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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 299
Montag, den 29. Oktober 1934. 196. Jahrgang
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Innaslt
Die Beierſtunde in Hannover.
DNB. Braunſchweig, 28. Oktober.
Am heutigen Sonntag leiteten bereits um 7 Uhr Böllerſchüſſe
u as Wecken der PO.=Kapelle den Tag des Deutſchen
Hand=
c: ein. Vor dem Gildehaus gegenüber der Burg
verſammel=
ie Gruppen der verſchiedenen Handwerkerzweige
Braun=
heiger Meiſter, Geſellen und Lehrlinge in ihrer Berufskleidung
10 Spalierbildung vom Neuen Rathaus zur Burg
Dankwar=
ſde. Das Hauptintereſſe richtete ſich zunächſt auf das Rathaus,
him Feſtſaal die große Begrüßung ſtattfand. Weihevolle Stille
1hüber der Feſtverſammlung, als punkt 10.20 Uhr die
Ehren=
ſſte, an ihrer Spitze Dr. Ley, Dr. Schacht und Reichshandwerks=
IIiter Dr. Schmidt, ſowie die Mitglieder der braunſchweigiſchen
ſissregierung, den prächtig ausgeſchmückten Feſtſaal betraten.
Sverbürgermeiſter Dr. Heſſe begrüßte in einer längeren
An=
bche die Anweſenden namens der Stadt Braunſchweig und
ſt=neichte dann unter dem Beifall der Verſammlung dem
Stabs=
ſer der PO. eine künſtleriſch ausgeſtattete Mappe, in der das
bei, des ſchaffenden deutſchen Menſchen aller Berufe Ausdruck
he— Dem Reichshandwerksmeiſter Schmidt übergab er als
ſien zeichen den älteſten Innungsbrief der Stadt.
Sodann betrat
Reichshandwerksmeiſter Schmidi,
bian mit der goldenen Kette des Handwerks, das
Redner=
fürn. Er würdigte die Verdienſte des Führers um die
Eini=
na im deutſchen Handwerk, für die ihm der Dank des geſamten
tſnden Volkes gewiß ſei. Wir vom Handwerk, ſo ſchloß er,
en in echt nationalſozialiſtiſchem Geiſt unſerem Führer helfen
eän treues Glied der deutſchen Volksgemeinſchaft ſein. —
9 ann ehrte der Reichshandwerksmeiſter den kommiſſariſchen
ichswirtſchaftsminiſter Dr. Schacht durch Ueberreichung des
üdenen Handwerksabzeichens. Dr. Schacht nahm
(Hrung mit den Worten „zur gemeinſamen Arbeit für
Hand=
nk ind deutſches Volk” an. Nachdem dann noch Dr. Ley die
eiem Reiche erſchienenen Abordnungen des Handwerks einzeln
ſist hatte, begaben ſich die Ehrengäſte, vorüber an der in
ſen Gliederungen ſtehenden Menſchenmenge, in die Burg.
Den Höhepunkt der Tagung des Deutſchen Handwerks brachte
Feierſtunde im Saale der Burg Dankwarderode. Das Vor=
ABu den Meiſterſingern leitete die Feier ein.
Drann trat Reichshandwerksmeiſter Schmidt vor das
Mikro=
in zur Eröffnungs= und Begrüßungsanſprache, die mit der
lenehrung ſchloß. Altersergraute Meiſter ſchritten zur Lade
hrandwerks und entnahmen ihr das Buch des Meiſters,
ent=
ürecken die Kerzen, und während ſich die feſtliche Verſammlung
inſtem Gedenken erhob, intonierte das Orcheſter das Lied vom
en Kameraden. Dieſem feierlichen Akt folgte als Höhepunkt
geſamten Tagung die Verkündung der
Mi ſchaft des Führers u. Reichskanzlers
„An den Herrn Reichshandwerksmeiſter.
Doem Deutſchen Handwerk ſpreche ich zum heutigen Tage meine
blochſten Grüße und meine beſten Wünſche aus. Der alljähr=
½e „Tag des Handwerks” ſoll das deutſche Volk an die
Bedeu=
grund Aufgabe des Handwerks erinnern und dieſes ſelbſt mit
üſſtzern, Geſellen und Lehrlingen zur höchſten Pflichterfüllung
Nolk und Vaterland mahnen. Der Schutz und die Förderung
Mreiches werden hierbei dem Deutſchen Handwerk nicht fehlen!
gez. Adolf Hitler.”
Ien feierlicher Weiſe legten hier die Landeshandwerksmeiſter,
Kreishandwerksmeiſter, 14 635 Obermeiſter und 67 818
In=
sswarte das feierliche Gelöbnis ab, an den vom Reichshand=
Els meiſter Schmidt verkündeten Aufgaben und Pflichten des
ſiſchen Handwerks mitzuarbeiten.
Rach dem Vortrag „Anſprache des Hans Sachs” aus den
Liſtzerſingern ſprach
Reichsbankpräſidenk Dr. Schacht
ſtellvertretender Reichswirtſchaftsminiſter zum deutſchen
Hand=
ei, deſſen Ausführungen mit großem Beifall aufgenommen
udgen.
Dr. Schacht erklärte u. a.: Es iſt mir eine Freude, als
beistiger amtierender Reichswirtſchaftsminiſter heute in ihrer
fite zu weilen und die vertrauensvollen Beziehungen, die
zwi=
n meinem Miniſterium und dem deutſchen Handwerk ſchon
bis=
beeſtanden haben, durch unſere heutige perſönliche Ausſprache
la rtiefen und zu erweitern.
Es iſt ein großes Stück Tradition, das im deutſchen
Hand=
ii lebt, und wenn auch die romantiſchen Bilder des
mittel=
ſeilichen Handwerks, deren wir uns ſo gern erinnern, nicht
dar=
er hinwegtäuſchen dürfen, daß ſeitdem grundlegende
Wand=
iaen in dem wirtſchaftlichen Aufbau des deutſchen Handwerls
tgüetreten ſind, ſo iſt doch gerade das deutſche Handwerk,
ſ lich wie der Bauernſtand, ein lebendiges
Zeugnis dafür, was Tradition, was Feſthalten an
alter Ueberlieferung und das Aufbauen auf langen
wirtſchaft=
lichen Erfahrungen für unſere Gegenwart bedeutet. Mag die
moderne Großinduſtrie mit all ihren techniſchen Umwälzungen die
Wirtſchaft noch ſo revolutionierend verändert haben, wir merken
doch auch heute noch an allen Ecken und Enden, daß ſie aus dem
Handwerk entſtanden iſt und handwerksmäßiges Können nicht
entbehren kann. Ja, je mehr die hochentwickelten
Induſtrielän=
der der billigen und ſchlechten Konkurrenz neu aufkommender
In=
duſtrien bei anderen Völkern begegnen, um ſo mehr iſt Anlaß zu
höchſter Leiſtungsarbeit gegeben und um ſo mehr beſinnen wir
uns immer wieder darauf,
daß handwerkliches Können die Grundlage der deutſchen
Qualitätsarbeit iſt.
Die Not unſerer Zeit iſt auch am Handwerk nicht ſpurlos
vor=
übergegangen. Während in der Scheinblüte der zwanziger Jahre,
die durch die vielen Auslandskredite herbeigeführt wurde, die
Um=
ſätze des Handwerks mit etwa 20 Milliarden zu bewerten waren,
ſank dieſe Ziffer unter den Einwirkungen der Kriſis auf faſt die
Hälfte im Jahre 1932.
Der nationalſozialiſtiſche Umbruch hat auch hier
die Wege zu einer beſſeren Entwicklung freigemacht. Der
Natio=
nalſozialismus hat den ſelbſtändig ſchaffenden,
ver=
antwortungsbewußten Menſchen wieder in den
Mittelpunkt der Wirtſchaft geſtellt. Auf keinem
Gebiet des gewerblichen Lebens aber iſt die Zahl ſelbſtändig
ſchaf=
fender und darum vor Verantwortung geſtellter Menſchen ſo groß,
wie im Handwerk. Auf Grund des Geſetzes über den vorläufigen
Aufbau des deutſchen Handwerks hat deshalb der
Reichswirt=
ſchaftsminiſter zunächſt eine vorläufige Regelung für den
Auf=
bau des deutſchen Handwerks auf der Grundlage
allge=
meiner Pflichtinnungen und des Führergrundſatzes getroffen.
Aber außer dieſer organiſatoriſchen Neugliederung, die nur die
Grundlinien aufzeigt, ihren geiſtigen Inhalt aber vom Handwerk
ſelbſt erwarten muß, hat die nationalſozialiſtiſche Regierung
eine Reihe ſehr wichliger Maßnahmen gekroffen,
die dem Handwerk zugute gekommen ſind.
Es gehören hierher insbeſondere das Verbot zur Errichtung
neuer Einzelhandelsgeſchäfte, die Maßnahmen zur Bekämpfung
der Schwarzarbeit, die unter dem Druck der wirtſchaftlichen Not
einen für das Handwerk Beſorgnis erregenden Umfang
angenom=
men hatte. Ferner iſt die Expanſionswirtſchaft von
Warenhäu=
ſern und Filialbetrieben unterbunden worden. Zu den
wichtig=
ſten handwerkfördernden Maßnahmen aber muß die unmittelbare
und mittelbare Auswirkung des nationalſozialiſtiſchen
Arbeits=
beſchaffungsprogramms gezählt werden. Im Rahmen des
Arbeits=
beſchaffungsprogramms der Reichsregierung ſind außerordentlich
große Summen für die Inſtandſetzung von Häuſern und
Woh=
nungen, für den Bau von Eigenheimen und für die vorſtädtiſche
Kleinſiedlung in der Form von Barzuſchüſſen, Darlehen oder
Zinszuſchüſſen bewilligt worden. Dieſe Arbeiten ſind zum Teil
immer noch im Gang und nehmen einen gewiſſen handwerklichen
Arbeitsvorrat noch in den bevorſtehenden Winter mit hinein.
Auch auf dem Gebiete der Steuergeſetzgebung ſind die Intereſſen
des Handwerks ſtark gefördert worden. Die bisher im Umfang
von rund 200 Millionen RM. bewilligten Eheſtandsdarlehen
ha=
ben dem Handwerk einen kaufkräftigen Konſumentenkreis
zuge=
führt. Ueberhaupt hat die Rückführung von Millionen von
Arbeitsloſen in Lohn und Brot durch die damit geſteigerte
Kaufkraft der breiten Maſſen zu einer beachtlichen Steigerung des
handwerklichen Abſatzes geführt. Wenn auch die ſtatiſtiſchen
Un=
terlagen dafür nur lückenhaft ſind, ſo gibt doch beiſpielsweiſe die
Umſatzentwicklung in den Einkaufsgenoſſenſchaften, der vom
Bau=
markt abhängigen Handwerkszweige eine Vorſtellung hiervon. Im
erſten Quartal 1934 lagen die Umſätze in den
Einkaufsgenoſſen=
ſchaften der MWaler um 88,2 Prozent, der holzverarbeitenden
Ge=
werbe um 67,2 Prozent und der metallverarbeitenden Gewerbe
(Klempner, Inſtallateure uſw.) um 85,7 Prozent über denen des
Vorjahres.
Ein ſo ſtarker Einſatz von Staatsgeldern, wie ihn das
Arbeitsbeſchaffungsprogramm gebracht hat, kann ſelbſtverſtändlich
nicht alljährlich wiederholt werden. Aber das wird
auch nicht nötig ſein, denn die Entwicklung, in der ſich unſer
induſtrieller und landwirtſchaftlicher Binnenmarkt befindet, kann
nicht ohne belebende Rückwirkung auf das Handwerk bleiben.
Auch die geldliche Wirkung, die von dieſer Belebung
aus=
geht, wird ſich dem Handwerk wohltuend mitteilen. Die
Neu=
bildung von Sparkapital, die durch dieſe
wirtſchaft=
liche Belebung eingeſetzt hat, muß auch von der Seite des
Hand=
werks her gefördert werden. Nur aus ihr heraus kann eine
Verbilligung des langfriſtigen Kredits kommen. Der Umſtand,
daß das Sparkaſſen= und Genoſſenſchaftsweſen ſo eng mit dem
Handwerk verbunden iſt, wird die Aufmerkſamkeit darauf
hin=
lenken, daß Sparen und Zins untrennbare Dinge ſind, und daß
willkürliche und ungerechte Eingriffe in den Sparzins das
Spa=
ren ſelbſt unterbinden müſſen. Nach dem unendlichen Kapital=
verluſt Deutſchlands durch Krieg und Tributleiſtungen iſt aber
die Neubildung von Sparkapital für unſere Zukunft wichtiger
denn je, weil das Aufbauprogramm des Dritten Reiches
ſelbſt=
verſtändlich nicht nur an die perſönlichen, ſondern auch an die
geldlichen Leiſtungen des deutſchen Volkes ganz erhebliche
An=
ſprüche ſtellen muß, wenn unſere wirtſchaftliche Zukunft wieder
ſichergeſtellt ſein ſoll. Hierfür iſt aber unbedingtes Vertrauen,
rechtliche und vertragliche Sicherheit die unerläßliche
Voraus=
ſetzung. Zwangsmaßnahmen auf dem Gebiete des
Zinſes können zwar eine Aenderung beſtehender
Schuldver=
hältniſſe herbeiführen, unterbinden aber ein
Neuange=
bot von Sparkapital, und gerade das letztere iſt auch für
das Handwerk von großer Bedeutung, denn nur durch
beſtän=
dige Neuinveſtition auf allen Gebieten des Bauens und ſonſtigen
Wirtſchaftens kann das Handwerk diejenigen Aufträge finden,
die ihm eine geſicherte Zukunft gewährleiſten. Wenn ſo die
natio=
nalſozialiſtiſche Regierung in ſtärkſtem Maße das Ihrige tut, um
die Belange des Handwerks zu fördern, ſo
muß der Staat auch vom Handwerk erwarten, daß es ſeine
Pflicht tut.
Das deutſche Volk iſt nicht auf Roſen gebettet und wird noch auf
lange Zeit um ſeinen wirtſchaftlichen Wiederaufſtieg ringen
müſſen. Da muß ſich jeder Stand und jeder Beruf bewußt
blei=
ben, daß dies Werk des Wiederaufbaus nur gelingen kann, wenn
jeder an ſeinem Platze nicht nur das Aeußerſte an Leiſtung
ein=
ſetzt, ſondern auch in ſeinen Forderungen an die Allgemeinheit
ſich beſcheidet. Die Reichsregierung iſt deshalb ſtärkſtens darauf
bedacht, daß die Preisbildung nicht zu einer untragbaren
Belaſtung der breiten Maſſe der Konſumenten führt. Die
Reichsregierung hat ſich mit aller Schärfe gegen
unberechtigte Preiserhöhungen wenden
müſ=
ſen, und der Reichshandwerksmeiſter hat auftragsgemäß
ent=
ſprechende Weiſungen an die Obermeiſter der Innungen ergehen
laſſen. Das erſte Ziel der Reichsregierung iſt die Bekämpfung
der Arbeitsloſigkeit und, wenn die Frage etwaiger
Lohnerhöhun=
gen zurückgeſtellt werden muß, bis das Problem der
Arbeits=
loſigkeit völlig gelöſt iſt, ſo muß auf der anderen Seite darauf
hingewirkt werden, daß die reale Kaufkraft des jetzigen
Lohn=
niveaus nicht durch Preiserhöhungen untergraben wird.
Hand=
werk ebenſo wie Landwirtſchaft, Handel und Gewerbe ſollen ſich
vor Augen halten, daß
die Verhütung von Preisſteigerungen eines der
weſentlich=
ſten Mittel iſt zur Fortſetzung des Kampfes gegen die
Arbeitsloſigkeit.
Das große Aufbauwerk unſeres Führers gelingt um ſo
ſiche=
rer, je mehr die Verbeſſerung der Arbeitslage die Erhöhung der
Gütererzeugung, die größere Ausnutzung der Kapazität zur
Sen=
kung der Generalunkoſten führt und damit zur Preisverbilligung.
Wir müſſen uns alle daran gewöhnen, daß die ungeheuren
Verluſte des Krieges und der Nachkriegszeit nicht in wenigen
Jahren wieder eingeholt werden können; nur ein Volk, das einen
dauernden zähen Arbeitswillen bekundet, wird die Stellung
wie=
der erringen, die ihm Krieg und Kriegsverluſte genommen haben."
Dann überbrachte Miniſterialrat von Keudell
Grüße des Reichspropagandaminiſters Dr. Goebbels
Zugleich mit der Errichtung des Propagandaminiſteriums,
fuhr der Redner fort, wurden auf Befehl von Dr. Goebbels
beſondere Haushaltsmittel zur nachdrücklichen Förderung des
deutſchen Handwerks bereitgeſtellt. Mit Hilfe dieſer Mittel iſt
es gelungen, die wundervollen Leiſtungen des deutſchen
Hand=
werks in eindrucksvoller Weiſe in Leipzig und auf den anderen
Meſſen zu zeigen. Es iſt mir eine beſondere Freude, ihnen
mitteilen zu können, daß Herr Dr. Goebbels für den
kommen=
den Winter eine ſehr weſentliche Verſtärkung dieſer Geldmittel
angeordnet hat.
Zum Schluß ſprach der
Stabsleiter der P9. Dr. Ley.
Die vergangene Zeit, erklärte Dr. Ley, habe eine
Geſell=
ſchaftsordnung gebracht in der die Bewertung der Leiſtung einer
Bewertung nach dem Geldſack habe weichen müſſen. Man habe
nicht mehr den Mann geſehen, der etwas leiſtete, ſondern nur
den, der Geld beſaß. Die Unzufriedenheit der breiten Maſſe
ſei nicht daraus zu erklären, daß das ſoziale Problem ein
Lohnproblem war, ſondern ein Geſellſchaftsproblem.
Das Handwerk habe in ſeinem Dreiklang eine neue
Be=
griffsauffaſſung einer Geſellſchaftsordnung gelehrt, die auf
Lei=
ſtung aufgebaut ſei. So ſei denn unſer Ziel, in unſerem Volke
die Leiſtungsordnung wiederum in Geltung zu bringen, wie ſie
im Handwerk zum Teil noch erhalten ſei. Wir müßten den
Dreiklang von Lehrling, Geſelle und Meiſter wieder
hinein=
tragen in die breiteſten Maſſen der Induſtrie. Wenn wir den
Lehrlingen Gelegenheit geben, etwas zu lernen, dann müßten
wir dafür ſorgen, daß der Lehrling, wenn er Geſelle geworden
iſt, jemand findet, der ſich ſeiner annimmt. Denn er kann die
Aufgaben noch nicht allein meiſtern. Wir müſſen ein großes
Erziehungs= und Berufsweſen aufbauen; denn die Fähigkeit des
Seite 2 — Nr. 299
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 29. Oktober 1934
deutſchen Menſchen und ſeine Arbeit gehörten dem deutſchen
Volke, und deshalb muß ſich auch das Volk darum kümmern.
Der Redner ſchloß mit dem Appell, in den Kreiſen des
Handwerks alles auszumerzen, was ſich als Liberalismus in
ſeine Reihen hineingeſchlichen habe. In dieſem Sinne grüße er
das deutſche Handwerk und forderte auf zu einem Sieg=Heil
auf den Führer.
Schon ehe die Kundgebung vor der Burg Dankwarderode.
verklungen war, bewegten ſich die Maſſen zum Schloßplatz, wo
Dr. Ley die
Weihe von 47 Fahnen der Deutſchen Arbeitsfronk
vornahm.
Auf dem Schloßplatz, der ſchon oft Zeuge gigantiſcher
Kundgebungen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und ihrer
Undergliederungen war, marſchierten ſeit 11 Uhr etwa in faſt
ununterbrochener Folge die Kolonnen der Arbeiter der Stirn
und der Fauſt auf. Faſt alle Betriebe rückten mit ihren
Beleg=
ſchaften geſchloſſen an, mit Fahnen und Muſik zogen die
Glie=
derungen der Deutſchen Arbeitsfront, der PO., der TENO. und
des Luftſportverbandes auf.
Als die Ehrengäſte, an ihrer Spitze wieder Stabsleiter
Dr. Ley, Dr. Schacht, Reichshandwerksmeiſter Schmidt und die
Mitglieder der Staatsregierung, gegen 12,40 Uhr eintrafen, war
der weite Platz bis auf das letzte Plätzchen gefüllt.
Nach kurzen Begrüßungsworten des Kreisleiters der DAF.,
Meyer, ergriff der kommiſſariſche Reichswirtſchaftsminiſter
Dr. Schacht das Wort zu einer Anſprache, in der er den
Ge=
danken der Volksgemeinſchaft einer beſonderen Würdigung
unterzog, die eine der größten Errungenſchaften des neuen
Deutſchland ſei. Seine Worte klangen aus in das Gelöbnis,
dem Führer ſtets ein treuer Mitarbeiter ſein und für die
ge=
ſchloſſene Einheit des Staates und Volkes kämpfen zu wollen.
Dann betrat Dr. Ley die Rednertribüne. Er ſprach dem
Führer den Dank dafür aus, daß er der Deutſchen Arbeitsfront
jetzt ihre geſetzliche Form gegeben hat, und weihte die Fahnen
im Gedenken an die Blutopfer des Weltkrieges und der
national=
ſozialiſtiſchen Bewegung. Unter andächtigem Schweigen der
Zehntauſende ſenkten ſich langſam die Fahnen, und die Kapelle
der PO. intonierte das Niederländiſche Dankgebet. Dr. Ley
ließ dann den Weihſpruch ausklingen in die Worte: „Mögen
die Fahnen ein Symbol des Lebenswillens unſeres Volkes ſein;
denn wir glauben, daß Deutſchland noch eine herrliche und große
Miſſion zu erfüllen hat. Unſere Empfindungen wollen wir
zu=
ſammenfaſſen in den Ruf: „Unſer Führer Adolf Hitler Sieg=
Heil!”
Einem Schwur gleich brauſten die Heilrufe über das Feld,
und dann ſang die Menge mit zum Gruß erhobenem Arm das
Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied.
4
Der Tag brachte für die Stadt Braunſchweig wie für den
Berufsſtand des Deutſchen Handwerks mit der Weihe und
Er=
öffnung der Schule des Deutſchen Handwerks ein weiteres
Ereignis von geſchichtlicher Bedeutung.
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 29. Oktober 1934.
Der heſſiſche Staaksminiſter:
Bekanntmachungen des Perſonalamtes.
Ernannt wurde: am 19. Oktober 1934 der Kanzleiaſſiſtent
auf Probe Verſorgungsanwärter Wilhelm Schuchardt zu
Wald=Michelbach unter Berufung in das Beamtenverhältnis zum
Kanzleiaſſiſtent mit Wirkung vom 1. Juli 1934 ab.
Aus dem heſſiſchen Schuldienſt entlaſſen wurde: am 10.
Okto=
tober 1934 die Lehrerin Mathilde Bader, geb. Jochheim, zu
Arheilgen, Kreis Darmſtadt, auf Grund der 88 1 und 3 des
Ge=
ſetzes über die Rechtsſtellung der weiblichen Beamten vom 30.
Mai 1932 (Reichsgeſetzbl, I S. 245) und vom 1. Juli 1933 (
Reichs=
geſetzbl. I S. 435) mit Wirkung vom 16. Oktober an.
Kleiderſammlung für das Winkerhilfswerk 1934/ 35
In den nachfolgend aufgeführten Straßen wird in den
näch=
ſten Tagen die Kleiderſammlung für das Winterhilfswerk
durch=
geführt.
Jede Gabe brauchbarer Gegenſtände und Kleidungsſtücke iſt
willkommen.
Montag, den 29. Oktober: Hindenburgſtraße, Landgraf=Philipp=
Anlage ſüdl. Rheinſtr., Neckarſtraße, Saalbauſtraße nördl.
Rie=
deſelſtraße. Zimmerſtraße, Grafenſtraße ſüdlich Rheinſtraße Peter=
Gemeinder=Straße ſüdl. Rheinſtraße, Wilhelminenplatz,
Riedeſel=
ſtraße, Sandſtraße, Hügelſtraße weſtlich Peter=Gemeinder=Straße,
Eliſabethenſtraße weſtlich Peter=Gemeinder=Straße,
Mackenſen=
ſtraße. Rheinſtraße weſtlich Monument, Adolf=Hitler=Platz.
Dienstag, den 30. Oktober: Bismarckſtraße, Peter=
Gemein=
der=Straße nördlich Adolf=Hitler=Platz. Grafenſtraße nördlich
Rheinſtraße, Fuchsſtraße. Caſinoſtraße, Landgraf=Philipp=Anlage,
Steubenplatz, Mornewegſtraße, Blumenthalſtraße ſüdlich
Land=
wehrſtraße. Wendelſtadtſtraße ſüdlich Landwehrſtraße,
Marſtall=
ſtraße. Guſtav=Lorenz=Straße, Georgenſtraße, Bleichſtraße,
Fried=
richſtraße, Lagerhausſtraße. Weiterſtädterſtraße Feldbergſtraße,
Kirſchenallee Bachgangweg, Rheinſtraße Otto=Wolfskehl=Straße,
Külpſtraße, Schachtſtraße Poſtſtraße. Bölkeplatz.
Mittwoch, den 31. Oktober: Landwehrſtraße, Kirſchenallee,
nördlich Weiterſtädterſtraße, Rößlerſtraße, Blumenthalſtraße
nördlich Landwehrſtraße, Pallaswieſenſtraße weſtlich
Frankfurter=
ſtraße, Frankfurterſtraße, Gräfenhäuſerſtraße, Helfmannſtraße,
Jakobiſtraße Im tiefen See. Pfarrwieſenweg, Sensfelderweg,
Wendelſtadtſtraße nördlich Landwehrſtraße, Liebigſtraße,
Viktoria=
ſtraße. Emilſtraße. Irenenſtraße, Kahlertſtraße, Parausſtraße,
Aliceſtraße, Kolonie Grohberg.
— Ein roher Akt von Tierquälerei. Am Freitag mittag wurde
in der Jahnſtraße, auf der Mauer des Gäßchens, das hinter der
Metzgerei Wagner nach den Gärten führt, ein prächtiger,
getiger=
ter Kater, der friedlich dort ſaß, ohne alle Veranlaſſung,
ſchein=
bar aus reinem Mutwillen, dermaßen angeſchoſſen, daß er ſich nur
mühſam, das Hinterteil des Körpers nachſchleppend. in den Hof
der Wirtſchaft Künſtle retten konnte wo er nun von den ſehr
tier=
freundlichen Leuten mit aller Sorgfalt gepflegt wird.
Sachdien=
liche Mitteilungen über den Täter wolle man an das
Tierſchutz=
amt, Neckarſtraße 3, richten, damit er für ſeine rohe Tat die
ver=
diente Strafe erhält.
Fr. Fr.
30. Oktober / Cavalleria ruſticana. Hierauf: Der Bajazzo
Preiſe 0.70—5.50 Mittwoch Anf 20. Ende nach 22.15 Uhr.
Miete B 6.
31 Oftober /Der Sieger.
Preiſe 0.50—4.50
Klelnes Haus.
Dienstag,30. Oktober Anfang 20, Ende nach 22 Uhr. Außer Miete
Alles in Ordnung.
Preiſe 0.50—3.— M M
31. Oktober Anfang 20. Ende n. 22 Uhr
Außer Miete
Der weibſcheue Hof.
Preiſe 0.50—3.00
— Heſſiſches Landestheater. Morgen abend findet im Kleinen
Haus des Heſſiſchen Landestheaters das erſte Gaſtſpiel der
Tegernſeer Bauernbuhne unter Leitung von Anderl Schultes ſtatt.
Die „Tegernſeer” ſpielen das Volksſtück mit Geſang in 3 Akten
„Alles in Ordnung” von Max Vitus, das nach den Berichten aus
vielen anderen Städten eines ſtürmiſchen Lacherfolges gewiß iſt.
— Das Schauſpiel des Landestheaters gaſtiert morgen abend in
dem neueröffneten Feſtſpielhaus zu Worms mit Ibſens Schauſpi=
„Der Volksfeind” in der Inſzenierung von Jochen Poelzig, in der
Generalintendant Franz Everth die Titelrolle ſpielt.
Volfsdeutſcher Abend des V. O. A.
Deutſchland zwiſchen Oſkt und Weſt im Kampf um den deutſchen Lebensraum.
Im Rahmen der Frauenſchulung des Landesverbandes Heſſen
des VDA. veranſtalteten geſtern abend die Frauengruppe und die
Männergruppe im Feſtſaal der „Krone” einen Volksdeutſchen
Abend, der über Erwarten zahlreich beſucht war und einen höchſt
anregenden Verlauf nahm. Der Saal war mit VDA.=Wimpeln
und Fahnen eindrucksvoll geſchmückt. Im Mittelpunkt des
Volks=
deutſchen Abends ſtand ein Vortrag des Frhrrn, von Imhoff
aus Nürnberg über „Deutſchland zwiſchen Oſt und Weſt im Kampf
um den deutſchen Lebensraum”. Der Vortrag war von
künſt=
leriſchen Darbietungen umrahmt, die in erſter Linie von der
Madrigalvereinigung, vom Orcheſter des Realgymnaſiums, der
Tanzgruppe Volkstum und Heimat geboten wurden.
Kurze herzliche Begrüßungsworte ſprach Herr Prof. Eugen
Köſer, durch deſſen beredten Mund die Männergruppe den
Frauen, denen die Schulung gewidmet iſt, herzlichſtes Willkomm
entbot und das ſchöne harmoniſche Bild gemeinſamer Arbeit pries.
Sein Gruß galt weiter den Leitern der Schulen, dem Redner des
Abends und allen, die ihre Kunſt in den Dienſt des Abends
ge=
ſtellt haben. Sein Volk=Heil galt dem 100=Millionen=Volk der
Deutſchen. Es fand ſtürmiſchen Widerhall.
Die Madrigalvereinigung unter Leitung des Herrn Profeſſor
Dr. Noack leitete die künſtleriſchen Darbietungen des Programms
ein mit dem eindrucksvollen Lied „Innsbruck, ich muß dich laſſen”
dem das hübſche Volkslied „Mir iſt ein feins=braunes Maidelein
gefallen in mein: Sinn” folgte. Beide Geſänge erwieſen erneut
die hohe Kunſt der Madrigalvereinigung und wurden mit
dank=
barem Beifall aufgenommen.
Muſikaliſche Darbietungen des Orcheſters des Realgymnaſiums
unter Leitung des Herrn Muſiklehrers Volz füllten die Pauſen
zwiſchen den ſonſtigen Darbietungen, an deren Spitze das
Bana=
ter Schwabenlied, glänzend geſchult geſprochen von Herrn
Rich. Münch, ſtand. Vorleſungen aus Staackmanns Roman
Grenzland”, und zwar aus dem erſchütterndſten Kapitel, folgen.
In tiefem Schweigen harren zunächſt die Zuhörer, bis ſie dem
jungen Feuergeiſt Beifall zu klatſchen vermögen.
Dann der Vortrag des Frhrrn. von Imhoff. Er leitete
ſeine Ausführungen mit einem kurzen Hinblick auf die neue
Miſſion des VDA. ein, die es rechtfertigt, ein hochpolitiſches
Thema zu wählen. In dem Raum zwiſchen Verſailles und
Mos=
kau, zwiſchen Frankreich und Rußland liegen unſere Gefallenen
begraben, hier liegt unſer Schickſal, liegen unſere
Zukunftsauf=
gaben. An Hand einer Sprachenkarte verbreitete ſich der Redner über
die geopolitiſchen Grenzen Mitteleuropas zwiſchen Rhein, Weichſel
und Donau, über die durch Intexeſſenverträge ungeſund
abgegrenz=
ten Staaten Südoſt=Europas uſw. Inſtruktive Rückblicke in die
deutſche Geſchichte beweiſen die Unmöglichkeit der willkürlichen
Grenzziehung. Die Staaten, deren Abgrenzung heute
Einfalls=
tore ins deutſche Gebiet bilden, ſind ſchickſalhaft verbunden mit
dem deutſchen Volk. Deutſche Sprachgebiete und deutſcher
Kultur=
boden reichen weit hinein ins Baltikum, ebenſo wie in die Grenz=
Bunker Abend im Saalbau
zugunſten des Winkerhilfswerks.
Der Große Saal im Suädtiſchen Saalbau wollte
kaum reichen für die große Zahl der Gäſte, die ſich geſtern abend
zu dem „Bunten Abend” eingefunden hatten, der zugunſten
des Winterhilfswerks veranſtaltet wurde. U. a. ſah man den
Gauamtsleiter des Winterhilfswerks, Bürgermeiſter Haug,
und als Vertreter des Oberbürgermeiſters ſeinen Adjutanten,
Pg. Reuter.
Den Führer durch die bunte und abwechſlungsreiche
Pro=
grammfolge des Abends machte Rudi Morgani, — wir
wollen das Incognito ſeines Künſtlernamens wahren, da er
ſelbſt es nicht gelüftet hat! Er hatte — wie er in ſeinen
Be=
grüßungsworten ſagte — es ſich zur Aufgabe gemacht, die
An=
weſenden „geſund zu beten” und bat nachdrücklichſt,
Verſtim=
mungen und Sorgen vorher an der Garderobe abzugeben. Daß
man dieſer Aufforderung nachgekommen war, dafür zeugte die
ausgezeichnete Laune, die bald von der Bühne in den
Zu=
ſchauerraum überſprang. Es gab aber auch für Auge und Ohr
genug des Schönen! Die Kapelle Otto Liebehenſchel vom
Städtiſchen Tiergarten Frankfurt a. M. legte ſich mit
Tempera=
ment ins Zeug, begleitete die tänzeriſchen und geſanglichen
Dar=
bietungen und ſpielte zwiſchendurch flotte Märſche, Walzer und
Ouvertüren Frl. Mimy Morlay, Sopran, ſang Zärtlich=
Gefühlvolles wie Meher=Helmunds Bumenlied und das
luſtig=
ſchnippiſche Lied der Briefchriſtel aus Zellers „Vogekhändler”
und mußte ſich nach dem ſtarken Beifall auch zu einer Zugabe
entſchließen. Desgleichen kam auch Hilde Wolff=Zoll mit
ihrer Tanzgruppe nicht darum herum, einige ihrer Darbietungen
zu wiederholen. Da ſah man ſchneidig=ſoldatenmäßige Tänze,
wie den Auftakt und Schlußakt, einen ganz beſonders
humor=
vollen Bauerntanz; die Kleinen tanzten ganz reizend das
Menuett aus dem Don Juan. Hilde Wolff=Zoll ſelbſt trat
mit einigen Soli hervor: orientaliſierend im Schwertertanz und
„Tauſend und einer Nacht” und derb grotesk in der luſtigen
Purzel=Humoreske. Mit zweien von ihren Schülerinnen
ver=
einte ſie ſich zu einem Trio in der ſehr hübſch beſchwingten
„Aufforderung zum Tanz”,
Dazwiſchen gabs wieder ganz andre Dinge zu ſehen: zum
Beiſpiel eine im Handumdrehen hingeworfene ſtimmungsvolle
Landſchaft, die der Schnellmaler Scarto auf die Leinwand
zauberte, und die vielſeitigen, überraſchenden Jonglierkünſte
Syleſtros. Tadelloſe Körperbeherſchung, Kraft und
Ge=
wandtheid konnte man an den 3 Brentanos in ihrem
Zahn=
kraftakt bewundern. Und eine Verbindung von akrobatiſcher
Leiſtung und Komik brachte die große Schlußnummer der
4 Lindners.
Rudi Morgani, der zwiſchendurch mit luſtigen
Vor=
trägen und manchem Witz zwiſchen den einzelnen Nummern
hervorgetreten war, ſprach nach Abſchluß des Programms noch
einige kurze Schlußworte. Er erinnerte an den Zweck dieſes
Abends, der nicht nur den Anweſenden ein paar frohe Stunden
vermitteln ſollte, ſondern auch dazu beitragen ſolle, Not zu
lindern, Volksgenoſſen Arbeit zu geben und ſomit im Dienſt
des großen Winterhilfswerks zu ſtehen. Dem Führer und
Reichs=
kanzler, der dieſes Werk ins Leben gerufen, galt das dreifache
Sieg=Heil, in das am Schluß der Anſprache alle Anweſenden
einſtimmten. Als Mahnung an die Brüder an der Saar erklang
darauf der Saar=Marſch.
Und dann waren die Tanzluſtigen nicht mehr zu halten,
ſie eroberten das Feld, in dieſem Fall die Tanzfläche, und
ent=
wickelten dort eine bewundernswerte Ausdauer.
Vortragsabend Dorothea Hollatz. Wir verweiſen nochmals
auf den Vortragsabend „Aus eigenen Werken” der morgen,
Dienstag, um 20.15 Uhr, im Saale der Städtiſchen
Aka=
demie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36, ſtattfindet.
Der Polizeibericht meldet:
Wer iſt der Eigentümer des Pferdes? Am 9. Oktober wurde
an der Straße Stadecken—Elsheim ein Pferd (Schimmel) an
einem Baume angebunden vorgefunden. Vermutlich wurde das
Pferd von Zigeunern geſtohlen und zurückgelaſſen. Eigentümer
oder ſonſtige Perſonen, die über die Herkunft des Pferdes
Aus=
kunft geben konnen, wollen ſich an die nächſte Polizeibehörde
wenden.
Wer kennt den Motorradfahrer? Am 22. Oktober gegen 11
Uhr wurde in der Rheinſtraße vor dem Landtagsgebäude ein
Fußgänger von einem Motorradfahrer angefahren und verletzt.
Ohne ſich um ſein Opfer zu kümmern, fuhr dieſer davon. Wer
hat Wahrnehmungen gemacht? Kann das Kennzeichen des
Motorradfahrers angegeben werden? Sachdienliche Mitteilungen
erbittet die Kriminalpolizei, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 29a
länder öſtlich, ſüdlich und ſüdöſtlich Deutſchland. Deutſchland hoe
das zu lange vergeſſen. Erſt unſere Feldgrauen, die der Wen”
krieg auf alle Schlachtfelder warf, erkannten wieder überall fag
daß, wo ſie auch hinkamen. Deutſchverwandtes ihnen begegnete.
S=
ward es richtig, was Schauwecker ſagte, wir mußten den Krifſ
verlieren, um die Nation zu gewinnen. Die Ueberwindung do
Materialismus und des Liberalismus durch den
Nationalſoziß=
lismus brachte uns weiter vorwärts. Er bewies uns, daß
Volk die Grundlage des Staates iſt, daß nicht der Staat Selle
zweck iſt. Was den Nationalſozialismus weſentlich unterſcheiſt
vom Fascismus Italiens, dem der Staat Selbſtzweck iſt. N9
der Staat, der das Volk, als ſtaatsbildenden Faktor anſiel
kann auf die Dauer Beſtand haben. Der Oſtvaktplan n
ſeinen Grenzgarantien kann kein anderes Endziel haben, ag
Polen und Deutſchland zum Schauplatz kommender Kriege
machen. Darum kann die deutſche Regierung einem ſolchen Oe
paktplan niemals zuſtimmen. Die Geſtaltung des mitteleurn
päiſchen Raumes muß andere Wege gehen und andere Zieu
haben. Die Politik Deutſchlands iſt völkiſch gegründet, die
Fran=
reichs und ſeiner Bundesgenoſſen imperialiſtiſch. Unſer Ziel miu
ſein, eine Löſung zu finden, die die Spannung zwiſchen Volk un
Raum überwindet. Dazu gehört vor allem die Pflege des kulttt
rellen Zuſammenhanges mit den Auslandsdeutſchen=Gruppen, dde
Aufrechterhaltung der deutſchen Kultur=Inſtitute, der Kirchm
und Schulen in auslandsdeutſchen Sprachgebieten. Vier Fünftu
der deutſchen geographiſchen Grenzen verlaufen heute zwiſchg
Deutſchen, und Deutſche trennen uns nicht von fremdſprachigg,
Ausländern, wie es natürlich wäre. Heute iſt es ſo, daß aun
vermöge des Machſens der Bevölkerung durch Geburtenüberſchun
beſonders im Oſten und Südoſten, ein Nachdrängen der
Grem=
völker und ein Zurückweichen der eigenen Bevölkerung zu vee
zeichnen iſt. Es muß wieder ſo werden im deutſchen Volk, den
der Kinderwagen angeſehener iſt wie der Kraftwagen. D0.
Geſetzgebung des Dritten Reiches hat das richtig erkannt.
Der VDA. arbeitet heute in 91 Ländern der Erde. Seini=
Arbeit hat nichts zu tun mit der Politik des Staates, er kemim
nur Volksvolitik. An ſeiner Aufgabe ſollte und müßte das gonm
deutſche Volk mitarbeiten. Einig im Wollen und im Glaubeis
(Lebh. Beifall.)
Prof. Köſer dankte dem Redner für ſeine aufrüttelnden
Ausführungen und brachte das Volk=Heil auf den Führer um
Kanzler Adolf Hitler aus
Weiteren Muſikdarbietungen des tüchtigen
Schülerorcheſtert=
des Realgymnaſiums, das außerordentlich Gutes bot, folgtel
nochmals Geſangsvorträge der Madrigalvereinigunge
Goethes „Bundeslied” (Joh, Fr. Reichart) und
Beredtſamkeii=
von Leſſing, eine ganz köſtliche Kompoſition von Joſ. Haydn, d0.
meiſterlich geſungen wurde. — Der Tanzkreis „Volkstum urd
Heimat” brachte eine. Anzahl Volkstänze aus dem Odenwald uru
aus Norddeutſchland nach einer Auswahl von Studienrat v. d. Au
zur Aufführung und beſchloß damit ſtimmungsvoll den Reias=
A
der unterhaltenden Darbietungen. —
Aus der NSDAP.
Heute abend 8 Uhr veranſtaltet die NS. Volkswohlfahrt
Verbindung mit der NS. Aerzteſchaft im Städtiſchen Saalbau
Darmſtadt einen Vortragsabend mit dem Thema: „Fürſorg
aufbau im nationalſozialiſtiſchen Staat”. U.
ſpricht Dr. Gebhardt, der bekannte Leiter der Heilanſtalten Hoher
lychen, der Schöpfer neuzeitlicher Uebungsfürſorge. Erſcheinm
ſämtlicher Amtswalter der NSV. iſt Pflicht.
Kreisamtsleitung des Amtes für Volkswohlfahnt.
Der Reichsverband Deutſcher Rundfunkteilnehmer und ſeine
Kreisrundfunkberatungsſtellen.
Der Reichsverband Deutſcher Rundfunkteilnehmer G9R
iſt gegründet worden, um die Intereſſen der Hörerſchaſt in den
Ausgeſtaltung des Rundfunks und in der Programmgeſtaltunm
der Sendegeſellſchaften zu wahren. Es iſt eine Einrichtung, d0
jedem Hörer, beſonders aber ſeinen Mitgliedern des RDR. gro=
Vorteile vermittelt und durch ſeine Rundfunkberatungsſtell?
viele Aergerniſſe erſpart.
Eine der beſteingerichteten derartiger Beratungsſtellen iſt
du=
jenige des Kreiſes Darmſtadt, die mit vieler Mühe und Sorgfn
aufgebaut worden iſt, um den deutſchen Rundfunkhörern
dienen.
Wir rufen alle Rundfunkhörer Darmſtadts und Umgebung
auf ſowohl in ihrem eigenen Intereſſe, als auch um dieſes natte
nalſozialiſtiſche Werk weiter auszubauen und zu unterhalten da
Verband beizutreten.
Nur 25 Watt verbraucht in vielen Küchen die zu ihrer T
leuchtung dienende einzige Glühlampe. Da kann ſich die Hausfri.
freilich nicht wundern, wenn ſie bei abendlicher Küchenarbeit
hindert iſt. Die Beleuchtung mit einer ſo kleinen Lampe iſt ſell"
verſtändlich zu ſchwach und läßt an manchen Arbeitsſtellen ae
ſehr ſtörende Schatten entſtehen. Falſche Sparſamkeit iſt das.
die Küche normaler Größe gehört als Hauptleuchte eine Gll
lampe von wenigſtens 75 Watt, eingeſchloſſen in einen Opalgl
körper, damit ſie nicht blendet und ihr Licht ſich beſſer im Rad
verteilt. Wo aber Schatten auftritt, meiſtens iſt es der eig
Schlagſchatten beim Arbeiten am Küchentiſch. Herd oder Abwo/
tiſch, da ſollte eine Wandleuchte zu Hilfe genommen werden.
Hausfrau gebe im Sinne der Arbeitsbeſchaffung in
Inſtallateur durch Verbeſſerung der Küchenbeleuchtung Verdie
Den eigenen großen Nutzen wird ſie bald ſelbſt ſpüren.
Rentenzahlung beim Poſtamt Darmſtadt, Rheinſtraße.
Auszahlung der Militärverſorgungsgebührniſſe ſowie der Inval
den= und Unfallrenten beginnt in den Monaten November
März an den Hauptzahltagen um 8 Uhr.
Vereins= und lokale Veranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Chriſtengemeinſchaft Heidelbergerſtr. 14 20.15 1hN
„Chriſtus und die Völkerſeelen”, Vortrag von Pauli=Münchenn
Heſſiſche Spielgemeinſchaft.
„Der Dakkerich”
Darmſtädter Mundart=Poſſe von E. E. Niebergall.
Der „Datterich” vor ausverkauftem Haus!
Kann es für die Teilnehmer von „Kraft durch Freu
die die meiſten Pätze übernommen hatte, ein ſchöneres und 9e.
neteres Werk geben als die prächtige Darmſtädter Mundart=Pe
Der behagliche Humor und die überlegene Weltweisheil
Darmſtädter Wirtshaus=Philoſophen fanden lebhaften Wider—‟
Sie geben Befreiung von den kleinen Sorgen des Alltags”
geben in Wirklichkeit durch Freude Kraft!
Unter der bewährten Leitung von Eduard Göbel e.
ſich die Handlung flott ab. Die Beſetzung war im weſentl—
dieſelbe wie früher. Göbel erwies ſich wieder als der huf-”
volle „Datterich”, als den wir ihn ſeit Jahren kennen. Er !4
den letzten Einzelheiten der Rolle zu Hauſe, bringt viele hu4
Nuancen und ſchließt ſie zu einem einheitlichen Band zuſam.
Neben ihm ſtanden die tüchtigen Kräfte der Heſſilce
Spielgemeinſchaft, ſo die Damen Arnold,
Müller=
decker, Alt und Schopp, die Herren J. Harres, Rodenhäuſer, Sl.)
Pfeil, Groß u. a.
Nach dem ſchönen Erfolg des geſtrigen Abends wird die So
gemeinſchaft mit friſchem Mut in den kommenden Winter Be.
Da die Auswahl an Darmſtädter Mundart=Poſſen ziemtiche.
ſchöpft zu ſein ſcheint, lenken wir wiederholt den Blick au.
benachbarten Frankfurter Autoren wie Karl Malß, Si."
u. a. Ihre Luſtſpiele könnten bei größerem Rollenkreis auchlt.
Veranlaſſung zu einer Erweiterung der Spielſchar
Zufuhr friſchen, jungen Blutes geben!
Ooxen
der Hatit
Torr der Teutfcen.
Wtt
Betrachtungen zum Repräſentativkampf Südweſt—Bayern in Darmſtadt am Dienstag, 8.30 Uhr abends
in der Turnhalle am Woogsplatz.
Teilnehmer der Knirpſen=Acht können nur
ſolche Jugendliche werden, die nicht nur als
Die Meiſter im Ring.
Europameiſter,
tadelloſe Techniker in ihrer Diſziplin
Im Fliegengewicht treffen ſich
Roidl=
bekannt ſind, ſondern darüber hinaus im Ver= München und Bamberger=Mainz, ein
Weuliche Meiſter, Ralapfſpler einund inderSchule für tadelloſes kleiner, temperamentvoller Burſche, der, wenn
Benehmen Gewähr leiſten.
er mit ganzem Einſatz kämpft, durchaus die
König=Speyer und Jaſtrezembſki= Chance hat, gegen den oberbayeriſchen Meiſter
ſieger in Darmſtadt.
Frankf. ſind die erſten dieſer Acht und werden
ein Unentſchieden zu erzwingen.
Der Boxſport fängt ſo langſam an, populär
fſt werden. Das kann man am beſten an dem
wßen Intereſſe feſtſtellen, das der
Repräſenta=
ie=Boxkampf der Gaue Südweſt gegen Bayern
der allen Bevölkerungskreiſen findet. Weit über
Darmſtadt hinaus berichtet die geſamte Preſſe
um dem großen Sportereignis, das morgen
däenstag in der Woogsturnhalle
tattfindet.
Es iſt ebenfalls ein Verdienſt des
National=
o ialismus, mit eindeutiger Klarheit dem
Box=
port diejenige Stellung in der Deutſchen
Lei=
uesübung eingeräumt zu haben, die ihm gebührt.
Bei der SA., in den Schulen, bei der Polizei,
der Reichswehr uſw. wird zukünftig der
Box=
port obligatoriſch eingeführt, und, wenn auch
zeuite noch der Bürger achſelzuckend und
ver=
tandnislos dieſer mannhaften Leibesübung
ge=
gernüberſteht, es wird die Zeit kommen, da der
Ueutſche Soldat ebenſo boxt, wie auch die
Ju=
ernd ſich darin übt, in gleichem Maße wie ſie
heuute turnt, ſchwimmt und läuft.
Ueber die rein ſportliche Seite dieſer
Ver=
anſſtaltung iſt im Sportteil dieſes Blattes ſowie
n. Rundfunk von berufenen Fachleuten
genü=
zenrd geſchrieben und geſprochen worden.
Die beiden Gaue haben ihre beſten
Mann=
craften zur Stelle, Europameiſter, deutſche
Mei=
ta, Teilnehmer an der Olympiade in Los
An=
geles und andere bekannte Boxer ſtehen in den
Mei Auswahl=Staffeln.
Nur zu oft muß man feſtſtellen, daß unfertige
äimpfer in dem Ring mehr dem Borſport
Ab=
bruuch tun als für ihn zu werben. Dieſem
Miß=
tand wird mit der hier bevorſtehenden
Veran=
tultung am Dienstag begegnet.
Am Dienstag wird auch der Laie die
Be=
olachtung treffen können, daß zum Fauſtkampf
eime Vorbereitung und Körperſchulung gehört,
wie ſie wohl kaum eine andere Leibesübung im
Löwer.
zeichen Maße fordert.
Des Führers Anerkennung.
In ſeinem Buch „Mein Kampf” ſchreibt der
Führer und Reichskanzler über den Boxſport:
„.Es iſt unglaublich, was für falſche
Mei=
nungen darüber in den „Gebildeten”=Kreiſen
verbreitet ſind. Daß der junge Menſch fechten
lernt und ſich dann herumpaukt, gilt als
ſelbſt=
verſtändlich und ehrenwert, daß er aber boxt,
des ſoll roh ſein? Warum? Es gibt keinen
Sſort, der wie dieſer Angriffsgeiſt in gleichem
Maße fördert, blitzſchnelle Entſchlußkraft
ver=
lamgt, den Körper zu ſtählerner Geſchmeidigkeit
eisieht. Es iſt nicht roher, wenn zwei junge
Lrute eine Meinungsverſchiedenheit mit den
Räuſten ausfechten, als mit einem geſchliffenen
Srück Eiſen. Es iſt auch nicht unedler, wenn ein
A. egriffener ſich ſeines Angreifers mit der
Hauſt erwehrt, ſtatt davon zu laufen und nach
einnem Schutzmann zu ſchreien. Vor allem aber,
dar junge, geſunde Knabe ſoll auch Schläge
er=
tragen lernen . . ." — Gibt es eine beſſere
Ame kennung einer ſportlichen Diſziplin als
die=
ſes Werturteil des Führers?
ſicherlich auch in Darmſtadt zu gefallen wiſſen.
ferent der Reichsregier , Weidemann,
er=
klärte, er könne es ſich denken, daß dieſer Sport
zur Pflicht gemacht wird und daß in der Cchule
Ziglarski (Bantamgewicht),
der morgen abend gegen Rappſilber kämpft.
jeder Junge zum Boxen herangezogen wird.
Und als ſchließlich der Vertreter des
Reichs=
wehrminiſteriums mitteilte, daß der Boxſport in
der Reichswehr Pflicht ſei und daß es in der
Welt keine Sportart gebe, die ſo zum
Mannes=
tum erziehe, wie gerade das Boxen, das auch die
Grundlage jedes anderen Sportes in
Deutſch=
land werden müſſe — da wollte der Beifall kein
Ende nehmen. Das war endlich ein Lichtblick in
der Geſchichte des deutſchen Boxſportes.
Der Aufbau krägt Früchte.
In der Zwiſchenzeit hat ſich viel geändert.
Im Gau Südweſt hat gerade der
Amateurbox=
ſport unter zielbewußter Führung einen
unge=
ahnten Aufſchwung genommen. Dort,wo noch vor
einem Jahr einige hundert Zuſchauer verſammelt
waren, ſtehen heute Tauſende. Aus den kleinen
Sälen der Vorſtadt mußte in Frankfurt a. M.
z. B. herausgegangen werden, und bald iſt die
Zeit nicht mehr fern, wo auch der über 2400
Perſonen faſſende Saal des Zoo für dieſe Groß=
Veranſtaltungen des Gaues Südweſt zu klein
wird.
Aufbauarbeit darf aber nicht nur an einem
Ort geleiſtet werden. Bald muß da, bald dort
eine derartige Werbeveranſtaltung, wie ſie ja
dieſe Großkämpfe, immer darſtellen, eingeſetzt
werden. Und aus dieſem Grunde hat
Gaubox=
führer Dietrich=Frankfurt den
Repräſentativ=
kampf gegen Bayern am Dienstag, den 30.
Ok=
tober (20.30 Uhr), nach der Woogsturnhalle in
Darmſtadt verlegt.
Ein Genuß ſeltener Art wird das
Zuſam=
mentreffen des Europameiſters Ziglarſki=
München und des deutſchen Meiſters
Rapp=
ſilber=Frankfurt, der erſt am Sonntag
von ſeinem erfolgreichen Länderkampf der
deut=
ſchen Nationalmannſchaft in Prag wieder
zurück=
gekehrt iſt. Er ſteht natürlich, vor einer ſehr
ſchweren Aufgabe, deren Löſung kaum
vorauszu=
ſagen iſt.
Im Federgewicht kämpft der zähe
Frank=
furter Schmeltz gegen den
Franken=
meiſter Dürſchner=Schwabach. Auch
hier iſt der Ausgang völlig offen.
Im Leichtgewicht ſtehen ſich Wagner=
München und Claus=Frankfurt
gegen=
über. Claus ſollte dank ſeiner enormen
Schnel=
ligkeit ein Unentſchieden erzwingen.
Völlig offen iſt wiederum der Kampf in
der Weltergewichtsklaſſe zwiſchen Hemauer=
München und dem völlig unberechenbar
boxenden Ims=Mainz.
Ein Ereignis beſonderer Art verſpricht
das Treffen der Mittelgewichtsklaſſe zwiſchen
Hachenberger=Wiesbaden und dem
er=
folgreichen Internationalen der Bayern,
Schmittinger=Würzburg, zu werden.
Wenn Hachenberger mit der gleichen Energie
und Hingabe boxt wie gegen die großen Gegner
der letzten Zeit, dann ſollte ihm das Kunſtſtück
gelingen, für die kürzlich durch Schmittinger
er=
littene Niederlage Revanche zu nehmen.
Der Lichtblick.
Jahrelang führten die Amateurboxer in
Deutſchland ein recht beſcheidenes Daſein,
jahre=
lung kämpften die Führer und ihre Mitarbeiter
unn ſeine Anerkennung, die dieſem Sport
eigent=
ſach von jeher hätte zukommen müſſen. Tretz
aler Mißerfolge bei Veranſtaltungen arbeiteten
ſie unverdreſſen an ihrem Werk weiter in dem
Alauben; es muß doch gelingen! Und es
ge=
uung!. Nie wird man die ſtrahlenden Geſichter
der Boxführer anläßlich ihres Berliner
Kon=
greſſes am 2. April 1933 vergeſſen, als der Re=
Der Großkampf in Darmſtadk.
Den Beginn der Veranſtaltung bildet ein
Näampf der im Gau Südweſt geſchaffenen
K2nirpſen=Acht, mit der es übrigens eine
beſondere Bewandtnis hat.
Roidl= München.
Hemauer=München.
Im Halbſchwergewicht hat Joſt=
Frank=
furt Gelegenheit, zu beweiſen, daß er
tatſäch=
lich in die erſte deutſche Klaſſe aufgerückt iſt.
Er ſollte im Kampf gegen den bayeriſchen
Mei=
ſter Franz=Würzburg dem Gau Südweſt
zwei wertvolle Punkte ſichern.
Geſpannt iſt man aber auch auf den Ausgang
der Schwergewichtsbegegnung zwiſchen
Wei=
ßenberg=Wiesbaden, einem talentierten
Nachwuchskämpfer der Gauſtaffel, gegen den
Routinier Juſt= Nürnberg.
Alles in allem: die Bayern ſtarten
am Dienstag als Favoriten! An den
Kämpfern des Gaues Südweſt liegt
es, zu beweiſen, wie weit ſie in der letzten Zeit
Fortſchritte gemacht haben und ob ihre
Ergeb=
niſſe in den letzten Wochen gegen namhafte
deutſche Klaſſeleute keine Zufallzreſultate waren.
Wir haben Vertrauen zu ihnen!
Als Ringrichter iſt Sportwart W.
Weck=
bach=TSG. 46 Darmſtadt beſtimmt.
Der Reichsſportführer
hat auf Anregung der DFB.=Führers
Linne=
mann einen Pokal geſtiftet, um den die beſten
deutſchen Fußballmannſchaften alljährlich kämpfen
ſollen. Mit den Spielen, die nach Schluß der
Pflichtſpiele den unbeſchäftigten Vereinen neue
Spielmöglichkeiten erſchließen ſollen, wird
be=
reits in dieſer Saiſon begonnen werden,
Unſer Schwimmſport hat gegen die
Vor=
kriegsjahre ſtark nachgelaſſen. Auf den
früheren Olympiſchen Spielen waren
un=
ſere Schwimmer im Kunſtſpringen und im
Bruſtſchwimmen nicht zu ſchlagen. Bei den
Olympiſchen Spielen 1932 in Los Angeles
endeten von unſeren Vertretern zwei an
vierter und zwei an fünfter Stelle.
Viel=
leicht geht es uns 1936 bei den Olympiſchen
Spielen in Berlin beſſer. Es werden heiße
Kämpfe werden, hört man doch bereits von
immer neuen japaniſchen Rekorden. Es
muß intereſſant ſein, ſo die verſchiedenen
Raſſen miteinander kämpfen zu ſehen. Kein
Sportanhänger ſollte verſäumen, zu den
Olympiſchen Spielen zu fahren, denn
ſo=
bald wird kaum jemand mehr die
Gelegen=
heit haben, der Welt Beſte kämpfen zu
ſehen. Wir haben es leicht gemacht. Es
kann jeder Sportfreund zu den Olympiſchen
Spielen fahren, der die Ferienmarken des
„Darmſtädter Tagblatt” ſammelt.
Vergeßt nicht, daß die Ferienmarken auch
käuflich zu erwerben ſind bei der
Geſchäfts=
ſtelle, den Botenfrauen und Agenturen.
Ausſcheidungskegeln
e eile nerliaunf dunfien
Der erſte 100=Kugelkampf zum
Ausſcheidungs=
kegeln wurde am Samstag und Sonntag auf den
Bahnen des Kegelſporthauſes zu Ende geführt
und gleichzeitig der 2. Lauf, ebenfalls ein 100=
Kugelkampf, begonnen. Mit dieſem zweiten
Kampf hat auch die bereits erwartete
Verſchie=
bung innerhalb der Tabelle eingeſetzt, jedoch iſt
es den bis jetzt Geſtarteten noch nicht gelurgen,
den Tabellenführer, Thümmel, zu erreichen.
Thümmel hat auch im 2. Lauf bewieſen, daß er
augenblicklich ſich in blendender Form betindet,
und daß in der Meiſterſchaftsfrage ſtark mit ihm
zu rechnen iſt. Im übrigen ſei geſagt, duß
durch=
weg recht zufriedenſtellende Reſultate erzielt
wurden, lediglich einige erprobte Kämpfer, die
bisher immer mit guten Leiſtungen aufgewartet
haben, zeigten ſich bis jetzt nicht don ihrer beſten
Seite. Vielleicht iſt das Verſagen darauf
zurück=
zuführen, daß in dieſem Jahre erſtmalig das
Aus=
ſcheidungskegeln nur auf den Bahnen des
Kegel=
ſporthauſes ausgetragen wird, während in
frühe=
ren Jahren zur Austragung dieſes Kampfes
ver=
ſchiedene Bahnen in Anſpruch genommen
wur=
den. Immerhin ſteht zu erwartzu, daß bis zum
Schlußkampf die Tabelle ſich noch ſo verſchieben
wird und es auch dem einen ooer anderen
Ke=
gelbruder, der bisher verſagte, gelingen wird,
ſich noch in die Reihen der Beſten einzugliedern.
Die Ergebniſſe vom Sumstag und
Sonn=
tag lauten:
Männer, 100 Kugellauf: Thummel 554 Holz,
Becher 539, Bangert 537, Eigenbrodt 535. Grün
533, Schmidt, Ludw. 523, Berg 521, Sattler 517,
Müller 509, Belz 508, Jakob 506. Feldmann 503,
Wagner 503, Joſt 503, Dahlem 502, Kern 502,
Horn 501 Holz.
Senioren, 100=Kugellauf: Frank 545 Holz,
Harres 471 Holz, Andres 461 Holz.
Tpouttsebertafaſatdel i Taddeft
8
Die Zußball Ergebniſſe.
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele.
Gau Südweſt.
Saar 05 Saarbrücken — FC. Kaiſerslautern 4:1,
Wormatia Worms — FSV. Frankfurt a. M. 8:1,
Boruſſia Neunkirchen — Spfr. Saarbrücken 2:1,
Eintracht Frankfurt — Kickers Offenbach 2:1,
F.=K. Pirmaſens — Union Niederrad 4:0.
GauBaden: VfL. Neckarau — SV.
Wald=
hof 0:2, Phönix Karlsruhe — Mannheim 08 3:2,
1. FC. Pforzheim — VfR. Mannheim 2:2.
Gau Württemberg: VfB. Stuttgart —
SV. Göppingen 7:2; Spfr. Stuttgart — SSV.
Ulm 1:1; Spfr. Eßlingen — SC. Stuttgart 2:2;
Union Böckingen — SV. Feuerbach 1:0.
Gau Bayern: Wacker München — 1. FC.
Nürnberg 1:0; Sppg. Fürth — Bayern München
3:1; Sppg. Weiden — ASV. Nürnberg 7:4;
Jahn Regensburg — Schwaben Augsburg 0:3.
Gau Nordheſſen: Sppg. Langenſelbold — V.
f. B. Friedberg 3:3; Spielv. Kaſſel — Kurheſſen
Kaſſel 5:2; Boruſſia Fulda — Sport Kaſſel 5:1;
Hanau 93 — Heſſen Hersfeld 2:1.
Gau Mittelrhein: Mülheimer SV. — Kölner
CfR. 1:0; Bonner FV. — Sülz 07 2:0:
Köl=
ner SC. 99 — Weſtmark Trier 2:1; 1. FC. Idar
— VfR. Köln 0:2.
Privatſpiele.
Phönix. Ludwigshafen — VfB. Mühlburg
(Sa.) 1:6: Eintracht Kreuznach — Karlsruher
FV. 7:2; Wacker Halle — 1860 München 4:1;
CA. Paris — FC. 05 Schweinfurt (Sa.) 1:3;
FC. Rouen — FC. 05 Schweinfurt 1:1.
Fußball im Reich.
Gau Oſtpreußen (I): V. f. B. Königsberg —
Pruſſia Samland 4:5; Polizei Danzig —
Ge=
dania Danzig 2:1; II.: Hindenburg Allenſtein
— SV. Inſterburg 7:1; York Inſterburg —
Ma=
ſovia Lyck 2:1; Tilſiter SC. — Raſtenburger
SV. 3:2; Sturm Lauenburg — Hertha
Schnei=
demühl 2:1.
Gau Pommern: VfB. Stettin — Polizei
Stettin 4:4: Stettiner SC. — Preußen Stettin
2:1: VfL. Stettin — Comet Stettin 2:4,
Gau Brandenburg: Union Oberſchöneweide
FC. Guben 2:1; Viktoria 89 — Hamburger
SV. (Geſ.=Sp.) 2:0: Spandauer SV. —
Berli=
ner SV. 92 (Geſ.=Sp.) 0:5; VfB. Pankow
Hertha (Geſ.=Sp.) 1:2.
Gau Schleſien: Vorw. Breslau — FV. 06
Breslau 2:1: Spvg. 02 Breslau — Schleſien
Haynau 2:4: Deichſel Hindenburg — Hertha
Breslau 1:1: SV. Beuthen 09 — FC. Schalke 04
(Geſ.=Sp.) 1:4.
Gau Sachſen: In Dresden: Städteſpiel
Dres=
den — Berlin 0:0; VfB. Leipzig — Polizei
Chemnitz 1:0; VfB. Glauchau — Wacker Leipzig
2:2: SC. Planitz — Fortung Leipzig 2:2.
Gau Mitte: 1. SV. Jena — Sportfr. Halle
2:0: SC. Erfurt — Viktoria 96 Magdeburg 2:2;
Spfr. Dresden — Krick./Vikt. Magdeburg 6:3.
Gau Nordmark: Polizei Hamburg — FC. St.
Pauli 2:3; Vikt. Hamburg — Eimsbüttel 2:2;
Polizei Lübeck — Holſtein Kiel 1:3; Boruſſia
Kiel — Union Altona 3:2.
Gau Niederſachſen: SV. 96 Hannover —
Ko=
met Bremen 9:3; Vikt. Wilhelmsburg —
Ar=
minia Hannover 1:6: Bremer SV. — Eintracht
Braunſchweig 3:3; SV. 1911 Algermiſſen —
Han=
nover 97 2:3.
Gau Weſtfalen: SV. Höntrop — Preußen
Münſter 1:1; Vikt. Recklinghauſen — Sppg.
Herten 0:3: Hüſten 09 Rot=Weiß Oberhauſen
(Geſ.=Sp.) 1:4.
Gau Niederrhein: VfL. Benrath — Schwarz=
Weiß Eſſen 2:1; Boruſſia Gladbach — Fortuna
Düſſeldorf 0:1; Hamborn 07 — FV. 08
Duis=
burg 2:1; Preußen Krefeld — Rheydter SV. 2:3.
In den ſüddeutſchen und ſüdweſtdeutſchen
Fuß=
ballgauen herrſchte am Sonntag recht lebhafter
Betrieb. Im Gau Südweſt war der
füh=
rende Ludwigshafener Phönix ſpielfrei, in
einem Freundſchaftsſpiel bezog er am Samstag
zu Hauſe durch den VfB. Mühlburg mit 1:6
eine ſchwere Niederlage. Die punktgleichen
Ta=
bellenzweiten, FK. Pirmaſens und Union=
Nie=
derrad, ſtanden ſich in Pirmaſens gegenüber.
Der Frankfurter Liga=Neuling bezog dabei eine
weitere Niederlage, die Pfälzer gewannen mit
4:0. Auch ſonſt fehlte es im Gau nicht an
Ueberraſchungen. Der FSV. Frankfurt wurde
in Worms von Wormatia mit 8:1 beſiegt,
wo=
bei die Höhe des Ergebniſſes den Leiſtungen der
Frankfurter nicht gerecht wird. Eintracht
Frank=
furt landete im vierten Spiele ihren erſten
Sieg, der Gaumeiſter Offenbacher Kickers wurde
knapp und glücklich mit 2:1 bezwungen. Mit
dem gleichen Ergebnis fertigte Boruſſia
Neun=
kirchen die Saarbrücker Sportfreunde ab. Der
FC. Kaiſerslautern wurde in Saarbrücken vom
Neuling Saar 05 mit 4:1 bezwungen.
In Baden kamen nur drei Spiele zum
Austrag. Der Gaumeiſter Waldhof blieb auch
in ſeinem fünften Spiele ungeſchlagen mit
einem 2:0 beim VfL. Neckarau ſetzte er ſich an
die Spitze der Tabelle, gefolgt vom ſpielfreien
Freiburger FC. Der FC. Pforzheim verlor
auf eigenem Platze gegen den VfR. Mannheim
durch ein 2:2 einen Punkt, er bleibt aber
wei=
ter ungeſchlagen. Phönix Karlsruhe bezwang
den Neuling Mannheim 08 knapp mit 3:2.
In Württemberg konnte der Gaumeiſter
Union Böckingen durch einen knappen 1:0=Sieg
über den SV. Feuerbach zu den ſpielfreien
Stuttgarter Kickers auf dem erſten Platz
auf=
ſchließen. Die an letzter Stelle ſtehenden
Stutt=
garter Sportfreunde nahmen dem SSV. Ulm
durch ein 1:1 einen Punkt ab. Ein
Unentſchie=
den rettete auch der an vorletzter Stelle ſtehende
Neuling Sportfreunde Eßlingen mit 2:2 gegen
den Stuttgarter SC. Der ſtark zurückgefallene
VfB. Stuttgart erfreute ſeine Anhänger durch
ein 7:2 gegen den Neuling Göppingen,
In Bayern haben ſich Sppgg. Fürth und
Wacker München an die Tabellenſpitze geſetzt.
Die Münchener bezwangen den bisher
führen=
den „Club” mit 1:0. und die Fürther, waren
über den deutſchen Altmeiſter Bayern München
mit 3:1 erfolgreich. Ueberaſchend kommt der
7:4=Sieg des Neul.ngs Weiden über den ASV.
Nürnberg, während Jahn Regensburg eine
wei=
tere Niederlage erlitt, die Jahn=Leute wurden
zu Hauſe von Schwaben Augsburg 3:0
be=
zwungen.
In Nordheſſen verteidigte der führende
Gaumeiſter Boruſſia Fulda ſeine Poſition durch
einen 5:l=Sieg über den Tabellenletzten, Sport
Kaſſel. Von den beiden Tabellenzweiten konnte
ſich nur Hanau 93 mit einem 2:1 über Heſſen
Hersfeld durchſetzen, während der VfB.
Fried=
berg bei dem Neuling Langenſelbold mit 3:3
einen Punkt verlor. Im Kaſſeler Lokalkampf
zwiſchen Spielverein und Kurheſſen behielt der
Spielverein mit 5:2 die Oberhand.
Der VfR. Köln konnte auch ſein ſechſtes Spiel
gewinnen und damit die Spitze im Gau
Mittelrhein verteidigen. Diesmal ſiegten
die Kölner beim Neuling in Idar mit 2:0. Die
drei Nächſtplacierten wurden aber ſämtlich
ge=
ſchlagen. Der Kölner CfR., wurde vom
Gau=
meiſter Mülheim 1:0 bezwungen, Weſtmark
Trier wurde in Köln vom SC. 99 2:1
geſchla=
gen, und Sülz erlitt in Bonn eine 2:0=
Nieder=
lage durch den dortigen FV.
Einkrachts erſter Sieg.
Kickers Offenbach mit 2:1 (1:0)
eilien.
Die Zuſchauerzahlen in Frankfurt halten
ſich zurzeit in recht achtbarer Höhe. Dem Kampf
zwiſchen dem Altmeiſter Eintracht und dem
Gaumeiſter Kickers Offenbach wohnten am
Sonntag am Riederwald 8000 Zuſchauer bei.
Sie erlebten einen recht intereſſanten und
ab=
wechſelnden Kampf, der mit einem an ſich
glücklichen Sieg der Eintrachtler endete. Die
Offenbacher hatten am rechten Flügel Grebe—
Kühnle ſtehen, da Eintracht ihren geſperrten
linken Verteidiger Stubb durch Dietrich
er=
ſetzt hatte. Der unverwüſtliche Ehmer nahm
ſchon in der 3. Min, eine Vorlage Lindners
auf und jagte den Ball unhaltbar ins Netz.
Die Offenbacher hatten in der erſten Halbzeit
mehr vom Spiel, und die Hintermannſchaft der
Riederwälder mußte manche brenzliche Situation
klären. Eine zweite Torgelegenheit konnte
Eintracht nicht verwerten. Ein von Neidel
verſchuldeter Elfmeter wurde von dem
aus=
gezeichneten Offenbacher Hüter Wenzel
ge=
halten. Gleich nach Halbzeit kamen die
Offen=
bacher zum Ausgleich. Meid ſchoß nach
ſchönem Zuſammenſpiel mit Gerth den Ball
aus dem Hinterhalt ins Netz. Das Spiel war
nun 15 Min. lang hart und ſpannend. Dann
gewann Eintracht etwas Oberwaſſer und im
Anſchluß an die fünfte Ecke, die Lindner gut
hereingab, lenkte der junge Rechtsaußen
Diefenbach den Ball ins Netz. Im Reſt
des Spieles waren auf beiden Seiten Glück
und Pech gleich verteilt. Eintrachts Stützen
waren Riefel, Ehmer und Leis, bei Offenbach
zeichneten ſich neben dem glänzenden Torwart
Wenzel die Stürmer Kühnle und Keck aus.
Wittmann=Rödelheim leitete den Kampf gut.
Boruſſia Neunkirchen — Sporkfreunde
Saarbrücken 2:1 (0:1).
Vor 2000 Zuſchauern landeten die
Neun=
kirchener Boruſſen einen glücklichen Sieg. Die
Saarbrücker hatten in der erſten Halbzeit mehr
vom Spiel, es gelang ihnen aber nur eine
Minute vor Halbzeit durch ihren neuen
Mittel=
ſtürmer Fuchs der Führungstreffer.
Sieben Minuten nach Halbzeit kam Boruſſia,
mit dem Wind im Rücken, durch einen Strafſtoß
von Theobald zum Ausgleich. In den letzten
10 Minuten drängten die Boruſſen, aber erſt ein
von dem linken Saarbrücker Verteidiger
verſchul=
deter Elfmeter, den Theobald verwandelte,
er=
gab den Endſtand des Spiels. Bei Saarbrücken
gefielen Tormann Pletſch, Verteidiger Hans und
der Linksaußen Seither. Bei Neunkirchen war
Tormann Müller gut auf dem Poſten. Der rechte
Verteidiger Maus und der rechte Läufer
Schnei=
der waren nach ihm die beſten Leute, der Sturm
dagegen ſpielte ſchwach. Müller=Frankfurt leitete
als Schiedsrichter korrekt.
Schwere Schlappe des FSB.
Frankfurk.
Wormakia Worms ſiegt 8:1 (3:1).
Die Wormſer beſtätigten in dieſem Spiel ihre
augenblicklich gute Form. Das Ergebnis iſt
aller=
dings irregulär, die Frankfurter zeigten anfangs
ein gutes Spiel und nur zwei Unbeſonnenheiten
ihres Verteidigers Schreiber, die den Platzherren
zwei Tore einbrachten, brachten die Mannſchaft
aus dem Gleichgewicht. Der Sieg der Wormſer
iſt aber verdient. Worms diktierte anfangs das
Spiel und in der 15. Minute ſtand es durch den
Rechtsaußen Zimmermann 1:0. Wohl glich
Ha=
derer zehn Minuten ſpäter aus, in der 32. Min.
verſchuldete aber Schreiber an Gölz einen
Elf=
meter, den Gölz ſelbſt verwandelte. Ein Foul
Schreibers außerhalb des Strafraums ergab
wie=
der durch Gölz, der den Strafſtoß verwandelte,
in der 37. Minute den dritten Treffer. Gleich
nach der Pauſe ſtand es durch Fath 4:1, und nun
waren die Frankfurter geſchlagen. Sie ſpielten
ungenau und wurden nur hin und wieder der
ſicheren Abwehr und Deckung der Wormſer
ge=
fährlich. In der 15. und 19. Minute ſchoß der
Wormſer Halblinke Buſam zwei weitere Tore,
Fath fügte in der 22. Minute einen weiteren
Treffer an, und eine Minute vor Schluß war es
wieder Buſam, der den achten und letzten
Tref=
fer erzielte. Becker=Ludwigshafen leitete den
Kampf gut.
Saar 05 Saarbrücken —
FC. Kaiſerslaukern 4:1 (2:2).
Unions zweike Niederlage.
SK. Pirmaſens — Union Niederrad 4:0
Nach der hohen Niederlage in Saarbrücken
mußten die Niederräder erneut eine hohe
Schlappe hinnehmen. Ganz ſo leicht, wie das
Ergebnis beſagt, gewannen allerdings die
Pfäl=
zer nicht. Union verlor verdient, ihre beſten
Leute waren die Verteidiger Bonfig und
Kol=
ter, Mittelläufer Müller und Pflug im Sturm.
Johanneſſen und Hergert, die beſten Leute der
Pfälzer, waren immer gut bewacht. Pirmaſens
ging in der 15. Minute durch Lutz in Führung.
Der gleiche Spieler erhöhte in der 10. Minute
der zweiten Halbzeit auf 2:0, und durch Meier
fielen in der 35. und 37. Minute die letzten
Treſ=
fer. Union, die Verteidigungsſpiel mit ſchnien
Durchbrüchen und langen Schüſſen bevonugte,
zwang Pirmaſens zur Hergabe des ganzen
Köſe=
nens. Bauer=Saarbrücken leitete vor 3000 Zu
ſchauern gut.
Zwei Favoriten=Siege in Südheſſen.
Pol. Darmſtadt — Norm. Pfiffligheim 6:1 (3:1)
FC. Egelsbach — A.=O. Worms . . . 6:0 (2:0)
SpVgg. 04 Arheilgen — Vikt. Urberach 1:1 0:0) Hoher Aongereng doer Kormaniiin.
V.f. R. Bürſtadt — Olympia Lorſch . . 1:1 (0:1)
Die Bezirksklaſſe Südheſſen verzeichnete von
ſechs anberaumten Begegnungen nur vier
Tref=
fen; die Spiele in Pfungſtadt — 98 Darmſtadt
und in Walldorf gegen Haſſia waren abgeſetzt.
Erwartungsgemäß konnte der vorjährige
Mei=
ſter Polizei Darmſtadt auf eigenem Platze den
Leuten aus der Wormſer Vorſtadt eine
Nieder=
lage beibringen; daß ſie aber ſo hoch ausfallen
würde, hatte man wohl nicht angenommen. Die
von uns ſchon mehrfach ſkizierte Schwäche in
der Hintermannſchaft Normannias, trat heute
beſonders in Erſcheinung.
Das Treffen Germania Pfungſtadt — SV. 98
Darmſtadt wurde abgeſetzt, da in Pfungſtadt
der Spieler Gerling von den Germanen, der ſich
vor 14 Tagen eine Verletzung zugezogen hatte
und an deren Folgen unglücklicherweiſe verſtarb,
zu Grabe getragen wurde. Aus dem gleichen
Grunde war auch auf Antrag Dieburgs, das
Spiel Viktoria Walldorf — Haſſia Dieburg
ab=
geſetzt worden: Dieburg als Gegner jenes
tra=
giſch verlaufenen Treffens in Pfungſtadt ließ es
ſich nicht nehmen, mit ſeiner ſchmerzlich
berühr=
ten kompletten erſten Mannſchaft und dem
Ver=
einsführer an dem Begräbnis Gehrlings
teil=
zunehmen.
Die beiden Gegner auf dem „Arheilger
Mühl=
chen” trennten ſich unentſchieden, da es die
Platz=
beſitzer nicht verſtanden, den herausgeholten
Vorſprung von 1:0, der ihnen 3 Minuten vor
Schluß wieder entriſſen wurde, zu halten.
Der Tabellenführer Egelsbach hat ſein
Tor=
konto gegen A=O. Worms mit weiteren ſechs
Treffern erhöht, ohne ſelbſt einen Gegentreffer
hinnehmen zu müſſen. Die Wormſer waren doch
nicht der erwartete ſtarke Gegner.
Im „Lokaltreffen” Bürſtadt—Lorſch trennte
man ſich ebenfalls mit einem 1:1 unentſchieden.
Die Tabelle nach dem 28. Oktober:
Pol. Darmſtadt -— Normannia
Pfiffligheim 6:1 (3:1).
Mik einer ſeinen Leiſtung
wartete geſtern der Sturm des Südheſſen=
Meiſters auf und im Verein mit der untadelig
abwehrenden und vorzüglich aufbauenden
Hintermannſchaft gelang es ſeiner klugen
An=
griffsweiſe die Deckung der Gelbſchwarzen
Wormſer Vorſtädter, dank ihrer eigenen
unver=
änderten Taktik, überzeugend zu ſchlagen. Dies
war das hervorragendſte Merkmal dieſes
Spieles, das in Darmſtadt ſtarke Reſonanz
ge=
funden hatte. Mit Recht. Die Gäſte ſtanden
an 2. Stelle und die Polizeielf hatte bisher
nicht gerade Großartiges im Angriff
zuwege=
gebracht.
1500 Zuſchauer ſahen jedoch fußballeriſch
ſchöne Momente
und in Enzler=Darmſtadt einen energiſchen
und ſicheren Unparteiſchen.
Die Mannſchaften ſtanden zum Teil
etwas verändert in folgenden Reihen:
Polizei: Klein; Balſer, Bönſel; Kaſpar,
Matthes, Kauffmann; Göbel, Seipp, Dumont,
Pfeiffer, Becker.
Normannia: Loch; Mehlmann, Keim;
Wenzler, Braun, Harbauer; Gernsheimer, Buſch,
Barth, Raguet, Dören.
Mit ihrem „Haus=Schlachkplan”
kamen die Gäſte nach Darmſtadt und ſie
glaub=
ten mindeſtens nicht punktlos zurückzukehren.
Schon vom Anſtoß der Rheinheſſen weg
for=
mierten ſie ſich entſprechend und obwohl die
Grünen heute mit erfreulichem Eifer, Einſatz
und wechſelnden Angriffsarten begannen, lief
der grüne Sturm immer wieder in die
Ab=
ſeitsfalle der auf einer Linie ſtehenden
Gäſte=
abwehr. Der Normannenſturm ſetzt mit
flot=
ten Flügelattacken dagegen, beſonders
Gerns=
heimer gefällt durch ſeine geſchickte Ball= und
Mann=Behandlung. Aber die grünen
Defenſiv=
reihen verſtehen ſich prächtig und die
groß=
gewachſenen Backs machen alle gut gemeinten
hohen Flanken ungefährlich. Den zunächſt
lümmerlichen Reſt erledigt Klein in ruhiger
Manier.
Ganz unverkennbar entwickelt ſich nun
all=
mähliche Ueberlegenheit der Platzelf, kaum
gelangen die gegneriſchen Stürmer in den
Strafraum, da die Läuferreihe rechtzeitig
zerſtört.
7 ſchöne Trefſer!
In der 15. Min. beginnt der Torſegen!
Einen Freiſtoß von der linken Seite nimmt
Dumont auf den Stiefel und der Ball flitzt
genau am Hüter vorbei ins Tor. 10 Min.
ſpäter heißt es 1:1. Nach einer mißglückten
Parade von Matthes ſetzt Raguet dem Leder
nach und paßt zu dem nach innen geſpurteten
Gernsheimer, der unhaltbar für Klein ſkort.
Kein Menſch glaubte, daß dies tatſächlich der
erſte und zugleich letzte Erfolg der Gäſte
bleiben würde.
Vom Anſtoß weg nimmt Dumont im
Straf=
raum das Leder bei Fuß und jagt es an zwei
Gegnern vorbei zum 2:1 in die Hütte. Dann hält
Klein einen placierten Schuß von Buſch.
Polizei bucht bereits die 2. Ecke, die zwar
dreimal aufs Tor gelenkt wird, doch
ſchließ=
lich ins Aus landet. Den 1. Eckball der Gäſte
holt Klein herunter.
Das letzte Tor vor der Pauſe war eine
gemeinſame Leiſtung: Becker gab zu Pfeiffer,
der zwei Mann umſpielt und uneigennützig
an den ſchußfertigen Dumont paßt. Kurz vor
Seitenwechſel erzielt Polizei ihren 3. Eckbal,
der neben dem Pfoſten ins Aus verlängert
wurde.
Das 4. Tor 4 Min. nach der Pauſe war
auf Paß von Seipp ein Alleingang von Pfeiffer.
Lots Salzſäulen ſtanden nicht feſter als die
Gäſteabwehr angeſichts dieſes wendigen
Au=
griffs. Die Grünen dominieren ganz deutlich,
ſie überſpielen jetzt ſtändig die „Abſeits”=
Formation der Gäſte, nur ſtarkes Pech
ver=
hindert zunächſt weitere Erfolge von Becker,
Seipp. Pfeiffer, Göbel und Dumont. Ein pagt
Mal kommt Beſuch zu Kleins Heiligtum. Er.
wehrt zur 2. Ecke der Gelbſchwarzen und bost
die Hereingabe ins Feld hinaus.
Die Gäſtedeckung wird unter dem ſtändigen
Druck allmählich weich. In der 12. Min ſchließt
Göbel eine überlegte Aktion mit Seipp zum
5:1 ab, und ſchon wieder ſind die Grünen da,
auf der Torlinie rettet ein Gäſteverteidiger i0
letzter Sekunde. Doch in der 16. Min. flant
Becker in die Mitte, wo Seipy den Bal hoch
auf die Spitze nimmt und über Loch zum
6:1 verbeſſert. Ein von den Gäſten auge=
Saarbrücken trat zu dieſem Spiel komplett,
aber mit umgeſtellter Mannſchaft an. Die
Vor=
nahme Zeimets in den Sturm und die
Zurück=
ziehung Zaches in die Läuferreihe erwies ſich als
geſchickter Griff, denn der Sturm bekam mehr
Schlagkraft und Zeimet brachte ſeine
ſchußgewal=
tigen Nebenleute gut ins Spiel. Dazu kam, daß
die ohne ihren Stürmer Zängry antretenden
Pfälzer, über eine auffallend ſchwache Deckung
verfügten. Ueberraſchend ſchwach waren Tormann
Gebhardt und der Verteidiger Konrad. Der
Rechtsaußen Markert kam nur ſelten zum Schuß.
Kaiſerslautern lag anfangs im Angriff, in der
35. und 43. Minute ging aber Saarbrücken durch
Deutſch mit zwei Toren in Führung. Gleich nach
der Pauſe ſtand es durch den Linksaußen
Waſch=
burger 3:0, und erſt in der 21. Minute kamen die
Pfälzer, durch einen ſchönen Schuß Schneiders
zum 3:1. Der linke Läufer der Pfälzer wurde
dann verletzt und ſchied zeitweiſe aus. Zehn
Minuten vor Spielende ſchoß Meyer den vierten
Treffer der Saarländer, und zwei Minuten vou
dem Abpfiff ſtellte der vor 1500 Zuſchauern gut
amtierende Schiedsrichter Walter=Ludwigshafen
den Pfälzer Reichmann wegen Unſportlichkeit
vom Platz.
ſontag, 29. Oktober 1934
Awilltes Tor wird vom Unparteiiſchen wohl
mmFecht nicht anerkannt.
ie letzten 20 Minuten ſehen vor dem
ſormannentor bewegliche Situationen
AAder Hüter und die jetzt verſtärkte
Ver=
teswgang ſchaffen wie wild. Der Gäſteſturm
kymi noch zu zwei Eckbällen ohne vorher
old bei der Hereingabe gefährlich zu werden.
gyoem Schlußpfiff jagt Pfeiffer — um
Feuwenteilchen zu ſpät — den Ball nochmals
Mäſtetor.
Der Sieg der Polizeielf
uoo” unterſtützt durch die feſtgefrorene
Tak=
ues Gegners; dies erkannt und ſofort
ver=
woti zu haben, war der entſcheidende Faktor
dſes Treffens. Polizei konnte in der
Ab=
wo ſehr überzeugen, beſonders Kauffmann
a zlſich Mühe, zumal Matthes mehrmals recht
ühfliſſige Rückgaben probierte, aber ſonſt Reſerven 5:2.
Ein klaſſenarmes Spiel
2ig g. Arheilgen o4-Bikkoria
Averau 1.4 10.0
h-
ßas geſtern am „Mühlchen” gezeigt wurde
wmwirklich genommen rein gar nichts. Ein
ſtchrvaches Spiel beider Mannſchaften iſt
ſic lange nicht mehr gezeigt worden. Es
yuene Mannſchaft ſo ſchwach wie die andere,
ſhit das Endreſultat ganz dem Spielverlauf
urcht. Arheilgen macht z. Zt. eine ſtarke
uis durch, denn es konnte den ungefähr eine
sitilſtunde vor Schluß errungenen
Vor=
hug nicht einmal halten, und ließ ſich drei
Mvor dem Ende einen Punkt, der
viel=
moch ſehr ſchwerwiegend iſt, entreißen.
Die Mannſchaften
1M wie folgt:
ltheilgen: Körber; Barnewald, Traſer;
B Becker, Reitz; Beiſel, Treuſch, Bauer,
. Rückerich. Urberach: Frank; Braun,
ppt: Schmidt Genſert, Knapp; Rinck, Groh,
Aert, Lotz, Schwartzkopf.
s Spiel beginnt mit dem. Anſtoß
Ar=
biens, das den Wind im Rücken hat.
Zu=
nüſt herrſcht verteiltes Feldſpiel; Urberach
Im ſeine erſte Ecke erzielen, die aber
ab=
gehst wird. Arheilgen verſucht mit aller
Aſyt einen Vorſprung zu erringen, aber
Rſienich auf Linksaußen verdirbt durch Un=
Iyoſe beſten Gelegenheiten. Nur zwei Ecken,
dleißes Feld geſchickt werden ſind die
Aus=
bih Bei einem weiteren Eckball für
Arheil=
giekommt Bauer zu einem ſchönen Schuß,
dinder Tormann jedoch meiſtern kann. Ein
Shfroß für Urberach geht hart am Poſten
vißei. Arheilgen erzielt noch zwei Ecken und
eimmeiterer Strafſtoß für die Gäſte wird
hißhoch über das Tor getreten. Torlos geht
elßi die Pauſe.
ah Wiederbeginn merkt man bei
Arheil=
godaß es unbedingt den Sieg erringen will;
Rſierſich hat man Genüge getan und auf halb=
Um ggeſtellt, aber allen Angriffen fehlt der
fige Druck, die Schnelligkeit. Dasſelbe flaue
Sl wie in der erſten Hälfte nimmt ſeinen
ſigeng. Endlich in der 30. Minute gibt
Aſch, der inzwiſchen auf Rechtsaußen
ge=
men war, einen ſchönen Ball zu Bauer,
khr verpaßt, jedoch kommt das Leder zu
hierfich, der mit ſcharfem Schuß die Führung
E. Kurz darauf hat Treuſch eine
wunder=
m hance, den Vorſprung zu erhöhen, er
ſtt, aber frei vor dem Tor hoch darüber,
druch kämpft unentwegt weiter und es
ge=
ähm auch kurz vor dem Spielende den
leich zu erzielen, der ganz gerechtfertigt
Die Mannſchaften in der Kritik.
heilgen hatte ſeinen beſten
Mann=
ſttsnteil heute in der Verteidigung. Beide
ven gleichgut, Traſer ſpielte viel eifriger
1Hſ nſt. An dem einen Tor tragen ſie keine
Stle, ebenſowenig wie Körber, der ja vor
Uſte ehr ſchwere Arbeit geſtellt war. In der
Tltereihe war Reitz der beſſere, aber auch
her und Weſp ſchafften. Der Sturm blieb
re: das Schmerzenskind der Mannſchaft.
eyaſt von ſeiner früheren Gefährlichkeit ſehr
1-üingebüßt, und hatte heute genug Ge=
1Unheiten Tore zu machen; aber es war kein
%, ſondern Unvermögen.
1 i Urberach iſt vor allen Dingen der
nnn zu nennen, welcher heute zum erſten
Ue in der Mannſchaft ſtand, und ſeine
Fersrobe gut beſtand. Die Verteidigung mit
ferreihe waren eifrig, beſonders ſtach der
ſtel läufer hervor. Der Sturm war
eben=
vie bei Arheilgen, der ſchwächſte Mann=
Rtü teil.
dim Schiedsrichter leitete das jederzeit ſehr
Spiel zufriedenſtellend. Zuſchauer 500.
Ein halbes Duhend Tore
ohne Anſtrengung.
N. 03 Egelsbach — A.-9. Worms
6:0 (2:0).
Spiel war eine zahme Angelegenheit.
nunge ſympathiſche Gäſtemannſchaft zeigte
geefälliges, kurzes Paßſpiel, war auch eifrig
der Sache, jedoch nicht durchſchlagskräftig
ug. für einen kampfgewohnten Gegner wie
Aswbach. Bereits nach 10 Minuten heißt es
Die beiden Tore fielen innerhalb einer
Hutte, bei dem letzteren ließ der Hüter den
Awurch die Hände gleiten. Worms ſtrengt
mächtig an, jedoch die Egelsbacher
Hinter=
lnſſchaft macht alle eingeleiteten Angriffe der
lte; zunichte. Auf der anderen Seite
verpaß=
däe Einheimiſchen die ſchönſten
Torgelegen=
e:. Zehn Minuten nach der Pauſe heißt
100. Die Gaſtgeber haben nun keine
Veran=
uug mehr, ſich beſonders auszugeben. Ein
idelfmeter und ein ſchönes Tor des Halb=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 299
fleißig ſchaffte. Der Sturm arbeitete heute
verſtändnisvoll zuſammen und ſchoß zünftig,
nur muß ſich Becker abgewöhnen, im
entſchei=
denden Augenblick den Schiedsrichter zum
Unterbinden zu bemühen. Die vorderen Fünf
tragen an dem Sieg gleichermaßen Verdienſt
und Lob.
Die beſten Kräfte der Gäſte
— der Sturm als Mannſchaftsteil war den
rückwärtigen Reihen überlegen — waren der
rechte Sturmflügel Gernsheimer=Buſch,
Mehl=
mann in der Verteidigung und Mittelläufer
Braun, deſſen rechter Nebenmann ſpäter
un=
nötig hart eingriff. Dem Sturm fehlte vor
dem Tor der notwendige Mumm zum
placier=
ten Schuß, während die Abwehr eifrig, aber
taktiſch zu unbeweglich war. Eine „
Wunder=
mannſchaft” iſt Normannia nicht, wenn ſie auch
über ſolides Können und Eifer verfügt.
am Arheilger Mühlchen.
linken ſtellen das Endergebnis her.
Anderer=
ſeits machen die Wormſer verſtärkte
Anſtren=
gungen — vergebliche Mühe! Herr Schneider=
Niederrad hatte mit ſeinen 22 Schutzbefohlenen
ein leichtes Amt.
Vorher probierte der ſpielfreie Fußballklub
Langen einige Kandidaten für ſeine zukünftige
erſte Mannſchaft gegen die Egelsbacher
Reſer=
ven aus: 2:2 war hier das Ergebnis. Sch.
Das Derby im Ried.
V.ſ. R. Bürſtadt — Olympia Lorſch
1:1 (0:1).
Dieſes nachbarliche Lokaltreffen verfehlte
natürlich als Großkampf des ſüdlichen Rieds
auf die Fußballanhänger ſeinen Reiz nicht, und
ſo iſt es gar nicht zu verwundern, daß ſich
dies=
mal wieder ca. 1000 Zuſchauer einfanden. Sie
ſahen ein taktiſch und techniſch hochſtehendes
Spiel, wobei das Glück zuerſt den Gäſten hold
war. Bereits nach viertelſtündiger Spieldauer
ſetzte ſich der Mittelſtürmer Herdt von Lorſch
mit ſeiner Vorlage gut durch, ſein täuſchender
Schuß ging ins Netz. Lorbacher 1., der ſeine
Mannſchaft wieder verſtärkte, ſorgte mit dem
wuchtigen Verteidigerpaar Degen—Schmidt
vor=
erſt dafür, daß der techniſch ſehr gute, aber zu
ſchußſchwache Raſenſpieler=Sturm nicht zur
Gel=
tung kam. So erlebten die 400 Lorſcher
Anhän=
ger bis zur Pauſe überraſchenderweiſe einen
knappen Sieg ihrer Mannſchaft.
In der 2. Spielhälfte ging Bürſtadt mehr
aus ſich heraus, aber zunächſt war gegen das
ſtabile Lorſcher Bollwerk nicht anzukommen.
Erſt 14 Minuten vor Schluß kamen die
Bür=
ſtädter durch Gündtling zum verdienten
Aus=
gleich. Obwohl beide Stürmerreihen ſich nun
noch einmal gewaltig einſetzen, war gegen die
aufmerkſamen Schlußleute beider Parteien
nichts mehr auszurichten.
Die Lorſcher Mannſchaft iſt heute gut in
Schwung und der Punktegewinn entſprach
voll=
auf den gezeigten Leiſtungen. Lorbacher 1. paßt
ſehr gut zu ſeinem ſtabilen Verteidigerpaar.
Der ſehr bewegliche Sturm wird von Herdt
großartig geführt. Sehr ſtabil war auch bei
den Bürſtädtern die Deckung, während der Sturm
wohl techniſch brilliert, aber durch den Ausfall
von Klebex zu ſchußſchwach geworden iſt. Die
Bürſtädter müſſen danach trachten, unbedingt
wieder eine „Schußkanone” in ihre Fünferreihe
zu bekommen, ſonſt wird es ihnen nicht
ver=
gönnt ſein, in dieſer Saiſon ſo viele Tore wie
im Vorjahre erzielen. Mangold=Frankfurt=
Griesheim leitete gut.
Die Mannſchaften ſtanden: Lorſch
Gärtner; Schmidt, Degen; Adrian, Lorbacher 1.,
Albert; Wahlich, Lorbacher 2., Herdt, Angert,
Rothenheber. Bürſtadt: Gebhardt;
Gucke=
mus, Gotha; Stockmann, Schmidt, Ruh; Kratz,
Hartmann, Molitor, Emich, Gündtling. H. H.
SV. 98 Darmſtadl.
Ergebniſſe unterer Mannſchaften: III. Mannſch.
— Geinsheim I. 6:2 (2:1); V. Mannſch. — SV.
Höchſt I. 2:3 und gegen Höchſt II. 7:0; dort.
1. Jgd. — TSG. 1. Jgd. 2:0.
Aus den Kreisklaſſen.
Kreisklaſſe l.
Gruppe 2:
Vikt. Griesheim—Union Wixhauſen 2:1 (1:0)
Jahn 75 Darmſtadt—SV. Groß=Gerau 2:0 (1:0)
SV. Veiterſtadt—TSG. 46 Darmſtadt abgeſetzt.
SV. Mörfelden—Chattia Wolfskehlen abgeſetzt,
In der Gruppe 2 ſtiegen nur zwei Spiele, die
beiden anderen angeſetzten Treffen wurden
wegen SA.=Dienſtes abgeſetzt.
Die Griesheimer ließen ihrem
vorſonntägli=
chen Spiel gegen die 46er heute einen weiteren
Spielgewinn gegen die gewiß nicht ſchlechten
Unioniſten Wixhauſens folgen.
Die 75er am Ziegelbuſch haben ſich
anſchei=
nend nach der Schlappe vom vergangenen
Sonn=
tag beſonnen; ein beachtlicher 2:0=Sieg über den
ſeitherigen Tabellenzweiten kam heute heraus.
Die Eberſtädter Germanen waren ſpielfrei.
Die Tabelle nach dem 28. Oktober:
Der Tabellenzweite unkerlag
am Ziegelbuſch.
Jahn 1875 Darmſtadt — Groß=Gerau 2:0 (1:0).
Die 75er waren eindeutiger überlegen, als
das Reſultat beſagt. Sie lieferten eine ſehr
ſchöne Partie und hatten dabei wahrhaft
reich=
lich Pech. Es wäre füe ſie ein Leichtes geweſen,
ihr Torkonto zu verbeſſern, denn ein mindeſtens
5:0 hätte dem Verlauf eher entſprochen. Groß=
Gerau hat ſehr enttäuſcht. Gefallen konnten nur
Läuferreihe und Verteidigung.
Das Spiel
ſelbſt beginnt mit einem raſchen Vorſtoß der
Gäſte, welcher von der 75er Verteidigung
abge=
ſtoppt wurde. Nach ¼ſtündigem Taſten nehmen
die 75er das Heft in die Hand und waren bis
zum Schluß klar überlegen. Beide Flügelleute,
Hofmann und Lorenz, wurden gut eingeſetzt und
gaben ſehr ſchöne Flanken. Großes Pech
verhin=
derte die Torerfolge. Das 1. Tor fiel durch
einen Eckball, von Lorenz wunderbar getreten
und von Hofmann prachtvoll eingeköpft, Mitte
der 1. Halbzeit. Bei noch ſehr zahlreichen
Chan=
cen traf der Ball nicht ins Schwarze. So ſchoß
Lorenz einen Ball an die Innenkante, Steimer
an die Latte und Kahl in ausſichtsreicher
Poſi=
tion über das Tor. — Nach der Pauſe waren
die Platzbeſitzer wieder die Ueberlegenen, jedoch
das Spiel ſelbſt ſtand nicht mehr auf der hohen
Stufe der 1. Hälfte. War es in der 1. Hälfte
ruhig und in noch fairem Rahmen, ſo gerieten
nach der Pauſe beiderſeits ei ige Hitzköpfe in
Extaſe. Der gute Schiedsrichter jedoch ſchwächte
dieſe Stimmung bald ab. Das Tor der 2. Hälfte
fiel in der 75. Minute. Wieder waren es die
ausgezeichneten Flügelſtürmer Lorenz und
Hof=
mann. Erſterer gab eine Prachtflanke, die
letz=
terer noch prächtiger einſchoß. Ein Elfmeter
wurde von Lemſter ſehr ſchön gehalten.
Mit dieſem Erfolg über den Tabellenzweiten
haben die 75er ihren Anhang ſowie die
Erſchie=
nenen vollauf befriedigt. Alle gaben ihr Beſtes.
Der ſichere Etzert hat in Walter, der erſtmals
wieder mitwirkte, eine gute Stütze erhalten. Ein
Sonderlob dem alten Kämpen Mühlbach, der
den jungen im Eifer vorbildlich diente,
Reſ. 4:1 für 75. — Auf das Lokaltreffen am
kommenden Sonntag gegen TSG. 46 darf man
Ste.
geſpannt ſein.
Darmſtädker Turn= und
Spork=
gemeinde 1846.
Raſenſport=Abteilung.
Die dritte Mannſchaft der Fußballer hatte
als Gegner die Junioren von 04 Arheilgen
und ſpielte 0:0. Die Jugend weilte im
Privat=
ſpiel auf dem Stadion und verlor gegen die
1a Jgd. von SV. 98 2:0.
Die beiden Schülermannſchaften ſetzten
ihren Siegeszug ford mit den Reſultaten:
1. Schüler — 1. Schüler SV. 98 3:1 und
2. Schüler — 1. Schüler Turngemeinde
Beſ=
ſungen 1:0.
eba.
Landeskommunalbank — Städt. Sparkaſſe
4:2 (2:1).
Wenn ſich die Vertreter zweier Firmen in
einem ſportlichen Wettkampf „bekriegen” dann
verfolgt man nicht den Zweck damit, Vereinen,
die allein dazu berufen ſind, richtunggebend
für den Sport zu ſein, Konkurrenz zu machen;
nein, im Gegenteil, man erzielt dadurch eine
in zweifacher Hinſicht gute Werbung für den
Sport. Frühere Sportler, die aus
irgend=
welchen Gründen dem Sport valet ſagten,
werden wieder aus ihrer Lethargie für
ſport=
liche Belange herausgeriſſen und finden wieder
den Weg zurück zum Sport. Aber auch ſolche,
die nie mit Sport etwas zu tun hatten und
vur aus reiner Neugierde, wie ſich ihre
Berufs=
kameraden mit dem runden Leder abfinden,
die Sportſtätte betreten, verſpüren Intereſſe
und „kommen”
In dem am Samstag ausgetragenen
Fuß=
ballkampf ſah man Leiſtungen, die auch dem
eingefleiſchten Fußballer Reſpekt einflößten.
Kein Wunder: Namen wie Müllmerſtadt, Jakobi.
Girmſcheid, Wicklaus uſw. wecken Erinnerungen.
Unter frenetiſchem Beifall eines großen Troſſes
Anhänger gingen die „Kommunalen” mit 2:0
in Führung, während die manchen ſchwachen
Punkt aufweiſenden Leute von der Sparkaſſe
nur einmal durch Jakobi erfolgreich ſein
konnten. Mit einem unberechtigten
Elfmeter=
erfolg und einem weiteren Tor zog „Lakoba”
davon, doch Jakobi brachte mit einer
Energie=
leiſtung das für ſeine Farben immer noch
er=
trägliche Torverhältnis von 4:2 zuſtande. Am
nächſten Samstag ſteigt nun das „Finale
um die Bankmeiſterſchaft” zwiſchen den neulich
ſiegreichen Vertretern der
Landeshypotheken=
bank=Landesbank und dem diesmaligen Sieger
Landeskommunalbank=Girozentrale. Wer wird
das Derby gewinnen?
Tgde. Beſſungen—Olympia Hahn 5:3 (1:2).
Unter der Leitung von Schneider=Egelsbach
trafen ſich Beſſungen und Olympia Hahn zum
fälligen Verbandsſpiel. Die erſte Halbzeit, in
der Hahn das Führungstor ſchießen konnte,
brachte zuerſt eine leichte Ueberlegenheit der
Olympia, doch bald ſetzte ſich die techniſch beſſere
Spielweiſe der Beſſunger durch, ohne ſich jedoch
in Toren auszudrücken. In der zweiten Hälfte
wurde Hahn faſt ganz in ſeine Hälfte
zurückge=
drängt. Angriff auf Angriff rollte vor des
Gegners Tor, bis endlich der Bann gelöſt wurde
und Beſſungen Ausgleich und Führung an ſich
reißen konnte. Es fielen nun noch zwei Tore
für die Turner, darunter ein Elfmeter, von Ott
fein placiert. Kurz vor Schluß konnte Hahn
ein Tor aufholen und ſo das Endergebnis von
5:3 herſtellen. 2. Mannſchaften 2:2.
Die Kreisklaſſe im Odenwald.
VfL. Michelſtadt — SV. Roßdorf 4:2 (3:0).
TSG. 1877 Ober=Ramſtadt — Germ.
Baben=
hauſen 1:1. Höchſt — Schaafheim: Schaafheim
nicht angetreten.
Die Begegnung der alten Bekannten auf
dem Michelſtädter Stadion zeitigte ein wuch=
tiges und hartes Treffen, das die Platzherren
über die Gäſte mit 4:2 Toren erfolgreich ſah.
Zum Spiel Höchſt — Schaafheim ſollen nach
uns gewordener Mitteilung die Gäſte nicht
angetreten ſein; die Platzbeſitzer vereinbarten
mit der 5. Mannſchaft des SV. 98 Darmſtadt
ein Privatſpiel, das 2:3 verloren ging.
Das dritte Treffen. Ober=Ramſtadt —
Babenhauſen, wurde ebenfalls hart
durch=
geführt; man trennt ſich hier unentſchieden 1:1.
Groß=Zimmern
Michelſtadt
Höchſt
Roßdorf
Babenhauſen
Ober=Ramſtadt
Schaafheim
0
12: 6
13: 8
8: 9
14:11
9:15
13:10
5:15
8 P.
7P.
7 P.
5 P.
5 P.
4 P.
0 P.
Unenlſchieden am Schorsberg.
TSG. 1877 Ober=Ramſtadt — Germ. Babenhauſen
1:1.
Von Anfang an entwickelte ſich in Ober=
Ram=
ſtadt ein harter, ſpannender Kampf. Die Gäſte
ſtellen eine ſchnelle, etwas zu harte Mannſchaft.
Ober=Ramſtadt war jedoch im Feldſpiel meiſtens
im Vorteil, was das Eckenverhältnis 14:2
be=
weiſt. Babenhauſen ſpielte von Anfang an mit
drei Verteidigern, und dieſe Taktik bewährte ſich
auch, zumal Ober=Ramſtadt einen Elfmeter
ver=
ſchoß. Die ſchnelle, harte Spielweiſe der Gegner
ließ kein ſchönes Spiel aufkommen; es ging oft
bis an die Grenze des Erlaubten. Bei den
Ein=
heimiſchen bewährte ſich wieder die Hintermann=.
ſchaft, auch die Leiſtungen der Läuferreihe
be=
friedigten durchaus. Der Sturm zeigte nur
ver=
einzelt ſchöne Leiſtungen. Schiri Kramer=
Arheil=
gen hatte kein leichtes Amtieren, befriedigte aber
vollkommen. — Reſerven 7:2 für Ober=Ramſtadt.
Der erwarkete Sieg im Michelſtädter
Skadion.
V. f. L. Michelſtadt — SV. Roßdorf 4:2 (3:0).
In dieſem erſten Heimſpiel der diesjährigen
Spielrunde konnten die V.f.L.er vor zirka 400
Zuſchauern den wohl am ſchwerſten zu
nehmen=
den Gegner ziemlich ſicher abfertigen. Dank der
vorzüglichen Leiſtung von Schiri. Jung=
Weiter=
ſtadt ſtach das Spiel in angenehmer Weiſe von
den früheren Begegnungen ab. Die Gäſte waren
wie immer ſehr wuchtig und mit ihren weiten
Vorlagen äußerſt gefährlich. In techniſcher
Hin=
ſicht waren ſie ihrem gut kombinierenden
Geg=
ner nicht gewachſen. Michelſtadt hatte wohl zwei
Drittel des Spieles für ſich, während die
Roß=
dörfer lediglich in den erſten 20 Minuten der
2. Halbzeit, in denen ſie auch ihre Gegentreffer
anbringen konnten, zu überzeugen wußten.
In den erſten Minuten zunächſt ein Abtaſten
der Gegner, bis in der 5. Minute eine Flanke
von rechts durch den Halblinken ſchnell und
un=
haltbar zum 1:0 verwandelt wird. Durch
Ver=
wandlung eines Strafſtoßes heißt es 2 Minuten
ſpäter 2:0. Die Angriffe rollen nun präziſer
vor das Gehäuſe der Gäſte, aber dieſe paſſen
hölliſch auf. In der 16. Minute iſt der
Links=
außen ſchön durchgekommen und ſchießt durch eine
Menge Beine zum 3:0 ein. Mit dieſem Reſultat
geht es in die Pauſe. Nach der Ballfreigabe hat
Michelſtadt ſeine chroniſche ſchwache Viertelſtunde.
Der Gegner nützt dieſe Gelegenheit aus und kann
ein Tor aufholen. Kurze Zeit ſpäter kommt ein
weiter, aber gefährlicher Schuß auf das
Michel=
ſtädter Tor; der Hüter ſchlägt ihn fallend ab,
kann aber nicht verhindern, daß der Ball
lang=
ſam rollend über die Linie geht. Angeſpannt
durch die Erfolge der Gegner finden ſich die
V.f. L.er wieder und erzielen eine Ecke, die der
Halblinke zum 4. Treffer verwandelt. Um dieſe
Zeit verletzt ſich der Linksaußen der
Einheimi=
ſchen ohne Schuld des Gegners, ſo daß der
Gäſte=
verteidigung nur noch vier Stürmer
gegenüber=
ſtehen. Trotzdem diktiert Michelſtadt das Spiel
wieder etwas, aber nichts will mehr trotz beſter
Gelegenheiten gelingen, ſogar ein Elfmeter wird
vergeben. Zuvor muß ein Roßdorfer Spieler
wegen Schiedsrichterbeleidigung das Feld
ver=
laſſen. 2. Mannſchaften: Roßdorf nicht
ange=
treten.
Die Kreisklaſſe l, Gruppe 1.
Sppgg. Kleinhauſen—FV. 1919 Biblis 1:1 (1:0)
Conc Gernsheim—TSG. Biebesheim 3:1 (1:1)
Starkenb. Heppenh.—FC. 07 Bensh. 3:1 (2:0)
FV. Hofheim-Vorwärts Bobſtadt: Bobſtadt
nicht angetreten.
Die nachbarlichen Kämpfe im Ried nahmen
allgemein vor zahlreichen Zuſchauern einen ſehr
friedlichen Verlauf. Der Tabellenführer Biblis
weilte in Kleinhauſen, und obwohl Nock
und Lorbacher in der Bibliſer Mannſchaft
fehl=
ten, nahm man an, daß die Bibliſer erneut
einen Sieg an ihre Fahnen heften würden. Es
war aber nichts damit, denn Kleinhauſen hatte
vornehmlich in der Deckung erſtklaſſige Leute,
ſo daß die Bibliſer wohl ein überlegenes Spiel
lieferten, aber nur mit Glück wenigſtens einen
Punkt retten konnten. Nicht weniger als 300
Bibliſer waren ihrer Mannſchaft zu dieſem
ſchweren Spiel nach Kleinhauſen gefolgt.
Das nachbarliche Treffen Gernsheim—
Biebesheim ſtand in der Pauſe noch
un=
entſchieden, da der Biebesheimer Molter kurz
vor dem Halbzeitpfiff den Ausgleich erzielen
konnte. Die Gernsheimer gingen aber nach
Seitenwechſel beſſer ins Zeug und behielten das
gute Ende für ſich. Nicht weniger als 500
Man=
nen waren bei dieſem Lokalkampf anweſend.
Sehr ſtürmiſch waren die Zuſchauer in
Hep=
penheim, wo ſich die alten Rivalen
Heppen=
heim-Bensheim gegenüberſtanden. Obwohl es
zu einem glatten Sieg der Heppenheimer kam,
nahm das Spiel kurz vor Schluß einen ſehr
be=
dauerlichen Ausgang, da es zu regelrechten
Ausſchreitungen kam. Das Spiel ſelbſt war
ſehr temperamentvoll, und natürlich gingen die
Zuſchauer lebhaft mit. Bedauerlich, daß das
Treffen dieſes unſchöne Ende nahm.
Die Bobſtädter brachten wieder keine
voll=
ſtändige Elf auf die Beine und ſchenkten den
Hofheimern durch Nichtantreten die Punkte.
An der Tabelle hat ſich vorerſt nichts
ge=
ändert. Biblis führt nur noch mit einem Punkt
Vorſprung. Hofheim und Gernsheim ſind den
Riedleuten ſtark auf den Ferſen.
H. H.
Nr. 299
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vorrunde um den Handball=Pokal
In Bieleſeld:
Weſtfalen — Südweft 11:8 (6:5)
In Königsberg:
Oſtpreußen — Pommern . 14:11 (8:6).
In Oppeln:
Schleſien — Mitte . . . 12:10 (6:5).
In Köln:
Mittelrhein — Nordmark . 5:13 (2:6).
In Augsburg:
Bayern — Württemberg . 12:4 (7:1).
In Gießen:
Nordheſſen — Baden . . 6:21 (2:9).
In Düſſeldorf:
Niederrhein — Niederſachſen 11:8 (6:6) n. V.
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele.
Gau Südweſt.
Polizei Darmſtadt — Tgſ. Offenbach 10:8.
TV. Haßloch — Pfalz Ludwigshafen 7:11.
Surnger. Aendac Boilzei
Darmſtadt 8:10 (2:6).
Punkte beſtimmt nach Lorſch gewandert. Bald
nach Beginn machte ſich das ungenaue Zuſpiel
im Sturm der Platzelf bemerkbar. Lorſch ging
mehr aus ſich heraus und erzielte durch Diehl
den erſten Treffer. In der 17. Min. erhöhte
Gärtner auf 2:0 für Lorſch. Beiderſeits
wur=
den freie Bälle verſchoſſen. Kurz vor der Pauſe
ſchied Gärtner infolge Verletzung aus. Die
Verwirrung der Gäſte nützt die Platzelf aus
und es fallen in den beiden letzten Minuten der
erſten Halbzeit 2 Tore durch Gg. Kramer und
Greß zum Halbzeitſtand 2:2.
Bald nach Wiederbeginn ſchoß Blumenſchein
den Siegestreffer für die Platzherren. Die
näch=
ſten 20 Minuten verliefen torlos. Die
Einhei=
miſchen waren nicht in der Lage, teils mit 6
Stürmern erfolgreich durchzubrechen. Dieſen
Mangel hatte Lorſch erkannt und ſchickte einen
Läufer mit in den Sturm, um den einen
Tor=
verluſt aufzuholen. Es entſtanden mehrere
brenzliche Lagen vor Grünigs Tor. Er hielt
aber einige ſchwere Bälle. 10 Minuten vor
Schluß trat Gärtner wieder ein. Der Druck der
Lorſcher ſetzt ein. Durch Verwandlung eines
Strafſtoßes heißt es 3:3, und dabei bleibt es.
Zum Zeichen der Trauer für den zu gleicher
Zeit zu Grabe getragenen Sportkameraden
Gehrling von Germania Pfungſtadt hatte der
Spielleiter das Spiel eine Minute
unter=
brochen.
Den Leiſtungen entſprechend war das
Unent=
ſchieden gerecht. War bei der Platzelf der
Sturm ein Verſager, ſo ſtand die Abwehr ihren
Mann. Freiſtehend am Kreiſe die Bälle über
das Tor zu werfen, rief begreiflicherweiſe
Un=
willen beim Publikum hervor. Viel ſchwerer
hatte es dagegen der Gäſteſturm, der in der
geg=
neriſchen Abwehr ein faſt unüberwindliches
Bollwerk vor ſich hatte. Nach Spielſchluß wären
beinahe einige Schlachtenbummler aus Lorſch
dem Schiri gegenüber entgleiſt, bis Gärtner den
Irrtum aufklärte; er war mit ſeinem eigenen
Nebenſpieler zuſammengerannt. Rückert=Nieder=
Ramſtadt hatte ein ſchweres Amt. Den Lorſcher
Pfui= und Schieber=Rufern muß geſagt werden,
daß die Entſcheidungen korrekt waren. Dreht
ſich der Angreifer vor dem Verteidiger plötzlich
um, ſo daß ihm der Verteidiger auf dem Rücken
hängt oder beiſeite fliegt, ſo muß jeder Schiri
keinen Strafwurf für den Stürmer, ſondern
Freiwurf für die Abwehr geben.
Orientierungslauf nach Karten.
Ein auf den erſten Blick bedenklich knapp
er=
ſcheinender Sieg, der trotzdem niemals außer
Frage ſtand. Man darf nicht verkennen, daß
techniſch gute Mannſchaften es ſchwer haben,
ge=
gen eine Mannſchaft vom Schlage Offenbach
er=
folgreich zu beſtehen. — Etwa 500 Zuſchauer
hatten ſich zu dieſem Treffen eingefunden, die
nanchmal einen recht harten, aber immer
inter=
eſſanten Kampf zu ſehen bekamen. Die
Polizei=
elf, die in dieſem Spiel ohne Leonhardt antrat,
dafür Luley einſtellte, hatte eine gute erſte
Halbzeit, was ja aus dem klaren Halbzeitſtand
hervorgeht. Nach der Pauſe ließ der Kampfgeiſt
der Landespoliziſten erheblich nach. Das Spiel
wurde zuviel in die Mitte verlegt und ſo von
vornherein der Angriff zur Ausſichtsloſigkeit
verurteilt.
Kritiſch betrachtet,
war die Polizeielf von ihrer ſonſtigen
Form weit entfernt. Es fehlte vor allen Dingen
der Kampfgeiſt, den die Offenbacher ihr eigen
nannten. Darüber muß ſich der Deutſche
Mei=
ter klar ſein, daß jede Mannſchaft gerade gegen
ihn ihr beſtes Spiel zeigen will. Begegnet dann
die Meiſterelf dem Gegner nicht mit dem
glei=
chen Kampfwillen, ſo wird die erſte Niederlage
nicht lange auf ſich warten laſſen. Eine
Einzel=
kritik iſt heute nicht am Platze, trotzdem muß
geſagt werden, daß der ſonſt ſehr gute Stürmer
Spalt ſeine Sologänge auf das Aeußerſte
be=
ſchränken muß.
Tgſ. Offenbach iſt auf eigenem Platze
ſehr ſchwer zu ſchlagen und wird noch manchem
Verein eine harte Nuß zu knacken geben. Sie iſt
eine gute Einheit und verſteht zu kämpfen. Oft
auch ſehr hart. Der beſte Mann iſt ohne
Zwei=
fel ihr Torwächter.
Die Mannſchaften ſtanden ſich, unter
der mehr als mäßigen Leitung eines Herrn
Senft aus Frankfurt, in folgender Aufſtellung
gegenüber:
Tgſ. Offenbach: Küchenbrod; Ackermann,
Knapp I; Knapp II, Heinlein, Derflinger; Held,
Walter, Riecker, Greiling, Heim.
Polizei: Stahlecker; Pfeiffer, Blanck;
Unmacht, Daſcher, Stahl; Rothermel, Spalt,
Sommer, Huber, Luley.
Das Spiel
ſelbſt war ſpannend bis zur letzten Minute. Die
erſten Angriffe der Grünen landeten in den
fangſicheren Armen des Offenbacher Torhüters.
In der 8. Min. placiert Spalt wuchtig einen
Strafſtoß zum Führungstreffer. Zwei kurz
hin=
tereinander folgende Gegenbeſuche der
Offen=
baher Turner findet den Polizeihüter auf dem
Poſten. Die 14. Min. regiſtriert wieder ein Tor
für die Landespolizei, das Luley mit ſchönem
Schuß erzielt. Spalt und Huber ſchießen dann
knapp an der Offenbacher Latte vorbei. In der
16. Min. ſtellt der flinke Mittelſtürmer der
Lederſtädter das Reſultat auf 2:1. Bis zur
Pauſe hat dann der Gaſtgeber nicht mehr viel
zu beſtellen, denn der Sturm der Polizei ſpielt
nun ſo, wie er ſpielen ſoll. Die Tore bis zum
6:1=Reſultat erzielen in der Reihenfolge Spalt=
Luley und Sommer (2). Faſt mit dem
Halbzeit=
pfiff kommt Offenbach zum 2. Gegentreffer. Nach
der Pauſe iſt die Polizeielf dann noch 10 Min.
in Fahrt. Rothermel, Daſcher und Spalt
ver=
beſſern das Torergebnis auf 9:2. Durch lebhafte
Anfeuerung der Offenbacher Zuſchauer kommen
die Turner nun auch zu Wort. Innerhalb 5
Minuten ſtellen ſie das Reſultat auf 9:5 (
dar=
unter einen mehr als zweifelhaften 13 Meter).
In der 20. Min. wirft Spalt nach ſchönem
Wech=
ſel das 10. Tor für ſeine Farben. Dann iſt Ruhe
in der Polizeielf bis zum Schluß. Wieder
kom=
men die Turner auf. 2 Tore ſind die Früchte
ihres Fleißes. Kurz vor dem Abpfiff vollbringt
dann der Schiedsrichter eine Glanzleiſtung. Er
gibt einen von den Zuſchauern heftig verlangten
13 Meter, mit dem das Endreſultat hergeſtellt
wird.
Bo.
Handball
im Kreis Starkenburg.
TV. Pfungſtadt—TV. Lorſch 3:3 (2:2).
TV. Birkenau—TV. Crumſtadt 17:3 (6:1).
TV. Birkenau 2.—TV. Crumſtadt 2. 17:4 (7:1).
Da der TV. Pfungſtadt ſein Heimſpiel gegen
Lorſch nicht ſiegreich beenden konnte, verpaßte
er den Anſchluß an die Mittelgruppe der
Ta=
belle, die nun durch Bickenbach und Lorſch
ver=
treten wird.
Der TV. Pfungſtadt bereitete ſeinen Anhängern
dadurch eine Enttäuſchung, daß der Sturm bis
auf einige Lichtblicke gänzlich verſagte. Hätte die
Abwehr ihr Penſum nicht in ſo
zufriedenſtellen=
der Weiſe erledigt, und — das muß beſonders
hervorgehoben werden — hätte Grünig ſein Tor
nicht ſo glänzend verteidigt, dann wären beide
27 Mannſchaften, 108 Läufer
aus dem Kreis Skarkenburg am Skark.
* Der Kreis Starkenburg des Fachamtes
Leichtathletik im Reichsbund für Leibesübungen
hatte am Sonntag zum Herbſt=
Orientierungs=
lauf nach Karten mit Start und Ziel auf dem
Platz des SV. 98 am Böllenfalltor aufgerufen.
Im Gegenſatz zu anderen Kreiſen, die mangels
Beteiligung dieſe Veranſtaltung abblaſen
muß=
ten, war auch in dieſem Herbſt eine gute
Be=
teiligung im hieſigen Kreis zuſtande gekommen.
27 Mannſchaften mit 108 Läufern marſchierten
auf. Sportwart Lindner=Darmſtadt konnte
dies=
mal Kameraden des Arbeitsdienſtes der Gruppe
254 und der Motor=SA. M. 50 beſonders
be=
grüßen, die zum friedlichen Wettkampf mit
Sportlern und Turnern angetreten waren. Mit
Genugtuung darf feſtgehalten werden, daß
Motor=SA. und Arbeitsdienſt dieſe Gelegenheit
wahrgenommen haben. Ihr Abſchneiden hat
überdies bewieſen, daß in ihren Reihen auch
die Löſung derartiger Aufgaben Anklang findet.
Nach einem dreifachen Sieg=Heil auf Führer
und Vaterland gab es noch einmal letzte
Inſtruk=
tion: 3 Kontrollen, 2 Minuten Pflicht= und 5
Minuten Höchſtaufenthalt, Parole, Verhalten
im Gelände und an den Kontrollen. Dann gings
in Abſtänden von 2 und 3 Minuten zum Start.
Die Laufſtrecke war diesmal etwa 7.3
Kilo=
meter lang. Umwege ſind dazu da, daß ſie
ge=
macht werden, und ſo wurde auch diesmal
wie=
der von mancher Mannſchaft in „Strecken=
Zugaben” gemacht . . . Dabei bot die Aufgabe
an ſich nicht übermäßige Schwierigkeiten. Von
den 3 Kontrollen lag die erſte am Oſthang des
Donnersberges, die zweite nahe der Kreuzung
Albertsbrunnen= und Schnampelweg und die
dritte nördlich der Straßenkreuzung Roßdörfer=
und Erbacherſtraße vor den Steinbrüchen am
Glasberg. Scharfſinn, Orientierungsvermögen,
Entfernungsſchätzen, Kartenleſen hielten dabei
etwa dem läuferiſchen Können die Waage.
Jedenfalls waren die letzten Mannſchaften noch
nicht abgelaufen, als die erſte Mannſchaft
wie=
der zurück kam. Es war die A=Mannſchaft des
SV. 98, die zudem nicht als erſte geſtartet war.
Sie wurde jedoch in der Geſamtwertung nicht
Sieger, denn — wie ſich bald herausſtellte —
unterboten zwei Mannſchaften ihre Zeit. Mit
37:02 Minuten kamen vielmehr Cloos, Haag,
Hebel, Leiß als B=Mannſchaft des SV. 98 zum
Sieg, vor der Gruppe 254/2 Darmſtadt des
Ar=
beitsdienſtes (Graf, Haußer, Leuſchner,
Wei=
chert) mit 38:30 Minuten und der A=Mannſchaft
(Blind, Creter, Held, Löwel) in 40:15 Min.
Dann kamen Merck I in 42:33 vor Tbd. Jahn
in 43:52 und 4/M. 50 I in 44:03 Min. (Mar=
quard, Gellweiler, Löwel, Banier). Eine feine
Zeit erzielte auch die 1. Jugend des SV. 98
(Kleinſchmidt, Raab, Schlegel, Weidemann)
mit 41:38 Minuten, die ebenſo wie die Zeit der
A.H. der TSG. 46 (Dietrich, Jung, Möſer, Roſt)
mit 46:23 Minuten und des SV. 98 (van der
Does, Maul, Pfeil, Schröck) mit 53:43 Minuten
beſſer als manche Laufzeit der Aktiven iſt. Zwei
Mannſchaften waren, nicht in der Lage, die
Aufgabe innerhalb der gegebenen 2 Stunden zu
löſen, eine Jugend= und eine gemiſchte
Mann=
ſchaft des Merck=SV.
In der Wertung der teilnehmenden
Ver=
eine bzw. Verbände nach der Zahl der
ge=
ſtarteten Mannſchaften ſteht der SV. 98
Darm=
ſtadt mit 7 Mannſchaften an der Spitze, vor
der Gruppe 254 des Arbeitsdienſtes und der
Motor=SA. M. 50 mit je 6 Mannſchaften,
Merck=SV. mit 3, TSG. 1846 mit 2. dem
Polizei=SV., dem TB. Jahn und der TG. 1865
Beſſungen mit je 1 Mannſchaft. — Auch dieſer
Herbſt=Orientierunglauf hat zweifellos bei
allen Teilnehmern den Wunſch nach einer
baldigen Wiederholung laut werden laſſen.
Ihnen wird das Durchſtreifen des
farben=
prächtigen herbſtlichen Waldes und die vielen
uſtigen Zwiſchenfälle beim Suchen der
Kon=
trollen noch lange in angenehmer Erinnerung
bleiben.
Die Ergebniſſe:
1. Aktive.
1. SV. 98 Darmſtadt B (Cloos, Haag,
Hebel, Leiß) 37,02 Min.; 2. Gruppe 254/2
Darmſtadt 2. (Graf, Haußer, Leuſchner, Weichert)
38,30 Min.; 3. SV. 98 A. (Blind Creter, Held,
Löwel 40,15 Min.; 4. Merck=SV. 42,33 Min.;
5. TB. Jahn 1875 43,52 Min.; 6. 4/M. 50 I.
44,03 Min.; 7. Polizei Darmſtadt 45,54 Min.;
3. TSG. 1846 53,53 Min.; 9. Gruppe 254/2 I.
54,13 Min.; 10. 3/M. 50 I. 55,20 Min.;
11. Gruppe 254/1 59,22 Min.; 12. SV. 98
(Fußball) 63,31 Min.; 13. Gruppe 254/3 II.
65,39 Min.; 14. 1/M. 50 II. 68,45 Min.;
15. 4/M. 50 II. 75,23 Min.; 16. Gruppe 254/3 I.
76,33 Min.; 17. Gruppe 254/6 Worms 88,14
Min.; 18. 1/M.50 I. 97,48 Min.; 19. 3/M. 50 II.
106,37 Min.
2. Alte Herren (vor 1. 1. 1903 geborenen).
1. TSG. 46 (Dietrich, Jung, Möſer, Roſt)
46,23 Min.; 2. SV. 98 (van der Does, Maul,
Pfeil, Schröck) 53,43 Min.
3. Jugend (alle nach 1. 1. 1916 geborenen).
1. SV. 98 I. (Kleinſchmidt, Raab, Schlegel,
Weidemann) 41,38 Min.; 2. SV. 98 II.
(Creter 2., Grimm, Heuer, Marquard) 50,40
Min.; 3. SV. 98 III. (Ackermann July,
Lip=
pert, Lommatzſch) 51,27 Min.; 4. TG. 65
Beſ=
ſungen (Lehr, Maul, Schütz, Werner) 86,15 Min.
Von den Ringermatten.
Kraftſporkvereinigung 88 Mainz
Polizei Darmſtadt 13:3.
Vor über 1000 Zuſchauern traten ſich die
beiden Mannſchaften zum fälligen Punktekampf
in Mainz gegenüber, der unverdienter Weiſe
für Darmſtadt ſo hoch verloren ging. Wenn man
auch zugeben muß, daß Mainz die unbedingt
beſſere Mannſchaft war, ſo darf man auf der
anderen Seite nicht verkennen, daß der „
Erſatz=
kampfrichter”, aus Mainz=Koſrheim bei dem
Kampf Liſt — Guttmann gar nicht über die
Wertungen im Bilde war. Ein 11:7= oder 10:6=
Reſultat wäre bei einem anderen Schiedsrichter
ſicher geweſen.
Vor dem Kampf der Senioren ſtanden ſich
die Jugendabteilungen beider Vereine
gegen=
über, der mit einem 9:6=Sieg der Mainzer
endete. In dem erſten Kampf unterlag
Schnau=
ber=Polizei dem Mainzer Heukeroth nach
Punk=
ten. Es war ein gleichwertiger techniſcher Kampf,
deſſen Urteil gerechterweiſe nur unentſchieden
lauten mußte. 2:0.
Im Federgewicht warf Schunk=Mainz ſeinen
Ge ner Becker=D. in den Schlußminuten durch
Armhebel. 5:0.
Der Kampf Liſt=D. — Guttmann=M. war
der ſchönſte Kampf des Abends. Vielleicht aus
Angſt vor dem ſehr begeiſterungsfreudigen
Mainzer Anhang fällte der Schiedsrichter den
Punktſieg für Guttmann. 7:0.
Auch im Weltergewicht war der Mainzer
Siey durch Quick über Fiedler=D. äußerſt knapp.
Mit einer kleinen Wertung blieben dieſe Punkte
in Mainz. 9:0.
„Ich Leichtmittelgewicht hatte der junge Lang=T
gegen den an Erfahrung reichen Mainzer Dit
wenig zu beſtellen. In der 8. Minute warf e
ihn auf die Schulter. Lang iſt trotzdem ein ſtar
entwicklungsfähiger Ringer. 12:0.
Im Halbſchwergewicht war Qawenda=M.
dem etwas ſchweren Darmſtädter Liſtfeld nicht
gewachſen. Daß dem Darmſtädter kein
Schulter=
ſieg gelang, ſpricht für die Qualität des
Main=
zers.
Als ſehr guter Erſatz für den erkrankten
Siebert D. ſprang Reuter in die Breche, der dem
ſtarken Mainzer Horn ein Unentſchieden
ab=
totzte.
Bo.
1904 Weiſenau-Darmſtadt 1910 12:8.
Ueber den Verlauf dieſes Treffens am
Sams=
tag abend in Mainz=Weiſenau gäbe es gar
manches zu berichten, das mit den ſportlichen
Geſetzen nicht in Einklang zu bringen iſt. Bei
einwandfreier Abwicklung hätten die Gäſte
knapper, aber verdienter Endſieger werden
müſſen. Es kam leider, ohne ihr Verſchulden,
anders. Weiſenau wurde glücklicher Gewinner,
und ihr ſtürmiſcher Jubel iſt begreiflich, denn
erſt beim Schlußpfiff wich ihr Alpdruck.
Wei=
ſenau „ſiegte” im Feder=, Leicht=, Mittel= und
Schwergewicht, Darmſtadt in den übrigen
Ge=
wichtsklaſſen.
Vorwärks Groß=Zimmern — Eiche
Hanau 12:6.
Die durchweg ſchweren Verbandskämpfe
un=
ter der ſehr guten Leitung von Schon=
Lauben=
heim verliefen vor dem zahlreich erſchienenen,
ich objektiv verhaltenden Publikum wie folgt:
Bantam: Fr. Poth — Wüller=H.:
unent=
ſchieden.
Feder: Fr. Wilh. Herbert — Wieſel:
Punkt=
ſieger Wieſel.
Leicht: Joh. Ohl — Breitenſtein:
Schulter=
ſieger Ohl in 4 Minuten.
Welter: Peter Steinbeck — Dauth=H.:
Schul=
terſieger D. in 10 Min.
Montag, 29. Oktober 1934
Mittel: Phil. Reinhardt — Schultheiſßs5ö
Reinhardt iſt in 13,5 Minuten Schulterſieger
Halbſchwer: Danz — Nelde=H.: Danz wir.,
nach 15 Minuten Punktſieger.
Schwer: Karl Bernhardt — Georgi:
Berr=
hardt wird in 4,75 Minuten Schulterſieger
in Frankfurk.
Schöne Darmſtädter Erfolge.
Das erſte Nationale Hallenwettſchwimmentu
SSC. Sparta Frankfurt war mit 28 Vereinn
aus den vier ſüdweſtdeutſchen Gauen ſehr gg .u
beſetzt. Sowohl die Rennen der erſten Klaſſ mol (
als auch die der Klaſſe 2 brachten guten Spog
und knappe Entſcheidungen. Nur war das Prn
gramm zu umfangreich, aber das Publikuu / unnd
harrte doch begeiſtert über vier Stunden in de
Halle aus.
Das Hauptintereſſe hatten natürlich die
Re=
nen der Klaſſe 1. Ueber 100 Meter Kraul ſto
tete Maus=Offenbach nicht, und das Duell 9y
rey=Wiesbaden gegen Faahs=Karlsruhe ende
in totem Rennen. Ueber 400 Meter muß
Witthauer=EFSC. ſich ſehr anſtrengen, um de
jungen Offenbacher Struck zu ſchlagen. G6.
waren die Staffelleiſtungen. Es gab daßl
einige Ueberraſchungen, da insbeſondere Darry
ſtadt und Heidelberg bei den Herren und Kaſſſ.
98 bei den Damen mit ausgezeichnetem Matu
rial aufwarten konnten. Das abſchließenn
Waſſerballſpiel gewann die Mannſchaft da=
Veranſtalters mit 8:4 Toren gegen Hanau 1914
Die Ergebniſſe: Herren Kraul 4Xuy
Meter, Kl. 1b: 1. Jung=Deutſchlann
Darmſtadt 4:32, 8, 2. 1. Frankfurter Sis
4:34, 3. Karlsruhe 99 4:36,7. Herren Kran
4X100 Meter, Klaſſe 2a: TSG. 46 Dainn
ſtadt 4:45, 2. Nikar Heidelberg 4:47,3, 3. 500
Mannheim 4:52,1 Sparta Ffm. als Sieger nm
4:44,2 Min. diſtanziert). Damen Bruſt 3/29
Meter, Kl. 2a: 1. Kaſſel 98 11:17,6 Min. Damm
Bruſt 3X200 Meter, Kl. 2b: 1. SSC. Sparn
Frankfurt 11:46,1 Min., 2. Homburger SS.
12:06,2 Min. Herren Bruſt 200 Meter, Kl. 11
1. E. Breitſtadt=1. Frankf. SC. 3:00,9, 2. Kau
ler=Nikar Heidelberg 3:01,2, 3. Grohmanm
Wiesbaden 1911 3:02,5. Damen Kraul 1M
Meter, Kl. 2a: 1. G. Breitung=TV. Offenboy=
1:24,1 Min., 2. E. Imhof=Jung=Deutſiſ
land Darmſtadt 1:25 Min. Dany
Kraul 400 Meter, Kl. 2: 1. M. Reitze
Jung=Deutſchland Darmſtadt 7080
Min., 2. H. Boeckh=EFSC. Ffm. 7:21 Min,
Eberlein=EFSC. (Jgd.) 7:22 Min. Damr
Kraul 400 Meter, Kl. 3: 1. A. Nothacker=Sparr
Ffm. 7:28,6 Min., 2. Dülſer=Kaſſel 98 734t
Min. Herren Kraul 100 Meter, Kl. 1a: 1.!
Faahs=Karlsruhe 99 und H. Lorey=Wiesbade‟
im toten Rennen 1:/2,5 Min. Herren Kra=u
100 Meter, Kl. 1b: 1. H. Heyer=Nikar Heide,
berg 1:06 Min., 2. F. Weicker=Jungu
Deutſchland Darmſtadt 1:06,4 Min.
F. Brunkhorſt=Nikar Heidelberg 1:072 Mim
Herren Bruſt 4X200 Meter, Kl. 2ar 1. SSC.
Sparta Frankfurt 13:05 Min. Damen Lagem
100, 200, 100 Meter, Kl. 2a: 1. Damen SV. Fim
6:52,6 Min. 2. TV. Offenbach 6:56,9 Min, 5
SV. Kaſſel 98 6:59,2 Min. Damen Rücken 100
Meter, Kl. 1b: 1. L. Fiedler=Marburg 1:0.
Min., 2. R. Dihn=Sparta Ffm. 1:33 Min, HeA
ren Kraul 400 Meter, Kl 1: 1. Witthaue?
EFSC. 5:26,6 Min., 2. M. Struck=Offenbachc
SV. 96 5:28 Min., 3. H. Hayer=Nikar Heide?
berg 5:31,5 Min. Herren Kunſtſpringen, Kl.
1. K. Schütz=Jung=Deutſchlang
Darmſtadt 110,33 Pkte., 2. Völſing=S
Homburg 77,57 Pkte. Damen Kraul 6X50 Men
Kl. 1: 1. Jung=Deutſchland Darme
ſtadt 3:48,2 Min., 2. Damen SV. Ffm. 4:00
Min., 3. SV. Kaſſel 98 4:05,6 Min. Hernt
Lagen 100, 200, 100 Meter, Kl. 1b: 1. Erſtie
Frkf. SC. 5:31,4 Min., 2. Jung=Deutſo
land Darmſtadt 5:46 Min. (SV. Nikk
Heidelberg 5:29 diſtanziert). Herren Lagen Ul=
200, 100 Meter, Kl. 2a: 1. Frankf. SC. 5.44½
2. Wiesbaden 1911 5:45, 3. Sparta Frankuf
5:48,8 Min.
Martha Genenger verbeſſerte den deutſche
Rekord im 400=Meter=Bruſtſchwimmen bei einn
Olympia=Prüfungsſchwimmen in Erkenſchwic a.)
6:35.5 auf 6:31.6 Minuten.
Hockey=Silberſchild=Zwiſchenrunde.
In Leipzig:
Sachſen / Schleſien — Weſtfalen 3:1 (1:4.
In Berlin:
Brandenburg — Nordmark . . 4:2 (2:04
TSG. 46 Darmſtadt — Schwarz=Weiß Worm
2:2 (0:1).
Es kam zu einem intereſſanten Kampf, wad
jedoch die Erwartungen der 46er nicht erſi!
wurden. Darmſtadt iſt im Feldſpiel hoch un
legen, und Worms ſchießt die Tore. Der Stugl
konnte heute beſſer gefallen, iſt aber noch 1I.
ganz eingeſpielt. Erſt zum Schluß klappte
Kombination beſſer und brachte dann auc de
ſchön erzielte Tore. Die harte Abwehr
Wormſer machte jedoch weitere Erfolge des *
Sturmes zunichte, ſo daß ſich die
Mannſchal=
unentſchieden 2:2 trennten.
Neue Welkrekorde deutſcher Moick
ſporkler.
320 Kilometerſtunden erreichte Cart
ciola bei Rekordverſuchen auf Mercedes=cle.
Auf der Budapeſter Rennſtrecke bezwang
1 Kilom. in 11.22 Sek., alſo im Stundenmin
von 320,855 Kilom. Ernſte Henne ſchul.
Weltrekorde mit 1000=Kbzm.=Beiwagen 200
Kilom.=Std., 207,395 für die Meile, aul
Kbzm.=Solomaſchine mit 246,238 Kilom.=Sid. 1
246,013 Meil.=Std., ſowie mit der Halhl
Maſchine 220,112 Kilom.=Std.
Neuer deutſcher Automobilerfolg in Holla4
Bei der Nachtorientierungsfahrt des Kol. Ni
ländiſchen Automobilklubs, zu welcher 194 S
gen am Start erſchienen, konnte ein Auletw..”
ohne Strafrunkte als Erſter das Ziel erreiche.
Im großen Kronenſaal eröffnete am Freitag der
Oden=
ldklub ſeine Winterveranſtaltungen. Der 1.
Vor=
ſtende der Ortsgruppe, Herr Profeſſor Dr. Köſer, ſprach über
Rairgen und Schlöſſer im Odenwald”. Gewiß wurde der Vortrag
ſurch ſehr gute Lichtbilder unterſtützt, aber es kam dem Redner
ſicht darauf an, in altem Gemäuer herumzukriechen und von
ſürmen in die Landſchaft zu ſchauen, er wollte vielmehr die
Men=
hen lebendig werden laſſen, die auf unſeren Burgen und
Schlöſ=
ara wohnten, lebten und ſtritten. — Herr Profeſſor Köſer begann
ſir einer Wanderung über die burgbekrönte Bergſtraße. Er
ſchil=
ſſeite humorvoll die Schickſale der Frankenſteiner des
Eelslehen” und die Beſtrafung der „giftigen Weiber” in
Darm=
adt, den „Fauſt vom Frankenſtein” Johann Konrad
Dip=
ſſel und die Ausflüge der Königin Luiſe und des
Bundestags=
ſelandten Bismarck nach dem Frankenſtein. Burg
Tannen=
ſerg ließ die alte Mär von der Macht der Muſik und das hohe
ſied der ehelichen Treue erklingen in der Geſchichte von der ſchönen
rnels. Neben dieſe Frauengeſtalt trat der tolle Hartmut
ſſon Cronberg, der mit 50 Mann der großen Allianz Pfalz,
ſrinz. Frankfurt, Trier zu ſchaffen machte. Dann traten vor die
hörer die wechſelvollen Schickſale des Auerbacher Schloſſes.
ind der Starkenburg. Die Burgen Weinheims vereinen
Ver=
ſan genheit und Gegenwart. Die alte Burg Windeck hat ein
ſegenſtück erhalten durch die von dem Weinheimer SC. erbaute
Vachenburg. Man hörte von den Stürmen, denen die Windeck
tlng und von Sinn und Einrichtung der ſtudentiſchen Kämpfer
tdeutſchen Kriegen.
Dann galt es, nach Lichtenberg, zum Otzberg und
teuberg aufzuſteigen, an leidvollen und freudigen Tagen
dinten wir teilnehmen. Eine Fahrt ins Gerſprneztal führte
lach der Reichenburg und der Ruine Rodenſtein. Eine
ſſelnde Darſtellung gab Einblick in die Wandlungen der
Roden=
eimſage. Bei der Fahrt ins Mümlingtal lud Erbach mit
ſei=
ein Schloß und ſeinen Sammlungen zu längerem Verweilen ein.
techer lenkten die Schritte nach Schloß Fürſtenau.
Jagd=
ſhloß Eulbach und dem Märchenſchloß Leiningen, das eine
ſochahmung des Königsſchloſſes Windſor in die Waldeinſamkeit
* Odenwaldes trägt. Die Fahrt ins Neckartal zeigte die
Schön=
ei des Vierburgenſtädtchens Neckarſteinach und die Burgen
pr Hirſchhorn und Zwingenberg. Die Maintalfahrt
ſuchte Halt in Miltenberg. Nach einer Schilderung der
Milden=
ſurg führte der Redner auf die Wildenburg, in der
Wolf=
an von Eſchenbach an ſeinem Parzival arbeitete und die das
ſorbild für ſeine Gralsburg war. Mit einem kurzen Beſuch in
ſe delberg ſchloß Herr Profeſſor Dr. Köſer die wunderbare und
bwintereſſante Wanderung durch unſer ſchönes Heimatgebirge.
Ii Verſammlung ſuchte durch rauſchenden Beifall ihren Dank
ab=
fitatten, dem Direktor Schäfer auch in Worten Ausdruck
ver=
ſer. — Im zweiten Teil des Abends, der durch ein weihevolles
ſiio der Geſangsabteilung eingeleitet wurde, konnte der
Vor=
kende, indem er auf die Ziele des dem Reichsbund für die
Lei=
eibungen angegliederten Odenwaldklub hinwies, eine überaus
Eiße Anzahl von Frauen und Männern der perſchiedenſten Berufe
ſirlich in die Ortsgruppe Darmſtadt aufnehmen. Der Deutſche
nderführer, Herr Profeſſor Dr. Werner, gab in einem feinen
ſch lußworte ſeiner Freude und Genugtuung über den großen
Zu=
ſachs der Ortsgruppe an neuen Mitgliedern Ausdruck und betonte
begeiſternden Ausführungen die Sieghaftigkeit des deutſchen
Cendergedankens, der ſich wie in der Vergangenheit, auch in
Zu=
ſtift als wahrer Förderer deutſchen Weſens erweiſen werde.
Reichsverband der Balkikumkämpfer.
Kameradſchaftsabend.
Der Reichsverband der Baltikumkämpfer (Vereinigung
ehe=
takiger Grenzſchutz= und Freikorpskämpfer) veranſtaltete im
oxel Hanſa einen Kameradſchaftsabend. Landesführer
Kreu=
ei=Mannheim ſchilderte den zahlreich anweſenden Kameraden
ſtie Entwicklung der Freikorpszeit aus den im November 1918
aiammengeſtellten freiwilligen Verbänden, die unter dem
Ober=
omrmando des Generals Graf von der Goltz Kurland von den
oſ ſchewiſten ſäuberten. Ganz wenige deutſche Truppen ſtanden
er. geſamten ruſſiſchen Armee gegenüber und hielten doch ſtand.
inider Folge aber wurde die Verbindung und der Material= und
Nimſchennachſchub aus der Heimat immer ſpärlicher und hörte
hlreßlich ganz auf. Die Lage wurde immer bedenklicher. Die
eiſtſche Regierung, die damals ſchon ſtark unter dem Einfluß der
mente ſtand, verleugnete die Kämpfer und ſperrte ihnen die
onr. den Ruſſen, die mit dem Bolſchewismus nicht einverſtanden
ſaren. Damals kämpften deutſche Männer unter ruſſiſcher Fahne
ar die deutſche Sache. Es entſtand in dieſer Zeit der Ruf, der
eiſte auf den Fahnen der Baltikumkämpfer ſteht: „Und doch!"
uv der Totenkopf auf der Mütze und das
Schwertbrüder=
beichen auf dem Aermel ſind Ehrenzeichen, die der Eiſernen
iiſion damals verliehen wurden. Unglaubliches wurde
ge=
iſtret und erduldet. Viele hunderte deutſchgeſinnte Balten und
ſenngene wurden von den Bolſchewiſten ermordet. Und doch
elnng das was die große Aufgabe war und in ſeiner
unge=
eieren Bedeutung noch immer nicht die richtige Würdigung
er=
ihrt: Es gelang, die bolſchewiſtiſche Welle aufzuhalten, die
ſpä=
ſtens ein Jahr ſpäter ganz Europa überſchwemmt haben würde.
Der bekannte Pour=le=Mérite”=Flieger und Freikorpsführer
anptmann Berthold, der im März 1920 bei den Kämpfen
Darburg von Bolſchewiſten erſchlagen wurde, ſchrieb nach
Rück=
ehr aus dem Baltikum: „Was gab uns dieſe Stärke da oben?
s war der Glaube an unſer Volk, die Liebe zu unſerem
Vater=
unDe. Wir wußten, daß wir ausharren mußten, um unſer Volk
or dem Schlimmſten zu erretten, vor dem Bolſchewismus; und
u was unſere Väter ſtark gemacht, durfte allein nur in unſeren
eihen leben — die Liebe und Treue zum Volk, die Treue zum
ameraden, die ſtraffſte Selbſtzucht, ſtraffſte Ehrauffaſſung und
nbedingtes Vertrauen zu den Führern. „In Treue feſt!” war
e Atmoſphäre in der wir atmeten und auch in Zukunft atmen
eiden. Wir ſind in Deutſchland — zurückgezwungen wie
ein=
enes auch die große Armee. Wir mußten die zurücklaſſen, die
u deutſche Treu, deutſchen Schutz und deutſche Hilfe gebaut
Deutſch=Balten. Wer kennt in Deutſchland all die Leiden,
dieſe Menſchen, ſchon Jahrhunderte hindurch ausgehalten?
dr kennt in Deutſchland den Haß, mit dem dieſe Deutſchen durch
e Jahrhunderte hindurch verfolgt wurden? Wer kennt in
elatſchland die Treue, mit der dieſe Treueſten an deutſcher Sitte,
euntſchem Namen und deutſcher Sprache feſthielten? Wer kennt
Deutſchland die Liebe, mit der dieſe Starken in ihrem
Mutter=
inde an ihrer deutſchen Heimat hingen und noch hängen?
entſchland iſt für ſie das Traumland, Deutſchland iſt für ſie das
ard, für das ſie alles opfern. Und der Teil des Volkes der da
um wirklich poſitive Arbeit leiſtet — das iſt der Deutſch=Balte.
ſänend haben ſie uns feſtgehalten, auf den Knien uns gebeten,
micht zu verlaſſen. Wir ſahen im voraus, daß der Lette ſeinen
ockhedurſt, ſeine Blutgier an dieſen Armen ſtillen würde. Wir
hen ſie ja liegen, die Deutſch=Balten, als wir beim letzten
An=
ruf die Letten vor uns herhetzten — die Treuen nackt,
geſchän=
ſt und zerfleiſcht. Man hat uns zu Hauſe geflucht und aus=
Swoßen — wir lieben es doch, unſer Deutſchland! Wir glauben
u00 weiterhin an unſer Volk, weil wir wiſſen, daß der Tag
kom=
iem muß. an dem Deutſchland, all das abſchütteln wird, was
ner Volk jetzt entwürdigt. Wir wiſſen, daß der Tag kommen
tS3, wo das Volk nicht mehr den ſtolzen Nacken unter das Joch
elggen wird, ſondern in der einſtigen Friſche die Feſſeln ſprengk.
Nicht geringer war der Heldenmut der Freikorpskämpfer, die
en Bolſchewismus im Innern Deutſchlands niederkämpften. Ob
n!Baltikum, in Oberſchleſien, im Ruhrgebiet oder in ſonſt einem
nd eren Gau Deutſchlands, — die Opferwilligkeit dieſer Männer
dar überall dieſelbe.
Pg. von Oelhafen, ebenfalls ein ehemaliger
Freikorps=
mapfer, ſprach noch einige zündende Worte über die heutigen
Siſ ichten des Nationalſozialiſten. Er ermahnte die Kameraden,
uſ5 weiter mitzukämpfen am geiſtigen Umbruch der Nation,
unn Wohle von Führer und Volk.
Das Horſt=Weſſel=Lied wurde geſungen, dann faßten ſich die
kynneraden bei den Händen und ſangen das alte Trutzlied
Kramerad, reich mir die Hände!” Ortsgruppenführer
Scher=
ei dankte den Rednern für die eindrucksvollen Ausführungen
inſo ſchloß die Veranſtaltung mit einem dreifachen „Siegheil!
Sche.
u den Führer.
Sonntagskarten. Da die Geltungsdauer der zu
Aller=
ſeiiligen ausgegebenen Sonntagrückfahrkarten allgemein bis
unn 2. November, 24 Uhr, verlängert worden iſt, gelten auch die
uuss Anlaß der 58. Philologentagung nach Trier
ausge=
zelgenen Sonntagrückfahrkarten zur Rückfahrt bis 2. 11. 1934,
4 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rückfahrt).
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgen daran denken: „Nakionaler Sparkag”.
„Die Spareinlagen bei den Sparkaſſen, Banken und Kredit
genoſſenſchaften ſind im ſtetigen Wachſen begriffen.” Ein kurzer,
etwas lakoniſcher Satz.
Er drückt in ein paar Worten aus, was für ein ungeheures
Vertrauen das Volk ſeinem Führer und ſeinem unbeugſamen
Willen, die Geſchicke Deutſchlands in klare Bahnen zu lenken,
ent=
gegenbringt.
Wenn der Fremde und Fernſtehende ſehen wollte, ſo würde
er in dieſem Satz den Grundpfeiler erkennen, auf dem der
natio=
nalſozialiſtiſche Staat aufgebaut iſt: auf dem unerſchütterlichen
Glauben an eine große Zukunft.
Wenn der Fremde und Fernſtehende ſehen wollte, dann würde
er in dem ruhigen Steigen der Spareinlagen den Grund erkennen,
auf dem die deutſche Wirtſchaft aufgebaut iſt und aus der ſie alle
Kräfte ſchöpft: das Volksvermögen.
Der Glaube an Deutſchlands große Zukunft, der Glaube, daß
der harte Kampf der jetzigen Generation der kommenden die
Wege zu ganz neuen Lebensmöglichkeiten ebnet, der hält uns
zu=
ſammen. Von ihm ſind alle beſeelt, am Amboß, an der Drehbank,
in den Kontors, hinter dem Pflug und am Webſtuhl. Für ſie alle
leuchtet am Nationalen Spartag das heilige Feuer, das Zeichen
der Zuſammengehörigkeit, das Zeichen gemeinſamen Schickſals. Es
leuchtet überall hin, in alle Ecken und Winkel und auch in die
düſteren Herzen, die noch nicht erfaßt haben, daß das Spargut,
ganz gleichgültig, ob in Sparkaſſen, Banken oder
Kredirgenoſſen=
ſchaften angelegt, immer und immer wieder einer Macht dient:
Deutſchland. nur Deutſchland! Jeder Deutſche denke daran:
Morgen Nationaler Spartag!
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße Nr. 25.
v. 1. Klage des Adam Ott in Obertshauſen, wegen Entziehung
des Kraftwagenführerſcheins.
Wir haben ausführlich aus Anlaß der Verhandlung vor dem
Provinzialausſchuß berichtet. Kläger ficht das Berufungsurteil mit
Reviſion an; er iſt zweimal wegen fahrläſſiger Tötung
rechts=
kräftig beſtraft. Gerügt werden die Verletzung geſetzlicher
Be=
ſtimmung und weiter die Unterlaſſung der angebotenen
Beweis=
erhebung darüber, daß Kläger ein ruhiger und ſicherer Fahrer ſei.
Der Vorderrichter habe prüfen müſſen, ob im einzelnen Fall nach
der tatſächlichen Feſtſtellung der Strafgerichte der Schein zu
ent=
ziehen ſei, weil der Beſitzer zum Fahren ungeeignet ſei. Kläger
beſitzt mit einem Teilhaber eine Metallwarenfabrik und verſieht,
verbunden mit Autofahrten, darin den kaufmänniſchen Teil des
Geſchäfts. Die Tatſachen, aus denen ſich ergebe, daß der Fahrer
unzuverläſſig ſei, müßten feſtgeſtellt ſein, die Verurteilungen allein
genügten nicht. Wegen ſeines Berufs bedürfe Kläger des
Schei=
nes. Es wird Aufhebung des Urteils und Rückverweiſung
bean=
tragt. Der Vertreter des Staatsintereſſes beſtreitet, daß hier
ſche=
matiſch verfahren worden ſei, die Tatſachen ſeien genügend
hervor=
gehoben und gewürdigt, und zwar auf Grund der Akten; eine
Be=
weisaufnahme ſei entbehrlich. Im Fragefall könnten auch die am
1. d. M. in Kraft getretenen Beſtimmungen der
Reichsſtraßenver=
kehrsordnung herangezogen werden, aber auch danach könne das
ſachliche Ergebnis kein anderes ſein, die Reviſion möge
verworfen werden. In dieſem Sinne erkennt
der Gerichtshof.
2. Beanſtandung des Ratsbeſchluſſes, bezüglich der Beſetzung
der Gemeinderechnerſtelle in Groß=Umſtadt.
Es handelt ſich um die Frage, ob dieſe Stelle durch einen
Ver=
ſorgungsanwärter zu beſetzen iſt. Auf dieſem Standpunkt ſteht
das Kreisamt. Der Kreisausſchuß Dieburg gab der
Beanſtan=
dung des Kreisamts nicht ſtatt. Ebenſo verwarf der
Provin=
zialausſchuß die vom Kreisdirektor erhobene Berufung, da zwei
Zivilanwärter als Nachwuchs für die Stelle vorhanden und
ge=
eignet ſeien. Der Kreisdirektor hat im öffentlichen Intereſſe
Re=
viſion eingelegt; die Gemeinden, ſo wurde ausgeführt, hätten
früher die Anſtellungsgrundſätze einfach zu umgehen geſucht.
Mündliche Zuſicherungen an Zivilanwärter ſeien nicht gültig.
Dieſe Zuſicherungen ſind, wie der Beigeordnete von Groß=Umſtadt
heute darlegt, bereits im Jahre 1926 den beiden Zivilanwärtern
auch vom Bürgermeiſter gemacht worden, ſchriftlich iſt dies
nicht geſchehen. — Der Vertreter des Staatsintereſſes hält
dafür, der Provinzialausſchuß habe die Ausführungsanweiſung,
die als Rechtsnorm und authentiſche Auslegung zu gelten habe,
nicht beachtet; eine Inausſichtſtellung einer Anſtellung in nur
mündlicher Art erſcheine unverbindlich. Der Reviſion ſei daher
wohl ſtattzugeben. Das Urteil hebt, die beiden
vor=
deren Erkenntniſſe auf und ſpricht aus, daß die
Gemeinderechnerſtelle mit einem
Verſorgungs=
anwärter zu beſetzen iſt.
Nachnahmepakete nach Luxemburg. Nach Luxemburg dar
von einem und demſelben Abſender an einen und denſelben
Empfänger am gleichen Tage nur ein Nachnahmepaket
aufgelie=
fert werden.
Nr. 299 — Seite 7
* Steuer= und Wirtſchaftskalender
für die Zeit vom 1. bis 10. November 1934.
Aufbewahren!
Ausſchneiden!
31. Oktober: Entrichtung des Schulgeldes für die Darmſtädter
höheren Schulen und die gewerblichen Fortbildungsſchulen
für den Monat Oktober 1934 an die Stadtkaſſe. (Schonfriſt
bis 10. November 1934.)
5. November: Abgabe der Beſcheinigung an die
Fiſanz=
kaſſe daß die Summe der im Monat Oktober 1934
ab=
geführten Steuerabzugsbeträge mit der Summe der im
gleichen Monat einbehaltenen Steuerbeträge übereinſtimmt.
(Keine Schonfriſt.)
5. November: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit
vom 16. bis 31. Oktober 1934 erfolgten Lohnzahlungen.
Falls die bis zum 15. Oktober 1934 einbehaltenen
Lohn=
ſteuerbeträge für ſämtliche in einem Betriebe beſchäftigten
Arbeitnehmer den Betrag von 200.— RM. nicht
überſtie=
gen haben, im Ueberweiſungsverfahren Abführung der
Lohnſteuer für die in der Zeit vom 1. bis 31. Oktober 1934
erfolgten Lohnzahlungen. (Keine Schonfriſt.)
5. November: In gleicher Weiſe, wie vorſtehend angegeben.
Ab=
führung der Eheſtandshilfe ſeitens der
Lohnempfän=
ger. (Keine Schonfriſt.)
5. November: Entrichtung der Arbeitsloſenhilfe für die
nicht ſozialverſicherten Arbeitnehmer an die Finanzkaſſe.
(Keine Schonfriſt.)
5. November: Abführung der Bürgerſteuer, ſoweit dieſe
im Monat Oktober 1934 von den Arbeitgebern
einzubehal=
ten und nicht bereits am 20. Oktober 1934 abzuführen war.
(Keine Schonfriſt.)
5. November: Ablauf der Schonfriſt für die am 25. 10.
1934 fällig geweſene vierte Vorauszahlung (ſtaatliches Ziel)
auf die ſtaatliche Grundſteuer,
Sondergebäude=
ſteuer und Gewerbeſteuer für das Rechnungsjahr
1934/35.
6. November: Vorlage der Aufſtellung der
Deviſen=
geſchäfte, die von einem Unternehmen mit genereller
Genehmigung zum Deviſenerwerb im Monat Oktober 1934
getätigt worden ſind.
10. November: Umſatzſteuer=Voranmeldung und
Voraus=
zahlung für die monatlichen Zahler für den Monat Oktober
1934. (Schonfriſt bis 17. November 1934.)
10. November: Anmeldung und Zahlung der
Börſenumſatz=
ſteuer, ſoweit dieſe im Abrechnungsverfahren zu
entrich=
ten iſt. Abrechnung für den Monat Oktober 1934. (Keine
Schonfriſt.)
10. November: Ablauf der Schonfriſt für die Entrichtung
des Schulgeldes für die Darmſtädter höheren Schulen
und die gewerblichen Fortbildungsſchulen für den Monat
Oktober 1934 an die Stadtkaſſe.
10. November: Entrichtung der 4. Rate der Bürgerſteuer
für Veranlagte laut rotem Bürgerſteuerbeſcheid 1934.
Nä=
heres iſt aus dem Beſcheid zu entnehmen.
Liſte der ſäumigen Steuerzahler.
Es wird auch an dieſer Stelle wiederholt darauf aufmerkſam
gemacht, daß erſtmalig im Frühjahr 1936 bei dem zuſtändigen
Finanzamt eine Liſte der ſäumigen Steuerzahler aufgelegt
wer=
den wird. Dieſe Liſte liegt öffentlich aus und kann von
jeder=
mann eingeſehen werden. In die Liſte wird aufgenommen, wer
am 1. Januar 1935 mit Steuerzahlungen oder Vorauszahlungen
aus der Zeit vor dem 1 Januar 1935 rückſtändig iſt oder wer
es im Kalenderjahr 1935 hinſichtlich einer Zahlung oder
Voraus=
zahlung zu einer zweimaligen Mahnung kommen läßt.
Um entſtandene Zweifel zu beheben, wird bekanntgegeben,
daß zu den Steuern im vorgenannten Sinne auch die heſſiſchen
Staatsſteuern und die Kirchenſteuer gehören.
Nächſter Steuerkalender.
Beſonderer Umſtände halber geht dieſer Steuerkalender nur
bis zum 10. November 1934. Der Steuerkalender für die zweitg
Novemberhälfte erſcheint bereits am 13.. November 1934.
H. W. Wohmann.
t. Gernsheim, 27. Okt. Ein Kiesnachen bricht
aus=
einander. Aus unbekannten Gründen brach der Kiesnachen
„Karl” der Dampfbaggerei Schloß beim Laden in der Mitte
aus=
einander und verſank blitzartig in den Fluten des Rheins.
Glück=
licherweiſe konnten ſich die auf dem Nachen beſchäftigten Arbeiter
auf die Baggermaſchine retten. Der Schaden iſt ziemlich groß. —
Hohes Alter. Am Sonntag, den 28. Oktober feiert Frau
Küfermeiſter Jakob Müller 2. Wwe, ihren 85. Geburtstag. Frau
Müller iſt eine der älteſten Frauen Gernsheims und iſt trotz ihres
hohen Alters noch ſehr rüſtig und eine eifrige Leſerin des „
Darm=
ſtädter Tagblatts”. — Gemeinderat. In der vorgeſtrigen
nichtöffentlichen Gemeinderatsſitzung wurde u. a. beſchloſſen: Der
Gemeinderat beſchloß, die Allmendauflage auf 180 Prozent der
Grundgebühr feſtzuſetzen, das bedeutet gegenüber dem Vorjahr
eine Senkung von 50 Prozent. Die Auflage wird von jetzt ab von
den Verpächtern und nicht, wie bisher, von den Pächtern erhoben.
Be. Rüſſelsheim, 27. Okt. Tödlich verunglückt. Am
Donnerstag vormittag ereignete ſich in der Kokosmattenfabrik der
Firma G. und Th. Stöckicht ein gräßlicher Unglücksfall, der ein
Todesopfer forderte. Der 20jährige Arbeiter Karl Wolf. Sohn
des Schuhmachermeiſters Adam Wolf 4., ſtürzte in einen mit
kochender Farbflüſſigkeit befindlichen großen Keſſel und erlitt am
ganzen Körper Brandwunden, die den Tod des jungen Menſchen
herbeiführten. Er ſtarb auf dem Weg in das ſtädtiſche
Kranken=
haus Mainz. — Dummerjungenſtreich. Auf der
Darm=
ſtädter Landſtraße hatte ſich ein auswärtiger Schuljunge mit
ſei=
nem Fahrrad an einen Laſtwagen angehängt. Beim Loslaſſen
be=
merkte er hinterher, daß dichtauf ein weiterer Laſtwagen ſich
be=
fand. Um zu vermeiden, daß er von dieſem angefahren wurde,
fuhr er in den Chauſſeegraben. Er zog ſich ſchwere Verletzungen
hierbei zu. Das Rad iſt vollkommen zertrümmert.
Be. Groß=Gerau, 27. Okt. Rheiniſcher Abend. Die NS.
Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” veranſtaltete in der Turnhalle
einen rheiniſchen Abend, der ſich eines ſehr guten Beſuches
er=
freuen konnte. Fritz Schlotthauer=Mainz hatte das Amt des
An=
ſagers übernommen und ſorgte für Humor und Unterhaltung in
beſter Weiſe. Das Publikum dankte ihm mit einem ſehr ſtarken
Beifall. Im Mittelpunkt des Programms ſtanden die
Darbietun=
gen der Tanzſchule Willius=Senſer. Anni Delp (Sopran) brachte
Rheinwalzer von Strom und das Lied der Hanne aus
Frühlings=
luft zum Vortrag. Auch ſie fand dankbaren Beifall.
Außerordent=
lich gefallen konnte auch das Soloquartett Mainz, das zahlreiche
rheiniſche Lieder zum Beſten gab und ſchließlich noch mit einer
luſtigen Geſangsſzene „In der Straußwirtſchaft zur luſtigen
Reb=
laus” aufwartete. Für die inſtrumentale Umrahmung des
Pro=
gramms ſorgte die Standartenkapelle 13. Groß=Gerau.
e. Bad Wimpfen, 26. Okt. Todesfall. Am Dienstag
vormittag verſchied nach kurzem Krankenlager Karl Nickelwarth
im Alter von 75 Jahren. Unter großer Anteilnahme fand geſtern
ſeine Beerdigung ſtatt. 35 Jahre hindurch hat er mit treueſter
Pflichterfüllung das Amt eines Kirchendieners der hieſigen evg.
Pfarrei verſehen. — Pflichtabend der NS.
Frauen=
ſchaft. Im Mittelpunkt des vorgeſtrigen Pflichtabends ſtand
der Vortrag von Frl. Anni Jäger über die Stuttgarter
Frauen=
ſchaftstagung. Anſchließend hieran wurde beſchloſſen, am
kom=
menden Samstag im Kurhotel Mathildenbad einen Werbeabend
zu veranſtalten, in dem die noch der Sache fernſtehenden Frauen
eingeladen und zum Beitritt in die NS. Frauenſchaft gewonnen
werden ſollen.
Weiterbericht.
Ausſichten für Dienstag, den 30. Oktober: Fortdauer des
wechſel=
haften Wetters mit vereinzelten Niederſchlägen.
Hauptſchriftleitung: Nudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann:
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. 1X. 84. 22362. Oruck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Nückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion= Vormittag3 12—1 Uhr. nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
[ ← ][ ] ROMAN VON HANS RABL
Copyright 1934 by Auguſt Scherl G. m. b. H., Berlin.
(Nachdruck verboten.)
„Und die ſind natürlich ſchlecht”, ſagte Seydell nachdenklich.
„Was macht man da?‟
„Manns für die Aufführung um ſein Exemplar bitten”
ſagte Ringer ruhig. Es war das einzige, was Seydell tun konnte,
aber er wußte ganz genau, daß Seydell lieber platzen würde, als
Manns um etwas bitten.
Seydell ſchüttelte auch ſofort den Kopf. „Kommt gar nicht
in Frage”, ſagte er. „Dann geht’s eben ſo.”
„Ja — und vorher iſt keine „Salome” mehr”, ſagte Ringer
nachdenklich. „Alſo reingehen und mitſchreiben können Sie auch
nicht. Wie geſagt, ich kenn die Aufführung ganz genau, ſo, wie
Manns ſie macht und haben will — wenn Sie wollen, geben Sie
mir eine Partitur, dann mach’ ich Ihnen die Einzeichnungen.
Ich hab’ ſie im Kopf.”
„Was haben Sie eigentlich für ein Hirn, Doktor? Was
haben Sie nicht im Kopf?” fragte Seydell mit neidiſcher
Bewun=
derung. „Ihr Gedächtnis möcht’ ich haben!“
„Uebungsſache, nichts als Uebungsſache”, wehrte Ringer ab.
„Wenn Sie erſt mal ſo lange dabei ſind wie ich, dann können
Sie es auch.”
„Glauben Sie?‟
Ringer war ſogar überzeugt davon, daß es nicht ſo ſein
würde. Aber er ſagte trotzdem beruhigend: „Sicher!”
Sie gingen wieder eine Weile ſtumm. Seydell überlegte,
aber er traute Ringer nicht. Ringer war ſchließlich Manns'
Intimus. Vielleicht hatte er nichts Eiliges zu tun, als zu
Manns zu laufen und ihm zu erzählen, daß Seydell ohne Manns”
Einzeichnungen nicht auskam. „Nein”, ſagte er endlich, „es iſt
ſehr nett von Ihnen, Doktor, wirklich — aber vielen Dank! Ich
werde ſchon ſo durchkommen. Und wenn ich wirklich einmal ein
paar Takte anders ſchlage als der Großmächtige, wird ja
des=
wegen das Orcheſter noch nicht herauskommen.”
„Das Orcheſter nicht” zweifelte Ringer. „Das bringt ſo
leicht überhaupt niemand heraus. Aber wenn Sie — ich will gar
nicht von Ihrer Frau reden, die iſt ja immer unglaublich ſicher
— aber wenn Sie zum Beiſpiel bei irgendeiner ſchweren Herodes=
Stelle anders ſchlagen, wie es Braun gewöhnt iſt, dann möcht”
ich nicht für ihn garantieren.”
„Na ja — das einfachſte wäre natürlich eine Probe —, aber
die gibt man mir ja nicht.”
„Aber es geht doch auch wirklich nicht, Seydell!” Ringer
fand, er müßte ſeinen Chef doch etwas in Schutz nehmen, wenn
er auch gut wußte, daß ſich die Möglichkeit wohl hätte finden
laſſen, hätte man ſie nur geſucht. „Sie kennen doch ſchließlich die
Probentafel auch. Wo Sie da eine Enſembleprobe für „Salome‟,
anbringen wollen, iſt mir ein Rätſel.”
Na ja — auch wieder richtig —” Seydell machte eine raſche
Handbewegung. „Ach, es wird ſchon gehen. Es wird ſchon aus
werden.” Ringer dachte an das, was Manns am Abend vorher
geſagt hatte. „Aus iſt noch jede Theatervorſtellung geworden.
lieber Seydell —”, ſagte er langſam.
„Es wird ſogar ganz gut aus werden!“
„Unberufen”, ſagte Ringer. „Alſo ſoll ich Ihnen nun eine
Partitur zurechtſchuſtern?”
„Wirklich, lieber Doktor, ſehr vielen Dank, aber ich möchte
Sie nicht bemühen. Es wird ſchon gehen.
„Wie Sie denken” murrte Ringer. Er ärgerte ſich über den
großen dummen Menſchen, der lieber patzen wollte als ſich helfen
laſſen. „Wie Sie denken. Alſo ich muß jetzt hier links ab.” Er
gab ihm die Hand. „Wie geſagt: Wenn Sie doch was brauchen
ſollten
„Schönen Dank, Doktor — auf Wiederſehen!” ſagte Seydell.
lüftete den Hut und überquerte ſchnell den Fahrdamm.
Ringer ſah ihm nach und ſchüttelte den Kopf. Er war ein
unmöglicher Menſch, dieſer Seydell. Er begriff nicht, er konnt
und konnte es nicht verſtehen, was die Britting an ihm für einen
Narren gefreſſen hatte. Wo die Liebe hinfällt, dachte er. Dann
wanderte er heimwärts, um ſeine Klauſe für Gretes Beſuch ein
wenig vorzubereiten.
Nicht weit vom Lietzenſee bewohnte Doktor Ringer zwei große
Zimmer, die ausgeſtattet waren mit Ringers eigenen Möbeln, die
er ſich nach und nach zuſammengekauft hatte, als ſeine Gage ſtieg.
ohne daß er für jemand zu ſorgen hatte. Aber es war
bezeich=
nend für ihn, daß er ſie — weil er ſie einmal vor Jahren
al=
möblierte Zimmer gemietet hatte — nach wie vor zu dieſem Preis
bezahlte, obgleich er inzwiſchen nach und nach alle Möbel ſeiner
Wirtin unter mehr oder minder lautem Proteſt hinausgeworfen
hatte.
Ringers Möbel waren zwieſpältiger Natur. Es gab einen
ſchönen, großen Flügel. Es gab eine Kombination von
Gram=
mophon und Radioapparat, die beſtimmt ſehr teuer geweſen war,
Es gab höchſt raffinierte und zugleich dekorative Bücher — und
Notenſchränke. Der Reſt — nun, der Reſt war entſchieden weniger
wertvoll. Man merkte es, daß der Hausherr dafür keinen Sinn
hatte. Trotz dieſer Zwieſpältigkeit aber hatten die Zimmer Stil
— Ringers Stil. Und er hätte ſich wirklich, als Grete kam, nicht
ſo ausführlich für dies oder jenes Fehlende zu entſchuldigen
brau=
chen, wie er es aus Verlegenheit tat und aus dem Bedürfnis, die
(Fortſetzung folgt.)
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