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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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tagesbi, abgebolt 2.— Reſchsmart, durch die
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Mchtrieinen einzelner Nummern infolge höherer
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mruf ehne Verbindlichkeit für uns.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 327
Dienstag, den 27. November 1934. 196. Jahrgang
Frankreichs ſyſtemaliſche Verkragsverweigerung eine ewige Gefahr für den Weltfrieden.
Berſailles ſollke annulliert werden.
geſchrieben wurde. Aber trotzdem ſind wir dem amerikaniſchen
Die franzöſiſche Gefahr.
Blatt dankbar, daß es ſich einmal ganz grundſätzlich mit dem Thema
DNB. New York, 26. November.
M führende Hearſt=Blatt „New York American”
veröffent=
licht imer der ganzſeitigen Ueberſchrift „Franzöſiſche
Un=
ehrufhkeit und franzöſiſcher Militarismus. —
Schlime Vorzeichen eines Weltkrieges” einen
fenſaniellen Leitartikel, in dem es u. a. heißt:
Gfebſt wenn Frankreich auf keinen Krieg hinzielt, ſo iſt doch
uz es wenig tat, um einen ſolchen zu verhindern oder
auch nu hinauszuzögern. Immer herausfordernd, extrem in der
Geltemdnachung ſeiner Rechte aus allen Verträgen, immer
ge=
neigt eren Wortlaut zu verdrehen, um durch künſtliche und
mſchſiend einleuchtende Auslegung ſeine Anſprüche zu
ver=
größert ſtellt Frankreich die ewige Gefahr für den Weltfrieden
dar, rochrend es frommer Weiſe ſeine Ergebenheit zu ihm
vor=
i4z
Brulreichs Verhalten hinſichtlich der bevorſtehenden
Saar=
gbſtimnmg, fährt das Blatt fort, iſt nur ein Punkt und nicht
der litze. Aus den halbamtlichen Aeußerungen franzöſiſcher
Staausränner geht hervor, daß Frankreich dabei iſt, ſich aus
misch ſeinemn Verpflichtungen des Verſailler Vertrages, ſoweit er das
Eaarxeitt betrifft, herauszuwinden.
Ftamleich bereikek den Weg vor für einen neuen Fall
der Berpflichkungsverweigerung.
Flbie zu Eckſtein der franzöſiſchen internationalen Politik
ge=
wordtriſt, was auch Amerika durch die Zahlungsverweigerung
VelFranunchs erfahren hat. Frankreich iſt dieſer
Verpflichtungs=
verwatdrung verfallen, es handhabt ſie ſo meiſterhaft und
ſcham=
bs, c es ſie im ſelben zyniſchen Lichte betrachtet, in dem
manch=Leute eine Lüge betrachten, nämlich als kürzeſten Weg
ONA wickt. zwei Punkten.
Mu einem kurzen Ueberblick über die Bedingungen des
Verſaallr Vertrages, ſoweit ſie das Saargebiet betreffen und
ſcheFedergabe von Aeußerungen franzöſiſcher Politiker, im
Notfaal franzöſiſche Truppen ins Saargebiet marſchieren zu
laſſen; ſihrt „New York American” fort: „Schon in dieſem
FAPunkt, eht aus Frankreichs Haltung klar hervor, daß
eäſen Geiſt des Verſailler Berkrages verletzt
und anchloſſen iſt, dieſen lieber vollkommen null und nichtig
zu matchn, als die gewinnbringende Beſetzung des Saargebiets
ſaufzunelen, obwohl dieſe urſprünglich nur als zeitweilig
er=
lärt urden war. Schon haben franzöſiſche Wortführer ihrem
Bedauen über die Vertragspunkte des Verſailler Vertrages
hinſicktſich der Saarabſtimmung Ausdruck gegeben: Die
Ver=
tragßsſedingungen werden jetzt als „mindeſtens
zweiſlhaft” bezeichnet.
Wn keiner geringeren Perſönlichkeit als dem früheren
fran=
zöſiſche: Staatspräſidenten Millerand wird folgende Frage in
einemn ſebſt gezeichneten Artikel im „„New York American” vom
* Nhyber ds. Js. erhoben: „Haben wir nicht das Recht, zu
behauumr, daß die Saar=Löſung nachläſſig angenommen
wurde?
Thmbe man, ſo unterſtreicht das Blatt, die typiſch
fran=
zöſiſch” daltung, wenn ſich eine Vertragsverweigerung ankün=
10 bigt. zerſt verwirrt Frankreich die Grundfrage; dann ſtellt es
de beuende Wirkung ſeines Verſprechens in Frage; dann
bringte’6 künſtliche Behauptungen vor — in dieſem Falle die
Mgeb Küe deutſche Einmiſchung in die Freiheit zur Volksabſtim=
M Mung g ind ſchließlich erklärt es in großſpuriger Selbſtbefreiung
Don la ſn Eigenverpflichtungen, daß es durch das Ziehen des
Schweens nur eine „internationale Miſſion” durchführe, die die
Hibilillnon ihm aufgezwungen habe.
20cherakkiken auf die Saarabſlimmung angewendek,
10 nichts anderes als eine Miſchung von
Frechheit und Unehrlichkeik,
ſolga das Blatt. „New York American” fährt fort: Aus dem
wen Hähnten Artikel Millerands geht hervor, daß der
Ver=
ſiler Krtrag in allen für Frankreich günſtigen, aber nicht in
Een fi0 Frankreich ungünſtigen Einzelheiten reſpektiert werden
müſſe T tentſchland muß den polniſchen Korridor ertragen;
Deſerpht muß ſeine Zerfleiſchung ohne Klage hinnehmen; für
Fkanhnh günſtige Volksabſtimmungen müſſen von anderen
Natiomr, die die Partner des Friedensvertrages ſind, angenom=
Men 1wen, aber, wenn die im Verſailler Vertrag eigens vor=
Veſehehn Saarabſtimmung zufällig gegen Frankreich ausfallen
ute sſun darf Frankreich ſtraflos den Verſailler Vertrag und
Neu Blen des Saarvolkes außer Acht laſſen, ſelbſt wenn ſeine
Haltur=die Welt in einen neuen Krieg ſtürzen ſollte. Man
loulte Xi0t zulaſſen, daß ſich Frankreich der Vorteile ſeiner Ab=
DſmuserFreut, während es ſeine Verpflichtungen zurückweiſt.
Sls 1Ihe Problem eines Krieges darf ſich keinesfalls um Geiz
Ind 8 Yerhältigkeit (crookedness) Frankreichs drehen.
DAPlatt ſchließt: Falls der Verſailler Vertrag, der zu
Neunz Bſtel zugunſten Frankreichs war, teilweiſe widerrufen
Drd,Ahn, ſollte er als Ganzes annulliert werden. Auf keinen
Saut c darf die ſelbſtdieneriſche Doppelköpfigkeit Frankreichs
Enen! hen Weltkrieg heraufbeſchwören.
4s Hearſt=Blatt hat mit ſeinem temperamentvollen An=
Lriff / ſie Politik Frankreichs eigentlich nur das zuſammenge=
Nbt 1M erneut zum Ausdruck gebracht, was von deutſcher Seite
Eir 9 Ma gen von Verſailles immer wieder in alle Welt hinaus=
der franzöſiſchen Vertragsverweigerung auseinandergeſetzt hat.
Wenn dabei von dem Hearſt=Blatt auch auf die Nichtbezahlung der
franzöſiſchen Schulden an Amerika eingegangen worden iſt, ſowird
man für dieſe Seite hier volles Verſtändnis aufbringen müſſen.
Denn über nichts ſind die Amerikaner erboſter als über die
Ver=
weigerung der Rückzahlung der Schulden, zumal Amerika nicht nur
Geld und Gut für Frankreich geopfert, ſondern auch
Hundert=
tauſende ſeiner Söhne in die franzöſiſchen Schützengräben
ge=
ſchickt hat.
Wir können uns nicht vorſtellen, daß die franzöſiſche Preſſe,
deren Empfindlichkeit bekannt iſt, auf dieſe Attacke nicht zeichnen
wird. Ganz abgeſehen davon, daß die Amerikaner von der Saar=
Abſtimmung ausgehen und nebenbei den Franzoſen einige
Wahr=
heiten ſagen, wird in dem Hearſt=Blatt ganz grundſätzlich
die Exiſtenz des Verſailler Vertrages
angegrif=
fen. Das geſchieht aber diesmal nicht in der Form, daß man den
Unſinn des Vertrages herausarbeitet und ſeine Beſeitigung
for=
dert, ſondern kühl und nüchtern, wie wenn ein Geſchäftsmann oder
ein Richter an das Werk geht und nun unterſucht, wo die
Ver=
tragsbedingungen erfüllt worden ſind und auf welcher Seite man
ſich ſträubt, dem Vertrag Rechnung zu tragen. Bei dieſer
Unter=
ſuchung iſt Frankreich in den Anklagezuſtand
ver=
ſetzt worden. Von dem Blatt wird ihm mit ganz ſcharfen
Aus=
drücken erklärt, daß ſeine ſyſtematiſche
Vertragsver=
weigerung ewige Gefahren für den Weltfrieden
heraufbeſchwört.
Gerade in dieſem Augenblick der höchſten Spannungen in der
europäiſchen Politik, der Miniſterreiſen am laufenden Band, der
ſtändigen Verſuche, jedes Sicherheitsabkommen möglichſt bald in
einen Militärvertrag umzubauen und außerdem die
Offenſiv=
rüſtungen mit unverkennbaren Kriegsabſichten in die Höhe
zu treiben, verdienen die Hinweiſe des amerikaniſchen Blattes
beſondere Beachtung. Aber nach wie vor liegt es in den
Händen Frankreichs, ſich von dem Vorwurf, den
Weltfrieden zu gefährden, zu befreien. Mit
ſchönen Reden und kunſtvollen Phraſen läßt ſich
das jedoch nicht erreichen. Es muß etwas mehr geſchehen.
Da iſt zunächſt einmal die poſitive Abrüſtung und dann der
Ver=
zicht auf eine Politik, durch die ſich alle Völker bedroht fühlen,
und die automatiſch Sicherheitsverträge und Bündnisabkommen
auslöſt. Seit 1918 hat es millionenfache Anſtrengungen gegeben,
die franzöſiſche Gefahr zu bannen. Aber in Paris hat
man bis heute darauf verzichtet, einen politiſchen Kurs zu ſteuern,
der das allgemeine Mißtrauen beſeitigt und den Weg zu einer
internationalen Verſtändigung freimacht.
Frankreichs Moskauer Freundſchaft.
Von unſerem A.=Berichterſtatter.
Paris, 26. November.
Die Entſcheidung über die franzöſiſche Antwortnote an Polen
in der Frage des Oſtpaktes wurde hier von einer fühlbaren
Auf=
regung begleitet. Aeußerlich war das durch die — übrigens
de=
mentierten — Alarmnachrichten über die Gegenſätze im Kabinett
Flandin zu merken. Solche Alarmnachrichten werden ſeit einiger
Zeit tagtäglich in Paris verbreitet. Sie dienen recht durchſichtigen
Zwecken — parteipolitiſchen wie Börſenmanövern — und nehmen
dementſprechend keine Rückſicht auf die Wahrheit. Aber daß dieſe
Gerüchte Glauben finden, iſt charakteriſtiſch. Man ſieht daraus die
Zwieſpältigkeit in der öffentlichen Meinung. Denn, was man auch
ſagt, die franzöſiſche Oeffentlichkeit iſt über die ruſſiſch=franzöſiſche
Freundſchaft noch nicht zur Ruhe gekommen. Es gibt wohl eine
Richtung, die in der Freundſchaft zu Moskau das Heil erblickt und
auf Herriots außenpolitiſche Konzeptionen ſchwört. Aber ſie ſtößt
auf ſehr ſtarken Widerſpruch von den verſchiedenſten Seiten. Wir
wollen diesmal die ſehr verſtändlichen Bedenken der Finanzkreiſe
und die ſentimentalen Faktoren, die nicht zu unterſchätzen ſind,
außer Acht laſſen. Es gibt ſehr einflußreiche politiſche Kreiſe, die
ſich nicht von dieſen Bedenken leiten laſſen, ſondern nüchtern die
Frage aufwerfen, inwieweit ein Bündnis mit Rußland in den
Rahmen der franzöſiſchen Außenpolitik paſſen würde. Daß die
Freundſchaft mit den Sowjets nicht ohne weiteres von den
Klei=
nen Verbündeten Frankreichs hingenommen wurde, daß ſie das
franzöſiſch=polniſche Verhältnis untergrub, läßt ſich nicht mehr in
Abrede ſtellen. Aber ſie iſt auch für die Großmächte — ſämtlichen
Großmächte — nicht gleichgültig. Und darum fordern viele, ohne
eine Zuſammenarbeit mit Moskau abzulehnen, daß der
franzöſiſch=
ruſſiſchen Freundſchaft gewiſſe und ſehr feſte Grenzen
ge=
zogen werden. Die Situation wird dadurch nicht vereinfacht, daß
die Ruſſen ihrerſeits beſtimmte unabänderliche Wünſche haben und
Litwinow — wie verlautet — auch ſein perſönliches Preſtige auf
die franzöſiſche Karte geſetzt hat.
Das Gefühl der Unruhe in Paris iſt alſo verſtändlich, man
fühlt ſich an einem Wendepunkt. Es ſoll auch eine Folge dieſer
Unruhe ſein, daß die Genfer Politik Lavals in Paris mit mehr
Nervoſität kritiſiert wird, als es ſonſt bei ſolcher Gelegenheit der
Fall zu ſein pflegt. Was wieder die Lage der Regierung nicht
er=
leichtert.
Die Situation in Genf iſt übrigens tatſächlich nicht ſo, daß ſie
in Paris reſtloſe Zufriedenheit auslöſen könnte. Und die
franzö=
ſiſche Außenpolitik muß zu viele Faktoren berückſichtigen und
er=
wägen, um ganz klar zu gehen. Daran ſoll aber nach den Worten
eines Diplomaten ebenſoſehr die Lage in Paris als die Lage in
Genf Schuld tragen.
Der franzöſiſche Botſchafter Laroche hat Montag nachmittag
dem polniſchen Außenminiſter Beck die bereits in der franzöſiſchen
Preſſe viel beſprochene Note Lapals überreicht.
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iſt pr isiſte Nr. 2 gältig.
poſiſcheckonto: Franfurt a. M. 1301. Bankkonto:
DD=Banl und Darmſtädter und Natlonalbanf.
Frankreich und die Sowjekunion.
Der wunde Punkt in den ruſſiſch=franzöſiſchen Beziehungen.
Die bevorſtehenden Wirtſchaftsverhandlungen.
Von unſerem Moskauer Sonderberichterſtatter.
Moskau, im November 1934.
Frankreich hat gegenwärtig in Moskau eine ſehr gute Preſſe.
Anläßlich des Jahrestages der zehnjährigen Anerkennung der
Sowjetunion durch Frankreich hat die Sowjetpreſſe die neue
ruſſiſch=franzöſiſche Freundſchaft beſonders gefeiert. Wie nicht
anders zu erwarten, hat ſie dieſes Ereignis zum Anlaß
genom=
men, um auf die eigene und franzöſiſche „Friedenspolitik”
Lob=
hymnen anzuſtimmen. Bei dieſer Gelegenheit wurde dann auch
der Eintritt der Sowjetunion in den Völkerbund erwähnt, der
den Zweck verfolge, den Frieden in der Welt aufrechtzuerhalten.
Trotz dieſer auffälligen Harmonie zwiſchen Moskau und Paris
auf außenpolitiſchem Gebiet oder vielmehr gerade deswegen,
entbehrt es nicht einer gewiſſen Pikanterie, daß das Organ des
Volkskommiſſariats der Schwerinduſtrie der Sowjetunion „Sa
Induſtrialiſaziu” es für nötig hielt, an dieſem Tage der
ruſſiſch=
franzöſiſchen Verbrüderung einen bitteren Tropfen in den ſüßen
Wein zu ſchütten. Das Moskauer Wirtſchaftsblatt erinnert
näm=
lich in dieſem Zuſammenhang an einen früheren Ausſpruch des
ſowjetruſſiſchen Außenminiſters Litwinow, wonach „die ruſſiſchen
Beziehungen mit Frankreich einer gewiſſen wirtſchaftlichen
Grundlage bedürfen‟. Dieſes Zitat des Ausſpruchs Litwinows
iſt inſofern bedeutſam, als das Blatt des Volkskommiſſariats
der Schwerinduſtrie der Sowjetunion damit den wundeſten
Punkt in den ruſſiſchen=franzöſiſchen Beziehungen berührt. Denn
es iſt ſchon lange kein Geheimnis mehr, daß man vor allem im
Kreml mit der bisherigen Entwicklung der ruſſiſch=franzöſiſchen
Wirtſchaftsbeziehungen, insbeſondere nach der Unterzeichnung
des neuen proviſoriſchen Handelsabkommens, alles andere als
zufrieden iſt. Beſondere Verſtimmung hat in Moskau der
Um=
ſtand hervorgerufen, daß man ſich offenbar franzöſiſcherſeits
darauf beſchränken will, das am 10. Januar 1935 ablaufende
Abkommen — das Handelsproviſorium wurde nur auf die
Dauer eines Jahres abgeſchloſſen — zu erneuern bzw. durch
einige neue vertragliche Beſtimmungen zu ergänzen, während man
ſowjetruſſiſcherſeits auf den Abſchluß eines regulären
Handels=
vertrages mit Frankreich beſonderes Gewicht legt.
Sowjet=
ruſſiſcherſeits iſt man an dem Abſchluß eines regulären
Handels=
vertrages inſofern beſonders intereſſiert, als die Kreditfrage
im franzöſiſchen Rußlandgeſchäft bisher keineswegs entſprechend
den Wünſchen Sowjetrußlands geregelt worden iſt. Nach den
Beſtimmungen des proviſoriſchen Handelsabkommens, das
ſow=
jetruſſiſche Aufträge in Frankreich für 250 Mill. Franes
vor=
ſieht, iſt der Pariſer Sowjethandelsvertretung als höchſte
Kredit=
friſt 22 Monate zugeſtanden worden. Demgegenüber beträgt
bei=
ſpielsweiſe in Deutſchland die Höchſtkreditfriſt 28 Monate.
Be=
merkenswert iſt dabei, daß alle Bemühungen der Ruſſen, über
die Beſtimmungen des Abkommens hinaus längere Kreditfriſten
zu erhalten, bisher ohne Erfolg geblieben und vor allem an
der ablehnenden Stellung der franzöſiſchen Banken
geſchei=
tert ſind.
Betrachtet man die bisherige Entwicklung des
ruſſiſch=franzöſiſchen Handels, ſo zeigt es ſich in
der Tat, daß der Warenaustauſch zwiſchen den beiden Ländern
einen relativ nur geringen Umfang hat. Wie ſich der
Waren=
austauſch zwiſchen der Sowjetunion und Frankreich in den
letz=
ten Jahren geſtaltet hat, iſt aus den folgenden Angaben der
ſowjetruſſiſchen Statiſtik zu erſehen (in 1000 Rbl.):
nach Frankreich aus Fraukreich Rußlands
Aktivſaldo Geſamtumſatz 1929 .... 42543 31 676 10 867 73 219 1930 . ... 44 146 29 710 14 436 73 846 1931 .. ... 2330 14 998 13 322 43 328 1932 .. ... 28536 3 879 24 657 32 412 1933 22 896 5237 17659 28 133 1934 8 Mon.) 16 417 7793 8624 24 210
Wie aus dieſen Angaben hervorgeht, ſind die
Außenhandels=
umſätze zwiſchen den beiden Staaten recht ſtarken Schwankungen
unterworfen geweſen. Die höchſten Umſätze wurden im
ruſſiſch=
franzöſiſchen Warenaustauſch im Jahre 1930 erreicht. Im
Warenaustauſch zwiſchen der Sowjetunion und Frankreich tritt
indeſſen bereits im Jahre 1931 ein ſtarker Rückſchlag ein, der
in den darauffolgenden Jahren zu einer weiteren Schrumpfung
der Umſätze führt. Sehr bezeichnend ſür die Entwicklung des
ruſſiſch=franzöſiſchen Handels iſt der relativ große Aktivſaldo
zu=
gunſten Rußlands, der in den Jahren 1931 und 1932 den höchſten
Stand erreicht. Aus dieſem Grunde iſt es zu verſtehen, daß
fran=
zöſiſcherſeits bei dem Abſchluß des neuen proviſoriſchen
Han=
delsabkommens als Gegenleiſtung für die Anwendung des
Min=
deſtzolltarifs für beſtimmte ſowjetruſſiſche Einfuhrwaren ein
Ausgleich der für Frankreich ſehr ungünſtigen Handelsbilanz in
der Weiſe angeſtrebt wurde, daß die Ruſſen ſich verpflichten
mußten, für einen vertraglich feſtgelegten Betrag Beſtellungen
in Frankreich zu vergeben.
Erwähnt ſei noch in dieſem Zuſammenhang, daß der Anteil
Frankreichs an der ruſſiſchen Geſamtausfuhr im Jahre 1933 ſich
auf nur 4,5 Prozent und der entſprechende Anteil an der
ruſſi=
ſchen Geſamteinfuhr ſich auf nur 5 Prozent ſtellte, während
beiſpielsweiſe Deutſchlands Anteil 17 bzw. 42 Prozent
aus=
machte.
Was nun die Entwicklung der ruſſiſch=franzöſiſchen
Handelsbe=
ziehungen nach der Unterzeichnung des neuen Abkommens
an=
geht, ſo belief ſich nach Angaben der Sowjetſtatiſtik in den erſten
acht Monaten des laufenden Jahres die ruſſiſche Ausfuhr nach
Frankreich auf 16, 4 Mill. Rbl. und die Einfuhr aus Frankreich
auf 7,7 Mill. Rbl. Der Aktivſaldo zugunſten der Sowjetunion
beträgt demnach immerhin noch 8,7 Mill. Rbl. Frankreich ſteht
übrigens im Außenhandel der Sowjetunion in den erſten acht
Monaten des laufenden Jahres ſowohl in der Ausfuhr wie
auch in der Einfuhr erſt an ſechſter Stelle hinter England,
Deutſchland, der Mongolei, Italien und Holland. Auf die
wich=
tigſten Warenkategorien verteilt ſich dabei die ruſſiſche
Aus=
fuhr nach Frankreich in der Berichtszeit folgendermaßen
(in 1000 Rbl.): Erdölprodukte 6200, Rauchwaren 2976,
Schnitt=
holz 1616, ſonſtige Holzmaterialien 1136, Kohle Anthrazit und
Koks 700, Manganerz 418, Baumwolle 342 uſw. Der weitaus
Seite 2 — Nr. 327
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 27. November 1934
vichtigſte Poſten in der ruſſiſchen Ausfuhr nach Frankreich iſt
demnach das Erdöl. In der ruſſiſchen Einfuhr aus Frank=
reich ſind dagegen vor allem folgende Waren zu nennen (in
Mill. Rbl.): Metallwaren 2007, farbige Metalle 1975, Keſſel und
Maſchinen 815 ſchwarze Metalle 588, pharmazeutiſch=chemiſche
Produkte 492. Unter den farbigen Metallen ſpielen im laufenden
Jahre beſonders die Aluminiumkäufe eine wichtige Rolle, die
einen erheblichen Umfang angenommen haben. Zuſammenfaſſend
muß indeſſen geſagt werden, daß ſowohl die ruſſiſchen Verkäufe
wie auch die Einkäufe in Frankreich ſich auf einen relativ
be=
grenzten Kreis von Waren erſtrecken.
Hinſichtlich der Erneuerung des proviſoriſchen
Handelsabkommens zwiſchen der Sowjetunion und
Frankreich liegen die Dinge nun ſo, daß bereits ſeit einiger Zeit
zwiſchen den beiden Staaten diplomatiſche Vorverhandlungen
aufgenommen wurden. Bekanntlich ſollte der Handelsminiſter in
dem inzwiſchen geſtürzten Kabinett Doumergue, Lamoreux, in
dieſer Angelegenheit eine Reiſe nach Moskau antreten. An Stelle
von Lamoreux wird nun, wie in Moskaus unterrichteten Kreiſen
beſtätigt wird, der neue Handelsminiſter Marchandeau Anfang
bzw. Mitte Dezember nach Moskau reiſen, um dort die
Ver=
handlungen mit der Sowjetregierung über die Erneuerung des
Handelsabkommens zu führen, das, wie bereits erwähnt durch
einige neue vertragliche Beſtimmungen ergänzt werden ſoll. Daß
ſich dieſe Verhandlungen entgegen dem offiziellen Optimismus
recht ſchwierig geſtalten werden, unterliegt wohl keinem Zweifel,
beſonders wenn man berückſichtigt, daß die ruſſiſchen und
fran=
zöſiſchen Wünſche in bezug auf eine Ausgeſtaltung dieſes
Ab=
kommens ſehr erheblich auseinandergehen. Während man
ſowjet=
ruſſiſcherſeits den Schwerpunkt auf eine Verlängerung der
Kre=
ditfriſten und günſtigere Finanzierungsbedingungen bei den
Be=
ſtellungen in Frankreich legt, iſt man in den beteiligten
franzö=
ſiſchen Kreiſen vor allem an einer Erweiterung der ruſſiſchen
Beſtellungen ohne weſentliche Erhöhungen des Kreditriſikos auf
verſchiedene Branchen, wie z. B. die Textilinduſtrie, die bisher
bei den Rußlandlieferungen leer ausgegangen war, intereſſiert.
Eine wichtige Rolle bei dieſen Verhandlungen werden zweifellos
auch die ruſſiſchen Erdöllieferungen nach
Frank=
reich ſpielen, da die Erlöſe aus den ruſſiſchen Erdölverkäufen
in Frankreich auf Grund des gegenwärtigen Handelsabkommens
gleichzeitig zur Finanzierung der ruſſiſchen Aufträge dienen.
Wie man hört, wird ſowjetruſſiſcherſeits eine Abänderung dieſes
Finanzierungsſyſtems angeſtrebt. Hinzu kommt noch, daß die
ruſſiſche Erdölausfuhr nach Frankreich ſich wertmäßig im
laufen=
den Jahre ſtark verringert hat und man ſowjetruſſiſcherſeits im
Zuſammenhang mit dem Erſcheinen des Moſſul=Oels weitere
Erſchwerungen in dieſer Hinſicht befürchtet.
Türkiſch=franzöſiſcher Sicherheits= und
Hilfe=
leiſtungspakt?
EP. Paris, 26. November.
Zwei Genfer Diplomaten, der rumäwiſche Außenminiſter
Titülescu und der türkiſche Außenminiſter Tewftk Ruſchdi Bey,
ſind, von Genf kommend, in Paris eingetroffen. Beide werden in
den nächſten Tagen Unterredungen mit Miniſterpräſident Flandin
und Außenminiſter Laval über die gegenwärtig zur Debatte
ſtehenden internationalen Probleme, insbeſondere über die
jugo=
ſlawiſche Denkſchrift und den geplanten Oſtpakt, haben.
Der türkiſche Außenminiſter Tewfik Rüſchdy Bey wird, wie
der Genfer Korreſpondent des „Temps” berichtet, während
ſei=
nes Aufenthalts in Paris mit dem franzöſiſchen Außenminiſter
Läval Beſprechungen über den Abſchluß eines franzöſiſch=
tür=
kiſchen Sicherheits= und Hilfeleiſtungspaktes führen. Der türkiſche
Außenminiſter beabſichtigt, Frankreich ein Abkommen vorzu=
ſchlagen, das nach Möglichkeit die gleichen Beſtimmungen
ent=
halten ſolle wie der Pakt der Kleinen Entente, alſo:
gemein=
ſame Außenpolitik, Fühlungnahme über alle die
vertragsſchlie=
ßenden Stagten angehenden Probleme und gemeinſame Haltung
vor dem Völkerbund.
Der rumäniſche Außenminiſter Tituleseu hatte Montag
nach=
mittag eine erſte Unterredung mit dem franzöſiſchen
Außen=
miniſter Laval. Titulescu wird noch einmal Gelegenheit haben,
mit Laval und dem Miniſterpräſidenten Flandin
zuſammenzu=
treffen. Ueber den Gegenſtand der Beſprechung iſt amtlicherſeits
nichts verlautbart worden. Der franzöſiſche Außenminiſter
Laval empfing ferner am Montag den belgiſchen Botſchafter in
Paris.
Mit dem Bau des zweiten franzöſiſchen Panzerkreuzers vom
Typ der „Dünkirchen” mit einer Waſſerverdrängung von 26 600
Tonnen wurde am Montag begonnen. Dieſer zweite
Panzerkreu=
zer wird den Namen „Straßburg” erhalten.
Im „Figaro” fordert General Nieſſel die ſofortige Rückkehr
zur zweijährigen Dienſtzeit in Frankreich. Andernfalls könne
Frankreich ſeine Heeresorganiſation nicht aufrecht erhalten.
Vom Tage.
Reichswehrminiſter Generaloberſt von Blomberg iſt von
ſei=
nemt Kuraufenthalt in Dresden am 25. November in Berlin
ein=
getroffen und hat ſeine Dienſtgeſchäfte in vollem Umfang aufge=
nommen.
Reichminiſter Ruſt hat den beamteten ordentlichen Profeſſor
der evangeliſchen Theologie in Bonn Dr. Karl Barth, der ſich
ge=
weigert hat, den auf Grund des Geſetzes über die Vereidigung der
Beamten vom 20. Auguſt 1934 vorgeſchriebenen Eid auf den
Führer und Reichskanzler zu leiſten, vom Amt ſuspendiert und ein
Diſziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet.
Im Bezirk Heſſen der Deutſchen Arbeitsfront wurden auf
Grund des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit 24
Rechts=
beratungsſtellen eingerichtet.
Vor dem Volksgericht in Berlin begann ein Prozeß gegen 24
leitende Mitglieder der illegalen „Sozialiſtiſchen Arbeiterpartei”
Bezeichnend für die Skrupelloſigkeit der auf der Anklagebank
ſitzenden Staatsfeinde iſt der Umſtand, daß ſich unter ihnen auch
ein 10jähriger junger Menſch befindet, der bis zu ſeiner Feſtnahme
die Schulbank in der Unterſekunda einer höheren Lehranſtalt
Ber=
lins drückte. Er betätigte ſich als Kurier,
In Oeſterreich wurden wegen verbotenen Beſitzes von
Spreng=
ſtoffen wieder zwei Todesurteile gefällt. Das Schwurgericht von
Wels in Oberöſterreich verurteilte einen Teilnehmer an dem
Juli=
aufſtand, Johann Schmiedhofer, der in ſeinem Haus 69
Kilo=
gramm Sprengſtoff verſteckt hatte, zum Tode durch den Strang.
Der Steinbrucharbeiter Johann Fürpaß in Krieglach in
Steier=
mark hatte in einer Höhle 40 Kilogramm Dynamit und 200
Sprengkapſeln verborgen. Er wurde vom Leobener Schwurgericht
zum Tode verurteilt.
Gerüchte, die auch in Wien verbreitet waren, daß die
öſter=
reichiſche Regierung Truppen an der ſüdſlawiſchen Grenze
zuſam=
menziehe, beſtätigen ſich nicht. Andererſeits wird behauptet, die
ſüdſlawiſche Regierung ziehe ihrerſeits Truppen an der
ungari=
ſchen und öſterreichiſchen Grenze zuſammen. Oeſterreichiſcherſeits
ſind aber daraufhin keinerlei Gegenmaßnahmen erfolgt,
Die durch die jüngſte Aufſtandsbewegung in Aſturien
verur=
ſachten Schäden werden in einer halbamtlichen Aufſtellung auf
rund 80 Millionen Peſetas geſchätzt. Dabei entfallen u. a.
Schä=
den im Betrag von 17 Millionen auf private Gebäude. Der
Be=
trag umfaßt auch den Diebſtahl in der Filiale der Bank von
Spanien in Opiedo in Höhe von 14 Millionen Peſetas.
Der japaniſche Finanzminiſter Fuji hat ſein Rücktrittsgeſuch
eingereicht. Für den zurückgetretenen Finanzminiſter Fuji, der
aus Geſundheitsrückſichten ſein Amt niedergelegt hat, wird
Han=
delsminiſter Matſchida während der Sondertagung des
Parla=
mentes interimiſtiſch das Finanzminiſterium führen.
von Pawelitſch und Kwalernik an Fran
DNB. Rom, 26. November.
Wie amtlich bekanntgegeben wird, hat die
Unterſuchungs=
abteilung des italieniſchen Appellationsgerichtshofes in Turin
entſchieden, die Auslieferung von Pawelitſch und Kwaternik
könne Frankreich nicht zugeſtanden werden.
ſchaft durch Beneſch.
EP. Genf. 26. November.
Ueber die Veröffentlichung des jugoſlawiſchen
Memoran=
dums herrſcht immer noch Unklarheit in Genf, da es nach den
neueſten jugoſlawiſchen Mitteilungen auch möglich iſt, daß die
Veröffentlichung erſt am Mittwoch erfolgt, ſtatt, wie
urſprüng=
lich vorgeſehen, am Dienstag. Wie es heißt iſt bei der
jugo=
ſlawiſchen Delegation neues Material, das aus den
Unterſuchun=
gen der jugoſlawiſchen und der franzöſiſchen Polizei ſtammt,
ein=
gegangen, das noch in der Denkſchrift verarbeitet werden ſoll.
Der ungariſche Vertreter in Genf hat am Montag eine Note
an das Völkerbundsſekretariat gerichtet, in der gefordert wird,
daß ein Wechſel in der Präſidentſchaft der außerordentlichen
Ratstagung einzutreten habe, die ſich mit dem Marſeiller
Atten=
tat befaſſen werde. Normalerweiſe hätte Beneſch der Vorſitzende
dieſer außerordentlichen Ratstagung ſein müſſen. Der ungariſche
Vertreter verweiſt jedoch auf die Unterſtützung, die auch die
Tſchechoſlowakei als Mitglied der Kleinen Entente dem
jugo=
ſlawiſchen Schritt zuteil werden ließ, woraus die Verpflichtung
des tſchechoſlowakiſchen Außenminiſters gefolgert wird, gemäß
dem Reglement des Rates den Vorſitz während der
Verhand=
lung über dieſe Angelegenheit niederzulegen
Die Niederlegung dieſes Vorſitzes wird im übrigen bereits
in einer Mitteilung des Völkerbundsſekretariats zur Kenntnis
gebracht, die gleichzeitig mit der ungariſchen Note veröffentlicht
wurde. Den Vorſitz in der außerordentlichen Ratstagung über
den jugoſlawiſchen Schritt wird danach der vorhergehende
Rats=
präſident, der portugieſiſche Vertreter Vasconcellos, führen.
11
Zwölf Monate ſind keine lange Zeit. Sie umfaſſen im ezu
wöhnlichen Leben wohl eine Zeitſpanne, die anregt, den Bliß
zurückzuwerfen, aber zum Jubiläum iſt ſie doch zu kurz. Weu=u
trotzdem die Organiſation „Kraft durch Freude” den Abſchluß deut W
erſten Jahres ihres Beſtehens benutzt, um etwas länger bei deru
Erreichten zu verweilen, dann liegt dafür auch ein beſonderen
Grund vor. Denn dieſe Organiſation, aufgebaut auf einer Anweis
ſung des Führers, dem deutſchen Arbeitnehmer eine Feieraben8
ſtunde zu ſchaffen, die ſich durch inneren Gehalt auszeichnet, hat iuf
erſten Jahre bereits ſo viele gute Anſatzpunkte gezeigt und 7
manches Wertvolle geſchaffen, daß aller Anlaß vorhanden iſſ
voller Genugtuung das Geleiſtete noch, einmal an ſich
vorüber=
ziehen zu laſſen, dann aber Luft zu neuen Taten und zu neuene
Anſtrengungen zu ſchöpfen.
Die Feierſtunde war es, von der die Organiſation ihrer
Ausgangspunkt nahm. Man wollte dem Mann am Schraubſtoc
dem Büroangeſtellten, dem Packer, dem Kohlenträger — aund gun
ganz gleichgültig, wo ſein Arbeitsplatz iſt und welchem Berut cchi
der einzelne angehört, etwas bieten, das ſich grundſätzlich von
m=
dem der alten in der Deutſchen Arbeitsfront aufgegangenep er
Gewerkſchaftsbewegung unterſchied. Betätigungspunkte gab esi
ſo großer Zahl, daß die Feierabendorganiſation erſt einmal eint
paar weſentliche Ziele aufſtellen mußte, um ihre Kräfte nicht
z9 verzetteln. Da ſtand im Vordergrund die Ausfüllung der
Ferien. Mit der Abteilung für Reiſen und Wandern wurden
Reiſemöglichkeiten geſchaffen, wie ſie vordem für den kleiner
Lohnempfänger und den Arbeitnehmer mit großer Familie nickn
vorhanden waren. Dort, wo eine beſondere Notlage herrſchten
wurden zudem noch die ohnehin ſchon ſtark verbilligten Reiſol
i ein wilder
koſten gänzlich erlaſſen. Als Gegenſtück dazu kam die Kultun
gemeinde mit ihren ununterbrochenen Veranſtaltungen aller Arn
namentlich den wohlfeilen und ausgezeichneten Theaterauffüh
rungen, daneben das Sportamt für körperliche Ertüchtigungn
dann das Amt für Schönheit der Arbeit, das manchen trüclt
ſeligen Arbeitsplatz freundlich ausgeſtaltete und mit Luft, Licht
und Sonne verſehen hat. Schließlich ſei noch das Amt fün
Ausbildung zu erwähnen, deſſen Wert und Bedeutung nicht hocn
er
genug veranſchlagt werden kann.
Zieht man eine Bilanz, dann ergibt ſich für das erſte Jahu
auf der ganzen Linie ein Plus, wie es zuvor weder erhofft, nocht
erwartet wurde. Dieſe Bilanz berechtigt zu einem vertrauens
vollen Ausblick in die Zukunft. Denn was geſchaffen und am
Erfahrungen geſammelt wurde, wird Zins und Zinſeszins inm t
neuen Jahr tragen. Bauſteine auf Bauſteine werden in denr
kommenden zwölf Monaten geſetzt. Während im Jahr zuvour d
Zehntauſende mit den Einrichtungen der Organiſation „Kraſtin
durch Freude” in Berührung kamen, werden es im kommendenn ech
Jahre Hunderttauſende, wenn nicht gar ſchon Millionen ſein,u ſchen ihren
denen gegeben wird, was man ihnen früher aus engſtirnigen,n eine Ruhl
garteipolitiſchen Egoismus vorenthielt, und die mit jedem neunrUniverſi
Tag feſter in die Volksgemeinſchaft hineinwachſen, die auch ſüi t
die Organiſation „Kraft durch Freude” das unerſchüterlic,
fruchtbringende Fundament iſt.
uſche
Goy über ſeine Begegnung mit dem Führer.
Der Verwaltungsrat der UNC., des Nationalverbandes ſraun g aber
zöſiſcher Kriegsteilnehmer, iſt zur Prüfung verſchiedener laue) muet hat
ſender Fragen zuſammengetreten. Zur Beratung ſtand das Ae) dnn
beitsprogramm der nächſten Landestagung, die Frage der Ums die
änderung der Spitzenorganiſation der ehemaligen Kriegsteiſe) ”an
nehmer (Confédération Nationale), die Haltung der UNC. uB he tſche
der ausnahmsweiſe für das Jahr 1934 der Regierung gegenüee 7 dugen zu tre
zugeſtandenen Penſionskürzung uſw.
wurde, e
Im Verlaufe der Sitzung erſtattete Goy einen Berichtüek ben natio
ſeine Begegnung mit Reichskanzler Hitler und deſſen wichtigſten 4 lüte ſich vie
Mitarbeitern und ſchilderte die Eindrücke, die er aus Berlin mſte 4 miſterium
gebracht hat. Nach einem anſchließenden Gedankenaustauſch nuhgl T gang zur
der Verwaltungsrat mit allen gegen zwei Stimmen, folgenle 2 ein beal
Entſchließung an:
illiſch notwe
„Der Verwaltungsrat der UNC. hat den Bericht Goys i1/Zöbel mit
ſeine Unterredung mit Reichskanzler Hitlerw ſe ſeit der
gehört und dankt ihm dafür, daß er der öffentlichen Meinug ? zufen zo
Frankreichs wichtige und beachtenswerte Informationen zugänd
lich gemacht hat. Getreu der von der UNC. verfolgten Poliſlk /2 Ofhg
der Annäherung der Völker ermächtigt er ſeinen Voe).
ſtand, unter Umſtänden einige ſeiner Mitglieder mit der Sicheley. ic
ſtellung nützlicher Fühlungnahme mit befugten Vekel che
tretern der ehemaligen deutſchen Kriegsteiln
nehmer unter Beobachtung der notwendigen
Vorſicht zu beauftragen.”
ſchiſch
hun
Aich zur
Die Geſandten Frankreichs und Englands haben, Meldungen, ld Ai,
Von Friedrich Winterholler,
Seit den Kämpfen, die dem preußiſchen Marſchall Keith den
Rückzug von Prag erſchweren ſollten, hat Laudons Detachement
viele Märſche gemacht und manches Gefecht beſtanden, bevor die
Truppe in Thüringen eingerückt iſt.
Viel Wald ſteht auf den Hügeln im Weſten. Das Fenſter,
durch das Oberſt Laudon, allein im Vorſaal, hinausſieht, gibt
einen weiten Ausblick.
Der Herr Oberſt möge ſich ein wenig gedulden, hat der Lakai
gemeldet, der den Weg über die Treppe zu weiſen beordert war.
Es werde gleich zu Tafel gerufen werden. Ihre Hoheit, die Frau
Herzogin, nehme das Dejeuner immer genau um ein Uhr.
Dreiviertel ſchlägt es gerade unten in Gotha vom Kirchturm.
Hoch ragt das Schloß Friedenſtein, der Sitz des Herzogs von
Sach=
ſen=Gotha, über die Stadt empor.
Fichten und Tannen ſind es zumeiſt, die dort im Weſten die
Berge bedecken. Nur einige Buchen oder andere Laubhölzer müſſen
unter den Bäumen des weiten Waldes ſein. Ihr gelbes Laub, in
das dauernde Grün eingeſtreut, zeigt an, daß trotz dem
hellſtrah=
lenden Sonnenlicht ſchon nach wenigen Tagen Herbſt ſein wird.
Man ſchreibt das Jahr 1757.
Vor einer Stunde iſt Laudon in Gotha eingerückt. Die Stadt
war frei vom Feinde. Geſtern ſoll Seydlitz, der preußiſche
Reiter=
general, mit einem kleinen Detachement hier geweſen ſein. Doch
heute war keine Spur von ihm mehr zu entdecken.
Laudons Huſaren ſind die Avantgarde der
Reichsexekutions=
armee, die gegen Friedrich von Preußen im Felde ſteht. Mit der
Kraft des Königs ſcheint es zu Ende zu ſein. Friedrich hat Mitte
Auguſt zwiſchen Zittau und Hirſchfelde den Angriff auf Daun und
Karl von Lothringen nicht mehr gewagt. Sie ſollen doppelt ſo
ſtark als er geweſen ſein. Das hat er erkannt und ohne Kampf
kehrtgemacht.
Die verſchloſſene Türe, die weiter hinein in die Räume des
Schloſſes führt, wird von Lakaienhänden geöffnet. Laudon fühlt
ſich aufgefordert, einzutreten.
Die Hofgeſellſchaft iſt ſchon verſammelt. Der erſte Blick
er=
kennt, daß es die gleichen Leute ſein müſſen, die es in Petersburg,
in Stockholm, in Berlin und in Wien gibt, zufriedene Menſchen,
denen die kleine Ehre genügt, die der vom Hofe gewährte „Zutritt
zu Hofe” verleiht.
Der kaiſerliche Oberſt Laudon erhält ſeinen Platz am inneren
*) Aus dem ſoeben erſcheinenden Roman „Laudon, Wanderer
und General.” (L. Staackmann Verlag. Leipzig. Leinen 6,80 RM.)
Rande der hufeiſenförmigen Tafel gegenüber der Herzogin. Er ſoll
geehrt werden, obwohl er nicht würdig iſt, neben der Herzogin zu
ſitzen. Luiſe Dorothea — Dorothee hieß einſt die kräftige Magd auf
dem väterlichen Hofe Tootzen — trägt ein kleines ſtrahlendes
Dia=
dem im ſorglich gewellten Haar.
Fräulein von Buchwald ſitzt zur Rechten Laudons. Es iſt eine
Hofdame. Sie iſt ſchön. Ihr Schmuck ſcheint karg zu ſein. Doch ſie
bedarf ſeiner nicht. Der Blick ihrer Augen iſt ſtärker als alle
zie=
rende Pracht, Laudon erzählt von der ruſſiſchen Armee, von
Aſtra=
chan, ſogar von ſeinen Plänen, in Oſtindien für England Dienſte
zu nehmen, von Stockholm und von der Audienz bei Friedrich von
Preußen.
Friedrich? Fräulein von Buchwald hat geſtern mit ihm
ge=
ſprochen. Nicht nur Seydlitz, der General, auch er, der König, war
da. Er hat dort drüben, rechts neben der Frau Herzogin, geſeſſen.
Wäre er noch hier, ſo ſähe ihn Laudon ſich gegenüber, meint
lächelnd das Fräulein mit den ſchönen Augen. Es wäre hübſch,
wenn einmal im Salon einer Frau zwei Feinde einander träfen,
Da müßten ſie ja Frieden halten. Und vielleicht könnte ſie der
Blick einer Frau verſöhnen.
Laudon regt mit lebhaften Fragen die Erzählerin immer
wie=
der zum Reden an und träumt zugleich. Die Sätze, die er ſpricht,
ſagen nichts anderes als das Geziemende und verſchweigen das
bezwingende Gefühl. Hier iſt die Liebe. Was immer bis heute ſo
ſchien, als wäre es ſie, war ein Irrtum. Wenn man das Leben
von neuem beginnen könnte! Alles ſollte anders werden. In den
Augen der Dame, die ſo hübſch zu erzählen weiß, leuchtet das
Glück.
„Ain Ueberfoll, Herr Oberſt! Wir müſſen raiten!“
Ein Huſarenwachtmeiſter ſteht plötzlich im herzoglichen Saal
hinter dem Sitz der Herzogin und ruft zu Laudon über die Tafel
herüber. Es iſt der alte Koloman von der erſten Schwaron
Sze=
chenys.
Zwei Lakaien, ſchwächliche Geſtalten neben dem großen
kräf=
tigen Ungarn, verſuchen vergebens den braven Kerl, den ſie an den
Oberarmen gepackt haben, aus der Nähe der Herzogin
hinwegzu=
zerren. Er wehrt ſie immer wieder ab.
Koloman ſchreit, hochroten Geſichtes nach Atem jappend,
meh=
rere Male die gleiche karge Meldung in den Saal.
Das ferne Dröhnen, das Laudon eben erſt, während er dem
Fräu=
lein in die Augen ſah, zu hören glaubte, kam alſo wirklich von
Kanonenſchüſſen her.
Bevor noch Laudon ſich deſſen entſinnt, hat der Wachtmeiſter
die Lakaien abgeſchüttelt und ſagt, zu Atem gekommen, nun ſehr
laut in ſeinem ſchlechten Deutſch:
„Herr Oberſt wird gefangen genommen, wenn Faind ſiegt!
Hab’ ich Herrn Rittmeiſter Karolyi Gröf gemeldet: Im Schloß
ſeind lauter Fainde. Hat Herr Gröf gemaint: Koloman rait! Hab‟
ich den Solyom geſattelt — und in Karriere auf Schloß! Laite da
aus Sofia zufolge, bei dem bulgariſchen Außenminiſter einend Loge
Schritt unternommen, um gegen die Abſicht der bulgariſchen Reil. A dek Unterri
gierung zu proteſtieren, den Auslandsſchuldendienſt vollſtändnnt, de auch
einzuſtellen.
... unten an Stiegen wollen Koloman aufhalten, daß nicht Eom
zu Herrn Oberſt!“
Laudon ſteht auf. Sein Weinglas, von einer ungewollten ducu Hielim
kenden Bewegung der rechten Hand von der Tafel hinabgeworſelle
zerſplittert auf dem Parkett. Unruhe hat auch das Fräulein vogo
Buchwald ergriffen. Geht nicht ein Zittern von den Schultern 9M
ab durch die Geſtalt?
Der Eid des Offiziers ruft. Es gibt keine Märchen mehr. 2
Kampf iſt da, der Sieg oder der Rückzug. Der Seſſel fällt um, dul
dem Laudon geſeſſen hat. Wie peinlich, daß das bei Hof geſchlen e.
Sollte man deshalb ein Wort verlieren, das einen entſchuldicht ”ſ
Es iſt nicht Zeit, über die Frage nachzudenken. Aber 9e0
Damen gebührt ein Gruß. Die Herzogin iſt vielleicht eine Feinolihk. Me
Trotzdem ſtrebt Laudon, den Blick ihrer Augen zu gewinnen Wiczil. Sta
verbeugt ſich vor der Fürſtin, die einſt ſchön war. Die Spoßeld 4 dabei.
Noch ein zweites Mal muß, ſo ſehr die Zeit drängt, a
Sporenklang durch den Saal tönen, in den aus erſchreckten Geb." N
ern ein allgemeines Schweigen ſtrömt. Den Blick, der den zweſſe A
Gruß entgegennimmt, muß Oberſt Laudon nicht erſt ſuchen.
Aber der kaiſerliche Degen, den Laudon an der Seite, woſ
das Herz ſchlägt, tragen darf, iſt ſtark wie nichts ſonſt — und ſ
wältigt jedes Gefühl.
Vorwärts! In den Tod! Er iſt das beſte. Das Leben,N
langt ihn.
Laudon geht aus dem Saal und verläßt haſtigen Schrle
faſt ſchon im Laufe, das Schloß.
Auf dem Seeberg, ſüdöſtlich von Gotha, ſind plötzlich ſte
Reiter aufgetaucht. Sie müſſen Vorpoſten überrannt habei
Der Feind ſchoß auf unſere Biwakſtellung, ſchonte aber.
Stadt und das Schloß. Das ſagt viel.
Laudon, auf ſeinem Pferd die Stadt Gotha rings um.
Schloß durchjagend, beordert die Wachen, die er alle aul I.
Poſten antrifft, zum Abmarſch. Im Freien nächſt dem Biwal. D.
lich des Seebergs angelangt, erkennt der Oberſt, daß e5 Iü.
heutigen Tag nichts anderes gibt als den Rückzug. Der Ohl.
darf die Mannſchaft, die er führt, nicht zwecklos opfern. Deitt
ſind auf dem Seeberg die Maſſen von Reitern zu erkehle)
ein Vielfaches an Ueberzahl, auf jener Höhe zur Attacke 9e9‟
genberge nördlich von Waltershauſen ſteht, daß eine Bar..
vom Feinde herankommt mit einer weißen Fahne. De D.
ſind es, der Fahnenträger, der Trompeter, der ungtſchorkeh.
dreitauſend Huſaren verſammelt ſind,
Am nächſten Morgen meldet der Vorpoſten, der auf Lel. 2.
nade bläſt, und zwiſchen ihnen der Offizier, Küraſlie.”
Was will der Feind? Den Frieden? Er häte ihn woh Ne. t
Laudon, vom treuen Koloman und zehn Huſareh. De
reitet der Patrouille entgegen. Sie bringt einen Bief. 9. L
mitz, miniſſterum, wohin ſie zunächſt verbracht wurden, den Vertretern
Udi der 1 ſächiſchen Univerſität übergeben werden. — Der
Ueber=
ſu gabe im Inſignien waren vorher Verhandlungen zwiſchen dem
Rektoue ſer Deutſchen Univerſität, Profeſſor Groſſer, und dem
ſ Schullmniſterium vorausgegangen, die ſich auf die Formalitäten
der Uſtergabe bezogen. Die Regierung hatte dabei das
Ver=
ſprechtnabgegeben, daß bei der Uebergabe die Würde der Deut=
Aiſein wilder unbegreiflicher Spuk ſind die Radau=
Bzenelan uns vorübergezogen, die ſich in den letzten Tagen um
Oſptag, 27. November 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 327 — Seite 3
Tſchechiſche Kulturſchande.
Aüftlicher Ausbruch nakionaler Leidenſchafken. — Zuſammenhänge mit der inkernakionalen Rolitik.
Der Prager Hochſchulkonflikk.
Die Inſignien übergeben.
EP. Prag, 26. November.
gMInſignien der Prager Deutſchen Univerſität ſind heute
vormwſtg um 11 Uhr im Rektorat im Carolinum einer
vier=
zzpfiglie Kommiſſion des tſchechiſchen Schulminiſteriums über=
gebem borden. Die Inſignien ſollen heute nachmittag im Schul=
ſchen üüverſität gewahrt werden ſollte.
Der Sieg der Gaſſe.
Uadistiwer en Sies Rildiwerüiſchelt Fon=
9 di hlexn feſtgehalten zu werden verdtent.
Aug iſt bekanntlich die älteſte deutſche
Unioeſität, von Kaiſer Karl I. gegründet.
ir das Den Tchechen aber war mit dem Erſtarken ihres National
Dder eu bewußütſins dieſe deutſche Schule ein Dorn im
nem nülug ). Sie erreichten deshalb auch ſchon im kaiſerlichen Oeſter=
W die Prager Univerſität in zwei ſelbſtändige Inſtitute
aufgetaſl wurde. Die Gründungsurkunde aus dem Jahre 1348
werlu ebenſch die die berühmten hiſtoriſchen Symbole Siegel,
Amts=
im 3 telte uw Szepter blieben vorerſt in der Hand der deutſchen
aniſatu Schulal was ja eigentlich eine Selbſtverſtändlichkeit war. Denn
im idie tſobchiſche Univerſität iſt ja nur ein ſpäterer Ableger. Seit
Milwie Tfhchen ihren eigenen Staat haben, läßt ihnen der deutſche
us em Beſitz „ene Ruhe Sie haben durch ein Geſetz der
deut=
mit iſtcheminiverſität das Recht genommen, ſich als
en, Mfortſtzung der alten Karls=Univerſität zu
be=
meii eichou n. Das wurde nur den Tſchechen geſtattet, während
je deuuſche Univerſität die im Laufe der Jahrhunderte eine
ſtättesdutſcher und europäiſcher Kultur geworden iſt, nur den
züinfackhe Namen „Deutſche Univerſität” annehmen durfte. Ein
ſerſuah ſie aus ihrem alten Gebäude zu vertreiben, mißlang,
Meißlarg aber erſt, nachdem der Staatspräſident Maſſaryk ſich
rſchienngeſentet hatte.
gſtan U nun ſollte plötzlich die deutſche Univer=
Frou itättde Inſignien, die ſie bisher ſtolz bewahrt
ligen tatt n die tſchechiſche Nebenbuhlerin
heraus=
s dr ieben./Le tſchechiſche Mehrheit hat das Recht, geſetzlich derartige
erun (nordrmgen zu treffen, aber die Form, in der dieſe Uebergabe
erlamp wurde, enthält von vornherein die Abſicht einer
nen Achween nationalen Demütigung. Der Akademiſche
deſſen r5enat’ hitte ſich vielleicht einer Auslieferung an das
Unter=
aus kuichtsmiiſterium nicht widerſetzt, widerſetzte ſich dagegen dem
nausie Conofffuung zur tſchechiſchen Univerſität. Und das iſt wohl von
vornheren beabſichtigt geweſen. Denn dieſe menſchlich
begreif=
liche, Qüöliſch notwendige Weigerung bedeutete das Signal, daß
Fhun dar Pöbel mitmachen konnte und ſich Szenen abſpielten,
wie wai ſie ſeit der Revolution nicht mehr erlebt haben. In
hellen hufen zogen die Tſchechen vor die deutſche Univerſität,
mſüchtem )s Gebäude zu ſtürmen, demolierten, was ſie bekommen
mlonnte 2 Die deutſchen Studenten verteidigten ihre Univerſität.
eſStraßenſhlachten wurden geſchlagen, bei den Tfchechen mehr als
mit einmal ſchechen verhauten, weil ſie ſie für Deutſche hielten.
efugn Die tſſſhchiſche Regierung aber, in der zwei deutſche Miniſter
Kruſitzen, w untätig dieſem wilden Treiben zu. Die Polizei, die
inſig angebich zur Aufrechterhaltung der Ordnung vorhanden iſt,
führte sſſo auch erſt nachdem die Gemüter der tſchechoſlowakiſchen
Jugenn ich hinreichend ausgetobt hatten.
Dike Tage iſt das ſo gegangen, bis der deutſche Senat die
Jnſigm) der Unterrichtsverwaltung zur Verfügung ſtellte.
Viel=
leicht, ger auch nur vielleicht ſind die Straßenhelden damit
zufriebe geſtellt und ziehen ſich jetzt einmal zurück. Aber die
banzelrt des Vorgehens bleibt doch eine Kul=
turſchande, an der gerade die Tſchechen nicht viel Freude
erleben werden. Sie ſehen jetzt bereits wie der Funke nach
Wien übergegriffen hat, wie die Wiener Studenten
über die Behandlung ihrer Volksgenoſſen,in
Erregung gerieten und Gleiches mit Gleichem
zu bergelten drohten. lind das Bedenkliche dabei iſt,
daß doch der Zeitpunkt des künſtlichen Ausbruches dieſer
natio=
nalen Leidenſchaften in Prag ſehr leicht mit Zuſammenhängen
Die Deutſche Univerſität in Prag.
der internationalen Politik in Verbindung gebracht werden
kann. Die Linie, die von der Beſchwerde der Kleinen Entente
gegen Ungarn herkommt und die ſich nach dem Wunſch gewiſſer
Drahtzieher zu einer neuen Hetze gegen alles Deutſche verlängern
ſoll, läßt ſich ſehr leicht ziehen, läßt ſich auch inſoweit ziehen,
als die „Nutzanwendung” der Prager Lehre, wie ausgezeichnet
ſich tſchechiſche Poliziſten für die Saarregierung des Herrn Knox
eignen. Einzelne von ihnen haben ſich ja gemeldet und ſie
haben den Beweis erbracht, daß ſie unbedingt zuverläſſig gegen
alles Deutſche ſind, ohne Rückſicht auf die Pflicht der
Unpartei=
lichkeit, die ja eigentlich die erſte Vorausſetzung ihres Dienſtes
ſein ſollte.
Bezeichnend für die Verhältniſſe in der Tſchechoſlowakei
dürfte im übrigen die nachſtehende Meldung ſein, die wir von
unſerem O=Korreſpondenten erhalten:
Auf dem Marienbader Eislaufplatze St. Georg gab es am
3. Februar 1934 eine ſportliche Senſation, denn an dieſem Tage
trat zum Wettkampf eine Nürnberger Eishockeymannſchaft an.
Von der Marienbader Sportgemeinde brachte man dieſem
Tref=
fen ein ſo ſtarkes Intereſſe entgegen, daß die Staatspolizei ſich
veranlaßt ſah. die Veranſtaltung entſprechend zu überwachen,
weil ſie annahm, es könne hierbei zu politiſchen Kundgebungen
kommen. Es wurden alſo mehrere Zivilpoliziſten auf den
Spiel=
platz entſendet, und ſie miſchten ſich dort unter die Menge der
Zuſchauer. Das von den Nürnbergern vorgeführte Spiel fand
bei den Marienbadern eine geradezu begeiſterte Aufnahme, die
ſich darin äußerte, daß nach dem Schlußpfiff die Nürnberger
Mannſchaft von einer größeren Gruppe junger Sportler umringt
wurde, die ihrer Freude und Sympathie dadurch Ausdruck
ver=
liehen, daß ſie immer wieder in laute Heilrufe auf die
reichs=
deutſchen Sportler ausbrachen. Dabei ſoll auch einige Male
der Ausruf „Heil Hitler!” laut geworden ſein, und als ein
junger Mann die abziehenden Nürnberger mit erhobenem Arm
grüßte, da ſchritt einer der auf dem Platze befindlichen Detektive
ein und verhaftete den Jüngling. Er wurde zum Marienbader
Polizeikommiſſariat gebracht und verblieb dort drei Tage in
Unterſuchungshaft, worauf er wohl wieder auf freien Fuß
ge=
ſetzt wurde, doch wurde gegen ihn ein Verfahren wegen
Ver=
gehens gegen das Geſetz zum Schutze der Republik eingeleitet.
Nunmehr hatte ſich der betreffende junge Mann — es handelt
ſich um den 22jährigen Geſchäftsdiener Hermann Franz Buff
aus Hammerhäuſer bei Marienbad — vor einem Senate des
Kreisgerichtes in Eger wegen des ihm zur Laſt gelegten
Ver=
gehens zu verantworten. Der Angeklagte beſtritt, den Ruf „Heil
Hitler!” gebraucht zu haben; er habe vielmehr lediglich wie die
anderen Zuſchauer bei dem Spiel der Nürnberger Mannſchaft
„Heil!” gerufen, und zwar deswegen, weil er wie die anderen
von der ſportlichen Leiſtung der Gäſte begeiſtert war. Dagegen
erklärte der Zivilpoliziſt Pladimir Vidko mit Beſtimmtheit, den
Ruf „Heil Hitler!” aus dem Munde des Angeklagten
vernom=
men zu haben. Buff machte ſich erbötig, eine Reihe von Zeugen
namhaft zu machen, die ſeine Ausſage beſtätigen könnten, doch
lehnte der Gerichtshof die Einvernahme weiterer Zeugen als
unweſentlich ab und verurteilte den Angeklagten, der bisher
wohlverhalten war, zu einer unbedingten Arreſtſtrafe in der
Dauer von 3 Wochen, verſchärft durch eine Faſte.
Prokeſtkundgebungen an der Wiener Univerſität
gegen die Prager Ausſchreitungen.
DNB. Wien, 26. November.
Im Zuſammenhang mit den Ausſchreitungen der tſchechiſchen
Studenten in Prag kam es am Montag mittag auch an der
Wie=
ner Univerſität zu Kundgebungen. Zahlreiche Studenten
verſam=
melten ſich in der Univerſität und nahmen gegen die Tſchechen
Stellung. Rufe wie „Nieder mit den Tſchechen, nieder mit der
tſchechiſchen Preſſe” wurden laut. Die Polizei ſchritt ein und
zer=
ſtreute die Anſammlungen. Größere Gruppen von Studenten
zogen dann vor die Verlagsgebäude der in tſchechiſchem Beſitz
be=
findlichen Zeitungen „Die Stunde” und „Der Tag”; andere
ver=
ſuchten, zur tſchechoſlowakiſchen Geſandtſchaft vorzudringen. Die
Polizei drängte die Studenten ab und löſte die Züge auf.
* Die Signakarmächte gegen Likauen.
Schwere likauiſche Verletzungen des Memelſtakuts
durch den Juriſten=Ausſchuß feſtgeſtell.
Ausländiſchen Blättern iſt zu entnehmen, daß die
Unter=
ſuchungen der Signatarmächte über die juriſtiſche Unterlage des
Vorgehens Litauens im Memelland jetzt zum Abſchluß gekommen
ſind. Die Juriſtenkommiſſion hat danach vier litauiſche
Verfeh=
lungen feſtgeſtellt. Als ſolche werden aufgezählt die Schließung
der Landtagsſeſſion, die Entziehung der Mandate der
memellän=
diſchen Abgeordneten, das Vorgehen in der Schulreform und bei
den Beamtenentlaſſungen und endlich die Eingriffe in die
Selbſt=
verwaltung. Wenn dieſe Nachrichten zutreffen, und daran zu
zweifeln beſteht eigentlich kein Grund, dann ergibt ſich, daß die
ſachlichen Proteſte der Deutſchen ſich auf der ganzen Linie
durch=
geſetzt haben.
Das Verhalten der Litauer iſt ein grober Mißbrauch, der
verſchärft wird noch durch die Methoden brutalen Terrors, mit
denen die Deutſchen in den Gefängniſſen gequält werden. Aber,
es wird nun auch erwartet werden dürfen, daß die
Signatar=
mächte die Folgerungen aus dem Gutachten der Juriſten ziehen
und ſich in Kowno nicht nur mit einem Proteſt begnügen,
ſon=
dern dafür Sorge tragen, daß der volle Rechtszuſtand
wiederher=
geſtellt wird. Denn die Art, wie Litauen die Memelländer in
den letzten Monaten vergewaltigt hat, kompromittiert nicht nur
allein Litauen, ſondern mindeſtens ebenſo ſehr die Mächte, die
ihr Wort dafür verpfändet haben, daß die memelländiſchen
Deut=
ſchen nicht als Kolonialvolk jeder Willkür preisgegeben werden
ſollen. Deshalb iſt auch hier für diplomatiſche Spitzfindigkeiten
kein Platz.
Das Gutachten iſt bisher in Kowno nicht überreicht worden,
angeblich, weil die litauiſche Regierung durch unverbindliche
Er=
klärungen in einigen nichtsſagenden Punkten Entgegenkommen
zeigen und die Signatarmächte beruhigen will. Nach den
Erfah=
rungen aber, die bisher mit der Zuverläſſigkeit der litauiſchen
Regierung gemacht wurden, ſollten die Mächte ſich zu einem
ſol=
chen unwürdigen Spiel nicht hergeben, ſondern rückſichtslos auf
der Durchführung ihrer Abmachungen beſtehen.
ſelbſt.” 2r König ſendet das Schreiben.” So meldet der preußiſche
Premihnutnant Die Aufſchrift lautet: „An General Laudon.”
das iſſt en Irrtum.
Nelin. Es iſt keiner!
Ihn Majeſtät die Kaiſerin Maria Thereſia hat den Oberſt
ernſt, heon Laudon „zur Bezeugung ihrer allerhöchſten
Zufrie=
denheif ber geleiſtete treue Dienſte und herzhafte Anführung des
ſeinemn hmmando anvertrauten Detachements wegen
ausnehmen=
der Tayrkeit und Klugheit zum Generalmajor ernannt.”
DarKönig ſelbſt hat das Dekret zu Geſicht bekommen. Der
fürien, ſer es überbringen ſollte, iſt vom Feinde abgefaßt
wor=
ſen. Du Friedrich von Preußen hat mit eigener Hand in
franzö=
ſcher Srache einen Glückwunſch geſchrieben und ihn begonnen
mit den Vorten:
„MAa Genéral!"
Auldes ſcheint einen Augenblick lang, als wären die
Kanonen=
ſchuſſe un geſtern gar nichts anderes als ein Gruß des Königs
eine Feind geweſen, der vor langen Jahren für Preußens
Ehre bſkämpfen und ſterben wollen.
Ausſtellung von Handzeichnungen.
Fir der Buchhandlung Bergſtraeßer iſt augenblicklich
ine 20) von Zeichnungen von Major a. D. W. Hertel
MSgefstlt. Die meiſten der Blätter ſind uns ſchon durch die
Bahl „0 Motive intereſſant, denn mit Ausnahme einiger
Zeich=
ungeKus dem Speſſart, der Gegend von Bad Mergentheim,
a: dee künſtler ſeine Motive in Darmſtadt und ſeiner
nähe=
en Ulhebung gefunden. Was uns da zunächſt auffällt iſt die
Sebe, Em der der Künſtler die Atmoſphäre eines Altſtadtwinkels
beichuaAſeine beſondere Freude an engen Gaſſen, maleriſchen
Surchchſten durch alte verfallene Torbögen,
übereinander=
teiterim Giebel und Dächer. Das alles wird mit feſtem ſichern
Oriche ſtgehalten. Daneben gelingt auch ein kräftiger
charakte=
ſtiſchſ Baumſchlag, wie bei dem einzelſtehenden knorrigen
ien 13un. Wieder von einer ganz anderen Seite lernen wir
den KEihtler kennen in den feinen kleinen Landſchaftszeichnungen
iiwa A der Mergentheimer Gegend, bei Wixhauſen oder am
Prinzosterg. Beſonders an der letztgenannten Zeichnung fällt der
ſrte =Sſich, die weite der Landſchaft auf. Von anderen Motiven
us Smftadts nächſter Umgebung heben wir beſonders eine
Heichwug von Kranichſtein hervor. Auf einem anderen Blatt
Undenrir die Alexanderſtraße mit ihren charakteriſtiſchen
Gie=
beln. her eſſant iſt auch, daß auf einem Blatt das Alte Bleich=
Naus 53der Bleichſtraße, das jetzt wegen Erweiterung des
Franhchauſes abgeriſſen iſt, feſtgehalten wurde. So finden wir
mancks wohlbekannte Motiv, mit liebevoller Genquigkeit
feſt=
behalxh umter dieſen Blättern,
Hans=Pfihner=Abend.
Im weiteren Verlauf des uns von Generalmuſikdirektor
Friderich in dieſem Winter dargebotenen Zyklus „Deutſche
Muſik” brachte der dritte Abend zwei Werke lebender
Tondich=
ter Carl Rorich und Wilhelm Peterſen. Und nun kommt Hans
Pfitzner! Sein letztwinterliches Gaſtſpiel als Komponiſt und
Dirigent war ein beſonders großer Erfolg, ſo daß es allſeitig
freu=
digſt begrüßt wurde, daß der berühmte Meiſter der Einladung der
Generaldirektion bereitwilligſt Folge geleiſtet.
Vor wenigen Wochen, an Goethes Geburtstag, verlieh ihm
die Stadt Frankfurt a M. ihre höchſte Auszeichnung, den
Goethe=
preis. Kaum ein anderer deutſcher Komponiſt iſt würdiger, dieſe
große Ehrung zu empfangen, als Hans Pfitzner, dieſer kerndeutſche
Muſiker und Menſch. Unbeirrbar ſchritt er trotz vieler
Bitter=
niſſe, Enttäuſchungen und Verſtändnisloſigkeit ſeinem Schaffen
gegenüber ſeinen geraden Weg weiter. Konzeſſionen an die breite
Maſſe zu machen, das liegt dieſem aufrechten Menſchen nicht, er
ſchreibt, wie es ihm ſeine Empfindung eingibt. „Gewiß haben wir
lange gebraucht, um ihn ganz verſtehen zu können, dringt man
aber tiefer in ſeine Werke ein, ſo wird man bald von dieſer
wahr=
haften Sprache gefangen. Oft ſtößt man ſich an ſeiner mitunter
herben Tonſprache, an ſeine Diſſonanzen! Gibt es im Leben nicht
auch genug Diſſonanzen, die man auflöſen und zum wohlklingenden
Akkord formen muß! Und wieviele Diſſonanzen bleiben
unaufge=
löſt! Man muß nur nicht voreingenommen ſein und ſich in ſeine
Welt der Töne hineinfinden können, welch ein Reichtum herrlicher
Melodien iſt in ihnen verborgen.
Für das Konzert am Montag, den 3. Dezember das nur
eigene Werke bringt, hat der Meiſter ein beſonders ſchönes
Pro=
gramm ausgewählt. Wie Richard Wagner ſeinen drei Akten der
Meiſterſinger Vorſpiele voranſetzte, die das Geſchehen des Aktes
widerſpiegeln, ſo ſind auch die drei Vorſpiele aus dem
Muſik=
drama „Paleſtrina‟ Deuter der kommenden Handlung. Vor
nun=
mehr dreizehn Jahren brachte Michael Balling dieſe eigenartigen
Muſikſtücke in der Konzertfaſſung hier zur erſten Aufführung. Das
Vorſpiel zum erſten Akt (Im Arbeitszimmer Paleſtrinas) ſchildert
Paleſtrina, den berühmten italieniſchen Kirchenkomponiſten, wie
er nach dem Tode ſeines geliebten Weibes der Welt und den
Menſchen entfremdet und zum weltſchmerzlichen Betrachter der
Außenwelt wurde. Er entſagt allem weiteren Schaffen und
wei=
gert ſich ſogar, die ihm von Kardinal Borromeo aufgegebene Meſſe
zu ſchreiben. Im Traum erſcheinen ihm die Manen verſtorbener
größten Tonſchöpfung, der Marcellus=Meſſe. „Mit Wucht und
Wildheit” überſchreibt Pfitzner das Vorſpiel zum zweiten Akt (Auf
dem Tridentiner Konzil). Es gibt ein anſchauliches Bild von dem
wirren Durcheinander des Konzils mit ſeinen ſtreitenden
Kleri=
kern. Charakteriſtiſch das im größten BR von Waldhörnern
zu=
erſt gebrachte, wild hereinbrechende Achtelmotiv, das ſpäter vom
geſamten Orcheſter aufgenommen und meiſterhaft weitergeführt
wird. Allmählich geht das heftig bewegte Tonſtück in das „
Kon=
zilthema” des erſten Aktes über und ſchließt mit einigen Takten
des wildbewegten Anfangsthemas.
Paleſtrina war wegen Verweigerung der Kompoſition der
Meſſe in Kerkerhaft gekommen. Beſchauliche Ruhe iſt über ihn
ge=
kommen, ſelbſt die von der Straße zu ihm dringenden begeiſterten
Rufe der Menge über ſein in der Nacht geſchaffenes und nun
auf=
geführtes Werk machen keinen Eindruck mehr auf ihn, er hat den
friedlichen Ausgleich mit Welt und Leben wiedergefunden. (
Vor=
ſpiel zum dritten Akt: Paleſtrina nach der Kerkerhaft. Langſam,
getragen.)
Als weitere Orcheſtergaben bringt uns Pfitzner zwei Stücke
aus ſeiner letzten Oper: „Das Herz”: „Hoffeſt” und „Liebesmelo=
die” das erſte in feſtlichem Charakter gehalten, das zweite eine
innige Melodie, in durchweg weiche Tonfarben getaucht, in Moll
beginnend und im zarteſten Dur ausklingend, zwei unkomplizierte,
leicht verſtändliche Orcheſterſätze.
Das Hauptwerk des intereſſanten Abends, das pompöſe
Kla=
vierkonzert, ſpielte Walter Rehberg vor neun Jahren zum erſten
Male in Darmſtadt. Es iſt Fritz Buſch, dem früheren Dresdener
Dirigenten, gewidmet und eines der ſchwierigſten Konzerte für
das Klavier. Die vier Sätze, von denen der erſte und zweite, und
der dritte und vierte ineinander übergehen, tragen die
Ueberſchrif=
ten: I. Pomphaft, mit Kraft und Schwung, II. Heiterer
Satz. Ziemlich ſchnell, in einheitlich atemloſem Zeitmaß.
III. Aeußerſt ruhig, verſonnen, ſchwärmeriſch. IV. Raſch,
unge=
ſchlacht, launig. Mit dieſen Bezeichnungen gibt uns der
Kompo=
niſt ſchon eine Kennzeichnung des Inhalts der einzelnen Sätze.
Das Werk bedingt einen in allen Sätteln pianiſtiſcher Kunſt
ge=
rechten Spieler, dem aber auch ein großer Erfolg beſchieden ſein
kann. Für die Aufführung am Montag wurde eine junge
Künſt=
lerin: Maria Koerfer, gewonnen, die das Konzert ſchon oft
mit außerordentlichem Erfolg geſpielt hat. Hans Pitzner ſelbſt
hat die Künſtlerin beſonders empfohlen und ſie als eine der beſten
Interpreten ſeines Werkes bezeichnet. Nach Preſſeſtimmen zu
ur=
teilen, die ihr Auftreten in einigen Städten als ein ſenſationelles
Ereignis betiteln, ſteht uns ein beſonderer Genuß bevor.
Der erſte Komponiſten=Abend dieſer Spielzeit wird gewiß dem
Schaffen Hans Pfitzners neue Freunde zuführen und ein
Höhe=
punkt in den muſikaliſchen Darbietungen dieſes Winters ſein.
Friedrich Brückmann
Auguſt Scholtis: Baba und ihre Kinder. Roman. (Ganzleinen
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Dieſer Roman ſpielt an der Grenze, in dem Land zwiſchen
Preußen, Polen und der Tſchechoſlowakei, Baba, Mutter von 19
Kindern, gutmütig und geriſſen, fromm und bedenkenlos zäher als
alle, Ingenieure. Paſtoren, Beamte und Domänen=Direktoren,
er=
kämpft ſich ihr Leben. Ein Urbild dieſes merkwürdigen Landes
deſſen Zukunft heute ganz Deutſchland bewegt.
Vereinigung früherer
Leibgardiſten
Darmſtadt.
Nach längerem Leiden
ent=
ſchlief unſer langjähriges,
treues Mitglied
Peter Kampfmann
Reichsbahn=Oberſchaffner.
Beerdigung Dienstag nachmittag 3.30 Uhr
Waldfriedhof. Ich bitte die Mitglieder dem
verſtorbenen Kameraden durch recht
zahl=
reiche Beteiligung die letzte Ehre zu erweiſen.
Der Vereinsführer.
V12256)
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Anteil=
nahme beim Heimgang unſeres lieben
Entſchlafenen
Wilhelm Keil
ſagen wir herzlichen Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Katharina Keil.
Darmſtadt, den 27. November 1934.
(12263
(Schloßgartenſtr. 51)
(12246
Ein wahres
Puppen-Paradies!
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kurzem Leiden meine liebe, gute Frau, unſere gute Mutter,
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im Alter von 49 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
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Frankfurt a. M.,
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den 24. November 1934.
(12245
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 28. November 1934, um 11 Uhr
vormittags, auf dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſfraße ſtatt.
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Heu=
bach i. Odenw.
Die Frau mit dem Waſchbrett braucht 5049
Seife, um den Schmutz herauszureibechd
Außerdem hat ſie ſehr viel Arbeit. Die Gechlit
aber, die Burnus ins Einweichwaſſer ſtreüchnt. I
ſpart nicht nur Seife und Waſchmittel, ſ0 .
dern auch Arbeit. Denn bei ihr löſt Burms!9 M
mit ſeinen Drüſenſäften über Nacht den Kicht. A
der den Schmutz an die Wäſchefaſer binde.”
Dadurch wird der Schmutz frei — und chn
„orgen genügt eine leichte Nachbehandlungg
um ihn völlig zu entfernen. Man ſpaly 8
Seife, Waſchmittel, Feuerung und Arbch.
Bitte probieren Sie Burnus, Große 20.
49 Pfg., überall zu haben.
Gutſchein 79155
nAuguſt Jacovi A.,6. Darmſtadt
Senden Sie mir koſtenlos ein”
packung Burnus.
Name
3 Yekag, 27. November 1934
Ms der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 27. November 1934
Tag der nakionalen Solidarikät
am Sonnkag, den 8. Dezember 1934.
u. 8. Dezember wird zugunſten des Winterhilfswerkes, im
Rabumn eines Tages der nationalen Solidarität, eine
Veranſtal=
tungu ſattfinden, wie ſie in gleicher Bedeutung bisher
unbe=
kanmltſt.
Adieſem Tag werden im Gau Heſſen=Naſſau, beginnend vom
Gamleer, durch ſämtliche führenden Mitglieder der Partei und
ihrem rganiſationen, ferner durch Regierungsvertreter,
Provin=
zalsu 7d Kreisdirektoren, Oberbürgermeiſter, Rektoren und
Pro=
ſeſſoſie der Univerſitäten. Intendanten, Künſtler, Schriftſteller,
Joumyliſten uſw. uſw., d. h. allen der Reichskulturkammer
unter=
ſtelltüegPerſönlichkeiten, Sammlungen zugunſten des
Winterhilfs=
werhe=veranſtaltet werden.
ßitern fand im Frankfurter Rathaus im Auftrage des
Gau=
leiteuzeine Beſprechung über die Durchführung der Sammlung
ſtattu der Pg. Müller=Scheld in großen Zügen auf die
Bedeu=
tung tr Veranſtaltung hinwies und ihre Durchführung kurz
beſpwot. Weitere Einzelheiten werden zu gegebener Zeit bekannt
gege pu werden.
Was geht am Langen Ludwig vor?
Aer mahnt, ſie dede am lange Ludwig de Opfertempel
wie=
der r ſſaue, hot geſtern de Herr Schnepper zu ſeiner Fraa geſacht,
als er un ſeiner Arweit haam kumme is. Ich hab doch erſt vorm
halune ſohr mein Name ins Opferbuch eingeſchriewe und e ganz
Mackt bzahlt.”
aß ſag ich derr, Kallche, wenns widder was zu ſchreiwe
gibt. 40 geh ich hie. Wir Fraue opfern gradſogern, wie ihr
Mamzeit, ſegt dodruff ſei Fraa.”
iy wirklich, am Langen Ludwig da geht etwas vor. Den
zuyTag über wird geklopft und gehämmert, gemalt und
ge=
richänund ſelbſt die Dachdecker ſind mit ihrer Zunft vertreten,
au ein merkwürdiges Häuschen ein ſchmuckes Ziegeldach zu
Pas tut ſich bloß am Langen Ludwig?
Paſſanten ſtutzen ein wenig und ſchauen einen Augenblick
nternſſert zu, ehe ſie weitergehen, die Kraftfahrer droſſeln die
Motoneab, um raſch einen Blick über den Arbeitsplatz zu werfen
8iud uler Erwarten und Neugierde ſtehen Heinerbuben und
mädal an allen vier Ecken des Adolf=Hitler=Platzes und ſperren
dioM vor Sitaunen Mund und Naſe auf.
Gſeiß, es tut ſich was am Langen Ludwig, aber was kann
ſel, 200 niemrn ſagen. Vielleicht hat es etwas mit dem Weihnachtsfeſt
uuaber bis dahin iſt ja noch lange Zeit und der eine oder
mLeſer hat es gewiß ſchon vorher erfahren.
Der heſiſche Staaksminiſter.
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Oirjannt wurde am 15. November 1934 der Schulamtsanwär=
Lal Fich aus Nieder=Mockſtadt Kreis Friedberg, zum
ehreſgun der Volksſchule zu Oſſenheim. Kreis Friedberg, mit
ſirkrin vom Tage des Dienſtantritts an.
19ebettragen wurde am 17. November 1934 dem Lehrer
fuliugschramm zu Frei=Weinheim, Kreis Bingen, eine
zu imnLehrexſlle an der Volksſchule zu Gonſenheim Kreis Mainz;
Ang Dem „Arer Wilhelm Heupt zu Kettenheim. Kreis Alzey, eine
„Wehreuſlie an der Volksſchule zu Frei=Weinheim, Kreis Bingen,
„beide imt Wirkung vom 1. Dezember 1934 an.
Suden Ruheſtand verſetzt wurde auf Nachſuchen am 12.
No=
embär1934 unter Anerkennung ihrer dem Staate geleiſteten
dienn die Lehrerin Wilhelmine Hellmeiſter an der
Volks=
hulel; Heidesheim. Kreis Bingen, mit Wirkung vom 16.
No=
vembtz1934; am 12. November 1934 die Lehrerin an der
Volks=
ſchule,4 Bingen Franziska Kolb unter Anerkennung ihrer dem
Staaupeleiſteten Dienſte mit Wirkung vom 16. November 1934.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 327 — Seite 5
*
ter 5
ſies
bhes Alter. Fräulein Babette Ullmann, Nieder=
Ram=
ſtraße 1, begeht heute ihren 82. Geburtstag. Gleichzeitig
ſtt 50 Jahren Leſerin des Darmſtädter Tagblatts.
ſſiſches Landestheater Darmſtadt.
Großes Haus.
November
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Anfaug 19.30, Ende 22.30 Uhr.
Preiſe 0.70 bis 5.50
Der Zigeunerbaron.
Miete B 9
Anfang 20, Ende gegen 22 Uhr.
Mittmuzt
Preiſe 0.50 bis 4.50
A November Hockewanzel.
Kleines Haus.
Anf. 20, Ende gegen 22.30. Zuſ=M. 1, 4. Vorſt.
Anläßlich des Jahrestages der Gründung der
November „NS=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
IMinna von Barnhelm. Preiſe 0.70—3.80
Mittmag
Anfang 20, Ende gegen 22 Uhr.
2 November /Schnurrbuſch=Quartett. Preiſe 0.50 bis 2.50
— ſeſſiſches Landestheater. Morgen abend findet im
Klei=
nen 9)as des Heſſiſchen Landestheaters der erſte Kammermuſik=
Gbendd Ls Darmſtädter Schnurrbuſch=Quartetts ſtatt. Die
Vor=
rags Eole bringt zu Eingang das Streichtrio in G=Dur von
Lud=
bag 1 Beethoven, ein von echter Muſizierfreudigkeit erfülltes
Frührpek des Meiſters, das in ſehr gefälliger Form jedem der
beteillan Inſtrumente dankbare, zum Teil virtuoſe Aufgaben
ſtellt. ſon dem darauffolgenden Streichquartett in Eis=Moll,
einenm ſpätwerk Max Regers, wird der Adagio=Satz von
Ken=
dern A den ſchönſten langſamen Sätzen der Kammermuſik
ge=
lechne: Das E=Dur=Quartett von Mozart das den
Schnurr=
buſch==And abſchließt, gehört zu den ſogen. Cello=Quartetten, die
ihren ſtmen daher haben, daß ſie namentlich dem Violoncello
ür jün Entſtehungszeit ungewöhnliche techniſche Anforderungen
ſtellem.
In ir heutigen Vorſtellung der Johann Straußſchen Operette
„Der igeunerbaron” wird Hermann Schmid=Berikoven
dum e Nn Male in Darmſtadt die Titelrolle ſingen, in der er in
2n 1üſten Aufführungen mit Bernd Aldenhoff alterniert.
Dachty Sattler, der die Partie bisher geſungen hatte, wird
Nurch a9 Proben zu den Opern „Aida” und „Lohengrin” in
An=
bruch enommen, die als Wiederaufnahmen auf dem Spielplan
Des Lwestheaters erſcheinen werden. Die erſte Vorſtellung von
„Aido mit Theg Consbruch, Johanna Blatter, Karl Biſſuti,
Heinuit Blaſel, Joachim Sattler und Heinrich Schlüter in den
hauprilen findet unter der muſikaliſchen Leitung von Hans
Blümg am Donnerstag ſtatt. Außer den bereits genannten
Lemu die Hauptpartien ſingen, Liſelotte Ammermann und
Heinm) Blaſel. Das Bühnenbild entwirft Max Fritſche. Für
Dezerschr iſt eine Neuinſzenierung von Richard Wagners.
Tann=
häuſe kdurch Prof. Max Hofmüller vorgeſehen. Im Januar
bring=kas Landestheater die Oper „Der Tod des Johannes
4 Pr von Wolfgang Riedel zur Uraufführung.
Einzelhandel und Handwerk in der Weihnachtswerbung
Inſerake als Schlüſſel zum Erfolg.
Von Chriſtian Hilker,
journaliſtiſcher Mitarbeiter im NS.=Hago=Schulungsamt
(Werbe=Beratung) in der Oberſten Leitung der PO., Berlin.
Wieder einmal ſteht das Weihnachtsfeſt vor der Tür!
Be=
reits jetzt, dem breiten Publikum noch gar nicht ſichtbar, rüſtet
der Einzelhandel für die kommenden Wochen der
Weihnachtsver=
käufe, deren Ergebnis, entſprechend der weiterhin gebeſſerten
Konjunktur des Binnenmarktes, es hoffentlich zulaſſen wird, auf
ſie um die Jahreswende mit ſichtlicher Befriedigung zurückzublicken.
Das hinter uns liegende Jahr hat ja Einzelhandel und Handwerk
weiterhin von ſeiten der Regierung tatkräftige
Förde=
rung angedeihen laſſen, hat dieſen beiden Berufsgruppen durch
eine Reihe geſetzlicher Maßnahmen endlich die Stellung im Leben
des Staates wieder eingeräumt, die ihnen allein auf Grund ihrer
hohen qualitativen Leiſtungen ſowie ihrer unmittelbaren
Ver=
wurzelung im Volke ſelbſt zukommt.
Eine weſentliche Förderung der einzelhändleriſchen Intereſſen,
in der Praxis von Einzelhandel und Handwerk ſelbſt aus
nahe=
liegenden Gründen noch keineswegs zur bezweckten Auswertung
gekommen, iſt in den Beſtimmungen des Werberats der deutſchen
Wirtſchaft zu ſehen, die in vorbildlicher, klarer Umreißung ihres
Sinnes einen Schlußſtrich ziehen unter die Methoden
markt=
ſchreieriſcher Anpreiſungen mit ihrem vielfachen Hang zur
Täu=
ſchung und Unwahrheit, und dies insbeſondere dem kleinen
Geſchäftsmann wieder ermöglichen, ſeine auf Ordnungs=
und Wahrheitsprinzip aufgebaute Werbung im
Anzeigen=
teil der Tageszeitungen zur verdienten Beachtung zu
bringen. Das ſtändige Beſtreben von Einzelhandel und
Hand=
werk zur Gewinnung neuer Dauerkunden läßt es daher als ſicher
annehmen, daß dieſe beiden Zweige gerade für das
Weihnachts=
feſt in weiterem Maße als in den letzten Jahren von den ihnen
gegebenen Inſertionsmöglichkeiten Gebrauch machen werden.
Soll dieſe Werbung von Erfolg begleitet ſein, ſo iſt eine
ganze Reihe von Geſichtspunkten grundſätzlicher Natur zu
beach=
ten, die dem nicht an ſtändige Werbung gewöhnten Geſchäftsmann
naturgemäß nicht geläufig iſt, deren Kenntnis und Beachtung
jedoch von elementarer Bedeutung iſt. Zunächſt iſt es
notwen=
dig, ſich von vornherein über die Höhe der verfügbaren
Werbe=
mitteln genau klar zu ſein und ſie ſo einzuſtellen, daß ſie eine
regelmäßige, in gewiſſen Abſtänden wiederkehrende
Wer=
bung ermöglichen. Der Werbungstreibende darf nämlich
keines=
falls von der Annahme ausgehen, daß ausgerechnet an dem Tage,
an dem er nun mal inſeriert, ſeine Anzeige von allen
Intereſſen=
ten geleſen wird. Alſo: Nicht ein einziges Mal inſerieren und
dabei das Augenmerk auf die Größe der Anzeige richten, ſondern
regelmäßig durch mehrere kleine Anzeigen
wer=
ben. Es iſt eine irrige Auffaſſung, daß lediglich die Größe einer
Anzeige deren Erfolg macht. Die Praxis hat gerade gelehrt, daß
auch hier, wie überall im Leben, die Beharrlichkeit zum Ziele führt.
In dieſem Zuſammenhang mag eine neuere Entſcheidung des
Reichsgerichts von Intereſſe ſein, die ausdrücklich beſagt, daß auch
das neue Werberecht dem Kaufmann auf dem Gebiete des
Werbe=
weſens hinſichtlich der Werbegeſchicklichkeit und der
Erfindungs=
gabe eine gewiſſe Beweglichkeit laſſen müſſe. Die hergebrachten
Werbeformen, ſoweit ſie ſich auf Blickfang, Ueberraſchung,
An=
regungen. Phantaſie beziehen, um dadurch die Aufmerkſamkeit des
Publikums zu gewinnen, ſeien nach wie vor zuläſſig und zuweilen
auch notwendig, andererſeits dürfe aber die Geſtaltung der
Werbung nicht derartig ſein, daß durch ſie eine Täuſchung über die
geſchäftlichen Leiſtungen des Anbietenden begründet wird. Hieraus
folgt, daß Ausdrücke in der Werbung, wie z. B. „erſtklaſſige
Quali=
tät”, „billigſter Lieferant” uſw. in jeder Beziehung einer
objek=
tiven Beweisführung ſtandhalten müſſen. Das gleiche gilt für die
Behauptung über die Gewährung beſonderer Vorteile und über
die Gewährung von Lieferungsverbilligungen. Derartige
Behaup=
tungen müſſen ſo klar gehalten ſein, daß ſie jede Irreführung
ausſchließen. Wenn demnach ein Werbungstreibender inſeriert:
„Sie kaufen bei mir am vorteilhafteſten!” ſo iſt dieſe Werbung
unzuläſſig, weil ſie keine Begründung für dieſe Behauptung
enthält.
Es ſoll nun keineswegs Aufgabe dieſer Zeilen ſein, die ge=
ſetzliche Abgrenzung der verſchiedenen Werbemethoden durch die
Beſtimmungen des Werberats der deutſchen Wirtſchaft einer
Be=
trachtung und Erläuterung zu unterziehen. Worauf es ankommt,
iſt vielmehr die eindringliche Betonung der Notwendigkeit,
Einzel=
handel und Handwerk ſtets erneut vor Augen zu führen, daß es
von elementarer Bedeutung iſt. Werbung mit
Ueber=
legung zu treiben. Dieſe Forderung gilt es um ſo dringender
zu erheben in einer Zeit, in der jeder Volksgenoſſe darauf bedacht
ſein muß, jede freie Mark produktiv in den Wirtſchaftsprozeß
wieder einzuſchalten. Das iſt keineswegs allein mit der Bildung
von Sparkapital getan, ſondern auch die Verwendung des
Be=
triebskapitals muß reſtlos im Sinne einer ökonomiſchen
Durchdringung eines weiten Gebietes des wirtſchaftlichen
Organis=
mus erfolgen. Für den kleinen Geſchäftsmann mag dieſe
For=
derung eine Selbſtverſtändlichkeit ſein, weil er ſeit langen Jahren
gewohnt iſt, mit dem Pfennig zu rechnen. — Aber — nichts
Menſchliches iſt frei von Fehlern!
Welche Schlüſſelſtellung zum Erfolg die Anzeige in der
Wer=
bung tatſächlich einnimmt, offenbart nichts beſſer als eine
Rund=
frage, die kürzlich von intereſſierter Seite unter dem
Leſerpubli=
kum veranſtaltet wurde und deren Zahlenergebnis beſſer als alle
Worte geeignet iſt, Zweifler zu überzeugen.
Von 173 155 Haushaltungen beantworteten 95,6 Prozent die
Frage, ob die Anzeigen in der Zeitung regelmäßig von ihnen
geleſen werden. mit „Ja”! Ueberdies betonten mehr als 13
Pro=
zent der Antworten, daß auch noch eine Nachbarfamilie die
Zei=
tung und die Anzeigen mitlieſt! Das iſt ein überwältigender
Be=
weis für die lückenloſe Erfaſſung ſämtlicher Käuferſchichten durch
die Anzeige.
Und daß das große Publikum keineswegs den Ankündigungen
bombaſtiſcher Aufmachung und in Superlativen ſchwelgendem
In=
halt bevorzugte Beachtung ſchenkt, iſt ein Moment, das für die
Werbung von Einzelhandel und Handwerk von ausſchlaggebender
Bedeutung iſt. Auch hier mag die Zahl ſprechen: 43,8 Prozent der
Antworten von 173 000 Familien bevorzugen die ſachliche,
ernſte Anzeige, daraus folgt, daß Ankündigungen über Qualität
der Waren und Leiſtungen ſtets der großen Aufmerkſamkeit des
Leſers ſicher ſeint können.
Die vorſtehenden Ziffern ſind ganz neuen Datums, müſſen
alſo als getreues Spiegelbild der zeitgemäßen Einſtellung des
Le=
ſers gewertet werden. Zahlen vielen ihrer Nüchternheit wegen
verhaßt ſprechen ſtets eine wahre, eindringliche Sprache. In
die=
ſem Falle beweiſen ſie den Werbewert der Anzeige ſo erſchöpfend,
daß zweifelnde Argumente verſtummen müſſen.
Es iſt nun grundſätzlich falſch, das Inſerat in der
Tageszei=
tung ſozuſagen als Rettungsanker zu betrachten, alſo erſt zu
ihm ſeine Zuflucht zu nehmen angeſichts eines drohenden
anſehn=
lichen Ueberſtandes. In einem Augenblick, wo die Käuferſchaft
ſchon überwiegend ihren Bedarf an Weihnachtsartikeln gedeckt
hat, muß der Erfolg eines Inſerates von vornherein naturgemäß
als ſehr zweifelhaft angeſprochen werden. Und es iſt beinahe
typiſch für dieſen Fall und ähnlich gelagerte Fälle, daß der
Ge=
ſchäftsmann die Schuld am Mißerfolg damit abzutun ſucht, indem
er ſie in der Zeitung ſelbſt erblicken zu müſſen glaubt. anſtatt ſie
dort zu ſuchen, wo ſie in der Tat begründet iſt: in einer
Spar=
ſamkeit am falſchen Platz in der Verkennung der
pſycho=
logiſchen Auswirkung des Inſerats. Einer ſich ihrer hohen
kul=
turellen Miſſion bewußten Tageszeitung liegt gar nichts daran,
die Anzeige lediglich um der Anzeige willen zu veröffentlichen und
mit der Zahlung der Inſertionsgebühren den „Fall” als erledigt
zu betrachten. Ihr kommt es vielmehr entſcheidend darauf an, von
ihrem Werbewert zu überzeugen, ihren Ruf, als werbekräftiges
Organ zu feſtigen und einen überzeugten Dauerkunden zu
ge=
winnen.
Von dieſen Vorausſetzungen aus ſollten Einzelhandel und
Handwerk an ihre bevorſtehende Werbung für das
Weihnachts=
geſchäft herangehen. Soweit ſie fachmänniſchen Rates bedürfen,
werden ſie ihn gegen geringes Entgelt bei guten Werbeberatern
und andernfalls bei den Tageszeitungen ſelbſt koſtenlos erhalten
können.
Werbung tut not! Sie iſt Pflicht eines jeden, der in
der Lage und berufen iſt, dem heſſiſchen Markt zu ſeinem Teil zu
weiterer Ausweitung und Stärkung zu verhelfen. Und
Einzel=
handel und Handwerk ſind berufene Faktoren!
Kein Zeilungszwang für Schulen und Schüler.
Reichserziehungsminiſter Ruſt hat die Behörden
nachdrück=
lichſt auf einen Erlaß vom 6. Januar 1934 hingewieſen, worin
es heißt, unter keinen Umſtänden dürfe ein Zwang auf
die Schulen und Schüler zum Bezuge beſtimmter Zeitſchriften,
Zeitungen uſw. ausgeübt werden. Im Uebertretungsfalle werde
er die Schuldigen zur Vexantwortung ziehen. Der Miniſter legt
Wert darauf, daß alle Schüler mit dieſem Erlaß in
irgend=
einer Form bekannt gemacht werden.
Die Weihnachtstage in
Neſſelwang im Allgäu
verleben, heißt Erholung und Winterſportfreuden genießen.
Ausgezeichnete Sportverhältniſſe + Ia Skiſchule
erſiklafſige Anterkunft und Verpflegung.
1. Fahrt vom 22. Dezember 1934 (Nachts) bis 5. Januar 1935
14 Tage ..... . . . . . . . . . . RM. 82.—
2. Fahrt vom 25. Dezember 1934 (Nachts) bis 5. Januar 1935
11 Tage .... . . . . . . . . . . . RM. 71.—
3. Fahrt vom 25. Dezember 1934 (Nachts) bis 2. Januar 1935
8 Tage ..... . . . . . . . . . . RM. 54.—
In dem Geſamtpreis iſt Fahrpreis D=Zug 3. Klaſſe
ein=
ſchließlich voller Penſion und Trinkgelder enthalten.
An=
meldungen und Auskunft am Reiſeſchalter des
Darmſtädter Tagblatt.
Wellenänderung am deutſchen Kurzwellenſender. Mit
Rückſicht auf die gegenſeitigen Störungen des deutſchen
Kurzwel=
lenſender DJD. auf Welle 11760 kHz. (25,51 Meter) und des
engliſchen Kurzwellenſender GSD. auf Welle 11 750 kHz. (25,53
Meter) wird der deutſche Sender in freundſchaftlichem Benehmen
mit England und Niederländiſch=Indien auf Welle 11 770 kHz.
(25 49 Meter), die bisher für Batavia vorgeſehen war, umgeſtellt.
— Frauenbund der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft, Abt.
Darm=
ſtadt. Zu dem Lichtbildervortrag: „In Dar=es=Salaam
während des Weltkrieges”, de am Mittwoch, den 28.
Nov., abends, in der Turnhalle der Viktoriaſchule, Hochſtraße,
ſtattfindet, werden außer den Mitgliedern alle Kolonial=
Intereſ=
ſierten herzlich eingeladen. Der Redner, Pg. Ludwig Dietz, der
die verhängnisvollen Kriegsjahre als deutſcher Beamter in
Oſt=
afrika miterlebte, wird den Anweſenden in Wort und Bild viel
Wiſſenswertes mitteilen können.
Erlebniſſe einer deutſchen Hausfrau
auf der Inſel Leukas in Griechenland.
Vortrag im Hausfrauenbund.
— Vor einer zahlreichen und aufmerkſamen Zuhörerſchaft
ſprach Frau Paula Friedrich über die Erlebniſſe und
Ein=
drücke, die ihr eine Reiſe und ein mehrmonatiger Aufenthalt in
Griechenland vermittelten. Frau Friedrich verſtand es
ausge=
zeichnet, ihren Vortrag feſſelnd und anſchaulich zu geſtalten;
man ſpürte an jedem Wort, daß es aus der Fülle überreichen
Erlebens kam. Die bunten Bilder der Reiſe zogen an den
Zu=
hörerinnen vorüber die Inſel Korfu erſtand in ihrer
landſchaft=
lichen Schönheit, und dann das eigenartige und reizvolle Leben
in dem Dörpfeld=Haus, hoch oben auf einſamer Höhe über dem
Meere auf der Inſel Leukas. In dieſer Inſel vermutet der
be=
rühmte Gelehrte, als deſſen Reiſegefährtin Frau Friedrich in
Griechenland weilte, die alte Inſel Ithaka, den Wohnſitz
Odyſ=
ſeus, und die Ausgrabungen, die er ſeit Jahrzehnten dort
vor=
nimmt, beſtätigen dieſe Annahme. Die Rednerin wußte nicht nur
von der wiſſenſchaftlichen Arbeit Profeſſor Dörpfelds viel
Inter=
eſſantes zu berichten, ſondern auch von dem häuslichen Leben,
dem Leben der Hausfrau unter ſo ganz anderen Bedingungen,
als wir ſie in der Heimat gewöhnt ſind. Für manche
Unbequem=
lichkeit und Entbehrung entſchädigt immer wieder die einzigartige
Natur in ihrer überwältigenden Schönheit, die aber der
Heim=
kehrenden erſt recht die Augen öffnete für den Reiz und die
An=
mut der deutſchen Landſchaft. — Reicher Beifall dankte der
Red=
nerin, dem die Vorſitzende in herzlichen Worten Ausdruck verlieh.
— Die Verſteigerung der von Frau Friedrich geſtifteten Odyſſee
von Dörpfeld=Rüter ergab einen ſchönen Betrag für die
Winter=
hilfe.
Phokographien vom „Hund im Dienſt der Winkerhilfe‟
Auf meine Bitte um Lieferung von Aufnahmen vom Zuge der
Hundefreunde am 7. Oktober 1934 zugunſten der Winterhilfe ſind
eine größere Anzahl Bilder eingegangen.
„Ich danke allen denjenigen, die ihre Lichtbilder zur Verfügung
geſtellt haben.
Kreisamtsleiter des Amtes für Volkswohlfahrt.
Halkek zu euerem Work: Opferk für den
Kampf gegen Hunger und Kälke!
Winterhilfswerk Kreis Darmſtadt:
Konto Nr. 3500 bei der Städt. Sparkaſſe,
Konto Nr. 5000 bei der Dresdener Bank,
Konto Nr. 16000 bei der Deutſchen Bank.
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In
Seite 6 — Nr. 327
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 27. November 1934 1
Feierliche Geſellenbrief=Ueberreichung
der Schloſſer=, Maſchinenbauer= und Mühlenbauer=
Plichttngung für Stadk und Kreis Darmſtadk.
Zu einer eindrucksvollen und würdigen Feier geſtaltete ſich
die Ueberreichung der Geſellenbriefe an die ausgelernten
Lehr=
linge der Mitglieder der Innung für Schloſſer. Maſchinenbauer
und Mühlenbauer für Stadt und Kreis Darmſtadt, die am
Sonn=
tag, dem 25. Nov. d. J., vormittags 10.30 Uhr. im Furſtenſaal
ſtattfand. In ſchöner und wirkungsvoller Weiſe war der Saal
ausgeſchmückt, die Bühne mit den Innungszeichen verſehen, aus
denen der Spruch: „Gott ſchütze das ehrbare Handwerk der
Schloſſer” ſich hervorhob.
Die Weiheſtunde wurde eingeleitet mit dem Spiel „Einzug
der Zünfte” aus den Meiſterſingern, vorgetragen von einem
Trio der Berufsmuſiker, dem ſich eine Totenehrung anſchloß und
die Verſammlung ſtehend unter den Klängen „Ich hatt” einen
Kameraden” ſchweigend der Gefallenen des Weltkrieges und des
Dritten Reiches gedachte.
Die Eröffnungsanſprache hielt der Vorſitzende der
Prüfungs=
kommiſſion, Herr Obermeiſter Heinzerling, der die zur
Feier Erſchienenen begrüßte; insbeſondere den Vertreter der
Heſſiſchen Handwerkskammer, Herrn Schwerer, den Vertreter
der Kreishandwerkerſchaft, Herrn Obermeiſter Frölich, ſowie
die Lehrer der Berufsſchule. Der Redner gedachte des
verſtorbe=
nen Ehrenmeiſters des deutſchen Handwerks,
Generalfeldmar=
ſchalls von Hindenburg, und dankte dem Führer Adolf Hitler für
tatkräftige Unterſtützung des Handwerks.
In ſeiner Anſprache führte der Vorſitzende, Herr Obermeiſter
Heinzerling, aus, daß das Beſtehen der Geſellenprüfung
ein bedeutſamer Abſchnitt in der Berufsausbildung des
ausge=
lernten Lehrlings iſt. Der Einzelne müſſe beſtrebt ſein, ſich
beruflich fortzubilden, und ſein Können zu erweitern ſuchen.
Dankbar ſollten die Prüflinge den Eltern, Lehrmeiſtern und
Ge=
ſellen gegenüber ſein, da nur durch deren Hilfe das Lehrziel
er=
reicht worden iſt.
Als Vertreter der Heſſiſchen Handwerkskammer begrüßte
Herr Schwerer die Feſtverſammlung und übermittelte die
Grüße des Kammerpräſidenten und ſprach in deſſen Namen den
Prüflingen Glückwünſche zum Beſtehen der Geſellenprüfung aus.
Die Handwerkskammer verfolge mit beſonderem Intereſſe die
Prüfungsergebniſſe. Die Zukunft des Handwerks liege in der
Heranbildung eines hochqualifizierten Nachwuchſes. Als Vorbild
ſollen die großen Meiſter der Vergangenheit dienen die Beweis
dafür abgelegt haben, daß das Handwerk zu großartigen
Leiſtun=
gen immer fähig war. Seit der nationalen Erhebung habe ſich
im Handwerk ein gewaltiger Wandel auf allen Gebieten
voll=
zogen. Das Verhältnis zwiſchen Meiſter, Geſelle und Lehrling
wurde neu geſtaltet. An Stelle des gegenſeitigen Haſſes iſt die
Gemeinſchaft getreten.
Die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen, die der
Landeshand=
werksmeiſter zurzeit in Vorbereitung hat, laſſen erhoffen, daß
das Handwerk wieder Aufträge bekommt, und dadurch auch den
Geſellen und Lehrlingen Beſchäftigung geſichert wird.
Ermah=
nende Worte wurden an die Junggeſellen gerichtet, ſtolz auf den
erlernten Beruf, vorbildlich in der Leiſtung zu ſein und
Hand=
werker zu werden, wie ſie das neue Deutſchland braucht.
Der Vertreter der Kreishandwerkerſchaft, Herr Obermeiſter
Frölich, ſprach gleichzeitig Glückwünſche im Namen der
Kreis=
handwerkerſchaft aus und wünſchte den Prüflingen alles Gute
in ihrem ferneren Berufsleben. Die neu eingetretenen
Lehr=
linge wurden ermahnt, treu, fleißig, gehorſam, ehrlich und wahr
zu ſein.
Die feierliche Losſprechung der Lehrlinge wurde unter
fol=
gender Formel vollzogen: Seid Ihr Junggeſellen willens, in die
ehrbare Geſellſchaft des Schloſſerhandwerks einzutreten, ſo ſprecht
mir nach: „Ja, das wollen wir”. Wollt Ihr die Euch bekannten
Pflichten der Geſellen genau befolgen, ſo antwortet mir: „Ja,
das geloben wir mit Gottes Hilfe‟. Hierauf erfolgte der
Frei=
ſpruch: „So ſpreche ich Euch frei im Namen der Meiſter= und
Geſellenſchaft und ernenne Euch zu Geſellen im ehrbaren
Hand=
werk der Schloſſer. Möge der Segen Gottes Euch auf Eurem
Lebensweg begleiten.‟ Dann wurde die Verteilung der
Geſellen=
briefe vorgenommen.
An der Prüfung hatten ſich 41 Prüflinge beteiligt, davon
entfallen auf die Gruppe Autoſchloſſer 3, Bauſchloſſer 31.
Ma=
ſchinenſchloſſer 5, Mechaniker 2.
Für beſondere Leiſtungen wurden 4 Prüflinge prämiiert,
und zwar: Ernſt Dornbach=Seeheim. Alexander Köhler=Darmſtadt,
Otto Rückert=Ober=Ramſtadt. Hch. Stern=Ober=Ramſtadt.
Die Feier ſchloß ab mit dem Schlußwort des Vorſitzenden,
dem Abſingen des Deutſchlandliedes und des Horſt=Weſſel=Liedes,
ſowie einem dreifachen Sieg Heil auf den Führer. In dem
Vor=
ſaal des Fürſtenſaales waren die gefertigten Geſellenſtücke
aus=
geſtellt. Die Verbundenheit zwiſchen Meiſter und Geſellen kam
in dem anſchließenden gemeinſamen Beiſammenſein im Weißen
Saal zum Ausdruck.
— Elternabend der Mornewegſchule. Die Mornewegſchule
hatte zur Feier des Tages der Hausmuſik und zum Elternabend
eingeladen. Eltern und Freunde der Schule waren in großer
Zahl erſchienen. Unter den Gäſten befand ſich auch Herr
Schul=
rat Born. Faſt war der Saal zu klein, um die Menge zu faſſen.
Der erſte Teil des Programms war ernſten Charakters und brachte
hauptſächlich klaſſiſche Muſik. Der Leiter der Schule. Herr
Rek=
tor Page, ſprach einleitend herzliche Begrüßungsworte und
be=
tonte den Wert der Hausmuſik. Den muſikaliſchen Teil des
Pro=
gramms beſtritten durch die Städtiſche Akademie für Tonkunſt
vermittelte Künſtlerinnen, die ſich liebenswürdigerweiſe zur
Ver=
fügung geſtellt hatten. Die Chöre leitete Herr Lehrer Rolly.
Die Knabenchöre waren durchweg gut eingeübt und wurden in
flottem Tempo wiedergegeben. Hell, klar, friſch und rein
er=
klangen die zum Teil neckiſchen Lieder, und es war eine Wonne,
denſelben zu lauſchen. Auch der Mädchenchor ſang gut. Gertrud
Voltz von der Akademie ſpielte mit guter Technik und
ausdrucks=
voll das weniger bekannte, ernſte Impromptu C=Moll von
Schu=
bert; auch in der Begleitung der Geſangs= und Violinvorträge
zeigte ſie ſich als Meiſterin. Frau Zörgiebel von Stein ſang
Lieder von Mozart, Schumann und Joh. Strauß. Die Technik
in der Stimmgebung war gut, auch muſikaliſch zeigte ſich die
Sängerin auf der Höhe, wenn auch die Stimme etwas zu unruhig
war. Am beſten gelang der Dorfſchwalbenwalzer von Strauß.
Frau Djenany meiſterte die Violine in der Sonate für Klavier
und Violine. Opus 9, von Grieg. Das Spiel war gut, leider
drang die Violine wegen der ſchlechten Akuſtik in dem großen
Saal nicht durch. Schülerinnen der Schule brachten unter der
bewährten Leitung von Frl. Lotheiſen wunderſchön eingeübte
Singſpiele, Tänze und Reigen. Die Grazie der Tänzerinnen, die
effektvolle Beleuchtung und nicht zuletzt die allerliebſt
hergerich=
teten Kleider gaben den Darbietungen eine märchenhafte
Wir=
kung. Frl. Lotheiſen iſt eben in der Einübung dieſer Tänze
und Reigen unübertrefflich. Beſonders gefielen die beiden
Solo=
tänze der Schülerinnen Gutwaſſer und Jakobi. Die
Klavier=
begleitung der Tänze hatte liebenswürdigerweiſe Frl.
Pagen=
kopf übernommen. Alles in allem nahm der Abend einen
glän=
zenden Verlauf und darf als Erfolg gebucht werden.
Johannesgemeinde. Rußland einſt und jetzt”, ſo
lautet das Thema des Lichtbildervortrags, den die Ruſſiſche
Bru=
derhilfe morgen Mittwoch abend im Gemeindehaus der
Johannesgemeinde. Kahlertſtraße 26, veranſtaltet. Wir laden
unſere Gemeindeglieder und Freunde der Ruſſiſchen Bruderhilfe
ſehr herzlich ein. Der Eintritt iſt frei.
Kunſtnachrichken.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Kammermuſikabend. Am Mittwoch, dem 5. Dez. 34,
um 20 Uhr, wird im kleinen Saal des Saalbaues das
Dieffen=
bach=Quartett auserleſene Werke von Haydn, Mozart und Reger
zu Gehör bringen, worauf alle Freunde guter Kammermuſik
aus=
drücklich aufmerkſam gemacht werden. Karten zu 3. 2. 1 und
0.50 Mark bei Chr. Arnold am Weißen Turm.
Brlefkaften.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsguſttung beizufügen. Anonyme Anfragen werde
nicht bsantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Nechteverbindlichkel:
A. Sch., hier. Wir empfehlen, das Wohlfahrtsamt zu
veranlaſſen, daß es die weiteren Verhandlungen mit Ihrem
Ver=
mieter führt.
V. R., hier. An das Städtiſche Wohlfahrts= und
Jugend=
amt. Steubenplatz, hier.
A. R. in A. Wie die im Geſchäft umgeſetzten Waren der
Umſatzſteuer unterlagen, gilt gleiches auch für den Verkauf des
Geſchäfts im ganzen.
Die deutſcheArbeitsfront
Bekannkmachung der Deuiſchen Arbeitsfronk.
Kreisbetriebsgemeinſchaft 17, Handel, Abt. Fachgruppe Gaſtſtätten=
Gewerbe, Darmſtadt, Bismarckſtraße 19, Seitenbau, I.
Die Ausgabe der neuen Arbeitspäſſe erfolgt ab
Donnerstag, den 29. November nachmittags von 3 bis 5 Uhr, für
die Buchſtaben A bis D, Freitag von E bis H. Montag von J
bis N. Dienstag von O bis S. Mittwoch von 2 bis Z.
Zur Aushändigung des neuen Arbeitspaſſes ſind erforderlich:
1 Paßbild, Lehrzeugnis, Arbeitsbeſcheinigungen. — Die noch im
Beſitz befindlichen alten Arbeitspäſſe ſind ungültig und müſſen
entweder an das Arbeitsamt, Vermittlungsſtelle, oder an die
vor=
genannte Dienſtelle abgegeben werden. Auf ſtrikte Einhaltung
der Ausgabezeiten ſowie Anfangsbuchſtaben iſt zu achten.
Heik Hitler!
F. d. R.: gez. Schmidt, Kreisbetriebsgem.=Walter,
gez. Zachow, Kreiswalter der D. A. F.
Am Jahrestag der Gründung der NS.=Gemeinſchaft „Kraft
durch Freude”, d. i. der 27. November 1934, findet im Heſſiſchen
Landestheater, Kleines Haus, eine Aufführung des Luſtſpiels
„Minna von Barnhelm” ſtatt. Zu dieſer Aufführung haben wir
für die Kameraden der DAF. Karten zum Preiſe von 80 Pf.
abzugeben. Es ſind nur gute Plätze verfügbar, in kleiner Menge,
ſo daß eine ſofortige Beſtellung notwendig iſt. Die Karten
wer=
den Bismarckſtraße 19 in der Zeit von 10—12.30 und von 4—6
Uhr abgegeben.
Am gleichen Abend verſammeln ſich die Arbeiter der Stirn
und der Fauſt im Städtiſchen Saalbau zu einer großen
Kund=
gebung. Im Anſchluß an die Uebertragung, aus dem Berliner
Sportpalaſt wo Dr. Robert Ley und der Führer ſprechen, wird
Frau Lea Piltti vom Heſſiſchen Landestheater und Opernſänger
Johs. Spira einige Arien ſingen. Die Begleitung hat Pg.
Kapell=
meiſter E. G. Welke übernommen. Im Anſchluß an dieſe
Vor=
tragsfolge ſpielt Willi Schlupp zum Tanz auf. Wer die
Bro=
ſchüre „Was will Kraft durch Freude?” erwirbt hat Zutritt zu
dieſem großen Werbetag der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch
Freude‟. Die Broſchüre koſtet 25 Pf., ſo daß weiteſte Kreiſe an
dieſer Veranſtaltung teilnehmen können. Die Bevölkerung von
Darmſtadt ſollte an dieſem Abend ihre Verbundenheit zur NS.=
Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” durch einen Maſſenbeſuch be=
Heil Hitler
kunden.
Kreiswart „Kraft durch Freude‟. J. A.: Formel.
Sportkurſe bei „Kraft durch Freude‟
Die NS=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟. Gau Heſſen=
Naſſau, beabſichtigt nunmehr, durch ihr Sportamt Frankfurt a. M.
die Leibesübungen im Gaugebiet weiter zu verbreiten. Nachdem
als zweites Sportamt im Gau Heſſen=Naſſau das Sportamt Mainz
rrichtet und in der Stadt Offenbach a. M. weitere Sportkurſe
eingerichtet wurden, ſollen nun auch in Darmſtadt demnächſt
Sportkurſe der NSG. „Kraft durch Freude” errichtet werden.
Alle durch den Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten
errichteten 45 Sportämter innerhalb der Gaue und Kreiſe unſeres
Vaterlandes ſind beſtrebt, nach beſtem Wiſſen und mit freudiger
Verantwortung die ihnen geſtellten Aufgaben zu erfüllen. Die
Sportämter der NSG. „Kraft durch Freude”, die keine
Konkur=
renz der beſtehenden, Leibesübung treibenden Vereine und
Ver=
bände ſind, ſollen:
1. Die Erziehung und Ertüchtigung aller Volksgenoſſen durch
allgemeine Körperſchulungskurſe durchführen:
2. Die Brauchkunſt des Schwimmens allen Volksgenoſſen
ver=
mitteln:
3. Die Leichtathletik (Lauf. Sprung, Wurf) ſtark fördern;
4. Den Angehörigen der Deutſchen Arbeitsfront alle anderen
Sportgebiete durch Einrichtung von Sonderkurſen zugängig
machen:
5. Männer und Frauen aus allen Berufen und Ständen, 81.
bisher abſeits von den Leibesübungen ſtanden, zu gewinnet
Wer vor dreiviertel Jahren noch daran zweifelte, ob es gelings
würde, Männer und Frauen für tätige Teilnahme im Sport.
gewinnen, der muß heute einſehen, daß die dem Nationalſozialiſ.
mus innewohnende Kraft auf dem Gebiet der Leibesübungp,
durch die Sportämter der NSG. „Kraft durch Freude” ſiegreis
voranſchreitet.
In den Sportkurſen der „Kraft durch Freude‟=Sportän
tummeln ſich Tauſende von Menſchen. Sie holen ſich dort
Kr=
durch Freude und betätigen ſich körperlich zum eigenen Nutz
und zum Nutzen unſeres Landes und Volkes.
Werktätige Darmſtadts denkt daran:
Leibesübung ſtählt den Körper!
Weckt den Geiſt!
Gibt Freude am Leben und ſchafft geſunde Menſche 1
Darum kommt alle in die Sportkurſe der NSG. „Kraft dun0
Freude” und meldet euch zu den Sportkurſen auf der
Geſchäftt=
ſtelle, Bismarckſtraße 19.
Es ſind zunächſt folgende Sportkurſe vorgeſehen:
Allgemeine Körperſchule (für Frauen und Männer gemeinſam uu
nur für Männer).
Fröhliche Gymnaſtik und Spiele (nur für Frauen).
Reine Gymnaſtik und Tanz (nur für Frauen).
Leichtathletik (Vorbereitungskurſus für das Reichsſportabzeicheß
für Frauen und Männer).
Jiu=Jitſu (Einführung für Frauen und Männer).
Schwimmen (für Anfänger und Fortgeſchrittene. Frauen un
Männer gemeinſam).
Weiter ſind in Ausſicht genommen:
Sportkurſus für Reiten und Fechten.
Teilnehmen kann an den Sportkurſen der NS.=Gemeinſcho=
„Kraft durch Freude” jeder Volksgenoſſe, gleichviel ob Mitgliſſ
der Deutſchen Arbeitsfront oder nicht, er muß nur rechtzeitig von zn
her eine Jahresſportkarte erwerben.
Nichtarier ſind von der Teilnahme ausgeſchloſſen.
N. Eberſtal
Auf der Geſchäftsſtelle der NSG. „Kraft durch Freude‟, Bi=
l=
marckſtraße 19, erhalten Sie jede Auskunft über die einzurichtens
den Sportkurſe. Dort ſind auch die Anträge zur Erlangung dei
Jahresſportkarten (Preis 20 Pfg.) zu ſtellen. Außerdem liegen
den Betrieben und auf den Ortsgrupven=Dienſtſtellen, ſowie bein
Kreisſportwerbewart, Sportlehrer Krieg, Otto=Berndt=Hallil
Zimmer 4. Einzeichnungsliſten für die verſchiedenen
Sportkurſ=
auf.
Die Sportämter der NSG. „Kraft durch Freude” wollen keinil
Sportgrößen heranbilden und verlangen keine Gipfelleiſtungemr
N5. Frauenſchaft im Winkerhilfswerk.
Miniſterialrat Ringshauſen ſpricht.
Am Donnerstag, dem 29. 11. 34, findet im Städtiſchen
Saal=
bau eine große Kundgebung für das Winterhilfswerk durch die
NS.=Frauenſchaft ſtatt, bei der Pg. Miniſterialrat
Rings=
hauſen vom Heſſiſchen Staatsminiſterium für Kultus und
Bil=
dungsweſen eine intereſſante Anſprache halten wird.
Der Eintritt hierzu iſt frei. Von 7.30 bis 8 Uhr ſpielt das
Muſikkorps der Heſſiſchen Landespolizei unter Leitung von
Ober=
muſikmeiſter Buslau.
Was die Lichtſpieltheater bringen.
Das Union=Theater zeigt ab heute das dramatiſche
Schau=
ſpiel „Die Männer von Aran”, ein Film, der zu den ſtärkſten
Schöpfungen der Weltproduktion zählt. Jugendliche haben Zutritt.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen ab heute ſpannende Abenteuer,
tiefe Liebe und echten Humor in dem luſtigen Ufa=Kriminalfilm
Herr Kobin geht auf Abenteuer. Hauptdarſteller: Hermann
Speelmanns, Dori Kreyßler, Fritz Odemar und Walter Steinbeck.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute den ſpannenden
Kri=
minalfilm „Panik in Chicago‟. Hans Rehmann und Olga
Tſche=
chowa ſpielen die Hauptrollen des Films, deſſen Höhepunkt eine
Straßenſchlacht zwiſchen zwei feindlichen Banden bildet.
— Reſi=Theater bringt den tollſten Schwank der
Weltlitera=
tur mit Paul Kemp in der größten Rolle ſeines Lebens als
„Charleys Tante”, Weitere Mitwirkende: Ida Wüſt, Albert
Lie=
ven. Jeſſie Vihrog, Paul Henckels, Fritz Raſp.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Zwei nette Bürſchchen ſtehen am Montag vor dem
Bezirksſchöffengericht. 18 Jahre der eine, 24 Jahre der
andere. Beide hatten ſie etwas auf dem Kerbholz und hatten
Strafe zu erwarten. 10 Mark hatte der ältere, Friedrich Schäfer
von hier, geſtohlen, in Erfelden bei einer Verwandten, in deſſen
Haus er ein= und ausgehen konnte, wie er wollte. Und als
Ex=
hibitioniſt hatte ſich der junge Andreas Oppermann betätigt. Sie
taten ſich zuſammen, die beiden Taugenichtſe, ſtahlen auf der
Straße ein Motorrad und machten ſich heimlich und leiſe davon.
In Kehl wollten ſie über die Grenze, aber vor einem
Grenz=
poſten machten ſie wieder kehrt, in der Richtung nach dem
Boden=
ſee zu. In Konſtanz erwiſchte man den Schäfer, gegen den ſchon
ein Haftbefehl erlaſſen worden war, Oppermann konnte die
Grenze noch erreichen und wurde erſt ein paar Tage ſpäter von
der Schweizer Polizei geſchnappt. Das Motorrad hatte er, als
er keinen Betriebsſtoff mehr hatte, kurzerhand auf der Straße
ſtehen laſſen, und war weitergewandert. Oppermann erhält in
Anbetracht ſeiner Jugend unter Zubilligung mildernder
Um=
ſtände wegen Erregung öffentlichen Aergerniſſes und wegen
Diebſtahls eine Geſamtſtrafe von einem Jahr und ſechs Monaten
Gefängnis. Bei Schäfer glaubt das Gericht keine Milde mehr
walten laſſen zu können und verurteilt ihn wegen Diebſtahls im
Rückfall in zwei Fällen zu einem Jahr und zehn Monaten
Zucht=
haus. Die Unterſuchungshaft wird den beiden nicht angerechnet.
da ſie ſie durch ihre Flucht ſelbſt verſchuldeten.
aber ſie wollen den werktätigen Menſchen in ſeiner Freizeit a
die beſte und einfachſte Weiſe lebſt zur körperlichen Ertüchtigugn 9.
anhalten.
Darum, kommt alle, Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen ur
kraft= und freudeſpendenden ſportlichen Betätigung und beſucht hen n
Sportkurſe der
NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” in Darmſtadt!
Ay. König i. Odw., 26. Nov. Die NS.=Hago und Deuſche
Arbeitsfront — Reichsbetriebsgemeinſchaften 17 und 18 (Handel!“
und Handwerk) waren zu einer Verſammlung im „Deutſchen Hof.
zuſammengekommen. Ortsgruppen=Amtsleiter Denker gab zweit
Nieder
Aufrufe von Dr. Ley und Hauptamtsleiter Dr. v. Rentelen
üben=
je Preisüberwachung bekannt. Anſchließend forderte der Sprecheny
die Volksgenoſſen aus Handel und Handwerk auf. alles zu unn
gegen diejenigen, die verſuchen, unter Vorwänden unberechtntn
Preiswucher zu treiben. Es ſoll vornehmſte Aufgabe der
Handuer=
ker ſein, die Aktionen zur Preisgeſtaltung mittragen zu h.
damit gegenüber den kaufenden Volksgenoſſen die
Volksgmein=
ſchaft praktiſch wahrgemacht werde. Evtl. Verſtöße bittet der)itz / en des
ienen Ge
gruppen=Amtsleiter ſchriftlich bei der Geſchäftsſtelle abzugehe.
Gedächtnis
genchor der E
Altkrieg wurde
zu am Ehren:
Luftſchukz iſt Helbſtbehaupkungswille der Tahdt. De=Banſt
Der Chef des Stabes der S.A. hat dem Präſidium des Reics=g / war un
luftſchutzbundes in einem Schreiben zum Ausdruck gebracht, MM ſoder
die Beſtrebungen des Reichsluftſchutzbundes ſeitens der SA. nuhtch Aisgeiſtlichen
Kräften unterſtützt werden ſollen. Lutze ſchreibt: Luftſchutz iſhi toen. Po
Selbſtbehauptungswille der Nation. Angeſichts der ungeheurenn Ek mit pa
Luftrüſtungen des Auslandes iſt er zu einer Lebensfrage für um Men. ebenſo
ſer Volk geworden. — Dieſer Ausſpruch des Stabschefs geht jedend Memieſt übe
an, denn jeder kann bei einem Luftangriff in Mitleidenſchaft geg Guden,
zogen werden und iſt dann froh, wenn die Nachbarn helfend einm M. 450
greifen. Deutſche Männer und Frauen, beſinnt Euch, könnt Ihud Briefta
Euern Nachbarn auch helfen? Der Reichsluftſchutzbund lehrt eSr Me am letzt
ergreift die Hand des Selbſtſchutzes, ehe es zu ſpät iſt. Am Mittin Aghe
woch, den 28. 11., abends 8 Uhr, findet im Rummelbräu eiſſt
Kameradſchaftsabend der Ortsgruppe Ib ſtatt. Unter anderehe
ſpricht Dr. Seidel über die Möglichkeiten, wie man ſich ohne giohe
Koſten gegen Luftangriffe ſichern kann, ebenſo wird das luſtigen
Kaſperltheater mit dem ernſtem. Inhalt: „Kaſperle als Lmſſi
ſchutzhauswart” vorgeführt. Der Unkoſtenbeitrag iſt 0.20 RM. und
ſind Karten zu haben in der Parfümerie Müller am Weibell
Turm und bei den Blockwarten. Die Veranſtaltung wird wiede.
holt am Donnerstag, den 29. 11., abends 8 Uhr, im Hanauer 900
von der Untergruppe 2a.
Fritz Müller.
Untergruppenführer, Reichsluftſchutzbund.
Bogelſchuk im Winker.
— Solange einigermaßen milde Witterung herrſcht, ſiohle
die kerbtiervertilgenden Vögel, die bei uns überwintern, übe
Nahrung; ſie holen Eier, Puppen, Larven aus den Ritzen I
Fugen der Baumrinden heraus. Wenn aber Glatteis oder Ne”
eif die Bäume und Zweige überzieht, verſiegt auch die 2i
rungsquelle Eine Meiſe kann nur 18 Stunden hungern, Deie
geht ſie zugrunde. Deshalb darf die Füutterung nicht erſ
ſetzen, wenn Schnee fällt, ſondern ſie beginnt bereits im Oftol.
Als Futtermittel kommen Hanfſamen und in geringerer Mkl
auch Sonnenblumenkerne in Frage. Vor allem dürfen
Leckerbiſſen, wie Kokosnüſſe, Butter, geſchnittene Nußkerne.
nolen, Speckſchwarten und Schweinsnabel verwendet werde.”
Verabreichen von ſolchen Leckerbiſſen führt zur Verwöhnung."
ſich die Meiſen dann mit der in den Baumrinden verborge‟
Schädlinge nicht mehr abquälen müſſen und ſo nach und ,ſie
hrer nutzlichen Tätigkeit entwöhnt werden. Körnerfreſſer ſo0.
nur beſchränkt gefüttert werden (bei beſonders ſtrenger Käic.
drängen. Beſonderes Augenmerk iſt auf den Sperling zu richte.
der durch ſeine maſſenhafte Vermehrung die Getreide=, D..
und Obſternte alljährlich in empfindlichem Maße ſchädigt. Aüh
dem tritt er faſt überall als Feind des wirtſchaftlichen 900.
ſchutzes auf, weil er die den nützlichen Kerbtierfreſſern dath
botene Niſtgelegenheit und Winterfutterſtellen für ſich allel.
anſprucht. Die daher notwendige Verminderung der Speftſt
kann am beſten erreicht werden im Frühjahr und Sommer Nc
imn
Vernichtung der Gelege mitſamt den brütenden Weibchen,
Winter durch völligen Ausſchluß von der Fütterung. Wir.
en deshalb den Hanfſamen nicht offen ausſtreuen, ſondern Mich.
ein Futtergerät verwenden, das nicht nur wetterfeſt, ſondern Ce
möglichſt ſpatzenſicher iſt, nämlich den bayeriſchen Meiſenl”.
kaſten. Er wird entweder am Fenſter oder freiſchwebend an. C
Draht zwiſchen zwei Bäumen in der Nähe einer Niſthöhle O
bracht. Dort wo einzelne Spatzen oder Grünfinken ausha9l.
weiſe den Anflug zum Meiſenfutterkaſten gelernt haben, kol..
Zugang zur Futterrinne durch Annageln eines Drahtgit.e.
ſchwert werden, deſſen Maſchenweite 3,5 bis 4 Zentimeter Ner.
Durch den planmäßigen Vogelſchutz ſind wir in der 8ode.L.
Schädlinge der Bodenwirtſchaft niederzuhalten und die Ert
niſſe zu ſteigern. Es iſt deshalb Pflicht eines jeden, Bogeſch.
zu treiben!
Wer Vogelſchutz treibt, nützt nicht nur ſich ſondern den Der.
zen Volke.
Nr. 327 — Seite 7
Aus Heſſen.
Wixhauſen, 26. Nov. Hohes Alter. Frau Marie
1 Witwe, kann am 27. d. M. im Kreiſe ihrer Familie
2. Geburtstag begehen.
Arheilgen, 26. November. Schulungsabend der
P. Im Parteilokal „Zur Sonne” fand ein
Schulungs=
abhen der Ortsgruppe Arheilgen der NSDAP. ſtatt. Pg. Becker=
Daotrdt ſprach über „Kameradſchaft und Volksgemeinſchaft”
Naſchern gemeinſam geſungenen Liede „Volk ans Gewehr” ſprach
Prmgandaleiter Beigeordneter Zeidler einleitende Worte.
Pg, ſecker verbreitete ſich zunächſt über den Zeck der
Schulungs=
abwzp. Mit der Machtergreifung habe ſich die Schulungsarbeit
alsu ſotwendigkeit erwieſen. Es gelte, die Volksgenoſſen mit
derm ationalſozialiſtiſchen Ideengut vertraut zu machen und ſie
zuw htung gegenüber dem Staat und ſeinen Einrichtungen zu
erzran. Er hob hervor, daß die Hauptgrundlage der national=
ſozügltiſchen Weltanſchauung die Kameradſchaft ſei, aus der die
Vo kerneinſchaft erwachſe. Der Einzelne ſei nichts die
Gemein=
ſchazſtalles. Von dieſer Idee ſeien die für die Bewegung
ge=
fallleen Kampfer voll erfaßt geweſen und hätten ihr Leben
da=
fürü geben. Hier zeichnete der Redner ein kurzes Lebensbild
HoſtWeſſels. Bei Ausbruch des Krieges ſei Deutſchland ein
Voſk eweſen, mit dem einzigen Willen, eine Welt von
Fein=
demin Vaterlande fernzuhalten und zu ſiegen. Bei einem Blick
in „ſdeutſche Geſchichte, aus der der Redner zahlreiche Beiſpiele
anfnüte, zeige ſich die Stärke der Kameradſchaft und der
Einig=
keit die Zelle der Volksgemeinſchaft ſei die Familie. Die Krone
kammerdſchaftlichen Wollens ſei die Tat und ein hehres Beiſpiel
dieſ kameradſchaftlichen Wollens die Tatwerdung im
Winter=
hilfſzurk. Der Redner ſchloß ſeine Ausführungen mit den
Wor=
ten Pir haben ſo zu leben, wie wir wünſchen und wollen, daß
nachens kommende deutſche Geſchlechter leben ſollen. Wenn wir
diess füllen, dann können wir ſagen Am deutſchen Weſen wird
die =Alt geneſen. Nach kurzer Pauſe ſprach Pg. Becker noch
üben ſie Arbeit des Staates für den Kameradſchaftsgedanken.
Dew ſtaat leiſte in den Gliederungen wie HJ., SA., SS.,
Ar=
beitüzenſt uſw. Erziehungsarbeit. Pg. Zeidler dankte dem
Redn für ſeine trefflichen Ausführungen und ſprach kurz über
die Abeit der NS. Volkswohlfahrt. Er wies auf die
Kund=
gebmn der Frauenſchaft am kommenden Freitag abend im
„Löüvn” hin, bei der Herr Miniſterialrat Ringshauſen
ſpreuh wird. Seine weiteren Ausführungen galten den Brüdern
an eSaar.
Eberſtadt, 26. Nov. Totenſonntag. Zum
Gedenk=
ottnsienſt am Vormittag wie zur Abendmahlsfeier im
Abend=
ttnshtenſt waren die Gemeindemitglieder zahlreich verſammelt.
achimttags fand auf dem Friedhof eine Totengedenkfeier für
vallenen und im letzten Kirchenjahr Verſtorbenen ſtatt,
wo=
hieſigen Geſangvereine durch einen Geſamtchor „Wie ſie
mruh’n” mitwirkten. Die Gräber waren zum Beweiſe
lie=
eund dankbaren Gedenkens mit Blumen und Kränzen
nü geſchmückt. Auch die Parteigliederungen ſowie die
Ge=
nyhatten am Ehrenmal Kränze mit Schleifen zu Ehren der
ſeichilnen niedergelegt.
Traiſa, 26. Nov. Totengedenkfeier. In
ſchlich=
ter, eſdrucksvoller Weiſe beging unſere Gemeinde am Sonntag
die Gdächtnisfeier für unſere Verſtorbenen. Zahlreiche
Ge=
meimymitglieder fanden ſich am Vormittag zum Hauptgottesdienſt
ein, di Herr Pfarrer Paul mit ſeiner Gedächtnispredigt eine
beſonidrt Weihe gab. Anſchließend fand auf dem Friedhof eine
kurzel (ndacht ſtatt, wobei Herr Pfarrer Paul den Verſtorbenen
ehren) Worte widmete.
Traiſa, 25 Nov. Pfarrer Paul, der ſeit 1929 hier
wirkt iſe im 79. Lebensjahr in den wohlverdienten Ruheſtand
ge=
treteay Vorher ſtand Pfarrer Paul 18 Jahre lang in Eberſtadt.
AMieder=Ramſtadt, 26. Nov. Totenſonntag. Bereits
am änstag pilgerten die Angehörigen der Verſtorbenen zum
Friexhf, um die Gräber mit Kränzen und Blumen zu ſchmücken.
Im Armittagsgottesdienſt des Totenſonntags wirkte der
Kir=
chenan mit, der unter der Leitung ſeines Dirigenten Herrn
Emn)=Ober=Ramſtadt, zwei Chöre ſehr ſchön zum Vortrag
bracht Herr Pfarrer Weigel gedachte in ſeiner Predigt der
Geſcilnen des Weltkrieges wie auch der im letzten Kirchenjahr
verſth iſenen Gemeindeangehörigen. Nachmittags fand dann noch
eine Gdächtnisfeier auf dem Friedhof ſelbſt ſtatt, bei der der
Poſa mnchor der Evang. Gemeinſchaft mitwirkte. Der Gefallenen
im Wetkrieg wurde außerdem noch durch beſondere
Kranznieder=
legurgn am Ehrenmal gedacht.
0. Ober=Ramſtadt, 26. Nov. Totenſonntag. Am
Toten=
nty war unſere Kirche im Hauptgottesdienſt nicht nur voll
beſetzä londern überfüllt. Die ganz hervorragende Predigt
un=
ereszLtsgeiſtlichen, Pfarrer Nürnberger, galt dem Gedenken
un=
rer bten. Poſaunenchor und Kirchengeſangverein umrahmten
jeſe hier mit paſſenden Vorträgen. Die Gräber auf den beiden
Friebehien, ebenſo das Gefallenenehrenmal waren auch diesmal
zum Itenfeſt überreich geſchmückt. Nachdem man in den
Nau=
mittonstunden, wie gewohnt, die Gräber der Angehörigen beſucht.
fand zun 4.30 Uhr in der Kirche eine Totengedenktagsſchlußfeier
ſtatt. Brieftaubenausſtellung. Einen ſtarken Beſuch
wies 5de am letzten Sonntag im „Schützenhofſaal”, abgehaltene
diesjähige Vereinsausſtellung des Brieftaubenvereins Ober=
Ramnat auf. Damit wurde die Mühe des Vereins, der ganz
hervorrgende Züchterleiſtungen aufzuweiſen hat und die
Ausſtel=
lung zur mit beſtem Material beſchickt hat, reich belohnt. Mit
der 2iuſtellung verbundenes Preiskegeln, Preisangeln und eine
Tomloverloſung bedachte viele mit praktiſchen Gewinnen. —
Vom ßegelflugſport. Der Segelflugſchüler Franz Göbel,
Neugsyſ. beſtand ſeine „B‟=Prüfung im Segelflug. Dieſe Leiſtung
des er 18=Jährigen verdient beſondere Beachtung, da er die
er=
ſordexſye Flugzeit mit 40 Sekunden überbot und auch die Pflicht=
kurven neiſterhaft ausführte.
0.Ober=Ramſtadt, 24. Nov. Kinder aus Sachſen. Der
au Mien=Naſſau hat 2000 erholungsbedürftige Kinder aus
Sach=
ſen agzſunehmen und zu betreuen. Eine Anzahl dieſer Kinder muß
auch mOber=Ramſtadt untergebracht werden und ſie, die
durch=
beg in Notſtandsgebieten des Sachſenlandes kommen, ſollen auch
uns liee Gäſte ſein.
1XGroß=Umſtadt, 26. Nov. Geflügel=Ausſtellung.
im Cnle des Gaſthauſes „Zum Lamm” fand eine Geflügel=
Aus=
ſellurnſtatt, die ſehr gut beſchickt war; auch der Beſuch an
bei=
en chen war ein ſehr lebhafter. Es war nur erſtklaſſiges
Naternl an Hühnern, Enten und Tauben ausgeſtellt, ſo daß die
dreislihter vor eine ſchwere Aufgabe geſtellt waren. Faſt alle
Naſſenvaren vertreten. — Mit der Ausſtellung war eine reich=
Mtaa KTombola=Verloſung verbunden. — Die hieſige Ortsgruppe
Ts ANenwaldklubs unternahm bei herrlichem Wetter ihre
Vesjaſige letzte Halbtagswanderung; dieſelbe führte durch den
ſardermächtigen Forſtwald—Reitpfad-Hohe Straße über Alt=
Reim nich Richen, woſelbſt bei Klubmitglied Gunkel Einkehr ge=
Mttetnind ein geſelliges Beiſammenſein ſtattfand. Am 8. Dez.
benafindet im Klublokal das diesjährige Wanderer=Ehrungs=
Eſ, 10 vorausgehender Hauptverſammlung ſtatt.
IN Eppertshauſen, 25. Nov. Von der NS.=Frauen=
DaMIn Ober=Roden fand die Verpflichtungsfeier der
Frauen=
ait atglieder der Ortsgruppen Ober=Roden und Eppertshauſen
ſart. us Frauenſchaftsmitglied Frl. Lehrerin Limberger=Ober=
Nodeinegrüßte mit herzlichen Worten die Mitglieder der beiden
Ortssyopen und machte Ausführungen über „Die Aufgaben der
VeutſſeR Frau im Dritten Reich”, Kreisfrauenſchaftsleiterin Pgn.
99r0s=Dieburg nahm die feierliche Verpflichtung einer grö=
Heren Rzahl Frauenſchaftsmitglieder vor. Die Feier wurde durch
berſch ieene geſangliche und deklamatoriſche Vorträge verſchönert.
Birkstagung. Hier fand die Bezirkstagung der kath.
Manme und Arbeitervereine des Bezirks Dieburg ſtatt. Die Ver=
Eine R Rodgaues und Gerſprenztales waren durch ſtarke Abord=
Nung=Avertreten. Im Mittelpunkt der Tagung ſtand ein inter=
Ean e Referat des ſtellvertretenden Diözeſanpräſes Schwal=
Nach’)ainz. Nach Beendigung der Tagung fand in der hieſigen
Darunche eine Gedächtnisfeier für die Gefallenen des Weltkrie=
LeS. Mdie Opfer der Arbeit ſtatt, an der auch die hieſige
Be=
voire ug ſtarken Anteil nahm. Beide Veranſtaltungen wurden
Aurch/? Geſänge des hieſigen Kirchenchores, unter der bewährten
Seituy von Chormeiſter Schledt=Eppertshauſen umrahmt.
Erbach, 26. Nov. Totengedenkfeier. Im
Haupt=
hoitel Anft am Vormittag wirkte der Kirchenchor und bei der
bedchrmis feier am Nachmittag auf dem Friedhof der
Poſaunen=
or In. Die Feiern fanden durch eine muſikaliſche Abendſtunde
in MScadtkirche einen Abſchluß. Herr P. von der Au=
Maieryaß ein wohlgelungenes Orgelkonzert mit Werken des
Alt=
meiſt*t Tohann Sebaſtian Bach. Eingelegte mündliche
Erläute=
kungulführten zum tieferen Verſtändnis der Muſikwerke.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Odenwälder Elfenbein=Induſtrie u. Winkerhilfswerk
Ci. Erbach. 26. Noo. Die Elfenbeininduſtrie lag in letzter Zeit
ſchwer darnieder. Vielſeitigen Bemühungen iſt es nun gelungen,
den Odenwälder Schnitzern und Drechſlern für die Wintermonate
Arbeit und Verdienſt zu ſchaffen. Das Winterhilfswerk hat als
Abzeichen, das in einem der Schlußmonate verkauft wird, die
Lieblingsblume des Führers, das Edelweiß, erwählt, von dem
etwa 12 Millionen herzuſtellen ſind. Die Abzeichen werden nun
aber nicht aus Elfenbein, ſondern aus einem deutſchen Rohſtoff.
aus Kunſtharz verfertigt. Seit Tagen iſt nun ſchon alles fleißig an
der Arbeit, nicht nur die größeren Betriebe, ſondern auch die
klei=
neren Werkſtätten, und die Heimarbeiter. Noch mehr als ſonſt
werden deswegen die einzelnen Betriebe von den in unſerer
Gegend durchkommenden Fremden beſucht, die mit lebhafteſter
Anteilnahme das Werden eines Abzeichens verfolgen. Der
Roh=
ſtoff iſt in beinfarbenen Stäben in den Werkſtätten aufgeſtapelt.
Die Stäbe werden in Scheibchen von etwa zwei Millimeter Stärke
zerſchnitten, die dann in elf einzelnen handwerklichen
Arbeits=
gängen zum gewünſchten Edelweiß werden. Junge Mädchen geben
mit Pinſel und Farbe dem Abzeichen die letzte Vollendung.
Hun=
derte von Arbeitern ſtehen nun tagtäglich in unſerem Mümlingtal
im Dienſte des Winterhilfswerkes und finden ſo nach langer
Ent=
behrungszeit wieder Schaffensfreude und ihren Lebensunterhalt.
r. Babenhauſen, 26. Nov. Totenfeſt. Der Tag der Toten
wurde in unſerer Gemeinde als beſinnlicher Feiertag begangen.
Zur Trauergemeinde im überfüllten Gotteshaus ſprach am
Vor=
mittag Herr Pfarrverwalter Büchler über die Bibelworte Ev.
Joh. 11. Kap.: „Ich bin die Auferſtehung und das Leben . Nach
der Predigt wirkte das ſtille Gedenken an die im letzten Jahre
Verſtorbenen, deren Namen bei dem Geläute aller Glocken
ver=
kündet wurde, ſehr ergreifend. Im Zeichen treuer Kameradſchaft
legten nach dem Gottesdienſt ehemal. Artilleriſten einen Kranz
am Denkmal der 61er Artillerie am Horſt=Weſſel=Weg nieder.
Am Nachmittag war ein großes Wandern zu den
Friedhofsgrä=
bern, die mit Blumen und friſchen Kränzen geſchmückt wurden.
Im Nachmittagsgottesdienſt predigte Herr Pfarrer Kehr,
Stückgut=Kraftwagenverkehr. Die Reichsbahn iſt
nun auch in unſerem Bezirk dazu übergegangen, den Stückgut=
Kraftwagenverkehr zwiſchen Hanau-Babenhauſen—Höchſt i. O.
und Eberbach einzuführen. In beiden Richtungen verkehren
täg=
lich zwei Laſtkraftwagen, die alle Güterbahnhöfe der Strecke
an=
laufen.
Ay. König i. Odw., 25. Okt. Aus dem Gemeinderat.
In der vergangenen Sitzung des Gemeinderates kamen unter
Vor=
ſitz von Bürgermeiſter Keller folgende Beſchlüſſe zuſtande:
Der Antrag des Reichsluftſchutzbundes — Ortsgruppe König —
auf Zuſchuß der Gemeinde zur Beſchaffung von Gasmasken muß
mit Rückſicht auf die Finanzlage der Gemeinde zurückgeſtellt
wer=
den. Das Anfahren des Baſaltkleinſchlages auf die Straßen und
Wege war ausgeſchrieben. Die eingereichten Akkorde werden
teil=
weiſe genehmigt, während für die übrigen ein 10prozentiger
Ab=
ſchlag gefordert werden mußte. Für Mieter, die gegenüber der
Gemeinde mit Zahlung der Miete weſentlich im Rückſtande ſind,
ſollen Eiſenbahnwagen beſchafft werden. —
Waſſerverſor=
gung — Arbeitsbeſchaffung. Eines der wichtigſten
Pro=
bleme lokaler Art bildet ſeit Jahren die Verbeſſerung bzw.
Er=
weiterung der Waſſerverſorgungsanlage. Nunmehr iſt dem
bis=
herigen Zuſtand ſeitens der Gemeindeverwaltung damit
abgehol=
fen worden, daß man das Problem tatkräftig anpackte. Gleichzeitig
wurde zum Arbeitsbeſchaffungsprogramm ein weſentlicher
Bei=
trag geleiſtet. Die Arbeiten ſind bereits im vollen Gange. Der
zweite Hochbehälter iſt 45 Meter über dem beſtehenden bereits
fertiggeſtellt worden. Gegenwärtig werden in den in Frage
ſtehen=
den Ortsteilen neue Rohrleitungen gelegt, die entſprechend dem
Waſſerdruck eine ausgiebige Waſſerzufuhr gewährleiſten ſollen.
Nach den Urteilen der techniſchen Beamten ſoll nach Art und
Um=
fang der neuen Anlage die Hochzone vollſtändig mit Waſſer
ver=
ſorgt ſein, ſelbſt bei ſtärkſtem Bedarf in der Kurzeit. Zirka 25
Volksgenoſſen kommen hierbei in Arbeit. Auch hinſichtlich der
Brandbekämpfung iſt die Verbeſſerung der Anlage eine nicht zu
unterſchätzende Maßnahme. Die Koſten ſollen ſich nach den
Voran=
ſchlägen auf etwa 20 000 RM. belaufen.
Dk. Waldmichelbach, 26. Nov. Die zur Zeit hier in Erholung
weilenden Saarkinder machten in vergangener Woche einen
Autoausflug durch das Neckartal nach Heidelberg. Dort wurden
ſie mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Die Kinder fahren am
Frei=
tag, den 30. Nov., wieder zurück in ihre Heimat. Zurzeit werden
durch die NSV. Pflegeſtellen ermittelt für
erholungsbe=
dürftige Kinder aus dem ſächſiſchen Induſtriegebiet, die noch im
Laufe des Winters hier eintreffen werden.
e. Bad Wimpfen, 26. Nov. Heimatabend. Der
Reichs=
bund Volkstum und Heimat hielt dieſer Tage im Oſt’ſchen Saale
vor einer zahlreichen Beſucherzahl einen Heimatabend ab. Im
Mittelpunkt des Abends ſtand der Vortrag mit Lichtbildern:
„Frühgeſchichte unſerer Landſchaft‟. Der Redner des Abends,
Oberlehrer Matthes= Heilbronn, beſaß umfangreiche
Sach=
kenntnis, die auf ſehr eingehender Forſchung gegründet war. Eine
Reihe von Lichtbildern und herumgereichte Fundſtücke ergänzten
das Vorgetragene. Reicher Beifall lohnte den geſchätzten Redner.
Seine Ausführungen waren von Muſikſtücken, Liedern und
Volks=
tänzen umrahmt.
Dp. Zwingenberg. 25. Nov. Der Totenſonntag wurde in
einem Vormittagsgottesdienſt in der Kirche und einem
Gedächt=
nis=Gottesdienſt am Nachmittag auf dem Friedhof gefeiert. Bei
der Feier wirkten der Poſaunenchor und der evangeliſche
Kirchen=
chor mit.
Em. Heppenheim a. d. B., 25. Nov. V. D. A. Ein Oeſterreicher,
Herr Will Dietrich aus Salzburg, hielt einen überaus feſſelnden
Vortrag über den „Kampf Oeſterreichs um ſeine deutſche
Sen=
dung”. — Der Kath. Geſellenverein verſammelte ſeine
Mitglieder und Freunde zu einer Gedächtnisfeier für die 30
Ge=
fallenen des Vereins. Der Präſes, Herr Kaplan Malſy,
wür=
digte das Opfer der toten Helden.
EI. Lorſch, 25. Nov. Unter ſtarker Anteilnahme der
Bevöl=
kerung wurde die im Alter von 59 Jahren verſtorbene Oberin
des hieſigen Krankenhauſes, Schweſter Caſſiane Neff, zu Grabe
getragen. Schweſter Caſſiane war im Krieg Krankenſchweſter an
der Oſtfront und erhielt für ihre Verdienſte die heſſiſche Tapfer=
keitsmedaille.
D. Aus dem ſüdlichen Ried, 26. Nov. Schwere
Verkehrs=
unfälle. Ein von Bürſtadt nach Worms fahrendes
Perſonen=
auto geriet auf der glatten Fahrbahn ins Rutſchen und prallte
mit einem entgegenkommenden Wormſer Laſtwagen zuſammen.
Dabei wurde der Perſonenwagen durch die Wucht zur Seite
ge=
ſchleudert und vollkommen zertrümmert. Der Lenker des
Perſonen=
autos, ein Weinheimer Fabrikant, erlitt dabei einen ſchweren
Schädelbruch, wodurch er kurze Zeit nach dem Unfall verſtarb. Auch
der Laſtwagen wurde ſchwer beſchädigt, doch kam der
Laſtwagen=
fahrer mit leichten Verletzungen davon. — In derſelben Nacht
ver=
unglückte ein Motorradfahrer auf der Landſtraße von Bürſtadt
nach Lorſch, kurz vorm Lorſcher Ortseingang durch Gabelbruch
ſei=
nes Rades, ſo daß er ins Krankenhaus verbracht werden mußte. —
Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich auch bei Worms auf der
Mons=
heimer Straße. Ein vom Feld heimkehrender Landwirt wurde mit
einem Pflugkarren unweit ſeines Heimatdorfes von einem Auto
angefahren, ſo daß er ſo ſchwer verletzt wurde, daß man an ſeinem
Aufkommen zweifelt. Das Fuhrwerk wurde vollſtändig
zertrüm=
mert und auch das Auto ſchwer beſchädigt.
t. Gernsheim, 26. Nov. Aus dem NSDFB. (
Stahl=
helm). Zu einer eindrucksvollen Feier geſtaltete ſich die
Toten=
ehrung des NSDFB. vor dem Gefallenen=Ehrenmal auf dem
Friedhof. Nach einem gemeinſamen Gottesdienſtbeſuch in der
kath. Pfarrkirche begaben ſich die Kameraden geſchloſſen zum
Friedhof. Nach einer Anſprache des Kam. Papzien, worin er
der Gefallenen des Weltkrieges und der Bewegung gedachte, legte
er im Namen der Ortsgruppe des NSDFB. vor dem Ehrenmal
einen Kranz nieder.
— Gernsheim, 26. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 25. November — 1.02, am 26. November — 1.06 Meter.
Hirſchhorn. 26. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 25. November 1,48 Meter, am 26. November 1,48 Meter.
Vermißt
wird ſeit 23. 11. 1934 der 15 Jahre alte Lehrjunge Peter Rüd
aus Nauheim. Kreis Groß=Gerau, der ſich zuletzt in Jugenheim
a. d. B. in Erholung befand. Beſchreibung: 1.80—1.85 Meter
groß, ſchlank, friſches; ovales Geſicht, dunkelblonde Haare, hohe
Stirn, blaue Augen, bartlos. Zähne vollſtändig. Rück hat über der
Stirne, im Haar verdeckt, eine 5—6 Zentimeter lange
Schnitt=
narbe; eine ebenſolche Narbe am linken Unterarm und wurde vor
Jahren am Blinddarm operiert. Trägt blauen Anzug. grünen
Pullover mit Reißverſchluß, grünen Lodenmantel, ſchwarze
Schnürſchuhe, dunklen Hut, helle Winter=Unterhoſe, helles Hemd
mit Kragen und ſchwarze wollene Strümpfe. Im
Ermittelungs=
falle wird um ſchonendes Anhalten und Nachricht an das
Landes=
kriminalpolizeiamt. Zentralſtelle für Vermißte und unbekannte
Tote, gebeten.
E
Am. Biebesheim, 26. Nov. Weihe des Gefallenen=
Ehrenmales. Am vergangenen Totenſonntag konnte das
Ehrenmal für die im Weltkriege gefallenen Frontkämpfer unſerer
Gemeinde enthüllt und ſeiner Beſtimmung übergeben werden.
Am Sonntag vormittag fand ein Feſtgottesdienſt ſtatt, an dem
ſich ſämtliche Formationen mit ihren Fahnen beteiligten.
Nach=
mittags begann die eigentliche Feier, eingeleitet durch ein
Muſik=
ſtück des Bläſerchors und einem Lied, geſungen von der
Sänger=
vereinigung Biebesheim. Alsdann ergriff Ortsgruppenleiter und
Bürgermeiſter Geipert das Wort und gab ſeiner Freude
Aus=
druck, daß es nun endlich gelungen ſei, unſerer Gemeinde ein
wür=
diges Ehrenmal zu geben. Er dankte allen, die dazu beigetragen
haben, daß ein ſolch ſchönes Werk zuſtande kommen konnte und
enthüllte alsdann das Ehrenmal, um es ſo der Gemeinde in treue
Obhut zu übergeben. Anſchließend verlas er die Namen der 75
Gefallenen und ermahnte die Anweſenden angeſichts dieſer ernſten
Stätte, ſtets eingedenk der Taten und Opfer derer zu ſein, für die
es aus Dankbarkeit erſtellt wurde. Nach einem ſtillen Gedenken,
während dem der Bläſerchor „Ich hatt’ einen Kameraden” ſpielte,
ergriff alsdann Herr Diviſionspfarrer Veith=Frankfurt a. M.,
das Wort zur eigentlichen Weiherede. Er unterſtrich, daß der
heu=
tige Tag als Totengedenktag beſonders dazu angetan ſei, ſich
unſe=
rer toten Brüder zu erinnern. Eindringliche Worte rief er der
Jugend und all denen zu, die das große Sterben und Kämpfen
nicht miterlebt haben und mahnte zu ernſter Einſicht und
Dank=
barkeit für das was die feldgrauen Kämpfer für ihr Volk und
Vaterland geleiſtet und geopfert haben. Nach einem Sieg=Heil auf
Führer und Volk und dem Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied
fand die erhebende Feierlichkeit ihren Abſchluß.
Be. Groß=Gerau, 25. Nov. Die hieſige Einwohnerin Frau
Feldmann konnte am Samstag ihren 84. Geburtstag begehen.
Die Hochbetagte erfreut ſich noch heute geiſtiger und körperlicher
Friſche.
Be. Mörfelden, 25. Nov. Ratstagung. In der
Gemeinde=
ratsſitzung wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt: Ein
Waldwirt=
ſchaftsplannachtrag iſt von dem Forſtamt Mörfelden an die
Bür=
germeiſterei gekommen. Der Bürgermeiſter legte den Plan dem
Gemeinderat vor, dieſer genehmigte die Mehrfällung von 1250
Feſtmeter Holz in dem Wirtſchaftsjahr 1935. Der
Waldwirtſchafts=
plannachtrag wurde ohne Aenderung angenommen.
Be. Crumſtadt, 25. Nov. Durch Regierungsrat Guthermut
wurde der hieſige Bürgermeiſter Heyl in ſein Amt eingeführt.
Regierungsrat Guthermut dankte dem neuen Bürgermeiſter
für ſeine bisherige Tätigkeit und bat ihn. auch weiterhin ſein Amt
im nationalſozialiſtiſchen Sinne führen zu wollen.
Be. Büttelborn. 25. Nov. Totenſonntag. Wie alljährlich,
ſo feierte auch in dieſem Jahre die evangeliſche Kirchengemeinde
am Vormittag in der Kirche und am Nachmittag auf dem
Fried=
hof das Feſt ihrer Toten. Die beiden Gottesdienſte waren ſehr
gut beſucht.
Cp. Worfelden, 26. Nov. Hohes Alter. Morgen,
Diens=
tag, kann Frau Marie Petri, die Ehefrau des älteſten
Ortsein=
wohners Johann Petri, der im Januar ſeinen 91. Geburtstag
be=
geht, ihren 86. Geburtstag feiern. Sie ſtammt aus Büttelborn.
El. Offenbach, 25. Nov. Ein Hund als Brötchendieb.
Immer wieder mußte eine Frau in der Sprendlinger Landſtraße
die ärgerliche Feſtſtellung machen, daß die vor dem Abſchluß vom
Bäcker niedergelegten Frühſtücksbrötchen geſtohlen waren.
Zu=
fällig entdeckte eines Tages die Milchfrau, daß ſich, kaum daß der
Bäcker verſchwunden war, ein Hund herbeiſchlich, in großer Eile
die Brötchen perſchlang und wieder verſchwand. Man wird ihm
jetzt den „Brotkorb höher hängen”.
Aus Rheinheſſen.
El. Mainz, 25. Nov. Falſchmünzerwerkſtatt
aus=
gehoben. Der Kriminalpolizei gelang es, eine
Falſchmünzer=
werkſtatt auszuheben und die Fälſcher bei ihrer Tätigkeit zu
überraſchen. Unter der Anleitung eines bereits vorbeſtraften
Falſchmünzers, der deswegen erſt vor kurzem nach
anderthalbjäh=
rigem Aufenthalt aus dem Gefängnis entlaſſen worden war, hatte
die Bande falſche Zweimarkſtücke hergeſtellt, die in den nächſten
Tagen unter die Leute gebracht werden ſollten. So konnte den
Verbrechern noch rechtzeitig das Handwerk verlegt werden.
El. Worms, 25. Nov. Des Kindes Schutzengel. In
einer Dachwohnung der Mainzer Straße war ein zu Bett
geleg=
tes, noch nicht dreijähriges Kind ohne Wiſſen der Eltern wieder
herausgekrabbelt. Es lehnte ſich ſo weit aus dem Fenſter, daß
es auf ein vier Meter tiefer gelegenes Dach des Treppenvorbaues
ſtürzte und von da in den Hof, wo es, aus dem Munde blutend,
liegen blieb. Im Städtiſchen Krankenhaus, wohin das Kind
als=
bald gebracht wurde, konnten ernſtliche Verletzungen nicht
feſt=
geſtellt werden.
Aus Oberheſſen.
El. Alsfeld. 25. Nov. Knapp am Tod vorbei. In der
Mühle von H. Boß in Kirtorf kam bei der Arbeit der Sohn
des Müllers der Transmiſ ion zu nahe und wurde
von ihr an den Kleidern gefaßt. Es gelang ſeiner
Geiſtesgegenwart, ſich an dem eiſernen Fenſterrahmen, deſſen
Scheibenfenſter er hinausſtieß, feſtzuklammern und mit den
Bei=
nen mit aller Wucht gegen eine Wand zu ſtemmen. Doch wurden
ihm durch die gewaltige Zugkraft der Welle Ober= und
Unterklei=
der buchſtäblich vom Körper in Fetzen heruntergeriſſen. Das Glück
wollte es, daß der Riemen von der Scheibe glitt und ſo das Werk
zum Stillſtand kam, wodurch ſich der Verunglückte aus ſeiner
ſchlimmen Lage befreien konnte. Außer einem Rippenbruch und
Schnittwunden an den Fingern kam er mit dem Schrecken davon.
Zugunſten des WHW. veranſtaltet das Amt für
Volkswohl=
fahrt, Waldmichelbach am Samstag, den 1. Dezember. 20,30 Uhr,
im Saale des Parteilokals
einen Kulturabend.
Einer der beſten Kenner unſeres heimiſchen Brauchtums, Herr
Gewerbeſtudienrat Dr. Winter=Heppenheim hält einen
umfaſ=
ſenden Lichtbildervortrag über
1. das Odenwälder Brauchtum im Ablauf des Jahres und
2. Schutz= und Segenszeichen am Odenwälder Haus, Hof und
Gerät.
Der 1. Teil gibt uns Aufſchluß über das Brauchtum im
Ueber=
wald an Faſtnacht. an Oſtern. in der Walpurgisnacht, während der
Heidelbeerernte, an der Kerwe, an Weihnachten und Neujahr;
der 2. Teil zeigt uns den Einfluß des Brauchtums auf das
boden=
ſtändige Handwerk im Ueberwald.
In weit über hundert, zum Teil farbigen Lichtbildern, nur
aus unſerer engſten Heimat, wird uns gezeigt, was von dem
Brauchtum unſerer Vorfahren erhalten blieb. Da Herr Dr.
Win=
ter ſich für dieſen Vortrag unentgeltlich zur Verfügung geſtellt hat,
fließen die Geſamteinnahmen dem WHW. unſerer
Orts=
gruppe zu, und werden reſtlos zum Ankauf von Kinderſchuhen für
kinderreiche Familien verwandt.
Die Eintrittspreiſe ſind:
Für Kinder und Erwachſene im Vorverkauf bei den Amtswaltern
0.20 RM.,
der NSV. und bei Buchhandlung Bach
an der Abendkaſſe
0.25 RM.
Mütter von 4 und mehr Kindern haben freien Eintritt.
Die geſamte Bevölkerung von Waldmichelbach und Umgebung
wird zu dieſer hochbedeutſamen Veranſtaltung recht herzlich
ein=
geladen.
Heil Hitler!
N. S. D.A P.
Amt für Volkswohlfahrt
Waldmichelbach,
Waldmichelbach,
Dienstag, 27. November 1931
München. An der Bauſtätte der Mangfall=
Brücke, auf der Reichsautobahnſtrecke München—
Landesgrenze, wurde am Samstag feſtlich das
Richtfeſt der 60 Meter hohen Pfeiler begangen.
Nach dem herkömmlichen, originellen Richtſpruch
des Zimmermeiſters, der in Huldigungsrufe auf
den Führer und Reichskanzler und in
Glück=
wünſche für Volk und Vaterland ausklang,
ver=
ſammelten ſich die Arbeiter und Unternehmer im
Kantinenzelt. Hier wurde von der oberſten
Bau=
leitung mitgeteilt, daß nach einem Jahr Arbeit
11500 Arbeitskameraden an der Geſamtſtrecke
tätig ſeien. Es ſei aber noch eine Fülle von
Ar=
beit zu erledigen, um nach dem Willen des
Füh=
rers die Strecke München—Siegsdorf bis zum
Ende des kommenden Jahres fahrfertig zu machen.
Der Treuhänder der Arbeit, für Bäyern,
Frey, ſtellte mit Genugtuung feſt, daß ſich kein
ſchwerer Unfall auf der Bauſtrecke ereignet hat.
Das ſei ein Zeichen dafür, daß der Herrgott
die=
ſem Werk ſeinen Segen geſchenkt habe. Der
Reichsſtatthalter in Bayern, Ritter v. Epp, gab
ſeiner Zufriedenheit über die Eindrücke an der
Bauſtelle Ausdruck, gleichzeitig auch dem Wunſch,
daß auch in Zukunft ein guter Stern über dieſem
Werk walten möge, das ein ſtolzes Kunſtwerk der
Technik für Bayern bedeute.
Den Höhepunkt der Begeiſterung bildete die
Bekanntgabe eines Telegramms an den Führer,
das Generalinſpektor Dr. Todt abgeſandt und
folgenden Wortlaut hat: „Melde die
Fertigſtel=
lung der 60 Meter hohen Pfeiler an der
Mang=
fall=Brücke. Vom Richtfeſt grüßen Arbeiter und
Unternehmer den Schöpfer des Werkes, ihren
Führer.”
Opakionen für Jan Kiepura in Berlin.
Berlin. Vor der Staatsoper Unter den
Linden verſammelte ſich in den Abendſtunden des
Sonntags eine gewaltige Menſchenmenge, die auf
das Erſcheinen des berühmten Tenors Jan
Kie=
pura wartete. Beſonders Begeiſterte erklommen
die Autodächer. Immer wieder wurde laut der
Name des Sängers gerufen und der Wunſch
ge=
äußert, Jan Kiepura möge ſingen. Als der
An=
drang ſchließlich den Straßenverkehr zu behindern
drohte und die Polizeibeamten angeſichts der
er=
regten Maſſen ihren Ordnerdienſt nicht mehr
be=
wältigen konnten, mußten zwei Wagen des
Ueberfallkomandos alarmiert werden, um dem
gefeierten Sänger den Weg von der Oper zu
ſei=
nem Wagen zu bahnen. Die begeiſterte Menge,
die faſt drei Viertelſtunden auf den berühmten
polniſchen Tenor gewartet hatte, zerſtreute ſich,
als Kiepura, was ja begreiflich iſt, ihren Bitten,
zu ſingen, nicht nachkam.
Feſtnahme eines berüchtigten
Heiraks=
ſchwindlers.
Die Zunahme der Eheſchließungen
in Deutſchland.
Mailand. Muſſolinis „Popolo d’Italian
ſchreibt, wenn die Zunahme der Eheſchließungen 1 Schlé
in Deutſchland um 121000 im Jahre 1933 deu
energiſchen Bevölkerungspolitik der nationalſozim
liſtiſchen Revolution, und nicht anderen Urſachen
entſpringe, bezeuge ſie allen anderen Anſichten zum
trotz, wie das Regime Hitlers im Geiſte des deutn
ſchen Volkes gewirkt und 70 Millionen Menſchen
mit wahrem und unwiderſtehlichen Machtwilſe
durchdrungen habe. Wenn dieſe Steigerung den
Ehen wahrhaft als ein Beweis der bewußt
Reife der Reichsbürger zu betrachten ſei, mü
man, ungeachtet aller Theoretiker und Peſſimin
ſten, zum Schluß komen, daß nur eine aufbauendd
Revolution ſo vollkommenen Widerhall im Pri
vatleben eines ganzen Volkes finden konuton
minderten.
atſache bilde eine Mahnung für alle, quon
für die Italiener, nachdem ſich in den italienin
ſchen Städten die Geburten immer mehr ven=
Brigitte Helm
zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt.
Aiit
Berlin. Dem Antrag des Staatsanwalt
räben.
Ottweiler, eine Blüte im Kranze der Saarſtädte.
erliner Ehrenmal.
entſprechend, verurteilte die 5. Strafkammer de
eben jede
Berliner Landgerichts am Montag die Filmſchau
ſpielerin Brigitte Helm wegen, fahrläſſiger Kön
perverletzung zu 2 Monaten Gefängnis und z
den Koſten des Verfahrens. Die Angeklagte huttt
Ztraßend
am Abend des 27. Auguſt mit ihrem Wagen Iſſ merwagen 1
Berlin eine Frau angefahren. Der Vorſitzendd nſt nichts,
hob in der Begründung des Urteils hervor, dan ai Handgranate
eine Geldſtrafe nicht in Frage kommen könne, dia uin und ſpreng
die Angeklagte ſchon einmal aus gleichem Anlau ze Reſtaurants
vor Gericht geſtanden habe.
Lebensmitte
Der Erbauer des Mercedes=Benz=Rennwagens / . der Lärm de
der Gewehre
geſtorben.
„ Mdt
Stuttgart. Am Sonntagabend verſchiſk:3 ſee nicht nur i
unerwartet, durch Herzſchlag, Dr.=Ing. e. h. HaN=P fyfphrs.
Nibel, Vorſtandsmitglied und Chefkonſtrukteu x ders ſt in den
der Daimler=Benz=A.=G., in Untertürkheim. Deis n oviedo errich
Verſtorbene iſt beſonders durch die Erbauung dest n Smta Catal
neuen Mercedes=Benz=Renwagens in der gauzelis n Barcelona k!
Welt bekannt geworden.
Die Königinmutter von Albanien F.
Aſturien, 2
Tirana. Die Königinmutter von Albauien der Rebelle
Sadije, iſt Sonntag vormittag an einer Lungen= Mmtruppen u
entzündung in Durazzo geſtorben. Die Leichte yſe Landſtraßel
und Gräben.
wurde nach Tirana gebracht.
gs Geſicht des
Berlin.
in Hamburg
Berliner Kriminalbeamte konnten
den berüchtigten Hochſtapler und
Heiratsſchwindler Eduard Schröder feſtnehmen,
der ſeit langer Zeit wegen verſchiedener
Straf=
taten geſucht wurde. Schröders Strafliſte reicht
bis in das Jahr 1910 zurück. Vor dem Kriege
gelang es ihm, unter dem Namen eines „Baron
von Prittwitz” eine Frau um 50 000 Mark zu
ſchröpfen. Nach dem Kriege kettete er im Jahre
1924, als angeblicher Villenbeſitzer, eine Frau an
ſich, die ihm 6500 Mark überließ. Beide wollten
nach Zoppot fahren. Am Tage der Abreiſe
ver=
ſchwand der Gauner mit dem Geld auf
Nimmer=
wiederſehen. Nach weiteren Verurteilungen
we=
gen Heiratsſchwindels näherte ſich Schröder
er=
neut einer Dame, der er erzählte, daß er ein
Rittergut in Mecklenburg kaufen wolle. Die Frau
überließ ihm ſchließlich 20 000 RM. in
Goldpfand=
briefen, die er für ſie bei einer Dresdener Bank
ſicherſtellen wollte. Kurz darauf kaufte ſich der
Schwindler, der ſich in dieſem Falle als
Rittmei=
ſter a. D. Strowe ausgegeben hatte, einen großen
Perſonenkraftwagen und nahm auch einen
Kraft=
wagenführer in ſeinen „Dienſt” Zuſammen mit
der Frau unternahm er eine luſtige Fahrt ins
Rheinland. Allmählich kamen der Frau
Beden=
ken, und ſie ſchüttete ihr Herz einem Bekannten
aus. Auf deſſen Veranlaſſung hin wurde ſchließ
lich Anzeige erſtattet, und es gelang nunmehr,
den Schwindler in Hamburg feſtzunehmen. Von
den 20 000 RM. wurden noch 2000 RM. gefunden.
Eine ganze Reihe von Einwohnern des oberbaveriſchen Dorfes Ruhpolding iſt zu kurzem Beſuch in
Berlin eingetroffen. Der erſte Gang der Bayern führte zum Ehrenmal Unter den Linden, wo zum
Gedenken an die gefallenen Helden ein Kranz niedergelegt wurde.
Ein neuer Eiſenbahnunfall bei Reichertshauſen.
München. Wie gemeldet, iſt am Sonntag
morgen infolge Dammrutſches der von Ingolſtadt
nach München verkehrende Perſonenzug kurz vor
dem Bahnhof Reichertshauſen (Oberbayern)
ent=
letzte. Bei der Wiederherſtellung des normalen
Betriebes hat ſich nun am Sonntag abend ein
zweiter Unfall ereignet, über den die
Reichsbahn=
direktion München in der Nacht folgende
Mittei=
lung ausgab: Am Sonntag, um 20 Uhr, fuhr der
D=Zug 264 bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof
Reichertshauſen, anläßlich der Ueberleitung des
eingleiſigen Betriebs auf das normale Gleis, auf
zwei Güterwagen auf. Verletzt wurde niemand.
Die Lokomotive wurde gering beſchädigt, Da der
Schnellzug im Bahnhof wegen des eingleiſigen
Betriebes ohnedies halten mußte, war der
Auf=
ſtoß bei der Anfahrt ſehr gering. Unterſuchung
über die Unregelmäßigkeiten iſt eingeleitet. Der
Zug hatte zwei Stunden Verſpätung.
Großfeuer in einer Kolonialwarengroßhandlung.
Herford. In einem Lagerhaus der
Kolo=
nialwarengroßhandlung Groene, an der Goltz
ſtraße, brach in der Nacht zum Sonntag Feuer
aus. In den größen Lebensmittelvorräten fanden
die Flammen ſo viel Nahrung, daß die
Feuer=
wehr die ganze Nacht über mit den Löſcharbeiten
beſchäftigt war. Zwei Feuerwehrleute mußten
mit ſchweren Rauchvergiftungen ins Krankenhaus
gebracht werden. Auch der Geſchäftsinhaber er=
Zeppeline über den Ozeanen.
men. Der Fahrpreis paßt ſich etwa den
Schiffs=
preiſen der Schnelldampfer mittlerer Klaſſe an.
Der Plan für 1935.
Die Fahrtdauer beträgt von Küſte
Dr. Hugo Eckener, der Ende Oktober eine
Reiſe nach Nordamerika, zwecks Aufnahme
vor=
bereitender Verhandlungen über einen Zeppelin
Nordamerika=Dienſt antrat, hat nach ſeiner
Rück=
kehr dem Vertreter des „Schweizeriſchen
Preſſe=
telegraphen” eine längere Unterredung gewährt.
Dr. Eckener erzählte ihm, daß er von dem
Ergeb=
nis ſeiner Nordamerikareiſe ſehr befriedigt ſei
und daß er all das erreichte, was er gewollt habe.
Erfreulicherweiſe beſtehe bei den maßgebenden
amerikaniſchen Kreiſen das größte Intereſſe für
ſeine Pläne, und überall, wo er vorgeſprochen,
habe er freundliche Aufnahme gefunden. Zu
gün=
ſtigen Bedingungen ſei ihm der Luftſchiffhafen in
Lakehurſt zur Verfügung geſtellt worden. Der
Plan für das Jahr 1935 iſt nun folgender: Dr.
Eckener hofft, daß das neue Luftſchiff „L. 3. 129‟
in der erſten Hälfte des Sommers 1935
fertigge=
ſtellt iſt. Die endgültige Fertigſtellung hängt
je=
doch von der Lieferung der Motoren ab.
Wäh=
rend zweier Monate werden ausgedehnte
Probe=
fahrten innerhalb Deutſchlands,
Mittelmeerfahr=
ten uſw. unternommen, und erſt, wenn die
Mo=
toren einer einwandfreien Unterſuchung
unterzo=
gen worden ſind und tadellos funktionieren,
er=
folgt die erſte Verſuchsfahrt nach Nordamerika.
Da eine Heliumfüllung für das neue Luftſchift
Aeiſt; bei dem Unfall gab es ſieben Leichtver= viel zu koſtſpielig wäre, wird „L. 3. 129”
vor=
läufig mit Waſſerſtoffgas gefüllt. Die Beſatzung
des Schiffes beſteht aus 42 bis 45 Mann. Sie
benötigt alſo nicht mehr Perſonal als das
Luft=
ſchiff „Graf Zeppelin”. Schon bei der erſten
Nordamerikafahrt werden Paſſagiere mitgenom=
zu Küſte, von Europa nach Nordamerika, etwa
48 Stunden. Dr. Eckener beabſichtigt, im
Sommer 1935 alle zehn bis vierzehn Tage eine
ſolche Verſuchsfahrt zu unternehmen. Mit
Auf=
nahme des Fahrbetriebes durch das neue
Luft=
ſchiff „L. 3. 129” wird dasſelbe in der
Löwen=
taler Halle ſtationiert, da das Zeppelingelände
bei der Luftſchiffswerft für die Aufſtiegs= und
Landungsmanöver mit dieſem Schiff zu klein iſt.
Luftſchiff „Graf Zeppelin” beginnt im
Früh=
jahr 1935 wieder ſeine regelmäßigen Fahrten
nach Südamerika mit Zwiſchenlandungen in
Per=
nambuco und Rio de Janeiro. Wenn die
Luft=
ſchiffhalle in Rio de Janeiro etwa im Spätherbſt
fertiggeſtellt iſt, nimmt auch das neue Luftſchiff
„L. 3. 129” den Südamerikadienſt auf. Es fährt
von Friedrichshafen, ohne Zwiſchenlandung, direkt
nach Rio de Janeiro, da bei „L. 3. 129” der
Aktionsradius, ein größerer iſt, als bei „Graf
Zeppelin”.
Ueber die in Ausſicht genommene
Luftſchiff=
linie von Holland nach Holländiſch=Indien
ve=
fragt, erwiderte Dr. Eckener, daß die
Vorberei=
tungen hierfür in vollem Gange ſeien; zurzeit
ſei man mit der Beſchaffung von Kapitalien
be=
ſchäftigt. Wenn die ganze Angelegenheit perfekt
ſei, werde Holland ein Luftſchiff beſchaffen, das
auf der Friedrichshafener Werft gebaut werde.
Was den in den letzten Tagen in der Preſſe
beſprochene Zeppelinverkehr Japan—Amerika
be=
trifft, ſei zu bemerken, daß der Luftſchiffbau
vor=
derhand mit dieſer Angelegenheit nichts zu tun
habe. Es handele ſich hierbei um ein rein
ame=
rikaniſch=japaniſches Projekt.
Weil ſie wieder auferſtehen ſollte ...
Die Leiche der Tochter über zwei Jahre
litt eine Rauchvergiftung. Das etwa 20 Meter
in der Wohnung behalten.
Gelſenkirchen. Ein ſchauerlicher Fund
wurde in der Wohnung des Bergmanns
Stanis=
laus Nozoll, in der Kaiſerſtraße in Buer, gemacht.
Man entdeckte die Leiche der 22jährigen Tochter
Hedwig, die bereits am 18. Mai 1932 geſtorben
iſt. Nozoll hatte jedoch den Sterbefall nicht
ange=
zeigt, ſondern die Leiche luftdicht abgeſchloſſen in
einem Bett die ganze Zeit über aufbewahrt. Da
von der Verſtorbenen nur noch das
Knochen=
gerippe vorbanden iſt, ließ ſich auch noch nicht
feſt=
ſtellen, ob das Mädchen eines natürlichen Todes
geſtorben iſt. Nozoll wurde feſtgenommen. Er
iſt ein ſehr überſpannter Mann, der ſich viel mit
okkulten Dingen beſchäftigt hat. So erklärte er
lange Lagerhaus iſt mit allen Vorräten vernichtet ſeinen Angehörigen, das Mädchen dürfe nicht
be=
wor”
erdigt werden, da es wieder auferſtehen w=
Zwei Verbrecher in Weimar hingerichkei
Weimar. Im Hofe des Weimarer
Gerichts=
gefängniſſes wurden am Montag früh die
Ver=
brecher Alfred Buſchendorf und Alfred Schlegel
hingerichtet. Der bereits vielfach vorbeſtrafte
31 Jahre alte Buſchendorf aus Gera hatte in
Ge=
meinſchaft mit anderen Verbrechern zahlreiche
Einbrüche in Thüringen verübt. Als er bei
einem Einbruch in Rudolſtadt von der Polizei
überraſcht worden war, gab er mehrere Schüſſe
auf einen Flurſchutzbeamten ab, durch die dieſer
ſchwer verletzt wurde. Auch bei ſeiner
Verhaf=
tung ſchoß der Verbrecher auf die Polizei,
ver=
fehlte jedoch zum Glück ſein Ziel. Vom
thüringi=
ſchen Sondergericht war Buſchendorf wegen ver
ſuchten Mordes zweimal zum Tode verurteilt
worden. — Der Verbrecher Alfred Schlegel aus
Graitſchen bei Jena hatte im Febraur ſeinen Ar
beitskollegen nachts überfallen, erſchlagen und be
raubt.
Die Hochzeitsfeierlichkeiten in Londal
London. Dieſe Woche wird ganz im Zeichenn
der Hochzeit des Herzogs von Kent und ſeinernt Yu
Braut, der Prinzeſſin Marina von Griechenland, 4
ſtehen. Zahlloſe Häuſerfronten Londons prangenn
bereits im Schmuck von bunten Blumen, grünemm
Blattwerk und Flaggentüchern. Das Intereſſe9
des Publikums an der Hochzeit und allem, ms
damit zuſammenhängt, iſt anſcheinend unerſäut / TStrafgericht
lich. Der Umſtand, daß es ſich um eine Lieb=ſi”,
rat handelt, intereſſiert die Oeffentlichkeit zm
beſonders. Unter den Fürſtlichkeiten, die M1
Montag eintrafen, befanden ſich der König ud d
die Königin, ſowie Prinz, Waldemar von Däne X bſſuchten werd
mark. Außerdem werden erwartet: Der Gioß
fürſt Kyrill von Rußland und ſeine Gattin, dereſ R
Tochter Kira, die zu den acht Brautjungfern 99
hört. Der Regent von Südſlawien, Prinz Paul, !
weilt ſeit Samstag in der engliſchen Hauptſtall,. 9
Der Oberhofmarſchall hat den Plan für died
Hochzeit am Donnerstag der Oeffentlichkeit beet
kanntgegeben. Drei Züge werden ſich nach denn
Weſtminſter=Abtei bewegen. Der König und diel
Königin werden in Begleitung der fürſtlichem=
Feſtgäſte vormittags den Buckingham=Palaſt vere!
laſſen. Wenige Minuten ſpäter wird der Zug deer
Bräutigams vom St.=James=Palaſt aus demſe
gleichen Weg nehmen. Der Herzog von Kenſan
wird von ſeinen Brüdern, dem Prinzen voha
Wales und dem Herzog von York, begleitet ſeinen
Kurz vor 11 Uhr wird die Frau mit ihrem B0eN
ter und den anderen Begleitern eintreffen. Deſſe
Gottesdienſt wird der Erzbiſchof von Canterbutml
abhalten. Nach der Eheſchließung werden die
Neuvermählten unter den Klängen des Hochzeſſs ”
marſches von Mendelsſohn die Weſtminſter=Abie!n
verlaſſen.
nie ges.
je Kriegsſchi
umd werfen
m den Rebe
en auf die Le
G ebäude he
d und Vern
maſam begin
4 Die ſpaniſe
Hreriſch ſind d
und Rebeller
dieſen Kämr
1 Kathedralen
Santa Cate
ei und dort i.
ur da greift
10 Nacht ſeine
hrecken und
ſt Gewehren
ſch nicht mit
Die Gemälde=Ausſtellung eines
Siebenjährigen.
In Anweſenheit eines Kreiſes Belgrader
tellektueller wurde dieſer Tage in Belgrad ”ſ
Gemälde=Ausſtellung eröffnet, die ausſchliebichd.
Bilder enthält, die von einem ſiebenjährige
Knaben, geſchaffen worden ſind. Das Wunle.
kind auf dem Gebiet der Malerei, Ivitza, iſt N”
Sohn des jugoſlawiſchen akademiſchen Malſte”
Filakovac. Er iſt gegenwärtig Schüler der eiſſeh
Volksſchulklaſſe, malt aber ſchon ſeit ſeinem v.
ten Lebensjahr mit leidenſchaftlicher Beſeſſengel
Nur die jüngſten Werke ſind mit Namen ſighle.
denn als er ſeine früheren Werle ſchuf, koſle
der Künſtler noch nicht ſchreiben. 25 Oelbüle.”
ebenſoviel Agüarelle und 80 Zeichnungen 1e9e
Zeugnis von der unermüdlichen Arbeitsluſt. O.
auch, wie in den Kritiken hervorgehoben. Dlt
von ſeinem Talent ab. Beſonders das Kol
der Gemälde und die maleriſche Erfindung D."
den gerühmt. Bei der feierlichen Eröffnung.
Ausſtellung mußte der Künſtler leider fehlel.
er inzwiſchen an den Maſern erkrankt iſt. O
viele Schokolade, die die Beſucher dem Wülle.
kind mitgebracht hatten, wird ihm da9"
nach ſeiner Geneſung überreicht werdeſ.
end
53 Bergleuke in einem japanlichel
Beigwerk erkrunken.
LLIb. In dem Matſuſhima=Bergwerk, iuf
der Nähe von Nagaſaki, ereignete ſich ein Ne.
res Unglick, bei dem 53 Bergleute den 4o)
den. Das Bergwerk erſtreckt ſich tief zute. L
Erde bis unter das Meer. Das Meryol.
drang plötzlich durch einen großen Erdſpal. I.
geheuren Mengen in das Bergwerk ein 1nd 1.
raſchte die Bergleute, die ſich nicht nehr in So.
heit bringen konnten und ertranken.
Mkag, 27. November 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Schreckensbilder vom Oktoberaufstand in Spanlen.
Copyright by Hans Kurt Müller Verlag, Berlin N 54. 1934.
Wer wird ſiegen?
ßſcheint faſt, als ſollten die Rebellen triumphieren.
Madrid kämpfen ſie ſchon um das in der Puerte del Sol
Innenminiſterium.
ßüſt faſt eine Schlacht, die um dieſes Gebäude entbrennt.
Trouzn das Gebäude mit Maſchinengewehrpoſten und
Minen=
werwhrbteilungen geſichert iſt, ſieht es einen Augenblick ſo aus,
als uoles die Aufſtändiſchen doch in die Hand bekommen würden.
Eumangriff auf Sturmangriff wird auf dieſes Gebäude
un=
termonnen.
D. Maſchinengewehre tacken.
Anben und Handgranaten brüllen, und unabläſſig geht das
Gekvrer der Gewehre auf das Gebäude nieder.
Aet ſchließlich müſſen die Rebellen doch einſehen, daß ſie ſich
hierr) Zähne vergeblich ausbeißen.
dfür machen ſie in den Vorſtädten Madrids um ſo mehr
Foryſtitte.
Hiuſer werden hier zu Feſtungen und die Straßen zu
Schütmgräben.
9s Leben jedes Einzelnen, der ſich auf die Straßen wagt, iſt
edrrſl
Rkichtslos ſchießen die Rebellen, und ſie kennen weder
Skruny noch Rückſichtnahme.
9 Straßenbahnwagen, die noch hier und da verkehren, ſind
zu Aſgyerwagen umgewandelt und mit Militär beſetzt, aber auch
das zmt nichts.
M Handgranaten und Bomben greifen die Rebellen dieſe
Wagvnan und ſprengen ſie zum Teil in die Luft.
M Reſtaurants ſind geſchloſſen.
9 Lebensmittelverſorgung beginnt Schwierigkeiten zu
u machten der Lärm der tackenden Maſchinengewehre und der
auf=
belleſndn Gewehre füllt unabläſſig die Straßen und Plätze der
Haumtadt.
hr nicht nur in Madrid, ſondern überall brennt die Flamme
lüruhrs.
Ners iſt in den Händen der Aufſtändiſchen.
nndviedo errichten die Rebellen ein Schreckenregiment.
nSanta Catalina triumphiert der rote Mob.
„nBarcelona knattern die Gewehre und tacken die
Maſchinen=
gewewn.
gui; 5 Aſturien, Biscaya, Guipazoca Valladolid wehen die
ml Fahmet der Rebellen, und finden die ſchrecklichſten Greuel ſtatt.
6öürmtruppen und Laſtkraftwagen donnern Tag und Nacht
1 über :m Landſtraßen, und ſchwere Tanks klirren über Felder und
Aeckex nd Gräben.
Zr Geſicht des Aufruhrs wird faſt zum ſchrecklichen Antlitz
des 4Treges.
Zi Kriegsſchiffe erwachen plötzlich aus einem grauenhaften
Leber nd werfen ihre heulenden Granaten in die Küſtenſtädte,
M Idie vuu den Rebellen beſetzt worden ſind.
Flzeuggeſchwader ſteigen auf und unerbittlich krachen die
on GieBomlte ruf die Lager der Aufſtändiſchen und die von ihnen
be=
ondos ſetzteus bebäude hernieder.
Ec und Vernichtung!
agſam beginnen die Truppen überall an Boden zu ge=
und d winmn Die ſpaniſche Fremdenlegion greift ein und ſie hält ein
einen) hartes Strafgericht unter den Rebellen ab.
Bzüderiſch ſind die Kämpfe, die nun zwiſchen
Regierungs=
truppph und Rebellen ſtattfinden.
Sndieſen Kämpfen verwandeln ſich blühende Dörfer in
huinny Kathedralen werden zu Trümmerhaufen, und ganze
Straßetluchten werden dem Erdboden gleichgemacht.
Be Santa Catalina haben ſich die Rebellen in die Berge
geflüchtt und dort in uneinnehmbaren Felsfeſtungen verſchanzt.
Bhr da greift der Panzerkreuzer „Libertad” ein und wirft
Tag an Nacht ſeine heulenden Granaten in die Felsneſter hinein.
Sſchecken und Panik unter den Rebellen.
Eſi Gewehren kann man keinen Panzerkreuzer beſchießen.
Bu nicht mit Maſchinengewehren und Handgranaten und
Unabläſſig aber zieht Granate auf Granate heran und ſchlägt
brüllend die Felsfeſtungen in Trümmer,
Die Panik wächſt!
Kampflos den Tod wieder und wieder heranbrüllen hören,
zerfetzt die ſtärkſten Nerven.
Die Rebellen ergeben ſich hier und liefern ihre Waffen ab.
Jarras Tod ..."
Ein Munitionszug der Rebellen fährt auf der Strecke
Oviedo—Ujo.
Er ſoll den Rebellen in Oviedo Waffen und Munition
brin=
gen. In Oviedo triumphiert noch der Rebell.
Oviedo iſt uneinnehmbar, ſolange man Munition hat.
Hier wird ſich die Regierung die Zähne ausbeißen, von hier
wird man den Aufſtand fortſetzen und alle Regierungstruppen
zum Teufel jagen . .
Alfonſo Jarra befehligt den Transport.
Er iſt halb betrunken von Unmengen requirierten ſpaniſchen
Weines.
Er hält ſeinen Leuten wilde Brandreden von dem ſpaniſchen
Zukunftsſtaat der roten Rebellen.
Seine Leute gröhlen Beifall!
„Alle Truppen der Regierung jagen wir zum Teufel! Pah,
was iſt dieſe Regierung . . .!? Nichts!? Machtlos! Wir ſind die
Herren ..
In dieſem Augenblick dringt aus dem Himmel der Ton
eines lauten Surrens
„Ein Flugzeug!” ſagt Jarra gleichgültig und ſchlägt einer
neuen Flaſche den Hals ab.
„Proſt, ſpaniſcher Vogel!” ruft er dem Flugzeug zu.
Er iſt überzeugt, daß es ein Flugzeug der Rebellen iſt.
Andere wagen ſich nicht hierher.
Nein, Aſturien iſt Land der Rebellen,
Das Flugzeug beginnt im Gleitflug niederzugehen.
„Der Burſche will mit uns ſaufen . . .!" brüllt Jarra, und
nimmt eine Flaſche Wein, die er dem Flugzeug entgegenwirft.
Aber in dieſem Augenblick löſt ſich etwas Schwarzes aus dem
Flugzeug.
Vor den Schienen brüllt es auf
Eine Flamme ſchlägt hoch.
Die Sirene des Zuges brüllt auf.
Es iſt, als ob ein vorſintflutliches Tier in jäher Angſt
auf=
ſchreit.
Der Zug hält mit kreiſchenden Bremſen.
Ein Ruck wirft Jarra und ſeine Leute zu Boden.
„Hölle und Peſt!” tobt Jarra und wirft ſich auf.
Was iſt paſſiert!?
Die niedergehende Bombe vom Flugzeug her hat die
Schie=
nen aufgeriſſen. Der Zug kann nicht weiter fahren. Der Weg
nach Oviedo iſt verſperrt.
Aber das iſt nicht alles!
Noch immer brummt das Flugzeug in der Luft. Ein
gefähr=
licher, wütender Raubvogel, der jetzt weiß, daß ihm die ſichere
Beute nicht mehr entgehen kann.
Eine neue Detonation . .. dann noch eine . . . noch eine . ..
Die Lokomotive iſt ein rauchender Trümmerhaufen.
Jarra und ſeine Leute reißen die Gewehre hoch.
Es iſt lächerlich, auf einen gepanzerten Vogel ſchießen zu
wollen, und Flugzeugabwehrgeſchütze hat dieſer Zug nicht.
Jarra ſieht haßerfüllt auf das Flugzeug.
Jetzt erkennt er, daß es ein Regierungsflugzeug iſt. Ihr
Feind . . . und ein tödlicher Feind.
Ha! Iſt Aſturien nicht das Land der Rebellen!?
Iſt die Regierung nicht machtlos!?
Es ſcheint nicht ſo!
Eine neue Bombe geht dicht neben Jarras Waggon nieder.
Der Luftdruck ſchleudert Jarra, und ſeine Leute aufs neue zu
Boden.
Dreck, Schmutz und Trümmer bedecken ſie.
Und in dieſem Augenblick ahnt Jarra, daß es mit dem
kom=
menden ſpaniſchen Rebellenſtaat nichts iſt.
KPMINALROMAN
VON C=BRUCG
Cnf
„w Sie haben niemand geſehen auf dem Rückweg?”
„ „ſim and."
„Ft lügen Sie, Herr Karſten. Sie ſind einem Fuhrwerk
geſolg,tdas aus der Heide kam und Spreu geladen hatte.”
„9— das Fuhrwerk”, ſagte Karſten haſtig, „ich vergaß
88 — es iſt ein Fuhrwerk gekommen, ich holte es im
Dun=
teln emund ging in einiger Entfernung hinter ihm her, weil
i9 keumn Mut hatte, an ihm vorbeizugehen. Ich fürchtete,
er=
kannt) werden.”
„„Giſt das Fuhrwerk hingefahren?”
„9— weiß es nicht, Herr Inſpektor, es fuhr ins Dorf.”
Ft lügen Sie zum zweiten Mal. Das Fuhrwerk hat
dei REſens Scheune gehalten und iſt hinter der Hecke abgeladen
Vorden Sie ſelbſt haben eine ganze Zeit dort im Dunkeln
ge=
ſandesnnd haben zugeſchaut. Warum lügen Sie, Herr Karſten?”
unen, ich lüge nicht. Ich ſchwöre Ihnen, ich habe nichts zu
un nuall dieſen Sachen. Gewiß, ich habe Kaſchwitz umge=
Tache,h habe es Ihnen ja geſtanden, und Sie können mich
berhauffe dafür. Aber verlangen Sie nicht, daß ich mehr ſage,
A8 ü Aveiß und mehr geſtehe als ich getan habe. Ich weiß
Nichts Ihn all dieſen Dingen und wie ſie miteinander zuſammen=
hängeez.
Or bwar der Fuhrmann in jener Nacht?”
Aweiß es nicht.”
Ymiſch, ſowohl Sie wie Berren haben ganz nah dabei=
Naraſt, und keiner weiß, wer der Fuhrmann geweſen iſt.
ung.cwär es anders an. Sie haben alſo Ihren Toten
ver=
ßt. ſind nach Hauſe gegangen. Ein Fuhrwerk kam durch
* Hſſte. Es iſt abgeladen worden, Sie haben zugeſchaut. Iſt
Meuchin Verdacht dabei gekommen?”
4m.”
Aſrächſten Abend iſt die gefüllte Scheune in Brand
ge=
liene der Aſche iſt ein Toter gefunden worden. Iſt Ihnen
Sucht oder ein Gedanke an die Möglichkeit eines
Zu=
mm=klangs gekommen?“
m Ikn.-”
v9 rächſten Morgen bin ich hingekommen. Sie haben mit
niglkundern auf dem Brandplatz geſtanden, ich habe gefragt,
19Id irgendeine Beobachtung gemacht hat drauf ſind Sie
DrgüStenr und haben eine falſche Angabe gemacht. Aus welchem
frurdm”
„Ich ſagte es Ihnen ſchon.”
„Sie ſind zu Fräulein Markus gekommen und haben Sie
ge=
warnt vor jemand und haben ihr vorgeſchlagen, mit Ihnen zu
fliehen.”
„Daran war doch Kaſchwitz ſchuld, und daß ich keine Ruhe
mehr hatte und immerzu befürchtete, entdeckt zu werden.”
„Sie ſind noch einmal zu Fräulein Markus gekommen und
haben ſie noch einmal gewarnt. Dieſes Mal noch dringlicher. Sie
haben ſie geradezu angefleht, von hier fortzugehen."
Karſten ſchwieg.
„Und nun wollen wir ſummieren. Sie erſchießen jemand. Ein
anderer räumt die Leiche aus dem Weg. Mit oder ohne Ihr
Wiſſen. Sie machen einem Dritten gegenüber, an deſſen Exiſtenz
Ihnen etwas gelegen iſt, dunkle Andeutungen, daß er ſich in
Ge=
fahr befindet. Sie ſelbſt verraten deutlich die Spuren einer
un=
erklärlichen Angſt, die Sie beherrſcht. Was ergibt ſich daraus?
Entweder iſt Kaſchwitz Ihre Privatangelegenheit, dann gilt es
zu klären, inwieweit dieſe Angelegenheit mit einer anderen Sache
zuſammenhängt. Ober aber, was viel wahrſcheinlicher iſt,
Kaſch=
witz ſpielt eine ganz andere Rolle als Sie ſie dargeſtellt haben.
Sie ſelbſt ſpielen eine andere Rolle. Und dieſer Schuß in der Heide
hat den Verkehrten getroffen. D. h. er war für einen andern
be=
rechnet, aber Sie haben nicht mehr mitgemacht. Und in dieſem
Zuſammenhang frage ich Sie, was wollte Kaſchwitz bei Ihnen?”
Karſten hatte ſich geduckt.
An der Tür klopfte es.
Einer der Beamten Liſſers trat ein. „Herr Inſpektor”,
Liſſer hatte ſich umgewandt, er war nicht erfreut über die
Störung. „Was wünſchen Sie?‟
„Wir haben die Sache feſtgeſtellt.”
„Nun, was hat ſich ergeben?”
„Der angebliche Bauer aus dem Nachbardorf iſt ſeit der
Brandnacht verſchwunden.”
Liſſer winkte. Der Beamte trat ab.
„Sie haben es gehört, Herr Karſten? Das war Ihr
Fuhr=
mann. Ein Mann, der zu Anfang dieſes Jahres im Nachbardorf
aufgetaucht iſt und einen Bauernhof gepachtet hat und
gleichzei=
tig in dieſem Dorf Kriſtens leerſtehende Scheune, um angeblich
Spreu für den Winter darin aufzubewahren. Er hat in jener
Nacht einen Toten in die Scheune gebracht. War es Kaſchwitz?”
„Ich weiß es nicht.”
Nr. 327 — Seite 9
Er jedenfalls wird ihn nie erleben. ..
Dieſer ſtählerne, ſurrende Raubvogel in der Luft wird ihn
freſſen, ehe die nächſten Minuten herum ſind.
Der Zug . .. bewegungslos . . . mit zerfetzter Lokomotive,
iſt eine Beute, die dem Vogel dort oben nicht mehr entriſſen
wer=
den kann.
Heulend vor Wut und Entſetzen ſpringt Jarra auf.
Wenn jetzt noch eine der Bomben in die Munitionswaggons
ſchlägt, machen ſie alle eine furchtbare Höllenfahrt.
Jarras Hirn hat nur noch einen Gedanken.
Dieſer Gedanke beſitzt nur ein Wort, und dies Wort heißt:
Flucht!
Jarra ſpringt vom Zuge herunter.
Er ſchlägt mit der Stirn auf Eiſen und Blut läuft ihm über
das Geſicht.
Er iſt völlig benommen, aber nicht ſo benommen, daß dieſer
Sturz das Wort „Flucht” hätte auslöſchen können.
Jarra flucht . ..
Er flucht und verflucht Revolution und Rebellenſtaat. Was
nützt einem Toten ein Rebellenſtaat!?
Jarra kriecht die Böſchung herunter. Nicht anders wie ein
feiges Tier, das nur Rettung für ſich ſelbſt ſucht.
Mögen alle anderen verrecken!
Er will leben".
Aber in dieſem Augenblick geſchieht das, was Jarra
er=
wartet hat.
Eine Bombe ſchlägt in den Munitionswaggon des Zuges.
Die Wirkung iſt furchtbar.
Es iſt wie das Donnern von hunderttauſend Mörſern zu
gleicher Zeit.
Eine brennende Säule ſteigt auf.
Ein Flammenmeer fegt über den Zug.
Waggons, Eiſenteile, Schienen, Menſchen, Holztrümmer
wer=
den wie von einer gigantiſchen Fauſt in die Höhe geriſſen und
dann wieder zu Boden geſchmettert.
Es regnet Feuer, glühende Eiſenteile, zerfetzte
Menſchen=
leiber.
Der Munitionszug iſt nicht mehr.
Die Rebellen in Oviedo warten vergebens auf dieſen Zug.
Auch Jarra iſt ſeinem Schickſal nicht entgangen.
Der Trümmerregen geht auf ihn nieder und ein ſchweres
Eiſenſtück zerſchmettert den Schädel des Rebellen Jarra.
In der Luft aber zieht brummend ein ſtählerner Raubvogel
gen Süden".
Metallene Raubvögel entſcheiden . . .
Ja, es ſind dieſe metallenen Raubvögel, die ſchließlich
zu=
gunſten der Regierung entſcheiden.
Ueberall ſurren und knattern die Flugzeuge der Regierung.
Wo ein Dorf iſt, in dem noch die Rebellen regieren,
zer=
ſchmettern es die Bomben der Flugzeuge.
Die befeſtigten Lager der Aufſtändiſchen werden von dieſen
unerbittlichen Kampfvögeln angegriffen und vernichtet.
Die Rebellenfeſtungen werden aus der Luft mit Bomben
be=
legt, und ſchreckliche Eploſionen heulen gen Himmel.
Wo ein Munitionstransport der Aufrührer ſich über das
Land bewegt, da taucht auch ſchon ein ſchneller Vogel in der
Luft auf und ſetzt ihn in Brand.
Flugzeuge überall .
Heulende Bomben und krachende Granaten.
Spaniſche Flüche und Sterbeſchreie!
Immer neue Flugzeuggeſchwader ſteigen auf, und immer
kri=
tiſcher wird die Lage der Rebellen.
Azana, der Herr Aſturiens, verſucht durch einen unterirdiſchen
Kanal den Regierungstruppen zu entkommen, aber er wird
trotz=
dem erwiſcht und gefangen genommen.
Das geheimnisvolle Schiff, das im Mittelländiſchen Meer
kreuzte und ein kommuniſtiſches Hauptquartier an Bord hatte,
wird von einem Flugzeug erkundet, und Bomben ſprechen die
ſetzte Sprache .."
Der Sowjetſtern beginnt ſich langſam dem Boden zu neigen..
Eine Panik bemächtigt ſich der Rebellenheere, die jeden Mut
zu verlieren beginnen.
Die große Flucht ſetzt ein.
Die Flucht ums eigene Leben.
Flucht in die Berge . . . Flucht in die Wälder . . . Flucht in
allen möglichen Verkleidungen ins weite Land . .
Autos raſen in wilder Flucht zur Grenze.
Rette ſich, wer kann!
Elend, Tränen und Verzweiflung bleiben zurück.
Die Kriegsgerichte tagen.
(Schluß folgt.)
„Wir werden es feſtſtellen. Und nun frage ich Sie noch
ein=
mal: was hat Kaſchwitz von Ihnen gewollt? Und warum haben
Sie ihn erſchoſſen?”
„Ich ſagte es Ihnen ſchon.”
„Das iſt ja Unſinn, dieſe Erpreſſergeſchichte. Kaſchwitz ſaß
ſchon in Sonneberg, als Sie ins Görlitzer Gefängnis kamen. Und
Kaſchwitz ſaß immer noch in Sonneberg, als Sie das Gefängnis
in Görlitz wieder verließen. Sie ſehen alſo doch, daß das Unſinn
iſt. In weſſen Auftrag kam Kaſchwitz?”
„Ich weiß es nicht.”
„In weſſen Auftrag kamen Sie hierher?”
„Ich weiß nicht, was Sie wollen”, ſagte Karſten kläglich.
„Ich weiß nicht, was Sie wollen, und ich weiß es nicht”.
ſagte Liſſer ungeduldig und ſprang auf, „das ſind Ihre
Antwor=
ten, wenn man Sie fragt. Dabei ſprechen Sie ſelbſt und warnen
mich vor „den andern”. Sie warnen Fräulein Markus vor dem
Menſchen, der „ſchlimmer iſt als ein Tier” — Warum reden Sie
nicht?”
„Ich — ich habe Angſt.”
„Vor wem haben Sie Angſt?” Liſſer war ganz nahe an ihn
herangetreten. Seine Augen funkelten hinter der Brille.
Die Petroleumlampe auf dem Tiſch gab nur ein ſchwaches
Licht und blakte. Irgendwo mußte ein Fenſter im Hauſe offen
ſtehen. Unten aus der Schankſtube drang ganz entfernt die
Un=
terhaltung der Gäſte herauf, und hinter dem Hauſe rauſchten die
Bäume im Wind.
„Vor wem haben Sie Angſt?” fragte Liſſer.
„Ich — ich weiß es nicht —” flüſterte Karſten.
XI.
Drüben, auf der andern Seite des Moors, ſaßen zwei
Män=
ner in einer Bretterhütte und ſpielten Karten. „— 61 — 64 —
67” zählte der eine, „du haſt wieder verloren, Dan”
Dan machte brummend einen Strich auf die Schiefertafel,
die neben ihm lag.
„Wie geſagt. Dan, blaue Augen hatte ſie, Backen ſo rot wie
mein Halstuch. Und Borax, ſagte ſie, was für ein ſchöner Name.
— Du hörſt wohl gar nicht hin, wenn ich dir ſowas erzähle?
Dann mach doch ein anderes Geſicht. Es iſt doch eine
Belei=
digung zu wiſſen, daß ich hier ſitze und mich anſtrenge, dir ihre
Schönheit vorzuführen, und du machſt ein Geſicht dazu, als
hät=
teſt du in eine faule Gurke gebiſſen. So geht man doch nicht mit
Damen um.‟ Er miſchte und teilte die Karten aus. „Was iſt
das für ein Wind, heute abend. Ich glaube, es wird Regen geben.
Schöne Beſcherung. Haſt du überhaupt ſchon je ſo was
Blödſin=
niges gehört? Der Mann macht Ausgrabungen im Moor.
Aus=
grabungen, Dan, weißt du, was das iſt? Natürlich weißt du es
nicht. Ich habe es in meiner Jugend betrieben. Morgens kamen
die Müllfuhrwerke aus der Stadt und kippten ihren Müll in das
große Loch. Und mein Alter trieb uns an, und wir mußten ihm
die Lumpen und die Knochen aus dem Miſt ausgraben. Er
ver=
kaufte ſie für ein paar Groſchen und hatte ſie am Mittag ſchon
verſoffen. — Was ſagſt du, Dan, ich mogle? Aber ich hab kein
Pick. Pickneun? Laß ſehen — eins, zwei, drei — Pickneun, hier
iſt ſie wahrhaftig, wo hat das Luder nur geſteckt. — Schwamm
drüber, Dan, hier iſt Pickneun, der Stich iſt dir.” Borax nahm
einen Schluck aus der
Seite 10 — Nr. 327
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sport, Sptel und Jurnen
Handball=Länderkampf Deutſchland-Angarn in Darmſtadt.
* Wie wir ſoeben erfahren, hat der Fachamtsleiter für Hand=
ball, Herrmann, das Länderſpiel Deutſchland gegen Ungarn
nach Darmſtadt gelegt. Es wird am Sonntag dem
9 Dezember, 15 Uhr, vorausſichtlich auf dem Stadion am
Böllenfalltor, ausgetragen.
In der Reihe der Handball=Großkämpfe, die in dieſem Jahr
„am Woog” zum Austrag kamen, wird der Länderkampf gegen
unſere ungariſchen Sportkameraden einen prächtigen Schlußſtein
bilden. Die Handballfreunde in und um Darmſtadt danken dem
Handball=Führer für die Anerkennung, die er durch die
Austra=
gung des Spieles in Darmſtadt ihnen zum Ausdruck bringt.
Die Mannſchaft, die die deutſchen Farben vertreten wird,
ſteht noch nicht feſt. Wir werden ſie rechtzeitig veröffentlichen,
denn zweifellos wird ſie von der größten Anziehungskraft auf
die Zuſchauermaſſen ſein. Reichshandballlehrer Kaundynia hat
im Laufe dieſes Jahres in den Gau=Kurſen und bei den
End=
ſpielen um die Deutſche Meiſterſchaft, ebenſo wie bei den
Länder=
kämpfen gegen Schweden die Spieler der deutſchen Spitzenklaſſe
kennen gelexnt, und er wird ſicher eine Elf auf die Beine ſtellen,
die unſere Farben würdig zum Siege führen wird.
Ungarn iſt — um nur einen Vergleich mit unſeren letzten
ausländiſchen Gäſten aus Schweden anzuführen — unbedingt
ſpielſtärker einzuſchätzen. Dazu trug ſchon der rege Spielverkehr
der ungariſchen Vereine mit den benachbarten Oeſterreichern bei,
die ja bei uns in guter Erinnerung ſtehen.
„Im übrigen iſt der Lehrgang für Handballſpieler, den Reichs=
Handballlehrer Kaundynia in Darmſtadt durchführt, auf den 3.
bis 8. Dezember verlegt worden, woran ſich am 9. Dezember das
6
Länderſpiel ſchließt.
Für die Verkehrsſicherheik.
Techniſcher Reiſe- und Ueberwachungsdienſt
des 999C.
Für den einzelnen Kraftfahrer war es bisher eine recht
koſt=
ſpielige Angelegenheit, wenn er ſein Kraftfahrzeug regelmäßig
auf Betriebs= und Verkehrsſicherheit unterſuchen laſſen wollte. Der
Deutſche Automobil=Club, überzeugt von der Notwendigkeit, daß
es gerade auf techniſchem Gebiete nötig iſt, ſeine Mitglieder
ein=
wandfrei zu beraten und zu betreuen, hat daher unter Anwendung
erheblicher Mittel und nach gründlichem Studium der notwendigen
Vorausſetzungen den Ausbau des techniſchen Reiſe= und
Ueber=
wachungsdienſtes auf ſein Programm geſchrieben.
Noch im Lauf des Herbſtes und Winters wird der DDAC.
26 hauptamtliche Ingenieure in Dienſt ſtellen und gleichzeitig
jeden einzelnen Ingenieur mit einem gut ausgerüſteten
Dienſtfahrzeug, das die Arbeits= und Prüfungsgeräte
ent=
hält, verſehen.
Dieſe Ingenieure werden turnusmäßig die einzelnen
Gau=
gebiete bereiten mit dem Ziel, möglichſt jedem Mitglied für ſein
Kraftfahrzeug eine jährlich zweimalige Unterſuchung zu
ermög=
lichen. In Zuſammenarbeit mit den Ortsgruppen werden nicht
nur in den größeren, ſondern gerade in den kleineren Orten der
Gaue Beſuchstage abgehalten, an denen der Reiſeingenieur des
DDAC. für alle dort anſäſſigen Mitglieder zur Verfügung ſteht.
Die Arbeiten der Ingenieure erſtrecken ſich auf die für das
Mit=
glied koſtenloſe Unterſuchung des Kraftfahrzeugs auf Verkehrs=
und Betriebsſicherheit, wobei über das Ergebnis der Prüfung ein
Befundbericht ausgeſtellt wird, der über beſtehende Schäden oder
Fehler Aufſchluß gibt.
Praktiſch erprobt wird die Neueinrichtung gegenwärtig im
Gau Hochland. Es ſteht zu erwarten, daß recht viele DDAC.=
Mit=
glieder von dieſer wirklich nutzbringenden und den Klubbeitrag
reichlich wettmachenden Einrichtung Gebrauch machen werden.
Alympia-Vorbereikungen im Turnen.
Unſere Geräkekurner müſſen noch beſſer werden.
Die in Dortmund beendete Deutſche Meiſterſchaft im
Kunſt=
turnen hat wieder einmal den hohen Leiſtungsgrad deutſchen
Kunſtturnens dargelegt. Auch bei dieſer Veranſtaltung war ein
unverkennbarer Fortſchritt, gemeſſen an dem internationalen
Standard, zu erkennen. Aber noch iſt das Ziel nicht erreicht. Der
olympiſche Wettkampf ſordert noch mehr.
Der Arbeitsplan der Deutſchen Turnerſchaft ſteht daher ganz
im Zeichen der Olympiſchen Spiele. Wir wiſſen, daß unſere
Ge=
räteturner auf dem beſten Wege ſind. In den reinen
Geräte=
kämpfen blieb die deutſche Mannſchaft bei der Weltmeiſterſchaft
in Budapeſt hinter der Schweiz an zweiter Stelle, obwohl unſere
Turner zum erſten Male an Weltmeiſterſchaften teilnahmen.
Lediglich durch die beſſeren leichtathletiſchen Uebungen der
tſche=
chiſchen Turner wurde unſere Nationalmannſchaft in Budapeſt in
der Geſamtwertung auf den dritten Platz verwieſen. Dieſe Geräte=
Weltmeiſterſchaften haben aber auch gezeigt, wo die Fehler unſerer
Mannſchaft zu ſuchen ſind. Als beſondere Schwäche, die
überwunden werden muß, bezeichnet der Männerturnwart der
DT., Martin Schneider=Leipzig, die Nachläſſigkeit in dem
feinen Herausarbeiten der Pflichtübungen,
fer=
ner das Bodenturnen und das Turnen an den Ringen. Hier muß
noch vieles beſſer werden.
Um dieſe Ziele zu erreichen, iſt ein umfangreicher Arbeitsplan
für das nächſte Jahr aufgeſtellt worden. Zunächſt finden vom
Januar bis April Wochenendlehrgänge der Gaue zur Schulung
der beſten Turner ſtatt. Dieſe Lehrgänge ſollen nicht mehr als
20 Turner umfaſſen. Obwohl natürlich für die Olympiſchen Spiele
nur ſolche Turner in Frage kommen, die bereits die nötige
inter=
nationale Wettkampferfahrung haben, ſoll doch in dieſen
Lehr=
gängen der Nachwuchs ganz beſonders gefördert werden. Außer
den Wochenendlehrgängen der Gaue werden in den Kreiſen und
Unterkreiſen Leiſtungsprüfungen abgehalten, wobei die
Beteilig=
ten in Unterſtufe, Mittelſtufe und Meiſterklaſſe eingeteilt
wer=
den. Ein Olympia=Prüfungsturnen in den Gauen wird dann
ſchon die erſten Ergebniſſe dieſer Vorarbeiten für die Olympia
zeigen. Zur Unterſtützung der Gau=Männerturnwarte werden Gau=
Lehrwarte herangezogen, die in einem Lehrgang in der Deutſchen
Turnſchule beſonders für dieſe Aufgabe ausgebildet werden.
Ge=
dacht iſt die Arbeit der Gaulehrwarte ſo, daß dieſe ausgezeichnete
Geräteturner, die über das nötige Lehrgeſchick verfügen, zur
Mit=
hilfe heranziehen.
Unſere Nationalmannſchaft wird jedoch bereits im Februar
oder März Gelegenheit erhalten, ihr Können gegen einen
inter=
national hochwertigen Gegner zu beweiſen. Es iſt dies der
Län=
derkampf gegen Ungarn, der in Breslau vor ſich gehen wird.
Dieſes Treffen, das ſchon im November d. Js. vorgeſehen war,
mußte leider von Ungarn abgeſagt werden, da mehrere gute
unga=
riſche Turner zum Militärdienſt eingezogen worden ſind. Im
Herbſt, trifft ſich dann die deutſche Nationalmannſchaft in der
Deutſchen Turnſchule, Höchſtens 30 Turner, die den Kern der
Olympiamannſchaft bilden, werden hier noch einmal ganz
beſon=
ders geſchult. Der November 1935 gehört dann wieder der Geräte=
Meiſterſchaft, und am 1. Dezember 1935 ſchließt ein Länderkampf
im Kunſtturnen, Deutſchland—Schweiz, ein arbeitsreiches und
hof=
fentlich erfolgreiches Jahr ab. Beſonders, von den Schweizern
werden unſere Turner noch manches lernen können.
Dienstag, 27. November 1934
50 nebenbei ...."
Ringen im Gau Hüdweſt.
Zußball.
Die Bezitksklaſſe Südheſſen.
Am kommenden Sonntag. 2. Dezember, finden folgende
Spiele ſtatt:
Walldorf—Dieburg, 2 Uhr; AO. Worms—Pfiffligheim,
11 Uhr; Polizei—Urberach, 11 Uhr.
Die Rückrunde beginnt am 9. Dezember für die Gruppe
Rheinheſſen und teilweiſe für die Gruppe Starkenburg.
Am 16. 23. und 30. Dezember finden alſo Spiele ſtatt. Die
geänderte Terminliſte folgt.
Kreisklaſſe 2, Gruppe 1 bis 3.
Die in der Gruppe 1 und 2 bis jetzt ausgefallenen Spiele
werden wie folgt nachgeholt:
2. 12. 34: Alsbach—Auerbach, 2.30 Uhr,
Stockſtadt—Nauheim, 2.30 Uhr,
SV. 98 3.—Büttelborn, 10.45 Uhr.
Die Rückrunde für dieſe beiden Gruppen beginnt am
16. 12. 34. Evtl. Wünſche ſind mir ſofort mitzuteilen. Mayer.
Achtung, Schwimmwarke!
Erſte Uebungsſtunde der Trainingsgemeinſchaft Mittwoch,
den 28. November, um 21.30 Uhr, in der großen Halle.
Leichkakhlekik.
Gegenwärtig herrſcht im Bezirk Rhein=Main erhöhter
Sport=
betrieb durch die eingeſetzten Turniere, Serien= und
Freund=
ſchaftskämpfe.
So hatte 88 Mainz zu einem Welter= und
Mittel=
gewicht=Turnier eingeladen, die Gemeldeten waren aber
nur zum Teil erſchienen und leiſteten dem Verein wie auch dem
Sport nicht die beſten Dienſte. Es iſt blamabel für einen Verein,
wenn er Reklame aufzieht und nachher die Ringer fehlen.
Schä=
fer=Schifferſtadt, der im Weltergewicht kämpfte, ward überlegener
Sieger und wurde ihm niemand der Teilnehmer gefährlich. Wenn
auch Gawenda=Mainz mit ihm über die Zeit kam, ſo war dies
aber auch alles, was er im Kampfe zeigen konnte. Mundſchenk=
Weiſenau brachte den Meiſter durch ſeine unaufhaltſamen Angriffe
etwas in Fahrt, prallte aber an der Stärke des Pfälzers ab und
unterlag nach 6 Minuten. Den Kampf Gawenda — Mundſchenk
entſchied M. knapp für ſich, Quick=Mainz ging leer aus.
Im Mittelgewicht war Schultheiß=Hanau der Beſſere, ließ
ſich aber, nachdem er in Führung war, von Eckweiler=Büdesheim
überraſchen und erlag einem Hüftzug nach 4 Minuten. Kreuz=
Ludwigshafen und Ditt=Mainz kamen nicht zum Zuge. Die
Sie=
ger waren im Weltergewicht Schäfer und im Mittelgewicht
Eck=
weiler.
Nachahmenswerte Unterſtützung der Vollblutzüchter.
* Vegetarier gegen Fleiſchköſtler!
Ein Wettbewerb eigener Art dürfte zur Zeir auf der Strecke!
Budapeſt—Rom ausgetragen werden. Dort haben es zwei
Männer=
unternommen, in einem Wettmarſch ihre jeweilige Lebensauffgſen
ſung über die fleiſchloſe oder fleiſchliche Koſt unter Beweis
zu=
ſtellen. Es iſt der etwa 50jährige Vegetarier Anton Lovaß, vom
Beruf Sprachlehrer, der gegen einen Metzgergeſellen namensn
Ernſt Matura, einen großen Fleiſcheſſer, dieſen „Kampf” aus=s
kämpft. Unter der Teilnahme einer vielköpfigen Zuſchauermengeg
machten ſich die beiden Fanatiker auf den Weg. Vor dem „Start
wurden dem Metzgergeſellen von der Fleiſcherinnung Geſchenfch
überreicht, unter anderem auch ein Album, in deſſen Geleitworm
er aufgefordert wird, ſeiner Zunft alle Ehre zu machen. Aber
auch=
dem fanatiſchen Vegetarier wurde von der Fleiſcherinnung eirn
Präſent in Geſtalt einer überaus leckeren Salamiwurſt überreichtu
an der ein Zettel mit der Aufſchrift hing: „Laß dich bekehren!
Der Metzgergeſelle hat übrigens in einem Dauerlauf von Budam
peſt nach Wien und zurück tüchtig trainiert. Wenn er nun glücklich
in Rom angekommen iſt, ſoll er ſogar dem Duce eine Huldigungss
adreſſe des ungariſchen Fleiſchergewerbes überreichen.
Die beiden Dauerläufer werden von einem Automobil mi
den Kleidern und der erforderlichen Wegzehrung ſowie von zweu
Radfahrern und einem Arzt begleitet. Sie wollen täglich etwau
100 Kilometer zurücklegen, und zwar in 10 bis 12 Stunden.
Etwoh=
am 25. November müßten ſie dann in Rom ankommen.
Fleiſcherverbände ſowie die Vegetarier=Organiſationen
verſolgen=
dieſen eigenartigen ſportlichen Wettkampf mit ganz beſonderem
Intereſſe.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Dienstag, 27. November
15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.45: Ze
6.00: Bauernfunk. —
Meidungen. — 6.50: Wette: — 6.55: Morgenſpruch — Choral,
Werbekonzert. — 9.15: Nur Freiburg: Nachr. — 990: Mük
Freiburg: 1. Schiller als Ethifer. — 2. Kleines Violinkonzert.
10.00: Nachr — 10.15: Schulfunk: Deutſche Balladen.
10 45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus. — 11.00.
Werbekonzert. — 11.35: Meldungen. — 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Landes=Sinfoni orcheſter. Ltg.: Cornelius. — 13.00: Stutt=
Linntmachung
gart: Zeit. Saardienſt. Nachr. — 13.10: Nachr. — 13.15:
Schali=
platten: Schöne deutſche Stimmen. — 14.15: Zeit, Nachr. — N. Bei den aA
14.20; Wirtſchaftsbericht. — 14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. Bozentigen
14.55: Wetter. — 15.00: Für die Frau: Die Führung der
Men=
ſendieck=Gymnaſtik für Deutſchland liegt in Franffurt a. M. —
15.20: In vier Wochen iſt Weihnachten! — 15.55: Kunſtbericht 4 daß di
der Woche.
16.00: Berlin: Nachmittagskonzert. „Fahrten in die fremde Welt”, etkſtel des
18.00: Italieniſcher Sprachunterricht. — 18.15: Aus Wirtſchaft üirte Teilzahl
und Arbeit. — 18.30: Unſer Außenhande, erholt ſich: Die erſten urclochung
Zeichen eiser Ausfuhrſteigerung. Bericht von Dr. Plum.
zurückgegel
18.45: Trier: Unterhaltungskonzert. Ausf.: Orcheſter Trierer Be Fla=Verbandste
rufsmuſiker, Ltg.: R. Bachmann. — In der Pauſe 19.00:
Mei=
zürmiſcher Gent
dungen. — 19.45: Tagesſpiegel. — 20.00: Zeit, Nachr.
M3tag ab.
20.10: Kleines Kabarett. — 20.45: Aus dem Sportpalaſt Berli;
usſchuſſes, Prä
Reichsſdg. Kundgebung der NS=Gemeinſchaft Kraft durch Freudi,
22.00 u. 22.15: Nachrichten. — 22.25: Land der Nibelungen. hn zum Aus
Ffunktior
Gebirge und Städte — 23,00: Polniſche Muſik. Ltg.: Rosbaud
24.00; Schallplatten: Komponiſten=Porträts. Robert Schumam
ühru
(geb. 8. Jun: 1810, geſt. 29. Julr 1856).
Programmänderung des Reichsſenders Frankfurt. Der
Reichs=
ſender Frankfurt teilt mit: Die für Dienstag, den 27 Novenber,
20.45 bis 22 Uhr, vorgeſehene Veranſtaltung „Ein Jahr Kraſtt
durch Freude, Kundgebung der NS.=Gemeinſchaft Kraft durchch
Freude”, iſt auf den gleichen Tag von 19.30 bis 21 Uhr verlegttr
worden.
In der „Stunde der jungen Nation” am 28. Novembel
20,40 Uhr, ſpricht Obergebietsführer Stellrecht den Appell an d !
Jugend.
Deutſchlandſender
Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846 (Volksturnabtlg.)
Die ſeither ſtattgefundene Uebungsſtunde der Leichtathletik=
Abteilung Mittwoch abends muß von heute ab auf Freitags von
7.30—8.30 Uhr, für beide Abteilungen auf der Woogswieſe,
ver=
legt werden.
Herr P. Mülhens, der Beſitzer des bekannten Geſtüts
Roettgen, hat der Zuchtkommiſſion der Oberſten Behörde für
Voll=
blutzucht und Rennen in außerordentlich anerkennenswerter Weiſe
zu dem ihm gehörigen Hengſt „Flamboyant”, der augenblicklich bei
Graf Wolff=Metternich in Vinſebeck=Weſtf. ſteht, eine Anzahl
Frei=
ſprünge zur Verfügung geſtellt, um dadurch die züchteriſchen
Be=
ſtrebungen der OBV. weitgehend zu unterſtützen. „Flamboyant”
hat in der Saiſon 1934 bereits 83=Sieger auf den deutſchen
Renn=
bahnen geſtellt. In England, Frankreich und Dänemark taten ſich
die Nachkommen Flamboyants 1934 rühmlich hervor.
Das Eishockey=Treffen am Mittwoch abend in
Mai=
land zwiſchen dem SC. Rieſſerſee und dem HC. Mailand endete
nach ſpannendem Kampfe 0:0.
Deutſchlandfender: Dienstag, 27. November
6.00: Hamburg: Wetter. — 6.05: Nachr. — 6.15: Berlin: Gyſ
naſtik. — 6.30: Tagesſpruch. — 6.35: Hamburg: Blasorcheſt
Fredo Niemann. — In einer Pauſe gegen 7.00: Nachr.
8 00: Sperrzeit. — 8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.
Sperrzeit. — 10.00: Nachr. — 10.15: Auslandskunde: Enge
liſcher Kulturkreis. Streifzüge durch Schottland. — 10.45: Fröſle
Kindergarten. — 11.15: Seewetterbericht. — 11.30: Der Baue
ſpricht — der Bauer hört: 1. Obſtbauformen, die Erfolg
ver=
ſprechen.
2. Sauberkeit — das halbe Leben. — Anſchl.;
Wetter. — 11.50: Glückwünſche.
12 00: Frankfurt: Landes=Sinfonie=Orcheſter. Ltg.: Cornelius.
12.55: Zeitzeichen — 13.00: Vom tiefen a — zum hphen 4
(Schallpl.). — Anſchl: Wetter. — 13.45: Nachr. — 1400:
Sperrzeit. — 14.55: Programm, Wetter, Börſe. — 15.15: Für
die Frau: Alte dtſch. Verlobungsbräuche. — 15.40: Dr. Rſtwer”
Wiſſenswertes über Familienforſchung.
16.00: Breslau: Nachmittagskonzert der Kapelle Glückauf. Aaz
Gielnik. — 17.30: Jugendſportſtunde: Durch Stromſchnellen ud
Waſſerfälle zum nördlichen Eismerr. — 17.50; Frhr. v. Vele
laſch
dnmt nicht
4 das AK. vor
ioen RM. neu
Aufichtsratst
Drgewählt.
Rüätner und
ſchuer und Agathe Freytag: Verhütet erbkranken Nachwuchs.
18.10: Kleines Bilderbuch auf Schallpl. — 18.40: Hauptſchri
leiter Fritzſche: Politiſche Zeitungsſchau. — Anſchl.: Das 0e
dicht; anſchl.: Wetter.
19 00: Stuttgart: Unterhaltungskonzert des Funkorcheſters.
Schröder. — 20.09: Kernſpruch; anſchl.: Kurmachr. —
Olle Kamellen — beliebte Kapellen. (Schallpatten). — 20.4
Aus dem Sportpalaſt, Berlin: Reichsſendung: Kundgebung. de
NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟. — 22.00: Wettele
Tages= und Sportnochrichten. — 22.30: Zeitfunk. — 24‟ • MAn
Seewetterbericht. — 23.00; Kiel: Spätmuſik. Kieler Oncheſie
gemeinſchaft. Ltg.: Döring.
Aufurter Getrt
(n Brot= und
Iied außerordent
Rin anhielt. T
Ancbut auch
Meſſe wieder
anf vorlag, we
Welterbericht.
Ausſichten für Dienstag: Neblig, bewölkt, ſowie bei, weſtlichee
Winden etwas milder beſonders im Norden und Oſten unſereis
Weihnachtsmeſſe 1934.
eaif äechenget eie euin u ee.
nachts vielerorts Froſt.
Die diesjährige Weihnachtsmeſſe findet vom 12.
bis 23. Dezember auf dem Schillerplatz und der
Chriſtbaummarkt vom 10. bis 24. Dezember auf
dem Mercksplatz ſtatt. Anmeldungen für Plätze
nimmt der ſtädtiſche Marktmeiſter vom 3. Dezember
1934 ab gegen Platzgeldbarzahlung entgegen. Fün
Chriſtbaumplätze außerhalb des Mercksplatzes ſind
ſchriftliche Meldungen mit Platzgeldgebot bis
ſpä=
teſtens 5. Dezember an den ſtädtiſchen Marktmeiſter
Stadthaus, Zimmer 26, einzureichen.
Darmſtadt, den 24. November 1934.
ſt. 12267)
Bürgermeiſterei.
Entſchuldungsverfahren.
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V 174 Geſchſt.
Ueber den landwirtſchaftlichen Betrieb des
Adam Wannemacher IV. in Arheilgen und deſſen
Ehefran Anna geb. Völger wird heute am 12.
No=
vember 1934, vormittags 9 Uhr, das
Entſchuldungs=
verfahren eröffnet. Zur Entſchuldungsſtelle wird
die Landesbauernkaſſe Rhein=Main=Neckar e.G.m.
b.H. in Frankfurt a. M. ernanni.
Alle Gläubiger werden zur Meidung von
Rechts=
nachteilen aufgefordert, bis zum 15. Dezember 1934
bei dem unterzeichneten Gericht oder bei der
Ent=
ſchuldungsſtelle ihre Anſprüche anzumelden und die
in ihren Händen befindlichen Schuldurkunden
ein=
zureichen.
(12253
Anztsgericht Darmſiadt.
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ſucht. Angeb. m.
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Matterhnk
Pac
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im Heizen. Sie hat alle Kohlen
schon einmal versucht — — seit
langem aber heizt sie die
mittel-
deutschen Braunkohlenbriketts.
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sam im Verbrauch. Ihr geht
nichts über „Sonne‟-Brikettz=
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Ruf: 294 47/48
Dienstag, 27. November
Der Ausweis der Reichsbank.
Pſenbetrages in den betreffenden fremden Währungen
trans=
riem Die BJ3. als Treuhänderin für die Younganleihe gibt
famu daß die Inhaber ſolcher Zinsſcheine dieſelben in der
ge=
me Weiſe beim Zahlungsagenten vorweiſen können, worauf
faſtel des Nennbetrages bezahlt werden wird. Um die
uxte Teilzahlung zu kennzeichnen, wird der Zinsſchein mit
Duhlochung „Ein Sechſtel bezahlt” verſehen und darauf dem
rmeiet zurückgegeben.
Gſtg=Verbandstag in Berlin. Der Edeka=Verband Deutſcher
„Kaufüuniſcher Genoſſenſchaften e. V. hielt in Berlin einen ao.
„Verbanstag ab. In den Anſprachen des Vorſitzenden des Ver=
bandskt
manm
Großße
Mitte
bei del
mitzuu
Tgültig
und 23
banden
Ndelsſpmi
chend 1
matenti
die S.
ſie Gold= und Deviſenbewegung
der lehten Woche.
ny dem Ausweis der Reichshank vom 23. November 1934
ſit ün der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapitalanlage
„hik in Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapieren
nc MMill. auf 4286,3 Mill. RM. vermindert
einzelnen haben die Beſtände an Wechſeln und Schecks
ſ0t auf 3448,9. an Lombardforderungen um 2,8 auf 81,8 und
an 1 angsfähigen Wertpapieren um 0,2 auf 433,5 Mill. RM.
nnren, während die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um
u5.9 Mill. RM. ſtiegen. Der Reichsbanknotenumlauf hat
um 83,9 auf 3526 Mill. RM. und derjenige an
Rentenbank=
heimze um 3,9 auf 273,5 Mill. RM. vermindert. Die Beſtände
Sztidemünzen ſtiegen unter Berückſichtigung von 10,1 Mill.
Anu ausgeprägter und 11,3 Mill. RM., wieder eingezogener
zendgrünzen um 20,3 auf 286,5 Mill, RM. Die
Giroverbind=
lichkeliün ſtiegen um 65,2 auf 935 Mill. RM. infolge der
Ultimo=
voyſchu und Guthabenſteigerung der öffentlichen Hand. Die
Deckzunbeſtände blieben ziemlich unverändert. Der Goldbeſtand
Mdider Seit des Derdngis dn Sisf Fin Fin zun ieie
chen 1üt des Vorjahres.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
beanntmachung der BJ3. über die Zinszahlung der
Young=
anlein Bei den am 1. Dezember ds. Js. fälligen Zinsſcheinen
der Fſtrozentigen Younganleihe hat Deutſchland noch ein Sechſtel
asſchuſſes, Präſident Löſch, und des Generaldirektors Borr=
Um zum Ausdruck, daß der Edekaverband die Frage, ob er
gdelsfunktionen erfülle, bejahe Es wurde auch davon
hung gemacht, daß man an den Verband herangetreten iſt,
leberführung eines großen Konſumvereins in Privathand
wfen; hierzu könne jedoch im Augenblick noch keine
end=
geStellungnahme erfolgen. Aus den weiteren Vorträgen
kisten iſt noch hervorzuheben, daß die Umſätze des
Ver=
ire Steigerung erfahren haben, allerdings wird die
Han=
un, die von 18 auf 13 Prozent geſunken iſt, als
unzurei=
hrrachtet. Die Stellungnahme des Verbandes zur
Auto=
uge iſt etwa folgende: Der Verband nimmt ſeinen
Mit=
gliedan das Riſiko durch einen Vorvertrag ab. Man denkt an
Afung von kombinierten Klappen= und Schachtautomaten
für Lensmittel bzw. für Zigaretten und Schokolade. — Dieſe
Tagur war von etwa 600 Mitgliedern aus dem ganzen Reich
beſuckk.
W. Borſig Maſchinenbau AG., Berlin=Tegel. In der HV.
ſrdc er Abſchluß zum 31. März 1934 genehmigt. Eine
Divi=
de ſmmt nicht zur Verteilung Darüber hinaus wurde
be=
ſſüy das AK, von 6 auf 8 Millionen RM. zu erhöhen. Die
Nill inen RM. neuen Aktien übernehmen die alten Aktionäre,
d41Aufſichtsratswahlen wurden die ausſcheidenden
Mitglie=
mrſergewählt. Neugewählt wurden Geheimer Kommerzien=
Mllöckner und Staatsſekretär i. e, R. Dr. E. Trendelenburg.
Produkkenmärkke.
Frnkfurter Getreidegroßmarkt vom 26. November. Das
Angellg ir Brot= und Futtergetreide ſowie in allen
Futtermit=
teln 4 0b außerordentlich knapp, während die ſtarke Nachfrage
Lallgemet anhielt. Bei Getreide dürfte ſich das weiter ſehr
ge=
ringe eAgebot auch damit erklären, daß im kommenden Monat
Frreiſe wieder eine Erhöhung erfahren. Soweit Angebot
rhülut vorlag, war es vielfach wieder an die Bedingung
ge=
hnüpfi m Gegengeſchäft Futtermittel, hauptſächlich Kleie, zu
er=
werbem Abſchlüſſe dieſer Art wurden aber nicht bekannt. Das
Mehlllehäft blieb ſehr ruhig. Es notierten (Getreide je Tonne,
es tütige je 100 Kilogramm) in RM.: Weizen W 9 202,00,
17 76.00, W 16 210,00; Roggen R 9 162,00, R 13 166,00,
15 (10,00, alles Großhandelspreiſe der Mühlen des gemannten
Preisstiets: Futtergerſte G 9 164,00, G 11 167,00, G 12 169.00;
Hafer7113 162,00, H 14 164,00, alles Großhandelspreiſe ab
Sta=
tion, n Waſſerverladung über 100 Tonnen 3,00 RM. mehr;
Brauglere 200,00: Weizenmehl W 13 und W 16 27.15 plus 50
ſichtausgleich; Roggenmehl R 13 23,60, R 15 24,00 plus
Plg Frachtausgleich; Weizennachmehl 16,50:
Weizenfutter=
ſehl k75; Weizenkleie W 13 10,50 W 16 10,71: Roggenkleie
18 142, R 15 9.96, alles Mühlenfeſtpreiſe ab Mühlenſtation,
ſweitt ſe in den Bereich der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau
ſallen 5o yaſchrot mit Monovolzuſchlag (m. M.) 13,00;
Palm=
ſſchem v M. 13,30; Erdnußkuchen 14,50, alles Fabrikpreiſe ab
ſſörikſtation; „Treber und Trockenſchnitzel geſtrichen; Heu
9.: Leizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebündelt 4,50
4.M0 Kartoffeln: gelbfleiſchige hieſiger Gegend 2,80 bis
Ail per 50 Kilogramm bei Waggonbezug. Tendenz ruhig,
Weiner Getreidegroßmarkt vom 26. November. In
Anbe=
ocht )e milden Witterung blieb auch zu Beginn der neuen
Wocher ſn Berliner Getreideverkehr das Angebot der erſten Hand
rcht Aing, ſo daß ſich das Geſchäft trotz guter Nachfrage des
dandekund der Mühlen, weiter in ruhigen Bahnen bewegte,
drotg Aide findet, ſoweit angeboten, bei den Mühlen laufend
Unter üſt, und auch für Hafer und Futtergerſte beſteht nach wie
Dor lelllſees Intereſſe, doch kann die Nachfrage nur teilweiſe be=
Tiedit Averden. Braugerſten in guten Qualitäten tendieren
wei=
er feillind erzielen voll letzte Preiſe. Mittlere Sorten finden
Demig RBeachtung. In Induſtriegerſten liegt gleichfalls nur ge=
Iugeslingebot vor, jedoch ſind die Spannen zwiſchen Forderun=
Den uhGeboten oft nur ſchwer zu überbrücken. Der Mehlmarkt
wies ſe bedeutenden Veränderungen auf.
Biehmärkke.
Denſtädter Viehmarkt vom 26. November. Aufgetrieben
Harers7 Schweine. Die Preiſe ſtellten ſich auf a) 53, b) 52 bis
W, Ele 453, d) 47—53 Pfg. pro Pfund. Es wurden verkauft in
der Klle a) 11. b) 121, C) 364 und d) 58 Stück. Marktverlauf
Fege, „An Schluß abflauend.
Afuffurter Viehmarkt vom 26. November. Auftrieb: Rinder
250 err 1298 am letzten Montagsmarkt), davon 355 Ochſen,
29 BAn. 486 Kühe und 320 Färſen; Kälber 666 (461), Schafe
4 (GN Schweine 3875 (3937). Notiert wurde pro 1 Zentner
SeberAlwicht in RM.: Ochſen a) 38—39. b) 33—37, c) 28—32,
N 23211 Bullen a) 35, b) 31—34, ) 27—30, d) 24—26: Kühe
33-4, b) 25—31, c) 17—24, d) 10—16; Färſen a) 38—40,
Bü7 c) 28—32 d) 23—27: Kälber b) 40—50, c) 32—39,
2711 Lämmer und Hammel b2) 35—36, c) 32—34; Schafe
t iert: Schweine a1) 53, a2) 51—53, b) 50—53, C) 48—53,
Re) 44—48, f) —, g1) 47—50, g2) 42—46. Gegen die
reiſſels letzten Montagsmarktes gaben Bullen und Kühe 1 bis
RWrach, im übrigen blieben ſie etwa unverändert.
Markt=
derlal Rinder geringer Ueberſtand, (21 Ochſen, 9 Kühe) bei
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die Berliner Börſe eröffnete wieder ſehr ſtill. Die
Be=
teiligung des Publikums hielt ſich in engſten Grenzen. Auch
Montanwerte, die am letzten Börſentage etwas lebhafter waren.
hatten vielfach nur die Mindeſtumſätze aufzuweiſen. Die Kuliſſe
verhielt ſich im Hinblick auf den bevorſtehenden Ultimo
zurück=
haltend. Die Veränderungen nach beiden Seiten gingen kaum
über 1 Prozent hinaus, und unter dem Eindruck der vorliegenden
zuverſichtlichen Nachrichten aus der Wirtſchaft war die Tendenz
relativ widerſtandsfähig. Von Montanwerten waren die Aktien
der Stahlvereinsgruppe auf den bevorſtehenden Umtauſch gut
ge=
halten; Mannesmann und Buderus waren angeboten.
Braun=
kohlenaktien bröckelten ab, während von Kaliwerten Weſteregeln
1½ Prozent höher einſetzten. Für Farben wurden ½ Prozent
mehr als in der Vorwoche gezahlt. Chemiſche Heyden waren ½
Prozent niedriger. Von Gummiwerten konnten Continentale
Gummi den gleichen Satz gewinnen. Elektroaktien gaben bis auf
Elektriſches Werk Schleſien (plus 1 Prozent) meiſt 78 Prozent
nach. Lahmeyer verloren 1 Prozent. Chade A—C waren 1,75
RM. höher. Von den übrigen Auslandswerten gingen Aku im
Zuſammenhang mit Meldungen über eine geplante
Produktions=
einſchränkung um 74 Prozent zurück. Gas=, Kabel=, Draht= und
Autowerte waren wenig verändert. Im Verlaufe war die
Ten=
denz vorübergehend etwas freundlicher, ſpäter gingen jedoch die
Erholungen meiſt wieder verloren. Höſch erhöhten ihren Verluſt
auf % und Rheinſtahl auf ½ Prozent. Leopoldgrube kamen 2½
Prozent niedriger zur Notiz, Farben gingen weiter um 1 auf
133½8 Prozent zurück. Am Markt der Elektrizitätswerte waren
Elektr. Lieferungen 1½ Prozent gedrückt, während Licht u. Kraft
1½ Prozent gewannen. Lahmeyer erhöhten ihren Verluſt auf
1½ Prozent. Reichsbank konnten ſich um ½ Prozent erholen.
Auch Renten lagen ſehr ſtill. Von den variablen Anleihen
gin=
gen Altbeſitz gegen die Vorwoche um 2 Prozent zurück. Vereinigte
Stahl=Obligationen verloren 8 Prozent gegen den Anfang.
Pfandbriefe waren wenig verändert. Rhein, Hypothekenbank
verloren ½ Prozent. Von Mittelboden waren Serie 8 34
Pro=
zent höher. Mecklenb. Hypothekenbank=Pfandbriefe gewannen ½
Prozent. Honnov. Boden Komm=Oblig, waren ½ Proz. befeſtigt.
Die Frankfurter Börſe bot auch am Wochenbeginn ein
außergewöhnlich ſtilles Bild. Von der Kundſchaft fehlten
Auf=
träge nahezu vollkommen, während die Kuliſſe wieder in
aus=
geſprochene Lethargie verfiel. Die Allgemeinſtimmung war daher
recht luſtlos, und infolge der herrſchenden Geſchäftsloſigkeit
bröckel=
ten die Kurſe zumeiſt etwas ab. Der bevorſtehende Ultimo dürfte
die abwartende Haltung verſtärkt haben. Angeſichts der weiter
ſehr flüſſigen Geldmarktlage dürften aber keine nennenswerten
Glattſtellungen zu erwarten ſein. Aus der Wirtſchaft fehlten
An=
regungen von Belang. Der Rentenmarkt war indes meiſt gut
behauptet, die Umſätze waren aber gleichfalls minimal.
Altbeſitz=
anleihe, Zinsvergütungsſcheine und Kommunal=Umſchuldung
er=
öffneten behauptet, während ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen 2
Prozent verloren. Für Stahlverein=Bonds und Reichsbahn=
Vor=
zugsaktien zeigte ſich etwas Intereſſe, und die Kurſe lagen um je
¼ Prozent feſter. Die amtliche Notiz für 3 Prozent Salonik
Mo=
naſtir iſt am Samstag mit 55 Prozent eingeſtellt worden. Im
Freiverkehr wurde das Papier auf Grund der
Entſchädigungs=
ankündigung durch das Reich merklich höher bewertet. Umſätze
fanden aber nicht ſtatt. Am Aktienmarkt war die Zahl der zur
Erſtnotiz gekommenen Papiere gering. Farbeninduſtrie 133½
(134) Prozent. Deutſche Erdöl 98½ (minus 3) Prozent. Auch
die zweite Börſenſtunde lag vollkommen geſchäftslos, und die Kurſe
bröckelten infolgedeſſen zumeiſt weiter leicht ab, ſo Farbeninduſtrie
auf 1333 Prozent uſw. Am Rentenmarkt ließen die Kurſe mit
Ausnahme von Zinsvergütungsſcheinen, die eine Nuance höher
lagen, weiter nach, ſo Altbeſitz, Kommunal=Umſchuldung und ſpäte
Reichsſchuldbuchforderungen bis ¼ Prozent. Goldpfandbriefe
lagen nicht ganz einheitlich.
Angeſichts des fortbeſtehenden Ordermangels war auch die
Abendbörſe ſehr ſtill, zumal Anregungen fehlten und die ſtarke
Zurückhaltung der Kuliſſe anhielt. Gegen den Berliner Schluß
ergaben ſich zumeiſt noch leichte Abſchwächungen, insbeſondere bei
Elektrowerten. Am Rentenmarkt war das Geſchäft ebenfalls
außerordentlich klein, Altbeſitz notierten ½ Prozent freundlicher,
im übrigen blieben die Schlußkurſe der Mittagsbörſe etwa
be=
hauptet. Sehr ſchwach lagen Valutawerte.
Berliner Kursbericht
vom 26. November 1934
Die Auflockerung der Karkelle.
Ein Rundſchreiben des Führers der deutſchen
Wirlſchaff.
In einem Rundſchreiben an die Wirtſchaftsgruppen bittet der
Führer der Wirtſchaft um Auregungen aus den einzelnen
Wirt=
ſchaftszweigen im Sinne der beabſichtigten Lockerung der
Preis=
kartelle in der Wirtſchaft. Es heißt in dem Rundſchreiben u. a.:
„Eigennützige Denunziationen und leichtfertige Beſchwerden,
die vor allem auf die Mängel anderer hinweiſen und gleichzeitig
die eigenen zu verhergen ſuchen, lehne ich entſchieden ab. Wenn
ich die Wirtſchaft ſelbſt zu dieſer Mitarbeit aufrufe, ſo geſchieht
es, um alle Arten von Experimenten zu vermeiden.
Es kommt mir darauf an, beſtimmte und zutreffende
An=
gaben zu erhalten über überſtürzte Kartellbindungen, bei denen
die natürlichen, wirtſchaftlichen und organiſatoriſchen Voxaus= nicht vorliegen, außerordentliche Unterſchiede in dem
Beſchäftigungsgrad und in der Koſtengeſtaltung der Mitglieder
kartellmäßiger Bindungen, außergewöhnliche Einſchränkungen der
Bewegungsfreiheit und ähnliche Hemmungs= oder
Erſtarrungs=
erſcheinungen infolge der angewandten Kartellmittel;
Kartellbindungen, die lediglich auf dem Papier ſtehen und
vorwiegend nicht innegehalten werden können;
Kartellbindungen, die exporthemmend wirken;
kartellmäßige Bindungen, die ſeit Anfang 1933 bereits
auf=
gelöſt und gelockert worden ſind;
erhebliche Preisſteigerungen ſeit Anfang 1933, und zwar nicht
Preisſteigerungen im Einzelfall, ſondern im Durchſchnitt
des geregelten Preiſes und ähnliche Vorgänge.”
Ausdrücklich wird hervorgehoben, daß ſich die beabſichtigten
Ueberprüfungen nicht lediglich auf derartige Bindungen der
In=
duſtrie beſchränken, ſondern auch auf die anderen
Wirtſchafts=
zweige, wie Groß= und Einzelhandel, Handwerk, Verſicherungen,
Verkehr uſw. erſtrecken.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
In einem Runderlaß hat die Reichsſtelle für
Deviſenbewirt=
ſchaftung klargeſtellt, daß der Bezug elektriſchen Stromes nicht als
Wareneinfuhr, ſondern als Dienſtleiſtung anzuſehen iſt und daß
daher für Anträge auf Bezahlung elektriſcher Stromlieferungen
die Deviſenſtellen zuſtändig ſind.
Wie der „Koufektionär” erfährt, liegen nach dem
gegenwärti=
gen Stand der in Konkurs geratenen Firma „Abewag”,
Aſchaf=
fenburger Bekleidungswerkſtatt AG. Aſchaffenburg (AK. 250 000
RM.), etwa 10 Prozent für die nicht bevorrechtigten Gläubiger in
der Maſſe. Die Höhe der Altiven und Paſſiven ſteht noch nicht
feſt.
Der Deutſche Genoſſenſchaftsverband e. V. teilt mit, daß der
70. Deutſche Genoſſenſchaftstag am 15. Dez. in Berlin ſtattfindet.
Der Genoſſenſchaftstag wird als reine Arbeitstagung abgehalten.
Aus Kreiſen des Einzelhandels wird vielfach die Meinung
verbreitet, daß für Faßgurken (ſaure Gurken) Mindeſtpreiſe
feſt=
geſetzt ſeien. Hierzu teilt die Wirtſchaftliche Vereinigung der
Deutſchen Obſt= und Gemüſeverwertungsinduſtrie mit, daß dere
artige Bindungen nicht beſtehen.
Im Zuſammenhang mit ihrer Kompenſationspolitik im
inter=
nationalen Handelsverkehr und zum Schutze der einheimiſchen
Aluminiuminduſtrie hat die italieniſche Regierung ein
Einfuhr=
verbot für Kupfer, Kupferdraht und Kupfervitriol erlaſſen.
Die 4prozentige Prämienanleihe der italieniſchen Regierung
iſt ſtark überzeichnet worden. Die Zeichnungen betrugen
insge=
ſamt 3896 Millionen Lire. Muſſolini hat verfügt, daß, wie
ge=
plant war, nur zwei Milliarden Zeichnungen angenommen
wer=
den, wobei in erſter Linie die kleineren Zeichnungsbeträge
berück=
ſichtigt werden ſollen,
Me
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MarStreeſe; ſür den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch; für den Sport; Karl Böhmann:
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. T. 84. 22411, Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr. nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Deviſenmarkt
vom 26. November 1934
Berl. Handels= Ge
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Aoyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenk
C. P. Bemberg
Bergmann Glektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Vife
69.—
71.50
27.25
29.75
25.875
124.—
134.50
78.—
103.625
129.50
116.25
98.355
Mite Meche
3. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.felektr.untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen.
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Kolksw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Ne
133.125
55.25
104.—
99.50
72.50
149.—
73.125
107.—
69.75
90.75
70.50
54.125
Weeen
Polyphonwerke.
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali 11
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerk
Weſteregeln Akali 11
Agsb.,Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl, Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr.Draht
Wanderer=Werke
Ve
13.50
90,75
152.25
29.75
37.875
105.50
14.50
112.25
43.—
96.—
102.—
122.50
Aeghpten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Däuemark
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
Fsland
V
D
1äghpt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1 canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden ſi
1 2.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm
100 Gulden
100 isl. Nr.
Geld Briei
12.71
0.628
58.17
0.204
3.047
2.552
55.34
8i.os
12.328
68.68
5.475
16.38
2.354
188.10
56.09
12.74
0.632
58.29
0.206
3.053
2.558
55.46
81.21
12.325
68.62
5.46s
15.42
2.358
168.44
55.21
Italien
Japan
Jugoflawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweis
Spanien
Tſchechoflowak.
Türkei
Ungarn
uruguah
Ver. Staaten
Mie
100 Lire
1 Den
106 Dinar
100 Jats
100 Kronen
100 Schilling
100 Eseudos
100 Kronen
100 Francs
100 Peſetas !
100 Tſch.=Kr.
t türk. 2
100 Pengs
1 Goldpeſo
1 Dollar
Geld Brief
21.30
0.724
5.694
80.32
62.23
4a.95 t
11.27
63.32 64.04
80.56
33.97
10.375
21.34
0. 728
5.706
81.08
62.40
49,05
11.29
8o.72
34.03
10.395
1.369 1.973
1049 1.051
2.469 2.452
Surüſtäster und Karionalbant Suriſtaut, illiate dei Atescher Bund
Frankfurter Kursbericht vom 26. November 1934.
Keene
„Gr. II p. 1 634
„ . 1985
„.. 1984
„ „ „ 1937
1938
„ „
„Gruppe1 ....
53 Dtſch. Reichsanl.
6½8Futern.nb.30
6STaden „„uv.25
6%Bahern „b.27
62Heſſen .n.b.28
„..b.2‟
89
69 Preuß. St. v. 2
6% Sachſen ..v.2
6½Thüringen v.27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze .......
68 Dt. Reichspoſt
Schätze, „ „aaay
4½% „ ..
Dtſch. Anl. Ausl.
*2, Ablöſung , I.
Deutſche
Schutzge=
bletsanleihe „„.
6%Baden=Baden,
69Berlin „..b.e4
6%Darmſtadt ..
6% Dresden.. v. 26
6% Frankfurt v.26
6%Heibelberg v.26
62Mainz. . ......
82Mannheim v.27
6SMünchen b.29
Wiesbaden v.28
103.7
108
104
101
89.75
10311,
96
95
96.5
96
96.5
94.75
96.25
108.25
96
95.75
100.8
100.35
97,25
104.5
9.7
88
83
86.75
85
86
89.5
91
87.75
DMe
hyp.=Bk.=Liquid.
49%
Komm.=Obl., ...
68Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig
6O Landeskomm.=
Bk. Girozentr.
Heſſ. Gldobl. R.1
„ R1s
62Kaſſ.Landeskrd.
Goldpfbr.
6SNaſſ. Landesbr
5½% „ Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser. I
FAusl. Ser, II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=Bk.
5½% u Lig.=Pfbr.
6BFrtf. Hyp.=Bk.
5½2%o n Lig.=Pfbr.
Golboblig.
PFrf. Pfbr.=Bk.
5½%0 n Lig.=Pfr
62Mein. Hyp.=Bk.
13% „ Lig=Pfr.
62 Pfälz, Hyp. Bk.
½%0 u Lig.=Pfb.
82Rhein, Hyp.Bk.
5½7 „ Lig.=Pfr.
Golboblig.
8% Südd. Voden=
Creb.=Bank
2a „ Lig.=Pf
Württ. Hhp.=B.
93
93.25
94.75
91.75
88II.
93.75
93.25
94
101.25
116.5
931
931
H2.75
93,
96
92.75
93.75
93
9421,
95
94
93.55
94
92
94.75
94.25
94,75
Ma
8 Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v.26
68Mitteld. Stahl
68 SalzmannECo.
8%Ver=Stahlwerke
%Voigté Häffner
J. G. Farben Bond
5½Bosn. L. E.B
L.Inbeſt.
50/ Bulg Tab. v.02
4½% Oſt. Schätze
425 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
½7%0
42 Türk. I. Bagdad
II.Gagdad
4½ %üngarn 1918
41% „ 1914
Goldr.
48
„ 1910
4½=Bubp. Stadtanl.
42Liſſabon
42Stocholm „
Aßtien.
Accumulat.= Fabri
Alg.Kunſtzibe Un
A.E.G.
AndregeNoris
Aſchaffbg. Braue
Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F.P.:
Berl. Kraft u. Licht 1
Buderus Eiſen...
Eement Heidelber
Karlſtal
3.
931,
s5il,
88,25
118.75
12.25
12.25
2
4.25
6.8
*
46.5
52.5
94
156
64.5
25.75
105
98
60.5
126
135
139.25
81
108.5
GChewie Baſell
Chem.Werke Abert
Chade (A=C) ...."
Contin. Gummiw..
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz..
Dt. Atl. Telegr. . . .
Erböl.
Dt. Gold= u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.,
Linoleum ..
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoff & Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg. Geſ
Licht u. Kraft
Enzinger Union.
Eſchweiler.
Eßling. Maſchinen
Faber & Schlet
Fahr, Gebrüder
J.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter
Felt 8 Guillegume
Frankfurter Hof
Gelſenkirch
Geſtfelektruntern.
Golbſchmidt Th. .
Gritzner=Kahſer...
Grün & Bilfinger
Dafenmühle Frkft
Hanauer Hofbräul
Haufwerke. Füſſen
HarpenerBergbau.
Henninger, Kempfl!
HilpertAlrmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm
Hochtief Eſſen....!1
Holzmaun, Phil.
Ziſe Bergb. Stau=
1.
268
136.75
56
18
98.5
2o6.5
60.25
74
88
92.
115,75
98
300
55.5
56
133.5
53.5
69
55.75
104
86.25
26.5
96
116
Junghau
Kali Chemie
Aſchersleben. 1
Klein, Schanzlin.
Klöchterwverke ...
Knorr C. 5.......!
Konſerven Braun.
Lahmeher &Co. ..11
Laurahütte.
Lech, Augsburg:
Lokomf. KraußckCo
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höch
Mainz Akt. Br.
Mannesm=Röhre
Mansfeld. Ber
Metallgeſ. Frank”
Miag, Mühlenba
Moenus. . .
Motoren Darmiſtadt
Neckarwerk Eßling.
Park=u. Bürgerbrän
Phönis Vergbau ..
Nh. Braunkohlen..
„ Eleltr. Stamm
„ Stahlwverke.
Riebeck Montan..
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke ....
Salzdetfurth Kali".
Salzwv. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind..
chramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen!:
Siemens & Halske
Rf
106.5
59,75
198
45.75
108
18,
85
80
192
Z.
74
118
431,
88.55
90.5
94.5
36.5
220
Of
Unterfrauken .
Ber. Stahlwerke
Ver, Ultramarin ..
Weſtdte. Kaufhof
Weſteregeln Kali .!
Zellſtoff Waldhof
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank.
Bk. f. Brauind
Bayer.
Berl. 60
Rit
Comu, u. Priloat
Dt.Bauk u. Dise.
Dt. Eff. u. Wechſe!
Dresdner Bank...
Frankf. Bauk.. ..
Hyp.=Bank
Mein. Hyp.=Bank.
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.-Cr. Bk.
Württb. Notenban.
A..G. f. Verkehrsiv.
Alg. Lokalb. Kraftw
72 Dt. ReichobVzg
Hapag ......."
Lübeck=Büchner
Nordd. Llohd. . ...
Südd. Eiſenb.=Gef.
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung.
Verein, Verſ.!*
Franfona Rück u. Ml1
Nanuh. Verſich.
Je
37.5
125.5
29.75
106.25
45
53.5
122
108
71.5
92.5
116.5
67.25
69
71.5
92.25
77
ü=
/100
116
114
25.2,
55
29.5
56
Sette 12 — Nr. 327
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 27. November 1934
Ab heute in Erstaufführung
Ein heiterer, lustspielmäßiger
Kriminalfilm der Ufa.
Herr kobin
geht auf
Krran
Er stürzt sich
förm-
lich hinein - und das
Publikum wird
mit-
gerissen vom Strudel
der Ereignisse und
erlebt 8ensation,
Tempo, Liebe und
Humor.
Hauptdarsteller:
Hermann Speelmanns, Dorit Kreyssler,
Fritz Odemar, Walter Steinbeck und
Marla Meissner.
Im Beiprogramm:
Kulturfilm: Die Jugend der Lippizaner.
Lustspiel: Bums, der Scheidungsgrund.
Heute Erstaufführung
Der spannende Kriminalfilm;
Eine einmalige herrliche Filmschöpfung!
Heute und folgende Tage
Ein Film der gefährlichsten Abenteuer voller Romantik
und Sensationen. Ein Erlebnis von suggestiver Kraft —
dem Sie voller Spannung u. Begeisterung folgen
werden.
HAUS
Anf. 19.30, Ende 22.30 Uhr
Hauptmiete E 10. Vorſt
Der Zigeunerbaron
Operette von Strauß
Leitg.: Herburger=Hofmüller
Hauptdarſteller: Brozewſki,
von Georgi, Jacobs, Liebel,
Köther, Kuhn, Langer,
Ritz=
haupt, Schmid=Berikoven.
Preiſe 0.70 bis 5.50 Mk.
Pg.Miniſierialrat
Ringshauſen
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Der Fiim erhielt auf der Internat,
Filmkunstaus-
stellung 1934 In Venedlg den ersten Preis,
Im Beiprogramm:
Ufa-Kulturfilm: „Wasser haf Balken‟
Ufa-Ton-Woche.
Beginn: 3.45, 6.00 u. 8.20 Uhr.
Jugendliche zugelassen.
Panik in Chicago
Hauptrollen:
Hans Rehmann, Olga Tschechowa.
Der Kampf zweier Verbrecher-Organisationen
um die Macht bildet die Handlung des
temporeichen Films. Im Mittelpunkt stelt
die geheimnisvolle Gestalt des Chicagoer
Bandenführers A1 Capone.
Beiprogramm:
Kulturfilm: Ein heimllcher Geselle
Lustspiel: Der Stier des Pampas.
Beginn 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Splvester Schäffer kommt!
Der größte Universalkünstler aller Zeiten kommt
mit seiner großen Varieté-Schau
Ab Samstag, 1. Dezember kurzes Gastspiel 12272
im Darmstädter ORPHEUM
Schuh=
Reparaluren
jeder Art (a
in kürzeſter Zeit.
Schuh=Hübner,
Liebfrauenſtr. 81
Faſt neue
verſenkbare
Nähmaſchine
günſtig abzugeb.
Gütting, (a
Schuchardſtr. 10.
LANDESTHEATER
Kassenstunden: Werklags 9.30 Uhr bis
13.30 und 1 Stunde vor der Vorstellung
GROSSES NKLEINES
Nov. 1934
HAUS
Mif Ma Mr H
Zuſatzm. I. 4. Vorſtellung
Anläßlich der Jahrestages d.
Gründung der NS.=
Gemein=
ſchaft „Kraft durch Freude‟
Winna von Barnhelm
Luſtſpiel von Leſſing
Inſzenierung: Everth
Hauptdſt.: Lembach, Schultze=
Weſtrum, Trumpp, Bartſch,
Baumeiſter, Linkmann,
Poelzia, Verden Pr. 0.70-3.80
Koch & Glenz.
Rheinſtraße 47,
Telefon 1784. (a
ſpricht am Donnerstag, 29. November
im ſtädtiſchen Saalbau in einer
Großen
Winterhilfs=Kundgebung
der NS.=Frauenſchaft
Sämtliche Verbände
eingeladen.
Eintritt frei!
ſind herzlichſi
Eintritt frei!
Von 7.30 Uhr bis 8 Uhr Konzert des Muſikkorps
der Heſſiſchen Landespolizei, Leitung:
Obermuſik=
meiſter Buslau.
(12270
Sieppdecken
Anfertigung v.
Woll= u. Daunen=
Decken ſowie
ge=
wiſſ. Umarbeiten
alter Decken.
Frieda Kleiß,
vormals (=
Minna Amend,
Gutenbergſtr. 11
Versäumen Sie nicht
Paul Kemp
in der größten Rolle seinee
Lebens als
Charlegs
Tante
Ida Wüst — Max Gülstort:
12269) Albert Li-ven
Jess e Vihrog — Fritz Rasp
Darmſtadt.
Sonntag, 2. Dez. /20 Uhr.
Wanderung
brücke. Diebur=
V. H. C.
(im Reichsbund
Nikolaus=
Wanderung
am Sonntag, d.
2. Dezemb. 1934.
Abmarſch 10 U.
Eſchollbrückerſtr.,
Ecke
Heidelber=
gerſtraße. Ein=
Inkaſſo kehr 16 Uhr auf
dem Heil. Kreuz,
woſelbſt Knecht
Ruprecht ſein
Erſcheinen in
Ausſicht geſtellt
hat. — Die für
die Kleinen
be=
ſtimmten Nikol.=
Päckchen ſind bei
Mitgl. Neudecker
bis z. 1. 12. 34,
Sektion 16 Uhr, abzugeb.
Am 28. Nov. 34,
Familien=
Meſſelerpark abend
ab. Odenwald= bei Sitte.
Zahl=
reich. Erſcheinen
gerſtr., 13 Uhr. (cl erwünſcht.
Sanzunterricht.
An einem
Studenten-
zir kel können noch
einige Damen teilnehmen.
12258) Anmeldung jederzeit.
Darmſtadt Tanzschule Bäulke
für Leibesüb.) Wilhelminenstraße 25. Ruf 3151.
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Ia Goldbarſch . . Pfd. 0.38
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Grüne Heringe.
Konſum=Kabliau 1 25.
DeutſcheFettheringe
10 Stück
38.
Ia Süßbücklinge
2275)
½ Pfund
Tt orkkunde Wacler!
Ohns Mesta - würden alle sagen, denn keiner
inter-
essiert sich für etwas, was trüb und verhangen, was
leblos und erstarrt wirkt, kurz, was im Verborgenen
bleibt. Alle wollen etwas sehen, Alle wollen etwas
lesen, Alle wollen Licht und lachendes Leben.
Des-
halb dekoriert man, deshalb beleuchtet man, deshalb
Fnipst der fortschrittlich gesinnte Kaufmann auch sein
Lſcht in seiner Zeitung an — er schickt sein
Schau-
fenster sozusagen mit jedem Exemplar auf Reisen.
Täglich macht er so die Bekanntschaft mit Tausenden
interessierter Leser und Leserinnen, die zuhause in
Ruhs die Angebote prifen und vergleichen möchten.
Darmſtädter Cagblatt
Vergan
2
z in
(Fra2ßo MA ſeht. Er iſt ei
er während
4Briand zunäe
häre alſo e
Tendeutſch
kung eines
Jahre, a
Bekanntmachung.
würde den T.
wiſchenzu
Am Mitt woch, den 28. November ſinde.!
nachmittags 16 Uhr auf dem Paradeplatz inm Mte De
großes Standkonzert des Muſikzuges dern
Standarte 115 anläßlich des erſten Heſſiſchenm
Ehrentages der Deutſchen Arbeitsopfer ſtatl.”
Im Anſchluß daran wird die Dankeskundgebung iſch
der Woogsturnhalle durchgeführt. Alle Volksgenoſſei
ſind herzlich eingeladen!
auf
Küchrlicher
Deutſche Arbeitsfront 7 Sozialamt Deutſche Arbeitsopferverſorgund
Ehtenag der Ppſet dei Arden
Kundgebung
Mittwoch, 28. November 1934, nachm. 17.30 Uhr, in der Woogsturnhalle
Es ſprechen: der Referent des Sozialamtes der DAF. u. der
ſtellv. Gaubetriebszellen=Obmann Pg. Kern M. d.R.
Mitwirkende: Das Streichorcheſter d. MZ. 115, Leitg.: MZ.=Führer W. Schluw
Kammerſänger Joh. Spira, Tenor; Am Flügel: E. G. Weild
Deutſche Arbeiter bekundet durchEuer Erſcheinen EureVerbundenheſi
mit den Opfern der Arbeit.
Eintritt frei!
Eintritt fre nenanger
Chriſt=
bäume
mehr. Hundert
verkauft ((
Johannes Hörr,
Fernruf:Pfälzer
Höfe, Amt König
Gaststätte Finkl
Elisabethenstraße 23 1140
Die vorzügliche Küche und !
fach männischer Leitulße 4
Mittagstisch im Abonnemenl.
Wer geben am Mittwoch zn unſeren
Verteilungsſtellen ab: (12271
Kabelſan ohne Kopf Pfd. im Stück 24
Pfund im Ausſchnitt 26=
Grüne Heringe . . . . . . Pfund 229
Seelachs=Filet, küchenfertig in
Perg.=Port.=Packungen . Pfund 34=
Süße Bücklinge . . . . . Pfund 38
Deutſche Vollheringe .. 10 Stück 43
Rollmops, Bismarckheringe,
Hering in Gelee . 1 Lſter=Doſe 74
60 3
Bratheringe ....1 „
Bismarckyeringe in Remouladen,
Senfhering . . . ½ Liter=Doſe 65
Fettheringe i. Tomat. ½ ovale Doſe 35
Filetheringe in Tomaten
ohne Gräten . . ½ ovale Doſe 40
Schelbenſeelachs in Oel. . /4 Pd.*8
Delſardinen . Doſe 58, 34 und 189
Bezirks=Konſum=Perein
darmſtadt, e. G. m. b. 9=
(Warenabgabe nur
Mitglieder).