſcht. Nach all dem konnte
ihn faſt nichts mehr überraſchen. Ich habe keine Zeit, knurrte
er, er muß einen Augenblick warten
Aber er ſagt, daß er mit den allerwichtigſten Nachrichten
kommt
Wichtig. Liſſer winkte ab und fuhr fort, die letzte Depeſche
auszufüllen.
Im ſelben Augenblick ſchob ſich ſchon Berren herein. Er
ſah aus, als ob er aus der Wildnis käme, beſchmutzt, durchnäßt,
mit unraſiertem Geſicht. Nun warf ihm Liſſer höhniſch hin,
was wiſſen Sie denn ſo viel Wichtiges. Das einzig Wichtige
im Augenblick iſt, wo Dr. Markus ſteckt. Wiſſen Sie das etwa?
Berren ſtarrte ihn an, als verſtände er nicht. Ja natür=
lich
, ſagte er.
Ja natürlich? ſprang Liſſer auf. Wollen Sie uns zum
Narren halten? Ich verſichere Ihnen, daß ich heute keinen Spaß
verſtehe. Heraus alſo mit der Sprache, wo iſt er?
Aber auf den kommt es doch nicht an, ſagte Berren etwas
verdutzt. Dr. Markus läuft Ihnen doch nicht fort. Der iſt gut
verwahrt. Viel wichtiger iſt doch der andere der
Welcher andere?
Oben im Landhaus der. Sie müſſen ihn ſofort verhaften.
Sofort und auf der Stelle=
Aber Menſchenskind, wir ſprechen doch ſchon die ganze
Zeit von ihm-
Wie? Berren mußte ſich einen Augenblick ſetzen. Er iſt
alſo ſchon fort?
Liſſer zuckte die Achſeln. Leider. Er iſt uns durchgewiſcht.
Karſten hat zu ſpät geredet.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve= für Fenilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann:
für Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. XI. 34. 22415. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr:
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.

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Soll ich zur Wäſcherei gehen?

Haben Sie Vertrauen zu Ihrer Wäſcherei.
Eine Wäſcherei, die Burnus zum Ein=
weichen
benutzt, verdient unbedingt Ihr
Vertrauen, denn Burnus löſt wohl außer=
ordentlich
kräftig den Schmutz, ſchont aber
dabei gleichzeitig Ihre Wäſche. Burnus
enthält keinerlei ſcharfe Säuren, ſondern
nur die milde wirhkenden Verdauungs=
drüſenſäfte
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Burnus einweicht, wird alſo Ihre Wäſche
beſonders ſchön und außerdem ge=
ſchont
. Wäſchereien, die Burnus ver=
wenden
, ſind fortſchrittlich und liefern
eine gepflegte Wäſche von weichem Griff,
friſchem Duft und Ausſehen, die lange hält.

[ ][  ]

Ein reizender Operettenfilm.
Weitere Darsteller: Ivan Petrovich,
Hans Moser, Hilde Hildebrand.
Anny Ondra- spritzig wie Sekt, ein Sprüh-
teufel
voll Laune und Humor spielt
das Gutstöchterchen und erobert
sich mit echter Frauenlist den Mann
ihres Herzens.
Jugendliche zugelassen.
Beginn: 3.45, 6.00 U. 3.20 Uhr
2 Märchentage
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UNION-THEATER
am Samstag nachmittag 2 Uhr
u. Sonntag vormittag 11.15 Uhr
Für alle artigen Kinder und ihre lieben Eltern
der schönste Märchenfilm

Freitag, 7. Dezember 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 14 Nr. 331

IIE

O2

Ab beute in Neuanfführang

Bis auf weiteres

Heute lestliche Erstau/führung des ersten
nationalsozialtstischen Grop-Sptellilms.!

Ein köstlicher Film voller

Humor

(Erster Gemeinschaftsfilm der Reichspropagandaleitung der NSDAP
(Abtlg. Film) und der Deutschen Arbeitsfront).

Ein Larl Froelich-Film

Spiel mit
dem Feuer

Ein großes Ufa-Lustspiel rund um die
Ehe mit peinlichsten Situationen für
Paul Hörbiger,
Trude Marlen,
Elga Brink
und Zwerchfell-Erschütterungen
V12641
für Sie!

120 Uhr

Beginn

5.45, 6.0

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Dortmunder Union Märzen, Iie wutr.

12654

Zuung des Be=
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den Natsn
morgen

SPIELLEITUNG: CARL FROELICH
einer der besten deutschen Regisseure, der durch seine
Filme: Mädchen in Uniform und Reifende
Jugend bekannt ist.
Es wirken mit: Maria Wank, Inge Kick, Ruth
Eweler, Ligelotte Wahl, Rut
Claus und vierzig weitere junge
Darstellerinnen und Darsteller.
Ein Spielfilm im neuen Rahmen fünf neue Köpfe er-
scheinen
auf der Leinwand. Es sind Unbekannte aus dem
künstlerisch. Nachwuchs. Absichtlich sind Vertreterinnen
der Jugend gewählt um in diesem Film der ja ein Film
der deutschen Tugend ist, ihre darstellerische Gestaltungs-
kraft
unter Beweis zu stellen.
Ingendliche haben Zutritt.

Hänsel und Gretel
Das Grimm’sche Märchen im Tonfilm
(6 entzückende Akte). Die Märchengestalten
sprechen von der Leinwand herab zu den
(V12642
Kindern.
Im Beiprogramm: Die Wichtel-
männchen
und Ufa-Wochenschau.

Abend- 8.30 Uhr:
Feierliche Festvorstellung
unter frdl. Mitwirkung der Arbeitsdienstkapelle.
Einleitende Worte spricht Kreisleiter Pg. Wamboldt.
Über eine Anzahl Rangplätze ist bereits verfügt. Kartenvorverkauf
ab 6.00 Uhr an der Tageskasse.
Ehren- und Freikarten au fgehoben.

Beginn: 5.45, 6.00 und 8.20

LANDESTHEATER
Kassenstunden: Werktags 9.30 Uhr bis
13.30 und 1 Stunde vor der Vorstellung
GROSSES VKLEINES

HAUS
Anf. 19.30, Ende geg. 22.00 Uhr
Hauptmiete D 9. Vorſt.
Martha
Oper von Flotow
Leitung: BlümerHeyn
Hauptdarſteller: Blatter,
Piltti, Aldenhoff, Buchner,
Kuhn, Schlüter,
Preiſe 0.70 bis 5.50 Mk.

HAUS

Freitag

Dez. 1934

hatten es sich
Huch Sie vorgenommen
M d. wirkl. einzigart. Schaum.
SHLIESTER
SCHAEFFER
zu besuchen; durch die
Sorgen des Tages wurden
Sie abgehalten.
Mun ist es höchste Zeit
0 besorgen Sie
Moch heite sich Karten
(12646
für eine der
3 letzten Vorstellungen
u. 11. Jugend-Vorstellung
am Sonntag nachmittag
4 Uhr bei halben Preisen.
Preise: Abends ab 70 Pfg.
Nachm. ab 40 Pfg. Karten:
Verk.- Büro u. H. de Waal.

Anf. 20.00, Ende geg. 22.30 Uhr
Deutſche Bühne H 5. Vorſt.
Zuſatzmiete 10
Minna von Barnhelm
Luſtſpiel von Leſſing
Inſzenierung: Everth
Hauptdſt.: Lembach, Schultze=
Weſtrum, Trumpp, Bartſch,
Baumeiſter, Linkmann,
Poelzig, Verden. Pr. 0.70-3.80

Muſik=Verein
Samstag, 8. Dez., 20¼ Uhr
Vereinshaus
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Konzert
Aufführungen Tanz
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