Ginzelnmmmer 10 Pfennige
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 321 Dienstag, den 20. November 1934.
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DD.Bank und Darmſtädter und Nationalbant.
196. Jahrgang
Paval auf dem Wege nach Genf. — Zuſammenkunft der Außenminiſter der Kleinen Enkenke.
Neue Anweiſungen Lavals für den franzöſiſchen Botſchafter in Rom.
Aufkakt in Genſ.
DNB. Genf, 19. November.
m Eaufe des Sonntagabend und des Montag vormittag iſt
ein ſce der Vertreter für die Tagung des Präſidiums der
Ab=
üſtufiskonferenz und für die außerordentliche
Völkerbunds=
berſaiml ing zur Regelung des Chaco=Konfliktes bereits in Genf
eingertffen. So befinden ſich Lordſiegelbewahrer Eden, der ſow=
Zctrunſihe Völkerbundskommiſſar Litwinow, der tſchechoſlowakiſche
ußezmin iſter Beneſch, der rumäniſche Außenminiſter Titulescu
de ſüdſlawiſche Außenminiſter Jeftitſch bereits in Genf.
de Ankunft des franzöſiſchen Außenminiſters Laval wird
wig wormittag gerechnet.
2Montag ſprach man in Genfer Völkerbundskreiſen davon,
nach dem Ausfall der Beratungen des Dreier=Ausſchuſſes
N — der Verſuch gemacht werden ſoll, noch Ende dieſer
ric der außerordentlichen Ratstagung zu beginnen. Auf
ngliſty Seite legt man Wert darauf, daß die Tagung ſchon am
mmſeten Samstag beendet wird, da Eden und andere engliſche
ertrit: den Wunſch haben, an den Hochzeitsfeierlichkeiten für
eſyiſchen Königsſohn teilzunehmen, die ſchon am Sonntag
ginſe. Allerdings könnte der beabſichtigte Schritt
Süd=
ſawins beim Völkerbund einen ſchnellen Abſchluß der
tsttung unter Umſtänden verzögern, obgleich es als
ausge=
acht /ilk, daß die eigentliche Behandlung der
ſwlönſisrnordfrage erſt auf der nächſten,
Rats=
uus „igunzu Beginn des kommenden Jahres
ſtattfin=
üſund daß es ſich zunächſt nur um die Feſtſetzung dieſes
irmiens nd vielleicht noch um vorbereitende Schritte handeln
der Veröffenklichung der ſüdſlawiſchen
Denkſchrift.
geletr. 144
glhrd Wdrei Außenminiſter der Kleinen Entente
eſp eich en am Montag nachmittag die politiſche Lage.
abei tno der beabſichtigte Schritt Südſlawiens beim
ten. WVölhebund im Vordergrund, den man noch dieſe
t, Kue Wochet evartet. Der ſüdſlawiſche Außenminiſter wird ein
Schrei=
nam en Völkerbund richten, in dem er beantragt, die mit dem
WertelMſarſeklr Königsmord zuſammenhängende Frage auf die nächſte
ageswirung des Völkerbundsrats zu ſetzen. Ein Dringlichkeits=
ELbEntrast ſil nicht geſtellt werden, da man mit dieſem Verſuch ſehr
icht ſu Widerſtand ſtoßen könnte, der, wie man annimmt, von
Darmſalierzüſer Seite kommen wird. Dagegen wird die
Veröffent=
ſchungt er ſüdſlawiſchen Denkſchrift ſchon während der jetzigen
agung es Rats erwartet. Es ſoll ſich dabei um ein Schriftſtück
Son 4/ ſeiten Umfang handeln. Wie verlautet, hat ſich die
lleiner Eitente über die von Südſlawien zu ergreifenden Schritte
nter iſt vollſtändig geeinigt. Vor einer Beſchlußfaſſung ſollen
ber’nu Beſprechungen mit dem franzöſiſchen Außenminiſter
Naval I4ttfinden, der Dienstag vormittag hier erwartet wird.
Nan —uß, daß der franzöſiſche Außenminiſter ſchon wegen der
kanzöſiühei alieniſchen Ausgleichsbemühungen eine Verſtimmung
„ſtalienFzu vermeiden wünſcht.
nM
am urarkeilk die ſüdſlawiſchen Abſichken in Genſ.
De.3 on Südſlawien angekündigte Schritt in Genf wird in
Ptalien uuchaus ungünſtig beurteilt. Die italieniſche Preſſe
ver=
ält ſieß urchwegs ablehnend.
Lavals Akkivikäk.
EP. Paris, 19. November.
Dam,Journal” zufolge wird Außenminiſter Laval, der
uſſchkeontaly bend nach Genf abreiſt, ſich nur einen oder zwei Tage
5 der TAlterbundsſtadt aufhalten und dann wieder nach Paris
e RruckkaNy. Trotz der Kürze ſeines Aufenthalts werde er mit
2n Pehint ichkeiten, die ſich bereits in Genf befänden, wichtige
Leſbre hngen führen. Sobald die Eröffnung der Ausſprache
er ORs garfrage feſtſtehe, werde ſich Laval dann wieder
Pnch Gelegeben. — Der franzöſiſche Botſchafter de Chambrun
A Nach ſeirwöchiger Abweſenheit auf ſeinen römiſchen Poſten
e Mrückg=Ht. Er dürfte ſchon in den nächſten Tagen Muſſolini
De Voſihläge der franzöſiſchen Regierung in den Fragen einer
Grenzretzlierung im Süden von Libyen, des Statuts der
alienslin Tunis und den anderen ſonſt ſchwebenden Fragen
Unterbrctn.
bAlent ſchreibt, in ſehr hohem Maße die öffen
Meinung 5 rankreichs. Man betont ihre Wichtigkeit. Eine
tarung iler die zukünftige Orientierung der franzöſiſchen
Außenpwrit, ſoll ſich aus dieſer Reiſe ergeben. Die Urteile
der dik ane gehen auseinander. Worin man jedoch einig iſt,
Das iſt! Alnerkennung der Fähigkeiten und der Erfahrungen
Swbalsche ſichtbar allen Kreiſen Vertrauen einflößt.
Eifn Tage vor der Reiſe Lavals iſt de Chambrun, der
Tranzöſint Botſchafter in Rom, auf ſeinen Poſten zurückgekehrt;
mit neuß Fnſtruktionen verſehen. Die Frage der Annäherung
Stoſglt ſoll endlich einer Entſcheidung zugeführt werden.
Es ſtel g edwch noch nicht feſt, ob dieſe Entſcheidung in Rom
enf fallen wird.
Dis oſ tion Frankreichs iſt in der Frage der Annäherung
chon ſeit längerer Zeit feſt umriſſen. Man iſt be=
reit, in Afrika die von Italien verlangten kolonialpolitiſchen
Konzeſſionen zu machen. Wenigſtens ſieht man in dieſem Punkte
keine prinzipielle Schwierigkeit. Aber als Gegenleiſtung fordert
Frankreich die Verſtändigung im Donauraum, das heißt, eine
Angleichung der italieniſchen Politik an die Frankreichs, der
kleinen Entente und ganz beſonders Jugoſlawien gegenüber.
Wenigſtens war das die Situation, die Barthou hinterließ. In
der Politik Lavals gewinnt aber das ganze Problem einen
etwas anderen Aſpekt. Laval iſt in ſeinen Methoden elaſtiſcher
als ſein Vorgänger, ihm erſcheinen auch die Probleme in einem
breiteren Rahmen. Es iſt wahrſcheinlich, daß er die
Schwierig=
keit für Italien, eine brüske außenpolitiſche Schwenkung
durch=
zuführen voll erkennt. Eine italieniſch=franzöſiſche
Verſtändi=
gung wäre nur dann möglich und fruchtbar, wenn ſie ein
Element einer allgemeinen Verſtändigungspolitik in Europa
wäre.
Es iſt nun die Frage, inwieweit die Verhandlungen in
Genf eine günſtige Atmoſphäre ſchaffen. Da kann man manche
Zweifel nicht unterdrücken. Der Vorſtoß der Kleinen Entente
gegen Ungarn, zu dem die angebliche außenpolitiſche Seite des
Marſeiller Attentats den Vorwand liefern ſoll, kann nämlich
Italien zu einer ſtarren Stellungnahme zwingen, die das
fran=
zöſiſch=italieniſche Verhältnis erheblich ſtören könnte. In Paris
iſt man alſo von der Initiative der Kleinen Entente nicht
reſt=
los entzückt, um ſo mehr. da man der Meinung iſt, daß der
Völkerbund in einer ſolchen Frage nur ſein eigenes Preſtige
beeinträchtigen könnte.
Am morgigen
Buß= und Bettag
erſcheinen unſere Zeitungen nicht, um
auch den Druckerei=Belegſchaften die
Möglichkeit einer uneingeſchränkten
Teil=
nahme an dieſem ernſten Feiertag zu
geben.
Die nächſte Nummer des „Darmſtädter
Tagblatt’s” erſcheint am Donnerstag
früh.
Darmſtädter Tagblatt.
Heſſiſche Landeszeitung.
Beginn der deutſch=franzöſiſchen
Handelsverkrags=
verhandlungen.
DNB. Paris, 19. November.
Im franzöſiſchen Handelsminiſterium haben am Montag die
deutſch=franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen begonnen. Den
Vorſitz führt Handelsminiſter Marchandeau. Die deutſche
Abord=
nung, die Montag vormittag in Paris eingetroffen iſt, wurde vor
Beginn der Verhandlungen vom franzöſiſchen Handelsminiſter
empfangen, der ſich anſchließend zum Quai d’Orſay begab, wo er
mit Außenminiſter Laval eine längere Unterredung hatte.
Amerikas neuer Plan zur Kriegsmakerialkonkrolle.
DNB. Waſhington, 19. November.
Staatsſekretär Hull gab am Montag eine Erklärung ab, in
der er ſagte, daß die amerikaniſche Regierung feſt entſchloſſen ſei,
ihren neuen Plan zur Kontrolle internationalen Kriegsmaterials,
ſeiner Herſtellung und Verſchiffung mit Energie zu verfolgen. Der
amerikaniſche Geſandte Wilſon werde den neuen Plan am
Diens=
tag dem Genfer Ausſchuß formell unterbreiten und auf baldige
ſachliche Bearbeitung dringen.
Vor dem Zuſammenkrikt des Präſidiums
der Abrüſtungskonferenz.
Der Präſident der Abrüſtungskonferenz, Henderſon, der am
Sonntag in Genf eingetroffen iſt, hat am Montag vormittag mit
dem amerikaniſchen Delegierten Wilſon, dem ruſſiſchen
Delegier=
ten Litwinow Vorbeſprechungen über die kommende Sitzung des
Präſidiums der Abrüſtungskonferenz gehabt. Wie verlautet,
be=
abſichtigt Henderſon im Einklang mit dem im Juli vorgelegten
amerikaniſchen und von den Engländern grundſätzlich gebilligten
Antrag die künftigen Arbeiten der Abrüſtungskonferenz auf die
Kontrolle des Waffenhandels zu konzentrieren. Dieſem
amerika=
niſchen Antrag, der in der Hauptſache die Verpflichtung der
Re=
gierungen zur regelmäßigen Berichterſtattung an den Völkerbund
vorſieht, ſtehen franzöſiſche Pläne für eine Reglementierung der
Waffenherſtellung und des Waffenhandels im Sinne eines
Quotenſyſtems gegenüber. Andererſeits wird erwartet, daß
Lit=
winow auch bei dieſer Gelegenheit wieder die Umwandlung der
Abrüſtungskonferenz in eine ſtändige Friedenskonferenz
beantra=
gen wird.
Dr. W. K. Brüſſel, Mitte November.
Das dritte Kabinett Broqueville, das ſich im Juni dem
Parlament als Regierung des wirtſchaftlichen und finanziellen
Wiederaufbaus” vorgeſtellt hat, iſt unter wenig rühmlichen
Um=
ſtänden von der politiſchen Bühne abgetreten. Die Regierung
iſt nicht in offener Parlamentsſchlacht zu Fall gebracht worden,
ſondern hat kampflos das Feld geräumt. Es lag kein
Miß=
trauensvotum gegen ſie vor und es iſt noch nicht einmal ſicher,
ob ein vom Parlament geführter Angriff überhaupt den Sturz
der Regierung herbeigeführt hätte. Denn ſie befand ſich
gegen=
über dem Parlament in einer verhältnismäßig ſtarken Poſition.
Unter Hinweis auf die ihr bis Ende Januar zuſtehenden
Sondervollmachten hätte ſie jederzeit eine Diskuſſion der von
ihr eingeleiteten Maßnahmen auf wirtſchaftlichem und
finan=
ziellem Gebiete ablehnen können. Die Blankovollmacht die Graf
Broqueville im Juli dem Parlament abgerungen hatte,
be=
ſtimmte nämlich ausdrücklich, daß die Regierung erſt nach
Ab=
lauf des Ermächtigungsgeſetzes dem Senat und der Kammer
einen Rechenſchaftsbericht vorzulegen hatte.
Noch vor wenigen Tagen wurde in den Reden führender
Perſönlichkeiten der Eindruck erweckt, daß das Kabinett feſt
entſchloſſen ſei; ſeinen Weg weiter zu gehen. Es hieß ſogar, die
Regierung beabſichtige, von der Kammer weitere Vollmachten
zu verlangen. Am Vorabend der Parlamentseröffnung hat der
Miniſterpräſident ſelbſt in einer viel beachteten Rede verkündet,
daß die Regierung ihr Werk „bis zu Ende” durchführen werde.
Schon wenige Tage darauf hat Broqueville nach einer
be=
deutungsloſen Ausſprache vor der Kammer ſeinen Auftrag wieder
müde und reſigniert in die Hände des Königs zurückgegeben.
Als Grund für dieſen Verzicht wird in der Erklärung
ange=
führt, daß in letzter Zeit Meinungsverſchiedenheiten im Kabinett
über die weitere Durchführung des Regierungsprogramms
ent=
ſtanden ſeien. Ueber die tieferen Urſachen geht die Erklärung
ſtillſchweigend hinweg. Eine Diskuſſion hierüber hätte, wenn
der Kammerpräſident nicht nach dem ziemlich deprimierenden
Exodus der Miniſter haſtig die Sitzung vertagt hätte,
zweifel=
los zu der Feſtſtellung geführt, daß das Kabinett auf die
Dauer den Aufgaben, die es zu löſen hatte, nicht gewachſen war.
Das Scheitern der Regierung Broqueville hat im
Aus=
land ein gewiſſes Aufſehen und in Belgien eine ſichtliche
Beunruhigung hervorgerufen, weil man große Hoffnungen
ge=
rade auf dieſe Regierung geſetzt hatte. Als der 72 Jahre alte,
erfahrene Graf Broqueville im Juni zum dritten Male ſeit
den Wahlen des Jahres 1932 die Regierungsbildung übernahm,
ging ein Aufatmen durch das von der Kriſe wirtſchaftlich ſchwer
betroffene Land. Abgeſehen von der marxiſtiſchen Preſſe, ſtellte
ſich damals die öffentliche Meinung mit großem Vertrauen
hin=
ter die neue Regierung, die zwar — wie ſeit acht Jahren alle
Regierungen in Belgien — durch Kompromiſſe zwiſchen den
Katholiken und den Liberalen gebildet worden war, die aber
entſchloſſen zu ſein ſchien, den lähmenden Einfluß der auch in
Belgien recht ſchwerfällig gewordenen Parlamentsmaſchine
wenigſtens zeitweiſe zurückzudrängen. Das Regierungsprogramm
fand allgemeinen Beifall, weil es ſich auf die zur Zeit
bren=
nendſte Frage: die Neubelebung des Handels und der
Wirt=
ſchaft beſchränkte. Als erſte Bedingung ſtellte Broqueville an
das Parlament die Forderung nach Sondervollmachten, die ihm
auch nach heftigem Widerſtreben gewährt wurden.
Die erſten Verordnungen, die die Regierung ſchon nach kaum
dreiwöchiger Tätigkeit auf dem Gebiete der Bank= und
Kreditreform herausbrachte, fanden Anerkennung. Die Miniſter
verzichteten auf die Sommerferien, und in zahlreichen Kabinetts=
und Reſſortberatungen wurde eine Reihe von Maßnahmen
beſchloſſen, die die Einleitung bilden ſollten für die
Durch=
führung des großangelegten Deflationsprogramms der
Regie=
rung. Insgeſamt ſind bis zum Rücktritt des Kabinetts 33
Ver=
ordnungen auf Grund der Sondervollmachten erlaſſen worden,
Die meiſten dieſer Verordnungen ſind zwar techniſcher Natur,
immerhin befinden ſich auch ſchon einige darunter, die, wie z. B.
die Reform der Mittelſtandskredite und verſchiedene fiskaliſche
Erleichterungen, für eine allgemeine Wirtſchaftsankurbelung von
Bedeutung ſind. Das Kabinett hatte jedenfalls in der kurzen
Zeit von drei Monaten ein ganz anſehnliches Arbeitspenſum
erledigt, und der Miniſterpräſident hatte ſicher Recht, wenn er
in der erwähnten Rede zur Verteidigung der
Sondervoll=
machten erklärte, daß das Parlament zu dieſem Ergebnis
wahr=
ſcheinlich drei Jahre gebraucht haben würde. Auch auf dem
Gebiete der Außenhandelsbelebung iſt die Regierung nicht
un=
tätig geblieben. Es wurden verſchiedene Schritte unternommen,
um die belgiſchen Abſatzmärkte zu erweitern. Einer der
wich=
tigſten iſt die erfolgreiche Initiative des Außenminiſters Jaſpar
für den wirtſchaftlichen Zuſammenſchluß der Goldblockländer.
Die Zuſammenarbeit des Kabinetts, die zunächſt gut
ver=
lief, wurde ſpäter auf eine ernſte Probe geſtellt, als es ſich
darum handelte, wirkſame Maßnahmen zur Sanierung der
öffentlichen Finanzen und zur Stärkung der Wirtſchaft zu
er=
greifen. Die beiden Ziele können nur durch eine empfindliche
Laſtenſenkung und durch radikale Erſparniſſe in den öffentlichen
Ausgaben erreicht werden, nachdem man von vornherein alle
inflationiſtiſchen Tendenzen abgelehnt und die Deflation, d. h.
die Senkung des Preisniveaus und der Geſtehungskoſten zum
Prinzip der belgiſchen Wirtſchaftspolitik gemacht hat. Der
Re=
gierung Broqueville ſtellte ſich für die Durchführung ihres
Deflationsprogramms ein ſchweres Hindernis inſofern in den
Weg, als im Haushalt für 1935 nicht nur ein Fehlbetrag von
rund anderthalb Milliarden Franks ausgeglichen, ſondern auch
die Vorausſetzungen für einen beträchtlichen Abbau der
wirt=
ſchaftshemmenden Steuern geſchaffen werden mußten. An dieſer
Aufgabe iſt das Kabineit ſchließlich geſcheitert. Kleinlicher
Par=
teigeiſt und Reſſortpartikularismus und vor allem die Furcht,
das Wohlwollen der Wähler zu verlieren, legten ſich lähmend
auf die Arbeiten des Kabinetts. Und der Miniſterpräſident
iſt nicht ſtark genug geweſen, um die Gegenſätze auszugleichen.
Auch innerhalb der Regierung des Grafen Broqueville ſelbſt
hat ſchließlich der Parteiegoismus über das Allgemeinwohl
triumphiert.
Es ſcheint, daß Graf Broqueville die Abſicht hat, ſich
end=
gültig von der Politik zurückzuziehen, der er faſt ein Leben
lang gedient hat. Er hat verſchiedenen Kabinetten angehört und
Seite 2 — Nr.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 20. November 1931
war mehrere Male Miniſterpräſident. Die großen Verdienſte, die
er ſich um ſein Land erworben hat, werden durch den Ausgang
ſeiner letzten Miniſterpräſidentſchaft kaum beeinträchtigt. In
außenpolitiſcher Beziehung war er aufrichtig beſtrebt. Belgiens
Unabhängigkeit und Selbſtändigkeit nach allen Seiten zu
wahren. In friſcher Erinnerung iſt noch ſeine aufſehenerregende
Senatsrede im Frühjahr d. J.. in der er der Verſailler
Illuſionspolitik eine ſcharfe Abſage erteilte und ſich für eine
gerechte Behandlung Deutſchlands auf dem Rüſtungsgebiete
ein=
ſetzte. Dieſe Rede iſt ihm in Paris bis heute nicht verziehen
worden.
* Das Ende der Sozialiſten.
Die in der 2. Internationale zuſammengeſchloſſenen
Sozia=
liſten — die bedeutendſte Gruppe unter ihnen bildete früher die
deutſche Sozialdemokratie — ſcheinen eingeſehen zu haben, daß
ſie allmählich aus dem politiſchen Getriebe ausſcheiden müſſen.
Viele unter ihnen haben ſich nach einem Rettungsanker
umge=
ſehen. Ihr Blick iſt dabei auf Moskau gefallen, von wo man
auch bereitwillig ſofort alle Anſtrengungen unternahm, um eine
„Rettungsaktion” für die Sozialiſten in die Wege zu leiten, die
aber von bolſchewiſtiſcher Seite ſo aufgezogen wurde, daß ihre
Verwirklichung die Beſeitigung der 2. Internationale bedeutet
hätte. Verhandlungen ſind hin und her gegangen. Die
Spitzen=
organiſationen haben ſich zuſammengeſetzt. Sie ſind ſich nicht
einig geworden. Man hat dann verſucht von unten her eine
Einheitsfront aufzubauen. Das iſt teilweiſe gelungen. In
Frank=
reich arbeiten Sozialiſten und Kommuniſten Hand in Hand,
Ueberall dort, wo nur noch Bruchſtücke der ſozialiſtiſchen
Par=
teien übriggeblieben ſind, iſt man ebenfalls bereit, mit den
Kommuniſten zuſammenzugehen.
Es iſt nun in Paris ein neuer Verſuch gemacht
worden, beide Richtungen zuſammenzuführen. Die
ſozialiſtiſche Internationale wehrt ſich jedoch mit großer
Hart=
näckigkeit gegen die Zumutung, ihr Eigenleben aufzugeben und
in der bolſchewiſtiſchen Bewegung unterzutauchen. Es hat hitzige
Debatten auf der Tagung des Vollzugsausſchuſſes der 2.
Inter=
nationale gegeben. Ein einheitlicher Beſchluß iſt nicht
zuſtande gekommen, weil ein großer Teil der Mitglieder
nur unter ganz beſtimmten Bedingungen ein Zuſammengehen mit
der 3., der kommuniſtiſchen Internationale gutheißen wollte.
Moskau ſollte erſt einmal eine Garantie dafür geben, daß die
ruſſiſchen Sozialiſten ſich politiſch wieder ungehindert betätigen
dürften. Verſchiedene Mitglieder nahmen an der Außenpolitik
der Sowjetunion Anſtoß. Sie wollten wiſſen, wie die
kommu=
niſtiſche Internationale, wie alſo Moskau über die Diktatur des
Proletariats und über die Entfachung der Weltrevolution denkt.
Die Anſichten und Anſchauungen gingen durcheinander, ſo daß
man ſchließlich darauf abkam, den einzelnen Unterorganiſationen
freie Hand zu geben. Sie ſollen auf eigene Fauſt verſuchen, ſich
mit den Kommuniſten zu einigen, ſofern ſie es für richtig und
für zweckmäßig halten.
Für die völlige Verſchmelzung der ſozialiſtiſchen
Internationale mit der kommuniſtiſchen Internationale waren
abgeſehen von den Vertretern Sowjetrußlands zunächſt einmal
die Abordnungen Spaniens, Italiens, Polens
und Oeſterreichs. Aber dieſe Delegierten ſind abſolut
macht=
los, denn in dieſen vier Ländern hat der Sozialismus kaum noch
etwas zu ſagen oder er iſt gänzlich ausgeſchaltet. Intereſſant iſt
dagegen, daß auch Vertreter der Schweiz und Frankreichs für die
Verſchmelzung eintraten. Aber die Schweizer ſcheinen auch nicht
mehr in reſtloſer Uebereinſtimmung mit ihren Wählern zu ſtehen.
Denn die Volksabſtimmung in Genf war eine
ein=
deutige Abſage an den Präſidenten des
Kan=
tons, Nicole, der ſeinerzeit an dem Marxiſtenaufſtand am
9. November 1932 in Genf maßgebend beteiligt war und der
durch ſeine Kantonalpolitik faſt die ganze Schweiz gegen ſich
auf=
gebracht hat.
Die Wimpelführung bei Dienſtfahrken der Wehrmacht
Laut Verfügung des Reichswehrminiſters führen
Kraftfahr=
zeuge der Wehrmacht bei Dienſtfahrten folgende Hoheitszeichen:
Wenn ſich oberſte Wehrmachtsvorgeſetzte, die eine
Kommando=
flagge bzw. ein Rangabzeichen führen, in dem Wagen befinden,
auf der linken Seite des Fahrzeugs, die Kommandoflagge bzw.
das Rangabzeichen, auf der rechten Seite einen dreieckigen
Wim=
pel mit eingewebtem Wehrmachtshoheitszeichen.
Wenn ſich Offiziere und Beamte im Offiziersrang im Wagen
befinden, nur den Wimpel, und zwar Heereskraftwagen einen
feldgrauen Wimpel mit weißem Hoheitszeichen, Marinekraftwagen
einen blauen Wimpel mit gelbem Hoheitszeichen.
Kraftwagen, die im Truppenverband an Uebungen bekeiligt
ſind, führen keine Hoheitszeichen.
Angehörige der Wehrmacht, die einen eigenen Kraftwagen
beſitzen, dürfen an dieſem den feldgrauen bzw. blauen Wimpel
führen.
Reichsjuſtizkommiſſar Dr. Frank, der auf Einladung der
bul=
gariſchen Landesuniverſität in Sofia weilt, wurde am
Montag=
mittag von König Boris in einſtündiger Audienz empfangen.
Die für Dienstag, den 20. November, angeſetzte feierliche
Ein=
weihung der neuen Kölner Univerſität iſt verſchoben worden, da
Reichsminiſter Ruſt ſeit Freitag an Grippe erkrankt iſt.
Zwiſchen der Führerin der NS. Frauenſchaft und des
Deut=
ſchen Frauenwerks und dem Beauftragten des Bundesamtes des
NS. Deutſchen Frontkämpferbundes (Stahlhelm) wurde eine
Ver=
einbarug getroffen, wonach der Stahlhelm=Frauenbund mit
ſei=
nen Gliederungen in das Deutſche Frauenwerk eingefügt wird.
Als beſtehende Gruppen werden die angeſehen, die bereits vor
dem 28. Juni 1934 aktiv gearbeitet haben. Damit hat die
Reichs=
führung der NS. Frauenſchaft und des Deutſchen Frauenwerkes
die oberſte Führung über den Stahlhelm=Frauenbund
über=
nommen.
Wie aus Sitten im Kanton Wallis berichtet wird, brach in
einem Dorf oberhalb von Sitten zwiſchen jungen Leuten aus
poli=
tiſchen Gründen eine ſchwere Schlägerei aus, bei der ſich die
Geg=
ner mit Steinen bewarfen und ſchließlich auch von Schußwaffen
Gebrauch machten. Zwei junge Leute wurden getötet, während
zwei weitere verletzt wurden.
Das amerikaniſche Schatzamt hat in der Woche zwiſchen dem
31. Oktober und 17. November durch die Federal Reſerve Bank
Belaien einen Kredit im Betrage von 25 Millionen Dollar gegen
Goldgarantie zur Verfügung geſtellt, um in den für die
Goldblock=
länder kritiſchen letzten Tagen Belgiens Abgehen von der
Gold=
währung zu verhindern.
In der Nähe von Schanhaikwan beſchoß eine franzöſiſche
Pa=
trouille eine japaniſche Truppe. Der franzöſiſche Generalkonſul
ſprach den japaniſchen Behörden ſein Bedauern aus und erklärte,
daß gegen die franzöſiſchen Soldaten eine Unterſuchung eingeleitet
werden ſolle.
deren Einkragung in die Abſtimmungsliſten
noch nicht feſtſtehl.
Der Bund der Saarvereine teilt uns mit:
Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß die
Rekurſe gegen die Entſcheidung eines Kreisbüros auf den
amt=
lichen, von der Abſtimmungskommiſſion herausgegebenen weißen
Formularen einzulegen ſind. Dieſe müſſen auf das ſorgfältigſte
ausgefüllt werden. Der Abſtimmungsberechtigte läuft ſonſt
Ge=
fahr, daß der Rekurs wegen formeller Mängel verworfen wird.
Wem ein ſolches Formular nicht zugegangen iſt, wende ſich an
den Vertrauensmann, die Ortsgruppe oder die Geſchäftsſtelle des
Bundes der Saarvereine, Berlin SW. 11, Streſemannſtraße 42.
Die genannten Stellen ſind auch bei der Ausfüllung der
Formu=
lare behilflich.
Die amtliche Mitkeilung.
DNB. Rom, 19. November.
Ueber das Ergebnis der Romreiſe Schuſchniggs wird amtlich
mitgeteilt:
„Muſſolini hat zwei lange Beſprechungen mit dem
Bundes=
kanzler Schuſchnigg gehabt unter Teilnahme des öſterreichiſchen
Außenminiſter v. Berger=Waldenegg und des Staatsſekretärs des
Aeußeren Suvich. In dieſen Beſprechungen wurde die Politik
engen Einverſtändniſſes zwiſchen Italien und Oeſterreich
beſtätigt, und zwar auf der in den vorhergehenden Beſprechungen
mit dem verblichenen Kanzler Dollfuß feſtgelegten
Linie. Es wurden die Vorausſetzungen geprüft, die nötig ſind,
daß Oeſterreich gefeſtigt in ſeinem politiſchen und
wirtſchaft=
lichen Aufbau und geſtützt auf die Freundſchaft Italiens und
Un=
garns möglichſt ſchnell und in vollem Maße die hiſtoriſchen
Funktionen wieder aufnehmen kann, die auf die
im Donaubecken aufeinander treffenden
Kräf=
ten ausgleichend wirkten. Es wurde auch in Beziehung
auf Oeſterreich das befriedigende Funktionieren der
italieniſch=
öſterreichiſch=ungariſchen Protokolle vom März dieeſs
Jah=
res feſtgeſtellt, die einen unbezweifelbaren Beitrag zur
Verbeſſe=
rung der wirtſchaftlichen Lage Oeſterreichs geleiſtet haben. Es
wurde ferner beſtätigt, daß die Dreier=Abkommen keinen
aus=
ſchließenden Charakter tragen und auch auf andere
Staa=
ten ausgedehnt werden können, die die
Bedinun=
gen erfüllen, die ihre Grundlage bilden. Es
wurde ferner feſtgeſtellt, daß die Entwicklung der kulturellen
Beziehungen zwiſchen den beiden Staaten wünſchenswert iſt, und
zwar durch den Abſchluß neuer Abkommen zur
Schaf=
fung von kulturellen Inſtituten in den beiden
Hauptſtädten Wien und Rom.”
Ein Erlaß Dr. Goebbels.
DNB. Berlin, 19. Novembet
Der Reichspropagandaleiter der NSDAP. gibt laut
n=
bekannt: Im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führeutz
erlaſſe ich folgende Anordnung:
Oeffentliche Verſammlungen und Kundgebungen der NSDNyn
ill ihrer Gliederungen und aller angeſchloſſenen Verbände bedüg
fen der Genehmigung des zuſtändigen Hoheitsträgers, der ſhid;
Durchführung im Einvernehmen mit dem jeweiligen Propagandd m
leiter entſcheidet. Dieſe Veranſtaltungen werden genehmigt:
1. durch den zuſtändigen Ortsgruppenleiter, wenn die Beſu
tung der Veranſtaltung nicht über den Ortsgruppenbenſ,t
hinausgeht;
2. durch den Kreisleiter, wenn die Bedeutung der Veranſtalme
über den Ortsgruppenbereich hinausgeht;
3, durch den Gauleiter, wenn die Veranſtaltung eine allgemein
politiſche Bedeutung für das Gaugebiet beſitzt.
Die ſchlagartige Veranſtaltung von Verſammlungen für e
wa
Gebiet, das mehrere Gaue umfaßt, iſt nur mit meiner Genehme ſg nſetzt, Tau
gung zuläſſig.
autſprecht
(gez.): Dr. Goebbels, Reichspropagandaleitung der NSDAM I,eſier P9. 3
Ueberwältigender Sieg des Deutſchkums. ſeos Vort
her Begrüßl
zu deren
Die Wahlen in Danzig.
zuien Kamert
Laun ergriff
Ueber die Kreistagswahlen Danziger Niederung liegt du Neoſſchollsgen
elndober dankt
folgende vorläufige amtliche Endergebnis vor: Von 15 942 Waku
7 Organiſation
berechtigten wurden 14 614 gültige Stimmen abgegeben. Dauuch mn Armee
erhielten NSDAP. 11 610, Chriſtlich=Nationale (Zentrun und /. willen,
Deutſchnationale 956, Sozialdemokraten 1575, Kommuniſten 474
Die Wahlbeteiligung betrug 93,2 v.H. Von den Togegebenm es.2
Stimmen erhielt die NSDAP. 79,4 v.H. gegen 62 v.H. bei dawflen
Volkstagswahlen im Mai 1933. Die Sitze im Kreistag verteile
7b
ſich wie folgt: NSDAP. 16. Chriſtlich=Nationale 1, Sozialdemm
kraten 2, Kommuniſten (durch Reſtſtimmen) 1. — Bei den slein
zeitig erfolgten Gemeindewahlen im Kreiſe Danziger Niederum
erzielte die NSDAP. mit 12 128 von 13 174 Stimmen 92 v,5.
abgegel.. Soimmen. — Ueber die Kreistagswahlen im Kreig
Danziger Werder liegt folgendes amtliche Geſamtergebnis vn
Von 25 618 Wahlberechtigten wurden 23 452 gültige Stimmen al
gegeben; davon erhielten NSDAP. 18 102, Chriſtlich=Natiohzu gor der
(Zentrum und Deutſchnationale) 2186. Sozialdemokraten 20il ſri=
K mmuniſten 830 und Polen 255. Die Wahlbeteiligung bei
faſt 92 v. H. Von den abgegebenen Stimmen erhielt die NSDNRAl mit 7
78 v.H. gegen 60,8 v.H. bei der Volkstagswahl im Mai 1 Höpeißt
in dem
* Die Wahlen in Danzig, an ſich von abſolut untergſt roen. Sie
neter und nur lokaler Bedeutung, verdienen jedoch allerſtüſten us quo, ſo=
Beachtung. Sie haben einen Beweis dafür geliefert, daß unn r Bedanke
dort, wo die Gegner des Nationalſozialismus ſich ungehinunts vo mmen un
betätigen dürfen, die Mehrheit aller Wahlberechtigten ſich uns” bochgezogen
Nationalſozialismus bekennt. Aber Danzig iſt ein deutſcher Ya ſanuar gehe
poſten. Aus dieſem Grunde muß man das Wahlergebnis zuwtne mehr
noch von einer anderen Seite betrachten. Zieht man eine Bilanu/ Dach dieſen
in nationalpolitiſchem Sinne, dann ergibt ſich, daß die überwian en Raum. un
gende Mehrheit der Stimmberechtigten, im Lager der deutſcheM ſtext mitgeſt
Parteien ſteht, während nur ein verſchwindend geringer, huns ſann ergri
nennenswerter Prozentſatz der polniſchen Liſte ſeine Zuſtimmua! Wort, um
gegeben hat. Da uns bekannt iſt, daß man im Ausland dic” Aaaden der S‟
ziger Wahlen durch die Saarbrille betrachtet, iſt der Ausfalm.Ehgengeiſt er
Zefragung der Danziger Wählerſchaft von um ſo größerem M. Zmft für die E
Denn wie man in Danzig nahezu 100prozentig im deutſchen Luar ſch der Fr.
geblieben iſt, wird man auch an der Saar am Abſtimmungsußm Hitlers. Mö
ſeine Entſcheidung für das Deutſchtum treffen. Das wird NeM Frontſoldater
um ſo leichter und auch wuchtiger vor ſich gehen, weil ſämtlichhl Heldentums
Saarländer in der Deutſchen Front ohne Unterſchied der Parſ um Schluß er
zugehörigkeit vereinigt ſind.
rführer
Gedanken und
Zur Erinnerung an den heldenmütigen Durchbruch der MM ſodgten und
den Ruſſen eingeſchloſſenen deutſchen Diviſionen bei Brzezi0l!0 angen von der
der Nacht zum 24. November 1914 fand am Sonntag vormitic e.
Gegenwart des Führers Adolf Hitler ſowie zahlreicher Heerſthlſe.
der alten Armee und unter Beteiligung von mehreren tauſ0ich ſchen. Nu
Mitkämpfern im Kriegervereinshaus in Berlin eine erhebenchm0 0g mit di
Feier ſtatt. General Litzmann, der Sieger von Brzeziny, v.,” is ſein
us Anlaß der 20. Wiederkehr des Tages von Brzeziny von 700d ken. In den
rer beſonders ausgezeichnet. Vor dem Hotel „Nordlang:"
General Litzmann Wohnung genommen hatte, war ein Poſten gell
Von Erwin H. Rainalter.
Die ſoziale Stellung des Schriftſtellers hat ſich während der
letzten Jahrzehnte grundlegend gewandelt. Was vorher zumeiſt
nur Berufung geweſen war, ein Amt, das man um ſeiner ſelbſt
ausübte, das wurde nun in einem bürgerlichen Sinne zum Beruf.
Der Schriftſteller beſann ſich immer mehr darauf, daß die
Pro=
dukte ſeines Schaffens nicht nur ideelle Werte darſtellten, ſo daß
ſie — wenn man dies nüchterne Wort in ſolchem Zuſammenhang
geſtatten will — auch ein wirtſchaftliches Gut von ernſthafter
Be=
deutung waren. Mit dieſer Erkenntnis begann er ſich aus den
an=
deren Berufen auszuſchalten, die ihn bisher geborgen hatten. Die
Frage, ob dies zum Nutzen der Kunſt geſchah, wird allzuleicht
nicht zu beantworten ſein. Gottfried Keller noch, ein Mann alſo,
der ſchon in unſere Zeit hineinragte, hielt feſt an ſeinem Amt als
Staatsſchreiber von Zürich, weil er der Meinung war, daß dieſe
Bindung an das bürgerliche Leben ihm allein die innere Freiheit
und Unabhängigkeit gab, die er für ſeine Kunſt brauchte Mit
ſolcher Anſchauung ſtand er keineswegs vereinzelt da. Goethe
widmete ſich den Aufgaben, die ihm als einem weimariſchen
Staatsminiſter oblagen, mit Genauigkeit und Ausdauer, Schiller
war Profeſſor, Herder Prediger. Als Erſter hatte Leſſing den Mut,
zu werden, was man heute einen freien Schriftſteller nennt. Kleiſt
folgte ihm zwar darin nach, aber er ſuchte wenigſtens zeitweiſe
eine Bindung in der Journaliſtik. Im allgemeinen darf man ſagen,
daß ehedem das bürgerliche Leben ſcharf von der künſtleriſchen
Tätigkeit geſchieden war.
In dieſem Zuſammenhange muß es merbwürdig erſcheinen,
daß der Schaffende, der einzig und allein ſeiner Kunſt lebt, in
an=
deren Kunſtgattungen von jeher zu Recht beſtand, und daß nur der
Dichter ſich erſt mühſam von ſeinen Hemmungen und Vorurteilen
frei machen mußte. Mozart, Beethoven, Schubert, Wagner lebten
nur für ihre Berufung, die ſie zum Berufe werden ließen. Schwer
vorſtellbar iſt ein Maler oder ein Bildhauer, der tagsüber in
einem Kontor angeſtellt iſt und ſich karge Mußeſtunden abſtiehlt,
um zur Erfüllung ſeiner eigentlichen Aufgabe zu kommen. Dabei
muß freilich feſtgehalten werden, daß jede andere Kunſt feſter im
Handwerklichen verankert iſt als die Dichtkunſt. Dürer war nicht
mehr als ein zunftmäßiger Meiſter, der freilich hoch in den Himmel
ſeligen Schöpfertums hinaufwuchs. Wogegen die Meiſterſinger
durchwegs ein Gewerbe übten, das ſie mit ihrem Dichtertum wohl
in Einklang zu bringen verſtanden. Kein Zweifel kann darüber
beſtehen, daß dieſes Hinausheben dichteriſchen Schaffens über die
Sphäre des Alltags viel zur Vertiefung des Schaffens beitrug,
während andererſeits das Verhafietſein des Dichters im Bürger=
Minna von Barnhelm” im Heſſiſchen Landeskheafer.
ſeibſtandarte Adolf Hitler aufmarſchiert, der die einem geoßech de
10
Feldherrn gebührenden Ehrenbezeugungen erwies.
Mm
liefen, die ihm aus der ande Ncaſt
lichen Behandlung in ſein Di0ſch ge, die
tertum hineinwuchſen, darf 421 In,
gewiß angeſehen werden. GedchAlng die
los hat ihn auch der Berul 2 len
dem herrlich klaräugigen Re0de7 A.
ſten gemacht, der er wurde.
Trotz dieſer notwendigen 9
dung an das Leben des And
die der Dichtkunſt vorgeſt
ſein ſollte, haben ſich die 9
auf eigene Füße geſtellt,
ihr Amt zum bürgerlichen
gemacht. Dies war eine ?
lution, die ſich lange ſchon oe
kündigt hatte, die aber eiſt
dem Naturalismus, der Geidle
Hauptmann und Sudernſle
Von links nach rechts: Franziska: Edith Schultze=Weſtmann;
Tellheim: Jochen Poelzig; Minna: Ruth Trumpp.
tum jene Weltkenntnis vermittelte, ohne die das Dichtwerk nicht
beſtehen kann. Denn im Gegenſatz etwa zur Muſik, die die
unab=
hängigſte aller Künſte iſt, bleibt die Literatur in ſtändiger
innig=
ſter Beziehung zum Leben in allen ſeinen Formen. Sie wird zum
Spiegelbild der weltanſchaulichen und ſozialen Kräfte, ſie ſteht
durchaus auf dem Boden des Realen, um freilich dies Reale und
Zeitgebundene zum Sinnbild zu adeln. Daß ſomit dem
Staats=
ſchreiber Gottfried Keller allerlei Schickſale und Menſchlein unter=
emportrug, zum Durchbruchl ”
langte. Damals begann. Ne
ſozial zu denken, und dache
wuchs in den Dichtern, die
als Arbeitsmenſchen an ſchol”
und verantwortlichem Wert!
ten, das Selbſtbewußtſein mohnt 9
tig empor. Der Schreibillie
wurde zur Werkſtätte, der 909
ter hatte keine andere als 9e9
nötig. Die Bindung an
Volk, die ihm ehedem
Arbeitsgemeinſchaft hatte 9e
können, ſuchte er nun in
Politik. Das hat der 50
nicht immer genützt, aber 000
rerſeits empfing ſie doch e
mächtigen neuen Blutſtron.
Das kämpferiſche politiſche 9. M
präge des öffentlichen Lebech
hielt während faſt eines h000.
Jahrhunderts an. In dieſer
vollzogen die Dichter, die
501
zum Schaden ihres Schaff”
zu oft der Politik ganz zu verfallen drohten, die Emalzip.
den geläufigen bürgerlichen Berufen faſt volkonmen. I.
en ihnen natürlich auch äußere Umſtände: die Bolsich.
raſch zu und damit ſtiegen die Auflagen der Bücher: O..
immer mehr Zeitungen und Zeitſchriften auf den Bioh. 2.
arbeiter brauchten. Jedenfalls brachte dem dichter .
mnehrige Freiheit auch idelle Vorteile; er ſand iber 2ei.
des Alltags, er konnte das menſchliche Leben 0s.
cer rhein-mginiſcher Fronkfoldaken=
und Aeiegsopferrehtentag.
LPD. Frankfurt a. M., 18. November.
der Ehrentag der alten Frontſoldaten und Kriegsopfer aus
damEau Heſſen=Naſſau hat in erhebender Weiſe gezeigt, wie
ſelmſich die ehemaligen Verteidiger unſerer Heimat der
wieder=
geunnenen Ehre erfreuen, in wie überzeugender Weiſe ſie
ihim Elten Soldatenſtolz bekunden und ſich zum neuen
Deutſch=
lauyl und ſeinem Führer Adolf Hitler bekennen.
der Ehrentag fand ſeine Einleitung mit dem Richtfeſt der
Fichukämpferſiedlung Darmſtadt in Anweſenheit des
Reichs=
kriſueopferführers Pg. Hanns Oberlindober. Am Samstag
abgen vereinigten ſich die Frankfurter und die bereits
einge=
tywfnen auswärtigen Kameraden zu einem erhebend
ver=
layzſer: Kameradſchaftsabend im Feſtſaal auf dem
Feſthallen=
geäd, dem auch Gauleiter Sprenger und der
Reichskriegs=
opyirührer für einige Stunden beiwohnten.
m. Laufe des Sonttag vormittag legten Abordnungen der
Neſöſ V. Ortsgruppe Frankfurt am Ehrenmal im
Hauptfried=
ho nd an den Regimentsdenkmälern Kränze nieder. Schon
lamp vor dem feſtgeſetzten Beginn der großen Kundgebung in
deu feſthalle waren der rieſige Raum und die Nebenräume
dichtveſetzt. Tauſende mußten auf dem Platz vor der Feſthalle
dund Lautſprecherübertragung der Kundgebung folgen.
Gau=
amteiter Pg. Ziegler eröffnete die Kundgebung mit Worten
henzher Begrüßung und gedachte dann der gefallenen
Kame=
rate zu deren Ehren ſich die Fahnen ſenkten und das Lied
vom uten Kameraden geſpielt wurde.
lann ergriff Gauleiter Reichsſtatthalter
Spren=
geſrdas Wort zu einer kurzen Anſprache, in der er den
Kaynradſchaftsgeiſt feierte und dem Reichskriegsopferführer Pg.
Obſtendober dankte, daß er die Kriegsopfer zu einer ſo
herr=
lichtn Organiſation zuſammengeführt habe. Die Soldaten der
brazuen. Armee und der feldgrauen Front ſeien einig im
Wſhwillen, dem Recht des ſtolzen freien
Mſines. Der Gauleiter weihte dann 120 Fahnen der
ver=
ſchindnen Ortsgruppen, wobei er nochmals auf die Erlangung
des Vehrrechts hinwies, trotzdem müſſe aber der Friede
ge=
walon bleiben.
4berbürgermeiſter Dr. Krebs hieß die
Kame=
radaunamens der Stadt Frankfurt herzlich willkommen. Die
Grüß der Saar überbrachte der Landesführer der
deuſchen Kriegsopfer an der Saar. Er führte u. a.
aus Venn wir heute mit 500 Soldaten und Kriegerwitwen
vom t deutſchen Saar hierher gekommen ſind, dann wollen
wirnü der letzten Phaſe unſeres Abſtimmungskampfes noch
ein=
malllor der ganzen Welt unter Beweis ſtellen, daß die
vier=
jährge Gemeinſchaft des Schützengrabens.
da ierjährige Erlebnis des Krieges uns auf
ewin nit Ihnen, und nicht mit den andern,
zuſammen=
gefſchn eißt haben. Wenn wir unſere Pflicht tun, dann tun
wirrſ in dem Gedanken an unſere 20000 gefallenen
Saar=
kamnfden. Sie ſtarben nicht für Frankreich, nicht für den
Staau quo, ſondern ihr letztes Wort war Deutſchland, ihr
letztur Hedanke war bei Deutſchland. Wir aber haben das Erbe
ſgFübermmmen und wir tun unſere Pflicht. Am 14. Januar wird
nichg uchgezogen die Fahne des Status quo, ſondern am
indr 14. hairar gehen hoch die Fahnen des neuen Deutſchen Reiches,
undare mehr ſollen dieſe Fahnen wieder heruntergeholt
wer=
den. (ach dieſen Worten durchbrauſte ſtürmiſcher Beifall den
großſie Raum, und ſpontan wurde das Saarlied intoniert und
begeiint mitgeſungen.
Ann ergriff SA.=Gruppenführer Pg. Beckerle
das lort, um die herzlichen Wünſche und Grüße von den
Kamenden der SA. und SS. zu überbringen. SA.=Geiſt und
Solilaengeiſt ergänzten ſich harmoniſch. Immer habe die SA.
gekännt für die Ehre der Frontſoldaten. Die SA. freue ſich,
daß ih der Frontſoldat neu formiert habe als Mitkämpfer
Adolgföitlers. Möge der höchſte Wunſch des Führers, daß dem
letzte Frontſoldaten und dem letzten Kriegsverletzten der Lohn
ſeines Heldentums zuteil werde, bald in Erfüllung gehen.
Zin Schluß ergriff, lebhaft begrüßt, der
Reichskriegs=
opfffführer Hanns Oberlindober das Wort, um
neues Edanken und neue große Ziele aufzuzeigen und den alten
Fronnſldaten und Kriegsopfern aus dem Herzen zu ſprechen.
Angeuagen von den unvergeßlichen Ausmarſchtagen des Jahres
Schan ehen. Nur durfte er dabei nie der Gefahr verfallen, die
Fühllun mit dieſem Volke, aus dem und für das er ſchuf und das
ihm es ſein wichtigſtes und ſchönſtes Problem bleiben mußte, zu
verlifei. In den letzten Jahren ſchienen die Dichter dieſer Gefahr
zu e ligen. Sie begannen Wege zu gehen, auf denen ihnen das
Volklicht mehr zu folgen vermochte.
luch dies iſt vorbei, und eine neue Zeit hat die Dichter
wie=
der img an das Volk angeſchloſſen. Denn eine ſtarke
Schickſals=
gemennhaft verkettet nun alle Schichten, die Werktätigen wie die
Geiſtnon, die Aufnehmenden wie die Schöpferiſchen. Sie haben
erkam daß ſie einander ergänzen zu einer einzigen großen
Leiſtun, die über den Einzelnen hinausgehoben iſt. Der Dichter
vor alln muß, wenn er ſeinen Namen verdienen will, wiſſen, daß
dieſess ſolk in allen ſeinen Typen und Schickſalen ſo reich, ſo
wich=
tig, ſſbark iſt, daß es wahrhaft lohnt, es immer wieder in ſeinem
Ring) und Streben zum Problem des Kunſtwerks zu machen.
Die rtiſche Schule, durch die er, wenn man ſie in ihren edleren
Ausmnungen verſtehen will, während des letzten Jahrhunderts
Aing, ug ihm ſomit nicht geſchadet haben, denn ſie hat ihm den
Weg Iſm Volke gewieſen. Dieſes Volk zu erkennen und zu
er=
ſorſchcen iſt die ſchöne Aufgabe, die die neue Zeit ihm zuweiſt. An
dieſen zufgabe wird ſich der freie Dichter in der neugeſchaffenen
großen he meinſchaft bewähren.
**
Heſſiſches Landestheaker.
Drikkes Sinſonie=Konzerk.
Akufführung der dritten Sinfonie von Wilhelm Peterſen.
A0helm Peterſen iſt kein Vielſchreiber, in ſtarker
Zurück=
gezog eheit und völliger Verſenkung in fein Schaffen erſtehen
aber=hrke, die weit über den Augenblick und den Zufall er=
Averrino und zu dem Bedeutendſten gehören, was unſere
Zeit Ifoniſch zu bieten und der Nachwelt zu hinterlaſſen hat.
Peterk gehört auch zu den Künſtlern, die ein vollendetes
Werkſ ſhr ſofort im Ueberſchwang der Gefühle an die
Oeffent=
lichkeurngen, ſondern erſt ſelbſt einen gewiſſen Abſtand zu
gewinmn ſuchen, bis ſie es aus der Taufe heben laſſen. Die
neue =Giſonie in Cis=Moll, Op. 30, iſt das Werk eines Meiſters,
der mitz nur ſich und ſeinen Freunden, nicht nur ſeiner
Vater=
ſtadt, ſndern dem deutſchen Volk und der Kulturwelt ſoweit
ſie irſtſinse iſt, deutſchen Geiſt von ſolcher Tiefe in ſich
auf=
zunelsm, ein Geſchenk darbringt. Sie unterſtreicht mit
Ent=
ſchied=weit, was Peterſen ſchon in ſeinen beiden anderen
Sin=
fonielhigen wollte: zurück dahin, wohin Bruckner die Sinfonie
gefühyhat, und neue Weiterentwicklung von dieſem Gipfel
aus! ze Weiterentwicklung iſt ſchon deutlich zu ſpüren, denn
weder ihältlich noch klanglich oder formell iſt eine
unmittel=
bare 29ch folge zu finden, um ſo mehr aber in dem
künſt=
leriſeſſß, Berhältnis zur Sinfonie als dem Ausdruck
perſönlich=
ſten. Yen nens, ja weltanſchaulicher Beichte. Vielleicht lächelt
Petenxf ſüüber manche Einzelheit deſſen, was ich beim
zwei=
malige Hören ſeiner Schöpfung ſtammelnd aus ſeiner
künſt=
leriſolkArbeit von Monaten, vielleicht Jahren herausleſen will,
aber h Verſuch, die tiefe Wirkung zu beſchreiben, will ich
doch Augen. Die Sinfonie hat etwas Heldiſches in ihrer Ge=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
1914 und den immer wiederkehrenden Erinnerungen an die
unſeligen Tage des Zuſammenbruchs 1918, umriß der
Reichs=
kriegsopferführer den Kampf der alten Frontſoldaten
um Achtung und Ehre, die jedem braven Soldaten
ge=
bühre, und die ihm nirgends und zu keiner Zeit von einem
anſtändigen Volk verſagt werden dürfe. Zum Thema Frieden
rief der Reichskriegsopferführer aus: Wir lieben den Frieden,
aber wir lieben auch die Ehre unſeres Volkes und die
Zu=
kunft unſerer Kinder. Hierfür trete jeder alte deutſche
Front=
ſoldat in jedem Tag und zu jeder Stunde ein. Es gelte auch
immer daran zu denken, welch außerordentliches Opfer die
Witwen unſerer gefallenen Kameraden gebracht hätten. Denn
an dieſem ungeheuren Frauenopfer würde immer noch viel zu
gedankenlos vorbeigegangen. In erſter Linie gelte es deshalb,
auch die Verſorgung der Hinterbliebenen, einſchließlich der
Waiſen und Eltern, ſchon im Hinblick auf die Erfüllung des
dem ſterbenden Kameraden gegebenen Verſprechens immer mehr
der Vollendung zuzuführen. Er ermahnte die alten Front=
Nr. 321 — Seite 3
ſoldaten und Kriegsopfer, Richtmänner des
deutſchen Volkes zu bleiben. Die Soldatenehre und das
Soldatenrecht müſſe aber auch über die Grenzen hinaus
ver=
ſtanden werden. Genau ſo wie wir jedem ehemaligen
Front=
ſoldaten, den wir als anſtändigen Gegner kennen lernten, achten,
erwarten und wünſchen wir, daß auch ſie dem deutſchen
Sol=
daten gleichermaßen die Achtung nicht verſagen, denn gerade
die gegenſeitige Achtung der Frontſoldaten untereinander ſei der
ſicherſte Garant für den Frieden der Welt.
Das Deutſchland= und das Horſt=Weſſel=Lied ſchloß ſich
den immer wieder von Beifall unterbrochenen Worten des
Reichskriegsopferführers an, worauf Gauamtswalter Ziegler die
große Kundgebung mit einem dreifachen Siegheil auf den
ehe=
naligen Frontkameraden und jetzigen Führer Adolf Hitler ſchloß.
Ein ſchneidiger Vorbeimarſch der Ehrenſtürme an den
Schwerkriegsbeſchädigten und dem Reichskriegsopferführer vor
dem Reichsbankgebäude beſchloß den erſten rhein=mainiſchen
Frontſoldaten= und Kriegsopfer=Ehrentag.
Italieniſch=abeſſiniſcher Zwiſchenfall.
Italien forderk Genugkuung.
Truppenzuſammenziehungen an der abeſſiniſchen
Grenze.
EP. Rom. 19. November.
Im Zuſammenhang mit den in der letzten Zeit
umlaufen=
den Gerüchten von italieniſchen Rüſtungen gegen Abeſſinien
erregt ein italieniſch=abeſſiniſcher Zwiſchenfall lebhaftes Aufſehen,
der ſich vor einigen Tagen ereignet hat, aber erſt jetzt
bekannt=
gegeben wird. Nach einer Meldung aus Asmara an der
Nord=
grenze Abeſſiniens haben einige bewaffnete Abeſſinier in der
Nacht das italieniſche Konſulat von Gondar, der früheren
Hauptſtadt Abeſſiniens, überfallen und ſind mit Gewalt in den
Garten eingedrungen, wo es mit den dort befindlichen
ita=
lieniſchen Askaris zu einer Schießerei kam. Die Angreifer
wur=
den zwar zurückgeſchlagen, doch wurden ein Askari getötet und
zwei verletzt. Die italieniſche Regierung hat ihren Geſandten
in Addis Abeba angewieſen, entſchiedene Vorſtellungen bei der
Regierung von Abeſſinien zu erheben und Genugtuung zu
fordern.
In der geſamten italieniſchen Preſſe wird der Zwiſchenfall
bedauert, und der feſten Hoffnung Ausdruck gegeben, daß die
abeſſiniſche Regierung volle und raſche Genugtuung leiſten
werde, damit weitere Verwicklungen vermieden würden.
Verſchiedene engliſche Montagsblätter berichten im
Zu=
ſammenhang mit dem Ueberfall, daß Italien an der abeſſiniſchen
Grenze Truppen zuſammenziehe. In Londoner diplomatiſchen
Kreiſen wird der Befürchtung Ausdruck gegeben, daß der
Zwiſchenfall angeſichts der geſpannten Beziehungen zwiſchen den
beiden Ländern zu einem ernſten Konflikt führen könnte.
Schießereien zwiſchen porkugieſiſchen und ſpaniſchen
Fiſcherfahrzeugen.
EP. Liſſabon, 19. November.
Seegefechte in kleinem Maßſtab zwiſchen portugieſiſchen und
ſpaniſchen Fiſchereifahrzeugen ſind in der letzten Zeit an der
Tagesordnung. Es handelt ſich anſcheinend um
Vergeltungs=
maßnahmen der portugieſiſchen Fiſcher gegen die Spanier.
Nach=
dem vor einigen Tagen ein portugieſiſches Fiſcherboot, das im
Verdacht ſtand, ſpaniſche Flüchtlinge an Bord zu haben, von
einem ſpaniſchen Kanonenboot unter Feuer genommen worden
war, beſchoſſen ſich am Sonntag an der portugieſiſchen Küſte
die Beſatzungen der portugieſiſchen Schaluppe „Rio Cartado”
und eines in Vigo beheimateten ſpaniſchen Schiffes. Das
ſpaniſche Fahrzeug ſank nach kurzer Zeit; von ſeiner 23köpfigen
Beſatzung wurde im Verlauf der Schießerei ein Mann getötet.
Die übrigen wurden gerettet. Zu einem weiteren Gefecht kam
es zwiſchen den Beſatzungen des portugieſiſchen Fiſcherbootes
„Eſperanza” und des ſpaniſchen Kutters „Arana‟ Zwei
ſpaniſche Matroſen wurden von der portugieſiſchen Küſtenwache
verhaftet.
Zwiſchenfall am Kriegsgefallenen=Denkmal
in Cambrai.
EP. Paris, 19. November.
Zu ernſten Zwiſchenfällen kam es Sonntag in Cambrai
im Verlauf eines Kongreſſes der Reſerve=Unteroffiziere. Die
Reſerve=Unteroffiziere hatten ſich unter Führung des Generals
Nieſſel zum Kriegsgefallenen=Denkmal begeben, um dort Kränze
niederzulegen. Am Fuße des Denkmals fanden ſie aber bereits
Kränze aus roten Blumen, die von einer linksextremiſtiſchen
Organiſation herrührten. Die Reſerve=Unteroffiziere entfernten
die revolutionären Blumen und zertraten ſie, während General
Nieſſel ſie aufforderte, die Marſeillaiſe anzuſtimmen. Die
Links=
extremiſten ſangen dagegen die Internationale. Beim Abmarſch
der Reſerve=Unteroffiziere entſpann ſich dann eine Schießerei,
bei der mehrere Perſonen ſchwer verletzt wurden. Ein
ehema=
liger Major mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Die
Polizei nahm zwei Verhaftungen vor.
Die Londoner Flokkenverhandlungen
geſcheiterk.
Japan befteht auf prakkiſcher Gleichberechtigung.
EP. London, 19. November
Die Ende voriger Woche von verſchiedenen Blättern
ver=
öffentlichten Meldungen, wonach die japaniſche Antwort auf
Englands Vermittlungsvorſchläge in den Flottenverhandlungen
eine gewiſſe Kompromißfreudigkeit zeigte, entſprechen, wie heute
die Londoner Morgenblätter zugeben müſſen, nicht den
Tat=
ſachen. Die japaniſche Antwort wird heute Sir John Simon
überreicht werden. Es dürfte jedoch bereits feſtſtehen, daß Japan
darin auf Gleichberechtigung und voller Parität beſteht und den
engliſchen Vorſchlag, der im Prinzip die Gleichberechtigung
zu=
geſtand, in der Praxis aber das bisherige Verhältnis
bei=
behalten wollte, eindeutig ablehnt. — Da die Vereinigten
Staaten nie auf eine derartige Regelung eingehen würden und
daran auch keinen Zweifel gelaſſen haben, ſind die
Flotten=
verhandlungen endgültig als geſcheitert zu betrachten. Japan
dürfte nunmehr ſeine Abſicht, den Flottenvertrag von
Waſhing=
ten zu kündigen, wahrmachen. Für England aber entſteht
nun=
mehr die Frage, ob es mit Japan zuſammengehen oder mit
den Vereinigten Staaten eine Einheitsfront gegen Japan
bil=
den ſoll,
ſamtheit. Das Kopfthema des erſten Satzes führt uns in die
Welt des Willens und Vollbringens. Alle Teile des Satzes und
verwandte Abſchnitte des Schlußſatzes atmen dieſen Geiſt, wenn
auch in den ſtarken polyphonen Verarbeitungen bald das Schwere
des Sichdurchringens, bald die heroiſche Unbeirrbarkeit mehr
hervortritt. Scharf trennt ſich von dieſen Inhalten die Welt
des Fühlens, des Liebens, die in den durchaus ebenbürtigen
und mit gleicher Breite betonten lyriſchen Themen und
Ab=
ſchnitten zu Worte kommt. Aber noch ein Drittes ſpricht zu
uns das iſt die Urgewalt des Göttlichen, nie verſtanden, nur
geahnt, die in erſchütternder Weiſe vor allem den Ausklang des
Satzes beherrſcht. Teilweiſe trennt Peterſen die Abſchnitte
ähn=
lich wie Bruckner voneinander durch plötzliches. Abbrechen,
Generalpauſe und übergangsloſen Beginn des Folgenden, wenn
er aber als letzten Höhepunkt ſchroff ein Motiv hervorſtößt das
ſofort als Auftakt einer lyriſchen Stelle umgedeutet wird, ſo
wirkt dies unerhört neu und eigenartig.
Der langſame Satz iſt ein Naturbild, das großenteils der
Aktivität des Weſens der Eckſätze entrückt iſt, Naturſchönheit,
klare Luft wirkt auf die Seele ein, zuweilen miſcht ſich ein
Beiton leiſer Wehmut in das Geſchehen. Dreimal treten
Steige=
rungen ein, die auch thematiſch an den heldiſchen Inhalt der
Hauptſätze erinnern, beim zweiten Mal bildet den Höhepunkt ein
Trompetenſolo nach dem raſch die Beſchaulichkeit wieder
ein=
tritt, beim dritten Höhepunkt wird in Brucknerſcher Weiſe
ab=
gebrochen. In Peterſens Lyrik ſpielt bei dieſer Sinfonie
zu=
weilen der Wohlklang des Richard Straußſchen Orcheſters und
ſeiner Harmonik eine gewiſſe Rolle. Demgegenüber iſt aber
die Sprache der Themen und ihrer kontrapunktiſchen
Verar=
beitung derart anders, daß es ſich lediglich um die
Zuſammen=
hänge handelt, die ſtets irgendwie in einer gleichen Zeit von
Meiſter zu Meiſter führen. Der dritte Satz nimmt wieder
völ=
lig die Energie des erſten auf, ja ſein kämpferiſches Drängen
geht über das breite Pathos des erſten hinaus, die Gegenſätze
prallen ſchärfer gegeneinander, verhältnismäßig bald ſetzt ſchon
die bedeutſame Durchführungsarbeit ein, die ihren Höhepunkt
da findet, wo mit Hilfe des Harfenanlaufs die Hörner im fr
das Thema anſtimmen. Dieſer Gipfelpunkt bedeutet jedoch noch
nicht den endgültigen Sieg, ſondern im Sinne einer
Themen=
wiederholung folgt nochmals die lyriſche Gruppe, bis dann in
großem Anlauf ſtrahlend in E=Dur ein breiter Schlußhöhepunkt
erobert wird.
Bedeutend iſt in der Sinfonie die klare, ſcharf ausgeprägte
und breitatmende Thematik. Hier iſt beſonders der Anſchluß
an Bruckner und die Abſage an die Kurzatmigkeit der Thematik
von Guſtav Mahler zu erblicken. So wie Bruckner meiſt im
letzten Satz das Hauptthema des erſten als bekrönenden
Gipfel=
punkt einführt, ſpielt bei Peterſen der energiſche Pulsſchlag des
Hauptthemas in allen Sätzen eine charakterbeſtimmende Rolle.
Dann fällt ſcharf in das Auge die ungewöhnliche Kunſt der
vielſtimmigen Verarbeitung der Themen und der reichen
melo=
diſchen Führung der Inſtrumente, die nicht mit der ſorgloſen
Unbekümmertheit mancher Neutöner in ſchrillem
Diſſonanzreich=
tum ihre Selbſtändigkeit kundtun, ſondern von Meiſterhand
gebändigt, frei und doch dem Geſamtwollen untergeordnet, ihre
Wege gehen. Hervorragend iſt ferner die Inſtrumentation. Man
empfindet, daß eigentlich das Streichorcheſter bedeutend ſtärker
beſetzt ſein müßte gegenüber den Bläſern, aber bei der
ſorg=
fältigen Abtönung, die Generalmuſikdirektor Karl Friderich dem
Werk zuteil werden ließ, war der Klang ausgezeichnet. Die
klare Gliederung wird durch die Inſtrumentation ausgezeichnet
unterſtützt, die vielen fein in ihren Klangwerten abgewogenen
Epiſoden ſind von ſtärkſtem Reiz, nirgends kommt Ueberladung
des Klanges vor. Das Fehlen des Scherzos iſt bei dem
In=
halt eine Selbſtverſtändlichkeit, mir fiel dabei Schuberts
Unvoll=
endete ein, die vielleicht darum nicht weitergeführt wurde, weil
jedes Scherzo den vorausgehenden Sätzen widerſprechen mußte,
und Schubert ſich nicht zu der Kühnheit aufraffte, eine
drei=
ſätzige Sinfonie zu geſtalten.
Der Beifall war dem Wert des Werkes und der
ausgezeich=
neten Wiedergabe entſprechend außergewöhnlich ſtark, und der
Komponiſt wie der Dirigent wurden aus vollem Herzen gefeiert.
Als Auftakt zu der Sinfonie erklang im erſten Teil des
Konzerts die hübſche und charaktervolle Ouvertüre zu Schillers
Turandot von Karl Rorich. Sie iſt ſehr wirkungsſicher und
ge=
ſchickt aufgebaut, das Hauptthema beherrſcht die geſamte Form,
Gegenſätze treten ähnlich ein wie die Zwiſchenſätze in einem
Rondo. Durch dieſes Vorherrſchen eines ſinfoniſchen Gedankens
wird die Einheitlichkeit klaſſiſcher Luſtſpiel=Ouvertüren erreicht,
es bleibt jedoch genügend Platz, um den grauſamen und
grotes=
ken Zügen der Handlung und ihrer Lyrik Raum zu gewähren.
Das chineſiſche Kolorit wird nicht allzuſtark betont,
hauptſäch=
lich in der einen Umbildung des Themas und dem Schlagzeug.
Auch in dieſem Werk iſt die geſchickte Farbengebung des
Orche=
ſters hervorzuheben. Stoff und Abſicht machen es
ſelbſtverſtänd=
lich, daß die Gedankenarbeit nicht ſo in die Tiefe geht wie in
Peterſens Sinfonie. Die Ouvertüre iſt aber unſtreitig wertvoll
und eine Bereicherung unſerer Konzertmuſik, wenn auch am
paſſendſten in Verbindung mit Schillers Werk. Ein ſehr feiner
Einfall iſt der ſchöne, alle Starre abſtreifende verſöhnliche
Aus=
klang, der ſich eng an die Dichtung anſchließt.
Beide Werke waren mit außerordentlicher Sorgfalt und
Umſicht vorbereitet. Generalmuſikdirektor Karl Friderich ſtand
dabei wieder vor Aufgaben, wie ſie ihm ganz beſonders gut
liegen. Er empfindet augenſcheinlich den Reiz ſehr ſtark, der
darin liegt, eine zeitgenöſſiſche Muſik erſtmalig auszuarbeiten,
oder Werke für Darmſtadt neu einzuſtudieren. Schon oft
durf=
ten wir hervorheben, mit welcher Sorgfalt er die Partitur
durcharbeitet und gerade bei neuromantiſchen Werken den Klang
blühen läßt und ſeinen Empfindungen freien Lauf läßt. So
gelang es ihm hervorragend, die großen Formen und Gedanken
Peterſens zu uns ſprechen zu laſſen, ihnen einen Aufbau zu
geben, der ebenſo von liebevoller Vertiefung in die
Einzel=
heiten als auch von großzügiger Ueberſicht Zeugnis ablegte.
Ihm und den vorzüglichen Künſtlern des Landestheaterorcheſters
merkte man dabei an, wie ſehr ſie alle von der Bedeutung des
Gebotenen überzeugt waren und alles daranſetzten, die Werke
würdig wiederzugeben. So wurde dieſes Konzert zu einer
be=
ſonderen Ruhmestat des Landestheaterorcheſters und ſeines
Leiters. Und zum Schluß ſei die Bitte ausgeſprochen: möge ſich
im Laufe dieſer Spielzeit noch einmal eine würdige Gelegenheit
finden laſſen, die Cis=Moll=Sinfonie von Peterſen
wieder=
erklingen zu laſſen. Viele werden erfreut ſein, das herrliche
Werk nochmals auf ſich wirken laſſen zu können, andere wird
der große Erfolg anziehen, denn es gibt in Darmſtadt ſehr
viel vorſichtige Leute, die in eine Erſtaufführung nicht gehen,
ſondern erſt abwarten, was ihre Freunde und Bekannten zu
der Neuheit ſagen.
EA.
Seite 4 — Nr. 321
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 20. November
aideEanndernte
Die Geburt ihres dritten Jungen zeigen
In herzlicher Freude an
Dr. Ing. Hi. Möller u. FrauKäte,
geb. Roth.
Tübingen, den 17. November 1934.
Nach langem mit großer Geduld
er=
tragenem Leiden verſchied mein
innigſt=
geliebter Mann, Vater und Großvater
Schreinermeiſter Marcus Allweier
im 75, Lebensjahre nach einem
arbeits=
reichen Leben.
Intiefer Trauer:
Luiſe Allweier, geb. Bronner u. Kinder.
Eberſtadt, Darmſtadt, Stuttgart=
Unter=
türkheim, Saulgau, den 18. Nov. 1934.
Beerdigung: Mittwoch, 21. Nov., nachm.
2 Uhr, vom Portale des Friedhofes
Eber=
ſtadt aus. — Von Kondolenzbeſuchen
bittet man abzuſehen.
Nach Goites Willen iſt heute morgen
9.30 Uhr nach kurzem, ſchwerem Leiden
meine liebe Frau, unſere treubeſorgte
Mutter, Schwiegermutter und Großmutter
FrauMariaKern
geb. Weyrich
plötzlich verſchieden.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Johannes Kern, Lehrer i. R.
Wishauſen, den 19. November 1934.
Die Beerdigung finder Mittwoch, den
21. November, nachmittags 3 Uhr ſtatt.
Ihre Vermählung zeigen an:
Georg Göttmann u. Frau
Käthe, geb. Lautenschläger
Darmstadt, Ned.-Ramstädter-Straße 64
(Ecke Heinrichsstraße)
KirchlicheTrauung: Donnerstag, den 22. November 1934,
3 Uhr nachm., in der Stadtkapelle.
12064)
(9722
Evangeliſche Bekenntnisgemeinſchaft Starkenburg.
Bekenntnis=Verſammlung
am Donnerstag, den 23. November 1934, abends 8 Uhr,
in der Feſthalle zu Darmſtadt.
Es ſprechen: Der Präſes der Bekenntnisſynode der
deutſchen evangeliſchen Kirche D. Koch, Oeynhauſen,
und Oberkirchenrat D. Breit, München, über:
„Frieden in der Kirche‟
Wir laden alle Mitglieder und Freunde herzlich ein. Die
Aus=
weiskarten ſind abzuholen im Marthahaus, Stiftſtraße 14, in der
Buchhandlung der Stadtmiſſion Mühlſtraße 24, bei Fräulein
Schloſſer, Sandſtraße 24, bei Herrn Bill, Heidelbergerſtraße 85, I.,
und bei den Pfarrern: W. Köhler, Behringer, Weinberger,
(12068
Junker, Wintermann, A. Müller und Wolf.
Der Bruderrat.
Die Feſthalle iſt geheizt.
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Wahlſpruch, dem ich mich bedingungslos
verſchrie=
ben habe. Kleinanzeigen in unſerer großen
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mat= und Familienzeitung — das iſt echte Volks
wirtſchaft! Das iſt die hilfreiche Hand für Stadt
und Land! Helfen Sie mit, alle, wie Sie da ſind
daß ich immer beſſer und vielſeitiger, daß ich
im=
mer erfolgreicher und dadurch — noch billiger
werden kann — es kommt Ihnen allen zugute!
Schieben Sie aber Ihren Entſchluß. Ihre
„Kleine” aufzugeben, nicht mehr auf die lange
Bank. Denken Sie an das tote Kapital in der
Rumpelkammer, auf dem Speicher und im Keller
Denken Sie darüber hinaus an die vielen
uner=
hörten Möglichkeiten, durch die Kleine Anzeige
Gelegenheiten zu finden und Geld zu ſparen, das
Sie für andere Zwecke beſſer gebrauchen können
Morgen muß Ihre „Kleine” in Ihrer Zeitung
ſtehen. Die Annahmeſtellen ſtehen zu Ihrer
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Näheres. Heidel= richten u
bergerſtr. 23,=I. a. d. Geſchältze.
stag, 20. November 1934
sder Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 20. November 1934.
Buß- und Bettag.
minzers des Innern und des Reichsminiſters für
Volksaufklä=
rungud Propagandn vom 16. 3 1934 maßgebend.
Arooten ſind demnach alle öffentlich bemerkbaren Arbeiten,
ühignet ſind, die außere Ruhe des Tages zu beeinträchtigen,
ſezmihre Ausführung, nicht nach Reichsrecht beſonders
zuge=
laſſoſenſ.
a1 ſind während der ortsüblichen Zeit des
Hauptgottes=
diernſtz verboten:
eifentliche Verſammlungen, ſofern hierdurch der
Gottes=
tenſt unmittelbar geſtört wird.
I= der Unterhaltung dienenden öffentlichen
Veranſtal=
ungen, ſofern nicht ein höheres Intereſſe der Kunſt,
Wiſſen=
haft oder Volksbildung oder ein politiſches Intereſſe vor=
Lat.
li= und Umzüge, ſportliche und turneriſche
Veranſtaltun=
an ſowie Hetz= und Treibjagden auf Wild, ſofern hierdurch
dr Gottesdienſt unmittelbar geſtört wird.
Wer dieſe für die anerkannten Feiertage und Sonntage
gelteſinen Beſtimmungen ſind für den Buß= und Bettag noch des
weitſern verboten:
ab förtliche und turneriſche Veranſtaltungen gewerblicher
Et und ähnliche Darbietungen, ſowie ſportliche und
tur=
nriſche Veranſtaltungen nichtgewerblicher Art, ſofern ſie
at Auf= oder Umzügen, mit Unterhaltungsmuſik oder
Feſt=
pranſtaltungen verbunden ſind.
g Räumen mit Schankbetrieb muſikaliſche Darbietungen
der Art (alſo auch ernſte Muſik).
Ae anderen der Unterhaltung dienenden öffentlichen
Ver=
aſtaltungen, ſofern bei ihnen der dieſem Tage entſprechende
eiſte Charakter nicht gewahrt iſt.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 321 — Seite 5
Dieiddengeſchäfte am Buß= und Bektag geſchloſſen.
29 Buß= und Bettag am Mittwoch, den 21. November, iſt in
dieſem Jahre zum erſten Male allgemeiner geſetzlicher Feiertag.
Sämnſihe Ladengeſchäfte ſind daher am Mittwoch geſchloſſen.
Der Reichsſtatthalker in Heſſen:
Perſonalnachrichten.
Oinennungen. Der Herr Reichsſtatthalter hat auf Vorſchlag der
eſſiſſhe Regierung ernannt: die Hauptwachtmeiſter der
Schutz=
polizen heorg Fiſcher in Worms und Jakob Schaab in Alzey
mit Wikung vom 1. November 1934 zu Meiſtern der Schutzpolizei:
der Krtunalkommiſſar Karl Schmidt in Wiesbaden wurde mit
8 Mhän Wirkrin vom 1. Oktober 1934 unter Berufung in das
Beamten=
verhäutis zum Kriminalpolizeirat ernannt,
er.
Philix
Hed
Iffen
1. Oku
*
Der heſſiſche Staatsminiſter.
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
innt wurden: die Polizeihauptwachtmeiſter Wilh.
Möl=
awig Weber und Friedrich Schindler in Darmſtadt,
Schäfer 3. und Georg Wagner in Worms Heinrich
h in Gießen, Chriſtian Krämer und Otto Engel in
h und Peter Eiſenhauer in Mainz mit Wirkung vom
tinalhauptwachtmeiſtern.
Hches Alter. Am Freitag, den 23. November, begeht Herr
ſeinrichMenges, Kahlertſtraße 30, ſeinen 90. Geburtstag.
heichsbund Volkstum und Heimat, Landſchaft Rheinfran=
Naiſſu=Heſſen. Wir machen nochmals auf die Ausſtellung
c:ei= und Spitzen=Werkſchau des Reichsbundes
istti uind Heimat, Landſchaft Rheinfranken=Naſſau=Heſſen, in
Seſſchen Landesmuſeum aufmerkſam. Die Ausſtellung wird
Wentagen für Schulen von 8—1 und von 3—6, für die
All=
meinht von 10—1 und 3—6 Uhr geöffnet ſein. Zu beſtimmten
eszeſen werden Führungen durch die Ausſtellung
ſtatt=
jeſſiſche Verwaltungsakademie Darmſtadt. Aus Anlaß
4ᛋ und Bettages muß die für Mittwoch, 21. November,
ſeihtie Leſung von Profeſſor Dr. Muß: „Einführung
i=Volkswirtſchaftslehre”, auf Donnerstag,
ov., verlegt werden. — Die nächſte lehrplanmäßige
i findet ſodann am Freitag, 23. Nov., ſtatt, und zwar
ſoent Dr. Döring: „Einführung in die
Rechtswiſſen=
die Vorleſungen finden im Hörſaal 146 der Techniſchen
ſchau Darmſtadt, Eingang Weſtportal, von 20—21.30 Uhr,
de Hörerkarten ſind zur Anweſenheitskontrolle
mitzu=
inge 2 — Auf verſchiedene Anfragen ſei hier bemerekt, daß die
Inaame am 1. Semeſter des neueröffneten Lehrgangs bei als=
Uldigen Neldung bei der Geſchäftsſtelle noch möglich iſt. Baldige
Eutſchllleug iſt jedoch ſchon deswegen zu empfehlen, weil ein
ſeuerk lrgang erſt wieder nach früheſtens drei Jahren, alſo
Ende —¾ beginnen kann.
Verariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Dr Hans Friedrich
Klunchder ausgezeichnete niederdeutſche Dichter, wird bei
ſei=
em AZaragsabend morgen Mittwoch abend im Feſtſaal der
Loge (idſtr. 10) einige ſeiner ſchönſten Balladen und Legenden
vortragg Ferner wird er ein ſpannendes Kapitel aus ſeinem
leuen Aman „Die große Fahrt, dem die vorkolumbiſche
Eutdechuy Nordamerikas durch den deutſchen Seefahrer Diderik
Lining ugrunde liegt, vorleſen. Die dichteriſche Bedeutung
Hlünck=urde bekanntlich dadurch anerkannt, daß er zum
Prä=
ſoenter er deutſchen Reichsſchrifttumskammer berufen wurde.
Artragsabend in der Schloßkirche. Der für Dienstag, den
ſioctber, vorgeſehene Vortrag über die Entſtehung der Bibel
men des Buß= und Bettages um acht Tage verſchoben.
Gedanken zum Bußtag.
Von Reinhold Braun.
Es gibt eine Unbarmherzigkeit, die bleiben muß um alles
iſineren Lebensbeſtandes willen im Daſein des Einzelnen und
des Volkes: Die Unbarmherzigkeit gegen ſich ſelbſt!
Der Bußtag ruft uns auf zur ihr als zu einer der großen,
ge=
ſtaltenden inneren Notwendigkeiten. „Nicht, daß wir uns mit
Pfriemen blutig ritzen”, wie es in einem Worte der
Goethe=
mutter heißt, nicht, daß wir uns innerlich aufſpalten, nein, aber
daß wir uns ſelber einmal unerbittlich in die Augen ſehen.
Dieſe Unbarmherzigkeit gehört zur heroiſchen Gebärde der Zeit.
Die Meiſten unterliegen den Schlägen des Schickſals, weil
ſie gegen ſich zu weich waren. Das Verſagen in den
Bedrängun=
geu durch Nöte und Gefahren kommt oft daher, daß wir in den
Forderungen gegen uns ſelbſt verſagten.
Nun iſt der Bußtag wieder da: Nun ſage nicht, daß du
nicht Zeit habeſt, prüfend in dich hineinzuſchauen!
Nun halte dir ſelber einmal wirklich ſtill! Sei voller
Nüch=
ternheit und Strenge gegen dich!
Denke daran: Wer mißt all” den Unſegen den Halben, alles
deſſen, das hinter den Erwartungen weit zurückblieb alles Leid,
das dadurch kam, weil das redliche Herz nicht Grund des Tuns
wpar, ſeil das Außere dem Inneren nicht entſprach! Da redet
einer eindringlich von der Treue, und ſie iſt nicht in ihn
ein=
gedrungen. Da geht einer Tag für Tag mit Zirkel und
Winkel=
maß um, und ſeine Geſinnung iſt fern aller Rechtwinkligkeit.
Ktſiſches Landestheater Darmſtadt.
Großes Haus.
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Der Zigeunerbaron.
Da ſpricht einer unabläſſig von Gemeinnutz und vermag nur in
der Richtung des Eigennutzes zu denken. Einer hat für
Rein=
lichkeit und Ordnung zu ſorgen und iſt inwendig voller Schmutz
und Unordnung. Da preiſt jemand die Wahrheit, und ſeine
Preiſung ſchon iſt eine Lüge.
Die großen erfolgreichen, wegweiſenden Impulſe kommen
immer nur aus der ſchöpferiſchen Grund=Ehrlichkeit des
Her=
zens. Aus ihr kommt auch jedwede Bereitſchaft, blühen
Opfer=
ſinn und heiliger Mut. Aus ihr ſtrömt hervor die Kraft im
Ringen um das Gediegene. Alle Zähigkeit des Willens hat in
ihr ſeine Wurzeln.
Fürwahr, der Bußtag hat ein hartes Geſicht, und ſeine
Gebärden ſind gebieteriſch. Wohl uns, wenn der „Held in
unſerer Bruſt” ihn dennoch, ja gerade deswegen freudig grüßt
und bereit iſt, ihm auf jede Frage mit offenem Viſiere
Ant=
wort zu geben und mit einer Stimme, die Ausdruck des Willens
zum innerſten Klarwerden iſt, zur ganzen Ehrlichkeit gegen ſich
und gegen Gott.
Ja, gegen Gott!
Mit dieſem Gedanken ſind wir angelangt am Mittelpunkte
des Bußtages und ſeines Auftrags. Aller Wille zum redlichen
Herzen, der ſich irgendwie umwandeln ſoll in ſegnende Tat an
Leben und Volk, muß ſich knüpfen an Gott und ſeine heiligen
Dinge.
Wir müſſen vorſtoßen zu der Erkenntnis, daß alle noch ſo
große Härte gegen uns ſelbſt uns nicht das nützt, was ſie
nützen ſoll, wenn Gott nicht auf dem Innenwege unſer
Be=
gleiter iſt. Das Höchſte aber dieſer Erkenntnis bleibt: Zu allem
meinem Wollen und Wirken muß Gott das Seine dazu tun. Ein
letzter Reſt bleib: Gnade.
Gott hat ſeine größte Freude an denen, die es mit ſich
und dem was ſie beginnen und fortführen, ernſt nehmen denen
die Weisheit vom Segen der Unbarmherzigkeit gegen ſich ſelbſt
aufgegangen iſt!
Viel Strenge iſt im Bußtage; aber es iſt jene Strenge,
die da wirkt um des Werdens und Geſtaltens willen.
Der Pflug muß tief gehen, um den Acker recht zu bereiten.
Durch das Obenhin wurde noch nie eine gute Ernte.
Jeder von uns weiß: Es geht um die Geſtalt des deutſchen
Meuſchen, der das liebreichſte Werk an ſeinem Volke treibt,
wenn er um des reinen Kernes willen hart gegen ſich ſelber
ſein kann.
Bekriebsfachleuke und Konſtrukkeure
WSarmktadt.
Werkſtoff=Kolloquium der Makerialprüfungsanſtalk
an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadk.
Vielfachen Anregungen aus den Kreiſen der Induſtrie folgend,
veranſtaltete auch in dieſem Jahre geſtern der Leiter der
Material=
prüfungsanſtalt, Prof. Dr. A. Thum ein Werkſtoff=Kolloquium.
Zu dieſer Tagung, die unter dem Leitwort ſtand.
Steige=
rung der Dauerhaltbarkeit der Konſtruktionen
fanden ſich viele Vertreter der Behörden und Verbände der
werk=
ſtofferzeugenden und =verbrauchenden Induſtrie in Darmſtadt ein,
nicht nur, um ſich mit den Ergebniſſen der neueſten Forſchung
be=
kanntzumachen, ſondern auch um Anregungen zu geben, die für
eine lebensnahe Forſchung ſo wichtig ſind. So viele folgten dem
Rufe, daß die Verſammlung in die Otto=Berndt=Halle überſiedeln
mußte.
In ſeinem Einleitungsvortrag führte Prof. Thum aus, daß
viele Vorteile, die heute durch die billige Herſtellung und den
hohen Wirkungsgrad unſerer Maſchinen gewonnen werden, durch
mangelnde Betriebsſicherheit wieder zunichte gemacht werden. Bei
allen Konſtruktionen, aber beſonders bei den hochbeanſpruchten
Maſchinen, die im Fahrzeug und Flugzeug Verwendung finden, iſt
die Lebensdauer bei den erhöhten Beanſpruchungen noch nicht ganz
befriedigend, und durch Brüche an lebenswichtigen
Konſtruktions=
teilen können die furchtbarſten Unglücksfälle entſtehen. Es liegt
die Aufgabe des Ingenieurs in erſter Linie in der Erhöhung der
Betriebsſicherheit der Maſchinen und dann auch in der Erhaltung
des Kapitals, das zu ihrem Bau aufgewendet werden mußte.
Die heutige Tagung möge, ſo führte er aus, dazu dienen, daß
wir alle voneinander lernen, um einen kleinen Schritt dem
ge=
meinſamen Ziele näher zu kommen.
Hierauf begannen die Fachvorträge. Prof. Thum gab
zu=
nächſt einen Ueberblick über die Möglichkeiten, die für den
Konſtruk=
teur beſtehen, die Beanſpruchung in den Konſtruktionen bei
gleich=
zeitiger Werkſtofferſparnis zu verkleinern. Die Mittel liegen
darin, durch die Wahl der richtigen Formgebung örtliche
Ueber=
laſtungen zu vermeiden und alle Teile gleichmäßig zu beanſprüchen.
An verſchiedenen Beiſpielen werden die Wege hierzu gezeigt.
Dipl.=Ing. Bautz, MPA. Darmſtadt, zeigte, wie bei Stahl,
vor allem bei hochbeanſpruchten Wellen, an den gefährdeten
Stel=
len durch Erzeugung eines nützlichen Eigenſpannungsſyſtems. hohe
örtliche Betriebsbeanſpruchungen herabgeſetzt und damit Brüche
vermieden werden können.
Dipl.=Ing. Hancke, MPA. Darmſtadt, ſprach darüber, wie die
den Maſchinenteilen ſo gefährlichen Schlagbeanſpruchungen in
ihrer Größe rechneriſch erfaßt werden können.”
Dipl.=Ing. Wunderlich, Rob. Boſch, A.=G., Stuttgart,
be=
richtete über Brüche, die an den bis heute unberechenbaren
Kraft=
angriffsſtellen, z. B. Kugellagerſitzſtellen und Naben von Wellen
entſtehen und welche Möglichkeiten es gibt zur Erhöhung der
Sicherheit ſolcher Konſtruktionsteile.
Dipl.=Ing. H Ochs Materialprüfungsanſtalt Darmſtadt,
zeigte in ſeinem Vortrag, daß die Dauerhaltbarkeit ſelbſt
nicht=
roſtender Stähle durch Meerwaſſer ſtark vermindert wird.
Dr.=Ing. Buchmann, J.=G. Farbeninduſtrie, Bitterfeld,
ſprach über die wegen ihrer großen Schädlichkeit auf den Werkſtoff
ſo gefürchteten zwiſchenkriſtallinen Brüche.
Hieran ſchloß ſich eine Beſichtigung der
Material=
prüfungsanſtalt, und dann fanden ſich die Teilnehmer zum
gemeinſamen Mittageſſen in der Krone ein, um, ſoweit das nicht
ſchon am Morgen der Fall war, die Fühlung miteinander
aufzu=
nehmen. Hiernach wurde die Vortragsreihe fortgeſetzt.
Es ſprach zunächſt Dipl.=Ing. F. Debus.
Materialprüfungs=
anſtalt Darmſtadt, über die Möglichkeit zur Erzielung
dauerbruch=
ſicherer Schraubenverbindungen, die namentlich bei
ſchnellaufen=
den Maſchinen ſehr hoch beanſprucht und gefährdet ſind.
Dipl.=Ing. R. Rüttger, Materialprüfungsanſtalt.
Darm=
ſtadt, zeigte, wie durch geignete Maßnahmen die Dauerhaltbarkeit
und Dichtigkeit der Einwalzſtellen an Hochleiſtungsdampfanlagen
geſteigert werden können.
Dipl.=Ing. W. Weichelt. Meier und Weichelt, Eiſen= und
Stahlwerke, Leipzig, ſprach über die Entwicklung des Temper=
Guſſes.
Dipl.=Ing. F. Meyercordt, Materialprüfungsanſtalt
Darmſtadt, zeigte, wie es bei gußeiſernen Konſtruktionen durch die
richtige Formgebung und andere Maßnahmen möglich iſt, die Güte
des Werkſtoffes auch in den Maſchinen voll auszunutzen.
Dipl.=Ing. G. Bergmann, Materialprüfungsanſtalt
Darm=
ſtadt, ging auf die Nachteile ein, die den Verſchraubungen an
Leichtmetallgehäuſen, im Fahr= und Flugzeugbau anhaften und
zeigte, wie dieſe vermindert werden können.
Dr.=Ing. Armbruſter, Glyco=Metallwerke, Wiesbaden,
ſprach über hochbeanſpruchte Gleitlager=Metalle und die
Entwick=
lung dieſer Legierungen beſonders im Hinblick auf die hohen
Be=
anſprüchungen, die der Fahrzeug= und Flugzeugbau an dieſe ſtellt.
Dr.=Ing. Holdt, Brown, Boveri u. Cie., A.=G., Mannheim,
ging auf das ſo gefürchtete Kriechen des Stahles bei hohen
Tem=
peraturen ein.
Dr.=Ing. Ruttmann, Fried. Krupp, A.=G., Eſſen, geht auf
das Verhalten der Stähle bei hohen Temperaturen ein.
Nach jedem Vortrag fand eine Ausſprache ſtatt, aus der
her=
vorging, daß die Ingenieure der Praxis mit regem Intereſſe die
Ergebniſſe der Forſchung an der Materialprüfungsanſtalt
ver=
folgten.
Ein gemütliches Zuſammenſein der Gäſte im Hotel Traube
be=
ſchloß die anregende Tagung.
Reichsgeldſammlung des Winkerhilfswerks
vom 20. bis 25. November 1934.
—Im ganzen deutſchen Vaterland werden in der Zeit vom
20. bis 25. November 1934 die ehrenamtlich tätigen Helfer des
Deutſchen Winterhilfswerkes ſich von Wohnungstür zu
Wohnungs=
tür begeben, um ein Scherflein für das große Hilfswerk des
Deutſchen Volkes zu erbitten. Viel iſt ſchon gegeben worden, aber
die zu lindernde Not iſt auch ſehr groß.
Volksgenoſſen! Betrachtet die Arbeit der ehrenamtlich tätigen
Helfer des Winterhilfswerkes nicht als eine Beläſtigung und gebe
jeder nach ſeinen Kräften.
Denkt alle an die Zeit, wo wir alle mit offenen Augen zur
Ohnmächtigkeit verurteilt, langſam in den Abgrund trieben.
Ver=
geßt nie die einzigartige Tat des Führers der durch ſeinen
Wil=
len und durch die Kraft der Idee dieſem Hintreiben Einhalt gebot.
Vergeßt nie, daß Ihr in Euren Unternehmungen wieder eine
aufwärts entwickelnde Bewegung erfahren habt: vergeßt nie, daß
Millionen arbeitsloſer Volksgenoſſen wieder in Arbeit und Brot
gekommen ſind.
Vergeßt nie, daß nur durch den Zuſammenſchluß aller
Volks=
kreiſe und daß nur durch die Kraft der Gemeinſchaft das Leben
der Nation überhaupt geſichert iſt.
Glaube niemand, daß er ſeine Opferbereitſchaft ſchon
über=
ſteigert hat und glaube niemand, daß er durch ſeine bisherige
Spenden der Pflicht der Gemeinſchaft gegenüber genügt hat.
Nur dauerndes Vorwärtstreiben und beharrliches Anrennen
gegen die Not kann auch Dir, Volksgenoſſe, der Du heute in
wirt=
ſchaftlich geſicherten Verhältniſſen lebſt, dieſe ſichern.
Volksgenoſſen! weiſt deshalb keinen Helfer des
Winterhilfs=
werks, der für ſeine notleidenden Brüder ſich in aufopfernder
Tätigkeit zur Verfügung ſtellt, ab und gebe jeder nach ſeinen
Kräften!
Seite 6 — Nr. 321
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 20. November 19341
Aus der NSDAP.
Der Gauleiter.
Gaugericht. Die Sprechſtunden finden Dienstags und
Frei=
tags von 10—12 Uhr und von 14—16 Uhr ſtatt. Außer dieſer Zeit
kann niemand empfangen werden.
Schulungsleiter. Die in dieſen Tagen erſcheinende November=
Folge der NS=Briefe unter dem Titel: „Raum und Schickſal”,
die wichtige Frage der Geopolitik. Durch eine Bekanntgabe des
Stellvertreters des Führers iſt feſtgelegt worden, daß die
Par=
teigenoſſen ſich mit dieſem Gebiet beſchäftigen ſollen. Mit
Rück=
ſicht auf die Wichtigkeit dieſes Themas wird beſondere
Verbrei=
tung dieſer Folge der NS=Briefe dringend angeraten. Die NS=
Briefe koſten 0,20 RM. und ſind durch jede Ortsgruppe zu
be=
ziehen.
Der Kreisleiter.
Kreispreſſeamt.
Am Freitag, den 23. November 1934, nachmittags 18 Uhr
pünktlich, findet in der Geſchäftsſtelle des KPA. (Adolf=Hitler=
Beſprechung ungefähr 1 Stunde.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Maintor.
Heute findet in unſerer Ortsgruppe die übliche
Lebensmittel=
ſammlung ſtatt. Wir bitten die Spender, ihre Gaben
bereitzu=
halten. Unſeren Betreuten geben wir bekannt, daß am Montag
und Dienstag Kleidungs= und Wäſcheſtücke ausgegeben werden.
Ausweiſe ſind mitzubringen.
Deutſches Jungvolk in der HJ., Jungbann 115.
Jungenſchaftsbluſen. Laut Verordnung der
Reichsjugendfüh=
rung tritt an Stelle der ſchwarzen Jungenſchaftsbluſe die blaue
Jungenſchaftsbluſe. Die ſchwarzen Jungenſchaftsbluſen werden
ſelbſtverſtändlich aufgetragen.
Die Doppelaufgabe.
Von Guſtav Fröhlich.
In dem NDLS.=Film „Abenteuer eines jungen
Herrn in Polen” iſt Guſtav Fröhlich nicht nur
Trä=
ger der Hauptrolle, ſondern zugleich Spielleiter. Er
plaudert hier über dieſe doppelte Tätigkeit.
Der Ehrgeiz, etwas umwälzend Neues zu ſchaffen, hat mir bei
der Verfilmung der „Abenteuer eines jungen Herrn” ferngelegen.
Was ich erſtrebte, war die Schaffung eines guten Films, eines
Films, der beſtehen kann vor der Kritik — vor jeder Kritik.
Wirk=
lichkeit, Phantaſie und Spannung in den Mittelpunkt zu ſtellen,
war mein ganzes Beſtreben. Hier kam die Wirklichkeit der
Phan=
taſie entgegen, und das Thema des Films mit dem großen Krieg
als Hintergrund iſt von vornherein Bürgſchaft genug dafür, daß
auch die Spannung nicht zu kurz kommt.
Zum zweiten Male in meiner Laufbahn als Filmſchauſpieler
habe ich hier ſozuſagen eine Doppelrolle übernommen: denn ſo
darf man es wohl nennen, wenn ich außer der Hauptrolle auch
die Spielleitung innehabe. Eine Erfahrung habe ich gemacht
da=
bei, und ſie iſt wertdoll genug; dieſe doppelte Tätigkeit als
Dar=
ſteller und Regiſſeur hat ihre Tücken. Gewiß hat es ſeine Reize und
auch unſtreitig ſeine Vorteile, einmal nicht an andere gebunden zu
Phot,; ltals Otsaup-Fwd. 1. N
Die große Szene
Oberleutnant v. Keller findet die russische Baronesse Vera wieder,
die aus Liebe zu dem jungen österreichischen Offizier nach dem
Abrücken der russischen Besatzung im Schloß ihrer Eltern
zurück-
geblieben ist. In dieser Szene, die eine der stärksten des Films
„Abenteuer eines jungen Herrn in Polen” (Ein Erlebnis aus den
ersten Tagen des großen Krieges) ist, spielt neben Gustav Fröhlich
die junge begabte Schauspielerin Maria Andergast.
ſein, und die Rolle ſo wiedergeben zu können, wie man ſie ſich
vor=
ſtellt und in ſorgfältigem Studium ausgearbeitet hat.
Anderer=
ſeits iſt die Gefahr gegeben, daß man durch das eigene Spiel den
Ueberblick über das Ganze verliert. In unſerem Falle war dieſe
Gefahr beſonders groß, weil der Film räumlich oft ſehr
ausge=
dehnte Szenerien nötig machte. Aber ich glaube doch, ihr
ent=
gangen zu ſein. Das zu beurteilen, iſt freilich Sache der
Oeffent=
lichkeit, des Publikums und der Preſſe, und dieſen beiden ſtelle ich
mich als den berufenen Richtern.
Der Film „Abenteuer eines jungen Herrn in Polen” we=
Erinnerungen an die Zeit vor zwanzig Jahren, als die große
Welle nationaler Begeiſterung ſich über alle ergoß, unvergeſſen
von allen, die ſie miterlebt haben. Aber unſere Jugend weiß nichts
von ihr, und darauf kam es an: ihr den Krieg zu zeigen, wie er
wirklich iſt — und er iſt beſtimmt nicht ſo, wie ihn die Heim=
Dich=
ter in billigem Hurrapatriotismus ſchildern, aber auch nicht ſo,
wie ihn uns jahrelang ein weltfremder Pazifismus auszumalen
ſich mühte. Der Krieg iſt im letzten Grunde die Offenbarung der
Kameradſchaft, der Verbundenheit allen Volkes und der
Zu=
ſammengehörigkeit aller auf Leben und Tod.
— Heſſiſches Landesmuſeum, Paradeplatz. Am Mittwoch, den
21. November 1934 (Buß= und Bettag), iſt das Landesmuſeum,
wie an Sonntagen, von 10—13 Uhr geöffnet.
— Kunſthalle am Rheintor. Der Vorſtand des Kunſtvereins
ſchreibt uns: Nachdem verſchiedene Anfragen an uns ergangen ſind.
teilen wir nochmals mit, daß die Elſa==Pfiſter=Kaufmann=
Ausſtel=
lung bis einſchließlich Mittwoch, den 21, d. Mts., den Buß=
und Bettag, verlängert worden iſt.
— Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund. Ortsgruppe Darmſtadt.
Freitag, den 23. November, findet nachmittags 4.30 Uhr, im
Muſikvereinsſaal. Wilhelm=Gläſſing=Straße 24, eine
Mitglie=
derperſammlung ſtatt. Im Mittelpunkt der Verhandlungen
ſteht ein Vortrag der Vorſitzenden, Frau Auguſte Bernbeck,
über das Frauenwerk der Deutſchen Evangeliſchen Kirche,
Die deutſcheArbeitsfront
Marcel Wikkriſch ſingk
deutſche Lieder und Arien im 2. Konzert der NS.=Kulturgemeinde
in der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” am Donnerstag,
22. November, in der Woogsturnhalle. Es ſteht alſo wieder ein
ganz beſonderes Konzert in Ausſicht. Es iſt müßig, über
Witt=
riſch Worte des Lobes zu ſchreiben, alle Welt kennt ihn als
einen Tenor von großer Kultur, ſei es aus Opern aus
Lieder=
abenden, von den Schallplatten oder vom Tonfilm her. In
Europa gibt es außer Rußland und dem Balkan kaum ein Land,
in dem er noch keine Konzerte gegeben hat. Begeiſtert äußern
ſich die Kritiker der Hauptſtädte aller Länder: Paris („Ein ſel=
— Die Siebzig=Jährigen. Am Sonntag fand in einfacher, aber
würdiger Weiſe die Gedenkfeier des 70jährigen Geburtsjahres der
Schulkameraden der Ballon=, Rundeturmſchule und Altes
Päda=
gogium mit einer Wiederſehensfeier der Kameraden, die 1870 und
1871 mit den Geburtsjahrſchülern in der Schule Aufnahme fanden,
ſtatt Bei ſtarker Beteiligung der Schulkameraden fand am
Sonn=
tag vormittag ein Feſtgottesdienſt in der Stadtkirche ſtatt, auch von
außerhalb waren Schulkameraden erſchienen. In der
Glockenbau=
halle verſammelten ſich die Kameraden, die von Herrn Pfarrer
Lautenſchläger unter Orgelſpiel in die Kirche geführt und nahmen
die für ſie reſervierten Plätze ein. Herr Pfarrer Lautenſchläger
gedachte im Text ſeiner ergreifenden Rede der 70=Jährigen, die
vor 55 Jahren zum erſtenmal das Heilige Abendmahl in dieſem
Hauſe empfingen, die Andachtsworte kamen von Herzen und gingen
zu Herzen, ſo daß nach dem Empfang des Heiligen Abendmahls
alle ergriffen die heilige Stätte verließen. Am Nachmittag fand
im „Deutſchen Haus”, Alexanderſtraße, eine einfache aber in
wür=
riger Weiſe recht gut beſuchte Familienfeier ſtatt. Ein reichhaltiges
gut beſetztes Programm brachte volle Genugtuung den Erſchienenen.
In uneigennütziger Weiſe ſtellten die Kameraden F. Lang, Klavier
mit E. Sulzmann und A. Braun Soliſten, ihr Beſtes in den
Dienſt der guten Sache. Hier ging Gemeinnutz vor Eigennutz. Sie
ernteten reichlichen Beifall, und an Dankesworten fehlte es nicht.
Auch unſere junge Generation brachte hübſche Aufführungen mit
Geſang zu Gehör und erntete ebenfalls reichlichen Beifall; es ſei
daher den Geſchwiſtern Blöcher und Geſchwiſter Pretſch beſtens
gedankt. Zwei Gedichte, angepaßt der Feier, wurden von Frau Heil
(73jährig) gewidmet und mit großem Beifall aufgenommen. Der
Schluß der Feier endete mit einem Tänzchen.
Was die Lichtſpieltheater bringen.
— Im Union=Theater läuft täglich das gewaltige Filmwerk
„Königin Chriſtine”, in dem Greta Garbo mit
unvergleich=
licher Schauſpielkunſt die Hauptrolle verkörpert. Ihre Gegenſpieler
ſind John Gilbert als Don Antonio und Lewis Stone als Kanzler
Oxenſtierna.
Nur noch heute zeigen die Helia=Lichtſpiele den Film
Gſchichten aus dem Wiener Wald” Leo Slezak Magda
Schneider und Wolf Albach=Retty ſpielen die Hauptrollen. Ein
Kulturfilm „Forellen” und die neueſte Foxwochenſchau ſind das
er=
gänzende Beiprogramm.
In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man nur noch heute die
Ver=
filmung der weltbekannten Operette von Eduard Künneke: „Der
Vetter aus Dingsda” mit dem Lied. Ich bin nur ein armer
Wandergeſell”. Im Beiprogramm ein Kulturfilm über die
Ver=
arbeitung des Walfiſches, ſowie die Emelka=Wochenſchau.
— Reſi=Theater zeigt einen ſenſationellen Film aus dem Leben
der Poſtflieger, der das Unerhörteſte iſt, was man an
Flieger=
filmen und Fliegerleiſtungen bisher geſehen hat.
Ab morgen. Mittwoch bringen die Helia=Lichtſpiele ein neues
Filmwerk von Guſtav Fröhlich in Erſtaufführung. Abenteuer
eines jungen Herrn in Polen” in dem Guſtav Fröhlich
ſelbſt die Hauptrolle ſpielt. WeitereHauptdarſteller ſind Maria
Andergaſt, Olga Tſchechowa und Otto Treßler u. a. m. Jugendliche
haben Zutritt.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab morgen, Mittwoch, den durch
ſeinen Erfolg bekannten, im Union=Theater erſt aufgeführten
Film „Ein Mann will nach Deutſchland”
Hauptdar=
ſteller ſind Carl Ludwig Diehl. Brigitte Horney und Hermann
Speelmans. Jugendliche zugelaſſen.
Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umgebung. Am Freitag, den 23.
Novem=
ber, abends 8.15 Uhr, findet im Reſtaurant Handelshof.
Ludwigs=
platz 8 bei Kamerad Biſchoff anläßlich eines Sturmabends der
SA. II ein Lichtbildervortrag des Kameraden Lippert über die
„Hindenburgbrücke über die Lubiſſa” erbaut von Pionieren und
Eiſenbahntruppen ſtatt, wozu auch die Kameraden des Vereins
die nicht der SA.=R. II angehören, kameradſchaftlich eingeladen
werden.
Veranſtalkungen der Deutſchen Arbeitsfronk,
Berufshaupkgruppen der Angeſtellken,
Orksgruppe Darmſtadk,
für die Zeit vom 19. bis einſchließlich 26. November.
Gemeinſame Veranſtaltungen für ſämtliche Berufsgemeinſchaften.
Montag, 19. Nov., 20.30 Uhr: „Transferabkommen und
Deviſenbewirtſchaftung” im Fürſtenſaal,
Grafen=
ſtraße 18. Vortragender: Prokuriſt Keil, Darmſtadt.
Berufsgemeinſchaft der Kaufmannsgehilfen.
Arbeitsgemeinſchaft Textil.
Freitag. 23. Nov., 20.30 Uhr: „Ausſprache über die
Ein=
drücke der Beſichtigung der Tuchfabrik Arzt
in Michelſtadt”, im Heim, Rheinſtraße 14, 2. St..
Ein=
gang Grafenſtraße. Leiter Georg Eder, Darmſtadt
Berufsgemeinſchaft der weiblichen Angeſtellten.
Der Vortrag „Neue Wege der Frauenarbeit und
Berufsbil=
dung” fällt aus. Der Vortrag findet am Mittwoch, 28. Nov.,
ſtatt.
Fachgruppe der Wohlfahrtspflegerinnen.
Der Vortrag. Die kulturellen Aufgaben der deutſchen Frau
und Mutter” am Donnerstag, 22. Nov., 18 Uhr, im Heim,
Rhein=
ſtraße 14, muß wegen Erkrankung der Vortragenden Frau Brunner
von der NS. Frauenſchaft, Frankfurt a. M., ausfallen. Der
Zeit=
punkt der ſpäteren Veranſtaltung wird durch die Tagespreſſe
be=
kannt gegeben.
Berufsgemeinſchaft der Techniker. Fachgruppe Verkehr.
Freitag, 23. Nov., 20.30 Uhr: Vom Wildpfad zur
Auto=
bahn” im Weißen Saal des Kaiſerſaales, Grafenſtraße 18.
Vortrag: Dipl.=Ing. Karl Jagersberger.
Berufsgemeinſchaft der Werkmeiſter.
Freitag, 23. Nov., 20.30 Uhr: Vom Wildpfad zur
Auto=
bahn”, im Weißen Saal des Kaiſerſaals, Grafenſtraße 18,
Vortrag: Dipl.=Ing. Karl Jagersberger.
ener Tenor”), Brüſſel („Ein Triumph des Geſangs, ein Forte
von großer Durchſchlagskraft, ein ſüßes Piano, das aus einer
anderen Welt zu kommen ſcheint!”) Baſel („Er kam, ſang und
8.: „Er
beſitzt alle Vorzüge, die einem Sänger Geltung verſchaffen
kön=
nen, in reichem Maße, vorbildliche Atemführung,
modulations=
reiche Stimme, verinnerlichten Asdruck!
Hier in Darmſtadt ſingt Marcel Wittriſch Lieder von
Scho=
mann, Brahms, Wolf und Strauß. Arien aus der „Zauberflöte‟
dem „Freiſchütz” und „Lohengrin”. Unter den Liedern befinden
ſich ſo bekannte wie Schumanns „Ich grolle nicht”, Brahm=
„Feldeinſamkeit, Wolfs „Er iſt’s” und Strauß „Breit über
mein Haupt . . . Und wer wollte die nicht einmal in
Wittriſch=
meiſterlicher Interpretation hören? Und dann im zweiten Teil
der Vortragsfolge die Bildnis=Arie. „Durch die Wälder,
Die Gralserzählung?
rie er an die
Jedenfalls dürfte dieſe Vortragsfolge allein ſchon genügen, ſie auf den Lie
um zu zeigen, daß hier edelſtes deutſches Liedgut in edelſter
Form geboten wird, und daß die NS.=Kulturgemeinde getreu
ihrem großen Anfang mit dem Backhaus=Konzert nun ein
weite=
res muſikaliſches Ereignis beſcheren wird.
Man wird nur die Frage ſtellen müſſen, ob die
Woogsturn=
halle nicht zu klein ſein wird für den Strom der Beſucher, der ſich
am 22. November in ſie ergießen wird: denn Wittriſchs
zahl=
reiche Tonfilmfreunde werden es ſich gewiß nicht nehmen laſſen
den
wollen, dieſen begnadeten Sänger hier perſönlich zu hören, ſuen Beſte
rs vom
der N01
4k und 9.
Not der 3
NSG. „Kraft durch Freude‟, Bekriebszelle C. Mertk.
Unter dem Motto „Kraft durch Freude” fand am vergangenen
Donnerstag im Orpheum durch die „Schlierſeer” für die
Arbeits=
kameraden der Firma E. Merck die Aufführung „Der 7. Bua” ſtatt,
Dank dem Entgegenkommen des Betriebsführers Pg. Dr. Karl
Merck konnten die Eintrittskarten zu einem ſehr billigen Preiſe
abgegeben werden.
Vor Beginn der Vorſtellung begrüßte der Betriebswart Pg.
Bohnſack die Erſchienenen, insbeſondere die durch den
Betriebs=
führer eingeladenen Gäſte von der Saar, Weiterhin umriß er in
kurzen Worten Zweck und Ziel der NSG. „Kraft durch Freude
Der Vorhang ging in die Höhe; und wahrlich, es war ein
Ver=
geſſen des Alltags! Lachen ohne Ende!
Freudig ging es am anderen Morgen zur Arbeitsſtelle, im
Innern der NSG. „Kraft durch Freude” und dem Betriebsführer
dankend. Aber ſchon am Schluſſe der Arbeitszeit wird uns eine
neue Ueberraſchung zuteil. Das Werkorcheſter ſpielt einige
Muſi=
ſtücke, die Saargäſte fehlen auch nicht, und die Firma und die
Be=
triebszelle zeigen aus der Bücherei einige Bücher. Kreiswalter der
NSG. „Kraft durch Freude”, Pg. Malcomes, wies hier auf
Zweck und Ziel der NSG. „Kraft durch Freude”, am Schluſſe den
Führer Adolf Hitler mit dreifachem „Sieg=Heil” dankend, hin.
Im Anſchluß lud der Betriebsführer Pg. Dr. Karl Mei
die Brüder von der Saar zu Kaffee und Kuchen ein.
ndes für
en ſchönen
Zeit zu
in noch d
Eing=
esbrid
lach der Pauſe
ſigen eine k.
ſeick
Ier C
Arheilgen.
Gasvortrag. Im Vortragsſaal des ſtädtiſchen Gasweil
indet am Donnerstag, den 22 November 1934, abends 8 Uhr, (X2P
Vortrag Einführung in die Weihnachtsbäckerei” ſtatt. Da gerad” Unwobnerſo
die Herſtellung von Weihnachtsgebäck zur Zeit ſehr aktuell iſt, enſ ſtekung des
fehlen wir allen Hausfrauen den Beſuch dieſer Vevanſtaltung.
Nicht nur neue Rezepte, ſondern insbeſondere die Herſtellung der 7MStcruppe
verſchiedenſten Gebäckarten wird praktiſch vorgeführt, Eintritts irMisrein
MOrucksvoll
karten ſind im Stadtbüro des Gaswerks Eliſabethenſtraße 250 uchtu.
koſtenlos erhältlich. (Siehe auch die heutige Anzeige.)
ihm die
der Polizeibericht meldet:
Ohne jede Moral. In den letzten Tagen in den Abend
ſtunden iſt am Breitwieſenberg wiederholt ein Mann aufgetre
ten, der ſich dort vorbeigehenden jungen Mädchen in der gemein
ſten Weiſe zeigte. Beſchreibung: etwa 40 —50 Jahre alt,
beit laßt d
otmann
urrevolut
Meter groß, trug den Kopf etwas nach vorn geneigt, trug dunſſe
Kleidung. Der Täter führte einen Schäferhund (Baſtard) m Iedchrbel be
der Leine. Nach der Tat entfernte er ſich in der Richtung 9e weſtelter
burger Straße. Er ſoll dann zwiſchen der Dieburger Stoſt e7 Begrüßu
und dem Löwentor einem Herrn begegnet ſein. Wer yu, h hervor,
dieſer Herr? Kann er bezüglich des Täters irgend wet I Id zur
en deutſche
Angaben machen?
Ein weiterer Täter trat am Mittwoch, den 7. Novenſl Mem. St
Treue zu
gegen 15 Uhr in der verlängerten Heinrich=Fuhrſtraße, hſ
dem Woog, auf. Dieſer Mann war etwa 30—40 Jaxe alt.
telgroß, geſetzt, hatte dickes volles Geſicht. Bekleidet war er
hellgrauem, ziemlich abgetragenen Mantel und blauer S00
mütze.
Unter den gleichen Umſtänden iſt kürzlich wieder, ebenſall
in den Abendſtunden, ein Mädchen auf dem Verbindungsweg
Wer kann Angaben machen? Am Freitag, 9 Noven
gegen 12 Uhr, wurde in der Hofreite des Hauſes Wenaſit.
eine Schülerin von einem unbekannten Mann in gemeiner ?
beläſtigt. — Beſchreibung des Täters: Etwa 25—30 Jahre
zirka 1.70 Meter groß, war bekleidet mit rotbraunem A00
Zweckdienliche Angaben werden bei dem Landeskriminalno
der Landwehrſtraße nach der Pallaswieſenſtraße, an der Oic
der Fabrikanlagen der Firma Schenck, beläſtigt worden.
handelt es ſich um einen jungen Mann von etwa 20 Jahiel
ewa 1,70 Meter groß, ſchlank, mit beſonders hervorſtehene
Augen. Der Täter war ohne Kopfbedeckung. Bekleidet war
mit brauner Strickweſte und langer dunkler Hoſe. In der 900
trug er eine dunkelbraune gefüllte Aktenmappe.
Alle Perſonen, die irgendwelche Wahrnehmungen geſ
haben, werden dringend erſucht, dieſes der nächſten Polizel
oder der Kriminalpolizei Darmſtadt mitzuteilen. In iche
Einzelfalle wird ſtrengſte Diskretion zugeſichert.
amt, Hügelſtraße 31/33. Zimmer 5, entgegengenommen.
Kampfanſage an die Sittlichkeitsverbrecher.
— Das Polizeiamt macht bekannt: Verbrechen
Vergehen wider die Sittlichkeit haben ſich in den verganb
Monaten weſentlich geſteigert. Frauen und Mädchen. 1
junge Buben, werden beſonders auf wenig begangenen Si
und abgelegenen Stadtteilen, aber auch im Zentrum der
in der ſchamloſeſten Weiſe beläſtigt, beleidigt und häufig.
lichkeitsverbrechen an ihnen verübt.
Dieſe Zuſtände gefährden ganz erheblich die öffentliche?
nung und Sicherheit.
Neben einer intenſiven und ernſten Zuſammenarbe,
zuſtändigen amtlichen Stellen, ſowie der Schul= und Ki
behörden, bedarf es b i der Ermittelung derartig feige'g
brecher der ſachlichen Mitarbeit aller Bevölkerungskreiſe.
Art von Volksſchädlingen, die aus reinem Uebermaſch
Stadtteile, Anlagen uſw. unſicher machen, muß der
Kampf angeſagt werden. Ueberall da, wo ſie ſich zeigen, Nie ſe
gebung alarmieren, energiſch verfolgen oder verfolgen. 4
Une=
nehmen laſſen. Zur Feſtnahme iſt jedermann berechlige
läßlich iſt eine genaue Beſchreibung der Täter, ihrer K
ſowie der mitgeführten Fahrräder uſw. Feſtgenomme‟
überführte Sittlichkeitsverbrecher wie auch ſolche Perſo."
es fertig bringen, an irgend einem ruhigen Platz ſich
ſchamloſeſten Weiſe Frauen und Mädchen zu präſentle.
den unnachſichtlich mit ihrem ausgeſchriebenen Namen. .
Wohnung in der Tagespreſſe veröffentlicht. Es wird /.
Erwägung gezogen werden, im Intereſſe einer erfolgre"
kämpfung dieſer beſonderen Art von Volksgenoſſen, ihre L
lich hergeſtellten Lichtbilder öffentlich auszuhängel.
enstag, 20. November 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 321 — Seite 7
Aus Heſſen.
K0jähriges Beſtehen der Sängervereinigung
„Einigkeik” Gräfenhauſen.
Ae. Gräfenhauſen, 19. November.
Samstag veranſtaltete die Sängervereinigung „
Einig=
keie Gräfenhauſen, aus Anlaß des 50jährigen Beſtehens eine
ſchüſte und würdige Feier. Die gewählte Vortragsfolge gab
Reſchrſchaft von der Tätigkeit des Vereins und zeigte, daß auch
guy ſeſem Gebiete in unſerem Orte recht Gutes geleiſtet
wer=
dem inn. Die Muſikvorträge wurden von Mitgliedern und
Fruuuden der Sängervereinigung, die ſich in uneigennütziger
Weliſ zur Verfügung geſtellt hatten, vorgeführt. „Die
Luſtſpiel=
oureüre” von Keler=Bela leitete die Feier ein. Dieſer folgte
der Gor „Hymne an die Kunſt” von Mangold unter Leitung
des lrigenten Carl. Vereinsführer Sangesbruder, Langendorf
begeite die Erſchienenen insbeſondere Provinzwalter Alles=
Grufverau und dankte für den zahlreichen Beſuch. Nach einem
Stäunhen von Haydn hielt Sangesbruder Pfarrer Gombel die
Feſtie. Der Redner griff Jahrhunderte in der deutſchen
Ge=
ſchiſſft zurück und gab Beiſpiele, daß der deutſche Geſang, das
deuuſte Lied immer wieder das war, das dem deutſchen Volke
übent ſie Not der Zeit hinweggeholfen hat. Unter anderem
er=
innnu er an die Helden von Langemarck, die mit dem
Deutſch=
lanmlid auf den Lippen in den Kampf gingen. Seine weiteren
Ausgfürungen endeten mit einer Mahnung an die Sänger auch
weiſiel in das deutſche Lied und damit deutſche Kultur zu pflegen.
Zum ſchluß richtete Pfarrer Gombel einen Appell an die noch
fermtenden Sangesfreunde, mitzuhelfen durch deutſchen Geſang
an 1ſ Aufbau des neuen Deutſchland.
Nch dem Chor „Minnefreude” von Kampf ergriff
Provinz=
wal le Alles=Groß=Gerau das Wort und überreichte der
Sänger=
vereunzung den Ehrenbrief des Deutſchen Sängerbundes zum
50jäüngen Beſtehen. Weiterhin überreichte er ein Bildnis des
Fühſes vom Heſſiſchen Staate. Den Sangesbruder Weber ehrte
Prowiwalter Alles mit der Bundesnadel des Deutſchen
Sän=
gerbäues für 40jährige aktive Tätigkeit als Sänger. Er ſchloß
mit dn ſchönen Spruch: „Biſt du von der Arbeit müde, haſt
du nia Zeit zu einem Liede!” Vereinsführer Langendorf ehrte
alsdan noch den Sangesbruder Steitz mit der Nadel des
Heſſi=
ſchenn Eingerbundes für 25jährige aktive Tätigkeit, und
Sanges=
brüda: Weber und Steitz mit einem Ehrendiplom von ſeiten
des Breins. Die noch lebenden Gründer des Vereins, neun
Sanzesrüder, wurden in die Ehrenliſte eingetragen.
ſah der Pauſe folgte nach einigen Muſikſtücken und
Chor=
vortnien, eine kurze Anſprache des Bürgermeiſters Mager mit
Uebesuchung einer Ehrentafel zum 50jährigen Jubelfeſt von
ſei=
ten iſe Gemeinde. Nach den beiden Chören „Grüß dich Gott,
du ſcicer Rhein” und Es wollt ein Jägerlein jagen” hörten
wir uch zwei Muſikſtücke, Gſchichten aus dem Wiener Wald”
und jun Schluß den Florentiner Marſch. Mit einem dreifachen
„Siegl ſeil” auf unſeren Führer und unſer deutſches Vaterland,
dem hrſt=Weſſel=Lied und dem Deutſchland=Lied, fand die
ein=
drucksoile Feier ihr Ende.
An Sonntag nachmittag fand ein Liedertag ſtatt. Von den
umlie eden Brudervereinen hatten Frohſinn” Braunshardt,
Aus der Baugeſchichte der Mainzer Brücke.
D9/Arheilgen. 19. Nov. Feierſtunde der NSDAP.
In der Curnhalle des Turnvereins veranſtaltete die Ortsgruppe
der NZAP. geſtern abend eine deutſche Feierſtunde, zu der ſich
die Ewohnerſchaft äußerſt zahlreich eingefunden hatte. Unter
Mitwi tig des Poſaunenchors und der Arheilger Spielſchar
(Laierpelgruppe im Reichsbund Volkstum und Heimat) wickelte
ich ein ahaltsreiches Programm ab, ſo daß die Veranſtaltung zu
biner FXdrucksvollen Kundgebung für das Grenzland= und
Aus=
andsdweuſchtum wurde. Pg. Peter Göbel eröffnete den Abend
ind gaß hin die Loſung: „Lieber tot als Sklav!!” Auf das
Sturm=
ied „„Mit laßt die Fahne wehen” und das deutſche Bekenntnis
von Häcmann folgte das Altniederländiſche Dankgebet durch den
Poſaureihor und der Vorſpruch „Volk im Morgenrot” von Max
Barthe/, Der Wach=auf=Chor aus den Meiſterſingern durch den
Poſaurſeihor leitete über zu dem Sprechchor „Sonnenkreuz der
Freihe= von Kurt Eggers. Nach zwei Kampfliedern aus der Zeit
der Bunrevolution, geſungen aus jugendlichen Kehlen und von
Trommebirbel begleitet, und dem Koburger Joſias=Marſch hielt
Ditsgrmpenleiter Bürgermeiſter Birkenſtock eine Anſprache.
ach kriven Begrüßungsworten hob er den beſonderen Charakter
des Abbps hervor, die Feierſtunde ſolle eine Mahnung ſein zur
Einigkeuf und zur Gemeinſchaft. Weiter ſprach er über die Liebe
2s gaum deutſchen Volkes zu Blut und Boden und über das
Saar=Prolem. Seine Ausführungen ſchloſſen mit einem Bekennt=
Mis dem ſreue zu Führer und Volk, das mit einem Sieg=Heil und
ſem Geag des Horſt=Weſſel=Liedes und des Saarliedes beſchloſſen
purde. Mn folgte die Aufführung eines ſehr ſinnvollen Spiels
„Trutz, Lufel und Tod” von Obergebietsführer Altendorf,
ſas des Kampf einer Volksſeele und die Treue den Brüdern
ſegenülſe darſtellt. Als Abſchluß dieſes wirkungsvollen Spieles
ſangen. N Beſucher gemeinſam mit den Darſtellern das
Deutſch=
duzandliek, den zweiten Teil füllte die Aufführung des Spiels
ſ=Grenzumk” aus. Otto Bruder, der Verfaſſer, zeigt hier in einer
Folge I Bildern Leiden Erhebung, Kampf und Sieg eines
Unterdruſten und von Willkür geknechteten Grenzvolkes auf. Von
„der Sprelhar mit einfachen Miteln eindringlich dargeſtellt und
ſabon eituien Inſtrumenten muſikaliſch wirkungsvoll untermalt,
wurde iſies Spiel zum Höhepunkt des Abends.
Aodorf, 19. Nov. Hohes Alter. Herr Adolph
Ger=
hardt, Sagaſſe begeht am 21. d. M., bei körperlicher und geiſtiger
Briſche eſen 81. Geburtstag,
k Aburg, 18 Nov. Platzkonzert. Aus Anlaß der
Werbewge „Kraft durch Freude” zur Erinnerung an die vor
ſeinem 2ſare erfolgte Gründung durch Pg. Dr. Ley fand heute
vormittt auf dem Marktplatz von 11—12 Uhr ein Platzkonzert
ſtatt, das von der ſchneidigen Kapelle des Deutſchen
Arbeits=
denſtesa usgeführt wurde. Dieſer volkstümlichen Veranſtaltung
wäre ſcka im Intereſſe der Muſiker ein beſſerer Beſuch zu
wün=
ſchen gesuen. — Pferde=Verſicherungsverein. Der
örtliche Verde=Verſicherungsverein hielt heute vormittag auf der
Alten Außleiche ſeine Pferdebeſichtigung ab, die von einem
Sierarzu pigenommen wurde. Das Ergebnis dient zur
Grund=
lage bes ſer Berechnung der Jahresprämie, die ſich bedeutend
Niedriger= tellt als bei den großen Verſicherungsgeſellſchaften,
Wir müſſen ſchon recht weit rückſchauend in die
Vergangen=
heit dringen, um zu dem Zeitpunkt des erſten Mainzer
Brücken=
baues zu kommen. Wo in vorgeſchichtlicher Zeit nur eine Furt
den Rheinübergang erlaubte, bauten römiſche Legionen zunächſt
eine Schiffsbrücke, um den Vormarſch ins rechtsrheiniſche
Germanien zu ſichern. Die erſte feſte Brücke wird, vermutlich
unter Trajan, mit großem techniſchen Aufwand wenig
ſtromauf=
wärts der heutigen Straßenbrücke, gebaut. Gegen Ende der
römi=
ſchen Epoche verfällt aber dieſe Brücke oder wird vielleicht wegen
der Gefahr des Herüberdringens der Germanen von den Römern
abgebrochen. Zur Zeit der Völkerwanderung, als germaniſche
Stämme die römiſche Provinz wieder in Beſitz nehmen, beſteht
keine feſte Verbindung zwiſchen den beiden Rheinufern. Erſt unter
Karl dem Großen, der, die ſtrategiſche Bedeutung des Ortes
er=
kennt, wird — wahrſcheinlich genau dort, wo die Römerbrücke
ſtand — im Jahre 803 eine feſte Holzbrücke errichtet, die
aber 10 Jahre ſpäter abbrennt. Unter den Nachfahren Karls
kommt es nicht zu großzügigen neuen Planungen; weder die
Stadt=
gemeinde noch die Erzbiſchöfe und Kurfürſten ſind zu den Opfern,
die ein Brückenbau verlangen würde, bereit: ſo bleibt Mainz
1000 Jahre ohne Brücke. Zur Zeit des Dreißigjährigen
Krieges beſteht eine Zeitlang zwiſchen Holztor und Maarau eine
Schiffbrücke, von Guſtav Adolf erbaut, die aber mit dem Abzug
der Schweden wieder verſchwindet. Von 1661 bis 1885 beſteht die
vom Kurfürf Joh. Phil. von Schönborn erbaute
Schiffs=
brücke, die zunächſt von den Färchern als Konkurrenz betrachtet
und ſcheel angeſehen wird. Ein von Napoleon angeregter
Brücken=
bauplan kommt nicht zur Ausführung, dagegen wird 1861 die
Eiſenbahnbrücke zwiſchen Mainz und Guſtavsburg
errich=
tet. 1885 tritt an Stelle der alten Schiffsbrücke dann die
Straßenbrücke, von Thierſch erbaut, eine
Eiſenkonſtruk=
tion mit ſteinernen Aufbauten, da der Zeitgeſchmack die
Konſtruk=
tion ſelbſt für unäſthetiſch hält! In den Jahren 1901—1904 wird
dann eine dritte Brücke, die Kaiſerbrücke zwiſchen Mainz und
Amöneburg, eine Eiſenkonſtruktion mit ſteinernen Pfeilern,
er=
baut.
Nach dem Weltkrieg nahm der Verkehr in unerwartetem
Maße zu: Zählungen ergaben, daß in den Jahren 1925—30 der
Tagesdurchſchnitt an Kraftwagen ſich vervierfachte, der an
Motor=
rädern ſich ſogar faſt verachtfachte, — kein Wunder, da die
Main=
zer Straßenbrücke zwiſchen Koblenz und Worms (150 Km.) der
einzige Straßenübergang iſt. Genaue Unterſuchungen
des Waſſerbauamtes ergaben, daß ein Umbau der Brücke ſich am
wirtſchaftlichſten ſtellen würde. Der heſſiſche Staat als Eigentümer
der Brücke kann die Finanzierung — die Koſten belaufen ſich auf
3,5 Millionen RM. — nicht allein übernehmen; er trägt ein
Sechſtel der Koſten, das Reich gibt aus Weſthilfefonds fünf
Sech=
ſtel dazu. Im Dezember 1930 wird ein Wettbewerb zur
Erlan=
gung baureifer Entwürfe ausgeſchrieben, zu dem 6 Hauptentwürfe
eingehen. Der Arbeitsausſchuß erteilte den Zuſchlag für
Stahlbau=
arbeiten der Maſchinenfabrik Augsburg=Nürnberg (MAN.) A.=G.,
r. Babenhauſen, 19. Nov. 25jähriges Jubiläum der
Freiw. Sanitätskolonne. Zu einem Ehrentag geſtaltete
ſich für unſere Freiw Sanitätskolonne vom Roten Kreuz der
Sonn=
tag, an dem ſie in ſchlichter, würdiger Form ihr 25jähriges
Jubi=
läum beging. Am Nachmittag fand in Gegenwart des
Landes=
kolonnenführers, Hauptmann a. D. Lotheißen, und des
Kreis=
kolonnenführers Dr. Jones eine großangelegte öffentliche
Schauübung auf dem Exerzierplatze ſtatt, an der ſich die
Ko=
lonnen von Stockſtadt a. M. Zellhauſen und Schaafheim
beteilig=
ten. Alle Uebungen, ſehr eindrucksvoll geboten, feſſelten die
Auf=
merkſamkeit der trotz des trüben Herbſtwetters zahlreich erſchienenen
Zuſchauer ſtark, und ſie zeigen im hellſten Lichte die glänzende
Diſziplin, das ſtraffe Zuſammenarbeiten von Führung und
Mann=
ſchaft und den lobenswerten Geiſt, der die hieſige Kolonne vom
erſten bis zum letzten Mann beſeelt. Dieſe guten Eigenſchaften der
Kolonne wurden nach einem Vorbeimarſch auf dem Bismarcksplatz
bei einer Beſprechung beſonders von dem Landeskolonnenführer
Lotheißen rühmend hervorgehoben. Einen feinen harmoniſchen
Abſchluß des Jubiläumstages bildete der Feſtabend in dem
bis zum letzten Plätzchen gefüllten Saalbau „Deutſcher Hof‟. Die
abwechſlungsreiche Vortragsfolge wurde nach einem ſchneidig klin=
D. Hadld Daſet er fic eie de Fäſeit
Gründung und Geſchichte des Vereins die Grüße und Glückwünſche
des Präſidenten und Staatsminiſters Dr. Jung übermittelte, mit
einem feierlichen Gelöbnis der Treue zum Reichskanzler und
Schirmherr des Deutſchen Roten Kreuzes Adolf Hitler und mit
einem freudig aufgenommenen dreifachen Siegheil auf den Führer
ſeine Rede beſchloß, Kreiskolonnenführer Dr. Jones
beglück=
wünſchte die Kolonne in anerkennenden Worten zu ihrer
ſelbſt=
loſen, hingebenden Arbeit im Dienſte der Heiwatgemeinde und des
Volkes, wünſchte ihr weiteres Wachſen, Blühen und Gedeihen und
widmete ihr ein dreifaches Siegheil. Für die Stadt Babenhauſen
ſprach Herr Bürgermeiſter Klein herzliche Glückwünſche aus und
überreichte ihr als Dank und Anerkennung ein Geldgeſchenk von
50 RM. Sein Siegheil galt ebenfalls der Kolonne. Der weitere
Verlauf des wohlgelungenen Ehrenabends war ausgefüllt, mit
prachtvollen Geſangsvorträgen der beiden Geſangvereine „
Sänger=
bund” und „Eintracht” Tanzreigen der Turnerinnen,
Vorführun=
gen der Turner am Barren, lebenden Bildern und muſikaliſchen
Darbietungen der NS.=Fliegerkapelle.
Frage: „Ich
Bin jch verschwenderisch? bin gewohnt,
— beim Einkauf
meiner Toiletteartikel nicht allzu übertrieben auf den Pfennig zu achten,
weil hier alles von der Qualität abhängt. Mein Mann macht mir deshalb
Vorwürfe, Sind ſie berechtigt?” Antwort: „Sie handeln richtig, wenn
Sie einem Qualitäts=Erzeugnis wie Chlorodont den Vorzug geben, weil
Sie wiſſen, daß zur Pflege Ihrer Zähne nur das Beſte gut genug iſt.
Bei Chlorodont iſt eben jeder Pfennig gut angelegt!”
(v7974
Werk Guſtavsburg. Die Tiefbauarbeiten wurden Grün u.
Bilfin=
ger A.=G. Mannheim übertragen.
Mit dem Umbau der Brücke wurde beabſichtigt, daß — bei
Erhaltung des architektoniſchen Brückenbildes — die
Brückenfahr=
bahn ſo erweitert werden ſollte, daß auf längere Sicht wachſender
Verkehr gefahrlos übergeleitet werden kann. Es ergaben ſich
je=
doch notwendige grundlegende Aenderungen des Brückenbildes:
die monumentalen Aufbauten mußten verſchwinden, da ſie in der
Flucht der neuen Fußſteige lagen. Erſt jetzt, nach der Entkleidung
von überflüſſiger Zier, zeigte ſich recht die geniale Anlage des
erſten Baumeiſters. Glänzend iſt die frühere Annahme, daß eine
Eiſenkonſtruktion unäſthetiſch ſei, widerlegt.
1931 begann man mit dem Umbau der Pfeiler, bei
denen nach neueſten techniſchen Grundſätzen
Fundamentverſtärkun=
gen durchgeführt wurden. Der Umbau der
Eiſenkonſtruk=
tionen erfolgte ab Winter 1931; der Einbau neuer Längs= und
Querträger, ſowie Eingliederung neuer Hauptträger war
notwen=
dig. Große Montierwagen mußten aufgeſtellt werden, um die bis
zu 14 Tonnen ſchweren Konſtruktionsteile einzubauen. — Der
Umbau der Fahrbahn, wo infolge Verlegung der
Straßenbahn=
gleiſe Neupflaſterung notwendig war, erfolgte unter
Aufrechter=
haltung des vollen Verkehrs, ohne nennenswerte Unfälle, dank der
umſichtigen Leitung der Verkehrspolizei und dem diſziplinierten
Verhalten der Bevölkerung.
Auch die Brückenköpfe mußten aus ſtädtebaulichen und
verkehrstechniſchen Gründen einen Umbau erfahren. Zu dem im
Sommer 1931 veranſtalteten Ideenwettbewerb gingen von
Archi=
tekten und Ingenieuren 125 Entwürfe ein. In Zuſammenarbeit
mit den ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden entſtand daraus der
heutige Plan, mit deſſen Ausführung im Sommer 1933 begonnen
wurde. Die Treppenanlage an der Rheinſtraße wurde abgebrochen,
der Brückenplatz erweitert und die Treppenanlage neu geſtaltet.
Die Entfernung der alten Brückenköpfe — Gegenſtand einer
jahre=
langen Diskuſſion — wurde durch den Reichsſtatthalter entſchieden:
eine ausgezeichnete Verkehrsgliederung und ungehinderte
Ueber=
ſicht am Brückenplatz iſt damit erreicht. — Auch auf der Mainz=
Kaſteler Seite wurden durch Aufführung einer Stützmauer längs
des Reichsbahngeländes und Verbeſſerung der Wegführung über
der Bahnlinie in Kaſtel weſentliche Verbeſſerungen herbeigeführt.
Heute ſtehen wir vor dem vollendeten Werk. 100 000 Tagewerke
waren zur Bewältigung der Bauarbeiten nötig; dazu kommen noch
70 000 Tagewerke für Herſtellung der Bauſtoffe uſw. 41
Bauunter=
nehmer und Gewerbetreibende, ſowie 58 Lieferfirmen waren am
Umbau beteiligt. — Die Bauleitung lag in Händen eines
Bau=
ausſchuſſes, an deſſen Spitze Miniſterialrat Ickes ſtand. Die
ört=
liche Leitung hatte das ſtaatliche Waſſerbauamt Mainz,
ins=
beſondere die Herren Reg.=Rat Leisler und Oberbaurat
Näuſel. An der architektoniſchen Ausgeſtaltung wirkte Reg.=Rat
von der Leyen mit. Eine enge Zuſammenarbeit ſtädtiſcher
und ſtaatlicher Dienſtſtellen hat während der ganzen dreijährigen
Bauzeit günſtig auf die Förderung des großen Werkes gewirkt,
m. König i. Odw., 19. Nov. Herbſttagung des
Krei=
ſes Mümling vom Heſſ. Sängerbund. Am Sonntag
füllten die Vertreter der Sängerſchaft von faſt 50 Vereinen den
Saal. Chormeiſter Grim mit ſeiner hieſigen „Liedertafel”
eröff=
nete die Tagung durch einen ſehr ſchwungvoll und ſchön
vorgetra=
genen Chor eigener Kompoſition. Kreiswalter Keller=König
begrüßte unter den Anweſenden insbeſondere den Vertreter des
Heſſ. Sängerbundes, Provinzialvorſitzer Alles=Groß=Gerau,
den Landesobmann der Reichsmuſikkammer B. Zeh und
Chor=
meiſter Grim=Darmſtadt. Der Redner gab einen Ueberblick über
das zu Ende gehende Jahr und ſetzte frohe Zuverſicht auf das
kommende Jahr. Zu Ehren der im Krieg und nachher für das
Vaterland in der Bewegung Gefallenen erhob man ſich. Der
Ver=
treter des Bundes dankte für die Begrüßung, wünſchte guten
Er=
folg und gab der Zuverſicht Ausdruck. man werde bei
Zuſammen=
halt und Opferſinn über jede Kriſe wegkommen. An den Bericht
über die Tagung in Wetzlar, erſtattet an Hand der Deutſchen
Sän=
gerzeitung, ließ der Kreisvorſitzer immer die den Punkt
betreffen=
den Ausführungen zur Ausſprache durch die Anweſenden zu. Sehr
beachtenswert waren die Ausführungen von B. Zeh. Ob
Haupt=
oder Nebenberufler, immer ſoll die Eignung entſcheiden,
insbe=
ſondere auf dem Lande. Mit den Chorleitern ſoll eine
Arbeits=
gemeinſchaft erſtehen zum Wohle des Geſanges und des Volkes.
Der Redner zeigte, wie ein Männerchor ſein Programm bereichern
kann durch Hinzuziehung von Knaben= und Frauenſtimmen.
Leb=
hafter Beifall folgte. Ueber das Wertungsſingen machte
Kreis=
chormeiſter Göbel=Beerfelden längere Ausführungen und gab
die Beſtimmungen für das kommende Wertungsſingen bekannt,
ferner beſtimmte er „Mahnung” und „Wach auf. du deutſches
Land” als Maſſenchöre. Der Redner und B. Zeh ergriffen zu dem
Punkt Wertungsſingen noch öfter das Wort. Am 15. Dezember
wird eine Chorleiterverſammlung ſein. Eine lebhafte Ausſprache
ſetzte ein über den Bezug der Sängerzeitung. Für das kommende
Wertungsſingen iſt Erbach in Ausſicht genommen. Nachgeholt ſei
noch, daß der Provinzialvorſitzer öfter in die Debatte eingriff,
ſämtliche Redner hier aufzuzählen iſt unmöglich Kreiswalter
Keller ſchloß die Tagung mit einem Sieg=Heil auf unſeren
Führer Adolf Hitler.
. Wimpfen, 17. Nov. Ehrung zum 25jährigen
Dienſtjubiläum. Anläßlich der Dienſtjubiläen, der beiden
Polizeiwachtmeiſter Friedrich Sock und Traud, fand in
An=
weſenheit des Stadtrats, der Beamten und Angeſtellten eine
ſchlichte und würdige Ehrung ſtatt. Bürgermeiſter Dr Mißler
ſprach die Anerkennung und den Dank für die pflichtbewußte
Tätigkeit der Beamten aus. Er überreichte ihnen alsdann ein
Geſchenk als Zeichen der äußeren Anerkennung.
Gendarmerie=
meiſter Haas ſchloß ſich den Ausführungen des Bürgermeiſters
an, beglückwünſchte die Jubilare im Auftrage des RDB. und im
Namen der Ortsgruppe des Amtes für Beamte und überreichte
ihnen im Namen der Kameradinnen und Kameraden der Ortsgr.
im RDB. ein Geſchenk mit entſprechender Widmung. Sichtlich
bewegt, dankte Polizeiwachtmeiſter Traud auch im Namen
ſei=
nes Kameraden für die Ehrung und die anerkennenden Worte.
Laſſen Sie die Wäſche grippekranker Perſonen nicht unnötig
herum=
liegen! Ob Leib= oder Bettwäſche, Taſchentücher, Wickel — alles
muß möglichſt bald mit Perſil gewaſchen werden. Einmaliges
kurzes Kochen in kalt angeſetzter Perſillauge beſeitigt nicht nur
jeden Schmutz, ſondern tötet zugleich alle Krankheitskeime.
2
Seite 8 — Nr. 321
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 20. November
Reich und Ausland
Rundfunk=Prozeß.
Am Montag wurde zu Beginn der Verhandlung
im Rundfunk=Prozeß der frühere Staatsſekretär
im Reichspoſtminiſterium, Sautter, als Zeuge
ver=
nommen. Er erinnerte ebenfalls an die
Schwierig=
keiten, die ſich ſeinerzeit für die
Reichspoſtverwal=
tung aus dem Rundfunk entwickelt hatten. Man ſei
daher zu der Ueberzeugung gekommen, daß eine
Abtrennung des Rundfunks von der
Reichspoſtver=
waltung beſſer ſei. Staatsſekretär Dr. Bredow ſei
damals aus dem Beamtenverhältnis ausgeſchieden,
um in völlig privater Stellung
Rundfunkkom=
miſſar zu werden Er habe dabei aber natürlich
uach wie vor der Vertrauensmann des
Miniſte=
riums ſein und mit dem Miniſterium
zuſammen=
arbeiten ſollen. Das Reichspoſtminiſterium ſei
ge=
wiſſermaßen die Aufſichtsbehörde des Rundfunks
geweſen. Als der Zeuge dann weiter im einzelnen
die Kompetenzabgrenzungen zwiſchen den
zuſtän=
digen Reſſorts der Reichspoſtverwaltung und dem
Rundfunkkommiſſar ſchilderte, wies der
Staats=
anwaltſchaftsrat darauf hin, daß der bereits in
der vergangenen Woche erwähnte, 1932 eingeſetzte
Unterſuchungsausſchuß über die Verhältniſſe beim
Rundfunk doch zweifellos ein Zeichen für die
Ein=
flußrechte des Miniſteriums auf den Rundfunk ſei.
Im weiteren Verlauf der Nachmittagsſitzung im
Rundfunk=Prozeß erklärte der Zeuge Schüller, er
habe die Weiterzahlung der drei Monatsgehälter
an Fleſch nach deſſen Ueberſiedlung nach Berlin
als eine Art Anerkennungszahlung für die
wert=
volle Mitarbeit angeſehen, die Fleſch dem
Frank=
furter Sender geleiſtet habe.
Was die Verſicherung anbelange, ſo ſei es keine
eigentliche Lebensverſicherung geweſen, ſondern
eine ſogenannte Vertragsverſicherung. Der Zeuge
Schüller betonte, er habe nach dem Ausſcheiden
Fleſchs in Frankfurt den Verſicherungsanteil
wei=
ter gezahlt, nachdem ihm verſichert worden war,
daß die Funkſtunde die Verſicherung übernehmen
würde. Nach langwierigen Verhandlungen habe die
Funkſtunde dies aber abgelehnt,
Der Vorſitzende ſtellte an Hand der Akten feſt,
daß der Südweſtfunk die fälligen Prämien noch
bis zum Juni 1932 gezahlt habe, und zwar noch,
nachdem die Funkſtunde die Zahlungen abgelehnt
habe. — Die Verhandlung wurde ſodann auf
Dienstag vormittag 9.30 Uhr vertagt.
Das vorläufige Ergebmis des Eintopf=Sonntags
in Berlin.
Berlin. Das vorläufige Ergebnis des
Ein=
topfſonntages im Gau Groß=Berlin beläuft ſich
auf rund 400 500 RM. Gegenüber dem Monat
Oktober mit rund 335 000 RM. ſind demnach etwa
70 000 RM. mehr eingekommen, wobei die
Spen=
den aus den Eintopfgerichten in den Gaſtſtätten
noch nicht mit eingerechnet ſind.
SA.=Truppführer von einem Einbrecher
durch einen Schuß tödlich verletzt.
Oppeln. Am Sonntag abend gegen 21 Uhr
verſuchte ein Einbrecher in die Wohnung des
Pächters eines Lichtſpieltheaters in Oppeln
namens Moczko einzudringen. Ein Bewohner des
Nachbarhauſes bemerkte den Einbrecher und machten
Moczko auf dieſen aufmerkſam. Der Pächter begab
ſich in den Hof ſeines Hauſes und ſah den
Ein=
brecher auf dem Dach eines Schuppens liegen. Als
der Einbrecher auf mehrmalige Aufforderung nicht
herunterkommen wollte, rief Moczko, man ſolle ihn
ſeine Piſtole bringen. In dieſem Augenblick zog
der Einbrecher eine Schußwaffe und gab mehrere
Schüſſe ab, von denen Moczko am rechten Arm
ver=
letzt wurde. Der ihm zu Hilfe eilende SA.=
Trupp=
führer Florek aus Czarnowanz wurde durch einen
Kopfſchuß tödlich verletzt. Die durch die Schüſſe
ent=
ſtandene Verwirrung benutzte der Einbrecher zur
Flucht und entkam unerkannt in der Dunkelheit.
Die Verfolgung des Täters wurde ſofort auf
genommen.
Doppelkes Jubiläum der „Bremen”
Bei der Rückkehr des Lloyddampfers „Bremen” von ſeiner 100. Reiſe ſprach Direktor Firl dem
Kapitän der „Bremen”, Kommodore Ziegenbein, den Dank des Norddeutſchen Lloyd für die
erfolg=
reiche Führung des Schiffes aus und beglückwünſchte ihn gleichzeitig zu ſeinem 60. Geburtstage
Die Söſetalſperre im Harz, deren Zweck in der Trinkwaſſerverſorgung ausgedehnter Gebiete
nörd=
lich des Harzes beſteht, wurde unlängſt vollendet. Sie iſt die größte Trinkwaſſer=Talſperre Europas.
Todesſtrafe gegen Makuſchka beankragk.
Budapeſt. Der Matuſchka=Prozeß ſteht jetzt
unmittelbar vor dem Abſchluß. Das Urteil wird in
den Abendſtunden des Montag, ſpäteſtens aber im
Laufe des Dienstag erwartet.
Der Oberſtaatsanwalt beantragte ſchließlich
gegen Matuſchka die Todesſtrafe, die jedoch im
Falle eines Todesurteiles des Gerichtshofes nicht
vollſtreckt werden kann, da Matuſchka
öſterreichi=
ſcher Staatsangehöriger iſt und zurzeit der
Be=
gehung des Attentates in Oeſterreich keine
Todes=
ſtrafe beſtand.
Karl von Linde
der ehemalige Kardinalſtaatsſekretär
Gaſparri F.
Rom Kardinalſtaatsſekretär Gaſparri iſt
Sonn=
tag abend gegen 22.30 Uhr an einer
Lungenent=
zündung, die er ſich vor wenigen Tagen zugezogen
hatte, geſtorben.
Folgen der Fehlleikung des
Kraft=
wagens des Kaiſers von Jgpan.
Geheimrat Profeſſor Dr. h.c. Dr.=Ing. h. c. Karl
von Linde iſt in München im Alter von 92
Jah=
ven geſtorben. Mit ihm verliert Deutſchland
einen ſeiner erfolgreichſten Ingenieure. Denn man
kann ohne Uebertreibung ſagen, daß die geſamte
moderne Kältetechnik mit allen ihren
Nebenzwei=
gen ſein Werk iſt, bzw. auf ſeinem Schaffen ſich
aufbaut. Beſonders bekannt ſind ſeine Erfindung
der Ammoniak=Eismaſchine, ſein Verfahren zu=
Verflüſſigung von Luft und ſeine Methoden de
bewinnung von Edelgaſen aus der Luft.
Am letzten Mittwoch hielt er noch auf dem
Internationalen Katholiſchen Juriſten=Kongreß
einen vielbeachteten Vortrag über eines der
wich=
tigſten Werke ſeines Lebens, nämlich die
Kodifika=
tion des Kanoniſchen Rechts für die lateiniſche
Kirche. Der 82jährige Kardinal zog ſich damals
eine Bronchitis zu, die ihn aufs Krankenlager
warf.
Als er vom Kardinalſtaatsſekretär Pacelli im
Staatsſekretariat abgelöſt wurde, war er eine der
treibenden Kräfte für die Ausſöhnung des
Vati=
kans mit dem Quirinal.
Ueberſchwemmungen in Südfrankreich.
Paris In Südfrankreich ſind die Flüſſe
in=
folge anhaltender Regengüſſe ſtark angeſchwollen
An mehreren Stellen ſind die Landſtraßen über
ſchwemmt. Die Uebungs= und Fluggeländeplätze
der Marineflugzeugſtützpunkte Freius und St.
Raphael ſind ebnfalls überſchwemmt.
Tokio. Auf einer Beſichtigungsreiſe, die der
Kaiſer von Japan nach den Manövern machte,
wurde durch ein Verſehen eines Polizeiſergeanten
der Kraftwagen des Kaiſers im eine falſche Straße
geleitet. Dieſes Vorkommnis hat nun für
euro=
päiſche Begriffe recht ſchwerwiegende Folgen
ge=
habt. Der Polizeiſergeant verſuchte durch Harakiri
ſeinem Leben ein Ende zu machen. Er ſtieß ſich
ſeinen Dienſtſäbel in den Hals und verletzte ſich
ſo ſchwer, daß ſein Zuſtand ernſt iſt. Die
Regie=
rung hat einen Unterſuchungsausſchuß eingeſetzt
der alle für die Fehlleitung des kaiſerlichen
Wa=
gens verantwortlichen Beamten ermitteln ſoll. Der
Gouverneur der Provinz Guma, der Polizeiche
und der Polizeidirektor von Guma wurden zu
einer Geldſtrafe verurteilt, die 10 v. H. ihres
Jahresgehaltes beträgt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen,
daß auch hohe Beamte in der Regierung zum
Rück=
tritt gezwungen werden.
Wie weiter bekannt wird, hat bei den letzten
Manövern auch ein Soldat Harakiri begangen, da
er ſein Seitengewehr verloren hatte, das, wie alle
Sachen der Soldaten, als perſönliches Eigentum
des Kaiſers angeſehen wird.
Auf den Galapagos=Inſeln verdurſtel.
Los Angeles. Der Fiſchdampfer „Santo
Amaro” meldete funkentelegraphiſch, daß er am
Strand der Inſel Marchena, die zur Galapagos=
Gruppe gehört, ein kleines Segelboot bemerkt
habe. Bei näherer Unterſuchung habe die Beſatzung
des Fiſchdampfers eine männliche und eine
weib=
liche Leiche gefunden. Da der Kopf der männlichen
Leiche bedeckt geweſen ſei, ſei anſcheinend der
Mann erſt geſtorben. In einiger Entfernung habe
die Leiche der Frau gelegen. Beide ſeien offenbar
verdurſtet, da die kleine Inſel ohne Trinkwaſſer
ſei und ſelten beſucht würde. Bei der Leiche ſei
ein deutſcher Paß und eine franzöſiſche
Erken=
nungskarte gefunden worden. Der Paß ſei auf den
Namen Alfred Rudolf Lorenz ausgeſtellt geweſen.
Aus der franzöſiſchen Erkennungskarte ſchlöſſe man,
daß Lorenz ſich zuletzt in Paris aufgehalten habe.
Außerdem ſeien Briefe, die den Namen Margarete
Wittmer trugen, gefunden worden.
Wie ergänzend aus Guayaquil (Ecuador)
be=
richtet wird, haben zwei Deutſche namens Rolph
Blomberg und Martin Foegli, die am Ende der
vergangenen. Woche von den Galapagos=Inſeln
nach Guayaquil zurückkehrten, den dortigen
Be=
hörden gemeldet, daß die auf der Galapagos=Inſel
Santa Maria lebende Baroneß Wagner Wehrborn
und ihr Begleiter vermißt würden,
Eine wichtige Enkdeckung
* Die Antarktis iſt über Nacht in das Bliug
feld der Völker gerückt, Admiral Burd hat ſie aufe
neue mit ſeinem Flugzeug durchſtreift und die
ſchon lange gehegte Vermutung durch ſeine
Beob=
achtungen beſtätigen können, daß Wedellmcer und
das Roßmeer durch eine Waſſerſtraße miteingnder
verbunden ſind. Beide Meere greifen tief in die
ſüdpolare Eiswelt hinein. Beide wären immer
wieder der Ausgangspunkt verſchiedener Expedi
tionen. Befahrbar iſt die Waſſerſtraße jedoch nicht
wenn auch aus der Luft deutlich erkennbar wor
daß ſich auf dieſer Strecke ein völlig vereiſter
Neeresarm hinzieht.
Byrds Flüge verfolgen in erſter Linie
Zweck, die Antarktis zu erſchließen und ſyſtematiſch
zu erforſchen. Sein erſter Flug hat zu der Erkennt
nis geführt, daß es am Südpol zwei größere
Land=
maſſen gibt, während muan bisher annahm, hier
einen zuſammenhängenden Kontinent vor ſich zu
haben, von dem man nur das Randgebiet und
einige Gebirge kannte Zwar hatten kühne Forſcher
wie Amundſen, Scott und Shackleton auf Schlitten
das Innere aufgeſucht. Amundſen hatte auch den
Pol erreicht. Aber die weiße Einöde rechts und
links ſeines Anmarſchweges blieb auch ihm ein
Geheimnis, das er nicht lüften konnte. Hätteu ihm
damals andere techniſche Einrichtungen zur
Ver=
fügung geſtanden, dann wüßten wir heute ſchon
etwas mehr über die Antarktis.
Byrd verſucht nun ſeit 1929 mit Hilfe des
Flug=
zeugs einen Gebietsſtreifen nach dem andern
aus=
zukundſchaften. Verſchiedenen Gebirgen und bisher
nicht betretenen Ländereien hat er Namen
ver=
lieben. Er hat ſich damit unvergängliche Verdienſte
als Forſcher und Entdecker erworben. Den erſten
Vorſtoß unternahm er zu Beginn des Jahres 1929,
nachdem er ſich ſeine Erfahrungen als
Polarſor=
ſcher drei Jahre zuvor in Spitzbergen und bei dem
Flug über dem Nordpol hinweg erworben hatte.
Byrd iſt derjenige, der zu den wenigen gehört, ſo
wohl den Nordpol als auch den Südpol geſehen zu
haben. Bisher ſind ihm nennenswerte Unfälle
en=
ſpart geblieben, wenn es auch im Herbſt dieſes
Jahres beinahe ſo ausſah, als würde man ihn
nie=
mals wiederſehen. Einer ſeiner Gefährten konnte
ihn jedoch aus dem ewigen Eiſe der Antarkis
wieder herausholen. Allerdings mußte Byrd z
nächſt einmal eine längere Erholungspauſe ein
legen. Den erſten Flug über den Südpol hinnn
unternahm er am 29. November 1929. Damaß
legte er eine Strecke von 2000 Kilometern zurd
Er erforſchte zugleich rund 20 000 Quadratfite
meter, die er für die Vereinigten Staaten in M
ſpruch nahm. aber neben der Nordamerikaniſce
Union ſtehen in erſter Linie die Engländer, dam
Argentinien, Norwegen und Frankreich, die über
all ihre Farben aufgezogen haben, Nordameril
und England waren die erſten, die ſich für das
un=
bekannte Eisgebiet zwiſchen dem Altantiſchen, dem
Stillen und dem Indiſchen Ozean intereſſierten
und auch bald entdeckten, daß die Gewäſſer
außer=
ordentlich fiſchreich ſind und die unwirtliche
Küſtengebiete Erze und Kohlen bergen. 1926
klärten die Briten auf ihrer Reichskonferenz !
zerhand den größten Teil des unbekannten
Geb=
tes rund um den Südpol für engliſchen Beſitz.?
Norweger konnten ſie damit jedoch nicht von
Bouvet=Inſeln, von der Peter=Inſel und vom hu
Ann verdrängen Die Franzoſen bleiben im Adel
Land am Roßmeer, während die Argentinier M
wie vor verſtimmt ſind, weil ihnen ſeinerzeit
Engländer die Orkneyinſel abnahmen. Am 7
bruar 1933 erneuerten die Engländer ihren ald
Beſchluß. Sie ſtellten noch einmal feſt, daß alße
unentdecktes Land engliſcher Beſitz ſei. Aber
zwiſchen hat der Amerikaner Byrd aus der
arktis eine Domäne der Nordamerikaniſchen Unſch
gemacht. Alles, was er erforſcht und entdeckt,
klärt er für amerikaniſchen Beſitz.
Bir ſind
dung vo Oe
einen leine
Erziehungs4
ſuch die ite
in die
Int junge Mei
ncht notwen!
Muſitkliebl!
in Kreiſe der
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ja dazu die tech
ſt die Pfll
HAHN
as
Msikhau
bethenstraß
Fergt im stt
iStag und
ente U
30 Reiſende bei Jeruſalem von Räubern
ausgeplündert.
London. Wie aus Jeruſalem gemeldet wicht
haben am Samstag abend ſechs bewaffnete Na.
ber auf der Straße Iruſalem—Haifa in der Nah
des Dothan=Tales, fünf Kraftwagen angehau
und 30 Perſonen ihres Geldes und ihrer Klei”
beraubt. Drei Reiſende, die den Befehlen der Ra
ber nicht ſofort nachkamen, wurden niedergeſchoſſe
aber nicht lebensgefährlich verletzt.
9
Neienenst. 116 I
ule
*=Ramſtä
Noe Ausbil
Benzin aus Skeinkohle.
Geheimrat Franz Fiſcher
vom Kohlenforſchungsinſtitut in Mülheinl.
der jetzt vor einem größeren Kreiſe, No.
Stand der Benzin=Syntheſe berichtete. Dec
iſt das Verfahren ſo weit enwickelt voll.
die erſte großtechniſche Verſuchsanlage. L
Betrieb genommen werden kann. Sollt.
Aufgabe, die Geheinrat Fiſcher ſich vo. D.
ſelbſt geſtellt hat, nämlich die künſtlic.
ſtellung ſäntlicher Produkte des 1011.
Erdöls, vollkommen geloſt.
Zum Tag der Hausmuſik.
Von Lothar Windsperger
Direktor der Muſikhochſchule, Mainz.
gMHausmuſik heute nicht mehr etwas Selbſtverſtändliches
iſt waſtiu Zeiten unſerer Väter und Großväter, daß ſie ſich
uns. 9=Problem” darſtellt, iſt ein bedenkliches Zeichen
ab=
finkeny Muſikkultur. Dem müſſen wir mit allen Kräften
Ein=
halt 1u. Zuvor aber gilt es, die noch in vielen Köpfen
be=
ſtebenmVerwirrung zu klären und ſaubere Begriffe zu ſchaffen.
Hlozmuſik iſt nicht: Modeſchlager ſpielen,
Grammophon=
plattemuflegen oder Radio hören, ebenſo wenig wie Künſtler
zum Tieinladen, um ſich etwas vormuſizieren zu laſſen.
Ritige Hausmuſik bedeutet vielmehr: ſelber muſizieren,
wobein brausgeſetzt wird, daß die Muſik, mit der man ſich
ſolchenar aktiv auseinanderſetzt, auch wirkliche Kunſt iſt, d. h.
eine 2Mik geiſtigen Wertes.
DxnBoden zu einer neuen Blüte der deutſchen Hausmuſik
zu begeeen, iſt die dringlichſte Aufgabe der heutigen
Muſik=
vädagpu= Wir ſind uns ja alle darüber im klaren, daß die
mAusbindng von Geſangs= oder Inſtrumentalvirtuoſen heute
gur mmel einen kleinen Bruchteil innerhalb der geſamten
muſi=
gliſchſnärziehungsarbeit ausmacht. Gott ſei Dank beſteht auch
ſy zeute iuch die tiefe Muſikliebe unſerer deutſchen Jugend. Sie
„ raucht zur in die richtige Bahn gelenkt zu werden. Der muſik=
Jegeiſthr junge Menſch wird ſich zur Ueberzeugung durchringen.
„daß emicht notwendig das Podium betreten muß, um ſich als
rnſthaftr Muſikliebhaber zu betätigen, daß er vielmehr im
Hauſe in Kreiſe der Familie und ſeiner Freunde nicht minder
vertvcſc muſikkulturelle Arbeit leiſten kann.
Ihiy dazu die techniſchen und geiſtigen Vorausſetzungen zu
chaffem iſt die Pflicht des verantwortungsbewußten
Muſik=
ehrers) Die techniſchen beſtehen darin, daß der Schüler von
Diceerg, 20. November 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 321 — Seite 9
vornherein und von unten auf die Muſik ſtets als ein Ganzes
zu erleben angehalten wird, worin alle Elemente — Rhythmus,
Melodie, Harmonik — ſchon zu einer untrennbaren organiſchen
Einheit verſchmolzen ſind. Die Spaltung des Unterrichts in
unverbundene Einzeldiſziplinen ohne ſtändige Bemühung um
die notwendige Zuſammenſchau iſt ſinnlos und muß
verſchwin=
den. Nur dann wird ein Schüler, der aus irgendwelchen
Grün=
den — ſeien es finanzielle oder berufliche oder pſychologiſche —
lediglich einen mittleren Grad inſtrumentaler Ausbildung ſich
er=
werben konnte, auch auf der ſo erreichten Stufe ein brauchbarer
Muſikfreund ſein, der nicht entweder aus Verzagtheit das
häus=
liche Muſizieren ganz aufgibt oder ſich mit unzulänglichen
Kräften an Unerreichbares heranwagt.
Denn die techniſche Schwierigkeit iſt ja durchaus kein
Maß=
ſtab für, die künſtleriſche Qualität — dieſem Vorurteil einer
vergangenen, einſeitig das Virtuoſe betonenden Muſikepoche
kann nicht energiſch genug widerſprochen werden. Der bisher
ls „Dilettant” über die Schulter angeſehene Nicht=Fachmuſiker
muß wieder wie früher zu Ehren kommen: er iſt die notwendige
Ergänzung des berufsmäßigen Künſtlers. Hand in Hand damit
geht die Erkenntnis, daß zwiſchen der Muſik des Konzertſaales
und der des Hauſes prinzipielle Unterſchiede beſtehen: nicht
das Aufgebot der Mittel beſtimmt die Werthöhe, ſondern die
innere Fülle. In einer Invention von Bach lebt mehr Muſik
als in manchem aufgedonnerten Orcheſterwerk. Freilich darf
auch nicht der ebenſo häufig entgegengeſetzte Fehler
be=
gangen werden, alle techniſchen Fertigkeiten als für den
Laien=
muſiker nebenſächlich abzutun. Das hieße einem verderblichen
Stümpertum Vorſchub leiſten. Ein gewiſſer Grad von Technik
iſt nun einmal notwendige Vorausſetzung jeden Muſizierens.
Wichtiger ſind jedoch die geiſtigen Grundlagen. Soweit ſie
nicht ſchon durch die höheren muſikaliſchen Diſziplinen der
Formenlehre gegeben wurden, beſtehen ſie vor allem in der
Er=
aſſung der Muſik als eines weſentlichen Kulturgutes unſeres
Volkes und in der notwendig damit verbundenen Kenntnis der
einſchlägigen überaus reichen Literatur. Hier ſei zugleich an
die Bedeutung erinnert, die der Muſikgeſchichte im
volkstund=
lichen Unterricht der Schule zukommt. Ein ungemein reiches
Feld breitet ſich vor demjenigen aus, der die vielen ungehobenen
Schätze unſerer muſikaliſchen Vergangenheit wieder lebendig und
fruchtbar zu machen unternimmt. Die bildende Kunſt hat uns
aus den früheren Jahrhunderten treffliche Zeugniſſe der
Muſik=
verbundenheit des Volkes in all ſeinen Schichten bewahrt. Und
was die Muſikforſchung gerade in den letzten beiden
Jahrzehn=
ten aus verſchütteten Schächten wieder gehoben hat, bietet
über=
reichen Muſizierſtoff gerade auch für kleinere Kreiſe.
Daß neben dem „wigen Vorrat” deutſcher Muſik, wie er
in unſeren Klaſſikern niedergelegt iſt, die als Hausmuſik
be=
ſonders geeignete Kunſt des Bach=, und Vorbach=Zeitalters
wieder in der Praxis zum Erklingen kam, bleibt ein Verdienſt
der Jugendbewegung. Aber auch die Neuzeit hat vieles
Treff=
liche für die „Nicht=Virtuoſen” bereit. So gibt es für jeden,
der willens iſt, ſich im häuslichen Rahmen an Muſik zu
er=
freuen, Literatur in Hülle und Fülle, die er nach Maßgabe ſeiner.
techniſchen Fähigkeiten in gültiger einwandfreier Form
wieder=
geben kann. Und die Möglichkeiten in der Zuſammenſetzung.
wachſen noch mehr, wenn auch Singſtimmen hinzugezogen
wer=
den können.
Aus ſolchem Muſizieren, das ſich gegenſeitig befruchtet und
ſteigert, erwächſt allein die geſunde Atmoſphäre, die ſchon von
je der Nährboden jeder volklichen Muſikkultur geweſen iſt und
es auch wieder für uns Deutſche werden ſoll. Führen wir
des=
halb die geſamte Jugend zu echtem Muſizieren! Sie und mit
ihr die künftige Generationen werden es einſichtigen Eltern.
und Lehrern danken, daß ſie ihnen ſo den Zugang zu erhabenen
Kultur=Denkmälern des deutſchen Geiſtes erſchloſſen und ihnen
damit ein unzerſtörbares Gut mit auf den Lebensweg gegeben
haben.
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Boru nickte.
„Hiüiſt ein Vorſchuß auf Ihren Lohn. Sie ſehen, daß nicht
Veknauſanwird. Und je ſchneller die Arbeit vorwärts geht, deſto
Nehr wa) gezahlt. Sind wir uns klar, Herr Borax?”
Bonmnickte.
„Han Sie ſonſt noch etwas zu fragen?”
Bornſchüttelte den Kopf.
„AufViederſehen, Herr Borax.”
„AufViederſehen, Herr Doktor.”
Borgſchritt zur Tür und ſchloß ſie ſehr vorſichtig und
be=
hutſam Ater ſich.
V.
Einn har Tage ſpäter,
InſtMor Liſſer ſaß in ſeinem Büro in der Stadt. „Sie
Nogen / Aür eine Bagatelle halten”, erklärte er einem jungen
nollegern „Sie ſind eben jung genug, um noch ganz aus dem
Vollen, dtſchaften zu können und brauchen ſich in Ihren
Ur=
keilen nah einzuſchränken. Aber ich bin ein alter und vorſichtiger
Mann. A iſt man immer im Nachteil gegenüber
draufgänge=
riſchen Bten. Ich bin ſo vorſichtig, daß ich erkläre, aus dieſem
Mord inxſenndorf wird ſich noch etwas mehr als eine Bagatelle
ergebenn”
Die bſt wurde hereingebracht, und Liſſer griff zu einem
Brief, d nichts mehr, als ein paar lakoniſche Mitteilungen enk=
Melt. „Ayſten hat auch heute den ganzen Tag ſein Zimmer nicht
Verlaſſenn. Dr. Markus bleibt verreiſt — Sein Sekretär
Hein=
hauſen, .hder hier — Ueber Prim nichts Auffälliges — Pedro
jat nach dem Zuſammenſtoß mit Heinhauſen geſtern Fräulein
Markus aufgeſucht. Er lebt weiter auf Berrens Hof —”
Liſſer überlegte eine Weile, dann griff er nach einem
zwei=
ten Schreiben, das folgendes enthielt:
Dr. Hans Gottlieb Markus. Geb. 1880 zu Konſtanz. Vater
Notar. Er ſelbſt Archäologe. Eine zeitlang Dozent an der
Uni=
verſität Freiburg. Später freier Gelehrter. Unternahm mehrere
Expeditionen nach Südamerika. Die letzte vor fünf Jahren, von
der er mit reichem Material heimgekehrt ſein ſoll. Inhaber
rei=
cher Sammlungen, die der Oeffentlichkeit nicht zugänglich ſind.
Sehr vermögend.
Hans Heinrich Berren. Geb. 1899 in Venndorf. Vater
Land=
wirt. Berren beſuchte Gymnaſium, ſpäter Univerſität. Studierte
Geologie. Brach 1923 ſein Studium ab und fuhr nach Ueberſee,
wo er ſich zuerſt in Kannada, ſpäter in Südamerika aufgehalten
haben ſoll. Hier hat er ſich jedenfalls der letzten Expedition von
Dr. Markus angeſchloſſen. Iſt jedoch nicht zuſammen mit ihm
zurückgekehrt. Lebt ſeit vier Jahren in Venndorf auf dem
väter=
lichen Hof.
Karl Karſten. Geb. 1902 in Eſſen. Vater Kaufmann.
Kar=
ſten beſuchte das Gymnaſium, das er jedoch nicht abſolvierte.
Trat in eine kaufmänniſche Lehre ein, die er jedoch nicht zu Ende
brachte, ſondern vorzeitig verließ. Verſchwand dann aus Eſſen
und blieb ein ganzes Jahr verſchollen, bis er in Görlitz wegen
Betrugs und Urkundenfälſchung zu einem Jahr Gefängnis
ver=
urteilt wurde. Nach Verbüßung der Haft war er wieder
unauf=
findbar, bis er vor einem Jahr in Eſſen als Inhaber eines
En=
grosgeſchäftes in Papierwaren auftrat.
Liſſer betrachtete die Schriftſtücke eine ganze Weile. Er war
nicht ganz zufrieden. Schließlich griff er zum Telephon. „Bringen
Sie mir einmal Berren.”
Einige Zeit ſpäter ſtand Berren vor ihm. „Nun nun, Herr
Berren”, ſagte Liſſer in ſeiner Art, „ich hoffe, daß Sie ſich wohl
bei uns befunden haben.”
„Ich habe keinen Grund zu klagen”, ſagte Berren ungerührt.
„Sagen Sie mal, Herr Berren”, begann Liſſer und wechſelte
den Ton, „Sie haben da Beſuch bekommen.”
„Sie meinen Pedro?
„Er hat geſtern Fräulein Markus beſucht und Drohungen
gegen ihren Vater ausgeſtoßen.”
„Das ſollte er nicht tun.”
„Sie ſind mit Pedro befreundet?”
„Er iſt mir bekannt, ja.
„Und was will er von Dr. Markus?”
„Das iſt eine alte Geſchichte, die rührt noch von ſeiner letzten
Expedition her.”
„Ganz recht. Es haben ſich damals einige Dinge ereignet.
Sie ſind ja auch nicht zuſammen mit Markus zurückgekehrt.”
„Das lag an ihm. Er hatte ſich heimlich eingeſchifft.”
„Es ſind noch mehr Leute damals dabei geweſen?”
„Fünf.”
„Und ſie haben alle das Gefühl, von Dr. Markus betrogen
worden zu ſein?
„Dr. Markus iſt, wie geſagt, ſehr überraſchend abgereiſt.”
„Sie drücken ſich vorſichtig aus, Herr Berren.”
„Man muß die Zuſammenſetzung der Expedition
berückſich=
tigen. Dr. Markus war Wiſſenſchaftler, und ſein ganzes
Augen=
merk war auf rein wiſſenſchaftliche Ergebniſſe gerichtet. Die
übrigen — nun ja, es waren ehrliche Kerle. Markus hatte ſie
im Land angeworben. Sie waren ehrlich und zuverläſſig. Aber
ſchließlich hatten ſie zu lange im Lande gelebt, um noch mit
europäiſchen Maßſtäben gemeſſen werden zu können. Und wenn
es dazu um Gold ging —
„Es ging alſo um Gold. Das haben Sie jetzt geſagt.”
Ja, man munkelte, daß Markus einen Fund gemacht hätte.”
„Jetzt ſprechen Sie wieder ſo undeutlich, Herr Berren Sagen
Sie es doch gerade heraus.”
„Ich war zu dieſer Zeit nicht im Lager. Ich war als
Geo=
loge auf die Expedition mitgegangen, von der peruaniſchen
Re=
gierung beauftragt. Und als ich nach einigen Tagen ins Lager
zurückkam, war Markus ſchon fort.”
„Ah — er hatte ſich davongemacht.”
etzung folgt)
Seite 10 — Nr. 321
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Shart, Spiel und Jucnen
Fußball im Dienſte der Winterhilfe.
Am Mikkwoch nachmitkag 2.30 Uhr.
Polizeiplak:
Darmſtadt — Mainz/ Worms.
* Am Buß= und Bettag ſtehen die deutſchen Fußballſpieler als
Erſte im Dienſte des Winterhilfswerkes. Ueberall in Stadt und
Land begegnen ſich repräſentative Mannſchaften, die durch ihr
Können überall ein volles Haus zuſtande bringen ſollen. Fließt
doch die Reineinnahme reſtlos dem Winterhilfs=Werk und damit
den ärmſten Volksgenoſſen zu.
Wir in Darmſtadt ſind mit einer zugkräftigen Begegnung
be=
dacht worden. Unſerer Stadtelf ſteht eine Kombination aus
Mainz=Worms gegenüber in der Namen von gutem Klang
auf=
tauchen. Die von uns in der vergangenen Woche genannte
Mann=
ſchaftsaufſtellung hat in letzter Minute noch eine kleine Aenderung
erfahren.
Die Darmſtädter Elf ſteht mit:
Klein
(Pol.)
Balſer
Bönſel
(Pol.
(Pol.
Schnägelberger
Kaufmann
Geyer
(SV. 98)
(Pol.)
(SV. 98)
Göbel Seipp Keck Pfeiffer Hoffmann
(Pol.) (Pol.) (Pol.) (Pol.) (Jahn 75)
Keine Zweifel, daß auf das Schlußdreieck ſchon gebaut werden
kann, wenn es auch am Sonntag pechbekleckert war. Die
Läufer=
reihe bringt nur bekannte Namen. Obwohl Keck kürzlich als
Mittelläufer der Polizei recht gut einſchlug, blieb er als
Sturm=
führer vorbehalten. Dafür wirkt wieder der Blaue „Schneck” im
Mittellauf, er wird gegen die Gäſte keinen leichten Stand haben.
Zur Rechten ſteht der unverwüſtliche Geyer, der den gefährlichen
linken Flügel Fath=Decker gegen ſich hat. Der ſympathiſche
Kauf=
mann hat in ſeinen letzten Spielen ſtets gefallen und auch ſein
anſtändiges Spiel wirkt wohltuend. Neben die beiden ſchnellen
Außenſtürmer iſt das Innentrio der Polizei gruppiert. Hoffentlich
hat es ſich ebenfalls von der Schlappe in Walldorf erholt und
liefert dafür morgen eine um ſo erfolgreichere Partie. Zweifellos
haben die Fünf ein ſtarkes und routiniertes Schlußtrio gegen ſich
und nur der Einſatz ihres ganzen Könnens und blitzſchnellen
Er=
faſſens der Situation wird zu Erfolgen führen können. Wünſchen
wir noch, daß die ganze Elf mit vorbildlichem Eifer und ſportlicher
Haltung kämpft, dann wird ſie mindeſtens mit einem ehrenvollen
Ergebnis aus dem Treffen gehen.
Mainz=Worms ſteht nunmehr wie folgt:
Ebert
(Wormatia)
Wagner
Kloſet
(Mainz 05)
(Wormatia)
Pohle
Frieß 1.
Hautz
(Wormatia) (A.O.) (A.O.)
Grünewald Hartenbach Schneider Decker Fath
(Mainz 05) (A.O.) (Mz. 05) (Mz. 05) (Worm.)
Als Erſatz ſteht Schatz=Mainz 05 zur Verfügung.
Neben dem nationalen Linksaußen Fath wurde der Mainzer
Decker poſtiert, der hier in beſter Erinnerung ſteht, und deſſe.
wuchtiger Sturmführer Schneider, der die Stärke derer vom Fort
Bingen darſtellt. Der junge Hartenbach hat am Sonntag in
Die=
burg ſehr gut gefallen und mit ihm ſteht auch der junge
Grüne=
wald zum erſtenmal repräſentativ. An der Läuferreihe kann ſich
ein Sturm ſchon die Zähne ausbeißen und ein betoniertes Bollwerk
iſt das Schlußdreieck. Vor dem ſicheren Ebert ſtehen der maſſive
Kloſet und der techniſch hervorragende Wagner. Alſo eine Elf, die
für einen guten Fußball bürgen dürfte.
Hoffen wir, daß wie am Sonntag beim Handball=Großkampf
auch am Mittwoch wieder ein Maſſenbeſuch zu verzeichnen iſt.
Neben die Sportfreunde mögen alle Volksgenoſſen treten, die für
die deutſche Leibesübung Intereſſe hegen und dem
Winterhilfs=
werk ihr Scherflein geben wollen.
sö=
Um Andrang an der Kaſſe zu vermeiden wird Benutzung
der Vorverkaufsſtellen: Sportjöſt=Mackenſenſtr.,
Zigar=
renhaus Becher=Rheinſtr. und Zigarrenhaus Mengler=
Niederram=
ſtädterſtr. empfohlen.
TSV. Meſſel — FSV. Groß=Zimmern 1:2 (1:1).
Am Sonntag hatte ſich der TSV. Meſſel den FSV. Groß=
Zimmern zu einem Freundſchaftsſpiel verpflichtet und unterlag
1:2. Beide Mannſchaften zeigten nur wenig, ſo daß ſich ein
Ein=
gehen auf dieſes Spiel erübrigt. Da der etatsmäßige
Schieds=
richter ausblieb. wurde das Spiel von Wolfenſtätter=Meſſel
ge=
leitet. — Die Jugend unterlag in Dreieichenhain 1:5. Die
Schü=
ler ſetzten ihren Siegeszug fort und bezwangen die 2. Schüler
von Tgde. 1846 Darmſtadt 3:0.
Am kommenden Mittwoch, 15 Uhr ſpielt TSV. Meſſel
gegen die Ligareſerve des Sportvereins 98 Darmſtadt. Hier gilt
es, die Vorſpielniederlage wett zu machen, was allerdings mit
den am Sonntag gezeigten Leiſtungen nicht gelingen wird. Der
Reinerlös fließt reſtlos dem Winterhilfswerk des deutſchen
Vol=
kes zu.
Lokaltreffen in Wixhauſen.
Union Wixhauſen — Sportvereinigung Arheilgen.
Um auch in dieſem Jahre eine erfolgreiche Winterhilfe
durch=
führen zu können, fühlt ſich auch die ganze deutſche Sportgemeinde
wieder verpflichtet, ſich der guten Sache zur Verfügung zu ſtellen.
Im WHW.=Treffen hat Union den Nachbarverein Arheilgen als
Gaſt. Beide Mannſchaften bieten Gewähr, daß guter Sport
ge=
zeigt wird. Union konnte das Vorſpiel mit 3:0 für ſich entſcheiden.
Arheilgen hat in letzter Zeit wieder an Spielſtärke gewonnen und
hat Ausſicht, die Niederlage wieder wettzumachen. An alle
Sport=
anhänger von Wixhauſen und Arheilgen ergeht die Bitte,
dieſes Spiel zu beſuchen, zumal es gilt, die Not unſerer Aermſten
zu lindern, um ſo der Volksgemeinſchaft näher zu kommen.
Winterhilfeſpiel in Hähnlein.
Die Fußballer des SV. Merck tragen am Buß= und Bettag
ein Freundſchaftsſpiel zugunſten der Winterhilfe gegen den
Turn=
verein in Hähnlein aus. Wir hoffen, daß das Spiel einen guten
Beſuch erhält, damit auch aus Hähnlein ein anſehnlicher Betrag
für die gute Sache durch die Fußballer zuſammenkommt.
Anderer=
ſeits wird uns das Spiel einen intereſſanten Vergleich zwiſchen
den Spielgruppen 1 und 3 der Starkenburger 2. Kreisklaſſe geben.
Wir rechnen mit einem knappen Sieg der Darmſtädter.
Germania Eberſtadt — SpV. Mörfelden 1:3 (0:3).
Mit Spannung erwartete man auf dem Germania=Sportplatz
das Auftreten des Meiſterſchaftsanwärters Mörfelden. Trotz der
vielen Mißerfolge der Germanen waren wieder 400 Zuſchauer
ge=
kommen. Man muß ſchon ſagen, daß die Vorſtädder ein treues
Publikum ihr eigen nennen. — Aber es will am Frankenſtein
ein=
fach nicht klappen, daß man in dieſer Saiſon durch Abgang zur
Reichswehr und Arbeitsdienſt ſtark geſchwächt wurde, iſt bekannt,
aber die Elf hat wirklich auch kein Glück. Es iſt bitter für eine
Mannſchaft, Sonntag für Sonntag nach verzweifelter Gegenwehr
ganz knapp 1:0 3:2 und wieder 1:0 zu unterliegen. Auch gegen
Mörfelden war das wieder ſo. Der Kampf war ungemein ſpannend
und aufregend und der ſchönſte, den wir bis jetzt hier geſehen
haben. Die Gäſte beginnen gleich ganz groß. Der Anſturm kam
etwas überraſchend und war auch im Ausnutzen der gegebenen
Torgelegenheiten von Glück begünſtigt. In ganz kurzen Abſtänden
fielen drei Treffer und aus wars. Jetzt erwachten die Vorſtädter,
und der Druck auf das Gäſtetor iſt zeitweiſe ganz beängſtigend.
ohne bis zur Pauſe etwas zu erreichen. Nach dem Wechſel tobt der
Kampf mit unverminderter Heftigkeit weiter. Die Germanen
kämpfen verzweifelt und laſſen die mit viel Glück abwehrenden
Gäſte kaum aus ihrer Hälfte heraus. Bis zur 72. Minute. Eine
Flanke von Seeh kam herein, Schimpf verlängerte durch Köpfen
nach Halbrechts Göttmann II erwiſcht das Leder aus der Luft und
jagt es mit unheimlicher Wucht ins Netz. Der Druck auf das
Gäſte=
tor hält unvermindert an und mit ein klein wenig mehr Glück bei
den Germanen wäre die Sache doch noch ſchief ausgegangen. Aber
es blieb bei dem 3:1, das nicht dem Verlauf des Kampfes entſpricht.
Am Mittwoch empfangen die Vorſtädter ihren in der
Be=
zirksklaſſe kämpfenden Namensvetter aus Pfungſtadt zu einem
Spiel für die Winterhilfe, zu dem alle Einwohner herzlich
eingeladen ſind.
Kreisklaſſe 1, Gruppe 2.
Das Spiel SV. Weiterſtadt — Viktoria Griesheim endete am
Sonntag 1:2 (1:1). Damit ſteht die Tabelle wie folgt:
Handball: Sp. Darmſtadt 1898.
Am Mittwoch (Buß= und Bettag) begeben ſich die Handballer
nach Ludwigshafen, um gegen die Pfalzmannſchaft das am 11. 11.
34 abgeſetzte Verbandsſpiel zum Austrag zu bringen. Die
Mann=
ſchaft fährt in einem Omnibus (Abfahrt 12,30 Uhr Adolf=Hitler=
Platz). Einige Plätze können noch gegen einen ſehr niedrigen
Fahrpreis von Intereſſenten belegt werden.
TSG. 46 (Leichtathletik=Abtl.)
Da die Uebungsſtunde am Mittwoch wegen des Buß= und
Bet=
tages ausfallen muß, wird ſie am Freitag, den 23. d. M., abends
19.30 Uhr, auf dem Sportplatz Woogswieſe für beide Abteilungen
nachgeholt.
In der kleinen Preisfrage
in unſerer geſtrigen Ausgabe iſt ein Irrtum richtigzuſtellen, mit
7 Treffern iſt nämlich Herr Michael Marquardt. Darmſtadt,
erſter Preisträger, während Herr Peter Hotz, Seeheim, mit ſechs
richtigen Löſungen an die 2. Stelle rückt.
Neſſelwang im Allgäu
900 —1600 m
der ideale Winterſport=Platz ruft die Leſer unſerer Zeitung:
1. Fahrt vom 22. Dezember (Nachts) 1934 bis 5. Januar 1935
14 Tage einſchl. Fahrt und Penſion . . . RM. 82.—
2. Fahrt vom 25. Dezember (Nachts) 1934 bis 5. Januar 1935
11 Tage einſchl. Fahrt und Penſion . . . RM. 71.—
3. Fahrt vom 25. Dezemb er (Nachts) 1934 bis 2. Januar 1935
8 Tage einſchl. Fahrt und Penſion . . . . RM. 54.—
Koſienloſe Auskunft über Unterkunft und dergl. am
Reiſeſchalter des „Darmſtädter Tagblatt”,
Rhein=
ſtraße 23, Tel. 1, Schalterſtunden von 10—2 Uhr und
von 3—6 Uhr.
Zuſammenſchluß des Turn= und des Sporkvereins
in Lengfeld.
In einer am Sonntag im Gaſthaus zur Feſte Otzberg
ſtatt=
gefundenen Verſammlung kam endlich der Zuſammenſchluß der
beiden hieſigen Leibesübung treibende Vereine des Turnvereins
e. V. 1909 und des Sportvereins 1919. zuſtande. In einer ſehr
harmoniſch verlaufenen Verſammlung wurde der Vorſtand
ge=
wählt, der ſich folgendermaßen zuſammenſetzt: Der Verein führt
den Namen Turn= und Sportverein e. V. Lengfeld:
Vereinsfüh=
rer iſt Sturmbannführer Klotz, ehemals Tv., Stellvertreter
Joh. Flath (Sp.), Schriftführer Hch. Vock (Sp.) Rechner Gg.
Breuler (Tv.), 1. Beiſitzer Ortsgruppenleiter Phil. Weber
(Tv.), 2. Beiſitzer und Dietwart Otto Itzel (Sp.), Spiel= und
Sportwart Karl Walter (Tv.). Handballobmann Rud. Wolf
(Tv.), Fußballobmann Karl Itzel (Sp.), Turnwart Gg.
Heck=
mann (Tv.).
Die Führung des Vereins bietet die beſte Gewähr für ein
Blühen und Gedeihen desſelben. Leibesübung iſt Dienſt am Volk
deshalb geht der Ruf an alle, die noch fernſtehen: Hinein in den
Turn= und Sportverein Lengfeld.
Die Spiele vom Sonntag:
Handball: Lengfeld — Groß=Umſtadt 5:5 (3:3).
Fußball: Kleeſtadt — Lengfeld 1:11 (1:6).
Lengfeld Jgd. — Arheilgen Jgd. 1:4 (0:1).
Die Handballer empfingen den Tv Groß=Umſtadt. Nach
an=
fangs überlegenem Spiel Lengfelds wird dasſelbe ausgeglichen.
Halbzeit 3:3. In der 2. Spielhälfte entwickelt ſich ein harter
Kampf um den Sieg. Groß=Umſtadt kann durch Deckungsfehler
mit 5:3 in Führung gehen, doch gleicht Lengfeld wieder aus. Die
Schlußminuten ſehen Lengfelds Sturm verzweifelt um den Sieg
kämpfen, doch kann Groß=Umſtadts verſtärkte Hintermannſchaft
das Reſultat halten. Lengfelds Sturm verlor ſich gegen Schluß
in zuviel Einzelſpiele.
Die Fußballmannſchaft kam von Kleeſtadt mit einem
Bom=
benſieg von 11:1 nach Hauſe. Ueber das Spiel iſt wenig zu
be=
richten, das Reſultat ſpricht für ſich.
Die Jugend empfing Gäſte von Arheilgen zum
Verbands=
ſpiel. Trotz teilweiſe überlegenem Spiel mußte L. ſich mit 1:4
ge=
ſchlagen bekennen, da der Sturm zu hilfslos ſpielte und
Arheil=
gen jede Gelegenheit ausgenützt hat.
Kegeln.
Städtewettkampf in Kelſterbach a. M.
Der Kegelſportverband Darmſtadt beteiligte ſich am Sonntag
mit zwei Vierer=Mannſchaften an dem Städtewettkampf in
Kelſterbach a. M. wobei es der A=Mannſchaft, beſtehend aus den
Kegelbrüdern Thümmel. Bangert, Reichert und Grün, gelang, vor
Saarbrücken und Offenbach mit 163 Plusholz den 2. Platz hinter
Fechenheim zu belegen. Dieſe Leiſtung der A=Mannſchaft muß als
außerordentlich gut bezeichnet werden, da ſie gegen erſtklaſſige
Gegner erzielt und ſo der Beweis erbracht wurde, daß mit
ver=
biſſenem Ernſt gekämpft wurde. Die B=Mannſchaft hätte beſtimmt
beſſer abgeſchnitten, als das Reſultat beſagt, wenn nicht zwei
glatte Verſager das Schickſal dieſer Mannſchaft beſiegelt hätten.
Durch die überaus große Anzahl von Meldungen zu dieſem
Städte=
wettkampf, war es nicht möglich, dieſen Wettkampf an einem
Sonntag voll zur Durchführung zu bringen. Die reſtlichen
Stadt=
mannſchaften werden deshalb an den folgenden Sonntagen ſtarten
und bis zum Abſchluß kann ſich das Bild der Tabelle immerhin
Dienstag, 20. November 19u
noch etwas verſchieben. Die bis jetzt geſtarteten Mannſchoſt
haben die nachfolgenden Reſultate erzielt: Fechenheim 2184 Ho,
Darmſtadt (A=M.) 2163, Saarbrücken 2129, Offenbach 2000 m.
Darmſtadt (B=M.) 2030. Im einzelnen haben die Darmſtädter nu
zielt: A=Mannſchaft: Bangert 562 Holz. Reichert 542, Thünmoo
536, Grün 523. B=Mannſchaft: Rößler 553 Holz. Mees 507.
493. Eigenbrodt 477.
Gleichzeitig wurde auf den Bahnen des Kegelſporthauf
dritte Lauf zum Ausſcheidungskegeln wie folgt fortgeſetzt:
534 Holz, Paul 529. Drautz 527, Nickel 521, Hahn 521. C.
519, Müller 516. Bergmann 512. Belz 512. Mohr 505, Joſt
Jakob 506, Kohnle 503, Kloos 502.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Fvankfurt: Dienstag, 20. November
6.00: Bauernfunk. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.45:
Meldungen. — 6.50: Wetter. — 6.55: Morgenſpruch — Chorg”
7.00: München: Frühkonzert. Tag der deutſchen Hausmuſik.
In einer Pauſe ca 8.00: Nur für Frankfurt: Waſſerſto
Wetter — 8.30: Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.00: Nur 7
burg: Werbekonzert. — 9.15: Nur Freiburg: Nachr. —
Nur Freiburg; Alte und neue Volksweiſen. Ltg.: Fr.
Lothar. — 10.00: Nachr. — 10.15: Schulfunk: Die Orcheſten
inſtrumente als Mittel des muſikaliſchen Ausdrucks. — 11.00
Werbekonzert. — 11.30: Meldungen. — 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Muſikzug der SA.=Standarte R. 63. Ltg.: von der
Doven=
mühle, — 13.00: Stuttgart: Zeit, Saardienſt, Nachr. — 13.
Nachr — 13.15: Schallplatten: So ſingt und ſpielt die Welt
(Originalaufnahmen) — 14.15: Zeit, Nachr. — 14.30: Wirt= 611
ſchaftsbericht. — 14 45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 14.55: 0e
Wetter — 15.00: Für die Frau: 1. Charlotte von Lengefeh.
Schillers Lotte — 2. In fünf Wochen iſt Weihnachten. — 15.50; 116
1n
Kunſtbericht der Woche.
16 00: Nachmittagskonzert. Ltg.: W. Naue. — 18.00: Italieniſcher /1 Or
Sprachunterricht. — 18.15: Aus Wirtſchaft und Arbeſt. —
18.30: Der Kugelblitz, ein Gewitterſpuk. Geſpräch über ei algliet
merkwürdige Naturerſcheinung. — 18 45: Trier: Unterhaltungs
konzert, Orcheſter Trierer Berufsmuſiker. Ltg.: Bachmam. (E.
19.00: Wir bekommen ein Eheſtandsdarlehen und richten uns ein Une
Funkſzene. — 19.15: Ich hole mir Auskunft bei der Deutſchen
Arbeitsfront. Eine Rechtsberatung. — 19.45: Tagesſpiegel. —
20 00: Zeit, Nachr. — 20.15: Vom Deutſchlandſender:
Rich=
ſendung: Stunde der Nation: Muſik im deutſchen Heim.”
21.00: Eine ſchutzloſe Frau. Schwank nach A. Tſchechow. Vo nlier
Weichenmayr. — 21.30: Tanzmuſik. Kapelle, Franz Haud. Utung
22.00: Zeit, Nachr. — 22.15: Nachr. — 22.30: Komert. / etzte
Sonate für Violine und Klavier in A=Dur von C. Franck. — )er=
23.00: Bunte Stunde mit Tanzmuſik der Kapelle F. Hauck. —
24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.
7a
Frankfurt: Mittwoch, 21. November
6.35: Frühkonzert auf Schallpl. — 8.15: Zeit, Wetter, Nachr. —
Pozent auf
8.25: Orgelkonzert. Ausf.: W. H. Simmermacher. — 90
Evangl, Morgenfeier — 9.45: Requtem für Mignon. Funfolt /120 Pfg. ur
mit Muik von Rob. Schumann. — 10.15: Konzert auf zwi /Zeit ſtark
Klavieren. Werke von Brahms und Mozart. — 11.00: Mi Uidert. Am Ak
Freund Gerrit Engelke. Heinr, Lerſch ſpricht perſönliche Eu /gewordenen
innerungen an den im Krieg gefallenen Dichter. — 11.10 ſthhrltiger aus
Hausmuſik.
Ungen von dur
12.00: Königsberg: Orcheſter des Kbg. Opernhauſes. Ltg.: Biüt ! ſzaikt wurden
ner. — 12.50: Kaiſerslautern: Saarländiſche Dichter. A0 ſpohlenaktien
Werken von Theo Jörg, Rolf Mayr, Ernſt Thraſolt und Ruyſ
Führur
Rupp. — 13.05: Stuttgart: Mittagskonzert auf Schallpl.
Die kräftig
14.30: Kinderſtunde: Wir arbeiten einen Adventskranz. — 15.
Von Kaiſerslautern: Der Tod von Flandern. Hörfolge den ue
fin
Luftregiment vor Ypern 1914,
16 00: Vom Deutſchlandſender: Klang durch die Dämmerun
3a un
Barnabas von Geszy mit ſeinem Kammerorcheſter —
Opferſtunde, Schauſpiel von H. Unger. — 19.30: Altes Hane Frk hrsmi
B=ſerung
werk im Odenwald. Funkfolge
20.00: Zeit, Nachrichten. — 20.10: Stuttgart. Reichsſendung Ub /ähwankun
ſere Saar — den Wes frei zur Verſtändigung. — 20.30: Bob
Händel=Konzert. Ltg.: Dr. Merten. — 22.00: Zeit, Nachr.
22.15: Nachr., Wetter, Sport. —
2.30: Konzert. Kompoſtinn 4 üalobl
von Lothar Windsperger. — 23.00: Kammermuſik. Werſe
hlt.
Moart und Schubert. Das Zernick=Quartett. — 24.00: S0 21Adendbör
platten: 1. Komponiſtenporträt (15): Ernſt von Dohnan /6 ½ =ühr einen reo
27. Jult 1877). — 2. Deutſche Seele m Volkslied.
Deutſchlandſender
Welle 1571.
Deutſchlandſender: Dienstag, 20. Novemder
6.00: Hamburg: Wetter. — 6.05: Nachr. — 6.15: Berlin; Gyß”
naſtik. — 6.30: Tagesſpruch. — 6.35: Hamburg: Morgenmil
der Kapelle Zebiſch. — In der Pauſe gegen 700: Nachr.
8.00: Sperrzeit — 8.45: Leibesübung für die Frau. — 900
Sperrzeit. — 10.00: Nachr. — 10.15: Auslandskunde: Engliſchlt. M
Kulturkreis Oliver Cromwell. — 10.45: Fröhl. Kindergatiel.
11.15: Seewetterbericht. — 11.30: Sendepauſe. — 1140.4
Sowaidnig; Agrargeſetzgebung und deutſche Zukunft. —M .
ſchließend: Wetter — 11.50: Glückwünſche.
12.00: Frankſurt: Muſikzug der SA.=Standarte Nr. 63, 907
Herm. von der Dovenmühle. — 12.55: Zeitzeichen. — 1300
Werke f. Orcheſter (Schallpl.). Anſchl.: Wetter. — 13.47 909
14.00: Sperrzeit. — 14.55: Programmhinweiſe, Wetter, Bölſe A
15.15: Frauen um große Männer: Die Mutter von W. y, „
Hörfolge — 15 40: Erzieherfragen: R. Schweitzer u. F. Soll”
Vom Ich zum Wir in der Wirtſchaft.
16.00: Köln: Das Kl. Orcheſter. Ltg.: Leo Eyſoldt. — 1I0
werte Kaufat
40blieb aber
Umſatz we
war uneinh
Ulerdings z
fle eher A
cht mel
Kil,
Schallplattenkonzert. — 18.00: Jugendſportſtunde: Das
Leiſtuhl=
abzeichen der HJ. (Aufn.) — 18.20: Hört’s Euch an und modl
es nach. Unſere Jugend muſtziert. — 18.50: Hauptſchriftlillt
Fritzſche: Politiſche Zeitungsſchau.
rachrichten. — 20.15: Reichsſendung: Stunde der Nation: 90
im deutſchen Heim. — 21.00: Uraufführung: Front unter 204
Ein Bergwerksſtück von Joſ. Wieſſalla. — 22.00: Wetter.
ges= und Sportnachrichten — 22.30: Zeitfunk. — 22.45:
werterbericht. — 23,00: München: Tanz in der Nacht. 219”
19.10: Muſik von A bis Z. Schallpl. mit luſtigen Zwiſchenpeiſ.
von P. Steinbach. — 20.00: Kernſpruch; anſchl.: Wetter, 9
Färdererge
Oktobe
önen erhe
n8 gegen
im 13,68
Meral ger
die
iwg
des
Aulich.
Deutſchlandſender: Mittwoch, 21. November
6.30: Tagesſpruch. — 6.35: Danzig: Kapelle der Landesv0ſ
Danzig. Ltg.: Muſikdirektor Stieberitz. — 8.00: Sendepaule
8,55: Deutſche Feierſtunde: Von der Reinheit des Her)?
9.35: Sendepauſe. — 10.05: Berlin: Wetter. — 10.10: f. 6
ſe
pauſe. — 10.20: Sperrzeit. — 11.00: Ludw. Fr. Barke”.
dichte der Verſöhnuig. — 11.15: Seewetterbericht. — 110
Kammermuſik auf Schallplatten.
ſtet, Itei
12.00: Glüawünſche. — 12.10: Leipng: Leipziger Sinfonied"
Ltg.: Th. Bumer. Mitw.: Funk=Kammerchor. — Dazw. 4
Zeitzeichen — 14.00: Hans Puſterich will ſich die Weſt Dee
Herbſtgeſchichte von Friedel Bröter. — 14.25: Deutſche 800
niſten (Schallpl.); — 15.10: Was verlangt die Frau voſl 9.
Geſpräch zwiſchen Marianne Hoppe. Hete Nebel und R
Tjadens. — 15.30: Das höchſte bleibt die Tat — die 9
Feierſtunde des BDM.
16.00: Klang durch die Dämmerung. Barnabas von Geßih I.
nem Kammerorcheſter. — 18.00: Aus dem Naumburger D0ſl.
Dom. Eine Dichung um die Stiſter=Figuren im 290hl0ge
Chor von Wolfram Brockmeier.
19.00: S immings, am Tage meines Todes Gedenfſtunde A. *
von Kleiſt. — 19.25: Vorſpiele von Rich. Wagner. Bal
Vorſpiele. Tannhäuſer=Ouvertüre., Ltg.: Generalnuſitdneit
Stange — 20.10: Stuttgart: Unſere Saar, den Weg le
Verſtändigung. — 29.39: Hugo Wolf — Felr Dr0‟""
Große Orch=ſter des Deutſch andſenders, Ltg.: Generalle.
Stange. — 21.30: Plautermann meint. — 22.00: Me. ”Jnd
ges= und Sportnachrichten. — 22.25: Funkbericht vom ſühe.
der Deutſchen Ländermannſchaft gegen eine Auswahlel. 2
3. — 23 45: Seewetterbericht. — 23,00: Hanburg”. 2.
derſächſ. Sinfonieorcheſter. Ltg.: von Soſen.
Weikerbericht.
Ausſichten für Dienstag: Abgeſehen von Nebelbitdung. Le
heiternd und meiſt trocken, nachts leichte Froſie”l”
Luftbewegung.
Ausſichten für Mittwoch: Vielfach neblig, ſonſt wolt.
heiternd und im ganzen trocken, leichte Froſtoelt
Dienstag, 20. November
Bauiger und Frankfurker Effekkenbörſe.
9 bereits am Wochenſchluß eingetretene Beſſerung ſetzte ſich
auchä/ Beginn der neuen Woche fort. Die Frankfurter
Börneuar bei im ganzen etwas belebterem Geſchäft leicht
be=
feſtigyt Auf der ermaßigten Baſis erfolgten kleine Käufe der
Kunnſiaft, und auch die Kuliſſe beteiligte ſich mit weiteren
Dek=
kungzeſund Meinungskäufen am Geſchäft. Neben günſtigen
Nach=
richt haus der Induſtrie verweiſt man weiterhin auf die flüſſige
Lagey m Geldmarkt. Am deutſchen Rentenmarkt trat die
Alt=
beſitzieihe im Hinblick auf den herannahenden
Ausloſungster=
min 10Dezember) erneut ſtärker hervor. Sie eröffnete mit 104¾
und füs hernach auf 105½, alſo um insgeſamt 1½ Proz. Einige
Nachäwe zeigte ſich ferner für Zinsvergütungsſcheine (plus 15
Pfg.) nd für Stahlvereins=Obligationen mit 86½—86½ (plus
Puent). Kommunal=Umſchuldung blieben unverändert.
Späty leichsſchuldbuchforderungen waren etwas vernachläſſigt
und n 97½ nur knapp gehalten. Am Auslandsrentenmarkte
zeigtch ih verſtärkte Nachfrage für mexikaniſche Anleihen, welche
durchſyg von ½—1 Prozent anzogen, wobei neue Verſionen über
eine Zuldenregelung mitgeſpielt haben. Am Aktienmarkt waren
Monnuaktien auf die anhaltend freundlichen Berichte aus dem
Revior insbeſondere für Kohlen und Eiſen) gebeſſert. Nur Ilſe
Genuuz etzten ½ Prozent niedriger ein. Farbeninduſtrie waren
unter Ehwankungen (137½—½—½) um 1½ Prozent feſter.
Deut=
ſche Ufröl gewannen ½ Prozent, Scheideanſtalt lagen
unverän=
dert, la weitere Kauforders ausblieben oder nur in geringem
Umfaue vorlagen, ſchrumpfte das Geſchäft im Verlaufe auf allen
Marktgbieten merklich zuſammen. Hier und da erfolgten kleine
Gewiſmitnahmen, ſo daß die nach den erſten Kurſen
eingetre=
tenennEhöhungen in den meiſten Fällen verloren gingen. Auch
am Merenmarkt ließ das Geſchäft nach, Altbeſitz 104¾ nach 105½,
Stahli einbonds 87—86½; im übrigen blieben die Kurſe etwa
behauwtt. Pfandbriefe waren etwas gefragt.
Uhr dem Eindruck des Danziger Wahlergebniſſes, deſſen
Rückwirungen auf die internationale Politik nicht ausbleiben
werden ſetzte die Börſe in lebhafterer und feſter Haltung ein.
Beſonpes am Rentenmarkt zeigte ſich ein fühlbarer
Material=
mangzl, der durch die Zurückhaltung der Verkäufer verurſacht
wird, die Führung hatten Altbeſitzanleihe, die von 104,20 auf
105 aruzgen und im Verlaufe weiteres ½ Prozent höher bezahlt
wurden Die Obligationen der Vereinigten Stahlwerke konnten
un ½ ſrozent auf 87½ Prozent anziehen. Umſchuldungsanleihe
warem 9 Pfg. und Zinsvergütungsſcheine 10 Pfg. höher. Die in
letzter Rit ſtark geſtiegenen Reichsſchuldbuchforderungen lagen
unveriinert. Am Aktienmarkt vermochten ſich die in letzter Zeit
bekanmtewordenen günſtigen Wirtſchaftsnachrichten erſtmals
wie=
der nochaltiger auszuwirken. Faſt auf der ganzen Linie traten
Beſſeranen von durchſchnittlich 1 Prozent ein. Am
Montan=
iktien:nkt wurden Gelſenkirchen 1½ Prozent höher bezahlt. Von
Braumolenaktien hatten Bubiag (plus 3½) und Eintracht (pl.
½) deFührung. Kaliwerte blieben mangels Umſatzes
geſtri=
hen. de kräftige Befeſtigung der Farbenaktie um ¼ Proz. und
m Veslufe um weitere ³ Prozent war auf die Stimmung
eben=
alls w ünſtigem Einfluß. Goldſchmidt wurden 1¾ Proz. höher
„ezahl!, Von Spezialpapieren waren Conti Gummi 1½,
Deut=
he Keöl und Deutſche Eiſenhandel je 1¾, Bemberg 1½,
Eiſen=
ahnyuhrsmittel 2 Prozent höher. Am Elektroaktienmarkt
Dia lage des deutſchen Bergbaues im Okkobet.
Harenikſerungen von ½ Prozent die Regel. Der Verlauf war
nter äuankungen weiter freundlich. Buderus gewannen ½ und
„Phöni. . Prozent, während Maxhütte nach den letzten
Steige=
tunger“½ Prozent einbüßten. Am Kaſſarentenmarkt wurden
Kommmlobligationen und Liquidationspfandbriefe bis ½ Proz.
öher „ahlt.
Dielbendbörſe nahm nach dem etwas lebhafteren
Mit=
agsve hhyr einen recht ſtillen Verlauf, da von der Kundſchaft
iennemserte Kaufaufträge nicht vorlagen. Die freundliche
Grund=
timmeuy blieb aber im großen und ganzen beſtehen. Bei ſehr
lleinem Umſatz war die Kursentwicklung gegen den Berliner
Schluß war uneinheitlich, aber doch meiſt behauptet. Im
Ver=
aufe ſollrdings zeigte ſich bei manchen Werten infolge der
Ge=
ſchäſtsſſtiile eher Abgabeneigung, was in den Schlußkurſen
aller=
dings riitt mehr zum Ausdruck kam. Der Rentenmarkt lag zwar
ebenfa 14ſtill, aber gut behauptet.
Das ſörderergebnis des deutſchen Steinkohlenbergbaues
im Mont Oktober zeigt unter dem Einfluß jahreszeitlicher
Be=
lebung zenen erheblichen Fortſchritt. Es ſtieg die arbeitstägliche
hr Förderan gegenüber dem Vormonat um 4,27 Prozent. Sie lag
damit u 13,68 Prozent über der des Vorjahres. Gleichzeitig
* konnten iberall geringe Mengen von den Vorräten verladen und
durchwog auch die Feierſchichten abgebaut werden. Die
Beleg=
geſcaft mam etwas zu. Die Erzeugungsziffern des
Braunkoh=
enbe=gaues zeigen weſentliche Abweichungen. Während die
arbeits=iliche Rohkohlenförderung infolge Einſetzens der
Saiſon=
betriebo unahm, ging die arbeitstägliche Briketterzeugung —
hauptſäänich wohl in Auswirkung der am 1. Oktober
eingetre=
tenen 2Miterpreiſe — zurück. Der Eiſenbergbau zeigt das nun
Eon gsyhnte Bild des Fortſchrittes. Der Metallerzbergbau hat
ſich dagan eher verſchlechtert.
Frcinfurter Getreidegroßmarkt vom 19. November. Infolge
des allhnein herrſchenden Angebotsmangels blieb das Geſchäft
Im Geunde großmarkt wieder klein. Insbeſondere Roggen,
Fut=
eigerſtt uind Hafer waren faſt kaum angeboten, während die
chiraxweiter zugenommen hat. Am Futtermittelmarkt waren
Reie uun Nachmehle ſtark geſucht, der Anfall iſt aber wegen des
ſehr gering, ſo daß
An=
zurze
Lden d2/Preiſe um je 0,25 RM. pro 100 Kilo an. Für ölhaltige
Huttermſtel iſt noch keine Beſſerung in den Angebotsverhältniſſen
Hugetrer, wogegen die Nachfrage unvermindert ſtark iſt. Es
ierten Getreide je Tonne, alles übrige je 100 Kilo) in RM.:
Weizen 7 9.9: 202, W. 13: 206, W. 16: 210 Roggen R. 9: 162,
N 13: M R. 15: 170 — alles Mühlengroßhandelspreiſe des ge=
Naunten/reisgebiets. Futtergerſte G. 9: 164, G. 11: 167, G. 12:
r H. 13: 162; H. 14 164 — alles Großhandelspreiſe ab
Statiom. Bei Waſſerverladung über 100 To. 3 RM. mehr.
Som=
rgerſ=/ür Brauzwecke 195—200 Weizenmehl W. 13 und W. 16
pEN0.50 Frachtausgleich; Roggenmehl R. 13: 23,60. R. 15
4,00 pc1‟/,50 Frachtausgleich. Weizennachmehl 16,50,
Weizen=
ttermus 1 2,75, Weizenkleie 13: 10,50, W. 16: 10,71; Roggen=
* Mu. 9,72, R. 15: 9,96 — alles Mühlenpreiſe ab
Mühlen=
on, nloeit ſie in den Bereich der Landesbauernſchaft Heſſen=
Naſſau llen. Soyaſchrot mit Monopolzuſchlag (m. M.) 13.00,
Lalmku mr m. M. 13,20. Erdnußkuchen m. M. 14,50 — alles
Fa=
rikprei) ab ſüddeutſcher Fabrikſtation. Treber und
Trocken=
ſchnitzel) gtrichen; Heu 11,00. Weizen= und Roggenſtroh drahtge=
PFeßt oL) gebündelt 4,50—4,70. — Kartoffeln: gelbfleiſchige
hieſi=
er Gexyo RM. 2,85—2,95 (zuletzt 2,90—3,00) per 50 Kilo bei
aggoraug Tendenz: ruhig.
Beiiter Getreide=Großmarkt vom 19. November. Im
Ber=
iner Ge deverkehr machte ſich auch zu Beginn der neuen Woche
auf der! nzen Linie weiter gute Nachfrage geltend, mangels An=
Sbots legte ſich die Umſatztätigkeit jedoch erneut in ruhigen
ahnen” in geſichts der milden Witterung liegt von Seiten der
indwisnhaft nur geringes Offertenmaterial vor, was ſowohl
ur Broſtteide, als auch für Hafer und Gerſte gilt. Die Mühlen
dekundechndererſeits laufend weiter Aufnahmeneigung. Am
Ober=
hein iißns Kaufintereſſe recht lebhaft, ohne daß immer entſpre=
5Agebot vorliegt, während der Niederrhein ſich in den
er anſcheinend ſtärker eingedeckt hat. Das Geſchäft in
userſt gering. Braugerſten finden überwiegend nur in
litäten Beachtung, für die letzte Preiſe zu erzielen ſind.
iten liegen ſtetig. Mehle werden beſſer gefragt.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Starker Beſchäftigungsaufſchwung in der Pirmaſenſer
Schuh=
induſtrie. Die Pirmaſenſer Schuhinduſtrie hat in der letzten Woche
durch Einſetzen der kalten, regneriſchen Herbſtwitterung einen
ſtarken Aufſchwung erfahren. Die Zahl der verkürzt arbeitenden
Fabriken ging weiter zurück und auch Neueinſtellungen konnten
vorgenommen werden. Ganz beſonders begrüßt wird das
An=
ziehen des Herrenſchuhgeſchäfts. Im Bezirk Pirmaſens hat das
Geſchäft ebenfalls in vollem Umfange eingeſetzt, beſonders in
Waldfiſchbach. Hier iſt die Schuhfabrik Rothaar bei einer
Beleg=
ſchaft von 2000 Mann in zwei Schichten außergewöhnlich gut
be=
ſchäftigt. Ueber Erwarten gut hat ſich das Geſchäft auch in
Thal=
eiſchweiler erholt. Etwas ruhiger iſt es in der
Marſchſtiefelfabri=
kation geworden. In den Nebenbetrieben der Schuhinduſtrie iſt
ebenfalls ein ſtetiges Anſteigen der Aufträge wahrzunehmen, und
man rechnet auch hier in wenigen Tagen mit einer vollen
Be=
ſchäftigung der Betriebe.
Das vorläufige Weinernteergebnis in der Pfalz. Ueber das
Weinernteergebnis in der Pfalz liegen nunmehr erſte private
Schätzungen vor. Danach wird die Geſamternte in der Pfalz auf
rund 1,358 Millionen Hektoliter geſchätzt, und zwar auf 1024 511
(i. V. 389 076) Hektoliter Weißwein und 331 714 (153 240)
Hekto=
liter Rotwein. Der Durchſchnittsertrag je Hektar ſtellte ſich auf
85,5 gegen 34,1 Hektoliter im Vorj,, und zwar bei Weißwein auf
79.3 (30,1) und für Rotwein auf 111,7 (51,6) Hektoliter. Die
1934er Ernte ſtellt eine Rekordernte dar und übertrifft ſogar das
Rekordjahr 1922 mit 950 000 Hektoliter erheblich, ſelbſt wenn man
die inzwiſchen vergrößerte Rebfläche berückſichtigt.
Vom Saarwein. An der Saar iſt die Weinleſe nunmehr
eben=
falls zu Ende gegangen. Die zuletzt hereingebrachten Spätleſen
haben eine überaus erfreuliche Qualität gezeitigt. Einzelne Güter
konnten bei Trockenbeerenausleſen Moſtgewichte von 120—130
Grad nach Oechsle verzeichnen. Mengenmäßig war der
diesjäh=
rige Weinertrag überaus günſtig, man rechnet etwa 12½
Doppel=
zentner Trauben je Fuder Moſt. Allem Anſchein nach verſpricht
der 1934er ein „Jahrhundertwein” zu geben.
7prozent. Gulden=Anleihe der Continental=Gummiwerke AG.,
Hannover. Da die einberufene Verſammlung der Inhaber der
7proz. Guldenanleihe der Continental=Gummiwerke AG.,
Hanno=
ver, wegen Beſchlußunfähigkeit vertagt werden mußte, fand
nun=
mehr eine neue Verſammlung ſtatt, die den Antrag auf
Aufſchie=
bung der für 1934 vorgeſchriebenen Ausloſung und Tilgung von
nom. 75 000 hfl. Teilſchuldverſchreibungen einſtimmig genehmigte.
Im Umlauf befinden ſich noch Anleiheſtücke im Betrage von 1,39
Millionen hfl. Hiervon ſollen die im Beſitze der
Anleiheſchuld=
nerin befindlichen nom. 0,24 Mill. hfl. Schuldverſchreibungen der
Amſterdamſch Truſtees Kantoor N.V., der Treuhänderin, für die
Anleihe, zur Vernichtung ausgehändigt werden, um auf dieſe
Weiſe eine beſſere Sicherheit für die Obligationäre zu ſchaffen.
Algemeene Norit Mij., Amſterdam. Die Geſellſchaft, welche
infolge ihrer ſtarken finanziellen Lage bereits Anfangs 1933 eine
20prozentige Zurückzahlung ihres Kapitals vornahm, führte Ende
1933 ein weitere Kapitalherabſetzung durch und zahlte 100 hfl.
auf den Anteil von 600 hfl. zurück. Dadurch ermäßigte ſich das
Kapital des Unternehmens um weitere 17 Prozent. Auch nach
dieſer neuen Maßnahme, die 335 000 hfl beanſpruchte, bleibt die
Geldlage der Geſellſchaft recht flüſſig. Der jetzt vorliegende
Ab=
ſchluß für 1933 weiſt nach 231 000 (194 000) hfl. Abſchreibungen
einen Reingewinn von 188 000 (217 000) hfl. aus, aus dem wieder
8 Prozent Dividende verteilt werden. Die Geſellſchaft hat aus
den Einfuhrbeſchränkungen Hollands Nutzen ziehen und ihren
Abſatz vergrößern können. Die Haupttätigkeit des Unternehmens
iſt bekanntlich die Holzverkohlung. Auf dieſem Gebiet beſtehen
ſeit 1929 Abmachungen mit der Carbo=Union=Gruppe, zu der die
JG. Farbeninduſtrie und die Deutſche Gold= und
Silberſcheide=
anſtalt gehören.
Der franzöſiſche Außenhandel in den erſten 10 Monaten 1934.
Das franzöſiſche Handelsminiſterium gibt die Außenhandelsbilanz
für die erſten zehn Monate des Jahres 1934 bekannt. Danach
be=
trug die Einfuhr 19 443,7 Mill. Fr. gegenüber 23 829,5 Mill. Fr.
in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die Ausfuhr iſt von 15 144,5
Mill. Fr. in den erſten zehn Monaten 1933 auf 14 624,3 Mill. Fr.
in 1934 gefallen. Der Einfuhrüberſchuß beläuft ſich auf 4824,5
Mill. Fr., gegenüber 8695 Mill. Fr. in den erſten 10 Monaten 1933.
Der engliſche Außenhandel im Oktober. Das
Handelsmini=
ſterium veröffentlichte geſtern die engliſchen Außenhandelsziffern
für den Monat Oktober. Danach betrug die engliſche Einfuhr
88 993 000 Pfund, das ſind 11255 100 Pfund mehr als im
Vor=
monat und 7 227 975 Pfund mehr als zur gleichen Zeit des
vori=
gen Jahres. Die Ausfuhr belief ſich auf 36 778 555 Pfund, was
eine Zunahme um 2 791 297 gegenüber dem Vormonat und um
2 617 559 Pfund gegenüber dem Vorjahr bedeutet.
Berliner Kursbericht
vom 19. November 1934
Die Kohlenförderung des Ruhrgebiels
im Monat Oktober.
Im Oktober 1934 wurden insgeſamt bei 27 Arbeitstagen
8 339 965 To. Kohle gefördert gegen 7 342 882 To. bei 25
Ar=
beitstagen im September d. Js. und 6 925 219 To. bei 26
Arbeits=
tagen im Monat Oktober 1933.
Arbeitstäglich betrug die Kohlenförderung im Oktober
d. Js 308 888 To. gegen 293 715 To. im September 1934 und
266 355 To. im Oktober 1933.
Die Kokserzeugung des Ruhrgebiets, ſtellte ſich im
Oktober 1934 auf 1749 435 To. (täglich 56 433 To.) im September
1934 auf 1645 534 To. (54 851 To.) und auf 1435 227 To. (46 248
To.) im Oktober 1933. Kokereien ſind auch Sonntags in Betrieb.
Die Brikettherſtellung hat im Oktober 1934
insge=
ſamt 287 636 To. betragen (arbeitstäglich 10 653 To.) gegen
283 224 To. (11 329 To.) im September 1934 und 271 927 To.
(10 459 To.) im Oktober 1933.
Die Beſtände der Zechen an Kohle, Koks und
Preßkohle (d. ſ. neben den auf Halde, auch Zechenhäfen)
liegen=
den Mengen noch die in Türmen oder auf dem Löſchplatz
befind=
lichen bezw. die bereits in Eiſenbahnwagen oder Kähne
verlade=
nen, aber noch nicht verſandten Brennſtoffe einſchließlich Koks und
Preßkohle, letztere beide auf Kohle berechnet) ſtellten ſich Ende
Oktober 1934 auf rd. 8,86 Mill. To. gegen 9,05 Mill. To. Ende
September 1934. Hierzu kommen noch die Syndikatsläger in der
Höhe von 882 000 To.
Die Geſamtzahl der angelegten Arbeiter ſtellte
ſich Ende Oktober 1934 auf 227 569 gegen 227 114 Ende September
1934 und 214 417 Ende Oktober 1933.
Die Geſamtzahl der Feierſchichten wegen
Abſatz=
mangels belief ſich im Oktober 1934 nach vorläufiger Ermittelung
auf rund 377 000. Das entſpricht etwa 1,66 Feierſchichten auf
einen Mann der Geſamtbelegſchaft (2,14 im September 1934).
Darmſtädter Viehmarkt vom 19. November. Aufgetrieben
waren 630 Schweine. Die Preiſe ſtellten ſich auf a) 53 Pfg., b) 52
bis 53 Pfg., c) 50—53 Pfg., d) 47—53 Pfg. pro Pfund. Es
wur=
den verkauft in der Klaſſe a) 16, b) 133, c) 332, d) 82 Stück.
Markt=
verlauf: rege, zum Schluß abflauend. Ueberſtand.
Frankfurter Viehmarkt vom 19. November Auftrieb:
Rin=
der 1298 (gegen 1388 am letzten Montagsmarkt), davon 419 Ochſen,
86 Bullen, 441 Kühe und 352 Färſen. Kälber 461 (483), Schafe 63
(171) Schweine 3937 (4088) Notiert wurde pro 1 Ztr. Lbdgew.
in RM.: Ochſen a) 38—39, b) 31—37 c) 26—30, d) 21—25.
Bul=
len a) 36—37, b) 32—35, c) 28—31, d) 25—27. Kühe a) 33—35,
b) 26—32, c) 18—25, d) 10—17. Färſen a) 39—40, b) 33—38,
c) 28—32, d) 24—27. Kälber b) 40—50, c) 34—39, d) 25—33.
Hammel b2) 35—36, c) 32—34. Schafe f) 23—29, g) 18—22.
Schweine a1) 53, a2) 52—53, b) 50—53, c) 47—53, d) 45—52, e)
und f) geſtr., g1) 46—51, g2) 40—45. Gegen den letzten
Montags=
markt gaben Ochſen 1—3, Kühe 2 und Kälber 1—2 RM. nach,
ſonſt blieben die Preiſe etwa unverändert. Marktverlauf: Rinder
ruhig, Ueberſtand (48 Ochſen, 1 Bulle, 11 Kühe und 3 Färſen).
Kälber, Hammel und Schafe ruhig, ausverkauft. Schweine
mittel=
mäßig, ſpäter abflauend, Ueberſtand (139).
Mannheimer Großviehmarkt vom 19. November. Auftrieb:
165 Ochſen, 113 Bullen, 232 Kühe, 265 Färſen, 616 Kälber, 41
Schafe, 2346 Schweine und 7 Ziegen. Preiſe pro 50 Kilo
Lebend=
gewicht: Ochſen Kl. a) 37—39, b) 31—36. c) 27—30: Bullen:
Kl. a) 35—36, b) 31—34, c) 27—30; Kühe Kl. a) 31—32, b) 25—
30, c) 17—24 d) 12—16; Färſen: Kl. a) 37—39 b) 32—36, c) 28
bis 31; Kälber: Kl. a) 50—52, b) 46—49, c) 38—45, d) 32—37
Schweine: Kl. a) 1. geſtrichen, 2. 53, b) 51—53. c) 48—53, d) 46
bis 52, e) und f) geſtrichen, g) 44—48. Schafe nicht notiert.
Markt=
verlauf: Großvieh mittelmäßig, Ueberſtand; Kälber lebhaft und
Schweine langſam, Ueberſtand.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Sport: Karl Böhmann:
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. X. 34. 22411. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr:
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Deviſenmarkt
vom 19. November 1934
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban.
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl
93.75
69.50
71.75
28.75
31.—
26.625
125.25
135.50
85.25
107.—
132.50
119.75
100.25
Weie eee
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerte
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Nöhr
Maſch.=Bau=Untn.
N
137.—
57.25
106.—
102.875
n4.875
150.—
76.—
72.—
93.—
73.25
56.375
Weeue
Polyphonwerie
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerk
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſe
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Zanderer=Werke
Mi
14.50
93.75
149.625
31.—
38.50
110.—
61.75
13.375
118.75
A.n5
104.50
123.50
Aegypten
Argentinie
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar!
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
Währung
Lägypt. 4
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
105 Leva
canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2=Sta.
100eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Briei
12.705
0. 628
58.17
0.204
3.047
2.547
55.32
81.07
12.391
68.68
5.475
6.38
2.334
167.99
2.736
0.632
58.29
0.206
3.05:
2.553
55.44
81.23
12.425
68.82
5. 485
6. 42
2.359
66.3.
56.07/ 56.19
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen .
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowa
Türkei.
Ungarn
Uruguah
Ver. Staaten
Währung
100 Lire
Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Escudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch. Kr.
1türk. 8
100 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar
GeldBrief
21.30
0.719
5.694
80.92
62. 26
48.95
11.25
80.69
33.97
10.37
1.34
0.721
5.706
81.08
2.38
49.05
11.27
63.30 64.02
80.85
34.03
10.395
1.3741 1.278
10491 1.051
2.488/ 2.492
Rutiohalsant Sarifrabt, Fitidle der Stesoker
Frankfurter Kursbericht vom 19. November 1934.
Kee
„Gr. II p. 1934 /103.65
„ „ 1935 105.9
„ 1936 1037
„ 1937 1101.25
1938 991
„Gruppe 1 .... 1102.75
5% Dtſch. Reichsan! / 96‟,
95
5½%Jutern „v.30 95.5
6%Baden ... v.271 96
6%Bahern ..v.27/ 96.5
6% Heſſen ...v. 281 94.75
..v. 29 96.25
6%
6% Preuß. St. v. 28/1081,
96
6%Sachſen .. v.2
6%Thüringen v. 271 95‟,
6% Dt. Reichsbahn
Schätze. . . . . . . . . 100.75
% Dt. Reichspoſt
1100.25
Schätze.
97.25
4½%0
Otſch. Anl. Ausl.
+1/, Ablöſung .1104.75
Deutſche Schutzge
bietsanleihe ... . 9.6
6%Baden=Baden . / 86
6%Berlin .. . v.24 86.5
6%Darmſtadt . . . 86.5
6% Dresden.. v. 26/ 83‟),
6% Frankfurt v. 26 86‟,
6% Heidelberg v. 26 85.75
6%Mainz. . . . . . . . 85.5
6%Mannheim v. 27
6%München v. 29
6%Wiesbaben v.28 87
6%Heſſ. Landesbf. / 92.75
ſoblig. 1 90.25
69
ee
hyp.=Bk.=Liquid
420%
Komm. Obl. ..
6% Preuß. Landes
Pfb.=Anſt. G. Pf
6% „ Goldoblig.
6% Landeskomm.
Bk. Girozentr.
Heſi. Goldobl. R.11
R.12
6%Kal. Landestkrd.
Goldpfbr. .
6%Naſſ. Landesbk.
5½% „ Lig.=Ob
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-An=
FAusl. Ser.
FAusl. Ser, I.
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſit
6%Berl. Hyp.=Bk
„ Lig.=Pfbr
d Frkf. Hyp.=Bk.
½2% „ Lig.=Pfbr
Goldoblig
Frkf. Pfbr.=B
Lig.=Pf
7 Mein. Hyp.=Bi.
½%0 Lig.=Pfr
6‟ Pfälz. Hyp.=Bt
5½% Lig. Pffr.
6%Rhein. Hyp.=B1.
5½½ „ Lig.=Pfr
Goldoblie
0 Südd. Boden
Fred.=Bank
½%g „ Lig.=Pfbr
2Württ. Hyp.=B
93.75
93
A. 6.
91.75
Ad
921,
94
100.75
16.25
20.25
92.75
93
93.5
89*
93.75
942I.
93
94
95
94
94
Ziehun
gs
g.it
Maee
6% Dt. Linol. Werk
62Mainkraft v. 2/
6%Mitteld. Stah
% Salzmann &Co
9 Ver. Stahlwerke
6% Voigték Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn L. E. B
L.Inveſt
59Bulg. Tab. v.02
4½% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
Lovereinh. Rumän
4½%
4
4%0 Türk. I. Bagdad
„ II. Bagdad
4½%Ungarn 1913
1914
4½2
4‟
Goldr
49
1910
4½Budp. Stadtan!
4½ Liſſabon
42 Stockholm
Aktien.
Accumulat. Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauere
Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr
Bemberg, J. P....
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Cemen: Heidelbe
Karlſtadt
Ne
96
938
93.25
86.75
87.25
119.5
12.25
12.25
39
4.25
6.75
4
8.1
8.1
7.25
7.25
7.4
7.05
48
52,5
100
Ree
26"
7.G.Chemie, Baſe
Chem. Werke Albert
Chade (A=C) ....
Contin. Gummiw. .
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr. ...
Erdö
Dt. Gold= u. Silber
ſcheide=Anſtalt. 1207.5
„ Linoleum
Dortm. Nitterbrär
Dyckerhoff & Widm. /400
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Ge
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union".
Eſchweiler „....:298
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder..!
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter
Felt & Guilleaum
Frankfurter Hof
Gelſen irch. Vergw.
Geſ. f.elektr. Untern. /108.5
Goldſchmidt Th. . .! 90
Gritzner=Kayſer.
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft
Hanauer Hofbräuh. /116
Hanfwerke Füſſen
Harpener? ergbau.
Henninger, Kempfl=
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſen....!
Holzmann Phi=
Jlſe Bergb. Stamr
Genüſſel.
V
78.25
132.5
45
119
101.25
59.75
74
90
98.5
117.25
98.5
57
56
114.5
137
55.75
71.75
H25
25.5
205
95
102,
108
42.5
115.5
Miie
Kali Chemie ...."
Aſchersleben.
glein, Schanzlin.
Klöcknerwerte. .
Knorr C. H.
Konſerven Braun.
Lahmeyer & Co.
Laurahütte
Lech, Augsburg
Lokomf. KraußckC.
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz Akt.=B.
Mannesm.= Röhre
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf
Miag. Mühlenbau
Moenus
MotorenDarmſtadt
Neckarwerk Eßling
Park=u. Bürgerbrär
Phönix Bergbau..
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
„ Stahlwerke
Riebeck Montan...
Roeder. Gebr.
Rütgerswerle
Salzdetfurth Kali
alzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind
Schramm. Lackfbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske
einigert
cerA. 6.
Me
79
198
45.5
19.25
18.55
86.5
82
202
82
62.5
73.25
75.25
81.25
74
18
44.75
99.25
87.25
92
37
220
Thür Liefer. Geſt.)/. 99.75
Unterfranten
Ver, Stahlwerke ..
Ver, Ultramarin 126
Weſtdte. Kaufhof..
Weſteregeln Kal=
Zellſtoff Wadhof
Allg. Dt. Creditanſt
Badiſche Bank..
Br. f. Brauinduſtr.
Baher. Hhp. u. A
Berl. Handelsgeſ.
Hypotheil
Comm. u. Privatb
Dt. Bank u. Disc
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank.
Franlf. Bank..
Syp.=Banl
Nein, Hhp.=Ban1.
Pfälz. Hyp.=Bank.
Reichsban /=Ant
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bob.-Cr. 2
Württh Notenkank
A..G. f. Verkehrew.
Allg. Lo lalb. Kraftw/aun
7% Ot. Reichsb. Vzo
Hapag
Lübeck Büchner
Nordd.
Südd Eiſenb. G
Allianz= u. Stutte
Verſicherung ...!.
Verein. Verſ./
Frankona Rück=u. M/=
Mannh. Verſie
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78.25
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11371,
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56
Seite 12 — Nr. 321
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Täglich steigert sich der Erfolg des
gewaltlgen Filmwerks
Heute letzter Tag
G’schichten aus dem Wienerwald
eine entzückende köstliche Geschichte aus Wien
und vom Heurigen.
Beginn 3.45, 6.00, 8.20 Uhr.
Jugendliche zugelassen.
Morgen Mittwoch (Bußtag) Erstaufführung:
Gustav Eröhlich
der beliebte Filmkünstler ist zugleich Regisseur
und Hauptdarsteller in dem neuen großen Filmwerk
San
Heute leizter Tag
Der Vetter aus Dingsda
„Ich bin nur ein armer Wandergesell . .
Dieentzückende Operrette v. Eduard Künnecke.
Jugendliche zugelassen. Beginn: 3.45, 6.00, 8.20
Morgen Mittwoch (Bußtag)
Auf vielfachen Wunsch in Neuaufführung
Der große Ufa-Film nach dem
be-
kannten Roman aus der Berliner
IIlustrirten Zeitung, der bei seiner
Erst-
aufführung im Union-Theater einen
un-
geheuren Erfolg erzielte.
Carl Ludwig Diehl
KONIGIN
CHLLSTNNE
Tausende waren nach dem Besuch dieses
Filmes begeistert.
Tausende gingen in tiefster Ergriffenheit,
um mit glänzenden Augen von
dem unvergleichlichen großen
Spiel Greta Garbo’s zu künden
Beginn: 3.45, 6.00, 8.20 Uhr.
Bußtag: Beginn 2, 4, 6 und 8.20 Uhr
Einladung
zu der am Freitag, den 23. Novbr. 1934, 20.15 Uhr, im
Rummelbräuin Darmſtadt, Rheinſtr. 101, ſtattfindenden
Verſammlung
der zur Wirtſchaftsgruppe Groß=,Ein= u. Ausfuhrhandel
gehörigen Firmen in Darmſtadt und Umgebung.
Tagesordnung;
1. Vortrag des Geſchäftsführers des RDGEA,
Bezirks=
gruppe Heſſen, Pg. Dr. Mathern, Frankfurt a. M.,
über: „Wirtſchaftliche Tagesfragen”
2. Vortrag des Bezirksführers des RDGEA,
Bezirks=
gruppe Heſſen, Pg. Dr. Drißler, Frankfurt a. M.,
über: „Der Aufbau des Großhandels im Rahmen
der deutſchen Wirtſchaft”
Mit Rückſicht auf die Wichtigkeit der Veranſtaltung
iſt Erſcheinen unbedingte Pflicht.
Mit deutſchem Grußl
Der Führer des Reichsverbands des Deutſchen Groß=,
Ein= und Ausfuhrhandels, Bezirksgruppe Heſſen.
gez. Dr. Drißler.
F. d. R.: gez. Dr. Mathern,
(12078
Geſchäftsführer.
Ein deutsches Reiter-
und Heldenlied vom
russischen
Kriegs-
schauplatz 1914.
Ein spannend.
Aben-
teuer nach d.
gleich-
namigen Roman von
Lernet-Holenia.
Musik: Eduard Künnecke.
Dienstag, 20. November 1934
Einladung
zur Generalverſammlung
des Heſſ. Fröbel=Vereing
Mittwoch, 28. Nov., nachm. 6 u.4
Kiesſtraße 63
Tagesordnung:
Erſtattung des Geſchäftsberichtess
2. Prüfung der Jahresrechnung um
Entlaſtnug des Rechners.
3. Feſtſtellung des Jahresvoraup
ſchlags.
Der Vorſitzende. i. V.: Th. Schultz=Gorn
Gaststätte Finn
Elisabethenstraße 23 rag
Die vorzügliche Küche untk
fach männischer Leitunn
Mittagstisch im Abonnement.1
Inkaſſo
Koch & Glenz. Lit. Künſtt
Rheinſtraße 47,
Telefon 1784. (a Geſelſchaff
Ein Mann will
nach Deutschland
Weitere Hauptdarsteller:
Brigitte Horney, Hermann Speel manns
Sigfried Schürenberg u. a. m.
Jugendliche zugelassen. (V12071
Beginn: 2.00, 4.00, 6.00 und 8.20 Uhr.
Sektion
Darmſtadt,
Freitag, 23. Nov
1934, abends 8”/ trag von
Uhr, im Feſtſaal
des Ludwig=
Georgs=Gymnaſ.
(Karlsſtr. 2)
Monals=
verſammlung
Frl. Elſe Neber,
Pirmaſens:
„Mit Ski und
Steigeiſen im
Winter auf
Montblanc u.
Monte Roſa”
MitLichtbildern.
Die Mitglieder
der Sekt.
Star=
kenburg ſind höf
lichſt eingeladen.
Eingeführte
Gäſte willkom=
(c
men.
Mittwoch, 21.N0
vemb., 8 Uhr ün
Feſtſaal der Lo,0
(Sandſtraße 1
Dr. H. F. Bumd
lieſt
eig. Dichtungeis
Freitag, 23. Noto.
8 Uhr
Lichtbilder=Vov
Dr. Lutz Hea 1
Berlin, über n
Pſüdflawiſct
„Großtierfang a/ MIim Völker!
Oſtafrika”, z-laſſen, in d
Dauerkarten zü nuen des Mar
K 7.- und X1.I
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Bergſträßer, / hirrigkeiten beſ
Pet.=Gemeinde
Straße 29,
Christ- Am
bäume
Bäcker-Innung
Stadt und Kreis Darmstadt
Wegendes bevorstehenden Feiertags (Buß-
und Bettag) bleiben unsere Geschäfte am
Mittwoch, 21. Hovember geschlossen
Wir bitten besonders die Hausfrauen,
hiervon Kenntnis nehmen zu wollen.
(12049
L. Hax, Obermeister.
Gustav Fröhlich
Otto Treßler
Olga Tschechowa
.. . . . Erika Streithorst
Darsteller:
v. Keller, Leutnant der k. u. k.
öster-
reichischen Armee .
Graf Lubenski . . . . . .
Gräfin Lubenska . ...
Vera / deren Töchter! . . . Marla Andergast
Glaire)
und viele andere.
Dieses einzigartige Filmwerk behandelt die Erlebnisse eines
jungen österreichischen Kavallerieoffiziers während der
ersten Kriegswochen 1914. Ein leidenschaftliches Bekennt
nis zum soldatischen Geist und ein ebenso leidenschaftliches
Bekenntnis zu der Macht echter Liebe. Gustav Fröhlich als
Darsteller und Regisseur — eine doppelte Meisterleistung
Liebe — Pflicht — Verzicht, das ist der Dreiklang, auf
den sich die mitreißende und außergewöhnliche Hapdlung
dieses spannenden Films aufbaut.
bäumt=
ſchutzer
aus Draht.
Brückner,
Holzſtraße,
am Brunnen. (b
Skeppdecken
Anfertigung v.
Woll= u. Daunen=
Decken ſowie
ge=
wiſſ. Umarbeiten
alter Decken.
Frieda Kleiß,
vormals (a
Minna Amend,
Gutenbergſtr. 11
Jugendliche haben Zutritt. Beginn
2.00, 4.00, 6.00 8.20 Uhr
Hoter Beader
Georgenstraße 1½
Haus der guten Küche
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Im Ausschank:
Münchner Paulanerbrän
Münchner Thomasbräu
Gaubickelheimer Wiesberg
Matur ½Ltr. (halber Liter)
nur 60₰
einschlleßlich Getr.-Steuer.
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DIENSTAG
und
mirrwoch
Eine
SENSATIONS-
PREMIERE
das Unerhörteste, was
man an Fliegerfilmen und
Fliegerleistungen je zu
sehen bekam.
Unheimlich — spannend,
atemberaubend! (12069
LANDESTHEATER
Kassenstunden: Werktags 9.30 Uhr bis
13.30 und 1 Stunde vor der Vorstellung
GROSSES VKLEINES
HAUS
Anf. 19.30, Ende geg. 22.30 Uhr
Hauptmiete A 8. Vorſtellung
Der Zigeunerbaron
Operette von Strauß
Leitg.: Herburger=Hofmüller
Hauptdarſteller: Brozewſki,
von Georgi, Jacobs, Liebel,
Köther, Kuhn, Langer,
Ritz=
haupt, Sattler.
Preiſe 0.70 bis 5.50 Mk.
Dienstag
Nov. 1934
HAUS
Anfang 20.00, Ende 22.30 Uhr
Deutſche Bühne K 5. Vorſt.
Zuſatzmiete 12
Minna von Barnhelm
Luſtſpiel von Leſſing
Inſzenierung: Everth
Hauptdarſteller: Lembach,
Schultze=Weſtrum, Trumpp,
Bartſch, Baumeiſter,
Link=
mann, Poelzig, Verden.
Preiſe 0.70 bis 3.80 Mr.
Inſerieren
bringt Gewinn!
LANDES-
THEATER
Großes Haus
Hiltwoch, 21. Nouhr.
Anf. 19.30, Ende geg. 22.15 Uhr
Dtſch. Bühne Volksm. 2. Vſt.
Fidelio
Oper von Beethoven
Leitung: Friderich=Hofmüller
Hauptdarſtell. :Ammermann,
Harre, Blaſel, Köther,
Satt=
ler, Schmid=Berikoven
Wieter a. G. Pr. 0.70—5.50
Achtung! — Hausfrauen!
In den Ausſtellungsräumen, Darmſtadt,
Rheinſtr. 12, gegenüber Hauptpoſt, zeigt
die weltbekannte Teppich= u. Maſchinenfabrik
Vorwerk & Co., (Verkaufsſtelle Frankfurt a. M.,
Steinweg 9) den
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Der Kobold iſt ein Univerſalgerät und kann als
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Baswortrag
Linführung in die Weihnachtshäckerei
am Donnerstag, den 22. November 1934,
abds. 8 Uhr, im Vortragssaal, Elisabethenstr. 25½
intrittskarten kostenlos erhältlich. Daselbst auch
Anmeldungen zu den Weihnachsbackkursen.
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Regie: Harry Piel
3ybille Schmitt
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Heute letzter Tag!
Hans Albers
Anfang 3.30, 6.00, 8.20
Ab morgen
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