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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 324
Samstag, den 24. November 1934. 196. Jahrgang
Die 22 mm breite Zeile im Anzeigentell 1 mm boch,
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Grangoſiſchrräfſtſche Mntt eiene.
tihenerregende Erklärung des Berichkerſtakters der franzöſiſchen Armeekommiſſion in der Kammer
über den Abſchluß einer franzöſiſch=ruſſiſchen Milikärkonvenkion.
Archimbauds Erklärung.
Paris, 23. November.
Düefranzöſiſche Regierung hat der Kammer eine Vorlage
iber mänzungskredite zum Heereshaushaltsplan in Höhe von
dene /300 MRionen Franks unterbreitet. Es handelt ſich um die
aslevon Rücſchall Pétain angekündigte Vorlage für die
Moderni=
etungen ierunm es Heeresmaterials.
Ifn Verlauf der Beratung des Etats des
Kriegs=
miniſtFums gab in der Vormittagsſitzung der Kammer der
Be=
richterzuter der Armeekommiſſion, der radikale Abgeordnete
AnNSArchinnbud, einen kurzen Ueberblick über ſeinen bereits vor eini=
Thon veröffentlichten Bericht. Er nahm Rußland zum
Zeu=
d4fTeutſchland die Verträge nicht mehr erfüllen wolle.
Ruß=
n Frankreich hätten deshalb eine Entente gebildet, die
nzigeh, je Europa ſtabiliſieren und den Frieden retten könne.
Eklärung über das franzöſiſch=ruſſiſche Verhältnis lautet
tEf4
„5 der Erkenntnis, daß die Haltung Deutſchlands den
92 H Friezh Europas zu gefährden droht, haben Frankreich und
Ind m Rußäad ihre Freiheit ſichern wollen, und es iſt nicht zu
leug=
nen, dß eine Verſtändigung (entente) zwiſchen beiden Ländern
Ehlegells beſtennt Ech ſpreche weder das Wort Bündnis (alliance), noch
Boog’s das Wik Militärabkommen (accord militaire) aus. Ich ſtelle
—ledigily Feſt, daß die ruſſiſche Armee ſtark iſt und ſehr gut
aus=
gerüüte und daß ſie uns im Falle eines Konfliktes mit
Deutſch=
land) pgeboten iſt (offerte).”
Das ſagenhafte Bündnis.
Für franzöſiſchen Kammer iſt wieder einmal bei der
eratuy des Heeresetats eine Bombe geplatzt: der
Bericht=
eſtattetr Archimbaud, der als beſonderer Vertrauensmann
Her=
beitet ſots; ᛋt) hat das franzöſiſch=ruſſiſche
Militär=
ündens als eine längſt vollzogene Tatfache be=
„handellt. r hat nicht von der Möglichkeit, ſondern von dem
Be=
ſtehen enes ſolchen Vertrages geſprochen, wobei er lediglich
AM das Wor Alliance nicht mißbraucht wiſſen wollte.
Able wie das Kind heißt, iſt ſchließlich gleichgültig. Das
Entſcheftnde iſt, daß hier ein Mann, von dem man annehmen
vec nuß, er die Zuſammenhänge hinter den Kuliſſen genau
ennt ſa, nicht aus der Schule plaudert, alſo offenbar mit
ſoller Aſicht. der Welt die Enge der Beziehungen zwiſchen
zu Frankukei, und Rußländ zur Kenntnis bringen wollte. Er hat
uch kiBegründung für die pſychologiſchen
hismVorct etzungen dieſes Bündniſſes gegeben und
Dur jie damungefunden, daß Sowjetrußland die erſte Macht geweſen
us hei, dieſ Frankreich Beweiſe für die Ernſthaftigkeit des deutſchen
ſon 9 Kriegsmlens gebracht habe. (!)
Eimmehr als fadenſcheinige, man darf ſchon ſagen
leicht=
fertige Lgründung. Wir können uns die verſchiedenartigſten
Urſachän denken, aus denen zwei Staaten zu politiſchen und
guuemilitäriſieri gemeinſamen Abmachungen kommen. Wir können
uns au nicht vorſtellen, daß derartige Verträge von
verant=
o wortun ſbewußten Menſchen ausgearbeitet und unterſchrieben
Wiwerden” ur auf böswillige und unbeweisbare Gerüchte hin.
Daxrtizt doch zum Nachdenken, wenn unmittelbar darauf
der Plntzende des Heeresausſchuſſes, Oberſt Fabry, offen
(rzugab, de Nachrichten über die deutſchen
Rüſtun=
gen; mt denen dem franzöſiſchen Volk und der
Kammr das Grauſen beigebracht werden ſoll,
ſtämnſen faſt ausſchließlich aus
Sowjetruß=
and.e lber damit iſt die Frage noch nicht beantwortet,
in=
wieweintie Angaben Archimbauds richtig ſind. Der Kriegs=
Riniiſr General Maucin hat es merkwürdigerweiſe
bermieie, auch nur ein Wort zu dieſem intereſſanten
Gegen=
ſand z Uagen. Das läßt verſchiedenartige Rückſchlüſſe zu, denn
benn, adementiert hätte, konnte das als eine indirekte
Be=
ſtätigu kaufgefaßt werden, und jede offene Zuſtimmung hätte
einen / Rachbarn reichlich bedrohlichen Charakter gehabt. Er
hat ſichiſ o ausgeſchwiegen und es der Kammer überlaſſen,
2 ihre enhltenr Schlußfolgerungen daraus zu ziehen.
Srhit ſich aber bisher überſehen läßt, herrſcht in Paris
und am ſin anderen Hauptſtädten ein ſtarker Skeptizismus
gegenüh eieſem angeblichen Bündnis. Man glaubt nicht recht
daran,Nlicht vielmehr den ſchweren Schuß Archimbauds auf
anderes gerſe zu erklären. Seit vielen Monaten geht das
Ge=
rede bMlden angeblichen deutſchen Rüſtungen. Es hat auch
lett wrii in der Kammer, ebenſo wie vorher, ſchon im
Aus=
ſchuß /A große Rolle geſpielt, mit dem Erfolg, daß die
fran=
zöſiſchek ſeh ölkerung unruhig geworden iſt, weil ſie unter dem
Druck I0ſer dauernden Verhetzung langſam in eine Angſt=
Pſhchofller ſetzt wird. Dieſer unerwünſchten Begleiterſcheinung
will d janzöſiſche Regierung begegnen, indem ſie dem
fran=
zöſiſchel Garger durch das Bündnis mit den Ruſſen ein neues
Gefühller Sicherheit verſchafft, und gleichzeitig die
Wider=
ſtände errvindet, die in der franzöſiſchen Oeffentlichkeit noch
bielfaochegen die enge Zuſammenarbeit mit den Ruſſen geltend
gemachy verden. Deshalb wird den Franzoſen erzählt, daß
Frankus) wie ſtärkſte Luftflotte habe, Rußland die zweitſtärkſte,
und AMdieſe beiden Luftflotten zuſammen gegen jede
Ueber=
kgſchuyriſicherten. Das wiſſen auch die Franzoſen, daß dies
richtig!!/ y ur daß es unnötig geweſen wäre, vorher durch
fort=
geſetzte iggenmeldungen erſt eine Nervoſität einreißen zu
laſſen, ſich in Frankreich auch wirtſchaftlich unbequem
aus=
wächft ”.
Ffeure ich hat keinen Grund, ſich von Deutſchland aus
bedrobsu fühlen, ebenſo wenig wie ſich Deutſchland durch ein
franzä’ſ=ruſſiſches Bündnis bedroht fühlen würde. Wir haben
mit Suſſen keine gemeinſame Grenze. Die
deutſch=
franzößie Grenze ſteht unter internationaler Garantie. Wozu
aſo Lyg anze Lärm?
Eine Erklärung des franzöſiſchen Kriegsminiſters.
Der franzöſiſche Kriegsmin iſter hat ſich in der
Kammer ſtarken Beifall geholt, als er gegen den Krieg ſprach
und die Frage aufwarf, weshalb große Völker
ſich zerfleiſchen ſollten, um Streitigkeiten
wil=
len, die auch auf andere Weiſe geregelt werden
können.
Ein gutes Wort, das von ganz Deutſchland unterſchrieben
wird. Wir wollen nur hoffen, daß es in ganz Frankreich ebenſo
nachhaltigen Widerhall findet. Wir dürfen bei dieſer
Gelegen=
heit daran erinnern, daß der Führer im Laufe des vergangenen
Jahres zum wiederholten Male nachdrücklich ſich für eine
unmit=
telbare deutſch=franzöſiſche Verſtändigung eingeſetzt hat, daß aber
die verſchiedenſten franzöſiſchen Regierungen ihm immer wieder
die kalte Schulter gezeigt haben. Deutſchland hat es an
ehr=
lichem Friedenswillen nicht fehlen laſſen. Wenn in Frankreich
die Auffaſſung, wie ſie der Kriegsminiſter entwickelt hat, jetzt
ebenfalls Gemeingut wird, dann ſteht einer deutſch=franzöſiſchen
Verſtändigung nichts mehr im Wege und damit würde ein
ent=
ſcheidender Schritt zur Ueberwindung des Nachkriegszuſtandes
ge=
ſchehen, ganz einerlei, ob ein franzöſiſch=ruſſiſches Militärbündnis
beſteht oder nicht. Aber die Vorausſetzung iſt immer, daß
Frank=
reich den ehrlichen Willen zu einer ſolchen Politik hat.
In der Nachmittagsſitzung der franzöſiſchen Kammer wurde
nach langen Darlegungen des Kriegsminiſters Maurin das
Bud=
get des Kriegsminiſteriums durch Handaufheben angenommen.
Großes Aufſehen in England.
EP. London, 23. November.
Die Erklärungen des franzöſiſchen radikalen Abgeordneten
und Berichterſtatters der Armeekommiſſion, Archimbaud,
anläß=
lich der Beratung des Etats des Kriegsminiſteriums in der
franzöſiſchen Kammer haben in engliſchen politiſchen Kreiſen
fehr großes Aufſehen erregt. Die Bemerkung Archimbauds,
Rußland und Frankreich hätten eine Entente gebildet, die allein
Europa ſtabiliſieren und den Frieden retten könne, wird in
den Londoner politiſchen Kreiſen als eine Enthüllung über den
Abſchluß einer franzöſiſch=ruſſiſchen Militärkonvention
bezeich=
net und bildet heute nachmittag das ausſchließliche
Geſprächs=
thema in der Wandelhalle des Unterhauſes. Auch die Londoner
Blätter widmen dieſer Angelegenheit die erſte Seite und heben
die Meldung in ſenſationeller Aufmachung hervor.
Man nimmt allgemein an, daß die engliſche Regierung
Kenntnis von dieſem franzöſiſch=ruſſiſchen Abkommen gehabt
habe, und es wird erwartet, daß es im Verlaufe der nächſten
Woche zu mehreren Anfragen im Unterhaus kommen wird,
wobei die Frage, ob und inwieweit Englands Verpflichtungen
aus dem Locarnovertrag durch dieſes Abkommen berührt
wer=
den, im Vordergrund der Erörterung ſtehen dürfte.
Lavals Bemühungen um den Oſt=Pakk.
Unkerredung Lavals mit dem polniſchen Bokſchafter.
EP. Paris, 23. November.
Der franzöſiſche Außemminiſter Laval hatte am Freitag
mor=
gen eine lange Beſprechung mit dem polniſchen Botſchafter
Chla=
powſki über den Plan eines Oſt=Pakts. Der franzöſiſche
Außen=
miniſter bereitet gegenwärtig die Antwortnote auf die letzte
pol=
niſche Note über den Oſt=Pakt vor. Die franzöſiſche Regierung hat
den Wunſch, die Verhandlungen auch mit Polen wieder in Fluß
zu bringen und iſt zu gewiſſen Konzeſſionen bereit. Die heutige
Ausſprache galt dem Zweck, die polniſchen
Anſich=
ten über den Oſtpakt nochmals im einzelnen
ken=
nen zu lernen um dem fvanzöſiſchen Außenminiſter zu
er=
lauben, eine der Warſchauer Regierung ſoweit wie möglich
ent=
gegenkommende Note abzufaſſen. Laval hat die Abſicht, in der
nächſten Woche in Genf ſich auch mit dem Außenminiſter Beck
über dieſen Fragenkomplex zu unterhalten und dann die Note
ab=
zuſenden. Der franzöſiſche Außenminiſter hat, wie er dies bereits
vor den außenpolitiſchen Ausſchüſſen von Kammer und Senat
ge=
tan hat, dem polniſchen Botſchafter verſichert, daß die franzöſiſche
Regierung den Wunſch habe, daß Deutſchland dem Pakt beitrete,
der mit dieſem Beitritt erſt ſeinen ganzen Wert erhalte.
Der ruſſiſche Geſchäftsträger Roſenberg ſprach am Freitag
morgen erneut beim franzöſiſchen Außenminiſter vor. Von
ruſ=
ſiſcher Seite wird, wie die franzöſiſchen Blätter auch aus
Genf beſtätigen, gegenwärtig ein ſtarker Druck auf
Frankreich ausgeübt, damit es den Abſchluß des
Oſtpakts beſchleunige und Polen vor die Wahl
ſtelle, ſich für Deutſchland oder für Frankreich zu
entſcheiden. Laval hat bereits in Genf dieſen ruſſiſchen Eifer
zu beſänftigen verſucht.
Ein engliſcher Unkerſuchungsausſchuß
für den Waffenhandel.
Der am Donnerstag von Außenminiſter Sir John Simon
im Unterhaus angekündigte Unterſuchungsausſchuß für den
engliſchen Waffenhandel dürfte die Form einer ſogenannten
Königlichen Kommiſſion unter dem Vorſitz eines Nichtpolitikers
annehmen und vorausſichtlich im Januar zuſammentreten.
Dieſer Ausſchuß wird nicht, wie offiziös betont wird, „den
Geheimniſſen der Waffenfabriken nachſpüren oder ihre Bücher
prüfen”, ſondern ſoll lediglich die allgemeinen Methoden
unter=
ſuchen und im beſonderen entſcheiden, ob die Nationaliſierung
der Rüſtungs=Induſtrie möglich oder angebracht iſt.
* Der Kampf um die Machk in Aegypken.
Von unſerem Berichterſtatter.
X. Kairo, Mitte November.
Der Rücktritt des ägyptiſchen Kabinetts Abdel Fattach
Jachja Paſcha war nur der Abſchluß einer Phaſe in dem Kampf
um die Macht, der ſich heute in Aegypten abſpielt. Es ſind drei
Kräfte, die ſich meſſen und die Siegespalme ſtreitig machen
wollen: England, König Fuad und das ägyptiſche Volk.
1930 war die politiſche Situation Aegyptens ſo, daß die
große nationale ägyptiſche Partei, der „Wafd”, von dem man
ohne Uebertreibung ſagen kann, daß er damals ebenſo wie heute
das Volk repräſentiert, auf dem beſten Wege war, ſich den
Hauptteil der Macht in Aegypten anzueignen. Im letzten
Augen=
blick aber ging das Spiel, deſſen Haupttrumpf der Abſchluß
eines Vertrages mit England über die Geſtaltung des
zukünf=
tigen engliſch=ägyptiſchen Verhältniſſes war, verloren. Die
be=
ſtehende Verfaſſung wurde vom König durch eine andere erſetzt,
die ihm die Macht zurückgab und den Wafd praktiſch von der
Regierung des Landes ausſchloß. König Fuad hatte zu dieſem
Schritt die Billigung der Engländer, denen es offenbar zu
ge=
fährlich ſchien, mit einer ſtarken narionalen ägyptiſchen Partei
zuſammenzugehen, von der man nicht wußte, ob ſie nicht eines
Tages dem Vertragspartner England Schwierigkeiten bereiten
könnte. Die Anfänge eines Nationalgefühls bei den arabiſchen
Völkern, die zu England in einem Abhängigkeitsverhältnis
ſtehen, war für London ohnehin ſchon unangenehm genug, und
es wollte keinesfalls riskieren, mit einer ſolchen nationalen
Bewegung in offenen Zwieſpalt zu geraten. Durch die
Zwiſchen=
ſchaltung einer neuen vom König erlaſſenen Verfaſſung war
man der unſchönen Tatſache aus dem Wege gegangen, deutlich
als Autor dieſes politiſchen Dramas dazuſtehen. Die neue
Kon=
ſtitution bedeutete praktiſch ein diktatoriſches Regime. Die
Mit=
glieder des Parlaments waren eigentlich nur dem Namen nach
gewählt, der Wafd fehlte im Parlament völlig.
Es iſt offenbar, daß der damalige britiſche Oberkommiſſar,
Sir Perey Lorraine, gehofft hat, auf dieſe Weiſe eine
poli=
tiſche Stabilität in Aegypten auf die Dauer zu erreichen und ſo
auch im Verhältnis zwiſchen England und Aegypten das
end=
lich notwendige Beharrungsmoment hineinzubringen. Dieſer
Verſuch muß als geſcheitert angeſehen werden. Schon im
Som=
mer 1933, als der vom damaligen Oberkommiſſar mit dieſen
Aufgabe betraute Miniſterpräſident Sidki Paſcha wegen
Krank=
heit zurücktreten mußte, und der König den angeſehenen und
einflußreichen, aber nicht beſonders energiſchen Abdel Fattach
Jachja Paſcha in die Regierung berief, konnte der Mißerfolg
nicht mehr verborgen bleiben. Es wurde deutlich, daß mit
dieſem Kabinettswechſel eine Periode des Schwankens und
Suchens begann, die nur ein Uebergang ſein konnte und
keiner=
lei Zeichen einer endgültigen Regelung an ſich trug. Es war
das Signal für alle drei Kräfte, die hier um die Siegespalme
ſtreiten, ihre Anſtrengungen zu verdoppeln und aus dieſem
Interregnum das Beſte für ſich herauszuholen. Zunächſt blieb
der König kraft ſeiner überragenden Perſönlichkeit Sieger. Das
Kabinett war von ihm allein abhängig, und die Politik wurde
in der Tat von ihm gemacht. Der Wafd war von der
Regie=
rung ausgeſchloſſen, und ſeine politiſche Tätigkeit konnte nur
darin beſtehen unverſöhnlich jedem Verſuch gegenüber zu
bleiben, der ihn in irgendeine Form an die Verantwortung
heranbringen ſollte. Er mußte ausſchließlich ſein, um vielleicht
ſeine Früchte ernten zu können. England ſeinerſeits ſchickte
einen neuen Oberkommiſſar nach Kario, um auch äußerlich
dar=
zutun, daß eine neue Politik gegenüber Aegypten für angezeigt
gehalten wurde.
Wäre der König nicht eine ſo ſtarke Perſönlichkeit, ſondern
völlig in der Hand der Engländer, dann hätte die Entwicklung
leicht und reibungslos in der von England gewünſchten
Rich=
tung fortſchreiten können; das aber war nicht der Fall. So
kam es, daß England, das inzwiſchen von dem auf Urlaub
ge=
gangenen neuen Oberkommiſſar Sir Miles Lampſon eingehend
über die tatſächliche Lage in Aegypten unterrichtet worden war
und den Leiter der ägyptiſchen Abteilung des Foreign Office
als ſtellvertretenden Oberkommiſſar nach Kairo entſandt hatte,
die erſte Gelegenheit ergriff, um die ſtarke Stellung des Königs
vor den eigenen Wagen zu ſpannen. Die angreifbare
Geſund=
heit des Königs gab dieſe Gelegenheit. Man forderte von ihm
die Benennung eines Regentſchaftsrates, der bereits bei
Leb=
zeiten des Königs an deſſen Stelle geſetzt werden ſoll, wenn die
Aerzte das körperliche Unvermögen des Königs, die
Regie=
rungsgeſchäfte auszuüben, feſtſtellten. Der Palaſt beſtellte ſich
aber, als die Angelegenheit durch den kürzlich erfolgten erneuten
Schwächeanfall des Königs ſtark in den Vordergrund rückte, —
die Benennung der Namen des in Ausſicht genommenen
Regentſchaftsrats war ſelbſtverſtändlich abgelehnt worden —,
einen Arzt aus Deutſchland, Profeſſor von Bergmann, der in
zwei Bulletins deutlich zum Ausdruck brachte, daß der König
zwar ſchwach ſei und einzelne Organe angegriffen wären, daß
aber von einer ſchweren Erkrankung, die eine Ausübung der
Regierungsgeſchäfte nicht zuließe, keine Rede ſein könne. Die
Frage des Regentſchaftsrates, die hier eifrig debattiert wurde,
war damit wieder in den Hintergrund getreten. Wie ſchwer
dieſe Tatſache manche engliſche Kreiſe getroffen hat, zeigt ein
Auffatz des ägyptiſchen Korreſpondenten eines Londoner
Blat=
tes, der ſich darin zu der Bemerkung verſtieg, daß es völlig
belanglos ſei, was irgendein Arzt feſtſtellte. Erſt die perſönliche
Inaugenſcheinnahme könne den britiſchen Oberkommiſſar vom
wahren Geſundheitszuſtand des Königs überzeugen.
Die Engländer forderten dann die Ablöſung Ibraſcht
Paſchas, des Verwalters der königlichen Güter, den ſie
gewiſſer=
maßen als böſen Geiſt des Königs anſehen; mindeſtens aber
forderten ſie die Ernennung eines Chefs des königlichen
Ka=
binetts als Mittelsperſon zwiſchen dem König und dem
Miniſterium, für welchen Poſten ſie auch Namen nannten.
Dieſer Kabinettschef ſollte auch Ibraſchi Paſcha ausſchalten.
Schließlich forderten ſie die Abberufung zweier Miniſter, die ſie
als dem Palaſt bzw. Ibraſchi Paſcha beſonders ergeben
be=
trachteten. Die Regierung lehnte alle dieſe Forderungen ab, und
der Palaſt kam durch die plötzliche Ernennung eines Chefs des
königlichen Kabinetts allen möglichen unangenehmen
Weite=
rungen in dieſer Frage zuvor. Die Folge war, daß der
Ober=
kommiſſar dem Miniſterium den Krieg erklärte, die perſönlichen
Verhandlungen mit ihm abbrach und den Rücktritt Abdel Fat=
tach Jachja Paſchas zu einer Preſtigefrage machte. Dieſem
Druck konnte der König nicht widerſtehen und bewilligte das
Rücktrittsgeſuch des geſamten Miniſteriums Abdel Fattach
Jachja Paſcha hat ſich durch ſeine Haltung gegenüber den
bri=
tiſchen Forderungen und durch ſeinen auf Grund dieſer
Hal=
tung erfolgten Sturz unter der ägyptiſchen Bevölkerung ihm
bisher verſagte Sympathien geſchaffen, England dagegen hat
die raſch und ſtetig wachſende Feindſeligkeit durch ſeine Politik
der Forderungen ganz erheblich in allen ägyptiſchen Kreiſen
vermehrt.
Es war verhältnismäßig leicht, das Miniſterium Abdel
Fattach Jachja Paſchas zu ſtürzen, viel ſchwerer aber war die
Suche nach ſeinem Nachfolger. Dem Palaſt lag an der
Bei=
behaltung ſeiner Macht. England iſt es dagegen heute offenbar
darum zu tun, in Aegypten eine Regierung am Ruder zu
wiſſen, die wenigſtens in gewiſſem Maße die Zuſtimmung des
Volkes beſitzt, und die damit eine ſichere Garantie für die
Stetigkeit eines engliſch=ägyptiſchen politiſchen Verhaltniſſes
bietet, als ein Regieme, das von einer Perſönlichkeit allein, dem
König alſo abhängig iſt. England braucht eine gewiſſe
poli=
tiſche Stabilität und glaubt ſichtlich, daß dieſe heute ſicherer
durch vertragliche Abmachungen mit einer Volksregierung als
mit einer Palaſtregierung erzielt werden kann.
So hat ſich die Spannung zwiſchen Oberkommiſſar und
Regierung nach deren Sturz in eine Spannung zwiſchen
Ober=
kommiſſar und Palaſt verwandelt. Der Kandidat der
Eng=
länder für den Poſten des ägyptiſchen Miniſterpräſidenten iſt
Tewfik Neſſim Paſcha, ehemals Miniſterpräſident und früherer
Wafdiſt, der auch heute noch gute Beziehungen zum Wafd und
zu den anderen nationalen Oppoſitions=Parteien beſitzt. Tewfik
Neſſim Paſcha wurde vom König mit der Bildung des
Kabi=
netts beauftragt, mit dem Hinweis, daß die gegenwärtige
Ver=
faſſung nicht angerührt werden dürfe. Tewfik Neſſim Paſcha
aber iſt innerpolitiſch zu klar abgeſtempelt, als daß er dieſe
Bedingungen gleichzeitig mit dem Auftrag annehmen konnte.
Er ſtellte ſeinerſeits für die Annahme des Auftrages ſechs
Be=
dingungen, darunter vor allem die der Auflöſung des
Parla=
ments und der Wiedereinſetzung der früheren Verfaſſung,
Mehrere Tage gingen nun die Verhandlungen hin und her.
Schließlich hat Tewfik Neſſim Paſcha ſeine Bedingungen etwas
gemildert und der König den Reſt akzeptiert. England hat alſo
letzten Endes vorläufig ſeinen Willen durchgeſetzt. Es hatte in
der Preſſe auch bereits deutlich genug gedroht für den Fall,
daß ſeinen Wünſchen bezüglich der Neuordnung der
inner=
politiſchen Lage Aegyptens nicht Rechnung getragen wird.
Was die nächſte Entwicklung bringen wird, iſt ſchwer
vor=
auszuſehen, mindeſtens Auflöſung des Parlaments und
Neu=
wahlen. Immerhin iſt es nicht unwahrſcheinlich, daß ſich die
nunmehr gelockerte Spannung zwiſchen Oberkommiſſar und
Re=
gierung, diesmal aber einer Volksregierung, verwandeln wird.
Vielleicht wünſcht England in Vorausſicht dieſer Spannung
durch einen Vertrag mit der neuen ägyptiſchen Regierung das
politiſche Verhältnis zwiſchen England und Aegypten
klar=
zuſtellen und auf Jahre hinaus zu ſichern; es iſt aber gewiß,
daß die Forderung der ägyptiſchen Nationaliſten heute nicht
geringer ſein werden als 1930.
Reichs=Studenkenwerk.”
Reichserziehungsminiſter Ruſt hat aus den privaten
Vereinen „Deutſches Studentenwerk” und „
Dar=
lehenskaſſe des Deutſchen Studentenwerks”
eine Anſtalt „Reichsſtudentenwerk” gebildet. Der
Erlaß, der dieſe Verfügung trifft, ſchließt eine Periode der
Zwiſchenlöſung ab, die kurz nach der Machtergreifung durch
Aufhebung der Vereinsſatzungen und Bildung kommiſſariſcher
Vorſtände entſtanden war.
Der unter dem 2. November ergangene Erlaß ſtellt dem
Reichsſtudentenwerk die Aufgabe, jeder
volksdeut=
ſchen Begabung ohne Rückſicht auf Herkommen
und wirtſchaftliche Kraft den Zugang zur
deut=
ſchen Hochſchule zu ermöglichen. Sein Ziel iſt die
Ausleſe der Tüchtigſten im Sinne nationalſozialiſtiſcher
For=
derungen.
Im einzelnen beſtimmt der Erlaß folgendes:
Das „Reichs=Studentenwerk” unterſteht der Aufſicht des
Reichsminiſters für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung,
der auch den Leiter ernennt.
Die beſtehenden Einrichtungen des ſtudentiſchen
Selbſthilfe=
werkes ſind nach Maßgabe der vom Reichserziehungsminiſter
zu erlaſſenden Ausführungsbeſtimmungen in das Reichs=
Studentenwerk zu überführen.
Das „Reichs=Studentenwerk” und ſeine Gliederungen
wer=
den getragen durch Zuweiſungen aus Mitteln des Reiches und
der Länder, durch Selbſthilfebeiträge der Studierenden und
durch freigewordene Mittel. Die Selbſthilfebeiträge der
Studie=
renden werden durch den Reichserziehungsminiſter feſtgeſetzt.
Das „Reichs=Studentenwerk” bildet einen Freundesrat,
welcher der Werbung von Förderern und Stiftern zur
Durch=
führung ſeiner nationalſozialiſtiſchen Volksaufgabe dient.
Die Leitung des Reichs=Studentenwerks iſt Pg. Dr. Streit
übertragen.
Der Chef der Heeresleitung. General Frhr. von Fritſch, nahm
geſtern mitiag auf dem großen Moabiter Exerzierplatz zum erſten
Male die Parade des Berliner Wachregimentes ab. Die Truppe
hatte unter dem Befehl ihres Kommandeurs, mit ihren ſieben,
von den einzelnen Wehrkreiſen geſtellten Kompagnien, Aufſtellung
genommen. Nachdem der Chef der Heeresleitung die Front
abge=
ſchritten hatte, nahm er den Vorbeimarſch der Truppe ab.
Wie man über die Arbeiten des Saar=Ausſchuſſes erfährt,
fand am Freitag wieder eine Sitzung des Ausſchuſſes mit den
deutſchen und franzöſiſchen Sachverſtändigen ſtatt. Der Vorſitzende
des Ausſchuſſes. Baron Aloiſi, teilte mit, daß er die deutſchen und
franzöſiſchen Grubenſachverſtändigen empfangen und miteinander
in Kontakt gebracht habe und daß die Verhandlungen über die
Saargruben begonnen hätten. Gleichzeitig erklärte Baron Aloiſi.
daß ſich die deutſche Regierung bereit gezeigt habe, die Frage der
Saarbeamten bald zu löſen. Am 26. November ſoll die erſte
Zu=
ſammenkunft zwiſchen den deutſchen Sachverſtändigen und
den=
jenigen der Saarregierung in dieſer Frage ſtattfinden.
Die im Zuſammenhang mit der Oktober=Revolte in Madrid
vorgenommenen Hausſuchungen haben zur Beſchlagnahme großer
Mengen Waffen und Munition geführt. Beſchlagnahmt wurden
bisher u. a. 1800 Piſtolen. 790 Revolver, 78 Schnellfeuer=Piſtolen,
16 leichte Maſchinengewehre, 510 Granaten, 45 Gewehrgranaten,
890 Dynamitpatronen 115 000 Piſtolen= und Revolvervatronen,
12 Flammenwerfer, 200 Maſchinengewehrſchlöſſer und ein
Funk=
ſender.
Die Gerüchte, denen zufolge der Mörder des volniſchen
Innen=
miniſters Pieracki an der tſchechiſch=ungariſchen Grenze verhaftet
worden ſei, ſind unzutreffend.
An die Vertreter von zwölf Staaten iſt am Donnerstag eine
amerikaniſche Aufforderung ergangen, die am 15. Dezember d. J.
fällige Kriegsſchuldenrate zu bezahlen.
Die Gauleiker beim Führer.
Ein Tag der nakionalen Solidarikät für das WHB.
Berlin, 23. November.
Wie die NS.=K. meldet, fand am Freitag in Berlin eine
Gauleitertagung der NSDAP. ſtatt, in deren Mittelpunkt ein
Empfang der Reichsleiter und Gauleiter beim Führer in der
Reichskanzlei ſtand. In kameradſchaftlichem Beiſammenſein
er=
örterte der Führer im Kreiſe ſeiner Reichs= und
Gau=
leiter die im Vordergrund ſtehenden politiſchen
Fragen und ihre Bedeutung für die Aufgaben und die Arbeit
der Partei. Die Tagung war eingeleitet worden durch eine
Be=
ſprechung im Hotel „Kaiſerhof”. Im Rahmen dieſer Beſprechung,
die ſich mit rein politiſchen Fragen befaßte, gab Hauptamtsleiter
Hilgenfeld einen Bericht über die Arbeit der NS.=
Volks=
wohlfahrt. Er teilte dabei intereſſante Einzelheiten aus der
Arbeit dieſer Rieſenorganiſation mit. So wurden in dieſem
Som=
mer von der NSV. allein 500 000 Kinder verſchickt, 35 000
Müt=
tern geholfen und im großen Umfang Betthilfen,
Wohnungshil=
fen, Umzugshilfen durchgeführt. Hilgenfeld gab anſchließend eine
Ueberſicht über den gegenwärtigen Stand des Winterhilfswerks
1934/35 und konnte günſtige Angaben darüber machen.
In dieſem Zuſammenhang mit dieſem Bericht ergriff
Reichs=
propagandaleiter Dr. Goebbels das Wort, um für
das WHW. einen großen Tag der nationalen
So=
lidarität anzukündigen, ſowie beſondere
Ausgeſtaltungsmög=
lichkeiten der Weihnachtsfeiern der Parteiorganiſationen zu
be=
ſprechen.
Die Gauleitertagung befaßte ſich anſchließend mit einer Reihe
von Einzelfragen wirtſchaftlicher und ſozialpolitiſcher Natur,
ſo=
weit ſie den deutſchen Arbeiter betreffen. Mit einem Referat des
Hauptamtsleiters Selzner über die Organiſation der Deutſchen
Arbeitsfront und der NSG. „Kraft durch Freude” wurde eine
Ausſprache eingeleitet, in der beſonders die Bezirkswalter der
Deutſchen Arbeitsfront aus ihrem Arbeitsgebiet Bericht
er=
ſtatteten.
Es folgte ein Referat des Hauptamtsleiters Dr.
Frauen=
dorfer über Schulung, in dem u. a. mitgeteilt wurde, daß heute
bereits in den 50 Schulen der Partei jährlich etwa 30 000 Pg.
an vierwöchigen Schulungskurſen teilnehmen. Zum Schluß der
Vormittagstagung ſprach der Gauleiter von Baden, Pg. Robert
Wagner, in zuſammenhängender Weiſe über eine Reihe von
Ein=
zelfragen, die im Vordergrund der verantwortungsvollen
poli=
tiſchen Arbeit der Gauleiter ſtehen.
Die deutſche Fronk legt bei der
Abſtimmungs=
kommiſſion Berwahrung ein.
DNB. Saarbrücken, 23. November.
Der ſtellvertretende Landesleiter der Deutſchen Front,
Nietmann, ſprach bei der Abſtimmungskommiſſion vor, um gegen
die neueſte Verordnung über das Verbot der politiſchen
Tätig=
keit der Beamten Verwahrung einzulegen und dabei den
Stand=
punkt der Deutſchen Front zu einigen weiteren ſchwebenden
Fragen eingehend auseinanderzuſetzen.
Sicherung von Marſchkolonnen
gegen raufchlsidſe Kraftfährer.
Ein Erlaß des Reichsjuſtizminiſters
an die Strafverfolgungsbehörden.
DNB. Berlin, 23. November.
Der Reichsminiſter der Juſtiz hat am 20. November einen M.
laß an alle deutſchen Strafverfolgungsbehörden über die Sich
rung von Marſchkolonnen gegen rückſichtsloſe Kraftfahrer geriff
tet. Der Erlaß erwähnt eingangs 9 Unglücksfälle aus dem ganzn
Reich aus der Zeit vom Juni 1933 bis November 1934, die duru
rückſichtsloſe Kraftfahrer verurſacht worden ſind und zuſammn.
4 Tote und 44 Verletzte, darunter an 30 Schwerverletzte forderta:
In dem Erlaß heißt es u. a.:
Der Führer und Reichskanzler hat das deutſche Kraftfahtl
Eit
weſen zu neuem blühendem Leben erweckt und fördert es in einzisz
Hiu mit 5
artiger Weiſe.
z uns
Solche Förderung verpflichtet zu höchſtem Verantwortungn
Namen !
bewußtſein. Die mit der Pflege des Kraftfahrweſens betrautn Ubzlire in
Stellen des Staates und der Partei haben dieſe Pflicht zur B0=/huſe Verle
antwortlichkeit immer wieder hervorgehoben.
und To
Die Marſchkolonnen der Reichswehr, Polizei, SA., SS., B‟/
Ungarn.
des FAD., der HJ., des JV., ebenſo wie die Arbeitskolonnen 9
deutſchen Arbeiter drücken der deutſchen Straße den Stempel 4
Lebenswillen des erwachten Volkes auf. Sie müſſen vor allll
das Gefühl der vollſten Sicherheit auf den deutſchen Straßf
haben.
Ich ordne deshalb an: Fälle rückſichtsloſen oder nur
fahrlää=
gen Anfahrens ſolcher marſchierenden und arbeitenden Kolonmn
ſind von der Staatsanwaltſchaft mit allergrößter Beſchleunigun
und mit ſchärfſtem Nachdruck zu bearbeiten. Insbeſondere iſt
prüfen, ob die Gewiſſenloſigkeit des Anfahrens ſolcher Kolonmn
nicht Anlaß zur Annahme gibt, daß der Täter in ſeiner bewig. Gewiſſenloſigkeit verſuchen wird, ſich der Strafe zu entziekl
und ob nicht deshalb ſofortige Verhaftung angezeigt erſchei ſtſt m dieſer
Dies um ſo mehr, als die vorgeſchriebenen Schluß= Seiten= um ſMm die im
Bruſtlichter marſchierender Abteilungen ebenſo wie die vorgnt ſ,0 0enf überre
ſchriebenen deutlichen Kennzeichnungen von Arbeitsſtellen aun Aum nichts a
Straßen es dem aufmerkſamen Kraftfahrer leicht machen, Marſit ſrm andauert
und Arbeitsabteilungen rechtzeitig zu erkennen.
Bei der Bearbeitung ſolcher Fälle muß die Staatsanwa= mit Bed
ſchaft davon ausgehen, daß die freie Entwicklung des Kraftfaloe Am Ungarn
weſens verlangt, daß der Kraftfahrer bei Begegnen und Uebde/ /,Die erwäl
holen marſchierender oder arbeitender Kolonnen eine Geſchwit=/ng weiter
digkeit, die ihm ein jederzeitiges ſofortiges Halten ermögliallſ) ein Anhalt
unter keinen Umſtänden überſchreitet.
Bei Beantragung des Strafmaßes iſt dem Geſichtspunkt wer me polit
ter Raum zu gewähren, daß derjenige, der gewiſſenlos oder ſahus arwromittierer
läſſig die Sicherheit marſchierender Kolonnen oder arbeitendeſſo den eu
Gruppen gefährdet, im beſonderen Maße verantwortungslos gegaſuhuiſchen Re
die Volksgemeinſchaft handelt. Die Empfindlichkeit und Schwere Kieſk Verleumd
in ſolchen Fällen von der Staatsanwaltſchaft beantragten unp)c eufel, daß
vom Gericht erkannten Strafe muß für jeden gleich Gewiſſenloſmſſwitierung d
ein warnendes Beiſpiel ſein.
ien wirklie
ntich vernt
Waffenfunde im Berkehrslokal der Marxiſten
in Neunkirchen.
DNB. Saarbrücken, 23. November.”
Im Verkehrslokal der marxiſtiſch=kommuniſtiſchen Einleitd
front in Neunkirchen wurde geſtern eine Hausſuchung vorgeſorn
men. Eine große Anzahl Beamter beſetzte die einzelnen Räunp
lichkeiten, um nach verborgenen Waffen zu fahnden. Bei die?
Gelegenheit wurde ein jüngerer Mann feſtgenommen, der
Beſitz von zwei Piſtolen war. Er wurde zunächſt ins Amtss
richtsgefängnis eingeliefert und ſoll ſpäter nach dem Saarbridl=
Gefängnis gebracht worden ſein. Amtliche Erklärungen über 9
Ergebnis dieſer Hausſuchungen liegen nicht vor. Wie man 10t n Nation,
erfährt, ſollen bei der Hausſuchung drei Gewehre mit Munſttih ) Mſet zur C
beſchlagnahmt worden ſein. Gerüchtweiſe verlautet, daß —
auch ein Maſchinengewehr gefunden wurde. Wie man von Auge’ſcch am Marſe
zeugen erfährt, wurden bereits am vergangenen Montag mehr uib. i ſchieden dur
offenbar ſehr ſchwere Kiſten aus dem Volkshaus herausgebrag
und auf einen Lieferwagen geladen. Hierbei erregte ein aus 90
Reich emigrierter ehemaliger Schutzpolizeibeamter, der jetzt
Dienſte der „Volksſtimme” ſteht, einiges Aufſehen. Der mei
würdige Umzug erfolgte um 6 Uhr früh und gewinnt durch
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leider erſt mehrere Tage ſpäter erfolgte Hausſuchung beſond0
Bedeutung.
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Die die Auf
Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. — Freitag, den 23. November.
Johann Schenk: „Der Dorſbarbier”
Leo Delibes: „Coppelia”.
Auf der Suche nach Werken für den Spielplan hat man hier
zwei alte Zugſtücke neubelebt, die beide zu ihrer Zeit großes
Auf=
ſehen erregten und lange Zeit Lieblinge des Publikums waren.
Schenk ſchrieb ſeinen Dorfbarbier, den größten Erfolg ſeines
Le=
bens, 1796 in Wien, kurze Zeit nachdem der junge Beethoven bei
ihm in die Lehre gegangen war. Es iſt das typiſche harmloſe
Singſpiel in dem Stil, wie er vor Mozart war, und über den
Mozarts Entführung und Zauberflöte haushoch emporragen. Eme
harmloſe, halb poſſenhafte, halb luſtſpielartige Handlung,
Lieb=
lingsſtücken wie Haydns Apotheker und Dittersdorfs Doktor und
Apotheker nachgebildet, mit liebenswürdiger Muſik, hübſchen
En=
ſembles, netten, faſt coupletartigen Liedern. Die
Neueinſtudie=
rung und neue Ausſtattung brachten den Charakter des
Sing=
ſpiels gut zur Geltung. Hans Blümer leitete die Aufführung
temperamentvoll und mit großem Geſchick, kleine Schwankungen
bei Tempowechſel kamen zwar noch vor, einige Andanteſätze
hät=
ten, um eine Kleinigkeit flüſſiger, noch beſſer gewirkt, aber ſonſt
war der Eindruck ſehr vorteilhaft. Heinrich Kuhn, deſſen flotte
Spielleitung hervorzuheben iſt, ſang eine kleinere Partie, den
Schulmeiſter Rund, und war beſonders köſtlich, als er den
Sterbe=
geſang für den vermeintlich vergifteten Liebhaber anſtimmte. Die
Hauptrolle des Barbiers, der alle Leiden mit Schinken kuriert,,
ſang Heinrich Schlüter ausgezeichnet. Seine ausgiebige Stimme,
der charaktervolle Vortrag und das humorvolle, aber in
angemeſ=
ſenen Grenzen bleibende Spiel ſchufen eine hübſche luſtſpielhafte
Charakterfigur.
Sein Mündel ſang Hedi Brozewſki, die als Suschen ſehr nett
ausſah und hübſch ſpielte, ſtimmlich allerdings nicht ihren beſten
Tag hatte, da manches etwas ſpröde klang und die Intonation
beſonders in dem Terzett nicht ganz tadellos war. Ihren Joſeph
ſang Hermann Schmid=Berikoven vorzüglich, man empfand, daß er
der typiſche lyriſche Tenor iſt, und bald ein vorbildlicher Belmonte
und Tamino werden wird. Er markierte die Sterbeſzene fabelhaft
draſtiſch. Wichtig iſt noch der Geſelle, den Eugen Vogt mit
ge=
wohnter Sicherheit ſang und darſtellte, dann das zweite
Liebes=
paar, die ſchnell getröſtete Witwe des Schmiedes und der
Schnei=
der — von Martha Liebel und C. Th. Ritzhaupt ſehr gut wieder=
gegeben, und die beiden vergebens eingeſeiften Bauern, die R.
Buchner und Heinz Langer draſtiſch darſtellten. Das hübſche
muſi=
kaliſche Luſtſpiel fand ein maleriſches und humorvolles Bühnenbild
durch Elli Büttner, und die Hörer nahmen das Werklein ſehr
freundlich auf, wie vieles Lachen während der Szenen und
herz=
licher Beifall bewies.
Iſt der Dorfbarbier ganz mit den einfachen, aber ſehr geſchickt
gehandhabten Mitteln des Mogart=Orcheſters beſtritten, ſo
ver=
langt das phantaſtiſche Ballett Coppelia von Delibes nach
ge=
ſchickt zuſammengefügten Motiven aus C. T. A. Hoffmanns
Märchen=Novelle „Der Sandmann” — übrigens denſelben, die
Offenbach für „Hoffmanns Erzählungen” benutzte —, das große
Orcheſter der ſpätromantiſchen Zeit mit ſeiner vollen Farbigkeit.
Franz Herburger ſchöpfte die Partitur meiſterhaft aus und
be=
wies, daß er ein Künſtler von ſtarker ſoliſtiſcher
Anpaſſungsfähig=
keit iſt. Das ſtark beſetzte Orcheſter klang ausgezeichnet, faſt zu
volltönig für das Kleine Haus. Das Ballett ſpielte ſich in drei
Bildern ab, deren letztes nur eine kurze Wiederholung einer
Szene des erſten bringt. Im erſten Bild herrſcht die ländliche
Idylle, eine kleine Liebesgeſchichte mit Eiferſuchtsſzene, die vor
allem Alice Zickler und Paul Böhm Gelegenheit gab, ihre
Tanz=
kunſt zu entfalten. In reichem Wechſel folgten Einzeltänze,
Dar=
bietungen kleinerer und größerer Gruppen, und ſtets war man
da am meiſten erfreut über Anmut und köperliche Gelöſtheit, wo
das rein Tänzeriſche überwog. Das Pantomimiſche iſt ſtets die
verhältnismäßig ſchwache Seite von größeren
zuſammenhängen=
den Ballettaufführungen; man hat ſtets den Eindruck, daß den
Tänzern am wohlſten iſt, wenn ſolche Szenen vorbei ſind, und ſie
wieder tanzen können. Aber das gilt nicht allein für die hieſige
Auf=
führung, das iſt in Berlin und München ebenſo; das liegt halt in der
Natur der Sache. Sobald dann die Handlung dramatiſcher oder
grotesker wird, dann fließt Pantomime und Tanz mehr
inein=
ander über und die künſtleriſche Löſung wird glücklicher. Dies
war ſtets der Fall, wenn Coppelius — von Heinz Langer
aus=
gezeichnet verkörpert in Erſcheinung tritt. Beſonders glücklich
war die Inſzenierung der zweiten Szene, in der die
verſchie=
denen Puppen zu hübſchen Solotänzen Anlaß gaben, und vor
allem der hervorragende Grotesk= und Spitzentanz von Li Teſſa
Ihlenfeld Bewunderung und Beifall hervorrief. Auch die
Freundinnengruppe. D. Strack, E. Traſſernicht, H. Geiß, A.
Dunkel, die ſchon im erſten Bild ſehr vorteilhaft um Alice
Zick=
ler gewirkt hatte, ſpielte hier ausgezeichnet. Ganz beſonders
bewunderten wir die zuletzt Genannte wieder als Leiterin der
Einſtudierung. Sie hat ausgezeichnete Einfälle, und weiß vor
allem in die Maſſenſzenen und die bewegten dramatiſchen
Höhe=
punkte ein Leben und eine ſo ſtarke Ausdrucksbewegung hin=
einzutragen, daß man ſtark gefeſſelt wird. In kleineren Rollg.
wirkten die Herren C. Tomaſchki, G. Baumgarten und K. ReA
und die Damen M. Reiß und J. Willimzig in durchaus
Geſamtwirkung ebenbürtiger Weiſe. Sehr ſtarker Beifall deſn
für die lebendige und temperamentſprühende Aufführung,
zeigte, wie viele gut geſchulte Kräfte in der Tanzgruppe.?
P.M
handen ſind.
Wandergang meines Lebens.
Von Hans Chriſtoph Kaergel.
Im Großen Haus des Heſſiſchen Landesthean.
findet heute abend in Anweſenheit des Dichtels.
ſüddeutſche Erſtaufführung des neuen Werkes:
Volksſtückes „Hockewanzel”, von Hans Chriſtie
Kaergel ſtatt. Der Dichter erzählt im Folgehl
aus ſeinem Leben, deſſen heimatliche Verbunt”
heit die Wurzel ſeiner kraftvollen, echt volksild.
lichen Dichtungen iſt.
Auch wenn ich immer wieder davon nicht los komme, d0b4
am 6. Februar 1889 in Sttiegau als Stadtjunge auf die 44
kam, es hilft nichts, ich bin doch ein bäuerlicher Menſch und
höre unter die Säcke ſchleppenden Müllerknechte der Rac.
Mühle, von der man ſchon um 1650 ſpricht und deren große 30
mühlenflügel ſich bis vor wenigen Jahren noch im Freyſich.
Kreiſe drehten. Der Vater ein Müllerſohn, der als Stadil.‟
doch wieder ins Dorf zurückging, und die Mutter ein Dal g
aus dem ſchleſiſchen Lehrerhauſe — das bedingte, daß ans
Junge wieder in das Dorfleben zurück mußte. Dann ee*
Dorfjunge hinauf ins Städtchen Schmiedeberg auf die Prayſ.”
denanſtalt und hernach auf das Bunzlauer Seminar. Grelic
was ich eigentlich auf dem Katheder ſollte, das iſt mir Nai
ſchon unbegreiflich geweſen. Schon in Schmiedeberg riß ich.
Kameraden mit meinen ſchauſpieleriſchen Leiſtungen mit. t"
proviſierte aus Holteis „Lorbeerbaum und Bettelſtah”, Krüſ
kleine Theatergeſellſchaften und entwarf die erſten ſoziale.
men. In Weißwaſſer verträumte ich zehn Jahre lang eiſſ.
ſchulmeiſterzeit und reifte durch das Leben ſelber zum 2 9
Meine erſten Bücher „Des Heilands zweites Geſicht. „.O
Hellſeher” machten mich ſchnell bekannter, als ich es ſelber Re
und die Uraufführung meines oberſchleſiſchen Volksſchat.
„Volk ohne Heimat” in Hannover brachte mich ſchon node.
Ziele. Ich erhielt eine Berufung nach Dresden, um dur N.
Sachſen den Bühnenvolksbund aufzubauen. Aber ſchon 18e S
Samstag, 24. November 1934.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Scharfe ungariſche Gegenwehr.
Budapeſt legk Berwahrung ein. — Zurückweiſung der Anklage der Mikkäkerſchaft am Marſeiller Mord.
Forderung nach ſoforkiger Klärung der erhobenen Anſchuldigungen.
Südſlawiſche Noke für Ungarn unkragbar.
„Inkernakionaler Terrorismus.”
Empörung in Ungarn. — Feierlicher Prokeſt.
DNB. Genf, 23. November.
Der ungariſche Hauptdelegierte beim Völkerbund, Tibor von
cthardt, der Donnerstag abend in Genf eingetroffen iſt, hat vor
eiretern der internationalen Preſſe eine Erklärung zur
ſüd=
ſwiſchen Note abgegeben, in der es heißt:
„Selbſt nach dem Verleumdungsfeldzug, der in den letzten
ſochen mit Hartnäckigkeit geführt worden iſt, überraſchen und
„yöören uns die Behauptungen der ſüdſlawiſchen Note, die den
ſten Namen Ungarns vor der Welt ſchädigen ſollen. Ich pro=
Eiere in aller Form und mit allem Nachdruck gegen
ſe Verleumdungen. Die ſüdſlawiſche Note iſt nach
lalt und Ton nur eine neue Etappe einer planmäßigen Aktion
gen Ungarn. Ihr Ziel iſt klar: Sie will die Aufmerkſamkeit
m den wirklichen Urſachen des Attentats ablenken und Ungarn
pialiſch vernichten, das man in ſeinem abgerüſteten Zuſtand für
ni leichte Beute hält. Ich proteſtiere energiſch gegen dieſe
Ten=
nen, die ich als internationalen Terrorismus
heichne.”
Ingarns Miniſterpräſidenk legt Verwahrung ein.
EP. Budapeſt, 23. November.
Sämtliche ungariſchen Blätter veröffentlichen heute an der
diße eine Erklärung des Miniſterpräſidenten Gömbös zu dem
zoſlawiſchen Schritt in Genf.
In dieſer Erklärung heißt es, die ungariſche Regierung ſei
ach die im Zuſammenhang mit der Marſeiller Angelegenheit
Genf überreichte Note nicht überraſcht worden. Sie erblicke
ron nichts anderes als eine Fortſetzung des ſeit einigen
Mo=
gen andauernden und auf die Unterhöhlung der Poſition
tgarns gerichteten Preſſefeldzugs. Die ungariſche Regierung
ſſe mit Bedauern feſt, daß der Ton der Note mit dem der
ſen Ungarn hetzenden Preſſe identiſch ſei.
„Die erwähnte Preſſe hat nämlich”, ſo heißt es in der
Er=
rung weiter „ſofort nach der Mordtat, alſo zu einer Zeit,
kein Anhaltspunkt hinſichtlich der Frage vorliegen konnte,
u die Organiſatoren und Verüber des Attentats ſein könnten,
ne politiſche Hetze ins Werk geſetzt, um Ungarn zu
ubromittieren, eine Hetze, die von vornherein geeignet
w den europäiſchen Frieden zu gefährden. Der
yariſchen Regierung war die Tendenz vom erſten Augenblick
de Verleumdungsfeldzugs an klar. Es ſteht nämlich außer
Zeifel, daß das Ziel der Leiter des Feldzugs außer der Dis=
Hitierung der ungariſchen Sache die Einkreiſung Ungarns war
wdem Zweck uns in unſerer für das nationale Daſein
ge=
ſüicten friedlichen Arbeit lahmzulegen. Die ungariſche
Regie=
ug lenkt die Aufmerkſamkeit der öffentlichen Meinung der
Mt auf die politiſche Tendenz der jugoſlawiſchen Note
be=
ſoders mit Rückſicht darauf, daß ſie ohne ausführliche
Schil=
hung der Angelegenheit und nur mit Berufung auf angeblich
zr Verfügung ſtehende, bis jetzt nicht kontrollierbare Beweiſe,
Beſchuldigungen gegen Ungarn zu ſtützen ſucht. Die
Hal=
ug der jugoſlawiſchen Regierung iſt um ſo weniger
gerecht=
kigt, als ſie es bis jetzt nicht einmal für notwendig gehalten
9 der ungariſchen Regierung alle die gegen ſie erhobenen
Ulagen oder die Dokumente mitzuteilen, welche die gegen ſie
ſobenen Anklagen ſtützen ſollen. Dieſe Anklagen wären dann
der ungariſchen Regierung ebenſo widerlegt worden wie
Behauptung, daß der Mörder ſich vor der Verübung des
ſen tats in Ungarn aufgehalten habe.
Die ungariſche Regierung als Vertreterin einer
tauſend=
ſeigen Nation, deren Geſchichte den politiſchen Mord niemals
MMittel zur Geltendmachung ihrer gerechten nationalen Sache
urlannt hat, verwahrt ſich feierlich gegen das Vorgehen der
boſkawiſchen Regierung und weiſt die Anklage der
Mittäter=
aft am Marſeiller Mord zurück. Da die ungariſche Regierung
Frieden durch das Vorgehen der jugoſlawiſchen Regierung
gefährdet erachtet, hält ſie es auch ihrerſeits für erwünſcht,
der Völkerbund alle Schritte zur dringenden und objek=
Un Klärung der Angelegenheit unverzüglich unternehme. Sie
bnſcht dies um ſo mehr — und darauf lenkt ſie in beſonderem
Aß die Aufmerkſamkeit der europäiſchen öffentlichen
Mei=
ung —, als Jugoſlawien und ſeine Freunde anſcheinend im
Zvußtſein der ihnen durch die Friedensverträge einſeitig zuteil
wordenen überlegenen militäriſchen Kraft die heiligen Ideen
1 uropäiſchen Friedens gefährden.”
hanch dieſer engeren Verbindung mit dem Theater wieder ade.
mußte meinem inneren Werke wieder leben, von dem ich
uich meine Bücher „Das Marienwunder”, „Heinrich Budſchigk”,
ungel gibt ein Zeichen”. „Ein Mann ſtellt ſich dem Schickſal”
hgnis abgelegt hatte. Die Sehnſucht nach der Welt führte mich
Amerika, und dort erlebte ich die Umkehr, die jeder Schleſier
üben muß: in der Ferne ergriff mich die Sehnſucht nach der
hmatt. Ich glaube, daß zwiſchen dieſen beiden Polen mein
Le=
dahingeht, und daß aus dieſer großen Spannung heraus
y1 immer zuerſt das dramatiſche Leben in mir pulſt. Es iſt
4 Zufall, daß meine bekannteſten Romane zuerſt Dramenent=
Aie waren. Nur die Erkenntnis, die ich durch jahrelange Tä=
Eeik als Theaterkritiker an den Dresdener Theatern empfing,
die Bühne vom Schaffenden das tiefſte
Verantwortungs=
ayl vorausſetzt, ließ mich alles dramatiſche Schaffen langſam
ſen. Wer immer bisher den Weg mit mir in meinen
Proſa=
äſten ging, wird es fühlen, daß ich auch hier auf der gleichen
fiſte bin, immer nur das „Ich” in das „Du” zu wandeln.
Dr. Luß Heck
In der Likerariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft.
eber Großtierfang in Afrika ſprach geſtern abend im
Feſt=
der Loge Dr. Lutz Heck, der Direktor des Berliner Zoo. Der
4 war überfüllt, und es herrſchte bald eine afrikaniſche Hitze,
auch der Vortragende, der es doch wiſſen muß, bemerkte.
Dr. Heck hielt keinen akademiſchen Vortrag, er erzählte in
ſacem Plauderton, machte hin und wieder eine humorvolle
herkung und berichtete auch von ungewöhnlichen Erlebniſſen in
bruichsloſen Worten. Die Zuhörer folgten, vielleicht gerade
des=
ker, von Anfang an mit großem Intereſſe, und der lebhafte
Jfalll am Schluß bekundete darüber hinaus doch wohl auch den
wkkt vor den Leiſtungen, die eine ſolche Tierexpedition, der
8 der großen Tiere, ihr Transport und ihre Pflege darſtellen.
Im wildreichſten Teil von Afrika, dieſem tierreichſten Erdteil,
Aeequatorialgebiet hat ſich die Expedition, die Dr. Heck leitete,
ei-nige Monate häuslich niedergelaſſen. Von hier aus wurden
verſchiedenen Tiere, Antilopen, Gnus, Giraffen, Zebras,
Pa=
ne. Flußpferde, Nashorne gefangen, oft mühſam zum Lager
nswortiert und dort mit viel Geduld mehr oder weniger ge=
Im:. Dabei war auch ſchon der Fang meiſtens keine einfache
9 und erforderte in manchen Fällen tagelange Verfolgung.
anſchaulichen Schilderungen Dr. Hecks wurden durch Lichtbilder
är=zt und die Vorſtellung von dem nächtlichen Treiben der Tiere
drr nächſten Umgebung des Zeltes wurde durch zwei Schall=
Die Note Südſlawiens an den Völkerbund und ihre
Unter=
ſtützung durch die Regierungen in Prag und Bukareſt hat nach
Anſicht ungariſcher amtlicher Kreiſe eine neue Lage geſchaffen.
Während in den letzten Tagen allgemein mit einem rein
förm=
lichen Schritt Südſlawiens beim Völkerbund und der Vertagung
der ſachlichen Austragung der Angelegenheit auf die Januar=
Tagung des Völkerbundsrates gerechnet worden ſei, habe ſich jetzt
die Notwendigkeit einer ſofortigen Klärung der ſchweren, gegen
Ungarn erhobenen Anſchuldigungen Südſlawiens ergeben. Die
ge=
ſamte hieſige Oeffentlichkeit ſteht unter dem Eindruck der
außer=
ordentlich weitgehenden Beſchuldigungen und des ungewöhnlich
ſcharfen Tones der ſüdſlawiſchen Note. Dieſe wird hier als
untrag=
bar empfunden.
Allgemein iſt aufgefallen, daß in der ſüdſlawiſchen Note
Ita=
lien mit keinem Wort erwähnt wird. Man erblickt darin die
Be=
teiligung der beiden anderen Mächte der Kleinen Entente an der
Abfaſſung der Note ſowie die deutliche Rückſichtnahme auf die jetzt
wieder begonnenen franzöſiſch=italieniſchen Verhandlungen.
Im Vordergrund ſteht jetzt die Frage, welche Haltung die
Großmächte, vor allem England und Frankreich, zu dem
ſüdſlawi=
ſchen Schritt einnehmen werden. Man gibt ſich der Hoffnung hin,
daß die franzöſiſche Regierung aus naheliegenden Gründen ihren
Einfluß in beruhigendem Sinne auf die drei Mächte der Kleinen
Entente ausüben werde, da der offene Ausbruch eines Streites im
Südoſten Europas auch für Frankreich als unerwünſcht angeſehen
werde. Eine gleiche Haltung wird auch von der engliſchen
Regie=
rung erwartet, die, wie verlautet, bereits dahingehende
diploma=
tiſche Schritte getan haben ſoll.
Die italieniſche Regierung hat, wie allgemein bemerkt wird,
ſich zunächſt nach außen hin Zurückhaltung auferlegt, ſoll jedoch,
wie gerüchtweiſe verlautet, bereits mitgeteilt haben, daß
ſelbſtän=
dige Schritte der ſüdſlawiſchen Regierung gegen Ungarn Italien
zu ähnlichen Schritten gegen Südſlawien zwingen würden.
Die Lage erſcheint jedenfalls außerordentlich ernſt. Dennoch
hofft man, daß es dem Einfluß der drei Großmächte gelingen
wird, einen Ausweg zu finden, um eine ernſthafte
Be=
drohung des europäiſchen Friedens in letzter Stunde
zu verhindern.
Ungariſche Prokeſtnote an den Völkerbund
in Vorbereikung.
In Beantwortung der ſüdſlawiſchen Völkerbundsnote
beab=
ſichtigt die ungariſche Regierung, wie von gut unterrichteter Seite
mitgeteilt wird, unverzüglich auch ihrerſeits beim Völkerbund
einen Schritt zu unternehmen. Die Regierung will in einer Note
eingehend zu den Beſchuldigungen der ſüdſlawiſchen Note
Stel=
lung nehmen, auf die völlige Haltloſigkeit dieſer Beſchuldigungen
hinweiſen und hervorheben, daß durch die Hetze der ſüdſlawiſchen
Preſſe in den letzten Wochen eine ernſte, beſorgniserregende
At=
moſphäre geſchaffen ſei, die ſofortige Maßnahmen des
Völkerbun=
des im Intereſſe der Erhaltung des Friedens notwendig mache.
Außerordenkliche Rakskagung Mikte dezember
auf Verlangen Ungarns?
DNB. Genf, 23. November.
Ueber die ungariſche Haltung zur ſüdſlawiſchen Note wird
hier bekannt, daß Ungarn die Veröffentlichung der
angekündig=
ten ſüdſlawiſchen Materialſammlung abwarten will, ehe es
wei=
tere Schritte unternimmt. Grundſätzlich beſteht auf ungariſcher
Seite die Abſicht, die dringliche Behandlung der Angelegenheit
zu verlangen, wie es der ungariſche Vertreter Eckardt bereits
angekündigt hat. Das würde bedeuten, daß Ungarn die
Einbe=
rufung einer außerordentlichen Ratstagung verlangen würde.
Dieſe Tagung würde nach Anſicht des Völkerbundsſekretariats
etwa Mitte Dezember ſtattfinden. Die Verfahrensfragen ſind
heute vormittag in einer Unterredung zwiſchen Eckardt und
Avenol beſprochen worden.
Die Ueberreichung der ſüdſlawiſchen Note im
Generalſekre=
tariat des Völkerbundes wird von der Pariſer Preſſe eingehend
beſprochen. Ganz allgemein ſtimmt man dem ſüdſlawiſchen Schritt
zu, wenn man ſich auch nicht verhehlt, daß er im Januar zu
ern=
ſten Schwierigkeiten Anlaß geben könnte. Die Erklärungen des
Vertreters Ungarns werden von den einen als Manöver, von
den anderen als Verlegenheitshandlung angeſehen.
platten erleichtert, auf denen man das Lärmen der Affen, das
Trompeten der Elefanten, das Gebell der Schakale und Hyänen
und das Gebrüll eines zornigen Löwen wie aus nächſter Nähe
hörte
Beſonders intereſſant war das, was Herr Dr. Heck über die
Gefährlichkeit der afrikaniſchen Großtiere, insbeſondere von
Ele=
fant, Nashorn, Büffel und Löwe ausführte, zumal er ſein Urteil,
demzufolge man dieſe Gefahren nicht über= aber auch nicht nach
amerikaniſcher Mode unterſchätzen darf, vielfach durch eigene
Er=
lebniſſe, die nicht immer gemütlich waren, belegen konnte. Bilder
und kurze Schilderungen der afrikaniſchen Steppenlandſchaft und
verſchiedener Raſſe= und Völkertypen ergänzten den reichhaltigen
intereſſanten Vortrag.
*
Kundigraber-Uraufführung in Aſchaffenburg.
In dem geſtrigen Konzert des Landes=Symphonie=
Orcheſters für Pfalz und Saargebiet in
Aſchaf=
fenburg hörten wir nach der ſelten geſpielten Ouvertüre zu
„König Enzio” von Richard Wagner Beethovens E=Dur=
Klavierkonzert, deſſen Klavierpart Auguſt Leopolder
über=
nommen hatte. Der Soliſt, der von dem Orcheſter unter Leitung
von Hermann Kundigraber ausgezeichnet begleitet wurde
erntete lebhaften Beifall. Das bedeutendſte Erlebnis des
Abends wurde die Uraufführung eines Werkes von Hermann
Kundigraber, das der Stadt Aſchaffenburg gewidmet iſt; einer
Symphonie nach Matthias Grünewald, Werk 22,
für großes Orcheſter und Schlußchor. Wir kommen auf das
Werk, das bei der ſehr guten Wiedergabe unter Leitung des
Komponiſten ſichtlichen Eindruck bei den Hörern hinterließ, noch
A. H.
an dieſer Stelle zurück.
* Frankfurker Muſikbrieſ.
Der Cäcilien=Verein, vereinigt mit dem Ruhlſchen
Geſangver=
ein führte in ſeinem diesjährigen Bußtagskonzert zum erſtenmal
in Frankfurt a. M. die „Meſſe in C=Moll” des hier lebenden und
tätigen Komponiſten Clemens Freiherr von Droſte auf. Das Werk
iſt für achtſtimmigen gemiſchten Doppelchor a cappella geſchrieben
und enthält Vor= und Zwiſchenſpiele der Orgel. In katholiſchen
Kreiſen iſt das Werk nicht mehr unbekannt; daß auch der unter der
Leitung Berberichs ſtehende Münchener Domchor ſich für die Meſſe
einſetzt, ſpricht für ihren Wert. — Zugrundegelegt iſt der übliche
lateiniſche Text, der im Gloria und Credo die im Ritus der
katho=
liſchen Meſſe von dem Prieſter geſungene muſikaliſche Faſſung der
Eingangsworte erhält. Die Meſſe macht einen durchweg ehrlichen
und empfundenen Eindruck. Der Komponiſt hat etwas gelernt, das
Nr. 324 — Seite 3
Italien forderk Unkerſuchung
aller Akkenkake der lekzken Zeik.
Scharfe Sprache gegenüber Frankreich.
EP. Rom, 23. November.
Nach der Veröffentlichung der jugoſlawiſchen Eingabe an den
Völkerbund über das Attentat von Marſeille, verlangt die
ita=
lieniſche Preſſe einmütig, daß die Unterſuchungen des
Völker=
bundes auf alle Attentate der letzten Zeit, ihren Urſprung und
die Umtriebe von Terroriſten und Flüchtlingen in den
verſchie=
denen Staaten Europas ausgedehnt werden. Der Völkerbund ſei
ein Weltinſtitut. Man müſſe daher ſeine Erhebungen auf alle
ähnlichen Fälle ausdehnen und dürfe ſich nicht auf beſtimmte
Länder beſchränken. Der jugoſlawiſchen Anklage zum Trotz
ver=
ſichert die italieniſche Preſſe Budapeſt ihrer unverbrüchlichen
Freundſchaft, die übrigens gelegentlich des jüngſten Beſuches von
Gömbös hinreichend bekräftigt worden ſei. Was eine
Unter=
ſuchung in dieſem Falle über das Attentat von Marſeille
be=
treffe, ſo müſſe man ſie auf alle Verantwortlichen und ſomit auch
auf jene Frankreichs und Jugoſlawiens ſelbſt ausdehnen, indem
man z. B. die Behandlung der Kroaten unterſuche und die
Mit=
verantwortlichkeit und Duldſamkeit Frankreichs, das auf ſeinem
Gebiete die Vorbereitung und Ausführung des Attentates nicht
verhindern konnte. Außerdem müßten ſich die Erhebungen auf
alle früheren Attentate erſtrecken, wie auf das von Serajewo, auf
den Attentatsverſuch auf Achmed Zoghu in Wien und auf die
verſchiedenen Attentatsverſuche gegen Muſſolini in Italien, bei
denen ſich erwieſen habe, daß die Urheber aus Frankreich kamen
und dort von Flüchtlingen vorbereitet worden waren.
* Arkikel 11, Abſak 2.
Die jugoſlawiſche Note, die am Donnerstag
nachmit=
tag in Genf überreicht wurde, hat durch die Schärfe des Tones,
den ſie anſchlägt, in allen Hauptſtädten große
Ueber=
raſchung hervorgerufen. Allgemein war erwartet worden, daß
es Laval gelungen wäre, im Intereſſe der europäiſchen Ruhe
wenigſtens die ſchlimmſten Giftzähne aus der Note
herauszu=
brechen. Das iſt nicht geſchehen, im Gegenteil Die ganze Note
lieſt ſich wie eine einzige Anklageſchrift unmittelbar
gegen die Ungarn, die denn auch in der gleichen Tonart
ſo=
fort erwidert haben. Es wird behauptet, daß Laval dem Belgrader
Außenminiſter den Verzicht auf einige beſonders aggreſſive
For=
mulierungen abgerungen habe. Man flüſtert etwas von einer
ultimativen Kriegsdrohung, die urſprünglich im Text
enthalten war. Aber das iſt eigentlich wenig wahrſcheinlich, da
ja ſchon ſeit längerem bekannt war, daß die Jugoſlawen ſich mit
einer Unterſuchung auf der nächſten Ratstagung, alſo im Januar,
begnügen würden.
Die Jugoſlawen haben ihre ganze Aktion angehängt an den
Abſatz 2 des Artikels 11 der Völkerbundsſatzung. Danach hat jedes
Völkerbundsmitglied das Recht, „in freundſchaftlicher Weiſe die
Aufmerkſamkeit der Ratstagung oder des Rats auf jeden
Um=
ſtand zu lenken, der die internationalen Beziehungen beeinflußt
und in der Folge den Frieden oder das gute Einvernehmen der
Mationen, von denen der Frieden abhängt, bedrohen kann”.
Bei der weiteren politiſchen Behandlung wird vermutlich
zwiſchen dem kriminellen Fall ſelbſt und den allgemeinen
Ab=
wehrmaßnahmen unterſchieden werden, die gegen die
Wiederholung derartiger fluchwürdigen
Ver=
brechen zu treffen ſind. Jedenfalls zeigt ſich in den Hauptſtädten
der Großmächte das Bemühen, den Einzelfall
möglichſt in den Hintergrund treten zu laſſen
gegenüber der grundſätzlichen Bedeutung; die
das Problem der politiſchen Flüchtlinge in den
letzten Jahren gewonnen hat. Hier haben zunächſt die
Italiener eingehakt, die ſich Anſpielungen auf
wieder=
holt in Frankreich von italieniſchen
Emigran=
ten vorbereitete Attentate auf Muſſolini nicht
verſagen können. Das italieniſche Beſtreben ſcheint alſo
zu=
nächſt darauf gerichtet zu ſein, die Ungarn etwas aus der
Schuß=
linie hemauszubringen. Darin werden ſich die anderen Kabinette
vermutlich weitgehend mit Rom treffen. Allerdings wird das
letzte Wort darüber erſt zu ſagen ſein, wenn die Jugoſlawen ihr
ganzes Beweismaterial anfangs nächſter Woche veröffentlicht
haben. Inzwiſchen wird aber zunächſt dafür geſorgt werden
müſſen, daß die akuten Verwicklungen, die aus der jugoſlawiſchen
Note und aus ihrer Unterſtützung durch die übrigen Regierungen
der Kleinen Entente entſtehen können, möglichſt raſch abgebogen
werden.
Das Büro der Völkerbundsverſammlung hat ſich am Freitag
weiter mit der Frage beſchäftigt, wie man einen Ausweg aus der
gegenwärtigen Situation der Chaco=Verhandlungen finden könne.
Techniſche bereitet ihm keinerlei Schwierigkeiten; er geht auch
durchweg eigene Wege, nur ganz ſelten iſt etwas von dem Schatten
der Titanen zu ſpüren.
Die acht Stimmen werden gewandt und kontrapunktlich
reiz=
voll geführt. Das Melodiſche iſt warm und religiös empfunden,
ohne daß man aber etwa eine beſonders auffallende perſönliche
künſtleriſche Begabung des Komponiſten hier oder in den übrigen
Teilen feſtſtellen könnte. Nach dieſer Meſſe ſtellt ſich v. Droſte dem
Zuhörer als ein der Sache mit dem Herzen und ſehr erfreulichem
handwerklichem Können demütig und unaufdringlich dienender
Künſtler dar, als ein Muſiker, deren unſere Zeit nicht allzu viele
aufzuweiſen hat. — Der Komponiſt leitete mit viel Sorgfalt und
mit liebevollem Eingehen die Aufführung, die einige
Anforderun=
gen ſtellt. Der Cäcilienverein hat bisher wenig a=cappella=Chöre
geſungen. Das Stimmenmaterial iſt nicht allzu umfangreich, die
Männerſtimmen entbehren ſehr des klanglich überzeugenden
Bil=
des — alles Dinge, mit denen ſich auch andere Chöre dieſer Art
ohne ihr Verſchulden abfinden müſſen. Um ſo erfreulicher iſt es,
wie der Cäcilienverein trotz dieſer Mängel dank einer großen
Tra=
dition dem Werk künſtleriſch bedeutſamen Ausdruck verleihen
konnte. Unter den Frauenſtimmen fiel der ätheriſche Sopran Elſe
Zinner’s, der ein kurzes Solo zu ſingen hatte, neben Georg
Menge, der die Liturgie ſang, angenehm auf. — Der Beifall war
herzlich.
Die Oper hat Verdi’s „Traviata” neu einſtudiert. Die Regie
W. Felſenſteins ging unverkrampftere Wege als im „Tannhäuſer”;
die Maſſenſzenen wirkten glaubhaft und lebendig. Die
Bühnen=
bilder C. Nehers betonten ſehr glücklich den Unterton der
Hand=
lung; die Farbe war ein graues Grün, das in ſeiner matten
Krankhaftigkeit ſehr die Vorgänge unterſtrich. C. Ebers errang ſich
in der Titelrolle einen großen Erfolg. Die an ſich ſchöne Stimme
iſt techniſch keineswegs zuverläſſig gebildet, aber in dieſer Rolle
wurden die Mängel zu Vorzügen. Die zuweilen gepreßte
Tonbil=
dung wurde zu einem willkommenen Charakteriſierungsmittel, die
körperliche Darſtellung war von einer erlebten Wahrheit, wie
man ſie bisher von dieſer Künſtlerin noch nicht geſehen hat —
Mit innerlicher Natürlichkeit ſang und ſpielte T. Ralf den Alfred.
— J. Stern ſang den Vater Germont, ein Wagſtück für einen
Sänger, deſſen Organ der Weichheit und deſſen Darſtellung der
Wärme entbehrt. Die männliche Art der geſanglichen und
geſti=
ſchen Darſtellung, das Zurückdämmen jeglichen Gefühls brachten
aber eine Leiſtung zuſtande, denen gerade wegen der zu
überwin=
denden Schwierigkeiten die Anerkennung nicht zu verſagen iſt.
Dr. W. Kn.
— Jeremias Gotthelf: Sieben Erzählungen. Herausgegeben von
Walter Muſchg. (4,65 RM. Verlag Huber u. Co., Leipzig.)
Der Herausgeber hat hier eine Anzahl der ſchönſten
Erzäh=
lungen zu einem handlichen Taſchenband vereinigt, der wohl
viel Freunde finden wird. Beſitzt doch Gotthelf die enge Verz
bundenheit zu ſeiner Heimat, das Berner Land, wie nur wenige,
und weiß ſie lebendig zu geſtalten.
Seite 4 — Nr. 324
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nachrichken des Skandesamts Darmſtadk.
Geſtorbene. Am 16. November: Glaeſer, Hildegard
Ma=
thilde Eugenie Maria, geb. Selky, Ehefrau des Kaufmanns,
31 Jahre alt, Freiligrathſtraße 3; Wadſack, Ottilie, Privatin,
71 Jahre alt, ledig. Nieder=Ramſtädter Straße 30; Büttner
Eliſabeth, geb. Schneider, Witwe des Vermeſſungsrats i. R.,
59 Jahre alt, Büchnerſtraße 16. — Am 17. November: Becker
Anna, geb. Ubrich, 62 Jahre alt. Witwe des
Gymnaſiial=
lehrers, Bensheim, hier, Eliſabethenſtift; Schüler Peter, 7.,
Formſtechermeiſter, 65 Jahre alt, verh., Griesheim, hier,
Stadt=
krankenhaus. — Am 18. November: Schramm, Julius Ludwig,
Buchbindermeiſter, 65 Jahre alt verh., Alicenſtr. 17: Werner,
Ludwig, Händler, 69 Jahre alt, verw., Pankratiusſtraße 40 —
Am 19. November: Heck. Johann Ludwig, Kupferſchmied, 73 J.,
verh., Beſſunger Straße 53; Hisgen, Joſefine Karoline
Obe=
rin i. R., 74 Jahre alt, ledig, Dieburger Straße 21: Muth,
Heinrich Johann, Fabrikarbeiter, verh., Rheinſtraße 67: Wüſt,
Michael, Oberpoſtſekretär i. R., 78 Jahre alt, verh.,
Lichtenberg=
ſtraße 91 — Am 20. November: Jährling, Eva Eliſabethe,
geb. Kehl. Witwe des Gerbereiarbeiters, 87 Jahre alt,
Heidelber=
ger Straße 79; Götz, Jakob, Expreßbote, 63 Jahre alt, verh.,
Rundeturmſtraße 4: Schuchmann. Marie, geb. Hartmann,
Ehefrau des Maſchiniſten, 70 Jahre alt, Helfmannſtraße 24. —
Am 21. November: Koch, Marie, 32 Stunden alt, Tochter des
Schloſſers. Kiesſtraße 24; Keil, Wilhelm, Schriftſetzer, verh.,
72 Jahre alt, Schloßgartenſtraße 51; Müller Margarethe
Helene Hedwig, geb. Sachſe, Witwe des Oberpoſtſekretärs i. R.,
84 Jahre alt, Taunusſtraße 53; Beilſtein Philipp, Landwirt
und Wagner, 44 Jahre alt, verh., Affhöllerbach, hier,
Eliſabethen=
ſtift; „Bender, Sophie, Privatin, 96 Jahre alt, ledig,
Hein=
richsſtraße 148: Fink, Eliſabetha, geb. Kroner. Witwe des
Kaufmanns, 77 Jahre alt, Aeußere Ringſtraße 98: Bonarius,
Clara Eliſabetha, geb. Schäfer, Witwe des Schreiners, 73 Jahre
alt, Landgraf=Georgs=Straße 70; Birkenſtock, Anna, ledig,
ohne Beruf, 64 Jahre, Beſſunger Straße 177 — Am 22
Novem=
ber: Sallwey, Martin, Schüler, 12 Jahre alt, Sohn des
Schreiner, Langen, hier, Hermannsſtraße 6; Kaiſer, Sophie,
geb. Schmeyer, Witwe des Brauereiarbeiters, 84 Jahre alt.
Schla=
geterſtraße 113. Am 23. November: Leuthäuſer, Johannes,
Lademeiſter i. R., verheiratet, 72 Jahre alt, Arheilgen;
Hermanns=
ſtraße 6.
Mrchiiche Kachrichlen.
Epangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 24. November.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Wochenſchlußgottesdienſt.
Totenſonntag, 25. November.
(Kollekte für die Gefallenenehrung.)
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr; Hauptgottesdienſt. Dekan Müller, Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt der Markusgemeinde. Nachm. 5 Uhr; Abendgottesdienſt. Pfarrer
Kornmann. — An jedem Wochentag abends 6,45 Uhr; Liturgiſche Andacht im Chor der
Stadtkirche. — Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Norbſeite.
Stadtkapelle. Porm. 8,30 Uhr: Morgenandacht, Pfarrer Heß. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr; Kindergottesdienſt der
Kaplanei=
gemeinde. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. (Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte.) Vorm. 9,30
Uhr: Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit
Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger. Abends 6 Uhr:
Abendgottes=
dienſt, anſchließend Abendmahl, Pfarrer Wintermann.
Martinskirche. (Kollekte für Kriegerhinterbliebenenhilfe.) Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Beringer, Anmeldung von
9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde
Weſt, Pfarrer Dr. Bergér. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt, unter Mitwirkung des
Kirchenchors. Pfarrer Köhler.
Kapelle des Städt. Alteroheims. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Köhler. Mittwoch,
28. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde im
Gemeindehaus.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weinberger. Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Weinberger. Abends 5,30 Uhr:
Predigtgottes=
dienſt mit heiligem Abendmahl. Pfarrer Köhler. — Mittwoch, 28. Nov., abends 8,15 Uhr:
Bibelſtunde. Pfarrer Weinberger. „Neuzeitliche Bibelüberſetzungen in der Heimat und
auf den Miſſionsfeldern.‟ Die Johanneskirche iſt wochentags von 8 bis 5 Uhr zu ſtiller
Andacht geöffnet. — Eingang Liebigſtraße.
Paul=Gerhardt=Haus. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt, Pfarraſſ. Junker. — Mittwoch, 28. Nop., abends
8 Uhr: Bibelſtunde.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde) (Kollekte für den Kirchneubaufonds der
Petrus=
gemeinde.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weiß. Vorm. 11,15 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Weiß. Abends 8 Uhr: Abendgottesdienſt. Vikar
Damerau.
Im Bibelſtundenſaal der Neuen Trainkaſerne, Vorm. 10 Uhr:
Gottes=
dienſt. Pfarrer Irle.
Mittwoch, 28. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Oſtbezirk im Gemeindehaus
über Markusevangelium, Pfarrer Weiß. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Weſtbezirk
im Saal der Neuen Trainkaſerne. Pfarrer Irle. — Die Beſſunger Kirche iſt wochentags
von 8 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Haupttüre.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr; Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller, Abends 5 Uhr: Kirchenmuſikaliſche
Feier=
ſtunde.
Mittwoch, 28. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer A. Müller,
Die Pauluskirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Haupttüre.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr; Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. Porm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt.
Donnerstag, 29. Nov., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Bon 2,45 Uhr bis 3 Uhr: Trauergeläute auf allen Kirchen.
Alter Friedhof. Nachm. 3 Uhr: Friedhofsfeier, Pfarrer Dr. Bergér.
Waldfriedhof. Nachm. 3 Uhr: Friedhofsfeier. Pfarrer Weinberger.
Beſſunger Friedhof. Nachm. 3 Uhr: Friedhofsfeier. Pfarrer Irle.
Amtshandlungen an Auswärtigen; Bis zum 30. November: Pfarrer W. Köhler,
Wenckſtraße 29, Fernruf 2449; vom 1. Dezember ab: Pfarrer H. Köhler, Liebigſtraße 24,
Fernruf 3164.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde, Schloßkirche. Dienstag, 27. Nov., abends 8 Uhr: Zweiter
Vortrags=
abend der Darmſtädter Pfarrer: „Wie iſt die Bibel entſtanden?‟ Dekan Müller,
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, 26. Nov.: Jugendvereinigung der
Stadt=
gemeinde. — Dienstag, 27. Nov.,: Mütterabend der Stadtgemeinde. — Mittwoch,
28. Nov.: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche. — Freitag, 29. Nov.;
Kirchen=
chor der Stadtkirche,
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtraße 6). Montag, 26. Nov.,
abends 8 Uhr: Jungenabend Weſt. — Mittwoch, 28. Nov., nachm. 2 Uhr; Handarbeits=
und Strickſchule. — Freitag, 30. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend Weſt. —
Mädchen=
abend Weſt. — Samstag, 1. Dez., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule,
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 27. Nov., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
— Donnerstag, 29. Nov., abends 8 Uhr: Mädchenabend Oſt. — Freitag, 30. Nov., abends
3 Uhr: Mütterabend Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Montag, 26. Nov., abends 8 Uhr:
Jungenabend Oſt. — Donnerstag, 29. Nov., abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 26. Nov., abends
6 Uhr: Ev. Jungſchar, Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Dienstag, 27. Nov., abends
Uhr: Mütterabend. — Mittwoch, 28. Nov., nachm. 2 Uhr: Strickſchule. — Donnerstag,
29. Nov., abends 8,15 Uhr: Alterenkreis. — Freitag, 30. Nov., abends 8 Uhr: Ev.
Mäd=
henkreis. Abends 8 Uhr: Spielkreis.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 26. Nov., abends
3,30 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 28. Nov., nachm. 8 Uhr: Strickſchule. —
Donners=
ag, 29. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 26. Nov., abends
8,15 Uhr: Ev. Jugendwerk, Mädchenkreis. — Dienstag, 27. Nov., abends 8 Uhr:
Mäd=
chenchor. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 29. Nov., abends 6—8 Uhr:
Poſaunenchor. Abends 8 Uhr: Mütterabend. — Freitag, 30. Nop., abends 8,15 Uhr:
Kirchenchor. — Samstag, 1. Dez., abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 26. Nov., abends
3 Uhr: Gemeindeabend. — Dienstag, 27. Nov., abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
Donners=
tag, 29. Nov., abds. 8 Uhr: Mütterabend. — Freitag, 30.Nov., abds. 8 Uhr: Kirchenchor.
Eliſabethenſtift. (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 25. Nov.,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunde fällt aus.
Stadtmiſſion. (Mühlſtr. 24), Sonntag: Die Gebetsſtunde fällt aus. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Vorm. 11,30 Uhr; Totengedenkfeier auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädter Straße. Anſprache: Herr Pfarrer Köhler (Martinsgemeinde). — Nachm.
3,30 Uhr: Bibelſtunde. — Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Abends 8,30
Uhr: Männerabend. Herr Bringmann. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde.
Abends 8,30 Uhr; Blaukreuz=Bibelſtunde, Herr Leißer. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr:
Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde über den Römerbrief,
Herr Bringmann. — Freitag, abends 8 Uhr; Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule.
Herr Neuber. — Samstag, abends 6 Uhr: Eiſenbahnervereinigung. Abends 8 Uhr;
Poſaunenchor.
Samstag, 24. November 1934
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, abends 8,30 Uhr: Jugendbundſtunds
für junge Männer und junge Mädchen. — Montag, nachm. 5 Uhr: Knabenjungſchorn
Abends 7,30 Uhr: F. K. für Mädchen. Abends 8,30 Uhr: Beteiligung der jungen
Mönns=
am Männerabend. — Dienstag, abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch, nochm
3 Uhr: Kinderſtunde für Mädchen. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge
Männer.
Heimabende für ortsfremde Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24. Jebest
Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und viertese
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneio
3. Gemeindeämter.
Ev. Bohlfahrtsdienſt: Hügelſtr. 6. Sprechſtunden vorm. von 10 bis 12 Uhr u. nachmm
(außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr. Fernſprecher 2205.
Euang. Gemeindeamt, Kiesſtr. 17 (jetzt nur im Vorderhauſe, eine Treppe):
Einnahmer=
ſtelle für das Kirchnotgeld täglich 8 bis 12 Uhr, 2,30 bis 5,30 Uhr; Mittwoch= und Samert
tagsnachmittags geſchloſſen. Kirchenſteuerangelegenheiten werden nur im
Landeskirchen=
amt, Mackenſenſtraße 40 (Ecke Neckarſtraße), Zimme 17, bearbeitet.
Diakonenſtartion für männliche Krankenpflege:Heidelberger Str. 21, Fernſpr. 2988
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtr. 28o
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Paul=Gerhardt=Hou;
Damaſchkeplatz 1; Gemeindehaus, Eichwieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtraßs
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins: Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 249
Auswärtige Gemeinden.
Schloßkapelle Krauichſtein: Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Göheu
Evgl, Kirche Traiſa, Sonntag, 25. Nov., Totenſonntag, Vorm. 10 Uhr: Gottess
dienſt. Im Anſchluß daran die Friedhofsfeier. Abends 20 Uhr: Beichte und heil. Abentu
mahl. — Donnerstag: Frauenſingabend.
Evgl. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 25. Nov., Totenſonntag; Vorm. 10 U0m5
Hauptgottesdienſt, Mitwirkung des Kirchenchors. Nachm. 2,30 Uhr auf dem Friedhoim
Totengebenkfeier. Mitwirkung des Poſaunenchors der evgl. Gemeinſchaft. Abends 8 Uh=5.
Abendmahlsgottesdienſt. — Dienstag; Jungmädchenverein. — Mittwoch: Kirchenchoan
— Donnerstag: Frauenverein.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. 11.25 u5ch
Kindergottesdienſt. Montag 8 Uhr: Frauenverein. Poſaunenchor. Dienstagar
Kirchenchor, Mittwoch, abends 8 Uhr; 8. Bibelſtunde im Gemeindehaus. Donnerstag
fungmädchenabend.
Evgl. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 25, Nov., Totenſonntag. Vorm. 10 Uhck.
Gottesdienſt, 4,30 Uhr: Totengedenktag=Schlußfeier. — Montag: Poſaunenchor. —
Dienstag, 6—7 Uhr: Bücherausgabe. — Mittwoch; Bibelſtunde. — Donnerstaen
Poſaunenchor, — Freitag: Kirchenchor.
Evgl. Kirche Dieburg, Sonntag, 25, Nov., Totenſonntag: Vorm. 10 Uhr; Gottex
dienſt. (Koll.). — Dienstag, 27. Nov., Evang, Frauenhilfe (Mayer).
L eei
Heute iſt meine inniggeliebte
Schwieger=
mutter
Frau Sofie Koch
geb. Habich
in ihrem 85. Lebensjahre ſanft entſchlafen.
Im Namen aller Hinterbliebenen;
Margarete Koch, geb. Jucho.
Darmſtadt, den 23. November 1934,
Beerdigung zu Frankfurt a. M. in der
Stille, — Kranzſpenden und
Beileids=
beſuche dankend abgelehnt.
Statt Karten.
Für die warme Anteilnahme bei dem
Heim=
gang meiner lieben Schweſter ſage ich,
zu=
gleich namens meines Sohnes Eduard,
herz=
lichſten Dank.
Dü ſeldorf, den 23. November 1934,
Auguſte Grah, geb. Wadſack.
Statt beſonderer Anzeige.
Wer Liebe ſcei
Wird Liebe ernten!
Gott der Allmächtige hat unſere geliebie, gute Schweſter und Tante
Frau Oberin Joſefine Hisgen
in Ruhe
von ihrem Leiden, das ſie mit unendlich großer Geduld trug, ſanff erlöſf.
Ein ſelten edler Menſch von großer Herzensgüte und Pflichterfüllung
iſt von uns gegangen. Anvergeſſen wird ſie für uns Alle bleiben.
In tiefem Leid!
Im Namen aller Angehörigen:
Commerzienrat Carl Hisgen.
Worms, Darmſtadt, Offenbach, Boſion, den 19. November 1934.
Im Sinne unſerer lieben Verſtorbenen fand die Einäſcherung
in aller Stille ſtatt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, 25. Nov., vorm. 10 u54
Predigtgottesdienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachru
4 Uhr: Geiſtl. Totengedenkfeier unter Mitwirkung der Chöre. — Abends kein Gotte3
dienſt. — Montag, abends 8 Uhr: Hauptprobe für die Chöre, auch Kinderchor. — Mittu
woch, nachm. 3,30 Uhr: Frauenmiſſionskreis. — Donnerstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtundch.
Evgl. Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17. Sonntan
25, Nov., vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt, Prediger Hähnel, Vorm. 10,30 Uhch
Sonntagsſchule. Abends 8,15 Uhr: Evangeliſation, ( Pred. Hähnel.) — Mittwoch, abenfn
8,15 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8,30 Uhr: Gebetsandacht.
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtraße 38. Sonntag, 25. Nov., vorm. 11 Uhck=
Sonntagsſchule, Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pred. Hirtz. — Mittwoch, abenſy
8 Uhr: Bibelſtunde, Apoſtelgeſch. — Freitag, abends 8 Uhr: Frauenmiſſſonsvereinn
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag vorm. 10 Uhr: Heiligunesverſammlunm
Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abend 8 Uhr: Oeffentl. Heilsverfammlimn,
Dienstag abend 8 Uhr: Soldatenverſammlung. Mittwoch abend 8 Uhr; Heilsves
ſammlung. Donnerstag abend 8 Uhr: Heimbundverſammlung, Freitag abend 8uh&
Heiligungsverſammlung.
Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14. Samstag, 24. Nop., 18 Uhr: Aulaß
ſche Abendfeier. — Sonntag, 25. Nov., 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predige Ar=
Anſchließend: Sonntagsfeier für Kinder. — Mittwoch, 28. Nov., 7.45 Uhr:
Menſcher=
weihehandlung. — Donnerstag, 29. Nov., 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung. —
Fre=
tag, 30. Nov., 20,15 Uhr: Offentl. Vortrag von Pfr. Schütze=Frankfurt a. M.; „Selhſſi
erkenntnis und Selbſterziehung”.
Adventsgemeinde Darmſtadt, Sandſtraße 10. Sonntag, abends 8 Uhr: Vortraey
Thema: „ Das Schickſal alter Weltſtädte und ſeine Bedeutung für unſere Zeit.” — Freitaatz / Ianl
abends 8 Uhr: Gebetsſtunde. — Samstag, vorm. 9,30 bis 10,30 Uhr: Bibelſtudium, Uro u
10,30 bis 11,30 Uhr: Predigt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtraße 40. Sonntag, 25. Nov., vom .
9,15 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Dieu I
tag, 27. Nov., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
4
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Science Soclety) in Darmſtadt,! Hxgg=
Aula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, wmm
10 Uhr und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 25. Nop.: Seele und grü A Hff!
Goldener Text: Hebräer 4:12.
Faue
weildliche
* Aber
urrnd übe
höherer Mathe=
matik f. d. Bank=
fach. Preisangeb.
u. V. 108 Gſchſt. Privat= Auto=
gibt Unterricht in vermietg., 4= u.
5=Sitz., bill. Auch
a. Selbſtf. Auto=
Anton, Mühlſtr.
23, Tel. 2362. (a Kinderſpielſachen
durch alle Rubri=
en billigſt bei
Carl Lorſch,
Pankratius=
ſtraße 2½. (a
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Samstag, 24. November 1934.
Aus der Landeshauptſiadt
Darmſtadt, den 24 November 1934.
Immer wieder vorkommende Verkehrsſtörungen haben die
„Fzeidirektion veranlaßt, die Anfuhr zum Marktplatz an den
grkttagen folgendermaßen zu regeln:
Die Kraftfahrzeuge dürfen den Markt bereits ½ Stunde vor
er in der Marktordnung feſtgeſetzten Auffahrtszeit befahren.
Sie müſſen jedoch vor Beginn der in der Marktordnung
feſt=
geſetzten Auffahrtszeit den Marktplatz verlaſſen haben.
Diejenigen Fahrzeuge, die zum Markt auf dem
Schlachthaus=
latz auffahren wollen, müſſen ihre Anfahrt vom Schloßgraben
us nehmen.
Das Parken von Fahrzeugen vor dem Rathaus iſt an
Sams=
ſagen in der Zeit von 7—12 Uhr verboten.
Kontrolle der Blumenpreiſe am Totenſonntag. Anläßlich
Buß= und Bettags hat ſich die unerfreuliche Erſcheinung be=
Eelbar gemacht, daß beim Verkauf von Blumen und Kränzen
len Friedhöfen vielfach weſentlich überhöhte Preiſe gefordert
wen ſind. Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung weiſt
farf hin, daß am kommenden Totenſonntag durch Stichproben
Kontrolle der Blumenpreiſe ſtattfinden wird und gegen
Ufnenverkäufer, die ſich der in dieſem Falle als wenig anſtändig
quf ehenden Handlung der Preisüberhöhung ſchuldig machen,
ſin, vorgegangen wird.
Kantatenabend im Ludwig=Georgs=Gymnaſium. Am
Diens=
den 27. November, wird im Feſtſaal des Ludwig=
Georgs=
miaſiums, Karlſtraße 2, die luſtige Kantate für Soli, gemiſch=
Chor und Orcheſter „Die Bremer Stadtmuſikanten” von
Fran=
us Nagler aufgeführt. Dem heiteren, abendfüllenden
Werk=
n, das ſchon vor einigen Jahren bei ſeiner Aufführung im
ſymaſium großen Beifall fand, liegt das bekannte Märchen von
zmm zugrunde. Text und Muſik bewegen ſich ganz im
An=
ſtuingskreis der Jugend. Es wirken mit: Chor und Orcheſter
Gymnaſiums und als Soliſten Kräfte unſeres jungen
künſt=
ſchen Nachwuchſes. Den Hahn ſingt Frl. Marianne Arnold,
Katze Frl. Klara Herber, den Eſel und den Erzähler Wolf
boriann, den Hund Helmut von Senden, am Klavier Mein=
Becker. Die muſikaliſche Leitung hat Studienrat Hermann
ſiſtr. Karten beim Amtsgehilfen, Karlſtraße 2.
— Auswärtige Erfolge Darmſtädter Künſtler. Ueber Bernd
denhoff, den lyriſchen Tenor des Heſſiſchen Landestheaters.
ſieb anläßlich einiger Gaſtſpiele (Lyonel in „Martha und
tteo in „Arabella”) im Kölner Opernhaus die Preſſe: „Bernd
lenhoff, der gegenwärtig in Darmſtadt wirkt, ließ bei ſeiner
Ederbegegnung erkennen, daß der Sänger ſeine darſtelleriſchen
higkeiten und ſtimmlichen Mittel ſehr beachtlich entwickelt hat.
in biegſamer Tenor hat an Volumen und Freiheit der
Ton=
ſung erheblich gewonnen." „Bernd Aldenhoff, der ſeiner
Ae im lyriſchen Gehalt vollſtens Rechnung trug. Das Piano
ſen Kopftönen war kultiviert und ruhig.
„... Die
Behand=
g der Stimme verrät Intelligenz und muſikaliſchen Geſchmack,
uRegiſterübergang iſt ein Ausgleich noch nötig. Der
ſpontan=
eliche Beifall, der Aldenhoff zuteil wurde, bekundete die ſtarke
Yon anz, die ſein Auftreten beim Publikum fand. — Bernd
Aenhoff war als Jägeroffizier Matteo eine ſchneidige
Erſchei=
ug, und ſein metalliſch ſchöner Tenor verfügt über eine
leicht=
ponnene Höhe. — Karl Köther, der lyriſche Bariton des
geiſchen Landestheaters, gaſtierte kürzlich als Graf Luna in
ur Aufführung des „Troubadour” (mit Julius Patzak und
Kgarete Bäumer) am Fürther Stadttheater. Ueber die
Auf=
ſturg ſchrieb die Preſſe: „Mit überragender Geſtaltung gab
aal Köther den Grafen Luna. Impulſiv in Darſtellung und
ſeing. bot der Sänger mit ſeinen glänzenden Stimmitteln und
wildlicher Deutkichkeit der Deklamation die beſte Leiſtung
EAbends. — „Man hätte ſich in der Rolle des Grafen Luna
ſeiamd überzeugender, leidenſchaftlicher und beſtrickender
den=
akonnen. Karl Köther iſt Sänger und Schauſpieler. Er wird
ſeiner Rolle zutiefſt ergriffen. Die Szene faßt ihn an, trägt
hfrömt ihm Kraft zu und holt aus ihm wieder Letztes
her=
w.Er überzeugt mit jedem Schritt, mit jeder Geſte, auch in
In letzter Linie wurzelt
treffend gewahlten Maske.
ſeine Freveltat in einer übermächtigen Leidenſchaft, die je=
WWiderſtand in jäher Unbeherrſchtheit niederbricht. Dieſe
ſie einer im Grunde nicht unedlen, ſtarken, aktiven Natur.
ſchte der in jeder Hinſicht prächtig disponierte Sänger feſſelnd
wAusdruck. — „Karl Köther brachte als Graf Luna wieder
e Beweiſe ſeiner hohen künſtleriſchen Reife. Die feurige
ſeiner Darſtellung, die intelligente Sprachbehandlung und
Atemeinſtellung erheiſchen gleiches Intereſſe wie die reich
mtierte Färbung, die er ſeinem edlen, metalliſch klingenden
Aton angedeihen ließ. Der Eindruck eines geſanglichen und
nelleriſchen Plus ſeit ſeinem Weggange von uns feſtigte ſich
und mehr im Verlaufe ſeiner Darſtellung.”
Hefſiſches Landestheater Darmſtadt.
24. November Anfang 19.30, Ende gegen 22 Uhr. Miete E 9
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Hockewanzel. Rntag, 25. November 15.30 Uhr und 19.30 Uhr:
Geſchloſſene Vorſtellungen. 7N
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28. November Miete B 9
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29. November Anf. 19.30, Ende 23 Uhr. Deutſche Bühne K6
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30. November Anfang 20, Ende gegen 22 Uhr. Miete D 9
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Preiſe 0.70 bis 5.50
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2. Dezember Anfang 19.30, Ende gegen 21.30 Uhr. Miete A 9
Preiſe 0.70 bis 4.50
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D. November Minna von Barnhelm.
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Anf. 19.30, Ende gegen 22 Uhr, Uraufführung:
ſig,
2. Dezember/Die ſchöne Melnſine. Preiſe 050, 1.—, 1.50
Seſſiſches Landestheater. Im Großen Haus des Heſſiſchen
ſtheaters findet heute abend die ſüddeutſche Erſtaufführung
elen Werkes von Hans Chriſtoph Kaergel ſtatt, die ihre
be=
re. Auszeichnung durch die Anweſenheit des Dichters erhalt.
Swielleitung des Volksſtückes „Hockewanzel” hat ſohann
9.z das Bühnenbild ſchuf Fritz Riedl. Die Titelrolle des
*eheanzel”, des kraftvoll=derben Volksmannes Wenzel Hocke,
Seneralintendant Franz Everth, der damit eine volfstum=
Geeſtalt ſeiner eigenen ſchleſiſchen Heimat verlebendigt. 2I
eh- Hauptrollen ſind mit Käthe Gothe, Anni Hannewald=
Alusfelder, Hans Baumeiſter, Anton Gaugl, Ludwig Link=
E Warl Raddatz. Ullrich Verden und Curt Weſtermann beſetzt.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Weihnachtsfeiern!
An alle Bereine im Gau Heſſen=Naſſau!
Das Weihnachtsfeſt iſt ein Feſt der Familie. Ich
richte daher an alle Vereine im Gau Heſſen=Naſſau
die Aufforderung, auf öffentliche Weihnachtsfeiern
in dieſem Jahre zu verzichten und etwa geplante
Beſcherungen von Vereinsmitgliedern im engſten
Kreiſe vorzunehmen.
Dagegen werden die Vereine gebeten, ihre ganze
Kraft und Aufmerkſamkeit auch in der
Weihnachts=
zeit dem Winterhilfswerk zuzuwenden.
Heil Hitler!
J. A.: Müller=Scheld,
Gaupropagandaleiter und Landesſtellenleiter des
Reichsminiſteriums für Volksaufklärung
und Propaganda.
Abgabe von Wild an das Winkerhilfswerk.
Der Reichsjägermeiſter hat einen Erlaß herausgegeben, in
dem es u. a. heißt:
Ich rufe die deutſche Jägerſchaft auf, ſich für das
Winterhilfs=
werk 1934/35 mit aller Kraft einzuſetzen. „Ich erwarte, daß die
Jagderträgniſſe einer Woche, und zwar der Woche vom 9. bis 15.
Dezember dem Winterhilfswerk zur Verfügung geſtellt werden,
da=
mit durch das Wildpret gerade in den Weihnachtstagen den
not=
leidenden Volksgenoſſen eine Freude bereitet wird.
Wegen der Ablieferung des Wildes ſetzen ſich die
Kreisjäger=
meiſter mit den zuſtändigen Kreisbeauftragten des Winterhilf= in Verbindung und treffen die für die Ablieferung
notwen=
digen Vereinbarungen. Ueber den Erfolg des Winterhilfswerkes
haben mir die Kreisjägermeiſter auf dem Dienſtwege zum 1.
Fe=
bruar 1935 zu berichten unter möglichſt genauer Zahlenangabe,
welche Mengen von Wild aus den einzelnen Kreiſen dem
Winter=
hilfswerk zur Verfügung geſtellt worden ſind.
Zu dieſem Erlaß gibt der heſſiſche Staatsminiſter bekannt:
Zu dem Erlaß des Reichsjägermeiſters wird beſtimmt, daß in
den ſelbſtbewirtſchafteten Staatsjagden der Hauptabſchuß des im
laufenden Jagdjahr noch zu erledigenden Abſchuſſes in der Woche
vom 9. bis 15. Dezember vorgenommen wird. Sämtliches in dieſer
Woche auf den Regiejagden erlegte Wild iſt reſtlos dem
Winter=
hilfswerk zur Verfügung zu ſtellen. Die Forſtämter ſetzen ſich
als=
bald mit den zuſtändigen Kreisbeauftragten des Winterhilfswerkes
wegen der Ablieferung des Wildes in Verbindung. Späteſtens bis
zum 15. Januar 1935 iſt unter genauer Zahlenangabe und
An=
gabe des Marktwertes zu berichten, welche Wildmengen dem
Win=
terhilfswerk zur Verfügung geſtellt worden ſind. In den
Wirt=
ſchaftsrechnungen iſt das für dieſen Zweck abgegebene Wild ebenfalls
beſonders kenntlich zu machen. Die von den Kreisbeauftragten
für das Winterhilfswerk ausgeſtellten Empfangsbeſcheinigungen
ſind den Wirtſchaftsrechnungen als Belege beizufügen.
Das Jungvolk gedenkt der armen Kinder!
Das Jungvolk, das in dieſem Jahre mit ſeiner
Brotſamm=
lung für das Winterhilfswerk mit gutem Beiſpiel voranging und
das manches dazu beigetragen hat, daß die erſte Not des
Win=
ters gelindert werden konnte, will nunmehr auch eine
Sammel=
aktion für das Weihnachtswerk durchführen. In etwa 10 Tagen
wollen die Pimpfe von Haustüre zu Haustüre gehen und überall
nachfragen, ob Spielſachen vorhanden ſind, die noch armen
Kin=
dern Freude bereiten können.
In manchen Familien wird es ſo ſein, daß die
herangewach=
ſenen Kinder Spielſachen nicht mehr mögen, oder durch neue den
Reiz an älteren verloren haben. Es ſcheint deshalb angebracht,
ſchon jetzt das Spielzeug der Kinder nachzuſehen und in den
Kam=
mern und Speichern zu kramen, wo ein großer Teil unbenutzter
Spielſachen in vergeſſenen Ecken verſtaubt und verdirbt. Alles
Verwendbare kann dann den Jungvolkſammlern ausgehändigt
werden, wodurch noch vielen armen Kindern eine
Weihnachts=
freude bereitet wird.
Hinnt sa, enß uie Nor gereir gennderl
wird, gib Deine Spende dem WHW.!
Winterhilfswerk Kreis Darmſtadt
Konto Nr. 5000 bei der Städtiſchen Sparkaſſe,
„ 3500 bei der Dresdner Bank und
„ „ 16000 bei der Deutſchen Bank.
Luftpoſt. Seit dem 1. Oktober iſt Darmſtadt für die Dauer
des Winterhalbjahres dem Luftpoſtverkehr nicht mehr
angeſchloſ=
ſen. Es bietet ſich jedoch die Möglichkeit, die in Frankfurt a. M.
beſtehenden Luftpoſtverbindungen zu benutzen, indem die
Sen=
dungen mit den planmäßigen Zügen nach Frankfurt a. M.
beför=
dert und dort auf dem Luftwege weitergeleitet werden. Es
be=
ſtehen in Frankfurt a. M. Luftpoſtverbindungen nach Köln,
Düſ=
ſeldorf. Eſſen=Mülheim, Hannover, Hamburg, Bremen. Stuttgart,
Freiburg (Brsg.), Zürich, Mannheim, Karlsruhe (B.), Nürnberg.
München, Saarbrücken, Erfurt, Halle (S.) und Berlin. Das
Nähere iſt aus den in den Schalterräumen, der hieſigen
Poſt=
anſtalten angebrachten Aushangen erſichtlich.
Nr. 324 — Seite 5.
Reichsbahn verbilligt Weihnachtsreiſe.
Wieder Feſttags=Rückſahrkarken vom 21. Dezember
bis 2. Januar. — Vorverkauf ab 11. dezember.
Die Deutſche Reichsbahn gibt auch in dieſem Jahre zu
Weih=
nachten Feſttagsrückfahrkarten mit verlängerter Geltungsdauer
aus. Die Karten gelten zur Hin= und Rückfahrt an allen Tagen
vom 21. Dezember, 12 Uhr, bis 2. Januar 1935 (Abſchluß der
Rückreiſe ſpäteſtens 24 Uhr) Sie werden zum Preiſe der
um 33½½ v. H. ermäßigten Sonntagsrückfahrkarten in allen Ver=,
bindungen ausgegeben, für die Fahrkarten des gewöhnlichen
Ver=
kehrs ausgegeben werden können. Die bisherigen
Fahrpreis=
ermäßigungen für Kinderreiche gelten auch für die
Feſttagsrück=
fahrkarten. Der Vorverkauf beginnt jeweils zehn Tage vor der
Abreiſe, früheſtens alſo am 11. Dezember, 12 Uhr. Das gleiche
gilt für den Vorverkauf von Platzkarten für D= FD= FFD=
und L=Züge, bei deren Benutzung im übrigen — ebenſo wie bei
der der Eilzüge — die tarifmäßigen Zuſchläge zu zahlen ſind.
Die Arbeiterrückfahrkarten, d. h. vom 21. Dezember, 12 Uhr,
bis 2. Januar 1935 an allen Tagen zur Hin= und Rückfahrt ohne
die ſonſt vorgeſchriebenen Beſcheinigungen benutzt werden.
Fer=
ner können ſtatt der Arbeiterwochenkarten und
Angeſtellten=
wöchenkarten in der genannten Zeit Kurzarbeiter=Wochenkarten
und Kurzarbeiter=Wochenkarten für Angeſtellte ausgegeben
wer=
den. Die Fahrpreisermäßigungen für Schul= Geſellſchafts= und
Jugendpflegefahrten werden auch zu Weihnachten bei allen Zügen
gewährt, falls nicht für einzelne Züge eine andere Anordnung
erfolgt.
Ein Jahr Reichskierſchuhgeſek.
Vor einem Jahre, am 24. November 1933, wurde von unſerer
nationalſozialiſtiſchen Reichsregierung dem Verlangen des
Volks=
empfindens Rechnung getragen und das Reichstierſchutzgeſetz
er=
laſſen, das in ſeiner Bedeutung nicht genug gewürdigt werden
kann. Sinn und Geiſt dieſes Geſetzes müſſen nun in das Volk
ge=
tragen werden, denn leider trifft man noch in weiten Kreiſen der
Bevölkerung auf eine große Unkenntnis der Beſtimmungen zum
Schutze der Tiere.
Das neue Geſetz verbietet. Tiere unnötig zu quälen oder roh
zu mißhandeln. Wer ein Haustier ausſetzt, um ſich des Tieres zu
entledigen, wird beſtraft. Dadurch iſt der oft beachteten Unſitte,
daß alte, kranke Kleintiere, die ihrem ſeitherigen Herrn nicht
mehr genehm ſind und fortgejagt werden, ein Riegel vorgeſchoben.
Es iſt auch verboten, ein Tier in Haltung, Pflege oder
Unterbrin=
gung derart zu vernachläſſigen, daß es dadurch erhebliche
Schmer=
zen, oder erheblichen Schaden erleidet
Dieſe Beſtimmung kommt in dieſer Jahreszeit beſonders den
Kettenhunden zugute, ſie müſſen immer genügend mit Waſſer und
Futter verſorgt werden, auch iſt darauf zu achten, daß bei der
kalten Witterung ein warmes Lager zur Verfügung ſteht, ſo daß
die Tiere nicht unter der Kälte zu leiden haben. Den Tiexhaltern.
die ihren Tieren nicht die genügende Pflege angedeihen laſſen,
können dieſe entzogen und auf Koſten des Tierbeſitzers
ander=
wärts verpflegt werden.
Jeder Volksgenoſſe achte darauf, daß den Haustieren die
nötige Pflege und Wartung zukommt und Mißhandlungen
unter=
bleiben. Anzeigen von Tiermißhandlungen richte man an das
Fachamt Tierſchutz im Reichsbund Volkstum und Heimat,
Landſchaft Rheinfranken=Naſſau=Heſſen, Darmſtadt. Neckarſtraße v.
Unterhaltungs=Veranſtaltungen am Totenſonntag. Am
Totenſonntag, den 25. November 1934, ſind in Darmſtadt in
Räumen mit Schanbbetrieb muſikaliſche Darbietungen jeder Art
(alſo auch ernſte Muſik) und alle anderen der Unterhaltung
dienen=
den öffentlichen Veranſtaltungen, ſofern bei ihnen nicht der
die=
ſem Tage entſprechende ernſte Charakter gewahrt iſt, verboten.
Sportliche und turneriſche Vevanſtaltungen dagegen ſind erlaubt.
* Die Feuerſchalen brennen. Wie alljährlich wird am
Toten=
ſonntag, den 25. November, 6 Uhr abends, die Feuerſchale des
Denkmals der beiden ehemaligen Großh. Heſſ. Drag.=Regt. Nr. 23
und 24 in der Landgraf=Philipp=Anlage entzündet zum ehrenden
Gedenken unſerer gefallenen Kameraden wie auch aller unſerer
Toten.
— Totengedenkfeier auf dem alten Friedhof. Die Stadtmiſſion
veranſtaltet, wie in früheren Jahren, auch an dieſem
Totenſonn=
tag wieder eine ſchlichte Totengedenkfeier auf dem alten
Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße, vormittags halb 12 Uhr.
Der Poſaunenchor und der Gemiſchte Chor der Stadtmiſſion
wer=
den zur Ausgeſtaltung der Feier beitragen. Die Gedächtnisrede
hält Herr Pfarrer Köhler von der Martinsgemeinde. Am
Totenſonntag nachmittag halb 4 Uhr hält Herr
Stadtmiſſions=
inſpektor Bringmann im großen Stadtmiſſionsſaal eine
Totenfeſt=
bibelſtunde, zu der jedermann, insbeſondere Trauernde, herzlich
eingeladen ſind.
— Die Darmſtädter Burſchenſchaft empfing geſtern abend am
Hauptbahnhof 18 Saarländer aus ihrem Betreuungsort
Ittersdorf im Warndtgebiet. Ebenſo wie die Saarländer aus dem
Warndtgebiet, dem umſtrittenſten Teil des Saargebietes, die im
Sommerſemeſter bei den Darmſtädter Burſchenſchaften weilten,
finden dieſe Aufnahme in den Wohnkameradſchaften auf den
Häu=
ſern der Burſchenſchaften. Auf der Rückreiſe wird ſie die
Darm=
ſtädter Burſchenſchaft in ihre Heimat begleiten. Eine Beſcherung
der Kinder des Betreuungsortes Ittersdorf, wie alljährlich in der
Weihnachtszeit, wird den Höhepunkt dieſer Fahrt bilden.
— Paulusgemeinde. Wie herkömmlich, veranſtaltet der
Pau=
luschor am Totenfeſt nachmittags um 5 Uhr in der
Paulus=
kirche eine kirchenmuſikaliſche Feier, für die ſich außer
der Chorſchule und dem Organiſten A. Simmermacher wieder
be=
deutende Soliſten, Fräulein Anni Delp (Violine) und Herr Karl
Cauer, freundlichſt zur Verfügung geſtellt haben. Zur
Auffüh=
rung kommen u. a. Präludium und Fuge in L=Moll” und das
Air” von J. S. Bach, „Grave und Adagio” von A. Caldara, die
Lieder „Mitten wir im Leben ſind” in den Tonſätzen von
Ery=
thräus und A. Knab, und aus Bachſchen Kantaten in der
Bear=
beitung von Arnold Mendelsſohn die Lieder „Liebſter Jeſu, wann
werd ich ſterben?” und „Komm, ſüßer Tod”, Beſonders erwähnt
ſei, daß auch das Werk „So fahr ich hin zu Jeſu Chriſt” aus der
Geiſtlichen Chormuſik von Heinrich Schütz zum erſtenmal in der
Pauluskirche geſungen wird. Das Programm und die namhaften
Mitwirkenden verſprechen den Freunden guter Kirchenmuſik eine
erhebende Feierſtunde. Der Eintritt iſt frei.
Verſammlung des Reichsverbandes des deutſchen Groß=Ein=
und Ausfuhrhandels, Bezirksgruppe Heſſen. Der Führer des
Reichsverbandes des deutſchen Groß=Ein= und Ausfuhrhandels,
Bezirksgruppe Heſſen. Pg. Dr. Driſcher hatte die zur
Wirtſchafts=
gruppe R. D. G.u. A. gehorigen Firmeninhaber aus Darmſtadt und
Umgebung zu einer Verſammlung in den Rummelbräu eingeladen.
um aktuelle Fragen zu behandeln. Es wurde über zwei Themen
referiert, und zwar über wirtſchaftliche Tagesfragen und über
den Aufbau des Großhandels im Rahmen der deutſchen Wirtſchaft.
Die Gedankengänge der Referate ſiehe Handelsblatt Seite 11.
Heſſiſche Erfinder.
Auszug aus dem Patentblatt vom 15. November 1934.
A Patentanmeldungen.
111919: Georg Joſef Sattler Hauſen bei Offenbach
a M., Vorrichtung zum Abdrehen, der Förderwalze bei
Leder=
ſchärfmaſchinen mit Ringmeſſer. 1. 12. 1933.
B. Erteilte Patente.
606 431: E. Merck, Chemiſche Fabrik Darmſtadt. Verfahren
zer Herſtellung komplexer Antimonverbindungen. 27. 2. 1932.
M 118 933
606 604: Carl Schenck. Eiſengießerei und Maſchinenfabrik,
Darmſtadt. G. m. b. H.. Darmſtadt, und Otto Häcker, Traiſa,
Kreis Darmſtadt, Einrichtung zur Beſtimmung der Bremswirkung
an Kraftfahrzeugen oder dergleichen. 23. 9. 1931. Sch. 95 423.
C. Eingetragene Gebrauchsmuſter.
1 318 122: Dr. Max v. Derſchau, Auerbach a. d. B.,
Falt=
aktenſack mit auswechſelbarer Adreſſenſeite. 24. 8. 1934 1) 11 575.
1 317 877: Alfred Fickert, Darmſtadt. Proſpeltſtänder.
20. 10. 1934. F 11 866.
1317.836: Dipl.=Ing. Gerald Strecker und Theodor
Göckel, Darmſtadt. Längsſchneider für Papierbahnen und
der=
gleichen.
1934. St. 8403.
1318 123: Dr. Max v Derſchau, Auerbach a. d. B.
Werk=
zeug zum Anbringen und Entfernen von Heftzwecken. 24. 8. 1934.
D 11576.
[ ← ][ ][ → ]Seite 7 — Nr. 324
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 24. November 1934
Aus der H.Bup.
Der Gauleiter.
Gaufilmſtelle H. N., Unterabteilung Lichtbild.
Achtung! Sportverein! Die Gaufilmſtelle der NSDAP.
Frankfurr a. M., Kronprinzenſtraße 41 liefert für die Werbung
der Olympiade 1936 folgende Sport=Lichtbildvoträge: Olympia
1936, eine nationale Aufgabe. Deutſche, treibt Winterſport. Die
Lieferungs= und Verleihbedingungen können koſtenlos angefordert
werden.
Der Kreisleiter.
Kreisſchulungsamt.
Schulungsabende finden ſtatt: Am 24. November in
Arheilgen, am 26. November in Roßdorf, am 27. November in
Kranichſtein, am 29. November in Nieder=Ramſtadt, am 30. Nov.
m Ober=Ramſtadt und Hahn am 1. Dezember in Eſchollbrücken.
Der Sonderlehrgang am 25. November 1934 fällt aus.
NS. Lehrerbund, Kreis Darmſtadt=Stadt, Arbeitsgemeinſchaft
„Mädchenturnen”.
Die nächſte Zuſammenkunft findet am 29. November 1934, um
8 Uhr, in der Viktorigſchule ſtatt.
Reichsverband deutſcher Schriftſteller, Ortsgruppe Darmſtadt.
Die für den 26. November in Frankfurt vorgeſehene Gau=
Rundfunktagung fällt wegen techniſcher Schwierigkeiten
aus. Am 9 12. feiert der Gau in Frankfurt ein deutſches
Jul=
feſt. Schriftſtelleriſche Arbeiten, die ſich mit dem Gedanken
be=
faſſen, ſind am die Verbandsgauführung zu ſenden, zwecks
Prü=
fung, ob eine Vorleſung bei der Feier ſtattfinden kann.
Sprechſtunden der Kreisamtsleitung der NSV.
Die Sprechſtunden für das Publikum werden auf
Montag und Donnerstag von 15—18 Uhr
feſtgeſetzt.
Zur Aufrechterhaltung eines ordnungsmäßigen Geſchäftsgangs
wird das Publikum erſucht, die feſtgeſetzten Sprechſtunden
einzu=
halten.
Selbſtverſtändlich dürfen dringende Angelegenheiten, die nicht
aufgeſchoben werden können, jeden Tag während der üblichen
Ge=
ſchäftsſtunden vorgebracht werden.
Darmſtadt, den 24. November 1934.
Amt für Volkswohlfahrt. Kreisamtsleitung Darmſtadt.
Reichsverband der Ballikumkämpfer.
Kameradſchaftsabend.
Im Hotel Hanſa kamen die ehemaligen Baltikum= und
Frei=
korpskämpfer zu einem Kameradſchaftsabend zuſammen Orts=
gruppenführer Scherzer, dankte dem anweſenden Gaſt, Herrn
Landgerichtsdirektor von Pfiſter, einem langjährigen Vorkämpfer
für das Deutſchtum im Baltikum, für ſein Erſcheinen bei den
Baltikumern. Herr Landgerichtsdirektor v. Pfiſter nahm das
Wort zu folgenden Ausführungen:
Wenn ich gerne zu Ihnen gekommen bin, ſo geſchah es, weil
uns der gemeinſame Kampf für das Deutſchtum, ſo auch im
Baltikum, verbindet, den Sie mit der blanken Waffe, ich mit
Wort und Schrift geführt haben. Das Baltenland iſt ſeit etwa
700 Jahren von Deutſchen beſiedelt worden, die als Bürger in
den Städten und als Großgrundbeſitzer auf dem Lande ſiedelten.
Alles höhere Kulturgut ſtammt dort von den Deutſchen. Dieſe
hoben durch ihre deutſche Kultur die Letten und Eſten, ſo daß
allmählich auch ein ſtädtiſches Bürgertum derſelben entſtand. Als
uns dann der Weltkrieg von Frankreich und Rußland
aufgezwun=
geen wurde, war es verſtändlich, daß nunmehr von dem
Deutſch=
tum des Reiches und des Baltikums, das zu Rußland gehörte,
eine irgendwie geartete dauernde Verbindung erſtrebt wurde zur
Sicherſtellung dieſes deutſchen Kulturlandes. Als zuerſt deutſche
Truppen im Frühjahr 1915 in Kurland einrückten, jubelnd von
dem dortigen bodenſtändigen Deutſchtum als Befreier begrüßt,
verfaßte ich ein Gedicht, das dieſer Hoffnung auf eine feſtgefügte
Verbindung Ausdruck verlieh. Mich ſuchte während des Krieges
ein deutſch=baltiſcher Gutsbeſitzer auf, um mich kennen zu lernen
und mir mitzuteilen, daß dieſes Gedicht in dem noch in ruſſiſcher
Gewalt befindlichen Livland und Eſtland heimlich verbreitet
worden ſei und dort ſtarken, hoffnungsfrohen Widerhall gefunden
habe. Unſer Zuſammenbruch, an dem eine ſchwächliche Politik
der Reichsregierung und des Reichstages ſowie der Dolchſtoß von
Marxiſten in den Rücken der deutſchen Front eine entſcheidende
Mitſchuld tragen, hat den baltiſchen Hoffnungen ein Ende
be=
reitet, hat der deutſchen Treue und Ehre einen erheblichen Stoß
verſetzt. Da waren, es bald nach Kriegsende die deutſchen
Frei=
korps, die „Baltikumer”, die in den deutſchen Grenzgebieten, ſo
auch vor allem im Baltenlande, die deutſche Fahne der Ehre und
Treue mit Mannesmut und Opferfreudigkeit wieder emporhoben
und für das bedrängte Deutſchtum dort ſtritten, litten und zu
Tauſenden ſtarben. Das unvergängliche und gewaltige Verdienſt
der „Baltikumer” iſt es, daß ſie gleichzeitig die bolſchewiſtiſche
Flut, die das Baltenland verheerend überſchwemmte, zum Stehen
brachten und ganz Deutſchland und Europa davor erretteten.
Aber weder von den hiervon befreiten Eſten und Letten noch von
der damaligen Berliner Regierung haben ſie Dank geerntet,
ſon=
dern ſie wurden ſchmählich preisgegeben. Auch hier fehlte wieder
nicht der Dolchſtoß ſeitens eigener marxiſtiſcher Volksgenoſſen,
denen in Not und Tod die „Baltikumer” ihr ſtolzes Trutzwort
„Und doch!” entgegenſtellten. Aber verlaſſen und verraten,
konnten ſie auf die Dauer nicht durchhalten, trotzdem ſie das einſt
von deutſchen Lübeckern gegründete Riga ſiegreich im Sturm
ge=
nommen hatten. In ihren Reihen kämpfte auch der junge
deut=
ſche Held Schlageter. Aber dauernd geblieben iſt doch als
leuch=
tendes Bild in der Geſchichte deutſchen Soldatentums und
Volks=
tums die unentwegte Treue und Mannhaftigkeit der deutſchen
Freikorpskämpfer, die damit auch die Grundlage für das
kom=
mende völkiſche Dritte Reich mit blutigen Opfern gewahrt und
erſtritten haben!
Anſchließend ſprach Pg. von Oelhafen, der die
weltanſchau=
liche Schulung der ehemaligen Freikorpskämpfer im
parteiamt=
lichen Sinne der NSDAP. übernommen hat.
Kamerad Scherzer gab noch einmal bekannt, daß der
Reichs=
verband der Baltikumkämpfer von der Regierung als Verband
im Sinne des Geſetzes über die Verſorgung der Kämpfer für die
nationale Erhebung anerkannt worden iſt. Das bedeutet, daß die
Verbandsmitglieder als alte Vorkämpfer der
nationalſozialiſti=
ſchen Revolution hinſichtlich Arbeitsbeſchaffung ebenfalls unter
den Begriff der „Sonderaktion” fallen. Nach Erledigung
verſchie=
dener geſchäftlicher Angelegenheiten ſchloß die Veranſtaltung. Sche,
Wochendienſtplan der Techniſchen Nokhilfe.
Montag, den 26. November, 19.45 Uhr: Abteilung G u. L.
An=
treten am Kavellplatz: 20 Uhr: Abteilung Techn. Dienſt
am Oſtbahnhof; 20 Uhr: Spielmannszug Verkehrslokal;
21.30 Uhr: Schwimmen für alle Nothelfer.
Dienstag, den 27. November, 20.30 Uhr: Einzelprobe des
Muſik=
zuges.
Donnerstag, den 29. November, 18.30 Uhr: Führerbeſprechung;
19.45 Uhr: Abteilung G u. I. Marſtall: 19.45 Uhr: Techn.
Dienſt Kapellplatz; 20 Uhr: Inſtandſetzungsdienſt
Turn=
halle am Kapellplatz; 20 Uhr: Spielmannszug
Verkehrs=
lokal.
Freitag, den 30. November, 20 Uhr: Geſamtprobe des
Muſik=
zuges.
gez. Kochhafen, O.G.F.
Brieſkaſten.
Ieder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen wurde
micht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
M. M. Nach § 7 der Heſſ. Verordnung über die Einſtellung
von Kraftfahrzeugen vom 7. Sept. 1931 dürfen Kraftfahrzeuge
auf unbebauten Flächen von Grundſtücken oder unter Schutzdächern
nur dann aufgeſtellt werden, wenn ſie den Zugang zu den
Gebäu=
den nicht erſchweren und die Benutzung der Löſchgeräte nicht
be=
hindern. Die Baupolizeibehörde, der überhaupt
dieſe Art der Benutzung anzuzeigen iſt, kann die
Zahl der Fahrzeuge beſchränken, ihren Mindeſtabſtand von den
Gebäuden beſtimmen und andere Bedingungen ſtellen. Die Straf=
beſtimmung ſieht Geldſtrafe bis zu 150 Mark vor. Die am 1. 10.
1931 in Kraft getretene Verordnung finden Sie im
Regierungs=
blatt Nr. 16 vom 22. September 1931.
Die DeutſcheArbeitsfront
der Ranoigangsſchaß für unete
Von Ernſt Wald.. Berlin.
Die Aufgabe, unſer Sozialrecht durch klaren Aufbau und
volkstümliche Sprache auch dem ſchlichteſten Arbeitsmann
ver=
ſtändlich zu machen, iſt ſchon ein gutes Stück der Löſung näher
gebracht. Ein erheblicher Teil des Sozialrechtes aber, früherer
Zeit entſtammend, iſt noch immer unüberſichtlich und ſchwer
ver=
ſtändlich, ſo daß ſelbſt bei den Nächſtbeteiligten große Unkenntnis
herrſcht. Selbſt auf verhältnismäßig einfachen Rechtsgebieten,
wie dem Kündigungsſchutz für ältere Angeſtellte, trifft man auf
viele irrtümliche Meinungen. Viele ältere Angeſtellte wiſſen
nicht, auf welche Kündigungsfriſt ſie ein Anrecht haben;
anderer=
ſeits iſt die falſche Auffaſſung verbreitet, daß der ältere
Ange=
ſtellte — ohne Rückſicht auf die Dauer ſeiner
Betriebszugehörig=
keit — ohne weiteres einen erhöhten Kündigungsſchutz habe. Ein
kurzer Ueberblick wird daher willkommen ſein.
Ein geſetzliches Anrecht auf erhöhten
Kün=
digungsſchutz hat nur der Angeſtellte, der von
einem Unternehmer (oder, im Falle einer
Rechtsnach=
folge, vom Unternehmer und deſſen Rechtsvorgänger)
minde=
ſtens fünf Jahre beſchäftigt worden iſt. Die
Kün=
digungsfriſt beträgt dann drei Monate zum Schluſſe eines
Ka=
endervierteljahres; ſie erhöht ſich nach achtjähriger
Beſchäf=
tigungsdauer auf vier Monate, nach zehnjähriger
Beſchäftigungs=
dauer auf fünf Monate und nach zwölfjähriger
Beſchäftigungs=
dauer auf ſechs Monate. Dabei iſt aber zu beachten, daß
Dienſt=
jahre, die vor der Vollendung des 25. Lebensjahres liegen, nicht
mitgerechnet werden.
Dieſe längeren Kündigungsfriſten gelten für alle
Angeſtell=
ten, die nach § 1 des Verſicherungsgeſetzes für Angeſtellte
ver=
ſicherungspflichtig ſind oder ſein würden, wenn ſie nicht wegen
der Höhe ihres Arbeitsverdienſtes verſicherungsfrei wären. Keine
Anwendung finden die längeren Kündigungsfriſten in
Klein=
betrieben mit nur einem oder zwei Angeſtellten; ſie gelten nur
dort, wo ein Unternehmer in der Regel mehr als zwei
Ange=
ſtellte (ausſchließlich der Lehrlinge) beſchäftigt.
Außer der längeren Kündigungsfriſt, ſteht dem älteren
An=
geſtellten, in gleicher Weiſe wie allen übrigen Angeſtellten, ge=
mäß § 56 ff. des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbs,
das Recht zu, beim Arbeitsgericht auf Widerruf der Kü
digung zu klagen, ſofern die Kündigung unbill
hart und nicht durch die Verhältniſſe des B8.
triebs bedingt iſt. Vorausſetzung iſt, daß es ſich um eim=
Betrieb mit in der Regel mindeſtens zehn Beſchäftigten handu
Wegen der näheren Beſtimmungen und bei irgendwelchen 19,
klarheiten, empfiehlt es ſich, bei der Rechtsberatungg
ſtelle der Deutſchen Arbeitsfront Belehrung
holen.
Deutſche Arbeitsfront — Berufshauptgruppen der Angeſtelltt=
Ortsgruppe Darmſtadt, Rheinſtraße 35, I.
Ein Jahr NSG. „Kraft durch Frende‟
Am Dienstag verſammelte ſich die Belegſchaft der Fir=
Gebrüder Roeder AG. in der neuen Lagerhalle. Die
Wern=
kapelle eröffnete die Feierſtunde mit der Regina=Ouvertüre ry
Roſſini. Danach ſprach der Kreiswart der KdF., Pg. M0
comes, über die von der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freufu
im erſten Jahre geleiſtete Arbeit. Nur durch dieſe Einrichtug
war es möglich, daß viele Arbeitskameraden die Schönhef=in
unſeres Vaterlandes kennen lernten. Viele frohe Stunden w=u
für die Gründung der NSG. „Kraft durch Freude” dankbar. AAl.
dem Wunſche, daß im nächſten Jahre die Beteiligung der Karn
raden an den Veranſtaltungen und Reiſen noch ſtärker wern
ſchloß Pg. Malcomes ſeine Ausführungen. Belegſchaftsmitgliet
ſangen nun das Lied „Volk ans Gewehr‟. Ein intereſſanter W
richt über eine Urlaubsfahrt nach Norwegen mit der „Mo=
Olivia folgte. Mit einem ſchneidigen Marſch wurde die Fein
ſtunde beendet.
Erſter Berufsweilbewerb.
für die jüngeren und ſtellenloſen Architekten und Bautechninu
der Berufsgruppe der Techniker.
Die Programme ſind beim Bezirk in Frankfurt a. M., G6.
leutſtraße 31, anzufordern. Schlußtermin für die Ausgabe m
Programmen iſt der 1. Dezember 1934.
Reichsberufsgruppen d. Techniker i. d. Deutſch, Arbeitsfrontt
Orlsgruppenverſammlung der Orksgruppe Darmſtadt
des Bundes Nak.-Soz.. Deutſcher Juriſten.
Die erſte Ortsgruppenverſammlung dieſes Winters, die im
Fürſtenſaal ſtattfand. fand einen außerordentlich zahlreichen
Beſuch aus allen dem Bund angeſchloſſenen Berufsgruppen.
Das erſte Referat des Abends war Herrn
Amtsgerichtsdirek=
tor Eiſe=Darmſtadt anvertraut, der in ſehr intereſſanten und
rſchöpfenden Ausführungen die Grundgedanken des Erbhofrechts
darlegte. Er ging davon aus, daß es ſich bei dem Erbhofgeſetz
um ein grundlegendes Raſſegeſetz des Dritten Reiches handele,
deſſen weſentliche Gedanken die Grundpfeiler der
nationalſozia=
liſtiſchen Agrarpolitik enthielt. Es erſtrebe die Sicherung des
bäuerlichen Betriebs als Grundlage einer geſunden
Agrarwirt=
ſchaft. Dem Juriſten ſtelle es ſehr ſchwierige Aufgaben der
Ge=
etzesauslegung und Anwendung. Sie ſeien um ſo heikler und
verantwortungsvoller, als die Regelungen des Erbhofgeſetzes
oftmals ſich mit den Grundſätzen des bürgerlichen Rechts
über=
ſchnitten und dabei in ihrer grundſätzlichen Bedeutung
entſpre=
hend zur Geltung gebracht werden müßten. So ſei der
Eigen=
umsbegriff des Erbhofgeſetzes weit verſchieden von dem des
bür=
gerlichen Rechts: Dort das unbeſchränkte Recht des Einzelnen,
über eine Sache nach Belieben zu verfügen. hier Recht und
Pflicht zur Bewirtſchaftung des anvertrauten Bodens, für das
igene Geſchlecht und das ganze Volk, Keine Belaſtung mit
einer Hypothek ſei möglich. Kein guter Glaube ſchütze
denjeni=
gen, der den Erbhof oder Zubehör erwerbe, dagegen, daß es ſich
um einen Erbhof handele. Das Veräußerungsverbot des
Erb=
hofgeſetzes ſei keine rechtliche Verfügungsbeſchränkung, ſondern es
handele ſich um eine rechtliche Eigenſchaft des Erbhofes ſelbſt.
Die drei Grundſätze der Unveräußerlichkeit der Unbelaſtbarkeit
und der Einſchränkung der freien Vererblichkeit bildeten die
tra=
genden Stützen des Geſetzes. Den Hof ſtark und wirtſchaftsfähig
zu erhalten, ſei der oberſte Grundgedanke, aus dem alles weitere
ſich im Einzelfall erkläre.
Der Redner legte dann eingehend dar, in welchem Umfange
Gutsübergabeverträge heute mit Genehmigung des
Anerben=
gerichts und der Verwaltungsſtellen des Reichsnährſtandes noch
geſchloſſen werden könnten. Er erörterte des weiteren die Frage
Winter-Ausgabe 1934
O Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße Nr. 25.
der zukünftigen Geſtaltung des landwirtſchaftlichen Kredites,
wo=
bei die grundſätzliche Beſtimmung des § 15 des Erbhofgeſetzes
entſprechend herausgearbeitet wurde wonach dem Bauern,
der leichtfertig Schulden macht und nicht bezahlt, der Hof
genom=
men werden kann; dieſe Möglichkeit der ſog. Abmeierung des
leichtſinnig wirtſchaftenden Bauern müßte in Zukunft die grund=
legende Sicherung für jeden Kreditgeber bilden.
Eindringlich zeigte der Vortragende, in welchem Umfange
im Zuſammenhang mit der Schaffung neuer Siedlerſtellen, für
die in Heſſen im Laufe der Jahre rund 50 000 Morgen
frei=
gemacht wurden, für die Seßhaftmachung auch der nachgeborenen
Bauernſöhne Sorge getragen werde,
So ergebe ſich aus dem Zuſammenklang des
Reichserbhof=
geſetzes des Geſetzes über den Reichsnährſtand und des Geſetzes
über die neue Marktordnung für die landwirtſchaftlichen
Pro=
dukte ein Dreiklang, der im Intereſſe der Geſamtheit des ganzen
Volkes die Bewirtſchaftung des landwirtſchaftlichen Grund und
Bodens ſichere und wieder auf eine geſunde Grundlage ſtelle,
An zweiter Stelle ſprach Dr. Köbler=Mainz über die
Pflichten der Rechtswahrer. Er richtete einen eindringlichen und
temperamentvollen Appell an alle Anweſenden, aus
national=
ſozialiſtiſchem Geiſte heraus die hohe Bedeutung des
Rechts=
wahrers zu erkennen und entſprechend zu handeln. Jeder müſſe
das an ſeiner Stelle zunächſt in der Arbeit des Tages tun. Der
Rechtswahrer ſei berufen, die tiefe Kluft, die ſich im Laufe der
Jahrhunderte zwiſchen dem Volk und den juriſtiſchen Kreiſen
aufgetan habe, zu ſchließen. Das Mißtrauen, das dem Juriſten
auch heute noch entgegenſtehe, ſei groß. Es zu überwinden, müſſe
er ein für alle Mal Schluß machen mit der Auffaſſung ſeines
Berufs, die bisher die herrſchende geweſen ſei. Eine geſunde,
der Auffaſſung und dem tiefen Rechtsgefühl des Volkes
entſpre=
chende Auslegung und Anwendung der Geſetze müſſe ſeine
Auf=
gabe ſein. Nur dann diene der Rechtswahrer dem Ideal der
Volksgemeinſchaft, für das die nationalſozialiſtiſche Bewegung
jahrelang gekämpft und geblutet habe.
In ſeinem Schlußwort konnte der Leiter der Ortsgruppe,
Rechtsanwalt Dr. Vallbracht, im Namen aller Anweſenden
noch einmal die ausdrückliche Verſicherung geben, daß alle
be=
müht ſein würden, ſolchem Ideal zu dienen und mit allen ihren
Kräften ſich für ſeine Verwirklichung einzuſetzen.
Dr. N.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Drei Sittlichkeitsſachen wurden am Freitag
wieku=
verhandelt an den Darmſtädter Gerichten. Zwei Sachen vor 4
Großen Strafkammer. Das erſte war der 22jährige A. S. m.
hier, der ſich nackt an ſein Fenſter ſtellte und vorbeigehende
Mäl=
chen anrief. Das Bezirksſchöffengericht hatte ihn wegen Erreguu
öffentlichen Aergerniſſes zu 10 Monaten Gefängnis verurtnn
S. legte Berufung ein mit der Behauptung, er habe es nio
darauf abgelegt, ſondern die Mädchen müßten ihn zufällig g.
ſehen haben, als er am Fenſter ſeine Kleider geholt habe. Do.
die Ausſagen der beiden Mädchen ergeben ſo, einwandfrei d0.
üble Tun des Angeklagten, daß das Gericht. mit Rückſicht aufſoitm
Leugnen, die Strafe auf ein Jahr Gefängnis erhöht und Han
befehl erläßt. Erſchwerend iſt auch, daß der Angeklagte erſt Ucru
Land
zu
reicht
dieſem Frühjahr wegen gleicher Dinge beſtraft wurde.
Der 42jährige Chr. Sch aus Sprendlingen erhielt dari,
wegen Blutſchande eine Gefängnisſtrafe von zwei Jahren, ſein
21jährige Stieftochter eine ſolche von ſieben Monaten. Die
El=
a. Reinheim
den hatten drei Jahre lang ein Verhältnis miteinander gehar
ohne jede Rückſicht auf die Frau und Mutter, die davon nichseTän
wiſſen will. Sie zeigen auch beide wenig Reue, und
überharn=
keinen Sinn für das Strafbare und Ungeſunde ihres Vorgehe.n
Die Sache kam heraus, als das Mädchen im Mai dieſes Jah.b
ein Kind gebar.
Vor dem Bezirksſchöffengericht ſtand der 21jährige
ſchwo=
ſinnige Kurt Landzettel, der zuſammen mit einem Unbekann zu
einen 14jährigen, nicht ganz normalen Knaben mißbrauchte Ls/9n
dann in der brutalſten Weiſe mißhandelte. Der Arzt iſt der
All=
faſſung, daß der Angeklagte verantwortlich ſei und das Gerin
erkennt, um den Angeklagten, der wahrſcheinlich ſpäter in e=
Anſtalt zu bringen ſein wird, möglichſt lange unſchädlich
machen, auf eine Gefängnisſtrafe von zwei Jahren.
Die Große Strafkammer ordnet dann als Letztes gegen 9
52jährigen Valentin Senghas, gebürtig aus Kirſchhauſen I
Heilbronn die Sicherungsverwahrung an. Senghas verhin
augenblicklich ſeine 15. Strafe. Das Gericht kam zu der Auffſe
verwahrung für unumgänglich notwendig.
Das Bezirksſchöffengericht verhandelt als erſtes einen
Auu=
unfall, der ſich am 17. Auguſt dieſes Jahres an der Ecke der R.Ne
dörfer= und Beckſtraße zutrug. In der Roßdörfer Straße fuhr
Perſonenkraftwagen mit drei Inſaſſen aus Bieberau, die B0
ſtraße herauf kam ein Laſtkraftwagen, den der Angeklagte, 1
47jährige A. B. von hier ſteuerte. An der Ecke ſtand gerade i.
Heagomnibus. Anſcheinend verwandte der Angeklagte auf dieM
Omnibus ſoviel Aufmerkſamkeit, daß er das Perſonenauto ühbg
ſah und direkt drauffuhr. Der Perſonenwagen überſchlug //
und dabei wurde der Fahrer derart ſchwer verletzt, daß er 1
mittelbar darauf ſtarb, während ſeine Frau gar nicht und
dritter Inſaſſe nur unerheblich verletzt wurden. Das Gericht 1.
nach ausführlicher Beweisaufnahme von der Schuld des Anm
klagten überzeugt und verurteilt ihn wegen fahrläſſiger Toimi.
und Körperverletzung zu vier Monaten Gefängnis. Es wer9”
ihm jedoch, da er noch nicht vorbeſtraft iſt, fünf Jahre Bewuc
rungsfriſt zugebilligt.
Der Strafſenat des Oberlandesgerichts verurteilte am An
chen Tag den Joſeph Merkel aus Königſtädten zu zwei Jahnn
Gefängnis, abzüglich 10 Wochen Unterſuchungshaft, und Mae
Heinrich Hauf aus Flörsheim zu einem Jahr und ſechs Mongliuk
Gefängnis, abzüglich 15 Wochen Unterſuchungshaft. Beide 990*
illegale kommuniſtiſche Schriften hergeſtellt und verteilt.
— Lohnſteuertabellen. Im Vitalis=Verlag, München 13
die ab 1. Januar 1935 erſtmalig anzuwendenden Lohnſteuer=Lſcle
len für Monats= Wochen=, 14=Tag=, Tag= und Stundenlohn
ſchienen. Dieſe Tabellen zeichnen ſich durch ihre Ueberſicht II
Vollſtändigkeit, bei Verwendung eines beſonders dauerhaften
Re=
tons, beſonders aus.
Was die Darmſtädter Lichtſpieltheaker bringen.!
— Das Union=Theater zeigt mit täglich ſich ſteigerndem!
folg das große Filmwerk Greta Garbos „Königin Chriſtiſſe.
Tauſende haben in den letzten Tagen Greta Garbo geſehen."
aber Tauſende verkünden mit leuchtenden Augen das unverdie.”
liche Spiel der großen Künſtlerin.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen einen neuen Film von Gäct.
Fröhlich: „Abenteuer eines jungen Herrn in. 4e
len.” In den Hauptrollen: Guſtav Fröhlich, Maria Andein”
Olga Tſchechowa Jugendliche zugelaſſen.
— In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man den durch ſeinen.
ſpielloſen Erfolg im Union=Theater bekannten Film „Ein 900
will nach Deutſchland”. In den Hauptrollen: Karl Ludwig?"
Brigitte Horney. Hermann Speelmanns. Jugendliche zugeldlle
Geſchäftliches.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.
Die Direktion der ſtädt. Betriebe teilt uns mit, daß der S
termin für die Einſendungen zu der in der Gaszeitung verolle
lichten Preisfrage auf 24. November 1934 vorverlegt wut”
die Ergebniſſe bereits bei dem Bunten Werbeabend, der ſl.O"
vember 1934 im ſtädt. Saalbau ſtattfindet, bekanntmachen dt.
nen Einſendungen, die alſo noch berückſichtigt werden, Bl*
müſſen am 24. November 1934 bei den Annahmeſtellen des Ole
werks abgegeben werden oder den Poſtſtempel von dieſem Dlt
tragen.
Aus Heſſen.
Griesheim, 23. Nov. Seinen 80. Geburtstag beging
eutigen Tage unſer Ortsbürger Nikolaus Wettmann,
ätraße 7, in geiſtiger und körperlicher Friſche. —
Bewußt=
aaufgefunden. Ein Ende der 20er Jahre ſtehender
ver=
g eter Mann von hier, der am Dienstag abend gegen 8 Uhr
einer Arbeitsſtätte mit ſeinem Fahrrad ſich auf der
Heim=
befand, ſtürzte kurz vor der Autobahn infolge eines Unfalls
en dem Radfahrerweg entlangführenden Chauſſeegraben,
wo=
ſtrer bewußtlos liegen blieb. Nach etwa 2 Stunden ſah ein
Weges kommender Radfahrer den Verunglückten liegen. Er
ſich ſeiner an, worauf er alsbald wieder zum Bewußtſein
Sein Fahrrad war demoliert. Außer einer leichten Kopf=
Strung hatte er Schnittwunden in Geſicht und an den Händen.
D. Eſchollbrücken, 23. Nov. Beginn des Waſſerlei=
1sbaues. Die Stadt Darmſtadt hat die Arbeiten für die
ſorgung Eſchollbrückens mit Waſſer unter Anſchluß an das
ſche Waſſerwerk im Eichwäldchen begonnen. — Der
Ge=
nderat beſchloß, im Jahre 1935 4 RM. Gemeindehundeſteuer
urh eben. Mit dem Holzmachen im Gemeindewald wurde
be=
ver.
1 Ober=Ramſtadt, 23. Nov. Eine zugunſten der Winterhilfe
Aichtlandwirten vorgenommene Kartoffelſammlung
init 55 Zentnern ein gutes Ergebnis. Von den hieſigen
ſpirten wurden zuſammen 272 Zentner Kartoffeln und 35,5
Brotgetreide gezeichnet — Hundeſteuer. Nach einem
mlrigen Gemeinderatsbeſchluß beträgt der Gemeinde=
Hunde=
ririſchlag bis auf weiteres (ſomit auch für das Jahr 1935)
zurd 6 RM. — Brieftaubenverein „Heimat=
Der in weiten Kreiſen bekannte
Brieftaubenzüchterver=
deimatliebe” hier veranſtaltet am Sonntag, 25. November,
nechützenhof” ſeine diesjährige Vereinsausſtellung. Durch den
wlrngen Züchterfleiß iſt es dem Verein gelungen, ſich ſtets an
gispitze innerhalb größerer Verbände zu behaupten. In den
cu Jahren wurde die Sudoſtrichtung bis Debreczin in Ungarn
: Klm.) gereiſt, und man fand die Ober=Ramſtädter bis zur
wEr in den Preisliſten. Auch in dieſem Jahre, nachdem die
ſirſchtung nach Nordoſt verlegt war, konnte ſich der Verein
vyſtim mit ſeinen Tauben bis zur Endtour Schneidemühl
duekzen und weitere Erfolge erringen.
Roßdorf, 23. Nov. Für Sonntag iſt das kirchliche Programm
uſſtſokgt erweitert: Nachmittags 3 Uhr Friedhofsfeier;
abs 8 Uhr Abendmahls=Gottesdienſt.
. Groß=Umſtadt, 22 Nov. Am Sonntag abend veranſtal=
Ndre NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude”, einen
9ſttumsabend; der Saal „Zum weißen Roß” war überfüllt,
bſer Leiter der Veranſtaltung, Herr Lehrer Seiler, die
ſuiſenden herzlich begrüßte. Da die für Dienstag abend
vor=
eene Wiederholung leider nicht ſtattfinden konnte, haben die
nüſenutzten, im Vorverkauf gelöſten Eintrittskarten für die
ite Veranſtaltung Gültigkeit. Alle Darſteller und
Mitwirken=
dyyben ihr Beſtes. Die Klavierbegleitung hatte Fräulein
hon übernommen, die ihr bewährtes Können voll und ganz
Die von Frl. Annemarie Ritzert mit ihrer
wohlklingen=
mötimme zu Gehör gebrachten Lieder fanden den ganz
beſon=
m Beifall der großen Zuhörerſchaft. Die beiden Einakter
vet von den Laienſpielern tadellos geſpielt und fanden
gro=
ylnklang und Verſtändnis. Unter der Stabführung des
alt=
ſchiige 1. blwuten und nimmermüden Chormeiſters der Sängervereini=
we
gun Serrn Rektor Maſer, hörten wir zwei vortrefflich
vor=
gatyme Volkslieder, die ihre Wirkung auf die Hörenden nicht
ve filken. Nicht vergeſſen ſei auch das Zitherorcheſter
ach wie ſchon ſo oft in den Dienſt der guten Sache geſtellt
aln reichen Beifall erntete. Ueber Aufgabe und Ziele des
ſiehundes Volkstum und Heimat” ſprach Herr Rektor
790 z. Er betonte, daß wahre Kultur im deutſchen Volkslied
un n. der deutſchen Volkskunſt ihren Ausdruck findet. Der
geur iche Abend kann in jeder Beziehung als voller Erfolg
ges dut werden.
Groß=Umſtadt, 22. Nov. Hohes Alter. Zwei Tage
varſallendung ſeines 95. Lebensjahres iſt der Landwirt
Hein=
ritz)örr von hier verſchieden.
Reinheim, 23. Nov. Die in der letzten
Gemeinde=
tſätzung gefaßten Beſchlüſſe beweiſen die zunehmende
urig der wirtſchaftlichen Verhältniſſe der Gemeinden. Als
wurde beſchloſſen, die Bürgerſteuer für 1935 von ſeither
Btozent auf 300 Prozent herabzuſetzen. Weiter wird
be=
u, die Getränkeſteuer aufzuheben. Der Burgermeiſter be=
*über den Stand der Verhandlungen mit der Reichspoſt
Verkaufs des Gemeindehauſes in der Jahnſtraße zwecks
wtrung der Poſtanſtalt. Der Rat beſchließt, auf dem erſten
ot gemachten Angebot zu beharren. An einem Verkauf zu
Den als den einmal geſtellten Bedingungen hat die Gemeinde
üntereſſe. Da es nicht mehr als ein im Allgemeinintereſſe
gdes Bedürfnis angeſehen wird, den Friedhof zu einem
i Teil für Erbbegräbniſſe vorzuſehen, wird der Preis für
5gräbniſſe (Doppelgrab) von ſeither 46 RM. auf 150 RM.
und für jedes weitere Grab 50 RM. berechnet. Dem
wird als Heim ein Raum in der Gewerbeſchule zur Ver=
An geſtellt. Zur Erneuerung der Handballtore auf dem
pplatz wird ein Zuſchuß geleiſtet.
1, Höchſt i. O., 22. Nov. Der Laſtkraftwagenver=
9der Reichsbahn für den Odenwald wurde in dieſen
DM aufgenommen. Die in Betrieb befindlichen drei Dieſel=
W: (ind in Höchſt ſtationiert und in einer eigens für ſie auf
denüüterbahnhofsgelände errichteten Halle untergebracht.
Zwei=
me läglich werden die Strecken Höchſt—Eberbach Höchſt—
Darm=
ſta ſlund Höchſt—Hanau befahren. Sämtliche auf dieſen Routen
lie oen Güterbahnhöfe werden dabei beruhrt. Die Güter vom
ſach dem Odenwald werden auf dieſem Wege ſchnellſtens
Beſtimmungsort beziehungsweiſe den großen Umladebahn=
Abder benachbarten Städte zugeführt.
Birkenau, 22. Nov. Saarkinderausflug. Eine
MFahrt machte die Ortsverwaltung der NSV. heute mit den
Aup in Ober=Abtſteinach untergebrachten Saarkindern. Die
M ing die Bergſtraße entlang nach Heidelberg; dann ging
liter nach Neckarſteinach. Dort wurden die Kinder von der
NeSfmuenſchaft mit Kaffee bewirtet, und in froher Stimmung
Au Rdrnn durch das Steinachstal der Heimat zu. In Ober=
Abt=
ſtelah wurde dann von den dort untergebrachten kleinen Gäſten
Vo Saar Abſchied genommen, und mit frohen Liedern wurde
Weßte Fahrtſtrecke zurückgelegt — Arbeitsbeſchaffung.
An nun begonnenen Drainagearbeiten und der Holzmacherei
4 wieder eine Reihe Volksgenoſſen Arbeit gefunden, ſo daß
M Ich wieder ein kleiner Rückgang der Arbeitsloſigkeit
einge=
ire Mik.
Heppenheim a. d. B., 23. Nov. Ein Kameradſchafts=
A des Tonwerks, auf dem man neben der geſamten
D Khaft auch den Betriebsführer Strauch ſowie Kreiswal=
Elkſte ffan und Ortswalter Bodemer von der DAF. ſah,
De Thnu angetan, der Gefolgſchaft Kraft durch Freude zu ſpen=
Alie gute Stimmung erreichte ihren Höhepunkt, als Betriebs=
Strauch bekanntgab, daß die Werksleitung unter großen
OAMa Dieſen Winter durcharbeiten läßt. Mancher, der das Ge=
De der Arbeitsloſigkeit wieder vor der Tür ſah, wird erleich=
FhFugeatmet haben. — In dieſen Tagen verlaſſen die Saar=
” nach faſt öwöchigem Erholungsaufenthalt wieder unſern
um voll ſchöner Erinnerungen in ihre Heimat
zurückzu=
leßm
Bad Wimpfen, 22. Nov. Tag der deutſchen Haus=
Am Dienstag abend gab Muſikmeiſter Reif mit ſei=
Nei ſ ſikſchülern zum Tag der deutſchen Hausmuſik im Saale
de4 u hotels Mathildenbad ein Schüler=Vorſpiel. Man folgte
mi hnlichem Intereſſe und beifallsfreudig dem Programm, das
DD cRikmeiſter Reif mit großer Sorgfalt zuſammengeſtellt war.
N4er Begrüßung durch Muſikmeiſter Reif wurde mit kleinen
lie Aurſsigen Vortragsſtücken, die zum Mitſingen anregten, be=
20M. Es folgten dann Werke der großen Klaſſiker. Man
” n Jugend Rektor Blitz dankte im Namen des Muſiver
eyfBür, die ſchönen Leiſtungen und hielt eine anſpornende Rede
Jugend. Im Namen der Eltern der Muſikſchüler dankte
Le Selfrich dem Muſikmeiſter Reif, daß er in den Schü=
E As Bedürfnis nach den Schätzen intimer Muſik zu wecken
ve
—Feuermeldeſtelle „Blauer Turm‟. Durch
di Anſchaffung der Motorſpritze iſt es von großer Wichtigkeit,
Na. Ausbruch eines Feuers ſofort bekannt wird. Aus dieſem
GlIhe mußte die Alarmmöglichkeit verbeſſert werden; dies iſt
je Aunch Anſchluß des blauen Turmes an die Fernſprechleitung
hem. In Zukunft kann von jedem Fernſprechapparat der
und der Teilgemeinden aus durch Wählen der Nummer 777
9i ſarrmierung der Feuerwehr erfolgen.
Sirſchhorn, 23. Nov. Waſſerſtand des Neckars
(9 90 am 22. d. M.: 1.48 Meter, am 23. d. M.: 1,49 Meter,
1aMstmorgens 5.30 Uhr.
Unſer Hund und unſere Pflichten gegen ihn
während der kalten Jahreszeit.
Es gibt wohl nicht leicht eine Tierart, die durch ihre
ange=
borenen Eigenſchaften wie Klugheit und Verwendbarkeit zu Nutz
und Freude des Menſchen ſo mannigfaltig und vielſeitig wäre
als der Hund . Alles, was er tut, verrichtet er mit Eifer und
Ausdauer. Wunderbar ſind oft ſeine Leiſtungen auf der Jagd
oder als treuer Behüter der ihm anvertrauten Herde. Als
Füh=
rer eines Blinden, als Lebensretter aus Waſſerfluten oder
Schneelawinen oder als todesmutiger Verteidiger ſeines bedrohten
Herrn und dergleichen, überall zeigt er ſeine treue Anhänglichkeit
und Zuverläſſigkeit.
Welch ein unerbittlicher und unbeſtechlicher Wächter iſt er in
Haus und Hof! Es wäre oft gar trübe beſtellt mit der Sicherheit
von Hab und Gut, wenn er nicht mit rückſichtsloſer Energie und
oft mit ſcharfem Zahn das Beſitztum ſeines Herrn gegen
vagabun=
dierende Eindringlinge verteidigte. Auch unſere Polizei bedient
ſich ſeiner, ſie weiß die Vorzüge eines guten Hundes zu ſchätzen
und auszunutzen. Wie oft ſchon war die Aufdeckung eines
Dieb=
ſtahls oder ſonſtigen Verbrechens lediglich dem ſcharfſinnigen
Spürtalent eines Polizeihundes zu verdanken! All dieſe Vorzüge
bei der verſchiedenartigſten Verwendung des Hundes ſind dem
Leſer zur Genüge bekannt.
Aber auch dort, wo er nur zur Freude und zum Vergnügen
im Hauſe gehalten wird, wird er ob ſeiner Treue, ſeiner
Anhäng=
lichkeit und Wachſamkeit ſehr geſchätzt. In vielen Familien hat er
ſich dadurch die Stellung eines unerſetzlichen Hausfreundes
er=
worben.
Seiner Freude weiß er ſtets durch Laut und Gebärde
Aus=
druck zu verleihen, das er gleichzeitig durch Wedeln mit dem
Schwanz, ſeinem pſychographiſchen Endteil, zu bekräftigen ſucht.
Und wie oft geſchiet dies den Tag über! Wenn man bedenkt,
daß dadurch ſtets eine heitere oder wohlmeinende Empfindung
gegen ſeinen Herrn ohne jegliches Falſch oder Hinterliſt zum
Ausdruck kommen ſoll, dann kann man ermeſſen, wie viel
Men=
ſchenliebe und Dankbarkeit den lieben langen Tag durch ſo eine
„Hundeſeele” hindurchzieht. Nie, das dürften ſich viele Menſchen
zum Vorbild nehmen, iſt der Hund undankbar, er bewahrt ſeinem
Herrn auch dann noch die Treue, wenn er ungerecht beſtraft wird.
Der deutſche Philoſoph Schopenhauer ſagt deshalb mit Recht in
einem Epigramm: „Wundern darf es mich nicht, daß manche die
Hunde verleumden; denn es beſchämet zu oft leider den Menſchen
der Hund.” Auch Friedrich der Große, bekanntlich ein großer
Hundefreund und Hundekenner, ſagte einſt zu ſeiner Umgebung
von den Hunden: „Sie haben alle guten Eigenſchaften des
Men=
ſchen, ohne gleichzeitig deren Fehler zu beſitzen”.
Wäre es dem Hunde nicht von der Natur verſagt, das, was er
zu fühlen vermag und was uns oft ſeine Augen ſagen wollen,
uns verſtändlich zu machen, wir würden mancherlei zu hören
be=
kommen, leider aber auch viele Klagen über das traurige Los,
das noch manchem armen Hunde aus Unverſtand der Menſchen
beſchieden iſt.
Deshalb iſt es Pflicht eines jeden, vorkommenden Falles
der=
artige Mißſtände abzuſtellen, und jeder Hundebeſitzer betrachte es
als ſeine Pflicht, für eine richtige Haltung und Pflege ſeines
Hundes auch während der kalten Jahreszeit beſorgt zu ſein.
Hunde, die in der Wohnung gehalten werden, müſſen, wenn
ſie geſund bleihen ſollen, möglichſt viel an die Luft. Nicht
um=
ſonſt die große Freude, wenn er merkt, daß es Zeit zum Spazieren=
gehen iſt. Auch wenn das Wetter kalt und ſtürmiſch und nicht
gerade zum Spazierengehen lockt, man laſſe ſich deshalb nicht
ab=
halten, täglich wenigſtens eine Stunde, mit ihm ins Freie zu
gehen. Das „Herrchen” wird es bald an ſich ſelbſt merken, wie
vorteilhaft ihm ſelbſt eine tägliche Bewegung in friſcher Luft
be=
kommt.
Man laſſe jedoch den Hund nicht ohne Aufſicht ins Freie
lau=
fen. Auch der beſtveranlagte verliert dadurch ſein
Abhängig=
keitsgefühl und ſeine Treue. Er wird ein Vagabund, er gehorcht
nicht mehr und wird dadurch wertlos.
Zu Hauſe beſchäftige man ſich auch von Zeit zu Zeit mit ihm;
er haßt die Einſamkeit und Langeweile und iſt infolgedeſſen
dank=
bar für jede Aufmerkſamkeit und immer empfänglich für Lob und
Tadel, denn er iſt ſehr ehrgeizig. Mit welcher Selbſtgefälligkeit
und Stolz geht er dahin, wenn er für ſeinen Herrn etwas tragen
darf.
Anders dagegen geſtaltet ſich die Pflege und Haltung der
Hunde, die während des Winters in einem Zwinger oder gar an
der Kette gehalten werden. Hier muß man mit Sorgfalt auf die
Rein= und Trockenhaltung des Laufraumes bedacht ſein, damit
das Lager trocken bleibt. Bei ſtrenger Kälte, bei Regen und
Wind ſchütze man den Eingang zur Hutte durch ein vorgehängtes
Tuch. Eine ſaubere Hütte mit einem trockenen, warmen Lager iſt
das mindeſte, was auch einem Kettenhund gebührt.
Auch die Hautpflege darf während der kalten Jahreszeit nicht
vergeſſen werden. Tägliches Abbürſten mit nicht allzu harter Bürſte
erzeugt bei jedem Hund gleich welcher Raſſe und Verwendung ein
Wonnegefühl. Ein warmes Bad dagegen iſt im Winter nur dann
zu empfehlen, wenn nachher ein gut geheizter Raum bis zur
völligen Abtrocknung des Hundes zur Verfügung ſteht.
Bezüglich der Ernährung ſei noch kurz angefügt, daß für einen
ausgewachſenen Hund täglich eine Mahlzeit genügt. Soll er
zwei=
mal gefüttert werden, ſo bemeſſe man das Morgenbrot knapp, die
Hauptfütterung zu Mittag dagegen reichlich, und zwar immer ſo.
daß der Hund ſatt wird. Das Futter reiche man bei Kälte immer
angewärmt, aber niemals heiß. Alle Reſte des Tiſches, überhaupt
die Speiſen des Menſchen, ausgenommen Gewürze und dergleichen,
eignen ſich ſehr gut als Nahrung für den Hund.
Das Trinken gehört ſelbſtredend auch zur Ernährung; man
ſtelle dem Hunde in der Regel ſtets reines und friſches Trinkwaſſer
zur Verfügung. Das iſt aber nicht immer richtig. Der Hund ſoll
mit der Zeit daran gewöhnt werden, nur zu beſtimmten Zeiten
den Durſt zu ſtillen. Namentlich aber in der Zeit, in der die Hunde
ſtubenrein gemacht werden ſollen, iſt es nicht ratſam, den Tieren
immer oder gar abends noch Waſſer anzubieten. Beſondere
Auf=
merkſamkeit gebührt aber auch hier dem Hunde, der im Freien
während des Winters ſich aufhalten muß. In dieſer Zeit gebe
man ihm kein kaltes Trinkwaſſer. Am beſten läßt man es ganz
weg oder gibt ihm nach Möglichkeit zweimal am Tage mit heißem
Waſſer verdünnte Milch.
Der Zweck dieſer Zeilen iſt erreicht, wenn damit allen
Hunde=
beſitzern ohne Ausnahme eine Anregung gegeben wird, für eine
vernünftige Haltung und Pflege ihrer Hunde zu ſorgen; auch ſei
jeder ſonſtige Tierfreund darum bemüht, Tierquälereien zu
ver=
hindern oder abzuſtellen, die häufig, wie oben ſchon erwähnt, nur
auf Nachläſſigkeit oder Gedankenloſigkeit der Menſchen beruhen.
Gernsheim, 23. Nov. Schulungsabend der NS.=
DFB. Bei Kamerad Weiprecht fand geſtern abend ein
Schu=
lungsabend ſtatt. Kam. Papzien begrüßte die zahlreich
er=
ſchienenen Kameraden und erteilte Kam Hermes zu einem
Vortrag über die wirtſchaftliche Lage Deutſchlands das Wort.
Seine intereſſanten Ausführungen wurden mit geſpannter
Auf=
merkſamkeit aufgenommen. Am Totenſonntag iſt morgens
Kirch=
gang mit Fahne. Anſchließend Totenehrung auf dem Friedhof.
Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer Adolf Hitler fand
dieſer wie immer in echt kameradſchaftlicher Weiſe durchgeführte
Abend ſeinen Abſchluß — Ein begrüßenswertes
Straßen=
bauprotekt. Zur Erleichterung des Durchgangsverkehrs iſt
jetzt eine neue Straße um Gernsheim herum geplant. Die Straße
wurde bereits abgeſteckt. Die neue Straße ſoll neben dem
Winkel=
bach über den Kaffeedamm durch die Gärten gelegt werden und
ſoll etwa an der Römerſtraße wieder auf die Chauſſee führen.
Hierdurch würden die ſchlechten Strecken und gefährlichen Kurven,
die ſich in den alten Straßen befinden, für den
Durchgangsver=
kehr wegfallen.
Neſſelwang im Allgäu
900—1600 m
der ideale Winterſport=Platz ruft die Leſer unſerer Zeitung:
1. Fahrt vom 22. Dezember (Nachts) 1934 bis 5. Januar 1935
14 Tage einſchl. Fahrt und Penſion . . . RM. 82.—
2. Fahrt vom 25. Dezember (Nachts) 1934 big 5. Januar 1935
11 Tage einſchl. Fahrt und Penſion . . . RM, 71.—
3. Fahrt vom 25. Dezember (Nachts) 1934 bis 2. Januar 1935
8 Tage einſchl. Fahrt und Penſſon . . . . RM. 54.—
Koſfenloſe Auskunft über Unterkunft und dergl. am
Reiſeſchalter des „Darmſtädter Tagblatt=,
Rhein=
ſtraße 23, Tel. 1, Schalterſtunden von 10—2 Uhr und
von 3—6 Uhr.
Cp. Erfelden, 22. Nov. Dr. Dehlinger
Ehrenvor=
ſitzender des Aſtheim—Erfelder
Entwäſſe=
rungsverbandes. Bürgermeiſter und Kreisbauernführer
Hauf von Geinsheim wurde in der letzten Sitzung des Aſtheim—
Erfelder Entwäſſerungsverbandes, der die erſten
Riedentwäſſe=
rungen innerhalb ſeiner Verbandsgemeinden in Angriff nahm,
des Verbandes gewählt. Der Gründer und
wurde zum Ehrenvorſitzenden ernannt.
Bm. Hofheim (Ried), 22. Nov. 70. Geburtstag. Am
23. November begeht Frau Anna Maria Olf ihren 70.
Geburts=
tag. — Am kommenden Samstag findet abends im „Kaiſerhof”
das diesjährige Abturnen aller Aktiven des Turnvereins ſtatt,
womit eine Totengedenkfeier verbunden iſt. — Zur erſten Feier
der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude”, die hier anläßlich
des Jahrestages am Dienstag, 27 Nov., ſtattfindet, ſind alle
Vorbereitungen getroffen, ſo daß mit einem ſchönen Verlauf
ge=
rechnet werden kann.
Be. Leeheim, 23. Nov. Geſtern konnte die hieſige Einwohnerin
Frau Eliſabeth Däubner ihren 85. Geburtstag feiern, Frau
Däubner iſt trotz ihres hohen Alters noch von geradezu
jugend=
licher Rüſtigkeit.
Be. Mörfelden, 23. Nov. Seinen 81. Geburtstag kann am
kommenden Montag Herr Ludwig Schulmeyer in geiſtiger
und körperlicher Rüſtigkeit feiern.
Be. Aſtheim, 23. Nov. Am kommenden Sonntag wird Daniel
Bender ſeinen 80. Geburtstag feiern.
— Groß=Gerau, 23. Nov. 53 Geiſtliche in einer
Familie. Nach 40jähriger Dienſtzeit iſt Dekan Ludwig Scriba,
der einer der älteſten Pfarrerfamilien Deutſchlands entſtammt, in
den Ruheſtand getreten. Der erſte Pfarrer aus der Familie
Scriba war ein Schüler Martin Luthers. Seitdem weiſt jede
Generation Pfarrer auf. Auch der Sohn des Dekans iſt Pfarrer,
und zwar der 53. in dieſer Familie.
Be, Wallerſtädten, 23 Nov. Ein hieſiger Arbeiter hat ſich
in den Opelwerken zwei Finger abgequetſcht. Der Verunglückte
benutzte gegen die Anordnung ſeines Meiſters beim Einlegen von
Reſerveradbügeln die linke Hand. Der Verunglückte mußte
ſo=
fort in das Vinzenzkrankenhaus in Mainz verbracht werden.
Dp. Sprendlingen, 23. Nov. Hochbetagte
Geburts=
tagskinder. Frau Johannes William Wwe.
Frankfur=
terſtraße hier, wird am Samstag in geiſtiger und körperlicher
Geſundheit 86 Jahre alt — Her: Georg Stroh, Erbſengaſſe,
kann ebenfalls am 25. November ſeinen 86. Geburtstag feiern.
Er iſt der zweitälteſte Einwohner in unſerer Gemeinde und der
letzte Kriegsteilnehmer aus 1870/71 und bezieht den Ehrenſold.
Offenbach, 23. Nov. Vorſorgliche Maßnahmen
ge=
gen Diphtherie=Erkrankungen. Wie das
Kreis=
geſundheitsamt Offenbach mitteilt, ſind im Stadt= und Landkreis
Offenbach in letzter Zeit — wie faſt immer um dieſe Jahreszeit —
Diphtherie=Erkrankungen aufgetreten. Infolgedeſſen mußten
einige Schulklaſſen bzw. Schulen ſowohl in der Stadt als auch in
einigen Orten des Kreiſes Offenbach geſchloſſen werden. Die
Krankheitsziffer überſteigt jedoch nicht die der früheren Jahre.
Das Kreisgeſundheitsamt gibt im Anſchluß an dieſe Mitteilung
noch einige Verhaltungsmaßregeln bekannt und teilt mit, daß,
wenn die Verhaltungsmaßnahmen gewiſſenhaft befolgt werden,
die Gefahr der Anſteckung und weitern Verbreitung weiteſtgehend
verhindert werden könne. Irgend ein Anlaß zur Beunruhigung.
beſtehe jedoch zur jetzigen Zeit noch nicht.
Be, Rüſſelsheim, 22. Nov. Bei der Ausgrabung des
Main=
bettes oberhalb des Stauwerkes wurden wiederum Funde aus
der Bronzezeit zutage gefördert und von dem Geſchichts= und
Altertumsforſcher Amtsgerichtsrat Dr. Schwabe=Hochheim für
das dortige Heimatmuſeum geborgen. Die mit den Baggerungen
beſchäftigten Arbeiter wurden beauftragt, ihre Aufmerkſamkeit
auf weitere Funde zu richten. — Verſammlung der NS.=
KOV. Die Ortsgruppe Rüſſelsheim der Nationalſozialiſtiſchen
Kriegsopferverſorgung hielt in der Opelgaſtſtätte eine
Mitglie=
derverſammlung ab. — Kaninchen= und
Kleintierzucht=
verein. Eine Jubiläumsausſtellung hatte der hieſige Kaninchen=
und Kleintierzuchtverein. Der Aufbau der Ausſtellung war dank
der Züchter ſehr gut. Man konnte ſchöne Ergebniſſe der
letztjähri=
gen Züchtung zu ſehen bekommen. Winterſportwerbung.
Die in den UT.=Lichtſpielen ſtattgefundene Werbekundgebung
für den Skilauf hat gezeigt, daß auch in Rüſſelsheim dem Skiſport
ein lebhaftes Intereſſe entgegengebracht wird. Die zahlreichen
Beſucher konnten aber auch dem intereſſanten Lichtbildervortrag
des Gaulehrwartes des DSV. alles das entnehmen, was zu
Be=
ginn der ſkiläuferiſchen Tätigkeit unbedingt wiſſenswert iſt. Im
Laufe des Monats Dezember oder Januar wird der Skifilm
„Zwei Brett’l, a gführiger Schnee”, in den UT.=Lichtſpielen
auf=
geführt werden. Der Ski= und Tennisklub Rüſſelsheim E.V., wird
außerdem, als der zuſtändige Verbandsverein, in allernächſter
Zeit einen Ski=Trockenkurſus abhalten, der den Zweck verfolgt,
alle Volksgenoſſen mit dem Skigerät und den erſten Bewegungen
vertraut zu machen.
— Kelſterbach, 22. Nov. HJ. ſpielt für die
Winter=
hilfe. Hier fand im Gaſthaus „Zum grünen Baum” ein
Kon=
zert des Muſikzuges des Bannes 115 „Peter Frieß” der Hitler=
Jugend ſtatt. Am ſpäten Nachmittag hatte der Muſikzug, der
zuvor im Reichsſender Frankfurt geſpielt hatte, noch einen
Propagandamarſch durch Kelſterbach veranſtaltet, ſo daß die
Be=
völkerung ſich am Abend zahlreich eingefunden hatte. Nach dem
Fahneneinmarſch eröffnete die Gefolgſchaft Kelſterbach der HJ.
den Abend mit zwei Liedern, und dann folgte Marſch auf Marſch
des Muſikzuges; ganz beſonderen Anklang und Beifall fanden
die Fanfarenmärſche. Zwiſchendurch folgte ein Lichtbildervortrag
des Propagandaleiters des Bannes 115 über „Blut und Boden —
Grundlagen zum neuen Staat”, der, was gerade für eine
In=
duſtriegegend wichtig iſt, die Tatſache herausſtellte, daß das
Bauerntum die Grundlage eines geſunden Volkes iſt. Und dann
folgten wieder luſtigere Weiſen und Lieder des Muſikzuges der
unter der tatkräftigen Leitung ſeines Muſikzugführers ſein Beſtes
gab. Das Schlußwort ſprach der Bannführeradjutant; es galt
insbeſondere dem BDM., der Frauenſchaft und den
Quartier=
gebern, die in freundlichſter Weiſe den jungen Gäſten für eine
fabelhafte Unterkunft geſorgt hatten. Das Lied der Hitler=
Jugend beſchloß den zugunſten des WHW. veranſtalteten Abend
der HJ.
Aus Rheinheſſen.
— Mainz. 23. Nov. Von der Kaiſerbrücke
geſprun=
gen. Geſtern morgen um 7 Uhr ſprang eine Perſon, offenbar in
ſelbſtmörderiſcher Abſicht, von der Kaiſerbrücke in den Rhein.
In=
folge der noch herrſchenden Dämmerung konnte nicht feſtgeſtellt
werden, ob es ſich um eine Frau oder um einen Mann handelte.
LPD. Mainz. 23. Nov. Brandſtiftung auf einem
Mainzer Gutshof. Bei dem Brand im Karthäuſer Hof,
durch den am 17. November eine 25 Meter lange Scheune mit
allen Vorräten zerſtört wurde, vermutete die Polizei ſofort
Brandſtiftung. Die Verfolgung einer Spur führte zur
eingehen=
den Vernehmung des Hofpächters, Inſpektor Steis, der ein
Ge=
ſtändnis abgelegt hat, allerdings Fahrläſſigkeit vorſchützt. Er
wurde vom Unterſuchungsrichter in Haft genommen. Der
Kar=
thäuſer Hof iſt Eigentum der Stadt Mainz
Seite 8 — Nr. 324
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Reich und Ausland.
Die erſten Kriegsehrenkreuze.
* Eine Reihe ehemaliger Kriegsteilnehmer
er=
hielten dieſer Tage die freudige Nachricht, ſich auf
dem zuſtändigen Polizeirevier in Berlin zu
mel=
den, um das von ihnen beantragte „Ehrenkreuz”,
in Empfang zu nehmen. So fanden ſich dann ſchon
von den frühen Vormittagsſtunden des Freitag
an viele Frontkämpfer und andere
Kriegsteilneh=
mer auf den Revieren ein, um die Auszeichnung
und die Verleihungsurkunde entgegenzunehmen.
Ein Polizeioffizier übergab den Beliehenen
zu=
nächſt die Urkunde, entnahm dann einem blauen
Umſchlag das Ehrenkreuz und heftete es dem
Emp=
fänger ſelbſt an die Bruſt.
Enkhüllung eines Gedenkſteines
für den Reichswehrſchützen Schumacher.
Nürnberg. Am Grabhügel des am 23.
No=
vember 1933 an der deutſch=öſterreichiſchen Grenze
erſchoſſenen Reichswehrſchützen Michael Schumacher
aus Nürnberg gelangte vor einiger Zeit ein über
drei Meter hoher und zehn Tonnen ſchwerer Stein
unbearbeitet zur Aufſtellung. Der Stein iſt am
Fuß des Echalpenkogels, des Berges, auf dem den
Reichswehrſchützen die tödliche Kugel traf,
gebro=
chen worden. Nur eine einfache Bronzeplatte mit
der Inſchrift „Schütze Michael Schumacher, 6.
Kom=
pagnie, 21. Infanterie=Regiment, geb. 12. 7 1914,
geſt. 23. 11. 1933. Auch er ſtarb für deutſches Land”
ziert den mächtigen Felsblock. Am Freitag früh,
dem Jahrgang ſeines Todes, wurde dieſer
Gedenk=
ſtein in aller Stille enthüllt. Bei der ſchlichten
Ehrung wurden von ſeiten der Stadt, des
Reichs=
heeres und des Reichstreubundes ehemaliger
Be=
rufsſoldaten Kränze niedergelegt. Eine
Ehren=
kompagnie war zu der Gedenkſtunde angetreten.
Eine ſelkene Verſammlung
gab es am Dienstag abend in einem Raume des
Polizeipräſidiums in Karlsruhe. Dorthin waren
über 300 Leute eingeladen worden, denen man bei
der Verkehrskontrolle am Montag die Fahrräder
weggenommen hatte. Polizeipräſident Dr. Heim
richtete an die Verkehrsſünder die eindringliche
Mahnung, ſich künftig vorzuſehen, um ſich noch
größere Nachteile zu erſparen. Für diesmal
wur=
den die Fahrräder unentgeltlich zurückgegeben, in
Zukunft wird jedoch das Fahrrad nur gegen
Ent=
richtung einer Gebühr von mindeſtens 3 RM. an
den Beſitzer ausgehändigt. Hoffentlich verfehlt der
in dieſer eigenartigen Verſammlung erteilte
Ver=
kehrsunterricht ſeine Wirkung nicht.
Von einer Eiſenſtange aufgeſpießt.
Simmern (Hunsrück). Einem gräßlichen
Un=
glücksfall fiel ein Kwabe in dem Hunsrückdorf
Seibersbach zum Opfer. Er ſpielte mit einem
Ka=
meraden im Schulhof und wollte einen Eiſenzaun
überklettern. Hierbei kam er zu Fall und ſtürzte
ſo unglücklich in die Eiſenſtangen, daß er an einem
Bein aufgeſpießt wurde. Eine Eiſenſtange war
ihm durch den Oberſchenkel gedrungen bis zum
Beckenknochen. Nur mit Mühe gelang es, den
Ver=
unglückten aus ſeiner Lage zu befreien. Der Junge
wurde ſofort dem Krankenhaus zugeführt, wo er
in ſchwerverletztem Zuſtand darniederliegt.
Reliquien= und Urkundenfunde
aus dem Jahre 1321.
Simmern. Bei Erneuerungsarbeiten fand
man am Hochaltar der Pfarrkirche im
benachbar=
ten Nörtershauſen einen aus Blei hergeſtellten
Reliquienbehälter, in dem ſich u. a. Reliquien von
Märtyrern der Thebäiſchen Legion aus der
Pau=
linuskirche in Trier befanden. Ferner wurde eine
aus dem Jahre 1321 ſtammende Pergamenturkunde
des Dechanten von St. Paulin in Trier in gut
er=
haltenem Zuſtand geborgen.
„L. 3. 129” näherk ſich der Vollendung.
Der Bau des neuen Luftkreuzers auf der Zeppelinwerft Friedrichshafen iſt ſo weit gefördert, daß der
rieſige Luftſchiffkörper bereits ſeine Hülle erhält. „L. 3. 129” wird vom nächſten Sommer ab in den
Transatlantik=Verkehr zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Staaten eingeſetzt werden. Die
Fahrtdauer in oſt=weſtlicher Richtung wird auf 55 Stunden, in umgekehrter Richtung auf 48
Stun=
den veranſchlagt. Das Luftſchiff wird 50 Fahrgäſte und 20 Tonnen Fracht und Poſt befördern können
Gerhart Haupkmann beglückwünſchk „Florian Gener”.
Wegen unſozialen Berhaltens
in Schußhaft genommen.
Kempten. Auf Antrag des Kreisamtsleiters
des Amtes für Volkswohlfahrt wurde der
ver=
heiratete Roman Stoll in Schutzhaft genommen
und ſeine Verbringung nach Dachau veranlaßt,
weil er zur Abgeltung von 8 RM. Bierſchulden
in einer hieſigen Wirtſchaft zwei Zentner
Kar=
toffeln, die ſeine Familie vom Winterhilfswert
bekommen hatte, verkaufte, bzw. anrechnen ließ
Stoll iſt Vater von vier Kindern. In Trunkenheit
hat er wiederholt Frau und Kinder mißhandelt.
Franz Ludwig Hörkh †.
Der greiſe Dichter wohnte in der Berliner „Plaza” der Aufführung ſeiner Bauernkriegs=Tragödie
„Florian Geyer” bei und dankte nach der Vorſtellung den Darſtellern der Geſtalten ſeiner Dichtung.
Im Augenblick der Aufnahme unſeres Bildes beglückwünſcht er den Träger der Titelrolle, Raimund
Bucher. Links vom Dichter der Regiſſeur Gerhart Scherler und Pamela Wedekind. Links
(in Rüſtung) Werner Segtrop, der Darſteller des Wilhelm von Grumbach. Rechts außen Karl
Stepanek, der den Lorenz Löffelholz ſpielte.
Profeſſor Dr. Franz Ludwig Hörth, Oberſpielleiter
der Berliner Staatsoper und Leiter der
Opern=
ſchule an der Hochſchule für Muſik, iſt, wie
mit=
geteilt, nach längeren: Leiden kurz nach
Voll=
endung ſeines 51. Lelensjahres geſtorben.
Ein holländiſches Unkerſeebool
auf friedlicher Reiſe.
* Dieſer Tage hat ein holländiſches
Unterſee=
vboot den Kriegshafen von Nieuwediep zu einer
Reiſe um die Welt verlaſſen, um in „friedlicher
Miſſion” in allen Ländern und Erdteilen, die es
berührt, in Filmen und Vorträgen das Leben und
Treiben der Holländer in der Heimat zu zeigen.
Das Boot „K. 18” hat rund 700 Tonnen und wird
auf ſeiner Reiſe an die 40 000 Kilometer
zurück=
legen. Am 11. Juli des komenden Jahres ſoll das
Boot dann nach achtmonatiger Reiſe in Sourabaia
eintreffen. Der Weg führt um Afrika, berührt
Madeira und St. Vincent. Dann geht es über
den ſüdatlantiſchen Ozean nach Pernambuco und
Rio de Janeiro, nach Montevideo und Buenos
Aires und ſo fort. Wenn das Boot dann in den
einzelnen Häfen anlegt, ſollen an Bord die
Vor=
träge und Filmvorführungen ſtattfinden. 35
Offi=
ziere und Mannſchaften bilden die Beſatzung. Auch
ein Wiſſenſchaftler nimmt an der Reiſe teil, der
unterwegs Verſuche über die Einflüſſe der
kos=
miſchen Strahlen in den verſchiedenen
Meeres=
tiefen machen wiro.
Im übrigen iſt die Ausrüſtung des Bootes
ganz auf den friedlichen Zweck der Reiſe abgeſtellt.
In den Torpedorohren ſind diesmal nicht die
ſonſt ſo gefährlichen „Zigarren”, ſondern nur
Kartoffeln und Zwiebeln, die man aus
Platz=
wangel dort untergebracht hat. Kapitänleutnant
Hetterſchij iſt Komandant des Bootes. Eine ganz
beſondere Aufgabe hat das Boot noch zu erfüllen.
Es ſoll die einſam im Atlantik liegende
Inſel=
gruppe Triſtan da Cunha beſuchen. Vor vielleicht
100 Jahren war einmal ein Holländer der „König”
der Inſeln, der als Seemann in der Nähe der
Inſelgruppe Schiffbruch erlitten hatte und dann
dort blieb. Er heiratete die Tochter eines
Stam=
meshäuptlings wurde zum „König” ausgerufen
und hatte viele Kinder. So wurde er zum
Stamm=
vater vieler heute dort lebender Inſulaner.
Kapi=
tän Hetterſchij ſoll nun möglichſt viel Materia
über die Nachkommenſchaft des einſtigen „Königs
ſammeln. Auch die hoändiſche Admiralität
inter=
eſſiert ſich ganz allgemein über die Lage auf den
Inſeln. Für die Bewohner von Triſtan da Cunha
aber wird der Beſuch des Unterſeebootes ein ganz
großes Ereignis ſein, denn dort landet faſt
nie=
mals ein Schiff.
Diplomaken beſſere Schüßzen
als Generäle.
Der Präſident der franzöſiſchen Republik
ver=
anſtaltet, ob er ſelbſt Nimrod iſt oder nicht, jedes
Jahr mehrere Jagden für das Diplomatiſche Korps
die Senats= und Kammermitglieder und die
per=
ſönlichen Freunde des Präſidenten. Dieſe
offiziel=
len Jagden finden ſeit altersher im Walde von
Rambouillet ſtatt. Die Jagd iſt nicht beſonders
ideal und wird unter ſtarken Unkoſten aufrecht
er=
halten. Man jagt beſonders den Faſan; auch Haſen
und Rehe kommen den Jägern manchmal vor die
Läufe. Die Jagdhüter, die die Gäſte des
Präſiden=
ten begleiten, haben anläßlich der letzten Jagd
wieder die Feſtſtellung gemacht, daß Diplomaten
und Politiker faſt immer beſſere Schützen ſind als
die militäriſchen Führer Frankreichs. Die letzteren
ſollen ganz lamentable Schützen geweſen ſein oder
ſind es noch, ſofern ſie noch leben. Eine Ausnahme
macht allerdings der Marſchall Pétain, dem der
Ruf eines ganz ausgezeichneten Schützen
voraus=
geht. Beſonders bewundert wurde bei der letzten
offiziellen Jagd die Treffſicherheit des neuen
Miniſterpräſidenten Flandin. Einer der
Verwal=
ter der Jagd hat erklärt, daß Flandin der beſte
Schütze ſeit Felix Faure iſt. Von den letzten
Prä=
ſidenten der Republik hatten die Faſanen in
Ram=
bouillet übrigens nichts zu fürchten. Weder
Dou=
mergue noch Doumer beteiligten ſich aktiv an den
Jagden. Auch Albert Lebrun nimmt kein Gewehr
in die Hand.
Die Düſſeldorfer Raubmörder verhaftet.
Düſſeldorf. Nach einer Mitteilung der
Polizeipreſſeſtelle iſt es gelungen, die beiden
Ver=
brecher, die den Juwelier Max Schlingermann
er=
mordet und beraubt haben, am Freitag in Köln
feſtzunehmen. Bei den Tätern handelt es ſich um
den 20jährigen Franz Otten aus Köln und den
30jährigen Alfred Janik aus Berlin. Janik trieb
ſich ſeit längerer Zeit ohne feſten Wohnſitz in Köln
herum. Otten hatte bei ſeiner Feſtnahme eine
ent=
ſicherte Selbſtladepiſtole im Beſitz, von der er aber
infolge Ueberrumpelung durch die Beamten keinen
Gebrauch machen konnte. Die beiden Verhafteten
haben bereits ein Geſtändnis abgelegt.
Samstag, 24. November 19341
Ein Friedhof
aus der römiſchen Kaiſerzeit.
einige
Ein rieſiges Gräberfeld freigelegt,
* Wie wir in römiſchen Blättern leſen, wur
bei Meliorationsarbeiten im Gebiet der Tihg
mündung vor Jahren ſchon ein Friedhof aus Rr
Kaiſerzeit freigelegt, der jetzt völlig ausgegrabs
iſt. Die Grabmale waren hier tief unter Düngn=
und Schwemmſand verſchüttet. Niemals mehr ho=e
man ſich darum gekümmert, und die
Freileguu=
der alten Gräber iſt nun auch der überliefe:
Name „Jſola ſacra”, wie das Gebiet ſeit
alte=
her heißt, wohl begründet. Der größte Teil
ᛋ=
unabſehbaren Gräberfeldes iſt heute freigele
nur über einen Reſt geht weiter der Pflug 4.
Landmanns. Die ausgegrabenen Fundamente Hr
Kapellen und Gruften aber geben ein anſchaulichh=
Bild eines Friedhofs in der römiſchen Kaiſerzex
Schon an Ausdehnung und kultureller Anlao
kann dieſer Friedhof wohl mit den rieſigen Totet
hainen der Etrusker oder mit den ausgedehntn
Katakomben aus der Zeit der
Chriſtenverfolguu=
gen verglichen werden. Offenbar gehörte nicht nuzſſtans vt de.
ganz Oſtia, ſondern auch der angrenzende
Hafet=
bezirk zum Bereich des Friedhofs. Seine
Anlcelll=
datiert etwa aus der Zeit Trajans bis zum V.i=)Mule
fall, alſo um 400. An die 300 Jahre iſt der Friezeilt uſtig Wer
hof belegt worden.
Durch das Gräberfeld führt nach altem
römn=
ſchen Muſter die große Hauptſtraße. Hier
lieg=
die Grabkapellen der Wohlhabenden, zum T:
zweiſtöckig und villenähnlich. In dem unteren C) Fſein die
ſchoß befinden ſich dann die Urnen oder
Sar=
phage, während in den oberen Räumen die
rirſ=
ellen Totenmahle abgehalten wurden. Der Ber.
des betreffenden Toten iſt häufig in
Marmry=
plaſtiken angegeben. So mag ein Schiff auf Quſſaeunſen
Beruf des Reeders hinweiſen, eine Darſtelluu
die
eines Getreideſpeichers weiſt auf den Getreitn
importeur hin, eine chirurgiſche Szene und 27/ riſeriſe
Darſtellung einer Geburt verrät den Arzt und
E=
ubte
burtshelfer. In unabſehbaren Reihen liegen dam) Asſe deil gel
hinter dieſen Prunkgräbern die Gräber der
Hafei=
all durd
arbeiter und Sklaven. Vielfach ſind große Tau/ kußen,
krüge erhalten geblieben, die in unmittelban:) 5 all das
Nähe der Grabſtätte tief in die Erde eingelaſſſſ” A ſchlimmer
waren, wohl um die „Wegzehrung” für den Totz jegen Leich
auf ſeiner Reiſe in das Reich der Schatten aufsi e kommt ar
nehmen. Zum Teil erheben ſich die Gräber, änl en die an
lich denen unſerer Zeit, als flache Hügel nw md.
wenig über dem Erdboden. Um nicht einzuſinkel ee pendeln II
ſind ſie ganz mit Stuck überzogen. Vereinzelt im Feſchreit au
den ſich auf den Grabſtätten auch die Emblenm / /Herall tote
chriſtlicher Kultur und Religion. Die Feuerbeſtaw ſils. .. auf
teten und Beerdigten liegen in bunter Reilly Uegeworfen
durcheinander und zeigen, ein welches bunte Duch) En herrenlo
einander von Menſchen in der Welthafenſtadt a My.
wohnt hat.
Velleicht
Halleneinſturz auf dem Gelände der
Brüſſeler Weltausſtellung.
(6
Sechs Tote, 20 Verletzte.
Brüſſel. Auf dem Gelände der Brüſelg 7i0
Weltausſtellung ſtürzte am Freitag nachmitmt
plötzlich eine der beiden großen belgiſchen Holel Am
große=
ein. Der Bau dieſer Hallen war bereits ſehr vo S weint der
fortgeſchritten. Nach den bis jetzt vorliegendt
Nachrichten wurden ſechs Arbeiter getötet uV
etwa 20 zum Teil ſchwer verletzt.
Schweres Unwetter über Athen.
Athen. Am Donnerstag abend wurde Abd
von einem ſchweren Unwetter heimgeſucht. Veſ
Schiffe in Piräus und viele Häuſer wurden !
ſchädigt. Manche Stadtviertel waren von a
Waſſermaſſen völlig abgeſperrt. Viele
Flüchtlimn=
baracken wurden weggeſpült. Vier Perſonen ſiſ
ertrunken, ſechs weitere werden vermißt.
Italieniſche Motorbarkaſſe mit ſechs Mann
Beſatzung vermißt,
Paris Eine italieniſche Motorbarkaſſe, 19
in den korſiſchen Gewäſſern mit ſechs Mann B2‟
ſatzung im Sturm ausgefahren war, wird vermilt
Alle Nachforſchungen ſind bisher vergeblich !
blieben. Man hat die Hoffnung aufgegeben, Me
Boot und die Beſatzung zu retten.
Prinz Georg von England
empfängk ſeine Braul.
Ein Bildtelegramm von der zärtlichen Begrlbe.
zwiſchen dem Prinzen Georg, Herzog vol. 2
und ſeiner Verlobten, der Prinzeſin Marot.
Griechenland, bei ihrem Eintreffen. 19. L
Rebell im Spanien
Schreckensbilder vom Oktoberaufstand in Spanien.
Copyright by Hans Kurt Müller Verlag, Berlin N 54. 1934.
Die
WHer Frau Herrera liegt am Boden.
Se iſt ohnmächtig geworden.
der Kerls mit der Peitſche flucht.
überlegt einen Augenblick und dann wendet er ſich ſeinen
ſei zu.
„Wir nehmen Sie mit zum Komitee! Dort wird man Mittel
fm. Sie zum Sprechen zu bringen .. .!
Tein! Nein! Laßt mich hier ... ich muß bei meiner
Mut=
glt iben .. .!"
lder all ihr Flehen nichts nichts.
die Kerle packen ſie, aber Inez wehrt ſich.
Mit Händen und Füßen.
ſahes Gelächter iſt die Antwort und dann . . . Kolbenhiebe
mFußtritte.
) wird Inez aus dem Hauſe getrieben und auf ein
Laſt=
udas vor der Tür ſteht, wie ein Stück Vieh verladen.
5chon einige Gefangene gleich Inez befinden ſich auf dem
A ben.
fir alter Mann, dem das Blut von irgendeiner Mißhand=
„uyheftig über das Geſicht läuft und der unabläſſig ſtöhnt, und
eiyſunge Frau, die ſich mit einem Mann beſchäftigt, der
raugslos am Boden des Wagens liegt.
Sie haben ihn totgeſchlagen . . , ſie haben ihn
totgeſchla=
g.wimmert ſie unabläſſig.
ſin Grauen läuft Inez über den Rücken.
ſt ſie in die Hände von Beſtien gefallen!?
Wie ſieht die Stadt aus!?
m Licht der Scheinwerfer des Laſtautos ſieht Inez die
ſcnlichen Verwüſtungen, die die letzten Kämpfe in der Stadt
he mgerufen haben.
ſäuſer, die durch Granateinſchläge völlig zerſtört worden
Nu91
Tufgeriſſene Straßen mit Barrikaden.
usgeraubte Läden und in manchen Häuſern iſt keine
Fen=
na Mtibe heil geblieben.
eberall durchziehen gröhlende Haufen von Aufſtändiſchen
di kraßen.
ber all das iſt nicht das Schlimmſte . .
ſtel ſchlimmer iſt der Anblick lebloſer Geſtalten, die überall
holiegen. Leichen . . . Leichen ...!
Fie kommt an der Plaza Oviedo vorbei und ſie ſieht zwei
Shen, die an einer Verkehrsſignalſtange aufgehängt
wor=
dert hd.
Ee pendeln langſam und unentwegt hin und her.
nez ſchreit auf, als ſie das ſieht.
1herall tote unbewegliche Geſtalten . . . auf dem
Straßen=
pflſiſtel. .. auf den Barrikaden.
ingeworfene Autos und zertrümmerte Straßenbahnwagen.
in herrenloſes Reitpferd jagt in wilder Karriere durch die
Stumfn.
lelleicht wurde der Reiter erſt vor wenigen Minuten
her=
untwieſchoſſen.
Saurig hört ſich das wilde Klappern der Hufe in den
ein=
ſame, S traßen an.
d der Nähe der Plaza Santa Anna ſcheint noch gekämpft
zu mden.
nabläſſig hört man das monotone Tacken eines
Maſchinen=
gerzzs
Laſtauto macht einen Bogen um dieſen Platz und fährt
zich uf ein großes Fabrikgebäude zu.
ber ſcheint der Sitz des Komitees der Aufſtändiſchen zu ſein.
Hinrichtung in der Nacht!
Auf einem dunklen und ſchlecht erhellten Gang muß Inez
warten.
Vor dem Zimmer des Kommiſſars Machados,
Machados ſoll ſie vernehmen.
Das heißt, er wird mit allen menſchlichen und unmenſchlichen
Mitteln verſuchen, aus Inez herauszupreſſen, was ſie gar nicht
weiß.
Sie weiß wirklich nicht, wo Hoyos hingeflohen iſt,
Sie dankt Gott in dieſem Augenblick dafür, daß ſie es nicht
weiß, denn ſo können alle Folter der Welt ſie nicht zu einem
Ge=
ſtändnis bringen.
Der Gang iſt angefüllt mit einem Dutzend Soldaten.
Rebellen!
Alle tragen Gewehre, und ſie erzählen ſich gegenſeitig von
ihren bisherigen Heldentaten.
Dieſe Heldentaten ſehen ſo aus: Raub, Mord, Schändung.
Inez ſchaudert, wenn die Blicke der Kerle auf ſie fallen. In
dieſem Augenblick wird ein junger Offizier an Inez
vorüber=
geführt.
Er trägt Handſchellen, wie ein Verbrecher, und ſeine Wange
blutet aus einer unverbundenen Wunde.
Er wirft einen kurzen Blick auf Inez, und ſein Geſicht iſt voll
Mitleid.
Inez hört, wie er murmelt: „Armes Mädel!”
Seltſam, daß der junge Offizier nicht an ſein Schickſal, ſondern
an Inez” Schickſal denkt.
Aber das zeigt, was Inez zu erwarten hat.
Dies Warten iſt überhaupt zum Verzweifeln.
In dieſem Augenblick tritt ein Soldat auf ſie zu.
„Ich will Ihnen was zeigen!” ſagt er höhniſch. „Kommen Sie
mit!“
Er führt Inez in einen zweiten Gang, von dem ein Fenſter
zum Hof geht.
An den Fenſtern ſtehen eine Menge Soldaten, die häßliche
Witze reißen.
Als ſie Inez ſehen, machen ſie bereitwillig Platz.
Aber ſie lächeln dabei ſpöttiſch und böſe.
Inez ſieht auf einen Hof, der von einer Bogenlampe erhellt
wird.
Inez ſchreit auf, als ſie erkennt, was ſich dort abſpielt.
Eine Maſſenhinrichtung.
Auf dem Wall einer ausgehobenen Grube ſtehen ein halbes
Dutzend Männer und Frauen. Sie ſind gefeſſelt, und ihre
Klei=
der befinden ſich zum Teil in einem furchtbaren Zuſtande.
Zer=
fetzt und zerriſſen, ſo, als ob ſie ſich erſt, nach einem ſchweren
Kampf ergeben hätten. Ein älterer Mann iſt darunter, der nur
einen Pyjama trägt. Ein anderer iſt in Unterkleidung.
Sie ſind ſo, wie man ſie aus dem Bett geholt hat.
Einige mögen ſich gewehrt und dabei ihre Kleider zerriſſen
haben .."
Es iſt ein furchtbarer Anblick.
Aber der Anblick ſoll noch grauenhafter werden, denn in
die=
ſem Augenblick richtet ſich das Licht eines Scheinwerfers auf die
Menſchen.
Nun ſieht Inez das Entſetzen, das Grauen, die Furcht deutlich
in den Geſichtern der Unglücklichen.
„Ich, will nichts ſehen! Ich will nichts ſehen!” ſchreit Inez
auf und will vom Fenſter fort.
Aber die Soldaten packen ſie und halten ſie feſt.
KKIMIMALROMAN
VON C=BRUZC
eui ſtarrte Karſten an. Sir wußte nicht, was ſie von ihm
halrsſollte. „In Sicherheit? Vor wem denn?”
„ſoi einem — vor einem —” Karſten ſuchte nach einem
Laſſichtrch. Seine Stirn war naß von Schweiß. „Mein Gott,
ich Ltu es Ihnen doch nicht ſagen. Ich kann Ihnen keine einzige
erthuung liefern. Und doch müſſen Sie mir glauben. Ja, Fräu=
Leinc in, Sie müſſen mir verſprechen, daß Sie heute noch hier
ſort gm und erſt wiederkommen, wenn alles geklärt iſt.*
ſe könnten einem einen Schrecken einjagen, Herr Karſten,
wenynn nicht genau wüßte, wer Sie wären.”
her das bin ich nicht mehr. Schauen Sie mich an, ich
Sie müßten mir anſehen, daß ich anders geworden bin.
EASie nicht mehr an früher. Setzen Sie unter alles einen
Mnd denken Sie nur, daß ein Menſch zu Ihnen gekommen
Imdein Menſch, der es gut mit Ihnen meint, und der
einem großen Unglück bewahren möchte.”
Irr. Karſten”, ſagte Loni ſtreng, „ich habe Sie geduldig
, aber ich muß Sie jetzt bitten zu gehen, falls Sie mir
olich erklären wollen, um was es ſich handelt.”
äſten ſah ſie unglücklich an. „Ich kann Ihnen nichts
M MMan will Sie entführen.”
M beſtaunte ihn einen Augenblick. Dann lachte ſie plötz=
and herzlich. „Wer hätte gedacht, daß Sie ſo ſein
könn=
aver, daß es noch ſo romantiſche Angelegenheiten gibt
renn Jahrhundert. Entführen — wer will mich ent=
Wie wollen doch nicht Berren verdächtigen?”
Berren”, ſagte Karſten mit einer Handbewegung, „ich
Meugt, wenn er hier wäre und wüßte, was ich weiß,
r genau dasſelbe ſagen.”
s wiſſen Sie denn?”
Ar Karſten gab keine Antwort. Er ſaß zuſammengeſun=
Aunem Stuhl. Tiefe Ränder lagen unter ſeinen Augen.
dier auf die er ſich ſtützte, zitterten. Er ſah wirklich krank
ind aus, und Loni hatte Mitleid mit ihm. Was iſt
herr Karſten?” fragte ſie. „Kann ich Ihnen helfen?”
ſten winkte ab. „Fragen Sie nicht nach mir. Mein
SEhesdar ſowieſo verpfuſcht, daran iſt nichts mehr zu retten.”
Sr nch jetzt ruhig und ohne Eifer. „Nein, fragen Sie nicht
achete, das iſt alles ganz ohne Bedeutung. Um Sie geht es,
und9 habe es Ihnen nun geſagt, und Sie müſſen ſehen, ob
SieAlhm werden. Aber tun Sie es, Fräulein Loni, tun Sie
S.1ghen Sie fort. Sie kennen ihn nicht. Er iſt ſchlimmer
MAier.”
wem ſprechen Sie, wollte Loni fragen. Aber in dieſem
4ug Hi, trat Heinhauſen ins Zimmer. „Hatten Sie mich ge=
WeFlhädiges Fräulein?” fragte er.
Lin”, ſagte Loni verwundert, „ich habe Sie nicht gerufen.”
bhaauſen, ging wieder, und Karſten hatte es nach der
Zmillkchung eilig fortzukomt,en. Er ergriff Louis Hand und
küßte ſie. „Ich möchte alles tun, um jedes Unheil von Ihnen
abzuhalten. Aber ich kann Sie nur warnen, und Sie wollen
nicht auf mich hören. Leben Sie wohl. Fräulein Loni —”
Er ging und Loni blieb in einer merkwürdigen Stimmung
von Unruhe und Beſtürzung zurück.
HX.
Prim hatte keinen andern Gedanken mehr, als daß das
Geheimnis gelüftet werden müſſe, das um den verſchwundenen
Toten lag. Man ſah ihn immer wieder auf dem verlaſſenen
Brandplatz ſtehen und darüber nachgrübeln, wie es möglich
geweſen war, am hellichten Tag einen Toten fortzuſchaffen, ohne
bisher eine Spur von den Tätern noch von dem
Verſchwun=
denen zu entdecken.
Der Platz lag immer noch da, wie er in jener Unglücksnacht,
mitten in den Aufräumungsarbeiten, belaſſen worden war.
Ver=
kohlte Balken lagen herum. Die Aſche war an einer Stelle
auf=
gewühlt, und ringsum war der Boden zertreten von den vielen
Menſchen, die um das Feuer verſammelt geweſen waren. Jetzt
in der Dämmerung ſah alles noch wüſter und verlaſſener aus.
Eine halbe Wand ſtand da und drohte jeden Augenblick
ein=
zuſtürzen. Im Hintergrund ragten die Bäume über die Hecke.
Ihre dünnen und zerrupften Kronen ſtanden dunkel und
un=
beweglich vor dem Himmel und hielten das Geheimnis feſt, das
den Platz zu ihren Füßen umgab.
Es gab keinen Fußbreit Boden in der näheren und weiteren
Umgebung, den Prim nicht ſchon gewiſſenhaft unterſucht hatte.
Selbſt bis ins Moor hinein war er mit Inſpektor Liſſer
ge=
ſtapft, und ſie hatten an den Rändern der Tümpel geſtanden,
um ſich nachher doch zu überzeugen, daß es hier ſinnlos war
zu ſuchen.
Gibt es einen Weg durchs Moor?” hatte Liſſer gefragt.
Immer wieder tauchte dieſe Frage auf, was hatte ſie damit
zu tun? Er hatte ſein ganzes Leben in dieſem Dorf verbracht
und er kannte niemanden, der von ſich ſagen konnte, daß er
durchs Moor gelangt war. Und wenn einer das Gegenteil
be=
hauptete, ſo war es eine Lüge. Eine grobe und offenbare Lüge,
die man ihm nicht vortragen ſollte. Obgleich es natürlich
ein=
fach war zu ſagen, der Mann iſt ins Moor gebracht worden
und auch die Täter ſtammen aus dem Moor. Damit konnte man
den Vorhang über die Geſchichte zuziehen. Im Moore waren
keine Nachforſchungen möglich.
„Mir war es als hätte ich einen Mann durchs Moor
flüch=
ten ſehen”, hatte Liſſer geſagt. Wenn die Polizei ſelbſt ſchon
mit ſolchen Erklärungen herausrückte. —
Drüben ſtand Kriſtens Wohnhaus, eine niedrige und
ſtroh=
gedeckte Hütte mit winzigen Fenſtern in der Fachwerkwand.
Das hatten ſie damals auch durchſucht. Es war das erſte Mal
nach langen Jahren geweſen, daß Prim es wieder einmal be=
Nr. 324 — Seite 9—
„Ein ſchöner Anblick! Du wirſt ihn nie vergeſſen, mein
Täub=
chen!” ſagt einer der Kerle und ſtößt Inez roh wieder an das
Fenſter heran.
Ob Inez will oder nicht, ſie muß dieſer ſchrecklichen Exekution
beiwohnen.
Inez will die Augen ſchließen.
Sie will nicht ſehen, was da unten vor ſich geht.
Aber ſeltſam .. . ſie iſt nicht in der Lage, die Augen zu
ſchließen.
Die furchtbare Macht des Entſetzens und Grauen zwingt ſie
dazu, auf das ſchreckliche Bild zu ſtarren.
Inez ſieht, wie eine Rebellenkompagnie die Gewehre hebt.
Und in dieſem Augenblick wird irgendwo auf dem Hof der
Motor eines Laſtwagens angeworfen.
Der Motor donnert und knattert.
Dem Benzin ſcheint Waſſer zugeſetzt zu ſein, denn er kracht
mit Fehlentzündungen wie ein Böller.
So hört man draußen auf der Straße nichts von den Schüſſen
dieſer ſchrecklichen Exekution.
Ein Laſtwagen knattert auf dem Hof eines Fabrikgebäudes.
Was iſt da weiter dabei!?
Niemand weiß auf der Straße, daß es Lärm des Todes iſt,
der da drinnen ertönt.
Auch die Schreie der Sterbenden hört man nicht ..."
Aber Inez ſieht das furchtbare Bild . . . ſie muß es ſehen .. .
ſie ſieht, wie die armen Menſchen die Arme in die Luft werfen
... wie das Entſetzen auf ihrem Antlitz erſtarrt wie bei
einem anderen das Geſicht ſich verzerrt zu einer gräßlichen Maske
des Entſetzens . . .
Dann fallen ſie.
Einige rückwärts in die Grube . . . ſie ſind fort . . .
aus=
gelöſcht . .. andere aber bleiben in ſeltſam verrenkter Stellung
oben auf dem Erdhaufen liegen.
Aber etwas anderes iſt ſeltſam und grauſig,
Der alte Mann im Pyjama ſcheint überhaupt gar nicht
ge=
troffen zu ſein.
Langſam, aber mit ſeltſam abgehackten und automatiſchen
Bewegungen geht er direkt auf ſeine Mörder zu.
Im Lichte des Scheinwerfers ſieht er aus, als lächle er ſpöt=,
tiſch.
Iſt er unverwundbar!?
Iſt er unſterblich . . .!?
Dieſes Bild des marſchierenden Mannes, der eigentlich tot
ſein müßte, iſt ſchrecklich und nervenzerreißend.
Inez ſieht, wie einige der Rebellen auf dem Hof ihre
Ge=
wehre fortwerfen und davonlaufen".
Es ſcheint, als habe der ſeltſame Menſch im Pyjama nur auf
dieſen Anblick gewartet, denn ganz plötzlich bleibt er ſtehen.
Er hebt die Arme, als winke er irgendeiner unſichtbaren
Ge=
ſtalt im Himmel zu, und dann legt er ſich langſam, als verlöſche
ganz plötzlich ſeine Lebenskraft, auf den Boden.
Er bleibt unbeweglich liegen.
Auch er iſt tot.
Inez ſchreit auf . . . Laut und gell, und dann ſchlägt ſie dem
Soldaten, der ihr am nächſten ſteht, mitten ins Geſicht.
Inez iſt voll Haß und Verzweiflung.
In dieſem Augenblick könnte ſie morden, ſie könnte jeden
ein=
zelnen dieſer Rebellen kaltblütig niederſchießen . . .
„Ihr Hunde!” ſchreit ſie immer wieder.
Sie ſchlägt um ſich, kämpft wie eine Raſende.
Sie muß kämpfen, muß ſchreien, ſie muß ſchlagen, denn ſonſt
würde ſie irrſinnig werden nach dieſem grauſigen Erlebnis.
Ihre Nerven ſind am Zerreißen, und die Qual des Entſetzens
ſprengt ſie faſt auseinander.
Es dauert eine Weile, ehe die verblüfften Rebellen ſie übers
wältigt haben.
Aber dann iſt es mit Inez' Kraft zu Ende.
„Sie wird ohnmächtig ...
(Fortſetzung folgt.)
treten hatte. Es war alles noch unverändert geweſen. Immer
noch ſtand die Taſſe und die Kaffeekanne auf dem Tiſch, die
Kriſten vergeſſen hatte fortzuräumen. Und im Schrank hing ein
alter Anzug und vermoderte.
Von Kriſten hatte nie wieder einer was gehört. War das
nicht der beſte Beweis dafür, daß das Moor keinen wiedergab?
UIeberhaupt, was hatte das Moor mit dem Ganzen zu tun?
Kelärte man ein Geheimnis damit auf, indem man es noch
ge=
heimnisvoller machte? Hier im Dorf ſollte man ſuchen und den
vielen Dingen nachgehen, über die man munkelte, ofſen oder
verſteckt, und endlich den Alpdruck fortnehmen, der über allen lag,
Prim wurde in ſeinem Grübeln durch eine Erſcheinung
auf=
geſchreckt, — durch eine Erſcheinung, die ihm einen Augenblick
den Atem nahm Er ſtand da und hielt die Hand über die
Augen, als wollte er ihnen nicht trauen. Dann lief er am
Hauſe Kriſtens vorbei quer über die Wieſen auf das Moor zu,
ſtand wieder ſtill und ſchaute. —
Mitten durch das Moor kam langſam ein Mann geſchritten.
Langſam und vorſichtig, als fürchtete er, geſehen zu werden vom
Dorf aus, tauchte er auf und verſchwand wieder zwiſchen den
Ginſter= und Wachholderbüſchen und kam immer näher auf
Prim zu. Wenn der Mann über das Meer gekommen wäre,
hätte Prim nich; ungläubiger ſein können. Er drückte ſich in den
Schatten einer Hecke und hatte die größte Mühe, ſein Aufregung
zu bemeiſtern.
Unterdeſſen war der Mann ſtehen geblieben und warf einen
langen Blick auf das Dorf herüber, Groß, faſt überwirklich groß
hob er ſich neben den Büſchen vor dem verblaſſenden Himmel ab,
und die Stille und abſolute Ruhe, die ſich über die Landſchaft
gelegt hatte und das Moor noch weiter, leerer und verlaſſener”
erſcheinen ließ, ſteigerte das Unheimliche ſeines Eindrucks.
Nie, dachte Prim, werde ich über dieſe Begegnung ſprechen
können.
In dieſem Augenblick ſetzte ſich der Mann wieder in
Be=
wegung. Mit denſelben weiten und eigentümlich hohen
Schrit=
ten, die faſt an den Gang eines großen Vogels erinnerten,
ging er auf einen Buſch zu und verſchwand dahinter.
UInd danach wartete Prim vergebens, daß er wieder zum
Vorſchein käme. Er ſtarrte immerzu auf dieſen Buſch. Aber die
Dämmerung brach herein, und Prim ſpürte, wie ſeine Augen
brannten und wie er ſchließlich nicht mehr wußte, hinter welchem
der vielen Büſche die Erſcheinung verſchwunden war. Wie ſie
alle in der leiſen Bewegung in der die Dunkelheit aus dem
Moor auf ihn zutrieb, ſich vom Boden zu erheben und auf ihn
zuzuſchweben ſchienen.
Prim wandte ſich und ging. Er fühlte, wie ſeine Haare naß
waren unter dem Hut. Er ſetzte ihn ab und freute ſich über die
kühle Luft, die ihm über den Kopf ſtrich. Und je weiter er
ſchritt und die Spannung wieder von ihm abfiel, war er bereit,
das Ganze für einen Irrtum zu halten und eine Ausgeburt
ſeiner Phantaſie, Und er nahm ſich vor, zu keinem Menſchen
darüber zu ſprechen.
Es war nun ſchon faſt dunkel geworden, und er machte
einen Bogen um Kriſtens Scheune und wollte auf den Weg
zurück, um gleich ins Dorf zu kommen.
Aber dann hörte er plötzlich Schritte. Er blieb ſtehen und
lauſchte. Sie kamen unten vom Dorf herauf, kamen näher und
waren mit einem Mal wieder fort. Dann hörte er ein Geräuſch
vom Brandplatz herüber.
Prim war icht ängſtlich. Aber das, was er eben gefehen
hatte, hatte ihn verwirrt. Er zögerte einen Augenblick, was er
tun ſollte. Aber dann dachte er, daß es unbedingt ſeine Pflicht
war, hinzugehen, und wie er ſonſt vor ſeiner Gemeinde
da=
ſtehen würde. Er kam vorſichtig näher und um die Hecke herum,
Jetzt hörte er deutlich, daß jemand auf dem Brandplatz war.
(Fortſetzung folgt.)
Seite 10 — Nr. 324
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 24. November 1934
Stdosbabddlgttatt
Nun der Fußball=Lokalkampf!
Polizei- 5N. 98
Sonntag nachmittag 2.30 Uhr Exerzierplatz.
* Was wir in Darmſtadt nie anders wußten, laſen wir nach
dem WHW.=Spiel jetzt auch in auswärtigen Sportblättern: daß
nämlich Darmſtadt nicht nur eine Handball=Hochburg iſt, ſondern
daß auch der Fußball ſeine große Gemeinde treuer
„Anhänger beſitzt. Man müſſe ihr nur etwas Anſtändiges
ſervieren und dann kommen Tauſende.
Am Sonntag ſteht nun, nachdem eben erſt die Handballer
bei=
der Vereine mit einer Ueberraſchung die Klingen kreuzten, die
Be=
gegnung der Bezirksklaſſen=Fußballer auf dem Programm. Gerade
das erſte Maßnehmen in der Fußballſaiſon iſt ja bei Lokaltreffen
von beſonderem Reiz. Da ſteckt halt noch „alles drin”, mag der
Tabellenplatz, ſo” oder „nur ſo” liegen. Wenn man die Kurve der
drei letzten Begegnungen für beide Parteien aufzeichnet, dann
nähern ſich die Linien doch ſo deutlich, daß die Spannung auf den
Ausgang am Sonntag beträchtlich anſteigt.
Der Südheſſen=Meiſter der letzten Saiſon darf, wenn er nicht
zum Schluß andere als Sieger im Ziel ſehen will, ſich keine
ſchwachen Spiele mehr erlauben. Daß er das Können dazu im
Kopf und in den Beinen gleichermaßen beſitzt, darüber iſt kein
Wort zu verlieren. Aber bisher vermißte man oft den richtigen
Antriebsſtoff im grünen Motor. Der kam und kam nicht auf
Touren. Hoffentlich iſt es am Sonntag anders, denn ſonſt könnte
die Elf auf eigenem Platz eine Ueberraſchung erleben. Wir
er=
innern uns noch an das vorjährige 0:0. und wie erfreut die Gäſte
mit ihrem Punkt waren. Zweifellos haben ſie das Zeug in ſich,
auch diesmal dem Meiſterſchaftsaſpiranten an den Wimpern zu
klimpern”, denn die elf Lilien haben, obwohl ſie jetzt, ſo mitten
mang” in der Tabelle herumfummeln, gar nicht die Abſicht, die
Köpfe hängen zu laſſen. Der Sieg ihrer Handball=Kameraden iſt
wie ein warmer Frühlingswind über ſie geſäuſelt.
Das Treffen erſcheint reichlich offen, und das iſt für die
Be=
ſucher eine beſondere Anziehungskraft
Polizei wird mit folgender Mannſchaft, alſo wieder mit
dem hergeſtellten rechten Läufer Willi Kaſpar, und dazu Dumont
als Linksaußen erſcheinen:
Klein
Balſer Bönſel
Kaſpar Matthes Kaufmann
Göbel Seipp Keck Pfeiffer Dumont
Württemberger Steigmiller Seifert Roß Mahr
Frey Schnägelberger Richter
Sänger. Geyer
Ruppel 3.
ſtellt SV entgegen. Im Sturm ſpielt erſtmals der frühere Unioniſt
Roß, wobei er zeigen kann, wie er ſich mit ſeinen Nebenleuten
zurechtfindet. Für die kranken Läufer Orlemann und Müller ging
Frey auf ſeinen alten Platz zurück, während Richter gegen den
flinken Polizei=Halben Pfeiffer eingeſetzt iſt. Im Tor wird der
Nachwuchshüter Ruppel 3. im Punktekampf vor heimiſchen
Be=
ſuchern zum erſtenmal debütieren. — Vorher treffen ſich die
Reſerven.
Sportvereinigung 04 Arheilgen.
Am kommenden Sonntag muß die Sportvereinigung mit zwei
Mannſchaften nach Lorſch um die letzten Verbandsſpiele in der
Vorrunde auszutragen. Die 1. Mannſchaft ſteht mit Lorſch in
der Tabelle auf ziemlich gleicher Höhe bzw. im Mittelfeld und
da es für Arheilgen das letzte Spiel in der Vorrunde iſt, muß es
ihr Beſtreben ſein, möglichſt einen Punkt aus Lorſch
mitzuneh=
men, um nicht weiter zurückzufallen. Dazu bedarf es aber aller
Anſtrengungen und eine beſſere Leiſtung als gegen Wixhauſen
beim Winterhilfsſpiel. Die 1. Mſch. fährt mit Wagen um 12 Uhr
ab Löwen, während die 2. Mſch. um 10.30 Uhr ebenfalls mit
Wagen am Löwen abfährt.
In der Kreisklaſſe II, Gruppe 7
ſieht die Tabelle nach dem 18. November wie folgt aus:
Erbach
Lützel=Wiebelsbach
Beerfelden
Groß=Umſtadt
Lengfeld
Neuſtadt
Ueberau
Sandbach
Spachbrücken
Kleeſtadt.
40:7
27:14
23:9
25:12
27:15
21:23
15:31
12:20
7:23
752
Der Schiedsrichter.
Es iic eine bekannte Tatſache, daß durch die Entwicklung der
Raſenſpiele der Schiedsrichter bei der Durchführung der Spiele
und an dem Neuaufbau des Spielweſens eine veranwortungsvolle
Stellung einnimmt. Wir ſind uns dieſer Tatſache vollkommen
be=
wußt und bemühen uns in ſteter Aus= und Fortbildung dieſer
Miſſion noch mehr als bisher gerecht zu werden. Obwohl die
Ver=
eine durch die ergriffenen Maßnahmen bedeutend geringere
Auf=
wendungen für die Schiedsrichter haben, wird niemand beſtreiten
wollen, daß ſich trotzdem die Leiſtungen der Schiedsrichter durch
eine zielbewußte Arbeit weſentlich gebeſſert haben. Unſer Mühen
gilt indes nicht unſerer eigenen Perſon, ſondern geſchieht
aus=
ſchileßlich im Interſſe des Sportgedankens ſelbſt, was einzig und
allein den Vereinen zugute kommt. Wenn ſich heute überhaupt noch
Sportbegeiſterte zur Ausübung des undankbaren
Schiedsrichter=
amtes bereitfinden, dann dürfte man eigentlich erwarten, daß
ihnen in allen Fällen die entſprechende Achtung und Anerkennung
zuteil wird: „Es kann unter den gegebenen Umſtänden nur ein
wirklicher Idealiſt bereit ſein, ſeine freie Zeit auf dieſe Weiſe
dem Verein zur Verfügung zu ſtellen. Für die Leitung eines
Spie=
les (z. B. FSV. Frankfurt — Eintracht bzw. Nieder=Rad bekam der
Schiedsrichter nicht mehr als zwei Mark Speſen) werden
kaum noch die Auslagen erſetzt.
Es wird natürlich viele geben — die wir jeden Sonntag auf
dem Sportplatz finden —, die mit ihren Einwendungen und
Vor=
haltungen kommen und unſer ehrliches Wollen und Wirken in
Zweifel ziehen möchten. Was die uns aber vorbringen können,
das wiſſen wir ſelbſt, da wir einſehen, daß wir als Menſchen auch
menſchlichen Unzulänglichkeiten unterworfen ſind. Es wird aber
niemand behaupten können, daß wir etwas getan oder unterlaſſen
haben, um eines verſönlichen Vorteils willen. Dieſen bekannten
Beſſerwiſſern müſſen wir aber ſagen, daß derjenige, der überhaupt
keine Entſcheidung fällt, auch keine Fehlentſcheidung treffen wird
Wir haben auch an dieſer Stelle ſchon wiederholt betont, daß bei
uns jeder Gelegenheit hat, ſich zu äußern und zu betätigen. Es
beweiſt ſich aber auch hier, daß es im Leben mehr Menſchen gibt,
die es beſſer wiſſen, als ſolche, die es beſſer können. Faſt alle
ſchweigen ſie, wenn man ſie einlädt, ihr beſſeres Wiſſen nun durch
eigene Leiſtung in die praktiſche Wirklichkeit umzuſetzen.
Weil die Schiedsrichterfrage eine ureigene Angelegenheit der
Vereine ſelbſt iſt und die Schiedsrichter den Vereinen ihre Leiſtung
ehrenamtlich zur Verfügung ſtellen, muß aber billigerweiſe
erwar=
tet werden, daß ſie ſich ſelbſt in viel größerem Maße auf den
Sportplätzen für eine würdige Haltung dem Schiedsrichter
gegen=
über einſetzen.
Es muß aber nun auch endgültig erwartet werden, daß ſich
die Vereinsführer endlich um ihre eigene Angelegenheit der
ſchiedsrichterlichen Entwicklung kümmern. Was wäre wohl
gewor=
den, wenn wir dieſe Entwicklung ebenſo nebenſächlich behandelt
hätten und ſich der vereinsangehörige Schiedsrichter an dem
Ver=
antwortlichen ſeines Vereins ein Beiſpiel genommen hätte?
Wir verkennen keineswegs, daß es noch manchen
Man=
gel zu beheben gibt. Das ſind aber nur Ausnahmeerſcheinungen.
Gerade hierfür tragen nicht wir Schiedsrichter, ſondern einzig und
allein die Vereine die Schuld. Wir wollen nie vergeſſen, daß der
Schiedsrichter ein Vertreter des Vereins iſt, der ihn
für würdig erachtet und für das Schiedsrichteramt namhaft
ge=
macht hat. Es wird aber bei der Abgabe ſolcher Meldungen
viel=
fach vergeſſen, welche Anſprüche man ſelbſt an einen Spielleiter zu
ſtellen gewohnt iſt. Auch hier hat der Grundſatz Anwendung zu
finden, daß man nichts zu fordern hat, was man nicht zu geben
bereit iſt.
Indem wir uns weiterhin bemühen, unſere ehrenvolle
Auf=
gabe ſo zu tun, wie ſie für den Aufbau notwendig iſt, haben wir
aber an die Vereine die dringende Forderung zu ſtellen: Schickt
uns Eure beſten Vertreter und ſchenkt der Entwicklung Eurer
Schiedsrichter mehr Beachtung, erſt dann ſollt Ihr das Recht
haben. Eure Erwartungen entſprechend erfüllt zu ſehen. Vergeßt
aber auch nicht, daß das Schiedsrichteramt kein Beruf, ſondern
eine innere Geiſteshaltung iſt und trefft darnach die Auswahl.
Hillgärtner,
Kreisſchiedsrichter=Sachbearbeiter.
Die Kreisklaſſe I, Gruppe 3, 2. Mannſchaften
Sportv. 98 Da. 5. Mſch. 29:7 Roßdorf 11:11 Ober=Ramſtadt 27:14 Babenhauſen 19:22 Michelſtadt 19:15 Groß=Zimmern 7:19 Höchſt 8:28 Der Stall Oppenheim erwies ſich. in der vergangenen Flachrennſaiſon als der erfolgreichſte. Die GeſamtgewinnſummeSA. Sporkabzeichen.
Am Samstag, dem 24.
Novem=
ber 1934, von 14 bis 16 Uhr:
KK.=Schießen und Keulen=
Ziel=
werfen. — Neues Schießhaus.
Sturmführer Servos.
beträgt rund 197 000 RM., zu denen Blinzen mit rund 65 000
RM. am meiſten beiſteuerte.
Bei den Schweizer Hallen=
Tennismeiſter=
ſchaften in Zürich ſchied Frau Friedleben aus, ſo daß nur noch
Frau Stuck die deutſchen Farben vertritt.
Conen kann wegen einer Verletzung am Sonntag für den
Gau Südweſt gegen Württemberg in Göppingen ſeinen Poſten als
Sturmführer nicht ausfüllen.
Um die Europa=Meiſterſchaft im Eishockey gab es
in Prag eine Ueberraſchung, da es dem LTC. glückte, die Richmond
Hawks London 3:2 zu ſchlagen.
Eine von Werder Bremen ungeahnte Wendung
nahm das Nachverfahren zum Bremer Spielerziehprozeß. Faſt
ſämtliche Strafen wurden weſentlich verſchärft. Sportwart Drewitz
und Spieler Müller wurden auf Lebenszeit aus dem DFB.
ausge=
ſchloſſen, der Spieler Frank wurde zuſätzlich bis zum 31. Dezember
1935 aus dem DFB. ausgeſchloſſen. Gegen den Vereinsführer
Stöver wurde das Nachverfahren eingeſtellt. SC. Werder Bremen
hat die Koſten mit 300 RM. zu bezahlen.
Ellsworth=Vines=Amerika gelang es beim
Inter=
nationalen Tennisturnier der Berufsſpieler in London, den de
ſchen Weltmeiſter Nüßlein 4:6, 7:5, 6:3, 6:3 zu beſiegen. Nunmehr
liegt Vines allein als einziger Unbeſiegter an erſter Stelle vor
Nüßlein und Tilden mit je einer Niederlage.
Lurngemeinde Beſungen 1865.
Am Sonntag, den 25. November um 11.30 Uhr findet imnſ
unſerer Turnhalle eine Totengedenkfeier ſtatt. Zu dieſer Traueru
feier laden wir alle unſere Mitglieder, insbeſondere die Ange= prſtorbener Mitglieder ein.
Anläßlich des 5jährigen Beſtehens der Schießabteilung dem
TGB. fand bei dem letzten Schießabend das Ausſchießen desn
Schützenkönigs 1934/35 ſtatt. Mit 151 Ringen konnte Emihi
Bracher jun. als Schützenkönig gekrönt werden.
Der nächſte Uebungsabend der Winterſportler ſtog
Montag, 26. November, von 19.30—20.30 Uhr.
Pflichtturnſtunde für alle männlichen Mitglieder im
Alter von 14—18 Jahren am Mittwoch, 28. November, von 90
bis 21 Uhr. Die Abteilungsleiter haben für das Erſcheinen ihreme ſunch
Mitglieder Sorge zu tragen.
Fag
Im Grünauer Olympia=Trainingslager wuru
den von den 44 auserleſenen Ruderern bereits zwölf, meiſt wegem
zu geringer Körpergröße, ausgeſiebt. Die Stamm=Maunſchaft ſoll
auf 24 Teilnehmer gebracht werden.
Bereits acht Nationen, nämlich England, Rumänient
ine Erh
Italien, Lettland, Ungarn, die Schweiz und Oeſterreich habene
ſtärkere
ihre Meldungen für die am 30. November und 2. Dezember in1 Fiſche Regier
Dresden zur Durchführung kommenden erſten Europameiſterſchaſſt ſt aler Dev
ten im Jiu=Jitſu abgegeben.
hunds eine Prot
Beim erſten Skiſpringen dieſer Saiſon in Norwegenu ſtll. Dieſe
kam der Olympiazweite Hans Beck auf der Hannibal=Schanze ben ſiender Emigt
ud nach treic
Kongsberg auf eine Weite von 52 Metern.
Der in Helſingfors ausgetragene Tenniskampf zwin puren die
Wi=
ſchen Stockholm und Helſingfors endete mit einem knappen 3:a= uu, mit den
in zu ergreifel
Siege Stockholms.
das Ziel, de
in Kauf ausld
ſands Abſat
lic denkender
Reichsſender Fräntfart Ainds nicht
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Samstag, 24. November
6.00: Bauernfunk. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.6
Zeit Meldungen — 6.50: Wetter — 6.55: Morgenſpruch —
Chora” — 7.00: Stuttgart: Frühkonzert auf Schallpl. — M
einer Pauſe ca. 8 00: Nur für Frankfurt: Waſſerſtand. Wette.
8.30: Sruttgart: Gymnaſtik. — 9 00: Nur Trer: Werbekonen,
9.15: Nur Trier: Zeitgenä’ſiſche Werke. — 9.30: Frauenterzeite,
10.00: Nachr — 11.00: Werbekonzert. — 11.30: Melduſgen
11.45: Sozjaldienſt.
12 00: Muſikzug der Brigade 49. Ltg.: Muſikzugführer Weilert.
13.00: Stuttgart: Zeit, Saardienſt. Nachr. — 13.10: Nachr.
13.15: Stuttgart: Schallplatten: Es gibt ſo Sachen, die Fneue
machen.
—1415: Zeit. Nachr. — 14.30: Quer durch de
Wirtſchaft. — 14.50: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 14,5
Wetter — 15.00: Jugendſtunde: Ehre die Toten, indem du de
Lebenden, hilfſt.
16.00: Bres au: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Ag:
erh. Ewald Riſchka. — 18.00: Stimme der Grenze. — 191
Stegreifſendung — 18.35: Tageſpiegel.
18 45:
aſſel: Unterhaltungskonert Kurheſſiſches Landesorcheſter.
Ltg: Lu
. Maurick. — 19.45: Pau Laven: Stegreiferählung.
20 00: Zeit Nachr. — 20.05: Stuttgart: Saarländiſche Un
ſchau. — 20.15: Großer heiterer Abend: — 22.00: Zeit, Naüle.
23.15: Nachr. Wetter. Sport.
— 22.30: Köln: Borkanpf
Deutſch and—Polen. Hörbericht.
23.00: Tanzkapele fian
Hauck. — 24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.
Deutſchlandſender
Welle 1571.
ieim Irtum
Ausweg aus
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auch die kleinſ
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u Frage
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ſrundſatz beſtell
ſteisbindunger
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Entwicklung
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wirten iſt vor
ſtes Mitarbeit
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Pnrung, ſei es
Utisbindungen
einer Funktio
geſhaffen wi
zu können.
Deutſchlandſender: Sonnabend, 27. November
6.00; Hamburg: Wetter — 6.05: Nachr. — 6.15: Berlm: Gyſe
naſtik. — 6.30: Tagesſpruch. — 6.35: Köngsberg: Kapeille ſ.
SA.=Standarte 4 Lta: Muſikzugführer Hennig. — In einſt
Pauſe gegen 7 00: Nachr. — 8.00: Sperrzeit. — 8.45: Leihls
übung für die Frau. — 9.00: Sendepauſe. — 9.30: Frhr n0
edner ventilie
Füunktionen e
enoſſenſchaften
und die Di
ſten unterſtric
Zeppelin: Die Kleintierausſtellung am Kaiſerdamm wird eröfnet,
9.40: SporFunk. — 10.00: Nachrichten. — 10 15: Kindenl
funkſpiele: Der ſtandhafte Zinnſoldat. Eim Märchenſpiel. Aun)
11.00: Fröhl Kindergarten. — 11.15: Seewetterbericht. —
11.39: Die Wiſſenſchaft meldet. W. Uhſe: Dispoſitionen 1. Ar
ſtelung bei Erkältungskrankheiten — 11.30: W. Wowra” Wie /Heſſe Pa.
Gelundung der
die ſteuerech!
Nung unterzot
ung des Groß
Fſein Möglick
und Pflſchten
MAließend hie
viel Schweine gehören auf den Bauernhof? — Anſchl.: Wettek, 1 her den Auff
11.50: Glückwünſche.
12 00: Frankfurt: Muſikzug der Brigade 49. Okg.: Muſikzugführe 1 ſa
Weilert. — 12.55: Zeitzeichen. — 13.00: Luſtiger Wochenande 7 aodem auf vol
ſalat (Schallpl..: anſchl: Wetter — 13.45: Nachr. — 14001 u. meiſthalb
Sperrieit. — 14,55: Programmhinweiſe. Wetter, Börſte. — Muſalſgti
15.15: Mädelbaſtelſtunde: Prakt. für Hem und Wohnung. — N0c mit der
15.40: K. E. Weiß: Wirtſchaftswochenſchau.
16.00: Köln: Der frohe Samstagnachmittag.” — 18.00: Spote 1 en keſtlo
wochenſchau. — 18.20: Zeitfunk. — 18.30: Der deutſche Rude / Aichen Volles
funk bringt
18.40: und der Himmel hängt voller Geigen. Wilfried Krütk, 1 mſch d
mit ſeinen Soliſten. — 19 45: Was ſagt Ihr dazu2 Geſpäck 1 beſei
aus unſerer Zeit. — 20 00: Kernſpruch. — Anſchl.: Wetelt
Kurznachrichten. — 20.15: Stuttgart: Orient=Expreß: Kisſt
durch Freude. Eine Funkſchau in acht Stationen.
eutſchen A
inc dieſer
Jenung hat
Wetter. Nacht Sport. — 22.39: Köln:. Hörbericht von
Länderkampf Deutſchland—Polen. — 22.45: Seewetterbericht
23.00: Himmliſche Klänge (Schallplatten). — 24.00: Nächl
Zwieſprache, Gedanken beim Anbruch des Totenſonntags.
Welkerberichl.
Ausſichten für Samstag: Vielfach neblig, im weſentlichen troßſe
zeitweiſe aufheiternd, geringe Nachtfroſtgefahr. Winde 100
O
„Hypokheken g
C Auszahl. Grß.
Beträge ſof
vor=
ſchußlos, flüſſig.
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Bisher üb. RM.
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oder ſepar. 30e
mer für Mäck
geſucht. Preit
jang. 1 78 belde
[ ← ][ ][ → ]ſammer 324
Samstag, 24. November
im Rahmen der deukſchen Wirkſchaft.
i Rahmen der Verſammlung der zur Wirtſchaftsgruppe
rügcin= und Ausfuhrhandel gehörigen Firmen im „
Rummel=
bräru ſprach zunächſt an Stelle des Pg. Dr. Mathern, der am
Eruchnen verhindert war, Herr Böckling über wirtſchaft=
1iſh Tagesfragen. Er ventilierte zunächſt die Probleme
des dutſchen Außenhandels und beleuchtete die Gründe der
Aunzhandelsſchwierigkeiten. Der Führer nahm ſofort nach ſei=
Wirtſchaftliche Tagesfragen.
mdammlung des Reichsverbandes des deutſchen Groß=Ein= und Ausfuhrhandels, Bezirksgruppe Heſſen.
Eigennutzes hat er ſich bewußt zu ſein, daß ihm, in ſeinem
Be=
triebsvermögen, ein Teil des Volksvermögens verantwortlich
an=
der Großhandel
vertraut iſt.
neru Nachtübernahme den Kampf gegen das wirtſchaftliche Chaos
aufund führte vor allem Millionen von Volksgenoſſen in den
Arigisprozeß wieder zurück. Damit erreichte er einen ſtärkeren
Vephuuch, eine Erhöhung der Produktion und im Zuſammenhang
ſamileine ſtärkere Kaufkraft und größeren Rohſtoffverbrauch.
Die ſutſche Regierung vor der Machtergreifung hat die
Staats=
kaſſ aſt aller Deviſen entblößt; weiter hat ein großer Teil des
Auulads eine Propagandawelle gegen den Kauf deutſcher Waren
entwvielt. Dieſe Maßnahmen deutſchfeindlicher Elemente und
raſſemder Emigranten wurde bereits im Ausland erkannt.
Naſy und nach treten geſunde Geſichtspunkte an ihre Stelle.
Je=
docht naren die Wirkungen ſchon ſo ſtark, daß Deutſchland
gezwun=
gennur, mit den Plänen Dr. Schachts erfolgreiche
Abwehrmaß=
nahlmn zu ergreifen. Die Verhandlungen mit dem Auslande
habln das Ziel, dem Auslande klar zu machen, daß Deutſchland
ſich ur Kauf ausländiſcher Waren nur leiſten kann, wenn auch
Deunſtlands Abſatz im Auslande ſteigt. Ein gerecht und
wirt=
ſchamtich denkender Menſch wird ſich den berechtigten Wünſchen
Deunſtlands nicht verſchließen können. Sollte das Ausland doch
in eiem Irrtum verharren, dann wird deutſcher Erfindergeiſt
einen Ausweg aus der Not finden laſſen. Selbſtverſtändlich
dür=
ſen du am Ausfuhrhandel beteiligten Firmen ſich nicht
entmuti=
gen ulaſen, ſondern jeder Einzelne muß trotz aller Schwierigkeiten
ider uch die kleinſte Exportmöglichkeit ausnutzen, um, ſoweit es
in ſiter Kraft ſteht, zum Aufkommen von Deviſen beizutragen.
zur Frage der Preisüberwachung iſt zu
bemer=
ten, dß die freie Preiswirtſchaft im Gegenſatz zur Planwirtſchaft
als Gundſatz beſtehen bleibt. Eine Entwicklung auf dem Wege
der Peisbindungen würde ungeſund ſein. Nichtsdeſtoweniger ſind
in iſe heutigen außergewöhnlichen wirtſchaftlichen Zeit eine
Reiüe von Preisbindungen und Preisüberwachungen nicht zu
um=
gehen Es iſt hier zu unterſcheiden: Die Preisbindung durch
Pri=
vatwrinbarung, die Verordnung feſter Preiſe durch ſtaatliche
und Ffentlich=rechtliche Organe, und ſchließlich die
Preisüber=
wachug. Zur Marktregelung und zur Geſundung der
wirtſchaft=
lichen entwicklung ſind dieſe Möglichkeiten begrundet. Redner
beleuckete hierbei alle Maßnahmen, die als Ziel haben eine
ge=
ordwe Ueberwachung der Preiſe und eine Geſundung der
Wirt=
ſchaff erbeizuführen. Die Beſtrebungen des Herrn
Reichspreis=
komrnſars und der Reichsregierung müſſen nach Kräften
unter=
ſtützt terden. Dazu gehört jede Vermeidung ungeſunder
Preis=
bindug, weiter Vermeidung jeglicher Spekulationsmaßnahmen und
dann ne der wirtſchaftlichen Notlage angepaßte Kalkulation. —
Zu arten iſt vor allem ein diſzipliniertes Verhalten und ein
freuzſes Mitarbeiten aller in Frage kommenden Kreiſe. Die
Forkeung, daß auf allen Gebieten, gleich wo, ſei es durch private
Verparung, ſei es durch ſtaatliche Regelung, Marktregelungen
und Reisbindungen vorgenommen werden, dem Großhandel in
Form iner Funktionsſpanne ein einigermaßen auskömmlicher
Nutz zn geſchaffen wird, um den ihm geſteckten Aufgaben gerecht
verte) zu können.
ſoner ventilierte dann die Frage, welche Firmen
Groß=
ſmtelfunktionen erfüllen. Das grundſätzliche Problem der
Ein=
laufegeoſſenſchaften und ihrer Funktionen wurde eingehend
be=
leuchee und die Differenzierung zwiſchen Großhandel und
Genoſ=
ſenſchuten unterſtrichen. Geſunde Wirtſchaftspolitik mit dem Ziel
einer ſeſundung der Wirtſchaft muß getrieben werden. Weiter
wurken die ſteuerechtlichen Maßnahmen der Regierung beſonderer
etmttung unterzogen. Zum Schluß betonte der Referent die
jederung des Großhandels und gelobte, daß er im Sinne des
Führer ſein Möglichſtes zu einer reſtloſen Erfüllung ſeiner
Auf=
gabes nd Pflichten tun werde.
Inchließend hielt der Bezirksführer der RDGEA.
Bezirks=
grupo Heſſen, Pg. Dr. Drißler=Frankfurt a. M., einen
Vor=
trag ier den Aufbau des Großhandels im Rahmen
der dutſchen Wirtſchaft. Er führte u. a. aus:
ſahdem auf politiſchem und weltanſchaulichem Gebiet in den
letzten ineinhalb Jahren in Deutſchland eine völlige Umſtellung
auf nionalſozialiſtiſches Gedankengut erfolgte, beſchäftigt man
ſich mu auch mit der Neuordnung des geſamten Wirtſchaftslebens.
Der zeck dieſer Neuardnung iſt, die Wirtſchaft in allen ihren
Funk= nen reſtlos in den Dienſt des Staates, d. h. in den Dienſt
des letſchen Volkes zu ſtellen. Die ſeitherige liberaliſtiſche
Wirt=
ſchaft zudnung hat abgewirtſchaftet. Während man in anderen
Länden ſich darauf beſchränkt, die Erſcheinungen der
Wirtſchafts=
kriſtis u beſeitigen und dabei Methoden anwendet, die auf den
altem lberaliſtiſchen Grundſätzen beruhen, geht Deutſchland ganz
neuer lege.
„N Nationalſozialismus ſetzt an Stelle des liberaliſtiſchen
indibltal=Prinzips das Univerſalprinzip. Aus dieſem
univer=
ſaliſtz ſten Denken und den dargelegten Grundſätzen ergibt ſich die
Notmedigkeit einer ſtraffen Wirtſchaftsorganiſation. Die
Neu=
udn au wird keine Planwirtſchaft ſein, die die Freizügigkeit und
die Buitigung des Einzelnen hemmt, ſondern im Gegenteil, die
Privetnitiative wird ſo weit wie möglich gefördert. Nicht das
Kapüx iſt von ausſchlaggebender Bedeutung, ſondern die Perſon,
die Aiſtung jedes Einzelnen. Die Neuordnung der Wirtſchaft
Aiede,n ſich nach ſtändiſchen Grundſätzen, ſo daß auch alle fachlichen
Frage in dieſer Neuorganiſation ihre Erledigung finden.
Da=
uden die ſeither beſtehenden Wirtſchaftsverbände über=
72 Allein in der Sparte Großhandel gab es ſeither weit über
Artſchaftsverbände, die reine Intereſſenverbände waren.
melle der Verbände treten nunmehr die Fachgruppen als
Grun Age der neuen Wirtſchaftsorganiſation. In enger
Zuſam=
mengſchit, mit den beſtehenden Reichsverbänden wurden für die
Wirt=tſtsgruppen Groß=, Ein= und Ausfuhrhandel insgeſamt 52
Lachswopen beſtimmt. In dieſen 52 Fachgruppen werden alle
Untelsymungen zuſammengefaßt, die im weſentlichen
Großhan=
delst iukeit ausüben. Redner erläuterte im einzelnen die
Gliede=
runga ſr Fachgruppen.
Spitze im Treuhänderbezirk finden wir den Bezirksführer
der Atſchaft. Die Reichsorganiſation iſt genau die gleiche, wie
in dic in zelnen Treuhänderbezirken,
m im Treuhänderbezirk Heſſen haben Herrn Prof, Dr. Lüer
as hirkswirtſchaftsführer, der gleichzeitig Führer der Haupt=
Arupcn) im Reich iſt.
G ganz beſonderer Bedeutung für die Tätigkeit der Fach=
Arupay iſt die enge Zuſammenarbeit dieſer Fachgruppen mit den
Kammen.
9 neue Wirtſchaftsorganiſation iſt eine
Zwangsorgani=
ſatiolnnd erfaßt die Wirtſchaftgruppe Groß=Ein= und
Ausfuhr=
handis ntſprechend ſämtlicher Betriebe, die im weſentlichen
Groß=
handicätigkeit ausüben. Ich darf daher an dieſer Stelle noch=
Malsl inz beſonders darauf hinweiſen, daß es für jeden Betrieb
9twMig und wichtig iſt, ſich zur Wirtſchaftsgruppe anzumelden.
Die 2ymeldefriſt zu unſerer Wirtſchaftsgruppe geht dieſer Tage
zu 0A und fordere ich die Betriebe, die ſich noch nicht ange=
Echaben, hiermit nochmals auf, dieſe Anmeldung
unverzüg=
lich lihzuholen.
Sriebsführer, die noch keine Anmeldebogen beſitzen, bitte
ich. 1Eſrtige Fragebogen durch ihre Fachverbände oder unmittel=
Dar 17 der Wirtſchaftsgruppe Groß=Ein= und Ausfuhrhandel
Srapxirt a. M.=Börſe anzufordern.
nationalſozialiſtiſchen Staate hat ſich jeder Betriebsführer
us Awalter des Volkes zu fühlen, unter Zurückſtellung jeden
Jeder Betriebsführer, der ehrlich beſtrebt iſt, ſeinen Betrieb
nach nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen zu führen, kann verſichert
ſein, daß er in viel größerem Maße geſchützt und in ſeinem
Vor=
wärtskommen gefördert wird, als in der vergangenen
liberaliſtiſch=
marxiſtiſchen Zeit.
Es iſt die beſondere Aufgabe der Fachgruppen, alle
berech=
tigten Belange der in dieſer Fachgruppe zuſammengeſchloſſenen
Be=
triebe zu vertreten.
Zweierlei iſt erforderlich: 1. Eine klare Scheidung zwiſchen
Großhandel und Einzelhandel; ſelbſtverſtändlich unter
weitgehen=
der Berückſichtigung der Eigenheiten jeder einzelnen Branche,
2. Der Einſatz eines jeden Großhandelsunternehmens, die
Groß=
handelsfunktionen voll und ganz zu erfüllen. Zu den
Großhandels=
funktionen gehört ganz beſonders: Eigene Lagerhaltung und
Ein=
kaufsdispoſitionen auf lange Sicht.
Die Vorausſetzungen für jeden Betriebsführer in
national=
ſozialiſtiſchem Sinne zu arbeiten, ſind: Reinhaltung ſeiner
Stan=
desehre; ſaubere und anſtändige Geſchäftsführung;
Kamerad=
ſchaft gegenüber ſeiner Gefolgſchaft und ſeinen Berufskollegen;
tatkräftige Mitarbeit bei der Neuordnung der deutſchen
Wirt=
ſchaft. Redner ſchloß mit den Worten: Der Führer hat uns
unſere Exiſtenz und die Exiſtenz unſerer Familien gerettet.
Danken wir ihm, indem wir mitarbeiten an dem Wiederaufbau
des Vaterlandes, wo und wann wir können. Die Sorgen und
Mühen des Einzelnen ſind bedeutungslos. Es geht um die
Zu=
kunft Deutſchlands und um die Zukunft unſeres deutſchen Volkes.
— Mit einem dreifachen Sieg=Heil dem Führer wurde die
Ver=
fammlung geſchloſſen. Dem Referenten wurde lebhaft Beifall ge=
*
zollt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft, Mtallwiſſenſchaft,
Metalltechnik”. Die Preisindexziffer ſtellte ſich am 20. Nov 34
auf 43,6 gegen 43,6 am 14. Nov. (Durchſchnitt 1909—13: 100),
blieb alſo unverändert. Für die einzelnen Metalle wurden nach
dem Preisſtande vom 20. November folgende Einzelindexziffern
errechnet: Kupfer 29,6 (am 14. Nov. 29,6), Blei 45,3 (45,3), Zink
35,9 35,9), Zinn 82,5 (82,5), Aluminium 100 (100), Nickel 83,1
(83,1) Antimon 132,1 (130,4).
Gebrüder Roeder AG., Darmſtadt. Die Beſchäftigung dieſes
Werkes war in allen Abteilungen günſtig; die Belegſchaft wurde
um 45 Prozent erhöht. Die der Arbeitsbeſchaffung dienenden
Neu=
bauten und Einrichtungen wurden programmäßig durchgeführt.
Auch für 1935 hat der Aufſichtsrat ausreichende Mittel für
Neu=
anlagen und Einrichtungen bewilligt. Ueber das vorausſichtliche
Ergebnis des laufenden Jahres kann noch nichts geſagt werden.
Im Vorjahr betrug die Dividende 4 Prozent.
Die Rebenverbilligungsaktion abgeſchloſſen. Die Preſſeſtelle
des Oberpräſidiums in Koblenz teilt mit: „Die aus Anlaß der
Froſtſchäden im Weinbau infolge des harten Winters 1928/29
ein=
geleitete Rebenverbilligungsaktion iſt abgeſchloſſen und wird im
kommenden Frühjahr nicht fortgeſetzt. Insgeſamt ſind auf Grund
dieſer Aktion 1 602 995 Wurzelreben zu einem um 5 Pfg. je Rebe
verbilligten Preis abgegeben worden. Wenn auch die
Froſtſchä=
den im Weinbau aus den verſchiedenſten Gründen noch nicht
voll=
ſtändig überwunden ſind, ſo iſt eine gerechte Fortführung der
Ver=
billigungsaktion nicht mehr möglich, da die Grenze zwiſchen den
Winterfroſtſchäden und anderen Schäden ſowie der normalen
Er=
neuerung des Rebenbeſtandes nicht mehr auseinanderzuhalten iſt.
Produkkenmärkke.
Mainzer Getreidegroßmarkt vom 23. November. Es
notier=
ten (Großhandelspreiſe je 100 Kilo loko Mainz) in RM.:
Wei=
zen 21,00, Roggen 17,00, Hafer 16,70 ab Station Braugerſte 20—
20,75, Induſtriegerſte 19,75—20,00, Malzkeime 16,25—16,50,
Wei=
zenkleie 10,72 (Mühlenpreis) Roggenkleie 9,96 (Mühlenpreis),
Weizenfuttermehl 13,65—13,75. Biertreber 17—17,25, Soyaſchrot
13,00 nom., Fabrikpreis ab ſüddeutſcher Fabrikſtation. Tendenz:
Weizen und Roggen gut gefragt; gute Braugerſte etwas beſſer.
Alle Futtermittel bei knappem Angebot ſtark gefragt.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die luſtloſe Haltung der Berliner Börſe erfuhr ſelbſt
durch die vörliegenden günſtigen Meldungen, wie ſie in dem
jüng=
ſten Bericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung über die
wei=
ter ſteigende Beſchäftigung, der ſtarken Abſatzbelebung in der
weſtfäliſchen Drahtinduſtrie und der geſteigerten
Rohſtahlerzeu=
gung im Oktober gegeben ſind, keine Aenderung. Wie wenig
gegenwärtig das Börſengeſchäft mit der Geſamtwirtſchaft im
Ein=
klang ſteht, geht beſonders kraß aus der Tatſache hervor, daß zum
Beiſpiel Lahmeyer, für die bekanntlich erſt heute der
Dividenden=
abſchlag erſolgt, geſtern um 3½ Prozent nachgaben, obwohl von
der Verwaltung über eine gute Entwicklung berichtet wird. Da
die Börſe zurzeit ſozuſagen „unter ſich” iſt, die Bankenkundſchaft
alſo völlig fehlt, iſt natürlich weitgehendes
Glackſtellungsbedürf=
nis vorhanden, das zu erneuten Kursabbröckelungen führt.
Mon=
tane waren etwa um ½ Prozent ſchwächer. Nur Harpener und
Stolberger Zink gaben mit minus 1 bzw. 1½ Prozent ſtärker
nach. Braunkohlenwerte waren bis zu ¼ Prozent gedrückt,
ledig=
lich Rheinbraun konnten auf Grund des vorgeſtern ſtärker
er=
mäßigten Kurſes Rückkäufe und einen um 1 Proz. höheren Kurs
aufweiſen. Von chemiſchen Papieren gaben Farben um 7 Proz.
nach, erholten ſich allerdings nach dem erſten Kurs um etwa ½
Prozent. Am Elektromarkt lagen neben den ſchon erwähnten
Lahmeyer Elektr., Lieferungen mit minus 2½ Proz. und RWE.
mit minus 13 Prozent beſonders ſchwach. Dagegen waren
Sie=
mens auf Grund der Meldung über namhafte Auslandsaufträge
gefragt und 1½ Prozent höher bezahlt. Von Maſchinenfabriken
waren Schubert u. Salzer ſtärker angeboten, da der Bericht über
die Aufſichtsratsſitzung enttäuſchte; nach einer um 3½ Prozent
niedrigeren Eröffnung verlor das Papier in der erſten halben
Stunde nochmals 2 Prozent. Am Kunſtſeidenmarkt beſtand
an=
haltendes Intereſſe für Bemberg. Im Verlauf war die
Entwick=
lung nicht ganz gleichmäßig. Vereinzelt traten Erholungen ein.
Bei nahezu fehlender Publikumsbeteiligung verkehrte auch
die geſtrige Frankfurter Börſe in meiſt ſchwächerer Haltung.
Bei den Großbanken lagen erneut einige Verkaufsaufträge vor,
die, obwohl ſie keinen nennenswerten Umfang hatten, bei der
herrſchenden Geſchäftsſtille und =unluſt weitere durchſchnittliche
Rückgänge um ½—1 Prozent am Aktienmarkt auslöſten; nur
wenige Werte blieben unverändert oder waren etwas befeſtigt.
Günſtige Nachrichten aus der Wirtſchaft — zu erwähnen iſt
be=
ſonders die Feſtſtellung des Inſtituts für Konjunkturforſchung über
das weitere Anſteigen der Beſchäftigtenziffern — kamen daher
wieder nicht zur Geltung, zumal die Kuliſſe in ſtärkſter
Zurück=
haltung verharrte. Farbeninduſtrie ſetzten ½ Prozent ſchwächer
ein; auch die übrigen chemiſchen Papiere lagen von ½—½ Proz.
niedriger. Am Elektromarkt waren beſonders Elektr.
Lieferun=
gen mit minus 3½ Prozent und Lahmeyer mit minus 23 Proz.
gedrückt; auch ſonſt ergaben ſich Verluſte von ¼—¾ Proz.
Ledig=
lich Siemens waren entgegen der Allgemeintendenz ohne
beſon=
dere Urſache um 2 Prozent befeſtigt. Montanaktien lagen
über=
wiegend von ½—1 Prozent ſchwächer. Von Kaliwerten blieben
Salzdetfurth zu etwa 151 gut behauptet. Für Rheinſtahl zeigte
ſich etwas Intereſſe; ſie blieben mit 85½ unverändert.
Schiff=
fahrtswerte konnten ſich etwa behaupten. Die Börſe blieb auch
im Verlaufe ſehr ſtill und die Entwicklung der Kurſe war etwas
uneinheitlich, aber überwiegend noch etwas ſchwächer.
An der Abendbörſe erfuhr das Geſchäft zwar keine
Be=
lebung, zumal Orders der Kundſchaft kaum vorlagen, doch war
die Stimmung im Anſchluß an die leichte Befeſtigung im
Mit=
tagsſchlußverkehr weiter etwas freundlicher. Sie wurde
unter=
ſtützt durch die beſſere Beurteilung der außenpolitiſchen Lage,
ins=
beſondere in der Saarfrage; angeſichts des Wochenſchluſſes blieb
aber die Kuliſſe zurückhaltend. Im allgemeinen waren die
erhöh=
ten Schlußkurſe der Mittagsbörſe voll behauptet. Farbeninduſtrie
zogen gegen Berlin um ½ Prozent an. Am Rentenmarkt war
die Altbeſitzanleihe um ½ Prozent freundlicher; auch ſonſt lagen
die variablen Rentenwerte eine Nüance höher.
Haupiſchrinleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MarStreeſe; ſür den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch: für den Sport: Karl
Böhmann=
für „Die Gegenwart! Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. X. 94. 22411, Truck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr. nachmittags 6—7 Uhr:
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Berliner Kursbericht
vom 23. November 1934
Oeviſenmarkt
vom 23. November 1934
Me d
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban.
Hapag
Nordb, Llohd
A. E. 6.
Bahr.Motorenw
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau 11
Conti=Gumm
DeutſcheCont. Gasl=
Deutſche Erdöl
„ccht
69.50
72.—
27.625
30.375
26.—
124.25
135.50
81.—
104.25
129.75
116.75
98.50
Mie ee
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerte
Geſ.felektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
göln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Kofsw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
92.25
134,25
55.—
104.—
100.—
73.—
150.—
n4.—
107.—
69.875
91.125
70.75
54.50
Wee
Polyphonwerlie.
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kall
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drahtl
Wanderer=Werke
Mie
13.50
92.125
15.—
29.75
37.25
105.50
64.—
14.50
114.875
45.50
97.—
102.50
121.25
Aegypten
Argentinie
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar
Donzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Bland
Mie
1äaypt. 4
1 Pap. Peſo
100 Belgg
1Milreis
109 Leva
teanad. Dol.
100 Kronen
100 Gulden i
1 2.Stg.
100eſtl. Kr.
100 finn. Mt
100 Franken
100 Drachm
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Brief=
12.725
0.s2s
5s.17
0.204
3.047
2.552
55.42
81.04 5
12. 415/,
66.68
5.48s
16.36
2.354
168.05
12.755
0.632
58.29
0.20e
3,05‟
2.55e
35.54
81.30
12.445
68.32
5.ags
16.42
2.35e
189.39
56.171 56,29
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweinz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei.
Ungarn
Uruguah
Ver. Staaten
Währung
100 Lire.
1Yen
100 Dinal
100 Lats
100 Kronen ſe
100 Schilling!
00 Escudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch. Kr.
1türk. 2
100 Pengb
1Golopeſo
Dollar.
GeldBrief
21.30 21.34
0.724
5.694
0.92
62.37
49.25
11.285
64,01 64.13
s0.51
33.97
10.375
0.726
5.708
81.08
62.49
39,05
11.305
80.67
84.03
10.3gs
1.049 1.051
2.498 2.492
Surmſtädter und Kariendtbant Suriftast, Bliate dei Brescher Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 23. November 1934.
D
„Gr. II p. 1934
„ 1936
„ „ 1930
1997
„ 1938
„Gruppe! ....
5% Dtſch. Reichsanl
48
5½%Intern „v.30
6%Baden ... v.27
63Bayern „b.27
6% Heſſen ...v. 28
6% „ „..v. 29
6% Preuß. St. v. 28
69 Sachſen .v.27
6%Thüringen b.27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze. ........
20. Dt. Reichspoſt
Schätze. . . .. . . ..
4½%
Dtſch. Anl. Ausl.
* J. Ablöſung.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe .„
u9Baden=Baden.
6%Berlin .. . v.24
6%Darmſtadt . ..
6% Dresden. . v.26
6%0 Frankfurt v. 26
6% Heibelberg v.26
6%Mainz...... ..
6%Mannheim v.27
62München v. 29
%Wiesbaden v. 28
6%Heſſ, Landesbl.
Goldoblig
103.7
106
104.2
1013,
99.5
103
96
95
96
96.25
96.75
95
96.5
108
96
95.75
100.9
100.25
97.25
104.5
9.5
86
86.75
86.75
861
86!,
89.5
87
5½%beſſ.
Landes=
hyp.=Bk.=Liquid.
43½%
Komm. Obl.
6%Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig.
6% Landeskomm.,
Bi. Girozentr. f.
Heſ. Goldobl. R.11
6½ „ „ R.12
6% Kal/,. Landeskrd.
Goldpfbr. . .
6SNaſſ. Landesbk.
5½% „ Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=An.
FAusl. Ser, I
*Ansl. Ser. I
Di. Komm. Samm.=
Abl (Neubeſitz!
6%Berl. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfhr.
6% Frlf. Kyp.=Bk..
5½% „Lig.Pfbr.
6% „ Golboblig
62 Frki. Pfbr.,Bl.
5½% „ Lig.=Pfr
6% Mein Hyp.=Bi.
2%0 „Lig.=Pfr.
82 Pfälz. Hnp.=Bl.
5½%h n Lig. Pffr.
6‟ Rhein. Hhp.=Bl.
5½% — Lig.=Pfr.
6% „Goldoblig.
6% Südd. Boden=
Cred.=Bank".
5½% u Lig.=Pfbr.
6%Württ. Hyp.=B.
93:.
93.25
Ar6
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94.25
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93.25
93‟,
92
945
62 Dalmler=Benz.
620 Dt. Linol. Werke
6%Mainkraft v.26
6%Mitteld. Stahl
62 Salzmann cCo.
69Ver, Stahlwerke
68Volgtc Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn L. E.B
2. Inveſt.
5% Bulg. Tab. v.02
4½0 Oſt. Schätze
420 Oſt. Goldrente
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4% Türk. . Bagdad
42 n II. Bagdad
4½%üngarn 1918
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Goldr.
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4½Budp. Stadtanl.
47Liſſabon
4%Stockholm
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Aceumulat. Fabrik
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A.E.G. ........
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zelſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J.P...
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Cemen: Heidelberg
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33.5
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4
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6.8
68
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55
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110
D
Chem Werſe Abert
Chabe (Al=C) .....1204
Contin. Gummiw. .
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr. . .
Erdd. .....
D. Gold= u.
Silber=
cheide=Anſtalt.
Linoleum ..!
Dortm. Ritterbräu
Dnckerhofſc Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft
Enznger Union",
Eſchweiler
Eßling Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr Gebrüder../
F.0. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hol
Gelſen irch. Bergw.
Gei.felektr. Untern.!1
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer...
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frift.
Hanauer Hoſbräuh.
Hanfwerke. Füſſen!
Harpener? ergbau.
Henninger, Kempf/108
HülpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſen...!!
Holzmann Phir
Ziſe Berab. Stamm
Genüſſel1
Mea
130.75
441
118.25
98.5
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60.25
74
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1115.25
99
.:360
56.5
56
114.5
1341,
54.25
70.5
55.5
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27
96
101
43.75
79
108.5
74.5
116'.
Miche
Koli Chemie
Aiſchersleben.
Alein, Schanzlin
Klöckhnerwerie. ...
Knorr C. 6.....
Konzerven Braun.
Lahmeyer & Co
Laurahütte ..
Lech. Augsburg..
Lokomf. KraußcCo.
Löwenbr. Münch.
Mainkr..W. Höchſt.
Mainz Akt.=Br. . .
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Vergb.,
Metallge). Frankf.=
Miag. Mühlenbau
Moenus.... .....
Motoren Darmſtadt
Neckarwert Eßling.
Park=u. Bürgerbräu
Phönix Bergbau..
Ru Braunkohlen.. 4
Eleltr. Stamm
Stahlwerie
Riebeck Montan
Noeder Gebr.
Rütgerswerie 37
Salzoetfurth Kalt
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.,
Schramm. Lackfbr
Schucker: Eleltr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske
„ Neinigerwe
Südd. Rucker=A. 6.
Tellus
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69.5
198
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136
171,5
Dife i
Unterfranten
Ber. Stahlwerke.
Ver. Ultramarin ..!
Weſtdte, Kaufhof
Weſteregeln Kali
Zeilſtoff Wa dhof
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank..
Bk. f. Brauinduſt.
Baher, Hyp. u. W
Berl. Landelsgel.
Hhpothelbl.)
Comm. u. Privatbi.
Dt. Ban! u. Dise..
Dt. Eff. u. Wechſel
Dvesdner Ban!
Franif Bonk..
Hyp.=Ban
Mein Hyp.=Bank.
Pfälz. Ohp.=Ban!.
Reichsbanſ=Ant.
Rhein. Hyp.=Banl.
Südd. Bod.=-Cr. B!.
Würtih Notenkanil1
A..G. f. Verkehrsw.
Allg. Lo talb. Kraftw
7% Dt. MReichsb. Vzo/
Oavag
Lübeck Büchner
Nordd Loyd....
Südd Eifenb.=Ge
Altanz: u. Stuttg.
Verſicherung ...!.
Verein Verſ./198
Frankona Rück u. M/163
Mannh. Verſich.
Otavt Minen
Schantung Handelsl
37.5
126.5
30.5
1104,5
45
54
122
101.5
72.25
92.75
116.5
67.5
69.5
76
92.5
77),
77.5
148
113
100
116.25
114
27.5
*
192
[ ← ][ ]Seite 12 — Nr. 324
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 24. November 1934
HELIA
Die erste Film-Horgenfeier des Films
Achtung! — Hausfrauen!
HELIA
20
„Mittelholzers AbessinienFlus
findet anläßlich des Toten-Sonntags erst am Sonntag, den 2. Dezember,
(V12170
vormittags 11. 15 Uhr atatt.
In den Ausſtellungsräumen, Darmſtadt,
Rheinſtr. 12, gegenüber Hauptpoſt, zeigt
die weltbekannte Teppich= u. Maſchinenfabrik
Vorwerk & Co., Vertretung Darmſtadt,
Georgenſtraße 3, 2. Stock, den
KGMIGIN Gustav Fröhlich in:
Abealeuer eines jungen Carl Ludwig Dlehlin:
Ein Mann will nach CHRISTINE Herrn in Polen Deutschland Ein Filmwerk von ge-
waltigem Ausmaß. mit Maria Andergast,
Olga Tschechowa.
Jugendliche haben Zutritt. mit Hermann Speelmanns
Brigitte Horney.
Jugendliche haben Zutritt.
Kobeld
Der Kobold iſt ein Univerſalgerät und kann als
Staubsauger,
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J. Techel, Darmſtadt: Geſchäft ſamt Firma ſind aue Auary, ſeine
Melitta, geborene Weber, Witwe des Uhrmache” lſte
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Eigentümer: Mayer, Guſtav, Fabrikant in Da.
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