Darmstädter Tagblatt 1934


16. November 1934

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Hinzelmmmmer 10 Pfennigs

Armſtädtk

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Wöchentliche iUnſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 317
Freitag, den 16. November 1934.
196. Jahrgang

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2. Reichsbauerntag in Goslar.

Aufkakt in der Reichsbauernſtadk Goslar. Landarbeiker und Bauer arbeiken Hand in Hand.
20s Ziel der bäuerlichen Markkregelung.

* Saar und Abrüſkung in Genſ.
Die außerordenkliche Völkerbundskagung

vom November.

Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
W. H. Genf, 13. November 1934.

eierliche Eröffnung des Reichs=
bauernkhings
.
DNB. Goslar, 15. November.
St drei Tagen hat die Reichsbauernſtadt im jungen Deutſch=
land
, ds tauſendjährige Goslar, das Herz des deutſchen Bauern=
tumst
Gaſt. Seit drei Tagen haben in der alten Reichs=, Kai=
ſer
= un Hanſeſtadt, im Herzen niederdeutſchen Bauernlandes, die
Führerdes Bauerntums in zahlreichen Sondertagungen vom frühen
* Morxe bis in den ſpäten Abend, das Geleiſtete überblickend, die
S. 21
dringſepſten Aufgaben für die nächſte Zukunft beraten und die
Zielſſitzng der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik bis in alle Ein=
zelhezu
erläutert. Der Weg iſt feſtgelegt, auf dem das große
Ziel eeicht werden ſoll: Das deutſche Bauerntum als den Träger
unſewrdeutſchen Zukunft, als den unverſieglichen Lebensquell des
deutſſichn Volkes in ſeinem Beſtand zu garantieren, zu erhalten und
weitetnentwickeln. Denn auch über dem zweiten Reichsbauerntag
ſchwentals Leitſpruch das Wort unſeres Führers: Deutſchland
E wird/e Bauernland ſein oder es wird nicht ſein.
O5heidige Marſchmuſik weckt in der Frühe des Tages das ver=
G(träumt Soslar aus dem Schlummer. Wie ein einziges Tuch im
Grümr Girlanden und im Rot der Fahnen liegt der Schmuck
über aen Straßen. Die Konturen der jahrhundertealten Bauten
träße ſind uch den leichten Nebel verwiſcht. Ganz Goslar ſcheint an
dieſenruge nur ein Ziel zu kennen: Das Oſterfeld im Südoſten.
es Und )ch eu angelegte Zufahrtsſtraße iſt lange vor Beginn des
Aum Thin osvon einer ſchier endloſen Wagen= und Fußgängerſchlange
oemfe! chi
Tos Thinggelände überragt das Wahrzeichen des zwei=
sehe
b ten Rehsbauerntages, ein monumentaler Aufbau, der in 16 Me=
Ry tern An das Symbol des Reichsnährſtandes und zu beiden Sei=
ten d4/Sdalsrunen trägt. Die Mittelſtraße iſt von den Abſperr=
zatz
manm üften der SS. eingeſäumt. Ein Halbkreis von Tannen
nd Jfanen umſäumt den Ehrenhof, der dem Thinggelände eine
einhetuh wirkende Raumgeſtaltung verleiht.
Innere des Kongreßzeltes iſt als Zelt gar nicht mehr zu
erken. Die ganzen Wände und zum Teil auch die Decke ſind
völlih nit Grün und Fahnentuch verkleidet. Selbſt um die Licht=
trägex
ehen ſich ſmaragdene Kränze. Die Stirnwand trägt das
maddes Reichsnährſtandes, das Hakenkreuz mit Aehre und
hu Das Podium, das etwas erhöht liegt, iſt mit gewaltigen
Büſcheyſchönſter Chryſanthemen verkleidet. Hier ſind die Mitglie=
MeA der gReichsbauernrates auf ihren Ehrenplätzen verſammelt.
Eint. Rechtes von hat der Muſikzug der Leibſtandarte Adolf Hitlers
Aufſthelng genommen, der die muſikaliſche Einleitung des zweiten
M Reichzuerntages unter Leitung des SS.=Oberſturmführers Mül=
er
=Gy übernommen hat. Schon eine halbe Stunde vor Beginn
iſt daszwaltige Zelt, das 3000 Perſonen zu faſſen vermag, bis
r Saletzten Platz gefüllt, und es iſt an den braungebrannten,
geſunhe und kräftigen Geſtalten unſchwer zu erkennen, daß man
10 ſch inten einer bäuerlichen Gemeinſchaft befindet.
4urufe künden von weitem das Nahen des Reichsbauern=
janf
ührels dem von ſeinen Bauern, von denen viele in ihren Trach=
En elsſtienen ſind, ein herzlicher Empfang bereitet wird. Die feſt=
frolN

iche 2Siate Feuerwerksmuſik von Händel iſt das feierliche Vor=
iel
ezt Eröffnung des Reichsbauernthings. Erſchütternd ein=
bringrll ſang der Chor der Leibſtandarte das alte Bauerntrutzlied
Wcengdood as Slav‟. Das grelle Licht der Scheinwerfer wan=
beit
1u4 farbenfrohe Bild. Aus dem gedämpften und milden Licht,
NS A0h die Zeltdecke fiel, iſt nun eine ſtrahlende Helle gewor=
ben
. Us Grün und Rot, der Schmuck, das Braun der Uniformen
P Id O Aunt der Kraäcten ercetnen Wie WW Meitee Gafben
I eröffnet der Sprecher des Reichsbauernthings,
Staatsſekrekär Willikens,
Ds 7i Bauernthing im neuen Deutſchland. Nachdem in einer
Neihesm Sondertagungen auf dem zweiten Reichsbauerntag die
Nuigher des Bauernthings die wichtigſten Fragen beſprochen
Mie kverſammelten ſie ſich nun zum erſten Male, um vor der
Weitd Hoe ffentlichkeit die Grundfragen zu klären, die die deutſche
Saleahft und die Oeffentlichkeit bewegen. Nach alter Sitte
in uhchem Brauch erhoben ſich die Thinggäſte von den Plätzen,
um d fährer mit einem dreifachen Sieg=Heil zu begrüßen. Der
SeeA des Reichsbauernthings begrüßte insbeſondere die Ver=
letevsl
; verſchiedenen Gliederungen der NSDAP., der Reichs=
her
4t, der Wehrmacht, der Länder und Behörden der Stadt
Doslechdiee höheren Führer des Arbeitsdienſtes und die Brüder
Dn Saar, ſowie die Vertreter, des Bauerntums aus einer
Reiheeira päiſcher Länder.
Sttsrat Helmut Reinke, der das erſte Referat des
Reich kiue rnthings übernommen hatte, wies in ſeiner Rede
Saragyſin es ſei bezeichnend für die nationalſozialiſtiſche Auf=
ſaſſun
A daß ihm als dem Reichskommiſſar für Landarbeiter=
Tage Die Aufgabe zugefallen ſei, die Reihe der auf dem Thing
A b Mdelnden Probleme zu eröffnen. Das zeige, daß
* Kandarbeiter als vollwerkiges Mitglied
Die bäuerliche Gemeinſchaft aufgenommen
i daß ſeine Betreuung nicht nur in wirtſchaftlicher, ſon=
derne
rmehmlich in ſeeliſcher Beziehung im Vordergrund des
te s ſtehe. Bauer und Landarbeiter ſeien heute eine in
Inve ic licher Treue hinter dem Führer ſtehende Gemein=
HaieR Wichtiger als ein abſolut hoher Barlohn ſei eine bei ge=
lecht
Arrbeitsentgelt echt nationalſozialiſtiſche Behandlung des
As. Bei den Landarbeitern habe es auch in der ſchlimm=

ſten liberaliſtiſchen Epoche nie eine ſolche Entfremdung oder gar
feindliche Einſtellung zum Brotherrn gegeben, wie in der In=
duſtrie
. In vielen Gegenden habe der Landarbeiter und ſeine
Familie auch zur Familie des Bauern gehört. Bei der Neubil=
dung
deutſchen Bauerntums werde die Tatſache gewürdigt, daß
der Landarbeiter nach ſeiner Abſtammung und ſeiner bevölke=
rungspolitiſchen
poſitiven Einſtellung eines der wertvollſten Glie=
der
unſerer Raſſe iſt.
Staatsrat Reinke wandte ſich dann dem Saiſonarbeiter=
problem
zu, bei dem das Bemühen fortgeſetzt werde, trotz aller
Schwierigkeiten aus den Wanderarbeiterſtellen feſte und dauernde
Arbeitsplätze für bodenverwurzelte Menſchen zu ſchaffen.
Den oft von begeiſtertem Beifall unterbrochenen Ausführun=
gen
folgte als zweites Referat die Behandlung eines ähnlichen
Problems, nämlich
die Beireuung der Menſchen im Reichsnährftand,
das der oſtpreußiſche Landesbauernführer Mathias Haidn
hielt. Er ſtellte die ſeeliſche Betreuung des bäuerlichen Menſchen
in den Vordergrund ſeiner Betrachtungen.
Bauer ſein, ſei ein Angelegenheit der Geſinnung und blut=
bedingten
Lebenshaltung, die nur aus einer Weltanſchauung
heraus denkbar ſei. Die ſeeliſche Betreuung müſſe dieſe Geſin=
nung
, die noch lange nicht Allgemeingut unſeres Volkes ſei, zu
wecken verſuchen. Ihre erſte Aufgabe ſei, dieſe Geſinnung in
der Erhaltung, Nährung und Verbeſſerung unſeres Blutes, das
das höchſte Gut unſeres Volkes, gewiſſermaßen unſere völkiſche
Subſtanz ſei, zu betätigen. Der Bauernführer müſſe wiſſen, daß
er nicht nur wirtſchaftliche Aufgaben zu bewältigen habe. Nicht
die Wirtſchaft mache die Geſinnung, ſondern die Geſinnung ge=
ſtalte
die Wirtſchaft.
Nach Landesobmann Haidn behandelte der Führer des Ver=
waltungsamtes
Freiherr von Kanne die Betreuung
des Hofes im Reichsnährſtand.
Das letzte Referat der Vormittagstagung hatte der Leiter
der Reichshauptabteilung IV, Karl Vetter, übernommen,
der über die Getreidewirtſchaft als Beiſpiel einer
Marktordnung durch den Reichsnährſtand ſprach.
Aus den ſehr eingehenden Darlegungen über Organiſation
und Durchführung der neuen Getreidewirtſchaft ging hervor, daß
die Marktorganiſation des Reichsnährſtandes keineswegs eine
Kartellierung der Landwirtſchaft darſtelle, denn das Kartell
erfaßte meiſt nur eine einzige Wirtſchaftsſtufe, die deutſche Ge=
treidewirtſchaft
dagegen alle Wirtſchaftsſtufen von der Erzeu=
gung
bis zur letzten Verteilung. Die neue Marktordnung wirkt
ſich in Jahren geringerer Ernte, wie in dieſem Jahr, zugunſten
der Verbraucher aus und bringe für den Bauer Ablieferungs=
pflichten
, gewähre dafür aber in Jahren überreichlicher Ernte
auch Ablieferungsrechte.
Am Donnerstag nachmittag ſprachen Stabshauptabteilungs=
leiter
Roland Schulze über die Aufgaben der bäuerlichen
Preſſe als Mittlerin zum deutſchen Haus, und anſchließend
Stabshauptabteilungsleiter Karl Motz über die Werbung im
Reichsnährſtand. Den Schlußvortrag hielt der Gauleiter von
Mainz=Franken, Dr. O. Hellmuth, der ein packendes Bild
vom Leben und Sterben des Vorkämpfers für die bäuerliche
Freiheit, Florian Geyer, entwarf.
Verkauf von feſten Brennſtoffen
nur nach Gewichk.
DNB. Berlin, 15. November.
Dem Reichskommiſſar für Preisüberwachung iſt eine Reihe
von Nachrichten zugegangen, nach denen der Verkauf von feſten
Brennſtoffen verſchiedentlich nicht nach Gewicht, ſondern nach dem
Stückpreis erfolgt. Bei einem ſolchen Verkauf ſind Verluſte und
Ueberteuerung für die Bevölkerung zu beſorgen. Um die Bevöl=
kerung
davor zu ſchützen, hat der Reichskommiſſar für Preisüber=
wachung
eine Verordnung erlaſſen, nach der der Verkauf von
Steinkohlen, Steinkohlenkoks, Steinkohlenbriketts, Braunkohlen,
Braunkohlenbriketts, Grudekoks ſowie aus dieſem hergeſtellter
Briketts oder bayeriſcher Pechkohle und der aus dieſer hergeſtellten
Briketts nur nach Gewicht erfolgen darf. Zuwiderhandlungen
werden mit Gefängnis oder mit Geldſtrafe beſtraft.
Die Induſtriekarkellſtelle dem Führer der Wirtſchaft
unkerſtellk.
DNB. Berlin, 15. November.
Im Intereſſe der von dem Preiskommiſſar Dr. Gördeler
angeſtrebten einheitlichen Prüfung der Frage, ob und welche
kartellmäßigen Bindungen gelockert werden können, wurde dem
Führer der Wirtſchaft auf ſeinen Wunſch von ſeiten der indu=
ſtriellen
Hauptgruppenführer die Kartellſtelle des bisherigen
Reichsſtandes der deutſchen Induſtrie als Apparat für die ent=
ſprechenden
Anregungen aus der geſamten deutſchen Wirtſchaft
bis auf weiteres unmittelbar unterſtellt. Dieſe Stelle wird
künftig ſowohl für die Induſtrie als in unmittelbarem Auftrag
des Führers der Wirtſchaft für die geſamte Wirtſchaft im engſten
Einvernehmen mit Dr. Gördeler eingeſetzt werden. Es ſoll ohne
irgendwelche Experimente intenſiv mit Hilfe der Fachgruppen
geprüft werden, wo zu Erſtarrung gewordene privatrechtliche
Bindungen zu lockern und zu löſen ſind. Die Entſcheidung über
die Durchführung ſolcher Vorſchläge liegt bei dem Preiskommiſſar
Dr. Gördeler, ſoweit in ſolchen Fällen ein Kartellverband nicht
freiwillig die entſprechenden Folgerungen zieht,

Eine Woche trennt uns noch von der Novembertagung des
Völkerbundsrats, die diesmal für Deutſchland eine große und
ſchickſalsſchwere Bedeutung gewinnen kann. Als einziger Punkt
der Tagesordnung iſt bis jetzt die Saarfrage vorgeſehen. Aller
Vorausſicht nach wird der Völkerbundsrat diesmal ſein letztes
Wort vor der Abſtimmung zu ſagen haben. Gewiß ſind wichtige
Beſchlüſſe über die Vorbereitung und Durchführung der Volks=
abſtimmung
im Saargebiet ſchon auf früheren Völkerbunds=
tägungen
gefaßt worden und die vom Völkerbund eingeſetzten
Abſtimmungsorgane haben ja inzwiſchen ihre Tätigkeit ſchon
aufgenommen. Es geht aber diesmal um etwas anderes, nämlich
um den Verſuch Frankreichs, durch Vermittlung des Völker=
bundsrats
, ſtimmungsmäßig auf das Ergebnis der Saarabſtim=
mung
ſelbſt Einfluß zu gewinnen. Dieſe Verſuche ſind ja ſchon
ſeit Monaten eikennbar und fanden zuerſt in dem bekannten
franzöſiſchen Aide Mémoire und ſpäter in den Erklärungen
Barthous während der Septembertagung des Völkerbundsrates
ihren Ausdruck. Auch die letzten militäriſchen Drohungen Frank=
reichs
gehören mit in das Gebiet der Stimmungsmache. Sie
ſollen den Separatiſten, Emigranten und ſonſtigen Gegnern
des Dritten Reiches im Saargebiet Mut machen und der anti=
deutſchen
Propaganda dort Auftrieb verſchaffen. Es wäre aller=
dings
nicht das erſte Mal, daß ſich Franzoſen bei der Anwen=
dung
ſolcher Mittel über den deutſchen Charakter gründlich
täuſchen.
Bei den Saarverhandlungen des Völkerbundsrats, die am
21. November beginnen, wird es ſich nun vor allem darum han=
deln
, ob oder in welchem Umfange der Völkerbundsrat ſich da=
zu
hergibt, dieſem franzöſiſchen Manöver Vorſchub zu leiſten.
Bekanntlich legt Frankreich den größten Wert darauf, durch den
Rat eine ſogenannte Definition des Status quo im Saargebiet
zu erreichen, von der man ſich in Paris eine ſtarke propagan=
diſtiſche
Wirkung im Saargebiet verſpricht. Entgegen den klaren
Beſtimmungen des Friedensvertrages, die kürzlich auch von der
Akademie für deutſches Recht nochmals unterſtrichen wurden,
ſoll hier dem Status quo ein neuer Sinn gegeben werden,
Sratus quo ſoll nicht der bisherige Zuſtand, alſo die ſchwer
kompromittierte und unbeliebte Völkerbundsdiktatur, ſondern
eine Art Selbſtverwaltung unter Völkerbundsoberherrſchaft, ähn=
lich
wie in Danzig, ſein. Mit dieſem Köder hofft man Anhänger
für den Status quo zu gewinnen! Darüber hinaus foll die
Möglichkeit einer ſpäteren zweiten Abſtimmung ebenfalls ent=
gegen
den Klauſeln des Friedensvertrages! mehr oder weni=
ger
beſtimmt in Ausſicht geſtellt werden. Da man in Paris
genau weiß, daß für den Anſchluß an Frankreich ſo gut wie
niemand im Saargebiet ſtimmen wird, ſo bleibt die einzige
Hoffnung die, durch Vertragsverdrehungen und durchſichtige
Täuſchungsmanöver wenigſtens einen namhaften Prozentſatz für
den Status quo, oder für das, was Frankreich ſo nennt, zu er=
reichen
. Daneben geht die franzöſiſche Politik dahin, eine Reihe
von wirtſchaftlichen Fragen, die viel beſſer nach der Abſtimmung
gelöſt werden könnten, ſchon jetzt in die Debatte zu werfen, um
Deutſchland damit Schwierigkeiten zu machen und um gleich=
zeitig
Verwirrung und Unſicherheit ins Saargebiet zu tragen.
Dazu gehören vor allem die Frage des Rückkaufs der Saar=
gruben
und das Schickſal der im Saargebiet umlaufenden Fran=
kenwährung
, mit allem was an Einzelfragen damit zuſammen=
hängt
.
Noch liegen die Beſchlüſſe des in Rom tagenden Saar=
komitees
, das dem Völkerbundsrat Vorſchläge für ſein letztes
Wort vor der Abſtimmung ausarbeiten und unterbreiten foll,
nicht vor. Es ſteht aber feſt, daß Frankreich auch hier ſchon mit
Zähigkeit um die Verwirklichung ſeiner Pläne kämpft, von
denen es allerdings wiſſen muß, daß ſie im Saarkomitee ſelbſt,
wie auch im Völkerbundsrat Widerſtand finden. Die künſtliche
Verdrehung des Vertragstextes zum Nutzen des Saarſeparatis=
mus
und der franzöſiſchen Politik iſt doch allzu offenkundig. So
iſt es möglich, daß man in Rom über die techniſchen Einzel=
fragen
, an deren Verhandlung auch deutſche Sachverſtändige teil=
nehmen
, nicht viel hinauskommt, und daß der Bericht des Saar=
komitees
erſt unmittelbar vor der Ratstagung in Genf ſeine
endgültige Faſſung erhält, nachdem gewiſſe diplomatiſche Son=
dierungen
vorher abgeſchloſſen ſind.
Neben der beſonders heimtückiſchen Frage des Status quo
und neben den wirtſchaftlichen und finanziellen Problemen kann
man im Hintergrund auch noch andere Fragen entdecken, die
auch den Saarausſchuß heute ſchon beſchäftigen. Man ſtellt ſich
ſo, als könne man jene Minderheit, die vorausſichtlich gegen
Deutſchland ſtimmen wird, bei einer Rückgliederung des Saar=
gebiets
an das Reich nicht ohne beſonderen Schutz laſſen ins=
beſondere
den jüdiſchen Volksteil. Deshalb beſteht die Abſicht,
für dieſen Fall ein beſonderes Minderheitenſtatut und andere
Garantien auszuarbeiten, die in Wirklichkeit natürlich die deut=
ſchen
Hoheitsrechte einſchränken und die Möglichkeit fremder
Einmiſchung in die Angelegenheiten des Saargebiets verewigen
würden. Damit hängt auch die Frage des Optionsrechts zu=
ſammen
, die ebenfalls neue und verwickelte Probleme aufwerfen
und ſpätere Konflikte wahrſcheinlich machen würde
Obgleich natürlich die Saarfrage während der November=
tagung
im Vordergrund des deutſchen und des internationalen
Intereſſes ſteht, wird auch die gleichzeitig damit ſtattfindende
Tagung des Präſidiums der Abrüſtungskonferenz nicht ohne
Bedeutung ſein. Zwar kann diesmal weniger denn je irgendeine
Entſcheidung gefällt werden, und an eine Wiederbelebung der
Abrüſtungskonferenz ſelbſt iſt wohl auch nicht mehr zu denken.
Aber die Stellung der maßgebenden Mächte zu den Abrüſtungs=
fragen
, wie ſie hierbei zutage treten muß, und vor allem die
Haltung Sowjetrußlands, werden, im Zuſammenhang mit der
Londoner Flottenkonferenz und der ganzen internationalen Lage,
vielleicht doch intereſſante Aufſchlüſſe geben. Henderſon hat be=
kanntlich
vorgeſchlagen, den Gedanken an ein umfaſſendes Ab=
rüſtungsabkommen
vorläufig zurückzuſtellen und Teilverträge ab=
zuſchließen
. Dabei denkt er an jene Gebiete, auf denen nach
ſeiner Meinung wenigſtens gewiſſe Fortſchritte erzielt und ein

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Seite 2 Nr. 317

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 16. November 1931

Mindeſtmaß von Uebereinſtimmung erreicht iſt. Er nannte dabei
bekannlich die Frage des Waffenhandels und der Waffenher=
ſtellung
, der Rüſtungshaushalte, ſowie der Einrichtung einer
ſtändigen Abrüſtungskommiſſion. Dieſe Fragen klingen ziemlich
harmlos und ſo, als ob ihnen jeder abrüſtungswillige Staa
von vornherein zuſtimmen müſſe. Wir wiſſen aber aus Er=
fahrung
, daß ſich auch hinter einer harmloſen Faſſade Fußangeln
und Fallſtricke verbergen können und daß man derartige Metho=
den
gerade gegenüber Deutſchland anzuwenden liebt.
Da Sowjetrußland ſehr wahrſcheinlich nicht ohne Füh=
lung
mit Frankreich ſeit einiger Zeit einen Sonderkurs in
der Abrüſtungsfrage verfolgt und immer wieder den Verſud
macht, die eigentliche Konferenz in ihrer alten Form zum Ab=
ſchluß
zu bringen und dafür entweder eine ſogenannte ſtändige
Friedens= und Sicherheitskonferenz ins Leben zu ruſen, oder
aber den Völkerbundsrat nunmehr wieder mit der Abrüſtungs=
frage
zu befaſſen, ſieht man, wie erwähnt, der Haltung Litwi
nows auf der Präſidiumstagung mit einiger Spannung ent=
gegen
. Man kann auch gelegentlich die Vermutung hören, daß
die von Henderſon vorgeſchlagene ſtändige Abrüſtungskommiſſion
für die Ruſſen ein beſonderes Intereſſe haben müſſe und ſie
vielleicht zu einer deutlicheren Klarlegung ihrer eigenen Pläne
veranlaſſen könne. Wie ſtellt man ſich im übrigen aber etwa eine
wirkſame Kontrolle ſowjetruſſiſcher Rüſtungen durch Einforde=
rung
und Prüfung des ruſſiſchen Rüſtungshaushalts praktiſch
vor? Am wahrſcheinlichſten iſt es immer noch, daß die Kon=
ferenz
, wenn nicht in der Frage der Waffenherſtellung, ſo doch
in der des Waffenhandels, zu einer Einigung kommt. Aber
ſelbſt dann wäre immer noch mit einer dauernden Durchlöche=
rung
dieſer Beſchlüſſe auf Grund von Vorbehalten und eigenen
Auslegungen der verſchiedenſten Staaten zu rechnen.
In dem franzöſiſch=tſchechiſchen Propagandablatt, Journa.
des Nations, wird hier wieder lebhaft für ein Eingreifen des
Völkerbunds gegen die angebliche deutſche Aufrüſtung Stimmung
gemacht. Dem gleichen Zweck dienen auch zahlloſe Enthüllungen
über militäriſche Rüſtungen Deutſchlands, mit denen die Welt=
preſſe
überſchwemmt wird. Da aber die Abrüſtungskonferenz
ſelbſt ſich hier als gleichgültig oder ohnmächtig gezeigt haben
ſoll, ſo würden eben beſtimmte Kreiſe dieſe ganze Frage gern
an den Völkerbundsrat abſchieben, deſſen Zuſammenſetzung der
franzöſiſchen Wünſchen mehr entſpricht. Trotzdem iſt mit Vor=
ſtößen
dieſer Art während der Novembertagung nicht zu rechnen
Der Rat wird ſchon an der Saarfrage einen genügend harten
uind unverdaulichen Brocken vorfinden. Daher wird die gleich=
zeitige
Einberufung des Präſidiums der Abrüſtungskonferenz
vielfach auch dahin gedeutet, daß man es damit den Sowjet=
ruſſen
unmöglich machen wollte, den Völkerbundsrat mit der
Abrüſtungsfrage zu belaſten, und ſie zwingt, ſich nunmehr an
das zuſtändige Organ der Abrüſtungskonferenz zu wenden.
Hinter dieſen beiden großen Fragen tritt das Chaco=Problem
das in derſelben Novemberwoche ſogar eine Vollverſammlung
des Völkerbundes beſchäftigen ſoll, naturgemäß für die euro=
päiſchen
Staaten an Bedeutung zurück, obgleich hier um Krieg
und Frieden geſpielt wird. Vieles ſpricht übrigens dafür, daß
auch hier das Gezerre weitergehen wird, daß der Völker=
bundsrat
im Bewußtſein ſeiner geringen Autorität und ſeiner
ſchwachen Eingriffsmöglichkeiten vor neuen Entſcheidungen aus=
weichen
und dafür diesmal den Haager Schiedsgerichtshof ein=
zuſchalten
verſuchen wird. Man darf aber nicht überſehen, daß
die ſüdamerikaniſchen Staaten, die ja im Völkerbund ſehr zahl=
reich
und auch im Rat mit drei Mitgliedern vertreten ſind, ſich
gerade für dieſen Krieg ſehr ſtark intereſſieren, weil auch ihnen
natürlich das Hemd näher liegt als der Rock ..."

Lavals Saarpolikik in Genſ.

Außenminiſter Laval hat am Donnerstag nachmittag vor dem
Auswärtigen Ausſchuß der franzöſiſchen Kammer ausführlich über
Frankreichs Außenpolitik berichtet. Im Mittelpunkt ſeiner Aus=
führungen
ſtand die Saarfrage. Nachdem er wie die amtliche
Mitteilung über die Ausſchußſitzung beſagt an die Haltung ſei=
ner
Vorgänger in der Saarfrage erinnert hatte, gab er Aufſchluß
über die Verhandlungen des Dreierausſchuſſes in Rom zur Vor=
bereitung
der Entſcheidungen, die der Völkerbundsrat demnächſt zu
treffen haben werde. Er hat gleichzeitig ſein Vertrauen in den
normalen Ablauf des Verfahrens zum Ausdruck gebracht, das
durch den Friedensvertrag und den Völkerbundsrat feſtgelegt wor=
den
ſei, und den Willen Frankreichs betont, ſich in voller Sachlich=
keit
an dieſes Verfahren zu halten. Nach einer längeren Aus
ſprache legte der Miniſter dar, daß Frankreich nur ein Ziel habe,
die Sicherung der Abſtimmungsfreiheit.
Frankreich ſei entſchloſſen, in friedlichem Geiſt und ohne Hin=
tergedanken
, ſeine aus den geltenden Verträgen ſich ergebenden
Verpflichtungen zu erfüllen und die ihm obliegenden Intereſſen
zu ſchützen.
Ueber die amtliche Mitteilung hinausgehend wird erklärt,
daß Laval betont habe, es ſei kein neuer Plan in Ausſicht genom=

den, von denen eine neue Belebung des Warenaustauſches zu er=
warten
iſt.
Die deutſch=franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen wer=
den
am kommenden Montag in Paris beginnen, nachdem ſich die
Reichsregierung mit dem von der franzöſiſchen Regierung vorge=
ſchlagenen
Termin einverſtanden erklärt hat.
Reichskommiſſar Dr. Gördeler ſprach vor ſämtlichen Wirt=
ſchaftsführern
über den Einſatz der Wirtſchaftsorganiſation bei der
Preisüberwachung. Der kommiſſariſche Führer der Wirtſchaft, Graf
von der Goltz, erklärte im Namen der Hauptgruppen= Fachgruppen=
und Bezirksführer, daß die Beſtrebungen des Reichskommiſſars die
unbedingte Unterſtützung der Wirtſchaftsorganiſation finden.
Der Staatsſekretär im Reichsminiſterium für Wiſſenſchaft, Er=
ziehung
und Volksbildung und im preußiſchen Miniſterium für
Wiſſenſchaft. Kunſt und Volksbildung, Dr. Stuckart, iſt in den einſt=
weiligen
Ruheſtand verſetzt worden. Seine weitere Verwendung
in einem gleichwertigen Amt iſt vorgeſehen.
Der preußiſche Miniſterpräſident hat den Oberlandſtallmeiſter
Rau mit ſofortiger Wirkung einſtweilen in den Ruheſtand verſetzt.
Landſtallmeiſter Dr. Seyffert iſt zum Oberlandſtallmeiſter ernannt
worden.
Am 14. November iſt in Berlin der Geſandte a. D. Freiherr
Lucius von Stoedten im Alter von 65 Jahren geſtorben. 1910 war
er Geſchäftsträger in Sofia.
Wie der Reichseinheitsverband des Deutſchen Gaſtſtätten=
gewerbes
mitteilt, ſind für den 2. Eintopfſonntag am 18. November
folgende drei Gerichte vorgeſehen: 1. Deutſche Bohnen mit Einlage
(beſtehend aus Wurſt, Speck oder Fleiſch), 2. Brühkartoffeln mit
Rindfleiſch, 3. Gemüſetopf mit Fleiſcheinlage.
Times zufolge hatte Herr v. Ribbentrop eine private Zu
ſammenkunft mit General Smuts. bevor dieſer auf dem Luftwege
die Rückreiſe nach Südafrika antrat.
Die erſte franzöſiſche Unterſeebootsflottille, beſtehend aus vier
Booten, trat am Donnerstag von Cherbourg aus eine einmonatige
Auslandsreiſe an. in deren Verlauf ſie Holland, England und die
ſkandinaviſchen Länder aufſuchen wird.
Der in Prag weilende Rechtsanwaltsanwärter Dr. Fritz
Kreisler, der Verfaſſer der Broſchüre Wer hat Dollfuß ermordet?
gegen den das Wiener Gericht einen Steckbrief erlaſſen hat. iſt
bis zum Eingang des Auslieferungsbegehrens in Sicherungshaft
genommen worden.

men, er werde vielmehr mit dem urſprünglich von Barthou aus=
gearbeiteten
Plan nach Genf gehen. Der Dreierausſchuß müſſe
entſcheiden, ob dieſer Plan dem Völkerbundsrat unterbreitet wer=
den
ſolle. Auf eine Anfrage, auf welche Abmachungen er ſich in
der Frage, der etwaigen Entſendung franzöſiſcher Truppen ins
Saargebiet berufe, ſoll Laval erklärt haben: Auf eine Entſchei=
dung
aus dem Jahre 1926, jedoch werde Fvankreich niemals eigen=
mächtig
, ſondern nur auf Verlangen der Regierungskommiſſion
Truppen entſenden, die neutralen Charakter tragen würden.

Der Saarbevollmächtigte, des Reichskanzlers, Gauleiter Bürckel
gibt zu den Angriffen, die in einigen berüchtigten Emigranten=
blättern
des Saargebietes erfolgten, und die ſich mit dem Be=
ſuch
des Saarbevollmächtigten bei Aloiſi beſchäftigen, folgende Er=
klärung
ab:
1. Zwiſchen dem deutſchen Botſchafter und mir beſtanden
ebenſowenig Differenzen über die Saarfrage als zwiſchen mir und
dem Auswärtigen Amt oder ſonſt irgend welchen Reichsſtellen.
2. Die Barthouſche Denkſchrift wurde weder von mir, noch
von dem italieniſchen Kabinettschef in irgend einer Form zwiſchen
uns beiden zur Diskuſſion geſtellt.
3. Von der Grubenfrage war ebenſowenig die Rede.
4. Die Entſendung von Finanzſachverſtändigen geſchah nicht
im Gegenſatz zu dem deutſchen Botſchafter oder im Gegenſatz zu
den Wünſchen des Auswärtigen Amtes, ſondern im gemeinſamen
Einvernehmen habe ich perſönlich noch von Rom aus telegraphiſch
die Entſendung von Finanzſachverſtändigen beantragt und nach
meiner Rückkehr durch perſönliche Ausſprache in die Wege geleitet.
5. Für meinen Aufenthalt in Rom war lediglich eine einzige
Ausſprache mit Herrn Aloiſi vorgeſehen.
6. Daß ich vom Führer von Rom ab= und zu ihm berufen
worden wäre, iſt ſelbſtverſtändlich genau ſo lügenhaft, wie alle
übrigen ſogenannten Feſtſtellungen der ſeparatiſtiſchen Preſſe. Ich
werde in Zukunft auf Berichte genannter Zeitungen nicht mehr
antworten, da ich der Auffaſſung bin, daß auch die geriſſenſten
Lügen und Verleumdungen die ausſichtloſe Situation der Herren
Separatiſten nicht irgenwie ändern können.

*

Baldwins inkerprekierte Rheingrenzer
104
An dem unglücklichen Wort Baldwins, daß Englande

Grenze am Rhein läge, haben die Engländer nun ein habeg
Jahr herumgekaut. Die Formulierung war ja gelind geſyoe
mißverſtändlich und hat auch zu Mißverſtändniſſen mehr o0
Mfd
reichlich Anlaß gegeben, ſo daß ſich jetzt der engliſche gri
miniſter Lord Heilsham genötigt ſah, durch eine authent
ſch*
Interpretation die Beſorgniſſe aus der Welt zu ſchaffen de
offenbar auch in England ſelbſt entſtanden ſind.
Die Auslegung des Kriegsminiſters Heilsham iſt eine reit p=
juriſtiſche
. E: iſt ja von Haus aus Rechtsanwalt und vim ſepioſtols
Baldwin dahin verſtanden wiſſen, daß die Wirkſamkeit einm M4 Es lind
Luftangriffes ausſchließlich von der Entfernung des Angriffi ge.
ſtützpunktes abhänge. Je weiter dieſer Stützpunkt entfernt ſol ih aſſchen 8i
deſto größer ſei die Wahrſcheinlichkeit, daß die engliſchen Vez. maus noch
70 Mklad
teidigungsflieger dem Gegner den Weg verlegen können.
Das iſt eine glatte Selbſtverſtändlichkeit aber wir glauhok zlr s 0n den
doch nicht recht, daß damit der Fall erledigt ſein kann. Moß ſapſhurei fu9
würden wohl die Engländer dazu ſagen, wenn nach der olell z ben Japane.
chen Auslegung Deutſchland behauptete, unſere Grenze läge g, ſe vorden=
der
Nordſee? Man würde uns ſofort der Annexion beſchuldiaſt. Daß nun der
und all die alten Ladenhüter über den deutſchen Imperal’smm za= vrläufig M
wieder ins Schaufenſter ſtellen. Jedenfalls iſt der Zweck, dc ſeoch daß beie
zr Madiwoſt
Baldwin verfolgte, heute noch nicht endgültig geklärt.
Man hat verſucht aus Kreiſen heraus, die Deutſchlan / apner von U
freundlich geſinnt ſind, uns damit über den ganzen Zwiſchen vien können.
fall zu beruhigen, daß ſie ausführten, jeder Engländer win ſu auf den A
natürlich genau, wo der eigentliche bedrohliche Feind ſtehe, ihs der auf beid
ſei nun einmal engliſche Art, den wirklichen Feind nicht u einigen,
nennen. Die Regierung wolle die Maſſen aufbügeln und Stinn e Grund lieg
mung für eine Verſtärkung der Rüſtungen in allen drei Dimem en zu ſchre
ſionen ſchaffen. Dazu ſolle Deutſchland als Prügelknabe heß ngt wohl vio
halten, denn man könne nachher, wenn es ernſt würde, innerhal m der beide
von 24 Stunden die Angriffsfläche auf den richtigen Feins, nohl feſtſteht
umſtellen. Eine etwas erzwungene Konſtruktion. Denn uim ſwichem Zeitp
ſolche Taktik könnte unter Umſtänden dazu führen, daß 8
Lawine über die engliſche Regierung hinweggeht und daß gu
der Hetze gegen Deutſchland ſchließlich der Begriff eines Euf.
Ub
feindes entſteht, den der frühere General Selly, der heute Log=
Mottiſtone heißt; gerade unter Hinweis auf. Baldwins 29
ſpielung mit aller Entſchiedenheit ableugnete.
Aber nicht allein das. Lord Heilsham hat in ſeiner auu ns iſt ſchon
führlichen Entſchuldigung, die er für Baldwin ſich zurecht gelell ſorsverhält
hatte, wiederholt auf die Niederlande hingewieſen und es eiü gim in deu
Lebensfrage für Deutſchland genannt, daß kein Luftangriff 90 mftellt m
den Niederlanden aus erfolge. Weshalb das? Die Niederlamn
haben an ſich zu einem ſo verſteckten Vorwurf doch ganz gefam Meſlen 9
keinen Anlaß gegeben, wenigſtens unmittelbar nicht. Aber ehunder.
Erſenbah
gehört keine ausſchweifende Phantaſie dazu, einen gewiſſen B

Von unſerem 2.=Korreſpondenten.

ſammenhang zu konſtruieren mit dem angeblichen Plan orn von
eile, ſelbſt
Abkommen über ein Luftbündnis Englands mit Belgien un
Frankreich, wozu Holland eine Einladung erhalten haben ſolle miioe
ek ſonſt b
aber dankend ablehnte. Man könnte aus den Worten des em
liſchen Kriegsminiſters herausleſen, daß er in dieſer verſtecktt Son. dem
ſei gegel
Form die Einladung an Holland wiederholen wollte.
Mitt
nirerke
fentlich
* Nach Flandins Vorſtellung.
9. aber
rect wur
nwie Un
Paris, 15. Novembel.*
biel vo
Die Regierungserklärung, die Flandin der Kammer vorlegg Snzw
fand einen unerwartet großen Erfolg. Alles andere trat praktiic un der
eIVeröffe
zurück. Was nicht beſagen will, daß das Programm Flandins
arſt nag
nichts Intereſſantes enthielt. Jedoch waren, für die Kan
worgewa
augenblicklich nur zwei Fragen wichtig. Das Verbot der St
wer nichen bei
demonſtrationen und die Vertagung der Staatsreform. Son
Häner
die Erklärung Flandins einigermaßen demütigend für die
mer. Aber in dieſer Richtung iſt man nicht mehr empfindlich. K8 Fſahre
Um ſo empfindlicher zeigt ſich die äußerſte Rechte. Sie erbltih im. Selb
in Flandins Verhalten einen äußerſt gefährlichen Vorſtoß gew Meg um
die rechtsſtehenden Organiſationen. Sie übertreibt ſchier die EM Mfalle
M
fahren. . .
Der Kern der Regierungserklärung, Flandins Bekenntuk 2) na
der freien Wirtſchaft wurde von allen Seiten überſehen. G70 Nmer
wahr, dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten ſchweben keine vſag 7 butt
lichen und ſenſationellen Reformen vor, nur ein langſamer U0e4 0 Prozent
gang. Es iſt vollkommen richtig, daß die franzöſiſche Wirtſcllg. Fen ſeien,
die in viel größerem Maße verſtaatlicht iſt als es ſcheint, der Fel Neibführern
ſchütterung einer brüsken Rückkehr zur wirtſchaftlichen Freiſenl" die
Speſti
nicht ſtandhalten würde. Aber ſchrittweiſe läßt ſich doch vieles*
reichen. Allein ein ſolches Programm bedingt eine auf internoltilhl 2n ſind, fo
Ue
nale Verſtändigung eingeſtellte Außenpolitik. Die Auben!. ſege
Efenbah
politik wird alſo auch der Prüfſtein der Dar amsnd berhil
ſchaftspolitik Flandins werden.
ei iſten,

* Odyſſee von Marmorgökkern.

Die ſeltſamen Abenteuer der herrlichſten Bildwerke der Erde.
Von Profeſſor Dr. Emil Waldmann,
Direktor der Bremer Kunſthalle.
Vor dem Arſenal in Venedig ſtehen vier große Marmorlöwer
Wache. Einer trägt eine etwas rätſelhafte Runenſchrift, aus
dem Jahre 1040 ſagt man. Normannen hätten ſie eingraviert.
Dieſe Löwen ſtammen aus Piräus, der Hafenſtadt Athens.
Francesco Moroſini, der Türkenſieger, hat ſie als Kriegsbeute aus
Athen mitgebracht, 1687 nach ſeiner Eroberung Athens. Sehr
ſchön und künſtleriſch ſehr bedeutend ſind dieſe Löwen nicht,
aber ſie ſind ja auch nur Erſatz: Eigentlich wollte Moroſini den
Venezianern etwas Beſſeres mitbringen aus Athen. Als er die
Akropolis, damals türkiſche Feſtung und Pulvermagazin, ge=
ſtürmt
hatte, machte er ſich daran, vom Weſtgiebel des durch ſeine
Bombe zerriſſenen Parthenontempels etwas mitzunehmen. Er
wußte genau, was gute Kunſt iſt, trotz der Bombenwerferei, und
wollte die Mittelgruppe aus dem Giebel, den Kampf des Poſeidon
und der Pallas darſtellend, Werke des großen Phidias, Venedig
ſchenken. Aber die Matroſen von der Flotte, die mit Schiffs=
tauen
ſo gut umgehen konnten, hatten das Gewicht von Marmor=
ſtatuen
unterſchätzt. Beim Herablaſſen der koſtbaren Laſt riſſen
die Stricke und zwei Götter nebſt acht Pferden zerſchellten au
dem fliederfarbenen Felsboden der Akropolis in tauſend
Scherben. Da ließ der Sieger ab vom Parthenon und begnügte
ſich mit Löwen aus den Piraeus.
Der Marmorſkulpturen am Parthenon nahm ſich mit viel
größeren Schwierigkeiten da es ſich jetzt nicht einfach um
Kriegsbeute, ſondern um friedliche Diplomatenkunſtſtücke handelte,
war es tatſächlich viel ſchwieriger ein Schotte 122 Jahre
ſpäter an. Thomas Bruce, ſiebenter Lord von Elgin, ward, erſt
dreiunddreißig Jahre alt, als britiſcher Botſchafter an die Hohe
Vforte nach Konſtantinopel geſchickt. Ein ihm naheſtehender
Architekt Thomas Harriſon bat ihn, ihm gelegentlich einen Ab=
auß
eines joniſchen Eckkapitells von der Akropolis zu verſchaffen.
Dieſes Samenkorn fiel bei dem jungen Diplomaten auf frucht=
baren
Boden. Er meinte, es wäre gut für England, Zeichnungen

und Abgüſſe von allen beſſeren Sachen auf der Akropolis zu
haben. Aber Miniſter Pitt hatte, was bei den kriegeriſchen Zeit=
läufen
ums Jahr 1800 kein Wunder war, kein Geld dafür und
ſo machte der Schotte das aus eigenen Mitteln. Er warb in
Italien Zeichner, Gipsformer und Architekten an, ließ ſie nach
Athen kommen und ging auf ſeinen Poſten am Bosporus.
Aber die Türken in Athen ließen die Leute nicht arbeiten.
Geldgierig waren ſie immer, die Türken, und ſo erlaubten ſie

höchſtens, daß auf der Feſtung gezeichnet wurde. Jedoch nur
gegen ein Eintrittsgeld von fünf Pfund täglich. Was ſie für
die Erlaubnis des Gipsgießens verlangen ſollten, wußten ſie,
da ihnen dies noch nicht vorgekommen war, ſelber nicht und ſo
unterblieb es ganz. Neun Monate lang ſaßen die Künſtler
untätig in Athen.
Da ward General Kléber ermordet, die Engländer ver
handelten in Aegypten ſo erfolgreich, daß die Franzoſen im
Jahre 1801 aus dem Nilland wieder abzogen und damit hatte
England den großen Einfluß in Konſtantinopel, den es ſchon
längſt erſehnte. So bekamen des Botſchafters Elgin Künſtler
zunächſt freien Eintritt in die Akropolis und die Erlaubnis zur
Erbauung von Gerüſten und zur Herſtellung von Gipsabgüſſen.
Zwei Privathäuſer auf der Akropolis konnte der Lord erſt nach
reichlichem Bakſchiſch kaufen. In dem einen fand er eine Menge
Giebelſkulpturen vom Parthenon. In dem anderen gar nichts
mehr; was da gelegen hatte, war in die Kalkbrennerei ge
wandert. Gegen ſolche Verſchleuderung, meinte der Geſandt=
ſchaftsprediger
Hunt, der faſt nie in Konſtantinopel predigte,
ſondern meiſtens auf der Akropolis war, müßte etwas geſchehen,
und ſo verſchaffte ſich Lord Elgin jenen berühmten, heute im
Britiſh Muſeum ausgeſtellten Firman daß er auf der Akro=
polis
meſſen, abformen und nach Fundamenten wie nach In=
ſchriften
graben dürfe. Auch ſollte niemand ihn hindern, wenn
er einige Steinblöcke mit Inſchriften oder Figuren wegzunehmen
wünſchte.
Da wurde 1803 Lord Elgin von ſeinen Poſten abberufen,
und ſein Agent, der italieniſche Maler Luſieri, ſchickte dann ſo
nach und nach zweihundert Kiſten mit attiſcher Kunſt auf ver=
ſchiedenen
Schiffen nach England. Der goetheſche Pferdekopf
und der ſogenannte Theſeus aus dem Oſtgiebel des Parthenon
waren auch dabei. Aber am Kap Malia, der Südſpitze des
Pelopponnes ſcheiterte die Brigg Montor; dort iſt es faſt immer
ſehr ſtürmiſch. Drei Jahre haben dann griechiſche Taucher, die
von den Kykladen geholt wurden, arbeiten müſſen, um alle
Götterkiſten zu bergen.
Jedoch noch immer bekamen die Marmors keine Ruhe: Im
Jahre 1807 erklärte die Pforte England den Krieg. Die Fran=
zoſen
legten Beſchlag auf Elgins Eigentum und brachten es
nach Piräus und erſt fünf Jahre ſpäter konnte Luſieri die
letzten 80 Kiſten nach England ſenden. Es war kein Raub. Es
war gut, daß die Skulpturen vom Parthenon entfernt waren.
Bei den zwanzig Jahren ſpäter paſſierten weiteren zwei Be=
ſchießungen
der Akropolis hätten ſie ſicher ſchwer gelitten, wo ſie
auch ſein mochten.
Wo ſie indeſſen wirklich waren, wußte Lord Elgin lange
Zeit ſelbſt nicht. Er war, wider alles Völkerrecht, von den
Franzoſen in Haft genommen und blieb drei Jahre ein Ge=

fangener. Immer dachte er an ſeine Marmorgötter, und 4
aus der Haft entlaſſen zu werden, bot er ſie der englich de ihahet
Regierung als Geſchenk an. Vergebens. Im Jahre 1206 end 10 Mliehid-
entlaſſen
, begab er ſich auf eine wahre Odyſſee durch ſämutid
engliſche Häfen, wo irgend eines der Schiffe gelandet ſe
Mu
konnte. Sechs Jahre lang ſuchte er, bis endlich die letzten. Rſſe
Eeil
aus dem Piräus ankamen.
Eeuedifk
Nach Türken und Franzoſen meldeten ſich nun neue Feſiue Mäuns And=
Die Engländer. Die mochten die Götter nicht leiden. Deiolan=
aeis
eiſte Me
wären ſie, Handwerkerarbeit, zum Teil aus römiſcher 9/4
Eeies
ſagten die engliſchen Kunſtkenner. Und dann trat auch n9c
Wnan
Byron auf und ſchimpfte gräßlich, Lord Elgin ließ ſeine 9e
Ee Meichie
von Ort zu Ort wandern und bettelte überall um Uniertng,
Dick
für die heimatlos gewordenen atheniſchen Fremdlinge, Eiſt. MAſden Bort
König Ludwig von Bayern, im Jahre 1814 aus Paris von. 4ch
Dmn 1
Friedensverhandlungen nach London gekommen, ſeinem Bülce
An
eine bedeutende Summe angewieſen hatte, um die Eii
Marbles zu kaufen, falls ſie nicht in England blieben, ſohcle ngceme M ſet
die Engländer an zu begreifen, daß Phidias Werke am. k
Uue
doch nicht ſolcher Schund wäre, wie ſie immer geglaubt. 90äc
i Wich
Neil g
Napoleons Rückkehr von Elba, die hundert Lag5.
Schlacht bei Waterloo und die Vertagung des Parlaments beokacn Hit
ten Zeitgewinn für den inzwiſchen ob der Parthenonſtupit.

längſt bankrott, gegangenen Lord Elgin. Im Jahre 194z 95h bs
M Auter
ſeſt
auch Canova nach London und fand die Skulpturen ſo Nit
Präl
daß die Sache ein Jahr ſpäter dann endlich vor das enhi"
Parlament gebracht werden konnte. Vierzehu Tage ſtritel, tdn erſe

die Abgeordneten darüber, ob Phidias Talent gehabt hälle.
Ue
Fchn M Aute
nicht. Schließlich langweilte es die Meiſten und als am 7. Oc.
irde:

Liberalen die Sache war inzwiſchen eine Parteia
geworden zum Preiſe von 35 000 Pfund beſchloſſen. S
Forderung hatte Lord Elgin nicht genannt. Ihm war k."
lei, ruiniert hatte er ſich für ſeine Marmorgötter doch, ..
ſo. und die 700 000 Mark, die er bekam, deckten nicht eihit
Hälfte ſeiner Ausgaben. Aber die Skulpturen von Parthe

das Größte, des griechiſchen Meißels was die Welt kell

er doch durch alle Gefahren und Abenteuer hindurch. ?"
und ſo tragen ſie mit Recht ſeinen Namen, die Glgin Nect

Der Deutſche Jäger, 56. Jahrgang (. C. Magetch.
München, monatlich 1.50 RM.). Die Oktoberheſte dielet. De
ten Jagdzeitſchriſt ſind tertlich und illuſtrativ wieder ſe...
ſant und aktuell gehalten und ſicherlich geignet, das Zut.
Weidmanns zu feſſeln. Artkel, die den Jäger beſohdes, N.
eſſieren, wurden, wie üblich, von den beſten Künſtlern
Die Ausgabe vom 18. Oktober enttäl, eine vierſachige Rohe.
A2
lage Faſanenſuche von Peter Schöttle.

[ ][  ][ ]

ſiktag, 16. November 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 317 Seite 3

Nach der Oſtbahn Wladiwoſtok!
überall herrſchr und die man gerade bei den Vorgeſetzten findet.
MMaauroon Wiadiwooſtot mithinterland Neue Verſuche, die Diſziplin herzuſtellen, werden ebenſo ergeb=

an Japan?

Das Gerücht geht um, daß von einem beabſichtigten Verkauf
Agdiwwoſtoks mit dem dazu gehörigen Hinterland an Japan
ſpmit. Es klingt ſehr phantaſtiſch, ſo daß man geneigt iſt, es für
eſne ſehr ſchlechten Scherz zu halten, wenn nicht der Verkauf der
oſutneſiſchen Eiſenbahn erſt kürzlich vollzogen worden wäre. Wir
kümen uns noch ſehr gut darauf beſinnen, wie entrüſtet man jedes=
umlin
Moskau war, wenn irgenwo gefragt wurde, ob etwas
Agokes an den Abſichten der Sowjetruſſen ſei, ſich der durch die
YYaoſchurei führenden Bahn zu entledigen. Und ſchließlich iſt ſie
douchden Japanern angeboten und nach langem Feilſchen abge=
ſtaüfe
worden.
daß nun der Landzipfel um Wladiwoſtok herum folgen ſoll,
Ulfn, vorläufig wenigſtens, mehr als unwahrſcheinlich. Richtig
iſtü ſoch, daß bei einem militäriſchen Konflikt Sowjetrußlands mit
Jchyr Wladiwoſtok auf die Dauer nicht zu halten ſein wird, weil
dig apaner von der mandſchuriſchen Seite her die Feſtung ab=
ſchuken
können. Aber das wäre eigentlich für Moskau noch kein
Gfud auf den Ausgang zum Stillen Ozean zu verzichten. An=
gepits
der auf beiden Seiten vorherrſchenden Beſtrebung, ſich güt=
lioſdz
einigen, iſt eine Kriegsgefahr nicht aktuell. Irgendein ſicht=
bayre
Grund liegt alſo nicht vor, zu einem Ausverkauf im Fernen
Oſeie zu ſchreiten. Wie wir die Ruſſen kennen, werden ſie dieſes
Gcrht wohl prompt dementieren, aber es wurden bereits die
Noſmn, der beiderſeitigen privaten Unterhändler genannt, ſo
dan vohl feſtſteht, es wird verhandelt mit welchem Erfolg und
zu ſulchem Zeitpunkt, kann ja zunächſt dahingeſtellt bleiben!
*
Rußlands Eiſenbahnverkehr
eine Kakaſtrophe!
1s iſt ſchon längſt kein Geheimnis mehr, daß die ruſſiſchen
Veſilyrsverhältniſſe zu wünſchen übrig laſſen. Immer wieder
muußtn, in den letzten Jahren ſogenannte Stoßtrupps zuſam=
meuu
ſtellt werden, die man auf die Verſchiebebahnhöfe und auf
diei btrecken hinausſchickte, um hier für Ordnung zu ſorgen.
Viflhundert Prozeſſe hat es gegeben, die ſich gegen Angehörige
einen ig dess ſüenbahnperſonals richteten und die in der Anklage gipfel=
em
von den Beamten Sabotage geübt würde. Aber alle
Urneie, ſelbſt Hinrichtungen, haben nichts gefruchtet, der Ver=
kehül
unktioniert nur einigermaßen auf den Hauptſtrecken, wäh=
reinoet
, ſonſt von den Launen und der Willkür des Perſonals
odear von dem allgemeinen Schlendrian abhängig iſt. Es hat
Zeizte gegeben, da ſuchte die Moskauer Regierung krampfhaft
allel ſitteilungen über das ſchlechte Funktionieren des Eiſen=
ballner
kehrs zu vertuſchen. Eiſenbahnunfälle wurden der
Oeyfatlichkeit nicht mitgeteilt, man erfuhr nur hinten herum
9 eimta, aber das ſtimmte zumeiſt nicht, weil entweder die Zeugen
beduryt wurden, falls ſie die Wahrheit ſagen würden oder weil
mamrdie Unfallſtellen in ſo weitem Umkreis abſperrte, daß nicht
allzluviel von Außenſtehenden beobachtet werden konnte.
zwiſchen ſcheint aber den leitiden Stellen in der Sowjet=
unio
er Geduldsfaden geriſſen zu ſein. Das muß man aus
einna? eröffentlichung der Jsweſtja ſchließen, die ſich ſicher=
licht
eſt nach kräfriger Rückendeckung durch die zuſtändigen Stel=
len
orgewagt hat. Sie behauptet, daß jährlich Tauſende von
Melyen bei den Eiſenbahnunfällen ihr Leben laſſen müſſen.
Au iner einzigen Bahn ſeien in den erſten neun Monaten
die e Fahres nicht weniger als 1 728 Unglücke zu verzeichnen
men. Selbſtverſtändlich kann es ſich bei dieſen Unfällen nicht
dunweg um Kataſtrophen gehandelt haben. Aber die hohe Zahl
den (üfälle auf einer Strecke gibt ebenſo zu denken, wie eine
Mitteilung der Jsweſtja, daß auf einer zweiten Strecke
imit ſonat Juli 236 ſchwere Unfälle gezählt wurden und daß
gun iner dritten Strecke 330 Lokomotiven allein in dieſem
Jairkaputt gefahren worden ſind. Die Isweſtja behauptet,
) Prozenr aller Unfälle auf das Konto der Eiſenbahner
aßen ſeien, und daß auf der Katharinenbahn von 2607
Lolkaot ivführern nahezu vierhundert noch nicht einmal eine ein=
jähirſe
Dienſtzeit nachweiſen könnten. In dieſem Sinne fährt
dieh Fsweſtja mit ihren Anklagen, die ſehr intereſſante Ent=
hüllligen
ſind fort. Die Urſachen für die kataſtrophalen Miß=
ſtäu
,) lregen aber erheblich in der Tatſache begründet, daß auch
dien Eſembahnbeamten ſehr ſchlecht entlohnt werden, daß ſie un=
gerwend
verpflegt werden und mangelhafte Unterkunftsmög=
lichten
beſitzen. Hinzu kommt die laxe Dienſtauffaſſung, die

nislos bleiben wie die bisherigen, zumal die Vor= und Aus=
bildung
der Eiſenbahner mehr als mangelhaft iſt, und viele
Beamten mit den komplizierten Einrichtungen nicht umzugehen
verſtehen.
* Ein Staak wird boykokkierk.
Der junge Staat Mandſchukuo ſorgt dafür, daß im Fernen
Oſten die Ueberraſchungen nicht ausſterben. Zur Behebung ſei=
ner
finanziellen Schwierigkeiten und vielleicht auch aus anderen
Gründen hatte man ſich den ſchönen Plan eines Erdölmonopols
ausgedacht. Die Lieferanten Amerika, England und Holland,
als am Petroleumgeſchäft am meiſten beteiligte Staaten, ge=
rieten
in Harniſch und veranlaßten einen gemeinſamen Proteſt=
ſchritt
, der aber nichts nützte. Mandſchukuo hat an ſeinem Plan
feſtgehalten und ein Geſetz über die Einführung des Monopols
veröffentlicht. Darauf griffen die Petroleumgeſellſchaften zur
Selbſthilfe. Die amerikaniſche Standard Oil und die engliſch=
holländiſche
Roal Dutch haben in einer gemeinſamen Konferenz
mit kleineren, zu ihnen ſtehenden Geſellſchaften beſchloſſen, die
Belieferung Mandſchukuos mit Erdölerzeugniſſen ſofort einzu=
ſtellen
und ſo lange durchzuhalten, bis das Monopol fällt. Eine
ſehr ernſt zu nehmende Drohung, die zwar dadurch von ihrer
wirtſchaftlichen Bedeutung verliert, wenn auch an politiſcher Be=
deutung
gewinnt, daß die Ruſſen offenbar nicht mitmachen. Die
Ruſſen haben ſich ſeinerzeit an dem politiſchen Proteſtſchritt nicht
beteiligt, und das Ruſſiſche Naphtha=Syndikat macht auch den
Boykott nicht mit. Fragt ſich allerdings, ob die Ruſſen eine Ver=
kaufsorganiſation
aufzuziehen imſtande ſind, die den Ausfall der
größten Petroleum=Geſellſchaften wettmachen kann, und ob ſie
überhaupt in dieſem Spiel eine erſte Rolle übernehmen wollen.
Amerikaniſcher Maſſenflug
nach den Philippinen.
DNB. London, 15. November.
Berichten aus den Vereinigten Staaten zufolge wird Ende
dieſes Monats ein Geſchwader amerikaniſcher Amphibienflugzeuge
einen Maſſenflug über den Stillen Ozean nach den Philippinen
unternehmen. Von San Franzisko ſoll die Reiſe nach Hawaii
gehen (3200 Kilometer), von Hawaii nach Guam (der größten
der amerikaniſchen Mariannen=Inſeln, ſüdlich von Japan, (4800
Kilometer) und von Guam nach Manila (1600 Kilometer). Der
ganze Flug wird in Formationen unternommen. Nach engliſcher
Darſtellung wird in Amerika ganz offen erklärt, daß dieſer Flug
den Teil eines Planes bildet, eine Luftbrücke über den Stillen
Ozean zu bauen. Man nimmt an, daß im Falle des Fehlſchlages
der Flottenkonferenz befeſtigte Stützpunkte und Flughäfen auf
Guam, der Wake=Inſel und der Midway=Inſel geſchaffen werden
ſollen. Hierin wird eine Antwort auf den gemeldeten Bau von
Flughäfen auf den japaniſchen Mandatsinſeln der Mariannen=
gruppe
erblickt, von denen der eine auf Saipan nur eine Flug=
ſtunde
von Guam entfernt iſt. In engliſchen Sachverſtändigen=
kreiſen
glaubt man, daß die Vereinigten Staaten, falls ſie die in
Ausſicht genommenen Flugſtützpunkte ausbauen, in verhältnis=
mäßig
kurzer Zeit 1000 Bomben= und Torpedo=Flugzeuge in
Reichweite der japaniſchen Inſeln zuſammenziehen können.
Das amerikaniſche Heeresfliegerkorps fordert
800 neue Flugzeuge.
DNB. Waſhington, 15. November.
Das Heeresfliegerkorps fordert in einem Geſuch an den Haus=
haltungsausſchuß
800 neue Flugzeuge, durch die die amerikaniſche
Luftſtreitmacht zur größten und modernſten Luftflotte der Welt
gemacht werden ſoll. 500 von den Maſchinen ſollen veraltete Flug=
zeuge
erſetzen, ſo daß die tatſächliche Erhöhung 300 Flugzeuge be=
trägt
. Es wird vorgeſchlagen, den Bau der neuen Maſchinen über
drei Jahre zu verteilen, nach deren Ablauf die Vereinigten
Staaten 2400 Militärflugzeuge beſitzen würden.
* Das amerikaniſche Luftbauprogramm.
Die Vereinigten Staaten ſind gegenwärtig im Begriff, ihre
Rüſtung zu vervollſtändigen. Namentlich die Marine hat den
amtlichen Werften Bauaufträge erteilt, um in kürzeſter Friſt
die Flotte zu ſchaffen, die auf Grund des allmählich ablaufenden

BMoncello-Muſik des 18. Jahrhunderks
Konzert des Muſikvereins.

n dem geſtrigen Konzert des Muſikvereins hörten wir
VilMcello=Muſik des 18. Jahrhunderts. Der Soliſt des Abends
va kans Andrä, den Frau Lina Becker am Flügel begleitete,
as erſte Werk des Abends, eine Sonate in G=Moll von
denm Eccles, war vielleicht das am wenigſten anſpruchsvolle
in * Programmfolge. Sehr ſchön in der einfachen Linienfüh=
kungder
Melodie waren beſonders, das Präludium und die
Surhande, zwiſchen denen eine Courante mit überraſchenden,
Enenſchen Rhythmen ſtand. Die beiden Künſtler gingen
LogAher: von kleineren rhythmiſchen Unſtimmigkeiten in den raſche=
kemlitzen
, in denen das Violoncello die Neigung zu treiben hatte
DobAnſang an ſehr gut zuſammen. Der Klavierpart war zwar
m Aſem wie auch größtenteils in den beiden anderen Werken
Nacſerade intereſſant und nur begleitend und bot der Künſt=
leryſnicht
viel Gelegenheit, hervorzutreten.
½s nächſtes hörten wir die D=Moll=Suite für Violoncello
us von J. S. Bach. Herr Andrä trat bei der Wieder=
gab/anz
hinter das Werk zurück; es ging ihm nur darum, den
cA und feſten Bau dieſer Sätze nachzuzeichnen, was beſonders
etwRn. Präludium, der Courante und Sarabande ſehr fein ge=
law/
D ie ſehr bewegte Gique hätte man ſich im Rhythmus noch
beſtemeer Denken können.
e Sonate für Violoncello und Klavier in D=Dur von
Picks Tocatelli, die nun folgte, zeigte im Ganzen Freude
InBeleriſch=heiteren Motiven und Verzierungen in dem lang=
ſawt
Mittelſatz findet ſich ſogar am Schluß ein Kadenz für das
Vikgcelllo. Der letzte Satz, ein Minuetto con variazioni, ſchöpft
allWlöglichkeiten des Themas aus, allerdings mehr die äußeren
Melhreiten als die inneren.
Dieſem, wie auch beſonders in dem letzten Werk des
Abels ſeinem Konzert für Violoncello und Klavier von Luigi
Bfüche rini war für den Celliſten reiche Möglichkeit gege=
beun
in, techniſches Können unter Beweis zu ſtellen. Der Adagio=
RAAs Boccherini=Konzerts, der dem Charakter des Inſtruments
EE Tigegenkommt, ließ beſonders die gute Strichführung des Künſt=
leyur
Geltung kommen. Nur in den hohen Lagen glaubten
Dilläſ rend des ganzen Abends eine gewiſſe Unſicherheit zu be=
md
/k, die nicht zu der ſonſtigen techniſchen Sicherheit des Künſt=
le/stimmte
. Im übrigen hatte man den Eindruck, daß fur
H4½ Andrä techniſches Können nie zum Selbſtzweck wird und
9aB ühm vor allem um die innere Geſtaltung eines Werkes
9eA

0s Boccherini=Konzert ließ beſonders im erſten Saß
WRlawvier auch etwas mehr zu Worte kommen. Frau Becker

löſte ihre Aufgabe mit Sicherheit und paßte ſich hier wie überall
dem Celliſten gut an. Beide Künſtler konnten am Schluß für
den beſonders warmen und lebhaften Beifall der Zuhörer danken,
A. H.
die ſich auch noch eine Zugabe erklatſchten.

* Erinnerungen an Skefan George.
Der Verleger des Dichters, Georg Bondi, veröffentlicht ein
Beſondere
ſchmales Heftchen Erinnerungen an Stefan George‟.
Bedeutung haben dieſe ganz perſönlich gehaltenen Aufzeichnun=
gen
nicht, aber ſie kommen auch ohne jeden Anſpruch daher ſo
daß man ſie gelten laſſen mag, da ſie zum mindeſten die falſchen
Vorſtellungen, die von der Perſon Georges vielfach beſtehen,
durch einige charakteriſtiſche Züge berichtigen. Außerdem enthält
das Heft eine vollſtändige Aufſtellung aller Werke von und über
George.
Perſönlich und doch von überperſönlicher Bedeutung iſt da=
gegen
das, was der große holländiſche Dichter Albert Ver=
wey
hier über ſein Verhältnis zu Stefan George mitteilt in
einer Schrift, die wenige Monate nach Georges Tod erſchienen iſt
und urſprünglich beſtimmt war, noch von dem Lebenden geleſen
zu werden. Leider iſt ſie nur Leſern zugänglich, die ſich ein wenig
in der holländiſchen Sprache auskennen. (Albert Verwey: Miin
Verhouding tot Stefan George. N. V. Uitgeverij. Santpoort,
Holland.) Es iſt die Geſchichte einer Dichterfreundſchaft, die man
mit innerſter Anteilnahme miterlebt, ſo lange ſie aufblüht und
währt und deren allmähliche Löſung man als ſchmerzliche Tragik
hinnehmen muß. Anhänger Georges, insbeſondere Wolters in
ſeinem George=Buch, haben ſtatt deſſen verſucht, mit den Begrif=
fen
von Recht und Unrecht zu arbeiten; ſie glaubten, die Starr=
heit
und Einſeitigkeit, die, zum Weſen des Meiſters gehörend, von
ihm zeitlebens durch Werk und Daſein ausgewogen und gerecht=
fertigt
wurden, übernehmen zu müſſen und haben dadurch im
Falle Verwey einen unauflösbaren Gegenſatz, der von ſymboli=
ſcher
Größe und über Perſönliches erhaben iſt, zu einem Streit=
fall
verkleinert.
Das Trennende war in Wirklichkeit von Anfang da, nur
überwog lange Jahre das Gemeinſame: die Gleichheit des geiſti=
gen
Ranges, die Größe des Dichtertums, der Wille zur Erneue=
rung
der europäiſchen Kunſt vom Boden des heimatlichen Volkes.
Die Verwurzelung im eigenen Volk war anfänglich bei Verwey
ſtärker und ſelbſtverſtändlicher, während George damals noch
nach dem Weſten ſchaute. Um ſo leichter fiel es Verwey, das
Ewig=Menſchliche, allen Völkern Gemeinſame ideal zu erſtreben,
während George ſeit dem Siebenten Ring, und vollends ſeit
dem Krieg in ſeinem Volk allein die Berufung zum Heil ſpürte
und die Erneuerung des Menſchen, die er wie nur je ein Prophet
anſtrebte, in der Begrenzung des Staatlichen für möglich hielt.
Daß Verwey ohne jede Verwiſchung dieſes Gegenſatzes und
über alle Auseinanderſetzung hinweg ein Denkmal der Freund=
ſchaft
über den Tod hinaus aufzurichten vermag, iſt das eigentlich
Ergreifende, zutiefſt Verſöhnende ſeines Buches. Obgleich als ein=
fache
Erzählung in zeitlicher Reihenfolge geſchrieben, iſt es ge=
formt
wie ein Kunſtwerk. Es iſt reich an wundervollen Schilde=
rungen
von Menſchen, Begegnungen, Unterredungen, Landſchaf=

Waſhingtoner Abkommens geſtattet iſt. Das Bauprogramm geht
auf das Mitglied des Repräſentantenhauſes Vinſon zurück, der
dafür ſorgte, daß die Regierung Ermächtigung zu Neubauten
aller Art erhielt. Vinſon wünſcht jetzt den Bau von zwei
Marineluftſchiffen, die an Stelle der Akron und Los Angeles
treten ſollen. Die Los Angeles war das erſte deutſche Zeppe=
lin
=Luftſchiff, das nach dem Kriege auf Reparationskonto gebaut
und an Amerika abgeliefert werden mußte. Die Anſichten über
die Brauchbarkeit von Luftſchiffen für militäriſche Zwecke gehen
in allen Ländern auseinander. Auch in den Vereinigten Staa=
ten
bezweifelt man, ob Marineluftſchiffe im Ernſtfall mit Aus=
ſicht
auf Erfolg eingeſetzt werden können. Aber jede moderne
Marine legt doch wieder Wert darauf, Luftſchiffe zu beſitzen.
Auch die Amerikaner werden dem Vinſon=Plan zuſtimmen und
die entſprechenden Bauaufträge erteilen.
Vinſon verlangt aber noch ein Flugzeugmutterſchiff von
15 000 Tonnen und neuartige Kreuzer mit einem Flugzeugdeck.
Die amerikaniſche Marine verfügt zurzeit über vier große Flug=
zeugträger
. Die beiden größten dieſer Schiffe können 90 fertige
und 45 zerlegte Flugzeuge an Bord nehmen. Zwei Flugzeug=
träger
befinden ſich im Bau, die für 150 Flugzeuge eingerichtet
werden. Die Linienſchiffe und leichten Kreuzer haben je drei
und die ſchweren Kreuzer vier Flugzeuge an Bord. Amerika
verfügt zurzeit über 1000 Flugzeuge. Davon gehören 244 zur
Schlachtflotte, 123 zur Aufklärungsflotte und 12 zur aſiatiſchen
Flotte. Die übrigen Flugzeuge ſind auf die Küſtenſtationen ver=
teilt
. Außerdem iſt im Rahmen der Aufrüſtung der Bau von
1184 Flugzeugen vorgeſehen. Davon entfallen 534 auf die neu=
bewilligten
und 650 auf die ſchon im Bau befindlichen 54 Kriegs=
ſchiffe
.
Maſſengusweiſung von Ungarn
Aus Jugſtawien.
DNB. Budapeſt, 15. November.
Von zuſtändiger Stelle werden die Meldungen über Maſſen=
ausweiſungen
ungariſcher Staatsangehöriger aus Südſlawien be=
ſtätigt
. Es wird mitgeteilt, daß die Ausweiſungen bereits in die
Hunderte gehen. An der ſüdſlawiſch=ungariſchen Grenze träfen
ſtändig größere Trupps von ausgewieſenen Ungarn ein. Ferner
lägen Meldungen über zahlreiche Verhaftungen vor, die die ſüd=
ſlawiſchen
Behörden in den letzten Tagen vorgenommen hätten.
In der hieſigen Oeffentlichkeit, die durch die Preſſe unter=
richtet
wird, herrſcht wegen dieſer Vorgänge große Erregung. Die
bisher bei der Belgrader Regierung eingeleiteten diplomatiſchen
Schritte der ungariſchen Regierung werden als erfolglos bezeichnet.
An amtlicher Stelle wird erklärt, die Regierung warte in voller
Ruhe jetzt die weitere Entwicklung ab, bis die Lage für etwaige
internationale Schritte genügend reif ſei.
Dreigliederung im öſterreichiſchen Bundesheer.
EP. Wien, 15. November.
In dem Aufbau des öſterreichiſchen Heeres wird eine Aende=
rung
durchgeſührt. An die Stelle der bisherigen Viergliederung
tritt die Dreiteilung wie ſie in anderen Staaten bereits üblich
iſt. Die kleinſte militäriſche Einheit iſt eine Gruppe‟. Drei
Gruppen bilden einen Zug, drei Züge eine Kompagnie, drei
Kompagnien ein Bataillon. Jedem Bataillon wird eine ſelb=
ſtändige
Kompagnie angegliedert, die mit ſchweren Maſchinen=
gewehren
ausgerüſtet iſt. Drei Bataillone bilden ein Regiment,
das damit einen Gefechtsſtand von etwa tauſend Mann haben
wird.
Aufrüſtungs=Vorbereikungen in England.
EP. London, 15. November.
Im Oberhaus kam es geſtern wieder zu einer der innerhalb
und außerhalb des Parlaments immer häufiger werdenden Debat=
ten
über die Landesverteidigungsfrage, wobei offenſichtlich der
Zweck verfolgt wird, die Oeffentlichkeit pſychologiſch für die An=
fang
nächſten Jahres zu erwartenden Erhöhungen der drei Wehr=
macht
=Budgets vorzubereiten. Namens der Regierung führte
Kriegsminiſter Hailſham dabei aus, daß trotz der Neuerungen in
der Kriegstechnik das Großkampfſchiff nach wie vor das Rückgrat
der engliſchen Flotte bilde, und daß die engliſchen Großkampf=
ſchiffe
ſich den Grenzen ihrer Leiſtungsfähigkeit näherten und bald
erſetzt werden müßten. Zu den Luftrüſtungen erklärte der
Miniſter, daß die im Gange befindliche Aufrüſtung das abſolute
Minimum darſtelle und das Programm ſtändig überprüft werde,
um es jeder neuen Lage anzupaſſen. Hierbei beſtätigte Hailſham,
daß der Bau von 11 neuen Militärflugplätzen beſchloſſen worden
ſei, und daß ſich ſechs Flugplätze bereits in Bau befinden.

ten. Es enthält, außer von George, plaſtiſche Bilder von Klages,
Schuler, Derleth und anderen Mitgliedern der Kosmiſchen
Runde‟. Von den ſachlichen Richtigſtellungen iſt wichtig, daß
Verwey nach dem Kriege für Deutſchland geſchrieben hat; davon
hat Wolters, der ihm ſeine Haltung während des Krieges vor=
wirft
, nichts mitgeteilt. Neben anderen Belegen ſind dem Buch
drei Bilder beigegeben, von denen ein unbekanntes Lichtbild aus
dem Jahre 1901, darſtellend George, Verwey, Schuler, Wolfskehl
und Klages, beſonders ſchön iſt.
Dr. Nette.

* Ewigkeitsfragen in religiöſer Entſcheidungszeik.
Von Prof. D. Konrad Velte, Predigerſeminardirektor i. R.
Die Schrift hat es mit religiöſen Erkenntnisfragen zu tun,
nicht mit Kirchenpolitik. Erbauung oder miſſionariſcher Verkün=
digung
. Mit wachem Urteil und mit einem offenen Herzen für
die Zweifelsfragen alter und neuer Zeit ſucht ſie eine Vertiefung,
ja eine Neubegründung religiöſer Einſicht zu erarbeiten. Das
chriſtlich=religiöſe Bewußtſein iſt es, dem ſie dienen will; dies
inmitten einer Zeit, die dieſes Bewußtſein ſeit langem hat ver=
fallen
laſſen und die es noch dauernd von vielen Seiten her an=
greift
. Wie nötig dieſe Arbeit iſt, ergibt ſich daraus, daß Reli=
gion
zwar im Geheimnis der Seele entſteht, aber nur da dem
Menſchen ſich völlig einverleibt, wo ſie Bewußtſein bildet, wo ſie
den ganzen rationalen Bezirk des Gemütes ergreift und beherr=
ſchend
geſtaltet. Nicht aus Gründen, nicht aus rationalen Er=
weisbarkeiten
entſteht Religion; aber um echtes religiöſes Erleb=
nis
ſchießen Gründe an, die Vernunft nimmt dankbar und erlöſt
an dem rettenden Ereignis teil und bietet ihr Beſtes auf, um
es rational zu bewehren, zu verteidigen. Die Vernunft, die gar
zu leicht zur Feindin, zur untreuen Hausgenoſſin des religiöſen
Erlebniſſes wird, zur treuen Helferin und Teilhaberin desſelben
zu machen, ſie zu feſtigen gegen den Abfall, das iſt das Streben
der Velteſchen Schrift.
Konrad Velte geht an allen Fragen entlang, die heute wie=
der
brennend geworden ſind: Weſen der Kirche, Bibel und Bibel=
kritik
. reformatoriſche Rechtfertigungslehre. Altes Teſtament, Gott
und Natur, Vorſehung. Was er zu dieſen Fragen ſagt, läuft über=
all
darauf hinaus, vordergründige Einwände abzuräumen, die
Problematik klar hinzuſtellen und den Geiſt zu tieferem Ver=
ſtehen
tüchtig zu machen. Der Chriſt, der die Schrift lieſt wird
ſich bereichert finden um Wiſſens= und Denkſtoff, der ihn in ſeinem
chriſtlichen Bewußtſein ſtärkt. Der Theologe wird ſich vielfach
angeredet ſehen mit wertvollen Winken zu einer erfriſchten Ver=
kündigung
des Wortes, zu dem alſo, was Velte die Ueberſetzung
der reformatoriſchen Botſchaft, in die Gegenwart nennt. Dem
Laien wie dem Diener am Wort kommt hier Theologie zu Hilfe
bei dem Streben, chriſtliche Wahrheit auf neue, wirkkräftige Weiſe
ins eigne und ins fremde Gemüt einzuarbeiten. Auf jeder Seite
der ſchmalen, aber inhaltreichen Schrift ſieht man ein gütiges,
liebevolles Herz durchſtoßen zum Sinn der Heilsbotſchaft; und
Sinn heißt hier: Lebenskern der Botſchaft, der kein anderer iſt
als die unergründbare Selbſtmitteilung Gottes an die von ihm
geliebte Welt.
Wilhelm Micheh
*) (C. F. Winterſche Buchdruckerei in Darmſtadt.)

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 317

Die Verlobung ihrer Tochter Anneliese mit Herrn Lehrer ANNELIESE HEVL Willy Dietrich geben bekannt WLLVDIETRICH Ministerialrat Fr. Heyl und Frau Luise, Verlobte geb. Brockmann. Worms
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 16. November 1934

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im Alter von 76 Jahren ſanft entſchlafen.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Joh. Frank.
Darmſtadt, Viktoriaſtr. 87, 16. Nov. 1934.
Die Beerdigung fand nach dem Willen
der Verſtorbenen in aller Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen wolle man bitte
abſehen.

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in den Gaſtſtättenbetrieben

Der 2. Eintopfſonntag findet nach den bekannten Richtlinien wie
früher ſtatt. Es dürfen in der Zeit von 1017 Uhr keine
anderen Gerichte angeboten und abgegeben werden als:
Deutſche Bohnenſuppe mit Einlage
Brühkartoffeln mit Rindfleiſch
Gemüſetopf mit Fleiſcheinlage
Zur Bohnenſuppe: Einl.: entw. Wurſt=,Speck=od. Fleiſcheinlage.
Die Abrechnung aus dem Erlös des Eintopfgerichts muß bis Montag,
den 19. November ds. Js., 5 Uhr nachmitt., auf dem Innungsbüro,
Darmſtadt. Karlsſtraße 11. 1. St., erfolgt ſein. Während die aus=
jegebenen
Kontrollblätter ihre Gültigkeit behalten haben, ſind
die alten Quittungsblocks hinfällig geworden und gegen Empfang=
nahme
von neuen Blocks unverz. auf dem Innungsbüro abzuliefern.
Auf ſtrengſte Einhaltung der Anordnungen wird beſonders
aufmerkſam gemacht. In Gaſtwirtſchaften, wo Eintopfgerichte
nicht mehr vorhanden ſind und nicht ſchnellſtens nachgeliefert
werden können, ſind die Gäſte an andere Lokale zu verweiſen.
Unter keinen Umſtänden dürfen andere Speiſen
als Eintopfgerichte verabreicht werden. 411932
Gaſtwirte=Innung Heſſen, Sitz Darmſtadt Mund, Innungsführer

Af4s
Kir das

Grießbandnudeln, I. gef. . . . . . . . . . Pfd. 0.30
Weiße Bohnen, klein . . . . . . . . . . . D.12
Bunte Bohnen............. D:E*
Erbſen, grün und gelb mit Schale .. .. D.30
Gelbe pol. Viktoria=Erbſen, ganz . . . . . D=4l
Grüne pol. Delikateß=Erbſen, ganz .. . . . D.32
Pfd. 0.40, 0.35 und 0.28
Linſen .
Maggi=Eintopf
.. . . . . Würfel 0.15
. . . . . . . Pfd. 1.00
Büchſenfleiſch
Ooſenwürſichen . . Doſe mit 5 Paar 250 gr 0.8*
5 Stück 300 gr 1.00

e. G. m. b. H.
(Warenabgabe nur an Mitglieder)

[ ][  ][ ]

Bluag, 16. November 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 317 Seite 5

Der Reichsſtatthaller in Heſſen:
Perſonalnachrichten.
Gna nüt wurden: Am 2. November 1934 der Regierungs=
Paul Gutermuth zu Darmſtadt unter Berufung in
Zumtenverhältnis zum Regierungsrat bei einem Kreisamt,
mit fArkung vom 1. November 1934; am 8. November 1934 der
Statatulrat bei dem Stadtſchulamt Mainz Joſef Gaßner
zurzezüVerwalter einer Oberſtudienratsſtelle an der Aufbauſchule
Friewſrg, auf Grund des 8 5 Abſatz 1 des Geſetzes zur Wieder=
herſtiellng
des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 zum
Stutzuierat an der Viktoriaſchule in Darmſtadt unter Belaſſung
Urts bezeichnung Stadtſchulrat, mit Wirkung vom 1. Okto=
der

Der heſſiſche Staaksminiſter.
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
mannt wurden: Am 10. September 1934 der Kanzlei=
ehillie
Johannes Klein aus Weiterſtadt unter Berufung in
das Baintenverhältnis zum Kanzliſten, mit Wirkung vom
Scymber 1934; am 9. November 1934 der evangeliſche Pfar=
rers
Oppenheim Auguſt Köppler zum Studienrat an der
Obewuelſchule und dem Progymnaſium in Alzey, mit Wirkung
vom 1Oktober 1934; durch Entſchließung des Heſſiſchen Staats=
miniſtes
vom 1. Oktober 1934 der Referendar Ludwig Kampf
in Marz zum Regierungsaſſeſſor.
beertragen wurde am 6. Nopember 1934 dem Lehrer Hans
Nieder=Ramſtadt, Kreis Darmſtadt, eine Lehrerſtelle an
Buß
der Aksſchule zu Darmſtadt; dem Lehrer Wilhelm Mendel
Matrod, Kreis Alsfeld, eine Lehrerſtelle an der Volksſchule
elrahl. Kreis Erbach i. O.; dem Lehrer Hans Orth zu
darrſtdt eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Nieder= Ram=
ſtadt
. freis Darmſtadt, allen mit Wirkung vom Tage des Dienſt=
antrint
an
uaſſung zur Rechtsanwaltſchaft. Am 1. November 1934
wurdte er Rechtsanwalt Walther Emrich in Frankfurt a. M.
Kehtsanwaltſchaft bei dem Amtsgericht in Wöllſtein zuge=
aiſſen
.
2Mniſterialabteilung für Bildungsweſen, Kultus, Kunſt
und Volkstum.
0ftedigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
diei Volksſchule in Königſtädten, Kreis Groß=Gerau.
diennwhnung iſt frei und kann bezogen werden. Bewer=
nſen
mindeſtens ſeit acht Jahren die Prüfung abgelegt
ſtie Anwärterdienſtzeit von mindeſtens fünf Jahren zurück=
gelega
aben.
Zur Winkerſpork=Werbewoche.
Badiſche Landeswetterwarte veröffentlicht einen für alle
Skiläufe ſehr intereſſanten Aufſatz des Meteorologen Albert
Peppva Karlsruhe, über Schneedecke und Skilauf im Schwarz=
wald
hr in ausführlichen ſtatiſtiſchen Darſtellungen einen Ueber=
blick
v die Schneehöhen im Durchſchnitt der letzten 30 Jahre in
den füten Winterſport in Betracht kommenden Gebieten gibt.
Aus: er Darſtellung iſt für uns Darmſtädter von beſonderem
Inten, daß das Gebiet der Darmſtädter Ski= und Wanderhütte
und Eie Ruheſtein nächſt dem Feldberggebiet das ſchneereichſte des
Schwatyaldes iſt. Die Ueberſicht gibt die mittlere Anzahl der
Tage ent Schneehöhen von mehr als 10. 20, 30 und 40 Zentimeter
an. Esuht aus der Darſtellung hervor, daß z. B. der Ruheſtein
im
Ruyichnitt von 30 Jahren ſchon an 18 19 Dezember= und 24
ſanumz en eine gleichmäßig fahrbare Skibahn aufweiſt. Dieſe
KPMAZahl are im Februar mit 23, im März mit 22 Tagen nahezu
erreſcyot Die Zahl der Tage mit abſolut günſtigen Schneehöhen,
rmeter und mehr, iſt dafür im Februar und März noch
größenve in Vorwintermonaten. Während der Feldberg von
inu ahls März eine faſt 100prozentige Schneeſicherheit aufweiſt.
iſsicherheit beim Ruheſtein mit nahezu 80 Prozent ausge=
öerbei
iſt jedoch zu berückſichtigen, daß unſere Darmſtäd=
und Wanderhütte noch etwas höher liegt und zuweilen
binter die fahrbare Schneegrenze erſt dicht unter oder
M
Ruheſtein beginnt.

chleſe für die Kleiderſammlung.

utag, den 16. November 1934: Hölgesſtraße, Wilhelminen=
gelſtraße
: öſtl. Peter=Gemeinder=Straße, Wilhelm= Gläſſing=
traſte
Schützenſtraße. Eliſabethenſtraße: öſtl. Peter= Gemeinder=
dwigsplatz
, Schulſtraße, Luiſenſtraße, Bismarckſtraße: öſtl.
Frangſtter Str., Schleiermacherſtraße, Zeughausſtraße, Richthofen=
Platz) bere Rheinſtraße. Ernſt=Ludwig=Straße, Ludwigsſtraße,
larkrotz, Schillerplatz, Marktſtraße Schuſtergaſſe Holzſtraße,
Rirchtaße, Kleine Bachgaſſe. Neugaſſe, Langgaſſe. Große Bach=
aſſe
. idagogſtraße, Döngesborngaſſe Woogsſtraße, Woogsplatz,
binkellsaſſe, Große Kaplaneigaſſe, Kleine Kaplaneigaſſe Schützen=
ſſe
. 2 undenhofſtraße, Mühlſtraße; ſüdlich Landgraf=Geoxg=Str.,
apeyſtaße, Soderſtraße: weſtl. Stiftsſtraße, Adolf=Spieß=Straße,
hiedliner ſtraße, Teichhausſtraße.
stag, den 17. November 1934: Alle Straßen der Wald=
kolonr
; Eſchollbrücker Straße, Schepp=Allee, Holzhofallee, Artil=
lerieſtuge
. Hindenburgſtraße: ſüdl. Holzhofallee, Kattreinſtraße,
Weimag Im Höllchen. Groß=Gerauer=Weg. Hopfengarten, Schrau=
tenbcſcheg
, Philipp=Röth=Weg, Thylmannweg. Beſſunger Straße:
beſtl. onnersbergring, Wormſer Straße, Oppenheimer Straße,
zenasrraße, Binger Straße, Moltkeſtraße, Haardtring, Unre
Land’zonſtraße. Heimſtättenweg, ſämtliche Straßen der Stadt=
randſtſtung
.
Der ſtandesamtliche Fortbildungskurſus in Offenbach
(. M. m 21. Ifd. Mts. iſt mit Rückſicht darauf, daß der Mitt=
Doch Aur dem letzten Trinitatisſonntag als Bußtag geſetzlicher
Feient rſt. auf Donnerstag, 22. Ifd. Mts., nach=
niti
s 2 Uhr, verlegt worden.
holdene Hochzeit. Die Eheleute Martin Denné und Frau
Luiſt
Dupré, Geisverg 8, feiern am Donnerstag, den 22. No=
dembltdrs
Feſt der goldenen Hochzeit.
ſiſches Landestheater Darmſtadt.
Großes Haus.

Fret=

November

Sams

Miete D 7
Anf. 19.30, Ende 22.30 Uhr.
Preiſe 0.70 bis 5.50
Der Zigeunerbaron.

November

Miete. E8
Anfang 19.30, Ende 22 Uhr
Preiſe 0.70 bis 5.50
Mariha

Sonrg
Aufang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Deutſche Bühne.
Movember / L2. Der Zigeunerbaron Preiſe 0.70 bis 5.50

Kleines Haus.

Reisch

November

Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Deutſche B. O5
Preiſe 0.70 bis 3.80
Minna von Barnhelm.

Sans
Anf. 19.30, Ende 22 Uhr. Deutſche Bühne K5
Rovember Zuſatzmiete Kl. Minna von Barnhelm
Preiſe 0.70 bis 3.30
Sonn.
Zuſatzmiete II.
Anfang 19.30 Ende 22 Uhr
November 3. Vorſt. Minna von Barnhelm
Preiſe 0.70 bis 3.80

Ais der Landeshauptſtadt a
2o Junte Banenfaeiniiieae in Surmſtavt.
Darmſtadt, den 16. November 1934.

Am Sonnkag, den 18. 11. 1934,
koſtenloſe Führungen.
Vor 1909 beſtand in Darmſtadt als einzige Badeanſtalt der
Große Woog.
Trotz der immer reger werdenden Nachfrage nach einem
Hallenbad konnte erſt nach Abbruch der alten chemiſchen Fabrik
Merck in der Mühlſtraße und nach einem erfolgreichen Wett=
dewerb
dieſer Frage nähergetreten werden. Von 88 Entwürfen
wurden drei ausgezeichnet und weitere drei angekauft. 1905 er=
hielt
das Staatliche Hochbauamt den Auftrag. Ausführungs=
pläne
und Voranſchläge vorzulegen und am 25. Oktober 1906
fanden dieſe die Zuſtimmung der Stadtverordnetenverſammlung
unter gleichzeitiger Bewilligung des Baukredits von 900 000 Mk.
Die Ausführung begann am 10. April 1907 unter Leitung
des Architekten und ſpäteren Bürgermeiſters Auguſt Buxbaum
und konnte in zirka 2 Jahren ſo vorgetrieben werden, daß am
1. Juli 1909 die Eröffnung und Einweihung erfolgen konnte.
Der Bauplatz umfaßte 9500 Quadratmeter und liegt nach
Freilegung und Durchbruch der Landgraf=Georg=Straße und dem
ſogenannten Mercksplatz im Zentrum der Stadt in ſehr günſti=
ger
Lage, durch die Straßenbahn bequem zu erreichen.
Die freie Lage geſtattete ungezwungene Raumgeſtaltung
mit ausreichender Beleuchtung und Beluftung.
Die Anordnung der Baulichkeiten iſt ſo getroffen, daß die
einzelnen Baugruppen nach ihrer Lage zum Haupteingang an
zweckmäßiger Stelle errichtet wurden. Dieſe Baugruppen be=
ſtehen
aus:
1. dem Vordergebäude mit den Brauſe= und Wannenbädern
auf der Oſtſeite,
2. der Schwimmhalle für Männer auf der Nordſeite,
3. der Schwimmhalle für Frauen auf der Südſeite,
4. den Dampf= und Luftbädern in der Mitte zweiſchen den
beiden,
5. dem Keſſel= und Maſchinenbau in der Südweſtſeite, und
6. dem Wohnhaus an der Nordweſtecke.
Alle Ausführungen ſind zweckentſprechend und künſtleriſch
gut getroffen, ſo daß unſer Darmſtädter Bad auch heute, nach
25 Jahren, immer noch zu den beſten Deutſchlands und damit
der garzen Welt gezählt werden kann.
Die Baukoſten betrugen für das Hauptgebäude 831 500 RM.
für das Keſſelhaus
40 000
für das Wohnhaus
28 500
für das Mobiliar
17500
für techn. Einrichtungen mit Keſſelanlagen
200 000
zuſammen: 1 117500 RM.
Auf die Räumlichkeiten im einzelnen einzugehen, erübrigt
ſich, es beſtehen
die beiden Warteräume,
die Schwimmhalle für Männer
mit Schwimmbecken von 28:11 Meter Größe und einer
Tiefe von 0,80 auf 3 Meter, Sprunganlagen, die zurzeit
in neuzeitlicher Weiſe umgeſtaltet werden. 84 Auskleide=
zellen
ſtehen zur Verfügung.

50
60

Die Schwimmhalle für Frauen,
deſſen Schwimmbecken 18,22:11 Meter iſt und eine Tiefe
bis 2,70 Meter hat. Die Zahl der Zellen iſt hier 60.
Vorreinigungsräume
für jede Schwimmhalle mit Fußwaſchbecken ſind vorhan=
den
. Außer den allgemeinen Brauſeräumen für
Männer befindet ſich ein Volksbad für Frauen
(Wannenbad 2. Klaſſe) im Parterreraum.
Im Obergeſchoß ſind die Wannenbäder
für Männer und Frauen getrennt untergebracht.
37 Wannenbäder ſind vorhanden.
Zwiſchen den Warteräumen der Wannenbäder ſind die
mediziniſchen Bäder eingerichtet. Im Kellergeſchoß be=
finden
ſich die Dampf= und Luftbäder nebſt Brauſe= und
Ruheräumen. Auch ein Hundebad iſt nicht vergeſſen.
Die techniſche Einrichtung iſt gut und entſpricht allen An=
forderungen
.
In den einzelnen Räumen können folgende Wärmegrade er=
reicht
werden:
Schwimmhallen
22 Grad C.
Wannenbäder
20

Dampfbad

warmes Luftbad
heißes Luftbad
70
Abtrocknen= und
Maſſageraum
30
Ankleide= und
Ruheraum
25
Die Benutzung iſt dem geſamten Publikum an allen Wochen=
tagen
geſtattet, ſowie Sonntag vormittags, und an volkstümliche
Preiſe gehalten. Den ſchwimmſportlichen Vereinen und Orga=
niſationen
ſind die Abendſtunden vorbehalten.
Eine Rentabilität des Hallenbades war nur bis zur Infla=
tionszeit
gegeben. Später erhöhten ſich die Unkoſten recht weſent=
lich
, insbeſondere durch den wirtſchaftlichen Niedergang und die
damit hervorgerufene Senkung der Badepreiſe. Heute bedarf
das Schwimmbad einen Jahreszuſchuß von mehreren tauſend
Mark. Wenn die Stadtverwaltung trotz dieſes weſentlichen Zu=
ſchuſſes
das Hallenbad weiter betreibr und noch fördert, ſo mag
man daraus erſehen, welch hohes Intereſſe ſie hiermit der Volks=
geſundheit
entgegenbringt.
Die Stadt Darmſtadt kann ſtolz ſein, ein ſolches Muſterbad
zu beſitzen, doch müßte der Beſuch ungleich höher ſein. Wenn
ſchon vor 25 Jahren bei Eröffnung des Bades die Darmſtädter
Turngemeinde die Volkstümlichkeit des Schwimmens erkannte
und die Einweihung mit Darbietungen im Schwimmen und
Springen beiderlei Geſchlechter verſchönte und damit den Wert
des geſündeſten Sportes betonte, ſo muß das Baden und Schwim=
men
immer noch mehr Allgemeingut und allen Volksgenoſſen
zum täglichen Bedürfnis werden.
Viele Schwimmvereine ſind während der 25 Jahre entſtan=
den
. Alle Verbände lehren das Schwimmen, in allen Schulen
iſt obligatoriſcher Schwimmunterricht, und doch gibt es noch viele
zu erfaſſen: zu ihrer eigenen und damit der allgemeinen Volks=
geſundheit
und Sicherheit!
Für die Bevölkerung Darmſtadts und ſeiner
Umgebung iſt am Sonntag dem 18. November,
zwiſchen 913 Uhr, Gelegenheit gegeben, in koſtenloſer
Führung den Aufbau, die Betriebsbereitſchaft und die wohl=
durchdachte
Organiſation aus eigener Anſchauung kennen zu
lernen.

Zeu Bort techder auf oig!
Jetzt heißt es, das Wort Volksgemeinſchaft, das du deinem
Sprachſchatz ſicher längſt einverleibt haſt, in die Wirklichkeit um=
zuſetzen
! Der nächſte Eintopfſonntag gibt dir Gelegenheit, deinen
guten Willen zur Tat werden zu laſſen. An dieſem Tage kannſt
du deine Pflicht nicht vergeſſen. Du erfüllſt ſie in unſichtbarer
Geieinſchaft mit allen opferbereiten Volksgenoſſen. Ebenſo wie
der Führer ſich zum einfachen Mahle niederſetzt, ſo folgt dieſem
Beiſpiele jeder Deutſche, und auch du wirſt dich ihnen allen freu=

Einkopf am 18.Nov

Eröffnung der Stickerei= und Spihenausſtellung.

Sonntag
M ich wilder ag.
dig anſchließen. Du weißt dann, was wahre Volksgemeinſchaft
iſt. Und wie klein iſt dein Opfer im Verhältnis zu den Opfern,
die andere vor dir bringen mußten, zumal es dir ſpäter doppelt
aufgewogen wird durch die Berichte über die Hilfe, die geleiſtet
werden konnte, und vor allem durch das Bewußtſein, dem Volke
gegenüber deine Pflicht getan zu haben.
Volksgenoſſen!
Helftmit im Kampfgegen Hunger u. Kälte
Gebl Euere Spende dem WHW.
Winterhilfswerk Kreis Darmſtadt:
Konto Nr. 5000 bei der Städt. Sparkaſſe,
Konto Nr. 3500 bei der Dresdener Bank,
Konto Nr. 16000 bei der Deutſchen Bank.

Die große Stickerei= und Spitzenausſtellung, die
der Reichsbund Volkstum und Heimat, Landſchaft
RheinfrankenNaſſauHeſſen, augenblicklich im Landesmu=
ſeum
veranſtaltet, wurde geſtern durch den Landſchaftsleiter,
Miniſterialrat Ringshauſen, im Rahmen einer ſchlichten
kurzen Feier eröffnet.
Schuberts An die Muſik, von Frau Regina Harxe mit
warmem Ausdruck geſungen, leitete die Stunde ſtimmungsvoll ein.
Sehr hübſch war der Einfall, danach ein altes Spinnlied zu
bringen, das in einem gewiſſen Zuſammenhang mit dem ſtand, was
die Ausſtellung zeigt. Frau Harre ſang dies von Reimann be=
arbeitete
Spinn, meine liebe Tochter mit feinem Humor. Lotte
Balz, die die Begleitung am Flügel übernommen hatte, ſpielte
darauf zuſammen mit Carl Cauer (Violine) ältere Tanzmuſik:
ein Händel=Menuett und einen Deutſchen Tanz von Mozart, beides
ſehr fein in ſeiner behutſamen Grazie.
Anſchließend ergriff Miniſterialrat Ringshauſen das
Wort. Sein beſonderer Gruß und Dank galt allen denen die am
Aufbau dieſer Ausſtellung mitgearbeitet haben: den Stickerei=
meiſterinnen
Frl. Peterle, Hanau, und Frl. Ruth, Frankfurt,
und dem Leiter des Landesmuſeums, Prof. Dr. Feigel. , Die
Ausſtellung ſelbſt, ſo führte Miniſterialrat Ringshauſen aus; be=
deutet
einen Schritt auf durchaus neues Gebiet: ſie ſteht nicht im
Dienſt der Wirtſchaft, ſondern im Dienſt des kulturnellen Aufbaus.
Die Grundlage für einen ſolchen Aufbau finden wir in den Lei=
ſtungen
, der Vergangenheit. Die Ausſtellung will nicht als ein
Werk für ſich allein betrachtet ſein, ſie will Ausgangspunkt einer
erzieheriſchen Wirkung, einer Anregung zu künſtleriſcher Leiſtung
ſein. Es iſt im Sinne des Führers, wenn wir darauf hinarbei=
ten
, daß alle ſchlummernden künſtleriſchen Fähigkeiten innerhalb
des Volkes geweckt werden, Anregung und Förderung erfahren. um
ſich dann innerhalb der großen Einheit unſeres kulturellen Lebens
voll zu entfalten. Dieſes kulturelle Leben, das auf der ewigen
Grundlage deutſchen Volkstums ruhen muß, ſoll eine einzige große
Harmonie all dieſer Kräfte darſtellen. Das Wirken der amtlichen
Stellen muß zuſammentreffen mit der Mitarbeit aller Miniſterial=
rat
Ringshauſen betonte beſonders die Größe der Aufgabe, die den
Frauen auf dieſem Gebiet zufällt und machte dann einige praktiſche
Andeutungen über die Ausgeſtaltung des Handarbeitsunterrichts.
die Bedeutung der Handarbeiten in der Feierabendgeſtaltung und
der Heimarbeit. Er ſchloß mit dem Wunſche, daß von der Aus=
ſtellung
vielfältige und ſegensreiche Wirkungen ausgehen möchten!
Ein erſter Rundgang durch die Ausſtellung vermittelte einen
Eindruck von Wert und Reichtum des hier Gezeigten. Frl. Pe=
terle
hatte es übernommen, den erſten Teil der Ausſtellung zu
erläutern. Dieſe erſte Abteilung enthält zum größeren Teil Ar=
beiten
der ehemaligen Stickereiklaſſe der Staatlichen Zeichenaka=
demie
Hanau und eine Reihe von Arbeiten der neueſten Zeit aus
der Stickerei=Werkſchule von Frl. Peterle. Frl. Dr. Staedel
übernahm die ſachkundige Führung durch den hiſtoriſchen Teil der
Ausſtellung, der aus dem Beſitz des Landesmuſeums und aus Leih=
gaben
von Frankfurt, Marburg und Karlsruhe zuſammengeſtellt
wurde. Wir werden auf die Ausſtellung ſelbſt noch zu ſprechen
kommen.
Volksmiſſionswoche! In der Woche vom Sonntag, dem
18. bis Freitag, dem 23. November, finden nachſtehende Volks=
miſſionsvorträge
ſtatt: Sonntag, nachm. 5 Uhr: Geſangsgottes=
dienſt
im Fürſtenſaal, Grafenſtraße. Montag abend bis Freitag
abend im Saale der Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche),
Wendelſtadtſtraße 38. Die Vortragsfolge iſt: Montag: Leben
aus den Toten. Dienstag: Ich glaube an die Auferſtehung der
Sünden. Mittwoch: Das Wunder der Sündenvergebung. Don=
nerstag
: Zwiefache Errettung. Freitag: Der Gößte unter ihnen.
Der Beginn iſt um 8 Uhr. Redner: Herr Prediger G. H. Bei=
ſiegel
=Frankfurt.
Kunſthalle am Rheintor. Elſa Pfiſter=Kaufmann=
Ausſtellung Es gingen in Privatbeſitz über die Radierungen
Straßburger Münſter, Blick vom Spitaltorturm Straßburg
und die Aquarelle Porträtſkizze‟. Alte Ulme im Odenwald.
Der kommende Sonntag iſt der letzte Tag der Ausſtellung.

Haf
Hueet
9
A e aine

dann 2/ Pfund Schweinebauch (halb moger, halb fett), 2 Pfund Kartoffeln und Suppengrün.
Das kleingewürfelte Fleiſch mit dem Suppengrün in 1/ Liter Waſſer holb garkochen. In=
zwiſchen
3 Würfel Maggi’s Rumford=Suppe in /4 Liter kaltem Waſſer glattrühren und mit den
A.
in Scheiben geſchnittenen Kartoffeln zum Fleiſch geben, gut durchrühren und nach dem Wiederauf=
Tochen noch ½z Stunde bei kleinem Feuer garkochen. Vor dem Anrichten nach Salz abſchmecken.

(F 430

ein sättigendes Eintopfgeticht Püüt 4 Petsonen

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 317

9
Aus vei Hooup.
Der Kreisleiter.
Ortsgruppe Darmſtadt Gervinus.
Heute findet im Lokal Fürſtenauer Hof. Ecke Roßdörfer= und
Nieder=Ramſtädter Straße, abends 8.30 Uhr, der Sprechabend der
Zellen Nr. 7 und 8 ſtatt. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen
der Mitglieder wird dringend erwartet. Gäſte ſind einzuführen.
Entſchuldigungen an den zuſtändigen Blockwart.
Ortsgruppe Nieder=Ramſtadt.
Heute findet abends 8.30 Uhr im großen Saale des Partei=
lokals
Zum goldenen Anker eine große öffentliche Verſammlung
ſtatt. Es ſpricht Pg. Fritz Kern, M. d. R. über das Thema: Der
deutſche Sozialismus in der Tat. Sämtliche Volksgenoſſen werden
eingeladen.
NS.=Frauenſchaft Darmſtadt.
Heute abend 8 Uhr ſpricht im Städtiſchen Saalbau die Gau=
frauenſchaftsleiterin
, Frau Brinkhoff über das Winterhilfswerk.
Erſcheinen unſerer Frauenſchaftsmitglieder iſt Pflicht. Gäſte will=
kommen
.
NS.=Frauenſchaft Darmſtadt, Ortsgruppe Schloßgarten.
Heute ſpricht die Gauführerin Frau Brinkhoff um 8 Uhr im
Saalbau. Wir treffen uns pünktlich um 7 Uhr an der Hochſchule,
Ecke Schloßgartenſtraße, und gehen geſchloſſen zu dieſem Vortrag.
NS.=Lehrerbund, Kreis Darmſtadt, Fachſchaft Hochſchule.
Arbeitstagung heute abend pünktlich 8 Uhr im Feſtſaale des
Realgymnaſiums Pg. Göttmann ſpricht über Die Dorfſchule in
Kaulſtoß und Pg. Bonin über Die Heimatſchulwoche in Angers=
bach
.
NS.=Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Die Teilnehmer unſerer Kameraden und Kameradenfrauen
zu der Kundgebung in Frankfurt a. M. am 18 11. 1934 treffen
ſich pünktlich 8 Uhr am Hauptbahnhof. Den Anordnungen der
Transportleiter welche mit weißer Armbinde verſehen ſind bitte
ich unbedingt Folge zu leiſten, damit ein reibungsloſer Verkehr
ſtattfindet. Die Kameraden, welche bei der SA. ſind, bitte ich in
Uniform erſcheinen zu wollen. Genehmigung iſt bei der Brigade
eingeholt.
NS.=Kriegsopferverſorgung. Ortsgruppe Darmſtadt.
Am Samstag, den 17. 11. 1934, findet das Richtfeſt der NS.=
Kriegsopferſiedlung ſtatt. Treffpunkt vormittags 9.30 Uhr am Meß=
platz
. Von da aus erfolgt gemeinſamer Marſch zur Siedlung. Die
Kameraden und Kameradenfrauen werden gebeten, recht zahlreich
zu erſcheinen, zumal unſer Reichskriegsopferführer Pg. Hanns
Oberlindober bei dem Richtfeſt zugegen iſt.

*
Grundſähliches über den Nakional=
ToMansihus.
Schulungsabend der Darmſtädter Beamkenſchaft.
Pg. Schloimann ſpricht im Saalbau.
Auch der geſtrige Schulungsabend der Darmſtädter Beamten=
ſchaft
, der wie die vorhergehenden im großen Saale des Städt.
Saalbaues ſtattfand, erfreute ſich eines ſehr ſtarken Beſuches. Die
Kapelle der Schutzpolizei unter der Stabführung von
Obermuſikmeiſter Buslau leitete den Abend mit dem ausge=
zeichneten
Vortrag mehrerer Muſikſtücke ein, dann erfolgte in
der gewohnten und immer wieder packenden und feierlichen
Weiſe der Einmarſch der Verſammlungsleitung und der Fahnen=
abordnungen
. Die Leitung des Schulungsabends lag in den
Händen des Pg. Steueramtmann Schmidt, Leiter des Amtes
für Beamte für den Kreis Darmſtadt, der zunächſt der Toten des
Weltkrieges und aus der Bewegung, ſowie derjenigen Berufs=
kameraden
gedachte, die im letzten Jahre dahingegangen ſind.
Pg. Schloimann=Mainz rüttelte ſchon mit ſeinen ein=
leitenden
Worten die Zuhörerſchaft auf und nannte das Lei=
ſtungsprinzip
als das oberſte Prinzip für die Beamten=
ſchaft
im nationalſozialiſtiſchen Staat. Allerdings ſtehe über die=
ſem
Prinzip auch ein anderes, nämlich Deutſcher zu ſein.
Neben der fachlichen Schulung in den Verwaltungsakademien
uſw. müſſe auch der Beamte politiſch weiter geſchult werden, der,
wer könne es von ſich behaupten, daß er den Grundſatz des
Nationalſozialismus, Gemeinnutz
geht vor Eigen=
nutz
,, an ſich ſelbſt und in ſich ſelbſt ſchon wahr gemacht habe.
In Deutſchland gebe es nur einen einzigen Na=
tionalſozialiſten
, und das ſei der Führer Adolf
ditler. Der Redner kam dann auf außenpolitiſche Fragen zu
ſprechen und behandelte den Ausbruch des Weltkrieges die
Kriegsſchuldlüge, nicht vom Standpunkt des Gelehrten, der Ge=
ſchichtsbücher
aus, ſondern vom Standpunkt des Nationalſozialis=
mus
aus. Der Weltkrieg ſei gekommen, weil wir der Welt wirt=
ſchaftlich
zu ſehr emporgekommen ſeien, und auch der heutige Haß
der anderen richte ſich in erſter Linie gegen die deutſche Tüchtig=
keit
, die eben gefürchtet werde. Der Lebenskampf in der Welt
ſei und bleibe ein harter, und der Einzelne könne nur exiſtieren,
wenn ſein Volk exiſtiere, wenn Deutſchland ſtark und mächtig ſei.
Das habe der Nationalſozialismus dem deutſchen Volke gezeigt,
und das werde er ihm immer wieder einhämmern.
Nur in der Volksgemeinſchaft iſt die Exiſtenz des Einzelnen
begründet.

Pg. Schloimann ſtreifte dann die Verfallserſcheinungen der
Syſtemzeit, die auch die Beamtenſchaft, wenn auch nur in geringem
Maße, ergriffen hätten und ſtellte dem Grundſatz von früher ver=
dienen
, und zwar auf Koſten des Staats, den Grundſatz des
Dritten Reiches Ichdien! gegenüber. Weiterhin erörterte der
Redner die Frage der Erhöhung des Lebensſtandards und kam auf
den Begriff des Opferns zu ſprechen, der ſich mit dem Begriff der
Pflicht heute decke! Der Beamte opfere gerne, denn heute wiſſe er
ja, daß ſein Opfern einen Zweck und einen Sinn habe. Für das
Winterhilfswerk, an deſſen Spitze ſich der Führer und die
Reichstegierung geſtellt habe, fand Pg. Schloimann die richtigen
Worte, um dieſes gigantiſche Werk, das eine frühere Zeit nicht
gekannt habe, ſeiner Zuhörerſchaft ans Herz zu legen. Unſere
Pflicht und Schuldigkeit ſei es einfach, den Aermſten der Volks=
genoſſen
zu zeigen, daß ſie nicht verlaſſen ſeien, daß ſie nur dem
erſtörenden Kommunismus in die Hände gefallen ſeien und einem
Syſtem, das ihren Zuſtand ja gar nicht ernſthaft habe beſſern
wollen. Wo wären wir hingekommen, wo wäre auch die deutſche
Beamtenſchaft hingekommen, wenn Adolf Hitler nicht er=
ſchienen
und das Geſpenſt des Bolſchewismus gebannt habe. Jetzt
gelte es, die verführten Volksgenoſſen wieder für Deutſchland zu
gewinnen, und Deutſchland ſo feſt zuſammenzuſchließen, wie es die
Welt noch nicht geſehen habe. Nur ſo könnten wir das freie und
ſtarke Deutſchland für unſere Kinder erringen.
Der Redner ſchloß ſeine Ausführungen mit der erſchütternden Dar=
ſtellung
, wie der SA.=Kamerad Erich Joſt in Nürnberg ſein Leben
hingab und zur letzten Ruhe beſtattet wurde, auf daß das
Deutſchland erſtehe, das wir uns alle erſehnen!
siſt nicht notwendig, daß wir leben, notwendig
iſt, daß Deutſchland lebe
Zum Abſchluß der Kundgebung wurde der Deutſchen an der
Saar gedacht.

Von der Leitung der Geldlotterie für das Wormſer Spie
und Feſthaus wird uns mitgeteilt, daß die Ausloſung der Schlu
prämie in Höhe von 2000 RM. in bar oder in Form des öffen
lich gezeigten DKW.=Cabriolets erſt nach Beendigung der *
triebszeit am 31. 12. 1934, nicht nach Beendigung des vom He
ſiſchen Staatsminiſterium bis zum 31. 10. 1934 genehmig=
Straßenverkaufs vorgenommen wird. Die Losbriefe ſind b
Ende des Jahres nach wie vor im Verkauf und in jedem me
gebenden Lotteriegeſchäft erhältlich Auch die Losbriefe, d
nach dem Verſchwinden der rot=weißen Glücksmänner durch de
regulären Loshandel vertrieben werden, nehmen ſelbſtverſtä=
lich
an der Ausloſung der Schlußprämie teil. Dieſe wird
voller Höhe ohne Rückſicht auf den Losabſatz ausgeſpielt und
gezogene Losnummer in der Tagespreſſe veröffentlicht.
100 000 RM. auf die Losnummer 12111. In der heutige
Ziehung der Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſenlotterie fielen 100 0
RM. auf die Losnummer 12111. Das Los wird in der 1. 9
teilung zu Viertelloſen in Oſtpreußen und in der 2. Abteilung
Achtelloſen in Berlin geſpielt.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 16. November 1934

Die deutſcheArbeitsfront

Kreisbekriebsgemeinſchaft 18, Handwerk.

Die Kreisbetriebsgemeinſchaft 18, Handwerk. befindet ſich für
die Kreiſe Darmſtadt und Groß=Gerau in Darmſtadt, Bismarck=
ſtraße
19, Seitenbau, 1. Stock. Sprechſtunden: Montag bis Frei=
tag
, von 3 bis 6 Uhr nachmittags. Sämtliche Zuſchriften, die bei=
den
Kreiſe betreffend, nur an Kreisbetriebsgemeinſchaft 18, Hand=
werk
, Darmſtadt, Bismarckſtraße 19.

m. Beerfelden, 15. Nov. Kraft durch Freude. Die Darrt /k e 5i
bietungen in der Turnhalle, veranſtaltet von der D. A. F. eru Ntgen?e
freuten ſich eines Beſuches, wie ihn dieſer Raum kaum jo ſol
Viele mußten wieder umkehren, andere füllten noch die Lücken unio
Radft
bereuten das Verweilen in qualvoller Enge doch nicht, denn mue
Hiel
ſie erleben durften, das entſchädigte reichlich für das kleine Um
ſapsli hde
gemach. Das reichhaltige Programm war eine Fundgrube köſtlichtz

NS. Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟.
Achtung! Cornelius kommt!
Das Landesſinfonierorcheſter ſpielt am 18. November, abends
20 Uhr, im Städtiſchen Saalbau im Rahmen eines Alt= Wie=
ner
Abends. Es wirken außerdem mit: Georg Koop, vom
Heſſiſchen Landestheater, und Frl. Aenne Schellhaas. An=
ſchließend
Tanz. Karten zum Preiſe von 30 und 60 Pfg. bei
allen Betriebswarten K. d. F.
in den Ortsgruppen und bei der
Kreisgeſchäftsſtelle K. f. F.. Bismarckſtraße 19, Telephon 3330.
erhältlich.
Die Kreiswaltung der D. A. F.

NS.=Kulturgemeinde in der NS.=Gemeinſchaft
Ortsverband Darmſtadt.

Kraft d. Freude‟

Der Vorverkauf zu dem deutſchen Lieder= und Arienabend von
Marcel Wittriſch, dem erſten Tenor der Berliner Staats=
oper
hat eingeſetzt. Der Künſtler, der kürzlich im 2. Meiſterkonzert
des Rundfunks ſang, wird aus dieſem ſeinem Programm verſchie=
dene
Lieder in ſeinem hieſigen Konzert wiederholen und den Abend
mit Arien aus deutſchen Opern beſchließen.
Unſere Mitglieder und die Mieter des Heſſ. Landestheaters
haben Ermäßigung. Vorverkauf in unſerer Geſchäftsſtelle im
Kleinen Haus des Landestheaters und bei Chr. Arnold am Wei=
ßen
Turm. Ermäßigte Karten nur in unſerer Geſchäftsſtelle.

ſten Humors: Soloſzenen, Einakter, zu Zweien, ein Kunſtmuſiket,
auf allerlei unmöglichen Muſikinſtrumenten, eine graziöſe Täm
zerin, das alles vereinigte ſich zu Eindrücken, an denn man ſioſ
R
nach dem Kernſpruch des Abend wirklich geſund lachen konnt,
zuft
Als gegen Mitternacht der letzte Beifall verklang, da war dig
Aufnahmefähigkeit der Anweſenden noch ſo friſch wie zu Anfano 0 ſch.
die
ier
das beſte Zeichen für die Leiſtungsfähigkeit von Kleinmeier
Bühne, die in letzter Zeit ſchon ſo oft Kraft durch Freude vermitt A1me
telt hatte.
umte
Ck. Goddelau, 13. Nov. Bunter Abend. Die NS. G0 YzNllen.
meinſchaft Kraft durch Freude veranſtaltete am Sonntag abemu e4,zIus= und
im geräumigen Rühlſchen Feſtſaal einen großen Bunten Abenim = d=
der
ſich eines außerordentlich ſtarken Beſuches erfreute. Gi
Brandenſtein als Anſager und Humoriſt verſtand es mei
ii
haft, mit dem Publikum in Verbindung zu treten. Zwei Sängeg
dann
Gic
zur Laute, die Herren Kremer und Metz, gefielen mit
ausgezeichneten Weiſen, ſie mußten ſich, dem Wunſch des Publi W.=heutes
iner Arbe
kums zufolge, auch des öfteren zu Einlagen bereit erklären, Fen
dem Me
ner traten noch auf Fräulein Gundula Renoff (Tänzerin) u
Sich der
Herr Elſenheimer=Belachini als Zauberkünſtler ur
Handſchattenkünſtler. Der zweite Teil des Programms geſtalten W
eimſt
ſich ähnlich wie der erſte Teil, und immer wieder löſten die Dan
bietungen großen Beifall und anhaltende Lachſalven aus. 2
D
wi
Kapelle Buslau=Darmſtadt hatte ſich in uneigennütziger Wei=
enen
in
zur Verfügung geſtellt und füllte die Pauſen durch Konzertſtü
htige B.
aus. Ortsgruppenwalter Pg. Hans Nold dankte am Schluſſe dic g ur dene
Programms für den außerordentlich ſtarken Beſuch und brach
ein dreifaches Sieg=Heil auf den Führer aus, das im Deutſchlanm / dern iſt
und Horſt=Weſſel=Lied ausklang.

* Naturwiſſenſchaftlicher Perein zu Darmſtadt.

381. Sihung am 13. November 1934.
Kuſtos Dr. G. Heldmann ſprach über:
Das Ende eines Vogelparadieſes
vor den Toren Darmſtadts.

Damals, als die gewaltigen Eismaſſen, die Nordeuropa und
die Alpen bedeckt hatten, begannen zurückzuweichen, die erſten Men=
ſchen
die Rheinebene beſiedelten, floß kaum 10 Kilometer weſtlich
von Darmſtadt der Neckar dahin, um bei Trebur in den Rhein zu
münden. Mit vielen Schleifen, Verzweigungen und Ueberläufen
wand er ſich an der Bergſtraße entlang und dann durch die Ebene.
Manche Schleife wurde vom Fluß abgetrennt und ihre Enden zu=
geſchlämmt
. Die Altſchleifen verſchlickten und vertorften. Große
Flächen neben dem Fluſſe wurden immer wieder bei Hochwaſſer über=
ſchwemmt
und mit Schlick bedeckt, auf dem ſich eine ſtets höher wer=
dende
Torfſchicht bildete. Erſt als der Neckar ſein heutiges Bett
ſich gegraben hatte und nach kurzem nordweſtlichem Lauf in den
Rhein mündete, verſumpfte und vertorfte auch ſein Bett an der
Zergſtraße entlang. Weſtlich von Darmſtadt, bei Griesheim, hatte
ſich der alte Neckarlauf mit ſeinen Schleifen, Ueberlaufsrinnen und
Ueberſchwemmungsmooren bis in die jüngſte Zeit erhalten. Wohl
waren durch Entwäſſerungsgräben manche Wieſen und ſogar Acker=
ſtücke
gewonnen worden, aber der Hauptteil des Bruchgebietes mit
ſeinen Gehölzen, ſchilfbeſtandenen Torflöchern, mit ſeinen Ried=
graswieſen
und Weidenbüſchen war in ſeiner natürlichen Schönheit
ſeit jenen früheſten Zeiten faſt unverändert geblieben. Die Schön=
heit
dieſer Landſchaft wurde erhöht durch den Reichtum, durch die
Seltenheit und z. T. auch das hohe Alter der hier niſtenden Vogel=
arten
, die in der paradieſiſchen Ruhe ihres idealen Lebens= und
Wohnraums eine Zutraulichkeit zeigten, die den einſamen Beob=
achter
aufs höchſte beglückte.
In dem Bruchwald der Neckarſchlingen niſten Nachtigallen und
Spötter, Rohrſänger, Laubſänger und Grasmücken, Droſſeln und
Weiſen, Pirol, Wiederhopf und Tauben, die des Frühjahrs ein
Konzert geben, wie es ſchöner kaum ſonſtwo, auch nicht auf dem
Kühkopf. zu hören iſt.
Noch weit erhebender war es, die Vögel des Ueberſchwem=
mungsbruchs
zu erleben. Zwar ſchnurren die Heuſchreckenſänger ein=
tönig
, aber die mannigfaltigen Weiſen der Uferrohrſänger, Ge=
treideſänger
und Blaukehlchen ſtellen mit das Schönſte an Geſan=

Buchack un
Jen 7 und
glchutzparl
ſt niedergele
ben über
ungen we
siamt. Hüt
jamstag.
Die

geskunſt dar. Und mit welcher Innigkeit ſie vortragen, wie ſich
ein Uferrohrſänger vor Wonne in die Luft wirft! Es gibt nicht.)
Schöneres für den Naturbeobachter, als das Blaukehlchen im Wo neſtunden i
men Maimorgenſonnenſchein auf einem Weidenbuſch jubilieren /ſow von I
ſehen und zu hören. Wundervoll ſtrahlt im lazurblauen Halsfeſ i
der weiße Stern und wird unbeſchreiblich weiß, wenn ſein Geſallw, windele
am herrlichſten erklingt. Dann ſteigt es verzückt in die Luft uudſtiſt. Das
ſchwebt mit geſpreiztem Schwanz, hängenden Flügeln und bei va ſchon in
klingendem Lied zum nächſten Buſch hinab. Schön ſind auch 27m 14 Tage
braunröckigen Rohrammern mit ihren pechſchwarzen Kappen uu eſt es ſio
weißen Halskragen. Sie ſind die lebendigſten und zahlreichſth mgen, insbe
im Bruch.
won der
In das Singen und Klingen im Bruch ſchallt aus der Ar4 oll,eiamt De
herab das Wiehern der Milane, das Miauen der Buſſarde, d
2Bubenſtre
Gäckern der Kornweihe, das Schackern der Elſtern, das Quieiſchu 7 Nhr. wu
der Kiebitze, das Meckern abſteigender Bekaſſinen. Dazu erfreul usbrad
ihre Flugſpiele das Auge, beſonders die der prächtig weißblaug su z Hochſch=
Kornweihe, die faſt ohne Kraftaufwand leicht dahinſchaukelt, 4T Gojenliche
ſteigt, niederſtürzt. Zwiſchendurch rudern Reiher durch die Lic,
dem
ſchweben Störche hernieder, rütteln hoch oben im Blau die TuxFyn zuſprechen
falken und ziehen ruhigen Fluges die großen Brachvögel dahe
Wer kentt
Unvergeßlich bleiben einem ihre Rufe, die gleich Orgeltönen he
Kdhen an de
klingen. Die Brachvögel niſten mehr im weiten trockenen Bu
et Di
gelände, ſernab von den Menſchen. Aber das Bruch mit ſeing Mufe

veriſehe
offenen Waſſerſtellen iſt ihnen lebensnotwendig.
Die meiſten der Bruchbewohner, ſicher aber die Kornweii Hi, Ea
amt. Hug
der Brachvogel, die Bekaſſine, die um die Dämmerung erſcheinenz
Fuhrraddiel
Sumpfrohreule und vielleicht auch das Blaukehlchen niſteten ſch.
hier, als noch der Neckar vorbeifloß. Foſſile Funde ſind allerdime erplatz eit
in dieſem Gebiet noch nicht vorhanden.
In den Wieſen, die hinüberführen zum bebauten Geläup / wurd, Fab
wimmelt es von Schafſtelzen und Wieſenſchmätzern. Beim Eintin
aber in die Kulturſteppe empfängt einem das eintönige Kllin
des Grauammers, und von den Obſtbäumen herab erklingt
ebenſo langweilige, wenn auch melodiſche Geſang des Gaute
e=Oſtral
ammers, des Ortolans. Gleich Vorpoſten ſitzen ſie hier und wo
Torh
der Zeit, wo ſie Einzug halten können in ihr neues Reich, 40
ihnen anſtelle des Bruchgebietes bereitet wird. Mit ihm vic
ſchwindet eine Landſchaft, die noch Kunde gab vom Ausſehen eime
Stückes Heimaterde in grauer Vorzeit, und ihr werden ale !
Lebeweſen folgen, die nicht ohne ſie leben können.

alle des
drckſtraß
35 478
enen
6o

Was die Lichtſpieltheater bringen.

Im Union=Theater läuft ab heute das gewaltige Filmwerk
Königin Chriſtine, in welchem Greta Garbo mit un=
vergleichlicher
Schauſpielkunſt die Hauptrolle verkörpert. Ihre
Gegenſpieler ſind John Gilbert als Don Antonio und Lewis
Stone als Kanzler Oxenſtierna. Der Film iſt deutſchſprachig.

Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute einen entzückenden Muſik=
film
nach dem unſterblichen Walzer von Strauß. G’ſchichten
aus dem Wiener Wald mit Leo Slezak. Magda Schnei=
der
. Wolf Albach=Retty u. a. m.

Reichsverband des gewerblichen Kraftverkehrs und dr Fühl
betriebe Deutſchlands, e. V. Alle Unternehmer, die das Guhle
gewerbe betreiben, mit motoriſcher oder tieriſcher Kraft, müſie
zwangsläufig dem Reichsverband angehören. Unternehmer m
chiedener Gemeinden des Handelskammerbezirks Darmſtadt hal.0
ihre Anmeldung noch nicht getätigt, und werden dieſelben aufl
fordert, dies unverzüglich nachzuholen, auch wenn ſie dem Reun=
verband
bereits angehören, muß der Beitritt zur Ortsgruug
Darmſtadt erfolgen, da die Ortsgruppe die Urzelle des Reichsb
bandes darſtellt.

Hauie
Aune

In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man ab heute und folgende
Tage den ausgezeichneten Tonfilm nach der weltbekannten Ope=
rette
von Eduard Künnecke Der Vetter von Dingsda‟
mit dem berühmten Lied Ich bin ein armer Wander=
geſel
!

Verkehrsunfall. Geſtern abend erfolgte ein Zuſammen !
zwiſchen einem Laſtkraftwagen und einem Hanomag Ecke 90
ſabethen= und Heidelberger Straße der glücklicherweiſe g
nennenswerten Schaden für die Wageninſaſſen abging, T0

der Hanomag als die Schwächere wurde beſchädigt und mit
abgeſchleppt werden. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklär.

Eien
½=

Neſſelwang im Allgäu

Briefkaſten.

Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquſttung beizufügen. Anonyme Anfragen

nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindiſchleis

R

9001600 m
der ideale Winterſport=Platz ruft die Leſer unſerer Zeitung:

1. Fahrt vom 22. Dezember (Nachts) 1934 bis 5. Januar 1935
14 Tage einſchl. Fahrt und Penſion.
RM. 82.

Staatenlos. Sie werden, um die Frage beantworien.;
können, genau angeben müſſen, welche Staatsangehörigteil
Bekannter überhaupt beſeſſen und aus welchen Gründen er
ſelben verluſtig ging. Wir behalten deshalb die Anfrage zur0
A. B. in Sch. Dieſe Frage zu beantworten, dürfte in *
Zuſtändigkeit der Bauernkammer in Frankfurt a. M. fallen.

L. A. Darüber wird Ihnen das Landesvermeſſungss

2. Fahrt vom 25. Dezember (Nachts) 1934 bis 5. Januar 1935
11 Tage einſchl. Fahrt und Penſion . . . RM. 71.
3. Fahrt vom 25. Dezember (Nachts) 1934 bls 2. Januar 1935
8 Tage einſchl. Fahrt undpenſſon . . . . RM. 54.

Koſſienloſe Auskunft über Unterkunft und dergl. am
Reiſeſchalter des Darmſtädter Tagblatt, Rhein=
ſtraße
23, Tel. 1, Schalterſtunden von 102 Uhr und
von 36 Uhr.

Bereins- und lokale Veranſtaltungen.

(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umgegend. Am Sonntag, dem 18. 11. 34,
findet bei Kamerad Kümmel. Reſtaurant Reichskrone, Mühlſtr. 5,
4 Uhr, eine Mitgliederverſammlung ſtatt. Um zahlreiche Betei=
ligung
wird gebeten.

(Zeughausſtraße 1) Auskunft geben können.
F. J. V. in W. Horn oon Tieren beſteht in der Haupt 10
aus Keratin, einer Eiweißverbindung. Es iſt in erwärmter K
lauge löslich. Wegen der zweiten Frage müſſen Sie ſich en
Reichsnährſtand in Frankfurt wenden.
F. H., Mainz. Das Buch von Graf Sforza iſt im Verlan
Fiſcher, Leipzig, erſchienen.
ROPDA. Das iſt Sache des Mieteinigungsamtes, das
Gebühren erhebt, worüber mündlich ſich bei der Geſchäfts*5
(Amtsgericht) zu erkundigen wäre. Die Sondergebäudeſteuer
nach dem gemeinen Wert der ihr unterliegenden Gegenſtand.
hoben, wie er für die Gemeindegrundſteuer 1914 18
ſetzt worden iſt. (Friedenswert) Beträgt die Friesdel
miete weniger als 5 Proz des Friedenswertes, ſo iſt1
Antrag des ſteuerpflichtigen Eigentümers der Friedens we.
das zwanzigfache der Friedensmiete feſtzuſetzen. Bei dieſel
ſetzung darf im Falle der Schätzung die Friedensmiete nicht.
weniger als 3 Proz. des für 1914 rechtskräftig feſtgeſtellten Sie
wertes angenommen werden.

Weiterbericht.

Ausſichten für Freitag: Anfangs noch mild und ſtelens

Regen, ſpäterhin aufheiternd und Abkühlung.
Ausſichten für Samstag: Bei öſtlichen Winden zeitwe)
ter, trocken, weitere Abkühlung.

[ ][  ][ ]

ſe itag, 16. November 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 317 Seite 7

rufsfachberakung und Lehrſtellenvermitklung.

Bruch
ber die
hen
ſin
bebaut!
nit
DG

34 vor der Haupt=

drrenfahrrad, Marke Ideal; an
MRheinſtraße, ein Herrenfahrrad, Marke Phänomen, Fabrik=
vner
68901; am 6. 11. 34 vor der Ortskrankenkaſſe. Blumen=
wrnße
7 ein Herrenfahrrad. Marke Mifa; am 8 11. 34 vor
HHruſe Alicenſtraße 9u ein Herrenfahrrad, Marke Fels; am
34 vor dem Hauſe Ludwigſtraße 7 ein Herrenfahrrad,
Elida, Fabriknummer 1 170 207 am 10. 11 34 aus der

halle des Hauſes Bleichſtraße 22 ein Herrenfahrrad, Marke
34 in der
ument, Fabriknummer 1604 455; am 10.

1:300 000 Knaben und Mädchen verlaſſen Oſtern 1935 die
Sl= und ſuchen einen Beruf.
coleicht oder ſchwer der Entſchluß auch ſein mag, eines ſteht
Mit der Schulentlaſſung und der Berufswahl
fülk eine Entſcheidung für das Leben. Es kommt
Darauf an, daß der junge Mann oder das junge Mädchen
üthrupt eine Lehrſtelle erhält, ſondern darauf, daß ſie in jene
hineinkommen, für die ſie in jeder Beziehung geeignet ſind.
2ie Stellenvermittlung der Reichsberufs=
pen
der Angeſtellten in der DAF. für Darmſtadt
zuuſtraße 35, I., hilft allen Eltern und Schülern bei der für ſie
gußerordentlich wichtigen Entſcheidung durch ihre Berufs=
eratung
und Lehrſtellenvermittlung. Die
is fachberatung bezieht ſich, wie ſchon das Wort ausdrückt,
waf die Angeſtelltenberufe, inſonderheit wohl auf den Kauf=
maß
= ſowie Büro= und Behördenangeſtellten=Beruf. Sie iſt alſt
Konkurrenz der öffentlichen, die Allgemeinheit der Lehr=
ſhn
Anwarter erfaſſenden Berufsberatung. Die Eltern und
Schir werden in den Berufsfachberatungsſtunden über das Be=
uiehen
aufgeklärt. Dem jungen Berufsanwärter werden die
Afhren, die er als junger ſchaffender Volksgenoſſe der Wirtſchaft
umſtinem Volke gegenüber zu erfüllen hat, klar vor Augen ge=
0 Im engſten Zuſammenhang mit der Berufsfachberatung ſteht
mWfamte Berufserziehungsarbeit der Reichsberufsgruppen der
vſtellten. Jedem Ratſuchenden wird die Notwendigkeit beruf=
lſch
Aus= und Weiterbildung klargemacht.
der junge Berufsanwärter muß ehrlich, aufgeweckt, ſauber
ſom Ordnungsſinn, geiſtige Beweglichkeit und Charakterſtärke ſind
muire Vorausſetzungen. Wird all das bei der Berufswahl berück=
ſähgt
, dann wird es möglich ſein, ſach= und fachkundige Träger
dieBerufes heranzuziehen. Der junge Menſch hat dann Freude
aniner Arbeit, an ſeinem Beruf.
edem Menſchen ſeinen Beruf. In dieſem Worte von Dr. Ler
ſißlich der Eröffnung der Berufsſchau der Angeſtellten) liegt
dnönn einer richtigen, zielbewußten Berufsberatung und Lehr=
tzendermittlung
, wie ſie von der Stellenvermittlung der Reichs=
b
sgruppen der Angeſtellten in der Deutſchen Arbeitsfront aus=
tüt
wird. Der Berufsfachberatung folgt die Vermittlung des
Eſtenen in eine geeignete Lehrſtelle.
Rrchtige Berufsfachberatung und Lehrſtellenvermittlung geht
wütnur den einzelnen Menſchen, nicht nur den einzelnen Betrieb
quordern iſt wichtig für das Wohlergehen des ganzen Volkes.
Der Polizeibericht meldek:
hückſack und Jagdſtuhl geſtohlen. Am 13. November 1934,
hen 7 und 8 Uhr, wurde einem Jäger am Eingang des
Valſchutzparkes hinter dem Hochſchulſtadion ein dort für kurze
niedergelegter Ruckſack und Jagdſtuhl geſtohlen. Wer kann
Emben über den Verbleib dieſer Gegenſtände machen? Wahr=
nchungen
werden entgegengenommen bei dem Landeskriminal=
piſefamt
, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 29a.
Aaffindung einer Kindesleiche in der Gemarkung Lorſch.
Ansamstag, dem 10. November 1934, wurde in den Nachmit=
tagtunden
in der Gemarkung Lorſch, und zwar im Lorſcher
0), von Jägern die Leiche eines neugeborenen Kindes ge=
friwen
. Die Leiche war in einer Zeitung Arbeiterliga und
rwe windelartigen, blau=rot=grün karierten Tüchern einge=
mält
. Das Ganze ſtak in einem kleinen Jutenſack. Die Leiche
wmſchon in Verweſung übergegangen und hat anſcheinend ſchon
14 Tage gelegen. Nach gerichtsärztlicher Unterſuchung han=
daltes
ſich um ein totgeborenes Kind. Sachdienliche Mittei=
Inen, insbeſondere über die Perſon der Kindesmutter, wer=
den
m der Gendarmerieſtation Lorſch und dem Landeskriminal=
put

amt Darmſtadt entgegengenommen.
Babenſtreich. Am 6. November 1934, in der Zeit von 16 bis
wurde ein an dem Hoftor des Hauſes Magdalenenſtr 17
diachtes Emaille=Schild des Röntgens=Inſtitut der Techni=
ſchee
ſpochſchule demoliert. Perſonen, die in dieſer Angelegenheit
ſaitz enliche Angaben machen können, werden gebeten umgehend
udrn Landeskriminalpolizeiamt, Hügelſtr. 31/33. Zimmer 12,
vonſrechen.
er kennt den Täter? In der Nacht vom 5. bis 7. 11. 34
gen
n der Bauſtelle der Orangerieſtraße fünf Tonröhre ge=
. Dieſelben ſind von brauner Farbe, 1 Meter lang, mi=
ue
verſehen, und haben einen Durchmeſſer von 25 Zenti=
Sächdienliche Angaben erbittet das Landeskriminal=
ieiamt
, Hügelſtr. 31/33, Zimmer 26.
fahrraddiebſtähle. Am 28. 10. 34 wurde auf dem Kavallerie=
Herplatz ein Herrenfahrrad geſtohlen; am 29. 10. 34 aus der
ale des Hauſes Parcusſtraße 4 ein Damenfahrrad. Marke
ſor dem Hauſe
sdard, Fabriknummer 400 535; am 3. 11.
Marckſtraße 105 ein Herrenfahrrad. Marke WKC., Fabrik=
iner
185 478; am 3. 11. 34 vor dem Hauſe Feldbergſtraße 28
34 aus dem
töerrenfahrrad, Marke Brennabor; am 7.
des Hauſes Schlageterſtraße 36 ein Herrenfahrrad. Marke
ſüra=Oſtral, Fabriknummer 916 069; vom 5. auf 6. 11. *
r Torhalle des Hauſes Saalbauſtraße 77 ein Damenfahr=
Marke Sprinter, Fabriknummer 44 089; am 7. 11. 34 am
elgeſchäft Trier in der Eliſabethenſtraße ein Herrenfahrrad
Brentano; am 8. 11. 34 vor dem Hauſe Forſtmeiſterplatz

ſeraße, gegenüber dem Ehape, ein Herrenfahrrad. Marke
34 aus dem Hauſe Rheinſtraße 22 ein
hik nia, und am 10. 11
Aßerfahrrad. Marke Falter. Fabriknummer 273 858.
ſei der Polizeidirektion ſind folgende Fahrräder ſichergeſtellt:
W
fahrrad, Marke Dürkopp, Herrenfahrrad., Marke Viktoria,
erfahrrad, Marke Mifa, Herrenfahrrad. Marke Dixi. Eigen=
mh
=rechtigte Perſonen werden erſucht, alsbald wegen dieſer
r bei dem Landeskriminalpolizeiamt, Hügelſtraße 31/33,
ſher 34. vorzuſprechen.
Aus dem Gerichtsſaal.
1 Schon wieder hatte das Bezirksſchöffengerich
Huettwoch eine nächtliche Schlägerei, Folge zu großen Alkohol=
Eiſes, zu verhandeln. Der 41jahrige Johannes L. aus Trebur iſt
*1 noch nicht vorbeſtraft und auch ſonſt ein ruhiger und fried
zer Mann. Am Abend des 1. Auguſt aber regte er ſich ſehr
err auf, daß ein Dritter der Wirtin ſeinen Wein vor die
eerte, und als er ihm ſpäter zufällig im Gang der Wirt=
vegegnete
, entwickelte ſich ein Wortgefecht, das ſehr bald in
Ackeiten überging. Dabei zog plötzlich der Angeklagte ſein
ameſſer und verſetzte dem anderen, der ihm weit überlegen
ennen Stich in die Bruſt, daß die Lunge verletzt wurde. Er
on Glück ſagen, daß der andere die Verletzung ſehr ſchnel
lier überwandt. Das Gericht hält, da der Angeklagte wohl
won dem anderen gereizt wurde, eine Gefängnisſtrafe von
Monaten für ausreichend. Sechs Wochen Unterſuchungshaft
en angerechnet.
Der 52jährige Heinrich Keller, aus Griesheim ſtammend, iſt
an die 14: oder 15mal ganz erheblich vorbeſtraft. Kaum war
En Jahre 1932 entlaſſen, machte er ſich zuſammen mit einem
Aoreſellen daran und ſtahl einem Landwirt in Crumbach etliche
nd. Fleiſch und Butter. Einem Händler, ſoll er Stiefel geſtoh=
ben
, doch iſt ihm das nicht nachzuweiſen. Sein Komplize hat
Strafe bereits verbüßt, Keller aber erwiſchte man erſt in
m. Oktober. Das Gericht erkannte auf zwei Jahre Zucht=
s
und ordnete Sicherungsverwahrung an.
A. Sechs Monate Gefängnis erhielt der 61 Jahre alte Kauf=
In/Engelbert H. von hier im Juni dieſes Jahres vom Bezirks=
Remgericht, wegen Betrugs= und Betrugsverſuchs. H erſchien
Urteil zu hoch, und er legte Berufung ein, mit dem Erfolg,
ſeiine Berufung am Donnerstag von der Großen Strafbam=
verworfen
und er auf die Berufung der Staatsanwaltſchaft
1 Jahr und 6 Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Das
chit erkannte außerdem auf drei Jahre Ehrverluſt und erließ
1:Haftbefehl.
Annach erhält der 28jährige Sebaſtian F. aus Unter= Flocken=
eine
Gefängnisſtrafe von 1 Jahr, weil er mit zwei kleinen
und elfjährigen Mädchen in der Holzhalle ſeines Bruders
lſcht tige Handlungen vorgenommen hatte.
Beide Urteile ſind rechtskräftig.

Aus Heſſen.

Dg. Arheilgen, 15. Nov. Feierſtunde der NSDAA
In der Turnhalle des Turnvereins veranſtaltet die Ortsgruppe
Arheilgen der NSDAP. am Samstag, den 17. November, abends,
einen Deutſchen Abend bei dem Poſaunenchor und Arheilger
zpielſchar mitwirken. Der Abend gliedert ſich in zwei Teile und
bringt im erſten Teil neben muſikaliſchen Darbietungen, Kampf=
liedern
uſw. das Sprechchorſpiel Trutz Teufel und Tod von
Obergebietsführer Altendorf ſowie den Sprechchor Das Sonnen=
kreuz
der Freiheit des bekannten nationalſozialiſtiſchen Dichters
Kurt Eggers. Der zweite Teil wird durch die Aufführung des
Spiels Grenzmark durch die Laienſpielſchar ausgefüllt.
J. Griesheim. 15. Nov. Unterhaltungs= und Werbe=
abend
der NS.=Frauenſchaft. Die NS.=Frauenſchaft ver=
anſtaltete
im großen Feſtſaale Zum grünen Laub einen Unter=
haltungs
= und Werbeabend zu Gunſten des Winterhilfswerks. Die
Veranſtaltung erfreute ſich eines überaus guten Beſuches. Den
muſikaliſchen Teil des Abends hatte die Kapelle des Arbeitsdienſtes
unter der Leitung von Muſikmeiſter Froſchler übernommen. Eine
kleine Ausſtellung von Handarbeiten, die in den Heimabenden an=
gefertigt
wurden, fand großes Intereſſe bei den Frauen. Mit dem
Badenweiler Marſch wurde der Abend eingeleitet. Die Frauen=
ſchaftsleiterin
, Frau Käthe Widder hieß die zahlreich Erſchie=
nenen
, ſowie die Kreisleiterin, Pgn. Krauth, herzlich willkom=
men
und ſtattete gleichzeitig der Kapelle des Arbeitsdienſtes die
ſich unentgeltlich zur Verfügung geſtellt hatte, den Dank ab. Hier=
auf
wurde von einem Mitglied der NS.=Frauenſchaft ein Aufruf
zur Mitarbeit am Winterhilfswerk vorgetragen. Propagandaleiter
Baſel richtete in Verhinderung des Ortsgruppenleiters Sei
bert einige mahnende Worte an die Verſammelten und ſprach
über die Aufgaben des WHW. Das Horſt=Weſſel=Lied und das
Saarlied ſowie ein Sieg=Heil auf unſeren Führer beſchloſſen ſeine
Ausführungen. Hieran anſchließend wickelte ſich dann das weitere
Programm des Abends ab. Außer Muſikſtücken und Chören der
NS.=Frauenſchaft unter der Leitung des Pg. Eiſenhauer war
auch die Tanzſchule von Frau Hilde Wolff=Zoll in dem Pro=
gramm
vertreten. Es folgten zwei Theaterſtücke heiteren Inhalts:
Die Gouvernante, aufgeführt von Mitgliedern des BDM., und
Friſche Luft muß ſein, aufgeführt von Mitgliedern der
Frauenſchaft. Unſere Lokalhumoriſten Heinrich Meller und
Frau, gaben zum Schluß noch zwei komiſche Duette, womit ſie
ebenfalls reichen Beifall fanden. Ein anſchließender Tanz hielt die
Beſucher bei fröhlicher Stimmung bis in die Morgenſtunden zu=
ſammen
.
Ek. Pfungſtadt, 15. Nov. Werbeabend des Reichs
luftſchutzbundes. Vöglers Saalbau war dicht beſetzt, al=
der
Leiter der Ortsgruppe Pfungſtadt. Enders, ſeiner Freude dar
über Ausdruck verlieh, daß es heute durch den Maſſenbeſuch mög=
lich
ſei, den Zweck des Reichsluftſchutzbundes auf breiter Grund=
lage
in die Bevölkerung hineinzutragen. Er erſtattete den Tätig=
keitsbericht
des erſten Arbeitsjahres und konnte mit Genugtuung
feſtſtellen, daß die mit 21 Mitgliedern am 1. November 1933 ge=
gründete
Ortsgruppe innerhalb Jahresfriſt auf 619 angewachſen
war. Erleichtert wurde die Arbeit durch die tatkräftige Unter=
ſtützung
der Gemeindeverwaltung. Das Referat Warum Luft=
ſchutz
hielt Dr. Seidel=Darmſtadt. Er verſtand es, in packender
und teils humorgewürzter Rede einem jeden Beſucher klar zu
machen, daß der Luftſchutzgedanke keine Angelegenheit eines Ver=
eines
oder ähnlichem iſt, ſondern einen jeden Volksgenoſſen an=
geht
. Zur Erläuterung zeigte Dr. Seidel anſchließend eine Licht=
bilderſerie
, die ſeine Ausführungen noch unterſtrich. Beſonderes
Intereſſe hatten die Bilder vom fertigen Luftſchutzkeller hervor=
gerufen
.
Hohes Alter. Bei guter Rüſtigkeit begeht Frau
Marie Ley Witwe, Mühlbergſtr. 32. am Donnerstag, den 15. No=
vember
, ihren 85. Geburtstag.

Ak. Nieder=Ramſtadt, 15 Nov. Oeffentliche Ver
ammlung. Auf Veranlaſſung der PO. der NSDAP. ſpricht
am Freitag, den 16. ds. Mts, abends 8 Uhr, im Saale des Gaſt=
hauſes
Zum goldenen Anker (Fiſcher) Pg. Fritz Kern, M.d.R.,
über das Thema: Der deutſche Sozialismus der Tat in einer
öffentlichen Verſammlung, zu der alle Intereſſenten eingeladen
( Ober=Ramſtadt, 15. Nov. Winterhilfe. Für das Win=
terhilfswerk
werden auch in dieſem Jahre wieder Kartoffeln bei
ſolchen Volksgenoſſen geſammelt, die, ohne Bauern oder Land=
wirte
zu ſein, ſolche angepflanzt haben. Dieſe Sammlung wird
im Laufe der nächſten Woche durchgeführt, derart, daß Sammel=
wagen
die einzelnen Ortsſtraßen durchfahren und die Spenden
abholen. Jede Menge wird von den Sammlern gerne angenom=
men
, und man darf hoffen, daß die Dankbarkeit für den guten
diesjährigen Ernteſegen die Geber beim Abmeſſen der Gaben
leitet. Darüber hinaus werden auch Kleidungs= und Wäſcheſtücke
Schuhe uſw. geſammelt. Beratungsſtunde. Die nächſte
Mutter= und Säuglingsberatungsſtunde findet am Montag, den
19. November, im unteren Saal des neuen Rathauſes ſtatt.
Ef. Meſſel, 14. Nov. Filmabend. Die Gaufilmſtelle der
N
AP. bringt am Montag, dem 19 d. M., abends 9 Uhr im
Saale der Gaſtwirtſchaft Jakob Wältz den Tonfilm Der
Schimmelreiter zur Aufführung. Theodor Storms reifſte
Schöpfung, die Figur des Deichgrafen Hauke Haien des Schim=
melreiters
, gewinnt hier blutvolle, ergreifende Geſtalt.
Ef. Meſſel, 15. Nov. Die Freiw Feuerwehr hält am
Samstag, dem 17. Nov. 1934, einen Familienabend, verbunden
mit Ball, im Saale der Gaſtwirtſchaft Georg Laumann 12. ab
Wohlfahrtsbriefmarken. Auch in dieſem Jahre wer=
den
wieder Wohlfahrtsbriefmarken aller Wertſtufen zugunſten
der Winterhilfe vertrieben. Der Verkauf wurde der NS.= Volks=
wohlfahrt
übertragen. Die Marken ſind bei Pg. Lehrer Sauer=
den
letz=
Kohlengutſcheine.
wein bereits zu haben.
Winterhilfs=
ten
Tagen wurden die Brennſtoffgutſcheine d
werks (1. Rate) durch die Blockwalter der NSV. den Hilfs=
bedürftigen
zugeſtellt.
Al. Höchſt i. Odw., 15. Nov. Ihren 92. Geburtstag be=
ging
heute die älteſte Einwohnerin unſeres Ortes, Frau Marg
Scherer Wwe. Aus dieſem Anlaß wurden ihr zahlreiche Glück=
wünſche
zuteil. Frau Scherer Wwe., genannt die Scherers=
Tante, freut ſich heute noch ſehr über alle Beſuche, die ihr von
ſeiten ihrer früheren Bekannten zuteil werden, ſo daß auch heute
viele ihrer ehemaligen Bekannten" ihr perſönlich ihre Glück=
wünſche
darbrachten. Auch der Rundfunk hat es nicht verſäumt,
der Jubilarin ſeine beſten Wünſche zu übermitteln.

Dp. Zwingenberg, 13. Nov. Die hieſige Ortsgruppe des
Odenwaldklubs unternahm heute eine Halbtagswanderung
durch den herbſtlichen Wald nach Jugenheim. Am Ziele der Wan=
derung
fand ein gemütliches Zuſammenſein ſtatt.
Bo Bensheim, 15. Nov. Martinimarkt. Der diesjäh=
rige
Martinimarkt bewegte ſich in einem über Erwarten großen
Ausmaße. Die Zahl der Marktbeſucher Verkäufer wie Kauf=
intereſſenten
war größer als bisher und waren erſtere mi
dem Erfolg im Durchſchnitt recht zufrieden. Der Martinimarkt
dient der Landbevölkerung des Kreiſes in beſonderem Maße zu
Verſorgung für den bevorſtehenden Winter, wobei dann die Ein=
nahmen
aus den Ernten des Sommers Verwendung finden. Sehr
erheblich war auch die Anfuhr von Weißkraut, das während des
Markttages mit 2.30 bis 2,50 RM. je Zentner angeboten, geger
Schluß der Marktzeit aber noch erheblich billiger angeboten
wurde, da die Ueberſtändigkeit größer als die Nachfrage war.
Em. Heppenheim a. d. B., 13. Nov. Luftfahrt tut not
Die Badiſch=Pfälziſche Lufthanſa bot vom 9. bis 12. November
der Bevölkerung Gelegenheit zu billigen Rundflügen. Zahlreiche
Heppenheimer machten mutvoll von der Gelegenheit Gebrauch
ſahen ſich die Heimat aus der Vogelperſpektive an.
WHW.=Bazar. Zugunſten des Winterhilfswerks veranſtaltete
die Ortsgruppe der NSV. in der geſchmackvoll geſchmückten Turn=
halle
einen großen Bazar, der, nach dem Maſſenandrang zu ur=
teilen
, den man dort vorfand, einen vollen Erfolg erbracht haben
dürfte. NS.=Hago. Auf einer Mitgliederverſammlung der
Ortsgruppe ſtellte der Kreisamtsleiter der NS.=Hago, Pg. Keil,
feſt, daß die hieſigen Fleiſchpreiſe gerechtfertigt ſind. In den Tex=
tilwaren
= und Schuhverkaufsgeſchäften kamen indeſſen ab und zu
Preiserhöhungen vor, die nicht angebracht waren. Eine genaue
Unterſuchung wird ergeben, inwieweit die geführten Klagen be=
rechtigt
ſind. Pg. Keil machte darauf aufmerkſam, daß Geſchäfte
die aus der augenblicklichen Wirtſchaftslage Vorteile zu ziehen
trachten. zur Verantwortung gezogen werden.
Heppenheim, 15. Nov Zwei Todesopfer eines Ver=
kehrsunfalls
. Ein Motorrad mit Beiwagen fuhr am Diens=
tag
früh, als es aus einer Nebenſtraße in die Hauptſtraße ein=
biegen
wollte, mit voller Wucht zwiſchen Wagen und Anhänger
eines aus Mannheim kommenden Laſtzuges. Die beiden Motorrad=
fahrer
wurden auf der Stelle getötet. Der Führer des Laſtzuges,
der zunächſt feſtgenommen worden war, wurde bald wieder ent=
laſſen
, da ihn anſcheinend keine Schuld trifft.
Em. Aus dem Kreiſe Heppenheim, 14. Nov. Bürgermei=
ſterverſammlung
. In Waldmichelbach fand eine Tagung
der Kreisabteilung Heppenheim des Deutſchen Gemeindetages
ſtatt. Reg.=Aſſeſſor Chantre hielt einen Vortrag über die Auf=
gaben
der Bürgermeiſter auf dem Gebiete des Gewerberechtes
und ſprach außerdem über das Geſetz zum Schutze des Einzelhan
dels vom 15. 5. 1933. Verwaltungsinſpektor Alter=Viernheim be=
handelte
in klaren Ausführungen die Vorſchriften über das Orts=
gerichtsweſen
. Kreisdirektor Nanz gab bekannt, daß die Schu=
lungskurſe
auch weiterhin mit den monatlichen Bürgermeiſter=
E
perſammlungen verbunden werden.
ozialismus der
Tat. Durch die NSV. wurden wieder acht Mütter aus unſerem
Kreiſe zur Erholung nach Falkenſtein im Taunus gebracht. Die
Leitung des Winterhilfswerkes brachte für dieſen Winter rund
6000 Zentner Kohlen an bedürftige Kreisbewohner zur Vertei=
lung
. Auch ſtehen bereits 4000 Zentner Speiſekartoffeln zur Ver=
fügung
, die im Laufe des Winters den örtlichen Verhältniſſen
entſprechend den einzelnen Gemeinden zugeführt werden.
Dp. Hähnlein, 15. Nov. In der Gaſtwirtſchaft von Philipr
hard fand eine Verſammlung des Stützpunktes Hähnlein der
NSDAP. ſtatt, welche von Stützpunktleiter Rechel eröffnet und
geleitet wurde. An Stelle des verhinderten Pg. Kern Eberſtadt,
welcher in dieſer Verſammlung ſprechen ſollte, war der Kreiswalte
der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Vetter, erſchienen. Er ſchildert
den harten zähen Wortkampf der vor der Machtübernahme mit
den werktätigen, vom Marxismus verhetzten Volksgenoſſen zu füh=
ren
war und gab wertvolle Aufſchlüſſe über die DAF. Mit einem
dreifachen Sieg=Heil auf den Führer wurde der Abend von Stütz=
punktleiter
Rechel geſchloſſen.
Be. Büttelborn, 15. Nov. Der hieſige SA.=Sturm 3/13 er=
anſtaltet
in der Turnhalle einen Theaterabend.
Der Krieger=
verein
hat in der Turnhalle am Samstag abend ſeinen Ver=
einsball
.
Be. Trebur, 15. Nov. Einen Turnabend hielt der hieſig
Turnverein 1886 in der Turnhalle ab. Der Abend war ſehr gut
beſucht und wurden bei demſelben einige Mitglieder wegen 25 Zugehörigkeit zum Verein ausgezeichnet. Der frühere
Vorſitzende des Vereins, Peter Bonn, wurde zum Ehrenmitglied
ernannt.
Be. Büttelborn, 14. Nov. Am vergangenen Sonntag fand
hier von der Jagdgeſellſchaft die erſte Treibjagd ſtatt. Es wurden
42 Haſen und 6 Faſanen geſchoſſen. Das Ergebnis kann man, nach
ſonſtigen Jahren zu urteilen, nicht als gut bezeichnen.
Am. Biebesheim, 14. Nov. Die Sängervereinigung
hielt am Sonntag abend im Vereinslokal von G. Reibold einen
Familienabend ab. Insgeſamt wurden 8 Chöre vorgetragen, u.
Donauwalzer, Morgenrot, Kreuzlein im Winde. Der Vorſitzende
Wilhelm Wirthwein hielt eine kurze Anſprache in der er auf die
Pflege des deutſchen Liedes hinwies und die Sänger eindringlich
bat, die Singſtunde regelmäßig zu beſuchen. Alles in allem ein
wohlgelungener und gut beſuchter Abend.
Ex. Groß=Rohrheim. 14. Nov. 70jähriges Stiftungs=
feſt
des M. G. V. Am Sonntag feierte der Männergeſangverein
Groß=Rohrheim, der im Jahre 1864 gegründet und ſeit 1924 dem
Heſſiſchen Sängerbund angeſchloſſen iſt, ſein 70jähriges Jubelfeſt.
Mit einem Feſtgottesdienſt in der Turnhalle, der durch die Mit=
wirkung
der SA.=Kapelle verſchönert wurde und ſämtliche Mit=
glieder
vertreten waren, wurde die Feier eingeleitet und hiel
Herr Pfarrverwalter Arnold die Anſprache, Anſchließend fand
am Gefallenen=Ehrenmal die Gefallenen=Ehrung ſtatt. Der erſte
Vorſitzende des Jubiläumsvereins Herr V Menger, ehrte durch
eine kurze Anſprache die im Dienſte des Vaterlandes gefallenen
acht Mitglieder des Vereins ſowie die übrigen Gefallenen der
Gemeinde und legte einen Kranz nieder. Auch hier wirkte die
SA.=Kapelle mit, während der Männergeſangverein unter Lei
tung ſeines bewährten Dirigenten, Herrn Lehrer Gebhardt, die
beiden Chöre Sanktus von Schubert, und Ich hatt einen
Kameraden vortrug. Am Abend fand dann im Deutſchen Haus
ein Feſtkommers ſtatt, der aus Muſik und Geſangsvorträgen ſo=
wie
Tanz beſtand.
Gernsheim, 15 Nov. Waſſerſtand des Rheins am
14. Nov.
0,48 Meter, am 15. Nov.: 0,53 Meter.
Hirſchhorn, 15. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
14. Nov.: 1,50 Meter, am 15. Nov.: 1,52 Meter.
Be. Groß=Gerau, 15. Nov. Ihre gemeinſame Geburts=
tagsfeier
hielten am vergangenen Samstag und Sonntag die
Sechzigjährigen ab. Zu der Feier waren auch viele Auswärts=
wohnende
, die zu dem Schuljahrgang zählen, anweſend.
Be Groß=Gerau, 13. Nov. Kameradſchaftsappel
Stahlhelm Zu einem Kameradſchafts=
des
NSDFB. hatte der NSDFB. ſeine Kameraden in das Hotel Adler
beſtellt. Zu bemerken iſt noch, daß auch Kameraden aus Wall
dorf hierzu erſchienen waren. Nachdem der Kreisführer, Kamerad
Metzger, die Kameraden begrüßt hatte, nahm der Kreisſchu
lungsreferent, Dr. Nanke, das Wort zu einem Referat Das
Geſetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes und ſeine Beziehun=
gen
zur Bevölkerungspolitik, Kamerad Dr. Nanke wies darauf
hin, daß es Pflicht jedes Deutſchen ſei, ſich mit dem Sinn und
dem Inhalt vertraut zu machen, das allein dazu beſtimmt ſei,
durch Unfruchtbarmachung unglückliche Mitmenſchen, die an Erb=
krankheiten
leiden, die Gefahr der Weiterverbreitung dieſer Erb=
krankheiten
auf Kind und Kindeskinder allmählich zu bannen.
Das Geſetz werde ſich zum Segen der erbgeſunden Familie und
der kommenden Generationen auswirken. Er zeigte weiter in
ſeinem Referat, wie bisher kein Staat der Welt ſich herangewagt
hätte, das Geſetz die Steriliſation von Erbkranken grundſätzlich
zu regeln. Es ſei bisher im Auslande nur zu Anſätzen gekom=
men
, eine durchgreifende Maßnahme haben die anderen Staaten
aber noch nicht ergriffen. Deutſchland mit ſeiner nationalſozia=
liſtiſchen
Regierung ſei hier führend vorangegangen. Kreisführer
Metzger ſchloß den Abend mit einem Dank an den Redner und
einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer. Wir berichteten
über den Unglücksfall auf der Landſtraße zwiſchen Groß=
Gerau und Nauheim. Das zweite Pferd des Landwirts, in deſſen
Wagen die Motorradfahrer fuhren, mußte ebenfalls abgeſchlachtet
werden. Der Schaden, den hierdurch der Landwirt erlitt, iſt ſehr
groß.
Dy. Sprendlingen, 12. Nov. 25 Jahre Gemeindeapol
theke Sprendlingen. Donnerstag, den 15. d. M., ſind
25 Jahre verfloſſen, daß die hieſige Gemeindeapotheke eröffnet
wurde. Die Konzeſſion wurde der Gemeinde erteilt als Neben
Apotheke zur Mutterapotheke Langen und Herr Apotheker Hänig
mit der Verſehung der Apotheke betraut. Im Jahre 1919 wurd
die Apotheke ſelbſtändig und wurde nun direkt an Apothefer
Hänig weiter verpachtet.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 317

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 16. November

Offenbach, 15. Nov. Neue Klinik am Offenbacher
Krankenhaus eröffnet. Mittwoch nachmittag wurde in
Anweſenheit zahlreicher Vertreter der Stadtverwaltung, der freien
Aerzteſchaft, der Krankenkaſſen uſw. das neue, dem Stadtkranken=
haus
angegliederte neuzeitliche Inſtitut für Ohren=, Hals=, Naſen=
und Augenkrankheiten eröffnet. Die neue Klinik enthält zehn
ſchöne, nach Süden gelegene Krankenzimmer mit 24 Betten für
Erwachſene und ſechs Betten für Kinder, außerdem zwei große
luftige Tagesräume. Für die Unterſuchung und Behandlung der
Patienten ſind zwei Augenarztzimmer und zwei Hals=. Naſen=
und Ohrenarztzimmer vorhanden, außerdem ein Operationsſaal.
Ordinierte Aerzte ſind die in Offenbach anſäſſigen drei Fachärzte
für Augenkrankheiten und die drei ariſchen Fachärzte für Hals=,
Naſen= und Ohrenkrankheiten. Oberbürgermeiſter Schranz richtete
in die im Schweſternlehrſaal im. Hauptgebäude zahlreich er=
ſchienenen
Gäſte eine Anſprache, in der er das gute Einvernehmen
zwiſchen der freien Aerzteſchaft und den Aerzten des Krankenhauſes
hervorhob, und in der er ferner die Notwendigkeit der Errichtung
des neuen Inſtituts darlegte. Im Namen der Aerzteſchaft ſprach
Dr. Krauſe den Dank für die Errichtung des neuen Inſtituts aus.
Offenbach, 15. Nov. Die Offenbacher Mainbrücke
am Montag für den geſamten Verkehr frei. Wie
bereits gemeldet wurde, iſt Anfang November die Offenbacher
Mainbrücke für den Fußgängerverkehr freigegeben worden. Von
kommendem Montag ab wird die Brücke nun auch für den Fahr=
verkehr
frei ſein. Damit wird ein Wunſch der Autobeſitzer und
Geſchäftsleute erfüllt, die den Umweg über Frankfurt wählen
mußten, um nach Offenbach zu kommen, was natürlich zu unlieb=
ſamen
Verzögerungen geführt hat."
Be. Kelſterbach, 15. Nov. Die NS. Gemeinſchaft Kraft durch
Freude hielt in Kelſterbach einen großen Theaterabend ab.
Eine Kindervorſtellung am Nachmittag leitete den Hauptabend
ein, an dem das Oberbayeriſche Bauerntheater mit ſeiner Auf=
führung
Die drei Dorfheiligen einen großen Erfolg erzielen
konnte. Ueber 600 Perſonen folgten den Schauſpielern, die mit
ihrem echten, aus dem Leben gegriffenen Humor immer wieder
verſtanden, Lachſalven hervorzurufen.
Be. Rüſſelsheim, 15. Nov. Anläßlich des dritten Werkhoch=
ſchulabends
wird Miniſterialrat Dr. Nicolai über das
Thema Deutſches Recht ſprechen. Der Vortragende iſt Leiter
der Verfaſſungsabteilung des Reichsinnenminiſteriums und ein
der führenden Männer in der Geſtaltung des neuen Rechts. Be=
kannt
ſind ſeine bedeutenden Werke: Grundlage der kommenden
Verfaſſung . Die raſſengeſetzliche Rechtslehre, Raſſe und Recht;
Be=
und Der Staat im nationalſozialiſtiſchen Weltbilde‟.
riebsunfälle. In den Opelwerken ſchlug einem Arbeiter
beim Reinigen einer verſtopften Oelfeuerungsdüſe eine Flamme
in das Geſicht, ſo daß der Arbeiter ſchwere Verbrenungen im Ge=
ſicht
davontrug. Ein Arbeiter in einem hieſigen Betrieb griff
in eine kochende Flüſſigkeit. Er zog ſich ſchwere Brandwunden an
der Hand zu. Erheblich verletzt wurde ein Arbeiter, der infolge
Ausgleitens mit dem Kopf auf einen Transportwagen fiel. Einem
anderen Arbeiter fiel in den Opelwerken ein Fahrradrahmen auf
den Kopf. Er trug ſchwere Verletzungen am Kopfe davon.
Aus Rheinheſſen.
El. Bingen, 15. Nov. Tod eines greiſen Seelen=
hirten
. Der katholiſche Geiſtliche Dr. phil. Johannes Prax=
narer
iſt in Aſchaffenburg im 81. Lebensjahr verſchieden. Er
ſtammte von Bingen, wurde in Innsbruck zum Prieſter geweiht,
kehrte aber bald in ſeine heſſiſche Heimat zurück, wo er als Seel=
ſorger
in Dieburg und gleichzeitig Militärſeelſorger von
Babenhauſen war. Dann kam er als Religionslehrer an die
Binger Realſchule und ſpäter an die Marienſchule in Mainz.
Von 1899 bis 1914 war er Pfarrer in Friedberg, kam dann
als Geiſtlicher nach Worms und ſchließlich nach Holzhauſen. In
ſeinem Ruheſtand verſah er noch die Stelle eines Hausgeiſtlichen
in St. Marien in Aſchaffenburg. Auch als Herausgeber von
Jugendſchriften wurde Dr. Praxmarer bekannt.

Aus Oberheſſen.

Lauterbach, 15. Nov. Ehrenpatenſchaft des Führers
beim 10. Kind. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler
hat bei dem zehnten Kind des Erdarbeiters Heinrich Seibert in
Lauterbach. einem Mädchen, die Ehrenpatenſchaft übernommen
und der Familie einen Geldbetrag überwieſen.

El. Schlitz, 15. Nov. Zum Tod des Bürgermeiſters
von Schlitz. Bürgermeiſter Schmidt, der, wie gemeldet, das
Opfer eines Verkehrsunfalls wurde, ſtand im Alter von 30 Jahren.
Er war der Sohn des Lehrers Schmidt in Eichenrod. Nach Abſol=
vierung
der Realſchule in Alsfeld ſtudierte er in Darmſtadt an der
Techniſchen Hochſchule. Schon früh ſchloß er ſich der national=
ſozialiſtiſchen
Bewegung als SA.=Mann an. Anfang Februar
wurde er zum kommiſſariſchen Bürgermeiſter von Schlitz berufen.
Seine Leiche wurde im Rathausſaal zu Schlitz aufgebahrt. Am
Freitag wird die Beiſetzung in Lauterbach erfolgen.
Biedenkopf, 14. Nov. Ein weiterer ſchwerer Un=
fall
an einem Bahnübergang. Am Montag abend gegen
21 Uhr trug ſich auf der Bahnſtrecke Erndtebrück-Biedenkopf am
Bahnübergang in der Nähe von Feudingen ein ſchwerer Verkehrs=
unfall
zu. Der Wagen des Obſthändlers Nied aus Siegen wollte
den Bahnübergang in dem Augenblick überqueren, als ein Per=
ſonenzug
nahte. Der Lieferwagen wurde von der Lokomotive er=
faßt
und etwa 60 Meter mitgeſchleift. Nied erlitt ſchwere Ver=
letzungen
und wurde ins Krankenhaus gebracht. Der Wagen wurde
vollſtändig zertrümmert.
Gewinnauszug
2. Klaſſe 44. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Nachdruck verboten
Ohne Gewähr

Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II

14. November 1934
1. Ziehungstag
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 3000 M. 199395
1 4 Gewin
u 1000 M. 29100 148552 178482 184484 341671
34
47. 39667
30 Gewinne zu 800 M. 19564 30911 87535 89751 154850 207879
57 329172 348334 370677 376670
238834 238927 2547
3
2923
8386 95594
18619 24512 54848 6
Gewinne zu 500
352 140287 1699=
117742
170 203357 227356 249047 250631
78650 367489
25
10493
5663 30469
302 17324 2081
ewinne z
2008 6655 *
7.
4428 6
145
02 7260
R.
98103 109990 111358 12046
SSD Ooib Wafe 1ödds 1419
51 8
2.
144182 147686 155655 16
6644
0449 182685 187
242
R
78 20917
881 188
3577 229368 2324.
0 278554 281953 28
244373 25207
268445 26
Si
20345 340492 340.
287906 3
4=
317760
098 276o
3 352504
25 3
231
6602 380106 380316
380669 381390 385889 388671 389203 396529 397019
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150. M.
gezogen

Gewinne zu 50000 M. 560.
2 Gewinne zu 10000 M. 3420
4 Gewinne zu 3000
ne zu 20
Gewi
e zu 1

M. 87
20 Ge
Soo
213/
M 88.
90
winne zu 5

5471 22670
51823 153538 314868
M. 4386 176399 190708 366602
3 23164 35268 64487 91723 150190
13655 18684 37320 37658 55543
Le
1910 136952 1:
131
1 172886 257366
259203 2
1562
944
77.
9
5
21344
541
1 46818 5716
34
3 93867 10
74924 780
3 123347 1330=
14316
4645
71
18
7 188188 198908
9e
33533 23
894
3 25
5730
84123 285866 295578
9
G=
6649
38
22 333233
6635 340615 353265
56536 362091 366168 367134 371374 376217 377766 3806
z1
381934 396908
20 Tagesprämien.
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
30799 165817 196015 239304 316485 324368 335361 366578
387255 395262

Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier. Freiburg 251.
Frankfurt: Freitag, 16. November
6.09: Bauernfunk. 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. 6.45: Zeit
Meldungen. 6.50: Wetter.
6.55: Mor
nſpruch, Choral.
7.00: Stuttgart: Frühkonzert auf Schallpl.
In einer Pauſe
ca. 8.09: Nur für Frankfurt: Waſſerſtand, Wetter. 8.30=
Stuttgart: Gymnaſtik. 9.09: Nur Freiburg: Werbekonzert.
9.10: Nur Freiburg: Nachr. 9.20: Nur Freiburg: Kompo=
itionen
von Anton Stingl (geb. 1908 in Konſtanz). 10.00.
Nachr. 10.15: Stuttgart: Schulfunk: Unſer neuer Zepp.
10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus
11.00;

Werbekonzert. 11.30: Meldungen. 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Nürnberg: Das NS.=Frankenorcheſter. Ltg.: W. Böhm.
13.0): Stuttgart: Zeit, Saardienſt, Nachr. 13.10: M
13.15: Stuttgart: Schallplatten: Uns kennt jeder. 1
Zeit, Nachr.
14.30: Wirtſchaftsbericht für die Saar. 14.
Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 14.55: Wetter. 15.00: Nur
Kaiſerslautern: Nachr. 15.15: Für die Frau: Der K
ſchrank im Winter. 15.30: Der Zeitſunk fährt übers Land.
16.00: Nachmittags=Doppel=Komert. Das Funkorcheſter. Lia.: Rich. . . michten,
Limpert. Die Tanzkapelle Hauk=Reichardt u. a. 18.00: Gos=
lar
: Reichsbauerntagung 1934. Reichsbauernrat in der Kaiſerpfalz am Narren! W
zu. Goslar.
18.40: Freiburg: Stadttheater=Orcheſter Konſtanz. Ltg.: H. Wog=
ritſch
. In der Paue, ca. 19.00: Meldg. 19.50: Berlin:
Reichsſendung: Politiſcher Kurzbericht.
20.0): Berlin; Zeit,
Nachr. 20.15: Köln: Reichsſendung: S unde der Naton: Sin=
fonie
Nr. 3 Es=Dur, Werk 97 (Rhein. Sinfonie) von Robe=
Schumann 20.50: Hokus=Pokus. Luſtſpier von Kurt Götz.
210: Zeit, Nachr 32.15: Nad
Wetter,, Sport. 22.20:
urtgart: Saarländer ſprechen.
22.35: Sportvorſchau.
23.00: Königsberg: Unterhaltungs= und Tanmmuſik. Kl. Funk=
orcheſter
Ltg.: Eugen Wilcken. 24.00: Das Funkorcheſter, Ltg.:
Hans Rosbaud. 1.00: Kammermuſik,
Deutſchlandſender
Welle 1571.
Deutſchlandſender: Freitag, 16. November
6.00: Hamburg: Wetter. 6.05: Nachr. 6.15: Berlin: Gyn=
naſtik
. 6.30: Tagesſpruch. 6.35: Kiel: Kieler Orcheſter=
gemeinſchaft
. Ltg.: Hans Doering. In einer Pauſe gegen 700;
Nachr. 8.00: Sperrzeit. 8.45: Leibesübung für die Frau,
9.00: Sendepauſe. 9.40: Carl v. Bremen: Der Brandkleper,, ſit Fult klirken
10.00: Nachr. 10.15: Stuttgart: Unſer neuer Zepp. Funk=
bericht
. 10.45: Spielturnen im Kindergarten. 11.15: See=
wetterbericht
. 11.30: Aenne Zincke=Deterding: Fußbekleidung
und Fußgymnaſtik. 11.40: F. Gieſecke und E. Gerdum: Wo=
zu
Humuswirtſchaft? anſchl.: Wetter. 11.50: Glückwünſche.
12.00: Nürnberg: Das NS.=Frankenorcheſter. Ltg.: W. Böhm.
12.55: Zeitzeichen.
13.00: Immer vergnügt und nie ver=
drießlich
(Schallplatten); anſchl.: Wetter. 13.45: Nachr.
14.00: Sperrzeit. 14.55: Programmhinweiſe, Wetter, Börſe.
15.15: Aus fernen Ländern (Schallplatten). 15.40: Thea=
marie
Lenz
Bereitſchaft des Herzens.
16.00: Bremen: Konzert von Bord des Schnelldampfers Bremen
des Norddeutſchen Lloyd anläßlich der 100. Fahrt Bremen
17.15: Bücherſtunde: Wunderliche Welt. 17.39: äe Treppe
York.
Der Celliſt Ludwig Hoelſcher ſpielt Schubert, Fortner. 18.00; mDuis zu rett
Reichsſendung. Reichsbauerntag 1934. Reichsbauernrat in der Kai=
ſerpfalz
zu Goslar. 18.40: Jungvolk hör zu! Jugenderinnet m ſich zu rett
rungen aus Ueberſee. Anſchl.: Wetter.
19.00: Kurt Behrendt ſpricht über die amtlichen Rundfunkzeitſchriften,
19.10: Unſeres Hör
Wunſchzettel (Beliebte Schallplatten).
20.00: Kernſpruch. Anſchl.: Kurznachrichten. 20.15: Reichs=
ſendung
. Stunde der Nation: Köln: Robert Schumann. Sinſome
0.50: Feſt=

Nr. 3, Es=Dur, Werk 97 (Rheiniſche (
fonie).
konzert ehemaliger Garde=Regimenter. 22.00: Politiſcher Kurz
bericht (Aufn.).
22.10: Wetter, Nachr., Sport.
22.30:
Funkberichte vom Internationalen Eishockey aus dem Berlmer
Sportvalaſt. 22.45: Seewetterbericht. 23.00: Stockholm:
Kurt Atterberg: 6. Sinfonie C=Dur (Aufn.1. 23.30: Die beſten
Tanzkapellen der Welt (Schallplatten)

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ann gleitet
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2s iſt ſurchtl
he- Maria we
ia4 für ſich.
ei bricht jet
grüll und
ch eckliche Fli
derr niemand
Handgranate
heer das A
Tar rig umſch.
wimm
Ben Handgrat
Luis und

(RMMMNALROMAN
VON C-BRUGC

Hinter ihnen war Berren durch die Hecke gekommen und
näherte ſich langſam der Gruppe von Neugierigen, die ſich um
Prim und den Inſpektor eingefunden hatten. Er begrüßte einen
jungen Mann, der etwas abſeits ſtand und auffiel durch ſeine
Tracht: Knickerbocker, gelbe Sportweſte und Hornbrille. Sie
auch hier, Karſten? ſagte Berren und klopfte ihm auf die
Schulter.
Karſten wandte ſich erſchreckt um und lächelte dann, als er
Berren erkannte. Dann ſchaute er, wie wenn noch jemand hinter
Berren käme.
Loni iſt ſchon fort, ſagte Berren trocken, als er dieſen Blick
gewahrte.
Karſten wurde rot und ſchaute fort.
In dieſem Augenblick trat Prim auf ſie zu. Wir befinden
uns hier in einer ſehr ernſten Angelegenheit, ſagte er vor=
wurfsvoll
.
Ich weiß, antwortete ihm Berren gutmütig, ich weiß, Herr
Prim, wir zwei verſtehen uns nicht gut
Unterdeſſen hatte ſich Inſpektor Liſſer wieder aufgerichtet
und fragte zu Prim herüber: Und Sie vermiſſen niemanden
im Dorf?
Nein, aus dem Dorf iſt es niemand, antwortete Prim,
das haben wir inzwiſchen ſchon feſtgeſtellt.
Und wer käme ſonſt in Betracht?"
Prim zuckte die Schultern, als wollte er ſagen, das iſt wohl
meine Sache nicht. Das hatte er doch alles ſchon erklärt. Wie er
die ganze Nacht auf den Beinen geweſen war. Wie er jeden ein=
zelnen
vernommen hatte. Denn das iſt doch keine Kleinigkeit für
ein Dorf ein verbrannter Mann in einer verbrannten Scheune.
Ein ſo ſchrecklich verbrannter Mann, daß es kaum zu glauben
war, daß er überhaupt einmal ein Menſch geweſen war. So et=
was
rührt doch an einen, und man will wiſſen, wie es gekommen
iſt. Aber da iſt nichts, abſolut gar nichts, was zu entdecken ge=
weſen
wäre. Das Dorf iſt vollzählig beiſammen. Es iſt ja nicht
groß. Hundert Leute, die ein paar Stücke Vieh halten und ein
paar Aecker beſtellen, ſchlechte Aecker nebenbei, denn der Boden
iſt arm und das Klima rauh. Und was ſonſt noch hier im Ort
lebt. Dr. Markus der junge Karſten das ſind ruhige und
anſäſſige Leute. Und ſelbſt Berren, wenn er perſönlich auch nichts
von ihm hält. Nein, von der Seite iſt alles klar. Da ſind alle
beiſammen. Und alle ſind ſie gleich entſetzt und wiſſen es nicht
zu erklären.
Dieſe Gedanken hatte Prim, während der Inſpektor ſich noch
einmal über den Toten gebeugt hatte. Das einzige, was ich
nicht verſtehe, ſagte er von unten herauf, Sie ſagten doch, daß
der Brand in der Abenddämmerung ausgebrochen iſt?
Ja, ſagte Prim, es begann eben zu dunkeln.
Dann verſtehe ich nicht, daß nicht irgendjemand etwas be=
merkt
haben ſollte
Der Inſpektor richtete ſich auf und ſah
prüfend in die vielen Geſichter, die ſich um ihn angeſammelt
hatten.

Ich wüßte wohl ſagte der junge Mann mit der Horn=
brille
zögernd.
Sie, Herr Karſten? fragte Prim gekränkt, aber Sie haben
doch
Gewiß, ich habe Ihnen erklärt, daß ich genau ſo entſetzt bin
wie Sie über dieſen Vorfall hier, und daß ich alles tun möchte,
um an ſeiner Aufklärung mitzuhelfen. Aber es fällt mir jetzt
erſt ein, daß das, was ich zu ſagen habe, etwas zur Wahrheit
beiſteuern könnte. Ich habe, Herr Inſpektor, am Nachmittag vor
dem Brand in der Nähe der Scheune einen alten Mann geſehen.
Es iſt vielleicht einer von den Dorfeinwohnern geweſen,
forſchte der Inſpektor.
Nein", beteuerte Karſten, ich kenne alle Leute aus dem
Dorf, ich kann mit aller Beſtimmtheit ſagen, daß es niemand von
hier geweſen iſt.
Soſo, ſagte der Inſpektor leiſe und blickte vor ſich hin. Und
Prim war ſchon gleich bei der Hand und ſagte: Damit wäre der
Fall wohl geklärt. Ein alter Mann hat ſich zum Schlafen in die
Scheune gelegt, er iſt vielleicht unvorſichtig mit Feuer umgegan=
gen
, und dann iſt das Unglück geſchehen. Der Fall iſt ganz klar.
Der Inſpektor lächelte ein wenig. Nicht ganz, ſagte er und
ſah Karſten von der Seite an, ich müßte zunächſt noch ein paar
Fragen an Herrn Karſten ſtellen. Der Mann hier iſt nämlich
nicht im Feuer umgekommen, ſondern er iſt erſchoſſen worden.
Erſchoſſen? Das war ja noch mehr war wieder etwas
Neues. Prim trat vor Ueberraſchung einen Schritt zurück. Dann
ſah er Karſten an. Sie ſchauen mich ſchon an, fuhr der auf,
als ob ich es geweſen wäre. Aber ich habe nichts damit zu tun.
Das kann ich beſchwören.
Immerhin, ſagte Inſpektor Liſſer ruhig, Sie ſind jetzt der
einzige, de
uns etwas ſagen konnte. Und vielleicht wiſſen Sie
noch mehr?
Nein, ich habe alles geſagt. Ich habe einen Mann geſehen,
den ich nicht kannte. Fertig. Das iſt alles. Ich will mit der
Sache nichts zu ſchaffen haben. Karſten, der ſoeben noch ſo
lächelnd hervorgetreten war, wurde mit einem Male merkwür=
dig
zapplig. Nun, beruhigte Liſſer, warum werden Sie denn
ſo heftig?
Weil mich hier alle ſchon ſo komiſch anſehen. Und tatſäch=
lich
war der Kreis ein wenig zurückgetreten. Ganz deutlich ab=
gerückt
, wie man feſtſtellen konnte. Aber es war ein Irrtum, daß
Karſten es auf ſich bezog. Es war nur die Scheu vor den letzten
Worten Liſſers, die er über den Toten ausgeſagt hatte. Die Scheu
von einfachen und unverdorbenen Menſchen, die ſich mit einem
Male ganz erſchreckend nah einem ſolchen Verbrechen gegenüber=
geſtellt
ſahen. Ich ſtehe ja hier ſchon wie das ſchwarze Schaf.
fuhr Karſten fort ſich zu beklagen, und es tut mir leid, daß ich
nicht geſchwiegen habe."
Aber ich muß Sie darauf aufmerkſam machen, daß Sie ver=
pflichtet
ſind, alles zu ſagen, was Sie wiſſen, ſagte Liſſer ein
wenig ſtreng. Der Mann hat einen Schuß durch den Kopf be=

kommen, wie ſich leicht erkennen läßt, eine Waffe iſt nicht 7
finden und iſt auch nicht gefunden worden es iſt alſo wahc
ſcheinlich, daß der Mann erſchoſſen worden iſt und hier verbrannn
um ſeine Identität zu verwiſchen. Und das letztere ſcheint ja ſe ſ
geglückt
Er weiß wirklich nichts mehr, griff plötzlich Berren e00 *
Herr Karſten iſt nämlich an dem bezeichneten Tag überhuupm
nicht in dieſer Gegend des Dorfes geweſen und kann alſo mal
keinen fremden Mann vor der Scheune geſehen haben. Hekt
Karſten iſt bis zwölf Uhr im Vennkrug geblieben, wo er wohn,
Danach iſt er zum Haus von Dr. Markus gegangen, wo er au
der Gartentür geläutet hat und von Fräulein Markus empfann
gen worden iſt. Er iſt nach einer halben Stunde wieder zuu
Vorſchein gekommen, in ziemlicher Aufregung, wie es geſchienen
da
hat. Er iſt zurück zum Heidekrug gegangen, wo er ſich bis
Nacht auf ſeinem Zimmer aufgehalten und ſich damit beſchäft1.n
hat, einen Brief an Fräulein Markus zuſtande zu bringen.
Sie ſcheinen über die Gewohnheiten der Einwohner heue
ziemlich gut unterrichtet zu ſein, ſagte Inſpektor Liſſer un e
einem allgemeinen Schmunzeln.
In bezug auf Herrn Karſten fällt das nicht ſchwer.
Sie behaupten alſo, daß uns Herr Karſten angelogen haf !
Wenn Sie es ſo ausdrücken wollen.
Aus welchem Grunde denn?
Das müßte Ihnen Herr Karſten ſchon ſelber ſagen.
Karſten machte ein unglückliches Geſicht. Herr Inſpektot
verſuchte er zu erklären.
Stimmt das, was Herr Berren von Ihnen behauptet hat!
Ja, aber
Warum belügen Sie uns denn?"
Die allgemeine Spannung wurde in dieſem Augenblick vo
Karſten abgelenkt durch ein freundliches Guten Abend, 9
Doktor, das Prim ſehr laut und gedehnt gegenüber einem Hen?
ausſtieß, der auf dem Heideweg aufgetaucht war und nun 9e
nah an dem Schauplatz vorüberkam. Auch die anderen hatten
im ſelben Augenblick umgewandt und zu ihren Hüten gegriff s
Der, dem die Begrüßung galt, war unterdeſſen ſchon ein 97
Schritte fort, und Liſſer ſah nur noch einen Teil ſeines Geſiehe,
ein halbes Profil mit eckigem Kinn und gebogener Naſe und
Spitze eines grauen Schnurrbarts. Wer war das? fragte .
Das war Dr. Markus, ſagte Prim anerkennend Er we"
hier im Dorf. Kennen Sie ihn nicht?
Nein, ſagte Liſſer.
Hier in der Gegend iſt er überall bekannt. Er macht 4.*
grabungen."
Soſo nickte der Inſpektor und ſah hinter Dr. Mal.
her, bis er hinter einer der Hecken verſchwunden war. Ein.
nehmer Herr, ſagte er aus irgendeinem Grunde.
Gewiß doch, beeilte ſich Prim ihm beizuſtimmen, ve."
ner Mann. Wir haben ihn ſehr gern im Dorf.
Nun treten Sie mal ein bißchen näher, Herr Karſten; ſ.
Inſpektor Liſſer einige Zeit ſpäter im Vennkrug, und ſeh
hinter einen großen Tiſch. Kommen Sie ruhig ein bißchen liet
es geſchieht Ihnen nichts. Mich intereſſieren Sie nur. Ein Autt
der ſo ungewöhnlich zu lügen verſteht Liſſer ſcherzte Niet
lich. Oder ſcherzte er nicht? Man wußte nie, wo er hinauswoll
Jetzt ſaß er dort und rieb ſich die Hände, und ſeine Augel.
kelten vergnügt hinter den Brillengläſern. Er war ein i..
und etwas ausgetrockneter Mann mit einer tiefen Sii
Nehmen Sie alſo Platz und ſagen Sie uns gleich einmſtt.
haben Sie geſtern bei Fräulein Markus gemacht?
Ich habe ſie beſucht.
Ganz richtig, Sie haben ihr einen halbſtündigen Belte
macht. Und was hat Ihr Beſuch bezweckt?
Es war ein reiner Freundſchaftsbeſuch, ich habe mich it
ihrem Befinden erkundigt.
(Fortfetzung folgt.

keine Hant

[ ][  ][ ]

Fhaa. 16. November 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 317 Seite 9

R
Spanie
Schreckensbilder vom Oktoberaufstand in Spanien.)
Copyright by Hans Kurt Müller Verlag, Berlin N 54. 1934.
Ein Rebell fällt . . .

9Rebellen fluchen und brüllen.
M iſt das verdammte Weib!?
M das Balg des Verräters Caſtillol?
,5 müſſen tot ſein!
Ver wo ſind ihre Leichen!?"
hr iſt nur dieſer Hund Caſtillo! Frau und Kind ſind fort!
Caraumt!
MRebellen ſuchen und toben und fluchen.
20ria ſitzt mit pochendem Herzen im Keller. Sie hat den
Armnm Luis gelegt und ſie betete, daß die Rebellen ſie nicht
findemnüchten.
Albe dann hört ſie plötzlich wie einer brüllt:
Ir Narren! Wo wird ſie ſein!? Im Keller ...!"
Uh ſchon ſieht Maria die Geſtalt eines Mannes oben in
der z uko chenen Kellertür.
Lügſag greift Maria zum Gewehr.

ſe Hände zittern nicht. Sie weiß, ſie muß töten, wenn ſie
Nut Ei ſich ſe üt und Luis retten will.
bont.
TMKerl, der dort oben an der Tür ſteht, flucht:
Maritk
Vdammt dunkel hier unten! Gib einer eine Taſchen=
zin
Jampif kt.
DMLicht einer Taſchenlampe zuckt auf und der Schein gleitet
von obe ſuchend durch den Kellerraum.
Abe ehe der Lichtſchein Marig erreicht, kracht der Schuß aus
MarinnGewehr.
41
Huaſie getroffen!?
IhHerz beginnt ihr bis in den Hals zu ſchlagen.
Fuhtbar iſt es für eine Frau, töten zu müſſen .. . Furchtbar!
Die Rebell an der Kellertüre ſteht einen Augenblick un=
Dil ewegli. Es ſieht aus. als könne er nicht begreifen, daß auf ihn
eſchonſe ei.
uie
Gaz plötzlich aber fällt ihm die Lampe aus der Hand.
für de
Süefällt klirrend in den Kellerraum hinunter und dann ſieht
aurs als mache der Rebell dort oben eine Verbeugung vor
Narin
Gin Verbeugung, die immer tiefer wird, bis zum Boden her=
fän

huch uh unddenn gleitet der Mann langſam die Treppe hinunter.
Ei leibt unten an der Treppe liegen.
D. Af
lict weit von Maria!
Ginſchmerzliches und tiefes Stöhnen kommt aus ſeiner Bruſt.
Neia Dannüü alles ſtill.
I.0* Ulekr Marias Geſicht laufen Tränen.
Jyes iſt furchtbar für eine Frau, töten zu müſſen.
Niers 4
Wbe Maria weiß, daß ſie wieder ſchießen wird, wenn der
ſeſt rächſt e Treppe herunterkommen wird.
AmLruis zu retten.
ie für ſich.
Jugs. Unſich zu retten, würde ſie nicht ein zweites Mal ſchießen
utzekteinner.4
Oihr bricht jetzt ein ungeheurer Lärm aus.

it

Vekücl und Toben.
Schet liche Flüche ..."
Abe iemand wagt ſich an die Kellertür ...."
ſalggranaten her! Sprengt die Hexe in die Luft! Hölle und
Ubwas Weib! brüllt oben eine Stimme.
Akang umſchlingt Luis.
wimmert leiſe und ſtill vor ſich hin.
Eeen. Handgranaten iſt Maria mit ihrem Gewehr machtlos.
kli5 2uis und erwartet den Tod ...."
Tod durch Feuer und Rauch.
ffe i
iſt t Abe keine Handgranate kommt, um Marias und Luis Leben
Männer ſind von dieſer Frau getötet.
Kammte Hexe!
ich
Tag
7
ltor

Sie ſoll lebend in ihre Hände gebracht werden.
Lebend, ſo daß man ſie mit tauſend ſpaniſchen Martern in die
Hölle ſchicken kann.
Spanien iſt das Land der Inquiſition und noch heute leben
die Geheimniſſe grauſamer Folterungen in dieſem Lande.
Aber ſie muß herauskommen, ohne daß ſie noch einen der Re=
bellen
töten kann.
Die Rebellen beratſchlagen.
Und dann hat man einen Weg gefunden .. . . einen hölliſchen
Weg, der würdig der Grauſamkeit dieſer Männer iſt.
Ein brüllendes Hohngelächter wird laut, als Miguel Cerva
mit ſeinem ſchrecklichen Plan herausrückt ....."
Maria hofft, daß die Rebellen jetzt abziehen werden.
Aber ſie wird ſchrecklich enttäuſcht.
Irgendeine Flüſſigkeit wird plötzlich die Treppe hinabgegoſſen.
Benzin!
Benzin aus einem der Benzinkaniſter des Laſtautos darußen
vor der Tür.
Ein furchtbarer Schreck durchzuckt Maria.
Sie ahnt, was dieſe Teufel vorhaben und unwillkürlich ſchreit
ſie auf ...!
Luis ſchreit entſetzt mit.
Er ſchreit laut und gellend.
Vater! Vater! Vater ſoll kommen .... .!"
Er weiß noch nichts von Tod und Sterben. Er weiß noch nicht,
daß ſein Vater, der dort über ihnen regungslos liegt, nie wieder
ſeine ſchwere Arbeitshand zärtlich auf ſein ſchwarzes Haar legen
wird.
In dieſem Augenblick fliegt ein Streichholz auf das Benzin.
Eine brüllende Flamme ſchlägt hoch.
Eine Flamme, die wie eine furchtbare Detonation iſt.
Und dann brennt die Treppe ... .."
Die Flammen züngeln ... ſie lodern .. . . ſie kniſtern .. . . ſie
ſpringen ... . .."
Die Treppe brennt .. . . das Gebälk brennt ..."
Aber nicht der Brand iſt es, der Maria die Verzweiflung und
das Entſetzen bringen ſoll.
Es iſt der furchtbare, erſtickende Rauch, der ſich jetzt ausbreitet.
Immer erſtickender wird dieſer Rauch.
Die Lungen keuchen.
Tränen laufen über Marias und Luis Wangen.
Immer dicker wird der Rauch und der Qualm.
Maria und Luis huſten unabläſſig.
Mutter, laß uns doch heraus .. . . Mutter heraus ..
ich
habe keine Luft mehr .. . . ." jammert Luis und ein Huſten, der
wie ein Erſtickungsanfall iſt, beendet ſein Jammern
Maria ſelbſt iſt halb erſtickt.
Das Jammern und Huſten ihres Kindes bringt ſie dem Wahn=
ſinn
nahe.
Luis Qual mit anzuſehen iſt unerträglich.
Gibt es denn keine Rettung mehr!?
Dort iſt ein Fenſter im Keller.
Ein ſchmales enges Fenſter, aber man kann trotzdem hindurch
kriechen. Nach draußen .... dort, wo Luft iſt .... friſche, ſanfte
Luft für die gequälten Lungen.
Luis liegt ſchon unbeweglich in Marias Armen.
Ein heiſeres Röcheln kommt nur noch aus ſeiner Kehle. Dann
iſt auch das vorbei ... ."
Iſt er tot!?
Erſtickt!?
Maria ſpringt auf .. .. ſie läuft mit dem Jungen im Arm
zum Fenſter ...."
Sie ſchlägt es ein. Mit der bloßen Fauſt und das Blut läuft
ihr über die Gelenke.
Sie achtet nicht darauf ...."

Luft! Luft!
Ein wenig Luft ſtrömt herein.
Luis bewegt ſich. Alſo iſt er noch nicht tot ...."
Mutter! ...."
Aber da ſieht Maria draußen Schatten ſtehen. Die Schatten
der Männer, die ſie erwarten .. . . ."
Die Rebellen warten auf Maria, wie auf eine ſichere Beute.
Maria weiß, was mit ihr geſchehen wird, wenn ſie in die
Hände dieſer Rebellen fällt.
Sie weiß, daß unſägliche Marter und Folter ihrer harren,
denn ſie kennt dieſe Menſchen nur zu genau.
Zu wilden Beſtien werden ſie, wenn ſie in Raſerei geraten,
Und in dieſem Zuſtand befinden ſie ſich in dieſem Augenblick.
Wieder ſtöhnt Luis auf.
Da kann Maria Caſtillo nicht anders.
Sie ſchiebt den Jungen durch die ſchmale Fenſteröffnung und
kriecht dann ſelbſt nach.
Draußen bleibt ſie taumelnd und nach Luft ringend ſtehen.
Die Schatten kommen auf ſie zu. Die Männer, die ſie er=
warten
.
Hohngelächter ſpringt auf.
Da biſt du ja, mein Täubchen! ſagt eine rauhe Stimme und
ein harter Arm packt ſie.
Trotz der Dunkelheit erkennt ſie Miguel Cerva.
Viele Jahre hat ſie früher mit Miguel Cerva in der Waffen=
fabrik
gearbeitet.
Sie weiß, wie roh. und gefühllos er iſt.
Und in dieſem Augenblick, wo ſie in ſein haßerfülltes Geſicht
ſieht, weiß ſie, daß ſie keine Gnade zu erwarten hat.
Auch Luis nicht.
Es wäre beſſer geweſen, ſie wären unten in Feuer und Rauch
umgekommen.
Sie kann kein Wort ſprechen.
Ihre Kehle iſt ihr wie zugeſchnürt.
Nicht einmal ſchreien kann ſie ....."
Vorwärts! ruft Miguel aus.
Von allen Seiten wird Maria Caſtillo vorwärtsgeſtoßen.
Man behandelt ſie wie ein wildes Tier, aber man wird ſie
noch ſchlimmer behandeln .. .."
Aber ganz plötzlich bleiben die Rebellen ſtehen.
Durch die Nacht hört man das Rollen von Laſtwagen. Von
ſchweren Wagen, die in raſender Fahrt näher zu kommen ſcheinen.
Unruhe und Aufregung iſt plötzlich unter den Rebellen.
Militär! ruft plötzlich jemand gellend durch die Nacht.
Es iſt wirklich Militär aus Oviedo, das da heranrollt.
Ganz plötzlich hat niemand von den Rebellen mehr Intereſſe
für Maria und Luis.
Ein Run auf den Laſtwagen der Rebellen beginnt und ehe
die Militärkraftwagen heran ſind, raſt der Laſtwagen mit den
Rebellen davon.
Maria bleibt mit Luis zurück.
Tränen ſind in ihren Augen.
Sie umſchlingt ihr gerettetes Kind und weint bitterlich.
Sie ſind fort, Luis!
Ja, ſie und Luis ſind gerettet, aber im brennenden Hauſe
liegt ihr toter Mann und den kann kein Militär der Welt wieder
zum Leben erwecken.
Ihr Glück iſt tot.
Eine furchtbare rote Welle des Entſetzens zerſtört überall
in dieſem Lande Glück und Zufriedenheit.
Rote Rebellion in Spanien!
Hölle in Spanien.
Inzwiſchen nimmt der Aufſtand in Spanien immer gewal=
tigere
Formen an.
Ganze Rebellenregimenter marſchieren plötzlich und liefern
der Regierungsarmee ſchreckliche und blutige Gefechte.
Gefechte mit Maſchinengewehren, Flammenwerfern und
Kanonen.
Das ſind ſchon keine Gefechte mehr.
Das ſind faſt Schlachten.
Aber der ſpaniſche Rebell iſt von beiſpielloſer Grauſamkeit.
Gefangene werden nicht gemacht.
Wo Regierungstruppen in die Hände der Aufſtändiſchen fal=
lew
werden ſie meiſtens niedergemacht.
(Fortſetzung folgt.)

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Miniſterpräſident Hermann Göring mit einem ſilbernen Schreibzeug, das ihm als dem Ehrenbürger
der Stadt Berlin durch Oberbürgermeiſter Dr. Sahm (links) überreicht wurde.

ſ
jrach
Rüters
ſikoria Url
Aut
Hlem,Olymp
garcordia Gern
zu dem Bauernabordnungen aus allen deutſchen Gauen zuſammengekommen ſind, ſo auch dieſſt 7 Darmſtadt
Badenſer in ihren ſchönen alten Trachten.

Poliz
A. Arheilgen

Reich und Ausland.
Goethe=Medaille für Prof. v. Günkter.
Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat
dem Geheimrat Proſeſſor Dr. Otto von Güntter
in Marbach am Neckar in Anerkennung ſeiner
hervorragenden Verdienſte um das Schiller=
Nationalmuſeum in Marbach die von dem Herrn
Reichspräſidenten von Hindenburg geſtiftete
Goethe=Medaille für Wiſſenſchaft und Kunſt ver=
liehen
.
*
Der Anlopilot iſt da!
Ein Rieſenflugzeug, das ſich ſelbſt ſteuert.
Berlin. Nach jahrelangen Entwicklungs=
arbeiten
hat jetzt die Siemens=Apparate= und
Maſchinen=G.m.b.H. in Berlin die Oeffentlichleit
mit einer automatiſchen Flugzeugſteueranlage
überraſcht, die in vielhundertſtündigen Ver=
ſuchsflügen
und auch im regelmäßigen Strecken=
verkehr
der Deutſchen Lufthanſa ihre unbedirgte
Zuverläſſigkeit erwieſen hat. Sie iſt geeignet,
im Betrieb von Langſtreckenflügen eine kleine
Revolution hervorzurufen. Sie ſoll und kann den
Flugzeugführer nicht erſetzen. Ihr Zweck iſt, ihn
zu entlaſten.
Die automatiſche Flugzeugſteueranlage wird
automatiſcher Pilot, kurz Autopilot, genannt.
Der Autopilot muß das Flugzeug in dem Flug=
zuſtand
halten, der vom Flugzeugführer einge=
ſtellt
iſt. Er muß die geforderte Fluglage wie=
derherſtellen
, wenn ſie durch Böen oder andere
Einwirkungen geſtört worden iſt. Er arbeitet
auch weiter, wenn das Triebwerk ausſetzt. In
dieſem Falle bringt er das Flugzeug in den Gleit=
flug
. Die beim normalen Flug verwendeten In=
ſtrumente
braucht der Autopilot auch. Die von
den Inſtrumenten gegebenen Richtwerte werden
auf mechaniſch=elektriſchem Wege auf Ruder=
maſchinen
übertragen, dort hydrauliſch verſtärkt
und in Steuerbewegungen umgeſetzt. Er nimmt
ſomit dem Flugzeugführer die ermüdende Arbeit
ab. Er kann eine befohlene Geſchwindigkeit in
jeder Fluglage ſei es Steigflug, Horizontal=
flug
oder Gleitflug halten. Außerdem bleibt
er bei dem befohlenen Kurs über beliebig lange
Zeit. Auch die Höhenlage bleibt beſtändig, ja er
kann, ſogar ſelbſttätig Kurven nach jeder Seite
fliegen. Da eine automatiſche Steuerung an den
lebenswichtigſten Teilen des Flugzeuges, nämlich
an der Steuerung, angreifen muß, iſt es unbedingt
erforderlich, daß die automatiſche Selbſtſteueran=
lage
ſo ſicher wie nur irgend denkbar gebaut iſt,
und daß genügend Sicherheitseinrichtungen vor=
handen
ſind, die jederzeit ein Eingreifen des
Flugzeugführers ermöglichen. Gerade darauf iſt
beim Siemens=Autopiloten der allergrößte Wert
gelegt worden.
Auf einem Probeflug mit der dreimotorigen
Maſchine Werner Voß war am Donnerstag
einer großen Zahl von Preſſevertretern Gelegen=
heit
gegeben, ſich von den vorzüglichen Eigenſchaf
ten des Autopiloten zu überzeugen.

Die alte Hohenſtaufenburg Stahleck bei Bacharach am Rhein
wird zur größten deutſchen Jugendburg ausgebaut. Am 18. November wird der Grundſtein für den
Ausbau gelegt, der den im Bilde links ſichtbaren Teil der Burg umfaſſen wird.

SV.

Vom L. 3. 129.

Ueber den gegenwärtigen Stand der Arbeiten
an dem neuen Zeppelin=Luftſchiff, dem L. 3. klage zur Erörterung, in dem dem Angeklagten
129, unterrichtet ein Gang durch die Werkſtätten
in Friedrichshafen. Man hat jetzt damit be=
gonnen
, das Gerippe des Luftrieſen mit einer daß er Reiſekoſten für Aufſichtsratsſitzungen
Stoffhülle zu überziehen, für die etwa 35 000
Quadratmeter benötigt werden und die von einer
ſchweizeriſchen Spezialfirma geliefert werden. Der
Hauptteil der Hülle beſteht aus einem Baum=
wollſtoff
, der ſich nicht allzu ſehr dehnt und genü=
gend
wetterfeſt iſt. Die ſtärker beanſpruchten Teile
der Hülle beſtehen aus Leinenſtoff. Die fertig
aufgezogene Hülle erhält einen fünfmaligen An=
ſtrich
mit Zelluloſelack, dem etwa 3 Prozent Alu=
iinium
beigemiſcht iſt und der dem Luftſchiff ſein
ilbergraues Anſehen verleiht.
Ein Münchener Bildhauer ermordet.
München. In einem Hauſe in der Schelling=
ſtraße
, wurde am Mittwoch der 41 Jahre alte
Bildhauer Fritz Wrampe mit einem Kopfſchuß
tot aufgefunden. Es liegt ein Verbrechen vor
Der vermutliche Täter konnte Mittwoch, ſpät
abends feſtgenommen werden.

7. Tag.
Berlin. Zu Beginn der Donnerstagverhand=
lung
, im Rundfunkprozeß kam es zu einem Vor=
ſtoß
des Verteidigers von Dr. Magnus, der be=
antragte
, den Bücher=Sachverſtändigen Donath
wegen Befangenheit abzulehnen. Donath habe
einſeitig gegen die Intereſſen der Angeklagten
Stellung genommen.
Als der Verteidiger bei der Begründung ſei=
nes
Ablehnungsantrages auch perſönliche An
griffe gegen den Sachverſtändigen Donath richtete
und dabei die Staatsanwaltſchaft mit einbezog,
wies der Vorſitzende dies ſehr energiſch zurück und
erſuchte den Verteidiger, lediglich ſachlich ſeinen
Antrag zu begründen.
Oberſtaatsanwalt Dr. Reiner beantragte, den
Antrag auf Befangenheit abzulehnen, da nicht
der leiſeſte Anlaß beſtehe, an der Unparteilichkeit
des Sachverſtändigen zu zweifeln.
Nach mehrſtündiger Beratung beſchloß das
Gericht, den Ablehnungsantrag des Verteidigers
von Dr. Magnus gegen den Bücherſachverſtän=
digen
Donath als unbegründet zu verwerfen, weil
keine Tatſachen vorliegen, die bei dem Angeklag=
ten
die Beſorgnis erregen könnten, daß der Sach=
verſtändige
ſein Gutachten parteiiſch erſtattet
habe. In der weiteren Verhandlung ſtellte der
Vorſitzende dann einen zweiten Punkt der An=
r
Magnus vorgeworfen wird, Untreue zum
Schaden der R. R.G. dadurch begangen zu haben,
liquidiert habe, obwohl er ſchon Aufwandsent=
ſchädigung
bezog. Magnus erklärte zu dieſen Vor=
würfen
, im Jahre 1926 ſeien Gieſecke und er ver=
ſchiedentlich
zu Aufſichtsratsſitzungen gefahren
ohne daß damals ſchon eine generelle Regelung
für die Speſenvergütung beſtanden habe. In einer
Aufſichtsratsſitzung der R.R.G. ſei dann feſtge=
ſtellt
worden, daß dieſe Koſten bei der R. R. G.
liquidiert und von dieſer den örtlichen Sendege=
ſellſchaften
zur Laſt gelegt werden ſollten. Später
ſei dann ein Beſchluß ausgearbeitet worden, in
dem auf Veranlaſſung von Bredow feſtgelegt
wurde, daß grundſätzlich keine Reiſevergütungen
für die Teilnahme an Aufſichtsratsſitzungen be=
zahlt
werden ſollten.
Zum Schluß der geſtrigen Sitzung im Rund=
funkprozeß
wurde der zweite Geſchäftsführer der
Reichsrundfunkgeſellſchaft. Miniſterialrat a. D.
Gieſecke, als Zeuge über die Speſenliquidation bei
der Reichsrundfunkgeſellſchaft vernommen.

Die Schähe der Luſikania
Wie engliſche Blätter berichten, ſollen nun=
mehr
ernſthafte Verſuche gemacht werden, Gold
und andere Schätze, die ſich an Bord der im Jahre
1916 vor der iriſchen Küſte verſenkten Luſitania
befinden, zu heben. Das Wrack der Luſitania
liegt, wie die ſeither vorgenommenen Beobach=
tungen
ergeben haben, auf felſigem Boden und
iſt ganz mit Muſcheln und Algen bedeckt. Es hat
ſich nun nach dem Vorbild der italieniſchen Ge=
ſellſchaft
, die mit dem Artiglio bei ihren Ber=
gungsarbeiten
erhebliche finanzielle Gewinne er=
zielt
hat, ein britiſches Konſortium gebildet, das
mit einem ähnlichen Bergungsſchiff arbeiten
wird, und zwar mit der Sternin‟. Die Ster=
nin
wird mit den modernſten Apparaten aus=
gerüſtet
ſein; ihre Taucher werden unter Waſſer
mit Dynamit arbeiten, um ſich den Zugang zu
den Räumen der Luſitania zu verſchaffen, wo
die wertvollſte Fracht an Bord des Schiffes un=
tergebracht
war. Siebzig Prozent der erzielten
Gewinne werden an die Bergungsgeſellſchaft
gehen; der Reſt wird der Cunard=Line als Eigen=
tümerin
der Luſitania gehören.
Um welche Summen es geht, ergibt ſich aus
folgender Aufſtellung: An Bord der Luſitania
befanden ſich 150 Millionen Dollar in Goldmün=
zen
und etwa 50 Millionen Dollar in Goldbarren.
Außerdem beförderte das Schiff zwei Stahlkaſſet=
ten
, die gänzlich mit Diamanten gefüllt und für
ein holländiſches Konſortium beſtimmt waren
Vor allem wird man verſuchen, ſich des berühm=
ten
Diamanten zu bemächtigen, der den Namen
Der Kalif trägt. Der Kalif erreicht zwar
nicht ganz die Größe anderer, ebenfalls berühm=
ter
Diamanten, wie des Großmogul, des Or
low und des Koh=i=noor, ſtellt jedoch mit

ſeinen 80 Karat und ſeiner makelloſen Klarheit
einen unſchätzbaren Wert dar.

Schwelmer Mörder
geſteht weitere zwei Morde.
Schwelm. Bei der Vernehmung des am
Donnerstag morgen wegen Ermordung ſeiner
Ehefrau und ſeines Sohnes verhafteten 52 jäh=
rigen
geiſtesſchwachen Schüler geſtand der Feſt=
genommene
, auch ſeine in Wuppertal=Elberfeld
wohnende, verheiratete 29jährige Tochter und
deren zweijähriges Kind ermordet zu haben. Er
hatte am Mittwoch die beiden nach Schwelm ge=
holt
und war mit ihnen n den Schwelmer Wald
gegangen, wo er ſie tötete.

Die Londoner Prinzenhochzeilt. Keamnf d4
Die engliſche Hauptſtadt, ja ganz Englut MeamP)!
ſteht in freudiger Erwartung der kurz, der.he die ſonn
ſtehenden Hochzeit des Herzogs von Kent,
jüngſten Sohnes des Königspaares, mit der gu=
chiſchen
Prinzeſſin Marina: Was die Beliebtlu
in allen Kreiſen des engliſchen Volkes angeht. 10
hat der junge Prinz bald alle ſeine älteren W=
Kaiſt
der übertrumpft. Seine Liebesheirat mit derrd
U
ſchönen griechiſchen Prinzeſſin hat ihm auch ſ= Lah
ein
SS
Liebe aller Engländer eingetragen. Vor Allugweſſe n
ſind es die Frauen, die ſich gegenſeitig die FAſmeiſter Po
tungen förmlich aus den Händen reißen, um ,ct im 2
neueſten Berichte über die koſtbaren Geſchenkeslu weder ge
leſen, die aus allen Teilen der Welt laufenddnhrsen, dafür
London ankommen. Die Trauung wird in n
Weſtminſter=Abtei vor ſich gehen. Dafür werr 5P. 1898
Eintrittskarten verkauft, die von den Woheil
tigkeitsanſtalten und Krankenhäuſern vertriesur weite
werden. Die Preiſe erreichen für unſere Begre9 nachn
phantaſtiſche Summen. So ſind bereits für mr.d
m Polt
als 50 000 Pfund Sterling Karten abgeſetzt msf
den, das entſpricht einem Preis von 600 000 Rſ."
Der Preis der einzelnen Karte ſchwankt 757
ſchen 3 bis 4 Pfund, das ſind alſo rund A.08
50 RM. Die koſtbaren Hochzeitsgeſchenke P0tz:9 Reiter ke
Du=
in
London und auch in Paris, wo beſonden?/ w-
junge
Braut ſehr bekannt iſt, in großen Austfs K=anl zu ke
hüle
lungen gezeigt. Auch dafür werden phantaſlit mit ſche
Eintrittspreiſe gezahlt, die der allgemeinen Md=Mde aben
zu erſchein
fahrt zugute kommen.
Ween Fragen
Zur Trauung wird das junge Paar in eig
alten hiſtoriſchen, mit ſechs prächtigen Ber /andha
beſpannten Hochzeitskutſche fahren, in der jallevan
heute 41 Jahren auch der jetzige König, dumm
Prinz Georg, mit der Prinzeſſin von Teg, /Miaksklaſ
heutigen Königin Mary. in die königliche . Bickenbad
Aigenheim 4
pelle im St.=James=Palaſt fuhr. In den
MAen. Nauhei
tungen wird die Ausſchmückung der Weſtmiglee süsſt Worfeldel
Abtei bis auf das kleinſte geſchildert, ſelbſt Msſeld Gro=
ſtändlich
auch die Lage der Plätze der königlineli sklaſſe
Gäſte. Neben dem König und der Königin 19n
(eV. Lar
den nicht weniger als 57, Fürſtlichkeiten AJaolſe
Reſ.
A
aller Welt Zeugen der feierlichen Trauug, u Zel Kab=
Hochbetrieb herrſcht auch in dem Büro des 2ſäzllan
kämmerers, der die 1500 Einladungen nach
Medercdau
Liſten anfertigen mußte, die ihm von dem fo0 Uſten
lichen Paar und den Brautleuten übergeg Anf. Noſe!
wurden. Inzwiſchen ſind alle Einladungen: Alche As fät
ſandt.
Midhars
Von den Hochzeitsgeſchenken wird in 82 Aheilg
ibnalen
Linie auch ein koſtbares Reiſeneceſſaire der 4
Miecha,
zeſſin beſprochen, das ihr die Pariſer griechts=)
lünſte
Kolonie zum Geſchenk machen wird. Alle an
zelnen Gegenſtände ſind in ſchwerem Gob ge2.)ch, dem
und reich mit dem Lieblingsedelſtein der W
zeſſin, mit viereckigen blauen Saphiren, bod
Die Vorderſeite trägt in Emaille auf goldeſee
Grund die gekreuzten griechiſchen und englileic
Flaggen. Die Knöpfe des großen Verſchlußbun
ſind aus gediegenem und gehämmertem Gol

A
wieder eineKindesenkführung inAinterks
New York. Ein neuer Fall von Kind
entführung, der lebhaft an den Fall Lindlld.
erinnert, verſetzt die amerikaniſche Oeffentlufen
in Aufregung. Am 19. September war in 9
ville, im Staate Tenneſſee, die ſechs Jahre2
Anna Diſtelhurſt auf dem Nachhauſeweg von
bekannten Banditen entführt worden. De
ber verlangten, von dem Vater 175 000,
Löſegeld, gingen aber nach und nach mit
Forderung bis auf 5000 Dollar herunter. 9
ſich davon überzeugt hatten, daß Diſtelhurſe.
in beſcheidenen Verhältniſſen lebender Augck ise.
ter, die große Summe nicht aufbringen ich
Während Diſtelhurſt noch in New York Ke
um mit den Entführern ſeiner Tochter."
lung zu treten, wurde am Mittwoch im O0.
eines Sanatoriums in Naſhville die Leiche
Kindes gefunden. Das Mädchen par vol .
Entführern durch einen Hammerſchlag. 49
Kopf getötet worden. Die Banditen hait..
die völlig unbekleidete Leiche in dem Gore.
ſcharrt.
Franzöſiſche Gedenkmünze für Königd Mesbe.
Paris. Die franzöſiſche Münze hat zu Ge
des Königs Alerander von Sidſlapien S.
denkmünze prägen laſſen.

Seite 10 Nr. 317
Das Ehrenbürgergeſchenk der Stadt Berlin an Göring.

Freitag, 16. November 1931

Goslar im Zeichen des Reichsbauernkages.

[ ][  ][ ]

Frazlt, 16. November 1934

agblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 317 Seite 11

Südasbas Togtt

Wie ſpielen ſie am Sonnkag?
e kleine Preisfrage für Sporffreunde.
Büwollen in Anbetracht der ſehr ſpannenden Begegnungen
diesmmlicht verſäumen, unſeren Fußball= und Handballfreunden
Preisfrage vorzulegen. Neben der Veröffentlichung in
ragsausgabe ſind für die Einſender der richtigen Ergeb=
Fur Sieger bzw. Unentſchieden) ausgeſetzt:
1Preis 5. RM. bar,
7Preis Freiabonnement des Darmſtädter Tagblatt für
wei Monate.
Preis Freiabonnement des Darmſtädter Tagblatt für
einen Monat.
Mlleine Preisfrage iſt offen für alle Sportfreunde. Die
emungen (Poſtkarte genügt) müſſen bis Samstag nachmittag
lAr auf der Sportredaktion des Darmſtädter Tagblatt,
iſße 23, vorliegen.
Rhein
Uſonun: ratet einmal!
Wie enden folgende Punkteſpiele?
Entracht Frankfurt FC. Pirmaſens:

ſters Offenbach Phönix Ludwigshafen: ..."
Rtoria Walldorf
Polizei Darmſtadt
....
Ptoria Urberach SV. 98 Darmſtadt:
....
Zortvereinigung Arheilgen VfR. Bürſtadt: . . . .
Am.=Olympia Worms Haſſia Dieburg: ...."
ſatordia Gernsheim FV. Hofheim:
..
DNn
Darmſtadt Wolfskehlen:
D
Handball.
.98 Polizei Darmſtadt:
A. Arheilgen 04 Arheilgen:
....
(0
Fraſtampf der Handballer in Darmſtadt
unzeinhet die ſonntäglichen Paarungen in der Gauliga.

SV. 98 Polizei Darmſtadt.
Herrnsheim P
alz Ludwigshafen
Uuie
SV. Wiesbaden
Schwanheim.
Haßloch TG. Offenbach
ſeine ü=
Kaiſerslautern Frieſenheim.
hut Dit=Tabellenführung könnte am Böllenfalltor ſchon vorent=
ragn
, Zeidenel) einflußt werden; denn in den übrigen 4 Treffen kann
egene armarewe iſe mit Platzſiegen gerechnet werden. Der deutſche
den nirandbälle iſter Polizei macht bisher ſeinem Titel alle Ehre und
Fawait im Lokalkampf. Die Lilien ſind zwar in dieſer
bure giſonnueger gewachſen, ob ſie aber ſchon ſoweit ſind, den Meiſter
Fei Nel gefähuem, dafür wird dieſes Spiel ein wertvoller Gradmeſſer
zung Eh.
hen. 27
W. 1898 Darmſtadt - Polizei Darmſtadt.
von
ghäuſen! Ind veiteren Verlauf der Verbandsſpiele treffen ſich am
für u muttza nachmittags 3 Uhr, auf dem Stadion am Böllenfalltor,
beſdt hieſigen Rivalen. Es iſt dies gleichzeitig das erſte
bere

uten Lüiſtek!
v Umpff
rte ſtrtele !
alſt rEen
mnt4
Hau

I9 Polizei nach der Erringung der Deutſchen Handball=
gegen
die Lilienträger. Es wird zu einem großen
fmmen, jeder der beiden Vereine hat die ſeitherigen
me Punkteinbuße durchgeführt, der Sieger des ſonntäg=
Sickes wird die Tabellenführung übernehmen. Da am
lan eiter keine größeren ſportlichen Veranſtaltungen in
u zur Durchführung kommen, dürfte mit einer größeren
rahl zu rechnen ſein.
ſinliche Schüler und Jugendlichen der Handballabteilung
pte abend 8 Uhr in der Stadiongaſtſtätte zu einer Be=

ſun zu erſcheinen. In Anbetracht der Wichtigkeit der zu

Bchanfc

tksklaſſe: Staffel II: Germania Pfungſtadt Tv.
Bickenbach Lorſch. Tſchft Griesheim Vikt. Gries=
venheim
46 Darmſtadt. Staffel Vll: TV. Arheilgen
Arlngen. Nauheim Tgd. Sprendlingen, Büttelborn
ünugzſedt Worfelden Merck. Staffel UIIl: Erbach Rein=
König.
Kgield Groß=Umſtadt. Groß=Zimmern
Kleus klaſſe 1. Staffel 1: Egelsbach Beſſungen, Vorw.
Langeug TSV. Langen Dreieichenhain Jahn 75. SV. 98
5
ſolizei Reſ. Staffel II: Walldorf Wolfskehlen Mör=
felden
/Wallerſtädten, Königſtädten Groß=Gerau. Staffel III:
Yirkenm
Zell Hahn Crumſtadt. Auerbach Bensheim.
Kles klaſſe 2. Staffel 1: Seeheim TV. Eberſtadt, Er=
den
½Nieder=Modau, Stockſtadt Germ. Eberſtadt, Concord.
Groß=Hauſen. Staffel II: Weiterſtadt Reichs=
W hhn. 1-hezach Münſter. Götzenhain FV. Sprendlingen.
beige als hätte der Terminfachmann dieſen Sonntag für
Ual= /d. Nachbar=Treffen beſonders herausgeſucht. Denn in
Nungt
Arheilgen und Griesheim, ferner in Langen, treffen
dictz rsrivalen. Von kaum geringerer Bedeutung ſind die

ioen Fragen iſt die Teilnahme Pflicht,
hndball im Kreis Starkenburg.

ſcbontele Auerbach Bensheim, Hahn Crumſtadt und
berahh Münſter. Drei Staffeln der Kreisklaſſe 1 und 2
hengenir ihrem Treffen berits die Vorrunde.
ttrefd. e der Bezirksklaſſe. Staffel II, wird durch die Lokal=
Pfungſtadt und Griesheim beherrſcht. Nicht minder
Die Begegnung in Bickenbach gegen Lorſch. Die 46er
dens / Heppenheim ihre Spitzenſtellung zu verteidigen wiſſen.
ieie Aaxsſage kann man ſchon treffen. Mit einem Siege der
* Turner auf dem Germaniaplatz rechnet wohl niemand,
toß D kn Lorſcher Unentſchieden, 6:4 für Germanig lautete das
Ergebislide s Vorjahres. Die Griesheimer Turner ſiegten 4:3 auf
Nrem.
tte über Viktoria. In dieſem Jahr hat ſich das Stärke=
derhälut
zugunſten Viktorias verſchoben. Es gibt daher einen
Danneni Kampf deshalb, ob es die Gäſte auch wirklich packen
Derderu ß ckenbach und Lorſch trennten ſich zweimal Unentſchie=
Nen (4 Frd 5:5), Sie ſcheinen ſich auch diesmal die Waage zu
halteng
III. Lokaltreffen in Arheilgen bei den Turnern! Der
Sieg 191rühlchenleute über Merck am letzten Sonntag verleiht
* BANl ing noch ſtärkeren Reiz, weil nämlich die Turner 8:9
Mi terloren. War es nicht im letzten Jahre ähnlich? Aber

Mungeiſſte

Wdetzr
be iegten die Turner ihren Bruderverein 2:0 und 4:0.
ſErd ſich von Sprendlingen keinen Punkt abjagen laſſen.
aucht Braunshardt zur Feſtigung ſeiner Spitzenſtellung
Sau Büttelborn. Geſpannt ſind wir auf das Ergebnis aus
daries gegen Merck, denn die Gäſte ſind nicht unbezwingbar,
Aſelden legt an einem guten Tag eine reſpektable
Leiſturz
enwald fällt dem Treffen Erbach Reinheim die
Nöſteselde utung zu, denn die Gäſte bringen den Ruf der Unge=
lage

nnit. Lengfeld kann durch einen Sieg über Groß=
Umn

gAurt dieſem punktgleich werden. Genau ſo ſteht es um
ie B
ſtigeran zmng Groß=Zimmern König. Kurz, im Odenwald
wichtige Poſitionskämpfe.
den m.ſ1 Die Beſſunger fahren nach Egelsbach und wer=
Hochhtz/! Punkte dort laſſen. Im benachharten Langen herrſcht
Lokalkampf! Gewinnt der TSV. auf dem Turner=
a
3, üſt er als ernſter Bewerber um die Spitze. Dreieichen=
din

* Hoffnung auch noch nicht aufgegeben. Allerdings ſind
de E9 wie F5er, ein ernſt zu nehmender Gegner. Die Lokal=
Legeas, der Reſerven der Ligiſten gibt eine intereſſante Kraft=
Prabeke
ed liegen die Dinge weſentlich einfacher, denn Wall=
dorf
Mnck
dagecin Pörfelden darf man als Sieger anſprechen, Königſtädten
9 Y0rd ſich ſtärker gegen die Kreisſtädter wehren.
*
Bergſtraße ſteigt der Großkampf Auerhach
Bensſa4
Es geht um di
Führung, denn mit dem Birkenauer
dieg 3u.
Zell muß gerechn=
werden
. Hahn erwartet die Crum=
Hriskhliochdari, die am ten Speliag endlich auis ibrer
Letheßn, arwacht ſind.

Kreisklaſſe 2. Seeheim TV. Eberſtadt und Erfelden
Nieder=Modau ſind Spiele, die für die kommende Tabellenführung
Bedeutung haben. Die Eberſtädter Germanen halten mit, wenn
ſie beide Punkte aus Stockſtadt mitbringen. Groß=Hauſen wird
ſich in Gernsheim nicht ſchlagen laſſen.
Im Norden begegnen ſich die Spitzenreiter Urberach
Münſter. Götzenhain iſt auch noch nicht ausgeſchaltet.
Nach dem Spiel!
EP. London. Das italieniſch=engliſche Fußball=Treffen hat
nicht zu einer Verſtärkung der Freundſchaft zwiſchen den beiden
Ländern beigetragen. Von der engliſchen Elf ging kein einziger
Spieler ohne Verletzung aus dem Kampf, und einige der Eng=
länder
mußten am Schluß des Spieles ins Krankenhaus geſchafft
werden. Aber auch die Italiener haben Verluſte erlitten und
mußten einen Mann ins Krankenhaus einliefern.
Die Preſſe iſt ſich einig darüber, daß das italieniſche Team mit
einer in England unbekannten Brutalität ſpielte und daß der
vorgeſtrige Wettkampf, ein wirklicher Kampf geweſen ſei, wie ihn
England glücklicherweiſe bisher noch nicht erlebt habe.
Jahn 1875 Darmſtadt Chattia Wolfskehlen.
Zum letzten Vorrundenſpiel empfangen die 75er am kommenden
Sonntag den Neuling Chattia Wolfskehlen. Er konnte ſich bis jetzt
überraſchend gut behaupten, gelangen doch recht deutliche Siege,
gegen Eberſtadt 3:1, gegen Wirhauſen und am vergangenen Sonn=
tag
gegen die hieſigen 46er mit 2:0. Auch am kommenden Sonn=
tag
werden ſie ſicher alles verſuchen, um den derzeitigen guten
Tabellenplatz zu behalten. Die 7her, die in den drei letzten Spie=
n
recht achtbar beſtanden ( 2:0 gegen Groß=Gerau 2:2 gegen
TSG. 1846, 1:0 in Eberſtadt), werden ſich zu gleicher Hingabe wie
in den erwähnten Spielen befleißigen müſſen, wollen ſie zu einem
Erfolge kommen. Die Mannſchaftsaufſtellung bleibt die gleiche,
evtl. ſpielt Thier für Walther Verteidiger. Der Sieger aus die=
ſem
Treffen hat ſehr gute Ausſichten auf den Anſchluß an die
Spitze.
Ein beſtimmt intereſſanter Kampf ſteht bevor, ein Beſuch des
ſchönen Platzes am Ziegelbuſch wird lohnen.
Der Spielbeginn wird am Samstag an dieſer Stelle bekannt
gegeben.
Spielerſitzung findet am Freitag abend 8.30 Uhr im
Vereinshauſe ſtatt.
SV. Merck Darmſtadt SV. Erzhauſen.
Am kommenden Sonntag haben die Mercker Beſuch aus Erz=
hauſen
und hoffen auf abermalige Erhöhung ihres Punktekontos.
Das wird ber nicht ſo einfach ſein, denn der SV. Erzhauſen iſt
auch noch Meiſterſchaftsanwärter und wird ſeinerſeits alles ver=
Re
en zu gewinnen. Wenn man berückſichtigt, daß Merck gegen
TSG. Beſſungen auf deren Platz (allerdings mußte die 2. Halb=
zeit
mit 10 Mann durchgeſtanden werden) ein 3:3 erzielte, während
die Erzhäuſer zu Hauſe die Beſſunger ſchlagen konnten, ſo kann
man gewiß ſein, daß ſich beide Parteien einen hartnäckigen Kampf
liefern werden. Vorher 2. Mannſchaften. Mercks Handballer
fahren zum Verbandsſpiel nach Worfelden.
SV. 1910 Weiterſtadt Viktoria Griesheim.
Das erſte Mal in dieſer Verbandsrunde ſpielt Weiterſtadt auf
eigenem Platze, und zwar am kommenden Sonntag gegen Viktoria
Griesheim. Die Griesheimer ſtellen eine ſtarke und ſchlagkräftige
Mannſchaft ins Feld, die in der letzten Zeit einen ſchönen Auf=
ſchwung
genommen und gute Ergebniſſe erzielt hat. Voriges Jahr
mußten die beiden Punkte in Weiterſtadt bleiben, dagegen gingen
ſie in Griesheim verloren. Weiterſtadt hat am vergangenen Sonn=
tag
trotz der Niederlage ein ſchönes Spiel gezeigt. Beide Vereine
haben ſich ſchon immer ſpannende Spiele geliefert und ſo darf man
auch mit einem ſchönen und ſpannenden Kampf am Sonntag
rechnen. Spielbeginn 2.30 Uhr. Vorher ſpielen die Reſerven beider
Vereine. Hier in der 2. Mannſchaft dürften die Spieler die Sache
etwas ernſter nehmen und etwas eifriger ſein, um zu Erfolgen zu
kommen. Spielbeginn 12,30 Uhr,
SVgg. 04 Arheilgen VfR. Bürſtadt.
Am kommenden Sonntag ſollte eigentlich Arheilgen nach Bür=
ſtadt
. Da aber die Riedleute für ein Heimſpiel Platzſperre erhal=
ten
haben, müſſen die Raſenſpieler in Arheilgen antreten, Bür=
ſtadt
iſt zur Zeit wieder in glänzender Verfaſſung und am kom=
menden
Sonntag wirkt zum erſten Male der wieder zurückgekehrte
Kleber mit. Der Sturm dürfte an Durchſchlagskraft dadurch noch
gewonnen haben. Jedenfalls müſſen ſich die Arheilger ſehr auf die
Hinterfüße ſtellen, damit wenigſtens ein Punkt am Mühlchen
bleibt. Wir wiſſen ja, daß die Verteidigung mit der Läuferreihe
ein ſchwer zu überwindendes Bollwerk iſt. Aber im Sturm will
es noch nicht ſo recht klappen. Es wird ihm auch am Sonntag
gegen die äußerſt ſtabile Hintermannſchaft der Bürſtädter das
Toreſchießen ſehr ſchwer gemacht werden. Das Spiel beginnt um
2.,30 Uhr.
TSV. Meſſel FSV. Groß=Zimmern.
Nach Beendigung der Verbandsvorrunde empfängt TSV.
Meſſel am kommenden Sonntag den FSV. 1919 Groß=Zimmern
zum Freundſchaftsſpiel. Dieſer Gegner verfügt zurzeit über eine
beachtliche Spielſtärke Groß=Zimmern führt die Tabelle der
Gruppe 3 der 1. Kreisklaſſe mit 10 Punkten aus 6 Spielen an.
Meſſel wird ſich ſehr anzuſtrengen haben, um gegen dieſen Gegner
ehrenvoll zu beſtehen. Spielbeginn 2.30 Uhr.
Darmſtädter Radſpork-Club 1919.
Der Club, der in dieſem Jahre auf ſein 15jähriges Beſtehen
zurückblicken kann, veranſtaltet am kommenden Sonntag im Kon=
kordiaſaal
. Mackenſenſtraße, eine große Radſportſchau, wobei ſeine
geſamten Sportabteilungen mitwirken. Reigen und Radballſpiele
wechſeln neben einem bunten Programm in reichhaltigem Maße
ab. Die Schüler, Knaben und Mädchen werden durch ihr flottes Auf= die erſte Geige ſpielen. Es ſeien nur genannt: Der ſüddeutſche
treten raſch die Herzen aller Jugendlichen gewinnen. Die gemiſchte
Mannſchaft (Damen und Herren), werden durch die gezeigten
Schwierigkeitsübungen angenehm auffallen. Als Gegner für die
Radballſpieler wurde Opel=Rüſſelsheim verpflichtet, die im Gau
Südweſt der Meiſterklaſſe angehören. Die Spieler des Clubs
werden alles aus ſich herausgeben müſſen, um ehrenvoll abzu=
ſchneiden
. Gerade Radball iſt der Kampfſport im Saale und wird
in Darmſtadt nur vom Club gepflegt, deshalb iſt es von Bedeu=
tung
, wie ſich die Darmſtädter gegen ihren ſchweren Gegner zu
behaupten wiſſen. Zum erſten Male zeigt die Kunſtmannſchaft wird,
ihren Steuerrohrreigen der Oeffentlichkeit. Bei dieſen ſchweren
Uebungen wird größte Fahrkunſt, von den Fahrern verlangt.
Einen luſtigen Akt auf dem Einrade zeigen ebenfalls die Kunſt= und Speyer aus.
fahrer in einem Reigen, der in Darmſtadt ſelten gezeigt wurde.
Die Rennmannſchaft wird zeigen, wie notwendig und vielſeitig
ihr Training im Winter iſt. Dem Zuſchauer wird vor Augen
geführt, daß Sport ununterbrochenes Training bedeutet.
Nach Abſchluß der ſportlichen Vorführungen, werden die dieſes
Jahr errungenen Preiſe an die Sportler ausgegeben. Als Ein= ten. Um ſeine Anhänger in den Genuß dieſer Begegnung kommen
lage zeigt der Club ſeinen 8er Flaggenreigen, der beim Bezirks=
feſt
in Frankfurt mit dem 1. Preis bedacht wurde.
Jiu=Zitfu (Damen).
Athletik=SV. Germania 1895 Darmſtadt.
Unſer Aufruf an die Frauen und Mädchen zwecks Erlernung
des Jiu Jitſu hat erfreulich großen Anklang gefunden, ſo daß wir
in der Lage ſind, unſeren Entſchluß, die Damen mit dieſer herr=
lichen
Verteidigungsart vertraut zu machen, durchführen zu kön=
nen
. Durch Einfügung einer neuen Uebungsſtunde wurde der Uhr, in der Polizeiſporthalle (Eſchollbrücker Straße 24) ausgetra=
Stundennlan wie folgt feſtgeſetzt
FürDamen: Dienstags und Freitags von 7 bis 830 Uhr
Für Herzen: Dienstags und Freitags von 8.30 bis 10 Uhr.
Gäſte ſind zu den Uebungsſtunden herzlich willkommen. An=
meldungen
zu dieſen Kurſen werden in jeder Uebungsſtunde ent= ſter Konkurrenz den 4. Platz belegen. Auch die übrigen Ringer
gegengenommen.
Das Uebungslokal befindet ſich in der Turnhalle am Kapell=
platz
, gegenüber der Stadtkapelle. Die Turnhalle iſt geheizt,

Winkerſpork=Werbewoche:
Heuke abend 8 Uhr in der Woogskurnhalle
Aus der Welt der Ski=Läufer.
Die Winterſport=Werbewoche nimmt heute abend mit der
3. Veranſtaltung ihren Fortgang. In den Woogsturnhalle läuft
um 8 Uhr der neue Ski=Film Aus der Welt der Ski=Fahrer
Hierbei wird der Trainer der ſchwäbiſchen Olympiamannſchaft
einen begleitenden Vortrag halten.
Außerdem wird der geſtern vorgeſehene aber zurückgeſtellte
Kurzvortrag Gefahren der Berge von Heribert Rid nachgeholt
werden.
Bei freiem Eintritt iſt auch dieſer Veranſtaltung ein
guter Beſuch zu wünſchen.
Zilm-Morgenſeier im Anion=Theaker.
Wir tragen die Treue von Hand zu Hand,
Ski=Lauf. die Krone der Leibesübungen.
bei freiem Eintritt.
Am kommenden Sonntag, vorm 11.30 Uhr, laufen im
Union=Theater zwei Filme aus dem Fachgebiet der Deutſchen
Leibesübungen, von denen jeder einzelne eine Sehenswurditt-
für
ſich bildet. Es iſt gelungen, den lang erwarteten Saar=
Treue=Film zur Uraufführung nach Darmſtadt zu bringen.
Dieſer Film wird am kommenden Sonntag erſtmalig in 30 Städren
Deutſchlands gleichzeitig vorgeführt und gerade wir Darmſtädter
intereſſieren uns ganz beſonders für dieſen Filmſtreifen, hat doch
der Hauptlauf von Berchtesgaden nach Ehrenbreitſtein unſere
Vaterſtadt berührt. Auf vielſeitigen Wunſch wird vor dem Saar=
treuefilm
der hervorragende Ski=Film von Direktor
Söllinger nochmals laufen. Die Landespolizeikapelle
unter Leitung von Obermuſikmeiſter Buslau hat.
ſich auch für dieſe Sache, wie ſchon ſo oft, in uneigennütziger We ſe
in den Dienſt der Allgemeinheit geſtellt. Der Werbeumzug der
Skifahrer und Winterſportler wird ſo rechtzeitig beendet werden,
daß die Teilnehmer noch die Morgenfeier im Union=Theater be=
ſuchen
können.
Darmſtädter Schwimmklub Jung=Deukſchland
Turn= und Sportjugend und Hitler=Jugend.
Der Reichsſportführer v. Tſchammer und Oſten und der Reichs=
jugendführer
Baldur von Schirach haben eine Vereinbarung ge=
troffen
, nach der die Turn= und Sportjugend übergeführt werden
ſoll, während umgekehrt der Eintritt der Mitglieder der HJ. in
die Vereine des Reichsbundes für Leibesübungen vom Reichs=
jugendführer
gewünſcht wird.
Jedoch wird hierbei das Prinzip der freiwilligen Entſchließung
der Eltern nach beiden Richtungen vollkommen gewahrt.
Um nun der Jugend eine Doppelmitgliedſchaft ſowohl in der
HJ. als auch in den Turn= und Sportvereinen zu ermöglichen,
hat ſich der Darmſtädter Schwimmklub Jung Deutſchland ent=
ſchloſſen
, ſeine Jugendbeiträge ab 1. 12. 1934 zu ermäßigen
Es bezahlen von dieſem Termin ab Jugendliche bis zu
18 Jahren nur noch 75 Pfg. Beitrag, und für die Wintermonate
20 Pfg. Schwimmbadumlage. Aus dieſem Grunde wird in den
Uebungsſtunden im Hallenbad auch künftig kein beſonderes Ein=
trittsgeld
erhoben. Wie ſeither, treten für Geſchwiſter weitere Er=
mäßigungen
ein.
Leiter des DSC. Jung Deutſchland,
Löwer.
Lurnerbund Jahn 1875 Darmſtadi.
Handball. Am Sonntag begibt ſich die Handballabteilung nach
Dreieichenhain. Es iſt dies die erſte Begegnung mit dem dortigen
Turnverein. Die F5er tun gut, den Neuling nicht leicht zu nehmen.
zudem ſie die Punkte noch gebrauchen können. Die Abfahrt erfolgt
um 1.30 Uhr ab Turnhaus mit Auto.
Gäſte können noch mit=
fahren
.
Winterſportler. Wir bitten alle Skifahrer, am Sonntag, dem
18. Nov., ſich an dem Umzug aller Winterſportler Darmſtadts zu
beteiligen. Abmarſch 10,45 Uhr Woogsplatz mit Skiausrüſtung.
Es wird erwartet, daß die Turner und Turnerinnen daran teil=
nehmen
.
Jugendabteilungen. Wir machen unſere Schülerinnen
und Schüler auf die am Freitag, 16. Nov, ſtattfindende Sing=
ſtunde
im Turnhaus aufmerkſam. Kreisjugendwart Peter Keller
wird mit euch eine Anzahl neue Jugendlieder und Kanons ein=
üben
. Wir bitten die verehrl. Eltern, ihre Kinder zum Beſuche
anzuhalten. Beginn 5 Uhr, der Kneipſaal iſt gut geheizt.
Bei
dieſer Gelegenheit machen wir auch darauf aufmerkſam, daß
Uebungsſtunden der Schülerinnen Mittwochs und die der
Schüler Donnerstags in der Turnhalle am Kapellplatz auch
weiterhin noch ſtattfinden. Beginn jeweils 5.45 Uhr. Sollte
eine Aenderung ſtattfinden, ſo werden die Teilnehmer rechtzei
verſtändigt. Jugendlichen beiderlei Geſchlechts iſt der Zutritt
jederzeit geſtattet.
Tiſchkennis=Großveranſtallung in Darmſtadt.
Bezirksauswahlſpiel: Heſſen gegen Pfalz.
Wie in jedem Jahre, ſo ruft auch diesmal wieder der De
Tiſchtennisbund zu einer großen Veranſtaltung in Darmſtadt auf.
Am nächſten Sonntag vorm. ab 10 Uhr, ſtehen ſich im Bürger=
hof
die beſten Vertreter der Bezirke Heſſen und Pfalz gegenüber,
um die Beſten des Gaues IIII zu ermitteln. Es iſt dies eine Ver=
anſtaltung
, die ſich über den Rahmen einer allgemeinen Tiſch=
tennisveranſtaltung
hinaushebt, wenn man bedenkt, daß in beiden
Mannſchaften Spieler ſtehen, die im deutſchen Tiſchtennisſport mit
Meiſter Ulrich=Frankfurt, Wöbke und Schardt vom SV. 98 Darm=
ſtadt
, ſowie die ebenfalls hervorragenden Rangliſtenſpieler Graffy
und Butter Mainz, und Schäfer=Frankfurt. Dieſen Vertretern des
Bezirks Heſſen ſtehen in den Spielern aus Ludwigshafen und Neu=
ſtadt
a. d. H. Leute gegenüber, deren Spielſtärke keinesfalls ge=
ringer
einzuſchätzen iſt.
Der SV. 98, dem von ſeiten des Tiſchtennisverbandes die
Durchführung dieſes Repräſentativſpieles übertragen wurde, bietet
die Gewähr, daß das Turnier ſchnell und reibungslos durchgeführt
Im Rahmen dieſer Großveranſtaltung tragen die Damen des
Sportvereins 98 ein Wettſpiel gegen die Damen aus Ludwigshafen
Ringen.
Kraft=SV. Darmſtadt 1910.
Am Samstag, den 17. November, muß unſere Ringermann=
ſchaft
in Frankfurt=Eckenheim gegen Viktoria und 1912 antre=
zu
laſſen, läßt der Verein wiederum einen Kraftwagen laufen,
der um 19.15 Uhr vom Reſtaurant Krone abgeht. Intereſſenten
können ſich dort melden.
Heute Freitag, abends 8 Uhr, findet bei Vereinskamerad
Korwall eine ſehr, wichtige Ringer=Beſprechung ſtatt.
Nachſtehende Ringer: Gg. Schnauber, Ad. Schnauber, Borowſki,
Daum. Winkel, Kohlbacher, J. Zapf, Veih. Zimmermann und
Metz haben anweſend zu ſein!
Sölch, Vereinsführer.
Polizei Darmſtadt Mainz=Weiſenau.
Dieſer Kampf wird am kommenden Samstag, abends 20.15
gen. Die Mannſchaft von Weiſenau ſteht in der Tabelle in der
Mitte. In ihren Reihen befinden ſich Ringer, die weit über den
Gau hinaus bekannt ſind. Mundſchenk im Leichtgewicht konnte
auf den Kampfſpielen in Nürnberg in dieſer Klaſſe unter ſchwer=
ſind
beſtens bekannt. Ein Beſuch dieſer Veranſtaltung dürfte ſich
aus dieſen Gründen lohnen, zumal die Polizeimannſchaft in einer
neuen Aufſtellung antritt.

[ ][  ][ ]

Nummer 317

DanmsalaunssTaggtt
Der deutſche Außenhandel im Oktober.
Abnahme der Einfuhr an Rohſtofen und Ferkigwaren, dagegen Zunahme der Lebensmikteleinfuhr.
Skeigerung der Ferkigwarenausfuhr.

Akkive Handelsbilanz.
16 Millionen RM. Ausfuhrüberſchuß.
Die deutſche Handelsbilanz ſchließt im Oktober
erſtmals ſeit März ds. Js. wieder mit einem Aus=
fuhrüberſchuß
, und zwar von 16,4 Mill. RM., gegenüber
einem Einfuhrüberſchuß von 1,9 Mill. RM. im Vormonat ab. Im
Oktober des vergangenen Jahres war die Handelsbilanz noch mit
98 Mill. RM. aktiv.
Die Einfuhr war nur wenig verändert. Sie ging von
352,2 Mill. RM. im Vormonat auf 349,5 Mill. RM. zurück. Nach
der Saiſontendenz pflegt die Einfuhr im Oktober anzuſteigen.
Insbeſondere gilt dies für Rohſtoffe und Fertigwaren. Gerade
dieſe hat aber im Oktober ds. Is. ſtark abgenommen. Die Fer=
tigwareneinfuhr
ging von 74,8 auf 61,6 Mill. RM. zurück. Die
Verminderung entfällt in erſter Linie auf Textilwaren. Die
Rohſtoffeinfuhr ermäßigte ſich von 199,8 auf 185,6 Mill. RM.
Hier hängt die Verminderung zu einem erheblichen Teil damit
zuſammen, daß die Einfuhr von Oelfrüchten und Oelſaaten, die in
den Vormonaten vergleichsweiſe hoch lag, ſtark geſunken, und daß
ferner die nach der Saiſontendenz übliche Einfuhr von Baumwolle
diesmal faſt ganz ausgeblieben iſt. Im Gegenſatz zu Rohſtoffen
und Fertigwaren hat die Lebensmitteleinfuhr beträchtlich zuge=
nommen
, und zwar von 75,5 Mill. RM. auf 101 Mill. RM. Die
Einfuhr im September war indeſſen verhältnismäßig gering. An
der Steigerung der Einfuhr ſind zu einem erheblichen Teil Waren
beteiligt, deren Einfuhr regelmäßig im Oktober zuzunehmen pflegt
wie Obſt und Südfrüchte. Darüber hinaus war aber auch die
Einfuhr von Gerſte, Kaffee (noch Lagerabrechnungen), Butter und
Eiern beträchtlich erhöht.
Die Ausfuhr, die bereits im Vormonat geſtiegen iſt, iſt
im Oktober nochmals, und zwar von 350,3 auf 365.9 Mill. RM.,
geſtiegen. Die Steigerung entfällt ebenſo wie im Vormonat faſt
ausſchließlich auf Fertigwaren. Die Fertigwarenausfuhr ſtieg von
277,9 auf 290,3 Mill. RM. Die Zunahme iſt noch etwas ſtärker
als im Jahre 1933. Die Fertigwarenausfuhr war im Oktober,
mengenmäßig betrachtet, um 19 v. H. höher als im Juli ds. Js.
Im Durchſchnitt der Jahre 1929 bis 1930 betrug die Zunahme in
der gleichen Zeit etwa 15 v. H. Die Steigerung der Fertigwaren=
ausfuhr
verteilt ſich auf den größten Teil der Fertigwarengrup=
pen
. Zugenommen hat insbeſondere die Ausfuhr von Werkzeug=
maſchinen
, elektriſchen Maſchinen und elektrotechniſchen Erzeug=
niſſen
, chemiſchen und Eiſenerzeugniſſen. Rückgängig war lediglich
die Ausfuhr von Textilwaren. Die Rohſtoffausfuhr ſtieg von
65,6 auf 67,5 Mill. RM. Die Erhöhung iſt ausſchließlich einer
Lebens=
teigerung
der Steinkohlenausfuhr zuzuſchreiben.
Die
mittelausfuhr ſtieg geringfügig von 6,7 auf 7.9 Mill. RM.
Zweike Verordnung zur Verhinderung von Preis=
ſteigerungen
auf dem Gebieke der Lederwirtſchaft.
Zur Behebung von Mißſtänden und Schwierigkeiten, die in
preislicher Beziehung auf dem Gebiete der Lederwirtſchaft ent=
ſtanden
waren und die ſich mit Hilfe der Verordnung zur Verhin=
derung
von Preisſteigerungen auf dem Gebiete der Lederwirt=
ſchaft
vom 20. April 1934 allein nicht beheben ließen, hat der
Reichskommiſſar für Preisüberwachung eine zweite Verordnung
zur Verhinderung von Preisſteigerungen auf dem Gebiete der
Lederwirtſchaft erlaſſen, die in dieſen Tagen im Reichsgeſetzblatt
Teil I veröffentlicht wird und mit ihrer Verkündung in Kraft
tritt. In dieſer Verordnung wird, um Unklarheiten und Unſtim=
migkeiten
bezüglich der Preisverhältniſſe für Felle und Häute zu
beſeitigen, die Ueberwachungsſtelle für Lederwirtſchaft ermächtigt,
für Verſteigerungen von Fellen und Häuten die maßgebenden
höchſtzuläſſigen Preiſe verbindlich feſtzuſtellen und ferner die für
den Verkauf außerhalb der Verſteigerung höchſtzuläſſigen Preiſe
zu den auf Verſteigerungen höchſtzuläſſigen Preiſen von Fellen
und Häuten in ein angemeſſenes Verhältnis zu bringen. Die letzte
Beſtimmung iſt insbeſondere dadurch erforderlich geworden, daß
im Handel Preiſe gefordert und gezahlt wurden, die zu den für
Aktionen geltenden Preiſen nicht in einem angemeſſenen Verhält=
nis
ſtanden.
Die weitere Vorſchrift, daß die auf Verſteigerungen höchſtzu=
läſſigen
Preiſe in den Verſteigerungsräumen durch Aushang be=
kannt
zu machen und die von der Ueberwachungsſtelle hinſichtlich
der höchſtzuläſſigen Preiſe des freien Handels getroffenen Anord=
nungen
im Reichsanzeiger zu veröffentlichen ſind, entſpricht eben=
falls
dem Bedürfnis der Beſeitigung von Unklarheiten und der
Erleichterung einer Ueberwachung. Weitergehende Vorſchriften
waren in dieſem Zuſammenhang nicht erforderlich weil die
Ueberwachungsſtelle die allgemeine Befugnis, den Verkehr mit
den ihrer Zuſtändigkeit unterliegenden Waren zu regeln, bereits
beſitzt.
Ferner iſt zur Unterbindung des Kettenhandels beſtimmt, und
zwar ſowohl für Rohwaren als auch für Zwiſchen= und Fertig=
erzeugniſſe
und daraus, hergeſtellte Waren, daß bei Verkäufen
durch Perſonen, die ſich in nichthandelsüblicher Weiſe in die Ver=
teilung
einſchalten, der Verkäufer höchſtens den Preis berechnen
darf, zu dem er ſelbſt eingekauft hat. Mit dieſer Beſtimmung iſt
jedes Intereſſe daran genommen, ſich in die Verteilung der Ware
weiter einzuſchalten, als dies handelsüblich iſt.
Die Vorſchriften der Verordnung über Preiſe für auslän=
diſche
Ware vom 22. September 1934 werden durch die neue Ver=
ordnung
nicht berührt.
Bei Ueberſchreitung der gemäß Vorſtehendem von der Ueber=
wachungsſtelle
beſtimmten Preiſe macht ſich künftig nicht nur der
Verkäufer, ſondern auch der Käufer ſtrafbar.
Viehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 15. November. Aufgetrieben
waren 150 Kälber, 39 Schafe. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber
auf a) 4250, b) 3645, c) 3239, d) 2537 Pfg. pro Pfund.
Es wurden verkauft in der Klaſſe a) 32, b) 53, c) 40, d) 21 Stück.
Schafe nicht notiert, Marktverlauf: ſchleppend, geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 15. November. Auftrieb: 76
Kälber, 43 Schafe, 2 Schweine, 200 Ferkel und 364 Läufer.
Preiſe: Ferkel bis 6 Wochen 813 RM., über 6 Wochen 1624
RM., Läufer 2529 RM. Marktverlauf: Ferkel und Läufer leb=
haft
. Nächſter Viehmarkt: Montag, den 19. November 1934.
Frankfurter Viehmarkt vom 15. November. Auftrieb: Rin=
er
61 (gegen 12 am letzten Donnerstagsmarkt), davon 37 Ochſen,
) Bulle, 11 Kühe und 12 Färſen. Zum Schlachthof direkt: 18
Ochſen, 7 Kühe und 2 Färſen. Kälber 952 (819), Schafe 443
(280), Schweine 400 (385). Notiert wurde pro 1 Zentner Lebend=
gewicht
in RM.: Kälber a) 5156, b) 4150, c) 3540, d) 26
bis 34: Lämmer und Hammel b2) Weidemaſthammel 3536,
) mittlere Maſtlämmer und ältere Maſthammel 3134, d) ge=
ringere
Lämmer und Hammel 2830: Schafe e) beſte 3133,
) 2330, d) geringe 1522: Schweine a1) 53 a2) 5253, b) 50
bis 53, c) 4853, d) 4651. Im Preisvergleich zum letzten Don=
nerstagsmarkt
lagen geringe Kälber und Schafe 45 RM. niedri=
ger
, gute Hammel gaben 1 RM. nach, beſte Kälber ſowie Schweine
blieben unverändert. Marktverlauf: Kälher ruhig, ausverkauft:
Hammel rege, geräumt; Schafe ruhig, Ueberſtand (24 Stück);
Rinder wurden nicht notiert, es
Schweine ruhig, ausverkauft;
verblieb ein Ueberſtand von 34 Ochſen, 2 Kühen und 8 Färſen.

Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die Berliner Börſe eröffnete zunächſt bei völligem Man=
gel
an Publikumsorders zu überwiegend ſchwächeren Kurſen, da
ſchon geringſte Abgaben von ſeiten der Kuliſſe bei nur vereinzelt
vorhandener Aufnahmeneigung Abbröckelungen hervorriefen. Erſt
nach Bekanntwerden der deutſchen Außenhandelsbilanz für Okto=
ber
, die erſtmals ſeit März ds. Js. mit einem Aktivſaldo von
16,4 Mill. abſchließt, trat eine leichte Belebung ein, die zwar nur
auf gelegentliche Rückkäufe der Kuliſſe beſchränkt blieb. Am
Montanmarkt konnten lediglich Maxhütte und Rheinſtahl zum
erſten Kurs um 1 bzw. ½ Prozent höher notiert werden, während
Hoeſch um 8 Prozent, die übrigen Werte des Marktes um etwa
½ Prozent unter Vortagesſchluß lagen. Braunkohlenwerte zeigten
ebenfalls keine einheitliche Tendenz; Niederlauſitzer waren um 1½
Prozent ſchwächer, während Bubiag im gleichen Ausmaß befeſtigt
waren. Bei Kaliwerten machte ſich erſtmals eine kräftigere Er=
holung
bemerkbar, und zwar gewannen Salzdetfurth 2½ Prozent,
Kali=Chemie 1½ Prozent. Vom chemiſchen Papieren waren Far=
ben
im Zuge der Allgemeintendenz zunächſt zwar auch um
Prozent niedriger, vermochten ſich aber bereits nach der erſten
Notiz annähernd auf den Vortagesſchluß zu erholen. Von Elektro=
werten
waren die ſogenannten Tarifpapiere etwas feſter, da die
gemeldete Steigerung der Stromabſatzziffer bei Deſſauer Gas eine
gewiſſe Anregung gab. Von den übrigen Märkten ſind nur noch
Maſchinenwerte mit Rückgängen von ca. 1 Prozent erwähnens=
wert
, Muag verloren ſogar 1½ Prozent. Sehr ſtill blieb es am
Markt der Schiffahrtsaktien, ſo daß vorerſt nur Hapag zur Notiz
kamen (minus ½ Prozent). Im Verlauf wurde es dann bei den
Montanwerten auf Grund der gemeldeten Steigerung der Ruhr=
kohlenförderung
und der Roheiſenproduktion etwas freundlicher.
Infolge des geringen Geſchäftsumfanges vermochten bereits
kleinſte Orders das Kursniveau nach beiden Seiten zu verändern,
ſo daß auch im Verlauf keine einheitliche Tendenz zum Durchbruch
kam. Farben gewannen gegen den Anfang nach Schwankungen
½ Prozent, ſtärker gedrückt waren Felten mit minus 1. Chemiſche
Heyden mit minus ½, Bekula und Elektr. Lieferungen mit
¼ Prozent. Andererſeits waren Mannesmann ¼ Prozent feſter.
Im Vergleich zu der eher feſteren Vorbörſe eröffnete die amt=
liche
Frankfurter Börſe für den Aktienmarkt enttäuſchend.
Obwohl das Angebot in den meiſten Fällen nur Mindeſtbeträge
ausmachte, drückte es bei der herrſchenden Geſchäftsſtille und
eunluſt verhältnismäßig ſtark auf die Kurſe, zumal von einer
Aufnahmeneigung kaum etwas bemerkt wurde. Die Kuliſſe übte
weiter Zurückhaltung, da Anregungen fehlten. Die aktive Außen=
handelsbilanz
hinterließ nur wenig Eindruck. Die Stimmung
war recht unſicher, da man bei den Abgaben Exekutionen ver=
mutete
. Das wenige Kaufintereſſe hat ſich dagegen vorwiegend
wieder dem Rentenmarkt zugewandt, der im ganzen eine freund=
liche
Haltung zeigte, obwohl die Umſatztätigkeit auch hier kein
größeres Ausmaß erreichte. Die Altbeſitzanleihe eröffnete mit
103½ Prozent unverändert. Lebhafteres Geſchäft hatten jedoch
ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen mit 97 (plus 2) Prozent, auch
Kommunal=Umſchuldung und Zinsvergütungsſcheine lagen je 4
Prozent feſter. Stahlverein=Bonds waren mit 84½ Prozent nu
knapp gehalten. Zertifizierte Dollar=Bonds nannte man etwas
feſter. Der Aktienmarkt hatte durchſchnittliche Kursrückgänge von
s bis 1 Prozent. Von chemiſchen Werten gaben Farbeninduſtrie
1 Prozent, Deutſche Erdöl 2 Prozent und Scheideanſtalt ½ Pro=
zent
nach, Rütgerswerke lagen gut behauptet. Elektrowerte lagen
etwas uneinheitlich. Während AEG. ½ Prozent, Schuckert ¼
Frozent und Lahmeyer 78 Prozent anzogen, büßten Licht u. Kraft
1½ Prozent, Siemens ¼ Prozent und Gesfürel ½ Prozent ein.
Montanwerte verkehrten zumeiſt ſchwächer, nur Phönix waren um
Prozent gebeſſert. Im Verlaufe blieb das Geſchäft auf allen
Marktgebieten gering. Auch am Rentenmarkt ſind die Umſätze
merklich zuſammengeſchrumpft, doch beſtand zu den Anfangskurſen
eher noch Nachfrage. Am Aktienmarkt unterlagen die Kurſe klei=
nen
Schwankungen. Der Pfandbriefmarkt zeigte bei kleinem Ge=
ſchäft
zumeiſt gut gehaltene Kurſe.

Freitag, 16. November

HeſſNeueſte Nachrchten

Auch im Abendbörſenverkehr blieb. die Unternehmungslutt
allgemein gering, und das Geſchäft nahm einen ſehr ſtillen Ver=
lauf
. Nach der Abſchwächung von geſtern mittag war die Grund=
ſtimmung
indeſſen eher etwas freundlicher, da ſich die Außenhanzo
delsziffern etwas beſſere Geltung verſchaffen konnten und aub=
Ausführungen Dr. Schachts gegen eine Entwertung der Währung=
einen
günſtigen Eindruck hinterließen. Gegen den BerlinerSo
war die Kursgeſtaltung noch uneinheitlich, doch blieben die Ver=
änderungen
mit ¼ bis ½ Prozent nach beiden Seiten gering.
Die deutſch=holländiſchen Handelsbeziehungen
Mit Rückſicht auf den Ende dieſes Jahres erfolgenden Ablaff=
des
beſtehenden deutſch=holländiſchen Handelsabkommens, wain
Verhandlungen zwiſchen Regierungsausſchüſſen beider Länder im
Ausſicht genommen, um Vorbereitungen für ein neues Handels=
abkommen
zu treffen. Nach der Kündigung des deutſch=niedeun
ländiſchen Verrechnungsabkommens ſind die Verhandlungenn
jedoch, wie der DHD. von zuſtändiger Seite erfährt, vorläufig h
fällig geworden, da Handelsvertragsverhandlungen erſt in Anl
griff genommen werden können, wenn auf dem Gebiete des Vemt
rechnungsverkehrs eine Neuregelung zuſtande gekommen iſt. Dec
Clearing=Vertrag tritt bekanntlich, infolge der von holländiſchen
Seite erfolgten Kündigung mit dem 16. November außer Kroſſnt
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Verkauf von feſten Brennſtoffen nur nach Gewicht. Denth
Reichskommiſſar für Preisüberwachung iſt eine Reihe von Na
richten zugegangen, nach denen der Verkauf von feſten Brem
ſtoffen verſchiedentlich nicht nach Gewicht, ſondern nach dem Stücki
preis erfolgt. Bei einem ſolchen Verkauf ſind Verluſte und Ueben
teuerung für die Bevölkerung zu beſorgen. Um die Bevölkerug
davor zu ſchützen, hat der Reichskommiſſar für Preisüberwachun
eine Verordnung erlaſſen, nach der der Verkauf von Steinkohlten!
Steinkohlenkoks, Steinkohlenbriketts, Braunkohlen, Braunkoh
briketts, Grudekoks ſowie aus dieſem hergeſtellter Briketts cu4
bayeriſcher Pechkohle und der aus dieſer hergeſtellten Briketts
nach Gewicht erfolgen darf. Zuwiderhandlungen werden mit ſ.
fängnis oder mit Geldſtrafe beſtraft.
Schnellpreſſenfabrik Frankenthal Albert u. Cie. A.=G. dic
Generalverſammlung beſchloß nach den Vorſchlägen der Verwaln
tung, von 200 599 RM. Verluſt 120 000 RM. durch Entnahme au
dem Wertberichtigungskonto zu decken und 80 599 RM. vorzutan
gen. In den Aufſichtsrat wurden gewählt: Bankdirektor vo
chlebrügge (Dresdner Bank, Mannheim), Dr. Giebel, Berlil
Bankdirektor Ehrenpreis (Bayeriſche Hypotheken= und Wechſe)
bank, Ludwigshafen). Direktor Heberer ſcheidet nach 30jähribeg
Tätigkeit aus dem Vorſtand aus. Seine Zuwahl zum Aufſichtsr
ſoll der nächſtjährigen Generalverſammlung vorgeſchlagen werdem
Seit Mitte 1934 ſei eine gewiſſe Geſchäftsbelebung, beſonders gun
in dem bis dahin darnjederliegenden Auslandsgeſchäft, eingetrw
ten. Die Belegſchaft beträgt zurzeit 675 Arbeiter und Angeſtelltil
alſo etwas mehr als in der gleichen Zeit des Vorjahres.
Die Pirmaſenſer Schuhinduſtrie Anfang November. Anfumm
November hat ſich das Geſchäft in der Pirmaſenſer Schuhinduſtit
noch weiter gebeſſert. Das Arbeitsamt weiſt Ende Oktober noe
1150 arbeitsloſe Schuhfabrikarbeiter aus, dies bedeutet eine Ri4
minderung von 20 Prozent gegenüber Auguſt und September. E
beſteht eine ſtarke Nachfrage nach feſtem Schuhwerk, auch iſtes e
freulich, daß bei der Schuhmaſchineninduſtrie ſich in der letz
Zeit wieder eine ſtärkere Nachfrage, des Auslandes bemerſnl
machte. In den Nebenbetrieben der Schuhinduſtrie iſt eine leictd
Beſſerung eingetreten. Eine durchgreifende Beſſerung für die
ſamte Pirmaſenſer Schuhinduſtrie erwartet man erſt in den
ſten Wochen. Der Geldeingang läßt immer noch zu wüſtien
übrig.

Berliner Getreidegroßmarkt vom 15. November. Der 0e4
treidemarkt nahm einen ruhigen Verlauf. Das Angebot aus
Landwirtſchaft hält ſich weiter in engen Grenzen, was beſondern
bei Futtergetreide zum Ausdruck kommt und auf die beſchränſte
Beſchaffungsmöglichkeiten von Kraftfuttermitteln zurückzufühun
Mecch
iſt. Für Weizen und Roggen zeigen die Mühlen gute Aufn
neigung, am Oberrhein werden mitteldeutſche Weizenſörten u0ß
W
möglich ſpäten Lieferung bevorzugt. Weizen= und Roggen
haben kleinſtes Bedarfsgeſchäft. In Hafer und Futtergerſte 0ul
die vorhandene Nachfrage nicht befriedigt werden, die Beſtäſklu
ih
der zweiten Hand verringern ſich weiter. Brau= und Inys
*
gerſten finden nach wie vor Beachtung, auch mittlere Qua
ſind abzuſetzen. In Ausfuhrſcheinen iſt Angebot nicht am Martiſt

Berliner Kursbericht
vom 15. November 1934

Oeviſenmarkt
vom 15. November 1930

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Dresdner Bank
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A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas 1.

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1.
25.125
28.50
26.25
123.
134.50

86.
105.875
132.50
117.25

Me
Elektr. Lieferung
F. 6. Farben
Gelſ. Bergwerte
Geſ.f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Korsw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.

Me
99.25
136.
56.375
105.25
102.50
73.375
74.
109.25
71.
91.
71.50
54.

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Polyphonwerle
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

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38.
109.-
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116.
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98.
103.
123.-

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75
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frankreich
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Währung Geld Briei Tägypt. 2 Italien Pap. P n
fapan 100Belga goſlawien 1 1Milrei, (41 ettland. 100 Leva Mere R" eſterreich ten uga Gulde hweden 1 2. Stg. 45l12. Schweiz 100eſtl. Kr. (äch 100finn. 5.* 68.8: chechoſlowak!: t0
0Franken S,98 109 2.354 35o Nai. 100 Gu 38.10 165.44 Uruguah 100 isl. Kr. S.19 56.31 Ver. Staaten

Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt, Süale der Dresdner

Frankfurter Kursbericht vom 15. November 1934.

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Schätze. . ......
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Deutſche Schutzge=
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6%Baden=Baden.
Berlin ...v.24
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Seite 14 Nr. 317

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
HEUTE ERSTAUFFÜHRUNG

Freitag, 16. November 1934

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bis auf weiteres ungültig!
Beginn: 5 45, 6.00, 8.20 Uhr.

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Film der zauberhaft schön und unvergeßlich
ist, und der gekrönt wird durch das herr-
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Spiel der unvergleichlichen großen
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dieses berühmte Lied zieht durch die
ganze Handlung der Tonflmoperette.
Eine lustige Verwechslung und ihre
noch lustigeren Folgen.
Darsteller: Der beliebte Rundfunktenor
Walter v. Lennep, Lien Deyers,
Paul Heidemann, Lizzi Holzschu
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Beginn: 5.45, 6.00, 8.20 Uhr. / Jugendl. zugelass

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