Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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MMie Beil wöckhtenlh 7maligem Erſcheinen vom 1. Rovember
ſt 3o.Mjander 2— Reichtmark und 20 Pfennig
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ragegebiſtſt abgeholt 2.— Reſchemart, durch die
ſgenturgn 20 Reichsmart frel Haus. Poſibezugspreis
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Denuf ohne Verbindlichkeit für und.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 320
Montag, den 19. November 1934.
196. Jahrgang
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DD=Bani und Darmſſädter und Nailonalbanl.
Dr.odedbon dor deit kieſtppieffelgg.
Nichtungweiſende Rede des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels.
Regierung und Preſſe als Kameradſchaft am Werk. — Der Miniſter gegen
alle ungerechtfertigten Beeinfluſſungen der Preſſe.
Au dabe des deutſchen Schriftkleiters:
Mit farkem Herzen dem Pakerland zu dienen!
DNB. Berlin, 18. November.
Aun em erſten Reichspreſſetag im nationalſozialiſtiſchen
„eutſchiad, der am „Sonntag in Berlin ſeinen Höhepunkt er=
Sichte, Alt der Reichsminiſter für Volksaufklärung und
Pro=
gande 3r. Goebbels, an die Vertreter der Preſſe des ganzen
ſichess ine richtungweiſende Rede von faſt zweiſtündiger Dauer.
Des Miniſter erinnerte eingangs an die Lage und an die
ierſrhälzwiſf, die im deutſchen Preſſeweſen gegeben waren, als
vor cem Jahr das Schriftleitergeſetz verkündete, und
ver=
eund daglu Rückblick mit einer Würdigung des heute
Beſtehen=
m. Duals habe man feſtſtellen müſſen, daß der neue Staat
aed diä ßieſſe noch nicht zueinander gefunden hatten. Es ſei
ger di3 Frauptfehler geweſen, daß die Preſſe ſeiner Zeit
be=
nenu abe, über ſich ſelbſt zu diskutieren. Das habe zur
iſchent folge gehabt, daß auch das leſende Publikum anfing,
feizeſäts ſkeptiſche Gedanken über die Preſſe zu machen.
* Mſnzrlegte im einzelnen dar, welche Fehler und Mängel
der üufchen Preſſe vor einem Jahr unverblümt vorhalten
ßtes un damit zugleich auch darzutun, wie viel ſich bereits
dieſennrhältnismäßig kurzen Zeitſpanne geändert hat. Im
ſentllan, ſeien es Fehler geweſen wie Eintönigkeit, Mangel
Zimburage und Reſignation, von denen er ſchon damals
agt ſte, daß nur die Preſſe ſelbſt in der Lage ſein könne,
durod ltbeit an ſich zu beheben. Ich habe zu meiner Freude
elan innen, ſo fuhr. der Miniſter fort, daß
uele Mahnungen und Warnungen bei der
dauſchen Preſſe auf einen aufnahmebereiken
boden gejallen ſind.
ie Pdſfe iſt mit ſich ſelbſt ins Gericht gegangen, und jeder
zeln (chriftleiter hat ſich ſelbſt Rechenſchaft darüber abgelegt,
0 er ud und wo er zu ſtehen hatte.
Went wir uns heute fragen, was ſich in dieſer Zeitſpanne
ueändert hat, ſo können wir zu dem Ergebnis kommen, daß
ch ſehk ieles geändert hat, und das meiſte zum Guten. Die
breſſe ſuterhält heute wieder ein poſitives Verhältnis zur
ſegiermu und die Regierung ein poſitives Verhältnis zur
breſſe;ft beide ſtehen nicht mehr in Kampfſtellung zueinander.
Der dahmls noch ſo viel beklagte Uebelſtand der Eintönigkeit,
nn heue ſchon in weitem Umfange als überwunden gelten.
F8 gibl hon wieder eine Unmenge von Problemen des
öffent=
lichen Liſens, die frank und frei in der Preſſe diskutiert werden.
Der Ullſtand der Langeweile iſt überwunden, die deutſche
Preſſe ih heute wieder ein Geſicht, ſie iſt intereſſant, aktuell,
anregen) ſte gibt Impulſe und ſchwenkt auf die ihr gemäße
Art inn ſe Linie der großen Geſamtpolitik ein. Damit hat ſie
Aud almäh 77 auch ihr eigenes Selbſtbewußtſein zurückgewonnen,
und ſiſt eobert ſich damit nach und nach wieder den ihr
ge=
bührennt Platz im öffentlichen Leben.
Eidar ſchwer, die von mir damals an erſter Stelle
LnanmtAufgabe zu löſen: Die anonyme
Beeinfluſ=
ung Ur deutſchen Preſſe mehrund mehr zurück=
Idr igen. Die Schwierigkeit lag darin, daß dieſe
Beein=
ſun gerſuche, die in der Preſſe ſelbſt auftraten, meiſt gar
nicht zunKenntnis der Regierung kamen. Soweit ſie aber feſt=
Leſtellt urden konnten, ſind wir gegen ſie, die als ein ſchwerer
Druck A per Preſſe laſteten, vorgegangen. Damit bekam die
Preffſe ruch die Möglichkeit, die Gefahr des
B)igtinismus zu überwinden, denn die Schuld
M bieiſt. Uebel lag nicht nur bei der Preſſe, ſondern vielfach
auch bKderr Stellen, die ſie zu beeinfluſſen ſuchten. Je mehr
de Pfuſ ſich mit ſicherem Inſtinkt im Bereich des
National=
ſialiläus feſtzuſetzen begann, um ſo mehr lernte ſie
ein=
ehen, I eben nur der in nationalſozialiſtiſchem Denken
ein=
üdrim ke vermag, der an den Kern herangeht. Eine neue
Sach=
lichkeiti” un die Stelle des übertriebenen Lobes und des lauten
Uieberſthanges getreten, eine Sachlichkeit, die allerdings nicht
zu beuglichen iſt mit jener liberalen Objektivität, die Freund
und T5d. Inland und Ausland in gleicher Weiſe gerecht zu
werdeinlichte.
DSil eue Sachlichkeit durchdenkt die Probleme ernſt,
nüch=
tern 11 ſentimentalitätslos und ſucht ſie auch ebenſo
darzu=
ſtelleni der Ueberzeugung, daß Rauſch und überſchäumendes
Temp4sumt nicht Jahrzehnte konſerviert werden können, und
Ss dezsfh gut iſt, aus ihrer Atmoſphäre für den Alltag
über=
zutretMln die Sachlichkeit.
Scc)e es die Regierung in ihren Geſchäften vorgemacht
haag ſo, verſuchte die Preſſe das in dankenswerter Weiſe
narzmachen, nämlich: den Glanz einer großen und
hin=
reſ den Revolutionsepoche, die nicht ewig andauern kann,
abcyich zu erſetzen durch den Ernſt und die graue
Ro=
mantik der Arbeit des Tages,
ohne Alei zu vergeſſen, daß auch ſie ihren eigenen Zauber hat.
Das 4 däe wahren Idealiſten, die es verſtehen, zur rechten Zeit
ſich LhBegeiſterung hinzugeben, aber auch zur rechten Zeit
die 29bſt des Alltags zu tun. Auch der Nationalſozialismus
konnte ja die Probleme, die ihm die Zeit aufgegeben hatte, nicht
allein mit Begeiſterung löſen. Und wenn heute die uns
feind=
liche Emigrantenpreſſe feſtſtellen zu können glaubt, daß in
Deutſch=
land nicht mehr ſo viel Hurra geſchrieen werde, ſo lag dies ja in
der Natur der Sache: Wir wollten zur ſachlichen Arbeit kommen
und die ganze Begeiſterungsfähigkeit und den Idealismus
un=
ſeres Volkes auf ſie konzentrieren. — Die Preſſe hat ſich wieder
der großen Schickſalsfragen unſeres Volkes bemächtigt und ſich
mit ihnen auseinandergeſetzt. Mit wachſendem
Einfühlungsver=
mögen hat die deutſche Preſſe die Situation gemeiſtert. Das allein,
hat auch der Preſſe den ihr gebührenden Platz zurückgegeben. Der
Miniſter verſagte es ſich nicht, im weiteren Verlauf ſeiner Rede
auf Dinge hinzuweiſen, die auch heute noch Fehler haben oder
mangelhaft ſind und einer Kritik bedürfen. Ich möchte auch
dies=
mal nicht, ſo erklärte er, den Mantel der Liebe decken über
Zuſtände, die noch einer Beſſerung bedürfen.
Es ſind das meiſt Dinge, die nicht allein bei der Preſſe liegen,
ſondern auch bei den Stellen, die immer noch und immer wieder
die Preſſe in ungerechtfertigter Weiſe zu beeinfluſſen verſuchen.
Dr. Goebbels gab dafür eine Reihe anſchaulicher, teilweiſe mit
ſtürmiſchem Beifall und Heiterkeit aufgenommener Beiſpiele, aus
denen er den Grundſatz herleitete, daß man die Preſſe zwar
diſzi=
plinieren ſolle in den großen Schickſalsfragen, nicht aber in
Klei=
nigkeiten, die zu den Arbeiten des Tages gehören, weil ein
ſol=
ches Verfahren nur geeignet ſei, die Arbeitsluſt zu ſchmälern.
Er berührte auch die Frage des Verhältniſſes zwiſchen
Schrift=
leiter und Verleger, ermutigte zu eigener Initiative und riet
dringend dazu, auf Stil und Form zu achten mit dem Ziel, das
ſogenannte Zeitungsdeutſch durch die natürliche Sprache des
Vol=
kes zu erſetzen. Die deutſche Preſſe ſolle nicht blaſſe
Idealgeſtal=
ten, ſozuſagen Muſterknaben des politiſchen Zuſammenſpiels
hin=
ſtellen, die es nicht gebe, ſondern das Leben zu erforſchen ſuchen,
wie es ſei. Nicht moralinſaure Tugendpauker ſollten die
deut=
ſchen Schriftleiter ſein, ſondern offene und freie Renaiſſance=
Menſchen, die das Leben ſehen und erfaſſen, ſo wie es der
Natio=
nalſozialismus von ſeinem Anfang an tat. Mancher hat damals
noch gelacht, ſo betonte der Miniſter, als ich das
Schriftleiterge=
ſetz bei der Verkündung, das „modernſte Preſſegeſetz der Welt”
nannte. Ich glaube, viele ſind mittlerweile davon überzeugt
worden. Wir ſind der Welt damit weit voraus und haben dabei
den Vorteil eingeheimſt, daß die Preſſe nicht mehr Feind,
ſon=
dern Mitarbeiter der Regierung iſt.
Preſſe und Regierung ziehen heute an einem
Skrang, es iſt eine große Kameradſchaft am Werk.
Nachdem der Miniſter dann noch Probleme des journaliſtiſchen
Nachwuchſes im praktiſchen Sinne unter Hinweis auf die
be=
ſtehenden Pläne erörtert und dabei betont hatte, daß ſein
Mini=
ſterum für dieſe Aufgabe jährlich 200 000 Mark zur Verfügung
ſtelle, ſchloß er mit einem Ausblick auf die Zukunft der
Preſſe. Er ermahnte dazu, ſtolz, unbeirrt und gerade auch in
ſchweren Zeiten den Weg weiter zu gehen, ſo wie es früher auch
die Partei ungeachtet der ſchweren und ſchwerſten Zeiten getan
hat, auch im grauen Alltag an das große Ziel zu denken und
an=
geſichts dieſes großen Zieles niemals die Nerven zu verlieren.
„Die Aufgabe, der deutſchen Nation wieder Weltrang zu geben,
iſt des Schweißes der Beſten wert. So möchte ich auch an Sie
wieder einmal den Appell richten, mit ſtarkem Herzen dem
Vater=
land zu dienen, denn es hat keine anderen Freunde als uns. Die
Welt will uns oft nicht wohl, und wir haben nicht allzu viel
Freunde in ihr. So wollen wir denn die Freunde unſeres eigenen
Landes ſein. Wir können uns nur auf uns ſelbſt verlaſſen. Wir
müſſen tapfer und mutig ſein und dürfen niemals müde werden.”
In ſtürmiſcheen Beifallskundgebungen bezeugten die Vertreter
der Preſſe des Reiches Dr. Goebbels ihre Dankbarkeit für ſeine
aus der Tiefe kommenden und zu Herzen gehenden Ausführungen.
Wichkig für Saarabſtimmungsberechtigke
deren Einkragung in die Abſtimmungsliſten
Uuf ic eifele.
Der Bund der Saarvereine teilt uns mit:
Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß die
Rekurſe gegen die Entſcheidung eines Kreisbüros auf den
amt=
lichen, von der Abſtimmungskommiſſion herausgegebenen weißen
Formularen einzulegen ſind. Dieſe müſſen auf das ſorgfältigſte
ausgefüllt werden. Der Abſtimmungsberechtigte läuft ſonſt
Ge=
fahr, daß der Nekurs wegen formeller Mängel verworfen wird.
Wem ein ſolches Formular nicht zugegangen iſt, wende ſich an
den Vertrauensmann, die Ortsgruppe oder die Geſchäſtsſtelle des
Bundes der Saarvereine, Berlin SW. 11, Streſemannſtraße 42.
Die genannten Stellen ſind auch bei der Ausfüllung der
Formu=
lare behilflich.
Engliſche Vorſchläge für einen Luftpakk?
EP. London, 18. November.
Die in der vergangenen Woche in England gehaltenen Kriegs=
und Friedensreden, verbunden mit Erklärungen im Unterhaus
und im Oberhaus finden ihren Niederſchlag in zahlreichen
Ar=
tikeln der Sonntagsblätter, in denen die Rüſtungsfanatiker,
Frie=
densfreunde, kontinentalen Politiker und Anhänger der
Iſolie=
rungsp litik, und nicht zu vergeſſen, die ewigen Deutſchenhetzer
(die teilweiſe mit den Aufrüſtungsfreunden identiſch ſind)
einan=
der heftig kritiſieren und befehden.
In dieſem Durcheinander und Gegeneinander, das in dem
engliſchen Zeitungsleſer, ſoweit er mehr als eine Sonntagszeitung
lieſt, ein völliges Chaosgefühl hinterlaſſen muß, verdienen
ledig=
lich zwei Artikel Beachtung: ein Leitartikel der „Sunday Times”,
der vielleicht die in den Regierungskreiſen herrſchende Stimmung
wiedergibt, und ein Leitartikel des „Sunday Diſpatch”, welcher der
allgemeinen Stimmung entſprechen dürfte.
Der Leitartikel der „Sunday Times” knüpft noch einmal an
Baldwins berühmtes Wort, daß der Rhein heute Englands Greuze
ſei, an und betont, daß dieſer Ausſpruch keine Spitze gegen
Deutſch=
land gehabt habe. Baldwin habe lediglich zum Ausdruck bringen
wollen, daß England in Holland, Belgien oder Nordfrankreich
einerſeits keine gegen England gerichteten Luftſtützpunkte dulden
und andererſeits ſelbſt dort Luftſtützpunkte im Falle eines Krieges
einzurichten verſuchen werde.
Weiter wendet ſich das Blatt gegen die Hetzrede Churchills
gegen Deutſchland, die von allem anderen abgeſehen, bewußte
Uebertreibungen der militäriſchen Möglichkeiten Deutſchlands
ent=
halten habe, und ſetzt ſich dann für einen deutſch=engliſchen=
franzö=
ſiſchen Luftpakt ein. Dieſe Idee, die ſchon wiederholt von der
„Sunday Times” zum Ausdruck gebracht worden iſt, ſtammt
zweifellos aus engliſchen Regierungskreiſen und dürfte, wenn niht
die Anzeichen täuſchen, demnächſt in offizieller Form auftauchen.
Die „Sunday Times” enthält bereits einige Andeutungen
hierüber, wenn ſie in ihrem zweiten, der Saar gewidmeten
Leit=
artikel ſchreibt, daß, wenn die Volksabſtimmung im Saargebiet
mit der erwarteten Mehrheit für Deutſchland ausgegangen ſein
werde, der Führer und Reichskanzler an ſein Wort erinnert
wer=
den würde, daß die Saarfrage das einzige ſei, was, die
deutſch=
franzöſiſchen Beziehungen noch ſtören könnte.
Von einer ähnlichen Vorausſetzung geht der Leitartikel des
„Sunday Diſpatch” aus. Das Blatt erinnert daran, daß
Reichs=
kanzler Hitler bereits vor einem Jahr die
Re=
gelung der Saarfrage außerhalb des
Völker=
bundes durch direkte deutſch=franzöſiſche
Ver=
handlungen angeregt habe und damit als
einzi=
ger europäiſcher Staatsmann einen konkreten
Vorſchlag für die Erhaltung des Friedens
ge=
macht habe. Dieſer Vorſchlag ſei in den Akten des Völkerbundes
verſchwunden, und der einzig mögliche Weg, aus dem jetzigen
Dilemma herauszukommen, ſei eine engliſch=deutſch=franzöſiſche
Konferenz, zu der England die Initiative ergreifen müſſe.
„Wir glauben nicht,” ſo ſchreibt das Blatt, „daß Deutſchland
oder Frankreich den Krieg wollen oder daß die zwiſchen den beiden
Ländern vorhandenen natürlichen Gegenſätze nicht wenigſtens für
50 Jahre neutraliſiert werden könnten, wenn nur die richtigen
Staatsmänner zuſammenkämen und die richtigen Dinge ſagten."
Vom Tage.
In Frankfurt fand geſtern der 1. Rhein=Mainiſche
Front=
ſoldaten= und Kriegsopfer=Ehrentag ſtatt, zu dem über 40 000
Kriegsopfer erſchienen waren.
Seinen Abſchluß nahm geſtern in Goslar der 2.
Reichs=
bauerntag.
Die Kreistags= und Gemeindewahlen in den beiden Danziger
Landkreiſen Niederung und Werder ſind nach den bisherigen
Feſtſtellungen in völliger Ruhe und ohne jeden Zwiſchenfall
ver=
laufen. Sie brachten einen reſtloſen Erfolg der NSDAP.
Die Hannoverſche Hochſchulgemeinſchaft verlieh die Karmarſch=
Medaille an Dr. Eckener, den Meiſter der Luftſchiffahrt.
Kar=
marſch war der Gründer und Leiter der Polytechniſchen Schule,
aus der ſich die Techniſche Hochſchule entwickelt hat.
Der Völkerbund veröffentlichte am Sonntag abend den
Ent=
wurf des Schlußberichts im Chaco=Streit, den die am 20.
Novem=
ber zuſammentretende außerordentliche Völkerbundsverſammlung
annehmen wird. Der Bericht iſt auf Grund des Artikels 15,
Ab=
ſatz 4, des Völkerbundspaktes abgefaßt und ſtellt die letzte
Aeuße=
rung des Völkerbundes im Chaco=Konflikt dar. Jede Partei, die
entgegen den Schlußfolgerungen des Berichts zum Krieg ſchreitet
oder den Krieg fortſetzt, zieht gemäß Artikel 16 des
Völkerbunds=
paktes die Sanktionen des Völkerbundes auf ſich.
Die Philippinen wurden von einem ſchweren Taifun
heim=
geſucht. Bisher werden 250 Tote gemeldet. Am ſchwerſten
be=
troffen wurde die Inſel Luzon. Vielfach traten große
Ueber=
ſchwemmungen ein, wobei zahlreiche Häuſer zerſtört wurden. In
der Hauptſtadt Manila ſind nur leichte Schäden zu verzeichnen.
Hilfsmaßnahmen ſind eingeleitet.
Montag, 19. November 1934
Heierniche deſenienotie; keverreicang
an den Nachwuchs des Schneiderhandwerks.
Die feierliche Losſprechung der Junggeſellinnen und
Jung=
geſellen des Damen= und Herrenſchneider=Gewerbes wurde geſtern
vormittag im Beiſein des Vertreters der Handwerkskammer, der
Kreishandwerkerſchaft, der NS.=Hago, der Meiſrer und
Meiſterin=
nen der Innung, der Eltern und Angehörigen der Junggeſellen
und Junggeſellinnen im feſtlich mit friſchem Grün und der Fahnen
des Dritten Reichs geſchmückten Fürſtenſaal vorgenommen. Auf der
Bühne hatte die Fahnenabordnung mit der Fahne der
Schneider=
innung Darmſtadt Aufſtellung genommen. Die Prüfungsmeiſter
und Meiſterinnen, ſowie der Geſellenprüfungsausſchuß hatte vor
der Bühne Platz genommen.
Nachdem Kapellmeiſter Lahn ein Eröffnungsſpiel aus „
Meiſter=
ſinger” zu Gehör gebracht hatte, hielt Obermeiſter J. Ihrig eine
Anſprache, in der er die Junggeſellinnen und Junggeſellen an die
Bedeutung ihres Ehrentages, an dem ſie losgeſprochen und in die
Reihen der ehrbaren Zunft aufgenommen werden, hinwies. Er
dankte beſonders den Eltern, daß ſie der Einladung ſo zahlreich
gefolgt ſind und begrüßte alle Anweſenden auch im Namen der
Damenſchneiderinnung herzlich, beſonders den Vertreter der
Hand=
werkskammer, der Kreishandwerkerſchaft und NS.=Hago. Man habe
jetzt im Dritten Reich einen alten ſchönen Brauch, der in
Deutſch=
land ſchon faſt vergeſſen war, wieder aufgenommen. Die Zeit, die
hinter uns liegt, hatte kein Verſtändnis für ein Zuſammenarbeiten
von Meiſter und Geſelle, ja ſogar die Lehrlinge wurden in den
Meinungsſtreit hineingezogen. Der Nationalſozialismus hat mit
den Kampfverbänden aufgeräumt, die Kluft zwiſchen Meiſter und
Geſellen iſt beſeitigt. Zu den Geſellen gewandt betonte er, daß
ihnen die kommenden Jahre Jahre der Prüfung werden und wäh=
rend die Junggeſellen und Junggeſellinnen ſich von ihren Plätzen
erhoben, ſprach er ſie los mit den Worten: Bleibt treu in Eurem
Leben, macht die Treue zum Grundſatz Eures Wirkens, treu ſollt
Ihr bleiben Euch ſelbſt, dem Berufe, Eurer Familie, unſerem
Führer und unſerem lieben deutſchen Volke. —. Ich frage Euch
nun: Seid Ihr gewillt, dem Handwerk ehrlichen Heizens dienen
und den Anordnungen der Vorgeſetzten getreulich nachzukommen,
dann antwortet Ja, ich gelobe es. Für die Junggeſellinnen ſtellte
die Obermeiſterin, Frau Käthe Hutzler, die gleiche Frage. Das
Gelöbnis wurde aus vollem Herzen abgelegt. Dann erfolgte die
feierliche Uebergabe der Geſellenbriefe. Beſtanden haben 5
Lehr=
linge und 25 Junggeſellinnen des Schneiderhandwerks und eine
Weißzeugnäherin.
Der Vertreter der Handwerkskammer, Syndikus Dr. Reis,
erinnerte in ſeiner Anſprache an die machtvolle Kundgebung des
Handwerks am 28. Oktober, die eine Erinnerung war an die
Ein=
führung des Geſetzes des Handwerks. Der heutige Tag ſoll
gleich=
zeitig ein Tag der Beſinnung und des Bekenntniſſes ſein. Der
Aufbau wird im Sinne des Führers fortgeſetzt. Die Zeit, da die
Tradition verpönt war, iſt vorbei, unſer großer Führer hat
be=
tont daß die Vergangenheit Lehre und Verpflichtung für die
Zu=
kunft iſt. Möge jeder durchdrungen ſein von der Notwendigkeit
der Gemeinſchaft auch innerhalb der Berufsorganiſation. Gute
Qualitätsarbeit muß geleiſtet werden, denn nach der Qualität
der Arbeit werden die Menſchen beurteilt. Er ſpreche im Namen
der Handwerkskammer herzlichſte Glückwünſche aus und wünſche
für den Beruf alles Gute. Heil Hitler.
Obermeiſter Kaffenberger übermittelte die herzlichſten
Glückwünſche der Kreishandwerkerſchaft, der NS.=Hago und des
Kreishandwerksführer Schäfer. Er wies auf die hohe Bedeutung
des Tages hin. Der Grundſtein zur Exiſtenz ſei gelegt, er wünſche
alles Glück für die Zukunft.
Mit der Ueberreichung der Geſellenbriefe beglückwünſchen
nochmals Prüfungsobermeiſter Ihrig, Prüfungsobermeiſterin Fr.
Hutzler, die Prüfungsmeiſterin Frl. Liſtmann und die Mitglieder
des Prüfungsausſchuſſes, Fr. El Jeck und Frl. Gertr. Heilig, die
Junggeſellen und Junggeſellinnen. Mit einem Sieg=Heil dem
Führer und den Deutſchen Liedern war die eindrucksvolle Feier
beendet
Folgenden Junggeſellen wurde der kunſtvoll ausgefertigte
Geſellenbrief überreicht: K. Gehring, Hch. Lang. A. Nagel. H.
Neuber, Erich Pieblow.
Ihre Prüfung haben folgende Junggeſellinnen beſtanden:
Käthe Roth. Anni Schäfer, Suſi Kiefer, Eliſabeth Pflüger, Anna
Müller, Helene Henninger, Ilſe Becker. Margarete Göckel, Ottilie
Steinmetz, Anna Kehr, Rosmarie Krug. Emmi Scherer, Gretel
Horſt, El. Rack, Roſel Dörſam. Betti Reinheimer. K. Krämer, E.
Petri, Viktoria Behrens, Gerda Löw. Elſe Kühne, L. Blum H.
Schydlowsky, El. Imhof und Erna Wenzel (Weißzeugjunggeſellin).
Einweihung des ASC. Hauſes.
Geſtern Sonntag fand im Alfred=Meſſelweg Nr. 36 die
feier=
liche Einweihung des Wohnkameradſchaftshauſes des Akademiſchen
Sport=Clubs ſtatt. Die geladenen Gäſte waren zum größten Teil
erſchienen und bezeugten dadurch ihr reges Intereſſe an der
Neu=
erwerbung. Der Leiter des Clubs, Stud. pap. Helmut
Wagen=
bach, hielt eine Anſprache, in der er die Gäſte über das Werden
des neuen Hauſes und die zukünftigen Wege und Ziele des ASC.
unterrichtete, als deren Grundlage und Ausgangspunkt das
Ka=
meradſchaftshaus anzuſehen iſt. Der ASC. ſieht ſeine Aufgaben
weiterhin hauptſächlich in der Pflege der Leibesübungen, im
be=
ſonderen der Förderung des Hochſchulſports. Das
Kameradſchafts=
haus ſoll dazu dienen, die jungen Studenten im
nationalſozialiſti=
ſchen Geiſte zu erziehen, ihnen ein Heim zu bieten, in dem echte
Kameradſchaft ihre Lebenshaltung beſtimmen ſoll. Zum Schluß
der Anſprache wurde durch ein dreifaches Sieg=Heil des Führers
gedacht.
Der anſchließende Rundgang diente dazu, den Gäſten einen
Einblick in das Haus zu geben, wobei die mit geringen Mitteln
und einem großen Maß eigener Arbeit von den Studenten
ge=
ſchaffene Einrichtung allgemein vollſte Anerkennung fand.
Wandergewerbeſcheine, Legikimakionskarken,
Legilimakionsſcheine und Hauſiererlaubnisſcheine
—Mit Ablauf des Jahres verlieren die für das Jahr 1934
erteilten gewerblichen Legitimationspapiere (ſiehe oben) ihre
Gültigkeit. Es wird daher den in Betracht kommenden
Gewerbe=
treibenden empfohlen, baldigſt die Erneuerung dieſer Scheine
und Karten für das Jahr 1935 bei dem für ihre Wohnung
zu=
ſtändigen Polizeibezirk zu beantragen, da bei der Häufung der
Anträge um die Jahreswende Verzögerungen in der Erledigung
der Geſuche unvermeidbar ſind. Bei der Antragſtellung iſt ein
unabgeſtempeltes Lichtbild aus neueſter Zeit
abzu=
geben. Von Perſonen, die bereits für das Jahr 1934
Legiti=
mationen beſaßen, ſind dieſe bei der Antragſtellung vorzulegen.
Ferner iſt bei Anträgen auf Legitimationskarten für Perſonen,
die außerhalb Darmſtadts wohnen, ein Leumundszeugnis über
die letzten fünf Jahre beizuſchließen. Von der Polizeidirektion
wird noch beſonders darauf hingewieſen, daß es bei der großen
Zahl der zur Bearbeitung kommenden Anträge und der
beſtehen=
den Arbeitsüberlaſtung zwecklos iſt, bei ihr wegen evtl.
beſchleu=
nigter Bearbeitung der Anträge vorzuſprechen. Die Anträge
werden ſofort bearbeitet, und ſoweit die Zuſtändigkeit des
Kreis=
amts zur Ausſtellung, der betreffenden Papiere gegeben iſt, an
dieſes weitergegeben, wie dies der Geſchäftsgang erlaubt.
Bei dieſer Gelegenheit wird weiter noch ausdrücklich darauf
aufmerkſam gemacht, daß nach der Bekanntmachung des
Kreis=
amts Darmſtadt vom 31. 5. 1919 auch derjenige, der in
Darm=
ſtadt wohnt oder eine gewerbliche Niederlaſſung hat, in den
ge=
ſetzlich beſtimmten Fällen eines Erlaubnisſcheins (Hauſier=
Er=
laubnisſcheins) bedarf, wenn er innerhalb der Stadt Darmſtadt
einen Hauſierhandel betreiben will, und zwar auch dann, wenn
er Beſitzer eines Wandergewerbeſcheins iſt.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsgulitung beizufügen. Anonyme Anfragen werde.
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkel:
2. 161. Verkaufsſtellen, in denen Waren zum Verkauf
feil=
zehalten werden, dürfen in der Zeit bis zum1 Januar1935
nicht errichtet werden. Der Wortlaut der Verordnung, die
Aus=
nahmen zuläßt, iſt im Handelsteil der Nr. 205 vom 27. Juli
1934 richtig wiedergegeben. Die Verordnung bezüglich der
Aus=
nahmen iſt in Nr. 85 des Reichsgeſetzblattes vom 24. Juli 1934
enthalten, in den Einzelheiten können wir ſie hier nicht
ab=
drucken Die Nr. 85 wäre vom Reichsverlagsamt Berlin NW. 40.
Scharnhorſtſtraße 4 gegen Nachnahme zu beziehen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
zWie tengen die Treue.
Uraufführung des Saarſtaffel=Films in Darmſtadi.
Die Uraufführung des Saartreueſtaffel=Films,
die geſtern morgen — gleichzeitig wie in 29 anderen Städten —
vor einem bis auf den letzten verfügbaren Platz beſetzten Haus
im Union=Theater ſtattfand, geſtaltete ſich zu einer
ein=
drucksvollen Kundgebung, zu einem Treuebekenntnis für die
deutſche Saar.
Nachdem zunächſt noch einmal Dipl.=Sportlehrer E.
Söl=
lingers feiner Skifilm, der eindringlich für die
Schön=
heit des weißen Sports wirbt, gelaufen war, richtete
Verwal=
tungsdirektor Löwer eine kurze Anſprache an die Anweſenden,
in der er u. a. ausführte: Was wir in dieſem Film von der
Saartreue=Staffel ſehen werden, das iſt nicht nur das Werk
einer großartigen Organifation, ſondern vor allem Ausdruck
unſerer heiligſten Ueberzeugung, daß die Saar deutſch iſt und
deutſch bleiben wird. Die 150 000 Turner und Sportler, die
von allen Ecken des Reiches nach dem Ehrenbreitſtein eilten,
trugen von Hand zu Hand das Bekenntnis unſerer Treue, die
wir der deutſchen Saar halten wollen. — Gleichſam als
Be=
kräftigung der Worte des Redners erklang dann, gemeinſam
geſungen, das Saarlied.
Und nun konnte der Film abrollen, den Willy Wagner
im Auftrage des Reichsſportführers aufgenommen hat. Wir
erinnern uns noch des Auguſttages, an dem die Staffel
Darm=
ſtadt kreuzte.Hier erlebten wir es nun mit, wie vom 19. Auguſt
ab an allen äußerſten Enden des Reiches die Läufer mit ihren
Urkunden ſtarteten: hinten in Oſtpreußen ebenſo wie auf der
Zugſpitze, auf Helgoland und von Wangerooge durchs
Watten=
meer wie von der Schneekoppe und im ſchleſiſchen
Induſtrie=
gebiet und von Oberſalzberg, wo der Stellvertreter des Führers,
Rudolf Heß, dem erſten Läufer die Urkunde übergibt. Wir
ſehen den Ring der Staffel ſich um Berlin ſchließen, erleben
die eindrucksvolle nächtliche Feier im Berliner Luſtgarten mit.
Und dann eilen die Läufer weiter, alte weißbärtige Männer
und junge Knirpſe, ſie laufen bei Regen und Sonnenſchein,
bei Tag und Nacht, über glatte Straßen und über Stock und
Stein, ſie eilen über Land und überwinden Waſſerläufe
ſchwimmend rudernd, paddelnd, ſegelnd. Bis das Ziel, der
mächtige Block des Ehrenbreitſtein auftaucht; bis der letzte
Läufer einer jeden Staffel ſeine Urkunde in die Hand des
Führers gibt und damit bezeugt: die deutſche Nation iſt ſich
einig darin, den Brüdern an der Saar die Treue zu halten.
Beim Ausklang des Films wurde von den Zuhörern
ſpon=
tan das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied angeſtimmt, das
—A—
den Ausklang dieſer Morgenfeier bildete.
Aufvielſeitigen Wunſch, und um denjenigen
Rechnung zu tragen, die geſtern umkehren
mußten, werden die beiden Filme nochmals in
Darmſtadt laufen.
Als Termin iſt der 6. Januar 1935
vorge=
ſehen, eine Woche vor der Saarabſtimmung.
hervorragend bewährt bei
Rheuma. Gicht
Kopfschmerzen
schias, Hexenschuß und
Erkältungskrank-
heiten. Stark harnsäurelösend,
bakterien-
tötend! Absolut unschädlich! Ein Versuch
überzeugt! Fragen Sie Ihren Arzt.
Was die Lichtſpieltheater bringen.
— Im Union=Theater läuft täglich das gewaltige Filmwerk
„Königin Chriſtine”, in dem Greta Garbo mit
unvergleich=
licher Schauſpielkunſt die Hauptrolle verkörpert. Ihre
Gegenſpie=
ler ſind John Gilbert, als Don Antonio und Lewis Stone als
Kanzler Oxenſtierna. Der Film iſt deutſchſprachig. Dazu ſieht
man einen Kulturfilm „Islandsſommer” ſowie die neueſte Ufa=
Wochenſchau. Beginn 3.45, 6.00, 8.20 Uhr.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute den Film „G’ſchichten
aus dem Wiener Wald”, Leo Slezak, Magda Schneider
und Wolf Albach=Retty ſpielen die Hauptrollen. Ein Kulturfilm
„Forellen” und die neueſte Foxwochenſchau ſind das ergänzende
Beiprogramm. Jucendliche ſind zugelaſſen. Beginn 3.45, 6.00,
8.20 Uhr.
— In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man die Verfilmung der
weltbekannten Operette von Eduard Künneke: „Der Vetter
aus Dingsda” mit dem Lied „Ich bin nur ein armer
Wander=
geſell”. Im Beiprogramm ein Kulturfilm über die Verarbeitung
des Walfiſches, ſowie die Emelka=Wochenſchau. Jugendliche
zuge=
laſſen. Beginn 3.45, 6.00, 8.20 Uhr.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Bis abends 6 Uhr verhandelte die Große
Straf=
kammer am Freitag gegen den 48jährigen Ferdinand St.
St. iſt nicht weniger als 27mal vorbeſtraft, allerdings fand er
bisher immer milde Richter, ſo daß ſeine Strafen über ſechs
Mo=
nate nicht hinauskamen. Diesmal werden ihm drei Zechbetrüge
zur Laſt gelegt. Außerdem ſoll er bei einer Wiesbadener Firma,
für die er Zeitſchriften vertrieb. Beſtellungen fingiert haben, um
die Proviſion für ſich einzuſtreichen. Dieſe Sache wird jedoch zur
weiteren Klärung abgetrennt. In den drei anderen Fällen hatte
r ſich in einer Wirtſchaft eingemietet, gegeſſen und getrunken,
ohne daran zu denken, ſeine Zeche von über 80 RM. zu bezahlen,
trotzdem er wußte, daß die Wirtsleute nicht ſehr gut ſtanden.
Wegen Rückfallbetrugs in drei Fällen erhält der Angeklagte
ohne Zubilligung mildernder Umſtände eine Zuchthausſtrafe von
einem Jahr und ſechs Monaten. Von Anordnung der
Siche=
rungsverwahrung, wie es urſprünglich beantragt war, wird
edoch abgeſehen.
Das Gericht verurteilte außerdem den 31jährigen Eduard Z.
wegen gewaltſamer Vornahme unzüchtiger Handlungen an einer
jungen Frau zu einem Jahr Gefängnis. 3. hatte im Lorſcher
Wald die Frau vom Rade geriſſen. Das Gericht iſt jedoch der
Auffaſſung, daß die Frau ſich nicht zur Wehr ſetzte, und kann
deshalb nicht, wie angeklagt, wegen Notzucht verurteilen. Es
werden dem Angeklagten, der noch nicht vorbeſtraft iſt, mildernde
Umſtände zugebilligt. Zwei Monate Unterſuchungshaft werden
angerechnet.
Der Strafſenat des Oberlandesgerichts
ver=
urteilte am ſelben Tag wegen Beſchaffung und Verbreitung
illegaler kommuniſtiſcher Schriften den 25jährigen Karl G. aus
Offenbach zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis, den
31jährigen Karl B., den 46jährigen Jakob K und den 39jährigen
Joſeph M., ſämtlich aus Offenbach, wegen des gleichen
Verbre=
chens zu je einem Jahr und ſechs Monaten Gefängnis. Vier
andere Mitangeklagte werden mangels Beweiſes freigeſprochen.
Die Unterſuchungshaft wird den Verurteilten teils mit ſechs,
teils mit vier Monaten voll angerechnet.
— Evangeliſche Stadtmiſſion Darmſtadt, Mühlſtraße 24. Der
Mitglieder= und Freundeskreis der hieſigeen Stadtmiſſionsarbeit
wird davon in Kenntnis geſetzt, daß am kommenden Mittwoch
(Bußtag), nachmittags 3.30 Uhr, eine beſondere Familien=
Bibelſtunde gehalten wird. Die Bibelſtunde am
Donners=
tag dieſer Woche fällt jedoch aus wegen geſchloſſener Beteiligung
am Beekenntnistag für Starkenburg in der Feſthalle. Nähere
Bekanntmachung folgt.
Nr. 320 — Seite ?
Der Kreisleiter.
Am Montag, den 19. November 1934, 19.30 Uhr, findettt
Saale der Gaſtſtätte „Handelshof”, hier, Ludwigsplatz, eine
ſprechung ſämtlicher Ortsgruppenleiter Darmſtadt=Stadt
Land ſowie der Amtsleiter der Kreisleitung ſtatt. Pünktim=
Erſcheinen iſt Pflicht!
Kreispreſſeamt.
Am Freitag, den 23. November 1934, nachmittags 18
pünktlich, findet in der Geſchäftsſtelle des KPA. (Adolf=Hinn,
Platz 2) eine Beſprechung ſämtlicher Ortsgruppen= und S2,
punktpreſſeamtsleiter des Kreiſes Darmſtadt ſtatt. Das
Erſchev=
aller Preſſeamtsleiter iſt unbedingt erforderlich. Dauer der 9
ſprechung ungefähr 1 Stunde.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Maintor.
Am Montag. 19. November, und Dienstag, 20. Novenm
findet in unſerer Ortsgruppe die übliche Lebensmittelſammn
ſtatt. Wir bitten die Spender, ihre Gaben bereitzuhalten.
Unſeren Betreuten geben wir bekannt, daß am Monu
und Dienstag Kleidungs= und Wäſcheſtücke a
gegeben werden. Ausweiſe ſind mitzubringen.
NS=HAGO=DAF — Kreisbetriebsgemeinſchaften Handel
Handwerk.
Unter dem Thema: „Aktion gegen unberechtigte Preisſtil
rung” finden am Montag. 19. November 1934, folgende Verſayn
lungen ſtatt:
Ortsgruppe 8. Gervinus: 8.15 Uhr im Kneipſaal der Turnhu
am Woogsplatz.
Ortsgruppe Ober=Ramſtadt: 8.30 Uhr, im Gaſthaus „Zumy9
wen”. Inh.: Gg. Schneider.
Die weiterhin angeſetzten zweiten Verſammlungen der Qx/
gruppen 1 und 2 Steinberg=Beſſungen und 4 Maintor für TAN
tag, den 19. November, finden bis auf weiteres nicht ſtatt.
NS.=Frauenſchaft, Ortsgruppe Maintor.
Nächſter Pflichtabend am Montag, den 19. November
abends 8 Uhr, im Haus der Arbeit, Bismarckſtraße 19. Lieie
bücher mitbringen!
All=Wiener Abend im Saalbau.
* Die NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” bot mit
Alt=Wiener=Abend den überaus zahlreichen Beſuchern des S
Saalbaus ganz beſondere Kunſtgenüſſe. Die einſchmeichellig
Weiſen des unſterblichen Walzerkönigs Johann Strauß erklang
das ſchöne alte Wien erſtand, und das begeiſterte Publikum i
entzückt und erpreßte immer wieder gerngegebene Wiederholu u/
und Einlagen.
Das vorzügliche Landes=Sinfonie=Orcheſter Frankfurt, dai
ſtraffe Leitung anſtelle des erkrankten Dirigenten Corneliun
Händen des Kapellmeiſters Pg. Schmittenbecher lag,ge
öffnete mit dem Muſikſtück aus der „Nacht in Venedig” den Alln
und bot im Verlaufe der Vortragsfolge noch mit viel Gefühl.0
Temperament geſpielte Straußſche Weiſen, wie die „Roſen zu
dem Süden”, ein Potpourri aus der „Fledermaus”, ein Potpoln
aus „Zigeunerbaron” und als Abſchluß einen Marſch aus
luſtige Krieg” von Johann Strauß.
Sehr ſchöne Einlagen waren die graziöſen, figurenreichen TZ
von Frl. Aenne Schellhaas. In ihrem „Moment muſica
wies die Tänzerin ebenſo gute Schulung und rhythmiſche Kün
beherrſchung wie in ihrem „Menuett” oder Walzer aus
„Wiener Blut”. Alle Tänze wurden auf ſtürmiſches Verlan
wiederholt.
Georg Koop vom Heſſiſchen Landestheater ſang mit Ea
vollen, ſehr fein durchgebildeten Stimme Straußſche Lieder,
das Antrittslied des Barinkay aus „Zigeunerbaron”, „Kom/
die Gondel”, „Treu ſein, das liegt mir nicht”, und als ſchöna.)
latz
ie
gabe „Laßt Blumen ſprechen”. Auch dieſem Künſtler, der inn enhalt
wieder zu Beigaben gedrängt wurde, ſpendete das danmnd
Publikum begeiſterten Beifall. Am Flügel begleitete mit viel
tändnis und Gefühl Kapellmeiſter E. Gg. Welcke.
Eine beſondere Ueberraſchung bot der Kunſtnfeifer Ha)
der immer wieder auf die Bühne gerufen wurde. Der Alt=AEl=
Abend, dem auch der Kreiswart des „K.d.F.” Pg. Malcomesse
wohnte, brachte nicht nur vergnügte Stunden, ſondern vor /
auch in ſeinen Einzeldarbietungen hohe Kunſtgenüſſe. — Geſ
deutſche Tänze rundeten den ſchönen, wohlgelungenen Abeni!.
NSG. „Kraft durch Freude‟.
hren
* William Schüff auf ſeiner 40jährigen Jubiläumstournn
auch in Darmſtadt eingetroffen. Tauſenden, die ihn ſahen unEe
ten hat W. Schüff ſchon fröhliche Stunden gebracht und
Tauu=
haben ſich am Rundfunk über ihn gefreut, denn ihm lommtn”
Klavierhumoriſten und Stegreifdichter ſo ſchnell kein andereran.
So erfreut er auch während ſeines hieſigen Gaſtſpiels jeden 9,
im Reſtaurant „Reichshof” einen großen Zuhörerkreis, und
erſtaunlich, wie er auf alle Zurufe ſofort ſeine Verſe dichtet, in:
wieder neue, immer wieder ergötzliche und treffende Reime ſin
die ſchallende Heiterkeit auslöſen. Der ſchlagfertige Improni
und Klavierhumoriſt iſt auf ſeinem Gebier ein einmaliger R
ler, der über ebenſoviel Scharm wie Witz verfügt, und dem 15
immer wieder zuhören möchte. — Mit ihm gaſtiert im „Neichtel
ein Künſtlerpaar, Frl. Heißner am Flügel und Frau 900
der=Fazzi auf der Geige, deren vollendetem Spiel zuzuhle
ein Genuß iſt. Die beiden Künſtlerinnen, die aus wahrer Liels
ihrer Muſe kaum eine Pauſe einlegen, verſtehen mit ihren. !
gezeichneten Darbietungen alle Zuhörer mitzureißen. Schlene
erfreut noch der Xylophonſpieler Eckart mit vorzuglichen 2!
ſtücken auf ſeinem ſo beliebten Inſtrument die Gäſte, die dac=
allen Künſtlern herzlichen Beifall ſpenden.
Ef. Meſſel, 16. Nov. Winterhilfsſpiel. Die
Fußballmannſchaft des Turn= und Sportvereins Meſſel e. 9.
c=
ſpielt am Buß= und Bettag (21. ds. Mts.) gegen die Ligaep!
mannſchaft des Sportvereins 1898 Darmſtadt. Da die Gaſten
eine große Spielſtärke verfügen, iſt mit einem ſehr ſpanſhe
Spiel zu rechnen. Der Reinertrag kommt reſtlos dem M.
hilfswerk des deutſchen Volkes zugute.
Ex. Lampertheim, 17. Nov. Tagung der inneren
ſion. Die innere Miſſion des Landesverbandes Heſſen?
hielt ihre diesjährige Jahrestagung ab. Es fand zur Eron
im überfüllten Gemeindeſaal ein Gemeindeabend ſtatt, wode
ſchiedene Leiter von Werken der inneren Miſſion über dies
der evangeliſchen Liebestätigkeit im engeren Heimatland ſpn
Nach der nichtöffentlichen Sitzung am Montag folgten X
Beſprechungen. Der Direktor des Landesverbandes, Pfk.
rig, gab in ſeinem Jahresbericht einen Einblick in die 2a1 Landesführers der inneren Miſſion. Anſchließend ſpracm
Dr. Happich=Darmſtadt über das Thema: „Der Ab
Seelſorger”. Nach einem gemeinſamen Eſſen im Gemeine
berichtete Pfr. Weber=Lampertheim über die Entwicklm.
ſchichte Lampertheims und die Liebeswerke der evangeliſchet
chengemeinde. — Anſchließend wurden die Siedlungsbau.
evangeliſchen Bruderſchaft beſichtigt.
j. Mörlenbach i. Odw., 17. Nov. Der in weiten Krei!
kannte Zimmermeiſter und Kriegsveteran von 1870/71 4
Stephan vollendete am 14. d. M. bei beſter Geſundhel”
87. Lebensjahr.
Wekterbericht.
Ueber Mitteleuropa ſteigt der Luftdruck kräftig. L"
füllen ſich die dort vorhandenen Tiefdruckſtörungen aul."*
wird ſich eine allmähliche Beſſerung des Wetters durchſehe
ſchwacher Luftbewegung bleibt die Witterung zunächſt Nocder
doch kann es ſpäter bei Aufklaren ſtellenweiſe zu leichte!
froſt kommen.
Vorherſage für Montag: Vielfach neblig und im ganzel."
tags mild, ſchwache Winde. — Dienstag: Vielfach Ne9.”
weiſe aufheiternd, ſtellenweiſe leichter Nachtfroſt.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Rellt.
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; für beu Schlußbiehlt..
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch: für den Sporf: Karl. Bol
für Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Lr. Herbert Nel"
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in 2e
D. A. K. 34. 22411. Lruck und Verlag: 2. C. Wittich. Darmſtadt, Loeh.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Nückſenduug nicht N.
Sprechſtunden der Redaktion= Vormittags 12—1 Uhr. nachwil Se
Die heutige Nummer hat 8 Seiſel=
[ ← ][ ][ → ]huntag, 19. November 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 320
Medertäge des Daobamiehfterg.
en Handball=Lokaltreffen am Böllenfalltor unterliegt der deutſche Meiſter Polizei knapp 12:11 (4:6)
jetzt ganz groß ſchafft, auf. Kaltenbach wirft
SV. 98
Darmſtadt-
ſcharf in die hohe Ecke, gibt dann einen wei=
Die kleine Preisfrage
teren Strafwurf an Freund, vergebens ſtreckt
Wizei Darmſtadk 12:11 (4:6)
Ipannend wie das Meiſterſchafts-
Ernſtiel
Eirf der erſte Kampf dieſer Saiſon zwiſchen
eiden Darmſtädter „ewigen Rivalen”, von
eei ſtets einer im Schatten des andern
fech=
mußte. Es war ein harter Kampf, der
ſ eiden Seiten unter voller Ausnutzung der
ſiperkraft und des heute gegebenen
Regel=
eiches geführt wurde, manchmal auch über=
Rurite. Aber das war verſtändlich, wenn auch
itz ſchön, denn das Ergebnis dieſes Treffens
II tür den Meiſter eine Preſtigefrage, für die
ſtzelf ein und dazu der härteſte Prüfſtein,
äich die neue Mannſchaft und ihr Zuſam=
Nhalt gegen die Einheit des Meiſters
be=
ien würden.
M haben wieder zwei gleichwertige
Nanſchafele
Dus werden, ſich die über 3000
Zu=
ſtner geſagt haben, als die ſtramme
Be=
mung zu Ende. Die begeiſterten Anhänger
Siegers waren dazu reſtlos glücklich, denn
ie ne Niederlage des Meiſters hatte wohl
KEch niemand mehr gedacht, als die „Blauen”
ge ihren ſtarken Rechtsaußen Koch, der mit
gem Bein zuſehen mußte, erſchienen, und erſt
N4t als bei Halbzeit die Gäſte mit 50 Pro=
Em Plus ſtanden. Aber nach dem
Seiten=
cſel klappte es auf einmal bei der
Verwer=
ig von Strafwürfen, der Erſatz=Rechtsaußen
Et nun beſſeres Verſtändnis und vor allem:
We im Tor hatte das Lampenfieber
über=
mien und parierte ſo tadellos wie Stahlecker
Nanderen Laden. Dazu trat in allen Reihen
ſiumbeugſamer Kampfgeiſt. — Dieſe Faktoren
uten eine feine Leiſtung, mit der die
Sport=
zeins=Mannſchaft an frühere Zeiten erinnerte,
ghnlb wir von einer Einzelkritik abſehen
lm.
Der Sieg iſt ſehr knapp, aber nicht
un=
pendient! Insgeſamt wäre ein
Unent=
ſchieden wohl gerechter geweſen.
ie Leiſtlung der Meiſtermannſchaft
mämlich in der erſten Spielhälfte
zweifel=
iberlegen; ſie ſpiegelt ſich im Halbzeitſtand
1 4:6 genau wider. Der ſchnelle Sturm
lei=
eine Aktionen ſo überlegt ein und die Tor=
Eſe kamen ſo ſaftig, daß es eine helle Freude
* Dreimal traf der Ball die Torpfoſten, und
Muſik machte den Platzhüter ſichtlich ner=
Dazu die raffiniert geworfenen Straf=
Ne von Spalt und Sommer, die aus gefähr=
Mitte direkt ins Netz ſauſten. Der Sturm
ſte dazu in der unermüdlichen Läuferreihe
hervorragende Stütze; immer wieder
er=
ſen, einer der Halfs im „blauen” Strafraum
werurſachte Gefahr. In der Verteidigung
ad. für den erkrankten Blank der
unverwüſt=
e langarmige Walther, an dem kein
Stür=
ohne Aufenthalt vorüberkam. Neben ihm
lüfferder neben blitzſchnell ausgewerteten
ſuntionen auch manchmal gefährlich abwehrte
d mit Glück an einem 13er vorbeirutſchte.
ſhlecker erſetzt ſeinen großen Vorgänger
völ=
namentlich nach der Pauſe zeigte er mit
c beklatſchte Paraden bei Bombenwürfen
Feick und Kaltenbach.
As nach Seitenwechſel die Gaſtgeber
auf=
hem und gleichwertig wurden, da flammte der
mwpfgeiſt in der Elf ſichtlich auf, alle
Körper=
ſt wurde in die Wagſchale geworfen, alle
üinen drängten, zum Angriff, vielleicht zu
iſſgert, denn durch das weite Mitgehen
ein=
herr Deckungsſpieler konnten durchbrechende
tus Angreifer mehrfach nur mit letzter Not
bei toppt werden. In dieſer Drangperiode war
luch Stahlecker auf dem Poſten: 3:1 Eckbälle
98.
hatte der Meiſter den Gegner auf Grund
* Pauſenſtandes etwas unterſchätzt? Erkannte
U. die ausdauernde Gefährlichkeit erſt beim
Stand Mitte zweiter Hälfte? Der „glück=
K” gewiß regelrechte 13=Meter=Wurf, von
dult zum 9:9=Gleichſtand verwandelt, war nun
WDruck auf den bewußten Knopf: da ging die
luſdchine im Angriff mit Volldampf ab, aber
t war der Gegner ebenſo unerbittlich. Um
dem Meter Boden wurde buchſtäblich „gerun=
Zu den Olympiſchen Spielen 1932
in Los Angeles hatte Deutſchland
keine Reiter geſandt, obſchon es
hier beſtimmt gut abgeſchnitten
hätte. Auf Grund unſerer vielen
Siege, die unſere Reiter in den
letzten Jahren in Europa erzielt
haben. iſt anzunehmen, daß wir bei
den Olympiſchen Spielen 1936 in
Berlin vielfach ſiegreich ſein werden.
Es wird beſtimmt für unſere
Olympiafahrer ein Genuß ſein, bei
dieſem herrlichen Sport dabei zu
ſein. Jetzt ſchon ſollte jeder
Sport=
anhänger die Ferienmarken des
„Darmſtädter Tagblatt” ſammeln.
gen”, faſt jeder Stürmer mußte „auf die Matte‟,
2 Feldtore gab es nach der Pauſe: Feick und
Freund buchten ſie. Alle übrigen Treffer ſind
direkte oder abgeſchockte Strafwürfe.
Die geſtrige Niederlage wird für den
Mei=
ſter ein Anſporn ſein, nicht nachzulaſſen in
ſei=
nem Können und Kameradſchaftsgeiſt. Nach
jedem Sieg — erſt recht nach jeder Niederlage
— den Helm feſter binden, muß die Deviſe ſein.
Durch den geſtrigen Spielausgang erhöht ſich
die Anziehungskraft des Rückſpiels; — falls
nicht bis dahin ſchon die Meiſterſchaft in
Süd=
weſt vergeben ſein ſollte. Wir wünſchen das
nicht und ſind überzeugt, daß beide
Mannſchaf=
ten mit uns übereinſtimmen und entſprechend
durchhalten werden.
Es iſt ein alter Aberglaube,
daß, wer im entſcheidenden Spiel den erſten
Treffer wirft, zum Schluß unterliegt. Das
Er=
gebnis „beweiſt” ihn erneut. Denn in der
2. Min, jagt Spalt einen Strafwurf zur 0:1=
Führung ein. Einen abgewehrten Strafbalk
fängt Gieß und wirft den Ausgleich. In der
5. Min liegt Blau durch Kaltenbach (
Straf=
wurf) 2:1 in Front. Durch Unachtſamkeit
We=
bers rutſcht ein feiner Rückhänder Rothärmels
ungehindert ein — 2:2, der poſtwendend erneut
vor Weber ſteht, zu deſſen Erleichterung jedoch
ins Blaue feuert. Durch anfangs verſtändliche
ſchwache Momente des neuen Platz=Rechtsaußen
kommt Polizei einige Male in Vorteil, die
auf=
merkſame Deckung hat alle Hände voll zu tun.
Der glänzende Mittelläufer Merz bricht
plötz=
lich aus und Stahlecker iſt zum 3. Mal
geſchla=
gen. Im Gegenſtoß ſchockt Sommer einen
Straf=
wurf zum ſchußfertigen Huber: 3:3 ſteht die
Partie, bis Sommer und Spalt (2) durch drei
Strafwürfe ihre Farbe 3:6 voranbringen. In
der 20. Min. jagt Feick einen Strafwurf
un=
heimlich ins Netz und mit dieſem 4:6=Stand
werden die Seiten gewechſelt, Stahlecker fand
vorher zweimal verdienten Applaus für
hervor=
ragende Paraden.
Nach Wiederbeginn ſchienen beide
Stür=
merreihen zunächſt etwas langſamer.
Mitte der Halbzeit jedoch ſtieg die Aufregung
im und ums Spielfeld zur Siedehitze. Ein
fei=
nes Feldtor von Feick in der 2. Min, löſten
zwei Tore (Strafwürfe) von Spalt ab, der
nochmals die Latte trifft. Der ſtarke Anhang
der Gäſte wurde verſtändlicherweiſe warm.
Einen abgeſprungenen Strafwurf fängt. Feick
erneut und trifft zum 7:8 ins Schwarze.
All=
mählich kommen die Blauen, deren Läuferreihe
ſich der grüne Hüter und in der 15. Min.
ver=
wandelt Gieß, der ſich jetzt recht ſchön einpaßt,
einen Strafball zur 9:8=Führung. Nun brodelt
der Kampfgeiſt mehrfach in wilden Blaſen.
Durch 13=Meter (Spalt), zieht Polizei gleich,
doch Kaltenbach ſchafft durch geriſſen geſetzten
Strafwurf die neuerliche 10:9=Führung. Dann
hält Weber zweimal hervorragend. Auch
Stahl=
ecker iſt ſtark beſchäftigt, aber ſchier
unüber=
windlich. Zwei Strafwürfe. (Kaltenbach und
Spalt) ſteigern das Torkonto auf 11:10.
Je=
der Angriff, jedes Mißgeſchick im Strafraum
konnte nun den Sieg bringen oder koſten.
Noch 3 Minuten Spielzeit!!
Da ſetzt Freund aus 20 Meter zu einem
un=
heimlich ſcharfen Fernſchuß an. Wie von der
Sehne geſchnellt, fliegt Stahlecker dem Leder
entgegen, doch ſchon hat es hinter ihm „
geklin=
gelt” 12:10. Das läßt die Gäſte nicht ruhen.
7 Mann ſtürmen heran, werden gehalten,
Straf=
wurf: Spalt trifft ins Schwarze! Es war „nur
ein Elfer”, ein „Zwölfer” hätte ein
Unentſchie=
den und 1 Punkt bedeutet. So geht der
Schluß=
pfiff im Beifall des blauen Anhangs unter.
Die Mannſchaften
ſtanden mit: SV. 98: Weber; Dittmar, Förſter;
Fiedler, Merz, Jungheim; Gieß, Kaltenbach,
Freund, Eichhorn, Feick: Pol.: Stahlecker;
Wal=
ther, Pfeiffer, Stahl, Daſcher, Unmacht; Luley,
Huber Sommer, Spalt, Rothärmel.
Schiedsrichterobmann Schauermann=
Frankfurt hatte kein leichtes Amt, pfiff jedoch
— von 2 klaren Ausnahmen abgeſehen — durch=
—5—
aus anerkennenswert.
Jugend beider Vereine 5:4 für SV. 98.
Die vier Spiele der Zwiſchenrunde
imn den Handaf Baiſfe
brachten folgende Ergebniſſe: Bayern-Baden
16:14 nach Verlängerung, Niederrhein—
Nord=
mark 7:12, Weſtfalen—Schleſien 7:9,
Branden=
burg—Oſtpreußen 15 :7. — Die
Vorſchluß=
runde am 24. März 1935 beſtreiten demnach
die Gaue Bayern, Brandenburg,
Nord=
mark und Schleſien.
wurde durch die Ueberraſchungen ſtark geſchüttelt
und erfuhr inſofern eine Einſchränkung, als das
Treffen Haſſia Dieburg—A.=O. Worms, das
ur=
ſprünglich in Worms ſteigen ſollte, wegen
Ver=
ſchiebung der Chancen nicht gewertet wurde.
Die beiden Unentſchieden in den
Meiſter=
ſchaftstreffen im Gau Südweſt kamen meiſt
un=
verhofft, vor allem aber in der Bezirksklaſſe
Südheſſen die hohe Niederlage der Polizei in
Walldorf, der klare Sieg der 98er in Urberach,
das Unentſchieden auf dem Arheilger Mühlchen,
ſowie der Sieg der Hofheimer über Gernsheim
in der Kreisklaſſe Gruppe Ried. Wir hatten im
Handball zwei Spiele in den Wettbewerb
ein=
bezogen, und auch ſie lieferten eine
Ueber=
raſchung, da die Lilienträger den Deutſchen
Handballmeiſter knapp niederrangen.
Von den angeſetzten 10 Spielen gelangten, wie
geſagt, 9 Begegnungen zur Wertung. Aus 6
rich=
tigen Spielausgängen fiel der
1. Preis: 5 RM. in bar, an P. Hotz in
See=
heim a. d. B., Darmſtädter Straße 10;
2. Preis: zweimonatiger Freibezug des „
Darm=
ſtädter Tagblatt”, an Mich. Marquard,
Darmſtadt, Gutenbergſtraße 51, II.;
Unter 5 Treffern gelangte der
3. Preis: einmonatiger Freibezug des „
Darm=
ſtädter Tagblatts”, an Joh. Steeger,
Darmſtadt, Obergaſſe 22.
Die gleichwertigen Einſender mit ebenfalls 5
richtigen Vorausſagen waren: Otto Braun,
hier, Liebfrauenſtr. 110; Feuerbach, hier,
Nieder=Ramſtädter Straße 87; J. Fey, hier,
Riedeſelſtraße 66; Gg. Hartmann, Arheilgen,
Kranichſteiner Str. 60; Fritz Heuſel,
Schnep=
penhauſen, Schützenſtr. 6; Philipp Melchior,
Wolfskehlen, Darmſtädter Str. 11; Paul
Pi=
ſtorins, Seeheim, Darmſtädter Straße 14;
Georg Schneller, hier, Arheilger Str. 39;
Karl Schulz, hier, Beſſunger Straße 184: Gg.
Vollhardt, hier, Wenckſtr. 10; Ludw.
Wie=
gand, hier, Große Ochſengaſſe 5; Theobald
Wolfſturm, hier, Lindenhofſtr. 9.
*Handball in Starkenburg.
Bezirksklaſſe.
Staffel 6: Germ. Pfungſtadt — Tv.
Pfung=
ſtadt 6:2 (2:1); Bickenbach — Lorſch 4:4 (1:3);
Tſchft. Griesheim — Viktoria Griesheim 2,6
(1:2); Heppenheim — 46 Darmſt. 5:9 (3:4).
Staffel 7: Tv. Arheilgen — 04 Arheilgen
2:4 (2:2); Nauheim — Tade, Sprendlingen
15:1 (8:0); Büttelborn — Braunshardt 2:6;
Worfelden — Merck 4:9 (3:5) Spielabbruch.
Staffel 8: Erbach — Reinheim 11:13 (4:5);
Lengfeld — Gr.=Umſtadt 5:5 (3:3); Gr.=
Zim=
mern — König 3:4 (1:3).
Kreisklaſſe 1.
Staffe 1 1: Egelsbach — Beſſungen
ausgefal=
len; Vorwärts Langen — TSV. Langen 5:4
(0:3); Dreieichenhain — Jahn 75 5:3 (4:2);
SV. 98 Reſ. — Polizei Reſ. 6:15.
Staffel2: Walldorf — Wolfskehlen 9:0 (4:0);
Mörfelden — Wallerſtädten 10:3 (4:1);
Kö=
nigſtädten — Gr. Gerau 10:1 (3:0).
Staffel 3: Birkenau — Zell 20:3 (9:1); Hahn
—Crumſtadt 2:5 (1:3); Auerbach —
Bens=
heim 9:4 (4:4).
Kreisklaſſe 2.
Staffel 1: Seeheim — Tv. Eberſtadt 7:3 (4:2);
Erfelden — Nieder=Modau 5:4 (3:2);
Stock=
ſtadt — Germ. Eberſtadt 3:10 (1:5); Groß=
Hauſen — Gernsheim 3:2 (2:1).
Staffel 2: Weiterſtadt — Reichsbahn 12:3
(7:1); Urberach — Münſter 9:3 (5:1);
Götzenhain — Fv. Sprendlingen ausgefallen.
Einige überraſchende Feſtſtellungen.
Bei den 3 Lokaltreffen in der B=zirksklaſſe
blieben jeweils die Sportler Sieger. Im letzten
Jahr war es noch anders. Den Vogel ſchoß
Vor=
wärts Langen allein ab. Dolls Herausſtellung
beim Treffen gegen die 75er hatte ihm 10 Tage
Platzſperre eingetragen, ſo daß er beim
Lokel=
treffen als Hüter wieder mitwirken konnte. Im
Ried fielen drei klare Siege der
Platzmannſchaf=
fen. Das Königſtädter 10:1 gegen Groß=Gerau
hatte niemand erwartet. Die Hahner ließen ſich
von Crumſtadt aus dem Rennen werfen. In
Auerbach Maſſenbeſuch und Sieg über Bensheim.
Weiterſtadt hat die Reichsbahn zweiſtellig
hin=
eingelegt.
Die neue Lage.
Staffel 6: unverändert. Die 46er führen
ohne Verluſtpunkte, Viktoria — 2 und
Ger=
mania — 3.
Staffel 7: Hier führt Braunshardt (zehn
Punkte) vor 04 Arheilgen (8 P.), Merck und
Nauheim je 6 P. Tv. Arheilgen 5 P.
Sprend=
lingens Kataſtrophe in Nauheim läßt den
Schluß=
mann vermuten.
Im Odenwald iſt Reinheim der
Unge=
ſchlagene, 24 Tore fielen in Erbach, aber
Rein=
heim ſchoß 2 Tore mehr. König hat ſich
vorge=
ſchoben. Groß=Umſtadt bleibt durch das
Unent=
ſchieden einen Punkt hinter ihm.
Kreisklaſſe I/1: Hier ſieht es noch recht
kitzelig aus, denn Egelsbach, Dreieichenhain und
Polizei Reſ. haben je 6 Punkte, die beiden
Laſi=
gener je 5. Punkte. Geſpannt ſind wir, wer hier
das Rennen macht.
Im Ried ließ Groß=Gerau die „Flitſche
hängen”. Mörfelden marſchiert nach beendeter
Vorrunde ungeſchlagen mit 10 Punkten, Groß=
Gerau 6 P., Königſtädten, Walldorf und
Waller=
ſtädten je 4 P., Wolfskehlen 0 P.
Ander Bergſtraße iſt die Spannung
ge=
ſtiegen. Auerbach, Birkenau punktgleich mit 8 P.,
Bensheim folgt mit 6 P., Crumſtadt, Hahn je
4 P., Zell 0 P.
Kreisklaſſe 2. Das Privatſpiel der
Eberſtädter Germanen in Erfelden (4,8) iſt
ge=
wertet worden. Mithin führt der Neuling unge4
ſchlagen. Dagegen ſind Eberſtadts Turner abge=
Nr. 320
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 19. November 1934
fallen. Groß=Hauſen hat ſich vorgeſchraubt, auch
Seeheim.
Im Norden gab Münſter an Urberach die
Führung ab. Götzenhain ſtand ohne Schiri und
Gegner auf ſeinen Platz.
TV. Heppenheim - T5G. 46 Darmſtadt
5:9 (3:4).
Das Unentſchieden der Heppenheimer in
Pfungſtadt gab dem Tabellenführer Anlaß
genug, in Heppenheim Vorſicht walten zu
laſſen. Nur, daß man den Gegner richtig
ein=
ſchätzte, bewahrte Darmſtadt vor einer
Ueber=
raſchung. Heppenheim, eine ungemein flinke
Mannſchaft, tat auch ihr Beſtes um dem
Tabellenführer das Letzte abzunötigen. Der
Platz war in einer troſtloſen Verfaſſung, ſo
daß kein flüſſiges Spiel zuſtande kam. Gut
200 Zuſchauer mögen den Platz bevölkert
haben, die von den gezeigten Leiſtungen
be=
ſtimmt zufrieden geſtellt wurden, abgeſehen von
einigen Fanatikern, die immer auf Senſationen
bedacht ſind. Nur der Gutmütigkeit von
Schieds=
richter Seip=Arheilgen verdanken es die
Hep=
penheimer einer härteren Strafe entgangen zu
ſein. 2. Mſch. (46er nur mit 10 Mann) 6:4.
TSG. 46 III. — Lorſch II., Gaſt nicht
an=
getreten.
Einſeiliger Kampf in Pfungſtadk.
Germ. Pfungſtadt — Tv. Pfungſtadt 6:2 (2:1).
Vor 600 Zuſchauern lieferten ſich die
Lokal=
gegner einen jederzeit ritterlichen Kampf, der
einer gewiſſen Tragik nicht entbehrte. Nach 20
Minuten Spielzeit fiel der ſtürzende Kramer
(Hch.) ſo unglücklich auf den Stiefelabſatz eines
Gegners, daß er ausſcheiden mußte. Die ſo
ge=
ſchwächte Turnerelf mußte ihre Spielweiſe auf
verſtärkte Abwehr einſtellen, da der Sturm ſeine
treibende Kraft verloren hatte. Von jetzt ab
ver=
lief das Treffen meiſt einſeitig. Germania ſtürmte
und ſtürmte, aber nur ſpärlich fielen die Erfolge,
da die Turnerabwehr eine glänzende
Deckungs=
arbeit lieferte. Die Leiſtung wird dadurch
ver=
anſchaulicht, daß Germania in 40 Minuten nur
drei Feldtore und einen Strafwurf einſchoß; die
Zeit der zahlenmäßigen Schwächung des Gegners.
Grünig und nochmals Grünig! Neben mir ſtand
ein Germanen=Anhänger, der ſagte, daß er zu
den Toren ſeiner. Elf kaum Beifall klatſchen
könne angeſichts der Aufopferung Grünigs für
ſeine Elf.
Lob und Tadel verteilend, muß man auf
die beſondere Struktur des Treffens eingehen,
denn die Turner waren bemüht, das Möglichſte
abzuwehren. Deshalb tauſchten der Erſatzläufer
Hechler und Linksaußen Frankenberger die
Plätze, als Becker, der ſich nach ſeinem Weggang
vom Turnverein zu einem erſtklaſſigen
Kampf=
ſpieler entwickelt hat, andauernd freilief.
Fran=
kenberger hielt ihn. Bernhardt war etwas
rauh=
beinig, Gg. Kramer durch ihn eingeſchüchtert.
Aber auch Wenner muß das Beinſtellen laſſen.
Das letzte Wort dem Schiri Schönmehl=
Ale=
mannia Worms. Seine Leiſtung war
ausge=
zeichnet. Beſonders gut ſeine Vereitelung der
Strafwurftaktik. Zuerſt johlten die Zuſchauer
aus Unkenntnis. Allmählich ging auch ihnen der
„Sieder” auf. — Reſerven 8:3.
Feiner Kampf am Griesheimer Lager.
Tſch. Griesheim-Viktoria Griesheim 2:6 (1:2),
In Griesheim wartete man ſchon ſeit Wochen
auf dieſe Begegnung, die in Freundeskreiſen des
Handballs ihre Anziehungskraft nicht verfehlte.
War man doch geſpannt, zu weſſen Gunſten ſich
das Kräfteverhältnis verſchoben hatte. Die junge
Elf der Turner, die ſich noch nicht richtig
ein=
geſpielt hatte und zu allem Unglück die beiden
Beſten erſetzen mußte, trat der an Erfahrungen
aus dem Vorjahr reicheren und vollſtändig
zu=
ſammengebliebenen Elf der Viktoria gegenüber.
Doch ſportlicher Ehrgeiz war trotz allem bei den
Turnern feſtzuſtellen.
600 Zuſchauer umſäumten ſchon vor Beginn
des Spieles den Raſen. Alle Zuſchauer
erwar=
teten einen raſſigen Kampf. Vom Anſpiel weg
ſah man ein Spiel, das jeden begeiſterte und
mitriß. Die erſten 20 Minuten verliefen
tor=
los, bis Viktoria in der 21. Minute durch
Feld=
tor von Gieß in Führung ging. Wenige
Minu=
ten ſpäter erhöhte Sauerwein durch Strafwurf
den Torreigen, doch Tſch. ließ nicht locker,
er=
höhte durch ein Feldtor auf 1:2 und drängte bis
zur Halbzeit, konnte aber durch Lattenſchüſſe und
den guten Gäſte=Tormann, zu keinem weiteren
Erfolg gelangen.
Nach Wiederanpfiff drängten die Turner
wei=
ter und erzielten durch ſchönes Feldtor den
Aus=
gleich. Doch es war das letzte. Ungeheures
Schußpech und der gute Viktoria=Hüter
verhin=
derten weitere Erfolge. Viktoria legte nun los
und erzielte in kürzeren Abſtänden noch 4
wei=
tere Tore.
Das Spiel war unter der ſehr ſicheren Leitung
von Blies (Wiesbaden=Biebrich) zu jeder Zeit
offen und nur das größere Schußvermögen von
Viktoria entſchied es. Es war ein ſchnelles,
fai=
res Kampfſpiel, und für den Handball werbend.
Alle Zuſchauer waren reſtlos begeiſtert von den
beiderſeitigen Leiſtungen. Wir wünſchen
unſe=
ren Siegern im weiteren Verlauf der
Verbands=
ſpiele viel Glück. — Reſ. 1:5 (0:2).
TV. Worfelden-
Meick darmſtadt 4:9 (3:5) abgebr.
Es war ein von Anfang bis Ende harter und
ſpannender Kampf. W. ging bereits in den
erſten Minuten in Führung, doch Merck glückte
vom Anſtoß weg der Ausgleich und kurze Zeit
darauf durch Strafwurf das 2. Tor. Die
Gaſt=
geber konnten nochmals den Gleichſtand
errin=
gen, dann aber gingen die Mercker durch ſchöne
Kombinationszüge mit 2:5 Toren in Führung.
Kurz vor der Pauſe verbeſſerte W. auf 3:5. In
der zweiten Spielhälfte legte W. ein mächtiges
Tempo los, doch die Mercks Hintermannſchaft,
heute in guter Spiellaune, konnte dieſe
Drang=
periode glücklich überſtehen. So langſam trat
wieder eine Ueberlegenheit der Gäſte ein, deren
Läuferreihe und Sturm nach ſchönen uneigen=
nützigen Kombinationen vier Erfolge erzielen
konnten, denen Worfelden nur ein Tor
entgegen=
ſetzen konnte. Elf Minuten vor Schluß brach
Schiedsrichter Murmann=Langen das Spiel
zu=
ungunſten W.s ab.
TJ. Arheilgen — Sppgg. 04 Arheilgen
2:4 (2:2).
Aus der Vorgeſchichte des Spieles iſt
bemer=
kenswert, daß im Turnerlager keine
Einſtim=
migkeit bezüglich der Mannſchaftsaufſtellung
er=
zielt werden konnte. Weitzel war der
Auffaſ=
ſung, daß man für Götz und Jakobi jüngere
Spieler einſtellen müſſe, die dann ihre Probe
bei den Anforderungen, wie ſie ein
Lokaltref=
fen ſtellt, nicht beſtanden. Zuzugeben iſt, daß
die „Mühlches”=Leute verdient ſiegten. Die
vie=
len Zuſchauer bekamen ein ſpannendes und
jederzeit anſtändiges Spiel zu ſehen. Die
Tur=
ner gingen in Führung. Der Gaſt glich aus
und ſchoß auch das zweite Tor. Die Platzelf
kam zum Ausgleich bis zur Pauſe. Wider
Er=
warten hielt jetzt die Gäſteabwehr den
Turner=
ſturm völlig in Schach. Dagegen ſtellten die
eigenen Stürmer mit Strafwurf und Feldtor
den Sieg ſicher. Günſtiger ſchnitten die
Reſer=
ven der Turner ab, die mit 5:4 dem Gegner
die erſte Niederlage beibrachten, und die Jugend
bezwang Merck 11:2. Mit dieſem Siege ſteht ſie
an erſter Stelle.
Tgſ. Dreieichenhain — Tbd. Jahn 1875 Dſtdt.
5:3 (4:2),
Beide Mannſchaften lieferten ſich in
Drei=
eichenhain ein ausgezeichnetes Spiel. Im
Feldſpiel war die Darmſtädter Mannſchaft die
Beſſere, doch die Durchbrüche des Platzbeſitzers
viel gefährlicher, was im Reſultat deutlich
zum Ausdruck kommt. Ganz beſonders in der
erſten Halbzeit war Dreieichenhain mächtig in
Fahrt, und durch grobe Deckungsfehler bei den
75ern kommen die Platzbeſitzer zu 4 billigen
Erfolgen, die bei dem glatten Boden und der
ſtabilen Hintermannſchaft nicht mehr
aufzu=
holen waren. Das Spiel ſelbſt war anſtändig,
und ſtand unter der ausgezeichneten Leitung
von Dolland=Walldorf.
Groß=Zimmern — König 3:4 (1:3).
In Groß=Zimmern trafen ſich zwei aus
jahre=
langen Pflicht= und Privatſpielen gut bekannte
und ſtets verträgliche Gegner. Schade, daß das
Jahte Turmnſta
Die Feier, die der Darmſtädter Radſport=
Club 1919 anläßlich ſeines 15jährigen Beſtehens
im Konkordiaſaal abhielt, war ein würdiger
Abſchluß eines erfolgreichen eineinhalb
Jahr=
zehntes in ſportlicher und jugenderzieheriſcher
Arbeit, aber auch ein würdevoller Auftakt zu
neuen Taten. Der Saal war mit den
Reichs=
flaggen und den Initialen des Clubs geſchmückt.
es gab auf ſportlichem und unterhaltendem
Ge=
biet viel Neues und dabei auch Schönes. Schon
der Einmarſch der verſchiedenen Abteilungen
gab den zahlreichen, den letzten Platz beſetzt
hal=
tenden Freunden des Clubs einen Einblick von
der Vielſeitigkeit ſeines Wirkens. Während
draußen der Regen niederrieſelte, ſaßen alle
mit=
einander: die Touren= und Rennfahrer, die
Saalſportler; an allen Tiſchen begrüßte man
Bekannte und freute ſich des Wiederſehens.
Nach der Begrüßung durch den
Vereinsführer Hugo Brunner
ſetzte das Programm mit einem flott gefahrenen
Reigen der Jugend ein, und immer wieder
blitzten und blinkten am Abend die Räder auf
dem Parkett. Das ganze große Programm war
ein einziger Reigen, der beſſer als beredte
Zungen für das Radfahren warb, für dieſen
ſtil=
len, von unendlichen Mühen getragenen
Saal=
ſport. Die Kunſtreigen=Mannſchaft überbot ſich
in vielſeitigen Reigen, von denen ein
Flaggen=
reigen beſonders gefallen konnte. Das war ein
aufregender Wirbel der Räder; im Steiger
frei=
händig und andere Beſonderheiten wurden
ge=
zeigt, aber auch die Akrobatik auf dem Einrad,
dazu von 6 Mann auf einmal. Da ſah man
zum Teil ein Können, das einem Berufsartiſten
nicht ſchlecht anſtehen würde. Wenn das
Kunſt=
fahren auch in den verſchiedenſten Variationen
immer wiederkehrt, ſo feſſelt es doch ſtets wieder
neu. Spaß und Aufregung bringt gleichzeitig
ein 2er und ein 3er Radballſpiel. Die
Mann=
ſchaft des Radfahrervereins „Opel” Rüſſelsheim
hatte eine gute Spieltechnik mitgebracht und
konnte damit auch beide Spiele für ſich
entſchei=
den. 8:4 und 4:2 lautete das Reſultat.
Zwi=
ſchendurch ließ die Programmleitung auch die
heitere Kunſt zu Worte kommen. So erfreute
Herr Erni mit ſeiner Partnerin Frl. Karnbauer
mit einer Tanzvorführung „Alte Kameraden”
und ſpäter nochmals mit Frl. Aßmuß in einem
Intermezzo. Herr Jänicke entpuppte ſich als
Jodler von Format, und ſein Bayeriſches
Aller=
lei, bei dem die Jugendabteilung mitwirkte,
mußte, er wiederholen. W. Röder und Käte
Mohr waren hier wohl erſtmals, als Soliſten
tätig. Dann kam die lang erſehnte
Preisverteilung,
bei der wie immer die Rennfahrerabteilung den
Vogel abſchoß. Daß ſie es verdienen, zeigte ein
vorher gebotener Ausſchnitt ihres oft ſehr
har=
ten Trainings. Wir bringen nachſtehend die
Preisträger:
Rennfahrer: Clubmeiſter Fr. Decker 26 Punkte.
2. Seip 20 P. 3. Gerhardt 17,5 P. 4.
Wit=
tig 15,5 P. 5. Volk 11 P. 6. Lichtenfels
6 P. 7. Bretzel 2 P. — Trainingsmannſchaft:
1. Decker 31 Punkte. 2. Seip 20,5 P. 3.
Ger=
hardt 16,5 P. 4. Wittig 16 P. 5.
Lichten=
fels 11 P. 6. Volk 5 P. — Jugendclubmeiſter:
Krüger 16 Punkte. 2. Lang 10 P. 3. Eckerl
8 P. — Trainingsmeiſterſchaft der Jugend:
Krüger 26 Punkte. 2. Eckerl 16 P. 3. Lang
6 Punkte.
Wanderfahrer: 1. Hugo Brunner 204 Punkte.
2. Elſe Brunner 195 P. 3. J. Schwarz 186 P.
4. Tilly Puder 186 P. 5. Ernſt Mohr 180 P.
6. Gretel Mohr 180 P. 7. Karl Becker 174 P.
8. W. Dillmann 168 P.
Clubmeiſter im Radball: 1. Mink—Huhn. 2.
Bauer—Schwarz.
geſtrige Treffen eine unrühmliche Ausnahme
machte und alles andere, nur nicht werbend für
den Handballſport war. Auf und ab wogte der
Kampf. Groß=Zimmern im Felde überlegen,
aber die Stürmer ſcheiterten am Gäſtehüter
Grasmück, der durch überragende Leiſtung
ſei=
ner Elf zum Siege verhalf. Schiri Baltonier=
Lützel=Wiebelsbach ließ es bei unzähligen
Ver=
warnungen und gab das Treffen vollſtändig
aus ſeiner Hand.
Bickenbach — Lorſch 4:4 (1:3).
Der ordnungsmäßige Schiri war
ausgeblie=
ben. Man einigte ſich auf den zufällig
anweſen=
den Schiri Keller=Seeheim, der noch etwas
Lampenfieber zeigte. Die Parteien wußten,
worum es ging, und ſtrengten ſich mächtig an,
unter Einſatz der vollen Körpergewalt, ſo daß
das Spiel mitunter rauhbeinig ausſah. Dem
Bickenbacher Führungstreffer folgten drei
Lor=
ſcher Tore zum 1:3 bei der Pauſe. Lorſch fiel
etwas ab. Bickenbach ſtellte auf 4:3. Aber
Gärt=
ner ſchoß kurz vor Schluß einen Strafwurf ein
zu 4:4. Die Jugend ſchlug Tv. Eberſtadt 9:2.
Hahn — Crumſtadt 2:5 (1:3).
Die Platzelf mußte für die zur Reichswehr
abgewanderten Spieler Maus und Darmſtädter
Erſatz ſtellen. Dagegen brachten die Gäſte ihren
unerſetzlichen Mittelſtürmer Kern mit. Hahn
band ſich zuviel mit dem Schiri Nikolai=
Wolfs=
kehlen an und vergaß dabei das Spielen.
Stein=
metz ging mit dem Tor in den Sturm. Aber
beſſer wurde es nicht.
Handball Gau Südweſt.
SV. 98 — Polizei Darmſtadt 12:11 (4:6),
Herrnsheim — Pfalz Ludwigshafen 13:6 VfR.
Schwanheim — SV. Wiesbaden 5:4. TV.
Haßloch — TSG. Offenbach 6:8 VfR.
Kaiſers=
lautern — TV. Frieſenheim 6:5.
Die Tabelle nach dem 24. November.
TV. Herrnsheim 6 4 1 1 55:35 9:3
SV. 98 Darmſtadt 4 4 — — 38:27 8:0
Polizei Darmſtadt 5 4 — 1 64:29 8:2
VfR. Schwanheim 6 4 — 2 32:32 8:4
TSG. Offenbach 6 3 — 3 38:36 6:6
SV. Wiesbaden
5 2 1 2 20:20 5:5
VfR. Kaiſerslautern 6 2 — 4 34:47 4:8
Pfalz Ludwigshafen 5 1 — 4 28:54 2:8
TV. Frieſenheim 5 1 — 4 23:35 2:8
TV. Haßloch
6 1 — 5 35:43 2:10
Geſchicklichkeitsfahren: Wanderpreis: Ludwig
Wölfelſchneider.
Jugendwanderfahrer: 1. Ernſt Mohr jun. 113
Punkte. 2. Käti Mohr 98 P. 3. Ludwig
Gerhardt 93 P. 4. Erna Röder 83 P. 5.
W. Röder 77 P.
Eine beſondere Auszeichnung für hervorragende
Betätigung in der Clubarbeit erhielten: Hugo
Brunner, Elſe Brunner, Ernſt Mohr, Gretel
Mohr, Ludwig Fleiſchhacker, Tilde Jöckel, Georg
Freudenberger, Auguſte Preis, Paul Kaeden,
Tilly Puder, Alfred Meißner, Henriette Puder,
Heinrich Becker, Chriſt. Röder, Joſef Schwarz,
Valentin Schwarz, Willy Dillmann, Dina Feth,
Friedel Bauer und L. Wölfelſchneider.
Spät am Abend war es, als ſich der zweite
Teil des Programms abgewickelt hatte. Es war
ein bißchen lang, aber wunderſchön, und das iſt
die Hauptſache.
Raufay-er Berein Darmſtadt
Am Samstag hielt der Verein ſeine
diesjäh=
rige Preisverteilung in Form eines
Familien=
abends im Fürſtenſaal ab, der von den
Mitglie=
dern und Freunden des Vereins ſehr gut beſucht
war. Das Programm des Abends bot
hervor=
ragende Darbietungen des Geſangsquintetts vom
Turnerbund Jahn, den jugendlichen Tänzerinnen
Ruth Miſchlich und Annemarie Gebhard von der
Tanzſchule Hilde Wolff und des Humoriſten
Braun, der auch als Anſager wirkte. Die
Dar=
bietungen ſtanden durchweg auf einem beachtlichen
Niveau und wurden mit großem Beifall
aufge=
nommen.
Die Verteilung der von den Mitgliedern in
dieſem Jahre errungenen Preiſe ließ erneut
er=
kennen, in welch umfangreichem, vielſeitigem
Maße der Radſport im Radfahrer=Verein
Darm=
ſtadt gepflegt wird. Für 25=, 30= und 38jährige
Mitgliedſchaft wurden eine Anzahl verdienter
Vereinskameraden mit der ſilbernen Plakette
ausgezeichnet, während dem 1. Vorſitzenden und
Einiger im Darmſtädter Radſport, Hermann
Ullrich, ein prachtvolles Bild unſeres
Füh=
rers Adolf Hitler überreicht wurde. Mit einem
dreifachen All=Heil auf den Führer und
Reichs=
kanzler und dem Horſt=Weſſellied ſchloß der
offi=
zielle Teil des Abends, dem ein flottes Tänzchen
folgte.
2as Fachamk Leichkathletik
hielt am Sonntag in Berlin eine Sitzung ab,
auf der in der Hauptſache über die
Vorbereitun=
gen für die Olympiſchen Spiele 1936 und über
die Feſtlegung der Temine der nächſten Saiſon
beraten wurde. Der Führer der Sportärzte, Dr.
Hans Ketterer, erhielt den Hans=Braun=
Gedächtnis=Preis zugeſprochen.
Im Hockey= Länderſpiel
Deutſch=
and-Belgien, das in Berlin vor 3000
Zu=
ſchauern ausgetragen wurde, konnte die deutſche
Mannſchaft einen ſicheren 4:1= (1:0)=Sieg
er=
ringen.
Der Magdeburger Poliziſt
Schrö=
der warf in Magdeburg den Diskuss 51,39
Meter weit und blieb damit nur einen Meter
hinter dem Weltrekord zurück. Dieſe Leiſtung
kann jedoch nicht als deutſcher Rekord anerkannt
werden, da ſie nicht beſtimmungsgemäß im
Wett=
kampf erzielt worden iſt.
Michel Meller, der Senior der deutſchen
Wettkampfturner und fünfmaliger
Turnfeſtſie=
ger, iſt am Sonntag im Alter von 76 Jahren in
Frankfurt geſtorben.
109,5 Kilo drückte der ägyptiſche
Mittel=
gewichtler Thouny beidarmig und ſtellte damit
einen neuen Weltrekord auf.
Ringen.
Bereinsfahrerragang
des Meines 1or L.a.
Zu einer Tagung hatte die Kreisleitung deu
DT. die Vereinsführer in die Turnhalle der Beur
ſunger Turngemeinde berufen. Nach einer Geß ſchku
denkfeier für die im Weltkriege gefallenen Tum Mexſt Aberd
ner und die Opfer der nationalen Bewegunn „4 Meburs
und Erhebung durch Kreisdietwart Gorr unm ach.490
der Verpflichtung der neu ernannten Vereinsv Isu
hät=
führer durch Kreisführer Roth berichtete letzu ,0. 0fſe
terer in längerer Ausführung über die Auu e
gaben der Vereinsleitungen. Einer Kritik wunu u ihle
den die einzelnen Kreisveranſtaltungen deu ae 0
Jahres 1934 unterworfen. Der ſtellvertretend ſoff
Kreis=Oberturnwart Hch. Müller=Darntitatzu ohu.
zeichnete hierauf die bevorſtehende turneriſche And auch
beit für das Jahr 1935 auf. Die praktiſche Tum 9
arbeit wird einige Aenderungen erfahren i
bezug auf die Ausgeſtaltung der Weitkämuſ an
So werden in Zukunft nur noch gemiſchte Wetu/
kämpfe (Zuſammenſetzung von Volksturn= unm A
Geräteübungen) ſtattfinden. Anſtelle der biei
herigen Freiübungen zu Kreisfeſten, die eineu 9S0
längeren Einübung bedurften, treten jetzt unvon 62
bereitete Uebungen. Von der Erkenntnis aust
gehend, daß Schwimmen zum Allgemeingut den
Volkes wird, ſoll es in alle Wettkämpfe alu
Leiſtungsprüfung aufgenommen werden.
Als Neuerung tritt in die Reihe der zu nens Sllg
anſtaltenden Wettkämpfe das Frankenſteinn
turnen (das ehemalige Bergfeſt des Maim.
Rheinturngaues), das als volkstümliches Turnen. Me
durchgeführt wird. Für Turner und Jugend ſolg.
je ein Dreikampf, für Turnerinnen ein
Wimpel=
ſtreit, beſtehend aus Volkstanz, Volkslied unn
Freiübungen, ausgeſchrieben werden. Die in de
letzten Auguſttagen dieſen Jahres durchgeführt
Saar=Treueſtaffel kam im 18. Turnkreis z0 Hin
einem durchſchlagenden Erfolg.
Mit dem Treugelöbnis zur Deutſchen Tum
nerſchaft und im nationalſozialiſtiſchen Geiſte fuu Meik
Volk und Vaterland zu wirken wurde die Fühl ſge m
rertagung abgeſchloſſen. Im Anſchluß an die Tag aa
gung begaben ſich die Vereinsführer nach deni
Uniontheater, um dort der Uraufführung de=u ſie
Films von der Saartreueſtaffel beizuwohnen, d8 hägen w
einen nachhaltigen Eindruck auf die Beſchaikla , nur nock
machte.
dieeen Sp
Autzm
Fieeit
lei
Polizei Oſtdk. — Mainz Weiſenau 1144
b=
migut
Mit vorſtehendem Ergebnis wurde dieſes
Kampf gewonnen, und es hat ſich auch diesst „ezer
mal bewieſen, daß die Polizeiſtaffel immes mctt
noch ſchlagkräftig genug iſt, um den Sieg bes Mtth
einem ſolchen Kampf ſicherzuſtellen. Alsl et
Kampfleiter amtierte Roll=Frankfurt a. M. zu7 Ndwr
Zufriedenheit beider Vereine.
of.
Bantam: Schnauber — Weizenberger, 3r
einem Schulterſieg langte es diesmal nicht
nur nach Punkten konnte Schnauber ſeinen!
Gegner beſiegen. Feder: Becker — Leineweben
In der 3. Min. kam B. durch Ausheber au=P.I
dem Stande in die Brückenlage, aus der ein ISt
kein Entrinnen mehr gab. Sieger L. Leichi) cke nn ſcho
Liſt — Kauth. Der einzige Kampf des Tagess wen
Ta=
der über die Zeit ging. Punktſieger Kauchc ujähernd a
Welter; Gerhardt — Mundſchenk, 4. Deutſcher/ ) mußte die
Meiſter. Auf dieſen Kampf war man ſehr ge), mas mehr 6
ſpannt. Zunächſt ausgeglichener Standkanſſ. ziklen bra=
Beim ausgeloſten Bodenkampf erzielt. G. i00 N ihwvir d.
Wertungen über Mundſchenk, beim Wechſel 00 d ſ
ſich Gerhardt eine Blöße, die Mundſchenk aut=” ſt=mer
nutzt und den Sieg für ſich durch Hammerloc W Ildo
in der 10. Min. ſicherſtellt. Mittel: Fiedler — Znfie
Siebenhaar. Ebenfalls ausgeglichener Stand=0 ℳt ſich
kampf. Erſt beim Bodenkampf konnte Fiedlenr Moielt
k=
ſeinen Gegner durch Aufreißer in der 10. Mi.7 . m all
beſiegen. Halbſchwer: Siebert — Mennackel.1
Siebert machte kurzen Prozeß. Nach einenn
halben Min. lag M. durch ſeitlichen Ausheben?
auf beide Schultern. Schwer: Reuter — ha099
Bis zu dieſem Kampf ſtand es 8:8. Die Eniell
ſcheidung lag alſo in dieſer Klaſſe. Beideg
Kämpfer griffen wuchtig an. Die erſten 6 Mii
ſind ausgeglichen. Beim Loſen zur Bodenen
runde muß Haag die Hocke einnehmen. Reuthels
geht aufs Ganze. Durch angeſetzten Schuliele!
drehgriff brachte er den 195 Pfund ſchwerelſe
Haag auf beide Schultern. Reuter hatte damüit,
den Sieg für ſeine Mannſchaft erkämpft.
Vikt. Eckenheim — KSV. 1910 Dſtdt. II:0
Der Ringländerkampf Deutſchland-
Ungarn endete 6:1.
Tiſchkennis=Repräſenkalivkampf
Heſſen —Pfalz.
Herren: 8:1. Damen: 1:4.
Vor einer beträchtlichen Zuſchauerzahl wurdie
der Repräſentativkampf durchgeführt, der N2
den Herren die Vertreter Main=Heſſens undl
bei den Damen die Pfälzerinnen jeweils A**
überlegene Sieger ſah. Im Anſchluß an dieſes
Auswahlſpiel wurden in Ausſcheidungsſpielele
die vorausſichtlichen Teilnehmer des Gaues
an den deutſchen Meiſterſchaften in Stettin."
mittelt. Es ſind dies Ulrich=Frankfurt, Schar.
Darmſtadt 98, Butter=Mainz, Dierks=Wiesbade”
Weiß=Blau Aſchaffenburg — TSG. 46 D0k0
ſtadt 2:0 (1:0).
Die Hockey=Elf. der TSG. 46 weilte Aiad
Sonntag in Aſchaffenburg zum Rückſpiel geb.
Weiß=Blau. Die Darmſtädter gingen ohne Si
gesausſichten in dieſen Kampf, da drei Erſchh*
ſpieler eingeſtellt werden mußten und dadül.
der Sturm zerriſſen wurde. A. war bei beſt.
Spiellaune und zeigte wieder ein techniſch 0.
ſtehendes Spiel und hat das Spiel verdient.
wonnen. Bei 46 iſt die prächtige Abwehrarbenl!
des Torwarts Merkel beſonders zu erwäyl.
Verteidigung und Läuferreihe konnten geilt.
während der Sturm diesmal ausfiel. Der. L
ſatz paßte ſich ganz gut ein, es fehlt natüt o.
für ſolch ſchwere Spiele noch die nötige. L
fahrung.
Beim Waſſerball=Nachpuch”:.
nier in Elberfeld unterlag Gau Südwe‟.
Darmſtadt 3:9 (2:4) gegen Niederkhe.
Ueberraſchungen in Sudheſſen.
Bishut. Walldorf — Polizei Darmſtadt 5:1.
Vicklie Urberach — SV. 98 Darmſtadt 1:4 (0:3).
Hazſſ Dieburg — A./O. Worms 4:3 (1:2).
Speug 04 Arheilgen — VfR. Bürſtadt 1:1 (1:1).
Ar hätte geglaubt, daß die Polizei=Elf aus
Wanllu f ſo klar geſchlagen zurückkommen würde!
Einz renvolles Ergebnis hatte man den gewiß
nichy hlechten Walldörfern ſchon zugetraut, daß
ſie or die derzeitige ſchlechte Verfaſſung der
Poüll zum überlegenen Siege auswerten
wüucht, wurde von den wenigſten erhofft ...
undu ach vorausgeſagt.
9 SV. 98 hatte in beiden Lagern „gute
Hoſſen an. Die Fußballer brachten einen 4:1=
Sieſgus Urberach mit; ſie hatten umgeſtellt,
undu as ſcheint ſich erfolgreich auszuwirken.
Meſcht als ein Unentſchieden hatten wenige
erhepit
9s Dieburg ſich von Spiel zu Spiel beſſert,
muſutg nun auch die „Vereinigten” aus der
Nihlelngenſtadt verſpüren; 4:3 heißt der Haſſia=
Sielg
Die Mühlchensleute zogen aus dem
Heim=
ſpielverbot des VfR. Bürſtadt einen kleinen,
aber doch gewichtigen Nutzen; auf eigenem
Platze wurde den Gäſten aus dem Ried ein 1:1
abgetrotzt.
Das Spiel Lorſch — Pfiffligheim war wegen
SA=Beſichtigung in Pfiffligheim abgeſetzt worden.
Die Tabelle nach dem 24. November.
Phönix entreißt Kickers 41 Punkt.
Gau Pommern: Preußen Stettin — PSV.
Stet=
tin 4:3; Sturm Lauenburg — Preußen Kös=
Die Fußball Ergebniſſe.
lin 3:3.
„Schwarzer Tag” der Polizei in Walldorf
Die „Grünen” helfen der Vikkoria zum Sieg! — 2½ Eigenkore.
Elſer verſchoſſen!
Zeit, ſpäter deutet der Schiedsrichter auf die
Elfmetermarke, denn Bönſel brachte den
Vikkoria Walldorf
Walldörfer Mittelſtürmer, allerdings ohne
Ab=
ſicht, im Strafraum zu Fall.
Püßzei Darmſtadt 5:1 (2:0).
4:1 heißt es nach der Verwandlung dieſes
Aia rach den letzten Leiſtungen des Meiſters
vella befürchtet wurde, traf in ziemlich
deut=
liähche Meiſe bei dem Treffen in Walldorf ein,
wa lich rünen mit einer glatten Niederlage ihre
Schrbchen wahrnehmen mußten. 600 Zuſchauer
ſahenr ur noch einen Schatten der einſt ſo
ge=
füräten Spielſtärke der Poliziſten, während
die Prtzmannſchaft zum Gegenſtück wohl einen
ihren eſten Tage zu haben ſchien. Der Sieg der
Wauletrdter geht vollſtändig in Ordnung, wenn
ucht telleicht um ein oder zwei Tore zu hoch.
Dengat amtierenden Schiedsrichter Müller
hu Grißtsein a. M. ſtellten ſich die Mannſchaften
ſ9 in f Uender Beſetzung:
zeiſtuf Darnnapt: Klein; Balſer, Bönſel; Kaufmann,
m dn Qhlives. Dumont; Göbel, Seib, Keck,
Pfeif=
ffRecker.
Walildrf:: Mieth; Klein, Wollfahrt; Pons,
Vin=
ſſy Paſſet; Tron, Jakob, Becker, Zwilling,
rn.
Das krikiſche Auge ſah
die i9 lizei in einer Verfaſſung, wie man ſie
woht zwächer bis heute nicht, zu ſehen bekam.
Mau tym ſchon ſagen, die Elf hatte einen
raben=
ſchwaten Tag, denn auch nicht ein Einziger
kamd nähernd an ſein ſonſtiges Können heran,
und mrußte die Niederlage kommen, die aber
bei aas mehr Kampfgeiſt nicht ſo hoch hätte
ausguüllen brauchen. Von einer Einzelkritik
wolzawir diesmal Abſtand nehmen und hoffen,
daß dſt die Mannſchaft an ihr wirkliches
Kön=
nen kannert, denn noch — iſt nichts verloren!
20IIdorf kämpfte vor allem mit einem
Riebenifer und ein jeder Spieler gab ſein
Letz=
tes zu ſich heraus für den Erfolg. Die
Mann=
ſchaut jelt kein feſtes Syſtem, ſondern man geht
ehent u alles ein, womit geſagt ſein ſoll, daß
marge verſteht, in der Luft und auf dem Raſen
die zuvendigen oder erfolgverſprechenden
Hand=
lunn” zur tätigen. Jedenfalls hat heute
Wall=
dorf weigt, daß man mit der Elf rechnen muß,
undc ſr reden Gegner wird der Platz ein heißer
Bocg ſeän. Die gefährlichſte Waffe der
Mann=
ſchail var auch in dieſem Spiel wieder die
ge=
ſamat fünferreihe, während neben dem
Mittel=
läufikmar noch ſein linker Nebenmann
hervor=
ſtachh varen alle übrigen Glieder der Elf gut
eing Außt-.
Die Ueberraſchung
begem gleich am Anfang, als nach einem
ſchnel=
len/=Erſcoß der Walldörfer Bönſel den Ball
ſichklet genug wegbrachte und Becker, der
Hab lich=e der Gaſtgeber, ſchon in der 3. Minute
deng etem Treffer in die Maſchen ſetzt. Noch
hahenman im Lager der Grünen dieſen Fall
nich”) tragiſch, und zwar berechtigt, denn es
gabe Atwendend einige gute Gelegenheiten, den
Gleſſtand herzuſtellen, aber Beckers wuchtige
Schei terfehlten zweimal knapp das Ziel. Das
Spfsllſt offen und beide Tore ſind ſtändig in
Gef”4! Der Darmſtädter Sturm kann ſich nicht
ſindyſund ſein Wirken beſteht zumeiſt aus
Ein=
delvxuch en, die jedoch an der eifrigen Abwehr
derr ADörfer zu keinem Erfolg führen.
2:0 heißt es in der 40. Minute
ſürs asdorf, als eine Flanke an Balſer
ab=
bräſl und hinter dem ſich vergebens
ſtrecken=
dem lem im Netz landet. Die reſtlichen
Minu=
tend hur Pauſe ſtehen ganz und gar in dem
Zer ) der Darmſtädter Angriffe, die jedoch rein
nichAlzwwege bringen, zumal ſich Pfeiffer einer
aufinkmmen Leibwache erfreuen konnte.
Nach dem Wechſel
hatzi de n Anſchein, als wollten ſich die Grünen
auRgen, denn die Walldörfer kommen vorerſt
Nic Slteſor weit über die Mitte. Aber es blieb
bedlim =Anſchein, denn ſchon in der 60. Minute
jag2)ö nſel in ſeiner Bedrängnis den Ball
andun Waß verdutzten Klein vorbei ins eigene
Gd Ae zum 3:0.
der 65. Minute gelingt es Pfeiffer
end M eenmal, hindurchzukommen und ſein Schuß
lan/4
zum erſten und Ehrentreffer
im Aiſtten der Walldörfer. Schon ſteigen die
54 Mugen im Darmſtädter Lager, aber kurze
Elfers, womit die Niederlage nun vollkommen
beſiegelt wurde. Das Spiel flaute nach dieſem
Treffer merklich ab, denn auf der einen Seite
ergab ſich der Geſchlagene, während man ſich
auf der Gegenſeite weiter keine ſonderlichen
Ge=
danken um den Erfolg zu machen brauchte. Als
Göbel im Strafraum von den Walldörfern
um=
gelegt wird, ſchießt Seib den Elfer an
die Latte. Kurz vor Schluß gelang es
Wall=
dorf durch Tron, auf 5:1. zu erhöhen, was —
nebenbei, bemerkt — der ſchönſte Treffer des
Tages war. — Auch die Reſerven der Polizei
mußten ſich mit 2:1 (allerdings weſentlich
eba.
knapper) geſchlagen bekennen.
Süddeutſchland.
Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga.
Kickers Offenbach — Phönix Ludwigshafen 1:1.
Wormatia Worms — Sportfr. Saarbrücken 4:2.
Eintracht Frankfurt — FK. Pirmaſens . . 0:0.
Boruſſia Neunkirchen — FSV. Frankfurt . . 1:0.
Gau Baden: VfR. Mannheim — SV. Waldhof
1:2; Freiburger FC. — 1. FC. Pforzheim
2:1; VfB. Mühlburg — FC. 08 Mannh. 3:1.
Gau Württemberg: Sportfr. Stuttgart — VfB.
Stuttgart 2:2; SC. Stuttgart — SV.
Feuer=
bach 2:2: Sportfr. Eßlingen — Stuttgarter
Kickers 1:2; Ulmer FV. 94 — SV.
Göppin=
gen 0:1.
Gau Bayern; Bayern München — Schwaben
Ausburg 2:3; Wacker München — ASV.
Nürnberg 0:2; BC. Augsburg — 1. FC.
Nürnberg 3:3; Sppgg. Fürth — Jahn
Re=
gensburg 1:0; Sppgg. Weiden — FC. 05
Schweinfurt 3:2.
Gau Nordheſſen: Kurheſſen Kaſſel — ViB.
Friedberg 2:1; Spielverein Kaſſel — Heſſen
Hersfeld 1:0; Boruſſia Fulda — SC. 03
Kaſſel 0:0; Hanau 93 — Germania Fulda
5:1; Sppgg. Langenſelbold — Sport Kaſſel
4:0
Gau Mittelrhein: Weſtmark Trier —
Mülhei=
mer SV. 2:2; Sülz 07 — Blauweiß Köln 1:0;
Kölner SC. 99 — FC. Idar 3:1; VfR. Köin=
Kölner CfR. 1:1; Bonner FV. — Eintracht
Trier 4:1.
Privatſpiel: Viktoria Aſchaffenburg — Union
Niederrad 2:3.
Zußball im Reich.
Gau Oſtpreußen: VfB. Königsberg — Preußen
Danzig 5:0; Gedania Danzig — Pr.
Sam=
land Königsberg 4:0; FSV. Raſtenburg
Maſovia Lyck 2:0; Hindenburg Allenſtein
Tilſiter SC. 9:2; York Inſterburg — Vikt.
Allenſtein 3:0.
Died8er Stürmer in Schußlaune
Knochen ihrer Kameraden von der
Gegen=
ſeite um, und vernichten dadurch manche gute
Dikkoria Urberach=
„Situation durch Strafſtöße. Die Darmſtädter
nehmen jedoch gegen Mitte der Halbzeit das
Heft wieder in die Hand, kommen auch mehr=
SV. 98 Darmſtadt 1:4 (0:3).
mals in gute Schußpoſition, doch durch un=
In Urberach verſtanden es die
Darm=
ſtädter zum erſten Mal in dieſer Saiſon, ihre
in den bisherigen Spielen immer gezeigte
techniſche Ueberlegenheit in Toren zum
Aus=
druck zu bringen. Man muß auch ſchon ſagen,
diesmal ſpielten die Lilienträger in den
vor=
deren und wie immer auch in den hinteren
Reihen wie aus einem Guß. Die Urberacher
ſind lange nicht ſo ſchlecht wie man nach dem
geringen Tabellenplatz und beſonders nach der
heutigen. Niederlage vermuten könnte. Die
techniſche Seite ihres Spiels, die in früheren
Jahren immer recht gut ausgeprägt war,
mußte dem kämpferiſchen Moment weichen. So
kam es auch daß man die ſich immer geſchickt
auf die Abſichten des Gegners einſtellenden
Darmſtädter nicht überliſten konnte.
Die Darmſtädter
mußten zudem noch die erkrankten Orlemann
und Müller 2. erſetzen, und erſchienen mit:
Ruppel 3.; Geher, Sänger; Reinhard,
Schnägel=
berger, Richter: Mahr, Frey, Seiffert,
Staig=
miller, Würtenberger.
Vielverſprechend und erfolgreich
begannen die Gäſte das nur von wenigen
Intereſſenten beſuchte Spiel. Ihre Stürmer
beſtachen wiederholt durch techniſch recht gute
Einfälle, und ganz beſonders vergaßen ſie den
krönenden Torſchuß nicht. Es war alſo klar,
das Erfolge fallen mußten. Nach kaum 10 Min.
erzielten ſie auch ſchon den
Führungs=
treffer. Seifert erhielt aus den hinteren
Reihen das Leder zugeſpielt, dribbelte übers
Feld, zog dabei beide Verteidiger auf ſich und
gab durch die Mitte zum freiſtehenden Frey
weiter. Der Halbrechte ſchob dann ein. Nach
einigen Urberacher Verſuchen, den Gleichſtand
zu erzwingen, reihte Seiffert Mitte der
Halbzeit den 2. Treffer an.
Würten=
berger gab eine famoſe Flanke herein, und
durch placierten Kopfſtoß war der Urberacher
Hüter zum zweitenmal geſchlagen. Eine
feine Leiſtung Seiferts ergab dann
den 3. Treffer, als er von der
Strafraum=
grenze einen harten unhaltbaren Schuß ins
urberacher Gehäuſe ſetzte. Die Gäſte haben
jetzt bange Minuten zu überſtehen. Den
ur=
berachern ſind die drei Erfolge der Gäſte in
die Glieder gefahren und ſie ſetzen alles auf
eine Karte. Mit allen Mitteln ſuchen ſie die
Situation für ſich günſtiger zu geſtalten. Faſt
ſchienen ſie auch das Verhältnis zu verringern,
doch Ruppel 3., der vielverſprechende
Nach=
wuchstorhüter, holt einen placiert geſchoſſenen
16=Meter=Strafſtoß aus dem Torwinkel. Auch
in anderen aufregenden Momenten bewies er
durch kaltblütige Robinſonaden ſeine
Veran=
lagung. Mit ſicherem Vorſprung gehen die
Gäſte alſo in
den 2. Spielabſchnitt.
Die Urberacher ſcheinen ſich jetzt viel
vorge=
nommen zu haben. Ihre Aktionen ſind jedoch
zu überhaſtet, ſo daß ſie dem ſicheren
Darm=
ſtädter Bollwerk nichts anhaben können.
Zu=
dem gehen ſie auch nicht gerade zart mit den
nötiges Abſeits wird vieles verdorben.
Ein Schulangriff von 98 führt zum 4. Tor.
Von Schnägelberger wanderte der Ball durch
die geſamte Fünferreihe. Mahr flankte exakt
und von Staigmillers Fuß flitzte ein
ſcharfer Schuß ins Netz. Man muß über die
Urberacher ſtaunen, ſie geben das Rennen noch
lange nicht auf. Ihre jedoch zu überhaſtet
an=
geſetzten Angriffe branden öfters noch gegen
das Darmſtädter Tor, immer jedoch fährt
irgend ein Darmſtädter Verteidiger als „
retten=
der Engel” dazwiſchen.
Der Ehrentreffer der Platzelf
war ein ſchöner Schuß des Halblinken
Wun=
derlich. Noch einige Urberacher erfolgloſe
Anſtrengungen und dann iſt Schluß.
In der Elf der 98er
geſtaltete der Junior Ruppel 3. ſein Debür
tadellos. Was man bei ihm bewundern kann,
ſind ſein gutes Ballfangen und ſein weiter
Abſchlag. Die beiden Verteidiger Geher und
Sänger hielten ſich in ihren Leiſtungen
unge=
fähr die Waage. In der Läuferreihe waren
Schnägelberger und Richter in der Abwehr
die Beſten. Der „Reſerviſt” Reinhard, war
etwas zu langſam, ſonſt befriedigte er aber.
Von den Stürmern kann man nur Gutes
be=
richten, hoffentlich war es aber nicht eine nur
einmalige Erſcheinung. Jedenfalls hat ſich die
Mitwirkung von Seiffert ſehr vorteilhaft
ge=
ſtaltet.
Die Urberacher
haben wieder alte Kräfte aus der Verſenkung
geholt, um endlich einmal aus dem Strudel
der Abſtiegsbedrohten herauszukommen. Die
Elf muß jedoch noch lernen, falls das
über=
haupt zu lernen iſt, bei einem überraſchend
eintretenden Rückſtand nicht den Kopf zu
ver=
lieren, und mit einer durchdachten Spielweiſe
dem Gegner zu begegnen.
Greſer=Rüſſelsheim war als
Schieds=
richter energiſch und regelſicher.
Im Spiel der Reſerven ſicherten ſich die
98er durch einen 3:1 (1:1)=Sieg die
Tabellen=
führung. SV. 98 V. — VfL. Michelſtadt II.
5:2.
Wormakia Worms =
Sportfreunde Saarbrücken 4:2.
Vor 3000 Zuſchauern ſpielte ſich in Worms
ein flotter, ſpannender Kampf ab, den die
Ein=
heimiſchen verdient mit 4:2 (2:1) für ſich
ent=
ſchieden. In der erſten Halbzeit war Wormatia
leicht überlegen. Fath ſchoß in der 10. Minute
den Führungstreffer, den zehn Minuten ſpäter
Jolly für Saarbrücken ausglich. In der 28.
Minute ſtellte Buſam mit einem zweiten
Worm=
ſer Tor das Halbzeitergebnis her. Nach der
Pauſe lag Saarbrücken zunächſt eine
Viertel=
ſtunde im Angriff. In der 18. Minute erhöhte
jedoch Gölz für Worms auf 3:1. Fuchs
ver=
beſſerte in der 35. Minute auf 3:2 und Buſam
erzielte den vierten Treffer für Worms.
Enz=
ler=Darmſtadt konnte als Schiedsrichter
gefallen.
Gau Brandenburg: VfB. Pankow — Minerva
93 2:3; Berliner SV. 92 — Viktoria 89 3:6;
Union Oberſchöneweide — Polizei SV. 3:1.
Gau Schleſien: Breslauer FV. 06 — Beuthen 09
3:3; SC. Hertha Breslau — Ratibor 03 3:2;
Vorw Raſenſp Gleiwitz — Breslau 02 2:0;
Deichſel Hindenburg — Preuß. Hindenbg. 3:2.
Gau Sachſen: Städteſpiel Leipzig — Dresden
2:2; Sportfr. 01 Dresden — Tennis Bor.
Berlin 2:0; SuBC. Plauen — Wacker Gera
(Geſ.=Sp.) 7:4.
Gau Mitte: Steinach 08 — 1. SV. Jena 2:2;
Sportfr. Halle — Vikt 96 Magdeburg 1:1;
Sppgg. Erfurt — Wacker Halle 2:2; Krick.=
Vikt. Magdeburg — VfB. Bitterfeld 2:0.
Gau Nordmark: Städteſpiel: Hamburg —
Ber=
lin 4:1; Boruſſia Kiel — Polizei Hamb. 4:1.
Gau Niederſachſen: Viktoria Wilhelmsburg —
97 Hannover 3:2; Algermiſſen — Komet
Bremen 1:1: Eintracht Braunſchweig
Boruſſia Harburg 4:2.
Gau Weſtfalen: Germania Bochum — FC.
Schalke 04 0:4: Hüſten 09 — SV. Höntrop
2:2; Sppgg. Herten — DSC. Hagen 0:2;
Vikt. Recklinghauſen — Weſtfalia Herne 1:1;
Preuß. Münſter — Union Recklinghauſen 3:1.
Gau Niederrhein: VfL. Benrath — FV.
Duis=
burg 08 2:1; TSV. Duisburg 99 —
For=
tung Düſſeldorf 1:1: Schwarzweiß Eſſen —
Homberger SV. 1:1; Hamborn 07 —
Rheyd=
ter SV. 4:1; Boruſſia Gladbach — Rotweiß
Oberhauſen 0:1.
Auch an dieſem Sonntag verliefen
verſchie=
dene Spiele in den ſüd= und ſüdweſtdeutſchen
Gauen nicht ſo, wie man es erwartet hatte. In
dieſer Beziehung tat ſich beſonders der Gau
Bayern hervor, der die „Ueberraſchungen” am
laufenden Band brachte. Im Gau Südweſt
dagegen ging es ziemlich normal zu. Phönix
Ludwigshafen bewies ſeine Eignung als
Tabel=
lenführer bei den Offenbacher Kickers durch ein
1:1=Unentſchieden, Eintracht Frankfurt und FK.
Pirmaſens trennten ſich nach mäßigen
Stürmer=
leiſtungen 0:0, und Wormatia Worms feierte
gegen die Saarbrücker Sportfreunde einen
ſiche=
ren 4:2=Sieg. Boruſſia Neunkirchens 1:0=Erfolg
über den FSV. Frankfurt iſt ebenfalls verdient.
Im Gau Baden entſchied der Meiſter SV.
Waldhof den Großkampf gegen den VfR.
Mann=
heim knapp und glücklich mit 2:1 für ſich. Der
Freiburger FC. machte ſeine
Meiſterſchafts=
anſprüche durch einen Sieg mit dem gleichen
Torverhältnis gegen den 1. FC. Pforzheim
wei=
ter geltend, und der Neuling Mannheim 08
be=
zog die obligate Niederlage diesmal mit 3:1
vom VfB. Mühlburg.
Im Gau Württemberg nahmen alle
vier Spiele ein ſehr knappes Ende. Die
Sport=
freunde Stuttgart rangen, ihrem Pokalgegner
VfB. ein 2:2 ab. und mit dem gleichen Reſultat
mußte ſich der SV. Feuerbach beim Stuttgarter
SC. begnügen. Die Stuttgarter Kickers kamen
deshalb und auf Grund ihres 2:1=Sieges beim
Neuling Sportfreunde Eßlingen zur alleinigen
Tabellenführung. Eine bitterböſe Ueberraſchung
widerfuhr dem Ulmer FV. 94 auf eigenem
Ge=
lände, da er durch den Neuling SV. Göppingen
mit 1:0 geſchlagen wurde.
In Bayern ſorgte diesmal der BC.
Augs=
burg für die Senſation. Der 1. FC. Nürnberg
fuhr ſiegesſicher zu ihm, führte bis eine
Viertel=
ſtunde vor Schluß auch mit 3:0, um dann mit
3:3 doch noch einen Punkt abgeknöpft zu
bekom=
men. Im Münchener Doppelſpiel wurden Wacker
vom ASV. Nürnberg mit 2:0 und die „Bayern”
von den Augsburger Schwaben mit 3:2
geſchla=
gen. Die Sppgg. Fürth konnte Jahn
Regens=
burg durch einen Elfmeter mit 1:0 beſiegen und
dadurch ihren Punktvorſprung auf vier Punkte
vor 1860 München ausdehnen. In Weiden kam
auch der FC. Schweinfurt 05 nicht ohne eine
Niederlage davon. Die Weidener gewannen 3:2
und bewieſen damit, daß ſie zu Hauſe ſelbſt von
den beſten Mannſchaften nur ſehr ſchwer zu
be=
zwingen ſind.
In Bayern wurde damit, wie auch in
Süd=
weſt und Württemberg, die Vorrunde zum Teil
abgeſchloſſen. „Herbſtmeiſter” ſind in
dieſen Gauen demnach Phönix
Ludwigs=
hafen, Stuttgarter Kickers und
Sppgg. Fürth.
Im Gau Nordheſſen mußte Boruſſia
Fulda wieder einen Punkt abgeben, und zwar
diesmal mit 0:0 an den SC. Kaſſel 03. Hanau 93
ſchlug Germania Fulda ſicher mit 5:1 und ſteht
damit jetzt relativ günſtiger als die Boruſſen.
Der VfB. Friedberg verlor bei Kurheſſen Kaſſel
mit 1:2 und Heſſen Hersfeld beim Spielverein
Kaſſel mit 0:1. Die Sppgg. Langenſelbold
blieb gegen Sport Kaſſel mit 4:0 ſiegreich.
Am Mittelrhein büßte der VfR. Köln
gegen den Kölner CfR. mit 1:1 ſeinen zweiten
Punkt ein. Weſtmark Trier ſpielte gegen den
Mülheimer SV. 2:2. Eintracht Trier verlor
gegen den Bonner FV. mit 1:4 und Idar gegen
den Kölner SC. 99 mit 1:3.
Vor 10000 Zuſchauern ...
Ofſenbacher Kickers=
Phönir Ludwigshafen 1:1.
Zum erſten Male in dieſer Saiſon war der
Platz am Bieberer Berg faſt vollkommen
aus=
verkauft. Etwa 10 000 Zuſchauer ſahen ein
ſpannendes Spiel, das mit 1:1 (1:1) ein
ge=
rechtes Ende nahm. Die Ludwigshafener
be=
wieſen deutlich, daß mit ihnen bei der
Ver=
gebung der Meiſterſchaft unbedingt gerechnet
Nr. 320
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 19. November
werden muß. Sie waren in der
Ballbehand=
lung und Schnelligkeit beſſer als die Kickers,
die zwar mit großem Eifer kämpften, im
Sturm aber nur wenig zuwege brachten. Der
Kampf war im allgemeinen ausgeglichen, die
Chancen gleich verteilt. Offenbach ging in der
8. Minute mit 1:0 in Führung. Ein Abſchlag
des Offenbacher Verteidigers Preiß kam zum
Mittelſtürmer Kaiſer, dieſer gab den Ball an
den Rechtsaußen Schweinfurt der unbehindert
einſchießen konnte. Nach dieſem Treffer
wur=
den die Ludwigshafener etwas überlegen. In
der 30. Minute entſtand ein Gedränge vor
dem Offenbacher Tor, das Hermann dazu
be=
nützte, um zum Ausgleich für Ludwigshafen
einzuſenden. Kurz vor der Pauſe prallten
Preiß und Hermann zuſammen, ſo daß beide
vom Platz getragen werden mußten.
Nach der Pauſe wurde das Treffen ſehr
hart, blieb aber immer im Rahmen des
Er=
laubten. Auf beiden Seiten gab es noch eine
Reihe von Chancen, die aber nicht verwertet
werden konnten. Auf Offenbacher Seite war
es beſonders der Halblinke Kühnle, der die
totſicherſten Sachen vermaſſelte. Gegen Schluß
der Spielzeit wurden die Offenbacher ſtark
überlegen. Ludwigshafen verteidigte jedoch
zahlreich und geſchickt und konnte ſo das
ver=
diente Unentſchieden halten. Schiedsrichter
Ferdinand=Frankfurt fand bei ſeinen
Ent=
ſcheidungen nicht immer die Zuſtimmung der
Zuſchauer.
Anentſchieden am Arheilger Mühlchen!
Schläge klären. Inzwiſchen unternimmt auch
Arheilgen gefährliche Ausflüge durch die Außen
Sppgg. 04 Arheilgen —
gegen das Bürſtädter Heiligtum, und in der
D.f.R. Bürſtadt 1:1 01:1).
Bürſtadt kann durch Glück
einen Punkk mitnehmen.
Aber man ſah wieder einmal ein jederzeit
be=
geiſterndes Fußballſpiel am Arheilger Mühlchen.
fair und anſtändig durchgeführt. Dies iſt letzten
Endes das große Verdienſt des Schiedsrichters
Fritz=Oggersheim, welcher das Spiel
einwand=
frei leitete und von Anfang an das Heft feſt in
der Hand hatte. Arheilgen hätte auf Grund ſeiner
Torchancen in der 2. Hälfte einen knappen Sieg
verdient gehabt, jedoch war der Elf heute
For=
tung nicht hold. Der Sieg lag manchmal zum
Greifen nah, aber einmal war es der Eckpfoſten,
ein andermal das Knie des Torwächters und
zu=
letzt wurde nochmals aus günſtiger Stellung der
Ball haushoch und knapp daneben geſetzt. Auch
Bürſtadt hatte in der 2. Hälfte zweimal
Ge=
legenheit, den Sieg an ſich zu reißen, die
Stür=
mer verſtanden es aber auch nicht, die Chancen
auszuwerten.
Nach dem Bürſtädter Anſtoß
ſchafft die Gäſteelf ſofort einige brenzliche
Ge=
legenheiten vor dem Arheilger Tor, aber die
Ab=
wehr kann immer wieder durch befreiende
25. Minute erzielt der Linksaußen Rückerich das
Führungstor für Arheilgen. Es herrſcht
weiter=
hin verteiltes Feldſpiel, bis endlich in der
36. Minute der Gäſte=Mittelſtürmer Grünewald
aus ungefähr 25 Meter Entfernung durch
wun=
derbaren Schuß, auf den Körber nicht gefaßt iſt,
en Ausgleich erzielt.
Bis zum Schluß der 1. Spielhälfte und auch
nach der Pauſe können keine Parteien etwas
Zählbares mehr erreichen, obwohl, wie ſchon
ein=
gangs erwähnt, Gelegenheiten genug dazu
vor=
handen waren und die Mühlches=Leute in dieſer
Beziehung ein Plus zu verzeichnen hatten.
Viel=
eicht klappt es das nächſte Mal beſſer.
Kritiſch geſehen
iſt zu ſagen, daß jeder Spieler beider Mann=
ſchaften ſein Beſtes gab, ſo daß keiner
zurückzu=
ſtellen, noch hervorzuheben wäre. Beide
Mann=
ſchaften wirkten einheitlich, und wir wünſchen
nur, daß wir noch oft ſolche Spiele zu ſehen
be=
kommen. 600 Zuſchauer. Die Mannſchaften
ſtan=
den wie folgt:
Arheilgen: Körber; Barnewald, Traſer;
Reitz, Becker, Weſp; Beiſel, Treuſch, Erzgräber,
Fleck, Rückerich.
Bürſtadt: Gebhardt; Guggemuß, Gotha;
Stockmann, Schmidt, Ruth; Güntling, Vittel,
Grünewald, Emig, Kratz.
Worms imponiert in Dieburg.
Haſſia Dieburg
u.. 9. Borms 4.3 11.2.
Mit Ach und Krach gewonnen.
erzielen. Bis zum Schlußpfiff liegen die Gäſte
noch ſtark im Angriff, können aber bei der
ver=
ſtärkten Verteidigung der Haſſianer an dem
Re=
ſultat nichts mehr ändern.
Die junge Wormſer Mannſchaft zeigte in
Dieburg ein jederzeit techniſch gutes Spiel und
hätte dem Spielverlauf nach mindeſtens ein
Un=
entſchieden verdient. Dieburg mußte dieſes Spiel
mit 3 Erſatzleuten beſtreiten (Fach 2. und Wick
ſind verletzt und Rebell erlitt einen
Motorrad=
unfall). Mit dem Anpfiff ſtanden folgende 22
Akteure im Spielfeld:
Dieburg: Gruber; Schmidt 1., Fach 3.;
Stein=
metz, Fach 1. Blank; Weißbäcker, Würz, Diehl,
Schmidt 2., Herd.
Worms: Schwind; Chriſt, Kern; Holl,
Her=
bert, Buſch; Steinbach, Keil, Hattenbach,
San=
der, Vogel.
Die erſte halbe Stunde
ſind die Gäſte ſtändig im Angriff und können
in der 15. Minute durch ihren Halbrechten Keil
in Führung gehen. Dieburg kämpft verzweifelt
um den Ausgleich, aber ſeine Aktionen ſind zu
zerfahren um Erfolge zu erringen. Die
Gäſte=
angriffe ſind weit gefährlicher als die der
Haſ=
ſianer, und in der 25. Min. erzielen ſie die 2:0=
Führung. Dieburg ſtellt um. Schmidt 1. ging
in den Sturm und von dieſem Zeitpunkt an
entſtanden vor dem Gäſtetor einige gefährliche
Momente. In der 35. Min. hieß es 2:1, denn
Schmidt 1. verwandelte einen Flankenball direkt.
Nach der Pauſe klappte es etwas beſſer im
Dieburger Sturm. In der 10. Min. Eckball für
Dieburg, dieſer wird von Schmidt 2. unhaltbar
zum 2:2 verwandelt. Worms läßt ſich nicht
ver=
blüffen, ſpielt den techniſch guten Fußball ruhig
weiter und kann dann auch in der 20. Min.
durch den Halblinken (3:2) die Führung
wie=
der an ſich reißen. Wenig ſpäter iſt es Schmidt 2.,
der durch einen Alleingang das Torverhältnis
ausgleicht. Acht Minuten vor Schluß ſpielte ſich
Schmidt 1. gut durch, ſchoß zu dem
freiſtehen=
den Weißbäcker und dieſer kann unter dem
Ju=
bel der Zuſchauer den ſiegbringenden 4. Treffer
Kurze Kritik.
Die Dieburger reichten in ihrer
Spiel=
weiſe nicht an ihre ſonſtigen Leiſtungen heran,
was auf die geſagte Man ſchaftsumſtellung
zu=
rückzuführen iſt. Lediglich die Brüder Schmidt
konnten gefallen, während die übrigen in ihrer
Spielweiſe nicht harmonierten. Worms ſtellte
eine junge, techniſch gute Mannſchaft ins Feld,
mit der man in Zukunft ernſthaft rechnen muß.
Beſonders hervorzuheben ſind Torwächter,
Mit=
telläufer und nicht zuletzt der wieſelflinke
Links=
außen.
Schiedsrichter Roßkopf=Mainz konnte nicht
immer befriedigen, Kleinigkeiten beſtrafte er,
während er bei größeren Verfehlungen zu
nach=
f.
ſichtig vorging. Zuſchauer zirka 500.
Kreisklaſſe 2.
Merck Darmſtadt — SV. Erzhauſen 2:1 (0:0).
Merck führt nach dieſem Siege, der durchaus
nicht leicht errungen wurde, ungeſchlagen in
die=
ſer Gruppe. Leicht wurde es den Einheimiſchen
nicht gemacht, zu gewinnen; ihr Sieg geht aber
in Ordnung, da ſie immer, bis auf die letzten
zehn Minuten, leicht tonangebend waren und
eine Reihe von guten Torgelegenheiten
heraus=
arbeiteten, die aber zum größten Teil von dem
ausgezeichneten Torhüter der Gäſte zunichte
ge=
macht wurden. Auch der Verteidigung der Gäſte
gebührt ein Lob; ihr Angriff ſchuf manche
brenz=
liche Lage vor Mercks Heiligtum, die manchmal
nur mit Glück geklärt werden konnten. Merck
ſchoß merkwürdigerweiſe alle 3 Tore dieſes
Tref=
fens, eines alſo auch für die Gegner. Vorher
hatte Merck den Vorſprung ſchon auf 3:0
er=
höht, aber das Tor wurde nicht anerkannt. —
Erzhauſen kämpfte verbiſſen um den Sieg, den
Merck zuletzt zäh verteidigen mußte. Das
Tref=
fen wurde verhältnismäßig fair durchgeführt, ſo
daß der Schiedsrichter keine ſcharfen Maßnahmen
zu ergreifen brauchte. — Reſerven 8:2.
Aus den Kreisklaſſen.
die Hingabe der geſamten Elf, mit welchem u
Kreisklaſſe 1, Gruppe 2 (darmſtadil. den Erfolg gekämpft wurde. Auch hier alf felt
Jahn 75 Darmſtadt—Chattia Wolfskehlen 5: 3.
„Germania” Eberſtadt — SV. Mörfelden 1:3.
Union Wixhauſen — TSG. 46 Darmſtadt 2: 2.
SV. Weiterſtadt — „Viktoria” Griesheim
SV. Groß=Gerau ſpielfrei.
Der Neuling Wolfskehlen mußte nach dem
Ziegelbuſch, und er wurde von den
vorwärts=
ſtr benden 75ern tatſächlich zu Fall gebracht; 8
Tore wurden dort geſchoſſen! Die 75er haben
ſich durch dieſen Sieg in der Tabelle ſchön
vor=
angebracht.
Der Spitzenreiter Mörfelden weilte am
Fran=
kenſtein und triumphierte über die geſchwächten
Germanen mit 3:1, führt damit weiter mit
Vor=
ſprung die Tabelle an.
Wir hatten mit einem Sieg der Platzherren
in dem nächſten Treffen: Wixhauſen—46
Darm=
ſtadt, gerechnet, da die Gäſte ſeither nicht in
Schwung gekommen waren. Diesmal allerdings
retteten ſie einen wichtigen Punkt.
Jahn 75 ſiegt weiter.
Jahn 1875 Darmſtadt—Chattia Wolfskehlen
5:3 (2:1).
Die 75er reichten heute bei weitem nicht an
die ſchönen Leiſtungen in den ſeitherigen
Spie=
len heran. Sie hatten groß= Mühe, mit dem
ſehr zu beachtenden Neuling fertig, zu werden.
Die Gäſte hätten gar leicht einen Punkt
mit=
nehmen können. Bei aller Anerkennung des
Eifers muß man das unſportliche Betragen
eini=
ger Gäſteſpieler rügen. Nur dem guten Gemüt
des ſicher amtierenden Schiris können ſie es
ver=
danken, daß nicht einige den Platz verlaſſen
mußten. Da ſich einige 75er in das gleiche
Fahr=
waſſer begaben und ſich in die Schimpfereien
einließen, wurde das Spiel eine üble Sache. Es
wurde ebenſo viel geredet wie geſpielt.
Zum Spiel:
Die erſten 25 Minuten ſtanden in einer
leich=
ten Ueberlegenheit der 75er. In der 22. Min.
erzielte Hoffmann durch ein ſchönes Tor die
Führung. Wenige Minuten danach ſchoß Steiner
den 2. Treffer. Beides reguläre Tore, gegen
die die Gäſte ausſichtslos reklamierten. Nach
die=
ſem 2:0=Stande raffte ſich Chattia mehr auf und
erzielte auch noch vor der Pauſe durch
Halb=
rechts ihr 1. Tor — wohl das ſchönſte des Tags.
In der zweiten Hälfte das gleiche Bild. Das
Spiel war verteilt und der gute Schiri hatte
Mühe, die Schreier im Bann zu halten. Auch
wurde beiderſeits recht hart geſpielt. Die Tore
in der 2. Hälfte ſchoſſen für die 75er Hoffmann
(Elfmeter), Steiner und das letzte Kahl,
nach=
dem ſich Schydlowski ſchön durchgeſpielt hatte und
flankte. Das 2. Tor der Gäſte erzielte der
Mit=
telſtürmer; ihr letztes iſt auf die Verletzung
von Lemſter zurückzuführen. Denn bei einem
Eckball, bei welchem Lemſter noch unter dem
Druck der kurz vorher erlittenen Verletzung
ſtand, drückte Wolf, nachdem erſterer den Ball
verpaßte, das Leder ins eigne Tor. Sonſt waren
Lemſter, Schäfer und Etzert die einzigen auf
ge=
wohnter Höhe. Für Walter ſtand Thier
Vertei=
diger. — Für die nächſten Spiele muß ſich die
Mannſchaft wieder mehr aufraffen; ſie kann
mehr, als ſie heute zeigte. Sie darf ſich
keines=
falls zu Krakehlereien verleiten laſſen, ſondern
muß ſpielen.
Spieleriſch iſt die Mannſchaft von Wolfskehlen
gut, insbeſondere der Verteidiger. — 2.
Mann=
ſchaften 10:1 (1:0) für 75er.
Ste.
Ausgleich in lekzter Minuke!
Union Wixhauſen—TSG. 46 Darmſt 2:2. (1:1).
Vor zirka 200 Zuſchauern trafen ſich in
Wix=
hauſen die beiden alten Rivalen und lieferten
ſich einen derart prachtvollen Kampf, wie ihn
der dortige Platz nur ſelten erlebt. Nicht allein,
daß beide Mannſchaften mit den beſten
Leiſtun=
gen aufwarteten, war das Spiel eher ein
Werbeſpiel, denn als Punktkampf zu bezeichnen.
Das Reſultat entſpricht voll und ganz dem
Ver=
lauf des Spiels, wenn auch die 46er bis zu der
letzten Minute in Führung lagen.
Die 46er ſcheinen ſich endlich wieder gefunden
zu haben. Was die Mannſchaft heute zeigte,
war jedenfalls eine Spielweiſe, die ſich in jeder
Beziehung ſehen laſſen kann, und durchaus nichts
mit dem Platz in der Tabelle zu tun hat. Man
weiß nicht, ob man das fabelhafte Spiel von
Darmſtädter als Mittelläufer oder Morlocks
gu=
tes Verteidigerſpiel loben ſoll; es war eben ein
jeder bei der Sache und alle waren gleich gut
in Verfaſſung.
Wixhauſen brachte es in dieſem Spiel
eben=
falls erſtmals wieder auf eine ausgezeichnete
Leiſtung. Bewundernswert war der Eifer und
keine Verſager, und doch muß das hervorragens”
Können des jungen Rechtsaußen hervorgehobenn
werden. Bleibt die Mannſchaft in dieſer Veru
faſſung, dann wird auch ihr Tabellenplatz in
der zweiten Runde bald ein beſſerer ſein.
Sattig=Dieburg war ein ausgezeichnetenſe
Pfeifenmann.
Die Punkteteilung!
Während des ganzen Spieles war das Treſſen
jederzeit offen. Sah man auf ſeiten der Weu0
ein elanvolles Zuſammenarbeiten, ſo glich
Mi=
hauſen durch ſeinen Rieſeneifer faſt alles reſtlie
aus. In der 25. Minute gelen die 46er dudm
Delp in Führung, die Wixhauſen in der 40. M.0
nute egaliſiert. Mit dieſem Reſultat werden du
Seiten gewechſelt. Nach der Pauſe ſpielen beich
Mannſchaften mächtig auf die Entſcheidung, did
auch täuſchenderweiſe in der 55. Minute den 154
ern zu gelingen ſchien, denn Süßenböck holte in ſz,,
Nachſchuß abermals die Führung. Den Vorſt
ſicn=
ſprung halten die Darmſtädter bis zur vorlet
ten Minute, während mit dem Abpfiff Wirſt ſche
hauſen doch noch zum Ausgleich kommt, da der deick
Halblinke einen Eckball unhaltbar einköpft. — unz
Bei dem Spiel der Reſerven mußten die Lec
mit einem 2:2 ſich den erſten Punktverluſt zw
fallen laſſen, während die 3. Mannſchaft in Aul /81, 31966
heilgen gegen 04 5:3 gewann. Das Jugendſpiell die Dürer=Bi
fiel aus. Die 1. Schüler verloren gegen Weitern ſaerbocker:
ſtadt 3:4 und die 2. Schüler mußten ebenfallul ſhrftlicher Aufſ
den 1 „Schülern von Meſſel den Sieg überlaſſern ſtz. Männer un
—yſewig: Der L
1884; 34/925.
SV. Gräfenhauſen — TG. Beſſungen 1:4 0:1½ dderrſchaft.
Kemmermuſik.
Unter der ſehr guten Leitung von Schuf /, ſon: Nacht
Melk=Wixhauſen gelang es den Beſſungeng /Ortner;
Turnern, Sieg und Punkte mit nach Hauſſt z Pope; Fro
zu nehmen. Ueber den Spielverkauf iſt weniig nton of Anglo
zu ſagen; es war das mäßigſte Spiel, dan y. Prieso
Beſſungen bis heute gezeigt hat, jedoch warein in 1934: 33/—
die Platzverhältniſſe auch ſehr ungünſtien Aeg in die
Beſſungen erzielte in der 1. Halbzeit bei venu
teiltem Feldſpiel ein Tor durch Difloe, 3u M4, Zblt.
der zweiten Hälfte konnte Gr. nur ſehr went
gefährlich werden, ſie gehörte faſt vollkommmt /
den Gäſten, was auch in weiteren 3 Tomy
zum Ausdruck kam.
Es ſei darauf hingewieſen, daß die Spiellen zie
verſammlung am Mittwoch ausfällt.
Junioren — Junioren SV. Gr.=Gerau hrin / 5
legt auf 25. Nov. Jugend 1b — Jugend. !I
Germ. Pfungſtadt, dort, 0:2. Schüler 1a —
Schüler 1b 04 Arheilgen, dort, 0:3. Trainingst / u
DBül
ſpiel: Junioren — 2. Mſch. 6:2.
zis
Kreisklaſſe 1, Gruppe 1 Rid
Mtri
tei=
krang. Martint
Conc. Gernsheim — FV. Hofheim 0:1 004
Alem. Gr.=Rohrheim — Starkbg. Heppenhu XTwg=
3:0 (2:0). Kleinhauſen — FC. 07 Benshmu
1:0 (0:0). Vorw. Bobſtadt — TGS. Bielt3/ Tund
heim 3:3.
In der Riedgruppe brachte dieſer Sonne ner reich ge
tag ebenfalls eine große Senſation,ag mi überreicht.
die Hofheimer in Gernsheim hau
zahlreichen Zuſchauern einenweſ” Uhr, im Gem
teren knappen Sieg buchen konnc, der Gemeinde
Damit ſind natürlich die Meiſterausſichten Mil beſont
im
Gernsheim etwas zurückgetreten, während M
* Deutſche Ko
Hofheimer nach wie vor „obenauf” ſind. 2 5 ſu, abends 90
zeigten geſtern in Gernsheim das taldgen Aider=Zuſamme
beſſere Spiel und blieben demzufolge 901 Nr. Gäſte ſor
knappe Sieger.
der Abende
Groß=Rohrheim errang den erwarteten Sle9 Afterteilung u
über Heppenheim und hat ſich ſehr verbeſſein
während die Heppenheimer Mannſchaft haupon
ſächlich auf auswärtigen Plätzen dieſes 3ch0 AEſſches
nicht ſpielſtark genug erſcheint.
Sehr überraſchend kommt auch die InobpM
Niederlage der Bensheimer in Kleinhauſenl
Es iſt dies der erſte doppelte Punkteerfolgl
den der Neuling in dieſer Saiſon erralcoſ
während Bensheim, das nun noch zwei und Pard
ſprüngliche Heimſpiele auswärts austrage —
Bch.
muß, ſtark zurückgefallen iſt.
Eine große Ueberraſchung iſt auch das ens
gebnis in Bobſtadt, wo es zwar ein halben
Dutzend Tore, aber keinen Sieg für die Biehes?
heimer gab. Sie ſtrengten ſich zwar mächl lt Wh
an und behaupten nach wie vor auch ReA
2. Platz, an einen Sieg war jedoch nicht
denken.
Hofheim
Biebesheim:
Biblis
Gernsheim
Gr.=Rohrheim
Heppenheim
Bensheim
Bobſtadt
Kleinhauſen
Die neuen Sporkkalender ſind da!
Bildkalender
des Reichsbundes für Leibesübungen 1935.
Allgemeiner Waſſerſporkkalender 1935.
im Auftrage des Reichsſportführers herausgegeben vom
Hilfs=
fonds für den Deutſchen Sport, erſchienen im Wilhelm Limpert=
Verlag, Berlin SW. 68. Stückpreis RM. 2,00, für Mitglieder
des Reichsbundes für Leibesübungen RM. 1,50. Die deutſchen
Leibesübungen einzugliedern in den Ablauf des Jahres, ſie mit
der Größe des deutſchen Volkes und des Staates zu verbinden,
ihr Weſen, ihre Beſtimmung und ihre Geſtalt dem deutſchen Volk
anſchaulich zu machen — dieſe Aufgaben zu unterſtützen, hat ſich
der „Bildkalender des Reichsbundes, für Leibesübungen” zum
Ziel geſetzt. Er will in Bild und Wort mithelfen an der
körper=
lichen und ſeeliſchen Erneuerung unſeres Volkes, er will anregen
zum Nachdenken über die großen Aufgaben, die der Turn= und
Sportbewegung im Hinblick auf Volk und Vaterland, Nation und
Volksgemeinſchaft geſtellt ſind. Er will Freude und Erbauung
ſchenken. Der Kalender erſcheint im 11. Jahrgang, bisher mit
dem Titel Deutſcher Turn= und Sport=Kalender. Für die große
völkiſche Aufgabe und Zielſetzung des Reichsbundes für
Leibes=
übungen, für den tieferen Sinn und die Schönheit der
Leibes=
übungen iſt er der berufene Werbeträger. Er iſt einer der
ſchön=
ſten Kalender auf dieſem Gebiete und für alle
Leibesübungtrei=
benden ein anregender Jahresbegleiter. Selbſtverſtändlich, daß
der Verlag Limpert ſeinen Kalender wieder als hervorragende
Werkarbeit herausbringt und Bild und Wort treffend
aufeinan=
der abgeſtimmt ſind.
Verlagsanſtalt Eduard Mager= Donauwörth, Preis 2,30
RM. Wenn der bekannte Waſſer= und Skiſportler Carl J Luther
München) etwas in die Hand nimmt, dann iſt das Stück am
Ende ſtets Ergebnis einer mit Freude getanen Arbeit und ſtrömt
ſo auch neue Freude aus. Kein Wunder, daß namentlich die
Waſ=
ſerſportfreunde ſeit Jahren mit Spannung dem neuen
Donau=
wörther Sportkalender entgegenſehen. Neben der geſchickten
Bil=
derauswahl und der hervorragenden Ausſtattung hat der Verlag
diesmal einen Teil der beſten Blätter in Kupfertiefdruck als
Poſt=
karten eingerichtet, was ebenfalls Anerkennung finden wird,
zu=
mal ſie ſich auch recht gut als Zierde, fürs Bootshaus eignen.
Alles in allem: ein Kalender, der zu ſeinen alten Freunden noch
neue finden dürfte.
Gaufeſte der Deutſchen Turnerſchaft -
Gaufeſte des Reichsbundes für Leibesübungen.
Für das Jahr 1935 war eine Anzahl von Landes= und
Gau=
turnfeſten der Deutſchen Turnerſchaft vorgeſehen.
Zur Förderung des Gemeinſchaftsgedankens innerhalb des
Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen habe ich in
Ueberein=
ſtimmung mit der Deutſchen Turnerſchaft nunmehr feſtgelegt, daß
dieſe Gau= und Landesturnfeſte als Gaufeſte des Deutſchen
Reichs=
bundes für Leibesübungen ausgeſchrieben werden. Vorbereitung
und Durchführung dieſer Gaufeſte richtet ſich nach folgender
Be=
ſtimmung:
„Die Gaufeſte ſind Veranſtaltungen des Reichsbunges
Leibesübungen. Die Durchführung wird vom Reichsbund Oke ile
betreffenden DT.=Gau übertragen, für den der DT.=Gauſtchlch. Dat
verantwortlich zeichnet.
Der DT.=Gau iſt der wirtſchaftliche Träger des
Feſtes=
hat alle Ausgaben zu leiſten, wofür ihm alle Einnahmen gee
ßen. Ein evtl. Ueberſchuß bzw. Unterſchuß iſt Sache des *
Gaues. Der DT.=Gau erläßt die Ausſchreibungen im Sie*
ſtändnis mit den zuſtändigen Gaufachleitern, und zwar.
allgemeinen Uebungen und für die turneriſchen Mehrkample
Punkt=Wertung) mit dem Amt I. für die Einzelkämpfe mi 1 6ü
betreffenden anderen Aemtern. Ueber die Zuſammenſeht,
verſchiedenen Ausſchüſſe für die Durchführung von Gaulelt."
gehen weitere Anordnungen.
Alle Teilnehmer haben gleiche Rechte und Pflichte” 15
müſſen jedoch Mitglieder eines Vereins des betr. Dau”
Reichsbundes ſein. Zu. Vorführungen können auch Mits
anderer Organiſationen zugelaſſen werden.
Meiſterſchaften werden auf Gaufeſten nicht ausgetrſt.
(gez.): v. Tſchammett
Einen neuen Flugrekord ſchuf der aueriteh
Pilot Rieckenbacker, der in 12 Stunden und 3 Minuten 9al. 2.
amerika von Burbank (Kalifornien) nach New York über..
und dabei das erſtaunliche Stundenmittel von 400 Kim. Eere
Dem deutſch=amerikaniſchen Athlet.i
in New York, der am Freitag ſein 50jähriges Beſtehen..
onnte, ſandten Reichsaußenminiſter von Neurathl. de 1. Sc
in Deutſchland weilende amerikaniſche Botſchafter 2i. Lu..
Reichsſportführer von Tſchammer=Oſten Glückwunſch=e.
M 2 — Nr. 320
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ms der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 19. November 1934.
1s Ergebnis des Einkopf=Sonnkags
bepzüſet ſich in Darmſtadt diesmal auf insgeſamt 10 167,73 RM.,
unſ war wie folgt:
Ortsgruppe I
VI
vII
vI
IK
1546,07 RM.
1446,59 „
1007,85 „
1333,13 „
979,60 „
1216,58 „
1543,11 „
1094,80 „
10 167,73 RM.
UR
FC. 0
207
tne
buchen
tiſterau
Neuerwerbungen der Landesbibliothel.
Fritz Otto Buſch: Georg Günther Frhr. v. Forſtner:
Krugauf 7 Ozeanen. Berlin 1935; 33/1494 Bd. 2. — 2. James
Dwenan: B.U.F. Der britiſche Fascismus und ſein Führer.
Beuelſt=Charlottenburg 1934: 34/995. — 3. Zur Erforſchung
dessleltalls. Berlin 1934; 34/471. — 4. Feſtſchrift Otto
Prach. Leipzig 1934: 34/666. — 5. Gert Heinz Fiſcher:
Auuduck und Perſönlichkeit. Leipzig 1934: 34/712. — 6. Günther
Frmz: Der deutſche Bauernkrieg. München und Berlin 1933;
34/8/9 — 7. Joſeph Goebbels: Signale der neuen Zeit.
Mün=
chem 134: 34/981. — 8. Guſtav Goes: Wehrhaft Volk 1914—18.
Bemuſf 1 935; 34 4. 85. — 9. Horaz: Satiren und Briefe
Mün=
chem 134: 34/966. — 10. Hugo Kehrer: Dürers Selbſtbildniſſe
undd te Dürer=Bildniſſe. Berlin 1934; 34 4 98. — 11. H. R..
Knyiſerbocker: Die Schwarzhemden in England und Englands
winrſtaftlicher Aufſtieg. Berlin 1934; 34/780. — 12. Heinrich
Kooif Männer um Pilſudſki. Breslau 1934; 34/935. — 13. Bernd
Luwwig: Der Löns. Gleichnis einer heldiſchen Kraft.
Mün=
chem 134: 341925. — 14. Friedrich Lütge: Die mitteldeutſche
Grunherrſchaft. Jena 1934; 34/940. — 15. Hans Hersmann:
dien ammermuſik. Bd. 1—4. Leipzig 1933; 13/289. — 16. Harald
Niſllſon: Nachkriegsdiplomatie, Berlin 1934; 34/992. — 17.
Eugey Ortner: Albrecht Dürer. Berlin 1934: 34/964. — 18.
M. KPope: From Latin to modern French with eſpecial
ron=
ſide raton of Anglo=Norman. Mancheſter 1934; 34/1001. — 19.
Kumv. Priesdorff: Geßler (Bd. 2), von Oppen (Bd. 3).
Bemi 1934; 33/2191, Bd. 2 und 3. — 20. Ludwig Raſchdau:
dem Veg in die Weltkriſe. Berlin 1934; 34/938. — 21. Heinrich
Ruuprecht: Peſtalozzis Abendſtunde eines Einſiedlers.
Leip=
zig 164: 34/811. — 22. Ina Seidel: Dichter, Volkstum und
zpruge, Stuttgart=Berlin 1934; 34/974. — 23. Adolf Spamer:
Die leutſche Volkskunde. Berlin 1934: 34 4. 100. — 24. A. E.
Taudr: Phyloſophical Studies. London 1934: 34/1000. —
25. Dnar Frhr. v. Verſchuer: Erbpathologie. Dresden und
Leinfz 1934; 34/867. — 26. Friedrich Vogt und Max Koch:
Geſſöihte der deutſchen Literatur. Leipzig 1934: 34 4 91, Bd. 1, 2.
20Kurt Wais: Das antiphiloſophiſche Weltbild des
franzö=
ſiſchäusturm und Drang. Berlin 1934: 34/816. — 28. Johannes
Walerſcheid: Deutſche Heilige. München 1934: 34/873. —
29.7 Ihrnnes Werner: Briefe eines baltiſchen Idealiſten an
ſeinn Nuttter. Leipzig 1934; 34/836. — 30. Paul Wolff und
Friddfibbecke: Ins Land der Franken fahren. Bielefeld und
Leinz 1934: 34 A 95.
Punerkungen werden im Leſeſaal entgegengenommen.
Ver=
leihän ab 3. Dezember 1934.
kbeitsjubiläum. Herr Georg Heilig, Karlſtraße 65, konnte
eſtaslage bei der Firma Gebr Röder, Herdfabrik, ſein 25jähriges
Arkhszjubiläum feiern. Der Jubilar wurde von dem
Betriebs=
führggund ſeinen Arbeitskameraden an ſeinem Ehrentag herzlichſt
gegruwunſcht. Zahlreiche Ehrungen wurden ihm auch aus
Be=
annm= und Freundeskreiſen zuteil. Sein Arbeitsplatz war mit
blunn reich geſchmückt. Von der Firma wurde ihm eig
Ehren=
geſctetk überreicht.
Gang. Martinsgemeinde. Auf den heutigen Vortragsabend.
6lhr, im Gemeindehaus Kiesſtraße, ſei nochmals
hingewie=
nd er Gemeindepfarrer ſpricht über „Darmſtadt in der
Peſt=
zeitzt kſonders im Dreißigjährigen Kriege‟.
*Deutſche Kolonialgeſellſchaft, Abteilung Darmſtadt. Heute
ſounig, abends 20 Uhr, findet in der „Krone” (oben) Monats=
Mitgleder=Zuſammenkunft ſtatt. Wir bitten um zahlreiches
Er=
ſcheym. Gäſte ſowie Kolonialintereſſenten ſind willkommen. Der
Zwuckder Abende liegt in der Beſprechung kolonialer Fragen,
Au=xhrſterteilung und Abhaltung kurzer Kolonialvorträge.
hefſiſches Landestheater Darmſtadt.
Montag, 19. November 1934
Brückenfeier in Mainz.
Feier zur Pollendung des Um=u. Ausbaues der Straßenbrücke über den Rhein bei Mainz
Eigener A. St.=Bericht des Darmſtädter Tagblatt.
droßes Haus.
Monktz.
9. November
—.
Anfang 20, Ende 22 Uhr.
3. Sinfonie=Konzert.
Preiſe 0.80 bis 4.50
Diekkeu,
23.0. 5aſteraſßee
Neitku,
19.
Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Miete A8
Preiſe 0.70 bis 5.50
Der Zigeunerbaron.
Mitach,
u1. November
Anf. 19.30, Ende gegen 22.15. Deutſche Bühne,
Volksm. 2. Vorſt. Fidelio. Preiſe 0.70 bis 5.50
Kleines Haus.
November
Anf. 20, Ende 22 Uhr. D. Bühne K5 Zuſ.=M. XII
Preiſe 0.70—3.80
Minna von Barnhelm.:
* Mainz hatte geſtern Feſtſchmuck angelegt. Diesſeits und
jen=
ſeits des Rheins. War der Tag auch — November — dunſtig und
neblig, ſo wurde er doch zum Feſttag, an dem die Bevölkerung
lebhaften. Anteil nahm. „Der Heſſiſche Staatsminiſter und der
Oberbürgermeiſter der Stadt Mainz hatten zur Feier der
Vollen=
dung des Um= und Ausbaues der Straßenbrücke über den Rhein
eingeladen. Zahlreiche Vertreter der Reichs= und Staatsbehörden,
der NSDAP. und vieler ihrer Organiſationen wohnten der Feier
als Ehrengäſte bei.
1885 wurde die Mainzer Straßenbrücke nach 3jähriger
Bau=
zeit vollendet. Zweieinhalb Jahre dauerte der Verbreiterungs=
und Umbau, der bei voller Aufrechterhaltung des Verkehrs
durch=
geführt wurde und den man wohl als eine der Großtaten deutſcher
Leiſtungsfähigkeit anſprechen darf. Heute trägt die breite
Sand=
ſtein=Stirnwand am Treppenaufgang tief, wie für alle Zeit in
den Stein eingemeißelt, dieſe Inſchrift:
„Erbaut unter Großherzog Ludwig IV. in den Jahren 1882—
1885 umgebaut in den Jahre 1931—1934 mit Hilfe des
Rei=
ches unter dem Reichspräſidenten Generalfeldmarſchall von
Hindenburg / vollendet im zweiten Jahre der nationalen
Re=
gierung, als Adolf Hitler Kanzler des Deutſchen Reiches war.”
Der Feſtakt
fand geſtern vormittag am Treppenaufgang zur Brücke gegenüber
dem Zeughaus in der Rheinſtraße ſtatt. Ein Platz wie geſchaffen
zu feierlich=feſtlicher Kundgebung. Die breite Straße zwiſchen
dem altehrwürdigen Zeughaus und dem impoſanten, großzügig
angelegten Treppenaufgang bietet vielen Platz und wirkt ſehr
repräſentativ. Der Treppenaufgang ſelbſt in ſeiner mehrfachen
beiderſeitigen ſtrengen Gliederung bildet — beſtanden mit den
Fahnenabordnungen, einen ungemein wirkungsvollen,
Hinter=
grund. Wohl an 300 Fahnenträger hatten hier Aufſtellung
ge=
nommen. Neben denen der Parteigliederungen, der SA. und SS.
ſowie der HJ. ſah man auch zahlreiche alte Innungs= und
Ver=
einsfahnen, nationaler Vereine und Verbände uſw. Ein
farben=
prächtiges Bild, in das ſich der Schmuck der Girlanden und Pylone
trefflich und harmoniſch einordnete.
Zu beiden Seiten des Rednerpultes — die Anſprachen
wur=
den durch Lautſprecher entlang der Rheinſtraße und nach dem
Brückenkopf Mainz=Kaſtel übertragen — hatten die Ehrengäſte
Aufſtellung genommen. Pünktlich um 12½ Uhr kündeten
Böller=
ſchüſſe das Eintreffen des Herrn Reichsſtatthalters Gauleiter
Sprenger an, der kurz darauf von den Herren Staatsminiſter
Dr. Jung und Oberbürgermeiſter Dr Barth empfangen und
begrüßt wurde und die Fronten der SA. abſchritt, während die
Lautſprecher den Badenweiler Marſch über den Rhein zum
jen=
ſeitigen Ufer trugen.
Die Ouvertüre zu Wagners „Rienzi” leitete den Feſtakt ein.
Dann hielt
Oberbürgermeiſter Dr. Barkh
die Begrüßungsanſprache: Namens der Träger der heutigen
Feier der Staatsregierung der Stadt Mainz und der
National=
ſozialiſten des Kreiſes heiße ich Sie herzlich willkommen und
danke Ihnen, daß Sie gekommen, den bedeutungsvollen Tag mit
uns feſtlich zu begehen. Ich grüße den Herrn Gauleiter,
Reichs=
ſtatthalter Sprenger, den Herrn Staatsminiſter, die Vertreter
der Reichs=, Staats= und Kirchenbehörden, ich grüße die Herren
Oberbürgermeiſter der Nachbarſtädte, ich grüße alle, die an dem
heute vollendeten Werk mit Hand angelegt haben und ich grüße
nicht zuletzt die Volksgenoſſen des Stadtteils Kaſtel, mit denen
uns immer in der tauſendjährigen Geſchichte der Stadt gute
Nach=
barſchaft verband und mit denen uns die nun vollendete Brücke
noch enger verbindet, zu einem Gemeinweſen zuſammenſchließt.
Die Durchführung des gigantiſchen Bauwerks hat Tauſenden von
Menſchen mittelbar und unmittelbar Arbeit und Brot gegeben.
Die Vollendung bedeutet für die Stadt Mainz und für das
rhei=
niſche Land zwiſchen Worms und Koblenz ungeheuer viel, die
Brücke iſt die einzige Rheinbrücke, die für den allgemeinen und
geſamten Verkehr beſtimmt iſt. Ihre Bereitſtellung wird für das
ganze Gebiet von erheblicher Bedeutung werden. Letztlich aber
iſt die Vollendung des Umbaues auch eine unmittelbare
Berei=
cherung des Mainzer Stadtbildes. Sie iſt dazu angetan, dem
Ge=
ſicht unſerer Stadt ein eigenes, freieres Gepräge zu geben.
Dar=
um ſage ich als Vertreter dieſer Stadt gerne Dank! In erſter
Linie Dank der Reichsregierung für die Unterſtützung, die ſie
uns durch Uebernahme der weſentlichſten Laſten zuteil werden
ließ. Dank auch dem Lande Heſſen, das das Bauwerk ſchuf. Und
Dank dem urſprünglichen Schöpfer dieſer Brücke und allen
Arbei=
tern der Stirn und der Fauſt, die am Werke mitſchufen, für ihre
vorbildliche Leiſtung. Und perſönlicher Dank Ihnen, Herr
Gau=
leiter! In der Stunde, da Sie Ihres Geiſtes Kind drüben im
ehrwürdigen Schloſſe aus der Taufe gehoben haben, haben Sie
die Berechtigung des Brückenbaumeiſters anerkannt, die
Brücken=
häuſer fallen zu laſſen. Nur ſo fügt die Brücke ſich wundervoll
in das Stadtteil ein.
Volksgenoſſen! Parteigenoſſen! Kaum ein anderes iſt ſo
wie eine Brücke dazu angetan, den Gedanken des
Nationalſozia=
lismus zu ſymboliſieren. Den Gedanken der Zuſammenſchweißung
aller Deutſchen diesſeits und jenſeits des Stromes zu einem
un=
zerreißbaren Volkskörper. Wenn das deutſche Volk dieſem
Ge=
danken in Zukunft nachlebt, wird der ſehnlichſte Wunſch, der ja
in uns allen wach iſt, ſeine Erfüllung finden: Möge niemals
mehr der Marſchſchritt fremder Soldaten von
dieſer Brücke widerhallen! — Heil Hitler!
Konzerk=Abend
dMDarmſtädter Turn- und Sporkgemeinde 1846.
Samstag, den 17. November.
1 große Turnhallenfeſtſaal wies keinen beſonders guten
Heily auf, anſcheinend war im weſentlichen die Turngemeinde
Nehwer. Die Veranſtaltung war ein Verſuch, alles das, was
diel lun= und Sportgemeinde an muſikaliſchen Beſtrebungen
bemmt, zu gemeinſamem Wirken zuſammenzufaſſen. Und dieſer
Zeinh mißlang inſofern, als es nicht gelang, eine inhaltliche
EirAlächkeit zu ſchaffen. Man ſollte ſich entſcheiden: entweder
Roxl, hierhin gehörten die Männerchöre des erſten Teils,
Die ho invorträge von Herrn Cauer und die Art der
Geſangs=
daustumgen von Fräulein Kühling, — oder Volksmuſikabend,
daum waren die vorzüglichen Orcheſtervorträge der
Muſik=
abnhung und des Handharmonikaklubs im Recht. Hierhin
ge=
häMr auch die Xylophon=Vorträge, ebenſo die
Männerchor=
liell des zweiten Teils. Aber zwiſchen Orcheſterdarbietungen.
t9PPſer guter Unterhaltungsmuſik zwei der würdigſten und
erneſteri neueren Männerchöre, das war ein Mißgriff, ebenſo
wichl as Handharmonikaorcheſter unmittelbar nach Schuberts
„Le/Nacht”. — Man mißverſtehe uns nicht, wir ſind
durch=
audd lefichen Sinnes mit dem Leiter der TSG. 1846, Herrn
Löcht, Dder auf die Wichtigkeit der Volksmuſik hinwies, der in
Aw3h ſtellte, daß ſich zahlreiche Volksinſtrumentengruppen
aweldern ſollen, und der den Geſamtübertritt des Hand=
9aUunſ.kaklubs in die Turngemeinde als deren
Handharmonika=
abbem a herzlich begrüßte. Aber wir wehren uns dagegen,
dat At echte Volkskunſt wahllos mit Kunſtwerken völlig anderer
Aiſerniſcht wird, wie wir auch ſtets fordern werden, daß auf
d9 Sſocksinſtrumenten Volksmuſik geſpielt wird, und daß nicht
Blſkoh en=Sinfonieſätze oder Wagners Siegfried=Trauermarſch
fü Nurndharmonika, Ziehharmonika, Zither, Mandoline uſw.
bd Meiu et werden.
in en großen Teil der Vortragsfolge beſtritt die
Muſik=
al kung unter Herrn Buslau. Die verſchiedenen, zum Teil
T8Agraoßformigen Werke, wurden ſehr gut, ſorgfältig einſtudiert
und ausgearbeitet wiedergegeben. Eine rechte Freude machten
die Handharmonikaſpieler unter Herrn Dobler. Es wurde ſehr
klar, rhythmiſch und gut abgetönt geſpielt. Wir denken uns,
daß dieſe Gruppe eine reiche Verwendungsmöglichkeit finden
wird bei Volksmuſik=, Theater= und Volkstanzabenden. So wie
in den bayriſchen Bauerntheatern Zitherſpieler in den
Zwiſchen=
akten auftreten, ſo könnte auch bei manchen Volksſtücken, die
von der Darmſtädter Spielgemeinſchaft im Kleinen Haus ſo
vorzüglich geſtaltet werden, dieſe wirklich ausgezeichneten
Dar=
bietungen verwendet werden. Mit bekannter Meiſterſchaft ſpielte
Herr Hartmann Xylophon. Seine Virtuoſität iſt erſtaunlich, er
erntete reichen Beifall, — aber ſein Walzer unmittelbar nach
Schuberts „Seligkeit” war an falſcher Stelle.
Die Singmannſchaft iſt gegen früher etwas
zuſammen=
geſchmolzen. Darum iſt auch die klangliche Ausgeglichenheit von
dem neuen Chorleiter, Herrn Cauer, noch nicht ganz erreicht,
Man ſpürte, daß er als Geiger mit ſcharfem Gehör noch mit
dem Techniſchen kämpft. Bei den Chören von Heinrichs und
W. v. Baußnern war der Chorklang und die Stimmbildung
gut, dagegen blieb die Geſtaltung etwas unbelebt, in Schuberts
„Nacht” waren die Mittelſtimmen nicht immer tonrein. Friſch
war der Vortrag des hübſchen Chores von E. Schmidt „Luſtiger
Geſelle”, aber ganz gingen Sänger und Leiter nicht aus ſich
heraus. Recht anſprechend gelangen die Volkslieder, hier war
Klang, Geſtaltung und Vortrag am freieſten. Herr Cauer bot
als Violinſoli den erſten Satz aus Mozarts D=Dur=Konzert und
kleinere Stücke leichteren Gehalts, mit denen er ſich als
vor=
züglicher Spieler und Geſtalter lebhaften Beifall errang.
Helene Kühling ſang mehrere deutſche Volkslieder in der
Faſſung von Joh. Brahms und ein Lind von Schubert. Ihre
ſympathiſche Stimme und feine Vortragskunſt kam in dem
großen Raum weniger gut zur Geltung als in einem
mitt=
leren Konzertſaal, auch ſchien ſie uns anfangs etwas
beein=
trächtigt durch die ſtilloſe und allzu bunte Vortragsfolge, die
ihre kammermuſikähnlichen, wohldurchdachten Vorträge in die
Nähe weit derberer Kunſt brachte. Später ſang ſie freier und
unbekümmerter. Am Klavier war Herr Niebergall ein
unermüd=
licher und zuverläſſiger Begleiter. — War ſchon an ſich die
Vor=
tragsfolge ſchon zu umfangreich, ſo wurde ſie durch Ein=
FN.
ſchiebungen und Zugaben noch gedehnt.
Danach erfolgte die Uebergabe der Brücke durch den
Vorſitzen=
den des Bauausſchuſſes, Herrn Miniſterialrat Ickes, an den
Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger.
Miniſterialrak Ickes
führte nach einem Rückblick auf die Geſchichte des Baues aus, daß
außer den beiden großen Firmen MAN und Grün & Bilfinger
41 weitere Firmen und Handwerksmeiſter unmittelbar und 58
Lieferfirmen beteiligt waren. Nur deutſche Arbeit und deutſche
Werkſtoffe haben Verwendung gefunden. Den Firmen.
Hand=
werkern und Arbeitern ſprach Miniſteralrat Ickes den Dank der
Bauverwaltung aus. Die höchſte Zahl der gleichzeitig auf der
Bauſtelle beſchäftigten Arbeiter betrug 220, die Zahl der
geleiſte=
ten Tagewerke rund 170 000. Der Umbau hat 3 120 000 Mark
gekoſtet, faſt ſo viel wie ſeinerzeit die alte Brücke. Zum Schluß
ſeiner Ausführungen gedachte der Redner der drei Opfer, die der
Umbau gefordert hat, der Arbeiter Joſef Müller und Philipp
Seegräber, die ſchwer verletzt und arbeitsunfähig wurden, und
des Arbeiters Karl Großmann, der von einem aus Kaſtel
aus=
fahrenden Zug erfaßt und ſo ſchwer verletzt wurde, daß er bald
darauf ſtarb. Sodann verlas er die Urkunde, die im Schlußſtein
geborgen werden und der Nachwelt Kenntnis von der Vollendung
des Werkes geben ſoll. Er bat den Reichsſtatthalter, den
Staats=
miniſter und den Oberbürgermeiſter, die Urkunde zu vollziehen
und den Schlußſtein in den Bau einzufügen.
Der Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger, Staatsminiſter
Dr. Jung und Oberbürgermeiſter Dr. Barth unterzeichneten
ſodann die Urkunde, die zuſammen mit der Urkunde von 1885 in
eine Kupferkapſel gelegt wurde. Nachdem die Kapſel zugelötet,
fügte der Reichsſtatthalter ſie in den Schlußſtein ein, der alsdann
zugemauert wurde. Der Schlußſtein, ein Sandſteinblock, ſteht
in=
mitten der Freitreppe.
übernahm die Brücke mit einer längeren Anſprache, in der er
u. a. ſagte: Parteigenoſſen! Deutſche Volksgenoſſen! Sie ſind von
den Ufern des Rheins und Mains hierhergekommen, um Zeuge zu
ſein der Uebergabe dieſer neuerſtellten Brücke, die die beiden
Rheinufer verbindet. Seien wir eingedenk deſſen, daß wir heute
immer noch unter dem Drucke des Verſailler Vertrages ſtehen und
nicht die Möglichkeit haben, eine größere Anzahl von Rheinbrücken
zu erſtellen. Wir brauchten heute wohl bei dem Verkehr, für den
dieſe Brücke vor 50 Jahren ausreichte, angeſichts ſeiner Steigerung
deren 2 bis 3 anſtatt dieſer einen. Ich bin überzeugt, daß auch die
Vertragspartner ſich nicht für die Dauer der Einſicht verſchließen
werden, daß der Zeitpunkt kommen muß, da die engherzige
Aus=
legung des Vertrages fallen muß. Daß man ein ſo friedfertiges und
arbeitſames Volk wie das deutſche nicht hindern darf, ſeine
Zu=
ſammengehörigkeit und Verbundenheit mit den Volksgenoſſen
jen=
ſeits des Rheinufers in engſten Beziehungen zu pflegen. Wir
for=
dern nicht! Das hätte keinen Sinn. Aber wir bauen darauf, daß
die Entwicklung ihren Weg gehen wird zu dem ſelbſtverſtändlichen
Recht der engſten Verbindung zwiſchen den Bewohnern rechts und
links des Rheins. Der beſte Garant für die Erfüllung dieſer
Zu=
kunftshoffnung iſt die Einheit der Volksgemeinſchaft, die keiner
mehr hemmen kann. Die wollen wir pflegen überall und zu jeder
Zeit. Die Einheit, die der Führer geſchaffen hat im Volk und
durch das Volk. Alles was heute geſchehen kann, iſt nur möglich,
weil das deutſche Volk ſo wunderbar wie ein Mann
zuſammen=
ſteht und ſich bewußt iſt, daß dieſe Einheit nie vergehen darf, weil
ſie allein der Weg iſt, der in die Zukunft weiſt. Aber wir wollen
uns auch bewußt bleiben der Tatſache, daß es des Führers
be=
durfte, dieſe Einheit im deutſchen Volke zu ſchaffen. Das iſt ſein
Werk. und wenn heute Deutſchland ſich eng verbunden weiß, ſo
grüßen wir ihn hier vom deutſchen Rhein. Und ſo übernehme ich
in dieſem herrlichen deutſchen Gedanken die Brücke und übergebe
ſie dem öffentlichen Verkehr. Wir alle aber denken des Schopfers
des neuen Deutſchland, des Fühers der NSDAP., des deutſchen
Reichskanzlers Adolf Hitler! Heil!
Deutſchland=Lied und Horſt=Weſſel=Lied folgten der Anſprache.
Der Feſtchor „Deutſchland, heiliger Name”, geſungen von der
Mainzer Sängerſchaft und der Krönungsmarſch aus „Folkunger”
von Kretſchmer endeten den Feſtakt, den Oberbürgermeiſter Dr.
Barth mit dem Rufe ſchloß: „Wir ſchließen die Feier mit dem
alten und ewig neuen Kampfruf: dem Füyrer Sieg=Heil!!!“
Nach dem Feſtakt begaben ſich die Feſtgäſte und Abordnungen
in die Stadthalle, wo gemeinſam das Eintopfgericht des
Opfer=
ſonntags eingenommen wurde.
Abends fand in der Stadthalle, die überfüllt war, als
Ab=
ſchluß des Feſttages, ein
großes Brückenſeſt
ſtatt. Eine vorbildliche populäre „Kraft durch Freude‟=
Veran=
ſtaltung im Rahmen eines Bunten Abends, das viele Mainzer
Künſtler und Dichter auf den Plan gerufen hatte. Es war ein
umfangreiches Programm vorgeſehen, deſſen Durchführung bis
Mitternacht dauerte. Den von Dr. Schönborn gedichteten
Feſtſpruch ſprach Hans von Schwerin vom Mainzer
Stadt=
theater, das auch ſonſt eine Anzahl ſeiner tüchtigſten Kräfte zur
Verfügung geſtellt hatte. So Hans Komregg, der u. a. Hans
Sachſens Anſprache und mit den Damen Großmann,
Hende=
richs und den Herren Raſp und Kempf, das Quintett aus
den Meiſterſingern ſang. Wilh. Schirp ſang Rheinlieder Hans
Ludwig Linkenbach hatte ein ſchönes Geleitwort „
Brücken=
geiſt” gedichtet, das Fritz Fiſcher=Schlotthauer ſprach.
Die Knabenklaſſe von Ph. Müller=Gebhardi, führte von
dieſem einſtudierte Knabenſpiele vor, ſo einen Saarländer
Berg=
mannstanz und ein Spiel vom fleißigen Handwerker.
Auch das Ballett des Mainzer Stadttheaters hatte ſich zur
Verfügung geſtellt und brachte unter Leitung von Hans Helken
eine Reihe entzückender Tänze zur Aufführung. Dazu war eine
Reihe hervorragender Varieté= und Zirkuskünſtler aufgeboten,
Equilibriſten, Drahtſeilkünſtler, Exzentriks Luftakrobaten uſw.
uſw. — Es wurde unendlich viel geboten für — 30 Pfg. Eintritt,
M. St.
und die Tauſende kamen voll auf ihre Koſten.
Der Fernſprechkundendienſt ein Helſer in der Nok!
CWie der Fernſprechkundendienſt Ihnen Zeit, Aerger und
Aufregung erſparen kann, ſei an einem Beiſpiel erläutert:
Sie haben mit jemand ein Zuſammentreffen verabredet,
kön=
nen aber die Verabredung wider Erwarten nicht einhalten.
Tele=
phoniſche oder ſonſtige Benachrichtigung des anderen iſt Ihnen
nicht möglich, oder es iſt zu ſpät dazu. In ſolchen Fällen tritt der
Kundendienſt als Helfer auf: Sie rufen einfach von einer
Teil=
nehmerſtelle, einem Münzfernſprecher oder einer ſonſtigen
öffent=
lichen Sprechſtelle dieſen Dienſt an und teilen ihm mit, was dem
anderen auszurichten iſt, wenn er wegen des mißglückten
Zu=
ſammentreffens anrufen ſollte. Es iſt zwar zweckmäßig, aber wenn
ſich das Verfahren eingebürgert hat, nicht einmal notwendig, daß
die Inanſpruchnahme des Kundendienſtes vorher eigens
verab=
redet wird. Der andere braucht nur beim Kundendienſt
anzufra=
gen, ob für ihn eine Nachricht vorliege. Der Kundendienſt befreit
alſo den Wartenden vor längerem Zeitverluſt, gibt ihm
Auf=
klärung über die Verhinderung des anderen und übermittelt,
wenn er dazu beauftragt worden iſt, eine neue Verabredung.
Dieſe Art der Benutzung des Kundendienſtes koſtet Sie
ein=
ſchließlich der Gebühr für den Anruf des Kundendienſtes 40 Rpf.,
den Anfragenden 10 Rpf. für das Ortsgeſpräch mit dieſer
Dienſt=
ſtelle
In ähnlicher Weiſe hilft der Kundendienſt den Beſuchern von
großen Veranſtaltungen, Maſſenverſammlungen u. dgl., die
ein=
ander verloren haben, dazu, ſich wiederzufinden. Es bedarf nur
einer kurzen Verſtändigung des Kundendienſtes über Zeit und
Ort eines Wiederzuſammentreffens. Dies wird dann einer etwa
anfragenden Perſon übermittel
Denken Sie künftig in ſolchen und ähnlichen Fällen an den
Helfer Kundendienſt.
Seite 8 — Nr. 320
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 19. November 19349
KeiMMrkOMN
VON C=BRUCC
„Ah — ich entſinne mich. Wir haben ein Schreiben
bekom=
men, das ſind Sie doch? Der Mann, der einen Anſpruch geltend
macht? Ich kann Ihnen jetzt ſchon die endgültige Antwort ſagen.
Falls Sie ſich noch einmal erdreiſten, einen ſolchen Brief zu
ſchrei=
ben oder mit ähnlichen Forderungen hier aufzutauchen, wird man
Sie der Polizei übergeben.
„Der Polizei übergeben? Mich? Das wagen Sie — das wagt
man mir zu ſagen?
Hören Sie” brach er dann plötzlich ab, „hören Sie genau zu,
was ich Ihnen ſage, und richten Sie es Ihrem Dr. Markus aus.
Ich bin hier im Lande. Ich und zwei andere. Und wir wollen
unſer Recht. Und wir ruhen nicht, bis wir unſer Recht haben.
Und gehen über Leichen. Gute Nacht.”
Der andere, es war Heinhauſen, der Sekretär von Dr.
Mar=
kus, ſchaute ihm einen Augenblick verdutzt nach. Dann murmelte
er einen Fluch zwiſchen den Zähnen.
IV.
Einen Tag ſpäter tauchte in Brüſſel Borax auf.
Borax, genau geſagt John Borax, war vor einem Jahr als
Texasreiter bei einem Zirkus nach Brüſſel gekommen und hatte
ſich nach dem Zuſammenbruch des Unternehmens wieder dem
ehr=
ſamen Beruf eines Holzfällers zugewandt, den er vorher in
Ka=
nada ſchon länger ausgeübt hatte.
Es kam nicht oft vor, daß er in die Stadt kam, deshalb hatte
er ſich ſo herausgeputzt. Die Schaftſtiefel, die ihm bis an die Knie
reichten, blinkten. Die Knöpfe an ſeiner Jagdjoppe ſaßen alle
feſt, und das rote Halstuch war ſäuberlich geknotet.
Es iſt wahr, er erregte ein bißchen Aufſehen in der Stadt,
und mehr als einer blieb ſtehen auf der Straße und ſchaute ihm
nach. —
Aber Borax kümmerte das nicht. Er ſchritt langſam und
ſeinen Stock in der Hand ſchwenkend, vom Bahnhof Midi in die
Stadt hinein. Er hatte gut gefrühſtückt. In einem kleinen Kaffee
hatte er zwei ganze Reisfladen und eine große Kanne Kaffee
vertilgt. Das Mädchen, das ihn bediente, hatte ihm einen
ver=
wunderten Blick zugeworfen, den er den ganzen Weg über nicht
vergeſſen konnte.
Borax war in die Stadt gekommen, um ſich ſeines Lebens
zu freuen. Und er tat es.
Nun ſchien ihm Brüſſel auch eine Stadt dazu, und er war
ein Menſch, der nicht gut Nein ſagen konnte. Man ſah ihn in
vielen Lokalen untertauchen. Er tauchte auch immer wieder auf.
Aber als er am Mittag in der Nähe des Zentralbahnhofs vor
einem Poliziſten ſtand und nach dem Weg zum Hotel Merkur
fragte, mußte er ſich doch ein wenig auf ſeinen Stock ſtützen, weil
eine Art Mißtrauen in ſeine Beine geſtiegen war.
Der Beamte betrachtete ihn eine ganze Minute ſehr erſtaunt,
dann ſetzte er ihm den Weg auseinander, und Borax ſchlug die
angegebene Richtung ein.
Merkur war ein großes und modernes Hotel, und Borax
blieb eine Weile kopfſchüttelnd davor ſtehen. Dann trat er
ſchließlich durch die Drehtür ein.
Drinnen lagen Teppiche in einer großen Halle. Mächtige
Spiegel hingen an den Wänden, und Borax blieb wieder eine
ganze Weile ſtehen und betrachtete zuerſt die Teppiche, dann die
Spiegel und zum Schluß die Menſchen, die ringsum an den
Wän=
den in tiefen Seſſeln ſaßen. Es waren ſogar einige dabei, die
ihm gefielen. Ein paar hübſche junge Mädchen, ein paar feine
Mädchen, mußte ſich Borax geſtehen. Und er hätte Luſt gehabt,
eine kleine Unterhaltung mit ihnen anzufangen, wie ſie hierher
gekommen wären und wie es ihnen hier gefiele und ob ſie ſich
nicht langweilten den ganzen Tag.
Aber gerade, als er entſchloſſen war, auf die hübſcheſte von
ihnen zuzugehen und ihr zu ſagen, daß er doch noch nie ſo etwin;
Hübſches geſehen und wie ſie das fertiggebracht hätte, kam ee=
Mann im Frack auf ihn zu und fragte: „Was wünſchen Sie?
„Ah ſo”, ſagte Borax, „bringen Sie mir ein helles und 81
jungen Dame da ein dunkles Bier. Es kann ruhig ein großt
ſein, es iſt ja eine verfluchte Hitze hier.
„Sie ſind hier in einem Hotel”, ſagte der Befrackte ſtren
„die Schenke iſt nebenan.”
So mußte Borax leider auf die Unterhaltung mit der Sche
nen verzichten und dem Portier ſagen, daß er von Dr. Wehnu
erwartet würde.
Dr. Wehner wohnte im zweiten Stock des Hotels. Dorthinou
ſtieg er nun über die teppichbelegten Treppen. Er war, trotzdan
es mit der Dame nun leider nichts gegeben hatte, ſo außerorder
lich gut geſtimmt, daß er laut ein Lied vor ſich hinpfiff.
Er wurde von Dr. Wehner ohne Umſtände empfangen ur
zu einem Seſſel geleitet.
„Ich brauche zwei zuverläſſige Leute”, begann Wehner go=
Umſchweife. „Man hat Sie mir empfohlen, und deshalb habe=
Sie herbeſtellt. Es handelt ſich um folgendes. Er breitete ee
Landkarte auf dem Schreibtiſch aus. „Wenn Sie bitte einn,
herſchauen wollen. Sie ſehen hier das Moor. Oben liegt
Venndorf. An der entgegengeſetzten Stelle liegt Wald. Ich hs
ein Stück dieſes Waldes angekauft. Er liegt hier. Von dies
Stück Wald aus ins Moor hinein bis zu dieſer Stelle im Mſ.
möchte ich, daß Sie mir einen Pfad anlegen. Irgendeinen ae
baren Weg. Nicht breit. Gerade breit genug für einen Fußgg,
ger. Wie Sie das fertig bringen, überlaſſe ich vollſtändig Ihm
Nur ob Sie es fertig bringen, möchte ich von Ihnen wiſſen.
„Aber natürlich”, begann Borax und wollte eine lange R
halten. Aber der Doktor unterbrach ihn wieder. „Gut, das fru ſd
mich”, ſagte er. „Und damit Sie, auch über den Zweck Ihrer:
beit unterrichtet ſind: jene Stelle im Moor iſt trocken. Ich un
mute eine Kultſtätte auf ihr und will dort Ausgrabungen un
anſtalten.”
Nun wußte Borax zwar nicht im entfernteſten, was ſich
Menſch unter einer Kultſtätte vorſtellen ſoll, aber er nickte 40
eifrig, ſo erſtaunt war er, daß er überhaupt nicht zu Wort kik.
„Und zweitens”, fuhr Dr. Wehner fort, „die Arbeit eilt,
Miſen
muß in der möglichſt kürzeſten Friſt fertiggeſtellt ſein. Kön=
Sie auch dafür garantieren?"
Borax nickte.
„Und drittens. Die Arbeit wird man nicht verbergen
könn=
vor dieſen oder jenen Neugierigen. Aber es wäre mir trotzdin
lieb, wenn Sie es erreichen könnten, daß möglichſt niemand üüger hindun
dieſe Vorbereitungen im Moor erfährt. Vor allen Dingen nfuu
zu was es geſchieht und für wen es geſchieht. Ich möchte nfu
daß mir auf dieſe Weiſe jemand zuvorkommen könnte.”
(Fortſetzung folgt)
Aift fü
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Mein innigſtgeliebter, treuſorgender Mänl”
unſer lieber guter Bruder, Schwager Une
Onkel
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iſt uns nach einem arbeitsreichen Lebel.
im 67. Lebensjahr, am 18. November dur
einen plötzlichen Tod entriſſen word.‟
ImNamen der trauernden Hinterbliepen.”
Magda Schramm, geb. Gönner”
Darmſtadt, Aliceſtr. 17, den 19. Nob=I2"
Die Beerdigung findet auf dem Nie
Friedhof (Nied.=Ramſtädterſtr.) Diensr.
den 20. Novbr., nachm. 3 uhrn ſtatt. Uec