Ginzelnmmer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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rwöchentlich Tmallgem Erſchelnen vom 1. Oktober
1. Oftober 2.— Reichsmark und 20 Pfennig Ab=
Bebühr, abgeholt 2.— Reichsmark, durch die
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 297
Samstag, den 27. Oftober 1934. 196. Jahrgang
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Bildung eines Biſchofsrates.
P Rechlswalter der Deutſchen Evangeliſchen Kirche. Miniſterialdirektor Jäger, legk ſeine kirchenpolikiſche
Funkkion in die Hände des Reichsbiſchofs zurück.
Kirchenamklich wird mitgekeillt:
Berlin, 26. Oktober.
Die Deutſchen Evangeliſchen Landesbiſchöfe und Biſchöfe
ein=
iißßlich der ſüddeutſchen geiſtlichen Kommiſſare waren am
Don=
psrag und Freitag am Sitz der Reichskirchenregierung verſam=
A1. Unter dem Vorſitz des Reichsbiſchofs wurden innere
Kirchen=
uen beſprochen. Es herrſchte völlige Einmütigkeit. Der
Reichs=
ſſchef berief einen Biſchofsrat, der in der Hauptſache die
kirchen=
hiläſchen Fragen behandeln ſoll.
Worher gab der Reichsbiſchof folgendes unter dem 26. Oktober
hitm gerichtetes Schreiben des Rechtswalters der Deutſchen Evan=
Aſcen Kirche, Miniſterialdirektor Jäger, bekannt:
Herr Reichsbiſchof! Nach grundſätzlicher Erledigung der mir
ſellten Aufgabe der organiſatoriſchen Geſtaltung der Deutſchen
frtngeliſchen Kirche lege ich, wie ich Ihnen ſchon vor einiger Zeit
beßindigt habe, meine kirchenpolitiſche Funktion in Ihre Hände
ſic:. Es iſt meine Ueberzeugung, daß der innere kirchliche Auf=
1b mnd Ausbau, der nun mit Einſatz aller Kräfte zu beginnen
ſtnrr auf die tätige Mitarbeit des Landes gegründet werden
m. Ich ſchlage Ihnen deshalb vor, einen engeren Rat der Bi=
Ke; zu berufen, der Ihnen für die Aufbauarbeit im Sinne
wahr=
ſter Befriedung zur Verfügung ſteht.
Ich hoffe und wünſche, daß das Werk zum Heil des deutſchen
Hies gelingt.
Bekannkmachung.
2 ienstag, den 30. Oktober dankt die
DeutſcheArbeits=
ſomt dem Führer dafür, daß er ſie als Gliederung der
Be=
ug vollgültig anerkennt und ſie dadurch mit zu dem
Fun=
bent des Dritten Reiches erklärt hat. Dieſe beiſpielloſe
urg des arbeitenden Menſchen wird ihr Echo finden in
ßllichen Appellen auf öffentlichen Plätzen und in Sälen.
Zugleich wird dabei ein Bekenntnis zum Winterhilfswerk
Forr größten ſozialiſtiſchen Tat abgelegt werden.
2.
die ſchon feſtgelegten Veranſtaltungen von Kraft durch
ſey de ſowie die Vorführungen der Gaufilmſtelle können auch
übet Zeit bis zum 15. Dezember durchgeführt werden, wenn
duä für das Winterhilfswerk in entſprechender Weiſe geworben
wſt; jedoch dürfen die angekündigten Zentralkundgebungen
it en Kreisſtädten, die vom 5. bis 12. November (ausſchl.
9)wvember) zur Durchführung kommen und die ich von hier
Bfiſſtlege, nicht geſtört werden.
Heil Hitler!
A.: gez. Müller=Scheld, Gaupropagandaleiter.
uſchkig für Saarabſtimmungsberechkigke
der Bund der Saarvereine teilt uns mit: Jede im
Saar=
gezt wwohnende Perſon kann Einſpruch gegen die Eintragung
eist hereits in die vorläufige Abſtimmungsliſte aufgenommenen
Peon erheben.
die Abſtimmungskommiſſion hat nun verfügt, daß derjenige,
detz einen ſolchen Einſpruch einlegt, eine Abſchrift desſelben
dutx eingeſchriebenen Brief dem Betroffenen mitzuteilen hat,
unpzwar an deſſen Anſchrift im Saargebiet. Der Betroffene
mm imnerhalb von 4 Tagen ſeit Aufgabe dieſes
Einſchreib=
brtes zur Poſt (alſo nicht ſeit dem Tage, an dem er ihn
er=
häßl Teine Einwendungen gegen dieſen Einſpruch dem
zu=
ſtchingen Kreisbüro ſchriftlich mitteilen. Er muß ferner das ihm
abſſtitlich zugeſtellte Einſpruchsſchreiben des
Einſpruchs=
eroſen den ſeiner Erwiderung an das Kreisbüro beifügen.
Iiv: Wer einen ſolchen Brief über ſeine Anſchrift im
SAyebiet erhält, muß ſofort ſeine Einwendungen ſchriftlich —
Uützſchrift nicht vergeſſen — unter Beifügung der Schrift des
GReis an das zuſtändige Kreisbüro der
Abſtimmungskom=
molſiy ſenden. In Zweifelsfällen wende man ſich ſofort an die
Olyruppen des Bundes der Saarvereine.
den letzten Tagen ſind von ſeparatiſtiſcher
zahlreiche Einſprüche gegen in
Deutſch=
lal Tebende Perſonen eingelegt worden, meiſtens
Mich olgender Bemerkung:
De betreffende Perſon hat am 28. Juni 1919 nicht die
Scch inwohnereigenſchaft im Sinne der Wahlordnung beſeſſen.
Beeus Die erforderlichen Urkunden wurden, von amtlichen
Besden verweigert.”
Veun ein ſolcher, offenbar unbegründeter Einſpruch eines
Dichtn zugeht, braucht darauf nicht zu antworten. Es iſt auch
niſich dagegen einzuwenden, wenn er folgende Gegenäußerung
aug /s Kreisbüro ſendet:
Auf den mir zugeſtellten Einſpruch beziehe ich mich zum
NAßveſ=s meiner Abſtimmungsberechtigung auf das von mir
früct vorgelegte Beweismaterial und beantrage die
Ver=
wernar des Einſpruchs.”
ie große Anzahl derartiger Einſprüche ohne jede
Begrün=
dush beeweiſt klar, daß es ſich um eine politiſche Mache von
ſevkutſſtiſcher Seite handelt, und daß dieſe Einſprüche nicht
einengegt werden, weil man der Ueberzeugung iſt der
Be=
trekeſide ſei nicht abſtimmungsberechtigt, ſondern weil man die
Abchſiymungsbehörden mit Arbeit überlaſten will, um an
tech=
nini Schwierigkeiten die rechtzeitige Abhaltung der
Abſtim=
marn ſcheitern zu laſſen.
Deutſchland und Polen.
Die Umwandlung der Geſandtſchaften in
Ber=
lin und Warſchau in Botſchaften iſt eine unmittelbare
Folge des deutſch=polniſchen Freundſchaftsvertrages, der am 26.
Januar 1934 unterzeichnet und alsbald ratifiziert wurde. Dieſer
Vertrag iſt mit einer zehnjährigen Laufzeit ausgerüſtet und ſieht
vor, daß alle Streitigkeiten zwiſchen Deutſchland und Polen in
direkter Unterhaltung aus der Welt geſchafft werden ſollen.
Lipſki,
von Moltke,
polniſcher Botſchafter in Berlin, deutſcher Botſchafter in Warſchau.
Der Vertrag hat ſeinerzeit ungeheures Aufſehen erregt,
nie=
mand hatte damit gerechnet, daß ſich Hitler und Pilſudſki ſchon
nach wenigen Vorbeſprechungen die teils in Berlin, teils in
War=
ſchau geführt wurden, auf der Plattform eines derartigen
Abkom=
mens finden würden. Denn die deutſch=polniſchen Streitigkeiten
waren ſchon zum feſten Beſtandteil des politiſchen Getriebes in
Europa geworden. Immer wieder mußte ſich der Völkerbund mit
ihnen beſchäftigen. Stets bildeten dieſe Gegenſätzlichkeiten aber
auch ein beliebtes Rüſtzeug derjenigen Staaten, die kein Intereſſe
an einem Ausgleich der beiden Nachbarn hatten. Um ſo
über=
raſchter war man überall, als bekannt wurde, daß der Anſatzpunkt
für eine Verſtändigung auf lange Sicht gefunden worden war.
Daß man hüben und drüben nicht die Abſicht hatte, ſich mit der
Unterzeichnung des Paktes zu begnügen, ergab ſich ſchon wenige
Wochen ſpäter, als man zur Liquidierung des deutſch=polniſchen
Zollkrieges ſchritt und gleichzeitig die Verhandlungen über den
allmählichen Wiederaufbau des alten Warenaustauſches eröffnete.
Der Vertrag iſt noch viel zu jung, als daß ſchon heute
beſon=
ders bedeutſame Auswirkungen vorliegen könnten, aber durch die
deutſch=polniſche Verſtändigung haben ſich die Verhältniſſe im
Oſten ſtabiliſiert und andere Staaten können aus der von
War=
ſchau und Berlin geſchaffenen Friedensgarantie Nutzen ziehen.
Wenn nun die Geſandtſchaften in Botſchaften umgewandelt
worden ſind, ſo liegt darin in erſter Linie die Anerkennung
Polens als Großmacht. Für die Warſchauer Politik iſt der jetzt
vollzogene Akt ganz beſonders wertvoll. Andere Staaten werden
ſich wahrſcheinlich in abſehbarer Zeit anſchließen und zur gleichen
Rangerhöhung ihrer diplomatiſchen Vertretung ſchreiten. Die
Zahl der deutſchen Botſchaften hat ſich jetzt auf 10 erhöht. Früher
hatten ſie die Bedeutung von Vertretungen bei fremden
Herr=
ſchern In der Nachkriegszeit iſt aber hierin ein Wandel
eingetre=
ten. Die Regierungen, die ihre diplomatiſchen Vertretungen mit
dem Rang von Botſchaftern in fremde Länder entſenden, erklären
damit ausdrücklich, daß ſie dieſen Staat in den Kreis der
Groß=
mächte einbeziehen.
Spanienfeindliche Kundgebungen
in Frankreich.
Ueberwachung der ſpaniſchen Flüchklinge.
EP. Paris, 26. Oktober.
Ueber die Zwiſchenfälle, die am Dienstag zu einem Schritt
des ſpaniſchen Botſchafters de Cardenas im Quai d’Orſay
Veran=
laſſung gaben berichten die Blätter, daß in den verſchiedenen
Ort=
ſchaften im Südweſten Frankreichs beim Eintreffen flüchtiger
ſpa=
niſcher Aufſtändiſcher Kundgebungen gegen die Regierung
Ler=
roux ſtattgefunden haben.
Direkter Anlaß zu dem Proteſt des ſpaniſchen Botſchafters
war eine Kundgebung in Toulouſe, an der der Bürgermeiſter der
Stadt ſelbſt teilnahm und bei der die katalaniſche Flagge auf dem
Rathaus gehißt worden war. — Wie das Miniſterium des Innern
dazu mitteilt, iſt dieſe Fahne ſpäter auf Veranlaſſung des
Präfek=
ten des Departements wieder entfernt worden. Ebenſo wurden
von der Polizei zahlreiche gegen Spanien gerichtete Inſchriften
an Häuſern und Mauern beſeitigt. Das Innenminiſterium hat den
Behörden Weiſungen erteilt, keinem ſpaniſchen Flüchtling die
Er=
laubnis zu erteilen, ſich auf franzöſiſchem Gebiet politiſch zu
be=
tätigen; die ſpaniſchen Flüchtlinge würden in Zukunft beſonders
ſcharf überwacht werden. Bisher hielten ſich die meiſten
Flücht=
linge aus Spanien auf franzöſiſchem Boden unweit der ſpaniſchen
Grenze auf, u. a. in Biarritz, Perpignan und Pau. In Pau
be=
ſteht ein Sammellager, in dem die Flüchtlinge durch die
franzöſi=
ſchen Gewerkſchaften verpflegt werden.
Die Mofſul=gelleikung.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
(ss) Haifa, Mitte Oktober 1934.
Vor wenigen Tagen iſt der Zweig der Oelleitung der Irag=
Petroleum Co., der in Haifa endet, in Betrieb genommen
wor=
den Nachdem im Juli bereits der andere Zweig der Linie, der
in Tripolis in Syrien endet, von den Franzoſen in Benutzung
genommen werden konnte, iſt der Bau der Petroleum=Leitungen
von den Moſſul=Oelfeldern nach dem Mittelmeer beendet. Sowohl
die Franzoſen als auch die Engländer haben damit ihre eigenen
Leitungen erhalten, ſo daß alſo der Ausnutzung des Moſſul=
Petroleums nichts mehr im Wege ſteht.
Das iſt zunächſt einmal ein Ereignis von techniſcher
Be=
deutung, da der Bau der Oelleitung eine der größten Ingenieur=
Leiſtungen iſt, die in der letzten Zeit im vorderen Orient
voll=
bracht wurden. Galt es doch, die verkehrstechniſch abgelegenen
Oelquellen bei Moſſul über eine Entfernung von faſt 900 Km.
mit dem Mittelmeer in Verbindung zu bringen und zugleich
ein Transportmittel ſicherzuſtellen, das von äußeren Störungen
möglichſt unabhängig war. Das iſt mit dem Bau der Oelleitung,
die beträchtliche Höhenunterſchiede mit Hilfe von Pumpwerken
überwindet, gelungen, während zugleich ein Syſtem von
Block=
häuſern und Ueberwachungsſtellen die Oelleitung davor ſchützt,
von Unbefugten angezapft oder gar von Gegnern geſprengt zu
werden. Die Oelleitung iſt daher ſo recht ein Symbol des
Sieges der modernen Technik über bislang auch politiſch als
unbezwingbar geltende Wüſtengebiete und der Erſchließung
ver=
kehrstechniſch ſchwer zu erreichender abgelegener Räume.
Denn man muß ſich vorſtellen, daß die Petroleum=Oelfelder
erſt durch dieſe Leitung ihren eigentlichen Wert für ihre
Be=
ſitzer bzw. Ausbeuter gewonnen haben. Gäbe es die Oelleitung
nicht, ſo würde man das Petroleum der Moſſul=Oelfelder
ent=
weder mühſelig mit dem Auto durch die ſyriſche Wüſte
beför=
dern müſſen — was den Transport größerer Mengen
aus=
ſchließen würde — oder man müßte es den Tigris=Strom
ab=
wärts bis an den Perſiſchen Golf transportieren, um es dann
erſt von Basra aus zu verladen und auf einem langen
See=
wege nach Europa zu bringen. Die Oelfelder würden alſo ohne
die Oelleitung kaum von irgendwelcher größeren marktpolitiſchen
Bedeutung ſein, oder jedenfalls nur in beſchränktem Umfange
für die Weltproduktion an Petroleum ihre Bedeutung gewinnen
können.
Darüber hinaus drängt ſich aber auch die politiſche
Bedeu=
tung dieſer Oelleitung auf. Ganz abgeſehen davon, daß ſie ein
Symbol der engliſch=franzöſiſchen Zuſammenarbeit im Vorderen
Orient iſt — man entſinnt ſich hierbei unwillkürlich der faſt
zehnjährigen Streitigkeiten zwiſchen den beiden Mächten, bis es
1931 zur Einigung zwiſchen ihnen in der Moſſul=Oelfrage
kam —, hat ſie ihre doppelte Bedeutung für die
Intereſſe=
nahme Großbritanniens an dem Schickſal der ſog. arabiſchen
Nachfolgeſtaaten, wie auch beſonders für die Oelverſorgung der
britiſchen Mittelmeer=Flotte.
Die britiſche Mittelmeer=Flotte hat nämlich bisher ihren
Betriebsſtoff von weit her beziehen müſſen. Sie hatte lediglich
wenige Vorratslager in den eigentlichen Kriegshäfen Gibraltar
und Malta, und war im übrigen auf die Petroleum=Tank=
Depots angewieſen, die die Anglo=Perſian=Oil Co. und Royal=
Dutch=Shell am Suez=Kanal unterhielten. Hier handelte es ſich
aber um Depots, die mengenmäßig begrenzt waren, und alſo
die Flotte der Gefahr ausſetzen konnten, ihre Reſerven
aufge=
braucht zu ſehen. In Aegypten lag überdies die Gefahr nahe,
daß bei der weiteren Entwicklung der Dinge eine politiſche
Gefährdung hätte eintreten können, die es den Engländern
un=
möglich gemacht hätte, ſo wichtige Kriegsmaterialien in einem
neutralen oder gar feindlichen Land lagern zu laſſen. Beſtand doch
immer die Möglichkeit, daß in einem Kriegfalle die Engländer
Aegypten ganz hätten räumen müſſen, oder daß die
Zufahrt=
ſtraßen für das in Aegypten eingelagerte Petroleum, das Rote
Meer und der Indiſche Ozean, durch kriegeriſche Ereigniſſe
geſperrt würden, ſo daß England von den im Bereich des
In=
diſchen Ozeans liegenden Oelquellen ganz abgeſchnitten worden
ſein würde. In dieſem Falle würde dann eben in Zukunft das
Moſſul=Oel in der Lage ſein, nicht nur die Mittelmeerflotte,
ſondern am Ende auch England ſelbſt mit Petroleum zu
ver=
ſorgen.
Wenn man bedenkt, in wie hohem Maße moderne
Kriegs=
mittel auf Petroleum und Petroleumprodukte angewieſen ſind,
ſo verſteht man ohne weiteres, welche ſtrategiſche Bedeutung
für die Frage der Rohſtoffverſorgung Großbritanniens im
Kriegsfalle eine direkte Leitung zu dem unter engliſcher
Kon=
trolle ſtehenden Mittelmeer hat. Die Leitung kommt alſo der
Schaffung einer wichtigen Reſerveſtellung gleich die angeſichts
der beſonderen Lage des britiſchen Weltreiches nicht hoch genug
eingeſchätzt werden kann. Neben den Befeſtigungen von
Singa=
pore und dem Suez=Kanal wird man alſo in Zukunft auch die
Oelleitung von den Moſſul=Oelfeldern als eines der wichtigſten
Verteidigungsmittel des britiſchen Imperiums anzuſehen haben.
Das heißt ſelbſtverſtändlich aber auch, daß die britiſche
Poli=
tik gegenüber den arabiſchen Nachfolgeſtaaten feſte Geſtalt
an=
genommen hat. Die britiſche Politik hat in der Oelleitung eine
ihrer größten Intereſſen zu verteidigen und wird daher auch
nicht umhin können, ſich weiter um das Schickſal derjenigen
Länder zu kümmern, durch die die Oelleitung läuft. Das heißt,
daß mit dieſer Oelleitung Großbritannien ein dauerndes
In=
tereſſe nicht nur am Irak gewonnen hat, ſondern ebenſo auch an
Transjordanien, an Paläſtina, ja darüber hinaus vielleicht auch
am Schickſal des ſüdlich von dieſen Ländern gelegenen
groß=
grabiſchen Reiches Ibn Sauds: Saudia. Selbſtverſtändlich wird
die engliſche Politik in Zukunft mit einem gewiſſen Recht
be=
haupten können, daß die Schickſale dieſer Länder Intereſſen des
britiſchen Weltreiches berühren, ſo daß England ein Recht habe,
ganz beſonders an den Vorgängen in den genannten Ländern
Anteil zu nehmen. Obwohl die drei arabiſchen Staaten
unab=
hängig ſind, wird die engliſche Politik ſtets weiter beſtrebt ſein,
in ſehr enger Fühlung mit dieſen Ländern zu bleiben und —
den Frieden zwiſchen ihnen aufrecht zu erhalten.
Erklärlicher=
veiſe geht das engliſche Intereſſe ſoweit, daß die Oelleitung
(und das Recht, Flugplätze zu unterhalten) nicht beeinträchtigt
wird. Die „Pax Britannica” im Vorderen Orient wird alſo
zweifellos im Zeichen der Oelleitung ſtehen.
Man kann im übrigen der britiſchen Politik, die es nach
dem Scheitern der erſten Nachkriegspläne auf Errichtung einer
Reihe von Protektoraten zur Vervollſtändigung der Landbrücke
nach Indien klug verſtanden hat, auf unerreichbare Ziele zu
verzichten, dafür aber mit Zähigkeit britiſche Intereſſen dort
zu verteidigen, wo dies möglich war, eine gewiſſe Bewunderung
nicht verſagen. Wenn man überblickt, über was für
Schwierig=
keiten hinweg die erſte Intereſſenahme Großbritanniens an den
Moſſul=Oelfeldern bis zur Vollendung der Oelleitung verfolgt
worden ſind, ſo weiß man, wie ſtark der Wille zum Imperium
und zur Verteidigung der britiſchen Reichsintereſſen noch heute
iſt. Man denke doch nur an die Aufſtände in Meſopotamien,
den Kampf um das Moſſul Vilayet, die Schwierigkeiten in
Paläſtina, die Kämpfe in Transjordanien, die ganzen
Umge=
ſtaltungen in Inner=Arabien: welche Fülle von geſchichtlichen
Aktionen, was für Schwierigkeiten bis zur Beendigung des
großen Werkes, das das nord=meſopotamiſche Petroleum
eng=
liſchen Zwecken dienſtbar macht! Das Werk iſt jedenfalls ein
Zeichen dafür, daß der britiſche Einfluß im Vorderen Orient
ſich trotz allem zu halten verſtanden hat, und daß die Tage bis
zu denen man mit einem Schwinden der britiſchen Macht
rechnen kann, offenbar noch ſehr fern ſind.
Von unſerem OO=Korreſpondenden.
London, 25. Oktober.
In London und in ganz England finden am 1. November
Munizipalwahlen ſtatt. In ſämtlichen engliſchen
Provinz=
ſtädten und Diſtrikten muß ein Drittel der Mitglieder
der Borough=Councils, d. h. der Stadträte neu
gewählt werden. In London wird ſogar der geſamte
Beſtand der Stadträte neu zu wählen ſein. Die Zahl der
Lon=
doner Boroughs beträgt 28, die der übrigen engliſchen 400. Im
ganzen finden alſo am 1. Nopember in England Neuwahlen zu
428 Stadträten ſtatt, und es müſſen nicht weniger als 4000
Stadträte gewählt werden. Die große Mehrzahl der Borough=
Couneils Englands iſt zur Zeit in Händen der Municipal
Re=
formers, d. h. der Konſervatipen, Zur Labour Party gehörende,
d. h. ſozialiſtiſche Stadträte gibt es bloß in 30 Städten und
Diſtrikten, von denen die bedeutendſten Sheffield, Leeds, Weſt
Ham, Norwich und Swanſea ſind. In London liegen die Dinge
etwas anders: der Londoner Grafſchaftsrat, der London County
Council, weiſt, auf Grund der im März dieſes Jahres
ſtatt=
gefundenen Wahlen, bereits eine geringe ſozialiſtiſche Mehrheit
auf; doch außer dem County Council gibt es in London noch
28 Borough=Councils, d. h. Munizipalräte der einzelnen
Stadt=
teile. Von dieſen 28 Borough=Couneils ſind lediglich in vieren
— in Bermondſey, Deptſord, Greenwich und Poplar — die
Sozialiſten am Ruder. Nicht weniger als 24 Londoner
Stadt=
räte ſind alſo noch immer in Händen der Partei der Munieipal
Reformers. Um den Beſitz dieſer 24 Stadtratsſitze wird nun am
1. November in London gekämpft werden. Und die Sozialiſten
zielen — wie ſie erklären — offen darauf hin, den Konſervativen
wenigſtens die Hälfte der Stadtratsſitze zu entreißen,
Den bevorſtehenden engliſchen Stadtratswahlen kommt eine
wirtſchaftliche ebenſo wie eine politiſche Bedeutung zu. Die
Stadträte ſind ermächtigt, lokale Steuern zu erheben, und in der
Regel betragen in den ſozialiſtiſch regierten
Stadtteilen die Steuern reichlich das Doppelte
wie in den bürgerlich regierten. Beiſpielsweiſe war
eine der erſten Maßnahmen des im März gewählten
ſozialiſti=
ſchen Londoner County Couneils eine entſprechende
Herauf=
ſetzung der „rates” und „taxes”, d. h. der lokalen Hausſteuern.
Desgleichen läßt ſich in verſchiedenen der ſozialiſtiſch regierten
Städte und Diſtrikte ein mehr oder weniger leichtfertiges und
unproduktives Umgehen mit öffentlichen Mitteln feſtſtellen. Die
letzten Munizipalwahlen, die faſt überall große konſervative
Mehrheiten ergaben, fanden in England im Jahre 1931, d. h.
zur Zeit der ſchlimmſten Kriſe, ſtatt. Seitdem haben die
kon=
ſervativen Stadträte ihre Städte und Diſtrikte im kleinen mit
derſelben Weisheit und Umſicht regiert, wie die Nationale
Re=
gierung dieſes im großen Maßſtabe getan hat. Sie haben das
Land aus tiefſter Depreſſion zurück auf den Weg der
Pro=
ſperität geführt. Vor allem iſt den Arbeitsloſen geholfen und
ſind überall großzügige Maßnahmen zum Aufräumen mit den
Elendsquartieren in Angriff genommen worden. Und die
Muni=
eipal Reformers ſind durchaus berechtigt, auf das von ihnen
im Laufe dieſer drei Jahre geleiſtete Werk als auf eine
vor=
bildliche Leiſtung hinzuweiſen. Dieſe Errungenſchaften der
kon=
ſervativen Verwaltung werden natürlich von Seiten der Labour
Party verneint und ihnen die Verdienſte ihrer „fortſchrittlichen
Verwaltungsexperimente” in London, Sheffield, Leeds uſw.
entgegengehalten. Die Wähler werden nun ſelbſt zu entſcheiden
haben, was ſie vorziehen; koſtſpielige „fortſchrittliche” Experi=
Der Führer und Reichskanzler empfing am Freitag den
neu=
ernannten Botſchafter der Union der Sozialiſtiſchen
Sowjetrepu=
bliken, Herrn Jakob Sacharjewitz Suritz, zur Entgegennahme
ſei=
nes Beglaubigungsſchreibens.
Am Montag, den 29. Oktober, 13.50 Uhr bis 14 Uhr, ſpricht
für den Reichsnährſtand der Führer des Reichsverwaltungsamtes,
Freiherr von Kanne, über alle deutſchen Sender zum
Winterhilfs=
werk.
Am kommenden Dienstag, den 30. Oktober, finden in allen
Otrsgruppen der DAF. im ganzen Reich große
Maſſenkundgebun=
gen, in denen die weittragende Bedeutung der Verordnung des
Führers vom 24. Oktober d. J. ausführlich dargeſtellt werden wird.
Alle Volksgenoſſen werden auf dieſem Wege auf die Wichtigkeit
dieſer Kundgebungen ausdrücklich aufmerkſam gemacht.
In der Jugendſtunde am 1. November um 18.05 Uhr ſpricht
Reichsminiſter Dr. Goebbels über alle deutſchen Sender zur
Heim=
beſchaffung für die Hitler=Jugend. Die Rede wird von Chören der
Hitler=Jugend umrahmt.
Die fünfte Vollſitzung der Akademie für Deutſches Recht findet
am Dienstag, den 13. November 1934, in Berlin ſtatt.
An Stelle des tödlich verunglückten Dr. Eger=Frankfurt wurde
der Gauinſpekteur des Gaues Heſſen=Naſſau und Adjutant des
Reichsſtatthalters und Gauleiters Sprenger, Pg. Walter Heyſe,
MdR., zum Leiter des ſozialpolitiſchen Ausſchuſſes der
Arbeitsge=
meinſcheft für ſtändiſchen Aufbau ernannt.
In letzter Zeit ſind in der kommuniſtiſchen Preſſe des
Saar=
gebietes unwahre und entſtellende Nachrichten über die „
Arbeits=
dienſthölle Saabor” veröffentlicht worden. Die von der
Reichs=
eitung des Arbeitsdienſtes auf Grund der kommuniſtiſchen
Be=
hauptungen eingeleiteten Unterſuchungen haben ergeben, daß die
ganzen Behauptungen der kommuniſtiſchen Preſſe des Saargebietes
unwahr und entſtellt bzw. erfunden ſind.
Der deutſche Geſandte in Budapeſt, Hans Georg von
Macken=
ſen, mußte ſich am Donnerstag einer ſchwierigen Halsoperation
unterziehen.
Der ungariſche Außenminiſter Kanya, der vor zwei Tagen
von Rom kommend ſeine Fahrt in Wien zu einem Beſuch bei
Bun=
deskanzler Dr. Schuſchnigg und Außenminiſter Berger=Waldenegg
unterbrochen hat, iſt am Freitag vormittag mit dem Schnellzug
nach Budapeſt abgereiſt.
Die Verhandlungen, die ſeit Anfang Oktober zwiſchen
Frank=
reich und der Tſchechoſlowakei über den Ausbau der
Handelsbe=
ziehungen zwiſchen beiden Ländern geführt worden ſind, endeten
am Donnerstag mit dem Abſchluß eines Abkommens. Darin räumt
Frankreich der Tſchechoſlowakei gegen angemeſſene Kompenſationen
gewiſſe Kontingentserhöhungen ein.
Der Dreier=Ausſchuß des Völkerbundsrates zur Beratung aller
mit der Saarfrage zuſammenhängender Probleme iſt auf Montag,
den 5. November, nach Rom in den Palazzo Chigi einberufen
wor=
den. Die Tagung des Ausſchuſſes wird etwa Woche dauern und noch
vor der Ratstagung in Genf, die am 11. November beginnt,
be=
endet ſein.
mente oder Fortſetzung einer geſunden und weiſen
Verwaltungs=
politik, die ſich bereits praktiſch bewährt und England aus der
Friſe herausgeführt hat.
Die Gefahr, die indeſſen den Munieipal Reformers droht,
iſt die außerordentliche Apathie der
bürger=
lichen Wähler. London iſt hierfür ein beſonders
charak=
teriſtiſches Beiſpiel. Die Geſamtzahl der Wahlberechtigten
be=
trägt in London über zwei Millionen. Doch von ihrem Wahlrecht
machten im Jahre 1931 nur 597 000 und im März dieſes Jahres
nur 675 000 Wähler Gebrauch, Die Wahlbeteiligung betrug im
März kaum 32 Prozent, wovon 16,9 Prozent für die Sozialiſten
und 16,6 Prozent für die Munieipal Reformers ſtimmten. Die
reſtlichen 66,5 Prozent wählten überhaupt nicht. Dieſe Apathie
der großen Mehrzahl der Wählerſchaft verſchuldete es vor
allem, daß im Londoner County Cauncil im vorigen März die
Sozialiſten mit Hilfe von bloß 16,9 Prozent der
Wahlberechtig=
ten ans Ruder gelangten. Die große Mehrzahl der Wähler hat
ſich alſo bisher an den Munizipalwahlen ziemlich unintereſſiert
gezeigt. Man hofft jedoch, daß es dieſes Mal anders ſein wird.
In Anbetracht der über kurz oder lang bevorſtehenden
Parla=
nentswahlen ſind die diesjährigen Stadtratswahlen von
be=
ſonderer Wichtigkeit. Sie werden eine Art Barometer für die
allgemeine Stimmung des Landes und für die möglicherweiſe
im nächſten Jahre ſtattfindenden Parlamentswahlen ſein. Ein
Sieg der Sozialiſten bei den Stadtratswahlen würde ihre Partei
mit großer Zuverſicht erfüllen und den Eindruck eines ſtarken
Anwachſens des Sozialismus im ganzen Lande erwecken. Die
Konſervativen wünſchen dieſes natürlich tunlichſt zu vermeiden.
Und es iſt daher offenſichtlich, daß den bevorſtehenden engliſchen
Stadtratswahlen nicht nur eine wirtſchaftliche und lokale,
ſon=
dern darüber hinaus auch eine große allgemeinpolitiſche
Bedeu=
tung zukommt.
Von unſerem A=Korreſpondenten
Paris, 26. Oktober.
Die Umgeſtaltung des franzöſiſchen Kabinetts Doumergun
erweiſt ſich nachträglich als ſehr wenig glücklich. Sie konnte de=
Regierung nicht den feſten Zuſammenhalt geben, den ſie in
de=
jetzigen ſchweren Situation ſo dringend benötigt.
Das Schickſal der Verfaſſungsreform iſt noch ungewiß. Di5
Widerſtände im Senat und auch in der Kammer ſind ſehr ſton=
und die Regierung ſtützt ſich im Augenblick viel mehr auf der
öffentliche Meinung als auf ihre — übrigens recht heterogene —
Mehrheit im Parlament. In Regierungskreiſen hofft man aller
dings auf ein Kompromiß; aber auf dieſem Wege kann
Dou=
mergue auch im beſten Falle kaum die Autorität erreichen, die e
zur Löſung ſeiner Aufgaben braucht.
Der radikale Kongreß in Nantes kann, trotzdem viele von
ihm die Entſcheidung über das Schickſal der Regierung
erwartem=
keine wirkliche innenpolitiſche Klärung bringen. In Nantes hann
delt es ſich vielleicht noch mehr um das Schickſal der Radikalen
Partei ſelbſt als um das der Regierung.
Von allen Parteien würde gerade die radikalſozialiſtiſche amm
ſchwerſten von einer Verfaſſungsreform, wie ſie Doumergue vorr
ſchwebt, getroffen. Schon jetzt fühlen ſich die Radikalſozialiſten
als die Opfer des Burgfriedens. Die Kommunalwahlen haben
auch gezeigt, daß ihre Lage in der Regierungskoalition eine unzd
günſtige iſt. Der linke Flügel iſt beſonders verbittert. Man er=;
wartet darum einen Vorſtoß von Daladier. Die Jungradikalem
glauben, daß ſie die Periode ihrer Unvolkstümlichkeit ſchon hin=u
ter ſich haben. Nur taktiſche Bedenken konnten ſie alſo davon
zurückhalten, eine neue Umgeſtaltung der Regierung zu fordern.
Die Perſönlichkeiten des Finanzminiſters Germain Martin undd
des Arbeitsminiſters Marquet ſind ihnen beſonders unlieb. Abery
trotz allem iſt es leicht möglich, daß die Partei erſt nach demn
Zuſammentritt der Kammer eine wirkliche Entſcheidung
herbei=
führen will.
Anläßlich des Kongreſſes hört man wieder Kritiken über die
Außenpolitik der Regierung. Beſonders die italieniſch=franzöſiſcen
Verhandlungen geben zu ſkeptiſchen Kommentaren Anlaß. Mo
betrachtet es als ein ſchlechtes Zeichen, daß, nachdem Lavals
Rom=
reiſe ſchon angekündigt worden war, dieſe wieder verſchoben wer
den mußte. Die italieniſch=franzöſiſchen Gegenſätze im Donaubecken
erſcheinen vielen als unüberwindlich. Auch der Beſuch des unge
riſchen Miniſterpräſidenten in Warſchau und ſeine bevorſtehende
Romreiſe werden viel kommentiert. Die außenpolitiſche Aktivität
Ungarns wird von hier aus recht mißtrauiſch verfolgt".
Auf dem Radikalen Partei=Kongreß in Nantes ſetzte Herrio
ſeine Bemühungen fort, die Kongreßteilnehmer in der Frage der
Staatsreform für ein Kompromiß zu gewinnen, durch das ein
Konflikt mit der Regierung und der Bruch des Burgfriedens
vermieden werden könne. Schließlich nahm der Kongreß faſt
einſtimmig eine den Wünſchen Herriots entſprechende
Entſchlie=
ßung an, in der der Wille der Radikalen Partei bekundet wird
an jeder Reform mitzuarbeiten, die auf eine größere Stabilitä
der Regierung und ein beſſeres Funktionieren der
Staats=
maſchine hinziele. Der Kongreß könne jedoch unter keinen
Um=
ſtänden Maßnahmen zuſtimmen, die perſönliche
Machtbeſtrebun=
gen gegen die republikaniſchen Freiheiten begünſtigen würden
Konſervakive Wahlniederlage.
EP. London, 26. Oktobe.
Die Nachwahl im Wahlkreis Swindon endete mit eiſen
Sieg des Kandidaten der Arbeiterpartei, des ehemaligen
Land=
wirtſchaftsminiſters Dr. Eddiſon, der 20 900 Stimmen eihe
während der konſervative Kondidat nur 18 200 Stimmen auf ſich
vereinigen konnte. Der Wahlkreis hatte ſich ſeit den letzten
Wah=
len in den Händen der Konſervativen Partei befunden. Damal
hatten die Konſervativen 22700 und die Arbeiterpartei 1700
Stimmen erhalten. Die Wahlbeteiligung war diesmal mit 6
Prozent für engliſche Verhältniſſe außerordentlich hoch, da beide
Parteien alle Mittel aufgeboten hatten, ihre Anhänger
mobiliſieren.
Ein Kroakenführer in Wien verhafkel.
Der Oberſtleutnant Percevic, einer der bekannteſten Führel
der kroatiſchen Unabhängigkeitsbewegung, der vor wenigen Tagen
von einem längeren Aufenthalt in Italien nach Oeſterreich
zuruß=
gekehrt war, wurde nach ſeiner Ankunft in Wien zur Polizei
voß=
geladen und befindet ſich ſeither in Haft. In der Wohnung
Percevics, der ungariſcher Staatsbürger iſt, wurde eine
Haus=
ſuchung vorgenommen.
Von Wilhelm Michel.
Eine weiße Bank ſteht mitten im Park. Ein kleiner Hügel
trägt ſie. Weidenzweige hängen an ihr nieder, ringsum
ſchwin=
gen in breiten Wellen die Raſenflächen aus und ſtoßen hüben
und drüben an Baumreihen, in denen es ſchon rot und golden
flammt.
Das iſt das Spielfeld der ſpäten Sonne. Vom Herbſt reden
die bunten Farben im Laub und droben das mächtig überhöhte
Blau. Aber die Sonne ſtiftet jeden Tag noch einige Stunden
Sommer ins ſpäte Jahr. Und dieſe Stunden führen etwas
Beſonderes an Zeit mit ſich. Sie ſind wie ausgeſchnitten aus
einer feſtlichen Ewigkeit, ſo ſehr ſind ſie von Bleiben und Dauern
erfüllt. Sie ſind wie Stunden aus einer Jugendliebe, von einem
tunderbaren Wind herangeweht, oder wie Stunden aus
Ge=
dichten, aus Märchen, wo die Zeit ſtillſteht und nur wahre,
giltige Dinge geſchehen.
Ein verſpätetes Räupchen ſucht noch ſeinen Weg über den
betauten Boden. O weh kleiner Schmetterling, der da noch
werden will! Aber was iſt ein Räupchen mehr als eine
Hoff=
nung? Und wer weiß, ob nicht das Räupchen die wenigen
Tage ſeines Lebens immerfort in dieſer goldenen Dauerzeit
zu Hauſe iſt, die die Herbſtſonne dem Menſchen ins Herz
ſtrahlt? Ob nicht ſeine wenigen Tage mehr an „Zeit” in ſich
faſſen als unſere Jahrzehnte?
Es währt etwas in aller Veränderung. Es bleibt etwas.
Hart hinterm Sauſen der Stunden hat es ſein leiſes, tiefes
Atmen. Man kann es hören, in den Pauſen. Eine zweite Art
Zeit webt ſich ſtändig in die jagende, fallende, flüchtige Zeit ein,
der die meiſten unſrer Stunden entſtammen. In beiden Zeiten
leben wir, in der ſchattigen, eilenden und in der lichten,
wolken=
hohen, ſaumſeligen, die ſüß nach Ewigkeit ſchmeckt. Das Blau
der hohen Himmel gehört ihr, nachts die Sterne, morgens der
erſte Frühwind, der geradeswegs aus dem Geheimnis weht.
Aber dieſe ſpäten Sonnenſtunden mit ihrer verwegenen Helle
und Wärme ſind ihre köſtlichſte Gabe.
Die Bäume halten ihre Zweige leicht hinaus wie einen
Traum. Etwas Unbegreifliches an Ruhe hat die Dinge
durch=
fättigt, jede Form ſteht wie ein Bildwerk, ſelbſt die nichtigen
Dinge der Luft, die Wolken, und die rot=grün=goldgetigerten
Ahornblätter am Boden ſind wie aus dem Werden ins
endgil=
tige Sein verzaubert. Auch das ſtille Schlößchen droben am
Raſenrand hat in ſeinen Fenſteraugen ein geiſtiges Lächeln,
Alles weiß plötzlich vom Verweilen und von einem abgründigen
Troſt. Blätter gehen nieder, das Räupchen wandert eifrig in den
Tod — aber eine ſchwebende Gelaſſenheit, die der Fülle des
Lebens gewiß iſt, überglänzt alles mit Sinn und Licht.
Und auf einmal weiß ich die Bedeutung. Das Leben, das
im Sommer mächtig nach außen in die Entfaltung drang, will
ſich wenden. Es will nach innen gehen. Es iſt jetzt wie der
Waſſerſchwall oben am Scheitel eines Springbrunnens. Was
von unten flüſſig und glitzernd aufſtieg, wird oben von der
Schwerkraft ergriffen und zur Tiefe gezogen. Aber zwiſchen
Auf=
ſtieg und Fall iſt ein Augenblick des ſchwereloſen Schwebens.
Die treibende Kraft von unten wirkt nicht mehr, aber auch die
Kraft des Falls hat die äußerſten Tropfen oben noch nicht
er=
faßt. Sie ſtehen in der Luft wie befreit vom Geſetz des Stoffes,
ſie haben am Scheitelpunkt ihrer Bahn einen feſtlichen Augenblick
der Entlaſſung aus allem Zwang.
Dieſen Augenblick des ſich wendenden Lebens glänzen die
letzten Stunden Herbſtſonne dem Menſchen ins Herz. Sie
durch=
leuchten das Irdiſche mit einem geiſtigen Licht. Sie löſen das
Irdiſche nicht auf, aber ſie verklären es, ſie machen es einen
Augenblick lang durchſcheinend für den „Sinn” Sie machen in
der Wirrnis ſeiner Laute das klare Wort deutlich, ſie heben
die=
enigen ſeiner Linien heraus, die den Geiſt meinen und
aus=
ſprechen. In der Herbſtwelt fallen die Welten der Sinne und der
Seele zuſammen Sie faßt den ganzen Menſchen in ſich, ſie
weiß vom großen Heimweh und ſingt ihm doch ein Lied von
überſchwenglicher Heimat, in der alles Streben zur Ruhe kommt.
Zur Aufführung durch den Muſikverein am Freitag, den 2. Nov..
im Großen Haus des Landestheaters.
Einführende Worte von W. Kleinſchmidt.
„Hin iſt all meine Kraft; alt und ſchwach bin ich”. — Dieſe
Worte ließ Haydn auf ſeine Viſitenkarten drucken, als er mit dem
Komponieren endgültig abgeſchloſſen hatte. Noch wenige Jahre
vorher hatte er ſeine Meiſterwerke, „Die Schöpfung” und die
„Jahreszeiten” geſchrieben und wenn er bei deren Kompoſition
häufig über die Mühen des Komponierens klagt, ſo merkt man
dieſen Werken jedenfalls nichts davon an, wenngleich der Meiſter
damals nahe dem 70. Lebensjahr ſtand. Man kann wohl ſagen,
daß dieſe beiden Oratorien den Höhepunkt ſeines ſchöpferiſchen
Werkes darſtellen. Vielleicht fühlte ſich der Meiſter, der große
Strecken ſeines Lebens an dem Hofe der Fürſten Eſterhazi, wenn
auch hochgeſchätzt, ſo doch im Zwang arbeiten mußte, nach ſeiner
Ueberſiedlung nach Wien zu freierem Schaffen angeregt. — Heute
wollen wir die „Jahreszeiten” näher betrachten, jenes ſtrahlende
Werk, das Jugend und Alter gleicherweiſe begeiſtert, das in ſeiner
glücklichen Miſchung von Volkstümlichkeit. Naturverbundenhei
und Religioſität allgemein verſtändlich iſt, dabei von höchſtem
Kunſtwert. Man möchte, wenn es der Raum erlaubte, jedem
ein=
zelnen Stück, jedem Takt dieſer herrlichen Partitur nachgehen.
So müſſen die nachfolgenden Erläuterungen genügen: Der Text
des Werkes, der die vier Jahreszeiten mit allen Reizen ſchildert,
iſt nach Thomſons Dichtung „The Seaſſons” geſtaltet. Das
On=
cheſtervorſpiel ſchildert den Uebergang vom Winter zum Frühliſſ
Dieſer wird mit dem herrlichen Chor: „Komm holder Lenz”
grüßt, einem Stück von ſehnſüchtiger Innigkeit, zart und dufich
wie ein Paſtell. Es folgt die berühmte Baßarie vom Ackersma,
mit feinen tonmaleriſchen Reizen. Der Chor: „Sei nun gnädiß
und namentlich das „Freudenlied” für Chor und Solt; „O.
wie=
lieblich iſt der Anblick der Gefilde” ſind Perlen des „Frühlin9s
Die Welt erglänzt in Sonne und Wonne, Blumen und Wieſell
flatterndes und ſchwimmendes Getier ſind bewunderungswuroie
in Tönen gemalt. Der machtvolle Chor: „Ewiger,” mächtige”
gütiger Gott” mit der Fuge „Ehre, Lob und Preis ſei Gott: 9e
ſchließt den erſten Teil. Schwüle laſtet über den Beginn 9
e=
zweiten Teiles, dem „Sommer‟ Der erſte Hahnenſchrei briſg.
frohes Leben und die Schalmei begleitet lieblich den Geſang de
Hirten. Es folgt für Chor der gewaltige Hymnus: „Heil, o Son0”
Heil‟. Die Cavatine des Lukas: „Dem Druck erlieget die Naial.
Mitz
leitet über zum Rezitativ der Hanne: „Willkommen jetzt, o b00!
ler Hain” und zur Arie mit Ziergeſang: „Welche Labung fur 9
Sinne‟. Es folgt der bekannte, dämoniſche Gewitterchor mit Leſ
wuchtigen Allegro: „Erſchüttert wankt die Erde‟. Das Teköe.
„Die düſtern Wolken trennen ſich” mit humorvoller Schilderlſe
von Wachtelruf. Grillenzirpen und Froſchquaken leitet über. e
dem feierlich ruhigen Abgeſang: „Die Abendglocke hat getönt”M.
dem zauberhaften Schluß: „Von oben winkt der helle Stern !
ladet uns zur ſanften Ruh‟ — Der Herbſt beginnt mit einet.!""
ſchen Einleitung. Das folgende Terzett mit dem „Fleißchor
meiſtens geſtrichen. Er iſt etwas langſtielig und dahet unbelle.n
enthält aber, namentlich in den Soli, manche Schönheiten. Uſ.
anſprechender iſt das folgende Duett zwiſchen Lukas und D00ſ
chen: Ihr Schönen aus der Stadt”, ein reizendes, gemütsilele
Stück. Als draſtiſcher Gegenſatz wirkt die Arie des Simon: „SFe
wie der Hund im Graſe ſtreift”. Hier zeigt ſich Haydn wiedel."
Meiſter der Tonmalerei. Mit einfachſten Mitteln iſt das ai
atmige Keuchen des Hundes bildhaft wiedergegeben. In küy0
Intervallen iſt der Abſchuß des Vogels geſchildert. Den Hohepa,
des „Herbſtes” und vielleicht des Werkes überhaupt. bilden
„Jagdchor” und der „Weinchor” Sie ſind zufolge ihrer muſichtd
plaſtiſchen Geſtaltung ohne weiteres verſtändlich. Im „Weiſſe”
ſei noch auf den herrlichen C=Dur=Schluß hingewieſen, der lit
ſeiner genialen Zuſammenfaſſung nach dem ſchwankenden . Der
„Nun tönen die Pfeifen” beſonders feſtlich ausnimmt.
„Winter” wird durch ein edles Adagio mit Triſtananklängen."
geleitet. Die beſchwingte Arie des Lukas: „Hier ſteht der 30c.
rer nun” führt in die Behaglichkeit einer Spinnſtube, wo 20
zwei heitere Geſänge mit Chor ſingt. Ein ſchönes. etwas ſiee
ſches Stück iſt Simons Arie. Erblicke hier, betörter Menſch
Abſchluß des Werkes bildet ein feierlicher, großaufgebaute. .
„Es bricht der große Morgen an”
Womit mag Joſeph Haydn den allzu behaglich anmute.
Spitznamen „Papa Haydn” erworben haben? Gewiß hat.
Muſik gelegentlich gemütliche Untertöne, hier aber, wie "
„Schöpfung” und in vielen anderen Werken iſt er wahrhal.""
wältigend. Ueberreich ſtreut er ſeine Gaben aus. ein Kolle
unbegrenzten Reich der Töne.
berau
erte
Aie
Schf
Aa50 d.
SSamstag, 27. Oktober 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 297 — Seite 3
Oelſtreit um Mandſchukuo.
Tapaniſche Monopolbeſtrebungen in der Mandſchurei. — Prokeſte des Auslandes gegen die japaniſche
Erdölpolitik.
miſchen könne. Gleichzeitig wurde jedoch im Außenamt erklärt, daß
es ſich nur um ein Verkaufsmonopol handle. Weiter wurde ver=
Del und Pekroleum im Fernen Oſten.
EP. London, 26. Oktober.
Wie verlautet, hat die Mandſchukuoregierung beſchloſſen, ein
ſeis= und Petroleum=Monopol einzurichten. Dieſer Beſchluß hat
aig engliſchen Preſſemeldungen zu einem
engliſchendiplo=
tiſchen Schritt in Tokio geführt, nachdem ſowohl
ſiie Vereinigten Staaten wie Holland bereits früher
gen den Beſchluß der Mandſchurei, der ihre Oel= und
Benzin=
an fuhr nach der Mandſchurei bedroht, Proteſt eingelegt haben.
icſer Proteſt geht von der Vorausſetzung aus, daß das
ge=
ſunte Monopal eine Verletzung des im Vertrage
n. Waſhington feſtgelegten Prinzips der offenen Tür
China bilde, wobei die Mandſchurei theoretiſch noch immer
bs ein Teil Chinas betrachtet wird.
Mächkeprokeft
egen eine Berlehung des Prinzips der offenen Tür
in China.
Im amerikaniſchen Staatsdepartement wird zugegeben, daß
Frage der künftigen Flottenſtärke nicht der einzige Anlaß
Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Japan und den
Ver=
ſinten Staaten iſt, ſondern daß zwei weitere Streitpunkte
hin=
zkkommen ſeien, die den Waſhingtoner Regierungskreiſen
irees Kopfzerbrechen bereiten.
Erſtens hat die japaniſche Regierung von den fremden
4t oleumsgeſellſchaften, die in Japan Geſchäfte machen,
ver=
het, daß ſie jederzeit innerhalb Japans einen Vorrat auf
tar halten, der dem Bedarf eines halben Jahres entſpricht
w daß dieſe Vorräte nötigenfalls von der japaniſchen
Regie=
ſarg, zu einem von ihr feſtzuſetzenden Preis übernommen
wer=
ſch können. Dieſe Forderung hat, wie hier bekannt wird, zu
Grſtellungen ſowohl der Regierung der
Ver=
ſuni gten Staaten wie der Regierung
Großbri=
inniens und der der Niederlande geführt. Dieſer
Aogeſtſchritt wird hier damit begründet, daß die Forderungen
d üapaniſchen Regierung eine ſchwere finanzielle Belaſtung
ſt wie betroffenen Oelfirmen darſtellen würden. Die Firmen
aren genötigt, ihre Waren unverzüglich feſtzulegen und große
Truatstanks für dieſe Zwecke zu errichten. Andererſeits ſei zu
bünchten, daß die japaniſche Regierung fremdes Privateigen=
In für die Benutzung im Kriegsfall greifbar haben wolle.
Wie im Staatsdepartement weiter mitgeteilt wurde, hat der
beie Streitpunkt mit dem Grundſatz der offenen Tür
(hina zu tun. Im Neunmächtepakt hat Japan ſeinerzeit
din: garantiert, daß dieſer Grundſatz in China gewahrt bleibt.
Anmehr ſei aber für Mandſchukuo die Einführung
gres Petroleum=Monopols geplant das einer
ſonniſchen Geſellſchaft zur Ausnutzung
über=
ſiſen werden ſolle. Die Geſellſchaft würde alle
Tank=
hen- der amerikaniſchen, engliſchen und
nieder=
ſtviſchen Firmen übernehmen, die damit aus dem
Aſchäft verdrängt werden würden. Wie hier mitgeteilt
o haben gegen dieſen Plan alle drei oben bereits genannten
Aierungen in Tokio formelle Vorſtellungen erhoben. Im
Bausdepartement wird dieſer Schritt als eine Parallele, aber
hit gemeinſame Aktion bezeichnet. Im übrigen wird hier der
Rürchtung Ausdruck verliehen, daß auf japaniſches Betreiben
hNandſchukuo weitere Monopole geſchaffen werden könnten.
Tokio verhält ſich ablehnend.
EP. Tokio, 26. Oktober.
Wie allgemein erwartet wurde, hat die japaniſche Regierung
ſoan den Vereinigten Staaten, England und Holland eingeleg=
MProteſte gegen die Errichtung eines Treib= und Brennſtoff=
Mewols in Mandſchukuo abgelehnt. Die Ablehnung ſtützt ſich auf
1MTHeſe, daß Mandſchukuo ein unabhängiger Staat ſei und die
1 hn ſche Regierung ſich nicht in deſſen innere Angelegenheit ein=
ſichert, daß die Mandſchukuo=Regierung den ausländiſchen Oel=
Intereſſen in Mandſchukuo gegenüber die größte Rückſicht walten
laſſen werde, eine Verſicherung, der in ausländiſchen Kreiſen keine
große Bedeutung beigemeſſen wird. Für dieſe Kreiſe ſteht es feſt,
daß die japaniſche Regierung hinter den Monopolbeſtrebungen
ſteht und daß dieſe ſowohl durch wirtſchaftliche, als auch durch
ſtra=
tegiſche Rückſichten bedingt ſind und daß die in der Einfuhr und
der Verteilung von Treib= und Brennſtoffen nach der Mandſchurei
inveſtierten ſehr beträchtlichen ausländiſchen Kapitalien auf dem
Spiele ſtehen. In dieſen Kreiſen wird deshalb ein erneuter
Pro=
teſtſchritt der beteiligten Mächte gefordert und, zum mindeſten von
amerikaniſcher Seite, auch erwartet.
Mandſchukug demenkierk.
DNB. Tſchangtſchun, 26. Oktober.
Nunmehr teilt auch das mandſchuriſche Außenminiſterium
amtlich mit, daß alle Nachrichten über die Einführung eines
Erd=
öl=Monopols in Mandſchukuo ſowie Gerüchte über eine
Verpfän=
dung dieſes Monopols zugunſten einer japaniſchen
Erdölgeſell=
ſchaft den Tatſachen nicht entſprächen. Zur Normaliſierung der
Wirtſchaftsverhältniſſe behalte ſich die mandſchuriſche Regierung
vor, die Verkaufspreiſe von Erdölerzeugniſſen zu kontrollieren.
Irgendwelche Bevorzugung ausländiſcher Erdölgeſellſchaften ſolle
nicht ſtattfinden.
Hohe Politik ums Pekroleum.
Es riecht wieder einmal ſtark nach Petroleum in der hohen
Politik des Fernen Oſtens. Ein neuer Beweis dafür, welch
wich=
tiger Faktor das Oel gerade wegen ſeiner militäriſchen
Bedeu=
tung iſt.
Das hat ſich eben erſt deutlich gezeigt, als England ſeinen
Petroleumhafen Haifa im Mittelmeer eröffnen konnte und dadurch
in der Verſorgung ſeiner Kriegsſchiffe von
ſei=
nen Oelkonkurrenten unabhängig wurde.
Aehn=
liches ſtrebt auch Japan an. Die Japaner haben von
ſämt=
lichen Oelgeſellſchaften, die in Japan tätig ſind, verlangt, daß ſie
ſtändig innerhalb Japans einen Vorrat auf Lager halten, der dem
Bedarf eines halben Jahres entſpricht. Ein ausgezeichneter
Ge=
danke; denn er zwingt alle dieſe Geſellſchaften dazu, rieſige Tanks
zu bauen, die Japan im Ernſtfall beſchlagnahmen könnte, wodurch
die japaniſche Marine auf Monate hinaus zur Kriegsführung
be=
fähigt würde, ohne daß dabei das Land ſelbſt zunächſt einen
Pfen=
nig feſtzulegen brauchte. Begreiflich genug, daß die großen
Petroleumkonzerne, zunächſt Amerikas, Englands und der
Niederlande, gegen dieſes Verlangen ſchon wegen ſeiner
finanziellen Folgen Verwahrung einlegen. Die Japaner
haben ſich aber bisher ſehr ſchwerhörig geſtellt. Sie lehnen jede
Auslegung, die irgend etwas mit dem Wort Krieg zu tun haben
könnte, ab und begründen die ganze Maßregel rein
volkswirt=
ſchaftlich.
Aber auch in Mandſchukuo ſind die Großmächte ſich wegen
des Petroleums in die Haare geraten. Die Regierung hat die
Einführung eines Petroleummonopols
ange=
kündigt, das ſie einer japaniſchen Geſellſchaft übertragen will.
Die intereſſierten Länder haben ſofort in Tokio dagegen
Vorſtel=
lungen erhoben, allerdings nur ein bedauerliches Achſelzucken
ge=
erntet. Japan beruft ſich darauf, daß es ſich um eine
Angelegen=
heit der Regierung in Mandſchukuo handele, ein Einwand, der
formell wohl richtig iſt, aber praktiſch nicht viel weiter führt.
Im=
merhin wird jetzt Mandſchukuo ſelbſt angerufen werden, das
ſich ausdrücklich verpflichtet hat, die
wirtſchaft=
liche Betätigung von Ausländern und den
Grundſatz deroffenen Tür nicht zuverletzen oder
zu beeinträchtigen. Wenn jetzt erſt einmal ein Monopol
eingerichtet wird dann werden alle handelstreibenden Länder
Sorge haben, daß dieſem erſten Monopol bald weitere unter
japa=
niſcher Kontrolle folgen werden. Dagegen ſetzen ſich vor allem die
Amerikaner zur Wehr und es iſt kaum anzunehmen, daß ſie ſich mit
formellen Erwiderungen abſpeiſen laſſen werden, denn die
wirt=
ſchaftlichen Intereſſen, die auf dem Spiel ſtehen, ſind mindeſtens
ſo wichtig wie die Flottenfrage, über die man in London
ver=
handelt.
Feſtſtellung der Verankworklichkeiken u. Hankkionen.
EP. Belgrad, 26. Oktober.
In der heutigen Eröffnungsſitzung der Skupſchtina gab
Miniſterpräſident Uzunowitſch eine feierliche Erklärung ab. Haus
und Tribünen waren überfüllt, ſämtliche Regierungsmitglieder
waren anweſend.
„In einem der ſchmerzlichſten Augenblicke der Geſchichte
Jugoſlawiens”, führte Uzunowitſch aus „tritt heute das
Par=
lament zuſammen. Der unter ſo tragiſchen Umſtänden
dahin=
geſchiedene König war ein großer Führer ſeines Volkes, der
im Krieg wie im Frieden ſich unſterbliche Verdienſte um ſein
Land erworben hat.” Mit zitternder und tränenerſtickter Stimme
verlas der Miniſterpräſident einige Sätze aus dem Manifeſt vom
6. Januar 1929 mit dem König Alexander I. die Einheit des
jugoſlawiſchen Volkes begründet habe. Der Tod des Märtyrer=
Königs bedeute einen unerſetzlichen Verluſt für den
jugoſlawi=
ſchen Staat. In dieſer Hinſicht hätten die Organiſatoren des
Marſeiller Attentats Erfolg gehabt. Aber ihr weiteres Ziel, mit
der Perſon des Königs auch ſein Werk, das geeinte Jugoſlawien
zu vernichten, hätten ſie nicht erreicht und würden ſie auch nicht
erreichen können. (Lang anhaltender Beifall.) „Das Volk ſchart
ſich um den Thron und wird das Werk des Königs, das
be=
reits vollendet war, als er den Tod fand, zu ſchützen wiſſen.”
Der Miniſterpräſident dankte darauf namens der Regierung
für die zahlloſen Beileidskundgebungen aus der ganzen Welt
und ſprach auch dem jugoſlawiſchen Volk für die eindrucksvolle
Art mit der es ſeinem Schmerz Ausdruck gab, den Dank aus.
Beſondere Worte des Beileids richtete er an die jugoflawiſche
Armee die durch den Verluſt ihres oberſten Kommandanten am
ſchwerſten betroffen worden ſei.
Die Regierung wiſſe, daß ſie auf die Armee immer rechnen
könne, wenn es ſich um die Verteidigung des Landes handele
und ſie werde alles tun, um die nationale Verteidigung weiter
zu ſtärken. Jugoſlawien habe denn auch ſchmerzbedrückt ſeine
Kaltblütigkeit bewahrt, aber dieſe Kaltblütigkeit dürfe nicht als
Gleichgültigkeit aufgefaßt werden. Die Regierung werde alles
tun, ſagte der Miniſterpräſident unter dem ſtürmiſchen Beifall
der Verſammlung, um das Marſeiller Attentat ganz aufzuklären
und nach Feſtſtellung der Verantwortlichkeiten die notwendigen
Sanktionen treffen. „Den verbrecheriſchen Aktionen gegen unſer
Land” ſchloß Uzunowitſch unter allgemeiner Zuſtimmung, „muß
ein Ende gemacht werden. Die Regierung weiß daß ſie ſich
nicht nur auf die Freunde und Verbündeten Jugoflawiens
ſtützen kann, ſondern auf die ganze ziviliſierte Welt und vor
allem auf das ſüdſlawiſche Volk, das gerade in den letzten Tagen
ſeine Einheit und Einmütigkeit ſo überzeugend bewieſen hat.”
Mikarbeit der deutſchen Polkzei an der Aufklärung
des Marſeiller Mordes.
DNB. Belgrad, 26. Oktober.
Der Berliner Berichterſtatter der „Politika” erklärt, ihm ſei
an zuſtändiger Stelle in Berlin verſichert worden, daß die
deut=
ſche Polizei mit größter Aufmerkſamkeit und Sorgfalt bemüht
ſein werde, an der Aufklärung des Marſeiller Attentats
mitzu=
arbeiten, und daß ſie auch weiterhin jede Spur und jede Angabe
auf das ſorgfältigſte überprüfen wolle, die in mittelbarem oder
auch nur loſem Zuſammenhang mit der Tätigkeit der
ſüdſlawi=
ſchen Terroriſten ſteht.
Kurze Sikung der engliſch=japaniſchen
Flotten=
ſacherſindigen.
EP. London, 26. Oktober.
Die engliſch=japaniſchen Flottenverhandlungen wurden am
Freitag in der Downing Street unter dem Vorſitz Macdonalds
fortgeſetzt. Die Sitzung dauerte jedoch nur eine Stunde,
wäh=
rend der die Japaner nähere Erläuterungen zu ihren Plänen für
das neue Flottenabkommen abgaben. Im Anſchluß an die
offi=
zielle Sitzung fand ein Meinungsaustauſch zwiſchen den
Flotten=
ſachverſtändigen der beiden Länder ſtatt. Die nächſte Sitzung
wurde auf Anfang nächſter Woche anberaumt.
Die amerikaniſche Flokke paſſiert den Panama=Kanal
Die amerikaniſche Flotte hat, wie aus Balboa, dem Hafen im
Stillen Ozean am Eingang des Panamakanals gemeldet wird,
in Stärke von 90 Einheiten auf der Durchfahrt zur Pazifiſchen
Küſte den Panamakanal in 72 Stunden paſſiert. Im April d. J.
hatten 110 Einheiten in 47 Stunden den Kanal durchfahren.
Diesmal war die Operation jedoch durch ſchlechte Witterung
be=
hindert worden.
Heſſiſches Landeskheaker.
Kleines Haus. — Freitag, den 26. Oktober 1934.
puard Künnecke: „Der Bekker aus Dingsda‟
Iim neuer Einſtudierung und Ausſtattung errang ſich
Kün=
mſts Operette auf die Dichtung von Haller und Rideamus, die
b heirter Reihe von Jahren hoch in der Gunſt des Publikums
ſ5 einen neuen ſtarken Erfolg. Dieſer iſt ſowohl dem hübſchen
Abe fſelbſt zuzuſchreiben, das eine ziemlich alltägliche etwas
peſnpafte Luſtſpielhandlung mit ſehr feiner, melodiöſer und
ülqu.s ſorgfältig ausgearbeiteter und ausgezeichnet
inſtrumen=
tiſſtt, Muſik vorſieht, als auch der friſchen, ſehr glücklichen
Akiſtudierung. Man hatte an dieſem Abend ſo recht die
Ehfirdung, daß die Verſchmelzung der neu verpflichteten Kräfte
under ſchon länger bei uns wirkenden Künſtler weit
voran=
ritten iſt, und daß ſchon recht geſchloſſene Aufführungen
ent=
ſtiM Ein geſchmackvolles Bühnenbild von Elli Büttner, flotte
Shll itung durch Eugen Vogt und originelle tänzeriſche Aus=
81Mtang durch Alice Zickler wirkten dabei zuſammen mit der
ſa Aſorgfältigen, ja geradezu liebevoll ausgeführten muſikaliſchen
Aſſing durch Franz Herburger, der anſcheinend in dem Operet=
4Alganz beſonders gut zuhaufe iſt. Er wirkt ſchmiſſig, doch
MMaffektiert, ſentimental, aber doch nicht ſüßlich und weiß
Kcrafſte überaus wirkſam herauszuarbeiten. Das Orcheſter
iABe unter ihm ſehr farbenreich und rhythmiſch genau.
n der ſoliſtiſchen Beſetzung gab es keine einzige Niete. Erna
v1 M5esorgi ſtellte die etwas ſchwärmeriſche, mit ihrem
Jugend=
fvßtd in Batavia nur via Mond korreſpondierende junge Dame
in ir ihr eigenen Miſchung von vornehmer Kühle, nur leichter
Wſuung operettenhafter Darſtellung und zuweilen
gewinnen=
de iebenswürdigkeit dar, die als Miſchung opern= und
operetten=
miſzem Stilelemente eigenartig und feſſelnd iſt. Ihre Stimme
klA ſiehr ſchön und gepflegt, aber aus einer gewiſſen
Zurück=
haNn: geht die Künſtlerin ſelten heraus. Regina Harre
ſpru=
daElfaſt über vor Lebhaftigkeit, Witz und guter Laune, ſie ſang,
ſpiſſte, tanzte, tollte und lachte famos, und gerade der ſtarke
GFtzſurtz zwiſchen beiden Künſtlerinnen wirkte ausgezeichnet. Die
veElieddenen Freier, die in dem Stück durcheinanderwirbeln,
wi =Hermann Schmid=Berikoven, der begreiflicherweiſe nicht
gaE Aluguſt Kuhbrot heißen will, wie ſtets ausgezeichnet ſang,
uv lrecht lebendig und jugendlich friſch ſpielte, Heinz Langer,
de Errſt, im letzten Akt vorkommt, den man als verkommenes und
ve Amoftes Objekt erwartet, und der dann als Millionär auftritt
urMieebe auf den allererſten Blick in amerikaniſchem Tempo
en ndeet, und ſchließlich Heinz Weihmann, dem es in allen drei
Alt „ſcheußlich, ſcheußlich” geht, und bei dem, wie bei jedem
juſdichen Komiker in ſolchen Rollen ein erheblicher Zwieſpalt
klafft zwiſchen den Dialogſzenen, wo er ein Trottel mit
Ohr=
feigengeſicht iſt und den Geſangs= und Tanzſzenen, wo er auf
ein=
mal ein flotter, eleganter Tänzer von kavaliermäßigen Manieren
wird. Aber das iſt halt ſo in der Operette, Köſtlich war Heinrich
Kuhn, der edle Onkel, voll draſtiſchem Humor, Salat freſſend wie
eine lebende Reklame für die Rohkoſtbewegung, aber auch anderen
feſten und flüſſigen Labungen nicht abgeneigt. Iſt ſeine Art zu
charakteriſieren auch unverkennbar, ſo iſt man doch immer
wie=
der erſtaunt, wie ihm neue Wendungen in ſtimmlicher und
dar=
ſtelleriſcher Kunſt gelingen. Ganz beſonders ſchön und
nachahmens=
wert war ſein farbenfreudig karrierter Anzug. Martha Liebel
als Gattin in doppelter Beziehung ſtand ihm getreulich zur
Seite und ergänzte ſeine Kunſt ſehr launig. Famos war das
Sextett bei dem auch die beiden Diener — Heinrich Lampe und
Kurt Theo Ritzhaupt — zwei gar nicht nebenſächliche und
originell ausgeſtaltete Rollen, ſich ausgezeichnet einfügten. Sehr
gut beſucht war die Vorſtellung nicht, aber ſie fand lebhaften
Beifall, und man amüſierte ſich köſtlich bei den vielen guten
Einfällen. Ich möchte faſt behaupten, Künſtler und Spielleitung
waren witziger und humorvoller als das Stück an ſich. Es wird
ſicherlich noch manchmal das Kleine Haus beſſer beſetzt ſehen als
F. N.
am Abend der Erſtaufführung.
* Jack London, „Drei Sonnen am Himmel”. Univerſitas Deutſche
Verlags A.=G. 2,70 RM.
Die Bücher Jack Londons haben bereits eine große Gemeinde.
Der neue Band, der einige Erzählungen aus noch
unveröffentlich=
ten Bänden auswählt, wird ſeine Freunde nicht enttäuſchen. Die
Geſchichten ſpielen wiederum in Alaska, in dieſer herben
männ=
lichen Natur, die Jack London beſonders liegt. Die Goldſucher,
Jäger, Indianer und Miſchlinge des Nordlandes ſind ſeine
Ge=
ſtalten, das Nordlicht, die Eis= und Schneeſtürme ihr Hintergrund.
Die ſchönſte Erzählung iſt wohl die eines Alaska=Hundes, der auf
unbekannten Wegen nach Kalifornien verſchlagen und dort von
einem tierlieben Ehepaar gezähmt wird. Eines Tages trifft er
ſeinen früheren Herrn, deſſen beſter Schlittenhund er war. Der
Hund muß nun entſcheiden, ob er bei ſeinem neuen Herrn in
Kalifornien bleiben will, wo er nicht arbeiten braucht und immer
ſatt zu freſſen hat, oder ob er wieder in die Wildnis ſoll, wo
Kälte, Hunger, Arbeit und Prügel ſeiner warten. Wunderbar iſt der
Kampf der Tierſeele geſchildert, die ſchließlich das letztere männ=
Dr. W.
liche Schickſal wählt.
— Simpliciſſimus. Die Nr 31 bringt glänzende Karikaturen
der bekannten Simpliciſſimus=Zeichner auf die aktuellen
Ereig=
niſſe: das Attentat von Marſeille, Boykotthetze, USSR.=
Propa=
ganda, Saarabſtimmung, Winterhilfe, Prozeß der
internationa=
len Rüſtungsinduſtrie ſind — um nur einige zu nennen — die
Themen. Aus Anlaß der „Woche des deutſchen Buches” bringt
Schulz ein ſchönes Blatt und Ratatöſkr ein Gedicht dazu, in dem
er einem gewiſſen Publikum die wohlverdiente Meinung ſagt. Der
Textteil iſt durchaus amüſant und leſenswert.
Neue Handarbeitshefte des Berlages Otko Beyer.
Neue Woll=Pullover (für Straße und Haus). Band 301.
Pullover und Jacken neueſter Form und Linie, mit
amüſan=
ten Streifenwirkungen und ſchleifenartigen Verzierungen. Als
neuartiges Beiwerk Anhängebuchſtaben in Holz und
Galalith=
ringe. Schnitte, Zählmuſter und Arbeitsproben auf dem
bei=
liegenden Bogen.
Pullover aus Garn und Seide. Band 302.
Reine Naturſeide und farbiges Glanzhäkelgarn bildet das
Material für die ſchönen Modelle dieſes Heftes. Neben Pullovern
für beſonders ſchlanke Figuren machen ſolche für weniger ſchlanke
Damen dieſen Band beſonders wertvoll. Naturgroße Teilſtücke
und Arbeitsproben zeigen anſchaulich die Technik. Genaue
Ar=
beitsanleitungen, Originalſchnitte und Zählmuſter, teils im Heft,
teils auf dem beiliegenden Schnittbogen.
Sportmoden für Dame und Herr. Band 303.
In den ſchönſten Farbenzuſammenſtellungen bringt uns dieſer
Band wieder eine Fülle neuer Arten und Formen von Pullovern,
Kappen, Handſchuhen uſw. Beſonders nett ſind die einzelnen
Monogramme, die aufgenäht werden können. Im Heft ein
doppel=
ſeitiger Bogen mit originalgroßen Schnitten ſämtlicher Modelle.
Wärmende Wolle für Arbeit und Dienſt, Männer und Knaben.
Band 306.
Alles, was ein Mann im Freien bei ſtrenger Kälte braucht:
und Kinnwärmer, Lungenſchützer Leibbinden, Pulswärmer,
Stutzen, Socken, Schießhandſchuhe uſw. Auch für die Jungen ſind
alle dieſe Sachen geeignet und praktiſch, Schnitte und
Arbeits=
proben alle im Heft.
Wollene Strickkleidung für Damen. Band 308.
Strickmodelle für Jumper, Pullover, Jacken und Kleider fürs
Haus, Straße und Sport (Skiſport) geben vielgeſtaltige
An=
regungen zum Selbſtarbeiten. Trachtenjäckchen (Berchtesgadener
und Dirndljäckchen), die nicht nur beliebt, ſondern auch ſehr
kleid=
ſam ſind, werden ebenfalls in neuen Formen und Arten gezeigt.
Zu mehreren Modellen paſſende Kappen ſowie Schal und
Hand=
ſchuhe. Dem Band liegt ein Arbeitsbogen bei, mit ſämtlichen
Schnitten und nötigen Zählmuſtern.
Märmende Wolle für Arbeit und Dienſt, Frauen und Mädchen.
Band 309.
Verwandlungspullover, Trachtenjäckchen, Söckchen, Strümpfe,
Sndſchuhe, Kniewärmer und Gamaſchen; für die Oberkleidung:
Leibchen, Hemdchen, Schlüpfer, Leibbinden, Bettſchuhe,
Schulter=
wärmer und Lungenſchützer für die Unterkleidung. Bei
rheuma=
tiſchen Erkältungen leiſten die Rheumaärmel und =beinſchützer
wertvolle Dienſte. Unterziehſachen, die unter der Dienſt= oder
Arbeitskleidung nicht auftragen. Schnitte, Arbeitsproben und
Zählmuſter im Heft.
Baſtel=Arbeiten. Beyers Handarbeits=Vorlage Nr. 42.
Für Klein und Groß Arbeiten aus überall vorhandenem
Material. Aus Schachteln Garnrollen, Paketknebeln, Bindfaden
und Stoffreſten entſteht Spielzeug, ſowie praktiſche
Gebrauchs=
gegenſtände für den Haushalt.
Seite 4 — Nr. 297
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 27. Oktober 1934
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HANS HERTER
ALICE HERTER, GEB. LEIDERER
Vermählte
Woogsstraße 4
Kirchliche Trauung Sonntag, 28. Oktober, nachm. 8 Uhr.
in der Stadtkapelle
Statt Karten
Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Karl Knauber
Lieſel Knauber
geb. Schnatz
Karlſtraße 47
Sandſtraße 36
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 28. Okiober,
nachmittags 2 Uhr, in der St. Ludwigskirche.
Ihre Vermählung geben bekannt
Karl Roch
Katharina Roch, geb. Straut
Darmstadt, Obergasse 44
Klrchliche Trauung am Sonntag, den 28, Oktober 1934,
nachmittags ½3 Uhr in der Schloßklrche.
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hergestellt, sollten das nächste Mal auch Sie
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Seine Verlobung mit Fräulein
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Entſchuldungsberfahren!
Ueber den landwirtſchaftlichen Betrieb der 1. Jahob
Thomas II., Erzhauſen, 2. Katharina Thomas,
geb. Lotz, daſelbſt, wird heute, am 18. Oktober!0,
vormittags 11½ Uhr, das Entſchuldungsveni
eröffnet. Zur Entſchuldungsſtelle wird die
Landes=
bauernkaſſe Rhein=Main=Neckar e. G. m. b. H., 50
furt am Maſn ernannt.
Alle Bläubiger werden zur Meidung von
Rechl=
jachteilen aufgefordert, bis zum 31. Dez. 1934 h
dem unterzeichneten Gericht oder bei der Entſchu
dungsſtelle ihre Anſprüche anzumelden und die ii
ihren Händen befindlichenSchuldurkunden einzureſchen
11224)
Amtsgericht Darmſtadt.
Reichsſender Frankfurt
Linoleumläufer
(Inlaid), zirka
5 m, bill. abzug.
Theodor=Fritſch=
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bis zu 2 Numm.
Schuh=Hübner,
Liebfrauenſtr. 81
On
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Wöch-
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und alle, die sich matt
Aund elend fühlen, gibt
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und Rheinstraße 12½, Friedrick
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(9809)
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Be=
ſchäftig., gleich
welch. Art, auch
Heimarb.
Gries=
heim, poſtl. S. R.
Weiblich.
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Tagsüber
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ſtänd. Mädchen
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Frankfurt: Samstag, 27. Oktober
6.00; Bauernfunk. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.6: Zei,
Meldungen. — 8.50: Wetter. — 8.55: Morgenſpruch, Choral.
7.00: Stuttgart: Frühkonzert auf Schallpl. — In eier Paul
ca. 8.00: Nur für Frankfurt: Waſſerſtand, Wetter. — 8M
Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.00: Nur Trier: Werbekonzert. —
9.15: Nur Trier: Der Meſſter und der Schüler, Sonate n
Klavier zu vier Händen. — 9.30: Lieder für Baß. — 9.45: Sb
nate für Cello und Klavier. — 10.00: Nachr. — 11.00: Werbe
konzert — 11.30: Meldungen. — 11.45: Soztaldienſt.
12.00: Schallplatten: 1. Bravour auf der Kino=Orgel. — 2. Neucg
ſinfoniſcher Jaz. — 13.00: Stuttgart: Zeit, Saardienſt.
13.10: Nachr. — 13.15: Mitglieder des Landes=Sinfonie=Ora
Ltg.: Cornelius. — 14.15: Zeit, Nachr. — 14.30: Quer durch
die Wirtſchaft, Berichte und Geſpräche. — 14.50: Zeit, Wik=
ſchaftsmeldungen. —, 14,55: Wetter. — 15.00: Jugendſtunde:
1. Singe deutſche Jugend. — 2. Stanley und Lwingſtone.
16.00: Nachmittagskonzert. — 18.00: Stimme der Grenze. — 16.8‟
Stegreifſendung. — 18.45: Inſtrumental=Kabarett. — 19.7
Tagesſpiegel.
20.00: Zeit, Nachrichten. — 20.05: Stuttgart: Saarländiſche Une
ſchau. — 20.15: Kaſſel: Der Widerſpenſtigen Zähmung, Komſſche
Oper nach Shakeſpeares gleichnamigen Luſtſpiel von Herm. Goeb=
22.00: In der Pauſe: Nachrichten. — 23.00: Tanzmuſik. Kapell
Hauck=Reichardt. — 2400: Wir geh’n nicht eher in die Fall
bis die Muſik iſt alle (Schallplatten).
Deutſchlandſender
Deutſchlandſender: Sonnabend, 27. Oktober
90: Hamburg: Wetter. — 6.05: Wiederholung der wichtichlte
Abendnachrichten. — 6,15: Berlin: Gymnaſtik. — 6.30:
Tage=
ſpruch. — 6.35: Königsberg: Gaumuſikzug der NSDAP. Ne
Stadtkreiſes Königsberg. Ltg.: Gaumuſikinſpizient P. Jwal.
In einer Pauſe gegen 7.0): Nachr — 8.00: Sperrzeit. — 87‟
Leibesübung für die Frau. — 9.09: Sendepauſe. — 9.40: 2.0
Worms: Spiel im Sport. — 10.00: Nachr. — 10.15: Rino‟”
funkſpiele: Wir bauen uns ein Auto, — 10.45: Fröhl, RMo‟”
garten. — 11.15: Seewetterbericht. — 11.30: Letzte Ge‟
Der Bauer ſpricht — der Bauer hört: Dr. Holße: Jug”
als Krankheitsherde.
12
auern, beſucht die bäuerlichen Werkſchulen. — Anſchl.; Wert””
11.50: Glückwünſche.
Zeitzeichen — 13.05: Luſtiger Wochenendſalak. (Schallp.”
Anſchl.: Wetter. — 13.45: Nachr. — 14.00: Sperrzelt.
14.56: Programm, Wetter, Börſe. — 15.15: Aus Ball Nl
Bindfaden: Urſel Modeegger mit Mädeln des BDM. — 42
K. E. Weiß: Wirtſchaftswochenſchau.
16.00: Königsbera: Kl. Funkorcheſter. Ltg.: Wilcken. — 29 P
Paufe, 17.00: Der Deutſchlandſender erinnert. — 18.00: S"
wochenſchau. — 18.20; Zeitfunk. — 18.30: Der deutſche
ſunk bringt . .
18.40: Märſche und Walzer — geblaſen. Der Muſihug der. S
SA.=Standarte, Potsdam. Ltg.: Oberſturmführer Woywo.g —
Wie oft geht so der Mittogsstunde Lauf- mon sieht, so führt das Inseraf zum Kauf.
19.45: Was ſagt Ihr dazu? Geſpräche aus unſerer D‟‟
20.00: Kernſpruch. — Anſchl.: Wetter — Kurznachricht”.
20.15: Dur gegen Moll. Ein heiterer Orcheſterkrieg im Funchot.
22.00: Wetter. Nachr., Sport. — 22.30: Fred Angermehl.
GGiganten der Landſtraße. — 22.45: Seewetterbericht. — 22.
Aus dem Zoo: Feſt der Flieger 1934. 25 Jahre Deutes
ſahrt. — 24.00: Aus den Kroll=Feſtiälen. Tanz beit Dr*"
deu
wrtio
RRf
guus
iber
Lig
Sbüg
Zur
Stadt. Maſchinendau= U. Gewerbeichute
Darmſtadt, Landgraf=Philipps=Anlage 6.
Kurſus zur Vorbereitung auf die
Höhere Maſchinenbauſchule
Beginn: Montag, den 29. Oktober, 18.0
Kurſus im autogenen Schweißen
stl1227) Beginn: Montag, den 5. November, 1810,
Ueber den gärtneriſchen Betrieb des Heinrich Groll
in Griesheim b. D, und deſſen Ehefrau Eliſabeih,
geb. Wannemacher, wird heute, am 16. Oktober 1934,
vormittags 9 Uhr das Entſchuldungsperfahren
en=
öffnet. Zur Entſchuldungsſtelle wird die Deuſche
Gartenbau=Kredit=Aktiengeſellſchaft in Berlin N. W.40,
Schliefenufer 21, ernannt.
Alle Gläubiger werden zur Meiduns von
Rechls=
nachteilen aufgefordert, bis zum 1. Dezember 1994
bei dem unterzeichneten Gericht oder bei der
En=
ſchuldungsſtelle ihre Anſprüche anzumelden und die
in ihren Händen befindlichen Schuldurkunden
ein=
zureichen.
1128
Amtsgericht Darmſtadt.
Bictben
ſesbel
Iaf auf
W
amstag, 27. Oktober 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 297 — Seite 5
zAus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 27. Oktober 1934
Spcziergang im Herbſt.
Inter den Schritten raſchelt das gelbe Laub, das der Wind
ſch won den Bäumen geſtreift hat. Es duftet herb und eiwas
biſhräch nach welken Blättern und nach Pilzen, die hie und da
arnleg ihre gelbbraunen Tellerhüte durch die Laubdecke ſtecken.
Zſden Feldern, die ſich zwiſchen die Stadt und die erſten Hügel
ſch hien, bringt manchmal ein Windſtoß den kräftigen Geruch vom
Rhay der Kartoffelfeuer. Im Walde aufwärts ſteigend ſind wir
gom ängeſchloſſen von den Buchen, die noch nicht ihr Laub
ver=
lam waben und ein gelbes Dach über uns bilden. Erſt oben auf
da ſühe wird die Sicht frei, und wer die Stufen nicht ſcheut hat
poyar Plattform des Turmes den ſchönſten Blick. Da liegt die
rvor uns, die roten Dächer und die Türme ſpringen noch
aupſern Dunſt heraus. Durch die Felder, von denen hier und dort
naublaue Rauch der Kartoffelfeuer aufſteigt, zieht das
kräf=
gelbe Band der Kaſtanienallee bis an den Fuß unſeres
Ruls— der in allen Schattierungen von Gelb unter uns liegt.
Zhiaken dehnen ſich die dunklen Nadelwälder faſt bis zum
Hori=
zomteer heute nahegerückt und verhängt iſt. Nur hie und da iſt
eiſſti tgelber Fleck — eine Birkengruppe — in das gleichmäßige
Dce hineingetupft. Wenn wir uns ein wenig wenden, haben
wukon den vollen Blick auf die nahe, klar gezeichnete Silhouette
deut inkenſtein, hinter dem der Malchen, graublau und hoch. in
dißs uene vorſpringt. Die ganze herbſtliche Farbenpracht aber
lioſdn drüben, wo ſich die Bismarckwarte über einem Wald von
Bchn onen erhebt, die vom lichteſten Gelb bis zum flammenden
RrMiTe Farbentöne haben. Dunkelgrüne Streifen und Flecken
vom” delwald laſſen die Farben des Laubes nur leuchtender
her=
vorſeeen. Hügel um Hügel ſchieben ſich die Höhen des Odenwalds
ſo ſchie reinander, die vorderen bunt und feſtlich für unſer Auge,
de chö ntergrunde zu immer gedämpfter, verſchwommener in den
Foy. Die Täler dazwiſchen ahnen wir nur durch die hellen
Neſhſtreifen, die zwiſchen den Berglinien aufſteigen.
8 nn wir die Turmſtufen wieder hinunterklettern, können
huß den Wegen in der Richtung zum Prinzenberg hinüber
me von Neuem die Vielfalt der herbſtlichen Farben erleben.
b5achen, deren rundliche Früchte manchmal unter unſeren
Füm knackend zerſpringen, leuchten braunrot. Drüben. jenſeits
eiskiwnen Ackers, ſtehen vor dem Hintergrund der rotſtämmigen
Föyu, ein paar kleine Birken mit ganz blaßgelbem Laub, das
ſchtihuvm leiſeſten Wind bewegt wird. Schön gezeichnet ſind die
ofthl roten Ahornblätter, ſo daß man nur ſchwer der Verſuchung
wümit ht, einen Zweig abzubrechen und mit nach Hauſe zu tragen.
ſü wir hinunterſteigen in die Villenkolonie am Fuße der
Hä)/EBricht ſchon der frühe Abend herein und dämpft die
leuch=
termſ=Farben der Wälder, die nun in unſerem Rücken liegen.
ieffiſches Landestheater Darmſtadt.
Großes Haus.
—27. Oktober Anf. 19.30, Ende 22.15 Uhr. Dtſch. Bühne D3
Cavalleria ruſtieana. Hierauf: Der Bajazzo.
Preiſe 0.70—5.50 Mk S77 15.
28. Oktober Anfang 19 30, Ende 22 Uhr
Miete C. 6
Der Sieger.
Preiſe 0.50—4 50 Mk Duf fag.
30. Oktober An ang 13.30. Ende nach 22 Uhr. Miete E.7
Cavalleria ruſticana. Hierauf: Der Bajazzo
Preiſe 0.70—5,50 RM. Nf ſtog
31. Oktober Miete B 6.
Anf 20, Ende nach 22.15 Uhr.
Preiſe 0.50—4.50
Der Sieger. riF 9.
— November Anfan 20, Ende 22 Uhr.
Die Jahreszeiten. Preiſe 1.00—4.50 RMk. TB
November Anf 19 30, Ende nach 21,45 Uhr D Bühne 24
Preiſe 0.50—4.50
Der Sieger. zu.
9 4. November Anfang 19.30, Ende geg. 2.30 Uhr. Miete A6
Martha.
Preiſe 0.70—5.50 RM. Kleines Haus- Na.
27. Oktober An. 19.30. Ende 22,15 Uhr. Deutſche Bühne K3,
Zuſatzmiete XII.
Preiſe 0.70—3.80 M"
Kabale und Liebe. 28. Oktober Anf. 19.30; Ende nach 22.15 Uhr. Auß. Miete.
Der Datterich.
Preiſe 0 50, 0.75, 1.00 Mk. 80. Oktober Anfang 20, Ende nach 22 Uhr. Außer Miete
Preiſe 0.50—3 RM.
Alles in Ordnung. 31. Oktober Anfang 20. Ende n. 22 Uhr — Außer Miete
Preiſe 0 50—3 00
Der weibſcheue Hof. Fach.
Mrßſerße Anf 19. Ende 21.,30 Uhr. Dtſch. Bühne, Jgdri.1
Geſchloſſ. Vorſt.)
Kabale und Liebe. Maſſerſg Anf. 19, Ende 21.30. D. Bühne. Jugendring 1
(Geſchloſſ. Vorſt
Kabale und Liebe. 4. Nobember Anf. 19.30, Ende geg. 22 Uhr. Zuſ.=M. V, 2. Vorſt.
Der Better aus Dingsda. Preiſe (.80—450 November
Heeſſiſches Lan
imter Opern".
undi der Bajazzo”
nahriſtld eſer beiden
ſeit „Ahrzehnten zu
gibtzt elen Muſikfre.
ſer Ee zeit neben
führgem einmal
„Bitz zo” ſingt u
Stäitichen Bühnen
Kleilm Haus findet
dierzut von Schiller
das eime Haus fi
folgil am Publikum Anf 20, End geg 22.30 Uhr. — Außer Miete
Kinderreiche Mütter Nr. 1—200.
Preiſe 0.70—3.80
Wenn der Hahn kräht.
destheater. Heute abend geht im Großen Haus
ſſiſchen Landestheaters wieder die erfolgreiche Wiederauf=
„Cavalleria ruſticana” von Mascagni
von Leoncavallo in Szene. Die Wiederauf=
Opern aus dem Spielplan früherer Jahre, die
den berühmteſten Publikumsopern gehören,
unden erwünſchte Gelegenheit, ſie auch in die=
den eigentlichen ſpielplanbeſtimmenden Auf=
zu hören. In der heutigen Aufführung des
vieder als Gaſt Albert Seibert von den
Frankfurt a. M. die Partie des Canio. — Im
t heute abend eine Aufführung der Neueinſtu=
s „Kabale und Liebe” ſtatt, die, ſeit ſie
ür dieſe Spielzeit eröffnete, einen ſtarken Er=
zu verzeichnen hat.
12000 Seiiner Kariofſeint an die Seuutfngen!
Es machte einen geradezu überwältigenden Eindruck, als man
geſtern einen ununterbrochenen Zug der durch das
Winterhilfs=
werk mit Kartoffeln bedachten notleidenden Volksgenoſſen aus
allen Richtungen der Stadt nach dem Güterbahnhof und von dort
wieder zurückſtcömen ſah.
Wohlfahrtsmaßnahmen aller Denkarten wurzelten früher in
der perſönlichen Hilfe des Staates. Das Volk machte den Staat für
ſeine Not verantwortlich. Das Recht der Perſönlichkeit galt mehr
als die Pflicht. Es war deshalb nicht verwunderlich, daß früher
alle Maßnahmen verſagen mußten, da ſie von dem verkehrten
Grundſatz ausgingen. Sobald der Einzelne nichts, die Gemeinſchaft
aber alles bedeutet, wird die Gemeinſchaft zum Träger der Hilfe
für den Einzelnen. Deshalb hat auch der Führer niemals
Ver=
ſprechungen gemacht, ſondern nur Opfer gefordert: Das Opfer
aller für das ganze Volk. Der geſtrige Kartoffelzug durch
Darm=
ſtadts Straßen war ein ſichtbarer Ausdruck für dieſe
Opferbereit=
ſchaft im Sinne unſeres Führers.
Man konnte den Geſichtern der Leute die Genugtuung über
die großzügige Winterhilfe anſehen und man erkannte allgemein
ohne weiteres, daß ihnen eine große Sorge vom Herzen
genom=
men war.
Ein ganz beſonderes Lob verdient die vorzüglich eingeleitete
und durchgeführte Organiſation des Kreisbeauftragten des
Winterhilfswerks: Pg. Hanſel.
Es gab trotz des gewaltigen Andranges vor den Zügen auf
den beiden Verladerampen niemals erhebliche Stockungen und die
Abwicklung vollzog ſich reibungslos bis zur Ausgabe der letzten
Kartoffel.
Beſondere Anerkennung verdient auch an dieſer Stelle die
un=
ermüdliche Arbeit der ſtillen Helfer, die mitgeholfen haben, den
Abgrund der Not zu überbrücken und durch ihre Opferbereitſchatt
den Sozialismus der Tat verwirklicht haben.
Die Arbeitsdienſtgruppe 254. Abteilung 1 Griesheim, und
Ab=
teilung 2 Darmſtadt, haben ſich an der Kartoffelausgabe beteiligt
und nicht unweſentlich dazu beigetragen, daß die Ausgabe ſo
er=
folgreich vonſtatten ging. Die SA. ſorgte für muſtergültige
Ord=
nung. Standartenführer Unger war ſelbſt während des ganzen
Vormittags anweſend.
Das Winterhilfswerk 1934/35 ſoll damit eine Bekenntnistreue
zum wahren Sozialismus offenbaren, wie er bisher in der
Ge=
ſchichte unſeres Volkes noch nicht verzeichnet werden konnte. R.M.
Gruß unſeren Brüdern von der Saar!
Heute vormittag 10.18 Uhr, treffen 55 Saar=Urlauber hier
ein. Die Bevölkerung Darmſtadts wird ihnen einen feſtlichen
Empfang vor dem Bahnhofsgebäude am Hauptbahnhof bereiten.
Die politiſche Leitung, die SS. SA.., Frauenſchaft, BDM. und
HJ werden vertreten ſein. Die Saar=Urlauber, die ſich für
einige Wochen in unſerem Kreiſe erholen ſollen, werden bei
freundlichen Gaſtgebern ſein, um ihnen den Aufenthalt in
un=
ſerer Heimat ſo ſchön wie möglich zu geſtalten. Sie ſollen die
Gewißheit mit nach Hauſe nehmen, daß wir unſeren Brüdern an
der Saar mit Treue zugetan bleiben — jetzt und immerdar!
Kleiderſammlung für das Winkerhilfswerk 1934/35.
—In den nachfolgend aufgeführten Straßen wird, in den
nächſten Tagen die Kleiderſammlung durchgeführt. Jede Gabe
brauchbarer Gegenſtände und Kleidungsſtücke iſt willkommen.
Samstag, den 27. Oktober: Roßdörferſtraße, Kiesſtraße,
öſt=
liche Nieder=Ramſtädterſtraße, Heinrichſtraße öſtliche Nieder=
Ramſtädterſtraße, Wienerſtraße, Gervinusſtraße, Beckſtraße,
ſüd=
liche Darmſtraße, Inſelſtraße, Herdweg öſtlich des Friedhofs,
Erlenweg, Soderſtraße öſtlich der Stiftsſtraße Heinrich=Fuhr=
Straße, Heidenreichſtraße, Wilhelm=Jäger=Straße, Hicklerſtraße,
Waldmühlenweg, Schwarzwaldring. Frankenäckerweg.
Gabels=
bergerſtraße. Darmſtraße, Stiftsſtraße, ſüdliche Landgraf=Georg=
Straße.
Spenden für die Winkerhilfe lindern Nol und Elend!
Sie helfen im Kampf gegen Hunger und Kälke!
Konto des Winterhilfswerks 1934/35 Kreis Darmſtadt:
Nr. 5000 bei der Städtiſchen Sparkaſſe,
Nr. 3500 bei der Dresdener Bank und
Nr. 16 000 bei der Deutſchen Bank.
Kinder kreffen ein!
Heute nachmittag um 2 Uhr treffen auf dem hieſigen
Hauptbahnhof wiederum 50 Kinder ein, die durch die NS=
Volks=
wohlfahrt für mehrere Wochen in Mainz zur Erholung waren.
Die Eltern werden gebeten, ſoweit ſie in Darmſtadt wohnen, ihre
Kinder am Bahnhof abzuholen.
Kreisamtsleitung des Amtes für Volkswohlfahrt.
Vorkragsabend der NS.-Volkswohlfahrt.
Das Amt für Volkswohlfahrt veranſtaltet in Verbindung
mit der NS=Aerzteſchaft am Montag, dem 29. Oktober, abends
8 Uhr, im Städt. Saalbau einen Vortragsabend. Dieſer verſpricht
mit ſeinem außerordentlich intereſſanten Thema „
Fürſorge=
aufbau im nationalſozialiſtiſchen Staat”, bei
allen Kreiſen der Bevölkerung größte Beachtung zu finden. Da
das Arbeitsgebiet der Fürſorge im nationalſozialiſtiſchen Staate
von ganz neuem Geſichtspunkte aus anzuſehen iſt, ſollte ſchon aus
dieſem Grunde jeder, der mit dieſen Fragen ſich eingehender
be=
ſchäftigt, an dem Vortragsabend anweſend ſein. Der Abend
be=
kommt noch ſeine beſondere Bedeutung dadurch, daß der bekannte
Leiter der Heilanſtalt in Hohenlichen. Dr. Gebhardt, der als
Schöpfer der neuzeitlichen Uebungsfürſorge anzuſehen iſt,
grund=
ſätzliche Ausführungen über ſein Arbeitsgebiet machen wird.
Die muſikaliſche Umrahmung des Abends wird durch den
Muſikzug der Standarte 115 unter Leitung von Muſikzugführer
Schlupp ausgeführt. Der Unkoſtenbeitrag beträgt 30 Pfg.
— Alt=Darmſtadt=Verein. Unſere Mitglieder und Freunde des
Vereins werden auf den heute nachmittag 3 Uhr ſtattfindenden
Herbſtgang aufmerkſam gemacht, und bitten um recht zahlreiche
Beteiligung. Treffpunkt Böllenfalltor.
Die Fleiſch= und Wurſtpreiſe in Heſſen.
Das Staatspreſſeamt teilt mit: Der Heſſiſche
Staats=
miniſter hat unter dem 20. Oktober 1934 eine Bekanntmachung
betreffend die Fleiſch= und Wurſtpreiſe in Heſſen erlaſſen, deren
entſcheidende Stellen in den meiſten Preſſeveröffentlichungen
feh=
len. Der fehlende Abſchnitt lautet folgendermaßen:
Die Kreisämter haben die Weiſung, die Durchführung der
neuen Preisbildung aufs peinlichſte zu überwachen. Gemäß dem
Wortlaut der Bekanntmachung des Bezirksbeauftragten bezieht
ſich die erfolgte Höchſtpreisfeſtſetzung nur auf la Qualitäten. Aus
der Regelung geht einwandfrei hervor, daß der Verkauf der für
den allgemeinen Verbraucher wichtigen Durchſchnittsware nicht
zu dieſen Höchſtpreiſen erfolgen darf, vielmehr muß ſich die
Preisgeſtaltung bezüglich dieſer Durchſchnittsqualität auf einer
entſprechend niedrigeren Höhe halten. Dadurch iſt die Gewähr
dafür geboten, daß nicht ein ſchematiſcher und einheitlicher
Ver=
kauf aller Fleiſchſorten zu dem Höchſtpreis erfolgt. Die
Preis=
überwachungsſtelle wird mit aller Konſequenz im Einvernehmen
mit dem Bezirksbeauftragten dafür ſorgen, daß die
Durchſchnitts=
ware dem Verbraucher im weſentlichen zu den gleichen Preiſen
wie bisher zur Verfügung ſtehen wird. Sofern ſich hier
Miß=
bräuche herausſtellen ſollten, etwa dahingehend, daß die nötige
Menge an Durchſchnittsware künſtlich nicht zur Verfügung
ge=
ſtellt wird oder künſtlich als nicht vorhanden vorgetäuſcht wird,
werde ich die ſchärfſten Maßnahmen gegen die ergreifen, die den
Verbrauchern die Möglichkeit nehmen, ihr Fleiſch und ihre
Wurſt für den täglichen Lebensbedarf zu einem tragbaren Preis
zu erwerben.
Um die obigen Grundſätze der neuen Preisgeſtaltung
durch=
zuführen, habe ich daneben noch folgende Anordnungen getroffen:
1. Die Kreisämter und Polizeidirektionen werden mit
ſofor=
tiger Wirkung angewieſen, die ſtrikteſte Durchführung der
Ein=
führung der Qualitätsbezeichnungen, die der Bezirksbeauftragte
mit Wirkung vom 1. November 1934 verfügt hat, zu überwachen.
2. Die Kreisveterinärämter erhalten die Anweiſung, die
anzubringenden Qualitätsbezeichnungen auf die Richtigkeit hin
laufend zu überprüfen.
Stellen ſich anläßlich dieſer Ueberwachung Verfehlungen herz
aus, ſo bietet das Geſetz die ſchärfſten Mittel um ſolchen
Schäd=
lingen an dem Volksganzen ihr Handwerk zu legen.
„Ich bin auch bereit, die äußerſte Konſequenz zu ziehen und
zur Geſchäftsſchließung neben der Zuführung zu dem ordentlichen
Strafrichter zu ſchreiten.
(gez.) Jung, Staatsminiſter.
Der heſſiſche Skaaksminiſter:
Bekanntmachungen des Perſonalamtes.
Ernannt wurden: der Gendarmeriehauptwachmeiſter auf
Probe Joſef Schmitt in Nieder=Olm unter Berufung in das
Beamtenverhältnis mit Wirkung vom 1. September 1934 zum
Gendarmeriehauptwachtmeiſter; — der Polizeihauptwachtmeiſter
auf Probe Philipp Heß 3. in Darmſtadt unter Berufung in das
Beamtenverhältnis mit Wirkung vom 1. Oktober 1934 zum
Poli=
zeihauptwachtmeiſter; — am 19. Oktober 1934 der Profeſſor Dr.
Helmut Reinwein, Hannover, zum ordentlichen Profeſſor in
der Mediziniſchen Fakultät und zum Direktor der Mediziniſchen
Klinik der Landesuniverſität Gießen mit Wirkung vom 1.
No=
vember 1934 an.
In den Ruheſtand verſetzt wurden auf Nachſuchen: am 19.
Ok=
tober 1934 der Lehrer an der Volksſchule zu Klein=Karben, Krs.
Friedberg, Johannes Roth unter Anerkennung ſeiner dem
Staate geleiſteten Dienſte mit Wirkung vom 1. November 1934;
am 16. Oktober 1934 die Lehrerin an der Volksſchule zu
Heppen=
heim a. d. B. Maria Wunderle unter Anerkennung ihrer dem
Staate geleiſteten Dienſte mit Wirkung vom 16. Oktober 1934.
p. Hausbeſitzerfragebogen zum 30. Oktober. Auf Seite 3 des
Formulars iſt für „Bemerkungen” Raum gelaſſen. Da die
ge=
ſtellten Fragen und deren Beantwortung die Unterlage für die
Bewertung bilden ſollen, wäre hier auch gegebenenfalls Anlaß,
darauf hinzuweiſen, inwieweit durch den ſtarken
Laſtkraftwagen=
verkehr Erſchütterungen und deren Folgen feſtzuſtellen ſind.
Ider Kältezelle erprobt
Uberall, wo Prüfungen möglich waren — in der Kältezelle der
Technischen Hochschule Berlin / in Laboratorien / auf
Prüfstän=
den / im praktischen Fahrbetrieb -überall wurde das nach
neu-
artigem Verfahren in deutschen Fabriken hergestellte Winteroel
SHELL AUTOOEL X den härtesten Zerreißproben unterworfen
und überall zeigte es sich jeder Winterschwierigkeit überlegen,
Das verbesserte
der vollkommene Winterschutz des Motors
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 297
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 27. Oktober 1931
Aus der NSDAP.
Der Gaupropagandaleiter.
Am Montag, 29. Oktober, abends 8 Uhr, im Reſtaurant
„Kyffhäuſer”, Frankfurt a. M., Kaiſerſtraße: Rednerkurſus.
Betrifft: Dienſtſtellenſchilder.
Die Kiſtenverpackung, die den Kreisleitungen für die
über=
ſandten Dienſtſtellenſchilder leihweiſe überlaſſen wurde, iſt
um=
gehend frachtfrei an den Abſender zurückzuſenden.
Politiſche Leiter und Amtswalter.
Die Folge 28 der NS. Briefe iſt dem Politiſchen Leiter
ge=
widmet und bietet unter der Parole „Aus dem Dienſt, für den
Dienſt” wertvolle Anregungen und Anleitungen für den
Front=
dienſt der Bewegung. Das 36ſeitige Heft koſtet 0.20 RM. und iſt
durch die PO.=Dienſtſtellen zu beziehen.
Der Kreisleiter.
Der vorläufige Ausweis für Politiſche Leiter des NSBO.=
Kaſſenwartes Pg. Fritz Rathgeber iſt verloren gegangen.
Bei Auffinden iſt derſelbe bei dem Perſonalamt der Kreisleitung
Darmſtadt. Rheinſtraße 48, abzugeben. Vor Mißbrauch wird
ge=
warnt.
Ortsgruppe Mitte.
Unſere Geſchäftsſtelle befindet ſich nunmehr im Schloßgraben 9
(früher Städtiſches Muſeum).
Jungbann 1/115.
Heute treten ſämtliche Stämme des Jungbann 1/115 zwecks
Neueinteilung um 8 Uhr vormittags am Exerzierplatz an. Jeder
fehlende Pimpf wird bei der Neueinteilung nicht berückſichtigt
und ſcheidet ſomit automatiſch aus unſeren Reihen aus.
NS. Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Die Friſt für die Einzeichnung zur Kundgebung in Frankfurt
am Main iſt bis 30. Oktober 1934, 12 Uhr, verlängert worden.
Kameraden und Kameradenfrauen ſowie ſonſtige Volksgenoſſen
können ſich bis zu obengenannter Zeit in der Geſchäftsſtelle der
Ortsgruppe, Eliſabethenſtraße 34, melden, betr. Einzeichnung. Es
wird nochmals dringend gebeten um recht zahlreiche Beteiligung.
Aufruf an alle ehemaligen männlichen und
weiblichen Arbeitsdienſtkameraden.
LPD. Frankfurt a. M., 26. Oktober.
Der Gauarbeitsführer des Gaues XXV, Faatz, und der
Gau=
obmann des Arbeitsdank im Gau XXV, Roth, erlaſſen folgenden
Aufruf an alle ehemaligen weiblichen und männlichen
Arbeits=
dienſtkameraden:
Zum Zwecke der Zuſammenfaſſung aller Kameraden und
Ka=
meradinnen, die im Arbeitsdienſt bereits ihre Pflicht gegenüber
unſerem neuen Staate getan haben, werden bei den
Bürger=
meiſterämtern in ganz Heſſen=Naſſau, ſowie bei den Zeitungen in
den Großſtädten Eintragungsliſten aufgelegt. Mit dieſer
Feſt=
ſtellung iſt neben der Bildung von Arbeitsdank=Kameradſchaften
im ganzen Reiche vorgeſehen, den bedürftigen und noch nicht in
Arbeit gebrachten Kameraden beizuſtehen. Es ſollen keine neuen
Vereine oder dergleichen gegründet und gebildet werden, ſondern
der Arbeitsdank will mit der zuſammengefaßten Organiſation der
früheren Arbeitsdienſtkameraden zum Zwecke der Traditionspflege
und zum Zwecke der Betreuung nach der abgeleiſteten Dienſtzeit
Bindeglied für alle Zeiten zwiſchen den jetzigen und früheren
Arbeitsdienſtkameraden ſein.
Gehe daher jeder heute noch zu ſeinem Bürgermeiſteramt, in
den größeren Städten zu einer Zeitung und trage ſich in die dort
aufliegende Liſte ein. Eine ſofortige Eintragung iſt im Intereſſe
der Kameraden von größter Bedeutung. Wir wollen in Heſſen=
Naſſau zeigen, daß die Diſziplin und Freundſchaft dieſelbe
ge=
blieben iſt wie zu der Zeit, als Ihr dem Arbeitsdienſt angehört.
Wochendienſtplan der Techniſchen Nokhilfe.
Samstag, 27. Oktober — 14.45 Uhr: Antreten der
Ehrenabord=
nung im Marſtall.
Montag, 29. Oktober. — 19.45 Uhr: Spielmannszug. 19.45 Uhr:
Nachrichten= und Gasabteilung. 21.30 Uhr: Schwimmen.
Dienstag, 30. Oktober. — 20.00 Uhr: Muſikzug.
Donnerstag. 1. November. — 19.45 Uhr: Nachrichten= und
Gas=
abteilung. 20.00 Uhr: Spielmannszug.
Freitag, 2. November. — 19.30 Uhr: Inſtandſetzungsdienſt.
20.00 Uhr: Geſamtprobe des Muſikzuges.
(gez.) Kochhafen.
— Schloßmuſeum. Es wird nochmals auf den
Jugendzinn=
ſoldatentag hingewieſen, den das Schloßmuſeum am 28. Oktober
anläßlich der Schließung der Sonderausſtellung „Deutſche Geſchichte
in Zinnfiguren” veranſtaltet Jung und alt ſollen an dieſem Tage
für billiges Geld Gelegenheit haben, das Schloßmuſeum, eines der
bedeutendſten Muſeen ſeiner Art in Deutſchland, ſowie auch die
Zinnfiguren=Sonderſchau zu ſehen. Die Preiſe ſind wahrhaft
volks=
tümlich gehalten. Für die Führungen um 11 und 11.30 Uhr durch
das ganze Schloß mit Madonna und Sonderſchau für Erwachſene
50 Pfg., für Schüler 30 Pfg., für die Sonderſchau; für Erwachſene
30 Pfg., für Schüler 20 Pfg., für Pimpfe in Uniform 10 Pfg. —
Große Ueberraſchungen werden die Prämien auslöſen, die jeder
50. Beſucher an Zinnfiguren erhält. Eröffnung des Muſeums
10 Uhr.
Vereins- und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Morgen,
Sonntag, findet auf dem neuen Schießhaus unſer diesjähriges
Preisſchießen ſtatt. Beginn 10 Uhr, Ende 17 Uhr. Zahlreiche
Be=
teiligung erwünſcht.
Kunſinachrichken.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
„Die Jahreszeiten” von Joſeph Haydn. Wie
be=
reits bekanntgegeben, wird der Muſikverein Haydns ewig
jugend=
friſches Werk in ſeinem erſten Konzert am Freitag, den 2.
No=
vember, 20 Uhr, im Großen Hauſe unter Leitung von
General=
muſikdirektor Karl Friderich zur Aufführung bringen. Als
Einzel=
ſänger wirken mit: Suſanne Horn=Stoll, Darmſtadt, Anton Knoll,
Frankfurt a M. und Karl Köther, Darmſtadt. Der Kartenverkauf
in Bergſträßers Buchhandlung hat begonnen. Die Eintrittspreiſe
ſind den Zeitverhältniſſen angepaßt. Zur Hauptprobe am 1.
No=
vember um 20 Uhr haben nur Vereinsmitglieder Zutritt.
Die Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft
er=
öffnet am Dienstag, 30. Oktober, 8 Uhr, im Feſtſaal der Loge
(Sandſtr. 10) mit ein m Dichterabend der ausgezeichneten
Novelliſtin Gertrud vonle Fort ihr ausgezeichnetes
Winter=
programm, das neben einem Theaterabend Vorträge von
Dr. Hugo Eckener, dem Leiter der deutſchen Luftſchiffahrt,
Dr. Hans Friedrich Blunck, dem Präſidenten der
deut=
ſchen Reichsſchriftkammer, Dr. Lutz Heck, dem Direktor des
Zo=
ologiſchen Gartens in Berlin, und anderer hervorragender
Per=
ſönlichkeiten bringt. Dauerkarten (8 RM für Saal, 12 RM. für
Sperrſitz, ermäßigte Beikarten) berechtigt zum Beſuch der acht
hochbedeutſamen Veranſtaltungen. Ratenzahlung iſt geſtattet und
ermöglicht allen Volksgenoſſen die Teilnahme Anmeldung bei
Buchhandlung Bergſträßer (Peter=Gemeinder=Str. 29).
Winter-Ausgabe 1934
preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken, Bahnhoft
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße Nr. 2,
Die deutſche Arbeitsfront
Zienſtanzas für uite Ayus hampſer.
Eine Anordnung des Stabsleiters der P9.
NSK. Der Stabsleiter der PO. hat folgende Anordnung
er=
laſſen:
Bereits vor der Machtübernahme kämpften Hunderttauſende
Arbeiter in den Betrieben als NSBO.=Männer für Adolf Hitler
und ſeine Idee. Sie haben ebenſo treu ihre Pflicht erfüllt, wie
jeder Parteigenoſſe.
Deshalb wurden bereits in einer Anordnung vom 22.
Okto=
ber 1932 der NSBO. mit Genehmigung des Führers Fahnen
ver=
liehen und auch dieſen Sympathiſierenden das Tragen einer
Uni=
form genehmigt.
Da dieſe NSBO.=Kameraden durch die Mitgliederſperre der
Partei noch nicht in die Partei aufgenommen werden konnten,
er=
innere ich heute an dieſe Anordnung und erweitere ſie wie folgt:
1. Die NSBO.=Mitglieder, die Parteigenoſſen ſind und ein
Amt in der „Deutſchen Arbeitsfront” und in der NS.=Gemeinſchaf=
Kraft durch Freude” verwalten, ſind Politiſche Leiter der NSD=
AP. und tragen deren Rangabzeichen. Sie ſind in den Stab der
NSBO einzubauen. Die Ernennung von Politiſchen Leitern und
die Beſtätigung, Rangabzeichen der PO. anlegen zu durfen, wird
nach den Beſtimmungen des Perſonalamtes der PO. durch den
zu=
ſtändigen Hoheitsträger vorgenommen.
2. Die NSBO.=Kameraden, die vor der Machtübernahme
reits Mitglieder der NSBO. waren, aber keine Parteigenoſt
ſind, tragen Dienſtanzug wie folgt: Blaue Mütze mit NSS
Abzeichen und ſchwarzem Lederriemen, braunes Hemd mit Hat
kreuz=Armbinde und ſchwarzem Binder, Schwarzes Koppel. Je
ſchluß mit NSBO.=Abzeichen, ſchwarze Stiefelhoſe und ſchwoy
Stiefel.
3. Da die Organiſation der „Deutſchen Arbeitsfront”
NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” viele Amtswalter
Amtswarte verlangt, die weder Parteigenoſſen noch NSBO. in obigem Sinne ſind, die aber wegen ihres Amtes Ie
ausgehoben werden müſſen, wird angeordnet, daß dieſe nach ei ne
Jahr Bewährung als Amtswalter der „Deutſchen Arbeitsfron
bzw. Amtswarte der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
gleichen Dienſtanzug tragen wie unter 2 aufgeführt.
Dg. Arheilgen, 26. Okt. Deutſche Arbeitsfront
Theaterabend. Heute, Samstag abend, hält die NS.
meinſchaft „Kraft durch Freude” ihre zweite Veranſtaltung —
ab und wartet mit einem Theaterabend im „Haus der Arb=”
(Löwen) auf. Zur Aufführung gelangt das Luſtſpiel „Char
Tante”, das, mit erſtklaſſigen Kräften beſetzt, einen überaus
teren Abend verſpricht.
Bn. Hirſchhorn, 26. Okt. Die Deutſche Arbeitsfront, On
gruppe Hirſchhorn, hält am kommenden Sonntag nachmittag 4 —
im „Naturaliſten” eine Verſammlung ab.
Körperſchule, Lied und Tagesſpruch!
Der neue Arbeitsaufkakt
in allen heſſiſchen Schulen.
Die Miniſterialabteilung für Bildungsweſen. Kultus, Kunſt
und Volkstum teilt den Direktionen der höheren Schulen, den
gewerblichen Unterrichtsanſtalten und den Kreis= und
Stadtſchul=
ämtern mit:
Um neben dem planmäßigen Turnunterricht die
Wachstums=
verhältniſſe des jugendlichen Körpers täglich fördernd zu
be=
einfluſſen und ein körperliches und geiſtiges Bereitmachen für die
Tagesarbeit zu erreichen, wird allen Schulen empfohlen, den
Unterricht mit gemeinſamer Körperſchule Lied und Tagesſpruch
zu beginnen. Wir hoffen, daß an zahlreichen Schulen
baldmög=
lichſt mit der freiwilligen Einführung dieſes Arbeits=Auftaktes
begonnen wird.
geſoder.
Nachſtehende Ausführungen gelten als Richtlinien:
1. Zur Morgenfeier treten Knaben und Mädchen — von
min=
deſtens dem 5. Schuljahre an — 5 Minuten vor Beginn der
1. Stunde in beſtimmter und gleichbleibender Ordnung im
Schulhof oder auf einem anderen, in der Nähe der Schule
gelegenen, geeigneten Platz an.
2. Die für die Körperſchule zu wählenden Uebungen müſſen
umfängliche Rumpfbewegungen ſein, d. h. den Geſamtkörper
durchbluten und erfaſſen. In längſtens 10 Minuten der
etwa viertelſtündigen Morgenfeier iſt dieſe körperliche Abſicht
zu verwirklichen. Der Verluſt an Unterrichtszeit kann durch
Pauſenverkürzung wieder eingeholt werden.
3. Dem körperlichen Bereitmachen für die Tagesarbeit folgt ein
gemeinſames Lied, dem ſich dann ein
einſtimmi=
ger Tagesſpruch oder bei beſonderer Gelegenheit ein
kurzes völkiſches Gedenken anſchließt.
4. Bei ungeeigneter Witterung braucht dieſer Tages=Aufac
nicht unbedingt und überall auszufallen. Dort, wo Tun
hallen bei der Schule zur Verfügung ſtehen, wird man
entſprechender Durchlüftung und Turnſchuhbekleidung diem
ſchützenden Raum verwenden, und ſchließlich kann auch
Klaſſenzimmer bei richtig gewählten Frejübungen eine
eignete Notſtätte abgeben.
5. Iſt der Schulhof für die vorhandene Schülerzahl zu kLi
und kein entſprechender anderer Platz vorhanden, kann enl
Zuſammenfaſſung der Klaſſen in Gruppen erfolgen, die deu
täglich wechſelnd zur Morgenfeier antreten.
6. Da die Morgenkörperſchule nicht verbrauchend und ſchwaß
treibend ſein ſoll, kann die Straßenkleidung au
behalten werden. Einengende Kleidungsſtücke 5:
jedoch abzulegen.
7. In die Leitung der Körperſchule bzw. Morgenfeier teilen
alle im Turnunterricht eingeſetzten Lehrkräfte, wobei
ſelbſtverſtändlich angenommen wird, daß ſich alle Lelhe
bzw. Lehrerinnen für einen ordnungsmäßigen und raſc
Verlauf einſetzen.
8. Das ſogenannte Pauſenturnen fällt mit der Einfi.
rung der Morgenfeier weg.
9. Um den Inhalt und weiterhin das gemeinſame Erleben wih
rend eines Schuljahres feſtzuhalten, wird für jede Klaſſe i
Führung eines Tagebuches empfohlen. Se=i
Anlage iſt dem künſtleriſchen Empfinden der Klaſſenführun
überlaſſen, wobei wir auch an eine lebhafte Mitarbeit /
Jugend ſelber denken. Der beigefügte Entwurf mag d—
Ausgangspunkt bilden.
10. Zur Vermittlung der ſachlichen Vorausſetzungen für
Geſtaltung des gekennzeichneten Tages=Auftaktes ſind —
Kreisfachberater der Abteilung für körperliche Erziehum ai
NSLB. angewieſen, in praktiſchen Beiſpielen Vergsſchaup
lichung und Anregung zu geben.
(gez.) Ringshauſen.
Einen erfreulichen Aufſchwung
nimmt in Darmſtadt jetzt auch der Boxſport, den der Führer
in ſeinem Buch „Mein Kampf” als beſonders wertvoll, für die
Erziehung der Jugend zu Mut, Entſchloſſenheit und Härte be=
zeichnet. Daher wird es gewiß überall begrüßt werden, daß die
Boxbehörde des Gaues XIII eine der großen Veranſtaltungen im
Rahmen der Olympia=Vorbereitungen nach Darmſtadt verlegt
hat: Am kommenden Dienstag abend 20.30 Uhr pünktlich ſtehen
ſich in der Turnhalle am Woogsplatz die Auswahlmannſchaft des
Gaues Bayern und unſeres Gaues Südweſt gegenüber. Eine
ſel=
tene Begegnung, zu der ſelbſt aus Frankfurt einige hundert
Ein=
trittskarten bereits beſtellt ſind. Europameiſter Kampfſpielſieger,
Deutſche Meiſter und hervorragender Nachwuchs des
Fauſtkamp=
fes treffen aufeinander. (Wir verweiſen auf die Vorſchauen im
Sportteil geſtern und folgende Tage!)
Angeſichts der ſtarken Kartennachfrage (Plätze von 40 Pfg.
bis 2.— RM) empfehlen wir die Benutzung des
Vorver=
kaufs bei Parfümerie=Müller am Weißen Turm, Zigarren=
Hartmann, Grafenſtraße 20. Buchhandlung Künzel,
Beſſunger=
ſtraße 59, und Tageswirtſchaft der Woogsplatz=Turnhalle.
Der Polizeibericht meldel:
Feſtgenommene Betrüger. Der vor einiger Zeit in Darmſtadt
aufgetretene Betrüger, welcher unter der Angabe, er käme vom
Krüppelheim Nieder=Ramſtadt, verſchiedene Geldbeträge
erſchwin=
delte wurde von der Kriminalpolizei Karlsruhe feſtgenommen.
— Ebenfalls wurde der hier in den letzten Jahren aufgetretene
betrügeriſche Sammler, welcher für Taubſtumme Kriegsblinde
und andere Wohltätigkeitseinrichtungen erhebliche Geldbeträge
ergaunerte, von der Kriminalpolizei Darmſtadt feſtgenommen.
Aktenmappe mit Inhalt geſtohlen. Am 25. Oktober 1934 in
der Zeit von 20 bis 23 Uhr, wurde von einem im Hofe der
Ried=
eſelſtraße 40 (Saalbau) aufgeſtellten Herrenfahrrad eine
braune Aktenmappe aus ſtarkem Leder geſtohlen. In der Mappe
befand ſich ein Sparbuchausweis zum Sparbuch Nr. 1924 der
Städtiſchen Sparkaſſe Darmſtadt ſechs Kolleghefte mit blauem
Aktenumſchlagdeckel, auf welchem der Name des Geſchädigten
ſtand. Unter anderem befand ſich auch ein weißes Nachthemd
ſowie ein weißes Handtuch, gezeichnet H. U. v. D., eine ſchwarze
Saffianbrieftaſche mit Reiſepaß und verſchiedenen ſonſtigen
Pa=
pieren — darunter auch ein Studentenausweis —, eine braune
Turnhoſe und ein Paar ſchwarze Lederturnſchuhe mit
Krepp=
ſohlen in der Mappe. Ein Präziſions=Rechenſchieber (Marke
Neſtler) befand ſich ebenfalls in der Mappe. Die Kolleghefte —
es handelt ſich um Prüfungsarbeiten — ſind für den Geſchädigten
von großem Wert. Der Täter wird daher dringend erſucht dieſe
Hefte an die Adreſſe: H. U. v. D., Darmſtadt. Gervinusſtraße 65,
bei Köhler, zu ſenden.
Verkehrsunfall. Am 25. Oktober 1934, gegen 12.40 Uhr,
er=
eignete ſich Ecke Heidelberger= und Beſſungerſtraße ein
Zuſammen=
ſtoß zwiſchen einem Fernlaſtzug und einem Stoßkarren, wobei der
Fahrer des Stoßkarrens verletzt, und in das Herz=Jeſu=Hoſpital
eingeliefert werden mußte. Soweit bis jetzt feſtſteht, ſind die
Verletzungen nicht ernſter Natur. Die Schuldfrage bedarf noch
der Aufklärung. Sachſchaden iſt nicht entſtanden.
Eigentümer geſucht. Wem wurde Ende Mai oder Anfang Juni
1934 am Glasberg an den Steinbrüchen der Roßdörferſtraße eine
Lampe mit Batterie vom Fahrrad geſtohlen? Perſonen, die
Eigen=
tumsrechte geltend machen, wollen bei dem
Landeskriminalpolizei=
amt. Hügelſtr. 31/33, Zimmer 34, vorſprechen.
— Aerztlicher Sonntagsdienſt. Neuregelung: Der
Sonn=
tagsdienſt reicht nunmehr von Samstag
mit=
tags 2 Uhr bis Montag früh 6 Uhr. Iſt in dieſer
Zeit wegen plötzlicher Erkrankung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo
iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu rufen. Wenn dieſer nicht
er=
reichbar iſt, dann ſind folgende Aerzte zu deſſen Vertretung
be=
reit: Dr. med. Diedrich, Liebigſtraße 2 Tel 1713: Dr. med.
Klaus Hoffmann, Annaſtraße 20. Tel, 53; Frl. Dr. med.
Braun, Hügelſtraße 47, Tel. 2903.
* N5D8B. (Skahlhelm)
Ortsgruppe Nieder=Ramſtadt. — Vortragsabend.
Die Ortsgruppe Nieder=Ramſtadt veranſtaltete geſtern abas
im Lokale des Reſtaurants „Zur Poſt” einen Vortragsabend,
dem ſich auch zahlreiche Kameraden der SA., der SA.=Reſerve
des NSKV. uſw. beteiligten. Ferner wohnten der Gaufüh u
des NSDFB., Kamerad Major Stiebler, und der Ortsgrrit
penleiter Jung ſowie Bürgermeiſter Jährling uſw. dur
Abend bei.
Oberkameradſchaftsführer Hauß eröffnete den Abend mi
herzlicher Begrüßung der Erſchienenen und gab ſeiner beſonde-n
Freude darüber Ausdruck, daß ſo viele Kameraden und Gäſte
Einladung der rührigen Ortsgruppe Folge geleiſtet haben.
begrüßte insbeſondere die Herren Kam. Gauführer, den Büfg
meiſter den Ortsgruppenleiter, die ſonſtigen Vertreter der P.
der SA., der SA.=Reſerve und des Kyffhäuſerbundes und gab .
Hoffnung Raum, daß der Vortrag, wenn er auch rein milit4
wiſſenſchaftlich ſei, auf ſtarkes Intereſſe ſtoßen möge. Eine Hrſ
nung, die ſich ſehr reich erfüllte, denn der Vortrag fand tatſäch /
ſtärkſtes Intereſſe aller Hörer. — Kamerad Herder ſpw!
über die Schlieffen=Denkſchrift von 1905 und die Idee
Aufmarſches 1914. ebenfalls unter Zugrundelegung
Schlieffenplanes. Der Vortrag fußte auf die beiden verſchiekn
gelagerten Frageſtellungen, die der Denkſchrift, die Schlieffen 1.
bei ſeinem Ausſcheiden aus dem aktiven Dienſt verfaßte, ſowie H1
Aufmarſchplan 1914 zugrunde legen. Die Denkſchrift baute auf
Sieg über Frankreich mit der Frage, welche Kräfte ſind dazu
forderlich, der Aufmarſchplan 1914 mußte die Frage ſtellen n.
Maßgabe der vorhandenen Streitkräfte. An Hand ausgezeichg”
bearbeiteten Kartenmaterials ließ der Redner ein inſtrukti!
Bild des Aufmarſches erſtehen, wie Schlieffen ihn gewollt, und
in genialer Weiſe alle Möglichkeiten des Gegenangriffs oder
Verteidigung des Gegners, unter Einbeziehung der Belgier 1.
Engländer berückſichtigte. Dann wurde von dem Vortragenden .
ſer, Annahme” der wirkliche Aufmarſchplan von 1914 gegenüchu
geſtellt. Es ſtanden hier weſentlich geringere Kräfte zur Verfüglh.
als Schlieffen in ſeinem Plan vorſah, der infolgedeſſen eine weſe-”
liche Aenderung erfahren mußte, die nicht zuletzt auch durch
ſeit 1905 ſehr weſentlich veränderte bzw. verbeſſerte techniſche A.
terial, vor allem der Geſchütze, bedingt war, das der deutſch
Armee zu Beginn des Krieges eine unbedingte Ueberlegenheit .
— Kamerad Gauführer Stiebler ſagte dem Redner für
ſe=
ausgezeichneten und lehrreichen Darlegungen herzlichen Dank 10
ergänzte dieſe durch intereſſante Ausführungen über perſönl!
Fronterlebniſſe beim Vormarſch, der ja bekanntlich einze?
Diviſionen bis dicht vor Paris brachte, bis durch das trag!
Eingreifen des Oberſtleutnants Hentſch der Vormarſch zum R
marſch wurde, was den letzten Ausgang des Krieges entſcheide
beeinflußte. Auch die friſchen temperamentvollen
Ausführun=
des Kam. Gauführer fanden lebhaften Beifall. Er ſprach 3e
Schluſſe der Ortsgruppe Dank aus und unterſtrich das gute lan
radſchaftliche Verhältnis zur S.=A., das beiſpielgebend ſein ſo.*”
Frontſoldaten gehören zuſammen und mit ihnen die Solda!
Adolf Hitlers. Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Füme.
Adolf Hitler und Bundesführer Seldte ſchloß der Gauſ y,
Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied beſchloſſen den Abend.
C Kein Luftpoſtſtempel mehr. Die Deutſche Reichspoſt.
wegen der Zunahme des Luftpoſtverkehrs künftig den T9‟
Siempel „Mit Luftpoſt befördert”, den die Sendungen noch
Luftbeförderung erhielten, wegfallen, um die Weitergabe der Sie
dungen nicht aufzuhalten.
— Oeffentliche Bildtelegraphenſtelle in Köln. Das deut
Bildtelegraphennetz wird in nächſter Zeit durch eine neue Olle.
liche Bildſtelle in Köln erweitert werden. Der Aufbau u0.
Anſchluß des Geräts wird noch einige Wochen in Anſpruch.
men, es iſt jedoch damit zu rechnen, daß die neue Bildſteu”
gegen Mitte November dem Betrieb übergeben werden kanl.
mit erhält auch der Weſten des Reiches Anſchluß an das deit
und zugleich an das europäiſche Bildtelegraphennetz.
Samstag, 27. Oktober 1934
Aus Heſſen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 297 — Seite 7
Beſſiſche Zenkralhengſtkörung und Siegerpränierung
in Darmſtadt.
LPD. Die Hengſtkörung der heſſiſchen Privathengſte findet in
diieſem Jahr einige Wochen früher ſtatt als im Vorjahr, und zwar
mm Samstag, den 27. Oktober 1934, auf dem Pferdemarktplatz in
9oarmſtadt, Holzhofallee. Der Beginn iſt auf 9.30 Uhr feſtgeſetzt.
Zu der diesjährigen Hengſtkörung ſind 20 Hengſte angemeldet.
In der Klaſſe der jungen 2½jährigen Kaltbluthengſte liegen allein
1X Anmeldungen vor, eine Zahl, die bisher noch nicht zu
ver=
zieichnen geweſen iſt.
In den letzten Jahren iſt man beſonders bemüht geweſen,
insbeſondere auch die Aufzucht bodenſtändig gezogener heſſiſcher
Hengſte nachdrücklich zu fördern, denn erſt dann, wenn es gelingt,
aülljährlich ein oder mehrere in Heſſen gezogene männliche Tiere in
dare Landespferdezucht hineinzubringen, erhält die Pferdezucht des
Laaudes ihre beſondere Berechtigung.
Die Veranſtaltung beginnt mit dem Unterſuchen und Meſſen
dier Hengſte. Im Anſchluß an die Körung werden die angekörten
liiere mit dem heſſiſchen Brandzeichen verſehen, worauf ein
öffent=
lacher Hengſtmarkt ſtattfindet.
Um 12 Uhr findet die Siegerprämiierung der beſten 1934 in
Sgſſen prämiierten jungen Stuten ſtatt. In dieſer Konkurrenz
ugerden die mit Spitzenpreiſen in den Provinzen Oberheſſen,
Füheinheſſen und Starkenburg ausgezeichneten dreijährigen
Stu=
im antreten. Die Siegerſtuten der Gruppen Kalt= und
Warm=
baut erhalten den von dem Reichsminiſter für Ernährung und
9andwirtſchaft, R. Walther Darré, zur Verfügung geſtellten
Sieger=Ehrenpreis. Außerdem ſind wertvolle Ehrenpreiſe vom
Reichsverband für Zucht und Prüfung deutſchen Warmbluts Ber=
Im Hinblick auf dieſe wichtigſte pferdezüchteriſche
Veranſtal=
ung des heſſiſchen Zuchtgebietes 1934 wird ein zahlreicher
Be=
ſuch der pferdezüchteriſch intereſſierten Kreiſe Heſſens erwartet.
Dg. Arheilgen, 26. Okt. Kirchliches. Am kommenden
Sonntag begeht unſere evangeliſche Gemeinde das
Reformations=
ſeitt, das in dieſem Jahre im Zeichen der vor 400 Jahren
fertigge=
tilllten Ueberſetzung der Bibel durch Luther begangen wird
Vor=
mtttags findet in der Kirche ein Feſtgottesdienſt mit
anſchließen=
ſer Abendmahlsfeier ſtatt. Für den folgenden Mittwoch iſt eine
wße evangeliſche Feſtfeier vorgeſehen.
Ek. Pfungſtadt, 26. Okt. Hohes Alter. Am Samstag, den
Oktober, begeht Frau Adam Rau 3. Witwe, Kirchſtr. 30. und
fyau Anna Schmidt Witwe, Waldſtr. 53, ihren 81. Geburtstag.
Ferienkinder. Aus dem Kreiſe Hanau kehrten 20
Pfung=
tädter Ferienkinder nach mehrwöchigem Aufenthalt geſtern zur:
dnn Kindern hatte es derart gut gefallen, daß viele Geſuche um
ſarlängerung des Ferienaufenthalts eingegangen waren. Einige
Kuder wären ſogar bei ihren Pflegeeltern in die Schule
gegan=
ſen, ſo gut hat es ihnen gefallen.
G. Ober=Ramſtadt, 26. Okt. Inſpektion der
Feuer=
vhr. Am Sonntag, den 28 d. M., nachmittags findet eine
ußerordentliche Uebung der Feuerwehr ſtatt, mit der die
In=
oikktion der Wehr durch den Kreisfeuerwehrinſpektor und einen
Ferrtreter der Aufſichtsbehörde verbunden iſt.
f. Roßdorf, 26. Okt Kriegsgräberfürſorge. Die in
ns erer Gemeinde durchgeführte Sammlung für
Kriegsgräberfür=
duige hatte einen guten Erfolg zu verzeichnen.
Ef. Meſſel. 26. Okt. Alarmübung der
Freiwilli=
enn Feuerwehr. Am Donnerstag abend hielt der
Komman=
gert der Freiw. Feuerwehr eine Alarmübung ab, bei der die
Vhr ihre Schlagfertigkeit erneut unter Beweis ſtellte.
Cp. Münſter bei Dieburg, 25. Okt. Hohes Alter.
Mor=
ei: Freitag kann Frau Maria Schneider geb. Frühwein
unen 86 Geburtstag begehen.
Le. Groß=Umſtadt, 26. Okt. Im Anſchluß an eine Tagung
eis Nährſtandes des Kreiſes Dieburg am 23. ds. Mts. im
ſauthaus „Zum Lamm” dahier fand im Laufe des Nachmittags
ne Verſammlung des Hausfrauenvereins Groß=Umſtadt ſtatt, die
h= gut beſucht war und in welcher verſchiedene Rednerinnen und
ſenner zu Worte kamen. Der Beſuch der Landwirtſchaftlichen
Krkſchule für Bauern wurde beſonders auch für Jungbäuerinnen
aum empfohlen. — Die verdiente Leiterin des
Hausfrauenver=
m=, Frau Direktor Hantelmann, zeigte bei dieſer
Gelegen=
i, eine ganz wunderbare Ausſtellung über Reſte= und
Altſachen=
emvertung, die allgemeinen Beifall fand und viel bewundert
ußde. Es wurde vor Augen geführt, was ſich aus alten Sachen
dä. Brauchbares für die Familie ohne Geldausgabe herſtellen
ß.. Sämtliche Sachen kamen am Schluß der Ausſtellung zum
eikkauf — Dieſer Tage wurden die Kartoffelpreiſe für
ſeſige Gemeinde veröffentlicht; dieſelben betragen ab Bauern=
1. für gelbfleiſchige Speiſekartoffeln 2,70 RM. für
weißflei=
inre Speiſekartoffeln 2,50 RM. pro Zentner. Für Lieferung in
n. Keller erfolgt ein Aufſchlag von 30 Pfg. für den Zentner.
Preis für Speiſekartoffeln, in die Stadt geliefert, beträgt
30 RM.
r. Babenhauſen, 26. Okt. Oeffentliche
Gemeinde=
asſitzung. In der Kaſernen=Angelegenheit wird
Bürger=
eitter Klein vom Gemeinderat beauftragt, die Verhandlungen
it dem Staat zum Abſchluß zu bringen. Für unſere Gemeinde
uude der Durchſchnittsholzhieb von 7000 Feſtmeter und ein
Zu=
sickhlag von 2500 Feſtmeter genehmigt. Den beiden hieſigen
igswerksbeſitzern werden Loſe abgegeben. Die hieſigen Arbeiter
10. Fuhrleute ſind bei den Holz= und Beförderungsarbeiten zu
rü ckſichtigen. Die Ausbeſſerung der Richthofen= und
Göring=
an e wird genehmigt. Ebenſo der Zuſchuß für die Realſchule im
1933. Zur Förderung der Kleinſiedlung wird, der Ankauf von
ell=lungsgelände ins Auge gefaßt. Die Feldſtraße erhielt den
tmren „Jahnſtraße‟. Die Baufluchtlinie in der Aſchaffenburger
nrü=ße wird neu feſtgelegt.
un. Beerfelden, 26 Okt. Von der Ortsgruppe des
virngeliſchen Bundes Beerfelden und
Um=
gend. Die vorgeſtern abend zur Vorſtandsſitzung im Café
üller Verſammelten hörten zunächſt den Bericht über die
Haupt=
rſarmmlung des Evangeliſchen Bundes, Hauptverein
Naſſau=
ſſan, in Wiesbaden. Herr Pfarrer Koller hatte die hieſige Orts=
gruppe vertreten und entwarf ein lebendiges Bild des dortigen
Geſchehens, in klarer Kürze kennzeichnete er den Inhalt der
ge=
hörten Vorträge. Einer der dortigen Redner wurde von ihm
ge=
wonnen und wird in dem Bereich unſerer Ortsgruppe Ende
No=
vember eine Reihe Vorträge halten, worauf jetzt ſchon verwieſen
ſei. — Durch den Weggang von Herrn Propſt Colin iſt der erſte
Vorſitz in der Ortsgruppe unbeſetzt. Nach den neuen Satzungen hat
der Vorſtand dem Landesverbandsführer eine geeignete
Perſön=
lichkeit vorzuſchlagen. Die Anweſenden waren einhellig der Anſicht,
Herrn Oberpfarrer Clotz als erſten Vorſitzenden zu empfehlen,
und ſo iſt zu hoffen, daß der Vorſtand in aller Kürze wieder
voll=
zählig iſt.
Em. Heppenheim a. d. B., 26. Okt. Die Ortsgruppe der
Deutſchen Jugendherbergen entſprach auf einer
außer=
ordentlichen Mitgliederverſammlung einer Anordnung der
Gau=
leitung betreffs Löſchung der Ortsgruppe im Vereinsregiſter und
vollzog die Eingliederung des bisher ſelbſtändigen Vereins in den
Reichsverband Deutſcher Jugendherbergen. Die hieſige
Jugendher=
berge „Eulenburg” beherbergt in dieſem Jahr bis jetzt 2566
Gäſte, gegenüber nur 2390 während des ganzen Jahres 1933.
Unter den Beſuchern befanden ſich auch Ausländer, beſonders
Hol=
länder, Franzoſen und Engländer. — V. D. A. Herr Studienrat
Dr. Stumm wurde von dem Leiter des Landesverbandes als
Be=
zirkswart für den größten Teil des Kreiſes Heppenheim beſtellt.
Der Katholiſche Jünglingsverein veranſtaltete
an=
läßlich ſeines 28jährigen Stiftungsfeſtes im Vereinshaus einen
Familenabend. Die Feſtrede hielt der frühere Präſes des Vereins,
Herr Subrektor Jaeger=Bensheim, der in umfaſſender Weiſe über
das Wirkziel katholiſcher Jugend ſprach.
Bb. Bensheim, 25. Okt. Im Rahmen eines Sied
lungs=
werkes und im Sinne nationalſozialiſtiſcher Aufbauarbeit
wurde hier an der äußeren Horſt=Weſſelſtraße eine Kleinſiedlung
gegenüber dem Tonwerk erſtellt und im Rahmen einer ſchlichten
Feier eingeweiht. 30 Häuſer — als 15 Doppelhäuſer erbaut —
bieten 30 Familien Raum und Heim. Die Kapelle des
Arbeits=
dienſtes nahm vor einem mit Tannengrün geſchmückten Podium
Aufſtellung. Ueberall wehten Hakenkreuzfahnen und woben ſich
Girlanden über die neuen Zufahrtsſtraßen und an den Häuſern.
Kreisleiter und Bürgermeiſter Brückmann hielt eine
An=
ſprache, in der er auf die Einigkeit, des deutſchen Volkes bei
Kriegsausbruch und während des Weltkriegs hinwies, die dann
in der Nachkriegszeit durch falſche Führung verblaßte, bis in
Hitler der Mann auftrat, dem es mit eiſerner Energie gelang,
dem Volk wieder den richtigen Weg zu zeigen. Sodann
erläu=
terte der Redner die Anlage der Siedlung, zu der der Staat das
Gelände zu vorteilhaften Bedingungen zur Verfügung ſtellte. 10
Häuſer ſhen für kinderreiche, 20 für andere Kleinſiedler zur
Aufnahme bereit und bieten mit etwa 800 Quadratmeter Gelände
Raum für Anbau von Garten= und Feldkulturen. Waſſer= und
Gasleitungen wurden verbilligt von der Stadt bzw. dem
Gas=
werk ausgeführt und alle Arbeiten im Wege genoſſenſchaftlicher
Selbſthilfe vollzogen. Die Reichsdarlehen ſind zu 4 Prozent
ver=
zinslich und mit 1 Prozent zu tilgen, doch ſind während der erſten
drei Jahre nur 3 Prozent Zinſen zu zahlen, und gelten während
dieſer Zeit die Bezieher nur als Mieter. In Betracht kommen
als Bezieher Arbeitsloſe, Kinderreiche, Kriegsbeſchädigte und
überhaupt Kriegsteilnehmer Die Naſſauiſche Heimſtätte leitete die
Bauarbeiten, wobei H. Gondolph=Bensheim als Bauunternehmer
wirkte.
Lx. Bobſtadt, 23. Okt. Arbeitsdienſtlager. Die
Vor=
bereitungen für das hier zu erſtellende Arbeitsdienſtlager ſind
bereits ſoweit beendet. Beide Gemeindewohnungen ſind für die
Unterbringung der 80 Mann eingerichtet, und auch die Hallen am
Wald ſind bereits erſtellt. Das Baukommando hat am Samstag
wieder unſeren Ort verlaſſen. — Aus der Geflügelzucht.
Der Kaninchen= und Geflügelzuchtverein hielt am Samstag abend
in der Wirtſchaft von Landgraf eine Mitgliederverſammlung ab,
wobei der Vereinsführer eingangs kurz Bericht gab über die
De=
legiertentagung zu Hähnlein. Im weiteren wurde beſchloſſen, die
Futtermittel für die Zukunft gemeinſam zu beziehen. Die
dies=
jährige Lokalausſtellung für Kaninchen und Geflügel wurde auf
Mitte Januar feſtge etzt, wobei gleichzeitig die Ausſtellungsleiter
beſtimmt wurden. — Reichsluftſchutzbund In der
Wirt=
ſchaft „Zum Bahnhof” fand am Samstagabend eine
Mitglieder=
verſammlung der hieſigen Ortsgruppe des Reichsluftſchutzbundes
ſtatt, in welcher Herr Reviergruppenführer Lehrer Baußmann
aus Hofheim einen lehrreichen Vortrag über die Aufgaben und
Ziele des RLB. hielt. Auch Ortsgruppenführer Lehrer
Beh=
ming aus Biblis ſprach ergänzend über den Zweck und hob noch
beſonders den organiſatoriſchen Aufbau des Bundes hervor. Die
hieſige Untergruppe zählt zurzeit 88 Mitglieder, und wäre zu
wünſchen, daß eine weit größere Anzahl Einwohner dem Bunde
beitritt.
D. Biblis, 26. Okt. Eiſenbahnunglück bei Biblis.
Geſtern früh um 9.15 Uhr ereignete ſich am Bahnübergang der
Landſtraße Biblis—Wattenheim ein eigenartiger Unfall, der den
Verhältniſſen entſprechend noch ziemlich glimpflich abging. Durch
Umbauarbeiten auf der Strecke Biblis-Lampertheim verkehren
die Züge auf der Stecke nach und von Mannheim nur eingleiſig,
Der von Mannheim kommende Perſonenzug um 9.15 Uhr lag nun
auch bei Block 31 auf der eingleiſigen Strecke und mußte erſt
frei=
gegeben werden. Wahrſcheinlich glaubte, der am ſechsgleiſigen
Bahnübergang bei Biblis bedienſtete Bahnbeamte Valt. Müller
aus Biblis, die Zeit würde nicht reichen, und wollte ſcheinbar
chnell noch einige Radfahrer, die es eilig hatten, über den
Ueber=
gang laſſen. Dabei fuhr auch der 65 Jahre alte Landwirt Joh.
Schorn 3. aus Biblis mit ſeinem Kuhfuhrwerk auf den
Bahn=
übergang, als im ſelben Moment, auch ſchon der Perſonenzug
heranbrauſte. Trotz des im Ried lagernden dichten Nebels
er=
kannte der Lokomotivführer noch rechtzeitig das Hindernis und zog
mächtig die Bremſen. (Es war jedoch nicht zu verhindern, daß die
Lokomotive dennoch die Kuh umfuhr, ſo daß ſie notgeſchlachtet
werden mußte. Der Wagen wurde leicht beſchädigt, und der
Fuhrmann kam mit dem Schrecken davon. Die Unterſuchung der
Schuldfrage iſt eingeleitet.
* Biebesheim, 26. Okt. Filmveranſtaltung und
Schulungsabend. Am Montag abend fand im Saalbau
Wirthwein eine Tonfilmveranſtaltung der Gaufilmſtelle,
verbun=
den mit Schulungskurſus, ſtatt. Zur Aufführung gelangte der
Film „Volldampf voraus” mit dem Beiprogramm irgendwo in
Deutſchland. Nach Ablaufen des Hauptſtückes richtete Pg. Alex
Neumann=Büttelborn, der hier allſeits bekannt iſt, einen
eindring=
lichen Appell an ſeine früheren SA.=Kameraden und Zuhörer als
wahrhafte Kämpfer an dem Aufbau des Dritten Reiches
mitzu=
wirken. Sehr erfreulich war der gute Beſuch des
Schulungs=
abends.
Leitfaden für überlegende Autokäufer
Ob Sie mit einem Wagen immer zufrieden ſein werden, ob Sie ſtändig Freude
an ihm haben und ob er ſich für Sie bezahlt macht, hängt davon ab, ob erſtens:
ehrlicher Gegenwert geboten wird, d. h. was und wieviel Sie für Ihr Geld bekommen und
welche praktiſchen Werte den Wagen auszeichnen. - Zweitens, ob der Wagen ſich durch:
ausgeglichene Konſtruktion auszeichnet, d. h. ob nicht etwa, um ein Konſtruktionsmerkmal
bieten zu können, andere Notwendigkeiten weniger berückſichtigt ſind. - Und drittens, ob:
unbedingte Zuverläſſigkeit gewährleiſtet, d. h. ob Zuverläſſigkeit in Bezug auf Ceiſtung,
Fahr-
eigenſchaften, UDirtſchaftlichkeit und Cebensdauer durch praktiſche Erfahrungen garantiert iſt.
jeder Opel=Wagen zeichnet ſich durch dieſe Vorzüge aus
OPRL der Zuverläſſig
Volksautomobil 1,2 Ctr. 4 Zyl. ab nm 1880.-: Opelwagen mit 2Opel-Sunchron-Federunge
I,ZCtr. u. 63yl. Ab nm 2650.-.Preiſe ab Werk. Günſtiger Finanzierungs-u. Verſicherungsdienſt
R
* Wiedereröffnung der Wormſer Bühne
Vorbericht.
Das wiederhergeſtellte Wormſer Theater wird bekanntlich am
Sonntag mit den Meiſterſingern (Gaſtſpiel des Heſſiſchen
Landes=
theaters) in feierlicher Weiſe wieder eröffnet, nachdem nunmehr
die letzten Spuren des Brandes beſeitigt ſind und der
Wiederauf=
bau abgeſchloſſen iſt.
Wir hatten Gelegenheit, das neue Bühnenhaus und den neu
hergerichteten Zuſchauerraum zu beſichtigen.
An dieſer Arbeit waren alle Kräfte, von den leitenden
Bau=
räten, den ausführenden Firmen bis zu den einfachſten Arbeitern
in gleicher Weiſe beteiligt, ſo daß ſich eine Heraushebung von
Namen hier erübrigt.
Der neue Zuſchauerraum, in dem für die Oper mehr Plätze
gewonnen wurden, macht mit ſeinen warmen, ſchlichten Farben
einen ausgezeichneten Eindruck. Die Decke wurde herabgezogen,
nach akuſtiſchen Grundſätzen geſtaltet und ein neues größeres
Proſzenium geſchaffen, deſſen ſchöner roter Stoffvorhang mit den
anderen Farben (rot, gelb und beige) ausgezeichnet harmoniert.
Die Bühne iſt nicht übergroß, aber mit allen techniſchen
Er=
rungenſchaften ausgeſtattet und macht einen klaren, überſichtlichen
Eindruck. Die Beleuchtung iſt auf den neueſten Stand gebracht.
Drehſcheibe und Rundhorizont ſind eingebaut.
Die Aufenthaltsräume für die Künſtler und alle Nebenräume,
auch die weiträumigen Garderoben für die Zuſchauer, ſind alle
neu geſtaltet oder wenigſtens erneuert, ſo daß immer wieder
an=
erkannt werden muß, mit wie wenig Mitteln der Neubau
geſchaf=
ſen werden konnte.
Heſſen und unſere engere ſüdweſtdeutſche Heimat können auf
dieſen neuen Theaterbau ſtolz ſein. „Die Pfoſten ſind, die Bretter
aufgeſchlagen”, das Spiel kann nun beginnen.
Ex. Bürſtadt, 25. Okt. Neues Bauerntum. Das
Bür=
ſtädter Bruch wurde am Montag durch Mitglieder des LOF., des
Kreiſes Groß=Gerau einer eingehenden Beſichtigung unterzogen
und auch die Beamten der bäuerlichen Werkſchule nahmen daran
teil. Große Waldflächen wurden hier zu Siedlungszwecken im
vorigen Jahre abgeholzt und große, ſeichte Wieſenflächen ſind
umgebrochen und entwäſſert worden. Man ſah hier bereits
be=
pflanztes Rodgelände, das ohne Kunſtdünger aus natürlicher
Bodenkraft eine reiche Ernte abwarf. Männlicher und weiblicher
Arbeitsdienſt ſind noch mit dem Abernten der Kartoffelſchläge
be=
ſchäftigt. Ebenfalls großes Intereſſe erregte das Umlegen der
Bäume durch Seilwinden und man konnte ſehen, wie ſchnell auf
dieſe Art und Weiſe die Baumrieſen mit ſamt der Wurzel
umge=
legt werden. Auf dieſer Fläche entſteht neues deutſches
Bauer/=
tum im nächſten Frühjahr, wo die Siedler nach Richtlinien
aus=
gewählt und in einer geſchloſſenen Dorfform angeſetzt werden.
Wohnhäuſer, Scheunen und Stallungen werden dort erſtellt und
für jede zukünftige Dorfſiedlung ein Spargelfeld in der Größe
eines Morgens, im Frühjahr angelegt und das übrige Ackergelände
beſtellt. Die Abholzungsarbeiten werden durch erneute
Arbeiter=
einſtellungen beſchleunigt, ſo daß mit dem Erſtellen der
Siedlun=
gen baldigſt begonnen werden kann.
LPD. Bürſtadt, 26. Okt. Betrunkener Brandſtifter.
Ein junger Mann aus Bechtheim wurde in der Nacht
feſtgenom=
men, weil er in betrunkenem Zuſtand allen möglichen Streit ſuchte
und gegen die einſchreitende Polizei tätlich vorging. Gegen 12 Uhr
wurde er ſchließlich inhaftiert. Bereits kurz nach 1 Uhr. in der
Zeit, in der die dienſttuenden Polizeibeamten den
vorgeſchriebe=
nen Rundgang machten hörten Nachbarn des neuen Rathauſes
laute Hilferufe und ſtellten Rauch feſt. Der Betrunkene hatte das
Stroh ſeiner Schlafſtelle an die Zellentüre gelegt und dort in
Brand geſteckt. Mit erheblichen Brandverletzungen wurde er aus
ſeinem rauchigen Gefängnis herausgeholt und ins Krankenhaus
gebracht. Zu ſeinem Unglück wurde auch noch feſtgeſtellt, daß er in
der gleichen Nacht ohne Führerſchein eine Schwarzfahrt
unter=
nommen hatte.
Bm. Hofheim (Ried), 23. Okt. 30 Jahre im Dienſt. Am
22. Oktober konnte der hieſige Bahnhofsarbeiter Johann Mitſch
auf eine 30jährige Dienſtzeit bei der Deutſchen Reichsbahn
zurück=
blicken. Es wurde ihm durch den Dienſtſtellenleiter das ſeſtgeſetzte
Treugeld und ein Glückwunſchſchreiben des vorgeſetzten
Betriebs=
amtes mit den beſten Wünſchen ausgehändigt. — Konzert. Am
Sonntag abend gab im „Adlerſaal” Sängerquartett Liederkranz
ein Volkskonzert mit reichhaltigem, künſtleriſchem Programm. Der
Chor zeigte unter Leitung von W. Schmitt=Gernsheim ein
be=
achtliches Können und bot eine ſchöne abgerundete Leiſtung. Der
Opernſänger Raſp vom Stadttheater Mainz brachte ſein hohes
Können zur vollen Entfaltung. Seinem ſtrahlend ſchönen Tenor
zu lauſchen, war ein ſeltener Kunſtgenuß. Auch das kleine
Or=
cheſter fügte ſich geſchickt und mit ſolidem Können gut in das
Ganze ein.
e. Bad Wimpfen, 26. Okt. Ratsſitzung. Unter dem
Vor=
ſitz von Bürgermeiſter Dr. Mißler tagte der Gemeinderat. Es
wurde u. a. beſchloſſen: Der Erdabhub vor dem Bauplatz
Pflau=
mer (Goetheplatz) und die Koſten für die defekte Waſſerleitung
bei der neuen Neckarmühle werden genehmigt. Die
Provinzial=
verwaltung Darmſtadt hat die Straße Bad Wimpfen-Bad
Rappenau in einen tadelloſen Zuſtand verſetzt. Der Rat beſchließt,
daß die auf dieſe Straße ſtoßenden Feldwege, d. h. die Uebergänge,
in einer Länge von ca. 20 Metern gründlich überſchottert werden
ſollen. Zur Verbeſſerung der Feuerlöſchverhältniſſe ſollen etwa
150 Quadratmeter Gelände, auf dem ſich ein Tiefbrunnen
befin=
det, angekauft werden. Zur Einſchotterung der gemeinh.
Feld=
wege werden vorläufig 172 Kubikmeter angenommen. Das
An=
fahren, Aufſetzen und Kleinſchlagen dieſer Steine ſoll möglichſt
raſch durchgeführt werden. Zur Verbeſſerung der Feuerwehr in
Bad Wimpfen am Berg, wird die Anſchaffung von 200 Meter
Hanfſchläuchen beſchloſſen. Helmhof ſoll 50 Meter erhalten. Die
Beſtände der übrigen Wehren ſollen aus denjenigen von Bad
Wimpfen am Berg ergänzt werden. Weiter wurde beſchloſſen, den
Blauen Turm an das Telephonnetz anſchließen zu laſſen, damit in
Brandfällen raſcher Sturm geſchlagen werden kann. Dem hieſigen
Jungvolk ſoll im Kloſterſchulgebäude ein Raum zur Verfügung
geſtellt werden. Die Gemeindehundeſteuern für 1935 ſind die
gleichen wie für 1934. Bei der Bürgerſteuer für 1935 tritt nach
dem Reichsgeſetz vom 18. Oktober 1934 gegenüber 1934 eine
weſent=
liche Ermäßigung nach ſozialen Geſichtspunkten ein. Die Frage
der Beſchaffung von Arbeitsmöglichkeiten durch die Gemeinde ſoll
in einer ſpäteren Sitzung behandelt werden.
Mur Opel bietet:
Opel-Synchron=-
Federung
DieſerFederung verdanken wie
einen ganz neuen Begriff vom
fahrens. Die gefürchteten,
ermüdenden ſlichſchwingungen
ſchaltet ſie ganz aus. Sie
ver-
ſchlucht alle Straſlenſtöſie und
ebnet gleichſam auch den
ſchlechten Weg zu einer
vor-
bildlichen Fahrbahn.
Zugfreie
Entlüf-
tung
Ein Suſtem, das doppelten
Vorteil bietet. Es ſchüht vor
Ermüdung, weil es für
er-
friſchende Cuſtzufuhr ſorgt und
ſchützt gegen Erkältung, weil
die Zufuhr friſcher und der
Abzug verbrauchter Cuſt ſo
ge-
leitet werden, daſl hein Inſaſſe
der =Zugluſte ausgeſetzt iſt und
der Wogen nicht aushühle. /
Seite 8 — Nr. 297
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 27. Oktober 1934
Zweites Schulungslager für Waldarbeiter
im Jagdſchloß Mönchbruch bei Groß=Gerau.
7 Veranſtaltet von der Forſtabteilung des Heſſiſchen
Staats=
miniſteriums, fand auf dem Jagdſchloß Mönchbruch bei Groß=
Gerau ein dreitägiges Schulungslager für ſtändige Waldarbeiter
aus Staats= und Gemeindewaldungen ſtatt. Zu demſelben waren
38 Teilnehmer, eine Anzahl Amtswalter der Betriebsgemeinſchaft
Landwirtſchaft, heſſiſche und preußiſche Forſtbeamte erſchienen;
leider konnten nicht alle gemeldeten Arbeitskameraden
berückſich=
tigt werden. Alle Teilnehmer fanden bei den jungen Kameraden
vom Arbeitsdienſt freundliche Aufnahme und verlebten dann mit
denſelben in der Abteilung 254/4 in Mönchbruch einige Tage
echter Kameradſchaft.
Die Vorbereitungen zum Lager und die örtliche Leitung lagen
in den Händen von Forſtaſſeſſor Sauerbier beim Forſtamt
Groß=Gerau. Als Lehrer wirkten mit: Forſtmeiſter Klump,
Lan=
gen, Förſter Vöglin, Unteres Königſtädter Forſthaus, Hilfsförſter
Spalt, Langen, Hilfsförſter Edelmann, Urberach. Das
Schulungs=
lager gliederte ſich in belehrende theoretiſche Vorträge und in
praktiſche Vorführungen draußen im Walde. An Hand von
Licht=
bildern und Arbeitsunterweiſungskarten wurden die Teilnehmer
zuerſt mit den hauptſächlichſten Werkzeugen und Geräten, den
ver=
ſchiedenen Arbeitsverfahren und ihrer Arbeitstechnik auf faſt allen
Gebieten der Waldarbeit vertraut gemacht. Täglich nachmittags
fanden die praktiſchen Vorführungen ſtatt, auf die der Hauptwert
gelegt wurde. Sie dienten dazu, das in den Vorträgen Gehörte
anſchaulich aufzunehmen und zu vertiefen. Beſondere Bedeutung
kam den praktiſchen Vorführungen noch dadurch zu, daß den
Teil=
nehmern Gelegenheit gegeben wurde, die vorgeführten Werkzeuge
und Geräte in vorſchriftsmäßigem Arbeitsgang ſelbſt anzuwenden,
um ſich ſo von der Richtigkeit des Vorgetragenen überzeugen zu
können. Leider konnten ſich die Uebungen des Einzelnen nur auf
eine ſehr kurze Zeit beſchränken, in welcher er wenigſtens einmal
das Allerwichtigſte verſuchen bzw. erproben konnte. Es wird
ſpä=
teren Kurſen vorbehalten ſein, dieſe Uebungs= bzw.
Einſchulungs=
zeit bedeutend zu erweitern, damit auch der vorſchriftsmäßige und
erprobte Arbeitsvorgang bzw. ſeine Arbeitstechnik ſolange geübt
und geſchult werden kann, bis ihn der Betreffende vollſtändig und
ſo ſicher beherrſcht, daß er denſelben ſelbſt wieder in ſeinem
Ar=
beitsplatz vorführen und dadurch wieder weitere und andere
Ar=
beitskameraden wird belehren und einwandfrei und richtig wird
ſchulen können.
Außerdem hielten Oberforſtrat Maul von der Forſtabteilung
in Darmſtadt einen ſehr lebendigen und intereſſanten Vortrag
über das Thema: „Der Waldarbeiter im Dritten Reich” und
Be=
zirksgemeinſchaftswalter Steidle von der
Bezirksbetriebsge=
meinſchaft Landwirtſchaft in Darmſtadt einen weiteren über das
Thema „Was heißt Gefolgſchaft?” Ferner ſollen an dieſer Stelle
die treffenden, klaren und überzeugenden Ausführungen über „
Ar=
beitsdienſt” des Unterfeldmeiſters Weyhrauch von der
Arbeits=
dienſtgruppe 254 Darmſtadt nicht unerwähnt bleiben.
Das überaus lebhafte Intereſſe am Dargebotenen, welches
ſo=
wohl bei den belehrenden Vorträgen im theoretiſchen Teil wie
auch bei den praktiſchen Vorführungen im Walde von allen
Teil=
nehmern des Schulungslagers gezeigt wurde, hat bewieſen, daß
ein richtiger Weg beſchritten wurde.
Be. Groß=Gerau. 23. Okt. NSDFB. (Stahlhelm). Die
Kameradſchaft Groß=Gerau hatte im „Hotel Adler” einen
Schu=
lungsabend und einen Kameradſchaftsappell. Nach einleitenden
Worten des Kreisführers Kamerad Metzger ergriff Kamerad
Speel zu einem großangelegten Vortrag „Vom Frontſoldaten
bis zum politiſchen Soldaten Adolf Hitler” das Wort. Nachdem
er bereits an einem vorausgegangenen Abend die Einführung zu
ſeinem Thema gegeben hatte, vermittelte er nunmehr einen tiefen
Einblick über das Werden der nationalſozialiſtiſchen Idee.
An=
knüpfend an Worte Adolf Hitlers in ſeinem Buch „Mein Kampf”
zeigte er rückſchauend auf das Zeitalter des Materialismus, das
langſame Aufkommen eines neuen Idealismus, das Eindringen
des völkiſchen Geiſtes und das beginnende Erkennen raſſiſcher
Gefahren. Ueberleitend auf den Kameradſchaftsgeiſt und die
Sehn=
ſucht zu einer wahren Volksgemeinſchaft des echten
Frontkämpfer=
tums brachte er dann die Entwicklung des Nationalſozialismus
bis zur Jetztzeit, ſchließend mit dem Wunſche, daß jeder an ſich
ſelbſt arbeiten möge, um den echten Frontkämpferkern zur vollen
Entfaltung zu bringen. Kreisführer Metzger dankte im Namen
aller Kameraden für den inhaltreichen, leider wohl letzten
Vor=
trag des von ſeiner hieſigen Wirkungsſtätte ſcheidenden
Kamera=
den Speel. Mit einem Appell, den tiefen Sinn des
Schulungs=
abends voll und ganz aufzunehmen, ſchloß Kreisführer Metzger
den Abend.
Be. Rüſſelsheim, 23 Okt. Gemeinderatsſitzung. Der
für die Opelkolonie und die angrenzende Siedlung der
Gemein=
nützigen Baugenoſſenſchaft gültige Ortsbauplan wird nach dem
Plane des Gemeindebauamts auf Antrag des Bauausſchuſſes auch
auf die Stadtrandſiedlung öſtlich Haßlocher Straße ausgedehnt.
Die Straßenzüge werden nach dem Plane des Bauamtes
ausge=
führt. Es wurden dann noch Geſuche von Neubauten außerhalb
des Ortsbauplanes genehmigt nach Kenntnisnahme der Lage.
Die Hundeſteuer für das kommende Steuerjahr wird, wie im
ver=
gangenen, feſtgeſetzt. — In der folgenden nichtöffentlichen Sitzung
wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt: Das von der Gemeinde
Rüſ=
ſelsheim im Wege des gerichtlichen Vollſtreckungsverfahrens
über=
nommene Wohnhaus Niddaſtraße 5 wurde weiterverkauft. — Ein
Zuſchuß von 500 Mark wurde dem Amt für Schrifttum und
Wiſ=
ſenſchaft der NSG. Kraft durch Freude” für die Einrichtung
einer öffentlichen Leſehalle gewährt.
Der Werdegang des Goldringes.
Handwerkliche Ueberlieferung lebt. — Mit Stanze und Schmelze. — Ein Schmuckring wird gefügl.
Die beſondere Liebe und Sorgfalt, mit der ſich das neue
Deutſchland für die Erhaltung und Pflege handwerklicher
Ueber=
lieferung einſetzt, und die unter anderem ihren Ausdruck in den
alljährlich ſtattfindenden „Tagen des Handwerks” findet, hat
allenthalben ein Intereſſe für den Ablauf handwerklicher
Vor=
gänge mit ſich gebracht. Je mehr der den Spuren echten
Hand=
werks Folgende ſich in dieſes Gebiet vertieft, um ſo
augen=
fälliger wird ihm die Tatſache, daß weſentliche Züge
handwerk=
licher Geſtaltung ſich auch heute noch bei der induſtriellen
Er=
zeugung von Gebrauchsgütern erhalten haben. Vor allem iſt
ſtark abfallen, um die Wirkung des Steins nicht zu
beeinträch-
tigen. Werden mehrere Steine dem Ringe eingefügt, ſo wird
die Ringbreite natürlich durch den größten Stein beſtimmt.
Bandringe werden entweder gegoſſen oder aus Golddrahrt
geſchmiedet, doch bedeutet das Gußverfahren eine Zeiterſparnis:
und es iſt weniger Teilungsarbeit nötig. Beim Schmieden wirw
der Draht ſo ſtark ausgezogen, daß er der dickſten Stelle des
Ninges entſpricht. Dann wird ein paſſendes Stück abgeſchnittenr / 4
das auf dem Amboß zu viereckiger Form geſchlagen wird, diee
in ihren Maſſen dem zu verwendenden Stein oder der Vor= entſpricht. Hierauf werden die Seiten auf der
Drahtwalze=
dünner gewalzt und der Ring gerundet. Das Runden wird
am Schraubſtock zu Ende geführt. Dann wird die Fuge
ver=
lötet. Auf Amboß und Ringriegel wird der Ring mit dem
Hammer endgültig geformt, worauf die Löcher für die
Steing=
gebohrt und die Oberfläche ausgefeilt wird. Dieſe ganze Arbeirt
nimmt bei einem Ring von 9 Gramm Gewicht etwa drei Stun= in Anſpruch.
Ringe mit mehreren Steinen die ſogenannten Rivieren
oder Allianceringe, beſtehen aus zwei Teilen, der Schiene und
dem gefaßten Zwiſchenteil. Das Mittelſtück, auf dem die Steing
angebracht werden, wird aus einem etwa 4 bis 5. Millimetem
dicken Draht oder Blech gefertigt, das etwas breiter iſt als dem
Durchmeſſer der Steine. Es wird auf einer Holz= oder Blei= rund geſchlagen, damit es ſich der Ringform anpaßt. Danm
wird es mit einer groben Feile abgefeilt und die äußere=
Nundung mit Wachs beſtrichen. Auf dieſe Wachsſchicht werdem
die Steine geſetzt, mit dem Kopf nach unten, ſo daß die
Spitze=
hoch ſteht. Die Konturen der Steine werden mit einer
Reiß=
nadel auf dem Gold genau angegeben. Nun ſäubert der
Fein=
ſchmied das Gold vom Wachs und bohrt die Steinlöcher, zu derr
ſogenannten A-jour=Faſſung. Das Bohrloch darf im Durchmeſſern
nicht zu groß ſein, es kann nachher noch mit Säge oder Feile=
ser
iBiro
Mutr!
Wieh
erweitert werden. Der Stein muß das Loch decken. Sind die= motor
Steine in die Löcher genau eingepaßt, ſo wird die Rückſeite der; giehalt
Faſſung ausgearbeitet, bis zwiſchen den einzelnen Löchern ein: uArt
ſchmaler Steg entſteht, der in der Mitte am ſtärkſten iſt. Mitt Ugft
Vom Golddraht zum Ring.
Die Beſtandteile eines Schmuckringes, dem handwerkliche
Tätigkeit ſeine endgültige Geſtalt gibt.
dies der Fall bei Induſtrien, bei denen gleichzeitig Feinarbeit
und künſtleriſche Geſtaltung eine Rolle ſpielen. So läßt ſich die
alte deutſche Goldſchmiedetradition zwanglos verfolgen bis in
die Arbeitsräume unſerer heutigen Schmuckinduſtrie. Eine
Schilderung der Herſtellung des Goldringes ſoll dies vor Augen
führen.
Der einfachſte Goldring iſt der fugenloſe Trauring das
Symbol des ehelichen Bundes. Vorbedingung bei der
Ring=
herſtellung iſt ein einwandfreies in ſeiner Zuſammenſetzung
genau bekanntes Gold, da große Anſprüche an die Dehnbarkeit
geſtellt werden. Die Herſtellung ſelbſt beginnt mit dem
Aus=
ſtanzen von runden Scheiben aus dem ausgewalzten Barren
von entſprechendem Feingehalt; die Stanzſcheiben, in der
Ring=
dicke, werden auf ſchweren Preſſen durchlocht, ſo daß die rohe
Ringform entſteht. Dieſe Rohringe kommen in einen Glühofen
und darauf in halbrunde Formen (Matrizen) mit
entſprechen=
den Oberteilen, die genau die Form der fertigen Ringe haben
und unter ſtarkem Druck die äußeren Flächen der Ringe rund
preſſen. Nun werden auf einer Drehbank, die mit einer Art
Dorn verſehen iſt, die verſchiedenen Weiten der Ringe reguliert,
und zwar iſt von dem Dorn die jeweilige Weite abzuleſen.
Hierauf erhalten die Ringe den Feingehalts= und
Firmen=
ſtempel und werden auf der Poliermaſchine einzeln geſchliffen
und poliert. Während des ganzen Arbeitsganges iſt ein öfteres
Glühen notwendig.
Im Kleinbetrieb wird meiſt das Gold in einem
Schmelz=
apparat geſchmolzen und alsdann in die Ringform gegoſſen.
Hier benutzt man Schlagmaſchinen, um Ringe enger oder weiter
zu machen.
Faſt ganz und gar handwerklich iſt die Herſtellung von
Schmuckringen, die mit Steinen oder Perlen geſchmückt ſind.
Seit je haben Goldſchmiede viel Kunſt daran gewandt, die
ſchlichten Reifenform des Ringes zu verzieren. Bei den
ſo=
genannten Bandringen, muß das Gold ſeitlich des Steins ſofort
zichrat
der dreieckigen Feile wird das überflüſſige Gold ſehr ſauber; „oeuest
abgefeilt. Nachdem auch noch die Seitenwände durchbrochen: Eüchrl
wurden, wird nun die Rückſeite der Faſſung zu zarten Spitzen:
und Facetten ausgefeilt. Die fertige Faſſung wird auf die: Uſeder
Unterlage aufgebunden und mit den feinen Spitzen aufgelötet. „eit
Das Anlöten der Ringſchiene beendet die Montierung des hür fu
Ninges. Je nach der Koſtbarkeit wird der Ring mit reicherer
lreiter
Seitenverzierung ausgeſtattet.
Wenn die Steine in Platin gefaßt werden, wird für die Meh=
Faſſung eine Art von kleinen Käſten hergeſtellt, die aneinander= ich
gelötet werden.
Immer noch beliebt ſind auch die ſogenannten Carmoiſiee Pahrelt
rungsringe, bei denen eine Anzahl kleinerer Steine einen großen 1 H02
Mittelſtein umgibt, in runder, ovaler oder viereckiger Form. Die / eue‟
Steine müſſen dicht um den Mittelſtein ſitzen und ſich unter= im er
einander berühren. Zwiſchen ihnen darf kein Metall ſein. Auch her 2
hier werden erſt die Steine auf die mit dünner Wachsſchicht be= Hläutis
WLeist
zogene Oberfläche gebracht und dann die Löcher gebohrt.
Die eigentliche Freude des Goldſchmieds, der hier ſeine /Was
on
ganze Kunſt zeigen kann, ſind die ſogenannten Cabouchonringe,
deren Steine oft nur durch das Ornament gehalten werden. Mdar
Solche Ringe ſind uns in beſonderer Schönheit vor allem aus
der Renaiſſancezeit erhalten geblieben. Sie werden heute in
zeitgemäßen Formen mit der gleichen Kunſt und Sorgfalt auch
Ue I.
im Großbetrieb handwerklich hergeſtellt — zur Zierde ſchöner
Frauenhände.
Dr. Sprendlingen, 24. Okt. Hohes Alter. Der zweitälteſte
Einwohner Johann Peter Heil. Vogtei Nr. 12, wird Samstag,
den 27. Oktober I. J., 83 Jahre alt.
Hirſchhorn, 26. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
25. Oktober: 1,52 Meter, am 26. Oktober: 1,48 Meter.
Aus Rheinheſſen.
IPD. Bingen. 26. Okt. Ueberfall nach Wild=Weſt= mntehr
Methoden. — Ein Mann wollte ein Mädchen mit
dem Laſſo fangen. Zwiſchen Trechtingshauſen und Nieder= Mühle
heimbach wurde auf ein Bacharacher Mädchen abends um 8 Uhr / ſwher die
ein nicht alltäglicher Ueberfall verübt. Ein Mann, der dadurch, Uoch
daß er ſich den Hut tief ins Geſicht gezogen hatte, nicht zu
erken=
nen war, verſuchte dem Mädchen von hinten eine Schlinge über m ſöze
den Kopf zu werfen, die ihr Ziel jedoch glücklicherweiſe verfehlte, becent
Ein in der Nähe ſich aufhaltender Jäger eilte auf die Hilferufe
der Ueberfallenen herbei und gab auch noch einen Schuß auf den / Mniell
flüchtenden Wegelagerer ab, der jedoch nicht traf. Ueber die Per= Wrkel
ſon des Täters fehlen zur Zeit noch jegliche Anhaltspunkte.
Miüitend
Nachrichken des Skandesamks Darmſtadk.
Geſtorbene. Am 20. Oktober: Bergmann, Louis, Rentner,
80 Jahre alt, verwitwet Heinrich=Fuhr=Str. 1. Am 19. Oktober:
Hofmann, Heinrich Vl., Zimmermann 71 Jahre alt
ver=
witwet, Griesheim, Stadtkrankenhaus. Schnepper, Rudolf,
Schüler, 10 Jahre alt, Sohn von Invaliden, Kirſchenallee 114.
Am 20. Oktober: Buß., Ludwia Schreinermeiſter, 74 Jahre alt,
verheiratet, Tannenſtraße 44. Kraffert, Auguſt,
Rechnungs=
rat, 49 Jahre alt, verwitwet, Mühlſtraße 64. Am 22. Oktober:
Loos, Eliſabeth, geb. Martin, 46 Jahre alt. Ehefrau des
Land=
wirts, Crumſtadt; Stadtkrankenhaus. Am 21. Oktober:
Dörin=
ger, Katharina, geb. Helmſtetter, Witwe des
Eiſenbahnober=
ſekretärs i. R., 69 Jahre alt, Klein=Gerau; Stadtkrankenhaus.
Silber, Erneſtine, geb. Tydor, Witwe des Schloſſers, 51 Jahre
alt, Mathildenplatz 11. Jakobi, Valentin, Weißbinder 70 Jahre
alt, verwitwet, Löffelgaſſe 16. Am 23. Oktober: Fiſcher,
Ka=
tharine Marie Louiſe, geb. Klein, Ehefrau des
Reichsbahnbetriebs=
aſſiſtenten, 27 Jahre alt, Arheilgen; Eliſabethenſtift. Am 22.
Ok=
tober; Streb. Anna Margarete, geb Bockhard, Ehefrau des
Schreiners, 48 Jahre alt, Fuhrmannſtr. 4½ Rieber, Adam II.,
Hilfsarbeiter, verw., 61 Jahre alt, Pfungſtadt; Stadtkrankenhaus.
Am 25. Oktober: Kunz, Eliſabeth. 1 Tag alt, Tochter von
Schloſſer, Gräfenhauſen; Heinheimer Straße. Heide, Meta,
23 Jahre alt. Schneiderin, ledig. Herdweg 41a.
Mneniche käurichten.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 27. Oktober.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Wochenſchlußgottesdienſt.
22. Sonntag nach Trinitatis, 28. Dktober.
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Runkel von Bad Ems.
Vorm. 11.,30 Uhr: Kindergottesdienſt der Markusgemeinde. Pfarrer Kirnmann. Abends
8 Uhr: Volksmiſſionariſcher Vortrag.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Wagner. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrvikar Geißler. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt der
Ka=
planeigemeinde. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. (Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger. Vorher
von 9.30 Uhr ab: Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei.
Martinskirche. (Kollekte für Volksmiſſi
deutſche Vibel.u Pfarrer Vogel, Wonsheim.
Johanneskirche, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Schuhmacher aus
Frankfurt. Vorm. 11.,45 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kühler. Abends 8 uhr=
Abendgottesdienſt. Abſchluß der Volksmiſſionswoche.
Baul=Gerhardt=Haus. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Kandidat Battenberg.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Kandidat Battenberg.
Beſſunger Airche (Betrusgemeinde). (Kollekte für die Volksmiſſion.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dietz. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke.
Panlugkirche, (Kollekte für die Volksmiſſion.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
ue
A. Müller.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vikar Launhardt. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt.
Donnerstag, 1. Nov., abends 8 Uhr: Beiſtunde.
Mittwoch, 31. Oktober (Reformationstag).
(In allen Gottesdienſten am 31. Oktober Kollekte für den Guſtav=Abolf=Verein.)
Stadtkirche. Vorm. 9 Uhr: Gottesdienſt. Dekan Müller.
Stadtkapelle. Vorm. 9 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. Vorm. 9 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Wintermann. Von Montag,
den 29. Oktober, an wird im Chor der Stadtkirche an jedem Bochentag, abends 6,45 Uhr
eine liturgiſche Andacht gehalten.
Martinskirche. Vorm. 9 Uhr: Reformationsfeier. Pfarrer Dr. Bergér.
Fohanneskirche, Vorm. 9 Uhr: Schulgottesdienſt. Studienrat Lie. Gengnagel.
Vorm. 10,15 Uhr: Gemeindegottesdienſt. Pfarrer H. Köhler.
Die Fohanneskirche iſt wochentags von 8 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Ein=
gang Liebigſtraße
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie), Vorm. 9 Uhr:
Schul=
gottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 9 Uhr: Reformationsfeier. Pfarrer
Weiß. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Vikar Damerau.
Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Haupttüre.
Pauluskirche. Vorm. 9 Uhr: Reformationsgottesdienſt. Pfarrer A. Müller. Die
Pauluskirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Haupttür.
Stiftskirche. Vorm. 9 Uhr: Schulgottesdienſt. Pfarrer Lenz. Abends 8 Uhr:
Refor=
mationsgottesdienſt.
Amtshandlungen an Auswärtigen bis zum 31. Oktober: Pfarrer Beringer,
Hein=
heimer Str. 41, Fernruf 2477; vom 1. November ab: Pfarrer V. Köhler, Wenckſtr. 29,
Fernruf 2449.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde. Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Gemeindeveranſtaltungen wie
ge=
wöhnlich. — Mittwoch, 31. Okt., abends 8 Uhr: Bibelgedächtnisfeier in der Turnhalle
am Woogsplatz.
Martinsgemeinde. Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 29. Okt., abends
8 Uhr: Jungenabend Weſt. — Freitag, 2. Nov., abds. 8 Uhr: Mütterabend Weſt. —
Mädchenabend Weſt. — Samstag, 3. Nov., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strick=
ſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Donnerstag, 1. Nov abends 8 Uhr: Mädchenabend
Oſt. — Freitag, 2. Nob., abends 8 Uhr: Mütterabend Oſt.
Saal der gleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Montag, 29. Okt., abends 8 Uhr:
Jungenabend Oſt. — Donnerstag, 1. Nov., abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 29. Okt., abends
6 Uhr: Ev. Jungſchar. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Dienstag, 30. Okt., abends
8 Uhr: Mütterabend. — Mittwoch, 31. Okt., nachm. 2 Uhr: Die Strickſchule fällt
anläß=
lich des Reformationstages aus. — Donnerstag, 1. Nov., abends 8,15 Uhr:
Jugend=
bibelſtunde. — Freitag, 2. Nov., abends 8 Uhr: Ev. Mädchenkreis.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 29. Okt., abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 31. Okt., nachm. 3 Uhr: Strickſchule. —
Donners=
tag, 1. Nov., abends 8 uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 29. Okt., abends
8.15 Uhr: Ev. Jugendwerk, Mädchenkreis. — Dienstag, 30. Okt., abends 8 Uhr:
Mädchen=
chor. Abends 8.15. Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 1. Nov abends 6 bis 8 Uhr:
Poſaunenchor. Abends 8 Uhr: Mütterabend. — Freitag, 2. Nov., abends 8.15 Uhr:
Kirchenchor. Samstag, 3. Nov., abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Sonntag, 28. Okt., abends
8 Uhr: „Vortrag von Pfarrer Petzold: Das Schwert der Kirche: 400 Jahre deutſche
Bibel.” — Montag, 29. Okt., abends 8 uhr: Mädchenkreis. — Dienstag, 30. Okt., abends
8 Uhr: Geſamtprobe der Kirchenchöre in der Stadtkirche. — Donnerstag, 1. Nov., abends
8 Uhr: Mütterabend. — Freitag, 2. Nov., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 28. Okt.,
nachm. 4 Uhr: Evang. Sonntagsverein: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde, Herr Bringmann. — Montag,
nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde.
Herr Bringmann. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr Leiſer. — Mittwoch,
abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Heit
Bringmann. — Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule
Herr Bringmann. — Samstag, abends 6 Uhr: Eiſenbahnervereinigung. Abends 8 11
Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, abends 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde
für junge Mädchen. — Montag, nachm. 5 Uhr: Knabenjungſchar. Abends 7,30 U0l‟
F. K. für Mädchen. Abends 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Männer. —
Diend=
tag, abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis. Abends 9 Uhr: Gebetsſtunde für Mädchen.
Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderſtunde für Mädchen.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freunbinnenheim, Sandſt. 2.
Jeden Donnerstag, abends 8.15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten u0d 4
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Bohlfahrtsdienſt: Hügelſtr. 6. Sprechſtunden vorm. von 10 bis 12 Uhr und 0.
nachm. (außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr. Fernſpr. 2205.
Ev. Gemeindeamt, Kiesſtr. 17 (jetzt nur im Vorderhauſe, eine Treppe): Einnahmee.
ſtelle für das Kirchennotgeld täglich 8—12 Uhr, 2.30—5.30 Uhr; Mittwoch= u. Samd=”
tagnachmittags geſchloſſen. Kirchenſteuerangelegenheiten werden nur im Landeskichen”
amt, Mackenſenſtr. 40 (Ecke Neckarſtr.), Zimmer 7, bearbeitet.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſpr. 2888.4
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtr. 270
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6: Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus, Eiche v Mut
wieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins: Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 98h.*
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche Traiſa. Sonntag, 28. Okt., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 IN.‟=
Kindergottesdienſt der Gr. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kl. — Donnerstag: Frauene?
abend im Gemeindehaus zu Nieder=Ramſtadt.
Evgl. Kirche Nieder=Namſtadt. Sonntag, 28. Okt., vorm. 10 Uhr: Hauptgoltek.
dienſt. — Dienstag: Jungmädchenverein. — Mittwoch: Vorm. 9 Uhr: Reformatiod.”
feier der Schule in der Kirche. Abends; Kirchenchor. — Donnerstag: Frauenverein.—
Samstag: Abends 8uhr im neuen Gemeindeſaal: Reformations= und Bibeliubiläunde”
feier. Mitwirkung des Poſaunenchors der ev. Gemeinſchaft, einer Schullaſſe, des Richenen
chors und des Jungmädchenvereins. Eintritt frei.
Evgl. Airche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 28. Okt., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſ.
Montag: Poſaunenchor. — Dienstag: 6—7 Uhr: Bücherausgabe. — Mittwoch: Bibel!
ſtunde. — Donnerstag: Poſaunenchor. Helferinnen i. Pfarrhaus. — Freitag: Kirchenchde.
ſtunde. Donnerstag: Poſaunenchor. Helferinnen im Pfarrhaus. — Freitag: Kirchenchde n.
Evgl. Kirche Dieburg. Sonntag, 28. Okt., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. — Diente *
tag=Abend: Ev. Frauenhilfe (Mayer).
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands=
Sa 98. Okt, vorm. 10 Uhr: Prebigt. Prediger Beihelmann. Vorm 11. 1her
Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, nachm. 3,30 Uhr” Frauen
Uin
miſſionskreis. Abends 8.30 Uhr: Singſtunde. — Donnerstag, abends 8.15 ühr: Hibe
ſtunde.
2. Evgl. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten, (Baptiſten), Mauerſtr. 1"
Sonntag, 28. Okt., vorm. 9,30 Uhr= Prebigtgottesdienſt. Prediger Hirtz. Vorm 109
um: Sonntagsſchule, Abends 8.15 Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, abends 81b 19l”
Bibelſtunde. — Freitag, abends 8,30 Uhr: Gebetsandacht.
3. Methodiſten=Gemeinde Bendelſtadtſtr. 38.
Sonntag, 28. Oit., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 uhr: Brebigtool.
dienſt und Feier des Nl. Abendmalles. Prediger Hirt. — Mitwoch gend” 2 ..
Bibelſtunde. Apoſtelgeſch.) — Freitag abends 8 Uhr: Frauenmiſſionsberein=
Die Ehriſtengemeinſchaft, beidelberger Str. 14, Sountag, 28. Olt, 10 h D
Menſchenveihehandlung. An den Wochentagen keine Menſchenweiſehaudlug. Do.
tog, 29, Oit., 30 15 Uhr: Vortrag „Chriſtus und die Völerſelen”, Pfr. Baul glighen. Ssilte
Ehriſtliche Gemeinſchaft Daruſtadt, Mollerſtr. 40, Sonntag, 2. St, br. 2
uhr: Andacht. Abends 8 Uhr: Gpangeliumsverkündigung.—Dienstag, 30, Dltz S.
8.15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Der Doppelschrauben-
Flieger.
Schraubenflieger ist ein Sammelbegriff für zwei Arten von
tezzeugen geworden. Es muß deswegen zunächst einleitend aut
Ia Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen näher ein-
Mangen werden.
Uragschrauber oder Windmühlenflugzeuge” besitzen
aStelle von Tragflächen der Drachenflieger — die Art der
ge-
hizhlichen Flugzeuge — ein Schraubenkreuz, das sich beim
frwrieb des Flugzeuges durch die Luftschraube in Drehbewegung
vretzt. Die eigentliche Tragvorrichtung wird also nicht durch
gem Motor in Drehmg versetzt, sondern durch den Luftstrom
Worwärtsbewegung gedreht. Der bekannteste Vertreter die-
WArt von Flugzeugen ist das Windmühlenflugzeug, der „Auto=
H1 des Spaniers de la Cierva. Er hat kürzlich eine offizielle
lei kennung dadurch gefunden, daß die französische
Kriegs-
urme ein verbessertes Modell seines Flugzeuges für ihre Zwecke
urrmuifte, Gerade für die Landung auf Schiffen sind ja
Schrau-
bitieger wegen der geringen Landegeschwindigkeit sehr vor=
Nhaft zu verwenden.
Die zweite Art von Schraubenfliegern sind die Hub-
Ihr auber. Bei ihnen wird das Flugzeug durch eine von
merrischer Kraft gedrehte Schraube gehoben und in der Schwebe
Ha. ten. Sie können, also im Gegensatz zu der ersterwähnten
A:-vollkommen senkrecht auf- und absteigen und auch in der
Lit am gleichen räumlichen Punkt stehen bleiben. Von der
Niesten Bauart dieser Flugzeuggattung soll im Folgenden
aus-
firl-ch berichtet werden.
Der ungarische Ingenieur Asboth hat einen neuen Schrauben-
Hiser erbaut, der alle bisherigen Leistungen auf diesem Gebiete
mtrübertrifft, In der Berliner Wissenschaftlichen Gesellschaft
ſLuftfahrt” wurden in einem Film die erstaunlichen Möglich-
Item dieses neuen Flugzeugtyps vorgezeigt. Es handelt sich
Hut etwa um die Leistungen eines kleinen Modells, sondern um
eilrichtiges Flugzeug, das seiner Bauart nach als „
Doppel-
sera. uben-Flieger” bezeichnet werden kann. Asboth hat in
ſelangem Studium an ungefähr 1500 Schrauben ihre Wirkungen
v genaueste untersucht und dadurch die Grundlagen für sein
Mes Flugzeug geschaffen. Die Bedeutung des neuen Typs liegt
heisster Reihe in der durch dieses Studium errechneten Form
Schrauben, in zweiter Reihe in der Anbringung zweier gegen-
Kit er Schrauben, die sich übereinander befinden und dadurch
Ustungen bewirken, die bisher nicht erreicht werden konnten,
D Elugzeug braucht keinen Anlauf. Es erhebt sich senkrecht
iler Stelle in die Höhe, kann in der Luft stehen bleiben und
Bum ohne Ortsveränderungen den Beobachtern ihre Arbeit
er-
ſeh ern. Weiter kann es wagerecht, mit Hilfe einer
Vortriebs-
brzutbe, in Bewegung gesetzt werden, so daß es Manöver
aus-
büilzren imstande ist, die bisher unmöglich waren. Ebenso kann
Wlzandung an einer ganz bestimmten Stelle erfolgen, ohne daß
EFaum für den Auslauf notwendig wird. Endlich hat es noch
M großen Vorteil, daß es völlig stabil ist. Es hängt völlig sicher
bier Luft. Abstürze sind auch dann ausgeschlossen, wenn der
Ner versagt. Es ist kein Zweifel, daß dieser neue Flugzeugtyp
A Bedeutende Zukunft hat, da er nicht nur als militärischer
Dperat erhebliche Vorzüge aufweist, sondern auch als
Sport-
lre ug durch seine Absturzsicherheit Bedeutung erlangen wird.
WEntwicklung des normalen Flugzeuges zum Nur-Flügel geht
lrrings andere Wege, und für den regelmäßigen
Schnell-
kihr auf weite Strecken wird wohl dieser „fliegende Flügel‟
lie große und stetig wachsende Bedeutung behaupten, zumal
1ſtr Hie Schnelligkeit und Dauerleistung des neuen Typs bisher
Mhmichts verlautete. Es gibt aber gerade auf dem Gebiete der
Iig-rei zahlreiche Aufgaben, die die bisherigen Flugzeuge nicht
2hüsen vermochten, so daß der Doppelschrauben-Flieger eine
Vei tsame Ergänzung der bisherigen wenigen Tragflügelflugzeuge
ſtellen dürfte, In jedem Fall wird man auf die weitere
Ent-
ſkellung dieses neuen Apparates angesichts seiner ersten
ver-
biickemden Leistungen gespannt sein dürfen.
Auch Dr.-Ing. Martin Schrenk, der leider im Mai d. J. bei
e mhn Höhenforschungsflug mit dem Ballon „Bartsch von Sigsfeld‟
Muglückte, glaubte dem Drehflügelflugzeug eine gute Zukunft
Missagen zu können, Schrenk war wissenschaftlicher
Mit-
süliter der deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt e, V. in
Rin. Ein widriges Geschick wollte es, daß er in dem Zeitpunkt
& WflShenkrankheit erliegen mußte, als die von ihm mitbearbeitete
Mzeughöhenkammer bereits fertiggestellt war, die den Insassen
OMGefahren der verdünnten Luft entziehen sollte. Ueber das
ſenforschungsflugzeug haben wir erst im April dieses Jahres
s hünrlicher berichtet.
Iur einem Aufsatz über die Hugtechnische Bedeutung des
ml ügels, der nach seinem Tode in der VDl.-Zeitschrift
er-
stlen., hat sich Schrenk, der dieser Art Flugzeuge seine
be-
allere Aufmerksamkeit geschenkt hatte, ausführlich geäußert.
lh zu der obengenannten Eründung des Ingenieurs Asboth
An er in diesem Aufsatz Stellung. Abschließend kommt er zu
CBLrgebnis „daß die Entwicklung des Hubschraubers, die lange
*Arernachlässigt war, keineswegs aussichtslos erscheint, und
HAnsätze zur erfolgreichen Lösung vorhanden sind.”
FVerbesserung des
Empfängers.
Leberall entstehen neue Großsender und strahlen ihre
Ff.e ins All, zur Freude der vielen Rundfunkhörer, die bisher
gunz wenige Stationen empfangen konnten, aber auch zum
Eiterz mancher Besitzer älterer Empfänger, die jetzt nur noch
hn großen Sender hören. Wie sie ihr Gerät auch einstellen
Her,, „der Großsender schlägt durch‟. Aber niemand braucht
Weizweifeln, denn es gibt natürlich auch Abhilfemittel. Durch
m Sperrkreis kann man den störenden Sender aussperren.
Wlhatte das bisher noch eine Schwierigkeit, da man für die
bich jedenen Wellenbereiche (200—600 und 600—2000 Meter)
Wwerschiedene Sperrkreise brauchte. Das erschwerte
drl ch den Betrieb des Empfängers, Jetzt hat Siemens einen
Uratrennkreis herausgebracht, der für den Lang-
N den Mittelwellenbereich benutzt werden kann.
Etzel nem Aufbau wurde die neuartige Sirufer-Spule und ein
Lt1rsehsondensator mit Calit-Isolation verwendet; dadurch hat
einen praktisch verlustfreien Abstimmkreis erhalten, der
Be Trennwirkung ohne Verschlechterung der Empfangsgüte
DDer neue Ultratrennkreis läßt sich außerdem noch als zu-
Eliclher Abstimmkreis zur Trennschärfeerhöhung, besonders
bäll-eren Geräten, verwenden. Man kann also verhindern, daß
drere fremde Sender gleichzeitig vom Empfänger aufgenommen
Wem. Durch Einschalten des Ultratrennkreises ändert sich an
Betriebsweise und Bedienung des Empfängers ni
Der stärkste Autobus
der Welt.
Ein Meisterwerk deutscher Ingenieurkunst.
Der Autobus, ursprünglich ein reines Stadt- und
Vorortfahr-
zeug, hat sich in den letzten lahren immer mehr in der Richtung
zum schnellen, sicheren und beauemen Fern verkehrsmittel
ent-
wickelt. In Amerika kann man bereits von einer Küste zur
an-
dern, eine Strecke von rund 4000 Kilometer, im Autobus reisen
(nebenbei bemerkt; zur knappen Hälfte des Bahnfahrpreises!),
und auch bei uns in Europa ist die Zahl der großen Ueberland-
Autobuslinien in ständigem Wachsen begriffen,
Selbstverständ-
ich haben die auf diesen Linien eingesetzten Autobusse nichts,
aber auch gar nichts mehr mit den ratternden, klappernden
Blechungetümen gemein, wie man sie manchmal noch hier und
da auf kleinen Nebenstrecken zu Gesicht bekommt. Nein, ein
moderner Fernreise-Omnibus nimmt es hinsichtlich Sicherheit der
Straßenlage, Weichheit der Federung, Eleganz der Ausstattung
usw. mit jedem Luxuspersonenwagen auf, und das absolut
ge-
räuschlose Arbeiten seines Motors läßt gar keine Ahnung von
den gewaltigen Kräften aufkommen, die dort vorn unter der
Haube stecken.
Das „letzte Wort” im Autobusbau dürfte gegenwärtig der in
Bild 1 dargestellte Omnibus sein — ein Dreiachser, der über eine
Motorleistung von nicht weniger als 320 PS. verfügt und damit
der zurzeit stärkste Autobus der Welt ist. Interessant und in
ihrer Art einzig dastehend ist die Verteilung dieser gigantischen
Antriebskraft auf zwei von einander vollständig unabhängige
Sechszylindermotoren von je 160 PS., die über getrennte
Kupp-
lungen, Getriebe, Kardanwellen usw. auf je eine der beiden
Hin-
terachsen arbeiten (Bild 2). Die beiden Motoren sind dicht
nebeneinander im Vorderteil des Wagen eingebaut und besitzen,
um Platz und Gewicht zu sparen, ein gemeinsames
Kurbel-
gehäuse; im übrigen aber sind sie, wie bereits erwähnt,
durch-
aus unabhängig voneinander. Der Zweck dieser Unterteilung ist
der, die Maschinenleistung dem jeweiligen Kraftbedarf des
Wa-
gens auf das genaueste anpassen zu können. Beim Fahren auf
Bild 2. Die Kraftübertragungsorgane.
guten, glatten Straßen in der Ebene wird man in der Regel nur
einen Motor arbeiten lassen, den anderen dagegen stillsetzen und
so erhebliche Mengen Brennstoff sparen, Kommt ein Berg, wird
auch der zweite Motor angelassen, die Antriebskraft verdoppelt
sich und der Wagen fliegt, ohne daß der Fahrer den Schalthebel
zu berühren brauchte, die Steigung hinauf, als wüchsen ihm
un-
sichtbare Flügel.
Es versteht sich von selbst, daß der neue Riesenautobus auch
in jeder anderen Hinsicht auf der höchsten Höhe der Technik
steht. Die Bremsen — bei einem so schweren, schnellen Wagen
ein besonders wichtiges Kapitel — werden, ebenso wie die
Kupplung, durch hochgespannte Druckluft betätigt, so daß der
Fahrer beim Kuppeln und Bremsen keinerlei körperliche
Kraft-
anstrengung aufzuwenden braucht. Die Schaltung erfolgt mittels
Saugluft, unter Ausnutzung des im Ansaugrohr des Motors
herr-
schenden Unterdrucks. Das Getriebe hat insgesamt fünf Gänge,
von denen der fünfte als Schon- und Schnellgang ausgebildet
ist und bei gleichbleibender Wagengeschwindigkeit eine etwa
dreißigprozentige Herabsetzung der Motordrehzahl ergibt.
Zwi-
schen Motor und Getriebe ist weiterhin ein durch Druckluft nach
Belieben ein- und ausrückbarer Freilauf eingebaut, der ebenfalls
zur Brennstoffersparnis beiträgt und außerdem das Schalten zu
einer spielend leichten Angelegenheit macht.
Bei voller Leistung beider Motoren und eingerücktem
Schnellgang erreicht der neue Omnibus eine
Höchstgeschwindig-
keit von 110 Stundenkilometern und steht damit auch in dieser
Beziehung an der Spitze aller zurzeit vorhandenen
Autobus-
typen.
FTechnik der
Steinbear-
beitung-
Mit zu den ältesten Fertigkeiten der Menschheit gehört die
Kunst, Natursteine durch Bearbeitung zu formen, Schon vor
Tausenden von Jahren konnten die Menschen der Steinzeit die
Steine ihrer Werkzeuge bohren, schleifen und sägen. Wenn auch
zeitweise die Technik der Steinbearbeitung in Vergessenheit
ge-
riet, so kommen uns doch aus allen Kulturperioden Nachrichten
und Fundstücke zu, die beweisen, daß Bearbeitung mit dem
Meißel und auch mit der Säge mit mehr oder weniger Fertigkeit
durchgeführt wurden, In den letzten Jahrzehnten haben,
beson-
ders im Bauwesen, wesentliche Neuerungen den Werkstein
voll-
kommen in den Hintergrund gedrängt. Besonders der Beton ist
der Feind des Werksteins, Neuerdings kommt das
naturgewach-
sene Material wieder mehr zur Geltung, indem es zum Schutz
gegen die Einflüsse der Witterung als Bekleidung für
Tragkon-
struktionen verwendet wird. Die Steinplatten umhüllen die
Eisenbeton- und Stahlkonstruktionen, schützen diese varmögens
ihrer großen Oberflächenhärte und Widerstandsfähigkeit gegen
die Verwitterung und schmücken gleichzeitig den Bau. Große
Geschäftshäuser und öffentliche Gebäude werden heute vielfach
mit Natursteinplatten umkleidet.
Diese Art der Verwendung erfordert in weit höherem Maße
wie früher mechanische Bearbeitung der Steine, Es war
des-
wegen notwendig, auch die Grundlagen dieser
Bearbeitungs-
technik eingehender zu untersuchen. In einem der neuesten
Hefte der Berichte über betriebswirtschaftliche Arbeiten des
VDI. werden vier verschiedene Bearbeitungsverfahren auf Grund
eingehender Versuchsarbeit kritisch betrachtet.
Schneidet man mit rotierenden Silicum-Karbidscheiben
Plat-
ten von dem Steinblock ab, so wird die Wirtschaftlichkeit der
Bearbeitung beeinflußt von der Schnittgeschwindigkeit und dem
Richtungsverhältnis zwischen Scheibenumlauf und Vorschub.
Auch die Menge des zugegebenen Wassers ist von Bedeutung.
An drei verschiedenen Gesteinsarten, Kalkstein, Sandstein und
Granit, wurden Untersuchungen vorgenommen. Es ergab sich,
daß bei dem einen Material es zweckmäßiger ist, wenn der
Drehsinn des Scheibenumlaufs in gleichem Sinne wie der
Vor-
schub des Werkstückes geht, im anderen Falle war der
um-
gekehrte Drehsinn der wirtschaftlichere,
Vorschubgeschwindig-
keiten von 0,5—3 m/min, mit Geschwindigkeiten von 27—55
misek, wurden untersucht.
Das Sägen der Steinblöcke mit Stahlbändern und
Quarz-
sand ist eine Technik, die auch unsere heimische Steinindustrie
im Odenwald vielfach anwendet. Sie dürfte wohl auch, allgemein
gesprochen, heute noch in der deutschen Steinindustrie das am
meisten angewendete Verfahren sein. Man hat sich bis jetzt
noch wenig Gedanken darüber gemacht, welches die
Voraus-
setzungen für eine möglichst wirtschaftliche Arbeitsweise sind.
Jedes Werk sammelte seine eigenen Erfahrungen. Die jetzt
vor-
genommenen Untersuchungen ergaben in Vorversuchen, daß man
am zweckmäßigsten den Sand mit gleichen Teilen Wasser
ver-
mischt, und daß es am wirtschaftlichsten ist, wenn für jeden
Doppelhub auf 1 Meter Schnittlänge 12 g Sand beigegeben
wer-
den. Weiter wurde ermittelt, daß die Schnittleistung in erster
Linie vom spezifischen Blattdruck beeinflußt wird. Das Blatt
drückt den Sand in den Stein, weshalb gleiche Korngröße und
eine angemessene Dicke des Blattes erforderlich wird. Neben der
Wirtschaftlichkeit wurde bei den Versuchen auch besonders
darauf geachtet, daß ein möglichst glatter Schnitt erzielt wird,
der die weitere Verarbeitung beim Schleifen und Polieren
mög-
lichst vereinfacht.
Aehnlich wie Metalle kann man heute auch Steine drehen
und hobeln. Die drei obengenannten Steinsorten wurden auch
hier zu den Versuchen herangezogen. Als Werkstoff für den
Drehstahl hat sich nur Widia” als geeignet erwiesen, Weiter
zeigte es sich, daß für die Verhältnisse der
Schnittgeschwindig-
keit und des Spanduerschnittes fast die gleichen Voraussetzungen
gelten wie bei der Metallbearbeitung. Es sind noch nicht alle
Untersuchungen abgeschlossen, weitere Fragen harren noch der
Klärung. Das Bohren von Kalksteinen hat man mittels
Diamant-
bohrkronen zunächst in waagrechter Lage der Kronenachse
untersucht, Es wurden Bohrkronen von 40 mm Durchmesser bei
verschiedenartiger Besetzung mit Diamanten und verschiedenen
Wandstärken verwendet, Wertvolle Aufschlüsse erzielte man
bezüglich des Ueberstandes der Kronen, der Zermalmung der
Gesteinstrümmer und des Einflusses des Wasserdruckes. Bei
Durchführung von Tiefbohrungen werden sich die vorgenannten
Versuche nicht ohne weiteres für die Praxis anwenden lassen.
Es wird aber hier wie bei den anderen vorgenannten Verfahren
rweckmäßig sein, die Versuche in der Praxis zu überprüfen, um
laraus weitere Aufschlüsse sowohl für die theoretische
Nutz-
anwendung wie auch für die Werkpraxis zu gewinnen.
KURZE MITTEILUNAEN
* Auf einer Tagung des Ausschusses für Patentrecht und
ge-
werblichen Rechtsschutz der Akad. f. D. Recht in Leverkusen führte der
Reichsjustizkommissar Dr. Frank kürzlich u. a. aus:
Die NSDAP. legt größten Wert darauf, daß in den kommenden
Ge-
setzen der große Gesichtspunkt des Nationalsozialismus verankert wird,
dem Erfinder als Träger der schöpferischen
Ent-
wicklung der Nation einen Rechtsanspruch auf die
Sicherung seines geistigen Eigentums zu gewähr-
1eisten. Dieser Grundsatz muß das Fundament der neuen
Gesetz-
gebung werden. Zu meiner großen Freude habe ich festgestellt, daß die
Vertreter aller an der Patentgesetzgebung interessierten Kreise sich in
diesem Ausschuß auf diesen Crundsatz geeinigt haben. Ich möchte nicht
verfehlen, Ihnen dafür auch den Dank der Bewegung zum Ausdruck zu
bringen. Ich bin fest davon überzeugt, daß wir damit einen wesentlichen
Fortschritt in der Gestaltung dieser Cesetze erreicht haben. Der Führer
hat in seinen Ausführungen über den Erfinder in seinem Buch „Mein
Kampf” gerade auch diese Frage im Auge gehabt. Auch aus den Kreisen
der Vorkämpfer der nationalsozialistischen Bewegung ist ausschließlich
der Gedanke laut geworden, daß die auf dem geistigen Gebiet
schöpfe-
risch Tätigen nicht der kapitalistischen Gewalt wehrlos ausgeliefert
wer-
den dürfen, Ich freue mich, daß die neue Regelung die soziale Stellung
gerade des angestellten Erfinders verbessern wird.
* Leuchtende Schalter sind ein dringendes Bedürfnis in einer
Zeit, wo man es bei der Annehmlichkeit des elektrischen Lichtes
ver-
lernt hat, sich in dunklen Räumen zu bewegen. Schon vielfach sind
Lösungsversuche gemacht worden, ohne daß diese sich endgültig
durch-
setzen konnten. Die günstigste Form scheint die zu sein, bei der eine
Miniaturglimmlampe im Schalter selbst eingebaut ist. Neuerdings wurde
eine derartige Anlage zum Patent angemeldet. Die Lampe ist s0
be-
messen, daß sie ohne Vorschaltwiderstand in jedes Wechselstromnetz
eingebaut werden kann, bei einem Stromverbrauch von nur etwa /oo
Milliampere. Der Erfinder ging davon aus, daß die Erkennbarkeit umso
besser ist, je mehr das Licht in einem Punkt zusammengedrängt wird
und sich damit die Flächenhelligkeit erhöht. Das Mikronröhrchen
ent-
hält nur eine Innenelektrode in Form eines in der Rährenachse
gelager-
ten Metalldrahtes, die andere Elektrode stellt ein bandagenartiger
Metall-
belag auf der Oberfläche der Röhre dar. Das Röhrchen hat einen
Durch-
messer von 7 mm bei einer Länge von 23 mm. Mit dem Einschalten des
Lichtes schaltet s
u selbsttätig aus.
Seite 10 — Nr. 297
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 27. Oktober 1934
Gebt Pfundſpenden für die Winkerhilfe!
In ganz Deutſchland hat jetzt die Sammlung der Pfundſpenden durch die freiwilligen Helfer des
Winterhilfswerks eingeſetzt. Kein pflichtbewußter Volksgenoſſe wird ſich davon ausſchließen wollen,
an dieſem Werk tätiger Volksverbundenheit nach Kräften mitzuwirken. Darum gebe jeder, ſoviel
er kann!
Der iriſche Oberſt Fitzmaurice (X und im Ausſchnitt) hat ſich entſchloſſen, zum Fluge London —
Melbourne zu ſtarten, um den von den Engländern Scott und Black aufgeſtellten Rekord zu brechem=
Seine urſprünglich beabſichtigte Teilnahme am Rennen ſelbſt war ihm dadurch unmöglich gemach
worden, daß ſeine Maſchine nicht den Bedingungen entſprach und er daher ſeine Meldung noch inn
letzten Augenblick zurückziehen mußte.
Fihmaurice holt den Aufkralienflug nach.
Reich und Ausland.
Grundſkeinlegung der Paul=v. Hindenburg=Jugendherberge.
Zum 250. Geburkskag
des Feldmarſchalls Graf von Schwerin.
Berlin. Auf dem im Regierungsviertel
ge=
legenen Wilhelmsplatz in Berlin fand geſtern am
Denkmal des bei Prag gefallenen Feldmarſchalls
Graf von Schwerin eine militäriſche Feier zum
250. Geburtstag des großen Soldaten ſtatt. Eine
Ehrenkompagnie des Wachregiments war in der
Wilhelmſtraße aufmarſchiert. Während die Truppe
präſentierte und die Kapelle den Fridericus=Rex=
Marſch ſpielte, legte der Stadtkommandant,
Gene=
ralmajor Schaumburg im Auftrage des Führers
und Reichskanzlers als oberſten Befehlshaber der
Am 28. Oktober wird durch den Reichsjugendführer Baldur von Schirach der Grundſtein zur
Paul=
von=Hindenburg=Jugendherberge gelegt werden, die am Maſchſee in Hannover errichtet wird. Das
Haus, das nach dem hier gezeigten Entwurf des Architekten Wilhelm Kröger errichtet wird, wird
Platz für 183 Betten und 82 Maſſenlager bieten.
Curt Chriſtoph Graf von Schwerin,
deſſen Geburtstag ſich am 26. Oktober zum 250.
Male jährte. Als preußiſcher Feldmarſchall war er
einer der treueſten Paladine Friedrichs des
Gro=
ßen, mit dem er die wechſelvollen Schickſale dreier
Kriege teilte. Als 73jähriger führte er in der
Schlacht bei Prag 1757 die wankenden preußiſchen
Truppen wieder ins Feuer und ſtarb hierbei den
Heldentod.
Wehrmacht einen Lorbeerkranz am Denkmal
nie=
der. Die beiden Schleifen in den Farben des
Rei=
ches tragen die Inſchrift: „Adolf Hitler dem
gro=
ßen Soldaten”. Auch das Familienoberhaupt der
Schwerinſchen Familie Generalleutnant Otto von
Schwerin, legte einen Kranz nieder mit der
In=
ſchrift: „Die Schwerinſche Familie ihrem großen
Sohn 26. 10. 1684 — 26. 10. 1934‟. Der
Offiziers=
verein des Regiments Nr. 14 ehrte den großen
Soldaten mit einem Kranz, der die
Schleifenin=
ſchrift: „In Treue das alte Regiment „Graf
Schwerin” (3. Pommerſches) Nr. 14‟. Der Feier,
die mit einem Vorbeimarſch der Truppe vor dem
Denkmal abſchloß, wohnten auch zwei direkte
Nach=
kommen des Feldmarſchalls bei, die Hauptleute
Graf Bogislav und Graf Gerhard von Schwerin.
Gleichzeitig fand in Wuſſeken bei Schwerinsburg
in Pommern eine ſchlichte Feier ſtatt, zu der ſich
faſt ſämtliche Familienmitglieder verſammelt
hatten.
Einbrecher= und Hehlerbande in Frankfurt
feſtgenommen.
Frankfurt. Nach langwierigen
Ermittlun=
gen gelang es Beamten des Einbruchsdezernates,
eine mehrköpfige Einbrecher= und Hehlerbande
feſt=
zunehmen, der mehrere Wohnungs=, Geſchäfts=,
Manſarden= und Kellereinbrüche nachgewieſen
wer=
den konnten. Bei den Feſtgenommenen handelt es
ſich durchweg um mehrfach vorbeſtrafte Perſonen
denen wahrſcheinlich auf längere Zeit ihre
verbre=
cheriſche Tätigkeit durch die Feſtnahme
unterbun=
den iſt. Die Einbrecher haben insbeſondere im
ſo=
genannten Textorblock in Sachſenhauſen mehrere
Kellereinbrüche verübt und Fahrräder geſtohlen.
Ferner wurden aus parkenden Autos Kleider und
Ausrüſtungsgegenſtände entwendet und an Hehler
verſchleudert. Mit weiteren Feſtnahmen in der
gleichen Angelegenheit iſt noch zu rechnen.
Herzog Karl Eduard von Sachſen=Coburg
und Gokha ſchenkk Schloß Gleichen
der Stadt Erſurl.
Coburg. Wie die „Bayeriſche Oſtmark”
be=
richtet, iſt, nachdem im vorigen Jahr die
Waſſer=
burg Kapellendorf wieder in das Eigentum der
Stadt Erfurt gelangt iſt, nunmehr auch Schloß
Gleichen durch Schenkung des Herzogs Karl
Edu=
ard von Sachſen=Coburg und Gotha an die Stadt
Erfurt übergegangen. — Oberbürgermeiſter
Pich=
ter hat die Schenkung angenommen, wodurch
zu=
gleich für zahlreiche Volksgenoſſen Erfurts und der
nächſten Umgebung Arbeitsmöglichkeiten neu
er=
ſchloſſen worden ſind. Die Stadt hat mit dem Bund
Heimatſchutz einen Erbvertrag auf 90 Jahre
ab=
geſchloſſen, der dem Bund Heimatſchutz das
aus=
ſchließliche Recht des Ausbaues, der Unterhaltung
und der Nutzung der Burg und ihrer Anlagen
ge=
währt. Die ſeit zwei Jahren dem
Publikumsver=
kehr entzogene Burg wird am Reformationstag,
den 31. Oktober, nach den notwendigſten
Siche=
rungsarbeiten in einer ſchlichten Feier der
Oef=
fentlichkeit übergeben werden.
Den Arbeitskameraden in Brand geſteckt
Herford. Ein bei einer Herforder Firma
de=
ſchäftigter 17jähriger Lehrling hielt ein
brennen=
des Streichholz dicht an den Körper eines 15
jähri=
gen Arbeitskameraden, der kurz vorher, unter
ſei=
ner Schürze verborgen, verbotenerweiſe ein Gefäß
mit Kriſtallöl geholt hatte, um ſich damit die
Hände zu reinigen. Dabei ſcheint die Schürze etwas
mit Oel getränkt worden zu ſein, denn ſie fing
ſo=
fort Feuer, und der Lehrling, der im Nu einer
lebenden Fackel glich, rannte wild umher, wobei
er wahllos mit einem Schraubenſchlüſſel um ſich
ſchlug. Nur mit Mühe konnte man ihm Säcke
über=
werfen und ſo das Feuer löſchen. Der Verunglückte
wurde in hoffnungsloſem Zuſtand in das
Kranken=
haus gebracht. Der Täter wurde durch die
Krimi=
nalpolizei feſtgenommen.
Ein neues wiſſenſchaftliches Inſtitut in München.
München. Die Reichsbahn hat auf dem
Ge=
lände des Reichsbahnausbeſſerungswerkes in
Frei=
mann mit den Vorarbeiten zum Bau einer
elek=
triſchen Verſuchsanſtalt begonnen. Mit dem
Ein=
ſetzen einer einigermaßen günſtigen
Frühjahrs=
witterung ſoll das Hauptgebäude der elektriſchen
Verſuchsanſtalt ausgeführt werden. Seit dem
Zo=
ologiſchen Inſtitut iſt in München nichts mehr
ge=
baut worden, was an wiſſenſchaftlicher Bedeutung
ſich mit der elektriſchen Verſuchsanſtalt vergleichen
ließe. Bei der Forſchungsarbeit der neuen Anſtalt
handelt es ſich, wie die „MNN.” melden, faſt
aus=
ſchließlich um Sonderaufgaben für die Reichsbahn
Das Urkeil im Halberſtädker Mordprozer
Halberſtadt. Im Mordprozeß gegen den
Doppelmörder Guſtav Büker aus Bielefeld=
Brack=
wede verkündete das Halberſtädter Schwurgericht
nach fünfviertelſtündiger Beratung folgendes
Urteil:
Der Angeklagte iſt des Mordes in zwei Fällen
in beiden Fällen in Tateinheit mit ſchwerem Raub,
ſchuldig und wird daher zweimal zum Tode und
den Koſten des Verfahrens verurteilt; auch wird
auf Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf
Lebenszeit erkannt. Die zur Tat benutzte Piſtole
und Munition werden eingezogen.
Der Angeklagte nahm das Urteil ruhig und
gefaßt auf.
Ueberfall auf eine merikaniſche Stadk.
London. Nach einer Reutermeldung aus
Mexiko=Stadt bemächtigten ſich am Mittwoch
abend etwa 100 bewaffnete Banditen zu Pferde
der kleinen Stadt Fernando del Vaſſe im Staate
Mexiko. Zunächſt beſetzten ſie die Polizeiſtelle. Sie
eigneten ſich die dort befindlichen Waffen an und
durchſchnitten die Fernſprech= und
Telegraphen=
leitungen. Im Gefängnis der Stadt öffneten ſie
die Zellen und ließen die Sträflinge frei. Im
Rat=
haus wurde ihnen aber ſo ſtarker Widerſtand
ge=
leiſtet, daß ſie es nicht einnehmen konnten. Es war
noch rechtzeitig gelungen, die Nachricht von den
Vorfällen telegraphiſch abzuſenden; mexikaniſche
Bundestruppen wurden ſchleunigſt nach der Stadt
entſandt „worauf die Banditen das Weite ſuchten.
Vorher hatten ſie die Warenhäuſer und zahlreiche
kleinere Gebäude geplündert.
Einbrecher zündet vier Bauernhöfe an.
Wien. In der niederöſterreichiſchen Ortſchaft
Oberkreuzſtätten zündete der berüchtigte Einbrecher
Alois Sailer in der Nacht zum Donnerstag vier
Bauernhöfe an und verübte bei der allgemeinen
Verwirrung einen Kaſſeneinbruch und zwei
Woh=
nungseinbrüche. Ein großes Aufgebot von
Gen=
darmen und zahlreiche mit Jagdgewehren
ausge=
rüſtete Bauern haben die Wälder rings um
Ober=
kreuzſtätten umſtellt, da die Vermutung beſteht,
daß ſich der Unhold dort verborgen hat.
Zugunfall bei Baſel.
Baſel. In der Nähe des Bahnhofs Muttens
(Kanton Baſel=Land) ereignete ſich am
Donners=
tag früh ein Zugunfall. Beim Rangieren wurde
ein mit Zinkweiß beladener Güterwagen
abge=
ſtoßen. Der Wagen geriet in eine Weiche und
blieb dort ſtehen Der Schnellzug Genua-Baſel,
der 6.10 Uhr den Bahnhof Muttens paſſierte,
über=
rannte den Güterwagen, der vollſtändig
zertrüm=
mert wurde. Die Maſchine und fünf Wagen des
Schnellzuges entgleiſten. Durch den Zuſammenprail
wurden die Schienen auf einer weiten Strecke auf
geriſſen. Der Sachſchaden iſt ſehr groß. Perſonen
wurden glücklicherweiſe nicht verletzt.
Auch Frankreich will ein Lufkrennen
veranſtalten.
Paris. Der Verlauf des Luftrennens Londom
—Melbourne hat, wie die Pariſer Preſſe berichtet,
den franzöſiſchen Luftfahrtminiſter General De= auf den Gedanken gebracht, im nächſten Jahrr
eine ähnliche internationale Flugveranſtaltung zi
organiſieren, und zwar einen Wettflug Paris—
Hanoi (Indo=China) und zurück. Durch den
Rück=
flug ſollen einmal die beträchtlichen Unkoſten der
Veranſtaltung herabgedrückt werden.
Außerdem=
ſollen dadurch die an dem Wettbewerb teilnehmen= Flieger gezwungen werden, die Flugzeuge und
Motore zu ſchonen. In dieſem Zuſammenhang1
wird darauf hingewieſen, daß faſt ſämtliche Teil= an dem Luftrennen London—Melbourne
mit mechaniſchen Defekten zu kämpfen hatten, weil
ſie von Anfang an aus ihrem Material
rückſichts=
los die höchſten Leiſtungen herauszuholen ſuchten,
Demgegenüber ſtelle ſich General Denain auf den
Standpunkt, daß es nicht nur darauf ankomme,
mit einem Flugzeug einen beſtimmten Punk zu
erreichen, ſondern daß das Flugzeug auch wieder
in gutem Zuſtand zurückkommen müſſe.
Verhafkung einer Hochſt plerin.
Paris. In Paris wurde eine internationale
Hochſtaplerin feſtgenommen, die die Preſſe in
Zu=
ſammenhang mit dem Marſeiller Attentat zu
brin=
gen ſucht, ohne jedoch dafür Beweiſe beibringen zu
können. Die Feſtgenommene war der Polizei in
Bordeaux dadurch aufgefallen, daß ſie ſich in den
Hotels bald als Gräfin Sibylle von Schulenburg,
bald als Lucie Joſephſon einſchrieb. Als die
Poli=
zei dieſen Widerſpruch aufklären wollte, ergriff
die verdächtige Ausländerin unter Zurücklaſſung
ihres Gepäcks die Flucht. Sie wurde jedoch von der
Sicherheitspolizei in Paris wieder aufgeſpürt und
nach einem neuen Fluchtverſuch verhaftet. In ihrem
Beſitz fand man zwei Päſſe, von denen einer auf
den Namen v. Schulenburg lautet und am 4. Jun
1934 von dem Antwerpener Konſulat der Republik
Honduras ausgeſtellt worden iſt, während der
zweite vom 7. April 1933 aus Berlin datiert iſt
und auf den Namen Lucie Joſephſon lautet.
Bei der Vernehmung verwickelte ſich die
Ver=
haftete in Widerſprüche. Sie gab ſchließlich zu, daß
beide Päſſe gefälſcht ſeien. Den einen habe ſie im
Haag für 300 Gulden, den anderen in Antwerpen
für 100 Gulden von einem Unbekannten gekauft,
der ſich als Generalkonſul von Honduras
ausge=
geben habe. — Es ſcheint ſich in Wirklichkeit um
eine am 13. März 1908 in Küſtrin geborene
Hoch=
ſtaplerin namens Maria Tredt zu handeln, die in
Deutſchland unter dem Namen einer Gräfin von
Schwerin zahlreiche Betrügereien verübt und
wie=
derholt mit dem Gefängnis Bekanntſchaft gemacht
hat. Die Polizei bemüht ſich, aufzuklären, woher
ſie die Mittel zur Beſtreitung ihrer ziemlich
koſt=
ſpieligen Lebenshaltung in Frankreich bekommen
hat. Vorausſichtlich wird ſich herausſtellen, daß
dieſe Mittel nicht aus Kaſſen mehr oder weniger
myſteriöſer Verſchwörerorganiſationen, ſondern
aus den Taſchen der Dummen gefloſſen ſind, die
der Hochſtaplerin auch in Frankreich zum Opfel
gefallen ſein dürften.
Lynchjuſtiz.
New York. Wie aus Brewton (Alabamal
gemeldet wird, fuhren vor dem dortigen
Gefang=
nis etwa 30 Automobile vor. Die Inſaſſen, erwe
100, ſtürmten das Gefängnis, zwangen den Wül”
ter, eine Zellentür zu öffnen, ergriffen den Ge‟
fangenen, einen Neger, und fuhren mit ihm davoſ.
— Man vermutet, daß der Neger nach Greenwode
(Florida) gebracht worden iſt, wo er einer Lyſia
juſtiz unterzogen werden ſoll. Der Neger hälte
nämlich ein junges weißes Mädchen in Greele
wood erſchlagen. Er war in Florida ins Geſan” gebracht worden. Die Behörden fürchteten 0d‟"
die Rache der Volksmenge und brachten den Oe
fangenen heimlich nach Brewton.
Das Luftrennen nach Auſtralien.
Melbourne. Als fünftes Fliegerpaar habe
MacGregor=Walker Auſtralien erreicht. Sie l
von Port Darwin nach Charleville weitergeftoge.
Howett=Kay haben Rampang zwiſchen Bäich.
und Kupang paſſiert. Die Stodards ſind in Blt
via eingetroffen. Hanſen hat Alor Star erkeig”
und Helroſe paſſierte Rangun.
Gsamstag, 27. Oktober 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 297 — Seite 11
StüsSade diAtttt
Beſinnliches
un großen Zlugzeugrennen London-Melboume.
Das ſchlichte, aber unheimliche Ergebnis, das der von der
msen Welt mit Nachdenken und Aufregung erlebte Flug
Eng=
n——Auſtralien gebracht hat. iſt 20 000 in drei Tagen
bewäl=
ue Kilometer der Erde. 30 000 Menſchen ſtanden auf dem
usplatz in Melbourne, um die Geburtsſtunde dieſes
Welt=
un ders zu erleben. Der Atem der Rieſenſtadt London ſtand
von jenem Morgen an, wo auf dem Flugplatz Mildenhall
rSStart des Fernrennens erfolgte, bis die grüne Lichtrakete auf
m. auſtraliſchen Landungsplatz den Siegern anzeigte, daß ſie die
eillinie vorſchriftsmäßig überſchritten hatten.
2Als die erſten Ozeanflieger mit einem viel größeren Einſatz
n einſamen Weg durch Tag und Nacht des Atlantiſchen Ozeans
hd en, war die Menſchheit von einem Schauer geſchüttelt, ob
air dieſes Spiel gelingen möchte. Und doch fehlte dieſen
fliege=
ſcsen Großtaten der wartende Hintergrund. Es waren
pro=
armmäßig keine Offiziellen zum Empfang aufgeboten, wie in
ſeBbourne, wo der Bürgermeiſter die Begrüßung der Sieger
ſott und Black vornahm, und es fand ſich auch kein
Schokolade=
uäkant. Sir Macpherſon Robertſon, ein, der, wie im Falle des
Mennen veranſtaltet, ein Rennen quer über die Wel, 2e
mmen von 20 000 Kilometern, ein Rennen über die höchſten
ſhergskämmer der Welt, über ewige Städte Aſiens hinweg,
ei die Meere und tödlichen Sumpfgebiete.
Moch ſtehen die Namen der Sieger Scott und Black wie ein
ſatat da, und ſelbſt wer die Namen nie hörte, dem ſagen ſie
genndetwas für eine unauslöſchliche Erinnerung. Und dann
Ugen erſt die Bilder überwunden ſein, die ſich aus den
Berich=
n von dieſem Monſtre=Rennen ergaben. Wie das ſiegreiche
unzeug „Comet” nach glücklichſter Fahrt über der heißen
mwrſee doch noch zum Landen gezwungen wurde, doch ſchnell
ener in Ordnung gebracht, ſeine Reiſe fortſetzen konnte. Wenn
auch dieſe Senſationen, die dem Flug über ein gutes Stück
Welt erſt das rechte Anſehen geben, in ihrer Wirkung ſchwach
warden und einmal vergeſſen ſind, dann wird auch das große
mrien keine beſondere Geltung mehr haben. Und einmal wer=
„ckluge Manager eine neue Flugſtrecke als zeitgemäße
Kampf=
h. für die ſchnellſten Flugzeuge herausfinden. Das
Flug=
nigen um die Erde wird beginnen, und alles Staunen, alle Be=
Iwerung, alle Aengſte und alle Achtung vor den früher einmal
wifltigten kürzeren Strecken iſt dahin.
Die Zuſchauer auf der Radrennhahn ſtanden einmal
über=
tlägt vor den Stundenrennen der Steher, und ſie meinten, daß
nolches Aufgebot von Kraft und Ausdauer nicht mehr
über=
ten werden könne. Aber dann kamen lange Stunden=
Mann=
ſtiessrennen, und man fuhr gar eine Nacht im böſen Kreiſel= auf einer Bahn, und ſchließlich wurden es ſechs Tage und
s Nächte. Wieder waren die Zuſchauer ergriffen von dem
pm Schauſpiel mit ſeinen unerhörten Anforderungen an den
Alen der Menſchen. Sie ſuchten nach der Grenze die dem
mächlichen Wollen und Vollbringen im Sport ein Ziel ſetzen
ſt.— Aber ſie fanden keine denn wenn die Manager der
Nacht=
rmen und der Sechstageprüfungen herausgefunden hätten, daß
Behn=Tage=Fahren erſt das rechte Geſchäft bringe, ſo hätten
ie Räder und die Fahrer ebenſo gut zehn Tage und Nächte
a deer Bahn gedreht, wie ſie es ohne Murren und ohne
Zuſam=
mſ rechen eine Woche taten. Die Ehrfurcht wäre allerdings
ſpyt größer geworden, denn ſie iſt im Grunde nichts anderes als
e im Augenblick der Senſationsſteigerung geborener
Selbſt=
kruag.
Es ſoll nichts gegen das Verdienſt der Sieger aus dem 20 000=Flug geſagt werden. Sie haben auf ihrer Reiſe, ganz
geshen von der unheimlichen Spannung des Körpers und ſei=
Nerven, das Leben eingeſetzt, und ein ſolcher Einſatz läßt an
ſchon keine Disputation mehr zu. Es iſt nur zu bedauern,
d gene Methode und jener Gang der Dinge, die aus einem
ſorreter zehn, aus zehn fünfzig, aus fünfzig tauſend und aus
ſemd einmal zweihunderttauſend machen, ſelbſt dafür ſorgen
ndern, daß die Namen Scott und Black vergeſſen werden, wenn
alte Flugſtrecke einer neuen weichen mußte.
Lob es nun über 1000 Meter geht oder ob nächſtens der
Um=
ts dieſer Erde Rennſtrecke bilden wird, wägbar und wichtig
ſur die ſportliche Leiſtung, die vollbracht wird. Und da gilt
harte Wahrheit, daß der Lauf über 400 Meter und über 800
ſte immer noch alles aufwiegt, was an neuen Prüfungen in
Weite der Welt erdacht werden kann. Wenn es auch nicht
Fr AAſiens ſchlafende Wunder hinweggeht, ſo iſt doch an
un=
aſtzlichem Aufflackern ſportlicher Energien nicht mehr zu geben,
Fes in den kurzen Sekunden bei dieſen Mittelſtrecken geſchieht.
9 nu dem Indianer Thorpe ſagte der ſportlich lebende und
den=
be ſchwediſche König in Stockholm, als er ihm die goldene
unu iſche Medaille für den Sieg im Zehnkampf überreichte:
te ſind der größte Sportsmann der Welt” Solch
M Wort hat Beſtand, hinweg über den Taumel der
Sechstage=
imem und auch über die Weltſenſation des Flugs von England
B.1."
1m Aluſtralien.
Forkung zu Pferde.
Das Pferderennjahr iſt wieder einmal zu Ende und hat uns
Rigt, daß die alte Theorie, man ſolle entweder einen Jockey
1A gin Pferd das ganze Jahr durchwetten, eben nur eine Theorie
1ſzurd daß es unverſtändig iſt, Wettern immer wieder dieſe
„ ſis” zu geben.
Dm man Pferde nicht wie Karten miſchen kann, bleibt das
Atm auf der Rennbahn ein Lotterieſpiel — und das ſoll ja
aR lein. Und man ſoll nicht ſich einreden wollen, daß man hier
aGlück zwingen könne — es läßt ſich ebenſowenig auf der Renn=
Iſt zwingen wie beim Roulette oder bei der Lotterie.
Ern kleiner Unterſchied iſt natürlich vorhanden. Wenn man
II RRoulette ohne Pauſe, eine beſtimmte Nummer ſetzt, oder
Tdn man bei der Lotterie Jahre hindurch die gleiche Nummer
bt, muß man ſich ſagen, daß die eigene Nummer oder Zahl die
2 Uhm Ausſichten hat wie alle anderen, die geſpielt werden oder
9Bt werden können.
Bei den Pferden iſt es anders. Hier hat nicht jedes Pferd die
Uem Chancen. Wenn man geſehen hat, wie ein Pferd als
Rükhriger war, kann man ſich ungefähr vorſtellen, ob es ein
hiäges Pferd werden wird oder nicht. Man kann ſich alſo ſchon
dr Serie der jungen Dreijährigen ein Pferd ausſuchen, das
e Ausſichten haben wird als andere Während es alſo beim
lleſt te oder bei der Lotterie ganz gleichgültig iſt, welche
Num=
wan ſich ausſucht, iſt dem hier nicht ſo. Würde man wahllos
ſthein Pferd herausgreifen und es das ganze Jahr durchwetten,
—Yeman ſich irgendeinen Jockey nehmen und ihn bei jedem ſeiner
99 wetten, dann könnte man ja einen ganz ſchlechten Jockey
0 Denn miſerables Pferd erwiſcht haben und viel Geld zubuttern.
„Ater dieſer kleine Vorteil, daß man ſich ein chancenreiches
20d rusſuchen und dieſes ein ganzes Jahr durchwetten kann, hat
0Aſiine Nachteile. Erſtens kommen andere Leute ja auch auf
29 Gedanken, und wenn das Pferd mal gewinnt, wird die
Oüle nicht ſo hoch ſein, wie bei einem Außenſeiter „Und zweitens
mM in Pferd, je mehr Rennen es gewonnen hat, mit umſo
mM ſGbewicht belaſtet. So kann es kommen, daß am Ende der
Scn ein Pferd ſeine Rennen verliert, die es ſonſt gewonnen
hA. wpeil es infolge früherer Siege zu viel Gewicht tragen muß.
Mit den Jockens iſt es nicht viel anders. Wenn man einen
Tchy das ganze Jahr ohne Beſinnung durchwettet, weiß man
m Malss, welches Pferd er reiten wird. Man muß alſo, will man
k Yon ent ſein, auch dann auf ihn ſetzen, wenn er ein ausſichts=
I. 0 9Sferd reitet, das niemals gewinnen kann.
Fs iſt und bleibt das Beſte, die ganze Totowetterei als ein
r 2s/Glücksſpiel aufzufaſſen, als das, was ſie nämlich ſein ſoll,
1 Amal, wenn man auf die Rennbahn geht, ſich die Pferde
anzu=
ſe K uund dann auf das zu ſetzen, das einem am ausſichtsreichſten
e Aut.t.
Willi Geſell.
Rieſenwelle in feldmarſchmäßiger Ausrüſtung.
Ein Bild von dem 7. Sportfeſt der Berliner Wachttruppe,
das hervorragende militärſportliche Leiſtungen zeitigte.
* Nurmis Vermächknis.
Paovo ſoll Suomis Olympiakämpfer
un Senf Uunenfe.
Der finniſche Leichtathletik=Verband hat den Weltrekordmann
Nurmi mit noch zwei anderen verdienten Sportsleuten zum
Trai=
ner der finniſchen Leichtathletik=Olympiamannſchaft gemacht, die
Finnland in Berlin vertreten und dort den Anſturm der
Ameri=
kaner und auch der Aſiaten abwehren ſoll. Damit hat Finnland
noch einmal in einer ganz beſonderen Form ſeinem größten
Läu=
fer den ſchuldigen Dank vor der Welt abgeſtattet. Gleichzeitig iſt
dieſe Geſte auch ein erneutes Sichbekennen zu Nurmi, der immer
noch in Acht und Bann ſteht.
In Los Angeles wollte der große finniſche Läufer ſein
Lebens=
werk mit einem Sieg im Marathonlauf abſchließen. Und kein
Er=
folg hätte nach Hiſtorie und Geiſt die von Rekorden gezeichnete
Laufbahn Nurmis noch einmal ſo ſehr zu einem letzten ſteilen
Auf=
ſtieg gebracht wie jener 42=Kilometerkampf, nach dem Vorbild des
Sieges= und Todesrennens vom Schlachtfeld in die Heimatſtadt.
Nurmi wurde für die Spiele in Los Angeles disqualifiziert, und
ſo zahlte er in dieſen Tagen dem Schickſal, das ihn über die
gol=
denen Höhen ſportlicher Ehren geführt hatte, viel zurück. Ex kam
um ſeinen letzten Wunſch, und gleichzeitig fiel ein ſichtbarer
Schat=
ten auf den Ruhm vieler harter Kampfjahre.
Nun wird der beſte Läufer der Welt die Langſtreckenmannſchaft
ſeines Landes unterweiſen. Alle die Geheimniſſe, die er ſich im
verbiſſenen Training, meiſtens mit ſich allein, angeeignet hat, all
das ſeinem hervorragenden Körper Abgelauſchte kann er jetzt tenen
geben, die nach ihm die Fahne Suomis über den Stadions der
Erde zum Siegesrauſchen bringen, ſollen. Keine Aufgabe wird
dem Finnen ſo gelegen kommen wie dieſe. Noch ſteht er in der
Vollkraft ſeines ſportmänniſchen Könnens. Noch leben in ihm
alle Ambitionen, und noch hört er den Ruf von Olympia, wenn
die vier Jahre wieder einmal um ſind.
Der Weltrekordmann Paovo Nurmi hat das ſtille grüne
Finn=
land im Sport aus nordiſcher Zurückhaltung herausgehoben. Er
hat den Namen dieſes ſeines Landes in die Weltrekordliſten und
auf die olympiſche Ehrentafel gebracht. So hat er den Athleten
ſeines Volkes ein Vermächtnis hinterlaſſen, das wie eine
Mah=
nung vor ihnen ſtehen wird, wenn ſie zu den nächſten
Entſcheidun=
gen der Welt an den Start gehen. Und nun, wo er ſchon zum
großen Rufer für Finnlands Athleten geworden iſt, gibt er noch
einmal die ganze eigne Kraft für den Sieg ſeines Landes hin. Er
ſchüttet ſeine ganzen Erfahrungen aus, und er will den
Nachfah=
ren Auge in Auge auch noch jene zähe und faſt unmenſchliche
Energie geben, die ihn ſelbſt zu dem größten Läufer aller Zeiten
machte.
Vielleicht hätte für den Läufer Nurmi der letzte ſtarke
An=
trieb gefehlt, wenn er als Glücklicher und von der Welt mit Ehren
Entlaſſener von der Laufbahn und den Kampfplätzen Eurovas,
Aſiens und Amerikas geſchieden wäre. Dann hätte ihn ein ſpätes
Glücksgefühl vielleicht ſtiller und matt gemacht. Aber dieſe
behag=
liche Zufriedenheit blieb ihm erſpart. Er geht als ein Geächteter.
Er ſelbſt will dieſe Acht nicht anerkennen, und auch ſein Verband
und ſein Land hielten Nurmi für ſchuldlos und haben bis zuletzt,
aber ohne Erfolg, um eine Ehrenerklärung für den beſten
Welt=
rekordmann gekämpft. So muß eine böſe Auflehnung in Nurm
ſein, und jene bewegten Kampfhahnen, die einmal ſeinen Sieg
erlebten und ihn mit Beifall umrauſchten, werden heute für ihn
als Stätten des Undanks gelten, vor denen er ſich innerlich
ent=
fernt hat. Aber eins hat immer noch bei ihm Beſtand, das iſt
der Sieg Finnlands über jene, die das Strafgericht über ihn
aus=
ſprachen.
Nicht aus den Regungen des zufriedenen alten Meiſters, ſon
dern aus der Abgekehrtheit und der Haßſtimmung des
Vertrie=
benen heraus mag Paovo Nurmi an ſein Werk gehen. Die jungen
Finnländer aber, die nach ſeinen Eingebungen in Berlin kämp=
und ſiegen wollen, werden wohl, wie auch das ganze Land, eins
ſein mit ihrem großen Lehrer und Vorbild in der inneren H
tung. Das wird ihnen in Berlin viel Härte im Kampf und viel
Widerſtandskraft gegen die anderen Nationen geben. Es kann für
die Finnen ein heiliger Krieg um Nurmi werden, und der wird
unerbittlich geführt. Und wenn dann in Berlin am Siegeswe
die Fahne von Suomi in die Höhe ſteigt, dann iſt das, was das
olympiſche Stadion erlebt. Nurmis Vermächtnis.
Borchmeyer bei den Stuttgarter Kickers.
Erich Borchmeyer=Bochum, Deutſchlands derzeit beſter
Kurz=
ſtreckenläufer, will in nächſter Zeit ſeine Zelte in Stuttgart
auf=
ſchlagen, wo er eine Anſtellung in einem Sportartikel=Geſchäft
ge=
funden hat. Der Bochumer hat ſich bei den Stuttgarter Kickers
angemeldet und wird für dieſen Verein zweifelsohne eine nicht
unbedeutende Verſtärkung bedeuten.
Zußball.
Polizei Darmſtadt — Normannig Pfiffligheim.
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele treffen morgen
nachmittag 3 Uhr auf dem Polizeiplatz die an zweiter Stelle der
Tabelle ſtehende Bezirksliga=Elf. Normannia Pfiffligheim und
die Liga=Elf des Polizeiſportvereins aufeinander. Den
Fußball=
intereſſenten iſt hiermit wieder Gelegenheit gegeben, einem
Kampf zweier gleichwertiger Gegner beizuwohnen, deſſen
Aus=
gang mit höchſter Wahrſcheinlichkeit erſt in den Schlußminuten
entſchieden ſein dürfte. Pfiffligheim hat bis jetzt, gegenüber der
Polizeimannſchaft, die immer noch nicht ihre vorjährige
Höchſt=
form erreichte und im letzten Spiel gegen Lorſch nicht zu
über=
zeugen wußte, allgemein imponiert. Ihr 5:0=Sieg am
vergan=
genen Sonntag in Urberach geht in Ordnung. Was die
Pfifflig=
heimer Mannſchaft auszeichnet, iſt das gleichmäßige
Zuſammen=
wirken und der Einſatzwille der ganzen Mannſchaft, — eine
Er=
ſcheinung, die ſich immer günſtig auswirkt.
Für die Polizei=Elf gilt es, zu dem morgigen Spiel von
vornherein alle Kräfte trotz der immer noch nicht zur Verfügung
ſtehenden Spieler Keck und Schurr einzuſetzen, um einen Sieg zu
landen. Ein Beginnen, das nicht unmöglich erſcheint, da die
Polizei=Elf ſchon andere, ſchwerere Spiele für ſich entſcheiden
konnte. — Vorher, 1.15 Uhr, Spiel beider Reſervemannſchaften.
Heute Samstag nachmittag 15.30 Uhr
Freundſchaftsſpiel zwiſchen kombinierter Mannſchaft Polizei
und einer Mannſchaft von der Bühne (Landestheater).
Aus=
tragungsort: Polizeiplatz.
Splelausſall Germ. Pfungſtadt — SV. 98 Darmſtadt.
Da am Sonntag nachmittag ein Spieler, der Germania in
Pfungſtadt zu Grabe getragen wird — ein unglücklicher Zufall”
beim Spiel in Dieburg führte in ſeiner Folge zum ſchmerzlichen
Ende des jungen Sportkameraden Geerling, der auch unſeres
aufrichtigen Beileides ſicher iſt —, ſo wurde von der Behörde
dieſes Treffen abgeſetzt.
T5G. 46 Darmſtadt.
Am Sonntag haben die 46er der erſten Mannſchaft ſowie
Reſerve in Weiterſtadt anzutreten. Beide Mannſchaften fahren
per Rad direkt zum Sportplatz. Treffpunkt und Abfahrt der
Reſerve 12.15 Uhr an der Windmühle. Erſte Mannſchaft
Treff=
punkt und Abfahrt 1.30 Uhr an der Windmühle. Die 3.
Mann=
ſchaft ſpielt vormittags 10 Uhr an der Rheinallee gegen Sppgg.
04 Arheilgen 3.
Jugendabteilung. Die Jugend iſt ſpielfrei 1 Schüler gegen
SV 98 vorm. 10 Uhr an der Rheinallee! 2. Schüler gegen Tade.
Beſſungen nachm. 1 Uhr an der Rheinallee!
Am Ziegelbuſch!
Jahn 1875 — Groß=Gerau.
Auf dieſes am Sonntag nachmittag 3 Uhr ſtattfindende
Tref=
ſen ſei nochmals hingewieſen. Beide Mannſchaften werden ſich
einen ſpannenden Kampf liefern und ein Beſuch des Spieles wird
lohnen. Vor dem Spiel der 1. treffen ſich die 2. Mannſchaften
um 1.15 Uhr, bei welchem ſich die zweite Garnitur der F5er die
größte Mühe geben wird, zu den erſten Punkten zu kommen.
Sporkvereinigung 04 Arheilgen.
Am kommenden Sonntag, 15 Uhr, iſt Urberach Gaſt am
Ar=
heilger Mühlchen. Die Gäſte konnten bis ietzt noch keinen Punkt
auf ihr Konto buchen, aber auch die Arheilger haben bisher noch
nichts Ueberzeugendes geleiſtet, beſonders in den letzten Spielen
zeigte ſich eine bedenkliche Schwäche. Es iſt ganz klar, daß, wenn
ein Sturm nicht in der Lage iſt, Tore zu ſchießen, allmählich auch
eine gute Hintermannſchaft ins Wanken kommt. Vorausſichtlich
wird der Angriff am kommenden Sonntag ein etwas verändertes
Bild zeigen, und wir hoffen, daß damit beſſere Erfolge erzielt
werden. Urberach wird ſich wohl mächtig anſtrengen, um endlich
auch einmal zu Punkten zu kommen, und aus dieſem Grunde darf
gerade dieſes Spiel von ſeiten Arheilgens nicht auf die leichte
Schulter genommen werden. Um 1.15 Uhr 2. Mannſchaften.
Um 1.30 Uhr Pflichtſpiel der 1. gegen die 2. Schülermannſchaft
auf dem kleinen Platze.
TSG. 1877 Ober=Ramſtadt — Germania Babenhauſen.
Die Fußballabteilung der TSG. (früher Sportclub)
emp=
fängt um 3 Uhr auf dem Sportplatz am Schorsberg Germania
Babenhauſen zum Verbandsſpiel. Die Gäſte verfügen über eine
beachtenswerte Spielſtärke, ſo daß ſich die Einheimiſchen vorſehen
müſſen, wenn ſie ihren zahlreichen Anhängern nicht eine weitere
Enttäuſchung bereiten wollen. Am letzten Sonntag zeigten die
Ober=Ramſtädter recht Gutes; es iſt deshalb zu hoffen, daß bei
weiterem Anſteigen der Leiſtungen die Elf in den nächſten
Spie=
len eine bedeutend beſſere Rolle ſpielt und auch ihr Punktkonto
weiter erhöht. Das Spiel am kommenden Sonntag verſpricht einen
ſehr ſpannenden Verlauf und iſt vollkommen offen. — Um 1.15
Uhr 2. Mannſchaften.
Tgde. Beſſungen—Olympia Hahn.
Morgen Sonntag, vormittags 11 Uhr treffen ſich auf der
Rennbahn zum fälligen Verbandsſpiel Tgde Beſſungen 65 und
Olympia Hahn. Letztere ſteht mit an der Spitze der Tabelle und
wird auch verſuchen, dieſen Platz zu halten. Tade, 65 mußte am
Vorſonntag eine unverdiente 12=Niederlage einſtecken und wird
nun alles verſuchen, günſtiger abzuſchneiden. Spielt die Turner=
Elf denſelben ſchönen techniſchen Fußball, wie in den beiden
letz=
ten Spielen, ſo dürften beſtimmt die Anhänger und Freunde des
Fußballs voll auf ihre Koſten kommen. — Die 2. Mannſchaft ſpielt
um halb 10 Uhr.
Winkler und Geiß fuhren neue Welkrekarde
auf der neuen 98er DKW.=Maſchine.
Die Berliner Apus hat abermals ihre Eignung als
Rekord=
ſtrecke” unter Beweis geſtellt. Nach Hans Stuck verſuchten ſich
diesmal die beiden bekannten deutſchen Motorradfahrer Winkler
und Geiß auf der prächtigen Strecke, um den 24=Stunden=
Welt=
rekord für Kleinkrafträder bis 125 cem Zylinderinhalt zu
ſchla=
gen. Das Vorhaben gelang glänzend. Der von den Berlinern
Groß/Brucker auf Witthoff mit 1451.097 Km. (60,46 Stdkm.)
ge=
haltene Rekord wurde auf 1817,6 Km. (75,74 Stdkm.) verbeſſert.
Die beiden hervorragenden Fahrer waren am Donnerstag
abend um 17.58 Uhr mit der neuen RT. 100‟ DKW.=Maſchine
mit 98 com Zylinderinhalt als Ablöſe=Mannſchaft geſtartet. Mit
verblüffender Gleichmäßigkeit bewältigte die neue Maſchine
Runde um Runde bei einem Durchſchnittstempo von rund 75 Km.
Schon nach 19½ Stunden war die alte Weltbeſtleiſtung
über=
boten. Gleichzeitig fielen bei dieſer Gelegenheit noch die
Welt=
rekorde über 1500 Km. mit 19.36,21 (76,48 Stdkm.) und über
1000 Meilen mit 20:59,05 Std. (76,69 Stdkm.). Müller und
Klopfer, die abwechſelnd die beiden Rekordfahrer begleiteten,
hatten nach 24 Stunden 1738,1 Km. zurückgelegt und blieben
da=
mit auch noch über der bisherigen Höchſtleiſtungs=Marke.
Das Hockeyſpiel T5G. 46 — Schwarz=Weiß Worms
wurde auf Sonntag vormittag 11 Uhr, Platz an der Woogswieſe,
verlegt.
Weiterbericht.
Ausſichten für Samstag: Das Wetter geſtaltet ſich wechſelhaft
wolkig, im ganzen etwas kühler, vorübergehend ſchauerartige
Niederſchläge.
Ausſichten für Sonntag: Weiterhin wechſelhaftes Wetter.
Der Geſchäftsbericht der Reichspoſt.
Erfreuliche Berkehrsenkwicklung. — Skeigen faſt aller Verkehrszahlen in der zweiten Jahreshälfte.
Vom 1. April 1933 bis 31. März 1934.
Die Deutſche Reichspoſt veröffentlicht ſoeben ihren
Geſchäfts=
bericht über das Rechnungsjahr 1933 — die Zeit vom 1. April
1933 bis 31. März 1934. Ihrer Aufgabe als
Staatsverkehrsan=
ſtalt und als Betreuerin eines Heeres von 350 000 Beamten,
An=
geſtellten und Arbeitern entſpricht es, wenn die Deutſche
Reichs=
poſt — wie der Bericht einleitend bemerkt — im neuen Reich die
nationalſozialiſtiſche Idee innerhalb ihres Perſonalkörpers mit
ganzer Kraft zu verwirklichen ſucht und mit ihrem ungeheuren
Nachrichtenapparat uneingeſchränkt dem Führer zur Verfügung
ſteht. Wenn auch die Eigenwirtſchaft des Unternehmens geſund
erhalten werden mußte, wurden doch im Berichtsjahr, das als
erſtes in ſeinem ganzen Verlauf unter den Auswirkungen der
Machtübernahme durch den Nationalſozialismus ſtand, alle
An=
lagen und Mittel zur Befriedigung der Verkehrsbedürfniſſe
mög=
lichſt weitgehend und bequem bereitgeſtellt. Die vorhandenen
Einrichtungen wurden ausgebaut und Verkehrserleichterungen
und Betriebsverbeſſerungen im Inlands= und Auslandsverkehr
durchgeführt. Die Reform des Tarifweſens wurde im Rahmen
des finanziell Möglichen in Angriff genommen.
Eine Gebührenſenkung kann jedoch nur
ſchritt=
weiſe erfolgen, weil das Gleichgewicht im
Haus=
halt aufrecht erhalten und die
Ablieferungs=
pflicht an das Reich eingehalten werden muß Zur
Arbeitsbeſchaffung für 1933 wurden neben den Mitteln
des laufenden Haushaltes noch 76,6 Millionen RM.
zu=
ſätzlich aufgewandt, die zum großen Teil auf das
Fernmelde=
weſen entfielen, und zwar insbeſondere auf den Ausbau von
Ver=
mittlungsſtellen für den Selbſtanſchlußbetrieb. Durch die
zuſätz=
lichen Programme von 1932 und 1933 konnten bis Ende März 34
rund 29 000 Arbeitskräfte neu eingeſtellt und
rund 71 000 Arbeitskräfte weiterbeſchäftigt
wer=
den. Zur Erledigung der Aufträge waren bis Ende des
Berichts=
jahres rund 3,77 Millionen Tagewerke nötig.
Die Verkehrsentwicklung, zeigt im Berichtsjahr nach
langer Zeit zum erſten Male ein erfreulicheres Bild,
beſonders in der zweiten Jahreshälfte iſt ein Stei= faſt aller Verkehrszahlen feſtzuſtellen. Der
Ge=
ſamtverkehr blieb zwar zum Teil gegen das Vorjahr noch zurück,
doch ſind die Rückgänge allgemein weſentlich niedriger als im
Jahre 1932. Der Briefverkehr war um 1,7 v. H., der
Telegramm=
verkehr um 3,5 v. H. rückgängig; dagegen ſtieg der Paket= und der
Wertverkehr um 9 v.H., und auch der Fernſprechverkehr nahm —
wenn auch erſt ſchwach — zu. Im Poſtſcheckverkehr wurden
rund 101 Milliarden RM. umgeſetzt. Die Zahl der
Buchungen iſt mit 707 Millionen Buchungen etwas geſtiegen. Faſt
82 v. H. des Geſamtumſatzes wurden bargeldlos erledigt. Als
neue Betriebsart der Telegraphie wurde Mitte Oktober 1933 der
unmittelbare Fernſchreibverkehr auf Telegraphenleitungen
zwi=
ſchen Berlin und Hamburg eingerichtet. Mit 21 Teilnehmern
wurde der Betrieb eröffnet, am Ende des Berichtsjahres waren
bereits 50 Teilnehmer angeſchloſſen Der Bildtelegrammverkehr
hat ſich in erfreulichem Umfange weiterentwickelt. Im
Fern=
ſprechweſen konnte das Leitungsnetz erweitert und der
Selbſtan=
ſchlußbetrieb ausgebaut werden. 122 größere und rund 200
klei=
nere Vermittlungsſtellen für Selbſtanſchlußbetrieb mit insgeſamt
rund 118 000 Anrufzeichen ſind im Berichtsjahr hinzugekommen.
Die Zahl der Rundfunkteilnehmer ſtieg um faſt
eine Million.
Im Perſonalweſen war die Verwaltung bemüht, die
vorhan=
denen Hilfskräfte durchzuhalten und darüber hinaus nach Mög= neue Kräfte heranzuziehen. In dem Vermögensnachweis
ſind die Anlagen und Vorräte mit 2739 Mill. RM. ausgewieſen.
Auf der Schuldenſeite erſcheinen die Anleihen mit 528 Mill. RM.
der Anteil an der Anleiheablöſungsſchuld mit 11 Mill. RM., die
Hypothekenſchulden mit 2 Mill. RM., die Betriebsmittel mit 45
Mill. RM. Die geſetzliche Rücklage weiſt einen Zugang von über
2 Mill. RM. (Eigenzinſen) auf.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Der Großhandel zur Umſatzſteuerreform. Der Reichsverband
des Deutſchen Groß=Ein= und =Ausfuhrhandels, Wirtſchaftsgruppe
Groß=Ein= und =Ausfuhrhandel, hat aus Anlaß der neuen
Umſatz=
ſteuerregelung einen Appell an den geſamten deutſchen
Großhan=
del gerichtet, in dem hervorgehoben wird, daß die Neuregelung
der Umſatzſteuer dem Großhandel eine fühlbare Entlaſtung bringe.
Der bisher beſtehende Anreiz der umſatzſteuerlichen Vorſchriften
zur Vermeidung der Lagerhaltung iſt in vollem Umfange
beſei=
tigt worden und die zugleich erfolgte Herabſetzung der
Umſatz=
ſteuer hat damit dem Großhandel eine einzigartige Möglichkeit
gegeben, ſeine alte Poſition in der Geſamtwirtſchaft wieder zu
er=
ringen. Zugleich würde ein wichtiger Schritt zur weiteren
Ar=
beitsbeſchaffung getan. Der Reichsverband richtet an alle
Groß=
händler den dringenden Appell, die von der Regierung getroffene
Maßnahme durch Verſtärkung der Lagerhaltung und entſprechende
Aufträge an die Induſtrie zu unterſtützen.
Die Wirtſchaftslage des Schuheinzelhandels im September.
Infolge des ſonnigen Wetters im September begann das
Publi=
kum ſo zögernd mit der Deckung des Herbſtbedarfs in Schuhen,
daß ein eigentlicher Beginn der Herbſtſaiſon kaum zu ſpüren war.
Der ruhige Geſchäftsgang zeigte ſich in den Umſätzen, die ſich
gegenüber dem Vormonat um 1 Prozent verringerten. Ein etwas
anſteigendes Geſchäft wurde dem Reichsverband Deutſcher
Schuh=
händler in Hunting=Calfs, dagegen eine Umſatzabnahme für die
Marſchſtiefel gemeldet. Die Preisentwicklung gleicht der des
Vor=
monats, doch waren, ür ſchweres Schuhwerk und Winterſtiefel
ſo=
wie für Turn= und Radfahrſchuhe kleinere Preisſteigerungen bei
den Lieferanten zu verzeichnen. Nach wie vor wurde von
ver=
ſchiedenen Seiten über den ſchlechten Geldeingang geklagt. Die
Unkoſtengeſtaltung war im allgemeinen unverändert.
Braunkohlen=Benzin=AG. Unter dem Namen „Braunkohlen=
Benzin=AG.” wurde am 26. Oktober ein Unternehmen zur
Her=
ſtellung von Treibſtoffen und Schmierölen unter Verwendung von
deutſcher Braunkohle gegründet. Das Aktienkapital der
Geſell=
ſchaft beträgt 100 Mill. RM. Die Gründer ſind: 1 Anhaltiſche
Kohlenwerke, 2. Braunkohlen= und Brikettinduſtrie (Bubiag),
3. Deutſche Erdöl, 4. Elektrowerke, 5. JG. Farbeninduſtrie, 6. Ilſe
Berabau, 7. Mitteldeutſche Stahlwerke, 8. Rheiniſche Braunkohle,
9. Sächſiſche Werke, 10. Werſchen=Weißenfels. Als
Reichskom=
miſſar iſt Reichsbankdirektor Dr. Deumer beſtellt worden. Sitz
der Geſellſchaft iſt Berlin.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Preisindexziffer ſtellte ſich am 24. Oktober 1934 auf 447
gegen 44,7 am 17. Oktober (Durchſchnitt 1909—13: 100), blieb alſo
unverändert. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem
Preis=
ſtande vom 24. Oktober folgende Einzelindexziffern errechnet:
Kupfer 29,6 (am 17. Okt. 29,6), Blei 46,9 (46,9), Zink 37,0 (37,0),
Zinn 82,5 (82,5), Aluminium 111,1 (111,1), Nickel 83,1 (83,1),
Antimon 82,0 (84,1).
Der Reichsbeauftragte für induſtrielle Fettverſorgung,
Ber=
lin SW. 11. Prinz=Albrechſtr. 3, veröffentlicht im R.=A. eine
Gebührenordnung der Ueberwachungsſtelle für induſtrielle
Fett=
verſorgung. Nach dieſer Gebührenordnung unterliegen einer
Gebühr ſowohl die Erteilung von Verarbeitungsgenehmigungen,
und zwar mit Rückwirkung vom 1. September 1934 ab, als auch
die Ausſtellung von Deviſenbeſcheinigungen, und zwar mit
Rück=
wirkung vom 24. September 1934 ab.
Die amerikaniſchen Außenhandelsziffern für den Monat
Sep=
tember weiſen gegenüber dem September des Vorjahres einen
ſteigenden Ausfuhrüberſchuß auf. Die Ausfuhr betrug im
Sep=
tember 191 690 000 Doll. gegenüber 160 119 000 Doll. im
Septem=
ber des Vorjahres; die Einfuhr 131 659 000 Doll. gegenüber
146 643 000 Doll. in der gleichen Zeit des Vorjahres.
Beriiner uns Hrantfarier eiferiendorte.
Die Berliner Börſe war wieder ſehr ruhig. Lediglich am
Rentenmarkt waren die Umſätze etwas lebhafter. Sowohl die
Kuliſſe als auch das Publikum traten als Käufer auf. Die
Füh=
rung hatte weiter die Altbeſitzanleihe, die ihren Kurs von 104,60
auf 105¼ erhöhte. Die Umſchuldungsanleihe war 10 Pfg. höher.
Reichsſchuldbuchforderungen befeſtigten ſich um ½ auf 96 Prozent.
Auch für Induſtrieobligationen zeigte ſich Intereſſe. Die 8proz.
Hoeſch=Obligationen gewannen ½ Proz. Am Aktienmarkt war
eine einheitliche Tendenz nicht erkennbar. Obwohl die Kuliſſe
ihre Rentenkäufe meiſt durch gleichzeitige Abgaben am
Aktien=
markt finanziert, war die Haltung recht widerſtandsfähig. Der
ſteigende Eiſenverbrauch und die günſtige Entwicklung der
Einzel=
handelsumſätze ſowie die Wiederaufnahme der
Dividendenzahlun=
gen beim Hochofenwerk Lübeck gaben der Tendenz einen gewiſſen
Rückhalt. Bemerkenswert war die Erleichterung am Geldmarkt.
Der Satz für Tagesgeld ging auf 3½—4½ Prozent zurück. Von
Valuten waren Pfunde und Dollar nach der verangegangenen
Be=
feſtigung etwas ſchwächer. Die Parität für das Pfund ſtellte ſich
auf 12,355 und für den Dollar auf 2,483. Angeſichts der großen
Geſchäftsſtille lagen Aktien im Verlauf ſchwächer. Orenſtein
ver=
loren 3 Prozent; bekanntlich findet heute eine Bilanzſitzung ſtatt.
Muag gingen um 1½ Prozent zurück. Schwartzkopff waren 1½
Prozent ſchwächer, auch Weſtd., Kaufhof bröckelten ab
Dortmun=
der Union=Brauerei kamen 4 Prozent niedriger zur Notiz. Von
variablen Renten waren Altbeſitz ½ Prozent gedrückt.
Reichs=
ſchuldbuchforderungen büßten ½. Proz. ein, Umtauſchobligationen
gingen um 4—½ Prozent zurück. Kaſſarenten lagen dagegen
überwiegend freundlicher. Von Goldpfandbriefen gewannen die
Meininger ½—3 Proz.. Deutſche Hypothekenbank ½—½ Proz.,
Frankfurter waren ¼ Proz. niedriger.
Der bevorſtehende Ultimo bewirkte an der geſtrigen
Frank=
furter Mittagsbörſe eine lähmende Geſchäftsſtille, umſo mehr,
als aus der Wirtſchaft größere Anregungen fehlten und auch die
Auftragserteilung der Privatkundſchaft auf ein Minimum
zuſam=
mengeſchrumpft iſt. Trotz dieſer herrſchenden Lethargie blieb die
Haltung im ganzen recht widerſtandsfähig und die Kurſe zeigten
gegenüber der vorgeſtrigen Abendbörſe nur unbedeutende
Ver=
änderungen, obſchon ſie zumeiſt leicht nachgaben. Einiges
Inter=
eſſe erhielt ſich jedoch weiterhin am Rentenmarkt für
Altbeſitz=
anleihe, die mit 105½ um ½ Prozent höher einſetzte. Daneben
waren ſowohl mittlere wie ſpäte Fälligkeiten von
Reichsſchuld=
buchforderungen etwas beachtet und bis ¼ Prozent freundlicher,
und auch Reichsmarkanleihen aus umgetauſchten Dollarbonds
wurden etwa ½—½ Prozent höher bewertet.
Zinsvergütungs=
ſcheine und die Anleihe des Gemeindeumſchuldungsverbands lagen
andererſeits aber nur knapp gehalten. Am Auslandsrentenmarkt
erhielt ſich etwas Kaufmeinung für ruſſiſche Vorkriegsanleihen,
ſowie für Warſchau=Wiener, wobei Beſſerungen um etwa ½ Proz.
intraten. Am Aktienmarkt ſtockte die Umſatztätigkeit dagegen
faſt vollkommen. In der zweiten Börſenſtunde ſchrumpfte das
Ge=
ſchäft auch am Rentenmarkt ſtark zuſammen und die Haltung war
ſchwächer. Altbeſitz gingen um 1 Proz. auf 104½ Proz. zurück,
und auch die übrigen variablen Anleihen gaben zumeiſt um ½—
Prozent nach. Am Pfandbriefmarkt verzeichnete man leichte
Nachfrage, für Liquidationspfandbriefe. Kommunalobligationen
und Goldpfandbriefe blieben dagegen unverändert Stadtanleihen
lagen ruhig und gut behauptet. Staatsanleihen und fremde Werte
waren faſt geſchäftslos. Im Freiverkehr gingen Ruſſen=
Priori=
täten ebenfalls etwas zurück. Der Aktienmarkt zeigte auch
ſpäter=
hin keinerlei Belebung. Die Anfangskurſe blieben meiſt behauptet
und am Kaſſamarkt waren Voigt u. Häffner auf den günſtigen
Geſchäftsgang hin geſucht und mit 11½—12 um 1 Prozent feſter.
Die Abendbörſe nahm auf allen Marktgebieten infolge
der anhaltenden Zurückhaltung einen ſehr ruhigen Verlauf.
An=
gebot lag kaum mehr vor, auch die Nachfrage hat ſich noch nicht
belebt. Bei ſehr kleiner Umſatztätigkeit lagen die Berliner
Schlußkurſe zumeiſt gut behauptet, vereinzelt auch um Bruchteile
eines Prozentes freundlicher. Am Rentenmarkt zeigte ſich im
Hinblick auf die Klage der Anleihegläubiger gegen die
Südafri=
kaniſche Union etwas lebhaftere Nachfrage für die
Schutzgebiets=
anleihe.
Bekämpfung der Schwarzarbeit.
Eine Mikkeilung des Landesarbeiksamtes Heſſe
Die Preſſeſtelle des Landesarbeitsamtes Heſſen teilt —
Durch eine Polizeiverordnung des Preußiſchen Miniſters des
nern vom 17. März 1934 mit Ergänzung vom 14. April —u
wurde zur wirkſamen Bekämpfung der Schwarzarbeit die Beſan
tigung von Unterſtützungsempfängern ohne Benachrichtigung
zuſtändigen Arbeitsamtes unter Strafe geſtellt. Inhaltlich gle
Polizeiverordnungen ſind kürzlich auch von den heſſiſchen Kr.
ämtern erlaſſen worden. Die Polizeiverordnungen erfaſſen
Perſonen, alſo ſowohl die Arbeitgeber wie auch die Schwe
arbeiter (Unterſtützungsempfänger). Wenn jemand ohne 2
mittlung des Arbeitsamtes Perſonen gegen Entgelt beſchäf-1
von denen er weiß oder wiſſen muß, daß ſie Erwerbsloſenum!
ſtützung beziehen, macht ſich ſtrafbar, wenn er die Beſchäftig
dem Arbeitsamt nicht anzeigt. Der Arbeitgeber hat nur don
keine Schwierigkeiten zu erwarten, wenn er grundſätzlich
ſeine Arbeitskräfte vom Arbeitsamt anfordert oder dieſem
Beſchäftigung von Unterſtützungsempfängern unter Angabe
vereinbarten Lohnes anzeigt. Die Ausſtellung von Verdienſit
ſcheinigungen und Aushändigung an den Unterſtützungsempfärg
allein ſchützen den Arbeitgeber noch nicht vor Strafe. Dem Arb.
geber erwächſt vielmehr aus der Polizeiverordnung die Verpf.!t
tung, bei Beſchäftigung von Unterſtützungsempfängern ohne
anſpruchnahme des Arbeitsamtes mindeſtens dafür Sorge zu
gen, daß die Beſchäftigung und das dafür gezahlte Arbeitsent
rechtzeitig dem Arbeitsamt bekannt wird. Es liegt daher
eigenen Intereſſe der Arbeitgeber, auch für Gelegenheitsarbe
nur vom Arbeitsamt zugewieſene Arbeitskräfte zu beſchäftigen
Abgeſehen davon, daß ſie ſich dadurch vor Strafe ſichern, trau
ſie damit auch zur wirkſamen Bekämpfung der Schwarzarbeit
Produkkenmärkke.
i. Marktbericht des Obſt= und Gemüſe=Großmarktes Weinh=
(Bergſtr.) vom 25. Okt. (Preiſe in Pfg. je Pfd.): Birnen 3—
Aepfel 5—13, Bohnen 13. Tomaten 3, Quitten 3—5, Nüſſe 22—
Anfuhr 200 Zentner. Nachfrage gut.
Mainzer Getreide=Großmarkt vom 26. Oktober. Es notier
(Großhandelspreiſe per 100 Kilo loko Mainz) in RM.: Weiün
20,80, Roggen 16,80, Hafer 16,20 ab Station, Braugerſte 1950-
20,00, Malzkeime 15,50—16. Weizenkleie 10,60 (Mühlenpre
Rcggenkleie 9,84 (Mühlenpreis) Weizenfuttermehl 13,25,
Br=
treber 16,75—17, Soyaſchrot 13.00 (Fabrikpreis ab ſüdd. Fabol
ſtation). Allgemeintendenz: Brotgetreide, Brau= und Induſt 1
gerſte ſtetia, Futtermittel geſucht.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 26. Oktober. E
Geſchäft im Frankfurter Eiergroßhandel nahm in der verfloſſe-i
Woche einen ſehr ſtillen Verlauf, einmal wegen der anhalt 10
knappen Zufuhren an friſcher Ware, zum anderen macht ſich
bevorſtehende Monatswechſel in einer weſentlich ruhigeren Kü
ſumnachfrage bemerkbar. Kühlhauseier ſtehen, dagegen ar
reichend zur Verfügung und hierin war das Geſchäft auch lebhte
ter, zumal die Preiſe faſt unverändert blieben, während ſie
friſche Ware weiter leicht anzogen. Es notierten in Pfg. p. St3
frei, Frankfurt a. M.: Friſchware: Deutſche Markenen
Kl. S. 13,5, Kt. a) 13, b) 12,5, c) 11,5, d) 10,5: Dänen Kl.5.
bis 14, Kl. a) 12,5—13,5, b) 12—13. c) 11,5—12,5: Hollänku
Kl. S. 13,5—14, Kl. a) 12.5—13,5, b) 12—13. c) 11,5—12,5: Brb
garen und Jugoſlawen 11,5, Rumänen 10,5—11. — Kühlhauy
ware: Deutſche Markeneier Kl. S. 11,5—12, Kl. a) 1—-1) 10,5—11, c) 9,5—10, d) 9—9,5.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 26. Oktobe. Diil
Zufuhren in friſcher Butter haben ſich ſowohl vom In= als män
vom Ausland etwas gebeſſert, denoch reichen ſie nicht immer un
Deckung des Bedarfs aus, zumal die Nachfrage trotz des bevoch
ſtehenden Ultimos recht zufriedenſtellend war. Daneben beoe
nete Kühlhausbutter weiter guter Kaufluſt. Die Preiſe bliebch
wiederum unverändert. Es notierten in M. pro 50 Kilo ſin
Frankurt a. M.: Deutſche Markenbutter 145—148, feine deut0l
Molkereibutter 143—145, deutſche Molkereibutter 140—142, Lam
butter 125—130, Holländiſche und däniſche Markenbutter 145—1=
Berliner Getreidegroßmarkt=Tendenzbericht vom 26. Oktobd
Die Angebotsverhältniſſe, haben ſich im Berliner Getreidevertel
kaum geändert, in Weizen liegt eher noch etwas geringeres Oir”
tenmaterial vor, was einerſeits darauf zurückzuführen iſt, daß 0
Landwirtſchaft noch immer mit Feldarbeiten beſchäftigt iſt, a0
dererſeits ſeine Begründung darin findet, daß mit dem 1. Nl
die neuen, 2 Mark höher liegenden Feſtpreiſe Geltung erlangee
Berliner Kursbericht
vom 26. Okiober 1934
Deviſenmarkt
vom 26. Oktober 1921
Me Hu
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Llohzd
A. E. 6
Bahr. Motorenw.
T.P. Bemberg
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
96
74.50
76.25
28.125
30.50
28.50
128.—
134.25
151.—
96.75
132.50
120.375
Oe
Elektr. Lieferung
F. 6. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöchnerwerke
Koksw.Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
D
102.25
142.625
61.50
111.25
106.—
76.50
78.—
117.—
75.75
95.25
75.625
57.50
Orenſtein e Koppel
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. 11
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht!
Wanderer=Werke 11
V
16.25
97.625
154.75
32.625
41.—
116.—
68.75
13.50
122.75
49.—
100.—
106.50
127.—
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemart
Danzig
England
Fſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
Währung
Lägypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1Milreis
100 Leva
canad. Doll
00 Kronen
100 Gulden
1 2.Stg.
100eftl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. gr.
D
12.,855
0.643
5o.77
0.204
3.047
2.532
55 07
81.10
12.335
68.68
5.45
15.38
2.354
182.30
55. 62
12.685
0.84
56.29
0.206
3.053
2.53
55.19
81.26
12.365
63,g9
5.455
15.42
2.350
188.84
55.94
Italien
Japan
Jugollawien
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Portugal.
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowal
Türkei.
ungarn
Uruguah
Ver. Staaten
GeldBrn
5.694 f..0
Suriſtädter ane Hariondlbant Sürinftadt, Flltatt oer Frezoner Sun
Frankfurter Kursbericht vom 26. Oktober 1934.
Knene
„Gr. II p. 1934
1935
1936
1937
1938
„Gruppe1 ....
103.7
1055.
102.5
100
98.3
101.9
48 Dtſch. Reichsanl.
„ b.25
5½%Intern. , v.30
6%Baden ... v.27
6%Bahern .„.v.27
68Heſſen.. .. b.29
6% Preuß. St. v. 28
6%Sachſen ..v.27
6½Thüringen v.27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze. ........
5% Dt. Reichspoſt
Schätze. . . .. ...
Dtſch. Anl. Ausl.
*ſ, Ablöſung:
.. (Neubeſitz)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden.
69Berlin ...v.24
69Darmſtadt . ..
6%Dresden .. v.26
6%oFrankfurt a. M.
Schätze v.29
6% „ v.26
6%Mainz... . . . ..
6%Mannheim v. 27
6%München v. 29
6%Wiesbaben b.28
6%Heff. Landesbk.
6% „ Goldoblig.
95rl.
941,
96
96.5
96
107.8
96
94.25
2.
hyp.=Bk.=Liquid.
4¾%
Komm. Obl. . .
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig.
00.5
100.3
104.5
9.6
86
85.5
89
82
Ree
86”i.
91
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
6%„ „ R.12
6% Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. ...
6%Naſſ. Landesbk.
5½% „ Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser. I
FAusl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=Bl.
5½% „ Lig.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½%0 „ Lig.=Pfbr.
69
Golboblig.
6%0 Frkf. Pfbr.=Bk.
5½% „Lig.=Pfr.
6% Mein. Hyp.=Bk.
5½% „Lig.=Pfr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½0 „ Lig.=Pffr.
62Rhein,Hyp.=Bk.
5½%0 — Lig.=Pfr.
6% „Goldoblig.
62 Südd. Boden=
Cred.=Bank ...
5½% „ Lig.=Pfbr.
6%Württ. Hhp.=B.
93.5
92
94.75
91.5
88
94
93.25
93.75
101:/,
118
93:
90.5
93
94
93.5
937,
95
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93.5
94.5
92.75
Wedee
6% Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v.26
6%Mitteld. Stahl
6%SalzmanncCo.
6%Ver. Stahlwerke
62Voigtck Häffner
F. G. Farben Bonds
5%Bosn L. E. B.
5% „ L.Inveſt.
5% Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze
42 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
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42o
1.Bagdad
4%
Zollanl.
4½ %üngarn 1913
4½%
1914
42
Goldr.
42
1910
95.5
94.5
95.25
4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon
42oStockholm
Aktien.
Accumulat. Fabri!
Alg. Kunſtzide Unie
A.E.G.
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
„ Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P....
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Eement Heidelberg
Karlſtadt
Ref
96.5
93.75
93.75
86.5
80.75
83.75
119.5
12
12.
11.5
42.5
4.5
6.5
4.05
7.55
6.9
50.75
51.25
105
GoI.
28.25
105.5
104
65.5
F.G.Chemie, Baſell
Chem.Werke Abert!
Chade (A=C) ...
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl
Dt. Gold= u.
Silber=
ſcheibe=Anſtalt.
Linoleum
Dortm. Ritterbr
Dyckerhoffs Widm.
Eichbaum=Werger.
Gektr. Lieferg.=Geſ
„ Licht u. Kraft/117
Eſchwe. Berowerk.
Eßling. Maſchinen
Faber & Schleicher
Fahr Gebrüder..!
J.6. Farbeninduſtr. 3
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof ..
Gel enkirch. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer..
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.!”
Hanfwerke. Füſſen!
Harpener2 ergbau.
Henninger, Kempf!”
HilbertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen....!1
Holzmann, Phil.
Jlſe Bergb. Stamm
„ Genüſſe
Vee
132.5
58
49.5
119.5
105
212.5
59.75
85
104
87
101.75
270
54
60
116
142.75
55
61:1,
111
91
29.75
200.5
75.5
112
1o8
110.5
47.5
82.75
113.5
78
120
Kne
Ka Chemie
„ Aſchersleben
Klein, Schanzlin
Klöcknerwerke.
Knorr C. H......
Konſerven Braun.
Lahmeyer & Co. ..
Laurahütte .....
Lech, Augsburg...
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz Akt.=Br. ..
Mannesm.=Röhren
Mansfeld, Bergb.,
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau
Moenus... . . . . . ..
Motoren Darmſtadt
Neckarwer: Eßling.
Oberbedar ... . .."
Park=u. Bürgerbräu
Phönix Bergbau..
Rh. Braunkohlen. /
Elektr. Stamn
Stahlwerke
Riebeck Montan..
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka
Salzw. Heilbror
Schöfferhoſ=Bind.:
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske
„ Neinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.
Thür Liefer.=Ge..
7
u16.5
64
75.75
200
119
20.25
90
83.25
751,
*
95
118.5
48
225.5
101.5
90J.
93
39
Wea
171
63.5
Aase
Oineie
Ber. Stahlwerke
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ſastag, 27. Oktober 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 297 — Seite 13
Fk
ROMAN VON HANS RABL
Copyright 1934 by Auguſt Scherl G. m. b. H., Berlin.
„Ich wollte nur wiſſen”, fragte er, als Grete ſich meldete,
mi du heute nach Hauſe kommſt.”
„Wann ich komme? Das kann ich aber wirklich nicht genau
ſe Erwin. Der ganze Laden iſt voller Leute — wenn’s ſo
Aweſ=geht, kann’s ſpät werden. Und eine Sendung Platten iſt
gy moch gekommen, die ich unbedingt durchſpielen muß, vor
yyrn früh. Es kann ziemlich ſpät werden, fürchte ich. Geh
Abenn ein Kino, Junge!”
Frino!” ſagte er verächtlich. „Ich wäre wirklich froh
ge=
hn, wenn du heute früher nach Hauſe gekommen wärſt.” Er
bhuthte, ſeine Stimme weich zu machen, und je länger er
ſpch, deſto beſſer gelang es ihm. „Wirklich, Grete, laß doch
9hAklatten ſein — die kannſt du auch morgen mittag
durch=
hen, wenn ſtille Zeit iſt — und ich möchte wirklich, daß du
by ommſt — aus keinem beſtimmten Grund — aber ich —
nſül’ o, ich meine, ich wäre doch eben ſehr froh, und —
Hber Sie wiſſen doch — im Regal links oben —
Ewin nahm den Hörer einen Augenblick vom Ohr und
kuzotete ihn zweifelnd. Fremdes Geſpräch in der Leitung?
Regte ihn wieder an.
— ja doch, dort ” hörte er Grete ganz deutlich ſagen.
Er ſchnitt eine wütende Grimaſſe und hangte den Hörer
mles an. Jetzt gab er ſich Mühe, er bat ſchön; er bettelte
ßalie, und Grete unterhielt ſich derweil mit irgendwelchen
Färiferinnen, als ob das nicht auch Zeit hätte, bis er fertig
1w.
Ex ging zurück ins Lokal. „Zahlen!” rief er, ohne ſich noch
Uſre; zu ſetzen. Der dicke Herr wunderte ſich deutlich über ihn
1ſſtinen Aerger. Er lief hinaus.
„Satt — ſatt hab’ ich das —!” knurrte er und ging ſehr
ſtl in der Richtung ſeiner Wohnung davon. „Satt — ſatt —
ſi— ich mach’ nicht mehr mit!” Er verbohrte und verbockte
immer mehr in ſeine Wut und ſeinen Weltſchmerz. Plötzlich
wier ſtehen. „So —” ſagte er vor ſich hin und bohrte dabei
Aüsi
(Nachdruck verboten.)
die Fäuſte heftig in die Manteltaſchen. „Sollen ſich alle ihren
Dreck allein machen — ich kümmere mich eben auch um
nie=
mand mehr!”
Er ging langſamer weiter und ſtieg endlich in eine
Straßen=
bahn. Er pfiff leiſe vor ſich hin. Es fiel ihm ein, die Geſichter
der Paſſagiere zu muſtern. Lauter Männer faſt, die vom
Ge=
ſchäft nach Hauſe fuhren. Ob die auch eine leere Wohnung
vor=
fanden? Ob die auch eine Frau hatten, die ſich den Teufel um
ihren Mann kümmerte? Und wenn, was taten ſie dann? Hieben
ſie auf den Tiſch, oder ließen ſie ſie links liegen und warteten
ab, was ſie tun würde? Ich kann warten, dachte er grimmig,
ich kann warten, ich hab’s gelernt. Zu etwas iſt Herr Schauer
doch gut und ſeine Sorge, daß man über den Kaſſierer nicht
hinauskommt —: Warten lernt man dabei! Aber wenn die acht
Wochen rum ſind, dann iſt endgültig Schluß, ſchwur er ſich,
Ganz endgültig und ein für allemal.
Plötzlich bekam er naſſe Augen. „Sieh mal, Grete”, ſagte
er unhörbar, nich mein’s doch wirklich nicht ſchlecht. Warum
hörſt du bloß nicht? Ich mein’s doch gut — mit uns allen
beiden, Grete! Warum hörſt du bloß nicht?”
Der Intendant knöpfte ſich in der großen Pauſe den Kragen
ab. Er war total durchgeſchwitzt. Brummend ſuchte er in ſeinem
unordentlichen Schrank einen neuen. Endlich hatte er einen
gefunden und trad damit vor den Spiegel.
Im Spiegel ſah er Dr. Ringer, der in einem Seſſel kauerte
und ein ſehr unbehagliches Geſicht machte. „Ich kann Ihnen
nicht helfen, lieber Doktor. Auftrag iſt Auftrag, und Geſchäft
iſt Geſchäft. Da ich nun wirklich verreiſe, kann ich mir die
Auf=
führung nicht anhören. Und Meinhardt hat wirklich im Radio
zu tun und kann auch nicht. Sie müſſen begreifen, daß mir
gar nichts daran liegt, mir die Preſſe auf den Hals zu laden,
indem ich ſie einlade und mich nachher heruntermachen laſſe,
wie ich ſo etwas hätte zulaſſen können. Aber ich kann auch
nicht nach Kritiken gehen — es hilft nichts, Sie erſtatten mir
den offiziellen Bericht, und damit baſta!”
„Sind Sie denn wirklich überzeugt, Herr Intendant —?”
Manns nickte. „Ich bin überzeugt”, ſagte er. „Es wird
natürlich aus werden. Denn erſtens iſt noch nach jeder
Theater=
vorſtellung der Welt der Vorhang gefallen, ohne daß man
mittendrin ſteckengeblieben wäre, und zweitens ſpielt das
Orcheſter zur Not auch allein, und die Britting kann ihren
Kram ja wirklich. Aber wie es aus wird —?‟ Er ſchnitt eine
Grimaſſe,
Ringer zuckte ergeben die Achſeln.
„Na alſo”, ſagte Manns. „Es hilft Ihnen ja auch nichts,
Oder wollten Sie mit Ihrem Achſelzucken ſagen, daß Sie nicht
verſtehen, was ich da tue?"
Ringer antwortete nicht, er zog nur die Brauen fragend
hoch.
„Weil ich Ruhe haben will, mein Lieber”, ſagte Manns und
knüpfte mit Sorgfalt die weiße Schleife. „Weil vor allem die
Britting Ruhe haben muß. Darum hab’ ich ja gerade eine
Oper ausgeſucht, in der ſie zu tun hat. Sie ſoll am eigenen
Leibe ſpüren, was ihr Geſpons für ein Nichtskönner iſt. Dann
wird ſie es endlich glauben. Dann wird ſie ſich von ihm nicht
mehr den Kopf dumm reden laſſen. Und ſchlimmſten= oder
beſtenfalls wird ſie ihn dann endlich hinausſchmeißen. Und
wenn ſie ihn endlich hinausgeſchmiſſen hat, den Herrn Seydell,
dann wird ſie wieder fähig ſein, zu arbeiten.‟ Er wandte ſich
nach Ringer um. „Sie mögen ſie doch, nicht? Sie ſchätzen ſie
doch? Und da merken Sie nicht, daß die Frau von Partie zu
Partie lahmer wird? Sie ſind doch nicht von geſtern, Ringer,
Sie müſſen das doch ſpüren.”
Ringer zuckte die Achſeln.
„Schweigſamer Tag heute, mein Lieber? Wie Sie wollen.
Ich ſage Ihnen: Wenn wir das ſo weitertreiben laſſen, dann
iſt die Frau in der übernächſten Saiſon nichts mehr wert. Aber
das will ich nicht. Sie ſoll ganz groß werden. Das will ich.
Und wenn’s nicht anders geht, dann eben durch eine Pferdekur.”
„Sie vergeſſen aber, Herr Intendant”, ſagte Ringer leiſe,
„daß eine Pferdekur ins Auge gehen kann.”
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann:
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt,
D. A. 1X. 84, 22369. Druck und Verlag: 2. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
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„Seite 14 — Nr. 297
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 27. Oktober 1939
Heute Samstag Erstaufführung
IOAN CRAWFORD
das unvergeßliche „Flämmchen” aus
„Menschen im Hotel”” in dem besten
und größten Ausstatungsfilm des Jahres:
In Erstaufführung
Ein neuer großer Spitzenfilm aus der Ufa-Produktion 1954/65.
Brigitte Helm und Willy Fritsch
in
Bis auf weiteres in Neuaut führ.
Harry Piel’s bester Film
Ein
Unsichtbarer
geht durch
die Stadt
Eine Kriminal-Komödie
voll Spannung,
Sen-
sation und Humor.
Jugendliche nicht zugelassen.
Beginn: 5.45, 6.00, 8.20 Uhr.
A
W
R4
H
Oeffentl. Vortrag morgen Sonntetl
abds. 8 Uhr, Sandſtr. 10 (kl. Sace
Jedermann iſt freundl,
ei=
geladen. Eintritt frei,
Redner: W. Gemeinhardd
Prediger der S. T. A.
Ein Metro-Goldwyn-Mayer-Film
In deutscher Sprache.
Eine Symphonle von Musik und Tanz.
Die schönsten Frauen — die besten Tänzer — die
beliebtesten Schlager — eine berauschende Musik
und als Finale:
Die phantastische Revue Amerikas, deren
szenischer Aufwand eine selbst für Hollywood
nicht alltägliche Leistung darstellt.
In weiteren Rollen:
Clark Gable und Franchot Tone.
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Der Fall
Hauptmann Rist
Jugendliche nicht zugelassen. Beginn: 5.45, 6.00, 8.20 Uhr.
Nur noch heute Samstag,
abends 10.45 Uhr die
letzte Nachtvorstellung
Tanz-Unterricht!
Mittwoch, 31. Oktober beginnt der
angekündigte Kurſus in der Eintracht
Tanzschule Stoltze
Mitglied d. E. V. D. T.
Ein großes, ungewöhnliches Filmschauspiel nach
dem gleichnamigen Theaterstück von Harald Bratt.
Dieser Großfilm führt mit seiner erregenden Handlung auf den
neu-
artigen Schauplatz einer Botschaft, einer „Insel”” in fremdem Lande.
Er schildert in dramatischer Folge, in packenden, erschütternden und
beglückenden Geschehnissen die hohe Kunst der Diplomatie, die
brutale Gemeinheit der Intrige, die ungeschriebenen Gesetze der Ehre
(F11908
und das Glück der großen Liebe.
Jugendliche nicht zugelassen.
Beginn: 5.45, 6.00, 8.20 Uhr.
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gehen wir durch den herrlichef.
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Samstagabend Wild und Geſtlägel
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„Luana
Das Paradies der Schönheit.
Abenteuer in ein. Traumland.
Der exotische Wundertonfilm
ungekürzt in deutscher Sprache
vom Zauber der Südsee und
ihrer schönen Menschen.
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bittet man möglichst den
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verkauf an der Tageskasse zu
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Anf. 19.30, Ende 22.15 Uhr
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Cavalleria rusticana
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Muſikal. Leitung: Blümer
Darſteller:
Ammer=
mann, Aldenhoff, Liebel,
Blaſel, Harre.
Hierauf:
Der Bajazzo (Pagliacci)
Oper in zwei Aufzügen
von Leoncavallo
Darſteller: Seiberta. G.,
Harre, Köther, Vogt,
Ritz=
haupt
Spielwart: Fritz Wilde,
Preiſe 0.70 bis 5.50 Mk.
KLEINES
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Anf. 19.30, Ende 22.15 Uhr
Deutſche Bühne K 3. Vorſt.
Zuſatzmiete XII
Kabale und Liebe
Bürgerliches Trauerſpiel
von Schiller.
Spielleitung: Poelzig
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Hauptrollen: Stieda,
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Heute Samstag feiert der
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laß ich meinen Anzug
WO reinigen, bigeln od. ren?
z Hocks Bügelanſtalt
Karlſtraße 34.
Anzäge ſowiel Mäntel
bügeln 1.20 RM.
Renate Müller
Willy Fritsch
mit Paul
Hörbiger, Adolf
Wohlbrück, Rose
Bar-
sony, Theo Lingen, H. Waag
Sie bekriegen sich: (11226
Joseph Lanner und Johann Strauß,
die Zaubermeister des Walzers! Wer
ist der Beste? Streitfrage, um das sich
ein hinreißendes großes Filmgeschehen
in einem glanzvollen äußeren Rahmen
rankt! Eine Konkurrenz, ein Krieg der
Noten und Melodien, der in heiterem
Schwunge Herz und Beine hüpfen läßt —
und — zwei Liebende entzweien sich!
Ein entzückendes Plänkelspiel der
Liebe wird junge Hersen beglücken!
Jugendliche haben Zutrikt!
Anfang: 5.50, 6.00 und 8.20 Uhr.
Sonntag nachmittag 2 Uhr: Große
Jugend-Vorstellung
Walzerkrieg.
Grawl-Mantel
in schöner Qualität mit
großem Skunkstarbigem H050
Schalkragen
nur Zu
Gra
mit großem Kragen aus
Persianer-Platte, feine
Sto,f-Qualität nur U0
Mantel
Diese Mäntel müssen Sie sich einmal in unsefeil
Mantel-Fenster ansehen, oder besser noch unverbind-
(11221
lich zeigen lassen!