Darmstädter Tagblatt 1934


22. November 1934

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Knzelnummer 10 Mfennigs

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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.M ibe Tmaligem Erſcheinen vom 1. November
nnber 2. Reichsmart und 20 Pfennig Ab=
bgeholt
2. Reichsmark, durch die
D Reichsmark frei Haus. Poſtbezugspreis
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 322 Donnerstag, den 22. November 1934. 196. Jahrgang

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iſt pr istiſte Nr. 2 gültig.
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Mnmelbehſſcr oon Prelgombangen.

t rüfung von Preisbindungen. Neufeſtſehung der Bukkerpreiſe. Sicherung der Düngemitkel=
und Saakguk=Verſorgung.
Einrichkung von Beſchwerdeſammelſtellen
Preisbindungen
bei den Parkeidienſtſtellen.
i ſſen mit dem Wohl des Volksganzen
An die Gau= und Kreisleiter hat der Reichskommiſſar die
Bitte gerichtet, beſtimmte Amtsleiter zu bezeichnen, deren Auf=
in
Uebereinſtimmung ſtehen.

unin

DNB. Berlin, 20. November.
unene Nachprüfung darüber zu ermöglichen, ob
ndungen aller Art mit dem Wohle des
nzen in Uebereinſtimmung ſtehen wird
der Verordnung über die Befugniſſe des Reichs=
für
Preisüberwachung vom 8. Dezember 1931 in
mit dem Geſetz über Beſtellung eines Reichs=
für
Preisüberwachung vom 5. November 1934 ver=
8 1.
Iüt- Feſtſetzungen, Verabredungen oder Empfehlungen
biſeen, Mindeſtverarbeitungsſpannen, Mindeſthandels=
annngröchſtnachläſſen
oder Mindeſtzuſchlägen im inländiſchen
eſchätftwerkehr für lebenswichtige Gegenſtände des täglichen
darufsover lebenswichtigen Leiſtungen zur Befriedigung des
gliche. Aedarfs, die
alltt dem 1. Juni 1933 neu vorgenommen, oder
kung b)4tt dem 1. Juni 1933 zum Nachteile des Abnehmers
teuaihä egrändert worden ſind,
.fAüſſer lis zum 15. Dezember 1934 bei dem Reichskommiſſar
P Süberwachung, Berlin W 9, Voßſtraße 8, angemeldet
rdeit A usgenommen, ſind lediglich Fälle, in denen frühere
MMkeiskyvungen unverändert verlängert worden ſind.
4eSbindungen aller Art, die
ti Grund des Geſetzes über den vorläufigen Aufbau
½ Reichsnährſtandes und Maßnahmen zur Markt= und
rüisregelung für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe vom
14 September 1933 und der dazu ergangenen Verord=
langen
getroffen worden ſind;
1r Regelung des Reichskulturkammergeſetzes vom 22.
et tember 1933 unterliegen
werd’ ym dem Reichsnährſtand und von der Reichskultur=
akennt
; kamimyanittelbar dem Reichskommiſſar für Preisüberwachung
P
8 2.
er Anmeldung gemäß 8 1 Abſ. 1 iſt anzugeben
Ir welche Gruppen oder Gattungen von Gegenſtänden
he Leiſtungen die Feſtſetzungen, Verabredungen oder
Umpfehlungen getroffen worden ſind;
v welchen Kreis von Betrieben oder Unternehmungen
Ie Feſtſetzungen, Verabredungen oder Empfehlungen be=
Im mt ſind;
Uy welcher Stelle die Innehaltung der Feſtſetzungen,
ehabredungen oder Empfehlungen überwacht wird.
8 3.
Anmeldung iſt die im 8 2 zu e) genannte Stelle ver=
Handelt es ſich dabei um einen Verband oder eine
Bereisni g, ſo trifft die Verpflichtung die Perſonen, die zur
Zeriwung oder Geſchäftsführung befugt ſind, oder deren Stell=
vertre/t

8 4.
Hen ungen, Verabredungen oder Empfehlungen, gemäß
21A01, die dem Reichskommiſſar für Preisüberwachung bis
Zue Tezember 1934 nicht gemeldet ſind, treten mit dem Ab=
ſies
Tages außer Kraft.
Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung
(gez.) Dr. Gördeler.
Wedieſtſehungen nur durch den Reichs=
in
miſſar für Preisüberwachung.
LMreichskommiſſar für Preisüberwachung hat unter Auf=
Rourryder Abänderung aller bisher getroffenen abweichenden
Seſia uungen über die Uebertragung von Aufgaben und Be=
Lhnik an des Reichskommiſſars für Preisüberwachung beſtimmt,
W FAſ, Preisſpannen oder Zuſchläge aller Art in Zukunft

durch den Reichskommiſſar für Preisüberwachung
art werden. Allen anderen Stellen wird jegliche Preis=

eſtſetzltatverboten.
eitt Preiſe nur begrenzte räumliche Auswirkungen
Mbex m die Feſtſetzung im Einverſtändnis mit dem Reichs=
Smp Ar auch durch die oberſten Landesbehörden, in Preußen
Durck Oberpräſidenten, in Berlin durch den Staatskommiſſar
erfol/0,

9rreisüberwachung wird in Preußen von den Regie=
ung
Ziſcdenten (in Berlin vom Polizeipräſidenten), in Sachſen
Don 91 Kreishauptleuten, ſonſt von den oberſten Landes=
LyoMel ſoder den von ihnen beſtimmten Stellen der allgemeinen
Sond kenwaltung durchgeführt. Die Befugniſſe zur
SchAtng von Betrieben wegen Zuwider=
aühungen
oder aus ſonſtigen wichtigen Grün=
Lende)t auch den Regierungspräſidenten zu.
Selks ſrſäändlich hat ſich der Reichskommiſſar dieſe Befugnis
auche züt vorbehalten.
Aüſorigen ſind künftig auch Ordnungsſtrafen gegen
Untebymungen, in deren Geſchäftsbetrieb eine Zuwiderhand=
ung
gan die allgemeinen Vorſchriften begangen worden iſt
Dder gem die ſchuldigen Perſonen bis zu 1000 RM. für
1ed z5all der Zuwiderhandlung vorgeſehen.
98reisüberwachungsbehörden ſind vom Reichskommiſſar
NDeg worden, bei der Preisüberwachung mit den Gau= und
Ne Men der NSDAP. Fühlung zu halten.

gabe es iſt, die bei den Gau= und Kreisleitungen etwa eingehenden
Beſchwerden zu ſammeln und nach Sichtung der nächſten zuſtän=
digen
Ueberwachungsbehörde der allgemeinen Landesverwaltung
zuzuleiten.
Folgende Gebiete ſind zur Preisüberwachung zuſammengefaßt:
Lippe=Detmold und Provinz Weſtfalen, Schaumburg=Lippe und
Provinz Hannover, Kreis Birkenfeld (Oldenburg) und Rheinpro=
vinz
, Altona, Wandsbeck, Harburg=Wilhelmsburg und Hamburg.
Weitere Veränderungen der Gebietszuſtändigkeit hat ſich der
Reichskommiſſar vorbehalten.
Die durch den Erlaß getroffenen Beſtimmungen werden vom
Reichskommiſſar für Preisüberwachung wie folgt begründet:
Die ſtarke Zentraliſierung iſt erforderlich, um zunächſt einmal
die in den letzten Monaten aus dem Drange der Ereigniſſe heraus
entwickelte ſtarke Zerſplitterung in der Preisüber=
wachung
wieder zu beſeitigen
Dieſe Zerſplitterung trug die Gefahr der Entwickelung zu
wirtſchaftlichen Sondergebieten in ſich, die zu unerwünſchten wirt=
ſchaftswidrigen
Warenbewegungen führen. Auch in der Preis=
überwachung
muß die Wirtſchaftseinheit des Reiches gewährleiſtet
bleiben.
Aus dem gleichen Grunde iſt davon Abſtand genommen, die
Feſtſetzung von Preiſen und Spannen den preußiſchen Regierungs=
bezirken
und den ähnlichen Verwaltungsbezirken in den anderen
Ländern zu überlaſſen. Die Dezentraliſation an die
oberſten Landesbehörden und die Oberpräſider=
ten
in Preußen (für Berlin an den Staatskommiſſar) iſt zu=
nächſt
auf diejenigen Fälle, in denen zweifellos Wirkungen über
den Landes=(Provinzial=)Bezirk hinaus nicht zu beſorgen ſind, be=
ſchränkt
worden. Zur Sicherſtellung einheitlichen
Vorgehens iſt eine vorherige Fühlungnahme mit
dem Reichskommiſſar vorgeſehen.
Die Einrichtung von Sammelſtellen für die bei den Partei=
dienſtſtellen
eingehenden Beſchwerden entſpricht einem bereits in
einem Gau bewährten Verfahren.
Feſtpreiſe für Bukker.
Der Reichskommiſſar für die Vieh= Milch= und Fettwirt=
ſchaft
hat mit Zuſtimmung des Reichsminiſters für Ernährung
und Landwirtſchaft und des Reichskommiſſars für Preisüber=
wachung
eine Anordnung über Feſtſetzung von
Butterpreiſen erlaſſen, die im Reichsanzeiger vom 20.
November veröffentlicht iſt.
Demnach gelten vom 21. November ab bei der Abgabe von
50 Kilo Butter ſeitens der Molkerei an Wiederverkäufer fol=
gende
Feſtpreiſe:
Deutſche Markenbutter
130 RM.
127 RM.
Deutſche feine Molkereibutter
Deutſche Molkereibutter
123 RM.
118 RM.
Deutſche Landbutter
Deutſche Kochbutter
110 RM.
Dieſe Preiſe gelten einſchließlich Faß und Gebinde ab Ver=
ſandſtation
des Erzeugers für alle vom 21. November ab am
Empfangsort eintreffenden Sendungen.
Zu dieſen Preiſen ſind Zuſchläge zugelaſ=
ſen
, und zwar ein Zuſchlag von höchſtens 3 RM. als
Frachtausgleich, ein weiterer von höchſtens 5 RM. bei
Lieferungen von Molkereien an Einzelhändler
mit höchſtens fünf Verkaufsſtellen und ſchließlich ein weiterer
von höchſtens 5 RM. bei Lieferung von ausgepfun=
deter
Butter.
Für den Verkauf noch nicht molkereimäßig hergeſtellter
Butter gilt bei Abgabe an Wiederverkäufer ein Höchſtpreis von
1,15 RM. und bei unmittelbarer Abgabe an den Verbraucher
ein ſolcher von 1,35 RM. je Pfund.
Der Verbraucher wird für molkereimäßig hergeſtellte Butter
höchſtens folgende Preiſe zu zahlen haben:
1,60 RM. je Pfund
Markenbutter
Feine Molkereibutter 157 RM. je Pfund
1,52 RM. je Pfund
Molkereibutter
1,42 RM. je Pfund
Landbutter
1,34 RM. je Pfund
Kochbutter
und zwar für deutſche und gleichwertige Auslandsbutter. So=
weit
Verbraucherpreiſe bisher niedriger lagen, dürfen ſie nach
dieſer Anordnung nicht erhöht werden.
Die Verletzung der Preisanordnungen iſt unter hohe Strafe
geſtellt (Gefängnis oder Geldſtrafe bis zu 100000 RM.).
Anderweit erfolgte Preisfeſtſetzungen für Butter verlieren
durch dieſe Anordnung ihre Wirkſamkeit.
Mit der Feſtſetzung der neuen Butterpreiſe iſt in erſter Linie
eine Benachteiligung der Verbraucherſchaft verhindert worden.
Wie man ſeinerzeit beim ſtärkeren Milchangebot dafür ſorgte, daß
die Milchpreiſe gehalten wurden, um die Erzeuger vor Schaden zu
bewahren, ſo wird jetzt umgekehrt im Intereſſe der Konſumenten
verfahren. Würde man der Preisgeſtaltung keine Hemmungen
auferlegen, dann müßte man ſich auch jetzt auf ein ſtärkeres An=
ziehen
der Preiſe einrichten, wie das ſtets zu Beginn der kälteren
Jahreszeit der Fall iſt. Aber den Preisſteigerungen iſt durch die
neu feſtgeſetzten Preiſe ein Riegel vorgeſchoben worden.

Iſt Flandin ftark genug?
Von unſerem D=Korreſpondenten.
Paris, 18. November.
Die Stunde, in der Flandin ſeine Regierungserklärung vor
der franzöſiſchen Kammer verlas, wird lange in Erinnerung blei=
ben
; die politiſche Welt fühlte, daß man an einem Wendepunkt an=
gelangt
iſt und faſt alle freuten ſich darüber. Die neue Regierung
wurde jedenfalls freundlich begrüßt, und von vielen Geſichtern
war eine gewiſſe Freude abzuleſen. Sie galt aber vielleicht vor=
nehmlich
der Tatſache, daß man Doumergue man muß es bru=
tal
ausſprechen losgeworden iſt. . . .
Die Kammer fühlt die Freude, zu leben, meinte jemand
ſpöttiſch. Während der Herrſchaft Doumergues war man nicht nur
ausgeſchaltet, ſondern von zwei Seiten ſtändig bedroht. Man
fürchtete gleichzeitig die Revolte der Straße und die Kammerauf=
löſung
durch die Regierung. Es iſt kein Wunder, daß man bei der
Regierungserklärung Flandins nur auf eins achtete: auf die
Stellungnahme der neuen Regierung der Kammer gegenüber. Und
man nahm ohne mucken ſogar einige demütigende Mahnungen
hin, nur weil die Regierung die unbedingte Aufrechterhaltung
der Ordnung auf der Straße verſprach und die Staatsreform prak=
tiſch
verſchob.
Flandin will vor allem die brennendſten Tagesfragen löſen
und ſich erſt dann mit der reinen Politik befaſſen. Das heißt, er
hält die Staatsreform nicht für die Vorbedingung jeder poſitiven
Arbeit; er gibt der Kammer eine letzte Möglichkeit, wie die
Rechtspreſſe nicht ohne Verachtung bemerkt. In Wirklichkeit liqui=
diert
er die Stimmung des 6. Februar und kehrt zu den alten
politiſchen Methoden zurück. Die Kammer iſt ſagen die Opti=
miſten
durch das Vergangene genug eingeſchüchtert, um der Re=
gierung
keine Schwierigkeiten zu machen. Es iſt alſo nicht mehr
nötig, die öffentliche Meinung gegen ſie zu mobiliſieren und ſie
ſtändig mit der Auflöſung zu bedrohen.
Das mag ſchon ſtimmen. Aber die Kräfte, die ſich am
6. Februar entluden, ſind noch immer vorhanden. Und die Oppo=
ſition
, die rechtsſtehende Oppoſition, hat nicht abge=
rüſtet
. Denn ſie iſt überzeugt, daß Flandin, der von ſeinen Vor=
gängern
dem Scheine nach alles übernahm bis auf die Formel
des Burgfriedens, den entgegengeſetzten Weg gehen wird als
Doumergue. Darin mag etwas Uebertreibung liegen. Die Re=
gierung
muß alle vorhandenen Kräfte in Rechenſchaft ziehen, um
das Gleichgewicht aufrecht zu erhalten. Zudem weiß ſie wahr=
ſcheinlich
auch, daß die Auflöſung der rechtsſtehenden Verbände
und Organiſationen eine Unmöglichkeit iſt.
Das eigentliche Arbeitsprogramm der Regierung wurde viel
weniger beachtet, als ihre Einſtellung der Kammer gegenüber.
Die ſachlichen Fragen, um deretwillen die Staatsform in den
Hintergrund geſchoben wurde, ſind kaum gewürdigt worden. Den=
noch
iſt ihre Bedeutung außerordentlich groß.
Das aktuellſte Problem in Frankreich iſt die Wirtſchaftskriſe,
Man hat ſich lange genug herumgedrückt, ſie wirkſam zu bekämpfen.
Die Regierung Doumergue vernachläſſigte die Wirtſchaftspolitik,
Flandin wird ſie fördern, und ſeine Leitſätze ſind bekannt. Schon
das iſt ein Fortſchritt.
Die Rückkehr zum Freihandel, zur freien Wirtſchaft, er=
ſchließt
nach Flandin die einzige Möglichkeit zur Ueberwindung
der Kriſe. Er wird ſich freilich darüber im Klaren ſein müſſen,
daß Frankreich zu denjenigen Staaten gehört, wo die Wirtſchaft
am meiſten verſtaatlicht iſt. Wenn auch nicht prinzipiell, ſo doch
in der Praxis und ſehr oft auf Umwegen, die nur der Eingeweihte
kennt. Ein plötzlicher Umſchwung käme alſo einer Revolution gleich
und in dem jetzigen Augenblick würde das kataſtrophale Auswir=
kungen
haben. Die erſten Maßnahmen und Pläne der Regierung
ſehen dementſprechend nicht gerade freiwirtſchaftlich aus. Die
Arbeitsmöglichkeiten der ausländiſchen Arbeiter ſollen beſchränkt
werden, um die Arbeitsloſigkeit zu mildern aber auch: um der
öffentlichen Meinung eine Genugtuung zu geben. Praktiſch wird
übrigens nicht allzuviel dadurch gewonnen. Schon wichtiger iſt,
daß der Agrarmarkt künſtlich ſaniert werden ſoll, um für die
Rückkehr zum Freihandel ſtark genug zu ſein. Endlich ſoll auch
der Zinsfuß künſtlich herabgeſetzt werden, um den natürlichen
Kapitalumlauf zu erhöhen. Dieſer Punkt iſt der wichtigſte, denn
Flandin betrachtet die Geſamtlage aus dem Geſichtswinkel des
Kapitalumlaufs. Um die Sanierung von dieſer Seite auf den
Weg zu bringen, muß aber vor allem das Vertrauen wiederkehren.
Das Vertrauen in die innenpolitiſche Stabilität und überhaupt
zum Frieden in Europa. Das liefe parallel zur Politik der in=
ternationalen
wirtſchaftlichen und finanzpolitiſchen Verſtändigung,
die Flandin verkündet. Solche Grundſätze wurden ſchon in den
letzten Jahren von vielen Ländern und auf vielen internationalen
Kongreſſen vertreten. Aber es erfolgte regelmäßig das Entgegen=
geſetzte
davon. . .
Gerade in Frankreich wird von keiner Seite auf eine poli=
tiſche
Agitation verzichtet, die ſtets ſchwer auf das Wirtſchafts=
leben
drückt. Mon erzeugt bedenkenlos Alarmſtimmungen, Ge=
fühle
der Unſicherheit, und wundert ſich dann, wenn das auf die
Wirtſchaft zurückwirkt. Zudem war die bisherige Außenpolitik
Frankreichs keineswegs dazu angetan, die Verſtändigung in
Europa zu fördern.
Die Regierung Flandin und ihren Außenminiſter Laval er=
wartet
alſo eine ſehr ſchwere Aufgabe. Die Schwierigkeiten, die
man innen= und außenpolitiſch überwinden muß, ſind groß. Ins=
beſondere
die Außenpolitik wird der Prüfſtein werden: eine Poli=
tik
des Freihandels ſetzt notwendigerweiſe eine Außenpolitik des
Verſtändigungswillens voraus. Finanziell und wirtſchaftlich ge=
ſehen
, muß ſich Frankreich erhebliche Opfer zumuten; größere als
irgendein anderes Land in Europa, weil es die Stellung als
Führer des Goldblocks bezogen hat. Und auch: weil Frankreich
in der Einfuhrbeſchränkung zu weit ging und ſeine Kapitalkraft
ſtets zu politiſchen Zwecken gebrauchte.
Es iſt ſchwer, der Regierung Flandin gegenüber optimiſtiſch
zu bleiben, ſchon wegen der Enttäuſchungen in der Vergangenheit.
Sie braucht eine ſehr große Entſchloſſenheit, um auch nur einen
Teil ihres Programms durchzuführen. Sonſt bleibt ſie nur eine
Uebergangsregierung.

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Seite 2 Nr. 322

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Zeriengangsfciächt des Heime
MageKundes.
Ein Geſekz zur Sicherung der Düngemitkel=
und Saakgut=Berſorgung.

Im Rahmen der vom Reichsnährſtand aufgenommenen
Erzeugungsſchlacht iſt eine ausreichenbe Dünge=
mittel
= und Saatgutverſorgung der Landwirt=
ſchaft
eine unentbehrliche Vorausſetzung. Die
Reichsregierung hat deshalb ein beſonderes Geſetz zur
Sicherung der Düngemittel= und Saatgut=
verſorgung
erlaſſen. Dieſes gibt für die Forderungen
aus der Lieferung von Düngemitteln für die Ernte 1935 ein
geſetzliches Pfandrecht an den Früchten der Ernte 1935 in
gleicher Weiſe, wie dies für die letzte Ernte der Fall geweſen
iſt. Entſprechend den übereinſtimmenden Wünſchen der Land=
wirtſchaft
, der Düngemittel=Lieferanten und der Kreditinſtitute
wird dadurch denjenigen Bauern und Landwirten, die zu einer
ſofortigen Barbezahlung der Düngemittel nicht in der Lage ſind,
die Möglichkeit gegeben, die Düngemittel auf den bisherigen
Lieferungswegen gegen einen aus der nächſten Ernte abzu=
deckenden
Kredit zu beziehen.
Durch eine ſachgemäße Düngung wird ein Mehr an Er=
trägen
erzielt, das über den Aufwand für die Düngung erheb=
lich
hinausgeht. Der Betrieb des Bauern ſteht daher auch nach
Ausſcheidung derjenigen Erntemengen, die für die Rückzah=
lung
der Düngemittelforderungen erforderlich ſind, beſſer da,
als wenn die Düngung unterblieben wäre. Gleichzeitig bringt
das Früchte=Pfandrecht die Düngemittel=Lieferanten (Händler
und landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften) in die Lage, auch in
ſolchen Fällen Düngemittelkredit zu geben, in denen ihnen dies
ſonſt mangels hinreichender Sicherung nicht möglich geweſen
wäre. Das Geſetz ſieht das

Früchke=Pfandrecht für die Forderungen
aus der Lieferung von Düngemitkeln

vor, die ab Dezember (bislang ab Januar) be=
ſchafft
werden. Während das Früchte=Pfandrecht bisher
an die Vorausſetzung gebunden war, daß ſich die Düngemittel=
Beſchaffung und =Verwendung im Rahmen der bisherigen
Wirtſchaftsweiſe halte, iſt nunmehr im Intereſſe einer Steige=
rung
der Erzeugung vorgeſehen, daß das Früchtepfandrecht
Platz greift, wenn die Beſchaffung und Verwendung im
Rahmen einer ordnungsmäßigen Wirtſchaftsweiſe erfolgt, ſo
daß danach ein Früchtepfandrecht auch in den=
jenigen
Fällen gegeben iſt, in denen bisher gar
nicht oder nur in unzulänglichem Umfang ge=
düingt
iſt. Es wird damit der Notwendigkeit Rech=
nung
getragen, den deutſchen Boden reſtlos
auszunutzen und die Erzeugung an landwirt=
ſchaftlichen
Erzeugniſſen zu ſteigern.
Im übrigen entſpricht die Ausgeſtaltung des Früchtepfand=
rechts
der vorjährigen Regelung. Das Pfandrecht iſt von dem
Vollſtreckungsſchutz freigeſtellt, erſtreckt ſich aber nicht auf die
unpfändbaren Gegenſtände, d. h. auf diejenigen Früchte, die zur
Fortführung der Wirtſchaft bis zur nächſten Ernte, bei Erb=
höfen
auch zur Unterhaltung des Bauern und ſeiner Familie
bis zur nächſten Ernte erforderlich ſind. Dem von den Dünge=
mittellieferanten
gewährten Kredit iſt der zur Bezahlung des
Lieferanten bei einem Kreditinſtitut aufgenommene Kredit wie
bisher gleichgeſtellt.

Reine Einzelakkionen zur Preisfeſtſehung.

Im Anſchluß an ſeine Anordnung über die Zentraliſierung
der Preisfeſtſetzung vom 19. November hat der Reichskommiſſar
für Preisüberwachung die zuſtändigen Stellen angewieſen, dafür
Sorge zu tragen, daß irgendwelche Einzelaktionen auf dem Gebiet
der Preisfeſtſetzung nicht mehr ſtattfinden.

Wahlen in Sowjekrußland.

Bei der Durchführung des Wahlfeldzuges in Taſchkent wurde
feſtgeſtellt, daß 64 v. H. der neugewählten Sowjetabgeordneten
Analphabeten ſind. Ein weiterer Teil der neuen Abgeordneten
beſteht aus Großbauern und Prieſtern und ſteht der Sowjetregie=
rung
feindlich gegenüber. Es ſteht feſt, daß ſogar einige der Vor=
ſitzenden
von Sowjetorganen weder leſen noch ſchreiben können.
In Kraſnodowſk war die Wahlbeteiligung ſo ſchwach, daß von
600 Arbeitern nur 80 an der Wahlurne erſchienen ſind. Mehrere
Prieſter und reiche Bauern wurden wegen antibolſchewiſtiſcher
Betätigung in Haft genommen. Die Wahlen ſind für ungültig
erklärt worden.

Der Profeſſor und die Grille.

Eine Geſchichte mit Moral.
Man ſoll um der Moral willen nicht die Wahrheit unter=
drücken
, auch wenn die Wahrheit, wie in dieſem Fall, im Grunde
nichts zur Sache tut. Es handelt ſich um die beſcheidene Grille.
Man weiß aus Lafontaines Fabel und zwar weiß man es
ſeit der Schule auswendig wie die leichtſinnige Grille die
ganze Sommerzeit mit eitler Muſiziererei verbrachte
und kam in Not und Leid
Als nun der Nord regierte.
Sie hatte nicht ein Stückchen
Von Würmchen oder Mückchen,
Und Hunger klagend ging ſie hin
Zur Ameis, ihrer Nachbarin,
Und bat ſie voller Sorgen,
Ihr etwas Korn zu borgen.
Man kennt auch die ſelbſtgerechte Antwort der tugendſam=
fleißigen
Ameiſe. Von Muſik hält ſie gar nichts. Einzig und
allein ſchätzt ſie die wirtſchaftliche Tätigkeit. Von ſozialem
Empfinden keine Spur. Du haſt Muſik gemacht. Wie hübſch!
So tanze jetzt!
Plötzlich wird der Fall Grille contra Ameiſe wieder auf=
genommen
. Die Grille fand in dem italieniſchen Profeſſor
Ermanno Biaggini einen Verteidiger, der mit dem Pathos
eines Maitre Torres ihre Sache vertritt und etwa folgendes
im Namen der naturwiſſenſchaftlichen Wahrheit feſtſtellt:
Erſtens gibt es keine Grillen im Winter, und darum könnte
ſich die Grille niemals in dieſer Jahreszeit bettelnd an die
Ameiſe gewandt haben. Auch könnte die Grille wegen der be=
ſonderen
Form ihres Rüſſels mit der Nahrung der Ameiſe kaum
etwas anfangen.
Das wäre etwas platte Aufklärung. Aber zweitens: Die Grille
iſt nicht die, für die man ſie hält. Und die Ameiſe leider auch
nicht. Während der heißen Sommermittage, wenn die meiſten
Inſekten ihren Durſt in Blütenkelchen zu löſchen ſuchen, durch=
hohrt
die Grille die weiche Rinde von Buſch oder Baum und
ziebt den Saft heraus. Unter den durſtigen Inſekten entdeckt
gewöhnlich als erſte die Ameiſe den neugeſchaffenen Brunnen.
Ohue weitere drängt ſie die Grille nach Möglichkeit durch eine

Art Jiu=Jitſu=Griff beifeite, Ja, die Ameiſen kommen gleich in
ganzen Scharen. Schließlich beſpritzt ſie die wütende Grille mit
einer unangenehmen Sekretion. Aber bei dieſer Brut hilft das

Vom Tage.

Die Thronrede, mit der der engliſche König die neue Parla=
mentsperiode
eröffnete, brachte keinerlei Ueberraſchungen.

Nach den letzten Meldungen aus Kanton ſetzen die kommu=
niſtiſchen
Truppen ihren Vormarſch nach Weſten fort. Es ſcheint
die Abſicht zu beſtehen, Tſchuanſchau einzunehmen. Regierungs=
truppen
ſind in ſtändiger Fühlung mit den Roten, deren Zahl auf
50 000 geſchätzt wird, doch iſt es den Regierungstruppen noch nicht
gelungen, den Vormarſch der Roten endgültig zum Stehen zu
bringen.
In Japan wurde in feierlicher Weiſe der Kiel zu dem erſten
japaniſchen Flugzeugmutterſchiff gelegt. Die Inbaunahme eines
Flugzeugmutterſchiffes durch Japan verdient im Hinblick auf die
gegenwärtig in London im Gang befindlichen Flottenverhandlun=
gen
beſondere Aufmerkſamkeit und darf als Beweis dafür ange=
ſehen
werden, daß Japan ſich an die Abmachungen des Waſhing=
toner
Flottenvertrags, deſſen Kündigung in Ausſicht geſtellt iſt,
nicht mehr gebunden fühlt.

An alle Frauen und Mädchen
im Gau Heſſen=Raſſau!

Wie ſie küſten!

5,7 Milliarden Francs für den franzöſiſchen
Heereshaushalk.

Noch mehr: die Grille lebt nur etwa fünf oder ſechs Wochen.
Nach ihrem Tod wird ſie vollends ganz die Beute der fleißigen
Ameiſe, und verſchwindet ſchließlich in deren Vorratskammer.
Für Zeiten der Hungersnot ..."
So iſt die Wahrheit, zum mindeſten für die italieniſche
Grille. Prof. Biaggini hat die Grille rehabilitiert er hat ihren
Fleiß erwieſen, wenn auch nicht ihre wirtſchaftliche Tüchtigkeit.
Aber wie ſteht’s nun mit ihrer künſtleriſchen Sendung? Denn,
ſo faßten wir es wenigſten auf, die hungerte ja für die Kunſt.
Fabeldichtern ſei übrigens geraten, ſich im Zeitalter der
Naturwiſſenſchaften vor der Arbeit möglichſt gründlich zu unter=
richten
. Die Sonne bringt es ſonſt ſchließlich doch an den Tag.
F. H.

Hausmuſit der Städkiſchen Akademie für Tonkunſt
im Saalbau.

nicht viel. Die Grille wird nach allen Regeln der Kunſt beraubt
und beſtohlen.

Ein ungewohntes, buntes Bild: der Große Saal des
Städtiſchen Saalbaus hat die ſteife Würde des Konzertſaales
für dieſen Abend verloren. Fröhliches Geklimper begrüßt den
Eintretenden von allen Seiten. Denn ringsherum haben die
Darmſtädter Inſtrumentenbauer, Inſtrumenten= und Muſikalien=
händler
ihre Erzeugniſſe und Waren ausgeſtellt. Jeder kann
herantreten, ſich erklären laſſen und ſelbſt probieren. Modelle
und anſchauliche Zeichnungen machen den Mechanismus eines
Flügels den Werdegang einer Geige klar. Eine Auswahl
hiſtoriſcher Inſtrumente lenkt den Blick auf die Geſchichte des
Inſtrumentenbaus, der oft ſeltſame Blüten treibt, aber doch
immer auf gewiſſe Grundformen zurückkommt.
Noch etwas gibt dem Saal ein ungewöhnliches Geſicht. Die
Bühne iſt hermetiſch abgeſchloſſen, mitten im Saal ſteht das
Podium, drumherum die Stühle für die Zuhörer. Wer ſich nun
im Saal umblickt, dem wird unmittelbar klar, was dieſe beiden
Neuerungen zu bedeuten haben, welchem höheren Zweck beide
dienen.
Der Tag der Hausmuſik wurde geboren aus der Erkennt=
nis
, daß die Pflege guter Muſik im deutſchen Volk zurückging,
verdrängt durch Grammophon, Radio und Tonfilm, daß damit
die treuen Diener deutſcher Muſikpflege, Muſiklehrer, Inſtru=
mentenbauer
und Muſikalienhändler ſchwer geſchädigt würden.
Nach einer Zeit bloß negativer, und darum unfruchtbarer
Oppoſition entſchloß man ſich, einmal im Jahr gute Hausmuſik
wirklich ins Volk zu tragen, die Muſikliebe neu anzuregen, und
dem Volk zu zeigen, welche Schätze es zu verlieren im Begriff
iſt. Denn wahres Muſikverſtehen läßt ſich nur wecken durch
eigene Ausübung. Es iſt nicht das Ziel der Werbeveranſtaltung.
alle Deutſchen zu Muſikern zu machen, aber möglichſt viele

Donnerstag, 22. November 1926

Reichswehrminiſter Generaloberſt v. Blomberg weilt bekannt=
lich
ſeit einigen Wochen in Dresden in einem Sanatorium zur
Kur. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ſtattete ihm am
Mittwoch von München kommend im Sanatorium einen Be=
ſuch
ab.
In Wien wurden Gerüchte von einer Ueberführung Dr.
Rintelens aus der Haft des Landgerichts in ein Sanatorium in
der Nähe von Wien verbreitet. Demgegenüber wird feſtgeſtellt,
daß eine ſolche Ueberführung bisher nicht ſtattgefunden hat und
daß ſich Dr. Rintelen augenblicklich noch in der Haft des Wiener
Landgerichts befindet.
In einem franzöſiſchen Miniſterrat wurde eine von Staats=
miniſter
Herriot im Namen des interminiſteriellen Ausſchuſſes
eingebrachte Vorlage über den Schutz des franzöſiſchen Arbeits=
marktes
gegen den Wettbewerb ausländiſcher Arbeitskräfte ge=
nehmigt
.
Der für den Poſten eines Sowjetbotſchafters in Rom vor=
geſehene
bisherige ruſſiſche Geſandte in Helſingfors, Stein, hat
das Agrement der italieniſchen Regierung erhalten.
Auf Anordnung des engliſchen Kriegsminiſteriums wird vom
nächſten Jahr ab für die geſamte engliſche Armee für zeremonielle
Zwecke wieder die Friedensuniform in ſcharlachroter und blauer
Farbe eingeführt werden. Truppenteile, die erſt während oder
nach dem Kriege entſtanden ſind, werden neue Uniformen erhal=
ten
, während die anderen Truppenteile die bereits im Frieden
getragenen Uniformen benutzen werden.

Die japaunſche Hefnge.

In der Zeit vom Samstag, den 24. November 1934, bis Sonn=
tag
, den 1. Dezember, finden durch die NSDAP. in allen Orts=
gruppen
des Gaues Verſammlungen ſtatt, die nur für Frauen und
Mädchen beſtimmt ſind. Alle Frauen und Mädchen werden noch=
mals
dringend eingeladen, die im Bereich ihrer Ortsgruppe änge=
ſetzte
Verſammlung zu beſuchen.
Heil Hitler!
J. A.: (gez.) Müller=Scheld,
Gaupropagandaleiter.

DNB. Paris, 20. November.
In der franzöſiſchen Kammer wurde jetzt der Bericht des
Berichterſtatters für den Heereshaushalt, Abg. Archimbaud, ver=
teilt
. Die für 1935 geforderten Kredite belaufen ſich auf
5,7 Milliarden Francs, worin jedoch weder die Ausgaben für die
Grenzverteidigung noch die Koſten für die Inſtandhaltung und
den Ausbau der Feſtungen vorgeſehen ſind. Außerdem trägt ſich
die Regierung mit der Abſicht, der Kammer einen Geſetzesvorſchläg
zu unterbreiten, der die Ausgaben für Rüſtungszwecke
decken ſoll. Man rechnet mit etwa 800 Millionen Francs
beſonderer Ausgaben. Im ganzen genommen zeigt der neue
Haushalt keine weſentlichen Veränderungen gegenüber dem Haus=
halt
für 1934. Erhöhte Ausgaben ſind jedoch für den
Unterhalt der Truppen vorgeſehen, da die franzöſiſche
Regierung in den letzten Monaten erhöhte Ein=
ziehungen
vorgenommen und auch den Effektivbeſtand
der Berufsſoldaten weſentlich erhöht hat. Die
hierfür vorgeſehenen Mehrausgaben belaufen ſich auf etwa
192 Millionen Francs. Der Berichterſtatter hat einen
beſonderen Teil ſeines Berichts den angeblichen deutſchen
Rüſtungen vorbehalten, wobei er ſeiner Zahlenphantaſie völlig
die Zügel ſchießen läßt.

Die Londoner Flottenkonferenz iſt durch die Authe
der Tokivter Regierung auf das engliſche Verwio
lungsangebot in ein bedeutſames Stadium getreten. Die Erd.
länder hatten verſucht, den Japanern eine Brücke zu bouc
Sie wollten ihnen grundſätzlich die Gleichberechtigung zugeſteht
hatten aber daran gewiſſe Bedingungen geknüpft, die in
Praxis doch das alte Verhältnis, wie es im Waſhingtoner M
trag feſtgelegt, aufrecht erhalten hätte. England hatte noch
zugefügt, daß das neue Abkommen alle 5 Jahre überprüſt m.
den ſolle, ſo daß dann Japan nach Ablauf kurzer Zeiträuß
ſtets Gelegenheit gehabt hätte, ſeine Wünſche vorzubringen
mit die getroffenen Vereinbarungen abgeändert werden kön
Dieſer Vermittlungsvorſchlag der Engländer iſt auf Grut
der wochenlangen Beſprechungen in London zuſtande gekomno
Schon lange bevor die Delegierten in Tokio und Waſhin,
in Marſch geſetzt wurden, ſtand es feſt, daß es wahrſche
nicht möglich ſein würde, ein Einvernehmen herbeizufü
ja daß man ſich auf die Kündigung des Waſhingioner
trages durch Japan werde einrichten müſſen.
Die japaniſchen Delegierten haben ſich höflichſt die biſſen
Vorſchläge mit angehört, die ihnen von den Engländern =
Japanern unterbreitet wurden. Sie wichen aber von ihrer Ab
ſtellung keinen Zoll breit ab, daß Japan aus Gründen Fo zu
nationalen Preſtiges das Recht haben müſſe, genau ſoviel Schtuf
zu beſitzen, wie ſie in den Flotten der Engländer und Javanuüs=
vorhanden
ſind. Sie fügten allerdings hinzu, daß es nicht u9 Fetzt, das
Abſicht ſei, nun in gleichem Umfang aufzurüſten, aber =0ſmzäumen
nationales Preſtige erfordere eben die Anerkennung der japcäiufrng ſonde
ſchen Gleichberechtigung.
1t Zerne, ger
Die Londoner Vorbeſprechungen ſind durch Reden führeikendxion einis
Japaner, Amerikaner und Engländer umrahmt worden. In zu=ſc üſen ſchon f
Vereinigten Staaten ſtellte man ſich auf den Standpunkt, ſhü=ternder Bed
Amerika rückſichtslos bis zur Waſhingtoner Grenze aufrüſzug werdient w
müſſe. Die entſprechenden Baupläne ſind auch ſchon genehrſärtüllungen des
worden. In England iſt eine Bewegung im Eange, die 1u ſbhen iſt
den Bau einer noch größeren Flotte abzielt während ,/a

jeden feindlichen Angriff gewährt. Erſt kürn
hat ein maßgebender Japaner den Standpunkt Japans dänr

zuſammengefaßt, daß es unmöglich ſei, den Amerikanern zuuß z ach
ſtatten, in Rolls=Royce zu fahren, während ſich Japan mit eif

er
kleinen Ford begnügen ſolle. Von der japaniſchen Seite he=uf
im Zuge der Londoner Beſprechungen gefordert worden,
die Tonnage der Großkampfſchiffe beſchränkt wird, daß 90, daß mit
Flugzeugmutterſchiffe verſchwinden und die Zahl der AieWrm
verringert wird. Die Engländer wollen aber wegen ihrer z
gedehnten Beſitzungen die engliſche Flotte noch verſtärken.
Amerikaner wollen bei ihren Größſchlächtſchiffen nicht um
ner
35 000 Tonnen herunter, während England und Amerila 1 an der U=Boot=Waffe feſthalten. Die Wünſche
Forderungen der Franzoſen und Italiener ſind bisher ſouſ
wir gar nicht in die Erſcheinung getreten, obwohl aud 10 Meperſg
Nr
unüberbrückbare Gegenſätze in Erſcheinung traten,
Die Abſage Japans hat in England : Enttäuſchung hervorgerufen. Man fürchtet, AM Sſeie
die Japaner ihre Drohung wahrmachen und den Waſhinotn=
Verk
Vertrag löſen werden. Man gibt aber daneben auch noch der
nung Raum, daß es den Diplomaten doch noch gelingen möcenr
HNt
gendeine Plattform zu finden, auf der man zu einer N
löſung kommen könne. Zunächſt liegt aber eine offizielle i,
niſche Abſage auf einen engliſchen Vermittlungsvorſchlag vo. 4
werden die Engländer und mit ihnen die Amerikaner feſtzuſtts
haben, was von ihrer Seite aus zu geſchehen hat, d. h. ob ſt hs Es wir

ter verhandeln wollen oder ob ſie das Zuſtandekommen einer?/½Sm
zültigen Flottenkonferenz zu Beginn des nächſten Jahres für= Mes
ſichtslos halten und der Anſicht ſind, daß man zu einem Wetnnu0, iu ver
1 iimer nock

ſchreiten müſſe, bei dem Japan aus finanziellen Gründen
lich die Luft ausgehen dürfte.

Das Kabinelk Theunis gebildet.

Die neue belgiſche Regierung iſt trotz der Schwierigkeiten
in letzter Stunde wegen der Beſetzung des Unterrichtsminiſten

u Führung Ju
1 Die Großmäch
dic es heiße Eiſe
ſehr ſtark er
plagten gedri
ge der Veran

entſtanden waren, noch in ſpäter Nachtſtunde gebildet wuuhlmte. Aber ſchlief
König Leopold hat kurz vor Mitternacht Theunis empfange u0 Mer Rat die
der ihm vorgelegten Miniſterliſte ſeine Zuſtimmung erteil! DFl)e Beſprec
Kabinett ſetzt ſich folgendermaßen zuſamnn WVölke
Miniſterpräſident ohne Portefeuille: Theunis, Kathlle.
Miniſter ohne Port.: Francqui, liberal; Außenminiſter: 7 M. Mittwoch ſin
mans, lib.; Landesverteidigungsminiſter: Dveze, lib.7 Ncy iehung der

miniſter: Bopeſſe, lib.; Innenminiſter: Pierlot, Kaih
terrichtsminiſter: Hirnaux, lib.; Finanzminiſter: Gutf
Miniſter für öffentl. Arbeiten, Landwirtſchaft u. Mittelſtand: 7.
Cauwelaert, Katholik; Arbeitsminiſter: Rubbens
tholik; Wirtſchaftsminiſter: van Iſacker, Katholik; Verlhw
und Poſtminiſter: du Bus de Warnaffe, Katholik;
nialminiſter: Charles, Katholik.

worden.
franzöſiſch
letzten Anw
alt von ſeit

ſollen zu verſtändnisvollen Muſikliebhabern werden. Manl Unt
aber eine Sache nur liebhaben, die man auch kennt, und 9.

kennt nur was man mit allen Freuden und Schwierigeß-hn
ſelbſt erfahren hat. Nicht Berufsmuſiker, aber auch nicht Pilab R:
banauſen, ſondern echte Muſikliebhaber allein könneſl 9,N
Reſonanzboden abgeben für das Wirken unſerer Meiſter
Die beiden Hausmuſikveranſtaltungen der Städtiſchen I
demie für Tonkunſt am Nachmittag und Abend des 20. Nobe9
waren ganz dazu angetan, werbend zu wirken. Ohne auſe
liche Propaganda war hier ein Rahmen geſchaffen, *
jeder zur Muſik, in dem die Muſik zu jedem kommen M2

der guten Willens war. Echter Muſikantengeiſt ſprach aus?
Wie Publikum und Ausführende nicht durch Bühnenhoys!"
Saalestiefe geſchieden waren, ſo zeigten auch Schüler und 4al
der Akademie in bunter Folge ihr Können, ein Beichehn
hier nur die Sache, nicht perſönlicher Ehrgreiz, gilt, Diele
hörer waren denn auch ſtets von dem Gebotenen gefell!!le
ſpendeten den durchweg tüchtigen Leiſtungen herzlichen Bel. Mn

Und nun, Volksgenoſſen, iſt es an euch zu zeigein Mi
mehr könnt oder lernen wollt, als den neueſten Tonfilmſche
pfeifen und den Reichsſender Frankfurt richtig einſtellen.
Wr

Der Tag der deutſchen Hausmuſt
in der Ludwigsoberrealſchule.

Eine große Zahl von Eltern und Freunden der Lübl
oberrealſchule hatten ſich in dem Singſaal dei
eingefunden, um den Tag der Hausmufik gemeiſhlett

Lehrern und Schülern in einer ſchlichten, aber 1e4
gelungenen Feierſtunde zu begehen. In Vertretung. "
krankten Direktors der Schule begrüßte Studienrat 2l.
die Anweſenden. Unſere Schüler, ſo führte er aus T
heute zeigen, daß ſie neben den Anforderungen, die I.40

der Schule an ſie geſtellt werden, noch Zeit zur Plles
Muſik haben. Was wir hören werden, iſt Hausmuſſt. De a
jeden von uns angeht. Nicht umſonſt ſetzt ſich der Püh
die Hausmuſik ein: er weiß, daß ſie in hohem Mob. L
iſt, den Sinn für Häuslichkeit und Familie zu ſol..
Schule tut das ihrige, ſie ſtellt muſikaliſchen Schüler.
Inſtrumente zur Verfügung. Auch von ſeiten .
brauchen wir Unterſtützung und Mitarbeit Cs 1090. L
wohl: die Muſik wird Freude in unſer Leben trog.
uns über manche kleinen Widrigkeiten des Alloge. L
heben, denn in ihr iſt der Funke des Göttliche‟,
Die muſikaliſche Geſantleitung des Abend lob .
von Studienaſſeſſor Paul Zoll, der nicht vut 2..

[ ][  ][ ]

herstag, 22. November 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 322 Seite 3

Socbeltteo i Genf!
Bbeiſchungen Henderſons zur Rekkung der Abrüſtungskonferenz. Noch keine Entſcheidung über die Saar=
kagung
des Rakes. 2as Marſeiller Geſpenſt.

Die Genfer Woche.

MAü r

nnnnt

rotz der Verſchiebung der Ratstagung iſt in Genf Hochbe=
tri
.e Die Hotels ſind überfüllt. Außenminiſter, Botſchafter und
Gefſdte laufen zu Dutzenden von einer Konferenz in die andere.
Deimes gibt Wichtiges genug zu beſprechen. Eigentlich waren
ja udi Veranſtaltungen nebeneinander vorgeſehen. Der Völker=
bunwollte
ſeine endgültige Entſcheidung über den Gran=
Clſuo=Streitfall treffen, an dem auch ein ſchmerz=
liſchs
Stück Preſtige für das ganze Genfer Sy=
ſteuhaftet
.
err Henderſon hat das Büro der Abrüſtungskonferenz zu=
ſarmnberufen
, um irgendwie noch einen Ausweg aus der Sack=
gaſtſeu
finden, ebenfalls hauptſächlich aus dem Grunde, weil der
Vähſtbund ein offenkundiges Verſagen der Bemühungen um die
Ablüung nicht vertragen kann. Henderſon verſuchte des=
hachſetzt
, das Pferd gewiſſermaßen am Schwanz
auſuzäumen. Die Abrüſtung ſoll nicht an den
Amtſing, ſondern an das Ende, ganz hinten in eine nebel=
haunßerne
, gerückt werden. Als Erſatz dafür will
Hezurſon einige Verträge abſchließen, die in den Unter=
aumſtüſſen
ſchon fertiggeſtellt ſind. An ſich keine Frage von welt=
erſnhiternder
Bedeutung. Aber weil mit den Waffen ſehr viel
Gezdverdient wird was ja gerade die kompromittierenden
Emhllungen des Waſhingtoner Unterſuchungsausſchuſſes erwie=
ſemiben
, iſt die Beweisführung der waffenliefernden Länder
nicſt ehr groß, daß ſie nun durch eine feierliche Erklärung ihren
Imzrien einen lohnenden Export verbieten wollen. Immerhin,
ſie ſurden kaum anders können. Und zum Schluß bleibt dann die
ſtchnige Abrüſtungskommiſſion, die Henderſon einer
Aneeung des liſtenreichen Litwinow folgend, errichten will. Sie
ſolll dich die Tatſache ihres Beſtehens ein Alibi gegen den
Mſiferfolg erbringen und den Abrüſtungsgedanken, obwohl er
lärg totgeſchlagen iſt, in eine beſſere Zukunft hinüberretten in
dem koffnung, daß einmal Europa vernünftig genug wird, einzu=
ſehendaß
mit dem Mißtrauen, dem Wettrüſten und der ſtändigen
Dihhminierung der Beſiegten an einen Wiederaufbau der Welt=
wintaft
nicht zu denken iſt. Die kurze Genfer Tagung des Ab=
rüſäugspräſidium
hat aber, zunächſt abgeſehen von einigen
ſchötnn Reden nichts Aufregendes erbracht. Man will ſich zu
Be ün des nächſten Jahres wieder treffen.
lie Ratstagung ſelbſt iſt zunächſt auf Ende der
Wſe verſchoben worden. Ob dieſer Zeitpunkt eingehalten
wende kann, ſcheint einigermaßen ungewiß. Aber die engliſchen
Unuehandler wollen nicht länger warten, weil ſie zu den großen
Hoohitsfeierlichkeiten am Sonntag wieder in London ſein wol=
lem
ſie ſind aber letzten Endes doch abhängig von dem Fortgang
der dei handlungen, die Baron Aloiſi mit den deutſchen und den
fraynſiſ chen Unterhändlern in Rom führt. Dieſe Verhandlungen
kömnen, ſehr ſchnell zu Ende geführt werden, wenn ſie wirklich
ſackli geführt würden und wenn der gute Wille auch auf Seiten
dem Fanzoſen vorhanden wäre. Aber gerade daran hat es, wie
ſichᛋ) aus der Denkſchrift Barthous deutlich genug ergab, bisher
geff.h. Es wird alſo viel davon abhängen, wie weit Laval, der
berteis in Genf eingetroffen iſt, entſchloſſen iſt, ſich an die Linie
Bauntos zu halten und wie weit er eine ſelbſtändige Außen=
poleit
zu verfolgen gedenkt. Dabei bleibt als Geſpenſt für den
Ra mner noch das Marſeiller Attentat, das die Kleine Entente
unve Führung Jugoſlawiens zu einem großen Vorſtoß benützen
win die Großmächte wollen aber, wie wir ſchon ſagten, nicht gern
an nöiſes heiße Eiſen, weil ſie fürchten, daß die Gemüter ſich gegen=
ſeimgſehr
ſtark erhitzen und Ungarn, wenn es in die Rolle des
Anſelagten gedrängt werden ſoll, durch einen Gegenſtoß die
Frly der Verantwortung nach der anderen Richtung aufwerfen
körtn. Aber ſchließlich können ja beide Teile Recht bekommen, in=
deich
er Rat die jugoſlawiſche Denkſchrift zur Kenntnis nimmt
und ie Beſprechung auf den Januar vertagt. Zeitgewinn iſt ja
ſür dn Völkerbund das halbe Leben.
*
M Mittwoch ſind die Beſprechungen über die Saarfrage unter
Hiſſtyiehung der beiderſeitigen Sachverſtändigen wieder aufge=
nomen
worden.
er franzöſiſche Botſchafter in Rom de Chambrun hat Muſſo=
linä
ſe letzten Anweiſungen mitgeteilt, die er bei ſeinem Pariſer
Aulfethalt von ſeiner Regierung erhalten hat. Anſchließend an
diefſellnterredung iſt de Chambrun mit dem öſterreichiſchen Bun=
desriazl
er Schuſchnigg zuſammengetroffen, mit dem er ſich über
dieß ſan zöſiſch=öſterreichiſchen Beziehungen und die Lage in Oeſter=
reüich
u terhalten habe.

Die Tagung des Abrüſtungspräfidiums.
Genf, 20. November.
Das Büro der Abrüſtungskonferenz hat nach der Begrün=
dung
des von den Vereinigten Staaten eingereichten Abkommens=
entwurfes
zur Kontrolle der Waffenherſtellung und des Waffen=
handels
durch den Geſandten Wilſon und nach einer Rede des
ruſſiſchen Außenkommiſſars Litwinow, der ſeinen früheren Plan
in Erinnerung brachte, aus der Abrüſtungskonferenz eine Stän=
dige
Friedenskonferenz zu machen, die Einberufung von drei
Ausſchüſſen für den Januar beſchloſſen. Es ſind dies der Aus=
ſchuß
für den Waffenhandel, der Ausſchuß für die Offenlegung
der Rüſtungsbudgets und ein Ausſchuß, der das Problem der
Einrichtung einer Ständigen Abrüſtungskommiſſion ſowie den
ruſſiſchen Vorſchlag ihrer Erſetzung durch eine ſtändige Friedens=
konferenz
prüfen ſoll. Damit iſt im weſentlichen der zu Beginn
der Sitzung von Henderſon dargelegte Arbeitsplan als angenom=
men
zu betrachten.
Die Dienstags=Sitzung der Völkerbunds=Verſammlung war
ausgefüllt mit Nachrufen auf die in Marſeille ermordeten
Staatsmänner des Königs Alexander von Jugoſlawien und des
franzöſiſchen Außenminiſters Barthou. Der Präſident der Ver=
ſammlung
, Beneſch, unterſtrich in ſeiner Rede die großen Ver=
dienſte
der Ermordeten um die Sache des Völkerbundes und da=
mit
des Friedens in der Welt.
Darauf vertagte ſich die Verſammlung, die als einzigen Pro=
grammpunkt
die Beilegung des Chaco=Konflikts hat, auf Mitt=
woch
.
Oeſterreich fordert Gleichberechkigung.
Eine amkliche öſterreichiſche Erklärung.
In der nichtöffentlichen Sitzung des Büros der Abrüſtungs=
Konferenz erklärte der öſterreichiſche Vertreter, Baron Pflügl,
gegenwärtig befinde ſich Oeſterreich in einem Zuſtand mangeln=
der
Sicherheit gegenüber den Rüſtungen der anderen Länder.
Oeſterreich müſſe ſeine Unabhängigkeit verteidigen, und deshalb
verlange Oeſterreich, daß ihm die unentbehrliche Gleichheit der
Verteidigungsmittel gegeben werde.
Zu der am Dienstag von dem öſterreichiſchen Delegierten
beim Völkerbund, Baron Pflügl in der Sitzung des Büros der
Abrüſtungskonferenz erhobenen Forderung nach defenſiver Gleich=
berechtigung
für Oeſterreich gibt heute die Politiſche Korreſpon=
denz
einen amtlichen Kommentar. Darin wird geſagt, daß be=
kanntlich
am 11. Dezember 1932 die Gleichberech=
tigung
aller Staaten auf dem Gebiete der
Rüſtungen grundſätzlich anerkannt worden ſei.
Als Einſchränkung wurde lediglich feſtgelegt, daß dieſe Gleich=
berechtigung
für die durch Friedensverträge entwaffneten Staaten
nur in einem Regime der Sicherheit gewährt werden könne.
Die folgenden Verhandlungen der Abrüſtungskonferenz hätten
nun der genauen Feſtlegung dieſes Regimes gegolten. Oeſter=
reich
habe alle Bedingungen vorbehaltlos angenommen, die für
ein ſolches Sicherheitsregime von den Mächten feſtgeſetzt wurden.
Am 6. Juni 1934 hätten die Delegierten Oeſterreichs und Un=
garns
erklärt, daß ſie einer neuerlichen Vertagung des Haupt=
Ausſchuſſes nur zuſtimmen könnten, wenn Ausſicht beſtehe, daß
die grundſätzlich anerkannte Gleichberechtigung
auch in abſehbarer Zeit tatſächlich anerkannt
werde. Der Vertreter Oeſterreichs auf der Abrüſtungskonferenz
habe demnach geſtern den Standpunkt Oeſterreichs dahin präzi=
ſiert
, daß entweder die Abrüſtungskonferenz wieder in Gang
gebracht werden müſſe, damit Oeſterreich auf dieſem Wege die
Gleichberechtigung erhalte, oder es müßte hierfür eine andere
Methode gefunden werden. Dieſe Forderung habe Oeſterreich
deshalb ſtellen müſſen, weil die Verteidigung ſeiner Unabhängig=
keit
es ihm zur Pflicht mache, alle defenſiven Maßnahmen zu
ergreifen, um dieſe Unabhängigkeit wahren zu können, da Oeſter=
reich
im gegenwärtig unruhigen Zuſtand Europas nicht als
einziger wehrloſer Staat beſtehen könne.

Wichkig für Saarabſtimmungsberechtigke
deren Einkragung in die Abſtimmungsliſten
noch nicht ſeſtſtehl.
Der Bund der Saarvereine teilt uns mit:
Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß die
Rekurſe gegen die Entſcheidung eines Kreisbüros auf den amt=
lichen
, von der Abſtimmungskommiſſion herausgegebenen weißen
Formularen einzulegen ſind. Dieſe müſſen auf das ſorgfältigſte
ausgefüllt werden. Der Abſtimmungsberechtigte läuft ſonſt Ge=
fahr
, daß der Rekurs wegen formeller Mängel verworfen wird.
Wem ein ſolches Formular nicht zugegangen iſt, wende ſich an
den Vertrauensmann, die Ortsgruppe oder die Geſchäftsſtelle des
Bundes der Saarvereine, Berlin SW. 11, Streſemannſtraße 42.
Die genannten Stellen ſind auch bei der Ausfüllung der Formu=
lare
behilflich.
532 740 Abſtimmungsberechtigke
an der Saar.
DNB. Genf, 21. November.
Die Abſtimmungskommiſſion, für das Saargebiet hat dem
Völkerbundsſekretariat einen ausführlichen Bericht über ihre
Tätigkeit im September und Oktober zugehen laſſen. Darin wird
u. a. mitgeteilt, daß die Geſamtzahl der in die Wählerliſten ein=
getragenen
Perſonen am Stichtag des 26. September 532 740 be=
trug
, von denen 55 794 außerhalb des Gebietes wohnen.
Eingehend und mit deutlicher Kritik erörtert der Bericht die
Maſſeneinſprüche, die von den beiden ſeparatiſtiſchen Organi=
ſationen
Einheitsfront und Arbeitsgemeinſchaft gegen die
Eintragungen in die Wählerliſte erhoben worden ſind. Außer=
dem
wird erklärt, die Abſtimmungskommiſſion habe bei verſchie=
denen
Gelegenheiten feſtſtellen können, daß die örtlichen Behör=
den
in ihrer Mehrzahl offenkundig Sympathien für die Deutſche
Front hätten, daß ihre Arbeit in techniſcher Hinſicht aber nichts=
deſtoweniger
korrekt und gewiſſenhaft geweſen ſei. Es müſſe auch
feſtgeſtellt werden, daß dort, wo mehrfache Eintragungen der=
ſelben
Perſonen vorgekommen ſeien, dieſe Perſonen ſelbſt in vie=
len
Fällen die Berichtigung der Liſten verlangt hätten.
Hinſichtlich des Ganges des Abſtimmungsfeldzuges wird u. a.
erwähnt, daß wiederholt der Wunſch an die Abſtimmungskom=
miſſion
herangebracht worden ſei, das Recht zum öffentlichen Auf=
treten
in Wahlverſammlungen auf die Abſtimmungsberechtigten
zu beſchränken. Die Abſtimmungskommiſſion habe nicht geglaubt,
dieſem Wunſche entſprechen zu können, ſchon aus dem formalen
Grunde, da nach den Beſtimmungen der Abſtimmungsordnung die
Abſtimmungsberechtigung jedes einzelnen erſt am 17. Dezember
endgültig feſtſtehe. Auch habe die Kommiſſion die Tatſache be=
rückſichtigen
wollen, daß eine derartige Beſchränkung die Rede=
freiheit
zahlreicher Perſonen beeinträchtigen würde, die zwar
nicht abſtimmten, aber doch ſehr wichtige Intereſſen an der Zu=
kunft
des Saargebietes hätten.
In einem Ergänzungsbericht wird die bereits bekannte Auf=
ſtellung
über die zahlenmäßige Bedeutung und die Art der Er=
ledigung
der Einſprüche gegen die Abſtimmungsliſten mitgeteilt.
Es geht daraus insbeſondere hervor, daß von den über 46 000
Einſprüchen gegen die Eintragung von Stimmberechtigten nur
7200 begründet waren.
Die jugoſlawiſche Klage über den Marſeiller Anſchlag
auf Januar verſchoben.
EP. Genf, 21. November.
Der Frage der jugoſlawiſchen Klage beim Völkerbund iſt, wie
von franzöſiſcher Seite verlautet, nunmehr ſo geregelt worden,
daß der jugoſltwaſche Außenminiſter, unterſtützt von den Außen=
miniſtern
der beiden anderen Staaten der Kleinen Entente ( Ru=
mänien
und Tſchechoſlowakei) im Laufe dieſer Woche einen Brief
an den Generalſekretär des Völkerbundes richten und darin den
Antrag ſtellen wird, die Frage des Marſeiller Attentats und ſei=
ner
politiſchen Hintergründe auf die Tagesordnung der ordent=
lichen
Tagesordnung des Monats Januar 1935 zu ſetzen. Die
Form eines Briefes anſtatt der jetzt ſchon vorzunehmenden Ueber=
reichung
der Denkſchrift iſt hauptſächlich auf den Wunſch der Fran=
zoſen
und Engländer hin gewählt worden. Die jugoſlawiſche
Denkſchrift ſoll in dieſer Woche noch gar nicht in Erſcheinung tre=
ten
, ſondern erſt im Januar anläßlich der Völkerbundsratstagung
und der Behandlung der Marſeiller Attentatsfrage überreicht und
veröffentlicht werden.
Die in den Wandelgängen der franzöſiſchen Kammer umgehen=
den
Gerüchte über Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen dem Innen=
miniſter
und anderen Regierungsmitgliedern werden vom Innen=
miniſter
Regnier als nicht zutreffend bezeichnet.

Orhter der Schüler erſtaunlich gut diſzipliniert hat, ſondern
esſnr allem auch verſteht, in der Auswahl der Werke alles
zuhdmeiden, was nur äußerlich anſpruchsvoll oder noch außer=
hauldes
Erlebnis= und Geſtaltungsbereichs der jungen Muſi=
kapye
liegt.
ſo hörten wir vom Orcheſter die einfachen, klar gegliederten
ScZ einer Corelli=Sonate (B=Dur, Opus 47) einer Sinfonie
(R13, D=Dur) von Friedrich dem Großen, Mozarts D=Dur=
Sisum etta und am Schluß Beethovens Deutſche Tänze. Ein
wen fortgeſchrittener älterer Schüler ſpielte Händels Sonate
Nr im E=Dur ſehr rein und mit gutem Strich, begleitet von
StctAſſeſſor Zoll. Der Chor ſang die Edle Muſica aus
dem,Augsburger Tafelkonfekt und, zuſammen mit dem Or=
Gel einen Chor aus Mozarts Cosi kan tutte‟ Sehr hübſch
gelgern auch eine Reihe von Kanons, z. T. nach alten Volks=
lela
deren Begleitung größtenteils in den Improviſations=
ſtüſlin
der Schule entſtanden war, z. B. bei dem luſtigen Lied
vogy,Rüſſeſchütteln in der Quinta!
niſchen die Darbietungen der Schüler fügten ſich ſehr
9Ade Vorträge einiger einheimiſcher Künſtler. Fräulein
* Hllng ſang, ſehr gut begleitet von Fräulein Schnitzler,
Des leäne Lieder von Haydn und Mozart, fein und ausdrucks=
Demät weichem, biegſamem Sopran. Aus Haydns Lerchen=
Aubrieit, hörte man zwei Sätze (1. Satz und Andante), geſpielt
DMaluczak=Quartett, das erſt vor kurzem gebildet
wAlk eund an dieſem Abend zum erſten Mal an die Oeffentlich=
ke
)irat. Die Miglieder des Quartetts ſind gut aufeinander
eidkep elt und geſtalteten die beiden Sätze mit ſicherer Ein=
fin
Ahg, in den Charakter der Muſik Haydns. Alle Künſtler
kollien, für den herzlichen Beifall der Anweſenden danken. Auch
fühlſie Jungen und vor allem für den Leiter und Geſtalter
de Elh ends, Stud.=Afſeſſor Zoll, gab es viel Beifall. Ein
ſchbir Abend, der wirklich dem Sinn des Tages in beſter
WAentſprach!
* Hans Friedrich Blunk.
ſorstragsabend der Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft.
wei bedeutende Perſönlichkeiten führt die Literariſch=
Aliſt leriſche Geſellſchaft in dieſer Woche in Darmſtadt
el WGe=ſtern Hans Friedrich Blunck den Dichter und zu=
9 P Vorſitzenden der deutſchen Reichsſchrifttums=Kammer, mor=
BB0:. Lutz Heck, den zoologiſchen Forſcher, Schriftſteller und
2 An der Praxis.
dums Friedrich Blunck iſt Niederſachſe. 1888 in Altona ge=
bA
.
Student der Rechte in Heidelberg und Kiel. Ze tweiſe
* Yikuus an der Univerſität Hamburg.

Im Alter von 25 Jahren trat er zum erſten Male in der
Literatur hervor: mit den Novellen Feuer im Nebel. Balladen,
Märchen, Spukgeſchichten und Romane folgten. Immer klarer
ſchälte ſich die Eigenart ſeiner Menſchlichkeit und ſeines dichte=
riſchen
Werkes heraus. Aus Dithmarſcher Bauerngeſchlecht ſtam=
mend
, wurzelt er feſt in dem Heimatboden, verbindet mit nor=
diſcher
Selbſtverantwortung den hamlethaften Zug des Nieder=
deutſchen
und iſt auf der Erde wie in der Spuk= und Geſpenſter=
welt
des Ueberſinnlichen in gleichem Maße zu Hauſe.
Eine doppelte Zuſammenfaſſung fand ſeine Entwicklung in
letzter Zeit: die Dichteriſche in dem Werdenden Volk der
Vereinigung ſeiner drei bedeutſamen, niederdeutſchen Romane, die
weltanſchauliche in der Rede Deutſche Kulturpolitik,
einer glänzenden und überzeugenden Darlegung der Kultur= Auf=
gaben
des heutigen Deutſchland.
In ſeinem jüngſten Roman Die große Fahrt, aus dem
Dr. Blunck geſtern drei feſſelnde Abſchnitte vorlas, gibt der
Dichter ein typiſch deutſches Schickſal: die Tragödie des Seefahrers
Diderik Pining aus Hildesheim. Der Roman führt in die be=
wegte
Zeitwende zwiſchen Mittelalter und Neuzeit, in die letzten
Jahrzehnte vor der Reformation. Diderik Pining, erſt See=
räuber
, dann Admiral und Statthalter des Königs von Däne=
mark
, entdeckt auf ſeinen abenteuerlichen Fahrten weſtlich von
Island das unbekannte Winland‟. Doch die geplante große
Fahrt mit den ſiedlungsbereiten Bauern ſcheitert an Pinings
perſönlichem, tragiſchem Schickſal. So blieb es Columbus vorbe=
halten
, einige Jahrzehnte ſpäter Amerika zu entdecken und für
ſein Stammland zu gewinnen. Die dramatiſche Ausſprache zwiſchen
Pining und Frau Deike und der erſte Anblick der neuen Welt
erwieſen ſich im Vortrage des Dichters als Szenen von eindring=
lichſter
Wirkung.
Ernſte und heitere Balladen folgten, letztere von dem
verhaltenen Humor des Niederſachſen durchdrungen. Von der er=
greifenden
Ballade von der toten Königin gab Blunck nach der
hochdeutſchen Form auch die ſtimmungsvolle niederdeutſche Faſ=
ſung
, die wohl als die urſprüngliche zu betrachten iſt.
Nach dem ſpukhaften Märchen von der Waſſerfrau ſchloß der
ſchöne und wertvolle Abend, der einen bis zum letzten Platz be=
ſetzten
Saal gefunden hatte, mit einer Auswahl der Schick=
ſalsgedichte
, in denen ſich des deutſchen Volkes Leid und
Aufſtieg in den letzten fünfzehn Jahren packend ſpiegelte. AA

* Hans Pfikner in Mainz.
Das 2. Konzert der dieswinterlichen Symphoniereihe ſchenkte
uns das eindrucksvolle Erlebnis, den deutſcheſten unter den leben=
den
Tondichtern am Pulte zu ſehen, der in vielfacher Hinſicht den

Mainzern kein Fremder iſt und infolgedeſſen gleich ſchnell den
inneren Kontakt mit der erfreulich zahlreichen Hörerſchaft be=
kam
. Es ſind mehrere Jahrzehnte her, daß der junge Muſiker
am hieſigen Stadttheater ſeine erſten Lorbeeren als Dirigent wie
auch als Komponiſt verdiente, denn hier entſtand ſein Armer
Heinrich und wurde erſtaufgeführt. Vor etwa 15 Jahren hatte
die Mainzer Liedertafel den inzwiſchen zu Weltruhm aufgeſtie=
genen
Meiſter zu einem eigenen Abend geladen, der ein ſtarker
Erfolg wurde. Und als vor einigen Jahren in Mainz ein
Muſikerkongreß tagte, leitete Pfitzner ſeine erſte Oper von der=
ſelben
Stelle, an der ſie einſt das Licht der Rampen erblickt
hatte. Dieſes Symphoniekonzert galt als Feier des 65.
Geburtstages des Komponiſten und wurde ſomit auch rein äußer=
lich
zu einem Feſtabend ganz beſonderer Art. Pfitzner iſt ſich
in ſeinem Schaffen ſtets gleich geblieben, er iſt Romantiker von
reinſtem Waſſer, doch nicht der verſchwommenen Gattung, ſon=
dern
ſein ganzes Weſen iſt wie auch ſeine Perſönlichkeit erfüllt
von einem fanatiſchen Drange nach Klarheit und Ehrlichkeit. In
dieſem Sinne leitet er auch die Aufführungen und formt mit
plaſtiſcher Anſchaulichkeit. Körperlich iſt der alte Herr von einer
erſtaunlichen Beweglichkeit und Straffheit, und ſeine vornehm
gehaltenen Dirigiergeſten haben nichts von Greiſenhaftigkeit und
Müdigkeit. Das Orcheſter folgte ſeinem Führer mit prächtiger
Schwungkraft und muſikaliſcher Friſche, und er mutet ſeinen
Muſikern durchweg allerhand zu.
Der Abend wurde eröffnet durch die Erſtaufführung der
Sinfonie in Cis=Moll, die nach dem Streichquartett O. 36 ge=
arbeitet
iſt. Die Struktur des alten Stiles iſt treu eingehalten,
die Harmonik aber geht eigene Wege und verrät unverkennbare
Einflüſſe ſowohl Wagners wie Schumanns. Fünf Lieder mit
Orcheſter ſang Giſela Derpſch mit kleiner, aber berückend warm
und ſchön klingender Stimme und köſtlicher Durchſeelung. Den
Schluß des ausſchließlich aus Pfitznerſchen Werken beſtehenden
Programms bildeten Stücke aus der Muſik zu Kleiſts Kätchen
von Heilbronn, die zwar großenteils auch hier bereits bekannt
waren, doch in der Wiedergabe durch den Schöpfer ſelbſt beſon=
ders
intereſſierten. Die Worte des Melodrams ſprachen Irm=
gard
Weber und Hans von Schwerin vom hieſigen Schauſpiel
mit prächtiger Einfühlung. Das Konzert war ein großer Er=
folg
auf der ganzen Linie und konnte das erſte der Reihe er=
Dr. B.
heblich überſchatten.
Deutſchland‟. Die Novembernummer der vom Reichsausſchuß
für Fremdenverkehr herausgegebenen Zeitſchrift Deutſchland
wirbt in Wort und Bild für den deutſchen Winterſport und
gleichzeitig für die Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch= Parten=
kirchen
. Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten hat dem Hefte
ein Geleitwort gewidmet. Baron Le Fort, der Generalſekretär
der Olympiſchen Winterſpiele 1936 gibt ein anſchauliches Bild
von den Skiſportanlagen und dem Skilaufgelände für die Olym=
viſchen
Winterſpiele, Stanislaus M. Zentzytzki, der Erbauer der
Bobbahn in Lake Placid, macht uns mit der Bobbahn von Gar=
miſch
=Partenkirchen vertraut. Weitere namhafte Schriftſteller be=
kunden
in flüſſigen Aufſätzen ihre Liebe zum deutſchen Winter und
Winterſport.

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ſendung: Staatsſekretär im Reichsernährungsminiſterium Hace
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6.00: Haidurg: Wetter. 6,05: Nachr. 6.15: Berlin; l
naſtik. 6.30: Tagesſpruh. 6.35: Berſin: Kapelle W0ſ0
Schönfeld. In einer Pauſe gegen 7.00: Nachr. 80-

Moet

pauſe 9.40: W. Rothe: Ernährungslehre: Volksnährüſe
mittel in unſerer Koſt. 10.0): Nachr. 10.15: Bolkälſe.
ingen 10 45: Körperliche Er iehu ig. Schulung zur Rcle
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opiß. 12.55: Zeitzeichen. 13.00: Wenn das Wore..
wenn nicht wär . . . S hallpl.: Anſhl.: Wetter.
13.45: Nachr. 14.00: Sperrzeit. 14.53: Progrowwidle.
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E. Wilcken. 17.45: Die Unbekannten ſiegter. Eme Jäll
00: Unguriſches:
bilanz des deutſchen Mo orradſpor es.
Land ungariſches Volkstum. 18.40: Wir lieben die Siueſle.*
BDM. erzählt und ſing: von Fahrtenerlebniſſen.
19.00: Das Gedicht. Anſchl.: Muſitaliſcher Plumpudding iSschle
platten!. 19.40: Reichsſendung. Agrarpolitik des Nahole.
ſozialisiug iüt jaret Wirkung auf die allgemeine Wirichtl.
politik, von H.
se. Stoatsſekretär im. Reicsenäheihe.
miniſteriun. 23.30: Rertſpruch. Anſchl.: Weiter, Rlsöhle.
20.10: Hamburg: .. und abends wird getanzt. Die Folt.
kapelle. Lig: C. Bolt und zilerlei Soliſteigt. 2400: Die.
Leben.R
Nachr., Sport. Anſchl.: Nochrichten aus den kulturel 22.453
22.20: K. Haushofer; Weltpolitiſcher Monatsberichl.

Seeweterbericht. 2300: Nrnberg: Das Jol Scowel.
Orcheſter

[ ][  ][ ]

verstag, 22. November 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 322 Seite 5

1s der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 22. November 1934.
Keine Zeikung!
na, holen Sie doch aus dem Briefkaſten die Zeitung ruft
iMüller, als er am Bußtag in ſeinem Morgenkaffee
rühry Möchte doch gern wiſſen, was es Neues in der Politik
gibt, 4 nurmelte er vor ſich hin, dehnt ſich behaglich in der Ofen=
ecke
, gönt und reckt ſich, ſteckt ſich die Morgenzigarre an und
wartauuf das Tagblatt. Da kommt Erna zurück mit der Bot=
5s iſt keine Zeitung da.
Atürlich nicht, fällt Frau Müller ein, die gerade das
m betritt, am Dienstag hat es ja im Tagblatt geſtanden,
Mittwochsnummer ausfällt, weil die Zeitungsdrucker
auch amal einen Feiertag haben ſollen. Das iſt ſoweit
un ſchön brummelt Müller, aber gerade heute, wo man
tih zum leſen . . . Und ſonſt Sonntags gibt es doch auch ein
Tagkuſat, ſogar ein beſonders ſchönes! Ja, ja, ſtimmt ſeine
Ehehlike beſchwichtigend zu. die größten Unglücker
könmen paſſiert ſein und man wüßte nichts da=
vonn
der gar ein Bekanntes geſtorben, ohne daß man eine
Ahnun davon hat. Na, dann ſteht es halt morgen drin. Heute
iſt mnuleine Ausnahme. Ach, ſchließt der Hausherr das Ge=
ſpräc
b, das iſt kein Leben ſo ohne Zeitung, tritt
ans feſter und blickt hinaus ins Novemberwetter.
)erſcheint Friedrich kräftig, groß und blond und
placinyſich vor ſeine Taſſe. Die Mutter ſchenkt ihm ein. Er iſt
gut ugeſchlafen und möchte zum Frühſtück den Sport
leſen Ex iſt das ſo gewöhnt. Da, ſchon wieder fehlt
einenn as Tagblatt! Nun, Friedrich tröſtet ſich über die fehlende
Lektühn mit um ſo lebhafterem Appetit bis die Mutter ruft:
Jetzt uſt du ſchon fünf Brote und jetzt iſt’s aber wirklich genug.
ſonſt thnſt du ja nichts zu Mittag eſſen. Was ſoll man
denminders machen als eſſen, mault er, wenn
eimlZeitung da iſt!
0 halbes Stündchen ſpäter friſch und blank kommt Liſe=
lottkrein
. Liſelott, der Stolz der Familie, neunzehn Jahre
alt, und braunen Locken. Schon beim Ankleiden hat ſie an ihren
Romnngedacht. Es iſt zwar ein Kriminalroman, aber ſo ſpan=
nendand
überhaupt ſie lieſt alle Romane im Tag=
bla
-/Zu ärgerlich, daß man nun noch einmal 24 Stunden auf
die Ziotſetzung warten muß. Was iſt das überhaupt für ein

Feieura, an dem man nicht von jenem Kauz leſen kann, der ſich
Bums nennt und allſonntäglich in eine Ecke des Tagblatts
ſein äillegt. Dabei weiß kein Menſch, wer das eigentlich iſt, ob=
gleichh
doch ein waſchechter Heiner ſein muß. Liſelott hat ſogar
einmmlanonym an den Herrn Burrus geſchrieben und kann ſich
is häue nicht erklären, warum er nicht geantwortet hat. Nun,
die Müter kennt die Romanſchmerzen ihrer Tochter, und ſo holt
ausder Konfektdoſe heimlich ein paar Plätzchen als Pflaſter
ür Bie Phantaſien des Lockenkopfes, der ihr mit einem ſeelen=
volleri
blick dafür dankt.
Muter Müller iſt beruhigt. Trotz fehlender Zei=
tun
ſerrſcht Friede bei Fam ilie Müller. Nachher
wird mt zuſammen in die Kirche gehen. Aber die Familie iſt
ſich eenz einmal keine Zeitung nun, es muß halt gehen.
Manzuiß zwar nicht das Neueſte aus der Welt, vermißt ſeinen
Romen kommt um den Vor= oder Nachgenuß ſportlicher Ereig=
niſſe
, in die Nummer vom Vortag ja, wo liegt die denn
wieden herum mühſam nachſehen, wer heute predigt, was es
ſim ter oder Kino gibt und wann der Vortrag heute abend
ſeigemly beginnt, von den intereſſanten Inſeraten ganz zu ſchwei=
ſgen
; t man fügt ſich in das Unvermeidliche. Und man ſpürt:
Ohmee in Tagblatt morgens iſt der Darmſtädter
n halber Menſch. Erſt wennes einmal fehlt,
ine ganze Familie, was ſie alles an ihm

Der Skaalsminiſter.
Bekanntmachung des Perſonalamts.
Grnnt wurde der Polizeihauptwachtmeiſter Chr. Krämer
t2 3m Berheim (nicht Offenbach, wie geſtern gedruckt) mit Wirkung
n /Oktober 1934 zum Kriminalwachtmeiſter.
lterariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Großtierfang in
ſtafika. Von den ſpannendſten Erlebniſſen ſeiner Expedi=
lionex
ſum Großtierfang in Oſtafrika wird Herr Dr. Lutz Heck,
erTitktor des Zoologiſchen Gartens in Berlin, in dem Vortrag,
den rauf Einladung der Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft
morg/Freitag abend im Feſtſaal der Loge (Sandſtraße 10)
ält, cählen. Prächtige Lichtbilder werden den Vortrag
begleti. Die Stimmen der Wüſtentiere, die Dr. Lutz
Heck 1y Innern Afrikas auf Platten aufgenommen hat, werden
durcht ene in dem Saal errichtete Lautſprecheranlage erſchallen.
Ein uintereſſanter Abend in Wort. Ton und Bild ſteht in
Ausſich

Fſſiſches Landestheater Darmſtadt.

Donucktag.
2. November

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2. November

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Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Zuſ.=M. V, 5. Vſt.
Wenn der Hahn kräht. Preiſe 0.703.80
Anf. 20, Ende u. 22.15 Uhr. Zuſ.=M. 1V, 3. Vſt.
Der Dorfbarbier, hierauf Coppelia. Pr. 0.80-4.50

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*. November

Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Außer Miete.
Kinderreiche Mütter Nr. 1-50, 101-150, 301-410.
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In Vorbereitung: Maebeth Der Nobelpreis.
*befſiſches Landestheater. Heute abend bringt das Landes=
hheanſim
Kleinen Haus die komiſche Oper Der Dorfbar=
TeAund das Ballett Coppelia von Delibes in neuer Ein=
ſudieang
und Ausſtattung. Der Dorfbarbier wird von Kapell=
elſishHans
Blümer und Heinrich Kuhn geleitet. Die Einſtudie=
kungn
yn Coppelia, womit die Tanzgruppe des Heſſiſchen Lan=
destlilers
in dieſer Spielzeit zum erſtenmal mit einem umfang=
EEichwBallettwerk auftritt, leitete Ballettmeiſterin Alice Zick=
Er ud Kapellmeiſter Franz Herburger. Die Ausſtattung
der ben Aufführungen hat Elli Büttner. Am Samstag
den=rlebt das Große Haus wieder eine bedeutſame Schauſpiel=

ſtopky ſge rgel, das Volksſtück Hockewanzel komm
demſgerſt vor wenigen Wochen (am gleichen Tage der Darm=
ſtädtyulxaufführung
von Forſters Sieger) uraufgeführt wurde,
am 1Mſſchen Landestheater unter der Spielleitung von Jochen
Poe0h kur ſüddeutſchen Erſtaufführung. Kaergel gehört neben
Frieiſich Forſter, Auguſt Hinrichs u. a. zu den Vorkämpfern der
volklsnbrundenen deutſchen Bühnendichtung und hatte ſich wie
dieſ s it ſeiner dramatiſchen Kraft bereits vor dem nationalen
Umſ hurg auf der deutſchen Bühne entſcheidend durchgeſetzt. Im
Mit=unkt ſeines neueſten, volkstümlich kraft= und humorvollen
WeA nas zu Anfang des vorigen Jahrhunderts ſpielt, ſteht die
Geſtäl ei nes derben Volksmannes, des Dechanten Wenzel Hocke,
Zen eiht Hockewanzel, den Generalintendant Franz Everth dar=
ſtells
ſwi rd.

Schillers Beziehungen zu Darmſtadt.
Zeierſtunde anläßlich der 175. Wiederkehr von Schillers Geburkskag.

434. Veranſtalkung des Alk=Darmſtadt
Verein für Orlsgeſchichke und Heimakkunde.
Alt=Darmſtadt hat, wie der Vereinsführer in ſeinen
Grußworten ſagte, guten Grund, die 175. Wiederkehr von Schil=
lers
Geburtstag in einer Feierſtunde zu begehen. Zweimal iſt
Schiller in Darmſtadt geweſen, und ſein zweiter Beſuch war für
ihn von großer Bedeutung. Dieſer Berührung Schillers mit
Darmſtadt, aber darüber hinaus der lebendigen Erinnerung an
den großen Menſchen und Dichter war der Abend geweiht.
Frl. Betty Aßmuth, Herr Heinrich Landzettel und
Herr Auguſt Niebergall am Klavier, wie immer von Alt=
Darmſtadt freudig begrüßt, eröffneten die Feier mit zwei Schu=
bert
=Liedern. Des Mädchens Klage und Das Geheimnis,
Düſter erklang jenes ergreifende Lied, das Schiller an entſchei=
dender
Stelle ſeinem Wallenſtein eingefügt hat. Frl. Aßmuth
ſang es mit dem verhaltenen Schmerz, der durch Worte und
Weiſe geht. Herr Landzettel gab dem Geheimnis mit dem
Wohlklang ſeiner Stimme die beſeelte Innigkeit. Im Laufe des
Abends ſang Frl. Aßmuth. Herr Landzettel den Jüngling am
Bach . Den drei Kunſtlern dankte herzlichſter Beifall für ihre
Gaben.
Herr H. K Stürz ſprach dann warm und klar über
Schillers Beziehungen zu Darmſtadt
Darmſtadts Boden iſt geweihte Statt, ſeit Menſchen über
ihn gegangen ſind, deren Namen guten Klang in deutſchen Lan=
den
hat. Immer ſchon war Darmſtadt den Muſen wohlgeſinnt.
Es mag in der Volksart liegen, die hier am Mittelrhein beſon=
ders
empfänglich für alles Geiſtige iſt und damit prüfendes
Wägen und ſicheres Urteil verbindet.
1782: Der württembergiſche Regimentsmedikus Schiller hatte
einer Aufführung ſeiner Räuber auf dem Mannheimer Theater
heimlich und ohne Urlaub beigewohnt und war deshalb bei ſei=
nem
fürſtlichen Herrn in Ungnade gefallen. 14 Tage Arreſt
mußte er abſitzen und ſollte obendrein hinfort keine anderen als
mediziniſchen Werke ſchreiben. Schiller konnte ſich dieſem Gebot
nicht fügen. Als einziger Ausweg blieb die Flucht gemeinſam
mit ſeinem Freund Streicher.
Das erſte Ziel der Fluchtlinge war Mannheim. Hier hoffte
Schiller ſeinen Fiesco auf die Bühne bringen zu können, fand
aber bereits beim Vorleſen des Werkes Ablehnung. Enttäuſcht
verließ er die Stadt und wanderte nach Sachſenhauſen bei Frank=
furt
, wo ihn und ſeinen Freund niemand kannte.
Auch dieſer Aufenthalt brachte ihm manche Enttäuſchung.
Sein Leben ſchien zerbrochen, bis ihn Frau von Wolzogen auf
ihr Gut Bauerbach in Meiningen rief. Einem verheißungsvollen
Anfang des Schaffens folgte abermals ein jähes Ende. Ränke
ſeiner Nebenbuhler warfen ihn von neuem zurück. Da empfahl
ihn Freifrau von Kalb dem Herzog Karl Auguſt von Sachſen=
Weimar, der gerade jetzt bei ſeinem Schwager, dem Erbprinzen
von Heſſen=Darmſtadt, als Gaſt weilte.

* Weihnachtswerk des WHW.
Das Weihnachtsfeſt rückt ſchon recht nahe und allmählich
beginnen wir zu überlegen, womit wir unſeren Lieben zum Feſt
eine Freude machen können. Es brauchen ja durchaus nicht immer
große Geſchenke zu ſein; auch ſchon mit einer liebevoll ausgeſuch=
ten
Kleinigkeit können wir Freude bereiten und uns ſelbſt
die Freude des Schenkens machen. Denn in dieſer Zeit der Weih=
nachtsvorbereitungen
erleben wir immer wieder den ganzen In=
halt
des Wortes: Geben iſt ſeliger, denn nehmen.
Und von dieſem Geben und Nehmen ausgeſchloſſen zu ſein,
iſt ſchwer. Wievielen Menſchen in unſerer großen Volksgemein=
ſchaft
geht es noch ſo wieviele können ſich keine Weihnachtsfreude
bereiten! Die Not iſt noch groß, trotzdem wir mit aller Kraft
daran arbeiten, ihr zu ſteuern.
Und allen dieſen Menſchen will nun das Weihnachtswerk
des WHW. helfen. Es will ihnen zeigen: Seht, wir haben nicht
vergeſſen, daß auch Ihr Glieder unſerer Volksgemeinſchaft ſeid.
Ihr ſollt dies ſchönſte deutſche Familienfeſt froh begehen können!
Das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1934/35 ſchaltet
ſich jedoch für dieſe Menſchen ein. Es hat ſich deshalb die Auf=
gabe
geſtellt, ein Weihnachtswerk in die Wege zu leiten, das auch
den Armen fühlen läßt, daß er ein Glied der großen deutſchen
Volksgemeinſchaft iſt. Es ſoll einem jeden ermöglichen, das
ſchönſte deutſche Familienfeſt wie jeder andere zu feiern.
In den nächſten Tagen werden deshalb von den Amtswal=
tern
des Winterhilfswerks bei denjenigen Volksgenoſſen Wunſch=
zettel
des Weihnachtswerkes abgegeben, von denen
man annehmen kann, daß ſie den Zweck dieſes Werkes verſtehen
und mithelfen werden es zu fördern. Mögen alle diejenigen an
deren Türen geklopft wird, ſich bewußt ſein, daß wir die Pflicht
haben, nationale Sozialiſten der Tat zu ſein, indem wir beſtrebt
ſind, auch dem Geringſten unter uns eine Freude zu bereiten und
ihm damit den Beweis zu liefern, daß wir gewillt ſind, in einer
Volksgemeinſchaft zuſammenzuſtehen.
Die Wunſchzettel werden von den Bedürftigen perſönlich aus=
gefüllt
und jeder, der für die Erfüllung dieſer Wünſche ſorgt, er=
reicht
damit, daß ſeine Gaben unter den Weihnachtsbaum eines
bedürftigen Volksgenoſſen kommen.

Hausfrauenbund. Wir erinnern unſere Mitglieder an den
Vortrag, den Frau Paula Friedrich am Donnerstag, den 22.
November, nachmittags, in der Traube über Erlebniſſe einer
deutſchen Hausfrau auf der Inſel Leukas in Griechenland hal=
ten
wird. Frau Friedrich war es vergönnt, mehrere Monate als
Reiſegefährtin des berühmten Archäologen Dörpfeldt auf dieſer
herrlichen, ſagenumwobenen Inſel zu leben. Sie wird in ihrem
Vortrag, der von Lichtbildern begleitet wird, viel Intereſſantes
von ihren Eindrücken und Erlebniſſen zu erzählen haben. Gäſte
ſind willkommen.
Verwaltungsgerichtshof. Rheinſtraße 10. Oeffentliche
Sitzung am Samstag, den 24. November 1934, vorm. 9.15 Uhr:
Klage des Peter Wilhelm, Landwirt in Ober=Ramſtadt, wegen
Aufwertung von Einzugs= und Einkaufsgeld.
Denkk an die Worie des Führers:
Keiner ſoll hungern und frieren!
Deshalb Eure Spende dem WHW.!
Konto Nr. 5000 bei der Städtiſchen Sparkaſſe,
3500 bei der Dresdner Bank und
16000 bei der Deutſchen Bank.

Schiller kam am 23. Dezember 1784 hierher und wohnte im
Gaſthaus Zur Sonne nächſt dem Schloß. Am zweiten Weih=
nachtsfeiertag
las er dem erbprinzlichen Hof und ſeinen Gäſten
im Palais am Markt den erſten Akt des Don Carlos vor. Der
junge Dichter wurde freundlich aufgenommen und ſeine Vor=
leſung
ergriff die Zuhörerſchaft lebhaft.
Als Schiller geendet hatte, gab es aufrichtigen Beifall und
herzliche Worte der Anerkennung. Am nächſten Morgen über=
raſchte
Schiller ein Schreiben des Herzogs, in dem dieſer ihn
zum Hofrat ernannte. Der Titel machte den Dichter geſellſchafts=
fähig‟
. Die Anerkennung ſeiner Arbeit gab ihm neuen Lebens=
mut
und regte ihn zu neuem Schaffen an. Dieſer Zeit verdan=
ken
wir das Lied An die Freude, das Beethoven für wert
hielt, ſeine gewaltige Symphonie zum feſtlich=erhabenen Ende zu
führen.
Die Darmſtädter Schillerſtätten ſind nicht mehr wach aber
iſt die Erinnerung, und auch auf unſere Stadt fällt ein Abglanz
der hehren Dichtergeſtalt. Wir freuen uns, daß ihm hier in
ſchwerer Stunde ein Licht den Weg erhellte, den Weg zur deut=
ſchen
Kunſt und zum Herzen ſeines deutſchen Volkes.
Die Vorleſung Schillers bei Hof, ſeine Begegnung mit Her=
zog
Karl Auguſt und ein luſtiges Erlebnis des Dichters vor ge=
rade
150 Jahren ſchildert ein feines, lebendiges Hörſpiel
Schiller in Darmſtadt 1784 von Prof., Dr. Karl Eſſelborn. Aus
Briefen und Berichten hat der um unſere Geſchichte ſo hochver=
diente
Verfaſſer eine Szenenfolge geſchaffen, in der Schiller, der
erbprinzliche Hof und ſeine Gäſte und das Darmſtadt jener Zeit
vor dem Hörer erſtanden. Das Spiel, das der Allgemeinheit
durch den Rundfunk zugänglich gemacht werden ſollte, wurde von
Herrn Eduard Göbel mit der ihm eigenen Kraft der Geſtaltung
und Charakteriſierung geleſen. Beſonders die Vorleſung Schil=
lers
aus dem erſten Akt des Don Carlos das Geſpräch des
Infanten mit Poſa wurde zu einem eindrucksvollen Er=
lebnis
.
Herr Göbel beſchloß, die Feier mit den Gedichten Das
verſchleierte Bild zu Sais. Pegaſus im Joch und Die Tei=
lung
der Erde. Bei dieſen in ihrem Gehalt ſo verſchiedenartigen
Gedichten kam die reife Künſtlerſchaft des Vortragenden gut
zum Ausdruck. Unheimlich und unheilvoll die Freveltat des ver=
wegenen
Jünglings. polternd die Geſchichte vom Dichterroß in
den Sielen ländlicher Arbeit, überlegen, heiter der Eingang des
Poeten in den Himmel Jupiters. Herrlich, unvergänglich ſchön
klangen die erhabenen Verſe über die Zeiten herüber zu uns.
Für alle Mitwirkenden gab es herzlichen Beifall und Dankes=
worte
. Der 1. Vorſitzende faßte das Erlebnis der Feier zuſam=
men
in einem Bekenntnis zu Schiller, dem Lebendigen. Was
er ſeinem deutſchen Volke gegeben hat, ſoll es dankbar annehmen
als ein Geſchenk des Himmels. Sein Vermächtnis muß in unſe=
rem
Leben wirkſam ſein. Seine glühende Vaterlandsliebe be=
geiſtert
uns zu Taten, ſein Idealismus erhebt uns aus der Un=
raſt
geſchäftiger Tage in die lichten Höhen des Wahren, Schönen,
Guten.
Am 29 d. M. ſpricht Herr Profeſſor Dr. O. Haupt über
Pfahlbauſiedlungen unſerer Heimat.

* NSDBB. (Stahlhelm).
Vortragsabend.
Am letzten Vortragsabend im Kreisverband Darmſtadt ſprach
Kam. Lauteſchläger über das Thema Kriegsſchuld=
frage
und Kriegsſchuldlüge.
Der Vortragende ſchilderte zunächſt den geſchichtlichen Hergaug.
der Waffenſtillſtandsverhandlungen und der Unterzeichnung des
Waffenſtillſtandsvertrages auf den ſich dann ſpäter der endgültige
Friedensvertrag, das Verſailler Schanddiktat aufbaute. Vom Mo=
ment
ſeiner Unterzeichnung ſchon erwuchs aus der Schuldfrage für
uns die Kriegsſchuldlüge und der Kampf gegen dieſe, d. h. der
Kampf gegen die in dem ſogenannten Friedensvertrag feſtgelegte
und erzwungen unterſchriebene Anerkennung der Schuld Deutſch=
lands
am Weltkrieg. Inzwiſchen haben ſowohl Deutſchland wie
andere Staaten ihre Kriegsakten und die der Vorkriegszeit z. T.,
veröffentlicht und aus vielen dieſer Veröffentlichungen geht klav
und deutlich hervor, daß von einer deutſchen Schuld am Kriege in
keiner Weiſe geſprochen werden kann, daß Deutſchland nicht für
den Ausbruch des Krieges verantwortlich zu machen iſt, daß es
vielmehr, was jedem Deutſchen von vornherein klar war, einen
Verteidigungskampf, einen Kampf um ſeine von der Entente be=
drohte
Exiſtenz geführt hat. Aus zahlreichen Akten und Veröffent=
lichungen
gab der auf intenſivem Quellenſtudium fußende Vortrag
inſtruktive Zitate, an die überzeugende Schlußfolgerungen ge=
knüpft
wurden. Das Gewitter, das in den Tagen des Juli 1914 zur
Entladung kam, hatte ſich ſeit Jahren über Europa zuſammenge=
zogen
. Weder in ſeiner Entſtehung, noch in ſeinem letztlichen
Zünden konnte und kann man den Mittelmächten irgend eine
Schuld zuſprechen. Schon am 7. Mai 1919 hat Graf Brockdorff=
Rantzau in amtlicher Eigenſchaft gegen Inhalt und Einzelheiten
der ſogenannten Friedensbedingungen Verwahrung eingelegt und
der Kampf gegen die Kriegsſchuldlüge iſt ſeitdem nicht verſtummt.
wenngleich dieſer Kampf von der vergangenen Regierung nicht ſo
intenſiv geführt wurde, wie es zu wünſchen geweſen wäre, wenn=
gleich
dieſe Regierung am 23. Juni, nach dem Scheitern aller Ver=
ſuche
, die Bedingungen zu mildern, erklären ließ, daß ſie nur der
übermächtigen Gewalt weichend, den Vertrag unterzeichne! Deutſch=
land
war und iſt es ſeiner Ehre ſchuldig, immer erneut zu er=
klären
, daß vor allem die Feſtſtellung ſeiner Schuld am Weltkrieg
eine Lüge iſt. Mit dankbarer Zuſtimmung hat es darum das
deutſche Volk begrüßt, als Reichspräſident von Hindenburg u. a.
bei der Grundſteinlegung zum Tannenbergdenkmal gegen dieſe
Schuldlüge proteſtierte und daß Reichskanzler Adolf Hitler bei
dem feierlichen Staatsakt in der Garniſonkirche in Potsdam. wie
auch in ſeiner Rede am Tannenbergdenkmal und ſonſt mehrfach
dieſen Proteſt unterſtrich. Seit 15 Jahren alſo haben die berufenen
Leiter des deutſchen Volkes immer wieder Einſpruch gegen die
Schuldlüge erhoben. Der Kampf gegen das Unrecht wird und muß
weitergeführt werden. Von entſcheidender Wichtigkeit iſt u. a.,
was Graf Carthagena über die Schuld am Kriege ſagt, nachdem
er einzig und allein Rußland die volle Verantwortung für die
Entſtehung des Krieges und darum auch die Schuld am Kriege
zuſchreibt: Durch die deutſche Vermittlung war es gelungen, die
Aufnahme direkter Verhandlungen zwiſchen Wien und Petersburg
durchzuſetzen. Als ſie aufgenommen waren, wurde die ruſſiſche
Generalmobilmachung angeordnet und damit jede weitere Ver=
handlungsmöglichkeit
abgeſchnitten. Ich bin feſt überzeugt, das
Deutſchland alles tat, was in ſeinen Kräften ſtand, um den Aus=
bruch
des Krieges zu verhüten, durch den es überdies nichts zu ge=
winnen
hatte. Sein erzwungenes Schuldbekenntnis hat die wah=
ren
Schuldigen gerettet und hat als Grundlage für den Vertrag
gedient, der auf der Lüge aufgebaut iſt und Europa keinen Frie=
den
bringen wird.
Luftpoſt nach Ueberſee. Die Reichspoſtdirektion Frankfurt
hat aus Anlaß der Einführung der Winterflugpläne neue Druck=
ſchriften
über den Luftpoſtverkehr verteilen laſſen. Darin ſind hinſicht=
lich
der Luftpoſtlinien nach außereuropäiſchen Ländern allgemein
die letzten Abſendungsgelegenheiten in Frankfurt angegeben, deren
Benutzung aber bei etwaigen Störungen im Flugbetrieb die recht=
zeitige
Ueberkunft der Sendungen nicht immer ſicherſtellt. Da die
Luftpoſtverbindungen nach Afrika, Aſien und Südamerika nur ein=
mal
wöchentlich verkehren, erleiden die Sendungen bei Anſchluß=
verfehlungen
eine Verzögerung von einer Woche. Die beteiligten
Kreiſe tun daher gut daran, Luftpoſtſendun gen nach
Ueberſee nicht erſt im letzten Augenblick, ſondern möglichſt
24 Stunden vor Abgang der letzten Anſchlußver=
bindung
zur Poſt zu geben.

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[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 322

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 22. November 1934

Aus der NS9up.

Der Gauleiter.
Gaufilmſtelle H. N., Unterabteilung Lichtbild.

Die Gaufilmſtelle der NSDAP. Frankfurt a. M., Kronprin=
zenſtraße
41, liefert für die Werbung der Olympiade 1936 fol=
gende
Sport=Lichtbildvortrage:
Olympia 1936 eine nationale Aufgabe.
Deutſche treibt Winterſport.
Die Lieferungs= und Verleihbedingungen können koſtenlos
angefordert werden.
Der Kreisleiter.
Ortsgruppe Steinberg.
Am Donnerstag, den 22. November 1934, abends, haben ſich
ſämtliche Blockleiter und Zellenleiter, welche einen Block verſehen.
mit ihrer grünen Karteikarte auf der Geſchäftsſtelle einzufinden,

und zwar wie folgt: Die Zellen 1 und 2 um 19.30 Uhr, die Zel=
len
3 und 4 um 20 Uhr, die Zellen 5 und 6 um 20.30 Uhr.

Ortsgruppe Gutenberg.
Abteilung Organiſation und Propaganda. Es wird an die
umgehende Ablieferung der Perſonalfragebogen mit je zwei Le=
bensläufen
und Lichtbildern erinnert. Desgleichen an die Abgabe
der Berichte über die Durchführung der Werbung für die NS.=
Briefe und die dabei gemachten Erfahrungen.
NS.=Frauenſchaft, Ortsgruppe Gervinus VIII.
Der für Donnerstag, den 22. November 1934, feſtgeſetzte Ar=
beitsabend
der NS.=Frauenſchaft, Ortsgruppe Gervinus, muß ver=
legt
werden und findet am Montag, den 26. November 1934,
abends 8 Uhr. bei Sitte, Karlſtraße ſtatt.
NS.=Lehrerbund. Kreis Darmſtadt.
Kreisverſammlung im Nebelung.
Entſprechend der bereits erfolgten Ankündigung findet die
nächſte Veranſtaltung des Stadt= und Landkreiſes am Donners=
tag
, den 22. November, 16 Uhr, im Städtiſchen Saalbau ſtatt. Der
Leiter de Archivs für Polarforſchung, Dr. Grotewahl, zu Kiel,
ſpricht über Kajartalik. (Ein Jahr in Grönland auf der Deut=
ſchen
Polarſtation). An Hand gut ausgewählter Lichtbilder wird

der Vortrag Dr. Grotewahls neben wiſſenſchaftlichen Darlegun=
gen
über die Erlebniſſe im Winter und Sommer in Grönland

und das Zuſammenleben mit den Grönländern berichten.
Wir erwarten, daß alle Erzieher an dieſer bedeutſamen Vor=
tragsveranſtaltung
teilnehmen und bitten, auch in anderen Krei=
ſen
für den Beſuch der Verſammlung zu werben. Unkoſtenbeitrag
20 Rpfg. Eintrittskarten ſind bei den Vertrauensleuten und im
Saalbau erhältlich.
Fachſchaft VI, Berufsſchulen.
Am Samstag, den 24. November, 15 Uhr, hält der langjäh=
rige
Leiter des Berufsſchulweſens, Miniſterialrat i. R Prof.
Ziertmann, einen Vortrag über Sinn und Aufgabe der Berufs=
erziehung‟
. Der Vortragende der ſchon vor dem Kriege an der
Schaffung der Preußiſchen Berufsſchule mitgewirkt hat, iſt ein
guter Sachkenner und Fachmann aller Berufsſchulfragen.
Die Verſammlung findet ſtatt im Odenwaldklubzimmer der
Krone‟, Darmſtadt, Schuſtergaſſe.

Aus dem Gerichtsſaal.

Aw. Ein geradezu ſchauerliches Familienleben, enthüllt die
Verhandlung vor der Großen Strafkammer am Dienstag vormit=
tag
gegen den 40jährigen Georg G. aus Offenbach wegen unzüch=
tigen
Handlungen mit ſeinen beiden minderjährigen Stiefkindern.
Das Gericht verurteilte den Angeklagten, bei dem erſchwerend
hinzukam, daß er als Polizeibeamter ein vorbildliches Leben zu
führen verpflichtet war, zu drei Jahren Zuchthaus und drei Jah=
ren
Ehrverluſt. In zwei Fällen wird er freigeſprochen, da das
Gericht nach der Vernehmung der beiden Zeuginnen zu der Auf=
faſſung
kam, daß es hier der Drohung oder Gewalt nicht bedurfte.
Es wird dann in zweiter Inſtanz gegen einen gebürtigen
Schweizer verhandelt wegen Vergehens gegen das Opiumgeſetz.

Der Angeklagte, der 34jährige Rudolf Bachofener der zuletzt
in Paris wohnte, war im Auguſt dieſes Jahres bei Merck erſchie=

nen und hatte verſucht, Opium zu bekommen. Das Bezirksſchöf=
fengericht
verurteilte ihn in erſter Inſtanz zu zwei Jahren und
ſechs Monaten Gefängnis. Die Große Strafkammer iſt jedoch der
Auffaſſung, daß es ſich hier lediglich um einen Verſuch handelte
und ermäßigt die Strafe auf ein Jahr und ſechs Monate Ge=
fängnis
.
Danach wird der 48jährige Michael B. aus Viernheim wegen
Blutſchande mit ſeiner 19jährigen Adoptivtochter unter weiteſt=
gehender
Zubilligung mildernder Umſtände zu einem Jahr Ge=
fängnis
verurteilt. Die Unterſuchungshaft wird, da er geſtändig
iſt, voll angerechnet.

Was die Darmſtädker Lichtſpieltheaker bringen.

Das Union=Theater zeigt mit täglich ſich ſteigerndem Er=
folg
das große Filmwerk Greta Garbos Königin Chriſtine‟
Tauſende haben in den letzten Tagen Greta Garbo geſehen und
aber Tauſende verkünden mit leuchtenden Augen das unvergleich=
liche
Spiel der großen Künſtlerin.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen einen neuen Film von Guſtav
Fröhlich: Abenteuer eines jungen Herrn in Po=
len
. In den Hauptrollen: Guſtav Fröhlich. Maria Andergaſt,
Olga Tſchechowa. Jugendliche zugelaſſen.
In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man den durch ſeinen bei=
ſpielloſen
Erfolg im Union=Theater bekannten Film Ein Mann
will nach Deutſchland. In den Hauptrollen: Karl Ludwig Diehl,
Brigitte Horney, Hermann Speelmans. Jugendliche zugelaſſen.

Vereins= und lokale Veranſtaltungen.

(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)

Vereinigte Kriegervereine (Kyffhäuſerbund). Der
für Samstag, den 24. November, in der Woogsturnhalle vorge=
ſehene
Vortrag eines Redners der NSDAP. fällt aus
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen.
Freundinnenheim, Sandſtr. 24. Jeden Donnerstag, abends 8.15
bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden erſten und dritten Mittwoch
im Monat: Gymnaſtik. Jeden zweiten und vierten Mittwoch im
Monat: Nähen und Zuſchneiden. Donnerstag, den 22. Nov. 1934:
Singeabend.

Bunter Werbeabend des Städt. Gaswerks.

Das Städtiſche Gaswerk veranſtaltet am Mittwoch, den 28.
November d. J., abends 8 Uhr, im Saalbau einen Bunten
Werbeabend.
Die Veranſtaltung iſt als Auftakt der Winter=Arbeitsſchlacht
1934/35 gedacht. Wie wir aus dem uns vorliegenden Programm
erſehen, verſpricht die Veranſtaltung recht unterhaltend zu wer=
den
, zumal namhafte Künſtler, wie Frau Cilly Bauer. Tanz=
gruppe
Bäulke, Herr Schmid=Berikoven, Aenne Schellhaas und
die Kapelle Ernſt Zahn u. a. zum Gelingen des Abends beitra=
gen
werden.
Das Programm iſt ſehr abwechſlungsreich und wird die Be=
ſucher
ganz beſonders ſtark feſſeln, da eine ſehr reichhaltige Tom=
bola
(deren Erlös der Winterhilfe zugute kommt), als auch die
Bekanntgabe der Gewinner des Weihnachtspreisrätſels. Ver=
loſung
von 1 Behälter Gas (hoffentlich einem recht großen) und
vieles andere an die

des Gaswerks anzuſprechen: Oberbaurat Nuß, Obering. Glöckler,
Werbeing. Hermann und noch jemand? wollen zeigen, daß auch
Herren mit der billigſten Energie, dem Gas, ein Eſſen bereiten

Frage: Ich bin jung
Hat mein Mann Fecht: verheiatet und habe mich
2 daran gewöhnt, meine

Hände jedesmal nach beendeter Hausarbeit mit Leokrem einzureiben.
Mein Mann denkt, das wäre zimperlich. Hat mein Mann recht?S

Antwort: Ihr Mann würde anders denken, wenn er ſelber Haus=B
arbeit verrichten müßte. Dann würde er ſehr bald merken, wie wichtig

regelmäßige Hautpflege mit Leokrem für die Hände iſt, damit ſie nicht

rauh und riſſig werden. Alle klugen Hausfrauen handeln ſo wie Sie!

Die deutſcheArbeitsfront

NS=Kulkurgemeinde in der NS=Gemeinſchaft Kraft
durch Frende‟, Orksverband Darmſtadk.

Der Kammerſänger Marcel Wittriſch hat in ſeiner
Vortragsfolge kommenden Donnerstag auf unſeren Wunſch ein
ausſchließlich deutſches Programm aufgeſtellt. Er ſingt Lieder
von Schumann, Brahms. Hugo Wolf und Rich. Strauß, und dar=
unter
gerade die Lieder, die wir kürzlich von ihm im 2. Meiſter=
konzert
des Rundfunks hörten. Anſchließend bietet der Künſtler
Arien von C. M. v. Weber und ſchließt auf beſonderen Wunſch
mit der Gralserzählung. Ein ſolcher Künſtler bedarf keiner be=
ſonderen
Empfehlung, überall, wo er ſang, wurde der Konzert=
abend
zu einem großen Ereignis
Der Vorverkauf iſt in unſerer Geſchäftsſtelle im Kleinen
Haus des Landestheaters. Unſere Mitglieder und die Mieter des
Heſſ. Landestheaters erhalten Ermäßigung.

weiterer Punkt der Tagesordnung bezog ſich auf Organiſationu
Aufbau der DAF., die Art der Einziehung der Beiträge, die
Selbſteinſtufung der Mitglieder in die Beitragsklaſſen und die
notwendigen ſtatiſtiſchen Erhebungen. Die zugehenden Frag=
bogen
müßten unbedingt ausgefüllt werden und dienten nur ſtat=
ſtiſchen
Zwecken. Der weitere Verlauf der Verſammlung ge
Fragen der örtlichen Geſellenprüfungen, deren Durchführung Sach=
der
Innungen ſei, der Abſtellung immer noch vorkommender
Schwarzarbeit und der Regelung interner Fragen. Nach kurzer
Ausſprache wurde die Verſammlung mit einem Sieg=Heil auf der
Führer und die Führer der Arbeitsfront beſchloſſen.
Cd Michelſtadt. 19. Nov. Heimatabend der N

Kraft durch Freude‟. Zu Ehren der zurzeit hier weile
den Saarurlauber veranſtaltete die NSG. Kraft durch Freude
Herr Heinr!
in Verbindung mit der NS. Volkswohlfahrt am Samstag

auſen, 19
g de.
hielt
50 R.
Stork=4

NS=Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟

Am Samstag, den 17. November 1934, verſammelte ſich die
geſamte Belegſchaft der Heſſ. Eiſenbahn A.=G. (Heag) in Darm=
ſtadt
im Ausſtellungsraum anläßlich des einjährigen Beſtehens
der NS. Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟. Dort begrüßte die
Polizeikapelle unter der vortrefflichen Leitung ihres Kapellmei=
ſters
. Herrn Obermuſikmeiſter Buslau, die Anweſenden mit
einem ſchneidigen Marſch. Daraufhin ſprach der Kreiswart der
KDF., Pg. Malcomes einige Worte über das Schaffen und Wir=
ken
der NS. Gemeinſchaft Kraft durch Freude, im Laufe des
Jahres 1934. Durch dieſe Einrichtung ſei es einer großen Anzahl
Kameraden möglich gemacht worden, auch einmal die Schönheiten
unſeres geliebten deutſchen Vaterlandes kennen zu lernen. Leider
habe keine der früheren Regierungen daran gedacht, eine ſolche
Einrichtung zu ſchaffen, und wir könnten dies alles nur unſerem
Führer Adolf Hitler verdanken, deſſen größter Stolz es geweſen
ſei, vor allen Dingen den ärmeren Volksgenoſſen im Jahr auch
einmal einige Tage der Erholung und Ausſpannung zuteil wer=
den
zu laſſen. Nunmehr ſei auch eine Sparkaſſe errichtet worden,
damit jeder, auch dem es bisher noch nicht möglich geweſen ſei,
in die Lage verſetzt werde, ſich an den billigen Erholungsreiſen
der NS. Gemeinſchaft Kraft durch Freude zu beteiligen. Pg.
Malcomes ſchloß ſeine Ausführungen mit dem Wunſche, daß im
nächſten Jahr wohl noch eine größere Anzahl Kameraden wie in
dieſem Jahr in der Lage ſei, ſich eine ſolche Reiſe zu gönnen.
Mit dem Sieg=Heil auf unſeren Führer und Volkskanzler ſchloß
er ſeine Ausführungen.
Die Kapelle Buslau, die großen Beifall erntete, erfreute
dann die Anweſenden noch mit einigen Muſikſtücken, ſo daß jeder
Arbeitskamerad ſichtlich erfreut war über den wirklich ſchönen
Abſchluß zum Wochenende, und wir alle werden es begrüßen, bald
wieder von der NS. Gemeinſchaft Kraft durch Freude mit einem
ſolchen Ständchen zum Feierabend begrüßt zu werden.

Schmerkers Garten einen Heimatabend. Das ganze reichhaltio
Programm des Abends beſtand aus volkstümlichen Darbietun=
gen
, wie Volkstänze durch die Erbacher Trachtengruppe, paſſende
Gedichtvortrage, zum Teil in Odenwälder Mundart, von
Affemann und Frl. Caſimir aus Erbach, die Herren M
Hegny., W. Beimert aus Michelſtadt, ſowie L. Frank=Stein,
bach brachten Geſangsſoli. Ein Einakter, ein Zwiegeſpräch, ſo=
wie
Geſangsvorträge des Liederkranzes vervollſtändigten
das Programm. Zu Beginn der Veranſtaltung begrüßte 7
germeiſter Dr. Leber im Auftrag des Kreisamtsleiters derNS.
Volkswohlfahrt die Volksgenoſſen von der Saar und bedauerte
auch zugleich, in ſeine Anſprache gleich wieder Abſchiedsworte
einflechten zu müſſen, da die Saarurlauber bereits ſchon om
nächſten Tage wieder in ihre Heimat zurück müſſen. Im wei=
teren
Verlaufe des Abends nahm dann noch einer der Volls=
genoſſen
von unſerer Saar das Wort und dankte tiefbewegt für
all die Gaſtfreundſchaft und all das Schöne, das ihnen in dieſen
Tagen hier geboten worden ſei. Nur wenige Stunden trennen
uns noch von dem Abſchied, der uns nicht leicht fällt ſo führte
der Redner unter anderem aus wir waren erſtaunt über all
das Gebotene und fühlten uns wie zu Hauſe. Alles, was wir uſ=Nieder=Ramſt
hier geſehen haben, hat einen tiefen Eindruck in uns hinter= 1=Ausſtelle
laſſen, wir konnten die Betriebe beſichtigen und haben in die

ſzun. In der
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im Son
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Herzen der Arbeiter geſehen, dadurch die Gewißheit erhalten
hier arbeitet jeder freudig mit am Wiederaufbau des Vater
landes. Zwiſchen dem Betriebsführer und ſeiner Gefolgſchaſ
herrſcht ein gutes Einvernehmen. Wie anders iſt es dagege
zurzeit noch bei uns an der Saar. Doch iſt hoffentlich im näch=
ſten
Jahre auch das anders geworden. Wir wollen heim zu unſ
rem deutſchen Mutterlande. Wir wollen die Zähne zuſammen mit einem
beißen und durchhalten, wenn der Kampf bis zum 13. Janur
auch noch ſo ſchwer iſt. Wir werden uns durch nichts provoie hct. Es erhie
ren laſſen, ſondern eiſerne Diſziplin bewahren. Der Redyei, 1 nung Hühner
ein Arbeiter aus dem Saarland, ſchloß ſeine Anſprache mit einen 1Sgeſtellten Ti


s waren.
mal prä
erhielte
üüller; in der
die Klaſſe

dreifachen Sieg Heil auf den Führer aller Deutſchen und die Un die Raſſen
Anweſenden ſangen dann den erſten Vers des Deutſchlandlieds MPymouthrocks

Dg. Arheilgen, 20. Nov. Deutſche Arbeitsfront. Die
Gruppe Handel und Handwerk (NS. Hago) der Orts=
gruppe
Arheilgen der DAF. hielt geſtern abend im Schwanenſaale
eine Verſammlung ab, zu der ſich die Handwerker und Gewerbe=
treibenden
recht zahlreich eingefunden hatten. Im Mittelpunkt
ſtand die Aufklärung über die Preisüberwachungsaktion. Nach
kurzen Begrüßungsworten gab Ortsgruppenamtsleiter Beyer
bekannt, daß Kreisamtsleiter Schäfer, der das Referat übernom=
men
hatte, leider durch anderweitige Inanſpruchnahme am Er=
ſcheinen
verhindert ſei und das Material zur Verfügung geſtellt
habe. Der Ortsgruppenamtsleiter hob zunächſt beſonders hervor,
daß es ſich bei der Preisüberwachungsaktion, keinesfalls darum
handele, an vernünftig bemeſſenen Verdienſten zu rütteln. Weiter
ſprach der Redner über die Tätigkeit der Preisüberwachungs=
ſtellen
. Auch für unſeren Ort ſei eine Vertrauensperſon mit der
Ueberwachung beauftragt. In einem Schreiben der Reichsregie=
rung
, das verleſen wurde, wird, auf die ſchädlichen Wirkungen
ungerechtfertigter Preisſteigerungen verwieſen, die unbedingt un=
terbunden
werden müſſen. Die weiteren Ausführungen behan=
delten
das Thema Rohſtoffe. Auch über dieſes Problem kam ein
größeres Schreiben zur Verleſung. Die Reichsregierung tue alles,
um den Rohſtoffbedarf der Wirtſchaft zu befriedigen, die Wirt=
ſchaft
auf geordnete und geſunde Bahnen zu führen und den deut=
ſchen
Außenhandel auszugleichen. Aufgabe aller Volksgenoſſen
ſei es nun, die Regierung in ihrer Arbeit zu unterſtützen. Ein

Traiſa, 20. I
Digt. Zum

Nach einem packenden Schlußwort von L. Schäfer und dem Vo Un ſehr gut
trag eines von ihm ſelbſt verfaßten Gedichtes Was will
NS.=Gemeinſchaft Kraft durch Freude? wurde der Abend
dem gemeinſam geſungenen Saarlied und dem Horſt=Weſſel=04 ſſ im Laufe des
beendet. Am Sonntag früh begleitete dann eine Abteilu /meindeſchwi
der hieſigen SA. die Saarurlauber wieder zum Bahnhof.
Ct. Heubach, 19. Nov. Kraft durch Freude‟ Einn MHelfer geleiſt
ſehr netten Unterhaltungsabend bot am geſtrigen Sonntag M Hyſt für einig
NS. Gemeinſchaft Kraft durch Freude. Kreis Dieburg, im Sadl Yues Verdienf
des Kurhauſes Waldesruh, der vollbeſetzt war, der Einwohnen
ſchaft Heubachs. Nach herzlichen Begrüßungsworten des Ortswarks / E
der NSG. Kraft durch Freude‟, W. Fuhrmann, begann d yüt
Anſager mit der Bekanntgabe der=Reihenfolge des gut zuſammen=mikelſa
geſtellten, abwechſlungsreichen Programms, welches noch durc w de Winterhi
die Mitwirkung des hieſigen Geſangvereins Liederkran//ſ: Tage einge
erweitert wurde. Unter Leitung von Dirigent Georg Kehie) dher=Ramſtad
mann=Groß=Umſtadt brachte dieſer, über einen ſehr guten /Amnden M
ſchulten Chor verfügend eine Reihe ſchöner Lieder zu Gebe Koch entbehrliche
Meiſterhaft waren die Violinvorträge des jugendlichen Geigk B=ſalten. D
Wilh. Balzer=Groß=Zimmern und reichen Beifall erntete 4 Müete die Arbeit
Sängerin Fräulein Muhn mit ihren gefälligen Liedern. W 2ſzen und dam
wirkliche Glanznummern der Veranſtaltung müſſen die Tanzu0 ?
führungen von Fräulein Aenne Reis bezeichnet werden, ee Der=Ramſtadt
Walzer von Strauß, ein luſtiger Matroſentanz und zum Abſchlue ſraßen.
noch als Zugabe die povuläre Annemarie. Nicht endender Beiſoll Straßenbe=
zwang
die Tänzerin nebſt ihrem Partner zu ſteten Wiederhol u ſamſtädter
gen. Der Abend darf als wohlgelungen bezeichnet werden und ?" Stetbach wir
iſt zu wünſchen, daß ſich die weiteren Winterveranſtaltungen W der Steth=
ſer
würdig anſchließen.
Nuchenmühler

Aus den Darmſtädker Lichtſpiel=Theakern.

Helia.

Das Abenteuer eines jungen Herrn in Po=
len
iſt der Film von einem kühnen Huſarenſtreich zu Beginn
des Weltkrieges. Sein Held iſt Guſtav Fröhlich, der den
Leutnant von Keller, der k. u. k. öſterreichiſchen Armee ſpielt.
1913 iſt er Attaché der öſterreichiſchen Geſandtſchaft in Peters=
burg
. Mit allem Pomp, mit Feuerwerk und Tanz und Batterien
von Sekt wird hier nach ruſſiſcher Sitte Neujahrsnacht gefeiert.
Großer Ball, der k. u. k. Huſarenleutnant tanzt mit der hübſchen
ruſſiſch=polniſchen Komteſſe Vera Lubenſka. In der nächſten Nacht
aber ſchon rufen militäriſche Pflichten den jungen Offizier in die
Türkei. Den ſchweren polniſchen Namen der Geliebten und den
noch ſchwereren ihres Gutes hat er vergeſſen. Bis der Krieg
ihn in die Erinnerung ruft. Leutnant von Keller erhält Auftrag,
Quartier auf dem Gute des Grafen Lubenſki für den Regiments=
ſtab
zu machen. Die Liebenden ſehen ſich wieder als Feinde.
Mit dieſen Schilderungen beginnt der Film, der ſeinen Wert
und Intereſſe faſt ausſchließlich durch die friſche, ſchneidige und
ungemein ſympathiſche Darſtellungskunſt Guſtav Fröhlichs erhält.
Fabelhaft, wie er zu Pferde ſitzt und ſich mit den Koſaken herum=
ſchlägt
, und nicht wiederzuerkennen, wenn er als polniſches Dienſt=
mädchen
mitten unter den Ruſſen Spionage treibt und dadurch
einen entſcheidenden Sieg der Oeſterreicher ermöglicht. Das näm=
lich
iſt das Abenteuer dieſes jungen Herrn. Iſt ſein Huſaren=
ſtreich
. Auf Patrouille abgefangen, von den Koſaken gehetzt, iſt
kein Entkommen als in dieſer Verkleidung. Er zeichnet die ruſ=
ſiſche
Angriffsſkizze ab. Bevor er jedoch das Schloß verlaſſen
kann, wird ſein Tun entdeckt. Nun muß er ſich fangen laſſen.
Denn wenn das den Ruſſen nicht gelingt, wird der Angriff ab=
geblaſen
. Der Leutnant findet aber in dem Jungen eines deut=
ſchen
Koloniſten den Helfer, der ſeine Planſkizze durch die ruſſi=
ſchen
Linien ſchmuggelt. Gerade als er vom ruſſiſchen Feldgericht
als Spion zum Tode durch den Strang verurteilt wird, trifft die

Nachricht vom ſiegreichen Angriff der Oeſterreicher ein. Die ent=
ſtehende
Verwirrung benutzt er, um im Mantel und Mütze eines

ruſſiſchen Oberſten durch die Linie zu jagen, von ſeinem Truppen=
teil
mit Jubel empfangen. Noch einmal, nun in Verfolgung der
Ruſſen, kehrt er auf Schloß Pocznikalowſka ein, begegnet der ge=
liebten
Komteſſe. Dann reißt das zwingende Muß die Liebenden
wieder auseinander. Sie hoffen auf das Kriegsende. Der Film
iſt gut und ſehenswert.
Im Beiprogramm läuft neben aktueller, ſehr reichhaltiger
Wochenſchau ein guter Kulturfilm von der Adria. Entzückende
Bilder!
* Reſi.

können.
Beſonderen Anklang wird dieſe Veranſtaltung bei der tanz=
luſtigen
Jugend finden, für die die Kapelle Ernſt Zahn aufſpie=
len
wird.
Wir verweiſen auf die heutige Anzeige.

Im Reſi=Theater läuft ein Flieger=Film, der alle

bisher geſehenen Leiſtungen von waghalſigen Piloten, die auf
der Leinwand feſtgehalten werden konnten, in den Schatten ſtellt.
Starts. Sturmflüge und Landungen von unerhörter Kühnheit
laſſen den Atem ſtocken, und es grenzt faſt an Tollkühnheit, was
hier Menſchen leiſten, die mit ihren Maſchinen wie verwachſen
erſcheinen. Loopings und Rückenflüge, defekte Tragflächen. Ab=
ſtürze
und tolle Kurven, techniſch ohne Ateliertricks dargeſtellt,
reihen ſich in dieſem Senſationsfilm zu einer Kette atemberau=
bender
Ereigniſſe. Zähe, ſportgeſtählte Menſchen mit eiſernen
Nerven müſſen es ſein, die dieſe wagehalſigen Kunſtflüge aus=
führen
. Und die ganze Handlung iſt umrahmt von einer ſpan=
nenden
Liebes= und Freundestragödie, in deren Mittelpunkt eine
kapriziöſe Frau ſteht, die von Lilian Bond charakteriſtiſch ge=
geben
wird. Zu bewundern ſind aber vor allem die Piloten
Ralph Bellamy als Chefpilot. Pat /.Brien. Ruſſel Hop=
ton
, und als Monteur Slim Summerville mit ſeinem na=

türlichen Humor und Tom Carrigan. Belebt und treſſ

zeichnet Gloria Stuart als Ruth Barneſen ihre Rolle. 90
Linde
Ford hat die Regie dieſes großartigen Fliegerfilms der 9
Pflichtgefühl und der Kameradſchaft ein hohes Lied ſingt,
hat es meiſterhaft verſtanden, ein dem Leben abgelauſchtes W.
zu ſchaffen, durch das die Zuſchauer im Innerſten gepackt weiden 0e die neue Stra
und ihm ſteht Karl Freund, ein vorzüglicher Kameramann, dlg herden der
keine Gefahr ſcheut, zur Seite. Die Darſtellung dieſes Films
trotz ſeiner Senſationen ſchlicht und unaufdringlich und zeit
ein Stück erſchütterndes Leben, er iſt daher ſehenswert und ſehic

h ein
unterhaltend. Im Beiprogramm läuft u a. ein ſehr ſchonend
herr 9
waſſerſportlich hochwertiger Filmſtreifen: Wildwaſſerfahrten dutcha / der
die ſchwarzen Berge Montenegros. Die Regattafahrt der zu ſahl, 9 aus Do
Waſſerſportler wird in prachtvoller romantiſcher Natur gezei0eg,
ktder

Belida.
Der Film hat ſich ſchon mehrmals des Problems des M
nenmenſchen angenommen, um auf der Leinwand phantal
Möglichkeiten für die Zukunft auszumalen. Auch der Gi/
Der Herr der Welt im Belida hat als Vorwurf zu
Handlung die Konſtruktion eines Maſchinenmenſchen, neben 9
aber auch den Bau einer furchtbaren Zerſtörungsmaſchine.
iſch ſind, um es vorweg zu nehmen, die Aufnahmen ausgee
net. Der Film beſchäftigt ſich weiter auch mit der Frage, was
den natürlichen Menſchenkräften wird, die von der Maſchine
drängt werden, und findet dafür die Löſung der Arbeit aul

Lande, der Bebauung der eigenen Scholle am eigenem Heim.
geheuer ſpannend und packend iſt die Handlung, deſſen
Harry Piel hat, der auch die Hauptrolle ſpielt. Eine furche
Grubenkataſtrophe läßt die leitenden Ingenieure auf den Gee
ken kommen, die unterirdiſche Arbeit durch Maſchinenmen
ausführen zu laſſen. Die Konſtruktion glückt, aber gleichzeins
ein dämoniſcher Gelehrter, den W. Frank in eiſiger Herdchle
keit und kalter Berechnung vorzüglich ſpielt, eine Höllenmalſch.
erfunden, mit der er die Menſchen zu vernichten droht. Er."
durch den Ingenieur Baumann (Harry Piel) aufs ſchärſſ.
kämpft und kommt ſchließlich durch ſeine eigene Erfindung."
Leben. Das Packende und Großartige dieſes Films ſind de
waltigen Maſchinen, und ihre Arbeit iſt die Sinfonie der 4
die hier gemeiſtert von Menſhenhand, ein frohes gewaltibe=

ſingt, die aber geſtört wird, wenn egoiſtiſche Gewaltmenſch."

Technik mißbrauchen. Der Film iſt vom erſten bis zum lehle!
ſpannend, in den gewaltigen Laboratorien ſpielen ſich Aras
ab, die atemraubend ſind. Harry Piels Regie findet immer D

neue Spannungsmomente, ſeine Rolle führt er, wie imſ.
ſeiner energiſchen, überragenden Art durch, Sybille S00

hat in dieſem Film die einzige Frauenrolle, die ſie aber nicht.
zur Entfaltung ihres künſtleriſchen Könnens kommen läßt. D
eſſant iſt die Arbeit des künſtlichen Menſchen in den Grudel.
1e5!

turen eingebaut ſind, ſenſationell iſt die ganze Handlug.
Films, der Zukunftsträume wahr erſcheinen und noch h

Probleme ſchon zur Wirklichkeit erſtehen läßt. Aus de."
haltigen Beiprogramm iſt beſonders ſehenswert die Dreſſt.
Schupopferde, die in allen Einzelheiten im Bilde gezeidl..
* Frankfurter Zoo=Zeitung. Die November 290
Frankfurter Zoo=Zeitung iſt dem Gedächtnis des Lbeihl.

ſeines Diehſt.
luß
itarbeittn

einem kurzen Lebensabriß des Verſtorbenen enthält. 1e
warme Worte des Gedenkens, die Vorgeſetzte und

dem langjährigen Oberwärter des Gartens widme‟,

[ ][  ][ ]

Aus Heſſen.

1gArheilgen, 20. Nov. Kirchenmuſikaliſche Feier=
ſtum
)l In der evangeliſchen Kirche veranſtaltete am Samstag
abenwe ruſſiſche Bruderhilfe eine muſikaliſche Feierſtunde unter
Mitwoſtung des ruſſiſchen Kirchenchors Berlin, der ſich gegen=
wärthauuf
einer Vortragsreiſe durch Deutſchland befindet. Mit
dem Pitrag zahlreicher Choräle und geiſtlicher Volkslieder
führtn ſeſer gemiſchte Chor den in großer Zahl erſchienenen Be=
ſuchennſie
Schönheit und Eigenart ruſſiſcher Kirchen= und Volks=
muſiku/
Gehör, die in tiefer Religioſität wurzeln. Erfdlg=
reichtZüchter
. Bei der Kreis=Geflügelausſtellung in Pfung=
ſtadt
, giten auch einige Züchter vom hieſigen Geflügel= und Ka=
ninchänchtverein
Zuchttiere ausgeſtellt, die zum größten Teil
prämnit wurden. So konnten die Züchter Herget, Flach, Eißler,
Kaiſen nd Schäfer Ehrenpreiſe erringen.
EPixhauſen. 19. Nov. Das Preis= und Werbeſchießen der
Schützzubteilung des hieſigen Krieger= und Militärvereins, das
geſtenn u Ende ging, fand eine zahlreiche Beteiligung. Den
Ehremmeis erhielt der Schütze Herr Heinrich Schneider aus
Darmtt mit 50 Ringen. Auf Stand 1 erſchoß ſich der Schütze
Herr Adwig Stork=Wixhauſen den 1. Preis mit 33 Ringen, auf
Stand)/ Herr Heinrich Schneider=Darmſtadt den 1. Preis mit
32 Rhnen. In der Jugendabteilung des Vereins erhielt der
Hitlerjuge Willy Melk den 1. Preis mit 26 Ringen. Außer=
dem
nouden mehrere Ehrenſcheiben geſchoſſen. Anſchließend fand
in de Gaſtſtätte von Heinrich Günther an der Frankfurter
Straßſ auf deſſen Gelände der ſchön angelegte Schießſtand liegt,
die Aresverteilung und ein gemütliches Beiſammenſein ſtatt.
IIſriesheim, 20. Nov. Deutſche Turnerſchaft. Die
Turneſtſaaft Griesheim hatte zu einem Kameradſchaftsabend ihre
Mitgllleſer und deren Angehörige eingeladen. Der Abend war
auf eänn heiteren Ton abgeſtimmt. Eine vorzügliche Vortrags=

ſit folge, w ein herzlicher Gemeinſchaftsſinn trugen zu einem ver=
ignügl
lchn Abend bei. Mit geſundem Humor hatte Turner Mül=
ler
ieBeginns des rheinheſſiſchen Karnevals gedacht, Turner
Kunyerſtattete in launigen Worten Bericht über Inneres und
Aeußese. Nach der Wiederwahl von Turner Müller zum Prä=
ſes
darkommenden Faſchingsſaiſon konnte er ſeine Mitarbeiter
vorſtelle, die zuſammen mit ihm demnächſtige Sitzungen in be=
kannter
Hüte verbürgen. Aus einer Sammlung des Abends
mkonnten?0 Mk. für die hieſige Winterhilfe abgeliefert werden.
A.Nieder=Ramſtadt, 20. Nov. Brieftauben= und Ge=
flügnl
=Ausſtellung. Der Brieftaubenklub Einigkeit

veranſſialete am Sonntag im Saale des Gaſthauſes Zum Schwa=
nen
eite Brieftauben= und Geflügelausſtellung. Die Züchter
gaben ſich redlich Mühe, nur einwandfreies Material zur Schau
zu ſtellle. Es waren Brieftauben ausgeſtellt, die bei 15 Setzun=
gen
berets 13mal prämiiert wurden. In der Klaſſe Jungtauben
vis 200 Klm. erhielten erſte Preiſe: die Züchter Georg Dieter,
Karl: Mller; in der Klaſſe ältere Tauben bis 300 Klm. wurden
prämi er mit einem 1. Preis die Züchter Gg. Dieter und Phil.
Schneüde. Die Klaſſe ältere Tauben über 300 Klm. war ſehr
gut beechckt. Es erhielt erſte Preiſe die Züchter Hrch. Göttmann.
Die Göitung Hühner war weniger reichlich beſchickt. Dafür waren
die ausſeſtellten Tiere aber erſtklaſſiges Material. Es waren
vertre:ei die Raſſen geſtreifte Italiener, rebhuhnfarbige Ita=
liener
. Aymouthrocks und einige Zwergraſſen, die faſt alle mit
der Nyᛋ ſehr gut und gut befunden wurden.
Do/ Traiſa, 20. Nov. Schwimmbadneubau. An dem
ereits i Laufe des Sommers in Angriff genommenen Neubau
uines) Gmeindeſchwimmbades ſind die Erd= und Betonarbeiten
iſt erreigt. Zum größten Teil ſind die Erdarbeiten durch frei=
ſillige
helfer geleiſtet worden. Doch mußte auch der NS. Ar=
eitsdient für einige Zeit mit in Anſpruch genommen werden.
ſeſontders Verdienſt kann die SA. für ſich buchen, denn ſo man=
er
Dceiſt wurde mit dem Spaten in der Hand an dieſer Stelle
ptan) Is iſt ein großes Werk echter Volksgemeinſchaft, das hier
is jetzt chon geleiſtet wurde und noch geleiſtet werden muß.
artza ſelſammlung. Es wird darauf hingewieſen, daß
e fürrſie Winterhilfe beſtimmten Kartoffel bereitzuhalten ſind
nd dinſt Tage eingeſammelt werden.
C (ber=Ramſtadt, 19. Nov. Winterhilfe. Im Laufe
her konnenden Woche wird bei den hieſigen Haushaltungen Um=
zage
ich entbehrlichen Kleidungs= und Wäſcheſtücken und Schuh=
werk
geſilten. Die Einwohnerſchaft wird gebeten, auch auf die=
m
Gobete die Arbeit des Winterhilfswerks nach Möglichkeit zu
eenterſtüen und damit die Not vieler Volksgenoſſen lindern zu
elfen.
( Oer=Ramſtadt, 20. Nov. Um= und Neubenennung

on Shaßen. Der Gemeinderat hat in ſeiner letzten Sitzung
gende Straßenbezeichnungen beſchloſſen: Die Straße von der
NiederxRmſtädter Straße bis zur Einmündung in die Straße
In der btetbach wird Oberer Schachenmühlenweg, die Straße

erer Schichenmühlenweg benannt. Die rechts von der Ammer=
ſachſtreß
abgehende neue Straße (zwiſchen den Neubauten Rau
nd Rlgnsburger hindurchführend) wird Am Pfarrweiher be=
lannt
. Das Bauquartier an der Linde (zwiſchen Nieder= Ram=
ſädters
Roßdörfer= und Bahnhofſtraße) erhält die Bezeichnung
LAn dar Linde, dasjenige jenſeits der Bahn (bei der Fabrik
März Ritſcher) den Namen Am Dörne‟. Im Bauquartier
(Schackemühlenweg wird die urſprünglich mit Annaſtraße‟
ezeichuee neue Straße aufgehoben und die dort zu errichtenden
bebäugewerden der Nieder=Ramſtädter Straße zugezählt.
Rödorf. 19. Nov. Gemeindeabend. Der geräumige
him Darmſtädter Hof war bis auf den letzten Platz
gark Eleißt. Nach einem Vortrag des Poſaunenchors hielt der
Urtsgetſtiche. Herr Pfarrer Glock, eine herzliche Begrüßungs=
Unſpracn der ein intereſſanter Vortrag des Herrn Studienrats
Knörpaus Darmſtadt über Kind und Bibel, folgte. Im
Aittellvhkt der Veranſtaltung ſtand das prächtige Feſtſpiel Die
Kinderhche . Alle Mitwirkenden gaben ihr Beſtes und ernte=
en
fün hre Darbietungen volle Anerkennung. Ein Schlußwort
des OItyfarrers mit Choralvortrag des Poſaunenchors und ge=
Meinſaume Geſang gaben den Abſchluß des Abends.
E.Ileſſel, 17 Nov. Schulungsabend. Die Ortsgruppe
M Meſſel lhr NSDAP. hatte zu einem Schulungsabend im Saale
der Gaſhirtſchaft Johann Heinrich Laumann 2. eingeladen, zu
vuem ſihneben den Parteigenoſſen auch die Hitler=Jugend und
Ein Teilder SA.=Reſerve eingefunden hatten. Nach den Be=
Auhumgvorten des Ortsgruppenleiters Pg. Bürgermeiſter
Erohänr ſprach der Redner des Abends, Pg. Becker= Darm=
ſadt
, 1 De Kameradſchaft und Volksgemeinſchaft. Er wies zu=
ſachſt
n die Bedeutung ſolcher Schulungsabende hin. Die Schu=
Mgsaunde ſollen Schmiede der Kameradſchaft und Volksgemein=
cäft
uNden Der Redner kam dann darauf zu ſprechen, daß ſich
Fürſch 4/Volk ſchon immer in Zeiten der Not und Schmach zu=
iime
nufunden habe. Bei Ausbruch des Krieges waren alle
*Alitiſoln Gegenſätze wie weggeblaſen. Raſſe und Blut erhoben
ſich eim ntig zum heldenhaften Abwehrkampf. Aus dieſem Geiſte
der Kanradſchaft der Frontſoldaten gründete Adolf Hitler nach
Iem kllwichen Zuſammenbruch in dem Zwiſchenreich die Partei,
Dähresnder Kampfzeit habe ſich dieſe Kameradſchaft aufs beſte
Dwährt Aus dem Geiſte der Kameradſchaft wurde die Volks=
Ecein=ſtit. Der Geiſt echter Volksgemeinſchaft konnte nicht
z Leſſer i0 Ausdruck gebracht werden als durch das Winterhilfs=
derk
b/deutſchen Volkes. Reicher Beifall dankte dem Redner
ſr ſeisnvortrefflichen Ausführungen. Nach den Dankesworten
des Oshhruppenleiters nahm die Veranſtaltung mit dem Lied
Volk w Gewehr und einem Sieg=Heil auf den Führer ihren
Abſchlu c
=beburg, 20. Nov. Vierzig Jahre Obſt= und Gar=
lenbiverein
. Zur Feier des 40jährigen Beſtehens des
Obſt= Im Gartenbauvereins verſammelten ſich am Sonntag abend
De Meilieder und Freunde des Vereins im Grünen Laub zu
Einer adrucksvollen Feier. Herr Jakob Krausmann, der
Vorſitzüce des Vereins, gab nach Begrüßung der Anweſenden
Einen cherblick aus der Geſchichte des Vereins, woraus die er=
prießliſt
Tätigkeit auf dem Gebiete des Obſtbaues hervor=
teuchtenk
Bei der Totenehrung ſpielte die Muſik das Lied vom
Men RIeraden. Sieben Mitglieder, die dem Verein ſeit ſeiner
Drünky) angehören, wurden Oelanſichten von Dieburg über=
Eeicht. luch Dipl.=Ing. Heeſe erhielt für ſeine aufopfernde
TatiglSifür den Verein die gleiche Anerkennung überreicht. Mit
neme bi achen Sieg=Heil auf den Führer ſchloß der feierliche
T : Landwirtſchaftsrat Pfeifer=Frankfurt hielt dann
ſoch e m Tehrreichen Vortrag über die richtige Auswahl bei der
Dllang/ Son Obſtbäumen, hauptſächlich Aepfeln, und hob beſon=
Eels Kor, in erſter Linie die Jugend für den Obſtbau zu in=
kereſſien
, mn Hand von ſchlechtem Baummaterial auf die Fehler
Aummelan machen, um auf die Weiſe die Freude am Obſtbau
Dachöhter. Reicher Beifall wurde dem Redner zuteil.

Inder Stetbach ab bis zu den Schachenmühlen wird Un=

Wieder Mehgereien geſchloſſen!
Das Staatspreſſeamt teilt mit:
Die Preisüberwachungsſtelle des Heſſiſchen Staatsminiſteriums
hat die Metzgerei Karl Kaſtner in Offenbach a. M., Wald=
ſtraße
Nr. 92, auf die Dauer von acht Tagen polizeilich geſchloſſen
da in dieſer Metzgerei eine Wurſt verkauft wurde, die in ihrer
Qualität keineswegs dem geforderten Preis entſprach und außer=
dem
als ganz minderwertig anzuſehen war.
Ferner hat die Preisüberwachungsſtelle des Heſſiſchen Staats=
miniſteriums
am Samstag, den 17. Nov., auf Antrag des Kreis=
amts
Groß=Gerau die Metzgerei des Philipp Schilling zu
Büttelborn, auf die Dauer von acht Tagen polizeilich ge=
ſchloſſen
.
Die im Anſchluß an die am 16. d. M. angeordnete Schließung
der Metzgerei des Wilhelm Schilling zu Dornheim durch die Gen=
darmerieſtation
Groß=Gerau angeſtellten Ermittelungen ergaben,
daß die in Dornheim zum Verkauf feilgehaltene, durchaus min=
derwertige
Leberwurſt von Philipp Schilling in Büttelborn her=
rührte
. Philipp Schilling gab bei ſeiner Vernehmung auf dem
Kreisamt Groß=Gerau an, er habe bei Herſtellung der Leberwurſt
erkannt, daß ſie minderwertig iſt, und habe ſie um deswillen im
Kachelofen ſeiner Wirtſchaft verbrannt. Es konnte ihm jedoch
nachgewieſen werden, daß er die Wurſt zum Teil in ſeinem Laden
zum Preis von 75 Pfg. verkauft und zum Teil an ſeinen Bruder
in Dornheim zum Verkauf in deſſen Laden abgegeben hatte. Der
Preis von 75 Pfg. ſtellt bei Berückſichtigung der Qualität, der
Wurſt einen Wücherpreis dar. Die beanſtandete Wurſt wurde in
verhältnismäßig geringer Menge hergeſtellt, um formell den be=
ſtehenden
Preisbeſtimmungen, nach denen eine gute Durchſchnitts=
wurſt
zum Preiſe von 75 Pfg. feilgehalten werden ſoll, Genüge
zu leiſten. Durch die ſchlechte Beſchaffenheit der Wurſt ſollte die
Bevölkerung offenſichtlich veranlaßt werden, die teuerere Wurſt
zu 85 Pfg., die ihrer Qualität nach als einfache Wurſt angeſehen
werden kann, zu kaufen. Im Verlauf der Ermittelungen mußte
Schilling mit Rückſicht auf ſein hartnäckiges Leugnen und wegen
Verdunkelungsgefahr auf einige Stunden in polizeilichen Gewahr=
ſam
genommen werden.
Mit Rückſicht auf das geſamte Verhalten des Philipp
Schilling, das als Sabotage ſchlimmſter Art gegenüber den
Maßnahmen der zuſtändigen Organe der Regierung und des
Reichsnährſtandes anzuſehen iſt, erſchien eine Schließung auf
die Dauer von acht Tagen angebracht.
Le Groß=Umſtadt, 18. Nov. Frau Rektor Schanz und Leh=
rerin
Fräulein Preuſch von hier haben ihre Aemter im Bund
Deutſcher Mädchen, erſtere als Singführerin, letztere als Orts=
gruppenführerin
, freiwillig niedergelegt; an deren Stelle ſind
Fräulein Emma Schmidt von Offenbach und Fräulein. Elſe
Endres von Groß=Umſtadt getreten. Am letzten Samstag
wurde ein junger Bankbeamter, der bereits einige Jahre wegen
eines ſchweren Nervenleidens vollſtändig arbeitsunfähig war
und ſich nur mittels Stock fortbewegen konnte, wegen ſchwerer
unſittlicher Handlungen, begangen an 9= bis 10jährigen Mäd=
chen
, verhaftet und in Unterſuchungshaft nach Darmſtadt ver=
bracht
; vor der Verhaftung hatte er verſucht, ſich die Pulsader
durchzuſchneiden.
Wiebelsbach, 20. Nov. Reichsluftſchutzbund. Die
Ortsgruppe Höchſt i. Odw. des Reichsluftſchutzbundes hält am
Donnerstag, 22. Nov., abends, im Saale des Gaſtwirts Weiß
einen Aufklärungsvortrag über die Aufgaben und Ziele des
Reichsluftſchutzbundes. Sämtliche Männer, Frauen und älteren
Schulkinder ſind eingeladen, dieſen wichtigen Lichtbildervortrag
zu beſuchen.
Ev. Mümling=Grumbach, 20. Nov. Vor etwa einem Jahre
wurde hier mit der Erbauung eines Jugendheims begonnen,
das den Namen Lutherheim erhielt. Das Haus iſt nun ſoweit
fertiggeſtellt, daß es am erſten Adventsſonntag eingeweiht wer=
den
kann. Alle Gelder und Einrichtungsgegenſtände wurden durch
reiwillige Spenden aufgebracht.

Ci. Erbach, 19 Nov. Bibeljubiläum mit Bibel=
ausſtellung
. Anſchließend an den Feſtgottesdienſt, der ganz
auf das Bibeljubiläum abgeſtimmt war, fand im evangeliſchen
Gemeindehaus die Eröffnung einer Bibelausſtellung ſtatt, die
eine nicht geahnte Reichhaltigkeit aufweiſt. Herr Stadtpfarrer
Hahn führte kurz in die Geſchichte der einzelnen Bibelüber=
ſetzungen
ein, würdigte dann beſonders die Ueberſetzung Luthers
in ihrer Bedeutung für das Chriſten= und das Deutſchtum und
gab dann einen anſchaulichen Ueberblick über die Schauſtücke in
der Ausſtellung. Das älteſte Stück iſt eine handgeſchriebene
Bibel mit vorlutheriſcher Ueberſetzung aus dem Jahre 1348 von
dem gräflichen Archiv in dankenswerter Weiſe zur Verfügung
geſtellt. Die älteſte ausgeſtellte Bibel im Druck ſtammt aus dem
Jahre 1656. Daran reihen ſich dann Ausſtellungsſtücke, deren
Entſtehung bis zur Gegenwart reicht. Von den ſonſt ſo ſelten
aufzutreibenden Bibeln in Großformat ſind allein ſechs Stück
zu ſehen. Beſonders geſchmackvoll iſt eine Prunkbibel aus dem
Jahre 1716. Daneben reihen ſich dann die ſogenannten Kur=
fürſtenbibeln
mit und ohne Bildniſſe. Bibeln oder Teſtamente
in hebräiſcher, armeniſcher, lateiniſcher, franzöſiſcher und eng=
liſcher
Sprache. Erzeugniſſe der verſchiedenen Bibelgeſellſchaften,
wobei beſonders die einer früher einmal gegründeten Oden=
wälder
Bibelgeſellſchaft beſonderes Intereſſe erregt. Viel beach=
tet
werden auch die in Blindenſchrift dargeſtellten Stücke. Mit
der Bibelausſtellung iſt dann noch eine kleine Auslage guter
Schriften religiöſen Inhalts verbunden. Die Ausſtellung wurde
am erſten Tage erfreulich ſtark beſucht. Sie iſt die ganze Woche
über täglich geöffnet. Eine Anzahl der ausgeſtellten Bibeln ent=
hält
handſchriftliche Aufzeichnungen über örtliche Begebenheiten,
ſo daß ſie auch dem Geſchichtsfreunde wertvolle Quellen ſind. An
drei Abenden dieſer Woche werden Lichtbildervorträge über 400
Jahre Lutherbibel gehalten. Ausſtellungsſchluß iſt am Abend
des kommenden Sonntag.
As. Erbach, 20 Nov. Dankſchreiben. Die Stadt Erbach
hatte dem verſtorbenen Reichspräſidenten von Hindenburg und
dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler das Ehrenbürgerrecht
verliehen. Während der Reichspräſident am 2. Januar 1934 mit
einem Schreiben gedankt hatte, traf jetzt ein Schreiben des Füh=
rers
und Reichskanzlers ein. Das Schreiben, das vom 19. Nov.
1934 datiert iſt, hat folgenden Wortlaut: An den Stadtrat Erbach
(Odenwald). Die Verleihung des Ehrenbürgerrechts von Erbach
erfüllt mich mit aufrichtiger Freude. Ich nehme die Ehren=
bürgerſchaft
an und bitte, dem Gemeinderat meinen ergebenſten
Dank ſowie meine beſten Wünſche für das Blühen und Gedeihen
von Erbach ausſprechen zu dürfen. Mit deutſchem Gruß! (gez.):
Adolf Hitler.
m. Beerfelden, 19. Nov. NSLB. BezirkOberzent. Die
Novembertagung am letzten Samstag nachmittag zerfiel in zwei
Teile. Zuerſt zeigte Lehrer Emmerich mit der zu Freiübungen
in der Turnhalle angetretenen Lehrerſchaft, wie der Körper plan=
mäßig
durchgearbeitet wird. Die Fortſetzung in der Brauerei
Schmucker eröffnete der Geſchäftsführer Lehrer Greim und gab
einen Ueberblick über die ſeit der letzten Tagung auf den verſchie=
denen
Gebieten erfolgten wichtigſten Ereigniſſe. Lehrer Geb=
hardt
ſprach über Die nordiſche Seele in Deutſchlands geſchicht=
licher
Vergangenheit! Redner begann mit Stellen aus des Füh=
ers
Buch Mein Kampf und zeigte, wie die Völker ihrem Unter=
gang
geweiht ſind, die ihre raſſiſchen Eigentümlichkeiten verlieren.
Der Redner ließ dann die geſamte deutſche Geſchichte vorüberziehen
im Brennpunkt des obengenannten Gedankens. Die intereſſanten
Ausführungen ernteten lebhaften Beifall. Geſchäftsführer Greim
hatte nun weiter eine ſehr reichhaltige Tagesordnung durchzu=
arbeiten
und ſchloß das Beiſammenſein mit einem begeiſtert auf=
genommenen
dreifachen Sieg=Heil auf den Führer.
Es. Fürth i. Odw., 20. Nop. Gründungsfeier. Der
Kraftſportverein 1909 hatte am Samstag anläßlich ſeines 25 jäh=
rigen
Beſtehens zu einer Gründungsfeier eingeladen. Nach dem
Eröffnungsmarſch und der Begrüßungsanſprache durch den 2. Vor=
ſitzer
des Vereins, Herrn Knapp fand ein Mannſchaftskampf
im Ringen gegen Ober=Ramſtadt ſtatt, der zugunſten der Fürther
mit 14:6 Punkten endete. Die Pyramiden und Ringerübungen
ſowie die Uebungen am Pferd, vorgeführt von der Damenriege,

und der Reigen derſelben fanden allgemeinen Anklang. Nach
Verleſen der Vereinschronik, wobei der Gefallenen des Vereins
gedacht wurde, wurden den Gründern und langjährigen Mitglie=
dern
als Anerkennung Ehrenurkunden übergeben. Der an=
ſchließende
Tanz hielt die Fürther mit ihren Ober=Ramſtädter
Gäſten noch lange beiſammen. Sängerehrung. Für
ſeine 25jährige Tätigkeit als aktiver Sänger im Geſangverein
Sängerkranz wurde Herrn Adolf Lenz nach der Geſangſtunde
am letzten Samstag eine Ehrenurkunde überreicht. In ſeiner
Anſprache würdigte der Vorſitzer des Vereins die Verdienſte des
Geehrten, der ſich in ſeinen Dankesworten an die Sänger wandte
und ſie aufforderte, dem Verein und dem deutſchen Lied die Treue
zu halten.
Cc. Seeheim, 19. Nov. Der Liederabend des MGV.
Eintracht am Sonntag abend verriet, wie alljährlich, eine
gründliche Vorbereitung der Darbietungen und bot reiche Ab=
wechſlung
. Der einleitende Teil war Unſeren Brüdern an der
Saar gewidmet. Der kurze Hinweis des Vorſitzers Burk=
hardt
auf den 13. Januar 1935, der in dem gemeinſam geſun=
genen
Saarlied ausklang, war umrahmt von vaterländiſchen Be=
kenntnis
= und Trutzliedern. Im muſikaliſchen Teile wechſelten
prächtige Chöre mit inſtrumentalen Darbietungen. Die größeren,
durchkomponierten Chöre, wie die lieben alten Volkslieder klan=
gen
ausgeglichen und tonſchön und zeugten von guter Auffaſſung
des Chorleiters, Herrn Lehrer Germann, und von freudiger
Mitarbeit der Sänger Beſonderen Anklang fanden die vierhän=
digen
Vorträge des Schülers Werner Germann mit ſeiner
Lehrerin Frl. M. Boſſe. Letztere begleitete auch Pg. Gg. Cröß=
mann
bei einem dankbar aufgenommenen Cello=Vortrag. Den
Abſchluß des muſikaliſchen Teiles bildete die Ehrung dreier Mit=
glieder
: Gg. Friſchmann. P. Dingeldein und K. Schneider für
25jährige Mitgliedſchaft durch den Verein. Kreiswalter Beltz
verbreitete ſich über die kulturelle Bedeutung des deutſchen Lie=
des
, überreichte für 40jährige Treue am deutſchen Liede dem
Sgsbr. L. Dingeldein die Ehrennadel des HSB. und ernannte
den verdienſtvollen Chorleiter, Herrn Lehrer Germann, zum
Ehrenchormeiſter des HSB. Den Abſchluß des Abends bildete
ein Luſtſpiel, das dank der trefflichen Wiedergabe der Mitwirken=
den
freudige Aufnahme fand.
Bb. Bensheim, 19. Nov. Feierliche Ueberreichung
der Geſellenbriefe an die Schreiner=Junggeſellen und
Innungsgründung. Auch die Schreiner des Kreiſes ſind
nunmehr zu einer Innung zuſammengeſchloſſen. Die Gründungs=
verſammlung
fand am Sonntag nachmittag im Bahnhofshotel
ſtatt. Obermeiſter Schwab=Auerbach leitete dieſelbe. Die von der
Handwerkskammer empfohlenen Muſterſatzungen wurden angenom=
men
und 12 Innungsbezirksmeiſterbeiräte bzw. zwei Geſellenbei=
räte
und ein Geſellenwart beſtimmt. Ortsgruppenleiter Knapp
der NSDAP., der den Kreisleiter vertrat, ermahnte in einer An=
ſprache
zur Treue am Vaterland und der Innung. Stellvertreten=
der
Obermeiſter und Geſchäftsführer der Innung iſt Gg. Eich=
horn
=Lorſch. Mit der Innungsgründung war die feierliche
Ueberreichung der Geſellenbriefe an 18 Junggeſellen verbunden,
die der Obermeiſter dabei durch Handſchlag verpflichtete.
Em. Heppenheim a. d. B., 20. Nov. Ihren 92. Geburts=
tag
beging heute die älteſte Einwohnerin unſerer Stadt, Frau
Ida Mannert geb. Worring. Ein weibliches Reh
mit Geweih wurde von Herrn Dr. Stoffel=Mannheim im Ham=
bacher
Revier geſchoſſen. Eine Ricke mit Geweih ſtellt eine große
Seltenheit dar und wurde an der Bergſtraße und im Odenwald
noch nicht beobachtet. Wanderer= Ehrung. Die Orts=
gruppe
des Odenwaldklubs konnte auf ihrem Wanderer= Ehrungs=
feſt
den Reichswanderführer Prof. Dr. Werner mit dem Hauptvor=
ſtand
des Geſamtodenwaldklubs bei ſich begrüßen. Die Wanderer=
ehrung
erfolgte durch den 2. Vorſitzenden des Geſamtodenwald=
klubs
, Herrn Rechtsanwalt Raindl=Mosbach, der 10 Damen und
23 Herren mit Auszeichnungen bedenken konnte. An der Spitze
der Geehrten ſteht Herr Georg Hamel, der zum 20. Male aus=
gezeichnet
werden konnte und 209 Wanderungen hinter ſich hat.
Ernennung. Adam Bitſch 3. in Mittershauſen wurde zum
kommiſſariſchen Bürgermeiſter dieſer Gemeinde beſtellt und ver=
pflichtet
. Der ſeitherige Bürgermeiſter Bauer hatte ſein Amt
niedergelegt.
Bm. Hofheim (Kr. Bensheim) 20. Nov. Im Zeichen der
Winterhilfe. Im Kaiſerhof veranſtaltete die Ortsgruppe
der NS. Volkswohlfahrt einen Unterhaltungsabend, deſ=
ſen
Reinerlös reſtlos den armen Volksgenoſſen zufließt. Das Pro=
gramm
des Abends war in ſeiner Geſtaltung nicht nur unterhal=
tend
, ſondern auch ein eindringlicher Appell an die Herzen, die
Opferfreudigkeit wachzuhalten, um alle Sozialiſten der Tat wer=
den
zu laſſen. Muſik, Prolog, Chorgeſang, Theater und Reigen
wechſelten ſchön miteinander ab, ſo daß die ſehr zahlreichen Be=
ſucher
volle drei Stunden angenehm unterhalten wurden. Hoffent=
lich
war der Reinerlös recht gut, zum Segen der armen Volks=
genoſſen
. Deutſchland= und Horſt=Weſſellied ſchloſſen den Abend
eindrucksvoll ab. Hohes Alter. Am 22. Nov. begeht Bahn=
wärter
i R. Georg Feuerbach ſeinen 76. Geburtstag.
Be. Büttelborn, 19. Nov. Am Samstag abend fand in der
Turnhalle des Turnvereins 1888 der diesjährige Vereinsball des
Kriegervereins Haſſia ſtatt. Geſtern abend fand in der Turn=
halle
ein Theaterabend des hieſigen SA.=Sturmes 3/13 ſtatt. Es
gelangten zur Aufführung die zwei Laienſpiele Bauer und Not
und der Militärſchwank Zu Befehl, Herr Unteroffizier‟. Der
Abend war ſehr ſtark beſucht. Am Schluß wurde noch getanzt.
Eine beſondere Ehre für den SA.=Sturm war die Anweſenheit
des Standartenführers Engerof=Groß=Gerau.
Cp. Worfelden. 20. Nov. Hohes Alter. Witwe Margarete
Bender, geb. Klink, konnte dieſer Tage ihren 73. Geburtstag
begehen.
El. Seligenſtadt, 21. Nov. Wilddiebe auf friſcher
Tat ertappt. Durch die Gendarmerie wurden zwei Ein=
wohner
aus Seligenſtadt und einer aus Zellhauſen beim Wildern
auf friſcher Tat abends feſtgenommen. Die Beute, drei in Schlin=
gen
gefangene Rehe, konnte ſichergeſtellt werden. Die Täter ſind
wegen Wilddieberei bereits vorbeſtraft.
Be. Rüſſelsheim. 19. Nov. Ein folgenſchwerer Verkehrs=
unfall
ereignete ſich auf dem Wege nach MainzBiſchofsheim.
Ein Arbeiter von dort wurde von einem Auto erfaßt und zu
Boden geworfen, wo er ſchwer verletzt liegen blieb. Der Unfall
wird wohl darauf zurückzuführen ſein, daß ein dem Perſonen=
wagen
entgegenkommender Laſtwagen nicht abgeblendet hatte
und ſo den Fahrer des Perſonenwagens an der Sicht behinderte.
Be. Rüſſelsheim, 19 Nov. Der dritte Vortragsabend der
Opelwerkhochſchule des Winterhalbjahres wurde im Auftrage der
Werksleitung von Herrn Regierungs=Aſſeſſor a. D. Machen=
heimer
mit einleitenden Worten eröffnet. Das Referat des
Abends. Deutſches Recht hatte Miniſterialdirektor Dr. Niko=
l
ai vom Reichsinnenminiſterium in Berlin übernommen. Die
Ausführungen des Referenten bewegten ſich in der Hauptſache
auf rechtshiſtoriſchem Gebiet. Der Redner erbrachte den Be=
weis
, daß ſchon unſere nordiſch=germaniſchen Vorfahren in ihrer
durch Sippen gebildeten Volksgemeinſchaft eine auf der Raſſen=
grundlage
aufgebaute Rechtsorganiſation beſaßen, die das Ehe=
recht
. Güterrecht, Erbrecht und Strafrecht umfaßte. Das ge=
ſamte
Nordiſche Urrecht hat auf dem Grundſatz der Raſſenrein=
heit
beruht. Ein weiteres intereſſantes Bild zeichnete Dr. Nikolai
von dem Leben und der Rechtspflege der Sipnen. Erſt das
Uebergreifen des Römiſchen Rechts mit ſeinen liberal= demokra=
tiſchen
, raſſefremden Grundſätze auf das Deutſche Recht hat den
Raſſegedanken und den Gedanken der Volksgemeinſchaft aus dem
Deutſchen Recht verdrängt. Das neue Dritte Reich iſt auf dem
Wege, unter Führung Adolf Hitlers auch die deutſche Rechts=
geſchichte
wieder in die Bahnen des urgermaniſchen Raſſegedan=
kens
zu lenken. Der Redner erntete für ſeine intereſſanten Aus=
führungen
reichen Beifall der dankbaren Zuhörerſchaft.

Aus Oberheſſen.

LPD. Gießen, 20. Nov. Heute konnte der langjährige Direk=
tor
des Phyſikaliſchen Inſtituts der Univerſität Gießen und Ordi=
narius
für experimentelle Phyſik Geheimer Hofrat Dr. König
in beſter Friſche ſeinen 7 5. Geburtstag begehen. Der Jubi=
lar
kam im Jahre 1905 als ordentlicher Profeſſor für experimen=
telle
Phyſik und Direktor des Phyſikaliſchen Inſtituts nach hier.
Vorher war er u. a. vom Oktober 1892 bis Oſtern 1900 als Dozent
beim Phyſikaliſchen Verein in Frankfurt a. M. tätig. Geheimrat
König hat ſich ſowohl in Gießen wie in Frankfurt und Greifs=
wald
als Gelehrter auf dem Gebiet der phyſikaliſchen Wiſſenſchaft
außerordentliche Verdienſte erworben. Neben ſeiner Lehr= und
Forſchungstätigkeit widmete er ſich insbeſondere auch den Arbei=
ten
zur Förderung des Flugſports, wobei er auf die junge Gene=
ration
in größtem Maße befruchtend einwirkte. In danfbarer
Anerkennung dieſer Tätigkeit wurde er u. a. von dem Gießener
Verein für Luftfahrt zum Ehrenvorſitzenden ernannt. Nach mehr
als 50jähriger Lehr= und Forſchertätigkeit zog er ſich aus ſeinem
Amt in den Ruheſtand zurück, doch läßt er nach wir vor ſein Miſ=
ſen
und ſeine Kraft in reichem Maße der Förderung der Luft=
portbeſtrebungen
zugute kommen.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 322

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichken

Donnerstag, 22. November 19

in Berlin.
Reich und Ausland.

Joachim Ringelnak .
Berlin. Wie Berliner Blätter melden, iſt
der bekannte Dichter, Kabarettiſt und Maler Jo=
chim
Ringelnatz im Alter von 51 Jahren geſtorven.
Seine Einäſcherung hat am Dienstag in Berlin
in aller Stille ſtattgefunden. Ringelnatz, deſſen
eigentlicher Name Hans Botticher war, hatte teſta=
mentariſch
feſtgeſetzt, daß ſein Tod erſt nach ſeiner
Einäſcherung bekanntgegeben werden dürfe.
Der Mord an S9.-Mann Wietfeld
einel 1au Gelichle.
Magdeburg. Das Magdeburger Schwurge=
richt
beſchäftigte ſich in einem am Montag begon=
nenen
Prozeß zum dritten Male mit den blutigen
Unruhen, die ſich Silveſter 1931/32 in Völpke (Kr.
Neuhaldensleben) ereignet hatten. Bei einem
heimtückiſchen kommuniſtiſchen Ueberfall auf Na=
tionalſozialiſten
waren damals der SA.=Mann
Kurt Wietfeld getötet und mehrere ſeiner Kame=
raden
teils ſchwer, teils leichter verwundet wor=
den
. In dem erſten Prozeß waren die Kommuniſten
Wojciechowſki und Weſtphal zu ſchweren Zucht=
hausſtrafen
, im zweiten Prozeß der Hauptange=
ſchuldigte
Paul Letzner zum Tode verurteilt wor=
den
. In dem neuen Prozeß haben ſich Otto Jasniak
unter der Anklage der Beteiligung am Morde und
Pauline Bereiter unter der Anklage der Anſtif=
tung
zur Mordtat zu verantworten.

Neuwied. Auf eigenartige Weiſe iſt ein
34 Jahre alter Landwirt aus Melsbach zu Tode
gekommen. Er war am Samstag nachmittag mit
Feldarbeiten beſchäftigt. Beim Graben iſt er ver=
mutlich
ausgerutſcht und mit dem Hals auf den
Spatenſchaft gefallen. Hierbei muß der Kehlkopf ſo
verletzt worden ſein, daß der Unglückliche regel=
recht
erſtickte. Ein zufällig vorüberkommender
Nachbar konnte dem Mann keine Rettung meyr
bringen.
Bettler greift einen Gendarmeriewachtmeiſter an.
Herborn. Als der Gendarmeriehauptwacht=
meiſter
Becker in Driedorf einen Bettler feſt=
nehmen
wollte, wurde dieſer gegen den Beamten
tätlich. Er riß ihm das Seitengewehr aus der
Scheide und ſtach nach ihm ſowie nach einem zu
Hilfe eilenden Driedorfer Metzger. Schließlich ge=
lang
es, den Angreifer zu überwältigen und zu
ſeſſeln. Der Vorfall mag wieder einmal zur War=
nung
dienen.
Eine Schauſpielerin wird Leiterin des größten
ungariſchen Zeitungskonzerns.
Budapeſt Eine wahre Senſation im unga=
riſchen
Zeitungsweſen rief die Nachricht hervor,
daß eine der berühmteſten ungariſchen Schauſpiele=
rinnen
, Frieda Gombaszögi, die Leitung des größ=
ten
ungariſchen Zeitungs=Konzerns übernommen
habe. Frau Gombaszögi iſt die Witwe des vor
einem Jahr verſtorbenen Chefredakteurs und Eigen=
tümers
des Az Eſt=Konzerns, Andor Miklos. Am
Sonntag fand die Generalverſammlung ſtatt, in der
Frau Gombaszögi zur Präſidentin gewählt wurde.
Sie hielt eine Rede, in der ſie u. a. auch ſagte, daß
ſie ihre ſchauſpieleriſche Laufbahn dem Lebenswerk
ihres verſtorbenen Gatten zum Opfer bringe.
Erhebliche Verkehrsſtörungen in England
durch Nebel.
London. Der geſamte Verkehr wurde am Mon=
tag
in einem großen Teil von England durch dich=
ten
Nebel ganz erheblich geſtört. Ozeandampfer
mußten vor Anker gehen, Straßenbahnen, Auto=
buſſe
, Laſtkraftwagen und Eiſenbahnen konnten
nur im Schneckentempo vorwärts kommen. Bei den
unvermeidlichen Zuſammenſtößen gab es zahlreiche
Verletzte. Fünf große Paſſagierflugzeuge, die vom
Kontinent nach dem Flugplatz Croydon unterwegs
waren, mußten in Gent landen. Der Nachtflugver=
kehr
wurde abgeſagt. Nach Sonnenuntergang ver=
ſchlimmerte
ſich die Lage noch erheblich. In der
Themſemündung war der Schiffsverkehr infolge
der ſchlechten Sicht nicht durchführbar. Auch der
Fährverkehr zwiſchen Graveſend und Tilbury
mußte eingeſtellt werden. Die Wettervorausſage
für die nächſten 24 Stunden iſt nicht verheißungs=
voll
, was von Hunderttauſenden von Schauluſtigen,
die dem morgigen feierlichen Einzug der Prinzeſ=
ſin
Marina von Griechenland in London beizu=
wohnen
gedenken, lebhaft bedauert wird.

Für die im Kampfe gegen den Bolſchewismus gefallenen ruſſiſchen Krieger wurde auf dem Ruſſen=
Auf eigenartige Weiſe zu Tode gekommen. friedhof in Berlin=Tegel ein Denkmal errichtet, das jetzt enthüllt wurde. Hierbei hielt der zariſtiſche
General von Lampe (neben dem Denkmal) die Weiherede.


Budapent,
Die Feier des 15.3

Der Juwel des Amazongs.
der Pracht=Scheibenfiſch.
Ein großer Zierfiſchtransport von 250
plaren iſt durch Flugzeug der Deutſchen Lufti
für das Frankfurter Zoo=Aquarium eingetn
Unter den vielen, prachtvoll gefarbten und gu
teten Zierfiſchen iſt vor allem ein Paar des
haften Prachtſcheibenbiſches, des neuen 89,
aller Aquarienfiſche, zu nennen, der bishc
keinem öffentlichen Aquarium gezeigt mu
konnte.
Symphysodon discus iſt der wiſſenſchagl
Name dieſes Sagenfiſches, der ein Wunſchzau
eines jeden Aquarianers iſt. Noch vor kurzem!
er lediglich nur nach wenigen konſervierten 0ſ,
plaren bekannt, ſo daß man ſich keine Vorſtut
von der unerhörten Farbenpracht des lebhe
Tieres machen konnte.
Die Heimat dieſer orangegelb gefärbtenn
leuchtend roten und verlmuttblauen Binden,
nungen gezierten Fiſche iſt der Amazonenſtrorg.
ſie tiefere Stellen bevorzugen. Unvergleichl!
der Farbenwechſel dieſes Sagenfiſches, ſelboh
ſchon ſprichwörtlich gewordene Farbwechſes
Chamäleons wird von dieſen Fiſchen übertmut
Die beiden Fiſchjuwele ſind in dem grus
etwa 5000 Liter faſſenden Zierfiſchbecken un nm aul
bracht, welches durch weitere. Neubeſetzung jeſſe
geradezu märchenhafte Schönheit zeigt.
Maluſchka zum Tode verurleiſcht
Budapeſt. Der Eiſenbahnattentäter Syuuf
Matuſchka wurde wegen des Attentats vonn9zun
Torbagy vom ungariſchen Gericht zum Toddn
urteilt. Der Vorſitzende des Peſter Komnu
gerichts, Dr. Albert Marton, verkündete vorn
gefülltem Saal um 12 Uhr das Urteil. Matn4 zu auf
wurde im Sinne der Anklage des Verbrechem
Mordes in 22 Fällen und des verſuchten 9 fküüute Varſt
iuung nicht
in 14 Fällen für ſchuldig erkannt und zumFMi;
Stu=
verurteilt
. Der Angeklagte hörte das Urteil10
kommen ruhig an. Nach den bei der Ausliefnu=
mit
Oeſterreich getroffenen Vereinbarungenncitzſtten 10.
das Urteil nicht vollſtreckt werden. Ungaſtl indreſſiver u
Journaliſten machen auf ein eigenartiges Za/fmhken
ſpiel aufmerkſam: Das Urteil wurde am 13..
handlungstag in der 113. Verhandlungsſtund.
fällt, wie auch das Attentat am 13. Dezemben
verübt wurde.
Die Verleſung der Urteilsbegründung imnt
tuſchka=Prozeß durch den Senatspräſidenten
Marton nahm ſechs volle Stunden von 1I

mittags bis 7 Uhr abends in Anſpruch, ohnn

durch den im Jahre 1919 die ungariſche Nationalarmee unter Führung des damaligen Admirals
von Horthy die Hauptſtadt von der roten Schreckensherrſchaft befreite, gipfelte in einer großen
Parade, bei der Reichsverweſer von Horthy eine Anſprache an die Offiziere des ungariſchen
Generalſtabs hielt.

General von Liebert .

Der Luftverkehr der Zukunft.
L.3.129 zunächſt für den Luftpoſtdienſt nach USA. vorgeſehen. Gtaf Zep=
pelin
verſieht vorerſt weiter den Südamerikadienſt. Der Plan für eine Luft=
ſchiffverbindung
Europa-Holländiſch=Indien nicht weikergekommen.

Der frühere verdienſtvolle Gouverneur von Deutſch=
von
Liebert, iſt nach kurzer Krankheit im 85. Le=
ſeinen
Abſchied genommen hatte, betätigte er ſich
an führender Stelle im Flottenverein, im Wehr=
verein
, in der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft ſowie
als Begründer des Reichsverbandes, gegen die
Sozialdemokratie. Bei Ausbruch des Krieges
ſtellte er ſich wieder zur Verfügung, wurde Gou=
verneur
von Lodz und führte ſpäter eine Diviſion Halle in Rio de Janeiro weiter mit dem Luft=
an
der Weſtfront.

Erklärungen Dr. Eckeners.
Friedrichshafen. Eckener, der ſich einige
mäßigen Luftdienſtes zwiſchen Europa und Nord=
amerika
verhandelte, iſt wieder in Friedrichshafen ſion an den Luftſchiffbau gewendet, noch ſich bei
eingetroffen. Dem Vertreter des DNB. gewährte
er eine längere Unterredung, in der er über ſeine
Verhandlungen mit den maßgebenden Kreiſen der Eckener ebenfalls nichts bekannt. Die Angaben
amerikaniſchen Luftfahrt und dem Generalpoſt=
meiſter
der Vereinigten Sſtaaten, Farley, berichtete
Dr. Eckener iſt grundſätzlich mit den Vereinig=
ten
Staaten übereingekommen, daß das neue USA. nur Waſſerſtoffgas verwenden. Erſt nach
Luftſchiff L3. 129 nach Indienſtſtellung von
Mitte Juli 1935 bis Oktober 1935 alle 10 bis 14
zwiſchen Deutſchland und Lakehurſt oder Miami
ausführt. Dieſe Fahrten, die zunächſt als Ver=
ſuchsfahrten
gelten, werden bis zur Fertigſtellung
der im Bau befindlichen Halle in Rio de Janeiro
ausgeführt. Die Halle dürfte bis Oktober 1935 vol=
lendet
ſein. Die intereſſierten amerikaniſchen Be=
hörden
haben Dr. Eckener die volle Unterſtützung
für die Verſuchsfahrten zugeſichert. Sie haben in
Lakehurſt eine Halle, den Ankermaſt, die Gasan=
lage
ſowie die übrigen notwendigen Einrichtungen
gegen Erſtellung der tatſächlich entſtehenden Koſten
für Landungen, Material, Gasfüllung uſw. zur
Verfügung geſtellt. L3. 129 wird außer den 50
Fahrgäſten noch 20 Tonnen Fracht und Peſt be=
fördern
können. Die Fahrtdauer über den Nord=
Oſtafrika, General der Infanterie a. D. Eduard atlantik von Küſte zu Küſte berechnet Dr. Eckenie:
auf der Strecke von Amerika nach Europa mit
bensjahre geſtorben. Nachdem er im Jahre 1903 48 Stunden, in umgekehrter Richtung mit 55 Stun=
den
. Der Fahrpreis wird etwa 300 Dollar be=
tragen
. Dieſer Preis entſpricht der mittleren Ka
bine eines Ueberſeedampfers. Die Fahrzeiten wer=
den
, wie für die bisherigen Südamerikafahrten,
genau feſtgeſetzt werden. Der nächſtjährige Süd=
amerikadienſt
wird bis zur Fertigſtellung der
ſchiff Graf Zeppelin ausgeführt werden.

Anſchließend kam der Vertreter des DNB. auf dings auch die Möglichkeit offen, daß es ſich umen
velſchiedene Preſſenachrichten der letzten Tage zu.
ſprechen. Zu einer Meldung der Preſſe vom
12. November ſagte Dr. Eckener, daß der Plan für
Wochen in Nordamerika aufhielt und mit den in= eine Luftſchiffverbindung Europa Holländiſch=
tereſſierten
Kreiſen über die Schaffung eines regel= Indien nicht weitergekommen ſei. Es habe ſich
weder eine holländiſche Sachverſtändigenkommiſ=
ihm
. Eckener, angemeldet. Von einer Teilnahme
der Engländer am Weltluftſchiffverkehr iſt Dr.
über Beförderung von Heliumgas von Amerika
nach Friedrichshafen entſprechen nicht den Tat=
ſachen
. L3. 129 wird für den Luftpoſtdienſt nach
der endgültigen Indienſtſtellung wird das Luft=
ſchiff
mit Helium gefüllt werden. Von dem Bau
Tage den Luftverkehrsdienſt über den Nordatlantik einer neuen Lager= und Reinigungsanlage für
Heliumgas in Friedrichshafen weiß Dr. Eckener
ebenfalls nichts.
* Ein ganzes Muſeum geſtohlen.
Als ſich vor einigen Jahren die Japaner an=
ſchickten
, Peking zu beſetzen, erhielt der dortige
Direktor des Kunſtmuſeums den Auftrag, die
Kunſtſchätze ſofort einzupacken und nach Schanghai
zu überführen. Die Kunſtwerke, die einen Wert
von vielen Millionen beſaßen, waren dem Direk=
tor
Yu Pei Tſchi anvertraut. Der Direktor und
ſein Sekretär handelten der Weiſung der Nankin=
ger
Regierung entſprechend, und die Kunſtſchätze
kamen auch in Schanghai an und wurden dort zu=
nächſt
auf einem Speicher untergebracht. Bald
ſtellte ſich aber heraus, daß ſchon auf den Trans=
port
eine ganze Reihe wertvoller Werke geſtohlen
worden waren. Zu den geſtohlenen Werten gehör=
ten
einige Millionenobjekte. Als dann die Regie=
rung
den Direktor und ſeinen Sekretär verant=
wortlich
machen wollte, waren die beiden ſpurlos
verſchwunden, ſo daß der Verdacht beſteht, daß ſie
an dem Diebſtahl beteiligt ſind.

Mieftel
eine Pauſe eingelegt wurde. Der Präſident en 14) Erwartun
ſodann dem Staatsanwalt die Genehmigung /FMkht und d
tuſchka nach Oeſterreich zurückzuführen, wo e it ann eine
Grund des Wiener Urteils noch drei Jahm . mit geſunder
A Iſte ſeinen
Zuchthaus Stein abzubüßen hat. Nach Ablau
Aerſtändnis
ſer Friſt werden die öſterreichiſchen Behörden aE5eginn, ſeine
die Auslieferung von Matuſchka an Ungam au deſſen A.
entſcheiden haben. Der Vollzug der Todesſtrar / den Linksa.
Matuſchka iſt damit von der künftigen Entſche /rAu gedar
angeſt
der öſterreichiſchen Behörden abhängig
worden.
Kataſtrophe in einem Steinbruch,
Mue
Sechs Perſonen getötet.
New York. Durch eine ſchwere Exploſiar
einem Steinbruch in Avalon (Kalifornien)/ ?
der 75 Zentner Schießpulver in Brand ger
wurden ſechs Arbeiter getötet und zwei 1e34
gefährlich verletzt. Ein Arbeiter rettete ſich, 1!0
er mit brennenden Kleidern ins Mer ſprang
ſiet
Der geheimnisvolle Leichenfund auf der Marcht üſeren R
Juſel.
Los Angeles. Eine hier eingetroffene 70
meldung beſagt, daß eine Erkennung der aufuh
Marchena=Inſel gefundenen beiden Leichen 9
nicht möglich war. Beide Leichen waren beochi
ſtark verweſt. Es beſteht die Möglichkeit, da
ſich um den deutſchen Forſcher Arthur Witmame
deſſen Frau Margarete handelt. In der Näh0
Leichen wurde ein Bündel mit Kinderkleidung
funden. Frau Wittman ſoll im Beſitz von Kilie.
kleidern geweſen ſei. Die Funkmeldung läßt 9

Die ſchwediſche Kunſtlaufmeiſterin
imn Berliner Sportpalaſt, wo ſſe imn Behle.
internationalen Eishockenturniers 0e Vo.
Kunſt zeigte.

[ ][  ][ ]

merstag, 22. November 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 322 Seite 9

SttorlabToTttt

WHV.=Fußball.

Ainentſchieden in Darmſktadt.
Darmſtadt Mainz/ Worms 1:1 (1:1).

is mehr als 3000 Zuſchauer erlebten in dieſem Winter=
auf
dem Exert ein ſehr ſchönes anſtändiges tempera=
ty
!s Treffen, das ſpannender Momente und ſchöner Ein=
zellaglugen
nicht entbehrte. Obwohl die Gäſte kurz nach Be=
ginnsmm
vermeidbaren Handelfer ihrem Gegner ſchenkten, wäre
an LAhr rausgearbeiteten Torchancen gemeſſen, ein knapper Sieg
der ſchnäſchen möglich und nicht unverdient geweſen.

is nicht dazu kam. lag vor allem an der einfach beſtechen=
den
146rt, die der große Ebert im ſchwarzweißen Tor und vor

ihm an unge Mainzer Wagner lieferten. Dieſer Verteidiger
verruthl n Talent ſchon in den erſten Minuten und war weitaus
beſſein’, der ſtämmige Cloſet, der erſt in der zweiten Hälfte
bei 9 unverminderten Druck der Darmſtädter Angriffsreihe
durckz ne weiten Abſchläge angenehm auffiel. In der Läufer=
reihe
u Hautz als Mittelläufer recht gut, während ſeine
Nebemuu e Gegenheimer (Mainz) und Frieß I nicht ganz
veraumg ten. Im Sturm war man natürlich auf Seppel Fath
geſpau! Er wurde allerdings ſelten eingeſetzt, erſt nach der
Pauſ an er dazu, Proben ſeines großen Könnens abzuliefern.
Feinm i er da mit dem Ball umging, links und rechts vorlegte,
abzonn is auf franzöſiſch Leder und aus dem eminent ſchnellen
Spunz hu ß, daß Klein im Darmſtädter Tor ſeine Freude daran
hattas ſüäne Kopfarbeit ebenſo ſchön wie ein federnder Sprung.
mmtzt, ein paar Mal den grünen Strafraum unſicher, aber
ſan auf ihn beſonders achtete, war ſelbſtverſtändlich. Als
ſchugiſen gab der junge Mainzer Grünewald eine ganz
inenmare Vorſtellung, war aber körperlich gegen die Polizei=
eryhunng
nicht durchſchlagskräftig genug. Für den verhinder=
Aiſinz er Sturmführer Schneider rückte Decker in die Mitte
d innder heute beſſer als in den letzten 4 Spielen ſeiner Mann=
aftm
s er erſt einmal warm geworden war. Von den neben
n züſſtirten AO.=Leuten Hartenbach und Pohle war der erſtere
bau zt reſſiver und ſchoß auch den einen Treffer. Beide lang=
ten
En hren Sturmführer nicht heran.
In der Darmſtädter Elf
öenatlich Klein im Tor am wenigſten beſchäftigt. Sein
znüet hatte gut doppelt ſoviel und ſchwerere Arbeit zu be=
P. Ueberlegt und unermüdlich ſchafften Balſer und vor
ſäger als rechter Läufer. Dieſe Seite war ſtärker als der
Slußteil Bönſel=Kaufmann. Hier machten ſich zu=
chſt/
Füännerungen an Walldorf bemerkbar, die allerdings
ſäten rolaßten und von mancher ſchönen Aktion abgelöſt wur=
5 MMittellauf erfüllte Schnägelberger, die auf ihn
tuick (rwartungen, mit überlegtem Einſatz der Flügel wuchs
Wzut und die Gefährlichkeit der Sturmreihe. Hier war
aflſtamn eine recht erfreuliche Entdeckung. Eifrig bei der
achen u1 geſundem Schuß verbindet er Schnell= und Wendigkeit
Eüt ſeinen Platz in der Stadtelf wohl zunächſt behalten.
ſein Lhändnis iſt beſonders anzuerkennen, da er erſt vor dem
vielll um ſeinen flinken Nebenmann Pfeiffer kennen lernte
und a ude ſſen Abſichten recht anſprechend einging. Gegen Schluß
der derlia er Linksaußen, ein bißchen die Ruhe und ſo gingen
fanchu ur gedachten Bälle ins Blaue. Göbel als Rechtsaußen,
Flſ üm angeſtammten Platz, ſchaffte fleißig und mit dem
ſtigtzr ruck nach vorn, wofüx er auch der glückliche Schütze des
us6lgasrores wurde. Das Innentrio Pfeiffer=Keck=Seipp be=
ind
Iſtg ſtern in Schußlaune. Die Halbſtürmer ſetzten ſich neben
ſeck iſſikändig in Bewegung und hatten immer den Finger,
m Aßg. Der Mittelſtürmer allerdings hatte heute Pech mit
gezmnt en Schüſſen. Manchmal hätte man ihm eine Portion
gylyer in die Beine gewünſcht, wie etwa Wagner aus der
gnerſtadt das zeigte, oder auch mal Pfeiffer und der
Decker. So aber gingen die ſchönſten Bälle in die lan=
n
Eberts oder pufften neben die Pfoſten, namentlich als
Hluß der Siegestreffer winkte.
Aſtwiederholen bei dieſer Gelegenheit nochmals die Not=
benditnt
, für repräſentative Spiele endlich die beſte und ein=
ſeſpielit
S tadtelf zu ſchaffen, ſie könnte gegen eine B.= Mann=
ſchaft
fainieren und allmählich auch Darmſtadt als Fußballſtadt
üinen klſeren Ruf verleihen.
Spannend und abwechſlungsreich

Begegnung. Schon in der 1. Min, kommen die Gäſte
die nichts einbringt. Daran ſchließt ſich eine Drang=
ddis
e: Hieſigen. Ihre 1. Ecke landet hinter dem Tor und
chliehnd, protzt ein harter Schuß von Keck an den Pfoſten. Die
e Jeſch enken großzügig einen Handelfer, während Ebert drei
fächtil Ungriffe der Grünen mit feinen Paraden abſchließt.
Te der Platzelf wird zu weich aufs Tor verlängert. Dann
Dird 1i(Partie ausgeglichen. Fath kommt einige Male ins Ge=
ſecht, 1.ch micht zum Erfolg, der erſt in der 27. Min. dem Halb=
rechters
artenbach gelingt. Einen ſtrammen Roller Hoffmanns
dariergber, muß ſich aber wenige Augenblicke ſpäter 35.
Min ,A nach einer feinen Zuſammenarbeit. Göbel=Seipp=Göbel
den Aisleich gefallen laſſen. Niemand glaubte, daß dies die
eiſzigen Tore bleiben würden, denn nach der Pauſe bleibt das
Spiel genſt verteilt. An eine aggreſſivere Periode der Grünen
ſchließs 5 eine Serie ſchöner Angriffe der Gäſte. Aber die Schluß=
ſſätent
halten dicht und die beiderſeitigen Sturmreihen
uncmal runde Kappen an den Stiefeln, ſo daß das Leder
ge nimmt. Das Eckenverhältnis erhöht ſich auf 3:4 und
Siegeschance für Darmſtadt wird ausgelaſſen.
ds richter Göckel=Darmſtadt hatte einen leichten Stand.
Ri hatten ſich zwei Schülermannſchaften TSG. 46
w geſtellt das Hauptſviel mußte wegen des ſpäteren
Entramf einiger Gäſte auf 3 Uhr verlegt werden! die wie=
derholWe
.Zuſchauer durch ihren Eifer und taktiſch netten Einſatz
u lebblſten Zurufen bewegten. Sie trennten ſich 1:2 für die
ö.
Woogsüſtz Elf, die körperlich im Vorteil war.

etatsmäßigen Verteidiger Volz ſtark vermißte. Schuch hielt, was
zu halten war, darunter einen Elfmeter. Den Ehrentreffer der
Gäſte beim Stand von 7:0 konnte er nicht vermeiden.
Bei Langen reichte auch nicht einer der elf Spieler an
ſeinen Gegner heran, lediglich der Hüter tat trotz der ſieben Tref=
fer
voll und ganz ſeine Schuldigkeit. Das überaus ritterliche
Spiel wurde von Melk=Wixhauſen ausgezeichnet geleitet.
Vor dem Spiel hatte der Ortswalter der NSV. Egelsbach, Herr
Lehrer Lohr, den Gemeinſchaftsgeiſt lobend erwähnt, der von
jeher in den Reihen der Turner und Sportler lebte. sch.
TSG. Ober=Ramſtadt TSG. Darmſtadt 2:4 (1:1).
Zum Winterhilfeſpiel in Ober=Ramſtadt mußten die hieſigen
46er antreten und eine böſe Ueberraſchung als Dank mit nach
Hauſe nehmen. Die 4er waren ihrem Gegner ſo ziemlich in je=
der
Beziehung überlegen und gewannen, trotzdem Darmſtädter,
Engel und Gans nicht bei der Partie waren, verdient, wenn auch
eine weit höhere Torausbeute dem Verlauf mehr entſprochen hätte.
Ungefähr 10 Minuten vor Schluß glaubten zirka 20 Zuſchauer
nachdem ſie vorher ſchon den Schiedsrichter mit Koſenamen eht=
ten
, ins Spielfeld eindringen zu müſſen und dort ihrer Wut
Luft zu machen, wobei die 46er nicht ſchlecht bedient wurden.
Müller=Griesheim überſah die Lage und ließ (um einer noch
größeren Sache aus dem Wege zu gehen) anſchließend weiterſpie=
len
. Seine Leiſtung war während der ganzen Zeit gut, und ihm
iſt wegen des Vorkommniſſes abſolut, kein Vorwurf zu machen.
Die Behörde mag das richtige Urteil ſprechen.
Kurz zum Spiell Ober=Ramſtadt findet ſich ſchlecht, wäh=
rend
die 46er ſofort beim Zug ſind und in guter Zuſammenarbeit
feine Angriffe vortragen; ſchon in der 5. Minute jagt Delp den
Führungstreffer in die Maſchen. Ober=Ramſtadt kämpft verbiſſen,
ohne jedoch an das Spiel der 46er, die nun auch eine Anzahl guter
Gelegenheiten nicht ausnützen, heranzukommen. Kurz vor der
Pauſe erzielt die Platzelf aus einem Gedränge heraus den Aus=
gleich
. Nach dem Wechſel nahmen dann die 46er das Heft in ihre
Neſſelwang im Allgäu
900 1600 m
der ideale Winterſport=Platz ruft die Leſer unſerer Zeitung:
1. Fahrt vom 22. Dezember (Nachts) 1934 bis 5. Januar 1935
44 Tage einſchl. Fahrt und Penſion ... RM. 82.
2. Fahrt vom 25. Dezember (Nachts) 1934 bis 5. Januar 1935
11 Tage einſchl. Fahrt und Penſion . . . RM. 71.
3. Fahrt vom 25. Dezember (Nachts) 1934 bis 2. Januar 1935
8 Tage einſchl. Fahrt und Penſion . . . . RM. 54.
Koſſenloſe Auskunft über Unterkunft und dergl. am
Reiſeſchalter des Darmſtädter Tagblatt=, Rhein=
ſtraße
23, Tel. 4, Schalterſtunden von 102 Uhr und
von 36 Uhr.

Die deutſche Fußballelf

D Crm. Für Berlin waren Raddaz und Ballendat e
Aſtire wichtige WHW.=Syiele am Bußtag brach=
ten
foligde Ergebniſſe: Frankfurt Offenbach 2:3, Wiesbaden
Fraltzurck 0:1. Pfalz Saar 3:2, Mannheim Frankfurt 7:3,
Narlsry Württemberg 2:2 Stuttgart Baden 4:6. München
Nülltets=Fürth 1:1. Würzburg Nürnberg 2:2 Nordheſſen
Nachwslt Boruſſia Fulda 2:3. Trier Köln 2:0. Stettin
Berlim/t.
Hüdheſſen=Führer ſiegk hoch!
FhW.: FV. EgelsbachFC., Langen 7:1 (3:0).
,man dieſes Spiel zugunſten des Winterhilfswerks vor
3uſchauern zu einem Gradmeſſer zwiſchen der Stärke
sllaſſen Südheſſen und Offenbach machen, ſo würde das
in
diie letztere wenig günſtig ausfallen; denn Langen, das
benſol Egelsbach mit zwei Mann Erſatz erſchien wobei für
C. beſc iets erſchwerend das Fehlen des guten linken Verteidi=
ders
99 ns Gewicht fiel , zeigte von Bezirksklaſſenkönnen
berzlig,s euig. Allerdings hatten die Gäſte das Pech, die Platzelf
n henDroegender Form anzutreffen. Speziell die Läuferreihe
Dar ſ4 n ztig in Fahrt, daß der Gäſteſturm kaum zu einer klar
deraus Byſe lten Torchance kam, und dazu fütterte ſie ihren eige=
Ben Sein fmit ſo viel Vorlagen, daß bei weniger Schußpech das
Ende AMdungen hätte kataſt ophal ausfallen können. Beſondere
erwällnig verdient E.s Erſatz=Linksaußen, während man den

Hand und diktierten den Verlauf. Der Ball lief von Mann zu
Mann und Ober=Ramſtadt hatte alle Hände voll zu tun, um ab=
zuwehren
. In der 60. Minute war es Vogelmann, der den Füh=
rungstreffer
holte, und Delp ſorgte in der 70. Minute mit unhalt=
barem
Schuß für ein 3:1, um kurze Zeit ſpäter wiederum einen
Eckball mit dem Kopf zu verwandeln. Bei einem Durchbruch von
Ober=Ramſtadt kann Dörner nur, noch mit der Hand abwehren.
Den Elfer ſendet Ober=Ramſtadt zum zweiten Gegentreffer ein.
Kurz darauf folgte dann die oben erwähnte Ueberraſchung. An
dem Reſultat änderte ſich nichts mehr. TSG. 46 III Mſch.
Eſchollbrücken II. Mſch 5:3; TSG. 46 1. SchülerSV. 98 1. Schü=
eba
.
ler 2:1.
Winterhilfsſpiele.
SV. Höchſt Komb. Neuſtadt=Sandbach=L.=Wiebelsbach 3:4.
Groß=Zimmern Lengfeld=Ueberau 4:1 (3:0).
Erbach Michelſtadt 3:1.
SV. 1910 Weiterſtadt Viktoria Greisheim 1:2 (1:1).
Am Sonntag empfing SV. Weiterſtadt die Viktoria Griesheim
zum fälligen Verbandsſpiel in Weiterſtadt. Das erſte Spiel in
dieſer Verbandsrunde, das Weiterſtadt auf eigenem Platze auszu=
tragen
hatte, ging knapp und unglücklich verloren. Das Ergebnis
hätte genau ſo umgekehrt lauten können, denn die Leiſtungen
beider Mannſchaften waren ebenbürtig, nur daß die Einheimiſchen
immer noch vom Pech verfolgt werden. Es war ein ſtrammes und
manchmal ſehr hartes Spiel. Beſonders gegen Schluß wurde mit
aller Macht um die Führung gerungen, die auch Griesheim in=
folge
eines Fehlers des Weiterſtädter Tormanns, der einen kleinen
Spaziergang unternommen hatte, an ſich reißen und ſomit die
Punkte aus Weiterſtadt holen konnte. Bei den Einheimiſchen
klappte es in den erſten 15 Minuten wunderbar. Der Ball blieb
am Boden, ging von Mann zu Mann, man ſah ſchöne Flanken und
geſunde Schüſſe. Doch bald kamen die Gäſte auf und das Spiel
wird verteilt. Beide Tormänner müſſen oft energiſch eingreifen und
bald hat Viktoria die Führung erzielt. Doch die Einheimiſchen
ziehen durch einen ſcharfen Roller des Halblinken gleich. Nach der
Pauſe nimmt das Spiel noch an Tempo zu und wird auch härter,
was zur Folge hat, daß erſt ein Weiterſtädter und dann ein Gries=
heimer
Spieler das Feld verlaſſen muß. Man glaubt ſchon an ein
Unentſchieden, da naht das Verhängnis. Der linke Gäſteflügel hat
ſich durchgeſpielt, der Weiterſtädter Tormann eilt ihm entgegen,
der Linksaußen gibt den Ball an den Mittelſtürmer, der in das
leere Tor trifft. Zwei Tore, je eins für Weiterſtadt und Gries=
heim
, wurden vom Schiedsrichter, der nicht ganz widerſpruchslos
waltete, wegen Abſeits nicht gegeben. Ein Unentſchieden wäre
gerecht geweſen Ecken 5:7. Zweite Mannſchaften 1:3.
SC. Viktoria Griesheim.
Fußball: 1 Mannſchaft SV. Weiterſtadt 2:1 (1:)
2. Mannſchaft SV. Weiterſtadt 2:1 (1:0). Alte Herren Vik=
toria
Walldorf 0:2 (0:0). Schüler TSG. Biebesheim 0:7.
Handball: 1. Mannſchaft Tſchft. Griesheim 6:2 (2
2. Mannſchaft Tſchft. Griesheim 6:1 (2:0). Jugend TSG.
Braunshardt 15:4 (7:2). Schüler Reichsbahn Darmſtadt 3:3.
Ueber die Hauptſpiele wurde ſchon berichtet.
Bühne SC. Hota.
Heute, Donnerstag, nachmittags halb 4 Uhr, ſtehen ſich beide
Mannſchaften zu ihrem Rückſpiel am Böllenfalltor gegenüber.
Das Vorſpiel endete 5:3 für die Hotaner.
Poſtſporkverein Darmſtadl.
Die Schwimmſtunde iſt von Montag auf Freitag 19.30
bis 20,30 Uhr verlegt worden. Neuregelung tritt ab Freitag,
den 23. 11., in Kraft. Um zahlreiche Beteiligung wird gebeten.
Zugleich ſei darauf hingewieſen, daß Nichtſchwimmern an dieſem
Uebungsabend Gelegenheit zur Erlernung des Schwimmens ge=
boten
iſt.
*
Beim Olympia=Waſſerballkurs in Elberfeld
trennten ſich am Sonntag Niederrhein B und Südweſt 5:5 (2:1),
Niederrhein A wurde von Niederſachſen 8:3 (3:1) geſchlagen und
ſpäter nochmals 7:1 (2:1).

Erſter Darmſtädter Skaffelkag
im Schwimmbad.
Aus Anlaß des 25jährigen Beſtehens des Hallenſchwimmbades
und der Schwimmabteilung der TSG. 46 Darmſtadt fanden am
Sonntag nachſtehende Kämpfe ſtatt. Bei den Ergebniſſen iſt be=
ſonders
in Klaſſe 1 der Erſatz infolge Abſtellung von Schwimmern
nach Elberfeld zu berückſichtigen.
Herrenkraul, Kl. 2, 10mal 50 Mtr. (6,30 Min.) 1. Polizei
5:25 Min. mit: Gimbel, Weichſel, Woynar, Kunz, Fink. Fuchs,
Schuchmann, Federlin. Reinhardt, Rottmann. 2. Tbd. Jahn 75
5:28,2. Damenbruſt, 6mal 50 Meter: 1. Jungdeutſchland 1. M.
4:41 Min. mit: Schneider. Iven. Mauve. Luley, Kayſer, Gebauer.
2. TSG. 4:44,6. 3. Jungd 2. M. 5:27 2. 4. Reichsbahn 6:01,6,
Herrenlagen, Kl. 1. 2mal 100, 200, 100 Mtr. (13,36 Min.) 1. Jgd.
1134 Min mit: Brandis, Sachs Richter, Heyne, Hermes Dr.
Göth. 2. TSG. 46 11.:55 Min. Herrenkraul. Kl. 3, 6mal 50 Meter.
(4,30 Min.): 1. Merck 3:36,2 Min, mit: Krebs, Wozny. Eitel.
Sommerkorn, Heitſch Büttner 2. Tgde Beſſungen 3:51,6 Min.
Herrenbruſt, Kl. 2, 10mal 50 Meter. (7:30 Min.): 1. Tbd. Jahn 75
6:49 Min. mit: Müller, Peter, Walther, Hüther, Habich, Schäfer,
Langjahr, Kochendörfer Geſſer, Füller. 2. Polizei 6:55,5 Min.
(1 Frühſtart.) Damenlagen, 2mal 50, 100, 50 Meter. 1. Jungd.
1. 6:10.3 Min, mit Stepp, Kaiſer, Iven. Lulay. Gebauer, Imhof.
Herrenbruſt. Kl. 1, 20mal 50 Meter. (15 Min.): 1. TSG. 13:37,8
Min mit Eiländer, H. Vogel. Eidenmüller, Boßler, Stuckert,
S. Dahmer, Gerſtenſchläger Wiegandt, Gerbig, Schneider. A.
Dahmer, E. Hanſt. Penk. Scherer, Uhland, E. Vogel, Späth,
Jakob, Gerhard, F. Hanſt. 2. Jungdeutſchl. 13:47,3. Herrenbruſt.
Kl. 3, 6mal 50 Meter. (6,00 Min.) 1. Merck in 4:19,8 Min, mit:
Krebs, Köhler, Sommerkorn. Heitſch, Marquard Büttner. 2. Tgde.

Saule. erloe ice ein Aude Kauti Hecſaenef
50, 100. 5 0Meter. (350 Min.): 1. Merck 2:53,8 Min. mit: Heitſch,
Büttner, Eidel 2. Tade. Beſſungen 3:010 Min. Damenkraul 6mal
60 Meter: 1. Jungd. 1. 4:07,8 Min, mit: Kaiſer Mauve, Schnei=
der
, Höhel, Jaeger, Imhof. 2. Jungd. 2. 4:09,2 Min. Herrenkraul,
Kl. 1. 20mal 50 Meter (13 Min.); 1. Jungd. 10:41,4 Min. mit:
Schell 2. Hamberger, Reichold, Richter, Zorn, Mayer 2. Plotz,
Mayer 3, Schell 1. Göth 1. Dr. Göth 2, Hermes. Moll, Heyne,
Sachs, Brandis Kalbfleiſch, Leyerzapf, Schneider, Berges, 2. TSG.
1846 11:08,7 Min.
Ringen.
Viktoria und 1912 Eckenheim-Darmſtadt 1910 11:7.
Einen harten Strauß hatten die Därmſtädter in Eckenheim
zu beſtehen. Beide Mannſchaften legten einen hervorragenden
Kampfgeiſt an den Tag und die Mehrzahl der Einzelbegegnungen
endeten ſehr knapp. Hart, aber fair wurde um den kleinſten
Vorteil gekämpft. Außerdem ſtand den Platzherren Publikum
zur Seite, das ſich in Anfeuerung manchmal des Guten zu viel
tat. Daß die Wogen der Erregung nicht zu hoch gingen, dafür
ſorgte der einwandfreie Kampfleiter Schon=Laubenheim. Die
Eckenheimer in kompletter Aufſtellung waren den Gäſten, die
ohne ihren etatmäßigen Leichtgewichtler antraten, körperlich und
techniſch etwas voraus. Ihr Sieg geht in Ordnung.
Der Kampfverlauf:
Bantam: Schnauber (D.)v. Nönninger (E.) kampflos
für Sch., da N. infolge einer alten Verletzung auf die Durch=
führung
des Kampfes verzichtet (0:3) Feder: Schweikert (E.)
Borowſki (D.), eine Partie, die oftmals die Grenzen des Zu=
läſſigen
ſtreift. Bis zur 9. Minute ſteht ſie remis. In der 2.
Bodenrunde kommt der Platzringer durch einen halben Aufreißer
zu einer Gutſchrift für die Führung, die er bis zum Ablauf
der Zeit zu halten weiß (2. 3). Schmidt (E) ſetzt dem Darm=
ſtädter
Erſatzmann Winkel im Leichtgewicht mit wuchtigen
Angriffen hart zu. Nach 3 Minuten heißt es 5:3 für Eckenheim.
Kohlbacher (D.) liefert im Welter trotz Untergewicht eine
offene Partie. Nur durch eine große Wertung kommt der alte
Mattenfuchs Weider zum Erfolg (7:3). Im Mittelgewicht
entzieht ſich Kerber durch übermäßige Abwehr dem auf eine
ſchnelle Entſcheidung drängenden Zapf (D). In der 2 Boden=
runde
, 13. Minute, iſts jedoch um Kerber geſchehen (7:6). Auch
im Halbſchwer bringt es Fiſcher (E.) gegen Veith (D.) fer=
tig
, über die Zeit zu kommen. Für beſſeren Angriff hätte V.
den Führungsſieg verdient gehabt, aber es hieß Unentſchieden
(8:7). In 4 Minuten war die Begegnung im Schwergewicht
zwiſchen Rau (E.) und Zimmermann (D.) für erſteren be=
endet
(11:7).
TV. Seeheim SVgg. Arheilgen 9:9.
Die Gäſtemannſchaft als vorjähriger Kreismeiſter beſaß be=
ſondere
Zugkraft, das bewies der gutbeſetzte Saal in Seeheim.
Leider konnte der endgültige Sieg für den Platzverein nicht ſicher=
geſtellt
werden, da der Seeheimer Schwergewichtler ſich gleich bei
Beginn ſeines Kampfes eine Verletzung zuzog und dadurch in der
10. Minute aufgeben mußte. Die Kämpfe:
Bantam: Burkhardt=S. Schunk=A. Sieger Sch. nach 2
Min 03. Feder: Schneider=S. Göbel=A Schn, ſiegt nach
Punkten in 15 Min. 2:3. Leicht: Schäfer=S. Rückerich=A.
Sieger R. n. P. in 15 Min. Hier wäre ein Unentſchieden infolge
der regelwidrigen Beinarbeit R.s am Platze geweſen, 25.
Welter: Scharf=S. Anthes=A. Scharf geht ſeinen Gegner
mächtig an und ſtellt nach 2,15 Min, durch Hüftzug das Reſu!.
auf 5:5. Mittel: Daum=S. Weber=A. Beide trennten ſich
nach 15 Min, unentſchieden 6:6. Halbſchwer: Ph. Horſt=S.
Andres=A. Sieger H. nach 10.50 Min, durch Armzug am Boden
und Eindrücken der Brücke. 9:6. Schwer: P. Horſt=S. Lük=
ker
=A. Wie eingangs erwähnt, mußte Horſt infolge Verletzung
aufgeben. Geſamtreſultat: 9:9.
Mannſchaftskämpfe im Kreis Darmſtadt.
Bei den Kämpfen am Sonntag wurden durchweg ſehr knappe
Reſultate erzielt, was bedingt war durch das Zuſammentreffen
mehrerer Meiſterſchaftsanwärter. Eine Ausnahme machte nur
Ober=Ramſtadt, das ſich in Fürth nicht durchſetzen konnte und hoch
geſchlagen wurde.
Die Ergebniſſe:
Bensheim Werſau 9:8 P.; Nieder=Ramſtadt Rim=
bach
11:9 P.; Arheilgen Seeheim 9:9 P.; Ober= Ram=
ſtadt
Fürth 6:14 P.; Pfungſtadt Schaafheim 0:21 P.
(13:7 P.).
Bensheim hatte diesmal ſchwer zu kämpfen, um gegen
Werſau den knappſten Sieg herauszuholen. Vier Punktſiege zeugen
von der Härte des Kampfes, und erſt dem Schwergewichtler Bens=
heims
gelang es nach 14 Minuten harten Ringens. einen Schulter=
ſieg
zu erreichen und damit den Endſieg ſicherzuſtellen.
Nieder=Ramſtadt mußte ebenfalls ſein ganzes Können
in die Waagſchale werfen, um gegen Rimbach zu dem knappen
Endſieg zu kommen. Als Ueberraſchung wäre hier die Schulter=
niederlage
von Lautenſchläger (N.=R.) gegen Scharf (R.) in ſechs
Minuten zu erwähnen.
Fürth, durch die hohe Niederlage in Bensheim aufgerüttelt,
konnte diesmal durch ganz energiſches anden=Mann=gehen Ober=
Ramſtadt vollſtändig überrumveln. Durch Siege vom Feder= bis
Halbſchwergewicht konnte die Staffel ihren Sieg mit 14 P. ſicher=
ſtellen
, während es O.=R. nur im Bantam und Schwer gelang,
6 Punkte zu erringen.
Schaafheim erhielt nun ſchon den zweiten billigen Sieg
durch Ueberſchreiten der Wartezeit ſeitens ſeines Gegners Pfung=
ſtadt
, das den ausgetragenen Freundſchaftskampf mit 13:7 Punkten
gewann, hätte dies mit etwas mehr Aufmerkſamkeit glatt ver=
meiden
können, zumal man ſchon durck den Kampf mit Nieder=
Ramſtadt gewarnt war. Alſo das nächſte Mal etwas mehr Pünkt=
lichkeit
oder Berechnung.

[ ][  ][ ]

Dei Cpnt uin Soienfonnag.

Auch am Totenſonntag hat der deutſche Sport keine Ruhe=
pauſe
. Im
Fußball

intereſſieren hauptſächlich die zwei Gaukämpfe Württem=
berg
Südweſt in Göppingen und Mitte Nord=
heſſen
in Erfurt. Im erſten Kampf ſollte wohl ein Sieg, der
zwar nur aus ſaarländiſchen und pfälziſchen Spielern, aber
ſehr ſtark zuſammengeſtellten ſüdweſtdeutſchen Vertretung her=
ausſpringen
, und in Erfurt dürfte es nach ausgeglichenem Kampf
einen knappen Erfolg der Vertretung des Gaues Mitte geben.
Im Gau Südweſt werden die Meiſterſchaftsſpiele mit zwei Be=
gegnungen
fortgeſetzt. Die Offenbacher Kickers können bei Wor=
matia
Worms unter Umſtänden ein Unentſchieden herausholen,
und die Frankfurter Eintracht darf froh ſein, wenn ſie bei
Saar 05 Saarbrücken einen gleichen Erfolg herausholen kann.
Im Gau Baden hat es der Meiſter SV. Waldhof in Mann=
heim
mit Phönix Karlsruhe zu tun, während der Freiburger
FC. den VfL. Neckerau empfängt. In beiden Fällen ſind Siege
der Platzherren zu erwarten. Der Karlsruher FV. ſpielt zu
Hauſe gegen den VfR. Mannheim und Pforzheim gegen den
VfB. Mühlburg. Die beiden Neulinge, Mannheim 08 und
Germania Karlsdorf, treffen zum erſten Male in Mannheim
zuſammen. Der Gau Württemberg verzeichnet nur ein Spiel,
und zwar Stuttgarter SC. SSV. Ulm. In Bayern fährt
der deutſche Altmeiſter 1. FC. Nürnberg ſchweren Herzens zu
der Spvgg. Weiden, und auch Wacker München ſchickt ſich nicht
ohne Bedenken zur Fahrt zum BC. Augsburg an. Der ASV.
Nürnberg wird 1860 München in Herrnhütte kaum zum Siege
kommen laſſen, und Bayern München hat mit Jahn Regens=
burg
noch eine kleine Rechnung aus den beiden letzten Spielen
zu begleichen. Der FC. Schweinfurt 05 ſteht auf eigenem Platz
den Augsburger Schwaben gegenüber. In Nordheſſen verſucht
Hanau 93 durch einen Sieg über Kaſſel 03 die Tabellenſpitze
zu erreichen. Heſſen Hersfeld und Langenſelbold ſollten auf
eigenem Platz Sieger über Kurheſſen Kaſſel bzw. Sport Kaſſel
bleiben. Im
Handball

ſind nur in drei Gauen Spiele angeſetzt, nicht jedoch in Südweſt.
Hockey.

Das Hauptereignis im deutſchen Hockeyſport im am Toten=
ſonntag
das Endſpiel um den Silberſchild zwiſchen
Brandenburg und Württemberg/Baden in Berlin. Der Pokal=
verteidiger
Brandenburg iſt für die nur aus badiſchen Spielern
zuſammengeſtellte Mannſchaft Württemberg/Badens kaum zu
ſchlagen. Der Berliner Sieg ſteht außer Frage. Sonſt kommen
Freundſchaftsſpiele zur Durchführung.

Schwimmen.

Düſſeldorf führt ein Internationales Feſt durch, das eine
ausgezeichnete Beſetzung gefunden hat. Ein Schwimmfeſt in
Köln iſt den Frauen vorbehalten. Einen Springer=Kurs gibt es
in Stuttgart und einen Waſſerball=Kurs in Elberfeld. Für
Berlin ſtehen Olympia=Prüfungen auf dem Programm.

Boxen.
In der Eſſener Ausſtellungshalle ſteigt der 6. Länderkampf
zwiſchen Deutſchland und Polen. Die deutſche Staffel, die mit
Rappſilber, Staſch, Aring, Schmedes, Campe, Schmittinger,
Figge und Runge antritt, ſollte ihren bisherigen vier Siegen
einen neuen hinzufügen.
Verſchiedenes.
Die Winterſportler eröffnen traditionsgemäß die
Saiſon mit dem Eröffnungsſprunglauf auf dem Zugſpitzplatt.
v. Cramm und Henkel gaſtieren bei einer Hallen=
tennis
=Veranſtaltung in Mannheim.

Zie deunessktaffe Ann Häcnten Sonnlag.

Lokalkreffen in Darmſtadk: Grün Blau.

Polizei Darmſtadt SV. 98 Darmſtadt.
(Schiedsrichter: Keßler=Mainz.)
A.O. Worms Pfiffligheim.
Lorſch Arheilgen 04.
Bürſtadt Pfungſtadt.
Egelsbach Walldorf.
Dieburg Urberach.
Ein volles Programm! und dazu einige Kämpfe von ganz be=
ſonderer
Anziehungskraft:
Wir nennen zuerſt die Darmſtädter Begegnung. Vor
acht Tagen maßen ſich die Handballer der beiden Vereine am
Böllenfalltor und die Platzelf behielt die Punkte für ſich. Nun
ſtehen ſich die Fußballer auf dem Exert gegenüber. Gerade das
Abſchneiden der beiden Klaſſengegner in den letzten Spielen um=
gibt
das Spiel mit größerem Reiz. Der vorjährige Südheſſen=
meiſter
erlitt am Sonntag in Walldorf eine ſchwere Schlappe,
nachdem er ſchon vorher ſelten meiſterliche Leiſtungen gezeigt hatte.
Grund genug für ihn, diesmal beſonders auf der Hut zu ſein, um
die angeſtrebte Meiſterſchaft in Südheſſen keinesfalls gefährden
zu laſſen. Nach einer Pechſträhne haben die Lilien in ihren letzten
Begegnungen etwas Beſſeres und am Sonntag in Urberach wie=
der
einmal Gutes gezeigt. Ihr Punktekonto iſt nicht gerade ge=
ſpickt
, ſie könnten alſo einen Zuſatz ſchon vertragen. Bei Erwägung
der geſamten Umſtände, die ſchon ſeit Jahren die Begegnungen
der beiden Mannſchaften begleiten, wird man immerhin der Platz=
mannſchaft
die größeren Chancen einräumen können. Aber eine
ziffernmäßig dünne Punkteteilung wäre kaum als Ueberraſchung
anzuſprechen.
Die zweite entſcheidende Schlacht ſteigt im Lokalkampf
Egelsbach Walldorf, der ſicher ſtarken Zuſpruch auch
aus der Nachbarſchaft finden wird. Wir glauben, daß der
Tabellenführer Egelsbach hier die Oberhand behalten wird, wobei
wir gewiß den Kampfgeiſt der Viktoria nicht unterſchätzen.
Das dritte Lokalderby ſteigt in Worms. Die A.O.=Elf hat
am Vorſonntag in Dieburg recht gut gefallen und es könnte ſchon
ſein, daß ſie mehr als einen Punkt gegen ihre ſchwarzgelben Ri=
valen
behält. Die Pfiffligheimer müſſen nächſtens ihren Platz
räumen, da dort eine Siedlung entſtehen wird.
Arbeilgen muß nach Lorſch reiſen und wird froh ſein,
mit einem annehmbaren Ergebnis und vielleicht einem Punkt zu=
rückzukehren
. Aber die Mühlches=Elf hat ſich öfter im Ried recht
ſchwer getan.
Pfungſtadt beſucht die Bürſtädter Raſenſpieler
und wird ſchwerlich zu einem Punktegewinn kommen. Uebrigens
war es nichts mit der Rückkehr Klebers zum VfR. Eben hat
der Gaurechtswart die Vereinsſperre des VfR. über K. bis 8. 12.
34 beſtätigt, jedoch die Anzeige wegen Spielerziehung gegen
Wormatia aus Mangel an Beweiſen niedergeſchlagen. Dagegen
hat der Gaurechtswart beim Bund Anklage gegen Sportlehrer
Tauchert=Mannheim=Waldhof, wohin Kl. inzwiſchen übergetre=
ten
iſt erhoben, gleichzeitig ging eine Anzeige der Wormatia gegen
Waldhof wegen Spielerziehung ein. Man macht alſo
den Zugvögeln das möblierte Niſten ſchwer oder evtl. un=
möglich
.
Urberach tritt in Dieburg an und wenn Haſſia wieder mit den
bergeſtellten Stürmern erſcheint, dann dürfte die Niederlage der
Gäſte recht klar ausfallen.

Gruppe 1.

Schluß der Vorrunde im Ried.
Zur Beendigung der Vorrunde gibt es noch einmal ein ſehr
ſpannendes Treffen zwiſchen
Conc. Gernsheim FC. 07 Bensheim.

Die Bergſträßer müſſen alſo durch die Platzſperre erneut auswärts
und werden vorausſichtlich auch in Gernsheim wohl keinen Punkt
ergattern können. Die Gernsheimer vergaben am letzten Sonntag
gegen die führenden Hofheimer eine große Chance und können
jetzt froh ſein, mit den Bibliſern punktgleich die Vorrunde zu be=
enden
, wo ihnen die Tabellenführung mit Hofheim ſo gut wie
ſicher war. Gewiß, die Gernsheimer Mannſchaft zeigte den techniſch
und ſpieleriſch vollendeteren Fußball; der Sturm iſt aber vorm
gegneriſchen Tor geradezu mit einer Schußimpotenz behaftet.
Jedenfalls wird man ſehr ſpannende Rückſpiele in Anbetracht
der allgemein erſtarkten Mannſchaften zu ſehen bekommen, wozu
zweifelsohne nicht zuletzt die beiden Neulinge Bobſtadt und
Kleinhauſen beitragen werden.

Die Kreisklaſſe 2
pflegt in unſerem Kreis Spielruhe.

in

.

Pfalz Ludwigshafen SV. 98 Darmſtadt 5:12 11:5).

Der Bezwinger des Deutſchen Handballmeiſters SV. 98 Darm=
ſtadt
, trug am Buß= und Bettag in Ludwigshafen ein Meiſter=
ſchaftsſpiel
gegen Pfalz Ludwigshafen aus. Die Darmſtädter
waren ſtark überlegen. Sie ſchoſſen ſchon in den erſten zehn Min.
vier Tore. Dann gelang es den aufopfernd ſpielenden Pfälzern,
einen Gegentreffer zu erzielen, der ſofort mit dem fünften Tor
der Gäſte beantwortet wurde. Nach der Pauſe zog Darmſtadt auf
1:8 davon bei dauernd überlegenem Spiel. Dann wurde der
Kampf ausgeglichener und jede der beiden Mannſchaften kam noch
zu je vier Toren. Damit hat ſich Darmſtadt an die Spitze der Ta=
belle
geſetzt.

Gau=Lehrgang für Handballſpieler.

In der Zeit vom 28. 11. bis 2. 12. findet in Darmſtadt ein
Lehrgang für Spitzenſpieler unſeres Gaues ſtatt. Lehrgangsleiter
iſt Reichs=Handballehrer Kaundynia=Berlin. Den Teilneh=
nern
wird freie Fahrt, Unterkunft und Verpflegung aus der Gau=
Handballklaſſe gewährt. Talentierte und ſpieltechniſch reife Hand=
ballſpieler
, vor allem aus den Staffeln der Gau= und Bezirks=
klaſſen
fordern bei ihrem Bezirksſpielwart (Pat, Schäfer oder
Groß) Meldebogen an. Meldungen müſſen ſofort an den Be=
zirksſpielwart
erfolgen, der bis 24. November bereits die ausge=
wählten
Spieler an den Gauamtsleiter weitergeben muß.

Weitere Handball= Termine in Südweft.

9. Dezember: Polizei DarmſtadtVfR. Schwanheim; TV. Frie=
ſenheim
-Pfalz Ludwigshafen: SV. WiesbadenSV. 1898
Darmſtadt; Tgſ. Offenbach-VfR. Kaiſerslautern; TV. Haß=
loch
TSV. Herrnsheim.
16. Dezember: TP. Frieſenheim-Pol. Darmſtadt; VfR. Schwan=
heim
-Pfalz Ludwigshafen; VfR. KaiſerslauternSV. Wies=
baden
; TSV. HerrnsheimTgſ. Offenbach, TV. Haßloch
SV. 98 Darmſtadt.
23. Dezember: Pol. DarmſtadtTSV. Herrnsheim; Pfalz Lud=
wigshafen
VfR Kaiſerslautern; SV. WiesbadenTV. Haß=
loch
; Tgſ. OffenbachSV. 98 Darmſtadt; VfR. Schwanheim
TV. Frieſenheim.
30. Dezember: Pfalz Ludwigshafen Tgſ. Offenbach; SV. 98
Darmſtadt TV. Frieſenheim; TSV. Herrnsheim VfR.
Schwanheim; TV. HaßlochVfR. Kaiſerslautern; SV. Wies=
baden
-Polizei Darmſtadt.
13. Januar: TV. Haßloch-Pol. Darmſtadt; SV. Wiesbaden
Pfalz Ludwigshafen: TV. Frieſenheim Tgſ. Offenbach;
TSV. HerrnsheimSV. 98 Darmſtadt; VfR. Kaiſerslautern
VfR. Schwanheim.
20. Januar: Pfalz Ludwigshafen-Pol. Darmſtadt; Tgſ. Offen=
bach
SV. Wiesbaden; TV. FrieſenheimTSV. Herrnsheim;
SV. 98 Darmſtadt VfR. Kaiſerslautern; VfR. Schwan=
heim
TV. Haßloch.
27. Januar: Pol. DarmſtadtTgſ. Offenbach; SV. Wiesbaden
TV. Frieſenheim; Pfalz LudwigshafenTV. Haßloch; SV.
Darmſtadt VfR. Schwanheim; VfR. Kaiſerslautern
TSV. Herrnsheim.
3. Februar: TV. FrieſenheimSV. 98 Darmſtadt; Pol. Darm=
ſtadt
SV. Wiesbaden.
10. Februar: Polizei DarmſtadtVfR. Kaiſerslautern; SV. 98
Darmſtadt-Pfalz Ludwigshafen; TSV. HerrnsheimSV.
Wiesbaden; VfR. SchwanheimTgſ. Offenbach; TV. Frie=
ſenheim
TV. Haßloch.
17. Februar: Polizei DarmſtadtSV. 98 Darmſtadt;
Pfalz LudwigshafenTSV. Herrnsheim; SV. Wiesbaden
VfR. Schwanheim; Tgſ. OffenbachTV. Haßloch; TV. Frie=
ſenheim
VfR. Kaiſerslautern.
26. Februar: VfR. Schwanheim-Polizei Darmſtadt: Pfalz Lud=
wigshafen
TV. Frieſenheim; SV. 98 DarmſtadtSV. Wies=
baden
; VfR. KaiſerslauternTgſ. Offenbach; TSV. Herrns=
heim
TV. Haßloch.
10. März: Polizei DarmſtadtTV. Frieſenheim; Pfalz Ludwigs=
hafen
VfR. Schwanheim; SV. WiesbadenVfR. Kaiſers=
lautern
; Tgſ. OffenbachTSV. Herrnsheim; SV. 98 Darm=
ſtadt
TV. Haßloch.
17. März: TSV. Herrnsheim-Polizei Darmſtadt: VfR. Kaiſers=
lautern
-Pfalz Ludwigshafen; TV. HaßlochSV. Wiesbaden
SV. 98 DarmſtadtTgſ. Offenbach; TV. FrieſenheimVfR.
Schwanheim.

T5G. 46, Handball=Abkeilung.

Unſere Jugend hat den Spielbetrieb wieder aufgenommen
und können ſich Intereſſenten noch anſchließen. Das Training iſt
erſtmalig am Samstag nachmittag um 3 Uhr und wird regelmäßig
Samstags auf der Woogswieſe ſtattfinden. Die Schüler treffen
ſich ebenfalls um 3 Uhr auf der Woogswieſe am Samstag nach=
mittag
. Die Leitung der Jugend hat Hermann Fiſcher über=
nommen
, die Schülermannſchaften unterſtehen nach wie vor Lud=
wig
Joſt.
Wir erinnern nochmals an die morgen, Freitag, abends 8,30
Uhr, im Vorſtandszimmer der Turnhalle ſtattfindende Spielerver=
ſammlung
. Es iſt unbedingt erforderlich, daß die Aktiven, welche
noch keine Paßbilder abgeliefert haben, dieſe mitbringen.

Handball im Odenwald.

Kreisklaſſe 1.
Gruppe 2. Darmſtadt.
Für den kommenden Sonntag ſind in der zweiten Gruppe
keine Verbandsſpiele angeſetzt, dafür finden acht Tage ſpäter drei
Nachtragsſpiele ſtatt. Am 9. Dezember beginnt für alle Mann=
ſchaften
die Rückrunde, während die noch reſtlich nachzuholenden
Spiele erſt am Schluſſe der Rückrunde angeſetzt und ausgetragen

werden.

Ergebniſſe vom 18. 11.: Erbach
Reinheim 11:13 (4:5).
2. Mannſch. 9:7 Groß=Zimmern König 3:4. Lengfeld Groß=
Umſtadt 5:5. Pfaffen=Beerfurth Nieder=Klingen 4:9 (2:4).
Böllſtein Fr.=Crumbach 5:6 (1:3).
In Erbach kam nach einem Uebungsſpiel der beiden Schüler=
mannſchaften
des Turnvereins Erbach, bei dem erfreulich feſtzu=
ſtellen
war, daß Erbach um geeigneten Nachwuchs nicht bange zu
ſein braucht, das Treffen der beiden erſten Mannſchaften der
Turnvereine Erbach und Reinheim zum Austrag. Nach den ge=
zeigten
Leiſtungen ſtanden ſich hier ſo ziemlich die beiden ſpiel=
ſtärkſten
Mannſchaften des Odenwaldes gegenüber. Die zahlreich
erſchienenen Zuſchauer kamen auch reſtlos auf ihre Koſten, denn
beide Mannſchaften lieferten von Beginn bis zum Schlußpfiff
einen äußerſt ſpannenden und jeden der Zuſchauer mitreißenden
Kampf. Reinheim ging wohl mit dem etwas größeren Eifer und
Kampfgeiſt in dieſes Spiel und dies hat auch letzten Endes den
Ausſchlag gegeben. Dreimal ging Reinheim in Führung, zweimal
hiervon mit drei Toren und dreimal ſchaffte Erbach den Ausgleich.
Doch das glücklichere Ende hatte Reinheim, das damit zwei wich=
tige
Punkte errang.

Auf der letzten Generalverſammlung änderte der ſei=
Automobil=Club von Deutſchland ſeinen Namen in Deutſchs,
lands=Club um. Der Club will, ſeinem neuen Namen R7
tragend, weiterhin ganz beſonders die Auslands=Bezig
pflegen und dieſe Verbindungen nach Möglichkeit noch va=
Es iſt zu erwarten, daß der bisherige A. v. D., der unter F.
ſeines Präſidenten Herzog Adolf Friedrich von Mecklenhro=
1½ Jahren mit ſichtbarem Erfolg die Ausländer betreut un
landsverbindungen gepflegt hat, ſeine bewährten Kräfte
Zukunft im Sinne der Neuordnung nutzbar machen wird

Im Pariſer Grand Palais wurde der 14. Pariſer Aerr
durch den franzöſiſchen Staatspräſidenten Lebrun eröffr.
dem Eingang empfingen die Spitzen der Behörden und
ſionschefs, unter denen ſich auch der deutſche Botſchafter
befand, den Staatspräſidenten. Bei der nachfolgenden Beſii
verweilte Lebrun längere Zeit am deutſchen Stand, wo err
ehemaliger Ingenieur mit Köſter, der Kriegsflieger geweſſſ,
und Ceſar, dem Generalſekretär des Reichsverbandes de
ſchen Luftfahrtinduſtrie, in eine angeregte Unterhaltung
Zwei Jahre ſind vergangen, ſeit der 13. Pariſer Aerr4
die Welt ebenſo in Erſtaunen ſetzte, wie es der neue tun
Denn was in dieſen zwei Jahren am Konſtruktionstiſch unzu
Praxis der ganzen, ſich am Luftſport und ſeiner Entwicklur=
betätigenden
Welt an Neuheiten geſchaffen wurde, fand Au=
im
Grand Palais. Aus acht Nationen kam das
vollſte Material nach Paris.

Die deutſche Flugzeuginduſtrie darf qualitativ zu
führenden Ausſtellungsländern gezählt, werden, das
viel heißen, denn ſelten ſtand die Qualität derart im
dergrund wie jetzt in Paris.
Acht deutſche Maſchinen und acht Flugzeug=Motore bill
Beſtand der deutſchen Abteilung auf der Ausſtellung. Am n.
Aufſehen, von ihnen erregt ein aus der Junkers Ju, 5
wickeltes Seeflugzeug mit drei Schwerölmotoren. Der Rot19
Heinkels He 70=Schnellpoſtflugzeug, imponiert durch das
bare Fahrgeſtell, er iſt mit einem BMW.=Motor aussct Um und w
Sport=, Touren= und Schulflugzeuge zeigen die Bayeriſche/ M4 Sl
zeugwerke, Fieſeler, Aarado, Bücker und Fokke=Wulf. Unf: Hunf
behörinduſtrie läßt alle Ausrüſtungsteile aufmarſchiern.)
irgendwo an der Maſchine benötigt werden.
Die nicht rein auf Techniſches eingeſtellten Beſucher /
iſt die Mehrzahl ſtaut ſich an verſchiedenen Schauſtücke
das größte Intereſſe beanſprucht natürlich Agellos Well
Maſchine, das Flugzeug, das als Schnellſtes der Wes.
709 Stundenkilometern durch die Lüfte ſchoß. Es ſtellt des mut ſch be
des italieniſchen Standes dar. England wartet mit einem 1Iwheſen Din
des Auſtralienflugſiegers auf. einer de=Havilland=Comet. A%/
land kam die Gondel eines Stratoſphärenballons, der inn
Pielleil
20 000 Meter Höhe vorgedrungen war. Auch der ruſſiſche 41 5d8 wor
decker, mit dem todesmutige Piloten die 29 Paſſagä
Tſcheljuſkin aus dem Eiſe retteten, iſt ausgeſtellt. Der MAMeſ war.
der Ausſtellung iſt das franzöſiſche Waſſerflugzeug Lioré.
ſeinen vier Motoren auf dem Mittelländiſchen Meer Su
wird und gegenüber den Schnelldampfern ein Viertel Fahrn
die Ueberquerung braucht. Ein Flügel der Lioré wiegt 130/
gramm und iſt 28 Meter lang. Wie ſchwierig es war, dien
ſenflugzeug in den Salon zu bringen, geht ſchon davaus
daß das breiteſte Tor nur 6,80 Meter breit iſt.
Außer den angeführten Nationen ſind auch die Verm
Staaten von Amerika, die Tſchechoſlowakei und Polen vo

Darmſtädter Turn= und Sporkgemeinde 18

Ski=Abteilung. Die Monatsverſammlung mue
gen des Buß= und Bettages abermals verſchoben werden n
det nunmehr beſtimmt morgen, Freitag 20,30 Uhr, ſtatt.
ſtandszimmer). Die Wichtigkeit der Tagesordnung macht .
ſcheinen aller Abteilungsmitglieder erforderlich. Winterprach
Kurſe, uſw.
Achtung! Trockenſkikurs!

Die Benutzung unſerer Räume durch die Veranſtaltng
Winterſportwerbewoche bedingte eine Verlegung unſeres 1
rigen Trockenſkikurſes. Er bginnt nun am Freitag, den 30.00
20 Uhr, im kleinen Turnſaal. Anmeldungen hierzu werdern!
im Sporthaus Adelmann ſowie beim Hausmeiſter in den
halle am Woogsplatz aufliegende Liſte erbeten.

Jiu=-Jitſu.

Athl.=SV. Germania 1895 Darmſtadt.

Wir machen darauf aufmerkſam, daß Jiu=Jitſu jeden
ſahr
tag und Freitag, 78.30 Uhr für Damen und 8.30Ih
Autesk Mef
abends für Herren, in der Turnhalle am Kapellplatz gec!,
der Stadtkapelle unter Leitung eines guten Trainers.

werden kann. Bei dem kleinen Beitrag und Bedingungenn9
es jedem möglich ſein, daran teilzunehmen. Gäſte ſind !
eingeladen.
Winkerhilfswerk und Kanuſport.
Da der Kanuſport nicht in der Lage iſt, im Winterrs. 9
kämpfe im Boot auszuſchreiben, hat der Leiter des DeoM M
Kanu=Verbandes folgende Anordnung getroffen: Jeder Focen
des DKV. hat in der Zeit vom 1. Dezember bis zum 31.00.A
den Ertrag eines Film= oder Lichtbildabends, oder einer n2n
ſchaftlichen Veranſtaltung für das Winterhilfswerk zuur nu
fügung zu ſtellen.

Eenagen

Peirt

v. Cramm errang auf dem Genfer Hallentennis
150
zwei erſte Siege. Er ſchlug im Endſpiel des Herren=Eiſſic.

Schweizer Meiſter Ellmer 7:5, 6:3. 6:4. Auch das Dopdel 1 ſ/ſ.
eine Beute des Deutſchen mit Maneff als Partner.
Stratham London wurde beim Berliner Eishogen
nier Geſamtſieger vor dem SC. Rieſſerſee, Göta Stoaye.
dem Berliner SC. Die entſcheidenden Punkte ſicherten 1 ..b
Engländer durch einen 3:0 Sieg über den Berliner SC. 00 WMM
Sonntag abend.
Ständige Wochentags=Bahnrennen weroe.
Berliner Sportpalaſt unter der neuen Leitung ab Janul. *
fahren.
Beim Berufsſpieler=Tennis=Turnier üun
bley ſchlug Weltmeiſter Hans Nüßlein am erſten Tage Nel.
kaner Barnes ſicher mit 6:2, 6:0, 6:4.
Schottland und Wales ſtanden ſich am Mitzwe.
Glasgow bei einem Fußball=Länderkampf gegenüber. Die S

errangen einen knappen Sieg von 3:2 Toren.
Die Rugby=Mannſchaft das Gaues Südweſt 00
Offenbach gegen den BSC. 99 und gewann hoch mit 20.
mi

Polens Amateurboxſtaffel gegen Deutſchlchl.
in einem Punkt geändert werden. Anſtelle von Sipinlt. D
naſiak im Leichtgewicht.
Einen neuen deutſchen Schwimm=Rer)..
der Bremiſche SV. in der Großen Schwellſtaffel (100. Sh

200, 100 Meter) mit 12:09,9 Min. auf. Der alte Rer
Sparta Köln ſtand auf 12:02,7.

Weiterhericht.
Vorherſage für Donnerstag: Meiſt heiter, in den De
nebliger, nachts Froſt, vorwiegend nördl. uch Nctio.
Ausſichten für Freitag: Fortdauer der beſtehenden Ver.

[ ][  ][ ]

ornerstag, 22. November 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 322 Seite 11

Sr hatte ſich nachts mit den einheimiſchen Trägern aus
ager entfernt. Und das war ja der Grund, weshalb ſie
hir jetzt alle glaubteu, der behauptete es wäre Gold gefun=
nwrden
und Markus hätte es fortgeſchafft.
Eber dann verſtehe ich nicht, weshalb ſie nicht hinter ihm
hveſen ſind.
Das iſt eben die Eigenart des Goldes. Es gab Meinungs=
hysdenheiten
darüber, ob man Markus verfolgen und ihm
ſsrind abjagen, oder ob man bleiben und weiter graben
H. Die, die abziehen wollten, mißtrauten den andern, daß
ſüinene Funde machten. Und die andern mißtrauten den Ab=
funwen
, daß ſie mit dem gewonnenen Schatz nicht mehr zurück=
Ge.So einigten ſie ſich ſchließlich und blieben.
Aber es iſt nichts mehr gefunden worden.
Aein.
und danach?
Is wir an die Küſte kamen, war das Schiff, das Markus
6igen hatte, ſchon fort. Wir übrigen haben uns dann
werde
lität Ria
Mrt.
9ber die Sache iſt nicht vergeſſen worden, wie man an
ſo ſieht. Und Sie ſelbſt ſind ja dann auch recht bald bei
ſtMarkus in Venndorf aufgetaucht.
Lagekehrt, Herr Inſpektor, ich ſtamme aus Venndorf.
7r. Markus iſt nach Ihnen gekommen?
ar war ſchon da. Aber es iſt wohl ein reiner Zufall ge=
weil
und wenn er gewußt hätte
aaß Sie dort ebenfalls anſäſſig waren, wäre er wohl an
eüy undern Ort gezogen. Das meinten Sie wohl?
ASahrſcheinlich. Obwohl kein Grund dafür vorgelegen
aſt Denn ich hatte keine Abſichten gegen Dr. Markus.
Awer die andern doch. Die andern haben nichts vergeſſen,
eh=t die Ankunft Pedros zeigt.
9ch weiß, wo Sie hinaus wollen, ſagte Berren plötzlich.

bich verſichere Ihnen, der Mord hat nichts mit Pedro und
ſegen Dingen zu tun.
Aomit denn?"

Akelleicht fragen Sie Karſten.
war alles, was aus Berren an dieſem Tag heraus=

hei war.
VI.
Voni hatte Prim gebeten, ihr ein wenig Geſellſchaft zu
MI. Ihr Vater war verreiſt. Das Haus war leer und ſtill.
Uanß der ganzen Landſchaft lag die Stille der Spätſommertage.
Diuöfide blühte. Herbſtfäden trieben ſchon in der Luft. Und
ririg l=ber dem Horizont lagerte ein feiner Dunſt, hinter dem
dietlſdane morgens auf= und abends unterging.
brri hatte den Tiſch auf der Terraſſe gedeckt. Unten lag das
Delt ſeingekuſchelt in die ſchmale Mulde. Immer dasſelbe

KRIMIMALROMAN
VON C-BRUdC

ruhige und gleichbleibende Bild. Das Dorf, die Heide, das
Moor, und jetzt noch der Baum drüben, dieſer eigentümlich
nackte und leergebrannte Baum, wo vormals Kriſtens Scheune
geſtanden hatte.
Hat man nichts wieder entdeckt von dem Toten? fragte
Loni.
Nichts, ſagte Prim, gar nichts.
Was ſind das für geheimnisvolle Geſchichten, fuhr er nach
einer Pauſe fort. Liſſer behauptet, daß man ihn ins Moor
geſchleppt hätte und dort verſenkt. Ja, er fragte mich ſogar, ob
es Menſchen im Moor gäbe.
Sie ſchwiegen wieder eine Weile. Glauben Sie, daß
Berren etwas damit zu tun hat? fragte Loni.
Berren? Nein, ſagte Prim, das glaube ich nicht. Ich
glaube überhaupt nicht, daß irgendjemand aus dem Dorf dafür
in Frage kommt. Es muß etwas von außerhalb ſein, von ganz
außerhalb, an das wir am wenigſten denken.
Loni hatte den Kopf geſenkt und blickte vor ſich hin. Ich
hatte geſtern Beſuch, ſagte ſie leiſe. Ein Mann war gekommen,
er muß hier im Dorf bei Berren wohnen. Er kennt Berren und
auch meinen Vater. Und er hat ſchreckliche Dinge über meinen
Vater behauptet, ich kann ſie Ihnen nicht wiederholen. Aber
glauben Sie, daß mein Vater imſtande iſt, ein ſo großes Unrecht
zu begehen, wie dieſer Mann geſagt hat?
Nein, ſagte Prim, nein, Fräulein Loni, da können Sie
beruhigt ſein, Ihr Vater iſt ein untadelhafter Mann.
Aber es muß trotzdem etwas geben. Irgendein Geheimnis
zwiſchen ihm und Berren und dieſem Mann. Ich bin manchmal
recht unglücklich, wenn ich über all das nachdenke. Und wenn ich
dann abends hier ſitze und ſchaue in die Landſchaft und ſehe
drüben auf dem Hang den nackten Baum ſtehen. Ganz
ſchwarz und mit entblätterten Zweigen ſteht er vor dem Abend=
himmel
und dahinter liegt das Moor in ſeiner Stille. Ich
bin manchmal recht ſchwermütig über all dieſe Dinge und habe
ein Gefühl, als ob ſich etwas Unglückliches ereignet hätte, von
dem wir alle noch nichts wiſſen.
Sie ſind zu viel allein, ſagte Prim. Sie haben keine
Geſellſchaft, Fräulein Loni, kommen Sie zu uns ins Dorf. Ja,
bleiben Sie ſo lange bei uns, bis Ihr Vater zurückgekehrt iſt.
Sie wiſſen, daß meine Frau ſich freuen würde,
Und dann dürfen Sie ſich nicht ſo biel in die Landſchaft
verſenken. Das Land hier iſt etwas ſchwermütig, und beſonders
das Moor in ſeiner toten Ruhe. Sein Anblick iſt eine große
Verſuchung, und es hat immer ſchon Leute gegeben, die dieſer
Verſuchung erlegen ſind. Das Moor hat ſie zu ſich herüberge=
lockt
, und ſie ſind nie wiedergekommen. In meiner Jugend es
iſt ſchon lange her war es z. B. der Bauer Martens, den es
gepackt hatte. Er behauptete, daß das Moor ausgetrocknet ſei

und man brauche es nur zu verſuchen. Zum Beweiſe, daß es
ſo ſei, würde er mit Pferd und Wagen ins Moor hinaus=
fahren
und eine Karre Spreu für ſeine Tiere mähen. Und alles
Zureden nutzte nichts, er fuhr. Ich entſinne mich dieſes Nach=
mittags
im Sommer noch ganz genau. Das ganze Dorf war
auf den Beinen. Er iſt den Weg gefahren, der an Berrens Hof
vorbeifüihrt. Und wo der Weg dort oben zu Ende geht, iſt er
vom Wagen geklettert, hat das Pferb angetrieben und iſt neben
ihm her in den Sumpf hineingeſtapft. Es hat ſich im Anfang
nuch nichts Beſonderes ergeben. Das Pferd iſt ein wenig mit
den Hufen eingeſunken, der Wagen iſt ſchwerer von der Stelle
gekommen, aber es hat doch gegangen, und ſie ſind langſam
weiter gekommen. Und Martens hat ſich umgedreht und hat mit
der Peitſche gewinkt zum Zeichen, daß er recht behalten habe.
Er iſt immer weiter und immer tiefer ins Moor hinein, und
den Zuſchauern am Ufer hat das Herz geſchlagen. Und ſchauen
Sie, dann hat es plötzlich einen Augenblick gegeben wo Martens
angefangen hat, auf das Pferd einzuſchlagen. Wie ein Wahn=
ſinniger
hat er auf das Tier eingeſchlagen und hat verſucht es
herumzureißen. Aber da war es ſchon zu ſpät. Es war ſchon
aus mit ihm, und niemand konnte ihm helfen, obgleich alles
verſucht worden iſt und Leitern herbeigeſchleppt worden ſind
und Stämme und Reiſigbündel. Aber ehe die Leute halbwegs
bei ihm waren, war alles ſchon geſchehen. Ich höre heute noch,
wie Martens geſchrien hat und mit der Peitſche gewinkt. Zum
Schluß war nur noch ſein Kopf zu ſehen, und er hat immer
noch geſchrieen. Und dann iſt es mit einem Mal ſtill geworden,
und nur noch der Kopf des Pferdes war zu ſehen und hinter
ihm ein Stück vom Wagen. Das Pferd konnte nicht ſchreien,
aber es hat immerzu zu uns herübergeſchaut und mit dem Kopf
gearbeitet, und ſo iſt auch es langſam berſunken. Das war
Martens geweſen. Und nach ihm hat es immer noch jemanden
gegeben, der nachts verſchwunden iſt und nie mehr wiedergekom=
men
. Zuletzt noch der alte Kriſten.
Aber Berren ſagt, daß es einen Weg geben müſſe burchs
Moor.
Berren ſagt auch, daß er das Moor entwäſſern werde. Das
ſagt er nun ſchon ſeit vier Jahren, ſeit der Zeit, wo er hier
wieder aufgetaucht iſt. Und man könnte meinen, daß er eigens
dafür zurückgekommen iſt. Ich glaube, er ſagt es nur, weil er
ein ſchlechtes Gewiſſen hat. Sein Vater hat ihm einen großen
und gut bewirtſchafteten Hof hinterlaſſen. Was iſt davon heute
noch da? Kein Vieh mehr in den Ställen. Alles verloddert und
verkommen. Aber Berren wird das Moor entwäſſern, natürlich,
und wahrſcheinlich glaubt er, wir Bauern werden ihm dankbar
dafür ſein. Aber wir Bauern denken, daß einer zuerſt einmal
Haus und Hof in Ordnung hälten ſoll und zeigen, was er dort
kann. Dann ſind wir bereit, ihm auch für das andere Glauben
zu ſchenken und mitzuhelfen, wenn es nötig iſt. Nein, Berren
iſt ein unzuverläſſiger und leichtſinniger Menſch, der ſeine beſte
Zeit mit ungewiſſen Plänen vertändelt, ſtatt hinzugehen und
erſt einmal das Dringendſte zu leiſten, wenn es ihm ſo ernſt
damit iſt. Und ich verüble ihm das deſto mehr, weil er der
Sohn meines beſten Freundes iſt.
(Fortſetzung folgt)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Neich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; für den Schlußdienſt: Andueas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch für den Sport: Kark Böhmann:
für Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt
D. A. X. 34. 22411. Lruck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wirb Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 191 Uhr. nachmittags 67 Uhr
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.

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Seite 12 Nr. 322

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