Knzelnummer 10 Pfennige
Arlftf
K4
*
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 269 Samstag, den 29. September 1934. 196. Jahrgang
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Polens Antwort an Barthou.
m.
Vorbehalte zu Barkhous Oſtpakt=Plänen. — Berſtimmung in der franzöſiſchen Preſſe.
Die denkſchrift.
DNB. Warſchau, 28. September.
Laut Mitteilung einer offiziöſen Agentur enthält die
ſchriftliche Zuſammenfaſſung der zwiſchen
Polen und Frankreich über den Entwurf des
Oſtpaktes geführten Beſprechungen, die am
Donnerstag vom polniſchen Außenminiſter Beck
dem franzöſiſchen Außenminiſter Barthou
überreicht wurde, die Präziſierung der Argumente, auf die
ſich der bisherige Standpunkt der polniſchen Regierung ſtützt,
ſowie die Zuſammenfaſſung der Unterredungen, die der
Außen=
miniſter Beck in dieſer Frage mit den Vertretern Frankreichs
führte, insbeſondere die Unterredung, die er am 7. d. Mts.
in Genf mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Barthou hatte.
Pertinax, der Außenpolitiker des „Echo de Paris” glaubt,
den weſentlichſten Inhalt der polniſchen
Ant=
wort in nachſtehenden vier Punkten wiedergeben zu können:
1. Halte Polen die Zuſtimmung Deutſchlands zu den
Pakt=
vorſchlägen für unumgänglich. Der Wortlaut des
deutſch=
polniſchen Abkommens müſſe reſtlos in den Pakt aufgenommen
werden, und ein beſonderer Artikel müſſe feſtſtellen, daß dieſes
Abkommen in allen ſeinen Teilen weiterbeſtehen bleibe.
2 Weigere ſich Polen, gegenüber Litauen irgendwelche
Ver=
pflichtungen zu übernehmen.
3. Wolle es auch gegenüber der Tſchechoſlowakei keine
Ver=
pflichtungen übernehmen, ohne die Frage erſt einmal ſehr
ein=
gehend geprüft zu haben. Polen werde aber auf keinen Fall
Partei gegen irgendein Land im Donaubecken ergreifen.
4. Erkläre die polniſche Regierung, daß die
Nichtangriffs=
pakte und zweiſeitigen Verträge genügten, um in Mitteleuropa
den Frieden zu ſichern, und daß es deshalb nicht notwendig ſei,
ihnen neue Abkommen hinzuzufügen.
Paris rechnek nicht mehr mit einem Beikrikt Polens.
EP. Paris, 28. September.
Die polniſche Antwort auf die franzöſiſchen Oſtpaktpläne
hat in der franzöſiſchen Preſſe eine große Verſtimmung
hervor=
gerufen, wenn die Antwort auch keineswegs überraſcht. Pertinax
chreibt im „Echo de Paris”, daß Polen ſich wie ein „Boot im
Lielwaſſer Deutſchlands” bewege. Es trenne ſich von den
Völkern, die im Jahre 1919 Europa auf dem Grundſatz der
Nationalitäten begründet und mit ihrem Blut Polen zu ſeiner
Viederaufrichtung verholfen hätten. Selbſtverſtändlich werde
die polniſche Antwort trotz ihrer äußeren Form als
ine klare Ablehnung betrachtet. Die Gelegenheit ſei
fünſtig, ſchreibt das Blatt weiter, den Oberſten Beck zu zwingen,
ill ſeine Karten auf den Tiſch zu legen. Es ſei wahrſcheinlich,
ſaß man zuſätzliche Aufſchlüſſe von Polen fordern werde; z. B.
iber die genaue Tragweite der deutſch=polniſchen Entente, die
ußerlich ziemlich beſcheiden ausſehe, aber die in der polniſchen
Politik einen ſo großen Platz einzunehmen ſcheine. Wie könne
ieſe Entente neben der franzöſiſch=polniſchen Allianz vom
Jahre 1921 noch beſtehen?
Pariſer Beſchwörungen.
Der „Petit Pariſien” beſchwört Polen, von
iner Zuſammenarbeit mit Deutſchland
Ab=
and zu nehmen. Was für ein Geiſt der Verblendung,
o fragt das Blatt, iſt in die führenden Männer der polniſchen
olitik gefahren, die nicht ſehen wollen, daß ſie gegen ihr
igenes Vaterland arbeiten? Sie glauben, Herr ihres Spieles
u ſein und ſind doch nur Werkzeuge. Wir fordern ſie auf,
nmal gewiſſe Seiten in den Erinnerungen von Bülows über
e „Wiedergeburt Polens” zu leſen. Die führenden Männer
olens ſuchen Streit mit ihren tſchechoſlowakiſchen Nachbarn,
tit denen ſie keinen ernſtlichen Konfliktsgrund haben dürften,
intrigieren zuſammen mit den Gegnern ihrer natürlichen
erbündeten, ſie verſuchen, durch alle möglichen Schikanen die
lusländer, die auf ihrem Boden leben und Intereſſen in Polen
ertreten, zur Verzweiflung zu bringen. Sie behindern, wo ſie
3 können, die Politik Frankreichs, ihres Verbündeten, und ſie
heuen in ihrer Preſſe und in privaten Unterredungen nicht
or einer Propaganda zurück, die alles herunterreißt, was
fran=
öſiſch iſt. Polen könnte eine große und edle Rolle mit einer
orſichtig ausgeglichenen Politik und in Zuſammenarbeit mit
inen Freunden ſpielen. „Werden dieſe Worte”, ſo ſchließt das
llatt, „auf für alle Warnungen taube Ohren treffen? Die
jefahren ſind um ſo ſchlimmer für Polen. Aber wir wollen
icht glauben, wir können nicht an eine derartige Verblendung
lauben.”
*
Genſer Kehraus.
Mißerſolg der Kuliſſen=Berhandlungen.
Der Völkerbund hat es zum Schluß ſehr eilig gehabt, mit
ſei=
en Beratungen zu Ende zu kommen. Als ſich auch diesmal wieder
rausſtellte, daß eine ſachliche Einigung nicht zu erreichen war,
blieb es bei dem üblichen Allheilmittel der erlöſenden Formel.
dann packt man befriedigt die Koffer und vertagt alles weitere
uf ſpäter. Niemand wird dabei beſtreiten wollen, daß in Genf
llerlei geſchehen iſt.
Der Eintritt Rußlands in den Völkerbund iſt
ine geſchichtliche Tatſache, deren politiſche Bedeutung im
Augen=
lick noch gar nicht überſehen werden kann. Trotzdem iſt der
ſtär=
ere Eindruck, daß die ganze Maſchinerie in Genf ſich
angſam totläuft. Es iſt doch ungeheuerlich, wenn ein Staat
die Polen ſeine Mitarbeit in den Fragen des
Min=
erheitenſchutzes einfach aufkündigen kann und als
olge dann alle Minderheitenfragen irgendwie brenzlicher Natur
on der Tagesordnung abgeſetzt werden.
Indeſſen lag die politiſche Bedeutung der diesmaligen Genfer
Tagung doch wieder mehr in den Verhandlungen hinter den
Ku=
liſſen, und hier haben ſie auf der ganzen Front mit einem
Miß=
erfolg geendet, mit einem Mißerfolg auch für Barthou perſönlich.
Die Art, wie er ſich für berechtigt hielt, die Schweiz abzubanzeln,
hat alle neutralen Staaten ſehr ſtark verärgert. Und auch in der
Londoner Preſſe finden ſich Angriffe gegen Barthou, wie ſie in
die=
ſer Tonart in der engliſchen Preſſe ſeit Jahren nicht vorgekommen
ſind. Barthou kann ſich nicht einmal damit tröſten, daß es ihm
als Ausgleich gelungen wäre, auf einem anderen Gebiet einen
diplomatiſchen Triumph mit nach Hauſe zu bringen.
Barthou hak ſich überall feſtgerannk.
Mit ſeinem Nordoſtpakt iſt er nicht einen Schritt
weiter=
gekommen. Polen hat ihm einen langen Brief geſchickt, der zwar
die Fortſetzung der Beſprechungen nicht unmöglich, aber doch
ziem=
lich ausſichtslos macht. Der Oſtpakt wird alſo beſtenfalls ein
kümmerlicher Torſo bleiben. Auch die Ausdehnung auf
den Balkan, nachdem der Mittelmeerpakt ſchon vorher ins
Waſſer gefallen war, iſt ausſichtslos geworden. Das neue
Paktſyſtem, mit dem Frankreich ganz Europa wie
unter einem Netz begraben wollte, iſt zerriſſen.
In der öſterreichiſchen Frage hat ſich erſt gezeigt, wie
gering die Möglichkeit in Genf geworden iſt, eine Staatengruppe
auf eine poſitive Grundlage zuſammenzubringen. Die einzige
Aus=
beute iſt eine Erklärung der drei Großmächte, eine
Wieder=
holung der Proklamation vom Februar, in der
nichts Neues ſteht. Auch ſie iſt offenſichtlich nur unterzeichnet
worden, um nach außen hin den Eindruck der völligen Uneinigkeit
zu verbergen. Die Jugoſlawen und mit ihnen die Kleine Entente
haben ſich betont abſeits gehalten. Die Bemühungen
Bar=
thous, umeine Annäherung zwiſchen Italien und
der Kleinen Entente ſind reſtlos geſcheitert. Die
Gegenſätze zwiſchen Rom und Belgrad ſind heute ſchärfer als vor
einigen Wochen. Die einzigen, die mit dieſem Ausgang
einiger=
maßen zufrieden zu ſein ſcheinen, ſind die Oeſterreicher, die ſich
ſchon genötigt ſahen, öffentlich Hilferufe auszuſtoßen gegen die
Art, wie ihnen geholfen werden ſollte, und die nun heilfroh ſein
werden, nachdem ſie auf finanzielle Unterſtützung nicht mehr
rech=
nen konnten, daß es bei dieſer harmloſen Erklärung geblieben iſt.
In letzter Stunde hat Barthou wenigſtens in einem Falle
ſeinen Willen durchgeſetzt, als er die ſchon ſeit Tagen in der
Luft hängende außerordentliche Ratstagung für November
erreichte, die ſich im weſentlichen mit dem Saarproblem
beſchäf=
tigen ſoll. Unzweifelhaft ſtellt ſich die franzöſiſche Politik darauf
ein, daß ſie in den kommenden Monaten
die Saarfrage
mehr und mehr in den Mikkelpunkk rückk
und mit allen Mitteln eine für Deutſchland günſtige Entſcheidung
zu verhindern ſucht. Die Rede Barthous iſt für dieſe Abſicht
kenn=
zeichnend. Es iſt doch immerhin kennzeichnend, daß der
fran=
zöſiſche Außenminiſter nicht davor zurückſchreckt,
in aller Oeffentlichkeit mit der Möglichkeit eines
neuen Einmarſches in das Saargebiet zu drohen.
Die dauernde Beunruhigung der Saarbevölkerung, die künſtliche
Erzeugung einer allgemeinen Nervoſität, das ſcheint das letzte
Ziel der franzöſiſchen Politik zu ſein. Daher die franzöſiſche
Forderung auf Verſtärkung der Polizei im
Saar=
gebiet, obwohl dazu keinerlei Anlaß vorliegt. Wir haben immer
wieder anführen können, daß die Saarbevölkerung in den
ver=
gangenen 15 Jahren den Beweis unerhörter Diſziplin abgegeben
hat, und daß gerade ſie, weil ſie jetzt das Ende ihrer Leidenszeit
kommen ſieht, alles vermeiden wird, was den Abſchluß dieſer
Leidensperiode hinauszögern könnte. Von der Seite beſteht alſo
nicht die geringſte Gefahr unter der einen Vorausſetzung, daß die
Völkerbundsverwaltung ſich endlich auf ihre Pflichten beſinnt und
ihre Verwaltung unparteiiſch führt, anſtatt ſich als
Propaganda=
apparat für die franzöſiſchen Abſichten mißbrauchen zu laſſen.
Merkwürdig auch, daß der Landesrat als Vertreter der
Saarbevölkerung zu dieſer Frage überhaupt nicht gehört wurde,
eben weil man wußte, daß er eine Verſtärkung der
Po=
lizei für überflüſſig hält und ſo iſt man ihm in Genf
abſichtlich aus dem Weg gegangen. Barthou hat die
Hoff=
nung auf einen Abſtimmungsſieg Frankreichs
an der Saar aufgegeben und konzentriert jetzt
ſeine ganze Aufmerkſamkeit auf die
Aufrecht=
erhaltung des Status quo, der ja tatſächlich das
Saargebiet zu einer verkappten franzöſiſchen
Provinz macht. Deshalb ſtreicht er der Saarbevölkerung
Honig um den Mund, verſpricht ihr goldene Berge, ohne freilich
allzuviel Gläubige zu finden, denn Frankreich hat in den
ver=
gangenen 15 Jahren ſein wahres Geſicht gezeigt. Die
Saarbevöl=
kerung weiß, was ſie von Frankreich zu erwarten hat und läßt
ſich jetzt durch billige Verſprechungen nicht mehr einfangen.
Tat
Dei Räfebund beftäkigt die Einigung mit Mandſchukuo
über die Oſtbahn.
EP. Moskau, 28. September.
Die Meldungen über eine Einigung zwiſchen dem Rätebund
und Mandſchukuo mit Bezug auf die Abtretung der
Oſtchineſi=
ſchen Eiſenbahn werden nach langem Schweigen nun auch von
den Moskauer amtlichen Stellen beſtätigt. Gleichzeitig wird
jedoch betont, daß es ſich dabei vorläufig nur um eine prinzipielle
Verſtändigung handele und daß auf Grund dieſer Verſtändigung
die amtlichen Verhandlungen demnächſt in Tokio wieder
aufge=
nommen werden würden.
* Eine Bahn wurde verkaufl.
Von unſerem Berichterſtatter.
N. Moskau, Ende September.
Während die japaniſche Preſſe und nach ihr die großen
europäiſchen Nachrichten=Agenturen von einer vollzogenen
Einigung in den Verhandlungen über den Verkauf der Oſtchina=
Bahn aller Welt Kenntnis gaben, befindet ſich die
Sowjet=
öffentlichkeit bis heute noch im Unklaren darüber. Wie vor dem
Eintritt der Sowjetunion in den Völkerbund die großen
Mos=
kauer Zeitungen den Rätebürgern aus Genf nichts berichten
durften, bevor nicht die Aufnahme vollzogen war, ſo ſtellt man
ſich auch jetzt taub zu allen ausländiſchen Meldungen und
ſtumm gegenüber allen Anfragen hinſichtlich der Oſtchina=Bahn.
Wie im Falle Genf, ſo wird es auch hier ſein: Erſt wenn die
Sowjetregierung unter das Verkaufsdokument ſeine
Unter=
ſchrift geſetzt hat, wird die zentraliſierte und monopoliſierte
Sowjetpreſſe ihren Leſern das ſenſationelle Ereignis mitteilen
dürfen, daß die Sowjetregierung ihre Anteile an der Chineſiſchen
Oſtbahn an die japaniſch=mandſchuriſche Mehrheit verkauft har
Die Geſchichte dieſer Bahn dürfte einzig in der
Welt=
geſchichte daſtehen. 1896 wurde in Petersburg zwiſchen dem
„chineſiſchen Bismarck”, Li=Hung=Tſchang, und dem ruſſiſchen
Staatsmann Fürſten Lobanow ein Abkommen geſchloſſen, das
den gemeinſamen Bau und Betrieb der Chineſiſchen Oſtbahn
vorſah und das den ruſſiſchen Einfluß in der ruſſiſchen
Man=
dſchurei begründete. Seitdem ſind nahezu 40 Jahre vergangen.
Ueberaus wechſelvoll geſtaltete ſich ſeitdem das Schickſal dieſer
Bahn. Immer aber wurde ſie als die Baſis der ruſſiſchen
Macht im Fernen Oſten angeſehen. Bildete ſie doch die kürzeſte
Verbindung zwiſchen dem Baikal=Gebiet und der ruſſiſchen
Küſtenprovinz mit Wladiwoſtok als Hauptſtadt. Wladiwoſtok
heißt zu deutſch: beherrſche den Oſten! Mit der Revolution von
1917 wurde Rußland zeitweiſe vollſtändig aus der Mandſchurei
ausgeſchloſſen, ihr nördlicher Teil war der Schauplatz blutiger
Bürgerkriege und erſt 1924 gelang es Karachan, die
Wieder=
herſtellung der ruſſiſchen Beſitzrechte an der Oſtchina=Bahn zu
erreichen.
Wie 1905 das Beſtreben Rußlands, ſich einen eisfreien
Hafen im Fernen Oſten zu ſichern, zum Krieg mit Japan
führte, ſo bildete die Oſtchina=Bahn im letzten Jahrzehnt einen
Gegenſtand ſtändiger Reibereien und Unzuträglichkeiten,
Zu=
ſammenſtöße und Zwiſchenfälle, bis der Ausbruch von
kriege=
riſchen Verwicklungen ſchließlich als unvermeidlich angeſehen
wurde. Die Oſtchina=Bahn war für Sowjetrußland politiſch ein
Objekt, das der Sowjetmacht im Fernen Oſten als der
eigent=
liche Tragpfeiler galt, aber auch wirtſchaftlich war ſie ein
Ge=
ſchäft, warf ſie doch in ihren beſten Jahren einen Gewinn bon
1 Milliarde Yen ab. Obwohl ſchlecht organiſiert und durch
Ver=
waltungskomplikationen gehemmt, war ſie unzweifelhaft die
er=
tragreichſte Eiſenbahn der Welt.
In ihre Verwaltung teilten ſich Sowjetrußland und China,
deſſen Stelle nach Bildung des Freiſtaates Manſchukuo die
ge=
meinſame japaniſch=mandſchuriſche Verwaltung einnahm. Die
Verhandlungen über den Verkauf wurden ſeit etwa Jahresfriſt
geführt. Sie ſtützten ſich auf eine Bedingung des Vertrages
über den Bahnbetrieb, wonach dem ruſſiſchen Partner (
urſprüng=
lich China, jetzt Japan=Mandſchukuo) ab 1935 das Recht
zu=
erkannt wurde, die geſamte Bahn in eigene Regie zu
über=
nehmen. In den Verhandlungen ſollte ein angemeſſeneu
Ver=
kaufspreis ausgemacht werden. Sie wurden mehrfach
unter=
brochen und zogen ſich unmäßig in die Länge. Die
ſowjet=
ruſſiſche Taktik lief urſprünglich auf eine Verſchleppung hinaus
in der Abſicht, einen höheren Verkaufspreis zu erzielen.
In=
zwiſchen aber kam es täglich zu neuen Zwiſchenfällen und
Zu=
ſammenſtößen. Ein Bandenkrieg entwickelte ſich an der Bahn,
der von Japan ſcharf bekämpft wurde, und den Sowjetruſſen
wurde von japaniſch=mandſchuriſcher Seite wohl nicht mit
Unrecht der Vorwurf gemacht, daß ihre Bahnbeamten die
eigentlichen Drahtzieher der Aufſtandsaktion ſeien. Sowohl
taktiſch als auch politiſch hatte ſich eine Lage herausgebildet,
die auf die Dauer unhaltbar war, wenn das Aufeinanderprallen
der beiden mit Energien geladenen Mächte verhindert
wer=
den ſollte.
Wenn die Sowjetregierung ſich nun zum Verkauf entſchloſſen
hat, ſo hat ſie damit eigentlich nur die formalen
Schluß=
folgerungen aus einem Tatbeſtand gezogen, der nach der
Bil=
dung des Staates Manſchukuo nicht weggeleugnet werden konnte.
Moskau hat weniger einen faktiſchen Beſitz, als vielmehr nur
noch ein moraliſches Anrecht an der Bahn verkauft. Es hat
eine vorgeſchobene Poſition geräumt, die dem Anſturm der
japaniſchen Macht, ohnehin nicht mehr gewachſen war.
Unzweifel=
haft hat auch die Höhe des Preiſes für Moskau eine nicht
unbeträchtliche Rolle geſpielt. Die wirtſchaftliche Lage des
Landes iſt troſtloſer denn je, und wenn die Sowjetregierung
jetzt in Höhe von zwei Dritteln des Verkaufspreiſes von 170
Mil=
lionen Yen Waren geliefert erhält und das reſtliche Drittel in
bar ausbezahlt bekommt, ſo werden dieſe Vorteile von den
nüchtern rechnenden Sowjetruſſen gewiß nicht unterſchätzt.
Tak=
tiſch wurde ja Sowjetrußland an der Oſtchina=Bahn mehr und
mehr in die Defenſive gedrängt, finanziell iſt es ausgeſaugt,
ſtimmungsmäßig muß die Einigung mit Japan ſo kurz nach
dem Eintritt Sowjetrußlands in den Völkerbund als eine
Friedensgeſte wirken und ſchließlich politiſch hat man es wohl
in Moskau für angezeigt gehalten, dieſe exponierte Stellung
auſzugeben, um deſto ungehemmter und feſſelloſer die
unter=
irdiſche Propaganda gegen die japaniſche Macht im Fernen
Oſten treiben und eine Auseinanderſetzung mit Japan
vor=
bereiten zu können.
Denn wenn man auch die Auswirkungen dieſes politiſchen
Verkaufsgeſchäftes im Augenblick noch nicht voll zu überſehen
vermag, ſo dürfte doch feſtſtehen, daß damit eine endgültige
Be=
reinigung der Spannungen im Fernen Oſten nicht verbunden
ſein kann. Japan befindet ſich praktiſch in der Vorhand. Im
Bewußtſein, Moskau endlich ausgeſchaltet zu haben und jetzt
eigener Herr im mandchuriſchen Hauſe zu ſein, wird es
darau=
gehen, ſeine militäriſche, wirtſchaftliche und machtpolitiſche
Poſi=
tion in der Mandſchurei weiter zu ſtärken. Die taktiſche Lage
der Sowjetruſſen iſt mit dem Verkauf dagegen weniger
gefahrvoll und einfacher geworden. Mit Argusaugen wird
Mos=
kau die weitere Entwicklung verfolgen. Ein Sowjetblatt wußte
kürzlich mitzuteilen, daß im vorigen Jahr insgeſamt 4000 Zu=
Seite 2 — Nr. 269
ſammenſtöße zwiſchen Japanern und Einheimiſchen in der
Mandſchurei erfolgt ſeien. Es ſoll nach dieſer Darſtellung
wohl=
organiſierte Freiſcharen geben, auf deren Tätigkeit man in
Moskau ſeine Hoffnungen ſetzt. „Für den Ernſtfall” baut man
vor. So zählt man an den Fingern ab, daß das kommuniſtiſche
China heute über eine reguläre Armee von 350 000 Mann und
weiterhin über 600 000 gut bewaffnete und geſchulte Freiſchärler
verfügt — ein Faktor, der von Moskau für dieſen Ernſtfall
abſolut in Rechnung geſtellt wird. Umgekehrt wird Japan ſich
bemühen, die Mandſchurei von allen unzuverläſſigen Elementen
zu befreien und ſeine wirtſchaftliche Stellung feſt zu
unter=
mauern. Denn Zug um Zug iſt Japan bisher vorgegangen;
mit der Chineſiſchen Oſtbahn befindet ſich nunmehr das ganze
mandſchuriſche Eiſenbahnnetz in ſeiner Gewalt, und es iſt
jedenfalls zu erwarten, daß es auch die unterirdiſche Tätigkeit
der bolſchewiſtiſchen Agenten wird verhindern können.
In dieſen Tagen weilt General Blücher in Moskau. Man
erzählt ſich, daß er in Verfolg ſeines Siedlungsprogrammes
bereits Hunderttauſende Familien aus dem zentralen Rußland
am Baikalſee angeſiedelt und nach und nach ein Drittel der
geſamten Sowjet=Streitkräfte im Fernen Oſten konzentriert
habe. Ferner ſoll er über Flugzeuge verfügen, die 5000 Kilo
Bomben in drei Stunden nach Tokio bringen und über deſſen
leichten Häuſern aus Holz und Oelpapier abwerfen können.
Uind die Tatſache, daß die Sowjetunion nach Amerika das meiſte
Erdöl auf der Welt erzeugt, während Japan faſt gar kein Erdöl
beſitzt, wird in Moskau bei dieſer Gelegenheit beſonders
augen=
fällig unterſtrichen. Auf der anderen Seite hat ſich Japan mit
der Fertigſtellung der Eiſenbahnſtrecke von dem koreaniſchen
Hafen Seiſin nach Tſchangtſchun die Möglichkeit geſchaffen, unter
Umgehung der mandſchuriſchen Häfen ſeine Truppen direkt nach
der Mandſchurei zu befördern und damit die direkte und kürzeſte
Verbindung der koreaniſchen Küſte mit dem mandſchuriſchen
Bahnnetz herzuſtellen. Gleichzeitig hat es längs der
mandſchuriſch=
ruſſiſchen Grenze neue Flugplätze und Truppenlager angelegt
und durch die Fortdauer der Maſſierung der Streitkräfte in der
Mandſchurei eine mächtige Ausgangsbaſis „für den Ernſtfall”
geſchaffen.
Eine Bahn wurde verkauft . Der aktuelle Anlaß zu einem
neuen Kriegsbrand wurde zwar aus dem Wege geräumt. Die
Urſache der fernöſtlichen Spannung: die Rivalität der beiden
Großmächte Sowjetrußland und Japan aber beſteht
unvermin=
dert fort. Die Gegner haben neue Fronten errichtet.
* Ein engliſches Expeditionskorps.
Die Engländer ſind dabei, ihre geſamte Wehrmacht
aufzu=
pulvern. Sie haben in der Vergangenheit wiederholt
angekün=
digt, daß ſie aufrüſten werden, wenn die
Abrüſtungsverhandlun=
gen ergebnislos bleiben. Da dieſe Verhandlungen doch zu keinem
Ergebnis führten, haben die Engländer zunächſt eine ſtarke
Er=
höhung ihrer Luftſtreitkräfte angekündigt und auch durchgeführt.
Wegen der bevorſtehenden Flottenverhandlungen will man an
eine Verſtärkung der ſchwimmenden Streitkräfte noch nicht heran,
doch liegen auch hier die Pläne für den Ausbau ſchon vor. Es
bleibt alſo noch die Landarmee übrig.
Da hört jetzt der „Daily Telegraph”, daß offenbar der Plan
erwogen wird, ein Expeditionskorps zu bilden, das 6 Diviſionen
umfaſſen wird und im Ernſtfall in Ueberſee eingeſetzt werden
ſoll. Jeder wird ſich natürlich mit Recht die Frage vorlegen,
was ein derartiges Korps ſoll. England beſitzt in ſeinen Kolonien
Streitkräfte in genügender Zahl, kann zudem jederzeit die
Gar=
niſonen durch Eingeborene oder neu angeworbene Engländer
verſtärken, wie ja auch ununterbrochen ein lebhafter
Truppea=
verkehr zwiſchen den britiſchen Inſeln und den überſeeiſchen
Be=
ſitzungen ſtattfindet. Aber der „Daily Telegraph” nennt die
Dinge bereits beim richtigen Namen. Er erinnert an die
fran=
zöſiſch=engliſchen Verſprechungen in den erſten Sommermonaten,
die zum gegenſeitigen Beſuch des Generalſtabs führten. Damals
wurde offen von der Möglichkeit einer Gefährdung belgiſchen und
holländiſchen Gebietes durch Deutſchland geſprochen. Es wurde
die Notwendigkeit der Schaffung einer Sicherung für das
Bri=
tiſche Reich unterſtrichen.
An dieſe Dinge erinnert das engliſche Blatt. Aber die
eng=
liſche Generalität und Admiralität kennen die deutſchen
militä=
riſchen Kräfte ſehr genau und ſie wiſſen ebenſo gut, daß
Deutſch=
land nicht daran denkt, ſich in irgend welche militäriſchen
Aben=
teuer einzulaſſen oder einen Nachbarn zu bedrohen. Die
Gefah=
ren, mit denen der engliſche Kriegsminiſter Heilsham rechnet,
beſtehen nur in der Phantaſie. Wir möchten auch annehmen, daß
das Londoner Kabinett, wenn es die weitergehenden
Aufrüſtungs=
pläne billigt, doch alles vermeiden wird, was eine Spitze gegen
Deutſchland enthalten könnte. Die ſechs Diviſionen können ſich
die Engländer jedenfalls ſparen — es ſei denn, daß man — wie
ſchon ſo oft — von einer deutſchen Gefahr ſpricht und dabei eine
andere meint, die in handgreiflicher Nähe liegt.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom Tage.
Um falſchen Auffaſſungen entgegenzutreten, wird darauf
hingewieſen, daß die Verwendung von Kunſtblumenerzeugniſſen
anläßlich des deutſchen Erntedanktages für
Schaufenſterdekora=
tionen und dergleichen nicht verboten iſt.
Der Befehlshaber der deutſchen Polizei, General Daluege,
beſichtigt in der Zeit vom 1.—5. Oktober die
Landespolizeifor=
mationen in Heſſen=Naſſau.
In Preußen ſind bisher 414 407 Perſonen auf Grund des
Geſetzes vom 7. 8. 1934 amneſtiert worden, und zwar iſt bei
238 832 Perſonen die Strafe erlaſſen und bei 175 575 das
an=
hängige Verfahren eingeſtellt worden.
In der Nacht zum Donnerstag wurde in Ludweiler ein
Emi=
grant feſtgenommen, der ſich ohne Erlaubnis und ohne
Anmel=
dung im Saargebiet aufhielt und ſich in aller Oeffentlichkeit als
eifriger Werber für den Status quo aufſpielte. Es handelt ſich
um einen 32jährigen Erich Buſch aus Erfurt, der von
Reichs=
behörden wegen Mordes geſucht wird.
Im Anſchluß an die Ueberreichung der Memelbeſchwerde vom
14. September d. J. hat der Vizepräſident des Memelländiſchen
Landtages, Meyer, den Vertretern der Signatarmächte der
Me=
melkonvention am 27. September noch einen Nachtrag zu der
Beſchwerde in Genf überreicht, in dem gegen die letzte Maßnahme
des ſtatutwidrig eingeſetzten Direktoriums Stellung genommen
wird.
In Warſchau ſind in den letzten Tagen die Verhaftungen von
Mitgliedern des „Lagers der nationalen Revolution” einer
radi=
kalen nationalen geſetzwidrigen Jugendorganiſation, fortgeſetzt
worden. Die Zahl der Verhafteten hat ſich auf 54 erhöht. Sie
werden zum Teil wegen Hochverrats, zum Teil wegen Herſtellung
und Verbreitung verbotener Druckſchriften vor Gericht gezogen.
Die „Action Frangaiſe” hatte am Donnerstagmorgen in
großer Aufmachung die Behauptung aufgeſtellt, der Sohn
Mal=
vys ſei der Mörder des vor Jahresfriſt tot aufgefundenen Pariſer
Stadtverordneten Dufrennes. Wie jetzt verlautet, hat der Sohn
Malvys, der Rechtsanwalt am Pariſer Appellationsgerichtshofe
und Generalrat iſt, Klage wegen böswilliger Verleumdung gegen
das Blatt eingereicht.
General O’Duffy hat eine Sitzung des Zentralrates der
Blau=
hemdenbewegung für nächſten Samstag nach Dublin einberufen.
Daraufhin hat Kommandant Cronin, der zum Befehlshaber der
Blauhemden ernannt worden iſt, erklärt, jedes Mitglied der
Organiſation, das an der Verſammlung teilnehme, werde
unver=
züglich ausgeſchloſſen werden.
Nach einem Moskauer Dekret werden die
Individualwirt=
ſchaften mit einer einmaligen Steuer in Höhe von 200 Prozent
der Grundſteuer belegt. Dieſe Verfügung ſoll eine
Gegenmaß=
nahme ſein, mit der die Einzelwirtſchaften für die angebliche
Sabotage der Getreidelieferungen beſtraft werden ſollen.
Präſident Rooſevelt hat ein aus fünf Mitglieder beſtehendes
politiſches Komitee geſchaffen, das die N. J. R.A., „National
In=
duſtrial Recovery Act, verwalten wird. Zum Vorſitzenden des
Ausſchuſſes iſt D. Richberg ernannt worden. Gleichzeitig iſt ein
Amt für induſtrielle Wiederaufrichtung (Induſtrial Recovery
Board) gebildet worden.
Die Erörterungen zwiſchen der deutſchen und der britiſchen
Delegation ſind vorübergehend ausgeſetzt worden, um der
briti=
ſchen Delegation Gelegenheit zu geben, ihrer Regierung Bericht
zu erſtatten und neue Weiſungen einzuholen.
Eingliederung in die Bakerländiſche Fronk.
DNB. Wien, 28. September.
Der chriſtlich=ſoziale Parteivorſtand hat nach einer langen
be=
wegten Beratung, auf der auch Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg das
Wort ergriff, den Beſchluß auf Auflöſung der Chriſtlich=Sozialen
Partei gefaßt. Es wurde eine Entſchließung angenommen, in der zum
Ausdruck gebracht wird, daß die Chriſtlich=Soziale Partei ſich völlig
in die Vaterländiſche Front unter Preisgabe ihrer Organiſation
eingliedere. Die Chriſtlich=Soziale Parteikorreſpondenz wird unter
einem anderen Namen weitergeführt werden.
Miniſter Fey als außerordentlicher Generalſtaatskommiſſar
hat für alle Bundesländer mit Ausnahme des Burgenlandes,
Nie=
deröſterreichs und Wiens, eigene Regierungskommiſſare
einge=
ſetzt, die Perſonen, die verbotene Parteipropaganda getrieben
haben oder betreiben, aus der Privatinduſtrie entfernen ſollen.
Für die genannten drei Länder wird die Einſetzung der
Kom=
miſſare in Kürze erfolgen.
DNB. München, 28. September.
Die NSK. meldet: Am Donnerstag fand in München in
Braunen Haus im Arbeitszimmer des Führers eine Tagung de
Reichsleiter der NSDAP. ſtatt, an die ſich eine Beſprechung mi
den Amtsleitern der Reichsleitung im Plenarſaal des Mün
chener Rathauſes anſchloß.
Es fand eine umfaſſende Ausſprache über eine Reihe vo
Fragen ſtatt, die zurzeit im Vordergrund der Parteiarbeit ſteher
u. a. wurde das Verhältnis von Partei und Stag
auf der Tagung eingehend behandelt, ſowie
in=
beſondere die Auswirkungen und Folgerungen beſprochen, die ſie
aus der allgemeinen Richtlinie „Die Partei befiehlt der
Staat” für die Arbeit der Partei ergeben.
Auf der Tagung der Amtsleiter erſtatteten die Beauftragte
der Parteileitung aus ihren Inſpektionsbezirken Bericht über ihr
Tätigkeit und über ihre Eindrücke. Aus den das ganze Reichs
gebiet umfaſſenden Berichten ging hervor, daß die Arbeit der
Pa=
tei im Lande bedeutſame Fortſchritte aufzuweiſen habe und in de
Bevölkerung wachſende Anerkennung findet. Vor allem ſetze ſi,
überall, insbeſondere in den handarbeitenden Schichten, die
Uebe=
zeugung durch, daß die Partei die Inſtanz ſei, die ſich der Sorg
des Volkes im einzelnen praktiſch annehme und ſie in gerechte
Weiſe vertrete.
Intereſſant war dabei die Feſtſtellung, daß über 95 v.
aller Beſchwerden, die Parteiinſtanzen betref
fen, ſich bei ſachlicher Prüfung als Kleinkram un
perſönlicher Klatſch herausſtellen. Uebereinſtin
mend wurde auch berichtet, daß die Wirkung des Reichsparte
tages für die Parteiorganiſation ebenſo wie im ganzen Volke ein
außerordentlich tiefgehende war.
Das Recht der alten NSB9=Kämpfer.
Der ſtellvertretende Reichsobmann der NSBO. und Organ
ſationsleiter der PO., Claus Selzner, erläßt eine wichtig
Sondermitteilung an alle Landesobmänner der NSBO. un .
Gaubetriebszellenobmänner, in der es heißt:
Gemäß Anordnung des Stabsleiters der PO. und Führer P
der Deutſchen Arbeitsfront vom 13. Dezember 1933 ſollen nu
Parteigenoſſen Mitglieder der NSBO. ſein. Es ſind zurzei
noch die Vorarbeiten im Gange, welche den Einbau der verVſch
dienten NSBO.=Kämpfer in die Partei nachträglich ermögliche
ollen. Als durchaus notwendig erweiſt es ſich jedoch, grund
ſätzlich darauf hinzuweiſen, daß den Mitgliedern der NSBO.
die ſich oft jahrelang vor der Machtübernahme als Vorkämpfe
für den Nationalſozialismus in den Betrieben und damit al
Kämpfer für die Bewegung bewährten, die gleiche Aner
kennung zuteil werden muß, wie den Mitglieder
der NSDAP. Daher iſt es untragbar, wenn dieſe alte
NSBO.=Mitglieder jetzt aus ihren Dienſtſtellen abgebaut bzn
ihnen — oft zu Gunſten jüngſter Parteimitglieder — Arbeite./
und Stellen innerhalb der Deutſchen Arbeitsfront (bzw. Kraſ
durch Freude) vorenthalten werden. Der NSBO.=Kämpfer vor
der Zeit vor der Machtübernahme iſt ideell den
Parteigenoſſe=
gleichzuſtellen. Ich bitte die NSBO.=Landesobmänner un
Gaubetriebszellen=Obmänner bei den Gauperſonalämtern. Ab
teilung II, denen die Betreuung der Dienſtſtellen der Arbeits
front in perſoneller Hinſicht unterſteht, darauf hinzuwirken/
daß der vom Stabsleiter der PO. und Führer der Deutſchen
Arbeitsfront ausgeſprochene Grundſatz Beachtung findet: „Die
NSBO. führt die Deutſche Arbeitsfront!“
Un
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Ich
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mig
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Feſtnahme kommuniſtiſcher Funktionäre
Die Geheime Staatspolizei konnte in Berlin vier führend
KPD.=Funktionäre feſtnehmen, darunter den ehemaligen Reichs
tagsabgeordneten Thielen aus Koblenz. Die Feſtgenommene
waren, als Reichskuriere bzw. als ſogenannte Oberberater de
KPD. tätig. Die weiteren Ermittelungen führten nach Baden
wo es gelang, in der Nähe von Heidelberg zwei weitere Spitzen
funktionäre feſtzunehmen. Bei dieſen handelt es ſich ebenfalls un
maßgebende Parteifunktionäre, die für die Bezirke Mannhein
und Frankfurt a. M. beſtimmt waren. Sämtliche
Perſone=
werden wegen Vorbereitung zum Hochverrat dem Richter vor 190
geführt.
EP. Waſhington, 28. September.
Die ruſſiſch=amerikanichen Schuldenverhandlungen, die vo Uiehr
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einigen Tagen wieder aufgenommen worden waren, ſind durd Stettt
die bevorſtehende Abreiſe des ruſſiſchen Botſchafters nach Mos
kau zum zweiten Mal abgebrochen worden, und diesmal woh
für längere Zeit. Der ruſſiſche Botſchafter erklärte der Preſſe /4bg
daß bisher keinerlei Fortſchritte in den Verhandlungen gemach /ium
worden ſeien. Er werde ſich in Moskau neue Weiſungen holen Ipolit
Gerade noch vor Torſchloß, am 22. September, fuhr ich
zu der programmäßig letzten Aufführung der Paſſion von
Ober=
ammergau, die am 23. ſtattfand. Man hat zwar infolge der
großen Nachfrage am folgenden Montag, Mittwoch und
Donners=
tag noch drei Nachſpiele eingelegt, das wußte ich aber damals
noch nicht. Am Samstag nachmittag Ankunft in
Oberammer=
gau. Auf dem kleinen Bahnhof ſtehen große Dienſtmänner in
hirſchledernen Kniehoſen. Auf den auffallend ſchönen Köpfen
haben ſie knallrote Mützen, unter denen zu beiden Seiten dunkle
oder blonde, bis auf die Schultern wallende Locken in
unbe=
chreiblicher Ueppigkeit hervorquellen. Die Geſichter der meiſten
Menſchen, denen man begegnet, ſind ſanft. Die Knaben und
Jünglinge ſehen eher wie hübſche Mädchen und Jungfrauen
aus, denn wie zukünftige Männer. Es iſt keine Erfindung,
ſondern eine beobachtete Tatſache, daß Jünglinge von Beſuchern.
die gerade in Oberammergau angekommen waren, mehrfach als
Fräulein angeſprochen wurden, bis die ſich Irrenden an dem
Lachen der Angeredeten und an den zu ſpät bemerkten
Knicker=
bockers, die dieſe trugen, erkannten, daß der prächtige braune
oder blonde Lockenkopf, der ein feines Geſicht umrahmte, keine
Eva, ſondern einen Adam zierte. Da es ſich bei den Darſtellern
der Hauptrollen der Paſſion, bei Chriſtus, den 12 Jüngern, den
Prieſtern, Pilatus uſw. vor allem um Männer handelt hat
man in Oberammergau auch ſofort den Eindruck, daß in dieſem
merkwürdigen Dorf die äußere Körper= und Schönheitspflege
viel mehr von den Männern als von den Frauen ausgeübt und
beſtimmt wird. Knaben, Jünglinge, Männer, Greiſe, die
Bild=
ſchnitzer, die Schmiede, die Zimmerleute, die Holzfäller, die
Klempner, die Gürtler, die Schuſter, die Wagner, die Tüncher,
die Maler uſw. ſie alle tragen die lange Haartracht, denn von
den 2100 Einwohnern des Dorfes wirken 1000 in den
Paſſions=
ſpielen mit. Alle aber bereiten ſich von Jugend an dafür vor
und ſchon die Knaben ſpielen die ganze Paſſion aus eigener
Berufung und Initiative. Sie verteilen die Nollen nach ihrem
Gutachten und beſtimmen bereits, wer vielleicht den Chriſtus,
den Judas, den Petrus, den Kaiphas, wer die Maria uſw.
darſtellen wird, in den zukünftigen Spieljahren, in denen ſie
keine Knaben mehr, ſondern Männer ſein werden. Jeder nährt
ſeine Begeiſterung an der geheimen Hoffnung, eines Tages eine
große Nolle in der Paſſion zu ſpielen. Alle ſind berufen, einige
Wenige die Beſten, werden auserwählt. Die Menſchen mit
den beſten Köpfen, mit der größten darſtelleriſchen Geſtaltungs=
kraft, mit der geeignetſten Vortragskunſt und dem zuverläſſigſten
Gedächtnis.
Man fährt mit Erwartung nach Oberammergau. Man weiß,
daß die vor 300 Jahren ſchwer von der Peſt heimgeſuchten
Ober=
ammergauer das Gelübde ablegten, alle zehn Jahre die Paſſion
zu ſpielen, wenn Gott die Krankheit endlich von dem
unglück=
liehen Dorf nehmen wolle. Und nun das Paſſionsſpiel ſelbſt.
Ein Böllerſchuß kündigt ſeinen Beginn an. Die rieſige Halle
des Zuſchauerraumes mit ſeinen 5200 Sitzplätzen iſt lückenlos
gefüllt. Bis hoch hinauf in die Eiſenträger des Daches ſind
Spätlinge, für die es keine Sitzplätze mehr gab, geklettert, um
das Spiel, wenn auch in unbequemer und etwas gefährlicher
Stellung, doch noch zu ſehen.
Die Freilichtbühne iſt in ihrer großzügigen Einfachheit von
ungeheurer Wirkung. Jeruſalem! Links und rechts ein
Tor=
bogen der Stadt. Zwei Straßenecken, eine Mauerſtrebe
ver=
ſinnbildlichen in geglückter Andeutung die ewige Stadt in
über=
zeugender Weiſe. An den beiden äußerſten Enden, in ſcharfem
Gegenſatz gleicher, unverſöhnlicher Strenge (Römertum —
Juden=
tum) das Haus des Pilatus und das des Hannas. Darüber
und dahinter ein Stück Himmel und die gewaltige natürliche
Kuliſſe der oberbayriſchen Gebirgslandſchaft. Die Linienführung
und Gliederung dieſer Bühne, die auf jeglichen ornamentalen
Schmuck, mit Ausnahme der Symbole des Leidens Chriſti, im
Giebelfeld, verzichtet, iſt durchaus edel und für unſeren
Zeit=
geiſt viel bedeutungsvoller als die früheren Bühnen, mit ihren
ablenkenden, überladenen Ornamenten und Figuren.
Es iſt nicht gut möglich, die Paſſion von Oberammergau
zu ſchildern. Sie iſt in ihrer monumentalen, bibliſchen Größe
und künſtleriſchen Geſtaltung ein ergreifendes Erlebnis das
kurz und nüchtern gefaßte Worte, denen die dortige Atmoſphäre
fehlt, nicht vermitteln können. Das Spiel dauert ja auch von 8 Uhr
morgens bis 5½ Uhr abends, mit zwei Stunden
Mittags=
pauſe. Anton Lang, der frühere Chriſtusdarſteller, kündet mit
wohltönender Stimme im Prolog die jeweilige Handlung an,
unterſtützt von den Schutzgeiſtern und dem Chor. Das
ge=
ſprochene und geſungene Wort wird von der ſtark an Mozart
erinnernden Muſik getragen.
Als erſtes, ein lebendes Bild: Die Vertreibung der ſündigen
Stammeltern aus dem Paradies, iſt in ſeiner groß empfundenen
Einfachheit von packender Wirkung. Anchließend ſehen wir die
Straßen von Jeruſalem und gleich darauf Chriſtus auf einem
Eſel reitend vom Volk umjubelt, in die Stadt einziehen. Jeſus
und ſeine Jünger gehen dann in den Tempel, aus dem Chriſtus
mit einem Strick die das Gotteshaus ſchändenden Händler
reibt. Chriſtus wirft den Prieſtern ihr weltliches Verhalten
vor. Die in ihren Intereſſen und ihrer Macht bedrohten Händ=
ler und Prieſter verhetzen das Volk, und die eben noch fü=
Chriſtus begeiſterte wankelmütige Menge ergreift nun mit der
Händlern und Prieſtern Partei gegen Jeſu. Sitzung des hoher
Rates, den die Prieſter alarmiert haben. Ratsbeſchluß
Chriſtu=
gefangen zu nehmen. Zwiſchen der eigentlichen Handlung lebend
Bilder aus dem alten Teſtament, Verſinnbildlichungen der ſid
gegenwärtig abſpielenden Ereigniſſe oder auch gegenſätzliche
Vergleiche zu dieſen. Jeſus letzte Einkehr bei Simon in
Bethanien. Jeſus nimmt in einer tiefergreifenden Szene Al
ſchied von ſeiner zu Tode betrübten Mutter. Ueber dieſen
erſchütternden Bild liegt unſagbare Trauer, und man hört ar
vielen Stellen des weiten Raumes der Zuſchauerhalle leiſe=
Weinen . . . Jeſus geht nach Jerufalem, ſchickt ſeine
Jünge=
voraus zur Bereitung des Oſtermahles . . . Judas, der Geld
gierige, verfällt den Einflüſterungen der Abgeſandten des hohen
Rates. Um ſeine materielle Zukunft beſorgt, plant er Verrat
Jetzt ſieht man Chriſtus beim heiligen Abendmahl mit Fuß
waſchung und Einſetzung des Altarſakramentes, Bilder vor
packender, weihevoller Eindringlichkeit. Ein eingeſchobenes Bill
zeigt dann Joſef, wie ihn ſeine Brüder für Geld nach Aegyptei
verkaufen. Auch Judas Iſchariot verkauft ſeinen Herrn für
unheilvollen Lohn, für 30 Silberlinge, dem Haß der Prieſter
Sitzung des hohen Rates. Kaiphas, der Hoheprieſter, ſchleuder
ein wuterfülltes: „Er ſterbe!” in die leidenſchaftlich erregtt
Verſammlung.
Jeſus am Oelberg und ſein furchtbarer Kampf. Alois Lan
gibt dieſer Szene in ſeinem durchgeiſtigten Spiel eine erſchit
ternde Wirkung. Man ſpürt die ganze furchtbare Qual und
Schwäche des Menſchenſohnes und den endlichen Sieg des
Geiſtes über körperliche Verzagtheit und Todesangſt . . . Es
geht gegen Mittag. Die Vormittagsaufführung iſt zu Ende ..
Noch ganz unter dem Bann dieſer gewaltigen Eindrücke
ver=
laſſen die ergriffenen Menſchen ſchweigend die weite Halle.
Sehr pünktlich, um halb zwei Uhr, verkündet wieder ein
Böllerſchuß den Fortgang des Spiels. Nächtliche Gefangennahme
Jeſu im Oelberg. Jeſus vor Hannas. Jeſus vor Kaiphas,
Todesurteil mit Hilfe falſcher Zeugen. Judas tritt in höchſter
Verzweiflung auf. Hans Zwink ſtellt dieſe mitreißende Szeie
mit meiſterhafter Kunſt dar. Jetzt ſteht Chriſtus vor Pilatus,
der ihn freigeben möchte. Pilatus ſchickt in ſeiner Verlegenheil
Chriſtus zu Herodes. Auch dieſer will Chriſtus nicht
vei=
urteilen. Schließlich befiehlt Pilatus, Chriſtus zu geißeln. Er
weicht dem Drängen des Volkes, hofft auch noch den Haß der
Prieſter durch die Geißelung zu beſchwichtigen. Jeſus wird
zum Kreuzestod verurteilt. Das verhetzte und betörte Voll
fordert die Befreiung des Naubmörders Barabbas anſtelle von
Jeſu, der am Kreuz ſterben ſoll. Ein neues Bild: der
Kreui=
weg. Chriſtus bricht unter der Laſt des Kreuzes zuſammeſ=
Mtio
Vehr
40,
ſen
[ ← ][ ][ → ]Samstag, 29. September 1934
Nr. 269 — Seite 3
Deutſcher Binnenſchiffahrtstag 1934.
Verſtändnisvolle Zuſammenarbeit von Binnenſchiffahrt und Wirkſchaft der Leitſtern der Tagung.
Der Reichsverkehrsminiſter
zur Eröffnung:
Der Wirkſchaft kann nur eine ſtarke und
leiſtungs=
fähige Binnenſchiffahrt Dienſte leiſten.
DNB. Breslau, 28. September.
Unter dem Ehrenvorſitz des Reichsverkehrsminiſters Freiherrn
v. Eltz=Rübenach fand am Freitag vormittag in Breslau die 63.
ordentliche Hauptverſammlung des Zentralvereins für die
Deutſche Binnenſchiffahrt E. V. als Deutſcher Binnenſchiffahrstag
1934 ſtatt. Nach vorangegangener geſchäftlicher
Mitgliederver=
ſammlung des Zentralvereins für die Deutſche Binnenſchiffahrt
E. V. eröffnete Generaldirektor Dr. h. c. Welker=Duisburg den
Deutſchen Binnenſchiffahrtstag 1934.
Hierauf ergriff Reichsverkehrsminiſter Freiherr
v. Eltz=Rübenach das Wort zu einer Begrüßungsanſprache,
in der er u. a. ausführte: „Ich habe es mit Freude und Dank
verfolgt, wie die Deutſche Binnenſchiffahrt den Sinn ihrer
Auf=
gaben erfaßt hat und bereit iſt, ihre Kräfte in den Dienſt der
Gemeinſchaft zu ſtellen. Indem ſie von den Hilfen, welche ihr die
Regierung durch geſetzliche Maßnahmen auf den Weg gab,
ver=
ſtändnisvollen Gebrauch machte, hat ſie bereits wertvolle
Fort=
ſchritte in der Feſtigung und Sicherung ihres Beſtandes getan.
Ich hoffe, daß auch die Wirtſchaft, die zunächſt mit einer gewiſſen
Sorge auf die Zuſammenfaſſung der zerſplitterten Kräfte blickte,
mehr und mehr zu der Auffaſſung kommen wird, daß der
Wirt=
ſchaft nur eine ſtarke und leiſtungsfähige Binnenſchiffahrt
die=
jenigen Dienſte leiſten kann, welche die verladende und
empfan=
gende Wirtſchaft für ihre Bedürfniſſe braucht. Das Ziel
ver=
ſtändnisvoller. Zuſammenarbeit von Binnenſchiffahrt und
Wirt=
ſchaft ſoll der Leitſtern der heutigen Tagung ſein.
Staatsſekretär König vom Reichsverkehrsminiſterium hielt
einen Vortrag über das Thema:
„Verkehrspolikiſche Fürſorge für die Grenzgebieke‟
Alle Grenzgebiete, ſo führte er aus, ſind, vom Standpunkte des
Güterverkehrs aus geſehen, Ueberſchußgebiete. Die
Verkehrsver=
waltungen haben deshalb in erſter Linie für den Abſatz des
Ueberſchuſſes zu ſorgen und die Marktferne zu überwinden, unter
der alle Grenzbezirke gleichmäßig leiden. Die Reichsbahn hat
dieſem Moment weitgehend Rechnung getragen. Entſcheidend
iſt für Schleſien die große Verkehrsſtraße der
Oder. Soll das unmittelbar an der Grenze gelegene
Kohlen=
gebiet Oberſchleſiens auf die Dauer wettbewerbsfähig bleiben,
ſo bedarf es eines vollwertigen Anſchluſſes an die Oder und
die=
ſer kann nur durch einen Kanal ſichergeſtellt werden. Der
Füh=
rer und Reichskanzler hat die Bedeutung der neuen
Schiffahrts=
ſtraße dadurch hervorgehoben, daß er dem Kanal ſeinen Namen
„Adolf=Hitler=Kanal” zu geben erlaubt hat. Die
nationalſozialiſtiſche Regierung hat weiter im Tal der Malapane
ein Staubecken in Angriff genommen, das die Waſſerführung der
Oder anreichern und das Staubecken von Ottmachau wirkſam
er=
gänzen ſoll. Sie hat endlich die Oderverlegung bei Ratibor
be=
gonnen und wird damit einen Jahrzehnte alten Wunſch dieſer
äußerſten Grenzſtadt erfüllen. Die Entſcheidungen über
große Waſſerſtraßenbauken
können nicht allein nach wirtſchaftlich=logiſchen Maßſtäben
ge=
troffen werden. Aus dieſen Gedanken der ſtaatspolitiſchen
Be=
deutung großer Waſſerſtraßen und Kanäle heraus vertrete ich
auch den Standpunkt, daß wir uns dem Bau eines Oder=
Donau=Kanals gegenüber nicht ablehnend verhalten
ſoll=
ten. Wenn die Tſchechoſlowakei ihn in Angriff nehmen ſollte,
müßten wir uns mit dem Abſchnitt von Coſel bis zur Grenze
an dieſem Bau beteiligen. Eine ſolche durchgehende Waſſerſtraße
von der Donau und den ſüdöſtlichen Ländern über die Oder nach
Stettin wird eine Weltverkehrsſtraße werden, die ihre
An=
ziehungskraft gegenüber den weiter öſtlich gelegenen Gebieten
ausübt und unter allen Umſtänden ſicherſtellt, daß in dem
Ver=
kehr von Südoſten nach Norden der deutſche Oſten und der Hafen
Stettin nicht ausgeſchaltet werden kann.
Ich ſtehe ferner auch heute noch auf dem Standpunkt, daß die
Abgabenfeſtſetzung auf dem Mittellandkanal
zum erheblichen Teil eine Frage der
Grenzland=
politik iſt, und glaube, daß in allen verkehrspolitiſchen Maß=
nahmen die Rückſicht auf die Grenzgebiete immer wieder in den
Vordergrund geſtellt werden ſollte.
Die zweite große Aufgabe der Verkehrsverwaltungen für die
Grenzgebiete iſt es, den gewerblichen Unternehmungen in den
Grenzgebieten die Nachteile zu mildern, die ſich aus der
exzentri=
ſchen Lage der Grenzmarken ergeben. Die dritte Aufgabe der
Verkehrsverwaltungen in den Grenzgebieten iſt endlich die
Ver=
dichtung der Verkehrsmöglichkeiten. Eine ſtarke Intenſivierung
des Verkehrs iſt allein noch möglich durch den Kraftwagen. Man
mag für die freie Entwicklung des Kraftwagens eintreten —
auch die ſtärkſten Verfechter dieſes Gedankens werden nicht
be=
haupten wollen, daß die freie Wirtſchaft jemals in der Lage
ſein wird, dieſe ſtaatlichen Notwendigkeiten in den Grenzgebieten
zu erfüllen. Die einzige Stelle, die dieſe Aufgaben praktiſch
er=
füllen kann, iſt die Deutſche Reichsbahn=Geſellſchaft, die auf
Be=
fehl des Führers ſchon dazu übergegangen iſt, große Mengen von
Kraftwagen zu beſchaffen. Es wird ihr aber kaum zugemutet
werden können, dieſe unwirtſchaftlichen Aufgaben zu übernehmen
wenn ſie nicht diejenigen Verkehre bekommt, in denen auch
Ge=
winne zu erzielen ſind.
Verkehrspolitik iſt Staatswolitik, und
Skaakspolikik iſt in erſter Linie Grenzpolikik.
Es handelt ſich nicht um eine Fürſorge, die der Staat über die
Grenzmarken ausſtrömen läßt, es handelt ſich um harte und
un=
erbittliche Staatsnotwendigkeiten,
Verbandsdirektor Erich Schreiber=Berlin behandelte ſodann
„Gegenwartsfragen der deutſchen
Binnenſchiff=
fahrt‟. Der Redner betonte u. a., daß die deutſche
Binnenſchiff=
fahrt auf dem beſten Wege ſei, aus eigener Kraft die
Schwierig=
keiten zu überwinden, die Krieg, Inflation und wirtſchaftlicher
Niedergang aufgetürmt haben.
Oberſtrombaudirektor Franzius=Breslau behandelte den
Aus=
bau der Oder zur Großſchiffahrtsſtraße.
Schließlich beleuchtete Generaldirektor Dr. Werner=Gleiwitz
die Zuſammenhänge zwiſchen der Wirtſchaft und der Oder. Er
führte u. a. aus: Wenn die Wirtſchaft im deutſchen Oſten
zurück=
geblieben ſei, ſo ſei dies nicht zuletzt darauf zurückzuführen, daß
der deutſche Oſten weniger Waſſerſtraßen als der Weſten habe
und die vorhandenen Waſſerſtraßen ſich nicht immer der Fürſorge
erfreuen konnten, wie dies jetzt der Fall ſei. Trotzdem habe ſich
die geſamte oſtdeutſche Wirtſchaft, insbeſondere die ſchleſiſche, mit
allen Mitteln an die vorhandene natürliche Waſſerſtraße der Oder
geklammert.
Den Schluß der Kundgebung bildete die Vorführung eines
eindrucksvollen Tonfilmes, der die Oder in ihrer wirtſchaftlichen
Bedeutung für den ſchleſiſchen Raum, für den ganzen deutſchen
Oſten und nach Verwirklichung des geplanten Oder=Donau=Kanals
in ihrer internationalen Bedeutung zeigt.
Am Freitag nachmittag fanden Ausſchußſitzungen ſtatt und
am Samstag nimmt die Tagung ihre Fortſetzung mit einer
Be=
ſichtigung der Breslauer Schiffahrtsanlagen ſowie mit einer
Be=
ſichtigung des Ottmacher Staubeckens.
Einziehung von Beikrägen für die Deutſche
Arbeitsfronk.
Im Einvernehmen mit dem Reichswirtſchaftsminiſter teilt der
Reichsarbeitsminiſter mit:
Einzelne Betriebe haben ſich bereit erklärt, die Beiträge der
Mitglieder der Gefolgſchaft für die Deutſche Arbeitsfront durch
die Betriebsbüros mit einzuziehen. Dieſe Bereitwilligkeit wi:d
be=
grüßt, da ſie zweifellos den auch im Geſetz zur Ordnung der
natio=
nalen Arbeit begründeten Gedanken der Betriebsgemeinſchaft zu
fördern geeignet iſt Die übrigen Führer der Betriebe werden
ge=
beten, zu prüfen, ob ſie in der Lage ſind, aus freiem Entſchluß
dieſen Vorbildern zu folgen und die verhältnismäßig geringen
Mühen und Koſten, die mit der betrieblichen Einziehung der
frei=
willigen Beiträge verbunden ſind, auf ſich zu nehmen.
*
Im Vollzuge der Neuordnung und des Aufbaues des
deut=
ſchen Handwerks hat Pg. Karl Zeleny im engſten Einvernehmen
mit dem Reichshandwerksführer dieſem ſein Amt als
Stellvertre=
ter des Reichshandwerksführers zur Verfügung geſtellt. Er
wurde vom Reichshandwerksführer Pg. Zeleny zum Dank für
die von ihm geleiſtete Arbeit in den Führerrat des Reichsſtandes
des deutſchen Handwerks berufen. Der Reichswirtſchaftsminiſter
hat Pa. Zeleny in den Handwerkerbeirat beim
Reichswirtſchafts=
miniſterium als Mitglied beſtellt.
Vor dem Skaaksakk auf dem Bückeberg.
Feſtſtimmung in Hameln. — Die lekken Arbeiten
am Feſtplatz.
DNB. Hameln, 28. September.
Erntebäume und bändergeſchmückte Erntekronen von rieſigem
Ausmaß bieten den Willkommensgruß am Ausgang der
Bahn=
hofshalle der Stadt Hameln, die in dieſen Tagen einen großen
Teil der Gäſte aufnimmt, die zum Staatsakt des großen
Ernte=
dankfeſtes nach dem Bückeberg kommen. Die ganze
Einwohner=
ſchaft des in Wäldern und Bergen ſo lieblich eingebetteten
Städt=
chens wetteifert in der Ausſchmückung ihrer Straßen und Häuſer.
Die Hotels ſind bereits ſeit einigen Tagen ausverkauft. Das
Geſprächsthema in der ganzen Umgebung heißt nur noch
Ernte=
dankfeſt und Bückeberg.
Eine feſtliche, feſtfrohe, erwartungsvolle Stimmung liegt
über dem ganzen weiten Gebiet, das ſich von der
Rattenfänger=
ſtadt Hameln bis zur alten Kaiſerſtadt Goslar erſtreckt. Im
Mittelpunkt der Gedanken aber ſteht der Bückeberg, die
altger=
maniſche Kultſtätte, an der auch in dieſem Jahre wieder dafür
Zeugnis abgelegt werden ſoll, daß das deutſche Volk ſich der
Heiligkeit des deutſchen Bodens wieder bewußt geworden iſt.
Auf der Fahrt von Hameln zum Feſtplatz ſieht man bereits
rings um den kleinen Ort Tünder große Quartierzelte errichtet,
in denen die Hunderttauſende untergebracht werden, die mit den
200 Sonderzügen, zu Fuß, zu Rad und zu Wagen kommen werden.
Die Organiſationsleitung hat ihren Sitz in Hagenohſen
auf=
geſchlagen. In dieſen letzten Tagen aber finden die leitenden
Männer kaum noch Schlaf.
Die Vorarbeiten ſind bekanntlich zum allergrößten Teil vom
Arbeitsdienſt geleiſtet worden. Seit Monaten waren rund 1800
Arbeitsmänner der Arbeitsgruppe 203 Detmold, Gau Weſtfalen,
hier tätig. Dem Arbeitsdienſt wird eine beſondere Ehrung
zu=
teil. In dem Tal zwiſchen dem Bückeberg und dem Ohrberg mit
dem Blick ſowohl auf die Tribüne des Führers wie auf den zum
Feſtplatz auserſehenen Berghang erſteht eine große Zeltſtadt, in
der etwa 8000 Angehörige des Arbeitsgaues 18 Niederſachſen
Aufnahme finden. 600 Zelte werden hier in Form eines großen
Hakenkreuzes errichtet. Große Tankwagen bringen das nötige
Waſſer in das Lager. Die Reichswehr wird wieder vor den
Volksmaſſen am Sonntag einige Uebungen vorführen. Große
Pontons werden durch Reichswehrkraftwagen herangefahren. Nicht
weniger als vier Rieſen=Pontonbrücken ſollen Freitag und
Sams=
tag noch von den Pionieren über die Weſer geſchlagen werden,
um die anmarſchierenden Kolonnen leichter auf den Feſtplatz zu
bringen. Ein „Trommler”=Flugzeug kreuzt hoch oben am
Him=
mel und erfreut mit ſeinen Kunſtflügen die zumeiſt mit bloßem
Oberkörper noch ſchaffenden jungen deutſchen Menſchen. In den
Dörfern um den Bückeberg herrſcht das bereits vom Vorjahr her
gewohnte Treiben. Die Bevölkerung ſchmückt ihre Häuſer. Auf
allen Straßen marſchieren die Arbeitsmänner in Kolonnen. Mit
den Lautſprechern werden Sprechverſuche unternommen. Ueberall
noch Arbeit, überall Freude am Leben. Auf Schritt und Tritt
ſieht man hier die Verbundenheit von Stadt und Land.
Aufruf zum Ernkedankkag.
Berlin, 28. September.
Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels und
Reichsernäh=
rungsminiſter W. Darré haben folgenden Aufruf zum
Ernte=
danktag erlaſſen:
Der deutſche Erntedanktag ſoll der Ehrentag des deutſchen
Landvolkes ſein.
In einem arbeitsreichen Jahr hat der Bauer für das tägliche
Brot des deutſchen Volkes geſorgt. Seiner Mühe und ſeinem
Fleiß iſt es zu danken, wenn wir auch im kommenden Winter vor
Ernährungsſorgen bewahrt bleiben.
An dem Ehrentag des Bauern fühlen ſich die Männer und
Frauen der Städte mit dem Landvolk beſonders verbunden. Sie
wiſſen, daß im nationalſozialiſtiſchen Staat der Segen des
Bauern=
fleißes auch ihnen zum Segen gereicht, daß die Sorgen des Bauern
ihre Sorgen ſind, und daß alle ſchaffenden Stände des deutſchen
Volkes ſich nur gemeinſam den Weg zum Wiederaufſtieg erkämpfen
können. Mit der Feier des deutſchen Erntedanktages danken wir
alle dem Bauern als dem Urſtand und Blutquell unſeres Volkes,
dem Hüter unſerer heiligen Heimaterde.
Auch die Behörden flaggen am=Emkedanktag.
Am 30. September 1934, dem Erntedanktag, flaggen auf
Anordnung der Reichsregierung die Gebäude des Reiches der
Länder, der Gemeinden, der Körperſchaften des öffentlichen
Rechtes und der öffentlichen Schulen. Dieſe Anordnung wird
hiermit den Behörden amtlich mit dem Hinzufügen
bekannt=
gegeben, daß eine ſchriftliche Mitteilung der Anordnung an ſie
nicht ergeht.
Simon von Kyrene nimmt ihm die Laſt von den erſchöpften
Schultern. Veronika reicht Chriſtus das Schweißtuch . . . Jeſus
auf Golgatha. Die Kreuzigung und Kreuzaufrichtung ſind ſchon
techniſch von einer unerhörten realiſtiſchen Wirkung. Für Alois
Lang bedeuten ſie eine bis an die Grenze körperlicher
Möglich=
keiten gehende Beanſpruchung und Spannung, denn dieſes
dramatiſch wuchtige Bild bleibt 20 Minuten vor den Augen des
Zuſchauers. Jeſus ſpricht ſein qualvolles Eli, Eli, Lama
Aſabthani und ſtirbt . . . Erdbeben, Finſternis, Soldaten und
Volk ſind betroffen und erſchreckt. Die Kreuzabnahme erinnert
an die Gemälde der großen Meiſter. Totenklage der Frauen,
Grablegung . . . Auferſtehung . . . Apotheoſe Der Prolog
verabſchiedet ſich von den Zuſchauern. In tiefem Schweigen
und ſichtlicher Ergriffenheit verlaſſen dieſe das Paſſionstheater
Die Darſteller ſind alle vorzüglich, ſie ſind in ihre Rollen
hineingewachſen, ſie fühlen ſich durch Ueberlieferung ſeeliſch mit
ihnen verbunden. Alois Lang überragt alle, nicht nur an
körperlicher Größe. Sein Chriſtus iſt herb, ganz großes
For=
mat, edel, willensſtark und durchgeiſtigt in wunderbarer
Har=
monie. Was Oberammergrau da der Welt zeigt, iſt ein Stück
echter volks= und ſchickſalsverbundener Kunſt, die immer wieder
aus dem Urquell ihres Weſens ſchöpft und darum ſo groß und
menſchlich ſo überzeugend wirkt.
Bei der Aufführung am 23. September waren ſehr viele
Engländer im Paſſionstheater. Große Kraftwagen aus
Barce=
lona, Belgien, Frankreich uſw. hatten Spanier, Belgier,
Fran=
zoſen zu den Paſſionsſpielen gebracht. Man ſah Inder, Japaner,
Portugieſen, Amerikaner uſw. unter den Beſuchern aus allen
deutſchen Gauen, und hörte auf den Straßen von
Oberammer=
gau über das Paſſionsſpiel höchſte Begeiſterung in allen
Adolf Ziegler.
Sprachen.
*
Das Rieſenguge des Brocken.
uſtige Plauderei um Gipfelleiſtungen, die vor der Türe ſtehen.
In dieſen Tagen hat die Reichspoſt mit
ihrem Fernſehwagen den Brocken bezogen...
Wenn wir vor dem 1. April ſtünden, hätte man Urſache,
aran zu zweifeln. Aber wir ſind mitten im Herbſt — und
üſſen es glauben. Der Brocken erhält ein Fernſehſender. Was
IA das heißen? Liegt mir etwa daran, fern von meinen
Pena=
an einem wundervollen Oktobermorgen das Rieſenauge des
rocken in Anſpruch zu nehmen um feſtzuſtellen, ob mein Büro
Halle an der Saale pünktlich zur Stelle iſt? Was hätte ich
davon, dem Zyklopen im Harz den Auftrag zu erteilen, am
hal=
den Nachmittag zu kontrollieren, wie meine Braut ſich im Kaffee
Kröpke zu Hannover benimmt? Höchſtwahrſcheinlich nichts als
Aerger, nichts als Aufregung hätte ich davon. Wo bliebe da die
Erholungskur im herbſtlichen Harz, die ich ſo nötig brauche wie
das pflaumenweiche Ei zum erſten Frühſtück! Sollte mich aber
der Bock ſtoßen, die Fernſehung zu bitten, mir einen
beſtimm=
ten Ausſchnitt der Leipziger Meſſe zu liefern oder mich mit den
Kaſſeler Möbeln des verfloſſenen Philippus fernbekannt zu
machen, dann würde der Brocken einen Zweck erfüllen, der mich
reizen könnte.
Ich denke mir, ſoweit wird es nicht kommen, daß die
priva=
ten Bezirke des Einzelmenſchen abgetaſtet werden, ſofern dieſer
Einzelne nicht kriminell belaſtet iſt. Bei Verbrechern dürfte
das Rieſenauge des Brocken allerdings bald einen unheimlichen
Reſpekt auslöſen. Denn die neue Apparatur erfaßt einen Radius
von hundert bis 150 Kilometern, während die erſten
Fernſeh=
verſuche in Berlin nur eine Reichweite bis zu 30. Kilometern
hatten. Und wie lange wird es dauern, dann ſind wir bei 300,
500 tauſend Kilometer Reichweite angelangt, und das
Hexen=
volk des Brocken lacht ſich tot, wenn wir eines Tages den
Völ=
kerbundsköchen am Genfer See unvorhergeſehen in die Töpfe
gucken. Ohne dabei zu ſein. Man denke: Ohne — dabei — zu
ſein! „Das alſo iſt des Pudels Kern”. — „Der Kaſus macht
mich lachen.‟ Der Brocken wird noch berühmter werden als es
durch Goethe möglich war.
Im 16. und 17. Jahrhundert beſaß der Brocken eine traurige
Berühmtheit. Hexen ſollten hier in der Walpurgisnacht mit
ihrem Meiſter, dem Teufel, ein greuliches Feſt feiern. Auf
Beſen=
ſtielen und Ziegenböcken kamen ſie von fern und nah
herange=
ritten. Irrlehre und Aberglauben ackerten den Boden zum
ſchauerlichſten Tribunal der Kultur= und Rechtsgeſchichte. Keine
Frau war ſicher, daß ihr nicht eines Tages ein übelwollender
Menſch nachſagte, ſie ſei eine Hexe. Schönen Mädchen erging es
noch ſchlimmer, vor allen Dingen, wenn ſie rotes Haar hatten.
Dann gab es kaum eine Rettung. Wer erſt einmal in den
Hän=
den der Hexenrichter war, der kam nicht wieder heraus.
Da iſt die Erinnerung an eine Brockenfahrt im Herbſt vor
300 Jahren ergötzlicher Schüler des Quedlinburger Gymnaſiums
hatten 1634 im Harz einen Löwen geſehen, der nichts anderes
geweſen ſein kann als eine Wildkatze, die damals in deutſchen
Wäldern zu finden war. Furcht und Phantaſie hatten aus dem
mächtigen Kater einen Löwen gemacht.
*
Weshalb ich an dieſe verfloſſenen Ungeheuerlichkeiten denke?
Weil uns der Brocken als Fernſehſtation vorläufig noch ebenſo
räiſelhaft und ungeheuerlich vorkommen will wie die Hexen
und Löwen vor 300 Jahren. Nicht auszumalen, was Goethe
heute dichten würde. Denn wenn das Rieſenauge des
ſagen=
umwobenen Brocken in die Ferne ſchaut, dann darf die
Phan=
taſie ſich ſchlafen legen. Aber die Furcht — ob die Furcht ganz
aufhört, das wage ich zu bezweifeln. Weil der deutſche Zyklop
aus der Tiefe ragt, um Wirklichkeiten zu melden, an denen es
nichts zu deuteln gibt. Das Auge iſt unerbittlich. Wie das Licht,
Indeſſen ſoll es ſich, wie man hört, in den nächſten Jahren
erſt mal um die Uebertragungen von Ton und Bild aus den
Bezirken des Films handeln. Und da geht es ja meiſt gemütlich
zu. Alles andere kommt ſpäter.
Allerdings klappt die ganze Sache nur mit Hilfe der
Berg=
gipfel. Die Brockenhöhe genügt gerade noch, um die in der
Berliner Fernſehſtation des Reichspoſtzentralamtes auf den
Witzlebener Funkturm übertragenen elektriſchen Wellen nach dem
Harzgipfel zu befördern, wo der Fernſeh=Verſuchswagen das
Bild und den Ton wiedergibt. Alles noch in Kinderſchuhen, die
dank deutſcher Technik bald ausgetreten ſind, um den berühmten
Siebenmeilenſtiefeln Platz zu machen.
Und wenn erſt auf dem Feldberg im Schwarzwald, auf dem
Beerberg in Thüringen, auf der Schneekoppe im Rieſengebirge,
auf der Zugſpitze in Bayern, auf dem Kahlen Aſten in
Weſt=
falen und nicht zuletzt auf dem Katzenbuckel im Odenwald das
Theater losgeht, dann werden bald alle Berge in Deutſchland
mit Gipfelleiſtungen aufwarten, daß „den andern” die Haare
zu Berge ſtehen. Aber die Poeſie geht zum Teufel.
Fritz Hitzenplitz.
Von der Univerſität Gießen. Der Privatdozent für
Pharmakologie an der Univerſität Gießen Dr. Oskar Eichler
hat einen Ruf auf den ordentlichen Lehrſtuhl für Pharmakologie
an der Univerſität Breslau zum 1. Oktober 1934 erhalten und
angenommen.
* Arbeitsdienſtaufmarſch Reichsparteitag 1934, Sonderheft der
Zeitſchrift Deutſcher Arbeitsdienſt. Verlag Deutſcher
Arbeitsdienſt, Berlin SW. 11, Deſſauer Straße 38.
Die Führerzeitung des Deutſchen Arbeitsdienſtes bringt
an=
läßlich des Arbeitsdienſtaufmarſches auf dem Reichsparteitag im
Auftrage des Reichsarbeitsführers, Staatsſekretär Hierl, ein
Sonderheft heraus. Das Heft enthält eine große Zahl von
ein=
drucksvollen Bildern vom Appell und Aufmarſch der 52 000
Ar=
beitsmänner in Nürnberg, daneben auch luſtige und intereſſante
Aufnahmen aus dem Lagerleben und der Tätigkeit des
Verpfle=
gungsdienſtes. Eine Reihe von Originalreden und Aufſätzen,
die Weſen und Sinn des Deutſchen Arbeitsdienſtes klar darlegen,
vervollſtändigen das Heft, in deſſen Mittelpunkt die Rede des
Führers ſteht, der den Arbeitsdienſt als „Die Schule, durch die
die ganze Nation gehen wird”, bezeichnet hat.
Seite 4 — Nr. 269
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 29. September 1934
Ohristian Meyer
Luise Weyer
geb. Stehle
Vermählte
Darmstadt, Wienerstraße 66
Ihre Vermählung geben bekannt
Dr. Gottfried Hartner
Clara Hartner, deb. Baier
Darmstadt
Wilhelminenplatz 13
Kirchl. Trauung: 22. Septbr., 2 Uhr nachm., Pauluskirche
Berlin-Wilmersdorf
Sodenerstraße 38
Todes=Anzeige.
Heute vormittag ſtarb nach langem, ſchweren
Teiden meine liebe Frau, unſere gute Mutter,
Schwiegermutter und Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Statt Karten.
Die Verlobung unſerer Nichte und
Pflegetochter Irmgard Koch mit Herrn
Studienaſſeſſor Dr.=Ing. Heinrich Flath
geben wir hiermit bekannt.
Walter Puritz u. Frau
Hedwig, geb. Koch.
Darmſiadt
Stiftsſtraße 17.
eine Verlobung mit Fräulein
Irmgard Koch, Tochter des gefallenen
Pionier=Hauptmanns Ernſt Koch und
ſeiner Frau Gemahlin Margareia, geb.
Lindemann, gebe ich hiermit bekannt.
Dr. Ing. Heinrich Flath
Bad Nauheim
z. Zt. Darmſtadt, Lichtenbergſtraße 14.
Sepfember 1934.
Ihre Vermählung zeigen an
Eduard Bispinck
Freuß. Staatsforstassessor
Oharlotte Bispinck
geb.
Darmstadt
Dörffer
Wittmannstraße 2
Aachen
Maria-Theresia-Allee 231
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um 1.30 Uhr in der St. Ludwigskirche
Fritz Heß
und Frau Gretel
geb. Vogel
Vermählte.
Darmſtadt, Karlſtr. 119.
Kirchſlche Trauung Sonntag, den
30. September 1934, 14.30 Uhr, in der
Petruskirche.
(10269c
Hau Marie Tauß
geb. Fiſcher.
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Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Dr. med. H. Lautz, Zahnarzt.
Darmſtadt, Saalbauſtraße 9, den 28. Sept. 1934.
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Ph. JungmannNf.
Zwangsverſteigerung.
Darmstadt, Ludwigsplatz
Ecke Schulstraße.
Die Beerdigung findet auf ihren Wunſch in ihrer Heimat
Hetzbach i. Odw., am Sonntag, 30. Sept. nachm. ½4 Uhr, ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitte ich Abſtand nehmen zu wollen.
Heute entſchlief nach langem, ſchweren
Leiden, mein lieber Mann, unſer guter
Vater, Schwiegervater, Großvater,Bruder,
Schwager und Onkel
Jakob Lotz
im Alter von 65 Jahren.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Marianne Lotz.
Darmſtadt, den 27. September 1934.
Die Beerdigung findet am Montag, den
1. Oktober, 3½ Uhr, auf dem alten Fried=
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Weiblich.
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Termin: Freitag, den 5. Oktober 1934, nachmittags
½4 Uhr, auf dem Gemeindehaus in Griesheim.
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Blatt 1995:
1. Flur XXVI Nr. 269, Acker, auf dem RM.
Pfungſtädterweg, 856 qm. Schätzung: 150.-
2. Flur XXVII Nr. 25, Acker, auf dem
Hegelsberg, 1050 qm . . Schätzung: 150.—
3. Flur I Nr. 903, Grabgarten, im Ort,
868 qm . . . .
Schätzung: 1300.
4. Flur INr. 904, Hofreite, daſelbſt,
Schätzung: 6450.—
463 qm . ."
5. Flur I Nr. 906 o, Grabgarten,
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ſelbſt, 473 qm . . . . . . Schätzung: 750.—
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Eigentümer: a) Feldmann, Heinrich der Dreizehnte,
in Griesheim zu ½, b) Feldmann, Katharina
geb. Ehret, deſſen Ehefrau daſelbſt zu ½.
Darmſtadt, den 8. Auguſt 1934. (10201
Heſſiſches Amtsgericht.
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Termin: Freitag, den 5. Oktober 1934, nachmittags
44 Uhr, auf dem Gemeindehaus in
Gries=
heim b. D.
Grundſtück: Gemarkung Griesheim, Band 10,
Blatt 890:
Flur I Nr. 448, Hofreite, im Ort, 261 qm.
Schätzung: 6940.— RM.
Einheitswert per 1. 1. 1931: 6000.— RM.
Staatsſteuerwert . . . . . . . . 8000.— RM.
Eigentümer: Löb, Guſtav, in Griesheim b. D.
Darmſtadt, den 8. Auguſt 1934. (10200
Heſſiſches Amtsgericht.
7a
Aungsserfteigerang.
Lehrſtelle
als
Kleiderma=
cherin für kräft
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mit ½jähr. Vor
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Weiß=
nähen p. ſofort
geſucht. Ang. u.
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zu verkf.
Hart=
korn. Eliſabeth.=
Straße 64.
Termin: Mittwoch, den 10. Oktober 1934,
nachmit=
tags ½4 Uhr, auf dem Gemeindehaus in Ober=
Ramſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Ober=Ramſtadt,
Band 12. Blatt 1194:
2. Flur I Nr. 561, Hofreite, Grafen= RM.
ſtraße, 394 qm .
Schätzung: 12 000.—
3. Flur LIV Nr. 71, Wieſe, am
ober=
ſten Wehr, 1063 qm . . Schätzung: 400.—
4. Flur LV Nr. 126, Acker, in der
Pommawieſe, 1162 qm. Schätzung: 450.—
5. Flur LV Nr. 47, Ackter, links am
Lichtenbergerweg, 1462qm. Schätzg.: 360.—
6. Flur XLIII Nr. 21. Acker, am
Küchler, 2106 qm .
Schätzung: 420.—
8. Flur XLIII Nr. 182, Acker, die
Schwärze Gewann, 300qm. Schätzg.: 100.—
9. Flur LVI Nr. 135, Acker, am
Frohndborn, 837 qm. Schätzung: 250.—
Zuſammen RM. 13 980.—
Einheitswert per 1. 1. 1931: 8895.— RM.
Eigentümer: a) Wolf, Anna, geb. Stephan, Witwe
Wolf, Georg
des Auguſt Jakob Wolf. b)
Auguſt, c) Wolf, Hedwig Roſine, b und e
Kinder der zu a Genannten; a. b. e
Geſamk=
gut der Erbengemeinſchaft vor der
Ausein=
anderſetzung.
(10199
Darmſtadt, den 8. Auguſt 1934.
Heſſiſches Amtsgericht.
D
chrodk
chwer
der m
galt
aſt
ſein
ſein
Samstag, 29. September 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 269 — Seite 5
Aus dei Landesnauprftaut
Darmſtadt, den 29. September 1934
H6-Gkun=
29 Mnrwiahter Gangerr /.
Alle überraſchte geſtern die Unglücksbotſchaft vom Tode des
SS.=Sturmführers Ganßert. Völlig unerwartet, wie aus
heiterem Himmel, traf dieſe Nachricht ein, da ein Unglücksfall
dem jungen Leben jäh ein Ende bereitet hat.
Theo Ganßert war ein Darmſtädter Kind und wurde am
5. Februar 1910 geboren. Schon als blutjunger Menſch trat er
in die nationalſozialiſtiſche Bewegung ein, war Mitgründer des
Darmſtädter SS.=Sturmes und gehörte der SS. ſeit dem
6. Dezember 1929 an. Wir lernten ihn alle als einen
uner=
ſchrockenen und ſtets liebenswerten Kameraden kennen. In den
ſchwerſten Jahren des Kampfes und Ringens um den Sieg
der nationalſozialiſtiſchen Idee ſtand Theo Ganßert in der
vorderſten Reihe. Sein von glühender Idee beſeelter Wille
galt ganz und gar dem Willen des Führers, der damals noch
jaſt ſchutzlos den haßerfüllten und niedrigen Kampfmethoden
ſeiner politiſchen Gegner preisgegeben war. Auf den Schultern
ſeiner alten Kämpfer, ſeiner treuen SA. und SS. geſtützt,
konnte der Führer ſein Glaubensbekenntnis hinaustragen ins
Land und durch alle Fährniſſe hindurch zum Siege bringen.
Mit in der vorderſten Reihe ſtand der SS.=Mann Theo Ganßert.
Leiſtungen und Charakter blieben nicht unbeachtet und
Theo Ganßert wurde Sturmführer der SS. Später wurde er
FM.=Verwalter der 33. SS.=Standarte.
Von Jugend auf galt ſein Sinnen und Streben der
deutſchen Fliegerei. Er trat in die Sportfliegergruppe in
Darm=
ſtadt ein, und machte noch auf dem alten Flugplatz am
Böllen=
falltor ſeine erſten Flugverſuche. Seit 1933 war er nur noch
als Flieger tätig, und galt zuletzt als einer der beſten
Sport=
flieger, die aus der SS. hervorgegangen ſind. Weiter und
weiter galt ſein Streben einer beſſeren deutſchen Zukunft und
nach immer beſſeren und höheren Leiſtungen für ſein
Vater=
land. Da riß der Tod ihn aus ſeiner Bahn. Das Leben eines
unſerer beſten Kameraden iſt erloſchen. Jung und voller
Hoff=
unngen iſt er von uns gegangen — denn die Beſten fordert
das Schickſal ſtets zuerſt.
Wer ihn kannte, alle ſeine Kameraden der SS., grüßen
ihn mit dem Gelöbnis: weiter wie er für Führer und Reich.
Theo Ganßert, Du ſtarbſt für Dein Volk und Deinen Führer.
Wir wollen in Deinem Geiſte weitermarſchieren.
Der Reichsſtatthalter in Heſſen:
Perſonalnachrichten.
Durch Urkunde des Herrn Reichsſtatthalters wurde auf
Vor=
ſchlag der Heſſiſchen Regierung der Landeskulturrat bei der
Mini=
terialabteilung 1e (Landwirtſchaft) Hans Reich mit Wirkung
vom 1. September 1934 unter Beibehaltung ſeiner ſeitherigen
Amtsbezeichnung zum Vortragenden Rat ernannt.
Der heſſiſche Skaatsminiſter:
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Ernannt wurde am 18. September 1934 die Pflegerin
Phi=
lippine Zinnkann bei der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt
Heppenheim unter Berufung in das Beamtenverhältnis zur
Ober=
pflegerin bei der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt bei Alzey mit
Wirkung vom 1. September 1934.
Geſtorben iſt am 12. Juli 1934 der Verwaltungsinſpektor
Wilhelm Mahr in Groß=Gerau.
— Hohes Alter. Frau Barb. Späth, Eliſabethenſtraße 8,
feiert am Samstag, dem 29. September, ihren 81. Geburtstag.
* Treue Mieterin. Am 1. Oktober ſind es 25 Jahre, daß
Frau M. Flechtner Witwe im Hauſe Steinackerſtraße
wohnt. Ein Zeichen für das gute Einvernehmen zwiſchen Mieter
und Vermieter.
Sluggeit and Grmtedäntiag.
Am 30. September, dem Feſttag des deutſchen
Bauern=
ſtandes, zeigt in Stadt und Kreis Darmſtadt jeder Volksgenoſſe
ſeine Verbundenheit mit der deutſchen Heimatſcholle und dem
Landvolk durch feſtliche Beflaggung und Schmuck der Häuſer.
In nationalſozialiſtiſcher Verbundenheit die Hakenkreuzfahnen
heraus!
gez. Wamboldt, Kreisleiter.
WBarmktadt.
Der Erntedanktag, als Ehrentag des deutſchen Bauern wird
von der geſamten Bevölkerung auf dem Lande gefeiert. Die
Darm=
ſtädter Ortsgruppen ſammeln ſich an den unten bezeichneten
Plätzen, um von dort aus ihren Marſch zu der ihnen zugeteilten
Landortsgruppe zu beginnen. Es iſt erwunſcht, daß ſich auch die
der Partei nicht angehörenden Volksgenoſſen an dieſen Märſchen
beteiligen. Den Volksgenoſſen ſteht es frei, ſich einer beliebigen
Ortsgruppe anzuſchließen.
Ortsgruppe Rheintor: Sammelpunkt: Steubenplatz;
Marſch=
ziel: Griesheim. Antreten 14 Uhr, Abmarſch 14,20 Uhr,
An=
kunft 15,45 Uhr.
Ortsgruppe Maintor: Sammelpunkt: Johannisplatz;
Marſch=
ziel: Gräfenhauſen. Antreten 13,50 Uhr, Abmarſch 14.10
Uhr, Ankunft 15,45 Uhr.
Ortsgruppe Schloßgarten: Sammelpunkt: Dietrich=Eckart=
Platz, Marſchziel: Meſſel. Antreten 13.10 Uhr, Abmarſch 13.30
Uhr. Ankunft 15.45 Uhr.
Ortsgruppe Gutenberg: Sammelpunkt: Riegerplatz,
Marſch=
ziel: Roßdorf. Antreten 13,45 Uhr, Abmarſch 14,05 Uhr.
An=
kunft 15,45 Uhr.
Anläßlich des 250jährigen Bestehens unserer
Druckerei und der damit verbundenen
Be-
triebsfeier ist unsere Geschäftsstelle
heute
nur von
8 bis 10 und von 2 bis 5 Uhr
geöffnet.
Anzeigen für die Sonntags-
Ausgabe (Festnummer)
werden heute bis 9.30
Uhrvor-
mittags entgegengenommen.
Anzeigen für die Montags-Ausgabe können
bis 5 Uhr nachmittags aufgegeben werden.
Der Verlag.
Ortsgruppe Steinberg: Sammelpunkt: Ecke Nieder=
Ram=
ſtädter= und Jahnſtraße. Marſchziel; Ober=Ramſtadt.
An=
treten 13.10 Uhr, Abmarſch 13.30 Uhr, Ankunft 15,45 Uhr.
Ortsgruppe Gervinus: Sammelpunkt: Tierbrunnen,
Marſch=
ziel: Traiſa. Antreten 14 Uhr, Abmarſch 14,20 Uhr, Ankunft
15.45 Uhr.
Ortsgruppe Mitte: Sammelpunkt: Marienplatz Marſchziel;
Eſchollbrücken Eich. Antreten 13.10 Uhr, Abmarſch 13.30
Uhr, Ankunft 15.45 Uhr.
Ortsgruppe Beſſungen, Abteilung 1: Sammelpunkt Beſſunger
Turnhalle, Marſchziel Malchen. Antreten 13.45 Uhr, Abmarſch
14,05 Uhr, Ankunft 15.45 Uhr.
Ortsgruppe Beſſungen, Abteilung 2: Sammelpunkt Beſſunger
Turnhalle, Marſchziel Nieder=Ramſtadt. Antreten 14 Uhr.
Abmarſch 14.20 Uhr, Ankunft 15.45 Uhr.
Zelle Waldkolonie: Sammelpunkt Funkerkaſerne. Marſchziel
Weiterſtadt. Antreten 13.45 Uhr, Abmarſch 14.05 Uhr,
An=
kunft 15.45 Uhr.
Die Ortsgruppen und Volksgenoſſen aus der Stadt treffen
um 15.45 Uhr am Beſtimmungsort ein und werden bei ihrer
An=
kunft von der dortigen Ortsgruppe empfangen und zum Feſtplatz
geleitet, wo die Uebertragung der Führerrede ſtattfindet. Nach
Schluß der Kundgebung ſoll jeder Volksgenoſſe den reſtlichen Tag
zwanglos verleben und da, wo es ihm am beſten gefällt, an den
in allen Orten des Kreiſes ſtattfindenden Volksfeſten mit Tanz
teilnehmen.
Heil Hitler!
gez. Wamboldt, Kreisleiter.
F. d. R. gez.: Reuter.
Geläufe zum Ernkedanktag.
ELP. Der Landesbiſchof der Evangeliſchen Landeskirche
Naſſau=Heſſen gibt durch die Preſſe folgende Anordnung den
Pfarrämtern zur Kenntnis:
Ich ordne hiermit an, daß zur Einleitung des Erntedanktages
am Samstag, den 29. September, abends 8 Uhr, zu läuten iſt.
gez. Lic. Dr. Dietrich.
Die Schaufenſterdekorakionen am Erniedankkag.
Um alle Irrtümer auszuſchalten, wird nochmals folgendes
bekanntgegeben
Der Leitgedanke für die Schaufenſterdekorationen anläßlich
des Erntedanktages ſoll die Verbundenheit von Stadt und Land
ſein. Insbeſondere ſoll an dieſem Tage der Dank des Städters
an den landſchaffenden Volksgenoſſen zum Ausdruck gelangen. In
zeſchmackvoller Form ſollen die Erzeugniſſe oder Symbole des
deutſchen Bauern ihre Würdigung finden. Erwünſcht ſind
da=
bei u. a. Hinweiſe auf die Zuſammenarbeit der einzelnen
Wirt=
ſchaftsgruppen mit der Landwirtſchaft im Rahmen des
national=
ſozialiſtiſchen Wiederaufbaues. Beſonderer Wert iſt auch auf die
Ausſchmuckungen der Geſchäfte zu legen, die in den
Anmarſch=
ſtraßen für die Feſtzüge liegen.
In den Dekorationen ſollen friſche Blumen, Kornähren,
Erntedankbander und dergleichen Verwendung finden. Wo dies
aus techniſchen Gründen nicht möglich iſt, wird die Anwendung
von künſtlichen Blumen zugelaſſen. Unbedingt abzuſehen iſt von
der Anbringung von Bildern und Büſten der
nationalſozialiſti=
ſchen Führer und von allen dekorativen Hilfsmitteln, die das
Ge=
biet des nationalen Kitſches ſtreifen.
Noch immer ſind Zeitungs= und Zeitſchriftenwerber in
größe=
ren Kolonnen tätig, ohne den für dieſe Tätigkeit erforderlichen
Ausweis der Reichspreſſekammer zu beſitzen. Es wird hierdurch
ausdrücklich davor gewarnt, Abſchlüſſe über den Bezug von
Zei=
tungen und Zeitſchriften mit Werbern zu tätigen, die nicht im
Beſitz eines Ausweiſes der Reichspreſſekammer ſind. Ich bitte,
ſich von jedem Werber den grünen Werberausweis vorlegen zu
laſſen und ſolche Werber, die dieſem Verlangen nicht nachkommen,
umgehend der nächſten Polizeiſtelle zu melden.
Heid hilfsbereik!
LPD. Landesbauernführer Dr. Wagner erläßt folgenden
Auf=
ruf für den Bereich der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau:
Bauern und Bäuerinnen! Mitglieder des Reichsnährſtandes!
Auch in dieſem Jahre wird der Nationalſozialismus ein
groß=
zügiges Winterhilfswerk durchführen, um den noch notleidenden
deutſchen Volksgenoſſen zu helfen.
Immer, wenn es galt, durch freiwillige Opferbereitſchaft zur
Linderung der Not beizutragen, hat das deutſche Bauerntum ſtets
treu ſeine Pflicht erfüllt. Mochten die Zeiten für den Bauern
ſelbſt auch noch ſo ſchwer ſein, die Bitte um Hilfe wurde niemals
vergebens an ihn gerichtet.
Ich wende mich deshalb im Bewußtſein des ſicheren Erfolges
an das Bauerntum der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau und alle
übrigen Mitglieder des Reichsnährſtandes, daß jeder nach ſeinen
Kräften zum kommenden Winterhilfswerk beiſteuern möge.
Mil=
lionen von Volksgenoſſen wurden durch den Nationalſozialismus
wieder zu Arbeit und Brot geführt; wenn immer noch ein kleiner
Teil außerhalb des Erwerbslebens ſteht, ſo iſt es die Pflicht des
ganzen Volkes, dieſen Volksgenoſſen gerade in den ſchweren
Mo=
naten des Winters zu helfen. Das Bauerntum wird hierbei —
deſſen bin ich mir gewiß — ſein Beſtes tun. Niemand ſoll mehr
geben als er kann, aber jeder muß das, was er erübrigen kann,
mit freudiger Opferbereitſchaft zur Verfügung ſtellen. Gerade
durch Spenden von Lebensmitteln kann am beſten zur Linderung
der Not beigetragen werden. Ich rufe daher das Bauerntum der
Landesbauern haft Heſſen=Naſſau und die Mitglieder des
Reichs=
nährſtandes zur Teilnahme an dem Winterhilfswerk 1934/35 auf.
Der Landesbauernführer
(gez.): Dr. Wagner.
* Prof. Dr. Johannes Werner 70 Jahre alt. Der
Memoiren=
forſcher Prof. Dr. Joh. Werner begeht am 30. September
1934 ſeinen 70. Geburtstag. Er entſtammt einem alten
Pfarrer=
geſchlecht und folgte dem Studium ſeiner Vorfahren, indem er
Dozent für Kirchengeſchichte wurde. Seitdem er im Jahre 1900
als Privatgelehrter nach Leipzig überſiedelte, widmete er ſich
der Memoirenforſchung. Den Grund zu ſeinem Ruf auf dieſem
Gebiete legte er durch das große Kügelgen=Werk: „
Jugend=
erinnerungen eines alten Mannes, dem ſpäter
u. a. der bekannte Briefwechſel Haeckels mit ſeiner
Freun=
din unter dem Titel „Franziska von Altenhauſen
folgte. Werner zeigt in ſeiner Memoiren=Geſtaltung feinſtes
Einfühlungsvermögen in die Eigenart anderer; dabei gilt ihm
immer wiſſenſchaftliche Gewiſſenhaftigkeit als oberſtes Geſetz. Auf
ganz anderes Gebiet führen die „Briefe eines deutſchen
Kampffliegers an ein junges Madchen”, eine zarte
Liebesgeſchichte. Sein jüngſtes Werk. die „Briefe eines
baltiſchen Idealiſten an ſeine Mutter” führt in die
Zeit um die Mitte des vorigen Jahrhunderts.
ELP. Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Ernannt wurden: der
Pfarramtskandidat Rudolf Richter aus Wiesbaden=Biebrich
mnit Wirkung vom 1. Mai 1934 ab zum Pfarrverwalter der
Pfar=
rei Günterod, Dekanat Gladenbach, und der Pfarrer. Wilhelm
Ichild zu Wallau. Dekanat Wiesbaden=Wallau — erſt mit
Wir=
kung vom 1. Oktober 1934 ab. ſtatt 15. Juli 1934 — zum Pfarrer
der 2. Pfarrei Breidenbach. Dekanat Biedenkopf. — In den
Ruhe=
ſtand verſetzt wurden; der Pfarrer Otto Buttron zu
Sicken=
hofen. Dekanat Groß=Umſtadt, auf ſeinen Antrag mit Wirkung
vom 16. Oktober 1934 ab, und der Pfarrer Wilhelm Aßmann
zu Cronberg im Taunus, Dekanat Cronberg, auf ſeinen Antrag
mit Wirkung vom 1. November 1934 ab.
Ludwigstraße 13
Darmstadt
Ludwigstraße 13
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 269
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 29. September 1934
Aus der Kas4g.
Der Gauleiter.
Der Gau=Schulungsleiter.
Der Zentralſchulungskurſus findet heute, nachmittags 3 Uhr,
im Stadtverordnetenſitzungsſaal im Römer zu Frankfurt a. M.
ſtatt.
Alle Kreisſchulungsleiter oder deren Stellvertreter ſowie die
Kreisbetriebszellen=Schulungsobmänner, die
Schulungsbeauftrag=
ten der Nebengliederungen der Partei und die
Ortsgruppenſchu=
lungsobmänner von Groß=Frankfurt haben zu erſcheinen.
Schulungsleiter! Achtung!
Für die bevorſtehenden Mitgliederappelle der OG./StP. können
zu Werbezwecken NS.=Briefe in beſchränkten Mengen beim
Gau=
preſſeamt, Frankfurt a. M., Fernſprecher 31 410, angefordert
wer=
den. Das Material iſt koſtenlos, lediglich die Verſand= und
Ver=
packungskoſten müſſen berechnet werden
Die nachſte Folge beſchäftigt ſich mit dem Thema: „Aus dem
Dienſt für den Dienſt” und gibt eine Anzahl in der Praxis
be=
währte Vorſchläge und Anregungen. Die Seitenzahl iſt auf 40
er=
höht, der Bilderteil bringt Aufnahmen vom Nürnberger Parteitag.
Mehrbeſtellungen ebenfalls fernmündlich unter 31 410.
NS.=Bund Deutſcher Technik, Gau Heſſen=Naſſau (NSBDT.).
Am Erntedankfeſt. 30. September, beteiligen ſich alle Techniker
und Mitglieder des NSBDT. mit Familie bei ihren zuſtändigen
Ortsgruppen an den dazu beſtimmten Verſammlungsorten.
Kreisfunkwart.
Der Kreisleiter.
Am Erntedanktag, Sonntag, den 30. September, finden
anläß=
lich der Uebertragung des Staatsaktes mit der Rede des Führers
vom Bückeberg um 4 Uhr nachmittags in allen Ortſchaften des
Krei=
ſes Gemeinſchaftsempfänge ſtatt. Die Ortsfunkwarte ſind dafür
verantwortlich, daß die Lautſprecheranlagen an geeigneten Orten
aufgeſtellt und die Uebertragungen in einwandfreier Weiſe
durch=
geführt werden.
Der Kreisſchulungsleiter.
Heute abend 8 Uhr Zuſammenkunft der Schulungsobmänner
des Kreiſes Darmſtadt im kleinen Saal des Hanſahotels,
Rhein=
ſtraße. 1. Bekanntgabe der Richtlinien für die politiſche Schulung
im Winterhalbjahr 1934/35; 2. Reichsſchulungsbriefe und
Abrech=
nung; 3. Verſchiedenes. Bis zum 3. Oktober 1934 melden mir die
Ortsgruppen einen geeigneten Zellen=Schulungsobmann für den
Schulungslehrgang des Kreiſes Darmſtadt. Bedingung: Der
Betreffende muß vor dem 30. Januar 1933 im Beſitz einer roten
Mitgliedskarte geweſen ſein.
Ortsgruppe Rheintor.
Nach einer Anordnung der Kreisleitung wird der kommende
Sonntag auf den Landorten als Erntedanktag gefeiert. Die Partei=
und Volksgenoſſen in den Städten ſollten ihre Verbundenheit mit
denen auf dem Lande dadurch beweiſen, daß ſie ſich an den Feiern
auf dem Lande beteiligen.
Die Ortsgruppe Rheintor iſt gehalten, an der Feier in
Gries=
heim bei Darmſtadt teilzunehmen. Die Parteigenoſſen und die
Volksgenoſſen aus dem Bereich dieſer Ortsgruppe treffen ſich daher
am Sonntag, den 30. September, nachmittags 2 Uhr, am
Steu=
benplatz (Kunſthalle) zum gemeinſamen Marſch nach Griesheim.
Näheres iſt aus der oben erwähnten Anordnung zu entnehmen. Die
Ortsgruppenleitung wünſcht zahlreiche Beteiligung ſeitens aller
Partei= und Volksgenoſſen.
Ortsgruppe Beſſungen.
Erntedank iſt Sache des ganzen Volkes! Die Volksgenoſſen und
genoſſinnen der Ortsgruppe Beſſungen geben am Erntedanktag
ihrer inneren Verbundenheit mit der Landbevölkerung äußeren
Ausdruck durch einen Beſuch in Nieder=Ramſtadt bzw. Malchen.
Alle Beſſunger, ob Parteigenoſſen oder nicht, treffen ſich mit Frau
und Kind am Sonntag, 30. September, nachmittags 1.45 Uhr, an
der Beſſunger Turnhalle. Die Frauenſchaft nimmt geſchloſſen an
dem Marſch teil. Jeder Zug wird von einer Muſikkapelle begleitet.
Ortsgruppe Gervinus.
Erntedankfeſt, Sonntag, 30. September 1934. Den Partei= und
Volksgenoſſen der Ortsgruppe zur gefl. Kenntnis, daß die
Zuſam=
menkunft zum Erntedankgang nach Traiſa um 2 Uhr pünktlich am
Tierbrunnen ſtattfindet und die Abmarſchzeit auf 2 Uhr 10
Minu=
ten feſtgeſetzt iſt und nicht um 2.20 Uhr.
Ortsgruppe Maintor.
Abmarſch nach Gräfenhauſen um 13 Uhr an der Geſchäftsſtelle,
Alicenſtraße 25, alſo nicht um 14 Uhr. Der Feſtzug in
Gräfen=
hauſen marſchiert ſchon um 15 Uhr, und da muß die Ortsgruppe um
15 Uhr an Ort und Stelle ſein.
Das Erntedankfeſt in Weiterſtadt,
Programm zum 30 September: Vormittags 7 Uhr:
Weck=
ruf (Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr und
Turnge=
meinde Weiterſtadt) 10 Uhr: Gottesdienſt in der Kirche.
Nach=
mittags 3 Uhr: Aufſtellung des Feſtzugs in der Darmſtädter Str.
(Ortsausgang gegenüber der Dreſchhalle), Spielmannszug der
Feuerwehr und der Turngemeinde hieran beteiligen ſich: SA.,
HA.=R., HJ., BdM., Jungvolk, PO., Erntewagen, Bauernſchaft,
alle Vereine und Korporationen und Volksgenoſſen. 3.15 Uhr:
Empfang der Volksgenoſſen aus Darmſtadt (Ortsgruppe
Wald=
kolonie), 3.20 Uhr: Abmarſch des Feſtzuges durch die Darmſtädter
Straße, Kirch=, Kreuz=, Adolf=Hitler=, Darmſtädter Straße,
Gries=
heimer=, Georgen= Mittel= Heinrich=, Darmſtädter und Arheilger
Straße nach dem Sportplatz. 3.50 Uhr: Eröffnung des
Erntedank=
ſeſtes durch den Ortsgruppenpropagandaleiter und Anſprache des
Ortsgruppenleiters. 4 Uhr: Uebertragung der Führerrede vom
Bückeberg. Abends 8 Uhr: Freier Erntetanz im Parteilokal. bei
Gaſtwirt Hamm (Gaſthaus zum Schwanen) und bei Gaſtwirt Reitz
(Gaſthaus zum Löwen). Für Sitzgelegenheit am Nachmittag bei
der Kundgebung auf dem Sportplatz iſt weitgehend geſorgt.
Erntedankfeſt in Wixhauſen.
Programm für den 30. September. 10 Uhr:
Dankgottes=
dienſt in der Kirche, 14.15 Uhr: Aufſtellung des Feſtzuges. Daran
nehmen teil alle Gliederungen der Partei, die Feuerwehr, ſämtliche
Ortsvereine und Einwohner von Wixhauſen. 14,30 Uhr: Abmarſch
durch die Ortsſtraßen nach dem Schulhof der Ferdinand=Werner=
15 Uhr: Erntedankfeſt=Kundgebung im
Schule (Oſtendſtraße)
Schulhof. 1. Marſch, 2. Eröffnung durch Pg. Rechel, 3. Erntetanz,
4. Gemeinſamer Chor der Wixhäuſer Geſangvereine, 5. Rede des
Ortsbauernführers Pg. Gärtner. Uebertragung der Führerrede
vom Bückeberg, 6. Schluß des offiziellen Teils (Horſt=Weſſel=Lied,
Anſchließend gemeinſamer Kaffee, der von der
Saarlied).
NS.=Frauenſchaft gegen kleines Entgelt verabreicht wird.
Während=
dem Turn= und Tanzvorführungen des Turnvereins ſowie Geſangs=
Von 8 bis 12 Uhr Tanz in allen Sälen.
und Muſikvorträge. —
(Tanz iſt frei.)
Wochendienſtplan der Techniſchen Nokhilfe.
Montag, den 1. Oktober, 19.30 Uhr: Antreten aller Gruppen=,
Trupp= und Zugführer im Marſtall. 20 Uhr: Appell aller
Nothelfer im Marſtall.
Dienstag, den 2. Oktober, 19.30 Uhr: Techniſcher Dienſt, Zug 1
und 2. 19.45 Uhr: Abteilung G. u. L., Zug 1—3. 20.30 Uhr:
Einzelprobe des Muſikzugs.
Donnerstag, den 4. Oktober, 18.30 Uhr: Führerbeſprechung.. 19.45
Uhr: Techniſcher Dienſt, Zug 1 und 2. 19.45 Uhr: Abteilung
:::
G. u. L., Zug 1—3.
G. u. L., Zug 1—3. 20 Uhr: Spielmannszug.
Freitag, den 5. Oktober, 19.30 Uhr: Inſtandſetzungsdienſt. 20.30
Uhr: Geſamtprobe des Muſikzugs.
Samstag, den 6. Oktober, 20 Uhr: Feier des 15jährigen
Beſte=
hens der TN. im Konkordiaſaal, Mackenſenſtraße 33.
gez. Kochhafen, OGF.
Das Abſchwimmen des Schwimmvereins „Alte Herren”. Die
Mitglieder des Schwimmvereins „Alte Herren”, jene
unverwüſt=
lichen Woogsindianer, die bei Wind und Wetter bis zum letzten
Tag der offiziellen Badeſaiſon ihrem Sporte treu bleiben, halten
heute abend um 7 Uhr ihr Abſchwimmen. Es iſt bei
dem Verein eine alte Sitte, dieſen Tag feierlichſt zu begehen. Und
ſo wird ſich heute abend die Mitgliedſchaft bei Fackelſchein und
Muſik über die 100=Meter=Bahn zum Nordende der Brücke
be=
geben, um dort eine Flaſche Woogswaſſer zu verſenken zum
Zei=
chen dafür daß nunmehr die Schwimmzeit endgültig bis zum
kom=
menden Sommer begraben iſt. Anſchließend findet in den
gaſt=
lichen Räumen der „Weißen” ein gemütliches Beiſammenſein ſtatt.
Intereſſenten ſind herzlichſt zum Abſchwimmen willkommen.
Mit der Reichsbahn zum Reichs=Ernkedankkag
auf dent Bückeberg.
Zur reibungsloſen Durckiführung der aus Anlaß des
Reichs=
erntedanktages auf dem Bückeberg am 30. September einſetzenden
Maſſentransporte auf der Reichsbahn iſt folgende Regelung
vor=
geſehen:
In der Zeit vom 29. September, etwa 17.30 Uhr bis zum
30. September etwa 12.30 Uhr, treffen auf den Bahnhöfen
Hameln, Afferde Tündern, Emmerthal Groß=Berkel und Klein=
Berkel annähernd 200 Verwaltungsſonderzüge mit etwa 200 000
Feſtteilnehmern aus allen Teilen Deutſchlands ein. Die gleiche
Zahl von Sonderzügen wird auf dieſen Bahnhöfen für die
Rück=
beförderung vom 30. September, etwa 20 Uhr, bis 1. Oktober
etwa 14 Uhr, wieder abgefertigt. Die Durchführung dieſer großen
Zahl von Sonderzügen und der faſt in gleicher Zahl außerdem
noch anfallenden Leerzüge unter voller Aufrechterhaltung des
regelemäßigen Reiſeverkehrs ſtellt bei der dichten Strecke und
Bahnhofsbelegung an die Reichsbahn außergewöhnliche
Anforde=
rungen. Dieſe können aber nur dann glatt bewältigt werden,
wenn alle Feſtteilnehmer, die mit der Reichsbahn zum
Reichs=
erntedanktag fahren, den Anordnungen nachkommen.
Für jeden Sonderzug iſt ein Transportführer aus den Reihen
der Teilnehmer aufgeſtellt, der durch eine weiße Armbinde mit
ſchwarzem Aufdruck „Transportführer” kenntlich iſt. Der
Trans=
portführer hält ſich während der Fahrt möglichſt in der Mitte
de.
Zuges in einem Abteil auf, das entſprechend beſchildert iſt.
E=
iſt für die Ordnung des Transportes verantwortlich und ſorgt
dafür, daß Fahrtteilnehmer nicht in den Eiſenbahndienſt
ein=
greifen. Er allein iſt berechtigt, mit den Organen der Eiſenbahn
in Verbindung zu treten. Unterwegs darf er nur mit Zuſtimmung
des Aufſichtsbeamten ausſteigen laſſen. Auch bei der Ankunft auf
den Ausſteigebahnhöfen ſowie bei der Rückfahrt iſt die Anordnung
des Transportführers zum Aus= oder Einſteigen abzuwarten.
jedem der Ausſteigebahnhöfe führt ein Bahnhofslotſe des
Bahnſchutzes den Transport ohne weiteren Aufenthalt aus dem
Bahnhof heraus zum vorgeſehenen Warteplatz. Hier werden die
Sonderzugteilnehmer durch Lautſprecher über die Rückfahrt
noch=
mals unterrichtet. Den Transport zum Bückeberg und zurück zum
Bahnhof führt ein Lotſe der Politiſchen Organiſation der
NSDAP
Grundſätzlich fährt jeder Sonderzugteilnehmer von dem
Bahnhof wieder zurück, auf dem er angekommen iſt, und
grund=
ſätzlich auch mit dem gleichen Zuge.
ie Aufrechterhaltung der Ordnung auf dem Bahngebiet und
den Warteplätzen der Bahnhöfe obliegt dem Bahnſchutz.
Da mit einem verſtärkten Andrang von Reiſenden bei den
regelmäßig verkehrenden Zügen zu rechnen iſt, kann die
Reichs=
bahn keine Gewähr für die Beförderung der Reiſenden bei den
einzelnen Zügen übernehmen. Um eine Ueberfüllung dieſer
Züge und Verſtopfung der Bahnhöfe, Tunnel und Treppen zu
verhüten, ſoll der Bahnſchutz darauf achten, daß nicht mehr
Rei=
ſende zu den Bahnſteigen zugelaſſen werden, als mit den jeweils
abgehenden Regelzugen (und ihren Nachzügen) abbefördert
wer=
den können.
Auf den Bahnhöfen Hameln, Afferde. Tündern, Emmerthal,
Groß=Berkel und Klein=Berkel ſind beſondere Bahnhofsausſchüſſe
gebildet worden, deren Mitglieder gelbe Armbinden mit
ſchwar=
zem Aufdruck Bahnhofausſchuß” tragen. Sie haben die Aufgabe
den Bahnhofsleiter in der Aufrechterhaltung der Ordnung zu
unterſtützen und den An= und Abmarſch der Transportteilnehmer
ſo zu regeln, daß der Eiſenbahnbetrieb reibungslos, abgewickelt
werden kann. Sie vermitteln zwiſchen dem Bahnhofsleiter und
den Parteigliederungen und erteilen die notwendigen Auskünfte
an die Transportteilnehmer.
Auch für Kranke iſt durch Einrichtung von Sanitätswachen
auf den Bahnhöfen geſorgt.
Darmſtädter Segelflieger
gewinnk den Preis des Frankenführers Skreicher.
Der Frankenführer Streicher hatte vor einiger Zeit bei einem
Beſuch auf dem Heſſelberg demjenigen ein Segelflugzeug zu
ſtif=
ten verſprochen, dem es als Erſten gelänge, einen Segelflug vom
Heſſelberg nach Nürnberg auszuführen. Dieſer Preis iſt jetzt von
dem bekannten Darmſtädter Segelflieger Fiſcher errungen
wor=
den, der zufällig auf dem Heſſelberg weilte. Er ſtartete zur
Mittagszeit bei einem günſtigen Südweſtwind und landete glatt
auf dem Nürnberger Flughafen. Damit iſt ihm der Preis des
Gauleiters, ein Segelflugzeug, zugefallen.
Aus den Darmſtädker Lichtſpiel=Theakern.
Helia: Pechmarie.
Sie iſt allerdings in einem unglaublichen Maße vom Pech
verfolgt, dieſe kleine Zeitungsmarie; aber es iſt ja die
Spe=
ialität Jenny Jugos. Pech zu haben, und ſie tut es mit viel
liebenswürdiger Grazie. Es iſt einfach unmöglich, die Kette von
unglücklichen Zufällen aufzuzählen, die ihr das Leben ſchwer
machen. Sogar die Menſchen, die ihr etwas Gutes tun wollen,
wie der nette Peter, der ihren Kiosk neu anſtreicht, bringen ihr
Unglück. Und Bonze, ein dunkler Ehrenmann mit goldenem
Ge=
müt, bringt ſie ſogar ihrem Freund gegenüber in den Verdacht
ſchwärzeſter Untreue. Aber während ſie noch in der Liebe mitten
im tiefſten Pech ſitzt, har ſich ſchon in der Lotterie ihr Glück
ent=
ſchieden: Das Los, das ihr ein eiliger Kunde anſtatt des fälligen
Geldes gab, kam mit dem Hauptgewinn heraus! Und nun iſt
Jenny Jugo in ihrem Element! Wie oft hat ſie das ſchon geſpielt
Das einfache Mädel, das plötzlich in ein „hochherrſchaftliches”
Milieu verſetzt wird! Sie macht auch diesmal wieder aus ihrem
erſten Beſuch in dem feinen Reſtaurant eine köſtlich launige Szene.
Willi Schur als Freund Bonſe aſſiſtiert ihr darin wirkſam und
bewährt ſich auch im übrigen als Schauſpieler, beſonders gut
an=
fangs, als er auf die Kaſſe am Waldſchlößchen „ein Auge wirft”
Muß man noch ſagen, daß die Pechmarie endlich zu ihrem Glück
in der Lotterie noch Glück in der Liebe hat und ihren Peter
be=
kommt, den Friedrich Benfer, ſympathiſch und gut ausſehend,
darſtellt? Ein vergnügter Film, trotz des vielen Pechs!
— Kunſthalle am Rheintor. Wie nicht anders zu erwarten
war, erfreut ſich die für Profeſſor Richard Hoelſcher veranſtaltete
Jubiläumsſchau eines ganz beſonders großen Intereſſes. Der
Be=
ſuch iſt dauernd ein ausnehmend guter, auch haben bereits eine
Reihe von Arbeiten Kaufliebhaber gefunden. Die Mitglieder des
Kunſtvereins wird es freuen zu hören, daß der Kunſtverein
eben=
falls verſchiedene Werke für die Weihnachtsverloſung erworben
hat. Es ſind dies die künſtleriſch ſehr beachtlichen Oelſtudien
„Herbſt bei den Mühlen in Alsfeld” und „Mai an der Schwalm”
außerdem die Radierungen „Buſch am Hang‟ „Wegwende‟
„Lauſthergäßchen in Neuſtadt” und „Quelle
(letztere zweimal),
die alle für jeden Gewinner einen ſchönen Wandſchmuck bilden
werden. Bei der ausgezeichneten Qualität der künſtleriſchen
Schöpfungen Profeſſor Hoelſchers, der im übergroßer
Beſcheiden=
heit überhaupt zum erſten Male kollektiv hier in Darmſtadt
her=
vortritt, darf kein wahrer Kumſtfreund den Beſuch dieſer
hervor=
ragenden Veranſtaltung, die in der Preſſe größte Anerkennung
gefunden hat, verſäumen.
Jahn 1875 Darmſtadt. Auf den am Samstag, dem 29.
Sep=
tember. 8.30 Uhr. ſtattfindenden Filmabend weiſen wir
noch=
mals hin. Die Veranſtaltung findet ſelbſtverſtändlich im großen
Saal ſtatt, und zwar in Gemeinſchaft mit dem Eiſenbahn=T.= u.
Sportv. Darmſtadt. Ebenſo iſt ein jeder Turn= und Sportfreund
herzlich willkommen. Es iſt ſchon lohnenswert, ſich einmal dieſe
drei Filme anzuſehen. Der Lehrfilm iſt für jeden Turner und
Sportler von großer Bedeutung, zeigt er doch, welche Fülle von
Uebungen gerade das Bodenturnen in ſich birgt. Ebenſo wichtig
iſt der nächſte Film „Deutſchlands Jugend”. Auch hier wechſeln
ſtets Lehrarbeit und Veranſtaltungen einander ab. Die Krone
der Darbietungen iſt aber auf alle Fälle „Treu unſerem Volke‟
Was dieſer Film an Schönheiten, Maſſenſzenen, ſportlichen und
turneriſchen Aufnahmen von dem großen Deutſchen Turnfeſt in
Stuttgart zeigt. übertrifft alles. Es iſt daher ein Beſuch
wärm=
ſtens zu empfehlen.
— Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846. Heute laufen
m Mathildenhöhſaal (Dieburgerſtraße), im Vereinshaus des
Tur=
nerbundes „Jahn” 1875, mehrere Werbefilme der Deutſchen
Tur=
nerſchaft. Nachmittags um 5.30 Uhr werden der Jugend folgende
Filme vorgeführt: 1. Freizeit der Turnerjugend in Anweiler;
2. Abenteuer des Barons von Münchhauſen. Abends um 8.30 Uhr
laufen für die Erwachſenen folgende Filme: 1. Lehrfilm über das
Bodenturnen; 2. Deutſchlands Jugend: 3. Treu unſerem Volk
(Der Film vom Deutſchen Turnfeſt in Stuttgart). Alle Mitglieder
werden hierdurch aufgefordert, die Veranſtaltungen rege zu
be=
ſuchen.
Der Polizeibericht meldei:
Wer hat die Katze mitgenommen? Am Freitag, den 14. 9. 34.
gegen 23 Uhr, wurde vor dem Hauſe Lauteſchlägerſtr. Nr. 3 ein
junger Mann, der einen hellen Mantel trug und in Begleitung
von zwei Damen war, beobachtet, wie er eine Katze auf ſeinen
Arm nahm und damit fortging. Die fragliche Perſon wird
er=
ſucht, die Katze wieder zurückzubringen, andernfalls macht er ſich
ſtrafbar. Es handelt ſich um eine junge dreifarbige Katze (
ſchwarz=
weiß=rot). Das linke Ohr iſt rot, das rechte ſchwarz. Wo wurde
die Katze geſehen? Sachdienliche Mitteilungen an das
Landes=
kriminalpolizeiamt Darmſtadt, Zimmer 27, erbeten.
In der Nacht zum Dienstag, den 25. 9. 34, gegen 1 Uhr. iſt
ein unbekannter Mann durch ein offenſtehendes Fenſter in das
Schlafzimmer einer Parterrewohnung eingeſtiegen und hat dort
zwei im Bett ſchlafende Mädchen unſittlich beläſtigt. Ein Herr,
der kurz nach der Tat durch die Fuchsſtraße gegangen iſt und nach
der Urſache der Hilferufe gefragt haben ſoll, wird erſucht,
um=
gehend auf dem Landeskriminalpolizeiamt, Hügelſtraße 31/33,
Zimmer 27, vorzuſprechen.
Verkehrsunfälle. Am Donnerstag früh gegen 4 Uhr fuhr der
Darmſtädter Autobeſitzer A. M. mit ſeinem Perſonenkraftwagen
auf der Straße von Eberſtadt nach Darmſtadt aus bis jetzt
unge=
klärter Urſache gegen einen Baum. M. wurde in ſchwer verletztem
Zuſtande in das Herz=Jeſu=Hoſpital eingeliefert. Das Fahrzeug
wurde erheblich beſchädigt. —
Im Freitag, gegen 15 Uhr, ſtießen
Ecke Landgraf=Georg= und Stiftſtraße der Perſonenkraftwagen
VS 3396 und der Laſtkraftwagen VS 373 zuſammen. Es entſtand
nur Sachſchaden. Ermittelungen über die Schuldfrage ſind
ein=
geleitet. — Am gleichen Tage, gegen 16.15 Uhr, kam der in der
Grube Prinz von Heſſen beſchäftigte W. W. von hier, der mit
ſeinem Fahrrad auf der Heimfahrt war, auf der Dieburgerſtraße
in Höhe des Steinbrückerteiches durch Ausrutſchen auf
Kaſtanien=
ſchalen derart unglücklich zu Fall. daß er einen Oberarmbruch
da=
vontrug. Er wurde in das Eliſabethenſtift eingeliefert.
Unbekannter Toter. Am 28. 9. 34, gegen 14.30 Uhr, wurde bei
Gaulsheim (Rheinh.) aus dem Rhein eine männliche Leiche
ge=
ländet. Beſchreibung: 30—35 Jahre alt, etwa 1,65 Meter groß,
blondes, krauſes Haar, geſtutzter Schnurrbart. An der rechten
Hand fehlen am Zeige= und Mittelfinger die zwei vorderen
Glie=
der. Kleidung: Grüne Lodenjoppe, ſchwarze Weſte, ſchwarze
Sport=
hoſe, ſchwarze hohe Motorradſchnürſtiefel, blau=weiß geſtreiftes
Zephirhemd, Makounterhoſe. Gummikragen. In den Kleidern des
Toten wurde ein weißes Taſchentuch mit rotem Rand=
Mono=
gramm A. K. ſowie eine braune Geldbörſe mit 16.22 RM. Inhalt
vorgefunden. Sachdienliche Mitteilungen an das
Landeskriminal=
polizeiamt Darmſtadt, Zentralſtelle für Vermißte und unbekannte
Tote.
Am Meßſonntag bleiben die Läden geſchloſſen. Aus
An=
laß des am 30. September
J. ſtattfindenden Erntedankfeſtes
bleiben trotz der zurzeit ſtattfindenden Herbſtmeſſe die Geſchäfte
in Darmſtadt nach Mitteilung der Polizeidirektion geſchloſſen,
ſo=
weit nicht auf Grund beſonderer Anordnung einzelnen
Geſchäfts=
zweigen die Offenhaltung zu gewiſſen Stunden allgemein an
Sonntagen geſtattet iſt. Die Verkaufsſtände auf dem Meßgelände
dürfen von 13 bis 18 Uhr offengehalten werden.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.
Großes Haus.
Samstag,W0 Sſriterſße. Anfang 19.30, Ende 23 Uhr. Deutſche Bühne H1.
Egmont.
Pr. 0.50—4.50 Mk. Sonntag
Wf. Sſtrſe Anfang 19½ Ende 22½ Uhr. Miete D 2.
Der Bettelſtudent.
Preiſe 0.70—5.50 Dienstag g. Oktober Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Miete A. 3
Der Bettelſtudent.
Pr. 0.70—5 50 Mk. Mittwoch,
3. Oktober Anfang 19.30, Ende geg, 23 Uhr. Miete B 3.
Egmont.
Preiſe 0.50—4.50 Mk. Oa
4. Oktober Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Miete C. 3
Madame Butterfly
Pr. 0.70—5.50 G
6. Oktober Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Dtſch. Bühne 81
Kinderreiche Mütter Nr. 51—100
Ein Volksfeind.
Pr. 0.50—4.50 Mk. Sonktaß, ortober Anfang 19.30, Ende 22,30 Uhr. Miete E3
Der Bettelſtudent.
Pr. 0.70—5.50 Mk. Kleines Haus. e niStag g, Oktober Anfang 20, Ende 22 45 Uhr.
Deutſche Bühne M 1 I. und II.
Kabale und Liebe.
Preiſe 0.70—3.80 Donnerstag,
4. Oktober Anfang 20, Ende 22.45 Uhr
Deutſche Bühne M. 1, III. und IV. Kinderr.
Mütter Nr. 1—50
Kabale und Liebe.
Preiſe 0.70—3.80 Mk. Sn
6. Oktober Anf. 19.30— 22 Uhr. Deutſche B. H 2Zuſatzm. 1K
Der Poſtillon von Lonjumeau. Pr. 0.80—4.50 Gne
7. Oktober Anf. 19.30, Ende 22.15Uhr, Zuſatzmiete TV1. Vorſt,
Kinderreiche Mütter Nr. 101—150.
Preiſe 0.70—3.80
Kabale und Liebe
In Vorbereitung: Wenn der Hahn kräht.
Fidelio,
— Heſſiſches Landestheater. Karten für kinderreiche
Mütter: Die Ausgabe der Nummernkarten für kinderreiche
Mütter, die im Laufe des Winters zum koſtenloſen Beſuch des
Heſſiſchen Landestheaters aufgerufen werden, findet, wie bereits
mitgeteilt, heute, Samstag, 29. September, von 9.30 bis 13.30 Uhr
und von 17 bis 19 Uhr, außerdem am Montag, 1. Oktober, von
9.30 bis 13.30 Uhr, jeweils an der Kaſſe des Kleinen Hauſes des
Heſſiſchen Landestheaters ſtatt.
In der Neuinſzenierung der Millöckerſchen Operette „Der
Bettelſtudent”, die am Sonntag, 30. September, im Großen Haus
des Heſſiſchen Landestheaters, unter der muſikaliſchen Leitung
von Franz Herburger und der Spielleitung von
Heinrich Kuhn zum erſtenmal erſcheint, werden die
Haupt=
rollen von den Damen Brozewſki, v. Georgi und Jacobs, und den
Herren Aldenhoff, Kuhn. Sattler und Vogt geſungen. Die großen
Tanzeinlagen wurden von Alice Zickler einſtudiert; die
Bühnen=
bilder ſchuf Elli Büttner. Der Vorverkauf für dieſe erſte
Operet=
ten=Neuaufführung der 125. Spielzeit des Landestheaters hat
be=
reits ſehr lebhaft eingeſetzt.
Vereins= und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Hiſtoriſcher Verein. Der letzte Ausflug dieſes Jahres
wird ins Mühltal führen. Er ſoll, wie der letzte Ausflug des
vergangenen Jahres, vor allem in die Flurnamen einführen.
Die Teilnehmer am vorjährigen Ausflug, unter Führung von
Herrn Dr. von Hahn, werden ſich erinnern, wie anziehend dieſes
Gebiet iſt. Die Führung zu dem Mühltalausflug hat Herr Dr.
Friedrich übernommen, der beſte Kenner des Mühltals und
ſeiner Geſchichte. Der Ausflug findet ſtatt Samstag, den
6. Oktober. Die Teilnehmer benutzen den fahrplanmäßigen
Omnibus der Heag, 14.42 Uhr vom Böllenfalltor. Die
Teilneh=
ier an der ſchönen Fahrt nach Groß=Umſtadt werden darauf
hin=
ſewieſen, daß unſer liebenswürdiger Führer, Lehrer Lutz
Krauß=
im Verlag von Zibulſki in Groß=Umſtadt eine Mappe mit zwölf
ſehr hübſchen Federzeichnungen aus dem alten Städtchen erſcheinen
ließ. Der Verlag bietet ſie den Teilnehmern zum Vorzugspreis
von 3,50 Mk. an. Beſtellungen im Staatsarchiv.
Muſikverein. Die nächſten Proben, für die „
Jahres=
zeiten” finden ſtatt: Montag, 1. Oktober, für die Damen, Freitag,
5. Oktober, für die Herren.
Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsbundes
ehe=
maliger Unteroffizierſchüler und =vorſchüler
Am Samstag, den 29. 9. 34, findet in Darmſtadt. Deutſcher Hof=
Mackenſenſtr. 23, abends 8 Uhr, eine kameradſchaftliche
Zuſammen=
kunft und Ortsgruppenſitzung ſtatt. Wegen der Wichtigkeit der
Tagesordnung ſind alle Mitglieder zum Erſcheinen verpflichtel,
Gäſte aus den Kreiſen der „Ehemaligen” können eingeführt werden,
Städt. Saalbau, großer Saal. Sonntag abend 8 Uhr
großes Volksfeſt bei Konzert und Tanz. Leitung Willy Schlupp.
Eintritt frei.
Ratskeller=Gaſtſtätte. Süßer Traubenmoſt im
Ausſchank.
Orangeriehaus. Sonntag: Nachkerb bei Konzert und
Tanz. Leitung Matthias Weber. (Siehe Anzeige.)
Samstag, 29. September 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 269 — Seite 7
Ane 61
„50 Mk.
0—5.50
5
ne8.
—100
30 Mr.
Aus Heſſen.
Heſſiſcher Sängerbund, Kreis Bergſtraße.
Ci. Wegen des Erntedankfeſtes wird der diesjährige 8.
Kreis=
ſängertag zu Biblis auf den 7. Oktober verſchoben. Zum
erſten=
mal wird an dieſem Tage das neue Kreisbanner die Sänger ge
ſeiten und ſie vom Bahnhof in das Gaſthaus „Weißer Löwe‟
führen, wo die Tagung ſtattfindet.
E. Wixhauſen, 28. Sept. Oeffentliche
Gemeinde=
ratsſitzung. Punkt 1: Der Waldwirtſchaftsplan wird nach
ſorheriger Bekanntgabe des Bürgermeiſters nach den Plänen der
orſtbehörde genehmigt. 2. Die Anforderung von Büromiete des
zemeinderechners Wambold durch das Kreisamt wird zurückge
ſtellt und in geheimer Sitzung verhandelt. Betr. Geſuch der Freiw.
panitätskolonne vom Roten Kreuz, einen Raum herzuſtellen zum
ufbewahren der Geräte neben dem Gerätehaus der Freiw.
feuerwehr, wird der Raum als zu klein angeſehen; es ſoll
ſolcher in dem Gerätehaus der Freiw. Feuerwehr zur Verfügung
ſtellt werden, bis ein geeigneter Raum zur Verfügung ſteht
Unter Punkt Verſchiedenes gibt der Bürgermeiſter einige kleinere
hachen bekannt. In geheimer Sitzung Wohlfahrtsſachen.
Ar. Eberſtadt, 28. Sept. Verkehrsunfall. In der Nacht
ſon Donnerstag auf Freitag fuhr ein aus der Richtung
Ober=
traße in die Darmſtädter Straße einbiegender Bulldog mit
an=
ingendem Möbelwagen gegen das Anweſen des Sattler= und
Lapeziergeſchäfts Spangenberg. Durch Schraubenbruch der
Ma=
chine verlor der Führer die Steuerfähigkeit und fuhr gegen
Ein=
gang des Tabak= und Zigarrengeſchäfts. Glücklicherweiſe iſt
grö=
ßerer Sach= oder Perſonenſchaden nicht entſtanden. — Die für
ſonntag, 30. September, angeſetzte Feuerwehrinſpektion
ällt für dieſen Tag aus und muß wegen des Erntedankfeſtes und
em Treffen der Arbeitsfront in Wiesbaden auf einen ſpäteren
Termin verlegt werden.
Cp. Eſchollbrücken, 28. Sept. Todesfall.
Gemeinderech=
ter i. R. Georg Hechler 3. iſt im Alter von 90 Jahren nach
tur eintägigem Krankenlager geſtorben. Hechler ſtand von 1899
bis 1920, alſo 21 Jahre, der hieſigen Gemeindekaſſe bevor.
Außer=
dem verwaltete er die Untererhebſtelle, die Gemeindeſparkaſſe
ind die Ortskrankenkaſſe. Er war in der letzten Zeit der älteſte
Einwohner des Ortes.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 28. Sept. Erntedanktag. Die
Feier in hieſiger Gemeinde findet nicht, wie anfänglich vorge
ſehen, auf dem Spielplatz im Lohwäldchen, ſondern auf dem
Marktplatz ſtatt, woſelbſt auch die öffentliche Uebertragung der
Führerrede ſtattfindet. Ihr vorausgeht ein Feſtzug durch die
Ortsſtraßen, der gegen 2 Uhr in der oberen Adolf=Hitlerſtraße
(Gaſthaus „Zur Poſt”) aufgeſtellt wird und an dem ſich alle
Par=
teieinheiten ſowie Abordnungen der Vereine beteiligen. Die Feier
auf dem Marktplatze wird ausgeſchmückt durch Geſangsvorträge
der beiden hieſigen Geſangvereine.
G. Ober=Ramſtadt, 28. Sept. Hohes Alter. Am 30. d. M.
vollendet Herr Wilhelm Göckel 1., Neugaſſe 44, bei guter
Geſund=
heit und geiſtiger Friſche ſein 78. Lebensjahr.
* Roßdorf, 28 Sept. Brieftaubenſport. Nachdem
die Wettflüge der Heſſiſchen Reiſevereinigung ihr Ende gefunden
haben, kann auch der Brieftaubenzuchtverein Roßdorf einen
kur=
zen Rückblick auf die Erfolge ſeiner diesjährigen Preisflüge
wer=
fen. Entgegen der ſeitherigen Flugrichtung (Oeſterreich) wurde
dieſes Jahr die Flugrichtung bis nach Schneidemühl (Oſtpreußen.
durch die Reichsfachſchaft eingeführt. Die Züchter Gg. Mathes,
Fritz Poth, Fritz Rückert jr. konnten von Schneidemühl mit 619
Kilometern ihre Tauben als Sieger melden, ein Zeichen dafür
daß bei den Liebhabern ein gutes Taubenmaterial vorhanden iſt.
Züchter Fritz Poth konnte als Einziger des Vereins beim Flug
Landsberg (562 Kilometer) die bronzene Medaille erringen.
Ins=
geſamt konnte der Verein 125 Preiſe für ſich buchen, die ſich auf
folgende Züchter verteilen; Fritz Poth 30 Preiſe, Jak. Göckel 26
Preiſe, Gg. Spalt 25, Gg. Mathes 19, Fritz Felger 14, Fritz
Rückert 6, Heinrich Moter 4 Preiſe, Karl Landzettel 1 Preis.
zo hat der Brieftaubenzuchtverein unter Beweis geſtellt, daß er
trotz ſtarker Konkurrenz mit wetteifern kann, da er über ein
brauchbares Taubenmaterial verfügt.
Le. Groß=Umſtadt, 29. Sept. Hohes Alter. Heute feiert
der frühere Steinhauermeiſter, jetzige Kohlen= und
Baumate=
cialienhändler Auguſt Brücher 1. dahier in voller geiſtiger und
örperlicher Friſche ſeinen 83. Geburtstag. — Goldene
Hoch=
eit. Geſtern feierte der ſtädtiſche Rohrmeiſter i. R. Adam
Sei=
hert 1. und deſſen Ehefrau Marie Katharine, geb. Hax, das Feſt
der goldenen Hochzeit. Das Jubelpaar feierte dieſes ſeltene Feſt
dei guter Geſundheit in körperlicher Rüſtigkeit und geiſtiger
Friſche im Kreiſe ihrer Kinder und 5 Enkelkinder.
Cp. Ober=Roden, 28. Sept. Tödlicher Unfall. Der ſieben
Jahre alte Junge des Philipp Röhrig ſtürzte beim Anziehen des
Pferdes ſo unglücklich von einem Wagen des Heinrich Hitzel, daß
hm die Räder des Fuhrwerks über die Bruſt gingen. Der Junge
vurde ſchwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht, wo er bald
arauf ſeinen Verletzungen erlag.
Keine Abgabe von Obſt zu Schleuderpreiſen.
Die Landesbauernſchaft teilt mit: Die Sperrung der Märkte
gegenüber den Winteräpfeln hat ſich vorteilhaft ausgewirkt,
in=
dem die Preiſe, welche anfangs überaus niedrig lagen, etwas
an=
zogen und ſomit der Erzeuger für ſein Obſt einen angemeſſenen
Preis erhalten konnte. Die Maßnahme der Sperrung genügt
nicht, um erträgliche Zuſtände zu ſchaffen, da der Erzeuger
eben=
falls mitwirken muß. Insbeſondere ſollen ſich die Erzeuger vor
Angſtverkäufen hüten, zur Abgabe von Obſt zu Schleuderpreiſen,
da trotz der reichen Obſternte keine Ueberſchwemmung des
Markt=
tes mit deutſchem Obſt eintreten wird. Es ſprechen die
verſchie=
denſten Gründe dafür, daß ausländiſches Obſt nicht in dem Maße
zur Einfuhr gelangt wie in den letzten Wintern, während
ander=
ſeits der Verzehr deutſchen Obſtes ſowohl im friſchen, wie auch
im verarbeiteten Zuſtande in erfreulicher Weiſe bei der
Bevöl=
kerung zugenommen hat. In dem Maße, als die Erzeuger jene
Sorten, welche nicht unbedingt ſchnell verbraucht werden müſſen,
vom Markte fernhalten, wird es gelingen, die Preisgeſtaltung
ſo=
wohl für den Erzeuger, wie auch für den Verbraucher erträglich
zu geſtalten. Es betätigen ſich im Obſthandel immer noch zu viele
Perſonen (wilde Händler), die nur den eigenen Vorteil kennen
und keinerlei Verantwortungsgefühl beſitzen in bezug auf
Ver=
ſorgung der Bevölkerung mit preiswertem und gutem Obſt. Dieſe
Elemente kaufen zu Schleuderpreiſen ein, ohne daß dieſe
nied=
rigen Einkaufspreiſe ſich nachher in einem entſprechend günſtigen
Verkaufspreiſe (Kleinverkauf) äußern. Geht der Abſatz der
dies=
jährigen erfreulich guten Obſternte in Ruhe und Beſonnenheit
vor ſich, dann wird ſich der Obſtſegen für alle Beteiligten günſtig
auswirken. Leider läßt die Preisbildung bei Fallobſt häufig zu
wünſchen übrig, ſo daß der Erzeuger bei den gebotenen Preiſen
nicht in der Lage iſt, das Fallobſt zu ſammeln und zum Angebot
zu bringen. Es wäre zu wünſchen, daß dort, wo ſtarke Stürme,
Unwetter uſw. zu einem plötzlichen ſtarken Anfall von Fallobſt
Anlaß ſind, örtliche Organiſationen ſich um das Aufleſen und
Sammeln dieſes Obſtes kümmern, ſofort aber auch Verbindungen
aufnehmen, um dieſes hochreife und gute Obſt in die Hände von
Verbrauchern zu bringen zwecks Verarbeitung von Dörrobſt, Mus,
Obſtſäften (Süßmoſt) uſw.
Ci. Erbach, 28. Sept. Michelstag im Odenwald
Der Michelstag hat für einen großen Teil des Odenwaldes eine
beſondere Bedeutung; heute noch wird er zum Andenken an ein
am 29. September 1732 hier hauſendes Unwetter in der ganzen
ehemaligen Grafſchaft Erbach mit ihren Hauptplätzen Erbach
Michelſtadt, Reichelsheim und Beerfelden als kirchlicher Feiertag
begangen. Die nüchterne Nachkriegszeit mit ihrem ſtarken
mate=
riellen Einſchlag ſuchte dem Michelstag damals ſeine
altüberlie=
ferte Bedeutung zu nehmen. Er wurde als Arbeitstag erklärt
und der Gottesdienſt auf den Abend verlegt. Alte, im Volkstum
geborene und in ihm verwurzelte Sitten und Gebräuche aber
laſſen ſich bei uns im Odenwald nicht ſo leicht ausrotten. Seit
einigen Jahren wird der Gottesdienſt wieder am Vormittag
ge=
halten, und dem echten Odenwälder iſt der Michelstag das
geblie=
ben oder wieder geworden, wozu ihn ſeine Vorfahren in harter
Notzeit einſt gemacht hatten, zu einem Tage der Buße, des
Ge=
betes und des Dankes. — Feier des Erntedankfeſtes.
Das Erntedankfeſt wird mit einem Feſtgottesdienſt am
Vormit=
tag eingeleitet. Nachmittags um 2.30 Uhr bewegt ſich der Feſt
zug mit verſchiedenen Kapellen und Feſtwagen von der Neckar
ſtraße zum Sport= und Erholungspark, wo ſich bis zur
Uebertra=
gung der Rede des Führers vom Bückeberg ein Konzert mit
ver=
ſchiedenen Anſprachen anſchließt.
Errichtung ein
Idſammlung durch die Kreisleitung der 9
*
AP. Die Kreisleitung der NSDAP. wendet ſich in einem
2
ufrufe an die ganze Bevölkerung, ihr etwa vorhandenes
Bil
dmaterial aus der Zeit des Kampfes und des Sieges der
NSDAP. in unſerer Gegend zur Verfügung zu ſtellen. Daraus
ſoll eine möglichſt lückenloſe Sammlung über die Entwicklung der
nationalen Bewegung im Bilde geſchaffen werden. Das
geeig=
nete Material wird durch die Kreisleitung käuflich erworben.
Dk. Waldmichelbach, 24. Sept. Aus der NS.
Volkswohl=
fahrt. Im Rahmen der Vorbereitung für das kommende
Win=
terhilfswerk werden in der nächſten Woche die
Unterſtützungsan=
träge ausgefüllt. Die unterſtützungsbedürftigen Volksgenoſſen
werden hiermit aufgefordert, ſich in der Zeit vom Montag bi=
Donnerstag in der Geſchäftsſtelle der NSV. (Adam=Karrillon=
Schule) zu melden, und zwar in folgender Reihenfolge: Unter=
Waldmichelbach: am Montag und Dienstag nachmittag; Ober=
Waldmichelbach: am Mittwoch und Donnerstag nachmittag.
Spä=
ter eingehende Unterſtützungsanträge können nur in
Ausnahme=
fällen berückſichtigt werden. — In das Aufgabengebiet der NS
wurde in dieſen Tagen die „Jugendwohlfah
rt” mit
einbe=
zogen. Im Rahmen des neuen Arbeitsfeldes der NSV. werden it
Zukunft nur noch ſolche Dauerpflegeſtellen beſetzt, die durch die
NSV. vermittelt wurden. Diejenigen Familien der Ortsgruppe
Waldmichelbach, die an der Aufnahme eines Pflegekindes gegen
Bezahlung für einen längeren Zeitraum oder für immer Intereſſe
haben, werden gebeten, ſich in der Geſchäftsſtelle der NSV.
Mon=
tags und Donnerstags zu melden.
Hirſchhorn, 28. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
27. Sept.: 1,50 Meter. am 28. Sept.. 1,50 Meter.
Ex. Bürſtadt, 26. Sept. Am Dienstag abend fand im Gaſthaus
„Zur Roſe” von Kreßmann ein Schulungsabend der hieſigen
Ortsgruppe der NSDAP. ſtatt. Der kürzlich hier eingetroffene
weibliche freiwillige Arbeitsdienſt nahm zum erſtenmal an einer
Veranſtaltung der Partei teil. Ihm galt auch der beſonders
herz=
lich gehaltene Willkommengruß des Ortsgruppenleiters und
Bür=
germeiſters Pg. Kraft, der allen den Wunſch ausſprach, daß ſich
die Mädels vom FAD., in den gaſtlichen Räumen von Bürſtadt
wohlfühlen möchten. Anſchließend hielt der Schulungsleiter. Pg.
Lehrer Karg, ein Referat über „Demokratie oder Führertum”
und ließ das Schickſal der letzten 14 Jahre Revue paſſieren. Nach
einem Schlußwort von Pg. Bürgermeiſter Kraft ſchloß man den
Abend mit einem Sieg=Heil auf den Führer. — Im Gaſthaus
„Zur friſchen Quelle” trafen ſich die Führer der
Parteigliederun=
gen ſowie ſämtliche Vereinsführer, wo die Durchführung des am
kommenden Sonntag ſtattfindenden Erntedankfeſtes eingehend
be=
ſprochen wurde. — Die erſt ſeit kurzem hier beſtehende
Schulge=
meinſchaft der VDA. iſt bereits auf 350 Mitglieder angewachſen
und bewies durch ihr erſtes öffentliches Auftreten am Sonntag
bereits eine gute Schulung.
i. Viernheim, 28. Sept. Der Viernheimer Kirchen=
Chor beging in Verbindung mit einem Wertungsſingen der
Kirchenchöre des Dekanats Bensheim das Feſt des 25jährigen
Be=
ſtehens. Bei der kirchlichen Feier wirkten mit die Chöre von
Lampertheim, Bürſtadt, Gernsheim, Hofheim, Lorſch und
Viern=
heim. Bei der im „Freiſchütz =Saale ſtattgefundenen weltlichen
Feier hielt die Feſtrede Pfarrer Ott.
Kreisſänger=
tagung des Riedkreiſes im Heſſiſchen
Sänger=
bund. Der Riedkreis des Heſſiſchen Sängerbundes hielt im
„Engel”=Saal ſeine diesjährige Tagung ab. Dieſelbe wurde
ein=
geleitet durch zwei Maſſenchöre unter Leitung des Kreis=
Chor=
meiſters Sieh. Kreiswalter Alles eröffnete die Tagung.
Nach einleitenden Worten erſtattete der Kreiswalter den
Tätig=
keitsbericht. Anſchließend berichtete der Chormeiſter des Kreiſes
über das Kritikſingen in Gernsheim und Bürſtadt, ſowie von
ſei=
nem Beſuch der Nürnberger Sendewoche. Nachdem nach
Beige=
ordneter Schweigert in Vertretung des verhinderter
Bürger=
meiſters und im Auftrage der Gemeinde Viernheim die anweſen
den Sangesbrüder zur weiteren Arbeit im Geiſte der
Volksge=
meinſchaft ermahnte, wurde die Tagung geſchloſſen.
Gernsheim, 27. Sept. Die ſchwimmende braune
Meſſe in Gernsheim. Am erſten Tag wurden hier über
2500 Beſucher, am zweiten Tag über 3000 Beſucher gezählt. Auch
Gernsheimer Geſchäftsleute haben ihr Intereſſe damit kundgetan,
daß ſie ſelbſt Stände auf der großen Meſſe gemietet haben. Am
Mittwoch wurde die Meſſe eröffnet mit einer Führung durch den
Meſſeleiter. Die Spitzen der Stadt Gernsheim, ſowie ſämtliche
Führer hatten ſich eingefunden. In 270 Ständen wurde das
Kön=
nen echter deutſcher Handwerker gezeigt. Auch der
landwirtſchaft=
lichen Ausſtellung ſoll gedacht werden, die die beſten Erzeugniſſe
zur Schau geſtellt hat. Abends fand dann im herrlichen
Wein=
dorf ein echt rheiniſcher Abend, verbunden mit einer Modeſchau,
ſtatt. — Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich geſtern gegen
Abend an der Autobahn. Ein hieſiger Landwirt, der mit
Sand=
fahren beſchäftigt iſt, wurde von ſeinem Pferd an den Kopf
ge=
treten, ſo daß er bewußtlos liegen blieb. Mit einer ſchweren
Kopfverletzung wurde der Verletzte durch die Sanitätskolonne in
ſeine Wohnung getragen. Sein Zuſtand iſt ſehr ernſt.
Bm. Hofheim (Ried), 28. Sept. Kirchturmreparatur
Mit der Behebung der durch Blitzſchlag entſtandenen Schäden am
hieſigen Kirchturm wird derſelbe gleich einer größeren, notwendig
gewordenen Reparatur unterzogen, ſo daß er, vom Wetterhahn
bis zur Erde, wieder ein beſſeres Ausſehen erhält. Auch wurde
bereits ein Blitzableiter am Turm angelegt. Die ſtark verwitterte
Chriſtusfigur am rechts des Eingangs ſtehenden Kruzifix wird
durch eine neue, dem Original genau nachgebildete erſetzt.
Hohes Alter. Am 29. September feiert Frau Bertha Lint
Wwe. in guter Rüſtigkeit ihren 80 Geburtstag. —
Sänger=
erfolg. Der kath. Kirchenchor „Cäcilia (Leitung: W. Schmitt=
Gernsheim) beteiligte ſich mit gutem Erfolg am Wertungsſingen
in Viernheim.
Aus Rheinheſſen.
Mainz, 28. Sept. Tödlich verlaufenes
Verkehrs=
unglück. Geſtern nachmittag gegen 17 Uhr ereignete ſich auf
der Koſtheimer Straße in der Nähe der Kofferfabrik Stütz an
der Rampe ein ſchweres Verkehrsunglück, dem leider ein junges
Menſchenleben zum Opfer fiel. Hinter der Straßenbahn mit
Anhänger, die Richtung Koſtheim fuhr, wollte plötzlich die 12
jäh=
rige Anna Schmitt aus Mainz=Koſtheim die Straße überqueren.
als ein in Richtung Mainz fahrender Opelwagen das Kind
er=
faßte und zu Boden ſchleuderte. Das Mädchen erlitt ſo ſchwere
Verletzungen, insbeſondere an der Halsſchlagader, daß es auf dem
Transport zum Krankenhaus im Sanitätsauto, das ſofort zur
Stelle war, infolge Verblutung ſtarb. Die Schuldfrage iſt noch
nicht geklärt.
Aus Oberheſſen.
LPD. Butzbach, 28. Sept. Von der Transmiſſion er
faßt. In den Bamag=Meguin=Werken wurde der 28 Jahre alte
Arbeiter Willi Nebeling von der Transmiſſion erfaßt und ſo
heftig zu Boden geſchleudert, daß er mit ſchweren inneren
Ver=
letzungen in die Gießener Klinik eingeliefert werden mußte.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 20. September.
Stadtkirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
ger Kirche (Petrusgemeinde(. Abends 7,30 Uhr: Chriſtenlehre für den Oſt=
Be
4
Ffarrer Weiß
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Wochenſchluß.
18. Sonntag nach Trinitatis, 30. September.
Erntedankfeſt
Stadtkirche. (Kollekte für die Zuflucht.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
es heiligen Abendmahls. Dekan Müller. — Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt de
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—5 Uhr zu ſtiller Andacht
Karkusgemeinde.
eöffnet. Eingang Nordſeite.
ollekte für die Zuflucht.) Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer
Stadtkapelle
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
autenſchläger.
auenvereins und die Konfirmierten der letzten Jahre
ffarrer Heß. Die Mitglieder des
nd hierzu beſonders eingeladen. — Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt der
Kaplanei=
meinde. Pfarrer Heß. — Mittwoch, 3. Okt., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer
3. Köhler
Schloßkirche. (Kollekte für die Zuflucht.) Vorm. 8,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Lintermann. — Vorm. 10,30 Uhr: Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher
Gottes=
enſte: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger,
orher von 10 Uhr ab: Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei.
Martinskirche. (Kollekte für die Gemeindepflege, Schweſternſtation.) Vorm. 7 Uhr:
rühgottesdienſt. Pfarrer Dr. Bergér. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Waitz. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt und
Pfarrer D. Waitz.
Johanniskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl. Pfarre
Zeinberger. — Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Weinberger. Die
Jo=
inneskirche iſt wochentags von 8—5 Uhr zu ſtiller 2ndacht geöffnet. Eingang Liebigſtraße
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie.) Vorm. 10 Uhr: Haupt
ttesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarr=
ſiſtent Junker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für den Kirchenfonds der
Petrus=
meinde.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
An=
eldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer Weiß. — Vorm. 11,45 Uhr:
Kinder=
ttesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Weiß. Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von
Uhr bis 7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Haupttüre.
Pauluskirche. (Kollekte für den Kirchenfonds der Paulusgemeinde.) Vorm. 10 Uh
auptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Müller. Die Pauluskirche iſt wöchentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
ngang Haupttüre.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lenz. — Vorm. 11,15 Uhr:
indergottesdienſt. — Donnerstag, 4., Okt., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Beringer, Heinheimer Str. 41,
Fern=
f 2477.
2. Veranſtaltungen
Stadtgemeinde. Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, 1. Okt., abends 8 Uhr
igendabend der Stadtgemeinde. — Mittwoch, 3. Okt., abends 8 Uhr: Kirchenchor der
tadtkapelle und Schloßkirche. — Freitag, 5. Okt., abends 8 Uhr: Mädchenabend der
aplaneigemeinde. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Sonntag, 30. Sept.,
ends 8YUhr: Gemeindefeier, anläßlich des Abſchieds des Herrn Pfarrer D. Waitz. —
ontag, 1. Okt., abends 8 Uhr: Jungenabend Weſt. — Freitag, 5. Okt., abends 8 Uhr:
ädchenabend Weſt.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Montag, 1. Okt., abends 8 Uhr: Jungenabend Oſt. —
tenstag, 2. Okt., abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Freitag, 5. Okt., abends 8 Uhr:
Mütter=
end Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 4. Okt., abends 8 Uhr:
oſaunenchor.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 1. Okt., nachm. 5 Uhr=
1. Jungſchar. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Abends 8 Uhr: Jungenabend. —
Dies=
nds 8 Uhr: Mütterabend. — Donnerstag, 4. Okt., abends 8,15 Uhr:
g. 2. Okt.,
Freitag, 5. Okt., abends 8 Uhr: Ev. Mädchenkreis.
terenkrei=
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus, der Waldkolonie). Montag, 1. Okt., abends
itterabend.
30 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 4. Okt., abends 8 Ub
Montag, 1. Okt., nachm
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8).
Uhr: Vorſtandsſitzung der Frauenhilfe. — Abends 8,15 Uhr: Evang. Jugendwerk,
Mädchenkreis. — Abends 8,15 Uhr: Monatsverſammlt
des Männervereins,
Vortra=
von Dekan i. R. Bernbeck: „Was hat die Kirche geleiſtet
Dienstag, 2 .Okt., abends
Kirchenchor. — Mittwoch, 3. Okt., nachm. 3 Uhr: Sitzung im Frauenarbeits=
8,15 u.
kreis.
Donnerstag, 4. Okt., abends von 6—8 Uhr: Poſaunenchor. — Freitag
abends 8 Uhr: Mädchenchor. — Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor.
ſaulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 1. Okt., abends
8 Uhr: Mädchenabend. — Dienstag, 2. Okt., vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung des
Frauen=
vereins. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 4. Okt., abends 8 Uhr:
Mütter=
abent
Eliſabethenſtift (Erbacher Straße 25), Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 30. Sept.
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Vorm. 10 Uhr:
Gemeinſamer Kirchgang zur Stadtkapelle. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. —
Nachm. 3,30 Uhr: Die Bibelſtunde fällt aus wegen der ſtaatlichen Erntedankfeſtfeier. —
Abends 8 Uhr: Erntedankfeſt der Stadtmiſſion mit Miſſionsverloſung. — Montag: Die
Frauenarbeitsſtunde fällt aus. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends
8,30 Uhr: Blaukreuzbibelſtunde. Weiker=Benz. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter
Chor. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde über den Römerbrief. Herr
Bring=
in. — Freitag fällt die Bibelſtunde in Beſſungen aus. — Samstag, abends 6 Uhr;
m
Eiſenbahner=Vereinigung. — Abends 8 Uhr: Poſaunenchor
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag: Beteiligung an dem Erntedankfeſt
der Stadtmiſſion. — Montag, nachm. 5 Uhr: Knabenjungſchar. — Abends 8,30 Uhr
Jugendbund für junge Männer. — Dienstag, abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis. — Abends
9 Uhr: Gebetsſtunde für junge Mädchen. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr; Kinderſtunde für
Mädchen.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24
Jeden Donnerstag, abends 8,15—10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und vierten
Zuſchneiden.
Mittwoch im Monat: Nähen und
3. Gemeindeämter
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Hügelſtr. 6. Sprechſtunden vorm. v. 10—12 Uhr und nachm.
(außer Samstags) von 5—6 Uhr. Fernſprecher 2205.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
aus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8—12 Uhr und nachm. von 3—5,30 Uhr
Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſprecher 2379.
auß
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9—12 Uhr.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Straße 21.
Fern=
ſprecher 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17: Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Ge=
meindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus,
Eich=
wieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtraße.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtr. 8. Fernſpr. 245
Auswärtige Gemeinden.
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 30. Sept. Ernte=Dankfeſt. 9,30 Uhr:
Feſt=
gottesdienſt (wieder im Betſaal) mit Beichte und hl. Abendmahl. Kollekte für die eignen
kirchl. Bedürfniſſe. — Donnerstag: Frauenabend.
Evangeliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt. Sonntag, den 30. Sept. (Erntedankfeſt).
Uhr: Gottesdienſt. (Kollekte.) Mitwirkung des Kirchenchores und der Mädchenklaſſe.
6—7 Uhr: Bücherausgabe. — Mittwoch: Bibel=
— Montag: Poſaunenchor. — Dienstag
ſtunde. — Donnerstag: Poſaunenchor. — Freitag: Kirchenchor
Evang. Gemeinde Roßdorf. Erntedankfeſt. Vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt
unter Mitwirkung des Kirchengeſangvereins. Kollekte. — 10,45 Uhr: Kindergottesdienſt.
Nontag: Poſaunenchor. — Mittwoch: Kirchenchor. — Donnerstag:
Jungmädchen=
aben
Evang. Gemeinde Dieburg. Sonntag, den 30. Sept., vorm. 9,30 Uhr: Feſtliche Feier
des Erntedankfeſtes. (Kollekte.
Evangel. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 30. Sept.: Reichserntedankfeſt, vorm.
9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt, Mitwirkung des Kirchenchors. — Dienstag:
Jungmädchen=
verein. — Mittwoch, Kirchenchor. — Donnerstag: Frauenvereine.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
1. Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, den 30. Sept., vorm. 10 Uhr:
Predigtgottesdienſt. (Prediger Veihelmann.) Vorm. 11 Uhr: Sonntagſchule; abends
kein Gottesdienſt. — Montag, abends 20,15 Uhr: C. S. Singſtunde. — Mittwoch
Mittwoch, abends 20,30 Uhr:
Sing=
nachm. 15,30 Uhr: Frauenmiſſionskreis.
ſtunde. — Donnerstag, abends 20,15: Bibelſtunde.
2. Evang. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonn
tag, den 30. Sept., vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. (Prediger Hähnel.) Vorm.
Sonntagsſchule. Abends kein Gottesdienſt. Montag,/20,15Uhr: C. S. Sing=
10,30 u.
9
ſtunde.
ittwoch, 20,15 Uhr: Bibelbeſprechung. — Donnerstag, 20,30 Uhr;
Sing=
ſtunde. — Freitag: 20,30 Uhr: Eebetsandacht.
3. Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, den 30. Sept., vorm.
11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 20 Uhr: Predigtgottesdienſt (Prediger Hirtz).
tontag,
20,15 Uhr: C. S. Singſtunde. — Mittwoch: 20 Uhr: Bibelſtunde. (Apoſtelgeſchichte.)
— Freitag, 20 Uhr: Frauenmiſſionsverein.
Chriſtengemeinſchaft, Heidelbergerſtr. 14. Sonntag, den 30. Sept., vorm. 7,30 Uhr:
Menſchenweihehandlung, außerdem die Michaelis=Feier in Frankfurt, Heineſtr. 14. —
Montag, den 1. Okt., abends 20,15 Uhr: Offentl. Vortrag Gottfried Huſemann,
Stutt=
gart. — Mittwoch, den 3. Okt., 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Donnerstag,
den 4. Okt., 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung.
Chriſtliche Gemeinſchaft, Mollerſtr. 40. Sonntag, 30. September, vorm. 9,15 Uhr:
Andacht: Prediger Kruſt. — Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Montag,
1. Okt., abends 8,15 Uhr: Singſtunde im C. S., Mauerſtr. 17. — Dienstag, 2. Okt.,
abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christina Science Society) in Darmſtadt,
Aula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtraße 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,
10 Uhr und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Sonntag, 30. Sept., 10 Uhr
a: Dankſagung; Goldener Text: 2. Kor, 9:15. Gottesdienſt 11,30 Uhr, Thema:
Wirklichkeit; Goldener Text: Philipper 4:8.
Nachrichten des Standesamks Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 20. September: Straub, Eliſabeth. geb.
Creter, 69 Jahre alt, Witwe des Werkmeiſters, Feldbergſtraße 32.
Am 21. September: Hausner, Maria Katharina, geb. Elbert
Ehefrau des Formers, 76 Jahre alt, Arheilger Straße 7 Am
23. September: Schneider, Wilhelm, Gerichtsaſſeſſor in Ruhe,
75 Jahre alt, verheiratet, Theodor=Friſch=Straße 70. Emich
Georg III., Weißbinder, verheiratet, 48 Jahre alt, Groß=Bieberau;
Eliſabethenſtift. Platt, Chriſtine, geb. Schimpf, Witwe des
Privatiers, 87 Jahre alt, Heidelberger Straße 129. Am 22.
Sep=
tember: Götz, Konſtantin, Kellner, 60 Jahre, verheiratet
Pfung=
ſtadt; Stadtkrankenhaus. Am 23. September: Rückert Theodor,
Handlungsgehilfe, 25 Jahre alt, ledig. Eſſen a. Ruhr;
Stadtkran=
kenhaus. Am 24. September: Rautenbuſch, Beate, geb. Weiß,
Witwe des Forſtmeiſters, 74 Jahre alt, Sandſtr. 24. Am 22.
Sep=
tember: Nagel, Melanie Mathilde, 15 Jahre alt, Tochter des
Sattlers, Große Kaplaneigaſſe 42. Am 24. September: Zior,
Robert Ludwig, 2 Monate, Sohn von Küfer, Mümling=Grumbach;
Heinheimerſtraße 21. Am 23. September Wannemacher
Bar=
bara, geb. Knell, Ehefrau des Fabrikarbeiters, 63 Jahre alt,
Hei=
delberger Straße 28. Am 24. September: Haas, Marie, geb.
Haack, Witwe des Vorſchloſſers, 83 Jahre alt, Schlageterſtraße 103.
Taiſer Peter I., Maurer, 49 Jahre alt, verheiratet. Dieburg:
Eliſabethenſtift. Am 23. September: Kroth, Otto. 16 Stunden
alt, Sohn von Kraftfahrer, Schloßgaſſe 26. Am 24. September
Strohauer. Heinrich XI., 74 Jahre alt, Hilfsarbeiter,
verhei=
ratet, Crumſtadt: Stadtkrankenhaus. Am 26. September: Fiſcher,
Suſanna, geb. Breitwieſer, Witwe des Schneidermeiſters, 83 Jahre
alt, Wienerſtraße 79. Bärenz, Georg, Vorarbeiter, 78 Jahre
alt, verheiratet, Rheinſtraße 53. Am 27. September: Reining,
Margarethe, Schülerin, 8 Jahre alt, Tochter von Former,
Pfung=
ſtadt: Stadtkrankenhaus. Meiſter, Georg Wilhelm,
Fahrkarten=
ausleger, 38 Jahre alt, verheiratet, Wixhauſen: Eliſabethenſtift.
eiland, Anna Wilhelmine, geb. Lang, Ehefrau des Lehrers,
33 Jahre alt. Sprendlingen; Eliſabethenſtift. Am 28. September;
Naab, Katharine. Diakoniſſe, 57 Jahre alt, ledig, Eckartshauſen;
Eliſabethenſtift. Am 27. September: Röhrig, Adam, Schüler,
7 Jahre alt, Sohn von Zimmermann, Ober=Roden: Hermannsſtr. 6.
Lotz, Jakob, Kellner, 65 Jahre alt, verheiratet, Alexanderſtr. 16
Ihrig, Annita Roſa, 3 Jahre alt, Tochter von Kaufmann.
Eber=
ſtadt: Eliſabethenſtift.
Seite 8 — Nr. 269
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 29. September 1934
denfeuer in der 9ber
Brandruinen in dem ſchleſiſchen Dorf Sollſchwitz, das von einer Brandkataſtrophe betroffen wurde.
Auch die heldenmütigen Löſchverſuche der zahlreichen Feuerwehren, die aus der ganzen Umgebung
zuſammengekommen waren, konnten nicht verhindern, daß drei Gehöfte mit ſämtlichen Erntevorräten
vollkommen eingeäſchert wurden.
Enkſehliches Brandunglück bei einer Kindervorſtellung in Holland.
Das ausgebrannte Haus der katholiſchen Arbeitervereinigung in Hilverſum,
in dem bei der Vorführung eines Miſſionsfilmes dieſer in Brand geriet. Der 180 Kinder, die der
Vorführung beiwohnten, bemächtigte ſich eine Panik. Da das Feuer ſich ſehr ſchnell ausbreitete und
die Ausgänge gänzlich ungenügend waren, erlitten der Pater, der den Film vorführte, und 40
Kin=
der ſchwere Verletzungen, denen eines der Kinder erlegen iſt.
Reich und Ausland.
Geplünderte Briefmarken-Aukomaten.
Frankfurt a. M. In Frankfurt, Hanau,
Of=
fenbach, Zeilsheim, Höchſt und Homburg wurden
vor einigen Wochen die Briefmarkenautomaten der
Poſt in der Weiſe geplündert, daß jemand
Blech=
marken ſtatt Geldſtücke einwarf und dann dafür
Marken zog. Am Abend des 17. Auguſt wurde am
Poſtamt 9 der 62jährige Hugo Thaut aus Hanau
feſtgenommen, der beobachtet worden war, wie er
ſich an einem Automaten zu ſchaffen machte, und
bei dem man 51 Meſſingblättchen vorfand, die
offenbar noch zum „Friefmarkeneinkauf” verwendet
werden ſollten. Vom Augenblick ſeiner Feſtnahme
an liefen faſt keine Meldungen mehr bei der Poſt
ein, daß mit derartigem Material Poſtwertzeichen
ergattert worden ſeien. Bei einer Hausſuchung fand
man bei Th. Meſſingſtücke, wie ſie ſich in den
Auto=
maten gefunden hatten. Es war alſo kein Zweifel,
daß man hier an den rechten Mann gelangt war.
Vor Gericht leugnete Th., daß er auch auswärts in
der erwähnten Weiſe gewirkt habe, er wollte nur
in Frankfurt ſein Tätigkeitsfeld gehabt haben. Es
habe mehrwöchiger Tätigkeit bedurft, um
Brief=
marken im Wert von 15 Mark zu erhalten. Er
habe aus Not gehandelt, denn er und ſeine Kinder
ſeien arbeitslos und ſeine Frau ſei lange krank
ge=
weſen. Das Gericht glaubte an ſeine Notlage,
be=
rückſichtigte beim Strafmaß aber, daß der
Ange=
klagte ſchon einmal wegen Kirchenraubes beſtraft
wurde. Th. wurde zu neun Monaten Gefängnis
verurteilt. Die Briefmarken hatte der Angeklagte
zu Einkäufen verwendet.
Das Beileid des Führers zur Taifun=Kataſtrophe
in Japan.
Berlin. Aus Anlaß der kürzlichen Taifun=
Kataſtrophe in Japan hat der Führer und
Reichs=
kanzler an Seine Majeſtät den Kaiſer von Japan
nachſtehendes Telegramm gerichtet: „Tieferſchüttert
durch die Nachricht von der furchtbaren
Kata=
ſtrophe, die Japan heimgeſucht und ſo viele Opfer
an blühenden Menſchenleben gefordert hat, ſpreche
ich Eurer Majeſtät und dem japaniſchen Volke
zu=
gleich im Namen des deutſchen Volkes die wärmſte
Anteilnahme aus. (gez.) Adolf Hitler, Deutſcher
Reichskanzler.”
Den Arbeitskameraden überfallen und beraubt.
Ein Erinnerungsmal für den Flökenſpieler
Friedrichs des Großen
Sohn Oberſchedens, 1697—1773‟
wurde in Oberſcheden bei Göttingen errichtet. Die rückwärtige Wand des Bauwerkes trägt die
Inſchrift: „Zur Erinnerung an des Großen Königs Flötenmeiſter Johann Joachim Quantz, den
Drama im Schnellzug Paris-Benkimiglia
Frankfurt a. M. Auf der Landſtraße von
Kelſterbach nach Niederrad fuhren geſtern
vormit=
tag zwei Arbeiter mit dem Fahrrad zu ihrer
Ar=
beitsſtätte. Unmittelbar in der Nähe der
Reichs=
autobahn fiel plötzlich der eine der beiden über
den anderen her und raubte ihm ſeine Lohntüte
mit 21 RM. Nach dem Ueberfall fuhr der Räuber,
dem die Polizei bereits auf der Spur iſt, auf
ſei=
em Fahrrad davon.
König Fuad ſchwer erkranki.
Fuad I. von Aegypten
krankt ſein, daß bereits das Schlimmſte
befürch=
tet werden muß.
Paris. Im Schnellzug Paris-Ventimiglia
hat ſich in der vorvergangenen Nacht ein Drama
abgeſpielt, das noch der Aufklärung harrt. Der
Schaffner entdeckte bei einem Rundgang in einem
Schlafwagenabteil 1. Klaſſe die Leichen zweier
Fahrgäſte. Er benachrichtigte den Zugführer, der
auf der nächſten Station Halt machte und die
Polizei alarmierte. Nach den erſten polizeilichen
Feſtſtellungen wurde der betreffende Wagen
ab=
gehängt. Man hat bisher keine Anhaltspunkte
über die Toten, die Ausländer zu ſein ſcheinen.
Es wird vermutet, daß es ſich um einen Mord
mit anſchließendem Selbſtmord handelt, weil
ne=
ben den Leichen ein Revolver gefunden wurde.
Senſationelle Aufklärung.
Paris. Das rätſelhafte Drama im Schnellzug
Ventimiglia-Paris, in dem in der vergangenen
Nacht die Leichen zweier angeblich aus Nizza
ſtam=
mender Kaufleute gefunden wurden, hat jetzt zu
einer ſenſationellen Entdeckung geführt. Bei dem
einen der beiden Toten, deſſen Papiere auf den
Namen Alibert lauteten, und in dem man den
Mörder der anderen vermutet, handelt es ſich nach
den Ermittlungen der Polizei um einen aus
Po=
len gebürtigen Joſef Ziffer, der vor Jahresfriſt die
Kriminalpolizei aller Länder beſchäftigt hat.
Man muß ziemlich weit zurückgreifen, um die
Zuſammenhänge darzulegen, die Ziffer zu einem
gehetzten Wild der Polizei machten. Im Juli 1923
wurde am Strande von Tréport bei Dieppe die
Leiche einer Frau gefunden, die vier Schußwunden
aufwies. Alle Nachforſchungen der Polizei, den
Namen der Unbekannten feſtzuſtellen, blieben
er=
folglos, ſo daß man ſich entſchloß, die Angelegenheit
ad acta zu legen. Faſt zehn Jahre ſpäter, genau
19 Tage vor der Verjährung des Verbrechens,
er=
hielt die Polizei einen anonymen Brief, der ſowohl
die Identifizierung des Opfers als auch die
Feſt=
ſtellung des Mörders erlaubte. Es handelte ſich bei
der Toten um eine 34jährige polniſche Sängerin
Helene Zawuska, die mit einem Bruder Ziffers
verheiratet war.
Die Unterſuchung ergab weiter, daß die
Unglück=
liche auf Beſchluß eines Familienrates von ihrem
II nach Berichten engliſcher Blätter ſo ernſtlich/ Schwager ermordet worden war, um ihrem Mann
die Möglichkeit zu geben, eine reiche Heirat
einzu=
gehen. Die polniſche Polizei verhaftete den Ehe=
mann und deſſen Schweſter, die beide zu mehreren
Jahren Zuchthaus verurteilt wurden
Gegen den Mörder Ziffer erließ die franzöſiſche
Polizei einen Steckbrief, der aber ohne Folgen
blieb, weil Ziffer es verſtand, ſich allen
Nachfor=
ſchungen zu entziehen. Erſt vor ganz kurzer Zeit
war es der Pariſer Kriminalpolizei gelungen,
feſt=
zuſtellen, daß Alibert und Ziffer ein und dieſelbe
Perſon waren; ſeine Verhaftung ſtand unmittelbar
bevor. Man vermutet nun, daß die Bluttat im
Schnellzug ebenfalls im Zuſammenhang mit der 10
Jahre zurückliegenden Mordangelegenheit ſteht,
und daß Ziffer ſeinen Reiſegenoſſen und Freund
ermordete, um einen unbequemen Zeugen zu
be=
ſeitigen, es dann aber vorzog, ſich ſelbſt das Leben
zu nehmen.
Die Ermittlungen, die über die beiden Toten in
einem Erſter=Klaſſe=Abteil des D=Zuges
Ventimi=
glia-Paris angeſtellt worden ſind, haben die
Per=
ſönlichkeiten der beiden Toten geklärt. Es handelt
ſich um zwei Gemüſegroßhändler, den 45jährigen
Betlamini aus Reims und um den 35jährigen
Ali=
bert aus Paris. Anſcheinend hat Betlamini Alibert
getötet. Die Leiche Aliberts wies einen Schuß in
der linken Schläfe, und die Betlaminis einen Schuß
in der rechten Schläfe auf.
Großfeuer vernichkek zwei Anweſen.
Nauſis (Bez. Kaſſel). In der Nachbargemeinde
Knüll brach beim Dreſchen in der Scheune des
Landwirts Johann Glänzer Feuer aus, das ſich
in=
folge des ſtarken Windes ſehr ſchnell ausbreitete.
Die Scheune mit den Erntevorräten wurde völlig
vernichtet. Aus dem Wohnhaus und den
Stallun=
gen, die ebenfalls von den Flammen ergriffen
wor=
den waren, konnte nur ein geringer Teil des
In=
ventars und des Viehes gerettet werden. Beide
Ge=
bäude wurden gleichfalls völlig eingeäſchert. Durch
Funkenflug gerieten auch die Gebäude des
benach=
barten Anweſens des Landwirts Johann Schwalm
in Brand. Hier wurden Stallungen und Scheunen
eingeäſchert, vom Wohnhaus konnte nur das
Erd=
geſchoß gerettet werden. Die Löſcharbeiten
geſtal=
teten ſich deshalb beſonders ſchwierig, weil zur Zeit
in Knüll ſtarker Waſſermangel herrſcht. Außerdem
wurden die Arbeiten auch dadurch behindert, daß
zur Zeit des Auskommens des Brandes der größte
Teil der Dorfbewohner auf dem Felde war.
Der als Wilddieb verhafkeke
Gemeindeförſter geſkändig.
Wie es zu ſeiner Enklarvung kam.
Altenkirchen (Kr. Wetzlar). Zu der
Ver=
haftung des Altenkirchener Gemeindeförſters
er=
fahren wir ergänzend folgendes über die
Vorge=
ſchichte der Entlarvung des Wilddiebes.
Seit einigen Jahren ſchon hegten die Pächter der
Gemeindejagd von Altenkirchen den Verdacht, daß
in ihrem Revier regelmäßig gewildert würde. Ihre
Auffaſſung fanden ſie auch immer wieder durch die
Auffindung von verludertem Wild beſtätigt. Das
Rätſel ſchien unlösbar, wenn auch in der Gemeinde
Stimmen auftauchten, die den oder die Täter
ken=
nen wollten. Es wagte jedoch niemand, bei der
zuſtändigen Behörde eine Anzeige zu erſtatten.
Der Gemeindeförſter von Altenkirchen, zu deſſen
Bezirk noch einige andere Gemeinden gehören, war
von den Pächtern zum Jagdhüter beſtellt worden;
er beſaß außerdem bis vor kurzem das Jagdrecht
an der Bellersdorfer Jagd mit einigen Mitpächtern
zuſammen. Da auch ſeine Tätigkeit nicht zu der
Aufklärung der Wilddiebereien führen konnte,
wußten die Pächter der Altenkirchener Jagd
ſchließ=
lich keinen Rat mehr, wie ſie der Verminderung
des Wildbeſtandes Einhalt gebieten ſollten. Im
Benehmen mit dem Wetzlarer Kreisjägermeiſter
Dr. Henſoldt wandten ſie ſich ſchließlich an das
Er=
mittlungsdezernat für Wilddiebſachen bei der
Deutſchen Jägerſchaft in Berlin. Von dieſer Stelle
wurde der Ermittlungskommiſſar Wilhelm
Häuß=
ler, ein früherer Mitarbeiter des bekannten
Ber=
liner Kriminalrats Bußdorf, mit der Aufklärung
des Falles betraut.
Häußler reiſte nach Altenkirnchen, mietete ſich
in einer Gaſtwirtſchaft als erholungſuchender
Flei=
ſchermeiſter aus Berlin ein und begann nach den
Spuren der Wilddiebe zu ſuchen. Sein Verdacht
nahm bald in einer beſtimmten Richtung greifbare
Formen an. Er war bei ſeinem Aufenthalt in dem
kleinen Ort natürlich auch mit dem Förſter bekannt
geworden. Sie befreundeten ſich anſcheinend, denn
nach kurzer Zeit ſiedelte der „Berliner
Fleiſcher=
meiſter” als Gaſt in das Forſthaus über. Infolge
des Berufes ſeines Gaſtes kamen dem Förſter auch
gar keine Bedenken, wenn ſich der „Fleiſchermeiſter”
für Wildbret intereſſierte; anderes Fleiſch hatte er
ja ſelbſt zur Genüge. Das bewieſen die gut
ausge=
ſtatteten Pakete, die aus der Berliner Fleiſcherei
ankamen. Der Gaſt fand auch Gefallen an der Jagd
und wurde öfter ins Revier mitgenommen, wo in
ſeiner Gegenwart gejagd und Wild erlegt wurde.
Von Schonzeiten hatte er offenbar keine Ahnung,
zumindeſt kümmerte er ſich nicht darum.
Nach ungefähr achtwöchigem Aufenthalt in
Alten=
kirchen, der nur von Ermittlungsfahrten in
an=
dere Gegenden unterbrochen war, hatte der Beamte
allmählich ſo viel Belaſtungsmaterial
zuſammenge=
tragen, daß es zum Einſchreiten gegen die grobe
Pflichtverletzung des Förſters ausreichte. Häußler
legte das Ergebnis ſeiner Ermittlungen dem
Kreis=
jägermeiſter vor, der den Landrat unterrichtete.
Dabei wurden noch zahlreiche Beweiſe für die
Rich=
tigkeit der Beſchuldigung der Wilddieberei
gefun=
den; u. a. hingen im Keller zwei Haſen, die trotz
der beſtehenden Schonzeit geſchoſſen worden waren,
und eine Rehgeiß, die erſt nach Mitte Oktober hätte
geſchoſſen werden dürfen. Die erlegten Stücke
ſtam=
men nach den eigenen Angaben des Förſters zum
Teil aus ſeinem früheren Jagdbezirk in
Bellers=
dorf und dem ihm zur Pflege und Behütung vor
Wilddieben anvertrauten Altenkirchener Revier,
Da infolge der Ermittlungen von Häußler auch
Mitglieder der Familie belaſtet erſchienen, erſtreckte
ſich die Unterſuchung auch auf dieſe.
Jetzt wurden nun der Vater, wie bereits
ge=
meldet, ſeine drei Söhne und eine Tochter
ver=
haftet und zur polizeilichen Vernehmung ins
Land=
ratsamt nach Wetzlar gebracht. Nach dem Verhor
konnten die Töchter und ein Sohn verhaftet
wer=
den, während der Vater und die beiden anderen
Söhne ins Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert
wur=
den. Am Donnerstag erfolgte ſchließlich ihre
aber=
malige Vernehmung durch den
Unterſuchungsrich=
ter, der auch ihre Entlaſſung anordnete, da alle
drei in vollem Umfang geſtändig ſind und weder
Fluchtverdacht noch Verdunkelungsgefahr
vor=
liegen.
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[ ← ][ ][ → ]Samstag, 29. September 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 269 — Seite 9
Geschichten aus adler Welt
der ſtaatsfeindliche — Nichtleſer.
(a. v. k.) Budapeſt. Nicht etwa wo im dunklen Afrika,
fondern im ſogenannten Herzen von Europa, in der
Tſchecho=
flowakei, iſt ein Mann wegen „ſtaatsfeindlichen Nichtleſens” zu
zwei Monaten Einzelhaft verurteilt worden . . .
Dieſer Nichtleſer heißt Franz Matejovics und iſt ein Bürger
des Königsreichs Ungarn. Er wurde wegen angeblicher
übrigens durchaus nicht erwieſener — Spionage gegen die
Tſchechoſlowakei zu einer anderthalbjährigen Gefängnisſtrafe
verdonnert und ſitzt ſie im Kerker zu Neutra ab. Dortſelbſt
erhielt er nun auf ſeine Bitte hin von dem Bibliothekar des
Vogelhauſes tſchechiſche Bücher. Da der Büchereiverwalter
wußte, daß der ungariſche Häftling kein Wort tſchechiſch
ver=
ſteht, — wie ſoll er da eigentlich auf tſchechiſchem Boden
ſpioniert haben können? — war die Ueberreichung der für den
Mann unverſtändlichen Lektüre an ſich ſchon eine
Heraus=
forderung. Die denn auch das Ergebnis hatte, daß Matejoveis —
angeblich — zu verſtehen gegeben haben ſoll, er ſei dieſer
„Zigeunerſprache” nicht mächtig und habe auch nicht die
Ab=
ſicht, ſie zu erlernen. Der Beamte erſtattete hierauf prompt
Anzeige: der Gefangene habe die Tſchechoſlowakei „beleidigt”.
Die Staatsanwaltſchaft leiſtete ſich ſodann in der Tat den
ſchlechten Witz, den rechtskräftig Verurteilten wegen
Hochver=
rats und Gefährdung der „öffentlichen” Ordnung anzuklagen.
Der Aermſte entſchuldigte ſich vor Gericht damit, daß er die
öffentliche Ordnung, im Gefängnis ſitzend und der Staatsſprache
unkundig, kaum „gefährden” konnte und führte zu ſeiner
Ver=
teidigung ferner an, wegen ſeiner Bemerkung, die er übrigens
glatt abſtritt, ſchon von der Direktion eine empfindliche Strafe
bekommen zu haben. Das half aber nichts, — der „
ſtaatsfeind=
liche Nichtleſer” wurde zu zwei Monaten Einzelhaft
ver=
urteilt . . ."
Chauffeure ärgern einen Miniſter.
(u) Madrid. Unter dem lauten Wuſt der
Preſſe=
meldungen über den letzten Generalſtreik in Spanien blieb der
Bericht über eine intereſſante Epiſode unbemerkt, deren Urheber
die Madrider Kraftwagenlenker waren, die ja auch an dem
Generalſtreik teilgenommen haben.
Die Erfolge, die man jüngſt in London mit dem
behörd=
lichen Feldzug gegen den Straßenlärm errungen hat, ließen den
Ehrgeiz auch der ſpaniſchen Behörden nicht ruhen. So erließ
der Magiſtrat von Madrid, eine der lauteſten Städte Europas,
im Einvernehmen mit dem Innenminiſter eine Verordnung, in
der das Verbot des Hupens zwiſchen 1 Uhr nachts und 7 Uhr
früh ausgeſprochen wurde. Jeder Verſtoß gegen dieſes Verbot
ſollte zuerſt mit einer gebührenpflichtigen Verwarnung, im
Wiederholungsfalle mit Gefängnis und Entzug der
Fahrerlaub=
nis geahndet werden. Die ſpaniſchen Kraftwagenführer jedoch
ſind heißblütiger als ihre Londoner Kollegen, zudem wohl auch
politiſch im höchſten Grade verhetzt, und ſah man in der erſten
Nacht, in der dieſe Verordnung in Kraft treten ſollte, Hunderte
von Taxis und anderen Kraftwagen vor der Amtswohnung des
Innenminiſters an der Puerta del Sol erſcheinen und während
der ganzen Nacht dort ein Hupkonzert veranſtalten, das Steine
hätte erweichen können. Der arme Miniſter fuhr gräßlich geſtört
aus ſeinem ſüßen Schlummer auf, rief das Ueberfallkommando
herbei und flüchtete zu einem Miniſterkollegen, den er für die
Nacht um Unterkunft bat. Ueber dreihundert Chauffeure mußten
von der Polizei ſiſtiert werden.
30 Poliziſten bewachen 64 Enken.
(—) London. Ein wahrlich ungewöhnliches Schauſpiel
bot ſich kürzlich der Bevölkerung von Shepherdswell bei Dover
in England. Ein Polizeiaufgebot von dreißig Mann, bis an
die Zähne bewaffnet, war mit dem Fang von 64 zeternden
und fchnatternden Enten beſchäftigt —
Ein Bauer von Shepherdswell hatte ſich geweigert, die aus
dem alten „Zehnten” hervorgegangene Landbauſteuer zu
be=
zahlen. Der Fiskus jedoch machte nicht viel „Federleſens”
ſon=
dern ließ auf dem Hof des Mannes die dort ſich
umhertummeln=
den Federträger, vierundſechzig Enten, von ſeinen
Exekutions=
beamten greifen und auf einen anderen, in der Nähe
befind=
lichen ihm gehörenden Hof bringen, wo ſie von zwei Wächtern
bewacht wurden.
In der Nacht aber rotteten ſich die Bauern von
Shepherds=
well zuſammen, drangen in den Hof ein und nahmen die
Enten, ohne daß die beiden Wächter etwas gegen die
Ueber=
macht hätten ausrichten können, mit ſich, um ſie wieder in ihren
Heimathof zu bringen. Die Wächter meldeten dieſen Vorfall
ſofort telephoniſch der Polizei, die auf der Stelle ein verſtärktes
Ueberfallkommando entſandte, das mitten in der Nacht unter
dem Hohngelächter der noch verſammelten Bauern die
vierund=
ſechzig Enten wieder einfing und zuerſt zur Polizeiwache
Aſhford und am frühen Morgen dann in ihr erſtes Gefängnis
brachte. Und den ganzen Tag patrouillierten dann dreißig
Poliziſten rund um das Grundſtück, um — wie geſagt —
vier=
undſechzig Enten zu bewachen
Zwei Skiere rekten ihren Hirken.
(k) Serajewo. Die erſten Herbſtfröſte haben die Bären,
die ſich während dieſes warmen Sommers in den bosniſchen
Bergen gut entwickelten, von den Höhen zu Tal getrieben. Und
teilweiſe ſogar bis in die Dörfer hinein.
Da hatte denn bei Kupres ein Hirt ein erſchütterndes
Er=
lebnis: Er ſah im Morgengrauen plötzlich einen Bären neben
ſich ſtehen, der nach ihm ſchlug und ihn zu Boden riß. Es
wäre um den Mann geſchehen geweſen, wenn nicht zwei Stiere,
die zu ſeiner Herde gehörten, ihm zu Hilfe gekommen wären.
Sie nahmen den Kampf mit dem Bären auf und bearbeiteten
ihn ſolange, bis der grimmige Meiſter Petz tot am Boden lag.
Der Kampf dauerte faſt eine halbe Stunde, und das
wütende Kampfgebrüll hatte die Einwohner des 1 Kilometer
entfernten Dorfes herbeigelockt. Sie konnten den beſiegten Bären
bergen und den ſchwerverletzten, aber immerhin mit dem Leben
davongekommenen Hirten verbinden.
Die Goldader im Pferdegrab.
(A. S.). Als die Gebrüder Crowe ſich vor einigen Jahren
bei Bolwarrah, in der Nähe von Ballarat in Auſtralien,
an=
ſiedelten, war ihr Hauptbeſitz ein Pferd, das ihnen brav und
redlich half, dem kargen Sandboden jedes Jahr einen größeren
Ertrag abzugewinnen. Dann ſtarb das Pferd und die Brüder
gingen daran, ihm auf ihrem Land ein Grab zu ſchaufeln.
Dabei ſtießen ſie auf eine Goldader, die nach dem Urteil ſchnell
herbeigerufener Sachverſtändiger ſehr ergiebig zu werden
ver=
ſprach. Das war Ende Auguſt. Heute, Ende September,
ent=
ſteht auf dem Boden der Gebrüder Crowe ein Goldbergwerk,
das ſie zu reichen Männern machen wird. Der offizielle Name
des Bergwerkes iſt „Die tote Pferd=Mine‟
Spart, Soiel und Jarnen
Vornokizen für die Sonnkags=Ausgabe
bitten wir ausnahmsweiſe bis Samstag, 12 Uhr, bei uns
ein=
zureichen.
SJ. 98 Darmſtadk.
Das Fußballſpiel in Bürſtadt iſt auf Antrag des
Platzvereins auf Sonntag, den 7. Oktober, verlegt
worden.
AH. Polizei — SV. 98.
Am Sonntag, vormittags 10.45 Uhr, treffen ſich auf dem
Poli=
zeiſportplatz die Alten Herren des Platzvereins und der 98er zum
Rückſpiel. Am Böllenfalltor unterlag die nur mit neun Mann
erſchienene AH.=Elf der Grünen mit 4:2, und wenn beide
Mann=
ſchaften komplett erſcheinen, wird es ſicher ein ſpannendes Rennen
um die Revanche geben.
Polizeiſportverein.
1. Jgd. Hdb.—Viktoria Griesheim 10:5, 2. Jgd komb.
Schü=
ſer—1. Sch. Vikt. Griesheim 11:5, 1. Schüler Hdb.—Turnerſchft.
Griesheim 2:3, 1. Jgd Fußb.—Sportv. 98 1:1.
Sporkvereinigung 04 Arheilgen.
Mit 2 Mannſchaften fährt die Sportvereinigung zu dem
Neuling Pfiffligheim, der auf eigenem Platze einen ſehr
gefähr=
lichen Gegner abgibt. Dies hat Dieburg erfahren müſſen. Da
aber dies das einzige Heimſpiel der Pfiffligheimer bis jetzt war,
iſt alles auf das morgige Treffen geſpannt, das beweiſen ſoll, ob
dort wirklich die Trauben ſo hoch hängen. Arheilgen iſt zurzeit
in guter Verfaſſung, und es iſt anzunehmen, daß die Elf nicht
die Flinte ins Korn werfen wird. Die Mühlches=Leute werden
den Kampf mit derſelben Aufſtellung beſtreiten, wie gegen
Pfung=
tadt. Wir glauben beſtimmt, daß ſie ſich ehrenvoll aus der Affäre
ſiehen werden. Das Spiel findet um 1 Uhr ſtatt. Die 2.
Mann=
chaften treffen ſich um 11 Uhr. Abfahrt erfolgt mit Autobus um
Uhr ab Löwen.
Ein Spielausfall im Gau Südweſt.
Von den fünf im Gau Südweſt für den nächſten Sonntag
ſorgeſehenen Fußball=Pflichtſpielen wurde eines abgeſagt, und
war die Begegnung Offenbacher Kickers—Saar Saarbrücken.
Handball.
TG. Beſſungen—TSV. Langen.
Am Sonntag, vorm 10.30 Uhr, beginnen auf dem Sportplatz
Heidelberger Straße (Rennbahn) die Handballer ihre diesjähri=
Lannſchaft wird ſich
vor=
gen Pflichtſpiele. Eine neuaufgeſtellte
tellen. Ihr erſter Gegner iſt der TSV. Langen, deſſen
ſpiel=
tarke Mannſchaft wohl bekannt iſt und einen guten Handball
ieten wird. Für die Neulinge der Platzmannſchaft gilt es zu
deweiſen, daß ſie kämpfen können, denn ſonſt werden die Siege
usbleiben und die Zuſchauer fehlen,
Vorher, um 9.15 Uhr, ſpielt die Jugend gegen Viktoria
briesheim Jgd.
Radſpork.
Endlauf um die Klubmeiſterſchaft im DRC. 1919.
Allen Freunden des Radſports bietet ſich am Sonntag morgen
tochmals Gelegenheit, ein intereſſantes Rennen zu beobachten.
die Tabelle hat dieſes Jahr im Klub oft das Geſicht gewechſelt.
dald war dem einen bald dem anderen das Glück hold. Auf den
Sieger des letzten Klublaufes, der den ſtolzen Titel Klubmeiſter
ſeimträgt wird man diesmal nicht „tippen” können. Der
Berech=
tung nach könnten es Decker, Wittig, Seip oder auch Gerhardt
ſein. Der Lauf geht diesmal viermal über die Rundſtrecke
Kra=
nichſteiner Straße (Oktroihaus), Speſſartring, Odenwaldbrücke,
Oberwaldhaus, Meſſel, Park zum Ziel Kranichſteiner Straße. Der
Stand des Rennens iſt alſo ſtets gut zu verfolgen, die
kurven=
reiche, mit Steigungen durchſetzte Strecke wird oft die Poſitionen
wechſeln laſſen und manche Ueberraſchung bringen ſowie auch für
die nötige Spannung ſorgen.
Während hier die Aktiven der A.= und B=Klaſſe kämpfen,
trägt auf der gleichen Strecke die C.=Klaſſe (Jugend) in drei
Runden ein Einladungsfahren aus. Hier ſind es Krüger.
Eckerl, Lang, Beutel. Lehr. Nungeſſer, Kernmeſſer und Roth, die
gleichſtark um die Spitze ringen werden. Auch die Jüngſten
wer=
den nicht fehlen. Jugendliche bis 16 Jahre bilden die D.=Gruppe
und tragen den „1. Schritt” im Klub in einer Runde aus.
Alle ſchon im Beſitz des Radſport=Jugendabzeichens werden es im
Wetteifer mit den „Alten” nicht fehlen laſſen.
Der Klub bietet alſo am Ende der Saiſon nochmals eine
ganze Fülle des Intereſſanten für alle Radſportfreunde. Start
und Ziel iſt am Oktroihaus (Kranichſteiner Straße).
Start der B.=Klaſſe 7.22 Uhr: der A.=Klaſſe 7.30 Uhr; der
C.=Klaſſe 7.35 Uhr; der D.=Klaſſe 7.40 Uhr.
Turnerbund „Jahn” 1875 Darmſtadk.
Turnerinnen und Frauenabteilung.
Die nächſte Turnſtunde findet bereits am Montag, dem
1. Oktober, abends 8.15 Uhr, und zwar infolge der Schulferien
im Turnhauſe Dieburger Straße ſtatt. Dieſe Turnſtunde ſteht
unter der Leitung des ehem. Vereinsmitgliedes Turnlehrer Leo
Thierolf. Hamburg=Bergedorf. Es wird eine freudvolle
Turnſtunde werden und dieſerhalb zu zahlreichem Beſuch
aufge=
fordert.
Infolge der bevorſtehenden Werbewoche „Geſunde Frau durch
Leibesübung” wird am Donnerstag, dem 4. Oktober, die
zweite Uebungsſtunde für die kommende Woche ebenfalls im
Turnhauſe Dieburger Straße 26 abgehalten.
Auf den Filmabend am Samstag, dem 29 September,
abends 8.30 Uhr, wird nochmals hingewieſen. Im Anſchluß
hieran Bekanntgabe der Sieger und Siegerinnen aus den
Ver=
einswettkämpfen und Ausgabe der Urkunden.
SA.=Sturm 10/2 Berlin gewann auch die 10. Etappe
der großen SA.=Radfernfahrt, die von Schweinfurth über 163,2
Kilometer nach Rudolſtadt führte, in der Zeit von 6:10.00
Stun=
den. Zweiter wurde die Standarte 168 Offenbach vor 12/11
Bres=
lau. Auch im Geſamtergebnis konnte der ſiegreiche Sturm vor
Offenbach und 10/3 Berlin ſeinen Vorſprung weiter befeſtigen.
Die deutſchen Tennisſpieler, die am Turnier in
Meran teilnehmen, konnten auch am Freitag ſchöne Erfolge
er=
ringen. Im Herreneinzel ſchlug Henkel den Italiener
Quinta=
valle 6:1, 6:3, und Denker ſiegte über Migone 7:5, 6:4. Im
Dop=
pel kamen Denker/Lund und Cerati/Catalano 6:1, 5:7, 6:2 eine
Runde weiter. Im offenen Damen=Einzel trugen Frl. Sander.
Frau Friedleben und Frl. Ullſtein weitere Siege davon. Im Lenz=
Pokal der Damen konnte ſich nur Frl. Horn durch einen 6:1. 6:1=
Sieg über Frl. Manzutto in die nächſte Runde einſpielen.
Europameiſter Scheele=Altona der der Landes=
Polizei angehört, wurde in Anbetracht ſeiner hervorragenden
ſportlichen Leiſtungen vom Wachtmeiſter zum Oberwachtmeiſter
befördert.
Die Handballelf des Gaues Südweſt für die beiden
Spiele gegen Württemberg in Eßlingen und Göppingen am 6. und
7. Oktober ſpielt in folgender Aufſtellung: Keimig=Leiſelheim;
Schwarz=Frieſen=
Metzger=Ludwigshafen, Brohm=Schwanheim;
heim, Seeberger=Herrnsheim Dittmar=Darmſtadt; Pabsdorf=
Schwanheim, Worms=Herrnsheim, Hofmann=Frieſenheim. Randl=
Frieſenheim (am 6. 10. Embach=Herrnsheim), Hertner=
Ludwigs=
hafen.
Schmimmſne‟
Jauioeſtdrurſche Schennefporliteriine.
Die jetzt beginnende Hallenſaiſon der Schwimmer
ver=
ſpricht beſonders in den Gauen Südweſtdeutſchlands ſehr lebhaft
zu werden. Bis jetzt ſind bereits folgende Veranſtaltungen
feſt=
gelegt: Am 28. Oktober ſtartet der SSC. Sparta Frankfurt
das erſte Verbandsoffene dieſer Saiſon. Acht Tage ſpäter, am
4. November, folgt Nikar Heidelberg mit ſeinem
traditionel=
len Herbſt=Nationalen. Am 11. November lädt der SV. 98
Heilbronn ebenfalls zu einem verbandsoffenen Feſt ein, und am
18 November veranſtaltet Moenus 22 Offenbach einen
natio=
nalen Staffeltag. Am 2. Dezember führt der Frankfurter SC.
die Olympia=Prüfungskämpfe des Gaues 13 durch.
Außerdem veranſtaltet der Kreis Frankfurt=Offenbach in der
Saiſon 1934/35 insgeſamt 21 große Abend=Schwimmfeſte, deren
erſtes bereits am 8. Oktober vonſtatten geht. Die Schwimmer
können ſich alſo nicht über einen Mangel an
Beſchäftigungsmög=
lichkeit beklagen.
Ski=Gau AI1AII kagke.
Die Termine für die neue Saiſon.
Von allen Gauvereinen gut beſucht war die in Bingen
durch=
geführte Tagung des Skigaues 12/13. Nach einigen
Vorbeſpre=
chungen am Samstag wurde die eigentliche große Gautagung am
Sonntag eröffnet. Es wurde dabei feſtgeſtellt, daß der Gau im
letzten Jahre ſehr aktiv geweſen iſt. Wohl hat man durch die
Gau=Einteilung unter der neuen Sportführung Franken vom
Verband Mitteldeutſcher Skivereine getrennt und rund 1000
Ski=
läufer dem Bayeriſchen Verband angegliedert, doch mit ſeinen
69 Vereinen, 3346 Voll= und 772 Jugendmitgliedern wurde
eben=
ſo zuverſichtlich gearbeitet wie bisher. Die Spitzenläufer des
Verbandsgebietes der mitteldeutſchen Skivereine (Gau 12/13)
ſollen in dieſem Winter zu einem DSV.=Trainingskurs geſchickt
werden; auch die drei beſten jugendlichen Springer ſollen zu
einem DSV.=Lehrgang entſandt werden. — Die ſportlichen
Ver=
anſtaltungen in der neuen Saiſon ſind: 5.—6. Januar 1935:
Be=
zirksläufe: 11.—13. Jan. 1935: Gaumeiſterſchaften in der Rhön;
9.—10. Februar: Jugend=Skitag im Taunus; 25. Dezember bis
7. Januar: Jugendfahrten ins Walſertal und Rhön; 23. bis 31.
Dezember: Lehrwartkurs im Walſertal; 3. Febr. 1935:
Leiſtungs=
prüfung (Meißner); 7.—9. Januar 1935: Jugendführerlehrgang
in Gersfeld (Rhön).
Das Rundfunkprogramm
zum deutſchen Ernkedankkag.
Die Reichsſendeleitung gibt folgendes Rundfunk=Programm
für den Erntedanktag bekannt:
Samstag, den 29. Sept. 1934, „Vorabend des Deutſchen
Ernte=
danktages”, 18.50—19.40 Uhr: Reichsſendung: Feierſtunde in
der hiſtoriſchen Waſſerburg Ohſen am Bückeberg.
Sonntag, den 30. Sept. 1934, 6.15—8,00 Uhr: Reichsſendung aus
Hamburg Hafenkonzert. Motto: „Bauerland —
Water=
kant. / Beide ſtehen in Gottes Hand”. „Deutſcher
Erntedank=
tag 1934‟ 1. Teil. 12,00—13.00 Uhr: Reichsſendung: „Ich
hört ein Sichelein rauſchen‟. Der deutſche Bauer in
Volkslied und Volkstanz. Mit Funkberichten: Landung des
Führers auf dem Flugplatz in Goslar — Eintreffen in der
Kaiſerpfalz — Anſprache des Reichsbauernführers und
Reichs=
miniſters Darré — Empfang der Bauernabordnungen durch
den Führer, 2. Teil. 13.00 Uhr: Reichsſendung:
Orcheſter=
muſik. Das große Funkorcheſter, Leitung:
Generalmuſikdirek=
tor Joſé Eibenſchütz. Berichte von der Fahrt des Führers
durch Niederſachſen. 3. Teil. 15.00 Uhr: Reichsſendung:
Staatsakt auf dem Bückeberg. Der Führer
pricht. 4. Teil: 20.00—2.00 Uhr: Reichsſendung: „Deutſcher
Erntedank 1934‟. 20,00 Uhr aus Königsberg:
Oſtpreu=
ßiſche Erntefeier in Maſuren. 21.00 Uhr aus
Bres=
lau: „So ſingt und ſpricht der Bauersmann”.
Ein Spiel um den ſchleſiſchen Bauern, Text von Ernſt Schenke,
Muſik von Karl Sczuka. 22.00 Uhr aus Berlin:
Nachrichten=
dienſt, anſchließend: Lied und Tanz vom La nde. Eine
Folge alter Volks= und Tanzlieder 23.00 Uhr vom
Deutſch=
landſender: Tanzmuſik. Kapelle Hans Bund. 24.00 Uhr aus
Stuttgart: „Nach der Sichelhenke” ſchwäbiſche
Bauern=
muſik. 1.00 Uhr aus München: „Bayeriſcher Ernte=
Tanz”.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
5.45: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter. — 5.50 und 6.15: Gym=
—
naſtik. —
5.40: Zeit, Meldungen. — 6.50; Wetter. — 6.55;
Karlsruhe: Philharmon. Orcheſter, Ltg.: W. Zehn.
8.10:
Waſſerſtand, Wetter — 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.30:
Nur Trier; Werbekonzert.
— 10.00: Nachrichten. — 11.00:
Werbekonzert.
11.30: Meldungen. — 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Orcheſter Frankfurter Berufsmuſiker. Ltg.: Rich. Limpert.
13.00: Zeit, Saardienſt, Nachr. — 13.10: Nachr. — 13.20:
ttgart: Herrlich iſt die Jugendzeit: (Schallpl.). — 13.50:
Zeit, Nachr — 14.00:
tuttgart: Wer wollte ſich mit Grillen
plagen! (Schallpl.)
14.30: Quer durch die Wirtſchaft.
Be=
richte und Geſpräche — 14.50: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
15.00: Wetter. — 15.10: Stuttgart: Lernt morſen. — 15.307
Aufforderung zum Tanz.
16 00: Buntes Nachmittagskonzert. — 18.00: Stimme der Grenze.
18.20: Wochenſchau. — 18.35: Stegreifſendung. — 18.50: Zeit,
Wetter.
19.00: Unterhaltungskonzert des Funkorcheſters. — 20.00: Zeit,
Nachr —
20,05: Saarländiſche Umſchau. — 20.15: München
(von der Feſtwieſe): Rund um das Oktoberfeſt. — 22.00:
Ge=
chichte und Landſchaft am Wege. Büdingen, eine oberheſſiſche
Stadt. — 22.20: Zeit, Nachr. — 22.35: Nachr., Wetter, Sport.
22.45: Tanzkapelle Franz Renner, — 24.00: Stuttg.: Nachtmuſik.
Deutſchlandſender
Welle 1571.
Deutſchlandſender: Sonnabend, 29. September
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr. — 6.00: Berlin:
Gym=
naſtik — 6.15: Tagesſpruch. — 6.20: Königsberg: Kapelle der
SA=Reſerve 1. Ltg.: Muſikführer Koſemund.
— In einer Pauſe
gegen 7.00: Nachr. — 8.00: Sperrzeit. — 8.45: Leibesübung für
die Frau — 9.00: Funkſtille. — 9.40: Sport.
— 10.00: Nachr.
10.10: Kinderfunkſpiele: Rumpelſtilzchen.
10.40: Fröhlicher
Kindergarten. — 11.15: Seewetterbericht. — 11.30: Ein
Berg=
arbeiter erzählt. Georg Schlepitzki; Glück auf, Kumpel Schwetz.
11.45: Dipl.=Ing. F. Appelmann: Neueſte Forſchungen über
flüſ=
ſige Luft. — 11.55: Wetter.
12.00: Breslau: Funkorcheſter. Ltg.: Ernſt Joſ. Topitz. — 12.55:
Zeitzeichen — 13.00: Wochenendunterhaltung auf Schallpl.;
anſchl.: Wetter.
13.45: Nachr. — 14.00: Sperrzeit.
14.45: Glückwünſche und Programmhinweiſe. — 15.00: Wetter u.
Börſe. — 15.15: Kinderbaſtelſtunde: Baſteleien aus allerlei
Früchten. — 15.40: K. E. Weiß: Wirtſchaftswochenſchau.
16.00; Frankfurt: Buntes Nachmittagskonzert. — 18.00:
Sport=
wochenſchau. — 18.20: Arbeitskamerad, Du biſt gemeint!
18 45: Der deutſche Rundfunk bringt. — 18,55: Das Gedicht;
anſchl.: Wetter.
19.00: Im Wald und auf der Heide. Blasmuſit auf Schallpl.
19.40: Was ſagt. Ihr dazu? Geſpräche aus unſerer Zeit.
20.00: Kernſpruch; anſchl.: Kurznachrichten.
— 20.10:
Mün=
chen: Rund ums Oktoberfeſt. Ein Bummel über die Feſtwieſe.
22.00: Wetter=, Tages= und Spörtnachr. — 22.30: Willy
Gan=
zen: Der Kanuſport, eine ſtarke deutſche Olympiawaffe. — 22.45:
Seewetterbericht. — 23.00: München: Der Wieſenbummel endet
in einem luſtigen muſikaliſchen Durcheinand, wo man alles hört,
was nach der Wieſe noch zu hören iſt.
Welterbericht
Ausſichten für Samstag: Nach Frühnebel tagsüber vorwiegend
heiter und warm, nachts friſch, meiſt trocken.
Ausſichten für Sonntag: Keine weſentliche Umgeſtaltung des
Witterungscharakters.
Nummer 269
Samstag, 29. Sept.
Das deutſche Herbſtkartoffelgeſchäft.
Vorbereikende Preisfeſtſehung. — Die Ausſichken. — Brennrechk 100 v. H. — Reges Saakkarkoffelgeſchäft.
mal wiederum an der Spitze, wie Erdgold ſchon im Jahre 1932
mit 5323,2 Hektar anerkannter Saatkartoffelernte vor allen an=
Anbauflächen und Erkrag.
deren ähnlichen Sorten voraus war. Einige Preiſe für Hoch=
Von Dr. Heinz Roth=Krefeld.
Die Grundlage einer jeden Kartoffelernte wird durch die
Größe der Anbaufläche gegeben, die in dieſem Jahre für
Spät=
kartoffeln um 26 000 Hektar ausgedehnt werden konnte. Das ſind
v.H. der früheren Anbaufläche. An Fruhkartoffeln baute
Deutſchland in dieſem Jahre 236 694 Hektar, davon 25 277 Hektar
mit ſallerfrüheſten Sorten und vorgekeimtem Saatgut, gegen
245 225 Hektar und 19 037 Hektar aus vorgekeimtem Saatgut im
Jahre 1933. Wir hatten alſo einen Rückgang der
Frühkartoffel=
anbauflächen von rund 8500 Hektar zu verzeichnen gleich 3,5 v. H.
aber eine Zunahme des „Zünftigen deutſchen Frühkartoffelbaues”
von rund 6200 Hektar gleich 32,8 v.H. Die
Spätkartoffelanbau=
fläche errei te 1934 insgeſamt 2 669 934 H. gegen 2888 816. H.
im Vorjahre und ſomit eine abſolute Vergrößerung des geſamten
Anbaus von 18 212 Hektar. Dieſe Zunahme der
Kartoffelanbau=
fläche iſt in dieſem Jahre deswegen von beſonderer Bedeutung,
weil ſie uns den heute feſtſtehenden Minderertrag überwinden
hilft. Indes haben die Verhältniſſe im Monat Scheiding (
Sep=
tember) ſehr dazu beigetragen, daß die Ernte zu einem weiteren
Ausreifen und daher zu einem weiter höheren Ertrag gekommen
iſt. Nach den bisher vorliegenden Ergebniſſen wird Deutſchland
auch in dieſem Jahre über eine gute Durchſchnittsernte verfügen
können, die jeder an ſie geſtellten Anforderung Genüge leiſten
wird. Das iſt auch aus der letzten Marktentwicklung zu erſehen,
die in den letzten Wochen übergroße und den Bedarf überſteigende
Zufuhren brachte. Da trotz allem das Angebot anhielt und die
Zufuhren bei weitem größere Mengen als im Vorjahr erfaßten.
ſah man ſich zu den einſchneidenden Maßnahmen, das Angebot
zurückzudämmen, gezwungen. So wurden verſchiedentlich Rode=
und Verladeverbote — ſo aus Hannover nach Weſtdeutſchland
erlaſſen, um einerſeits ein weiteres Ausreifen der Knollen zu
ermöglichen, andererſeits aber die Zufuhren dem Bedarf
anzu=
paſſen. Indes gingen die Vorbereitungen für das deutſche
Herbſt=
kartoffelgeſchäft, das einen beſonders großen Umſatz in
Einkeller=
kartoffeln ſehen ſoll. weiter. Das Wichtigſte, das hier zu tun
war, lag in der Feſtſetzung der Preiſe.
Die Preiſe wurden bereits am 10. bzw. 12. Sept. als
Mindeſt=
preiſe für die am geringſten bewertete Sorte bei Käufen bei dem
Erzeuger frei Vollbahn=Verladeſtation des Verſandgebietes und
je Zentner loſe mit der ausdrücklichen Beſtimmung feſtgeſetzt, daß
dieſe Preiſe unter der Vorausſetzung einer normalen Entwicklung
bis zum Ende des Herbſtgeſchäfts beibehalten würden, um dann
entſprechend der höheren Koſten für Lagerung, Einmieten uſw.
erhöht zu werden. Um eine weitere organiſche Entwicklung der
Preiſe zu gewährleiſten, wurden zu den Mindeſtpreiſen mit
Wir=
kung ab 24 Sept. Zuſchläge für die gelben Sorten beſtimmt, die
einheitlich für das ganze Reich 0.20 RM. je Zentner betragen.
Mit dieſen Preiſen war die grundlegende Vorbereitung für das
Herbſtkartoffelgeſchäft getroffen. Es war nicht möglich, irgend
einen Zentner Kartoffeln auch nur einen Pfennig billiger als
den feſtgeſetzten Mindeſtpreis zu erhalten. Verſuche, geminderte
und als Futterkartoffeln erklärte Ware ausſortiert als
Speiſe=
kartoffeln zu verkaufen, wurden reſtlos und durch ſtrenge
Maß=
nahmen unterbunden. Denn einmal als Futterkartoffeln erklärte
Ware bleibt Futterkartoffel. Nur auf dieſe Weiſe iſt es
mög=
lich, zu einer einwandfreien und ordnungsgemäßen Sortierung
zu kommen. Auch für die Folge wird hier beſonders auf die
Beſchaffenheit der abrollenden Speiſekartoffeln geſehen
Um nun das Einkellergeſchäft überſichtlich zu geſtalten, ſind in
den verſchiedenſten Landesbauernſchaften ſeitens der
Gebietsbeauf=
tragten Preiſe genannt worden, zu denen es möglich ſein ſollte,
einwandfreie Einkellerware frei Keller und ohne jede weitere
Unkoſtenbelaſtung zu bekommen. Der Gebietsbeauftragte für die
Kurmark hat einen ſolchen Verbraucher=Einkellerpreis von 3,65—
3,85 RM. für Berlin angegeben, während in der
Landesbauern=
ſchaft Sachſen dieſer Preis mit 3.70—3,90 RM. als angemeſſen
angeſehen wird. In Rheinland=Weſtfalen und Lippe ſetzte man
einen Richtpreis von 3,50 RM. für gelbe Speiſekartoffeln im
Er=
zeugergebiet frei Verbraucher dortſelbſt für Ware feſt, die nach
den Vorſchriften des Reichsbeauftragten ſortiert iſt. Der
Ge=
bietsbeauftragte macht ausdrücklich bekannt, daß dieſer Preis
deswegen ſo niedrig gehalten ſei, weil die Abgaben an das
Win=
terhilfswerk fortfallen. Ueberſprungene Spannen ſollen und
müſſen dem Verbraucher gutgebracht werden. Dieſe Beſtrebungen
weiſen darauf hin, daß man bemüht iſt, die Einkellerung zu
einem angemeſſenen und auch für den Verbraucher tragbaren
Preis vor ſich gehen zu laſſen. Mit dieſen Bemühungen
unter=
ſtützt man das Herbſtgeſchäft ungemein.
Aus dieſem Grunde darf man dem deutſchen
Herbſtkartoffel=
geſchäft eine gute Vorausſage ſtellen, obwohl es ſpäter als in
anderen Jahren ſeinen Anfang nimmt. Man wird daher aller
Vorausſicht nach damit rechnen müſſen, daß ſich das Geſchäft in
einem Zeitraum von wenigen Wochen zuſammendrängt. Dahere
wird es nötig, daß alle Vorbereitungen auf das Sorgfältigſte
ge=
troffen werden, damit die Belieferung der nachfragenden
Bevöl=
kerung in den großen Verbrauchsgebieten in jeder Weiſe
ſicher=
geſtellt wird. Dabei wird es beſonders darauf ankommen, eine
einwandreie, ſauber ſortierte Ware zu liefern, damit der
Ver=
braucher grundſätzlich erkennt, daß er bei einer reichlichen
Ein=
kellerung nur Vorteile und keine Nachteile hat. Die Vorausſage
kann ſich nur für die Umſatzgröße intereſſieren, da ja die Preiſe
feſtliegen. Sicher aber iſt auch, daß je nach Umfang der
Nach=
frage auch die Preiſe entſprechende Veränderungen erfahren
wer=
den, daß ſie ſich alſo etwas von der Mindeſtgrenze nach oben
ent=
fernen, wie ſie es bereits für Juliſpeiſekartoffeln und für andere
lange gelbe Sorten getan haben. Aber auch hier ſind Grenzen
gezogen, da ſtets dafür Sorge getragen wird, daß der Preis nicht
nach oben zu weit ausrutſcht.
Die Tätigkeit auf dem Futter= und Fabrikkartoffelmarkt iſt
noch in den Anfängen ſtecken geblieben. Auch müſſen ſich die
Preiſe auf dem Futterkartoffelmarkt erſt finden, nachdem ſie auf
dem Fabrikkartoffelmarkt ja ab 1. 9. mit 10½ Pfg. je
Stärke=
hundertteil fracht= oder kahnfrei Fabrik feſtgelegt ſind. Die
Kar=
toffelflockenpreiſe haben ſich nach dieſem Grundpreis eingeſtellt
und bei anhaltend guter Nachfrage, die erſt letzthin nachgelaſſen
hat, eine geeignete Preisgrundlage erreicht. Nachdem nunmehr
auch die Reichsmonopolverwaltung für Branntwein das
Jahres=
brennrecht in Höhe des regelmäßigen Brennrechts, alſo 100 v. H.,
feſtgeſetzt und den Uebernahmepreis als Grundpreis für
Brenne=
reien mit mehr als 600 Hektoliter Brennrecht mit 48 RM. gegen
47,50 RM. im Vorjahr beſtimmt hat, iſt auch hier die nötige
Klarheit geſchaffen, ſo daß ſich unter den abſatzregelnden
Beſtim=
mungen ein reges Futter= und Fabrikkartoffelgeſchäft entwickeln
kann. Angebote liegen jedenfalls genug vor.
Von beſonderem Intereſſe und von erheblicher Wichtigkeit iſt
in dieſem Herbſt das Saatkartoffelgeſchäft. Hier konnten ſchon
ſehr früh umfangreiche Verkäufe gebucht werden, weil einmal die
abſatzregelnden Vorausſetzungen rechtzeitig bekanntgegeben
wur=
den, beſonders aber, weil der Käufer unter dem Eindruck der
Mindeſtpreiſe erſtmalig in die Lage verſetzt wird, früh Saatgut
einzukaufen, ohne der Gefahr ausgeſetzt zu ſein, zu teuer zu kaufen
oder die Ware ſpäter nicht bezahlen zu können. Es iſt natürlich,
daß die Nachfrage nach früheſten Sorten, vor allem nach Sorten,
die zum Vorkeimen geeignet ſind, ſehr früh. auch unter
Zuhilfe=
nahme von ausländiſchen Zufuhren — Erſtlinge aus Holland
einſetzte. Aber auch mittelſpäte und ſpäte, beſonders wiederum
krebsfeſte Sorten, erfreuten ſich einer regen Nachfrage. Durch den
Wegfall einer ganzen Reihe von Sorten — weit über 100 — und
die mehr vorgetragene Umſtellung des deutſchen Kartoffelbaues
auf krebsfeſte Sorten, war die Nachfrage für dieſe in Frage
kom=
menden Sorten beſonders ſtark. Da die Preiſe für die
Hochzuch=
ten durchweg in einem tragbaren Rahmen gehalten waren, be=
ſtanden hier Schwierigkeiten bei der Kaufverhandlung nicht. Von
den krebsfeſten induſtrieähnlichen Sorten ſteht Erdgold auch dies=
zuchten ſeien hier genannt, wobei dieſe Preiſe Erzeugerpreiſe ab
Verladevollbahnſtation ohne Sack ſind: Betula 5,00 RM.,
Ro=
binia und Peo 4,75 RM., Parnaſſia 4,80 RM., Centifolia 400
M., Juli 6,75 RM., Goldappel 7.00 RM., Jſolde 6,00 RM.,
Modrows Aal 7,75 RM., Golfragis 5,80 RM., Goldwährung 5,00
M. — Für anerkannte Saaten wurden, folgende Preiſe ab
Vollbahnverladeſtation je Zentner loſe notiert: Erdgold 3 40—3,50
RM., Altgold 4,60 RM., Direktor Johannſen 3,800 RM.,
Par=
naſſia, Pepo und Jubel 3.30 RM., Allerfrüheſte Gelbe 4,00 RM.,
Edeltraut 4,50 RM., PSG. Flava 4,60 RM., Juli 5.50 RM.,
Centifolia, Woltmann uſw. 3,40 RM. Preußen 3,50 RM.,
Nord=
oſt Goldgelbe 5,20 RM., Induſtrie 3,60 RM.
Dieſe Preiſe für die anerkannten Saaten verſtehen ſich ab
Stationen in Pommern, Grenzmark und der Neumark, während
ab hannöverſchen Stationen noch folgende Preiſe zu nennen ſind:
Frühmölle und Goldmölle, anerkannte Ringware, 7,75 RM.,
Erſt=
linge 6,75 RM., Fruhmölle und Goldmölle 6,75 RM., Ernteſegen
6,75 RM. Die Preiſe für Handelsſaaten ſind von denen für
beſt=
ſortierte Speiſeware nur wenig verſchieden. Die Umſätze in den
Handelsſaaten ſind im Verhältnis zu denen in anerkannter und
Hochzuchtware klein geblieben, ein Zeichen dafür, daß man
nun=
mehr wirklich gewillt iſt, „nur das Beſte zur Ausſaat zu
ver=
wenden.
So wird das deutſche Herbſtkartoffelgeſchäft 1934 auf allen
Gebieten reichliche Arbeit zu tun haben, wobei ſich die
Haupt=
tätigkeit wohl ganz auf den Binnenmarkt erſtrecken wird, zumal
Deutſchland jeden Zentner ohne Schwierigkeiten im Inland ſelbſt
wird verwerten können. Auch für Saatkartoffeln wird die
Aus=
fuhr in dieſem Wirtſchaftsjahr beſchränkt bleiben, zumal ſich
ver=
ſchiedene Länder, wie unter anderem Frankreich und Algier, durch
Einfuhrverbote gegenüber deutſchen Saaten verſperrt haben. Um
ſo mehr wird das Intereſſe dem Binnenmarkt zugewandt ſein,
der ſicherlich und ohne große Sonderbemühungen in der Lage ſein
wird, die geſamten vorhandenen Mengen aufzunehmen.
Reichsmitkel zum Wiederaufbau der deutſchen
Schafzuchk.
Nach einer Mitteilung des Reichsverbandes deutſcher
Schaf=
züchter ſtehen die mit dem Reichsminiſterium für Ernährung und
Landwirtſchaft geführten Verhandlungen wegen der Gewährung
von Ankaufsbeihilfen für Zuchtſchafe vor ihrem unmittelbarem
Abſchluß. Es darf angenommen werden, daß in Bälde
Reichs=
mittel zum Ankauf von Zuchtſchafen durch private Schafhalter
zur Verfügung geſtellt werden. Weiterhin ſollen Reichsmittel für
Bauern und Landwirte bereitgeſtellt werden, die beabſichtigen,
ihre Zuchtſchäferei auszubauen bzw. eine ſolche zu gründen. Bei
dieſen Reichsmitteln zum Ankauf von Schafen handelt es ſich
ſo=
wohl um niedrig verzinsbare Darlehen bis zur Höhe von zwei
Dritteln des Wertes einer Schafherde, wie auch um Barzuſchüſſe
zum Einkauf weiblicher Zuchttiere. Letztere Zuſchüſſe ſind vor
allem zur Vermehrung der Kleinſchafhaltung im bäuerlichen
Be=
trieb bzw. für Genoſſenſchaftsſchäfereien gedacht.
Produkkenmärkke.
Berliner Getreidegroßmarktbericht vom 28. September. Die
geringe Umſatztätigkeit gibt dem Getreidegroßmarkte weiter das
Gepräge; die Grundſtimmung iſt allerdings ſtetig, da ſich das
Angebot noch verſtärkt hat. In Weizen iſt das Offertenmaterial
geringer als in der Vorwoche, überſteigt aber zumeiſt die
Nach=
frage. Verſchiedentlich wird auch Weizen, der zu Futterzwecken
freigegeben iſt, zum Verkauf geſtellt. In Roggen fehlt es an
paſſendem Offertenmaterial. „Am Mehlmarkt vermochte ſich der
bevorſtehende Monatsſchluß bisher nicht auszuwirken, beſonders
der Roggenmehlabſatz bleibt ſchwierig. Hafer bei knappem
An=
gebot und guter Konſumnachfrage behauptet. Futtergerſte bleibt
auch gefragt. Von Braugerſten finden nur gute Sorten
Be=
achtung. Für Roggenausfuhrſcheine beſtand keine Nachfrage.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die Belebung des Berliner Börſengeſchäfts machte geſtern,
nachdem der Ultimo ſo gut wie überwunden iſt, erneut lebhafte
Fortſchritte. Neben der ſich weiter mit Rückkäufen beteiligenden
Kuliſſe iſt der Anteil der Bankenkundſchaft an den Kauforders
bemerkenswert, ſo daß bei dem ſich hier und da bemerkbar
machen=
den Materialmangel Kurserhöhungen einſtellten. Aus rein
markt=
techniſchen Gründen ſtimulierten wiederum verſchiedene
Nachrich=
ten aus der Wirtſchaft, von denen die auch im Auguſt erneut
ge=
ſteigerten Einzelhandelsumſätze um 15 Prozent die anhaltende
Stromabſatzbeſſerung bei der Preußen=Elektra, ſowie die in der
IR.=Sitzung der Dresdner Bank gemachten Mitteilungen über
ein gebeſſertes Halbjahrsergebnis zu erwähnen ſind. Zu den
avoriten gehören weiter Kabel= und Drahtwerte, von denen
Leutſche Telephon 4 Prozent und Deutſche Kabel nach
anfäng=
licher Plus=Plusnotiz 5 Prozent gewannen. Bemerkenswert iſt
eine kräftige Erholung der Braunkohlenwerte. So konnte
Nie=
derlauſitzer 3½ und Eintracht 3 Prozent des zuvor erlittenen
be=
trächtlichen Kursverluſtes wieder aufholen. Auch
Reichsbank=
anteile ſetzten ihre Aufwärisbewegung erneut um 2 Proz. fort.
Im übrigen bewegten ſich die Kursſteigerungen im Rahmen von
twa 4—1 Prozent. Farben ſetzten 98 Prozent höher ein. Das
Geſchäft blieb auch im weiteren Verlauf recht lebhaft, die
mei=
ſten Papiere hatten weitere zum Teil ſogar recht beachtliche
Steigerungen aufzuweiſen. In erſter Linie ſind dabei AEG. zu
erwähnen, die 1½ Prozent gewannen; auch Montane unter
Füh=
rung von Mannesmann durchweg gut befeſtigt, Daimler zogen
auf die Mitteilung über eine günſtige Ausfuhrentwicklung der
Kraftfahrzeuginduſtrie um faſt 1 Prozent an; Braunkohlenwerte
waren weiter erholt, ſo Niederlauſitzer, die gegen den Anfang
1½ Prozent anzogen. Schließlich ſind noch Orenſtein und RWE.
als geſucht zu erwähnen.
Die Frankfurter Börſe verkehrte auf der ganzen Linie
in feſter Haltung und hatte erſtmals nach der langen
Geſchäfts=
ſtille wieder beachtliche Umſätze aufzuweiſen. Man verwies auf
die Ueberwindung des Ultimos, wodurch ſowohl Kundſchaft als
auch Kuliſſe im Hinblick auf das Anlagebedürfnis nach dem
Vier=
teljahrs=Ultimo zu Vorkäufen angeregt wurden. Die feſte
Hal=
tung erhielt daneben aus der Wirtſchaft wieder eine kräftige
Stütze, insbeſondere fand die weitere Erhöhung der
Einzelhan=
delsumſätze ſowie der bisher günſtige. „Geſchäftsverlauf bei der
Dresdner Bank ſtarke Beachtung. Für den Elektromarkt regte
offenbar der Sanierungsbericht der Preußiſchen Elektrizitäts=
AG. (Preag) an der eine ſtarke Steigerung der Stromerzeugung
und =Abgabe feſtſtellt. Beſonders Felten mit plus 2½ Proz. lagen
feſt; auch Siemens mit 1½ Prozent, AEG. mit 1½ Prozent und
Geſfürel mit 1½ Proz. Steigerung ragten über die
Durchſchnitts=
befeſtigungen von ½—1 Prozent hinaus. Lebhafter waren am
Chemiemarkt Farbeninduſtrie mit 145—145½ (144½); auch
Scheideanſtalt mit unverändert 221½ wurden reger umgeſetzt,
Metallgeſellſchaft gewannen 1 Prozent. Am Montanmarkt
tra=
ten beſonders Mannesmann mit 75½—77 (75½) ſtark hervor,
doch zeigten auch die übrigen Bergwerksaktien Erhöhungen von
1 Prozent. Feſt eröffneten außerdem Reichsbankanteile (pl.
3.
2 Proz.), Holzmann (pl. 1 Proz), Gebr. Junghans (pl. 1½ Proz.),
Lebhafter waren ferner AG. für Verkehrsweſen (pl. 9 Proz.);
ſonſt ſetzten u. a. ein: Aku ½8 Proz., Hapag ½8 Proz. Zement
Heidelberg ½ Proz., Hanfwerke Füſſen ½ Proz., Zellſtoffwerte 4
bis ½ Prozent feſter; nur Nordd. Lloyd ½8 Proz leichter Einen
ſehr breiten Markt nahmen die ſchon an der Abendbörſe ſtark
hervorgetretenen induſtriellen Genußrechte auf die bekannte
Neu=
regelung ein, die neuerliche Gewinne von etwa 5—10 Prozent
erzielten und ſeit vorgeſtern mittag ſomit ihren Nominalwert
um bis zu 20 Prozent erhöht haben. Das Geſchäft war teilweiſe
ſehr lebhaft. Im Verlauf war das Geſchäft allgemein etwas
ruhiger, die Grundſtimmung blieb aber trotz kleiner
Abbröckelun=
gen infolge von Gewinnſicherungen feſt. Der Rentenmarkt hatte
ebenfalls ruhigeres Geſchäft, aber gut behauptete Kurſe.
Genuß=
rechte lagen unſicher und unterlagen ſtarken Schwankungen.
Die Abendbörſe hatte im Vergleich zum Mittagsverkehr
zwar verringerte Umſätze, die Stimmung blieb aber feſt. Der
kleinen Kundſchaftskäufen ſchloß ſich auch die Kuliſſe an, ſo daß
die zumeiſt feſten Berliner Schlußkurſe noch leicht überſchritten
wurden, zumindeſt jedoch gut behauptet waren. Montan= und
Elektroaktien traten etwas hervor, Farbeninduſtrie waren
eben=
falls wieder beachtet, andererſeits gaben Kunſtſeide Aku etwas
nach. Im Verlauf blieb das Geſchäft bei unveränderten Kurſen
klein. Am Rentenmarkt fanden ſpäte
Reichsſchuldbuchforderun=
gen und Kommunal=Umſchuldung einiges Intereſſe zu
Mittags=
kurſen. Altbeſitz lagen ſtill, ebenſo Pfandbriefe und
Stadt=
anleihen.
Berliner Kursbericht
vom 28. September 1934
Deviſenmarkt
vom 28. Sepiember 1934
Miei He Vic
Deutſche Bank u. // 51.—
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank 74.75
25.50
Hapag
Nordd. Llohyd
28.50
A. E. G.
29.625
Bahr. Motorenw. 133.75
C. P. Bemberg 132.50
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr. 17.—
Berl. Maſch.=Bau 1109.50
130.875
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas 126.—
Kue
Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergwerie
Geſ.f. elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Weed
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Ber. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Bogel Telegr. Draht!;
Wanderer=Werke.
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
Währung
tägypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Dol
100 Kronen
100 Gulden
1 2=Stg.
100 eſtl. gr
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlwa z,
Türkei
ungarn
Uruguay
Ver, Staaten
D
21.
100 Lire
Ri.g
Yen
M.
9
100 Dinar
100 Lats
53
180.08
194 162.
100 gronen 161.
5 /48,05
100 Schilling
100 Eseudos
AAS
63.
100 Kronen 8.
100 Franes lsi.
o El.
100 Peſetas 134.19 24
5i0
00 Tſch. Kr. 10.41
1.98:
türk. 2
100 Pengk
Goldpeſo 0.9991 1.001
1 Dollar
2.482/ 2.36
Sutmſtädter und Matiokarbant Sdrmftade, Billate der Presoner Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 28. September 1934.
Kee
34
„Gr. II4
„.
„. „ 1936
1937
„.
1938
„Gruppe! ...."
49 Dtſch. Reichsan!
v. 27
5½%Intern., v.30
6%Baden ... v.27
Bahern . .v.27
69Heſſen... .v.29
20 Preuß. St. v. 28
6%Sachſen ..v.27
6%Thüringen b.27
6 % Dt. Reichsbahn
Schätze. .......
Dt. Reichspoſt
Schätze. .......
Dtſch. Anl. Ausl.
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„ (Neubeſitz)
„
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Schutzge=
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69Baden=Baden
69Berlin ..v.24
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8 Dresden. . v. 26
69Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
v. 26
Eineltete
Mannh
60München b.29
62
Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk.
6% Goldoblig.
100,65
105
102.25
99‟
98.2
101,75
95.2
3.2
93.2
„35
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107.5
95.5
92.75
100.75
100.3
97.75
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hyp.=Bk.=Liquid.
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Komm. Obl. ..
6¾ Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
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Goldoblig.
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* Pfälz. Hyp.=Bk.
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6½%0 „ Lig.=Pfbr
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91.5
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93
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Mainkrw. v. 26
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82 SalzmannckCo.
„Ver. Stahlwerke
(„Voigt & Häffner
J. 6. Farben Bonds
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L.Inveſt.
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Alg.Kunſtzide Unie
A. E. G. ........
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Aſchaffbg, Brauerei
Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J.P..
Berl. Kraft u. Licht
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Eement Heidelberg
„ Karlſtadt
91.25
96
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13
11.2:
45.
31.
4.*
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108
103.5
69.75
65.75
147.25
87
118
134
J.G.Chemie, Baſel
Chem.Werke Abert
Chade (A=C)......
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz..."
Dt. Atl. Telegr. ...
Erdöl .......
Dt. Gold= u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ..."
Dortm. Ritterbrä
Dyckerhoffc Widm
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraf
Eſchwe. Bergwer!.
Eßling. Maſchinen
Faber & Schleicher
Fahr. Gebrüde=
..
J.G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter
Felt & Gu lleaume
Frankfurter Hof..
Gelſenkirch. Bergw.
Geſ f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kahſer...
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft
Hanauer Hofbräuh
Hanfwerle. Füſſen
HarpenerBergbau. 1
Henninger, Kempf
HilbertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ..../1
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamm
„ „ Genüſſel
D
M.
131.75
62.25
50.25
124
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143.75
79
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111
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29,
51.
105.75
111.5
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115),
82.25
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Nunghans —
KaliChemie ....."
„ Aſchersleben.
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ...
KnorrC. H... ...
Konſerven Braun.
Lahmeyer E Co. ..
Laurahütte ......
Lech, Augsburg...
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz Akt.=Br. . ..
Mannesm.=Röhrer
Nansfeld. Bergb.
ſetallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbar
Moenus ........"
Motoren Darmſtadt
Neckarwer, Eßling.
Oberbeda ...."
Park=u. Bürgerbräu
Phönix Bergbau ..
Rh. Braunkohlen..
Elektr. Stamm
Stahlwerke .
Riebeck Montan..
Roeder, Gebr. ..
Rütgerswerle ...."
Salzbetſurth Ka
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.: 1
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Glektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halskel!
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.
Thür. Liefer.=Geſ..11
ℳ
Nar
80.5
196
48
125
21.75
90
239
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76.75
78.5
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48.25
239
104
91.75
95.5
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34.5
95.75
101
147.75
Onee
Ber. Stahlwerke ..
Ver. Ultramarin.
Voigt & Hgeffner,
Weſtdte. Kaufhof.
Weſteregeln Kali.
ZelſtoffBaldhof.
Allg. Dt. Credftanf.
Badiſche Bank.. .
Bk. f. Brauinduſtr. /1
Baher. Hhp. u. W.
Ber Kandelsgeſ.
Eypothelbl./ 1
Comm. u. Privatbl.
Dt. Ban u. Disc..
Dt. Eff. u. Wechſe!
Dresdner Ban!
Franif. Bank...
Hyp.=Ban!
Mei. Hyp.=Ban!.
Pfälz. Hyp.=Ban1.
Reichsbank=Ant.
Rhein, Hyp.=Bani.
Südd. Bod.=Cr.Bt
Würtib. Notenbankl;
A.=G. Veriehrsw.
IIg. Lokalb. Kraftwl=
70 Dt. Reichsb. Vzgl
Hapag ........"
Nordd. 2I
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Südd Eiſenb.=Gei
Allian,= u. Stuttg.
Verſicherung..
Verein. Verſ.
Frankona Rück=u. Ml1.
Mannh. Verlich.
Otavi Minen
Schantung Handels
Vefe
41:,
134
10
33.5
49
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Vo
r6.5
13
39
13.75
Samstag, 29. September 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 267 — Seite 11
(C O
14)
ROMAN VON
Copyright 1934 by Auguſt
HANS RABL
Scherl G. m. b. H., Berlin.
½
(Nachdruck verboten.)
Pfeil hielt ſie an. „Soll ich Ihnen mal was verraten,
Fräu=
lein Britting?‟ Er war plötzlich ernſt und gar nicht mehr
ner=
vös. „Nelli Britting iſt nicht ganz — nicht ganz das gleiche wie
Marie Britting. Sie verſtehen mich doch?
„Gewiß — beſtimmt!” fauchte Nelli und war hinaus.
Draußen rannte ſie einen langen Gang hinunter, dann beſann
ſie ſich und blieb ſtehen. Pfeil — ausgerechnet Pfeil! Toll! Was
der ſich einbildete!
Sie ging die Treppe hinunter, trat auf die Potsdamer Straße
hinaus und nahm einen Wagen. Es war doch wieder ſpäter
ge=
worden.
„Dönhoffplatz!”
„Herr Kollrep?” ſagte der Portier an der Anmeldung. „
Zwei=
ter Stock — Fahrſtuhl rechts.
„Herr Kollrep?” ſagte der Portier an der Anmeldung im
zweiten Stock. Er muſterte Nelli einen Augenblick. Dann winkte
er einem Boy, gleich ihm in blauer Uniform mit Silberſchnüren,
gab ihm Nellis Karte. „Herrn Kollrep!” ſagte er hoheitsvoll und
verſank wieder in die Lektüre einer Filmzeitung.
Nelli ſetzte ſich in einen Seſſel und begann zu warten. Fünf
Minuten. Zehn Minuten. Eine Viertelſtunde. Sie ſah zu dem
hoheitsvollen Portier hinüber, hob fragend die Schulter. Der tat
ihr die Bewegung nach, ließ dann die rechte Hand langſam fallen.
„Da muß man Zeit haben, kleines Fräulein!” hieß das ungefähr.
So ſchnell geht das bei uns nicht.”
Zwanzig Minuten. Fünfundzwanzig Minuten. Nelli war
gerade dabei, ihrem kleinen goldenen Etui eine Zigarette zu
ent=
nehmen, da tauchte endlich aus einem der Seitengänge, die ſich in
myſtiſches Halbdunkel verloren, ein langer Mann auf. Weißes
Haar, kleiner, weißer Bart, ein wenig ſchlaffe Haltung, ein wenig
zu jung angezogen. Er hielt eine Karte in der Hand. „Fräulein
Britting?” fragte er.
Nelli ſprang auf. So ſah der aus?
„Doktor von Gottwald”, ſagte der lange Mann mit einer
kleinen Verbeugung. „Darf ich bitten?‟ Er ſchob Nelli in einen
der Gänge, von da in ein kleines Zimmer, das bis auf einen
niederen Tiſch und zwei Seſſel leer war. Sie ſetzten ſich.
„Herr Kollrep iſt leider im Augenblick in einer wichtigen
Konferenz”, ſagte Dr. von Gottwald, und man merkte, er ſprach
dieſen Satz täglich hundertmal aus. „Aber ich bin vollkommen
orientiert. Wir haben Ihre Bilder geſehen, Ihre Kritiken
ge=
leſen, gnädiges Fräulein, es hat uns ſehr — ſehr beeindruckt.
Nelli ſtrahlte auf. „Ja?” fragte ſie, heftiger, als ſie wollte.
„Wirklich ſehr beeindruckt”, wiederholte Dr. von Gottwald.
„Einige unſerer Herren haben ſich ſehr — wirklich ſehr intereſſiert
gezeigt. Aber natürlich —” Wie oft ſagte Dr. von Gottwald das
alles! Er ſah Nelli gar nicht einmal an. Er blickte halb verloren
aus dem Fenſter, hurtig und munter lief ſeine Zunge dabei ihren
vorgezeichneten Weg. „Natürlich, es iſt da nichts übers Knie zu
brechen, Sie begreifen. Für die nächſte Zeit ſteht unſer
Produk=
tionsprogramm ſelbſtverſtändlich feſt, und da iſt nun leider für
einen Typ wie Sie —‟ Dr. von Gottwald hob die Schultern,
„Nicht wahr, man bringt ja nur eine beſchränkte Zahl von Filmen
heraus, die Rollenzahl iſt ebenſo beſchränkt — etwas Zweit= oder
Drittklaſſiges Ihnen anzubieten, hätte natürlich keinen Zweck
weder Sie noch wir hätten etwas davon, wenn Sie mit einer
Kleinigkeit herausgeſtellt würden. Aber andererſeits — und
außerdem, Sie begreifen, bei dieſen Zeiten — kein Verleiher will
ein Riſiko eingehen, jeder will nur Filme, von denen er totſicher
weiß, daß die gehen — alſo auch Geſichter, die er ſchon kennt —
wenn es ſich freilich realiſieren läßt, daß, wie wir hoffen,
dem=
nächſt eine neue Staffel von Filmen herausgebracht wird, die ſich
ausgeſprochen aus neuen Geſichtern zuſammenſetzt, dann wäre
vielleicht die Möglichkeit gegeben —‟ Dr. von Gottwald atmete
tief aus. Er hatte ſeinen langen Satz wieder einmal beendet.
Nelli erhob ſich langſam. „Ja — dann entſchuldigen Sie bitte,
daß ich Ihnen Ihre Zeit —
Gottwald ſtand bereits. „Aber keine Rede, gnädiges
Fräu=
lein
„Alſo, wenn etwas iſt, dann höre ich von Ihnen, nicht wahr?
Ich bin vorläufig in Berlin, meine Adreſſe haben Sie auf meiner
Karte
„Ah ja”, ſagte er, „hier iſt ſie ja —‟ Gottwald ſah die Karte
kurzſichtig an.
„Alſo hoffentlich wird ſich einmal eine Möglichkeit finden?‟
ſagte Nelli, ſchon im Gehen.
„Oh, ich zweifle nicht daran, man muß nur abwarten —‟
Nelli ſtand wieder auf der Straße und nagte ärgerlich an
einem Handſchuhfinger. Immer das gleiche in dieſem Haus, im=
mer das gleiche. Ob dieſer Kollrep eine Sage iſt? Vielleicht gibt
es ihn in Wirklichkeit gar nicht? Sie kannte zwar unendlich viel.
Leute, die ſeinen Namen alle fünf Minuten nannten. Aber ſie
kannte niemand, der konkret und exakt von einer Unterredung
mit ihm zu berichten wußte. Wenn man mal an ihn kommen
könnte —! dachte ſie ärgerlich. Aber ſie fand keine Möglichkeit
dazu, ſo tief ſie nachdachte. An dem Problem, Herrn Kollreps
habhaft zu werden, hatten ſich ſchon ſo viele Leute die Zähne
aus=
gebiſſen . . .
*
„Sagen Sie mir, Frau Poſt”, fragte Herr Keller, „was
wer=
den Sie anfangen, wenn Fräulein Werner wieder geſund iſt?‟
Grete hob verdroſſen die Schultern.
„Gar nichts, vorausſichtlich
„So ein Unſinn!” ſagte Herr Keller. „Entſchuldigen Sie,
aber es iſt ein Unſinn.”
„Mein Mann —
„Mein Mann —?” echote Herr Keller.
„Was: mein Mann? Alſo hören Sie mal zu! Ich will
Ihnen mal eine Geſchichte erzählen. Eine intereſſante Geſchichte.
Kennen Sie Runge noch?‟
„Runge? Nein. Wer iſt das?"
„Der jetzige Perſonalchef von Tonola. Unſer aller
Vorgeſetz=
ter und Herr.” Herr Keller lachte leiſe. „Er hat Kummer, der
Herr Runge, furchtbaren Kummer.
„So? Und warum amüſiert Sie das, Herr Keller?‟
„Weil ich ihn von ſeinem ganzen Kummer erlöſen könnte,
wenn ich wollte.”
„Na, dann ſeien Sie doch ſo menſchenfreundlich!”
„Bin ich ja — darum will ich Ihnen ja eben meine Geſchichte
erzählen. Alſo Runge. Runge ruft mich heute früh an und iſt
ziemlich verzweifelt. Er ſoll da jemand finden, für eine
Stel=
lung, die neu geſchaffen werden ſoll, und findet ihn nicht.
„Und Sie wiſſen jemand dafür?” fragte Grete. Sie war
plötz=
lich hellwach und gar nicht mehr verdroſſen. „Sie wiſſen jemand?‟
Herr Keller lächelte in ſich hinein. „Vielleicht”, ſagte er.
„Meinen Sie nun wirklich mich?"
„Natürlich meine ich Sie.
Grete ſetzte ſich zurecht. „Alſo, was iſt es denn für eine
Stel=
lung, daß ſo ſchwer jemand zu finden iſt? Eine neue Filiale
auf=
zuziehen!
„Nein, ſo einfach iſt es nicht. Wenn es nur das wäre, dann
hätte Runge keinen Kummer, darauf können Sie ſich verlaſſen.
Und Keller ſetzte ihr auseinander, um was es ſich handelte und
was man ſuchte.
„Oh —
ſagte Grete nur, als er zu Ende war. „Wenn ich
das kriegen könnte
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann:
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt
D. A. VIIT. 34. 22415. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
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Woogspolizei=
wache.
Rheingauer Weinstube
Inh. H. Moog
Adolf-Hltler-Platz 1
Zum Ernte-Dankfest
Samstag u. Sonntag ab 8 Uhrabends Konzert
Sonntag 4-Uhr-Tee
Im Aussohank süßer Traubenmost
Erstklasslge Küche.
Außfe
Städt, Saalbau (gr. Saal)
Anläßlich des Ernte-Dankfestes Sonntag abend 8 Uhr
(5758a
bei
großes Volksfest konzert u. Tanz
Eintritt frei!
Leitung: Willy Schlupp.
Rummelbräu
gegenüber der Festhalle
Rheinstr. 101
Telephon 2519
Bekanntes Bier- und Speise-Restaurant
Großer Festsaal für Tagungen
und Vereinsfestlichkeiten.
leden Sonntag
Künstler-Konzert
Mäßige Preise.
Inh.: K. Heidenreich.
10272)
Darmstädter Hof
Grleshelm bei Darmstadt
Endstation der elektrischen Straßenbahn
Vereinshaus der Turnerschaft Griesheim
Neue Inhaber: Brüder Heid
Nach vollständiger Instandsetzung
der gesamten Wirtschaftsräume
Heute Samstag, den 29. September 1934
Wieder-Eröffnung
mit Konzert und Tanz
Sonntag für den Erntedanktag TANZ
Preiswerte, bürgerliche Küche
Gut-
gepflegte Biere (Binding-Bier) und Weine
Es laden freundl. ein
Brüder Heid (früh. Turnhalie Woogsplatz)
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Gelbſtgekelterter
Traubenmoſt
und Federweiße
laufend im Ausſchank
0,4 Ltr. 45 Pfg.
Heute Samstag
Schlachtfeſt
R. Kümmerlein
Erbacherſtraße,
Zum Erntedankfeſt
nach Gräfenhauſen aosss
am Sonntag, den 30. September
verkehren folgende Sonderwagen
ab Mathildenplatz: Darmſtadt,
12, 13 und 14 Uhr. Weitere
Halte=
ſtelle an der Johanneskirche.
Ge=
legenheit zur Rückfahrt in
Gräfen=
hauſen von 19 Uhr ab halbſtündlich.
Einſiedel
Gaſtſtätte u. Penſion /
am Wildpark —
Telefon Darmſtadt 44
Für morgen Ernte=Dankfeſt=Sonntag
einen gutgewählt. Mittagstiſch, vorzügl.
Kaffee — Auswahl in Kuchen u. Torten.
Heute Samstag abend beſonders preisw. Abendkarte
Tankſtelle
Zur Zeit Hirſchſchreien,
M. Schnellbacher.
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