Darmstädter Tagblatt 1934


17. November 1934

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Kinzelnummer 10. Pfennige

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 318
Samstag, den 17. November 1934. 196. Jahrgang

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Franzöſiſche Betriebſamkeit.
Lamd verhandelk. Franzöſiſche Oſtpakknoke an Polen in Vorbereilung. Bemühungen um einen Ausgleich
mit Italien. Auerſchüſſe der Kleinen Enkenke.

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u* 20 Diplomaken machen Ueberſtunden
inder hohen Diplomatie herrſcht urplötzlich eine erſtaunliche
Betrrdankeit. In Paris, in Moskau, in Rom, in Budapeſt, in
Belguu, überall drängen ſich die Kräfte. Eine Menge von
Fädem verden geſponnen hier hinüber, dort hinüber , ſo
Adicht ſud ſo durcheinander, daß irgendein Muſter nicht mehr zu
unterſtiden iſt. Man muß ſchon froh ſein, wenn in dieſem

Kreum nd Quer wenigſtens ein halbwegs zuverläſſiger Leit=
fadem
fhrbar wird, der eine Art Ueberblick ermöglicht. Unver=
fennbtea
ſſt Laval der Träger dieſer neuen Geſchäf=
tighet
. Wir werden davon ausgehen müſſen, daß in den Be=
ziehuman zu Deutſchland im Augenblick das Saarproblem das
Kernntik der franzöſiſchen Politik bildet, und daß alles andere
nur hiskonſtruktionen ſind. Aber dieſe Hilfskonſtruktionen ſind
ſo krmſtg, daß ſie an ſich ſchon imſtande wären, ein eigenes Ge=
bäuda
u tragen, und vielleicht auch ſpäter einmal tragen ſollen.
Gerau dreſes Nebeneinander verſchiedener Möglichkeiten macht
das nennen der Zuſammenhänge ſehr ſchwierig.
Ke: Laval hat nun angekündigt, daß er den Oſtpakt,
füüſder Eia eigentlich ſchon im Papierkorb verſchwunden war, wie=
der
1 evorholen will, um einen neuen Verſuch zu machen in=
viewnt
dieſes Gebilde den Polen ſchmackhaft zu machen iſt. War=
ſtetein

chau urntet auf eine neue franzöſiſche Note, die angeblich die
evolnincn Einwände gegen die Grundgedanken des Oſtpaktes
vide let und den Polen klar macht, daß ſie ſich auf dieſe Bin=
ſung
elraſſen können, ohne ihre ſonſtigen Beziehungen zu ge=
ährd/
Oberſt Beck war bisher anderer Meinung. Wir wollen
ubwauctn ob er ſich den franzöſiſchen Geſichtspunkt zu eigen
nachtfloilbei wieder nicht ganz klar iſt, ob es ſich wirklich um
ſtanz zſthe Gedankengänge handelt, oder ob nicht vielleicht Lit=
winonc
deſſen Vertreter in den letzten Tagen ſehr häufig im
Quai/ Orſay war, dabei federführend geweſen iſt.
(Güchzeitig betreibt Laval aber auch die Fortſetzung der
nach ſſm Tode Barthous ins Stocken geratenen Ausgleichs=
veryndlungen
mit Italien. Angeblich will er kurz
nacht Yibnachten nach Rom fahren, will aber vorher die Gewiß=
heit
hen, daß aus dieſer Reiſe etwas herausſpringt. Die fran=
zöſiſc
diplomatie hat die Zeit nicht verloren. Sie hat fleißig
Mat nll geſammelt und eine eigene Studienkommiſſion einge=
ſetzt
, 1u die zwiſchen Frankreich und Italien ſchwebenden Kolo=
2 nialflnen zu überprüfen und herauszufinden, welche Kompen=
ſüitze
! ſatiorhn den Italienern geboten werden können. Der franzöſiſch=
ger
e tälieimhe Ausgleich iſt ſeit 10 Jahren eine der vielen Hoffnun=
gen
IIſ franzöſiſchen Politik geweſen. Er iſt ſeither ſeiner Ver=
Ende2 wirklftng nicht näher gekommen, und auch ſolange Barthou
m m lebtes ur mehr von ſchönen W.rten als von Tatſachen die Rede.
wder Es hmt alles davon ab, was Frankreich bieten kann und will,
und ig hat bisher zur Befriedigung der italieniſchen Wünſche
bei nnem nicht ausgereicht.
Ar durch die franzöſiſchen Bemühungen ſchlagen nun die
Veriſche aus den Kreiſen der Kleinen Entente
berauy dre aus dem Marſeiller Attentat eine politiſche An=
klauſegegen
beſtimmte Staaten konſtruieren wollen
und ſcrei offenbar auch auf die Unterſtützung der Türkei rech=
nen
. Aus Belgrad wird angedeutet, daß ein größeres Memo=
kandcmüber
die Verantwortung Ungarns ausgearbeitet ſei, das
zur Gündlage einer Verhandlung vor dem Völkerbundsrat gemacht
Verdſsſoll. Die Großmächte haben abgewinkt, ſoweit es ſich da=
dei
zmeine unmittelbare Apoſtrophierung Ungarns handelt,
vollenſagegen aber wohl über eine theoretiſche Erörterung des
Banzemfalles mit ſich reden laſſen. Aber das genügt wieder der
Rleinn Entente nicht, die deshalb vielleicht das Thema bis zur
nachſ4 ardentlichen Ratsverſammlung im Januar zurückſtellt,
um iſbiſchen ihre diplomatiſche Aufrüſtung noch weiter betrei=
ben
ylännen. Das letzte Wort iſt hier offenbar noch nicht ge=
brocc
wie ja überhaupt die diplomatiſche Hochflut ihren Höhe=
bunklſelleicht
noch nicht einmal erreicht hat. Wir dürfen uns
Nichta undern, wenn jetzt auch Moskau ſich nachdrücklicher in die
beſpere einſchalten würde, als bisher zu erkennen war. Und
Lachluſſolini wird ſich mit den Staatsbeſuchen
41s udapeſt und Wien vermutlich nicht begnü=
EEDe politiſchen Rüſtungen werden alſo von allen Seiten
Ntchſt, und die Zeit bis zum Beginn der Ratstagung in der
komrover: Woche kann noch mehr als eine Ueberragkung
bringg
ege polikiſche Täkigkeit am Quai d Orſay.
DNB. Paris, 16. November.
9r franzöſiſche Außenminiſter hatte Freitag
vrmhtg, eine Reihe von Unterredungen, die von allgemeinem
Bolilehen. Intereſſe ſind. Er empfing zunächſt den fran=
1öſ ſen Botſchafter in Rom, de Chambrun, der
Grei’ gSend wieder nach Italien zurückreiſt, um die Verhand=
lungBan
. Ort und Stelle weiterzuführen. In der Reihenfolge
der ſpiäinge beim Außenminiſter folgte der ſüdſlawiſche
Beſſecer beim Völkerbundsrat, Fotitſch, der
O2nNüoſlawiſchen Geſandten in Paris beglei=
ket
ſrr, und dann der öſterreichiſche Geſandte. Mit
Demelſſlarwiſchen Diplomaten hat Laval ſich ausführlich über die
4b0t Südſlawiens unterhalten, den Völkerbund mit
Eies dte über die angebliche ungariſche Verantwortung für den
Naleiſer: Anſchlag zu befaſſen.
kürkiſche Außenminiſter, der am Freitag in Belgrad
DeieAvemhandelte mit dem ſüdſlawiſchen Außenminiſter. Wie in
Boincen Kreiſen verlautet, hat Südſlawien eine Denkſchrift vor=
Dr wie es in Genf über den Marſeiller Königsmord vor=
legcy
,

Franzöſiſche Rom=Pläne.
Neue Pariſer Vorſchläge zur Bereinigung
der franzöſiſch=ikalieniſchen Beziehungen.
EP. Paris, 16. November.
Das Oeuvre berichtet, daß Miniſterpräſident Flan=
din
, falls es die Umſtände erlauben, zuſammen mit
Außenminiſter Laval an einem noch nicht feſt=
geſetzten
Zeitpunkt nach Rom reiſen werde.
Die Verhandlungen mit Italien dürften aller Vorausſicht nach
in den kommenden Tagen in ein neues aktives Stadium treten.
Im geſtrigen Miniſterrat hat Außenminiſter Laval den Stand=
punkt
Frankreichs gegenüber den ſeit September ſchriftlich vor=
liegenden
italieniſchen Vorſchlägen über gewiſſe bekannte fran=
zöſiſch
=italieniſche Streitfragen dargelegt. Dieſes Expoſé iſt vom
Miniſterrat gebilligt worden. Außenminiſter Laval hat darauf=
hin
am Donnerstag nachmittag den gegenwärtig in Paris wei=
lenden
franzöſiſchen Botſchafter in Rom, de Cham=
brun
, empfangen und ihm neue Inſtruktionen gegeben.
de Chambrun wird in aller Kürze nach Rom zurückkehren, um
dem Duce die Vorſchläge vorzulegen. In franzöſiſchen politiſchen
Kreiſen hat man den Eindruck, daß es noch zahlreicher
Verhandlungen bedarf, ehe über einige der
wichtigſten Streitfragen zwiſchen Italien und
Frankreich gewiſſe Probleme, wie die Flottenfrage und
das öſterreichiſche Problem, werden in dieſen Verhandlungen
nicht oder nur oberflächlich berührt Ausſicht auf Eini=
gung
beſteht.
Das Echo de Paris beklagt ſich heute darüber, daß der
Duce immer noch von Reviſionismus, zum mindeſten zugunſten
von Ungarn, träume. Eine ſolche Haltung ſei angeſichts der
ſcharfen Stellungnahme Italiens in der öſterreichiſchen Frage un=
verſtändlich
und mache es Frankreich unmöglich, eine enge
Entente mit Italien einzugehen, denn Frankreich wolle
und könne ſich von der Kleinen Entente nicht
trennen. Außerdem ſcheine der Duce die jugoſlawiſche Ein=
heit
immer noch nicht als eine vollendete Tatſache anſehen zu
wollen, an der es nichts mehr zu rütteln gebe. Das ſei kein
gutes Zeichen für die kommenden Genfer Verhandlungen über
die Verantwortlichkeit am Marſeiller Attentat.
Romreiſe Schuſchniggs.
Erklärungen des öſterreichiſchen Bundeskanzlers
an die ikalieniſche Preſſe.
EP. Wien, 16. November.
Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg und
Außenminiſter Dr. Berger=Waldenegg ſind am Donnerstag
abend mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug nach Rom abgereiſt.
Vor ſeiner Abreiſe von Wien hat Bundeskanzler Dr.
Schuſchnigg den italieniſchen Preſſevertretern beſondere Er=
klärungen
abgegeben, aus denen hervorgeht, daß dieſer
Staatsbeſuch in Rom zu einer Reihe von Beſprechun=
gen
führen werde, die ſich im Rahmen des Freund=
ſchafts
= und Schkedsgerichtsvertrages vom
Februar 1930 und der im März 1934 zwiſchen
Italien, Oeſterreich und Ungarn vereinbarten
Protokolle halten werden. Außerdem kämen die
beſonderen Fragen Italiens und Oeſterreichs
zur Behandlung. Die politiſchen und wirtſchaftlichen Be=
ziehungen
zwiſchen Italien und Oeſterreich ſeien von ſolcher
Solidarität und Freundſchaft getragen, daß von einer ſol=
chen
Fühlungnahme keine Ueberraſchungen zu
erwarten ſeien.
In eingeweihten Wiener Kreiſen wird auf gewiſſe Verände=
rungen
der Dispoſition der Romreiſe des Bundeskanzlers Dr.
Schuſchnigg und des Außenminiſters Berger=Waldenegg hin=
gewieſen
, die nicht ohne gewiſſe Bedeutung ſeien. Während ur=
ſprünglich
der Staatsſekretär für Unterricht Dr. Pertner die
Reiſe mitmachen ſollte, ja ſogar ſchon ein Stellvertreter für ihn
beſtimmt war, wurde im letzten Augenblick die Reiſe Dr. Pert=
ners
abgeſagt, und ſtatt ſeiner macht der Chef des politiſchen
Departements im Bundeskanzleramt Dr. Hornboſtel die Fahrt
nach Rom mit. Man glaubt, daraus ſchließen zu können, daß
die urſprünglich mehr als Freundſchaftsbeſuch, der gleichzeitig
zur Vertiefung der kulturellen Beziehungen gedacht war, ge=
plante
Reiſe im letzten Augenblick eine ſtarke Färbung ins
Politiſche bekommen hat. Man hört, daß Dr. Hornboſtel mög=
licherweiſe
auch als juriſtiſcher Berater die Reiſe mitmacht, da
die von Südſlawien geſtellten Auslieferungs=
begehren
in Oeſterreich und Italien noch in der
Schwebe ſind und in dieſer Frage die beiden Regierungen
gern gemeinſam vorgehen möchten. Beſonders die Frage der
Auslieferung des in Wien verhafteten Kroatenführers Pertſche=
witſch
, der von den ſüdſlawiſchen Behörden als treibender Fak=
tor
der kroatiſchen Emigrantenpolitik bezeichnet wird belaſtet
die Beziehungen der beiden Nachbarſtaaten. Die der öſterreichi=
ſchen
Regierung naheſtehende Preſſe beſchäftigt ſich bereits ein=
gehend
mit der Romreiſe des Bundeskanzlers und bemüht ſich
vor allem, den Nachweis zu erbringen, daß keinerlei geheimnis=
volle
Abmachungen geplant ſind.

* Wirkſchaftsopkimismus auf weike Sichk
Von
Dr. Carl Wellthor.
Kurz hintereinander haben zwei Reichsminiſter zur Wirt=
ſchaftslage
geſprochen: Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin von
Kroſigk in Aachen vor einem breiten Publikum und der ſtell=
vertretende
Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schacht in Köln vor
Vertretern der Preſſe. Beide Männer gelten als ausgeſprochene
Fachminiſter. Sie haben bereits vor dem 30. Januar 1933 hohe
Poſten bekleidet und haben verſucht, den Dingen einen beſſeren
Lauf zu geben. Schwerin von Kroſigk iſt, ehe er den Poſten
des Reichsfinanzminiſters im Kabinett von Papen annahm,
Jahre hindurch Leiter der Etatsabteilung im Reichsfinanz=
miniſterium
geweſen und hatte ſich durch die gediegene Art, mit
der er vor bald drei Jahren auf der Baſeler Reparationskonfe=
renz
vor den ſkeptiſchen und kritiſchen internationalen Sachver=
ſtändigen
den öffentlichen Haushalt des Reichs erläuterte, die
Achtung derjenigen Männer im Inland und im Ausland errun=
gen
, die den im Stillen arbeitenden Beamten höchſtens einmal bei
der Beantwortung einer Fachfrage im Haushaltsausſchuß des
Reichstags oder Reichsrats geſehen und gehört hatten. Schacht
hatte einen vieljährigen erbitterten Kampf gegen die kurzſichtige
und weichliche Schuldenpolitik der Regierungen zwiſchen 1924
und 1930 geführt und hatte ſeinen Poſten verlaſſen, als die
von ihm in Paris vorbereitete neue Löſung der Reparations=
frage
(Young=Plan) durch nachträglich hinzugefügtes Beiwerk
entwertet worden war.
Der Reichsfinanzminiſter, der ſich ſelten als Nedner in der
Oeffentlichkeit hören läßt, hat auf eine Frage geantwortet, die
manchem Deutſchen auf den Lippen brennt: wie werden die
Verpflichtungen abgetragen, die das Reich in den Jahren 1933
und 1934 zur Finanzierung der Arbeitsbeſchaffung eingegangen
iſt? Daß die Mittel, die erforderlich ſind, um Millionen von
Arbeitskräften entgegen dem Strom der allgemeinen Wirtſchafts=
konjunktur
zu beſchäftigen, nicht aus laufenden Einnahmen ge=
deckt
werden können, iſt ſelbſtverſtändlich. Was Deutſchland allen=
falls
kann, iſt, die Annuität für ſolche Aufwendungen zu ver=
dienen
, d. h. aus den erzielten Mehreinnahmen an Steuern die
Zinſen und Tilgungsraten zu bezahlen. Daß dies techniſch mög=
lich
geweſen wäre, geht aus den monatlichen Nachweiſen hervor,
die über die Einnahmen des Reiches veröffentlicht werden.
Staatsſekretär Reinhardt rechnet im Rechnungsjahr 1934/35
mit einem Steuermehraufkommen von etwa 1000 Millionen
Mark, wovon allerdings ein großer Teil an die Länder und
Gemeinden überwieſen wird. Die Arbeitsbeſchaffung iſt jedoch
nicht mit Schuldverſchreibungen finanziert worden, für die ſo=
fort
ein Zins= und Tilgungsdienſt einſetzt, ſondern mit
prolongierbaren Wechſeln, die nach Ueberwindung der beſtehen=
den
internationalen Wirtſchaftsſchwierigkeiten eingelöſt werden
ſollen. Dieſe Einlöſung wird ſich auf mehrere Jahre erſtrecken
und den Reichshaushalt jährlich mit mehreren Hundert Millio=
nen
belaſten. Geht die Arbeitsbeſchaffung von heute allmählich
in die Konjunkturbeſſerung von morgen über, ſo beſteht kein
Anlaß, daran zu zweifeln, daß ſich die öffentlichen Einnahmen
auf der gegenwärtigen Höhe behaupten, ja ſie vielleicht ſogar
noch übertreffen werden.
Aus der Rede Schwerin von Kroſigk verdient ein Satz her=
vorgehoben
zu werden, der im Munde eines ſo vorſichtigen und
gewiſſenhaften Mannes beſonderes Gewicht hatte: Auf dem
Gebiet der Finanzwirtſchaft werden wir beſtimmt nicht pleite
gehen. Es iſt kaum zu verſtehen, wie ſelbſt unterrichtete und
volkswirtſchaftlich geſchulte Menſchen das Schlagwort von der
koſtſpieligen Arbeitsloſenfürſorge im Munde führen können.
Gewiß, die Beſtellungen für Straßenbaumaterialien, für Boden=
bewegung
aller Art, für die Errichtung von Gebäuden uſw. koſten
Geld. Es iſt auch richtig, daß manches Arbeitsvorhaben Werte
ſchafft, die im privatwirtſchaftlichen Sinne erſt nach Jahr und
Tag rentabel werden. Was aber hätte mit den 3 oder 4 Mil=
lionen
Familien geſchehen müſſen, deren Ernährer durch die
öffentliche Arbeitsbeſchaffung aus Rentenbeziehern zu Lohnver=
dienern
geworden ſind?. Hätte ſie der Staat, d. h. das
Reich , nicht auch unterhalten müſſen, und zwar beſſer als
bisher, um die heranwachſende Jugend und damit das Deutſch=
land
von 1950 und 1960 geſund und leiſtungsfähig zu machen?
Berückſichtigt man nur das, was die Beſchäftigten der Arbeits=
beſchaffung
und Wirtſchaftsbelebung über das Exiſtenzminimum
hinaus erhalten haben, und zieht man in Betracht, daß die
Arbeitsloſigkeit auch ein ſeeliſches und politiſches Problem iſt,
ſo erſcheint die rein finanzielle Kalkulation der Arbeitsbeſchaf=
fung
als törichte Einſeitigkeit.
Im Bericht über den Schacht’ſchen Vortrag in Köln heißt
es, daß der ſtellvertretende Wirtſchaftsminiſter und Reichsbank=
präſident
trotz ernſter Würdigung der Schwierigkeiten doch über
die ſpätere Entwicklung günſtig urteilt. Das Ausland wird
nicht müde, über den angeblich unmittelbar bevorſtehenden
Rücktritt dieſes oder jenes führenden Mannes im heutigen
Deutſchland zu orakeln. Und beſonders auf Dr. Schacht wird
bei ſolchen Behauptungen häufig bezug genommen. Wenn es in
einer Arbeitsgemeinſchaft wie es das Reichskabinett darſtellt,
keine ſachlichen Meinungsverſchiedenheiten in dieſer oder jener
Frage gäbe, wäre das kein Vorzug, ſondern ein Nachteil! Ent=
ſcheidend
iſt nur, daß jedes Mitglied Diſziplin hält, wenn ein=
mal
der Weg gewieſen iſt, der gegangen werden ſoll. Den Gang
der Dinge für einen längeren Zeitraum vorherzuſehen, iſt dem
Menſchen nicht vergönnt; dafür iſt ihm die Kraft gegeben, ſich
gegen feindliche Gewalten mit ſeinem, Willen zu behaupten. Der
wirtſchaftliche Optimismus auf weite Sicht iſt die Folge dieſes
Willens zum Durchhalten.
Schwerin von Kroſigk hat ein Rezept, das von müden Fata=
liſten
als Ausweg aus der Beſchäftigungskriſe empfohlen wor=
den
iſt, mit Entſchiedenheit verworfen: die Anpaſſung der
Kinderzahl an die vorausſichtlich verfügbaren Arbeits= und Ver=
dienſtmöglichkeiten
des Volkes. Die Geſchichte hat nur ſolche
Völker zu Macht und Größe aufſteigen laſſen, die nicht ihr
Wachstum nach den augenblicklichen Ernährungsmöglichkeiten,
ſondern umgekehrt die Nahrungsmöglichkeiten nach dem geſun=
den
Wachstum einrichteten. Reicht unſere Lebensgrundlage nicht
aus, um unſer Volk normal zunehmen zu laſſen, ſo müſſen Volk
und Regierung eben an der Verbreiterung dieſer Grundlage
arbeiten. Schließlich hat ſich Herkules auch nicht in das Bett
einzwängen laſſen, das der Unhold Prokruſtes, ihm bereiten

[ ][  ][ ]

wollte. In der Lehre von der Anpaſſung der Geburtenzahl an
die augenblicklich und zufällig beſtehenden Möglichkeiten ſteckt
ein ſchwerer Denkfehler. Die Kinder, deren Geburt heute ver=
hindert
wird, ſind keine Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt von
heute, ſondern von 1950! Aber ſie ſind Verbraucher von
heute und bringen ein Srück geſunder Nachfrage auf dem
Binnenmarkt! Die Geburtenbeſchränkung von heute bei gleich=
zeitiger
Verlängerung der Lebensdauer rückt das Durchſchnitts=
alter
des Volks fortgeſetzt nach oben und bereitet für die Zeit
nach einem halben Menſchenalter ein grobes, wirtſchaftliches
höchſt ſchädliches Mißverhältnis zwiſchen Berufstätigen und
Berufsveteranen vor.
Der Reichsfinanzminiſter hat in ſeiner Aachener Rede ge=
fordert
, die Induſtriearbeiter müſſen ſeßhaft gemacht werden. Er
denkt gewiß nicht an die Wiederbelebung jener vorſtädtiſchen
Kleinſiedlung (Stadtrandſiedlung), die vor drei Jahren ein=
geleitet
wurde, und durch die etwa 25 000 deutſche Arbeitloſen=
und Kurzarbeiter=Familien unter ſchweren Geldopfern für die
Geſamtheit ein Eigenheim geſchaffen worden iſt. Die beiden
entſcheidenden Fehler dieſer Art der Siedlung waren die, daß
man die Familien anſetzte, ohne ſich viel Gedanken darüber
zu machen, ob und wie ſie in kurzer Zeit dauernde Arbeits=
und Verdienſtgelegenheit erhalten würden, und daß man den
Siedlern das Eigenheim hinſetzte, ohne ſie mit ihren eigenen
Erſparniſſen daran zu beteiligen. Die Anſiedlung von Arbeitern
in erreichbarer Nähe ihrer Dauer verheißenden Arbeitsſtätte
muß ganz überwiegend das Werk der Siedler ſelber ſein. Wenn
etwas die Arbeitsenergie und die Arbeitsmoral des deutſchen
Volkes in den letzten 1½ Jahrzehnten gemindert hat, ſo war
es die Tatſache daß es der geriſſene, ſchmeichelnde Renten=
jäger
häufig weiter brachte als der allein auf die eigene Kraft
vertrauende, gewiſſenhafte Arbeiter. Die Betriebsverbundenheit
aller an einem Werk Mitarbeitenden iſt gewiß eine der wichtig=
ſten
wirtſchaftlichen Kraftquellen im Neuen Deutſchland; aber
auch ſie muß von jedem Einzelnen erobert werden!

Bulgarien ſtellk ſeine ausländiſchen
Zillszählungen ein.
EP. Sofia, 16. November.
Die bulgariſche Regierung hat beſchloſſen, die ausländiſchen
Zahlungen für die bulgariſche Staatsſchuld einzuſtellen. Nach
einem bis in die ſpäten Abendſtunden währenden Miniſterrat
teilte Miniſterpräſident Georgieff der Preſſe mit, daß die Re=
gierung
in einer ausführlichen Darſtellung an die ausländiſchen
Inhaber bulgariſcher Staatsanleihen und an das Finanz=
Komitee des Völkerbundes erklärt habe, daß der bulgariſche
Staat nicht mehr imſtande ſei, den ausländiſchen
Inhabern die Annuitäten zu zahlen, die in dem
letzten Abkommen zwiſchen der früheren Regie=
rung
Muſchanow und den Auslandsgläubigern
feſtgeſetzt wurden. Die Regierung habe die Auslands=
gläubiger
aufgefordert, die Finanzlage Bulgariens einer neuer=
lichen
Prüfung zu unterziehen.
Zum Zeichen des Proteſtes hat der Völkerbundsbeauftragte
Chayſſon Sofia bereits am Donnerstag abend verlaſſen.

Der König beauftragt Theunis.
Der mit der Kabinettsbildung beauftragte Außenminiſter
Jaſpar hat dem König ſeinen Auftrag zurückgegeben.
Jaſpar hatte nach verhältnismäßig kurzen Verhandlungen
am Dienstag und Donnerstag eine Miniſterliſte zuſammen=
gebracht
, auf der u. a. als Schatzmeiſter der Staatsminiſter
Francqui, der Gouverneur der einflußreichen Société Génsrale,
ferner der bekannte Finanzmann Goutt, der Francqui und ein=
flußreichen
Induſtriekreiſen naheſteht, ſchließlich als Wirtſchafts=
miniſter
der Direktor der Staatlichen Waffenfabrik in Herſthal,
Joaſſart, ſtand. Dieſe Kombination ſcheint nicht die
Billigung des Königs gefunden zu haben. Es
ſcheint auch ſehr fraglich, ob ein ſolches ſtark einſeitig orien=
riertes
Kabinett ſich im Parlament durchgeſetzt hätte. Es iſt noch
nicht bekannt, wen der König nunmehr mit der Kabinettsbil=
dung
beauftragen wird. Die innerpolitiſche Lage hat ſich durch
den Entſchluß Jaſpars außerordentlich zugeſpitzt.
Nach dem Verzicht Jaſpars forderte König Leopold III. den
72jährigen Vizepräſidenten des Senats, van Overberghe ( chriſt=
licher
Demokrat) auf, die Regierungsbildung zu übernehmen.
Overberghe lehnte jedoch unter Hinweis auf ſein hohes Alter ab.
Am frühen Nachmittag ließ der König dann den ehemaligen
Miniſterpräſidenten Georges Theunis zu ſich rufen, der den Auf=
trag
, das Kabinett zu bilden, angenommen hat.

Saarbrücken. 16. November.
Die Regierungskommiſſion hat den ſaardeutſchen Zeitungen
eine Auflagennachricht zugehen laſſen, die zu der jüngſt ver=
öffentlichten
Denkſchrift der Deutſchen Front Stellung nimmt.
Es wird darin glattweg beſtritten, daß Beamte der
Regierungskommiſſion, das beſchlagnahmte
Aktenmaterial der Deutſchen Front unter Bruch
des Amtsgeheimniſſes und unter Verletzung
der ihnen auferlegten Neutralitätspflicht drit=
ten
Perſonen, insbeſonder Preſſevertretern
zugänglich gemacht hätten, Alle diesbezüglichen Be=
hauptungen
, die ſich auf die Beamten Heimburger, Ritzel, Leh=
nert
und Laurolle bezögen, ſeien falſch. Dagegen hat die Re=
gierungskommiſſion
gegen eine frühere Steno=
typiſtin
der Direktion des Inneren, Maria Craſe=
nius
, Strafantrag wegen Verletzung des Amtsgeheimniſſes er=
ſtattet
. Gegen ſie ſowie gegen die Unterzeichner der
in den Tageszeitungen veröffentlichten Ein=
gabe
der Deutſchen Front vom 13. November
1934 wurde außerdem bei dem Oberſten Abſtimmungsgericht
Strafantragwegen Beleidigung, Verleumdung.
und übler Nachrede geſtellt. Beſtritten wird ferner
u. a., daß in einer der zuſtändigen Behörden nicht bekannten
Weiſe der Generalanzeiger bzw. deſſen Geſchäftsführer Max
Waltz mit Schußwaffen verſorgt worden ſei. Waltz habe für
drei Geſchäftsſtellen des Generalanzeigers drei Revolver ge=
kauft
und ſie ordnungsgemäß bei der Polizei angemeldet.
Auf die völlig einſeitige Stellungnahme der Regierungs=
kommiſſion
, die ſich ſofort veranlaßt geſehen hat, Unterſuchun=
gen
anzuſtellen, um den ſaarländiſchen Separatismus zu decken,
wird noch zurückzukommen ſein.
Neue Beweiſe dafür, daß auf Seiten der Statusquoler tat=
ſächlich
illegale Handlungen begangen werden, laſſen ſich ſofort
beibringen. Die lichtſcheuen Machenſchaften der ſeparatiſtiſchen
Vaterlandsverräter an der Saar, die auch ſchon in der letzten
Denkſchrift der Deutſchen Front an den Völkerbundsrat zur
Genüge gekennzeichnet worden ſind, werden erneut durch einen
jetzt bekannt gewordenen Verſammlungsbericht des roten Maſſen=
ſelbſtſchutzes
von Saarlouis und Umgebung charakteriſiert. In
dieſer Verſammlung der ſeparatiſtiſchen Volksverhetzer wurden
unter der Deviſe Gewaltſame Fernhaltung des Fascismus aus
dem Saargebiet,
die Richklinien für den kommuniſtiſchen Bandenkrieg
während der letzkenwochen des Abſtimmungskampfes
an der Saar aufgeſtellt.
In der Kampfparole der Separatiſten wird die Errichtung
von Barrikaden, das Aufreißen der Straßen, das Vorgehen
mit Feuer, heißem Waſſer und ſiedendem Oel gegen die Deutſche
Front und gegen die Polizei, das Verteilen illegaler Flugſchrif=
ten
, das Operieren mit Handgranaten und Höllenmaſchinen, die
Abhaltung von Demonſtrationszügen uſw. gefordert und allen
Mitgliedern des roten Maſſen=Selbſtſchutzes zur Pflicht gemacht.
Alle Straßen, Mauern und Schornſteine uſw. ſollen mit Parolen
der Einheitsfront beſchrieben, Tag und Nacht ſollen illegale
Flugblätter und Schriften verteilt, alle Schornſteine mit den
Fahnen der Einheitsfront beflaggt und durch kunſtvolle
Sprengvorrichtungen geſichert werden. Jede Woche ſollen im
Kreiſe Saarlouis zwei Demonſtrationszüge in Szene geſetzt
werden.
Nach allen dieſen neuen Beweiſen für den Terror der Ein=
heitsfront
und ihres lichtſcheuen und landfremden Geſindels
wird ſich zeigen müſſen, ob die Regierungskommiſſion jetzt end=
lich
gewillt iſt, von ihrer voreingenommenen Haltung abzurücken
oder ob wiederum nach bewährtem Muſter die Emigrantenpolizei
nichts Belaſtendes hat finden können.
Nach dem Eintreffen des deutſchen Sachverſtändigen, Mini=
ſterialrat
Berger, vom Reichsfinanzminiſterium, hat der Dreier=
Ausſchuß für die Saar=Abſtimmung am Freitag mit dem Finanz=
Unterausſchuß des Völkerbundes eine Plenar=Sitzung abgehalten
und die Behandlung der finanziellen Fragen im Zuſammenhang
mit der Abſtimmung im Saargebiet begonnen. An der Verhand=
lung
haben auch alle drei deutſchen Sachverſtändigen teilgenommen.

* Laval äußerk ſich.

DNB. Saarbrücken, 16. November
Die Biſchöfe Franz Rudolph von Trier und Ludwig n. cwe
Speyer haben folgende Verfügung zum politiſchen Auftreten / xſ
et und
Geiſtlichen im Saargebiet erlaſſen:
ber das
Wir ſehen uns veranlaßt, im Intereſſe einer gedeihlichthys in Rheil
Seelſorge für alle katholiſchen Saarländer, im Intereſſe des Frr=
üpfte
a.
dens in den Gemeinden ſowohl im Hinblick auf die kommers=
Wertung des Abſtimmungsergebniſſes folgendes zu verfügen: 39400 Me
eleite
Alle Geiſtlichen der Diözeſen Trier und Speyer werden and A, , an die
wieſen, im Geiſte des Reichskonkordats ſich jedes öffentlichen A9l. ung der I
tretens in politiſchen Verſammlungen im Saargebiet zu enthaltl, . Mainiſchen
Auch auf der Kanzel und in der katholiſch=kirchlichen Vereiis, uſtergültig
tätigkeit iſt die gleiche Zurückhaltung geboten. Dieſe Anweiſpfg,, zu Begi
gilt auch für alle fremden, im Saargebiet ſich aufhaltenden Pr0.
ſter. Dieſe Prieſter ſollen es vermeiden, auf der Kanzel politin
Zeitungen, Zeitſchriften oder Bücher zu empfehlen. Was iüſte= zu erw
Mitarbeit an Zeitungen oder Zeitſchriften angeht, ſo bedarf es i / nhilfee
Genehmigung ihres Ordinarius.
ſauleit
Was wir durch dieſe Anweiſung vermeiden wollen rA0, Arbeit zu
müſſen, iſt die Hineintragung der Politik in die Kirche und SiS, greſſen gege
ſorge. Unſere Anweiſung berührt nicht die ſittliche Pflicht
Liebe zum angeſtammten Volkstum und der Treue zum Vau=
land
. Dieſe Liebe und Treue ſind vielmehr nach der katholiſsi,ſ w. L
Lehre ſittliche Tugenden. Die Prieſter wie auch die Laien möß=
nicht
vergeſſen, die ernſte und wichtige Frage der Abſtimmung gn
Gebet und Opfer dem allgütigen und allgerechten Gott Iupueffe, ſoft
empfehlen.
Die Katholiken des Saargebiets, ſo ſchreibt, die katholile mmen iſt,
Landeszeitung, nehmen dieſe Anweiſung ihrer Oberhirten
großer Genugtuung und der ſelbſtverſtändlichen Ehrerbietung !
daß
die ſie der kirchlichen Autorität ſchulden. Sie ſind überzeugt, Alrngen in
dieſe Diſziplinarmaßnahme notwendig war und dem Frieden: 9en nicht wie
der Seelſorge dient, aber nicht minder auch im Intereſſe ndlrngen ſein
Vaterland und wahrer Volksgemeinſchaft liegt.
icichtauf
Der Gaule
drſtrie au
ſite Teil der
Der fronzöſiſche Außenminiſter Laval hat nach der Neubildrageit mit nahm
des Pariſer Kabinetts ſich zunächſt ausgeſchwiegen. Er hat a zkangehörigen
jetzt im Auswärtigen Ausſchuß der Kammer und im Miniſtennigl chkeit habe
einen längeren Vortrag über die Grundlagen ſeiner Außenpollu/ EEedlunge=
gehalten
. Was daraus bisher bekannt geworden iſt, macht eiinigägen, die
ſehr dürftigen Eindruck. Auch der Kammerausſchuß legte ſichärlikeit wirklie
ſeiner Berichterſtattung ſtärkſte Zurückhaltung auf, ſo daß (culeiter
auf allgemeine Indiskretionen angewieſen ſind, Indisk=ſag in der Ar
tionen, die inſofern nicht unintereſſant ſind, als aus ihcas noch w
hervorgeht, daß doch im Ausſchuß anden ganzen Gruiſ ok komme
lagen der franzöſiſchen Außenpolitik Kritikae wer Prä
übt wurde. Es hat immerhin einen Abgeordneten gegeben, iſ==und
Bedenken äußerte, ob Frankreichs Haltung z:nſzelnen!
Saarproblem richtig geweſen ſei, und man nicht iAmitäts=u
weiter gekommen wäre, wenn man in die von Adolf Hitler Fzung von
reichte Hand eingeſchlagen hätte.
hüäuden.
Gewiß haben ſolche Betrachtungen nur noch geſchichtlie zürnggebern e
Wert. Der Augenblick dazu iſt verpaßt. Aber ſchon, daß / 4/5 zu decken
Frankreich überhaupt angeſtellt werden können, iſt nicht unbnüs 51. zugunſten
lich. Laval ſelbſt freilich betont bei jeder Gelegenheit, daß ei tcli die vo
Politik Barthous 100prozentig fortſetzen wolle. Ob das nur 2ßſlen Mebr
langſame Ueberleitung zu einer ſelbſtändigen Politik ſein / ame des Rhei=
bleibt
abzuwarten. Anhaltspunkte für eine ſolche Auslegung 1. 4/ 20 prozenti=
nicht
vorhanden. Im Gegenteil. Laval hat auch jetzt wieder dau hren, die für
feſtgehalten, daß Frankreich berechtigt und verpflichtet ſei, Truhe cet werden.
ins Saargebiet zu entſenden, ſobald die Saarregierung da4u / Die Bet
bitte. Er hat daran die ſpitzfindige Unterſcheidung geknüpſt Averke kon
dieſe Truppen ja nicht als franzöſiſche Soldaten, ſondern gehle YErmeite=
maßen
als Beauftragte des Völkerbundes etwa mit ſhk uen mähr
geiſtigen Armbinde in die Saar einmarſchieren würden
Poliziſten alſo, die nur zufällig franzöſiſche Uniformen tugtz- Werke
Aber was wird damit groß geändert? Aehnliche Vau. He Verbi
brämungen wurden auch ſchon 1923 angewanhſe, witerungen
als das franzöſiſche Militär angeblich nur duc uwichrung
Begleitung der Ingenieure ins Ruhrgebieteln
marſchierte. Es kommt eben gar nicht darauf an, in de
Eigenſchaft das franzöſiſche Militär einrückt, ſondern nur a9l"
Tatſache, daß es einrückt. Das iſt der Drehpunkt.
Tden der

*
Heſſiſches Landesmuſeum.
Skickerei- und Spikenausſtellung.
Ob wir nun von den techniſchen Unterſchieden und Feinheiten
der hier ausgeſtellten Arbeiten mehr oder weniger verſtehen,
jedenfalls nehmen wir aus der Ausſtellung den Eindruck mit, daß
wir hier eine Tradition überſchaut haben, die es lohnt, zu pfle=
gen
, auf der es auch gilt, aufzubauen. Gewiß klafft eine Lücke
zwiſchen der heutigen Zeit und der Zeit, in der die Pflege ſolcher
Handarbeiten ſelbſtverſtändlich war. Dazwiſchen ſchiebt ſich eine
Zeit, in der einerſeits in zunehmendem Maße Maſchinenarbeit an
Stelle der Handarbeit trat, andererſeits auch ein zunehmendes
Lebenstempo immer mehr Luſt und Sinn für ſolches Arbeiten
auf lange Sicht ſchwinden ließ. Nur vereinzelt ließ man es
ſich angelegen ſein, das Ueberkommene lebendig zu erhalten. Eine
Stätte ſolcher Pflege war die ehemalige Stickereiklaſſe der ſtaat=
lichen
Zeichenakademie Hanau, wo in den letzten beiden Jahrzehn=
ten
des vorigen bis in das erſte Jahrzehnt unſeres Jahrhunderts
der Hauptwert in der Arbeit darauf gelegt wurde, alte Techniken,
alte Muſter zu erhalten. Wir ſehen in der Wanderſchau viele von
dieſen Arbeiten, ſehen altdeutſche Rotſtickereien und feine Tücher
und Borten in Holbeintechnik, eine große Anzahl von äußerſt fein
ausgeführten Spitzenſtichſtickereien und Durchbrucharbeiten, da=
neben
Knüpfarbeiten und Nadelmalereien, Teneriffa= und Klöp=
pelſpitzen
ſowie Reliefſpitzen. Auch nach der Vorlage fremdländi=
ſcher
Muſter wurde gearbeitet, nach italieniſchen Stickereien und
orientaliſchen Muſtern z. B., oder in japaniſcher oder chineſiſcher Art.
Zwei große japaniſche Wandteppiche aus dem Lehrmaterial der
Schmle zeigen, woher die Anregungen genommen wurden. Auch in
der kleinen Abteilung, in der Arbeiten der privaten Werkſtätte
der Stickereimeiſterin Frl. Peterle=Hanau ausgeſtellt ſind,
finden wir neben feinen eigenen Entwürfen oft auch die Verwen=
dung
alter Muſter. Neben Gebrauchsgegenſtänden wie Kragen und
Taſchentüchern finden wir auch ſolche für kirchliche Zwecke, an
denen Goldſtickerei angewandt iſt.
Die Grundlagen der neuzeitlichen Wiederbelebungsverſuche,
die in dem wachſenden Intereſſe für werkſtändige Arbeit begrün=
det
ſind, ſehen wir dann in der großen und ſehr reichen hiſtoriſchen
Abteilung der Ausſtellung. Was wir hier ſehen, iſt zum größten
Teil beſſiſchen oder doch ſüdweſtdeutſchen Urſprungs und uns da=
durch
beſonders verwandt. Das älteſte der gezeigten Stücke, eine
Weißſtickerei auf feinem Leinen aus dem Kloſter Altenberg an der
Lahn, ſtammt aus dem 13. Jahrhundert und zeigt feines Flecht=
ornament
, dazwiſchen Swaſtika=Ornamente und figürliche Dar=
ſtellungen
. Hier wie auch bei einer Arbeit aus dem 14. Jahrhun=
dert
, ebenfalls in Altenberg entſtanden, handelt es ſich um ein
Altartuch, das bei dem ſpäteren mit einer Reihe feierlich hiera=

tiſcher Prophetenfiguren geſchmückt iſt, die von dem Untergrund
des wunderbar glatten Leinens ſtark hervortreten. Nicht ganz leicht
zu datieren ſind ſolche Gebrauchsgegenſtände wie Handtücher, Tiſch=
decken
, Trachtenärmel mit Kreuzſtichſtickereien oder die verſchie=
denen
feinen heſſiſchen Kinderhäubchen, zum Teil in Seide auf
Leinen, zum Teil in Durchbrucharbeit, aus dem 17. und 18. Jahr=
hundert
. Daneben finden wir Taufkiſſen in Weißſtickerei und
Brauttücher, wo die Stickerei faſt den ganzen Grund bedeckt, dar=
unter
ein beſonders ſchönes aus dem frühen 19. Jahrhundert, das
auf einem Grund von feinſtem Leinen Jagdbilder zeigt. Beſonders
ſchön auch ein Schmuckdeckchen aus dem 18. Jahrhundert, mit
unwahrſcheinlich feiner Lochſtickerei. Eine Gruppe für ſich bilden
die datierten Muſtertücher aus dem 17. und 18. Jahrhundert mit
Ornamenten der Zeit in Holbeintechnik, Perlſtickerei, Kreuzſtich.
Neben rein ornamentalen Motiven ſieht man z. B. in der Bieder=
meierzeit
kleine Häuschen und Bäumchen, im Empire Säulen und
Tempelchen auf dieſen Tüchern.
Auch außerdeutſche Stickereien ſind in einigen ſehr ſchönen
Exemplaren vertreten: ſo z. B. aus dem 16. Jahrhundert Rot=
ſtickereien
von Rhodos und Süditalien, darunter eine intereſſante
Borte mit der Darſtellung der Schöpfungsgeſchichte, ferner italie=
niſche
Knüpf= und Durchbrucharbeiten aus dem 16./17. Jahrhundert;
beſonders erwähnenswert unter dieſen italieniſchen Arbeiten eine
Venezianer Reliefſpitze mit ſtarkem Relief. Sehr ſchöne Spitzen aus
Brüſſel, Valenciennes, Mecheln, z. T. mit figürlichen Darſtel=
lungen
ſind vertreten.
Einen breiten Raum nehmen ſelbſtverſtändlich die kirchlichen Ge=
brauchsgegenſtände
ein: wir ſehen koſtbare Meßgewänder, z. T.
farbig ſehr ſchön, mit reicher Gold=, Perl=, Pailletten= und Platt=
ſtickerei
auf damaſtenem Grund, Kelchtücher und Corporaletaſchen.
Als beſonders ſchön und intereſſant erwähnen wir in dieſer
Gruppe ein großes Hunger= oder Faſtentuch (heſſiſch), aus der
Mitte des 16. Jahrhunderts, mit Darſtellungen der klugen und
törichten Jungfrauen, ferner eine Altardecke in italieniſchem Samt
aus dem 15. Jahrhundert, und Stickereien von Meßgewändern, bei
denen der ganze Grund beſtickt, der Körper Chriſti auf einer
Kreuzigung aber ausgeſpart iſt. Ein beſonders wertvolles und
ſchönes Stück, eine Leihgabe aus Karlsruhe, iſt ein Kaſelſtab.
Es iſt eine oberrheiniſche Arbeit aus dem frühen 16. Jahrhundert
in Reliefſtickerei, einer beſonders intereſſanten Technik. Der Ent=
wurf
dürfte wohl von der Hand eines großen Künſtlers ſtammen.
Schöne Arbeiten finden wir auch an profanen Gebrauchs=
gegenſtänden
, ſo z. B. ſehen wir ein kleines Beſtecketui mit Gold=
filigranarbeit
aus dem 17. Jahrhundert, geſtickte Seidenſchuhe,
Lederhandſchuhe mit ganz modern anmutenden geſtickten Stulpen.
Außer farbenfreudigen heſſiſchen Trachten ſehen wir auch feine
geſtickte Fräcke, darunter einen beſonders ſchönen Leinenfrack, und
Ballkleider aus der Empirezeit mit Metallſtickerei auf Tüll.
Es wäre zu wünſchen, daß von dieſer Schau, die ſchon an ſich

ſo reizvoll und intereſſant iſt, nun auch wirklich die reichen."
regungen ausgehen, von denen Miniſterialrat Ringshe/,
bei der Eröffnung ſprach.
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. Freitag, den 16. November 1934.

Johann Skrauß: Der Zigeunerbaton.
Mit ſtarkem Erfolg wurde nach einer Reihe von Jahrel. !
Zigeunerbaron wieder in den Spielplan aufgenommen, der Guit
blicklich ſo ſtark von der Operette beherrſcht wird, wie wir 6"
in Darmſtadt nicht aus irgendeiner Zeit erinnern können. *
Operettenaufführungen werden dadurch zu größerer Begeual
erhoben, daß in ihnen erſte Opernkräfte mitwirken, und 9a6!
mit einer Sorgfalt und einem künſtleriſchen Aufwand einſtu.
und ausgeſtattet werden, daß die Operette für das breitere Pi
kum ein ſehr willkommener und angenehmer Opernerſatz wit‟.
ſind durchaus davon überzeugt, daß dieſe leichtere Muſe vouk."
ſeinsberechtigung hat als Satyrſpiel, das neben das Drama."
aber in angemeſſenem Abſtand und in einem Sinn, der De
Schiller geforderte Bedeutung der Schaubühne nicht umtell
Die Aufführung war ſehr gut. Das Bühnenbild war gege.
reich, phantaſievoll und von gutem Geſchmack diktiert Dis
die erſte Szene des zweiten Aktes, die durch die übern.
bengaliſche Beleuchtung an das kitſchig Süßliche ſtreiſle.
ſtark fühlte man die Spielleitung von Max Hofmüller, Dee
Szene durchdrang, ſtändig Leben und Bewegung ſchuf. ..,
Reihe amüfanter Einfälle hatte, die man von fruheren
führungen nicht kannte. Hoffentlich wird dieſe in den Ae.
ſingern und im Fidelio ſo bewährte bedeutende Rraſ
wieder für ähnlich wertvolle Kunſt eingeſetzt. Für den I."
Geſchmack der Ausſtattung ſprachen auch die bühnenwlr t
und maleriſchen Koſtüme, die zwar erhebliche Anachrolle
brachten, in dem ſie Anfang des 18. und Mitte des 19. Ie
hunderts durcheinander warfen, aber warum nicht? Die T
iſt halt keine hiſtoriſche Oper, und wenn ſchon die Ro.
dem Süden eingelegt werden, dann muß halt dieſer Leſcto
um 160 Jahre zurückdatiert werden. und die Einſtcht

Tänze war trotz dieſes Zeitunterſchiedes ſo organigh..
guter Eingebung getragen, daß man geſtehen muß, deh. L.
in dieſer Beziehung im letzten Jahrzehnt weit gebrocht. L
Denn in der Zeit unſerer Eltern und Großeltern. .
Ballett zwar viel vompöſer und betonter in Oper 10.
rette, aber auch viel iſolierter, aus dem Zuſanmendons. L.
trennter. Und dann ſpürt man in allem, was Aiee di
ſtudiert und tanzt, den Einfluß zeitgemäßer Korperſol.

[ ][  ][ ]

LPD. Frankfurt, 16. November.
ſn einer Preſſebeſprechung der Gauleitung Heſſen=Naſſaus, die
auyfreitag im Adolf=Hitler=Haus in Frankfurt ſtattfand, gab der
Gfueiter und Reichsſtatthalter in Heſſen, Sprenger, grundſätz=
lilh
über das Arbeitsbeſchaffungsprogramm für den Winter
12/45 im Rhein=Main=Gebiet bekannt.
Er knüpfte an das Arbeitsbeſchaffungsprogramm des Winters
1a/3z4 an, das mit dem Beginn des Autoſtraßenbaus in Heſſen=
Nyu eingeleitet wurde, wies auf das große Ried=Projekt hin,
ernnerte an die Erfolge der Elektro= und Gas=Front und an die
Fiöintrung der Inſtandſetzungsarbeiten für Wohnungen durch den
Rſe.=Mainiſchen Garantieverband, die auch von den Reichsſtellen
alus nuſtergültig anerkannt worden ſei. Selbſtverſtändlich könne
heuut zu Beginn des Winters auch bei beſtem Vorſatz ein Rück=
ſtmm
nicht vermieden werden, aber es komme darauf an, in wel=
chenMaße
man ihn auffange. Staatliche Hilfe ſei nicht
mneir zu erwarten. Deshalb müſſe man ſich auf
Seebſthilfe einſtellen.
der Gauleiter konnte mit Genugtuung feſtſtellen, daß der
Wil. Arbeit zu beſchaffen, bei allen hierfür in Betracht kommen=
dem
reiſen, gegenüber dem Vorjahr nicht erlahmt iſt, und daß die
Auſirderung, auch in dieſem Jahr Opfer zu bringen, auch in
diſſer Jahr freudigen Widerhall gefunden habe. Was nun
die geplanken Maßnahmen

imstag, 17. November 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 318 Seite 3

Gauiener Spreiger
Woteinen Seotangsptan setunnn.

ambereffe, ſo führte der Gauleiter in erſter Linie ein neues großes
Siß)ungsvorhaben an, das im Gau Heſſen=Naſſau in Ausſicht
gemmmen iſt, und für das der Landesplanungsverband gute Vor=
arwe
geleiſtet habe. Dieſe Vorarbeiten ſind bereits ſoweit ge=
dieihn
, daß während des Winters im ganzen Gau rund 2000
Sißdungen in Angriff genommen werden. Dieſe Siedlungen
ſolge nicht wie früher Werks= Beamten=, Eiſenbahner=, Poſt= uſw.
Sißdugen ſein, ſondern Siedlungen, in denen ohne
Rliſſichtauf Stand und Berufſichdas Volktreffe.
er Gauleiter ſtellte mit Freude feſt, daß er gerade bei der
Indſtrie auf volles Verſtändnis geſtoßen ſei. Der
gruße Teil der Induſtrieunternehmungen in Heſſen=Naſſau iſt,
beuei, mit nahmhaften Zuſchüſſen es zu ermöglichen, daß ihre
Werkangehörigen, ihre Arbeiter, Angeſtellten oder Ingenieure die
Mbachkeit haben werden, ſich ein eigenes Heim zu erwerben.
Dic(iedlungen ſollen in erſter Linie Eigenheime ſein. Wenn alſo
dieſieigen, die ſich an dieſem Werk beteiligen, in ihrer Opfer=
winlike
it wirklich bis an die Grenzen des Möglichen gehen, ſo ſchloß
der ſanleiter, dann werden wir erreichen, daß nicht nur ein Rück=
ſchlig
in der Arbeitsſchlacht verhindert wird, ſondern daß darüber
r himtas noch weitere Volksgenoſſen in Arbeit und
ganz Bukommen werden.
vr Präſident des rhein=mainiſchen Indu=
uP
ſtwi= und Handelstages, Dr. Lüer, erläuterte die
Halu eimellnen Maßnahmen auf dem Gebiet der Elek=
und mu truſtäts= und Gaswirtſchaft bezüglich der För=
Af deus; g von Inſtandſetzungsarbeiten an Wohn=
ge
bii den. Um nach dem Fortfall all der Reichszuſchüſſe den
Auſfite gebern einen Anreiz zu bieten, ihren Bedarf im Winter
19545 zu decken, wurde den Elektrizitätswerken der Vorſchlag ge=
mah
zugunſten der Arbeitsbeſchaffungsaktion für eine begrenzte
Ze st ur die volle Ausnutzung des durch die öffentliche Propaganda
eimtelen Mehrabſatzes an Strom und Gas zu verzichten. Die
Wu des Rhein=Main=Gebietes haben ſich daraufhin bereit er=
kn
2Oprozentige Zuſchüſſe in Form von Strom=Gutſchriften zu
ge üren, die für den Mehrverbrauch eines Jahres monatlich an=
gaitiet
werden. Vorausſetzung iſt, daß ein Mehrverbrauch ein=
tn
Die Beteiligung der Elektrizitäts= und
Gülsverke konnte ſich daher nur auf Neuinſtallatio=
net
Erweiterungen und den Kauf von Geräten
erſtren, während reine Inſtandſetzungsarbeiten
velnſen Werken nicht bezuſchußt werden. Insgeſamt
erfeolt eine Verbilligung von 28 Prozent für Neuinſtallationen
uny ftweiterungen und 25 Prozent für den Kauf von Geräten.
Dile urchführung der Inſtandſetzungsarbeiten ſoll ſich jedoch nicht

aun ſektrizitäts= und Gasanlagen beſchränken. Wie im Vorjahr,
ſoln ach die Inangriffnahme der Inſtandſetzung von Wohnräumen
genhreit werden. Können auch hier nicht neben der Einkommen=
ſte
ennäßigung die gleichen Vergünſtigungen gewährt werden,
ſo ſw den der Handel und das Handwerk einen Barzuſchuß von je

5 Prozent im Falle der Barzahlung von jedem Rechnungsbetrag
in Abzug bringen.
Der Rhein=Mainiſche Garantieverband hat
ſich bereit erklärt, die Laufzeit der von ihm neu
zu garantierenden Kredite von zwei auf drei
Jahre auszudehnen. Schließlich konnte Präſident Dr.
Lüer noch mitteilen, daß hinſichtlich des Siedlungsprojekts in Ver=
handlungen
mit der Preußiſchen Landespfandbriefanſtalt, der Naſ=
ſauiſchen
Landesbank und den Sparbaſſen des Rhein=Main=Gebiets
die Finanzierung der Gelände= und Baukoſten ſichergeſtellt wor=
den
ſei.
Der Vorſitzende des Landesplanungsverban=
des
, Stadtrat Dr. Niemeyer errechnet die Koſten
für die Eigenheimbauten auf 8000 bis 15 000 RM. Die
Gemeinden haben ſich bereit erklärt, günſtiges Gelände zu vorteil=
haften
Bedingungen zur Verfügung zu ſtellen. Die Amortiſationen
ſollen erſt mit Beginn des 2. Jahres einſetzen. Die Monatsraten
für einen Eigenheimbeſitz (Zinſendienſt und Tilgungsrate) werden
nicht höher als die bezahlte Miete betragen, durchſchnittlich etwa
27 bis 30 RM., in einzelnen Fällen auch nur 5 RM. pro Woche.
Der Landeshandwerksmeiſter Gamer betonte,
daß dafür Vorſorge getrofſen ſei, daß, wenn der Voranſchlag
für ein Eigenheim auf 12000 RM. laute, das Haus auch bei der
Fertigſtellung nicht mehr als 12000 RM. koſten werde. Die Ver=
handlungen
mit den im Gau anſäſſigen Brandverſicherungskam=
mern
hätten ergeben, daß dieſe etwa 350 000 RM. Kredite zum
verbilligten Zinsfuß von 33½ Prozent zur Verfügung geſtellt
hätte. Dieſe Kredite ſollen jedoch nur für ſolche Arbeiten, die
mit der Beſeitigung von Feuersgefahr in Verbindung ſtehen,
verwendet werden.
Schließlich erklärten Dipl.=Ing. Schuhmacher für die
Gasfront und Landeshandelsführer Spörle ihre Bereitwillig=
keit
, an der Arbeitsbeſchaffung tatkräftig mitzuarbeiten und ſie
zum guten Ende zu führen.
Gaupreſſechef Woweries gab zum Schluß für die
Preſſe die Parole aus, eine geiſtige Winterhilfe durchzuführen.
Auf jeden Fall könne im Rhein=Main=Gebiet damit gerechnet
werden, daß auch dieſer Winter allen Schwierigkeiten zum Trotz
gut durchgehalten werde, ſo daß im Frühjahr, wie Gauleiter
Sprenger betonte, ein neuer Großangriff auf die Arbeitsloſig=
keit
beginnen könne.
Verwengung von Geidougen
zugunſten des Winkerhilfswerks.
DNB. Berlin, 16. November.
Geldbußen, die auf Grund einer Betriebsordnung wegen Ver=
ſtoßes
gegen die Ordnung oder die Sicherheit des Betriebes ver=
hängt
werden, ſind nach einer Verordnung des Reichsarbeits=
miniſters
vom 1. Dezember 1934 ab an die Nationalſozialiſtiſche
Volkswohlfahrt abzuführen.
Sie floſſen zwar auch bisher ſchon einer neutralen Stelle, der
NS.=Gemeinſchaft Kraft durch Freude, zu, waren alſo nicht zum
Beſten der Gefolgſchaft des Betriebes zu verwenden wie im alten
Recht, wohl aber im Berufskreis der Werktätigen. Die neue Rege=
lung
löſt nun auch den Zuſammenhang mit dem Berufskreis
und ſieht die Verwendung der Bußen für die wohl=
tätigen
Zweckeder alle Volkskreiſe betreuenden national=
ſozialiſtiſchen
Volkswohlfahrt vor. Ihre Beträge
ſollen in erſter Linie dem Winterhilfswerk zugute kommen. Ent=
ſprechend
ſollen auch künftig die auf Grund des Heimarbeits=
geſetzes
verhängten Verzugsbußen verwendet werden.
Betriebsordnungen, die auf Grund der bisherigen Vorſchrif=
ten
die Verwendung von Geldbußen zum Beſten der NS.= Gemein=
ſchaft
Kraft durch Freude vorſahen, ſind dahin abzuändern, daß
die Verwendung dieſer Bußen künftig zum Beſten der NS.= Volks=
wohlfahrt
zu erfolgen hat.
Die engliſch=polniſchen Beſprechungen über die Möglichkeit der
Ausſchaltung der gegenſeitigen Konkurrenz auf den Weltkohlen=
märkten
wurden nach dreitägiger Dauer abgeſchloſſen. Die Ver=
handlungen
haben zwar nicht zu konkreten Ergebniſſen, immerhin
aber doch zu einer Annäherung der beiderſeitigen Standpunkte
geführt.
Der franzöſiſche Miniſterpräſident Flandin hatte mit dem
franzöſiſchen Generaliſſimus Weygand eine Unterredung. Dieſer
hat dem Miniſterpräſidenten auf Grund ſeiner Inſpektionsreiſen
in den letzten Wochen, insbeſondere in den Grenzgebieten, Bericht
über den Stand der franzöſiſchen Landesverteidigung erſtattet.
Der japaniſche Sonderbotſchafter Joſhida iſt am Freitag nach=
mittag
auf dem Luftweg in London eingetroffen. Joſhida wird
an den Flottenverhandlungen teilnehmen.

Beildang in den Solienverhändiangen.
Engliſche Vorſchläge an Amerika für den Fall eines
Scheiterns der Londoner Verhandlungen.
EP. London, 16. November.
Verſchiedene heute von der engliſchen Preſſe veröffentlichten
Meldungen ſcheinen eine Wendung in den Flottenverhandlungen
anzukündigen. Einmal dürfte nunmehr endgültig feſtſtehen, daß
England den Vereinigten Staaten für den Fall, daß Japan den
Vertrag von Waſhington kündigen ſollte, beſtimmte Vorſchläge für
den Abſchluß eines engliſch=amerikaniſchen Abkommens gemacht hat.
Dieſe Vorſchläge werden zur Zeit, wie aus Waſhington gemeldet
wird, von Präſident Rooſevelt und ſeinen Beratern geprüft. Ueber
ihren Inhalt liegen keine authentiſchen Meldungen vor. Die Ge=
währung
einer Tonnage=Parität für Japan kommt jedoch, wie
aus Waſhington weiter gemeldet wird, nicht in Frage.
Aus Tokio wird berichtet, daß die neuen Inſtruktionen für
die japaniſche Delgation in London auf einen verſöhnlichen Ton
geſtimmt ſind und auf eine eingehende Prüfung der von England
ausgearbeiteten Kompromißvorſchläge hinauslaufen. Der Daily
Telegraph, der dieſe Meldung veröffentlicht, ſchreibt, daß in der
Haltung Japans eine Aenderung eingetreten ſei, und daß aus
den neuen Inſtruktionen an die japaniſche Delegation deutlich her=
vorgehe
, daß Japan aufrichtig bemüht ſei, mit England und den
Vereinigten Staaten zu einer Verſtändigung zu kommen.
Jedenfalls iſt es nicht unmöglich, daß die Möglich=
keit
eines engliſch=amerikaniſchen Zuſammen=
gehens
Japan bewogen hat einzulenken und unter
der Vorausſetzung, daß ihm die Gleichberechtigung in der Defen=
ſive
wie die engliſche Kompromißformel lautet, zugeſtanden wird,
auf die Parität mit den beiden anderen Mächten verzichtet.
Maßnahmen zur Sicherung der engliſchen Landes=
verteidigung
.
EP. London, 16. November.
Wie der Daily Herald heute berichtet, hat das Kabinett
unter Zuſtimmung des Verteidigungsausſchuſſes nunmehr die end=
gültige
Verlegung des Woolwich=Arſenals nach der
Weſtküſte wahrſcheinlich nach einem Waliſer
Hafen, beſchloſſen. Dieſer Beſchluß geht von der Vorausſetzung
aus, daß das Arſenal bei ſeiner jetzigen Lage gegen einen Luft=
angriff
nur ſchwer oder gar nicht zu verteidigen wäre. Seine
Verlegung liegt im Rahmen der bereits im Gang befindlichen,
teils geplanten, Reorganiſation der engliſchen Verteidigung und
dürfte mehrere Jahre dauern, da damit der Bau neuer
Fabriken, Chauſſeen, die Anſiedlung von Arbeitern uſw. verbun=
den
iſt. Die durch die Verlegung entſtehenden Koſten werden auf
über 100 Millionen Mark geſchätzt.

A

Späntens ewige Kriſe.

Die tückiſche Ruhe, die nach der Niederwerfung
des Marxiſtenaufſtandes in Spanien entſtanden
war, ſcheint nicht lange vorzuhalten. Das Land gleicht nach wie
vor einem Keſſel, in dem unter einer ganz dünnen Decke die
Leidenſchaften wild miteinander ringen, wobei die regionalen
Gegenſätze mindeſtens ebenſo ſcharf wie die politiſchen ſind. Die
Abgeordneten der katalaniſchen Linken haben ſich
zum erſten Male ſeit der Oktoberrevolution wieder in den Cor=
tes
gezeigt. Sie ſind von einem Sturm der Ent=
rüſtung
auf der Rechten empfangen worden, wurden
Volksverräter genannt, und nur mit Mühe gelang es,
ein Handgemenge zu verhindern. Gleichzeitig aber
verſtärken ſich die Reibungen innerhalb der Regie=
rungsparteien
. Gerüchtweiſe verlautet, daß das Kabinett
Lerroux in ſeiner letzten Sitzung ſchon beinahe aufgeflogen wäre,
wenn nicht der Präſident der Republik in einem dringenden
Appell an die Miniſter noch einmal die Einigkeit mühſam wieder=
hergeſtellt
hätte. Aber das kann nicht lange dauern, eben weil
die ſachlichen Differenzen beſtehen geblieben ſind. Deshalb
herrſcht die Auffaſſung vor, daß die Tage des Kabinetts
Lerroux gezählt ſeien. Was dann kommen wird, darüber
gehen die Meinungen ſehr weit auseinander. Die ſtärkſte Per=
ſönlichkeit
iſt zweifellos der Führer der Katholiſchen
Volkspartei, Gil Robles, der ſich bisher im Hinter=
grund
gehalten und damit begnügt hat, die Figuren nach ſei=
nen
Wünſchen zu ſchieben. Aber die Entwicklung zwingt ihn
immer wieder nach vorn. Man weiß, daß er eine Diktatur an=
ſtrebt
, die alle ſozialiſtiſchen Mandate für ungültig erklären und
ſämtliche linksſtehenden Organiſationen auflöſen will. Aber bis=
her
haben die Partien der Mitte ſich derartig radikalen Mitteln
noch widerſetzt.

Geiliheit, Grazie und Ausdrucksbewegung. Iſt dies faſt aus=
nchſmzlos
bei den weiblichen wie männlichen Mitgliedern der
Tchhnnppe zu ſpüren, ſo iſt auch ein ausgeſprochener Sinn für
daſs ſaleriſche in der Geſamtgruppierung fühlbar, der angenehm
abcht von der mathematiſchen Exaktheit der raſch veralteten
Gelnführungen in den Revuen. Zuſammenfaſſend geſagt, hatte
mohtvieder die Empfindung, daß ſich alle erwähnten Kräfte die
DeR teichten, um im Sinne des Geſamtkunſtwerks von allen
Sen eine Einheitlichkeit der Wirkung zu erzielen. Ueber die
mecliſſchen Leiſtungen werden wir morgen berichten. F N.
Auadff ührung einer neuen Sinſonie von W. Peierſen.
Ein muſikaliſches Ereignis in Darmſtadt.
Wilhelm Peterſen, der in Darmſtadt lebende Komponiſt,
Ine neue Sinfonie vollendet, die im Rahmen des Dritten
DiAniskonzerts des Heſſiſchen Landestheater=Orcheſters am 19.
Whaher unter der Leitung von Generalmuſikdirektor Karl
DAich) zur Uraufführung kommt. Das neue Werk betitelt ſich
Shnäe Nr. 3 in Es=Dur und trägt die Opuszahl 30. Wil=
PeAhVeterſen hat ſich mit ſeinen Schöpfungen auf dem Gebiete
Selarnmermuſik, des Liedes und der Orcheſtermuſik bereits
Ehar umriſſenen Platz im zeitgenöſſiſchen Muſikſchaffen er=
Gb)4 Seine erſte Sinfonie (C=Moll) wurde von Robert Heger
Wiem Nürnberger Tonkünſtlerfeſt 1921 mit großem Erfolg
Be ührt und lenkte zum erſten Male die Blicke weiteſter
R7R auf den jungen Komponiſten.: Die Uraufführung ſeiner
Eſb nie (unter Dr. Lauggs) ſtand wiederum im Mittelpunkt
e, onkünſtlerfeſtes 1923 Kaſſel. Vor vier Jahren wurde in
ta dt Peterſens Meſſe von Dr. Karl Böhm mit nachhal=
9A Erfolg aus der Taufe gehoben; das Werk wird unter der
chg von Generalmuſikdirektor Karl Böhm im Frühjahr in
D5ſen wieder zur Aufführung kommen. Die bevorſtehende
D0 tädter Uraufführung findet darum die Beachtung weiteſter
K des muſikaliſchen Deutſchlands.
önigin Chriſtine Greta Garbo.
Es ſcheint, mein Volk will nicht, daß ich glücklich
ſei Und ich habe geglaubt, mein Volk liebt mich!
eſe Worte ſpricht Guſtav Adolfs Tochter, Schwedens Königin
AAime, in größter und ſchwerſter Zeit dieſes Landes und Vol=
*8 %Spricht ſie in dem Augenblick, da ſie fälſchlich glaubte, bei=
2 ſeiin zu dürfen: Königin und Frau. Und da ihr Volk
wieſen Traum, der Wirklichkeit werden ſollte, zerſchlägt.
Ino dieſer Worte Inhalt gibt die Grundlage zur Filmdich=
19 Man darf von dieſem Textbuch als von einer Dichtung
Glücklich ſein heißt nicht Königin ſein. Auch nicht, wenn
9 ſäönigin Herrſcherin eines Volkes iſt, das zwei Jahrzehnie
Fich; blieb auf den Schlachtfeldern des 30jährigen Krieges=

Glücklich ſein heißt Frau ſein, heißt Liebende und Ge=
liebte
ſein!
So zeigt dieſer herrliche Film nicht die hiſtoriſche Schweden=
königin
, die Schulweisheit und Geſchichts=Forſchung uns anders
kennen lehrte. Aber er zeigt eine Frau von wundervollen Aus=
maßen
ſeeliſcher Größe und körperlicher Schönheit. Eine
Königin, die Frau wird und eine Frau, die doch königlich
groß bleibt. Eine Frau und Königin, die in gleichem Maße
Königtum und Weibtum verkörpernd keine andere Künſtlerin
des Films ſo verkörpern konnte, wie Greta Garbo, die
keine Schönheit, aber von feſſelndem Liebreiz iſt. Die ihr Weib=
tum
hinter der Maske herber Männlichkeit bergen kann und
vom Mannweib ſo weit enfernt bleibt, als läge ein Ozean
zwiſchen dieſen Begriffen. Die zu Pferde ſitzt, als ſei ſie als
Knappe aufgewachſen, die eine Rotte wüſt=trunkener Kriegs=
männer
mit ein paar Worten bändigt, die mit einem ſpaniſchen
Edelmann, der ſie nur als Jüngling kennt, zechen kann und
die dann doch ſo wundervoll weich und zart ihres Weibstums
Erwachen mit erleben und offenbar werden läßt. Die mit ein
paar wenigen Worten, einem Zucken um den faſt männlichen
Mund, der in dieſem Zucken ſo zart mädchenhaft wird, mit
einigen wenigen ſchüchtern=verzweifelten und dann mutig be=
kennendem
Aufblitzen ihrer großen eindringlich ſprechenden
Augen ihre ganze ſpröde, herbe Männlichkeit abſtreift oder leug=
net
um hingebend liebendes Weib zu ſein. Weib, das tiefinnerſt
beides in gleicher erhabener Größe iſt: Frau und Königin!
Wahrlich, wäre es nur das heroiſche Spiel der Garbo ſehen,
nein, erleben zu können, dieſer Film wäre nicht vergeblich ge=
ſchaffen
worden.
Alles vergißt man, wenn Greta Garbos Spiel die Szene
beherrſcht! Daß unter all den Mitſpielern nur zwei ihrer eben=
bürtig
ſcheinen, Lewis Stone=Oxenſtierna und C. Aubrey
Smith=Aage, daß der Bau der Filmhandlung den geſchicht=
lichen
Stoff vielfach verleugnet, daß hervorragende Phototechnik
Bilder und Szenen von vielfach ganz großer Schönheit lebendig
werden läßt, daß hervorragende Regie ein ſelten ſchönes Spiel
ſtraff diſzipliniert und meiſterlich in der Beherrſchung und
Bewegung der Maſſen iſt, daß berückende Bilder vom Glanz
des Hofes, wie aus und in alten ländlichen Schwedenhäuſern
und =Straßen auf die Leinwand zaubert, daß eine packende
Milieuzeichnung durch dieſe Bildfolgen gegeben wird, in der, ſo
oft der äußere Rahmen auch wechſelt, Greta Garbos Chriſtine
ſich in Spiel und Koſtüm und Sprache ſo wundervoll har=
moniſch
einfügt, als ſei ſie tatſächlich hier hineingeboren, mit
ihr verwachſen. Wenn man dieſe einzigartige Künſtlerin im
Jünglingskleid und rauhen Jägerwams, zu Fuß und auf
feurigem Hengſt ſich genau ſo ſicher bewegen ſieht, wie ſie es
verſteht wahrhaft königlich Krone und Hermelin zu tragen.

Das Textbuch. Ich ſprach oben von dieſem als von
einem Werk der Dichtkunſt. Es iſt in der Knappheit und
Prägnanz der Sprache ein Meiſterwerk. Wie groß daran der
Anteil der Arbeit des deutſchen Bearbeiters iſt, iſt mir unbe=
kannt
. Jeder Satz, jeder Ausſpruch aus dem Munde der
Königin, wie aus dem des getreuen Kanzlers Oxenſtierna die
vornehmlich den Dialog beherrſchen, Worte ſtaatsmänniſcher
Klugheit, königlicher Weisheit. Kurze ſcharfe Wortgefechte oft,
die ſich aber ſtets auf der Höhe ſprachlichen Ausdrucksvermögens
bewegen, die Banalitäten oder Flachheiten nicht aufkommen
laſſen, ſelbſt nicht in den Liebesſzenen, die gerade im Film oft
erſchreckend geiſtlos ſind. Und meiſterhaft auch oder gerade da,
wo der Dichter ſchweigt. Wie in der faſt ſtummen und doch
ſo beredten Szene, da Chriſtine nach fünf Tagen des Glücks
Abſchied nimmt von der Stätte dieſes Glücks, der beſcheidenen
Herbergsſtube, oder die, da ſie anſtatt des Geliebten, für den ſie
dem Königsthron entſagte, den Totwunden findet und ſtumm
ihrem Schickſal in einem einzigen verzweifelt=anklagenden Blick
nach oben hadert. Und wie ſie dann tränenlos, inneren Ver=
zweifelns
übervoll am Bug der Armata der Heimat des Ge=
liebten
entgegenſchaut, der ſie den Toten bringt.

Die Filmhandlung. Guſtav Adolf iſt gefallen. Auf
ſeinem Thron krönt man Chriſtine, das Kind, das auf Befehl
des Vaters wie ein Sohn erzogen wird. Und wie ein Mann
nimmt die Erwachſene die Zügel der Regierung ihres Landes
in die feſten kleinen Hände. In Treuen geleitet von Oxenſtierna,
dem Kanzler, und behütet von Aage, der ihr alles erſetzt, alles
iſt, Zofe und Spielgefährte, Beſchützer und Erzieher. Die
Königin ſieht, daß trotz aller Siege ihr Land verarmt, ſie will
den Frieden. Ihre Pflichten nimmt ſie ernſt, hat nicht Zeit für
Liebe, die ſie auch ihrem Günſtling, dem Schatzmeiſter Magnus,
nicht erwidern kann. Alle Anträge gekrönter Häupter weiſt ſie
ab, aber auch die des Schwedenprinzen Karl, mit dem Hof und
Volk ſie vermählen möchten. Bis in einer Nacht ſich ihr Schick=
ſal
erfüllt, ihr Weibtum wach wird. Der Winternacht, in der
Verhältniſſe ſie zwingen, mit dem Geſandten des ſpaniſchen
Königs, Don Antonio, der ſie für den Grafen Donath hält, das
Zimmer der Herberge zu teilen, und das Bett! Nach kurzen
Wochen fraulichen Glücks, da das Volk und der Hof erneut
Vermählung mit dem Prinzen Karl fordern, entſagt ſie Krone
und Thron, will frei mit dem Geliebten in ſeine ſüdliche Hei=
mat
. Aber der eiferſüchtige Magnus erſchlägt ihn im Duell, und
nur den Toten kann ſie heimführen.
Greta Garbo fand in Königin Chriſtine ihre beſte Rolle,
in der ſie nioch einmal ihr ganzes großes Künſtlertum
offenbart.
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Samstag, 17. November 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 318 Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt

Darmſtadt, den 17 November 1934
Der heſſiſche Staatsminiſter.
Schuljahrbeginn 1935. Verſchiedene Anfragen veranlaſſen,
hrauf hinzuweiſen, daß nach einer Mitteilung des Herrn Reichs=
rniſters
für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung die Frage
½ Schuljahrbeginns für 1935 noch nicht endgültig geklärt iſt.
Erledigt ſind je eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen
Orer an den Volksſchulen in Grebenau. Kreis Alsfeld, und
Ditelsheim, Kreis Worms. Dienſtwohnungen ſind vor=
haden
und frei. Bewerber müſſen ſeit mindeſtens acht Jahren
Ai/Prüfung abgelegt und eine Anwärterdienſtzeit von minde=
ſas
fünf Jahren zurückgelegt haben.
*
Die Sprechſtunden des Herrn Staatsminiſters fallen
fute, den 17. November 1934, aus.
Reiſen in Deutſchland nalionale Pflichl.
Wer in Deutſchland lebt, in Deutſchland ſein Geld verdient
zu ans Reiſen denkt, ſoll immer und immer wieder daran er=
iert
werden, daß heute das Ausland unſere in Deutſchland
gertigten Waren boykottiert, und wer unſere Waren nicht will.
A auch unſer Geld nicht erhalten! Darum ſoll und muß das
nDeutſchland verdiente Geld im Inland bleiben und der inner=
betſchen
Wirtſchaft dienen. Und warum ſollen wir ins Aus=
ſad
reiſen, iſt Deutſchland nicht herrlich ſchön, iſt es nicht des
ſiſens wert? Deutſchland iſt ſo groß und ſo ſchön, daß man gar
igt ſo viel reiſen kann, um die Schönheit unſeres Landes wirk=
ü
kennen zu lernen! Im Sommer und Winter kann unſer
dutſchland als Reiſeland allen Anſprüchen genügen. Welch herr=
itſchönes
Land hat der Süden unſeres Vaterlandes mit ſeinen
iamelſtürmenden Bergen, ſeinen Seen und Tälern. Jeder
Dutſche ſollte einmal dieſen deutſchen Süden im Sommer und
u im Winter kennenlernen! Da nun der Winter vor der Türe
et und Bayerns Berge ſchon der Neuſchnee deckt, wollen wir
rählen von der Pracht des Bergwinters, von der Feierlichkeit
Weihnacht in den Bergen, vom fröhlichen Skivolk, vom Kar=
gal im Pulverſchnee und all dem Schönen und Gewaltigen,
hier das Auge erfreut. Wie ſoll man’s aber ſchildern, Worte
eihen ja nicht aus, nehme darum ein jeder, der dieſen Winter
ndſe Berge reiſen will, die billige Gelegenheit der Geſellſchafts=
ge
nach Neſſelwang im bayeriſchen Allgäu wahr und beſorge
mi ſich noch heute Proſpekt zur Geſellſchaftsreiſe am Reiſeſchal=
des
Darmſtädter Tagblatt. Rheinſtraße 23.

Die Woche des Buches bei E. Merck.
Rahmen der Buchwoche veranſtaltete die Werk=
Firma E. Merck, Darmſtadt, eine Werbeausſtellung für das

Nutſche Buch‟. Die ſeit 1910 beſtehende Bücherei, welche allen
Vrlsangehörigen unentgeltlich Bücher ausleiht, zeigte in die=
qAusſtellung
auf einer Anzahl von Schautiſchen eine Auswahl
ms Beſtandes aus den Leſegebieten Heimat (Darmſtadt. Heſ=
9 Deutſchland) Biographien großer Männer, Kriegs= und
ſchkriegszeit, Nationalſozialiſtiſche Revolution, ferner Märchen,
ſuendſchriften Reiſe= und Abenteuererzählungen und Romane,
nter einige Bücher aus Kunſt und Wiſſenſchaft. Mit der Aus=
ſeung
wurde ein Vortrag für die Block= und Zellenwalter
1hr das Deutſche Buch verbunden, den in liebenswürdiger Weiſe
pr Dr. Fuhr. Leiter der Landesberatungsſtelle für das
Ahereiweſen in Heſſen, übernommen hatte. Außer den Zellen=
zu
.m Blockwaltern waren noch Herren der Geſchäftsleitung und
der Schulrat Repp vom Heſſiſchen Miniſterium für das Bil=
uugsweſen
erſchienen. Die Buchausſtellung wurde am folgenden
Ue der geſamten Gefolgſchaft in einem eigens dazu hergerich=
em
Laſtkraftwagen, der im Hofe des Werks Aufſtellung fand,
linglich gemacht. Durch dieſe Werbung wurde bereits eine
Fhrliche Zahl neuer Leſer gewonnen.

Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Die kommende Woche
ungt zwei bedeutende Veranſtaltungen im Rahmen des aus=
gichneten
Winterprogramms der Literariſch=Künſtle=

ſchen Geſellſchaft: Am Mittwoch, dem 21. November,
ihr einen Dichter=Abend, an dem Dr. Hans Fried=
0 Blunck der Präſident der Reichsſchrifttums=Kammer,
ane Dichtungen leſen wird, und am Freitag einen Lichtbilder=
ſtrag
von Dr Lutz Heck dem Direktor des Zoologiſchen Gar=
i
in Berlin, über Großtierfang in Oſtafrika An=

ndungen zum Abonnement, das zum Beſuch der 7 Veranſtal=
uen
des Winter berechtigt, können bei der Buchhandlung
Kgſträßer erfolgen. Um allen Volksgenoſſen die Teilnahme zu

nöglichen, iſt Ratenzahlung geſtattet.

Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.

Gr

ſtag,
17. November

Miete E.8
Anfang 19.30, Ende 22 Uhr.
Preiſe 0.70 bis 5.50
Martha.

Aitag,
18. November

Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Deutſche Bühne.
L2. Der Zigennerbaron. Preiſe 0.70 bis 5.50

Anfang 20, Ende 22 Uhr.
Nag,
19. November 3. Sinfonie=Konzert.

Preiſe 0.80 bis 4.50

Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Miete A8
Nnttag.
Preiſe 0.70 bis 5.50
20. November Der Zigeunerbaron.

noch,
21. November

Anf. 19.30, Ende gegen 22.15. Deutſche Bühne,
Volksm. 2. Vorſt. Fidelio. Preiſe 0.70 bis 5.50

Anfang 19.30, Ende gegen 22 Uhr. Miete C. 8
Wee
Preiſe 0.70 bis 5.50
22. November Martha

Anfang 19.30, Ende gegen 22 Uhr. Miete Eg
ms tag,
Preiſe 0.50 bis 4.50
24. November Hockewanzel.

15.30 Uhr und 19.30 Uhr:
juntag,
Geſchloſſene Vorſtellungen.
25. November

Kleines Haus.

Anf. 19.30, Ende 22 D. Bühne K5, Zuſatzm. XI.
int tag.
17. November Minna von Barnhelm. Preiſe 0.70 bis 3.80

finkag.

Anf. 19.30, Ende 22 Uhr. Zuſ.=Miete II, 3. Vſt.
Preiſe 0.703.80
18. November Minna von Barnhelm.

Anf. 20, Ende 22 Uhr. D. Bühne K5 Zuſ.=M. KII
Kache
Preiſe 0.703.80
20 November Minna von Brnheim.

Aierstag.
22. November

Anfang 20, Eude 22.30 Uhr. Zuſ.=M. V, 5. Vſt.
Wenn der Hahn kräht Preiſe 0.703.80

Anf. 20, Ende n. 22.15 Uhr. Zuſ.M. 1V, 5. Vſt.
19.
23. November Der Dorfbarbier, hieraufCoppelia Pr. 0.80.4.50

mis tag,
24. November

Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Außer Miete.
Kinderreiche Mütter Nr. 1-50, 101-150, 301-410.
Der Vetter aus Dingsda. Preiſe 0.804.50

Auckag,
25. November

Anfang 19.30, Ende nach 22.45 Uhr.
Einmalige Volksvorſtellung zu kleinen Preiſen.
Preiſe 0.502.50
La Traviata.

In Vorbereitung: Maebeth Der Nobelpreis.
Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet im Großen
us des Landestheaters eine Vorſtellung der vor kurzem neu
ſen jerten und ſehr beifällig aufgenommenen Oper Martha‟
Friedrich v. Flotow ſtatt. Im Kleinen Haus wird Leſſings
Ubiel. Minna von Barnhelm wiederholt, das in der
en Inſzenierung durch Generalintendant Franz Everth am
merstag einen ungewöhnlichen künſtleriſchen Erfolg und be=
terten
Beifall errang. Die Hauptrollen ſpielen Hedda Lem=
Edith Schultze=Weſtrum (Franziska), Ruth Trumpp (Minna),
Bartſch, Hans Baumeiſter, Ludwig Linkmann, Jochem Poel=
Tellheim) und Ullrich Verden. Für die Zwiſchenakte hat
pelllmeiſter Franz Herburger, unter Benutzung von Kompoſi=
hem
des 18. Jahrhunderts, darunter auch Friedrichs des Großen,
ſtilvolle Muſik zuſammengeſtellt, die von Heinz Hoeglauer
igrert wird.

Die Sprache der deutſchen Bibelüberſetzungen

Am Mittwoch, den 14. November, eröffnete der Darmſtädter
Zweig des deutſchen Sprachvereins ſeine Winterveran=
ſtaltungen
mit einem Vortrag ſeines Obmanns, des Oberſtudien=
rats
Pickert über obiges Thema.
In überaus feſſelnder Darſtellung ſchöpfte der Vortragende
aus der Fülle ſeines tiefgründigen Wiſſens und offenbarte dabei
auch ſeine bewundernswerte Kraft der Einfühlung in ſprachliche
Dinge.
Er führte etwa Folgendes aus:
Schon lange vor der Ueberſetzung der Bibel ins Deutſche
gab ſes Darſtellungen bibliſchen Stoffes in deutſcher Sprache.
Otfrieds Chriſt und der Heliand legen davon Zeugnis ab und
künden, daß chriſtlicher und deutſcher Geiſt ſeit tauſend Jahren mit
einander verbunden ſind.
Die erſte Ueberſetzung der Bibel erſchien im Jahre 1378,
und ſeitdem hat es bis zur Lutherbibel im ganzen 18 deutſche
Bibelausgaben gegeben. Dieſe waren in ihrer Faſſung jedoch noch
unbeholfen und ſtimmten zudem alle faſt vollſtändig im Ausdruck
überein. Luthers Tat war es, daß er als Erſter eine Ver=
deutſchung
der Bibel anſtrebte und durch ſeine ungeheure
Sprachgewalt auch erreichte. Er überſetzte nicht ſklaviſch, ſondern
er goß die Bibel Stelle um Stelle in die deutſche Sprache und da=
mit
in den deutſchen Geiſt hinein.
So kam es, daß ſeine lebendige, verſtändliche volkstümliche
Bibel alle anderen Ueberſetzungen verdrängte und Luther als der
Bibelüberſetzer gilt. Die Ueberlegenheit von Luthers Bibelüber=
ſetzung
im Verein mit ihrer weiten Verbreitung bewirkte die oft
hervorgehobene Einigung der deutſchen Stämme auf ein allge=
mein
gültiges Schriftdeutſch. Sie hielt auch die Schweiz feſt bei
der deutſchen Gemeinſprache und verhütete, daß die Schweiz eine
eigene Schriftſprache ausbildete, wie es leider in den Niederlanden
geſchehen iſt. Sie bewirkte ferner, daß die hochdeutſche Schriftſprache
im Gebiet der niederdeutſchen Mundarten (von Hol=
land
abgeſehen) zur Herrſchaft gelangte. Daß das Deutſch der
Niederſachſen, die Karl der Große mit den mittel= und ober=
deutſchen
Stämmen zuſammenſchloß, dem Däniſchen näher ſtand
als dem Hochdeutſchen, und daß ſomit die Gefahr einer engeren
Verbindung der Niederſachſen mit den Nordgermanen gegeben
war, das wird gewöhnlich nicht beachtet. Es iſt als ein Glück zu
bezeichnen, daß die Uebertragung des neuen Teſtaments ins Nie=
derdeutſche
(durch Luthers Mitarbeiter Bugenhagen) ſich gegen=
über
Luthers Werk nicht behaupten konnte. 1621 erſchien ſie zum
letzten Male, und damit war das, was wir jetzt Deutſchland nen=
nen
, ſprächlich geeinigt. Wenn nun (1931) wieder eine plattdeutſche
Ausgabe erſchienen iſt, ſo gefährdet dieſe die ſprachliche Einheit
nicht mehr. Die Schriftſprache iſt jetzt zu mächtig geworden.
Die Meiſterſchaft der Lutheriſchen Sprache wird klar an Bei=
ſpielen
und wieder Beiſpielen. Dieſe in großer Anzahl und tref=
fender
Auswahl geboten zu haben, war einer der größten Vorzüge
der Darbietungen des Redners.
Aber aller Sprachmeiſterſchaft zum Trotz konnte ſich die Luther=
bibel
nicht bis in unſere Tage unverändert erhalten. Luther ſelbſt
hat ſie von Auflage zu Auflage verbeſſert. Seit ſeinem Tode hat
ſich unſere Sprache aber immerfort gewandelt. So wurde die Aen=

derung der Lutherbibel tatſächlich notwendig; ſo entſtanden nach
Luther noch viele Neuüberſetzungen. Soweit dieſe tatſächlich Ver=
beſſerungen
darſtellen, iſt nichts dagegen einzuwenden. (An man=
chen
Stellen des Lutheriſchen Textes ſind ja auch tatſächlich Richtig=
ſtellungen
unerläßlich geworden. Die ſtets größer werdende Bibel=
wiſſenſchaft
und neue Funde haben ſie ermöglicht.) Bedauerlich
bleibt es jedoch, daß gar manche unnötige Aenderung an
Luthers Text vorgenommen wurde. Wir wollen ganz abſehen von
den Ueberſetzungen, die wieder in richtiges undeutſches Ueber=
ſetzungsdeutſch
zurückgefallen ſind oder gar wie des Grafen
von Zinzendorfs Bibelüberſetzung, die 1739 zu Büdingen her=
auskam
mit Fremdwörtern durchſetzt waren. Auch bei wert=
vollen
Neuüberſetzungen wurde altes Sprachgut unnötig zerſtört.
Warum erſetzt man z. B. Eidam und Schnur durch
Schwiegerſohn und Schwiegertochter, oder ſtund und
kreucht durch ſtand und kriecht warum voll Blutes,
viel Volks durch voll Blut, viel Volk? Unſer papiernes
Zeitalter verrät ſich dadurch, daß für wohllautenden Satz=
ton
kein Ohr mehr vorhanden iſt. Man vergleiche Luthers Satz=
bau
etwa mit dem in der ſeit einigen Jahren viel empfohlenen
Ueberſetzung von Hermann Menge! Eine Stelle (ſtatt
vieler Belegſtellen des Vortrags) ſei hier geboten. Luther
ſchreibt: Als ſie daſelbſt waren, gebar Maria ihren erſten Sohn,
wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn ſie
hatten ſonſt keinen Raum in der Herberge.
Menge meint, das ſo geben zu müſſen: Während ihres dor=
tigen
Aufenthaltes gebar Maria ihren erſten Sohn, den ſie in
Windeln wickelte und in eine Krippe legte, weil es ſonſt keinen
Platz in der Herberge für ſie gab!
Das angenehme Satzgefälle Luthers iſt bei Menge zerſtört.
Wie wichtig Luther dies Satzgefälle iſt, beweiſt die ſcheinbare
Entgleiſung bei dem berühmten Spruch: Was hülfe es dem
Menſchen, ſo er die ganze Welt gewönne, und nähme doch Schaden
an ſeiner Seele! Wäre Luther im Satzbau nicht abgeirrt, ſo
hätte er geſchrieben: .... aber an ſeiner Seele Schaden nähme‟.
Der ſchöne Wellengang der Worte war ihm eben wichtiger als
richtige Wortſtellung. (Nebenbei bemerkt: Der Spruch zeigt ab=
ſichtslos
, wie mit den Umlauten ä, ö, ü eine wohlklingende Mög=
lichkeitsform
entſteht, die ſich von der Wirklichkeitsform deutlich
abhebt. Von neueren Ueberſetzern wird ſolcher Reichtum an Wort=
formen
leider verſchmäht.)
Es wäre zu wünſchen, daß Luthers Sprache möglichſt genau
erhalten bliebe. Jedenfalls darf die Sprache der Bibel nicht die
glatte Alltagsſprache ſein.
Ein reger Meinungsaustauſch ſchloß ſich an den vortrefflichen
Vortrag an. Gute Kenner des Stoffes kamen dabei zu Wort und
ſteuerten noch manches zur Bereicherung des Themas bei oder
gaben durch Fragen Veranlaſſung zu weiterer Vertiefung.
Dann wurden noch augenblickes=wichtige Fragen der Sprach=
pflege
behandelt, und es war ſpät geworden, als der Obmann die
Verſammlung ſchloß mit dem Hinweis auf die nächſte Veranſtal=
tung
, bei der Herr Lettenbaur einen ſprachlichen Streifzug durchs
deutſche Haus unternehmen wird.

Der Einkopf grüßt!

Die Winkerhilfe iſt das Zeichen
echkeſter Volksgemeinſchaft!
Spendet auf das Konto des Winterhilfswerks Kreis Darmſtadt:
Konto Nr. 5000 bei der Städt. Sparkaſſe,
Konto Nr. 3500 bei der Dresdener Bank,
Konto Nr. 16000 bei der Deutſchen Bank.

Nachleſe für die Kleiderſammlung.
Samstag, den 17. November 1934: Alle Straßen der Wald=
kolonie
. Eſchollbrücker Straße, Schepp=Allee, Holzhofallee, Artil=
lerieſtraße
, Hindenburgſtraße: ſüdl. Holzhofallee, Kattreinſtraße,
Weinweg, Im Höllchen, Groß=Gerauer=Weg. Hopfengarten, Schrau=
tenbachweg
, Philipp=Röth=Weg, Thylmannweg. Beſſunger Straße:
weſtl. Donnersbergring, Wormſer Straße, Oppenheimer Straße,
Alzeyer Straße. Binger Straße, Moltkeſtraße, Haardtring,
Landskronſtraße. Heimſtättenweg, ſämtliche Straßen der Stadt=
randſiedlung
.

Ausſtellung Elſa Pfiſter=Kaufmann. Nachdem an den
Kunſtverein mit dem Wunſch herangetreten worden iſt, die der=
zeitige
Veranſtaltung noch um einige Tage zu verlängern, hat
ſich der Vorſtand bereitgefunden, ſie noch bis einſchließlich
Mittwoch, den 21. d. M. den Buß= und Bettag, offenzu=
halten
. An dieſem Tage und am kommenden Sonntag iſt die
Ausſtellung von 1012.30 Uhr geöffnet. Um auch weniger Be=
mittelten
den Beſuch der ſo beifällig aufgenommenen Elſa= Pfi=
ſter
=Kaufmann=Ausſtellung zu ermöglichen, iſt das Eintrittsgeld
an dieſen beiden Tagen ermäßigt worden.

25 Jahre ſtädt. Hallenbad. 25 Jahre Schwimm-Abk.
der Darmſtädter Turn= und Sporkgemeinde 1846.
Das große Ereignis des kommenden Sonntags ſind die bei=
den
Jubiläen des Hallenbades und der TSG. Schwimm=Abteilung.
Aus dieſem Anlaß werden am Sonntag, den 18. Novem=
ber
, folgende Veranſtaltungen durchgeführt: Im Rahmen des
feſtlichen Gedenkens des 25jährigen Beſtehens des hieſigen Hallen=
ſchwimmbades
, das der Herr Oberbürgermeiſter vornehmen wird,
findet der Schwimmſtaffeltag der hieſigen ſchwimmſport=
treibenden
Vereine unter der Leitung der TSG. Schwimmabtei=
lung
ſtatt. Die Wettkämpfe finden ihre Unterbrechung und Ab=
wechſlung
durch ein Springen der hieſigen Springergarde und ein
Waſſerballſpiel zweier kombinierter Mannſchaften. Daneben wird
Muſik in der großen Männerhalle erklingen. Das Hallenſchwimm=
bad
wird innen und außen ein entſprechendes Feſtkleid anlegen.
Für die Bevölkerung wird in dieſem Rahmen das Hallenſchwimm=
bad
zu einer Beſichtigung freigegeben.
Ein überfülltes Haus wünſcht ſich aber auch die TSG.=
Schwimmabteilung für den abends im großen Turnhalleſaal am
Woogsplatz ſtattfindenden Jubiläums= (Familien=)
Abend mit Tanz.=Die Feſtfolge hierfür ſieht vor: Muſika=
liſche
und geſangliche Darbietungen, bei denen als Gaſt Opern=
ſänger
Heinz Schlüter, vom Heſſiſchen Landestheater, beſonders
begrüßt werden wird. Schließlich tänzeriſche Darbietungen der
Gymnaſtik=Abteilung der TSG. und anderes. Für die Abendver=
anſtaltungen
muß im Hinblick auf die entſtehenden Koſten ein Ein=
trittsgeld
erhoben werden, das aber trotzdem den Beſuch dieſer
Abendveranſtaltung jedem ermöglicht.

Der erſte rhein=mainiſche Fronkſoldaken- und
Kriegsopfer=Ehrenkag.
LPD. Am Samstag, den 17. und Sonntag, den 18. November
1934, findet in Frankfurt a M. der 1. rhein=mainiſche Front=
ſoldaten
= und Kriegsopfer=Ehrentag ſtatt. Dieſer Tag ſteht unter
dem Geleitwort des Gauleiters und Reichsſtatthalters Pg.
Sprenger.
In ſeinem unſterblichen Bekenntnis des Generals, hat
Clauſewitz die Worte ausgeſprochen:
Ich glaube und bekenne, daß ſelbſt der Untergang der
Freiheit eines Volkes nach einem blutigen und ehrenvol=
len
Kampfe die Wiedergeburt des Volkes ſichert und der
Kern des Lebens iſt aus dem einſt ein neuer Baum
die ſichere Wurzel ſchlägt . .
Mit dieſen Worten hat der große Prophet des preußiſch=
deutſchen
Soldatentums das vorausgeſagt, was ich Euch, meine
Kriegs= und Frontkameraden, und allen denen, die Euch heute
ſehen, mit einem Worte Adolf Hitlers zum 1. rhein=mainiſchen
Frontſoldaten= und Kriegsopfer=Ehrentage am 17. und 18. No=
vember
in Frankfurt a. M. ſagen möchte auf die Frage nach
Eurer nationalen Bedeutung: Dem Frontſoldaten hat Deutſch=
land
alles zu danken, was es iſt und was es hat!
Mit 30 Sonderzügen werden die Teilnehmer, und zwar ca.
30 000 Kriegsopfer und Frontſoldaten, nach Frankfurt befördert.
Am Samstag vormittag findet in Darmſtadt das Richtfeſt der
dortigen Frontkämpferſiedlung der NSKOV. ſtatt, an welchem
bereits Reichskriegsopferführer, Pg. Oberlindober, teilnimmt.
Der Samstag nachmittag bleibt einer Preſſebeſprechung und
einem Amtswalterappell vorbehalten, während der Samstag
abend die Kriegsopfer und Frontſoldaten zu einem Kamerad=
ſchaftsabend
vereinigt. In den Morgenſtunden des Sonntags
treffen die Sonderzüge ein und Abordnungen der Frankfurter
NSKOV. werden am Ehrenmal und den Regimentsdenkmälern
der toten Kameraden gedenken. Um 11 Uhr findet in der Feſt=
halle
und auf dem Feſthallengelände die Großkundgebung ſtatt,
bei welcher der Gauleiter, Reichsſtatthalter Pg. Sprenger der
Reichskriegsopferführer Pg. Hauns Oberlindober=Berlin ſowie
der SA.=Gruppenführer Pg. Beckerle und Staatsrat Pg. Ober=
bürgermeiſter
Dr. Krebs=Frankfurt a. M. ſprechen werden. Nach
der Kundgebung marſchieren die Ehrenſtürme und die angetre=
tenen
Ehrenformationen vor den Schwerkriegsbeſchädigten und
den Führern vorbei.

Aerztlicher Sonntagsdienſt. Der Sonntagsdienſt beginnt
Samstags, um 14 Uhr, und endet Montags früh um 6 Uhr. Iſt in
dieſer Zeit wegen plötzlicher Erkrankung ärztliche Hilfe erforder=
lich
, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu rufen. Wenn dieſer nicht
erreichbar, denn ſind folgende Aerzte zu deſſen Vertretung be=
reit
: Dr. Gallus, Bismarckſtr. 23. Ruf Nr. 3148; Dr. Hein
Hermannſtr. 25. Ruf 281: Dr. Walter, Rheinſtr. 22, Ruf
Nr. 1483.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 318

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 17. November 1934

Anls der KSuug

Der Gauleiter.
Gaugeſchäftsſtelle: Frankfurt a. M.. Gutleutſtr. 8/12 Adolf=
Hitler=Haus. Fernruf 30 381. Schriftverkehr: Obige An=
ſchrift
genau beachten. Bei Antwortſchreiben zuſtändige Abtei=
lung
und Tagebuch=Nummer unbedingt anzugeben. Benutzt im
eigenen Intereſſe für jede Abteilung beſondere Bogen.
Sprechſtunden: 916 Uhr. Schriftliche Anmeldung iſt nach
Möglichkeit erwünſcht.

Preistreiberei.
Die Prüfungsſtelle für Preisſteigerung bei der Gauleitung
Heſſen=Naſſau hat ihre Dienſträume im Adolf=Hitler=Haus, Frank=
furt
a. M., Gutleutſtr. 8/12, Zimmer 2021. Für den Publikums=
verkehr
finden Sprechſtunden täglich von 1012 Uhr und von
1517 Uhr ſtatt. Samstags nur vormittags.
Kreisſchulungsleiter!
Am Samstag, den 17. November 1934 vormittags 10 Uhr,
haben ſich alle Kreisſchulungsleiter in der Gauführerſchule, Frank=
furt
a. M., Schwarzwaldſtr. 160 einzufinden. Dort wird der

neue Gauſchulungsleiter Willi Ruder vorgeſtellt.

Der Kreisleiter.
Kreisſchulungsamt.
Sonntag, den 18. November 1934, um 10 Uhr: Sonderlehr=
gang
im Hanſa=Hotel, Rheinſtraße. Die Teilnahme aller Schu=
lungsobmänner
auch des 1. Lehrgangs des Kreiſes Darmſtadt,
iſt dringend erforderlich
Dienstag, den 20. November 1934, 20.30 Uhr. im Konkordia=
ſaal
: Zentralſchulungsabend für die Amtsleiter und Amtswalter
der PO. der Stadt Darmſtadt. Das Erſcheinen aller Ortsgruppen
iſt Pflicht.
Es ſpricht Pg. Becker über: Notwendigkeit und Wert der
politiſchen Schulung.
Der Beſuch der Amtswalter der Nebengliederungen und Ver=
treter
der SA., HJ. und NS.=Frauenſchaft iſt dringend erwünſcht.
Liederbücher ſind mitzubringen.
Schulungsabende finden ſtatt:
am 17. November 1934 in Nieder=Beerbach,
am 22. November 1934 in Weiterſtadt und Braunshardt,
am 23. Nopember 1934 in Schneppenhauſen und Roßdorf,

am 24. November 1934 in Arheilgen.
Beginn jeweils um 20.30 Uhr. Lokal iſt dem Kreisſchulungs=

amt rechtzeitig bekanntzugeben. Für das ordnungsgemäße Auf=
ziehen
dieſer Schulungsabende ſind die Schulungsooleute im Ein=
vernehmen
des Hoheitsträgers verantwortlich
Die Amtsleiter der Gliederungen, die Zellen= und Blockleiter
werden an die Ablieferung der Perſonalbogen, Paßbilder und
Lebensläufe erinnert. Termin: 18. November 1934.
Die Zellenleiter haben umgehend das Propagandamaterial
abzurechnen. Letzter Termin Dienstag, den 20. November 1934.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Steinberg, Heinrichſtr. 101.
Für die Eintopfgerichtſammlung am Sonntag, den 18. d. M.,
wollen ſich die Helfer und Helferinnen an dieſem Tage um 8.30
Uhr in der Geſchäftsſtelle, Heinrichſtraße 101, einfinden.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Mitte.
Am kommenden Sonntag, den 18. d. M., wird die Samm=
lung
für das Eintopfgericht des Monats November durchgeführt.
Wir bitten alle Helferinnen und Helfer (Amtswalter der Orts=
gruppe
, Frauenſchaft, BDM. uſw.), ſich an dieſem Tage vormit=
tags
9 Uhr, auf unſerer neuen Geſchäftsſtelle Landgraf= Georg=
ſtraße
64 pünktlich einzufinden.
NS.=Kriegsopferverſorgung. Ortsgruppe Darmſtadt.
Am Samstag, den 17. 11. 1934, findet das Richtfeſt der NS.=
Kriegsopferſiedlung ſtatt. Treffpunkt vormittags 9.30 Uhr am Meß=
platz
. Von da aus erfolgt gemeinſamer Marſch zur Siedlung. Die
Kameraden und Kameradenfrauen werden gebeten, recht zahlreich
zu erſcheinen, zumal unſer Reichskriegsopferführer Pg. Hanns

Oberlindober bei dem Richtfeſt zugegen iſt
Die Teilnehmer unſerer Kameraden und Kameradenfrauen
zu der Kundgebung in Frankfurt a. M, am 18. November 1934
treffen ſich punktlich 8 Uhr am Hauptbahnhof. Den Anordnungen
der Transportleiter, welche mit weißer Armbinde verſehen ſind,
bitte ich unbedingt Folge zu leiſten, damit ein reibungsloſer Ver=
kehr
ſtattfindet.
Die Kameraden, welche bei der SA. ſind, bitte ich in Uni=
form
erſcheinen zu wollen. Genehmigung iſt bei der Brigade
eingeholt.
NS. Kriegsopferverſorgung. Ortsgruppe Darmſtadt.
Kameraden und Kameradenfrauen ſowie deren Angehörige,
welche ſich nicht eingezeichnet haben, können noch Fahrkarten zur
Kundgebung in Frankfurt a. M., bei der Geſchäftsſtelle, Eliſa=
bethenſtr
. 34, erhalten.

NS. Deutſcher Frontkämpfer=Bund (Stahlhelm),
Kreis Darmſtadt=Stadt und =Land.
Antreten der für die Teilnahme am Kriegsopferehrentag in
Frankfurt a, M. beſtimmten Kameraden am Sonntag 18 Nov.
1934, 7.30 Uhr, auf dem Paradeplatz.
Der Kreisführer.
Der Reichsbund Volkstum und Heimat, Landſchaft Rhein=
franken
=Naſſau=Heſſen, veranſtaltet in Verbindung mit den Ver=
tretern
der Darmſtädter Künſtlerſchaft in der Zeit vom 5. bis

23. Dezember im hieſigen Landesmuſeum eine Verkaufsausſtel=

lung. Beſchickt kann die Ausſtellung werden von allen in Darm=
ſtadt
und näherer Umgebung anſäſſigen Künſtlern. Diejenigen
Künſtler, die im Beſitze des Ausweiſes der Reichskammer der
bildenden Künſte ſind, wollen ihre Arbeiten bis zum 26. Novem=
ber
im Landesmuſeum (am Turmeingang) einliefern. In Be=
tracht
kommen Werke der Malerei, Graphik. Plaſtik und des
Kunſtgewerbes.
gez. Steinike.

Techniſche Nothilfe.

Wochen=Dienſtplan.
Montag, den 19. November, 19.45 Uhr: Abteilung G. u. L.. Zug
13, Antreten am Kapellplatz. 19.45 Uhr: Abteilung Techn.
Dienſt, Antreten am Oſtbahnhof. 20 Uhr: Spielmannszug
Verkehrslokal.
Dienstag, den 20. November, 19.45 Uhr: Antreten zum Monats=
appell
im Marſtall für alle Nothelfer.
Donnerstag, den 22. November, 18.30 Uhr: Führerbeſprechung.
19.45 Uhr: Abteilung G. u. L. im Marſtall, 19.45 Uhr: Tech=
niſcher
Dienſt am Kapellplatz. 20 Uhr: Spielmannszug Ver=
kehrslokal
. 20 Uhr: Inſtandſetzungsdienſt Turnhalle am
Kapellplatz.
gez. Kochhafen. OGF.

=Uraufführung des Saartreue=Films, am Sonntag, den
18. November, vormittags 11.30 Uhr, im Union=Theater.
Am Sonntag vormittag 11.30 Uhr läuft im hieſigen Uniontheater
der Film über die Saar=Treue=Staffel in Uraufführung. Dieſer
Film ſtellt ein mächtiges Bekenntnis der deutſchen Turner und
Sportler zum Führer und zu unſeren Saarbrüdern und Saar=
ſchweſtern
dar. Darmſtadt ſtand damals ebenfalls im Mittelpunkt
der Saar=Treue=Staffel. Am Samstag, den 25 Auguſt, iſt der
Staffellauf Nr. 4, der die Treueurkunde vom Oberſalzberg nach
Ehrenbreitſtein überbrachte, hier am Adolf=Hitlerſtein feierlichſt
empfangen worden. Die morgige Veranſtaltung ſoll dieſen Tag in
Erinnerung bringen bei der wir gleichzeitig unſerer Brüder und
Schweſtern an der Saar gedenken werden. Die Darmſtädter Be=
völkerung
, ſowie die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, Partei=
organiſationen
, Körperſchaften und Vereine ſind zu dieſer
Stunde der Saar herzlichſt eingeladen. Beſondere Einla=
dung
erfolgt nicht. Der Eintritt iſt frei.
Konzertabend der Turn= und Sportgemeinde 1846. Wir
verweiſen nochmals auf den Konzertabend der Darmſtädter Turn=
und Sportgemeinde 1846, im Feſtſaal der Woogsturnhalle. Neben
Einzelkräften ſieht das Programm die Mitwirkung der Sing=
mannſchaft
und der Muſikabteilung (Streichorcheſter) vor. Außer=
dem
beteiligt ſich der 1. Darmſtädter Handharmonika=
kluh
, mit verſchiedenen Vorträgen an der Abendveranſtaltung.
Nach einem Eröffnungsmarſch der Hauskapelle ſingt der Männer=
chor
der TSG. 46 zwei Lieder. Zwei Lieder für Sopran (Frl.
Kühling), ſowie ein Violinſolo (Muſiklehrer Cauer) ſetzen die
Vortragsfolge fort. Nach dem Männerchor Die Nacht bringt als
Abſchluß des 1. Teiles der Handharmonikaklub zwei Konzertſtücke
zu Gehor. Im zweiten Teil des Programms hören wir von der
Singmannſchaft nach einem einleitenden Muſikſtück der Kapelle
den Männerchor Luſtiger Geſelle. Herr Ernſt Hartmann wird
ſeine Kunſt auf dem Xylophon beweiſen. Frl. Kühling bringt noch=
mals
zwei Lieder, und nach einem Konzertſtück der Handharmo=
nikaſpieler
ſingt der Männerchor der TSG. 46 zum Abſchluß noch
zwei Volkslieder.

Die deutſcheArbeitsfront

Achkung! Amtswalter!

Der für Sonntag, den 18. November 1934, im Haus der Ar=
beit
angeſetzte
Zentralſchulungskurſus
Kreiswaltung der DAF.
fällt aus.

NS.=Kulturgemeinde in der NS.=Gemeinſchaft Kraft durch
Freude‟, Ortsverband Darmſtadt.
Unſer Spielplan in dieſer Woche:
Dienstag, den 20. Nov., Miete K, Zuſatzmiete 12. 5. Vor=
ſtellung
im Kleinen Haus:
Minna von Barnhelm.
Mittwoch, den 21. Nov., Volksmiete, 2. Vorſtellung im Gro=
ßen
Haus:
Fidelio.
Kartenausgabe: Dienstag, den 20. Nov. vorm. von 9 bis
13 Uhr, außerdem Mittwoch ½ Stunde vor Beginn der Vor=
ſtellung
.
Donnerstag, den 22. Nov., abends 20.15 Uhr, in der Woogs=
turnhalle
:

Kammerſänger Marcel Wittriſch
ſingt deutſche Lieder und Arien.

Die Konzert=Mieter bitten wir um Abholung ihrer Karten
in unſerer Geſchäftsſtelle.

Vorverkauf täglich in der Geſchäftsſtelle im Kleinen Haus
des Heſſiſchen Landestheaters. Fernruf 4256.

Marcel Wittriſch, dieſer edle Tenor, der aus der
Oper und Film bekannt und in vielen Schallplatten feſtgehalten
iſt, ſingt im 2. Meiſterkonzert am Donnerstag, dem 22. Novem=
ber
, abends, in der Woogsturnhalle. Aus der Vortragsfolge
ſeien hervorgehoben: Schumanns Dichterliebe Lieder von
Brahms, Hugo Wolf und Rich. Strauß. Der Künſtler ſchließt
mit Arien aus Freiſchütz von Weber, Zauberflöte von Mo=
zart
, Gralserzählung aus Lohengrin von R. Wagner. Am
Flügel begleitet ihn Kapellmeiſter Franz Alfred Schmidt von
der Staatsoper Berlin.

Theater= Film= und Muſikfreunde werden auch hier nicht
fehlen. Der Vorverkauf iſt in unſerer Geſchäftsſtelle im Kleinen
Haus des Landestheaters. Unſere Mitglieder und die Mieter
des Landestheaters erhalten Ermäßigung. Karten ohne Er=
mäßigung
auch bei Chr. Arnold am Weißen Turm.

Eu9
M Darbietuns
oon erſtklaſſt
ungeteilten
ſar Willi 9ro
in bekannt hun
iursiolge hiel.
zuligten, die

Mikkelrheiniſcher Archikekken- und Ingenieur=Berein

Vortragsabend am 14. November 1934.
Im Rahmen der Vortragsgemeinſchaft techniſch= wiſſenſchaft=
licher
Vereine hielt Herr Dr. A. Koch, wiſſenſchaftlicher Hilfs=
arbeiter
beim Landesmuſeum, einen Vortrag über Gotik und
nordeuropäiſcher Holzbau, und führte etwa folgen=
des
aus:
Die gotiſche Baukunſt in Deutſchland hat mehrere Wurzeln,
aus denen ſie entſtand. Sie wurde zum Teil durch die vorangehende
Frühgotik Frankreichs angeregt; ſie muß aber auch im deutſchen
Bauen Vorausſetzungen gehabt haben, die es verſtehen laſſen, daß
ſie ſo lange der alleinige Bauſtil Deutſchlands ſein konnte. Dieſe
Vorausſetzungen laſſen ſich dadurch erſchließen, daß man einerſeits
die Frühbaukunſt des germaniſchen Nordens zur Unterſuchung her=
anzieht
, und daß man andererſeits dem in breiter Schicht vorhan=
den
geweſenen Tempelbau der germaniſchen Frühzeit in Deutſch=
land
und ſeinen archäologiſchen Spuren nachgeht. Beide Denkmä=
lerkreiſe
zeigen, ſoweit das heute ſchon feſtgelegt werden kann, daß
das frühgermaniſche Bauen ſowohl in Deutſchland, wie im germa=
niſchen
Norden eine beſtimmte Raumform vor allem zu verwärk=
lichen
ſtrebte: den Zentral= oder Einheitsraum, und daß dieſes
ganze Bauen ein Geſtalten im Stützenſyſtem, und zwar in Holz,
bar. Beide Grundzüge aber ſind auch weſentlichſte Grundlagen
der gotiſchen Baukunſt in Deutſchland, ſo daß die entwicklungs=
geſchichtliche
Erklärung für ihre Entfaltung vor allem in der Rich=
tung
zu ſuchen iſt, daß ſie, neben Einflüſſen und Uebernahmen, im
Wichtigſten einen erneuten Durchbruch ſpezifiſch germaniſchen
Bauwillens und konſtruktiven Denkens darſtellt.
Dieſe Gedanken wurden an Hand eines zahlreichen Lichtbild=
materials
aller nordiſcher und frühgermaniſcher Denkmäler und
Bauten näher ausgeführt und erläutert.
So brachte der Vortrag neue Belege für die Auffaſſung, die
auch von anderen Fachgelehrten neuerdings vertreten wird, daß
die Gotik ihre haupöſächlichſten, wenn auch nicht die alleinigen
Vurzeln im nordiſch=germaniſchen Holzbau hat.

Bockbierfest
Samstag: Richard Hinz
RelellstIOT ſingt Lieder zur Laute. (e

Der Polizeibericht meldet:

Mit 70 Kilometer Stundengeſchwindigkeit auf den Möbelwagen
aufgefahren!
Am 14. November, gegen 18.40 Uhr, ereignete ſich in der
Rheinſtraße, Ecke Feldbergſtraße, wieder ein ſchwerer Verkehrs=
unfall
. Ein Laſtkraftwagen mit einem Möbelwagen als An=
hänger
einer Darmſtädter Speditionsfirma fuhr, von Griesheim
kommend, durch die Rheinſtraße, um in die Feldbergſtraße einzu=
biegen
. Ein aus entgegengeſetzter Richtung kommender Perſonen=
kraftwagen
, Kennzeichen V S 22 301, nach Erfelden gehörig,
fuhr mit etwa 70 Kilometer Stundengeſchwindigkeit auf den Laſt=
wagenzug
auf. Der Führer des Perſonenwagens wurde erheblich
verletzt in das Stadtkrankenhaus eingeliefert. Sein Fahrzeug iſt
demoliert.

Wieder ein Verkehrsunfall. Zu dem von uns geſtern gemel=
deten
Verkehrsunfall ſtellt die Polizei feſt: Am 15. November,
gegen 19.45 Uhr, ereignete ſich in der Neckarſtraße, Ecke Eliſa=
bethenſtraße
ein Verkehrsunfall. Ein Hanomagwagen, der in
weſtlicher Richtung durch die Eliſabethenſtraße fuhr und die
Neckarſtraße überqueren wollte, wurde von einem Perſonenkraft=
wagen
, Kennzeichen V S6087, der durch die Neckarſtraße, Rich=
tung
Eliſabethenſtraße fahren wollte, angefahren. Der Führer des
Hanomag war nicht im Beſitz eines Führerſcheins, er fuhr auch
ohne Kennzeichen an ſeinem Fahrzeug zu haben. Sein Wagen
wurde durch die Feuerwehr abgeſchleppt und bei der Polizeidirek=
tion
Darmſtadt ſichergeſtellt.

Diebſtähle. In der Nacht zum 11. November wurde aus dem
Vorgarten des Hauſes Viktoriaſtraße 53, eine dort aufgeſtellte, aus
Stein gehauene Vogelfigur (Geier), etwa 40 Zentimeter hoch, ent=
wendet
. Wer kann über den Diebſtahl Angaben machen. Wo
wurde die Figur abgeſtellt? Ein weiterer Diebſtahl wurde am
Samstag, den 10. November, in den Morgenſtunden von 6 bis
8 Uhr, im Schloßgraben ausgeführt. Dort wurde aus einem par=
kenden
Marktauto eine braune Lederjacke entwendet. Vor An=
kauf
wird gewarnt. Sachdienliche Mitteilungen erbeten bei der
Polizeidirektion, Hügelſtr. 31/33, Zimmer 2.

Der Telephondraht als Verkehrshindernis. Zu unſerem Preſſe=
bericht
vom 6. November Telephondraht als Verkehrshindernis,
wonach ſich eine aus Meſſel ſtammende Radfahrerin bei der Heim=
fahrt
durch die Kranichſteiner Straße an einem über die Straße
hängenden Telephondraht am Halſe Verletzungen zugezogen hatte,
wird ergänzend berichtet, daß die Urſache des Unfalles geklärt
werden konnte. Durch Vernehmung eines Zeugen wurde ein=
wandfrei
feſtgeſtellt, daß der Vorfall auf kein ſtrafbares Verſchul=
den
anderer Perſonen zurückzuführen war. Es war lediglich ein
unglücklicher Zufall, daß die am Wohnhauſe des Gutshofes Karls=
hof
angebrachte Mauerſtütze mit dem daran befeſtigten Telephon=
draht
kurz zuvor herausbrach, zu Boden fiel und dadurch der zum
Leitungsmaſt führende Draht als Verkehrshindernis quer über
die Straße zu liegen kam.

Aufhebung der Straßenſperre. Die am 1. November 1934
angeordnete Straßenſperre des Täubcheshöhlenweg iſt aufgehoben.

Aee

Briefkaſfen.

Anfrage iſt die letzte Bezugsqulttung beizufügen. Anongme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichtelt.

* in A. Zu 1 und 2: Die Invalidenrente iſt nach dem der=
zeit
noch geltenden Einkommenſteuergeſetz zu verſteuern. Ihre
Veranlagung mit dem Einkommen im Jahre 1934 geſchieht
nach dem neuen Einkommenſteuergeſetz, deſſen Tabelle Sie ge=
leſen
haben. Die genannte Rente wird auch nach dem neuen
Einkommenſteuergeſetz ſteuerpflichtig ſein, aber hier ſind die
Durchführungsbeſtimmungen noch abzuwarten. 3. Hier handelt
es ſich um Perſonen, die keinen Rechtsanſpruch auf Penſion
im Gegenſatz zu Ihnen haben. Beſondere wirtſchaftliche Ver=
hältniſſe
können Ermäßigung der Steuer bewirken; auch hier iſt
auf die Durchführungsbeſtimmungen zu verweiſen.

Die ſchnelle Abwickelung des Verkehts
bei der Skraßenbahn

wird ganz weſentlich vom Verhalten des Publikums beeinflußt,
Jeder Fahrgaſt der Straßenbahn wünſcht ſo raſch als möglich an
ſein Ziel befördert zu werden, und hierzu kann er ſelbſt in
hohem Maße beitragen, wenn er ſich angewöhnt, ſchnell ein= und
auszuſteigen. Tagtäglich kann man beobachten, daß Fahrgäſte ſo
gemächlich wie möglich einſteigen, nachdem ſie erſt ein angefan=
genes
Geſpräch beendet oder ſich von Bekannten höchſt umſtänd=
lich
verabſchiedet haben. Jeder kennt die Fälle, in denen ein
vollbeſetzter Wagen erſt abfahren kann, nachdem ein verſpäteter
Fahrgaſt, den man von weitem in langſamer Gehweiſe dem
Wagen zuſtreben ſieht, dieſen beſtiegen hat. Man denkt von
dieſem, daß es, gelinde ausgedrückt, wenig Rückſichtnahme bedeutet,
wenn er durch ein ſolches Verhalten zu erkennen gibt, daß alles
ſolange zu warten hat, bis er da iſt.

4 Winters ſoll
Uungen durchge
ſrisheim, 16.
ſie über diejeni
Gſchworenen
ſies einſchließli
Gue germeiſterei

In gleicher Weiſe verhält es ſich mit dem Ausſteigen. Die
Halteſtellen werden jeweils vor Erreichung derſelben ausgerufen,
womit u. a. der Zweck erreicht werden ſoll, daß die Fahrgäſte
ſich auf das Ausſteigen frühzeitig vorbereiten ſollen, damit die=
ſes
ſchnell erfolgen kann. Die Fälle ſind häufig, insbeſondere
bei ſtark beſetzten Wagen, daß es Fahrgäſten verſpätet einfällt,
ausſteigen zu müſſen, nachdem das Einſteigen anderer Fahrgäſte
ſchon begonnen hat, was dann meiſtens unter erheblichem Ge=
dränge
und mit verſpäteter Abfahrt des Wagens vor ſich geht.

izitätswe
iletrizitätswer
Imn Juli 1909 h
des Gemeinder
oehörigen in
s Unternehmen
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des Beſtehen
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E Jndern au
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alre des Beſt
ind es iſt her
ſwTden, zumal

nd die St.
her=Ramſtadt,

Die Entwickelung, die die Straßenbahn ſeit ihrer Einfüh=
rung
genommen hat, läßt erkennen, daß die Betriebsleitung be=
ſtrebt
iſt, dem allgemeinen Verkehrsbedürfnis folgend, die Fahr=
gäſte
ſchnellſtens zu befördern. Man geht hierbei nicht zuletzt
von der Erkenntnis aus, daß die Straßenbahn das bevorzugte
Beförderungsmittel der geſamten Bevölkerung iſt und bleiben
wird, und daß dieſe einen Anſpruch darauf hat, nicht nur preis=
wert
und zuverläſſig, ſondern auch ſchnell befördert zu werden,
Es trage alſo jeder ſelbſt zu ſeinem Teil dazu bei, daß dieſe alle worf. 1
gemeine Forderung verwirklicht werden kann.

Aus den Darmſtädter Lichtſpiel=Theakern.

Helia.
Giſchichten aus dem Wiener Wald auf die
ſen populären, beſonders einſchmeichelnden Strauß=Walzer
man einen Film aufgebaut und dabei eine ſo leichte und glück=
liche
Hand bewieſen, daß ein ebenſo einſchmeichelnder und zweifel=
los
ebenſo zugkräftiger Filmſchlager echt wieneriſchen Gepräges
zuſtande gekommen iſt. Die Handlung eine amerikaniſche
Millionärstochter (Truus van Alten) will inkognito i
Wien den Mann finden, der ſie auch ohne von ihrem Geld u
wiſſen, heiratet, und gerät faſt einem Mitgiftjäger in die Händ.
während die junge Journaliſtin (Magda Schneider) mſe
der ſie die Rollen tauſcht, natürlich ihren bildhübſchen jungee
Grafen (Wolf Albach=Retty) zuguterletzt bekommt
dieſe Handlung iſt nach altbewährtem Rezept zuſammengeſtell
und in der richtigen Erkenntnis die im Film ſelbſt gelegent
lich ausgeſprochen wird daß die Leut ſo etwas immer wie
der haben wollen‟. Dieſe Handlung nun iſt hier in ſo geſchickter
und glücklicher Weiſe filmiſch verarbeitet, man hat es ſo gut v.
ſtanden, die Atmoſphäre von Wien lebendig zu machen, und nih
zuletzt iſt die muſikaliſche Bearbeitung, die ſich vorwiegen
Straußſcher Motive bedient, ſo liebenswürdig, daß man dei
Film unmöglich anders als in beſter Laune verläßt. Zu ſolgenl
Erfolg trägt neben dem hübſch anzuſehenden Liebespaar Nagoſ.
SchneiderAlbach=Retty, neben der eleganten Truus van Aulen
und dem exotiſchen Georg Alexander ganz beſonders 2e0
Slezak ein gut Teil bei durch die unvergleichliche Komit Fe
ner monumentalen Perſönlichkeit.

z
ſcääftigt.
konten faſt
werden.
G.
wir
itenden Sch

Palaſt=Lichtſpiele.
* Der Vetter aus Dingsda nach der bekannten
Operette von Eduard Künnecke iſt in glücklichſter Form verfilmt.
worden. Georg Zoch, in deſſen Händen die Regie lag, hat Die
luſtige Handlung in eine ſchöne Landſchaft, in einen herrlichen
Park und in gepflegte und paſſende Räume gelegt und hat del
verwickelten Handlung durch Ausſchöpfung aller filmiſchen Moße
lichkeiten noch eine beſonders unterhaltſame Note gegeben. Heilel.
und ſonnig bewegen ſich die jungen Menſchen, deren Herzen eile.
ander zufliegen über die Leinwand, und nur der geſtrente
Onkel Emil von Jakob Tiedtke draſtiſch in ſeiner Rolk,
aber doch gemütlich und verſtändig dargeſtellt iſt dem durg
gehenden jungen Blut die nötige Bremſe‟. Durch das gäſee
übermütige Spiel, das übrigens von einer einſchmeichelndeſ. 1
Muſik unterſtrichen iſt, zieht ſich das bekannte Lied Ich bin ſat
ein armer Wandergeſell. Entzückend iſt die beſchwingte Darſtellune
Lien Deyers als Julia und Lizzi Holzſchuhs als Hannche‟.
beide verliebte Freundinnen, die in Walter von Lenner,
dem beliebten Rundfunktenor und feſchen Herzensdieb, und Nce
dolf Platte als ſeinen Tippelbruder Auguſt flotte Partne.
finden, denen man mit ihrer ſonnig=heiteren Lebensauffalſulte
ſchon glauben kann, daß ſie das große Glück finden. Auch Oie
Nebenrollen, die zu ihrem guten Teil den Film tragen heilf.
ſind aufs beſte beſetzt. Man verbringt vergnügte Stunden üe
freut ſich köſtlich über die originellen Streiche des Vetters A
Dingsda und ſeines Freundes. Die bekannte und beliebte Owe.
rette hat alſo auch in der filmiſchen Bearbeitung ihre durs
ſchlagende Wirkung. Aus dem reichhaltigen Beiprogramm.!
beſonders der Filmſtreifen aus dem Leben der Grönländer, ihre
Seehundjagd und der Verwertung dieſes Tieres ſehenswert.

* Reſi: Ich ſing mich in dein Herz hinein.
Nach einer Filmnovelle von Paul Hörbiger hat ſſhs
Kampers dieſes hübſche Luſtſpiel gedreht, in dem von aus.
etwas zu finden iſt: Einſchmeichelnde Muſik und ein bißchen de.
jebtheit, Verwechſelungen, Verwickelungen und Spannungel,
gar ein bißchen Hochſtapelei und Kriminalpolizei. Das ä0o.
iſt nicht gerade etwas durchaus Neues oder Niedageweſenes .
worden, aber doch eine ſehr nette Unterhaltung, zumal Kaſſp..
ſich einen Stab von Schauſpielern herangeholt hat deren Nchl.
ſchon einen Erfolg garantieren. Mar Gülſtorff ſpielt Sile
finanziell zwar feſtgefahrenen, aber ſonſt ſehr flotten. Oi
beſitzer: Adele Sandrock hat die ſehr ergiebige Rolle
nergiſchen Tante und eigentlichen Herrſcherin des Gutes: L..
Odemar und Lotte Lorring hochſtapeln mit vereinten L.
ten; Harald Paulſen ſpielt unter Hintanſetzung algr O.
keit einen unglücklichen Liebhaber und hoffnungslolen Toipt.
Ein ſehr gut ausſehendes junges Liebespaar ſind Lien D‟.."
und Hans Söhnker, welch letzterer ſich im Laufe de8 Fil
endgültig in Liens Herz hineinſtagt, wie das nach deſl

den der Film trägt, auch nicht anders zu erwarten De"

[ ][  ][ ]

Sauzuw, 17. November 1934

Aus Heſſen.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 318 Seite 7

Dsu Fheilgen, 16. Nov. Bunter Abend für die Vete=
Aanemer Arbeit. Im Haus der Arbeit fand geſtern für
ie Ampzopfer, veranſtaltet von der Ortsgruppe Arheilgen der
Heutſchee Arbeitsopferverſorgung, ein Bunter Abend ſtatt, der
nen 1ſhaus harmoniſchen Verlauf nahm und den Veteranen
r Arlb einige Stunden ungetrübter Freude bot Zur Aus=
ſtaltutmdes
umfangreichen Programms waren neben Mitglie=
un
deusd ſſiſchen Landestheaters einige Künſtler der NS. Ge=
geinſchzürſ
Kraft durch Freude und ein Orcheſter von Berufs=
ſuſikerya
ewonnen. Außer den Arbeitsopfern waren auch zahl=
ſiche
amre Beſucher erſchienen, ſo daß der geräumige Löwen=
übberüllt
war; ebenſo war der Ortsgruppenleiter der
ScA28, Bürgermeiſter Birkenſtock, erſchienen, um der Verbun=
nheit
mt den Veteranen der Arbeit Ausdruck zu geben. Vor
ginny½z eigentlichen Programms, wurde den Arbeitsopfern
wauns Abendeſſen gereicht, während deſſen das Orcheſter
t efryſen flotten Muſikſtücken aufwartete. Landesleiter
ſhne er von der Deutſchen Arbeitsopferverſorgung eröffnete
Reliar der Darbietungen mit einer Anſprache über die
bensgzhdgeſtaltung. Nach dem Wunſche des Führers ſollen den
teramen der Arbeit, die nicht in der Lage ſind, an ſonſtigen
ranſtſilngen teilzunehmen, mit dieſen Unterhaltungsabenden
n Zeintt u Zeit einige frohe Stunden geboten werden. Dann
ckelte iſt ein inhalts= und abwechſlungsreiches Programm ab,
tehenho us Muſikvorträgen, Sopran= und Tenorſolis, Violin=
tträgnnDarbietungen
einer Tanzgruppe u. a. m. Die flotten
arträche von erſtklaſſigen Kräften dargeboten, fanden immer
eder w ungeteilten Beifall der Anweſenden. Die Anſage
te HRnWilli Droſt=Darmſtadt übernommen, der ſich ſeiner
fgaben; bekannt humorvoller Weiſe entledigte. Nach Ablauf
Vowurgsfolge hielt ein Tänzchen, dem alt und jung gleicher=
ßen
üdigten, die Beſucher noch einige Zeit zuſammen. Im
ufe ditsWinters ſollen für die Arbeitsopfer weitere derartige
ranſtatltngen durchgeführt werden.
Ofpsheim, 16. Nov. Schöffen und Geſchworene.
Urluſ über diejenigen Perſonen, die zum Amte eines Schüf=
oder
ſeſchworenen berufen werden können, liegt in der Zeit
16.ih einſchließlich Donnerstag, den 22. November ds. Js.,
wu der Argermeiſterei (Zimmer 3) zur Einſicht offen.
Ak. heder=Ramſtadt, 16. Nov. 25 Jahre Gemeinde=
ur
ektuſitätswerk. In dieſen Tagen kann das hieſige Ge=
winde
=hölitrizitätswerk auf ſein 25jähriges Beſtehen zurück=
ken
. m Juli 1909 hat der damalige Bürgermeiſter Appel den
der chlußſſ)s Gemeinderats auf Errichtung des Werks den Ge=
ndeamghörigen
in Form eines Aufrufs zur Kenntnis gege=
D0=Unternehmen war gedacht als kommunales Werk im
en Ine des Wortes. Dieſer Grundſatz wurde auch in den
Jahrundes Beſtehens nicht verlaſſen. Die Gemeindeverwal=
ghauus
Werk auch über die ſchwierigſten Zeiten hinweg er=
ſten
. De Gemeinde kann froh ſein, daß ihr das Elektrizitäts=
nerhilen
blieb. Sie hat in ihm nicht nur eine billige Strom=
horgumg
ſondern auch eine nicht zu unterſchätzende Einnahme=
elle
führ en Gemeindeſäckel, die in den ſchwierigen Jahren der
ſanznntz der Gemeinde ſehr willkommen war. Im Verlaufe
25 ſre des Beſtehens wurde das Werk vollkommen aus=
gut
, w es iſt heute in der Lage, allen Anforderungen ge=
t
zu iniden, zumal man dabei iſt, die Tarife noch zu ver=
ern
un die Strompreiſe mit der Zeit noch weiter zu ſenken.
G Ohe=Ramſtadt, 16. Nov. Notſtandsarbeiten. Die
neindze äßt zurzeit in den Georgenhäuſer=Bruch=Wieſen die
*t=undEntwäſſerungsgräben durch Notſtandsarbeiter her=
en
, rder ſeit mehreren Wochen 12 Erwerbsloſe beſchäftigt
den) luxerdem werden im Straßenbau, insbeſondere an der
If=Höfl==Straße und bei der Bachregulierung, mehrere Ar=
er
bäſtätigt. Dadurch und durch die Aufnahme der Holz=
rrei
ſnken faſt ſämtliche Wohlfahrtserwerbsloſe in Arbeit
Jacht inrden.
Riforf. 16. Nov. Der Kaninchenzuchtverein hält
kommeden Sonntag ſeine Vereinsausſtellung im Saale Zur
ſſſe iſt mit einer größeren Fellſchau ſowie Tombola=
nmebunden
. Hohes Alter. Maurer Johann Peter
3./1riſaer Weg 3, feierte ſeinen 85. Geburtstag. Herr
er fru ſich noch körperlicher und geiſtiger Friſche. Ge=
nd
bend. Ein Gemeindeabend mit Vortrag und Feſt=
finne
amn Samstag, den 17. d. M., abends. im Saale Zum
mſtäjt Hof ſtatt, Schnakenbekämpfung. In den
nſlgen wird mit der Bekämpfung der in den Hauskellern
ufhhlenden Schnaken begonnen. Die Bürgermeiſterei hat
ſeſem wecke ein Mittel beſchafft, das ſowohl in den Kellern
aueſt den Zimmern zerſtäubt werden kann.
ſchrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtspſene. Am 9. November: Bauer, Margarete, geb. Orth,
gur)s Fabrikarbeiters, 36 Jahre, Tannenſtr. 21; Haber=
Ana, geb. Eckhardt, Ehefrau des Packers, 77 J.. Land=
A/Cuny. Margarethe, geb. Caſtell, Witwe des Stein=
meiſta
, 70 J., Grafenſtr. 10: Dauber, Heinrich, 47 J.,
rer, ſerh., Arheilgen, hier, Stadtkrankenhaus Am
Novnner: Jürgens, Anna, geb. Hohenſchild. Witwe des
ſabkatt Wss, 80 J., Wilmshauſen, hier, Eliſabethenſtift; Ruhl,
sM9übertu4 Joſeph. Strafanſtaltsoberwachtmeiſter, 59 J., verh.,
ſei, Biebirguger:. 99: Immenhauſen Ernſt, 6 Monate, Sohn
vrs Lanwarts, Ober=Ramſtadt, hier, Heinheimer Str. 21; Lud=
wig
, Aur 1 Jahr, Sohn des Landwirts, Griesheim, hier,
Pinheinn Str. 21; Albert, Paul, 34 J., Händler, ledig,
voct ſailsbem hier, Stadtkrankenhaus Am 11. November 1934:
Byengulr. Margarethe, geb. Baſel, Witwe des Maurers,
J. Alnewegſtr. 29; Schumacher, Gerhard Anton, 10 J.,
von dess Zankdirektors a. D., Bismarckſtr. 18; Trautmann,
Vargariht geb. Trautmann, Ehefrau des Zugſchaffners, 41 J.,
ungſteilt häer, Stadtkrankenhaus: Seewald, Maria, 42 J.,
e Ben ledig Eberſtadt, hier, Stadtkrankenhaus; Rapp,
Mtob, 61, Landwirt, verh., Habitzheim, hier, Eliſabethenſtift;
ei3e /Inkob, 33 J., Hilfsarbeiter, ledig, Auerbach, hier,
Rigdtkre inbaus; Magnus, Friedrich, 72 J., Photograph,
io, hastraße 52; Bonin, Helmut Eduard, 2 J., Als=
Nich, hieg stadtkrankenhaus. Am 12. November: Heim, Karl
Merner,/ 1J. Ober=Ramſtadt, hier, Stadtkrankenhaus; Frank,
Fohne Beruf, ledig, Viktoriaſtr. 87; Sevin, Helene,
2 am Beruf, ledig, Schwanenſtr. 17: Hölzing Adam,
porikanzſter, 56 J., verh., Nieder=Beerbach, hier, Stadtkranken=
Ms: liedrich, Wilhelm, Betriebsarbeiter, 57 J.. verh.,

Mehgerei geſchloſſen.

Das Staatspreſſeamt teilt mit:
Durch Verfügung des Herrn Staatsminiſters vom 15. No=
vember
1934 wurde die Metzgerei des Ernſt Jakob Meier in
Gernsheim a. Rh., Adolf=Hitler=Straße 15, von dieſem Tage an,
nachmittags 4.30 Uhr, auf die Dauer von 3 Tagen geſchloſſen.
Die Schließung des Geſchäfts erwies ſich als notwendig,
nachdem ſich ergeben hatte, daß der Inhaber eine Leberwurſt
zum Preiſe von 80 Pf. das Pfund führt, die von den Sachver=
ſtändigen
als eine einfache Tageswurſt zu dieſem Preiſe wegen
ihrer mangelhaften Zuſammenſetzung verworfen werden mußte.
k. Dieburg, 16. Nov. Die Ortsgruppe Dieburg der
NSKOV. beteiligt ſich an dem am 17. und 18. November in
Frankfurt a. M. ſtattfindenden Frontſoldaten= und Kriegsopfer=
Ehrentag mit 460 Mitgliedern. Ein Sonderzug fährt am Sonn=
tag
7.28 Uhr und bringt die Teilnehmer um 21.10 Uhr wieder
hierher. Goldene Hochzeit. Im Nachbarort Münſter be=
gehen
am Sonntag, den 18. Nov., die Eheleute Georg Ries 2.
und Katharina. geb. Giegerich, in guter Geſundheit ihr Goldenes
Ehejubiläum.
r. Babenhauſen, 16. Nov. Der Herbſtbezirkstag des
Bezirks Groß=Umſtadt vom Landesverband Kurpfalz (DRB.=
Kyffhäuſer) fand im Gaſthaus zum Löwen dahier in Anweſen=
heit
des Vertreters des Landesverbands, Kam. Lindenſtruth=
Darmſtadt, und zahlreich erſchienener Vereinsvertreter der gan=
zen
Umgebung ſtatt. Nach Begrüßung und Bekanntgabe der
neueſten Befehle durch den Bezirksfuhrer, Kam. Krapp= Baben=
hauſen
, erſtattete Kam. Lindenſtruth einen ausführlichen Bericht
über alle Fragen des Kriegervereinsweſens. Er ging auf die
neuartige Stellung der Vereinsführer ein, erinnerte an die 60 Jubiläumsfeier der Haſſia und gab ſeinem Bedauern
Ausdruck, daß die Neugliederung eine Trennung von den ober=
heſſiſchen
Kameraden gebracht habe. Er teilte mit, daß die Lan=
desverbandsführung
ſich entſchloſſen habe, die alte Haſſia als
Wohlfahrtsverband der Kriegerkameradſchaft Haſſia weiterbe=
ſtehen
zu laſſen. Das Heſſ. Staatsminiſterium habe ausdrücklich
beſtätigt, daß die KK. Haſſia als rechtskräftiger Verein im Sinne
des bürgerlichen Rechts erhalten bleibe. Nach Erläuterungen der
mit der SA.=R. II zuſammenhängenden Fragen ſchloß der Redner
mit der Aufforderung, daß auch künftig jeder an ſeinem Platze
mitarbeiten möge an dem großen Werk der Kameradſchaft. Ueber
Zweck und Durchführung des Sammelweſens ſprach Kam. Diehl
von Groß=Umſtadt, über das Schießweſen Kam. Schepp von
hier, der auch Ehrenurkunden und Auszeichnungen an die Mit=
glieder
überreichte. Mit der Aufforderung zu treuer Mitarbeit
und einem Sieg=Heil auf Deutſchlands großen Führer und das
Vaterland ſchloß der Bezirksführer die Verſammlung.
Cd. Michelſtadt, 16. Nov. Von der Feuerwehr. Der
Außendienſt der Feuerwehr iſt für dieſes Jahr beendet, und nun
beginnt über die Wintermonate hinweg die Schulung der Wehr=
leute
durch Unterricht, Vorträge uſw. Im erſten Unterrichtsabend
der Freiwilligen Feuerwehr Michelſtadt, zu dem ſich auch mehrere
Kameraden von der erſt im laufenden Jahre gegründeten Frei=
willigen
Feuerwehr Stockheim ſowie die Kameraden der Frei=
willigen
Sanitätskolonne vom Roten Kreuz eingefunden hatten,
ſprach Oberbrandmeiſter Kunz=Buchſchlag über vorbeugenden
Feuer= und Luftſchutz ſowie Verhalten bei Gasvergiftungen. Auch
er betonte eingang ſeines ſehr intereſſanten Vortrages, daß das
deutſche Volksvermögen in ſeinen Häuſern und derartigen Ver=
mögenswerten
unbedingt erhalten bleiben müſſe. Deshalb ſei es
Pflicht eines jeden Volksgenoſſen, beſonders aber der Feuerwehr=
leute
, aufklärend zu wirken. Im täglichen Leben gebe es ſoviele
Möglichkeiten, die zum Ausbruch eines Brandes führen können,
daß gar nicht genug die Augen offen gehalten werden können. Der
Redner brachte zu allen Gefahrenquellen Fälle aus ſeiner prak=
tiſchen
Tätigkeit als Feuerwehrführer. Anſchließend zeigte dann
der Vortragende an Hand, von praktiſchen Vorführungen die
furchtbare Gefahr, die Gerümpel auf dem Dachboden bei einem
evtl. Luftangriff bieten würde, und leitete damit zu dem Kapitel
Luftſchutz über. Nach dem Vortrag wurden noch verſchiedene fach=
liche
Erfahrungen bei Bekämpfung von Bränden ausgetauſcht.
Du. Jugenheim, 16. Nov Konzert des Männer=
geſangvereins
1865. Wie ſchon im Frühjahrskonzert, hat
es ſich bewieſen, daß unter der Chorleitung des Herrn Karl
Dietrich=Darmſtadt der Verein in ſeinen Geſangsleiſtungen auf
beachtlicher Höhe ſteht. Für dieſen Abend war der Konzertſänger
Peter Schäfer=Darmſtadt verpflichtet. Lieder von Schubert,
Strauß, Wolf und zwei Balladen von Löwe ſowie die Beigabe
Fridericus Rex brachte der Künſtler unter ſtarkem Beifall zu
Gehör.

Bb. Bensheim, 16 Nov. In einer über Erwarten ſtark be=
ſuchten
Verſammlung ſprach Aſſeſſor Folz vom Feldbereinigungs=
amt
Starkenburg über das Meliorationsarbeits= und Siedlungs=
programm
im heſſiſchen Ried; hier: Feldbereinigung Bensheim,
und gab dabei wünſchenswerte Aufklärungen, die ſich auf die
Zulaſſung von Wünſchen, auf die Durchführung der Bereinigung
und auf die Klaſſifizierung des Geländes bezogen. Dabei über=
zeugte
der Redner die Beteiligten in klarer Weiſe von der Un=
parteilichkeit
des Verfahrens und über die Vorteile, die aus der
Bereinigung erwächſen. Am kommenden Donnerstag findet dann
hier im Rathaus ein beſonderer Termin zur Vorbringung von
Wünſchen ſtatt. Nach dem Vortrag, der an Hand von Karten=
aufnahmen
verſtändlich wurde, ſetzte eine rege Ausſprache ein,
nach welcher Beigeordneter Möller in einem Schlußwort noch=
mals
kurz alle Momente zuſammenfaßte, die zur günſtigen Be=
urteilung
der Maßnahmen führten und deren Vorteile ſich erſt
ſpäter deutlich zeigen.
Heppenheim, 16. Nov. Von dem vom LPD. verbreiteten und
von uns geſtern gemeldeten ſchweren Verkehrsunfall in Heppen=
heim
, der zwei Todesopfer gefordert haben ſoll, iſt an amtlichen
Stellen nichts bekannt. Die Meldung ſcheint alſo erfreulicher=
weiſe
nicht den Tatſachen zu entſprechen.
Cf. Birkenau, 16. Nov. Beſuch der Saarkinder. Die
Saarkinder von Ober=Abtſteinach erwiderten geſtern den Beſuch
der Birkenauer Saarkinder. Im Kaffee Henkel wurden die Kin=
der
mit Kaffee und Kuchen bewirtet und mit gutem Appetit
wurde nach der ſchönen Wanderung von Ober=Abtſteinach nach
Birkenau den aufgeſtapelten Kuchenbergen, für welche die NS.=
Frauenſchaft geſorgt latte, zugeſprochen. Den Birkenauer, wie
auch den Ober=Abtſteinacher jungen Saargäſten gefällt es im
Odenwald ausgezeichnet. Hauswirtſchaftlicher Kur=
ſus
. Für die weiblichen Mitglieder der DAF. wurde hier ein
hauswirtſchaftlicher Kurſus eröffnet, der gut beſucht wird. Der
Kurſus dauert ein halbes Jahr, Außer von den jugendlichen weib=
lichen
Mitgliedern der DAF. wird der Kurſus auch von Mit=
gliedern
des BDM. beſucht. Neben Kochen lernen die Mädels
auch Kleidermachen.
t. Gernsheim, 16. Nov. Der Feind der Schiffahrt iſt wieder
da. Allmorgendlich lagern jetzt wieder dichte Nebelſchwa=
den
über dem Rhein, die ein Fahren der Schiffe unmöglich
machen. Solch ein ſtarker Nebel, wie er gerade dieſes Jahr ſchon
war und iſt, iſt von den alten, eingefleiſchten Schiffern lange
Jahre nicht beobachtet worden. Dies deutet auf einen ſehr kalten
und ſtrengen Winter. Der Waſſerſtand des Rheins iſt ſehr
niedrig. Die junge Schneiderin G. von hier mußte ſich einer
Operation unterziehen, da ſie beim Nähen eine Nähnadel ver=
ſchluckt
hatte. Bei einem plötzlichen Huſtenreiz verſchluckte ſie die
Nadel, die nach alter Gewohnheit zwiſchen den Lippen feſtgehal=
ten
wurde.
Gernsheim, 16. Nov. Waſſerſtand am Pegel am
15. November 0,53, am 16. November 0,64 Meter
Hirſchhorn, 16. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 15. November 1,52 Meter, am 16. November 1,52 Meter.
Am. Biebesheim, 16. Nov. Die Ortsgruppe des NSDFB.
(Stahlhelm) veranſtaltete am Mittwoch abend im Parteilokal
von J. D. Wirthwein einen Vortragsabend, an dem außer
der SA. auch die Hitler=Jugend geſchloſſen als Gäſte teilnahmen.
Kamerad Herdes=Darmſtadt ſprach nach kurzer Begrüßung
durch den Ortsgruppenführer über das Thema: Die Schlieffen=
Denkſchrift 1905 und der Aufmarſchplan 1914 Seinen verſtänd=
lichen
und intereſſanten Ausführungen wurde allgemeine Aner=
kennung
gezollt und der Wunſch auch ſeitens der Gäſte ausgeſpro=
chen
, noch öfters derart intereſſante Vorträge zu veranſtalten.
Cp. Wolfskehlen, 16. Nov. Hohes Alter. Landwirt Kon=
rad
Hammann 1. kann am Sonntag, den 18. November, ſeinen
78. Geburtstag begehen.
Be. Groß=Gerau, 13. Nov. Auf der Schudts Wieſe konnte man
am Sonntag unſere hieſigen Segelflieger bei der Arbeit
ſehen. Immer wieder wurden Rutſcher gemacht, und beſonders
die junge Generation und die Allerkleinſten waren mit bei der
Sache. Beſonders beachtlich war ein Rutſcher, den ein hieſiges
Mitglied des BDM. unternahm, die ſehr ſchön vom Boden auf=
kam
. Zum Schluß machte der Lehrer der Groß=Gerauer Segel=
flieger
Sturm, noch einen prächtigen Flug. So hat Groß=Gerau
am letzten Sonntag ſeine Segelflieger ſehen können und dieſer
Nachmittag hat beſtimmt mit zur Werbung für den Flieger=
gedanken
beigetragen.
Be Walldorf, 16. Nov. Geſtern feierte die hieſige Einwoh=
nerin
Frau Regine Becker ihren 82. Geburtstag.
Be. Rüſſelsheim, 16. Nov. An der Bürgermeiſterei iſt eine
letzte Mahnung an die ſäumigen Steuerzahler veröffentlicht. Die=
jenigen
, welche bis Ende des Jahres ihren Verpflichtungen nicht
nachkommen, werden in der Liſte der ſäumigen Zahler veröffent=
licht
werden. Die Holzhauerarbeiten im Walde haben be=
gonnen
. Hierdurch kamen wieder einige Arbeitsloſe in Arbeit.

ver=Gleinder=Str. 8. Am 13. November: Menger, Jak.,
Suerpachmſter i. R., 82 J.., verw., Bleichſtr. 17: Zickler,
LSheth,s Mon., Tochter des Monteurs, Eberſtadt, hier, Heinhei=
er
St*1: Dittmar, Karoline Chriſtiane, geb. Fitting,
SDiwe 14 Juſtizminiſters i. R., 80 J., Hobrechtſtr. 5; Kahler,
Se Aic Wilhelmine, Oberin, ledig, 67 J., Erbacher Str. 25,
Luiſchet Etifft. Am 14. November: Rück, Marie Magdalene,
D Griek62 J., Ehefrau des Schloſſers, Ludwigshöhſtraße 74.
.Awember: Wittmann. Anna Katharina, geb. Keim,
Braug 8 Landwirts, 81 J., Beſſunger Str. 32; Luckhardt,
ebricks eiarich Ludwig, Sohn des Kaufmanns, 5 J. Ploennies=
EARappeſſer, Giſela Irene Ingeborg, Tochter des
Shters, ü, Lindenfels, hier, Stadtkrankenhaus. Am 16. No=
iger: 1eintz, Eva Eliſabethe, geb. Hechler. Witwe des
Eienbal syloſſers, 80 J., Alicenſtr. 37.

Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 17. November.
Eiſtöme Abends 8 Uhr: Wochenſchlußgottesdienſt.
2. Sonntag nach Trinitatis, 18. November.
Siertk 2 Yorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
chäger. Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt der Reformationsgemeinde
ſchlläger. Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Kornmann.
Vochentag abends 6,45 Uhr: Liturgiſche Andacht im Chor der Stabthrche.
che iſt wochentags von 9 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Sndir We Worm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Wintermann. Vorm. 10 Uhr:
Lekan m/ Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesbienſt der Lukasgemeinde
HADn- We. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wintermann. Vorm. 11,15
Rine Atei dienſt. Pfarrer Wintermann.
eideShe hs.- (Kollekte für bedürftige Diaſporagemeinden.) Vorm. 10 Uhr: Haupt=
Bottesdier
Oſt. Pfar8 er Köhler, Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde
Fohar/ger. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Beringer.
(hee. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weinberger, Vorm=
ergottesdienſt
. Pfarrer Weinberger.

Paul=Gerhardt=Haus. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesbienſt. Pfarraſſiſtent Junker.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Irle. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beibe Bezirke. Pfarrer Irle. Abends
6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Weiß.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergot esdienſt. Pfarrer Wolf.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer i. R. Clotz. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt.
Mittwoch, 21. November, (Buß= und Bettag).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Kornmann. Nachm. 5 Uhr:
Abendgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Stadtkapelle. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wintermann. Abends
6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Wintermann.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Pfarrer Dr. Bergér. Anmeldung von 9,80 Uhr an in der Sakriſtei. Abends 6 Uhr: Abend=
gottesdienſt
mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Köhler. Anmeldung von 5,30
Uhr an in der Sakriſtei.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer H. Köhler. Abends 8,15
Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Köhler, Leitwort: Die Bedeutung der Lutherbibel in den
400 Jahren ihres Beſtehens.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 8 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Ein=
gang
Liebigſtraße.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Pfarraſſiſtent Junker. Abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Pfarraſſiſtent Junker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde(. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Weiß. Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von 8 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Haupttüre.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. Feier des heiligen
Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Vorm.
11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wolf. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer
A. Müller.
Die Pauluskirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Haupttüre
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lenz.
Donnerstag, 22. Nov., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer W. Köhler, Wenckſtr. 29, Fernruf 2449.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde. Schloßkirche. Dienstag, 20. Nov., abends 8 Uhr: Zweiter Vortrags=
abend
der Darmſtädter Pfarrer: Wie iſt die Bibel entſtanden? Dekan Müller.
Schloßgemeinde. Sonntag, 18. Nov., abends 8 Uhr: Gemeindeabend der Frauen=
hilfe
im Gemeindehaus, Kiesſtr. 17: Bilder aus Heide und Moor.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, 19. Nov.: Jugendvereinigung der Stadt=
gemeinde
. Dienstag, 20. Nov., Mütterabend der Stadtgemeinde. Freitag, 23. Nov.:
Kirchenchor der Stadtkirche.
Pfarrhaus (Hügelſtr. 6). Freitag, 23. Nov.: Mädchenabend der Kaplaneigemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 19. Nov., abends
8 Uhr: Jungenabend Weſt. Freitag, 23. Nov., abends 8 Uhr: Mädchenabend Weſt.
Mütterabend Weſt. Samstag, 24 Nov., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Montag, 19. Nov., abends 8 Uhr: Jungenabend Oſt.
Dienstag, 20. Nov., abends 8 Uhr: Kirchenchor. Donnerstag, 22. Nov., abends
8 Uhr: Mädchenvereinigung Oſt. Freitag, 28. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Montag, 19. Nov., abends 8 Uhr:
Jungenabend Oſt. Donnerstag, 22. Nov., abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Sonntag, abends 6 Uhr:
Ev. Jungſchar=Feierſtunde. Montag, 19. Nov., abends 6 Uhr: Ev. Jungſchar. Abends
8,15 Uhr: Kirchenchor. Dienstag, 20. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend. Donners=
tag
, 22. Nov., abends 8,15 Uhr: Jugend=Bibelabend. Freitag, 23. Nov., abends 8 Uhr:
Ev. Mädchenkreis (Spielſchar).
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 19. Nov., abends
8 Uhr: Kirchenchor. Donnerstag, 22. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Sonntag, abenbs 7,30 Uhr:
Elternabend des Kindergottesdienſtes. Montag, 19. Nov., abends 8,15 Uhr: Ev.
Jugendwerk, Mädchenkreis. Dienstag, 20. Nov., abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends
8,15 Uhr: Kirchenchor. Donnerstag, 22. Nov., abends 6 bis 8 Uhr: Poſaunenchor.
Abends 8 Uhr: Mütterabend. Freitag, 23. Nov., abends 8,15 Uhr: Kirchenchor.
Samstag, 24. Nov., abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Panlusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Mon ag, 19. Nov., abends
8 Uhr: Gemeindemädchenabend. Diens ag, 20. Nov., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Donners ag, 22. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend. Freitag, 23. Nov., abends 8 Uhr:
Kirchenchor.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25), Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 18. Nov.,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion: (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:.
Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Raimund, Nieder=Ramſtadt
Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauen=
bibelſtunde
. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr Kinz. Mittwoch, abends
8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Zibelſtunde. Herr Bring=
mann
. Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule. Herr
Bringmann. Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Voranzeige: Sonntag, 25. Nov., fällt die Gebetsſtunde aus, Vorm. 11,30 Uhr:
Totengedenkfeier auf dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädter Straße, Anſprache:
Herr Pfarrer Köhler.

Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für
junge Mädchen. Abends 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mädchen und junge
Männer. Montag, nachm. 5 Uhr: Knabenjungſchar. Abends 7,30 Uhr: F. K. für
Mädchen. Dienstag, abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis. Donnerstag, abends 8 Uhr:
Gebetsſtunde für junge Männer.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24,
Jeden Donnerstag, abends 8,1510 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt. Hügelſtr. 6. Sprechſtunden vorm. von 10 bis 12 Uhr und
nachm. (außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr. Fernſpr. 2205.
Evang. Gemeindeamt, Kiesſtr. 17 (jetzt nur im Vorderhauſe, eine Treppe): Ein=
nahmeſtelle
für das Kirchnotgeld täglich von 812 Uhr, 2,80 bis 5,30 Uhr; Mittwoch= und
Samstagnachmittags geſchloſſen. Kirchenſteuerangelegenheiten werden nur im Landes=
kirchenamt
, Mackenſenſtraße 40 (Ecke Neckarſtraße), Zimmer 7, bearbeitet.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſpr. 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus, Eich=
wieſenſtr
. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtraße; Paul=Gerhardt=Haus, Damaſchke=
platz
1.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins: Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245.
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche Griesheim. Sonntag, 18. Nov. 1934. Vorm. 10 Uhr: Predigtgottes=
dienſt
. Pfarraſſiſtent North. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Bibel=
ſtunde
. Pfarrer Mangold.
Friedenskirche. Vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarrer Mangold. Vorm. 11 Uhr
Kindergottesdienſt.
Evgl. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 18. Nov. 1934. Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Dienstag: Jungmädchenverein. Mittwoch: Reichs=Buß= und
Bettag: Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt.
Eogl. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 18. Nov. 1934: Abends 10 Uhr: Gottes=
dienſt
. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag: Poſaunenchor. Dienstag,
67 Uhr: Bücherausgabe. Mittwoch, 21. Nov., Bußtag: 10 Uhr: Gottesdienſt.
Donnerstag: Frauenverein. Freitag: Kirchenchor.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Samstag, den 17. Nov., abends 8 Uhr: Gemeindeabend
in Krämers Saal. Vortrag von Studienrat Knöpp. Jeſtſpiele der Kinderkirche.
Sonntag, vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. 11.15 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Montag, abends 8 Uhr: Frauenverein und Poſaunen=Chor. Dienstag
Kirchenchor. Mittwoch (Buß= und Bettag) vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Abends
8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Donnerstag Jungmädchenabend.
Evgl. Kirche, Dieburg. Sonntag, 18. Nov., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11Uhr
Kindergottesdienſt. Mittwoch, 21. Nov., vorm. 10 Uhr: Landesbuß= und Bettag
Kollekte).
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, 18. Nop., vorm. 10 Uhr: Predigt=
gottesdienſt
. Prediger Veihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr:
Gottesdienſt. Montag, abends 8,30 Uhr: Hauptprobe f. Geſangverein. Mittwoch,
Bußtag, vorm. 10 Uhr: Prebigtgottesdienſt. Prediger Veihelmann.
Evgl. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonntag,
18. Nov., vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hähnel. Vorm. 10,80 Uhr:
Sonntagsſchule. Abends 8,15 Uhr: Evangeliſation. Prediger Hähnel. Mittwoch,
Bußtag, vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hähnel. Freitag, abends 8,30
Uhr: Gebetsandacht.
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule.
Nachm. 5 Uhr: Geſangsgottesdienſt im Fürſtenſaal, Grafenſtr. Montag bis Freitga;
8 Uhr abends: Volksmiſſionsvorträge. Montag: Leben aus den Toten. Dienstag:
Ich glaube an die Auferſtehung der Sünden. Mittwoch: Das Wunder der Sünden=
vergebung
. Donnerstag: Zwiefache Errettung. Freitag: Die Größte unter ihnen.
Redner: Prediger G. H. Beiſiegel, Frankfurt.

Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14. Sonntag, 18. Nov., vorm. 10 Uhr:
Menſchenweihehandlung mit Predigt. Mittwoch, 21. Nov., 7,45 Uhr: Menſchen=
veihehandlung
. Donnerstag, 22. Nov.: 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung.
20,30 Uhr: Abendpredigt. Pfarrer Wetzel=Wiesbaden: Chriſtus, der Bringer der Hoff=
nung
für das menſchliche Ich.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 18. Nov., vorm.
10 Uhr und nachm. 4 Uhr: Bezirkskonferenz. Prediger Wiechert aus Karlsruhe.
Dienstag, 20. Nov., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde Prediger Kruſt.
Adventsgemeinde, Sandſtr. 10. Sonntag, 18.Nov., abends 8 Uhr: Vortrag. Thema:
Weisſagung und Weltgeſchichte. Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Samstag,
vorm. 9,30 bis 10,30 Uhr: Bibelſtudium; 10,30 bis 11,30 Uhr: Predigt.
Ehriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Seiene Society) in Darmſtadt.
Aula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm.
10 Uhr, und jeden Mittwoch, abends 8.15 Uhr. Thema am 18. November: Die
Sterblichen und die Unſterblichen: Goldener Text: Römer 8:21.
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, 18. Nov., vorm. 10 Uhr: Heiligungsver=
ſammlung
. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 5Uhr: Freigottesdienſt (Markt).
Abends 8 Uhr: Heilsverſammlung. Dienstag, abends 8 Uhr: Soldatenſtunde.
Mittwoch, abends 8 Uhr: Heilsverſammlung. Donnerstag, abends 8 Uhr: Heimbund=
ſtunde
. Freitag, abends 8 Uhr:
ver

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 318

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 17. November

Reich und Ausland.

Der Erfinder der Ammoniakeismaſchine
von Linde .

München. Geheimrat Dr. h. c. und Dr.=
Ing. e. h. Karl von Linde, Profeſſor an der Tech=
niſchen
Hochſchule in München und Erfinder der
Ammoniakeismaſchine, iſt am Freitag früh, 92
Jahre alt, geſtorben. Karl v. Linde wurde am
8. 6. 1842 in Berndorf in Oberfranken geboren.
1868 wurde er Profeſſor in München. Er erfand
1875 die Ammoniakeismaſchine. Im Jahre 1879
gründete er die Geſellſchaft für Lindes Eis=
maſchinen
, A.=G., in Wiesbaden, fand 1895 ein
einfaches Verfahren zur Herſtellung flüſſiger Luft
und im Jahre 1902 ein ſolches zur Herſtellung von
flüſſigem Sauerſtoff aus der Luft. 1909 ſchuf er
ein Verfahren aus Waſſerſtoffgas mit Hilfe der
Tiefkühlung reinen Waſſerſtoff abzuſcheiden. Seit
1925 iſt ihm auch die Zerlegung von Koksofengas
durch Tiefkühlung in Waſſerſtoff, Methan, Koh=
lenoxyd
und Stickſtoff geglückt. Auch um die Ge=
winnung
der Edelgaſe aus der Luft hat ſich der
verſtorbene Wiſſenſchaftler große Verdienſte er=
worben
.

Angekrunkener Mokorradfahrer
fährt in SA.-Kolonne.
20 SA.=Männer umgeriſſen, 4 erheblich verletzt.

Danzig. Der Motorradfahrer Hans Bartſch
aus Danzig fuhr am Donnerstag, gegen 22 Uhr,
in der Hindenburgallee in einen nach Langfuhr
marſchierenden SA.=Sturm hinein. 20 SA.= Män=
ner
wurden umgeriſſen, vier davon wurden mit
erheblichen Verletzungen (Gehirnerſchütterungen,
Wirbelſäulenverletzungen und Knöchelbrüchen)
ins Krankenhaus eingeliefert. Das Motorrad

überſchlug ſich bei dem Anprall. Der Motorrad=
fahrer
wurde verhaftet. Der SA.=Sturm war, wie
behördlicherſeits feſtgeſtellt worden iſt, vorſchrifts=
mäßig
mit Schluß= und Seitenlichtern ausgerüſtet.

Rundfunk=Prozeß.

8. Tag.
Berlin. In der Freitagsverhandlung im
Rundfunkprozeß wurde die Erörterung der ein=
zelnen
Speſenbelege des Angeklagten Dr. Magnus
fortgeſetzt. Dr. Magnus wird bekanntlich von der
Anklage zum Vorwurf gemacht, er habe die Reiſe=
ſpeſen
für die Fahrt zu Aufſichtsratsſitzungen
liquidiert, die bereits durch die pauſchalen Auf=
wandsentſchädigungen
vergütet waren. Magnus
beſtritt auch heute wieder, derartige Liquidationen
vorgenommen zu haben. Er habe lediglich nur
dann Reiſekoſten liquidiert, wenn er zu General=
verſammlungen
, oder aus anderen geſchäftlichen
Gründen andere Sende=Geſellſchaften beſuchen
mußte. Das Gericht ging die einzelnen Speſen=
belege
eingehend durch.
Im Verlauf der Nachmittagsſitzung im Rund=
funkprozeß
ging der Vorſitzende dann auf die Un=
treuehandlungen
ein, die den Angeklagten zum
Nachteil der einzelnen Sendegeſellſchaften vorge=
worfen
werden. Zuerſt ſtellt der Vorſitzende den
Fall Südweſtfunk zur Erörterung. In dieſem Fall
richtet ſich die Anklage gegen Magnus und Bre=
dow
, während gegen Fleſch kein Verfahren eröff=
net
iſt, da ſeine Taten in Frankfurt a. M. als
verjährt gelten.

Jum ser.
der Marl

Infolge eines heftigen Unwetters wurden die tiefer gelegenen Teile von Venedig unter Waſſer
geſetzt. Namentlich der Markusplatz wurde völlig überſchwemmt und konnte von Kähnen und Motor=
booten
befahren werden.

Neun Jahre Zuchkhaus für einen
Revolverhelden.

Berlin. Das Berliner Schwurgericht ſprach
den dreißigjährigen Rudolf Halma, der auf der
Geburtstagsfeier ſeiner Frau ſeinen Schwieger=
vater
durch Revolverſchüſſe tötete und zwei Per=
ſonen
verletzte, des vollendeten Totſchlags in
einem Falle und des verſuchten in zwei weiteren
Fällen für ſchuldig und verurteilte ihn zu neun
Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt.
Das Gericht hielt dem Angeklagten zugute, daß
er ſich durch die unglücklichen Familienverhält=
niſſe
, in denen er lebte, in einer ſtändigen Auf
regung befand. Andererſeits glaubte es ihm aber
wegen ſeiner perſönlichen Rückſichtsloſigkeit, ſeines
kraſſen Egoismus und der Schwere der Folgen
eine ganz nachdrückliche Strafe auferlegen zu
müſſen.

Der italieniſche Tormann Cereſoli hält den Ball eine Szene aus dem Fußball=Länderkampf
EnglandItalien, der im Londoner Highbury=Stadion vor 60 000 Zuſchauern zum Austrag kam
und mit einem engliſchen Siege 3:2 (3:0) endete.

Raubmörder John gefaßt.

Eine Weihnachtsplaketke des Winker=
hilfswerkes
,

Görlitz. Der Raubmörder Kurt John, der
den Kraftwagenbeſitzer Pietſch aus Seidenberg
(Oberlauſitz) am vorigen Freitag ermordet hat,
iſt geſtern vormittag von der ſächſiſchen Gendar=
merie
verhaftet worden. John wurde von einem
Arbeitsdienſtmann im Walde bei Königswartha,
Amtshauptmannſchaft Bautzen, geſehen. Der Ar=
beitsdienſtmann
machte ſofort die Gendarmerie
auf den Geſuchten aufmerkſam, die ſogleich zu=
ſammen
mit der Kriminalpolizei die Verfolgung
des Täters aufnahm, der zu fliehen verſuchte, ſo
daß die Beamten auf den Flüchtenden mehrere
Schüſſe abgaben, die ihn jedoch nicht trafen. Da
John einſah, daß jede weitere Flucht zwecklos ſei
ſtellte er ſich ſeinen Verfolgern. Er leiſtete keiner=
lei
Widerſtand und gab zu, der geſuchte John zu
ſein. Die Staatsanwaltſchaft Görlitz hat die
Ueberführung des Mörders nach Görlitz ange
ordnet.

Wegen Mordes an einer Siebzehnjährigen
zum Tode verurteilt.
Leipzig. Das Schwurgericht Leipzig ver=
urteilte
am Mittwoch nach dreitägiger Verhand=
lung
den 29 Jahre alten, mehrfach vorbeſtraften
Angeklagten Albert Standfuß wegen Mordes zum
Tode und wegen Notzucht zu 10 Jahren Zucht=
haus
. Dem Verurteilten wurden die bürgerlichen
Ehrenrechte auf Lebenszeit aberkannt. Standfuß
hatte am 15. Mai d. J. in einem Walde bei Leip=
zig
ein 17 Jahre altes Mädchen nach unbeſchreib
lichen Mißhandlungen mißbraucht und dann ge=
tötet
. Standfuß hat ſich nach der Tat ſchlafen ge=
legt
und vor Gericht behauptet, er habe ſich am
anderen Tag an die ganze Sache überhaupt
nicht mehr erinnert.

zeigt. Dieſe Plakette wird aus einer holzmehl= Maſchine feſt. Die Unterſuchung der Polizei hat
gegoſſen, im Ofen getrocknet und alsdann bron= einen verbrecheriſchen Anſchlag oder um einen
ziert wird. Ihre Herſtellungsgegend iſt Thüringen, ſtrafwürdigen Streich handelt.

Eiſenbahnanſchläge auf der Strecke Dirſchau
Konitz?
Warſchau. Nach Meldungen polniſcher
Blätter wurde in der Nähe von Konitz von un=
bekannten
Tätern ein Stein im Gewicht von
70 Kilogramm auf die Gleiſe der Strecke Dir=
ſchau
-Konitz gelegt, kurz bevor der Oſtpreußen=
Schnellzug Nr. 907 die Stelle paſſierte. Die Ma=
ſchine
des Zuges warf den Stein beiſeite. In
die in reliefartiger Prägung den Chriſtbaum Konitz ſtellte man einige Beſchädigungen an der
artigen Maſſe hergeſtellt, die als Brei in Formen noch keinen Anhaltspunkt ergeben, ob es ſich um

Bergung eines 150jährigen Wracks.

* Reval. Im Hafen von Reval wurde jetzt
ein altes Wrack geborgen, das rund 150 Jahre
alt iſt. Das Schiff ſtammt aus den Kriegen am
Ende des 18. Jahrhunderts, wurde 1771 erbaut
und nahm 1790 an dem Krieg zwiſchen den Schwe=
den
und Ruſſen teil. Auf der Reede von Reval
ging es damals unter. Damals baute man noch
außerordentlich ſolide. Das Eichenholz iſt noch
faſt völlig erhalten. Im Innern des Schiffes fan=
den
ſich noch mehrere Kanonenkugeln von viel=
leicht
20 Zentimeter Durchmeſſer und deutſche
Geldmünzen mit dem Bilde des Kaiſers Jo=
ſeph
II. Die Bergung wurde von der eſtniſchen
Regierung ausgeführt und machte ſehr erhebliche
Schwierigkeiten. Ob die eſtniſche Regierung nun
auch das Wrack übernehmen wird, ſteht noch nicht
feſt. Immerhin dürften die Koſten der Bergung
allein durch den Wert der Kupferplatten, die den
Boden des Schiffes bilden, gedeckt ſein. Das Me=
tall
befindet ſich in einem ausgezeichneten Zu=
ſtand
.

Zwei Perſonen durch explodierende Petroleum=
Lampe getötet.
Wien. In der Küche des Wirtſchaftsbenutzers
Eibl, in der Ortſchaft Oberlamm in Steiermark,
in der neun Perſonen verſammelt waren, wollte
vorgeſtern nacht ein Hausmädchen Petroleum in
die brennende Lampe nachfüllen. Dabei ereig=
nete
ſich eine Exploſion. Zwei Perſonen waren
auf der Stelle tot, eine dritte wurde ſchwer ver=
letzt
.
Schwere Unwetterſchäden in Italien.
Mailand. Gewaltige Regengüſſe haben in
Genua und längs der liguriſchen Küſte große
Ueberſchwemmungen verurſacht. Die Keller, Kauf=
läden
und Warenlager des tiefergelegenen Stadt=
teiles
von Genua wurden unter Waſſer geſetzt,
Straßen und Plätze überſchwemmt. In Gorni=
gliano
wurde eine Farbenfabrik durch Erdrutſch
verſchüttet. In Voltri hat das Hochwaſſer eine
ſieben Meter hohe Fabrikmauer zum Einſturz ge=
bracht
. Bei Rom richtete eine Waſſerhoſe großen
Schaden an. An der Nordküſte von Sardinien
kenterten zwei Fiſcherbarken und gingen unter.
Die ſechs Inſaſſen ſind ertrunken.

23 Todesopfer in Manila.
Manila (Philippinen). Dem letzten Wir=

belſturm ſind 23 Menſchen zum Opfer gefallen.
Bei den Todesopfern handelt es ſich größtenteils
um Fiſcher.

Mit brennendem Fallſchirm

* Auf dem Wiener Flugplatz bei Aſne
eignete ſich am Freitag ein ſchweres Unglüig;
Reporter hatte es unternommen, vom Foll
aus dem Wiener Rundfunk einen Hörberi,

geben. In einer Höhe von 2000 Metern
der Pilot Franz Schimandt, der den
übernommen hatte, ſich von ſeinem Flugzeuo
zumachen und aus der Kabine zu ſpringen
dem Rücken hatte er den Ruckſack mit dem
ſchirm aufgeſchnallt, und um den Leib has
ſich eine 20 Meter lange Antenne für die
wellenſendung gebunden. Zunächſt ging

glatt vor ſich. Der Schirm öffnete ſich ord=g
gemäß, und Schimandt begann ſeinen Berichi=
im
Wiener Rundfunkhaus gleichzeitig auf 9
platten aufgenommen wurde. Der Revortn
zählte von ſeinem Abflug durch die dicken S
wolkenbänke und von dem brauſenden Stund
ihn durch die Luft davontrug. Das F=
folgte
ihm dabei, langſam ſeine Kreiſe zin
Plötzlich gewahrten die Inſaſſen, wie der
den Fallſchirm immer weiter von dem Flugter
weg und zu einer Starkſtromleitung HiM Nemuni
Schimandt machte Anſtrengungen, durch rucn
Körperbewegungen dem Schirm eine anderokſpicher die
tung zu geben. Vergebens, die Gewalt dessüce lehe
mes war zu groß. Im letzten Augenblick 0e,
es ihm, wenigſtens den Körper über diſt kichte
bringenden Drähte der Hochſpannungsls.,
hinwegzubringen. Kaltblütig berichtete er
nem Hörbericht, wie er den Tod vor Aug
habt habe. Da plötzlich verwichelte ſiſſ
Schleppſeil der Antenne in den Drähten.
langer Blitz fuhr mit Krachen aus der L4zhigi
Und im nächſten Augenblick ſtürzte der Reſun
mit dem Fallſchirm brennend in die Tieſe./1
Antennenkabel und der Anzug waren völill
brannt. Schimandt wurde mit ſchweren 2u
wunden am Rücken, an den Beinen und Mehöfe wer
geborgen und auf dem ſchnellſten Weg Anbedralen
ſchafft. Man hofft ſehr, ihn noch retten zu A Aunaten zertr

Nakurſchuhgebiet des Schokoladenäſei
Wie ein Schokoladenfabrikant aucht
romantiſche Angelegenheit kommerziell auss

zen verſtand, zeigt folgende Geſchichte. Deis
lich verſtorbene franzöſiſche Schokoladenkönin ſ9
ſton Menier erwarb vor vielen Jahren innf

Lorenz=Golf die Inſel Anticoſti und verword

ſie in ein Naturſchutzgebiet, indem er eurc= Awreivoa

Wildarten ausſetzte und der eingeborenen
nerbevölkerung jegliche Jagd auf dieſes
ſtrengſtens verbot. Das Eiland entwickellu
zu einem Paradies, denn ſehr bald wurdenne!
Eber und Hirſche ſo zahm, daß ſie jegliche 30
vor den Menſchen verloren. Im Innern dalet:
ſel richtete Menier an den klaren Flußläuſy=
denen
ſich Salm und Forelle in Scharen turn
ittellä
ten, komfortable Landhäuſer ein, die alld 7
denklichen Luxus boten. Die Kunde von 4 Aas den R
Garten Edens drang nach Boſton. New YauX mungen übe
Waſhington, und Herr Menier ließ die da ie-
ſäſſigen
Millionäre wiſſen, daß man ſich ſinlen,
Dollar pro Monat in ſeinem Paradies ü=
ren
könne, Fiſchereirechte, Telephonverbinlilt
Küche und Keller und Bedienung einden

Die Spekulation Meniers hatte vollen 0

denn bäld galt es in den Millionärskreiſei

höchſter Schick, nach Anticoſti auf den Sill

zu gehen und ſich in einem der feudalen Lau
ſer in Penſion nehmen zu laſſen. Aber aud
Einrichtungen ſind der Mode unterworeu,mihln die Luſt
als der Zuſpruch nachließ, verkaufte Menſtiu
Paradies an eine amerikaniſche Geſellſchaſt.
führt den Betrieb nicht weiter, ſondern mach=
daran
, zunächſt einmal den Urwald abdd
zu laſſen. Was mit den Landhäuſern uäm
großen Wildreichtum des Eilandes geſchiehi
noch nicht feſt.

Zwei ſchwere Raubüberfälle

Paris. In den letzten Tagen iſt wiedengeV
lebhafte Tätigkeit der Pariſer Unterwelt 200"
zeichnen. Am Donnerstagabend überſiel ed
bekannter junger Mann eine 68jährige Giad
Inhaberin eines Gold= und Schmuckwarenſtike
und entriß ihr die Handtaſche, in der ſich eue
ſachen im Werte von 500 000 Franken Vck
Ein zweiter Raubüberfall wurde von
ſechs Mann ſtarken Gangſterbande in der 7 Lhn
Vorſtadt Garenne=Colombes verübt. De NM
lauerte einer Autodroſchke auf, in der zwei ſe renn
angeſtellte den Betrag von 30 000 Franlsll b
der Zweigſtelle einer Bank zu deren Haub we n
förderten. Mit dem Revolver in der Handc.
ſich die Banditen das Geld aushändigen uhe
ten dann in einem eigenen Auto unertamt 2

Weite.

Geheimnisvolle Eiſenbahnanſchläge in 9.
Paris. Die franzöſiſche Kriminade

führt gegenwärtig eine Unterſuchung 9e82

heimnisvolle Eiſenbahn=Attentäter, die N 10
innerhalb, der letzten Tage auf der Eiſcl ſh.

ſtrecke ParisLens Sabotageakte verüd!.
Der erſte geſchah am 8., der zweite am 11.3-ch
ber. Beidemale konnten Streckenarbeſiſoh R
Attentatsverſuch noch melden. Bei de0 1
Sabotageakt wurden mehrere Schraüde!

Gleiſen gelöſt, während beim zweiten 90
der gleichen Stelle nicht nur die Schraude.
der gelöſt, ſondern auch das Gleis ſelbſt.
ſägt worden war. Da an der betrefende.
eine über zehn Meter tiefe Böſchung abiald
in Fale des Gelingens der Attentatss
eine furchtbare Kataſtrophe unvermeidle
veſen.
Auch Amerika hat ſeine Skandale.5
Waſhington. Gegen die größte a‟
niſche Telephon=Geſelſchaft die Ameriſch
phon und Telegraph Cy, wird eine Uut
über ihre Finanzgebarung und die vn

Macht die ſtärker als die eines Staates
geleitet werden. Der Geſellſchaft wir
okſen, daß ſie ihren Direktoren zu hohe
ter bezahle und ihren Reſervefold nit d.

beträgen angefüllt habe, den Aktionären aug
verhältnismäßig niedrige Dpdehdel. .

Präſident der Geſelſchaft. Giſford, 9at D
1932 ein Gehalt von über 210 000 Dollar:

ten; andere leitende Perſönlicheiteh, d
hälter bis zu 75 000 Dollar bezoße"

[ ][  ][ ]

tag, 17. November 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 318 Seite 9

Rebell in Spanien.

Schreckensbilder vom Oktoberaufstand in Spanlen.)
Copyright by Hans Kurt Müller Verlag, Berlin N 54. 1934.
Hölle in Spanien.

M Hauptſtädte Spaniens ſind plötzlich Kriegsſchauplätze. In
den Staßen wird gekämpft. Ueber Nacht ſind die Straßen aufge=
riſſemnd
Barrikaden errichtet.

5 auf Schuß kracht über dieſe Barrikaden hinweg.
züſer ſind plötzlich Feſtungen und Bomben und Handgrana=
gen
ſtouhen eine furchtbare blutige Sprache.
2ühr nicht nur in den Städten tobt der Kampf . . . knattern
die Aſſichinengewehre der Rebellen .... heulen die vernichtenden
Bompewürfe auf .....
0fhſo erbittert wird auf dem Lande gekämpft.
Ufuze Dörfer ſetzen ſich in Belagerungszuſtand und bekämpfen
ſich geunſeitig.
Ftegierungstreu! . . . . Hie Anarchie!
gfmmuniſtiſche Agitatoren raſen auf ſchnellen Autos durch
das Lad.
Ader die Regierung!
lebe der Kommunismus!
Ihr ſchreckliche Blutſaat geht auf und immer neue Kämpfe
und hechte entbrennen.
Dia Blut verhetzter Menſchen fließt in Strömen.
Bi Regierungstruppen marſchieren und kämpfen ... ..
Kſäpfen und marſchieren!
Gſü furchtbarer Guerillakrieg entbrennt.
Sſchecklich und mörderiſch ſind die Kämpfe in Nordſpanien.
unh Im cürgigen Terrain.

Hiirer Felsblöcken .. . . in Engpäſſen .... hinter Buſch und
vSträuſchrn .... überall haben ſich die Rebellen verſchanzt . . . .
We eine Regierungstruppe auftaucht, wird ſie aus dem
m binterllt mörderiſch beſchoſſen.
Weidhöfe werden zu Schlachtfeldern und Kirchen zu Feſtungen.
Kahedralen ... alte, ſchöne Kathedralen, werden von heulen=
ſen
Graaten zertrümmert und ganz Dörfer dem Erdboden gleich=
ſemauht

Uedrall haben die Rebellen ihre Waffendepots.
Mahinengewehre, Flammenwerfer, Kanonen, Handgranaten
und Oſeehre in ſchier unzählbaren Mengen.
Tie Rebellion beginnt in einer wilden Raſerei auszuarten.
eſtt Fraugm und Kinder kämpfen auf Seiten der Rebellen mit einem
gu fanatik en Haß, einer Erbitterung, die einer beſſeren Sache wür=
Dig wmit.
Fuhtbar iſt das Blut, das vergoſſen wird!
Uhnlſchreibbar die Grauſamkeiten, die verübt werden.
Wn langen Reihen von Galgen hängen die Rebellen ihre
Widerſcher auf.
Ehnſchrecklicher Anblick!
Prſter werden niedergemetzelt und wer durch einen Schuß
hiubt ikann, von Glück ſagen, denn es iſt nicht ſelten, daß Prieſter
Im zuit Petoleum übergoſſen und angezündet werden.

Geheimnisvolles Schiff.

Ry Mittelländiſchen Meer ſchwimmt ein geheimnisvolles

ßu ſchifff as den Rebellen durch eine Radioſtation Befehle und
Iord ungen übermittelt.
Eiie ſäitzt ein kommuniſtiſches Hauptquartier.
Fea von Gefahr und Kanonendonner.
2y Drahtzieher lächeln, wenn ſie ihre Blutorders in den
glethes mken.
Imer neue Telephon= und Telegraphenlinien der Regie=
rung
ſurden zerſtört.
unabläſſig tapfer kämpfen die Regierungstruppen in
ördenuhen Schlachten.
ASchienen werden von den Rebellen aufgeriſſen und Mili=
tärzüsyen
die Luft geſprengt.

Frauen werden zu Furien und ſchießen mit eigener Hand
gefangene regierungstreue Soldaten nieder . . .
Rebellion in Spanien!
Immer noch gibt das geheimnisvolle Schiff ſeine Befehle an
die Rebellen! ..."
Die Menſchenmauer!
Der Panzerzug KK. 37 rattert langſam über die Schienen.
Er muß mit äußerſter Vorſicht fahren, denn jeden Augenblick
iſt zu erwarten, daß die Schienen von den Aufſtändiſchen aufge=
riſſen
worden ſind.
Die Truppen im Zuge befinden ſich in etwas nervöſer Stim=
mung
, denn man iſt mitten im ſchlimmſten Aufruhrgebiet und
ein Ueberfall auf den Zug iſt zu erwarten.
Hauptmann Ortega ſteht vorne auf der Lokomotive neben
dem Zugführer und ſieht angeſpannt auf die Schienen.
Auch er iſt darauf gefaßt, daß jeden Augenblick ſich irgend=
etwas
ereignen kann.
Er ſpürt es direkt in ſeinen Nerven, daß etwas kommen muß.
Ein Ueberfall . . . eine Beſchießung . . . ein Angriff . ..
Die Rebellen haben Spanien mit einem Netz von Spionen
überzogen, und ſicher weiß das Hauptquartier der Aufſtändiſchen
ſchon lange von der Annäherung der Truppen im Panzerzug.
Der Lokomotivführer Carlos Montero ſagt in dieſem Augen=
blick
zu Hauptmann Ortega:
Wir haben bisher ungeheures Glück gehabt, Herr Haupt=
mann
! Nichts hat ſich ereignet . . . die Schienen ſind nirgends
aufgeriſſen und kein Ueberfall hat ſtattgefunden . . .!"
Hauptmann Ortega zündet ſich nervös eine Zigarette an.
Ich weiß nicht, aber ich habe das Gefühl, als ob irgendwo
eine Teufelei auf uns wartet . . .!"
Langſam dampft der Zug weiter.
Immer noch liegen die Schienen glänzend und unverſehrt
vor ihnen.
Der Zug rattert jetzt durch einen Wald.
Ortega und der Lokomotivführer ſpähen aufmerkſamer wie
je auf die Schienen, denn es iſt ein alter dichter Wald und die
Dämmerung des Waldes läßt keinen weiten Blick zu.
Ortega erwartet eigentlich jetzt einen Ueberfall.
Vielleicht ſteckt dort hinter dem dichten Gebüſch eine Kanone,
die gleich losballern wird?
Oder dort hinter der Anhöhe, die ganz mit Geſtrüpp bewach=
ſen
iſt, kann ein Maſchinengewehrneſt ſtecken, obgleich die Rebel=
len
mit einem Maſchinengewehr nicht viel gegen den Panzerzug
ausrichten könnten
Irgendwo muß Unheil in dieſem düſteren Wald lauern.
Aber wieder ſcheint Ortega ſich geirrt zu haben.
Der Wald wird heller und lichter.
Nichts iſt paſſiert . . . Keine Granate kam herangeheult . .
kein Bombenwurf riß die Schienen auf . . .
Der Zug biegt jetzt in eine Kurve.
Und ganz plötzlich ſchreit der Lokomotivführer Carlos Mon=
tero
auf:
Dort, Herr Hauptmann, dort . . .!"
Hauptmann Ortega zuckt zuſammen.
Zum Teufel, was bedeutet das!?
Auf den Schienen ſtehen Hunderte von Frauen.
Frauen und Kinder .. .!
Nicht ein einziger Mann iſt zu ſehen.
Sie ſtehen dort unbeweglich und ſtarren auf den Zug, der
näher und näher kommt
Zum Teufel, ſind die Weiber denn verrückt geworden!?
ſchreit Ortega wütend.
Der Lokomotivführer läßt die Sirene brüllen.
Fort! Fort da von den Schienen!"

Aber die Frauen ſchienen taub und ſtumm zu ſein. Sie wei=
chen
nicht von den Schienen.
Ortega ſieht, daß eine einzelne Frau vor allen ſteht.
Eine ärmlich gekleidete Frau mit einem harten, fanatiſchem
Geſicht.
Ortega iſt es, als lächle ſie höhniſch, als der Zug näher=
kommt

Man kann die Frauen und Kinder doch nicht überfahren!
ſchreit Ortega verzweifelt.
Der Zug dampft immer langſamer.
Der Lokomotivführer ſieht Ortega hilfeſuchend an.
Was ſoll er tun!?
Soll er halten!? Weiterfahren!?
Ortega läuft der Schweiß in hellen Strömen über die Stirn.
Wieder brüllt die Sirene auf . . . langgezogen ... grell ...
ſchauerlich . . . Es iſt wie eine Todeswarnung . . ."
Aber niemand von den Frauen und Kindern weicht.
Sie ſtehen bewegungslos .. ."
Eine ſchreckliche Menſchenmauer.
(Fortſetzung folgt.)

Gewinnauszug
2. Klaſſe 44. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten

Auf fede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II

2. Ziehungstag
15. November 1934
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 5000 M. 17037
2 Gewinne zu 3000 M. 187
4 Gewinne zu 2000 M. 115275 173243
8 Gewinne zu 1000 M. 74655 91317 105469 289967
20 Gewinne zu 800 M. 50389 69962 73933 93920 117074 219171
231170 307476 328860 347623
78 Gewinne zu 500 M. 12903 20898 23550 34861 36780 54465
69397 105720 110676 128383 128972 131759 145418 151808 160337
161387 164917 169911 170525 193864 240959 244808 249350 259320
273793 279997 287922 296847 288070 326918 337984 343309 347235
352222 359842 371044 391390 395436 396107
188 Gewinne zu 300 M. 1834 5387 10961 18665 15633 15896 21068
34067 36215 40571 42345 44346 47169 62737 69510 71951 79162
83279 83608 85949 86921 91843 91972 92625 103367 105233 107111
108681 109826 112697 116414 121020 122640 125569 126371, 129491
138227 139655 146473 150284 153997 160673 161500 165438 166463
168761 189178 189417 188115 201299 203871 208617 213211 218078
220828 227622 233509 234290 034942 040991 542859 243544 243578
247147 248075 254864 258307 268542 269617 271375 272430 27571
282099 283980 285724 285923 281307 314189 317434 318033 328314
328500 328257 332998 334914 336426 342255 342477 372749 377273
377642 385690 392166 397279
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 100000 M 12111
2 Gewinne zu 3000 M. 324608
10 Gewinne zu 2000 M. 17467 323674 325608 839646 347033
10 Gewinne zu 1000 M. 60181 188227 213146 216037 262382
10 Gewinne zu 800 M. 11376 69944 20/473 236866 384128
38 Gewinne zu 500 M. 50897 65902 70703 103373 104983 138445
149832 171042 176715 180402 1916 13 226384 227582 230979 231264
252805 302143 304668 324598
194 Gewinne zu 300 M. 1339 2371 3078 8100 11193 14630 15167
22883 23268 37706 38481 43051 48295 56986 58797 60719 64258
65198 65369 66306 67110 74679 76447 79788 80137 88130 93680
95976 96893 97487 102883 106496 110020 110144 115579 115686
133827 134436 140984 144295 151572 151595 161984 168530 168590
71813 175770 176521 176627 139954 181463 183975 184959 188180
193175 184557 201389 20 1976 914170 218620 226063 229052 230605
230656 242336 242785 244500 249651 258729 563834 068430 570041
273865 278353 280679 294761 297854 300802 309878 312247 326762
339811 335990 336383 340233 340329 361934 363574 365441 366103
369279 376747 379636 380014 380694 395740 396798
20 Tagesprämien.
Auf fede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
7966 96004 171346 237376 244432 288916 307822 314672
320144 362230
Die Ziehung der 3. Klaſſe der 44. Preußiſch=Süddeutſchen
(270. Preuß.) Staatslotterie findet am 12. u. 13. Dezember 1934 ſtatt.

K0MINALROMAN
VON C=BRUZC

haz gewiß, das haben Sie getan. Und was haben Sie
ſonſt ich mit ihr beſprochen?"
Saſt nichts.
Aglaube, Sie erinnern ſich nur nicht mehr. Wie Fräulein
Narkarmir ſoeben erklärt hat, haben Sie verſucht, ſie zu über=
Soen m einſam mit Ihnen zu fliehen. Sie haben es ſo dar=
Beſtel AIls ſie ſich hier in einer beſonderen Gefahr befände, über
De Skilerdings nichts ausſagen könnten. Nun?
m9 iſt wahr, bekannte Karſten zögernd.
Awußte ja, daß Sie es nur vergeſſen hatten. Was woll=
ten
S lenun damit ſagen?
Bwar Aufſchneiderei.
Miſt ja unglaublich, proteſtierte Prim.
Arum denn, Herr Prim? wandte ſich Liſſer freundlich an
IMe chrum ſoll es unglaublich ſein? Herr Karſten iſt verliebt.
Er iſt nlrebt in Fräulein Markus. Und für die Liebe hat ſchon
anch mer mehr getan, Gutes oder Schlechtes, als ein bißchen
Age Aätt en. Das iſt ſchon faſt ein ganz gewöhnlicher Fall.
hobenl ie, einen Konkurrenten hier im Ort, Herr Karſten?
Ehlen wurde rot und gab keine Antwort.
2Aaube, daß ich die Frage beantworten kann, ſagte ſtatt
Leſſew eiren aus dem Hintergrunde. Ich bin ebenfalls mit
Gräupci Markus bekannt.
Eſt vorſichtig ausgedrückt, ſagte Liſſer, aber immer=
nun
, Herr Karſten, iſt es doch klar, das war Herr Ber=
Adem Sie Fräulein Markus, ſo eindringlich gewarnt
habenen
un nein, ſagte Karſten haſtig, ich habe niemanden
geme Füt
5 niemanden. Nun ſagt uns Fräulein Markus aller=
UngsE 1ß Ihre Worte ihr faſt einen Schrecken verſetzt hätten,
0 eil Unxlich hätten ſie geklungen. Und das haben Sie alles

0 lzamz abſichtslos getan?
Item hatte den Kopf geſenkt. Fräulein Markus macht
ſich nGtz aus mir
tm Sie ſagte Liſſer erfreut, nun ſagen Sie auch ein=
at
Kſas Wahres. Und nun ſagen Sie uns gleich, was hatten
Sie / ſeabſichtigt?
s. Rein gar nichts, beteuerte Karſten, es war nur
*michts? Jetzt müſſen wir Ihnen ein wenig helfen. Ber=
Sen Gixa auch dabei. Wollten Sie vielleicht jemanden ich
age 9drücklich jemanden verdächtigen damit?
nein, wehrte ſich Karſten, es war nichts. Es war
Nur. Si.e hatten gefragt, und dann war es plötzlich ganz ſtill
SDeeAn und keiner ſagte mehr ein Wort. Dabei ſchauten Sie

uns alle ſo merkwürdig an und ich weiß nicht, was es ge=
weſen
iſt dann mußte ich vortreten und das ſagen
Sie werden ins Gefängnis dafür kommen, ſchrie Prim
empört.
Aber nein wehrte Liſſer, wir werden einen ſo ausge=
zeichneten
jungen Mann doch nicht ins Gefängnis ſtecken. Es war
alſo, wie man ſo ſagt, eine Art Seelenregung von Ihnen, ſo eine
Art innerer Drang, dem Sie nicht widerſtehen konnten?
Ja ſo muß es wohl geweſen ſein. Weil der Tote da lag
und das Schweigen und weil niemand etwas wiſſen wollte.
Vielleicht eine Angſt, daß alles unaufgeklärt werden könnte
Sie ſind ein hoffnungsvoller Mann ein ganz hoffnungs=
voller
Mann, ſagte Liſſer plötzlich, und komiſcherweiſe war es
ſein Ernſt. Sie können jetzt gehen, fügte er zu Prims Ueber=
raſchung
hinzu. Gehen Sie und achten Sie auf Ihr Seelen=
leben
. Das letzte hatte Liſſer ſcharf betont, und Berren im Hin=
tergrunde
hatte den Kopf hochgehoben und ſtarrte ihn an. Auch
Sie können gehen, ſagte Liſſer zu ihm in ſeiner undurchdring=
lichen
Freundlichkeit. Nur mit Ihnen, Herr Prim, möchte ich
mich noch ein wenig beraten.
Nachher ſagte Prim: Das war einmal eine eigenartige Ver=
nehmung
.
Aer Liſſer war merkwürdigerweiſe ganz ſtill geworden. Er
ſtand ernſt und nachdenklich am Fenſter und ſchien gar nicht ſo
heiter, wie es vorher den Anſchein gehabt hatte.
II.
Am ſelben Tag war ein fremder Mann durch das Dorf ge=
kommen
und hatte ſich nach Berren erkundigt, und wo er hier
wohne. Die Leute hatten ihn zu dem Hof oben am Heideweg
verwieſen, und als Berren am nachmittag kam und ihn dort
unter einer der Buchen ſtehen ſah, die rechts und links neben der
Einfahrt wuchſen, zuckte er und machte ein merkwürdiges Geſicht.
Ja, Pedro, ſagte er zögernd, wo kommſt du her?
Der andere hob die Achſeln.
Du weißt ſchon, weshalb ich komme, ſagte er nachher, als
ſie drinnen waren.
Haſt du die Geſchichte immer noch nicht vergeſſen? Berren
hatte ſich umgezogen und ſtand vor dem Herd und hatte Feuer
angezündet.
Ich kann nichts vergeſſen.
Woher weißt du denn, daß er hier iſt?
Ich habe es in einer alten Zeitung geleſen.
Ja, er iſt ſchon lange hier. Vier Jahre. Faſt genau ſo lang
wie ich. Seit vier Jahren geh ter um mich herum, und ſeit vier

Jahren, glaube ich, träumt er von nichts anderem, als daß ich
Hintergedanken gegen ihn habe und ſchwarze Pläne. Im Anfang
mag er recht gehabt haben. Aber heute
Das mag ſein, Berren. Das mag für dich richtig ſein. Du
haſt hier geſeſſen und haſt ein Dach über dem Kopf gehabt. Aber
ich kann nicht ſo denken. Es iſt mein Anteil, um den es geht.
Er hat uns richtiggehend darum betrogen.
Geh. Pedro, du haſt deinen Anteil ja noch nicht mal ge=
ſehen
. Du weißt ja nicht, ob wir uns das Ganze nicht nur zurecht
gelegt haben, und er hat gar nichts gefunden.
Nichts gefunden? Ich habe ſein Haus geſehen. Drüben ſteht
es ein großes und ſchönes Haus. Du weißt nicht, wie es bei
mir ausgeſehen hat die letzten Jahre. Immer gejagt und immer
gehetzt und nichts zum Leben. Und dann immerzu der Gedanke,
daß es anders ſein könnte, wenn dieſer
Es tut mir leid, daß es dir ſo ergangen iſt. Ich habe hier
geſeſſen und keine Geſellſchaft gehabt. Aber du haſt ja nie ge=
ſchrieben
. Kein Menſch wußte, wo du ſteckteſt. Es iſt mir auch
nicht alles leicht gefallen hier. Aber nun iſt es doch überwun=
den
, und ich weiß, was ich will. Komm, Pedro, richte dich hier
ein und laß die alten Geſchichten ruhen.
Aber Pedro war nicht zu gewinnen. Nein, das iſt jetzt zu
ſpät, ſagte er hart. Die Jahre ſind zu ſchwer geweſen. Jetzt
geht es ſchon nicht mehr um das Geld, jetzt geht es darum, ob
ich Recht behalte. Markus muß mir mein Recht geben, und wenn
er es nicht gutwillig tut, dann . Ich bin nämlich nicht allein
im Lande.
Mach’ keine Dummheiten, warnte Berren, es lohnt ſich
nicht. Wir ſind hier nicht in Amerika, das darfſt du nicht ver=
geſſen
. Außerdem haben wir die Polizei hier im Ort. Es iſt
etwas paſſiert . Etwas Merkwürdiges, ſagte er nebenbei.
Pedro achtete nicht darauf.
Berren war hinausgegangen, um Holz für das Feuer zu
holen. Aber er blieb eine lange Zeit fort. Und als er wieder=
kam
, keuchte er ein wenig, als ob er gelaufen wäre. Ich bin
ausgeblieben, ſagte er entſchuldigend zu Pedro. Aber mir iſt
etwas Komiſches paſſiert. Als ich heraus kam, ſah ich einen Mann
unten auf dem Heideweg auf das Dorf zu marſchieren, einen
alten Mann, den ich zu kennen glaube und lange nicht mehr ge=
ſehen
habe. Ich bin hinter ihm hergerannt ich bin nicht ganz
ſicher, daß er es war er muß mich geſehen haben, denn er ver=
ſchwand
hinter einer Hecke am Hohlweg geſtern iſt eine Scheune
dort abgebrannt . Und ich habe ihn nicht mehr gefunden. Er
war einfach wie vom Erdboden verſchwunden.
Berren machte ſich kopfſchüttelnd wieder über das Herdfeuer
her, während Pedro am Tiſch ſaß und finſter vor ſich hinſtierte.
Eine Stunde ſpäter verließ Liſſer mit Prim den Vennkrug,
wo ſie bis jetzt geſeſſen hatten. Sie kamen die Dorfſtraße herauf
und bogen in den Hohlweg ein.
Eine merkwürdige Landſchaft, ſagte Liſſer und blieb
einen Augenblick ſtehen. Vor ihnen ſtieg der Weg an und ver=
ſchwand
faſt zwiſchen den hohen Böſchungen, die oben von Hecken
und verkrüppelten Bäumen gekrönt waren. Dieſe Hecken, ſagte
Prim und deutete nach oben, ſind ſehr alt. Bis zu hundert
Jahren. Sie dienen als Schutz gegen den Wind, der im Winter
über das Moor gefegt kommt. Und im Dorf werden Sie ge=
ſehen
haben, daß ſich jedes Haus hinter einer ſolchen Hecke ver=
ſteckt
hält.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 318

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 17. November 1 I

Ndb Tllole
S!
2

Der große Lokalkampf im Handball.
Sporlverein 1898 Polizei.
Am Sonntag, nachmittags 3 Uhr, am Böllenfalltor
ſteigt der diesjährige Handball=Großkampf SV. 98 Polizei. Es
geht auch in dieſem Jahr wieder um die Tabellenführung, da
beide Vereine ihre ſeitherigen Verbandsſpiele ſiegreich beenden
konnten. Die 98er haben erſt ein Spiel auf eigenem Platz, und
dieſes gegen Herrnsheim, die beiden anderen Spiele in Kaiſers=
lautern
und Schwanheim ausgetragen. Sie haben jedoch in dieſen
Kämpfen bewieſen, daß ihre Spielſtärke gegenüber dem Vorjahr
weſentlich geſtiegen iſt. Polizei, der Deutſche Meiſter, dagegen
hat ihre Spiele mit hohen Torunterſchieden gewonnen und hierbei
ihre Mannſchaft gut einſpielen können. Selbſtverſtändlich wird der
Meiſter ſein ganzes großes Können ins Gefecht führen, um weiter
an der Spitze zu bleiben. Ebenſo natürlich, daß die Platzelf mit
ihren jungen Erfolgen nicht abſtoppen will. Es iſt uns alſo wieder
einmal einer der berühmten Großkämpfe im hieſigen Handball
ſicher. Vorausſagen iſt diesmal beſonders reizvoll, und die Hand=
ball
=,Geſchworenen ſind gerade heute noch nicht einer Anſicht; die
Wetten für den Meiſter kreiſen um 8:6 Plus und Minus. Wollen
wir uns vom Spiel belehren laſſen. Jedenfalls wünſchen wir uns
einen ritterlichen Kampf, einen ſattelfeſten Schiedsrichter und der
beſſeren Mannſchaft den Sieg.
Die Gegner ſtehen:
Weber
SV. 98:
Dittmar Förſter
Jungheim
Merz
Fiedler
Koch Kaltenbach
Freund Eichhorn Feick
Rothärmel Spalt
Sommer
Huber Lulay
Stahl
Daſcher
Unmacht
Pfeifer Blank
Polizei:
Stahlecker
Um 2 Uhr ſpielen die beiderſeitigen Reſerven und die beiden
Jugendmannſchaften.
TSG. 46 Darmſtadt in Heppenheim.
Zum vierten Verbandsſpiel fährt die erſte und zweite Mann=
ſchaft
zum TV. Heppenheim. Der Neuling in der Bezirksklaſſe hat
ſich gut eingeführt, haben ſie doch im letzten Spiel gegen TV.
Pfungſtadt ein Unentſchieden erzwungen, und das auf fremdem
Platz. Es gilt alſo für TSG. 46 ſich entſprechend vorzubereiten,
damit in Heppenheim keine Ueberraſchung zuſtande kommt. Zum
Spiel nach Heppenheim wird per Auto gefahren, und iſt die Ab=
fahrt
auf 12 Uhr ab Marienplatz feſtgeſetzt. Es fahren die 1. und
2. Mannſchaft zuſammen. 3. Mannſchaft abſolviert ein Heimſpiel
gegen Lorſch auf dem Rot=Weiß=Platz um 1.45 Uhr.
Reichsbahn-T5B. Darmſtadk.
Auch am kommenden Sonntag ſtehen wieder alle Mannſchaften
der Raſenſportabteilung im Felde. Die 1. Handball=Elf muß nach
Weiterſtadt. Jedoch beſtehen hier einige Schwierigkeiten in der
Mannſchaftsaufſtellung, ſo daß nur eine vorläufig Aufſtellung be=
kanntgegeben
werden kann. Vorgeſehen ſind: Thierolf, Stephan,
Holl 1. Recke, Weſp, Bien, Wende, Schneider, Göbel, Walter 1,
Holl 2. Spielbeginn 3 Uhr. Abfahrt mit Rädern um 2 Uhr.
10.30 Uhr JugendPolizei dort mit: Pech: Stephan, Bien 2;
Hartmann 3, Schorlemmer, Hener; Krahn, Müller, Recke 2. Wal=
ter
2, Schmidt. Die Schüler fahren zum Freundſchaftsſpiel um
13 Uhr zur Viktoria Griesheim. Abfahrt mit Rädern 12.15 Uhr
ab Sportplatz Mannſchaftsaufſtellung wie bekannt. Die 2. Fuß=
baller
fahren um 11.00 Uhr ab Verkehrsbüro nach Hahn. Die
2. Mannſchaft ſpielt bereits um 12.45 Uhr und ſteht mit: Netter=
mann
; Schmidt, Schuchmann;; Beutel, Stromberger, Dörſam;
Welker, Schneider 2 (Hahn), Wittersheim. Geyer, Gerbig. Die 1. Elf
muß 14.30 Uhr antreten mit: Berth; Bär, Seckler; Hartmann 2,
Hartmann 1. Diener; Feldmann 1 und 2, Frieß 1, Weißmantel,
Mahr. Abfahrt 13.30 Uhr Verkehrsbüro.
Zußball.
Vikkoria Walldorf Polizei Darmſtadt.
Polizei Darmſtadt begibt ſich morgen nach Walldorf und trifft
dort auf die im hieſigen Bezirk beſtens bekannte Elf von Viktoria
Walldorf. Beide Mannſchaften haben ſchon in früheren Jahren in
manch großem Punktſpiel die Klingen gekreuzt. Die Walldörfer
dürften auch in dieſem Jahre von ihrer ſpieleriſchen Stärke nichts
eingebüßt haben. Ein Beweis iſt ihre zur Zeit gute Poſition im
Tabellenſtand. Die Polizeielf wird nach ihrem letzten nicht be=
ſonders
überzeugenden Heimſpiel alles daranſetzen müſſen, um auch
in Walldorf die Oberhand zu behalten. Den Auftakt beſtreiten die
Reſervemannſchaften.
Bei dem am vergangenen Sonntag auf dem Polizeiſportplatz
ſtattgefundenen Verbandsſpiel Polizei Spvgg. Arheilgen, iſt
ein Kinderſchirm gefunden worden. Der Eigentümer kann den=
ſelben
auf der Geſchäftsſtelle des Polizeiſportvereins, Holzhof=
allee
25. in Empfang nehmen.
Fußballjugend: Polizei Jugend Union Wixhauſen,
dort, Abfahrt 830 Uhr mit Auto ab Wache der Kaſerne 24.
Handballjugend 4 SV 98, dort, Treffpunkt 13.30
Uhr Stadion. (Das Spiel findet vor dem Spiel der beiden Liga=
mannſchaften
ſtatt.)
Handballjugend B Reichsbahn, Polizeiplatz, 10.30
Uhr.
Am 24. 11. 34 haben alle Jugendlichen und Schüler in der
Sporthalle (Alte Trainkaſerne) um 20 Uhr zu einer Beſprechung
zu erſcheinen. Wer verhindert iſt, hat ſich zu entſchuldigen.
Sporkverein Darmſtadt 1898.
Fußball: 1. Mſch. Viktoria Urberach, dort. 2,30 Uhr. 2 Mſch.
Viktoria Urberach, dort 12,45 Uhr 4. Mſch. 4=Jugend SV. 98,
Stadion 10 Uhr. 5. Mſch. 2. VfL. Michelſtadt, dort, 11 Uhr.
Das Spiel der 3. Mſch. in Dornheim wurde abgeſetzt.
Spielverlegung: Haſſia Dieburg A.-9. Worms.
Wegen des Heimſpieles der Wormatia wurde das Bezirks=
klaſſentreffen
A.=O. Worms Haſſia Dieburg nach Dieburg
verlegt.
TG. Beſſungen FV. Gräfenhauſen.
Am Sonntag begibt ſich Beſſungen zum 5. Punktekampf nach
Gräfenhauſen. Nach den bisher gezeigten Leiſtungen dürfte man
eigentlich mit einem Siege der Turner rechnen, doch iſt es ge=
boten
, den Gegner nicht zu unterſchätzen, da die gegneriſchen Mann=
ſchaften
gegen die aus der 1. Kreisklaſſe gekommenen früheren
Ulnioniſten bis jetzt immer ihre beſten Spiele geliefert haben.
Auch iſt der Sieg der Gräfenhäuſer auf dem Platz am Dorn=
heimer
Weg gegen die gewiß nicht ſchlechten Reichsbahner zu be=
achten
. Es heißt alſo: Kampf bis zum Schlußpfiff. Das Spiel
findet um 2.30 Uhr ſtatt: Abfahrt per Auto an der Turnhalle um
Uhr, ebenſo hält der Wagen um 1.15 Uhr an der Perſiluhr. Für
Freunde und Anhänger ſind noch genügend Plätze frei.
Wir machen ferner nochmals auf den heute abend, 8,30 Uhr,
in der Beſſunger Turnhalle ſtattfindenden Bunten Abend zugunſten
des Winter=Hilfswerks aufmerkſam, und bitten in Anbetracht des
guten Zweckes und des niedrigen Eintrittspreiſes (50 Pfg.) un
regen Beſuch. Wie uns bekannt wurde, haben ſich namhafte 8
ler zur Verfügung geſtellt, ſo daß mit einem vergnügten Abend
gerechnet werden kann.

Ain Tommenden Minooc.
Für das WHW.:
Fußball=Stadkelf Darmſtadt Mainz / Worms.
Wir haben bereits für das am Mittwoch nächſter Woche an=
geſetzte
Spiel zugunſten des Winterhilfswerkes die Darmſtädter
Elf genannt, die unſere Stadtfarben vertreten ſollen und wie wir
wünſchen. mit Erfolg. Jetzt wurde auch die Mannſchaft von Mainz=
Worms nominiert, die eine ſehr ſtarke Kombination darſtellt und
unſeren Vertretern ſchon einige Rätſel aufgeben wird. Sie ſteht mit
Ebert
(Wormatia)
Cloſet Wagner
(Wormatia) (Mainz 05)
Pohle
Hautz
Fries 1.
(Wormatia) (AO. Worms) (AO. Worms)
Grünewald Hartenbach Schneider Becker Fath
(Mainz 05) (AO. Worms) (beide Mainz 05) (Wormatia)
Auf dieſes Abwehrtrio iſt unbedingt Verlaß, und auch die
Läuferreihe läßt wohl kaum Wünſche offen. Der Linksaußen iſt
heute einer der beſten Spieler, die wir in Deutſchland beſitzen und
zu Recht Etatmäßiger in der Nationalmannſchaft. Seppl Fath
wird für die Darmſtädter Verteidigung manche Nuß zum Knacken
geben. Die beiden Mainzer neben ihm ſind keine heurigen Haſen,
Schneider iſt auch bei 05 der Sturmführer, und wird es ge
verſtehen, Hartenbach, deſſen placierter Schuß mehrfach gerühmt
wurde, in Poſition zu bringen. Grünewald auf Rechtsaußen, wohl
der jüngſte im Angriffsquintett, hat mit ſeinem Darmſtädter Onkel
und Starkenburg=Kreisführer nicht nur den Namen, auch das Fuß=
ballerherz
gemeinſam. Nicht unwahrſcheinlich, daß er demnächſt in
Darmſtadt ſpielen wird, ſo daß man auf ſeine Probevorſtellung
beim Winterhilfsſpiel mit einigem Intereſſe blicken darf.
Das Treffen wird unſer heimiſcher Pfeifenmann Göckel
leiten.
Am Ziegelbuſch!
Jahn 1875 Darmſtadt Wolfskehlen.
Das Spiel findet am Sonntag nachmittag 2. 30 Uhr ſtatt,
und es wird darauf nochmals hingewieſen. Für beide iſt das der
offizielle Abſchluß der Vorrunde (die 75er haben noch ein ausge=
fallenes
Spiel nachzuholen). Der evtl. Sieger kann mit guten
Ausſichten in die Rückrunde treten. In Anbetracht deſſen wird es
zu einem intereſſanten Spiel kommen. Vorher, 12.45 Uhr, 2. Mſch.
Beide Spiele am Ziegelbuſch, Kranichſteiner Straße,
Tgde. 65 Beſſungen Junioren) Sp.V. Groß=Gerau (Junioren).
Am Sonntag vormittag 10 Uhr treffen ſich beide Mann=
ſchaften
auf der Rennbahn zu einem Freundſchaftsſpiel. Da ſie
über eine beachtliche Spielweiſe verfügen, verſpricht auch dieſes
Spiel intereſſant zu werden, ſo daß ſich ein Beſuch lohnen wird.
Jugend: 1b.=Jugend 1b.=Jugend Germania Pfungſtadt,
dort 1 Uhr. Abf. per Rad 12.15 Uhr Turnhalle; 1a.=Schüler
1b.=Schüler 04 Arheilgen, dort, 1.15 Uhr, Abf. per Rad 1.30 Uhr
Turnhalle.
Union Wixhauſen TSG. 46 Darmſtadt.
Die Fußballer der 46er haben am Sonntag zum fälligen Ver=
bandsſpiel
in Wixhauſen der dortigen Union gegenüberzuſtehen,
und zwar mit erſter und zweiter Mannſchaft. Treffpunkt und Ab=
fahrt
per Rad am Gaswerk: Reſerve 11,45 Uhr. 1. Mann
1 Uhr. Die Anhänger der Mannſchaften werden gebeten, ſich eben=
falls
an dem Treffpunkt zahlreich einzufinden.
e.
Radfahrer-Verein Darmſtadk.
Heute Samstag, abends 8.30 Uhr hält der Verein im
Fürſtenſaal ſeine diesjährige Preisverteilung ab. Es kommen
hierbei die von den Mitgliedern im Sportjahr 1934 errungenen
Preiſe zur Verteilung, deren reichhaltige Anzahl erkennen läßt,
in welch umfangreichem Maße der Radſport in allen ſeinen
Sparten im Radfahrerverein Darmſtadt gepflegt wird. Nicht
weniger als 32 Preiſe kommen für Wanderfahrten der verſchie=
denen
Abteilungen zur Ausgabe. Für gute Beteiligung an den
Vereinsabenden erhalten 13 Mitglieder die übliche Auszeichnung,
dagegen 26 Mitglieder Preiſe für eifrige Beteiligung am Saal=
fahren
, während die Rennſport treibenden Mitglieder mit 17
wertvollen Preiſen bedacht ſind. Eine Reihe von Mitgliedern
wird mit der Ehrenplakette für 25=. 30= und 40jährige Mitglied=
ſchaft
ausgezeichnet. Der Abend wird umrahmt von allerlei Dar=
bietungen
ernſter und heiterer Art und ſchließt mit einem
Tänzchen.
Turnkreis 18 Darmſtadt.
Vereinsführertagung in Darmſtadt.
Zum Sonntag. 18. Nov. beruft die Kreisleitung des ein=
heimiſchen
Turnkreiſes ſämtliche Vereinsführer der DT.=Vereile
der im Kreis zuſammengeſchloſſenen 88 Turnvereine zur Vertreter=
tagung
ein. Die Tagung findet vorm. 9 Uhr in der Turnhalle
der Beſſunger Turngemeinde ſtatt. Ueber das abgelaufene Turn=
jahr
berichtet Kreisführer Roth, der auch die neuernannten Ver=
einsführer
verpflichtet. Die zukünftige Arbeitsgeſtaltung in den
Turnvereinen behandelt der ſtellv. Kreisoberturnwart H. Müller.
Es ſei beſonders darauf hingewieſen, daß es für alle Vereins=
führer
der DT. Pflicht iſt, an der Tagung teilzu=
nehmen
. In Anbetracht der Uraufführung des Saar=Treue=
Film Wir tragen die Treue von Hand zu Hand im Union=
Theater wird die Vertretertagung zeitig beendet ſein, und ſo=
jedem
Vereinsführer die Gelegenheit geboten, ſich den Film an=
zuſehen
.
Die Odenwald=Turner kagen.
Am Sonntag, den 18. November, findet in Steinbuch i. O.
der Herbſtturntag des Odenwaldkreiſes der DT. ſtatt. Aus allen
Teilen des Odenwaldkreiſes aus dem Gerſprenztal, dem Müm=
lingtal
, dem vorderen und hinteren Odenwald, eilen die Vertreter
der Kreisvereine mit freudigem Herzen und heller Begeiſterung
zu der Arbeitstagung herbei, iſt es hier nach längerer Zeit wieder
einmal möglich, alten, liebgewonnenen Turnfreunden die Hand
zu drücken. Gilt es doch, hier neue Kraft zu ſchöpfen für die
ſchwere Arbeit des kommenden Jahres. Dieſe Turntage haben
den Zweck, Rückſchau zu halten über die Tätigkeit des letzten Jah=
res
. Die Jahresarbeit und Veranſtaltungen werden deshalb von
den Fachwarten einer Kritik unterzogen. Mängel werden be=
hoben
, Verbeſſerungen eingeführt. Rückſchau auf 1934
heißt deshalb der wichtigſte Punkt der Tagesordnung. Von
ebenſo großem Intereſſe iſt aber auch der Bericht des Kreisführers
über die organiſatoriſche Lage im Reichsbund für Leibesübungen.
Neben den rein fachlichen Fragen wird auch die Dietarbeit ge=
pflegt
. Der Dietwart ſpricht über Dietarbeit im Odenwald.
Ferner ſtehen Verwaltungs= und Kaſſenfragen zur Ausſprache,
und ſchließlich können auch Wünſche und Anfragen der einzelnen
Vereinsführer vorgebracht werden. Eröffnet, wird die Tagung
mit einem Saargedenken. Das gemeinſame Lied Treu unſerem
Volke beſchließt den Herbſt=Turntag.

Der Krefelder Hans Schönrath unterlag am Mittwoch in
Brüſſel dem amerikaniſchen Neger George Godfrey bereits in der
dritten Runde durch techniſchen k. o.
Als deutſcher Rekord amtlich beſtätigt wurde nunmehr die
Leiſtung des Bremers Helmut Fiſcher, der am 3. November in
Düſſeldorf die 100=Meter=Crawl in 58,8 Sek. durchſchwamm. Die
von Martha Genenger=Krefeld erzielte Zeit von 6:31,6 für 400=
Meter=Bruſt konnte ebenfalls als deutſche Höchſtleiſtung genehmigt
werden.
Zurückgetreten iſt Willi Brenzel=Leipzia von ſeinem Poſten
als Fachwart für Bahnfahren des Deutſchen Radfahrer=Verbandes.
An ſeine Stelle tritt Franz Eggert=Berlin.

Die Winkerſpork=Werbewoche
in Darmſtadt brachte geſtern abend in der ſtark beſetzten Wooyt.
turnhalle den Skifilm Aus der Welt des Skiläufer=
Nach der Begrüßung durch Ober=Regierungsrat Dr. Krebs (e
klub) erzählte der Trainer der ſchwäbiſchen Skiläufermannſchc
Pondholz recht nette Erinnerungen aus ſeiner alpinen ton
ſtiſchen und winterſportlichen Vergangenheit. An einige
plätze ſeiner Fahrten führte dann der Film des Abends, der miſel zunlk
ſeinem erſten Teil in die Wunderwelt des verſchneiten R
gebirges führte, Fahrten am Reifträger zeigte, in Sonne, Schmi, ziun der Wirtſch
ſturm und Nebel. Aus ſeiner Praxis als Trainer gab dann Se,5 ſeit einer,
lehrer Rondholz gute Ratſchläge für angehende Abfahrts= u dzuigleit der
Langläufer und Springer. Der Schluß des Films zeigte nnsyülle des
Bindungen und einige ſportliche Spründe. Die tönende Begſtyſünſtigter E
tung des Laufbildes lag bei H. Lahl, in bewährten Händu ſich var, daß
Ueber Gefahren der Berge ſprach dann Heribert Rid und zeixz. ſnfange als
die notwendigen Vorkehrungen, unangenehmen Zwiſchenfällen m., aus dem
zubeugen oder wirkſam zu begegnen. Den Vortragenden wulkyſhäſt unverän
dankbarer Beifall zuteil.
inenbaues konnt
Die
Morgen, Sonntag, wird die Winterſport=Werbewone u. Der Beſchä
ihren Abſchluß finden. Vormittags, 10.45 Uhr, treffen ſich 0u ds Monats
Winterſportler aller Darmſtädter Vereine am Woogsplatz, um 1.3 ſier 60 Prozen
dort aus unter Führung der Landespolizeikapelle einen Prox, Zweigen der !
gandamarſch durch die Straßen der Stadt zu veranſtalten. 2 rerkzeugmaſchin
Zug endet um 11,30 Uhr am Union=Theater, wo als 2onn der Lage,
ſchluß der Werbewoche nochmals der Film von Direktor Eint,ne wurden fer
Söllinger Skilauf, die Krone der Leibesübungeit Zerlſeinerungs
zur Vorführung kommt. Anſchließend an dieſen Film läuft gez= und Appe
bereits gemeldet, der Film über die Saar=Treue=Staffel: AI. meninduſtrie
tragen die Treue von Hand zu Hand in Uraufführur,
Auch hier wird ſich die Landespolizeikapelle unter Leitu
Dil
von Obermuſikmeiſter Buslau in den Dienſt der Sache ſtellenn
die Filme muſikaliſch begleiten. Die Veranſtaltung beginnt vird , Breisinderzil
lich mit der Tell=Ouvertüre, es wird deshalb um rechtzeitih ſehnir. Die
Erſcheinen gebeten.
uf 43,6 gegen
Der Eintritt iſt frei.
) fiel alſo um
Vorl. Ortsgruppe des Reichsbundes für Leibesübungn.,/ einzelnen Me
iher folgende E
unber 29,6), 2
Tiſchkennis.
Tluminium
M49.
Repräſentativkampf Heſſen Pfalz.
ſe Roheiſengew
Man wird ſich noch gut an den zweimaligen Beſuch der Unhe Der Verein
riſchen Weltmeiſter in Darmſtadt erinnern können, die damalssl zur in der Zei
man möchte faſt ſagen durch akrobatiſche Leiſtungen 10 (hepungen übe
hundert Beſucher, die ſkeptiſch zum Tiſchtennisſport eingeſts im Oltober
waren, von dem Wert des Tiſchtennis überzeugten und begeiſteri:k yichen Zollgel
Die deutſchen Spitzenſpieler haben ſich in der Zwiſchenzeit ſehr : me 775 517
Leiſtungen ihrer ungariſchen Lehrmeiſter angeglichen und o
die Spitzenſpieler des Gaues 13 erreichen heute eine Form,
ein günſtiges Abſchneiden gegen die Ungarn garantieren würn.
Am nächſten Sonntag iſt nun Gelegenheit die Spitzenſpien
zept
unſeres Gaues unter ſich zu ſehen, wenn im Repräſentativkauu;
weitere
die Vertreter der Bezirke Heſſen und Pfalz gegeneinander
Wirk
treten. Die Mannſchaft Ulrich=Schäfer Frankfurt, Wöbke=SdwAuſtrie die
Darmſtadt 98 und Graffy=Butter Mainz ſteht der noch en danz billige

namentlich aufgeſtellten Mannſchaft des Bezirks Pfalz 9egemau -Ne herabgeſet
der ſich auf die tüchtigen Kräfte des Tennisklubs aus 2u000 qugeſichts der
hafen und Neuſtadt a. d. H. ſtützt.
art die letzte
Die Spiele, die vom SV. 98 ausgerichtet werden und vüu
Eif für ge

Reichsſender Frankfurt

Kaſſel. Trier, Freibura 251
Frankfurt: Samstag, 17. November

ſphyrwerke W
Lrſammlung be
heingewinn v
ſeiervefonds
Määftsjahr 19

6.00: Bauernfunk. 6 15 und 6.30: Gymnaſtik. 6.45: Dma M werden,
Meldungen. 6.50: Wetter. 6.55: Morgenſpruch, Choral. ich erwartet
7.00: Stuttgart: Frühkonzert auf Schallplatten. In einer 9004. 00 Anfang des
gegen 8.00: nur für Frankfurt: Waſſerſtand, Wetter. 220
Stuttgart: Gymnaſtik. 9.00: Nur Trier; Werbekowet.
9.15: Nur Trier: Alte Kammermuſik. 9.35: Drei Order 1al
eine Sopranſtimme. 10.00: Nachrichten. 11.00: Mebe n
konzert. 11.30: Meldungen. 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Muſikzug der Brigade 49 Ltg.: Muſikzugführer Weiſei.
3.0): Stuttgart: Zeit, Saardienſt, Nachr. 13.10: Na9l.
13.15: Schallpl.: Heitere Kurzgeſchichte m. Wort u. Ton, 14.1070
ſeit, Nachr. 14.30: Quer durch die Wirtſchaft. Berichte Ac
Geſpräche. 14.50: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 1450
Wetter. 15.00: Jugendſtunde: 1. Wir ſind der Zukunſt S00l
daten. 2. Unſer Obergau Heſſen=Naſſau in Wort und 9i94
16.00: Neuruppin: Nachmittagskonzert. Kleines Funkorcheſter. 9000
Villy Steiner. Dazw.: 16.30: Wenn es dunkel wrd .."
18.00: Stimme der Grenze 18.25: Stegreifſendung.
18 45: Unterhaltungskon ert. 1. Miguel Llobet, Spaniens Meſſie.
Gitarriſt ſpielt. 2. Muſik für Violine und Klavier. 2n 900
Pauſe, 19.00: Meldungen 19.45: Tagesſpiegel. 200
Zeit, Nachr. 20 05: S uttgart: Saarländiſche Umſchau.
20.15: NS. Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟: Gr. PausLhöek.
Funkpotpourri. Dir.: Der Komponiſt. 22.30: Zeit, Nachr.
22.45: Nachr. Wetter Sport. 23.00: Tanzmuſik Kapel

Hauck=Reichardt mit heiteren Einlagen. 24.00: Nachtmüſſt 2.0
Schallplatten.
Deutſchlandſender
Welle 1571.
Deutſchlandſender: Sonnabend, 17. November

despolizer Danzig. Lta.: Muſidirektor Stieberith. I0 eul
Pauſe gegen 7.0): Nachr. 8.00: Sperrzeit. 8.45: Leide‟
übung für die Frau. 9.09: Sendepauſe. 9.40: Margare?
Metzner und Irmgard Müller: Ski= und Eislaufen. Mde
Nachr. 10.15: Kinderfunkſpiele: Von einem, der auszo9, 9
Gruſeln zu lernen. Märchenſpiel nach Grimm. 110): Fid
Kindergarten 11.15: Seewetterbericht. 11.30: Dr. 900
mam: Neueſte Forſchungen über den Kautſchuk. 11.0: 504
Backhaus: Der Bauer in der deutſchen Literatur. Anſchl.: Bee
ter. 11.50: Glückwünſche.
12,09: München: Mittagskonzert des Funkorcheſters. Li9.; N
Liſt. 12.55: Zeitzeichen 13.09: Wochenendſalat (Schale.
anſchl.: Wetter. 13.45: Nachr. 14.00: Sverrzeit.
14.55: Proorammhinweiſe, Wetter, Börſe. 15.15: Kinderel.
ſtelſtunde: Kleine Spiele für lange Abende. 15.4: .
Weiß: Wirtſchaftswochenſchau.
16.00: Königsberg: Nachmittagskonzert des kI. Funkorcheſters. *
Wilcken. 18.09: Sportwochenſchau. 18.20: Zeitſhuht.
18.40: Der deutſche Rundfunk bringt .
18.50: Funkbrettl. Schallplatten mit fröhlichen Verſen von W. Kerch
19.45: Was ſagt Ihr dazu? Geſpräche aus unſerer Zei
30 00: Kernſpruch: anſchl.: Wetter, Kurznachrichten. A4
Klingender Film. Muſik aus ernſten und heiteren Tonſilhe.2
22.00: Wetter. Nachr Sport. 22.20: F. Klebergi Leltl
lands Stellung im Eisſport. 2.39: Finfberichte von ue.
nationalen Eishocken aus dem Berliner Sportoalaſt. B4
Seewetterbericht. 23,00: Hamburg: 2. großes Fut Dorte.

Welterbericht.
Ausſichten für Samnstag: Nach klarer und kalter Nacht, De
leichtem Froſt, neblig und ſpäter aufkonmende Beplt.
ſtellenweiſe leichte Niederſchläge, meiſt öſtliche Vll
Ausſichten für Sonntag: Vielfach neblig, zeitweiſe gühet.
ganzen offen. Temperaturen wenig vetände..

[ ][  ][ ]

Samstag, 17. November

ſimmer 318

Mit Lage der deutſchen Maſchineninduſtrie im Oktober
ſigender Eingang von Anfragen und Aufkrägen im Inlandsgeſchäft. Auch im Auslandsgeſchäft
Anſähe zur Beſſerung.
Weier zunehmende Beſchäftigungszahl Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.

Ju der Wirtſchaftsgruppe Maſchinenbau wird uns geſchrie=
la
ben: Le ſeit einer Reihe von Monaten anhaltende rege Auf=
gnahmneltigkeit
der Inlandskundſchaft erfuhr im Oktober, u. a.
auch inolge des bevorſtehenden Friſtablaufes für den Einkauf
ſteueuhunſtigter Erſatzinveſtitionen, eine weitere Steigerung.
Erfranuh war, daß in dieſem Monat auch das Ausland in ſtär=
keremn
infange als bisher mit Anfragen auftrat. Der Auftrags=
eingag
aus dem Inland nahm weiter zu, während er im Aus=
lands
ghäft unverändert war In den meiſten Zweigen des
Maſchiienbaues konnten im Oktober Neueinſtellungen vorgenom=
men
uden. Die durchſchnittliche Wochenarbeitszeit nahm nicht
mehrng Der Beſchäftigungsgrad der Maſchineninduſtrie ſtieg im
Laufel ts Monats infolge der Vermehrung der Gefolgſchaft auf
etwag ber 60 Prozent der Normalbeſchäftigung. Unter den ein=
zelnen
weigen der Maſchineninduſtrie war im Oktober vor allem
der Akzeugmaſchinenbau infolge der geſteigerten Inlandsauf=
träge
der Lage neue Arbeitskräfte einzuſtellen. Beſſerungen
der Ay wurden ferner gemeldet vom Kran= und Fördermittel=
bau
, trkleinerungs= und Aufbereitungsmaſchinenbau Kraft=

Wiriſchaftliche Rundſchau.

maſchätnn= und Apparatebau Bergwerksmaſchineninduſtrie, der
Armazueninduſtrie und der Textilmaſchineninduſtrie.
BiePreisindexziffer der Metallwirtſchaft, Metallwiſſenſchaft,
Metaulichnik. Die Preisindexziffer ſtellte ſich am 14. November
1934 u 43,6 gegen 43,8 am 7. November (Durchſchnitt 1909/13
100) fiel alſo um 0,5 Prozent der Ziffer vom 7. November.
für Zſteinzelnen Metalle wurden nach dem Preisſtande vom 14.
Novernt: folgende Einzelindexziffern errechnet: Kupfer 29,6 (am
Nownber 29,6), Blei 45,3 (46,9) Zink 35,9 (37,0), Zinn 82,5
(62,51/ Aluminium 100,0 (100,0), Nickel 83,1 (83,1), Antimon
130,4 (4.9).
Die Roheiſengewinnung im deutſchen Zollgebiet im Oktober
1934. der Verein Deutſcher Eiſen= und Stahlinduſtrieller ver=
öffent
it in der Zeitſchrift Stahl und Eiſen das Ergebnis ſei=
ner
Eähbungen über die Roheiſengewinnung im deutſchen Zoll=
gebiet
= m Oktober 1934. Danach betrug die Roheiſengewinnung
im dezuhen Zollgebiet im Oktober 1934 (31 Arbeitstage) 842 420
To. g94n 775 517 To. im September 1934 (30 Arbeitstage). Ar=
gelis
heitstieich wurden im Oktober 1934 durchſchnittlich 27 175 To.
ute i nblaſze gegen 25 851 To. im September 1934, d. h. 5,12 Prozent
üg nehr.: m Oktober waren von 148 (Sept.: 148) vorhandenen
t die 5ochöäe 72 (Sept. 70) in Betrieb und 15 (17) gedämpft.
Reü
Ein weitere Preisſenkung von 2½7½ Prozent für Lino=
Reüi eum.: NEt Wirkung vom 15. November hat die deutſche Lino=
Ueumiſ uſt rie die Preiſe für alle Linoleumſorten ausſchließlich von
inigenzamz billigen Fabrikaten um 2½, 5 und 7½ Prozent grup=
5 Nenwa3 erabgeſetzt. Der Induſtrie war dieſe erneute Preisſen=
ung
lage ſichts der beachtlichen Mengenkonjunktur, die im An=
hlußz
a die letzte Preisſenkung vom 3. April 1934 um damals
Pdon4 für gemuſterte und 5 Prozent für einfarbige Ware
trag nöglich. Infolge der Umſatzbelebung ſind die in Betrieb
findliten Linoleumfabriken wieder voll beſchäftigt, Auch augen=
licklifa
ſt das Linoleumgeſchäft ſehr gut. Das Weihnachtsgeſchäft
Sivler brachte für die Induſtrie große Umſätze. Die jetzige
issmäßigung iſt die ſechſte ſeit Mitte 1930. Damals erfolgte
Ausſenkung in Auswirkung der Kriſenerſcheinungen in der
ſohyrwerke Weinheim=Schriesheim A.=G., Weinheim. Die
Hauaheſammlung beſchloß, von dem im Geſchäftsjahr 1933 er=
zielten
keingewinn von 6002 (1084) RM. 4278 RM. dem geſetz=
lichers
bſervefonds zuzuführen und 1724 RM. vorzutragen. Für
das ßhäftsjahr 1934 kann wieder mit einem kleinen Gewinn
gerechm werden. Der Auftragsbeſtand iſt, zurzeit zwar nicht
groß, 1 noch erwartet die Geſellſchaft durch den Bau der Reichs=
Autokan Anfang des nächſten Jahres einen größeren Auftrags=
eingatn

Produkkenmärkke.
Thenzer Getreidegroßmarkt vom 16. November. Es notierten
Groſttndelspreiſe je 100 Kilogramm): Weizen 21,00 Roggen
700) kfer 16.,70 ab Station, Braugerſte 20,0020,75, Induſtrie=
gerſtel
1,7 520,00, Malzkeime 16,0016,50. Weizenkleie 10,72
Müllkpreis), Roggenkleie 9,96 (Mühlenpreis), Weizenfutter=
ehl
/ 163 13,75, Biertreber 17,0017,25, Soyaſchrot 13,00 nom.
(Fablsſtreis). Tendenz: Getreide und Futtermittel feſt bei knap=
vem
Unebot.
f1 Darktbericht des Obſt= und Gemüſegroßmarktes Weinheim
hom UYovember Preiſe in Pfg. je Pfund: Birnen 310, Aepfel
2. iaſtanien 9. Anfuhr 300 Zentner, Nachfrage gut. Ver=
ſteigszugen
jeden Werktag 14 Uhr.
A ſuffurter Eiergroßhandelspreiſe vom 16. November. Die
zufu nn an friſchen Eiern waren auch in dieſer Woche außer=
orderlh
knapp. Deutſche Friſcheier fehlen vollkommen. Daneben
ameruch von Holland und Dänemark nur unzureichende Ange=
ote
/in. Lediglich Rumänen, Jugoſlawen und Bulgaren ſtan=
den
Uhhuſo wie deutſche Kühlhauseier reichlicher zur Verfügung.
Der Mckauf an den Konſum war bei unveränderten Preiſen gut.
In Aüſter Zeit erwartet man jedoch wieder größere Anliefe=
kungie
zumal die Junghennenproduktion im Steigen begriffen
N. Eno tierten in Pfg. pro Stück frei Frankfurt a. M.: Deutſche
Kuhl Ase ier Klaſſe S 11,2511,50, Klaſſe A 10,7511,00, Kl. B
25e-)50. Klaſſe C 9,509,75, Klaſſe D 9,00. Ausländiſche
Friſcyr, Bulgaren 10,5011,25. Jugoſlawen 10,5011,25, Ru=
mänen/
,/510,25
hmnifurter Buttergroßhandelspreiſe vom 16. November. Am
Butt/Sarkt überſteigt die Nachfrage weit das Angebot. Hollän=
ches
10 däniſche Butter iſt ebenſo wie deutſche Butter nur in
leinge engen am Markt. Die Anlieferungen der Molkereien
aus Ek bieſigen Gebiet ſind ebenfalls klein, ſo daß das vorhan=
Rene Achebot ſchlank untergebracht wurde. Die Preiſe für deutſche
Ind !Eſche Butter blieben unveränd,, während für holl. Butter in
M etwas höhere Preiſe verlangt wurden. Es notierten in
MNA 0. 50 Kilogramm frei Frankfurt a. M.: Deutſche Marken=
buttets
45148, Feine Deutſche Molkereibutter 143145, Deutſche
Molsäfhuttter 140142, Landbutter 130140, Däniſche Butter
Holländiſche Butter 145150.
Kleine Wirtiſchaftsnachrichten.
Oktober 1934 wurden bei den im Verband Oeffentlicher
erſicherungsanſtalten zuſammengeſchloſſenen 18 Anſtalten
1943Shene Kapitalverſicherungen mit 20 61 Mill. RM. Verſiche=
runglsiyme
beantragt. Die durchſchnittliche Verſicherungsſumme
betr8 in, der Großlebensverſicherung 3441 RM., in der Sterbe=
de
tcherung 385 RM.
Ooktober wurde die bisher höchſte Buchungszahl mit 69,0
er 59,5) Mill. Buchungen erreicht. Umgeſetzt wurden
19742) Mill. RM., davon 8874 (7986) Mill. RM. oder 82,3
zent bargeldlos. Das Guthaben auf den Poſtſcheckkonten
m Monatsende 528,8 (527,2) Mill. RM., im Monatsdurch=
5E,0 (535,7) Mill. RM.
Sekretär des engliſchen Ueberſeehandelsamtes teilte im
Aus mit, daß die britiſche Kohle= und Koksausfuhr nach
and im Zeitraum vom 1. Mai 1933 bis 30. September
19dich rglichen mit der Ausfuhr der vorhergehenden 12 Monate,
Dur histlich um 57 154 Tonnen monatlich zugenommen hat.
LLondoner Goldpreis betrug am 16. November 1934 Iu.
ein
1t Feingold 139 sh 3 d 86,5787 RM., für ein Gramm
demnach 53,7239 Pence 2,78357 RM.

Die Berliner Börſe bot geſtern das gleiche Bild wie in
den letzten Tagen. Aktien bröckelten weiter ab, während das In=
tereſſe
für Renten anhielt. Reichsſchuldbuchforderungen, in denen
kaum noch Ware herauskam, ſetzten ihre Aufwärtsbewegung um
½ auf 97½ Prozent fort. Die Flüſſigkeit des Geldmarktes und
die Knappheit an Diskontmaterial hat ein weiteres Abwandern
flüſſiger Gelder in die Rentenmärkte zur Folge, da hier die Ver=
zinſung
erheblich günſtiger iſt, wenn man bedenkt, daß Geld über
den Jahresultimo zurzeit 4½ Prozent koſtet, auf der anderen
Seite ſich aber Privatdiskonte, mit nur 398 Prozent dagegen
Reichsſchuldbuchforderungen mit über 6 Prozent verzinſen. In=
duſtrieobligationen
waren ½ Prozent höher, Zinsvergütungs=
ſcheine
gewannen 10 Pfg. Altbeſitz beſſerten ſich um ½ Prozent.
Trotz der zahlreichen verliegenden günſtigen Wirtſchaftsnachrich=
ten
, wie die anhaltende Konjunkturbeſſerung in Deutſchland, der
ſtarke Rückgang der Feierſchichten an der Ruhr und die 70 pro=
zentige
Steigerung der Roheiſengewinnung gegenüber dem Vor=
jahr
, waren Aktien überwiegend ſchwächer. Die Zurückhaltung
der Käufer wird teilweiſe damit begründet, daß die Steuerkurſe,
die diesmal per 17. Oktober ausgeſtellt ſind, über den augenblick=
lichen
Notierungen liegen. Die Rückgänge gingen aber infolge
des geringen Angebotes kaum über Prozentbruchteile hinaus. Am
Montanaktienmarkt waren Maxhütte und Laurahütte je ½ Pro=
zent
höher, die übrigen Werte im gleichen Ausmaß gedrückt. Im
Verlauf bröckelten Aktien weiter ab. Gelſenkirchen gingen auf
55½ (56½), Ver. Stahl um 98 Prozent zurück. Elektr. Lief, waren
1 Prozent niedriger Reichsbankanteile konnten noch 3 Prozent
gewinnen. Renten lagen allgenein freundlich.

Die Frankfurter Börſe war weiterhin außerordentlich
ſtill, und die allgemeine Lage wies gegenüber dem Vortag kaum

Unterſchiede auf. Für Renten beſtand eher wieder Kaufintereſſe.
wobei die erneute Ablehnung jeder Währungsentwertung durch
den Reichsbankpräſidenten mitſprach, während an den Aktienmärk=
ten
die Stimmung luſtlos blieb und die Kurſe infolge kleiner
Verkäufe zumeiſt weiter nachgaben. Infolge der anhaltenden
Teilnahmeloſigkeit der Pxivatkundſchaft blieb das Geſchäft wie=
derum
ſehr klein. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe machte ſich
dann immerhin einige Widerſtandskraft geltend. Der Bericht des
Konjunkturinſtituts über die weiter lebhafte Inveſtitionstätigkeit,
der ſtarke Rückgang der Feierſchichten an der Ruhr und die 70 Steigerung der Roheiſengewinnung gegenüber dem
Vorjahr fanden etwas Beachtung, auch die aktive Handelsbilanz
wirkte noch etwas nach. Von wenigen Ausnahmen abgeſehen,
hielten ſich die Rückgänge innerhalb eines Prozentes. Von chemi=
ſchen
Werten lagen Farbeninduſtrie und Deutſche Erdöl knapp be=
hauptet
, während Elektroaktien zumeiſt ſchwächer tendierten, be=
ſonders
Felten mit minus 2 Prozent. Gesfürel, Schuckert und
Rhein. Elektro gaben je ½ Prozent nach. Siemens lagen unver=
ändert
. Im weiteren Verlaufe blieb das Geſchäft ziemlich klein,
die Kurſe konnten ſich auf dem Anfangsniveau zumeiſt gut be=
haupten
, vereinzelt ergaben ſich auch leichte Beſſerungen von ½
bis ¼ Prozent. Am Rentenmarkt konnten ſich Stahlverein=Bonds
bei etwas lebhafteren Umſätzen auf 85½ (84½) Prozent befeſtigen,
auch Altbeſitz und Zinsvergütungsſcheine zogen bis ½ Prozent an,
während ſpäte Schuldbuchforderungen und Kommunal= Umſchul=
dung
unverändert lagen. Am Pfandbriefmarkt blieben Goldpfand=
briefe
und Kommunal=Obligationen zumeiſt unverändert.
Auch im Abendbörſenverkehr blieb die Umſatztätigkeit ſehr
klein, und die Kurſe lagen im ganzen gegen den Mittagsſchluß
wenig verändert. Farbeninduſtrie fanden etwas Intereſſe und
zogen insgeſamt 38 Prozent an. Am Montanmarkt gaben Har=
pener
noch 3 Prozent, Klöckner ½ Prozent und Rheinſtahl ¼
Prozent nach. Knapp gehalten lagen auch die meiſten Elektro=
aktien
, nur Gesfürel konnten ſich um ¼ Prozent erhöhen. Am
Rentenmarkt erhielt ſich einige Nachfrage, nach ſpäten Reichs=
ſchuldbuchforderungen
bei 97½97½, auch Stahlverein=Bonds
waren mit 85½8558 Prozent wieder feſter, während im übrigen
die Kurſe bei kleinſten Umſätzen behauptet lagen.

Die Boden= und Kommunalkredikinſikuke
un Heptemver 1934.
Abweichend von den Vormonaten, hat ſich im laufenden Aktiv=
und Paſſivgeſchäft der Boden= und Kommunalkreditinſtitute die
Bewegung im September verhältnismäßig günſtig geſtaltet. Im
inländiſchen Umlauf an Pfandbriefen und Kommunal= Obligatio=
nen
gehen die Rückflüſſe durch Tilgung uſw. nur um den geringen
Betrag von 57 000 RM. über die Neubegebungen hinaus. Nur
der Umlauf an Schuldverſchreibungen, die nach dem Auslande
begeben ſind, hat ſich erneut verringert, und zwar um 3,7 Mill.
RM. Im laufenden Aktivgeſchäft ſind die Rückgänge etwas größer
Sie belaufen ſich nämlich bei den ſtädtiſchen Hypotheken auf 120,0
Mill. RM., bei den landwirtſchaftlichen Hypotheken auf 9,3 Mill.
RM. und bei den Kommunaldarlehen auf 10,8 Mill. RM. Der
Beſtand an ſonſtigen Darlehen, die insbeſondere im Zuſammen=
hang
mit der Arbeitsbeſchaffung gegeben werden, hat ſich erneut
um 5,8 Mill. RM. erhöht. Neben dieſer laufenden Bewegung iſt
der Geſamtbetrag der bei den Boden= und Kommunalkreditinſtitu=
ten
zuſammengefaßten Schuldverſchreibungen und Darlehen er=
neut
durch verſchiedene Umtauſchaktionen beachtlich erhöht worden.
An Oſthilfeentſchuldungsbriefen ſind 5,4 Mill. RM. und an
Schuldverſchreibungen des Umſchuldungsverbandes deutſcher Ge=
meinden
76,8 Mill. RM. neu begeben worden. Bei der Deutſchen
Girozentrale ſind, aus eigenen Mitteln umgeſchuldete Darlehen
mit einem Betrage von 108.1 Mill. RM. neu in die Statiſtik ein=
bezogen
worden. Bei drei Bodenkreditinſtituten ſind 81 700 Zent=
ner
Roggenpfandbriefe in 1,2 Mill. RM. Reichsmark= Schuldver=
ſchreibungen
umgetauſcht worden. Die Deutſche Central= Boden=
kredit
A.=G. hat von ihren 13,3 Mill. RM. ehem. 5 Prozent
Roggenpfandbriefen 8,2 Mill. RM. in 4 Prozent Pfandbriefe um=
getauſcht
.

Vom Holzmarkk.

Aus Fachkreiſen wird uns berichtet: Infolge der vorgerückten
Jahreszeit ſind die Umſätze am Bauholzmarkt etwas kleiner ge=
worden
, als ſie in etwa acht Monaten eines ſeit Jahren nicht be=
obachteten
Aufſtieges geweſen ſind. Das iſt gut ſo, können doch
die Sägewerke Atem ſchöpfen und ſich auf die beſtimmt lebhaften
Umſätze im Frühjahr 1935 rüſten. Daß dann nicht nur der Bedarf
für Siedlungsbauten nach den Projekten, die bereits jetzt vor=
liegen
, mindeſtens ſo groß ſein wird wie 1934, und daß dazu noch
beträchtliche Beſtellungen, der Reichsbahn auf Werkſtättenhölzer
kommen werden, ſteht ſchon jetzt feſt. Trotzdem iſt eine reſt= und
reibungsloſe Deckung des Bauholzes im Walde zu erwarten, weil
die Staatsforſtverwaltung überall dort einſchlagen wird, wo Be=
darf
beſteht. Sie wird alſo in ihren Anordnungen wegen der
Einſchläge durchaus beweglich ſein und den Abtrieb ſo geſtalten, daß
von einem Mangel keine Rede ſein kann. Auch iſt der Entſchluß
bekannt, die Richtpreiſe überall in ſinngemäße Anwendung zu
bringen und unter Umſtänden bei der Deckung eines örtlichen Be=
darfes
Termine, die beſchränkte Bieterzahl bringen und unter
Ausſchluß von Holzhandel und Sägeinduſtrie ſtattfinden, dann auf=
zuheben
, wenn die Preiſe unangemeſſen von erhitzten Bietern in
die Höhe getrieben werden ſollten. Dem Mangel an hochwertigem
Schneidholz muß und wird durch eine leichtere Auslegung der bis=
herigen
Qualitätsvorſchriften für Stammware begegnet werden.
Auch auf dieſem Gebiet wird ſich der Bedarf an Tiſchlerholz decken
laſſen. Zu erwähnen iſt, daß auch Sowjetrußland in dieſen Tagen
weitere 3000 Feſtmeter geflößter Rohkiefern und etwa 5000 Feſt=
meter
Fichten, unweit der polniſch=ruſſiſchen Grenze lagernd, zum
Abtransport mit der Bahn an eine ſchleſiſche Holzgroßhandlung
zum Einſchnitt auf einem Sägewerk der Grenzmark verkauft wur=
den
. Es ſoll und wird der Verſuch gemacht werden, das unbe=
ſäumte
Fichtenholz auch am oſtdeutſchen Markt einzuführen. Nen=
nenswerte
Mengen, ſüddeutſcher Kiefer, wurden in den letzten
Tagen nach Leipzig verkauft. In Thüringen hat die Möbelinduſtrie
gut zu tun. Es wurden dorthin größere Mengen Mittel= und
Zopfkiefer verkauft.
ann R
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Sport: Karl Böhmann:
für Die Gegenwart! Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. K. 34. 22411. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion= Vormittags 121 Uhr. nachmittags 67 Uhr,
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.

Berliner Kursbericht
vom 16. November 1934

Deviſenmarkt
vom 16. November 1934

Med ke Gettr. Zieferun. / 98.25 Wee Vr Deutſche Bank u. 69. 3. 6. Farben 135.875 Polyphonwerie 13.25 Aegypten Disconto=Geſ. Gelſ. Bergwerte 55.50 Rütgerswerke 93. Argentinie Dresdner Bank 21 Geſ.felektr. Untern / 104.50 Salzdetfurth Kalt 148.75 Belgien
Braſilien Hapag 26.125 Harpener Bergbau 102.125 Weſtdte. Kaufhof 30.25 Bulgarien
Canada. Nordd. Llohyd 28.625 Soeſch Eiſen und 72.625 Verein= Stahlwerke 37.25 A. E. G. 26.125 Köln=Neueſſen Weſteregeln Alkali ſ. 109. Bahr. Motorenw. 123.50 Vereinigte Glanzſt. Agsb.=Nnrb. Maſch. 61. Danzig. C. P. Bemberg 1 134. Phil. Holzmann 74.25 Baſalt Linz 13.25 England Bergmann Elektr. 86.125 Kali Aſchersleben 109. Berl. Karlsr. Ind. 116.625 Eſtland
Finnland
Frankreich
Griggenland
Hollund Berl. Maſch.=Bau 106.25 Klöcknerwerke 70.875 Hohenlohe=Werke 47. Conti=Gumm 131.75 Kolsw.Chem. Fabr. 90.875 Lindes Eismaſch. 98. Deutſche Cont. Gas/1 417.,625 Mannesm. Röhr 71.625 BogelTelegr. Draht 103. Deutſche Erdöl 98. Maſch.=Bau=Untn. 54.50 Wanderer=Werke 124.50 Bland

D
lggypt. *
1 Pap. Peſo
100Belga
1Milreis
109 Leva
1canad. Doll
00 Kronen
100 Gulden
12. Sta.
todeſtl. gr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.

D

12.73
0.632
59.77
9.204
3.047
2.5ag
55 46
8i.o7
12.42
68.68
5.485
16.38
2.354
188.01
56.21/

12.78
0.837
58.29
0.206
3.053
2.555
55.58
81.23
12.45
66.82
5.495
16.42
2.358
1688.35
55.331

Italien

Japan
Jugoſlawien
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei

ungarn
üruguah
Ver. Staaten

Währung /(
100 Lire.
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes
00 Peſetas =
1100 Tſch. Kr.
1türk. 2
100 Pengö
Golpeſo
Dollar

GeldBrief

21.30 2
0.7241
5.694
80.82
62.41
48.95
11.275
64,04
80.76
10.375

1.049
2.409

21.34
0.726
5.706
81.08
C2.53
42.05
11.295
64.18
60.92
34,00 34,08
10o.395
1.971 1.975

1.051
2.39s

Durmſtädter and Karionalsanr Suriftaut, Flliute der Bresoher Bunt

Frankfurter Kursbericht vom 16. November 1934.

Kenue
Gr. II p. 1934
1935
1936
1937
1938
Gruppel ....
5% Dtſch. Reichsan!
5½%Intern v.30
62Baden .. v.27
69Bayern .v.27
68 Heſſen .v. 28
. .. v. 29
68 Preuß. St. v.28
68 Sachſen ..v.27
6%Thüringen v. 27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze . . ...... !.
2 Dt. Reichspoſt
Schätze..
4½%0
Dtſch. Anl. Ausl.
4 1, Ablöſung.
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
...
68Baden=Baden.
6%Berlin ...v.24
68Darmſtadt
390 Dresden . . v. 26
680 Frankfurt v. 26
6% Heidelberg v.26
62 Mainz... . . .
6%Mannheim v.27
6%München v.29
6%Wiesbaden v.28
6%Heſi. Landesbl.
blig.

103.65
105.9
103.75
101
99
1621.
96.5
95
95.4
96.5
96.75
94.,5
96.25
108
96
95
100.7

95.2

103,
9.7
86
85
83
84.5
85.5
90
91.5

Pe
hyp.=Bk.=Liquid.
43%0
Komm. Obl. . .
69 Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6%0 Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſt. Goldobl. R.11
R.12
6%0
6%Ka)l. Landeskrd.
Goldpfbr. ..
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5½% Lia=Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Ant.
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Dt. Komm. Samm.=
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6%Berl. Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pfbr.
62, Friſ. Hyp.=Bk.
5½%0 Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
60
620 Frki. Pfbr.,Bi
5½% Lig.=Pfr.
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5½% Lig.=Pfr.
62. Pfälz. Hyp.=Bi.
5½% Lig. Pffr.
6SRhein,Hyp.=Bl.
5½% Lig.=Pfr.
679 Golboblig.
6% Südd. Boden=
Cred.=Bank ..
5½% Lig.=Pfbr
62Württ. Hyp.B.

94.75
91.75

88.5
93‟/.
92
93.75

100.5
116,

20.25

92.75
932/,
89.5
92.75
94.5
3.
95
94.25
94
93,
92

Me
630 Dt. Linol Werke
62Mainkraft v. 26
62Mitteld Stahl
6% Salzmann c Co.
6%Ver. Stahlwerke
6%Voigte Häffner
J. G. Farben Bonds!=
5%Bosn L. E. B.
2. Inveſt.
5%Bulg. Tab. v.62
4½% Oſt. Schätze
47 Oſt. Goldrente
5Svereinh. Rumän
4½%
14eie
420 Türk. I. Bagdad
UI. Bagdad
4½%üngarn 1918
7% 1914
Goldr.
1910
42
4½Budp. Stadtan!.
4½Liſſabon
42 Stockholm
Aktien.
Accumulat. Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A.E. G.
AndregeNorisBahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P....
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Cemen: Heidelberg
Karlſtad

33.5
93.25
86.55
I.
87
119.5
12.25
12.25

27
4.5
6.8
7.o5
7.5

52
100

160
26

99.75
60.75

.GChemie, Baſell
Chem.Werke Abert
Chade (A.C) ...
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz
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cheide
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Licht u. Kraftl=
Enzinger Union ..
Eſchweiler ......"
Eßling. Maſchinen.
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Fahr Gebrüder ..
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Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume
Franfurter Hof.
Gelſentirch. Bergw.
Gel.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th. .
Gritzner=Kayſer...
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frift
Hanauer Hofbräuh
Hanfwerke. Füſſen
Harpenerd ergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſen...
Holzmann. Phi
Ziſe Bergb. Stamm
Genüſſe

132.25

44.75
117

207
59.75
94.5
J100
99
116.75
97
298
56.5
56
1114.5
136,
54.5
71.
55.
104.5
87.5

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108.5
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198
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93
37

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37.5
126
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92.75
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113
100

117
71371,
26
79
56

194
200.25

[ ][  ]

Beite 12 Nr. 318

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 17. November 1931

In Erstaufführung
Ein Film von unerhörter
Schönheit, entzückender
Musik und dem unsterbl.
Walzer von Strauß.

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Wienerwald

Ein Stück Wien wie es
jauchzt und lacht, wie es
klingt und singt voll Leben
und Wirklichkeit mit
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Wolf Albach-Retty.
Beginn: 3.45, 6.00, 8.20 Uhr.
Jugendliche zugelassen.
Am Sonntagmorgen
11.15 Uhr unwiderrufl.
letzte Wiederholung der
Film-Morgenfeler
Von Königsberg
bis Berchtesgaden

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Darmstadt!
Der Film des gewaltigen
packenden Miterlebens,
die Krönung der Schau-
spielkunst
Greta Garbo’s

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zauberhaft schön u. unvergeß-
bis
auf
lich ist, und der gekrönt wird
weiteres / durch das herrliche Spiel der
ungültlg!! unvergleichlich großen Schau-
spielerin
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Beginn: 3.45, 6.00, 8.20 Uhr.

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Beginn: 3.45, 6.00, 8.20 Uhr.

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Leitung: BlümerHehyn
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Kuhn, Schlüter.
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Anfang 19.30, Ende 22.00
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Minna von Barnhelm
Luſtſpiel von Leſſing
Inſzenierung: Everth
Hauptdarſteller: Lembach,
Schultze=Weſtrum, Trumpp,
Bartſch, Baumeiſter, Link=
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mit viel Musik, Liebe und
Hochstapelei
lch sing mich in
Dein Herz hinein
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Gülstorff, Fritz Odemar.
Heute Beginn 10.45 Uhr
Machtvorstellung
Der herrliche Südseefilm:
Kriss, das Flammende
Schwert
Eines Naturvolkes Liebe
bis zur Leidenschaft u. Haß
bis zum Blutrausch, dem
gefürchteten Amoklauf.
Sonntag Einlaß 1.30 Uhr
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Termin: Mittwoch, den 28. November, vormittags
10 Uhr, auf der Bürgermeiſterei in Weiterſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Weiterſtadt, Band IV,
Blatt 292:
3. Flur 2 Nr. 384, Acker, vorm weißen
Thal, 956 qm . . . Schätzung: RM. 150.
4. Flur 3 Nr. 388, Acker, hinterm Geiß=
ler
, 762 qm . . . . Schätzung: RM. 80.
5. Flur 13 Nr. 420, Acker, ober dem
Nußſtimmel vorm langen Rücken,
1706 qm . . . . . . Schätzung: RM. 350.
6. Flur 18 Nr. 561, Acker, an den Grä=
ben
, 813 qm . . . . Schätzung: RM. 250.
Zuſammen RM. 830.
Grundſteuerwert zuſammen 687. RM.
Eigentümer:
a) Petri, Heinrich, der Fünfte in Weiterſtadt.
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daſelbſt, als Geſamtgut der Errungen=
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