Darmstädter Tagblatt 1934


06. Oktober 1934

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Kinzelnummer 10 Pfenntag

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 276
Samstag, den 6. Oktober 1934.
196. Jahrgang

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Reoolationoſtever in Spunten.
Generalſtreik in Spanien. Roke Fahnen vor den Kampfkrupps der kommuniſtiſch=marriſtiſchen
Aufſtändiſchen. Kakalonien erklärt Helbſtändigkeit. Kriegszuſtand über Aſlurien.

Kampfanſage der Linken
an die Regierung Lerroux.
EP. Madrid, 5. Oktober.
Wenige Stunden nach Bildung der Regierung Lerroux, der
gon meiſten rechts gerichteten Regierung, welche die ſpaniſche Re=
zublik
bisher gekannt hat, lag bereits die Antwort der linksge=
rchteten
extremiſtiſchen Kreiſen vor. Dieſe Antwort lautet: Gene=
zmlſtreik
. Die geſamte Linke, von den linksbürgerlichen Parteien
bis zu den Kommuniſten, hat der Regierung Lerroux den Krieg
esklärt.
Faſt gleichzeitig trafen von verſchiedenen Punkten der Stadt
Meldungen über Schießereien zwiſchen der Polzei und Mar=
aiſten
ein. Die Zuſammenſtöße dauerten noch in den
frühen Morgenſtunden an und hatten bis dahin drei
Todesopfer gefordert. Etwa 200 Perſonen ſind ver=
haftet
worden; desgleichen konnten von der Polizei große Be=
ſEinde
an Waffen und Munition beſchlagnahmt werden.
In der Nachk zum Freitgs
iſt der Generalſtreik erklärt worden.
Aradrid gleicht gegenwärtig einer toten Stadt.
Es verkehren weder Autobuſſe, noch Straßenbahnen, noch Unter=
gu
undbahnen; man befürchtet, daß die lebenswichtigen Betriebe
inn Laufe der nächſten Stunden ebenfalls ſtillgelegt werden. Auch
dee Telephonverbindungen in das Ausland ſind außerorgentlich
Veißchwert.
Das ſozialiſtiſche Parteiblatt Socialiſta peröffentlicht eine
unhre Kriegserklärung, aus der hervorgeht, daß die Sozialiſten
tren Kampf gegen die Regierung nicht nur auf parlamentariſchem
Boden auszutragen gewillt ſind. In den geſtrigen Nachtſtunden
yrrrſchte in den Straßen von Madrid ein wahre Panikſtimmung.
Man riß ſich die Zeitungen aus der Hand, man diskutierte in er=
eesten
Gruppen. In den Hauptſtraßen mußte die Polizei immer
vieder Maſſenanſammlungen zerſtreuen.
Wielange wirdder Generalſtreikdauern? Vor=
ent
ſcheint es nur in der Abſicht der Arbeiterorganiſationen zu
in gen, dieſen Streik auf 24 Stunden zu beſchränken. Aber in ge=
viſſen
Kreiſen befürchtet man Komplikationen und eine
Verſchlimmerung der Lage nach Ausbruch
des Skreils.
2ze Regierung ſieht den Ereigniſſen mit Kaltblütigkeit entgegen.
5.. Regierungskreiſen erklärt man, für alle Eventualitäten ge=
ütet
zu ſein.
Auusdehnung des Generalſtreiks über ganz Spanien.
Der Madrider Generalſtreik hat am Freitag vormittag auf
allreiche Städte der Provinz übergegriffen. In ganz Katalonien
Iſt der Generalſtreik in vollem Gange. Nach bisher noch nicht be=
fäkigten
Gerüchten iſt es in Sevilla und Barcelona zu ſchweren
luesſchreitungen und Zuſammenſtößen gekommen. Die telephoni=
chen
Verbindungen ſind zum größten Teil geſtört.
Kalalonien proklamziert ſeine Anabhängigkeit.
EP. Madrid, 5. Oktober.
In den Nachmittagsſtunden des Freitags traf in der Haupt=
aot
aus Barcelona die aufſehenerregende Nachricht ein, daß die
hemeralidad in einer kurzen Sitzung die Unabhängigkeit Kata=
on
iens innerhalb eines föderativen ſpaniſchen Staats erklärt
a.. In ganz Katalonien iſt in den frühen Morgenſtunden der
derieralſtreik ausgerufen worden. In Barcelona iſt das geſamte
beſchäftsleben völlig lahmgelegt. Große Menſchenmaſſen durch=
eioen
die Straßen von Barcelona mit den Rufen: Es lebe die
reise kataloniſche Republik!
In Madrider Regierungskreiſen hat dieſe Nachricht aus Bar=
elona
große Beſtürzung hervorgerufen. Die an ſich ſchon ge=
omnte
innerpolitiſche Lage wird durch den Beſchluß der
verieralidad noch mehr verwickelt.
Die revolukionäre Welle rolli.
EP. Madrid, 5. Oktober.
Ganz Spanien iſt gegenwärtig von der größten revolutionären
Billle ſeit Beſtehen der Republik erfaßt. Die extremiſtiſche Linke
Int eine wahre Revolution vom Zaun gebrochen. Die Zahl der
0od esopfer geht bereits in die Dutzende und die der Verletzten in
ſe Hunderte. Ueber Madrid und die Provinz Aſturien iſt der Be=
tgerungszuſtand
verhängt worden. Man erwartet, daß die Regie=
ſung
den Belagerungszuſtand über das ganze Land verhängt.
In Madrid nahm die Polizei etwa tauſend vorbeugende Ver=
uft
ungen vor. Die Polizeiorgane gehen mit großer Schärfe vor
ud dulden keine Anſammlungen auf der Straße. Nur zwei Zei=
tngen
ſind heute morgen erſchienen, und zwar das monarchiſtiſche
.B. C. und das rechtsgerichtete El Debate‟. Da jedoch die
Kitungsverkäufer ſich ebenfalls dem Ausſtand angeſchloſſen haben,
ußten Soldaten dieſe Blätter verkaufen. Alle ſtrategiſch wich=
tgem
Punkte der Stadt ſind von der Zivilgarde und von Truppen
lſetzt worden. In den Nachmittagsſtunden wurden Maſchinen=
ewehre
aufgeſtellt. Die linksrepublikaniſchen bürgerlichen Par=
dien
haben Aufrufe veröffentlicht, in denen ſie energiſch erklären,
vn der Regierung Lerroux abzurücken.
In dem Kohlengebiet von Aſturien kam es ſofort zu Zuſam=
ven
rottungen und anſchließend daran zu Kämpfen mit der Poli=
. Kommuniſtiſche Agitatoren wiegelten die Menge gegen die

Hüter der Ordnung auf. Die Polizei mußte von der Schußwaffe
Gebrauch machen. Gleich beim erſten Zuſammenſtoß wurden acht
Perſonen getötet und etwa 50 ſchwer verletzt. Nach den letzten
Meldungen hat ſich die Lage in Aſturien noch weiter zugeſpitzt.
Der Ausſtand nimmt einen ausgeſprochen revolutionären Charak=
ter
an. Die Aufſtändiſchen haben es beſonders auf die Kaſernen
der Zivilgarde abgeſehen, die ſie belagern und zu ſtürmen ver=
ſuchen
, um dieſe Hauptmacht, auf die ſich die Behörden ſtützen, aus=
zuſchalten
. Die Revolutionäre tragen rote Fahnen mit ſich und
ſind ſchwer bewaffnet. In Lancara in der Provinz Lugo haben
die Linksextremiſten eine Kaſerne der Zivilgarde angegriffen. Die
Zivilgarde wehrte ſich verzweifelt. Auch hier gab es zahlreiche Tote
und Verletzte. In Lugones (Provinz Oviedo) nahmen die Un=
ruhen
einen beſonders blutigen Charakter an. Hier wurden etwa
zehn Perſonen getötet und zahlreiche verletzt. Aus Oviedo wird
gemeldet, daß dort ſieben Perſonen getötet und über 50 verletzt
worden ſind.
Role Fahnen auf den Rakhäuſern.
EP. Madrid, 5. Oktober.
Die Vorgänge in Katalonien, deſſen ſeparatiſtiſche Strö=
mungen
durch die politiſche Entwicklung einen mächtigen Auftrieb
erfahren haben, werden hier mit wachſender Beſorgnis verfolgt.
Gerüchte wollen wiſſen, daß die katalaniſche Generalidad heute
Nacht die eigene Republik ausrufen wird, was natürlich
Ereigniſſe von unabſehbarer Tragweite auslöſen könnte.
Um 20 Uhr hielt in Barcelona der Präſident der Generalidad
Companis eine große Rede, in der er damit begann, der
Madrider Regierung den ſchärfſten Kampf anzuſagen und als
eine Herausforderung an Katalonien zu bezeichnen.
In einer Reihe von Gemeinden, insbeſondere an der Küſte,
wurden bereits in den Nachmittagsſtunden Proklamationen ver=
leſen
, worin Katalonien als freie Republik bezeichnet wurde.
Auf den Rathäuſern dieſer Gemeinden wurde die katalaniſche
Flagge und daneben die Rote Fahne gehißt. In zahlreichen
Gemeinden haben die Linksextremiſten die Näterepublik aus=
gerufen
.
Die Straßen Barcelonas waren am Abend von Zehn=
tauſenden
von Menſchen überfüllt, die immer wieder Hochrufe
auf die Unabhängige Katalaniſche Republik ausbrachten.
In Lerida wurde die Sendeſtadion von Kommuniſten er=
ſtürmt
. Sie funkten, daß Katalanien und das Baskenland als
Freie Republik ausgerufen ſeien, und zerſtörten dann die
Sendeanlage.

Oppoſikion droht bewaffneken Widerſtand
gegen Berfaſſungsänderung an.
EP. Athen, 5. Oktober.
Die innenpolitiſche Lage in Greichenland hat eine außer=
ordentliche
Verſchärfung erfahren. Nachdem die Kammer das
neue Wahlgeſetz angenommen hatte, hat die Regierung in einer
außerordentlichen Miniſterrats=Sitzung die Auflöſung des Par=
laments
und die Ausſchreibung von Neuwahlen für eine
Nationalverſammlung beſchloſſen, welche die Verfaſſung zu
revidieren haben wird. Vor allem ſoll der Senat beſeitigt
werden, in welchem die Regierung Tſaldaris in der Minderheit
iſt. Die Oppoſition bezeichnet dieſe Maßnahmen der Regierung
als verfaſſungswidrig. Sie hat einen Aufruf veröffentlicht, in
welchem das griechiſche Volk aufgefordert wird, ſich mit Ge=
walt
der Verletzung der republikaniſchen Verfaſſung zu wider=
ſetzen
. Die Oppoſition würde ſich lediglich mit einer Auflöſung
des Parlaments für den Fall einverſtanden erklären, daß eine
geſchäftsführende Regierung zur Durchführung von Neuwahlen
gebildet würde. Die Führer der Oppoſition haben den Präſi=
denten
der Republik, Zaimis, aufgeſucht und ihn aufgefordert,
die Inkraftſetzung des Geſetzes über die Auflöſung des Parla=
ments
zu verweigern. Zaimis ſoll aber lediglich eine Prüfung
der Angelegenheit zugeſagt haben. Einer der Führer der mit
der Regierung zuſammenarbeitenden Parteien, Metaxas, er=
klärte
im Parlament, daß die Lage derart verfahren ſei, daß
ſie nur mehr auf außerparlamentariſchem Weg wiederhergeſtellt
werden könne.
Mit Rückſicht auf die ungeheure Spannung, die gegenwärtig
in Griechenland herrſcht, hat die Regierung außerordentliche
Sicherheitsmaßnahmen getroffen, um die Ruhe zu gewährleiſten.
Die Truppen werden in den Garniſonen in Alarmbereitſchaft
gehalten. Infolge der Verſchlechterung der Lage iſt es auch an
der Börſe zu einem empfindlichen Kursſturz der griechiſchen
Staatspapiere gekommen.
Abſchied des deutſchen Geſandken in Dublin.
EP. Dublin, 5. Oktober.
Zu Ehren des demnächſt von ſeinem Dubliner Poſten
ſcheidenden deutſchen Geſandten von Dehn, der nach Bukareſt
berufen worden iſt, gab die Regierung des Freiſtaates am
Donnerstag abend im Dubliner Schloß ein Bankett. Außer
dem Geſandten von Dehn und der Mehrzahl der iriſchen
Kabinettsmitglieder nahmen auch ſämtliche Mitglieder des
Diplomatiſchen Korps an dieſem Eſſen teil. Das alte Schloß
war zu Ehren des Gaſtes durch Scheinwerfer feſtlich beleuchtet.

* Das Problem der Auslandswerbung.
Von
Dr. Walther Croll.
Abermals iſt in der Reichshauptſtadt ein internationaler
Kongreß der Kongreß der Hoteliers abgehalten worden.
Die erſte Begrüßungsanſprache hielt Staatsſekretär Funk vom
Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda. Er
wies die Behauptung zurück, daß ſein Miniſterium ſich auf die
Gewinnung der noch abſeits ſtehenden Deutſchen Beſchränke und
gleichzeitig eine Loslöſungspolitik vom Ausland betreibe. Wer
ſein eigenes Volkstum hochſtelle ſo laſſen ſich die Dar=
legungen
des Staatsſekretärs kurz zuſammenfaſſen , kann
fremdes Volkstum nicht mißachten, ſofern er überhaupt ein
friedliches Zuſammenleben der Völker wünſcht. Wie aber ſoll
und kann im Ausland für das neue Deutſchland und ſeine
Abſichten geworben werden?
Eine Fülle von Aeußerungen aus dem Munde von Leuten,
die ſich einige Wochen oder auch Monate im neuen Deutſchland
aufgehalten haben, ſcheint zu beſtätigen, daß ſich unter ihnen
zahlreiche Bekehrte befinden. Wie iſt es gekommen, daß die
ganz überwiegend abfälligen Urteile, die von böswilligen
Kritikern im Ausland über uns verbreitet worden ſind, in
einer beachtlichen Zahl von Fällen in ihr Gegenteil verkehrt
werden konnten? Zunächſt müſſen die betreffenden ausländiſchen
Beſucher den Eindruck gewonnen haben, daß im deutſchen Volk
keinerlei Kriegs=Stimmung beſteht. Wer ein großes Werk ver=
richten
will, hält Frieden nach innen und außen. Unſer Streben
nach Gleichberechtigung auf dem Gebiete der Rüſtungen wird
zwar immer wieder als Aggreſſivität gedeutet, iſt aber lediglich
die Lehre aus bitteren, vieljährigen Erfahrungen. Weiterhin
kann es den nach Deutſchland gekommenen Ausländern nicht
entgehen, in welchem Maß ſich Deutſchland bemüht die Spuren
früherer Verwahrloſung z. B. an Straßen und Gebäuden, bei
der Bekämpfung des äußeren Elends der Menſchen, beim Bettler=
unweſen
und auf vielen anderen Gebieten zu verwiſchen. Hier
wird aber nicht verſteckt und vertuſcht; hier wird wirklich und
mit großem Nutzeffekt der aufgewandten Mittel geholfen. Ueber
die Straßen ziehen ſich die Werbebänder der NS.= Volkswohl=
fahrt
und in wenigen Tagen wird das neue Winterhilfswerk
beginnen. Die fremden Beſucher müſſen ja merken: in Deutſch=
land
wird vor keiner Not und vor keinem Uebel fataliſtiſch
kapituliert.
Staatsſekretär Funk hat in ſeiner Begrüßungsrede auf der
internationalen Hotelier=Tagung zu Berlin hervorgehoben, daß
Deutſchland kein Intereſſe daran habe, den Welthandel zu einer
Einbahnſtraße entarten zu laſſen. Es iſt nicht zu verkennen,
daß im Reiſeverkehr die Einbahnſtraße tatſächlich beſteht. Die
Reichsbank hat die Deviſenzuteilung für Auslandsreiſen in
einem ſolchen Grad herabetzen müſſen, daß man ohne Ueber=
treibung
von einer tatſächlichen Sperre für Auslandsreiſen
ſprechen kann. Das Ausland dagegen wird angeregt, die in
ihrer Verwendung beſchränkten Markguthaben (Sperrmark) für
Reiſen nach Deutſchland freizugeben. Es mag im Augenblick
wichtiger ſein, daß ſich Ausländer in Deutſchland perſönlich
davon überzeugen, was an den Berichten über Deutſchland
Wahrheit und was Dichtung iſt; aber auf die Dauer muß der
Reiſeverkehr, wenn er die Völker einander näher bringen ſoll,
ein doppelſeitiger oder eigentlich ein allſeitiger ſein. Der Aus=
fall
der deutſchen Reiſenden iſt für ſämtliche Zweige des
internationalen Verkehrsgewerbes beſonders ſchmerzlich, da
Deutſchland unter allen großen Ländern den größten Prozent=
ſatz
der Schiffspaſſagiere, der Eiſenbahnreiſenden, der Hotel=
gäſte
und der Schauluſtigen überhaupt ſtellte.
Man hat von der Propaganda gefagt, ſie ſei dann am
beſten und wirkſamſten, wenn man ſie nicht merkt. Je ſtärker
aber die Störungen im Verkehr der Völker ſind, deſto derbere
Mittel müſſen angewandt werden, um überhaupt durch=
zudringen
. Iſt erſt einmal das Eis gebrochen, ſo kann mit
feineren Mitteln nachgeholfen und ausgebaut werden. Deutſch=
land
iſt offenſichtlich noch im Anfangsſtadium. Wir müſſen
den Fremden, die zu uns kommen, unſere Einrichtungen zeigen
und ſie fragen: erkennt Ihr, daß wir etwas Großes mit heißem
Bemühen erſtreben? Seid Ihr bereit und fähig, trotz Anfangs=
ſchwierigkeiten
und allgemeiner menſchlicher Unvollkommenheit
das Echte und Zukunftsträchtige zu erkennen? Wollt Ihr, wie
jeder loyale Menſch es tut, in der Uebergangs= und Anlauf=
zeit
Euer Urteil zurückſtellen und die Früchte reifen laſſen, ehe
Ihr anerkennt oder verdammt? Alles Neue wird ja zunächſt
verlacht, ſpäter beſchimpft und zuletzt getan. Iſt es ſo
ſchwer, zu zeigen daß die erſte der drei Phaſen das Verlacht=
werden
vorüber iſt, daß die zweite Phaſe, das Beſchimpft=
werden
, ſich ihrem Höhepunkt nähert, und daß es bereits Belege
ſür das Anbrechen der dritten Phaſe gibt? Wenn in Oeſterreich
die politiſchen Parteien abgeſchafft werden, wenn in Frankreich
der Ruf ertönt: mehr Macht dem Präſidenten und größere
Autorität und Kontinuität der Regierung, und wenn in den
Vereinigten Staaten Präſident Rooſevelt die öffentliche Arbeits=
beſchaffung
für eine wirtſchaftliche und moraliſche Notwendig=
keit
erklärt, was iſt das anders als die erſten Zeichen vom
Sieg einer Idee, die im neuen Deutſchland durchgebrochen iſt
und die Herrſchaft angetreten hat?
Der Staatskommiſſiar für die Reichshauptſtadt Berlin,
Dr. Lippert, der auf dem Berliner Hotelierkongreß für den
preußiſchen Miniſterpräſidenten und die Stadt Berlin die Be=
grüßungsrede
hielt, hat die Hoteliers gegen den Vorwurf ver=
teidigt
, ſie huldigen einem verwaſchenen Internationalismus.
Es trifft gewiß zu, daß mancher Beſucher Deutſchlands um des
Friedens willen zunächſt zu boshaften und ungerechten Aeuße=
rungen
über Deutſchland ſchweigt. Hotelbeſitzer werden das
vielleicht in beſonderem Maß tun, da der Frieden unter ihren
Gäſten und das diskrete Hinweggehen über menſchliche Schwächen
für ſie an erſter Stelle ſtehen muß. Aber auch die Angehörigen
anderer Berufe werden ſich nicht ohne weiteres bereitfinden,
entgegen der in ihren Ländern herrſchenden öffentlichen Meinung
für Deutſchland ſpontan eine Lanze zu brechen. Sie werden ſich
auf Einwände und Vorbehalte beſchränken und mit ſolchen
ſchwächlichen Waffen nur wenig ausrichten. Die Welt ſcheint
entſchloſſen, Deutſchland als bete noire zu behandeln, um damit
das Bedenkliche der Aufnahme des bolſchewiſtiſchen Rußlands
in den Völkerbund zu vernebeln. Gegen eine von den Staats=
männern
de
ißten europäiſchen Länder ausgegebene General=

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Seite 2 Nr. 276

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 6. Oktober 1934

parole iſt ſehr ſchwer etwas auszurichten. Aber in dieſem
Punkt kann Deutſchland beruhigt ſein: es kann nicht lange
dauern, bis den Völkern die Erkenntnis aufgeht, was es be=
deutet
, den geſchworenen Feind jeder chriſtlichen Geſittung in die
Geſellſchaft der Nationen aufgenommen zu haben.
Durch die Reden, die auf dem Bückeberg und zu anderen
Anläſſen gehalten worden ſind, klang hindurch: wir verkennen
die Schwierigkeiten, die uns entgegenſtehen, nicht; wir ſind aber
feſt entſchloſſen, nur nach vorn auszuweichen und uns durch=
zu
beißen. Das deutſche Volk iſt zu handeln bereit wie jene
Entdeckungsfahrer, die ihre Schiffe hinter ſich verbrannt haben
und gezwungen ſind, ſich zu behaupten, wo ſie ſtehen. Etwas
von dieſer Entſchloſſenheit und Zuverſicht wird auf die Dauer
auch über unſere Grenzen hinüberdringen. In dieſem Sinne
arbeitet die Zeit für uns. Aber auch noch in einem anderen
Sinne wird ſich die Atmoſphäre für Deutſchland beſſern: der
Kampf, der in den Kriſenländern gegen die Wirtſchaftsnot ge=
führt
wird, kann keine befriedigenden Erfolge haben, ſolange
jeder auf Koſten des anderen profitieren will und ſeine Pläne
auf den Trümmern ſeiner Konkurrenten aufbauen möchte. Der
Nachweis, daß dieſe Methode keine Erfolge haben kann, wird
eines der wichtigſten Stücke der Auslandswerbung ſein. Wir
werden aus unſerer Lage rückſichtslos die praktiſchen Folge=
rungen
ziehen, indem wir das iſt ein weiteres Zitat aus der
Rede des Staatsſekretärs Funk auf der Hoteliertagung aus
der Wirtſchaftsnot eine Rohſtofftugend machen. Wir werden
uns mit Energie und Folgerichtigkeit für den inländiſchen Be=
darf
auf Hilfs= und Kunſtſtoffe umſtellen und dadurch nicht als
Ziel unſeres Strebens, aber als unausbleibliche Nebenwir=
kung
für die notleidenden Rohſtoffländer die Abſatzmöglichkeiten
weiter einſchränken. Die Not iſt zu allen Zeiten ein wirkſamer
Werber geweſen!
Schlechke Ausſichten
jure oie Slotientonfereng.
EP. London, 5. Oktober.
Die Mitte des Monats beginnenden neuen Verhandlungen
für die im nächſten Jahre zuſammentretende Flottenkonferenz
werfen bereits ihre Schatten voraus. Verſchiedene Blätter ver=
öffentlichen
heute im Anſchluß an die bevorſtehende Abreiſe der
amerikaniſchen Delegation zu dieſen Vorbeſprechungen in ſehr
peſſimiſtiſchem Tone gehaltene Vorausſagen über das Schickſal
der Flottenkonferenz. So ſchreibt der Marinemitarbeiter des
Daily Telegraph, das beſte, was man in Regierungskreiſen
noch von der Konferenz erwarte, ſei, daß ſie den phänomenalen
Ausbau der Seerüſtungen in Europa, Amerika und Oſtaſien
abbremſe. Daran, daß die Konferenz irgendwelche Einſchrän=
kungen
der Seerüſtungen bringen werde, ſei ſchon überhaupt
nicht mehr zu denken. Das Hindernis für eine Verſtändigung
ſieht die engliſche Preſſe vornehmlich in dem amerikaniſch=
japaniſchen
Gegenſatz, der ſich in den letzten Wochen weiter zu=
geſpitzt
hat. Es gilt als ausgeſchloſſen, daß die Vereinigten
Staaten der von Japan angeſtrebten Gleichberechtigung zu=
ſtimmen
oder ſich Japans Forderung nach Abſchaffung der Flug=
zeugmutterſchiffe
oder Bombenflugzeuge zu eigen machen werden.
Augenſcheinlich werde England bemüht ſein, eine Vermittler=
rolle
zwiſchen den Vereinigten Staaten und Japan zu ſpielen,
aber dieſe Rolle dürfte von vornherein zum Scheitern ver=
urteilt
ſein.
Die Blätter beſchäftigen ſich eigentlich nur noch mit der
Frage, welche Haltung England nach dem Zuſammenbruch der
Verhandlungen einnehmen werde, bzw. ob es ſich an dem dann
unvermeidlich werdenden Wettrüſten beteiligen oder eine Ver=
ſtändigung
mit Amerika ſuchen werde. Eine Beteiligung an
dem Wettrüſten würde England ſchätzungsweiſe außer den
laufenden Marineausgaben jährlich 20 Millionen Pfund koſten.
Die Preſſe weiſt dann darauf hin, daß die engliſche Regierung
bereit wäre, jeden Vorſchlag zu prüfen, der Englands Sicher=
heit
gewährleiſte, ohne ihm allzugroße Opfer aufzuerlegen.
Doumergue gegen die ſozialiſtiſch=
Lohnnänefaſche einlgentsftent.
EP. Paris, 5. Oktober.
Die zweite große Rundfunkanſprache, die der franzöſiſche Mi=
niſterpräſident
Doumergue am Donnerstag abend über alle fran=
zöſiſchen
Sender hielt, fiel vor allem durch die Schärfe auf, mit
der er die den Frieden zerſtörende Tätigkeit der kommuniſtiſch=
ſozialiſtiſchen
Einheitsfront geißelte. Zunächſt hatte er beſtätigt
daß er die bereits angekündigten Reformen durchführen wolle.
Ihr Ziel ſei die Stärkung der Regierungsmacht. Er kündigte fer=
ner
die Reorganiſation des nationalen Wirtſchaftsrates an, der

Airt ihret spräche bin ich deutſch
geworden.
Dichker ſchreiben über ihre Skellung zur Bibel.
Auf eine Rundfrage, die vom Deutſchen Bibeltag
an führende Perſönlichkeiten, des öffentlichen, kirch=
lichen
und kulturellen Lebens erging, haben auch
zahlreiche deutſche Dichter geantwortet. Wir veröffent=
lichen
im Nachſtehenden mit Erlaubnis des Deutſchen
Bibeltages Stimmen von Dichtern über ihr Verhält=
(D. Schriftl.)
nis zur Bibel.
Richard Euringer: Ich liebe Luthers Bibeltext; denn
da iſt der chriſtliche Geiſt, er, der das Judentum überwunden, auf
germaniſch Fleiſch geworden, und das heißt uns Deutſchen: deutſch.
Ernſt Wiechert: Das erſte Buch, das ſich mir in meinem
Leben geöffnet hat, iſt die Bibel geweſen, und in einer Zeit, in der
man mit den Teſtamenten umgehen möchte wie Maurer mit einem
abzubrechenden Haus, will ich gern bekennen, wieviel ärmer und
kälter mein Leben geworden wäre ohne die Tränen, die ich als
Kind über ihren Blättern verloren habe. Und heute? Auch
heute noch iſt ſie das Buch der Bücher und wenn kein andrer
Satz in ihr ſtände als dieſer: Man muß Gott mehr gehorchen als
den Menſchen.
Ricarda Huch: Die Lutheriſche Bibel mag, wie behaup=
tet
wird, Fehler und Mängel haben, aber ſie iſt die deutſche Bibel,
die durch die Vermittlung ſeines Geiſtes in ſeiner Sprache das
Erziehungsbuch des deutſchen Volkes geworden iſt. Iſt auch ihr
Inhalt gegeben, ſo ermöglicht es doch ihr unendlicher Reichtum
und ihr umfaſſender Charakter, daß alle Völker ſie ſich auf ihre
Art aneignen können, und Luther, der Dichter des deutſchen Vol=
kes
machte ſie dem ſeinen zu eigen, indem mit ſeiner Sprache ſein
Geiſt in ſie eindrang. Dankbar und begierig griffen die Hände
nach dem Buch, das die neuerfundene Druckerkunſt allmählich ver=
breitete
; hier fanden die Deutſchen die Vorbilder, die ſie zur Nach=
folge
reizten, die Begebenheiten, denen ſie nachträumten, aus
denen ſie Belehrung über den Gang und Sinn des Schickſals
ſchöpfen konnten, hier fanden ſie Geſänge, die ihrem Klagen, ihrer
Sehnſucht, ihrer Hoffnung Stimme lieh, hier die Weisheit, die ſie
nicht immer verſtanden, aber willig glaubten. Der Glaube an den
in der Unendlichkeit verborgenen unerforſchlichen Gott, der ſich
aus Himmelshöhen liebend in die Bruſt Sterblicher hinabſtürzt,
der Glaube, an die Unſterblichkeit, die die Gräber der Toten
ſprengt, die Kampfbereitſchaft gegen den Fürſten der Welt, der
gerade dem Frommen Schlingen legt, der wunderbare Aufſchwung
aus dem Sumpf irdiſcher Schwelgerei in die reine Sphäre gott=
begeiſterter
Hingabe, alle dieſe dem deutſchen Weſen entſprechen=

konſultativen Charakter haben und in regionalen Unterorgani=
ſationen
, aufgeteilt werden ſoll. Die Juſtiz müſſe wieder voll=
kommen
unabhängig werden.
Der Miniſterpräſident kam dann auf die Außenpolitik Frank=
reichs
zu ſprechen. Er ſei feſt entſchloſſen, alles zu tun, um durch
eigene Initiative und durch Zuſammenarbeit mit all den Staaten,
welche die gleichen Ziele verfolgen wie Frankreich, den Frieden
aufrechtzuerhalten. Frankreich hege weder Rachſucht noch Haß
gegen irgendein anderes Land. Es habe keinerlei Ambitionen,
wodurch dieſes oder jenes Land beunruhigt ſein könnte. Es ſei
immer gerne zu allen Ententen bereit, deren aufrichtiges Ziel die
Aufrechterhaltung des Friedens ſei. Aber natürlich unter der Be=
dingung
, daß keine dieſer Ententen es verpflichte, auf das zu ver=
zichten
, was es für ſeine Sicherheit für unerläßlich halte. Frank=
reich
wiſſe aus eigener grauſamer Erfahrung nur zu gut, was es
koſte, zu ſchwach zu ſcheinen. Der Miniſterpräſident rief aus, daß
er einen Abſcheu vor dem Kriege habe.
Von dem auswärtigen Krieg ging der Miniſterpräſident auf
den Bürgerkrieg über, den er die Vorſtufe zum Völkerkrieg
nannte. Auf den Bürgerkrieg im Februar wäre ſicherlich der
auswärtige Krieg gefolgt. Auf einen neuen Bürgerkrieg würde
faſt ſofort, nur noch gewiſſer als im Februar, ein neuer Völkerkrieg
folgen. Als Urheber eines ſolchen Bürgerkrieges bezeichnete der
Miniſterpräſident die gemeinſame kommuniſtiſch=ſozialiſtiſche Ein=
heitsfront
. Er ſchilderte eingehend und in äußerſt ſcharfer Weiſe
die Gefahr, die eine Verwirklichung des kommuniſtiſch= ſozialiſti=
ſchen
Programms für das Leben in Frankreich haben würde. Die
Marxiſten ſeien für die Abſchaffung der Freiheit, und zwar aller
Freiheiten, für die Abſchaffung des Privateigentums und der
Rechte auf dieſes Eigentum.
Weiter erklärte Doumergue, daß Frankreich ſich in die innen=
politiſchen
Angelegenheiten eines anderen Landes nicht einmiſchen,
aber es habe ein Recht, die innenpolitiſchen Vorgänge in anderen
Ländern, wo man manchesmal zu etwas rauhen Mitteln gegriffen
habe, zu beobachten und daraus die Lehren zu ziehen. Dieſe Leh=
ren
zeigten, daß der Kommunismus fatalerweiſe zu einer Diktatur
führe und der Bürgerkrieg zu einem Völkerkrieg. Deshalb fordere
er die Bürger auf, der kommuniſtiſch=ſozialiſtiſchen Einheitsfront
eine Front der Freiheit und des Vaterlandes entgegenzuſtellen,
der ſich alle diejenigen anſchließen ſollten, welche die Erbſchaft der
Vergangenheit bewahren wollten.
Doumergues Echo.
EP. Paris, 5. Oktober.
Die Rede des Miniſterpräſidenten Doumergue hat das
Land in zwei Lager geſpalten. Der Riß geht aber nicht mehr
durch die bisher durch den Waffenſtillſtand und die Beteiligung
der Radikalen an der Regierung der Nationalen Union ge=
zogene
natürliche Linie zwiſchen den Radikalen und den links=
extremiſtiſchen
Parteien, ſondern vielmehr durch die Radikale
Partei ſelbſt.
Von den in Paris erſcheinenden radikalen Blättern findet
ſich nur die Herriot naheſtehende Ere Nouvelle, die an der
Rede des Miniſterpräſidenten nichts auszuſetzen hat. Die
übrigen radikalen Blätter, vor allem das Ouevre und die
République, urteilen zum Teil ſehr ſcharf über die geſtrige
Rundfunkrede Doumergues. Die geſamten Rechts= und die
großen Nachmittagsblätter ſtehen natürlich geſchloſſen hinter dem
Miniſterpräſidenten. Die ſozialiſtiſche und kommuniſtiſche Preſſe
nennt die Rede eine Herausforderung der Arbeiterklaſſe, auf
die es nur eine Antwort gebe: Einheit der Arbeiterklaſſe zum
Kampf gegen den Fascismus.
Südflawiens König auf dem Wege nach Frankreich.
DNB. Belgrad, 5. Oktober.
König Alexander und Königin Maria von Südſlawien ver=
ließen
am Donnerstag (Belgrad, um ſich nach Frankreich zu
begeben, wo ſie dem Präſidenten der franzöſiſchen Republik den
geplanten offiziellen Beſuch abſtatten werden. Die Fürſtlich=
keiten
werden von Außenminiſter Jeftitſch begleitet.
In politiſchen Kreiſen mißt man der Reiſe große Bedeutung
bei. Man iſt der Anſicht, daß die Verhandlungen des Königs
in Paris ſich in erſter Linie um die ſüdſlawiſche Stellung=
nahme
zu den italieniſch=franzöſiſchen Annäherungsbeſtrebungen
drehen werden. Danach ſoll die öſterreichiſche Frage die Haupt=
rolle
ſpielen. Wie verlautet, ſoll König Alexander die Abſicht
haben, den ſüdſlawiſchen Standpunkt in aller Offenheit dar=
zulegen
. Von den Verhandlungen zwiſchen dem König mit
Barthou wird jedenfalls das Ergebnis der geplanten Be=
ſprechungen
zwiſchen dem franzöſiſchen Außenminiſter und
Muſſolini in hohem Maße beeinflußt werden.

den Gemütszuſtände und Gemütserſchütterungen ſtrömten aus
dem vielgeleſenen, lange Zeit einzig geleſenen Buch der Bücher
in das deutſche Volk über.
Rudolf G. Binding: Luther ſchuf das einzige große
Kunſtwerk der Sprache, in dem ſich ein Weltbild auszudrücken ver=
mochte
. In dieſer deutſchen Geſtalt eines heiligen Buches gab er
ſeinem Volk das Weltbild, das es Jahrhunderte beherrſchte, das
es immer wieder in ſich aufnahm, und das es aufzunehmen noch
nicht aufgehört hat. Kraft dieſes Bildes iſt ſeine, iſt unſere Sprache
mächtig. Demütig meinte er zu überſetzen, aber ein dämoniſcher
Geiſt, der den Menſchen mehr beſaß, als daß der Menſch ihn be=
ſaß
, ließ ein Monument der Sprache erſtehen, das herrlicher und
herriſcher in dieſer ein ganzes Volk ergreifenden Geſtalt und
Größe keinem Volke wieder aufgerichtet wurde.
Joſef Magnus Wehner: Die Lutherbibel, iſt nicht
nur eine Sprachſchöpfung, ſie iſt eine Weltſchöpfung, um die unſere
Klaſſik und Romantik ſternenhaft kreiſt; ja, es iſt im unendlichen
deutſchen Raume kein Lebenskreis zu denken, ohne dieſes Pfingſt=
wunder
der deutſchen Zunge. In ihr wurde ſich das ewige Volk
zum erſten Male ſeines unerſchöpflichen, kämpfenden, ſinnenfrohen,
bildkräftigen Lebens bewußt; von da an wurde die Sprache in
alle Bezirke hinein zeugend, reich und fruchtſchwer über Jahr=
hunderte
. Tiefer als der tätige Verſtand jemals wiſſen kann,
leben wir heute wieder in der durch jene Sprache befruchteten, ja
geſchaffenen Einheit. Jeder Schritt, den unſere Zeit in die
unterirdiſchen Räume des Volkstums hinabwagt, iſt umrauſcht von
dieſer frühen Sprache eines gottgewaltigen Aufbruchs, in deren
jeder Silbe blumenhaft auch ein Geſicht des Volkes erſcheint.
Die Lutherbibel hat uns Deutſchen Mut gemacht zu jedem bohen
Werke. Ich bekenne gern, daß ich als werdender Menſch die Bibel
ſtändig in der Taſche trug; an ihrer Sprache hin ich deutſch ge=
worden
.
Otto Gmelin: Die deutſche Lutherbibel iſt für breiteſte
Schichten des deutſchen Volkes das wichtigſte Buch. Es ſind darin
Mythen von ewigem Gehalt und Weisheiten von unvergänglicher
Gültigkeit in lauterſter deutſcher Sprache wiedergegeben. In der
deutſchen Lutherbibel haben große Teile des deutſchen Volkes die
Grundlagen zu der Form ihres chriſtlichen Glaubens; das ganze
deutſche Volk aber hat an ihr ein Werk ſprachlicher Kraft, Schön=
heit
und Echtheit, wie unſere Dichtung nur wenige aufzuweiſen
hat."
Friedrich Grieſe: In unſerem Hauſe da hinten im
Mecklenburgiſchen gab es zwei Bücher, die Bibel und eine der be=
bilderten
Erſtausgaben der Werke Fritz Reuters. Meinen platt=
deutſch
ſchreibenden Landsmann habe ich ſehr ſpät aufgenommen,
aber an der Bibel, und zwar am Alten Teſtament, habe ich leſen
gelernt. Wie das zugegangen iſt, kann ich heute nicht mehr ſagen,
aber ich weiß, daß ich an einem Winterabend vor meinem erſten
Schulgang dem Vater plötzlich die erſten Sätze der Schöpfungs=

Deutſchlands neuer Bokſchafter in Moskau.

Ein Bild von der Ankunft des neuen deutſchen Botſchafters für die
Sowjet=Union, des Grafen von der Schulenburg (Mitte), auf dem
Baltiſchen Bahnhof in Moskau, wo er von dem 1. Botſchaftsrat
der deutſchen Botſchaft, Twardowſki (rechts), begrüßt wurde.
Barkhou war zu opkimiſtiſch.
EP. Rom, 5. Oktober.
Im Zuſammenhang mit der Verſchiebung des Beſuches des
franzöſiſchen Außenminiſters Barthou in Rom wird hier darauf
hingewieſen, daß alle Nachrichten von einem endgültigen Abſchluß
der italieniſch=franzöſiſchen Vorverhandlungen für dieſen Beſuch
als verfrüht zu bezeichnen ſind. Von dem Abſchluß eines fran=
zöſiſch
=italieniſchen Bündniſſes kann nach Anſicht maßgebender
Kreiſe keine Rede ſein. Immerhin werden die Verhandlungen
zwiſchen Unterſtaatsſekretär Suvich und Botſchafter de Chambrun
dauernd fortgeſetzt. Der Botſchafter iſt in der letzten Zeit wieder=
holt
von Muſſolini empfangen worden. Auch läßt ſich Muſſolini
während der Tage ſeiner Abweſenheit in Mailand über die Be=
ſprechungen
täglich unterrichten. Wie hier erklärt wird, ſtehen
bei den Verhandlungen folgende Fragen im Vordergrund: Be=
handlung
der Italiener in Tunis; endgültige Grenzen Libyens;
Flottengleichheit.
Was die havsvurger gaben wollen!
DNB. Wien, 5. Oktober.
Das chriſtlich=ſoziale Linzer Volksblatt veröffentlicht Einzel=
heiten
aus den Verhandlungen mit den Vertretern des Hauſes
Habsburg über die Rückgabe des Habsburger Vermögens. Bei die=
ſen
Verhandlungen wird unterſchieden zwiſchen dem Fideikomiß=
vermögen
der Habsburger und dem eigentlichen Kronvermögen.
Das ehemalige Kronvermögen, zu dem die Hofburg, das Schloß
Schönbrunn und auch die Schatzkammer gehören, ſteht außerhalb
des Bereiches der Verhandlungen und verbleibt im Beſitze des
üſterreichiſchen Staates. Beim Fideikomißvermögen wird eine Tei=
lung
vorgenommen. Vermögensteile, die einen mehr gemeinnützi=
gen
Charakter tragen, wie die Staatsbibliothek und die Familien=
bibliothek
des Hauſes Habsburg, ſollen dem Staat verbleiben,
während die Kunſtſchätze, das ſogenannte Fideikomiß der Samm=
lungen
, einſchließlich des wichtigſten öſterreichiſchen Kunſtbeſitzes
in den Hofmuſeen, dem Hauſe Habsburg zurückgegeben werden
ſollen, allerdings mit der Einſchränkung, daß ſie der Oeffentlich=
keit
ungeſchmälert zur Verfügung ſtehen müſſen. Auch das große
Naturhiſtoriſche Muſeum ſoll zurückerſtattet werden. Zahlreiche
Güter, wie die berühmten Schlöſſer Laxenburg, Orth und Eckartsau,
dann die Güter Groß=Enzersdorf, Rutzendorf, Pöggſtall, Mattigs=
hofen
, Klein=Krampen, fünf Wiener Häuſer ſowie zwei Palais
und der Habsburg=Lothringiſche Hausſchatz und der Privatſchmuck
ſollen ebenfalls zurückgegeben werden. Aus dieſer Darlegung er=
ſieht
man, daß die Vermögensteile, die den Habsburgern zurück=
erſtattet
werden ſollen, einen unermeßlichen Wert darſtellen.

geſchichte vorleſen konnte. Ich ſehe den Vater heute noch daſitzen,
völlig überraſcht und gleichſam zu mir hinhorchend, ob ich da wohl
Gehörtes aufſage, oder ob es wirklich ein Leſen ſei, was er ver=
nehmen
müſſe. Die Probe, die dann vorgenommen wurde, erwies,
daß in der Tat von dem Jungen geleſen wurde, ein Irrtum war
ausgeſchloſſen. In den nächſten Tagen beſchäftigten ſich alle Nach=
barhäuſer
mit dem Vorfall, und wenn es ſich bei dem, was vor=
gegangen
war, nicht um ein Wunder handelte, dann wurde es doch
ſo aufgenommen. Etwas Unfaßbares war an dem erſten Abend
durch die Stube gegangen, es ging in den Tagen darauf durch das
Dorf, und niemand mochte es erklären. Wie man mir ſpäter be=
richtet
hat, haben einige von den Alten den Fall in urſächlichen
Zuſammenhang mit der Bibel gebracht. Solche Dinge waren da=
mals
auf den mecklenburgiſchen Dörfern noch möglich, die Erinne=
rung
daran trügt nicht. Heute weiß ich, daß ich vorher ſchon andere
Sätze und Worte geleſen habe, vielleicht aus hochdeutſch geſchrie=
benen
Teilen der Reuterſchen Bücher, aber geblieben iſt nichts da=
von
, und um Unerklärliches, um ein Wunder im dörflichen Sinne,
handelte es ſich hier nicht, das lag allein in jenen Sätzen, die in
der ſtarken und einmaligen Lutherſchen Art vom Finſter über der
Tiefe, von der Erde und vom Himmel über der Erde ſprachen. Nie=
mals
haben mich jene urhaften Prägungen wieder verlaſſen, und
ſie wurden nur einmal wenn das noch möglich war verſtärkt;
da nämlich, als ich einige Jahre nach dem letzten Kriege in einer
alten flämiſchen Bibel dieſelben Sätze wieder las.
Hermann Claudius: Es mag wie eine Gottesläſte=
rung
klingen, aber es iſt ſo ich bin evangeliſcher Chriſt um Mar=
tin
Luthers willen. Ich ſchlage meine alte Lutherbibel auf und
dann bin ich mitten im Chriſtentum, wie er es geſchaut und gelebt
und in Worte gebracht hat. Ja: in ſeiner urkräftigen deutſchen
Art in Worte gebracht hat. Das iſt für mich deutſche Art ſchlecht=
hin
und wie ein Quelltrunk. Und der Vorhang der vier Jahr=
hunderte
, der darüber rauſchte, iſt nur wie ein Spinnengeweb, das
der erſte Atemzug hinwegbläſt. Doktor Martinus, Du Bruder
in Gott, ich grüße Dich!
Albrecht Schaeffer: Nicht der Katechismus, nicht das
Abendmahl in beiden Geſtalten, nicht einmal das es iſt ſondern
Luthers ganze Tat alle anderen ſo ermöglichend war die
deutſche Bibel. Denn die Sprache iſt der Spiegel, worin der
Genius einer Nation ſich erkennt. So erkannte ſich zu großer Ge=
ſtalt
der Genius der deutſchen Nation in dem Deutſch der Bibel:
unſer Wort im Wort Gottes. Große Geſtalt nicht allein in den
Werken des großen Dichters. Auch die Apoſtel Dürers, auch die
Kantaten Bachs wären ungeboren geblieben ohne die Urmutter
Sprache: Mutter der unzählbaren guten Geiſter, die jahrhunderte‟
lang in Dorf und Stadt, in Hain und Au, in Werkſtatt und Studid,
alles Ding geiſtig fruchtbar machten bis heut.
Agnes Miegel: Ich glaube, das Deutſche, ſo lange ſie
Bibel leſen, immer wieder zu der Lutherbibel zurückkehren wer=

[ ][  ][ ]

Samstag, 0. Oktober 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Ausſichtsloſe Ränke.
Franzöſiſches Gerede vom Puiſch an der Saar. Unruheſtifter der Separakiſtenklique. Herr Knox ſuchl
Poliziſten in Likauen! London gab ihm einen Korb.

Saarpolizei, Saarputſch und Saarkeilung
In Ermangelung neuer propagandiſtiſcher Tricks haben die
Franzoſen zur Abwechſlung mal wieder alte Walzen aufgelegt.
In ihrer Preſſe iſt erneut das Stichwort Putſch zu finden, mit
dem Frankreich eigentlich nicht operieren ſollte, denn darüber ha=
ben
wir uns mit der Gegenſeite oft genug auseinandergeſetzt. Sie
ſollte gemerkt haben, wie abwegig es iſt, uns oder den Saarlän=
dern
eine Abſicht zu unterſtellen, die alles andere, denn mit den
ſaarländiſchen Intereſſen vereinbar iſt. Das Volk an der Saar hat
es ganz gewiß nicht nötig, auch wenn im Oeuvre lange Leit=
artikel
darüber erſcheinen, an Gewalt zu denken, eben weil man
den Abſtimmungsſieg bereits in der Taſche hat. Am Quai d’Orſay
iſt man auch nicht ſo töricht, ſich ernſthaft in dem Glauben zu wie=
gen
, daß noch irgendetwas zu retten ſei. Die leiſe Hoffnung, daß
unbeſonnene Elemente Unfug anrichten und damit die franzöſiſche
Sache fördern könnten, ſcheint man wohl noch zu haben. Wir wiſ=
ſen
, wo dieſe Elemente zu ſuchen ſind: Sie ſtehen im ſeparatiſti=
ſchen
Lager, aus dem heraus ſtets von neuem Kolonnen in Marſch
geſetzt werden, die ſich Uebergriffe erlauben. In dieſen Ausſchrei=
tungen
liegt wohl Syſtem, um zu erreichen, daß der Plan mit der
ausländiſchen Saarpolizei nun endlich Wirklichkeit wird.
Wegen ſeiner ausländiſchen Poliziſten klopft Herr Knox zwar
überall an, aber man zeigt ſich doch nirgends bereitwillig. In Eng=
land
hat ſich zwar eine handvoll Abenteurer gefunden, die an der
Saar ihr Glück verſuchen wollen. London hat ſie reichlich kühl be=
handelt
und direkt an Herrn Knox verwieſen, Beweis dafür, daß
man in England die internationale Saarpolizei nicht nur für
=überflüſſig hält, ſondern auch gar nicht daran denkt, durch irgend=
welche Ratſchläge die Werbung noch zu fördern. Aus Eſtland will
ſich Herr Knox auch einige Poliziſten holen. In Litauen wird
ebenfalls die Trommel gerührt. Die Litauer ſcheinen unſeres Er=
rachtens
ja beſonders geeignet zu ſein, an der Saar Polizei=
Ddienſte zu tun. Wenn ſie auch die deutſche Sprache nicht beherr=
ſchen
, ſo wiſſen ſie doch von zu Hauſe, wie man Deutſche terrori=
Eſiert und bedrückt. Die Werbung in dem Lande, das im Memel=
rgebiet
eine Gewaltherrſchaft zur Entrechtung des Deutſchtums
raufgerichtet hat, ſprich weder für Herrn Knox, noch für ſeine in=
iternationale
Polizei.
Mag die internationale Saarpolizei kommen und die für ſie
egeſchaffenen Poſten einnehmen, ſie wird keine Gelegenheit erhal=
tten
, ſich mit Putſchiſten oder rebellierenden Saarländern oder
mmit Fasciſten herumſchlagen zu müſſen. Die Saarländer wiſſen
DDiſziplin zu halten, auch wenn die Separatiſten noch ſo provozie=
rrend
auftreten ſollten.
Die Saarländer werden ſich aber auch nicht durch ſogenannte
Franzöſiſche Teilungspläne aus der Faſſung bringen laſſen, von
Denen der Engländer Bartlett im News Chronicle ſpricht. Nach
ſeinen Informationen will Frankreich die Loslöſung eines Teiles
Des Saargebietes erwirken, um hier franzöſiſche Kommuniſten:
mnzuſiedeln. Ein feiner Plan: das Land an der Saar als halbe
Strafkolonie. Gut, daß Miniſter Bartlett dieſe Abſicht in die
Deffentlichkeit gebracht hat. So wiſſen die Saarländer wenigſtens,
was Paris ihnen zumutet. Sie werden den Franzoſen am 13. Jan.
Beweiſen, wie wenig man an der Saar von den franzöſiſchen Be=
slückungen
wiſſen will.
Bernon Barkleik über die Wiedervereinigung
der Saar mit dem Reich.

DNB. London, 5. Oktober.

In einem Aufſatz über die Saar ſchreibt Vernon Bartlett,
ſeiner Anſicht nach würden ungefähr 85 v. H. der Saarländer
Für Wiedervereinigung mit Deutſchland ſtimmen, und zwar nicht
auf nationalſozialiſtiſchen Druck hin, ſondern weil ſie Deutſche
eien; ſchließlich wiege die Volkszugehörigkeit viel ſchwerer als
rnaterielle und meiſtens auch als religiöſe Erwägungen. Zu
wem von manchen Seiten vorgebrachten Argument, man ſolle den
Saarländern, falls ſie für ein Verbleiben unter dem Völker=
wund
ſtimmen, Selbſtverwaltung gewähren und eine neue Volks=
mbſtimmung
in fünf Jahren verſprechen, ſchreibt Bartlett, eine
reie politiſche Wahl würde den Parteien, die eine ſofortige
Mückkehr zu Deutſchland fordern, die Mehrheit geben. Hierzu

Ben. So lieb auch dem Einzelnen eine neuere Ueberſetzung ſein
mag, die in der Sprache ſeiner Zeit zu ihm redet, immer wer=
ben
wir viele der uns heiligen Worte nur in der Geſtalt hören
wollen, die Luther ihnen gab, in der ſie durch die Jahrhunderte
ür uns lebendig blieben. Immer werden die Unſern, wird auch
wer unſere Glaubensform nicht teilende Chriſt beim Anhören die=
er
Worte, beim Leſen der Lutherbibel ergriffen werden von der
Kraft einer einzigartigen Sprachgewalt, die Weſensfremdes um=
ſchmolz
zu eigener Art Entſprechendem, die Abſterbendes zu neuem
Leben erweckte und Lebendiges mit der nie erlöſchenden Glut
ines großen Glaubens verklärte. Selbſt der dem chriſtlichen Glau=
wgen
Entfremdete, wenn es ihm mit dem eigenen Glauben und
Wollen in Leben und Sterben Ernſt iſt muß dieſes bei Luthers
Bibel fühlen und Ehrfurcht empfinden vor einem Werk, mit dem
in Deutſcher ſeinem Gott und ſeinem Volk im Geiſt und in der
Wahrheit diente!"
Walter von Molo: Der Dichter findet in der Deutſchen
Dutherbibel ſein edelſtes Wollen und Wiſſen als richtig beſtätigt
und vorbildlich als hohe Mahnung vor ſich hingeſtellt: aus dem
innerſten ſeeliſchen Empfinden unſeres Wollens vom Anfang aller
Zeiten und aller Schichten her lebt unſere herrliche Sprache. Nur
wieſe innige, klare und dämoniſche Sprache kann uns einigen und
werbunden halten. In ihr lebt, was wir, erreichen wollen; das

eutſchland hinter den Dingen.
Herbert Eulenberg: Das Wort, ſie ſollen laſſen
tahn, / Wie Luther es geſchrieben, / So las die Schrift ſchon unſer
Ahn, / Wie ſie bis heut verblieben. Und ſo lang deutſch ge=
rochen
wird, / Soll Luthers Text beſtehen, / Wie er vom hei=
igen
Geiſt umſchwirrt / Ihn mannhaft ließ erſtehen. Man
raucht uns nicht dies alte Buch / zu ändern, zu erneuern, / Wie
S uns Luther übertrug / Soll’s uns durchs Daſein ſteuern.
Hermann Anders Krüger: Wie den Italienern erſt
urch Dantes Divina Commedia das Fundament für ein muſter=
iltiges
Hochitalieniſch geſchaffen ward, ſo gab uns Deutſchen erſt
uther mit ſeiner meiſterhaften Bibelüberſetzung die feſte Grund=
age
für eine einheitliche hochdeutſche Schrift= und Lehrſprache.
Seit 1466 waren nicht weniger als 17 deutſche Bibelüberſetzungen
n Druck erſchienen in allerlei zeitläufigen Mundarten und Kanz=
eiſprachen
. Und doch eroberte ſich das klaſſiſche Werk des großen
Teformators in wenigen Jahren faſt alle Kanzeln und Schulen,
denen Gottes Wort deutſch verkündet, und behandelt wurde.
uthers Bibeldeutſch ward und blieb Vorbild. Auch ein Klopſtock,
Leſſing, Goethe und Nietzſche konnten es nur noch bereichern und
verfeinern. Und noch ein Anderes ward wichtig, zeitweiſe freilich
uich verhängnisvoll. Die Einheitlichkeit von Luthers Bibelüber=
etzung
war ſo gewaltig und überzeugend, daß ſich für die meiſten
koteſtantiſchen Bibelleſer der Eindruck göttlicher Verbalinſpira=
ion
, den ſchon das katholiſche Kirchendogma lehrte, wie von ſelbſt
rgab. Altes und neues Teſtament erſchienen dem gläubigen Laien

komme noch ein weiterer Anteil, denn eine endgültige Regelung
des Saarproblems ſei die unbedingte Vorausſetzung einer Ver=
ſtändigung
zwiſchen Deutſchland und Frankreich und von dieſer
wiederum hänge der europäiſche Friede ab.
* Abſtimmungsfälſcher am Werk.
In Frankreich iſt vor einigen Monaten eine lebhafte Pro=
paganda
für die Einbeziehung der franzöſiſchen Beſatzungsarmee
in den Kreis der Saar=Abſtimmungsberechtigten entfacht worden.
Im Verſailler Vertrag iſt jedoch ausdrücklich feſtgelegt, daß nur
diejenigen das Recht der Abſtimmung beſitzen, die am 28. Juni
1919 einen feſten Wohnſitz im Saargebiet hatten. Für die Be=
ſatzungsarmee
gilt das nicht, da ſie ſich nur vorübergehend an der
Saar aufgehalten hat. Die franzöſiſchen Bemühungen mußten alſo
an dieſer Beſtimmung ſcheitern.
Hintenherum will man jetzt das gleiche Ziel erreichen. Die
Franzöſiſch=Saarländiſche Vereinigung, deren Sitz ſich in Paris be=
findet
, verſucht nun doch die Beſatzungsangehörigen auf die Ab=
ſtimmungsliſten
zu bekommen. Das plaudert jedenfalls eine fran=
zöſiſche
Zeitſchrift aus, die einen Brief veröffentlicht, der in der
gleichen Form an zahlreiche Beſatzungsangehörige gegangen iſt.
In dieſem Brief bittet die Union Franco=Sarroiſe den Empfänger,
ein Abſtimmungsformular auszufüllen, weil er ſich am 28. Juni
1919 im Saargebiet aufhielt, aber ſeine militäriſche
Stellung nicht zu erwähnen.
Das iſt bezeichnend. Die Union weiß natürlich, daß ſie gegen
die beſtehenden Vorſchriften verſtößt! Wir nehmen an, daß die
Abſtimmungskommiſſion im Saargebiet objektiv genug iſt, alle Be=
ſtrebungen
der Abſtimmungsfälſcher unmöglich zu machen. Außer=
dem
wird auch die Saarbevölkerung ſelbſt das Notwendige zur
Entlarvung dieſer Schwindeleien tun.

an den deutſchen Hoch= und Fachſchulen über die
Wiſſenſchaftsarbeik der Studenkenſchaft.
DNB. Berlin, 5. Oktober.
Der Führer der Reichsſchaft der Studierenden an den
deutſchen Hoch= und Fachſchulen, Feickert, hat eine Verfügung
über die Wiſſenſchaftsarbeit der deutſchen Studentenſchaft im
Winteremeſter 1934/35 erlaſſen. Die Verfügung geht von der
Erkenntnis aus, daß nicht durch organiſatoriſche
Maßnahmen, ſondern allein durch den wirt=
lichen
Einſatz der beſten Kräfte in der Arbeit
und durch die kameradſchaftliche Zuſammen=
faſſung
der nationalſozialiſtiſchen Profeſ=
ſoren
und Dozenten mit der neuformierten
Studentenſchaft der Neuaufbau der deutſchen
Hochſchule durchgeführt werden kann.
Die Organiſation der bisherigen Aemter für Wiſſenſchaft
und ihre Fachſchaften und Fachabteilungen bleibt beſtehen. Die
Aemter für Wiſſenſchaft werden zu Hauptämtern erhoben. Das
wichtigſte Aufgabengebiet letzterer iſt die wiſſenſchaftliche Mit=
arbeit
an der Löſung wiſſenſchaftlicher Fragen des national=
ſozialiſtiſchen
Aufbaues der deutſchen Landſchaften. Zur Mit=
arbeit
an dieſen praktiſch=wiſſenſchaftlichen Arbeiten werden nur
die beſten Kräfte der einzelnen Fachſchaften und Fachabteilungen
herangezogen. Der Einſatz einer geſamten Fachſchaft in Form
einer pflichtmäßigen Erfaſſung aller Studenten darf in dieſen
praktiſch=wiſſenſchaftlichen Aufgaben keineswegs geſchehen. Zur
Durchführung einer erſtmaligen Beſtandsaufnahme und Zu=
ſammenfaſſung
der im Winterſemeſter 1934/35 durchgeführten
wiſſenſchaftlichen Arbeiten wird das Hauptamt für Wiſſenſchaft
in der Reichsführung der Deutſchen Studentenſchaft angewieſen,
Vorarbeiten für die Errichtung einer Frühjahrshochſchule der
Deutſchen Studentenſchaft im Frühjahr in Angriff zu nehmen.
Dieſe ſoll die beſten im Rahmen der wiſſenſchaftlichen Arbeit
der Deutſchen Studentenſchaft arbeitenden Kräfte zuſammen=
faſſen
. Die zentrale Erfaſſung der Ergebniſſe der beſten wiſſen=

nicht mehr, als eine verſchiedenartige und verſchiedenwertige
Sammlung zeitlich wie inhaltlich weit auseinandergehender
Schriften, ſondern in Luthers volkstümlicher Sprachgeſtaltung als
ein großes Ganzes, als das Wort Gottes ſchlechthin.
Guſtav Schüler: Die unſere Kindheit mit den heiligen
Schauern des Unerfaßlichen erſchütterte, unſerem innern Werden
ſtarke Wurzel ward und unſerer Schau auf die Ewigkeit hinrei=
ßende
Adlerflügel gibt: Sie ſoll uns bleiben, die uns Heimat iſt,
unſere wunderbar mächtige Lutherbibel!"
Reinhold Braun: Bürgſchaft für den Beſtand des
Neuen, Großen iſt die Erkenntnis: Die völkiſche Ausrichtung auf
das Dritte Reich zu iſt ohne die religiöſe Ausrichtung undenkbar.
Das größte, wunderbarſte, wahrhaft gottgeſchenkte Richtungs=
buch
aber iſt und bleibt unſere deutſche Luther=Bibel! Deutſcher
Heimkehr=Wille bedeutet auch: Neubeſeelter Wille zur Bibel.
Eins der untrüglichen Zeichen für das wahre, innere deutſche Nach=
hauſe
=Kommen iſt alſo auch das, wenn die Bibel wieder zum erſten
Volks= und Hausbuch der Nation wird.

Frankſurker Muſikbrief.
Das Opernhaus hat den Spielplan mit einer Neueinſtudie=
ung
des Tannhäuſer bereichert. Dieſe Oper hat ihre be=
onderen
, in deutſcher Art begründeten Gefühlswerte, die ſie von
em vorangegangenen, äußerlichen Rienzi, aber auch von dem
jäteren, programmatiſch feſtgelegten Wagner unterſcheidet.
andlung und Muſik ſind noch faſt primitiv, das Gedankliche iſt
veniger als ſpäter betont, das Romantiſche ſpielt eine erhebliche
tolle, und hier liegt eigentlich die Brücke zu deutſchem Weſen:
ie Verträumtheit des Thüringer Waldes, die wehmütige Herbſtes=
timmung
des letzten Aktes, die nur deutſchem Empfinden ver=
ändliche
ſenſible Eliſabeth, Wolfram, der gläubige mittelalter=
iche
Ritter, der von dem Verbrechen Tannhäuſers in ſeinem
religiöſen Innerſten erſchüttert iſt und der doch nach dem Zug
ach Rom die hilfreiche Hand bietet, die ganz aus der Myſtik des
Nittelalters entſtandene, ergreifende Schlußſzene, das alles war
er Grund, daß die Aufführung dieſer Oper vor dem Krieg die
edeutendſte und beſuchteſte in Frankfurt war. Dazu kam aller=
dings
, daß die Wiedergabe der Titelrolle durch den unvergeß=
ſchen
E. Forchhammer derart darſtelleriſch erſchütternd war, daß
ieſe Aufführungen eine beſondere, faſt religöſe Weihe erhielten.
So kam es, daß man hier jahrelang am erſten Weihnachtsfeiertag
ſen Tannhäuſer gab.
Danach haben die Aufführungen an Qualität und Intereſſe
verloren. Die letzte Neuinſzenierung, deren Regie D. Gref hatte,
chwelgte im Konſtruktiven. Die damals vorherrſchende, ſelbſt=
errlich
intellektualiſtiſche Einſtellung hatte das geſunde künſt=
eriſche
Empfinden derart verdrängt, daß die ihrer inhaltlichen
nd muſikaliſchen Anlage nach einen großen Raum verlangende
dallenarie der Eliſabeth in eine Kemenate verlegt wurde, die
rſt nach dem Zwiegeſpräch mit dem Landgrafen der vorgeſehenen
jängerhalle den Platz räumte. Der grünende Stab und der

Nr. 276 Seite 3

Die 59. und das Landeskreffen der DA5.
in Wiesbaden.
Mit dem zuſtändigen SA.=Führer wurde vereinbart, daß ſämt=
liche
SA.=Männer des Gaues Heſſen=Naſſau ſoweit ſie der D.A.F.
oder N. S.B.O. angehören, während des Landestreffens der D.A.F.
in Wiesbaden am Samstag, den 6., und Sonntag, den 7. Oktober
1934, vom SA.=Dienſt beurlaubt ſind, um ihnen dadurch die Teil=
nahme
am Landestreffen zu ermöglichen.
J. A.: gez. Müller=Scheld.

ſchaftlichen Arbeiten von Studenten wird durch die neu=
errichtete
Schriftenreihe der Deutſchen Studentenſchaft Front
junge Wiſſenſchaft möglich gemacht. Die Aufnahme einer Arbeit
in dieſe Schriftenreihe iſt die höchſte Auszeichnung, die die
Deutſche Studentenſchaft für eine wiſſenſchaftliche Leiſtung
verleiht.
* Die neue Brokmarkk=Ordnung.
Der Reichsnährſtand beſchäftigt ſich ſeit geraumer Zeit mit
dem Problem des Brotpreiſes und der Brotqualität. Auf
Grund der Ordnung der Getreidewirtſchaft iſt eine Handhabe
gegeben, überall dort regulierend einzugreifen, wo es im Inter=
eſſe
der Ueberſichtlichkeit und vor allem auch der Verbraucher=
ſchaft
erforderlich erſcheint, wo aber auch die Erzeuger und der
Zwiſchenhandel berechtigterweiſe ein Eingreifen von Oben her
geltend machen dürfen.
Im Vordergrund ſteht nun die Brotfrage. Das Ausland,
das ſehr aufmerkſam alle Vorgänge in Deutſchland verfolgi,
hat ſich auch dieſer Angelegenheit angenommen, und wie nicht
anders zu erwarten war eine der üblichen Hetzkampagnen in
die Wege geleitet, deren Ziel darin beſteht, Deutſchlands Er=
nährungslage
ſo hinzuſtellen, daß das Kriegsbrot nur noch
eine Frage von Wochen ſei.
Das iſt eine bewußte und böswillige Verkennung der Be=
ſtrebungen
des Reichsnährſtandes, ganz abgeſehen davon, daß
vom 15. Oktober ab die Beimiſchung von Kar=
toffelmehl
gänzlich in Fortfall kommt. Schon
daraus geht hervor, daß man von Kriegsbrot nicht ſprechen kann.
Beabſichtigt iſt folgendes:
Man will ein Konſumbrot ſchaffen, allerdings nicht
ein Einheitsbrot, wohl aber gewiſſe Brottypen, um auf
dieſe Weiſe eine Ordnung in die Qualität des Brotes hinein=
zubringen
. Gleichzeitig ſchafft man dadurch beſſere Ueber=
wachungsmöglichkeiten
, um der Preiswahrheit dienen zu können.
Es wäre falſch die beabſichtigte Brotmarkt=Ordnung nun ſo auf=
zufaſſen
, als ob vor allem auch die Spezialbrote ver=
ſchwinden
ſollen. Das iſt durchaus nicht der Fall. Für dieſe
Brotſorten wird man ebenfalls Sonderregelungen
treffen. Insgeſamt will man die Brotgüte und die Brotpreiſe
zueinander in ein gerechtes Verhältnis bringen.
Förderung der Oelgewinnung
aus Bucheckern.
Zur Förderung der Oelgewinnung aus deutſchen Oelſaaten
ſind von der Reichsregierung Maßnahmen eingeleitet worden, in
die bisher Raps, Rübſen und Leinſaat ſowie Mohnſaat, letztere
ſoweit ſie im Lohnſchlag verarbeitet wird, einbezogen ſind. Um
auch die in dieſem Jahre außergewöhnlich reiche Ernte an Buch=
eckernkernen
für die inländiſche Oelgewinnung nutzbar zu machen,
wird für das aus Bucheckern gewonnene Oel eine Ausgleichsver=
gütung
von 50 RM. je 100 Kilogramm Oel gezahlt werden. Hier=
durch
werden, die Oelmühlen in die Lage verſetzt, das im
Schlaglohn geſchlagene Oel, abgeſehen vom rei=
nen
Schlaglohn, frei von allen übrigen Zuſchlä=
gen
zurückzugeben. Um aber auch das Sammeln und Ver=
werten
von Bucheckern über den Eigenverbrauch der Sammler
hinaus zu fördern und um hiermit zugleich der minderbe=
mittelten
Bevölkerungsſchicht eine Verdienſt=
möglichkeit
zu ſchaffen, wird die gleiche Ausgleichsvergütung
den Oelmühlen dann auf Antrag gezahlt werden, wenn ſie nach=
weislich
für die ihnen gelieferten Bucheckern einen Kaufpreis
von mindeſtens 14 RM. für den Doppelzentner
zahlen. Der Preis gilt für gute, geſunde, trockene Ware (zur
Herſtellung von Speiſeöl geeignet). Die ausführlichen Richtlinien
für die Durchführung dieſer Maßnahmen ſowie der Zeitpunkt des
Inkrafttretens werden in Kürze veröffentlicht werden.

Sarg der Eliſabeth fehlten am Schluß; die Induſtrialiſierung
des Gefühls ließ derartige Dinge zu.
Die jetzige Neueinſtudierung erhielt durch die große breit
angelegte muſikaliſche Leiſtung des Kapellmeiſters C. M. Zwiß=
ler
und durch einzelne ſoliſtiſche Leiſtungen ihren Wert. A. Sei=
bert
(früher Darmſtadt) geſtaltete einen ausgezeichneten Tann=
häuſer
. Die mächtige Stimme übertönte mühelos Chor und Or=
cheſter
des 2. Aktes. Mit echtem Gefühl, mit Intelligenz und
Geſchmack wird der künſtleriſche Ausdruck gefunden, und das Dar=
ſtelleriſche
unterſtützte ſehr überlegt und mit knappen, ſparſamen
Bewegungen die große ſtimmliche Leiſtung. E. Hainmüller
iſt eine faſt vorbildliche Eliſabeth. Sie hat im Klang des war=
men
Organs und in der verhaltenen, innerlichen Art der Geſtik
die nahe Verbundenheit zu dieſer verklärten Figur. H. Heſ=
ſes
Wolfram iſt allzu ätheriſch und verliert dadurch an Wirkung.
Die Regie des neuen Regiſſeurs Walter Felſenſtein er=
reichte
in dem pſychologiſch ſehr wirkſam und organiſch entwickel=
ten
zweiten Teil des 2. Aktes künſtleriſch große, zuweilen er=
greifende
Wirkungen. Daneben wurde manches im einzelnen
gedanklich allzu ſehr geſucht. Die Bühnenbilder Caſpar
Nehers gaben dem Romantiſchen dieſer Oper wenig Raum.
Das zweite Bild ſtellt eine faſt kahle Landſchaft dar, die mit der
Stimmung des Thüringer Waldes, von dem man nichts ſieht,
nichts gemein hat und der zweite Akt ſpielte in einer grau=
bewandeten
, öden Burg, die wenig von den Farben hatte, die die
Muſik hier gebieteriſch verlangt. So ging manches an Eindruck
verloren, das der hier nötige Mut zur Romantik geſchaffen
hätte Trotz allem iſt es durchaus anzuerkennen, mit wieviel
ehrlichem künſtleriſchen Wollen man hier verſucht, den Weg zur
Dr. W. Kn.
deutſchen Kunſt wiederzufinden.

Alfred Roſenberg: Der Mythus des XX. Jahrhunderts. Eine Wer=
tung
der ſeeliſch=geiſtigen Geſtaltungskämpfe unſerer Zeit Um=
fang
734 Seiten. Ungekürzter Leinenband RM. 6.. Verlag
Frz. Eher Nachf., München. Roſenbergs monumentales
Werk, geſchrieben zu Beginn der großen Zeiten= und Geſinnungs=
wende
, die in unſerem Jahrhundert ſchickſalsgewaltig die Welt
umgeſtalten wird, liegt in neuer (fünfter) Auflage vor, die als
Volksausgabe hinausgehen ſoll. Es erſcheint angebracht, das
kühne und prophetiſche Buch, das zweifellos viel dazu beigetragen
hat, der grundſtürzenden Wende in Deutſchland den Weg zu ebnen,
von der Warte dieſer Wende aus zu betrachten. Der Mythus
iſt eine grandioſe raſſenpſychologiſche Schau, die uns fundamentale
Erkenntniſſe menſchheitsgeſchichtlicher, religions= und kulturphilo=
ſophiſcher
Art in ſchier überwältigender Fülle vermittelt und ge=
radezu
eine neue Weltgeſchichte lehrt. Roſenberg erweiſt ſich in
ſeinem von einem ſtaunenswerten Wiſſen getragenen Werk als
ein genialer Denker und ein begnadeter Seher, der mit dem un=
trüglichen
Blick ſeiner hellen Augen rückſchauend den Nebel von
Jahrtauſenden durchdringt und dann wieder vorwärtsblickend den
einzig richtigen Weg in die Zukunft weiſt. Der Mythus des 20.
Jahrhunderts iſt der Mythus des Blutes, der unter dem Zeichen
des Hakenkreuzes die raſſiſche Weltrevolution entfeſſelt, iſt das
Erwachen der R. enſeele, die nach langem Schlaf das Raſſen=
chaos
ſiegreich überwindet.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 276

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 6. Oktober 1934

Darmſtadt
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Dalentin Kinſcherf
grüßen als Verlobte
Birkenau i. (
7. Oktober 1934

heinrich Bill
Gertrud Bill
geb. Münk
Vermählte
Darmſtadt, 6. Oktober 1934, heidelbergerſtr. 85
Kirchliche Trauung: Nachm. 3 Uhr in der Beſſunger Kirche
Ihre Vermählung geben bekannt
Willy Hoffmann
Anna Hoffmann
geb. Koop
Darmstadt, Frankfurterstraße 6.
Kirchliche Trauung: Samstag, den 6. Oktober 1934,
um 15 Uhr, in der Johanneskirche.

Ihre Vermählung geben bekannt
Friedrich Finſter
Martha Finſter, geb. Ehrhard
Pankratiusſtraße 49
Darmſtadt
Kirchliche Trauung: 7. Oktober, 2.30 Uhr, in der
Martinskirche.

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uſw. ſind für den Einſender wertvoll
u. werden in vielen Fällen Lringend
benötigt. Unſere Auftraggeber wer=
den
daher gebeten, Bewerbungs=
Unterlagen jeweils ſchnellſtens zurück=
zuſenden
.
Auf Chiffre=Anzeigen keine Original=
zeugniſſe
einſenden.

[ ][  ][ ]

Samstag, 6. Oktober 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 276 Seite, 5

Aus der Landeshauptſtadt

Darmſiadt, den 6. Oktober 1934.
Der Reichsſtatthalter in Heſſen:
Perſonalnachrichten.
Ernannt wurden durch Urkunde des Herrn Reichsſtatthalters
in Heſſen auf Vorſchlag der heſſiſchen Regierung am 27. September
1934: der Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Zwingenberg Wil=
helm
Dittmar zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht
Bensheim; der Amsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Lorſch Dr.
Hans Joachim Lehr zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht
Oppenheim; der Oberamtsrichter bei dem Amtsgericht Schotten
Ferdinand Kloſe zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht
Mainz; der Oberamtsrichter bei dem Amtsgericht Zwingenberg
Berthold Küchler zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht
Bensheim; der Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Darmſtadt
Friedrich Karl Kramer, unter Belaſſung in der Stelle eines
Amtsrichters bei dem Amtsgericht Darmſtadt, zum Landgerichtsrat
bei dem Landgericht der Provinz Starkenburg zu Darmſtadt: der
Oberamtsrichter Ludwig Müller in Pfeddersheim zum Amts=
gerichtsrat
bei dem Amtsgericht in Worms; der Amtsgerichtsrat
bei dem Amtsgericht Pfeddersheim Adolf Konrad Boeninger
zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Dieburg; der Amtsge=
richtsrat
bei dem Amtsgericht in Offenbach a. M. Heinrich Ludwig
Koch zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht in Bingen; der
Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Gernsheim Dr. Fritz Krich=
baum
zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Groß=Gerau; der
Oberamtsrichter bei dem Amtsgericht Lorſch Dr. Adolf Brauns
zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Bensheim; ſämtlich mit
Wirkung vom 1. Oktober 1934.
In den Ruheſtand verſetzt wurden durch Urkunde des Herrn
Reichsſtatthalters auf Vorſchlag der heſſiſchen Regierung der Mint=
ſterialrat
in der Miniſterialabteilung 1e (Landwirtſchaft) Fried=
rich
Heyl gemäß § 6 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Be=
rufsbeamtentums
, unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſte=
ten
langjährigen und treuen Dienſte, mit Wirkung vom 1. Januar
1935; am 27. September 1934: der Gradier= und Werkmeiſter bei
dem Heſſiſchen Staatsbad Bad Nauheim Julius Geck zu Bad Nau=
heim
auf Grund des § 6 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des
Berufsbeamtentums vom 7. April 1933, in der Faſſung des Vier=
ten
Geſetzes zur Aenderung des Geſetzes zur Wiederherſtellung des
Berufsbeamtentums vom 22. März 1934, mit Wirkung vom 1. Jan.
1935; der Oberamtsrichter beim Amtsgericht Gernsheim Rudolf
Brab, auf Nachſuchen, unter Anerkennung ſeiner dem Staate ge=
leiſteten
Dienſte, mit dem geſetzlichen Ruhegehalt, mit Wirkung
vom 1. Januar 1935.
Der heſſiſche Staaksminiſter:
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Ernannt wurden am 29. September 1934: der Schulamtsan=
wärter
Herbert Kruger aus Bettenhauſen, Kreis Gießen, zum
Lehrer an der Volksſchule zu Büdesheim, Kr. Friedberg, mit Wir=
kung
vom Tage der Dienſteinweiſung an; am 22. September 1934:
der Brückenaufſeher an der Fliegenden Brücke bei Oppenheim Lud=
wig
Huth zum Brückenoberaufſeher an der Fliegenden Brücke
bei Oppenheim, mit Wirkung vom 1. September 1934 an.
In den Ruheſtand verſetzt wurde auf Nachſuchen am 29. Sep=
tember
1934 der Lehrer an der Volksſchule zu Offenbach a. M.
Philipp Manz, unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſteten
Dienſte, vom 1. Oktober 1934 an.

Die Sprechſtunden des Herrn Staatsminiſters und die
SSprechſtunden der Miniſterialabteilung für Bildungsweſen, Kultus,
Kunſt und Volkstum fallen am Samstag, 6. Oktober, aus.
Perſonalnachrichten der Reichsfinanzverwaltung (Abteilung
ffür Beſitz= und Verkehrsſteuern). An Stelle des in gleicher Dienſt=
zeigenſchaft
an das Landesfinanzamt Breslau verſetzten Landes=
ffinanzamtsdirektors
Dr. Krey iſt mit Wirkung vom 1. Oktober
1934 Landesfinanzamtsdirektor Walch (zuvor Oberregierungsrat
Beim Landesfinanzamt Köln) zum Leiter der Abteilung für Beſitz=
mind
Verkehrsſteuern beim Landesfinanzamt Darmſtadt beſtellt
wworden.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.

Großes Haus.

SSamstag,

8. Oktober

Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Dtſch. Bühne 81
Kinderreiche Mütter Nr. 51100
Pr. 0.504.50 Mk.
Ein Volksfeind.

Anfang 19½, Ende 22,15 Uhr. Miete E 3.
S
Preiſe 0.705.50
7. Oktober Der Bettelſtudent.

Mrtec

2. Jtaßee

Dienstag,

9. Oktober

Donnerstag,
11. Oktober

Anfang 20, Ende 22 Uhr.
1. Sinfonie=Konzert.

Preiſe 0.804.50

Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Miete A 4, Kinder=
reiche
Mütter 151300.
Preiſe 0 504.50
Ein Volksfeind.

Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr, Miete K2
Preiſe 0.705.50
Der Bettelſtudent.

Freitag,

12. Oktober

Caballeria ruſtieana. Hierauf: Der Bajazzo:
Preiſe 0.705.50 Mk.

S
13. Oktober

Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Miete E4.
Preiſe 0.705.50
Madame Butterfly.

Anfang 19.30, Ende 22,15 Uhr. Miete C. 4.
Sonntag.
Preiſe 0.705.50
14. Oktober Fidelio.

Kleines Haus.

Samstag.

6. Oktober

Anf. 19.3022 Uhr. Deutſche B. H2 Zuſatzm. 15
Der Poſtillon von Lonjumeau. Pr. 0.804,50

Kue

7. Oktober

Anf. 19.30, Ende 22.15 Uhr, Zuſatzmiete 1V 1. Vorſt,
Kinderreiche. Mütter Nr. 101150.
Preiſe 0.703.80
Kabale und Liebe

DDienstag,

Anf. 19. 30, Ende 22. D. Bühne H 2, Zuſatzm. X
9 Oktober Der Poſtillon von Lonjumeau. Pr. 0.804.50

Mittwoch

10. Oktober Wenn der Hahn kräht.

2oonnerstag,
11. Oktober

Gan
13. Oktober

Anf. 20. Ende gegen 22.30. Zuſatzm. II, 1. Vorſt.
Preiſe 0.703.80

Anf. 20, Ende 22.45 Uhr. Zuſatzmiete III 1. Vorſt.
Kinderreiche Mütter Nr. 301350.
Preiſe 0 703.80
Kabale und Liebe.

Anfang 19.30, Ende geg. 22 Uhr. Deutſche Bühne
O2. Wenn der Hahn kräht. Preiſe 0.703.80

Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr. Zuſatzm. 1 1. Vſt.
Kindgrreiche Mütter 351400.
SSonntag,
Preiſe 0.703 80
14. Oktober Kabale und Liebe.
In Vorbereitung: Der Sieger Tosca.
Heſſiſches Landestheater. Heute abend erlebt das neugeſtaltete
Krleine Haus des Landestheaters ſeine zweite Premiere. Auf die
errfolgreiche Kabale und Liebe‟=Neuinſzenierung folgt nun Der
Proſtillon von Lonjumeau in neuer Einſtudierung und Ausſtat=
tung
. Die muſikaliſche Leitung hat Hans Blümer, der damit ſein
Debut in Darmſtadt gibt; die Spielleitung Dr. Bruno Heyn,
der Oberſpielleiter unſerer Oper, der infolge einer ſchweren Er=
kuankung
erſt mit dieſem Werk ſeine Arbeit am Heſſiſchen Landes=
th
eater aufnehmen konnte. Die Rollen der reizenden Oper von
Adam, die für das Kleine Haus des Landestheaters wie geſchaffen
iſe, ſpielen Lea Piltti, Hildegard Wahry, Hermann Schmid= Beri=
ko
ven. Heinrich Kuhn, Eugen Vogt und Kurt Theo Ritzhaupt. Die
Bühnenbilder ſchuf Elli Büttner. Im Großen Haus des Lan=
destheaters
geht heute abend wieder Ein Volksfeind in Szene,
die Neueinſtudierung des Schauſpiels von Henrik Ibſen, die einen
ſtarken Erfolg beim Publikum zu verzeichnen hat. Die Hauptrolle
des Volksfeinds Dr. Stockmann ſpielt Generalintendant Franz
Everth.
Erſtes Sinfoniekonzert. Der erſte Abend des Zyklus Deutſche
Muſik bringt am Montag, den 8. Oktober, zwei Sinfonien deut=
ſch
er Meiſter. Unter der Leitung von Generalmuſikdirektor Karl
Friderich ſpielt das Landestheater=Orcheſter die große L=Dur=
Scnfonie von Anton Bruckner und als Einleitung des Abends die
hier noch nicht zur Aufführung gebrachte, dritte Sinfonie von
Franz Schubert. Die Mietabteilung des Landestheaters nimmt
während ihrer Büroſtunden noch Anmeldungen für die Konzert=
mrete
entgegen.

Deutſcher Herbſt bringt deutſche Trauben.

Wenn man den Speiſezettel des Bauern mit dem Speiſe=
zettel
des Städters vergleicht, ſo tritt bei dem Bauern als Eigen=
tümlichkeit
beſonders in Erſcheinung, daß er entſprechend der
Jahreszeit und entſprechend der Ernte, die ſeine Gegend ihm gibt,
auch ſeine Koſt einrichtet. Beim Städter dagegen beobachten wir
vielfach, daß er ſich ganz unabhängig von dieſen naturgegebenen
Dingen ernährt. Seinen Grund hat das, äußerlich geſehen, darin,
daß der Städter unabhängig vom Boden ſeine Nahrung bezieht
und demgemäß auf das angewieſen iſt, was ihm ſein Verkäufer
anbietet, während der Bauer in unmittelbarer Verbindung mit
ſeinem Acker und ſeinem Feld das für ſich herbeiholt, was ihm
dieſe gerade geben. Wenn wir die Delikateſſenläden der Stadt
ſehen, ſo können wir mitten im Winter die ſchönſten Früchte ſehen,
die bei uns in dieſer Jahreszeit gar nicht reifen. Wir müſſen
es ſogar manchmal erleben, daß zu Zeiten, wo bei uns die Früchte
reifen, fremde Ware die eigenen Erzeugniſſe vom Markte drängt.
So konnte man in der letzten Zeit wiederholt feſtſtellen, daß
jetzt, wo in Deutſchland die Trauben gereift ſind, neben unſeren
eigenen Trauben immer wieder ausländiſche feilgeboten wurden.
Dabei brauchen wir dieſe Trauben doch gar nicht, denn ſie können
uns ja gar nichts Beſonderes geben, und wenn wir volkswirt=
ſchaftlich
denken, fügen ſie uns faſt man möchte ſagen Scha=
den
zu.
Unſere deutſche Traube, die als Eßobſt ſich in den letzten
Jahren unbedingt eingeführt hat, hat einen, ganz beſonders kräf=
tigen
Geſchmack. Sie iſt nicht unangenehm ſüß und hat außerdem
noch einen ſehr aromatiſchen Geſchmack, der dem fremden Gewächs
vielfach fehlt. Die Schalen unſerer deutſchen Trauben ſind nicht
ſo derb, wie die der eingeführten Trauben. Selbſtverſtändlich
bedingt die dünnere Schale eine weſentlich größere Bekömmlich=
keit
der gegeſſenen Frucht. Wie ſchon ſo oft von anderen Früchten
berichtet, ſind auch die aus dem Ausland gelieferten Trauben
nicht ſo ausgereift, wie unſere einheimiſchen. Unſere einheimi=

ſchen haben demnach ohne Zweifel den Vorzug, daß ſie infolge der
vollſtändigen Reife auch in ihrer Zuſammenſetzung als vollwertig
gelten müſſen. Vergleichen wir eine friſch geſchnittene deutſche
Traube mit einer vom Ausland gelieferten, ſo fällt uns von
vornherein der Unterſchied in der Saftfülle bei der Betrachtung
des Stengels auf; die aus dem fremden Lande gelieferten Trau=
ben
haben zumeiſt recht ſaftarme, oft ſogar vertrocknete Stiele.
Wenn wir dann ferner noch den volkswirtſchaftlichen Geſichtspunkt
in Betracht ziehen, daß die bei uns gewachſenen Trauben jeder=
zeit
, wenn ſie nicht als Eßtrauben abgeſetzt werden können, noch
zur Weinherſtellung verwendet werden können, während das bei
den ausländiſchen Trauben nicht der Fall iſt, ſo kann das für
uns Deutſche nur wiederum ein Anſporn ſein, den Genuß von
Trauben allein auf unſere deutſchen Früchte zu beſchränken.
Daneben muß immerhin in Betracht gezogen werden, daß der
Genuß der Trauben auch vom geſundheitlichen Standpunkt aus
außexordentlich wertvoll iſt, und daß wir gerade in der Traube
ein Frucht haben, die in beſonders reichem Umfange wichtige
Nährſtoffe enthält. Dieſe Nährſtoffe ſind aber nur bei völlig aus=
gereiften
Früchten vorhanden, alſo, um es noch einmal zu wieder=
holen
; bei unſeren in der Heimat ausgereiften Beeren. Daß die
Trauben vielfach zu diätiſchen Kuren benutzt werden, iſt ja all=
gemein
bekannt.
Es iſt deshalb ganz berechtigt, wenn man bei der allgemeinen
Aufforderung, nur deutſches Obſt, deutſche Gemüſe,
deutſche Früchte zu genießen und zu verwerten, die
deutſche Traube, die bisher vielfach noch etwas ſtiefmütter=
lich
behandelt worden iſt, beſonders hervorhebt. Gewöhnen wir
uns erſt einmal wieder daran, gemäß der Jahreszeit und gemäß
unſerem Heimatboden zu leben, ſo wie es der Bauer an und für
ſich im großen ganzen immer getan hat, dann werden derartige
Aufforderungen, die eigentlich bloß Selbſtverſtändlichkeiten ent=
halten
, überflüſſig werden.

Zulaſſung zum gehobenen mittleren Juſtizdienſt.
der Hund Miift deme Biinterhitfstbert!
Die Miniſterialabteilung Ie. Juſtiz des Heſſiſchen Staatsmini=

ſteriums teilt mit: Es werden demnächſt etwa 12 Juſtizanwärter
zum Vorbereitungsdienſt für die Laufbahn der Beamten des ge=
hobenen
mittleren Juſtizdienſtes zugelaſſen werden. Geſuche um
Zulaſſung ſind bis zum 20. Oktober 1934 bei unſerer Abteilung
einzureichen. Den Geſuchen müſſen beigefügt ſein:
1. Ein Lichtbild aus neuerer Zeit,
2. das Abgangszeugnis einer Realſchule mit 7jährigem Kur=
ſus
oder der Nachweis der Reife für die Unterprima eines Gym=
naſiums
Realgymnaſiums oder einer Oberrealſchule,
3. ein von dem Bewerber verfaßter, eigenhändig geſchriebener
Lebenslauf.
4 ein polizeiliches Leumundszeugnis.
Anheimgeſtellt wird weiterhin, auch Nachweiſe über Betäti=
gung
in Jugendbewegung, Hitler=Jugend, SA., SS. oder Arbeits=
dienſt
vorzulegen.
Der Bewerber muß deutſcher Reichsangehöriger ſein und das
18. Lebensjahr vollendet haben. Er und, wenn er verheiratet iſt,
uuch ſeine Ehefrau, müſſen ariſcher Abſtammung ſein. Ferner iſt
volle Geſundheit unbedingtes Erfordernis. Der Vorbereitungs=
dienſt
iſt grundſätzlich unentgeltlich abzuleiſten. Die Geſuche ſind
nur zuſammen mit den erforderlichen Zeugniſſen und Nachweiſen
einzureichen; eine einſtweilige Bewerbung ohne die Zeugniſſe und
Nachweiſe iſt zwecklos, da es für die Auswahl unter den Bewer=
bern
nicht auf die Reihenfolge des Eingangs der Geſuche ankommt.
Geſuche: denen die Zeugniſſe und Nachweiſe nicht beigefügt ſind,
werden ohne weiteres zurückgewieſen.
Die Einforderung
1. des Nachweiſes der ariſchen Abſtammung des Bewerbers,
gegebenenfalls auch derjenigen ſeiner Ehefrau,
2. eines Staatsangehörigkeitsausweiſes,
3. eines Geſundheitszeugniſſes
behalten wir uns vor.

Winter-Ausgabe 1934
ist erschienen
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken, Bahnhofs-
buchhandlung
und Geschäftsstelle, Rheinstraße Nr. 25.

ELP. Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Ernannt wurden:
Der Pfarrer Karl Rühl zu Reichelsheim, Dekanat Friedberg, mit
Wirkung vom 1. Oktober 1934 zum Pfarrer der zweiten Pfarrei
Friedberg, Dekanat Friedberg, und der Pfarrverwalter Friedrich
Nies zu Offenthal, Dekanat Offenbach mit Wirkung vom 1 Okt.
1934 zum Pfarrverwalter der zweiten Pfarrei Groß=Gerau Deka=
nat
Groß=Gerau. Entlaſſen wurde der Pfarrer Gerhard
Kurras zu Krumbach, Dekanat Gladenbach, auf ſeinen Antrag
nit Wirkung vom 15. Juni 1934 aus dem Dienſt der Evangeliſchen
Landeskirche Naſſau=Heſſen. Er hat eine Pfarrſtelle in Wanne=
Eickel (Weſtfalen) übernommen.

weil in der Jeimat
voll ausgereiff!

Kälcheuder auſcich eeräch i e. D Aif eie
bunden mit der Einweihung eines Ehrenmals. Der Heſſiſche
Staatsminiſter iſt damit einverſtanden, daß den Beamten, Behör=
denangeſtellten
und Arbeitern, die frühere Angehörige dieſes
Regimentes ſind, zur Teilnahme an den Veranſtaltungen für
Montag den 15. Oktober 1934, auf Antrag der erfor=
derliche
Urlaub mit Fortzahlung der Gehalts= und Lohnbezüge
und ohne Anrechnung auf den Erholungsurlaub gewährt wird,
jedoch nur inſoweit, als dienſtliche Intereſſen nicht entgegenſtehen.

Der morgige Sonntag, der im Zeichen unſerer Darmſtädter
Hunde ſtehen wird, bringt allen Tierfreunden viel Intereſſantes
und Anregendes. Am Vormittag, um 11.15 Uhr, ſetzt ſich vom
Meßplatz aus ein großer Zug Darmſtädter Hundebeſitzer mit ihren
Tieren zum Marſch durch die Stadt in Bewegung. Der Zug führt
durch nachfolgende Straßen: Vom Meßplatz durch die Riedlinger=
und Nieder=Ramſtädter Straße zum Kapellplatz durch die Schul=,
Soderſtraße zum Marktplatz, von dort durch die Rheinſtraße zum
Steubenplatz. Dort kehrt, und Gegenzug nach Rhein= Neckarſtraße,
Marienplatz, Heinrich=, Wilhelminen=, Peter=Gemeinder= Eliſa=
bethen
=, Saalbauſtraße zum Marienplatz, dort Auflöſung. Die Ka=
pelle
der Hitlerjugend geht dem Zug mit klingendem Spiel voran.
Am Nachmittag, um 14.30 Uhr, iſt die große Werbevorfüh=
rung
der Sanitäts=, Melde= Polizei= und Schutzhunde, die außer=
gewöhnliche
Leiſtungen dieſer Tiere bringen wird. Hindernis=
ſpringen
, Rekordſpringen über 2 und 4 Hürden, Klettern über die
Bretterwand, Spurenſuchen. Mannarbeit, Unfälle und Kämpfe uſw.
Jeder Darmſtädter, der Liebe zu den Tieren und Sinn für
intereſſante Darbietungen hat, kommt am Sonntag nachmittag
auf den Polizeiſportplatz hinter der Feſthalle.
Ein abwechſlungsreiches Platzkonzert ſorgt für Stimmung und
Unterhaltung. (Alles Nähere in der Anzeige.)
Der Unkoſtenbeitrag von 30 Pfg. fließt z. T. dem Winterhilfs=
werk
zu.
Kreisamtsleitung des Amtes für Volkswohlfahrt Darmſtadt.

3000 Pimpfe kommen!

Ja, 3000 kommen am Sonntag, den 14. Oktober, aus allen
Teilen des Gebietes nach Darmſtadt, um ihre Kräfte zu meſſen,
Jungvolk wird ſpielen und kämpfen, um ſich zu ſtählen. Proben
von Kameradſchaft und Mut werden die Jungens ablegen müſſen,
um den Sieg zu erreichen. Im ſportlichen Wettkampf wird ſich
ihr Soldatentum zeigen denn edle ſoldatiſche Haltung braucht
durchaus nicht nur ans Waffenhandwerk geknüpft zu ſein. Wer es
gelernt hat, in Sport und Spiel alles herauszugeben und ſich voll
einzuſetzen für die Kameraden und den gemeinſamen Sieg, dem
wird es auch ſpäter nicht ſchwer fallen, ſeine ganze Kraft einzu=
ſetzen
für die große Gemeinſchaft. Am Nachmittag des 14. Okto=
ber
wird jeder Gelegenheit haben, bei dem Großkampf Zucht und
Ordnung, den Eifer und den jugendlichen Kampfgeiſt der deut=
ſchen
Jugend bewundern zu können. Sie ſpielt und kämpft und
übt die Körper zu Kraft und Geſundheit zur Geſundung unſeres
Volkes. Kommt alle am Sonntag, den 14. Oktober, ins Hochſchul=
ſtadion
, denn es iſt eure Jugend, es ſind eure Jungens, die Trä=
ger
der deutſchen Zukunft!
Aus den Darmſtädker Lichiſpiel=Theakern.
Palaſt: Pat und Patachon ſchlagen ſich durch.
Das war nach langer Zeit ein freudiges Wiederſehen mit den
beiden dem langen Dünnen mit dem melancholiſch herabhängen=
den
Schnurrbart und dem kleinen Rundlichen, der dabei doch ſo
unheimlich beweglich iſt! Es iſt unmöglich, zu erzählen, was
dieſe beiden Unzertrennlichen im Laufe des Films an Abenteuern
beſtehen und welche Streiche ſie anſtellen. Sie beginnen ihre
Karriere als Gärtner in einem Mädchenpenſionat, wo ſie natür=
lich
den Mädchen bei allen Dummheiten helfen. Dann brechen
ſie gemeinſam mit der theaterbegeiſterten Eva aus und begleiten
ſie auf das Schiff ihres Freundes. Pat und Patachon auf hoher
See das gibt natürlich eine Reihe zwerchfellerſchütternder
Szenen! Die größten Anforderungen an die Lachmuskeln aber
ſtellen die Abenteuer der beiden in dem kleinen Schmierentheater,
in dem Eva ein Engagement bekommt. Hier wirken ſie als
Orcheſterdirigenten oder als Geiſtererſcheinung in Hamlet mit
und ſtiften eine ſo heilloſe Verwirrung, daß ſich die ganze ſtim=
mungsvolle
Aufführung in eine Rieſenprügelei auflöſt. Doch
wiſſen ſie ſich auch hier aus der Klemme zu ziehen und gehen
ganz buchſtäblich ab durch die Mitte! Dieſer Film iſt der
letzte von Pat und Patachon; die beiden verabſchieden ſich damit
vom Publikum, und dieſes quittierte geſtern mit nicht endendem
Gelächter!
Vorher wurde u. a. der ausgezeichnete Film von den Aben=
teuern
der Biene Maja gezeigt; alles in allem ein Pro=
gramm
. das auch der Jugend beſonderen Spaß machen wird.

Volksbund für das Deutſchtum im Ausland. Im Rahmen
der volksdeutſchen Opferwoche ſpricht am Donnerstag, den 11. Ok=
tober
, abends. 20.15 Uhr, bei freiem Eintritt, im Feſtſaal des
Realgymnaſiums eine um das deutſche Schulweſen des Auslandes
hochverdiente Perſönlichkeit, Oberſtudienrat Söchting aus
Wolfenbüttel. Der humorvolle und feſſelnde Redner, der in Wort
und Lichtbild, das Deutſchtum in Braſilien behandelt
und aus deutſch=braſilianiſchem Schrifttum bezeichnende Proben
gibt, ſchöpft aus reicher Erfahrung. War er doch über 7 Jahre
Direktor der Deutſchen Schule in Joinville in St. Catharina, er
hat im braſilianiſchen Lehrerverein alle deutſchen Kräfte zuſam=
mengefaßt
, er hat auf beſchwerlichen Maultierritten die entfern=
teſten
Siedlungen beſucht und ſich für die Erhaltung des deutſchen
Volkstums in fremder Umgebung eingeſetzt. Vor kurzem in die
Heimat zurückgekehrt, hat er auf der Pfingſttagung in Mainz und
Trier und in anderen großen Städten mit zündendem Wort für
die deutſche Volkstumsarbeit geworben.
Schloßmuſeum. Am Sonntag ſind Führungen um 11 Uhr
vormittags und an den Wochentagen nächſter Woche um 11 Uhr
vormittags und um 3 Uhr nachmittags. Der Beſuch lohnt ſich in
dieſer Zeit ganz beſonders, da anläßlich der Tagung der Freien
Vereinigung Deutſcher Zinnfigurenſammler im Schloßmuſeum in
der Kirchengalerie eine ſehr reichhaltige Ausſtellung. Deutſche Ge=
ſchichte
in Zinnfiguren zu ſehen iſt. Die Zinnſoldaten ſind zu
Gruppen in plaſtiſchen Landſchaftsbildern vereinigt und vermit=
teln
ſo auf ſehr lebendige Weiſe verſchiedene Schlachten aus ver=
ſchiedenen
Perioden der Geſchichte, zumal aus dem 18., 19. bis
20. Jahrhundert Beſonders, anziehend ſind die von hieſigen
Liebhabern ſelbſt hergeſtellten und bemalten Zinnfiguren und
plaſtiſchen Zubehör. Unter ihnen findet man wertvolle Meiſter=
ſtücke
aus den Baſtelwerkſtätten der Herren Gärtner und Georg,
Eine Eintrittspreiserhöhung findet nicht ſtatt.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 6. Oktober 1934

Seite 6 Nr. 276

Aus der NSDAP.

Der Gauſchatzmeiſter.
Ausfertigungsgebühren für Ausſtellung von Mitgliedsbüchern.
Ab 1. 11. 1934 beträgt die Ausfertigungsgebühr für die Aus=
ſtellung
eines Mitgliedsbuches 1 RM. (bisher 0.50 RM.),

Der Kreisleiter.
Ortsgruppe Darmſtadt=Gervinus.
Schon jetzt werden die Mitglieder der Ortsgruppe Gervinus
darauf aufmerkſam gemacht, daß am Montag, dem 8. Oktober,
im Vereinshaus Feierabend unſere Generalmitgliederverſamm=
lung
ſtattfindet. Beginn 8.30 Uhr, Sprecher: Gauredner Kraft=
Bürſtadt.
Wir ſuchen wegen Raummangels im Oſtviertel zwei geeig=
nete
geräumige Zimmer und bitten deshalb alle Parteigenoſſen,
uns ſolche namhaft zu machen. Mitteilung an die Geſchaftsſtelle,
Erbacher Straße 55. erbeten.

Neu=Iſenburg.
Am Samstag, den 6., und Sonntag, den 7. Oktober, findet
hier ein Ringtreffen des B. D. M. ſtatt. Das Programm
ſieht für den Samstag abend Turnvorführungen ſowie ein Feuer=
werk
vor, und am Sonntag findet ein Umzug durch verſchiedene
Straßen ſtatt.

Wochendienſtplan der Techniſchen Nokhilfe.
Dienstag, 9. Oktober, 19.45 Uhr: Techniſcher Dienſt,
Zug 1 und 2. Antreten vor dem Oſtbahnhof. 19,45 Uhr:
Abteilung G. und L., Zug 1 bis 3. Antreten im Marſtall.
20.30 Uhr: Einzelprobe des Muſikzugs.
Donnerstag. 11. Oktober, 18.30 Uhr: Führerbeſprechung.
19.45 Uhr: Techniſcher Dienſt, Zug 1 und 2. Abteilung G.
und L., Zug 13. 20 Uhr: Spielmannszug.
Freitag, 12. Oktober 19.30 Uhr: Inſtandſetzungsdienſt.
20.30 Uhr: Geſamtprobe des Muſikzuges.
Sonntag 14. Oktober, 8 Uhr: Abteilung G. und L. und
Techn. Dienſt Antreten zur Uebung.
gez. Kochhafen, OGF.

Luftſchuk iſt nok!
Kameradſchaftsabend der Gruppenführer des ReB.
Zum Abſchluß des Sonder=Lehrganges der Gemeindegruppen=
führer
der Ortsgruppe Darmſtadt und der Untergruppenführer
der Stadt Darmſtadt im Reichsluftſchutzbund fand geſtern abend
im Fürſtenſaal ein Kameradſchaftsabend ſtatt der überraſchend
zahlreich beſucht war. Ortsgruppenführer Dr. Seidel eröffnete
den Abend mit herzlicher Begrußung, die er mit beſonderer Herz=
lichkeit
an die Damen richtete, die ſehr emſig an der Luftſchutz=
arbeit
mitarbeiten und deren Verſtändnis für die Aufgaben des
ROB beſonders groß iſt, was als hocherfreuliches Zeichen zu
begrüßen iſt. Es iſt nun einmal ſo, führte der Redner aus, daß
gerade im RLB., der ja eine große Familie bilden ſoll, weil er
Sache des ganzen Volkes iſt, die Frau die Hauptſache iſt, denn
wenn ſie gewonnen, muß ja der Mann mit! Der zu Ende
gegangene Lehrgang hat gezeigt, daß die Gemeindegruppenführer
ſehr ernſt und ſehr emſig bei der Sache waren. Die ſchriftliche
Abſchlußarbeit hat gezeigt, daß das Gelehrte beſtens begriffen
wurde, daß vor allem die Idee des Luftſchutzes feſten Fuß gefaßt
hat und ſicher weiter wirken wird, bis ſie, was unerläßlich iſt,
edem Volksgenoſſen eingegangen iſt, vor allem auch in den
Landgemeinden.
Durch Herrn Brzoſka wurde dann eine Reihe von Filmen
(Agfa=Schmalfilm) gezeigt die nach einer Weltſchau über die
neueſten Ereigniſſe ſehr inſtruktiv und eindringlich die Rüſtungen
der Mächte um Deutſchland zur Luft zeigte. Es wurden weiter
im Film gezeigt Geſchwaderflüge, Geſchwader= und Einzel= ſowie
ganzes Flug=Regiments=Exerzieren, ferner Luftangriffe und Ab=
wehr
(die Deutſchland verboten iſt) uſw uſw. Sehr intereſſant
war die Vorführung von Bombenabwürfen auf Städte und
Werke auf Kriegsſchiffe uſw. Hier wieder beſonders die neueſte
amerikaniſche Erfindung (die auch von England und Frankreich
übernommen wurde). Die Bomben im Sturzflug abzuwer=
fen
, was die Treffſicherheit von etwa 7 Prozent auf bis zu 70
Prozent (!) erhöht, allerdings auch die allerhöchſten Anforderun=
gen
an Maſchine und Flieger ſtellt. Den Schluß der Vorfüh=
rungen
bildete ein Filmſtreifen, der von dem Lehrkurs durch den
Berliner Lehrtrupp, in der Luftſchutzlehrſchule Rheinſtraße 75
aufgenommen wurde und in dem viele der Anweſenden ſich im
Bilde wiederſahen bei einer ihnen ſonſt ungewohnten Tätigkeit,
was erhebliche Heiterkeit hervorrief. Ortsgruppenführer Dr.
Seidel begleitete die Filmvorführungen mit entſprechenden
Erläuterungen und ſchloß in ſeinen Dank die Mahnung: Tut
Eure Pflicht!
Für die Teilnehmer am Sonderlehrgang ſprach Herr En=
ders
=Pfungſtadt den Lehrern, beſonders dem Leiter des Lehr=
gänges
, Herrn Nodnagel, den herzlichſten Dank aus. Man
habe viel gelernt, ſowohl theoretiſch wie in praktiſcher Arbeit,
und beſonders die Führer der Gemeindegruppen haben viel aus
dem Lehrgang mitnehmen können, was ſich alsbald auswirken
dürfte.
An dieſen offiziellen Teil des Abends ſchloß ſich ein ſchöner
kameradſchaftlicher Teil, der in ernſter und heiterer Form noch
einmal alles widerſpiegelte, was in der ernſten Arbeit in den
letzten fünf Tagen geleiſtet wurde. Zu dieſem Teil des Abends,
der im übrigen mit gemeinſamen Geſängen ausgefüllt war, trugen
bei die Kameraden und Kameradinnen Enders, Engel, Frau
Dr. Seidel, Frl. Müller (die Tochter eines Kameraden), die
eine ernſte Dichtung ſehr ſchön vortrug und das in dem gemein=
kamen
Geſang des Saarliedes ausklang. Kam. Stroh brachte
einen Kurſusbericht in Darmſtädter Mundart.
Kam. Enders teilte mit, daß die Teilnehmer am Lehrgang
beſchloſſen haben, zum Dank und zur Erinnerung für den Unter=
richtsſaal
der Luftſchutzſchule ein Führerbild zu ſtiften. (Bravo!)
Der Schulungsleiter, Obertruppmeiſter Nodnagel, ſprach
für die Spende herzlichſten Dank aus und übernahm dann die
weitere Leitung des Abends, der noch viel Schönes in Ernſt und
Scherz brachte. U. a. den Erlkönig in der Umdichtung von Ro=
bert
Schneider, vorgetragen von Frl. Lieſel Müller, ein Otto=
Reuter=Couplet, vorgetragen von Kam. Stroh, Geſangsvorträge
von Kam. Strauß=Georgenhauſen, der ſchöne Heimat= Volks=
lieder
brachte, wie ihm der Schnabbel gewachſe war. Ueberhaupt
bewies Kam. Strauß, daß wahre Volkskunſt auf dem Lande da=
heim
iſt. Er brachte noch Manches und durfte den Hauptteil des
Beifalls quittieren.
Das Schlußwort ſprach herzlich Obertruppmeiſter Nodnagel,
der den Abend mit dem Sieg=Heil auf den Führer und dem Horſt=
Weſſel=Lied beſchloß.
*
Der Polizeibericht meldet:
Auftreten eines geriſſenen Betrügers. Am 2. 4. 1934 trat
in verſchiedenen Stadtteilen ein Betrüger auf, der es auf raf=
finierte
Weiſe verſtand, in Abweſenheit der Wohnungsinhaber
ſich vom Hausperſonal kleinere Geldbeträge zu ergaunern. In
zwei Fällen gab der Täter kleinere Pakete ab unter der Vor=
ſpiegelung
, der Inhalt ſei vor einiger Zeit beim Krüppelheim
(Epileptiſchen=Anſtalt, Nieder=Ramſtadt) beſtellt worden. Die
Waren ſollten bei evtl. Abweſenheit der Wohnungsinhaber vom
Perſonal bzw. von anderen Hausbewohnern bezahlt werden. In
den Paketen befanden ſich Reinigungsgegenſtände wie Staub= und
Scheuertücher Bürſten und Topfreiniger im Geſamtwerte von
0,68 bzw. 0,70 RM. Der Betrüger ließ ſich dafür 3,62 RM. und
3,92 RM. auszahlen. In einem weiteren Falle erſchwindelte ſich
der Gauner, ehenfalls unter der Vorſpiegelung, im Auftrage des
Krüppelheims zu kommen, 0,92 RM., die der Wohnungsinhaber
noch an die genannte Anſtalt, zu bezahlen hätte. Der Täter
quittierte zweimal mit dem Namen Anton Schmidt und ein=
mal
mit Willi Kiſſel, Beſchreibung des Betrügers: 2530
Jahre alt, etwa 1,70 Meter groß. geſetzte Geſtalt, ſchwarze Haare;
er hinkte auffallend und hatte leichten Sprachfehler. Weitere
Geſchädigte und evtl. Zeugen werden erſucht, ſich umgehend bei
der Kriminalpolizei in Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 13,
zu melden.
P Vorführung des Trippelſchen Land=Waſſer=Autos. Heute
nachmittag 4 Uhr führt Oberſturmführer Hans Trippel das
von ihm erfundene Land=Waſſer=Auto am Woog den Spitzen
der Behörden vor.

3000 deutſche Kriegsblinde.

Das deukſche Kriegsblindenhaus.
Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ſchenkte den
deutſchen Kriegsblinden ein Haus in Berlin, das ſeinen Namen
tragen darf. Im Beſtreben, den Schwerſtverletzten des großen
Krieges ihr Schickſal tragen und überwinden zu helfen, ſoll es
als künftiger Mittelpunkt des geſamten deutſchen Kriegs=
blindenweſens
ſeinen Segen über das ganze Reich ausgießen.
Gar mannigfach ſind die ſich aufdrängenden Fragen und den
Verſuch, auch den ſehenden Volksgenoſſen ein wenig einzufüh=
ren
, wird die Feſtſchrift unternehmen, welche die National=
ſozialiſtiſche
Kriegsopferverſorgung, Fachabteilung Bund erblin=
deter
Krieger e. V. zur demnächſtigen Eröffnung und Ein=
weihung
des Adolf=Hitler=Hauſes herausgeben wird. Ohne ins
Einzelne gehende Fachkenntniſſe vermitteln zu wollen, enthält
die Feſtſchrift alles das, was auf Wunſch der Kriegsblinden ihre
vollſinnigen Mitmenſchen von ihnen und über ſie wiſſen ſollen.
Es iſt zu wünſchen, daß dieſe Schrift weiteſte Verbreitung in
unſerem Volke findet. Wir ſind in der Lage, aus ihr jetzt ſchon
die nachſtehende Koſtprobe zu geben.
. . . alle Tage aufs neue.
Plauderei von Hans Schmalfuß in Hof (Saale),
Blind durchs Leben gehen zu müſſen iſt ein hartes Los.
Aber es wäre leichter zu ertragen, wenn es die ſehenden Mit=
menſchen
nicht noch ſchwerer machen würden. Ob ſie es gedanken=
los
oder aus guten Beweggründen abſichtlich tun die ver=
letztende
Wirkung iſt die gleiche und muß durch ein ganzes,
langes Menſchenleben immer wieder von neuem verſpürt und
ertragen werden als eine bittere Begleiterſcheinung des
Blindſeins.
Und wie leicht wäre ſie zu vermeiden! . . ."
Ich bin mit meinem vierbeinigen Begleiter auf der Straße.
Nur das Getöſe ihres lebhaften Verkehrs dringt zu mir. Men=
ſchen
ſcheint es auf ihr ſonſt nicht zu geben. Als Sehender
konnte ich mich des Grüßens und Dankens nicht genug tun. In
einer mittelgroßen Stadt kennen ſchließlich die meiſten Leute
einander. Und jetzt erreicht nur ſelten, ganz ſelten ein lauter
Gruß mein Ohr. Der ſieht uns ja nicht! denken die meiſten,
die mich gewiß gut kennen und ſtumm an mir vorbeigehen.
Der ſieht uns nicht! und grüßen ſtumm meine Frau, die an
meinem Arme ſchreitet. Der ſieht uns nicht und unter Men=
ſchen
wandere ich allein in meiner Nacht, alle Tage und jeden
Tag aufs neue.
Schau! ein Blinder! höre ich es oft, hinter, neben und
vor mir. Es ſind nicht nur helle Stimmen unverſtändiger Kin=
der
. Der ſieht uns ja nicht, meinen ihre Träger und glauben,
daß ein Blinder auch zugleich taub ſein müſſe. Man kann ſich
alſo ruhig und genügend laut ſeiner Meinungsfreiheit hin=
geben
und entſprechende Aeußerungen hören laſſen über die
erſtaunliche Erſcheinung eines Blinden mit zwei Beinen auf der
Straße. Soll ich mich tröſten, daß ich ſo leicht nicht überſehen
werden kann, alle Tage und jeden Tag aufs neue?
Jemand findet ſich bewogen, mich anzuſprechen: Nun raten
Sie einmal, wer ich bin! ertönt zur Einleitung die freundliche
Aufforderung. Warum nicht ein wenig blinde Kuh ſpielen, wie
es Kinder gerne tun? Oefter gehörte Stimmen, auch ohne be=
ſondere
Prägung bereiten mir keine Schwierigkeiten. Aber dieſe
Stimme! Ich zerbreche mir den Kopf, ich werde unruhig, un=
ſicher
, verlegen, ich rate, natürlich verkehrt. Ich fühle mich wie
ein ertappter Schuljunge, der ſeine Aufgabe nicht gekonnt. Kurz
und gut, es iſt alles getan, eine peinliche Stimmung zu berei=
ten
und auf beiden Seiten das begreifliche Beſtreben zu wecken,
eine ungemütliche Unterhaltung ſo bald als möglich zu be=
enden
. Die Blinden ſind doch merkwürdige und ſcheue Leute,
man merkt, daß ſie nichts ſehen können, das wirkt ſich überall
aus! denkt der Andere und wenn er künftig einen Blinden
ſieht, geht er ſtumm an ihm vorüber, jeden Tag aufs neue.
Sehen Sie gar nichts, ſind Sie ganz blind?

Wie oft hörte ich ſchon dieſe Fragen, und zu meinem eigenen
Bedauern muß ich immer wieder zugeben, daß ich gar nichts
ſehe und daß ich ſtockblind ſei. Nun ja, es iſt einmal ſo und es
iſt nichts mehr daran zu ändern. Ich weiß es ſeit langem und
der Frager weiß es, ſeitdem er mich geſehen, ſonſt hätte er nicht
nach Gewißheit geforſcht. Was er wohl von der ausdrücklichen
Beſtätigung und Vergewiſſerung hat? Verbarg ſich mit der
Frage das nach Ausdruck ringende Mitleid? Sehen Sie denn
gar nichts? Soll dieſe Frage ein Schreckensausruf ſein
darüber, daß ſo etwas möglich iſt? Ich lege mir all dieſe Fragen
im Innern meines trauernden Gemütes vor, muß im übrigen
aber bejahen, daß es ſo etwas gibt. Darob könnte ich mich
eigentlich ſelber bemitleiden und vor mir ſelber erſchrecken. Das
alle Tage und jeden Tag aufs neue, ſo oft es eben einem
meiner lieben Mitmenſchen gefällt.
Das muß doch ſchrecklich ſein, wenn man gar nichts ſehen
kann! Nur das nicht, lieber tot! Ich finde es ja auch. Ich kann
mich deshalb aber doch nicht umbringen. Früher einmal wollte
ich es vielleicht tun ſeinerzeit nach der Verwundung, nach der
Rückkehr aus dem Feld, als mir die völlige Gewißheit meines
künftigen Schickſals ward. Jetzt iſt aber nichts mehr zu ändern
und ſo kann ich mich leider dieſer häufigen, ſo viel freiwilliges
und offenes Zugeſtändnis enthaltenden Feſtſtellung nur an=
ſchließen
. Jeden Tag aufs neue! Schade nur, daß mir dabei gar
nicht geholfen iſt und ich wäre doch ſo froh, wenn ich dieſe Plage
endlich los wäre. So aber es iſt faſt zu viel des gedankenloſen
Mitleides, das ſich gewiſſenhaft müht, alle Tage und jeden
Tag aufs neue nachdrücklich an das zu erinnern, was ich eigent=
lich
ſchon ſelber weiß. Es iſt ſchrecklich, gar nichts zu ſehen und
noch ſchrecklicher, nun durch ein ganzes Leben anhören zu
müſſen, was keine Macht der Erde mehr anders machen kann.
Lieber Mitmenſch, weißt Du dem Blinden wirklich nichts anderes
zu ſagen? Du willſt ihm doch eigentlich ſein Los erleichtern?
Meine Frau und ich ſind mit einem Dritten in der Unter=
haltung
. Er glaubt beſonders rückſichtsvoll gegen mich ſein zu
müſſen, denn immer wendet er ſich mit ſeinem Wort an meine
Frau, auch wenn es mir gilt. Ich bin ihm ſo eine Art Statue,
an der man vorbeiſpricht und wer beim Reden über dieſe es
ganz richtig machen will, der tue es in der dritten Perſon; aber
bitte nicht alle Tage! Ei, wie ſchön der Hund ſeinen Herrn
führt und wie er nur immer weiß, wohin er mit ihm muß.
So ein braver Hund! Ja, es gibt gar geſcheite Tiere! Alle
Tage kann ich ſo etwas hinter mir hören und ich begreife auch,
daß es bei einem Wunder keinen Wert hat, weiter darüber nach=
zudenken
. Der Feſtſtellung ob des Daſeins geſcheiter Tiere ſtimme
ich vergnügt zu mit der Erweiterung, daß Tiere manchmal tat=
ſächlich
geſcheiter ſind als menſchliche Weſen, die ſich nicht ent=
blöden
, einem Tiere mehr Verſtand zuzugeſtehen als einem
Menſchen, weil er nicht ſehen kann. Solche Beurteiler ſtellen ſich
damit alſo ſelbſt unter das Tier!
Die Blinden haben ein Taſtgefühl, das ans Wunderbare
grenzt und hören können ſie, viel ſchärfer als ein Sehender,
Ihr Gefühl iſt ſo fein, daß ſie den Zeitungsdruck taſten und
leſen können‟. Das höre ich zwar nicht alle Tage, aber doch
ziemlich oft. Ich wollte, es wäre ſo! ſind die Menſchen:
Entweder ſie trauen dem Blinden gar nichts zu oder ſie halten
ihn für ein Wundertier das Unmögliches vollbringen kann.
Iſt es wirklich ſo ſchwer für den Sehenden, im täglichen
Umgange mit dem Blinden das Rechte zu treffen und ein natür=
liches
Verhältnis zu begründen, das die Sehenden ohne weiteres
unter ſich haben und das Blinden gegenüber nur vereinzelt an=
getroffen
wird?
Merke es Dir, ſehender Volksgenoſſe und ſage es Dir alle
Tage: Der Blinde iſt ein Menſch wie Du, auch wenn er nicht
ſehen kann. Unterlaſſe es, zu ihm von ſeinem unabänderlichen
Schickſal zu ſprechen, denn noch ſo häufiges Darüberreden ſchafft
s nicht aus der Welt. Der Blinde will ſo behandelt ſein, wie
Du es möchteſt, wenn Du an ſeiner Stelle wärſt. Handle dar=
nach
und Du wirſt im Umgange mit Blinden ſtets das Rechte
treffen und Deine Freude daran haben alle Tage!

*
Zuchtbullen= und=Eber=Verſkeigerung
in Darmſtadt.
Das Tierzuchtamt Darmſtadt, Landesbauernſchaft Heſſen=
Naſſau (Hauptabteilung 2) veranſtaltete am geſtrigen Freitag=
vormittag
auf dem Pferdemarktplatz in der Holzhofallee ſeine 10.
Zuchtbullen und 8. Zuchteber=Verſteigerung, die in den Züchter=
kreiſen
großes Intereſſe fand. Insgeſamt waren 26 Herdbuchbul=
len
des Heſſiſchen Fleckviehſchlages und 28 Eber (16 des Veredel=
ten
Landſchweinſchlags und 12 des Deutſchen Edelſchweinſchlags)
aufgetrieben. Landwirtſchaftsrat Seeger vom Tierzuchtamt
Darmſtadt begrüßte alle erſchienenen Intereſſenten und bewill=
kommnete
vor allem auch den Landestierzuchtdirektor Dr. Schnei=
der
und den Bezirksbauernführer Michel=Habitzheim. Er wies
vor allem darauf hin, daß ſich die Prämiierung ſowohl auf die
Form als auch auf die Leiſtung der Abſtammung erſtreckte, wie
überhaupt in Zukunft alle Tiere unter Leiſtungskontrolle ſtehen
würden. Die Beihilfen zum Ankauf hätten eine Aenderung er=
fahren
und richteten ſich nach dem erzielten Form= und Leiſtungs=
preis
.
Von den aufgetriebenen Bullen wurden 13 mit Preiſen be=
dacht
, und zwar erhielten vier Bullen je einen 1. Preis, drei Bul=
len
2. Preiſe und ſechs Bullen 3. Preiſe. Den 1. Form= und 1.
Leiſtungspreis erzielte der Herdbuchbulle Othello, des Tierzuchk=
amtes
Darmſtadt (Züchter Ad. Hoffarth=Rehbach); die gleiche
Auszeichnung wurde dem Herdbuchbullen des Züchters Wilhelm
Michel 3.=Beerfelden und dem Herdbuchbullen des Johann Phil.
Rupp in Goddelau zuteil. Einen weiteren 1. Preis erhielt Jak.
Gilbert 1. in Hahn bei Pfungſtadt. Zweite Preiſe erhielten die
Bullen der Züchter Wilhelm Oſterod 2.=Crumſtadt und Heinrich
Schäfer 3.=Wolfskehlen (beide 2. Form= und 2. Leiſtungspreis)
und von Heinr. Harth=Biebesheim (2. Formpreis). Dritte Preiſe
erhielten der Herdbuchbulle Adalbert der Tierzuchtamts Darm=
ſtadt
(Züchter E. Gerhardt=Biebesheim), die zwei Herdbuchbullen
von Ad. Siefert=Airlenbach (alle drei bekamen je einen 3. Form=
und Leiſtungspreis), ſowie die Bullen von Otto Fuchs= Wolfskeh=
len
(3. Formpreis), Jakob Funk 1.=Crumſtadt (3. Formpreis)
und Guſtav Wedel=Biebesheim (ebenfalls 3. Formpreis).
Sämtliche 13 mit Preiſen bedachten Bullen konnten abgeſetzt
werden. Sie ſtellten ſich im Preiſe zwiſchen 880410 RM., wäh=
rend
nichtprämiierte Bullen von ihnen wurden noch 10 ver=
kauft
bis auf 310 RM. heruntergingen. Insgeſamt wurden
alſo 23 Herdbuchbullen abgeſetzt. Als Käufer traten, abgeſehen
von vereinzelten Privatzüchtern, die Gemeinden Crumſtadt. Gau=
Köngernheim, Raunheim, Erzhauſen, Gadern, Hartenrod, Nieder=
Kainsbach, Hirſchhorn Pfaffen=Beerfurth, Wimpfen, Steinbach,
Steinbuch, Rimbach, Lützelbach, Lengfeld. Erbach (Kreis Heppen=
heim
), Münſter bei Dieburg, Winterkaſten, Kirſchhauſen, Beer=
felden
und Lampertheim auf. Das zum Auftrieb gelangte Zucht=
vieh
ſtammte übrigens aus bekannten Zuchten der Gemeinden
Airlenbach. Wolfskehlen, Groß=Gumpen, Pfungſtadt, Hahn, Bie=
besheim
, Crumſtadt, Trebur, Beerfelden und Goddelau.
Auch bei der Prämiierung der Zuchteber wurde auf Form
und Leiſtung geſehen. Bei den veredelten Landſchweinebern er=
zielte
den 1. Form= und 1. Leiſtungspreis der Herdbucheber des
Züchters Paul Dehlinger vom Weilerhof bei Wolfskehlen, welcher
ſpäter zum Preiſe von 190 RM. in das Eigentum der Gemeinde
Airlenbach überging. Von den Ebern, die außerdem aus den
bekannten Zuchten von Georg Jakob Sturm=Goddelau, Karl Mei=
ſinger
=Kirch=Brombach, Karl v. Willich=Hof Illbach, Wilhelm
Meid 2.=Hähnlein, Adam Schaffner 1.=Wolfskehlen und Gg. Wilh.
Wagner=Wolfskehlen ſtammten, wurden 18 verkauft, und zwar
ſtellten ſich die veredelten Landſchweineber zwiſchen 130 und 190
RM. und die Deutſchen Edelſchweineber zwiſchen 120 und 170 Mk.
Käufer waren die Gemeinden Lampertheim, Roßdorf, Gadern,
Wenings. Wallbach, Arheilgen, Erzhauſen, Harte 1*od. Großhau=
ſen
, Bürſtadt, Airlenbach, Alsbach, Gräfenhauſen, Walldorf, Stock=
ſtadt
und je ein Privatzüchter aus Dietzenbach und Marienborn.

De Darmſtädter Mandolinen=Konzertgeſellſchaff
vor dem Mikrophon.
In der geſtrigen Stunde der Volksmuſik des Reichsſenders
Frankfurt war der Mandolinen=Konzertgeſellſchaft 1906 Darm=
ſtadt
Gelegenheit geboten, vor breiteſter Oeffentlichkeit Zeugnis
von ihrem Können abzulegen. Neben einem Zitherpirtuoſen und
einem Schrammelquartett nahmen die Darbietungen der Mando=
linen
=Konzertgeſellſchaft den größten Raum der Vortragsfolge
ein. Unter Leitung von Kammermuſiker Georg Kreß eröffnete
die Darmſtädter Spielerſchar die Vortragsfolge mit der Ouver=
türe
Die Heimreiſe von Konrad Völki. Außer dem Münchener
Kindl=Walzer von Komzack wartete ſie noch mit dem Charakter=
ſtück
Maiglöckchen läutet von Siegmund auf. Die Darbietungen
der Mandolinen=Konzertgeſellſchaft zeichneten ſich durch ſichere
Einſätze, gutes Zuſammenſpiel und größte Tonreinheit aus.

Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846. Am heu=
tigen
Samstag wird die Tageswirtſchaft der Woogsturn=
halle
nach ihrer Renovierung neueröffnet. Gleichzeitig wird der
neue Wirtſchaftspächter, Hermann Damerow den geſamten
Wirtſchaftsbetrieb der Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 46
offiziell übernehmen.
Aerztlicher Sonntagsdienſt: Neuregelung. Der Sonn=
tagsdienſt
reicht nunmehr von Samstag mittags
2 Uhr bis Montag früh 6 Uhr. Iſt in dieſer Zeit wegen
plötzlicher Erkrankung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zu=
nächſt
der Hausarzt zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt,
dann ſind am Sonntag, den 7. Oktober, folgende Aerzte zu deſſen
Vertretung bereit: Dr. med. Hof., Gervinusſtraße 46½, Tel. 48;
Dr. med. Lewandowſki, Stiftsſtraße 7. Tel. 1978; Frl. Dr.
med. Vaubel, Heinrichsſtr. 100, Tel. 1645.

Auf dur Zeithäne.
Beſucht die Ausſkellung
der Hiklerjugend vom 7. bis 28. Okkober 1934.

Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)

Die Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefan=
gener
, Ortsgruppe Darmſtadt, begeht am 6. Oktober
1934 im großen Saale des Rummelbräu ihr 15jähriges Stif=
tungsfeſt
, wozu herzliche Einladung an die Bevölkerung Darm=
ſtadts
ergeht. Das Programm des Feſtabends iſt würdig und
vielſeitig geſtaltet, ſo daß ein ſchöne Verlauf der Veranſtaltung
als geſichert erſcheint. Eine große Anzahl auswärtiger Orts=
gruppen
leiſten der Einladung Folge und wir ſehen viele Gäſte
in Darmſtadts Mauern. Beginn 20 Uhr.
Schleſierverein e. V. Vereinsabend bei Chriſt, Gra=
fenſtraße
. Wichtige Beſprechungen für den Schleſiſchen Feier=
abend
zugunſten der NS. Volkswohlfahrt am 3. 11. 1934.
Kriegerkameradſchaft Germania. Die Kamera=
den
beteiligen ſich mit Fahne an der heute Samstag abend 20.30 Uhr
im Rummelbräu ſtattfindenden Gedenkfeier der Reichsvereinigung
ehem. Kriegsgefangener und wird um rege Beteiligung erſucht.
Verein ehem. 117er Darmſtadt. Unſere Vereins=
kameraden
werden auf die heute abend im Vereinslokal ſtattfin=
dende
Mitgliederverſammlung hiermit aufmerkſam gemacht. Da
wichtige vereinsgeſchäftliche Angelegenheiten zur Beſprechung
ſtehen, wird den Vereinskameraden zahlreiche Beteiligung zur
Pflicht gemacht.

[ ][  ][ ]

Samstag, 6. Oktober 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 276 Seite 7

Aus Heſſen.
Deutſcher Bauer!

Wieder ſteht der Winter vor der Türe und noch immer ſind
Tauſende von deutſchen Volksgenoſſen in großer Not und wiſſen
rricht, wie ſie ſich vor Hunger und Kälte ſchützen ſollen. Das Win=
Serhilfswerk 1934/35 hat es übernommen, die Not zu lindern.
Hilf auch Du, deutſcher Bauer, und gib, wenn Du irgend ent=
Hehren kannſt, Kartoffeln und Korn für den notleidenden Bruder
n der Stadt.
Wir ſind ein Volk und haben eine Not zu tragen!
Dg. Arheilgen. 5.. Okt. Frohlinn=Sängertreffen
werſchoben. Das für kommenden Sonntag angeſetzte Sänger=
reffen
des Geſangvereins Frohſinn wurde, da zahlreiche Ver=
eine
ihre Zuſage wegen Teilnahme ihrer Mitglieder am Auf=
marſch
der Deutſchen Arbeitsfront in Wiesbaden zurückziehen
mußten, von dem veranſtaltenden Verein abgeſetzt und findet
munmehr am Sonntag, den 14. Oktober, ſtatt.
Ae. Gräfenhauſen, 5. Oktober. In den Ruheſtand getreten.
Oberinſpektor Joſt vom Ohlyſtift hat in dieſer Woche Gräfenhauſen
Für immer verlaſſen. Nach 27jähriger treuer Pflichterfüllung als
Verwalter des Ohlyſtifts iſt er in den wohlverdienten Ruheſtand
gretreten. Oberinſpektor Joſt wird ſeinen ferneren Lebensabend in
Darmſtadt verbringen. Als Nachfolger wird Inſpektor Georg an
Sine Stelle treten.
J. Griesheim, 5. Okt. Turnerſchaft Griesheim. Am
Sonntag, den 7. d. M., findet das diesjährige Abturnen der Tur=
werſchaft
Griesheim ſtatt. Sämtliche Abteilungen treten am
Darmſtädter Hof an und marſchieren gemeinſam unter Beglei=
uung
durch den Spielmannszug nach dem Sportplatz am Felſen=
teller
. Die Schüler und Schülerinnen halten ihre Wettkämpfe
Ab. Die Volksturner wollen in Einzel= und Mehrkämpfen die
WBeſten feſtſtellen. Die Einzel= und Staffelläufe der älteren Schü=
ſer
und Volksturner werden Augenblicke erhöhter Spannung her=
vorrufen
. Dann folgt ein Schauturnen der Turnerriege an den
(GGeräten. Auch die Turnerinnen=Abteilung will ihre Arbeit zei=
ggen
. Ebenſo wird der auf dem Kindertreffen von Groß=Rohrheim
ſo viel belachte Wanderzirkus der Schüler=Abteilung eine Vor=
ſzellung
geben. Abends finden im Darmſtädter Hof Vorführun=
reen
der einzelnen Abteilungen ſtatt mit anſchließender Siegerver=
käündung
und Tanz.
Eb. Eberſtadt, 5. Okt. Neue Ruhebänke. Die Forſt=
kehörde
hat eine Reihe von Ruhebänken im Walde, die durch
vohe Bubenhände zerſtört wurden, wieder herſtellen laſſen und
empfiehlt ſie ausdrücklich dem Schutz des Publikums. Das Ge=
mreindeſchwimmbad
im Mühltal iſt für die diesjährige Bade=
zeit
geſchloſſen worden. Es erfreute ſich infolge des gün=
ſigen
Sommerwetters und vor allem auch unter dem Einfluß der
Werbung für den Schwimmſport in dieſem Jahre eines. guten
Beſuches. Eberſtadt hat ja außerdem noch ein Volksbad in der
Cleonorenſchule. Der Schachklub 1924 hat ſein Klub=
meiſterſchaftsturnier
zu Ende geführt. Erſter Sieger wurde der
ſſitherige Klubmeiſter Guſtav Seeh, während zweiter und drit=
tir
Sieger punktgleich H. Geiß und H. Meidinger wurden.
Mm Sonntag findet eine Inſpektion, der hieſigen Freiwilligen
Szeuerwehr durch Kreisfeuerwehrinſpektor Karpfinger ſtatt.
HEberſtadt, 5. Okt. Schwerer Einbruch In der
Nacht vom Donnerstag auf Freitag, den 5. Oktober 1934, wurde
i der Paliſadenſtraße in Eberſtadt in verſchiedenen Häuſern ein=
glebrochen
und nachſtehende Gegenſtände geſtohlen; ein neues
Heerrenfahrrad. Marke Preſto. Nr. 548 062, ſchwarzer Rahmen,
glbe Felgen, zwei elektriſche Fahrradlampen, vier Dynamos, eine
Twahtſchere ein Lautſprecher für Radioanlage, ein Damenmantel
(=overcoat), ein Paar braune Herrenhalbſchuhe eine Leder=
Artenmappe, ein Zollſtock und ein Taſchenmeſſer. Wer hat Wahr=
giehmungen
gemacht? Mitteilungen in der Sache werden auf
Zu mmer 2 der Bürgermeiſterei Eberſtadt entgegengenommen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 5. Oktober. Evangeliſches Ge=
meindehaus
. Das aus Mitteln des evangel. Frauenvereins
errichtete evg. Gemeindehaus iſt baulich nunmehr ſo weit fertig=
gItellt
, daß die feierliche Einweihung erfolgen und der Bau ſeiner
B=ſtimmung übergeben werden kann. Namhafte Spenden wur=
pm
noch von ſeiten intereſſierter Kreiſe gegeben, um das ange=
arigene
Bauwerk zu vollenden. In einer ſchlichten, einfachen
f ier findet nun am kommenden Sonntag die Einweihung des
Hie bäudes ſtatt.
Ef. Meſſel, 5. Okt. Nachkirchweihe. Am Sonntag, den
.Id. M. findet die hieſige Nachkirchweihe ſtatt. Da ſie gerade in
die Zeit der Hirſchbrunft fällt, iſt mit einem ſtarken Beſuch zu
rechnen.
m. Beerfelden, 5. Okt. Kirchliches. Herr Oberpfarrer
Flotz, der kürzlich hier ſeinen Dienſt antrat, wurde zum Dekan=
tellvertreter
für das Dekanat Erbach ernannt Eine Natu=
lienſammlung
für das Eliſabethenſtift in Darmſtadt hat
öarr Pfarrer Waldeck von dort im hieſigen Kirchſpiel in die Wege
ſel eitet. Die hieſigen Geiſtlichen unterſtützen das gute Werk, und
n den Filialorten liegt die Sammlung in den Händen der Kir=
henvorſteher
und Bürgermeiſter.
Cf. Birkenau, 5. Oktober. Kartoffelernte=Wetter
ye Kartoffelernte darf in der Gemarkung Birkenau und wohl
Uverhaupt allgemein im Weſchnitztal als ſehr gut bezeichnet weden.
Nach dem am Dienstag abend mit heftigem Gewitter nieder=
geigangenen
wolkenbruchartigen Regen iſt die Witterung nun gänz=
iao
umgeſchlagen, und der Herbſt ſcheint jetzt doch mit Gewalt
eiten Einzug halten zu wollen.

Polkstumsarbeit der evangeliſchen Kirche.
Reichskagung des Guſtav=Adolf=Vereins. Feſtgokkesdienſt in der preußiſchen Krönungskirche.
Liebesgaben für auslandsdeutſche Gemeinden.

II.
In einer Reihe von feſtlichen Veranſtaltungen wurden immer
wieder begeiſterte und glühende Bekenntniſſe zum
evangeliſchen Glauben und deutſchem Volkstum
abgelegt. Eine tiefe innere Gemeinſchaft zwiſchen deutſchen
Proteſtanten diesſeits und jenſeits der Reichsgrenzen wurde er=
kennbar
. Dabei war es beſonders beachtlich, zu ſehen, daß
kirchenpolitiſche Schwierigkeiten eigentlich überhaupt nicht auf=
traten
. Deutſche Chriſten und Anhänger des Notbundes ſetzten
ſich gemeinſam für dieſelben Ziele und Aufgaben ein und brach=
ten
wiederholt zum Ausdruck, daß es in der volksdeutſchen Ar=
beit
der evangeliſchen Kirche keine Gruppen= oder
Parteiunterſchiede geben dürfe. Der Guſtav=Adolf= Ver=
ein
, der von ſich aus dieſe Linie von jeher innegehalten hat, wird
auch in Zukunft zu ihr ſtehen und allen deutſchen Gemeinden im
Ausland ſeine Hilfe und Unterſtützung zuteil werden laſſen. In
Deutſchland ſelber werden alle evangeliſchen Volksgenoſſen aufge=
rufen
, die Sache des Guſtav=Adolf=Vereins nach Kräften zu
fördern.
Vor einer gottesdienſtlichen Gemeinde, die nach Tauſenden
zählte, predigte in der Königsberger Schloßkirche der alten preu=
ßiſchen
Krönungskirche, Oberkirchenrat D. Stökl=Wien. Dann
wurden in feierlicher Form Liebesgaben für auslandsdeutſche
Gemeinden überreicht. Der Reihe nach traten Vertreter einzel=
ner
Guſtav=Adolf=Hauptvereine, verſchiedener Frauenorganiſatio=
nen
und der Guſtav=Adolf=Kindergabe an den Altar, um mit
Segenswünſchen ihre Geſchenke zu übergeben. So wurde von
ſeiten des oſtpreußiſchen Hauptvereins der ſtattliche Betrag von
30 000 Mark zur Verfügung geſtellt die Oſtpreußiſche Frauenhilfe
ſtiftete eine vollſtändige Altarausſtattung und ein=
zelne
Kirchengeräte, der Guſtav=Adolf=Frauenverein Königsberg
eine Taufſchale mit Bernſteinrand, die in der neuen
deutſchen Kirche in Liſſabon ihren Platz finden ſoll. Von der Ge=

ſamtheit aller deutſchen Guſtav=Adolf=Frauenvereine wurden die
evangeliſchen Anſtalten in Braunsberg mit einem Geldgeſchenk
in Höhe von 13 500 Mark bedacht; außerdem erhielt ein Kinder=
heim
in Hermannſtadt die Summe von 1900 Mark. Von einer
nahezu rührenden Gebefreudigkeit zeugt das Ergebnis der Kin=
dergabe
, die aus unzählig vielen kleinen Pfennigbeträgen zuſam=
mengetragen
wurde und zum Bau eines Kinderheims in Neu=
werbas
(Jugoſlawien) dienen wird (ca. 18 000 Mark).
Ein feſtliches Ereignis war weiter eine akademiſche Feier in
der Univerſitätsaula, bei der Profeſſor Dr. Wittram=Riga,
ein junger baltiſcher Gelehrter, über den Aufbau deutſchen
Volkskirchentums im Ausland ſprach.
Den Abſchluß der Königsberger Tagung bildete eine große
Volkskundgebung aufdem Schloßhof. Der Vorſitzende
des Guſtav=Adolf=Vereins Profeſſor Dr. Gerber, gab bekannt.
daß der Führer und Reichskanzler auf das Begrüßungs=
telegramm
der Reichstagung folgende Antwort an den Guſtav=
Adolf=Verein übermittelte: Für das mir von Ihrer Hauptver=
ſammlung
in Königsberg ausgeſprochene Treuegelöbnis, ſowie für
die mir übermittelte Begrüßung ſage ich Ihnen meinen beſten
Dank. Ich erwidere die Grüße herzlich und verbinde damit
meine beſten Wünſche für Ihre weitere Arbeit.
Oberpräſident Staatsrat Erich Koch, der Leiter des Haupt=
vereins
Oſtpreußen des Guſtav=Adolf=Vereins rief der großen
Verſammlung zu, der Guſtav=Adolf=Verein möge alle Mittel und
Möglichkeiten benutzen, um an ſeinem Teile zum Frieden der
Welt und zur Verſtändigung der Völker beizutra=
gen
. Es dürfe niemals wieder einen zweiten Weltkrieg geben,
weil ein ſolches Morden das Ende der chriſtlichen Kultur bedeu=
ten
würde. Der Kampf den das deutſche Volk kämpfe, ſei ein
Kampf für die Wahrheit.

e. Bad=Wimpfen, 5. Oktober. Schrecklicher Unfall. In
unſerer Nachbargemeinde Hagenbach paſſierte ein ſchreckliches Un=
glück
. Der 57 Jahre alte Landwirt Otto Karlein wollte mit ſeinen
mit zwei Kühen beſpannten Fuhrwerk aufs Feld fahren und paſ=
ſierte
den ſchienengleichen ſchrankenloſen Bahnübergang bei Kochen=
dorf
als die Kochertalbahn nahte. Das Fuhrwerk, das beinah ſchon
auf der anderen Seite des Geleiſes war, wurde vom Zuge Oedheim
bis Jagſtfeld noch erfaßt. Karlein, der ein Stück nachgeſchleift wurde,
erlitt ſehr erhebliche Verletzungen, insbeſondere Bein= und Rippen=
brüche
ſowei ſchwere Verletzungen am Kopf u. a. m. Die Sanitäts=
kolonne
leiſtete die erſte Hilfe. Den ſehr ſchwer Verletzten brachte
man ins Krankenhaus Neckarſulm, jedoch war ärztliche Kunſt nicht
mehr imſtande, den Verunglückten am Leben zu erhalten, und er iſt
ſeinen Verletzungen erlegen. Eine Kuh mußte notgeſchlachtet wer=
den
, die andere hofft man am Leben zu erhalten. Der ſchwergetrof=
fenen
Familie wendet ſich allgemeine Teilnahme zu.
Dp. Bickenbach, 5. Okt. Ein hier ſeit einiger Zeit brachliegen=
der
Erwerbszweig, die Zigarrenfabrikation, iſt jetzt
wieder in den Räumen des alten Schloſſes, in welchen früher
die Zigarrenfabrik Carſtanjen betrieben wurde, von der alten
Firma ins Leben gerufen worden. 25 Arbeiter haben bereits
wieder Arbeit und Brot gefunden.
Bm. Hofheim (Ried), 1. Okt. Die Obſternte iſt bis auf
einige ganz ſpäte Sorten beendet und fiel allgemein gut aus.
Außer dem Nutzobſt liegt nun in vielen Kellern auch der Hohen=
aſtheimer
in Gärung. Infolge der heißen trockenen Jahreszeit
dürfte das Nutzobſt kaum zu überwintern ſein. Die Kar=
toffelernte
hat eingeſetzt und ſcheint eine gute Durchſchnitts=
ernte
zu geben.
Ex. Lampertheim, 5. Oktober. Deutſche Arbeitsfront.
Als Auftakt für den Beginn der Winterarbeit fand im Gaſthaus
Zum Kaiſerhof für die Mitglieder der deutſchen Angeſtelltenſchaft
eine ſchlichte Feier ſtatt. Nach verſchiedenen muſikaliſchen Darbie=
tungen
durch ein Streichorcheſter folgte ein Vorſpruch Werkleute
ſind wir durch Herrn Mahla, hierauf die Begrüßung durch den
Ortsgruppenwart Herrn Jung. Nach verſchiednen deklamatori=
ſchen
und muſikaliſchen Darbietungen hielt Bezirksleiter Heil=
mann
aus Darmſtadt einen intereſſanten Vortrag über Dienſt
am Aufbau. Nach dem offiziellen Teil ſpielte die Muſik zum
Tanz auf.
D. Aus dem ſüdlichen Ried 3. Okt. Geſtern abend gegen 7.30
Uhr ging über das ſüdliche Ried ein ſchweres Gewitter nieder,
das mancherlei Schaden anrichtete. Von Rheinheſſen über Worms
kommend, war das Gewitter zunächſt geteilt und zog in zwei Rich=
tungen
der Bergſtraße zu. Die auf der Maulbeerau bei Nord=
heim
mit Grummetheu beſchäftigte 32 Jahre alte Landwirts=
frau
Eva Gansmann aus Biblis Profeſſor=Werner=
Straße wohnhaft, mit ihren beiden 2= und 4jährigen Buben und
dem Landhelfer H. Bitſch aus Biblis wollten vor dem Ge=
witter
fliehen. Als ſie die ſteile Ueberfahrt am Altrhein paſſier=
ten
, kam der mit Heu beladene Wagen ins Rutſchen und ſtürzte
ſchließlich die Böſchung hinab, wobei er ſich überſchlug. Die Land=

wirtsfrau E. Gansmann erlitt dabei einen doppelten Bein=
bruch
und außerdem am rechten Fuß einen Knöchelbruch.
Der vierjährige Erich erlitt ebenfalls einen Beinbruch, wäh=
rend
ſein kleinerer Bruder Kopfverletzungen erlitt. Bitſch,
ebenſo das Pferd blieben unverletzt. Inzwiſchen entlud ſich das
Gewitter mit aller Heftigkeit. Zeitweiſe war die Lichtleitung
geſtört, ſo daß die Ortſchaften vollſtändig im Dunkeln lagen Fort=
während
zuckten die Blitze hernieder; hauptſächlich in Groß=
Rohrheim, wo die beiden Gewitterſtrömungen wieder zu=
ſammenſtießen
, wütete das Unwetter furchtbar. Zweimal ſchlug
dabei der Blitz in Wohnhäuſer, und zwar bei dem Metzgermeiſter
Menger in der Neugaſſe und bei dem Arbeiter Herbold in
der Korngaſſe, ein. Die ſchnellſtens alarmierte Feuerwehr war
trotz des Unwetters ſofort zur Stelle brauchte aber nicht einzu=
greifen
, da nur das Dach zum Teil abgedeckt war, der Blitz aber
nicht gezündet hatte. Auch ſonſt im freien Felde waren noch ver=
ſchiedene
Einſchläge zu bemerken: die Ausläufer dieſes ſchaurig=
ſchönen
Naturereigniſſes gingen bis zur Bergſtraße.
Langen, 5. Oktober, Kirchweih findet am kommenden
Sonntag und Montag in Verbindung mit einem Oktober=Feſt
ſtatt. Sämtliche Gaſtſtätten und Säle werden herbſtlich geſchmückt
und darf man erwarten, daß bei Konzert und Tanz zahlreiche Ein=
heimiſche
und auch Fremde dem Langener Apfelwein ſowie dem
neuen Süßen und Rauſcher fleißig zuſprechen werden. Der Juxplatz
wird wie im Vorjahr ins Zentrum der Stadt auf den Lutherplatz
gelegt.
Be. Rüſſelsheim, 5. Okt. Der Führer übernimmt die
Ehrenpatenſchaft. Der Führer hat in einem Schreiben
einer hieſigen Familie mitteilen laſſen, daß er für ihr 10. Kind
die Ehrenpatenſchaft übernehme. Gleichzeitig ließ er ihnen mit=
teilen
, daß 50 RM. als Patengeſchenk mit der Poſt überwieſen
würden.

Aus Oberheſſen.

Lpd. Friedberg, 5. Oktober. Herbſtmarkt in Friedz
berg. Vom 6. bis 10. Oktober findet der diesjährige Herbſtmarkt,
der zugleich mit dem Bauerntag der Wetterau verbunden iſt,
ſtatt. Das Programm ſieht u. a. eine Saarkundgebung mit einem
Heſſiſchen Heimatabend vor. Am Sonntag findet ein Reit= und
Fahrturnier ſtatt, zu dem Reichsſtatthalter Gauleiter, Sprenger,
Brigadeführer Schmidt und zahlreiche andere Perſönlichkeiten des
öffentlichen Lebens ihr Erſcheinen zugeſagt haben. Am Dienstag
wird auf einer großen Bauernkundgebung Landesbauernführer
Wagner die Feſtanſprache halten. Den Hauptanziehungspunkt bildet
am letzten Tag der Ochs am Spieß, der ſchon jetzt im Kühlhaus
ſeiner Beſtimmung harrt.
Lnd. Büdingen, 5. Oktober. Opfer eines Motorrad=
unfalls
. Der am Samstag bei einem Motorradunglück ſchwer
verletzte und in das Büdinger Krankenhaus gebrachte Gewerbe=
lehrer
und Kreispropagandaleiter der NSDAP. Kreis Büdingen,
Hermann Jeckel aus Ortenberg, iſt geſtern ſeinen ſchweren Ver=
letzungen
erlegen.

Nachrichten des Standesamks Darmſtadk.
Geſtorbene. Am 28. September: Frieß, Liſelotte, Schülerin,
Jahre alt, Tochter von Polſterer, Erbacher Straße 5. Lautz,
Nmria, geb. Fiſcher Ehefrau des Zahnarztes, 64 Jahre alt Saal=
aauſtraße
9. Am 29. September: Schneider, Bertha Regina,
eie. Kinkel, Witwe des Gardefeldwebels i. R., 79 Jahre alt. Die=
urger
Straße 2. Am 30. September: Seeger, Fritz, Weißbinder=
mäſter
, 34 Jahre alt, verheiratet, Sandbach; Eliſabethenſtift. Am
3. September: Jährling, Philipp, Steinhauer, 29 Jahre alt,
ei h., Lützelbach i. Odw., Hermannsſtr. Am 1. Oktober: Techel,
luguſt, Uhrmachermeiſter, 54 Jahre alt verheiratet Schiller=
latz
3. Am 30. September: Mai., Emma Juſtina, geb. Sang. Ehe=
ranu
des Verw.=Inſpektors i. R., 62 Jahre alt, Artillerieſtraße 28.
Inx 2. Oktober: Schäfer, Frieda Barbara, geb. Adam, Ehefrau
es Bautechnikers, 33 Jahre alt, Kahlertſtraße 38. Am 1. Oktober:
Därſch, Maria Sophie Friederike, geb. Vorwerk. Ehefrau des
Scu neiders, 68 Jahre alt, Beſſunger Straße 114. Stromber=
eir
, Johann Georg Juſtus, Kaufmann, 32 Jahre alt. verheiratet,
frredberger Straße 4. Am2. Oktober: Mahr, Wilhelm Jakob,
A. jur. Amtsgerichtsrat, 62 Jahre alt, verheiratet, Liebigſtr. 23.
Inx 3. Oktober: Hieb, Johann Ludwig, Kellner, 75 Jahre alt.
en heiratet, Pädagogſtraße 2. Am 2. Oktober: Reuſcher, Karl
er edrich Philipp Adolf, Dr. med., praktiſcher Arzt verheiratet,
6 Jahre alt, Groß=Umſtadt; Stadtkrankenhaus. Gunder, Johann
neworg Karl Kanzleiaſſiſtent i R., 51 Jahre alt, verheiratet, Mühl=
ru
ße 70. Am 3. Oktober: Dietrich, Karl Heinz. 5 Monate alt,
vocn von Schreiner, Dieburg; Heinheimer Straße 21.

Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 6. Oktober.
Sstadtkirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Beichte.
19 .Sonntag nach Trinitatis, 7. Oktober.
(In allen Kirchen Kollekte für den Betſaal in Bad Salzhauſen.)
Etadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. Vorm. 11,15
Kindergottesdienſt der Reformationsgemeinde. Pfarrer Lautenſchläger. Nachm.
ur: Abendgottesdienſt. Dekan Müller.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 95 uhr zu ſtiller Andacht gebffnet. Eingang
btHeite.
euadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Wagner. Vorm. 10 Uhr:
u tgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt der Lukasge=
unse
. Dekan Müller.
AEittwoch, 10. Oktober, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer W. Köhler.
Erhloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wintermann. Vorm.
* Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wintermann.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
zmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer Köhler. Vorm. 11,15 Uhr: Kinder=
tiesdienſt
für die Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Köhler. Abends 6 Uhr: Abendgottes=
luſt
Pfarrer Beringer.
Ampelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Beringer.


11.15 Uuhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſiſtent Junker.
Die Fohanneskirche iſt wochentags von 8 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht gebffnet. Ein=
gang
Liebigſtraße.
Paul=Gerhardt=Haus. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weinberger.
Borm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Weinberger.
Beſſunger Kirche (Petrnsgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Oberhof=
prediger
i. R. Ehrhardt. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke.
Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von 7 Uhr bis 7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Haupttüre.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. Vorm. 11,15 Uhr:
Lindergottesdienſt. Pfarrer Wolf.
Die Pauluskirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Haupttüre.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl. Pfarrer
Lenz. Vorm. 11/15 Uhr: Kindergottesdienſt in der Kinderſchule.
Donnerstag, 11. Oktober, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Amtöhandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Beringer, Heinheimer Str. 41, Fern=
ruf
2477.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, 8. Okt abends 8 Uhr:
Jugendabend der Stadtgemeinde. Mittwoch, 10. Okt., abends 8 Uhr: Kirchenchor
der Stadtkapelle und Schloßkirche. Freitag, 12. Okt., abends 8 Uhr: Rirchenchor der
Stadtkinche. Mädchenabend der Kaplaneigemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtraße 8). Montag, 8. Okt., abends
8 Uhr: Jungenabend Weſt. Mittwoch, 10. Okt., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strickſchule. Freitag, 12. Okt., abends 8 Uhr: Mädchenabend Weſt. Samstag,
13. Okt., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 9. Okt., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Donnerstag, 11. Okt., abends 8 Uhr: Mädchenabend Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Montag, 8. Okt., abends 8 Uhr:
abends 8 Uhr: Poſaunenchor.

abends 8 uhr: Jungenabend. Abends 8.1b uhr: Kirchenchor. Diendtag, 8. Okt.,u
abends 8 Uhr: Mütterabend. Mittwoch, 10. Okt., nachm. 2 Uhr: Strickſchule. Don=
nerstag
, 11. Okt., abends 8,15 Uhr: Aterenkreis. Freitag, 12. Okt., abends 8 Uhr:
Ev. Mädchenkreis.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 8. Okt., abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. Dienstag, 9. Okt., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Donnerstag,
11. Okt., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 8. Okt., abends
8,15 Uhr: Evang. Jugendwerk, Mädchenkreis. Dienstag, 9. Okt., abends 8,16 Uhr:
Kirchenchor. Donnerstag, 11. Okt., abends 8,15 Uhr: Frauenabend mit Vortrag von
Pfarrer Weiß über: Was iſt uns Luther heute? Abends 6 bis 8 Uhr: Poſaunenchor.
Freitag, 12. Okt., abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor.
Pauluggemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 8. Okt., abends
8,30 Uhr: Gemeindemädchenabend. Donnerstag, 11. Okt., abends 8 Uhr: Mütter=
abend
.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 7. Okt.,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Neuber. Montag, nachm.
4 uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Abends 8,30 Uhr: Männerabend. Dienstag, nachm.
4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8.30 Uhr: Blaukreuzbibelſtunde. Herr Markwort.
Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. Donnerstag, abends 8,30 Uhr:
Bibelſtunde über den Römerbrief. Herr Bringmann. Freitag, abends 8,80 Uhr:
Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule, Herr Bringmann. Samstag, abends
8 Uhr: Poſaunenchor.
Voranzeige: Sonntag, 14. Olkt., nachm. 3,30 Uhr: Kindernachmittag.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, abends 8 Uhr: Jugendbund für junge
Mädchen. Montag, nachm. 5 Uhr: gnabenjungſchar. Abends Beteiligung der jungen
Männer an dem Männerabend. Dienstag, abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis und Weihe=
ſtunde
. Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderſtunde für Mädchen.
Heimabende für ortofremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,1510 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.

3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Hügelſtr. 6. Sprechſtunden vorm. von 1012 Uhr und nachm.
(außer Samstags) von 56 Uhr. Fernſprecher 2205.
Gemeindeamt für Lirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von 35,30
Uhr außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſpr. 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Bahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 912 Uhr.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſprecher
Nr. 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus, Eich=
wieſenſtr
. 8: neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtr. 8, Fernſpr.
Nr. 245.
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche Griesheim. Sonntag, 7. Okt., vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt.
Studienrat Knöpp=Darmſtadt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr:
Bibelſtunde. Pfarraſſiſtent North.
Friedenskirche. Sonntag, 7. Okt., vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
North. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Evgl. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 7. Okt., vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Nachm. 2,15 Uhr: Einweihung des neuerbauten Gemeindeſaals. Die Gemeindeglieder
ſind herzlich eingeladen. Dienstag: Jungmädchenverein. Mittwoch: Kirchenchor.
Donnerstag: Frauenverein.
Evgl. Kirche Traiſa. Sonntag, 7. Okt., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Der Kinder=
gottesdienſt
der Gr. fällt aus. Um 13 Uhr: Kindergottesdienſt der gl.
Evgl. Kirche Roßdorf. Sonntag, 7. Okt., vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Dekan Weißgerber. 10,45 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag: Poſaunenchor. Mittwoch:
Kirchenchor. Donnerstag: Jungmädchenabend.
Evgl. Kirche Ober=Namſtadt. Sonntag, 10 Uhr: Gottesdienſt. 11 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Montag: Poſaunenchor. Dienstag, 67 Uhr: Bücherausgabe.
Mittwoch: Bibelſtunde. Donnerstag: Frauenverein. (Lichtbildabend.) Freitag:
Kirchenchor.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
1. Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, 7. Okt., vorm. 10 Uhr: Ernte=
dankfeier
m. d. Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Dankfeier und Geſanggottesdienſt für
Erwachſene. Montag, abends 8,15 Uhr: C. S. Singſtunde. Mittwoch, nachm. 3,30
Uhr: Frauenmiſſionskreis. Abends 8,15 Uhr: Singſtunde. Donnerstag, abends 8.15
Uhr: Bibelſtunde. (10 Gebote).
2. Evgl. Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, 7. Okt., vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt und Feier d. hl. Abendmahles.
Prediger Hähnel. Vorm. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3,30 Uhr: Gottesdienſtl.
Erntedankfeier mit Deklamationen, Liedern, Anſprachen uſw. Prediger Hähnel. Montag,
abends 8,15 Uhr: C. S. Singſtunde. Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Bibelbeſprechung.
Freitag, abends 8,30 Uhr: Gebetsandacht.
3. Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntags=
ſchule
. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hirtz. Montag, abends 8.15 Uhr:
C. S. Singſtunde. Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Apoſtelgeſchichte.) Frei=
tag
, abends 8 Uhr: Frauenmiſſionsverein.
Die Ehriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14. Sonntag, 7. Okt., vorm. 10 Uhr:
Menſchenweihehandlung mit Predigt; anſchließend Kinder=Sonntagshandlung.
Mittwoch, 10. Okt., vorm. 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. Donnerstag, 11. Okt.,
vorm. 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung. Donnerstag/Freitag, 11. und 12. Okt.,
20,15 Uhr: 2. öffentl. Vorträge: Bom Weſen der göttlichen Trinität, Pfr. A. Schütze,
Frankfurt a. M.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 7. Okt., vorm. 9,15
uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Montag,
8. Okt., abends 8,15 Uhr: Singſtunde im C. S. Mauerſtr. 17. Dienstag, 9. Okt.,
abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Bereinigung (Christian Sclence Soolety) in Darmſtadt,
Adolf=Hiller=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag vorm. 10 Uhr:
und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Thema am 7. Okt.: Unwirklichkeit; Goldener
Text: 1. Johannes 2:16, 17.

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 6. Oktober 1934

Seite 8 Nr. 276

Reich und Ausland.
Brand in einer Chemiſchen Fabrik.
Frankfurt a. M. In der Frankfurter
Zweigniederlaſſung der Chemiſchen Fabrik Widen=
meyer
in Saarbrücken, die ſich in dem Hauſe Mou=
ſonſtraße
9 befindet, brach geſtern, in den frühen
Vormittagsſtunden, ein Schadenfeuer aus, das aus
bisher ungeklärter Urſache beim Ausladen von
Teerfäſſern entſtand. An den lagernden großen
Teer= und Benzinmengen fand das Feuer ſo reiche
Nahrung und breitete ſich ſo ſchnell aus, daß ſofort
Großfeueralarm gegeben wurde. Als die Feuer=
wehr
nach wenigen Minuten mit drei Löſchzügen
am Brandort erſchien, ſchlugen die Flammen ſchon
hoch aus dem Dach des Gebäudes. Der Rauch des
verbrannten Teers ſtieg über hundert Meter hoch
in die Luft und verpeſtete die ganze Gegend. Da=
zwiſchen
explodierten Benzinfäſſer und warfen
glühend heiße Flammengarben in die Höhe. Un=
ter
dieſen Umſtänden mußte ſich die Feuerwehr,
die dem Brand aus drei Schlauchleitungen zu
Leibe rückte, darauf beſchränken, den Brand auf
ſeinen Urſprungsherd zu beſchränken. Als gegen
11 Uhr die Gefahr gebannt war, war von den
Büroräumen und der Verwalterwohnung das
Dachgeſchoß abgebrannt, Lager und Fabrikräume
waren bis auf die Grundmauern in Schutt ge=
legt
. Das Feuer hatte dabei eine derartige Hitze
entwickelt, daß ſich die eiſernen Deckenträger wie
Streichhölzer verbogen hatten. Die Aufräumungs=
arbeiten
werden vermutlich noch mehrere Tage in
Anſpruch nehmen. Der Sachſchaden läßt ſich im
Augenblick noch nicht abſchätzen, iſt aber auf jeden
Fall ſehr groß.

Schloß Biebrich von Preußen angekaufk.

Das am Rheinufer gelegene Schloß in Wiesbaden=Biebrich, ein bedeutender und beſonders ſchöner
Barockbau, iſt aus dem Beſitz der Großherzogin von Luxemburg in den des preußiſchen Staates
übergegangen. Der Luxemburger Hof hat das Schloß ſeit 1866 nicht mehr beſucht. Nur die jetzige
Großherzogin hat ſich einmal vorübergehend dort aufgehalten.

Falſchmünzerbande in Berlin
feſtgenommen.

Die neuen deutſchen Polizeimeiſter im Schießen.

Berlin. Seit einigen Jahren wurde in
Berlin und Umgebung eine beſonders gemeinge=
fährliche
Fälſchung von Zwei=Reichsmark=Stücken
beobachtet. Die Herſteller und Verbreiter gingen
ſo geſchickt und vorſichtig zu Werke, daß ſie nie
mit den Falſchſtücken angehalten wurden. Durch
umfangreiche Ermittlungen kam das Landes=
kriminalpolizeiamt
am Ende des vorigen Monats
auf die Spur der Fälſcherbande. Ihre Mitglie=
der
wurden ſtändig beobachtet und verfolgt. Zu
einem großen Schlage konnte ausgeholt werden,
als das Haupt der Bande, der 45jährige Eduard
Weirowſki, vor einigen Tagen gerade einem ſei=
ner
Vertreiber eine größere Menge falſcher Zwei=
Mark=Stücke übergeben wollte. Die weiteren Er=
mittlungen
führten dann zur Feſtnahme der übri=
gen
Mitglieder der Fälſcherbande. Die Feſtge=
nommenen
leugneten zunächſt hartnäckig, mußten
ſich jedoch zu einem umfaſſenden Geſtändnis be=
quemen
, als es gelungen war, durch tage= und
nächtelange Ermittlungen die Fälſcherwerkſtatt
feſtzuſtellen. Als vorgeſtern nacht die Beamten
unverhofft in die Wohnung des 50jährigen Wil=
helm
Beerbom, im Südoſten Berlins, eindrangen,
fanden ſie eine ideal eingerichtete Fälſcherwerk=
ſtatt
, ausgerüſtet mit den modernſten Hilfsmit=
teln
. Insgeſamt wurden noch 250 fertige Falſch=
ſtücke
vorgefunden. Weiter konnte feſtgeſtellt wer=
den
, daß von den Tätern im ganzen über 4000
Stück Zweimarkſtücke angefertigt und in den Ver=
kehr
gebracht worden ſind.

Falſchmünzerneft ausgehoben.
Augsburg. Der Augsburger Polizei iſt es
gelungen, ein Falſchmünzerneſt ſamt den Ver=
breitern
des Falſchgeldes auszuheben. In einem
Augsburger Kaufhaus wurde ein gewiſſer Seba=
ſtian
Scheffler in dem Augenblick erfaßt und feſt=
genommen
, als er falſche 50=Pfennig=Stücke, von
denen er eine große Zahl bei ſich führte, in Zah=
lung
zu geben verſuchte. Scheffler machte zunächſt
geltend, daß er die Geldſtücke auf der Landſtraße
gefunden habe. Umfangreiche Erhebungen erga=
ben
aber, daß er ſie von einem der Polizei be=
kannten
Fälſcher namens Johann Schlee aus
Augsburg erhalten hatte. Schlee kommt als Her=
ſteller
in Frage, der Scheffler die falſchen Geld=
ſtücke
zum Vertrieb übergeben hatte. Schlee iſt
kein Neuling in der Falſchmünzerei. Er hatte ſich
bereits im Auguſt 1932 mit der Herſtellung und
dem Vertrieb falſcher Fünfmarkſtücke befaßt, wo=
für
er 1 Jahr 8 Monate Gefängnis erhalten hatte.
Bei der Feſtnahme des Schlee wurde auch eine
Form vorgefunden, die erſt in der Nacht vorher
angefertigt worden war und zur Herſtellung fal=
ſcher
Fünfmarkſtücke dienen ſollte. Schlee und
Scheffler wurden ins Unterſuchungsgefängnis ein=
geliefert
, desgleichen ein weiterer Helfershelfer
namens Alois Bader, der zuletzt in Möſſingen
wohnhaft geweſen war. Bader hat, wie Scheffler,
das Falſchgeld in Verkehr gebracht.
Neuer Leiter
der Nordiſchen Geſellſchaft.

Hinrich Lohſe,
Oberpräſident der Provinz Schleswig=Holſtein
wurde als Nachfolger des Reichsſtatthalters Hilde=
brandt
vom Großen Rat zum Leiter der Nordiſchen
Geſellſchaft gewählt.

Bei den am 2. und 3. Oktober in Berlin veranſtalteten Wettbewerben wurden folgende neuen deut=
ſchen
Polizeimeiſter im Schießen ermittelt (von links nach rechts): Streifenmeiſter Herrmann
(Karabiner), Oberwachtmeiſter Jabben (Piſtole), Offiziersanwärter Brückner (Olympia=
Kleinkaliber) und Zugwachtmeiſter Goldenbaum (Kleinkaliber).

Erdeinſturz bei Rokenburg a. d. Zulda.
Durch unterirdiſche Waſſerader unterſpült.
Rotenburg (Fulda). Seit drei Wochen
ſchon beobachtet die Bevölkerung von Rotenburg
an der Fulda ein ſeltenes Naturſchauſpiel, das ſich
in der Nähe des Ortes abſpielt. Auf einer Vieh=
weide
, die in der Fuldaniederung, etwa 5 bis
6 Meter über dem Waſſerſpiegel, liegt, macht ſich
ſeit der angegebenen Zeit eine allmähliche Erd=
ſenkung
bemerkbar. Allmählich entſtand ein kreis=
rundes
Loch, das jetzt durch weitere Einſtürze
einen Durchmeſſer von annähernd 30 Metern und
eine Tiefe von 8 Metern erreicht hat. Lotungen
haben ergeben, daß das am Boden des Schachtes
ſichtbare Grundwaſſer auch noch eine Tiefe von
24 Metern hat, ſo daß die Geſamttiefe des Schach=
tes
24 Meter beträgt. Bis jetzt ſind etwa 7500
Kubikmeter Erdreich in den Schacht abgeſtürzt.
Die Bewegung der Erdmaſſen iſt jedoch noch
nicht abgeſchloſſen. Eine einwandfreie wiſſen=
ſchaftliche
Klärung der Einſturzurſache iſt noch
nicht gefunden worden. Die Sachverſtändigen
vermuten, daß eine unterirdiſche Waſſerader von
erheblichem Umfang die an dieſer Stelle liegen=
den
Zechſteinformationen unterhöhlt und zum
Einſturz gebracht hat. Die Erdmaſſen, die über
dem Zechſtein lagerten, ſind dann in den Hohl=
raum
nachgeſtürzt. Der entſtandene Erdeinbruch
iſt der größte, der ſeit Jahren in Deutſchland feſt=
geſtellt
wurde.

Eröffnung der Obſtausſtellung der Frankfurter
Kleingärtner.
Frankfurt a. M. Mit einer eindrucksvol=
len
Feier im Geſellſchaftshaus des Frankfurter
Palmengartens fand geſtern, in Anweſenheit von
Vertretern der Staats= und ſtädtiſchen Behörden
und eines zahlreichen Publikums, die Eröffnung
der 3. Obſtausſtellung der Frankfurter Kleingärt=
ner
ſtatt.
Raubmörder Heimer feſtgenommen.
Augsburg. Die Gendarmerie in Lands=
berg
am Lech hat am Donnerstag den flüchtigen
Raubmörder Heimer feſtgenommen. Heimer
wurde in das Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert
Heimer hatte vor einigen Tagen in Augsburg die
Ehefrau Wild, mit deren Familie er bekannt war
durch Meſſerſtiche getötet. Aus einem Schrank
hatte er dann u. a. ihre Erſparniſſe in Höhe von
250 RM. geraubt.

Eine Flaſchenpoſt der Koebenhavn.
Die Kopenhagener Blätter melden aus Ame=
rika
von der Auffindung einer Flaſchenpoſt, die
von dem vor etwa vier Jahren unter ſchrecklichen
Umſtänden untergegangenen däniſchen Schulſchif
Koebenhavn ſtammen ſoll. Die Nachricht hat ſo=
wohl
in Amerika, als auch vor allem in Kopen=
hagen
berechtigtes Aufſehen erregt. Die Nachricht
wird zurzeit von der zuſtändigen Reederei nach=
geprüft
. Ein ſchottiſcher Seemann, der auf einem
Walfiſchfänger Dienſt macht, will die Flaſchenpoſt
unweit der Bowetinſeln gefunden haben. Er
konnte aber die in der Flaſche enthaltenen Auf=
zeichnungen
nicht leſen. Er nahm die Papiere dann
mit nach New York, wo ſich bald herausſtellte,
daß der Text in däniſcher Sprache abgefaßt war.
Die Papiere ſollen von einem Schiffsjungen der
Koebenhavn ſtammen. Sie reichen zurück bis in
die Tage vom 20. Januar bis 2. März 1930 und
berichten von der furchtbaren Lage des Schiffes in
der Einöde der Schneeſtürme und Eisberge. Die
Blätter geben jedoch auch keine Auskunft, wo die
Koebenhavn untergegangen iſt. Auch der Tag
der Kataſtrophe iſt demnach nicht feſtzuſtellen. Wie
erinnerlich, fanden ſeinerzeit neben den ausbil=
denden
Offizieren viele junge däniſche Schiffs=
jungen
den Tod in den Wellen.

Schiffsunglück auf dem Rhein.
Zwei Tote.
Duisburg. Auf dem Rhein, unterhalb der
Brücke bei Baerl, unweit Orſoy, ereignete ſich am
Donnerstag nachmittag ein ſchweres Schiffsun=
glück
. Ein mit Schwemmſteinen beladenes Motor=
ſchiff
ſchlug während des Wendens ſo voll Waſſer,
daß es innerhalb weniger Sekunden ſank. Wäh=
rend
es gelang, den Kapitän, deſſen Ehefrau und
Kind zu retten, ertrank ein Schiffsmatroſe und
deſſen Frau. Die Geretteten wurde in bewußt=
loſem
Zuſtande an Land gebracht und in ein
Krankenhaus eingeliefert.
Das Liſſaboner Königsſchloß niedergebrannt.
Liſſabon. Das hiſtoriſche Königsſchloß
Queluz, das man das Verſailles von Portugal
genannt hat, iſt am Donnerstag abend von einem
Großfeuer bis auf die Grundmauern zerſtört wor=
den
. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht be=
kannt
. Man fürchtet, daß die große Sammlung
von Edelſteinen, Gemälden und Skulpturen völlig
vernichtet wurde.

Große Fahrkarkenfälſchungen
in Frankfurk a. M. aufgedeckk.
Seit 6 Jahren die Reichsbahn bekrogen.
Frankfurt a. M. Der Fahndungsſtelle der
Reichsbahndirektion Frankfurt iſt es in Zuſam=
menarbeit
mit der Kriminalpolizei gelungen,
einen raffinierten Fahrkartenfälſcher feſtzuneh=
men
und zu überführen, der ſchon ſeit 1928 mit
ſelbſt hergeſtellten Fahrkarten durch ganz Deutſch=
land
reiſt. Am Dienstag, den 2. Oktober, beobach=
tete
ein SA.=Scharführer in einer Wirtſchaft in
der Bahnhofsgegend einen Mann, der in auf=
fälliger
Weiſe an verſchiedenen Fahrkarten her=
umzeichnete
. Als der Betreffende ſich beobachtet
fühlte, ſteckte er die Karten ein und verſuchte, ſich
zu entfernen. Dem Eingreifen des SA.=Mannes
iſt es zu danken, daß der Täter geſtellt und der
Bahnpolizei übergeben wurde. Bei ſeiner erſten
polizeilichen Vernehmung ſtellte ſich zunächſt her=
aus
, daß es ſich um einen 42jährigen Maler aus
Braunſchweig handelt, der ſeit längerer Zeit bei
Verwandten in Frankfurt zu Beſuch iſt. Bei einer
Durchſuchung wurden im ganzen 10 Fahrkarten
gefunden, von denen nur zwei echt waren. Vier
2.=Klaſſe=Karten waren völlige Falſchherſtellun=
gen
, vier weitere 3.=Klaſſe=Karten waren ver=
fälſcht
. Die Karten an ſich waren zwar echt, Ziel=
bahnhof
, Kilometerzahl und Preis waren aber
geändert.
Die weiteren Unterſuchungen führten nach
Mertersheim, wo der Fälſcher, wie unterdeſſen
feſtgeſtellt worden war, in einer Penſion zu
wohnen pflegte, die für ſeine Verpflegung ſeine
Bilder in Zahlung nahm. Im Gepäck des Man=
nes
fand man dann ſchließlich einen kleinen Holz=
kaſten
mit im ganzen 88 Fahrkarten und außer=
dem
zahlreichen Bahnſteigkarten. Von den 88 Kar=
en
lauteten 25 auf 2. Klaſſe, der Reſt auf
3. Klaſſe.
Unter dem Eindruck des gefundenen Beweis=
materials
legte der Verhaftete dann ein umfaſ=
ſendes
Geſtändnis ab. Dabei ergab ſich, daß er
die Fahrkartenfälſchungen begangen hat, um ſeine
Bilder in ganz Deutſchland abſetzen und außer=
dem
neue Motive ſammeln zu können. Die er=
ſten
Fälſchungen wurden bereits 1928 begangen.
Der Mann löſte gewöhnlich bei der Abfahrtsſta=
tion
eine Bahnſteigkarte, um erſt einmal auf
den Bahnſteig zu kommen. In der Taſche trug
er unterdeſſen die gefälſchte Karte, die er mit
einer eigenen Lochzange auch ſachverſtändig ge=
locht
hatte. Um eine Abgabe der Karte an der
Zielſtation zu vermeiden, was zu einer vorzeiti=
gen
Entdeckung der Fälſchungen geführt haben
würde, pflegte er ſich die Karten über ſein Ziel
hinaus auszuſtellen; er konnte dann jedesmal
unter dem Vorwand, ſeine Reiſe nur zu unter
brechen, durch die Ausgangsſperre kommen.
Bei den gefundenen Fahrkarten handelt es ſich
ausſchließlich um ſolche über große Strecken. Eine
beſonders gut gelungene Fälſchung iſt eine Karte
ParisFrankfurt. Die Karten 3. Klaſſe waren
meiſt nur verfälſcht. Zielbahnhof, Kilometerzahl
und Fahrpreis waren geändert, außerdem war bei
den meiſten Karten ein roter Kontrollſtrich durch=
gezogen
, durch den mit einem Tropfen roter
Tuſche der D=Zug=Zuſchlag erſpart wurde.
Einige dieſer Dritter=Klaſſe=Karten weiſen außer=
dem
noch einen Schönheitsfehler auf, der aber
kaum auffällt, und mit denen ſogar Kontrollbe=
amte
der Reichsbahn getäuſcht worden ſind. Der
Schönheitsfehler: Auf dem Kopf der Karten be=
findet
ſich der Aufdruck: Gültig für alle Züge,
D=, Fd= und L=Züge. FD= und L=Züge aber füh=
ren
nur ZweiterKlaſſeWagen.
Der Schaden, der der Reichsbahn durch die
umfangreichen Fälſchungen entſtanden iſt, läßt
ſich noch nicht überſehen. Wahrſcheinlich wird er
ſich auch in Zukunft nicht genau feſtſtellen laſſen,
da der Täter vermutlich einzelne Karten mehr=
mals
benutzt hat. Außerdem wird angenommen,
daß der Schwindler beſonders gut gelungene Fäl=
ſchungen
auch noch als nicht abgefahren reklamiert
hat, um auf dieſe Weiſe zu Bargeld zu kommen.
Feſt ſteht jedoch heute ſchon, daß der Schadens=
betrag
in die Tauſende geht.

Profeſſor Henri Markeau F.

er berühmte Geiger und Komponiſt Profeſſor
Henri Marteau iſt im Alter von 60 Jahren aul
ſeiner Beſitzung in Oberfranken einer Lungen
entzündung erlegen. Im Jahre 1908 wurde e
Nachfolger Joachims an der Berliner Hochſchule
für Muſik. Nach dem Kriege wirkte er als Leitel
an den Konſervatorien in Leipzig und Dresden
ſowie an der Deutſchen Akademie in Präc=
deren
Rektor er war. Durch ſeine ausgedehnken
Konzertreiſen iſt der Verſtorbene allen Ländern
Europas bekannt geworden.

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Samstag, 6. Oktober 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 276 Seite 9

A
MarSab loAtdtt

Geſunde Frau durch Leibesübung.

Die Werbeveranſtalkungen in Darmſtadt
Die Reichswerbewoche Geſunde Frau durch Leibesübung,
wird in Darmſtadt wieder von allen Vereinen gemeinſam durch=
geführt
unter Mitwirkung der Fachſchaft Gymnaſtik.
Im Vordergrund ſteht die Abſicht, den heute noch abſeits
ſtehenden Frauen und Mädchen die ungeheure Bedeutung der
Leibesübung für den ganzen Menſchen und ſein Volk aufzuzeigen
und ſie nach einem Einblick in die Uebungsweiſe der einzelnen
Gebiete der Leibesübung zum Mittun im größeren oder kleineren
Kreis zu gewinnen. Daher der
Aufruf an alle Frauen und Mädchen:
Beſuchen Sie die Darbietungen!
Spüren Sie die kraft= und freudeſpendende Wirkung der Lei=
besübung
in ihrer vielfältigen, daher auch für Sie paſſenden Form!
Treiben Sie darum ſelbſt Leibesübung!
Wer raſtet, der roſtet!
Das Programm für die Werbewoche in Darmſtadt ſieht fol=
gende
Veranſtaltungen vor:
Montag, den 8. Oktober: Schülerinnen= und Frauenturnen. 18.00
bis 19.30 Uhr: Turnen der Schülerinnen. Turnhalle der Eleo=
norenſchule
, Lagerhausſchule: Turnerbund Jahn: Turnhalle
Woogsplatz: TSG. 46; Beſſunger Turnhalle: Beſſungen Tgd.
20.00 Uhr: Aerztliche Vorträge. Eleonorenſchule: Frau Dr.
Dörr=Aſal; am Woogsplatz: Dr. Schimmel; Beſſungen: Dr.
Klaus Hoffmann. 20.30 Uhr: Frauenturnen in allen drei
Turnhallen.
DDienstag; Radfahren, Fechten und Tennis. 20.30 Uhr: Turnhalle
am Woogsplatz.
MMittwoch: Schwimmen und Gymnaſtik. 19.30 bis 20.30 Uhr:
Schwimmbad: Frauenſchwimmen. 20.30 Uhr; Woogsplatz:
Uebungsbetrieb der Gymnaſtikgruppen: Menſendieck, Bode,
Loheland, Laban.
DDonnerstag: Abend der Turnerinnen. 20.30 Uhr: Eleonoren=
ſchule
, Woogsplatz und Beſſunger Turnhalle.
Freitag: Abend der Leichtathletik. 20.30 Uhr: Woogsplatz: Leicht=
athletiſcher
Uebungsbetrieb, SV. 98.
Samstag: Feſtlicher Ausklang. 20.00 Uhr: Otto=Berndt=Halle:
Feſtabend unter Mitwirkung der Darmſtädter Turn= und
Sportvereine, der Ortsgruppe Gymnaſtik und des Heſſiſchen
Singkreiſes mit Orcheſter unter Günther Simoni.
Wir kommen auf die Veranſtaltungen noch zurück.

Das für die Werbewoche Geſunde Frauen durch Leibes=
übungen
geſchaffene Abzeichen ſollte von allen Vereinen in mög=
ichſt
großer Zahl erworben und abgeſetzt werden. Zu dieſem
Zweck iſt es erforderlich, daß die Vereine des Reichsbundes für
Seibesübungen die Beſtellungen für das Abzeichen, das zum Preis
won 10 Pfg. verabfolgt wird, ſofort bei der Firma W. Limpert,
Berlin SW. 68, Ritterſtraße 75, vornehmen. Die Vereine werden
außerdem darauf hingewieſen, daß das Reichsbahn=Zeutralamt
ſür Rechnungsweſen den koſtenloſen Aushang des Werbevlakates
Geſunde Frauen durch Leibesübungen genehmigt hat. Die ütt=
ſichen
Sportvereine können die für den Aushang in Frage kom=
menden
Piarate den einzelnen Bahnhöfen zuſtellen.
Frauenklubkampf
boſtel dumſfalt - Boliel Fanfilt.
Morgen Sonntag 10 Uhr findet auf dem Polizeiſportplatz
gin Leichtathletik=Klubkampf beſtehend aus 100 Meter Hoch=
wrung
, Weitſprung, Kugelſtoßen, Ballweitwerfen, 4X100 Meter,
zwiſchen den Vertreterinnen, der Polizeiſportvereine Darmſtadt
and Frankfurt ſtatt.

*

Handball im Kreis Skarkenburg.
Bezirksklaſſe.

Staffel 6: Heppenheim Viktoria Griesheim.
Staffel 7: Tgd. Sprendlingen Braunshardt, Worfelden
Büttelborn, Merck TV Arheilgen.
Sstaffel 8: Reinheim Groß=Umſtadt, Lengfeld König, Nieder=
Ramſtadt Groß=Zimmern. Erbach ſpielfrei.

Kreisklaſſe 1.
Setaffel 1: Beſſungen Vorwärts Langen TSV. Langen
Jahn 75 Darmſtadt, SV. 98 Reſ. Dreieichenhain,
Staffel 2: Groß=Gerau Walldorf Königſtädten Waller=
ſtädten
, Mörfelden Wolfskehlen.
Staffel 3: Bensheim Birkenau, Auerbach Crumſtadt, Hahn
Zell.
Kreisklafſe 2.
Staffel 1: Erfelden TV. Eberſtadt, Nieder=Modau Ger=
mania
Eberſtadt, TS. Ober=Ramſtadt Stockſtadt, Groß=
Hauſen Seeheim.
Sctaffel 2: FV. Sprendlingen Weiterſtadt. Götzenhain Mün=
ſter
, Urberach Reichsbahn.
Das Programm des kommenden Sonntags iſt unter Berück=
ſichtigung
der neueſten Terminänderungen aufgeſtellt. Die ein=
ſioneidendſte
Aenderung iſt die Verlegung von Spielen des TV.
Auorwärts Langen (Kreis 1, Staffel 1) auf die Plätze der Geg=
ver
, um auf dieſe Art das zeitliche und örtliche Zuſammenfallen
der Spiele mit dem Bruderverein TSG. Langen zu vermeiden.
Ferner ſpielt Groß=Umſtadt in Reinheim. Das Treffen Bicken=
Lach TV. Pfungſtadt iſt auf den 14. Oktober verlegt worden.
Aolizei Reſ. Egelsbach auch.
Ein Blick in das Programm zeigt, daß bereits der 2. Spielſonn=
tug
einige hochintereſſante Spiele bringt. Als erſtes wäre hier das
morgendliche Zuſammentreffen der 46er mit den Pfungſtädter
Cermanen zu nennen. Viktoria Griesheim fährt an die Berg=
ſtraße
, und wir möchten ſagen, daß die Heppenheimer nicht ohne
Leiſtung aufgerückt ſind. Die Tgd. Sprendlingen wird auf ihrem
Allatze den Braunshardter Sportlern zu ſchaffen machen. Wir
wuindern uns ſogar nicht, wenn die Gäſte Federn laſſen müſſen.
Bäittelborn kam ſchlecht vom Start weg, ſo daß man für Wor=
felden
tippen kann. Die Arheilger Turner treten bei Merck an.
Eir möchten mit Rückſicht auf das Bombenreſultat der Mercker
vo m Vorſonntag daran erinnern, daß die Turner im letzten Jahre
gerade gegen Merck ihren ſchwarzen Tag hatten und ihre einzige
Mrederlage bezogen.
Die 1. Staffel der Kreisklaſſe I ſteht deshalb unter
härferem Wettbewerb, weil die Reſerven der beiden Darm=
ſtädter
Ligiſten, für, eine Meiſterſchaft (Auftieg) wohl nicht in
frage kommen. Wir nehmen daher an, daß der TSV. Langen
ich nach der Niederlage an der Rennbahn, zuſammennehmen
wird und die 75er wahrſcheinlich ſtraucheln werden. Beſſungen
frägt abermals ein Heimſpiel aus und erwartet jetzt die andere
Elf Langens, den Vorwärts. Die Gäſte haben am letzten Sonn=
tag
in Egelsbach einen Punkt geholt, und darum ſind wir ge=
pannt
, ob Beſſungen daheim auch die andere Elf Langens ſchla=
gen
kann.
Im Ried haben die Mörfelder Turner gezeigt, daß ihr Durch=
marſch
ohne einen Punktverluſt bei der vorjährigen Runde auf
zuter Leiſtung fußte. Sie gewannen ihr erſtes Spiel in Wall=
dorf
9:3. Das läßt aufhorchen und man beobachtet mit Span=
nung
, wie Wolfskehlen beim erſten Spiele in Mörfelden abſchnei=
det
. Da es nur 6 Vereine in der Staffel ſind, bleibt für An=
wärter
auf die Spitze nicht lange Zeit zum Zögern. Auswärtige
Siege wiegen doppelt. Das gilt für die Groß=Gerauer Turner.
Für die Bergſträßer Staffel ſcheint das Schwergewicht bei Auer=

bach, Bensheim und Birkenau zu liegen, denn dieſe drei buchten
die erſten Siege, mit je 11 Toren. Der Hauptkampf ſteigt in
Bensheim gegen Birkenau. Crumſtadts Ausſicht in Auerbach er=
ſcheint
wenig roſig. Dagegen trauen wir den Hahner Turnern
einen Sieg gegen Zell zu.
In der Kreisklaſſe 2 ſind Vorherſagen immer ſchwer ge=
weſen
. Beachtliche Leiſtungen zeigten Groß=Hauſen in der einen
Staffel und Götzenhain in der anderen (das Reichsbahn 8:12
überlegen war!). Beide Vereine ſpielen daheim und haben ſie=
gende
Mannſchaften vom Vorſonntag als Gaſt. Es werden daher
die Ergebniſſe am Sonntag abend weitere Schlüſſe zulaſſen. J.
Das Pflichtſpiel der Kreisklaſſe 1 Staffel 1: Polizei 1b
Tgd Egelsbach fällt am 7. 10. aus. Das Spiel wird am
14. 10, vormittags 10 Uhr, ausgetragen.
Spielausfall.
Auf Antrag des SV. Wiesbaden iſt das Gauligaſpiel Polizei
Darmſtadt SV. Wiesbaden abgeſetzt worden.
Reichsbahn=Turn= und Sporkverein Darmſtadk.
Die 1. Handballmannſchaft fährt am kommenden Sonntag
zum Pflichtſpiel nach Urberach. Die Mannſchaft trifft ſich um
11.35 Uhr am Hauptbahnhof. Es werden folgende Leute die
grün=weißen Farben vertreten: Weſp, Fey, Holl 1. Mende, Recke,
Bien, Ruppenthal. Hartmann I, Walter, Göbel, Andre; Erſatz;
Edinger.
Fußballabteilung.
Die 1. Mannſchaft empfängt am kommenden Sonntag die
TSG. Erzhauſen. Das Spiel beginnt pünktlich 15 Uhr und fin=
det
auf dem Platze am Dornheimer Weg ſtatt. Die Mannſchaft
ſteht mit Schneider, Bär, Seckler, Diener, Frieß UI, Feldmann I.
Schmidt, Feldmann II. Frieß I, Weißmantel und Mahr. Erſatz
Geyer und Stromberger.
SV. 98 Reſ. Dreieichenhain.
Am Sonntag nachmittag 3 Uhr empfängt die Reſerve der
98er die 1. Mannſchaft der Tgſ. Dreieichenhain. Die Reſerve=
mannſchaft
iſt etwas verſtärkt worden, da zum erſten Male ver=
ſchiedene
Spieler die blau=weißen Farben vertreten können, die
nun erſt für die 98er frei wurden. Die Reſerve erſcheint mit der
Mannſchaft: Binhammer; Arnold, Fuchs; Jungheim. Goſenhei=
mer
, Kümmerlein; Wahl, Kaltenbach, Fendt, Engel, Lindenber=
ger
. Erſatz: Kock, Himmler.
Die Ligamannſchaft iſt ſpielfrei. Die 1. Jugend fährt nach
Bickenbach.
Am Samstag nachmittag 3 Uhr iſt Pflichttrai=
ning
der Ligamannſchaft und der Reſerve.
SV. Merck TV. Arheilgen.
Am Sonntag ſtehen ſich dieſe ſpielſtarken Mannſchaften zum
erſten Male in der neuen Spielzeit gegenüber. Wechſelndes
Glück bei gleichem techniſchen Können ließ bald die Turner bald
die Mercker als Sieger aus den ſpannenden Kämpfen hervor=
gehen
. Um 1.45 Uhr treffen ſich die zweiten Garnituren, daran
anſchließend um 3 Uhr die beiden erſten Mannſchaften ohne
Wartezeit. Die Gegner werden in ſtärkſter Beſetzung antreten,
ſo daß der Ausgang abſolut offen iſt.
TSV. Langen Turnerbund Jahn 1875 Darmſtadt.
Am Sonntag müſſen die 75er nach Langen zum Turn= und
Sportverein. Abfahrt der Mannſchaft um 120 Uhr ab Haupt=
hahnhof
. Es iſt erwünſcht daß einige Handballfreunde die
Spieler begleiten. Wir hoffen, daß die Leiſtung des Vorſonn=
tages
erreicht wird, dann dürfte ein Sieg nicht außer Frage
ſtehen.
TSV. Nieder=Modau Germania Eberſtadt.
Morgen Sonntag 15 Uhr ſtehen ſich in Nieder=Modau vor=
ſtehende
Vereine im fälligen Verbandsſpiel gegenüber. Die
Mannſchaften ſind ſich vollſtändig fremd, da ſie noch kein Spiel
gegeneinander ausgetragen haben. Nieder=Modau, konnte am
letzten Sonntag in Eberſtadt gegen den dortigen Turnverein im
erſten Verbandsſpiel nach hartem Kampf einen Punkt erringen.
Germania Eberſtadt hat noch nicht in die Verbandsſpiele ein=
gegriffen
. Es iſt deshalb mit einem ſpannenden Kampf zu rech=
nen
, deſſen Ausgang vollſtändig offen iſt. Die jugendliche 2.
Mannſchaft von Nieder=Modau wird vorher 13.45 Uhr, gegen die
ſpielſtarke 3. Polizei Darmſtadt, einen ſchweren Stand haben.
Auch hier iſt mit einem ſpannenden Kampf zu rechnen.

FC. Egelsbach Polizei Darmſtadt.
Am Sonntag, 7 10. 1934, greift der vorjährige Meiſter der
Bezirksklaſſe Südheſſen erſtmalig in die Verbandsrunde ein. Es
iſt dies für den Meiſter ſicher kein leichter Gang, da Egelsbach
als derzeitiger Tabellenführer alles daran ſetzen wird, die ſo
begehrten Punkte für ſich zu erobern. Spielbeginn: 15.00
Uhr. Vorher um 13.15 Uhr ſpielen die Reſerven beider Vereine.
Abfahrt der 2. Mannſchaft um 12.00 Uhr. Abfahrt der 1. Mann=
ſchaft
um 13.30 Uhr, jeweils an der Polizei=Unterkunft Holzhof=
Allee 25.
Inkereſſanker Kampf an der Rheinallee!
TSG. 46 Darmſtadt SV. Mörfelden.
Am Sonntag nachmittag 3 Uhr treffen ſich an der Rheinallee
die beiden genannten Vereine zum fälligen Verbandsſpiel. Die
Gäſte ſind dieſes Jahr in äußerſt guter Verfaſſung und werden
beſtrebt ſein, den Meiſtertitel an ſich zu bringen. Die vergange=
nen
Siege der Mannſchaft in Groß=Gerau und zu Hauſe gegen
die hieſigen 75er waren ein ausgezeichneter Start. Das Spiel
nun am Sonntag an der Rheinallee kann unter Umſtänden
wenn auch am Anfang ſchon eine Art Vorbedeutung für die
Spitzengruppe bzw. Meiſterſchaft ſein, denn auch die 46er zählen
mit zu den ſtärkſten Mannſchaften der Gruppe. Gelingt es den
Mörfeldern am Sonntag an der Rheinallee, beide Punkte mit
nach Hauſe zu nehmen, dann haben ſie eine der ſchwerſten Klip=
nen
überwunden, während es die 46er ſtark zurückwerfen würde
Die Darmſtädter müſſen leider darauf verzichten, den Gäſten mit
der beſten Aufſtellung gegenüberzutreten, haben aber dennoch
eine Mannſchaft auf die Beine gebracht, die geſchlagen ſein will.
SC. 1928 Ober=Ramſtadt SV. Höchſt.
Sonntag empfängt der SC. Ober=Ramſtadt den SV. Höchſt
zu Verbandsſpielen. Die Gäſte gelten als ſehr ſpielſtark, u. a.
ſchlugen ſie den FSV. Groß=Zimmern nach vorzüglichen Leiſtun=
gen
der geſamten Mannſchaft mit 2:0 im Verbandsſpiel. Die
Ober=Ramſtädter müſſen ſich, wenn ſie keine unangenehme Ueber=
raſchung
erleben wollen, vorſehen. Auch die Ober=Ramſtädter
ſind in guter Verfaſſung, ſo daß am Sonntag auf dem Sportplatz
am Schorsberg mit ſchönen und ſpannenden Kämpfen zu rechnen
iſt, zu denen wir Maſſenbeſuch erwarten. Die Ober=Ramſtädter
ſpielen in folgender Aufſtellung: 1. Mannſchaft: Seibert; Silber=
ling
, Obmann: Steinberg, Oehmichen, L. Fiſcher: Schwan Wid=
maier
, Chriſt, W. Emich Wedel. Erſatz Schuchmann. Reſerven:
Groß: Göckel, Krolak: W. Neubert, Wedel Schäfer; J. Neubert,
Schuchmann, H. Emich, Ackermann, Reinig. Erſatz: Rau,
Schlenker.

Sporkverein Weikerſtadk.

Wegen des Landestreffens der Deutſchen Arbeitsfront in
Wiesbaden wurden die beiden Verbandsſpiele gegen Eberſtadt in
Weiterſtadt am kommenden Sonntag von dem Spielleiter ab=
geſetzt
. Für die 1. und 2. Mannſchaft des SV. Weiterſtadt findet
daher am Sonntag nachmittag 2 Uhr auf dem Sportplatz Pflicht=
training
ſtatt. Kommenden Donnerstag, den 11. Oktober 1934,

findet im Vereinslokal Pflichtverſammlung aller Spieler ſtatt.
Gleichzeitig haben alle Aktive um 9 Uhr abends zum Saaltrai=
ning
anzutreten.
Heute Box=Werbeabend
T5G. 46 Darmſtadt Heros Wiesbaden.
Wir verweiſen nochmals auf den heute abend um 8.30 Uhr
in der Woogsturnhalle, ſtattfindenden Groß=Box=Werbeabend.
Nach der Begrüßungsanſprache durch den Vereinsführer Verwal=
tungsdirektor
Löwer wird Diplom=Sportlehrer Kriegk einige
Erklärungen über den Boxſport abgeben, die von praktiſchen
Uebungen durch den Leiter der Boxabteilung mit ſeinen Schülern
umrahmt werden. Im zweiten Teil des Programms folgen acht
ſpannende Kämpfe zwiſchen TSG. 46 und Heros Wiesbaden, und
es iſt daher für jeden Sportanhänger empfehlenswert, ſich dieſen
Veranſtaltungsabend nicht entgehen zu laſſen. Die Eintritts=
preiſe
ſind: Saal 55 Pfg. und Galerie 35 Pfg. einſchließlich Sport=
groſchen
.
Ringen.
Kraft=SV. Darmſtadt 1910.
Die Mannſchaft war am vergangenen Sonntag kampffrei, da
ihr Gegner Polizei=SV. infolge dienſtlicher Verhinderung zum
fälligen Verbandskampf nicht antreten konnte. Am Samstag
abend muß ſie nun nach Groß=Zimmern zu dem dortigen Athleten=
verein
Vorwärts 1905. Die Darmſtädter werden ſich auch dies=
mal
auf einen ſchweren Gang gefaßt machen müſſen, denn die
Vorwärtsleute ſind auf eigener Matte faſt unſchlagbar. Doch
ſollte es für die Darmſtädter keine Unmöglichkeit bedeuten, mit
dem nötigen Siegeswillen einen Achtungserfolg zu erkämpfen.
Die Mannſchaft begibt ſich per Kraftwagen nach Groß= Zim=
mern
und können ſich Intereſſenten an der Fahrt noch beteiligen.
Die Abfahrt erfolgt ab Reſtaurant Krone pünktlich um 19.30
Uhr.
Athl.=SV. Germania 1895 Darmſtadt.
Die Verſammlung findet am Samstag, den 6. Oktober 1934,
abends um 8.30 Uhr im Vereinslokal Goldene Kette ſtatt.
Tagesordnung ſehr wichtig. Es iſt Pflicht eines jeden Mitglie=
des
, in der Verſammlung zu erſcheinen.
Polizei Darmſtadt Frankfurt=Eckenheim.
Am Sonntag vormittag 10.30 Uhr findet in der Polizeiſport=
halle
(Eſchollbrücker Straße 24) dieſer Kampf ſtatt. Eckenheim iſt
Meiſter der Kreisklaſſe geweſen und hat ſich durch Aufſtiegskämpfe
den Platz in der Gauliga geſichert. Der Start dieſer Mannſchaft
war ſehr gut. Konnte ſie doch im erſten Kampf Groß=Zimmern
eine empfindliche Niederlage beibringen. Man iſt deshalb auf
das Treffen äußerſt geſpannt, zumal es ſich um das erſte Auf=
treten
der Polizeimannſchaft in dieſem Jahre handelt. Vor dem
Hauptkampf finden Jugendkämpfe ſtatt. Die Preiſe ſind niedrig
gehalten.
Sporkabzeichen=Prüfung.
Auch am Sonntag vormittag beginnend um 10 Uhr vünkt=
lich
. findet eine Sportabzeichenprüfung auf dem Platz des Sport=
vereins
98 Darmſtadt ſtatt. An Uebungen werden abgenommen:
100 Meter, 400 Meter, Weitſprung und Kugelſtoßen.
Schlußrennen im Darmſtädter Radſpork=Club 1919.

Noch einmal in dieſem Jahre ſtartet die geſamte Rennmann=
ſchaft
des Darmſtädter Radſport=Clubs zum Abſchluß ihres Trai=
nings
. Vorgabe und Einzelſtart laſſen auf einen vorausſichtlichen
Sieger nicht tiven es wird alſo ein ganz offenes Rennen werden,
das über Meſſel, Münſter Dieburg. Darmſtadt Odenwaldbrücke,
Roßdorf, Gundernhauſen, Dieburg, Darmſtadt führt. Intereſſant
für den Zuſchauer, da die Fahrer in einem ſogenannten Achter=
fahren
zweimal Darmſtadt berühren (Odenwaldbrücke) Start
Sonntag früh 8 Uhr an dem Oktroihaus (Kranichſteiner Straße)
845 Uhr werden die Fahrer in ſtändiger Folge in der erſten
Runde die Odenwaldbrücke paſſieren.
Reichsſender Frankfurt
Keſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Samstag, 6. Oktober
6.00: Bauernfunk. 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. 6.45: Zeit,
Meldungen. 6.50: Wetter. 6.55: Morgenſpruch, Choral.
7.00: Stuttzart: Frühkonzert auf Schallpl. In einer Pauſe
8.00: Nur für Frankfurt: Waſſerſtand, Wetter. 830:
Stuttgart: Gymnaſtik. 9.00: Nur Trier: Werbekonzerk.
9.15: Nur Trier: Von Liebe und Wein. 10.00: Nachr.
11.00: Werbekonzert. 11.30: Meldungen. 11.45: So=
zialdienſt
.
12.00: Ellwangen: Kapelle der 1/2. Standarte. Ltg.: H. Fliege.
18.00: Stuttgart: Zeit, Saardienſt. Nachr. 13.10: Nachr.
18 15: Stuttgart: Schallplatten: Aus aller Welt. 14.15:
Zeit, Nachr. 14.30: Quer durch die Wirtſchaft. Berichte und
Geſpräche. 14.50: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 14.55:
Wetter. 15.00: Jugendſtunde: 1. Die vier Fahrtenbrüder
ſingen fröhliche Weiſen. 2. Frankforter Gebabbel.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Ltg.: Droſt.
18.00: Stimme der Grenze 18.30: Stegreifſendung.
18.45: Kaſſel: Blasmuſik. SA=Kapelle der Standarte 107. Ltg.f
MöF. Schroeder. In der Pauſe 19.00: Zeit. Wetter.
19.45: Tagesſpiegel. 20.00: Zeit Nachr. 20 05: Stutt=
gart
: Saarländiſche Umſchau. 20.15: Landau: Luſtiger Abend.
22.00: Zeit, Nachr. 22.10: Nachr., Wetter, Sport. 22.30:
Landau: Fortſetzung des Luſtigen Abends. 24.00: Stuttgart:
Nachtmuſik.
Deutſchlandſender
Welle 1571.
Deutſchlandſender: Sonnabend, 6. Oktober
5.45: Hamburg: Wetter. 5.50: Nachr. 6.00: Berlin: Gym=
naſtik
6.15: Tagesſpruch. 6.20: Königsberg: Muſikzug d.
SA=Standarte Nr. 1. Lta.: Muſikinſpizient Ohlhorſt. In
einer Pauſe gegen 7.00: Nachr 800: Sperrzeit. 8.45:
Leibesübung für die Frau. 9.00: Funkſtille. 9.70: Sport.
10.00: Nachr. 10.10: Velten Rolfes: Abſchied von einem
Landſtreicher 10 25: Funkſtille. 10.50: Fröhl. Kinder=
garten
. 11.15: Seewetterbericht. 11.30: Prof. Dr. Nip=
poldt
: Ueber planmäßige Erſchließung d. deutſch. Bodenſchätze.
11.50: Glückwünſche Wetter.
12.00: Breslau: Funkorcheſter. Ltg.: Gerh. E. Riſchka. 12.55:
Zeitzeichen. 13.00: Wochenendunterhaltung auf Schallpl.;
anſchl.: Wetter. 13.45: Nachr. 14.00; Sperrzeit.
14,55: Programmhinweiſe, Wetter, Börſe. 15 15: Kinder=
baſtelſtunde
: Wir ſchneiden Silhouetten. 15.45: K. E. Weiß:
Wirtſchaftswochenſchau.
16.00: Königsbera: Kl. Funkorcheſter. Ltg.: Wilcken. In der
Pauſe, 17.00: Der Deutſchlandſender erinnert. 18.00; Sport=
wochenſchau
. 18.20: Arbeitskamerad, du biſt gemeint!
18.40: Der deutſche Rundfunk bringt.
18.50: Eimnmal linksrum einmal rechtsrum. Tanz für die reifere

jahrhundert deutſcher Luftfahrt. 22.39: Wetter Nachr., Sport.
22.45: Seewetterbericht. 23.00: Stuttgart: Tanzmuſik.

Weikerbericht.

Ausſichten für Samstag. Weiterhin wechſelnd wolkig zeit=
weiſe
aufheiternd, noch vereinzelte Regenſchauer, weſtliche Winde.
Ausſichten für Sonntag. Noch kein beſtändiges Wetter, doch
langſame Beruhigung.

[ ][  ][ ]

Nummer 276

Samstag, 6. Oktober

Auswirkungen der Arbeitsbeſchaffung.
Beiiiner une Frautfätier eiferiensörfe
eine Harſchenonanz

Drs Iuntnats fur Aocjanrtarſorſchang.
Die Ankurbelung der Wirtſchaft durch eine ganze Reihe
von direkten und indirekten Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen hat
ſich auf den verſchiedenſten Gebieten außerordentlich günſtig aus=
gewirkt
. Das Inſtitut für die Konjunkturforſchung hat wieder
einmal eine Zwiſchenbilanz gezogen, die ſich auf die Begleiterſchei=
nungen
der Wirtſchaftsbelebung für den Verbrauch beziehen. Sei=
nerzeit
, als die Arbeitsſchlacht eröffnet wurde, wurde darauf hin=
gewieſen
, daß jeder Arbeitsloſe, der wieder in den Arbeitsprozeß
eingeſchaltet wird, der Volkswirtſchaft von Nutzen iſt, weil er wie=
der
zu einem vollwertigen Verbraucher wird. So hat ſich denn
bei einer Betrachtung der ſtatiſtiſchen Erhebungen ergeben, daß
die Landwirtſchaft wieder beſſere Verkaufserlöſe erzielen konnte,
daß auch die Einnahmen der einzelnen Betriebe in der Induſtrie
eine Aufbeſſerung erfuhren und daß die Geſamteinkommensver=
hältniſſe
ebenfalls in die Höhe gegangen ſind, wenn auch zunächſt
die Lohn= und Gehaltsſätze ſelbſt gehalten wurden. Dafür iſt aber
der Kreis der Einkommensempfänger durch die Arbeitsbeſchaffung
weſentlich ausgedehnt worden. Infolgedeſſen konnte auch der
Geldſtrom, der in den Verbrauch fließt, verbreitert werden, und
hier zeigt ſich auf Grund der Erhebungen des Konjunkturinſtituts,
daß die breiten Maſſen wieder zu ſtärkeren Ausgaben geſchritten
ſind, ſo z. B. im Fleiſchverbrauch, bei der Bekleidung und der An=
ſchaffung
von Textilien, aber auch im Verbrauch von Genußmit=
teln
. Recht beachtlich ſind die Auswirkungen der Eheſtandsdar=
lehen
, die der Möbelinduſtrie und den verwandten Betrieben
einen erfreulichen Aufſchwung gegeben haben.
Erhöhter Ruhrkohlenabſak im Sepkember.
Der Verſand an Ruhrkohlen hat ſich gegenüber dem Vor=
monat
im September etwas gehoben. Der Geſamtumſatz für Rech=
nung
des Rheiniſch=Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats ſtellte ſich nan
den vorläufigen Ermittelungen auf arbeitstäglich 196 000 Tonnen
gegen 187 000 To. im Auguſt. Hiervon entfielen auf das unbe=
ſtrittene
Gebiet 91 000 (86 000) To. und auf das beſtrittene Ge=
biet
105 000 (101 000) Tonnen. Einſchließlich der Aachener Zechen
betrug der Geſamtumſatz für Rechnung des Syndikats im Septem=
ber
arbeitstäglich 217 000 (207 000) To. Die Lagerbeſtände auf
den Zechen des Ruhrreviers konnten im September etwas ver=
ringert
werden. Sie beliefen ſich Ende des Monats insgeſamt
(einſchließlich Koks und Briketts, auf Kohle umgerechnet) auf 7.8
Millionen To.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Preisindexziffer der Metallgeſellſchaft, Metallwiſſenſchaft,
Metalltechnik. Die Preisindexziffer ſtellte ſich am 3. Oktober 34
auf 47,1 gegen 48,2 am 26. Sept. (Durchſchnitt 190913: 100),
fiel alſo um 2,3 Prozent der Ziffer vom 26. Sept. Für die ein=
zelnen
Metalle wurden nach dem Preisſtand vom 3. Okt. folgende
Einzelindexziffern errechnet: Kupfer 32,0 (am 26. Sept. 32,8),
Blei 50,8 (54,7), Zink 40,0 (42,1), Zinn 83,9 (83,9) Aluminium
111,1 (111,1), Nickel 86,2 (86,2), Antimon 78,6 (76,1.)
Von der Frankfurter Börſe. Vom 10. Oktober 1934 ab wer=
den
die Mindeſtabſchlüſſe im Verkehr zur fortlaufenden Notierung
für HamburgAmerika=Paketfahrt=Aktien und für Norddeutſcher
Lloyd=Aktien von RM. 3000 auf RM. 2000 herabgeſetzt.
Neugründung in der Malzinduſtrie. Nachdem die mit einem
AK. von 550 000 RM. ausgeſtattete Saale=Mälzerei AG. in Kön=
nern
im Jahre 1932 in Liquidation getreten und bei der Zwangs=
verſteigerung
im Jahre 1934 von der Brauerei Mergel, Arnſtadt
(Thüringen) erworben war, iſt jetzt eine neue AG. unter der
gleichen Firma mit einem AK. von 100 000 RM. gegründet wor=
den
. Die Gründer der Geſellſchaft ſtehen der Brauerei Mergel
nahe, die ſich damit eine eigene Mälzerei angegliedert hat.
Sanierung der Braunkohlen=Schwelkraftwerk Heſſen= Frank=
furt
A.G. Die Braunkohlen=Schwelkraftwerk Heſſen=Frankfurt
A. G. in Wölfersheim, die ſeit Jahren aus übergeordneten Grün=
den
(Entlaſtung des Arbeitsmarktes, Rohſtoffwirtſchaft) mit er=
heblichen
Zuſchüſſen der Hauptaktionäre, der Preußiſchen Elektri=
zitäts
AG., durchgehalten wird, legte einer geſtern abgehaltenen
Hauptverſammlung die Sanierungsbilanz, für 1933 vor, die ge=
nehmigt
wurde. Bekanntlich hat das Unternehmen ſtark unter
Verluſten zu leiden, die aus dem Sturz auf dem Teermarkt her=
rühren
. Das Werk hat in techniſcher und organiſatoriſcher Be=
ziehung
alle ſich ihm bietenden Möglichkeiten zur Verbeſſerung
des Betriebsergebniſſes ausgeſchöpft. Eine Geſundung des Unter=
vehmens
kann aber nur von der Kapitalſeite oder durch Ausbau
der Betriebsanlagen zwecks Weiterverarbeitung der Schwelpro=
dukte
durchgeführt werden. Die von der Hauptverſammlung ge=
nehmigte
Kapitalherabſetzung ermöglicht zwar größere Abſchrei=
bungen
auf die Anlagewerte, reicht jedoch nicht aus, das Ab=
ſchreibungsbedürfnis
der Hefrag voll zu befriedigen. Die Preußen=
Elektra übernimmt daher im Anſchluß an die Bilanzbereinigung
Tilgungs= und Zinsverpflichtungen der Geſellſchaft, die dem Un=
ternehmen
die Möglichkeit zur Fortführung des Betriebes geben.
Die Auswirkung dieſer letzten Maßnahme wird 1934 als Ent=
laſtung
in Erſcheinung treten.
Deutſch=chileniſches Kompenſationsgeſchäft. Wie die F. 3.
erfährt, iſt durch die Filiale Valparaiſo der Deutſchen Ueberſeei=
ſchen
Bank für Rechnung der Deutſchen Bank und Disconto= Geſell=
ſchaft
ſowie der Dresdner Bank, ein Uebereinkommen getroffen
worden, welches den Bezug von 80 000 To. Düngeſalpeter aus
Chile und den Abruf erheblicher Poſten deutſcher Induſtrieerzeug=
niſſe
, darunter hauptſächlich Maſchinen für chileniſche Zwecke um=
faßt
. Das Salpeterobjekt wird auf 1011 Millionen RM. ge=
ſchätzt
, die noch nicht ſpezifizierten deutſchen Lieferungen auf etwa
8 Millionen RM. Der Reſt findet durch Auftauung deutſcher, in
Chile eingefrorener Guthaben ſeine Verwendung. Die Lieferun=
gen
dürften in den nächſten Monaten beginnen.
Die Preispolitik der Ireg. Die Pariſer Verhandlungen der
Ireg haben, wie dem DHD. gemeldet wird, mit der Beibehaltung
der bisherigen Eiſenpreiſe durch die Verkaufsverbände und Kar=
telle
ihren Abſchluß gefunden. Nur in einzelnen Ländernotierun=
gen
wurden im Zuſammenhang mit Frachtänderungen einige
Preisanpaſſungen vorgenommen, ohne daß jedoch die eigentlichen
Grundpreiſe eine Abänderung erfuhren. So wurden die Preiſe
für Albanien um 5 Schill. erhöht, diejenigen für Kuba um vier
Schilling ermäßigt. Ein Antrag auf Preisheraufſetzung wurde
nicht angenommen.

Viehmärkke.

Die Aufwärtsbewegung am Rentenmarkt an der Berliner
Börſe machte weitere fühlbare Fortſchritte. Die ſtetige Entwick=
lung
der feſtverzinslichen Werte als Folge der Kapitalmarktpoli=
tik
der Reichsregierung führt dem Rentenmarkt neue Käuferſchich=
ten
zu. Die Tendenz für Renten war ausgeſprochen feſt. Im
Vordergrunde ſtand die kommunale Umſchuldungsanleihe, die mit
82,60 nach 81½ am Vortag gehandelt wurde. Auch Induſtrieobli=
gationen
lagen feſt und wieſen Gewinne bis zu 1 Prozent auf.
Die Reichs=Altbeſitzanleihe ſetzte ¼ Prozent höher ein und ge=
wann
im Verlauf weiter ½ Prozent. Reichsſchuldbuchforderungen
lagen lebhafter und wurden ³ Prozent höher bezahlt, während
die umgetauſchten Induſtrieobligationen Kursgewinne von ½½
Prozent aufwieſen. Demgegenüber lag der Auslandsrentenmarkt
vernachläſſigt und überwiegend etwas ſchwächer. Der Aktienmarkt
litt unter Tauſchoperationen gegen Renten und zeigte eine aus=
geſprochen
ſchwache Veranlagung. Das Angebot war zwar keines=
wegs
erheblich, doch zeigte ſich nach den vorangegangenen Steige=
rungen
ſowohl beim Publikum als auch bei der Kuliſſe allgemein
das Beſtreben. Aktien gegen Renten zu tauſchen. Insbeſondere
litten die hoch im Kurſe ſtehenden Aktien, wie beiſpielsweiſe die
Braunkohlenwerte, die Verluſte von 35 Prozent erlitten. In=
wieweit
hierbei Vermutungen über eine Intenſivierung von Ren=
tenkäufen
aus Dividendengeldern mitſprechen, ſei dahingeſtellt.
Montanwerte waren faſt durchweg ½1 Prozent ſchwächer. Stol=
berger
Zink und Hoeſch verloren je 1½. Kali= und chemiſche Aktien
ſchwächten ſich um etwa 1 Prozent ab. Am Elektroaktienmarkte
gingen die Rückgänge bei HEW. und Siemens bis zu 2 Prozent.
Chade waren dagegen 2 Mark höher. Von den übrigen Auslands=
werten
konnten Aku 88 Prozent höher einſetzen. Im Verlauf
waren Aktien weiter angeboten. Stolberger Zink waren 3 und
Buderus 2¾ Prozent niedriger. Lediglich Stahlvereinswerte er=
holten
ſich etwas. Von Braunkohlenwerten erhöhten. Bubiag
ihren Verluſt auf 7. Farben waren gut behauptet. Weiter feſt
lagen Auslandswerte. Ebenſo lag der Kaſſa=Rentenmarkt feſt.

Das bereits vorgeſtern ſtärker hervorgetretene Intereſſe für
den deutſchen Rentenmarkt bei ſtarker Vernachläſſigung der Aktien=
papiere
war an der geſtrigen Frankfurter Mittagsbörſe
noch ausgeprägter. Die Kuliſſe nahm allgemein Tauſchoperatio=
nen
gegen Renten vor, zumal auch die Kundſchaft ihr Kaufinter=
eſſe
auf den Rentenmarkt verlagert hat. Beſondere Motive für
die ſchwache Haltung des Aktienmarktes lagen zwar nicht vor, es
ſchien aber, als ob man in weiteren Kreiſen erſt noch Näheres
und Definitives über die künftige Behandlung der Spekulations=
gewinne
, der höheren Dividenden uſw. abwarte. Der Rentenmarkt
hatte ausgeſprochen lebhaftes Geſchäft, beſonders die Kommunal=
Umſchuldungsanleihe trat wieder ſtark hervor und lag um ¼ Pro=
zent
über dem vorgeſtrigen Abendbörſenkurs. Daneben hatten
Reichsmark=Obligationen aus umgetauſchten Dollarbonds größere
Umſätze bei um ½1 Prozent feſteren Kurſen. Späte Reichs=
ſchuldbuchforderungen
ſtiegen auf 95¾ (95½) und Zinsvergütungs=
ſcheine
ſowie die Altbeſitzanleihe gewannen je ½ Prozent. Gproz.
Stahlvereinsbonds erhöhten ſich um 1 Proz. auf 80½ Prozent. Am
Aktienmarkt ergaben ſich teilweiſe ganz empfindliche Einbußen,
beſonders Deutſche Erdöl waren angeboten und eröffneten mit
104½ nach 110½ JG. Farben verloren 1½ Proz., Scheideanſtalt
2 Proz., Goldſchmidt und Rütgerswerke je 1 Proz. und Metall=
geſellſchaft
zirka 2 Proz. Elektroaktien lagen ebenfalls ſchwach.
Der Aktienmarkt unterlag im Verlauf einigen Schwankungen, die
Haltung blieb aber meiſt ſchwächer und unſicher. Das Renten=
geſchäft
wurde ſpäter bei voll behaupteten Kurſen etwas ruhiger,
An der Abendbörſe blieb das Geſchäft in deutſchen Ren=
ten
, beſonders für Kommunal=Umſchuldung, weiter lebhaft und
die Kurſe zogen allgemein leicht an. Dazu kamen ſehr große Um=
ſätze
in mexikaniſchen Anleihen auf Grund einer Meldung, wo=
nach
die Regelung des Schuldendienſtes nunmehr bevorſtehe. Die
Kurſe erhöhten ſich dabei um etwa 0,51 Prozent. Später unter=
lagen
ſie einigen Schwankungen. Im Verlauf wurde die Umſatz=
tätigkeit
ſowohl für deutſche wie für mexikaniſche Anleihen etwas
ruhiger. An den Aktienmärkten war das Geſchäft klein, die Stim=
mung
ſchien indes beruhigter, wenn auch ſtarke Zurückhaltung
vorherrſchte. Die Kurſe waren aber nicht mehr ſchwächer, viel=
mehr
konnten ſich die Berliner Schlußkurſe behaupten und teil=
weiſe
auch leicht erholen.

Deviſenbewirkſchaftung.
Anmeldung von Sperrgukhaben.
Gemäß der Bekanntmachung der Rei ’sſtelle für Deviſenbe=
wirtſchaftung
vom 27. Sept. 1934 ſind alle Guthaben von aus=
ländiſchen
und ſaarländiſchen Kunden, welche deviſenrechtlichen
Beſchränkungen unterworfen ſind (Sperrguthaben), der zuſtändi=
gen
Reichsbankanſtalt bis zum 2. Okt. auf Vordrucken anzuzeigen.
Das Reichsbankdirektorium weiſt beſonders darauf hin, daß die
Zweigniederlaſſungen wie ſelbſtändige Anſtalten zu behandeln
ſind. Wenn die Sperrguthaben bei Zweigniederlaſſungen geführt
werden, ſind ſie bei der für die Zweigniederlaſſung zuſtändigen
Reichsbankanſtalt anzuzeigen, nicht etwa bei der Reichsbankanſtalt
der Zentrale. Maßgebend für die Anzeige iſt der Stand vom 27.
September 1934. Auf die Vorſtellungen der Wirtſchaftsgruppe
Privates BankgewerbeCentralverband des deutſchen Bank= und
Bankiergewerbes (e. V.), hat das Reichsbankdirektorium ſich da=
mit
einverſtanden erklärt, daß zur Vermeidung von Verzögerun=
gen
und Mehrarbeit in beſonderen Ausnahmefällen als Stichtag
auch der 29. September 1934 angenommen werden kann, da an
dieſen ſowieſo die Feſtſtellung für den Monatsdurchſchnitt vorge=
nommen
wird. Es wird aber erwartet, daß, falls von dieſer Er=
laubnis
Gebrauch gemacht wird, bei Guthaben, für welche ſich
gerade am 28. und 29. September 1934 beſonders große Verände=
rungen
vollzogen haben, dieſer Umſtand bei der Anzeige mit an=
gegeben
wird.

Berliner Kursbericht
vom 5. Oktober 1934

Mainzer Getreidegroßmarkt vom 5 Oktober. Es notierten
(Großhandelspreiſe je 100 Kilo loko Mainz) in RM.: Weizen
20,80, Roggen 16,80, Hafer 16,20 ab Station, Braugerſte 19,40
20,00, Induſtriegerſte 18,85, Malzkeime 15,5016. Weizenkleie
10,60 (Mühlenpreis), Roggenkleie 9,84 (Mühlenpreis) Weizen=
futtermehl
12,90, Biertreber 17,25, Soyaſchrot 13,00 (Fabrikpr.).
Allgemeintendenz: alles unverändert ruhig. In Brau= und In=
duſtriegerſte
iſt das Angebot kleiner geworden.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 5. Okt. Das überaus
knappe Angebot in deutſchen Eiern hielt auch in dieſer Woche an
und da auch aus Holland, Dänemark und Belgien nun unzurei=
chende
Mengen angeliefert werden konnten, zeigte der Markt eine
feſte Tendenz. Mehr und mehr kommen Kühlhauseier an den
Markt; daneben liegen reichliche Zufuhren aus den Balkanlän=
dern
vor. Nachdem ſich ſowohl Groß= und Einzelhandel ſchon zu
Ende der Vorwoche ſtärker eingedeckt hatten, verlief das Geſchäft
in dieſer Woche ruhiger. Die Konſumnachfrage wird als gut
bezeichnet und die angelieferten Mengen von friſchen Eiern wer=
den
glatt geräumt. Die Preiſe zeigen eher Neigung zur Er=
höhung
. Es notierten in Pfg. pro Stück frei Frankfurt a. M.:
Deutſche Markeneier Kl. S. 12. a) 11,5, b) 11. c) 10,5, d) 10;
Holländer. Dänen und Flandern Kl. S. 11,512, a) 1111,5,
b) 10,511, c) 10,5; Bulgaren 9,510. Rumänen 9,510, Jugo=
ſlawen
Kl. b) 9,5 c) 9 Pfg.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 5. Okt. Auch am
Buttermarkt ſind die Anlieferungen von deutſcher und holländi=
ſcher
friſcher Butter außerordentlich knapp; geringere Qualitäten
werden etwas reichlicher angeboten und finden ſchlank Unterkunft.
Kühlhausbutter wird ſchon ziemlich ſtark in den Verkehr gebracht.
Der Abſatz an den Konſum iſt zwar wieder ruhiger geworden,
bleibt aber im ganzen befriedigend. Die Preiſe blieben gegen die
Vorwoche unverändert und notierten pro 50 Kilo in RM. franko
Frankfurt a. M. im Großhandel wie folgt: Deutſche Markenbutter
145148, deutſche feine Molkereibutter 143, deutſche Molkerei=
butter
140, Landbutter etwas höher mit 130 (nach 120130). Für
ausländiſche Butter konnten infolge der geringen Zufuhren keine
Notierungen feſtgeſtellt werden.
Berliner Getreidegroßmarkt vom 5. Oktober. Im letzten Ber=
liner
Getreideverkehr dieſer Woche hat ſich an der Geſamtlage
kaum etwas geändert. Das Geſchäft bewegt ſich weiter in ruhi=
gen
Bahnen, da überwiegend nur der Bedarf gedeckt wird. Auch
die Angebotsverhältniſſe ſind die gleichen geblieben. Roggen fin=
det
im allgemeinen Unterkunft, während in Weizen Ueberſtände
bleiben. In Hafer iſt das Angebot weiter gering. Es liegen
zwar aus Oſtpreußen erneut Angebote vor, die jedoch infolge der
zu hohen Preislage nicht akzeptiert werden. Von Gerſten finden
zute Braugerſten, die nur in geringem Umfange am Markt ſind,
Beachtung, während Induſtriegerſten ziemlich vernachläſſigt blei=
ben
. Futtergerſten ſind nicht offeriert. Mehle und Ausfuhrſcheine
blieben unverändert.

Oepiſenmarkt
vom 5. Oktober 1934

Berl. Handels= Geſ
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llohyd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas

N
770.
72.50
26.
28.75
28.75
128.75
125.75
21.25
110.875
131.
124.50

Mee
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr. Unter
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn

Ne
103.50
142.
63.625
109.125
104.25
74.875
80.125
120.50
75.25
97.25
75.50
54.75

Weeuu
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

7af
17.
40.625
154.
31.75
42.125
31.75
67.
13.875
126.
49.76
103.75
109.50
128.50

Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemart
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich.
Griechenland
Holland
Island

Währung
ägypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
Milreis
100 Leva
1eanad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2. Stg.
100eſtl. Kr.
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
00 isl. Kr.

Geld Brief

12.47
0. 644
58.17
9.204
3.047
2.528
54 25
81.18
12.15
68.68
5.365
16.39
2.467
168.431
54.98

12.50
0. 648
58.29
0.208
3.053
2.534
54.35
81.34
12.18
68.82
5.375
16.43
2.471
168.7
55.10

Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei.
ungarn
Uruguah
Ver. Staaten

Surmſtädter und

Währung GeldBrief 100 Lire 21.45 21.49 1 Yen 0.712 0.54 100 Dinar 5. 694 5.706 100 Lats 8o,67 80.*3 100 Kronen 61.04 161.16 1o0 Schilling 48.25 47.05 100 Eseudos 11.03 11.05 100 Kronen 62.66 32.73 100 Franes 81.17 g1.33 100 Peſetas 34.00 24.06 100 Tſch. Kr. 10.37 10.39 t türk. 2 1.976 1.50 100 Pengö 1 Goldpeſo 0.99 1701 1 Dollar 2.470 2.774

Hariolälsant Saricſtaut, Bihate ber Presoher Sunk
Frankfurter Kursbericht vom 5. Oktober 1934.

Darmſtädter Schlachtviehmarkt vom 5. Oktober. Auftrieb:
146 Kälber. Preiſe: Kl. a) 4245, b) 3741, c) 3236, d) 28
bis 31 Pfg. pro Pfund. Es wurden verkauft in der Kl. a) 16,
b) 44, c) 72 und d) 13 Stück. Marktverlauf: geräumt.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Der Aufſichtsrat der Thüringiſchen Eleketrizitäts= und Gas=
AG., Apolda, hat beſchloſſen, der auf den 16. Nov. nach Dresden
inzuberufenden HV. für das abgelaufene Geſchäftsjahr die Ver=
ſeilung
einer Dividende von wieder 7½ Prozent vorzuſchlagen.
In der Nacht zum Freitag ſtarb das Mitglied des Aufſichts=
tats
der Büſſing=NAG. Vereinigte Nutzkraftwagen AG., Braun=
ſchweig
, Dr.=Ing. eh. Max Büſſing. Der Verſtorbene war ein
Sohn des Gründers der Firma H. Büſſing, Spezialfabrik für Mo=
torlaſtwagen
und Motoromnibuſſe.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 5. Oktober 1934 für eine
Unze Feingold 142 Schill. 4 Pence gleich 86,5742 RM. für ein
Gramm Feingold demnach 54,9134 Pence cleich 2,78 342 RM.

Keee
Gr. II p. 1934 /103.7
1935 /105
1936 1102.25
. 1937 992),
1938 98.2
Gruppe T .. . . 1101.75
4½ Dtſch. Reichsanl.
v.27 94.75
5½ %Intern. v.30 92.25
6%Baden ... v.271 94
6%Bahern .. v.271 96
6%beſſen. .. . v. 29 94.75
6% Preuß. St. v. 28 1107.7
6%Sachſen ..v.27/ 96.5
6%Thüringen v. 27 / 93.5
6% Dt. Reichsbahn
Schätze. . ..... /100
5% Dt. Reichspoſt
Schätze. . .. .. .. / 96.75
Dtſch. Anl. Ausl.
*½ Ablöſung . / 98.75
(Neubeſitz)
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
.... 9.2
6%Baden=Baden. / 80,
6%Berlin .. . v.24/ 85
6%Darmſtadt ..
6%Dresden .. v.26 77,
6%Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
6Oo
v.26
6%Mainz.. . . . . . . 81.5
69Mannheim v.27 85.75
6%München v.29 90
6%Wiesbaden v. 28 84
ſſ. Landesbk. 92.75
6% Goldoblig. 88

Dee
hyp.=Bk.=Liquid./ 91.75
4¾%
Komm. Obl. ..
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf. 94.25
6% Goldoblig. / 89
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R. 11 / 85-75 1 5%Bosn. L. E. B.
6% R.121 88
6%Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. . .. . . 92
6%Naſſ. Landesbk. / 92,25 1 4% Oſt. Goldrente
5½% Lig.=Obl.

Me
6%0 Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 26
6%Mitteld. Stahl
6% Salzmann &Co.
6% Ver. Stahlwerke
6%Boigtc Häffner
J. G. Farben Bonds

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser.
FAnsl. Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hhp.=Bk.
5½% Lig.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pfbr.
6% Goldoblig.
6% Frkf. Pfbr.=Bk.
5½% Lig.=Pfr
6% Mein. Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pfr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pffr
6%Rhein. Hyp.=Bk
5½% Lig.=Pfr.
6% Goldoblig.
6% Südd. Boden=
Cred.=Bank.
5½%0 n Lig.=Pfbr.
6%Württ. Hyp.=B.

5% L.Inveſt.
5% Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze
5%vereinh. Rumän
4½%
42
42Türk. Admin..
102
4% 1.Bagdad
119.25 / 4% Zollanl.
4½%ungarn 1913
19.75 14½% 1914
420
Goldr.
95, 1430
1910
91.5

95.55
937
91.75
85
80.25
81
118.
13
13
11.75
43
Zl.

93
92:,
88.5
93
Rek
92.5
94
93.75
93.5
93
90
94.25
91
94

4½Budp. Stadtanl.
42Liſſabon
42 Stockholm
Aktien.
Accumulat. Fabri
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F.P..
Verl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen...
Cement Heidelbere
Karlſtadt/.

52
51.5
105

67.25

63.25
143
86
117.25
132.5

Mlete ie
Chem.Werke Albert
Chade (A=C) ..."
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl.
Dt. Gold= u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt
Linoleum .. ..
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ
Licht u. Kraft
Eſchwe. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder.
J. G. Farbeninduſt,
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof ..
Gel enkirch. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern. 1
Goldſchmidt Th. .
Gritzner=Kayſer..
Grün & Bilfinger.I.
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke. Füſſen
Harpener2 ergbau.
Henninger, Kempf
HilbertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſen....
Holzmann, Phil.
Jlſe Bergb. Stamm
. Genüſſel416.5

Jfe

131
61
50,
122
106
218
82.5
91
105.25
118,
54
59
113
141:
57.75

63.25
109
91.25

104.5
111.5
46.5
81
116
80.

Jicke
Kali Chemie ...."
Aſchersleben.
glein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ....
Knorr C. H.......
Konſerven Braun.
Lahmeyer & Co. ..
Laurahütte .....
Lech, Augsburg ..
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz Akt.=Br. ..
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau
Moenus......
Motoren Darmſtadt! 66
Neckarwerk Eßling
Oberbedarf
Park=u. Bürgerbräu
Phönix Bergbau.
Rh. Braunkohlen. 1233
Elektr. Stamm
Stahlwerke
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke ..../ 40,
Salzdetfurth Kali ./155
Salzw. Heilbronn .1220
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske/148
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.1190
Thür. Liefer.=Geſ..1102.5

R

75.5
199
51.5
122.25
21
89
236
67.5
76.75
86.25

94.5
uu8
48.75
9371
95
37.5

Diee
Bex. Stahlwerke.
Ver. Ultramarin
Voigt & Haefſner.
Weſtdt.e Kaufhof
Weſteregeln Kali
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank.. .
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
Hypothekbk.
Comm. u. Privatbk.
Dt. Bank u. Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank...
Frankf. Bank....
Hhp.=Bank
Mein. Hyp.=Bank.
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant. ..
Rhein. Hyp.=Bank.)
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Württb. Notenban
A. G. f. Verlehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftwl.
70 Dt. Reichsb. Vzo
Hapag.
Nordd. Llohd.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung ...!
Verein. Verſ
Frankona Rück=u. Ml.
Mannh. Verſich.

13.25
Otavi Minen ..
Schantung Handelsl

42.25
133
31.5
471
51
1141,
79.55
96
117
66.75
76
75.5
72.5
96
80.75
83
79.75
1441,
110.
64
100
121.5
1121,
28.5

201

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Samstag, 6. Oktober 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 276 Seite 11

20)

ROMAN VON
Copyright 1934 by Auguſt

HANS RABL
Scherl G. m. b. H., Berlin.

(Nachdruck verboten.)

Aber dann Hausmann wollte noch etwas ſagen, aber
er trat beiſeite. Schauer hatte von ſeinem Tiſch aus die Stockung
und Erwins Untätigkeit gemerkt und kam. Was iſt denn los?
fragte auch er. Fehlt Ihnen was, Herr Poſt?
Erwin ſah ihn einen Augenblick verſtändnislos an. Dann
ſagte er und merkte gar nicht, daß er immer noch ſaß: Jetzt nicht
mehr, Herr Schauer, jetzt nicht mehr!
Was heißt das? Jetzt nicht mehr? Hat Ihnen denn was
gefehlt?
Vierhundert haben mir gefehlt, Herr Schauer, ſagte Erwin
und ſtand auf. Aber jetzt hab’ ich ſie.
Ich gratuliere, Herr Poſt, ſagte Schauer bekümmert. Aber
trotzdem wäre es vielleicht nicht unangebracht ? Er machte
eine empfehlende Handbewegung auf das wartende Publikum hin
und ging.
Erwin ſah ihm einen Augenblick verdutzt nach. Dann zuckte
er die Achſeln und lachte. Er nahm Dr. Radbruchs hundert Mark,
die eben kamen, ging an den Tiſch und gab ſie ihm. Bitte ſchön,
Herr Doktor, ſagte er und lachte ihn an, Ihre hundert Mark,
Herr Doktor Radbruch!
Danke, ſagte der, ſteckte den Schein in die Taſche und ging
kopfſchüttelnd davon. Merkwürdig! Warum war der Kaſſierer
ſo vergnügt? Ja dachte Dr. Radbruch und ſtieg in ſeinen klei=
nen
Wagen der Menſch hat’s eben gut. Keine Sorgen, jeden
Erſten ſein Gehalt, der kann auch lachen!
Als es drei durch war und der letzte Kunde den Raum ver=
laſſen
hatte, blinzelten Erwin und Hausmann ſich zu und gingen
in den Waſchraum, eine verbotene Zigarette zu rauchen.
Na, was iſt denn nun? fragte Hausmann drängend.
Kein Manko iſt mehr, antwortete Erwin und ſog den Rauch
tief ein.
Na ja aber wie ?
Der Doktor Radbruch hat doch geſtern ein Konto errichtet,
mit einem Verrechnungsſcheck. Das ſoll nicht ſein, das weißt du
ja, aber weil er meckerte, hat Schauer es erlaubt. Na, das waren
vierhundert, ſiehſt du, und die habe ich einfach vergeſſen das
Kuddelmuddel, ein Verrechnungsſcheck, der na, und ſo weiter
hab’s eben vergeſſen und wie ich vorhin den Mann ſehe, da
fällt es mir natürlich wieder ein, nicht wahr? Na, nun iſt’s ja
gut!

Junge, ſagte Hausmann, da haſte ja mal wieder Schwein
gehabt. Haſt du es Schauer ſchon geſagt?
Bloß daß; nicht, wie.
Würd’ ich ihm auch gar nicht erzählen, wenn er nicht danach
fragt. Er redet dich bloß wieder dumm von der Seite an.
Nee, ich ſag’ ihm nichts. Menſch, Richard Erwin kniff
ihm in den Arm, daß Hausmann ſtöhnte. Richard, Menſch, die
vierhundert ſind wieder da denk bloß mal an!
Haſt du deiner Frau ? fragte Hausmann.
Nein, hab’ ich nicht . . . Siehſt du, wie gut das war, daß
ich ihr nichts geſagt habe? Da hätt’ ſie ſich doch bloß unnütz auf=
geregt
!
Sie gingen wieder hinein und arbeiteten weiter. Später,
als Erwin wieder an die Sache dachte, beſchloß er, Grete was
Neites zu kaufen, eine Kleinigkeit, aber was Nettes. Er hatte
das Gefühl, er ſollte das tun. Es war zu ſchön, daß er ſie nun
nicht um das Geld zu bitten brauchte, das ſie jetzt verdiente
wenn er das jetzt beſah, hätte es ja doch ſein müſſen, anders wäre
es ja gar nicht gegangen. Nein, ſie ſollte jetzt was Nettes dafür
haben, wo ihre vierhundert ſo in Gefahr geweſen waren!
An dieſem Abend ſaßen die drei Schweſtern mit Seydell und
Poſt in Maries Wohnung beiſammen. Dieſe Zuſammenkunft war
der Anſatz zu einer Art Familienſitte, die ſich eben bilden wollte.
Wenn Nelli von einem ihrer Provinzengagements nach Berlin
kam, mußte das ſein. An dieſem Abend freilich war Marie eben=
ſowenig
in Stimmung wie Seydell. Nicht, daß ſie ſich geradezu
gezankt hätten aber trotzdem ſpürten die anderen drei die
Spannung, die in der Luft lag. Und als ſie vom Eſſen aufgeſtan=
den
, zum Kaffee in das große Muſikzimmer hinübergegangen
waren, glaubte es Poſt beſonders ſchlau zu machen, wenn er
Marie bat, zu ſingen. Er wußte, es gab für ſie nur einen Be=
gleiter
im Kreis, ihren Mann. Er dachte, wenn Marie nun ſin=
gen
, wenn Seydell ſie begleiten würde, dann müßte doch ſo
malte ſich das in ſeinem allen künſtleriſchen Dingen einigermaßen
fremden Hirn irgendeine Art von Kontakt zwiſchen ihnen aus=
gelöſt
werden, und es müßte hernach erquicklicher ſein als jetzt.
Aber Poſt hatte ſich geirrt. Seydell, den er bei ſeiner Bitte
mit halbem Auge anſah, gab überhaupt kein Zeichen des Ver=
ſtehens
, geſchweige denn des Einverſtändniſſes. Und Marie ſagte:
Ein andermal, Erwin ich bin heute müde, nicht bei Stimme.

Ach, nicht bei Stimme das ſagſt du immer! Und dann
ſingſt du doch ſo ſchön wie je! ſagte Poſt, der ſeine Anregung
nicht verpuffen laſſen wollte.
Wenn du mich ſingen hören willſt, ſagte Marie, drüben
auf dem Grammophon liegt meine letzte Platte. Spiel ſie doch
oder laß lieber Grete ſie ſpielen, die macht das beſſer!
Poſt und Grete gingen zuſammen zu dem großen Schrank=
apparat
. Während ſie das Zimmer durchquerten und den anderen
den Rücken drehten, ſchnitt Grete ihrem Mann ein mißbilligen=
des
Geſicht, das der mit erſtauntem Achſelzucken und Brauen=
heben
quittierte. Ausgerechnet! meinte ſie.
Ich hab’s doch bloß gut gemeint, antwortete er.
Was iſt das für eine Platte? fragte Nelli von drüben.
Poſt nahm die Platte in die Hand und las von dem Etikett
ab: Marie Britting=Seydell ,Heil’ge Quelle reiner Triebe‟
aus FFigaros Hochzeit (Mozart) das Tonola=Orcheſter unter
Leitung von Generalmuſikdirektor Otto Manns.
Schön ! ſagte Nelli. Und Seydell ſagte von ſeinem Seſſel
her es war das erſtemal, daß er ſeit dem Eſſen den Mund
auftat: Ja, Manns der begleitet natürlich beſſer als ich
Grete legte die Platte auf. Während die Nadel durch die
leeren Rillen ſchnurrte, flüſterte ſie ihrem Mann zu: Da haſt
du’s !"
Scheußlich ! gab Poſt zurück. Dann gingen ſie leiſe durch
das Zimmer, ſetzten ſich wieder in ihre Seſſel und hörten zu, wie
Maries Stimme das Zimmer füllte.
Unglaublich! dachte Grete und duckte ſich unwillkürlich ein
wenig. Woher nimmt ſie das bei ihrem Leben? So voll=
kommen
ausgeglichen, ſo abſolut ſicher, ſo genau getroffen dieſe
Reinheit und Klarheit der Muſik wie macht ſie das? Ver=
ſtohlen
ſah ſie Marie an. Die lehnte in ihrem Seſſel, ihr Geſicht
war geſpannt, ſie hörte ſich ſelbſt ſo aufmerkſam zu, wie ſie es
immer tat, ſie atmete genau in dem gleichen Rhythmus wie ihre
feſtgehaltene Stimme auf der Platte. Mit einem leiſen Knacken
ſtellte der Apparat ſich ab, es wurde ſtill.
Plötzlich und unvermittelt ſtand Seydell auf. Er ſah eine
kleine Weile im Zimmer umher niemand ſprach. Dann ging
er wortlos hinaus. Die anderen lauſchten ihm nach. Er war an=
ſcheinend
nicht aus der Wohnung gegangen, ſondern in irgendein
anderes Zimmer. Eine laſtende, peinliche Pauſe zog ſich zäh wie
Gummi. Dann ſagte Marie müde: Entſchuldigt, bitte ! Sie
machte eine Handbewegung, die ſo voll war von unendlicher =
digkeit
, von Reſignation und auch wieder von Ergebenheit, daß
Nelli ſchnell aufſtand. Bleib nur, Marie, ſagte ſie raſch und
drückte die Schweſter in den Seſſel zurück, laß mich Sie ging
raſch hinaus, Seydell nach.
(Fortſetzung folgt.)

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann:
für Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. 1X. 34. 22362. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr.

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Samstag, den 6. Oktbr. 1934
Deutſche Bühne H. 2. Vorſt.
Zuſatzm. 1X. 19.30 b. 22 Uhr
In neuer Einſtudierung und
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Der Poſtillon
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Spielleitung: Hehn
Bühnenbild: Büttner.
Hauptrollen: Schmid= Beri=
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preis
iſt 30 Pfg. Der Reinertrag
fließt z. T. dem Winterhilfswerk
zu. Während der Vorführungen
(10497
Platzkonzert.
Auskunft bei Jäger, Eliſabethenſtraße 26 und
P. Seng, Arheilgerſtraße 165.

Leo Slezak

Die Schauspielerin
die von Darmstadt aus ihre große
Filmlaufbahn begann.
Man soll diesen Film allein ihret-
wegen
sehen!"

10490)

Sybille Schmitz Wolfgang Liebeneiner Hanna Waag
Künstlerisch wertvoll. Jugendliche zugelassen. Beginn: 300 5.30 8.15 Uhr.
Sonntag Einlaß 1.30 Uhr, Jugend-Vorstellung: CHARLIE CHAPLIN DER UNGLUCKSRABE"

Obſt=u. Gemüſeſchau

des Gartenbauvereins
im Heſſiſchen Hof Traisa
Sonntag und Montag, 7. u. 8. Oktober
(10474
Unkoſtenbeitrag 10 Pfg.

Heute

Gesellschafts=
Abend.

m

mit Tanz. 1706
Rückfahrt n. Darmstadt
12.00 Uhr nachts.