Gnzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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igensülr, abgeholt 2.— Reichsmarf, durch die
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſit. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 315
Mittwoch, den 14. November 1934. 196. Jahrgang
Die 22 mm breite Zelle im Anzeigentell 1 mm hoch,
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einbarung) für Placterung unter Text oder an
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das Recht im neuen Deutſchland
Niniſterpräſidenk Göring über „Die Rechksſicherheik als Grundlage der Volksgemeinſchaft”.
natürliche Volksgemeinſchaft, wenn der einzelne
anſtän=
dige Volksgenoſſe das Gefühl haben müßte er
Ein flammender Aufruf
1M Rechksbewußkſein und zum Rechisgewiſſen.
DNB. Berlin, 13. November.
Ir feſtlich geſchmückten großen Sitzungsſaale des Berliner
Rauyſes begann am Dienstag vormittag die 5. Vollſitzung der
Akachnie für deutſches Recht, die eine beſondere, über die
deurit Grenze hinausreichende politiſche Bedeutung durch die
dammit verbundene Saarkundgebung und die große Rede des
preu=
biſchiet Miniſterpräſidenten Hermann Göring über die
Rechts=
ſichenht als Grundlage der Volksgemeinſchaft erhielt.
Richsjuſtizkommiſſar Dr. Frank führte in ſeiner Anſprache
mus: Die Akademie für deutſches Recht iſt das ſtolze
Inſtru=
ſems ſes ſtolzen Rechtswillens des Nationalſozialismus und
da=
ne Inſtrument des Friedenswillens unſeres Führers. Sie
ſo darauf, die Geſchichte des Rechtswillens und der
Frie=
eissenucht des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands auf
recht=
hein hebiete eingeleitet und einer neuen Blüte entgegengeführt
Toet. Möge die Welt überzeugt ſein, daß der
National=
ſoziatſinus vor der Geſchichte beſtehen will als Garant einer
menncheitsfortſchrittlichen Rechtsgeſinnung, und möge man aus
dieſein eHernen und fundamentalen, aber auch unabdingbaren
erwanlebelrugungsdrang unſerer Nation zum ewigen Recht unſeres
„Volkhs verſtehen, daß auch in dieſem Augenblick unſer aller
Ge=
dankenunſeren Brüdern an der Saar gewidmet ſind. Denn das
Reo Oeutſchlands auf die Saar iſt das
unab=
dinſe re, von keinem Vertrag, von keiner
Maſhanwendung zu erſchütternde ewige
„Nanurecht, wie das der Mutter auf ihr Kind.
haf nahm der preußiſche Miniſterpräſident, Reichsminiſter
athmGener” Göring, mit herzlichem Beifall begrüßt, das Wort zu
egedem 9ena „Die Rechtsſicherheit als Grundlage
ſchſalat;der Y olksgemeinſchaft”. Miniſterpräſident. Göring
v. ührtget, a. aus:
Vir ich heute vor der Akademie für deutſches Recht einige
Ausfzilungen mache, ſo bitte ich Sie, darin ein ſtarkes und
feſt!Bekenntnis zum Recht als Grundlage der
Reuttzſicherheit, beſonders als Grundlage der
Voſſtgemeinſchaft zu erblicken. Nicht das Recht an
ſichdas Primäre, ſondern immer und überall
dechlk, ausdem herauserſt Staat und
Rechtent=
ſtelß kann. Wir haben die brennenden Fragen des
Volks=
eeßurch Geſetze zu löſen verſucht und haben dabei ſchon einen
geweihen Teil des unbrauchbaren Rechtsbeſtandes durch
national=
ſozick liſches Rechtsgut erſetzt.
hr Staat muß dafür ſorgen, daß die Geſetze
tichay erfüllt und ſachgemäß gehandhabt
wer=
dengr muß jedem Gliede der Volksgemeinſchaft, jedem
Volks=
genchß die ordnungsmäßige und zweckentſprechende Anwendung
der ihetze, d. h. den Schutz der Geſetze, garantieren. Das
Ger y Rechtsſicherheit.
ydann können ſich die Kräfte des Volkes ſegensreich
ent=
ſalte=gvenn jeder Volksgenoſſe in der Gewißheit leben kann, daß
ſeines Ar önlichkeit als Glied dieſer großen Gemeinſchaft geachtet
und Xſchitzt wird, daß vor allem auch ſeine Ehre vollen Schutz
Far Aiund daß das, was er ſich durch ſchaffende Arbeit erworben,
wersas ihm von ſeinen Vätern überkommen iſt, ihm auch
ge=
ſichenü ird.
Nine Herren, die vergangene Epoche erkannte vor allem
leiney’sreichenden Möglichkeiten zum
Schuß der Ehre
A. oiß war alles andere geſchützt. Jeder Uebergriff kapitali=
Rſchislit konnte einen Rechtsſchutz finden, die Ehre des einzelnen
Werkie fand keinen Schutz. In den Zeitungen wurde die Ehre
Dr Fhſhen verſchleißt und zerriſſen. Schmutzkübel konnten über
De Uxſtechenden Volksgenoſſen ausgegoſſen werden. Die Ehre war
Niche Emo wenn wirklich ein Mann in dem Bewußtſein, daß ſeine
E9MFhm das Höchſte ſei, zur Selbſtverteidigung dieſer Ehre
irsim wurde er wie ein Verbrecher in das Gefängnis
ge=
ich A 0arum iſt auch heute der Rechtsſchutz der Ehre ein wich=
WerIkſandteil der Rechtsſicherheit, denn er ſetzt alles andere
vorge
Rechtsſicherheit iſt daher die Grundlage jeder Volks=
Seiesheft. Das gilt ganz beſonders für den nationalſozialiſtiſchen
Ni aCs kann nicht in Betracht kommen, daß der
national=
wick hich e Staat ſeine Organe, ſeine Machtmittel einſetzt, um
einem Tun zu ſchützen, der etwas begehrt und erſtrebt, was
sgemeinſchaft ſchädlich iſt. Der Hauseigentümer,
Inharmherzig und ſkrupellos arme
Volks=
en um Nichtigkeiten willen obdachlos
at den Schutz des Staates in dieſem
Trei=
erwirkt, denn er verſtößt gegen die Grundgeſetze der
Umncinſchaft, ſelbſt wenn er in ſeinem Tun den Schein eines
ragraphen für ſich hat.
1s Recht iſt ebenſowenig Selbſtzweck wie der
f.””und kein Staat, der ſeinem Weſen und Zweck treu bleiben
Aan, ſich dazu hergeben, diejenigen in ihrem Tun zu ſchützen
d Alunterſtützen, die gegen ſeinen eigentlichen Grundgedanken
DdAAInSzweck fortgeſetzt handeln.
La9 Einzelne der Gefolgſchaft hat den Anſpruch
auf Schuß der Geſetze,
ch nur, ſolange er ſich in der Volksgemeinſchaft als
wirk=
iePolrksgenoſſe im wahrſten Sinne dieſes ehreumkleideten
Wofla bewegt.
1 müſſen uns auch davor hüten, daß in einer
Ueber=
jang des Rechts eine Zerſtörung des
Rechtsempfin=
den s:Volkes eintritt. Das Recht muß ſo geſtaltet ſein, daß
* Indrwo im Innern des einzelnen Volksgenoſſen Anklang
A ierhall findet. Untragbar iſt es für jede geſunde,
ſei gegen gewiſſe Angriffe ſchutzlos, ſeine
Sicher=
heit liege in der willkürlichen Entſcheidungsgewalt Unbefugter.
Das bedeute nicht Volksgemeinſchaft, ſondern Willkürherrſchaft,
das bedeute nicht die vom Nationalſozialismus für das Volk
er=
ſtrebte Kraft und Lebensfreude, nicht Vertrauen und Glauben,
ſondern lähmendes Mißtrauen und Furcht. Solche Zuſtände
müſſen rückſichtslos beſeitigt werden. Ich habe darum bereits
im März dieſes Jahres unnachſichtig und
ohne Anſehen der Perſon
durchgegriffen, als ich Nachricht davon bekam, daß z. B. in Stettin
unſchuldigen Menſchen auf Grund haltloſer Verdächtigungen
ſchweres Unrecht zugefügt wurde.
Es geht auch nicht an — das habe ich ſchon am 12. Juli
1934 den Generalſtaatsanwälten und Oberſtaatsanwälten
Preu=
ßens gegenüber unmißverſtändlich zum Ausdruck gebracht —, daß
jemand ein Amt, eine Führerſtelle im Staate ungeſtraft dazu
be=
nutzen kann, das Recht unſeres nationalſozialiſtiſchen Staates und
damit den Willen des Führers zu verletzen und dadurch den ihm
unterſtellten Volksgenoſſen Unrecht zuzufügen.
Vor allem aber iſt es unmöglich, daß in der Anwendung des
Geſetzes, das gegenüber dem einen Teil der Volksgemeinſchaft
ordnungsgemäß gehandhabt wird, vor einem anderen Teil Halt
gemacht wird, daß ein Teil der Volksgenoſſen vor dem Geſetz eine
bevorzugte Stellung genießt. Ein ſolcher Zuſtand würde eine
unüberbrückbare Kluft zwiſchen dieſen Volksgenoſſen und dem
übrigen Teil des Volkes ziehen, er würde den Todeskeim für
jedes Recht, aber auch für jede Volksgemeinſchaft bedeuten. Eine
wirkliche, auf Vertrauen und Achtung aufgebaute
Volksgemein=
ſchaft aller Artgleichen iſt nur möglich, wenn alle, aber auch alle
Teile der Gemeinſchaft von der Gewißheit durchdrungen
und erfüllt ſind, daß ihnen der Schutz des Geſetzes, daß ihnen
das Recht gemeinſam und gleich gewährleiſtet
iſt. Wir wollen doch nicht die Kleinen hängen
und die Großen laufen laſſen, ſondern wir
wol=
len gerade die großen Schädlinge beſonders
an=
faſſen. Dieſem nationalſozialiſtiſchen Staatsgrundſatz hat der
Führer in ſeinen 12 Punkten erneut fundamentalen Ausdruck
verliehen.
Das beſagt noch nicht, daß jede Geſetzesbeſtimmung zu jeder
Zeit ſtarr und ohne Rückſicht auf beſondere Verhältniſſe des
Einzelfalles angewendet werden muß. Die Organe im Staate,
die über das Recht und damit über die Rechtsſicherheit zu wachen
haben, müſſen ſich jederzeit vor Augen halten, daß ſie die
Ge=
ſetze nicht um der Geſetzesanwendung willen
an=
wenden, ſondern daß ſie ihre Tätigkeit ausüben, um
Gerechtigkeit ausüben zu können.
Nichk auf den Buchſtaben kommt es an, ſondern
allein auf den Sinn und den Geiſt des Geſetzes.
Meine Herren Juriſten, wir haben geſehen, wie gerade im
Privatrecht unerhörte Rechtsbrüche
vorgekom=
men ſind. Gehen Sie in das Volk hinaus und fragen Sie, ob das
heutige Privatrecht, das aus kapitaliſtiſcher Einſtellung heraus
ge=
worden iſt, nicht den ſchwachen Kleinen ſchützt, ſondern dem
Aus=
beuter das Recht zuſichert. Hören Sie ſich die homeriſchen
Ge=
ſänge der beiden Anwälte an, und Sie werden verſtehen, was
Recht und was Verdrehung darſtellt. Ein geſundes und klares
Recht muß von dem einzelnen eigentlich ſelbſt vertreten werden
können, zur Vertretung des wahrhaften Rechts bedarf es
eigent=
lich nicht des Anwalts.
Meine Herren, es können Umſtände eintreten und vorliegen,
durch die die Anwendung der ordentlichen Geſetze geradezu zu
ſchwerem Unrecht führen kann.
Die nationalſozialiſtiſche Revolution hat ſich in unerhörter
Diſziplin und Geſetzlichkeit vollzogen. Es erſchien mir daher
wider=
ſinnig und dem Gebote einer wahren Gerechtigkeit widerſprechend,
diejenigen, die ſich in ſelbſtloſer Hingabe für die Sache hatten
hin=
einreißen laſſen, unter Hinweis auf dieſe auch von ihnen nicht
ermöglichte Geſetzlichkeit der Revolution zu beſtrafen. Der Führer
hat den Zuſtand der Revolution inzwiſchen für beendet erklärt.
Wir haben uns in die Zeit geordneten Neuaufbaues durchgekämpft.
Der Führer hat in ſeinem Amneſtiegeſetz vom 7. Auguſt 1934 noch
einmal in hochherziger Weiſe Gnade geübt.
Wer ſich jetzt gegen die Geſetze des Staakes vergehl,
handelt gegen den Willen des Führers,
handelt gegen die Bewegung, gegen den Staatsgedanken und gegen
unſere Weltanſchauung. Er verläßt damit die heilige Treuepflicht
gegenüber dem Führer; denn die Treue der Gefolgſchaft heißt
Ge=
horſam. Er handelt damit auch gegen die Volksgemeinſchaft, die
vom Geiſte und Willen des Führers erfüllt und getragen wird.
Das gilt für jeden, aber auch jeden Volksgenoſſen. Wir alten
Nationalſozialiſten haben im Kampfe, haben in den langen
Jahren der Kampfzeit von unſerem Führer gelernt, ſelbſtlos der
Sache zu dienen und ſelbſtlos und uneigennützig nur einem uns
tätig hinzugeben, der großen, heiligen Liebe zum deutſchen Volke,
zur deutſchen Volksgemeinſchaft. Wir haben nicht gekämpft, um
Vorteile vor anderen zu erlangen. Hätten wir das getan, ſo
ver=
dienten wir nicht den Namen ehrlicher Kämpfer, ſo verdienten
wir nicht die Achtung vor uns und unſerem Kampf, die wir heute
fordern können und fordern.
(Fortſetzung auf Seite 2, erſte Spalte.1
* Im Weſten nichts Reues.
Die Bedeukung des franzöſiſchen Regierungswechſels
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 11. November.
Der Kampf um die Verfaſſungsreform hat die innere
Brüchigkeit des politiſchen Burgfriedens in Frankreich voll
auf=
gedeckt. Und man erfährt jetzt, daß der 6. Februar — die
bluti=
gen Straßenkrawalle, die zum Sturz der Regierung Daladier
führten — kein Wendepunkt in der franzöſiſchen Politik war.
Offiziös wußte das zwar ſchon ein jeder, aber offiziell muß man
es jetzt konſtatieren. Und man tut höchſt überraſcht darüber.
Die Verfaſſungsreform, die Doumergue vorſchwebte, ſollte
die größten Schwächen des franzöſiſchen politiſchen Lebens
be=
ſeitigen und den Mißbräuchen des Parlamentarismus ein Ende
bereiten. Um dieſen Zweck zu erreichen, wollte Doumergue
wahr=
lich keine revolutionären Methoden durchſetzen. Er griff einfach
nach dem engliſchen Beiſpiel; er verſuchte die Stellung des
Miniſterpräſidenien zu ſtärken und die Auflöſung der Kammer
praktiſch möglich zu machen. Und an dieſem beſcheidenen
Reform=
werk ſollte dann das politiſche Leben Frankreichs geneſen . . .
Alle franzöſiſchen Politiker, die einmal eine führende Rolle
inne hatten, waren ſich lange Zeit darüber einig, daß ſolche
Reformen unbedingt notwendig ſind. In dem Augenblick jedoch,
als es auf die Verwirklichung ankam, wurde alles
unternom=
men um Doumergue zu ſtürzen. Die Verfaſſungsreform gab in
Wirklichkeit nur den Anlaß dazu, der wahre Grund lag tiefer.
Für die Kammer hätte es einen Verzicht bedeutet, keine
Aus=
gaben mehr auf eigene Fauſt zu votieren und nur aus
partei=
politiſchen Gründen eine Regierung nach der anderen in der
Verſenkung verſchwinden zu laſſen. Das Preſtige des Senats
hätte gelitten, wenn ihm das Recht, über die Auflöſung der
Kammer zu beſtimmen, entglitten wäre. Doch Doumergue iſt
nicht daran geſcheitert.
Die erfahrenen Politiker waren ſchon ſeit langem der
Mei=
nung, daß die Bedeutung der Reform überſchätzt werde. Sie
wußten, daß eine Verfaſſung an ſich nichts, und die Männer,
die ſie anwenden, alles bedeuten. Die franzöſiſche Verfaſſung
enthält viele Möglichkeiten, von denen nie Gebrauch gemacht
wird. Wenn man ihnen weitere zufügt, ſo iſt das ein recht
un=
ſchuldiger Zeitvertreib. Die Auflöſung der Kammer iſt nur die
Hälfte tiner Maßnahme; die andere Hälfte bilden die
Neu=
wahlen. Und dieſe könnten nur zu leicht gegen diejenigen
aus=
fallen, die die Auflöſung vornehmen.
So argumentieren die Skeptiker. Sie hätten aber
nichtsdeſto=
weniger oder eben darum die Verfaſſungsreform votiert. Doch
Kammer und Senat wurden auf eine beiſpielloſe Art verſtimmt
und vor den Kopf geſtoßen. Die Kammer wurde fortwährend
mit Straßenkrawallen bedroht, um ihr die Luſt zu nehmen, die
Regierung zu ſtürzen. Und der Senat grollte ſeit dem Sturze
Chérons.
Die Regierung aber — und das iſt der entſcheidende Punkt
— die ſich ſo gern auf die öffentliche Meinung ſtützte, um
Kammer und Senat einzuſchüchtern, enttäuſchte die Erwartungen.
Sie betonte ihre Unentbehrlichkeit mit allen Mitteln. Zuletzt
wurde ſogar die außenpolitiſche Lage künſtlich ſchwarz gefärbt,
um die Notwendigkeit einer ſtarken Regierung zu beweiſen. Die
vorhandene Regierung aber bewies noch nicht einmal zur
Löſung der ſachlichen Aufgaben genügend Stärke. Und
endlich, das wichtigſte: die franzöſiſche Außenpolitik vermochte
in der letzten Zeit keine der Aufgaben zu löſen, die man von
ihr erwartete. Nichts wäre ſo ungerecht, als wollte man die
Leiſtungen Doumergues unterſchätzen und für alle Fehler nur
ſeine Regierung verantwortlich machen. Doumergue glaubte nur,
daß er, um die großen Fragen löſen zu können, vorerſt die
innerpolitiſchen Intrigen beſeitigen und der Regierung die
nötige Macht ſichern müſſe. Das iſt ihm nicht gelungen. Und
im Augenblick herrſcht die Meinung vor, daß zuerſt die
ſach=
lichen Fragen gelöſt werden müſſen und erſt dann die Zeit für
die innenpolitiſchen Reformen kommen kann.
Die dringendſte Aufgabe wäre — ſo gern man auch darüber
ſchweigt — die außenpolitiſche Situation zu klären. Solange
das franzöſiſche Volk unter dem Druck der — künſtlich
erzeug=
ten — außenpolitiſchen Unſicherheit ſtehen wird, kann auch im
Wirtſchaftsleben nicht jenes Gefühl des Vertrauens zurückkehren,
von dem man in Frankreich Wunder erwartet und das in der
Vergangenheit auch ſchon Wunder vollbrachte.
Die Bündnispolitik Barthous, die von der Regierung
Dou=
mergue offiziell fortgeſetzt werden ſollte, brachte nur eine Reihe
von Enttäuſchungen. Und man mußte den ſonderbaren Fall
er=
leben, daß die Verbündeten Frankreichs, die ſich zu Zeiten
Briands und Paul=Boneours auf ihre außenpolitiſche
Selbſtän=
digkeit beſannen, als Frankreich eine wirkliche Bündnispolitik
treiben wollte.
In den politiſchen Kreiſen Frankreichs iſt man der
Mei=
nung, daß die Formel der Koalition der bürgerlichen Parteien
beibehalten werden muß, und daß am liebſten auch das
Schlag=
wort des „Burgfriedens” bleiben ſoll. Was man urſprünglich
wollte, war nicht der Austauſch des Kabinetts, ſondern eine
neue Politik. Eine Politik, die von einer nicht weſentlich
ver=
änderten Regierung — aber ohne Doumergue — nun
durch=
geführt werden ſoll. Man glaubt, daß manche Hemmungen jetzt
beſeitigt ſind. Aber nichts wäre ſo falſch, als die
Schwierig=
keiten, auf die jede Regierung in Frankreich ſtoßen muß, zu
unterſchätzen. Die großen Probleme bleiben und mit ihnen auch
die latente Kriſe der Innenpolitik. Im Weſten ergibt ſich alſo
kaum etwas Neues. Und ſobald wird dieſe Feſtſtellung wohl
nicht überholt werden
Seite 4 — Nr. 315
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 14. November 1934
U
Unſer Klaus iſt angekommen.
In großer Freude
Annelieſe Kappus, geb. Völker
Dipl.=Ing. Robert Kappus
Berlin=Adlershof, 9. 11. 34, Oppenſtr. 5.
(11829
Statt Karten.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme,
ſowie für die Kranz= und Blumenſpenden
beim Tode meines lieben Mannes
Herrn Karl Lindner
Tammermuſiker am Heſſ. Landestheater
ſage ſch allen auf dieſem Wege meinen
herz=
lichſten Dank. Beſonders danke ich Herrn
Pfarrer Weiß für die troſtreichen Worte am
Grabe, Herrn Dr. Blecher und den
Franzis=
kanerbrüdern des Herz=Jeſu=Hoſpitals für die
erſte Hilfe nach dem Unglücksfall. (11843
Im Namen der Hinterbliebenen:
Marie Lindner, geb. Bredebuſch.
Darmſtadt, den 13. November 1934.
Statt Karten.
Für die wohltuenden Beweiſe der
Teil=
nahme beim Heimgange unſeres lieben
Entſchlafenen ſagen wir allen auf dieſem
Wege unſeren herzlichſten Dank.
Leo Eichwald u. Frau
geb. Böhmer.
Darmſtadt, den 13. November 1934.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teil=
nahme ſowie für die Kranz= und
Blumen=
ſpenden beim Heimgang unſerer lieben
Entſchlafenen
Margarete Bauer
geb. Orih
ſagen wir allen auf dieſem Wege unſeren
innigſten Dank. Beſonders danken wir
Herrn Pfarrer Weiß für die troſtreichen
Worte am Grabe.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Franz Bauer
Margarete Orth.
Darmſtadt, den 13. November 1934.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Unſere gute, liebevolle Mutter
Frau Lina Dittmar
Witwe des Großh. Heſſ. Zuſtizminiſters Dr. Emil Dittmar
Limouſine
läuft am 19. 11.
nach Siegen üb.
Gießen u. ſucht
2 Perſonen zum
Mitfahren geg.
Unkoſten.
Lau=
mann.
Ballon=
platz 4. Tel. 1799.
iſt heute für immer von uns gegangen.
Emmy Flatow, geb. Dittmar
Guſtav Dittmar, Polizeidirektor i. R.
Berta Dittmar, geb. Linfenheld.
11837)
Darmſtadt, 13. November 1934.
Die Beiſetzung findet am 15. November, 3 Uhr, von der Kapelle
des alten Friedhofes aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen wird gebeten Abſtand zu nehmen.
Aeußerliche Körperpflege iſt uns allen eine Selbſtverſtändlichkeit. Wie
dichtig jedoch eine innere Reinigung iſt, beweiſen tauſende Erfolge,
die mit der bewährten
DALODIUA
(11820
von Dr. med. Otto Greither
bei Verdauungsſtörungen, Magen= und Darmleiden, Stuhlverſtopfung
und der daraus entſtehenden ſchlimmen Folgen, erzielt wurden. Durch
Beſeitigung von ſchädlichen Bakterien, Schlacken und
Stoffwechſelrück=
ſtänden wird der Organismus gründlich gereinigt und entgiftet und
dem Körper die Möglichkeit eines geſunden Aufbaues gegeben. Leſen
Sie die koſtenloſe Broſchüre „Heilen heißt Reinigen” erhältlich im
Reformhaus Schlosser
Peter-Gemeinderstraße 13, (Früh. Wilhelminenstraße)
Ihr Herz hängt
schon lange an einem
Radio-Apparat
Wie wäre es, wenn Sie
sich einmal ganz
unver-
bindlich die neuesten
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RADIO-LORZ
Mollerstraße 4
vorführen ließen?
Bienen=
Honig
neuer Ernte,
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in verſchiedenen
Blütentrachten,
loſe gewogen u.
n Gläſern bei:
Fr. Beckenhaub
Med.=Drogerie,
Schulſtraße.
Belohnung!
Derjenige,
der das Rad,
Mke. Brentano,
Eliſabethenſtr.—
Wilhelminenſtr.
am 7. 11. an ſich
genommen hat,
wird gebet.,
das=
ſelbe Eichbergſtr.
Nr. 18 abzugeb.
Telefon 4024.
Zur kirchlichen Lage
ſpricht
dei Lanbenetcher
Mittwoch, den 14. November 1934,
abends 8 Uhr, im Saalbau. (11846
Die Chriſtengemeinſchaft
Heidelbergerſtraße 14
Donnerstag, 15. Nov., 20.15 Uhr
Oeffentlicher Vortrag:
„Das Problem des Todes in der
Be=
wußtſeinsentwicklung der Menſchheit”
Pfr. H. Fackler=Göppingen.
Freiwillige Unkoſtenbeiträge, 1
Junger
Akademiker
ſucht gebildetes,
ernſter
veranlag=
tes Mädel,
et=
wa 20 J., aus
nur guter
Fa=
milie. Spätere
Heirat nicht
aus=
geſchl. Möglichſt
Bild. Anonym
zwecklos, jedoch
ſtrengſte Diskret.
zugeſichert.
Zu=
ſchriften unter
U. 127 Geſchſt.
Herten
ill. Stände
bie=
tet ſich
Gelegen=
heit, ſich gut zu
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Ver=
mittlung unte
ſtrengſter
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ſchwieg. Darm
ſtadt, Poſtf. 55.
Zum
Jagd=
aufgang!
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ſparn. Paßt auf
ede Glühlampe.
Weiſe ähnliches,
fehlerh., zur. (a
—75, 1.05, 1.35.
Sichtb. i.
Schau=
fenſter. — Ernſt
Olitzſch, Markt 3.
Uh0k - Na8
Jowaidt Hraut-!
Jahrelang ſtand bei Müllers das Kinderrad
ver=
ſtaubt und verwaiſt im Keller herum, bis — Frau
Müller vorige Woche ihre Kohlen bekam. „
Ueber=
all ſteht das Rad im Wege, wo hier ſowieſo ſo
wenig Platz iſt. Aber morgen kommt es raus und
damit baſta!” Und, gewitzigt durch meinen Rat,
gab ſie in unſerem Heimatblatt eine „Kleine‟
auf, die ihr 13.50 Mark in barem Geld einbrachte
13 Mark 50 für — Mk. 1.20. Das läßt ſich hören!
Wann ſteht nun Ihre „Kleine” in den Spalten
Die „Kleine” ſagt es kurz und nett,
Drum lieſt man ſie von A bis Z.
Kleinanzeigen in das Blatt,
Das dafür den Namen hat!
pst!
geräuschlos
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aufzug der
IDEAL. Dies
järmsparende
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derer Vorzug
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2 Steinway=
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HI. W. Zimmermann
Pianos, Grafenſtr 21
Gelegenheitskauf
Fuchs m. Faſan,
ſehr ſchön.
Jagd=
ſtück, Raubvögel,
Herren=
Winter=
iantel Grß 52,
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[ ← ][ ][ → ] Ms der Landeshauptſtadt
Darmſitadt, den 14. November 1934.
Buß= und Bekkag in Heſſen.
Staatspreſſeamt teilt mit: In der Frage, ob der
gud Bettag in Heſſen als Feiertag zu gelten hat, herrſcht
nklarheit; e=
ſcnruar 1934) verwieſen, worin in 8 4, unter Nr. 6 der
Buß=
undy Lttag am Mittwoch vor dem letzten Trinitatisſonntag als
ſietag aufgeführt iſt.
2 in dieſem Geſetz erſchöpfend feſtgelegten Feiertage ſind
Feinznge im Sinne reichs= oder landesrechtlicher Vorſchriften, ſo
daßu ao auch in Heſſen der Buß= und Bettag am Mittwoch, den
„Number 1934, geſetzlicher Feiertag iſt.
Der heſſiſche Skaatsminiſter:
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
As dem heſſiſchen Staatsdienſt entlaſſen wurde mit
Ermäch=
tiguudes Herrn Reichsſtatthalters in Heſſen der
Polizeiverwal=
jungsſtetär Auguſt Meier zu Mainz, auf ſeinen Antrag, mit
Wirſtig vom 1. November 1934.
Im Sitzungsſaal 118 des Amtsgerichts Darmſtadt wurde
eeine Büſte des Führers enthüllt, eine Schöpfung des
dün ers Walter Wolff=Berlin und ein Geſchenk der Richter,
ſſiaen und Amtsanwälte des Amtsgerichts Darmſtadt. Pg.
Amtuzyrichtsdirektor Dr. Eiſe ſprach über die gemeinſame Arbeit
des rgangenen Jahres und gedachte des ſo ſchnell
dahin=
geſchſtenen Amtsgerichtsrats Dr. Mahr, deſſen jahrzehntelange
rfaßzung auf dem Gebiete der freiwilligen Gerichtsbarkeit wir
Neuorganiſation ſchwer vermiſſen würden. Er zog einen
rangy zwiſchen dem Recht der Nachkriegszeit und dem Recht
„Eionalſozialiſtiſchen Staates. Erſt nachdem Adolf Hitler die
Partnen zerſchlagen hatte, war es möglich, neues Recht zu ſetzen
s 1 4Recht einer einheitlichen Weltanſchauung. „Das Recht iſt
agte Adolf Hitler in Nürnberg, „der Spielball der
Par=
teiem indern Vollzugsorgan des in der nationalſozialiſtiſchen
Be=
rn verkörperten Volkswillens”. Dieſem Willen dienen wir
e, emm wir die Geſetze des neuen Staates ausführen, d. h. im
ſtü nd Sinne unſeres Führers als des oberſten Geſetzgebers.
witn der Vorkriegszeit überall in deutſchen Landen im Namen
üſten Recht geſprochen wurde, deren Bildniſſe in den
Ge=
ſien hingen, ſo ſoll jetzt Recht geſprochen werden im Namen
Yaſchen Volkes, verkörpert durch ſeinen Führer, deſſen Büſte
uure Mahnung an die oberſte Aufgabe aller Rechtsdiener und
hüzuhrer ſein ſoll. in unſerm Volke den Glauben an das Recht
9s Gefühl innerſter Verbundenheit mit der ſtaatlichen
techttzadnung neu zu beleben und wach zu erhalten, zum Wohle
unſens deutſchen Vaterlandes. Die kleine ſchlichte Feier endete
ſit itetr begeiſtert aufgenommenen Sieg=Heil auf Vaterland
und Fürr.
—5 Jahre Schwimm=Abteilung der TSG. 1846 — 25 Jahre
nüieten Darunſidter Hallenſchwimmbad. Das 25jährige Beſtehen der
„Schwumr Abteilung der Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde
188 M n846 ſord, gleichzeitig mit dem 25jährigen Beſtehen des
Darm=
tädtene dallenſchwimmbades am Sonntag, dem 18. Nov.
gemein=
um ru allen übrigen Darmſtädter ſchwimmſporttreibenden
Ver=
inenund der Stadtverwaltung in einfachem Rahmen gefeiert.
olachrmiags findet im Hallenſchwimmbad eine Feier ſtatt, in deren
WRahme ein Staffelwettkampf der Darmſtädter Vereine zum Aus=
Damkag umt. Abends findet in der Woogsplatz=Turnhalle, Großer
Weufsaal,1er Jubiläumsabend mit Tanz ſtatt. Wir machen jetzt ſchon
diie Veranſtaltungen aufmerkſam und bitten die Mitglieder
er T55), und alle ihre Freunde, ſowie alle übrigen hieſigen
Ver=
ine, ü recht zahlreich an dieſen Veranſtaltungen zu beteiligen.
Aſchiedsvorſtellung des Schlierſeer Bauerntheaters. Heute
sfrauebentt uet im Orpheum eine Sonderveranſtaltung für die
eſer ts „Darmſtädter Tagblatts” ſtatt, die zugleich
ten dr ie Aöhledsvorſtellung des Schlierſeer
Bauernthea=
auptpi erss’n ſeiner Spitze Xaver Terofal, iſt Es wird das
Naſchiue zumolulle Stück „Drei aus einer Schulbank”, das in
Behresgadener Bergen ſpielt, in Szene gehen.
Fogelsberger Höhenclub. Zweigverein Darmſtadt Trotz
ſerde nicht verheißungsvollen Wetters fand ſich zu der am
dem 11. November d. J., ſtattgehabten Wanderung eine
KSchar froher Menſchen zuſammen, die nochmals vor
Be=
bevorſtehenden Winters die Natur in ihrem herbſtlichen
chauen wollte. Die Führer, VHC.=Brüder Winter
ſnsfeld, hatten es fertig gebracht, trotz der großen
tieit gut gangbare Wege zu finden und die Wanderer
/Avahnhof aus nach dem Einſiedel bzw. nach dem Endziel
bahauſen zu führen, wo man nach fünfſtündigem Marſche
Fußes anlangte. Hanſteins hatten beſtens für das
Wohl geſorgt, und bald konnte man die übliche frohe
*immung vernehmen. VHC.=Bruder Kratz zollte dem
Mür die wohlgelungene Wanderung wärmſten Dank. Die
hang als Nikolauswanderung findet am 2. 12. 1934 ſtatt,
10c man heute ſchon damit rechnen, da die Führung in
er=
robtzteg Händen liegt, daß Ueberraſchungen bevorſtehen.
I)ie Deutſche Reichspoſt unterſtützt das Winterhilfswerk.
bekaraich vertreibt die Deutſche Reichspoſt auch in dieſem
Win=
ter ußer Wohlfahrtswertzeichen zugunſten der Deutſchen
Not=
ilfe u befördert, wie ſie kürzlich mitgeteilt hat, die Sendungen
MAterhilfswerks unter erleichterten Bedingungen als Poſt=
9 weiteren Unterſtützung des Winterhilfswerks hat jetzt
Ayspoſtminiſter zugelaſſen, daß die Führer der Kraftpoſten
Tſh= und Feiertagen bis Ende März 1935 Geldſpenden von
öſltgäſten ſammeln. Die Kraftwagenführer geben an ſolchen
Tagem wendenſcheine über je 5 Rpfg. aus. Die kleinſte Spende iſt
5lpig. feſtgeſetzt, für höhere Spenden werden entſprechend
ehrs ßeine verabfolgt. Der Erlös aus der Sammlung fließt dem
Wint F liswerk des deutſchen Volkes zu.
Oſſiſches Landestheater Darmſtadt.
Grolles Haus.
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Mittn.)
Anf. 20,15, Ende geg. 22.45 Uhr. Miete B 8
November Der Better aus Dingsda. Pr. 0.70 bis 5.50
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In Vorbereitung: Macbeth — Hockewanzel.
Heſiſchen Landestheaters.. d. Male Leſſings
„Minna von Barnhelm” in der Neuinſzenierung
heralintendant Everth in Szene. Die Hauptrollen ſpie=
Lembach. Ruth Trumpp (Minna), Edith Schultze=
Franziska), J. J. Bartſch, Hans Baumeiſter, Ludwig
Jochen Poelzig (Tellheim), Ullrich Verden. — Am
uend bereitet das Landestheater zur Aufführung im
Daus die Operette „Der Zigeunerbaron”, von
S rauß in neuer Einſtudierung und Ausſtattung vor.
ielle ſingt Joachim Sattler, der 1. Heldentenor unſerer
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nachleſe für die Kleiderſammlung.
Mittwoch, den 14. November 1934: Schloßgartenſtraße
Pallas=
wieſenſtraße: öſtlich Frankfurter Straße, Schlageterſtraße:
weſt=
lich Pankratiusſtraße, Ploenniesſtraße, Schloßgartenplatz,
Moller=
ſtraße, Schwanenſtraße, Liebfrauenſtraße; weſtlich
Pankratius=
ſtraße, Barkhausſtraße, Dietrich=Eckart=Platz Schuknechtſtraße,
Eckardtſtraße. Arheilger Straße, Gardiſtenſtraße, Löffelgaſſe,
Ruthsſtraße, Fuhrmannſtraße, Beckerſtraße, Kaupſtraße: weſtlich
Pankratiusſtraße. Elfeicherweg. Arheilgerweg, Friedberger
Straße. Gießener Straße, Büdinger Straße, Hochſchulſtraße,
Alexanderſtraße. Dieburger Straße, Hohler Weg. Alfred=Meſſel=
Weg, Mendelsſohn=Weg, Breitwieſenberg. Voglerweg, Regerweg,
Weberweg, Heinrich=Rinck=Weg. Heinz=Heim=Weg, Löwenſternweg,
Rodinghweg, Flotowſtr., Schilbachweg, Ziegelbuſchweg, Im Emſer,
Aeußere Ringſtr. nördl. Dieburger Str., Speſſartring,
Schlageter=
ſtraße: öſtlich Pankratiusſtraße, Liebfrauenſtraße: öſtlich
Pan=
kratiusſtraße, Kittlerſtraße, Taunusſtraße, Lichtenbergſtraße,
Heinheimerſtraße, Riegerplatz, Mauerſtraße, Magdalenenſtraße,
Kaupſtraße: öſtlich Pankratiusſtraße, Wenckſtraße, Müllerſtraße,
Lauteſchlägerſtraße, Kranichſteiner Straße, Kaſtanienallee.
Donnerstag, den 15. November 1934: Landgraf=Georg=Straße,
Kleine Ochſengaſſe. Große Ochſengaſſe, Schloßgraben, Schloßgarten,
Geiſtberg, Obergaſſe, Rundeturmſtraße, Sackgaſſe. Große
Kaplanei=
gaſſe: nördl. Landgraf=Georg=Straße, Mühlſtraße. Stiftsſtraße:
nördl. Landgraf=Georg=Straße. Schollweg, Lucasweg. Nicoleiweg,
Olbrichweg. Alexandraweg, Prinz=Chriſtians=Weg, Erbacher Str.,
Beckſtraße; nördl. Darmſtraße, Dreibrunnenſtraße,
Wingertsberg=
ſtraße, Fiedlerweg, Seitersweg, Speſſartring: ſüdl. Dieburger Str..
Aeußere Ringſtraße: ſüdl. Dieburger Str.
Freitag, den 15. November 1934: Hölgesſtraße,
Wilhelminen=
platz, Hügelſtraße: öſtl. Peter=Gemeinder=Straße, Wilhelm=Gläſſing=
Straße, Schützenſtraße Eliſabethenſtraße: öſtl. Peter=Gemeinder=
Str., Ludwigsplatz, Schulſtraße, Luiſenſtraße, Bismarckſtraße: öſtl.
Frankfurter Str. Schleiermacherſtraße, Zeughausſtraße. Richthofen=
Platz, Obere Rheinſtraße. Ernſt=Ludwig=Straße, Ludwigsſtraße,
Marktplatz, Schillerplatz, Marktſtraße Schuſtergaſſe. Holzſtraße,
Kirchſtraße, Kleine Bachgaſſe, Neugaſſe, Langgaſſe. Große
Bach=
gaſſe, Pädagogſtraße, Döngesborngaſſe Woogsſtraße, Woogsplatz,
Hinkelsgaſſe, Große Kaplaneigaſſe, Kleine Kaplaneigaſſe
Schützen=
gaſſe. Lindenhofſtraße, Mühlſtraße; ſüdlich Landgraf=Georg=Str.,
Kapellſtraße, Soderſtraße: weſtl. Stiftsſtraße, Adolf=Spieß=Straße,
Riedlingerſtraße, Teichhausſtraße.
Samstag, den 16. November 1934: Alle Straßen der
Wald=
kolonie. Eſchollbrücker Straße, Schepp=Allee, Holzhofallee,
Artil=
lerieſtraße, Hindenburgſtraße: ſüdl. Holzhofallee, Kattreinſtraße,
Weinweg, Im Höllchen, Groß=Gerauer=Weg. Hopfengarten.
Schrau=
tenbachweg, Philipp=Röth=Weg, Thylmannweg. Beſſunger Straße:
weſtl. Donnersbergring, Wormſer Straße, Oppenheimer Straße,
Alzyer Straße, Binger Straße. Moltkeſtraße, Haardtring, Untere
Landskronſtraße. Heimſtättenweg, ſämtliche Straßen der
Stadt=
randſiedlung.
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im bequemen Schnellzug
nach Neſſelwang im Allgäu 900-1600m
führen unſere Leſer in ein Geblet, das ſelbſt bei ſchlechten
Schneeverhältniſſen die Ausübung d. Winterſports garantiert
1. Fahrt: vom 22. Dezember 1934 (nachts) bis 5. Januar 1935
14 Tage einſchl. Fahrt u. Penſion Rm. 82.—
2. Fahrt: vom 25. Dezember 1934 (nachts) bis 5. Januar 1935
11 Tage einſchl. Fahrt u. Penſion Rm. 21.—
3, Fahrt: vom 25. Dezember 1934 (nachts) bis 2. Januar 1935
8 Tage einſchl. Fahrt u. Penſion Rm. 54.—
Koſienloſe Auskunft und Proſpelte am Reiſeſchalter
des Darmſtädter Tagblatts, Rheinſtraße 23. Telefon 1.
Schalterſtunden 10—2 Uhr und 3—6 Uhr.
— Uraufführung des Saartreuefilmes am Sonntag vorm.
11.30 Uhr, im Union=Theater. Anläßlich der diesjährigen
großen Saar=Treue=Kundgebung auf dem Ehrenbreitſtein bei
Koblenz veranſtaltete die Deutſche Turnerſchaft eine Saar=Treue=
Staffel, bei der unter Mitwirkung aller Turner und Sportler von
den Grenzen des Reiches aus in 10 Staffetten der Treuegruß der
Grenzlande zum Führer getragen wurde. Auch Darmſtadt war
da=
mals Mittelpunkt dieſer Staffel, und wir alle erinnern uns noch
an die wirkungsvolle Kundgebung am Adolf=Hitler=Stein auf der
Woogswieſe, wo der Staffel Ehrenurkunden des Staatlichen Turn=
und Sportamtes, der Stadt Darmſtadt und des Kreiſes 18 der DT.
mit auf den Weg gegeben wurden. Nunmehr iſt über die ganze
Staffel ein Tonfilm hergeſtellt worden, betitelt: Wir tragen
die Treue von Hand zu Hand‟. Dieſer Film erlebt am
kommenden Sonntag in 30 Städten Deutſchlands gleichzeitig ſeine
Uraufführung. Die Vorbeſichtigung durch den Reichsſportführer
hat ergeben, daß der Film ganz hervorragend gelungen iſt. Der
Eintritt iſt frei, ſo daß jedem Volksgenoſſen der Beſuch
möglich iſt.
Winter-Ausgabe 1934
Preis 70 Pfennig
Anf. 19.30, Ende 22.30 Uhr.
Preiſe 0.70 bis 5.50
Der Zigeunerbaron. buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße Nr. 25. Kleines Haus-
Ausſtellung Stickerei= und Spitzenwerkſchau. Der
Reichs=
bund Volkstum und Heimat, Landſchaft Rheinfranken. Naſſau,
Heſſen, veranſtaltet eine Stickerei= und Spitzenausſtellung die
am 15. November 1934, 16 Uhr, in den Räumen des Heſſiſchen
Landesmuſeums von Herrn Miniſterialrat Ringshauſen
er=
öffnet wird. Bei der Eröffnung wirken Künſtler des Heſſiſchen
Landestheaters mit. Die Ausſtellung wird an Werktagen für
Schulen von 8—1 und von 3—6, für die Allgemeinheit von 10
bis 1 und 3—6 Uhr geöffnet ſein. Zu beſtimmten Tageszeiten
werden Führungen durch die Ausſtellung ſtattfinden.
— Martinsgemeinde. Es wird nochmals hingewieſen auf die
kirchliche Feierſtunde der ruſſiſchen Bruderhilfe, die am
nächſten Freitagabend, in unſerer Martinskirche (nicht im
Ge=
meindehaus, wie verſehentlich im Kirchenzettel ſtand) ſtattfindet.
Lpd. Verlängerte Geltungsdauer der Sonntagsrückfahrkarten
zu Winterſportzwecken. Für die Zeit vom 1. Dezember bis 31 März
1934 wird die Geltungsdauer der Sonntagsrückfahrkarten
ver=
ſuchsweiſe verlängert, die zu Winterſportzwecken nach dem
Vogels=
berg und der Rhön ausgegeben werden. Dieſe Karten gelten für
die Hinfahrt von Samstag 0 Uhr bis Sonntag 24 Uhr, für die
Rückfahrt von Samstag 12 Uhr bis Montag 14 Uhr.
Nr. 315 — Seite 5
Die neuen Reichs=Berkehrszeichen.
Wichlige Neuerungen für alle Benuher der
öffenl=
lichen Skraßen und Wege.
* Mit der neuen Reichsſtraßenordnung ſind auch eine Reihe
neuer Reichs=Verkehrszeichen erſchienen, deren Kenntnis für alle
Benutzer der öffentlichen Straßen und Wege unerläßlich iſt. Sie
unterſcheiden ſich zum Teil ganz weſentlich von den alten,
bis=
lang angebrachten Verkehrsſchildern. Geblieben in Farbe und
Anordnung die Gefahrenzeichen für die Querrinne, die Kurve,
die Kreuzung und den Eiſenbahnübergang, alſo das Gatter für
den geſchützten und die Lokomotive für den ungeſchützten
Bahn=
übergang in dem aufrecht ſtehenden Dreieck mit rotem Rand auf
weißem Grund. Alle anderen Gefahrſtellen werden jetzt
einheit=
lich durch das gleiche Dreieck mit einem ſenkrechten, ſchwarzen
Balken gekennzeichnet. Eine Neuerung bedeutet die Gebotstafel
für die Straßenkreuzungen, ein auf der Spitze ſtehenden Dreieck
mit rotem Rand und weißem Grund, das den aus der
Neben=
ſtraße kommenden Fahrer daran mahnt, dem auf der Hauptſtraße
fahrenden Wagen das Vorfahrtsrecht zu laſſen. Dadurch ſind
Irrtümer über die Eigenſchaft der Straße ſo gut wie
ausge=
ſchloſſen worden.
In der Gruppe der Verbotszeichen ſind die Pfeile nach unten
ganz verſchwunden. Geblieben ſind hier die rot umrandeten
weißen Mittelſcheiben. Abgeſchafft auch wurden die ſchwarzen
und würfelartigen Punkte auf den Scheiben, die je nach der
Zahl die verſchiedenen Verbote ausdrückten. Das Sperrzeichen
für alle Fahrzeuge iſt jetzt die glatte weiße Mittelſcheibe mit
rotem Rand. Die bislang üblichen 5 ſchwarzen Punkte ſind
weg=
gefallen. Die Sperrzeichen für Automobile tragen auf dieſer
Scheibe ein Autobild, die für Motorräder ein Bild des
Motor=
rades. Wenn dieſe Bilder nicht vollſchwarz ſind, ſondern nur
die Konturen zeigen, ſo gelten, die Verbote nur für Sonn= und
Feiertage. Die Verbotstafel für Einbahnſtraßen oder für
be=
ſtimmte Einfahrten iſt durch eine runde rote Mittelſcheibe
dar=
geſtellt, die einen dicken weißen Querbalken trägt. Die
einzel=
nen Verbotstafeln für das Parken, für die höhere
Geſchwindig=
keit als 30 Kilometer, für die Durchfahrt von Fahrzeugen von
mehr als 2 Meter Breite und für die Straßenbenutzung durch
Fahrzeuge über 5.5 Tonnen ſind weiß mit rotem Rand und
ſchwar=
zer Aufſchrift. Der Radfahrerweg iſt ebenfalls durch eine
der=
artige Verbotstafel gekennzeichnet, die die Aufſchrift „
Radfahr=
weg” trägt. Dieſe Wege ſind für alle anderen Fahrzeuge und
auch für Fußgänger verboten. Die Zollſtellen ſind durch eine
Haltetafel deutlich gemacht, eine weiße Tafel mit ſchmalem roten
Rand und ſchwarzem Querbalken, über dem die deutſche
Auf=
ſchrift „Zoll” zu leſen iſt. Unter dem Balken ſteht das
franzö=
ſiſche „Douane‟. Die weiß=roten Richtungspfeile ſind in gleichem
Rahmen durch ſchwarze Pfeile erſetzt. Neu ſind ebenfalls die
Hinweiszeichen des Hilfpoſtens, rotes Kreuz in weißem Feld, des
Parkplatzes, ein weißes P und das Vorſicht!=Zeichen, ein weißes
Dreieck, die auf blauem Vierecksgrund erſcheinen. Die
Einbahn=
ſtraße iſt allgemein durch den weißen Pfeil mit roter
Umran=
dung wie bisher gekennzeichnet. Geblieben iſt auch das weiße,
auf der Spitze ſtehende weiße Viereck mit roter Umrandung als
Kennzeichen der Hauptſtraße und die beiden mit den Spitzen
ſich überſchneidenden Vierecke als das Zeichen der Straße erſter
Ordnung. Geblieben ſind ſchließlich auch die erſt vor kurzer Zeit
eingeführten Ortstafeln und Wegweiſer auf gelbem Grund mit
ſchwarzer Schrift und ſchwarzer Umrandung. Bis zur
Aufſtel=
lung der neuen Verkehrszeichen behalten aber alle alten Tafeln
ihre volle Gültigkeit.
Heſſiſche Berwalkungsakademie Darmſtadi.
Das Staatspreſſeamt teilt mit: Wie lehrplanmäßig
vorgeſehen, findet heute abend die zweite Vorleſung von Herrn
Prof. Dr. Muß, Darmſtadt: „Einführung in die
Volks=
wirtſchaftslehre” ſtatt.
Die Vorleſungen werden für alle Veranſtaltungen der
Heſſi=
ſchen Verwaltungsakademie bis auf weiteres im Hörſaal 146, im
Erdgeſchoß der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt, Eingang
Weſtpor=
tal, abgehalten.
Soweit auf Grund getätigter Anmeldungen Hörerkarten
be=
reits überſandt wurden, ſind dieſe zum Zwecke der
Anweſenheits=
kontrolle mitzubringen. Intereſſenten am Lehrgang der Akademie
oder an einzelnen Veranſtaltungen haben auch bei der heutigen
Veranſtaltung koſtenfreien Eintritt. Es empfiehlt ſich jedoch, die
Anmeldungen umgehend bei der Geſchäftsſtelle der Akademie,
Pankratiusſtraße 4 1. Stock, zu tätigen. Auch wird jede weitere
gewünſchte Auskunft durch dieſe Stelle gerne erteilt.
Auf die programmatiſchen Ausführungen über Bedeutung und
Aufgabe des Studiums an der Verwaltungsakademie für alle
Be=
amten und Angeſtellten ſeitens des Leiters der Anſtalt, Herrm
Staatsminiſters Jung, die wir in der letzten Freitagsnummer
un=
ſeres Blattes brachten, ſei nochmals verwieſen. Eine alsbaldige
Entſcheidung über die Teilnahme am Lehrgang iſt auch deswegen
erwünſcht, weil ſich gerade jetzt die Möglichkeit zur Teilnahme an
dem methodiſch aufgebauten dreijährigen Lehrgang bietet.
Verlängerung der Schußzeik für weibliches Rehwild.
Das Staatspreſſeamt teilt mit: Es wird auf die in
Nr. 265 der „Darmſtädter Zeitung” bekanntgegebene Verordnung,
die Ausführung des Jagdſtrafgeſetzes insbeſondere Anordnungen
wegen der Hegezeit betreffend vom 9. November 1934, durch die die
Hegezeit für weibliches Rehwild neu geregelt worden iſt,
ver=
wieſen.
Darnach iſt nunmehr die Schußzeit für dieſe Wildart vom
30. November bis zum 31. Dezember verlängert
worden. Im Hinblick darauf, daß durch die Bekanntmachung vom
8. September 1933 (Reg.=Bl. S. 194) der ausſchließliche Kugelſchuß
für Rehwild vorgeſchrieben worden iſt und auf Grund der
Be=
kanntmachung über die Ausübung der Jagd auf Schalenwild vom
19. Juni 1934 (Reg.=Bl. S. 103) der Abſchuß von Rehwild ſich nur
im Rahmen behördlich genehmigter Abſchlußpläne bewegen darf,
erſchien die ſeitherige zweimonatige Schußzeit für weibliches
Reh=
wild nicht ausreichend, um in allen Fällen den genehmigten
Ab=
ſchußplan und einen ſorgfältigen Wahlabſchuß mit der Kugel, wie
er zur Erzielung eines geſunden, normal gegliederten Wildſtandes
notwendig iſt durchzuführen Es erſchien daher geboten, die
Schuß=
zeit für weibliches Rehwild (Rehgeißen Schmalrehen, weibliche
Rehkitzen) um 1 Monat zu verlängern. Für männliches Rehwild
(Rehbock und Kitzbock) endigt die Schußzeit wie bisher am
30. November.
— Luftpoſt Seit dem 1. Oktober iſt Darmſtadt für die Dauer
des Winterhalbjahres dem Luftpoſtverkehr nicht mehr
ange=
ſchloſſen. Es bietet ſich jedoch die Möglichkeit, die in Frankfurt
am Main beſtehenden Luftpoſtverbindungen zu benutzen, indem
die Sendungen mit den planmäßigen Zügen nach Frankfurt
am Main befördert und dort auf dem Luftwege weitergeleitet
werden. Es beſtehen in Frankfurt a. M. Luftpoſtverbindungen
nach Köln Düſſeldorf Eſſen=Mülheim. Hannover, Hamburg.
Bre=
men, Stuttgart, Freiburg (Brsg.), Zürich, Mannheim,
Karls=
ruhe (Baden), Nürnberg. München, Saarbrücken, Erfurt. Halle
(Sachſen) und Berlin. Das Nähere iſt aus den in den
Schalter=
räumen der hieſigen Poſtanſtalten angebrachten Aushängen
er=
ſichtlich.
Erfüllet Eure Pflichk.
Spendel für das Win
Winterhilfswerk Kreis Darmſtadt:
Konto Nr. 5000 bei der Städt. Sparkaſſe.
Konto Nr. 3500 bei der Dresdener Bank,
Konto Nr. 16000 bei der Deutſchen Bank.
und trinkk Kafhreinar, den Kneivp Maktaffee!
Jentfk an Kuely,
Seite 6 — Nr. 315
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Reichsleitung.
Anordnung des Führers.
Meine Verordnung vom 24. Oktober 1934 über die Deutſche
Arbeitsfront wird dahingehend abgeändert, daß der § 4
nach=
ſtehende Faſſung enthält:
§ 4.
Führung und Organiſation.
Die Führung der Deutſchen Arbeitsfront hat die NSDAP.
Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP. führt
die Deutſche Arbeitsfront. Er wird vom Führer und
Reichs=
kanzler ernannt.
Er ernennt und enthebt die übrigen Führer der Deutſchen
Arbeitsfront.
Zu ſolchen ſollen in erſter Linie Mitglieder der in der
NSDAP. vorhandenen Gliederungen der NSBO. und der NS.=
Hago, des weiteren Angehörige der SA. und der SS. ernannt
werden.
Ferner: In § 5, Abſatz 3. wird das Wort „Stableiter der
PO. durch „Reichsorganiſationsleiter der NSDAP.” erſetzt.
Berlin, den 11. November 1934.
Der Führer und Reichskanzler: Adolf Hitler.
Der Gauleiter.
Schulungskurſe in Heſſen.
In Bensheim; Mittwoch, den 14. November 1934, 20.30
Uhr, „Deutſches Haus”. Es ſpricht Pg. Dr. Schmidt.
Der Kreisleiter.
NS.=Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Schloßgarten.
Ausgabe von Kohlengutſcheinen.
Die Ausgabe der Kohlengutſcheine an die Hilfsbedürftigen
des WHW. 1934/35 findet am Mittwoch, dem 14. November
1934, wie folgt ſtatt: Zelle 1—3 vormittags 8—10 Uhr, Zelle 4
bis 7 ab 10.30 Uhr.
Kreisfunkwart.
Sämtliche Orts= und Betriebsfunkwarte müſſen zu der am
Mittwoch, dem 14. November, 20 Uhr. in der Kreisrundfunkſtelle
ſtattfindenden Funkwarteſitzung erſcheinen. Anſchließend folgt
der erſte Vortrag über Röhrentechnik.
Kreisſchulungsamt.
Schulungsabende finden ſtatt: Am 14. November 1934
in Roßdorf, am 15. November 1934 in Meſſel, am 16.
November 1934 in Braunshardt, am 17. November 1934
in Nieder=Beerbach. Beginn jeweils pünktlich 20.30 Uhr.
Lokal iſt dem Kreisſchulungsamt rechtzeitig bekanntzugeben. Für
das ordnungsmäßige Aufziehen dieſer Schulungsabende ſind die
Schulungsobleute im Einvernehmen des Hoheitsträgers
verant=
wortlich.
Kreisamtsleitung der NS.=Hago.
Die Geſchäftsſtelle der Kreisamtsleitung der NS.=Hago
be=
findet ſich jetzt im „Haus der Arbeit, Darmſtadt, Bismarckſtr. 19.
— Telephonanſchluß 3330/3331, Nebenſtelle 001.
Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Frontkämpferbund (Stahlhelm).
Kamerad Lauteſchläger ſpricht am Donnerstag, 15.
No=
vember, im „Rummelbräu”, über „Kriegsſchuldfrage und
Kriegsſchuldlüge . Erſcheinen ſämtlicher Kameraden iſt
Der Kreisführer.
Pflicht. Bundestracht.
Narionalſozialiſtiſche Kriegsopferverſorgung, Ortsgr. Darmſtadt.
Infolge Arbeiten, betr. der Kundgebung, welche am 18. Nov.
in Frankfurt a. M. ſtattfindet, fallen dieſe Woche die
Sprechſtunden aus.
Kameradſchaftsabend der NSKOV., Stützpunkt 9 (Mitte).
Am Samstag abend hielt der Stützpunkt 9 der NSKOV. im
oberen Saale der „Krone” einen Kameradſchaftsabend ab. Dieſer
Abend bot den Kameraden und Kamevadenfrauen des Stützpunkts
einen beſonderen Kunſtgenuß, wodurch ſich dieſe Veranſtaltung von
den üblichen dieſer Art abhob. Dem Stützpunktleiter, Kamerad
Glauben, war es gelungen, drei Künſtler von Format zu
ge=
winnen, die mit nur klaſſiſchen Geſängen die Vortragsfolge
ab=
wickelten.
Kamerad Glauben eröffnete mit einer Begrüßungsanſprache
die Feier. Er begrüßte insbeſondere den Ortsgruppenobmann
Pg. Nungeſſer, ferner den Kaſſenwart Pg. Balles und alle
anderen Anweſenden. Ein ſtilles Gedenken aller Gefallenen für das
Vaterland beſchloß die Anſprache. Der Ortsgruppenobmann Pg.
Nungeſſer ſprach darauf noch einige ermahnende Worte, die wohl
auf fruchtbaren Boden gefallen ſind.
Es ſang dann Herr Schmidt (Baß) Lieder von Hugo Wolf,
Biterolf” und. Heimweh‟. Der Sänger erntete reichen Beifall
Darauf ſang Frl. Nagel Brahms=Lieder, „Von ewiger Liebe‟,
und das immer wieder anſprechende und zarte „Wiegenlied” Auch
dieſe Künſtlerin belohnte reicher Beifall. Eine vortrefflich
fein=
ſinnige Begleiterin am Klavier war Hildegard Menges
Nun folgten abwechſelnd Lieder für Sopran und Baß. Der
Baſſiſt, Herr Schmidt hatte ſich bald in die Herzen der
Zu=
hörer eingeſungen, bot doch ſein kultiviertes Singen und ſein
vol=
ler Baß einen großen Genuß. In einem Duett „Bei Männern,
welche Liebe fühlen”, aus der „Zauberflöte” (Mozart), ſang die
Partnerin Frl. Nagel ganz entzückend. Sie zeigte ſpäter in der
„Hallen=Arie” („Tannhäuſer” von R. Wagner) eine ſtrahlende
Höhe, die mit ſtürmiſchem Applaus quittiert wurde. — Nach
wei=
terem folgte als Abſchluß eine „Figaro”=Arie (Mozart), die Herr
Schmidt mit feinem Humor zu Gehör brachte.
Alles in allem, ein wundervoller Abend, den die Anweſenden
hoffentlich zu würdigen wiſſen. Mit einem Sieg=Heil auf unſeren
Führer und Volkskanzler Adolf Hitler und mit dem Horſt=Weſſel=
Lied ſchloß die offizielle Vortragsfolge, und gemütlich ſaß man noch
einige Zeit beiſammen.
Auszug aus dem Patentblatt vom 1. November 1934.
4) Patentanmeldungen: K 127 784 Ludwig Krumm AG.,
Vereinigte Lederwarenfabriken Ludwig Krumm=Gebr. Langhardt,
Offenbach a. M.: Aus Draht gebogener Taſchenbügel. — H135 554
Georg Hoffmann, Worms; Federtellerſtütze für Ventile von
Brennkraftmaſchinen. — Sch 102 733 Carl Schenck, Eiſengießerei
und Maſchinenfabrik Darmſtadt G. m. b. H., Darmſtadt:
Verſtei=
fung für Siebgewebe — Sch 102 456 Werner Schuhbauer. Neu=
Iſenburg i. Heſſen: Vorrichtung zum Abſcheiden von Staub aus
Luft oder Gas oder zum Sichten.
B) Erteilte Patente: 605 865 Gebrüder Schmaltz, Offenbach
am Main: Vorrichtung zum fortlaufenden Kochen von
Faß=
dauben. — 605 823 Theodor Wild. Offenbach a. M.:
Aſchen=
becher für Kraftfahrzeuge mit ſelbſttätiger Entleerung. — 605 825
Alex Klimſch. Darmſtadt: Schuh mit Oberteil aus Baſt und
Sohle aus feſtem Stoff.
C) Eingetragene Gebrauchsmuſter: 1 316 702 Franz Breßler,
Darmſtadt: Paketträger mit Bügel und Haken.
Eingetragene Gebrauchsmuſter: 1 316 064: Karl
Würtenber=
ger, Ober=Ramſtadt b. Darmſtadt: Fingerhuthalter. — 1 316 197:
Maſchinenfabrik und Apparatebauanſtalt Darmſtadt. Ingenieur
P. R. Schmittmann u. Co., Darmſtadt: Malz=Entſtaubungs= und
Poliermaſchine mit Druck= und Saugluft. — 1 316 105: Alfred
Loew, Rüſſelsheim a. M.: Schutzblech für Senſen, Gabeln und dgl.
1316 116: Alfred Loew. Rüſſelsheim a. M.: Schutzblech für
Senſen. Gabeln und Rechen und dgl. — 1316 014: Dr. Siegfried
Brodnitz, Jugenheim a. d. Bergſtr: Vorrichtung zum Sammeln
von Fallobſt. 1 316 255: Otto Löffler, Erbach i. Odw.:
Feld=
ſtiefelſchaft. — 1315 864: Rudolf Korward. Pfungſtadt b. Darm=,
ſtadt: Geſchicklichkeitsſpiel.
Auszug aus dem Pakenkblatt vom 8. Nov. 1934.
Patentanmeldungen: M 127 640 Arno Möder, Mainz.
Vor=
richtung zum Miſchen feſter Stoffe. 10. 4. 34.
Erteilte Patente: 606 349 Firma E. Merck, Darmſtadt.
Ver=
fahren zur Herſtellung von Verbindungen der Hydrauracilreihe.
4. 1. 33. M 122 407. — 606 311 Gießener Gummiwarenfabrik Poppe
Co., Gießen. Gummiſchlauch mit eingelegten Fadenſchichten.
8: z 31. G 80 118. — 606 321 Heinz Dächert. Darmſtadt. Kupplung
zwiſchen Geländewagen, insbeſondere Gleiskettenfahrzeugen. 5. 8.
33. D 66 352.
Eingetragene Gebrauchsmuſter: 1 316 953 Lauterbacher
Blech=
warenfabrik und Verzinkungs=Anſtalt G. m. b. H., Lauterbach in
Heſſen. Dachfenſter. 28. 9. 34. L. 14 445.
* Mißbrauch mit Schlafmitkeln.
Während früher unſere Schlafmittel, ſoweit ſie wirklich eine
Schlaf erzeugende und nicht nur beruhigende Wirkung hatten,
Ermüdung
wirkung erzeugen und als völlig harmlos gelten. Obwohl dieſe
Schlafmittel auch bei längerem Gebrauch praktiſch ungefährlich
ſind, werden ſie von Lebensmüden recht häufig in der Abſicht
verwendet, ſchmerzlos und ruhig aus dem Leben zu ſcheiden.
Vor kurzem wurden 500 Selbſtmordverſuche mit Schlafmitteln
miteinander verglichen. Dabei wurde das Ziel nur in 10
Pro=
zent der Fälle ereicht, obwohl meiſt ungeheure Doſen genommen
wurden. Die vom Arzt auf einmal verſchriebenen Mengen
rei=
chen gewöhnlich bei weitem nicht aus, eine tödliche Vergiftung
hervorzurufen, und die zum Schlaf notwendige Doſis liegt ſo
überaus weit von der tödlichen Doſis, daß man unſere heute
meiſt verordneten Mittel als völlig ungefährlich anſehen darf.
Alle ſtarken Schlafmittel dürfen im übrigen nur auf ärztliches
Rezept gegeben werden und werden heute überhaupt nur noch
in ſchweren Fällen verſchrieben.
Die Befürchtung, daß durch regelmäßiges Einnehmen von
Schlafmitteln eine chroniſche Vergiftung oder eine Sucht
auf=
treten könnte, iſt nicht gerechtfertigt, denn dieſe Mittel rufen
im allgemeinen nur Beruhigung, aber keine Luſtempfindung
her=
vor. Eine Gefahr des Mißbrauchs von Schlafmitteln beſteht
eigentlich nur bei ſchweren Pſychopathen, das ſind Menſchen, die
ſeeliſch ein höchſt unausgeglichenes Weſen zeigen. Dieſe
ver=
fallen aber anderen Süchten oder bedenklichen Gewohnheiten
viel leichter. Für den in ſtarker nervöſer Spannung lebenden
Großſtadimenſchen bedeutet aber eine ruhig durchſchlafene Nacht
eine ganz unentbehrliche Erholung. Dauerndes Einnehmen iſt
allerdings ein unnötiger Mißbrauch, der durch Regelung des
Dr. G. K.
Lebenstempos vermieden werden kann.
Die Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846 hat es ſich
zur Aufgabe gemacht, neben der körperlichen Erziehung ihrer
Mit=
glieder auch kulturelle Arbeiten zu pflegen. In dieſes
Aufgaben=
gebiet fällt in erſter Linie die Pflege der deutſchen Volksmuſik.
Die Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde will auch hier im
neuen Geiſte bahnbrechend vorangehen. So hat ſie neben ihrer
Singmannſchaft eine Muſikabteilung gegründet, die demnächſt noch
verſchiedene Gruppen für Deutſche Volksmuſikinſtrumente
er=
halten wird.
Der kommende Konzertabend am nächſten Samstag iſt als
Werbeauftakt für dieſe Arbeit gedacht. Neben der
Singmann=
ſchaft und der Muſikabteilung des Vereins wird
der 1. Darmſtädter Handharmonikaklub mitwirken,
der ſchon öfters Beiſpiele ſeines Könnens gegeben hat. Außerdem
haben ſich zwei Darmſtädter Künſtler in den Dienſt der Sache
ge=
ſtellt. Die Konzertſängerin Fräulein Kühling ſingt mehrere
Lieder für Sopran, und Herr Ernſt Hartmann wird wieder,
wie ſchon öfters, ſeine Fertigkeit auf dem Xylophon beweiſen.
Bei der Veranſtaltung findet kein Tanz ſtatt, wie irrtümlich
gemeldet wurde.
Das plötzliche Verſchwinden der Wohnungsnot in den
Jah=
ren ſteigender Arbeitsloſigkeit (1931/1932) war eine Folge der
Konjunktur, nicht der Erfüllung der auch damals vorhandenen
Wohnungsanſprüche. Mehrere Familien zogen ſich aus Not auf
eine Wohnung zuſammen.
Im neuen Deutſchland iſt es anders. Die feiernden Hände
haben wieder Arbeit bekommen, und der Wohnungsanſpruch lebt
wieder auf. Nach einer Schätzung der Bauwelt” Berlin, iſt der
jährliche Wohnungsneubedarf auf 225 000 anzunehmen. 1932 ſind
aber nur 141000 und 1933 nur 178 000 Wohnungen gebaut
wor=
den. Der Fehlbedarf hieraus und aus den verfloſſenen Jahren
wird in dem genannten Blatt auf 0.9 Millionen Wohnungen
für Deutſchland geſchätzt. Hinzu kommt die Vermehrung der
Eheſchließungen (1932: 509 000 neue Ehen 1933 ſchon 630 000).
Die Bevölkerungspolitik des Staates mit Eheſtandsdarlehen und
Steuererleichterungen für Kinderreiche erfordert daher eine
Bau=
politik, die dieſen neuen Familien auch zweckmäßige, wenn auch
einfach ausgeſtattete Wohnungen zu tragbaren Preiſen ſchafft. —
Wohnungsmangel wird letzthin gemeldet aus Chemnitz, Stettin,
Beuthen, Leipzig. Dortmund. Eſſen, Königsberg i. Pr.,
Frank=
furt a. d. O., Hirſchberg uſw.
Im Union=Theater ſieht man nur noch zwei Tage den
ſpan=
nenden Großfilm von Format: „Das Erbe von
Preto=
ria”, nach dem vielgeleſenen Roman von Ludwig von Wohl.
Die Hauptrollen ſpielen Schauſpieler wie Charlotte Suſa,
Paul Hartmann, Guſtaf Gründgens und viele andere.
Das Helia=Theater zeigt nur noch zwei Tage einen der
größten deutſchen Filme dieſer Spielzeit: So endete eine
Liebe”, Hauptrollen: Paula Weſſely. Willy Forſt. Guſtaf
Gründgens und viele andere. Jugendliche haben Zutritt.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch zwei Tage die
ent=
zückende kleine Filmdiva Shirley Temple in dem neuen
Fox=
film: „Shirleys großes Spiel”.
Der Film „Fahrt des Zeppelin nach
Süd=
amerika” läuft nicht im „Reſi=Theater”, ſondern im „Belida”.
Die erſten Wintertage melden ſich in Geſtalt von R,
fröſten an, und es erſcheint dem Kraftfahrer als ſelbſtverſtäm=, daß ſie ihm größere Schwierigkeiten bieten als die warm=
Jahreszeit. Dem Kraftfahrer macht das Anlaſſen des ausgekünn
ten Motors im Winter die größte Sorge. Da wird immer wie
geſtartet, auf den Anlaſſer getreten, bis ſchließlich die Kraft
Batterie erlahmt iſt. Dann bequemt man ſich zur Andrehkurb
Mit Mühe erreicht man eine halbe Umdrehung. Bald ſieht m
auch hier die Hoffnungsloſigkeit des Falles ein. Dabei veran
man, daß alle dieſe Verſuche und Gewaltkuren, die dem Mor
und ſeinen Teilen gewiß nicht dienlich ſind, fortfallen, wenn m
beſtimmte Punkte berückſichtigt. Abgeſehen davon, daß un
chemiſche Induſtrie die verſchiedenartigſten Anlaßmittel geſchaf
hat, die Mißerfolge beim Anwerfen des Motors nach Mögl:)
keit ausſchließen, läßt ſich der weitaus überwiegende Tei
Schwierigkeiten durch die richtige Wahl des Oels, des
Kro=
ſtoffes und der Düſeneinſtellung von ſich aus ſchon auf ein
trägliches Maß herabmindern. Die Maſchine braucht in der ni.
ten Jahreszeit ein dünneres Oel als in der warmen. Dar
läßt ſich auch der kalte Motor weſentlich leichter durchdrehen.
as Oel zu dick, ſo wird die ganze Kraft des Anlaſſers dazu mu.
wandt, den Oelwiderſtand zu überwinden. Der Kraftſtoff
die kalte Jahreszeit muß ganz beſonders leicht ſiedend, jexuüge
vergasbar ſein, um ein zündfähiges Gas auch bei niedrigen
Temperaturen zu ermöglichen. Wenn der Kraftſtoff an ſich Ae
ſiedend iſt, aber eine kleine Menge leicht ſiedender Beſtandtel
der
enthält, ſo läuft der Motor faſt nur mit dieſen leicht ſiedenntigeſtell
Beſtandteilen, während er die übrigen größtenteils unverbrag=
Mit
läßt. Der „Erfolg” hierbei iſt, daß die Zündkerzen verſchmutz
der Gang des Motors unruhig wird, und der Verbrauch „mr=
Brennſtoff beträchtlich ſteigt. Alles dies wird vermieden, wionmtreſſentel
man einen Kraftſtoff fährt, der nicht nur einige leicht verg Eintop
bare Beſtandteile hat, ſondern im ganzen leicht vergasbar, in weite Eint.
Da Benzol=Gemiſche am meiſten leicht vergaſende, Beſtandt=/ibnis nicht
enthalten, iſt der Betrieb mit ſolchem Kraftſtoff ganz beſonders inrlengut!e
Winter angenehm. Im Winter iſt auch noch darauf zu achrinſernſtoffe
daß eine ſehr genaue Vergaſereinſtellung (nicht zu kleine Hatm=Airſtigen z
und Leerlaufdüſe) notwendig iſt.
Zwecks richtiger Behandlung des Motors iſt beim morge
lichen Anlaſſen darauf zu achten, den angeſprungenen
Mom=
nicht ſofort auf hohe und höchſte Touren zu jagen. Das Schmtei
iſt von der Kälte noch zäh. Wird der Motor ſofort auf
Maxim=
fempo gebracht, ſo reißt der Oelfilm ab, es findet keine auss.
chende Schmierung ſtatt, und die Kolben, die Lager und die
lenke werden weit ſchneller als gewöhnlich abgenutzt. Man HZim flotten
den angeſprungenen Motor im Leerlauf einige Minuten arbeis,,0 wlate
laſſen, bis er das Oel erwärmt und verdünnt hat. Will mus Fre
eine Maſchine noch mehr ſchonen, ſo tritt man beim Anlaſſen
Kuppelung aus, um zu vermeiden, daß der Anlaſſer auch n
das ebenfalls feſt gewordene Getriebefett aufzulockern brau
Eine der häufigſten und doch ſo leicht vermeidbaren Winterkol=,
mitäten iſt der eingefrorene Kühler, der den Wagen leicht
nieren kann. Wir beſitzen heute eine Reihe von
Gefrierſchut=
mitteln, die recht wohl verwendbar ſind und ſich bewährt haßz. ol,
Allerdings muß beim Verwenden der Froſtſchutzmittel beachu
werden, daß man die Vorſchriften für Kühlerdurchſpülung gein
befolgt. Die Verwendung und ſorgfältige Bedienung einer
anliegenden Kühlerſchutzhaube iſt dabei noch zu empfehlen,
allen Möglichkeiten vorzubeugen.
Zu einer vernünftigen Winterbehandlung gehört auch
richtige Bereifung. Man achte auf möglichſte Griffigkeit
verwende Schneeketten, wenn es ſich nicht vermeiden läßt.
Alſ=
dings betrachte man dieſe nur als ein Mittel der äußerſten Rt
denn die Reifen werden nicht beſſer durch die Umſchlingun
derartigen Ketten, beſonders aber dann nicht, wenn ſie nicht melsdil
der notwendigen Sorgfalt angebracht werden. Beachtet nre uh, den
nuee
Männe=
ſchließlich noch, daß im Winter eine ſorgfältige Fahrweiſe :1
mehr als im Sommer angebracht iſt, daß man nach Möglicht Koen.
ber=R
heftiges Bremſen vermeidet, ſo iſt der Betrieb eines Kraftſe
zeuges im Winter nicht im geringſten ſchwieriger als bei ſchän=
Tagen. Wende man nur etwas Aufmerkſamkeit, etwas Pf.
und Umſicht ſeinem Wagen zu, ſo verliert der „Kampf mit
kalten Motor” auch ſeine letzten Schrecken.
Martinsgemeinde Weſt. Die Bibelſtunde heute abend
nit Rückſicht auf den Vortrag des Herrn Landesbiſchofs auss
Vereins= und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Ober=Ra
ſahr
Muſikverein. Auf das am Donnerstag, dem 1.
var
eine=
vember 20 Uhr, im Vereinshauſe ſtattfindende Konzert,
hn
Hans Andra in Begleitung von Lina Becker Celloya Auszah
des 18. Jahrhunderts ſpielen wird, ſei nochmals aufmerlih ?n
macht. Mitglieder und Freunde des Vereins ſind willkonmich
Der Eintritt iſt frei. Nach dem Konzert geſelliges Beiſanmii
ſein. Mit Rückſicht auf dieſes Konzert fällt die Probe am
tag aus. Dienstag, den 20. November, Damenprobe zu „Au/
dora”.
Sprachverein. Heute Mittwoch, um 20 Uhr, Vouites
über alte und neue Ueberſetzungen der Bibel.
Reichsverband der Baltikumkämpfer
einigung ehemaliger Grenzſchutz= und Freikorpskämpfeil
nächſte Kameradſchaftsabend findet am kommenden
dem 17. November 1934, abends 8.30 Uhr, im Hotel
Rheinſtraße, ſtatt. Erſcheinen ſämtlicher Kameraden iſt Pfllid
Vereinigung Fußar Rgt. Gfz. Nr. 3. Die ehemaligen
artilleriſten werden an die heute abend in Schuls Felſemſele
ſtattfindende zwangloſe Zuſammenkunft erinnert.
Heimabende für ortsfremde junge Mädg‟
Freundinnenheim. Sandſtraße 24 Jeden Donnerstag.
8.15—10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden erſten und dritten
woch im Monat: Gymnaſtik. Jeden zweiten und vierten 9.
woch im Monat: Nähen und Zuſchneiden. Donnerstag, deſtm
November: Singabend.
„Gotik und nordeuropäiſcher Holzbau”.!
Thema des Vortrags, den Herr Dr. A. Koch vom Landesmulle
auf Veranlaſſung des Mittelrheiniſchen Architekten= und Z—
nieur=Vereins heute abend 8,15 Uhr im Vorkk” des Landesmuſeums hält (Eingang Turmpo..
Die Mitglieder der der Vortragsgemeinſchaft techniſchhll
ſchaftlicher Vereine angeſchloſſenen Verbände, ſowie ſonſtigen.
freundeter Vereine werden aufgefordert den Vortrag zühll
zu beſuchen. Damen und Gäſte ſind willkommen. Der Eina.
iſt frei.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonnme Anfragen V‟"
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindſichſeite
E. E. Landesbauernführer Engler=Fueſſlie, Karlsr
Hans=Thoma=Straße 1.
H.—r, Univerſum Film AG., Berlin SW. 19, Schließfag
„Alexander‟. Das Geſetz beſtraft den, der für die miete
erfolgende Ueberlaſſung von Räumen einen Mietzins forde."
nimmt oder ſich verſprechen läßt, der unter Berückſichtigung be
ſamten Verhältniſſe als unangemeſſen anzuſehen iſt. HS
Wuchers mit Räumen mit Geldſtrafe oder Gefängnle
müßten deshalb bei der Staatsanwaltſchaft Anzeige erhebe!
Strafbarkeit macht überdies das die Vergütungsverpflichtug
treffende Geſchäft nichtig.
A. D. Dem Ehemann gegenüber erſcheint die Eheſta
Rahmen der ihr zuſtehenden Schlüſſelgewalt zur 300.
und Entlaſſung weiblicher Hausangeſtellten berechtigt.
auch zur Kündigung des Dienſtvertrages der Hausangeſtellten
genüber in Vertretung des Mannes innerhalb des haus
Wirkungskreiſes. Iſt die Vergütung der Hausangeſtell..
Monaten bemeſſen, ſo iſt die Kündigung des Dienſtvertrat.”
für den Schluß eines Kalendermonats zuläſſig, ſie hat ſpa.”
am 15. d. M. zu erfolgen.
B., hier. Da Sie in der Vorkriegszeit unter Zugrunl..
eines Jahresmietzinſes, der kalendervierteljährlich St
wurde mündlichen Vertrag abgeſchloſſen Me.
eine Kündigung nur für den Schluß eines Kalenderviert.
zuläſſig. Die durch die wirtſchaftlichen Verhältniſſe beoſ
Aenderung der Zahlweiſe hat an der 9e/79.
Kündigungsfriſt nichts geändert.
Nr. 315 — Seite 7
Dg. Arheilgen, 13. Nov. Volksmiſſionswoche. Im
ungeliſchen Gemeindehaus gelangt gegenwärtig eine
Volks=
mionswoche zur Durchführung, die am Montag begonnen wurde.
Yich Vermittlung des Landesvereins für Innere Miſſion wurde
Redner Volksmiſſionar Müller aus Dillenburg gewonnen,
v allabendlich in Vorträgen Fragen evangeliſch=kirchlichen
Gens behandelt. In den nachmittäglichen Bibelſtunden, die bis
zichließlich Freitag ſtattfinden, kommen bibliſche Lebensbilder
m Sprache. Die Abendveranſtaltungen werden von
Darbie=
ſunn des Kirchengeſangvereins, des Poſaunenchors und des
ge=
nhten Chors der Landeskirchlichen Gemeinſchaft umrahmt. Der
sastag abend bringt eine kirchliche Feierſtunde, veranſtaltet von
z =Ruſſiſchen Bruderhilfe unter Mitwirkung des Ruſſiſchen
Kir=
pchors von Berlin. Ihren Abſchluß findet die
Volksmiſſions=
une am Sonntag mit einer Nachmittagsveranſtaltung für
fuuen und Mädchen und einer Abendveranſtaltung. — Bun=
10 Abend. Für die Mitglieder des Geſamtverbandes
deut=
ſch Arbeitsopfer in der Deutſchen Arbeitsfront findet am
Don=
nntag, den 15. November, abends im Löwenſaale ein Bunter
lnd ſtatt, deſſen umfangreiches Programm von Künſtlern der
7 Gemeinſchaft „Kraft durch Freude”, von Mitgliedern des
hiſchen Landestheaters und Berufsmuſikern beſtritten wird.
25 Abend, zu dem auch andere Beſucher gegen ein geringes
Ein=
usgeld Zutritt haben, verſpricht den Veteranen der Arbeit
eüge genußreiche Stunden.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 13. Nov. NS. Volkswohlfahrt.
aüu in dieſem Jahre iſt der Vertrieb der Wohlfahrtsbriefmarken
nzerum der NS. Volkswohlfahrt übertragen worden. Die
Ge=
ſ hitsſtelle des Amtes für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe
Nieder=
faſtadt, wird in aller Kürze an die einzelnen Betriebe zur
hahme einer Anzahl Marken herantreten. Aber auch ſonſtige
Ireſſenten können die Marken bei der Geſchäftsſtelle erhalten.
—Eintopf=Sammlung. Am kommenden Sonntag wird
Auweite Eintopf=Sammlung durchgeführt. Hoffentlich ſteht das
Uinednis nicht hinter dem der erſten Sammlung zurück.
Kihlengutſcheine. In den nächſten Tagen gelangen die
Ahnnſtoffgutſcheine des Winterhilfswerks (1. Rate) an die Hilfs=
BArftigen zur Verteilung.
15. Roßdorf, 13. Nov. Deutſcher Abend der NS.=
Ruuenſchaft. Der Einladung der NS.=Frauenſchaft
Orts=
gape Roßdorf, zu einem Deutſchen Abend im Saale „Zur
Zone” war die Einwohnerſchaft ſo zahlreich gefolgt, daß ſchon
uBeginn der geräumige Saal überfüllt war. Dank
ausgezeich=
wete Vorarbeit aller Beteiligten wurde den Beſuchern eine
Vor=
tſasfolge geboten, die jedem einige gemütliche Stunden brachte
irm flotten Eröffnungsmarſch von Mitgliedern des Muſikzugs
folgte die Begrüßungsanſprache der Ortsgruppenleiterin der
MSFrauenſchaft. Frau Ottilie Ackermann. Gedicht= und
Ge=
insvorträge der NS.=Frauenſchaft ſowie Einzelgeſänge von Frl.
eberger=Darmſtadt leiteten über zu dem vaterländiſchen
301: „Deutſche Frauen — deutſche Treue.” Nach einer kurzen
ole leitete ein Muſikzug über zu heiteren Spielen.
Gemein=
mwurden „Deutſch iſt die Saar” und Volk ans Gewehr”
ge=
nen. Zum Schluß ſprach Ortsgruppenleiter Pg. Bürgermeiſter
dlay der NS.=Frauenſchaft für ihre wohlgelungenen
Dar=
ſtengen anerkennende Worte aus, die in ein dreifaches „Sieg=
Zei auf den Führer und Volkskanzler Adolf Hitler ausklangen.
ua gemeinſame Lied „Deutſchland. Deutſchland über alles”
be=
ſahlz den Abend. Der Ertrag wird reſtlos dem örtlichen
Win=
tiru lfswerk zugeführt.
(Roßdorf. 13. Nov. Hohes Alter. Landwirt Georg
Wil=
hüt Nicolay 1., Neugaſſe 6, konnte ſeinen 89. Geburtstag feiern.
Set Nicolay erfreut ſich noch körperlicher und geiſtiger Friſche.
Zanitätskolonne. Der diesjährige Uebungskurſus der
Gewilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz beginnt am
Gen g, den 16. d. M., im Gaſthaus „Zur Sonne”. Unbeſcholtene
june Männer, welche ſich beteiligen wollen, können ſich noch an=
Pder.
Ober=Ramſtadt, 13. Nov. Wohlfahrtsbriefmar=
Wie im Vorjahre werden auch jetzt wieder
Wohlfahrts=
zmarken aller Wertſtufen zugunſten der Winterhilfe
aus=
abrn. Dieſelben können bei dem Ortsgruppenamtswalter der
2 Pg. Breitwieſer, auf dem Rathaus beſtellt werden.
swangeliſcher Bund. Letzten Sonntag fand im Saal
hu Löwen” eine Verſammlung der Ortsgruppe Ober=Ramſtadt
AEvangeliſchen Bundes ſtatt, in der Herr Rektor i. R.
Hof=
un und Herr Pfarrer Nürnberger ſprachen. Ein
Licht=
bArvortrag. Luther und unſere Zeit” beſchloß die von Vorträ=
Ades Ev. Poſaunenchors umrahmte Veranſtaltung, die gut
aht war.
Ober=Ramſtadt, 13. Nov. Sterbefall. Im Alter von
ahren verſtarb Herr Ludwig Schneider, Bahnwärter i. R.
bvar einer der älteſten Einwohner unſere Gemeinde und
er=
ſte ſich noch bis kurz vor ſeinem Tode einer guten Geſundheit.
Auszahlung. Die Bezüge der Klein= und Sozialrentner
üNonat November kommen am Donnerstag, den 15. ds. Mts.,
1 ader Gemeindekaſſe zur Auszahlung. — Hohes Alter.
ſte vollendete Herr Maurermeiſter Chriſtian Herdt
Sieben=
üer gaſſe 8, in ſeltener geiſtiger und körperlicher Friſche ſein
7Abensjahr. Herr Herdt war jahrzehntelang Führer und iſt
1 Ehrenpräſident des Militärvereins „Germania”.
Eppertshauſen, 13. Nov. Schulungsabend der
AP. Am Samstag abend hielt die hieſige Ortsgruppe der
SAP. einen öffentlichen Schulungsabend im Ederſchen Saale.
Uüſchulungsleiter Pg. Förſter Schmidt begrüßte die
An=
uunden und den Redner des Abends Pg. Dr. Schmidt. Zu
gun des Abends gedachte der Ortsgruppenleiter und Bürger=
Aer Pg. Blaſchek anläßlich des 9. Novembers der Toten der
2 begung durch eine Minute Stillſchweigens. Hierauf ſprach Pg.
3/Schmidt über aktuelle Tagesfragen und die Ziele der
Alungsarbeit. Auch ſetzte ſich der Redner mit den derzeitigen
ſiten der Innen= und Außenpolitik auseinander und betonte den
denswillen unſeres Führers. Scharf geißelte er die
ungerecht=
gie Preistreiberei gewiſſer Volksgenoſſen, die dadurch das
Gauwerk des Führers ſabotieren. Reicher Beifall wurde dem
bier für ſeine aufklärenden Worte zuteil. — Vom
Luft=
mt. Demnächſt ſoll in den Orten des Kreiſes Dieburg mit der
ſtlung der Hauswarte begonnen werden. Aus dieſem Grunde
Pt zurzeit in der Realſchule zu Dieburg ein Lehrgang für die
Un alter ſtatt. Die Herren Dr. Kiſſel, Dr. Keim und Dr.
* Johnes, Dieburg, führen die Schulung mit entſprechenden
Mrägen durch.
Br. Mümling=Grumbach, 13. Nov. Der Pfarrer der hieſigen
meinde hatte zu einer Verſammlung im Saale des Wirtes
Serberth eingeladen, um die Gemeindeglieder über die kirchliche
unterrichten zu laſſen. Dazu war Pfarrer Hahn=Erbach
Kon nen. Um Aufklärung über dieſe wichtigen Dinge zu be=
Dmen, war die Gemeinde ſehr zahlreich dem Rufe des Pfarrers
Alet.
r. Babenhauſen. 13. Nov. Seinen 78. Geburtstag beging
am Montag in körperlicher und geiſtiger Friſche der hieſige Förſter
i. R., Herr Herzberger, der nach 12jähriger Militärdienſtzeit
über 36 Jahre als Förſter im Dienſte des Staates ſtand. — Die
im Oktober 1909 gegründete hieſige Freiw.
Sanitäts=
kolonne begeht kommenden Sonntag das Feſt ihres 25jährigen
Beſtehens — Am Montag abend fand im Gaſthaus zum Schwanen
eine Verſammlung der Ortsgruppe des Reichseinheitsverbandes
des deutſchen Gaſtwirtsgewerbes ſtatt, in der ein Bericht
über den Gautag erſtattet und das Geſetz vom 18. Sept. d. J.
er=
läutert wurde.
LPD. Lindenfels (Odw.), 13. Nov. 85 direkte
Nachkom=
men am Geburtstagstiſch. Am Sonntag konnte Adam
Mehring, hier, ſeinen 92. Geburtstag feiern. Um die
Geburts=
tagstafel des alten Odenwälders konnten ſich nicht weniger als
4 Kinder, 22 Enkel und 59 Urenkel verſammeln. Fürwahr ein
geſunder Menſchenſchlag im Luftkurort Lindenfels.
Es. Fürth i. Odw.. 13. Nov. Feſtabend. Der
Geſang=
verein „Liederkranz”, der auf ſein 90jähriges Beſtehen
zurück=
ſchauen kann, veranſtaltete vorgeſtern aus dieſem Anlaß eine
Jubiläumsfeier. Einer Einladung Folge leiſtend, waren die
Ge=
ſangvereine „Sängerkranz” Fürth und „Liederkranz” Rimbach
er=
ſchienen, um den Feſtabend verſchönen zu helfen. Nach dem
ge=
meinſam geſungenen deutſchen Sängergruß ergriff der Vorſitzer
des Jubelvereins. Herr Adam Kilian, das Wort zur
Begrü=
ßung. Nach dem Chor des feſtgebenden Vereins. Weihe des
Ge=
ſangs” von Mozart, verlas Sänger Peter Keil die
Vereins=
chronik, die einen tiefen Einblick in das Wirken des Vereins, das
Auf und Nieder während der verfloſſenen 90 Jahre gewährte.
Dankbar wurden die mit Sorgfalt zuſammengetragenen
Ausfüh=
rungen aufgenommen. Nach dem Chor, Gotentreue”, der eine
lobenswerte Schulung durch Kreischormeiſter Krämer verriet,
überbrachte der Kreiswalter des Weſchnitz=Sängerkreiſes, Herr
Gehbauer, die Grüße und Glückwünſche der Bundesleitung.
In ſeinen weiteren. Ausführungen übermittelte er Eindrücke vom
Bundesſängertag in Wetzlar. Der offizielle Teil der Feier hatte
nun ſein Ende gefunden. Es folgten Klaviervorträge,
Sololie=
der Chöre und Quartette der anweſenden Vereine in bunter
Reihenfolge. Alle Darbietungen, die mit Sorgfalt ausgewählt
waren, fanden Beifall.
As. Erbach, 13. Nov. Von den Vereinen. Unter dem
Vorſitz des Herrn Rentamtmanns Steinert fand im
Rathaus=
ſaal die Mitgliederverſammlung des Obſt= und
Gartenbau=
vereins ſtatt. Nach kurzer Begrüßung erfolgte die Verleſung
eines Schreibens der Landesbauernſchaft über Neugründung und
Weiterführung der Obſtbauvereine. Nach der Verleſung der
Jah=
resrechnung und der Entlaſtung des Rechners wurde die wichtige
Frage des Obſtabſatzes eingehend beſprochen. Um Gewißheit zu
erlan=
gen, ob undinwieweit wir unſere Bevölkerung mit einheimiſchem Obſt
ernähren können, werdenalle 14 Tage Berichte andieObſtbauinſpektion
über die Menge der gelagerten und zum Verkauf beſtimmten
Win=
teräpfel entſandt. Sehr dankbar aufgenommen wurde der
inter=
eſſante Vortrag des Herrn Lehrers Falter über die zum
An=
bau empfehlenswerten Sorten. Er zeigte, wie der Obſtbau ſich
mehr und mehr auf wenige bewährte Sorten einſtellen muß. Ganz
beſonderen Anklang fand die am Schluſſe ſtattfindende Verloſung
von Gebrauchsgegenſtänden. — Bunter Abend. Zugunſten
der Winterhilfe veranſtaltete der Karnevalverein „Ulk”
am Sonntag abend einen Bunten Abend. Der Andrang zu dieſer
Veranſtaltung war ſehr ſtark. Den Auftakt gab die bekannte
Er=
bacher Karnevalkapelle mit ihrer ſchneidigen Marſchmuſik. Das
Amt des Anſagers hatte, eine bekannte Erbacher Perſönlichkeit
übernommen. In das eigentliche Programm teilten ſich
auswär=
tige und einheimiſche Kräfte, die alle ihr Beſtes boten. — Vom
Odenwaldklub. Die 11. Wanderung unſerer Ortsgruppe
führte am letzten Sonntag bei ſchönem Wanderwetter nach dem
Michelſtädter Stadion, nach dem Hermannsberg mit ſeiner herrlich
gelegenen Schutzhütte und nach dem Habermannskreuz. Der
Rückweg wurde über Dorf Erbach angetreten. Bei der Raſt gab
der Vorſitzende Einzelheiten, über den in Arbeit befindlichen
neuen Wanderplan bekannt.
— Seckmauern, 13. Nov. Am Donnerstag, den 15. November,
abends, findet im Gaſthaus „Zur Krone” ein Aufklärungs= und
Schulungsabend der Ortsgruppe Höchſt des Reichsluftſchutzbundes
ſtatt. Es iſt Pflicht, die Teilnahme und das Intereſſe am
Reichs=
luftſchutzbund damit zu bekunden, daß die geſamte Einwohnerſchaft
von Seckmauern vollzählig dieſen Schulungsabend beſucht.
Dk. Waldmichelbach, 13. Nov. Anläßlich des 175
Geburts=
tages von Schiller fand in der Adam=Karrillon=Schule eine
Schillerfeier ſtatt, verbunden mit einem
Lichtbildervor=
trag. — Im Gaſthof zum Kaiſerhof hielten die Bürgermeiſter des
Kreiſes Heppenheim eine Kreistagung ab. Dabei wurden
mehrere Referate gehalten, die ſich mit verſchiedenen Gebieten
nationalſozialiſtiſcher Gemeindepolitik befaßten. — Der NSBL..
Bezirk Ueberwald, hielt hier eine Bezirkstagung ab, die gut
be=
ſucht war, Lehrer Schmitt=Affolterbach ſprach, über deutſche
Frühgeſchichte. — Die NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch
Freude” veranſtaltete im Saale des Parteilokals einen
Theaterabend, der ſehr gut beſucht war. Zur Aufführung
ge=
langte das oberbayeriſche Volksſtück „Der Schützenkönig”.
e Bad Wimpfen, 13. Nov. Schiller=Gedenkfeier.
Der Samstag abend ſtand völlig im Zeichen des dankbaren
Ge=
denkens des deutſchen Freiheitsdichters Friedrich Schiller. Den
muſikaliſchen Teil beſtritt Muſikmeiſter Reif zuſammen mit
Lehrer Dünger und dem Bankangeſtellten Traud. Dankbar
war man auch für den Geſang des Kirchengeſangvereins, unter
der bewährten Leitung des Rektors Blitz. Auch der Sprechchor
Geodich Hoffung” würde vor einer Schllein mit Wärne und
guter Betonung rezitiert, ebenſo „Mann und Frau” aus dem Lied
von der Glocke. Der von der HJ. aufgeführte „Rütliſchwur” aus
Schillers „Wilhelm Tell” war mit einer ſtarken Leidenſchaft
ge=
ſpielt. Ortsgruppenleiter Haſenmajer ſprach nach der
Be=
grüßung einleitende Worte über den Lebensgang des großen
deutſchen Dichters. Es ſprach dann Pg. Realſchuldirektor Dr.
Henß, aus deſſen vortrefflichen Ausführungen wir folgendes
entnehmen: Es iſt gewiſſermaßen der Prüfſtein auf die Echtheit
ſeines Dichtertums, ob das, was ein Dichter in ſeinen Tagen
ſeiner Umwelt kündete, auch noch zu anderen Zeiten einen
Wider=
hall in Menſchenherzen zu wecken vermag. Das trifft für Schiller
voll und ganz zu. Seine Gedanken, ſeine Lehren und ſeine
Er=
kenntniſſe ſcheinen geradezu für unſere Zeit geſchaffen. Schiller
muß wieder heute mehr denn je erlebt und darum immer wieder
geleſen werden. Vor allem feſſelt uns heute der heldiſche Dichter,
die Kämpfernatur Schillers. Heldiſch war der Menſch Schiller
in Not und Krankheit, heldiſch war auch der Dichter und
Künſt=
ler. Hohe, herrliche Siege des Geiſtes über den ſchwachen Leib,
Triumphe der Idee über den Stoff — das ſind Schillers Werke.
Sie müſſen darum dem deutſchen Volke zu einer ernſten
Ver=
pflichtung werden. Nach dieſem Blick in das innere Leben und
ſeeliſche Schaffen des Dichters zeigte der Redner des Abends noch
an einer Reihe von Lichtbildern auch den äußeren Ablauf ſeines
Lebens.
Zwei Mehgereien geiſchloften.
Das Staatspreſſeamt teilt mit:
Die Preisüberwachungsſtelle des Heſſiſchen Staatsminiſteriums
hat auf Antrag des Kreisamtes Groß=Gerau die Metzgereien
Walter Ende, Rüſſelsheim, Wilhelminenſtraße,
Johannes Schnell 1., Rüſſelsheim, Waldſtraße 31,
auf die Dauer von drei Tagen polizeilich
ge=
ſchloſſen, da in beiden Metzgereien in den letzten Tagen Blut=
und Leberwurſt verkauft wurde, die als minderwertig anzuſehen
war und in ihrer Qualität dem geforderten Verkaufspreis in
keiner Weiſe entſprach.
In der Metzgerei Schnell wurden außerdem bei der
Revi=
ſion Zuſtände angetroffen, die in geſundheitspolizeilicher Hinſicht
zum Einſchreiten Anlaß geben.
Dp. Zwingenberg, 13. Nov. Die hieſige Ortsgruppe der
NSDAP. hielt geſtern abend im Gaſthaus zur Linde ihre
Mit=
gliederverſammlung ab. Im geſchäftlichen Teil konnten zwei neuen
Mitgliedern die Mitgliedskarten ausgehändigt und die
Vereidi=
gung vorgenommen werden. Ortsruppenleiter Dickler gab der
Verſammlung bekannt, daß die Ortsgruppe eine Buchverleihſtelle
im Rathaus errichtet habe. Die Verleihgebühr iſt ſehr gering.
Die Verleihſtelle wurde dem Pg. Lorenz übertragen. Sodann
hielt der örtliche Schulungsleiter einen intereſſanten Vortrag über
Innen= und Außenpolitik, welcher mit Beifall aufgenommen
wurde. Das Saar= und das Horſt=Weſſel=Lied beſchloß den Abend. —
Am Sonntag wurden hier, im Gaſthaus zur Sonne, den
Jung=
ſchmieden des Kreiſes Bensheim durch Schmiedemeiſter Kiſſel=
Zwingenberg die Geſellenbriefe überreicht. In ſeiner
Begrüßungsanſprache hob Obermeiſter Stock=Schönberg die
Be=
deutung des Schmiedehandwerkes als vielleicht des älteſten
deut=
ſchen Handwerks hervor. Zum Schluß der Veranſtaltung hielt Herr
Stud.=Rat Schleſe=Jugenheim einen hochintereſſanten Vortrag
über Eiſengewinnung.
Dp. Hähnlein. 13. Nov. Der Geflügelzuchtverein
Hähnlein, deſſen Mitglieder ſchon oft Zeugnis von ihren
Er=
folgen gaben, veranſtaltet am 15. und 16. Dezember im Saale von
Becht und von Rechel eine Kreis=Geflügelſchau, welche mit einer
Verloſung verbunden iſt.
Bb. Bensheim, 13. Nov. Nun ſind auch im Kreiſe Bensheim die
meiſten handwerklichen Innungen gegründet worden. Es ſind dies
bis jetzt die Pflichtinnungen der Bäcker Fleiſcher, Elektromonteure,
Mechaniker. Schuhmacher, Friſeure. Spengler und Inſtallateure,
Glaſer, Tapezierer, Damenſchneiderinnen und Dachdecker. Die
letztere Innung iſt mit der Darmſtädter Innung vereinigt. In
faſt allen Gründungsverſammlungen ſprach der
Kreishandwerks=
meiſter Pg. Speckhardt=Jugenheim in eingehender Weiſe über
das Innungsweſen und ſeinen organiſchen Aufbau. Von allen
ge=
nannten Innungen wurden in den Gründungsverſammlungen die
von der Handwerkskammer überſandten Muſterſatzungen
ange=
nommen und die Beiträge feſtgeſetzt.
Em. Heppenheim. 12. Nov. Hohes Alter. Herr Bankrat
Roſemann vollendete ſein, 86. Lebensjahr, Frau Kelber
konnte ihren 81. Geburtstag feiern, Franz Alter wurde 79
Jahre alt.
Ex. Bürſtadt. 13. Nov. Verſammlung der NSKOV.
Im Gaſthaus „Zum Stern” hielt die Nationalſozialiſtiſche
Kriegs=
opferverſorgung eine Mitgliederverſammlung ab. Nach herzlicher
Begrüßung durch den Vorſitzenden, Kamerad Schneider, gedachte
man zunächſt der Gefallenen im Weltkriege. Anſchließend hielt
Kam. Schneider ein längeres Referat über das Winterhilfswerk
und bat die Kameraden, ebenfalls ihr nötiges dazu beizutragen,
damit auch in dieſem Winter kein Volksgenoſſe zu hungern und
frieren brauche. Im Weiteren wurde das Siedlungsprogramm
ein=
gehend beſprochen und verſchiedene Kameraden zum Bau von
Kleinſiedlungen gewonnen. Alsdann wurde noch der am
kommen=
den Sonntag ſtattfindende Soldatentag in Frankfurt a. M.
be=
handelt. Nach Verleſung einiger wichtiger Rundſchreiben wurde
die Verſammlung mit dem üblichen Gruß geſchloſſen. — Schwere
Diebſtähle. In den letzten Nächten wurde in der
Bonifatius=
ſtraße bei zwei Familien eingebrochen, wobei zwei Haſen. zwei
Hühner und drei Laib Brot geſtohlen wurden. In der
Magnus=
ſtraße wurden einer Familie ebenfalls 3 Hühner geſtohlen, ohne
daß es gelang, die Täter zu faſſen.
Ex. Biblis, 13. Nov. Neue Gemarkungsgrenze. Im
Verfolg der Feldbereinigung wurde zwiſchen den Gemarkungen
Biblis und Groß=Rohrheim eine neue Gemarkungsgrenze
feſt=
gelegt. Hierfür gilt zukünftig die Landſtraße von Biblis nach
Groß=Rohrheim. Die Einwohner von Groß=Rohrheim, welche
Grundſtücke in der Gemarkung Biblis beſitzen, müſſen ihre Wünſche
betreffend Verlegung ihrer Grundſtücke nach der Gemarkung Groß=
Rohrheim oder Belaſſung der Grundſtücke in der zukünftigen
Ge=
markung Biblis auf dem Rathaus zu Biblis ſchriftlich abgeben.
— Gernsheim, 13. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 12. November — 0,40, am 13. November — 0,50 Meter.
Be. Rüſſelsheim. 13. Nov. Infolge des ſtarken Nebels mußte
geſtern vormittag die Mainſchiffahrt eingeſtellt werden. Man war
nicht in der Lage von einem zum anderen Ufer zu ſehen.
Be. Büttelborn, 13. Nov. Montag abend fuhr eim
Motor=
adfahrer, wahrſcheinlich infolge zu ſtarken Nebels, in der
letzten Kurve vor Büttelborn gegen einen Baum. Das Vorderrad
war vollkommen eingedrückt. Ob dem Motorradfahrer ernſtliche
Verletzungen widerfahren ſind, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden.
Be. Kelſterbach, 13. Nov. Am Montag verſtarb der 84jährige
Georg Siegfried. Er iſt einer der älteſten Einwohner
unſerer Gemeinde geweſen.
Ah. Bingen a. Rh., 13 Nov Verpflichtungsfeier
des NS.=Frontkämpfer=Bundes Kreis Bingen. Am
Sonntag nachmittag wurden in Bingen die alten Stahlhelm=
Kameraden des Kreiſes Bingen auf Grund der Umgliederung
des Stahlhelms in den „Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen
Front=
kämpfer=Bund” neu auf den Führer verpflichtet. Der
Verpflich=
tungsfeier ging ein Umzug durch die Straßen der Stadt mit
Vor=
beimarſch an den Führern voraus. An dem Umzuge beteiligten
ſich außer den Kameraden des Kreiſes Bingen, auch ſolche aus
den benachbarten Kreiſen, vor allem aus dem Kreiſe Mainz. Die
eigentliche Verpflichtungsfeier wurde vom Muſikzug der
Stan=
darte 27. Bingen (Leitung Muſikzugführer Stumpf) mit einem
Marſch eröffnet. Ortsgruppenleiter Stühlinger=Bingen begrüßte
die zahlreich Erſchienenen. Sein beſonderer Gruß galt dem
Lan=
desführer des Landesverbandes Weſtmark. Fürſt zu Wied, ſowie
dem Gauführer von Rheinheſſen. Minthe, ferner den
Kreisfüh=
rern der Kreiſe Kreuznach, Oppenheim, Bingen und Mainz.
Kreisführer Goeckel nahm anſchließend eine Totenehrung vor.
Die Verpflichtung nahm der Kreisführer, Kam. Goeckel. vor. Es
wurden 202 Kameraden aus dem Kreiſe Bingen auf den Führer
und Volkskanzler Adolf Hitler, auf den Bundesführer und auf
die von dieſem ernannten Führer verpflichtet. Der Landesführer
des Landesverbandes Weſtmark ſprach kurz zu den anweſenden
Kameraden. Zum Schluſſe ſprach Gauführer Minthe.
kräftige Zigaretten in der Reklame so oft als zmilde bezeichnet? Abge-
Schen von der Unrichtigkeit istzmilds an sich noch kein Qualitäts-Merkmal
Dem wirklichen Kenner imponiert bei REGATTA neben dem Zarten das
Duftig-Blumige, der delikate Geschmack wirklich hochwertiger Qualität
Seite 8 — Nr. 315
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichtev
Mittwoch, 14. November 1931
Deutſchland beging den 125. Geburtstag Schillers.
fFtauich
1ſtü weilter
Utichen eine
kümt doch
n gibt es dis
ider drüben
Fupanderung,
nehen uger
Rit. Anderer
gunze Meng!
ſtika ür ein 2
Der Führer im Nationaltheater in Weimar,
Die Nation huldigte dem Dichterfürſten.
Zur ſo auf d
Prten, gepflt
ſieſe Menſch
doen dorthinei
wo der Staatsakt der Reichsregierung und der thüringiſchen Landesregierung ſtattfand. (Links neben In der Fürſtengruft zu Weimar, die die ſterblichen Reſte Friedrich von Schillers birgt, häuften ſichz em Wege, de
i denn kaum
die Kränze, die zu Ehren des großen Toten niedergelegt wurden.
Adolf Hitler Reichsminiſter Dr. Goebbels und der thüringiſche Miniſterpräſident Marſchler, rechrs
Autenjahrzeuge
Reichsſtatthalter Sauckel und Miniſter Wächtler.)
zu nichts an
Reich und Ausland.
Bäuerliche Tracht im Stadtbild Goslars.
Goslar. Goslars Gepräge als
Reichsbauern=
ſtadt kommt von Tag zu Tag mehr zum Ausdruck.
Dazu tragen vor allem die Trachtengruppen bei,
die aus den verſchiedenſten Landesbauernſchaften
eingetroffen ſind. Neben dieſen Gruppen beleben
die bereits eingetroffenen Thing=Gäſte das
Straßenbild. Die Sondertagungen nahmen ſchon
in früher Morgenſtunde ihren Fortgang.
Reichs=
abteilungsleiter Vetter ſetzt ſeine Aufklärungs=
und Schulungsarveit für die planmäßige
Rege=
lung der Getreidewirtſchaft und des Marktes der
bäuerlichen Erzeugniſſe überhaupt in
Sonder=
tagungen der Hauptabteilungen III und II fort.
In einer Sondertagung des Beirats der
Reichs=
hauptabteilung I gab Staatsrat Helmut Reinke
einen Ueberblick über die im Verlaufe des
ver=
gangenen Jahres vom agrarpolitiſchen Apparat
der NSDAP. geleiſtete. Erziehungsarbeit am
deutſchen Bauerntum. Er verwies auf die
künf=
tig noch zu leiſtende Arbeit zur bewußt
weltan=
ſchaulichen Fundierung des deutſchen Bauern.
Zwei Großfeuer auf Gufshöfen
De Känſcherl.
Königsberg i. Pr. Auf zwei Gutshöfen
in nächſter Nähe von Königsberg entſtand am
Montag abend Großfeuer. Auf dem Gute
Fried=
richswalde brannte eine etwa 40 Meter lange,
mit Getreide gefüllte Scheune und ein
angrenzen=
der Stall nieder. Während hier die Feuerwehr
noch mit der Bekämpfung des Flammenmeeres
und der Rettung von Vieh und
landwirtſchaft=
lichen Maſchinen und Geräten beſchäftigt war, lief
bei der Hauptfeuerwache die Meldung von einem
zweiten Brande auf Gut Klein=Rathshof ein.
Auch dort ging eine große Scheune in Flammen
auf. Dieſes Zuſammentreffen zweier Großfeuer iſt
um ſo auffälliger, als erſt in der vergangenen
Woche auf Klein=Rathshof ein großes
Scheunen=
gebäude mit reichen Erntevorräten in Aſche gelegt
worden iſt und auch im Frühjahr bereits eine
Brandkataſtrophe das Gut heimgeſucht hat. Von
der Kriminalpolizei, wurde im Laufe des Abends
ein verdächtiger junger Mann verhaftet.
Geheimral his f.
uf ſeid.
der Welt, daß ihr wieder ftolz
e zu ſein!“
De Meſek medauiemn Nal Barulf
zugänt
und
gen unt
London. Der Herzog von Kent nahn am tei. Die mei
Montag abend an dem Jahreseſſen des Brennſtoſſe ſer Träume
Inſtituts teil und überreichte bei dieſer Gelezen ſtreten, verla
heit dem deutſchen Chemiker Prof. Dr. Friedrich / dr unter Zur
Bergius aus Heidelberg die Melchett=Medgille, en Gevöhnl
Bergius hat bekanntlich auf dem Gebiet der Ge, 1h0 von der a
winnung von Oel aus Kohle Pionierarbeit ge In der ſie ſch
leiſtet. Unter den Ehrengäſten befand ſich auch z ſ verdächtig
der deutſche Botſchafter von Hoeſch. In ſeiner büngnisſtraie
Rede erinnerte der Herzog von Kent daran, daß iſler das hin
die Melchett=Medaille bisher viermal verliehen 1 0 die kleinen
worden ſei, und zwar an einen deutſchen Indu ziſe Küſte anl
ſtriellen, einen ſchwediſchen Wiſſenſchaftler, einen 1 Anählich h
amerikaniſchen Induſtriellen und einen engliſchen 1 8 Geſhäft
Dicelt. —
Profeſſor.
Nken M
Der Mörder Knoſpe hingerichtet.
uäe (
Oels. Am 13. November 1934 iſt der am 1041
2. Oktober 1911 geborene Joſeph Knoſpe in Leß?
hingerichtet worden. Knoſpe war am 22. Män*
1934 vom Schwurgericht Oels wegen Raubmordess hu Lat
an der Kolonialwarenhändlerin Elſe Weinert u4 30
Freyhain zum Tode verurteilt worden. 90
preußiſche Miniſterpräſident hat von ſeinem 9
gnadigungsrecht keinen Gebrauch gemacht, da d 1
Verurteilte, der wiederholt, darunter wegel
ſchweren Raubes vorbeſtraft iſt, ſein Opfer, d82
ihm früher ſogar wohltaten erwieſen hatte i1.
roheſter Weiſe zu Tode gemartert hat.
Dran
Maluſchka prazeß.
And
Budapeſt. Zu Beginn der Verhandlung M
Uerſhiedene
Montag im Matuſchka=Prozeß beantragte
Verteidiger Dr. Legay, mit Matuſchka ein Expelt, 1 Me8 wurde
Mit dieſen Worten entließ der Führer und Reichskanzler den Schulkreuzer „Emden”, der jetzt von
Wilhelmshaven aus ſeine achtmonatige Auslandsreiſe antrat. (Links der Kreuzer „Leipzig”.)
Rundfunk=Prozeß.
Schon 1928 ſchwere Vorwürfe
Uet eieheltn en
der langjährige Leiter der erſten Mediziniſchen
Klinik au der Berliner Charité, iſt kurz vor
Voll=
endung ſeines 71. Lebensjahres auf ſeinem
Alters=
ſitz in Brombach bei Lörrach in Baden geſtorben.
Mit ihm hat die deutſche Wiſſenſchaft einen ihrer
Größten verloren, der durch ſeine hervorragenden
Arbeiten auf dem Spezialgebiet der inneren
Me=
zin weit über die Grenzen des Reiches hinaus
rühmt geworden iſt.
gegen die Mißwirtſchaft im Rundfunk.
Berlin. Die Dienstagverhandlung im
Nund=
funkprozeß begann mit der Verleſung einer Reihe
vertraulicher Rundſchreiben, die der Angeklagte
Dr. Bredow 1928 als Rundfunkkommiſſar an die
einzelnen Sendegeſellſchaften gerichtet hatte, und
aus denen hervorgeht, daß ſchon damals ähnliche
ſchwere Vorwürfe, wie jetzt in der Anklage, gegen
die leitenden Perſönlichkeiten des Rundfunks
er=
hoben worden waren.
So wird in einem dieſer Rundſchreiben davon 1
geſprochen, daß in einer Sitzung des
Verwaltungs=
rates der Reichspoſt vom März 1928 ein Redner
erklärt habe, es ſei ihm aufgefallen, daß die
Sendegeſellſchaften zum Teil recht
merkwürdig wirtſchafteten, viel zu
hohe Dividende und obendrein noch Tantiemen
ausſchütteten. Ein anderes Mitglied hatte
da=
mals den Luxus und die Großzügigkeit der
Geſell=
ſchaften in bezug auf die Gehälter gerügt.
Der Staatsanwalt weiſt ferner darauf hin,
daß in einem der Rundſchreiben geſagt wurde, den
Anſchuldigungen ſei bereits nachgegangen, und es
ſeien entſprechende Verfügungen getroffen worden.
Wenn, der Reichspoſtminiſter ſich zu derartigen
Maßnahmen veranlaßt geſehen habe, müßten die
Vorwürfe doch richtig geweſen ſein.
Der Vorſitzende verlieſt dann ein veiteres
ver=
trauliches Rundſchreiben Bredows vom 17.
Okto=
ber 1998, in dem über eine Sitzung des
Urbeits=
ausſchuſſes des Verwaltungsrates der Reichsnoſt
berichtet wird, daß infolge von Gerüchten die
Auffaſſung entſtanden ſei, im Rundfunk würde
eine Gehaltsmißwirtſchaft getrieben. Bredow ſei
es aber gelungen, „die Dinge zu klären”, ſo daß
auf die Einſetzung eines Unterſuchungsausſchuſſes
verzichtet worden ſei. Er habe „im allgemeinen”
den Nachweis erbracht, daß die Leiter der
Reichs=
rundfunkgeſellſchaft, nicht beſſer bezahlt würden
als die Leiter großer Kunſtinſtitute. In „
Einzel=
fällen” ſei jedoch auf eine Ueberſpannung
hinge=
wieſen worden.
Dann wurde noch eine Reihe anderer
vertrau=
licher Rundſchreiben verleſen, in denen geſagt
wird, daß im Verwaltungsrat der Reichspoſt die
auf Grund der Notverordnungen gekürzten
Spit=
zengehälter bei den Rundfunkgeſellſchaften noch
immer als viel zu hoch beanſtandet worden ſeien.
Berlin. In der weiteren Erörterung der
vertraulichen Rundſchreiben Bredows, im
Rund=
funkprozeß werden die Gehaltsfragen oeim
Rund=
funk erörtert und von Dr. Bredow die hohen
Ge=
hälter begründet.
Der Vorſitzende ging dann auf den erſten Punkt
der Anklage gegen Bredow ein. Bredow hat ſich
aus der Kaſſe der Reichsrundfunkgeſelſchaft
ver=
ſchiedentlich Vorſchüſſe zahlen laſſen. Bredow
er=
klärte dazu, er ſei der Auffaſſung geweſen, daß
eine Entnahme, wenn er ſein Scheckbuch nicht zu=
Hand gehabt habe, aber eine Rechnung habe
be=
gleichen müſſen, keinen Schaden für die R.R.G.
bedeutete, da ja bei der nächſten Zahlung an ihn
alles habe abgebucht werden können. Verluſte
ſeien nicht entſtanden. Die Höchſtſumme habe
vielleicht 10 000 RM. betragen. Sein Bankkonto
habe er bei einer Filiale am Belle=Alliance=Platz
gehabt. Es ſei oft zu zeitraubend geweſen,
dort=
hin zu ſchicken.
Der Buchſachverſtändige Donath berichtete über
die Prüfung dieſer Entnahmen, daß er auf ein
Konto „Verſchiedenes” geſtoßen ſei, das
außer=
ordentlich hoch geweſen ſei. In den Jahren 1927
bis 1932 hätten die Entnahmen 169 280 RM.
be=
tragen. Aus dem Konto geht klar hervor, daß
Bredow, die RRG. als Bankkonto angeſehen
habe.
Es wurden dann die Gehalts= und
Tantieme=
zahlungen an Bredow erörtert. Bredow erklärte,
er habe an Gehalt 28 500, ſpäter 22 000 und in
den letzten Jahren, nach Erhöhung ſeiner Bezüge
auf ein Miniſtergehalt rund 30 000 RM. bezogen.
Der Buchſachverſtändige Donath ſagte auf
Be=
fragen: Nach Prüfung aller Unterlagen der
ein=
zelnen Sendegeſellſchaften der R.R.G. und der
Funkdienſt=G.m.b. H. hat Bredow insgeſamt in den
ſieben Jahren ſeiner Tätigkeit ein Einkommen aus
dem Rundfunk von 397 418 RM. bezogen.
faſt 40
ment mit Strammino=Mescalin vorzunehnelt. 4 hust Dabei
Dieſe kognakartige Flüſſigkeit ſei bereits m 1 kelle, der
einigen ausländiſchen Staaten verſuchsweiſe zt 1 hAuſte, Ungefäl
Ueberführung von Verbrechern verwendet wadel, Ne5 dh ſe de
die ihre Taten hartnäckig leugneten. Eine Eil 1 9
ſpritzung mit dieſer Flüſſigkeit verſetze den W Heſei de
geklagten in einen Zuſtand, in dem er all eine Ahul
Gedanken ausſpricht. Vielleicht könne ma äuf
dieſe Weiſe von Matuſchka die Wahrheit iek 1
ſeine Beweggründe erfahren.
Das Gericht lehnte den Antrag ab, mit de
Begründung, daß die ungariſche Rechtſprechud
als Hauptgrundſatz die freie Ausſage des And”
klagten ohne Anwendung von Zwangsmitteln 10
ſehe.
Darauf wird das Zeugenverhör fortgeſetzt. Den=
Vorſitzende läßt zwei im Saal ſitzende
Perſoten=
verhaften, weil ſie ſich durch ihre Ausſagen dens
Mitwiſſerſchaft an dem Attentat von Bia Torb.90l
verdächtig gemacht hatten. Der eine iſt ein Tiſchd
ler namens JIgnaz Nemeth, der andere der Va0
rieté=Agent Ernſt Daranyi. Deren den Angeklagd Muahie
ten entlaſtenden Ausſagen werden, rber daun vong Am
zwei weiteren Zeugen gänzlich entkräftet, d0 44.
beide den Hellſeher Leo gekannt hatten Sie ſa9)”
ten aus, er ſei ein ganz gewöhnlicher Gaukler 921 ig
weſen, der überhaupt nicht hypnotiſieren konliet 4.
Im weiteren Verlauf der Verhandlung konmt hiü
es zu einem Zuſammenſtoß Matuſchkas mit dell .
Vorſitzenden, als Matuſchka eine eintretendo
Journaliſtin fortwährend anſtarrt, ohne auf di
an ihn gerichteten Fragen zu hören. Er erhält
hierfür fünf Tage Dunkelhaft.
die drei neuen Wunder der Weſ.
We ſſeMgrkanfſell.
Rom. Marconi, der ſich gegenwärtig in 29
don aufhält, hat in einem Interview die dil
neuen Wunder erwähnt, die in nächſter Zukund
Schwerer Kraftwagenunfall.
Pfaffenhofen a. d. Ilm (Oberbayern).
Am Montag, um 21.30 Uhr, fuhr ein aus München
kommender Kraftwagen am Ortseingang des
Dorfes Haimpertshofen in voller Wucht auf die
dortige uralte Linde auf. Von den ſechs
In=
ſaſſen des Wagens wurden fünf Perſonen nehr
oder minder ſchwer verletzt, ſo daß ſie in das
Krankenhaus Pfaffenhofen eingeliefert werden
mußten,
durch Vervollkommnung der drahtloſen Uedertus
gungen verwirklicht würden. Dazu gehören de
kinematographiſchen Fernſehen, der Ereigniſſe.
dem Augenblick, wo ſie ſich zutragen — chnli”
der jetzt ſchon erfolgenden Rundfunkreportagen.
die baldige drahtloſe Uebertrngung von Votz.
graphien von einem Ende der Welt zum adere
und das praktiſche Fernſehen über den Odehi
Bergwerksunglück bei Cordoba.
Madrid. Auf einer Grube in der Nähe 2.
Cordoba entſtand durch eine verfrühte Erploſg.
bei einer Sprengung ein Erdrutſch. Eine Reilt=
Arbeiter wurde verſchüttet; drei von ihnen dobe
ten nur noch als Leichen geborgen werdeſl P.
weitere erlitten ſchwere Verletzungen=
voch, 14. November 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 315 — Seite 9
Tatte
Fruht Rum — heute Chineſen!‟ Das iſt
die nchu Parole, unter der die amerikaniſchen
Schmugter heute arbeiten. Als mir dieſe
nenſcheenreundliche Parole dieſer Tage zum
rſten „Arle unter die Augen kam, habe ich ſie
enau uſimißtrauiſch betrachtet, wie Sie das jetzt
un. hn daß mit Alkohol, Tabak und
ähn=
ichen imigen Schmuggelgeſchäfte betrieben
wer=
en, dügiſt ja weiter nichts Neues, — aber daß
uch Aſſtiſchen eine „Schmuggelware” ſein
kön=
en, Au klingt doch zunächſt recht unglaublich.
rrotzdüngibt es das tatſächlich, zwar nicht hier
ums aber drüben in Amerika.
Dieſ kinwanderungsgeſetze der Vereinigten
taatelnverden augenblicklich mit aller Strenge
behandhot. Andererſeits aber gibt’s noch
im=
her einn ganze Menge Menſchen auf der Welt,
ſie Aukzeika für ein Paradies anſehen, wo die
Dollanznur ſo auf den Bäumen wachſen und
araufu mrten, gepflückt zu werden. Kein
Wun=
er, daß dieſe Menſchen mit aller Gewalt
dar=
uf drnen, dorthinein zu kommen, wenn nicht
uf gezuem Wege, dann auf Umwegen. Und
verneſt denn kaum eine Nacht, in der nicht
eine Kſtenfahrzeuge oder alte
Transport=
chiffe, 0 zu nichts anderem mehr zu verwenden
nd.a den zugänglichen Stellen der
lang=
ſtrechte Weſt= und Oſtkü en der Vereinigten
ſtaateh anlegen und ihre Menſchenfracht an
nd n. Die meiſten dieſer Leute, die das
her Träume auf ſolche abenteuerliche
Weiſe ihreten, verlaſſen es ſchon nach einiger.
Zeit uder unter Zurücklaſſung ihrer ſämtlichen
Jlluſioxe. Gewöhnlich werden ſie über kurz
der lan von der amerikaniſchen Polizei
auf=
eiat fegrifffin der ſie ſich durch mangelnde
Sprach=
and Eenntnnſſ verdächtig machen. Nach Verbüßung
iner hängnisſtrafe werden ſie dann
depor=
tent durſert. Aer das hindert nicht, daß in der
näch=
rmal wen Nſick die kleinen Schmuggelfahrzeuge
wie=
utſchn r am 11 Küſte anlegen.
Denn lmählich hat ſich ein reges und
ein=
wäglichte Geſchäft aus dieſem
Menſchenſchmug=
entykelt, — ein ſehr dunkles Geſchäft, und
in dun en Männern betrieben. Hauptſächlich
ben äſ Gangſters, die früher Alkohol
ge=
ſmugge: haben, es auf Chineſen abgeſehen,
„e wag ihrer Bedürfnisloſigkeit, allgemein
ſchätzz Arbeitskräfte ſind. Beſonders ihre
„neſiſſhr Landsleute, die in New York, San
unzifst, Chikago Wäſcherei n oder
Reſtau=
mts! ſr iben, beſchäftigen mit Vorliebe auch
ineſiſſt Arbeiter. Sie zahlen gern eine
ge=
ſiſſe unne an die „Agentur” auf Britiſch=
Geſtinvty, die ihnen dann gern „Das
Ge=
wünſchüe hereinſchmuggelt. Vor ganz kurzer Zeit
ſt max n dieſer berüchtigten Agentur auf die
Spur hummen, und zwar auf ganz dramatiſche
Ttſeywood in New Jerſey hatte die
Bun=
despo lx ſchon einige Zeit eine Villa
beobach=
tet, diſ n einem verwilderten Park ſtand und
die duc verſchiedene Umſtände verdächtig war.
Eihesslges wurde nun das Haus umzingelt
und du wucht. Dabei fand man in einem
unter=
idiſch ky Keller, der erſt mühſam aufgebrochen
berden nußte, ungefähr 20 gefeſſelte Chineſen,
die anzuen, daß ſie der Reſt eines
Schmuggel=
kansrens von faſt 40 Chineſen ſeien. Aus dem
Mund? teſer Leute, von denen einige ein paar
brockehingliſch verſtanden, hörte man nun die
Gbenteleliche Art und Weiſe, wie die
Schmugg=
er zunleike gingen. In den Laderäumen von
leinem (ten Frachtdampfern wurden die
Men=
ſchen iſ See gebracht und in der Nähe einer
leineng jafenſtadt an Land geſetzt. Dann wur=
Een ſiet gelrecht verpackt und in Laſtwagen nach
New sſey transportiert, wo nach langen Ver=
handlungen ein Teil des „Transportes” an
Wäſchereibeſitzer vermietet wurde. Der Reſt
wurde gefangen gehalten, bis ſich andere
gün=
ſtigere Geſchäfte mit ihnen machen ließen.
Die Polizei hat nun mit aller Schärfe die
Verfolgung dieſer verbrecheriſchen
Menſchen=
ſchmuggler aufgenommen und hat jetzt, wo Sie
dies leſen, hoffentlich ſchon das Neſt ausgehoben
und die Gangſters dingfeſt gemacht.
Es muß doch nicht immer ein Kriminalroman
ſein, in dem ſolche ſchauerlich =phantaſtiſchen
Sachen paſſieren. Ich finde jedenfalls, daß die
Geſchichte von dieſem Menſchenſchmuggel alle
Phantaſieblüten der Kriminalſchriftſtellerei in
den Schatten ſtellt.
Dill.
Ja, lo ein dudelsack.
Mancherlei neuartige Inſtrumente haben bei
uns in Deutſchland den Dudelſack zurückgedrängt.
Noch unſere Großmütter erzählten, daß in ihrer
Jugend kein Jahrmarkt, kein Volksfeſt ohne
Dudelſackpfeifer, die auf Straßen und Plätzen
muſizierten, denkbar w. Bei einigen deutſchen
Volksſtämmen finden wir jedoch auch heute noch
den Dudelſack. Es gibt richtige Dudelſackkapellen,
die zum Tanz aufſpielen.
Am häufigſten finden wir den Dudelſack in
unſeren Zeiten in Schottland, wo die
Dudel=
ſackpfeifer, im kurzen Schottenröckchen, den
Regi=
mentern voranziehen und ihre Weiſen blaſen.
Viele Bilder und Darſtellungen früherer Zeiten
belehren uns, daß der Dudelſack als
Muſikinſtru=
ment hoch in Gunſt ſtand. Eins der bekannteſten
Bilder iſt der Dudelſackpfeifer Dürers, aus dem
Jahre 1514, eine ſeiner Darſtellungen von
Volks=
typen jener Tage.
Der Dudelſack beſteht, aus einem ledernen
Schlauch oder Sack, dem Windbehälter. Am
oberen Ende befindet ſich eine Röhre, durch die
der Spieler die Luft in den Schlauch bläſt, d n
er vor ſich hält, während er ihn mit dem Arm
an ſich drückt. Durch dieſen Druck wird die Luft
in eine Art Oboepfeife mit ſechs Löchern
ge=
trieben, auf der die Melodie geſpielt wird.
Außerdem ſind noch die ſogenannten Hummeln,
das ſind ganz tief brummende Pfeifen, oberhalb
des Schlauches befeſtigt, je gewiſſermaßen die
tiefe Begleitung ſpielen.
Anfang des 17. Jahrhunderts kannte man
4 verſchiedene Dudelſackpfeifen, nämlich die
Schäferpfeife, das Hummelchen, die Dudey und
den Bock. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde
der Dudelſack ſelbſt an den Höfen viel geſpielt.
Nach dem franzöſiſchen Dudelſack „Muſette”, iſt
auch ein franzöſiſcher ländlicher Tanz benannt,
und in Bachs Engliſchen Suiten gibt es eine
wirkliche „Muſette”, ein kleines, kunſtvolles
Tonſtück im Sechsachteltakt.
Geſchichten von der Schulbank.
Eine Aufnahme aus dem Mittelalter?
Wäre die Photographie nicht eine Erfindung
neueren Datums, ſollte man es meinen. Es iſt
ein Dudelſackpfeifer von einem ſtilechten
Muſik=
feſt auf der Marksburg am Rhein.
Lehrer erzählen von ihren Schülern.
Die Geſchichten, die ſich Erwachſene von
Schulkindern erzählen, ſind ſelten orignell und
noch ſeltener wahr. Und doch fehlt es in keiner
Schulklaſſe an jenen kleinen köſtlichen Epiſoden,
die in den erſten Unterricht ein frohes Lachen
bringen, und die verdienen, daß ſich auch „och
andere an ihnen erfreuen. Die Erlebniſſe, die
Lehrer und Lehrerinnen im folgenden von ihren
Schülern berichten, haben den Vorzug der
Echt=
heit. Der Leſer wird hoffentlich finden, daß es
ihnen auch an Originalität nicht fehlt.
Die Zwillinge.
Zwei Zwillingsbrüder, die ich in meiner
Klaſſe hatte, waren nicht zu unterſcheiden. Ich
rief den einen beim Namen des anderen, lobte
und ſtrafte den falſchen, kurz, die ärgerlichen
Verwechſlungen wollten kein Ende nehmen.
Plötzlich winkte Rettung, einer der Zwillinge
trug eines ſchönen Tages einen blauen
Samt=
anzug und war damit hinreichend
gekennzeich=
net. Alles ſchien jetzt zu klappen. Nach einigen
Tagen ſah ich den einen ſtrafend an und ſagte:
„Willi!”
„Ich bin nicht Willi!” erwiderte er.
Erſtaunt fragte ich ihn, warum er denn die
Kleider ſeines Bruders trage.
„O‟, ſagte er, „den neuen Anzug bekommt bei
uns immer der, der zuerſt aufſteht.”
Zu was hat man Ohren?
Die Kleinſten ſtudierten das Kaninchen. Bald
hatten ſie entdeckt, daß es auffallend lange
Ohren hat.
„Warum ſind ſie ſo lang?” frage ich.
Um ihren Gedanken eine beſtimmte Richtung
zu geben, ſtellte ich einem wackeren kleinen
Burſchen eine zweite Frage:
„Zu was haſt du denn deine Ohren, Peter?‟
Prompt kommt ſeine Antwort:
Zum Waſchen."
Der Böſewicht.
Rudi kam jeden Tag zu ſpät zur Schule. Ich
war darüber ärgerlich, zankte ihn aus und gab
ihm ſchließlich, als alles nichts half, einen Klaps
hinter die Ohren.
„Rudi,” ſagte ich, „weißt du, warum du
be=
ſtraft wirſt?"
Da ſchwoll Rudi die Zornesader. Noch unter
Tränen murrte er:
„Erſt ſchimpfſt du mich, dann ſperrſt du mich
ein, dann hauſt du mich. Und jetzt weißt du
nicht einmal, warum.”
Einer, der heiraten will.
Eines Morgens (ſo erzählt eine Lehrerin der
Grundſchule) kommt ein kleiner Junge zu
mei=
nem Pult, legt ein kleines Käſtchen vor mich
hin und ſagt, es ſei für mich. Ich öffne, es
ent=
hält einen Ring.
„Wie nett, Mäxchen,” ſage ich, „woher haſt
du denn den ſchönen Ring bekommen?”
Er erklärt, er hat ihn in einem Glücksbeutel
für 10 Pfg. gefunden . . . „und bitte, Fräulein,
wollen Sie mich heiraten, wenn ich groß bin?”
Ich ſtelle ihn zufrieden, indem ich ihm
ver=
ſpreche, daß ich mir die Sache einmal durch den
Kopf gehen laſſen will.
Ein Frechdachs.
Ein richtiger kleiner Bengel von 13 Jahren,
ſo erzählt eine andere Lehrerin, gibt in der
Klaſſe häufig Anlaß zum Tadel. Schließlich ſage
ich ihm:
„Ich möchte gerne mit deinem Vater
ſpre=
chen. Sage ihm, er möchte doch morgen
vormit=
tag einmal bei mir vorbeikommen.”
Da ich am nächſten Tag vergeblich auf den
Beſuch des Vaters warte, ſtelle ich den Jungen
zur Rede:
„Haſt du deinem Vater ausgerichtet, was ich
dir geſtern geſagt habe?"
„Ja, Vater meint, beſuchen kann er Sie nicht
gut. Aber wenn Sie mit ihm ſpäzieren gehen
wollen, da würde er ſich ſeh freuen.”
Die erſten
Cebens=
verſicherungen.
Von H.
Ludwig.
Das Beſtreben des Menſchen, ſich vor den
Folgen unerwarteter Schickſalsſchläge zu ſchützen
und ſeine Angehörigen vor plötzlich
herein=
brechender Not zu ſichern, geht weit in die
vergangenen Jahrhunderte zurück. Schon im
Mittelalter kannte man Verſicherungen in
denen die von einer Feuersbrunſt Geſchädigten
von den übrigen Mitgliedern mit Holz und
Lebensmitteln verſorgt wurden. Ebenſo ſind
ſchon frühzeitig Seeverſicherungen bekannt, die
ihre Mitglieder gegen Schäden von Wind und
Wetter auf hoher See verſicherten. Im 17.
Jahrhundert kamen die erſten Vereine zur
gegenſeitigen Vererbung, ſowie
Innungsſterbe=
kaſſen auf, ſogenannte „Totenlade” doch fehlte
dieſen Einrichtungen jegliche ſtatiſtiſche und
mathematiſche Grundlage.
Als Begründer der erſten Lebensverſicherung
kann der Pfarrer Dr. William Aſſheton zu
London angeſehen werden. Der Geiſtliche, der
als erſter die Idee einer Lebensverſicherung
hatte, ſtieß bei ihrer Ausführung zwar auf
lebhaften Widerſpruch, ließ ſich aber nicht
da=
zu bewegen, ſeinen Plan fallen zu laſſen. So
kam es, daß am 4. Oktober 1699 die Statuten
der „Verſicherungs=Geſellſchaft für Witwen
und Weiſen” in einer General=Verſammlung
der Korporation der Krämer in London
an=
genommen wurden. Aus den Bedingungen
die=
ſer erſten Lebensverſicherung erſehen wir, daß
ein verheirateter Mann im Alter bis zu 30
Jahren ſich bis zu 1000 Pfund verſichern
durfte, wer nicht über 40 Jahre alt war, konnte
nur 500 Pfund zeichnen und wer das 60.
Lebensjahr noch nicht überſchritten hatte, 300
Pfund. Die Angehörigen der zum Tode
Ver=
urteilten oder Selbſtmörder hatten keinen
An=
ſpruch auf eine Rente. Berufsmäßige Seefahrer
und Reiſende, die ins Ausland fuhren, wurden
zu dieſer Verſicherung nicht zugelaſſen. Im
übrigen erhielten die Witwen nach dem Tode
des Verſicherten 30 Prozent des Kapitals. Der
Andrang zu der engliſchen Geſellſchaft war
gleich im Anfang ſehr groß, ſo daß das
Unter=
nehmen raſch aufblühte. Nach dem Tode ihres
Schöpfers im Jahre 1711 entdeckte die
Geſell=
ſchaft, daß man ſich bisher in den
Berechnun=
gen geirrt habe und die ausgezahlten Renten
viel zu hoch bemeſſen waren. Aus dieſem
Grunde ſetzte man die Rente auf 18 Prozent
herab, doch auch das konnte nicht verhindern,
daß die Verſicherung im Jahre 1745 ihre
Zah=
lungen einſtellen mußte. Die Regierung
Eng=
lands ſah jedoch in der Inſtitution der
Lebens=
verſicherung eine nützliche volkswirtſchaftliche
Einrichtung und bewilligte ihr für die Dauer
von 35 Jahren einen jährlichen Zuſchuß von
3000 Pfund Sterling.
In Deutſchland wurde erſt im Jahre 1827
die erſte große Lebensverſicherungsbank in
Gotha auf Gegenſeitigkeit gegründet. In Lübeck
entſtand faſt zur ſelben Zeit die erſte
Lebens=
erſicherungsgeſellſchaft auf Aktien.
Chomas
Imdet den Teg.
Anxüklen Abend iſt Thomas im Dorfe
an=
bekomanf. Die Nacht hat er im tiefſten Schlaf
verbreſh Am frühen Morgen iſt alles ſtill im
baus rnr die Mäuſe hört Thomas auf den
Velenkmen. In den Scheunen und Ställen iſt
S laug das Vieh brüllt, die Menſchen reden
Ina ſa wer, die Maſchinen ſummen. Gern hätte
9omlBein Frühſtück: ſchwarzes Brot, Butter,
Nuchht lber er geht über den Hof, durch das
1dr u Ndie Dorfſtraße hin zum Höhenweg. Der
ſrt Eſauf auf den Hügel. Oben, wo nach
ellens Visſen der Wald beginnt, ſteht eine
Nt.5 yr verweilt Thomas. Er blickt auf das
Dai kmt, und über das Land im weiten
Um=
kels.” tarmloſe Stille überall, tiefer Friede,
Sebli iegt das Dorf in der Mulde, anmutig
da Unir Wieſen= und Ackerflecken wie ein
Lepviehdermuſterte Land, die Wälder auf den
Dügelßſen am Horizont, werden leicht vom
W
wwegt, quer durch das Landſchaftsbild
Bach, mit Waſſerglanz da und dort,
de ern Pappeln, die wie ſinnende Figuren
ſtehendt
ruft es in der Tiefe, zum Hügel
Nerau / ch omas iſt gemeint — er weiß es, er
we
wer die Ruferin iſt. Aber er möchte
eimmn. ganz allein, er möchte einen Ge=
„untel nieter ſpinnen, eine wichtige Entſchei=
JungMafem. „Hallo!” ruft es nun auf halber
Dugekele. Und ſchon kommt ein rotes Kopf=
1üc licht. Thomas meldet ſich nicht. „Hallo,
hort er in nächſter Nähe. An der Bank
9) a. Sie iſt außer Atem und rot im
Geſick
ſchaut das Mädchen an. „Magda iſt
ja”, denkt er, und dieſer Gedanke
verdrängt den anderen, den er hat ausſpinnen
wollen; daß alles hier ſchön und liebenswert ſei.
daß er aber nicht bleiben könne.
Nun geht er neben dem Mädchen den
Hügel=
weg hinab zum Dorf. Magda iſt gut zu ihm,
fragt ihn nicht aus, redet leichthin von
Alltags=
dingen — ſie gibt ſich ganz ſo, als ſei nichts
ge=
ſchehen, als ſei Thomas am Abend zuvor nur
vom Acker, nicht nach einer langen,
geheimnis=
vollen Abweſenheit heimgekehrt. Am Dorfrand
aber legt ſie ihm die Hand auf die Schulter und
flüſtert: „Thom, ich ahne, was los iſt mit dir —
du kannſt reden — immer hab’ ich Verſtändnis
gezeigt — immer war ich vernünftig.”
Ein ſeltener Widerſtreit der Gefühle wird
wach in Thomas: er möchte der Zärtlichkeit des
Mädchens zärtlich begegnen, aber es ſtellt ſich
gegen dieſe Regung ein kalter Trotz.. . und ſo
kommt es, daß er ſich ohne ein Wort von
Magda wendet. Er geht in den väterlichen Hof
und in das Haus. Am Tiſch ſitzt er ſtumm neben
dem Vater. Er fühlt, daß ab und zu ein
for=
ſchender Blick ihn trifft, er weiß, daß der Vater
nicht mehr lange wird ſtumm bleiben können —
er erwartet harte Worte.
„Ich verſteh dich nicht, Thom”, ſagt der Vater
ungewohnt gütig. „Alles hier in der Heimat iſt
gut für dich gerichtet: der Hof kommt in deine
Hand, Magda wird dir die beſte Frau ſein —
und du biſt das zweitemal davongelaufen.
Wo=
hin eigentlich? Was trieb dich fort und was
wieder zurück?"
Wiederum wird ein ſeltſamer Widerſtreit der
Gefühle in Thomas wach; er hat des Vaters
Härte erwartet und nun des Vaters Güte
er=
lebt, er hat auf Härte, mit Härte erwidern
wollen und kann jetzt nur ſagen: „Ach, ich verſteh
mich ſelbſt nicht mehr!“
Thomas eilt, als ob er einem fremden Willen
folge, aus dem Haus. Wiederum geht er den
Höhenweg empor. Es iſt ſtrahlend heller Tag
geworden. Das Land im weiten Umkreis iſt
vom Sonnenſpiel wie verklärt: die Glanzſtellen
des Bachs, die Pappeln, die Landwellen, die
be=
waldeten Höhen am Horizont . . . alles, was als
Heimat vor Thomas: Auge tritt, erſcheint ihm
wie in ſolcher Schönheit nie geſehen. Auch dieſes
Erlebnis löſt einen Widerſtreit der Gefühle in
Thomas aus: „Ein Paradies,” denkt er, „aber
ich muß mich ſelbſt daraus vertreiben.”
Ohne Ziel geht Thomas über die bewaldete
Hügelhöhe. Des Vaters Frage klingt ihm im
Ohr: „Was trieb dich fort und was wieder
zurück?‟ O — er möchte gern ſich ſelbſt die
Ant=
wort geben! „War es Fernweh, was mich aus
der Heimat, und Heimweh, was mich in der
Ferne zur Heimat trieb?” ſo fragt und quält er
ſich. Und er quält ſich weiterhin mit Fragen.
und findet wiederum nur Worte: „Ich verſteh
mich ſelbſt nicht mehr!“
Nun geht er einen Pfad ſteil hügelabwärts,
vorbei an Baumrieſen, deren Wurzelſtränge in
phantaſtiſch, ja geſpenſtiſch anmutender Formung
aus dem Boden wuchern, wieder zurückgreifen
in das Erdreich und darin ſich feſt verpflanzen,
den Bäumen zum ſicheren Halt. Tauſendmal in
ſeinem Leben iſt Thomas dieſen Pfad gegangen,
tauſendmal iſt er über die Wurzelſtränge
ge=
turnt.. . niemals aber hat er ſie anders als in
ihrer reinen Erſcheinungsform geſehen. Heute
jedoch wird wie ein plötzlich aufflammendes
Licht ein Gedanke in ihm, der wiederum eine
Frage ſtellt: „Sind, den Wurzeln dieſer Bäume
gleich, Triebe in mir, die herauswuchern aus
dem für mich beſtimmten Daſeinsraum und mich
haltlos machen, wenn ſie nicht wieder
zurück=
finden?" Thomas entdeckt, daß aus dem
Wald=
boden auch Wurzelſtränge ragen, die nicht zurück
ins Erdreich gefunden haben, ſondern verloren
in die Höhe treiben. Und ſein Gedankenſpiel
wird neu erregt: „Das ſind kranke Triebe am
Baumkörper, die dieſem den Halt ſchwächen.
Thomas iſt mit einem Male zur Klarheit
über ſich ſelbſt gekommen und in hohem Maße
erregt ob der ihm gewordenen Beglückung durch
die Selbſterkenntnis. Er weiß nun mit
inner=
lichſter Sicherheit, was ſeither in ſeinem Leben,
ihm ſelbſt zum Räteſl, mit ihm geſchehen und
warum es geſchehen iſt: er iſt haltlos geweſen,
wurzellos im Heimatbereich ... und ein aus
die=
ſer Erkenntnis heraus werdender Wille wird
ge=
nügen, um ihm Feſtigkeit zu geben für ein Leben
im richtigen Lebensraum, der in der Heimat iſt.
Schnell kehrt er um auf ſeinem zielloſen
Weg. Den Hügel eilt er hinab ins Dorf, die
Dorfſtraße hin zum väterlichen Hof. „Wo iſt
Magda?” fragt er den Vater. „Ich weiß nicht,
ob Magda noch da iſt für dich”, ſagt der Vater
ſtreng. „Du ſollteſt gute Worte für mich haben,
Vater, jetzt, wo. . ." Thomas kommt nicht dazu,
dem Vater eine Erklärung zu geben.
Magdas rotes Kopftuch taucht uf hinter
einem Pferdegeſpann auf der Straße. Thomas
eilt hinzu: „Ich bleibe, Magda!” ſagt er laut
und feſt, ſo daß das Mädchen empfinden muß,
wie ernſtlich Thomas den Willen hat. Aber ſie
ſchaut ihn mit einer ſtummen Frage an. „Ich
weiß, was du denkſt. Magda; das haſt du ſchon
einmal geſagt und biſt doch nicht geblieben..
Stu. m gehen Magda und Thomas neben den
Pferden durch das Dorf und hinaus auf das
Feld. Es iſt hoher Mittag. Die Schatten der
Baumreihe auf dem Feldweg ſpielen über ſie
hin, hüllen ſie ein und geben ſie frei in die
Sonne, wieder und wieder. Und wieder und
wieder ſagt Thomas: „Ich bleibe!” Und ſtets
hat Magda die ſtumme Frage im Blick, den
Zweifel an der Wahrhaftigkeit des Entſchluſſes.
Weit draußen aber vor dem Dorf, im freien,
gleißenden Geſtrahl der Sonne fühlt Magda in
Handdruck, Kuß und Umarmung, daß Thomas
für ſich ſelbſt, für ſie, für die Heimat gerettet
L8D.
Ein Plauderſtündchen mit Charlotte Sufa.
Groß iſt ſie, ſchlank und blond, äußerlich
eigentlich gar nicht der Typ der Filmdiva, wie
man ſie ſich gemeinhin vorſtellt; nichts
Süß=
liches oder Zurechtgemachtes, eine ſchöne Frau
mit charaktervollem, ernſten Geſicht.
Die erſte Frage natürlich, wie ſie zum Film
gekommen iſt. Merkwürdigerweiſe von der Oper
her, der auch heute noch ein erheblicher Teil
ihrer künſtleriſchen Neigungen gehört. „Ja, ich
ſehe mir immer noch leidenſchaftlich gern gute
Opernvorſtellungen an, ich glaube, ich fehle bei
keiner einzigen Neuaufführung. Das iſt eine
meiner heimlichen Lieben.”
Von der Oper ging ſie dann zur Operette,
ihr Weg führte ſie über Düſſeldorf, Eſſen nach
Hamburg, bis Rudolf Nelſon ſie für Berlin
ent=
deckte und ſie in einer Revue herausſtellte. Da
ſah ſie dann wieder Richard Eichberg und
en=
gagierte ſie für ihren erſten Film „Der Prinz
und die Prinzeſſin”; einem ſtummen Film, der
einzige, den ſie geſpielt hat, mit Willi Fritſch
als Partner. Ihr großer Erfolg aber kam erſt
im Tonfilm „Der Tiger”, für den ſie von
Zeis=
ler engagiert war. Allerdings ging es ihr wie
ſo vielen anderen, ſie wurde durch ihre erſte
Er=
folgsprobe einſeitig abgeſtempelt und mußte
nun den gleichen Typ in einer Reihe anderer
Filme ſpielen, von denen „Der Greifer” wohl
der bekannteſte iſt. Aber es gelang ihr doch, den
Rahmen, in den ſie eingeſpannt werden ſollte,
zu ſprengen. Ihr eigentliches Gebiet eroberte
ſie ſich in dem Film „Zwei Menſchen”, in dem
ſie keine vampartige Frauengeſtalt zu ſpielen
hatte. Und ſie hat ſich auch ſpäter nicht wieder
in irgendeine Schablone hineindrängen laſſen.
Selbſt nicht in Amerika, wo ſie durchaus in
Rol=
len herausgeſtellt werden ſollte, für die ſie ſich
ſelbſt nicht beſtimmt fühlte. Sie ließ ſich nicht
in Hollywood von dem allmächtigen Gott
Dol=
lar in den Bann ziehen und tat recht daran.
Sie ging nach Deutſchland zurück. Wir feierten
ein Wiederſehen mit ihr im „Abenteuer im
Südexpreß”, und jetzt läuft ihr neuer großer
Bavaria=Film „Das Erbe in Pretoria” in allen
Filmtheatern. Als Partnerin von Paul
Hart=
mann und Guſtaf Gründgens hat ſie unter der
Regie von Johannes Meyer eine ſchauſpieleriſch
glänzende Rolle, die ihr auch lag. Sie hat ſich
Eddl Sucha-
viel von dieſem Film verſprochen, und die
Ent=
wicklung hat ihr recht gegeben.
„Beſondere Freude”, ſo plaudert ſie, „hat
mir die Arbeit in Geiſelgaſteig gemacht. Es ſind
herrliche Ateliers, dort zu arbeiten, iſt wirklich
ein Vergnügen.”
Merkwürdig, „Das Erbe in Pretoria” hat
ſie vor der Uraufführung überhaupt nicht
ge=
ſehen. Aber ſie hat beide Daumen gedrückt, daß
dieſer Film ein Erfolg würde, und das hat denn
auch geholfen.
Eine Frage nur nach ihren neuen Plänen:
An Ausruhen denkt ſie nicht, ſie dreht
augen=
blicklich noch einen Film für die Europa, und
dann wird ſie die Hauptrolle in dem Film
„Kameraden” ſpielen, der von der K. U. Delta
gedreht wird.
Liebe auf den erſten
Blick.
Jawohl, es gibt ſie! — Björnſons Frage.
Shaw bricht ſich die Beine.
Das gibt es wohl auch heute noch, obwohl
die Jugend ſachlicher geworden iſt. Die Liebe
auf den erſten Blick iſt wirklich nicht zu
ver=
achten. Ein Beweis dafür iſt der frühere
Prä=
ſident der Vereinigten Staaten, Calvin
Coo=
lidge, ein nüchterner, wortkarger Mann, dem
niemand ohne weiteres Neigung zu Romantik
zutrauen würde. Und doch wurde Coolidge von
der „Liebe auf den erſten Blick” ergriffen, in
ſo entſcheidendem Maße, wie es ſonſt wohl nur
ſelten geſchieht. Als er noch Student in
Nort=
hampton war, war er eines Tages gerade
da=
bei, ſich zu raſieren und blickte in ſeinen
Raſierſpiegel. Dabei ſah er, daß auf der andern
Straßenſeite ein junges Mädchen vorbeiging.
Sie war ſehr hübſch, vor allem aber waren
Haltung und Gang ſo elaſtiſch und ſchön, daß
er ans Fenſter ſtürzte und den eingeſeiften
Kopf hinausſtreckte und der jungen Dame
nach=
blickte, bis ſie verſchwunden war.
Er wohnte damals mit einem
Studien=
kameraden zuſammen, der ihn verwundert
fragte, was denn los ſei. „Hübſches Mädchen”
ſagte Coolidge in ſeiner wortkargen Art.
„Vermute, daß ich ſie heiraten werde.” Sein
Kamerad, der alles für einen Scherz hielt,
eilte nun auch ans Fenſter und verſuchte etwas
von der jungen Schönheit zu entdecken. „Wer
iſt ſie. Wie heißt ſie”, fragte er eifrig. Coolidge
zuckte die Achſeln. „Wie ſoll ich das wiſſen!
Ich hatte ſie noch nie geſehen und kenne ſie
demgemäß auch nicht!“
Es zeigte ſich nun aber, daß der Gegenſtand
von Coolidges plötzlich erwachter Schwärmerei
jeden Tag zu beſtimmter Stunde an ſeinem
Hauſe vorbeiging. Und jedesmal ſtürzte
Coo=
lidge aus Fenſter. Eines Tages trat auch ſein
Kamerad ſo rechtzeitig hinzu, daß er das junge
Mädchen noch genau ſehen konnte, und nun
war es ihm möglich, dem Freunde eine
Aus=
kunft zu geben, denn er kannte die junge
Dame. Sie war Lehrerin an einer in der Nähe
gelegenen Taubſtummenſchule. Der Kamerad
erbot ſich, Coolidge vorzuſtellen. Bald war die
Bekanntſchaft eingeleitet, und im Jahre 1905
heirateten die beiden.
Auch der norwegiſche Dichter Björnſon
ver=
liebte ſich auf den erſten Blick. Die
Bekanut=
ſchaft mit dem jungen Fräulein Karoline war
erſt wenige Stunden alt, als Björnſon ſie ſchon
fragte, ob ſie mit ihm einen Hügel
hinauf=
gehen wolle. Als die gleichfalls verliebte
Karoline das freudig bejahte, fügte Björnſon
eine weitere Frage hinzu: „Würden Sie auch
einen ſteileren Hang mit mir zuſammen
hinaufſteigen?‟ Daß Karoline auch dieſe Frage
bejahte, hat Björnſon in ſpäteren Jahren oft
als das größte Glück ſeines Lebens bezeichnet.
Bernard Shaw kam auf ſeltſame Weiſe zu
ſeiner Lebensgefährtin. Er ſtürzte eines Tages
mit dem Rade und brach ſich ein Bein. Der
Unfall trug ſich vor dem Hauſe der Familie
Towushend zu. Die junge Tochter des Hauſes
eilte ſofort zu dem Verunglückten und ſorgte
dafür, daß er ins Haus gebracht wurde. In
den nächſten Wochen pflegte ſie ihn. Shaw
war ſich ſehr bald darüber klar, daß es mit
ſeiner Freiheit vorbei ſein würde, wenn er
noch lange in ihrer Nähe bliebe. Einen Tag,
ehe das Bein geheilt war, ließ er ſich von
einem Dienſtboten Krücken beſchaffen und
zvollte davonhumpeln. Dabei aber ſtürzte er
die Treppe hinunter und brach ſich das andere
Bein. Er wurde ohnmächtig, und als er
wie=
der zu ſich kam, merkte er, daß Fräulein
Toſvnshend ſich ſeiner zum zweiten Male
an=
genommen hatte. Shaw war ſehr erſchöpft,
aber ehe er das Bewußtſein wieder verlor,
flüſterte er doch noch: „Wollen Sie meine
Frau werden?‟ Da ſeine Pflegerin darauf
freu=
dig Ja ſagte, war die Ehe ſomit eine
be=
ſchloſſene Sache.
Der italieniſche Freiheitsheld Garibaldi hat
auch eine ganz romantiſche Liebesgeſchichte
ge=
habt. Als er 29 Jahre alt war, im Jahre
1836, hielt er ſich in Braſilien auf, wo er gegen
die ſpaniſche Regierung kämpfte. Er war
da=
mals ziemlich ſchwermütig, hatte keine Freude
und eigentlich auch kein Lebensziel. Als er
eines Tages in der Kajüte ſeines Schoners
ſaß, ſah er am Ufer einige Mädchen. Sie
arbeiteten, und eine von ihnen war flinker als
die andern und hübſcher. Da fühlte ſich
Gari=
baldi von einem ſeltſamen Gefühl ergriffen.
Er begab ſich an Land und beobachtete die
Mädchen. Die eine, die ihm aufgefallen war,
verſchwand in einem Hauſe; Garibaldi folgte
ihr. Ihr Vater trat ihm entgegen und
be=
grüßte ihn freundlich. Das Mädchen ſaß an
einem Tiſch, erhob ſich aber lächelnd und kam
auf ihn zu. „Sie ſollen meine Frau werden!“,
ſagte Garibaldi. Dieſes Mädchen wurde
Gari=
baldis Frau und ſein tapferer Lebenskamerad.
Nachdem ſie bei der Flucht vor den Feinden in
ſeinen Armen geſtorben war, ſagte Garibaldi
von ihr: „Wir haben nicht eine unglückliche
Minute in unſerem Zuſammenſein erlebt.”
Es iſt alſo doch etwas daran an der Liebe
auf den erſten Blick.
Elfriede Behnert.
humor.
Er hatte recht.
Zuvorkommend fragt der Wirt den
Stamm=
gaſt:
„Wie ſchmeckt Ihnen das Eſſen?”
„Wiſſen Sie, Herr Wirt, ich habe ſchon
ein=
mal einen beſſeren Fiſch gegeſſen!"
„Aber bei mir nicht!“
Tüchtigkeit.
Der Chef ſagt zum neueingetretenen
Reiſen=
den:
„Herr Braun, morgen gehen Sie auf die
Tour! Sie fahren von Berlin nach Hamburg, von
Hamburg nach Bremen, von Bremen nach
Hanno=
ver, von Hannover nach Dortmund, Eſſen,
Elber=
feld, Düſſeldorf, Köln — von Köln nach
Frank=
furt und München, von München nach Leipzig,
Dresden und von da nach Berlin. Zu der ganzen
Reiſe dürfen Sie — wenn Sie ein tüchtiger
Rei=
ſender ſind — höchſtens zehn Tage brauchen!“
Braun ſagt zu, fährt los und erſcheint
pünkt=
lich nach zehn Tagen wieder vor ſeinem Chef.
Freudeſtrahlend begrüßt ihn dieſer:
„Sie ſind wirklich ein tüchtiger Menſch! Und
wo ſind die Abſchlüſſe?‟
„Abſchlüſſe? Ich bin froh, daß ich die
Anſchlüſſe erreicht habe!"
Falſch verſtanden.
Zehn Jahre iſt Karlchen alt. Er betritt die
Buchhandlung:
„In der Auslage iſt ein Buch „Wie man
Männer feſſelt!‟ Das möchte ich haben!"
Beluſtigt fragt der Verkäufer:
„Für wen brauchſt du denn das, mein Junge?"
„Für meinen Vater!"
„Für deinen Vater? Was iſt denn dein
Vater?‟
„Schutzmann!“
Konnte nicht ſtimmen.
Ein öſterreichiſches Armeekommando verlangte
von einem Infanterie=Regiment die Nummern
der noch verfügbaren Laſtautomobile. Es kam
ein Telegramm folgenden Inhalts:
„A O. K. Lemberg 1057, 1239, 804, 291, 593.”
Zufällig bekam ein Dienſthabender die
De=
peſche in die Hand, der ſie gedankenlos einem
Generalſtäbler zur Dechiffrierung übergab. Und
dieſer überſandte — ebenſo gedankenlos, aber
auftragsgemäß — folgende Löſung:
„Koreaniſche Kaiſerfamilie bei Marburg in
Steiermark durch Torpedovolltreffer mit
Rind=
ſchmalz verlobt.”
Anmerkung: Rückfrage ratſam, da Irrtum
nicht ausgeſchloſſen.
Meine Weihnachtskalfe
füllt ſich ...
Von Marielies Thiele.
Getreu dem Sprichwort: „Der kluge Mann
baut vor”, jedoch in dieſem Falle auf die Frau
abgeändert, legte ich gleich nach den genoſſenen
Ferienwochen den Grundſtock zu meiner
Weih=
nachtskaſſe, der ich im Laufe der Wochen
alle, auch die kleinſten Beträge, zuführte. Auf
dieſe Weiſe wird es mir ſpäter nicht ſchwer, die
für Weihnachtsgeſchenke benötigte Summe „
flüſ=
ſig” zu machen. Eine Methode, die ſich während
vieler Jahre auf das glänzendſte bewährt hat.
Allerdings befleißige ich mich auch eiſerner
Konſequenz bei der Durchführung, verachte auch
Pfennigbeträge nicht und lege auch voll
Ge=
wiſſenhaftigkeit manchmal daraus entnommenes
Wechſel= oder Leihgeld ſofort wieder in dieſe
Kaſſe zurück.
Das „Futter” meiner Weihnachtskaſſe ergibt
ſich durch die mannigfachſten Gelegenheiten. So
wurde z. B. dieſes Jahr der Anfang dazu durch
den Erlös für die beim Bodenentrümpeln ans
Tageslicht gekommenen, beim Lumpenhändler
verkauften Flaſchen, ſowie die beim Kaufmann
eingeloſten Flaſchenpfänder gemacht. Ebenſo
wandert auch jedesmal das Papier= und
Lum=
pengeld in dieſe Kaſſe. Habe ich einmal bei
meinen Einkäufen für Küche und Haushalt durch
Ausnutzung billiger Gelegenheiten irgendwelche
Erſparniſſe erzielt, ſo verleibe ich auch die de
durch erzielten Ueberſchüſſe unverzüglich meinet
Weihnachtskaſſe ein. Doch mit dieſen Zuwenduge
gen begnüge ich mich keineswegs, ſondern meu
Trieb zum Sparen erſtreckt ſich ſogar auf 8
verſchiedenen Annehmlichkeiten, die ich m.
biete, ſo daß ich mich z. B. beim Beſuch ein;
Cafes ſtets mit einem Getränk ohne Geböck7
gnüge, obwohl ich zeitweilig geradezu Verlanmu
nach den Erzeugniſſen der Konditorkunſt yn
ſpüre. Dieſer Hang zum Sparen hat mich
am=
dazu veranlaßt, daß ich mich wieder mehr
Gehen trainierte, um die ſonſt verausgabck,/
Strasenbahngroſchen ebenfalls zur erwünſchk,
Maſſenauffüllung benutzen zu können. Wei
wirkt er ſich noch bei den Theater=, Konzert=
Kinobeſuchen aus, bei denen ich ſtets die näcie
billige Platzgattung bevorzuge, um die untnu
ſchiedliche Preisſpanne für mich zu retten.
Mein ausgeklügeltes Sparſyſtem verhilft..
auf dieſe ſchmerzloſe Weiſe zum notwendiſ
Weihnachtskapital, dem ich aber auch gelegen
lich ſchon Beiträge für künftige Weihnachtst
mit Rat und Cat.
Wie kann man Gas ſparen?
Die Gasrechnung pflegt meiſt ein ekliges Loch
in die Wirtſchaftskaſſe zu reißen. Man ſoll
des=
halb beizeiten dafür ſorgen, daß man möglichſt
ſparſam mit dem Gas umgeht. Sehr praktiſch
ſind die ſogenannten Satztöpfe, die übereinander
geſtellt werden, ſo daß man mit einer Flamme
mehrere Gerichte kochen kann. Die Speiſen, die
am längſten kochen, müſſen natürlich in die
unteren Töpfe getan werden. Man ſoll auch über
alle Gasflammen eine große Aſbeſtplatte legen
und dann nur die mittleren der Flammen
an=
zünden. Hierher ſtellt man das Gericht, das
zum Kochen der größten Hitze bedarf. Im
übri=
gen verteilt man auf der ſich raſch erhitzenden
Aſbeſtplatte die übrigen Gerichte. Hat man ſie
vorher auf der Flamme heiß gemacht, ſo daß
man ſie kochend aufſetzt, ſo werden auch dieſe
Gerichte ſchnell fertig werden.
Immer friſcher Senf.
Sehr unangenehm iſt, daß ſich der Senf nicht
lange friſch erhält. Wir können ihn aber vor
dem Eintrocknen bewahren, wenn wir etwas
Eſſigwaſſer zuſetzen ſowie ein wenig Salz und
einen Tropfen Oel. Wiederholen wir das öfter
und rühren wir dabei jedesmal den Senf gut
durch, ſo haben wir immer friſchen Senf im
Hauſe.
Das Waſchen von Handſchuhen.
Weiße Waſchlederhandſchuhe haben eigentlich
den Fehler, daß ſie ſehr ſchnell ſchmutzig werden.
Man muß ſie deshalb häuſig waſchen. Wenn
man dem Seifenwaſſer ein paar Tropfen
Salat=
öl zuſetzt, löſt ſich der Schmutz überraſchend
ſchnell. Wenn man in das Spülwaſſer etwas
Glyzerin gibt, bleibt das Leder weich und
ge=
ſchmeidig. Man ſoll die Handſchuhe nie in
gro=
ßer Wärme, alſo weder in der Sonne noch am
Ofen, trocknen und ſoll ſie, ſobald ſie trocken zu
werden beginnen, häufig kräftig durchreiben, um
ihre Geſchmeidigkeit und Dehnbarkeit zu
erhal=
ten, die ſie im Tragen ſo angenehm machen.
Die Reinigung heller Gummimäntel.
So hübſch die hellen Regenmäntel ſind, haben
ſie doch den einen Nachteil, daß ſie ziemlich bald
ſchmutzig und damit unanſehnlich werden. Man
kann ſie aber verhältnismäßig leicht reinigen.
Man legt den Mantel auf einen ſauberen,
trok=
kenen Küchentiſch, mit der rechten Seite nach
oben. Hierauf ſtreut man erhitztes Salz darauf
und reibt ihn ganz vorſichtig mit einem weichen
Tuch. Sobald das Salz dunkel zu werden
be=
ginnt, bürſtet man es ab und ſtreut eine neue
Handvoll Salz — das aber auch wieder heiß
ſein muß — auf den Mantel.
Wie behandelt man Samtkleider?
Gerade Kleidungsſtücke aus Samt ſind nur
hübſe, wenn ſie wirklich vollkommen tadellos
ausſehen. Druckſtellen und dergleichen muß man
möglichſt gleich, wenn ſie entſtanden ſind, zu
entfernen verſuchen. Hat der Samt aus irgend
einem Grunde klebrige Flecke bekommen, ſo ſind
dieſe zuerſt zu beſeitigen, und zwar taucht man
ein Schwämmchen in kaltes Waſſer und wiſcht
damit die Flecke ab. Hierauf füllt man eine
Schüſſel mit kochendem Waſſer und ſpannt den
Samt darüber aus, ſo daß die Kehrſeite dem
Waſſer zugewandt iſt. Hier muß eine zweite
Perſon hilfreiche Hand leiſten. Während der
eine den Stoff ſtramm über den Schüſſelrand
hält, bürſtet die andere den Stoff mit einer
feſten Bürſte. Nach dieſer Behandlung ſieht der
Samt wie neu aus.
Das Taſchentuch der Frau.
Das Taſchentuch der Frau kam zuerſt in
Ita=
lien auf, „Facittetlein”, von dem italieniſchen
Fazzoletto ſtammend, genannt. Es wurde dann
nach und nach in Frankreich, England und dem
übrigen Europa bekannt und auch beliebt. Ja,
man ſtempelte es zum Prunk= und Luxusſtück,
beſonders als Geſchenk einer Braut dargebracht,
war es reich mit wertvollen Spitzen und Sticke=
ſchenke entnehme, die mich bald hier, bald
on=
durch ihre Qualität wie Preiswürdigkeit zu
Kaufe locken. Auf dieſe Weiſe verſchaffe ich r0
außerdem noch die Annehmlichkeit, des Zeiuſzoh.
winnes und der größeren Auswahl, beides 7z Tre
toren, die ſpäter im allgemeinen Weihnachte nicht
trubel verhüten, daß ich bei dieſem und jein„eſt
Geſchenk in pekunjärer Hinſicht Zugeſtändnwſyn grö
machen muß, wenn es nicht gar zu beſcheiſ,h”e der Aus
nden für
ausfallen ſoll.
Mde
die
Kameraden
ſt. Es leb.
fir ſie war d
der Nacht.
reien verſehen und auch mit Parfum, was mus
die Bezeichnung „Mounchoir des Venus” geiurh den Win
ließ. Im Orient durften nur Fürſten und Aymer dieſen C.
denträger ein Taſchentuch tragen, meiſt am G9 Zeſonder
tel befeſtigt. Dort war auch das Zuwerfen geiung, die
zAie
Taſchentüchern beſonders an Frauen beliebt
galt als eine Gunſtbezeigung, die heute viell:
noch in der Türkei ausgeübt wird. Das Schnnf=
und Nastuch im 16. Jahrhundert noch als mus
Luxusartikel erachtet, wurde ſogar durch Ges/”
verboten, 1595 wurde in Dresden ein diesbezu
licher Erlaß den unteren Ständen gegeben, tnm
dem es ein Dürer auf ſeiner Reiſe nach
Niei=
land bereits 1520 als Geſchenk in Köln erhid
äet
Zehn Jahre ſpäter weiſt Erasmus von
Rott=
dam auf das Tuch „zum Putzen der Naſe‟
Ein Gemälde des ſpaniſchen Malers Velasa=s
(geſt. 1660) zeigt ſpitzenbeſetzte Taſchentücher: 9
edlen Damen kokett in zart=ſchlanken, ringbe?
ten Fingern gehalten. Erſt im 17. und 18.5
hundert fand das Taſchentuch weitere
tung und wurde dann ganz allmählc
brauchsgegenſtand in allen Kreiſen des 4
mte=
wobei die höheren Stände ſich lange 30 4 wte
merkwürdigerweiſe — der Einführung desſelle, iü
widerſetzten, denn ſie liebten es mehr, ſich
türlich zu ſchneuzen. Ein Taſchentuch war i9
hierzu zu wertvoll und ſchön, denn meiſt
ſchmückten die damaligen Taſchentücher 5
nungen, Gemälde und dramatiſche Szenen, wac
rechteckig — rund und mit allerhand S00n
reien, Monogrammen uſw. verziert, mit welal
„Unregelmäßigkeiten”, Marie Antoinette e
gültig im Januar 1875 aufräumte durch eim
Trianon gegebenes Dekret Ludwig Xſl. u/
ches befahl: „Die Länge der Taſchentüchet
in meinem Reich angefertigt werden, ſoll 1
nun an ihrer Breite entſprechen.” So hat
dieſe vernünftige Modeverordnung noch bis
unſere heutigen Tage erhalten. Der Geol
allen Taſchentüchern die gleiche quadrahd!
Geſtalt zu geben, wird zwar da, wo dus
Zierſtück ſein ſoll, ſorgfältig zuſammengel‟
dem Gebetbuch etwa, nicht immer befolg
gilt er im großen ganzen genommen
ſelbſtverſtändliche Regel.
melängringe und /Klammelg
für Gardinen uſw. wie neul
Wer hätte nicht ſchon die betrübende Grſm.
rung gemacht, daß die Meſſingringe und=Rag,
mern, welche unſere Gardinen halten
längerem Gebrauch ſchwarz werden ung
durch ſchmutzig und unanſehnlich wirtel
ſonders bei friſch aufgemachten Gardineh
da ſie bekanntlich nicht zu putzen ſind,
auch keine neuen kaufen können oder wone
ſo bleibt uns nichts anderes übrig als n
hinzuſehen”
Anläßlich einer ſolchen unangenehmen. 2
habe ich dieſer Tage eine Entdeckung gehich
wie ſich Meſſingringe und =Klammern ſchhe
einfach und billig wie neu herrichten 1Au*
und möchte dies Verfahren auch anderen.
Al=
frauen bekannt geben. Man legt die Meſt
ringe und =Klammern in einen Topf, Ae4
viel Flüſſigkeit (halb Eſſig, halb Bſc
darüber, daß dieſelben gut bedeckt iihe
laſſe die Flüſigkeit 5 Minuten kochen, Alsle
nimmt man die Ringe und Klammern Nel‟
reibt ſie mit einem wollenen Tuch 9u.
und ſiehe da — ſie erglänzen wie neil=
Meſſingſtangen reibt man nur mit Ie*
Eſſigwaſſer ab und putzt ſie mit einem 90
putzmittel nach. Für dieſe Behandlung Ve.
einfacher Kocheſſig. Auch kanu man die La
keit mehrmals gebrauchen und D0i"
Gegenſtände nach und nach aufkochen=
Ungeziefer beim Kanarienvogel.
Kanarienvögel leiden häufig ſehr uns
geziefer. Man kann ſie davon auf einigche.
befreien. Man überdeckt in der Nacht das 2
bauer mit einem weißen Tuch. Am Ma
nimmt man das Tuch ganz vorſichtig 20 Le.
Sihn das Ungeziefer als winzige Pünk:
darauf herumkriechet. Man ſtelt des Tug a
In loczendes Waſſer. Dies Verfahren. Ni
möglichſt oft wiederholen."
woch, 14. November 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 315 — Seite 11
StdrSad ToTtlt
deitBinkerſpork und der deutſche Menſch
Zur Winkerſpork=Werbewoche.
Von Hermann Topp.
Bezirksbeauftragter des Reichsſportführers.
erſten Schneeflocken wirbeln durch die Luft, die Jugend
zubelct die Alten ziehen die Mantelkragen höher und ſchütteln
ür die Jungen iſt der Flockentanz die Ankündigung der
Winnereuden, für die Alten die Erinnerung an kalte Zimmer,
an muſ Wege und unfreundliche Stürme.
9Skiläufer ſieht im erſten Schnee den Boten, der ſein
Reicht nkündigt, der Eisläufer hofft auf eine dauerhafte
Eis=
decke uſ der er in gelöſten Schwüngen und tollen Rennen ſeiner
Seeliu intſpannung gibt und der Schlitten= und Bobfahrer ſehnt
ſich mo der ſauſenden Fahrt durch die reine erfriſchende
Winter=
luft. rei verſchiedene Typen der Winterſportler, für die der
„Winna nicht Starrheit und Tod, ſondern Leben und
Kraft=
ſpendte t.
d größten Bereich in bezug auf ſein Uebungsfeld und auf
die l der Ausübenden hat der Skilauf. Fragen wir nach
den ſunden für den beiſpielloſen Aufſchwung des Skilaufs, ſo
heißty )e Antwort: Er entſpricht dem deutſchen Weſen und
ſei=
nem indiſchen Element.
verſchneite Wald iſt von erhabener, ſtiller Schönheit
geebedeckten Berge ſind Geſtalten der Reinheit, der Kraft
d. / Lichtes, wenn ſich die Winterſonne in den Millionen
Schneckiſtallen widerſpiegelt. Der Skilauf iſt Andacht und
Er=
löſumy m Lichtglanz des Schnees. Die körperlichen
Bewegungs=
formaybeim Anſtieg, bei der Abfahrt und beim Lanalauf ſind
ſockem nd doch kraftvoll, der Fluß der Bögen und Schwünge,
die 1ode Muſik ſauſender Schußfahrt und die Kühnheit des
Sprums vermindern die Erdenſchwere und befriedigen den
Fatendung und die Bewegungsfreude.
Skiläufer haben ſich ſchon immer mit „Heil” begrüßt,
ſe ſiſtl Kameraden untereinander und bilden eine große
Ge=
meinnhft. Es lebt in uns das Erbgut der nordiſchen Ahnen
lir ſie war der Winter die Zeit des Schreckens der böſen
ſicht der Nacht. Für die älteren Volksgenoſſen iſt er etwas
iEBF.
2uch den Winterſport, beſonders durch den Skilauf, verliert
Witer dieſen Charakter. Er wird zum Licht= und
Freuden=
guell! Keſonders die Stadt= und Induſtrie=
Be=
völlle ung, die im Winter nicht ausruhen und entſpannen
lann uue der Bauer, hat dieſe Freude und
Entſpan=
nungrötig. Darin liegt der tiefe Sinn und die Bedeutung
der Lübewoche für den Winterſport, die der Reichsſportführer
ſn VAun dung mit dem Propaganda=Ausſchuß für die
Olympi=
ſchen Sitle (Amt für Sportwerbung) durch den Reichsbund für
Leibeyzüungen und ſeine Winterſportfachämter und durch die
„Svornäter der Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” vom 11. bis
18. Mgember 1934 durchführen läßt.
Sit ſoll im ganzen deutſchen Volk Verſtändnis für den
Wintrrurt ſchaffen und alle Deutſchen aufrufen, ſich dieſen
rei=
tien Quell der Freude und der Kraft zu erſchließen.
Binkerſpork=Werbewoche in Darmſtadt.
Heute abend 8 Uhr in der Woogsturnhalle.
aMung herzlichſt eingeladen. Der Eintritt iſt frei.
Vorl. Ortsgruppe des Reichsbundes für Leibesübungen.
Ie Skikurſe des Deutſchen Ski=Verbandes.
Tu vergangenen Sonntag mit gutem Erfolg eröffnete
Mtrut nauntwerbewoche findet heute abend in der Woogsturnhalle
hre gätietzung.
Umt Mitwirkung der Kapelle der Heſſ.
Landespoli=
unt Leitung von Obermuſikmeiſter Buslau wird
Putamm den Beſuchern folgendes bieten: 1. Kurze Vorträge
Führung in den Skilauf. 2. Vorführung eines Trocken=
3. Gymnaſtik für Skiläufer, 4. Frauengymnaſtik.
Turner und Sportler oder ſonſtige Freunde des Winter=
Ausbeſondere die Darmſtädter Jugend, ſind zu der Werbe=
1cmann zugänglich, werden im kommenden Winter laufend
Mägig ab Anfang Dezember in folgenden Orten Bayerns,
des Ailäus und Schwarzwaldes abgehalten: Garmiſch=
Partenkir=
gen, 16oßholzleute, Hindelang. Hinterſtein, Höchenſchwand,
Mit=
tenwa) Neuhaus, Oberjoch, Oberſalzberg, Oberſtaufen, Pfronten,
Reit 4) Winkl. Ruheſtein, Saig, Schlierſee, Unterammergau,
WVert Zugſpitze. In gleicher Weiſe ſind in den
deutſchſprachi=
den Alengebieten außerhalb des Reiches (Schweiz, Südtirol uſw.)
begverlags=Skikuſe in den bekannteſten
Winter=
ſorti eren ausgeſchrieben. Die ſeit vielen Jahren beſtens be=
MäEkikurſe bieten verläßliche Gewähr für einen gelungenen
arlaub. Die Wahl der Skigebiete, Gaſtſtätten uſw. iſt
ßetreichhaltig, die Preiſe für vierzehn Tage alles in allem
liegeg wiſchen 79— und 191.— RM. Alle wiſſenswerten
An=
uabena ſid in den ſoeben erſchienenen beiden Skikursbüchern
93405, Kommt Ihr mit?” und „DSV.=Skikurſe” enthalten, die
T4und Bild einen ausgezeichneten Führer für alle
Winter=
ſeriewine darſtellen und in den Reiſebüros, in Sportgeſchäften
der un ttelbar von der Hauptgeſchäftsſtelle München 19.
Hin=
denbtrtjaße 49, angefordert werden mögen. Es empfiehlt ſich,
in 9Ain Jahre möglichſt bald mit dem Urlaubsplanen zu
be=
ginnict.
Der Handball=Großkampf
Sb. 1898 — Polizei Darmſtadi.
Alommenden Sonntag findet der diesjährige Großkampf
erUhen alten Rivalen 98 und Polizei auf dem Stadion am
Köluhf alltor ſtatt. Zweimal nur ſtoßen die beiden
Ver=
eine Eſtläch aufeinander und jedesmal geht es um die Tabellen=
Nhran Das erſte Spiel iſt jedoch in den letzten zwei Jahren
mm ee as ausſchlaggebende in bezug auf die Tabellenführung ge=
Handball im Odenwald.
Ergebniſſe vom 11. November 1934:
Ahe lsheim—Fr.=Crumbach 3:4 (1:2), Groß=Bieberau—
Nie=
der Ayen 3:3 (1:1), Pfaffen=Beerfurth—Böllſtein 8:4 (4:2),
Dereshanſen—Spachbrücken 2:4 (2:0), Klein=Zimmern—Semd
10. Richen—Gundernhauſen 6:9 (4:3), Kirch=Brombach—
Steützlh 7:3 (4:0).
d em Lokaltreffen in Reichelsheim verliert die Platzelf
ui ch eigenſinniges. Innenſpiel in der Stürmerreihe.
Ziem=
lich A ut kämpfte man hier um die Punkte, die Fr=Crumbach.
das 9
be ſſeren Torſchützen ſtellte, mit nach Hauſe nahm. — Auch
in
=Bieberau wurde hart geſpielt. Nieder=Klingen war
derlegen, mußte aber doch einen Punkt der
Platzmann=
ſchaß berrlaſſen. — In Pfaffen=Beerfurth ſpielte die Platzelf
dure yg leicht im Vorteil. Der Gäſtetorhüter verhinderte eine
dere Niederlage. Die Gäſteſtürmer erhalten durchweg den
Balean der Läuferreihe zu ungenau und zu ſpät zugeſpielt. —
Kleße immern fand auf eigenem Platze in der
Gäſtehinter=
mar oſt ein leicht überwindbares Hindernis vor und konnte
de 9410 Mann ſpielenden Semder beliebig hoch ſchlagen.
In hem kommt nach ausgeglichener erſter Halbzeit
Gundern=
hauste
nehr auf und ſiegt verdient. — In Hergershauſen hatten
die Eite bis zum Seitenwechſel wenig zu beſtellen, nachher war
dies umgekehrt. Spachbrücken gleicht aus, die Feldſpieler der
Platzelf verlieren zum Teil die Nerven und müſſen, nur
hier=
durch, das Treffen noch verlieren — Kirch=Brombach konnte
gegen Steinbach, das mit nur 10 Mann antrat, bis zum
Seiten=
wechſel überlegen ſpielen und den Sieg ſchon ziemlich ſicherſtellen.
Nach der Pauſe wird das Spiel offener und ausgeglichener.
TAV. Eppertshauſen — Tgd. Niederroden 6:6 (4:4).
Vor einer anſehnlichen Zuſchauermenge ſtieg am Sonntag das
Derby in Eppertshauſen. Trotz des ſehr harten Spieles konnten
die guten Leiſtungen der beiden Mannſchaften begeiſtern. Erbittert
wurde um die Punkte gekämpft, aber keiner Mannſchaft reichte es
zum Siege. Der unentſchiedene Ausgang iſt ſo dem Spielverlauf
gerecht. Die Tore für E. warfen K. Euler, H. Müller, Tüncher,
P. Müller. Simon=Niederroden mußte wegen unſportlichen
Be=
nehmens den Platz verlaſſen.
Eine Kritik erübrigt ſich bei dieſem Spiel. Jeder der 22 gab
ſein Beſtes beſonders der Hüter von Niederroden, welcher die
unglaublichſten Bälle mit tödlicher Sicherheit meiſterte. Auch hat
ſich die Umſtellung des Sturmes von Eppertshauſen nach den
geſtrigen Leiſtungen bewährt. Der Leiter des Treffens,
Maul=
nied, konnte gefallen. — Reſerve 5:4 (3:2); Jugend — Kl.=
Welz=
heim Jgd., dort, 10:1 (4:1).
Kleine Rundschau.
Im Gau 13, Südweſt, ob ſeiner ſchlagwetterartigen
Ueber=
raſchungen gern „Wild=Weſt=Gau” genannt, fiel auch diesmal
wieder eine Bombe vom heiteren Himmel: die Offenbacher
Kickers ſchlugen Pirmaſens auf eigenem Platze! Sowas brint
natürlich Leben in die Bude. Dabei freuten ſich ſelbſtverſtändlich
die Ludwigshafener Phönix=Leute als die von Pirmaſens hart
bedrängten Tabellenführer unſeres Gaues am meiſten; ihre Freude
erlitt aber gleich keinen gelinden Schreck, als ſie im
Terminkalen=
der feſtſtellten; am nächſten Sonntag haben wir auf dem Bieberer
Berg gegen die Kickers anzutreten ..
Wohl bekomm’s! Sonſt wiſſen wir dem Tabellenführer nichts
zu ſagen.
Kurios iſt übrigens, daß derſelbe Phönix, der ſich in der
letz=
ten Saiſon gerade noch retten konnte, dieſes Jahr an der
Spitze liegt. Dagegen kommt die Frankfurter Fußballhochburg
einfach nicht auf Touren.
In der Bezirksklaſſe hält der Neuling Egelsbach
immer noch die Spitze; allerdings ſtehen die „alten Kämpen”
Polizei Darmſtadt und VfR. Bürſtadt ſprungbereit im
Hintergrund. Durch die ſonderbare Termineinteilung iſt die
Tabelle, von den unſtreitig ſehr imponierenden Egelsbachern
ab=
geſehen, ganz verkorkſt und wird noch weſentliche Korrekturen
er=
fahren.
Die Bürſtädter haben ihre Schußkanone Kleber wieder.
Dieſe „Fahrt ins Blaue” eines gewiß ſehr guten Spielers und
die ſchließliche Rückkehr des „verlorenen Sohnes” zeigt, daß die
Zugvögel doch nicht mehr ſo leicht wo anders „niſten” können wie
früher. Kleber wird ſchon am Sonntag gegen Arheilgen ſpielen.
In der Kreisklaſſe, Gruppe 1, hat es mächtig
ein=
geſchlagen. Der FC. 07 Bensheim wurde auf drei
Heim=
ſpiele geſperrt. Damit werden die Bergſträßer wohl keine
Mei=
ſterausſichten mehr haben. Hofheim hält hier zurzeit die
Spitze, aber uns deucht, nach der guten Rückrunde für
Concor=
dia Gernsheim und dem doppelten Heimſpiel gegen
Bens=
heim, daß die Gernsheimer Mannſchaft vielleicht plötzlich an der
Spitze auftauchen und am Ende lachen wird.
In der Gruppe 2 ſchwirren die Punkte nur ſo in der Luft
herum. Während die T S G. 46 ſich gar nicht zurechtfindet kommt
Jahn 75 quietſchfidel aus Eberſtadt zurück ... mit 2 Punkten
im Fußballkoffer. Im übrigen tanzen die Punkte wie
Schnee=
flocken um Darmſtadts Mauern herum; entſchieden iſt hier noch
lange gar nichts.
Aus der weiten Welt gibt es natürlich auch wieder
inter=
eſſante Dinge zu melden.
Hanne Sobek, der populärſte Berliner Fußballſpieler,
hat die Kickſtiefel an den Nagel gehängt. Er wird nur noch
ge=
legentlich in der Künſtlergarde „Oaſe” mitmachen.
Georg Hochgeſang, immer noch eine große
Fußball=
konone bei Fortuna Düſſeldorf, wurde nunmehr als Trainer
für den Hamburger SV. verpflichtet.
Walter Benſemann, ein Pionier des deutſchen
Fuß=
ballſportes, ehemaliger deutſcher Nationalſpieler vor dem Kriege
und langjähriger Herausgeber des „Kicker”, iſt am Montag in
Montreux (Schweiz) geſtorben.
Haringer, zu Beginn dieſes Jahres der bekannteſte
Natio=
nalſpieler der deutſchen Elf, war monatelang in der Verſenkung
verſchwunden. Jetzt hört man, daß Haringer ſeinen alten Club,
Bayern München, verlaſſen hat und von ſeinem neuen Verein
Wacker München” nicht „gezogen” wurde, demgemäß bald wieder
ſpielen wird.
Gelaſſen melden die Engländer, daß der hervorragende
ſchot=
tiſche Mittelſtürmer Gallacher, der vor vier Jahren für 10000
Pfund (das waren rd. 200 000 RM.)) von Newcaſtſe United zu
Chelſea London kam, jetzt von Derby County übernommen wurde,
wo er für den knieverletzten Bowers den Sturm führen wird.
Wie hoch diesmal die Ablöſungsſumme war, wird allerdings
nicht berichtet. Nun wir glauben ſchon, daß dies Derby County
eine ſchöne Stange Geld gekoſtet hat.
Heute abend hören alle Fußballerherzen nach England, wo der
Fußball=Weltmeiſter Italien in London auf dem
welt=
berühmten Arſenal=Platz vor ſicherlich 60—70 000 Zuſchauern
der engliſchen Nationalmannſchaft gegenüberſtehen wird. 5000
Italiener ſetzten als Schlachtenbummler über den Kanal, um ihre
29 zu ſehen. Die Italiener ſpielen faſt mit den glei=
Elf —
chen Leuten, die im Sommer dieſes Jahres die Weltmeiſterſchaft
errangen. In London wird man ihnen eine harte Nuß zu knacken
geben. Nun, wir werden heute mittag ab 16.15 Uhr am Radio
H. H."
dieſes große Fußballgeſchehen miterleben.
TV. Neuſtadt—FC. Kleeſtadt 9:0.
Am Sonntag war in Neuſtadt Fußball=Hochbetrieb, und die
Ergebniſſe ſind ein glänzender Erfolg für die Neuſtädter
Tur=
ner., 18:2 iſt die Torausbeute dieſes erfolgreichen Sonntags
Das Spiel der 1. Mannſchaften war eine einſeitige
Angelegen=
heit der Neuſtädter. Die Mannſchaftsleiſtung war ziemlich
gleich=
wertig, und einen Spieler hervorzuheben, hieße den anderen
zurückſetzen. Aber dieſen Geiſt der Kameradſchaft ſollten die
Spieler beibehalten, und es werden auch gegen ſtarke Gegner
andere Ergebniſſe herauskommen. Zu wünſchen wäre es.
Das ſchönſte Spiel des Tages war das der 2 Mannſchaften.
Der 6:2=Sieg der Neuſtädter gegen Höchſt 2. iſt auch in dieſer
Höhe verdient
Die 2 Mannſchaft trat zum erſten Male gegen Kleeſtadt 3.
auf den Plan und hat die in großer Anzahl erſchienenen Zuſchauer
G. S.
mit 3:0 angenehm enttäuſcht.
Sporkgroſchen und Winkerhilfe.
Verſchiedene Anfragen von Vereinen beweiſen, daß noch
nklarheit über die Erhebung des Sportgroſchens bei ſportlichen
Veranſtaltungen zugunſten der Winterhilfe beſteht. Sportgroſchen
derden nach den geſetzlichen Beſtimmungen von den Zuſchauern
zuſätzlich zum Eintrittsgeld gezahlt. Es tritt daher keine
Ver=
ninderung der zugunſten der Winterhilfe erzielten Einnahmen
in ſo daß keine Urſache beſteht, von der Erhebung der
Sport=
roſchen abzuſehen.
Wir wiederholen bei dieſer Gelegenheit, daß der
Sport=
roſchen und Sportbilder des „Hilfsfonds für den Deutſchen
port” nach der Verordnung des Reichsminiſteriums vom 18.
uguſt 1934 (2. November 1934) nicht unter das Sammelverbot
fallen.
Hilfsfonds
für den Deutſchen Sport, Geſchäftsſtelle XIII
gez. Röder, Gaugeſchäftsführer.
Darmſtädter Turn= und Sporkgemeinde 1846.
Leichtathletik=Abteilung.
Die Uebungsſtunde der Frauen= und Männerabteilung
fin=
det am Mittwoch dem 14. 11., im Rahmen der Winterſport=
Werbewoche um 20 Uhr in der Turnhalle am Woogsplatz ſtatt.
Vollſtändiges Erſcheinen wird den Mitgliedern beider
Ab=
teilungen zur Pflicht gemacht.
Mannſchaftskämpfe im Ringen, Kreis Darmſtadk.
Am letzten Sonntag fanden nur 4 Kämpfe ſtatt, da die
Be=
gegnung Nieder=Ramſtadt — Werſau verlegt wurde, bedingt durch
eine Saarveranſtaltung Werſaus. Sämtliche Kämpfe nahmen einen
einwandfreien, ruhigen Verlauf und zeitigten folgende Reſultate:
Schaafheim — Rimbach . . . 21:0 P.
Pfungſtadt — Arheilgen . . . 8:12 P.
Bensheim — Fürth . . . 17:3 P.
Ober=Ramſtadt — Seeheim. . 6:15 P.
Schaafheim hatte mit ſeinem Siege zu Hauſe über
Rim=
bach inſofern Glück daß Rimbach die Wartezeit überſchritt und
da=
durch ſatzungsgemäß den Kampf 21:0 verlor. Der ausgetragene
Freundſchaftskampf endete mit 12:9 Punkten für Rimbach,
trotz=
dem dieſe ohne Bantamgewichtler antraten, was in Zukunft
unbedingt vermieden werden muß.
Bensheim ſorgte für die Ueberraſchung am Sonntag, indem
es Fürth mit nicht weniger als 17:3 Punkten geſchlagen nach
Hauſe ſchickte. Die einzigen drei Punkte, die Fürth errang,
er=
hielt es durch Uebergewicht des Bensheimer Bantamgewichtlers.
Es iſt für die Mannſchaft wirklich ſchade, daß ſie keinen regulären
Bantamgewichtler hat.
Seeheim gelang es ebenfalls in einem mitreißenden Kampfe
Ober=Ramſtadt zu Hauſe hoch mit 15:6 Punkten zu beſiegen.
Nach=
dem Kampf im Mittelgewicht ſchon 15:0 für Seeheim ſtand, gelang
es Ober=Ramſtadt doch noch im Halbſchwer= und Schwergewicht
6 Punkte zu erringen, ein Beweis, daß der Kampfgeiſt der
Mann=
ſchaft trotz der hohen Niederlage nicht erlahmte.
Der Kampf Pfungſtadt — Arheilgen iſt bereits berichtet.
Im Ringländerkampf gegen Ungarn tragen am 18.
November in Ludwigshafen das Nationaltrikot: Fiſcher=
Zweibrük=
ken, Schwarzkopf=Koblenz, Schäfer=Schifferſtadt. Neuhaus=Eſſen
oder Földeak=Berlin. Siebert=Darmſtadt, Hornfiſcher=
Nürnberg oder Gehring=Ludwigshafen.
Im Deutſchen Hockey=Bund wurde eine neue
Bei=
tragsregelung vorgenommen. Jedes aktive oder inaktive Mitglied
eines Hockey=Clubs oder einer Hockey=Abteilung hat 2 RM. zu
ent=
richten. Jugendliche unter 18 Jahren 1 RM.
Waſſerball=Spielverkehr mit Deutſchland wünſcht
die ſchwediſche Nationalmannſchaft und der nordafrikaniſche Meiſter
CNA. Caſablanca. Beide Mannſchaften wollen eine Deutſchland=
Tournee unternehmen.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Mittwoch, 14. November
6.00: Bauernfunk. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6 45: Zeit,
Meldungen. — 6.50: Wetter. — 6.55: Morgenſpruch. Choral.
700: Orcheſter Frankfurter Berufsmuſiker. Ltg.: Pau Diener. —
In einer Pauſe (a. 8.09: Nur für Frankfurt: Waſſerſtand,
Wetter. — 8.30: Stuttgart: Gymnaſtik — 9.00: Nur
Kaiſers=
lautern: Werbekonzert. — 9.15: Nur Kaiſerslautern: Pfälziſches
Bauernerbgut. — 9.30: Aus Büchern pfälziſcher Schriftſteller.
945: Melanie Kraus=Trembecka ſingt. Herbſtlie
r. — 10.00:
Nachr — 10.15: Hamburg: Schulfunk: Gorch Foa, der Dichter
der See. — 10.45: Praktiſche Ratſchläge für Kaue und Haus=
11.00: Werbekonzert. — 11.30: Sozialdienſt für die Saar. —
11.45: Meldungen.
12.00: Berlin: Mittagskonzert der Kapelle Hans Raue. — 13.00:
Stuttgart: Zeit, Saardienſt. Nachr. — 13.10: Nachr. — 13.15:
Stuttgart: Schallplatten: Jetzt unter Palmen. — 14 15: Zeir,
Nachr. — 14.30: Wirtſchaftsbericht. — 14.45: Zeit,
Wirtſchafts=
meldungen. — 14.55: Wetterdieuſt. — 15.00: Kaiſerslautern:
Johannes, Kirſchweng, ein ſaarländiſcher Dichter. — 15.15:
3 mal 15 Minuten aus dem Sendebezirk. 1. Freiburg:
Aleman=
niſche Chorlieder. — 2. Kaſſel: Reichsautobahn und Landſchaft. —
3. Trier: Szene aus DAllegro, i! Penſienoſo ed il Moderato von
Georg Friedrich Hänoel.
16.00: Suttgart: Nachmittagskonzert — 18 00: H. Maey u. Fr.
Grünwald: Inmer ſchneller und ſicherer mit der Reichsbahn!
18.15: Aus Zeit und Leben
18 45: Bunte Stunde — 19.45: Das Leben ſpricht: — 20.00: Zeit,
Nachr — 20.10: Stuttaart: Unſere Saar. Den Weg frei zur
Ver=
ſtändigung — 20.35: München: Reichsſendung: S unde der jungen
Nation: Volksmuſik und Volkslied. — 21.00: Vom
Deutſckland=
ſender: Tanzſtunde. — 22.00: Zeit, Nachr. — 22.15: Nachr.,
Wetter, Iport. — 22.30: Ueberbrettl aus der Wologen=Zeit. —
2400: Stuttgart: Alte frohe Hemat. Dir will ich dieſe Lieder
weihn! — 1.15: Stutgart: Nachtmuſik.
Deutſchlandſender
Welle 1571.
Deutſchlandſender: Mittwoch, 14. November
6.00: Hamburg: Wetter. — 6.05: Nachr. — 6.15: Berlin:
Gym=
naſtik. — 6.30: Tagesſpruch. — 6.35: Königsberg: Muſikzug d.
SS.=Standarte. Ltg.; Truppführer Heidenreich. — In einer
Pauſe gegen 7.09: Nachr — 8 00: Sperrzeit. — 8.45:
Leibes=
übung für die Frau.
— 9.00: Sendepauſe — 9.40:
Kindergym=
naſtik. — 10 00: Nachr — 10.15: Hamburg: Gorch Fock, der
Dichter der See. Ein Lebensbild, geſtaltet von ſeinem Bruder
Rudolf Kinau. — 10.45: Fröhlicher Kindergarten. — 11.15:
Seewetterbericht. — 11.30: Sendepauſe. — 11.40: P. Wilhelm:
Durch die Dächer tropft der Regen, durch die Luken pfeift der
Wind; anſchl.: Wetter. — 11.50: Glückwünſche.
1200: Leipzig: Muſik für die Arbeitspauſe. Es ſpielt das Emde=
Orcheſter — 12.35: Zeitzeichen. — 13.00: Didel — dum —
dum (Schallplatten” anſchl.: Wetter — 13.45: Nachr — 14.00;
Sperrzeit. — 14.55: Programmhinweiſe, Wetter, Börſe.
15.15: Kinderliederſingen. — 15.40: Die Spinnerin. Geſchichten
von Heinz Steguweit.
16 0): Stuttgart: Nachmittagskonzert. Das Funkorcheſter. Lta.:
Wallenborn. — 18.0) Dr. Popoff und Dr. Hartmann:
Zwie=
geſpräch mit einem Bulgaren über das neue Deutſchland. (
Auf=
nahmel. — 18.20: Gertrud Scholtz=Klink: Kulturarbeit im
deut=
ſchen Frauenwerk. — 18.35: Hinter dem eiſernen Vorhang.
Funk=
bericht von den Vorarbeiten zur „Wallenſtein”=Aufführung im
„Theater des Volkes”.
190): Das Gedicht; anſchl.: Wetter. — Anſchl.: Perlen deutſcher
Volkslieder. Der Kammerchor des Deutſchlandſenders. Ltg.:
6. G. Görner — 19.30: J.alieniſcher Sprachunterricht für
An=
fänger. — 20.00; Kernſpruch; anſchl.: Kurznachr. — 20.10:
Stuttgart: Unſere Saar — den Weg frei zur Verſtändigung. —
20.35: Reichsſendung: Stunde der jungen Nation: Volksmuſik —
Volkslied. — 21.0): Herbſtzeitlofe. Ein bunter
Schalplatten=
ſtrauß. — Als Zwiſchenſpiel: „Im Novemberregen”, ein Geſpräch
von Kl. Herrmann. — 22.0): Wetter=, Tages= und Sportnachr.
22.30: K Kißhauer: Wir und die Sterne. — 22.45:
Seewetter=
bericht. — 23,0): Magdeburg: Das Magdeburger Kulturorch.
Ltg.: Fritz Theil.
Welleberiſchl.
Ausſichten für Mittwoch: Vielfach neblig, ſonſt wechſelnd
be=
wölkt und auch leichte Regenfälle, milder, zunächſt ſüdliche Winde.
Ausſichten für Donnerstag: Bei öſtlichen Winden im
weſent=
lichen trocken.
Freigabe der Kapitalausfuhr in Amerika.
Aufhebung der ſeit 1933 beſtehenden Einſchränkung der Kapikalausfuhr. — Ausfuhr ohne vorherige
Genehmigung der Regierung geſkaktel.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Eine Anordnung
des amerikaniſchen Schakamkes.
Das amerikaniſche Schatzamt hat die ſeit dem Jahre
1933 beſtehende Einſchränkung der
Kapitalaus=
fuhr aufgehoben. Die Ausfuhr von Kapital und
Geld ins Ausland wird damit ohne vorherige
Ge=
nehmigung der Regierung geſtattet, doch müſſen die
Erporteure von Kapitalien dem Schatzamt die Ausfuhr melden.
Dagegen bleibt die Ausfuhr von Goldzertifikaten auch weiterhin
verboten.
In Finanzkreiſen betrachtet man die Freigabe der
Kapital=
ausfuhr als einen Beweis dafür, daß die Regierung keine weitere
Abwertung des Dollars plant oder gar eine Stabiliſierung des
Dollars auf ſeinem gegenwärtigen Stande vorbereitet.
Zur Neuausgabe der Renkenbankſcheine.
Die Deutſche Rentenbank hat in ihrer amtlichen Notiz über
die Ausgabe von 50=RM.=Scheinen ausdrücklich darauf
hingewie=
ſen, daß die neuen Scheine an die Stelle der bisher
ausgegebe=
nen Rentenmarkſcheine im Werte von 50 RM. treten. Die
zweite Ausgabe dieſer Scheine ſtammt aus dem Jahre 1925. Sie
iſt alſo rund neun Jahre alt. Die einzelnen Wertzeichen ſind
ſo vergriffen und ſo verbraucht, daß ein Neudruck nicht mehr
länger hinausgeſchoben werden konnte. Insgeſamt laufen für
400 Millionen Mark Rentenbankſcheine um Die alten Scheine
bleiben ſelbſtverſtändlich ſo lange im Verkehr, bis die Neudrucke
durchgeführt worden ſind und Zug um Zug die Ablöſung
er=
folgen kann. Wenn man darauf verzichtet hat, beim Neudruck
die alten Platten zu benutzen, ſo hat das ſeine beſonderen
Gründe. Es hat ſich herausgeſtellt, daß die Geldfälſcher in den
letzten Jahren ihre Hilfsmittel moderniſiert und vervollſtändigt
haben. Druckt man alſo neue Noten, dann werden ſie ſo
aus=
fallen, daß ſie gegen Nachahmungen weitgehend geſichert ſind.
Aus dieſem Grunde hat man den neuen 50=Markſcheinen ein
an=
deres Ausſehen gegeben.
Aus der füddeutſchen Lederinduſkrie.
Die Offenbacher Lederinduſtrie zeigt infolge der
Ver=
ſchiedenartigkeit der Fabrikate keine einheitliche Lage. Teils iſt
der Geſamtumſatz gegen die letzte Zeit geſtiegen, ſogar bei
höhe=
rem Prozentanteil der Ausfuhr. Dies dürfte auf intenſive
Be=
arbeitung des Auslandes zurückzuführen ſein. Das anhaltend
gute Wetter führte zu einer Vernachläſſigung der ſchweren
Leder=
ſorten, während leichtere ſehr gut gefragt waren. Teils hat ſich
das Exportgeſchäft über Hamburg etwas belebt. Die verfügbaren
Rohwarenbeſtände konnten eine Arbeitseinſchränkung vermeiden.
— Die Wormſer Lederinduſtrie berichtet über ſaiſonmäßige
Belebung. Die Bedarfsdeckungen der Schuhinduſtrie führten zu
größeren Aufträgen in der Oberlederinduſtrie. Im
Auslands=
geſchäft führt die deutſche Oberlederinduſtrie einen ſchweren
Kampf. Es iſt ihr aber gelungen, ihren Anteil am Export ſich
zu ſichern. — In der Offenbacher Schuhinduſtrie iſt der
Auf=
tragseingang gegenüber der gleichen Vorjahreszeit etwas
gerin=
ger, überwiegend aber liegt volle Beſchäftigung vor. Es ſetzten
bereits die Frühjahrsaufträge ein. — Auch die Darmſtädter
Schuhinduſtrie berichtet über ſtarken Auftragseingang. Ihre
Be=
triebe ſind voll beſchäftigt.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Ermäßigung des Diskontſatzes für unverzinsliche
Reichsſchatz=
anweiſungen. Der infolge der Flüſſigkeit des Geldmarktes
vor=
geſtern erfolgten Senkung des Privatdiskonts folgte geſtern eine
Ermäßigung des Diskontſatzes für unverzinsliche
Reichsſchatzan=
weiſungen, und zwar für den Abſchnitt per 15 November 1935 auf
3½ Prozent (bisher 4 Prozent) und den Abſchnitt per 15. April
1936 auf 4½ (4½) Prozent.
Produkkenmärkke.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Das Geſchäft nahm in
der letzten Woche einen ſehr ruhigen Verlauf. Die Haltung iſt
weiter ſtetig, die Preiſe lagen gegen die Vorwoche unverändert.
Deutſche Handelsklaſſeneier ſind kaum am Markt, weshalb auch
keine Notierung erfolgte. Auch aus Holland kommen nur in ganz
beſchränktem Umfange Zufuhren herein, während Dänen und
ſo=
genannte Oſteier reichlicher zur Verfügung ſtehen. Kühlhauseier
fanden weiterhin nur geringes Intereſſe. Es notierten in Pfg.
pro Stück frei Frankfurt a. M.: Deutſche Kühlhauseier Klaſſe S
11.50, Klaſſe A 11,00, Klaſſe B. 10,50, Klaſſe C 10,00, Klaſſe D
9,00—9,25. Ausländiſche Friſcheier: Holländer Klaſſe S 13,50
Klaſſe A 13,00 Klaſſe B 12,50: Dänen Klaſſe S 13,50, Klaſſe A
13,00, Klaſſe B 12,50, Klaſſe C 12,00; Bulgaren, Rumänen und
Jugoſlawen 11,00—11,50.
Berliner Getreidegroßmarkt vom 13. November. Das Geſchäft
war erneut nicht ſonderlich lebhaft. Das Angebot bleibt auf der
ganzen Linie klein, ſo daß die Nachfrage nicht befriedigt werden
konnte. Für Brotgetreide beſteht laufend weiter ſtarkes
Inter=
eſſe, jedoch hielt ſich das Angebot in Roggen und Weizen in recht
engen Grenzen. Am Ober= und Niederrhein zeigen die Mühlen
ſtärkere Aufnahmeneigung, ohne daß aber das entſprechende
Offer=
tenmaterial vorliegt. Der Mehlabſatz hat am Platze kaum eine
Beſſerung erfahren. Weizenmehle mit Auslandsbeimiſchung
wer=
den nach wie vor bevorzugt, während Roggenmehle unter der
Konkurrenz der Provinzmühlen leiden. Für Futtergetreide hat
ſich die Lage kaum verändert. Das Angebot in Hafer und
Futter=
gerſte iſt minimal. Induſtriegerſten weiter gefragt, aber nur
ſpär=
lich erhältlich. Braugerſten in guten Qualitäten finden weiter
Abſatz. Roggenausfuhrſcheine weiter feſt.
Biehmärkie.
Mainzer Schlachtviehmarkt vom 13. November. Auftrieb: 45
Ochſen und 10 Stück direkt dem Viehhof zugeführt, Bullen 50 (1),
Kühe 312 (9), Färſen 260 (8), Kälber 330 (29), Schafe 17 (32),
Schweine 923 (27). Notiert wurden pro 50 Kilogramm in RM.:
Ochſen b) 32—37, ) 27—31, d) 20—26; Bullen b) 27—31, c) 20
bis 26; Kühe a) 32—35, b) 27—31, c) 21—26, d) 11—20; Färſen
a) 38—40, b) 32—37, c) 26—31, d) 20—25: Kälber a) 45—49,
b) 40—44, c) 34—39, d) 25—33; Schafe nicht notiert: Schweine
a) 53, b) 52—53, c) 49—53, d) 48—51. Marktverlauf: Rinder
ruhig, kleiner Ueberſtand; Kälber mittel, langſam geräumt;
Schweine mäßig belebt, Ueberſtand, geringe Schweine ſchwer
ver=
käuflich.
Mannheimer Viehmarkt vom 13. November. Auftrieb: 222
Ochſen, 124 Bullen, 299 Kühe, 298 Färſen, 804 Kälber, 113 Schafe.
2549 Schweine, 48 Arbeitspferde, 70 Schlachtpferde und eine Ziege
Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 37
bis 38, b) 31—36, C) 27—30; Bullen a) 35—36, b) 31—34 c) 27
bis 30; Kühe a) 30—32, b) 24—29, C) 16—23, d) 11—15; Färſen
a) 37—38, b) 31—36, c) 27—30; Kälber a) 48—52 b) 42—47.
c) 36—41, d) 30—35: Schweine a2) 53, b) 53 c) 50—53 d) 47—52.
f) —, g) 46—50; Schafe nicht notiert; Arbeitspferde 450 bis 1050
RM. pro Stück; Schlachtpferde 25 bis 120 RM. pro Stück.
Markt=
verlauf: Großvieh langſam, Ueberſtand: Kälber und Schweine
mittelmäßig, geringe Schweine Ueberſtand; Arbeits= und
Schlacht=
pferde ruhig.
Während ſich das Geſchäft am Berliner Börſenbeginn im
allgemeinen in recht engen Grenzen hielt, machte ſich, nach der
vorgeſtrigen Entſcheidung des Reichsgerichts hinſichtlich der
Dol=
larklauſel in den gegen die frühere Krupp A.=G. und den
Pro=
vinzialverband Hannover angeſtrengten Prozeſſen, naturgemäß
ſtarke Nachfrage für die Stahlvereinsbonds, bei denen der Fall
ähnlich gelagert iſt, bemerkbar; nachdem bereits an der
vortäg=
lichen Frankfurter Abendbörſe ein Kurs von 83½ nach 77½ am
Berliner Schluß genannt worden war, ſtellte ſich die erſte Notiz
geſtern auf 84½ Prozent. Umgeſetzt wurden etwa 150 000 RM.
Auch für die Goldſchatzanweiſungen des Deutſchen Reiches von
1923 war aus dem gleichen Grunde Kaufintereſſe vorhanden, doch
nimmt man an, daß der Kursſprung hier weſentlich kleiner ſein
wird. Sonſt lagen Renten ſtill. Altbeſitzanleihe wurden zuerſt
mit 103,20 nach 103½ Prozent notiert. Späte
Reichsſchuldbuch=
forderungen gingen auf Vortagesbaſis um. Am Aktienmarkt
ver=
mochte ſich der günſtige Bericht der JG. Farbeninduſtrie über die
Geſchäftsentwicklung im dritten Vierteljahr zunächſt noch nicht
auszuwirken. Farben ſetzten ſogar 8 Prozent niedriger ein. Aber
bereits nach Verlauf der letzten Viertelſtunde ging von dem
er=
wähnten Bericht eine Anregung nicht nur für den Farbenmarkt
— der Kurs zog auf 1378 an —, ſondern auch für die geſamte
Börſe aus. Hinzu kamen die günſtigen Abſchlüſſe im Felten= und
Guilleaume=Konzern ſowie der Bericht der Maſchinenfabrik
Augs=
burg=Nürnberg, der eine verbeſſerte Liquidität und nach
Verluſt=
deckung wieder einen kleinen Gewinn ausweiſt, die der
Geſamt=
tendenz einen unverkennbaren Auftrieb gaben. Nachdem die ſchon
erwähnten günſtigen Meldungen aus der Wirtſchaft weiteren
Publikumskreiſen bekannt wurden, beteiligten ſich dieſe etwas
leb=
hafter mit Kauforders am Geſchäft, ſo daß auf faſt allen
Aktien=
märkten Kursbeſſerungen zu verzeichnen waren. Farben zogen
um ½ Prozent an, in gleichem Ausmaß waren auch Bekula und
Mannesmann gebeſſert. Gut erholt waren Brauereiaktien, wobei
man auf den zu Beginn der Börſe wirkungslos gebliebenen
Be=
richt über einen erhöhten Bierausſtoß verweiſt. Schultheiß
ge=
wannen gegen den Anfang 2½ Prozent, Dortmunder Union 1½
Prozent. Beachtet waren auch Berger (plus 1½ Prozent). Am
Rentenmarkt war die Tendenz durchaus freundlich.
Die Frankfurter Börſe eröffnete im ganzen ziemlich
ruhig und nicht ganz einheitlich im Verlaufe zeigten ſich aber
Anzeichen einer leichten Befeſtigung. Die Zurückhaltung der
Kundſchaft und der Kuliſſe hielt aber meiſt an, ſo daß die
Um=
ſatztätigkeit im allgemeinen kein nennenswertes Ausmaß erreichte.
Der Rentenmarkt erhielt ſein Gepräge durch die weitere
Steige=
rung der 6prozentigen Stahlverein=Reichsmark=Obligationen und
der 6prozentigen Dollarſchatzanweiſungen des Reiches von 1923.
Die Entſcheidung des Reichsgerichts in der Frage der
Dollarklau=
ſel führte in den vorgenannten Papieren zu weiterer Nachfrage.
Stahlverein=Reichsmark=Bonds kamen amtlich mit 87½ Prozent
zur Notiz, vorbörslich lag der Kurs bei ſehr großen Umſätzen ſchon
bei 86 Prozent (vorgeſtern abend 83½ und vorgeſtern mittag 77½
Prozent). Dollar=Schätze ſtiegen bei weniger lebhaftem Umſatz
bis auf 89—91 (nach 83 bzw. 74½ Prozent am Berliner Schluß).
Mit Plus=Zeichen erſchienen infolge des ähnlich gelagerten Falles
6 Prozent Baden=Baden von 1924, die Taxe lag bei ca. 82 (nach
7758). Die übrigen Rentenwerte lagen dagegen ziemlich ruhig,
aber freundlich. Altbeſitzanleihe, Kommunal=Umſchuldung,
Zins=
vergütungsſcheine und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen
gewan=
nen je ½ Prozent. Der Aktienmarkt lag bei kleinen
Veränderun=
gen uneinheitlich. Farbeninduſtrie unterlagen einigen
Schwan=
kungen mit 137½—137½—137½ (138). Im Verlaufe blieb das
Geſchäft im ganzen ſtill, und die Haltung war weiterhin
unein=
heitlich, wenngleich am Elektro= und Montanmarkt
Kursbeſſerun=
gen bis zu ½ Prozent überwogen. Auch Schiffahrtswerte waren
mäßig höher, ferner kamen Bank für Brauinduſtrie 88 Prozent,
Weſtdeutſche Kaufhof ½ Prozent, Licht u. Kraft 198 Prozent feſter
zur Notiz. Farbeninduſtrie ſchwankten zwiſchen 137½—138
Pro=
zent. Etwas niedriger notierten Deutſche Erdöl (— 1 Prozent)
und Aku minus ½ Prozent. Am Kaſſamarkt waren einige
Brauereiaktien weiter angeboten. Der Rentenmarkt hatte
Stahlverein=Bonds bei mehrfachen Schwankungen (84½—8
85) noch lebhaftes Geſchäft, Dollar=Schätze lagen mit 90 Brw
ruhiger.
Angeſichts der weiter minimalen Publikumsbeteiligung nochr
auch die Abendbörſe einen ſehr, ſtillen Verlauf, doch war
Grundſtimmung freundlich, und die Berliner Schlußkurſe hielu.
ſich meiſt behauptet. Teilweiſe ergaben ſich auch leichte Beſs,
rungen von ½—½8 Prozent. Der Quartalsbericht der Farhoc,
induſtrie vermochte keine Anregung zu bieten und blieb ſelbſtg
den Farbenkurs ohne Einfluß. Von lokalen Werten gaben Moen=
Maſchinen wieder ¼ Prozent nach. Etwas Intereſſe zeigte
für Daimler mit 45½—46. Am Rentenmarkt iſt das Geſchäft 190 Grwill 0
Stahlverein=Bonds bei knapp behauptetem Kurs weſentlich ſtihie in Poſt eNl
geworden, 6prozentige Dollarſchatzanweiſungen lagen im Freimz, ſtzen Zeit.
kehr mit 89—90 unverändert.
nicht in m
zu eit Rochdn
ſin verhinder
Die 3G. Zarbenindufkrie
und packte ih!
boß nicht eit
fört jſetzt 0u
im drikken Bierkeljahr 1934.
Sioß zut. *
Wie die Verwaltung mitteilt, hat ſich auch im 3. Vierteliſ
1934 das Geſamtgeſchäft trotz zunehmender Ausfuhrſchwierigkeiie
im allgemeinen günſtig entwickeln können. Die Lage auf i / Recholge
Farbengebiet iſt unverändert zufriedenſtellend. Die Ausfuhr u0c hatte
ſich ungefähr auf der Höhe des Vorjahres gehalten. Die Be=/tzmhelen Schre
rung im Chemikalienumſatz hielt auch im dritten Vierteljahre u. Bucht des S
Insbeſondere das deutſche Geſchäft brachte eine Erhöhung. Di iſnm Knie a
Abſatz nach Europa und Ueberſee konnte behauptet werden. , ſarte über
Nachfrage nach Stickſtoffdüngemitteln ſetzte zu Beginn des neren
Düngejahres im Inlande lebhaft ein. Wahrſcheinlich iſt inſoi
der eigenartigen Witterungsverhältniſſe dieſes Jahres die Lao= ß et. Hie
wirtſchaft zu einer ſtärkeren Herbſtdüngung veranlaßt worts. /e70
Die Ausfuhr hat demgegenüber eine erhebliche Einbuße aufn, im Raum.
weiſen. Die Erzeugung erfuhr gegenüber dem zweiten Vierm dr M
jahr 1934 keine weſentliche Aenderung. Im techniſchen Stich,
iſt die Abſatzlage während der Berichtszeit befriedigend. Im 1pöſich zut
land iſt eine leichte Aufwärtsbewegung feſtzuſtellen, während ſiey, has ge
Auslandsgeſchäft trotz ſcharfer Konkurrenz mengenmäßig gehallu Menlos ſtill;
werden konnte. Die Benzinerzeugung verlief ſtörungsfrei. 2euts durchs
fortſchreitende Ausbau der Hydrierungsanlage in Leuna brageie
die geplante Steigerung der Erzeugung. In Ludwigshafen leitie
die Geſellſchaft in einer großtechniſchen Apparateeinheit eim.
Verſuch der Hydrierung von Steinkohle in die Wege. Die inm 90
deutſche Wirtſchaftsbelebung wirkte ſich auch auf den Abſatz rſteden?
pharmazeutiſchen Erzeugniſſe günſtig aus. Dagegen iſt die 29eGe nickte ſtu
des Auslands= und Ueberſeegeſchäfts unverändert ſchwierig. !½vor ihr lag
merkenswert war im pharmazeutiſchen Chemikaliengeſchäft die .
nahme ſehr billiger japaniſcher und amerikaniſcher Konkuror
angebote. Das Geſamtergebnis des photographiſchen Geſchäft
iſt beſſer als im Vorjahre. Aber auch im Vergleich zum dnitüien
Quartal 1933 zeigt der Umſatz noch den Umſtänden nach eine w
Steigerung. Für den abgelaufenen Zeitraum dieſes Jahres konne
die alte Umſatzhöhe gehalten und in verſchiedenen ErzeugilnK”
noch eine mengenmäßige Abſatzzunahme erzielt werden. Das
landsgeſchäft in Viskoſe=Seide zeigte eine Steigerung. Im Al=),
landsgeſchäft ſind die Konkurrenzverhältniſſe immer noch ſt4 /
durch den Währungsverfall beeinflußt. Der Inlandsabſatz
Acetat=Seide hat ſich weiter gut entwickelt, während der Auslanze
abſatz aus ähnlichen Gründen wie bei der Viskoſe=Seide n
Viſtrafaſer mengen= und wertmäßig erheblich zurückgeblieben
Der Geſamtabſatz zeigte trotzdem noch eine gute mengen= u
wertmäßige Zunahme. Das Inlandsgeſchäft in Viſtrafaſer ha
wiederum gut weiterentwickelt. Das Auslandsgeſchäft wur
auch weiterhin in den währungsſchwachen Ländern faſt unmölln
gemacht. Es zeigt daher ſowohl mengen= als auch wernuſä
eine ſtarke Einbuße. Trotzdem wurde im Geſamtgeſchäft=ewur
eine recht beträchtliche Umſatzſteigerung erzielt. Die Ac0
wurde planmäßig erheblich erweitert.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Bei der AEG. haben im ſoeben beendeten Geſchäftsjaht
In= und Auslandsaufträge auf Dampfturbinen=Aggregate ſtan
genommen. Allein für das Ausland wurden über 50 derau
Maſchinenſätze mit einer Geſamtleiſtung von rund ¼ Mill.
watt geliefert oder in Auftrag genommen. Darunter befinde
Turboſätze für das ganze europäiſche Ausland ſowie für Uebe
Der Londoner Goldpreis beträgt am 13. November 1934
eine Unze Feingold 139/0½ gg — 86,6925 RM., für ein Gref
Feingold demnach 53,6435 Pence — 2,78723 RM.
Berliner Kursbericht
vom 13. November 1934
Deviſenmarkt
vom 13. November 1941ka
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag.
Nordd. Llohzd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas I.
Na
69.50
71.—
26.25
28.50
27.—
132.—
86.—
107.75
133.75
117.50
Meue
Glektr. Lieferung
J. 6. Farben
Gelſ. Bergwerte
Beſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöchnerwerke
Kolsw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Nff
99.50
137.625
55.50
106.,625
103.875
74.875
74.25
111.—
71.50
92.25
73.—
55.625
Wee u
Polyphonwerke
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Banderer=Werke. 1
Re
13.50
93.25
31.375
38.25
109.25
64.—
13.50
118.—
48.50
99.—
102.50
125.—
Aegypten Währung Ve Brieft täaypt. 8. iages 12.795 Italien
Argentinie!
Belgien 1 Pap. Peſo 0.621 0.52: Japan
Braſilien 100 Belga 59.77 58.29 Fugoſlawien Bulgarien 1 Milreis 0.204 0.208 Lettland.. Canada. 109 Leva 3.047 3,053 Norwegen
Dänemarl cangd. Dol 2.557 2.563 Oeſterreich
Danzig 100 Kronen 155 62 55.74 Portugal 100 Gulden 81.12 81.28 Schweden England
Eſtland 1 2.Stg. 12.455 12.485 Schweiz
Finnland 100eſtl. Kr. 68.68 68.32 Spanien Frankreich 100d finn.Mk. 5.495 3 5.5os Tſchechoſlowak.! 100 Franken 18.38 16.72 Türkei
* Griechenland 100 Drachm 2.3541 2.35e ungarn
Holland 100 Gulden 187.97 166.31 Uruguah
3sland 100 isl. Kr. 55.37 56.49 Ver. Staaten
Währung
Surmſtädter und Karienalbant Surafftabt, Flllan dtr Bressher
Frankfurter Kursbericht vom 13. November 1934.
Kene
„Gr. II p. 1934
„. 1935
1936
„.
„.: 1937
1938
„Gruppel ...."
1o3.65
105.7
103:1,
106.
98.5
102.4
5% Dtſch. Reichsanl
48
5½%Intern. „v.30
62Baden ... b.27
6%Bahern .. v.27
6% Heſſen ...v. 28
6% Heſſen ... v. 29
69 Preuß. St. v. 28
6% Sachſen ..v.27
6%Thüringen v. 27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze. . . . . ....
12 Dt. Reichspoſt
Schätze..
1½%
Dtſch. Anl. Ausl.
*½, Ablöſung.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe . ...
6%Baden=Baden.
69Berlin ...v.24
6% Darmſtadt .
6% Dresden.. v. 26
60 Frankfurt v. 28
68 Heidelberg v.2e
6%Mainz... . . ..
6%Mannheim v.27
6%München v. 29
6%Wiesbaben v.28
6%Heff. Landesbk.
6% Goldoblig.
96
95
95.05
96
96
94
96
107
96
95
100.5
100.1
953),
103:1,
9.5
85.5
85
83.25
85
85.5
85
gu
93
90.25
Wee
hyp.=Bk.= Liguid.
4¾%
Komm. Obl. ..
69 Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G.Pf.
6% „ Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Glbobl. R.11
„ R.12
7%
6%Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. .....
6%Naſſ. Landesbt
5½% — Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=And.
FAusl. Ser. I
*Ansl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz
6%Berl. Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk..
5½% „ Lig.=Pfbr
„ Goldoblig.
Frkf. Pfbr.=Bk.
„ Lig.=Pfr.
133
Mein. Hyp.=Bk.
8%
„ Lig.=Pfr.
6% Pfälz. Hhp.=Bk
O „ Lig. Pffr.
82Rhein.Hyp.=Bk
5½% — Lig=Pfr
69.
„ Goldoblig.
60 Südd. Boden=
Fred.=Bank .
5½% „ Lig.=Pfbr.
6%Württ. Hyp.=B.
93
93
94.75
31.75
g7.5
93.5
931l.
93.5
100.75
116.5
20.5
93
52.75
*
52.75
93
93.75
95
941
93.75
93.6
92
95
94,75
Wd
6%Dt. Linol. Werke
62Mginkrw. v.26
6%Mitteld. Stah
6% Salzmann& Co.
62Ver. Stahlwerk
6%Voigté Häffne
J. G. Farben Bonds
59Bosn L. E. B.
L.Inveſt.
52Bulg. Tab. v.0s
(½0 Oſt. Schätze
42 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%
42
4%0 Türk. I. Bagdad
429 „II. Bagdad
½%üngarn 1913
1914
Goldr.
42
1910
4½Budp.Stadtanl.
4%Liſſabon
420 Stockholm
Aktien.
Accumulat.= Fabri!
Alg. Kunſtzide Unie
A.E. G.
AndregeNo
Aſchaffbg.
Zelſtoff
Bad. Maſchinenfbl
Bemberg, F.P.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen...
Cement Heidelberg
Karlſtadt
36
93.5
92.75
86.5
84.75
86.25
119.75
12.25
12.25
40
25
1.4
6.8
4.05
8
7.25
49
53.5
100
58.5
26I.
104
101.5
62.25
123
132.75
140.5
821,
109.5
134
J. G.Chemie, Baſel
Chem.Werke Abert
Chade (A.=C).
Contin. Gummiw. .
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr. . ..
Erdöl.
Dt. Gold= u. Silber
cheide=Anſtalt
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Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.!*
„ Licht u. Kraſ
Enzinger Union
Eſchweiler
Eßling. Maſchinen
Faber &
Rei
Fahr Gebrüder ./y
7.6. Farbeninduſtr.
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Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof.
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Geſ.felektr. Untern.
Goldſchmidt Th. . ./ 88.25
Gritzner=Kayſer..
Grün & Bilfinger
Hafenmühle, Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke. Füſſen
Harpener2 ergbau
Henninger, Kempfl=
HilbertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſen..!1
Holzmann, Phil.
Zlſe Bergb. Stamm!.
Benüſſel
Vefe
80
132.25
45.25
118
100.25
2os
59.5
77.5
88
100
115
296
58
115
138.
55‟
73
57.75
1107
28
210
9s
116
47.5
103.75
108.5
A
79.5
109.25
n5
142.5
119
Mice
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Knorr C. H..
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Mansfeld. Bergb.
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Park=u. Bürgerbräuſ;
Phönix Bergbau.
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Roeder, Gebr.
Rütgerswerle
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Schwartz, Storche
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„e
z11
206
47
119
85
208.5
83
Nife Meige
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Ver. Ultramarin.
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Weſteregeln Kali
Zellſto Wadhof.
73.
81:
Rre
76.75
74.25
96.5
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45.5
98.5
87.75
92
93.25
85.5
Aa
165
66
100
134.5
Allg. Dt. Freduan/ Ri
Badiſche Bonk.:11k
Br. Brauinduft. /414
Baher. Hyp. u. W.)
Ber). Kandelsgel.: 2
Sypothelbl. /41
Comm. u. Prwatbk.) 6
Dt.Van u. Diste./ 94
Dt. Eff. u. Wechſel 5
Dresdner Ban
Fran 1/. Banl.
Hyp.= Ban
Mein. Hyp.=Bank.
Pfälz. Hyp. Ban 1.
Reichsbanl=Ant. .114
Rhein. Hyp.=Bant. /14
Südd. Bob.-Fr.Bl./ R4
Bürtib Notenkonil40
A..G. Verlehrsw.
Allg. Lolalb. Kraſtiw/14
72 Dt. Reichsb. Bzgl 12
Hapag
Lübeck Büchner
Nordd. Lloyd.
Südd Giſenb. Gel! S.
Alianz= u. Slune
Verſicherung . ./1924
Verein.Berſ. 2004
Weaenn
Mannh. Berſich.
R
185.75
1r1
[ ← ][ ][ → ]ſtwoch, 14. November 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
neulich — das war gar nicht ſo einfach, nein zu ſagen.”
„Nein?” Sie konnte ſchon wieder lächeln. „War es nicht
einfach?"
Er ſchüttelte ernſthaft den Kopf. „Gar nicht einfach."
Erhitzt und atemlos kam Erwin Poſt wieder in ſeine
Wohnung. Sie war dunkel; nur im Schlafzimmer brannte
ab=
gedämpft eine kleine Lampe. An Maries Bett faß Grete und
ſah ihn an. Sie hielt die eine Hand Maries, die ruhig atmend
dalag und ſchlief. Dann fragte ſie: „Was iſt?”
Poſt zuckte die Achſeln. „Aus—” ſagte er. „Mit ſich hat
er’s beſſer gemeint.”
Grete wurde blaß bis in die Lippen. Sie ließ Maries
Hand los, ſtand auf und zog Erwin ins Nebenzimmer. „Du —‟,
ſagte ſie leiſe, „iſt dir nichts geſchehen, wirklich nicht?”
Mit einer ruhigen und feſten Bewegung zog Erwin ſie an
ſich. „Gar nichts”, ſagte er.
Grete ſchluchzte einmal trocken auf. Sie bohrte und preßte
ihren Kopf ganz feſt an ihn. „Du —!” flüſterte ſie noch einmal.
Er legte ſeinen Mund auf ihr Ohr. „Meins?” raunte er.
„Deins!”
„Meins allein?”
„Allein!“
Er atmete tief, fuhr ſich halb verzweifelt ins Haar. Schon
wieder wußte er nicht, was er ſagen ſollte. Er hatte ſo viel
auf dem Herzen, aber die Worte — — Er ließ Grete frei. „Was
wird nun mit ihr?” fragte er und machte eine Kopfbewegung
zum Nebenzimmer.
„Sie wird arbeiten”, antwortete Grete überzeugt und ruhig,
„und in der Arbeit wird ſie’s verwinden. Sie wird ihn
weiter=
lieben, ſo, wie er nie geweſen iſt. Und wird ganz groß werden.”
Dann ging ſie zum Tiſch, öffnete ihr Täſchchen, holte den
Vertrag heraus und zerriß ihn langſam. Sie ſah Erwin dabei
nicht an. „Alles iſt Unſinn”, flüſterte ſie. „Nur du —
„Nur du —” wiederholte er und nahm ſie in die Arme.
Ende.
HANS RABL
Scherl G. m. b. H., Berlin.
(Nachdruck verboten.)
Vertrag vordatiert?” fragte ſie und ſah ihn unſicher an.
„Iſt nicht vordatiert”, ſagte er ruhig.
„Aber — das iſt doch das Datum vom Mittwoch!”
„Ja”, ſagte er gemütlich. „Ich habe ihn ja auch am
Mitt=
woch aufgeſetzt, nachdem ich die Probeaufnahme geſehen hatte.”
Sie ſtarrte ihn an. Dann fuhr ſie mit der Hand über die
Augen. „Aber — heute iſt doch Samstag —
Er nickte und lachte.
„Ja, warum haben Sie mich denn dann drei Tage lang
zappeln laſſen?“
„Sie waren mir zu ſicher”, ſagte er. „Ich liebe es nicht,
mit Menſchen zu arbeiten, die glauben, was ſie tun, iſt von
vornherein herrlich. Ich brauchte Sie — wie ſoll ich ſagen? —
etwas kleiner.”
Nelli wurde ſehr rot. Sie ſchwieg verlegen. Sie hatte Luſt,
ihm den Vertrag zurückzugeben. Etwas kleiner? dachte ſie
erbittert.
Van Suren wurde plötzlich ernſt. „Ich weiß, was Sie
denken”, ſagte er. „Und auch das liebe er nicht. Gar nicht.”
Nelli ſchob ihm mit zitternder Hand den Vertrag hin und
ſtand auf.
„Da —!” ſagte ſie.
Er griff nach ihrer Hand und zog ſie wieder in ihren
Seſſel. „Unſinn, Mädeli” ſagte er ruhig. „Wir wiſſen jetzt
übereinander Beſcheid. Du weißt, daß ich nicht zu bluffen
bin — und auch nicht zu beſtechen. Und ich weiß ſeit eben, daß
du doch ein anſtändiger Kerl biſt.‟ Er wies auf den Vertrag,
der vor ihm lag. Dann nahm er ihn, öffnete Nellis Täſchchen
und ſtopfte ihn hinein. „So!” ſagte er.
Sie ſah ihn immer noch nicht an. Sie war froh, aber ſie
ſchämte ſich entſetzlich.
„Jetzt fährſt du ſchön nach Hauſe”, ſagte er, „und morgen
um halb neun abends biſt du ſamt Gepäck am Bahnhof Zoo.”
Sie merkte gar nicht, daß er ſie plötzlich duzte.
„Was ſoll ich am Zoo?
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andueas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann:
ſür „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
). A. X. 34. 22411. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr,
es jumlos ſtill; endlich ſchlug noch einmal der Knall des
Re=
ſolons durchs Haus. Mit einem kleinen hilfloſen Laut glitt
Maky an der Wand herunter und fiel ſchwer zu Boden.
an Suren faltete bedächtig den Vertrag zuſammen und
hn in ſeiner Brieftaſche. Dann ſah er Nelli lächelnd an.
geden?"
eie nickte ſtumm, ſah ſelig auf ihr Vertragsexemplar, das
ſoh ar ihr lag. Plötzlich ſtutzte ſie. „Warum haben Sie den
Die heutige Nummer hat 14 Seiten
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[ ← ][ ]Seite 14 — Nr. 315
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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