Darmstädter Tagblatt 1934


25. Oktober 1934

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Nummer 295
Donnerstag, den 25. Oktober 1934. 196. Jahrgang

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Iaf

Führer=Perordnung über die OAF.
Weſen und Ziel der Deutſchen Arbeitsfronk. Organiſakion der ſchaffenden Deutſchen der Stirn und der Fauft.

Die Verordnung.

DNB. Berlin, 24. Oktober.
dar Führer und Reichskanzler hat am Mittwoch folgende
ſahmung über Weſen und Ziel der Deutſchen Arbeitsfront er=

die Deutſche Arbeitsfront iſt die Organiſation der ſchaffen=
daßdautſchen
der Stirn und der Fauſt.
In, ihr ſind insbeſondere die Angehörigen der ehemaligen
Gleriſchaften, der ehemaligen Angeſtelltenverbände und der ehe=
miſter
Unternehmer=Vereinigungen als gleichberechtigte Mit=
gllfr
zuſammengeſchloſſen.
i= Mitgliedſchaft bei der DAF. wird durch die Mitglied=
ſchſ
bei einer beruflichen, ſozialpolitiſchen, wirtſchaftlichen oder
wiehschaulichen Organiſation nicht erſetzt. Der Reichskanzler
kafnbi=ſtimmen, daß geſetzlich anerkannte ſtändiſche Organiſatio=
neihte
DAF. korporativ angehören.
8 2.
ſas Ziel der DAF. iſt die Bildung einer wirklichen Volks=
umtheirſtungsgemeinſchaft
aller Deutſchen. Sie hat dafür zu ſor=
geznas
jeder Einzelne ſeinen Platz im wirtſchaftlichen Leben der
Ncyni in der geiſtigen und körperlichen Verfaſſung einnehmen
kaun die ihn zur Höchſtleiſtung befähigt und damit den größten
Nüut ffür die Volksgemeinſchaft gewährleiſtet.
8 3.
ii DAF. iſt eine Gliederung der NSDAP. im Sinne des
Geleisi über die Sicherung der Einheit von Partei und Staat
vohl. Dezember 1933.
84.
Führung und Organiſation.
Führung der DAF. hat die NSDAP. Der Stabsleiter
dert, O. führt die DAF. Er wird vom Führer und Reichskanzler
ernit.
ernennt und enthebt die übrigen Führer der DAF.
ſiolchen ſollen in erſter Linie Mitglieder der in der NS.
D.A4 worhandenen Gliederungen, der NSBO. und der N.S.
H90 L, des weiteren Angehörige der SA. und der SS. er=
natnfw
erden.
85.
e gebietliche Gliederung der DAF. entſpricht jener der
Net1g.
frl die fachliche Gliederung der DAF. iſt das im Programm
derß DAP. aufgeſtellte Ziel einer organiſchen Ordnung maß=
gebhl
.
e gebietliche und fachliche Gliederung der DAF. wird vom
Stahzueirer der PO. beſtimmt und im Dienſtbuch der DAF. ver=
öffehſtcht
.
antſcheidet über die Zugehörigkeit und die Aufnahme in
8 6.
ee Kaſſenführung der DAF. unterſteht im Sinne der erſten
Duntührungsverordnung zum Geſetz zur Sicherung der Einheit
von autei und Staat vom 23. März 1934 der Kontrolle des
Schtfftelſters der NSDAP.
8 7.
4 SAF. hat den Arbeitsfrieden dadurch zu ſichern, daß bei
den tiriebsführern das Verſtändnis für die berechtigten An=
ſprüfzü
nurer Gefolgſchaft, bei den Gefolgſchaften das Verſtändnis
für 1Page und die Möglichkeiten ihres Betriebes geſchaffen
werſit.
DDAF. hat die Aufgabe, zwiſchen den berechtigten Inter=
eſſerhlas
Beteiligten jenen Ausgleich zu finden, der den national=
ſozichtüchen
Grundſätzen entſpricht und die Anzahl der Fälle
einſſſtnckt, die nach dem Geſetz vom 20. Januar 1934 zur Entſchei=
dunſger
allein zuſtändigen ſtaatlichen Organen zu überweiſen
ſindit
2 ffür dieſen Ausgleich notwendige Vertretung aller Betei=
liateſtz
ſit ausſchließlich Sache der DAF., die Bildung anderer Or=
ganitglunnen
oder ihre Betätigung auf dieſen Gebieten iſt un=
zulätzi

8 8.
2 7DAF. iſt die Trägerin der nationalſozialiſtiſchen Gemein=
ſchaftliſtsaft
durch Freude‟
4 DAF. hat für die Berufsſchulung Sorge zu tragen.
wat ferner die Aufgaben zu erfüllen, die ihr durch das
Geſehlom 20. Januar 1934 übertragen wurden.
8 9.
15 Wermögen der in 8 1 dieſer Verordnung genannten frühe=
ren
Ammiſationen einſchließlich ihrer Hilfs= und Erſatzorgani=
ſatiocty
, Vermögensverwaltungen und wirtſchaftliche Unterneh=
munſy
hiildet das Vermögen der DAF. Dieſes Vermögen iſt der
Grugibt, für die Selbſthilfeeinrichtung der DAF.
ac, die Selbſthilfeeinrichtung der DAF. ſoll jedem ihrer
Mitglichar die Erhaltung ſeiner Eriſtenz im Falle der Not ge=
wähmt
ltet werden, um den befähigten Volksgenoſſen den Aufſtieg
zu ellin woder ihnen zu einer ſelbſtändigen Exiſtenz und möglichſt
auch / (ſigenem Grund und Boden zu verhelfen.
8 10.
e Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in
in, den 24. Oktober 1934.
Adolf Hitler,
Führer und Reichskanzler.

An die deutſchen Arbeiter!
Warnung vor den Verleumdungsverſuchen der Emigranken in Prag, an der Saar und in Paris.
der NSDAP. auftreten ſollten. Ich verlangte aber, daß ſie im
Intereſſe des deutſchen Arbeiters die Wahrheit ſagten. Sie haben
Eine Kundgebung Dr. Leys.
ſich beide geweigert, das zu tun.

DNB. Berlin, 24. Oktober.
Der Stabsleiter der PO Dr. Robert Ley erläßt folgende
Kundgebung:
Nachdem unſere Gegner von der Zweiten und Dritten
Internationale über ein Jahr lang verſucht haben, Dir klar=
zumachen
, daß die Deutſche Arbeitsfront ein Inſtrument des
Kapitalismus ſei, um Dich rechtlos zu machen, oder man ver=
ſuchte
mit allen möglichen Lügenmeldungen die Führer der
Arbeitsfront zu diffamieren oder man zuletzt von der Arbeits=
front
als von einer romantiſchen Angelegenheit ſprach, die
ſich ſelbſt der Lächerlichkeit preisgeben würde, verſuchen ſie heute,
nachdem der gewaltige Erfolg der Arbeitsfront Dir in all und
jeder Beziehung das Gegenteil bewieſen hat, neue Methoden
anzuwenden. Die Moskowiter ſchreiben und ſenden, man ſei ge=
zwungen
, die Deutſche Arbeitsfront ernſtzunehmen. Sie habe
ſich eingeführt, und es nutze nichts ihr Daſein zu leugnen,
ohne ſich lächerlich zu machen. Deshalb empfehlen ſie allen ihren
Anhängern in Deutſchland eiſtibt immer noch einige Ver=
rückte
, in die Deutſche Arbeitsfront einzutreten, um ſie von
innen auszuhöhlen.
Dieſem Aushöhlungsprozeß können wir ruhig entgegen=
ſehen
. Denn die feſtgefügte Deutſche Arbeitsfront wird jeden
Schädling erkennen und kaltſtellen.
Weit gefährlicher iſt der andere Weg, den die Emigranten
in Prag, an der Saar und in Paris unternehmen: Sie ver=
ſuchen
Dich, deutſcher Arbeiter, bei der Ehre zu packen und
appellieren an Deinen Stolz. So ſagen ſie: Im vorigen Jahr
hat Dr. Ley die Gewertſchaften und ihre Mitglieder national
geächtet. Deshalb verbietet es Euch Euer Stolz, heute dieſem
ſelben Dr. Ley nachzulaufen.
Das Ganze iſt natürlich

ein übles Manöver.

Ich habe mit der nationalen Aechtung niemals die Gewerkſchaf=
ten
oder die Gewerkſchaftsmitglieder, Euch, deutſche Arbeiter
und Arbeiterinnen, gemeint. Der Führer ſelbſt ſchreibt in ſeinem
erſten Band Mein Kampf, daß ſelbſtverſtändlich in dem libe=
raliſtiſch
=marxiſtiſchen Syſtem die Gewerkſchaften notwendig
waren, um den Arbeiter nicht der Willkür der Unternehmer aus=
zuſetzen
. Ich möchte dem hinzufügen, daß ich gerade darin, daß
der deutſche Arbeiter ſich in dieſem liberaliſtiſchen vorigen Jahr=
hundert
zuſammengeſchloſſen hat und zum Kampfe angetreten
iſt, den Ausdruck jenes Stolzes ſehe, ohne den die Arbeit des
Nationalſozialismus und der Deutſchen Arbeitsfront unmöglich
wäre. Die Gewerkſchaften waren, ſolange ſie Kampfgemein=
ſchaften
darſtellten, im liberaliſtiſch=marxiſtiſchen Staat die not=
wendige
Heimat des deutſchen Arbeiters. Als ſie durch die
Folgen ihres eigenen Syſtems und unter perſönlicher Mithilfe
ihrer Führer zu betrügeriſchen Verſicherungsanſtalten wurden,
mußten ſie verſchwinden. Sie wären auch dann zugrunde=
gegangen
, wenn der nationalſozialiſtiſche Staat nicht gekommen
wäre, wie der ſtändige Rückgang ihrer Mitglieder zeigte. Im
nationalſozialiſtiſchen Staat jedoch war das geſamte bisherige
Syſtem der Wirtſchaftskämpfe unmöglich, und an ſeine Stelle
mußte die Gemeinſchaftsſchule zu anſtändigem Denken und Han=
deln
treten.
Deshalb mache ich Euch, Arbeiter und Arbeiterinnen, keinen
Vorwurf daraus, daß Ihr Euch im früheren Syſtem organiſiert
habt, ſondern im Gegenteil: ich achte und ich ehre Euch. Wenn ich
jedoch über einige Eurer ehemaligen Führer im Auguſt vorigen
Jahres

die nakionale Aechkung

ausſprach, ſo war dafür folgender Grund maßgebend:
Nach der Uebernahme der Gewerkſchaften bot, ich den ehe=
maligen
Führern derſelben, wie Otte von den chriſtlichen und
Leuſchner von den freien, die Hand. Selbſtverſtändlich
konnte ich ſie nicht in Führerſtellen belaſſen. Ich nahm ſie aber
u. a. mit zu der Tagung des Internationalen Arbeitsamtes in
Genf und ſagte: Ich gebe Ihnen dort Gelegenheit, zu beweiſen,
ob Sie es mit dem deutſchen Arbeiter gut wollen oder nicht. und
ich hoffe, daß Sie Ihre internationalen Beziehungen zum Segen
und Vorteil Deutſchlands ausnutzen. In dem Augenblick, wo ich
beobachten würde, daß Sie mich hintergehen, würde ich vor den
letzten Mitteln nicht zurückſchrecken.
Ich habe in Genf feſtſtellen müſſen, daß ſowohl der ehemalige
Führer der chriſtlichen Gewerkſchaften Otte wie der ehemalige
Führer der freien Gewerkſchaften Leuſchner von Anfang bis Ende
keine anderen Ziele verfolgten, als in Verbindung mit ihren
internationalen Freunden, an der Spitze der Franzoſe Jouhaux,
uns Fallen zu ſetzen und insbeſondere mich perſönlich zu ſtürzen.
Sie führten mit ihren internationalen Freunden geheime Ver=
handlungen
hinter meinem Rücken. Sie entwarfen Pläne, wie
ſie uns Deutſche vor der Konferenz ins Unrecht ſetzen könnten,
und auf der anderen Seite ſandten ſie, in die Heimat unwahre
Nachrichten. Ich habe die Herren Otte und Leuſchner vor der
geſamten Abordnung klipp und klar gefragt, ob ſie jetzt endlich
gewillt ſeien, vor der Konferenz, dem internationalen Forum,
die wahre Lage in Deutſchland zu ſchildern. Ich verlangte nichts
von ihnen, daß ſie etwa ſchönfärben oder etwa als Parteiredner

Als ich dann nach Hauſe zurückkehrte, ſah ich es als meine
Pflicht an, die nationale Aechtung über ſie auszuſprechen und ſie
damit der Verachtung des Volkes preiszugeben. Dasſelbe galt
von den Gewerkſchaftsführern, die als Emigranten ins Ausland
gingen und gegen Deutſchland hetzten, und von denen, die ſich der
Korruption und Unterſchlagung ſchuldig gemacht hatten.
50 der wahre Sachverhall.
Euch, deutſchen Arbeitern und Arbeiterinnen, die Ihr in
Euren Gewerkſchaften an der Ruhr, in Oberſchleſien und jetzt an
der Saar tapfer und mutig in Deutſchland gegen Separatismus
und völkiſche Verſklavung gekämpft habt, dankt das neue Deutſch=
land
. Dagegen ſehe ich keinen Grund, die nationale Aechtung
gegen diejenigen, die nicht Kämpfer, ſondern käufliches Subjekt
waren, zurückzunehmen. Ich habe ſie ja nicht geächtet, weil ſie
Gewerkſchaftler waren, ſondern weil ſie den deutſchen Arbeits=
menſchen
in Genf verraten haben.
In dieſem Sinne grüßen wir Euch, Arbeiter und Arbeiterin=
nen
der Saar, und wir öffnen Euch die Arme der Deutſchen
Arbeitsfront recht weit, und es wird für uns der größte Freuden=
tag
ſein, wenn wir Euch Gewerkſchaftler und Gewerkſchaftlerin=
nen
von der Saar in der großen nationalſozialiſtiſchen Gemein=
ſchaft
der Deutſchen Arbeitsfront aufnehmen können,
Berlin, den 23. Oktober 1934.
(gez.) Dr. R. Ley, Stabsleiter der PO.

*

Der neue Skeuerkariſ.

Im Reichsgeſetzblatt wird jetzt der amtliche Text der neuen
Steuergeſetze veröffentlicht. Am entſcheidenſten ſind dabei die
Beſtimmungen, die für die Einkommenſteuer in Kraft treten. Das
Geſetz fällt ſchon rein äußerlich angenehm dadurch auf, daß es an=
ſtatt
wie bisher 117 nur noch 53 Paragraphen enthält und infolge=
deſſen
weſentlich überſichtlicher geworden iſt.
Die ſachlichen Einzelheiten ſind in der Hauptſache bereits
bekannt. Für die Hausgehilfinnen iſt eine andere
Regelung getroffen inſofern, als ſie nicht mehr wie bisher
ſteuerlich den Kindern gleichgeſtellt werden, ſondern für ſie 50
RM. für den Kalendermonat vom Einkommen in Abzug gebracht
werden.
Vollkommen neu geſtaltet iſt auch der Steuer=
bedarf
. Die bisherige Ledigenſteuer kommt in Fort=
fall
, ebenſo die Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe. Beide
Steuern ſind in den Einkommenſteuertarif mit hin=
einver
rechnet, ſo daß ſich aus dem Geſetz für jedes einzelne
Einkommen die Höhe der Steuer ableſen läßt, ohne daß es wie
bisher umſtändlicher Additionen oder Subtraktionen bedarf. Die
Tabellen enthalten die Steuerſätze für die verſchie=
denen
Einkommenſtufen, geordnet nach Ledigen, kinder=
los
Verheirateten, Steuerpflichtigen mit 1, 2, 3 Kindern uff. Wir
greifen einzelne Beiſpiele heraus:
Bei einem Einkommen von 2400 RM. zahlt der Ledige 204
RM., der kinderlos Verheiratete 148 RM. Der Betnag ſinkt bei
einem Kind auf 112 RM., geht bei zwei Kindern auf 81 RM. und
bei drei Kindern auf 38 RM. zurück. Bei vier und mehr Kindern
wird eine Steuer nicht erhoben. Bei 3600 RM. Einkommen hat
der Ledige 563 RM. Steuern zu zahlen, der kinderlos Verheiratete
294 RM., bei einem Kind 215 RM., bei zwei Kindern 159 RM.,
bei drei Kindern 104 RM., bei vier Kindern noch 55 RM. und
bei mehr Kindern nichts. Ein Einkommen von 6000 RM. ver=
langt
von einem Ledigen eine Steuer von 1024 RM., und von
kinderlos Verheirateten 640 RM. Die Steuer fällt dann bei 1.
2, 3, 4 und 5 Kindern auf 492, 376, 242, 124 und 91 RM.
Als letztes Beiſpiel ſei ein Einkommen von 12 000 RM. her=
ausgegriffen
. Hier muß der Ledige 2560 RM. bezahlen, der kin=
derlos
Verheiratete 1600 RM.; mit der Zahl der Kinder ermäßigt
ſich die Steuer auf 1420. 1210, 820, 616, 448 RM. Bei jedem wei=
teren
Kind um 168 RM.
Bei der Vermögensſteuer, ſind die Freibeträge mit je
10 000 RM. für die Ehefrau und jedes minderjährige Kind über
die ohnehin ſteuerfreien erſten 10 000 RM. feſtgelegt. Der Tarif=
ſatz
für die Einkommenſteuer beträgt 5 pro Mille des ſteuerpflich=
tigen
Vermögens. Die allgemeine Veranlagung der Vermögens=
ſteuer
wird jeweils für drei Rechnungsjahre vorgenommen. Der
erſten allgemeinen Veranlagung wird der Wert des ſteuerpflichti=
gen
Vermögens, der auf den 1. Januar 1935 ermittelt worden iſt,
mit Wirkung ab 1. April 1936 zugrundegelegt.
Der Führer und Reichskanzler empfing geſtern in Anweſen=
heit
des Herrn Reichsaußenminiſters Freiherrn v. Neurath den
franzöſiſchen Botſchafter. Herrn Franeois Poncet. Der Botſchaf=
ter
brachte bei dieſer Gelegenheit den Dank des franzöſiſchen
Staatspräſidenten und der franzöſiſchen Regierung für die anläß=
lich
der Ermordung des franzöſiſchen Außenminiſters Herrn Bar=
thou
deutſcherſeits gezeigte Teilnahme zum Ausdruck.
Der Führer hat den ſchwerverwundeten SA=Mann Hellvoigt,
dem Dr. Goebbels vor einigen Tagen, einen Beſuch abſtattete,
ehrenhalber zum Standartenführer der SAl. befördert.

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Seite 2 Nr. 295

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Das Staaksbegräbnis
für Generaloberſt von Kluck.
DNB. Berlin, 24. Oktober.
Einer der größten Heerführer des Weltkrieges, Generaloberſt
a. D. Alexander von Kluck, iſt am Mittwoch nachmittag auf dem
Südweſtkirchhof in Stahnsdorf zur letzten Ruhe gebettet worden.
Durch ein feierliches Staatsbegräbnis iſt dem verdienten Führer
der 1. Armee, die die deutſche Front bis vor die Tore von Paris
vorgetragen hat, die höchſte Ehre zuteil geworden, die einem
Manne nach ſeinem Tode gegeben werden kann. Ein Vertreter des
Führers, Mitglieder der Reichsregierung, viele Generäle und Ad=
mirale
und Tauſende von Offizieren und Mannſchaften, die unter
dem Verſtorbenen im Weltkriege fochten, erwieſen ihm die letzte
Ehre. Durch eine militäriſche Trauerparade brachte das Heer dem
Verblichenen ſeine Huldigung dar.
Unmittelbar an der Kapelle hatten die Spielleute und die
Muſikkorps Aufſtellung genommen. Es folgte ein Bataillon der
Wachttruppe Berlin, anſchließend das Trompeterkorps und die
Erſte Eskadron des Reiterregiments Potsdam und eine Batterie
des Artillerieregiments 3 der 1. Kavalleriediviſion Potsdam.
Ihnen ſchloſſen ſich bei dem Spalier die einzelnen Verbände an,
die Regimentsvereine des Grenadierregiments 3, der Regimen=
ter
49, 55, 66, 43 und 33 ſowie des Füſilierregiments 34. Zahl=
reiche
Abordnungen des Kyffhäuſerbundes, des NSDFB. ( Stahl=
helm
), der NSKOV., des Reichsverbandes deutſcher Offiziere und
der Neo Germania, der Berliner Burſchenſchaft waren erſchienen.
Ein Wald von Fahnen leuchtete zwiſchen den Bäumen. Lautlos
verharrte die Menge. Frühzeitig mußte der Kirchhof geſchloſſen
werden, ſo daß eine unüberſehbare Menſchenmenge draußen vor
den Toren verblieb.
Unmittelbar vor dem Rednerpult in der Friedhofskapelle
war der ſchlichte, einfache Sarg, geſchmückt mit
den Reichsflaggen, einigen Lorbeerzweigen und
einem Lilienſtrauß, aufgeſtellt worden. Am Kopfende lagen
Helm und Degen des verſtorbenen Heerführers, zu Füßen des
Sarges wunderſchöne Kranzſpenden und auf ihnen die vier
ſchwarzen Ordenskiſſen. Zwei Offiziere der Wachttruppe mit ge=
zogenem
Degen, zwei Unteroffiziere der gleichen Truppe mit auf=
gepflanzten
Seitengewehren und je zwei Unteroffiziere des
Reiterregiments Potsdam und des Artillerieregiments 3 mit ge=
zogenem
Säbel hielten am Sarg die Ehrenwache.
Gegen 13,30 Uhr füllte ſich allmählich das kleine Gotteshaus.
Viele hohe Offiziere, Vertreter der Reichswehr und der Marine,
Vertreter der SA., SS., der Schupo und der Landespolizei, der
PO. und der HJ. ſowie der Regimentsvereine nahmen in den
Bänken Platz, unter ihnen der Chef der Heeresleitung, General
Freiherr von Fritſch, als Vertreter des Füh=
rers
, Generalfeldmarſchall von Mackenſen als Vertre=
ter
des früheren Kaiſers, General von Liebmann
als Vertreter des Reichswehrminiſteriums,
General von Kuhl für den früheren Kronprinzen,
der letzte Kriegsminiſter General von Scheuch ſowie der Führer
des Reichsverbandes der deutſchen Offiziere Graf von der Goltz,
Oberſt Reinhardt vom Kyffhäuſerbund, Reichsarbeitsminiſter
Seldte, Dr. Schacht, Staatsſekretär Milch als Vertreter des
Reichsluftfahrtminiſters Göring und Generalmajor von Hinden=
burg
. Die Militärattaches von Japan, der Türkei, Ungarns und
Oeſterreichs legten koſtbare Kränze am Sarge nieder.
Um 14 Uhr gab der Stadtkommandant Generalmajor
Schaumburg das Kommando Stillgeſtanden!. Ein Orgel=
präludium
leitete über zu der Gedächtnisrede des Hofpredigers
D. Doehring. Nach der Trauerfeier in der Kapelle wurde der
ſchlichte Eichenfarg von acht Unteroffizieren auf die mit ſechs
Rappen beſpannte Lafette geſetzt, während die Truppen die
Ehrenbezeugung erwieſen. Vier Offiziere mit den Ordenskiſſen
und zehn Unteroffiziere mit den Kranzſpenden der offiziellen
Perſönlichkeiten folgten. Hinter der Geiſtlichkeit, unter ihnen
Reichsbiſchof Müller, ſchritten die nächſten Angehörigen des Ver=
ſtorbenen
. Die hochbetagte Witwe wurde vom Vertreter des
Führers und Reichskanzlers General von Fritſch ſowie von
Generalfeldmarſchall von Mackenſen geführt. Unmittelbar vor
der Kapelle blieb die Trauergemeinde ſtehen, und nun folgte
die Trauerparade. Unter gedämpftem Trommelſchlag und
Choralweiſen zogen die Truppenteile am Sarge vorbei. An=
ſchließend
ſetzte ſich dann die Lafette mit dem Sarge in Be=
wegung
, gefolgt von den Angehörigen und den übrigen Leid=
tragenden
.
Inmitten von Kiefern und Tannenbäumen, unmittelbar am
Hauptweg, hat man dem toten Heerführer die letzte Ruheſtätte be=
reitet
. Tannengrün war um die Gruft geſtreut, Lorbeerbäume im
Halbrund aufgeſtellt. Mit Front zur Grabſtätte, das Gewehr prä=
ſentiert
, erwarteten die Formationen den Trauerzug. Nachdem der
Sarg an die Grabſtätte herangetragen worden war, ſprach Ober=
hofprediger
D. Doehring Dankgebet und Segen, ſchließend mit dem
Vaterunſer und dem Nachruf :Bleib Du im ew’gen Leben, mein
guter Kamerad! Während die Ehrenſalven über das offene Feld
hinwegrollten, ſank der Sarg in die Tiefe.

Vom Tage.

Der Beauftragte der Reichsregierung für Abrüſtungsfragen,
von Ribbentrop, ſpricht am Donnerstag, dem 25. Oktober, in der
Zeit von 21.45 Uhr bis 22.15 Uhr im Deutſchlandſender über
Europäiſche Solidarität auf der Grundlage gleicher Rechte‟
Die Reiſe des öſterreichiſchen Bundeskanzlers Dr. Schuſchnigg
nach Rom, die urſprünglich für Anfang November in Ausſicht
genommen war, wird erſt zu einem ſpäteren Zeitpunkt, der noch
nicht genau feſtſteht, ſtattfinden. Jedenfalls erfolgt die Reiſe,
die ſchon wegen des Marſeiller Attentats verſchoben werden
mußte, erſt nach dem Wiener Beſuch des ungariſchen Miniſter=
präſidenten
Gömbös.

Die Aufſtellung neuer Garniſonen in Oeſterreich dauert an.
Die jüngſte Garniſon iſt die in der Nähe von Linz gelegene Stadt
Enns, in die ein Bataillon Alpenjäger gelegt werden wird.

Auf Erſuchen des jugoſlawiſchen Geſandten hat die Budapeſter
politiſche Polizei einen kroatiſchen Emigranten, der mit dem Mar=
ſeiller
Anſchlag in Verbindung ſtehen ſoll, ausgeforſcht und feſt=
genommen
. Sein Name wird jedoch im Intereſſe der weiteren
Erhebungen geheimgehalten.
Der italieniſche Regierungschef Muſſolini hat den deutſchen
Botſchafter von Haſſel zu einer längeren Unterredung empfangen.
Nach der Ueberwindung einer im letzten Sommer ausgebro=
chenen
Verſtimmung mit der albaniſchen Regierung hat Italien
jetzt ſeinen Geſandten in Tirana gewechſelt. Der bisherige Ge=
ſandte
Koch wurde durch den neuen Geſandten Indelli erſetzt.
Italien hat zugleich auch die Inſtruktion des albaniſchen Heeres
und die Zahlungen des Zehnjahreskredits wieder begonnen.

Der mexikaniſche Senat lehnte einen Antrag ab. den Staats=
präſidenten
aufzufordern, ſämtliche katholiſchen Prälaten und
Prieſter auszuweiſen.

In Vertretung des Führers und Reichskanzlers als oberſten
Befehlshaber der Wehrmacht ſprach zunächſt der Chef der Heeres=
leitung
, General der Artillerie Freiherr von Fritſch, Worte des
Gedenkens.
Generalfeldmarſchall von Mackenſen legte dann im Namen des
früheren Kaiſers einen Kranz nieder. Weiter ſprachen dann ein
Vertreter des früheren Kronprinzen, des Reichsverbandes deutſcher
Offiziere, des Kyffhäuſerbundes und Reichsbiſchof Müller. Ein
Wort des Gedenkens ſprach auch Staatsſekretär Milch im Namen
des Reichsminiſters Göring. Auch Münſter, die Geburtsſtadt des
Verewigten, ehrte ſeinen Ehrenbürger mit einem Kranz. Dann
defilierten Reichswehrformationen im Parademarſch am Grabe
vorbei.

Wichkig für Saarabſkimmungsberechtigke

Der Bund der Saarvereine teilt uns mit:
Jede im Saargebiet wohnende Perſon kann Einſpruch gegen
die Eintragung einer bereits in die vorläufige Abſtimmungsliſte
aufgenommene Perſon erheben.
Die Abſtimmungskommiſſion hat nun verfügt, daß derjenige,
der einen ſolchen Einſpruch erhebt, eine Abſchrift desſelben durch
eingeſchriebenen Brief dem Betroffenen mitzuteilen hat, und zwar
an deſſen Anſchrift im Saargebiet.
Der Betroffene muß innerhalb von vier Tagen ſeit
Aufgabe dieſes Einſchreibebriefes zur Poſt (alſo nicht ſeit
dem Tage, an dem er ihn erhält) ſeine Einwendungen gegen dieſen
Einſpruch dem zuſtändigen Kreisbüro ſchriftlich mitteilen. Er muß
ferner das ihm abſchriftlich zugeſtellte Einſpruchsſchreiben des Ein=
ſpruch
Erhebenden ſeiner Erwiderung an das Kreisbüro beifügen.
Alſo: Wer einen ſolchen Brief über ſeine Anſchrift im Saar=
gebiet
erhält, muß ſofort ſeine Einwendungen ſchriftlich Un=
terſchrift
nicht vergeſſen unter Beifügung der Schrift des Geg=
ners
an das zuſtändige Kreisbüro der Abſtimmungskommiſſion
ſenden. In Zweifelsfragen wende man ſich ſofort an die Orts=
gruppen
des Bundes der Saarvereine.
Zur Haarabſtimmung.
Die Eintragungen im Paß am Abſtimmungstage.
1. Vorname (der Rufname) Zuname, Geburtsdatum und
sort im Paß müſſen mit den betreffenden Angaben in der Stimm=
liſte
übereinſtimmen. Sind mehrere Vornamen in der Liſte, ſo
genügt es, wenn im Paß der Rufname ſteht und umgekehrt.
Eine verſchiedene Schreibweiſe der Vornamen iſt bedeutungslos.
2. Abweichungen bezüglich des Berufes und der Wohnung
des Abſtimmungsberechtigten im Paß und in der Liſte ſind be=
deutungslos
, wenn die Perſonalangaben unter 1. übereinſtimmen.
3. Enthält bei einer Frau die Eintragung in der Stimmliſte
den Namen des Mannes und den Mädchennamen (z. B. Müller
geb. Schulze. Maria / Karl), ſo muß der Paß genau ſo lauten.
Fehlt im Paß der jetzige Name der Frau oder iſt der jetzige
Name der Frau ohne Angabe des Mädchennamens aufgeführt, ſo
muß der Paß der örtlichen Polizeibehörde zur Vervollſtändigung
vorgelegt werden.

Chamberlain und Coſima Wagner.
Ein Leben in Briefen.
Von Otto Schabbel.
Ich bin nicht Wagnerianer. Ich bin
Bayreuthianer.
Mit ſolchen Worten führte ein junger Engländer, Natur=
wiſſenſchaftler
von Beruf, in ſeinem erſten Geſpräch mit der
Witwe Richard Wagners ſogleich mitten ins Zentrum ſeiner
Kunſtauffaſſung. Das geſchah im Jahre 1888 in Dresden, im
Hauſe des Bildhauers Kietz. Und der Engländer hieß Houſton
Stewart Chamberlain, damals 33 Jahre alt, der, ſeit er vor
ſechs Jahren in Bayreuth ſechsmal den Parſifal erlebt hatte,
darunter die Uraufführung, ohne aber durch die Zone der Ehr=
furcht
hindurch zu Wagner perſönlich zu gelangen, der ſeit=
dem
ganz im geiſtigen Bannkreis des Wagnerſchen Kunſtwerks
und ſeiner in den Schriften niedergelegten Kunſtlehre lebte.
Wie Menſchen, deren Wege ſchickſalhaft ineinander laufen,
ſchon bei der erſten Begegnung, in der erſten Sekunde des Sich=
ſehens
und Sichſprechens ahndevoll ſich innerlich erſchauen
und erkennen, ſo geſchah es auch in dieſen Augenblicken. Hier
wurde eine jener ſeltenen, erhabenen Sternenfreundſchaften ge=
boren
zwiſchen zwei Menſchen, die auf den hohen Pfaden reinen
Geiſtes wandelnd ſich in dem Schnittpunkt Richard Wagner fan=
den
: die Lilzttochter Coſima, die inſtinkthaft=genialſte Frau des
Jahrhunderts, die mit faſt kongenialer Begabung die ſchöpferiſche
Idee und Tat Richard Wagners lebendig fortſetzte, und der
junge, von der Naturbeobachtung kommende Forſcher, den ſeine
Freunde den Wanderer nannten, der im Lichtkreis der Wag=
nerſchen
Gedanken emporentwickelte zum philoſophiſchen Welt=
betrachter
und Weltdeuter, der die Grundlagen des 19. Jahr=
hunderts
in ihrer Vielheit und Zukunftsbedeutung aufzuzeigen
vermochte.
Gleich nach dieſer erſten Begegnung im Sommer 88 ſetzt
ein Briefwechſel ein. Er weiß ſogleich keine ſchönere, wahr=
haftere
und vertrautere Anrede als Hochverehrte Meiſterin
Und dieſe Anrede klingt durch die ganzen Briefe von drei Jahr=
zehnten
getreulich wieder, bis ſie zuletzt, im Dezember 1908.
durch eine noch tiefere abgelöſt wird: durch das Wort Mutter
nach Chamberlains Vermählung mit der Wagnertochter Epa.
Und ſie, die Meiſterin, auf der ſtolzen Höhe ihres erhabenen
Daſeins, weiß ebenſo aus dem ſelben Gefühl des tiefen Ver=
bundenſeins
allſogleich keine treffendere und notwendigere An=
ſprache
als Mein lieber Freund!

Aus der umfaſſenderen, von vornherein allerrichtigſten Selbſt=
jezeichnung
Chamberlains Ich bin Bayreuthianer ergibt ſich
bedeutungsvoll genug das geiſtige Zentrum dieſes Briefwechſels,
der als das beglückendſte Geſchenk dieſes Bayreuthjahres ſoeben
bei Ph. Reclam jun. in Leipzig erſchienen iſt. Er faßt mehr
als 700 Seiten, nachdem die Witwe Chamberlains ſich ent=
ſchloſſen
hat, im Einverſtändnis mit Frau Winifred Wagner,
ihren koſtbarſten Beſitz der Oeffentlichkeit zu überlaſſen, und der
Bayreuther Paul Pretzſch die Briefe mit verſtändnisvoller Ein=
leitung
und ſachdienlichem Regiſter verſehen hat. Bayreuth nicht
nur als Kultſtätte des Wagnerſchen Werkes, ſondern als geiſtiges
Ziel als Gralsbezirk der reinen Erkenntnis auf der Grundlage
deutſchen Weſens: das umfaßt den außerordentlichen Radius der
beiden Briefſchreiber, durch welche Zonen der geiſtigen Welt ſie
auch immer ſchweifen mögen.

Heute iſt uns Bayreuth ein feſtes, unumſtößliches Beſitztum
der deutſchen Nation. Die Jungen wiſſen kaum noch etwas von
den Kämpfen, die um die geiſtige Erkenntnis, um die materielle
Exiſtenz dieſes deutſcheſten aller Kulturgüter im vergangenen
Halbjahrhundert geführt werden mußten. In einem großen
Teil dieſer Briefe ſpiegelt ſich das ungewöhnliche Bild einer
Frau, einer Meiſterin fürwahr, die mit unabläſſiger Treue, mit
unerſchütterlichem Glauben dieſen Kampf gegen Unverſtand und
Niedertracht führte erhaben über alles Perſönliche. Denn ihr
Ziel war außerhalb ihres Lebens, weit abſeits aller materiellen
Intereſſen. Nichts anderes wollte ſie als die Reinerhaltung der
Wagnerſchen Werke, als die Erfüllung ſeiner muſikaliſch=
dramatiſchen
Abſichten, deren tiefſte Wiſſerin, einzige Uebermitt=
lerin
ſie war. Sie hütete durch das einzigartige Vorbild, das
ſie im Bayreuther Feſtſpiel ſchuf, die Wagnerſchen Werke vor
falſcher Veroperung, vor der unkünſtleriſchen, ungeiſtigen Ver=
zerrung
durch ſelbſtgefällige Dirigenten und Sänger. Wenn wir
heute eine Wagnertradition haben, die faſt ſchon als Allgemein=
beſitz
der deutſchen Opernhäuſer gelten kann, eine Tradition, die
ſich auf Reſpekt und Werktreue gründet und ohne die der Hoch=
ſtand
der deutſchen Wagneraufführungen auch auf mittleren und
kleinen Bühnen im Rahmen ihrer Möglichkeiten überhaupt nicht
denkbar wäre, ſo iſt das einzig und allein das Verdienſt dieſer
Frau. In dieſen Briefen ſehen wir ſie in unabläſſiger Arbeit um
dieſes Ziel, in der Vorbereitung der Feſtſpiele, in der Durch=
führung
ihrer Bayreuther Stilbildungsſchule.
Welche Fülle von Einzelheiten ſtrömt aus dieſem Buch auf
uns ein! Aufführungsfragen, Probleme der Zeit, all die Per=
ſönlichkeiten
, die mit dem Leben des Meiſters und der Ver=
wirklichung
ſeiner Werke im nächſten Zuſammenhang ſtanden,
erſcheinen in der vertrauten, unaufhörlich belebten Ausſprache

Ne2.Nodender ein weues Mandiol.

Das Milcheiweißbrok.
DNB. Berlin, 24. Oktober.
Am 15. Oktober iſt das Geſetz über den Kartoffelmehl,
einmiſchungszwang abgelaufen. Es wird nicht mehr erneuer
Statt deſſen wird nunmehr das Milcheiweißbrot, das deutſche
Kraftbrot eingeführt, bei dem nach freiwilliger Vereinbarun
mit allen in Frage kommenden Verbänden eine Beimiſchung
pulveriſierter entrahmter Milch im Verhältnis von 2½
zum Geſamtgewicht des Mehles erfolgt.
Milcheiweißbrot iſt ein Spezialbrot und
wird nur dort feilgehalten, wo das normaſ
Brot zu erhalten iſt, damit auf den Verbrauche
zur Abnahme kein Zwang ausgeübt wird. Wie gu
Spezialbrote, ſo koſtet auch das Milcheiweißbrot ein Geringel
mehr; der Preis liegt aber nur ganz gering über dem de=
Normalbrotes. Außerdem werden durch dieſes kräftige, nahrhaff
und geſunde Brot die geringen Mehrkoſten mehr als aus=
geglichen
.
Bei der Einführung dieſes neuen Kraftbrotes handelt es ſich
um eine vollſtändige freie Vereinbarung unter den in Frage
kommenden Stellen.

Das Milcheiweißbrot iſt ein Erzeugnis des Gemeinſchafts=
geiſtes
vom Erzeuger bis zum Verbraucher. Die Bäcker verpflich=
ten
ſich, die vorgeſchriebene Mindeſtmenge aus pulveriſierter
entrahmter Milch zu verwenden, das Spezialbrot unter der
Kennzeichnung mit Streifband und Marke Milcheiweißbro=
feilzuhalten
und ihre Geſchäfte mit einem Verkaufsſchild zu ver=
ſehen
, ferner ſich den Anordnungen der Getreidewirtſchaftsver=
bände
über den Verkaufspreis und das Vertriebsgebiet unter=
zuordnen
.
Wie rege das Intereſſe für dieſes neue Kraftbrot bei den
Bäckern iſt, geht daraus hervor, daß im Laufe von einigen
Tagen bereits 18000 Anträge auf Zulaſſung zum Backen ein=
gelaufen
ſind. Wiſſenſchaft und Praxis haben die Vorarbeiten
von langer Hand getroffen, um alle Vorausſetzungen für einen
bleibenden Erfolg zu erfüllen. Mit der Einführung des neun
Kraftbrotes iſt ein weiterer Schritt zur Qualitätsleiſtung e
tan. Milch und Brot ſind zwei Nahrungsmittel, die organit
zuſammengehören, die ſich ergänzen, denn das biologiſch vu=
wertige
Milcheiweiß macht das Körnereiweiß des Mehles n
leichter und vollſtändiger verdaulich. Außerdem wird durch den
Verbrauch pulveriſierter, entrahmter Milch der Erzeuger, alſe
der Bauer, durch die Herausnahme der Ueberſchüſſe in den
großen Milchverarbeitungsgebieten entlaſtet.

Auf dem Wege zur Neuordnung der Kranken
verſicherung.

DNB. Berlin, 24. Oktober.
Nach dem Geſetz über den Aufbau der Sozialverſicherung
vom 5. Juli 1934 ſoll die Landesverſicherungsanſtalt auch Tri=
ger
der Krankenverſicherung für ſolche Aufgaben ſein, die zweu
mäßig gemeinſam für den Bezirk der Landesverſicherungs=
anſtalt
durchgeführt werden. Zur Erleichterung und Vorberei=
tung
des Uebergangs der in einer demnächſtigen Durchführungs=
beſtimmung
näher zu bezeichnenden Gemeinſchaftsaufgaben von
den einzelnen Krankenkaſfen auf die Landesverſicherungsanſtal=
ten
beſtimmt die Verordnung, daß der Reichsarbeits=
miniſter
Sonderbeauftragte beſtellen kann
Dieſe treten für ihren Aufgabenkreis an die
Stelle der Krankenkaſſenorgane. Durch die Eiſt
ſetzung von Beauftragten wird ſichergeſtellt, daß die Vorbereſ
tung und der Uebergang der Gemeinſchaftsaufgaben im gan=
Reichsgebiet einheitlich erfolgt. Die Tätigkeit der Beauftrag
wird mit dem Inkrafttreten des Geſetzes über den Aufba!
Sozialverſicherung abgeſchloſſen ſein.
Weiterhin gibt die Verordnung den Reichskommiſſaren ſt
die Krankenkaſſen größerer Gebiete oder ganzer Länder 0
Recht, Krankenkaſſenbeamte und =angeſtellte zu verſetzen.
Endlich wird durch die Verordnung die Friſt, innerhalb M
vor dem 31. Dezember 1933 eingeſtellte höhere Krankenkaſſen
angeſtellte die für ſie vorgeſehene Prüfung nachholen müſſen,!0
zum 31. Dezember 1935 hinausgeſchoben.

Bremens Bürgermeiſter Dr. Markerk zurückgekreiel

DBN. Bremen, 24. Oktobet.
Regierender Bürgermeiſter Dr. Markert hat am Dienstag denl
Gauleiter und Reichsſtatthalter für Oldenburg und Bremen Lan
Roever ſeinen Rücktritt angeboten. Der Reichsſtatthalter genen
migte das Rücktrittsgeſuch Dr. Markerts. Mit der kommiſſal=
ſchen
Weiterführung der Geſchäfte des Regierenden Bürgermee
ſters wurde der Senator des Wohlfahrtsweſens. Otto Heiche
betraut.

der beiden. Aufs höchſte reizvoll durch die individuellen F0.
bungen der verſchiedenen Temperamente und Lebenskreiſel 9e0
über das hiſtoriſch Aufſchlußreiche dieſes Briefbandes hinal
beleuchtet er aufs hellſte dieſe beiden ungewöhnlichen Natule.
in der ganzen Reichweite ihres umfaſſenden Wiſſens, ime
ſchöpferiſchen Denkens. Was auch immer ſie ſich ergründeſſ
belehrend, fragend mitzuteilen haben: es iſt eine Luſt ſong
gleichen, dieſer geſchliffenen, tiefſchauenden Unterhaltung Beiſ
ſein zu dürfen. Nur in dieſem zu tiefſt deutſchen Menſchſ.
tum konnte das Wiſſen und Erkennen der ewigen Zuſamüe
hänge von Kunſt und Kultur, Volk und Religion ſeine ſchon)
Blüten treiben, die ſich in der Sinngebung Bayreuth eDeſſ
ergeben wie in dem kulturphiloſophiſchen Werk Chamberlaſe
der durch Bayreuth ein Deutſcher wurde.
Der Briefwechſel Coſima Wagners und Chamberlains
uns nicht bloß als kulturhiſtoriſches Dokument von Weri.
Lichtquelle aus höchſten menſchlichen Bezirken müſſen wit
den beſten Zeugniſſen deutſchen Geiſtes beigeſellen, aus Ne
unſer Geſchlecht Erhebung und Erziehung empfängt.

150 Jahre Jobſiade‟.

Karl A. Kortums Jobſiade kann in dieſem Monat ihren.

Geburtstag feiern. Ihr Verfaſſer, der als Arzt in Bochum."
gab ſie im Oktober 1784 heraus und erlebte es, daß ſein ton g.
Heldengedicht eine ungeahnte Berühmtheit erlangte. Den De‟

tag hat die Weſtfäliſche Landesbibliothek in Dortmung
Anlaß genommen, eine umfangreiche Ueberſicht zuſammendyſ.
welche ſich nicht allein auf die Jobſiade ſelbſt bezieht, ſonder
die ganze Reihe ähnlich gearteter Literatur umfaßt, weiche
komiſche Epos Kortums im Gefolge gehabt hat. Die Ausſte
iſt daher ziemlich lückenlos; im Mittelpunkt ſteht naturing
Jobſiade: wie ſie entſtand und wie ihre erſte Ausgabe ausſa.

helm Buſch ſich hat anregen laſſen. Auch das übrige Schri
Kortums der ein recht tätiger Mann geweſen ſein muß.
dieſer Schau berückſichtigt: man findet da nicht nur eine D."
geſchriebene Geſchichte der Stadt Bochum, ſondern auch ei.
büchlein für die Bergarbeiter und eine Verteidigungsſ.
Alchimie, mit der ſich der Bochumer Arzt eingehend beiſh.
Lebendig geblieben iſt die Jobſiade, üher Zeit und Nachdlle
hinweg ein literariſches Zeugnis ſchönſten deutſchen 2

* Profeſſor Dr. Paul Ramdohr, Ordinarius für Miget.
und Geologie an der Techniſchen Hochſchule Aachen, D..
gleicher Eigenſchaft an die Univerſität Berlin berulf,

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hmnerstag, 25. Oktober 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 295 Seite 3

Einſchränkung der Forkdauer
alfer Tarifregelungen.
DNB. Berlin, 24. Oktober.
2eer Reichsarbeitsminiſter hat im Einvernehmen mit dem
Aᛋᛋ wirtſchaftsminiſter eine Ergänzung ſeiner früheren An=
wmuig
über die Weitergeltung der am 30. April 1934 noch
Mſnden Tarifverträge als Tarifordnungen vorgenommen. Da=
nulnnen
die Treuhänder der Arbeit innerhalb ihres Bezirkes
eiſtilme Betriebe aus dem Geltungsbereich der alten Tarif=
rikſunngen
ausnehmen, die Ausnahme iſt bei Tarifordnungen
fiemen größeren räumlichen Geltungsbereich an die Zuſtim=
mſig
des Reichsarbeitsminiſters gebunden.
2äe Neuregelung ſtellt einen weiteren Schritt zu dem vom
G9é zur Ordnung der nationalen Arbeit erſtrebten Ziele dar,
dihicstriebsordnungen in immer ſtärkerem Maße zur Grund=
l
(ſder Regelung der Arbeitsbedingungen zu machen. Wird in
elſe 2 Betriebsordnung eine den wirtſchaftlichen und ſozialen
GErſoerniſſen angepaßte Regelung der Arbeitsbedingungen ge=
t
1heh:, ſo kann nunmehr der Treuhänder der Arbeit ohne
I/ſarfieriges Verfahren den Betrieb von den Feſſeln einer ver=
Aſer- Tarifregelung befreien.
Buſammenlegung des Reichsinnenminiteriuns
Und des Preußiſchen Miniſteriums des Innern.
2e der Oeffentlichkeit bereits mitgeteilte Zuſammen=
ſumg
des Reichsminiſteriums des Innern und
diſtBreußiſchen Miniſteriums des Innern tritt
mſteiner Anordnung des Reichsminiſters des Innern Dr. Frick
ahü. November 1934 in Kraft. Der Reichsminiſter hat
abld- Oktober den einheitlichen Geſchäftsplan für das Geſamt=
mliſterium
unterzeichnet. Dieſes beſteht danach aus einer Zen=
tihhkeilung
, ſechs Fachabteilungen und der Abteilung für den
Altissdienſt. Die Zentralabteilung ſteht unmittelbar unter dem
Aſiſger und wird von ſeinem erſten Stellvertreter, Staatsſekre=
t
7Pfundtner, geleitet. Die ſechs Fachabteilungen, von denen
diſill eteilungen 1, 4 und 6 dem Staatsſekretär Pfundtner, die
Aſhilungen 2, 3 und 5 dem Staatsſekretär Grauert unterſtehen,
Gfifgen:
Werfaſſung und Geſetzgebung; Leitung: Miniſterialdirektor
DDr. Nicolai.
BBeamtentum und Verwaltung; Leitung: Miniſterialdirek=
ſtor
Dr. Schütze.
Polizei: Leitung: General der Landespolizei Miniſterial=
wirektor
Daluege.
Wolksgeſundheit; Leitung: Miniſterialdirektor Dr. Gütt.
Rommunalverwaltung; Leitung: Miniſterialdirektor Dr.
Suren.
Deutſchtum, Leibesübungen und Kirche; Leitung: Mini=
fterialdirektor
Dr. Buttmann.
Ose Abteilung Arbeitsdienſt ſteht unter der Leitung des
Rſeskommiſſars für den Freiwilligen Arbeitsdienſt Staatsſekre=
tAfvierl
.
ſMiiniſter Dr. Frick zeichnet vom 1. November ab:
drReichs= und Preußiſche Miniſter des Innern.
Onn oberſten Reichs= und Landesbehörden hat Miniſter Dr.
Fir urch einen Runderlaß von dieſer Neuregelung Kenntnis

eiklen.

Eine Anordnung
Wes Skellverkrekers des Führers.
DNB. Berlin, 24. Oktober.
de Stellvertreter des Führers erläßt folgende Anordnung:
di jede geſchäftliche Betätigung dem Weſen und der Ziel=
g
. der Partei als weltanſchauliche Kampfgemeinſchaft
Mfnricht, verbiete ich hiermit allen Gliederungen der Partei
Beeiligung an Firmen aller Art und die Empfehlung ihrer
zamiſſe, ganz gleich, ob dafür eine finanzielle Gegenleiſtung
ſten ſoll oder nicht.
e Werbung für Einzelfirmen durch Par=
lienſtſtellen
iſt auch dann unterſagt, wenn dieſe
ſpljärmen ihren Sitz in ausgeſprochenen Notſtandsgebieten
it.
e Werbung für Einzelfirmen iſt allein
ſue ihrer Betriebsleitungen.
dargegen kann für ausgeſprochene Notſtandsgebiete unter
tes auf alle in ihnen vorhandenen Geſchäftszweige eine
erin ſchaftswerbung nicht nur durch ſtaatliche und andere
n, ſondern auch durch Parteidienſtſtellen, und zwar durch
zſrändigen Gauleitungen erfolgen.

Kuchfende Anaftiebengen iit Mogtau.
Radikale Säuberung der ſowjekruſſiſchen kommnniſtiſchen Parkei. 60 Proz. aller organiſierten Bauern
ausgeſchloſſen oder degradiert. Große Verlufkliſte der Eiſenbahn= und Fabrikarbeiter.
in Wien in Tauſenden von Exemplaren gedruckt und von Hand
zu Hand verbreitet wird und worin ſtändig die Aufforderung
Auch Rokarmiſten waren unzuverläfſig.
wiederkehrt Schafft Munition für den Kampf, ſammelt und

EP. Moskau, 24. Oktober.
Nach den von der Preſſe über den Fortgang der Parteireini=
gung
veröffentlichten Angaben ſind dieſer Säuberungsaktion
60 v. H. aller in der Kommuniſtiſchen Partei organiſierten
Bauern zum Opfer gefallen, was den Rückſchluß zuläßt,
daß unter der landwirtſchaftlichen Bevölkerung eine ſteigende Un=
zufriedenheit
mit der Sowjetregierung und eine entſprechende
Zurückhaltung in der kommuniſtiſchen Betätigung um ſich greift.
Von den kommuniſtiſchen Bauern wurden 23,5 v.H. ausgeſtoßen.
Weiter wurden 21,1 v.H. der bäuerlichen Parteianwärter vom
Ausſchluß betroffen, und ſchließlich wurden 20 v.H. zu Sympathi=
ſierenden
degradiert.
Von den in der Partei organiſierten Eiſenbahnange=
ſtellten
wurden 18, 2 v. H. ausgeſtoßen, während 5,8 v.H.
zu Sympathiſierenden degradiert wurden. Es folgen Fabrik=
arbeiter
mit 16, 2 v. H. voll organiſierten Mitgliedern und
21,6 v. H. Anwärtern, die ausgeſtoßen wurden, während 20
v.H. der Degradierung verfielen.
Am günſtigſten iſt der Prozentſatz der Ausgeſtoßenen bei der
Roten Armee, worüber jedoch keine genauen Zahlen ver=
öffentlicht
werden. Auch der Prozentſatz der ihrer Parteibücher
verluſtig gegangenen Geſamtmitglieder der Kommuniſtiſchen Par=
tei
wird nicht angegeben.
Mißſkände in der ſowiekruſſiſchen Lebensmikkel=
Wenſenunf.
Der Oberſte Staatsanwalt der Sowjetunion Akulow hat ein
Strafverfahren gegen eine Reihe von Beamten in den verſchie=
denen
ſtaatlichen Lebensmittelorganiſationen eingeleitet, die für
den Transport von Früchten und Gemüſen verantwortlich ſind.
Infolge der Mißſtände auf dieſem Gebiet ſind große Unmengen
dieſer Lebensmittel verfault. Nach den Mitteilungen, die hier
aus der Krim und aus Roſtow am Don eingetroffen ſind, wurden
vor kurzem von der Oberſten Staatsanwaltſchaft 28 Waggons mit
Gemüſe und Früchten beſchlagnahmt, die vollſtändig verdorben
waren, ſo daß ſie nicht mehr für die Ernährung der Bevölkerung
verwandt werden konnten. Der Oberſte Staatsanwalt Akulow
fordert die Staatsanwaltſchaften auf, in ihren Bezirken ſofort
einzugreifen und ihm binnen drei Tagen mitzuteilen, ob und
gegen wen ein Verfahren eingeleitet worden iſt.
Neue Bürgerkriegsvorbereikungen

Enkhüllungen der Bundespolizei.
DNB. Wien, 23. Oktober.
Einen geradezu Aufſehen erregenden Bericht über
marxiſtiſche Bürgerkriegsvorbereitungen in Wien veröffentlicht
das Organ des Wirtſchaftsverbandes der Bundesſicherheitswach=
beamten
Oeſterreichs Die Bundespolizei: In ihrer letzten
Folge finden ſich unter der Ueberſchrift Sie rüſten zu neuen
Kämpfen folgende hochintereſſante Ausführungen: Die Staats=
ſeinde
rüſten, ſie rüſten in beſorgniserregender Weiſe, ſie rüſten
mehr denn je. Reiche Geldmittel müſſen ihnen zur Verfügung
ſtehen. Die Quellen ſind ja nicht ſchwer zu erraten und immer
unverhüllter treten ſie auf. Offener arbeiten ſie. Immer kühner
werden ihre Drohungen. Hier ſind es in erſter Linie Radikal=
ſozialdemokraten
und Kommuniſten, die ſich zu
einer Einheitsfront zuſammengeſchloſſen haben
und hemmungslos hetzen und ſchüren. Zu Tauſenden
werden verbotene Zeitungen und Flugſchriften verbreitet. In
ſchwerer Menge werden Waffen über die Grenze nach
Oeſterreich geſchmuggelt. Die unterirdiſchen Organi=
ſationen
arbeiten tatkräftiger denn je, und Verrat umlauert
nach wie vor unſer Korps. Daß ein Kampf bevorſteht,
und zwar ein heimtückiſcher meuchelmörderiſcher
Kampf, das beweiſen auch die Funde bei Amtshandlungen,
das beweiſen die zahlreichen Beſchlagnahmungen von Waffen
und Sprengmitteln, das beweiſen die illegalen Schriften, die
immer offener, ungeſcheuter verbreitet werden. Hier verweiſen
wir insbeſondere auf das Hetzblatt Der Schutzbündler, das

ſpendet für den Wehrfonds des Schutzbundes, und wo ſtändig
die Rubrik wiederkehrt Nachrichten vom Gegner.
Dieſe in dieſen Nachrichten gemeinten Gegner ſind ſelbſt=
verſtändlich
wir, und es läßt tief blicken, wenn in dieſen Nach=
richten
allerhand Einzelheiten über unſere Ausrüſtung, Schu=
lung
und Unterbringung gebracht werden. Es iſt aber auch
deutlich genug, wenn es heißt: Kurz iſt die Friſt die zur
Vorbereitung auf die Kämpfe verbleibt. In Eile müſſen unſere
Reihen geſtärkt, muß die revolutionäre Wehreinheit des Pro=
letariats
gefeſtigt werden. Das iſt keine Prahlerei, das ſind
keine Phraſen, denn die Funktionäre der früheren ſozialdemo=
kratiſchen
Partei, die unausgeſetzt weiter wühlen und arbeiten,
ſagen es ungeſcheut und offen: In dieſem Jahr noch muß
die Entſcheidung fallen, in dieſem Jahre kommt der Entſchei=
dungskampf
.
Polniſche Paßfälſcherorganiſakion

Ueber 100 Verhaftungen.
DNB. Warſchau, 24. Oktober.
Die polniſchen Unterſuchungsbehörden ſind einer großen
Organiſation von Paßfälſchern auf die Spur gekommen, deren
Umfang alle bisher in Polen bekannten Fälſcherbanden weit
übertrifft. Unter Leitung eines gewiſſen Moſes Schiffmann, der
zu einem großen Vermögen gekommen iſt, arbeiteten Zweig=
ſtellen
ſeiner Fälſcherorganiſation in Warſchau, Wilna, Bialy=
ſtok
, Krakau und anderen polniſchen Städten ſowie im Auslande.
Bisher ſind etwa 100 Perſonen verhaftet worden. Schiffmann
ſelbſt erlag einem Herzſchlag, als die Polizei ſeine Wohnung
betrat.
Die Zahl der in Umlauf geſetzten falſchen Päſſe iſt bisher
unbekannt, geht aber nach Anſicht der Polizei in die Hunderte.
Die falſchen Päſſe wurden aus geſtohlenen echten Päſſen durch
neue Photographien und Perſonglangaben umgearbeitet, wäh=
rend
alle Unterſchriften und Stempel echt blieben. Die Fälſcher=
organiſation
arbeitete einerſeits um Strafverfolgte oder Fah=
nenflüchtige
aus Polen herauszubringen, andererſeits um Flücht=
linge
aus Rußland mit polniſchen Päſſen zu verſehen und nach
Amerika, Frankreich uſw. zu bringen. Die Paßfälſchungen wur=
den
durch die Aufmerkſamkeit eines Grenzbeamten entdeckt, dem
es aufgefallen war, daß einige in verſchiedenen Städten aus=
geſtellte
Päſſe die gleiche Handſchrift bei den Perſonalangaben
aufwieſen.
Enkſcheidung über Hinrichkung
der ſpaniſchen Aufſtändiſchen verſchoben
Verkagung der Corkes um eine Woche.
EP. Madrid, 24. Oktober.
In einem Miniſterrat, der über vier Stunden dauerte,
wurde, wie Miniſterpräſident Lerroux nach Schluß der Sitzung
bekanntgab, beſchloſſen, mit Rückſicht auf die gegenwärtigen
außerovdentlichen Umſtände den Wiederzuſammentritt
der Cortes auf die nächſte Woche zu verſchieben.
In der Zwiſchenzeit wird ein aus dem Kriegsminiſter, dem Juſtiz=
miniſter
und dem Miniſter für öffentliche Arbeiten beſtehender
Regierungsausſchuß ſich in das aſturiſche Aufſtands=
gebiet
begeben, um dort eine eingehende Unter=
ſuchung
vorzunehmen und die Maßnahmen vorzuſchlagen, die
ergriffen werden müſſen, um die ernſten Folgen der Revolution
zu beſeitigen und der Einwohnerſchaft Hilfe zu bringen.
Zur Frage der Vollſtreckung der vom Kriegsge=
richt
gefällten Todesurteile, eine Frage, die gegen=
wärtig
die öffentliche Meinung Spaniens in hohem Maße beun=
ruhigt
, erklärte Lerroux, die Beſchlußfaſſung ſei auf die nächſte
Woche verſchoben worden. Die Regierung wolle erſt den Abſchluß
aller noch vor den Kriegsgerichten ſchwebenden Verfahren abwar=
ten
, um dann in genauer Kenntnis jedes einzelnen Falles ihre
endgültige Entſcheidung treffen zu können.

Die Skraße des Gegenſahes
und der Einheil.
Die Böttcherſtraße in Bremen.
mächſt iſt man verloren. Neugierig zwar, aber doch mit
ſicht elser im Gleichgewicht, ſo kam man ja in dieſe Straße,
diſte öatcherſtraße in Bremen. Und nun ſteht man da und fühlt
ſichich löslich hin= und hergezerrt zwiſchen ungezügelter Kraft und
ruhenn Maß.
Sa' man etwas Angenehmes, gar etwas Liebliches erwartet
hal ſoa bleibt, der Blick verwundert an fremden Formen
häfn, wird aufwärtsgeriſſen, abwärtsgeſchleudert, eingefangen
inſ ölllen, umſtrickt von bedrohlich anmutenden Linien und
Niln, verwirrt von magiſchen Lichtern, da ſtößt und wuchtet
esikh) aus der Erde heraus buckelt ſich in Türmen, an den
Wchen anſcheinend allerlei Wurzelreſte, verſtecktes Nachtgetier
un Fldweſen tragend.
Be; man aber Modernes ſuchte, da lächelt einem freund=
lidAng
altgewohnte, ehrwürdige Front, zierlich, bürgerlich die
vaAmmene Ordnung und Geſetzmäßigkeit, von guten Menſchen
velcener Tage ſcheinbar gebaut.
müiberbrückbarer Gegenſatz? Shakeſpeare und Klaſſizis=
mitr
FUrweltkraft und Kultur?
a und nun fühlt man ſich plötzlich ein Opfer dieſer ſchein=
bach
Wegenſätzlichkeiten, wird mir=nichts=dir=nichts gezwungen,
Sthung zu nehmen zu dieſen Eindrücken. Und ſiehe da, wer
ſichſt ie Mühe macht, wer gründlich dieſe Straße, alle ihre
Behun, und Sammlungen betrachtet, dem kommt die Erkennt=
nige
ſafß es doch eine große Einheit iſt mit dieſer Straße, und
zwim enne Einheit, die ſich zuſammenfaſſen läßt in dem einen
W41 Miederſachſen.
nſe nun ſehen wir in dieſem Lichte die einzelnen Bauten.
Dcht gunächſt das Paula=Becker=Moderſohn=Haus, eben jenes
Bek enk, das rauh und unfaßbar wie von Urmenſchen geformt
aunzht und das mit das Wichtigſte von allem in ſich birgt:
Disluutla=Becker=Moderſohn=Sammlung, alſo Gemälde, Bilder
aumtLorpswede, Menſchen aus dem Moor, die in dieſer ein=
mahlen
Größe der Darſtellung zu einem Stück der Landſchaft
ſel)c geeworden ſind. Da iſt gemäßigt, ſtraff im Bau, das
Roluſ uss=Haus aus dem Jahre 1290 mit ſeiner großartigen Samm=
lungaliger
niederſächſiſcher und frieſiſcher Kunſt, ein Haus, das ein
MArux ſein will und ſich doch nur behaglich wie ein altes,
allſlungs ſehr reiches Patrizierhaus gibt. Da iſt die ganze
reachz SSeite der Straße, ein Stück bremiſcher Tradition aus

Schiffahrt und Handel entſtanden, alſo Wagemut und Ordnung,
aber auch Lebensfreude und froher Feierabend (Reſtaurant Flett
und St. Petrus). Und da iſt nicht zuletzt das Haus Atlantis,
außen dem germaniſchen Lebensbaum, das Wahrzeichen der Auf=
opferung
für eine Idee tragend, mit der Sammlung Väterkunde.
Ging man im Roſelius=Haus der Erforſchung der jüngeren
Ahnen hinſichtlich ihrer Kunſt nach, ſo kann man hier bis zu
den Urquellen unſeres norddeutſchen und nordiſchen Volkstums
zurückgehen. 30 000 Originalfundſtücke, 20000 Jahre unſerer
Vorfahren reden hier ihre gewichtige Sprache.
Und ſiehe, da iſt die Einheit: Dem niederdeutſchen dem
nordiſchen Menſchen gilt dieſe Straße. Niederſachſen (Runge
und Scotland) haben ſie gebaut, doch Hoetger ward ſie alten
nordiſchen Geiſtes voll, ihre letzte Zuſammenfaſſung aber findet
ſie in Ludwig Roſelius, dem Niederſachſen und Förderer nor=
Schmidt=Barrien.
diſcher Ahnenforſchung.
Uraufführung im Leipziger Schauſpielhaus.
Hans Chriſtoph Kaergel: Hockewanzel.
Von Hans Chriſtoph Kaergel, dem ſudetendeutſchen Dichter,
welcher den Kampf der Deutſchen im Sudetenland um die Er=
haltung
ihres Deutſchtums durch ſein Schrifttum behandelt, wurde
mit. Hockewanzel ein neues Drama in zweiſtündiger Dauer am
Leipziger Schauſpielhaus uraufgeführt, welches den Kampf Wen=
zel
Hockes, des Erzdechanten des böhmiſch=ſchleſiſchen Gebietes, für
ſein Volk im vorigen Jahrhundert in packender, ſprachlich kraft=
voller
und volkstümlicher Form ſchildert. Für dieſes ſtarke Stück
fand die Regie Otto Werthers ſehr ſtarke Akzente, ſo daß die Ur=
aufführung
ein großer Erfolg für den anweſenden Dichter und
Hans Arno R.

für das Theater war.

Von Markin Luther bis Konrad Duden.

Dem Deutſchen gilt Martin Luther als der Schöpfer der neu=
hochdeutſchen
Schriftſprache. Wir meinen damit wohlverſtanden
keine Urſchöpfung, keine erſte Formung aus dem Nichts. Wir er=
kennen
die einzigartige und einmalige Sprachgewalt Luthers der
die ältere Kanzleiſprache aus enger Gebundenheit herausführte
zu lebendiger und volksnaher Redeform. Luther wurde vorbild=
lich
für den Druck und die Redeweiſe ſeiner Zeit. In ſeiner Bibel=
überſetzung
, in der theologiſch gelehrten Schrift und in der Pre=
digt
hat er weithin gewirkt und auch dem Gegner ſeine Sprache
und Sprachform aufgezwungen. Martin Luther hat mit lebendi=
gem
Wortgut aus dem unerſchöpflichen Brunnen der Volksſprache
Lebendiges geſchaffen und ſich nicht ſtarr an ein Vorbild gehal=
ten
. Er gab uns eine erſte Einheit der Schriftſprache, die ſich

*) Bibliographiſches Inſtitut, Leipzig. Leinen 4 RM.

weiter entwickelte. In dieſer Freiheit lag aber auch die Gefahr
allmählicher Trennung, die tatſächlich nicht ausblieb. Die Recht=
ſchreibung
, vielmehr die Schreibform englitt den Händen ſorg=
ſamer
Regelung und allgemeiner Gültigkeit. Sie verwilderte
durch die Willkür einzelſtaatlicher Kanzleien und Drucker.
Hier griff 350 Jahre ſpäter ein anderer Mann regelnd und
neue Wege bahnend ein: Konrad Duden. Er nahm die
Schreibform in ſeine Obhut. Ihn dürfen wir mit allem Recht den
Schöpfer der Rechtſchreibung nennen. Auch er ſchuf
Lebendiges aus Lebendigem, verhalf nicht totem Buchſtaben durch
hartes Machtwort zu vorübergehender Geltung, ſondern er ent=
wirrte
ſinnvoll die Fäden ſprachlicher Unſicherheit und Unvoll=
kommenheit
der Schreibung. Er ließ berechtigte Verſchieden=
heiten
der Sprache, die doch auch Geſchichte widerſpiegeln, im
Schriftbild beſtehen und erkannte mit feinem Gefühl für das We=
ſen
des Sprachlichen überhaupt die Bedeutung des Sprachgebrau=
ches
und volkhafter Sprachübung. Umgangsſprache und Volks=
ſprache
blieben ihm nicht fern. Aber ſorgſam regelnd, mit gutem
Blick für die Entwicklungsgänge der lebenden Sprache bahnte er
vom erſten ſeiner zahlreichen Sprachbücher den Weg zu einer
größeren Einheitlichkeit in der Schreibung. Er wußte wohl, daß
die Sprache nie ſtill ſteht, daß auch das Schriftbild die Schreib=
form
, ſich wandelt. Er wollte Schwierigkeiten der Schreibung weg=
bringen
, das Schriftbild vereinfachen, eine Rechtſchreibung
lehren. Und darum iſt der Duden maßgebend geworden, nicht
etwa für einen kleinen Kreis der Schriftſteller oder Drucker oder
Behörden, ſondern für das geſamte deutſche Volk und
für das Deutſchtum im Ausland; wir alle folgen ſeiner
Rechtſchreibung und erkennen in Zweifelsfällen die Schreibform
als verbindlich für den Schriftverkehr an, die der Duden ver=
zeichnet
.
Wo aber Konrad Duden ſpäter Vereinfachung, Beſſeres viel=
leicht
durch die Sprachgewohnheit erwachſen ſah, änderte und beſ=
ſerte
er in den ſpäteren Auflagen ſeines Wörterbuchs die Schreib=
form
und verſuchte immer mehr, recht zu ſchreiben. So auch
die Nachfolger an ſeinem Werk.
Heute muß die Sprache der Gegenwart, die ſtürmende Kraft
guter neuer Wortbildung und Wortſchätzung, die Ausdrucksform
des Tages erfaßt und auch erläutert werden. Und gerade hier
will und kann der Große Duden, der ſoeben in elfter, neu be=
arbeiteter
und erweiterter Auflage erſchien, jedem Volksgenoſſen
Dr. B.
den erſten und höchſten Dienſt erweiſen.
p. Eine intereſſante archäologiſche Entdeckung. Die engliſchen
Altertumsforſcher, die die Unterſuchung über den Platz des be=
rühmten
Walls des Kaiſers Hadrian (an der Mündung
des Tyor) fortſetzen, haben unter anderen Gegenſtänden eine Holz=
platte
zutage gefördert, die den Namen des Kaiſers und ſeines
engliſchen Statthalters, Platorius Nepos, trägt. Dieſe Platte,
deren Inſchrift genau mit der im Stein der Mauer eingravierten
übereinſtimmt, ſtammt von einem bis jetzt unbekannten Modell.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 295

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 25. Oktober 1934

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[ ][  ][ ]

Drrover 1934

Barmſtädter Tagpkakk 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mr. 25 Geitev

Aeas der Landeshauptſtadt
Darmſiadt, den 25. Oktober 1934.
Der Reichsſtakthalfer in Heſſen:
Perſonalnachrichten.
Earnannt wurden: Am 12. Okt. 1934 der planmäßige außer=
ounſ
liche Profeſſor für äronautiſche Meteorologie an der Tech=
vyieir
Hochſchule Darmſtadt Dr. Walter Georgii zum perſön=
ſn
Ordinarius:; am 15. Oktober 1934 die Privatdozentin
g zer Techniſchen Hochſchule Darmſtadt Dr. Ottilie Rady zum
ahrnolanmäßigen außerordentlichen Profeſſor mit Wirkung vom
gohnn Tage.
4 Mus dem heſſiſchen Staatsdienſt entlaſſen wurde: Am 11. Ok=
der

19:

HME34.

Der heſſiſche Staatsminiſter:

Bekanntmachungen des Perſonalamtes.
AAu3. Oktober 1934 wurden ernannt:
Zur Bürgermeiſtern: Johannes Beutel in Ober=Beerbach,
Rs! Bensheim. Georg Wannemacher in Erzhauſen, Kreis
dnittadt. Otto Dewer Blaſchek in Eppertshauſen, Kreis
Aucg. Karl Flechſenhaar in Kimbach, Kreis Erbach.
ſammes Joſt in Otterbach, Kreis Alsfeld. Heinrich Weber
böoelnrod, Kreis Gießen. Karl Schäfer 3. in Watzenborn=
Enb erg, Kreis Gießen. Johannes Meinhardt 4. in Crain=
fᛋklKreis
Lauterbach. Moritz Cramex in Hechtsheim. Kreis
Au- Karl Eiſenbeiß in Laubenheim, Kreis Mainz.
AA Steinfurth 1. in Dienheim, Kreis Oppenheim. Jakob
Sieider in Sulzheim. Kreis Oppenheim.
Zia Beigeordneten: Georg Heinrich Jox 2. in Altheim, Krs.
Piurg. Franz Joſef Reiß in Dieburg, Kreis Dieburg. Hein=
riſishaal
2. in Frau=Nauſes, Kreis Dieburg. Heinrich Späth
inbolshohl, Kreis Dieburg. Georg Philipp Eckſtein in Rohr=
b
/Treis Dieburg. Johannes Bell 9. in Oppershofen, Kreis
fülerg. Johann Philipp 2. in Watzenborn=Steinberg,
Lr Gießen. Albert Moller in Nieder=Hilbersheim, Kreis
Bſiex. Johann Fuhr 2. in Gau=Bickelheim, Kreis Oppenheim.
Aml. Oktober 1934 wurden beſtellt:
3ur kommiſſariſchen Bürgermeiſtern: Franz Joſef Röhrig
honderbach, Kreis Heppenheim. Adam Rettig in Linnen=
b
Kreis Heppenheim. Adam Bitſch 3. in Mittershauſen,
Aer Heppenheim. Adam Sammet in Affolterbach. Kreis
ſtei=heim.
Zu, kommiſſariſchen Beigeordneten: Leonhard Uth in Lützel=
b
/2reis Heppenheim. Julius Rodemich in Neckarſteinach,
Beppenheim. Peter Jochim in Ober=Liebersbach. Kreis
ſtei heim. Peter Jochim in Reiſen, Kreis Heppenheim.
Afe Schütz 3. in Zotzenbach, Kreis Heppenheim. Peter
ielſcher in Affolterbach, Kreis Heppenheim, Karl Bret=
tſein
Hirſchhorn, Kreis Heppenheim.
Wfu5. Oktober 1934 wurden beſtellt:
Zum kommiſſariſchen Bürgermeiſter: Ludwig Fülbert in
Mſtaot, Kreis Erbach.
Zu kommiſſariſchen Beigeordneten: Balthaſar Weber 4.
mirmiſtadt. Kreis Erbach. Johann Renz in Gundheim, Kreis

Abel. Oktober 1934 wurden beſtellt:
Zu, kommiſſariſchen Bürgermeiſtern: Auguſt Neumann in
uu od, Kreis Büdingen. Rudolf Eckhardt in Unter=
ſcherien
, Kreis Büdingen. Heinrich Rockel 2. in Hopfmanns=
felſlsrreis
Lauterbach.
) kommiſſariſchen Beigeordneten: Wilhelm Knickel in
uach, Kreis Büdingen. Otto Ruhl in Grebenhain, Kreis
2ührrpach. Heinrich Rockel in Sickendorf, Kreis Lauterbach.
Kſſa Muth in Steinfurt, Kreis Lauterbach. Johannes Vet=
t
9n Stockhauſen, Kreis Lauterbach.
u, den Ruheſtand tritt: auf Grund des Geſetzes über die
UyAsarenze der Staatsbeamten vom 2. Juli / 19. Dezember 1923
Rw=Aslatt S. 509 und 511) in der Faſſung des Geſetzes vom
kocer 1925 (Reg.=Bl. S. 249) am 1. September 1934 Gefäng=
ätmeiſter
beim Amtsgerichtsgefängnis Bad Wimpfen Wil=
ſeimts
. lenk.
nl den Ruheſtand verſetzt wurde auf Nachſuchen: am 16. Ok=
16 M34 die techniſche Lehrerin an der Volksſchule im Bezirk
GurzZummern, Kreis Dieburg, Berta Roßmann unter An=
ersſaung
ihrer dem Staate geleiſteten Dienſte, mit Wirkung
von./Oktober 1934.
Marktbeauftragter für den Schlachtviehmarkt Darmſtadt.
=Zcßirksbauernführer Georg Bernhardt in Nieder= Beer=
baiwſt
zum einſtweiligen Marktbeauftragten und Vorſitzenden
deug karktvereinigung für Schlachtviehverwertung beim Schlacht=
visthunkt
Darmſtadt beſtellt worden.
Fugend=Zinnſoldatentag im Schloßmuſeum. Um allen jun=
gerhinnſoldatenFreunden
in Darmſtadt und Umgebung Gelegen=
heittu
geben, die wilden Schlachten der Zinnſoldaten zu ſehen,
dieſe Herren Georg und Gärtner lebensgetreu aufgebaut
halü hat ſich die Direktion entſchloſſen, die ſchöne Ausſtellung mit
einm Fugendtag zu volkstümlichen Preiſen abzuſchließen. Am
Sorſtax, den 28. Oktober, gelten daher folgende Sonderpreiſe:
ülltngen durch das ganze Muſeum einſchließlich Madonna und
itwyheaten=Ausſtellung für Erwachſene 50 Pfg., Schüler 30 Pfg.
Fun4si Sonderausſtellung allein: Erwachſene 30 Pfg., Schüler
20A9. Pimpfe in Uniform 10 Pfg. Jeder fünfzigſte Beſucher er=
häMlline
Prämie in Geſtalt von Zinnfiguren, darunter die von
obyäe 4Künſtlern eigenhändig gemalte Heldengeſtalt des Fride=
rich
iher.
Wolksmiſſion in Darmſtadt. In allen evangeliſchen Kirchen
dem tadt finden gegenwärtig volksmiſſionariſche Vorträge ſtatt.
Es5d/ außerordentlich ernſte, unſere Zeit aufs tiefſte bewegende
m, die von auswärtigen, von dem Herrn Landesbiſchof als
elnſ ſſionare beſtimmten Rednern behandelt werden. Am
Uristag abend ſteht gleichmäßig überall zur Verhandlung:
G’Etemtum oder germaniſche Religion? am Freitag abend:
Cctemtum und nationalſozialiſtiſcher Staat, am Samstag
abſſ: Das Chriſtentum der heldiſchen Tat, Sonntag vormit=
taguredigen
in allen Kirchen die Volksmiſſionare über das
glew TThema: Bekenntnis zur Kirche‟. Den Abſchluß findet
dign emanſtaltung am Sonntag abend mit dem Thema: Schwert
deyſlinh che: 400 Jahre deutſche Bibel. Die evangeliſchen Ge=
mamen
- ſind zu reger Teilnahme an den Abenden hierdurch noch=
mchſiha
rzlich eingeladen.
Sefſiſches Landestheater Darmſtadt.

HMertitag.
25. Oktober

Großes Maus-

Frie=

26. Oktober

Anfang 19.30, Ende geg. 22.15 Uhr. Miete E 6.
Preiſe 0.705.50
Fidelio

Miete D 5,
Anfang 20, Ende 22.30 Uhr.
Kinderreiche Mütter Nr. 1-50, 101-150, 301.405
Preiſe 0.504.50
Ein Volksfeind.

Kleines Haus.

Anf 20, Ende g. 22.30 Uhr. Zuſatzm. III 2.Vorſt.
Ie
Preiſe 0.703.80
25. Oktober / Wenn der Hahn kräht.

B6. Oktober

Anf. 20, Ende 22.30 Uhr. Außer Miete, Kinder=
reiche
Mütter 51100, 151300
der Vetter aus Dingsda. Preiſe 0.804.50

In Vorbereitung: Martha Hockewanzel.

Domſayrlsoriemätten
der Beutſchen keichspeft.
Gültig bis 30. Juni 1935.

V

Die Deutſche Reichspoſt gibt am 5. No=
Wertzeichen
vember neue Wohlfahrtswertzeichen zugun=
der
Wohlfahrtspoſtkarte ſten der Deutſchen Nothilfe heraus. Es ſind,
Gültig bis 30. Junt 1938 wie im vorigen Jahre, wieder neun Marken:
zu 3 + 2. 4 + 2, 5 + 2, 6 + 4. 8 +4,
12 + 3. 20 + 10 25 + 15 und 40 + 35
Rpfg. und eine Poſtkarte zu 6 + 4 Rpfg.
Die zuſätzlichen Beträge geben die Wohl=
fahrtszuſchläge
an. Der Vertrieb durch die
Poſtanſtalten und durch die Deutſche Not=
hilfe
dauert bis Ende Februar 1935. Die
Gültigkeit der Wertzeichen hört mit Ende
Juni 1935 auf. Für die Marken ſind Dar=
ſtellungen
gewählt worden, die die friedliche
Tätigkeit des deutſchen Volkes in allen
ſA ſeine Ständen am Wiederaufbau des Reiches
ausdrücken ſollen. Die Bilder zeigen den
Kaufmann, Schmied. Maurer, Bergmann,
Baumeiſter, Bauer, Forſcher, Künſtler und Richter. Das Wert=
zeichen
der Poſtkarte trägt das Bild eines SA.=Mannes,
als Sinnbild für die deutſche Volksgemeinſchaft. Die Entwürfe
ſtammen von Profeſſor Ferdinand Spiegel.

Winter-Ausgabe 1934
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken, Bahnhofs-
buchhandlung
und Geschäftsstelle, Rheinstraße Nr. 25.

Literariſch=Künſtleriſche Geſelſchaft.
Die Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft eröffnet ihr Winter=
programm
am nächſten Dienstag, den 30. Oktober, mit einem
Dichterabend von Gertrud von Le Fort, der ausge=
zeichneten
Novelliſtin und Lyrikerin. Ihr folgen im November
Dr. Hans Friedrich Blunck, der Präſident der Reichsſchrifttums=
kammer
, mit der Vorleſung eigener dichteriſcher Werke, und Dr.
Lutz Heck der Direktor des Zoologiſchen Gartens in Berlin, mit
einem Lichtbilder=Vortrag über ſeine ſpannenden Erlebniſſe auf
der Expedition zum Großtierfang in Oſtafrika. Im Rahmen
des ausgezeichneten Winterprogramms der Literariſch= Künſtleri=
ſchen
Geſellſchaft wird im weiteren Verlauf des Winters Dr.
Hugo Eckener, der hervorragende Leiter der deutſchen
Luftſchiffahrt, über die weſentlichen Ergebniſſe ſeiner Tätig=
keit
und ſeine künftigen Pläne ſprechen. Aktuelle Fragen des
geiſtigen Lebens werden zwei bedeutende deutſche Forſcher behan=
deln
: der bekannte Berliner Nervenarzt Dr. Fritz Künkel ſpricht
über den neueſten Stand einer aufbauenden Seelenheil=
kunde
, der Gießener Univerſitätsprofeſſor Dr. Gerhard Pfah=
ler
, der Mitherausgeber der Zeitſchrift Volk und Glaube‟
über brennende weltanſchauliche Fragen. Unterbrochen wird dieſe
Vortrags=Abende durch zwei heitere Dar=

furter Mundart, zu dem erſte Frankfurter Kräfte gewon=
nen
ſind.
Durch die rege Anteilnahme aller Bevölkerungskreiſe Darm=
ſtadts
iſt es ermöglicht, dieſe hervorragenden acht Veranſtaltungen
zu einem überaus niedrigen Abonnementspreis zu bieten. Der
Abonnementspreis kann in Raten bezahlt werden, ſo daß jedem
Volksgenoſſen die Beteikigung möglich iſt. Anmeldungen nimmt
die Buchhandlung Bergſträßer (Peter=Gemeinder=Straße 29) ent=
gegen
.
Deine Spende ſoll ein Opfer ſein!
Gib auf das Konto der Winterhilfe 1934/35 Kreis Darmſtadt:
Nr. 5000 bei der Städtiſchen Sparkaſſe,
Nr. 3500 bei der Dresdener Bank und
Nr. 16 000 bei der Deutſchen Bank.

Hielverjannmang
jar ous Dinterhiisteert 19941 35.

ſtücke iſt willkommen. Es iſt noch viel Not damit zu lindern.
Donnerstag, den 25. Oktober: Herdweg, Bruchwieſenſtraße,
ſüdl. Herdweg, Theodor=Fritſch=Straße, ſüdl. Herdweg. Moſerſtr.,
ſüdl. Herdweg, Niebergallweg, Hoffmannſtraße ſüdl. Herdweg,
Oſannſtraße, Roquetteweg, Nieder=Ramſtädterſtraße; ſüdlicher
Herdweg, Ohlyſtraße, Wittmannſtraße, Bruſtſtraße, Hobrechtſtraße,
Am Erlenberg. Am Geißenſee.
Freitag, den 26. Oktober: Karlsſtraße, ſüdliche Hügelſtraße,
Nieder=Ramſtädterſtraße, nördlicher Herdweg, Kiesſtraße, weſt=
liche
Nieder=Ramſtädterſtraße, Heinrichſtraße, weſtliche Nieder=
Ramſtädterſtraße, Annaſtraße Heidelbergerſtraße, ſüdl. Riedeſel=
ſtraße
, Saalbauſtraße, ſüdliche Riedeſelſtraße, Weyprechtſtraße,
Wilhelminenſtraße, Steinackerſtraße, Theodor=Fritſch=Straße,
nördlicher Herdweg, Moſerſtraße, nördlicher Herdweg, Hochſtraße,
Hoffmannſtraße, nördlicher Herdweg. Grünerweg, nördlicher Herd=
weg
. Rückertſtraße. Mathildenſtraße.
Samstag, den 27. Oktober: Roßdörferſtraße, Kiesſtraße, öſt=
liche
Nieder=Ramſtädterſtraße. Heinrichſtraße, öſtliche Nieder=
Ramſtädterſtraße, Wienerſtraße. Gervinusſtraße Beckſtraße, ſüd=
liche
Darmſtraße. Inſelſtraße, Herdweg öſtlich des Friedhofs,
Erlenweg, Soderſtraße öſtlich der Stiftsſtraße, Heinrich=Fuhr=
Straße. Heidenreichſtraße. Wilhelm=Jäger=Straße. Hicklerſtraße,
Waldmühlenweg, Schwarzwaldring, Frankenäckerweg, Gabels=
vergerſtraße
, Darmſtraße, Stiftsſtraße, ſüdliche Landgraf=Georg=
Straße.
Karkoffeln der Winkerhilfe.
Da in den nächſten Tagen die Anfuhr der 40 Waggon Winter=
hilfe
=Kartoffeln zu erwarten iſt, mache ich alle die in Frage kom=
menden
Volksgenoſſen darauf aufmerkſam, daß es ſich empfiehlt,
ſchon jetzt für Säcke und Wagen vorzuſorgen.
Eine entſprechende Benachrichtigung geht den Empfangsbe=
rechtigten
durch die Ortsgruppe der NS.=Volkswohlfahrt zu.
Kreisbeauftragter des Winterhilfswerks 1934/35.

Beichkesgaden und ſeine Berge.
In der Sektion Starkenburg des Deutſchen
und Oeſterreichiſchen Alpenvereins hielt im über=
füllten
Hörſaal 326 der Techniſchen Hochſchule Herr Rechnungsrat
Dreſte einen Lichtbildervortrag über Berchtesgaden
und ſeine Berge. Das genannte Gebiet iſt wohl eines der
ſchönſten, das wir in den Alpen innerhalb der Reichsgrenzen be
ſitzen. Für jeden, jung oder alt, ob Bergſteiger oder Talwanderer
bietet es eine Fülle auserleſener Schönheiten, an denen ſich das
Auge nicht ſattſehen kann. Die Perle des Gebietes iſt der Königs
ſee, der in einem mächtigen, von ſteilen. bis 1900 Meter hohen
Kalkwänden umſchloſſenen Talkeſſel liegt. In ſeinen tiefgrünen
klaren Waſſern, in die ſich der Königsbach ſtürzt, ſpiegeln ſich die
Berge. Von St. Bartholomä hat man einen Blick auf die rieſige
Watzmann=Oſtwand. Im Hintergrund des Oberſees ragen die
Teufelshörner in den tiefblauen Himmel, weiter die Sagereck und
die Wälchhüttenwand. Eine prächtige Umrahmung des märchen=
haft
ſchönen Oberſees. Durch das liebliche Gerntal, das ſich nörd
lich an den ſchroff abſteigenden Untersberg hinanzieht, am Etzer
ſchlöſſel und der Etzermühle vorbei, nach Vordergern mit Wall=
fahrtskirche
Maria Gern. in wundervoller Lage, geht die Wande=
rung
zur Marxenhöhe, einem herrlichen und für jeden leicht zu er=
reichenden
Ausſichtspunkt, der einen guten Ueberblick über Berch=
tesgaden
und ſeine Berge bietet. Durch Wieſen und Hochwale
führt der Weg hinauf zur Kneifelſpitze. Hier iſt die Ausſicht noch
umfaſſender: man blickt auf das Hachengebirge das Steinerne
Meer, den Watzmann, den Hochkalter und die Reiteralpe. Der Ab=
ſtieg
führt hinab ins Gerntal, an der Thereſienklauſe, einer Tal
ſperre, vorbei durch die Almbachklamm zurück.
Weitere Wanderungen gehen zur Almwirtſchaft Hochlenzer.
mit ſchönem Blick auf Watzmann und Hochkalter, und weiter nach
der am Fuß der impoſanten und wild zerklüfteten Weſtwand des
Hohen Göll liegenden, waldumſchloſſenen Scharitzkehlalm, durch
herrlichen Hochwald nach Vorder=Brand und auf den Brandkopf.
Ferner eine über den Oberſalzberg, am Hauſe des Führers vorbei,
zum Furtſchellerhaus der Sektion Sonneberg, ſteil bergauf zu den
Felſen des Hohen Göll, mit einer nicht ſchweren Kletterei zum
Gipfelkreuz des Hohen Göll mit großartiger Ausſicht. Abwärts
führt der Weg zur Scharte Heiterer Lueg und zum Hohen Brett.
Von hier prächtiger Tiefblick in das Fiſchbach= und Salzachtal und
hinüber zum Tennengebirge und zum Dachſtein, zum E. v. Stahl=
haus
, am Torrener Joch, durch ſteile Grashänge bis zur Hütte am
Fuße des Schneibſteins, am Jenner vorbei zur Mitterkaſeralm
zurück.
Bei einer Wanderung zum Watzmann erlebten die Bergſtei=
ger
vom Watzmannhaus ein wunderbares Alpenglühen. Der Ab
ſtieg ging über die Königsbachalm zum Königsſee. Die Schellen=
berger
Eishöhle im Untersberg mit wunderbaren Hallen und Eis=
grotten
wurde beſucht. Man befindet ſich hier in einer unterirdi=
ſchen
Märchenwelt. Beſonders eindrucksvoll und von nicht zu
überbietender Pracht iſt der Mörksdom, eine rieſig hohe Hälle
mit einem gewaltigen Eisturm. Vom Höhlenausgang hat man
eine wunderſchöne Ausſicht auf Watzmann, Steinernes Meer,
Dachſtein und Tennengebirge. Der Hochkalter wird beſucht über
die Ramſau und über die Schärtenalpe, an der Blaueishütte vor=
bei
zu den Felſen des Rotpalfen. Nach Erreichung des Grates hat
man einen ſchönen Blick auf die Leoganger= und Loferer Stein=
berge
. Der Abſtieg erfolgte über den Hinterſee.
Der Grimſtein iſt ein unbedeutender Gipfel, aber die Beſtei=
gung
lohnt der Ausſicht wegen in den Talkeſſel von Berchtesgaden
und die umliegenden Berge. Der Untersberg wird über das Stöhr=
haus
beſucht beim Abſtieg wird der Störweg benutzt.
Die letzte Wanderung führt zum Steinernen Meer, von der
Saletalpe zum Kärlingerhaus, abwärts durch die Saugaſſe, ein
romantiſcher Weg nach St. Bartholomä.
Der Vertreter des Vorſitzenden, Herr Titze, dankte dem Red=
ner
für ſeinen mit vielen Lichtbildern begleiteten Vortrag und
fügte hinzu, daß vielen Wanderern und Bergſteigern durch die
Schließung der Reichsgrenzen nach Oeſterreich Gelegenheit gegeben
iſt, die ſchönen Orte in Deutſchland kennen zu lernen.
Die ſchweigſamen Pioniere.
Der Nationale Spartag will die ungeheure Bedeutung des
Sparens für Staat und Wirtſchaft klar vor Augen führen, Man
muß da gar kein Genie ſein, um das zu begreifen.
Hat der Spartag noch einen anderen Sinn? Vielleicht iſt es
noch lange nicht allen klar, daß der Nationale Spartag auch eine
beſcheidene Dankſagung an alle die iſt, die wiſſend oder dunkel
ahnend durch die unermüdliche Spartätigkeit mithelfen am Ge=
lingen
der Aufgabe, die zu löſen ſich das neue Deutſchland vor=
genommen
.
Wir denken da vor allem auch an die kleinen Spargüter, an
jene, die vielfach dem Munde abgeſpart ſind. Wir denken an die
Volksgenoſſen, die oft mit beſcheidenen Beiträgen an den Schal=
tern
der Sparkaſſen, Banken und Kreditgenoſſenſchaften erſcheinen
und dieſen Inſtituten ihre Groſchen zum Sparen anvertrauen ode
dieſe in Anleihen und Pfandbriefen anlegen. Sie ſind durch die
Tat, die wir Sparen nennen, eingegliedert in die große Arbeits=
ſchlacht
, eingegliedert in den Wirtſchaftsprozeß. Sie ſind die ſchweig=
ſamen
Pioniere, die Wege bauen helfen, Siedlungen errichten,
Maſchinen wieder ihrem rotierenden Leben zuführen. Für ſie ſoll
der Spartag ein Freudentag ſein, denn er bekundet ihnen den
Dank der Nation.

Jübe
Lu0
Lainniti
Ar

Mild, leicht schäu-
mend
, ganz wunder-
voll
im Geschmack.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 295

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 25. Oktober 1934

Aus ver Hasup

Der Gauleiter.
Der Gaupreſſeamtsleiter.
Telephoniſche Berichte für die Abteilung Meldekopf des
Gaupreſſeamtes ſind in Zukunft nur noch unter Nummer 33 033
durchzugeben.
Der Kreisleiter.
Kreisfunkwart.
Die Ortsgruppen= und Betriebsfunkwarte, die bis zum 26.
Oktober die Schulungsvorträge, an denen ſie teilnehmen, noch
nicht gemeldet haben, werden vom Kreisfunkwart auf die Kurſe
eingeteilt. Die Schulungsvorträge ſind für die Funkwarte Dienſt
und die Ortsgruppen= wie auch die Betriebsfunkwarte haben für
die Kurſe, außer der Anſchaffung eines Schreibheftes, nichts zu
zahlen.
NS.=Frauenſchaft Darmſtadt.
Heute findet im Städtiſchen Saalbau, abends 8 Uhr, eine
Werbeveranſtaltung der NS.=Frauenſchaft in Gemeinſchaft mit
der Reichsgemeinſchaft deutſcher Hausfrauen ſtatt. Erſcheinen der
Frauenſchaftsmitglieder iſt Pflicht.
Heute abend 7.30 Uhr findet im Saale der Gaſtſtätte Handels=
hof
hier, Ludwigsplatz eine Beſprechung ſämtlicher Ortsgruppen=
leiter
Darmſtadt=Stadt und =Land, ſowie der Amtsleiter der
Kreisleitung ſtatt. Pünktliches Erſcheinen iſt Pflicht!
Ortsgruppe Gutenberg.
Am Freitag. dem 26. Oktober, findet im Brauerei=Ausſchank
Fay (Fabian) Alexanderſtraße 21, der Zellenſchulungsabend der
Zellen VlX ſtatt. An Stelle des erkrankten Schulungsobmannes
Pg. Henning ſpricht Pg. Marquardt über Außenpolitik. Es
iſt Pflicht eines jeden deutſchen Volksgenoſſen, ſich über die außen=
politiſchen
Verhältniſſe Deutſchlands unterrichten zu laſſen. Zellen=
ſchulungsabend
iſt für die Parteigenoſſenſchaft Dienſt, und ich er=
warte
daher vollzähliges Erſcheinen. Gäſte können mitgebracht
werden.
gez. Wamboldt, Kreisleiter.
F. d. R.: gez. Reuter, Adjutant.
Achkung! Bekriebsfunkwarke!
Techniſche Vortragsreihen im Winterhalbjahr 1934/35 in der
Rundfunkberatungsſtelle, Luiſenſtraße 34. 1. Morſekurs (Ganßert)
8 Abende, 26. Okt., 2., 9., 16., 23., 30. Nov., 7., 14. Dezemb.
2. Antennenbau und Antennenrecht (Staudigl), 1 Abend, 30. Okt.
3. Röhrentechnik (Spengler), 4 Abende, 7., 14., 21. 28. Nov.
4 Einführung in die Radiotechnik (Staudigl), 10 Abende. 5,.
12., 19. Dez., 9., 16., 23., 30. Jan., 6.. 13., 20. Febr. 5 Planung
und Bau von Radiogeräten und Verſtärkern (Wenglein), fünf
Abende, 4., 11., 18., 25. Jan., 1. Febr. 6. Transformatoren und
deren Berechnung (Spengler), 2 Abende, 8. 15. Febr. 7. Rund=
funkſpezialkabel
, Verſtärkerämter, Organiſation des deutſchen
Sendernetzes Zuſtandekommen einer Reichsſendung (Altvater),
2 Abende 28. Febr 1. März. 8. Baſtelkurs (Studigl, Weng=
lein
), 10 Abende. Dieſer Kurs findet ab Ende Oktober, Donners=
tags
, ſtatt, 9. Die Entſtörungstechnik und ihre phyſiſchen Grund=
lagen
(Seriba), 6 Abende, Zeit wird noch bekannt gegeben
10. Grundlagen der Elektrotechnik, unter beſonderer Berückſich=
tigung
der Rundfunktechnik (Scriba) 10 bis 12 Abende. Zeit
wird noch bekannt gegeben. Die Vortragsreihen werden durch
präktiſche Vorführungen ergänzt. Anmeldungen: In der
Rundfunkberatungsſtelle, Darmſtadt, Luiſenſtr. 34, 10 bis 12. 17
bis 18 Uhr: Fernſpr. 2378. Unkoſtenbeitrag: Für
RDR./DFTV.=Mitglieder 0.30 RM. für einen Abend. für Nicht=
Mitglieder 0.50 RM. für einen Abend.
Reichsverband Deutſcher Rundfunkteilnehmer.
Deutſcher Funktechniſcher Verband.
Kameradſchaftsabend der NSKOP., Skühpunkt YI.
Am Samstag hielt der Stützpunkt 6 der NSKOV. im
Hanauer Hof einen Kameradſchaftsabend ab. Der Saal war gut
beſetzt.
Ein ſchneidiger Marſch. Treue Freunde von Holzmann, er=
öffnete
den Abend. Stützpunktleiter Kamerad Gg. Kalb=
fleiſch
begrüßte vor allen Dingen den erſchienenen Ortsgrup=
penobmann
Pg. Nungeſſer und alle anderen Anweſenden auf das
herzlichſte. Er gedachte in ſeiner Anſprache in erſter Linie der
Kameräden, die im Kampfe gegen den äußeren ſowie inneren
Feind unſeres geliebten Vaterlandes gefallen ſind und nun nicht
mehr unter den Kameraden verweilen können. Man ehrte alle
Gefallenen durch Erheben von den Sitzen, während die Muſik das
Lied vom guten Kameraden intonierte. Anſchließend ſprach der
Oxtsgruppenobmann Pg. Nungeſſer einige Ermahnungen, in
denen er darauf hinwies, daß unſer verehrter Führer und Volks=
känzler
Adolf Hitler die Kriegsopfer nicht vergeſſen wird, und
man, ſollte nicht durch nörgeln und kritiſieren die Arbeit er=
ſchweren
.
Im Laufe des Abends trat die Muſikkapelle Größmann
durch ihre ſchmiſſigen Märſche und Muſikſtücke glänzend hervor.
Ferner verſchonten den Abend die Turner=Singmannſchaft Tur=
nerbund
Jahn 1875, geleitet von einem ganz vortrefflichen Diri=
genten
, Gg. Späth, der ſeine Sänger gut diſzipliniert und mit
künſtleriſchem Gefühl leitete. Die Chöre unter anderem Früh=
ling
am Rhein, komponiert von K. Grim, waren ſo klangſchön
und ausgeglichen, daß nicht endenwollender Beifall Sänger und
Dirigent belohnte. Nach einer Pauſe ſpielte Herr Hartmann
auf einem Xylophon die Tells=Phantaſie von Krüger. Herr
Hartmann begeiſterte alle Anweſenden durch ſein virtuoſes Spiel,
und reicher Applaus ward ihm zuteil.
Der bekannte junge Tenor Friedel Thier der ſich, wie alle
Mitwirkende, in uneigennütziger Weiſe zur Verfügung geſtellt
hatte, ſang einige Lieder, u. a. Zwei Märchenaugen ( Zirkus=
prinzeſſin
) ſehr anſprechend, und mußte auch er ſich zu verſchie=
denen
Zugaben herbeilaſſen.
Alſo, alles in allem, ein ganz wunderſchöner, echter Kame=
radſchaftsabend
und gebührt dem Stützpunktleiter, Kamerad
Kalbfleiſch, noch beſonderer Dank, da er es verſtanden hatte, den
Kameradſchaftsabend ſo zu geſtalten, daß alle anweſenden Kame=
radenfrauen
, Kameraden im Vergeſſen des grauen Alltags ſich
wohlfühlen konnten. Gegen 1 Uhr beſchloß man den echten, deut=
ſchen
Kameradſchaftsabend.

Wer hak Aufnahmen?

Während des Zuges der Darmſtädter Hundefreunde mit
ihren Tieren durch Darmſtadt am 7. Oktober 1934 wurden von
verſchiedenen Perſonen photographiſche und Filmaufnahmen ge=
macht
. Dieſelben werden gebeten, von ihren Bildern einen Abzug
der Kreisamtsleitung des Amtes für Volkswohlfahrt, Wilhel=
minenſtraße
34, zur evtl. Anſchaffung gegen Vergütung der
Unkoſten vorzulegen.
Kreisamtsleitung des Amtes für Volkswohlfahrt.

Die Zuſammenarbeit zwiſchen Reichsmuſikkammer
und Parkei.
Der Stellvertreter des Führers. Rudolf Heß, hat am 16.
Auguſt 1934 nachſtehende Verfügung erlaſſen, die nicht überall
bekannt geworden iſt und deshalb wiederholt wird:
Verfügung.
Der Präſident der Reichsmuſikkammer hat in Verfolg ſeiner
Pläne zur Neugeſtaltung des deutſchen Muſiklebens an mich die
Bitte gerichtet, ihn hierbei zu unterſtützen. Ich ordne deshalb
folgendes an:
Alle innerhalb der NSDAP.. der SS., SA. oder NSDFB..
der NSBO. und der DAF. tätigen Perſonen ſind, ſofern ſie einen
Ausweis einer Unterorganiſation oder eines Mitgliedes ( Diri=
gent
oder Muſiklehrer) der Reichsmuſikkammer vorzeigen, für
Proben und Aufführungen einer der Reichsmuſikkammer ange=
hörigen
Untergliederung, ſowie für Muſikunterricht vom Dienſt
zu befreien. Darüber hinaus iſt es erwünſcht, die Beſtrebungen
der Reichsmuſikkammer inbezug auf die Neugeſtaltung des deut=
ſchen
Muſiklebens zu unterſtützen und zu fördern.
Ich erſuche ferner die obengenannten Formationen alle
das Muſikleben betreffenden Fragen im engſten Einvernehmen
mit der Reichsmuſikkammer zu regeln und den Anordnungen des
Präſidenten der Reichsmuſikkammer gemäß Reichskulturkammer=
geſetz
und ſeinen Durchführungsverordnungen Folge zu leiſten.

Die deutſcheArbeitsfront

Schulungsabende
der Reichsbekriebsgemeinſchaft Druck.
Die Reichsbetriebsgemeinſchaft Druck veranſtaltet eine Reihe
von Schulungsabenden, deren erſter bereits am Donnerstag abend
im kleinen Saal des Hauſes der Deutſchen Arbeit ſtattfindet.
In den Abenden werden folgende Themen behandelt:
1. Abend: a) Das Verhältnis zwiſchen Arbeitgeber und Arbeit=
nehmer
früher und zwiſchen Gefolgſchaft und Betriebsführer
heute‟. b) Sinn und Bedeutung des Geſetzes zur Ordnung
der nationalen Arbeit
2. Abend: a) Die Beſtellung und die Abberufung eines Ver=
trauensrates
im kleinen Betrieb, im großen Betrieb, in Filial=
Betrieben uſw.. b) Die Aufgaben des Betriebsführers und
Vertrauensrates
3. Abend: a) Die Aufgaben des Treuhänders der Arbeit durch
das Geſetz der nationalen Arbeit. b) Die ſoziale Ehren=
gerichtsbarkeit
als Schutz der ſchaffenden Menſchen
4. Abend: a) Die Betriebsordnung unter Berückſichtigung aller
geſetzlichen Beſtimmungen für graphiſche Betriebe und vom
Weſen der Tarifordnungen des graphiſchen Gewerbes,
b) Die Pflege des Gemeinſchaftsgedankens als Aufgabe der
Reichsbetriebsgemeinſchaften und die vordringlichſten Aufgaben
der Betriebsgemeinſchaften des graphiſchen Gewerbes
NS. Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟.
Der für Freitag, den 26. Oktober, im Städtiſchen Saalbau
angeſagte Lieder= und Balladenabend Lea Piltti und Peter Schäfer
muß auf einen ſpäteren Zeitpunkt verlegt werden. Die bereits ge=

löſten Karten behalten ihre Gültigkeit oder ſind auf der Kaſſe der
Geſchäftsſtelle, Rheinſtr. 21. zurückzugeben.
Der Datterich im Kleinen Haus.
Sonntag, den 28. Oktober, abends 7.30 Uhr. Die Eröffnungs=
vorſtellung
der Spielgemeinſchaft in der Spielzeit 1934/35 iſt vo
der NS. Gemeinſchaft Kraft durch Freude übernommen. De
Karten werden zum Preiſe von 50 Pfg. durch die Ortsgrupp
und Betriebswarte Kraft durch Freude vertrieben. Eben
Karten auf der Geſchäftsſtelle, Rheinſtr. 21. Telefoniſche Beſtel
lungen unter 2395/96. Die Nachfrage nach Karten hat ſehr lebhaſ
eingeſetzt, ſo daß es ratſam erſcheint, ſich frühzeitig Plätze u
ſichern.
E. Wixhauſen, 24. Okt. Deutſche Arbeitsfront. In
Saale Zur Sonne hielt die hieſige Ortsgruppe eine Verſamm=
lung
ab, die gut beſucht war. Ortsgruppenleiter Schlapp be=
grüßte
die Volksgenoſſen und erteilte dem Redner des Abende
Pg. Ardorf, das Wort, der es verſtand, alle Unklarheite,
aufzuklären. Er führte aus: 40 Jahre habe die Arbeiterſchaft
gekämpft für eine beſſere Zukunft in dem Glauben auf Erfolg.
aber es waren Zukunftstraume. Wir wollen die Organiſation
auf geſunder Grundlage aufbauen, deswegen gehört auch der
Führer des Betriebs in unſere Reihen. Die DAF. ſteht heute
mit über 21 Millionen Mitgliedern da, deren höchſte Aufgabe es
iſt, höchſte Kameradſchaft auszuüben, daß wir den Wunſch unſeres
grüßte die Volksgenoſſen und erteilte dem Redner des Abend=
wollen
dem Führer ſagen können, daß dieſe Aufgabe gelöſt iſt
dann braucht die heranwachſende Jugend nur in dieſem Pfade
weiterzuſchreiten. Nach Erledigung einiger kleineren Ange=
legenheiten
ſchloß Pg. Schlapp die Verſammlung mit einem
Siegheil! auf den Führer.

* Die HJ.=Ausſtellung in der Feſthalle.
Der Geſamteindruck, den man von dieſer Ausſtellung mit
nach Hauſe nimmt iſt der, daß hier junge Menſchen in unermüd=
licher
Arbeit zuſammengetragen haben, was Ausdruck ihres
Kämpfens und Wollens iſt, daß ſie verſuchen wollten zu zeigen:
ſo ſind wir, ſo leben wir, ſo arbeiten wir. Das Ziel dieſer Ar=
beit
ſteht feſt: Baldur v. Schirach hat es in den Worten for=
muliert
: Es iſt uns nicht um Maſſen zu tun, ſondern um deutſche
Menſchen; nicht die Größe der Organiſation iſt entſcheidend, ſon=
dern
ihre innere Kraft. Zucht und Opferbereitſchaft. Wir mar=
ſchieren
gegen die Machtgruppen von geſtern, für die Gemein=
ſchaft
von morgen!
Der Kampf gegen dieſes Geſtern iſt in faſt all den zahlreichen
Abteilungen der Ausſtellung dokumentiert. Da ſehen wir bild=
liche
Darſtellungen von der Vielzahl der Jugendbunde nach 1918,
die unter den verſchiedenſten Parolen marſchierten; wir ſehen
Sammlungen von Abzeichen, Flugſchriften, Zeitungsausſchnitten
aus der Kampfzeit, Bilder von den erſten Aufmärſchen; unter
dem Geſichtspunkt der Führerfrage werden die heutigen Prin=
zipien
der Auswahl Charakter und Leiſtung , dem Maßſtab
von geſtern Herkunft und Beſitz (der allerdings nicht über=
all
Geltung hatte) gegenübergeſtellt; Mißſtande in der Preſſe,
Schulſyſteme von geſtern werden angegriffen, das Parteien=
unweſen
gegeißelt. Daß unter den Parteien, die Deutſchland
ins Unglück geſtürzt haben", auch Männer im Bilde gezeigt wer=
den
, die heute noch in der Regierung Adolf Hitlers ſitzen, iſt
wie auch noch manches andere nur aus dem Willen zu ver=
ſtehen
, die Tendenz der Ausſtellung ſtark propagandiſtiſch heraus=
zuſtellen
.
Für die Gemeinſchaft von morgen! iſt die Parole für die
Aufbauarbeit der HJ., von der dieſe Ausſtellung beredtes Zeug=
nis
ablegt. Eine Einführung in die ſtraffe Organiſation geben
ſinnfällige ſtatiſtiſche Darſtellungen; in klarer Gliederung wird
die Arbeit der einzelnen Abteilungen dargelegt: die Aufgaben
des Perſonalamts und des Sozialen Amts, der Abteilung Ver=
waltung
und der Abteilung Berufsſchulung. Wir bekommen
einen Ueberblick über den Aufgabenkreis des Lager= und Fahrten=
amtes
, der umfangreichen Abteilung Ertüchtigung, über die Ar=
beit
im Dienſt des volksdeutſchen Gedankens.
Groß iſt auch der Bereich der Abteilung Schulung und Kul=
turarbeit
; Gebiete und Form der Schulung werden deutlich for=
muliert
und das Ganze dem Ideal unterſtellt: Nicht Bildung,
ſondern Zucht! Auch Muſik= und Sprechpflege ſowie die Pflege
des deutſchen Schrifttums, das die geiſtige Grundlage der Be=
wegung
darſtellt, nehmen einen breiten Raum ein und leiten
über zu dem Raum, in dem die HJ. zeigt, wie ſie Feſt und Feier
als Glaubensbekenntnis zum Führer geſtalten will. Die Bilder
des Führers kehren in ſo manchen Abteilungen der Ausſtellung
wieder ſeine Worte leuchten faſt in jedem Raum von den Wän=
den
, für ihn gingen die Hitlerjungen, deren Namen auf der
ſchlichten Gedenktafel im Mittelraum ſtehen, in den Tod.
Dieſe Ausſtellung, von der Jugend ſelbſt geſchaffen, wird
jedem, dem es um ein Verſtändnis dieſer Jugend zu tun iſt,
ſicherlich helfen, ein klareres Bild zu gewinnen von dem, was die
Jugend erſtrebt und welche Wege ſie zu dieſem Ziel einſchlägt.
A. H.
Was wird aus den Berufskrankenkaſſen?
Die Nachricht, daß die Reichsberufsgruppen der Angeſtell=
ten
(bisher Deutſche Angeſtelltenſchaft) in die Deutſche Arbeits=
front
übergeleitet werden hat hier und dort zu der Auffaſſung ge=
führt
, daß die zur Arbeitsgemeinſchaft der Berufskrankenkaſſen
gehörenden fünf Berufskrankenkaſſen (DHV.=Kaſſe, DTV.=Kaſſe,
DWV.=Kaſſe, Geda=Kaſſe und VWA.=Kaſſe) aufgelöſt würden.
Dieſe Auffaſſung iſt völlig unzutreffend. Die
Ueberleitung der Reichsberufsgruppen der Angeſtellten hat
wohl zur Folge, daß die bisher zwiſchen ihnen und den Berufs=
krankenkaſſen
beſtehende Organiſations= und Verwaltungsgemein=
ſchaft
gelöſt wird. Sie hat jedoch auf den Weiterbeſtand der Be=
rufskrankenkaſſen
keinen Einfluß. Dieſe Berufskrankenkaſſen, die
durch das Geſetz über den Aufbau zur Sozialverſicherung vom 5. 7.
1934 zu vollwertigen Trägern der Krankenverſicherung erhoben
wurden, werden ihre ſegensreiche ſoziale Arbeit unverändert fort=
führen
. Es ſei ferner darauf hingewieſen, daß die organiſatoriſchen
Veränderungen innerhalb der Reichsberufsgruppen der Ange=
ſtellten
das Mitgliederverhältnis der Verſicherten bei den Berufs=
krankenkaſſen
in keiner Weiſe berühren. Beſonders bleiben die
von den einzelnen Kaſſenmitgliedern ſeither erworbenen Anrechte
und Anwartſchaften in vollem Umfange gewahrt.
Reichsbeihilfe zu Obſtneupflanzungen.
Wie bereits bekannt iſt, werden auch dieſes Jahr über den
Reichsnährſtand Beihilfen aus Reichsmitteln zu Obſtneupflanzun=
gen
nach den hierfür vorliegenden Beſtimmungen gewährt. Danach
kommen nur geſchloſſene Pflanzungen von mindeſtens 20 Bäumen
in Betracht. Intereſſenten wenden ſich an ihren Obſt= und Garten=
bauverein
, Obſtverwertungsgenoſſenſchaft oder an die Landesbauern=
ſchaft
Heſſen=Naſſau, Obſtbauinſpektion. Für die Kreiſe Bensheim,
Darmſtadt und Groß=Gerau in Darmſtadt, Hügelſtraße 73.
Die Beihilfe wird gewährt zu Hoch=, Halbſtamm= und Buſchbaum=
pflanzungen
. Anmeldungen müſſen bis ſpäteſtens 15. Novem=
ber
d. J. erfolgt ſein.
Brleſkaſſen.
Ir Anfroge ift die letzte Bezugsquſttung beizufügen. Anonyme Anfragen wurden
nicht Leantworttt. Die Beantwortung erfolgt obne Rechteverbindlichkett.
H. in Heppenheim. Feſtgewordenes Waſſerglas läßt ſich durch
Säuren zerſetzen. Verſuchen Sie alſo den Deckel durch Eintauchen
in ein Gefäß mit ſtarker Eſſigſäure oder verdünnte Salzſäure zu
löſen.
Nr. 100. Die Plätze und deren Preiſe müſſen dem Beſucher
einer Veranſtaltung in der Weiſe kenntlich gemacht werden, daß
er daraus zu erſehen vermag, ob es ſich um Sitz= oder Stehplätze
handelt; dies dürfte der Verkehrsſitte entſprechen; jedenfalls
dürfte auch durch Anſchlag den Beſuchern bekanntzugeben ſein, daß
das Unternehmen keine Sitzplätze mehr zu vergeben hat. Die ge=
ſtellte
Schlußfrage wäre mithin zu befahen.

Das Pferd im Dienſte der Winkerhilſe.
Pſerderennen und Turnier in Darmſtadt
am Sonnkag, den 11. November 1934.
Am Sonntag, den 11. November, ſtellen der Heſſiſche Reiter=
verein
und der Darmſtädter Reiterverein das Pferd in den Dient
der Winterhilfe. Für den zweiten Novemberſonntag iſt ein um=
fangreiches
intereſſantes Nachmittagsprogramm vorgeſehen, und
zwar auf dem alten Flugplatz am Böllenfallton
Man trägt ſich mit dem Gedanken, auf dem Flugplatzgelände an
Böllenfalltor eine Pferderennbahn auszubauen, was um ſo mehr
zu begrüßen iſt, als das Gelände landwirtſchaftlich nur ſehr ge=
ringen
Wert hat und andererſeits das ſchöne Landſchaftsbild en
halten bleiben könnte.
Das Nachmittagsprogramm beginnt mit der üblichen Huben
tus=Jagd. Es ſind weiter verſchiedene Turnier=Konkurrenzen, ins
beſondere einige Jagdſpringen vorgeſehen, außerdem werden drei
Rennen gelaufen werden, und zwar 2 Rennen für Halbblut= und
ein Rennen für Vollblutpferde. Damit wird dem Darmſtädter
Publikum nach langer Zeit wieder einmal ein Rennen geboten,
Vor dem Kriege fanden intereſſante Pferderennen auf den
Weiterſtädter Exerzierplatzgelände ſtatt, die ſeitdem nicht mehr
ſtattgefunden haben. Für den 11. November haben die Reiterkreiſt
aus Frankfurt, Wiesbaden und Offenbach die Entſendung ihre=
beſten
Pferde= und Reitermaterials bereits angemeldet. Der Ein=
trittspreis
ſoll einheitlich auf 50 Pfg. feſtgelegt werden. 30 Pr
zent werden an die Winterhilfe abgeführt.

Aus dem Gerichtsſaal.

Aw. Ein furchtbares Unglück ereignete ſich im Juli
Jahres auf der Straße nach Frankfurt am Ortseingang u0
Egelsbach. Der 47jährige Joſeph Trabert aus Frankfurt a. ſ.
ein alter Autofahrer und =Händler, fuhr am Abend des 23. M
auf dieſer Strecke, als ſich plötzlich an dem ſogenannten Hunl
(eine Vorrichtung, um Autos abzuſchleppen), ein Rad löſte, u
für ſich weiterrollte. Trabert hielt an, und machte ſich mit ſeinn
beiden Begleitern an die Reperatur. Ohne Licht, auch die Lampen
des Autos hatte er, angeblich, um Licht zu ſparen, gelöſcht, arhe
teten ſie da auf der belebten Straße, und ſo kam es, daß plötzlich
ein aus Darmſtadt kommendes Auto direkt in ſie hineinfuhr. 90
eine Mitfahrer, der mit ſeinem Bruder gerade den Hund von dem
Auto löſen wollte, kam ſo unglücklich unter die Räder, daß er ſe
fort tot war, der andere wurde ſchwer verletzt. Der Fahrer 96
anderen Wagens erlitt einen Nervenſchock. Trabert ſelbſt blie
unverletzt. Trabert gab damals ohne weiteres zu, daß er kein Licſ
hatte, heute will er das plötzlich nicht mehr wiſſen, und bringt ſ0
gar einen Zeugen bei, der das Gegenteil behauptet. Indeſſen eſ
geben die übrigen Zeugenausſagen, daß er tatſächlich kein Lichl
hatte. Da Trabert bereits zweimal wegen gleicher Delikte vorbe
ſtraft iſt, hält das Bezirksſchöffengericht eine Gefängni9
ſtrafe von ſieben Monaten für angemeſſen.
Ebenfalls ſieben Monate Gefängnis erhält dee
frühere Gemeinderechner von Heſſelbach i. Odw., der im Laufe 9e.
vorigen Jahres etwa 1500 RM. Gemeindegelder unterſchlug. De.
Mann war durch den Bau eines Stalles in Schulden geraten, und
hatte ſich, da die Gläubiger drängten, nicht anders zu helfen 9 e=
wußt
. Eine Hypothek habe er nirgends bekommen können, trotzden
ſein Beſitz noch nicht belaſtet war.

Biochemiſcher Verein (älteſter Verein) Darmſtadt, Land
graf=Georg=Straße 34. Der Vortragsabend des Vereins 00
Montag, 22. Oktober, hatte einen ſehr guten Beſuch zu verzeig
nen. Der Saal war überfüllt. Ausgehend von dem Grung
gedanken, daß die Hauptaufgabe des Vereins darin beſtehe, we.
Volkskreiſe über Krankheitsverhütung aufzuklaren, betonte L
Vortragende, Herr Dickel, daß es hierzu vor allem notwenol
ſei, über den Aufbau und die Funktion unſeres Körpers geſſt
unterrichtet zu ſein. Denn nur dann allein können wir unſelee
Körper die erforderliche Sorgfalt angedeihen laſſen. An 90ſc
von guten und ſehr zweckmäßig zuſammengeſtellten Lichtbilhe.
gab dann der Redner einen umfaſſenden ſowie außerordeniſ
klaren Einblick in den menſchlichen Körper. Er zeigte, wie u0e.
Körper aus Knochen, Muskeln, Bändern, Eingeweiden, Neihe
uſw. aufgebaut iſt; warum dieſer Aufbau ſo und nicht gſb.
ſein kann und wie dies alles zuſammen in einer Harmonie.!"
muß. Beſondere Anerkennung verdient die ſehr verſtänd)ſ.
Darſtellung der Vorgänge bei der Atmung und Verdauung.
auch des Lymph= und Blutkreislaufes. Nebenbei wurden !
geſundheitliche Winke für das tägliche Leben eingeflochten. De
rade dieſen klaren und gut verſtändlichen Darlegungen iſt e
zuſchreiben, daß alle Anweſenden mit ungeteilter Aufmerkſalſ.
bis zum ſpäten Schluß bei der Sache waren. Abſchließend wie
der Redner beſonders darauf hin, daß unſer Drittes Reich le
dann ſo werden könne, wie es eines jeden echten Deutſche
Wunſch iſt, wenn jeder einzelne danach ſtrebt. geſund zu ſeil."
Körper, Seele und Geiſt. Der Vorſitzende wies noch all."
nächſte Veranſtaltung Lichtbildervortrag über Gymnaſt.
hin und ſchloß dann den Abend mit einem dreifachen Siedll"
auf unſeren Führer.

auf deinen Tiſch!
* Eine Rieſenbirne konnte Herr Berſt in ſeinem Kleing,
der Gartenbaugenoſſenſchaft Abteilg. Molktebrünnchen erni.
iſt eine 625 Gramm ſchwere Herzogin von Angouleme Witlit
Verwaltungsgerichtshof, Rheinſtr. 10. Heffen:.
Sitzung am Samstag, 27. Oktober. Vorm. 940
Klage des Adam Ott in Obertshauſen, wegen Entziehllt.
Kraftwagenführerſcheins. Vormittags 10.45 Uhr: Beſle.
dung eines Ratsbeſchluſſes bezügl. der Beſetzung der Geſſe.
rechnerſtelle in Groß=Umſtadt.

[ ][  ][ ]

diennerstag, 25. Oktober 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 295 Seite 7

Aus Heſſen.

Fünfzig Jahre Heimatzeitung des Kreiſes Groß=Gerau. An=
ſich
ihres 50jährigen Beſtehens erſchien die Heimatzeitung des
hies Groß=Gerau mit einer ſehr reichhaltigen Sondernummer.
Buders intereſſant ſind die aus den Jahren 1884, 1894. 1904,
1924 zuſammengeſtellten Zeitungsausſchnitte, die unter dem
Die Zeit im Spiegel der Zeitung vereinigt ſind. Getreu
Tradition der Zeitung hat man heimatgeſchichtlichen Beiträ=
nänen
beſonders breiten Raum in der Sondernummer einge=
un
. Aus Vergangenheit und Gegenwart iſt hier viel Inter=
eſt
es und Unterhaltſames zuſammengetragen.

g. Arheilgen, 24. Okt. Freiwillige Feuerwehr.
Sonntag nachmittag fand die Inſpektion der Freiwilligen
benwehr ſtatt, zu der Kreisfeuerwehrinſpektor Karpfinger
ü nen war. Nach dem Antreten der Wehr mit Kapelle und
helferinnen und Helfern, der Freiwilligen Sanitätskolonne
ſit; der Kreisfeuerwehrinſpektor mit dem Bürgermeiſter unſe=
nusemeinde
unter den Klängen eines Marſches die Fronten ab.
Ahürießend zeigten die Wehrleute ein exaktes Geräteexerzieren,
10 än ſchneidiges Fußexerzieren folgte. Beide Uebungen fanden
Ablnerkennung des Inſpizierenden ebenſo wie die der zahlreichen
Byr=uer. Sodann folgte als Hauptübung eine großangelegte
Eiwangriffsübung, deren Verlauf wieder einmal die unbedingte
Beilläſſigkeit und Schlagfertigkeit unſerer Wehr unter Beweis
ſißte Als Brandobjekt war die Hofreite Mühlſtraße 39 an=
ghm
men, wo der Blitz in die Scheune geſchlagen und gezündet
hie. Nach der Alarmierung mit der Sirene rückte ſofort der
Sitrrupp nach der Brandſtelle ab. Es folgten nacheinander der
ne der 2. Zug, und von verſchiedenen Seiten, je nach der
hikr jäßigkeit, wurde das Feuer niedergekämpft. Die Ver=
in
wurden nach der benachbarten Bäckerei Anthes transpor=
ſt
vo ſie von den Sanitätern in Behandlung genommen wur=
MM PPolizei und SA. beſorgten die Abſperrung. Auch die gut
Uhrdrachte Angriffsübung fand in ihrer exakten und zweckmäßigen
Abchrührung das Lob der Leitung und der Zuſchauer. An=
ſahßnd
nahmen Kreisfeuerwehrinſpektor Karpfinger und Bür=
g’breſiſter
Birkenſtock den Vorbeimarſch der Wehr mit Geräten
whAbends verſammelten ſich die Wehrleute mit ihren Angehöri=
gbin
Gaſthaus Zur Sonne wo ein kameradſchaftliches Zu=
ammſein
mit allerlei Unterhaltung und Tanz ſtattfand.
verein. Die Frauenabteilung des Vereins hate zu einem
ſirealtungsabend mit Kaffee und Kuchen eingeladen, der ſich
eiſwerart guten Zuſpruchs erfreute, daß die Turnhalle vollauf
eſt war. Mit turneriſchen und gymnaſtiſchen Vorführungen,
Ghltts, Reigen und dergleichen mehr wurde ein recht unterhal=
tahs
Programm dargeboten, das die Zuſchauer aufs beſte unter=
h
1ßund vollen Beifall fand.
Eberſtadt, 22. Okt. Das Ehrenmal hinter dem Fran=
kenir
, vor Jahren errichtet von dem ehemaligen Main= Rhein=
gaw
. Mittelrheinkreis) der Deutſchen Turnerſchaft zum ehren=
de
ſöldenken an ſeine im Weltkrieg gefallenen Turnbrüder, wird
geſzwartig einer Renovierung unterzogen. Die durch die Witte=
rufßernflüſſe
eingetretenen Schäden am Denkmal ſelbſt werden
au beſſert. Außerdem erhält der Zugang wie auch die angren=
ſein
UImgebung eine Neugeſtaltung. Der Sockel, auf dem das
Memal errichtet iſt, wird mit Platten verſchiedener Steinarten
unngr ößen belegt und deren Zwiſchenräume mit Moos bepflanzt.
.. Eberſtadt, 24. Okt. Vom Laſtzug überfahren
wixeſan der Rennbahn ein 8jähriger Schüler, der ſich zwiſchen
zuvelsagen eines Laſtzuges hängte. Er kam zu Fall und ſo un=
gltüig
; unter die Räder des Anhängerwagens, daß er mit ſchwe=
reinlerletzungen
in das Darmſtädter Krankenhaus verbracht wer=
dermüßte
.
. Nieder=Ramſtadt, 24. Okt. Die Kaninchenausſtel=
1hr des Kaninchenzuchtvereins war reichlich beſchickt. Die zur
Sch geſtellten Tiere waren beſtes Zuchtmaterial. Es waren ſo
zigerd, alle Raſſen vertreten. Auch einige Garnituren Pelze, aus
deilrenwertung der Kaninchenfelle herrührend, waren ausgeſtellt.
Diſeuhter gaben ſich wirklich alle Mühe, etwas Einwandfreies
zu gien und die Ausſtellung ſo zu geſtalten, daß ſie dem Auge
delsratikers ſtandhalten konnte. Das Urteil des Preisrichters hat
dideſkitſache reſtlos beſtätigt.
Dber=Ramſtadt, 23. Okt. Reichsbund Volkstum
eimat. Mitgliederverſammlung. Der Ortsringleiter
Pehſ vert begrüßte die Erſchienenen herzlichſt, insbeſondere
dauftar dem Ortsbetriebszellenobmann der NSBO., Pg. Gerbig,
unah g Geißler für die NSG. Kraft durch Freude, für ihr Er=
ſcharin
, denn gemeinſam mit dieſen Organiſationen ſolle und
müyſkünftig die Volkstum= und Heimatarbeit betrieben wevden,
um)rſorießliches für das Volksganze zu leiſten. Alsdann legte
ſilangeren Ausführungen die einzelnen Aufgabengebiete des
Reiſibandes dar. Gemeinſam und mit Eifer und Ausdauer
mütſſan die Verwirklichung aller Aufgaben herangegangen wer=
dem
eder Volksgenoſſe wolle dabei zu ſeinem Teil tatkräftig
mitihfm. An der manchen wertvollen Fingerzeig gebenden Aus=
ſprimt
eteiligten ſich u. a. die Pg. Gerbig als Ortsbetriebszellen=
obrimn
Bürgermeiſter Jörgeling, Bürgermeiſter i. R. Rückert
undn eitor i. R. Hofmann. Als hervorragender Fachmann auf
den nwiete des Inſekten= und Schädlingsbekämpfungsweſens
zeig wa sdann Pg. Lehrer Röſch außerordentlich lehrreiche, von
Mlhft aufgenommene Lichtbilder über die verſchiedenen Schäd=
n
unſeren heimatlichen Obſtkulturen. Ortsringleiter Pg.
Geri wankte dem Vortragenden für ſeine intereſſanten Ausfüh=
runig
lind auch allen, die ſich an der heutigen Ausſprache zum
Woſch der gemeinſamen Sache beteiligten. Nachdem er noch auf
die iſt Seit in Mainz tagende Ausſtellung Raſſe, Volk, Familie‟,
die lah ſehr wertvolle familiengeſchichtliche Arbeiten von Ober=
Razm k zeige, empfehlend hingewieſen, ſchloß er mit einem drei=
fachi/Eneg
=Heil auf unſeren Führer und unſer Volk und Vater=
lawden
, ſehr anregend verlaufenen Abend, der mit dem gemein=
ſamus
Geſang mehrerer Volkslieder einen angenehmen Abſchluß
famu.
Obeber=Ramſtadt, 23. Okt. Zucht=, Schutz= und Polizei=
huinewrüfung
. Letzten Sonntag fand hier auf dem Dreſſur=
playk
eiche unter Leitung des Pg. Karl Heim eine Zucht=,
Schzu ud Polizeihundeprüfung der Fachgruppe Ober=Ramſtadt
Roßsrf der Fachſchaft für das Schutz=, Dienſt= und Gebrauchs=
humlweß
en ſtatt, die vom beſten Wetter begünſtigt war. Als Rich=
ter
Atr, hierfür Herr Polizeihauptwachtmſtr. Patzian= Darm=
ſtadtſtye
vonnen, der ſein Amt gewiſſenhaft verſah. Insgeſamt
wuyn uur Prüfung 6 Tiere vorgeführt. Das Spurengelände war
ſehurt nd ſowohl von den Jung= als auch den Althunden wurde
eingg mwandfreie Suche abgelegt, ſo daß alle Tiere hierbei die
voldleln nktezahl erreichten. Auch die Gehorſamsübungen waren
durges mit ſehr gut zu bewerten. Bei der Mannarbeit zeigten
ſich lor ders die alten Tiere gut, eines derſelben erreichte auch
hieynde volle Bewertung. Aber auch die Junghunde zeigten
SchAy nind Draufgängertum. Das Geſamtergebnis der Prüfung
wamigendes: P.H. Dobermann Diana v. Zinsgut, Beſ. H.
Götzitezoorf, vorzüglich; Sch.H. Deutſcher Schäferhund Aſta v. d.
Cunm WBeſ. Phil. Weber=Ober=Ramſtadt, vorzüglich; Z. Pr. Deut=
ſcheA
chſäferhund Bianka v. =Da=Heim, Beſ. Fritz Kehr=Ober=
Renm)t vorzüglich: Z.Pr. Deutſcher Schäferhund Curt Wein=
rufm
.)e.. Auguſt Weber=Ober=Ramſtadt ſehr gut: Z.Pr. Dober=
manm
Ulrka v. Zinsgut, Beſ. Fritz Schumacher=Ober=Ramſtadt,
ſehret, 3.Pr. Dobermann Aſtor v. Zinsgut, Beſ. Pet. Gunkel=
Obeſhamnſtadt, ſehr gut.
Rießdorf, 24. Okt. Kartoffelpreiſe. Der Preis für
Speis uutoffeln betragt ab Hof oder frei Verladeſtation für weiß=
fleißlſte
k2,50 RM. und für gelbfleiſchige 2,70 RM. Bei Lieferung
frei, eer des Verbrauchers iſt ein entſprechender Aufſchlag zu
nehne, io daß die Kartoffeln frei Keller des Verbrauchers auf
etwat 36 bis 3,70 RM. zu ſtehen kommen. Holzfällung.
Mitſ=m. Holzfällen im Gemeindewald ſoll am 5. November be=
gonzmmerden
. Holzhauer können ſich bis 26. d. M. bei der Bur=
germntenrei
zur Arbeitsaufnahme anmelden. Brotſamm=
luruBei
der durch das hieſige Jungvolk vorgenommenen Brot=
ſammmng
= konnten insgeſamt 241 Laib Brot abgeliefert werden.

k. Dieburg, 23. Okt. Hauptübungder Freiw. Sani=
tätskolonne
vom Roten Kreuz Bezirkskolonne Die=
burg
. Am Sonntag nachmittag fand als Vorbereitung zur Haupt=
übung
auf dem Marktplatz die Verſammlung der zur Bezirks=
kolonne
Dieburg gehörigen Sanitätskolonnen Groß=Zimmern,
Zeilhard mit Georgenhauſen, Ober= und Nieder=Roden unter Lei=
tung
von Kolonnenarzt Dr. Jones ſtatt. Die Feuerſirene rief
zur Hilfeleiſtung nach einer Dachpappenfabrik. wo einige Teer=
keſſel
explodiert und auch die Ferngasleitung geſprengt ſein ſollte.
Im Eilmarſch gings nach der Unfallſtelle. Angehörige des Deut=
ſchen
Arbeitsdienſtes ſpielten die Verletzten. Augenblicklich wur=
den
Notverbände angelegt und die Verunglückten aus der Gefah=
renzone
transportiert. Die in jeder Hinſicht gelungene Vorfüh=
rung
der vortrefflich geſchulten Sanitätsmannſchaften hatte eine
große Anzahl der Einwohnerſchaft angelockt. Zum Schluſſe fand
dann im Mainzer Hof eine Kritik der ganzen Veranſtaltung ſtatt.
r Babenhauſen, 24. Okt. Lehrerwechſel. Ab Montag die=
ſer
Woche iſt an der hieſigen Realſchule ein Lehrerwechſel er=
folgt
. Der Schulverwalter Hch. Rühl der gerade ein Jahr lang
an der Anſtalt tätig war, wurde an die Volksſchule nach Schwik=
kardshauſen
Kr. Budingen in Oberheſſen, verſetzt. Der dortige
Schulverwalter Lechner aus Offenbach a. M. gebürtig, kam an
die Realſchule. Ihre Geſellenprüfung als Damenſchnei=
derin
hat Frl. Elli Willand von hier beſtanden. Eine Feuer=
wehr
=Alarmübung mit Beſichtigung durch das Kreisamt
wird vorausſichtlich in den nächſten Tagen dahier ſtattfinden.
Le. Groß=Umſtadt. 22. Okt. Die Freiwillige und Pflicht=
feuerwehr
hielten geſtern früh ihre Haupt= und Abſchluß=Uebung
ab; dieſelbe ſtand unter der Leitung des neuen Kommandanten
Oberbrandmeiſter Keidel. Sowohl die Geräteübungen wie der
Brandangriff legten Zeugnis ab von der Schlagfertigkeit der
Wehr. Die Ortsgruppe Groß=Umſtadt des Odenwaldklubs
unternahm geſtern ihre 12. Wanderung, eine Halbtagswande=
rung
. Sie führte, vom herrlichſten Wetter begünſtigt, durch den
prachtvoll gefärbten Herbſtwald; es wurden noch reife Heidel=
beeren
in ziemlichen Mengen angetroffen.
Lindenfels i. Odw., 23. Okt. Heiterer Abend im
Kurhaus. Im Kurhaus und Sanatorium Dr. N. Schmitt fand
am Sonntag wieder ein Heiterer Abend ſtatt, veranſtaltet von
den Kapazitäten aus der Schar der Kurgäſte. Unter Leitung
eines Zirkusdirektors wurde in bunter Reihenfolge ein reichhal=
tiges
Programm abgewickelt. Lieder, Klaviervorträge, Darbie=
tungen
des Mundharmonika=Hausorcheſters, Gedichte, Vorträge in
Mundart wechſelten, unterbrochen durch ein Tänzchen, mit Witzen
und Geiſtesblitzen und theatraliſchen Aufführungen. Der Rein=
erlös
aus dem Vertrieb einer Hauszeitung in Hohe von 10 Mark
floß dem Winterhilfswerk Lindenfels zu.
Cf. Birkenau, 24. Okt. Rohe Tat. Eine rohe Tat wurde
durch einen hieſigen Mann begangen, der mit einem Begleiter
von einem Kartoffeldiebſtahl an einem der letzten Abende auf dem
Heimweg war und einen 14jährigen Jungen, der ihnen begegnete
und von dem die Diebe anſcheinend annahmen, daß er ſie geſehen
haben könnte, über das Geländer der Straße nach Hornbach eine
zirka 12 Meter hohe Böſchung hinunterwarf, ſo daß der Junge
in die Weſchnitz fiel. Bei den Ermittlungen der Gendarmerie gab
der Täter an, daß er die Tat deshalb begangen habe, weil der
Junge nach ihnen geworfen hätte. Der Junge wäre zweifellos
verloren geweſen, wenn er nicht als guter Schwimmer ſich auf die
andere Seite der Weſchnitz gerettet hätte. Der Täter iſt verhaftet
worden.
* Ober=Schönmattenwag, 24. Okt. Am Sonntag feierte der
ſeit 1. Juli d. J. aus nationaler Tat im Ruheſtand lebende För=
ſter
, Herr Peter Falter, ſeinen 65. Geburtstag. Am Abend
brachte ihm der Geſangverein Harmonie, in welchem der Jubi=
lar
viele Jahre den Vorſitz führte, und dem er auch heute noch
als einer der eifrigſten Sänger angehört, ein Ständchen. Ebenſo
nahm die übrige Einwohnerſchaft an der Ehrung regen Anteil.
Es iſt dies ein Zeichen der Beliebtheit, deren ſich der Mann von
echtem Schrot und Korn, überall erfreut. Als Förſter und Jäger
iſt er weit über die Grenzen ſeines Heimatortes bekannt. In ſei=
ner
Eigenſchaft als Förſter hat er ſich allgemeines Anſehen er=
worben
. Aus ſeinem Jägerleben weiß er manch heiteres Stückchen
zu erzählen und manchen Rehbock traf ſeine wohlgezielte Kugel.
Aber er iſt nicht nur ein Jäger, ſondern auch ein Heger, der ſich
mit dem ihm anvertrauten Wald und Wild innig verbunden
fühlte und noch fühlt. Möge dem alten Nimrod Dianas Gunſt noch
recht lange hold ſein, zum Segen unſeres deutſchen Waldes, Wil=
des
und unſeres geliebten Vaterlandes.
Es. Fürth i. Odw., 22. Okt. Luſtſpielabend der NSG.
Kraft durch Freude. Am Samstag abend veranſtaltete
die NSG. Kraft durch Freude in der Turnhalle einen Luſtſpiel=
abend
, der bei den Beſuchern viel Anklang fand. Die bekannten
Münchner Heimatſpiele unter Leitung von Direktor Stegmaier
brachten die Bauernkomödie Die drei Dorfheiligen‟. Der ur=
wüchſige
oberbayeriſche Volkshumor, verbunden mit ausgezeich=
neter
Spielweiſe hatte bald den Kontakt zwiſchen Bühne und
Zuſchauerraum hergeſtellt. Am 3. November wird Direktor Steg=
maier
mit ſeiner Truppe wieder hier ſein. Jeder Theaterfreund
wird heute ſchon auf dieſes Gaſtſpiel aufmerkſam gemacht.
Dk. Waldmichelbach, 23. Okt. Die NS.=Gemeinſchaft
Kraft durch Freude veranſtaltete im Saale des Partei=
lokals
einen Theaterabend der von nahezu 600 Volksgenoſſen be=
ſucht
war. Im Mittelpunkt ſtand: Die drei Dorfheiligen, Bauern=
komödie
von Max Ferner. Das Stück ſowie einige Zitherſolis fan=
den
den größten Beifall. Der 70jährige Altrentner Johann
Quick, Stallenkandel, wurde unter großer Beteiligung zu Grabe
getragen. Der Verſtorbene war der Turmwächter des neuerbauten
Rudi=Wünzer=Turms auf dem Schimmelberg und war nicht allein
bei der Bevölkerung, ſondern auch ganz beſonders in den Kreiſen
der Odenwaldwanderer eine bekannte und beliebte Perſönlichkeit.
Die in unſerer Ortsgruppe von dem Jungvolk für die notlei=
denden
Volksgenoſſen der Stadt Offenbach durchgeführte Brot=
ſammlung
hatte ein zufriedenſtellendes Ergebnis. Mit den Nach=
barorten
wurden insgeſamt 27 kleine und 265 große Brote ge=
ſpendet
.
Bb. Bensheim, 23. Okt. Im Hotel Deutſches Haus tagte
der Deutſche Forſtverein, Landesgruppe Heſſen, im regel=
mäßigen
zweijährigen Turnus. Es nahmen etwa 100 Herren an
derſelben teil. Herr Landeskulturwart Reich ſprach dabei über
Das heſſiſche Siedlungsweſen im Meliorationsgebiet im heſſi=
ſchen
Ried‟. Ferner hielten Vorträge Herr Oberforſtrat Löber
über die Reichsautobahn in Heſſen und Herr Prof. Dr. Baader
über Forſtliche Verſuchsaufgaben. An die Verhandlungen des
erſten Tages ſchloß ſich im feſtlich geſchmückten Saale des Hotels
ein kameradſchaftlicher Abend mit Damen. Anderen Tages wurde
eine gemeinſame Fahrt in das Siedlungsgebiet im Lorſcher Wald
bei Bürſtadt unternommen, der ſich eine Wanderung durch das
Staatswaldgebiet Jägersburg anſchloß, bei der Herr Forſtmeiſter
Wachtel=Bensheim die Führung übernahm. Tagung der
Nahrungsmittelchemiker Heſſens. Im Billardſaale
des Hotels Deutſches Haus tagten am Samstag die heſſiſchen
Nahrungsmittelchemiker. Es wurden dabei verſchiedene fach=
wiſſenſchaftliche
Vorträge gehalten und Angelegenheiten zur
Sprache gebracht.
Em. Heppenheim a. d. B. 24. Okt. Der Ortsring im Reichs=
bund
Volkstum und Heimat trat mit einem von Volkslie=
dern
und Volkstänzen umrahmten Heimatabend, in die
Oeffentlichkeit. Ortsringleiter Lehrer Joſef Wolf umriß in der
Begrüßungsanſprache den Aufgabenkreis des Volksbundes in ſei=
ner
ganzen Mannigfaltigkeit. Diplomingenieur Dr. Heinrich
Winter hielt einen hochintereſſanten Lichtbildervortrag über
bodenſtändiges Brauchtum an der Bergſtraße und im Odenwald,
deſſen Urſprung und Sinn er zu deuten ſuchte. Forſtaſſeſſor Ernſt
Zeh ſprach über die heimiſche Vogelwelt, zu deren Studium dem=
nächſt
wieder Wanderungen veranſtaltet werden. Ein Ver=
kehrsunfall
ereignete ſich in der Nähe des Rebmuttergar=
tens
, wo ein kleiner Opelwagen aus Bretten einen anderen Per=
ſonenwagen
überholen wollte, dabei ins Schleudern geriet, wider
die Lindenbäume rannte und umfiel. Der eine Inſaſſe wurde durch
Glasſplitter ſchwer verletzt und mußte dem ſtädtiſchen Kranken=
haus
zugeführt werden, während der andere mit dem Schrecken
davon kam. Seinen 80. Geburtstag beging heute bei
gutem Befinden Herr Matthias Bauer im ſtädtiſchen Hoſpital.

Deutſcher Abend des N5. Deutſchen Fronkkämpfer=
bundes
(Skahlhelm) in Offenbach.
Der NS. Deutſche Frontkämpferbund (Stahlhelm), Ortsgruppe
Offenbach, veranſtaltete am Samstag in den Räumen der Turn=
geſellſchaft
, Sprendlinger Landſtraße, einen wohlgelungenen Deut=
ſchen
Abend, der ſich eines ſtarten Beſuches zu erfreun hatte.
Kameraden der Stahlhelmkapelle Offenvach unter Leitung von
Kapellmeiſter Sauerborn leiteten den Abend mit einem Eröff=
nungsmarſch
ein. Dann nahm Kreis= und Ortsgruppenleiter des
NSDFB., Kamerad Criſtiani, das Wort zu einer Begrüßungs=
anſprache
, in der er alle, insbeſondere Standartenführer Blänkle
mit ſeinem Adjutanten, die Vertreter des Marineſturmes, der
Fliegergruppe, den Kreisleiter und Oberbürgermeiſter Dr.
Schranz, Polizeidirektor Dr. Käß, Kreisdirektor Dr. Koch, Ober=
regierungsrat
Kümmel vom Finanzamt, den Führer des Bannes
Offenbach der Hitler=Jugend, den Gauführer von Darmſtadt, Ver=
treter
der Gauführung von Frankfurt, Kameraden der NSDAP.
u. a. von Biebesheim. Gernsheim, Dieburg, Darmſtadt. Duden=
hofen
, Frankfurt, Neu=Iſenburg und Seligenſtadt herzlich will=
kommen
hieß. Zeigen wir, ſo führte er aus, was deutſcher Sport
und deutſcher Sportgeiſt vermögen. Der Abend gelte aber nicht
nur der Werbung, ſondern auch der Ehrung alter Kameraden, die
der Stahlhelm vorzunehmen habe. Insgeſamt gelte es. 46 alte
Kämpfer der Ortsgruppe Offenbach zu ehren. Bei der Ehrung,
die darauf vorgenommen wurde, wurde den alten Kämpfern, die
aus 19 Stahlhelmkameraden, 22 Kameraden von der SA., 3 Kame=
raden
vom Arbeitsdienſt, 1 Kamerad von der Hitler=Jugend und
1 Kamerad von der Staatspolizei zuſammenſetzen, das Ehrenzei=
chen
überreicht. Großen Beifall löſte die Mitteilung aus, daß be=
ſchloſſen
wurde, ein Telegramm an Adolf Hitler und den Bundes=
führer
Franz Seldte abzuſchicken, in dem Mitteilung gemacht wer=
den
ſolle, was am Abend geſchehen ſei. Nach einem dreifachen
Sieg=Heil auf den Führer und Volkskanzler Adolf Hitler wurden
gemeinſam das Deutſchland= und das Horſt=Weſſel=Lied geſungen.
Der Gauführer ergriff dann das Wort zu zündenden Aus=
führungen
, ſprach darüber, welche Kämpfe vor der nationalen
Revolution geführt werden mußten und brachte dabei das Ger=
nis
aller zum Ausdruck, dem Bundesführer Franz Seldte und
Führer und Volkskanzler Adolf Hitler wie bisher die Treue zu
halten. Im weiteren Verlauf wurde der Toten und Verſtorbenen
gedacht, zu deren Ehren man ſich von den Plätzen erhob. An die
Geehrten richtete er den Appell, das Ehrenzeichen mit Stolz zu.
tragen, denn man könne ſich freuen, zu großen Männern zählen
zu dürfen, die Jahr um Jahr gekämpft und mitgeholfen hätten,
das neue Reich zu erobern und zu bauen.
Dann folgte der Unterhaltungsteil. Als Anſagerin wirkte die
allen bekannte und beliebte Künſtlerin vom Frankfurter Schau=
ſpielhaus
. Anni Hannewald, die mit großem Applaus begrürt
wurde. Wie immer, verſtand ſie es auch dieſes Mal, den Kontakt
mit dem Publikum herzuſtellen, und die Herzen aller zu erobern.
Elsbeth Folz erntet mit ihren Schülerinnen in einer Tanzeinlage
großen Beifall. Beſonderen Anklang fanden auch die Lieder des
Kameraden Joſeph Pfendt, der u. a. Die alten Straßen noch und
Feinsliebchen vortrug. Kamerad Schneider war ihm am Flügel
ein guter Begleiter. Die exakt ausgeführten fechteriſchen Vorfüh=
rungen
Deutſcher Meiſter unter Leitung von Diplomfechtmeiſter
Fritz Auguſt Gazzera, Fechtreferent der SA.=Standarte 168, wur=
den
mit großem Intereſſe verfolgt. Eine Säbelſchau führten Mei=
ſter
Gazzera und Auguſt Heim vor, während der Deutſche Florett=
meiſter
1911 und Säbelmeiſter 1924 Julius Lichtenfels und Julius
Thomſon, Deutſcher Florettmeiſter von 1923 und 1927. ein Florett=
gefecht
zeigten. Darauf folgten noch vollendete Säbelgefechte. Und
nicht zuletzt zeugten die gymnaſtiſchen Vorführungen von Tur=
nerinnen
der TGO. von großem Können.
Nur allzu ſchnell verrannen die Stunden. Alles in allem: der
Deutſche Abend des NS. Deutſchen Frontkämpferbundes trug auch
dieſes Mal einen vollen Erfolg davon.

t. Gernsheim, 22. Okt. Hier fand eine Beſichtigung der Frei=
willigen
Feuerwehr durch den Kreisfeuerwehrinſpektor Schildgem
ſtatt. Hierzu waren auch drei Jahrgänge der Pflichtfeuerwehr an=
getreten
. Nach einem exakten Fußexerziern der Freiw. Feuerwehr
nahm man einen Brandangriff auf das Anweſen des Landwirts
Schmitt in der Hindenburg=Straße vor. Auch dieſer Brandangriff
hat die Tüchtigkeit der einheimiſchen Feuerwehr aufs beſte bewie=
ſen
. In der anſchließenden Kritik des Inſpektors konnte man feſt=
ſtellen
, daß Gernsheim zu den beſten Wehren des Kreiſes zählt.
Zu Ehren des verſtorbenen Reichspräſidenten v. Hindenburg ver=
blieb
die Wehr bei einer Minute Stillſchweigen. Die Beſichtigung
wurde mit einem dreifachen Sieg=Hel auf den Fuhrer beſchloſſen.
Unglücksfälle. An der Autobahn verunglückte ein Ar=
beiter
ſo ſchwer, daß er ins Krankenhaus Darmſtadt eingeliefert
werden mußte. Bei Sprengungen von Bäumen wurde ein Ar=
beiter
ſo ſchwer verletzt, daß er einen rechten Oberarmbruch da=
vontrug
.
Eb. Erfelden, 24. Okt. Kirchenjubiläum. Am 26 10.
ſind hundert Jahre ſeit der im Jahre 1834 erfolgten Einweihung
der hieſigen Kirche vergangen. Die Kirche, die anſtelle einer bau=
fällig
gewordenen, noch aus vorreformatoriſcher Zeit ſtammenden
Kirche errichtet wurde, wurde in den Jahren 183034 unter der
Leitung von Provinzialbaumeiſter Lerch=Darmſtadt erbaut. Das
Kircheninnere wird gegenwärtig renoviert.
Cp. Crumſtadt, 24. Okt. Todesfall. Im Alter von 46
Jahren iſt die langjährige hieſige Handarbeitslehrerin Eliſabethe
Loos geſtorben. Frau Loos war eine geborene Martin aus
Wolfskehlen.
Eb. Klein=Gerau, 23. Okt. Der Gemeinderat beſchloß,
die Gemeindehundeſteuer für 1935 in der Höhe des Vorjahrs (6.
RM. je Hund) zu erheben. Dem hieſigen Kleintierzuchtverein
wurde für ſeine demnächſt ſtattfindende Lokalausſtellung ein Un=
terſtützungsbetrag
zur Verfügung geſtellt. Zwecks Bekämpfung
der Obſtbaumſchädlinge ſoll im Laufe der nächſten Zeit die Hälfte
der hieſigen Obſtbäume mit Kleberingen verſehen und geſpritzt
werden. Die andere Hälfte wurde bereits im vergangenen Jahre
derart behandelt.
Eb. Langen, 24. Okt. Der Führer als Pate. Adolf
Hitler hat für das 10. Kind der Familie Peter Vollhardt,
wohnhaft Leukertsweg, die Patenſchaft übernommen und dies
den Eltern des Kindes in einem eigenhändig unterſchriebenen
Schriftſtück mitgeteilt. Es handelt ſich bei dem Jüngſtgeborenen
um ein Mädchen.

Aus Rheinheſſen.

Mainz, 24. Okt. Schwerer Verkehrsunfall in
Mainz=Koſtheim. Ein Radfahrer ſchwer verletzt.
In der Hochheimer Straße fuhr ein Radfahrer plötzlich auf die
linke Seite der Fahrbahn. Der Lenker eines ihm entgegenkom=
menden
Perſonenautos war auf das plötzliche Abbiegen des Rad=
fahrers
nicht gefaßt, ſo daß er den Wagen nicht rechtzeitig zum
Stehen bringen konnte. Der Radfahrer wurde vom Kühler er=
faßt
, ſtieß mit dem Kopf die Windſchutzſcheibe ein und wurde
noch 10 Meter mitgeſchleift. Mit ſchweren Verletzungen fiel er
dann auf den Fahrdamm. Von dem Wagenführer wie auch von
Zeugen wird angegeben, daß der Radfahrer ſein Rad in der
abendlichen Stunde nicht beleuchtet hatte. Nach dem Zuſammen=
ſtoß
hatte der Führer des Wagens die Geiſtesgegenwart und die
Gewalt über ſeinen Wagen verloren, ſo daß er ihn erſt nach etwa
26 Metern zum Stehen bringen konnte. Der Radfahrer der ins
Krankenhaus übergeführt wurde, ſchwebt in Lebensgefahr.

Aus Oberheſſen.

LPD. Nidda, 24. Okt. Beim Spiel mit der Schuß=
waffe
tödlich verunglückt. Im Nachbarort Echzell ſpielte
der 38jährige Landwirt Wilhelm Rau leichtſinnig mit einer
Piſtole. Plötzlich löſte ſich ein Schuß und drang dem Mann in den
Kopf. Rau war auf der Stelle tot. Der Verunglückte war der ein=
zige
Sohn ſeiner verwitweten Mutter.

NAOOr MONLA
leinesMoma rausdiebig- Weiswenk

Erprobtes Rezept: Sauerkraut mit Speck für 4 Perſonen
192 Pfund Sauerkraut, 1 Pfund friſchen
durchwachſenen Speck, 1 Priſe Kümmel,
2 rohe Kartoffeln, 1 Teelöffel Maggi’s Würze.
Das Sauerkraut leicht auswaſchen, knapp mit Waſſer bedeckt aufs
Feuer bringen, etwas Kümmel beifügen. Nach 1/2 Stunde Kochzeit
das Fleiſch dazugeben, leicht ſalzen und garkochen. Die rohen
Rartoffeln reiben, unter das Kraut rühren, nochmals durchkochen
und mit Maggl’s Würze abſchmecken.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 295

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 25. Oktober 1931

Die Stadt der Führertagung des Reichsſtandes des deutſchen Handwerks iſt Braunſchweig, deſſen
Zentrum der Altſtadt=Markt mit dem Altſtadt=Rathaus (hinten rechts) und der Martinikirche
hier gezeigt wird.

Eine Szene aus dem neueſten Greta=Garbo=Film, der jetzt ſeine deutſche Uraufführung erlebt:
Greta Garbo in der Titelrolle und Lewis Stone als Kanzler Oxenſtierna.
(Photo Metro=Goldwyn=Mayer.)

Reich und Ausland.

Enkdeckung eines Fürſtengrabes
aus der Hallſtalkzeik.

Stuttgart. Beim Bau der ausgedehnten
Stadtrandſiedlung auf dem Steinhaldenfeld nörd=
lich
von Bad Cannſtatt ſtieß man in 50 Zentimeter
Tiefe auf eine Kulturſchicht mit ſtark verroſteten
Eiſenpfeilen und mit Bronzeblechſtücken. Am 22.
und 23. Oktober wurde die Fundſtelle durch Dr.
Paret von der Altertümerſammlung unterſucht.
Das Ergebnis war überraſchend. Der Fund ſtellte
ſich als die Begräbnisſtätte eines Hallſtattfürſten
aus dem 6. Jahrhundert vor Chriſti heraus. Der
Fürſt war mit ſeinem Streitwagen begraben wor=
den
, deſſen Ueberreſte und Schmuckſtücke gefunden
wurden. Von der Leiche ſelbſt war nichts mehr zu
entdecken. Dagegen wurde eine große Anzahl von
Schmuckſtücken gefunden, darunter ein goldenes
Diadem, goldene Ohrringe, ein goldenes Armband,
ein glatter Bronzearmreif, Fibeln aus Bronze,
von denen eine mit Goldblech überzogen iſt. Fer=
ner
wurden in dem Grab eine eiſerne Lanzenſpitze
entdeckt und zwei Speerſpitzen. Ein kleiner dün=
ner
Bronzering mag vom Gewand des Toten
ſtammen. In der Nähe eines Rades des Streit=
wagens
lag ein etwa 50 Zentimeter großes getrie=
benes
glattes Bronzebecken mit eiſernem Hand=
reif
und zwei eiſernen Tragringen. Spuren eines
Bodenbelages laſſen darauf ſchließen, daß es ſich
bei dem Fürſtengrab um eine gezimmerte Grab=
kammer
gehandelt hat. Ueber dieſe Grabkammer
muß ſich ein mächtiger Hügel erhoben haben, der
im Laufe der Jahrhunderte eingeebnet wurde.
Am erſten Tage der Ausgrabungen beſichtigte der
württembergiſche Miniſterpräſident und Kultus=
miniſter
Mergenthaler die Entdeckung und ließ ſich
vom Ausgrabungsleiter über die bisherigen Funde
eingehend berichten.

nareſſes in Buenos Aires.
kagung

Garagenbrand durch Benzinexploſion.
Frankfurt. In der Garage auf dem Lager=
platz
der Gerüſtebaugenoſſenſchaft der Malermeiſter
in der Ginnheimer Landſtraße iſt geſtern früh ein
Brand ausgebrochen. Zwei Benzinfäſſer wurden
von den Flammen zur Erploſion gebracht. Das
Feuer fand dadurch reichliche Nahrung und ſetzte
den ganzen Garagenbau ſchnell in helle Flammen.
Die alarmierten Feuerwehren konnten nichts an=
deres
tun, als den Brand zu beſchränken. Nachdem
die Garage völlig ausgebrannt war, konnte das
Feuer nach einer halben Stunde gelöſcht werden.
Zwei Bulldogs, die in dem Gebäude untergeſtellt
waren, wurden von dem Brand reſtlos zerſtört.
Mit der Katroffelhacke niedergeſchlagen.
Betzdorf. In der Ortſchaft Hauſen gerieten
zwei Landwirte in einen Wortwechſel, der ſchließ=
lich
in eine gefährliche Schlägerei ausartete. Hier=
bei
erhielt der 20jährige Hubert Theis von ſeinem
Gegner mit der Kartoffelhacke einen wuchtigen
Schlag ins Geſicht, ſo daß er bewußtlos zuſammen=
brach
. Ins Krankenhaus verbracht, wurden derart
ſchwere Verletzungen feſtgeſtellt, daß er in hoff=
nungsloſem
Zuſtand darniederliegt. Der Täter
wurde verhaftet.
Tiefenrekord eines italieniſchen Tauchbootes.
Tarent. Das Unterſeeboot Galileo Far=
raris
iſt bei Tauchverſuchen bis zu einer Tiefe
von 109 Metern gekommen. Damit hat das Boot
die bisher von Tauchbooten erreichte größte Tiefe
überboten.

Für die Saarabſtimmung,

die am 13. Januar 1935 die Rückkehr des Saar=
gebietes
zum Reich bringen wird, wurde dieſe
Briefverſchlußmarke geſchaffen.

der im Palermo=Park unter einem gigantiſchen Kreuz eröffnet wurde.

Ehrung für den Zeichner
des Dritten Reiches.

Hans Herbert Schweitzer,
der unter dem Namen Mjölnir zum erſten bil=
denden
Darſteller der nationalſozialiſtiſchen Be=
wegung
wurde, iſt zum Mitglied des Präſidial=
rates
der Reichskammer der bildenden Künſte
ernannt worden.

Erſter planmäßiger Nachtpoſtflug über den Ozean.
Berlin. Geſtern früh um 6.46 Uhr landete in
Natal der 10=Tonnen=Dornier=Wal Boreas, der
Deutſchen Luft=Hanſa mit Flugkapitän Aliſch,
zweiten Flugzeugführer Engel, Flugfunker Küp=
pers
und Flugmaſchiniſt Hein an Bord. Das Flug=
boot
wurde am Dienstag, den 23. Oktober, um
16.43 Uhr von dem Motorſchiff Schwabenland
vor der afrikaniſchen Küſte zum Fluge nach Süd=
amerika
abgeſchoſſen. Die Beſatzung hat damit den
erſten durchgehenden Nachtpoſtflug auf der wöchent=
lich
betriebenen Lufthanſa=Poſtſtrecke nach Süd=
amerika
ausgeführt und dabei 2519 Kilometer
über den Ozean zurückgelegt. Die Poſtlaufzeit von
Berlin bis Südamerika betrug demnach nur drei=
einhalb
Tage.

Der Skrakoſphärenflug des Ehepaares
Jean Piccard.

New York. Der Stratoſphärenballon des
Profeſſors Jean Piccard, des Bruders des be=
kannten
Stratoſphärenforſchers, der am Montag
um 6,57 Uhr Lokalzeit in Dearborn im Staate
Michigan aufgeſtiegen war, landete acht Stunden
ſpäter in der Nähe von Cadiz im Staate Ohio,
nachdem er eine Höhe von etwa 16 000 Metern er=
reicht
und 325 Kilometer zurückgelegt hatte. Be
der Landung ſtreifte der Ballon einen Baum. Da=
durch
wurde die Hülle zerriſſen und die Gonde
prallte hart auf den Boden auf. Profeſſor Piccard,
der kurz vorher mit einem Fallſchirm abgeſprun=
gen
war, und ſeine Gattin blieben unverletzt. Auch
die Inſtrumente wurden nicht beſchädigt. Die
Stratoſphärenflieger erklärten ſich von dem wiſſen=
ſchaftlichen
Ergebnis ihres Stratoſphärenfluges
befriedigt und bedauerten nur, daß ſie nicht länger
in der Stratoſphäre hätten bleiben können.

Wenn die Sportbegeiſterung
alzu groß iſt.

Sofia. In der nordbulgariſchen Stadt Sew=
liewo
trugen zwei Fußballvereine ein Wettſpiel
aus, bei dem es, wie der Lokalchroniſt meldet, hoch
herging. Da es das erſte Fußballſpiel in dieſer
Stadt war, hatte ſich eine große Zuſchauermenge
eingefunden, die mit echt ſüdländiſchem Tempera=
ment
und Lärm dem Spiel folgte. Als der Schieds=
richter
gegen den heimiſchen Klub einen Elfmeter=
ball
anordnete und die Mannſchaft proteſtierte,
kam es zu einer allgemeinen Keilerei zwiſchen den
Spielern, in die ſchließlich auch ein großer Teil der
Zuſchauer eingriff. Bald war der ganze Sportplatz
die Arena einer wüſten Prügelei, an der ſich
mehrere hundert Menſchen beteiligten. Die Poli=
zei
ſtand der Rauferei zunächſt vollkommen macht=
los
gegenüber. Erſt nach Eintreffen einer Verſtär=
kung
konnte allmählich Ordnung geſchaffen werden.
Auf der Wahlſtatt lagen zahlreiche mehr oder
weniger ſchwer Verletzte mit Meſſerſtichen und
Wunden, die ſie von Steinwürfen davongetragen
hatten.

OuSLamenneanacsersohen

Auch die Holländer und Amerikaner
am Ziel eingetroffen.

Melbourne. Das von Parmentier und Mol
geſteuerte holländiſche Paſſagierflugzeug iſt um
10.52 Uhr Ortszeit (1.52 MEZ.) auf dem Rem=
platz
Flemington eingetroffen und hat damit den
zweiten Platz in dem eigentlichen Rennen erobert,
Dagegen haben die Holländer den ihnen bisher
zuſtehenden erſten Platz in dem Handicap=Rennen
verloren, da ſie ohne ihre drei Paſſagiere über die
Ziellinie gegangen ſind, alſo nicht mit der glei=
chen
Belaſtung, mit der ſie in Mildenhall geſtartet
waren. Das iſt darauf zurückzuführen, daß das
Flugzeug bei ſeiner Notlandung in Albury au
durch heftige Regengüſſe aufgeweichtes Gelände
geriet und bei voller Belaſtung nicht mehr hättz
aufſteigen können. Selbſt ohne ihre Paſſagien
konnten die Holländer den Weiterflug nach Mel=
bourne
nur antreten, nachdem ihr Flugzeug durch
zahlreiche hilfreiche Hände aus dem Sumpf hei=
ausgeſchleppt
worden und durch Bretterbohlen
auch noch eine kurze Startbahn errichtet worde
war.
Zwei Stunden 42 Minuten nach den H0
dern trafen auch die Amerikaner Turner i
Pangborn in Flemington ein. Sie belegten
mit den dritten Platz. Die ihnen infolge der M0
landung der Holländer zuſtehende Anwartſch
auf den zweiten Platz ging ihnen jedoch wielſt
verloren, nachdem ſie ebenfalls wegen Motorſc0
dens in Bourke eine Notlandung hatten vornehmen
müſſen. Das holländiſche und das amerikaniſche
Flugzeug wurden bei ihrer Ankunft von eiet
großen Menſchenmenge, die ſtundenlang geduldc
auf dem Rennplatz auf die Ankunft der Fliege,
ausgeharrt hatte, begeiſtert begrüßt.
Von den weiteren noch im Rennen befindlichen
10 Flugzeugen haben Jones und Waller auf deh0
villand Comet Port Darwin erreicht und von doil
aus bereits den Flug nach Melbourne angetreieh
MacGregor und Walker ſind in Alor Star, de
letzten Etappe vor Singapore, eingetroffen. 900
den übrigen Flugzeugen ſehlen noch Nachrichtenl

Eſtland kehrt zum Schierlingbecher zurück.
Reval Durch eine Verordnung des Staats
präſidenten iſt in Eſtland eine neue Strafprozeb
ordnung eingeführt worden, deren Beſtimmunge
über den Vollzug der Todesſtrafe von beſonderell
Intereſſe ſind. Die Todesſtrafe wird in Zukunſ.
in Eſtland auf Veranlaſſung und unter Aufſich
des Staatsanwaltes vollſtreckt. Falls der Verue
teilte den Wunſch äußert, ſich ſelbſt zu vergintell
gibt der Gefängnisdirektor dem Henker den Be
fehl, dem Verurteilten Gift zu reichen. Hat 9e
Verurteilte innerhalb fünf Minuten das Gift nich
genommen, ſo erfolgt die Hinrichtung durch Ce
hängen. Die Art und die Zuſammenſetzung 9e
Giftes wird von der ſtaatlichen Geſundheitshehoic.
beſtimmt.
Vergebliche Opfergaben Warſchauer Bürge.
Warſchau. Nach Warſchauer Blättermeldil.
gen wurde bei der Reviſion einer Kaſſe in e
Warſchauer Städtiſchen Wohlfahrtsabteilung 0
verſiegelte Kiſte gefunden, die große Summell. "
Papiergeld, Silbergeld ſowie Ringe und Schhſte.
ſtücke enthielt. Es ſtellte ſich heraus, daß es
um Opfergaben der Warſchauer Bürger aus. Le
Jahre 1920 handelt, die damals während des 0
ſchewiſtiſchen Vormarſches auf Warſchau fur. L
Staatsſchatz gegeben wurden. Sie haben die ſice
lichen Kaſſen niemals erreicht, da man ſie in."
Stadtverwaltung niemals geſehen hat. Inzwlich.
ſind die Banknoten, die eine ſehr große Sülle.
dargeſtellt hatten, längſt entwertet und nur ce
die Schmuckſtücke können jetzt dem Finanzmicl
rium ausgeliefert werden.
Schwere Schneeſtürme in den ſüdlichen An.
Buenos Aires. Die Gebirgskette der.
den iſt ſüdlich von Santiago und Mendoza ſoh
auf der weſtlichen als auch auf der öſtlichen Ai
tiniſchen Seite bis hinunter nach Feuerlan."
Patagonien von heftigen Schneeſtürmen Reile
ſucht worden, die als die ſchwerſten der ec
Jahre anzuſehen ſind. Auf der argentiniſchen.
mußte der geſamte Verkehr eingeſtellt werdel."
ber
deſſen waren anhaltende Frühjahrsreße‟
dem argentiniſchen Getreidegürtel der Lyſb.

ſchaft außerordentlich willkommen.

Zum Tag des deutſchen Handwerks.
der am 28. Oktober im ganzen Reich begangen wird.

Greka Garbo als Königin Chriſkine‟.

[ ][  ][ ]

Zurterstag, 25. Oktober 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Tahtatent Aas diiel werr

Die Sieger von Karfreit.
Zwiſchen Italienern und Südſlawen tobte
etzten Tagen eine heftige Preſſefehde darüber, wer die
beſſſiſen oder ſchlechteren Soldaten hätte: Italien oder Serbien.
Dietkel grader Zeitung Vreme übergoß die Italiener mit
biſſiion. Spott über ihre Niederlage bei Karfreit im
Hern9:217, und die Italiener antworteten mit ähnlichen Vor=
würuf
gegen die Serben. Nun iſt den Italienern ein Bundes=
gen
.c arſtanden in dem Erzherzog Joſeph, der während
des üſtikkrieges einer der hauptſächlichſten Heerführer der öſter=
reichchi
ariſchen Armee war und als ſolcher den Italienern
gegenvbergeſtanden hatte. Er zollt nun wiederum den Leiſtungen
der mih eniſchen Truppen hohe Anerkennung, hatten doch die
Itah/ler in den 11 Jſonzöſchlachten eben bis zu der Schlacht
vonc /7Freit! die Oeſterreicher ſtändig weiter zurückgedrängt.
Wichuſſererſeits hätten keinen Anlaß, zu dieſem Streit zwiſchen
zwettiif ſt gegen uns verbündeten Staaten anders denn als
Bepchzer Stellung zu nehmen. Wir Frontkämpfer achten unſere
eheumigen Gegner und wiſſen, was ſie geleiſtet haben. Aber
Erztſhſog Joſeph hat die Hauptſache bei dieſen Geſchichts=
erimynnigen
vergeſſen. Die Tatſache nämlich, an die wir bei
dieſthselegenheit nachdrücklich erinnern wollen: Die Sieger
in r. Schlacht von Karfreit waren die Deut=
ſch
Sie haben dieſen Sieg erſtritten, der eine der glän=
zen
ſi., glückhafteſten und erfolgreichſten deutſchen Waffentaten
des Alkkrieges war. Nach der 11. italieniſchen Jſonzo=Offenſive
ſtandhn, öſterreichiſche Italienfront vor dem Zuſammenbruch.
Der ſſafiener war nur noch einen Tagesmarſch von Trieſt ent=
ferntl
.D mit Trieſt hätte Oeſterreich ſeinen Zugang zum Meer
verl hn. Da mußten die Deutſchen heran. Obwohl an der hart
kämſſiden Weſtfront jeder einzelne Mann dringend notwendig
war )ufßten ſieben deutſche Diviſionen frei gemacht werden.
Unteſöineral Otto von Below traten ſie nach überaus beſchwer=
licheuhAnimarſch
in den Bergen am 22. Oktober früh bei Tol=
meint
Fiitſch und Karfreit zum Angriff an. Das furchtbare
deutut Trommelfeuer, der unvergleichliche Angriffsgeiſt der in
allen)tnuen der Weſtfront hart gewordenen erprobten deutſchen
Trury überrannte einfach die Italiener, die trotz Verrates
durchk) cechiſche Ueberläufer auf einen ſolchen Gegner nicht
gefafftnaren, und riß die Oeſterreicher, Deutſch=Oeſterreicher
untenk enieral Krauß vor allem und Kroaten und Bosnier Süd=
ſlawutzta
ſo, mit. In wenigen Tagen war die ganze italieniſche
Fronzterbrochen, und in einem beiſpiellos glänzenden Sieges=
zug
urgin die Deutſchen die Front bis in die Ebene der Lom=
bardib
=s an die Piave kurz vor Venedig vor. Hier kam der
Angrff rum Stehen, die deutſchen Truppen mußten wieder an
anden thedrohte Fronten, während auf italieniſcher Seite Fran=
zoſenine
Briten eingreifen mußten. Wenn alſo ſchon von der
Schluſt won Karfreit geſprochen wird, dann ſoll man nicht
überiſen, daß die Sieger dieſer Schlacht die deutſchen
Trugmlwaren!

Auf der Suche nach Aktilas Schäßen.

gräb

Wien. Allmählich entſteht ein regelrechtes Gedränge
Enburg. Nun hat ſich auch ein 76 Jahre alter, ſehr wür=
iaweiſe
ausſehender Bibliothekar um eine Konzeſſion be=
aich
den Schätzen Attilas graben zu dürfen.
Enl hat ihm die Erlaubnis gegeben, denn dieſes Buddeln
emanden ſchädlich und ſoll für die Fruchtbarkeit des Bo=
har
förderlich ſein. Aber man wies den alten Gelehrten
ſühir, daß er auf eigene Rechnung und Gefahr graben und
heden übrigen Schatzgräbern, die er dort ſchon treffe, ver=
mn
iſſe.
ſiles Grab und Attilas Schätze ſind eben Dinge, die mehr
ſm Menſchen zu begeiſtern vermögen. Da gräbt z. B. ja
R Beſitzer des Schloſſes Aurolzmünſter unentwegt nach die=
ſatzen
, die er auf rund 40 Millionen Mk. ſchätzt. Er iſt
½ganz großzügig und verſprach dem öſterreichiſchen Staat
kmtte Gold und Geld abzüglich 10 Prozent für eigenen
vit) wenn er es finde
ſ= da ſind auch noch andere Schatzſucher, wie z. B. jene
le feſt verſichert, ſie habe eine himmliſche Erſcheinung ge=
wderen
Verlauf ihr verraten worden iſt, wo Attilas Gold=
Hry.
Auchen ſie und hoffen auf das große Wunder, die Schatz=
zu
. Attilas Spuren.

Kahen rekketen die Trajansſäule.
(i) Amſterdam. In einer holländiſchen Zeitung plaudert
der bekannte Kunſthändler J. H. Duveen über Erinnerungen aus
ſeinem Leben und Berufserfahrungen während des letzten halben
Jahrhunderts. Dabei erzählt er auch die bisher in der Oeffent=
lichkeit
wohl noch kaum bekannt geweſene Geſchichte, wie in Rom
die Trajansſäule von einem Betrüger verkauft wurde
In den neunziger Jahren hielt ſich in Rom ein reicher Ame=
rikaner
namens Gardner auf, der viel Intereſſe für die klaſſiſchen
Ueberreſte der Antike bekundete. Weniger aus Kunſtverſtändnis,
als deshalb, weil er wie viele ſeiner Millionärskollegen einen
Teil ſeines Vermögens in ſolchen Altertümern anlegen wollte.
Eines Tages kam er in ſeinem Hotel Continental mit einem
liebenswürdigen und eleganten jungen Manne ins Geſpräch, der
ſich als Kunſthändler Kopp vorſtellte und dem Amerikaner ver=
ſprach
, ihm dank ſeiner außerordentlich guten Beziehungen zum
römiſchen Magiſtrat zu einer ganz ungewöhnlich und Aufſehen
erregenden Erwerbung zu verhelfen. Es handle ſich um die be=
rühmte
Trajansſäule, die die Stadt Rom wegen augenblicklicher
Schwierigkeiten des Stadtſäckels für eine angemeſſene Summe gern
an einen zahlungsfähigen Ausländer abtreten würde. Man be=
ſichtigte
die Säule, Gardner war ſofort Feuer und Flamme und
drängte zum Abſchluß eines Kaufvertrages. Dieſer kam mit Hilfe
von Mitwiſſern Kopps auch binnen vierundzwanzig Stunden zu=
ſtande
und Gardner zahlte dem angeblichen Kunſthändler zwan=
zigtauſend
Dollar auf den Tiſch des Hauſes.
Am nächſten Tage erſchien der naive Vertreter Uncle Sams
mit mehreren Arbeitern an der Trajansſäule, um ſie umzulegen
und nach Oſtia auf einen eigens dafür gecharterten Dampfer trans=
portieren
zu laſſen. Kunſthändler Kopp hatte in eiligen Ge=
ſchäften
ſchon am Vorabend eine Reiſe in den Orient angetreten.
Nun war damals der ziemlich ungepflegte Platz vor der Trajans=
ſäule
ein Haupttummelbezirk aber Hunderter römiſcher Katzen, die
wegen ihrer Aggreſſivität bekannt ſind. Als dieſes Katzenvolk nun
den Amerikaner mit ſeinen Arbeitern ankommen ſah, ahnten die
Tiere wohl gleich, daß er nichts Gutes im Schilde führe, und grif=
fen
ihn und ſeine Begleiter wütend an. Gardner, an ſich ſchon kein
Freund von Katzen, ſchrie, weil er ſich der gefährlichen Kreaturen
nicht erwehren konnte und weil die Arbeiter aus der typiſchen
Scheu vor dieſen in Rom halb, für heilig gehaltenen Tieren nichts
zur Abwehr taten, um Hilfe. Und daraufhin ſammelte ſich bald
eine rieſige Menſchenmenge an, die Polizei erſchien, und als nun
Gardner ſeinen Kaufvertrag vorzeigte, kam der ganze Schwindel
zum größten Gaudium der Zuſchauer heraus. . .
Der mit 20 000 Dollars übers Ohr gehauene Amerikaner zog
ſich grollend zurück, die braven Katzen aber hatten die Trajans=
ſäule
gerettet.
New York eröffnek eine Parfümbar.
(th.) New York. Es mußte eben nur jemand zuerſt auf die
Idee kommen und ſchon macht er ſein Geſchäft damit. Da iſt
doch in dieſen Tagen in New York die erſte Parfümbar eröffnet
worden.
Nein, man trinkt dort nicht das Parfüm, um auch ſeinen
inneren Menſchen in einen gewiſſen Zuſtand des Wohlgeruchs zu
bringen, ſondern es geht nur um Aeußerlichkeiten. Freilich, in
einer ganz neuen und zum mindeſten eigenartigen Form:
Der Gaſt läßt ſich auf einen Drehſtuhl nieder und wird nur
von einer Parfümmaid beraten, welches Parfüm zu ſeinem Typ,
zu ſeiner Kleidung, zu ſeinem Gehabe paßt. Man hat für jeden
etwas. Und wenn man den Lobgeſängen auf dieſe erſte Parfüm=
bar
der Welt Glauben ſchenken könnte, dann riecht jeder, ſobald
er dieſe Bar verläßt, genau ſo, wie er ausſieht,
Das Schickſal möge es geben, daß die Parfümmädchen es mit
jedem Gaſt und mit jeder Beſücherin aufrichtig und gut mei=
nen
ſonſt . . . ., dieſe Geruchsdisharmonien. Es wäre nicht
auszudenken. .
Ein großer Angſthaſe‟.
() London. Juſt zur ſelben Zeit, als im Berliner Zoo ein
übermütig gewordener Menſchenaffe, der Gorilla, ſeinen Wärter
angriff, machte ſich im Londoner Zoo ebenfalls ein Vertreter die=
ſer
Tiergattung unliebſam bemerkbar. Es war der dort gehaltene
rieſige Orang=Utang. Dieſes Tier, eines der größten ſeiner Art,
erfüllte einige Nächte lang hintereinander den Londoner Zoo mit

19 uannſt einem rührend viel Mut machen, ſagte Nelli
gerpüi Als ob es mit dir ſo viel anders wäre
SEel blieb vollkommen ernſt und ruhig. Natürlich iſt es
it umganz anders. Eine Pleite ſcheidet aus. Daß Manns
r OAvarſprochene Einſtudierung nicht gibt, wenn ich die Sa=
neinynnache
, ſcheidet auch aus; das tut Manns nicht. Einzige
agcbi ich ſie gut mache. Und das, ſiehſt du , er nahm
higſſeex Schluck Tee, ehe er zu Ende ſprach, das iſt auch keine
ragas
rn, iſt’s ja gut! ſagte Nelli. Sie war ein wenig pikiert,
d Lſtan= ſprach ſie nichts mehr. Der gute Seydell na ia.
an mut, natürlich froh ſein, Maries wegen, daß er ſich in den
ar hen ſo zu ſeinem Vorteil verändert hatte. Aber anderer=
ts
Er ees doch wirklich reichlich dreiſt, ſolche Vergleiche anzu=
llenm
d/ ſolche ſiegesgewiſſen Reden zu ſchwingen. Sie muſterte
in vawhllen. Was zwei Tage vernünftiges Leben und eine große
offnnn nicht alles ausmachen! Er hatte anſcheinend die beiden
äichteſ edger gebummelt noch getrunken, er war friſcher als ſonſt,
ine de waren nicht mehr ſo fahrig, er ſprach wie ein Menſch.
ſtaurnh)!
weiß heute noch nicht, ſagte Seydell nach einer Pauſe
unum Marie am Freitagabend plötzlich nachgegeben hat.
hdrl ſie jahrelang gebeten immer: Nein! Und plötzlich
ft ſüſNlanns an und tut es. Ich bin froh, unendlich froh
er r=unden hab’ ich es nicht. Ob ich ſie frage
IAmürde ſie nicht fragen riet Nelli. Du haſt deinen
illenp uchgeſetzt, nun ſei zufrieden.
JJ ſiehſt du. Nelli neulich, da haſt du mir eine große
ede jaltten weißt du noch? Ueber Grete und Eiferſucht
id ſoß war alles gar nicht nötig ich hätt wahrſcheinlich
ißan Unſinn gemacht, wenn ich dir gefolgt wäre!
N94 beemühte ſich, nicht zu lachen. Er wußte von nichts,
gße=, ſo ſchrecklich kluge und tüchtige Eugen Seydell. Er
ußte ſchneinend nicht einmal Nelli hatte es ja auch nur
fällilion dem Mädchen gehört daß Grete vorher bei Marie

ROMAN VON HANS RABL
Copyright 1934 by Auguſt Scherl G. m. b. H., Berlin.

(Nachdruck verboten.)

geweſen war. Und daß Nellis Kalkulation ſogar ſehr gut geſtimmt
hatte. Aber wozu ihm das ſagen? Lieber nicht, er richtete doch
nur Unheil an. So ſagte ſie ganz ernſthaft: Ja, du haſt recht,
es wäre vielleicht ein Fehler geweſen.
Beſtimmt ſogar obgleich man ſich um Grete wirklich küm=
mern
ſollte aber ich bin wohl nicht der geeignete Mann da=
für
und Marie hat jetzt keinen Kopf dazu, begreiflicherweiſe.
Nein, natürlich hat Marie nur Kopf für dich! dachte Nelli.
Sie ſchüttelte den Kopf. Mir ſagt Grete beſtimmt nicht, was ſie
hat. So ſehr intim ſind gerade wir beide nie geweſen.
Seydell drückte ſeine Zigarette aus und ſtand auf. Ich muß
weg, hab. Probe. Ja, mit Grete ach, weißt du, Nelli, ſie
iſt ſchon immer, ſeit ich ſie kenne, ſo beſonders tüchtig geweſen,
ich glaube, ſie macht alles allein ab und fährt dabei am beſten.
Ich glaube, ſie iſt nur froh, wenn man gar nicht verſucht, ihr in
irgend etwas dreinzureden.
Nelli zuckte die Achſeln. Kann ſein, ſagte ſie. Sie hatte
wirklich im Augenblick ebenſowenig Kopf für Grete wie die an=
deren
. Die Sache mit van Suren das war wirklich das Wich=
tigſte
, alles andere hatte Zeit. Und Grete würde ſchon allein am
beſten mit ſich ins reine kommen.
Dr. Ringer kaufte ſeine Grammophonplatten ſeit etwa einem
Jahr in einem kleinen Laden im Berliner Weſten. Das war ein
ganz beſonderer Laden. Er gehörte keiner der großen Firmen, er
führte daher alle landläufigen Fabrikate. Aber er führte noch
mehr. In dieſem Laden bekam man, was man ſonſt in ganz Ber=
lin
nicht erhalten konnte: ruſſiſche, ſpaniſche, italieniſche, ſüd=
amerikaniſche
Platten, ganz zu ſchweigen von ſchönen und ſeltenen
Aufnahmen aus Afrika, der Südſee, die amerikaniſche Geſell=
ſchaften
gemacht hatten und eigentlich gar nicht nach Deutſch=
land
ſchickten dieſer Laden war eine Fundgrube für den Doktor
Ringer, der einen guten Teil ſeines Gehaltes hierhertrug.
Aber das war erſt ſeit einem Jahr ſo. Früher hatte er zu
den treueſten Stammkunden der Tonolafiliale in der Leipziger

Nr. 295 Seite 9
Kreuzer Karlsruhe ging auf große Fahrk.

einem derart raſenden Angſtgebrüll, daß kein lebendes Weſen dort
zur Ruhe kommen konnte. Kamen die Wärter dann zu ſeinem =
fige
gerannt, war er ſofort wieder ruhig, wenn auch ſein Fell
noch geſträubt blieb und ſeine Augen entſetzenvoll umherirrten.
Schließlich ſtellte man einige Wärter, ohne daß der Affe es
merkte, nachts in der Nähe ſeines Käfigs auf Poſten, und dieſe
entdeckten ſchon in der dritten Nacht die Urſache für die Angſt
dieſes Rieſentieres: um zwei Uhr nachts kam aus einer Ecke des
Käfigs ein kleines, winziges Mäuschen gelaufen, und ſchon
ſprang der Affe, ſo ſchnell er nur konnte, an ſeinem Aſtwerk in
die Höhe und erſchütterte die Nacht mit ſeinem durchdringenden
Angſtgeheul.
Am nächſten Morgen ſchon kam der Zimmermann und nagelte
ein dickes Eichenbrett vor das Mauſeloch. Seitdem hat der Lon=
doner
Zoo auch nachts ſeine wohlverdiente Ruhe
Wer ſie heiraket kommt ins Gefängnis ...
(j) Kairo. Es gibt Menſchen, die an einen myſteriöſen
Fluch glauben, der dieſer Frau anhänge. Aber der Fluch iſt nur
der der böſen Tat. Jeder Mann, der Aida Aly ehelichte, iſt bisher
ins Gefängnis gewandert und immer gleich für 10 oder 15
Jahre, ſo daß ſie zurzeit noch alle ſitzen ..."
Im Augenblick iſt der 7. Gatte an der Reihe, und auch er iſt
ſchon verdonnert. Nur mit einem kleinen Unterſchied: diesmal hat
man nämlich auch die ſchöne Aida überführen können und ſie auf
5 Jahre mit eingebuchtet. Das war bisher nie gelungen. Alle
Männer, die Aida in ihren Bann zog, wurden oder waren ſchon
die gefährlichſten Rauſchgiftſchmuggler von Kairo. Wenn ſie aber
aufgefallen waren, dann ließ ſich die angeblich unſchuldige Aida
prompt von ihnen ſcheiden, um den nächſten aus der Branche zu
ehelichen. In 10 oder 15 Jahren werden ſie dann vielleicht alle ein=
mal
ein familiäres Wiederſehen feiern können.

Straße gehört. Erſt ſeit Grete Britting dort ausgeſchieden und
Grete Poſt geworden war, ging er nicht mehr in die Leipziger
Straße. Er hatte Grete Britting recht gut gekannt. Nicht nur
durch ſeine Plattenliebhaberei, ſondern auch, weil Marie Brit=
ting
von allen Korrepetitoren der Oper am liebſten mit ihm
arbeitete, ihn oft in ihr Haus zog, wo er Grete häufig getroffen
hatte, und den einſamen Junggeſellen gelegentlich ein bißchen
bemutterte.
An dieſem Tage indeſſen betrat der Doktor Ringer, der von
Gretes Aushilfstätigkeit geſprächsweiſe durch Marie gehört hatte,
ſeit langer Zeit zum erſtenmal wieder das Geſchäft in der Leip=
ziger
Straße.
Nach einer Weile tauchte Grete aus einer Kabine auf. Sie
ſchrieb ihrem Kunden den Kaſſenzettel aus, dann ſah ſie ſich um.
Als ſie Dr. Ringer bemerkte, ſtutzte ſie eine Sekunde, dann eilte
ſie auf ihn zu. Sie freute ſich wirklich, ihn wieder einmal zu ſehen.
Nein ſagte Dr. Ringer, als er in der Kabine ſaß, ein
wenig verlegen, es iſt eigentlich gar kein Wunder, daß wir uns
erſt heute treffen. Ich bin nämlich ja, ich bin dem Laden hier
eigentlich untreu geweſen, ich kam heute nur zufällig vorbei, ja,
ſonſt gehe ich jetzt gewöhnlich woanders hin.
Sammeln Sie immer noch ſo heftig?
Ach ja das kann man wohl ſagen.
Und fahnden Sie immer noch nach ſo ausgefallenen und
ſeltenen Platten?
Ja, das auch. Denken Sie erzählte Dr. Ringer und freute
ſich, daß er wieder einmal mit jemand ſprechen konnte, der ſeine
Süchte und Leidenſchaften verſtand, denken Sie, ich habe neulich
wirklich ein paar ruſſiſche Armeemärſche gefunden
Das hätten Sie hier auch haben können.
Nein, ich meine doch neue Märſche
Ach nein wie ſind denn die?"
Sie werden es nicht glauben aber es iſt wahr ich kann
nicht Ruſſiſch, und ich kann doch beim beſten Willen keinen Unter=
ſchied
finden zwiſchen irgendeinem alten Marſch, ſagen wir von
den Ingermanländern, und dem von den Budyennireitern es
iſt genau die gleiche Muſik, es hat ſich nichts verändert. Und das
iſt doch ungeheuer aufſchlußreich, nicht? Das wahre Rußland
das hat ſich eben gar nicht verändert.
Möcht’ ich mal hören, ſagte Grete nachdenklich.
Aber was ſoll ich Ihnen nun jetzt ?
Was gibt’s denn?
Ach eigentlich nicht viel. Ein paar neue Aufnahmen von
alten Sachen neue Stimmen, wiſſen Sie
Na ja, vielleicht iſt was dabei
Grete holte Platten. Sie ging nicht ſo ſchnell wie ſonſt, ſie
wußte, Dr. Ringer hatte Zeit, es war ihm lieber, ſie ſuchte mit
Verſtand. Endlich kam ſie wieder. Er hatte ſich inzwiſchen den
üblichen dicken Glimmſtengel angezündet, der für die Abhörkoje
viel zu ſchwer war, und den man ihm doch nicht abgewöhnen
konnte, und hörte aufmerkſam zu. Endlich ſagte er: Iſt nichts
dabei für heute Dann ſchnalzte er plötzlich mit den Fin=
gern
. Ich hab' ja was das wiſſen Sie nicht ſeit einem
halben Jahr ſchon
(Fortſetzung folgt.)

Die Ausreiſe des Kreuzers Karlsruhe von Kiel
zu einer achtmonatigen Ausbildungsfahrt.

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Seite 10 Nr. 295

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 25. Oktober 1934

StdorbabldlAtte

Der Sport des Sonntags.

Die Fußball=Meiſterſchaft bringt jeden Sonntag in allen
Gauen neue große und wichtige Begegnungen und die Handballer
ſtehen ebenfalls ſozuſagen mitten drin. Im
Fußball
wird der kommende Sonntag aller Wahrſcheinlichkeit nach eine
weitere Klärung der Lage bringen. Im Gau Südweſt ſind die
Begegnungen zwiſchen dem FK. Pirmaſens und Union Niederrad
ſowie Eintracht Frankfurt und Offenbacher Kickers als die wich=
tigſten
Spiele zu bezeichnen. In Worms wird ſich ein ſchwerer
Kampf zwiſchen Wormatia und den FSV. Frankfurt abſpielen, in
Neunkirchen gaſtieren die Saarbrücker Sportfreunde bei den Bo=
ruſſen
und in Saarbrücken wird der 1. FC. Kaiſerslautern gegen
Saar 05 verſuchen, ſeine Lage weiter zu verbeſſern. Im Gau
Baden werden nur drei Spiele ausgetragen. Der VfL. Neckarau
ſollte den Karlsruher FV. kaum zum erſten Siege kommen laſſen.
Phönix Karlsruhe wird auf eigenem Gelände dem Neuling,
Mannheim 08, eine tüchtige Lektion erteilen und der 1. FC.
Pforzheim ſollte über den VfR. Mannheim Sieger bleiben. In
dieſem letzten Treffen iſt allerdings ein Punktgewinn der Mann=
heimer
nicht ausgeſchloſſen. Heiß wird es am Böckinger See her=
gehen
, wo der SV. Feuerbach beim Meiſter Union Böckingen ein
Gaſtſpiel gibt. Auch die übrigen Spiele des Gaues Württem=
berg
, VfB. Stuttgart SV. Göppingen, Sportfreunde Stutt=
gart SSV. Ulm und Sportfreunde Eßlingen Sportklub
Stuttgart, werden harte Kämpfe bringen. Im Gau Bayern
liegt der Schwerpunkt des Geſchehens in München, wo Wacker und
der 1. FC. Nürnberg zuſammentreffen. Von großer Bedeutung iſt
auch der Kampf Spielvereinigung Fürth Bayern München, der
im Fürther Ronhof ſteigt und darüber Aufſchluß geben wird, wer
von den beiden Mannſchaften die größeren Ausſichten hat, an die
Spitzengruppe Anſchluß zu finden. Der Ausgang der Spiele Jahn
Regensburg Schwaben Augsburg und Sppgg. Weiden ASV.
Nürnberg iſt offen. Die Platzherren haben jedoch die etwas beſſe=
ren
Siegchancen. In Nordheſſen wird Boruſſia Fulda einen
klaren Sieg über Sport Kaſſel erringen. Auch Hanau 93 ſollte
gegen Heſſen Hersfeld beide Punkte behalten, dagegen wird ſich
der VfB. Friedberg in Langenſelbold ſchwerer tun. Das Kaſſeler
Treffen Spielverein Kurheſſen iſt offen.
In den übrigen deutſchen Gauen nehmen die Meiſterſchafts=
runden
ebenfalls ihren Fortgang. Außerdem gibt es noch einen
Städtekampf Dresden Berlin.
Im Gau Südweſt nur zwei Handballſpiele.
Am kommenden Sonntag finden im Gau Südweſt nur die
beiden Handballſpiele Polizei Darmſtadt Tgſ. Offenbach und
TV. Nußloch Pfalz Ludwigshafen ſtatt. Alle übrigen Spiele
wurden abgeſagt.
Im Handball nehmen auch die Kämpfe um den Deutſchen
Handball=Pokal ihren Anfang. Alle 16 Gaue ſind daran
beteiligt. Am Sonntag kommen ſieben Spiele zum Austrag, der
Kampf BrandenburgSachſen wurde, um acht Tage verſchoben.
Der Gau Südweſt tritt in Bielefeld gegen Weſtfalen an, in
Augsburg treffen ſich Bayern und Württemberg, in Gießen ſteht
der Gau Nordheſſen gegen den Gau Baden, in Düſſeldorf trifft
Niederrhein auf Niederſachſen, in Köln ſind Mittelrhein und
Nordmark die Gegner, in Königsberg ſteigt der Kampf Oſt=
preußen
-Pommern und in Oppeln kämpfen die Gaue Schleſien
und Mitte. Als mutmaßliche Sieger darf man die Gaue Mitte,
Mittelrhein, Bayern, Baden, Südweſt, Oſtpreußen und Nieder=
ſachſen
erwarten.
Hockey.
Die Zwiſchenrunde um den Hockey=Silberſchild wird nur von
vier Vereinen beſtritten, da ſich Baden und Niederrhein bereits
für die Vorſchlußrunde qualifiziert haben. In Leipzig erwartet
man die Elf der Gaue Weſtfalen/Niederſachſen als Sieger über
Sachſen/Schleſien und in Berlin wird der Gau Nordmark von
Brandenburg knapp geſchlagen werden. Im
Radſport
ſetzt die Winterſaiſon nur ſehr zögernd ein. Diesmal gibt es in
Deutſchland keine einzige größere Veranſtaltung auf einer Win=
terbahn
.
Ringen.
Der Rückkampf um die Deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im
Ringen zwiſchen Hörde 04 und Siegfried Ludwigshafen ſoll nun in
Hörde zur Entſcheidung kommen. Im Vorkampf in Ludwigshafen
ſiegte Siegfried knapp mit 9:8 Punkten. Der
Pferdeſport
verzeichnet noch Galopprennen in Karlshorſt, Dresden und Horſt=
Emſcher. Im Mittelpunkt des Karlshorſter Programms ſteht das
Jagdrennen der Dreijährigen.
* Der Zußball in Starkenburg.
Die Bezirksklaſſe Südheſſen
ſieht am kommenden Sonntag wieder eine Reihe ſpannender Be=
gegnungen
:
Polizei Darmſtadt Normannia Pfiffligheim.
Egelsbach A.=O. Worms.
Arheilgen Urberach.
Pfungſtadt Darmſtadt 98.
Walldorf Dieburg.
Bürſtadt Lorſch.
In Darmſtadt wird das Erſcheinen der Normannen ſeine
Zugkraft nicht verfehlen, denn die Wormſer Vorſtädter haben ge=
zeigt
, daß ſie auch auswärts zu kämpfen verſtehen. Sicher werden
ſie dem Südheſſen=Meiſter mit dem Aufgebot aller Kraft entgegen=
treten
und wir ſind geſpannt, wie die Grünen mit den flinken
Gäſten fertig werden. Daß die Punkte hier bleiben, ſollte nicht
zweifelhaft ſein.
Auch der Tabellenführer Egelsbach wird am Sonntag
abend ſein Punktekonto erhöht haben, wenn auch die Wormſer
Vereinigten wieder verſtärkt erſcheinen. Einen Platzſieg ſollte auch
das Arheilger Mühlchen ſehen und die gleiche Chance
darf auch für die Walldörfer Begegnung ausgeſprochen
werden. Als offen darf man wohl die Lokaltreffen, in
Pfungſtadt und Bürſtadt anſehen. Nach ihrer knappen Nie=
derlage
am Vorſonntag werden die Germanen den Darmſtädter
Lilien ſicher eine ſcharfe Partie liefern und der Platzvorteil dazu
könnte genügen, die Punkte zu ſichern. Den gleichen Reiz beſitzt die
Begegnung im Ried, wo die Bürſtädter Raſenſvieler gewiß keinen
Punkt an die geliebten Nachbarn abgeben wollen.

Die Kreisklaſſe

Gruppe 1:
Diesmal ſind es ausſchließlich nachbarliche Begegnungen, die
der Niedgruppe ihren Stempel aufdrücken. Die Paarungen lauten:
Conc. Gernsheim TSG. Biebesheim; Starkenburgia
Heppenheim FC. 07 Bensheim; Sppgg. Kleinhauſen
FV. 1919 Biblis; FV. Hofheim Vorw. Bobſtadt.
Alem. Groß=Rohrheim iſt ſpielfrei.
Es iſt der ewig neue Reiz dieſer Nachbar=Lokalſpiele, der im=
mer
alle Kräfte der Mannſchaften für dieſe Spiele mobiliſiert. In
Gernsheim, treffen ſich zwei ziemlich ausgeglichene Mann=
ſchaften
, doch darf man den Einheimiſchen ein kleines Plus ein=
räumen
, denn der eigene Platz wird hier wohl den Ausſchlag
geben.
Aehnlich liegen die Verhältniſſe bei dem Derby der Berg=
ſtraße
. Auch hier trafen ſich die beiden Mannſchaften ſchon ſehr oft
und kennen alle Stärken, genau ſo wie die ſchwachen Punkte der
Mannſchaft. Es wird auf die Tagesform ankommen, wer das beſſere

An die Vereine!

Wir bitten nochmals, dafür zu ſorgen, daß die Berichte bzw.
Reſultgte Sonntags bei der Sportredaktion pünktlich eingehen
bzw. abgerufen werden können, da ſonſt eine ſchnelle und richtige
Bearbeitung der Gruppe erſchwert iſt. Mißerfolge dürfen nicht der
Grund ſein, die Berichterſtattung zu unterlaſſen oder zu vernach=
läſſigen
. Anrufe Sonntags ab 18 Uhr an 2390 oder 2389.

Ende für ſich behalten wird, wennſchon man auch hier auf Grund
der ſtark ins Gewicht fallenden Platzverhältniſſe mit einem Sieg
der Heppenheimer rechnen darf.
In Kleinhauſen, dem zur Zeit in dieſer Gruppe noch
alleinigen punktloſen Verein, tritt der derzeitige Tabellenführer
FV. 1919 Biblis an. Man kann den Bibliſern ohne weiteres auf
Grund ihrer jetzigen Mannſchaftsſtärke einen weiteren Sieg ein=
räumen
, doch ſoll die Mannſchaft taktiſch richtig ſpielen, wenn ſie
keine Ueberraſchung erleben will.
Die Hofheimer haben einen ſehr leichten Gegner auf
eigenem Platze, den ſie ſicherlich nach Strich und Faden abziehen
werden.
Gruppe II.
SV. Weiterſtadt TSG. 46 Darmſtadt.
Weiterſtadt ſo heißt am Sonntag die Parole der 46er. Der
punktloſe Tabellenletzte wird die erdenklichſten Auſtrengungen
machen, in ſeinem erſten Heimſpiel etwas auf die Beine zu bringen.
Obwohl es die 4ßer waren, die am letzten Sonntag in der Gruppe
die Ueberraſchung lieferten, halten wir ſie dennoch für ſtark genug
dem Anſturm der Sportvereinler ſtandzuhalten.
Viktoria Griesheim Union Wixhauſen.
Auf dem Viktoriaplatz an der Chauſſee treffen zwei Mann=
ſchaften
aufeinander, die beide am letzten Sonntag recht überzeu=
gend
abſchneiden konnten. Das Reſultat der Griesheimer an der
Rheinallee und nun der eigene Platz, läßt darauf ſchließen, daß die
Unioniſten es ſehr ſchwer haben werden, dort Punkte zu ergattern;
der Ausgang erſcheint vollſtändig offen.
SV. Mörfelden Chattia Wolfskehlen.
Der Tabellenführer war am letzten Sonntag ſpielfrei, hat da=
für
aber wieder eine gute Gelegenheit, ſein Punkt= und vielleicht
auch Torkonto um einiges zu ſtärken. Die beachtenswerte Spiel=
ſtärke
des Neulings in Ehren, glauben wir dennoch nicht daran
daß es für ihn in Mörfelden etwas zu holen gibt.
Jahn 75 Darmſtadt SV. Groß=Gerau.
Auch der Ziegelbuſch ſpielt am Sonntag eine recht ſpannende
Sache, wo Groß=Gerau anzutreten hat. Die Gäſte halten zur Zeit
den zweiten Platz und ſcheinen heuer in beſter Spiellaune zu ſein.
Die 75er haben Gelegenheit, die hohe Schlappe des vergangenen
Sonntag wieder etwas zu verwiſchen, was allerdings nicht ſehr
leicht erſcheint. Wir halten den Ausgang offen.
Germania Eberſtadt iſt ſpielfrei
und hat ſomit Gelegenheit, neue Kräfte zu ſammeln.
Gruppe 3:
ſieht den Tabellenführer Groß=Zimmern ſpielfrei, alſo:
Michelſtadt Roßdorf.
Höchſt Schaafheim,
Ober=Ramſtadt Babenhauſen.
Im Michelſtädter Stadion ſtehen ſich zwei alte gut bekannte
Rivalen gegenüber, ſo daß mit einem offenen und ſpannenden
Treffen gerechnet werden kann, wobei wir den Platzvorteil als be=
trächtlich
werten. Höchſt ſollte dem Tabellenletzten Schaafheim klar
überlegen ſein und auch für Ober=Ramſtadt rechnen wir mit einer
Erhöhung des Punktekontos.
Gruppe 4
meldet: Münſter Dreieichenhain. Dudenhofen Eppertshau=
ſen
, Offenthal Ober=Roden und Nieder=Roden Meſſel Auch
hier haben ſich die Spitzenreiter allmählich vorangeſchafft, ſo daß
am Sonntag wieder guter Beſuch zu verzeichnen ſein ſollte. Meſſe!
wird ſich in Nieder=Roden ſchon daranhalten müſſen, wenn es ſeine
Poſition verbeſſern will.

Kreisklaſſe II.

Gruppe 1: Auerbach Hambach. Alsbach Hähnlein, See=
heim
Zwingenberg. Gruppe 2: Trebur Nauheim. Dornheim
Leheim. Büttelhorn Stockſtadt, SV. 98 3. Geinsheim
(10,30 Uhr)). Gruppe 3: Beſſungen Hahn, SV. Erzhauſen
Sprendlingen, TSG. Erzhauſen frei. Gruppe 4: Sandbach
Neuſtadt, Spachbrücken Beerfelden Groß=Umſtadt Lengfeld,
Erbach Ueberau, Lützel=Wiebelsbach Kleeſtadt. Gruppe5:
Aſchbach Rimbach, Gorxheim Unterſchönmattenwag. Ober=
abtſteinach
Affolterbach, Waldmichelbach Mörlenbach.
Hota Darmſtadt.
Am Montag, dem 29. Oktober, treffen ſich die Hota= Sport=
vereine
Darmſtadt, Nürnberg und Würzburg zu einem Fußball=
turnier
in Würzburg. Hota=Darmſtadt beteiliat ſich außerdem
an den Leichtathletik=Wettkämpfen im 100=Meter=Lauf, 200=
Meter=Lauf, 480=Meter=Lauf. 4X100=Meter=Staffel und Fußball=
Weitſtoß. Die Leichtathleten haben heute Donnerstag,
35 Uhr, letztes Training. Wir faleren mit dem Omnibus Mon=
tag
früh pünktlich 7.30 Uhr am Adolf=Hitler=Platz ( Monu=
ment
) ab. Der Fahrpreis beträgt 4 Mark hin und zurück. An=
meldungen
nimmt noch entgegen: Friedr. Rummel, Grafenſtr. 37,
Jahn 1875 Darmſtadt SV. Groß=Gerau.
Am kommenden Sonntag ſind die ſehr ſpielſtarken Groß=
Gerauer Gaſt am Ziegelbuſch. Sie ſind dieſes Jahr beſonders
gut aufgelegt, denn die glatten Siege in Eberſtadt 3:1 und zu
Hauſe gegen Wixbauſen 4:1 ließen aufhorchen. Die 75er, die
nach einem guten Start gegen Griesheim zwei empfindliche Nie=
derlagen
gegen die wohl ſchwerſten Gegner Mörfelden und Wix=
hauſen
auf deren Plätzen trotz ebenbürtigen Spiels hinnehmen
mußten, werden ſich gewaltig ſtrecken müſſen. Groß=Gerau iſt
eine Kampfmannſchaft, eifrig und uneigennützig, verbiſſen bis
zum Schluß. Sie iſt nur mit den gleichen Waffen, zu ſchlagen.
Die 75er werden gut tun, ihre Mannſchaftsaufſtellung bis Schluß
beizubehalten und nicht in den letzten Minuten vielleicht aus
dem Konzept zu geraten, wenn ein unglückliches Gegentor fällt,
wie in den beiden vorangegangenen Spielen. Die Spiele finden
ſtatt am Ziegelbuſch. Kranichſteinerſtraße, 1. Mannſchaft um 3.00
Uhr nachmittags 2. Mannſchaft um 1.15 Uhr nachmittags.
Spielerſitzung Freitag abend 8.30 Uhr.
Achkung! Kampfrichker für Leichkathlekik!
Die Kampfrichter für Leichtathletik werden am kommenden
Sonntag, dem 28. Oktober, zur Durchführung des Herbſt=
Orientierungslaufes erſtmalig eingeſetzt. Diejenigen
Herren, welche aus beſonderen Gründen ſich nicht zur Verfügung
ſtellen können, melden dies umgehend ſchriftlich an Kreisſport=
wart
Lindner, Darmſtadt. Mollerſtraße 21. Am Samstag,
dem 27. Oktober, um 15 Uhr, findet auf dem Platz des SV. 1898
Darmſtadt am Böllenfalltor eine wichtige Beſprechung ſtatt, zu
der alle Herren pünktlich erſcheinen wollen.

Württemberaund Südweſt ſtehen ſich am 25. Novem=
ber
in Göppingen, in einem Fußball=Gaukampf gegenüber. Die
Mannſchaft des Gaues Südweſt wird nur von Spielern aus der
Pfalz und Saar zuſammengeſtellt werden.

Schießſpork.
Privileg. Schützengeſ. Darmſtadt.
Mit Ende Oktober geht die diesjährige Schießſaiſon wiederum
zu Ende. Am letzten Sonntag verſammelten ſich die Schützen aut
ihren Ständen (Neues Schießhaus an der Griesheimer Chauſſee)
um ihr in alter Tradition bewahrtes Königsſchießen abzuhalten
Geſchoſſen wurde auf 300 und 175 Meter mit je einem Schuß auu
die 20er Ringſcheibe.
Sieger und Schützenkönig blieb Karl Roth mit 18 und 19
37 Ringen. Ritter wurden D. Beckerle und P. Kröh.
Gleichzeitig wurde auf Kleinkaliber die diesjährige Vereins
meiſterſchaft im Kleinkaliberſchießen ausgeſchoſſen, de ſich ein jum
ges Mitglied, Hans Fertig, holte.
Der nächſte Sonntag (28. Oktober) bringt das diesjährig
Abſchießen, verbunden mit dem Ernſt=Schlapp= Gedächtnis=
ſchießen
auf allen Ständen.
Als Lohn winkt eine ſilberne Plakette auf jeden Stand
die beſte Leiſtung in der Serie.
Ferner wird eine wertvolle, gemalte Ehrenſcheibe ausgeſcho=
ſen
, die zur Zeit im Schaufenſter der Waffenhandlung Robem
Hübner. Ernſt=Ludwig=Straße Nr. 11, ausgeſtellt iſt. Dem Errir
ger dieſer Scheibe wird eine ganz beſondere Ehre zu Teil werdem
Die Kämpfe beim Abſchießen verſprechen ſehr intereſſant z=
werden
. Gäſte ſind wilkommen.
Hocken.
TSG. 46 Darmſtadt THC. Schwarz=Weiß Worms.
Im Darmſtädter Hockeyſport kommt es am Sonntag wieder z.
einer intereſſanten Begegnung. Die erſte Herrenelf des T5c
Schwarz=Weiß Worms ſtellt ſich mit dieſem Spiel den Darmſtädter.
zum erſtenmal vor, die Mannſchaft verfügt nach den letzten Spis
len zu urteilen, über eine beachtliche Spielſtärke, ſo daß am Sonm
tag wieder mit einem ſpannenden Kampf zu rechnen iſt. Das Spio
kommt auf der Woogswieſe zum Austrag und beginnt nachmittas,
15 Uhr. Eintritt frei.
Herbſt=Orienkierungslauf nach Karken.
Dieſer Lauf findet am kommenden Sonntag mit Start um
Ziel auf dem Platz des SV. 1898 Darmſtadt ſtatt. Vereine um
Verbände, die beabſichtigen, ſich an dem Lauf in einer der aus
geſchriebenen Klaſſen (l: Aktive, II: Alte Herren. III: JugenS
zu beteiligen, wollen umgehend die ſchriftliche Meldung unte
Angabe des Namens und Geburtsjahres der eilnehmer a
Kreisſportwart Lindner, Darmſtadt, Mollerſtraße 21, all
ſchicken. Die Beteiligung verſpricht wiederum recht gut zu wer
den, denn außer den Mannſchaften der Darmſtädter Vereine wer
den auch ſolche des Arbeitsdienſtes und der SA. ſtarten. Df
Laufſtrecke beträgt bei 3 Kontrollſtrecken etwa 78 Kilomete
Die Karten, nach denen zu orientieren iſt, haben den Maßſtau
1:50 000. Kompaß kann benutzt werden. Planzeiger iſt nich.
erforderlich. Die Mannſchaften müſſen, alle pünktlich um 98.
Uhr antreten. Auch an dieſer Stelle ſei nochmals darauf hirt
gewieſen, daß das rein läuferiſche Moment bei ſolchen Läufe=
ſtark
in den Hintergrund tritt, daß vielmehr Kartenleſen. En
fernungsſchätzen und Orientierungsſinn im Vordergrund ſtehe-

Deutſcher Vereinsmeiſter der Leichtathleten wurc
1860 München. Die Stuttgarter Kickers hatten zwar eine höhen
Punktzahl erreicht, ihre Leiſtung konnte aber nicht anerkanm
werden, da ſich die Prüfungen über drei anſtatt nur zwei Tage e=
ſtreckt
hatten.

Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Donnerstag, 25. Oktober
6.00; Bauernfunk. 6.15 u. 6.30: Gymnaſtik. 6.45: Zeit,
Meldungen 6.50: Wetter. 6.55: Morgenſpruch. Choral.
7.00: München: Schallplattenkonzert. In einer Pauſe gegen 800:
Nur f. Frankf.: Waſſerſtand. Wetter. 8.30: Stuttgart: Gymnaſtik
9.00: Nur Kaſſel; Werbekonzert. 9.15: Nur Kaſſel: Ein
Kaſſeler Geigenbuer. Beſuch in ſeiner Weriſtatt. 10.00: Nach=
richten
. 10.10: Schuffunk Karl Peters. Ein deutſcher Piomer
und Eroberer. 11.00: Werbekonzert. 11.30: Meldungen,
11.45: Sozialdienſt.
12.00: Schallplatten: Aus alten Opern. Halsbrecheriſche Virtuoſen=
Muſik. 13.00: Stuttgart: Zeit, Saardienſt, Nachrichten.
13.10: Nachr. 13.15: Orcheſter Frankfurter Berufsmuſiker. Ltg.:
P. Diener. 14.15: Zeit, Nachr. 14.30: Wirtſchaftsbericht.
14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 14.55: Wetter. 15.00:
Nur Kaſſel: Nachr. 15.15: Kinderſtunde: Kinder dichten md
muſizieren.
16 00: Nachmittagskonzert. Palmengartenorcheſter. Ltg.: Limpert.
18.00: Stuttgart: Spaniſcher Sprachunterricht 1815: Arno
Holz zum Gedächtnis (geſt. am 26. 10. 1929). 18.35: Ka=
techismus
für Sprachſünder.
18.45: Freiburg: Unterhaltungskonzert. Werke aus dem Muſikarchſp
der F. F. Hofbibliothek Donaueſchingen. 19.30: Tagesſpiegel.=
19 48: Stuttgart: Saar=Umſchau. 20.00: Zeit, Nachr.
20.15: Vom Deutſchlandſender: Reichsſendung: Stunde der Nas=
tion
: Wilhelm Tell. Von Friedr. von Schiller. 21.45: Stutt=: Handharmonikaſoli, geſpielt von Hans Thaler. 22.0i=
Zeit. Nachr 22.10: Nachr., Wetter, Sport. A2Bdi-
Kamcermuſik Ausf.: Das Fiedel=Trio. 23,00: Nachtmuſkt.=
Das Funkorcheſter. Ltg.: Paul Belker. 240: Schallplatten=
Orcheſterkonzert.
Deutſchlandſender
Deutſchlandſender: Donnerstag, 25. Oltober
6.00: Hamburg: Wetter. 6.05: Wiederholung der wichtigſten
6.15: Berlin: Gymnaſtik. 6.39: Tages=
Abendnachrichten
ſpruch. 6.35: Berlin: Kavelle Erich Schneidewind. In
einer Pauſe gegen 7.00: Nachrichten 8.00: Sperrzeit.
8.45: Leibesübung für die Frau. 9.00: Sendepauſe 9.401
Hauswirtſchaftlicher Lehraang, Kochlehre. 10.00: Nahrichten.
10.15: Volksliedſingen Wiederholungsſtunde. 10.50: Turnen!
okne Geräte in der Grundſchule. 11.15: Seewetterbericht.
11.30: Dr. Sala: Bauer ſein heißt Sozialiſt ſein! Anſchl.i
Wetter 11 50: Glückwünſche.
12.00: Leipzig: Mittagskonzert des Funkorcheſters. 12.55: Zeit=
zeichen
. 13 00: Sonne, Mond u. Sterne (Schallpl.). Anſchl.=
Wetter. 13.45: Nachrichten. 14 00: Sperrzeit 14.551
Programm, Wetter, Börſe. 15.15: Funkaſperl: Der vere
giftete Kaſperl. Spiel von Johanna Wolskr. 15.40: E. v.=
Kapherr: 50 Jahre auf Hochwild=Jagd Erinnerung u. Ausblick.
16.00: Frankfurt: PulmgartenOrcheſter, Lta.: Limpert. 18.00.:
Der Jäger in dem grünen Wald. BdM. ſingt und muſiziert.
18.39: Drachenſteigen. Geſchichten und Gedichte über ein fröhliches*
Spiel.
19.00: München: Gezupftes und Gegriffenes. 1. Der Zitherkluge
Hoch Falckenſtein, 2. Fritz Woerſching ſpielt Gitarre=Sol=
3. Der Mandolinenklub Fidelio ſprelt. 2000: Kernſprich-
Anſchl.: Wetter, Kurznachr. 20 15: Reichsſendung: Willelnun
Tell, von Friedrich v. Schiller. 21. 45: Klaſiſche Klaviermuſit.
Soliſt: Kurt Borack. 22.10: Wetter, Nachr Sport, Anſchl.*
22 45: Seewetterbericht.
Nachrichten aus dem kulturellen Leben.
505
23.00: Euroväiſches Konzert. Schweizer Muik (Aufn.),
Franz Schubert: Fünfte Symphonie. Orcheſter des Deutſchlande=
ſenders
. Ltg.: Görner (Aum.).
Weleberichl.
Ausſichten für Donnerstag: Meiſt wolkig, mit Aufheiterung. klic
veraturgegenſätze zwiſchen Tag und Nacht etwas größer, mei
trocken.
Ausſichten für Freitag: Noch vorwiegend trocken.

[ ][  ][ ]

Nummer 295

latte

Donnerstag, 2.5. Oktober

Die Umſatzbewegung
im genoſſenſchaftlichen Verkeilungsgroßhandel von Handel und Handwerk.
Skeigerung der Umſakziffern.
Berliner und Srankfurker Effektenbörſe.

Vom Deutſchen Genoſſenſchaftsverba,d e. V., Berlin, wird
em DHD. geſchrieben: Im genoſſenſchaftlichen Verteilungsgroß=
b
=andel des Handels und Handwerks hat ſich in den letzten Mona=
ten
eine weitere Geſchäftsbelebung und damit auch eine weitere
8unahme der Geſchäftstätigkeit der einzelnen Handwerkszweige
egeben. An der Steigerung der Umſatziffern im Einzelhandel
ſand vor allem die Einkaufsgenoſſenſchaften des Kolonialwaren=
handels
, der Drogenhändler und der Hausratgeſchäfte beteiligt.
Uluch im genoſſenſchaftlichen Einkauf des Uhrenhandels ergab ſich
eüine beträchtliche Umſatzerhöhung. Die Beſchäftigung im deutſchen
wandwerk hat in der letzten Zeit eine Steigerung erfahren; es
lraben ſich die Umſätze der einzelnen Handwerkszweige erheblich
werbeſſert. Allerdings wird die Beſſerung auch in der nächſten
zukunft nur allmählich anſteigen, denn auch das Einkommen der
Maſſen ſteigt nur langſam. Dies gilt beſonders auch für das
Bäckerhandwerk. Die Umſätze des Fleiſcherhandwerks haben ſich
mait der Zunahme des Fleiſchverbrauchs belebt. Verhältnismäßig
ſrark haben die Einkäufe des Schneiderhandwerks zugenommen.
Dieſe Entwicklung wird nicht allein auf die konjunkturelle Be=
sebung
zurückgeführt, ſondern auch auf die Vorratskäufe, die in
den letzten Monaten zu beobachten waren. Demgegenüber liegt
das Schuhmacherhandwerk noch zurück. Seine Materialumſätze
and bisher erſt wenig geſtiegen.
Die Regelung der Rundholz=Preisbildung.
Amtlich wird mitgeteilt: Die amtliche Verlautbarung vom
Oktober 1934 über die Regelung der Rundholzpreisbildung
ict als marktregelnde Anweiſung der beteiligten Behördenſtellen
aufzufaſſen und iſt für den Verkauf von Rundholz in dieſem
G inne bindend. Ziffer 1 verfolgt den Zweck, weitere untragbare,
uſie Wirtſchaft ſchädigende Preistreibereien unbedingt zu verhin=
dgern
, aber nicht den derzeitigen Preisſtand zu mindern. Sie wird
ees weiteren ergänzt: Gruben= und Schleifhölzer fallen nicht
unter Nadelſtammholz‟. Der Kreis für die Berechnung des ge=
mogenen
Durchſchnittspreiſes braucht nicht ſo eng gezogen zu wer=
den
. Er kann Forſtämter oder noch größere Bezirke umfaſſen,
wenn gleiche Bedingungen und ähnliche Hol=güte gegeben ſind.
Nie erlaubte Spanne von 10 Prozent dient als Ausgleichsfaktor,
vor allem dort, wo bisher ein den eigentlichen Verhältniſſen ent=
ſu
rechender Holzpreis noch nicht erreicht wurde. Käufer und Ver=
k
ufer können in genanntem Rahmen den Preis vereinbaren. Für
Auche gilt das gleiche mit einer Preisſpanne von 15 Prozent.
Q.ualitätshölzer (z. B. Kiefernſchneideholz) fallen nicht in den
Rahmen dieſer Anordnung.
Wemeinſchaftswerbung für den Bauſpargedanken.
Auf einer Sitzung des Ausſchuſſes für Werbeweſen bei dem
Reichsverband Deutſcher Sparkaſſen wurden Richtlinien für die
A8erbung der Bauſparkaſſen aufgeſtellt. Die Werbung ſoll in Zu=
kunft
den Gedanken der Wiederverwurzelung des deutſchen Men=
ſch
en mit Heimat und Boden herausſtellen. Dieſem Zweck dienen
auch die für den 29. und 30 November in 8 verſchiedenen Städten
wergeſehenen öffentlichen Kundgebungen. Anläßlich dieſer Kund=
gabungen
ſollen auch die Geſamtleiſtungen der Bauſparkaſſen bis
zum 30. September 1934 bekanntgegeben werden.

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Ao. GV. der Chem. Werke vorm. H. u. E. Albert, Wiesbaden=
Aenöneburg. Die ao. GV. der Geſellſchaft genehmigte die Er=
hähung
des Stammkapitals um 1.95 auf 9.45 Millionen RM., um
Geſchäftsanteile der Firma Dr. Kurt Albert GmbH. in Amöne=
burg
zu erwerben. Die Anteile der GmbH, werden von der Mij.
vnor Chemiſche Waaren, Rotterdam (die 1929 von der Geſellſchaft
gagründet wurde und den Aktionären Vorzugsrechte einräumte)
urd von der Chemie Holding AG. in Luxemburg eingebracht.
Nach Anſicht der Verwaltung liege der Erwerb der reſtlichen Ge=
ſchäftsanteile
im Intereſſe der AG., die dadurch eine Stärkung er=
führe
und ihre Grundlage erweitere. Die Oppoſition von ſechs
Siimmen gab gegen ſämtliche Beſchlüſſe Widerſpruch zu Protokoll.
Ludwig Krumm AG., Ver. Lederfabriken Ludwig Krumm=
Giebr. Langhardt, Offenbach a. M. Die Geſellſchaft weiſt für 1933
einen Warengewinn von 1,73 (1.,93) Mill. RM. aus Abſchreibun=
gem
erforderten 85 000 (151 000) RM., Zinſen 95 000 (104 000),
Biſitzſteuern 34 000 (38 000), Unkoſten 500 000 (661 000), Gehälter,
Lahne und Abgaben 1,06 (0.95) Mill. RM. Der ſich ergebende
Verluſt von 41 000 RM (i. V. 63 000 RM. Reingewinn) wird auf
nute Rechnung vorgetragen. Das Ausfuhrgeſchäft brachte der
5tſellchaft im Geſchäftsjahr 1933 Verluſte, die aber durch Um=
asſteigerungen
im Inlande ausgeglichen werden konnten. Im
autfenden Geſchäftsjahre konnten bis jetzt die Vorjahresumſätze
gcalten werden. Zurzeit ſind bei der Geſellſchaft 800 Arbeit=
uchmer
beſchäftigt.

Produkkenmärkke.

1. Marktbericht des Obſt= und Gemüſe=Großmarktes Weinheim
(9ergſtraße) vom 23. Oktober. (Preiſe in Pfg. pro Pfd.): Aepfel
9, Birnen 311, Nüſſe 25, Quitten 46. Anfuhr 350 Zentner.
Nurchfrage gut. Verſteigerungen werktags, 14 Uhr.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 24. Okt. Am Getreide=
uoßmarkt
herrſchte weitgehendſte Geſchäftsſtille. Das Angebot in
Kürnerfrüchten blieb infolge der ſtarken Beanſpruchung der Land=
vmrtſchaft
mit Feldarbeiten weiter klein, in Weizen iſt es aller=
ſurgs
mehr als ausreichend Roggen. Hafer und Futtergerſte
ſeigegnen weiterhin guter Nachfrage und ſind ſchlank abzuſetzen.
Im Kraftfuttermittelmarkt hält die lebhafte Nachfrage des Kon=
ums
für ölhaltige Artikel an, während das Angebot weiterhin
inßureichend iſt. Das Mehlgeſchäft zeigte keinerlei Belebung. Es
f rierten (Getreide je To., alles übrige je 100 Kilo) in RM.:
Aeizen W. 9: 200, W. 13: 204, W. 16: 208: Roggen R. 9: 160,
13: 164, R. 15: 168: Futtergerſte G. 9: 162 G. 11: 165, G. 12:
Hafer H. 13: 160. H. 14: 162: Weizenmehl Type 790 W. 13:
NH15, W. 16: 27,15; Roggenmehl Type 997 R. 13: 23,60, R. 15:
w0; Weizennachmehl 16,25, Weizenfuttermehl 12,50 Weizen=
ie
W. 13: 10,40, W. 16: 10,60, Roggenkleie R. 13: 9,60, R. 15:
194. Soyaſchrot 13,00, Palmkuchen 13,30. Erdnußkuchen 14,50,
Lyeber 16,7516,50, Heu 11,00, Weizen= und Roggenſtroh draht=
Riereßt 44,20 desgl. gebündelt 4,00
Berliner Getreide=Großmarktbericht vom 24. Oktober. Der
ſetreidegroßmarkt bleibt weiter durch kleine Umſätze für den Be=
ſai
=f gekennzeichnet. Das Angebot hält ſich nach wie vor in eng=
teir
Grenzen, wobei das Herannahen des Monatsſchluſſes nicht
ſanz ohne Einfluß iſt. Roggen iſt verſchiedentlich nur bei gleich=
eil
=iger Aonahme von Weizen erhältlich, und bei Feſt=Offerten in
duffer wird mehrfach der Kauf von Induſtriegerſten zur Bedin=
ung
gemacht. Die Nachfrage der Mühlen iſt für Roggen beſſer
für Weizen, der Hauptteil des geringen Offertenmaterials
indet bereits in der Provinz Unterkunft.
Viehmärkke.
Friedberger Ferkelmarkt vom 24. Oktober. Auf dem heutigen
füweinemarkt waren 422 Jungtiere aufgetrieben. Es wurden
zahlt für bis ſechs Wochen alte Tiere 78 Mk., ſechs bis acht
Wochen alte Tiere 812 Mk., acht bis zwölf Wochen alte Tiere
216 Mk. Der Handel war lebhaft. Es verblieb nur geringer
leſberſtand.
Schweinemarkt in Gießen vom 24. Oktober. Auf dem Mitt=
nuach
=Schweinemarkt in Gießen ſtanden 157 Ferkel zum Verkauf.
ſaoch gutem Handelsgeſchäft verblieb geringer Ueberſtand. Es
oſreten bis zu ſechs Wochen alte Ferkel 1012 Mk. ſechs bis acht
Wochen alte 1214 Mk., acht bis 13 Wochen alte 1416 Mk.

Der Berliner Börſenbeginn wurde durch eine weitgehende
Geſchäftsſtille gekennzeichnet, da von der Kundſchaft kaum Auf=
träge
an den Markt gelegt worden waren und demzufolge auch
die Kuliſſe ſtärkſte Zurückhaltung übte. Bemerkenswert iſt je=
doch
, daß auch Abgaben ſo gut wie gar nicht erfolgen oder nur in
kleinen Beträgen vorgenommen werden. Die Geſchaftsſtille er=
weiſt
ſich alſo als eine durchaus normale Unterbrechung der an=
haltenden
Steigerung in den letzten Tagen. Die Mitteilungen
über einen gegenüber 1933 um 20 v. H. erhöhten Ruhrkohlenabſatz
im September, über ein weiter lebhaftes Roheiſengeſchäft ſowie
über den erzielten Kaliausfuhrrekord wurden mit Befriedigung
zur Kenntnis genommen, ohne indeſſen eine kursmäßig zum Aus=
druck
kommende Anregung zu geben. Auch am Rentenmarkt blieb
es ſehr ſtill. Am Geldmarkt ſtiegen die Sätze für Blankotagesgeld
mit 3½ bzw. 4½ Prozent unverändert. Von Valuten errechnete
ſich das Pfund mit 12,32 und der Dollar mit 2,481 etwas leichter,
auch der franzöſiſche Franc war unſicher. Im Verlauf blieb es
weiter ruhig, die anfänglich zu beobachtenden Abbröckelungen
kamen jedoch zum Stillſtand. Vereinzelt waren geringe Erholun=
gen
feſtzuſtellen. El. Lieferungen gewannen ½. Berger ½; an=
dererſeits
büßten Farben ½ und Siemens ½ Prozent ein. Am
Rentenmarkt waren meiſt Vortagskurſe zu hören. So lagen Hypo=
thekengoldpfandbriefe
größtenteils unverändert oder um höchſtens
¼ Proz, nach beiden Seiten ſchwankend, Kommunalobligationen
waren teilweiſe etwas feſter, ſo Braunſchweig=Hannoverſche um
½ Prozent. Von landſchaftlichen Goldpfandbriefen gaben die
ſächſiſchen Serien um ½½ Prozent nach, während die Pommern
geringfügig feſter notierten. Stadtanleihen wieſen keine einheit=
lichen
Notierungen auf, ſo gewannen beiſpielsweiſe Breslauer ½,
28er Görlitzer 1,10, während andererſeits 26er Kieler um 1 Pro=
zent
und Dresdener um ½ Prozent nachgaben. Provinzanleihen
blieben bei kleinen Umſätzen gehalten. Länderanleihen hatten
ebenfalls nur kleinſte Umſätze und kaum veränderte Kurſe zu ver=
zeichnen
. 28er Lübecker gehörten mit einem Gewinn von Proz.
zu den am kräftigſten veränderten, Papieren. Induſtrieobliga=
tionen
kamen eher etwas höher zur Notiz, ſo Farbenbonds und
Mix u. Geneſt um je ½ Prozent, Concordia Bergbau um ¼ Proz.
Die Frankfurter Börſe eröffnete bei außerordentlich
ruhigem Geſchäft nicht ganz einheitlich, aber doch überwiegend
etwas ſchwächer, und die Haltung war ausgeſprochen luſtlos. Die
ſchwache Beteiligung der Kundſchaft löſte bei der Kuliſſe Zurück=
haltung
aus und auch ſeitens der Banken beſtand kaum Unter=
nehmungsluſt
, zu neuen Käufen. Der bevorſtehende Ultimo mag
hierbei ſchon mitgewirkt haben und deshalb kam auch verſchiedent=
lich
kleines Angebot heraus, das bei der herrſchenden Geſchäfts=
ſtille
die Kurſe zumeiſt leicht drückte. Im ganzen war die Grund=
haltung
aber ziemlich widerſtandsfähig, wobei die vorliegenden
günſtigen Induſtrie=Nachrichten eine Stütze boten. Ein ausſchlag=
gebendes
Moment für die ſtarke Zurückhaltung war auch die wei=
tere
Abſchwächung der Altbeſitzanleihe auf 103½103½ nach 104½
Prozent. Die übrigen variablen Rentenpapiere gingen gleich=
falls
um ½½ Prozent zurück. Im Freiverkehr blieben ruſſiſche
Vorkriegsanleihen und Warſchau=Wiener behauptet. Am Aktien=
markt
lagen Montanktien trotz des lebhaften Roheiſengeſchäftes
und der weiteren Steigerung des Ruhrkohlenabſatzes ſchwächer.
Bei ſehr kleinem Geſchäft zeigte der Rentenmarkt im Verlaufe
eher etwas höhere Kurſe, ſo zum Beiſpiel für Altbeſitz 103½ nach
103½ und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen 95½ nach 95½. Im
übrigen blieben die Anfangskurſe etwa behauptet. Am Pfand=
briefmarkt
bröckelten die Kurſe allgemein um ½½ Prozent ab,
Preußiſche Landespfandbriefanſtalt, Berlin, blieben aber unver=
ändert
. Stadtanleihen lagen nicht ganz einheitlich; die Verände=
rungen
hielten ſich mit ½ Prozent nach beiden Seiten jedoch in
engen Grenzen. 6proz. Darmſtadt von 1928 waren zu 90 nach 88
Prozent geſucht. Staatsanleihen lagen ſehr ruhig und auch In=
duſtrie
=Obligationen wieſen keine ſtärkeren Veränderungen auf.
Von fremden Werten notierten Ungarn mäßig feſter. Auch am
Aktienmarkt blieb die Umſatztätigkeit minimal. Tagesgeld blieb
zu 3 Prozent unverändert.
Gleich dem Mittagsverkehr zeigte auch die Abendbörſe
nur ſehr kleines Geſchäft, da die Zurückhaltung aller am Börſen=

geſchäft beteiligten Kreiſe anhielt. Die Stimmung war nicht un=
freundlich
und die Mittagsſchlußkurſe blieben zumeiſt behauptet;
hier und da wurden die Berliner Schlußkurſe allerdings auch um
½½ Prozent unterſchritten. Am Rentenmarkt ergaben ſich bei
ebenfalls kleinſten Umſätzen keine Veränderungen von Belang.
Erzeugermindeſtpreiſe für Hühnereier.
Der Bezirksbeauftragte und Vorſitzende des Eierverwertungs=
verbandes
Heſſen teilt mit:
Die Erzeugermindeſtpreiſe für Hühnereier werden mit Wir=
kung
vom 22. Oktober 1934 auf Grund der 2. Verordnung über
die Regelung des Eiermarktes vom 3. Mai 34 im Einvernehmen
mit dem Reichskommiſſariat für die Vieh=, Milch= und Fettwirt=
ſchaft
für das Wirtſchaftsgebiet des Eierverwertungsverbandes
Heſſen auf 1,65 RM. je Kilogramm feſtgeſetzt. Der Preis verſteht
ſich ab Hof des Erzeugers. Der feſtgeſetzte Preis iſt Erzeuger=
mindeſtpreis
und darf ſeitens der Aufkäufer nicht unterboten,
wohl aber überboten werden. Stückweiſes Aufkaufen iſt nicht ge=
ſtattet
. Die Preisfeſtſetzung vom 8. Oktober 1934 wird durch dieſe
Anordnung aufgehoben.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Begünſtigt durch die trockene Witterung, nimmt die Weinleſe
einen raſchen Fortgang. In den ſüddeutſchen Gebieten iſt man,
mit Ausnahme der ausgeſprochenen Qualitätsweinlagen, ſchon
damit zu Ende. Die Qualität iſt recht befriedigend. Die Moſt=
gewichte
liegen durchweg 1520 Grad höher als in den Vorjah=
ren
, wenn andererſeits der Säuregehalt auch geringer iſt. Das
Geſchäft in Weißmoſten und neuem Weißwein geſtaltete ſich beſſer
wie das diesjährige Rotmoſtgeſchäft.
Die deutſche Kaliinduſtrie hat für das Winterhilfswerk RM.
500 000 zur Verfügung geſtellt, wovon RM. 250 000 durch das
Deutſche Kaliſyndikat GmbH. und 250 000 RM. durch die Kon=
zerne
zur Auszahlung gelangen.
Die Reichsmonopolverwaltung erläßt folgende 2. Bekannt=
machung
über die Regelung des Brennrechts, der Uebernahme=
preiſe
für Branntwein und des Monopolausgleichs für das Be=
triebsjahr
1934/35: Für den vom 10. November 1934 ab in den
Melaſſebrennereien hergeſtellten Branntwein beträgt der Abzug
vom Grundpreis 5,70 RM. für das Hektoliter Weingeiſt.
Nach dem Bericht der Intereſſengemeinſchaft Deutſcher Jute=
induſtrieller
GmbH, war das Geſchäft am Rohjutemarkt in der
verfloſſenen Kalenderwoche ſtetiger. Firſts koſten: Oktober=Nov.=
Verſchiffung 15,5 je To., November=Dez=Verſchiffung 15, ſe je To.,
Dez.=Jan.=Verſchiffung 15,½½ je To. Der Fabrikationspreis in
Dundee lag ſehr feſt, der Garnmarkt ruhig. Auf dem Gewebe=
markt
zeigte ſich vorübergehend etwas lebhaftere Tätigkeit. Am
deutſchen Markt wurden einige Verkäufe gegen vorliegende Be=
darfsdeckungsſcheine
abgeſchloſſen.
In den Fabriken zur Herſtellung von Vollgummireifen iſt
in der letzten Zeit ein lebhaftes Geſchaft zu verzeichnen, was auf
das erhöhte Intereſſe der Verbraucherſchaft infolge der erleichter=
ten
Beſtimmungen zurückzuführen ſein dürfte.
Zur Klärung einer Reihe von ſchwebenden Fragen im Ver=
rechnungsverkehr
zwiſchen Deutſchland und den Niederlanden ſind
Beſprechungen des gemiſchten deutſch=niederländiſchen Ausſchuſſes
zur Durchführung des deutſch=holländiſchen Verrechnungsabkom=
mens
aufgenommen worden.
Auf einer Konferenz der internationalen Kontore des Stahl=
kartells
, die in Brüſſel ſtattfand, wurden die Quoten für die Län=
der
Oeſterreich und Tſchechoſlowakei feſtgeſetzt. Die Tſchechoſlowakei
erhält für Rohbleche 8,76 Prozent, für Mittelbleche 5,85 Prozent,
außerdem ein Ausfuhrkontingent von 2,45 Prozent für Univerſal=
eiſen
. Oeſterreich erhält eine Quote von 25 Prozent für Roh=
bleche
. Es wurde beſchloſſen, das geſchäftsführende Komitee für
den 15. November nach Brüſſel einzuberufen.
Mn e
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MarStreeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch: für den Sport: Karl Böhmann:
für Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. 1K 34. 22362, Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr,

Die heutige Nummer hat 12 Geiten.

Berliner Kursbericht
vom 24. Oktober 1934

Deviſenmarkt
vom 24. Oktober 1934

Me H
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Llohzd
A.E. G.
Bayr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Berl.Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas .

ue
74.50
75.
28.75
30.625
28.625
128.75
134.25
151.
95.50
132.50
123.

Mieue
Elektr. Lieferung
J. 0. Farben
Helſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke.
Koksw.Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.

Viee
104.
143.
62.
111.75
106.50
77.625
78.12:
76.75
96.875
75.50
55.375

Orenſtein & Koppell
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte, Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. 1
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke .

Vie
16.25
98.25
155.375
33.
41.25
116.
68.25
13.50
123.75
50.25
101.
1107.
128.

Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemart
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.

Bsland

Währung
lägypt. 8
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1eanad. Dol
100 Kronen
100 Gulden
1 2. Stg.
100eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm
100 Gulden
00 isl. Kr.

Geld=
12.68
0.844
5o.17
0.2041
3.047
2.534
55.19
8i. 10
12.36
68.68
5.46
16.38
2.354
168. 43
55.94

Brieil
12.71
0.646
58,29
0.206
3.053
2.540
55.31
81.26
12.39
68.82
5.47
16.42
2.358
186.7
56.08

Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei.
1
ungarn
Uruguah
Ver. Staaten 1

Mie
100 Lire
1 Yen
100 Dina=
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling!
100 Gseudos 1
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch. Kr.
türk. 2
100 Pengd
Golopeſo
1Dollar

GeldBrief

21.45
0.714
5.694
80.77
s2.10
48.95
1.22
63.74
81. 12
34.02
10.375
1971
0.999
2.464

21.49
0.716
5.7ag
80.93
62.22
49,o5
11.24
63.86
81.28
34,08
10.395
7.975
1.001
2.388

Surmſtädter und Matiohälbant Suriſtabt, Mitate der Bteioner Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 24. Oktober 1934.

Kenee
Gr. II p. 1934
1935
1936
1937
1938
Gruppe!
4½Dtſch. Reichsanl.
. b.27
52
5½%Intern. v.30
6%Baden ... v.27
6%Bayern b.27
6%Heſſen.. .. v. 29
69 Preuß. St. v. 28
68 Sachſen ..b.27
6%Thüringen v.27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze. .......
5% Dt. Reichspoſt
Schätze,
Dtſch. Anl. Ausl.
41, Ablöſung
(Neubeſitz)
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
...
6%Baden=Baden.
69Berlin ..b.94
69Darmſtadt .
830Dresden.. v.36
6%Frankfurt a. M.
Schätze v.29
v.26
68Mainz. ..
68Mannheim v.27
89München v.29
68Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk.
Goldoblie
6%

103.7
105.25
1023),
9
98.3
101.9

95.75
93.5
96
96.5
98"
107:,
96
94.75

100,4

103.25

9.5
86
85.25
B2I.

86.75
86

91.25

93.25
90.5

We
hyp.=Bk.=Liquid.
430 %o
Komm. Obl. ..
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig.
60 Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſt. Gldobl. R.11
6%
R.12
68Kaſſ.Landeskrd.
Goldpfbr. ...
62Naſſ. Landesbk.
5½% Lig.=-Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
4Ausl. Ser.
FAusl. Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
69Ber. Hyp.=Bl.
5½% Lig.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½%0 Lig.=Pfbr
Goldoblig.
8% Frkf. Pfbr.=Bk.
5½% Lig.=Pfr.
8% Mein. Hyp. Bk
5½% Lig.=Pfr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pffr.
6SRhein.Hhp.=Bk.
5½% Lig=Pfr
6% Goldoblig.
97 Südd. Boden=
Cred.=Bank.
5½% Lig.=Pfbr.
62Württ, Hhp.=B.

93.75
92

A..6
91.5

88

93.5
93,
937,

101:
118.75
21
93
93.25
93
83.5
90=
92.75
94.25
93
94
95
94
93.5
94
92.5
95.5
95.5

Mine
823 Dt. Linol.Werke
62Mainkrw. v.28
60 Mitteld. Stahl
62SalzmanncCo.
62oVer Stahlwerke
6%Voigtc Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn L. E. B
L.Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½2 Oſt. Schätze
425 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½2
4%
48Türk. Admin..
4% 1.Bagdad
Zollanl. .
420
4½%üngarn 1913
41,% 1914
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12.25
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48.5
1197,
1o8
212.5
59.75
85
102
85
103.5
119.25
271
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75.5

91
29.75

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108.5
110.5
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72
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81.5
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113.5
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hierher einzureichen. Zuſchlagsfriſt: 17. Nov. 1934.4
Etwa gewünſchte Auskunft auf der Bauſtelle wirc
erteilt am Dienstag, den 30. Oktober 1934, vormitt.*
10 Uhr, beginnend bei km 61,4.
Der Verdingung liegt die Verdingungsordnung füm
Bauleiſtungen zugrunde. Die Vergebung ſteht unten
dem Schutze der Verordnung über Verdingungs=
kartelle vom 9. Mai 1934.
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