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Wöchentliche iUnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 304
Samstag, den 3. November 1934. 196. Jahrgang
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Knox im Schlepptau Frankreichs.
Gefährliche franzöſiſche Saar=Machenſchaften. — Ueberlebke Völkerbundsraksbeſchlüſſe.
Der 595-Ruf des Herrn Knor.
Uniform- und Aufmarſchverbok
DNB. London, 2. November.
er Reuter=Vertreter in Paris hat zur Saarfrage „von ſehr
mauhſhender Seite” folgende Erklärung erhalten: Die
fran=
zöſſhlwen Motor=Truppen ſind jenſeits der Grenze des
Sasuieviets in Bereitſchaft; ſie können augenblicklich
in1B Gebiet einrücken, falls der Vorſitzende der
Regierungskommiſſion einen telephoniſchen
ſ.* Ruf ſendet, wenn die lokale Gendarmerie der Lage nicht
nerhigr wachſen ſein ſollte. Der Völkerbundsrat habe
be=
ſtüſſtyrt, daß im Notfall die Regierungskommiſ=
„Truppen, die außerhalb des Gebietes
t” zu Hilfe rufen könne. Von franzöſiſcher Seite
wan ſnuf zwei Geſichtspunkte beſonders hingewieſen: Erſtens
wie Entſendung einer beſchränkten
Trup=
hahl nur auf Grund des Beſchluſſes des
erbundsrats von 1926 erfolgen; keineswegs würde
zwecken, die Stimmabgabe zu beeinfluſſen. Zweitens würde
ſetwaige Beſetzung nur vorübergehenden
ſt kter haben. Sobald die Ordnung wieder hergeſtellt
ülden die Truppen wieder zurückgezogen werden.
an der Reuter=Meldung iſt davon die Rede, daß es nach
ritzöſiſcher Anſicht nur eines SOS=Rufes des
eiſty Knox bedürfe, um die franzöſiſchen
Trup=
peiſzum Einmarſch in das Saargebiet zu
beor=
deſt. Dieſer Paſſus verdient allerſtärkſte Beachtung, weil er
nadheerſchiedenen Richtungen hin recht aufſchlußreich iſt.
gri Knox, der Vertrauensmann und Beauftragte des
Völker=
buzſs, muß alſo nach dieſer Formulierung von Genf aus
ge=
wimRüäickendeckung erfahren haben, um ſich auf ein derartiges
Spctſennzulaſſen. Jedenfalls drängt ſich uns dieſer Eindruck auf,
umhribleibt ſolange beſtehen, als eniſprechende Genfer Erklä=
AFehlen.
arn aber haben wir es doch hier mit der geradezu unge=
Weichen Tatſache zu tun, daß es lediglich von den
Stim=
inen oder Verſtimmungen eines einzelnen
icen abhängig gemacht werden ſoll, ob fremde
Trup=
tremdes Land einmarſchieren ſollen oder nicht. Vergleiche
ſer Vergangenheit drängen ſich auf. Man wird wieder
grinnert, daß ſchon früher einzelne Perſonen
ähre Halsſtarrigkeit und falſche
Beurtei=
er Lage
8 U
ſchwerſtes Unheil über Europa
iinzelne Teile Europas gebracht haben.
Ite internationale Oeffentlichkeit ſollte ſich gerade mit die=
Weil. des Reuter=Telegramms ſehr intenſiv beſchäftigen. Denn
hie vird doch nur zum Ausdruck gebracht, daß der
Angel=
pumtt des weiteren Geſchehens der völlig im
frinzöſiſchen Schlepptau ſchwimmende
Präſi=
deſthd er Regierungskommiſſion werden ſoll. Alle
We iiß ſich doch vor Augen halten, was ein Einmarſch
frem=
der kupen ins Saargebiet bedeutet. Fremde Truppen im
frem=
den ard richten ſelbſtverſtändlich ſofort eine Gewaltherrſchaft
aufyit allen Schrecklichkeiten.
iem Vorwand zu wählen, daß die Sicherheit
imſſaargebiet bedroht ſei, iſt mehr als billig,
den reits ſeit Wochen arbeiten die Abſtimmungsgerichte im
Saxxelfiet. Sie haben aber bis jetzt nicht einen einzigen
Terror=
fall) hndelt, woraus doch hervorgeht, daß von
irgend=
wesſem Terror an der Saar — abgeſehen von den
eitentiſtiſchen Ausſchreitungen — keine Rede
ſeiſnnn. Die 2000 Gendarmen im Saargebiet genügen
voll=
kommn, um mit den geſetzesverletzenden Separatiſten fertig zu
wemi. Das Saarvolk ſelbſt denkt gar nicht daran, ſeine
Diſzi=
pliſylockern und die Sicherheit zu ſtören.
ein Herr Knox keine Ausländer für ſeine Polizei
bekom=
meſ zt, ſo iſt das längſt kein Grund für ihn, eine Verſchwörung
mislm franzöſiſchen Freund einzugehen. Die Abſage der
neu=
tram Staaten iſt doch gerade ein Beweis dafür, wie ſehr man
ihnn ifstraut und für wie unglücklich und gefährlich man ſeine
Pochie Em Saargebiet hält. Keine neutrale Regierung
wichl ſiich durch die Bereitſtellung von
Polizei=
moßnſ chaften mit Herrn Knox belaſten.
u jeden Fall bleibt die Tatſache beſtehen, daß auf
franzö=
ſiſchſt Heite mit dem Einmarſchplan ganz ernſtlich geliebäugelt
wiglund daß die Pariſer Regierung bis heute keinen Beitrag
zurn ſiü derherſtellung der früheren Ruhe geleiſtet hat.
Ein wahnſinniger plan.
diplomatiſche Mitarbeiter des „Daily Herald” ſchreibt,
dieß annzöſiſche Regierung dränge auf eine Beteiligung der
brwiyen: Regierung an der franzöſiſchen Saaraktion.
er Ruf nach „einer Handvoll Soldaten”
er=
innüte an Joffres Aeußerung im Jahre 1914: „Sie brauchen
nuclune, Korporalſchaft zu ſchicken; wenn nur ein einziger Mann
getti rwürde, dann würden die Engländer auf unſere Seite
käuckgen.” Hinter der Bewegung der franzöſiſchen Truppen an
det ramze und den Mutmaßungen, daß ſich die Notwendigkeit
en penr könnte, in das Saargebiet einzurücken, um einen
ſtecke ein ſehr
gefähr=
ettülne
eſſchoben werden ſollke bis zu dem unabſeh=
Zeitpunkt, wo Deutſchland im Stande
ſt diie Bergwerke für Goldeswert
zurück=
uffen. (Die Frage des Rücktaufes der Kohlengruben,
wabhängig von der Rückgabe des Saargebietes an
Mh and zu regeln iſt, wird eindeutig in den Paragraphen
7d. 37 des Saarſtatuts behandelt. Die Red.) Die Ver=
im Saar=Grenzgebiek ab 10. Januar.
Aufruf des Saar=Bevollmächtigken an die SA und S5
im Saar=Grenzgebiet.
DNB. Saarbrücken, 2. November.
Der Saarbevollmächtigte des Reichskanzlers, Bürckel, erläßt
folgenden Aufruf an die SA.= und SS.=Männer des
Saargrenz=
gebietes:
Frankreich droht mit der militäriſchen Beſetzung des
Saar=
gebietes. Man ſucht auch Euch in das gefährliche Spiel
einzu=
beziehen und malt das Schreckgeſpenſt eines Einmarſches der SA.=
und SS.=Männer des Saargrenzgebietes in das Saargebiet an
die Wand.
Ich verwahre mich in Eurem Namen gegen dieſe
ungeheuer=
lichen Vorwürfe. Ich bezeuge vor aller Welt Eure Zucht und
Eure Verläßlichkeit und danke Euch für die diſziplinierte Haltung,
die Ihr auch dann bewahrt habt, als Ihr täglich hören mußtet,
wie der Führer unſeres Reiches und die verantwortlichen Männer
in Reich und Bewegung den gemeinſten Verleumdungen und
Be=
ſchimpfungen in Preſſe und Verſammlungen durch die Emigranten
und Rückgliederungsgegner preisgegeben waren, ohne daß ein
wirkſames Einſchreiten der Regierungskommiſſion des Saargebiets
erfolgt iſt.
Im Sinne des Führers, der um des europäiſchen Friedens
willens bis an die Grenze des Möglichen geht, muß ich an Euere
Haltung und Diſziplin nun noch höhere Anforderungen ſtellen, um
ſo vor aller Welt das Unberechtigte der franzöſiſchen Abſichten
kundzutun.
Ich ordne daher an:
1. Vom 10. Januar bis 10. Februar 1935 iſt innerhalb einer
Zone von 40 Km. längs des Saargebiets das Tragen jeder
Uni=
form verboten.
2. Appelle, Aufmärſche oder Zuſammenkünfte jeglicher Art
fallen unter das gleiche Verbot.
„Ich werde an die Schriftleitungen der namhafteſten Zeitungen
des Auslandes Einladungen ergehen laſſen, ſich vor, während und
nach dieſer Verbotszeit als Gäſte des Reiches im ehemaligen
Grenz=
gebiet aufzuhalten, damit ſie ſich von der Abwegigkeit der gegen
die SA. und SS. erhobenen Vorwürfe aus eigener Schau der Dinge
überzeugen können.
Wir erklären feierlich, daß wir niemals Putſchabſichten gehabt
haben. Für Terroriſten, iſt in unſeren Reihen kein Raum. Wir
haben zu der ungeheuerlichen Provokation, die in der
Bereitſtel=
lung ausländiſcher Truppen zum Einmarſch in deutſches Gebiet
zum Ausdruck kommt, auch nicht den geringſten Anlaß gegeben.
Wenn ich ein neues Opfer von Euerer Haltung fordere, ſo tue ich
es um des europäiſchen Friedens willen, den wir mit letzter
Ehr=
lichkeit wollen.
Der Saarbevollmächtigte des Reichskanzlers.
gez. Bürckel.
ſicherung werde gegeben, daß die Beſetzung nur eine „
zeit=
weilige” ſein werde, aber mit „zeitweilig” könne jeder Zeitraum
gemeint ſein, und es ſei immer leichter, ein Gebiet
zu beſetzen als es wieder zu räumen. Sollten die
Pläne Erfolg haben, dann werde jede Ausſicht einer
deutſch=
franzöſiſchen Verſtändigung zerſtört und die Saat eines
neuen Krieges werde ſo ſicher ausgeſtreut werden, wie es
bei der Annektion von Elſaß=Lothringen im Jahre 1871 der
Fall war. Leider werde es jeden Tag deutlicher, daß
In=
triguen im Gange ſeien, um ſicherzuſtellen, daß
ohne Rücklicht auf das Abſtimmungsergebnis
das Gebiet Deutſchland vorenthalten würde
und die Kohlenbergwerke in franzöſiſcher Hand
bleiben. Dies ſei ein wahnſinniger Plan und
wenn er durchgeführt würde, dann würde Hitler nicht
ge=
ſchwächt, ſondern furchtbar geſtärkt werden, und ein neuer
deutſch=franzöſiſcher Krieg, in den England
viel=
leicht hineingezogen, werden würde, würde ſo gut wie
unvermeidlich ſein.
* Das Schickſal Südweſtafrikas.
Im ehemaligen Deutſch=Südweſtafrika iſt ein außerordentlich
heftiger Wahlkampf für die Neuwahl des Landesrates zu Ende
ge=
gangen. Die Ergebniſſe liegen noch nicht vollſtändig vor. Die
Wahlen haben aber deswegen mehr als rein örtliche Bedeutung,
weil ſie geführt worden ſind unter der Parole des Anſchluſſes der
ehemaligen deutſchen Kolonie an die Südafrikaniſche Union,
wo=
bei vor allem geltend gemacht wurde, daß der Landesrat in der
Lage wäre, mit einer qualifizierten Mehrheit von ſich aus den
Anſchluß zu beſchließen und zu vollziehen. Das iſt ein
grund=
legender Irrtum. Selbſtverſtändlich kann der Landesrat einen
ſolchen Beſchluß faſſen — ob die qualifizierte Mehrheit zuſtande
kommt, bleibt dabei vollſtändig offen —, nur daß mit einem
der=
artigen Beſchluß nichts anzufangen iſt, denn Deutſchſüdweſtafrika
iſt ein Mandatsgebiet des Völkerbundes. Das iſt durch die
Frie=
densverträge feſtgelegt, kann alſo nicht willkürlich geändert
wer=
den, nur der Völkerbund wäre imſtande, darüber zu verfügen. Wir
haben einen ähnlichen Fall ja ſchon in Deutſch=Oſtafrika, wo die
Engländer wiederholt die Neigung zu Annektionen zu erkennen
gaben. Sie haben ſich aber immer wieder davon überzeugen
müſſen, daß ſie das ohne eine unentſchuldbare Verletzung der
Ver=
ſailler Verträge nicht können.
* Mißbrauchker Saarbergbau.
Von
Dr. Paul Ruprecht.
In der Vorkriegszeit hat ſich eine blühende Eiſeninduſtrie
ſowohl in den deutſchen wie in den franzöſiſchen Landesteilen
Lothringens auf der Grundlage der dortigen Minette=Erze
ent=
wickelt, zu deren Verhüttung ſich der Ruhrkoks geeigneter als
der des Saarbergbaus erwieſen hat. Um ſich von jenem
unab=
hängig zu machen, iſt es nach Gewinnung des ganzen
Minette=
bezirkes das Ziel der Franzoſen geweſen, auch die Saargruben
in ihren Beſitz zu bringen, wobei ſie von der Hoffnung geleitet
worden ſind, deren Koks verbeſſern zu können. Das techniſche
Ergebnis dieſer Bemühungen iſt nach Anſicht des bekannten
Saarinduſtriellen Kommerzienrat Dr. Röchling ohne Zweifel
zufriedenſtellend, ob es das aber auf die Dauer auch in
wirt=
ſchaftlicher Hinſicht ſein wird, iſt jedoch noch nicht ſicher.
Als Rechtsgrundlage für das Streben der Franzoſen nach
dem Beſitz der Saargruben hat ihnen die angebliche Entwertung
ihres in der Kampfzone des Weltkrieges gelegenen
Bergwerk=
beſitzes durch Artilleriefeuer und Bombenabwürfe gedient,
ob=
wohl ſie und ihre Verbündeten daran nicht weniger beteiligt
geweſen ſind als wir, und obwohl gerade unſere oberſte
Heeres=
leitung ſich in der Zerſtörung von Grubenanlagen aus
ſtrate=
giſchen Gründen die denkbar größte Zurückhaltung auferlegt hat.
Daß dies mit großem Erfolg geſchehen iſt, beweiſt die Tatſache,
daß die Werke ſehr ſchnell haben in vervollkommneter Form
wieder aufgebaut werden und nach Schulz Brieſen („Der
preußiſche Staatsbergbau im Wechſel der Zeiten”. Verlag Reimar
Hobbing, Berlin 1934) ſchon im Jahre 1920 ihre
Vorkriegs=
leiſtung haben um 20 v. H. überſchreiten können. Läßt dies
ſchon den Anſpruch der Franzoſen auf den Saarbergbau als
unberechtigt erſcheinen, ſo tut es nicht minder die Tatſache, daß
ihnen in Verſailles für den vorübergehenden Förderungsausfall
ihrer in der Kriegszone gelegenen Gruben ſogenannte
Repara=
tionskohlenlieferungen zugebilligt worden ſind. Trotzdem iſt
aber dort dem franzöſiſchen Staat „das volle und unbeſchränkte
Eigentum an ſämtlichen Kohlenfeldern in den Grenzen des
Saargebiets” zugeſprochen worden, über deren Rückgabe an
Deutſchland das Saarſtatut beſagt: „Beſchließt der Völkerbund
die Vereinigung des ganzen Saargebiets oder eines Teiles mit
Deutſchland, ſo hat Deutſchland die Eigentumsrechte Frankreichs
an den in dieſem Gebietsteil gelegenen Gruben im Ganzen zu
einem in Gold zahlbaren Preiſe zurückzukaufen. Dieſer Preis
wird durch drei nach Stimmenmehrheit beſchließende
Sachver=
ſtändige feſtgeſetzt; einer dieſer Sachverſtändigen wird von
Deutfchland, einer von Frankreich, einer, der weder Franzoſe
noch Deutſcher ſein darf, vom Völkerbunde feſtgeſetzt.”
Auf Grund des Waffenſtillſtandsabkommens haben
fran=
zöſiſche Truppen bereits im November 1918 das Saarland
be=
ſetzt und deſſen Gruben unter militäriſche Verwaltung geſtellt,
um deren Enteignung vorzubereiten. Dabei ſind ſie jedoch weit
über die dafür getroffenen Abmachungen hinausgegangen. So
haben ſie z..B. das ihnen für ihre Beſatzungstruppen
zuge=
billigte Requiſitionsrecht dazu mißbraucht, allein in der Zeit
vom 4. bis 18. Dezember 1918 rund 70000 Tonnen Kohle nach
Frankreich zu verkaufen, ohne an das Reich die ihm darauf
zuſtehenden Abgaben abzuführen. Dieſer Verkäufe wegen haben
außerdem noch laufende Lieferverträge nach Süddeutſchland
nicht erfüllt werden können.
Mit dem Inkrafttreten des Diktats von Verſailles am
10 Januar 1920 iſt dann das Saargebiet unter die
Treuhänder=
ſchaft des Völkerbundes getreten und ſeine Gruben an den
franzöſiſchen Staat übergegangen. Er bewirtſchaftet dieſen
Be=
ſitz teilweiſe durch eine zu dieſem Zweck von ihm eingeſetzte
Verwaltung ſelbſt, teilweiſe aber hat er ihn verpachtet unter
Bedingungen, die mit einer ehrlichen Verſtändigungspolitik nicht
vereinbar ſind. So hat z. B. die Firma Sarre et Morſelle die
Erbin einer Untergeſellſchaft der Deutſch=luxemburgiſchen
Berg=
werks= und Hüttengeſellſchaft, als Pächterin von Feldern in
dem kohlenreichen Warndtgebiet, unmittelbar am
ſaarländiſch=
franzöſiſchen Grenzſtein einen Schacht niederbringen laſſen um
unter der Grenze hindurch die Kohlenflöze auf deutſcher Seite
abzubauen, obwohl ſich dieſe bis nach Lothringen erſtrecken,
was dieſen Raub zu einem gänzlich zweckloſen Nadelſtich für
Deutſchland macht.
Während deſſen Grubenverwaltung nun, wie wir geſehen
haben, ihren Beſitz im Sinne eines ſich als Diener ſeines
Vaterlandes fühlenden Unternehmers bewirtſchaftet hat, haben
ihn die Franzoſen nur als ein Ausbeutungsobjekt angeſehen.
Wenn ſie auch — wie erwähnt — manches getan haben, um
den Saarkoks zu verbeſſern, ſo haben ſie ſich im allgemeinen
doch darauf beſchränkt, nur das durchzuführen, was unſere
Ver=
waltung angefangen oder geplant hat. Der vorige franzöſiſche
Generaldirektor hat ſelbſt erklärt, daß er es nicht für
zweck=
mäßig erachtet habe, neue Förderanlagen zu ſchaffen, und daß
er ſich daher auf den Ausbau der vorhandenen Schächte
be=
ſchränkte hätte. Für die Aufbereitung der Kohle haben die
Franzoſen allerdings zwei neue Anlagen geſchaffen, von denen
jedoch Fachleute ſagen, daß man aus Sparſamkeit dafür die
billigſten Syſteme gewählt hätte, die unſeren Anſprüchen nicht
genügten. Endlich haben die Franzoſen die von uns
über=
nommenen drei Kraftwerke durch ein viertes erweitert, das
jedoch nach Aeußerungen von Sachverſtändigen nur zum Teil
ausgenutzt wird und außerdem ungünſtig für ſeine
Brennſtoff=
verſorgung liegt.
Im Ganzen muß man von der franzöſiſchen Verwaltung
ſagen, daß ſie Neuanlagen nur geſchaffen hat, wenn ſie wie das
eben erwähnte Kraftwerk geeignet ſind, den zuſtändigen Stellen
in Paris Eindruck zu machen, ſonſt aber hat man ſich bemüht,
aus den Gruben unter dem denkbar geringſten Aufwand
mög=
lichſt viel herauszuwirtſchaften, ohne Rückſicht darauf, daß die
Werke dadurch in einen gänzlich vernachläſſigten Zuſtand kommen
mußten. Welche bleibenden Schäden dadurch und durch die
Auswahl ungeeigneter Betriebsleiter entſtanden ſind, wird ſich
erſt dann überſehen laſſen, wenn der Saarbergbau wieder in
deutſchem Beſitz ſein wird.
Die Franzoſen ſind bei deſſen Bewirtſchaftung von Anfang
an darauf ausgegangen, die Kohlenförderung erheblich über die
der Vorkriegézeit hinaus zu ſteigern. Die Folge davon iſt
ge=
weſen, daß ſie zwar die Belegſchaft von rund 52000 Mann im
Jahre 1913 auf 78 000, die jedoch inzwiſchen wieder ſtark ver=
Seite 2 — Nr. 304
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 3. November 1934
mindert worden ſind, im Jahre 1924 geſteigert haben, ohne
allerdings eine entſprechende Vermehrung der Förderung zu
erreichen. Sie hat nämlich 1913 etwas über 13 Millionen Tonnen
und 1924 nur faſt genau 14 Millionen Tonnen betragen.
Während der Ruhrbergbau durch Rationaliſierung die Leiſtung
je Mann um rund 200 Kilogramm erhöht hat, hat die
fran=
zöſiſche Verwaltung, obwohl auch ſie Bohr= und Abbauhämmer
in weitgehendem Umfang angeſchafft hat, mit 740 Kilogramm
noch nicht die Leiſtung der preußiſchen Verwaltung mit 803
Kilogramm erreicht. Trotzdem aber ha: ſie in den Jahren 1920
bis 1926 einen jährlichen Reinertrag von durchſchnittlich
20½ Millionen, d. ſ. 5½ Millionen RM. mehr als wir, aus den
Gruben herausgeholt. Ein deutlicher Beweis dafür, daß die
Klagen der Saarbevölkerung über rückſichtsloſe Ausbeutung
dieſes Beſitzes, zu hohe Kohlenpreiſe, ſchlechte Löhne und zu
geringe Steuerzahlung der Franzoſen durchaus berechtigt ſind!
Soweit aber durch die übermäßige Ausbeutung und die
Unterlaſſung der nötigen Erneuerungen Ergänzungen und
tech=
niſchen Verbeſſerungen der Wert der Anlagen eine Minderung
erfahren hat, muß dies ſelbſtverſtändlich bei dem für ihren
Rückkauf feſtzuſetzenden Preis berückſichtigt werden. Darauf
müſſen wir die Weltöffentlichkeit um ſo eindringlicher
hin=
weiſen, als die Franzoſen ſchon jetzt für eine Entſchädigung
Stimmung zu machen ſuchen, an die auch ſchon in der
Vor=
kriegszeit, als die Gruben noch keineswegs
heruntergewirt=
ſchaftet waren, nicht im entfernteſten hat gedacht werden können.
Keine Bekeiligung engliſcher Truppen
an einer Saarbeſekzung.
Ein Reuker=Demenki.
DBN. London, 2. November.
Wie Reuter erfährt, iſt im Gegenſatz zu den in Paris
erſchie=
nenen Meldungen keine Aufforderung von ſeiten der franzöſiſchen
Regierung an die engliſche ergangen, engliſche Truppen
bereitzu=
ſtellen für den Fall, daß Frankreich die Saar militäriſch beſetze.
* Dieſes Dementi kommt reichlich ſpät und ſteht zudem in
einem ſo ſchroffen Widerſpruch zu den Aeußerungen auch der gut
unterrichteten engliſchen Zeitungen, daß es wahrſcheinlich mehr
einen formellen Zweck hat. Man wird es richtig leſen müſſen, und
dann bezieht es ſich vermutlich darauf, daß von Frankreich
keine „Aufforderung” ergangen iſt, ſondern eine
Anregung, eine unverbindliche Frage oder etwas
ähnliches. Daß der franzöſiſche Botſchafter in London beſtimmte
Schritte in London unternommen hat, wird doch wohl kaum
ge=
leugnet werden können. Aber die Engländer befolgen auch
dies=
mal wieder die alte Taktik, daß ſie die franzöſiſchen Wünſche zur
Kenntnis nehmen und dann Zeit zu gewinnen ſuchen in der
Hoff=
nung, daß es ihnen vielleicht gelingen wird, der franzöſiſchen
Po=
litik die ſchlimmſten Spitzen abzubrechen. Sie haben gelegentlich
damit Glück gehabt, gelegentlich nur und gerade in den wichtigſten
Fällen ſind ſie damit geſcheitert.
Schließlich iſt es auch eine etwas klägliche Rolle, wenn der
engliſche Außenminiſter ſich nur der Dinge rühmen kann, die er
verhindert hat, und auch diesmal wieder darf an das
Aben=
teuer des Ruhreinbruches erinnert werden, wo die
Eng=
länder ſich auch auf das Regiſtrieren und Zuſchauen beſchränkten,
weil ſie glaubten, daß die franzöſiſche Politik ſich zuletzt totlaufen
würde. Sie haben aber nicht erkannt oder nicht erkennen wollen,
daß bis zum Totlaufen dieſer Politik Ströme von Blut fließen
mußten und gefloſſen ſind, abgeſehen von dem ungeheuren
wirt=
ſchaftlichen Schaden, der nicht nur Deutſchland, ſondern allen
euro=
päiſchen Ländern daraus erwuchs.
Vorläufig ſtehen alſo die Engländer Gewehr bei Fuß und
warten ab. Sie erklären durch die „Times” die Haltung
Frankreichs fürdurchaus angemeſſen, fügen aber
den Nachſatz hinzu, es ſei nicht anzunehmen, daß
der von der franzöſiſchen Regierung gefürchtete
Fall eintrete. Das iſt ſchon
ein gefährliches Zugeſtändnis,
denn die Rechnung der Franzoſen geht ja gerade dahin, den
Eng=
ländern die Unwahrſcheinlichkeit bedrohlicher Saar=Unruhen
klar=
zumachen, um dadurch die rein theoretiſche Zuſtimmung der
Eng=
länder zur Teilnahme an einem Einmarſch zu erhalten. Iſt aber
das engliſche Ja erſt einmal gegeben, dann werden die Freunde
der Franzoſen, die Emigranten und Separatiſten, ſchon dafür
ſor=
gen, daß irgendwo ein Schuß losgeht oder eine Handgranate fliegt,
die als Stichwort für einen franzöſiſchen Einmarſch gelten ſoll.
Es ſind engliſche Blätter, die jetzt daran erinnern, daß der
franzöſiſche Generaliſſimus Joffre ſchon 1914 geſagt hat, es würde
genügen, wenn die Engländer wenigſtens einen Korporal und drei
den „Wilden Jäger” und die germaniſche
Gab es eine germaniſche Jagdgottheit? Unſere Vorfahrer
waren ein jagdliebendes Volk. Caeſar berichtet uns ſogar:
„Vita omnis in venationibus consistit” (ihr ganzes Leben beſteht
in Jagdzügen) und von den Sweben erzählt er: „multum sun
in venationibus” (ſie ſind häufig auf Jagdzügen). In einem ge
wiſſen Gegenſatze ſteht dazu die Angabe des Tacitus: „Wenn
ſie nicht im Kriege ſind, verbringen ſie die Zeit wohl mit Jagen.
mehr aber mit Nichtstun, dem Schlafe und Eſſen ergeben”. Aber
auch Tacitus beſtätigt, daß ſie ihre Zeit mit Jagen verbringen
wenn ſie nicht im Kriege ſind.
Ein Volk, welches ſo eifrig der Jagd ergeben war, da
Caeſar ſagen konnte: „ſie verbringen ihr ganzes Leben au
Jagdzügen”, muß auch eine Jagdgottheit gehabt haben.
Wir wiſſen, daß die Römer die Göttin Diana, die Grieche
Artemis als Jagdgottheit verehrt haben. Wer war es bei unſe
ren germaniſchen Vorfahren?
Hubertus, den wir als Schutzpatron der Jägerei und al
Jäger=Heiligen anſprechen, hat mit einer germaniſchen Gotthe;
anſcheinend nichts zu tun. Er iſt franzöſiſchen Urſprungs un
erſt ſpät zu uns gekommen.
Hubertus war ein „wilder Jäger”, der Sohn Bertrands des
Herzogs von Guyenne. Er jagt am „allerheiligſten
Karfreitag=
an dem es verboten war, Waffen zu tragen oder zu jagen.
„Kränke nicht den Herrn, der heute,
bar jeder Wehr, ſein heilig Blut
der ſündigen Welt zur Sühne bot.”
Der von Hubertus gehetzte Hirſch verhofft plötzlich und
wendet ihm das mit einem gewaltigen Geweih gezierte Haut
zu. Zwiſchen dem Geweih erſcheint ein umſtrahlter Crucifixu=
Da ſinkt der „wilde Jäger” in die Knie und bekehrt ſich. Ihn
wird die Jagd hinter dem Hirſche zur Rettung, zur Erlöſung
während bei den anderen „wilden Jägern” die Jagd zur Ver
dammnis, zur Hölle führt.
Am bekannteſten unten den verſchiedenen perſonifiziert
Geſtalten des „Wilden Jägers” iſt Graf Hackelbernd, den Julius
Wolff in ſeiner Weidmannsmär vom „Wilden Jäger” beſunge
hat. Graf Hackelbernd jagt am Corpus=Chriſti=Tag, an
Fro=
leichnahm, und ſchießt den Bolzen der Armbruſt auf das
Cruzifix ab:
Vom Tage.
Im Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda
wurden befördert; der Regierungsrat Stephan zum
Oberregie=
rungsrat und der Gerichtsaſſeſſor Dr. Flügel zum Regierungsrat.
Der deutſche Botſchafter in Paris Dr. Köſter hat geſtern zu
Ehren der im Weltkrieg gefallenen deutſchen Soldaten auf dem
Pariſer Friedhof in Jory einen Kranz niedergelegt. Der
Toten=
feier wohnten auch der evangeliſche und der katholiſche Geiſtliche
der Pariſer deutſchen Gemeinde ſowie zahlreiche Mitglieder der
deutſchen Kolonie bei.
Am Montag kommender Woche beginnt in Berlin der große
Rundfunkprozeß, der unter dem Rubrum „Magnus und Genoſſen”
läuft.
Die öſterreichiſche Regierung hat ſich für die Auslandsreiſen
ihrer Mitglieder ein eigenes Flugzeug beſtellt. Es wurde ein 14 amerikaniſches Doualas=Schnellverkehrsflugzeug mit zwei
Motoren von je 720 PS. angekauft. Das Flugzeug, das eine
Reiſe=
geſchwindigkeit von 300 Stunden=Kilometer entwickelt, kann als
eines der ſchnellſten Verkehrsflugzeuge der Welt bezeichnet werden.
Das Rücktrittsgeſuch des ſüdſlawiſchen Juſtizminiſters
Mari=
mowitſch iſt angenommen worden. An ſeiner Stelle wurde
Land=
wirtſchaftsminiſter Kojitſch zum Juſtizminiſter ernannt.
Der Schweizeriſche Bundesrat hat jegliches weitere Auftreten.
Matz Brauns in der Schweiz verboten.
Das Geſetz zur Bekämpfung hochverräteriſcher Umtriebe in der
engliſchen Wehrmacht wurde geſtern vom Untechaus in dritter
Leſung mit großer Mehrheit angenommen. Die Linksliberalen
und die Arbeiterparteiler, die gegen das Geſetz Sturm gelaufen
waren, ſtimmten geſchloſſen gegen die Vorlage. Das Geſetz geht
nunmehr an das Oberhaus.
Auf das Gebäude des britiſchen Konſulats auf Kuba wurde
ein Bombenanſchlag verübt. In dem gleichen Gebäude befindet
ſich auch ein engliſches Handelsunternehmen. Menſchen wurden
durch den Anſchlag nicht verletzt, doch wurde ſehr großer
Sachſcha=
den angerichtet. Es wird angenommen, daß die Täter
Kommu=
niſten ſind, da die ganze Inſel gegenwärtig von ſolchen Elementen
terroriſiert wird.
Im Zuge der in der Ukraine eingeleiteten Säuberungsaktion
iſt jetzt das Mitglied des Volkskommiſſariats der Ukrainiſchen
Republik Slinko, der, wie bereits gemeldet, in einen Juſtizſkandal
verwickelt iſt, ſeines Amtes enthoben worden. Gegen ihn wurde
ein Diſziplinarverfahren eingeleitet. Außerdem wurden Slinko
und neun ſeiner Mitarbeiter aus der Partei ausgeſtoßen.
Der Fehlbetrag des amerikaniſchen Schatzamtes hat nunmehr
die Milliardengrenze erreicht. Die Geſamtausgaben belaufen ſich
auf 2235 Millionen Dollar, darunter 1106 Millionen Dollar
Not=
hilfeausgaben; die Geſamteinnahmen betragen 1208 Millionen
Dollar.
Das japaniſche Finanzminiſterium hat die Vorſchläge über
eine beſondere Beſteuerung der japaniſchen Kriegsinduſtrie
abge=
lehnt, da ſich eine ſolche Sonderſteuer nicht mit den Intereſſen der
japaniſchen Landesverteidigung vereinbaren laſſe.
Mann über den Kanal ſchickten, man müſſe nur dafür ſorgen, daß
einer verwundet oder getötet würde, und England müſſe auf
fran=
zöſiſcher Seite Krieg führen. — Genau ſo ſoll es diesmal wieder
gemacht werden. Die „Handvoll Tommis” ſoll zunächſt nur auf dem
Papier zur Verfügung geſtellt werden, damit dann alles nachher
zwangsläufig ſich entwickeln kann. Es will uns nicht in den Kopf,
daß die Engländer die Gefahr nicht ſehen oder nicht ſehen wollen, die
in der franzöſiſchen Einladung an ſie liegt, und wir hoffen, daß
deshalb — nicht nur in unſerem Intereſſe — die engliſche
Poli=
tik darauf abgeſtellt iſt, den Stoß der Franzoſen aufzufangen
und unſchädlich zu machen.
unmitkelbar an den Berbraucher.
DNB. Berlin, 2. November.
Dem Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft
ſind Nachrichten darüber zugegangen, daß gewiſſe Zweifel
dar=
über beſtehen, was auf Grund der vom Reichsnährſtand
er=
laſſenen Vorſchriften beim Verkauf von Kartoffeln rechtens iſt.
Es wird deshalb ausdrücklich das Folgende bekanntgegeben:
1. Es gelten keinerlei Beſchränkungen für den Verkauf von
Karteffeln vom Erzeuger unmittelbar an den Verbraucher.
2. Der Erzeuger von Kartoffeln iſt beim Verkauf an den
Verbraucher nicht gehalten, zu ſeinem Erzeuger=Mindeſtpreis
Handelszuſchläge zu erheben, da ihm ja auch nicht die
Auf=
wendungen erwachſen, die der Handel zu tragen hat.
Im Intereſſe der Verbraucher von Speiſekartoffeln werden
binnen kürzeſter Friſt Verbraucherhöchſtpreiſe
feſtgeſetzt werden, die die Verladekoſten, die entſtehende Fracht,
die Koſten für Lagerung und ſonſtige Aufwendungen des
Han=
dels enthalten werden.
„Und in zwei Stücke liegt zerbrochen
An Kreuzesfuß der Leib des Herrn.”
Die Strafe des Frevlers iſt, daß er ewig in Wuotans
„Wilder Jagd” mitjagen muß, die uns Julius Wolff ſo
präch=
ig geſchildert hat:
„Voll unnahbarer Hoheit lenket
Sein Streitroß auf des Alten Spur
Nun ein Gewaltiger und ſchenket
Nicht einen Blick dem Grafen nur.
Doch wieder ihm zur Seite traben
Die beiden Wölfe grimm und greis,
Und wieder fliegen die zwei Raben
Ihm um das Haupt in engem Kreis.
Die göttliche Gemahlin reitet
Mit ihm, den Wocken in der Hand,
Lang von dem Roß herniedergleitet
Ihr ſchneeweiß ſchimmerndes Gewand.”
Alle „wilden Jäger” — mit Ausnahme des bekehrten Sankt
Hubertus — endigen in der ewigen Verdammnis, bzw. in der
Hölle. Auch der große Oſtgoten=König Theoderich, der Dietrich
von Bern” unſerer Heldenſage, iſt zum „wilden Jäger”
geſtem=
pelt worden.
Theoderich ſtarb — als arianiſcher Chriſt — am 26. Auguſt
526 und wurde zu Ravenna (der „Rabenſtadt” der deutſchen
Heldenſage) in dem von ihm ſelbſt zu Lebzeiten errichteten
Grabmal beigeſetzt: Aber ſo groß war der Haß der
rechtgläu=
bigen Römer gegen den „fluchwürdigen Ketzer”, daß bald nach
ſeinem Tode ſeine Aſche aus dem Denkmal hinausgeworfen
und in alle Winde zerſtreut wurde. In der Sage aber lebte
das Andenken an den großen gotiſchen Heerkönig und
Friedens=
fürſten fort, von Geſchlecht zu Geſchlecht.
Die „rechtgläubigen Römer” aber verbreiteten bald nach
ſei=
nem Tode das Gerücht, er ſei auf der Hirſchjagd von einem
Hirſche irregeleitet und in die Hölle geführt worden. Dieſe
Ver=
leumdung erhielt ſich durch Jahrhunderte und fand ihren
Nieder=
ſchlag in einer Steinmetzarbeit aus dem Jahre 1139, die ſich
über dem Portal der Kirche von San Zeno in Verona befindet.
Auf ihr iſt der König hoch zu Roß dargeſtellt, das Jagdhorn
blaſend, ihm zur Seite ein Hund, die Fährte haltend, vor ihm
zwei weitere Hunde, in ſcharfer Hatz hinter einem Hirſche her.
Vor dem Tore der durch emporzüngelnden Flammen
angedeu=
teten Hölle ſteht der Teufel, die Schürgabel in der Linken mit
der Rechten greift er nach dem Hirſch, um zunächſt ihn, dann
die Hunde und Roß und Reiter in die Hölle zu ziehen.
Darunter in lateiniſcher Sprache ein Spruch, der die ganze
Gehäffigkeit der „rechtgläubigen” Römer gegen den arianiſchen
Germanenkönig ausdrückt; zu deutſch etwa lautend:
Engliſche Kommunalwahlen.
Erfolge der Arbeikerparkei.
EP. London, 2. November.
Die geſtern in einem großen Teil Englands abg=bol,
tenen Kommunalwahlen endigten mit beachtlichen
Erfolgen der Arbeiterpartei, die in 16 Städen
wie Hull, Birkenhead und Barrow eine Mehrheit erhielt und o
in anderen Städten, wie Sheffield, ihre beſtehende knappe
Mehr=
heit erheblich vergrößerte. In London ſelbſt eroberte die Partei
verſchiedene wichtige Bezirke und untermauerte damit ihre
Herr=
ſchaft in der Stadtverwaltung.
Die Hauptleidtragenden ſind die Konfer,
vativen daneben haben aber auch die Liberglenn
und Unabhängigen, ſoweit ſie nicht mit den Konſer r.*
vativen eine Einheitsfront gebildet hatten, ſchwere Ver
luſte zu verzeichnen. Der Erfolg der Arbeiterpartei, der
nicht nur die in den letzten Wahlen im Jahre 1931 erlittenen
Verluſte wieder wettmacht, ſondern darüber hinaus der Partei
wichtige Poſitionen ſichert, iſt vor allem ein Gefahren
ſignal für die Konzentrationsregierung und .
unterſtreicht die Lehren der letzten Nachwahlen, in denen die
Regierungskandidaten ſchwere Niederlagen erlitten hatten
Trotz der mit allen Mitteln betriebenen Propagandg für
die Konzentrationsregierung und ihre Leiſtungen und trotz einen
leichten wirtſchaftlichen Aufſchwung vollzieht ſich augenſcheinlich
im Lande ein Stimmungsumſchwung, der bei den im nächſten
Jahre fälligen Unterhauswahlen eine für den Weiterbeſtand
der Maedonald=Regierung gefährliche Lage ſchaffen kann.
Die abſchließenden Ergebniſſe der Gemeindewahlen unter
ſtreichen den Erfolg der Arbeiterpartei, die in zahlreichen Orten
die Mehrheit erobert hat. In London ſind von inz,
geſamt 21 Bezirken nunmehr 12 in den Händen
der Arbeiterpartei, die bisher in nur ſechs Be
eirken über die Mehrheit verfügte. In einzelnen
Bezirken, wie in Poplar, iſt nicht ein einziger konſervative
Bezirksverordneter durchgekommen. Obwohl die
Gemeinde=
wahlen bis zu einem gewiſſen Grad von örtlichen Verhältniſſen
bedingt ſind, wird dem Erfolg der Arbeiterpartei doch iſn
roße politiſche Bedeutung beigemeſſen. Der liberale „Su
ſieht darin vor allem ein Mißtrauensvotum gegen die
Nüle=
nale Konzentrationsregierung.
Die Londoner Flokkenverhandlungen
auf dem kolen Punkk?
EP. London, 2. November
Ueber den bisherigen Verlauf der Londoner Flottenver
handlungen wurde heute ein halbamtliches Communiaus auß
gegeben, in dem erklärt wird, daß die erſte Phaſe on
Verhandlungen nunmehr beendet ſei. Irgendwelche
politiſche Zufammenkünfte zwiſchen den beteiligten Delegationen
ſeien vorläufig nicht vorgeſehen. Bis auf weiteres wür
den ſich die engliſche und die amerikaniſche Delegation mit der
Prüfung der japaniſchen Vorſchläge beſchäftigen
wobei jedoch die Fühlung untereinander ſowie mit dr
japaniſchen Abordnung aufrechterhalten werden würde. — Dieſe
Erklärung wird in politiſchen Kreiſen als verhülltes
Ein=
geſtändnis dafür bewertet, daß die
Verhandlungenend=
gültig auf dem toten Punkt angelangt ſind, und daß
nunmehr hinter den Kuliſſen verzweifelte
Vei=
ſuche gemacht werden, um ein völliges Scheitern
der Verhandlungen zu vermeiden.
Gründung einer „Mandſchukno=Oil=Compaltf.
DNB. Tſchangtſchun, 2. Novenhei.
Amtlich wird mitgeteilt, daß die mandſchuriſche Resiezun
eine Verordnung unterzeichnet hat, nach der eine Erdölgeſelſchaſt
unter dem Namen „Mandſchukuo=Oil=Company” mit einem Atien=
Kapital von 5 Millionen Yen gegründet wird.
Davon gehört ein Aktienpaket in Höhe von 1 Million 9
der mandſchuriſchen Regierung, 2 Millionen Yen Aktien der We
waltung der Südmandſchuriſchen Bahn, während die reſtlichen
2 Millionen Den von den Geſellſchaften Nichon=Sekiju und Ke
kura=Oil übernommen werden. Die beiden letztgenannten
Geſel=
ſchaften ſtehen den japaniſchen Großkonzernen Mizui und Mizuhi
ſerh nahe. Zum Vorſitzenden der „Mandſchukuo=Oil=Compang
wurde der Chef der Erdöl=Firma Kokura Oil, Thaſimoto, ernahſ
Thaſimoto hat vor zwei Jahren im Auftrag des japaniſchen
Eib=
ölſyndikats in Moskau mit der Sowjetregierung ein Abkommen
über die Lieferung ruſſiſchen Erdöls nach Japan abgeſchloſſen.
„O des thörichten Königs,
Er heiſcht Tribut von der Hölle;
Bald iſt ein Roß bereit,
Das ein feindlicher Dämon ihm ſendet.
Nackt entſteigt er dem Bade
Und reitet auf ewig zur Hölle.
Renner, Hirſch und Hund erhält er,
So ſpendet die Hölle.”
Die gehäſſige Phantaſie der Römer läßt alſo Dietrich 00
der Hirſch=Hatz in die Hölle reiten. Der Oſtgoten=König wſe
zum Anführer des hölliſchen Jagdzuges.
Nach Einführung des Chriſtentums hatte die Kirche N
germaniſchen Sturmgott und Seelenführer Wuotan zum Fuhl
des „wütigen Heeres”, der „Wilden Jagd” gemacht. Nach ande
ren Sagen reitet Karl der Große dem Zuge voraus und 9e‟
Roland trägt die Fahne. In der Lauſitz zieht „Dietbernt”..
Altenburgiſchen Berndietrich, der große Oſtgotenkönig Theoderi
von Bern, unter lautem Hallo=Ruf durch die Luft und bee
ſchwindet im Berge. „Der Wode jagt”, ſagt man in Pomme.!
Mecklenburg und Holſtein, wenn der Sturmwind durch !
Välder tobt. Im weſtlichen Hannover iſt es der Wonjäger,
Saterland der Weinjäger, der Woens=Jäger oder der „Wlie
Jäger”, der Spuk treibt.
Immer iſt hinter dieſen Perſonen bzw. hinter dieſen Nam.
der Götter=Vater Wuotan verborgen, denn an ihn knüpſt. ſe”
die Vorſtellung vom wütenden Heer oder von der wilden 5ſ03e
die noch heute in unſerem Volke erhalten iſt. Um wieviel le."
ſafter aber muß dieſe Vorſtellung in unſeren heidniſchen Ah.
geweſen ſein? In dem Getöſe der Winterſtürme hörten ſie die
Getümmel und Gehetze von Wotans Jagdzug, das Schnäue.
und Wiehern der Roſſe, das Hundegebell, das Peitſchengeinlt.
und die Jägerſchreie: „Hoho, Rüd ho, Hallo, Huſſa, Bard=
Alle die „perſonifizierten” wilden Jäger weiſen auf Vüchlie
zurück. Und ſollte Hubertus nicht auf den zum Kreuze Cyrl
vekehrten „Wilden Jäger” hinweiſen? Wuotan iſt nicht nüt. ..
Führer der „Wilden Jagd”, ſondern er iſt auch mit Broh‟.
Wahrſcheinlichkeit der Jagdgott unſerer Ahnen gewel”
„Wuotan jagit” flüſterten ſie, wenn die Stürme bratſ..
Di4
Meint
14.
FAN
„Wode jagt”.
Neben dieſem alten Jagdgott hat die Trierer „Oiang” wod
nur örtliche Bedeutung. Der römiſche Schriftſteller Arrich.
n der Mitte des zweiten Jahrhunderis nach Chriſti ſtard.
bald nach Taeitus, erzählt, daß die Keltiſchen Jäger ihle.
ſelligen Vereine hatten, die unter dem Schutze einer weichlie.
Bottheit ſtanden, die er mit dem Namen „Artemis” beseichle.
Etwa 400 Jahre nach Arrian berichtet Biſchof Gregor vonl 2.
über eine Kloſter=Gründung durch einen Diakonus Vuſſeis.
die ſich im Jahre 585 zugetragen hatte. Wulfelaich heie.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Me Aomachangen zunſcen Seriit und sonden
Abkehr vom Berrechnungsſyſtem. — Einfuhr engliſcher Waren nur im Rahmen
der zur Bezahlung verfügbaren Deviſen.
Drei grundlegende Fragen.
Berlin, 2. November.
ons zwiſchen Deutſchland und England geſtern zum
Ab=
fcſltz gebrachte Zahlungsabkommen, das mit ſofortiger
Wir=
ku=mi Kraft tritt, regelt drei grundlegende Fragen.
(Cliſtel beſtimmungen ſiehe Handelsſeite. Die Schriftleitung.)
die Bezahlung des laufenden Warenverkehrs zwiſchen
Dauſchland und Großbritannien, die Auflöſung der rückſtändigen
deuuchen Verpflichtungen aus dem Warenverkehr, und
ſchließ=
liſchſie Liquidierung des Sonderkontos der Bank von England
auförund des deutſch=engliſchen Abkommens vom 10. Auguſt
198ſvavie die Behandlung der lang= und mittelfriſtigen
Finanz=
vantlichtungen.
Vas die Frage der Zahlungen des laufenden
Waren=
benuhhrs angeht, ſo wird in dieſem Abkommen der
Grund=
g anke des Neuen Planes, die ausländiſche
Efifuhr in Einklang mit den für ihre
Bezah=
lurg berfügbaren Deviſen zu bringen, hier zum
errſie Male vertraglich feſtgelegt. Es iſt in dem Abkommen
Vsoor ge getroffen, daß zwiſchen der engliſchen Einfuhr nach
Dteiſchland und den für ihre Bezahlung erforderlichen
aus=
lälyſchen Zahlungsmitteln ein feſtes Verhältnis hergeſtellt
win wodurch die Entſtehung neuer Rückſtände
tmnc arenverkehr vermieden wird. Damit iſt dem
Geſylspunkt, daß Deutſchlandnur ſoviel einführen
wail, als es tatſächlich bezahlen kann, Rechnung
gungen. Nach den unbefriedigenden Erfahrungen, die in den
leſtzin Monaten mit den ſeit Juli abgeſchloſſenen
Verrechnungs=
alchenen mit einer Reihe von Ländern gemacht worden ſind,
ifi ſdoch in der deutſch=engliſchen Vereinbarung das Syſtem
die Verrechnungsverträge verlaſſen worden, um die
zu wartenden ungünſtigen Rückwirkungen dieſes Syſtems auf
dind utſch=engliſchen Handel zu vermeiden.
h2as Abkommen geht davon aus, daß bei dem ſtarken
deut=
ſap ktivüberſchuß im Handelsverkehr mit England auch ohne
MARechanismus eines Verrechnungsabkommens mit ſeinen
melsshemmenden Wirkungen der Reichsbank genügende
Deviſen=
bAige für die Bezahlung der laufenden engliſchen Einfuhr
zh iſefen werden. Demgemäß haben beide Regierungen ſich
dicht verſtändigt, daß als
Giot dlage für die Bereitſtellung von Deviſen durch
diſt Reichsbank die beiderſeiligen Handelsftakiſtiken
guchhet werden ſollen. Dabei iſt man davon ausgegangen,
dückder Umfang der engliſchen Einfuhr nach Deutſchland zu
duc der deutſchen Ausfuhr nach England im Verhältnis von
5ᛋk0 der Struktur der beiderſeitigen Handelsbeziehungen
ent=
fhibt Für den Fall, daß ſich dieſe neue Methode nicht
be=
twſſren ſollte, iſt ihre Ueberprüfung durch die beiden
Regie=
riſter: vorgeſehen. Um jedoch bei einem
unbefriedi=
gkden Funktionieren des neuen Syſtems
ghmrlige langwierige Verhandlungen zu vermeiden, iſt das
zuſend der Verhandlungen urſprünglich erörterte
Verrech=
hiihswerfahren vorſorglich in die Form eines
Ver=
rſlly ungsvertrages gebracht worden, der
gleich=
zlüſtſg paraphiert worden iſt und gegebenenfalls
bMWegfall der vereinbarten Regelung an
dilen Stelle treten könnte. Die Reichsregierung hat
ſihn Uebereinſtimmung mit der königlich=britiſchen Regierung
zr liſer Löſung in der Ueberzeugung entſchloſſen, daß gerade
büAder Bedeutung des deutſch=engliſchen Handelsverkehrs der
V uch) gemacht werden müßte, nach dem Verſagen der bisher
gMofſenen Clearingverträge neue Wege zu ſuchen, die dem
vec größere Freiheit und ſtärkere Entwicklungsmöglichkeiten
Rhrleiſten als der ſtarre Mechanismus dieſes
Clearing=
ſims, der zwangsläufig zu einer Schrumpfung des Handels=
UAhrs, wenn nicht gar zu einer Umkehrung der bisherigen
Aſim verhältniſſe führt.
19ie Anhäufung erheblicher rückſtändiger deutſcher Verpflich=
Uhen aus dem Warenverkehr hat ſich ſchon ſeit geraumer Zeit
a Beime ſchwere Belaſtung der geſamten Handelspolitik des
Rlles erwieſen. Um die deutſch=engliſchen Handelsbeziehungen
wydieſer Belaſtung zu befreien, wird die
Liquidierung der rückſtändigen Schulden
in einem Zeitraum von zwölf Mongken
vorgeſehen. Wenn ſich die Reichsregierung trotz der ernſten
Deviſenlage der Reichsbank entſchloſſen hat, für dieſen
Liqui=
dierungsprozeß ſofort einen Betrag von 400 000 Pfund Sterling
freizumachen, ſo beweiſt dies zur genüge, daß auf deutſcher
Seite die äußerſten Anſtrengungen gemacht werden, um für die
Handelsbeziehungen mit England möglichſt raſch wieder
nor=
male Bedingungen herzuſtellen. Darüber hinaus ſollen von den
aus der deutſchen Ausfuhr nach England der Reichsbank
zu=
fließenden Deviſen monatlich 10 v. H. für die Zwecke dieſer
Liquidierung zur Verfügung geſtellt werden. Der dritte in dem
Abkommen geregelte Fragenkomplex betrifft den
Dienſt der Dawes= und Younganleihe über den
31. Dezember 1934
hinaus ſowie die Behandlung der
Nichtreichs=
anleihen britiſcher Inhaber. Die hier getroffene
Regelung iſt eine Fortſetzung der in dem deutſch=engliſchen
Transferabkommen vom 4. Juli 1934 enthaltenen Vereinbarung
mit dem Unterſchied, daß den Inhabern von Nichtreichsanleihen
4prozentige Fundierungsbonds mit der Maßgabe angeboten
werden ſollen, daß die Geltendmachung des
Diskriminierungs=
einwandes bei Annahme dieſer Bonds ausgeſchloſſen werden ſoll.
Inwieweit die von den beiden Regierungen in das neue
Abkommen geſetzten Erwartungen ſich verwirklichen werden,
wird die Zukunft lehren müſſen. Jedenfalls wird man auch
deutſcherſeits der von dem Präſidenten des Board of Trade im
Unterhaus vertretenen Auffaſſung zuſtimmen können, daß das
Abkommen nicht automatiſch alle Schwierigkeiten des
deutſch=
engliſchen Handels aus dem Weg räumen kann. Der deutſche
Handel muß daher auch im Verkehr mit England ſich der
Schwierigkeiten bewußt bleiben, unter denen unſere geſamten
Handelsbeziehungen zur Zeit leiden und auch hier die gebotene
Vorſicht in ſeinen Dispoſitionen walten laſſen.
Kündigung des deutſch niederländiſchen
Clegring=Berkrages.
DNB. Berlin, 2. November.
Die niederländiſche Regierung hat heute den Vertrag über den
deutſch=niederländiſchen Verrechnungsverkehr vom 21. September
1934 gekündigt. Der Vertrag tritt mit Ablauf des 16. November
außer Kraft. Bis zum Tage des Außerkrafttretens vollzieht ſich der
Zahlungsverkehr in der bisherigen Weiſe mit der Maßnahme, daß
auf deutſcher Seite Deviſenbeſcheinigungen bis zur Hälfte der für
den ganzen Monat November vorgeſehenen Beträge erteilt werden.
*
Wie wir hierzu erfahren, ſtützt ſich die niederländiſche
Regie=
rung bei ihrer Kündigung auf eine bei Unterzeichnung des
Ver=
trages getroffene Vereinbarung, wonach die Kündigung möglich
iſt, wenn dem Intereſſe des niederländiſchen Zwiſchenhandels nicht
in gebührender Weiſe Rechnung getragen wird., Bekanntlich ſind
die deutſchen Rohſtoffimporteure infolge der geringen Zuteilung
von Bardeviſen mehr und mehr dazu übergegangen, die Einfuhr
von Rohſtoffen durch Tauſch=Verrechnungsgeſchäfte vorzunehmen.
Die niederländiſche Regierung vertritt nun den Standpunkt, daß
hierdurch die Intereſſen des niederländiſchen Zwiſchenhandels eine
Schädigung erfahren, und verlangt, daß für den niederländiſchen
Zwiſchenhandel in einem angemeſſenen Umfang Bardeviſen zur
Verfügung geſtellt werden. Dies lehnt die deutſche Regierung ab.
Sie iſt der Auffaſſung, daß der niederländiſche Zwiſchenhandel auf
Grund der erwähnten Vereinbarung nur Gleichſtellung mit dem
übrigen Handel in einem angemeſſenen Umfange verlangen kann.
In der Zurverfügungſtellung von Bardeviſen, da, wo ſie für den
übrigen Handel verſagt werden, läge aber eine Bevorzugung des
niederländiſchen Zwiſchenhandels.
Aus Aeußerungen in der niederländiſchen Preſſe war bereits
zu erſehen, daß in der niederländiſchen
Oeffentlich=
keit wegen der Abwicklung des Vertrages Unzu=
Nr. 304 — Seite 3
friedenheit entſtand. Offenbar beſteht bei dem
niederlän=
diſchen Außenhandel die Befürchtung, daß ähnlich wie dies bei dem
früheren deutſch=niederländiſchen Abkommen über den
Zahlungs=
verkehr der Fall war, mit einer Verzögerung bei der Auszahlung
gerechnet werden müſſe. Für dieſe Befürchtung liegt aber nach
deutſcher Auffaſſung kein Grund vor, da von deutſchen Schuldnern
bei der Reichsbank bisher ein Ertrag von 10 Millionen Gulden,
von holländiſchen Schuldnern bei der Niederländiſchen
Clearing=
ſtelle dagegen ein Betrag von 19 Millionen Gulden eingezahlt
worden iſt. Wenn von dieſem letzteren Betrag von der
Niederlän=
diſchen Clearingsſtelle bisher erſt ein Betrag von 3 Millionen
Gul=
den an die niederländiſchen Gläubiger ausgezahlt worden iſt, ſo iſt
dies offenbar auf techniſche Schwierigkeiten bei der
Niederlän=
diſchen Clearingſtelle zurückzuführen, mit deren Beſeitigung bei
dem Fortlaufen des Vertrages innerhalb kurzer Zeit hätte
gerech=
net werden können. Dieſe Verzögerung der Auszahlung hat in
der letzten Zeit bereits dazu geführt, daß holländiſche Exporteure
ihre Lieferungen nach Deutſchland von einer vorherigen
Auszah=
lung des Kaufpreiſes an ſie durch die Niederländiſche
Clearing=
ſtelle abhängig gemacht haben.
Pariſer Eingeftändniſſe.
Ungenügende Sicherheitsmaßnahmen beim
Königs=
beſuch in Marſeille zugegeben.
DNB. Paris, 2. November.
Beim Innenminiſterium iſt der erſte Bericht über die
Sicherheitsmaßnahmen eingetroffen, die anläßlich des Beſuchs
des Königs Alexander von Südſlawien getroffen worden waren.
Der Bericht bezieht ſich auf die Vorkehrungen in Marſeille. Ein
zweiter Bericht wird die in Paris getroffenen Maßnahmen
dar=
legen. In dem vorliegenden Bericht wird erklärt, daß die
Marſeiller Polizei keine Schuld treffe, dagegen trage der (
in=
zwiſchen ſeines Poſtens enthobene) Präfekt des Departements
Rhöne=Mündung Jouhannaud die Verantwortung. Er habe ſich
von den aus Paris gekommenen Sicherheitsbeamten
Anord=
nungen auferlegen laſſen, anſtatt im Gegenteil den Pariſer
Be=
amten Anweiſungen zu erteilen. Außerdem habe der Präfekt
nicht genügend Truppen angefordert. Zur Bewachung der
Straßen wären an ſich 5000 Mann notwendig geweſen, in
Wirk=
lichkeit habe man aber nur 500 Mann als Ehrengarde eingeſetzt.
Verhaftung bolſchewiſtiſcher Agenken in Ungarn.
DNB. Budapeſt, 2. November.
Wie die Budapeſter Geheimpolizei nach längeren, äußerſt
ſchwierigen Nachforſchungen feſtſtellen konnte, geht der ſeltſame
Fünfkirchener Bergarbeiterſtreik auf die Tätigkeit landfremder
kommuniſtiſcher Agenten zurück. Bereits während des Streiks —
Mitte Oktober — waren der Polizei Mitteilungen zugegangen,
daß der Streik nicht allein auf rein
wirtſchaft=
liche Gründe zurückzuführen ſei, ſondern das
Werk von aus Moskau eingetroffenen
kom=
muniſtiſchen Agenten ſein würde, und daß eine
Aus=
dehnung des Streiks auf andere Induſtriezweige zu befürchten ſei.
Ende dieſer Woche gelang es der Polizei, in einem
Buda=
peſter Wirtshaus drei Perſonen zu verhaften. Es handelt ſich
um drei wegen ſchwerer Verbrechen in verſchiedenen Staaten
mehrfach vorbeſtrafte kommuniſtiſche Arbeiter, die vor einiger
Zeit auf dem Austauſchwege von Ungarn nach Moskau
zurück=
geſandt worden waren. In dem polizeilichen Verhör gaben zwei
der verhafteten kommuniſtiſchen Agenten an, daß ſie von
Mos=
kau nach Ungarn zur Organiſierung des Bergarbeiterſtreiks
zu=
rückgeſandt worden ſeien. Die polizeilichen Nachforſchungen
er=
gaben, daß die drei Agenten ſich vier Wochen lang in Ungarn
unter falſchen Namen aufgehalten hatten und ihre Wohnungen
ſortlaufend gewechſelt hatten. Von den drei Agenten gaben
zwei im Verhör an, daß ſie zur Unterſtützung des Anführers
der Gruppe eines gewiſſen Otto Hoffmann, von Moskau nach
Ungarn entſandt worden ſeien. Sie behaupten jedoch, über die
eigentlichen Pläne der ganzen Aktion nicht unterrichtet geweſen
zu ſein. Der Anführer Hoffmann, der gleichzeitig verhaftet
worden iſt, leugnete im Verhör jede Beteiligung am
Berg=
arbeiterſtreik ab. Mitten im Verhör warf er ſich plötzlich mit
einem Satz durchs geſchloſſene Fenſter auf die Straße, wo er
mit einem Schädelbruch und zerſchmetterten Gliedern aufgefunden
wurde. Kurz nach ſeiner Einlieferung ins Gefängnis=Spital
erlag Hoffmann ſeinen ſchweren Verletzungen.
Auf Grund des Verhörs der drei Moskauer Agenten ſind
von der Polizei 11 weitere Perſonen verhaftet worden. Nach
Auffaſſung der Polizei ſteht einwandfrei feſt, daß der
Fünf=
kirchener Bergarbeiterſtreik von Moskau aus vorbereitet und
durch von dort geſandte kommuniſtiſche Agenten geleitet
worden iſt.
Thr ein Bild der Diana gefunden, „welches das abergläubiſche
Vſubgöttiſch verehrte‟. Er ließ das Steinbild, von dem er
b echtet, daß es „gewaltig geweſen ſei”, mit Stricken umſtürzen
u mit eiſernen Hämmern zu Staub zermalmen. Aus der
Gſih ung geht weiter hervor, daß die Trierer „Diana” beim
Abin ſchwelgeriſchen Gelagen mit Liedern verherrlicht wurde.
Sſd= um die Lieder, die nicht auf uns gekommen ſind.
(Wfie die bei dieſem Feſte verehrte Göttin der Jagd mit
ilm deutſchen Namen geheißen hat, wiſſen wir nicht da
Akar, griechiſch ſchreibend, ſie „Artemis”, Gregor aber,
latei=
wſſi ſchreibend, ſie „Diana” genannt hat.
Bezeichnend iſt es aber, daß an der Stelle, der von
Wulfel=
al lumgeſtürzten und zerſtörten „Diana” eine Kapelle zu Ehren
dkheiligen Martin errichtet wurde. Der heilige Martin aber
WAWotans chriſtlicher Nachfolger: Zur Zeit Karls des Großen
NMMartin der Schutzheilige der Jägerei, an ſeine Stelle trat
ſ1ſtr Euſtachius und zuletzt erſt Hubertus.
2n der heilige Martin, aber der chriſtliche Nachfolger
A5m s iſt, ſo dürfen wir auch daraus folgern, daß der Sturm=
AMBuotan der Jagdgott unſerer Ahnen war.
Dr. Ludwig Roth.
Mie Ziele des Weltprefſekongrefſes
1935 in Aufkralien.
Von Dr. Karl Bömer,
Vizepräſident des Weltpreſſekongreſſes 1935.
Der Weltpreſſekongreß (Press=Congress of the Worla) wurde
19auf der Weltausſtellung in San Francisco gegründet. Alle
1M Fahre ſollen ſich die Preſſefachleute der Welt auf einem
Ibfünf Erdteile treffen. So hat der Kongreß nach dem Kriege
ühanf. Honolulu und Mexiko=City getagt. Im kommenden
7bhjahr wird nun Melbourne in Auſtralien der Gaſtgeber der
Bſeffachleute ſein. 48 Staaten haben ihre Vertreter gemeldet.
gerſten Male nimmt auch Deutſchland daran teil; es ſtellt
Reich einen Vizepräſidenten.
Oaer Gründer des Weltpreſſekongreſſes iſt ſein dauernder
Prä=
iſnt Profeſſor Dr. Walter Williams, Rektor der Univerſität
MNitſſouri und Dean der School of Journalism in Columbia.
ſeſſſor Dr. Williams kennt ſeit vielen Jahren Europa und
ke Preſſe durch perſönliche Studien, die er auf ſeinen
aus=
behniten Reiſen machen konnte. Sein beſonderes Intereſſe gilt
err wieder Deutſchland. Gerade dem neuen Deutſchland hat
auf frichtiges Verſtändnis entgegengebracht. Bei ſeinem leßz=
Aieſuch im Jahre 1933 wurde er vom Führer und
Reichs=
zlar in Berlin empfangen.
Die Bedeutung und der Sinn der Weltpreſſekongreſſe iſt
nur zu verſtehen aus der Idee, die ihren Gründer beſeelt. Sein
Ziel, das klar aus ſeiner Weltanſchauung hervorgeht, trägt
ideellen Charakter: „Die Verbreitung des höchſten Berufsethos
in der Preſſe der geſamten Welt.”
Präſident Profeſſor Williams iſt der Vater der älteſten
amerikaniſchen Journaliſten=Schule und hat ſich damit in der
Welt einen ehrenvollen Ruf geſchaffen. Es lohnt ſich, die
Auf=
gaben und Ziele, die er ſich geſtellt hat, genauer anzuſehen.
Profeſſor Williams fordert die vollkommenſte techniſche und
praktiſche Ausbildung des künftigen amerikaniſchen Journaliſten,
die aber durch eine hohe ethiſche Auffaſſung ergänzt werden muß.
Der Journaliſt ſoll es immer mit ſeinem verantwortungsvollen
Beruf ernſt nehmen. Präſident Williams hat dies in einem
journaliſtiſchen Glaubensbekenntnis niedergelegt, deſſen wichtigſte
Sätze lauten:
„Ich glaube an den Beruf des Journaliſten.
Ich glaube, daß der Zeitung eine öffentliche Aufgabe
anver=
traut iſt, wenn alle, die an ihr arbeiten, in voller
Selbſtver=
antworiung Treuhänder öffentlicher Intereſſen ſind, daß die
Vertretung anderer als öffentlicher Intereſſen ein Verrat an
dieſem öffentlichen Vertrauen iſt. Ein Journaliſt darf nur
ſchreiben, was er auch als Ehrenmann ſchreiben würde.
Die beſte Probe eines guten Journaliſten iſt das Maß
ſeiner öffentlichen Dienſte.
Der erfolgreiche Journaliſt fürchtet Gott und achtet die
Menſchen. Schnell empört er ſich über alles Unrecht, fügt ſich
aber niemals dem Zwange des Privilegs oder dem Druck der
Straße. Er fühlt tief für ſein Volk, fördert aber mit gutem
Willen die Kameradſchaft der Völker.”
Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland hat dieſe Forderung
im Schriftleitergeſetz verwirklicht. Der Schriftleiter iſt allein im
Staate verantwortlich und unabhängig von jeder wirtſchaftlichen
Bindung. Das Geſetz verlangt weiter eine ſorgfältige praktiſche
Ausbildung und ſittlich=geiſtige Eignung als Vorausſetzung zur
beruflichen Betätigung in der Preſſe. Darüber hinaus ſieht das
Schriftleitergeſetz die Aufgabe des deutſchen Schriftleiters darin,
wahrhaft zu ſein und nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen zu
ur=
teilen.
Wir Deutſche erwarten von dem Weltpreſſekongreß in
Mel=
bourne, daß man nicht, wie ſonſt auf internationalen Tagungen
üblich, um die Probleme herumſpricht, ſondern mit aller
Offen=
heit auf die Vertrauenskriſe im internationalen Journalismus
hinweiſt und Wege zu ihrer Löſung finden wird.
LPD. Wechſel in der Führung der Gießener Studentenſchaft.
An Stelle des nach Berlin überſiedelnden bisherigen Führers der
Gießener Studentenſchaft cand, jur. Adam, iſt von der
Reichsfüh=
rung der Deutſchen Studentenſchaft der langjährige Führer des
Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Studentenbundes, Hochſchulgruppe
Gießen, Bernhard Edler von Graeve, zum Führer der Gießener
Studentenſchaft ernannt worden.
— Schiller und die Stätten ſeiner Jugend zeigen in farbigen
Aufnahmen aus alter und neuer Zeit, im lebendigen Widerſpiel
von Vergangenheit und Gegenwart, Velhagen u. Klaſings
Mo=
natshefte in ihrem ſoeben erſchienenen Novemberheft. Den Gruß
zu des Dichters 175. Geburtstag hat Otto Güntter geſchrieben, der
ſchwäbiſche Landsmann und langjährige verdiente Hüter der
Schätze des Marbacher Schiller=Muſeums. In einem zweiten
far=
bigen Aufſatz gibt Guſtav Allinger Rechenſchaft über die
Blumen=
ſchau am Berliner Funkturm, die dank ihm zu einem
überwälti=
genden Dokument deutſcher Gartenkultur geworden iſt. Die
Saar=
frage, die für uns Deutſche keine iſt, behandelt vorwiegend nach
ihrer militärpolitiſchen Bedeutung H. Hild. Referent im Saaramt
der Univerſität Münſter. Gleich dieſem Beitrag reich illuſtriert
iſt die Würdigung, die Prof. Dr. Hermann Schmitz dem
Tierbild=
hauer und Porzellanmeiſter Max Eſſer zuteil werden läßt. An
farbigen Bildern wiederum zeigt Hildegard von Rheden
hanno=
verſche Bauerntrachten, ſchöne Verſuche, auf Grund alter
Ueber=
lieferungen eine anſehnliche und praktiſche eigenſtändiſche Tracht
zu ſchaffen. Wir finden ferner in dem mit vielen Kunſtbeilagen
geſchmückten Heft außer Rundſchauen über Bücher, Bühnen und
Kunſtgewerbe eine ſpannende Plauderei von Paul Eipper über
„Flugdrachen auf Inſulinde”, eine Fronterinnerung an
Lange=
marck von Hans Schoenfeld, eine Abhandlung über Beruf und
Perſönlichkeit des Richters von Dr. Georg Krönig. An
erzählen=
dem Stoff bringt das Heft den bis zum letzten Kapitel
ſpannen=
den Schluß des Romans „Die verbotene Liebe” von Paul Oskar
Höcker, ſowie Novellen und Skizzen von Fritz Droop, Gottfried
Kölwel, Hans Medin. Beſonders die Leſerinnen werden ſich durch
die Rundfrage gefeſſelt finden, die Elſe Luz ſtellt: „Soll Jonni
heiraten?"
* Fritz von Holſtein (die graue Eminenz). Von Joachim von
Kürenberg. Mit acht Bildern im Verlag Univerſitas,
Deutſche Verlags=Aktiengeſellſchaft, Berlin, 1934.
Das Buch wirkt überaus ſpannend und ſenſationell. Damit
ſind zugleich ſeine Vorzüge und ſeine Schwächen hervorgehoben.
Daß die Perſönlichkeit Holſteins zu einer Darſtellung reizen muß,
liegt auf der Hand. Da noch nicht alle Quellen, auch aus ſeinem
Nachlaß, offenſtehen, iſt es bedenklich, ſein Wirken, das
bekannt=
lich die deutſche Politik in den Jahrzehnten vor dem Kriege
maß=
geblich und oft unheilvoll beeinflußte, jetzt ſchon feſtlegend
dar=
ſtellen zu wollen. Der Verfaſſer, der zahlreiche Quellen bearbeitet
hat, ſchreibt einen glänzenden Stil. Dies zugegeben, verleitet auf
der anderen Seite die Einteilung des Werkes in kurze „Bilder”,
wie auch bei früheren Schriften aus ſeiner Feder leicht dazu,
un=
gelöſte politiſche und geſchichtliche Probleme zu ſehr feuilletoniſtiſch
zu behandeln. So gerät manches, z. B. bei der Darſtellung der
Entlaſſung Bismarcks, im Intereſſe einer ſpannenden Darſtellung
leicht ſchief. Mit dieſen Vorbehalten, die grundſätzlicher Art ſind
wird anerkannt, daß Kürenbergs Buch feſſelnd geſchrieben, iſt
und ſich lieſt wie ein Lebensroman.
H. W. W.
Seite 4 — Nr. 304
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 3. November 1934
Ihre Vermählung geben bekannt
Dipl.-Ing. Otto Reichmann
und Frau Tilli geb. Fischer
Darmstadt
Heinrichstr. 158
Sindelfingen b. Stuttg.
Bahnholstr. 24
Trauung: Samstag, 3. Nov., 4 Uhr, Pauluskirche.
Ihre Vermählung geben bekannt:
heinrich hanfel u. Frau
hedwig, geb. Dörr
Darmſtadt, Roßdörferſtraße 64
Hirchliche Erauung Sonntag 3 Uhr in der Stadikapelle
Ihre Vermählung geben bekannt
Heinrich Kaiſer
Frieda Kaiſer, geb. Göckel
Eberſfadt, Adolf=Hitler=Straße 75
Kirchl. Trauung: Samstag, den 3. November,
nachmittags 3 Uhr in Darmſtadt, Stadtkapelle
Ihre Vermählung zeigen an:
vipl. Ing. Ernit Mickel
und Frau Liſelotte
geb. Roeder.
Berlin=Wilmersdorf, den 3. November 1934.
Ruguga=Diktorlagtr. 1
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
beim Hinſcheiden meines lieben Mannes,
unſeres treuſorgenden Vaters
Herrn Ludwig Hebermehl
ſagen wir allen unſeren aufrichtigen Dank.
Inbeſondere danken wir Herrn Pfarrer Irle
für die troſtreichen Worte, Herrn Dr. Bernet
und den Herren Aerzten im
Stadtkranken=
haus für die liebevolle Behandlung, ſowie
den Schweſtern des Stadtkrankenhauſes und
der Petrusgemeinde für ihre aufopfernde
Pflege.
In tiefer Trauer:
Frau Lina Hebermehl, geb. Loos
und Kinder.
Eleonore Müller
Dipl.-Ing. Heinrich Rambuscheck
Regierungsbaumeister
geben ihre Verlobung bekannt
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Einträge in das Handelsregiſter Abteilung 4
Am 17. Oktober 1934 hinſichtlich der Firma:
Muſt=
kalien= und Inſtrumentenhandlung. Wilheim
Heß, Darmſtadt: Die Firma iſt erloſchen. — An
19. Oktober 1934 hinſichtlich der Firma: Chriioph
Keiſch, Darmſtadt: Die Firma iſt erlochen. —
Am 23. Oktober 1934 hinſichtlich der Firma
Ge=
brüder Vey, Darmſtadr: Die offene
Handilß=
geſellſchaft iſt aufgelbſt. Geſchäft ſamt Firma ſt
auf den bisherigen Geſellſchafter Schreinermeiſter
und Antiquar Auguſt Vey in Darmſtadt als Einzel
taufmann übergegangen. — Am 27. Oktober 194
hinſichtlich der Firma: G. Paul Stamer,
Spezial=
haus für Kleiderſtoffe und Damenkonſeklion
Darmſtadt: Hugo Maute, Kaufmann in Darmſtall
und Eliſabeth Krüger, geb. Wende in Darmſtad
ſind zu Einzelprokuriſten beſtellt. — Neueinträge
Am 23. Oktober 1934: 1) Firma: Fritz BohM
Darmſtadr. — Inhaber: Fritz Bohn, Kaufmann i
Darmſtadt. — 2) Firma: Adolf Eifler,
Papiel=
großhandlung, Darmſtadt. — Inhaber. Ad0
Eifler, Kaufmann in Darmſtadt. — Adolf Eiſer
Ehefrau Frida geborene Metzler in Darmſtadt
zur Prokuriſtin beſtellt.
Abteilung B: Am 17. Oktober 1934 hinſichtlich de
Firma: DEOZ Bauaustrocknungsgeſellſchefl
kotz & Koch Geſellſchaft mit beſchränkier
Haftung, Darmſtadt: Der Geſchäftsführer Phll/P
Lotz iſt geſtorben. An ſeiner Stelle wurde Werner
Lotz zum Geſchäftsführer beſtellt. — Am 25. Oſig
ber 1934 hinſichtlich der Firma: Weſtdeulſche
Kaufhof Aktiengeſellſchaft (vorm. Leonhafd
Tietz A.=G.), Hauptniederlaſſung Köln, Bweißt
niederlaſſung Darmſtadt: Franz Levy und Julſae
Schloß ſind aus dem Vorſtand ausgeſchieden. Heiſe
Georg Lange und Hubert Liffers ſind zu
ſtellve=
tretenden Vorſtandsmitgliedern beſtellr. Durch We.
chluß der Generalverſammlung vom 25. Septemſſ
1934 iſt der Geſellſchaftsvertrag geändert. — 90
26. Oktober 1934 hinſichtlich der Firme
deutſche Bank und Disconto=Geſeuſce
Filiale Darmſtadt, Hauptniederlaſſung Ber”
Zweigniederlaſſung Darmſtadt: Otto Keil und 9i‟
Kruſe, beide in Darmſtadt, ſind zu Prokuriſten !4
die Zweigniederlaſſung der Deutſchen Bank i0d
Disconto=Geſellſchaft in Darmſtadt mit der Mabog
beſtellt, daß jeder von ihnen befugt ſein ſol, bie
Firma Deutſche Bank= und Disconto=Geſellſche
Filiale Darmſtadt in Gemeinſchaft mit einem Be
ſtandsmitgliede oder mit einem Prokuriſten der 2‟
ſellſchaft oder mit einem Prokuiſten der V0lle
146
Darmſtadt zu zeichnen.
Darmſtadt, den 29. Oktober 1934.
Amtsgericht Darmſtadt.
CEinter
mein
Laubverſteigerung.
Freitag, den 9. November 1934, vormittat=
9 Uhr, wird in Darmſtadt, Wirtſchaft „Heitſce
Kreuz”, das Laub von den Wegen und Schnel
m Bezirk des unterzeichneten Amtes verſteig”.
(11445
Auskunft durch die Herren Förſter.
Darmſtadt, den 1. November 1934.
Forſtamt Kranichſtein.
Laubverſteigerung.
Montag, 5. ds. Mis., nachm. von 29 4
ab, wird in der Turnhale am Woo9??!
ier, das Laub von den Wegen und Schüel”
der ſtädt. Förſtereien Heiligkreuz und Leſſis.
La ubwald verſteigert.
Darmſtadt, den 2. November 1934.
Städt. Güterverwaltung.
st. 11468
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
As der Landeshauptſtadt
je Wetterpropheten, die nach dem langen und heißen
Som=
meu iſen frühen Winter vorausſagten, deſſen Härte wir
gunh uch ſpüren ſollen, hatten recht. Am 2. November fiel
beur in Darmſtadt der erſte Schnee, der ſich in anderen
Jazhin gewohnlich erſt um die Mitte des Monats einſtellte. Aber
in nuerem Jahr meteorologiſcher Abſonderlichkeiten iſt dieſes
Ab=
weman vom normalen Wetterkalender nicht weiter auffällig. Noch
lasy an in der letzten Woche von einer zweiten Heidelbeerernte,
dieſmncherorts ſogar zu einem ſchwarzmäuligen Kuchen ausreichte,
korn im Spätherbſt vereinzelt friſche Erdbeeren pflücken,
Veil=
che aind Obſtbäume wurden da und dort in ihrer zweiten Blüte
beſpuunr und in Nierſtein konnte gar einer zum zweitenmal
Früh=
birm abmachen — nun ſind wir mit einem Sprung in den
Win=
ter graten.
Im Freitag morgen ſchaute man vom Schreibtiſch auf, ſieh’
an, fs ſchneit! Frau Holle hält ihren Einzug. Der Wirbeltanz
dem eeißen Flocken erfüllt die Luft, legt einen zarten Schleier
übwörſie Dächer. läßt deutſche Wintermärchenſtimmung aufkommen
unm ekt weihnachtliche Gefühle. Den erſten Schnee ſehen wir, ſo
altlar auch ſein mögen, immer wieder mit ſtaunenden
Kinder=
augn. Dieſes Wunder des Himmelszuckers das beglückte
Hin=
terymyſterſtehen und nur Zuſchauen und Träumen, dieſen kalten
Grüufvam Chriſtkind, das nun bald wieder niederſteigt. Und
gleich=
zeihidas Gefühl des Geborgenſeins am warmen Ofen. Man
demü beute abend machen wir’s uns aber gemütlich. Man denkt
annae die es nicht ſo gut haben und das Herz wird weich. Wenn
jetzt iner käme, die Hand wäre offen und würde den Groſchen
nichtherumdrehen.
für die Schulkinder, die heimlich von der Bank
hinaus=
blilner in den Tanz der Flocken und ſchon an Schneeballſchlachten
unn ſodelbahnen dachten, gab es natürlich kurz danach eine
Ent=
täuſing. Der kluge Mann ſchaut aufs Thermometer und weiß,
beir Grad Wärme bleibt das bißchen Schnee nicht liegen, aber
Ritpr hoffen ja noch auf das Unmögliche. Mögen ſie ſich tröſten:
Deie Ernter währt lang und allen Anzeichen nach wird er uns
heue Schnee und Eis genug bringen. Uebrigens, mit oder ohne
richdtzen Schnee, ſoll uns der erſte Flockenwirbel Signal ſein, in
dem ſmnilie die Winterſaiſon zu eröffnen: Braten wir alſo abends
dalpen ein paar Aepfel, leſen aus einem Buch vor, muſizieren und
ſinrp wir miteinander! Damit geben wir den Kindern all das,
wcs inſt unſere Eltern als unvergängliche Werte deutſchen
herz=
lickte Familienlebens uns mit auf den Lebensweg gaben.
Eiler Appell zum großen SS=Konzerk.
Eis ergeht nochmals der Appell an alle deutſchen
Volks=
geupen, der SS. bei dieſem Werke eines wirklich deutſchen
So=
zictlimais durch ſtarken Beſuch des Konzerts hilfreich zur Seite
zu then. Möge jeder Volksgenoſſe den Beſuch des Konzerts, das
hihn ien ſchönen und genußreichen Abend bringen wird, als
renug erfüllte Pflicht im Dienſte des Winterhilfswerks anſehen!
e Feſthalle iſt geheizt.
= 50jähriges Militärdienſtjubiläum. Heute feiert Herr
Gen=
en e=Inſpektor i R. Kögel, Heidelberger Straße 134, in
Elicher und geiſtiger Friſche ſein 50jähriges
Militärdienſt=
ſiun.
Munſtverein für Heſſen. Von Sonntag, den 4. November,
fro an jeden Beſucher der Ausſtellung, auch an Mitglieder
Lnnſtvereins, eine numerierte Karte ausgegeben, die zur
ſau me an einer Verloſung von Kunſtwerken berechtigt. Es
ilt auf je 50 Nummern ein Gewinn. Nach Rückſprache hat
(Elſa Pfiſter=Kaufmann ſich bereit erklärt, als erſten
Ge=
mine Original=Porträtſtudie des Gewinners oder einen
dieſem vorzuſchlagenden Perſon auszuſetzen Als weitere
mne werden in nachſtehender Reihenfolge folgende. Werke
derr Künſtlerin bereitgeſtellt: Ein Original=Aquarell „
Or=
heſtedie” aus dem Landestheater Darmſtadt, eine
Original=
ſtitzeichnung „Lindenfels i. Odw.” eine Originalzeichnung
Blankenburg i. Harz”, Studienkopf „Junges Mädchen”,
zerchnung des Geigers W., 3 Originalradierungen größeren
matss, darunter ein ſeltenes Blatt. „Otto Lohſe in Paris”,
risinalradierungen kleineren Formats. Die
Gewinn=
gern, die in entſprechender Anzahl nach Schluß der
Aus=
g ausgeloſt werden, werden in der Preſſe bekanntgegeben.
befſiſches Landestheater Darmſtadt.
Großes Haus.
3i Nc,*. November Anf. 19.30, Ende na.h 21.45 Uhr D. Bühne 54
Preiſe 0.50—4.50
Der Sieger. Sö
M5 K,
*. November Anfang 19.,0, Ende geg. 22.30 Uhr. Miete A 6
Preiſe 0.70—5.50
Martha. ne.
. November Anfaug 20. Ende 22 Uhr.
Preiſe 0.90 bis 5 00
2. Sinfonie=Konzert Di U
5. November Anf 19.30, Ende gegen 22.15 Uhr Miete A 7
Preiſe 0.70 bis 5.50
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T. Rovember Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Miete B7
Preiſe 0.70 bis 5.50
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B November Anfang 20, Ende 22.30 Uhr Dtſche. Bühne M3
Preiſe 0.50 bis 4.50
Ein Voiksfeind. Fr
G
p. November Anfang 19.30, Ende nach 22.15 Uhr. Miete D 6
Preiſe 0.50 bis 4.50
Der Sieger. M1 9,
10. November Auf 19.30, Ende geg. 22.30 U. r. Dtſche. B. K4
Pr. 0.70 bis 5.50
Martha Scc EiE,
1u . November Anfang 19.30, Ende geg. 22.15 Uhr. Miete C. 7
Preiſe 0.70 bis 5.50
Der Bettelſtudent. Klelnes Haus. Rf
Si TK.
B. November Anf. 19.30, Ende eg. 22 Uhr. Zuſ.=M. V, 2, Vorſt.
Der Vetter ans Dingsda. Preiſe /.80—4 50 NtCB
4. November Anf. 20, Ende geg. 22.30 Uhr. Außer Miete
Kinderreiche Mütter Nr. 1—200.
Preiſe 0.70—3.80
Wenn der Hahn kräht. Mär
D5 v. Novembe Anf 17, Ende 19.30 Uhr Dtſch. Büllie, Jgdr:,1
(Geſchloſſ. Vorſt.)
Kabale und Liebe. üg=
S. November Anf. 13.30, Ende 22 Uhr. D. Bülne, Jugendrg. 1
Geſchloſſ. Vorſt.)
Kabale und Liebe. Die Ra
R. November Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Außer Miete.
Preiſe 0.50, 0.75 u. 1.00
Der tolle Hund. Iff 2
November
—— Anf. 20, Ende 22.30 Uhr. Zuſatzm. 1II, 3. Vſt.
Der Vetter aus Dingsda. Pr. 0.*0 bis 4.50 Siue!
ID. Novembs Anf. 19.30, Ende geg. 22.30 Buſatzm. V.3 Vſt.
Preiſe 0.70—-.30
Kabale und Liebe.
Anfang 19.30, Ende gegen 22 Uhr. Außer Miete
Ar.
1N. Nodember Kuinde reiche Mütter Nr. 201—405
Wenn der Hahn träbl. Preiſe 0.70—3.80
Heſſiſches Landestheater. Heute abend geht im Großen
ſt wes Heſſiſchen Landestheaters wieder „Der Sieger”, ein
eihes Trauerſpiel von Friedrich Forſter, in Szene, das jüngſt
wſeſſſiſchen Landestheater unter der Spielleitung von
General=
wda nt Franz Everth ſeine Uraufführung erlebte. Das
be=
unde jüngſte Werk Forſters, des berühmten Dichters von
* l=egen einen Einer für alle” hat gerade in der
Darm=
ſür Ur=Inſzenierung außerordentliche Beachtung weit über
iie Stadt hinaus gefunden. Bei den Wiederholungen, die in=
Eym ſtattfanden, hat ſich die dichteriſch erſchütternde Wirkung
ſnauerſpiels, das bekanntlich den Kampf Witukinds gegen
m den Großen geſtaltet, nachdrücklich beſtätigt. In der heu=
Worſtellung werden wie in der Uraufführung die
Haupt=
ides Witukind und König Karl von Jochen Poelzig und
Bohkamp geſpielt. In den übrigen Hauptrollen ſind Hedda
ackh, Ruth Trumpp, Hans Ausfelder, Hans Baumeiſter, Hannes
Jen, Heinz Stieda beſchäftigt. — Im Kleinen Haus findet
mbend die erſte Wiederholung der anläßlich der
Neueinſtu=
inng außerordentlich beifällig aufgenommenen Operette „Der
Der von Dingsda” ſtatt.
Nr. 304 — Seite 5
eemnnerängen au die Johannesince
M Burmkadt.
Der Hinweis auf die Tatſache des 40jährigen
Be=
ſtehens der Johannesgemeinde in Darmſtadt weckt
Er=
innerungen, die 50 Jahre und weiter zurückreichen.
Vor der Zeit der Erbauung der Johanneskirche hieß die große
freie Fläche, die von der Liebig= Wendelſtadt= und Alicenſtraße
begrenzt war, im Munde der Leute einfach der „Platz”, und die
Jugend, die dort ſpielte und ſich tummelte, das waren die „
Platz=
buben” und „Platzmädchen‟ Der „Platz” hatte da, wo heute die
Kirche ſteht, ein großes bekieſtes Rund, das von Gebüſch umpflanzt
war. Die Fläche vor dem Hauptportal der Kirche war ungefähr
damals ſo, wie heute noch, ein großes langgeſtrecktes Rechteck.
Die Platzbuben fühlten ſich ſo recht als die Herren dieſes
Platzes, und manchen luſtigen, zuweilen auch recht übermütigen
Streiches, der nachher zu Auseinanderſetzungen mit den Eltern
führte, können ſich ältere Leute des „Blumenthalviertels” — ſo
hieß dieſe Gegend damals — erinnern; jedenfalls haben die
Platz=
buben und =Mädchen, ſoweit ſie noch am Leben ſind, jene Zeit mit
ihren Streichen nicht vergeſſen und wenn einer den anderen heute
trifft, werden die dort angeſichts des „Louvres”, dieſes ſtolzen,
damals allgemein als „bedeutende” Bauſchöpfung angeſtaunten
Wohnungsblocks. verlebten Zeiten ſtets gern von neuem
durch=
geſprochen.
Für den Gottesdienſt war der Weg ein weiter, man mußte
ſchon in die Stadtkirche, die Schloßkirche oder gar zur Stadtkapelle
wandern. Auch zur Schule war der Weg weit und man mußte alle
Wege zu Fuß machen. Aber dafür war der „Platz” der dortigen
Jugend um ſo mehr ans Herz gewachſen.
Da ward in den 80er Jahren, als die Jugend, von der hier
die Rede iſt, etwas älter geworden war, bekannt, daß auf dem
„Platz” eine Kirche gebaut werden ſolle. Mancher war traurig
dar=
über, aber was half es, dem höheren Zweck mußte der „Platz”
geopfert werden.
Aus dem gedruckten, bei Zedler und Vogel erſchienenen
Be=
richt „Das erſte Jahrzehnt der Johanneskirche zu Darmſtadt, 1894
bis 1914” erſieht man, wie tatkräftig die Werbung und
Samm=
lung von Geldmitteln für den neuen Kirchenbau einſetzte; auch
daß in den Jahren 1892—1894 an Stiftungen. größtenteils aus
der Johannesgemeinde, etwa 30 000 Mark zuſammenkamen, dank
der Tätigkeit des Kirchenbau= und des Frauenvereins; daß von
weltlichen Veranſtaltungen ein großer „Bazar”, der reichen Ertrag
brachte, abgehalten und daran anſchließend eine glänzend
eingelei=
tete Gerümpelſammlung und =Verſteigerung in der
ganzen Stadt durchgeführt wurde, die ebenfalls erkleckliche Beträge
dem Kirchenbauverein zuführten!
Auf der Grundlage eines von Profeſſor Heinrich von Schmidt=
München (dem Sohn des Wiener Gotikers Friedrich von Schmidt,
der die Katharinenkirche in Oppenheim wiederherſtellte)
herrüh=
renden Entwurfes wurde dann im weiteren Verlauf mit Schmidts
Genehmigung der endgültige Plan für den Neubau von dem
Kirchenbaumeiſter Schwartze bearbeitet, dem auch die Bauleitung
übertragen war. Der erſte Spatenſtich konnte im Juni 1892 getan
werden, die feierliche Grundſteinlegung geſchah am 18. Oktober
1892.
Da hub nun neues Leben auf dem „Platz” an, er wurde mit
einem hohen Bauzaun verſehen, zahlreiche Handwerksleute wurden
eingeſtellt und allmählich kam auch das Werkſteinmaterial an,
das in rohen Blöcken geliefert und an Ort und Stelle nach den
Riſſen des Baumeiſters ähnlich wie bei den Bauhütten früherer
Zeiten, von kundigen Steinmetzen und ihren geſchickten Geſellen
zugerichtet und bearbeitet wurde.
Durch die Spalten des Bauzaunes konnte man die Werkleute
bei ihrer Arbeit beobachten und manches dabei lernen. So wuchs
der Bau raſch emvor bis zur hohen Turmſpitze und am 31.
Okto=
ber 1894 wurde die Johanneskirche eingeweiht.
Das mit der Errichtung der Kirche verfolgte Ziel, den
Werde=
gang des ganzen Unternehmens und die Bedeutung des Neubaus
(zuſammen mit der ſchon vorher errichteten Martinskirche) für die
evangeliſchen Gemeinden Darmſtadts haben maßgebende Männen
der Kirche in der genannten Schrift dargeſtellt und gewürdigt.
Noch ein anderes iſt aus der Schrift zu erſehen, das ſind die
Mit=
teilungen aus der Vorgeſchichte des Neubaues über die öffentlichen
Vorträge zum Beſten des Kirchenbauvereins in den Jahren 1882
bis 1884. Sie wurden meiſt in der Aula des Ludwig=Georgs=
Gym=
naſiums abgehalten, „die damals noch kein Gaslicht hatte, ſondern
recht kümmerlich mit geliehenen Petroleumlampen angehellt
wurde.‟ Der Bedeutung und Wirkung der Vorträge tat das aber
keinen Abbruch. Waren es doch hervorragende Redner und
Ge=
lehrte, die ſich zu dieſem Zweck dem Kirchenbauverein zur
Ver=
fügung geſtellt hatten. Die Vorträge ſollten, abgeſehen von dem
geldlichen Zweck, dem religiöſen und kirchlichen Leben in einem
weiten und freien Sinn dienen, ſie galten brennenden
praktiſch=
kirchlichen Fragen, dann aber auch dem Gedächtnis des 400
jähri=
gen Geburtstages Martin Luthers und der Deutſchen
Reforma=
tion. Den Höhepunkt bildete der Vortrag des großen
Geſchichts=
forſchers H. v. Treitſchke am 7. November 1883 über „Luther und
die deutſche Nation”, der auch in einem Sonderdruck aus den
Preu=
ßiſchen Jahrbüchern erſchien.
Auch andere der Vorträge ſind in einem Sammelband „
Darm=
ſtädter Vorträge” gedruckt vereinigt, leider aber nicht alle
Vor=
träge, darunter ſolche von bedeutenden Rednern über bedeutende
Vortragsthemen. Der verſtorbene Superintendent Dr. Sell hat in
der mehrfach erwähnten Schrift folgende Vortragende und
Vor=
träge angeführt:
1. Prediger P. Caſſel über: „Die Fackeln des Nero
2. Geh. Kirchenrat Rietſchel=Wittenberg über: „Julius Schnorp
von Carolsfeld”
3. Prof. G. Baur=Leipzig über: „Herder”
4. Oberhofprediger Th. Hanſen über: „Ludwig Richter”
5. Schulrat Prof. Schädel=Darmſtadt über: „Avollonius von
Tyana”,
6. Prälat Habicht=Darmſtadt über: „Zinzendorf in der Wetterau”
7. Prof. A. Harnack=Gießen über: „Das Mönchtum, ſeine Ideale
und ſeine Geſchichte.”
8. Prof. F. Kattenbuſch=Gießen über: „Den chriſtlichen
Unſterb=
lichkeitsglauben.”
9. Prof. F Schürer=Gießen über: „Die Predigt Jeſu Chriſti in
ihrem Verhältnis zum Alten Teſtament und zum Judentum.
10. Prof. K. Gerock=Stuttgart über: „Den Wandsbecker Boten
Matthias Claudius.”
11. Prof. J. A. Köſtlin=Friedrichshafen (ſpäter Friedberg) über:
„Luther als Vater des evangeliſchen Kirchengeſangs.”
12. Derſelbe ſpäter über: „Felix Mendelsſohn=Bartholdy.”
13. Pfarrer F. Schitter=Ober=Kaſſel über: „Friedrich Schütz.”
14. Prof. Riehm=Halle über: „Den bibliſchen Schöpfungsbericht.”
15. Prof. W. Beyſchlag über: „Ravenna.
16. Privatgelehrter M. Rieger=Darmſtadt über: „Goethes Fauſt
nach ſeinem religiöſen Gehalt.”
17. Hofprediger W. Baur=Berlin über: „J. H. Wichern als
Be=
gründer der Inneren Miſſion in Deutſchland.”
18. Pfarrer Warneck=Rothenſchirmbach über: „Evangeliſche
Heiden=
miſſion.”
19. Prof. W. Herbſt=Halle über „Die Bedeutung der evangeliſchen
Kirche für unſere nationale Kultur.”
20. Prof. Kawerau=Magdeburg
1. Konſiſtorialrat Köhler=Darmſtadt / über: „Die deutſche Refor=
22. Prof. R. Sohm=Straßburg
mation” (in 5 Vorträgen),
23. Prof. H. v. Treitſchke=Berlin
Man ſieht eine Reihe von nicht weniger als 24 Vorträgen
verſchiedenſten religiöſen oder religionsverwandten Inhalts,
ge=
halten von den damals bedeutendſten Geſchichtsforſchern, Kirchen=
und Kirchenratslehrern ſowie Geiſtlichen aus allen Teilen
Deutſch=
lands und unſerer engeren Heimat. Dieſe Männer ſetzten ſich mit
ihrem reichen Wiſſen ſelbſtlos für evangeliſchen Kirchenbau in
Darmſtadt ein; ſie verhalfen ihm ſo einen ſchönen Erfolg und
hin=
terließen tiefen Eindruck auf die Zuhörer. Sie wirkten aber auch
zugleich erbaulich auf weitere Kreiſe des evangeliſchen Deutſchland.
Für Darmſtadt vermittelten ſie die Bekanntſchaft mit
hervorragen=
den Männern, deren ſpätere Werke ihre Namen berühmt machten.
und waren für Darmſtadt, das ſich hierdurch in den Mittelpunkt
er Erörterung wichtigſter kirchlicher Fragen gerückt ſah, ein
Er=
eignis, das ſich ſeitdem auf dieſem Gebiet nicht mehr wiederholtz
hat.
H. M.
Die Beamkenſchaft im Dienſte
dee Dinterhiiſe.
Heute und morgen ſammeln die Beamten der Stadt
Darmſtadt im Dienſt des Winterhilfswerks! Die
Samm=
lung ſteht für dieſen Monat unter dem Zeichen der Aſter. Jeder
von uns wird ſein Teil dazu beitragen, daß die Sammlung einen
ganz großen Erfolg bringt!
Aus dieſen bübſchen Aſtern,
die heute und morgen zugunſten des
Winterhilfswerks
verkauft werden, können wir die verſchiedenartigſten Handarbeiten
herſtellen. Die Adventszeit rückt heran; an den langen Abenden
werden wir gern zu einer ſolchen Arbeit greifen. An Kiſſen,
Taſchen und Kaffeewärmern, auf Kalendern und
Schreibtiſchuten=
ſilien laſſen ſich die Blumen anbringen. Auch an den Chriſtbaum
können wir ſie als farbenfrohen Schmuck hängen. Und da ſie ſogar
auseinanderzunehmen ſind, ſo ſind unſerer Phantaſie im
Entwer=
fen neuer Zuſammenſtellungen keinerlei Schranken geſetzt.
Da=
neben können wir uns Anregungen holen in allen einſchlägig.
Geſchäften. wo für 10 Pfennig Muſterblätter zu haben ſind.
Wir wollen dabei auch bedenken, daß wir nicht nur uns und
denen, die wir mit den angefertigten Sachen beſchenken, eine Freude
machen, ſondern daß wir vielen tauſend Volksgenoſſen Arbeit und
Brot geben, wenn wir die Sammelblume erwerben!
Spende auch du dem Winkerhilfswerk!
Jede Spende hilft Aok u. Elend lindern.
Konto des Winterhilfswerks Kreis Darmſtadt:
Nr. 5000 bei der Städtiſchen Sparkaſſe,
Nr. 3500 bei der Dresdener Bank,
Nr. 16 000 bei der Deutſchen Bank.
Verordnung über die Bürgerſteuer.
I. Allgemeine Beſtimmungen.
§ 1. Rechtsmittel und Rechtsmittelverfahren.
Soweit nur die Verletzung landesrechtlicher Vorſchriften geltend
gemacht wird, finden die Vorſchriften des § 25 Abſ. 1 und 2
BStDVO. Anwendung mit der Maßgabe, daß an die Stelle des
Reichsfinanzhofes der Heſſiſche Verwaltungsgerichtshof tritt.
§ 2. Strafrechtliche Vorſchriften. (1) Die
ſtraf=
rechtlichen Vorſchriften der Reichsabgabenordnung gelten auch für
die Bürgerſteuer.
(2) Hinſichtlich des gerichtlichen Strafverfahrens ſind die
§§ 461 bis 470, 472 bis 476 der Reichsabgabenordnung
anzuwen=
den. Das Verwaltungsſtrafverfahren richtet ſich nach den
Be=
ſtimmungen des Geſetzes vom 20. September 1890, betreffend die
Einführung des Verwaltungsſtrafbeſcheids bei
Zuwiderhandlun=
gen gegen die Vorſchriften über die Erhebung öffentlicher
Ab=
gaben und Gefälle.
§ 3. Selbſtändige Gemarkungen. In ſelbſtändigen
Gemarkungen kann nur dann eine Bürgerſteuer erhoben werden,
wenn eine Gemeinde Eigentümerin (Inhaberin) des
Gemarkungs=
rechts iſt.
II. Beſondere Beſtimmungen für die Bürgerſteuer 1935.
§ 4. Landesdurchſchnitt. Als Landesdurchſchnitt der
Gemeindegrundſteuern und der Gemeindegewerbeſteuern im Sinne
des § 4 BStG. werden für die Bürgerſteuer 1935 die folgenden
Steuerſätze feſtgeſetzt: 34 Rpf. je 100 RM. Steuerwert der
Ge=
bäude und Bauplätze, 47 Rpf. je 100 RM. Steuerwert des land=
und forſtwirtſchaftlich genutzten Grundbeſitzes, 63 Rpf. je 100 RM.
Gewerbekapital, 286 Rpf. je 100 RM. Gewerbeertrag. Für die
Bemeſſung der Höhe der Bürgerſteuer 1935 iſt derjenige
Steuer=
ſatz maßgebend, der prozentual am höchſten den entſprechenden
Landesdurchſchnittsſatz überſteigt.
Saarländer ſehen unſere Heimal.
Vorgeſtern wurden unſere Darmſtädter Saargäſte zu einer
Beſichtigungsfahrt von der Kreisleitung der NSV. eingeladen.
Die Fahrt führte längs der Bergſtraße über Bensheim nach
Lindenfels. Winterliches Wetter hatte ſich unterwegs eingeſtellt
und ein heftiges Schneegeſtöber verdarb leider die Ausſicht. In
Lindenfels begrüßte der Beigeordnete, Pg. Bauer, die Gäſte
von der Saar, und ein zurzeit dort weilendes Ferienkind aus
dem Saarland überreichte einen Blumenſtrauß. Die NS.=
Frauen=
ſchaft in Lindenfels ſorgte für leibliche Stärkung und gab Kaffee
und Kuchen. Hierauf wurde die Burg in Lindenfels beſichtigt,
um danach die Heimfahrt durch den Odenwald über Modau und
Ober=Ramſtadt anzutreten. Am Abend wurde noch eine
Vorſtel=
lung im Heſſiſchen Landestheater „Kabale und Liebe” beſucht.
Die NS.=Volkswohlfahrt, der das Saarurlaubswerk übertragen
iſt, läßt es ſich angelegen ſein, den Gäſten den Aufenthalt im
Mutterland ſo angenehm wie möglich zu geſtalten.
Kleiderſammlung
Morgen wird in den nachfolgend aufgeführten Straßen die
Kleiderſammlung für das WHW. durchgeführt.
Jede Gabe brauchbarer Gegenſtände und Kleidungsſtücke iſt
willkommen.
Samstag, den 3. November: Landgraf=Georg=Straße, Kleine
Ochſengaſſe. Große Ochſengaſſe. Schloßgraben, Schloßgaſſe,
Geiſt=
berg. Obergaſſe. Rundeturmſtraße, Sackgaſſe, Große Kaplaneigaſſe
nördlich Landgraf=Georg=Straße, Mühlſtraße, Stiftſtraße nördlich
Landgraf=Georg=Straße, Schollweg, Lucasweg. Nicolaiweg.
Olbrichweg. Alexandraweg, Prinz=Chriſtians=Weg, Erbacherſtraße,
Beckſtraße nördlich Darmſtraße, Dreibrunnenſtraße
Wingertsberg=
ſtraße, Fiedlerweg, Seitersweg, Speſſartring ſüdlich
Dieburger=
ſtraße, Aeußere Ringſtraße ſüdlich Dieburgerſtraße, Seitersweg,
Seite 6 — Nr. 304
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 3. November 1334
Aus der NSDAP.
Der Gauleiter.
Gaugeſchäftsſtelle: Frankfurt a. M., Gutleutſtraße 8/12. Adolf=
Hitler=Haus. Fernruf: 30—381.
Schriftverkehr: Obige Anſchrift genau beachten. Bei
Antwort=
ſchreiben zuſtändige Abteilung und Tagebuch=Nr. unbedingt
anzu=
geben. Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung beſondere
Bogen.
Sprechſtunden: 9—16 Uhr. Schriftliche Anmeldung iſt nach
Möglichkeit erwünſcht.
Schulungskurſe in Heſſen.
Kreis Worms: In Worms am Sonntag, den 4. 11. 1934,
9.30 Uhr, im Gildehaus. Erſcheinen aller Amtswalter des Kreiſes
Worms und der Schulungsbeauftragten des Kreiſes iſt Pflicht.
Es ſpricht: Pg. Dr. Schmidt.
Gauſchulungskurſus.
Der nächſte Gauſchulungskurſus findet erſt am Samstag, den
10. 11. 1934, 15 Uhr nachmittags, im Haus der Arbeit, Frankfurt
a. M., Bürgerſtraße 69/77, ſtatt.
Der Kreisleiter.
Der Kreisſchulungsleiter.
Sonntag, den 4. November, 9 Uhr vormittags: Sonderlehrgang
mit Rednerausbildung im Hanſa=Hotel, Rheinſtraße. Alle
Schu=
lungsobmänner des Kreiſes Darmſtadt müſſen erſcheinen.
Dienstag, den 6 November, 8.30 Uhr, im Konkordiaſaal:
Zen=
tralſchulungsabend für die Amtsleiter und Amtswalter der PO.
der Stadt Darmſtadt. Es ſpricht Pg. Kratz über „Kulturaufbau
im nationalſozialiſtiſchen Staat”.
Schulungsabende finden ſtatt:
am 7. November 1934 in Hahn,
am 8. November 1934 in Pfungſtadt,
am 9. November 1934 in Griesheim,
am 10. November 1934 in Nieder=Ramſtadt.
Beginn jeweils 8.30 Uhr. Lokal iſt dem Kreisſchulungsleiter
rechtzeitig bekanntzugeben. Für das ordnungsgemäße Aufziehen
dieſer Schulungsabende ſind mir die Schulungsobleute im
Einver=
nehmen des Hoheitsträgers verantwortlich.
Kreisausbildung.
Die politiſchen Leiter des Kreiſes Darmſtadt treten am
Sonn=
tag, den 4. November 1934, vormittags 8 Uhr, zu einer
Marſch=
übung auf dem Meßplatz in Darmſtadt an. Den Ortsgruppen mache
ich es zur Pflicht, daß alles anzutreten hat und Entſchuldigungen
nur in den dringendſten Fällen angenommen werden. — Anzug:
Dienſtanzug.
Ortsgruppe Steinberg.
Am Sonntag, den 4. November 1934 vormittags 7.40 Uhr:
Antreten ſämtlicher Politiſcher Leiter vor der Geſchäftsſtelle Hein=
richsſtraße 101 im Dienſtanzug. Abmarſch 7.45 Uhr nach dem
Meß=
platz zu einer Marſchübung. Entſchuldigungen nur in dringenden
Fällen.
Bund Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten,
Ortsgruppe Darmſtadt.
Die Ortsgruppe veranſtaltet am Freitag, dem 16. November
1934, abends 8 Uhr, im Fürſtenſaal (Grafenſtraße), einen
Vor=
tragsabend, bei dem ſprechen werden: Pg. Dr. Kobler=Mainz,
über „Die Pflichten der Rechtswahrer”. Amtsgerichtsdirektor.
Eiſe uber „Grundgedanken des Erbhofrechts”. Erſcheinen für
ſämtliche Mitglieder iſt Pflicht.
Deutſches Jungvolk in der HJ.
Jungbann Flandern 1/115. Jungvolkreſerve.
Die Jungvolkreſerve tritt am Samstag, den 3. November, um
15.30 Uhr an der Feſthalle (Südſeite) an.
Der Führer des Jungbanns 1/115 Flandern.
Haltek zum deutſchen Buch!
Alle Darmſtädter ſind hiermit aufgerufen, die
Morgen=
feier im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landes=
theaters, die am Sonntag, dem 4. Novembex 1934
vormittags um 11. 30 Uhr, beginnt, zu beſuchen. Sie ſtellt
in ihrer Veranſtaltungsfolge ein ſtolzes Bekenntnis dar: Zum
deutſchen Buch!
Da der Eintritt zu der Morgenfeier frei iſt,
kann mit Recht erwartet werden, daß jedermann die Gelegenheit
wahrnimmt nicht nur die Werke von Dichtern unſerer Landſchaft
zu hören, ſondern auch die großen Verkünder und Erneuerer,
wie Stefan George u. a., kennen zu lernen. Als Mitwirkende
an der Morgenfeier ſeien genannt: das Anni=Delp=Quartett;
Herr Weſtermann vom Heſſ. Landestheater; Frau Maſer=Schilling
(Alt); Frau Elſe Hucke=Ston (Klavier); Friedrich Andreas
Schmidt (Rezitationen); der Knabenchor der Ohlyſchule unter
Leitung von Lehrer Heinrich Landzettel.
Auf der Rheinſtraße kotgefahren.
Geſtern abend gegen 20 Uhr ereignete ſich in der Rheinſtraße
— Ecke Otto=Wolfskehl=Straße — ein bedauerliches Verkehrs=
unglück, das ein Todesopfer forderte. Ein die Rheinſtraße her=
unterkommendes holländiſches Perſonenauto erfaßte zwei vom
Bahnhof kommende Mädchen, die anſcheinend die Straße kreuzen
wollten. Eines von ihnen, im Alter von 25 Jahren, wurde auf
der Stelle getötet, während die Begleiterin mit doppelten
Unter=
ſchenkelbrüchen und Kopfverletzungen ins Stadtkrankenhaus
ver=
bracht werden mußte. Lebensgefahr beſteht bei der Verletzten
ticht.
Der Polizeibericht meldet hierzu: Ein folgenſchwerer
Verkehrsunfall ereignete ſich am Freitag, den 2. November gegen
20 Uhr Ecke der Rhein= und Otto=Wolfskehl=Straße. Der Hollän=
der Johannes Cornelius van der Linden, wohnhaft in
Rotter=
dam, fuhr mit ſeinem Perſonenkraftwagen, aus der Stadt
kom=
mend, in erhöhter Geſchwindigkeit durch die Rheinſtraße, in der
Richtung Griesheim. Nach ſeinen Angaben wollte er noch nach
Bingen fahren. Ecke der Rhein= und Otto=Wolfskehl=Straße
wur=
den die beiden Straßenpaſſanten Johanna Graner, wohnhaft
in Darmſtadt, Karlsſtraße 60, und Sofie Ottmann wohnhaft
in Darmſtadt, Karlsſtraße 104, die die Rheinſtraße überqueren
wollten, von dem Auto erfaßt und zu Boden geſchleudert, wo ſie
mit erheblichen Verletzungen liegen blieben. Bei der Graner
trat der Tod ſofort ein. Die Ottmann wurde dem
Stadtkran=
kenhaus zugeführt, wo ſie in ſehr bedenklichem Zuſtande
darnieder=
liegt.
Buß= und Bettag am 21. November. Der ELP. teilt mit:
Zum erſten Male begeht in dieſem Jahr die ganze Deutſche
Evan=
geliſche Kirche den Buß= und Bettag einheitlich am Mittwoch vor
dem letzten Trinitatis=Sonntag, alſo am 21. November. Der
Landesbiſchof hat als Text für die Predigt am Buß= und Bettag
Pſalm 130 (Vers 3 und 4) beſtimmt.
Botaniſcher Garten (Roßdörfer Straße 140), Sonntag
nach=
mittag, den 4. November, findet von 14.30 bis 15.30 Uhr eine
Führung durch die Gewächshäuſer des Gartens ſtatt: im Falle
einer genügenden Beteiligung eine zweite bis 16.30 Uhr.
Aerztlicher Sonntagsdienſt: Neuregelung. Der
Sonn=
tagsdienſt reicht nunmehr von Samstag mittag
2 Uhr bis Montag früh 6 Uhr. Iſt in dieſer Zeit wegen
plötzlicher Erkrankung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets
zu=
nächſt der Hausarzt zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt,
dann ſind folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit: Dr. med.
Holzmann, Schwanenſtr. 73. Tel. 22; Dr. med.
Kohl=
ſchütter Theodor=Fritſch=Straße 2½, Tel. 1705: Dr. med.
Schefers Zimmerſtr. 8, Tel. 2000.
Bereins= und lokale Beranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Sonntag,
den 4 November: 14. Wanderung. Antreten 14.30 Uhr. Ecke
Eſchollbrückerſtraße und Holzhofallee. Zahlreiche Beteiligung er=
wünſcht
Städt Saalbau, großer Saal: Sonntag, abends 8 Uhr:
Großes Winzerfeſt, bei Konzert und Tanz.
Die Deutſche Arbeitsfront
DAF., Kreiswallung.
Die geplante Arbeitstagung am 4. November im Saalbau
muß ausfallen. Neuer Termin wird noch bekanntgegeben. Zu
dieſem werden neue Formulare ausgegeben.
gez. Zachow, Kreisleiter.
Veranſtallungen der Reichsberuſsgruppen
der Angeſtellen in der DAF.
für die Zeit vom 5. bis einſchließlich 12. November 1934.
Gemeinſame Veranſtaltungen für ſämtliche Berufsgemeinſchaften.
Montag, den 5. November. abends 20.30 Uhr:
National=
ſozialiſtiſcher Wirtſchaftsaufbau”, von Bezirks=
Fachgruppenleiter Pg. Luckow, Frankfurt a. M., im
Für=
ſtenſaal, Grafenſtraße 18.
Berufsgemeinſchaft der Kaufmannsgehilfen.
Fachgruppe Druckerei= und Zeitungsgewerbe.
Montag, den 12. November, abends 20.30 Uhr: Die
Buch=
druckerkunſt im Wandel der Jahrhunderte‟
von Graphiker K. Gäfgen, im Heim, Rheinſtraße 14 (
Ein=
gang: Grafenſtraße).
Fachgruppe Lebensmittel=Einzelhandel.
Dienstag, den 6. November, abends 20.30 Uhr: Vortrag
über Maggi”, von Georg Kunz, im Heim,
Schleier=
macherſtraße 26, Part., gemeinſam mit der Berufsgemeinſchaft
der weiblichen Angeſtellten.
Fachgruppe Textil=Einzelhandel.
Die Beſichtigung der Tuchfabrik Arzt in
Michelſtadt iſt auf Sonntag, 18. Nov., verlegt.
Anmel=
dungen wegen der Fahrpreisermäßigung bis Samstag, den
10. November, erbeten.
Arbeitsgemeinſchaft Textil.
Freitag, den 9. November, abends 20.30 Uhr: Ueberdie
Ver=
wendung der Baumwolle in der
Herrenbe=
kleidung”, von F. J. Murr, im Heim Rheinſtraße 14
Eingang Grafenſtraße) gemeinſam mit der Berufsgemeinſchaft
der weiblichen Angeſtellten.
Fachgruppe Banken und Sparkaſſen.
Montag, den 5. November, abends 20.30 Uhr: „
National=
ſozialiſtiſcher Wirtſchafts=Aufbau”, von Pg.
Luckow, Frankfurt a. M., im Fürſtenſaal, Grafenſtr. 18,
ge=
meinſam mit der Fachgruppe Verſicherung.
Montag, den 12. November, abends 20.30 Uhr: „
Gelderſatz=
mittel. Der Scheck”. von G. Rodenhäußer, im Heim,
Rheinſtraße 14 (Eingang Grafenſtr.).
Berufsgemeinſchaft der weibl. Angeſtellten.
Mittwoch, den 7. November, abends 20.30 Uhr: „Das
Para=
dies Kalifornien”, mit Lichtbildern, von Bettina
Janſen. München, im Fürſtenſaal. Grafenſtr. 18.
Unkoſten=
beitrag 20 Pfg.
Sonntag, den 11. November, vormittags 9 Uhr; „Beſichtigung des
Jagdmuſeums im Jagdſchloß Kranichſtein.”
Treff=
punkt Odenwaldbrücke.
Freitag, den 2. November, abends 20.30 Uhr, Arbeitsgemeinſch
1. Die Reichskaſſenordnung.
Freitag, den 9. November, abends 20.30 Uhr, Arbeitsgemeinſch
2 Vorträge über Steuer, die Abgabenordnung, Berufung und
Einſpruchsverfahren uſw. von Steuerinſpektor Geiſt und
Regierungsrat Dr. Mahr, Darmſtadt.
Berufsgemeinſchaft der Techniker.
Fachgruppe Baugewerbe.
Freitag, den 9. November, abends 20.30 Uhr: „Konſtruktion
und Aeſthetik” von Dipl.=Ing. Heßler, Darmſtadt, im
Weißen Saal des Kaiſerſaals, Grafenſtr. 18.
Hilfswerk deutſcher Techniker.
Dienstag, den 6. November, 18 Uhr: Beſichtigung: Neubau
des Inſtituts für Fernmeldetechnik. Treffpunkt:
Schloßgarten=
ſtraße, Eliſabethenkirche.
Aufmarſch und Kundgebung der Deutſchen Arbeils
fronk, Orlsgruppe Bad Wimpfen.
e. Um den Dank und die Freude über die Verordnung de=
Führers bezüglich der Deutſchen Arbeitsfront zum Ausdruck u
bringen, fand unter Mitwirkung der Stadtkapelle ein Aufmarſc
und eine eindrucksvolle Kundgebung der hieſigen Ortsgruppe ſtatl,
wobei ſich ſämtliche Formationen der Partei in einer Front mit
der ſchaffenden Gemeinſchaft des deutſchen Arbeitertums der Stin
und Fauſt zum Willen des Führers bekannten. Deutſchland u
einer Volks= und Leiſtungsgemeinſchaft zuſammenzuſchließen.
N=
dem Pg. E. Klenk in der überfüllten Turnhalle die Kundgebm
eröffnet hatte, würdigte der Kreisleiter der NSBO., Pg. Stäſſe
aus Neckarſulm in einer markanten Anſprache die Bedeutung M
Stunde und feierte unſeren Führer als den berufenen Einign
aller Deutſchen, der das Grundübel, den alles zerrüttenden Pa
teien= und Klaſſenkampf auf politiſchem und wirtſchaftlichem
Ge=
biet beſeitigte und der allein aufwärts führenden Volks== und
Arbeitsgemeinſchaft, wie ſie jetzt in der Deutſchen Arbeitsfront
ihren ſichtbarſten Ausdruck findet, die Bahn brach. Die Rede
en=
digte mit dem dringenden Appell, es möge ſich kein ſchaffender
Volksgenoſſe mehr außerhalb dieſer Gemeinſchaft ſtellen.
Ortsgruppenleiter Haſenmajer der NSDAP. ermahnte in
ſei=
ner Schlußrede zur Pflichterfüllung beim Winterwerk, warnte vor
den Mies= und Geſchäftsmachertum, indem er intereſſante
Auf=
ſchlüſſe über die Rohſtoff= und Planwirtſchaft der Regierung gab.
Be. Raunheim, 2. Nov. Kundgebung der Deutſchen
Arbeitsfront. Eine mächtige Kundgebung der Deutſchen
Ar=
beitsfront fand hier am Dienstag abend im Gaſthauſe „Zum
Löwen” ſtatt. Der Redner des Abends war Gauinſpektor Davd
Müller.
Aus den Darmſtädter Lichtſpiel=Theakern.
Union=Theater: „Die Reiter von Deutſch=Oſtafrika”.
Nach einem Roman wurde dieſer Film unter der Schirmherr=
ſchaft des Reichs=Kolonialbundes und unter der Regie
von Herbert Selpin von der Terra gedreht. Es iſt ein Film
eigener Art, der auch eine eigene Beurteilung verlangt. Es liegt
eine gewiſſe und berechtigte Tendenz in dieſem Film. Sie tritt
aber ſo geringfügig in Erſcheinung, daß ſie von vielen kaum
be=
merkt werden wird. Die Abſicht nämlich zu zeigen was wir
ſchuldlos verloren haben, und was wir einſt wiederhaben müſſen,
Zu zeigen aber auch — was nicht oft genug wiederholt werden
kann —, wie groß das Unrecht war, Deutſchland ſeiner Kolonien
zu berauben. mit der Begründung, es könne nicht koloniſieren,
oder doch die anderen könnten es beſſer. Der Film iſt lebendiges
Zeugnis dafür wie die Eingeborenen mit der deutſchen Führung
und der deutſchen Koloniſation zufrieden waren.
Wäre nur dieſe Tendenz die Abſicht des Films geweſen, dann
hätte er wohl anders ausfallen müſſen großzügiger und
umfaſſen=
der. Es bleibt eine Aufgabe der Zukunft, einen Film in dieſer
erwünſchten Großzügigkeit zu drehen. „Die Reiter von
Freund wird Feind!
Peter Voß als engliſcher Farmer im Terra=Film „Die Reiter
von Deutſch=Oſtafrika”.
Deutſch =Oſtafrika” geben nur einen kleinen Ausſchnitt
aus dem, was Deutſch=Oſt und Deutſch=Südweſt während der
Kriegsjahre gelitten haben, und auch nur einen kleinen
Aus=
ſchnitt davon, wie die Deutſchen und die ihnen treu gebliebenen
Eingeborenen, vor allem die Askari, ſich unter und mit Lettow=
Vorbeck gegen eine vielfältige Uebermacht gehalten haben, und
wie ſie ſchließlich unbeſiegt aus dem gigantiſchen Ringen
heim=
kehren durften. Dieſes große Geſchehen, von dem Deutſchland
während der Kriegsjahre nur durch die kurzen Heeresberichte
Kenntnis erhielt, wird in dieſem Film illuſtriert und verleben=
Peter Voß, Ludwig Gerner und Rudolf Klix — in der
auch eine Reihe Schwarzer ſehr gut mitwirken, bauen ſich Sjenen
und Bilder von eindringlicher Schönheit, aber auch von tieſem
Erſchüttern.
Im Beiprogramm läuft neu der Film über die Eröſſnung
des Winterhilfswerks.
Er hebt an mit der Eröffnung des Winterhilfswerk duch
den Führer im Reichstag vor Vertretern des deutſchen Volle
nach einer Anſprache von Reichsminiſter Dr. Goebbels, 300
ſchen den Reden des Propagandaminiſters und des Kanzlers und
zwiſchen Ausſchnitten aus dem Abgeordnetenhauſe ſind kurze
Sſ=
nen eingefügt, die teils das Winterhilfswerk und ſeine
Tälg=
keit, teils die Niederringung der Revolten in ſchnell vorühen
eilenden Bildern zeigen wie ſie uns aus den Zeiten der police
ſchen Verhetzung, der ſteigenden Arbeitsloſigkeit und des Hungels
und der Not noch in Erinnerung ſind.
Dieſer Film iſt ein lebendiger und mahnendei
Auftakt zu der großen Winterhilfsarbeit, die das
deutſche Volk aus freien Stücken im Geiſte des Führers als Opfer
jedes einzelnen darbringt, die Aermſten und ihre Kinder vor
Hunger und Kälte zu ſchützen.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Zwei Sittlichkeitsverbrecher ſtanden am Freitag wiede.
vor der Großen Strafkammer. Der 33jährige Wilhein
Vollhard von hier, der übrigens ſchon einmal einſchlägig vorde
ſtraft iſt, erhielt, da ihm mildernde Umſtände nicht zugebilligt
wul=
den, eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren und drei Monaten, Ge
werden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre aberkanni.
— Dem um 10 Jahre jüngeren Auguſt Kolb aus Griesheim wei
den in Anbetracht ſeiner Jugend mildernde Umſtände zugebillich.
und auf eine Gefängnisſtrafe von zwei Jahren erkannt. Auch ihſ.
werden, da er geſtändig iſt, ſechs Wochen Unterſuchungshaft ange
rechnet. Beide nehmen das Urteil an, das ſofort rechtskräftig wird.
Es hatte ſich dann der 54jährige Kanzleiſekretär G. Schw,
aus Dieburg wegen ſchwerer Urkundenfälſchung zu verantworteſ
Der beſte Freund des Angeklagten, ein wohlſituierter Bäce‟
meiſter, kam eines Tages zu ihm mit einem Antrag auf
Reichs=
zuſchuß für Reparaturen an ſeinem Hauſe. Das Schlimme vor
nur, daß die Handwerker bereits mitten in der Arbeit oder ſo90l.
ſchon fertig waren. Kurz entſchloſſen, änderte Sch. die Rechnunge.
im Datum ab. ſo daß es den Anſchein erwecken mußte, als ſeiſe
die Arbeiten noch nicht im Gange. Der Bäcker wurde amneſtiel
Sch. aber erhält von der Großen Strafkammer wegen ſchwer”,
Urkundenfälſchung und Beihilfe zum Betrugsverſuch eine Gefand.
nisſtrafe von neun Monaten.
Das Bezirksſchöffengericht verhandelte am gleiche
Tage gegen den 37jährigen Johannes Schnellbächer 6. aus Linoeſe
fels wegen gefährlicher Körperverletzung. Schnellbächer hatte elle
Abends ohne jeden Anlaß einen anderen Lindenfelſer, dem er Aie
irgend welchem nicht anzugebenden Grunde nicht grün war le
einer Wirtſchaft in Lindenfels hinausſpediert. Im wahrſten Sl
des Wortes hatte er ihn vor die Tür geworfen und ihn dann Ie
einigen Kameraden mit Tritten traktiert. Als er kurz darde
fortging, verſetzte er ihm mit ſeinem Schulterriemen noch elllie
Schläge über den Kopf und ins Geſicht. Die Folge war, Ve..”
etlichen blutunterlaufenen Stellen an Kopf und Geſäß, ein 9e.
chenes Wadenbein. mit dem der Mann etliche Wochen darnieber
Ein andermal hatte er einen Kaufmann, der ihm mit ſeille.
Auto die Einfahrt verſperrte, als dieſer nicht ſofort Platz mag”
ebenfalls mit Tritten und mit einer Ohrfeige traktiert. Z0
ſchlimmer war die Sache, als der Angeklagte in der SA. eine ſüch
rende Stellung inne hat und beide Male als SA.=Mann kenht ”
war. Das Gericht beruft ſich auf den Erlaß des Führers nach "."
30. Juni, in dem er die Behörden ausdrücklich anweiſt, SA.=Oi
rer, die ſich unliebſam machen oder öffentlich randalieren, mit S
pelter Schärfe zu erfaſſen. Wenn vielleicht, das perſönliche. De
tereſſe des Angeklagten eine Amneſtie rechtfertige, ſo erheiſch.
das Intereſſe der Oeffentlichkeit, daß die Amneſtie nicht Zie
greife, um ſo mehr. als es ſich hier um eine rohe und ſeige.""
handle, und der Angeklagte in der Verhandlung noch nicht eiſlle
en Mut aufbringe, ſich wenigſtens offen dazu zu bekennen. S"
Strafe von ſechs Monaten und einer Woche Gefängnis erſche.
dem Gericht angemeſſen. Der Staatsanwalt hatte neun 99l.
Gefängnis beantragt.
Mi ef Siſt dein eſälde uirende Derſcen die duice
mit ihnen wohnten, bis der Krieg aus Freunden Feinde machen
mußte, ehemalige deutſche Offiziere, die drüben ſiedelten und beſte
freundnachbarliche Beziehungen zu den engliſchen Kameraden
unterhielten, wurden hüben wie drüben durch die
Kriegserklä=
rungen eingezogen wurden Soldaten und taten hüben wie
drü=
ben ihre harte Pflicht; hart empfunden was in dieſem Film
unterſtrichen wird, von beiden Seiten. Er zeigt
Kameradſchaft=
lichkeit und Ritterlichkeit, zeigt die unendlichen Leiden der paar
Deutſchen, denen die Engländer ſchließlich die letzten
Waſſer=
ſtellen nehmen, um ſie durch Durſt zur Uebergabe zu zwingen,
zeigt vielfache kleine Heldentaten geringer deutſcher Trupps die
immer wieder den Engländern zu ſchaffen machen und die ſich nie
unterkriegen ließen, bis es ihnen endlich möglich war, aus Deutſch=
Oſtafrika zu Lettow=Vorbeck zu reiten.
Um die Darſtellung — Sepp Riſt und Ilſe Strobowa,
Fachgruppe der Wohlfahrtspflegerinnen.
Montag den 5. November, abends 18 Uhr: „Die neue
Ju=
gendgeſetzgebung”", von Dr. Preſtel, vom Deutſe
Verein für öffentliche und private Fürſorge, Frankfurt a. M
im Heim, Rheinſtr. 14 (Eingang Grafenſtr.).
Berufsgemeinſchaft der Büro= und Behörden=
Angeſtellten.
Ehrung für Johann Nehring. Am kommenden Sonntoß.
anläßlich der Taufe von ſechs Segelflugzeugen in Oberurle.
Hochleiſtungsflugzeug vom Typ „Rhön=Buſſard” auf den 90
des im Jahre 1930 tödlich verunglückten Fliegers Jo9ll
Nehring, deſſen Eltern heute noch in Bad Homburg wohle..
tauft werden.
Hünt
[ ← ][ ][ → ]g. 3. November 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 304 — Seite 7
Aus Heſſen.
Arheilgen, 2. Nov. Reformationsfeſt. Nach
vor=
aussir genem Feſtgottesdienſt am Sonntag vormittag fand am
Refumakionstag (Mittwoch) in den Morgenſtunden ein
Refor=
mat ingottesdienſt in der Kirche ſtatt, an dem neben der
Schul=
jugenn auch zahlreiche Gemeindeglieder teilnahmen. Der Abend
ſah devangeliſche Gemeinde in ſtattlicher Zahl im Saale des
Gaſtihuſes „Zum weißen Schwanen” bei einer Feierſtunde
ver=
ſammyt. Umgeben von Blumen, ſtand auf der Bühne das Bild
des joßen Reformators Martin Luther, während im
Hinter=
grurddie Farben des neuen Reiches ſich recht wirkungsvoll
her=
vorkyoln. Mit dem Vortrag eines Chorals leitete der
Poſaunen=
chornuter der Stabführung ſeines Dirigenten, Herrn Breitrück=
Darimidt, die Feierſtunde ein. Nach einem eindrucksvollen
Vor=
ſpruſch zweier Jugendlicher vereinigten ſich Kirchengeſangverein
und ſſrunenchor zu einem gemeinſamen Vortrag. Anſchließend
ſprauhberr Pfarrer Grein herzliche Begrüßungsworte und
warymen kurzen Rückblick auf die im Vorjahre hier ſtattgefundene
evarygiſche Kundgebung aus Anlaß des Lutherjubiläums. Auch
die ntige Feier ſtehe im Mittelpunkt eines ſolchen Jubiläums,
denm ſeien rund 400 Jahre verfloſſen, ſeitdem Luther dem
deutygn Volke ſeine Bibel in deutſcher Sprache gegeben habe.
Herm ſierrer Grein beſchloß ſeine Anſprache mit einem Bittgebet
für uſer Volk und ſeinen Führer. Unter Begleitung des
Poſoſenchors ſang die Gemeinde gemeinſam ein Lied. Es folgte
ein ſmlungsvoller Sprechchor des Evangeliſchen Jugendwerkes,
Die ſnvollen Worte der jugendlichen Geſtalten im Fackelſchein
warmnein Bekenntnis zu dem großen Reformator. Einem
Chor=
vortyw des Kirchengeſangvereins unter Stabführung von Herrn
WebleArheilgen ſchloß ſich die Feſtrede des Herrn Pfarrers
Weſii=Darmſtadt über „Martin Luther und die deutſche Bibel”
an, u eingehenden Ausführungen zeichnete der Redner ein
Lebeinoild des großen Kämpfers und Reformators und würdigte
die Butung ſeines Lebenswerkes. Nach einem weiteren
ge=
meinſtſaen Lied wies Herr Pfarrer Grein in ſeinem
Schluß=
worm u die ſchönen Plaketten hin, von denen bereits 300 Stück
verkkut wurden.
0 Arheilgen, 2. Nov. Kirchweihe. Als eine der letzten
begezhunſere Gemeinde am kommenden Sonntag und Montag ihr
Kircnze:feſt, das ſchon immer ſtarken Zuſtrom von auswärts
bracyt und auch in dieſem Jahre ſeine Anziehungskraft nicht
ver=
fehleſſawird. Während an beiden Tagen in vier Sälen
Tanz=
vercryien ſtattfindet, veranſtalten mehrere Wirte nicht ſo großer
Lokcſliiten Konzerte. Karuſſell, Schiffſchaukel und zahlreiche
Veriaisbuden wurden aufgeſchlagen und werden die Jugend zu
ihremRecht kommen laſſen. Ebenſo werden die Gaſtwirte ihren
Gäſtierauis Küche und Keller das beſte bieten.
„Griesheim, 2. Nov. Hohes Alter. Seinen 82.
Geburts=
ag ſſeirg am 30. Oktober der Landwirt Johannes Schecker II.,
Pfüfeſtaße 56, hier, und ihren 76. Geburtstag am 27. Oktober
Fran ſergarete Nothnagel, Pfungſtädter Straße 4, hier. Wir
gratzleten den beiden hochbetagten Einwohnern. —
Kanin=
cheſtAusſtellung. Die Kaninchen=Ausſtellung des
Kanin=
chenyut Vereins „Edle Raſſe” im Saal „Zum Rheingauer Hof”
erfrh ſich eines ſehr guten Beſuches. Ausgeſtellt waren über 130
Nunmrt, in der Hauptſache die Wirtſchaftsraſſe, zu der in erſter
Linite ſie. Weißen Wiener zählten, aber auch andere Raſſen, wie
Belſeie, Silber=Kaninchen, Chinchilla, Schwarzloh, Blauloh, engl.
Scheſch i. a. waren in recht ſchönen Exemplaren vertreten. Als
Prersärter fungierte Herr Kühn=Bürſtadt, der in der
Bewer=
tunsnes guten Materials keine leichte Aufgabe hatte. Den
Bun=
des=ß ipreis errang auch diesmal wieder der Züchter Valentin
Se Mauf Weiße Wiener. Die mit der Ausſtellung verbundene
Pelzeſt” ließen ſich beſonders die weiblichen Beſucher angelegen
ſeinllenſo intereſſierten auch die ausgeſtellten Gerichte aus
Ka=
ningrſefleiſch, wie Wurſt, Sülze, Hackbraten, Lakfleiſch uſw. Die
bei lſbyen Ausſtellungen übliche Tombola fand beſonders lebhaften
Zuſiutz
Eſchollbrücken. 2. Nov. Der Gemeinderat ſetzte die
Bürügſtruer für 1935 auf 300 Prozent der Landesſteuerſätze feſt.
Derſſlatdwirtſchaftsplan für 1935 wurde genehmigt.
4. NEberſtadt, 2. Nov. Die Städtiſche Sparkaſſe
Dag) adt hat anläßlich des nationalen Spartages innerhalb
ihrert iiſſigen Filiale zwei Uhren anbringen laſſen in Form von
weitich euchtenden Transparenten, die ſehr wirkungsvoll
erſchei=
nen dte eine befindet ſich Ecke Darmſtädter= und Schwanenſtraße,
die ibis am Wachtlokal vor dem Rathaus in der Oberſtraße. —
D1iſſinſperrzeit der Tauben iſt mit Rückſicht der noch
nichtcharz abgeſchloſſenen landwirtſchaftlichen Feldarbeiten vom
2. Nſcnlber ab auf acht Tage verlängert worden. — Der
Turn=
verſtn 1876 wiederholt am Sonntag abend in ſeiner Turnhalle
ſein tlzihin mit gutem Erfolg abgehaltenes Frauenturnen
zu=
gunſew der Winterhilfe.
Ober=Ramſtadt, 31. Okt. Beratungsſtunde. Die
ächrt Mutter= und Säuglingsberatungsſtunde im Rahmen des
Hilfimrss „Mutter und Kind” findet am Montag, den 5.
No=
vemrp nuf dem Rathaus ſtatt. — Hohes Alter. Am 1.
No=
vemse ). J. vollendet Herr Konrad Burger 1.. Bauſtraße 34, bei
körpyrch und geiſtigem Wohlbefinden ſein 79. Lebensjahr,
wäh=
endy m 2. November Frau Peter Frankenberger Witwe, Adolf=
Hitlgstraße, 76 Jahre alt wird.
Hachrichken des Skandesamts Darmſtadt.
btarbene. Am 26. Oktober: Emig. Anna Suſanne, geb.
chety Witwe des Straßenwärters i. R., 71 Jahre alt, Eberſtadt:
Eliſümttenſtift. Gumbrecht, Johannes Albert, Prokuriſt, 83
Jahſzealt, verwitwet, Rheinſtraße 46. Schwab, Karl Johann
Peteit Pivatier, 72 Jahre alt, verheiratet, Kranichſteiner Str. 31.
Amᛋ Oktober: Daum Philipp. Schneider, 52 Jahre alt, ledig,
Schlltofaſe 21. Am 28. Oktober: Brunner Johannes, Verw.=
Inſxior i. R., 65 Jahre alt, verheiratet, Wienerſtr. 85. Am
27. I.boher: Schneider, Helene, ohne Beruf, ledig, 65 Jahre
alt, 1Eiieenhauſen; Stadtkrankenhaus. Gernand, Martin,
Bäk=
ker, 19 Jahre alt, verwitwet, Schaafheim: Stadtkrankenhaus. Am
30. 1.Lover: Werle Eliſabeth, geb. Geiß, Ehefrau des
Mon=
teurm, Jahre alt, Emilsſtraße 25. Am 31. Oktober: Späth
Annthegina, geb. Mittebauer, Ehefrau des Hilfsarbeiters, 68
Jahſel, Schloßgartenſtraße 55. Gotz, Eliſabethe, geb.
Langen=
dort;ſirwe des Hofkutſchers in Ruhe, 74 Jahre alt, Alicenſtr. 26.
Dritſer, Anna Sophie, geb. Meiſel, Ehefrau des Schuhmachers,
69 Ihre alt, Peter=Frieß=Straße 32. Am 1. November:
Gedul=
digiNnrie, geb. Kehr. Ehefrau des Lokomotivführers, 52 Jahre
alt, cos=Gerau, Eliſabethenſtift. Joſt, Anna, geb. Treichler,
Eherſu Ses Eiſendrehers, 29 Jahre alt, Dornheim; Stadtkranken=
Mruliche Kaueichlen.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Eamstag, 3. November.
WElunche. Abends 8 Uhr: Beichte.
23. Sonntag nach Trinitatis, 4. November.
Reformationsfeſt.
Fn allen Gottesdienſten Kollekte für den Guſtav=Adolf=Verein.)
E Huirthe. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Pfar=wenitenſchläger, Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt der
Reformationsge=
meinekeßirrrrer Lautenſchläger. Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrvikar Geißler.
Abemut Ur: Kirchenmuſikaliſche Abendfeier. Dr. Ludwig Borngäſſer.
A Gy, den 5., bis Samstag, den 10. November, jeden Abend 6,45 Uhr:
Abend=
andaldn Whor der Stadtkirche.
2 —4twtkirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Norstps.
2 Bukaſoelle. Wegen Ausbeſſerungsarbeiten an der Orgel wird die Morgenandacht
in de hheßkirche gehalten. Der Hauptgottesdienſt fällt aus demſelben Grunde aus.
Vornnr, „Iſ- Uhr: Kindergottesdienſt der Lukasgemeinde. Dekan Müller. Nachm. 5 Uhr:
Reſo cm ſugsfeier des Kindergottesdienſtes der Lukasgemeinde. Dekan Müller.
EBlierche. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Wintermann. Vorm. 10
Uhr:ſpsgottesdienſt. Pfarrer Wintermann. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfavm=Au ntermann. Abends 8 Uhr: Liturgiſch=muſikaliſche Abendfeier. Pfarrer
Win=Flmmn.
V Einlsehaus (Kiesſtr. 17). Nachm. 2,80 Uhr: Taubſtummengottesdienſt mit Feier
des EElen Abendmahls. Pfarrer Heß.
D Hnfk kirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen
Abend=
mah/4t fun rer Dr. Bergér. Anmeldung von 9,30 Uhr: an in der Sakriſtei. Vorm. 11,10
Uhr= den gottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Köhler. Abends 6 Uhr:
AbenXLteſi=dienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Köhler. Anmeldung von
8,30M an in der Sakriſtei.
2 Zvc.), 7. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift. Abends 8 Uhr:
Bibeg Abe im Gemeindehaus.
4 Mile des Städt. Altersheims. Vorm 10 Uhr: Reformationsgottesdienſt mit
Wbevelnu sfeier. Pfarrer Köhler.
Anm=skirche. (Reformationsfeſt, verbunden mit der Feier des 40jährigen Be=
Wicer Fohanneslirche.) Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt mit Feier des heiligen Abend=
k. Dieburg. 1. Nov. Allerheiligen — Allerſeelen.
Allüberall ſchmückt man an dieſen beiden katholiſchen Feiertagen
die Gräber lieber verſtorbener Angehörigen. Auch unſer Friedhof
zeigte heute einen Blumenſchmuck von überwältigender Pracht,
alles, was der Herbſt an Blumen noch brachte, war dort zu ſehen.
Die Gottesdienſte erfreuten ſich eines ſehr zahlreichen Beſuches,
die Tage der Toten mahnen eindringlich zur inneren Einkehr.
Ap. Vielbrunn, 2. Nov. Lichtbildervortrag. Der
Kriegerverein veranſtaltete einen gutbeſuchten Lichtbildervortrag.
Herr Studienrat Dr. Filpinger=Mainz übernahm nach
Be=
grüßung durch Bürgermeiſter Siefert, als Vorſitzender des
Kriegervereins das Wort zu dem Thema: „Das große Ningen
im Weſten” und erläuterte in intereſſanten Ausführungen die
Bilder. Der Vortragende wandte ſich beſonders an die Jugend
und wollte ihr zu erkennen geben, was die Väter und Brüder
ge=
leiſtet haben. In einer eingelegten Pauſe gedachte man durch
Erheben von den Sitzen und eine Minute Gedenkensweihe der
Gefallenen.
Ay. Zell i. O., 2. Nov. Bahn überfährt Fuhrwerk.
Geſtern abend paſſierte das Einſpännerfuhrwerk des
Pferdehänd=
lers H. aus Höchſt den Bahnübergang am ſogenannten „Unteren
Hammer” zwiſchen Zell und Michelſtadt und fuhr ſtatt auf der
Straße auf dem Bahngeleiſe weiter. Unglücklicherweiſe ſoll der
Knecht geſchlafen haben. Die Schranke war, da der Zug noch
nicht gemeldet war, offen. Jedoch ſollte ſie im gleichen Moment
von dem Bahnbeamten geſchloſſen werden, als dieſer jedoch
be=
merkte, daß das vorüberfahrende Fuhrwerk das Gleis entlang
fuhr. Der Bahnbeamte gab ſein Warnungsſignal, aber der Zug
hatte ſich ſchnell genähert, und das Pferd lief weiter dem Zug
entgegen, ſo daß das Unglück nicht mehr zu verhindern war. Der
Fahrer wurde vom Wagen geſchleudert und ſchwer verletzt,
wäh=
rend der Wagen vollkommen in Stücke und das Pferd einging.
Der Verletzte wurde ins Kreiskrankenhaus in Erbach verbracht,
wo er in bedenklichem Zuſtand darniederliegt. Die Polizei und
weitere Behörden weilen zurzeit an der Unglücksſtelle, um den
Tatbeſtand aufzuklären.
Der Polizeibericht meldet dazu: Am Donnerstag, den 1.
No=
vember 1934, gegen 21.30 Uhr, wurde bei Michelſtadt ein
Pferde=
fuhrwerk aus Hochſt, das ſich abſeits der Straße auf dem
Bahn=
körper zwiſchen den Schienen bewegte, von einem
entgegenkom=
menden Perſonenzug erfaßt und zertrümmert. Bei dem
Zuſam=
menſtoß wurde das Pferd, mit dem das Fuhrwerk beſpannt war,
getötet und der Fuhrmann ſchwer verletzt. Ohne das Bewußtſein
wieder erlangt zu haben, iſt der Fuhrmann in einer ſpäteren
Stunde im Krankenhaus verſtorben. Die Schuld an dem Unfall
trägt der verſtorbene Fuhrmann, der nach Zeugenausſagen ſtark
betrunken war.
m. Beerfelden. 2. Nov. 400 Jahre Luther=Bibel. Zum
Gottesdienſt am Mittwoch morgen hatten ſich die Kinder ſämtlicher
Schulen des Kirchſpiels hier eingefunden und füllten das Schiff der
Kirche faſt vollſtändig. Herr Pfarrer Koller brachte den Hörenden
anſchaulich und überzeugend das Wirken des großen Reformators
nahe, und der hieſige Schülerchor belebte die Feier durch zwei ſchöne
Lieder Nach dem Gottesdienſt durften die auswärtigen Schüler
die Bibelausſtellung im Gemeindeſaal in der Kirche beſichtigen.
Zu derſelben hatten eine Anzahl Kirchſpielsangehörige alte, zum
Teil ſehr wertvolle Bibeln zur Verfügung geſtellt, neue
Bibelaus=
gaben hatte Herr Schubert in größter Auswahl beſorgt. — Abends
hielt Herr Oberpfarrer Clotz im Gemeindeſaal einen Vortrag über
das Thema: „400 Jahre Luther=Bibel”, Redner ſprach einleitend
über die „Ahnen” der Luther=Bibel. Dem erſten Verſuch des Ulfilas
reihten ſich an etwa 70 Ueberſetzungen der ganzen Bibel oder Teile
derſelben, kein Verſuch reicht aber an Luthers Werk heran, ſo
wenig wie die ſpäteren Ueberſetzungen, die gegen die Luther=Bibel
farb= und kraftlos erſcheinen. Durch Gegenüberſtellung einzelner
Pſalmen und der Geburtsgeſchichte Jeſu wurde dies jedem
Anwe=
ſenden klar. Luthers Werk erwuchs auf gründlichſter und
fleißig=
ſter Tätigkeit des Meiſters und ſeiner Mitarbeiter. Ueber einzelne
Ausdrücke wurde oft eingehend beraten, man ſetzte ſich in innigſte
Berührung mit dem Volk zur Gewinnung des volkstümlichſten und
treffendſten Ausdrucks. „Man ſoll dem Volk aufs Maul ſehen”,
ſagte Luther. Die erſte Luther=Bibel zeigte reichen Bildſchmuck,
und durch eine Vorrede und andere Erläuterungen war ſie ſehr
umfangreich. Trotz des hohen Preiſes war der Abſatz ſo lebhaft,
daß der Drucker nicht raſch genug arbeiten konnte. Die Bibel war
dann immer ein Kind ihrer Zeit. Gingen die Wogen des
reli=
giöſen Lebens hoch, dann gab es ſchmucke wohlausgeſtattete Bibeln,
zu anderen Zeiten machten ſie einen nüchternen Eindruck. Das hohe
Verdienſt Luthers um die Entwicklung der deutſchen Sprache und
damit um die Einigung der deutſchen Stämme wurde gebührend
gewürdigt.
Dk. Waldmichelbach, 2. Nov. Weihe des
Kriegerehren=
males. Am Sonntag, den 4. November feiert unſere Gemeinde
die Einweihung des Kriegerehrenmales für die im Weltkriege
ge=
ſallenen 80 Söhne unſeres Heimatortes. Das Ehrenmal wurde nach
einem Entwurf des Architekten Georg Lipp Waldmichelbach auf
dem Hindenburgplatz erſtellt, und wurde in ſchlichter und
architek=
toniſch meiſterhafter Art und Weiſe mit dem Ehrenmal für die
Ge=
fallenen des Krieges 1870/71 verbunden. Es beſteht aus zwei
ein=
fachen, etwa 5 Meter hohen Quaderſäulen, die durch eine ungefähr
6 Meter breite und 1,5 Meter hohe Steinwand miteinander
ver=
bunden ſind. Die Steinwand trägt die Inſchrift: „Aus Blut und
Eiſen erwuchs das Reich, mit Eurem Blut ward es erhalten. Wir
wollen bewahren den Göttern gleich das Reich gegen alle
Gewal=
ten. Für das Ehrenmal wurde ausſchließlich roter Sandſtein aus
den Olfener Steinbrüchen verwandt. Davor erhebt ſich das
Ehren=
mal 1870/71, beſtehend aus einem Obelisk.
Bb. Auerbach, 2. Nov. Sonntag und Montag begeht Auerbach
ſeine diesjährige Kirchweihe, die ſchon von jeher ein
Hauptan=
ziehungspunkt für zahlreiche Beſucher geweſen iſt, die auch in
dieſem Jahre ihre große Anziehungskraft nicht miſſen laſſen wird.
In vielen Gaſtſtätten iſt Tanz.
Dp. Zwingenberg, 2. Nov. Das Reformationsfeſt wurde
hier von der evangeliſchen Gemeinde in einem Feſtgottesdienſt
ge=
feiert, nach welchem eine Kollekte für den Guſtav=Adolf=Verein
ver=
anſtaltet wurde.
Em. Heppenheim. 1. Nov. Die Bäuerliche Werkſchule
(frühere landwirtſchaftliche Winterſchule) beginnt ihren Unterricht
am Montag den 5. November. Anmeldungen von Schülern, die
mindeſtens Oſtern 1933 zur Entlaſſung aus der Volksſchule kamen,
ſind an die Leitung zu richten.
t. Gernsheim, 31. Okt. Die einheimiſche Hitlerjugend
veranſtaltet am kommenden Sonntag, 4. Nov., im Saalbau Haas
einen Elternabend. Hierzu ſind alle Einwohner herzlich
einge=
laden und können ſich hier überzeugen, welche Arbeit innerhalb
der HJ. geleiſter wird.
— Gernsheim, 2. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 1. November — 0,74, am 2. November — 0,75 Meter.
Ex. Lampertheim, 31. Okt. Kameradſchaftsabend
des Motorſturms. Im Saal des „Reichsadlers” veranſtaltete
die Führung des Motorſturms 32/M/50 einen
Kameradſchafts=
abend, der in allen Teilen einen glänzenden Verlauf nahm. In
ſeiner Begrüßung konnte Truppführer Bauer auch verſchiedene
Gäſte willkommen heißen, u. a. auch Standartenführer
Schnei=
der, Adjutant Oberſturmbannführer Gayer, Ortsgruppen=
Ge=
ſchäftsführer Pg. Dries Propagandaleiter Pg. Schmitt,
ſo=
wie 11 Urlaubsgäſte aus dem Saarland. Unter Leitung von
Muſik=
truppführer Bauer beſtritt die SA.=Kapelle den muſikaliſchen
Teil, beim übrigen Teil ſah man einheimiſche Künſtler
auf=
treten, die reichen Beifallü erhielten. Den Abſchluß bildete eine
Tanzunterhaltung.
Be. Groß=Gerau, 31. Okt. Hier trafen am Montag mittag auf
Veranlaſſung der NSV. eine Anzahl Saarkinder ein. Die
Kinder wurden in Groß=Gerau und in den benachbarten Orten
Büttelborn, Nauheim, Berkach, Klein=Gerau und Dornberg
unter=
gebracht. Zum Empfang hatten ſich außer den Vertretern der NSV.
und der Ortsgruppenleitung Jungvolk und BDM. eingefunden.
Auf dem Marktplatz begrüßte der Ortsgrappenleiter Karl Schadt
die kleinen Gäſte mit herzlichen Worten. Mit einem dreifachen
Sieg=Heil auf den Führer und dem Saarlied ſchloß die kurze
wür=
dige Feier. — Pfarrer Scriba, der ſeit über 40 Jahren
Seelſorger in der hieſigen Gemeinde war, verabſchiedete ſich am
Sonntag in einem Feſtgottesdienſt von ſeiner Gemeinde. Am
Nach=
mittag hielt Pfarrer Scriba in Berkach der Pfarrfiliale,
eben=
falls ſeinen Abſchiedsgottesdienſt. Mit ihm ſcheidet ein Menſch
aus dem Seelſorgeamt, der die Nöte ſeiner Mitmenſchen verſtand,
der den Glauben an Gott in Not und Freud gepredigt hat. Mit
flammenden Worten hat er mehr als einmal in Zeiten des
Nieder=
ganges des deutſchen Volkes gegen das Beſtehende gepredigt und
iſt ſich und ſeinem Vaterlande treu geblieben.
Be. Wallerſtädten. 31. Okt. Frau Friedrich Scheerer Witwe
konnte in geiſtiger ſowie körperlicher Rüſtigkeit ihren 83.
Geburts=
tag feiern.
Cp. Wallerſtädten, 31. Okt. Todesfall. Im 72.
Lebens=
jahr iſt Gemeinde=Einnehmer i. R. Daniel Ruckelshaußen 3.
geſtorben. Der Verſtorbene war über 25 Jahre Gemeinderechner
und hatte auch lange Jahre das Amt eines Kirchenrechners und
Krankenkaſſenrechners inne.
Be. Kelſterbach, 31. Okt. Gemeinderatsſitzung. In
der Gemeinderatsſitzung wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt: die
Bürgerſteuer für das Rechnungsjahr 1935 wird prozentual in
der=
ſelben Höhe erhoben wie im vorhergehenden Rechnungsjahr. Sie
wird aber nicht wie in vorhergehenden Jahren von allen
Ge=
meindegliedern gleich, ſondern geſtaffelt erhoben. Weiter wird
be=
ſchloſſen, jedem Ehepaar bei Verheiratung ein Familienſtammbuch
zu überreichen. Die Mittel hierzu werden vom Plenum bewilligt.
Schon verheiratete Eheleute können das Buch zum
Selbſtkoſten=
preis nachgeliefert bekommen.
Be. Rüſſelsheim. 31. Okt. Der Neubau an der
frühe=
ren Gewerbeſchule ſchreitet rüſtig vorwärts. Ob der
Innen=
ausbau noch in dieſem Jahre vollſtändig durchgeführt werden
kann, ſteht noch dahin, weil die Jahreszeit ſchon zu weit
vorge=
ſchritten iſt. Im alten Gebäude iſt der unermüdliche Leiter des
Heimatmuſeums, Lehrer i. R. Sturmfels, ein über die
Gren=
zen Heſſens hinaus bekannter Altertumsforſcher, eifrig mit der
Einrichtung des Heimatmuſeums beſchäftigt, das in einzelnen
Ab=
teilungen vorausſichtlich noch vor Weihnachten der Oeffentlichkeit
zugänglich gemacht wird. Für die Einrichtung des Muſeums. zu
der die Stadt Rüſſelsheim 8000 Mark geſtiftet hat, fehlen noch
zirka 3000 Mark, um die ſich der Heimatverein jetzt bemüht. Mit
dem Muſeum wird ein Archiv und eine Bibliothek verbunden. Der
aufgelöſte Rüſſelsheimer Volksbildungsverein hat ſeine
reichhal=
tige Bücherei der NSG. „Kraft durch Freude” geſtiftet, welche
mit einem Städtiſchen Zuſchuß von 500 Mark in dem neuen
Ge=
bäude der Schulſtraße eine öffentliche Leſehalle einrichtet und
er=
halten wird.
mahls. Pfarrer Weinberger. — Vorm. 11,80 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Wein=
berger. — Die Fohanneskirche iſt wochentags von 8—5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Liebigſtraße.
Paul=Gerhardt=Haus. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit anſchließender Feier
des heiligen Abendmahls. Pfarraſſiſtent Junker. Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Junker.
Beſſunger Kirche (Petrußgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
des heiligen Abendmahls. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer Irle.
Vorm. 11,45 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Irle. Abends 8 Uhr:
Abendgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung von 7,30 Uhr an
in der Sakriſtei. Pfarrer Weiß. — Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr
zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Haupttüre.
Panluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. Feier des heiligen
Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Vorm.
11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wolf. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer
A. Müller. Feier des heiligen Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von 5,30 Uhr
an in der Sakriſtei.
Am Reformationsſonntag findet abenbs 6 Uhr in der Pauluskirche noch ein beſonderer
Abendmahlsgottesdienſt ſtatt, worauf die Gemeinde hingewieſen ſei. Am Mittwoch,
den 7. Nov., beginnen auch wieder die wöchentlichen Bibelſtunden im Gemeindeſaal
abends 8 Uhr.
Mittwoch, 7. November, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer A. Müller. Die
Pau=
luskirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Haupttüre.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heil. Abendmahl. Pfarrer Lenz.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt in der Kinderſchule.
Donnerstag, 8. November, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer W. Köhler, Wenckſtr. 29, Fernruf 9440.
2. Peranſtaltungen.
Stadtgemeinde. Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, 5. Nov., abends 8 Uhr:
Männervereinigung der Lukasgemeinde. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinbe. —
Dienstag, 6. Nov.: Mütterabend der Stadtgemeinde. — Mittwoch, 7. Nov., Kirchenchor
der Stadtkapelle und Schloßkirche. — Freitag, 9. Nov.: Kirchenchor der Stadtgemeinde.
— Mädchenabend der Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal in Schloß. Mittwoch, 7. Nov.; Handarbeitsſchule der
Stadt=
gemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6), Montag, 5. Nov., abends
8 Uhr: Jungenabend Weſt. — Mittwoch, 7. Nov., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strickſchule. — Freitag, 9. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend Weſt. — Mädchenabend
Weſt. — Samstag, 10. Nop., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Montag, 5. Nov., abends 8 Uhr: Monatsverſammlung
der Helferinnen und Helfer. — Dienstag, 6. Nov., abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
Don=
nerstag, 8. Nov., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung Oſt. — Freitag, 9. Nov., abends
8 Uhr: Mütterabend Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Montag, 5. Nov., abends 8 Uhr;
Jungenabend Oſt. — Donnerstag, 8. Nov., abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Johanuesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 5. Nov., abends
8,15 Uhr: Kirchenchor. — Dienstag, 6. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend. —
Mitt=
woch, 7. Nov., nachm. 2 Uhr: Strickſchule. Abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde (aus Luthers
Vorreden zur Heiligen Schrift). Donnerstag, 8. Nov., abends 8,15 Uhr:
Jugendbibel=
ſtunde. — Freitag, 9. Nov., abends 8 Uhr: Ev. Mädchenkreis.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 5. Nov., abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 7. Nov., nachm. 3 Uhr: Strickſchule. —
Donners=
tag, 8. Nov,, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeinbehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 5. Nov., nachm.
8 Uhr: Vorſtandsſitzung der Frauenhilfe. Abends 8,15 Uhr: Ev. Jugendwerk,
Mädchen=
kreis. — Dienstag, 6. Nov., abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor.
Mittwoch, nachm. 8 Uhr: Sitzung im Frauenarbeitskreis. — Donnerstag, 8. Nov., abends
6 bis 8 Uhr: Poſaunenchor, Abends 8,15 Uhr: Frauenabend mit Vortrag von Schweſter
Marg. Wannemacher über „Bufluchtsarbeit”. — Freitag, 9. Nov., abends 8,15 Uhr;
Kirchenchor. — Samstag, 10. Nov., abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 5. Nov., abends
8 Uhr: Gemeindemädchenabend. — Dienstag, 6. Nov., vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung
der Frauenhilfe. Abends 8 Uhr: 1. Müttergbend des Kindergartens. — Donnerstag,
8. Nov abends 8 Uhr: Frauenhilfe: Lichtbildervortrag von Frl. M. Frölich über
„Das Straßburger Münſter”. — Freitag, 9. Nov., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 4. Nov.,
nachm. 4 Uhr: Evang. Sonntagsverein: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. Montag, nachm.
4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends
8 Uhr: Blaukreuz=Familienabend, Weicker=Benz. — Mitrwoch, abends 8,80 Uhr:
Gemiſch=
ter Chor. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde über den Römerbrief. Herr
Bringmann. — Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule.
Herr Bringmann. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24.) Sonntag, abends 8,30 Uhr:
Jugendbund=
ſtunde für junge Mädchen. — Montag, nachm. 5 Uhr: Knabenjungſchar. Abends 8,30
Uhr: Weiheſtunde. — Dienstag, abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch, nachm.
3 Uhr: Kinderſtunde für Mädchen.
Voranzeige: Sonntag, 11. Nov., abends 8 Uhr: Lutherabend aus Anlaß des 400 Jubiläums der Lutherbibel.
Heimabende für ortöfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24,
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Hügelſtr. 6. Sprechſtunden vorm. v. 10 bis 12 Uhr u. nachm.
(außer Samstags) v. 5—6 Uhr. Fernſpr. 2205.
Evgl. Gemeindeamt, Kiesſtr. 17 (jetzt nur im Vorderhauſe, eine Treppe):
Einnahme=
ſtelle für das Kirchennotgeld täglich 8—12 Uhr, 2,30 bis 5,80 Uhr; Mittwoch= und
Sams=
tagnachmittags geſchloſſen. Kirchenſteuerangelegenheiten werden nur im
Landeskirchen=
amt, Mackenſenſtraße 40 (Ecke Neckarſtraße), Zimmer 7, bearbeitet.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſpr. 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus,
Eich=
wieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins: Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245.
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche Griesheim. Sonntag, 4. Nov., Reformationsfeſt. Vorm. 10 Uhr;
Feſtgottesdienſt. Kollekte für den Guſtav=Adolf=Verein. Pfarrer Mangold. — Vorm,
11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde, Pfarraſſiſtent North.
Friedenskirche. Sonntag, 4. Nov., vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarraſſiſtenk
North. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Evgl. Kirche Traiſa. Sonntag, 4. Nov., Reformationsfeſt. Vorm. 10 Uhr:
Feſtgottesdienſt. Kollekte für den Guſtav=Adolf=Verein. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottes=
dienſt der Er. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kl. — Donnerstag, Frauen=Singabend.
Eogl. Kirche Dieburg. Sonntag, 4. Nov., vorm. 10 Uhr: Feier des
Reformations=
feſtes. (Koll.), zugleich 400jährige Bibelfeier. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Evgl. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 4. Nov. (Reformationsfeſt), vorm. 10 Uhr:
Gottesdienſt. Kollekte, anſchließend Beichte und heiliges Abendmahl. 8 Uhr:
Lichtbild=
feierſtunde „400 Jahre deutſche Lutherbibel‟. — Montag: Poſaunenchor. —
Diens=
tag: 6—7 Uhr: Bücherausgabe. — Mittwoch: Bibelſtunde. — Donnerstag:
Frauen=
verein. — Helferinnen im Pfarrhaus. — Freitag: Poſaunenchor.
Ev. Kirche Nd.=Ramſtadt. Samstag, 3. Nov., abends 8 Uhr: Im neuen
Ge=
meindeſaal Jubiläumsfeier der deutſchen Bibel. Mitwirkende: Poſaunenchor, eine
Schulklaſſe, Kirchenchor und Jungmädchenverein. — Sonntag, Reformationsfeier,
vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Mitwirkende: Poſaunenchor, Kirchenchor,
Nachm. 2 Uhr: Gottesdienſt in Waſchenbach. — Dienstag: Jungmädchenverein. —
Freitag: Kirchenchor.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
1. Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 0.
Sonntag, 4. Nov., vorm. 10 Uhr: Predigt. Prediger Veihelmann. Vorm. 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Lutherabend mit Chorgeſängen und Muſikvorträgen.
— Mittwoch, nachm. 3,30 Uhr: Frauenmiſſionskreis. Abends 8,30 Uhr: Singſtunde. —
Donnerstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
2. Evgl. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, 4. Nov., vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt und Feier des hl.
Abend=
mahles. Prediger Hähnel. Vorm. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8,15 Uhr:
Licht=
bildervortrag Martin Luther, ſein Leben und ſein Werk. (Hähnel). — Mittwoch, abends
8,15 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8,30 Uhr: Gebetsſtunde.
3. Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtraße 38,
Sonntag, 4. Nov., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr:
Predigtgottes=
dienſt. Prediger Hirtz. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. (Apoſtelgeſch.). —
Freitag, abends 8 Uhr: Frauenmiſſionsverein.
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, 4. Nov. 1934, morgens 10 Uhr:
Heiligungs=
verſammlung, nachm. 5 UUhr: Freiverſammlung (Markt), abends 8 Uhr: Heilsverſammlg.
Dienstag, abends 8 Uhr: Soldatenſtunde. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Heilsverſammlung.
— Donnerstag, abends 8 Uhr: Heimbundſtunde, — Freitag, abends 8 Uhr;
Heiligungs=
verſammlung
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Wollerſtr. 40. Sonntag, 4. Nov., vorm. 9,16
Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Dienstag,
uſt.
6. Nov., abends 8,15 Uhr: T
Herzog Karl Eduard von Sachſen=Coburg=Gotha (Mitte), der Präſident des deutſchen Roten Kreuzes,
traf in Honolulu auf Hawai mit dem Präſidenten des amerikaniſchen Roten Kreuzes. John Barton
Payne (rechts), zuſammen. (Links: Reverend Colman Nevils von der Georgetown=Univerſität.)
die vom 4. bis 11. November in ganz Deutſchland zur Durchführung kommt, um das Verſtändnis für
die kulturelle Bedeutung des Buches zu heben: Der Büchertiſch eines weiſen Mannes, der weß.
daß nicht nur im Wein, ſondern auch in den Büchern die Wahrheit zu finden iſt.
Reich und Ausland.
Starker Fremdenverkehr im Hepkember
und im Sommerhalbjahr 1934.
Berlin. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen
Reichsamts hat die günſtige Entwicklung des
Fremdenverkehrs auch im September angehalten.
In 247 wichtigeren Fremdenverkehrsorten des
Deutſchen Reiches waren gegenüber dem
Sep=
tember 1933 die Fremdenmeldungen um 26 v. H.
auf 1.30 Mill. und die Fremdenübernachtungen
um 32 v. H. auf 4,33 Mill. geſtiegen, darunter für
Auslandsfremde um 6,3 (6.0) v. H. Im ganzen
Sommerhalbjahr (April bis September) 1934
ha=
ben die Fremdenmeldungen in 227 Berichtsorten,
von denen vergleichbare Angaben für beide
Som=
merhalbjahre vorliegen, um über ein Fünftel
(20,8 v. H.) auf 7.35 Mill und die Fremden=
Uebernachtungen in 207 Berichtsorten, die ſchon
im Sommerhalbjahr 1933 die Aufenthaltsdauer
der Fremden feſtſtellten, um rund ein Viertel
(25,2 v. H.) auf 26,75 Mill. zugenommen. Der
in dieſen Zahlen mitenthaltene Fremdenverkehr
aus dem Ausland weiſt gegenüber dem
Sommer=
halbjahr 1933 ſogar eine Steigerung um mehr als
die Hälfte (plus 55,5 v. H. der Meldungen und
plus 53,2 v. H. der Uebernachtungen) auf. In
den Bädern und Kurorten hat der Fremdenverkehr
auch infolge des außerordentlich günſtigen
Wet=
ters gegenüber dem Sommerhalbjahr 1933 um
rund ein Drittel (plus 38 v. H. der Meldungen
und plus 27 v. H. der Uebernachtungen)
zuge=
nommen, darunter für Auslandsfremde um 138 v.
H. (Meldungen) und um 82 v. H. (
Uebernach=
tungen).
Auto rammt Straßenbahn.
Frankfurt a. M. Ein ſchwerer
Zuſam=
menſtoß zwiſchen Auto und Straßenbahn
ereig=
nete ſich geſtern nacht, kurz vor 2 Uhr, in der
Seckbacher Landſtraße. In der Nähe des alten
Sportplatzes kam dem Straßenbahnwagen in ſehr
ſchneller Fahrt ein Perſonenauto entgegen, das
in=
folge zu ſchneller Fahrt zu weit aus der Kurve
hinausgetragen wurde. Es fuhr mit einer
derar=
tigen Wucht gegen den Straßenbahnwagen, daß
es vollſtändig zertrümmert wurde. Von den
In=
ſaſſen des Wagens trug ein älterer Mann
erheb=
liche Rückenverletzungen, ein junges Mädchen
einen Schädel= und einen Unterſchenkelbruch, ein
anderes ſchwere Schnittwunden an Kopf und
Händen davon. Ein weiterer Inſaſſe blieb wie
durch ein Wunder unverletzt.
Schloß Rheinsberg kann ein Jubiläum begehen.
Vor 200 Jahren ſchenkte der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. von Preußen dem damaligen
Kron=
prinzen, dem ſpäteren Großen König, Schloß Rheinsberg in der Mark. Hier verlebte der junge
Friedrich die glücklichſten Tage ſeines Lebens. Damals mag Schloß Rheinsberg häufig Szenen
ge=
ſehen haben, wie ſie in dem hier wiedergegebenen Ausſchnitt aus einem Rheinsberg=Film gezeigt
werden: Damen und Herren der Hofgeſellſchaft in der prunkvollen Kleidung des Rokoko beim
Blindekuhſpiel auf dem Raſen vor dem Schloß.
Die hundertſte Fahrt der „Bremen”.
Bremen. Schnelldampfer „Bremen”, das
flaggſchiff des Norddeutſchen Lloyd, iſt am
Frei=
tag vormittag, unter Führung von Kapitän
Zie=
genbein, aus Bremerhaven zu ſeiner 100 Fahrt
nach New York ausgelaufen. Das Schiff wurde
am 19. Juni 1929 auf der Linie Bremen-New
York in Dienſt geſtellt. Bereits auf dieſer erſten
Reiſe erwarb ſich Schnelldampfer „Bremen” das
„Blaue Band des Ozeans”.
Brand auf einem deutſchen Dampfer.
London. Auf dem deutſchen Dampfer
„Donau” brach im Hafen von Liverpool in einem
Laderaum Feuer aus, das auf ſeinen Herd
be=
ſchränkt und am gleichen Tage gelöſht werden
konnte. Die Ladung beſteht aus Baumwolle und
Sojabohnen.
2. Vorſihende
Dichkerakademie
wurde auf Beſchluß des Senats Rudolf G.
Binding, der bekannte Verſaſſer zahlreicher
feinſinniger Novellen.
Schwierige Bergung eines havarierken
ſchwediſchen Dampfers.
Bremerhaven. Der ſchwediſche
Fracht=
dampfer „Stonee”, der in Hornoeſand beheimatet
iſt und vor etwa 14 Tagen mit einer Ladung Holz
in Nantes in See gegangen war, verlor am
ver=
gangenen Samstag in der Deutſchen Bucht ſeine
Schraube und trieb etwa 150 Meilen
nordweſt=
lich von Helgoland. Drei in der Nähe
befind=
liche holländiſche Dampfer nahmen den
Damp=
fer unter ſchwierigen Umſtänden ins Schlepp. um
den nächſten Hafen anjulaufen. Da Windſtärke
9—11 herrſchte, brauchten die drei Fiſchdampfer
nicht weniger als 5 Tage, bis ſie die
Weſermün=
dung erreichten. Verſchiedene Male riſſen die
Troſſen, ſo daß unter gefährlichen Manövern die
Verbindung immer wieder neu hergeſtellt
wer=
den mußte. Am Donnerstag konnte der ſchwediſche
Dampfer ſchließlich auf der Bremerhavener Reede
vor Anker gehen.
Winker in Mikkelikalien.
Rom. In Mittelitalien hat nach einem
un=
gewöhnlich warmen Oktober bereits der Winter
ſeinen Einzug gehalten. In Toscana iſt in den
oberen Lagen bereits viel Schnee gefallen.
Un=
weit von Viareggio ſtieg bei einem Gewitter eine
Waſſerhoſe auf, die drei Kilometer weit die
Bade=
häuſer fortſchwemmte. Eine Anlegeſtelle wurde
über 100 Meter weit aufs Land geſpült. Auch die
elektriſchen Leitungen der Straßenbahn wurden
zerſtört. Von einem der großen Hotels wurde das
Dach abgedeckt.
Raubüberfall auf einen
Eiſenbahn=
poſtwagen ſüdlich von Wien.
Wien. Ein frecher Raubüberfall hat ſich in
der Nacht zum Freitag auf der Semmeringſtrecke
der Wiener Südbahn ereignet Als gegen
Mitter=
nacht ein Perſonenzug zur ſteilſten Stelle der
nie=
deröſterreichiſchen Rampe der
Semmeringberg=
ſtrecke, bei der Station Wolfsbergkogel, kam.
ſprangen drei Burſchen auf den Poſtwagen des
Zuges. Zwei Burſchen hielten mit einem
Revol=
ver den Beamten in Schach. Der dritte
durch=
wühlte die Poſtſendungen. Zu ihrer größten
Ueberraſchung fanden die Räuber aber kein Geld.
Wütend ſprangen die drei Burſchen knapp vor der
Station Semmering wo ſich der Zug noch in
lang=
ſamer Fahrt befindet wieder ab. Es wurden
ſo=
fort Gendarmerieſtreifen eingeſetzt. Es gelang
auch die drei Täter zu verhaften. Sie ſcheinen
auch durch abgeriſſene Knöpfe, die ſie im
Eiſen=
bahnwagen verloren haben, überführt zu ſein.
Vergiftungskod von 25 Eingeborenen=
Mädchen.
Nairobi. Der Vergiftungstod von 25
ſchwar=
zen Schulmädchen auf der Miſſionsſtation
Ma=
langali, im ehemaligen Deutſch=Oſtafrika (Bez.
Iringa), hat unter den Eingeborenen des
betrof=
fenen Bezirks eine ſolche Erregung ausgelöſt, daß
ſich die Mandatsbehörden gezwungen ſahen, die
Polizeipoſten erheblich zu verſtärken und alle
ver=
fügbaren Polizeireſerven aus anderen Teilen des
Mandatsgebietes nach Malangali zu ſchaffen. Die
Vorſteherin der Schule, die für den Tod der
Negermädchen verantwortlich gemacht wird (ſie
hatte ihnen ſtatt Oel ein arſenhaltiges
Desinfek=
tionsmittel zum Einnehmen gegeben), ſowie die
an der Schule tätigen weißen Lehrerinnen ſind
nach Nairobi gebracht worden
Leningrad von Hochwaſſer bedroht.
Moskau. Infolge der ſtarken Regengüſſe
der letzten Zeit iſt das Waſſer der Newa ſo ſtark
im Steigen, daß mehrere Stadtteile Leningrads
vom Hochwaſſer bedroht ſind. Einige Fabriken.
die dicht an der Newa liegen, mußten bereits
ge=
räumt werden.
Wenn die Liftbons ſtreiken
muß man 20 Stockwerke klekter.
New York. Nach vielen anderen Berus
gruppen, haben nun auch die Liftboys der hieſigen
Wolkenkratzer und großen Gebäude im Zentrun
der Stadt geſtreikt. Von den etwa 9000
organ=
ſierten Liftboys haben über. 6000 die Arbeit
plötz=
lich niedergelegt In mehr als 400 Gebäuden
funktionierten die Aufzüge nicht mehr, und die
Bewohner und Mieter waren gezwungen, die M
und mehr Stockwerke zu erſteigen, was neben der
Anſtrengung auch Zeitverluſt und ſonſtige Unau
nehmlichkeiten mit ſich brachte. Die Liftboys
ſor=
derten Lohnerhöhung und Anerkennung ihree
Berufsorganiſation Ein Teil der Hausbeſize
hat die Lohnforderungen bewilligt, worauf die
Ausſtändigen die Arbeit wieder aufnahmen.
Beulenpeſt in Tauger.
Tanger. In den letzten Tagen ſind hie
drei Fälle von Beulenpeſt feſtgeſtellt worden,
Zwei der Erkrankten ſind Söhne des Jnhabers
eines Lebensmittelgeſchäfts. Sämtliche Nenie
von Tanger ſind zu einer Konferenz einberuſen
worden, um über Maßnahmen gegen die Aus
breitung der Peſt zu beraten. Die internalig
nale Hygiene=Verwaltung der Tanger=Zone
alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen, um eiſſe
Epidemie zu verhüten und alle Peſtkranken, ſoſon
zu iſolieren. In Gibraltar haben die
Geſund=
heitsbheörden ebenfalls Vorſichtsmaßnahmen 9
troffen.
Ein denkmal für Carl Hans Cod).
der am 6. November 1914 als Offizietskundſche.
ter im Tower zu London erſchoſſen wurde, Die
an ſeinem 20. Todestage in Lübeck enthüllt, D.
den. Es iſt am alten Lübecker Burgtor angebi..
und ſtellt in Ueberlebensgröße einen geſellet.
Ritter mit geſchloſſenem Viſier dar, der vol.
Schlange des Verrats umſtrickt wird, Bekanlt.
iſt Lodys Heldentum, das er bis zur leoe
Minute bewahrt hat, auch von ſeinen engliſh.
Richtern anerkannt worden.
Seite 9 — Nr. 304
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 3. November
Der Präſidenk des deutſchen Roken Kreuzes auf Hawai.
Zur Woche des Buches.
[ ← ][ ][ → ]zutaag, 3. November 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 304 — Seite 9
Hort, Spiel und Jucnen
Fußball.
aelizet Darnſtadt -—Germania Pfungſtadt.
ihrem vierten Verbandsſpiel, der diesjährigen Saiſon
empffzt Polizei=SV. Darmſtadt morgen Sonntag, 14.30 Uhr, auf
dem 9zeiplatz den in dieſem Jahre beſonders kampfkräftigen
GegmuGermania Pfungſtadt. Was die Pfungſtädter Germanen
auszieſnet, iſt die Tatſache, daß dieſe Mannſchaft, von kurzen
Schrrüeperioden abgeſehen, ſchon immer eine der beſtändigſten
Mamyſa ften iſt. In ihren bis jetzt ausgetragenen
Verbands=
ſpielſſhat die ſeit Jahren in Darmſtadt beſtens bekannte Elf
bewiſge daß auch in dieſem Jahre mit ihr zu rechnen iſt.
)e Spiel beider Mannſchaften wird morgen auf dem
Poli=
zeigegſde beſonders von Intereſſe ſein, da in den Reihen der
Poli fſen, der jetzt freigegebene Spieler Keck erſtmalig mitwirken
wirdt keck bildet ohne Zweifel eine nicht unweſentliche
Verſtär=
kungi ie wird am Sonntag und vorausſichtlich für die nächſten
Spfeuſ den Poſten des Mittelläufers Matthes verſehen, der an
einer ſerletzung, hoffentlich nicht ernſterer Natur, laboriert und
unbezygr einer Schonung bedarf. Keck iſt ſomit Gelegenheit
ge=
gebe auf dieſem Poſten ſein Können unter Beweis zu ſtellen.
ſich dem Spiel gegen Pfiffligheim darf man der Polizeielf
gesungſtadt einen klaren Tip geben. Hoffentlich geht ſie
wiſelben Elan wie am vergangenen Sonntag in den Kampf.
Kunen liegt’s nicht. — Vorher, 12.45 Uhr, Reſerven beider
hute Samstag nachmittag 4 Uhr, Polizeiplatz,
Alther=
lichtſpiel Polizei Darmſtadt — Germania
hMfadt.
Zußball- Lokalkreffen an der Rheinallee!
TSG. 46—Jahn 75 Darmſtadt.
lämn fälligen Verbandsſpiel empfangen die 46er am
Sonn=
tacurmittag 11 Uhr an der Rheinallee ihren
Lokal=
gegine die 75er vom Ziegelbuſch. Daß dieſes Treffen wohl eines
der ſynrendſten und intereſſanteſten Spiele der Kreisklaſſe iſt,
habein e vergangenen Begegnungen der beiden Mannſchaften
bewrein. Die 75er ſind zurzeit wieder gut in Fahrt und
be=
ſtimmkein ſchlechter Gegner. Die 46er werden gut tun die
flin=
ken äſte nicht leicht zu nehmen, ſonſt wäre eine abermalige
Ueb mſchung auf eigenem Platze nicht abzuwenden. Die
Mann=
ſchafnz werden dieſes Spiel mit der derzeitig beſten und ſtärkſten
Beſutg beſtreiten, was Gewähr für guten Sport genug ſein
dür in
Arber treffen ſich die Reſerven, während die 3. Garnituren
der eſen Vereine auf dem Uebungsfeld 9 30 Uhr ſpielen.
9 Jugend trägt ihr nächſtes Pflichtſpiel nachmittags 1.30
Uhrig der Rheinallee gegen Polizei Darmſtadt aus und die
beidle Schülermannſchaften werden um 2 Uhr um die
Sieges=
palrhelimnpfen.
Sb. Merdk Darmſtadt.
DFußballer fahren am Sonntag nach Erzhauſen, um
dortrſſe Verbandsſpiele gegen beide Mannſchaften des dortigen
Turmund Sportvereins auszutragen. Die Turner dürfen nicht
unteichtäckzt werden, haben ſie doch vor kurzem ihren Ortsrivalen
knauſſa lagen können. Merck wird alles daranſetzen, auch das
fünfal(Ewiel zu gewinnen, um damit die Spitze der Tabelle zu
behofzutem. — Im Spiel der 2. Mannſchaften trauen wir
Erzhau=
ſenkwei: Sieg zu. — Die Fußball=Jugend erwartet morgens 10
Uhrd ifddem Platz an der Maulbeerallee zu einem Punktſpiel den
FSKPSreheim. — Auf dem gleichen Platz treffen ſich um 11 Uhr
zu ſim Freundſchaftsſpiel die Handballſchüler mit ihren
Kame=
radr nn der Tgde. Eberſtadt. — Um Punkte geht es auch am
Dorſlinaer Weg um 10.30 Uhr im Spiel der Handball=Jugend
gegeztin Reichsbahn=TSV.
SC. Hota Darmſtadt — Hota Würzburg 0:3.
c Montag war der SC. Hota zu einem Fußball=Blitzturnier
mit dn Hota=Vereinen Würzburg—Stuttgart—Nürnberg nach
Würlzllig eingeladen. In fröhlicher Fahrt gings mit dem
Om=
nibrisdurch den Hochſpeſſart und in ebenſo friſcher Stimmung
be=
tratumndie Hotaner das Spielfeld.
Lnohl allerſeits zugegeben wurde, daß die Darmſtädter
tech=
niſchh eſſer waren, als die Würzburger Kollegen, was auch im
Ecketurpältnis zu erblicken war, gelang es den Gäſten doch ni
ein „7. einzuſchießen. SC. Hota — Hota=Altmeiſter Nürnberg 3:0.
Ammehr hatten die Hotaner Darmſtadts um den 3. Platz zu
kämif, nachdem die Stuttgarter gegen Nürnberg mit
Verlänge=
rung :” gewannen und ebenſo gegen Würzburg 2:0 ſpielten. —
Die ſrinſtädter Kollegen zeigen ein offenes und überlegenes
Spin= des durch Tore von Steinmann, Fiſcher I und Fiſcher II
be=
lohnc varde. — Der Altmeiſter von Nürnberg war von Hota
Daumadt auf den 4. Platz verwieſen worden. Ein ſchöner Pokal
iſt ſcht dem Darmſtädter SC. Hota anheim gefallen. G. K.
Turngemeinde 65 Beſſungen (Jugend=Abteilung).
ſusball: Junioren—Junioren SpV. 04 Arheilgen. 11.45
fu gend B—Schüler 1a SV. 98 2.15 Uhr; Schüler 1a—
e Ua Germania Eberſtadt, 1.15 Uhr; Schüler 1b—Schüler 1b
„2.15 Uhr. Sämtliche Spiele finden auf der Rennbahn ſtatt.
Sportvereinigung 04 Arheilgen — FC. 03 Egelsbach.
m Sonntag, 14.30 Uhr, empfangen die Mühlches=Leute den
ſenführer, der bis jetzt noch keine Niederlage erhalten hat.
Augchtugen wird ſich Egelsbach die Punkte nicht ſtreitig machen
laſſſindenn die Arheilger ſind z. Zt. nicht in der Verfaſſung, daß
ſie i Bann brechen könnten, die Platzelf wird aber, jedenfalls
allelß aranſetzen, um ein möglichſt ſchmeichelhaftes Reſultat
her=
aus zolen. Auf alle Fälle wird es ein ſpannendes Treffen geben,
dasiyme Anziehungskraft nicht verfehlen ſollte.
T5G. 46 Darmſtadt.
Yongen, Sonntag, ſpielen alle Mannſchaften in Griesheim.
Dieſtund 2. Mannſchaft treten auf dem Turnerplatz zum fälligen
Veuclsſpiel an. Spielzeit: Erſte um 3 Uhr, die 2. Mannſchaften
vorclt imn 1.15 Uhr. Die 3. Mſcht. muß auf dem Viktoriaplatz
an=
trets AIbfahrzeiten mit Rad ſind auf 1 Uhr für die 2. Mſcht., auf
2 Uhſär die 1. Mſcht. feſtgeſetzt. Sammelpunkt iſt der Platz an
ders)ernallee. Die Mannſchaften ſtehen wieder ſo wie gegen Tv.
Pfuimmldt. Wir erwarten, daß alles pünktlich zur Stelle iſt.
Un=
ſere hh änger und Freunde ſind zur Mitfahrt freundlichſt
ein=
gelem.
Tbd. Jahn 1875 — Tv. Vorwärts Langen.
m Sonntag, den 4. November, begibt ſich Jahn nach Langen
zund ill igen Verbandsſpiel. Abfahrt der Spieler um 1.20 Uhr
ab hu tbahnhof. Es wird gebeten, pünktlich zu erſcheinen. Da
dieſ lamnſchaft wieder vollzählig zur Stelle iſt, darf man wohl
aubinigutes Abſchneiden hoffen.
Ringen.
Polizei Darmſtadt — Eiche 01 Hanau.
eieer Kampf wird morgen Sonntag, vorm. 10 Uhr, in der
Polhiiſporthalle. Eſchollbrücker Straße 24. ausgetragen. Daß bei
diel Treffen ſchöne Kämpfe gezeigt werden verſprechen die
Na=
meßee, Ringer Müller, Wieſel. Schultheiß und Neldte der
Hafmer, Mannſchaft. Man iſt auf dieſen Kampf äußerſt geſpannt,
icehwie Mannſchaft des PSV. gegen den alten Rivalen ſchlägt.
Weufüm den PSV. gilt es, vom Ende der Tabelle wegzukommen.
Ankder eits aber ſtrebt die Hanauer Mannſchaft danach, die
PKye, die ſie am letzten Sonntag gegen Groß=Zimmern verlor,
wigl wvett zu machen. Hoffen wir, daß zu dieſem Kampf ein
KaKyleiiter zur Stelle iſt, der den Anforderungen voll und ganz
gewyſem iſt. Bei äußerſt niedrigen Eintrittspreiſen iſt deshalb
eſuuch der Veranſtaltung ſehr zu empfehlen. Vor den
Haupt=
en werden Jugendkämpfe beider Vereine ausgetragen. Halle
Reichsbahn-Turn= und Sporkverein Darmſtadk.
Handball: Am kommenden Sonntag iſt die
Raſenſport=
abteilung faſt reſtlos tätig. Um 10.30 Uhr empfängt die erſte
Jugendmannſchaft zum Pflichtſpiel die Jgd. des SV. Merck. Die
Mannſchaft ſteht: Pech: Stephan, Bien 2.; Hartmann 3.
Schorle=
mer, Hener; Schmidt 3., Krahn, Recke 2., Walter 2., Maus.
Er=
ſatz Ruppenthal.
Die Schüler haben ſich am Sonntag (13 Uhr) die Schüler
des SC. Viktoria Griesheim verpflichtet und ſtehen: Link: Blitz,
Junker; Kappes, Lohrum. Maurer; Moter. Müller, Schnatz,
Schuchmann. Göbel.
Die 1. Handballelf muß nach Münſter. Sie trifft dort
auf einen recht ſpielſtarken Gegner und wird Mühe haben, günſtig
abzuſchneiden, zumal ſie noch immer nicht in ſtärkſter Aufſtellung
antreten kann mit: Thierolf: Recke, Holl 1.: Weſp, Hartmann 1,
Bien 1.: Schneider, Andre, Hölzel. Walter 1.. Holl 2. Erſatz: Göbel.
Die Fußballabteilung hat um 14,30 Uhr im SV.
Erz=
hauſen einen recht ſpielſtarken Gegner und wird ſich anſtrengen
müſſen, um die Punkte zu erringen. 2. Mannſchaften 12 45 Uhr am
Dornheimerweg. Reichsbahn wird hier vertreten ſein durch:
Net=
termann; Schmidt. Welker; Joſt, Dörſam, Beutel; Spamer,
Wit=
tersheim. Geyer. Gerbig, Schneider 2. — Die 1. Garnitur ſteht
mit: Berth: Seckler, Bär; Frieß 1., Mahr, Hartmann 2:
Feld=
mann 1. und 2.. Frieß 2., Weißmantel, Stromberger. Es wird
jedoch noch eine kleine Aenderung nötig werden, die den
Betref=
fenden noch rechtzeitig zur Kenntnis gebracht wird.
SA-Sportabzeichen.
Am Samstag, den 3.
Novem=
ber 1934, 14 bis 16 Uhr:
KK.=Schießen und
Keulen=
zielwerfen. — Ort: Neues
Schießhaus.
Am Sonntag, den 4.
Novem=
ber 1934: 7.30 Uhr Abmarſch
Paradeplatz. Gruppe III.
Veli Saarinen der berühmte finniſche Skiläufer, iſt ſetzt
vom DSV. als Trainer der deutſchen Langſtreckenläufer verpflichtet
worden.
Ihre Einſendung zur kleinen Preisfrage
für Fußballer muß bis heute abend 18 Uhr auf der Sportredaktion
vorliegen. Daher ſofort zur Poſt geben oder einſenden.
Zum Hallen=Jugendſchwimmen des Gaues AIll.
(Südweſt) der 2T. im Hallenbad.
Ueber 200 Teilnehmer.
Wir verweiſen hiermit noch einmal auf das morgen. Sonntag,
im Hallenbad ſtattfindende Jugendſchwimmen der Bezirke 3 und 4
des Gaues 13. Die Veranſtaltung beginnt pünktlich nachmitt
14.30 Uhr. 15 Vereine mit mehr als 200 Jugendlichen beiderlei
Geſchlechts finden ſich in ernſtem Wettkampf zu einer
ſchwimme=
riſchen Leiſtungsprüfung hier zuſammen. Alle ausgeſchriebenen
Wettkämpfe haben eine gute Beſetzung erfahren. Naturgemäß am
ſtärkſten beſetzt ſind die Einzelſchwimmen über 50 und 100 Meter
Bruſt ſowie Kraul. Aber auch alle übrigen Lagen und die E
kämpfe ſind gut beſetzt. Nicht zu vergeſſen, ſind dabei auch die
Kämpfe für Schüler und Schülerinnen, die ſich ganz gewiß ebenſo
heftige Kämpfe um Sieg und Platz liefern werden, als die übri e
Jugendlichen. Man darf darauf geſpannt ſein, wie ſich die ſtarken
Mannſchaften aus Offenbach, Bad=Homburg, Darmſtadt uſw. auf
dieſes Jugendſchwimmen, das ſie ja auch mit den DSV.=Vereinen
zuſammenbringt, vorbereitet haben. Das lebhafteſte Intereſſe
wer=
den die Staffeln beanſpruchen. Da überall die Mannſchaftskämpfe
mehr und mehr gefördert werden, wird die Jugend ſelbſt mit der
allergrößten Begeiſterung ihre Altersgenoſſen im Wettkampf
an=
feuern. Wir richten noch einmal herzliche Einladung an
Freunde des Schwimmens zum Beſuche desſelben. Die
Eintritts=
preiſe ſind ſo niedrig gehalten, daß ſie für jedermann tragbar ſind.
Kommt alle zum Jugendſchwimmen, die Jugend wird euch d. für
dankbar ſein.
B..
Deulſche Turerſchaff, Kreis 18.
Wir machen unſere Mitglieder und Freunde auf den am
Sonn=
tag vormittag im U. T. durch den Bergverlag zur Vorführung
kom=
menden Schneelauf=Film „Zwoa Brett’l — a g”führiger
Schnee” aufmerkſam. Insbeſondere alle unſere Skiläufer müſſen
ſich dieſen Film anſehen.
L.
Die Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846 (
Skiabtei=
lung) macht ihre Mitglieder auf den am kommenden Sonntag im
U. T. laufenden Skifilm: „Zwoa Brettl — a g’führiger Schnee‟.
aufmerkſam, der Beſuch wird allen Skiläufern und ſolchen, die es
noch werden wollen, dringend empfohlen.
Hockey.
Die Hockeyelf der TSG. 46
fährt morgen Sonntag nach Aſchaffenburg zum fälligen Rückſpiel
gegen Sportklub Weiß=Blau. Bei dem techniſch vorzüglichen Spiel
von Weiß=Blau wird es kaum möglich ſein, am Sonntag ein
gün=
ſtigeres Reſultat zu erzielen als beim Vorſpiel, das bekanntlich
4:2 für Aſchaffenburg endete.
geschichten aus aller Welt
Sechs Frauen und fünf Schirme.
(a) Amſterdam. Mit einem immerhin ungewöhnlichen
Anliegen ſtürzten dieſer Tage ſechs aufgeregte Damen in das
Am=
ſterdamer Polizeirevier am Leidſche=Plein und fuchtelten dem
er=
ſchrockenen Reviervorſteher mit ihren Regenſchirmen vor dem
Ge=
ſicht herum. Das heißt: das taten nur fünf von ihnen, denn die
ſechſte hatte zwar keinen Regenſchirm, beteiligte ſich aber mit um
ſo kräftigerem Stimmaufwand an dem Geſchnatter der anderen.
Als es dem Beamten ſchließlich gelungen war, Ruhe zu gebieten,
kam durch die Darſtellung einer beſonders robuſten Frau, die die
Wortführerin ſpielte, folgender Tatbeſtand zutage:
Alle ſechs Frauen hatten am Sonntag zuvor im Teſſelſchade=
Krankenhaus in der Hauptſtadt Krankenbeſuche gemacht. Als
Nr. 1, eben die Wortführerin, nach Beendigung des Beſuches nach
Hauſe gehen wollte, entdeckte ſie, daß aus dem Schirmſtänder im
Flur ihr Schirm verſchwunden war. Kurz entſchloſſen ergriff ſie
einen anderen, der dem ihrigen „ähnlich” ſah. Das war der Schirm
von Nr. 2, deres wenige Minuten ſpäter ebenſoerging und die ſich
ein=
fach den Schirm von Nr. 3 aneignete. So ging es dann weiter
über Nr. 4 und 5 bis auf die arme Nr. 6, die — da inzwiſchen der
Ständer leer geworden war — nur noch das Nachſehen hatte.
Am nächſten Beſuchstage, an jenem Tage, da dieſer Aufmarſch
vor dem Poliziſten ſtattfand, hatten ſich alle wieder im
Kranken=
hauſe eingefunden, um eventuell feſtſtellen zu können, wer mit
weſſen Schirm am Sonntag verſchwunden war. Merkwürdigerweiſe
waren die ſechs die einzigen Beſucher, die ſich — bis auf eine —
mit den falſchen Schirmen bewaffnet, im Flur des Krankenhauſes
einfanden und dort einen derart lauten Streit miteinander
an=
fingen, daß ſie vom Perſonal an die friſche Luft geſetzt werden
mußten. Spornſtreichs waren ſie dann zum nächſten Polizeirevier
gelaufen, um ihren Streit vor Herrn „Brigadier” fortzuſetzen.
Der Beamte fällte ein wahrhaft ſalomiſches Urteil: Er ſtellte
feſt, daß Nr. 1 der Schirm geſtohlen worden war, nahm dieſe
Diebſtahlsanzeige zur amtlichen Kenntnis und befahl, daß Nr. 1
ihren jetzigen Schirm an Nr. 2, dieſe an Nr. 3 und ſo fort
aushän=
dige. Die fünf Frauen von Nr. 2 bis Nr. 6 waren der
Bewunde=
rung für dieſes ſimple Urteil voll und trauten ihren Augen kam,
daß ſie auf ſo einfache Weiſe wieder in den Beſitz ihres eigenen
Schirmes gelangten. „Darauf wären wir nie gekommen!”
ſtam=
melte Nr. 4. Nur Nr. 1, deren Schirm an jenem Sonntage ſpurlos
verſchwand, war mit dieſer Entſcheidung des Herrn Brigadiers
nicht ganz einverſtanden.
Der gefürchkeiſte Mann in Jugoflawien.
(t) Belgrad. Dieſer gefürchtete Mann in Jugoſlawien iſt
kein politiſcher Führer und nicht der Chef der geheimen Polizei,
ſondern Spaſitſch, der Pordier des größten Belgrader Hotels, von
dem nachdrücklichſt verſichert wird, daß er mehr Geheimniſſe der
Stadt, der Fürſten und Barone, der Staatsmänner des Balkans,
junger und älterer Damen wiſſe, als ſonſtwer im Balkan.
Aber Spaſitſch iſt auch der verſchwiegenſte Mann des Balkans.
Noch nie hat jemand aus ihm ein Geheimnis herausgeholt. Nie
hat ihn ein Detektiv ausfragen können, nie hat er ſich verplappert.
Wenn er den Mund auftäte — ſo verſichert man — würden
Staatskriſen ausbrechen, würden Ehen und Verlöbniſſe in die
Brüche gehen. Man bezeichnet ihn deshalb halb ernſt, halb
ſcherz=
haft als den „Hüter des Glücks der höchſten Familien Belgrads”.
Nebenbei bemerkt iſt Spaſitſch ein reicher Mann, der den Beweis
erbrachte, daß das Schweigen buchſtäblich Gold iſt.
Weil ſie die Steuern nicht bezahlte.
(ur) Buenos Aires. In den nächſten Tagen wird in den
amtlichen Blättern von Buenos Aires eine Anzeige zu leſen ſein:
dort und dort würden die Schmuckſachen und Kleider der
Metro=
politan=Opera=Sängerin Lily Pons öffentlich verſteigert. Man
wird ſich drängen, um dieſe Schätze zu ſehen und — zu erſteigern.
Lily Pons aber iſt längſt in Rio de Janeiro — ohne Schmuck
und mit ganz wenigen Kleidern. Wie ſo man der bekannten
Sän=
gerin die Juwelen verſteigert? Weil ſie ihre Steuern von ihren
Konzerteinnahmen nicht bezahlen wollte. Sie hatte früher einmal
ein Konzert gegeben und war dann, ohne die Steuern zu zahlen,
verſchwunden. Als ſie jetzt ein neues Konzert anſetzte,
beſchlag=
nahmte man ſchon vom Vorverkauf den ganzen Steuerbetrag. Aber
Lily Pons war ſo wütend darüber, daß ſie das Konzert abblies.
Die Polizei bekam Wind davon und beſchlagnahmte Juwelen und
Kleider. Sie iſt unerbittlich, die Polizei von Buenos Aires — erſt
die Steuern, dann alles andere. Die Welt harrt geſpannt der
Ver=
ſteigerung. Denn die Juwelenpreiſe ſtehen ſchlecht in Buenos
Aires. Und für „alte Kleider” zahlt man auch keine Vermögen. ..
Lily Pons ſingt derweilen ſchmollend in Rio — —
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Sonnabend, 3. November.
6.00: Bauernfunk. — 6.15 u. 6.30: Gymnaſtik. — 6.45: Zeit,
Meldungen. — 6.50: Wetter. — 6 55: Morgenſpruch. Choral.
7.00: Stuttgart: Frühkonzert auf Schallplatten. — In einer
Pauſe gegen 8.00: Nur für Frankfurt; Waſſerſtand, Wetter.
8.30: Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.00: Nur Trier:
Werbe=
konzert. — 9.15: Nur Trier: Kammermuſik. Konzert für Fagott
von Carl Maria von Weber. — 9.35: Kinderlieder, von Wilh.
Tauber. — 10.00: Nachr. — 11 00: Werbekonzert. — 11.30:
Meldungen. — 11.45: Sorialdienſt
12 00: Leipyig: Orcheſter der NS.=Kulturgemeinde. Ltg.: Kormann.
13.00: Stuttgart: Zeit, Saardienſt. Nachr. — 13.10: Nachr. —
13.15: Stuttgart: Schallplatten: Wir wollen uns den grauen
Tag vergolden. — 14.15: Zeit, Nachr. — 14.30: Quer durch die
Wirtſchaft. Berichte und Geſpräche. — 14.50: Zeit,
Wirt=
ſchaftsmeldungen. — 14.55: Wetter. — 15 00: Jugendſtunde:
1. Von Trier: Unſer das Reich. — 2. Von Frankfurt: Volk
flieg du wieder! Funkfolge.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert. Wochenend=Allerlei.
18.00: Stimme der Grenze. — 18.25: Stegreifſendung. —
18.45: Tagesſpiegel
19.00: München: Die Eroberung der Alpen. Ein Funkfreska von
G. W. Kühne=Hellmeſſen. — 20.(
Zeit. Nachrichten.
20,05: Stuttgart: Saarländiſche Umſchau. —
20.15: Triery
Luſtige Funkfahrt ins Blaue. — 22.00: Zeit, Nachrichten.
22.15: Nachr. Wetter, Sport. — 22 30: Trier: Luſtige Funkfahrt
ins Baue (Fortſetzung) mit anſchl. Tanmuſik der Tanzkavelle
Hauck=Reichardt. — 24,0): Berlin: Orcheſterkonzert. Dir.: Otto
Frickhoeffer und Heinr. Steiner.
Deutſchlandſender
Deutſchlandſender: Sonnabend, 3. November
6.00: Hamburg: Wetter. — 6 05: Nachr — 6.15: Berlin:
Gym=
naſtik. — 6.30: Tagesſpruch —
35: Danzig: Kapelle der
Landespolizei. Ltg.: Muſikdirektor Stieberitz. — In einer Pauſe
gegen 7.00: Nachr. — 8.00: Sperneit. — 8.45: Leibesübung
für die Frau. — 9.00: Sendepauſe. — 9.40: Sportfunk:!
Wir organiſieren einen Waldlauf. (Aufn.). — 10.00: Nachr. —
10.15: Kinderfunkſpiele: Der Wunſchring. Ein Märchenſpiel.
(Aufn.). — 11.00: Fröhlicher Kindergarten. — 11.15:
See=
werterbericht. 11.38: Neueſte Forſchungen: Dr. Kolbe:
Mi=
kroſkopiſche Lebewefen beim Aufbau der Erdrinde. — 11.40:
Menger; Marktregelung für Gartenbauerzeugniſſe. — Anſchl.:
Wetter. — 11.50: Glückwünſche
12 00: Leipzig: Orcheſter der NS.=Kulturgemeinde Leipzig. Ltg.:
Kormann. — 12.55: Zeiteichen. — 13.00: Wochenendſalat auf
Schallpl. — Anſchl.: Wetter. — 13.45: Nachr. — 14.00:
Sperr=
zeit. — 14.55: Programmhinweiſe. Wetter, Börſe — 15.15:
Kinderbaſtelſtunde: Seifeinos Zauberkugeln. — 15.40: K. E.
Weiß: Wirtſchaftswochenſchau.
16.00: Breslau: Nachmittagstonzert des Funkorcheſters. Ltg.: Topitz.
18.00— Sportwochenſchau. — 18.20: Der deutſche Rundfmk
bringt. — 18.30: Zeitfunk.
18.40: Zum erſten Male vor dem Mikrofon des Deutſchlandſenders.
Junge Sänger und Inſtrumentaliſten. — 19.45: Was ſagt Ihr
dazu? Geſpräche aus unſerer Zeit. — 20 00: Kernſpruch: anſchl.;
Wetter, Kurznachrichten. — 20.10: Der Nächſte bitte! (Brettl u.
Tanz) 21.00: Neue Tanzmuſik. Werbefeldzug d. Berufsſtandes d.
deutſchen Komponiſten. — 22.00: Wetter, Nachr., Sport.
22.30: Hans Stuck erzählt vom Kampf und Sieg im Rennwagen,
22.45: Seewetterbericht. — 23.00: München: Ein wenig
Leicht=
ſinn kann nichts ſchaden. Das Tanzfunkorcheſter. Lig.: Ranftl.
Weiterbericht.
Ausſichten für Samstag: Nach kalter Nacht, ſtellenweiſe mit
Nacht=
froſt verbunden, noch unbeſtändiges Wetter mit einzelnen
Niederſchlägen, bei weſtlichen Winden etwas milder.
Ausſichten für Sonntag: Im ganzen milderes Wetter mit
Nei=
gung zu Regenſchauern, weſtliche Winde.
Das deutſch=engliſche Zahlungsabkommen.
Regelung des beiderſeitigen Waren= und Zahlungsverkehrs ſowie der Schuldenkilgung.
unzureichend für die Bezahlung der engliſchen Ausfuhr nach
Deutſchland, ſo wird der Zeitpunkt, an dem dieſe Zahlungen zu
Die Beftimmungen des Abkommens.
leiſten ſind, ſolange hinausgeſchoben, bis Deviſen gemäß Artikel 1
Am Donnerstag mittag wurde, wie bereits gemeldet, in
Ber=
lin ein deutſch=engliſches Zahlungsabkommen (ſiehe auch Politik,
Seite 3. Die Red.) unterzeichnet. Das Abkommen enthält
fol=
gende Beſtimmungen:
Artikel 1.
Vorbehaltlich einer ſpäter aufgezeigten Beſtimmung dieſes
Artikels wird die deutſche Regierung uneingeſchränkt
Deviſen=
beſcheinigungen für die Einfuhr von Waren des Vereinigten
Königsreiches aller Art nach Deutſchland erteilen. Es handelt
ſich beſonders um Kohle und Koks zum Verbrauch im deutſchen
Zollgebiet, Bunkerkohle für deutſche und ausländiſche Schiffe und
Kohle für Freihafengebiete, um Heringe, Garne und Textilien.
Die Reichsbank wird von den aus der deutſchen Ausfuhr nach
England eingehenden Deviſen monatlich für die Bezahlung der
engliſchen Ausfuhr nach Deutſchland einen Betrag abzweigen, der
55 v. H. des Durchſchnitts zwiſchen dem in der deutſchen Statiſtik
für den vorletzten Monat der deutſchen Ausfuhr nach England
einerſeits und der entſprechenden engliſchen Statiſtik andererſeits
entſpricht. Von dieſem Durchſchnittswert werden abgezogen:
2) Der Sterlinggegenwert der von der Bank von England im
laufenden Monat verkauften Sondermark.
b) jede einzelne Schuld (oder Teile davon) aus der Ausfuhr
deutſcher Waren nach England, die als uneinbringlich feſtgeſtellt
worden iſt,
c) der Wert ſolcher deutſcher Waren nach England, für welche
die Reichsbank nachgewieſen hat, daß ſie im Sinne eines
unmittel=
baren deutſch=engliſchen Warenaustauſches ohne
Deviſenaufkom=
men nach England eingeführt ſind.
Der Wert deutſcher Waren, die mit Reichsmark auf „
Auslän=
derſonderkonten für Inlandszahlungen” gezahlt worden ſind wird
von dem Durchſchnittswert nur inſofern abgezogen, als die beiden
Regierungen ſich jeweils über eine Höchſtſumme geeinigt haben.
Die deutſche Regierung kann das Ausmaß der
Verfügungsberech=
tigung über die erwähnten Sonderkonten zur Bezahlung deutſcher
Ausfuhr nach England beſchränken. Der Wert ſolcher deutſcher
Waren, die im Wege anderer, d. h. nicht im unmittelbaren
Waren=
austauſch ſich vollziehender Verrechnungsvereinbarungen
einge=
führt werden, werden von dem Durchſchnittswert der Ausfuhr
abgezogen. Falls eine der vertragſchließenden Regierungen der
Anſicht iſt, daß die wie vorſtehend vorgeſehene Berechnungsart
ſich als unbefriedigend erwieſen hat, werden die
Regierungsver=
treter prüfen, ob eine Aenderung wünſchenswert iſt.
Die= für die Bezahlung der engliſchen Ausfuhr nach
Deutſch=
land von der Reichsbank abgezweigten Deviſenbeträge werden
vorbehaltlich der Beſtimmungen des Art. 5 dieſes Abkommens
täglich an Perſonen in Deutſchland abgegeben, die eine
Deviſen=
beſcheinigung gemäß den deutſchen Deviſenbeſtimmungen beſitzen
und durch Vorlage eines Zeugniſſes einer britiſchen
Handelskam=
mer ſowie aller ſonſtigen in Deutſchland vorgeſchriebenen
Urkun=
den nachweiſen können, daß es ſich um die Einfuhr engliſcher Ware
handelt.
Auf dem Zeugnis der britiſchen Handelskammer vermerkt die
Reichsbank den zugeteilten Deviſenbetrag. Die ſo geſammelten
Zeugniſſe übermittelt ſie in zu vereinbarenden zeitlichen
Abſtän=
den der engliſchen Botſchaft in Berlin. Die abgezweigten
Deviſen=
beträge werden für die Bezahlung engliſcher, vor dem 15.
Novem=
ber 1935 verſchiffter Waren abgegeben, auch wenn ſie nicht von
einem Zeugnis einer britiſchen Handelskammer begleitet ſind,
vorausgeſetzt, daß ſie auf Grund der deutſchen Zollvorſchriften als
engliſche Waren anzuſehen ſind.
Jeder abgezweigte Betrag, der in einem beſtimmten Monat
für den im vorigen Abſatz feſtgeſetzten Zweck nicht verwendet
wor=
den iſt, wird vorbehaltlich der Beſtimmungen des Artikels 3 auf
den nächſten Monat für denſelben Zweck vorgetragen und von der
engliſchen Regierung zu einer anderen von Deutſchland an
Eng=
land geſchuldeten Zahlung im Handelsverkehr verwendet,
andern=
falls ſteht er der Reichsbank zur freien Verfügung Erweiſt ſich
der abgezweigte Deviſenbetrag in erheblichem Maß als
unzurei=
chend zur Bezahlung der nach Deutſchland eingeführten engliſchen
Ware, ſo behält ſich die deutſche Regierung das Recht vor nach
Benehmen mit der engliſchen Regierung und vorbehaltlich Art. 3
die Erteilung von Deviſenbeſcheinigungen vorübergehend
einzu=
ſchränken. Wird eine derartige Einſchränkung verfügt, ſo findet
ſie nur mit Zuſtimmung der engliſchen Regierung auf die zu
Be=
ginn beſonders aufgeführten Waren Anwendung, es ſei denn, daß
inſoweit bei irgendeiner dieſer Warengattungen die von England
nach Deutſchland eingeführte Menge die während des
entſprechen=
den Zeitraums der im Jahre 1932 und 1933 eingeführte
Durch=
ſchnittsmenge überſteigt. Unbeſchadet deſſen wird die deutſche
Regierung unter allen Umſtänden Deviſenbeſcheinigungen für die
volle Menge von engliſcher Kohle und engliſchem Koks nach
Deutſchland ausſtellen, die auf Grund des Notenwechſels vom 13.
April 1933 zur Einfuhr nach Deutſchland zugelaſſen iſt.
Artikel 2.
Die deutſche Regierung wird bei der Zuteilung von Deviſen
zum Kauf von Rohſtoffen und Lebensmitteln, die Deutſchland im
Wege des Zwiſchenhandels über England oder unmittelbar von
den britiſchen Kolonien zu beziehen pflegt, keine Maßnahmen
treffen, um deren herkömmlichen Anteil an der Verſorgung
Deutſchlands mit dieſen Waren zu verringern.
Artikel 3.
Die deutſche Regierung wird Deviſenbeſcheinigungen für die
Bezahlung von Sterlingsfrachten für engliſche, nach Deutſchland
eingeführte Waren erteilen, ſofern für die Einfuhr dieſer Waren
Deviſenbeſcheinigungen ausgeſtellt ſind. Sie wird ferner, ſoweit
irgend möglich, Sterling zur Verfügung ſtellen, um die Bezahlung
entſprechender Frachten, deutſcher Ausfuhrwaren auf britiſchen
Schiffen zu ermöglichen. Bei der Zuteilung von Deviſen für die
Zahlung von Frachten im allgemeinen wird die deutſche
Regie=
rung die Frachten britiſcher Schiffe ebenſo günſtig behandeln wie
die Frachten der Schiffe jedes anderen Landes.
Artikel 4.
Bei der Unterzeichnung dieſes Abkommens wird die
Reichs=
bank einen Betrag von nicht weniger als 400 000 Pfund Sterling
für die Begleichung der in Artikel 8 genannten ausſtehenden
Schulden bereit ſtellen. Ferner wird ſie alles tun, um die
Be=
gleichung durch Verwertung ausſtehender deutſcher
Warenforde=
rungen zu beſchleunigen, und zwar entweder durch ein
Kredit=
geſchäft oder auf anderem Wege. Die engliſche Regierung wird
über die Erträge aus der Verwertung der vorgenannten
Forde=
rungen vollſtändig unterrichtet werden. Sie wird ferner der
deut=
ſchen Regierung mitteilen, wie die Zahlung der 400 000 Pfund
Sterling und der weiteren gemäß dieſem Artikel und dem Artikel 6
verfügbaren Beträge verwendet werden ſollen. Sie wird der
deutſchen Regierung die notwendigen Einzelheiten über die
aus=
ſtehenden Schulden übermitteln und ihr beſonders die
Reihen=
folge der Begleichung mitteilen. Die beiden Regierungen werden
die vor dem 1. März 1934 fällig gewordenen ausſtehenden
Schul=
den beſonders prüfen, um zu entſcheiden, ob ſie nach dieſem Artikel
und nach Artikel 6 dieſes Abkommens beglichen werden ſollen.
Artikel 5.
Das deutſch=engliſche Zahlungsabkommen vom 10. Auguſt 1934
tritt mit dem 1. November 1934 außer Kraft, ſoweit es nicht die
vor dieſem Tage fällig gewordenen Zahlungen betrifft. Die Bank
von England wird auch weiterhin gemäß den beſtehenden
Verein=
barungen die auf dem Sonderkonto ſtehenden Sondermarkbeträge
für Rechnung, der beteiligten Exporteure Englands verkaufen.
Wenn ſich herausſtellt, daß die Sondermarkbeträge in einem
Zeit=
raum von drei Monaten ab 1. November durch dieſe Verkäufe
oder auf die im vorhergehenden Artikel vorgeſehene Weiſe ſind
völlig aufgelöſt worden, ſo werden ſie in einem von der engliſchen
Regierung zu beſtimmenden. smaß durch die Verwendung der
gemäß Artikel 1 abgezweigter Deviſenbeträge erſtſtellig aufgelöſt.
Erweiſt ſich die Deviſenmenge in irgend einem Zeitabſchnitt als
hierfür verfügbar ſind. Die deutſche Regierung wird aus dieſem
Grunde die Erteilung von Deviſenbeſcheinigungen für die
eng=
liſche Ausfuhr nur mit Zuſtimmung der engliſchen Regierung
ein=
ſchränken können, und die engliſche Regierung wird ihre
Zuſtim=
mung nicht verweigern, wenn derartige Zahlungsverzögerungen
nachteilige Wirkungen auf die beiderſeitigen Handelsbeziehungen
haben.
Artikel 6.
Solange ausſtehende, noch nicht gemäß Artikel 4 vollſtändig
beglichene Schulden vorhanden ſind, wird die Reichsbank von den
aus der deutſchen Ausfuhr nach England aufkommenden Deviſen
ausreichende Beträge zuteilen, um die Begleichung aller ſolcher
ausſtehenden Schulden innerhalb einer Höchſtfriſt von 12 Monaten,
vom 1. November 1934 an gerechnet, ſicherzuſtellen. Der für
die=
ſen Zweck zugeteilte Betrag wird vorläufig auf 10 v. H. des auf
Grund des Artikels 1 berechneten Wertes der deutſchen Ausfuhr
nach England feſtgeſetzt, er ſoll notfalls erhöht werden. Jeder
Gläubiger einer ausſtehenden Forderung kann verlangen, daß der
Schuldner den Gegenwert der Forderung ſofort in Reichsmark auf
ein beſonderes Treuhänderkonto bei einer deutſchen Deviſenbank
einzahlt (letzter bekannter Mittelkurs der Berliner Börſe). Iſt
der erforderliche Reichsmarkbetrag größer als der auf das
Treu=
händerkonto einbezahlte Betrag, ſo hat der Schuldner den
Unter=
ſchied nachzuzahlen; im umgekehrten Fall, wird der Ueberſchuß
zurückvergütet.
Artikel 7.
Die deutſche Regierung wird nach dem 31. Dezember 1934
weiterhin gemäß der Artikel 2 und 4 des deutſch=engliſchen
Trans=
ferabkommens vom 4. Juli 1934 Sterlingbeträge zum Ankauf
ſol=
cher Zinsſcheine der 7prozentigen Deutſchen Aeußeren Anleihe von
1924 und der 5½prozentigen Anleihe des Deutſchen Reiches 1930
bereitſtellen, die nachweislich am 15. Juni 1934 zum materiellen
Eigentum der britiſchen Inhaber gehört haben. Bezüglich der in
Artikel 3 des deutſch=engliſchen Transferabkommens erwähnten
mittel= und langfriſtigen Verpflichtungen wird die deutſche
Re=
gierung in beſtimmtem Rahmen Schuldverſchreibungen anbieten,
die mit 4 v. H. jährlich verzinſt werden, im übrigen aber den
Beſtimmungen des Angebots nach der Verlautbarung vom 29. Mai
1934 entſprechen.
Artikel 8
gibt eine genaue Begriffsbeſtimmung für die Begriffe
Sonder=
mark”, ausſtehende Schulden” „Perſonen in Deutſchland”, „
bri=
tiſche Kolonien” im Sinne dieſes Abkommens.
Artikel 9.
Das deutſche Kreditabkommen von 1934 und das
Kreditabkom=
men für deutſche öffentliche Schuldner von 1934 werden durch
die=
ſes Abkommen nicht berührt.
Artikel 10
beſagt, daß die beiden Regierungen zur laufenden Prüfung dieſes
Abkommens Vertreter ernennen werden.
Artikel 11.
Dieſes Abkommen tritt am 1. November 1934 in Kraft. Es
kann von jeder Regierung zum 1. jeden Monats durch eine
ſpä=
teſtens am 1. des vorhergehenden Monats ausgeſprochene
Kündi=
gung beendet werden und wird dann durch ein
Verrechnungs=
abkommen erſetzt.
In einem vom Reichsaußenminiſter beſtätigten Schreiben des
britiſchen Botſchafters ſtellt ferner die engliſche Regierung feſt,
daß ein Verrechnungsabkommen zwiſchen der engliſchen und der
deutſchen Abordnung ausgearbeitet worden iſt und daß
Einver=
ſtändnis darüber beſteht, daß im Falle der Kündigung des
vor=
ſtehenden Abkommens dieſes Verrechnungsabkommen an deſſen
Stelle treten ſoll.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft. Metallwiſſenſchaft,
Metalltechnik‟. Die Preisindexziffer ſtellte ſich am 31. Oktober
1934 auf 44,7 gegen 44,7 am 24. Oktober (Durchſchnitt 1909/13 —
100), blieb alſo unverändert. Für die einzelnen Metalle wurden
nach dem Preisſtande vom 31. Oktober folgende Einzelindexziffern
errechnet: Kupfer 29 6 (am 24. Oktober 29,3) Blei 46,9 (46,9),
Zink 37,0 (37,0), Zinn 82,5 (82,5) Aluminium 111,1 (111,1),
Nickel 83,1 (83,1), Antimon 90,5 (82,0).
Der Ausideis der Heichsoam.
Der Ausweis der Reichsbank vom 31. Oktober zeigt ein vöun
normales Bild. Die Inanſpruchnahme zum Monatswechſel 5u
trug insgeſamt 329,6 Mill. RM. gegen 277,8 Mill. RM. zur
glg=
chen Zeit des Vorjahres. Hierin kommt die erhöhte Wirtſchaftt
tätigkeit zum Ausdruck. Im einzelnen nahm der Beſtand an Weoe
ſeln und Schecks um 311,1 auf 3725,9 Mill. RM., an Reichsſchau
wechſeln um 3,4 auf 3,43 und an Lombardforderungen um 247
auf 90,8 Mill. RM. zu. Der Beſtand an deckungsfähigen
Wen=
papieren iſt leicht um 0,7 auf 434,5 Mill. RM. zurückgegangen
Der Umlauf an Reichsbanknoten ſtieg um 288,7 auf 3822,9
RM. und an Rentenbankſcheinen um 10 auf 285.1 Mill. RM8
An Scheidemünzen floſſen 103,6 Mill. RM. in den Verkehr. Untt.
Berückſichtigung von 8,9 Mill. RM. neu ausgeprägter und
Mill. RM. wieder eingezogener Scheidemünzen ermäßigte ſich d4
Beſtand der Reichsbank auf 220,3 Mill. RM. Die Giroverbinn
Mit
Mu
ge i P=
lichkeiten nahmen, wie ſtets am Monatswechſel, ab, und zwar u0 7eM0 icht
64,9 auf 856 Mill. RM. Der Beſtand an Gold und deckungsfäht iuit Mt
gen Deviſen konnte ſich wiederum leicht erhöhen, und zwar un WEtode,
rund 1 Mill. RM. Die Steigerung entfällt faſt völlig auf dea ſbriniec zum
Goldbeſtand, der nunmehr mit 82,6 Mill. RM. ausgewieſeſt G gab
wird. Der Beſtand an deckungsfähigen Deviſen beträgt rund 0 (0we ſte
Mill. RM. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf betrug 5731 Mill
In A dr m
RM. gegen 5872 im Vormonat und 5636 Mill. RM. zur gleigen gundng 4
Zeit des Vorjahres.
ite, war
zGrtte H.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe
e den
Das Geſchäft an der Berliner Börſe war geſtern wieden naüeiten g
ſehr klein, da die vorliegenden politiſchen und wirtſchaftlichein ſtön ſch
Nachrichten auf die Tendenz ohne Einfluß blieben. Selbſt duk 17.5c5 M
mit Befriedigung aufgenommene deutſch=engliſche
Zahlungsabio=
men vermochte die Stimmung nicht zu beleben. Immerhin mut //0
die Tendenz weiter widerſtandsfähig, da das Publikum an ſenmy
15ic
Beſitz feſthält und nur an einzelnen Märkten Glattſtellungenſ
obachtet wurden. Die Zurückhaltung des Publikums erklärt ſᛋ4 ſwoe Verle
aus dem augenblicklichen ſtillen Geſchäft, das auch die Kuliſſei) ſppnelt. „
einem fortlaufenden Abbau ihrer Engagements veranlaßt. Eimen hüfe Aus
lebhafter lagen lediglich ruſſiſche Anleihen, die etwa ½ Prozun
Meugt.
höher bezahlt wurden. Von heimiſchen Renten wurden Reidse
ſchuldbuchforderungen ¼ Prozent höher bezahlt. Induſtrieoll
gationen bröckelten ab. Altbeſitz notierten 103¾ zu 103½ mäu
104½ am Vortag. Am Aktienmarkt waren Buderus, Harpenen
und Gelſenkirchen etwa 38 Prozent höher, die übrigen Montan
werte waren leicht gedrückt. Braunkohlenwerte lagen bis zun
Eintracht (minus 1 Prozent) feſter. Am Kaliaktienmarkt beſſeau
ten ſich Aſchersleben bei kleinem Umſatz um 2¾ Prozent. Gheut
miſche Werte gaben nach. Farben verloren 78 Prozent, wus gun
die Geſamttendenz etwas einwirkte. Im Verlaufe bröckelten din
Kurſe infolge des ſtillen Geſchäfts ab. Rheinſtahl gingen umd
1½ Prozent zurück, Mannesmann waren 1½ Prozent und Heeſcht
1 Prozent gegen den Vortag abgeſchwächt. Goldſchmidt wurenn
2½ Prozent gedrückt. Elektr. Schleſien waren nach feſterer Erüf
nung 1½ Prozent ſchwächer. Am Markt der Maſchinenaktien eien
folgten in Muag (minus 1½ Prozent) ſtärkere Glattſtellungenn
An der Frankfurter Börſe hat ſich das Geſchäft ncht
nicht belebt. Der Auftragseingang aus Privatkreiſen blieb außeleu
ordentlich klein, ſo daß für die Kuliſſe keine Anregung zu neim
nenswerten Eigengeſchäften vorlag. Das deutſch=engliſche 308
lungsabkommen ſowie eine ganze Anzahl günſtiger Nachrichtemo
aus der Wirtſchaft fanden wohl Beachtung, einen ſtärkeren 30e1
puls vermochten ſie indes nicht zu geben. Die Grundſtimnung g
war aber freundlich, während die Kursgeſtaltung, weiter meiſte
heitlich war. In den mehr ſpekulativen Papieren erfolgie einig
Abgaben, wogegen in anderen, weniger Schwankungen utermole
fenen Werten eher kleine Käufe getätigt wurden. Stärkere !0
gebot, das aber trotzdem relativ gut aufgenommen wurde, beiudd 4
wieder in Farbeninduſtrie mit 1415—141½ (1419) Prozent. 900
anderen chemiſchen Papieren waren ferner Goldſchmidt nach des
letzttägigen Steigerung um etwa 1½ Prozent gedrückt, währentn
Metallgeſellſchaft ½ Prozent und Rütgerswerke 8 Prozent ar
zogen. Der Elektromarkt wies nur bei minimalen Veränderungng
ſehr kleines Geſchäft auf, auch Bergwerkspapiere lagen ſehr uhlucl
Die Abendbörſe verharrte allgemein in ſtärkſter Zurüch0”
tung, um ſo mehr. als zum Wochenſchluß keine Neigung zu Engagel
ments beſtand. Im Vergleich, zum Frankfurter Mittagsſchüul
gaben die Kurſe in Anpaſſung an Berlin weiter nach. Der Ne0d
tenmarkt ſtagnierte faſt vollkommen ſowohl für deutſche als auad
für ausländiſche Anleihen.
Berliner Kursbericht
vom 2. November 1934
Oeviſenmarkt
vom 2. November 1930
Me
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Llohzd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P.Bemberg.
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas 1
Vefe
73.50
75.75
27.25
29.50
27.75
126.50
135.—
150.—
109.75
132.—
119.—
Mee
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerte
Geſ.f.elektr. untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöchnerwerke
Koksw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Ve
101.25
140.625
60.50
111.25
106.375
76.75
79.25
112.—
74.25
94.50
75.
58.75
Weeue
Polyphonwerke.
Rütgerswerke
Sakzdetfurth Kalt
Beſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht!!
Wanderer=Werke 11
Mef
16.
95.25
154.25
32.—
40.25
112.—
68.25
14.—
122.—
49.25
99.25
104.25
125.—
Aegypten
Argentinie:
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar!
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
briechenland
Holland
Island
ie
täaypt. *.
Pap. Peſo
100 Belga
1Milreis
109 Leva
1eanad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2. Stg.
100eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Brieiſ
12.71
0.840
s8.17
0.204
3.047
2.541
55 32
81.12
12.39
68.68
S.47
15.38
2.354
188.171 1
56.08
12.74
0. 64
58.29
0.20c
3.053
2.541
55.44
81.28
12.42
68.82
5.48
16.42
2.35
6a.51
5s.40l
Italien
Fapan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Vortugal.
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei.
Ungarn
uruguag
Ver. Staaten
Währung
100 Lire
Nen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilline
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes
00 Peſetas
100 Tſch. Kr.
türk. 2
00 Bengd
1 Goldpeſo
Dollar
GeldBriin
21.30
0.722
5.694
„a8
125
63.30
e0,B
34.00
21.-3c,0
an.1
77d
ga.m 070
Ga.a6 ſe29
1e09
uai
GtmN
ſetan
Ma4
1.974
10.375 070
181
IMN
129
Sarmftworer und Karionatbant Surihſtavt, Fitldle der Bressher Sann
Frankfurter Kursbericht vom 2. November 1934.
Keene
„Gr. II p. 1934
1935
1938
1937
1938
„Gruppe!
5% Dtſch. Reichsanl
5½%Intern. „v.30
69Baden ... b.27
6%Bahern ..v.27
686 Heſſen ...v. 28
6% Heſſen ...v. 29
6% Preuß. St. v. 28
62 Sachſen ..b.27
68Thüringen v.27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze........!
19 Dt. Reichspoſt
Schätze....
4½%
Dtſch. Anl. Ausl.
* 2, Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ...
69Baden=Baden
6%Verlin ...v.24
6% Darmſtadt.
6% Dresden. . v. 26
620 Frankfurt v. 26
68 Heidelberg v.28
6Maunz. . .
6%Munnheim v.27
6%München v. 2‟
6%Wiesbaden v.28
6%Heſſ. Landesbk.
z. Goldobli
103.7
105.5
103‟
100.5
98.4
102.2
76.25
95‟
95:,
96
94.75
96.25
1074
96
95.25
100.5
100-.
97
103.25
9.8
86
85.75
82.25
8Grl.
90
91.25
5½% beſ.
Landes=
hyp.=Bk.=Liguid
47%o
Komm. Obl.
6% Preuß. Landes.
Pfb.=Anſt. G. Pf
6% „ Goldoblig
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Bldobl. R. 11
6%
„ R.12
6%Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr.
6%Naſſ. Landesbk.
5½% „ Lig.=Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser.
4Ansl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6Berl. Hhp.=Bk.
5½0 Lig.-Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfbr.
Goldoblig
Frif. Pfbr.=Bk.
„ Lig.=Pfr.
* Mein. Hhp.=Bk.
„ Lig.=Pfr.
Pfälz. Hyp.=B!
„ Lig. Pfr.
8Rhein.Hyp.=B.
5½% „ Lig.=Pfr.
„ Goldoblig.
20 Süd. Boden
Fred.=Bank.
5½% „ Lig.=Pfbr.
6%Württ. Hyp.=B.
93‟),
92
94.75
91.75
*
94
932,
94),
101-
117.75
20.5
93
93
93
94
90.25
93
93.5
94
95
941
93.5
94
S2
Wed
62 Dt. Linol. Werke
69Mainkrw. v.26
62Mitteld. Stah
6%Salzmann &Co.
62Ver, Stahlwerke
6%Voigtc Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn L. E.B.
L.Inveſt.
LaBulg. Tab. v.02
4½% Oſt. Schätze
42, Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%
*
4% Türk. 1. Bagdad
„ II. Bagdad
4½%Ungarn 1913
4½
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42
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42Liſſabon
4½ Stockholm
Aktien.
Accumulat. Fabri!
Alg.Kunſtzide Uniſ
A.E.G.
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Aſchaffbg. Brauerei
Zelſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, JF.P.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen.
Eemen: Heidelberg
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A
9621,
93:
93.25
79.75
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13
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4:2
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104
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28
105
103
Miie Rui
Chem.Werke Abert!
Chade (A=C) .....
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz..
Dt. Atl. Telegr. ..!.
„ Erdöl
I=
Dt. Gold= u.
Silber=
cheide=Anſtalt.
Linoleum
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Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraſt!*
Enzinger union ..!4
Eſchweiler
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr Gebrüder..!1
J.G. Farbeninduſtr. 7
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof.
Gelſenürch. Bergw.
Geſ.felektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer..
Grün & Bilfinger
Hafenmühle, Frift
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke. Füſſen
Harpener2 ergbau. /4
Henninger, Kempf
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Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen....!.
Holzmann. Phil.
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Genüſſel119½.
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„ Aſchersleben.
alein, Schanzlin
Klöckhnerwerke.
KnorrC. H......
Konſerven Braun.
Lahmeyer & Co.
Laurahütte.
Lech, Augsburg
Lokomf. KraußcCo.
Löwenbr. Münch.
Maintr. W. Höchſt.
Mainz Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgef. Frankf.
Miag. Mühlenbau
Moenus.
Motoren Darmſtadt
Neckarwerk Eßling
Park=u. Bürgerbräu
Phönix Bergbau..
Rh. Braunkohlen..
Etektr. Stamm
Stahlwerke ..
Riebeck Montan
Roeder Gebr. ...
Rütgerswerte ..
Salzdetfurth Kau
Salzw. Heilbronn./
Schöfferhof=Bind.:
Schramm. Lackfbr.
Schuckert, Eleſtr.
Schwartz, Storchen!=
Siemens & Halskel!
„ Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. 6.
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Unterfranken
Ber. Stahlwerke
Ver. Ultramarin.
Beſtdte, Kaufho
Beſteregeln Kall
Zellſto” Wadhof.
Allg. Dt. Freduen
Badiſche Bank..
Bk. Brauinduſt
Baher, Hyp. u. B.
Ber). Handelsgeſ.
Sypothelbi.
Comm. u. Privatbl.
Dt. Ban u. Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Ban.
Fran1) Bon1.
Shp. Bänk
Mein, Hyp.=Bank.
Pfälz. Hyp.=Ban
Reichsbank=Ant. .1
Rhein. Hyp.=Boni. 1
Südd. Bod.-Cr. B!.
Bürttb Notenkan
A.G. Verlehrsw.
Allg. Lolalb. Kraſtiw
72 Dt. Reichsb. Bzgl
Havag
Lübeck Büchner
Nordd. Llohd.
Südd Eiſenb. Ge
Allianz= u. Stutt
Verſicherung ....
Verein.
FranfongRücken Mlt
Mannh. Verſch.
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131.2.
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117.5
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59.0
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Otavt Minen
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1130
57 I
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11a.
40 *
Eustag, 3. November 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 304 — Seite 11
ROMAN VON HANS RABL
Copyright 1934 by Auguſt Scherl G. m. b. H., Berlin.
ſerli lachte wieder. „Nein, verſteh’ ich auch nicht. Aber ich
binnrrz froh darüber; ich befinde mich, glaub’ ich, wohler in
mezir Primitivität als ihr.”
lan Suren ſprach plötzlich zu den beiden Schweſtern hinüber.
„Jchlrube, Fräulein Britting, ich muß jetzt fahren. Darf ich Sie
numiienehmen? Vielleicht auch Ihre Frau Schweſter?”
Ha, ſagte Nelli eilig. „Ich komm” gern mit. Du, Grete?‟
Melen Dank”, ſagte Grete, „ich bleibe noch etwas.” Sie küßte
Nehſlfrüchtig auf die Stirn und ging mit der Hasak wieder ins
Atcit zurück.
ſt—de, dachte Nelli, während ſie mit van Suren, der konſtant
ſchzchy, zum Parkplatz ging, jetzt hätte man ſie brauchen können.
Is gab nur ein Thema, das ihr am Herzen lag, aber das
woy) e nicht anrühren, ehe van Suren es nicht von ſich aus tat.
Undder machte keinerlei Anſtalten dazu. Was anders aber ſollte
ſieſiren? Die ganze Sicherheit, mit der ſie van Suren behandelt
haſtzt war weg. Sie war wütend auf ſich ſelbſt, aber ſie konnte
es umt ändern.
iſere kam erſt gegen neun Uhr abends nach Hauſe. Sie hatte,
da / en Vormittag verſäumte, im Geſchäft eine Menge
aufzu=
ar cheen gehabt. „Entſchuldige”, ſagte ſie, als ſie hereinkam, zu
Erm, „ich —
3S weiß ſchon —!” ſagte er unliebenswürdig und winkte mit
detfſund ab.
„Arie‟
JS weiß ſchon — hab’ ich geſagt!” In Erwin hatte ſich der
gaß Verlaſſenheitsgroll von drei verwarteten Stunden
aufge=
ſan sel:. „Ich weiß ſchon: Du haſt jetzt wieder jeden Abend eine
in Ae =Ausrede. Es iſt immer eine ſehr triftige, davon bin ich
Ghtust. Aber ſie intereſſiert mich trotzdem nicht.”
(Nachdruck verboten.)
Grete ſetzte ſich, wie ſie war, in Hut und Mantel auf die Couch
und ſah ihren Mann verblüfft an. „Was iſt denn los mit dir?‟
fragte ſie.
Er ſtand auf und ging im Zimmer umher. „Ich mach’ ſo nicht
mehr mit — daß du es weißt —!” ſagte er. „Das paßt mir alles
nicht. Das geht auch ſo nicht. Wenn du das nicht einſiehſt, obgleich
du es eigentlich beſſer ſehen müßteſt als ich, dann muß ich eben
ein Machtwort ſprechen!“
„Was mußt du —
„Deutſch mit dir reden, mein Kind!” Er ſtellte ſich vor ſie hin
und ſagte ganz langſam und ſehr deutlich: „Ich möchte, daß du
dieſe Vertretung aufgibſt! Verſtehſt du? Und zwar ſehr bald. Wir
haben Dienstag — ich ſehe ein, daß du die Leute nicht von heute
auf morgen in Verlegenheit bringen kannſt — aber Samstag biſt
du das letztemal im Geſchäft!”
„Ach —?” ſagte Grete und ſah ihn ruhig an. „Sag’ mal, bitte,
was ſind das eigentlich für Töne?‟
Er hätte ihr gern geſagt, daß das ein Verzweiflungsverſuch
war. Daß er es nicht ertragen könnte, zu ſehen, wie ſie immer
tiefer in das Leben von früher hineinrutſchte, in dem für ihn, das
wußte er ja aus Erfahrung, kein Platz war. Daß er es nicht
er=
tragen könnte, nur geduldet zu ſein in ihrem Leben, außen zu
ſtehen und zuzuſehen, ohne dazu zu gehören. Aber das waren
wie=
der die Dinge, die man nicht ſagen konnte. Er ſtand vor ihr, mit
hängenden Armen und ein wenig hilfloſem Geſicht. Plötzlich ſetzte
er ſich neben ſie und legte den Arm um ſie. Sie rückte weg und
ſtreifte den Arm ab. Aber er ließ nicht nach. „Grete — Grete,
bitte, hör doch mal — hör doch auf mich, Grete — das geht ſo nicht
— das darf ſo nicht — wenn du noch lange ſo weitermachſt, dann
findeſt du ja nie wieder aus dem verdammten Laden heraus —
dann wirſt du nicht eher Ruhe geben, als bis du wieder eine
rich=
tige feſte Stellung haſt — und wie ſoll das dann werden, wenn
du fortgeſetzt unterwegs biſt ſtatt hier, und hier zu Hauſe haſt du
dann auch nur dieſe Sachen im Kopf und nicht uns und nicht mich?,
Grete — bitte, Grete — ſei doch vernünftig — ſieh das doch ein —
mach Schluß am Samstag, geh dann nicht mehr hin! Bitte,
Grete —
„Das kann ich nicht —
„Natürlich kannſt du. Wenn die Leute eine halbe Woche Zeit
haben, werden ſie ſchon jemand finden. Es wird ſchon gehen. Wenn
du nur willſt—
Sie ſah ihn an. „Wenn ich aber nicht will —?” fragte ſie
langſam.
„Das glaub’ ich nicht —”, ſagte er erſchrocken.
Sie antwortete nicht. Er wand ſich unruhig unter ihrem Blick.
„Das kannſt du nicht —, Warum nicht —?
Er ſprang wieder auf und lief herum. „Weil — .Er fuchtelte
mit den Händen in der Luft. „Das kannſt du nicht —‟,
wieder=
holte er. „Das geht nicht — du mußt doch ſelbſt wiſſen, daß du
nicht plötzlich wieder ſo leben kannſt wie damals, als wir noch
nicht verheiratet waren! Siehſt du denn das nicht ein?”
„Du ſprichſt immer nur von dir. Von mir ſprichſt du nicht.
Wohlweislich nicht. Weil du ganz gut weißt, daß mir der
Haus=
haltskram nicht genügt. Daß ich dabei, weiß Gott, nicht zufrieden
bin. Aber das iſt dir ja auch egal. Die Hauptſache iſt dir: Wenn
du nach Hauſe kommſt, dann muß ich da ſein für dich.”
Er nickte. „Ja”, ſagte er bockig, „wie ſich das gehört.”
„Gehört — gehört — — das iſt aber kein Leben, das ich auf
die Dauer aushalte!“
Er ſah ſie erſchrocken an und wollte etwas einwenden.
„Nein, nu laß du mich mal reden! Ich halt” das auf die Dauer
nicht aus. Und es muß ſich irgendeine Möglichkeit finden. Man
kann ſie auch finden, wenn du nicht bockig biſt, Erwin, und
ver=
bohrt. Ich muß wieder etwas Vernünftiges zu tun bekommen.
Und das mußt du einſehen. Nicht nur ich, du mußt auch mal was
einſehen, Erwin.”
(Fortſetzung folgt)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann:
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. TX 34. 22362. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wirb Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktton: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr,
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
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„Strahlen erMond a.,DerVetter a. Dingsda” von Ed. Künnecke
Lieo aus „Clivia‟ .. . . . . . . . . . . von Nie. Doſtel
„.. von Strauß
Raiſerwalzer
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am Flügel: Charlolte Schmid=Berikoven
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Lied der Abele aus „Fledermaus‟ . . . . . von Joh. Strauß
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